Einzelnummer 10 Goldpfennige
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O
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Nummer 286
187. Jahrgang
Dienstag, den 14. Oftober 1924.
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aufträge und Leiſfung von Schadenerſatz. Be=
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankonto: Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbanl.
Ueber der Unendlichkeit des Weltmeeres ſchwebt ſeit Tag
u. Nacht ein Werk von Menſchenhand. In ſeinen rieſigen
irnenſionen, nach unſeren Begriffen ein Gigant der Luft, an
Unendlichkeit des Meeres gemeſſen ein Nichts. Auf dieſes
ichts aber konzentrieren ſich ſeit Tagen Sinne und Gedanken
Welt, ſoweit ſie von ziviliſierten Menſchen bewohnt wird.
neueſte techniſche Errungenſchaft der Menſchheit, der draht=
Luftwellenfunke, über deſſen Urſprung und Bedeutung nur
kleiner Prozentſatz der Menſchheit ſich klar iſt, umſchwebt den
inſamen über dem Ozean. Strahlen gehen von ihm aus in alle
3:lt, und von der alten und neuen Welt fängt er Strahlen und
iken auf, die umgebildet und zuſammengefügt werden zu
Irrten und Sätzen, die wiederum mit Gedankenſchnelligkeit über
Welten verbreitet werden, ſo daß trotz der Welteinſamkeit
Schwebenden die Menſchheit faſt zu jeder Minute unter=
2tet iſt, auf welchem Punkt im Weltenraum zur Zeit der
Luft=
ese, mit den 50 Menſchen, die ihn beleben und die all ihr Sin=
und ihre Gedanken darauf konzentrieren, das ihnen
Anver=
grite ſicher an ſeinen Beſtimmungsort zu bringen, ſich befindet.
So treffen hier in dieſen Tagen, die die Welt noch nicht
er=
ge und die vielleicht eine Epoche in der Menſchheitsentwicklung
*tvoll einleiten, techniſche und wiſſenſchaftliche
Errungenſchaf=
zuſammen, erlebt die Welt Augenblicke, die nie Dageweſenes,
Jahrtauſenden Erſehntes der Vollendung entgegenführen.
Die Gedanken der Menſchheit ſind heute konzentriert
das Luftſchiff, dem man die kurze, ſchlichte, vielleicht.
r gerade in dieſer Schlichtheit lapidar=wuchtige
Be=
i nung gab „Z3. R. 3‟. Wohl nie, ſeit die Menſchheit den
exriff Kultur kennt, wurden Buchſtaben und Zahlen von glei=
Bedeutſamkeit, von gleichem Menſchheitsintereſſe in die
Ge=
ihte der Menſchheit unvergänglich eingehämmert.
Was bisher keinem Geſchöpf der Natur möglich war, Erd=
, durch Weltmeere getrennt, auf dem Wege durch die Luft
werbinden, iſt dem Menſchen gelungen, er fliegt von Europa
r den Ozean nach Amerika! —
Das Intereſſe an dieſem Ereignis iſt allgemein und einheit=
Die Gefühle, mit denen die Menſchen verſchiedener Stämme,
nchiedener Nationalität dieſen Flug verfolgen, dürften
verſchiedener Natur ſein. In die Bewunderung der einen
isht ſich wohl Neid und Mißgunſt der anderen. Das Volk,
n= dieſer erſte Ozeanflug gelungen iſt, das deutſche. Die
anner, die in jahrzehntelanger intenſiver Forſcherarbeit, in
rzehnten, die reich waren an opferfreudigem Tod, reich an
ver=
a4enden Schlägen, die wahrlich Grund genug zur
Ent=
urigung weniger Zähen gegeben hätten, ſind Deutſche ſind
iciiere der Technik, der Wiſſenſchaft, deutſcher Kultur; ſind
An=
hrige des Volkes, das nach jahrelangem, heldenhaften Ringen,
dem Willen der ſcheinbaren Sieger in dieſem Ringen
klein=
nig und kleingläubig aus den Reihen der Kulturnationen
ge=
en werden ſollte. Des Volkes, das ſeit einem halben
Jahr=
hat in den Sklavenketten des Verſailler Diktats ſein Leben
ſ.t, eines Diktats, das die Weltgeſchichte in gleicher
Vernich=
gsabſicht ebenfalls noch nicht gekannt. Des Volkes aber auch,
n, auch dieſes raffiniert erdachte Gebilde eines
Friedensdik=
tS, dem die Jahre des Völkerringens, der Entbehrung und
Sklaverei nicht den unbeugfamen Lebenswillen rauben
konn=
das vielmehr auch in dieſen ſchwerſten Jahren ſeiner
Ver=
nenheit die Welt immer wieder von neuem überraſchte, durch
zien, deren Größe und Bedeutung die Welt in Atem hält.
Man verbot uns den Flugzeugbau mit Motoren, wir flogen
ue Motore, man nahm uns die Zeppeline, die ſo oft während
Krieges die Hauptſtädte des Feindbundes in Schrecken
ge=
hatten, die bis Afrika flogen, um der ſchwer bedrängten, von
emi abgeſchnittenen Schutztruppe Munition, Lebensmittel und
erbandmaterial zu bringen. Man verfügte die Vernichtung
rer Luftſchiffwerften, unſerer Konſtruktionspläne und
Ma=
en. Dieſem gleichen Diktat aber und der damit verbundenen
arationspflicht danken wir auch die Möglichkeit zur
Schaf=
dieſes neueſten Werkes, das noch einmal der Welt vor
en führt, in welchem Wahnſinn ſie befangen iſt, wenn ſie
rht, deutſchen Forſcher= und Erfindergeiſt durch einen
Feder=
ſeh aus der Kultur verſchwinden zu laſſen.
Nun ſchwebt der neue Luftrieſe einſam über den Ozean und
ſert, von ſicherer Hand geführt, ſeiner neuen Heimat zu, Erd=
Völker verbindend, ein Werk, das ein koſtbares
arument des Friedens ſein könnte. Tauſende,
uin Millionen deutſcher Herzen begleiten ihn und die
deut=
i Männer, denen das wertvolle Gut anvertraut iſt, auf ihrem
ſiag. Herzen, die bluten in dem Gedanken daran, daß dieſes
ioare Gut nicht unſerem Wollen unterſtellt werden darf,
ſon=
nu daß ſich das freie Volk der Amerikaner dieſes Wunderwerk
eigen macht und, nach mehrfacher Erfahrung, ſehr bald ſich
Taumel hingeben wird, als ſei dieſes Werk, durch
Macht=
uch ſein materielles Eigentum, auch ſein geiſtiges geworden.
Zen aber auch, die mit Recht erfüllt ſind von begreiflichem Stolz
der Tatſache, daß mit Z. R. 3 der deutſche Name, der deutſche
en anke wieder hinausgeht in die Welt und Kunde gibt davon,
wir da ſind, daß wir leben, und daß wir leben wollen,
allem und alledem.
Wir haben der Menſchheit den Weg gewieſen, durch die Luft
ettmeere zu überfliegen, von einem Ort der Erde zum anderen
gelangen, wohin das Steuer unſer Luftſchiff tragen, ſoll.
ge der übrigen Menſchheit wird es ſein, zu überlegen, ob
einen bisher unbeſchrittenen Weg, geführt, angelangt am
den ſicheren Führer erſchlägt. Wie aber auch die letzte
cheidung fallen möge, ob auch Tauſende Herzen heute
blu=
fim Gedanken daran, daß Frankreichs Vernichtungswille uns
tſäächlich den Bau von Luftſchiffen in Zukunft unterbinden
, daß wir heute Wegweiſer waren der Welt, das kann uns
emiand rauben, und das ſoll und muß uns mit neuer
Hoff=
agerfüllen für die Zukunft. Gleich wie uns die Männer, die
. 3 ſchufen, Vorbild ſein ſollen in der Energie und
Inten=
am Feſthalten an dem ſelbſtgeſteckten Ziel und dem Er=
St
en dieſes Zieles, auch der Welt zum Trotz.
Nun das Luftſchiff auf der großen Fahrt iſt, ſei auch noch der
treuen Mitarbeiter des Zeppelinluftſchiffbaues gedacht. Faſt
alle haben ſchon zu Lebzeiten des Grafen an dem Werk
mitge=
arbeitet. Keine lockenden Angebote aus dem Ausland haben ſie
weggebracht. Die Treue zum verſtorbenen Grafen ſind ihnen
höher als materielle Güter. Deshalb ſoll auch ihrer kurz gedacht
werden. — Da iſt der Leiter der Werft, der erſte und älteſte
Ingenieur, neben Direktor Eckener die wichtigſte Perſon des
Luftſchiffbaues, Direktor Dr.=Ing. h. c. Ludwig Dürr, geb. am
4. Juni 1875 in Stuttgart. Er iſt ein einfacher Schwabe, der
nicht viel Aufhebens von ſich macht. Aber, ein ganzer Mann.
Von der Stuttgarter Baugewerkſchule führte ſein Weg aus
eigener Kraft zu ſeiner wichtigen Ingenieurſtelle, die er heute
inne hat. Er iſt einer der erſten Mitarbeiter des Grafen
Zeppe=
lin und gehört ſchon 25 Jahre dem Zeppelin=Luftſchiffbau an.
Schon am Bau der erſten Luftſchiffe war er unter den
Inge=
nieuren Kübler und Kober tätig. Im Jahre 1901 übernahm er
die Leitung der Werft. Dr. Dürrs Verdienſt iſt u. a. die
Ver=
größerung und weitere Ausbildung des Laufganges, der heute
vom Bug zum Heck und zu den Motorgondeln führt.
Ein weiterer bedeutſamer Mann, ebenfalls mehr hinter den
Kuliſſen tätig, iſt Ing. Jaray, der Leiter des techniſchen Büros
und der Entwerfer der Pläne zu Z. R. 3. Ihm ward die
Auf=
gabe, nachdem die Nutzlaſt des Schiffes an Perſonen und
Mate=
rial, die Motoren und der Verbrauch an Betriebsſtoff bekannt
war, weiter der Aktionsradius, die Form des Schiffes, in dieſem
Falle die bewährte Stromlinienform, die nötigen
Konſtruktions=
berechnungen anzuſtellen. Die Statiſtiker der Werft hatten
ſchwierige Arbeit, bis die Pläne auf dem Papier waren, gleicht
doch z. B. keiner der 42 Ringe, aus denen das Gerippe
zuſam=
mengeſetzt iſt, dem andern. Auch Ing. Arnſtein iſt an dieſem Teil
der Bauarbeit des Schiffes herporragend beteiligt. Vom
tech=
niſchen Büro gehen die fertigen Pläne an das
Konſtruktions=
büro, dem nun ſchon 18 Jahre Obering. Stahl vorſteht. Dort
hat es für die einzelnen Teile des Luftſchiffes beſondere
Spezia=
liſten. Die Ing. Siller und Schöttle arbeiten die Konſtruktion
der Gaszellen aus, die mit automatiſchen und Manövrierventilen
verſehen ſind, und zu denen ſtatt Baumwolle und Seidenſtoff,
wie früher, heute die ſog. Goldſchlägerhäute, Blinddärme von
Rindern und Schafen, verwendet werden.
Die Aufſichten über die Montage hatten die verſchiedenen
Spezialmeiſter. Die Geſamtaufſicht hatte Obermeiſter Schwartz.
Er iſt ein alter erfahrener Praktiker. Er war ſeinerzeit mit einem
Mann in der Gondel des Echterdinger Luftſchiffes, das ſich
be=
kanntlich in einem Sturm von der Verankerung losriß, von
Schwartz durch Ventilziehen raſch wieder zur=Erde gebracht
wurde, dort aber infolge einer elektriſchen Entladung verbrannte.
Für die Verſchnürung der Gasſchotten, eine ebenfalls ſehr
wich=
tige Arbeit, weil ſich ſonſt dieſe an dem Gerippe durchſcheuern,
ſind die Meiſter Kugler, Gaſſau und Zeller verantwortlich. Das
Einmontieren der richtigen Ventile beſorgte der Monteur
Leuch=
tenberg. Die funkentelegraphiſche Einrichtung, die Licht= und
ſonſtigen elektriſchen Anlagen hat Ing. Hilligardt entworfen.
Alles ſehr wichtige Dinge im Schiff. Die Kraft für die zirka
100 elektriſchen Lampen uſw. an Bord liefern bekanntlich zwei
Dynamomaſchinen mit Flügelantrieb, eingekapſelt in
ſtrom=
linienförmige Behälter. Dieſem Ingenieur unterſtehen auch die
Navigationsinſtrumente des Schiffes.
Sehr wichtig war auch die Steuerung des Schiffes. Für ihre
Vervollkommnung hat Ing. Pfau ganz weſentlich geſorgt. Sie
hat ſich ja ſeit dem erſten Schiff verſchiedene Male verändert.
Zu=
erſt einfache ſenkrechte und wagrechte Flächen, der
Kaſtenſteue=
rung, und jetzt feſtſitzende ſenkrechte und wagrechte Floſſen in
Stromlinienform, wie die ganze Form des Schiffes für die
Gleichgewichtserhaltung. Von ihnen wird der Luftſtrom zu den
ſenkrechten Seitenſteuern oder zu den wagrechten Höhenrädern
gelenkt und leitet ſo das Schiff nach dem Willen des
Komman=
deurs. Zu nennen iſt noch Ing. Brunner als Konſtrukteur der
Gondeln und Ing. Hürtle als der der Inneneinrichtung. Noch
eine ganze Anzahl bewährter treuer Kräfte ſtand der Werft für
den Bau von Z. R. 3 zur Verfügung. Zum Schluß ſei nur noch
der auch bald zwei Jahrzehnte beim Luftſchiffbau tätige frühere
Luftſchifführer Lau genannt. Er hät heute die Leitung der
Gas=
anſtalt. Lau war ſeinerzeit dabei, als Zeppelin 1, der neugebaute
erſte Zeppelin ſür den in Echterdingen verbrannten, bei
Göp=
pingen im Mai 1909 infolge falſcher Steuerſtellung gegen einen
Baum fuhr.
Lau wirkte damals als lebendes Laufgewicht, lief auf
Kom=
mando immer im Laufgang auf und ab, um durch ſein Gewicht
die Steuerung zu ermöglichen. Damals band man dann einfach
die weiteſte Spitze ab und legte mit eigener Kraft wieder den
Heimweg zurück. Noch manche Epiſode aus dem Zuſammenſein
mit den prächtigen Luftſchiffern des Zeppelinbaus wäre zu
er=
zühlen. Manche der Genannten ſind jetzt zur großen
weltbedeu=
tenden Reiſe aufgeſtiegen. Die meiſten ſind aber für andere
Zwecke zurückgeblieben.
Berlin, 13. Okt. (Wolff.) Der
Reichsverkehrs=
miniſter ſandte an die deutſche Beſatzung des Z. R. 3
folgende Drahtung:
Es iſt mir ein herzliches Bedürfnis, der Beſatzung des ſchon
ſo trefflich bewährten Schiffes meine Grüße und Wünſche für ein
gutes Gelingen zu übermitteln. Möge dies Unternehmen des
deutſchen Geiſtes in den zu überfliegenden Ländern und in
Ame=
rika die Ueberzeugung ſtärken, daß die Luftfahrt weſentlich dazu
berufen iſt, die Völker, miteinander zu verbinden, und
daß die heute alle Länder beſchäftigenden Luftfahrtfragen
nie=
mals befriedigend zu löſen ſind, wenn man ſie nur aus dem
Ge=
ſichtswinkel des vergangenen Krieges betrachtet. Gute Fahrt
und Glück ab!
TU Berlin, 13. Okt. Die Namen der 26 Deutſchen, die
das Luftſchiff nach Amerika bringen, ſind: Führer: Dr.
Eckener; ſtellvertretende Führer: Lehmann und
Flemming; Wachoffiziere: Wittemann und v. Schiller
Höhenſteuermänner: Pruſe und Sammt;
Seiten=
ſteuermänner: Scherz und Marx; Funker: Specht,
Ladewig und Freund; Fahringenieur: Siegele;
Fahr=
meiſter: Bolſer und Grönzinger; Segelmacher: Knorr;
Maſchiniſten: Auer, Chriſt, Fiſcher, Leichtle, Lang,
Mar=
tin, Kiefer, Pfaff, Schwendt, Thasler, Tielmann und Pabſt.
Z. R. 3 im Sturm.
Die Funkſtelle der T.U. hat ſoeben, 5.30 Uhr nachmittags,
fol=
gendes New Yorker Telegramm aufgefangen: Im
mittelatlan=
tiſchen Ozean herrſcht ſtürmiſches Wetter. Es iſt anzunehmen,
daß dadurch die Fahrt des Z. R. 3 verzögert wird.
Die Wetterausſichten für Z. R. 3.
Berlin, 13. Okt. Vom Obſervatorium Lindenberg
erhal=
ten wir zu der Fahrt des Zeppelins Mitteilungen, die über den
vermutlichen weiteren Kurs des Luftkreuzers intereſſante
Auf=
ſchlüſſe geben. Die auf dem öſtlichen Teil des Ozeans
herrſchen=
den Wetterverhältniſſe können die Fahrt des Luftſchiffes jetzt
nicht mehr beeinfluſſen. Von den Azoren wird gemeldet, daß
tveſtlich der Inſeln ein flaches Tief lagert, von dem nördliche,
nicht allzu ſtarke Winde gehen. Das Luftſchiff dürfte von dieſen
Strömungen erfaßt werden und, wenn auch die Ueberwindung
dieſer Strömungen nicht allzu viel Schwierigkeiten machen dürfte,
eine gewiſſe Abtreibung nach Nordweſten erleiden. Das iſt jedoch
für die Fahrt unter Umſtänden ſehr förderlich, denn ziemlich
ſüd=
lich Neufundlands hat ſich ein ausgedehntes Tief gebildet, an
deſſen Oſtſeite nordöſtliche Winde herrſchen. Z. R. 3 wird alſo
aller Wahrſcheinlichkeit nach, da ihm von Chattam und Anapolis
aus dieſe Wetterlage mitgeteilt worden iſt, ſeinen Kurs etwas
nach Norden verlegen, um an das Tief heranzukommen, das ihn
dann in großer Fahrt mit nach New York bringen kann.
Frankfurt a. M., 13. Okt. Die meteorologiſche Station in
Frankfurt teilt auf Grund letzter amerikaniſcher Berichte mit, daß
ein Wirbel, deſſen Kern über Neufundland liegt, ſeinen Einfluß
nach Süden ausgedehnt hat. Es ſind Windſtrömungen bis zu
25 Grad Breite zu erwarten, die die Leitung des Z. R. 3 wohl
veranlaſſen können, den Kurs ſtark ſüdlich zu verlegen. Es
be=
ſteht die Möglichkeit, daß Z. R. 3, der von der Wetterlage bereits
heute nacht unterrichtet worden ſein wird, ſchon ſeit heute
mor=
gen einen ſüdlicheren Kurs fährt, als bisher angenommen war.
In Verbindung mit Amerika.
Die Funkſtelle der T.U. beobachtet: Z. N. 3 befindet ſich in
ſtändiger Verbindung mit der Marineſtation von Waſhington.
Die letzte Verſtändigung mit den deutſchen Stationen war
mög=
lich, als ſich das Luftſchiff den Azoren näherte, die es nunmehr
überflogen hat. Die amerikaniſche Marinefunkſtation in Marion
hält die Verbindung mit Z. R. 3 bis auf weiteres aufrecht. Das
Luftſchiff und die Station befinden ſich zurzeit, 3.20 Uhr
nachmit=
tags, im Telegrammaustauſch. Z. R. 3 hat alſo wohlbehalten
die Hälfte ſeiner Fahrt in 33 Stunden zurückgelegt. Vor ihm
liegt jetzt noch die Strecke bis zu den Bermudas=Inſeln, die über
3000 Kilometer beträgt und keine Gelegenheit für eine eventuelle
Zwiſchenlandung bietet.
New York, 13. Okt. (Wolff.) Ein Kabeltelegramm, das
morgens von Terzeira auf den Azoren eintraf, beſagt, daß Z. R. 3
in drahtloſer Verbindung mit dieſem Ort ſteht. Man erwartet
ihn heute 12 Uhr weſteuropäiſcher Zeit.
Berlin, 13. Okt. (Wolff.) Nach einer Mitteilung des
Transradio befindet ſich die amerikaniſche Küſtenſtation Chattam
ſeit 2 Uhr nachmittags in guter Verbindung mit dem Z. R. 3.
Friedrichshafen, 13. Okt. (Wolff.) Wie die
Zeppelin=
werft in Friedrichshafen um 11 Uhr 30 Min. mitteilt, gelangen
vom Z. R. 3 keine direkten Funktelegramme mehr nach
Deutſch=
land, weil die deutſchen Funkſtationen ſich bereits außerhalb der
Reichweite des Luftſchiffes befinden. Die deutſchen
Empfangs=
ſtationen ſind jetzt lediglich auf die Berichterſtattung der
amerika=
niſchen Kriegsſchiffe und Funkſtationen angewieſen.
Die letzten Meldungen über die Fahrt.
Nach einem Funkſpruch aus Anapolis, den die
Funk=
ſtation der T.17. 6 Uhr 45 Min. nachmittags aufgefangen hat,
ſteht der amerikaniſche Kreuzer „Milwaukee” mit Z. R. 3 in
dauernder funkentelegraphiſcher Verbindung. Wetterberichte und
Peilungen werden ihm fortlaufend durch den Kreuzer
übermit=
telt. — Nach Waſhingtoner Wettermeldungen herrſcht ſüdlich von
Grönland Sturm, der ſich in nordweſtlicher Nichtung bewegt.
New York, 13. Okt. Um 8 Uhr abends meldet Z. R. 3 den
Verkehr mit der amerikaniſchen Station Marion. Die
augen=
blickliche Geſchwindigkeit beträgt 110 Kilometer. An Bord
alles wohl.
Amerika in Erwartung des Zeppelins.
Nem York, 13. Okt. Nachdem das Intereſſe in Amerika an
der Abfahrt des Luftſchiffes durch die wiederholten
Verzögerun=
gen etwas abgeflaut war, iſt es jetzt von neuem wieder erwacht.
In den Klubs werden große Wetten über das Gelingen der
Fahrt und den Zeitpunkt der Ankunft abgeſchloſſen. Die
Eiſen=
bahnverwaltung hat umfaſſende Maßnahmen getroffen, um den
zu erwartenden Anſturm zur Luftſchiffſtation Lakehurſt durch
zahlreiche Sonderzüge bewältigen zu können.
TU. New York, 13. Okt. In Lakehurſt ſind alle
Vor=
bereitungen für den Empfang des Luftſchiffes getroffen. Vor
allen Dingen wurde der Ankermaſt aufgerichtet, vor dem das
Luftſchiff für den Fall, daß Stürme die Landung verhindern,
verankert werden ſoll. Die Beſatzung des Luftſchiffhafens iſt
burch über 600 Matroſen verſtärkt worden. Der Kommandeur
von Lakehurſt wird das Luftſchiff bei der Landung im Auftrage
Amerikas abnehmen. Admiral Moffan wird nicht zugegen ſein,
da er ſich an Bord des amerikaniſchen Luftſchiffes befindet. Ob
a8 Weiße Haus Vertreter zum Empfang entſenden wird, ſteht
(h nicht feſt, doch gilt es als ſehr wahrſcheinlich. Lakehurſt war
Dis zum geſtrigen Nachmittag ohne jede Nachricht vom Luftſchiff.
Seite 2.
Dienslat, den 14. Oktober 1924.
Nummer 286.
Man nimmt an, daß der Zeppelin eine Zeitlang über New York
kreuzen wird. Die Zeitungen bringen groß aufgemachte Berichte
aus Friedrichshafen mit den Bildern der Beſatzung.
Der Kommandant der Luftſtation Lakehurſt erklärte, daß alle
Vorbereitungen für den Empfang des Z. R. 3 getroffen ſeien.
Mehrere hundert Mann ſeien für die Landung des Zeppelin in
Bereitſchaft. Feierlichkeiten ſeien nicht geplant. Z. R. 3 werde,
falls der Wind günſtig iſt, gleich nach ſeiner Ankunft in den
Schuppen gezogen werden, von dem das Publikum ferngehalten
werden ſoll, bis das Waſſerſtoffgas durch Heliumgas erſetzt iſt.
Der Luftkreuzer werde noch unter der Obhut der deutſchen
Ve=
ſatzung und der amerikaniſchen Beobachter bleiben, bis
verſchie=
dene Probefahrten erledigt ſeien, in denen die Tauglichkeit des
Zeppelins unter den neuen Verhältniſſen feſtzuſtellen ſein werde.
Wann die deutſche Beſatzung abgelöſt werde, ſei noch unbeſtimmt,
da vorläufig kein Heliumgas vorrätig und die Beſchaffung neuen
Vorrats erſt nach weiterer Geldbewilligung durch den Kongreß
möglich ſei. Andernfalls müßte das Heliumgas des Luftſchiffes
„Shenandoah” verwendet werden.
In Amerika rechnet man damit, daß Z. R. 3 in der Nacht
zum Mittwoch nach europäiſcher Zeit in Lakehurſt eingetroffen
ſein wird. Für den Empfang ſind dort atlle Vorbereitungen
ge=
troffen worden. Es wurde ein beſonderer Bereitſchaftsdienſt
ein=
gerichtet, um die Funkberichte von Bord des Zeppelin während
der Ueberfahrt entgegennehmen zu können. Sollte der ſüdliche
Kurs eingehalten werden, ſo würde Waſhington die erſte größere
Stadt des amerikaniſchen Kontinents ſein, die den deutſchen
Luft=
rieſen begrüßen kann. Auf dem Landungsplatz bei Lakehurſt
ſtehen 400 Mann zur Dienſtleiſtung bei der Ankunft des
Luft=
ſchiffes bereit. 300 von ihnen ſind beſonders geſchult, ſo daß alle
Gewähr für eine glückliche Landung geboten ſein dürfte. Der
Kommandeur des Flughafens, Kapitänleutnant Piercke, wird
Z. R. 3 offiziell begrüßen. Sofort nach der Landung iſt in dem
Zimmer des Kommandeurs ein Preſſeempfang durch Dr. Eckener
vorgeſehen, der über ſein Eindrücke während der Fahrt berichten
ſoll. In urmittelbarem Anſchluß daran werden die deutſchen und
amerikaniſchen Offiziere nach New York fahren, wo ſie zu einem
Begrüßungsbankett der amerikaniſchen Vertretung der
Zeppelin=
werke geladen ſind. Die Mannſchaft wird nur zwei Tage
Quar=
tier im Flughafen Lakehurſt beziehen und ſich dann zur
Ver=
fügung der Goodyear Gummiwerke (Vertretung der
Zeppelin=
werke) halten, bei denen die Mehrzahl von ihnen Beſchäftigung
finden ſoll. Sechs Mitglieder des techniſchen Perſonals werden
ungefähr 1½ Jahre in Lakehurſt verbleiben, um die amerikaniſche
Mannſchaft zu inſtruieren. Das ganze Ingenieurkorps der
Fried=
richshafener Zeppelinwerke wird mit dem geſamten
Konſtruk=
tionsmaterial und den Modellen am 1. November nach Aron im
Staate Ohio überſiedeln, wo die Zeppelinbauten im Rahmen der
Goodyear=Werke fortgeführt werden ſollen.
Dr. Karl Armſtein, der Erbauer des Z. R. 3, iſt der
Chefkonſtrukteur des Zeppelinwerkes und hat die letzten 60
Schiffe, darunter die großen Kampfluftſchiffe, erbau.t Er hat an
der Techniſchen Hochſchule in Prag ſtudiert und war dort einige
Zeit Profeſſor. Er geht ebenfalls nach Amerika.
Amerika gegen den Abbruch der Zeppelinwerft.
TU. New York, 13. Okt. Die amerikaniſche Preſſe
ver=
öffentlicht einen Aufruf des Botſchaftsrates v. Lewinſky, in dem
das amerikaniſche Volk aufgefordert wird, die deutſchen
Zeppelin=
werke nicht durch die alliierten
Kontrollkommiſ=
ſionen zerſtören zu laſſen, da ausreichende
Kontroll=
möglichkeit dafür vorhanden ſeien, daß in Deutſchland keine
Luft=
ſchiffe für militäriſche Zwecke gebaut werden. Eine Zerſtörung
der Zeppelinwerke wäre eine ſinnloſe Vernichtung
deut=
ſcher Ideen.
Vom Tage.
Reichsfinanzminiſter Dr. Luther iſt in Berlin eingetroffen.
Er wird vorausſichtlich in einer der nächſten Kabinettsſitzungen Bericht
über die Londoner Anleiheverhandlungen erſtatten.
Der Reichspräſident hat den Reichsverkehrsminiſter Doktor
Oeſer infolge ſeiner Ernennung zum Generaldirektor der Deutſchen
Reichsbahn auf ſeinen Antrag von dem Poſten des
Reichsver=
kehrsminiſters entbunden. Seine Geſchäfte werden
einſt=
weilen von Staatsſekretär Du. Krohne weitergeführt.
Nach Mitteilungen der franzöſiſchen Kommandantur an die
Stadt=
verſaltung Remſcheid wird die franzöſiſche Beſatzung
am 22. Oktober zurückgezogen.
Die Abteilung des Polizeipräſidiums Berlin beſchlagnahmte
in einem Hauſe in der Grenzſtraße im Norden Berlins ein reichhaltiges
Waffenlager der K. P. D. Außer zahlreichen Piſtolen turden
auch ſelbſtgefertigte Handgranaten und Sprengbomben gefunden.
Für die am 21. Oktober in Berlin beginnenden
ſchweizeriſch=
deutſchen Beſprechungen über die
Einfuhrbeſchrän=
kungen wurde vom Bundesrat Miniſter Dr. Ruefenach, ſchweizeriſcher
Geſandter in Berlin, und Dr. Wetter, Chef der Handelsabteilung im
Volkswirtſchaftsdepartement, als Delegierte bezeichnet.
Die Verhandlungen über die Wirtſchaftskriſe im
Ruhr=
bergbau wurden geſtern in Dortmund zwiſchen
Negierungs=
vertretern und dem Bergbau aufgenommen. Die Verhandlungen
tra=
gen vertraulichen Charakter; ſie werden heute fortgeſetzt.
Der Arbeiter der ſtädtiſchen Gas= und Waſſerwerke in
Greiz ſind in den Streik getreten. Das Gas muß heute bereits
abgeſperrt werden. Ebenſo iſt die Waſſerverſorgung gefährdet. Es
handelt ſich um Lohndifferenzen im ganzen Arbeitgebergebiet Erfurt.
Aus Amſterdam wird gemeldet, daß die Polizei einen
Deut=
ſchen verhaftet hat, der in Frauenkleidung verfuchte, unier dem
Decknamen einer Gräfin von Kaulovid ins Schloß Doorn
ein=
zudringen, um den Exkaifer zu ermorden.
Churchill, der als konſtitutioneller Kandidat für Epping (Eſſex)
auftritt, nimmt in ſeinem Wahlaufruf die konſervative Politik an.
Nach offiziellen Berichten aus Marokko räumen die
Spa=
nier nicht nur Buharrax, ſondern auch die Stellungen von
Errane und Gallege. Im Abſchnitt von Larache kam es zu
einem Gefecht, bei dem die Spanier einige Tote und Verwundete hatten.
Abd el Krim dementiert die Meldungen über eine auslän
diſche Anleihe von 350 000 Pfund Sterling. Seine Erfolge über die
Spanier lieferten ihm genügend Waffen und Munition.
Die „Times” über den Charakter der deutſchen Anleihe.
London, 13. Okt. (Wolff.) Die Times betont in ihrem
Finanzteil den beſonderen Charakter der für die deutſche Anleihe
gebotenen Sicherheit. Das Blatt ſchreibt, daß es für die Zukunft
nicht ohne Bedeutung ſei, daß die Bankiers von neun Ländern
durch die Beweiſe guten Willens in der Lage geweſen ſeien, alle
Einrichtungen der großen, ſchwierigen Finanzoperation voll
ver=
wickelter Probleme innerhalb zweier Wochen zu erledigen. Dies
hätte nicht erreicht werden können, ohne daß die daran
Beteilig=
ten von dem willigen Geiſte des Zuſammenwirkens geleitet
ge=
weſen ſeien. Keine derartige Verſammlung von internationalen
Bankiers, die am 10. Oktober in der Bank von England
zu=
ſammengekommen ſeien, um ihre Unterſchrift unter den
Anleihe=
kontrakt zu ſetzen, habe je zuvor ſtattgefunden. Der erfolgreiche
Abſchluß ihrer Anleihe bedeute einen großen Fortſchritt ſowohl in
moraliſchem als auch in materiellem Sinne hinſichtlich der
Wieder=
herſtellung des europäiſchen Wirtſchaftslebens.
TU. Paris 13. Okt. Ausführlich berichten über die Fahrt
des Amerikazeppelins heute früh nur die amerikaniſchen Blätter,
während die Pariſer Zeitungen nur Meldungen aus Berlin
ab=
drucken. Frankreich hat vom Zeppelin nichts mehr zu ſehen
be=
kommen. Die Einwohner von Dijon konnten das Luftſchiff nur
während einiger Augenblicke beobachten. Sie brachen, wie der
Korreſpondent der „Chicago Tribune” verſichert, in ſpontane
Be=
geiſterungsrufe aus. Man erwartet, daß, wenn die gegenwärtige
Stundengeſchwindigkeit beibehalten werden kann, der Zeppelin
in 50 bis 60 Stunden, d. h. Dienstag abend oder Mittwoch früh,
in Lakehurſt eintrifft.
TU. London, 13. Okt. Ueber die Amerikareiſe des
Zep=
pelinkreuzers wird in allen Blättern ausführlich berichtet. Schon
geſtern wurde mit großer Befriedigung hervorgehoben, daß eine
engliſche Kinematographenfirma ſich die Verbreitung des auf der
Fahrt aufzunehmenden Films für die ganze Welt geſichert hat,
und daß es keine amerikaniſche Firma iſt.
Der Subſkriptionspreis der Deutſchen Anleihe wurde auf 92
Prozent feſtgeſetzt. Die Zahlungen ſind wie folgt zu leiſten:
5 Prozent bei Zeichnung, 25 Prozent Anfang November, 30
Prozent Anfang Dezember und 32 Anfang Januar.
Der Erzbergermörder ſieckbrieflich verfolgt.
Budapeſt, 13. Okt. (Wolff.) Der Unterſuchungsrichter
hat gegen Schulz=Förſter einen Haftbefehl erlaſſen
und im ganzen Lande ſeine ſteckbriefliche Verfolgung angeordnet.
Schulz=Förſter hätte ſich im Sinne des Freilaſſungsbeſcheides
nur in dem von ihm bezeichneten Orte aufhalten dürfen. Bei der
Freilaſſung habe er Nagy=Teteny als Aufenthaltsort angegeben,
ſei dann aber geflüchtet. Wegen dieſer Uebertretung der
Polizei=
vorſchrift werde der Steckbrief erlaſſen.
Wirth gegen die Regierungserweiterung nach rechts.
Berlin 13. Okt. Die Montagspoſt berichtet aus
Offen=
burg: Reichskanzler a. D. Dr. Wirth führte am Sonntag auf
dem Parteitag des badiſchen Zentrums u. a. aus, die
Erkennt=
nis von der einzig möglichen Politik der Mäßigung beginne ſich
überall durchzuſetzen und dürfe nicht durch eine neue
Nechts=
ſchwenkung Deutſchlands in Gefahr gebracht werden. Der
Ge=
danke eines Bürgerblocks ſei der unglücklichſte, den man hätte
erfinden können. Die große Aufgabe der Parteien der Mitte ſei,
zu verſuchen, eine Brücke zwiſchen Beſitz und Arbeit zu ſchlagen.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Montag, den 13. Oktober.
1. Sinfoniekonzert.
F.N. Die Flagge, unter der dieſe Konzerte ſtehen, iſt eine
andere geworden, das Landestheater iſt nun ſelbſt Veranſtalter,
während früher das Oicheſter zum Beſten ſeiner
Wohlfahrts=
fonds ſpielte; aber der Geiſt iſt derſelbe, ſie bilden nach wie vor
die Gipfelpunkte des in beängſtigendem Maße zunehmenden
Darmſtädter Konzertlebens. Durch hervorragende Soliſten, für
Darmſtadt augenblicklich eine ganz beſondere Seltenheit, und
intereſſante, wertvolle Vortragsfolgen üben ſie eine ſolche
An=
ziehungskraft aus, daß man ſich fragt, warum nicht, wie in vielen
anderen Städten, ihre Zahl auf 10 oder 12 erhöht wurde. Denn
die Werke ſinfoniſcher Kunſt erſten Ranges ſind ſo zahlreich, daß
man ſich oft jahrelang nach einzelnen Sinfonien ſehnen muß, bis
man ſie hier einmal zu hören bekommt. So ſteht hier die
Orche=
ſtermuſik augenblicklich durchaus an Zahl der Aufführungen
hinter dem Streichquartett zurück.
Das heutige Konzert begann mit einer Jugendſinfonie
Mo=
zarts, die gerade die erſten ſchüchternen Verſuche gegenſätzlicher
Thematik zeigt, aber den Werken der Wiener Schule zur Zeit
Maria Thereſias und des Vaters Leopold Mozarts noch weit
näher ſteht, als den fortſchrittlicheren Sinfonien der Mannheimer
Sinfoniker und des Londoner Bach. Trotzdem blitzen aus ihren
kurzen, im Andante noch an der Generalbaßtechnik fühlbar
hän=
genden Sätzen ſchon Gedanken von lebhaftem Geiſt und innerem
Wert heraus.
Das Ereignis des Abends war Beethovens fünftes
Klavier=
konzert in Es=Dur in der Wiedergabe durch Edwin Fiſcher.
Ich habe dies ſtrahlende Werk mit dem unendlich tiefen
Mittel=
ſatz ſchon oft gehört, niemals aber mit ſo packender Gewalt, ſo
ſpannungserfüllt vom erſten bis zum letzten Takt, kurz ſo
beet=
hoveniſch als durch dieſen Künſtler. Und dies trotz einer Freiheit
der Auffaſſung und der Interpretation, die kaum ihresgleichen
findet. Die Durcharbeitung durch den Künſtler, deſſen
hervor=
ragende Technik wir nur erwähnen, wog alles ſo genial
gegen=
einander ab, türmte die Steigerungen ſo gigantiſch auf, daß ich
mich ſeit Arthurs Schnabels Wiedergabe von Beethovens G=Dur=
Konzert nicht erinnere, einen ſo ſtarken Eindruck durch ein
Kla=
vierkonzert empfangen zu haben. Unendlich farbenreich war der
Anſchlag, zuweilen von glasſcharfer Härte, faſt brutal, dann
wie=
der ſo kindlich weich und bittend. Das war grobkörniger, aber
tief wühlender Beethoven, ohne jedes Zugeſtändnis an Glätte
oder Salonfähigkeit. Im erſten und zweiten Satz ſekundierte das
Orcheſter bis auf ganz kleine Ausnahmen ſehr gut, im Schlußſatz
Vor der amerikaniſchen
Präſidentenwakl.
Wird bei der amerikaniſchen Präſidentenwahn
eine abſolute Mehrheit zuſtandekommen?
vermochte es nicht immer Anſchluß an das glühende
Tempera=
ment des Soliſten zu finden, einige Weiterführungen fielen ſtark
ab. Der Beifall, den Edwin Fiſcher erntete, wollte kaum enden.
Nach dieſer von ſchärffter Konzentration ſtrotzenden Leiſtung
hatte die Sinfonie Schuberts ſchweren Stand. In ihren über=
mäßig großen Formen und bei der Fülle genialer, wenn auch
nicht immer tief ſchürfender Gedanken erfordert ſie, um geſchloſſen
zu wirken, ein ſtarkes Maß von Ausfeilung. Und daran gebrach
es beſonders dem erſten Satz, deſſen langſame Einleitung durch
ein klein wenig mehr Bewegung entſchieden ſtärker
zuſammen=
gefaßt werden konnte und deſſen Allegro=Expoſition unter
man=
herlei Unſicherheiten in den Einſätzen litt. Die Durchführung
kam zu großer Wirkung, und dieſe Steigerung hielt auch durch
die übrigen Sätze an. Die „himmliſche Länge” des Andante, die
Genialität des geiſtvollen Scherzo und der Rieſenſchwung des
Finale gelangten durch Michael Ballings meiſterhafte
Stabführung zu beſtmöglicher Wirkung. Es iſt Schuberts letztes
ſinfoniſches Werk, nach der Unvollendeten entſtanden, und zeigt
um erſtenmal das kühne Hinausſchreiten über Beethovens Form,
hier direkt Bruckner vorbereitend, und die Anwendung all der
harmoniſchen Kühnheiten, die in Schuberts Liedern längſt
vor=
handen waren, für ſo große Formen aber noch nicht zur
Ver=
wendung kamen. Die Fülle der Bläſerklangfarben, die in den
Poſaunen faſt allzu geſättigt hier erſcheinen, zeigt noch zu
Leb=
zeiten Beethovens den Triumph romantiſchen Empfindens.
Immer wieder intereſſiert es, wie weit dies Ausnahmewerk zu
ſeiner Zeit ſchon in die Zukunft deutete. Meiſter Balling und
unſer vorzügliches Orcheſter fanden reichen Beifall. Im
Klavier=
konzert trat heute der Solopart ſo ſtark hervor, unterſtützt durch
den klangvollen Flügel, daß das Orcheſter beſonders in den
Bläſer=
ſoli zu ſchwach klang. Auch vermißten wir im Beethoven ungern
Herrn Drumms kraftvollen Ton. Denn ſo berechtigt das
Aus=
ſcheiden des heimiſchen Konzertmeiſters beim Auftreten eines
auswärtigen Geigenſoliſten iſt, ſo wenig können wir die
Erweite=
rung dieſer Sitte auch auf Klavierſoliſten einſehen.
Aus New York wird uns geſchrieben:
Mit dem Heftigerwerden des Wahlkampfes und der Rückkehm
der Amerikaner von den Sommervergnügungen zu einer ernſt= Erwägung der Fragen, über die ſie am 4. November eine=
Entſcheidung fällen müſſen, nimmt Senator La Follette, dem
Führer der neuen dritten Partei, in ſteigendem Maße die Auf= der Oeffentlichkeit in Anſpruch. Ein unerſchütterlichem
politiſcher Kämpfer ſein ganzes Leben hindurch, von den zwei
alten Parteien als radikale Gefahr für die Nepublik verſchrien,
und von den Nadikalen als bloßer Opportuniſt und Reformem
hingeſtellt, gewinnt er offenſichtlich jeden Tag mehr Sympathien,
und hält alles in Spannung. Nachdem die republikaniſchen und
die demokratiſchen Kreiſe noch vor kurzer Zeit zögernd zugaben.!
daß der Kandidat der Progreſſiven möglicherweiſe in ſeinen
eigenen Staat, Wisconſin, ſiegen könnte, rechnen ſie jetzt angſtvot!
aus, ob La Follette wohl Cooldige oder Davis die Stimmen.
wegnehmen werde, angeſichts des unerwarteten Rückhalts, den ev
bei den unzufriedenen Farmern des Weſtens und des „mittleren
Weſtens” und im ganzen Lande bei den organiſierten Arbeitern.)
bei den Pazifiſten, bei den Deutſchamerikanern und anſcheinendo
auch bei einer großen Gruppe von Wählern gewinnt, die über
haupt von dem alten Syſtem und ſeinen Politikern abgeſtoßenn
und angewidert ſind. Der Senator und ſeine Politik ſpielen imn
der täglichen Diskuſſion eine ſo große Rolle, daß ſeine eigenenn
Anhänger davon überraſcht ſind; ſeine Gegner ſehen in ihm eins
ernſte Bedrohung, ſeine Anhänger ſetzen große Hoffnungem
auf ihn.
Nicht daß man von dieſer dritten Partei erwartete, ſie werde
genug Stimmen erhalten, um ihren Kandidaten durchzubringem
— aber die Meinung gewinnt immer mehr Boden, daß genügensh
Stimmen für La Follette abgegeben werden, um zu zeigen, daß
da eine ſehr beträchtliche Gruppe von Wählern iſt, mit deren Pro=”
gramm man künfig in den Vereinigten Staaten rechnen mußö
und daß der lange angekündigte Tag einer neuen politiſchen Rich=/
tung zu dämmern beginnt. Und mit dieſer wachſenden Ueber:
zeugung von einer kommenden grundlegenden Aenderung in
der=
amerikaniſchen Politik erhebt ſich nun die Frage, ob nicht mög;
licherweiſe dieſe La Follette=Wähler, deren Zahl niemand vorher:
ſagen kann, ſchließlich ſo zahlreich ſein werden, daß weder der:
republikaniſche noch der demokratiſche Kandidat die für eine Wah /
erforderliche abſolute Mehrheit erhält. Sollte dieſer Fall tatſäch.
lich eintreten, dann würde die Wahl „in den Kongreß geworfen”!
werden, wie die politiſchen Schriftſteller es in den wieder her?
vorgeſuchten Artikeln ausdrücken, in denen ſie den Wähler übe:
die Grundzüge ſeines Wahlrechts belehren. Das heißt: wentu
die Wähler des Landes, die nach dem amerikaniſchen Syſtenn
nicht unmittelbar den Präſidenten, ſondern „Präſidentſchafts=
Wahlmänner” oder Abgeordnete für die „Wahlmännerverſamm!
lung” (Electoral College) wählen, ihre Stimmen ſo auf die dres
Parteien — Republikaner, Demokraten, Fortſchrittler — verteil?
haben, daß keine von dieſen eine abſolute Mehrheit aller „Wahl.)
männer” erhalten kann, iſt es Pflicht des
Repräſentantenhauſes=
durch Ballot den Präſidenten zu wählen „unter den Perſonei=
(deren Zahl drei nicht überſchreiten darf), auf die ſich die meiſten
Stimmen der Wahlmänner vereinigt haben‟. Da jedoch die
Ver=
einigten Staaten ſich aus völlig gleichberechtigten Staaten zuu
ſammenſetzen, ſo fährt die Verfaſſung fort: „Doch ſoll die Präſiü
dentenwahl durch Abſtimmung der einzelnen Staaten erfolgem
ſo daß die Vertretung jedes Staates eine Stimme hat.” Währ
rend alſo im Normalfall, das heißt, wenn die Wahl in der Wahl
männerverſammlung entſchieden wird, wo die Zahl der Woſt
männer durch die Bevölkerungszahl beſtimmt iſt, der groſ
Staat New York die 45 Stimmen, die ihm zuſtehen, für Dabis.”
und der kleine Staat Rhode Island ſeine fünf Wahlmänner=!
ſtimmen für Coolidge abgeben könnte, würden in dem
Aus=
nahmefall einer „in den Kongreß geworfenen” Wahl New Yonk3
Rhode Island und jeder andere Staat gleichmäßig vertreten ſeinn
Dieſer Unterſchied in der Berechnungsmethode und in der
Zahl der zu zählenden Wähler hat wenigſtens einige der politi=!
ſchen Propheten zu der Ueberzeugung gebracht, daß das Reprä=;
ſentantenhaus, das nach ſtrengen Parteirichtlinien ſtimmenn
würde, nicht imſtande ſein werde, einem der drei Kandidaten di8
Mehrheit zu geben. Sollte dies wirklich eintreten, dann käme (S
dem Senat zu, aus den zwei Kandidaten mit der höchſten Zahl/
der Wahlmännerſtimmen einen Vizepräſidenten zu wählen, wo=”
bei wiederum jeder Staat die gleiche Stimme hat. Hier bietet ſſan
noch eine ſehr tröſtliche Eventualität für die Demokraten, die
be=
dieſem Verfahren die Wahl des demokratiſchen Vizepräſident1
ſchaftskandidaten Bryan durch die kombinierten Stimmen der
demokratiſchen und der „inſurgenten” republikaniſchen Senatorelk
prophezeien. Nicht minder optimiſtiſche Anhänger von La Follen:
ſagen jedoch einen Triumph für Wheeler, La Follettes Renn?
* Richard Strauß über ſein „Intermezzo‟.
Die Uraufführung des neueſten Werkes von Richard Strauß,
des „Intermezzo” zu dem er ſelbſt das Buch ſchrieb, findet
bekanntlich am 30. d. M. in Dresden ſtatt. Zu dieſer
zwei=
aktigen „bürgerlichen Komödie mit ſymphoniſchen
Zwiſchen=
ſpielen” hat Richard Strauß ſelbſt ein Vorwort geſchrieben,
worin er die Stilprinzipien des neuen Werkes erklärt. Es treten
darin Menſchen des Alltagslebens mit Alltagsgeſprächen auf,
und ihre Deklamation will vor allem verdeutlicht und nicht
niedermuſiziert werden, weshalb Strauß eine Art von Beſchwo=”
rung an den Kapellmeiſter richtet. Er ſchreibt u. a.:
„Orcheſterpolyphonie, und ſei ſie in den zarteſten Farbenn
in ſchwächſtem Pianiſſimo, iſt nun einmal der Tod des auf der
Bühne geſprochenen Wortes, und der leidige Satan hat uns
Deutſchen den Kontrapunkt in die Wiege gelegt, damit es uns
auf der Opernbühne nicht allzu wohl ergehe.
Selbſt unſerm größten dramatiſchen Meiſter ſind „Idegl””, wenn ich mich ſo ausdrücken darf, nur in „Lohengri
und „Rheingold” gelungen, während keine Abdämpfung des
Orcheſters in den großen Polyphonen=Symphonien des zweitein
Triſtan”= des dritten „Siegfried”=Aktes dem Zuhörer den Genuß
des Dichterwortes vermitteln kann. Wer meine ſpäteren Opein”
partituren genau kennt, wird zugeſtehen müſſen, daß bei
dene-
licher Textausſprache durch den Sänger, bei ſtrengſter Genauig::
keit in der Beachtung der Orcheſterzeichen — bis auf wenige
Stellen, in denen zugunſten einer notwendigen großen Stei9e—
rung der Sänger von dem zu äußerſter Kraftentwicklung 90 Orcheſter überflutet werden darf — die Textwor!
vom Zuhörer deutlich aufgefaßt werden müſſen. Ich höre kell?.
Lob wohlgefälliger, als wenn mir als Dirigent meiner „Elektra.
die Anerkennung geſpendet wird: „Heute abend habe ich
Ma=
jedes Wort verſtanden.” Iſt dies nicht der Fall, ſo kann mie
Sicherheit der Schluß gezogen werden, daß der
Orcheſterpol-
nicht in der von mir genau vorgeſchriebenen Weiſe wiedergegeben
wurde. Eine vorlaute Stimme kann wichtige Nebenfäden ze
ſtören. Je polyphoner und komplizierter eine Partitur iſt, deſt
notwendiger erſcheint es, daß jeder Inſtrumentaliſt, unbetum
mert darum, welche Stärkegrade ſeinen Nachbarn im Orchene
vorgeſchrieben ſind, genau die Zeichen ſpiele, die in ſeiner Stimi.
ſtehen. Es ſeien zur Erläuterung hier einige Monumenials
Ausſprüche Hans v. Bülows eingeflochten: „Crescendo heißt P
diminuendo — ſf!“ — „Die meiſten Kapellmeiſter können kelſ
Partituren leſen.” — Einem berühmten Tenor ſchrieb er ins
Album: „Mein lieber Wachtel, ein Viertel iſt kein Achtel.”
Auf einer Orcheſterprobe in Meiningen rief er dem erſten 90.—
niſten zu: „Forte!‟ Der Horniſt blies ſtärker. Bülow
klopſl-
ab und ſagte ſanft verweiſend: „Ich habe Ihnen doch geſſo9
forte.‟ Der Horniſt blies noch ſtärker. Bülow zum dritten M0t
abklopfend, mit merklich erhobener Stimme: Erſtes Horn, folle:
Der Horniſt antwortet verzweifelt: „Aber, Herr von Bülow, "
kann nicht mehr ſtärker blaſen.” Bülow, mit mephiſtopheliſche‟
Lächeln und äußerſter Süßigkeit im Ton: „Das iſt es gerade. O0
ſage Ihnen die ganze Zeit forte und Sie blaſen fortiſſimo.” Oiee
ßes Hallo. Von dieſem Tage an war der Unterſchied zwiſcle.
ko und Iko endgültig feſtgeſtellt. Viele traurige Erfahrunge.
mußten den Wunſch in mir immer dringender machen, aul. i
ſäcrten, voraus, im Vertrauen auf dieſe gleiche Kombination
in: Demokraten der alten Richtung und aufrühreriſchen
Repu=
ſeiern und in der etwas gewaltſamen Annahme, daß La
Fol=
ke am Wahltage an zweiter ſtatt an dritter Stelle in der
öffent=
hm Gunſt ſtehen werde. In der Zwiſchenzeit legt ſich
Präſi=
ur Coolidge nach ſeiner Gewohnheit ſo wenig wie möglich feſt
W5zieht ſo viel Stimmen von allen Seiten auf ſich, daß
wahr=
fünlich das Recht zur Wahl des „Erſten Beamten” des Landes
i9Sirklichkeit weder auf das Repräſentantenhaus, noch auf den
(nrt übergehen wird.
BVenn am Abend des Wahltages der Schlachtenrauſch ſich
hrgen hat und das Ergebnis allgemein bekannt geworden iſt,
hn, werden die Wahlmänner mit gebührender Feierlichkeit der
hiſſung gemäß „in ihren einzelnen Staaten zuſammentreten
wurch Ballot den Präſidenten und den Vizepräſidenten
wäh=
wobei jeder Wahlmann für den Kandidaten ſtimmt, den
Partei aufgeſtellt hat. Wenn die Liſte aller auf dieſe Weiſe
Präſidenten und Vizepräſidenten beſtimmten Perſonen
ezeichnet, beglaubigt und dem Sitz der Reoierung in
ſoington übermittelt iſt, dann ſoll nach den Worten der
Ver=
iig „der Präſident des Senats in Gegenwart des Senats
dides Repräſentantenhauſes alle Zertifikate öffnen und die
immen ſollen gezählt werden; der Perſönlichkeit mit der größ=
Mnzahl von Stimmen ſoll Präſident ſein, wenn die Zahl die
hheit der geſamten Wahlmännerzahl darſtellt‟. Es gibt viele
ikaner, die es bedauern, daß Calvin Coolidge nicht in der
ilaing ſein kann, zu der er vor vier Jahren gewählt wurde,
mäich als Präſident des Senats mit der Oeffnung der
Zerti=
ft betraut, die dann für einen anderen gezählt würden. Aber
eichen ſcheinen auf einen Stillſtand im Lauf des Glücksrades
zz—rdeuten, und wahrſcheinlich wird er, der für die harmloſe
Arworgenheit der Vizepräſidentſchaft vorherbeſtimmt erſchien, an
Spitze des Staates bleiben.
A.8 den Geheimakten von Perſailles.
Grenz= und Abſtimmungsfragen.
München, 14. Okt. Die Münchner Neueſten Nachrichten,
GHannoberſche Kurier und die Leipziger Neueſten Nachrichten
heute ihre Veröffentlichungen aus den Geheimakten von
milles mit einem Kapitel fort, das die ſchweren Kämpfe
iie für Deutſchland beſonders wichtigen Grenz= und
Abſtim=
rngsfragen in Verſailles beleuchet. Die Gegenſätze zwiſchen
europäiſchen Siegerſtaaten und Wilſons Programm des
Eittbeſtimmungsrechtes der Völker kamen beſonders ſcharf in
Sitzung des Oberſten Rates vom 31. März 1919 zum
Aus=
ta. in der Wilſon u. a. erklärte, die Großmächte müßten ihren
käindeten ſagen: „Es iſt uns unmöglich, territoriale
Ab=
giungen zu garantieren, die wir nicht für gerecht halten, und
lönnen uns nicht dazu verſtehen, Elemente der Unordnung
wir beſtehen zu laſſen, die nach unſerer Meinung den
Welt=
dun ſtören könnten.” Wilſon trat dann noch für die Rechte
Minoritäten ein und führte aus, daß ſich die Großmächte
a= unzuläſſigen Einmiſchung in die inneren Angelegenheiten
meugeſchaffenen oder ſtark vergrößerten kleineren Staaten
eig machten, wenn ſie an dieſe ſolche Forderungen ſtellten.
ſoie Macht ſei, müſſe auch die Sorge für die
Aufrechterhal=
des Friedens ſein. Am folgenden Tage erklärte Lanſing
iem Vorſchlag Cambons, der eine Veränderung der
Grenz=
zwiſchen Deutſchland und der Tſchechoſlowakei zur
Ver=
heu ung der militäriſchen Lage des neuen Staates in der Ge=
„ei von Glatz betraf, die amerikaniſchen Delegierten müßten es
„Srinzip verwerfen, eine Grenzlinie auf Grund ſtrategiſcher
lichten zu ziehen. Auf Einwendungen Cambons erklärte
iang, daß die Ziehung einer Grenzlinie unter dem Geſichts=
1. der nationalen Verteidigung oder der militäriſchen
Sicher=
hwem Geiſt des Völkerbundes ganz und gar widerſpreche,
iw dem Plan einer internationalen Entwaffnung und der
zun Politik der Vereinigten Staaten. Cambon beharrte
dem=
er über auf ſeinem Vorſchlag einer Verkleinerung des
deut=
f./ Glacis von Glatz mit der Begründung, daß die Kommiſſion
z Mbgrenzung der Tſchechoſlowakei nicht ethnologiſche Rück=
Fer allein ihrem Verſchlag zugrunde legen konnte. Auch bei
Beſprechung des Schickſals eines ganz von Deutſchen
be=
hu ten vorſpringenden Winkels des alten Böhmen machte Lan=
Harauf aufmerkſam, daß dieſer Abſchnitt von 90000 Deut=
und gar keinen Tſchechen bewohnt ſei. Cambon erklärte,
Kommiſſion habe nicht geglaubt, das freiwillige Geſchenk
Bevölkerungszuwachſes empfehlen zu können, weil man
imen Präzedenzfall für die Zuteilung der Deutſchöſterreicher
Gmiens an Deutſchlands ſchaffe. Auf die Frage Lanſings, ob
Hommiſſion nicht für eine Volksabſtimmung in dieſer Gegend
gpürde, eiwiderte der Franzoſe Laroche, daß das Ergebnis
ſolchen Volksabſtimmung ſein würde, daß die
Tſchecho=
ikei ſich erheblich verkleinert finden würde. Lanſing
be=
rle: „Das ſcheint mir kein genügender Grund, um eine
Un=
gütigkeit zu rechtfertigen.” Laroche und Pichon widerſprachen
wem Bemerken, daß hierin keine Ungerechtigkeit liege und
Frankreich nicht in der Lage ſei, von den Geſichtspunkten
duationalen Verteidigung abzuſehen.”
Dienstag, den 14. Oktober 1924.
Aufdem Wege zur Auflöſung.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Politik läßt ſich nicht mit dem Rechenſtift machen.
Weltan=
ſchauung und Arithmetik ſind Begriffe aus verſchiedenen
Stoff=
werten unſerer Geiſtigkeit, die ſich nicht berühren. Je weniger
allerdings praktiſche Politik mit Weltanſchauung zu tun hat, deſto
näher kommen ſie einander und da, Gott ſei’s geklagt, im
deut=
ſchen Parlament nicht das Prinzip, ſondern parteitaktiſche oder
wirtſchaftliche Intereſſen beſtimmend ſind, ſo hat bei uns das
Zahlenmäßige eine Bedeutung, die alles andere überragt. Aber
gerade deshalb iſt auch eine Regierung, die ſich au
eine Minderheit ſtützt, bei der ſtarken
innenpoli=
tiſchen Spannung ein Ding der Unmöglichkeit,
Sie war immer nur ein Verlegenheitsexperiment, das über eine
beſtimmte Zeitſpanne hinweghelfen konnte, das aber als
Dauer=
zuſtand nicht zu halten war. Man ſieht ganz gerne einmal einen
Drahtſeilkünſtler im Zirkus und freut ſich über ſeine Sicherheit,
mit der er ſich auf dem dünnen Tau hält. Trotzdem aber würde
niemand von ihm verlangen, da ſeine Sommerwohnung
aufzu=
ſchlagen, weil jeder ſich ſagt, daß die Kunſt des Balanzierens
beſchränkt iſt und einmal mit einem Abſturz gerechnet
wer=
den muß.
In ähnlicher Lage iſt das Kabinett Marx=
Streſe=
mann. Es hat mehr als ſeine Pflicht getan, indem
es uns über den Abgrund hinüberführte. Jetzt aber, wo wir
uns auf lange Sicht einrichten müſſen, iſt es in ſeiner
Zuſammen=
ſetzung ſeiner Aufgabe nicht mehr gewachſen. Gerade deshalb iſt
es auch ſehr töricht, der Deutſchen Volkspartei den Vorwurf zu
machen, daß ſie durch ihren Vorſtoß Kriſenmacherei betrieben
habe. Sie wollte ja gerade das Gegenteil. Sie wollte nicht
ab=
warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen war, ſondern
ge=
fährliche Stellen vorher zudecken. Sie ſah voraus, daß bis zum
Wiederzuſammentritt des Reichstages die Oppoſition von rechts
und links ſich zuſammenfinden und der Regierung ein Bein
ſtel=
len würde, daß es dann aber ſehr viel ſchwieriger ſein dürfte,
eine neue Regierung zu bilden, als wenn man in aller Ruhe die
Vorbereitungen trifft. Daß ſie bei dem Zentrum und den
De=
mokraten auf einen ſo heftigen Widerſtand ſtoßen würde, ließ ſich
nicht vorausſehen, nachdem beide Parteien vor ſechs Monaten in
aller Freundſchaft mit den Deutſchnationalen verhandelt hatten.
Wenn wir jetzt alſo in eine Kriſe
hineinrut=
ſchen, dann liegt die Schuld nicht bei der
Deut=
ſchen Volkspartei, ſondern bei den anderen
Par=
teien der bürgerlichen Arbeitsgemeinſchaft,
die urplötzlich, ohne ſtichhaltigen Grund die
Deutſchnationalen boykottieren. Ob ſie daran
feſt=
halten, muß ſich am Dienstag zeigen. Die Frage, vor die ſich
das Zentrum geſtellt ſieht, iſt jetzt ſo klar formuliert, daß ſie
eigentlich jetzt nur noch ein Ja oder Nein möglich macht. Weitere
Hinauszögerungen haben keinen Sinn mehr. Es verbleiben nur
die zwei Möglichkeiten, daß entweder das
Zen=
trum — dem ſich dann wohl auch die Demokraten, vielleicht in
der Form wohlwollender Neutralität, anſchließen würden — die
Verbindung mit den Deutſchnationalen
gut=
heißt. Dann würde in wenig Tagen ein Kabinett Marx=Hergt=
Streſemann vor dem Reichstag ſtehen können. Oder aber, die
Gegenſätze im Zentrum ſind ſo groß, daß die
Partei ein Auseinanderbrechen befürchten muß
und deshalb den Falgen aus dem Wege geht,
in=
dem ſie in irgend einer Form die Entſcheidung
verſchiebt.
Dann iſt damit eigentlich automatiſch das
Schickſal des gegenwärtigen Kabinettes
ent=
ſchieden. Wir deuteten bereits vor einigen Tagen an und
können das heute beſtimmter unterzeichnen, daß dann — und
die=
ſer Fall iſt gegenwärtig der wahrſcheinlichſte — das
Reichs=
kabinett nicht mehr zuwartet ſondern von ſich
aus den Knoten durchhauen würde, indem es
dann ſofort dem Reichspräſidenten die
Demiſ=
ſion einreicht, und die Ermächtigung zur
Auf=
löſung beantragt. Laufen die Dinge ſo, dann würde der
Reichstag überhaupt nicht mehr zuſammentreten, ſondern ſchon
ausgangs der Woche ſein Ende finden, weil die Regierung
da=
von überzeugt iſt, daß ſie gegen den Anſturm der Oppoſition
von beiden Seiten ſich nicht halten kann. Offiziell werden die
Beſchlüſſe natürlich erſt dann gefaßt, nachdem das Zentrum
ge=
ſprochen hat. Aber wir glauben zu wiſſen, daß das Kabinett die
Zentrumsfraktion von der Abſicht verſtändigt hat. Ob das etwas
helfen wird, bleibt abzuwarten. Würde man nach engliſcher
Methode Wetten auflegen, dann würden allerdings vor Beginn
der entſcheidenden Fraktionsſitzung des Zentrums die Chancen
etwa 10:1 für die Auflöſung ſtehen.
Seite 3.
Vom Reichstag.
Berlin 13. Okt. Der Aelteſtenrat des Reichstags trat
heute nachmittag zu einer Sitzung zuſammen, um die
Tagesord=
nung für die nächſte Sitzung feſtzuſetzen. Für den Fall,
daß, die Regierungsumbildung zuſtandekommt,
hat der Aelteſtenrat für die nächſte Plenarſitzung Dienstag, den
21. Oktober, in Ausſicht genommen. Für die Tagesordnung ſind
folgende Berichte vorgeſehen: Beamtenfragen,
Perſonalabbauver=
ordnung, Wohnungs= und Siedlungsanträge und etwaige
Inter=
pellationen. Es iſt jedoch möglich, daß in der erſten Sitzung
eine Erklärung der Reichsregierung erfolgen wird.
Eine Stunde vor der Plenarſitzung wird der Aelteſtenrat
noch=
mals zuſammentreten und endgültig die Poſitionen für die erſte
Sitzung treffen.
Siegerwold über die politiſchen und geiſtigen
Strömungen der Gegenwart.
Köln, 13. Okt. In der Vertreterſitzung der chriſtlichen
Ge=
werkſchaften nahm Abg. Stegerwald in einem längeren
Vor=
trag zu den politiſchen und geiſtigen Strömungen der Gegenwart
Stellung. Er entwickelte u. a. die Gründe, die nach ſeiner
Mei=
nung die Heranziehung der Deutſchnationalen zur
verantwori=
lichen Mitarbeit in der Reichsregierung notwendig machen. Aus
den gleichen Gründen, aus denen er ſeinerzeit für die
Herau=
ziehung der Deutſchen Volkspartei eingetreten ſei, ſei er heute
für die Heranziehung der Deutſchnationalen zur Mitarbeit. Die
Deutſchnationale Volkspartei und die Bayriſche Volkspartei
ver=
treten zuſammen 75 Prozent der landwirtſchaftlichen Produktion.
Dieſe für Deutſchland ſo bedeutſamen Kräfte dürfe man nicht
dauernd in der Oppoſitionsſtellung zum Staate ſtehen laſſen,
zu=
mal die Landwirtſchaft heute für Deutſchland viel mehr als vor
1914 bedeute, wie ſie ja auch bei der Schaffung der Rentenmark
mit 50 Prozent der Haftſumme herangezogen worden ſei. Den
bodenſtändigen Teil des deutſchen Volkes im katholiſchen und
ebangeliſchen Lager zu einer vernünftigen geſamtpolitiſchen und
ſtaatsſozialiſtiſchen Auffaſſung zu bringen, das müſſe eine der
großen Aufgaben der chriſtlich=nationalen Arbeiterbewegung in
Deutſchland ſein. Der Proteſtantismus ſei in Deutſchland eine
ganz andere Geiſtesmacht als der Sozialismus. Er habe eine
geiſtig bedeutende Entwicklung über eine nicht zu entbehrende
charitative Tätigkeit durchgemacht, während der Sozialismus als
Geiſtesmacht zuſammengebrochen ſei. Wenn die Katholiken und
die Proteſtanten zukünftig ſich nicht verſtehen lernten, ſei auch
die Einheit des Reiches nicht aufrecht zu erhalten. Stegerwald
wies nachdrücklich die Annahme zurück, daß er die
Sozialdemo=
kratie vom politiſchen Einfluß ausſchalten wolle. Er wolle
ledig=
lich bei dem Wiederaufbau der Sozialdemokratie nicht eine
über=
ragende Stelle überantwortet wiſſen. Schließlich wies
Steger=
wald den Vorwurf zurück, daß er die chriſtliche
Gewerkſchafts=
bewegung nach rechts drehen wolle oder Diktaturgelüſte habe.
Wäre das der Fall, ſo würde er die ihm angebotene
Reichskanz=
lerſchaft übernommen haben. Die chriſtlichen Gewerkſchaften
müßten den berufsſtändiſchen Gedanken pflegen und bei den
leidenſchaftlichen Parteikämpfen die größte Zurückhaltung
be=
wahren.
Reichsminiſter Höfle über die politiſche Lage.
Ludwigshafen, 13. Okt. Gelegentlich der Gründung einer
Kommunalpolitiſchen Vereinigung der Zentrumspartei der Pfalz i
Neuſtadt a. d. H. hielt der Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete Dr.
Höfle eine Rede, in deren Verlauf er auch auf die Regierungskriſe zu
ſprechen kam. Das Zentrum lehne die Koalition nach rechts
grundſätz=
lich nicht ab. Wenn wir aber, ſo betonte der Miniſter, gezwungen
wer=
den, mit den Deutſchnationalen eine Koalition zu machen, dann ſoll
man ſich klar darüber ſein, was das für die geſamten Außen= und die
Innenpolitik bedeutet. Es war ein ideales Unternehmen vom
Reichs=
kanzler, die Volksgemeinſchaft, d. h. eine Erweiterung der Koalition
nach rechts und links zugleich, zu erſtreben; aber leider muß dieſer ideale
Verſuch als geſcheitert angeſehen werden. Das Dawes=Gutachten wird
die Außenpolitik der nächſten Jahre beherrſchen. Das Entſcheidende der
zukünftigen Regierungsführung iſt, daß die bisherige Politik
der Mitte weitergeführt wird. Der Miniſter erklärte, er
würde das Weiterbeſtehen der heutigen Koalition im Intereſſe der
deut=
ſchen Außenpolitik begrüßen. Aus dieſem Grunde wäre es zu wünſchen,
wenn die Deutſchnationalen und die Sozialdemokraten auf den Eintritt
in die jetzige Reichsregierung verzichten würden. Nach ſeiner
An=
ſicht ſei eine Reichstagsauflöſung zur Zeit nicht
mehr aktuell. Die Frage einer einſeitigen Koalitionserweiterung
nach rechts würde das Zentrum vor eine ſchwere
Entſchei=
dung ſtellen. Das Zentrum ſei die hiſtoriſche Regierungspartei, und
man werde es nie entbehren können.
zu verhindern, daß ein Pult=Virtuoſe mit die
Blechinſtru=
dite begeiſtert anfeuernden Fäuſten, im Vertrauen auf die
Un=
tarbarkeit einer „Triſtan”= oder „Meiſterſinger”=Partitur den
lig er zum bloßen Mundöffnen degradiere. Keine noch ſo glanz=
*röhnende Darſtellung des orcheſtralen Teils durch viele
ſever heute leider auch Opern dirigierenden
Konzertkapell=
iſter kann die berechtigten Klagen über derlei Ohrenſchmäuſe
Roſten des Verſtändniſſes der Handlung und des
Dichter=
utes verſtummen machen. Dieſem Bedürfnis verdankt die
Par=
r der „Ariadne” ihre Entſtehung. Ohne daß das Orcheſter
fsu einem bloßen Begleitinſtrument verurteilt iſt, müſſen in
r:Aufführung bei aller Ausdruckskraft des „Kammerorcheſters”
1irund Wort des Sängers immer verſtändlich bleiben, ſei der
ſti rende Dirigent noch ſo herzlos. Im erſten Aufzug der
„ſndne” iſt bei abwechſelnder Anwendung von reiner Proſa,
eeo= und pathetiſchem Rezitativ mit voller Sicherheit der
Ge=
nintil angeſchlagen, der nunmehr im „Intermezzo” bis zur
kerſten Konſequenz durchgeführt wurde. In keinem anderen
uner Werke iſt aber auch die Bedeutung, die dem Dialog
zu=
lint, größer als in dieſer der ſogenannten Kantilene nur wenig
ſinoicklungsmöglichkeiten bietenden bürgerlichen Komödie.
Dieſes neue Werk eröffnet in ſeiner Abkehr, von den
alt=
ſoührten Liebes= und Mordaffären des landläufigen
Opern=
ſeetstos, mit ſeinem vielleicht allzu kühnen Griff „ins volle
Men=
ſuleben” dem muſikaliſch=dramatiſchen Schaffen einen neuen
ſeig, den andere nach mir vielleicht mit mehr Talent und Glück
em mögen. Ich bin mir klar, daß auf dieſem bisher
unbetrete=
nWWege ſich der korrekten Ausführung meiner Abſichten gewiß
lin= von mir noch nicht geahnte Schwierigkeiten entgegenſtellen
irden. Mein Geleitwort möge den lieben und opfermutigen
immiitilern meiner künſtleriſchen Ziele, braven Sängern und
eettsfreudigen Kapellmeiſtern bei der Löſung dieſer Probleme
tnricht unwillkommener Führer und Helfer ſein!“
Buchanzeigen.
rieerſchulung der Frau, Dora Menzler, in Bildern u.
Merk=
darten, Dieck u. Co., Sportverlag, Stuttgart.
Um= Sonne, Anton Fendrich, das Buch von der Liebe und Ehe
ieck Verlag, Stuttgart. Geh. 2.50, halbln. geb. 3.50 Mk.
Ber= die Einführung der allgemeinen gleichen Arbeitsdienſtpflicht,
itur Mahraun. Jungdeutſcher Verlag, Caſſel. Halbleinen
.50), ganzln. 3.25 Mk.
leſl lien, Dr. H. Hinden. Nützliche Winke der Einwanderer=
Be=
aturngsſtelle der deutſchen Kolonie in Nio de Janeiro. L.
Friedrich=
en u. Co., Hamburg 1924.
en= und Sylvia. Von Romain Rolland. Ein Roman. Geh. Mk. 4.—
Mk. 7.—. (Kurt Wolf Verlag, München.)
*Anatole France.
Von R. Hambruch.
Anatole France iſt in der Nacht zum Montag
verſtorben. Die Regierung hat beſchloſſen, die
Koſten der Beerdigung aus Staatskoſten zu
be=
ſtreiten. Der Tag der Beerdigung iſt noch nicht
beſtimmt.
Ein myſtiſches Hinüberdämmern, kein Sterben, iſt es für
die=
ſen Mann europäiſcher, übereuropäiſcher Bedeutung, geweſen,
ſeitdem er, an der Wende ſeines achtzigſten Geburtstages,
bett=
lägerig wurde, um in den helleren Momenten immer noch
ein=
mal Arbeiter des Geiſtes zu werden, im Sinne reinſter
Menſch=
lichkeit. Dieſe wird ſtets über ſeinem gewaltigen Werk an
Noma=
nen und Novellen ſtehen, die auch in Deutſchland hohe Auflagen
erlebten und deren Aufzählung allein eine Spalte beanſpruchte.
Das Wort Anſeeles: „Die Cinigkeit der Arbeiter wird der
Welt=
friede ſein” beſchließt ſeine kurze Autobiographie, die er 1904 für
den Verlagskatalog Albert Langen=München ſchrieb. Es ſteht
ſonſt nicht viel Abſonderliches darin, viel weniger denn in ſeinen
Büchern, die es in billigſten Drucken wie in Luxusausgaben gibt.
„Ich habe nie dem Vergnügen widerſtehen können, in die
Vitrinen anderer Leute hineinzugucken”, ſagt dieſer Sohn eines
Pariſer Antiquars, deſſen Familie eigentlich Thibault hieß.
Die=
ſes Hineingucken betrieb er mit der Gründlichkeit eines Balzac,
eines Flaubert; und es zwang ihn zu tiefgründiger Arbeit, wie
ſie ſonſt nur Gelehrten eigen iſt, und ganz ſelbſtverſtändlich auch
zur Politik, zu einer Politik, die über den Parteien ſteht, wenn er
ſelbſt ſie auch einmal als „unifizierte ſozialiſtiſche Partei”
bezeich=
net hat. Seit 1896 Mitglied der franzöſiſchen Akademie, 1921 mit
dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet, in dem ihm 1915
ſein großer Landsmann Romain Nolland vorangegangen war,
empfing er dieſe Ehrung lächelnd ſehr post festum und gab das
Geld den hungernden Kindern Rußlands. Sein kleines Landgut
war ihm Glückes genug. Als im Mai dieſes Jahres die
fran=
zöſiſchen Wahlen den überraſchenden Sieg der Linken erbrachten
und Poincarés Fauſt von Europa wich, ſtanden im „Oeuvre‟
folgende Worte von Anatol France: „Ich begrüße dieſen großen
Sieg. Frankreich hat ſeinen Friedenswillen bekundet. Ich habe
oft geſagt: ich glaube nicht, daß der Krieg eine ewig menſchliche
Notwendigkeit iſt. Ich wünſche, ich erhoffe, ich ahne eine Zukunft
des Friedens und der Eintracht zwiſchen den Völkern gleicher
Kultur. Bereiten wir dieſen wünſchenswerten Frieden vor.
Trauen wir nicht dem alten Sprichwort: In Wirklichkeit muß
man den Krieg vorbereiten, wenn man den Frieden will. Das iſt
unſer Wunſch. Das iſt unſer Ideal. Das muß unſer Werk ſein.
Arbeiten wir am Weltfrieden. Iſt das nicht eine Aufgabe,
wür=
dig der größten Seelen und des ſtolzeſten Mutes? Das Rom der
Cäſaren hat ſie unternommen, als es das Weltall beherrſchte.
Möge das Europa von heute ſie vollenden!“
Als die Dreyfus=Affäre Frankreich bewegte, trat France
zu=
ſammen mit Zola für den Verurteilten ein. „Ich habe mich
kei=
nen Augenblick von den Verbrechern im Generalſtab irreleiten
laſſen, die Meineid auf Meineid und Fälſchung auf Fälſchung
häuften, um einen Unſchuldigen zugrunde zu richten.” Mit
die=
ſen männlichen Worten hat er ſeinen Mut in einer Angelegenheit
bewieſen, die erſt Jahrzehnte ſpäter zum Abſchluß kommen ſollte.
Was bedeutet dagegen die noch ſo fruchtbare Arbeit eines
Schrift=
ſtellerlebens, früh in ihrer internationalen Bedeutung erkannt
und gewertet! Es bleibt eine Arbeit ohne den Rauſch der Arbeit,
ohne Warten auf göttliche Eingebung, auf den Muſenkuß. Man
hat ſich ſelbſt an ſeinen Schreibtiſch zu zwingen, aus hunderten
von beſchriebenen Zetteln das Bild eines Menſchen, einer
Land=
ſchaft zu geſtalten — eine Methodik, wie ſie bei uns nur Arno
Holz Pflicht iſt.
Ein langes Leben lang, ein reiches Leben lang. Aus
tauſen=
den von Chroniken blüht eine neue Chronik lebendigere Blüten,
iſt mit ſo feinen ironiſchen Lichtern erhellt, atmet Menſchengüte
und Liebe. Da waren Kinderjahre in einem Laden, vollgeſtopft
mit alten Schweinslederbänden, Waffen, ausgeſtopften Vögeln.
Da waren auch einmal ein ſtaatlicher Berufsbibliothekar des
Senats — da fing es mit Politik an, Victor Hugo war noch
Sena=
tor. Da waren journaliſtiſche Jahre in der „Temps‟. Da waren
Reiſen: Italien, Aegypten, Griechenland — und gleich nach dem
Weltkrieg: Berlin. Und über all dem waren die Augen jung,
ſtrahlend, gut geblieben, um ſo ganz langſam einzuſchlafen, noch
einmal den bunten Herbſt der Gärten und Wälder um Tours
herum mitzunehmen auf einem Lächeln, das wie Frieden iſt und
an keinen Haß der Völker glauben möchte. Was bleibt? O, ſagt
nicht, daß es Bücher, viele Bücher ſind, die nun ſchnell neue
Auf=
lagen nötig haben, mit denen die Händler viel Geld verdienen! Es
bleibt der beruhigende Schlag eines Herzens — über Frankreich
hinaus!
Bühnenchronik.
Wir erfahren, daß die Uraufführung der neuen Muſiktragödie
„Fsland=Saga”, Muſik von Georg Vollerthun, Dichtung von
Bertha Thierſch, nunmehr in der letzten Woche des Monats Januar 1925
am Nationaltheater in München ſtattfinden wird. Die muſikaliſche
Lei=
tung übernimmt Herr Generalmuſikdirektor Knappertsbuſch, die
ſzeniſche Einſtudierung Oberſpielleiter Hofmüller. In den
Haupt=
partien ſind die Sängerinnen Ohms, Merz, Fichtmüller, ſowie die
Her=
ren Reinfeld, Broderſen und Gierß beſchäftigt.
Seite 4.
Dienstag, den 14. Oktober 1924.
Rummer 286.
Der engliſch=türkiſche Konflikt.
Die Lage im fernen Oſien.
Die Moſſulfrage.
Die türkiſche Antiport auf das engliſche Altimatum.
London, 13. Okt. (Europapreß.) Im Foreign Office wird
gegenwärtig die türkiſche Antwort auf das engliſche
Ultimatum geprüft, wonach das Wilajet Moſſul bis nächſten
Sams=
tag geräumt werden muß. Man hält es für wahrſcheinlich, daß die
türkiſche Regierung letzten Endes nachgeben wird. Die
Lage wird als ernſt, aber nicht als kritiſch bezeichnet.
Die geſtern veröffentlichte türkiſche Rote war die Antwort auf ein
britiſches Ultimatum, das der türkiſchen Regierung am Donnerstag
überreicht und in der eine Friſt bis Samstag mittag für die
Zurück=
ziehung der türkiſchen Truppen hinter die Linie des Status quo und die
Einſtellung weiterer Truppenzuſammenziehungen gewährt worden war,
widrigenfalls Großbritannien ſeine volle Handlungsfreiheit wieder
ein=
nehmen werde. Das Kabinett in Angora beriet über das Ultimatum in
einer die ganze Donnerstag=Nacht dauernden Sitzung, und nachdem man
ſich mit dem in Erzerum weilenden Muſtapha Kemal in Verbindung
geſetzt hatte, wurde die Antwort Freitag nacht Lindſay übermittelt.
Wie dem New York Herald aus Konſtantinopel berichtet
wird, hat Muſtapha Kemal Paſcha das türkiſche Parlament
zu einer außerordentlichen Sitzung einberufen, um die
Moſſulfrage zu beraten.
Türkiſche Beſchwerde beim Völkerbund.
TU. Genf, 13. Okt. Bei dem Völkerbundsſekretariat iſt
eine Note der türkiſchen Regierung eingelaufen, die geeignet iſt,
die ernſteſte Beunruhigung hervorzurufen. In ſeiner Sitzung
vom 30. September hatte der Völkerbund die Entſcheidung
ge=
fällt, daß in der Monſulfrage bis zur Unterſuchung der
Angele=
genheit und bis zur Fällung eines Schiedsſpruches ſowohl die
Engländer, wie auch die Türken ſich jeder kriegeriſchen Handlung
enthalten müſſen. Die Engländer legten die Entſcheidung des
Rates dahin aus, daß die vom Lauſanner Vertrag feſtgeſetzte
vorläufige Grenze von beiden Teilen reſpektiert werden müſſe.
Die Türkei ihrerſeits behauptete, der status guo vom 30.
Sep=
tember wäre maßgebend. Die Beſchwerde und die ſich daran
an=
ſchließenden Drohungen der Engländer werden von der Türkei
in der neueſten Note auf das ſchärfſte zurückgewieſen. Die
tür=
kiſche Regierung ſucht alle Vorwürfe zu widerlegen. Die Grenze
vom 30. 9. wäre von den Türken nicht überſchritten worden,
ſon=
dern die Truppenkonzentration wäre nur erfolgt, um
Räuber=
banden zu bekämpfen. Mit ihrem Abtransport wäre bereits
be=
gonnen. England hätte nicht das Recht, die Beſtimmungen des
Völkerbundrates willkürlich auszulegen. Trotzdem wäre die
tür=
kiſche Regierung bereit, wenn England es für notwendig halte,
den Rat um die Auslegung des Beſchluſſes vom 30. 9. zu
er=
ſuchen. Wenn England fortfährt, die Ruhe zu ſtören und zum
Angriff übergehen ſollte, werde die Verantwortung
hier=
für allein auf England zurückfallen. Die
tür=
kiſche Regierung erſucht den Völkerbundsrat,
Maßnahmen zu ergreifen, die geeignet (ind,
beide Teile zur Einhaltung der von ihnen
übernommenen Verpflichtungen, zu bewegen.
Pom engliſchen Wahl=
Kriegsſchauplatz.
Von unſerem Londoner Korreſpondenten.
C. A. P. London, 12. Okt. (Durch Flugpoſt.)
In beiſpielloſer Geſchwindigkeit hat Macdonald alle
Vorbe=
reitungen des Wahlkampfes vollendet. In einem einzigen Tag
hat der König alle Orders vollzogen, die nötige Sitzung des
Ge=
heimen Rates abgehalten (wozu allerdings nur wenige
Mitglie=
der zur Stelle zu ſein brauchten) und außerdem noch die Iriſche
Bill geſetzeskräftig gemacht. Der Krieg iſt alſo erklärt. Der
Kampf hat begonnen. In den Verſicherungskreiſen der Londoner
City werden 10 Prozent als hinreichend für eine Verſicherung
gegen die Wiederkehr der Arbeiterpartei mit einer
klaren Mehrheit über beide Gegner erklärt.
Wie ſteht es denn nun eigentlich mit der Mobilmachung?
Es iſt nicht zu leugnen, daß die Arbeiterpartei eine viel
gründ=
lichere, vollkommenere Organiſation beſitzt, als die beiden
an=
deren Parteien. Außerdem hielt der Premierminiſter das Zeichen
zur Initiative in der Hand. Bei den Arbeitern ſind alle
Kandi=
daten genau beſtimmt, auch für den ausſichtsärmſten Platz. Für
jeden auf längere Zeit Abweſenden iſt ein Erſatzmann beſtellt.
Jeder Punkt in ihrem Programm iſt ſeit Monaten im Gremium
der Partei im einzelnen feſtgelegt. Kurz: Man kann die
Sache laufen laſſen, denn auf der ganzen Linie herrſcht
großer Enthuſiasmus und Kampfesmut.
Die beiden anderen Parteien bieten ein ganz verſchiedenes
Bild, weil ſie die letzten Bewegungen Macdonalds nicht
vor=
ausſehen konnten, ob er jetzt oder zu Ende des Monats
los=
ſchlagen werde uſw. Die Konſervativen haben an ſich
eine einwandfreie Organiſation. Aber es iſt da in letzter Zeit
ein unſicherer Faktor eingetreten: Die Beteiligung
unioniſti=
ſcher oder antiſozialiſtiſcher Arbeiterkreiſe. Wie ſie ſich bewähren
werden, namentlich nachdem nun doch ihr Hauptgrund
antiſozig=
liſtiſch zu wählen weggefallen iſt, weil die Arbeiter in ihren
Reihen keine Kommuniſten mehr dulden, bleibt
im=
merhin abzuwarten. Sonſt aber ſind die Kerntruppen ohne jede
Begeiſterung und Freude über den liberalen Mitkämpfer. Die
Zuſtände in den Reihen der Liberalen ſind wenig verlockend.
Man könnte ſagen: der Murr fehlt. Warum fehlt er? Weil
die Führung nicht darnach iſt, es iſt kein Zug in der ganzen
Geſchichte. Neben dem Manne fehlt die Idee. Es iſt nichts da,
weder ein neuer ſchöpferiſcher Gedanke, noch eine zielbewußte,
friſche Propaganda. Man murmelt außerdem ſo allerlei über
die Haltung Lloyd Georges gegenüber Aſquith. Lloyd George
weiß ganz genau, daß Aſquith in Paisley nur durch ſehr viel
Glück gerettet werden kann. Erſt am nächſten Dienstag wird die
Kampagne der Liberalen in London durch eine große
Verſamm=
lung in Queenshall eröffnet, in der Aſquith, Lloyd George, Sir
John Simon und andere Führer anweſend ſein werden. Das
iſt alſo 5 Tage nach der Schluß= oder Anfangskampfrede
Mac=
donalds, bei einem 19tägigen Wahlkampf ein Viertel der ganzen
Zeit. Aſquith hätte heute in Stirling ſprechen ſollen, Statt
deſſen hat er abgefagt. Sir John Simon geht hin. Er ſpricht
auch morgen abend in Henley. Ja, wenn er Führe, wäre!
Das Allerſchlimmſte iſt aber, daß Sir Churchill, dieſe
Haupt=
kampflanze der Konſervativen, mit ſeinem gewöhnlichen
Scharf=
blick in Kampagneſachen ſchon dargelegt hat, daß man in etwa
70 Wahlkreiſen in einem dreieckigen Gefecht ſteht „Konſervative,
Liberale, Arbeiter. In London allein handelt es ſich um 15
Be=
zirke. In all dieſen Bezirken haben die Arbeiter bei dem letzten
Wahlkampf mit tatſächlichen Minderheiten geſiegt, weil
Konſer=
vative und Liberale ſich nicht dazu aufringen konnten, ihre Kräfte
zu vereinen. So zog in jedem dieſer Fälle der Arbeiterkandidat
Von
Otto Corbach.
als Sieger davon. Merkwürdigerweiſe kann es auch diesmal
nicht zu einer prinzipiellen Einigung kommen, weil eine
Beein=
fluſſung des Diſtrikts durch die Partei, zumal in dieſer Art gegen
die Freiheit der Wahlbezirke verſtoßen würde. Innerhalb der
einzelnen Bezirke ſind zwar Vereinbarungen möglich. Aber die
Zeit läuft. Wieviel Verhandlungen, manche Schiebungen
wer=
den dazu nötig ſein, und es ſollte doch nicht mehr geben, als
eine intenſive Arbeit aller nominierten Kandidaten. Die
Nominierung ſollte bekanntlich bereits am 18. erfolgen. — Bei
der Liberalen Partei war außerdem der Ausfall von 12
Mit=
gliedern zu verzeichnen. Das gibt ebenfalls eine raſende Arbeit.
Ein Hindernis für die Liberalen wird auch durch die
Abweſen=
heit von Parteimitgliedern in ſehr entlegenen Ländern
hervor=
gerufen, die infolge Macdonalds berechnender Beſchleunigung
nicht mehr rechtzeitig eintreffen können. Je 3 Abgeordnete der
3 Parteien ſind in Südafrika, je einer in Oſtafrika, je ein
Unio=
niſt und ein Arbeiter ſind in Irak, zwei andere Unioniſten ſind
privatim in Südafrika und einer am Mittelmeer. Arbeiter und
Unioniſten haben für Erſatz geſorgt. — An weiblichen
Kandida=
ten werden vorausſichtlich 22 aufgeſtellt: 5 Konſervative, 3
Li=
berale und 14 ſeitens der Arbeiterpartei.
Die Lage in China.
Schanghai gefallen.
New York, 13. Okt. (Funkſpruch.) Die „Aſſociated Preß”
meldet aus Schanghai, daß die Tſchekiangtruppen, die Schanghai
gegen die Kiangſu=Armee verteidigten, kapituliert hätten.
Ein Waffenſtillſtand ſei abgeſchloſſen.
Einleitung von Waffenſtillſtandsverhandlungen.
London, 13. Okt. (Europapreß.) Nach einer Meldung
aus Schanghai hat die Armee von Tſchekiang zum Zwecke der
Kapitulation Waffenſtillſtandsverhandlungen eröffnet. Die
mili=
täriſchen Operationen ruhen bereits. Der Militär=Gouverneur
der Provinz Tſchekiang, Lu=Yong=ſiang, iſt in Begleitung
ſeines Generalſtabschefs O=Fong=ling an Bord des
japani=
ſchen Dampfers Schanghai=Maru geflohen. Es verlautet, daß
die Truppen infolge Erſchöpfung und Munitionsmangel
demobi=
liſiert wurden und daß ein großer Teil zu Kiang=ſu übergegangen
iſt. Hierdurch wurde auch der Verluſt der Stadt Nan=Sian, 17
Km. öſtlich von Schanghai verſchuldet. Mit der Kapitulation
Schanghais gewinnt die Zentral=Regierung auf dem
ſüdlichen Kriegsſchauplatz einen bedeutenden Erfolg.
Auf dem nördlichen Kriegsſchauplatz dagegen hat Tſchang=
So=lin die Oberhand, wenn auch ſeine Erfolge dem Umſtande
zugeſchrieben werden müſſen, daß die Hauptarmee der
Zentral=
regierung bisher in den Kampf noch nicht eingegriffen hat.
Die Reparationszahlungen.
Die zweite Feſiſiellung der Repko.
TU. Paris, 13. Okt. Die Reparationskommiſſion iſt heute
vormittag zu der zweiten offiziellen Feſtſtellung betr. die
Aus=
führung des Sachverſtändigenberichtes zuſammengetreten. Bei
Ausgang der Sitzung wurde ein offizielles Communiqué
ver=
öffentlicht, das die einzelnen Daten enthält, die ſich auf ſämtliche
im Londoner Protokoll vorgeſehenen Maßnahmen zur
Inkraft=
ſetzung des Sachverſtändigengutachtens durch die deutſche
Regie=
rung beziehen. Die offizielle Feftſtellung der
Reparätionskom=
miſſion wird den Signatarmächten des Londoner Protokolls, dem
Generalagenten für die Reparationszahlungen und den
Banken=
gruppen mitgeteilt,, die mit der Unterbringung der 800=Millionen=
Anleihe beauftragt ſind.
Die Reparationskommiſſion hat ferner auf Antrag Owen
Youngs eine Reihe von Beſchlüſſen gefaßt, die ſich auf die
Moda=
lität und den Zweck der Anleihe beziehen. Die Beſchlüſſe ſind
in einer vier Paragraphen umfaſſenden Erklärung niedergelegt;
darin werden insbeſondere die für den Zinſendienſt der Anleihe
vorgeſehenen Garantien aufgezählt. Der Zinſendienſt hat
demnach eine erſte Priorität für ſämtliche
Zahlun=
gen, die Deutſchland nach dem Sachverſtändigenbericht oder dem
Verſailler Vertrag zu leiſten hat, ferner für ſämtliche Monopol=
und Zolleinnahmen und alle Steuern, die die deutſche Regierung
gemäß dem Londoner Protokoll einzuführen genötigt iſt. § 3
lau=
tet: Mit der deutſchen Regierung iſt die Vereinbarung getroffen
worden, daß zwei Wochen vor dem Fälligkeitstermin jeder
Zins=
zahlung und 14 Tage vor dem Datum, zu dem die
Amortiſations=
beträge gezcſllt werden, an den Treuhänder ſämtliche für den
Dienſt dieſer Zinſen und Amortiſierung notwendigen Beträge
überwieſen werden. Um die Ausführung dieſer Beſtimmungen
zu ſichern, ſind Maßnahmen ergriffen, damit der Generalagent
für die Rerarationszahlung am 15. Tage eines jeden Monats an
den Treuhänder einen Betrag überweiſt, der zum mindeſten einem
Zwölftel der Summe entſpricht, die für die Sicherheit des
An=
leihedienſtes während eines Jahres notwendig iſt.
In § 4 wird beſtimmt, daß dem Zinſendienſt der Anleihe
vor allen übrigen Reparationszahlungen Priorität
einzuräu=
men iſt.
Der Betrag, der jährlich für die Bezahlung des
Zinſendien=
ſtes und die Amortiſierung der Anleihe zu beſchaffen iſt, beträgt,
wenn der gegenwärtige Wechſelkurs zugrunde gelegt wird,
91,6 Millionen Goldmark, die Höhe der Zahlungen, die an den
Generalagenten für die Reparationszahlungen zu erfolgen haben,
iſt auf 1 Milliarde Goldmark für das erſte Jahr feſtgeſetzt
wor=
den. Dieſer Betrag wird ſpäter erhöht, bis er im fünften Jahre
2,5 Milliarden Goldmark erreicht. Die jährlichen
Bruttoeinnah=
men der verpfändeten Einkünfte werden auf eine Ziffer
veran=
ſchlagt, die nicht weniger als 1 Milliarde Goldmark beträgt.
Dem Communiqué iſt ein Proſpekt über den engliſchen
An=
teil an der Anleihe beigefügt, der bekanntlich 12 Millionen Pfund
beträgt. In dem Proſpekt wird angegeben, daß die Zinſen
halb=
jährlich am 15. April und 15. Oktober zu bezahlen ſind. Der erſte
Coupon iſt am 15. April 1925 zahlbar. Weiter wird ausgeführt,
daß die Anleihepapiere gewiſſer Anleiheſtücke, die in anderen
Ländern ausgegeben werden, auf Pfund lauten, und daß ſie
nach zwei Jahren an der Londoner Börſe zugelaſſen werden. Die
Zeichnung wird ſpäteſtens bis Freitag, den 17. Oktober 1924
ab=
geſchloſſen.
TU. London, 13. Okt. Die deutſche Anleihe iſt heute
an der Londoner Börſe zur Zeichnung aufgelegt worden. Die
Nachfrage war ſo ſtark, daß die Zeichnung in ganz kurzer Zeit
beendet war. Am Mittwoch ſoll die Liſte, wie der „Star”
berich=
tet, nach Börſenſchluß geſchloſſen werden.
Theunis über die Anleihe.
Der Daily Telegraph meldet aus Brüſſel, Theunis habe
einem Zeitungskorreſpondenten folgendes erklärt: Dieſe
An=
leihe, die Belgien in die Lage verſetzen wird, Reparationen zu
er=
langen und gleichzeitig ſeinen Kredit zu ſtärken, iſt durchaus
patriotiſch. Das Land hat ein nationales Intereſſe, alle, auch
die Bankiers aufzufordern, den Erſolg der Anleihe
ſicherzuſtel=
len. Der gleichen Meinung iſt auch der frühere
Volkswirtſchafts=
miniſter van de Vyvere. Er erklärte, der belgiſche Anteil, der
zu=
letzt mit 500 000 Pfund angegeben worden ſei, ſei gemäß den
For=
derungen der Bankiers auf 700 000 Pfund erhöht worden.
Zu den Meldungen und Erörterungen über den chineſiſchen
Bürgerkrieg iſt bisher viel zu viel Weſens davon gemacht
wor=
den, daß hinten den ſich bekämpfenden Parteien und Heerführern,
fremde Banken und Regierungen ſteckten, die ſie mit Geld,
Waſ=
fen und allerhand guten Dienſten, wie Verbreitung von
Schwin=
delnachrichten, unterſtützten. Dadurch hat ſich die irrige
Auf=
faſſung verbreitet, als beſtänden die Truppen, die am Yangtie
oder zwiſchen Mukden und Peking aufeinanderſchlagen,
vorwi=
gend aus feilem Geſindel, das ſeine Haut im Solde gekauftal
Generäle und Staatsmänner zu Markte trägt. Davon iſt indeß
nur ſo viel richtig, daß jede der rivaliſierenden fremden Mäche
die Bataillone derjenigen Partei ſtark zu machen ſucht, deren
Kriegsziele ihre Intereſſen am wenigſten gefährden. In
Wir=
lichkeit iſt jeder der feindſeligen Militärgouverneure ein
hunder=
mozentiger Chineſe: Tſchang=So=lin, Lu=Jung=tſchang und Sun=
Yat=ſen ſo gut wie Wu=Pei=fu und Tſchih=Si=juang, und ge
rade daß ſie ſich fortgeſetzt beſchuldigen, im Solde fremder Inter
eſſen zu ſtehen, beweiſt, wie ſtark jeder von ihnen von der gau
China aufwühlenden fremdenfeindlichen Bewegung abhängig eſ,
deren Führer je eher je lieber mit allen von der verrottete:
Mandſchu=Dynaſtie hinterlaſſenen Vorrechten der fremden Mäch
aufräumen würde. Vorläufig bekämpfen ſich die Verteidig
auseinanderſtrebender Teile des Rieſenreiches, weil ſie alle
felſenfeſt davon überzeugt ſind, es auf der Gegenſeite mit
Lau=
desverrätern zu tun zu haben, die erſt gezüchtigt und unterwor
fen werden müßten, bevor China das Joch der „ungleichen Ver
träge” abſchütteln kann. Schon heute mag man bei jeder der
fremden Mächte wegen ſeiner Günſtlinge unter den chineſiſcher
Militariſten denken: Gott ſchütze mich vor meinen Freunden, dr.
meinen Feinden würde ich mich ſelber ſchützen — wenn maſ
eben die „Freunde” nicht ſo gut bewaffnet hätte.
Unter ſolchen Umſtänden ſpricht alles für eine lange Dauc
der Wirren in China. Droht einer Seite eine vernichtende Nie
derlage, ſo werden die ausländiſchen Freunde ihre
Anſtrengun=
gen verdoppeln, deren Widerſtandskraft zu ſteigern. Wenn ſio
eine Pekinger Meldung des „Philadelphia Publie Ledger” be
ſtätigten ſollte, wonach Tſchang=So=lin, nicht nur von Japar
und Rußland, ſondern auch von Frankreich, von dem man läng
munkelt, daß es mit Japan heimlich verbündet ſei, unterſtütz
würde, ſo werden Amerika und England nicht ſäumen, der
P=
kinger Zentralregierung und ihrem militäriſchen Werkzeug, Wr=
Pei=fu, nachdrücklicher als bisher unter die Arme zu
greife=
würde doch mit deren Herrſchaft die kommerzielle Vorherrſcha
der angelſechſiſchen Mächte zuſammenbrechen.
Die weſtlichen Pazifiſten überſehen ganz bei ihren löbliche:
Weltfriedensbeſtrebungen, daß die Verhältniſſe in Ländern, di
wie die Aſiens und großenteils auch Oſteuropas, von der moden
nen Technik noch wenig erſchloſſen ſind, auch unter hiſtoriſche:
Geſichtspunkten beurteilt werden wollen. Nicht, als ob die kün
tige ſoziale Entwickelung in dieſen Weltgegenden eine genai=
Kopie derjenigen Weſteuropas oder Amerikas ſein müßte, abe
es waltet da doch etwas wie das biogenetiſche Grundgeſetz o4
wonach jeder Organismus in ſeinem Anfangsſtadium gewiſſen
maßen die Entwickelungsgeſchichte der Gattung rekapituliert. Wa
jetzt in China vor ſich geht, iſt die Entſtehung einer moderne=
Wirtſchaftsgeſellſchaft aus einer zerfallenden patriarchaliſchen
traditionaliſtiſchen alten. Dieſer Vorgang unterſcheidet ſich vo
den entſprechenden Stadien der Vergangenheit der weſteurc,
päiſch=amerikaniſchen Kulturwelt nur durch ein ungemein raſcha
res Tempo, das ſich aus den gewaltigen Kräften erklärt, die de
Weltverkehr im Vergleich zu früheren Zeiten für ſolche Zwech
mobil zu machen vermag.
In Jahren werden jetzt in den aſiatiſchen Rieſenländern mel.
Menſchen durch die Konkurrenz der Maſchine aus
uraltertüs=
lichen Gewerbebetrieben herausgeſchleudert, wie im
frühkapital=
ſtiſchen Zeitalter unferes Kulturkreiſes in europiäſchen Länder
Nun iſt die moderne Waffe ein ebenſo legitimes Kind der moder,
nen Technik wie die Maſchine und in den Anfangszuſtänden eine
modernen Wirtſchaftsgeſellſchaft ſpielt ſie ſogar eine viel größer
Rolle. Die maſchinelle Produltion ſetzt die Loslöſung des Inr
dividuums aus den Bindungen patriarchaliſcher Sitten und tra
ditionaliſtiſcher Gewohnheiten und ſeine Diſziplinierung für ein
Zuſammenarbeiten in Großbetrieben und für den Verſchleiß
in=
duſtrieller Maſſenartikel voraus. Das geſchieht teils durch
in=
dividualiſtiſche Weltanſchauungsſyſteme, teils durch die
Organr=
ſation moderner Heere. Die Zerſetzung der aſiatiſchen Kulturen
durch die Propaganda für „moderne Ideen” iſt ſeit Jahrhunder
ten im Werk, die Organiſation moderner Heere iſt viel jüngerer.
Datums und iſt in China erſt in den letzten Jahren eigentlich is
Schwung gekommen. Die moderne Waffe vervielfältigt die Machtl
die ein Einzelner über ſeine Mitmenſchen ausüben kann genge
ſo, wie die Maſchine die Arbeitskraft eines einzelnen Arbeiters
vervielfältigt. In allen Ländern, die für die moderne Technik nel
erſchloſſen werden, muß ſich — wenn nicht, wie in Indien, eins
Fremdherſchaft es mit Gewalt verhindert — der Militarismus
raſcher entwickeln, als der Induſtrialismus, ſchon weil ſich eir
primitiver oder in unſerem Sinne kulturell rückſtändiger Menſch
ſchneller in einen modernen Soldaten als in einen modernen
In=
duſtriearbeiter und Konſumenten moderner materieller Kultun
verwandeln läßt.
China wird daher nicht ſobald aufhören, mit größerem Eifer
moderne Macht als moderne Induſtrie zu produzieren, umſomehr. A.
als es nur auf dieſe Weiſe hoffen kann, ſich aus dem Netz jenen ime
alten Verträge zu befreien, die ſeine Gewerbe ſchonungsloſer
fremder Schleuderkonkurrenz ausſetzen, es aber hindern, in
ge=
nügendem Umfang eigene moderne induſtrielle Kräfte zu
entfal=
ten, die mehr als einen verſchwindenden Bruchteil der
freigeſet=
ten Elemente auffaugen könnten. Man ſieht bereits, wie eine
fremde Macht nach der andern inſtinktiv anfängt, dieſen
Umſtän=
den Rechnung zu tragen. Die Erfolge der ſowjetruſſiſchen Diplo=, die von vorneherein die Unabhängigkeitsbeſtrebungen des
chineſiſchen Volkes unterſtützte, haben in Japan imperialiſtiſche
Be=
gehrlichkeiten zurückgedrängt und die auf dem Prinzip der
Nicht=
einmiſchung beruhende ruſſiſch=japaniſche Verſtändigung beſchleus
nigt. Der Verſuch, den Werkzeuge des britiſchen Imperialismus
in Kanton unternahmen, eine „Freiwillige Armee” im Stile des
Denikinſchen Unternehmens in Rußland zu organiſieren, die zue
nächſt die Regierung Sun Yat ſens ſtürzen ſollte, iſt kläglich miße
lungen. Wenn man jetzt hört, daß in England in den Kreiſen
der Liberalen manche in ihrer bisher ſtarr oppoſitionellen Haltung
gegenüber dem „Ruſſenvertrage” zu wanken beginnen, ſo mag das
mit der Wendung, die die Lage im Fernen Oſten zu nehmen
be=
ginnt, zuſammenhängen. Soll man ſich um der ſchönen Augen
Die deutſche Anleihe in England überzeichnet. Bruder Jonathans willen in Aſien alle Möglichkeiten verſcherzen,
im Verein mit den anti=imperialiſtiſch orientierten Mächten mit
dem chineſiſchen Nationalismus und Mlitarismus Geſchäfte zu
machen? Soll England in Aſien mit für die Sünden der
Waſhing=
toner Einwanderungspolitik büßen? Was England noch ſehr ſtarl
an Amerika feſſelt, iſt die Furcht, daß ihm durch eine Politik völlig
freier Hand die wichtigſten Dominions, Kanada und Auſtralien,
verloren gehen könnten. Doch warum ſollten ſchließlich engliſche
Ausfuhrintereſſen und Rückſichten auf den Umfang der
Arbeits=
loſigkeit nicht einen ſtärkeren Zwang auf die Londoner
Außen=
politik ausüben können, als die Stimmungen in den Dominions,
die fieberhaft beſtrebt ſind, ſich auch induſtriell vom Mutterlande
unabhängig zu machen. Downingſtreet könnte ſich eines Tages
vor das Entwederoder geſtellt ſehen, auf ein oder zwei Dominions
oder auf die zukunftsreichſten Weltmärkte zu verzichten, und wenn
dann die Behauptung der Herrſchaft über die Dominions noch die
Gewißheit in ſich ſchlöſſe, in fernöſtliche kriegeriſche Abenteuer
ver=
wickelt zu werden, ſo wäre es doch ſehr fraglich, ob für Onkel
Sam die Vetternſchaft John Bulls — Nibelungentreue bedeuten
ſollte.
Rummer 286.
Dienstag, den 14. Oktuber 1921.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 14. Oktober.
— Ernannt wurden am 3. September: der Lehrer Jak. Simon
. Oſthofen, Kreis Worms, mit Wirkung vom 1. Juli 1924 ab zum
z uptamtlichen Fortbildungsſchullehrer an der Fortbildungsſchule da=
7—bſt; der Lehrer Friedrich Wilhelm Held, zu Rüſſelsheim, Kreis
Froß=Gerau, mit Wirkung vom 1. April 1924 ab zum hauptamtlichen
Fertbildungsſchullehrer an der Fortbildungsſchule daſelbſt; am 13. Aug.
u Lehrer im einſtweiligen Ruheſtand Otto Ertel zu Weſthofen zum
Achrer an der Volksſchule zu Büdesheim, Kreis Bingen; am 3. Sept.:
ur- Lehrer Joſ. Müller 1. zu Mainz zum hauptamtlichen
Fortbildungs=
crullehrer an der Fortbildungsſchule daſelbſt mit Wirkung vom 1. Aprik
1124 ab; der Lehrer Johann Nohr, zu Mainz zum hauptamtlichen
5 rtbildungsſchullehrer an der Fortbildungsſchule daſelbſt mit Wir=
T-ig vom 1. April 1934 abz die Lehrerin Thereſe Dorth. zu Mainz
ur hauptamtlichen Fortbildungsſchullehrerin an der Fortbildungsſchule
Felbſt mit Wirkung vom 1. April 1924 ab; am 12. September der
echrer Heinrich Fries zu Bingen zum hauptamtlichen
Fortbildungs=
auillehrer an der Fortbildungsſchule zu Bensheim mit Wirkung vom
4. Juli 1924.
— Erledigt ſind: eine Schulſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
der Volksſchule in Wallerſtädten, Kreis Groß=Gerau.
Dienſt=
olhnung iſt nicht vorhanden; Mietwohnung für einen verheirateten
z Srer kaum zu beſchaffen; eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen
Srer an der Volksſchule zu Rainrod, Kreis Schotten, Wohnung,
imn auch ſchlecht, vorhanden.
— Das Schloßmuſeum iſt geöffnet: Dienstag, Mittwoch,
Don=
stag. Führungen: vorm. halb 11 und 11 Uhr, nachm. halb 4
1 :5 4 Uhr.
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Für die neu aufgenommenen
—ſe für Rhythmiſche Gymnaſtik der Ballettmeiſterin am Heſſiſchen
ſy endestheater Fräulein Lizzie Maudrik und für Deklamation
n Mimik des Herrn Kurt Weſtermann, Mitglied des Heſſiſchen
andestheaters, macht ſich ein lebhaftes Intereſſe geltend. Bei dem
iwſus für Rhythmiſche Gymnaſtik iſt eine Abteilung für Kinder und
eine Abteilung für Damen und Herren vorgeſehen. Der Kurſus für
Slamation und Mimik iſt für Damen und Herren gemeinſam. (Das
ihere ſiehe Anzeigen und im Sekretariat der Städt, Akademie, Eliſa=
Senſtraße 36.)
Von der Landwirtſchaftskammer. An Stelle des in den
Ruhe=
and getretenen Landesökonomierats Johannſſen hat der
Geſamtvor=
ſead der Landwirtſchaftskammer für die Provinz Hannover den
Gene=
ekretär des Landwirtſchaftlichen Hauptvereins für Oſtfriesland, den
onomierat Groß=Norden, einſtimmig zum Direktor der
Land=
i tſchaftskammer ernannt. Oekonomierat Groß war in den Jahren
33—1902 Aſſiſtent des Landwirtſchaftlichen Provinzialvereins für
sinheſſen und dürfte von dieſer Zeit her noch manchem heſſiſchen
ardwirt bekannt ſein.
— Hefſiſches Landestheater. In der heutigen Neueinſtudierung „Die
urnaliſten” ſind von Solomitgliedern des Landestheaters be=
Atftigt die Damen Vihrog, Kerſten, Carlſen, Heufelder, Lahn und die
e ren Baumeiſter, Nenfer, Klupp., Schüler, Kinzler, Göbel, Ausfelder,
ſe ler, Klix, Jürgas, Schramke, Weſtermann, Maletzki. Inſzenierung:
Uſr—ſt Legal.
— „Die Journaliſten” im Kleinen Haus. Es wird nochmals auf
e Theatervorſtellung hingewieſen, die aus Anlaß des Parteitags
es Deutſchen Volkspartei am 18. Oktober im Kleinen Haus
Heſſiſchen Landestheaters ſtattfindet und in der Guſtav Freytags
ſpurngliſten” zur Aufführung gelangen. Da der Kartenverkauf
ger Geſchäftsſtelle der Partei, Wilhelminenſtraße 5, bereits begonnen
z1. ſo wollen die Mitglieder nicht verſäumen, ſich rechtzeitig in den
ſertz ſolcher zu ſetzen.
—— Bühnenvolksbund. Heute abend zweite Vorſtellung unſerer 12er
Eitte II: Ein Maskenball” von Verdi. Anfang 7 Uhr.
— Volkshochſchule Darmſtadt. Herr Müller=Gebhardi, der
tich) die Volkstänze=Aufführungen mit ſeinen Langener Schülerinnen
Kleinen Hauſe des Landestheaters hier in beſter Erinnerung ſteht,
ſio in dieſem Winter wieder ſeine Tätigkeit an der
Volkshochſchul=
rehmen. Die Grundlage ſeiner Lehrweiſe bildet die
Ausdrucksatzm=
irk Dr. Bedes. Mit den fortgeſchrittenen Teilnehmerimnen werden
„Deutſchen Tänze” von Schubert getanzt. Anſchließend wird eint
5 seres Tanzſpiel aufgeführt. — Auf Wunſch können Kurſe für Kinder
nsseführt werden. Die Tätigkeit des Herrn Müller=Gebhardi an der
shochſchule verfolgt weiterhin den Zweck, am Zieſigen Platze das
nereſſe für die Ausdrucksaymnaſtik Dr. Bodes zu wecken. Es iſt
be=
ſichtigt, eine Arbeitsgemeinſchaft, eine Ortsgruppe des Bode=Bundes,
ründen. Herr Dr. Bode wird im Laufe des Winters nach Darm=
3. kommen, um perſönlich einen Kurſus zu leiten. Wir weiſen noch
fneinen zweiten Kurſus des Herrn Müller=Gebhardi hin:
Jugend=
uelgruppe zur Pflege des Laienſpiels. Aus dem
emeinſchaftswillen und aus dem Lebensgefühl der Jugend heraus ſoll
Sideutſche Volksſpiel gepflegt werden. Ausdruck. Muſik und
Beweg=
tgl ſollen als Einheit angeſehen und als Ausdruck des inneren Erlebens
ſt ltet werden. Im Laufe des Winters findet auf Veranlaſſung der
ſestrale für Volksbildung und Jugendpflege in Heſſen” eine Tagung
d.S Theater der Jugend” ſtatt. Mit der Spielgruppe der
Volkshoch=
uxe ſollen zu dieſer Veranſtaltung einige Spiele aufgeführt werden.
Ausſtellung. In den Näumen der ehemaligen Leſe= und
Bücher=
fand die Ausſtellung und Vorführung von
Gas=
rbrauchs=Apparaten ſtatt. Um es vorweg zu nehmen, die
4ſu cher kamen vellauf und in jeder Hinſicht auf ihre Koſten: „
Groß=
td Klein=Küchenherde, Heißwaſſerkeſſel, Gasheizungskeſſel, dann die
rewezu vorbildlichen Kochanlagen unſerer heimiſchen Induſtrie der
(b=üder Roeder A.G. und der Darmſtädter Herdfabrik und
Emaillier=
irle G.m.b. H., die praktiſchen Dampfmaſchinen von der J. A. John
19. ferner Härte=, Muffel= und Glühöfen u. a. m. — alles umrankt
n Friſchem Grün. Erklärt und vorgeführt wurden die Apparate von
h aanweſenden Ausſtellern und dem Perſonal der ſtädtiſchen Betriebe.
zuptanziehungspunkte waren weiter der Friedfiſchherd und der
Gas=
zeſſel der Askania=Werke, ferner die neuzeitliche Kaffeemaſchine der
ſereſſo=G.m.b. H. Karlsruhe. Durch gütiges Entgegenkommen dieſer
kdm Firmen war es den Beſuchern ermöglicht, ſowohl ein
ausgezeich=
nebackenes Fiſchgericht als auch eine Taſſe vorzüglichen Bohnenkaf=
65 u ſich zu nehmen. Beweiſe der vielſeitigen
Verwendungsmöglich=
bes Gaſes zu Koch= und Heizzwecken; das Fiſchbacken wurde in
ſiferhafter Weiſe von zwei Küchenchefs des Hotels „Zur Traube‟
Besführt, die an ihrem Teil viel zum Gelingen des Ganzen beitrugen.
93 Oel, das zum Fiſchbacken Verwendung fand, lieferte die Firma
b. Sander Sohn hier. „Man hörte ſowohl über die neue
Friedfiſch=
nhode als auch über die neue Kaffeezubereitungsart nur lobende
Ur=
e. Den Kaffee ſtellte die Firma Jakob Schroth hier zur Verfügung.
* eberraſchung brachte die Ausſtellung noch ein Nadio=Konzert. Der
gſäge Verlauf der Ausſtellung und Vorführung und der ſtarke Beſuch
hen der Direktion der ſtädtiſchen Betriebe einen Weg gezeigt, die
hnaltige Verwendungsmöglichkeit des Gaſes zu Heizzwecken in
prak=
enm Vorführungen der Oeffentlichkeit auch weiterhin zu beweiſen und
Fzuführen.
Die Stadtbücherei eröffnet heute anſchließend an ihren Leſeſaal,
dem in der Hauptſache Darmſtädter und auswärtige Tageszeitungen
algegen, ein Leſezimmer, in dem eine größere Reihe der wichtigſten
(1ſhriften aus allen Gebieten zur Einſicht offen liegen. Eine Anzahl
n Werbänden aller Art hat in dankenswerter Weiſe ihre Zeitſchrift
Stadtbücherei zur Verfügung geſtellt. Wir hoffen, daß noh wei=
= Werbände und Organiſationen ſich dazu entſchließen werden. Es
inen zur Zeit 16 Zeitungen und 68 Zeitſchriften aus (allgemeine, kul= (
telle, künſtleriſche, muſikaliſche, literariſche techniſche, politiſche,
Ju=
reitſchriften u. a.); eine genaue Liſte wird veröffentlicht werden,
ſad die Neihe abgeſchloſſen iſt. Die Leſehalle und das Zeitſchriften= (
zmer ſind geöffnet von vormittags 10 bis abends 9 Uhr. — Wegen
hilaher Veränderungen muß die Ausleihe der Stadtbücherei vom
Fektober ab bis etwa zum 1. November geſchloſſen” werden. Leſehalle
u Zeitſchriftenzimmer ſind auch in dieſer Zeit von 10 Uhr vormittags d
5
19 Uhr abends geöffnet.
* Ausſtellung in „Kunſt und Bluuen”. Bei der Firma „Kunſt und
Blumen” in der Wilhelminenſtraße ſind zur Zeit Bilder von Hans
Hofmann und Edgar von Schrader ausgeſtellt. Hofmann,
ein geborener Darmſtädter, war Schüler von Eugen Bracht, und geht Dirigenten, Herrn Kammermuſiker Ph. Sturmfels, einwandfrei zu
jetzt in München künſtleriſch ſeine eigene Bahn. Aus den ausgeſtellten
acht Oelgemälden, meiſt Motive aus dem Iſartal und dem Hochgebirge,
ſpricht ein beſonderes Erkennen für die Farbigkeit des Atmoſphäriſchen.
— die klare, ſonnendurchflutete Luft flimmert und zittert in tauſend
Lichtern, und unter den ſchweren, vom Föhn gejagten Negenwolken,
hängt in den grauen, blauen und violetten Tönen die Schwüle der
Luft. Breit und dick ſind die Farben aufgetragen. Die Bilder ſind
nicht wie die alte Schönmalerei für Nahbetrachtung, um ſo ſtärker aber
iſt die einheitliche Wirkung der geſamten Bildfläche. Auf dem Bilde Frau Böckings waren urkomiſch. Auch Vater Werner (Herr Meher)
„Am Waldrand” ſchiebt ſich die Maſſe des gold=glänzenden
Herbſt=
laubs in die grün=golden ſchillernde Wieſe vor, und im Hintergrunde
Skizze des Iſartals ſpielt alle Farbigkeit der Luft in dem regenſchweren
Himmel über die flott gezeichnete Landſchaft. Die klare Luft des
Hoch=
gebirges ſtiegelt ſich in dem „Hinterſee mit Hohem Göll‟. Der „
Otz=
berg” iſt in aller Farbigkeit aufgebaut unter einem ſonnigen Himmel.
Leider fehlen auf der Ausſtellung auch Bilder großen Formats, in der
wohl noch ſtärker ſprechen dürſte. — Aquarelle ſowie Zeichnungen von
kannt. Die jetzt gezeigten Bilder zeigen ſeine Kunſt gereifter und
aus=
drucksvoller. Die Bilder kringen Anſichten von Dordrecht dem
Nym=
weger Hafen und holländiſche Schiffe. Mit einfachen Mitteln iſt das
Weſentliche des Bildgegenſtands hervorgehoben und ſtark charakteriſiert.
Schrader die alte holländiſche Malerei mit Vorliebe ſtudiert hat,
be=
ſonders bei der durch einfachſte Linienführung erreichten Tiefe der
Landſchaft. Ein Vergleich mit dem in ſeiner früheren Art geſchaffenen
künſtleriſche Begabung doch mehr im Landſchaftlichen liegt. „Is.
— Der Allgemeine Deutſche Beamtenbund, der vor zwei Jahren
Beamtenbundes und den Beamtenabteilungen der freien Gewerkſchaften
gegründet worden iſt und jetzt 21 Berufsverbände umfaßt, hat ſeinen
erſten Bundeskongreß zum 24. bis 26. November nach Berlin in
die Räume des früheren Preußiſchen Herrenhauſes einberufen. Die
Ta=
gung wird für die Oeffentlichkeit beſonderes Intereſſe dadurch haben,
daß hier von der Seite der Beamtenſchaft, die ein enges
Zuſammenwir=
ken der Beamten mit der modernen Gewerkſchaftsbewegung der Arbeiter
und Angeſtellten für erforderlich hält, zu den Fragen des
Berufsbeamten=
tums Stellumg genommen wird. Beſondere Referate werden über die
Grundlagen des neuen Beamtenrechts, über den Londoner Pakt und die
Laſtenverteilung ſowie über die Stellung der Beamten zur Republik
ge=
halten werden. Der außerordentliche Verbandstag des Reichsverbandes
der Juſtizbureaubeamten lehnte nahezu einmütig einen Antrag auf
Aus=
tritt aus dem Allgemeinen Deutſchen Beamtenbund ab. Eine
Entſchlie=
ßung, die ſich mit großer Schärfe gegen das vom Reichsfinanzminiſterium
geplante Kontrollſyſtem der Kanzleibeamten ausſprach, wurde
einſtim=
mig angenommen.
— Die Wohlfahrtspflege Heffens iſt wegen ihrer guten Organiſation
bekannt. Sie wird zum weitaus größten Teil von chriſtlicher
Liebes=
arbeit geleiſtet. So ſtehen z. B. 80 Prozent der Erziehungsanſtalten
unter ihrer Obhut. Die Fürſorge für Epileptiſche und Krüppel wird
faſt ganz von der Inneren Miſſion und ihren Aeſtalten betrieben. In
den meiſten Bundesſtaaten ſind darum auch dieſe freien Anſtalten
ſteuer=
lich den ſtaatlichen und ſtädtiſchen Anſtalten gleichgeſtellt. Wie wir
hören, liegt dem Heſſiſchen Landtag ein Antrag in der gleichen Richtung
vor, der in nächſter Zeit verhandelt wird. Es dürſte wohl keimen
Ein=
ſichtsvollen im Lande geben, dem die Ueberwindung ſozialer Notſtände
ernſt iſt, der dieſem Antrag nicht freudig zuſtimmte, zumal die
Erhal=
tung dieſer Anſtalten in der ſchwerſten Zeit nur unter größten
perſön=
lichen Opfern möglich war.
— K. K. V. Nächſten Donnerstag, den 16. Oktober abends pünktlich
8 Uhr, im Vereinszimmer des Katholikentereins, Waldſtraße Nr. 33,
Generalverſammlung. Die Mitglieder werden gebeten, da
an dieſem Abend wichtige Beſchlüſſe über das Weiterbeſtehen der
Con=
ſtantia gefaßt werden, vollzählig zu erſcheinen.
— Der Mieterverein ſchreibt uns: In der Praxis gemachte
Erfah=
rungene veranlaſſen us, unſere Mitglieder darauf hinzuweiſen, daß
unſere Auskunftsſtelle, die von einem Furiſten geleitet iſt,
jeden Mittwoch abend von 6—8 Uhr im Feierabend, Stiftſtraße 51. in
alen das Wohn= und Mietrecht betreffenden Fragen unentgeltlich — Frauen=Vortrag. Am Mittwoch, 15. Oltober, ſpricht
Auskunft erteilt. Wir empfehlen, in allen Fällen, namentlich auch
in Reparaturfragen, ſich rechtzeitig Rat in unſerer Auskunft zu holen,
und haben wiederholt die Erfahrungen gemacht, daß dieſe Verſäumnis
oft zu empfindlichen Nachteilen für die Mieter geführt hät.
— Zu dem Krähbergrennen wurde die Darmſtädter Freiw.
Sanitätskolonne, zum Sanitäts= und Sicherheitsdienſt
heran=
gezogen. Die Kolonne ſtellte hierzu 43 Mann ſowie acht
Krankentrag=
bahren mit dem nötigen Verbandsmaterial. Die ausgeſtellten Poſten
traten jedoch nicht in Tätigkeit, da ernſtliche Unfälle nicht vorkamen.
— Bezirksſchöffengericht. 1. Gg. Kraft Eiſendreher, und Hch.
F. Siegel, Maurer, beide von Mörfelden, ſind rückfällige Diebe; ſie
ſind geſtändig, zu Groß=Gerau im Oktober 1923 je ein Fahrrad, unbe= Azoren=Inſeln: Das Sargaſſo=Meer. Es liegt in völliger Ruhe
zwi=
kannten Eigentümern gehörig, anläßlich einer Demonſtration der
Ar=
beitsloſen entwendet zu haben. Der Staatsanwalt verweiſt auf die in
letzter Zeit wieder überhandnehmenden Fahrraddiebſtähle. Die Straf= Tang= und Seegraswieſen auf dem Meere. Früher, namentlich zu
Zei=
anträge gehen gegen Kraſt auf 1 Jahr Zuchthaus, gegen Siegel auf
1 Jahr Gefängnis. Urteil; gegen Kraft 2 Jahre 6 Monate
Siegel eine Geſamtgefängnisſtrafe von 1 Jahr 10 Monaten.
— Wegen Jagdvergehens haben ſich die Fabrikarbeiter Phil.
und Karl Flauaus von Groß=Umſtadt, Fabrikarbeiter Philipp
Knodt und landwirtſchaftlicher Arbeiter Wilh. Gg. Roſenberger
von da zu verantworten. Sie ſind angeklagt: 1. in der Gemarkung iſt die bunt lebendige Haltung. Sie ſtellt, wie es ſo oft in amerikani=
Groß=Umſtadt mittelſt Schießgewehrs die Jagd auf Haſen ausgeübt zu
haben: 2) am 23. November 1923 Ph. Flauaus und Ph. Knodt gemein=
1924 Ph. Flauaus allein, e) am 21. Februar 1924 alle Angeſchuldigten
gemeinſchaftlich (der Fall unter e) ſoll eine richtige Treibjagd darſtellen).
2. Philipp und Karl Flauaus ſind weiter des Widerſtands gegen die
Staatsgewalt angeklagt; ſie ſollen am 21. Februar 1924 einem
Forſt=
beamten, Förſteraſpiranten Ph. Zimmer von Groß=Umſtadt, in
recht=
iſt Nechtsanwpalt Sturmfels (Groß=Umſtadt) erſchienen. Schon die Ver= aus Todesnot bewährt, indem er das Boot von den Tangmaſſen befreit,
nehmung der Angeklagten beweiſt, daß es zur Aufklärung der Straf= die es und ſeine Inſaſſen zu erſticken drohen. Das Ganze endet — nun
taten notwendig iſt, die Gerichtsſitzung in Groß=Umſtadt abzuhalten es endet romanhaft: Der ſchurkiſche Kapitän Forbes kommt um und
und Augenſchein an Ort und Stelle unter Zuziehung aller Beteiligten
vorzunehmen. Als Termin wird der 10. November beſtimmt. — In
der Berufungsinſtanz wurden nachſtehende Fälle abgeurteilt: Adam Film erfüllt das Stück alle, auch die größten Anforderungen, die man
Hechler und Ludwig Sahlfeld von Stettbach haben im erſten ſtellen mag. Es iſt ſehr ſpannend, die Szenerie iſt geſchickt geſtellt, die
Nechtszuge wegen Körperverletzung je drei Wochen Gefängnis erhalten. Aufnahmen ſind faſt durchweg vorzüglich, beſonders die Seeſtimmungen
Es handelt ſich um einen Streit zwiſchen Stettbacher und Balkhauſener
Burſchen im Anſchluß an die Kirchweih. Die Berufung hatte inſofern
Erfolg, als das erſtinſtanzliche Urteil aufgehoben wird und die
Ange=
klagten in eine Geldſtrafe von je 50 Mk. genommen werden, tiſche Geſtalten und ihre Box=, Schwimm= und Tauchkünſte ſind be=
Mildernd kam das ſtrafloſe Vorleben der Angeklagten in Betracht, und wundernswert.
ſtrafſchärfend, daß eine Mehrzahl von Perſonen auf einen Wehrloſen
dreinſchlug und daß die Angeklagten dem Schlachtruf des Zeugen
Eiſin=
ger gefolgt ſind. — Wegen Diebſtahls zum Nachteil des Wirts J. hier
(Obergaſſe) haben Ga. Erb von Darmſtadt 6 Wochen Gefängnts, Lath.
Erb. ſeine Ehefrau, und Bauführer Holzhauer 20 bzw. 50 Mark des Reichs=Frauenausſchuſſes Frau Dr. Matz=Stettin am 22. Oktober
Geldſtrafe erhalten. Sie haben dem Wirt im Februar und März 1924 im Fürſtenſaal einen Vortrag halten wird. Frau Dr. Matz iſt bekannt
Geld, Zigarren und Zigaretten entwendet. Nur Ga. Erb hat Verufung
gegen das Urteil eingelegt und will eine mildere Strafe erreichen. Der 1
Staatsanwalt beantragt in Anbetracht des Vertrauensbruchs gegenüber mem Herzen für die Not der Kleinrentner eingetreten iſt. Der
öffent=
dem Wirt Jäckle die Verwerfung der Berufung. Das Gericht gibt liche Vortag iſt von höchſtem Wert für die Intereſſenten aller Parteien,
der Berufung ſtatt und läßt es bei einer Geldſtrafe von die aus kaum berufenerem Munde Aufſchluß erhalten können über alle
50 Mark bewenden.
Seite 5.
— Der Klub „Ftählichkeit” hielt im Mathildenhöhſaal ſein
Herbſt=
feſt ab, das einen ſehr guten Beſuch aufzuweiſen hatte. Im erſten Teil
wurden von der Geſangsabteilung zwei Chöre unter der Leitung ihres
Gehör gebracht. Die Solo=Geſangsvorträge unſeres Mitglieds Herrn
Willi Reichert wurden mit großem Beifall aufgenommen. Das Orcheſter
brachte ſchöne Weiſen zum Vortrag. Im 2. Teil wurde die Operette
„Winzerlieſel” zur Aufführung gebracht, die alle Erwartungen
über=
traf. Die Winzerlieſel (Frau Vögler) ſpielte mit gewohnter Sicherheit
und Anmut. Herr Reichert war ein ebenbürtiger Partner, der
geſang=
lich nichts zu wünſchen übrig ließ: auch darſtelleriſch war er auf der
Höhe; ebenſo der Nepomuk Herrn Böckings. Er wie die „Blütenſchnee‟
war auf ſeinem Poſten. Frau Pfeifer (Gräfin von Steinen), ſowie
deren Nichte Henriette von Raden (Frl. Bauer) waren ihren Rollen
löſt die Landſchaft ſich auf in herſtlichem Licht und Luft. In einer voll gewachſen. Zu benennen ſind noch der Winzermar (Herr Vögler)
und der Sekretär des Grafen (Herr Gruber), die ſich ihrer Rollen mit
vielem Geſchick entledigten. Der Winzerchar gab dem Ganzen einen
wohlgelungenen Nahmen.
— Abbau des Preisprüfungsweſens. Der Reichswirtſchaftsminiſter
hat ſich in einem Rundſchreiben an die Länderregierungen wegen eines
Hofmann3 Malweiſe und die großzügige Aufaſſung der Landſchaft beſchleunigten Abbaues der Preiskrüfungsſtellen gewandt. Damit würde
mit einer baldigen Aufhebung der ſtaatlichen Dienſtſtelle ſowie der kom=
Feder und Kride ſtellt Edgar von Schrader aus. Aus früherer munalen bezüglichen Einrichtungen zu rechnen ſein. Erläuternd ſei
Ausſtellung in der Heſſiſchen Kunſtpflege iſt v. Schrader hier ſchon be= dazu bemerkt, daß der ſtädtiſche Voranſchlag für 1924 Nr. 52 an
Ge=
bühren und ſonſtigen Einnahmen 5800 Mk. vorſieht, welchem Poſten
der gleiche Betrag auf der Ausgabeſeite gegenüberſteht mit perſönlichen
Koſten 5400 Mk., ſachlichen 400 Mk.
Auf den Bildern der holländiſchen Grachten iſt unverkennbar, daß von — Nächſte Dampfer=Abfahrten der Hamburg—Amerika=Linie. Nach
New York: „Albert Ballin” am 23. 10., „Thuringia” am 30. 10.,
„Reliance” am 1. 11., „Deutſchland” am 6. 11., „Reſolute” am 11. 11.
— Nach Boſton-Philadelphia=Baltimore-Norfolk:
Nokoko=Studienkopf, Paſtell mit Kreide, zeigt, daß von Schraders „Antiochia” am 17. 10., „Monticello” am 31. 10., „Idarwald” am 8. 11.
— Nach der Weſtküſte Nordamerikas: „Heſſen” am 25. 10.,
„Alrich” za. 8. 11., M. S. „Oſiris” za. 22. 11. — Nach Südamerika:
durch Vereinigung einer Reihe von Beamtenverbänden des Deutſchen „Legie” am 25. 10., „Baden” am 6. 11., „Steigerwald” am 12. 11. und
„Schwarzwald” am 20. 11. — Nach Südamerika=Weſtküſte:
Spreewald” 25. 10. Nach Kuba=Mexiko: Holſatia 21.10., Schleswig=
Holſtein” 30. 10., „Nio Bravo 10. 11., „Auguſt Leonhardt” 20. 11., „
To=
ledo” am 29. 11., „Eupatoria” am 29. 10., „Adalia” am 22. 11. — Nach
Weſtindien: „Rugia” am 18. 10. Lübeck” am 1. 11. „Teutonia”
am 15. 11. — Nach Oſtaſien: „Pfalz” am 18. 10., „Pyrrhus” am
25. 10. M. S. „Ermland” am 1. 11. „City of Baroda” am 8. 11., „
Derf=
linger” am 15. 11. — Nach Afrika: „Tanganjita” am 29. 11.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchſießlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in leinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritl.
— Volkshochſchule Darmſtadt. Am Donerstag, den
16., und Freitag, den 17. Oktober, abends 8 Uhr, gibt Herr Dr.
Cor=
wegh in einem Lichtbildervortrag im Saal 326 der Techniſchen
Hoch=
ſchule: Reiſeeindrücke unſerer Ferienkurſe in Oberitalien. Der erſte
Abend beſchäftigt ſich vornehmlich mit Florenz, der zweite mit Venedig.
Sie ſollen zeigen, in welcher Weiſe die 14tägigen Aufenthalte benutzt
wurden und welch tiefe Eindrücke die herrlichen Bilder auf jeden
Teil=
nehmer gemacht heben. — Am Sonntag, den 26. Oktober, findet unſere
nächſte Morgenfeier ſtatt, die Mörike gewidmet iſt. Herr W. Eſchborn
wird neue Lieder ſpielen. Erzählende Gedichte durchflechten mit Liedern
Hugo Wolfs in zwei Abteilungen 1. Natur und Märchen, 2. Landſchaft,
und Humor wird Herr Franz Harres zum Vortrag bringen.
Einlei=
tende Worte gibt Herr Dr. R. Corwegh.
— Naturheilverein. „Die deutſche Frau und ihre
Auf=
gaben in der Gegenwart”. Ueber dieſes Thema, in welchem der
Grund=
gedanke einer perſönlichen Geſundheitspflege enthalten iſt, wird am
Mittwoch, den 15. Oktober, im Tieſaal der Turngemeinde am
Woogs=
platz der Schriftſteller Paul Scholz=Gießen einen öffentlichen Vortrag
im hieſigen Naturheilverein halten. Dem Redner geht ein
ausgezeich=
neter Ruf voraus; er hat in allen größeren Städten Deutſchlands ſchon
geſprochen. (Siehe Anzeige.)
— Südweſtdeutſcher Radioklub, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. Wichtiger Beſchlüſſe wegen ſehen wir us veranlaßt, für
Mitt=
woch, den 15. Oktober, abends 8 Uhr, im Bürgerhof eine
außerordent=
liche Mitgliederverſammlung zu veranſtalten und bitten um recht
zahlreiches und pünktliches Erſcheinen. (Siehe Anzeige.)
über das Thema: „Von der Frauen großem Leid” der Sanaloge Hanz
Waldeck=Berlin. Der Vortrag findet im Bürgerhof, Eliſabethenſtr. 2,
ſtatt. (Siehe Anzeige.)
Kunſinotizen.
Ueber Wete, Künftter und känſtiertſche Deranſtaltungen, deren im Nachſtehenden drwdbnung
geſchießt, bebäſt ſich die Redaktlion ibr Urtell vor.
— Union=Theater. „Die Inſel der verlorenen
Schiffe.” Phantaſtiſches Abenteuer im Tangmeer. Im Atlantiſchen
Ozean gibt es ein von der Schiffahrt unberührtes Gebiet weſtlich der
ſchen den Wirbelſtrömen der Ausläufer des Golfſtroms, und in dieſer
Zone des Schweigens der Winde ſchwimmt eine ungeheuere Fläche von
ten der Segelſchiffahrt, war dies Gebiet der Calmen gefürchtet, und
manches Wrack erzählte von den Gefahren, die das Tangmeer für die
Zuchthaus unter Anrechnung der verbüßten Strafzeiten, gegen Schiffe barg. Die Phantaſie eines Filmſtück=Verfaſſers hat nun in dies
Sargaſſomeer ein Eiland gezaubert: Die Inſel der verlorenen Schiffe.
Zutreffend nennt der Autor (und zugleich auch der Filmregiſſeur)
Crit=
tenden Merrioth den achtaktigen Film einen Bildroman. In der Tat
höchſt romanhaft; im Stil der alten Abenteuer= und Piratengeſchichten
ſchen Kinowerken der Fall iſt, an den dramatiſchen Höhepunkt einen
furchtbaren Kampf zwiſchen zwei Nivalen. Hier iſt der Held ein des
ſchaftlich im Diſtrikt Steinerwald, b) im Dezember 1923 und Januar Mordes verdächtiger ehemaliger Offizier Frank Howard, der (von einem
Detektiv Jackſon verhaftet und bewacht) mit dem Dampfer „Triburon”
Schiffbruch erleidet und ſamt der ſchönen Miß Dorothy Fairfax, einer
amerikaniſchen Milliardärstochter, auf das Eiland gerät, wo der
bru=
tale Kapitän Forbes über zahlreiche Schiffbrüchige herrſcht. In einem
faſt übermenſchlichen Boxkampf mit Forbes gewinnt ſich Howard, die
mäßiger Ausübung des Amts durch Gewalt Widerſtand geleiſtet bzw. Hand des Mädchens. Es folgt dann eine ſpannungsreiche Flucht der
dieſen tätlich angegriffen haben. Als Verteidiger für alle Angeklagten Liebenden in einem Unterſeeboot, wobei der Detektiv ſich als Retter
die edlen Liebenden finden ſich gerettet, der Detektiv wird ihr Freund,
denn Howard war (ſelbſtverſtändlich!) nicht der geſuchte Mörder. Als
und die Szenen auf den Schiffen, der regelmäßig ſchwierig zu faſſende
Boxkampf wirkt mit echter Brutalität, und auch die heitere Note fehlt
dem Stück nicht. Die Darſteller der Hauptrollen ſind wahrhaft athle=
Aus den Parteien.
— Deutſche Volkspartei Frauenausſchuß. Der
Frauenausſchuß der Deutſchen Volkspartei teilt mit, daß die Vorſitzende
als außerordentlich gewandte Rednerin; ſie iſt eine eifrige Vertreterin
der Intereſſen des Mittelſtandes, die im Neichstag erfolgreich mit
war=
einſchlägigen Fragen.
Venn Sie eine Seife für Ihr Gesicht und Ihre Hände — also eine Toiletteseife — gebrauchen, dann
Wbedenken Sie bitte, daß man gute Seiten aus guten Materialien und schlechte Seiten aus schlechten
Materialien macht. — Schlechte Materialien sind billig, gute Materialien sind teuer, RAF-Seife wird
aus feinsten Fetten und Hühnerei hergestellt. Wenn Sie Ihr Gesicht, Ihre Hände, Ihren Körper
mit Seife nicht nur reinigen, sondern pFle ven wollen, dann wählen Sie RAV-Seife,
Nicht auf den Preis, sondern auf die Zusammensetzung des Fabrikates kommt es an.
Die raffinierte Zusammensetzung und die Herstellung der Ray-Seife sind ein Geheimnts.
Seite 6.
Dienstag, den 14. Oktober 1924.
Nummer 286.
Aus Heſſen.
6. Heſſiſcher Kolonnentag des Roten Kreuzes
in Babenhauſen.
Babenhauſen, 12. Okt. Geſtern und heute ſtand unſer Städtchen im
Zeichen und Banne des 6. Heſſiſchen Kolonnentages des Verbands der
Heſſ. Freiw. Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz. Herrliches Wetter
ſtrahlender Sonnenſchein lag über der ganzen Veranſtaltung, die einen
harmoniſchen, äußerſt wirkungsvollen Verlauf nahm. Schon am
Sams=
tag nachmittag trafen die auswärtigen Gäſte in Scharen ein und
ver=
teilten ſich in die für ſie bereitgeſtellten Quartiere. Nach einer Sitzung
des Verbandsvorſtandes fand abends im neuen Saalbau „Deutſcher
Hof” eine Begrüßungsfeier und ein Unterhaltungsabend ſtatt, der dem
feſtgebenden Verein, der Sanitätskolonne Babenhauſen, zur hohen Ehre
gereichte. Der weite, geräumige Saal war dicht gefüllt, die Zahl der
Gäſte in ihren ſchlichten grauen Uniformen überwog. Hoch oben über
der ſtattlichen Bühne grüßt die ſtolze rote Inſchrift auf weißem Leinen:
„Hoch über aller Völker Fahnen ſchwingt ſein Panier der Menſchheit
Bund, es winkt in ſchöner Zukunft Bahnen das rote Kreuz auf weißem
Grund‟. Ein ſchneidiger Eröffnungsmarſch, ausgeführt von der
ver=
ſtärkten Muſikkapelle Lautz, leitete die reiche Vortragsfolge ein. Frl.
M. Blümler ſprach mit guter Betonung das Irrgangſche Gedicht
„Das Rote Kreuz”, das eindrucksvoll Weſen, Wert und Beſtimmung des
Roten Kreuzes feiert. Der 1. Vorſitzende der hieſigen Sanitätskolonne,
Herr Studienaſſeſſor Weiß, hieß die Verbandsvorſitzenden, die Gäſte
und die erſchienene Einwohnerſchaft Babenhauſens in herzlichen Worten
willkommen. Sein Willkommengruß galt beſonders den Vertretern des
beſetzten Gebiets, die in großer Zahl anweſend waren. „Bleib deutſch,
du herrlich Land am Rhein”, mit markigen Stimmen vom
Geſangver=
ein „Sängerbund” vorgetragen, erklang und weckte derart die
Begei=
ſterung eines Bewohners des Rheinlandes, daß dieſer ſchon zu Beginn
des erſten Teiles der Vortragsfolge die Anweſenden in zündenden
Worten aufforderte, das Lied der Deutſchen zu ſingen. Mächtig erklang
die alte, traute Weiſe im hohen Saale. Später ertönte ſie noch einmal
und gab durch die Gewalt ihrer Töne den Gefühlen und Worten eines
Wormſer Sanitäters, der die Treue zur deutſchen Fahne begeiſtert
feierte, elementaren, weihevollen Ausdruck. Die beiden Geſangvereine
„Sängerbund” und „Eintracht” wetteiferten im Vortrag ſchöner
deut=
ſcher Volkslieder und der Turnverein 1891 führte ſeine Kerntruppen zur
Schau. Was Turnerinnen und Turner am Reck und Barren dem
Publikum darboten, verdient höchſtes Lob. Lauter, oft nicht
endenwol=
lender Beifall beglückwünſchte die wackeren Turnerriegen zu ihren
präch=
tigen Leiſtungen. Für Abwechſelung im Programm war glänzend
ge=
ſorgt. Dirigent Weigand ſpielte mit ſeinem Wanderklub. Berg
auf” die flottſten Märſche und brachte durch das fröhliche Zwitſchern
und Schrumm=Schrumm ſeiner Mandolinen, Geigen und Guitarren noch
mehr Stimmung in die beifallsfreudige Zuhörerſchar. Die flotten Tanz=
und Marſchweiſen der Lautzſchen Kapelle, die feſch ausgeführten
Volks=
tänze der Turnerinnen hielten die Feſtteilnehmer bis lange nach
Mit=
ternacht in heiterſter Laune zuſammen. — Der Sonntag war zur
Löſung ernſterer Aufgaben beſtimmt. Eine würdevolle, ſchlichte
Ge=
dächtnisfeier am Vormittag vereinigte die Kameraden des Roten
Kreu=
zes auf dem Ehrenfriedhof. Warme, zu Herzen gehende Worte fand
der 1. Vorſitzende des Heſſ. Verbandes, Herr Hauptmann a. D.
Lotheißen, der auf die Ehrenpflicht hinwies, vor der eigentlichen
Verbandsarbeit am Sonntag der toten Kameraden in ſtiller, feierlicher
Treue zu gedenken. Herr Aſſeſſor Weiß feierte in ehrenden Worten
die Gefallenen der hieſigen Sanitätskolonne. Beide Herren legten
Kränze nieder. Nachdem das „Altniederländiſche Dankgebet” verhallt
war, trat der lange Zug der Sanitätskolonnen, an der Spitze die
Lautzſche Kapelle, den Rückmarſch zur Stadt an. Die eigentlichen
Ver=
bandsverhandlungen dauerten bis 1 Uhr nachmittags. Zwei Stunden
darauf fand eine große Uebung an der Zelluloidwarenfabrik ſtatt, die
vor einer großen Zuſchauermenge Zeugnis ablegte von dem hohen
Kön=
nen und der zielbewußten Arbeit der hieſigen Sanitätskolonne. Noch
am Abend trug das Straßenbild den Charakter der Tagung des Roten
Kreuzes. Zu Fuß, mit der Bahn und dem Auto verließen die wackeren
Sanitäter unſer gaſtfreundliches Städtchen, mit dem freudigen
Bewußt=
ſein, den 6. Heſſiſchen Kolonnentag arbeitsreich und froh hier verlebt
zu haben.
W. M.
* Arheilgen, 12. Okt. In der letzten Gemeinderatsſitzung
wurden die Kanaliſationsarbeiten in der Mühlſtraße der hieſigen Firma
Adam Krämer übertragen. — Da der Beſuch des Gemeindebades ſehr zu
trünſchen übrig ließ, wurden die Badepreife um 50 Prozent herabge
ſetzt. Es koſtet nun ein Wannenbad 30 Pfg., während der Preis für
ein Brauſebad auf 15 Pfennig feſtgeſetzt wurde. Hoffentlich finder dieſes
Entgegenkommen vonſeiten unſeres Ortsvorſtandes das nötige
Verſtänd=
nis und kann ſich das Bad eines beſſeren Zuſpruchs erfreuen. — Die
Sperrmaßnahmen über die ausgebrochene Maul= und
Klauen=
ſeuche wurden auf Onordnung des heſſiſchen Kreisveterinäramtes
Darm=
ſtadt mit ſofortiger Wirkung aufgehoben. — Mit Beginn des
Winter=
halbjahres wird wieder Herr Lehrer Engel, Darmſtadt, hier den
frei=
religiöſen Unterricht erteilen, da Herr Lehrer Hamann, Wixhauſen, der
bisher hierher kam, den Unterricht in dieſem Jahre in Erzhauſen
über=
nehmen wird.
R. Zwingenberg, 11. Okt. Der Geflügel= und
Kaninchen=
zuchtverein Zwingenberg hielt im Lokal „Zum Rebſtock” eine
Ver=
ſammlung ab. Der Vorſitzende, Privatier Zwernemann, machte
ver=
ſchiedene Mitteilungen. Eine längere Ausſprache befaßte ſich mit der
Kreisausſtellung in Jugenheim, die am 8. November eröffnet wird. Es
wurde beſchloſſen, ſich an dieſer zu beteiligen. Der Schriftführer, Herr
Kempf, verlas dann noch eine Anzahl Zuſchriften von Nachbarverbänden,
betreffend die Kreisverſammlung in Bensheim in der Brauerei Schlinck,
die wegen einer anderen Tagung vertagt werden mußte. Ferner eine
Einladung des Offenbacher Vogelſchutz= und Geflügelzuchtvereins u. a.
Die Verſammlung befaßte ſich dann noch mit der Frage einer
Ausſtel=
lung in Zwingenberg, worüber näheres noch bekanntgegeben wird.
* Von der Bergſtraße, 12. Okt. Brotpreis. Die Bäcker=Zwangs=
Innung für den Kreis Bensheim, die erſt kürzlich den Preis des
vier=
pfündigen Laib Brotes von 65 auf 70 Pfennig erhöhte, hat ſchon wieder
eine Preiserhöhung beſchloſſen, und zwar von 70 auf 80 Pfennig mit
Wirkung von Montag ab. Dieſer koloſſale Aufſchlag des wichtigſten
Nah=
rungsmittels hat in weiten Schichten der Bevölkerung ſehr überraſcht,
ſind doch Frachten und Kohlen im Preiſe zurückgegangen und der
Ein=
fuhr von Getreide und Mehl vom Auslande ſteht nichts mehr im Wege.
Die geringe Ernte in Deutſchland kann nicht allein für eine ſolche
Ver=
teuerung maßgebend ſein, hier müſſen ganz andere Umſtände vorhanden
ſein, die anfzuſuchen die zuſtändigen Stellen verpflichtet ſind. Ueberhaupt
tritt jetzt wieder auf dem Lebensmittelmarkte eine Verteuerung ei, die
allgemein als ſehr bedenklich angeſehen wird. — Kartoffelpreis.
Di Kartoffeln werden von den hieſigen Erzeugern pro Zentner verkauft:
Induſtrie zu 5 Mark, Woltmann und andere minderwertige Sorten zu
4 bis 4,50 Mark. Der Handel gibt die Kartoffeln mancherorts unter 4
Mark ab. — Der Preis für die Aepfel iſt in den letzten Tagen weiter
geſtiegen, und beſfere gebrochene Ware wird bis zu 15 Mark der Zentner
bezahlt.
— Von der Bergſtraße, 12. Okt. Lebhafter Verkehr. Das
hübſche Herbſtwetter brachte uns heute ungewöhnlich ſtarken Verkehr. —
Der neue Wein wird, wie ihn die Kelter liefert, der halbe Schoppen
in den Wirtſchaften zu 40—50 Pfennig verkauft.
Gernsheim, 12. Okt. Am Sonntag, den 12. Oktober fand eine
Feuerwehrübung ſtatt. Die Brandſtelle war die Zuckerfabrik.
2 Uhr 6 Minuten ertönte durch die Zuckerfabrik Alarmſignal, die
Mann=
ſchaften wurden per Auto von der Zuckerfabrik von dem Peter Schöffer=
Platze abgeholt, Spritzen und Leitern mit den Pferden nach dem
Uebungs=
platze verbracht. Die Uebung dauerte dreiviertel Stunden. Die
Dampf=
ſpritze, der Zuckerfabrik trat wieder in Tätigkeit und lieferte eine große
Menge Waſſer nach der vorgeſehenen Brandſtelle. Als die Uebung
vor=
über war, rückte wieder die Gernsheimer Feuerwehr nach dem Peter
Schöffer=Platz zurück. Herr Kreisfeuerwehr=Inſpektor vom Kreis Groß=
Gerau hält in 14 Tagen die Haupt=Feuerwehr=Uebung ab. — Die
Kar=
toffelernte fällt dieſes Jahr zufrieden aus, zur Zeit koſtet der
Zentner Kartoffeln 3 Mk. (Induſtrie), rote 2,80 Mk., die Dick= und
Runkelrüben koſten 60—70 Pfg. ab Gernsheim.
r. Babenhauſen, 11. Okt. Der hieſige Ort Zansſchuß für
Volksbildung und Jugendpflege gibt bekannt, daß am
heutigen Dienstag, den 14. Oktober, abends 8½ Uhr, im Gaſthaus
„Zum Adler” durch das Heſſiſche Wanderkino der naturwiſſenſchaftliche
Großfilm „Schöpfungsgeſchichte” vorgeführt wird. Der
Ver=
faſſer, Herr Dr. Hauſen, der ſeinen Film in kurzer Zeit ſchon vor
über 65 000 Perſonen erläutern konnte, wird auch hier anweſend ſein und
die notwendigen Erklärungen zu ſeinem hervorragenden Kulturfilm
geben. Im Bilde wird uns wiſſenſchaftlich einwandfrei das Welten=
Erden= und Menſchengeſchehen gezeigt. Folgende intereſſante Kapitel
ſeien aus dem Inhalt angegeben: Die Erde als Stern unter Sternen=
Bildung und Veränderung der Weltmeere — Aufbau der Erde —
Ent=
ſtehung der Menſchheit — Pfahlbauten — Stein= und Bronzezeit —
der Menſch von heute. Die „Schöpfungsgeſchichte”, die uns in vielen
farbenprächtigen Bildern das Werden unſerer Mutter Erde, die erſten
erkennbaren Spuren von Menſchenleben und ihren Kulturäußerungen
und das Werk der Menſchen über Jahrhunderttauſende bis zur Jetztzeit
zeigt, iſt von der Filmprüfſtelle Berlin auch zur Vorführung für
Jugend=
liche zugelaſſen. Im September wurde uns vom Ortsausſchuß für
Volks=
bildung und Jugendpflege der Kulturfilm „Nanuk, der Eskimo” beſchert,
jetzt im Oktober folgt „Die Schöpfungsgeſchichte‟. Ein guter Beſuch wird
hoffentlich dieſe kulturelle Arbeit des Verfaſſers und des
Volksbildungs=
ausſchuſſes belohnen.
D Bahnhof Wiebelsbach=Heubach, 12. Okt. Man ſchreibt uns: Die
Einrichtungen, die in unſerem Bahnhof zur Zurechtfindung der
Reiſen=
den getroffen ſind, werden von den Bahnbeamten offenſichtlich recht
man=
gelhaft bedient. Am Donnerstag waren mittags 12 Uhr an dem
Treppenaufgange zum zweiten Bahnſteig das Schild „Hanau” ganz und
„Eberbach” halb aufgerichtet. Es war alſo in der Richtung „Hanau”
unzweifelhaft auf dem zweiten Bahnſteige einzuſteigen. Der Zug, der
pünktlich um 12 Uhr nach Hanau abgeht, ſtand aber auf dem erſten
Bahnſteige. Dort war ebenfalls die Weiſung „Richtung Hanau” zu
leſen. Ein Zugbeamter, der auf den Widerſpruch, daß um dieſe Zeit auf
beiden Bahnſteigen zum Einſteigen nach Hanau aufgefordert werde,
aufmerkſam gemacht wurde, erklärte, das Schild „Richtung Hanau” auf
dem erſten Bahnſteige ſei von ihm ſelbſt um 4 Uhr morgens angeſteckt
worden. Er wollte damit ſagen, es ſei ſeit dieſer Stunde an ſeinem
Platze geblieben. Die Reiſenden beſtiegen auf Weiſung der Beamten
den Zug nach Hanau auf dem erſten Bahnſteig (12 Uhr mittags). Der
Zug ſetzte ſich in Bewegung, und ſchon im Fahren laſen die Reiſenden
auf dem zweiten Bahnſteige „Richtung Hanau” Man iſt in
Sorge und Zweifel, im richtigen Zuge zu ſein, und beruhigt ſich erſt,
wenn man unzweifelhaft erkennt, daß der Zug die Strecke nach Groß=
Umſtadt befährt. Es darf wohl verlangt werden, daß die
Einrich=
tungen zur Zurechtfindung der Reiſenden auf dem hieſigen
Umſteige=
bahnhof einwandfrei gehandhabt werden.
Z. Erzhauſen, 13. Okt. Der geſtrige ſonnige Oktoberſonntag brachte
unſerem Ort viel Freude und Wiederbelebung, eingedenk früherer
Zei=
ten. Der Gartenbauverein hielt ſeine Ausſtellung, der Guſtav Adolf=
Verein (Darmſtädter Zweigverein) feierte hier ſein Jahresfeſt, und
manche Hausmutter und mancher Hausvater, denen bei der vielen
Herbſtarbeit kaum eine Sonntagserholung möglich iſt, warfen ſich in
ihren Sonntagsſtaat, um der Guſtav Adolffeier beizuwohnen und die
Gartenbauausſtellung zu beſichtigen. Das ſchöne Wetter hatte viele
fremde Gäſte angezogen und ſo verlief der Tag in ſchöner und
würdi=
ger Weiſe.
a= Mörfelden, 10. Okt. Wahre Rieſenexemplare von Birnen konnte
unſer Bürgermeiſterſekretär Feutner von ſeinen Spalierbäumen ernten.
Einzelne Früchte hatten das reſpektable Gewicht von 700 bis 800 Gramm.
sa= Mörfelden, 9. Okt. Vandalismus am neuen
Wald=
friedhof. Einer ſinnloſen Zerſtörungswut von einigen Rohlingen
fielen vorige Woche 3 Eiſenbetonpfeiler der Friedhofsumgrenzung zum
Opfer. Die Pfeiler wurden vollſtändig zertrümmert und mußten von
dem Unternehmer nochmals neu aufgeführt werden, da die Arbeiten von
der vom Gemeinderat beſtimmten Kommiſſion noch nicht beſichtigt waren.
Bei der Beſichtigung durch genannte Kommiſſion wurden weitere ſechs
beſchädigte Pfeiler feſtgeſtellt, die von dem korrekten Unternehmer
eben=
falls durch neue erſetzt wurden. Man vermutet einen Racheakt. Um
kein Mißverſtändnis in bezug auf Qualität der Ausführung aufkommen
zu laſſen, ſei erwähnt, daß der Beton, noch nicht abgebunden war.
TU. Offenbach a. M., 13. Okt. Schweres
Exploſions=
unglück. In der Fabrik für photographiſche Bedarfartikel G.=K.=
Werke, Dr. Krebs, Offenbach a. M., ereignete ſich heute vormittag 11.15
Uhr ein ſchweres Exploſionsunglück. Die Blitzlicht=Abteilung iſt aus
bisher unbekannten Gründen in die Luft geflogen und völlig zerſtört
worden. Zwei Arbeiterinnen wurden ſchwer verletzt, von denen eine
ihren Verwundungen bereits erlegen iſt. Drei weitere Leichen liegen
noch unter den Trümmern. Ueber die Urſache der Exploſion war bis
zur Stunde nichts näheres zu erfahren.
A Offenbach, 12. Okt. Man ſchreibt uns: Von 738 ſtädtiſchen
Be=
amten waren nach dem Stande vom 1. 1. 1924 rund 60 in den
Gehalts=
gruppen X bis XII. Nun ſuchte die Stadt vor einiger Zeit neue
Vor=
ſitzende für das Gewerbegericht und das
Mieteinigungs=
amt. Dieſe müſſen bekanntlich die Befähigung zum Nichteramt haben.
Die Stadtverwaltung hielt in den Reihen ihrer Beamten Umſchau, ſie
fand aber keinen, der das Amt eines Richters bei dem Gewerbegericht”
oder dem Mieteinigungsamt übernehmen durfte. Die beiden juriſtiſch
gebildeten Herven der Bürgermeiſterei kamen wegen Arbeitsüberlaſtung
nicht in Frage. So hatte die Stadt 60 Beamte, die in der
Eingangs=
gruppe der Richter im Staatsdienſt oder darüber beſoldet wurden, und
doch nicht die geeigneten Kräfte, um die Richterſtellen bei den genannten
Gerichten ordnungsmäßig, zu beſetzen. Es iſt gewiß recht ſchön, jedem
Tüchtigen freie Bahn zu ſchaffen. Man wird dabei aber gut tun,
ſich an die Tüchtigen wieder etwas zu halten, die neben praktiſcher
Brauchbarkeit auch die erforderliche gelehrte Laufbahn und
Vor=
bildung mitbringen.
* Wetzlarer Jäger=Tage.
Die Denkmals=Enthüllung zu Ehren der
Gefal=
lenen des Rheiniſchen Jägerbataillons Nr. 8 un
ſeiner Kriegsformationen hatte bereits am Samstag mehr als tauſend
ehemalige Jäger aus allen Teilen des Rheinlandes und
Mitteldeutſch=
lands hierher geführt, und heute trafen noch Hunderte von Jägern und
Tauſende von Gäſten ein. Die Stadt war aufs ſchönſte mit Flaggen:
und Tannengrün geſchmückt, eine mächtige Ehrenpforte in der Nahe des;
Bahnhofs bewillkommnete die Gäſte. Alte graubärtige Krieger vonr
1866 und 1870/71 marſchierten neben den Kämpfern des Weltkrieges.
Die Traditionskompagnie aus Goslar traf am Samstag ein, abendsz
fand ein Begrüßungsabend ſtatt. Bürgermeiſter Dr. Kühn begrüßte
die=
jungen und alten Jäger und Hauptmann Sixt von Arnim, Führer der
Traditionskompagnie, dankte für den herzlichen Empfang. An
auswär=
tigen Gäſten trafen heute noch 200 Mann aus dem Saargebiet ein. Um=
11 Uhr fand der Feſtgottesdienſt auf dem alten Friedhof ſtatt. Der Feld= des Bataillons während des Krieges ſprach über die Worte:;
„Sei getreu bis in den Tod‟. Die Denkmalsweihe vollzog der ehe= Kommandeur des Bataillons, Oberſtleutnant Kachel; er ſchildertes
die Kriegsſchauplätze und Kämpfe des Bataillons und legte das
Treu=
gelöbnis für die Gefallenen ab. Bürgermeiſter Dr. Kühn übernahm dass
Denkmal in den Schutz der Stadt. Der Geiſtliche, der das erſte Jäger= für 1870/71 in der Monreſchlucht bei Grabelotte weihte, ſpracht
ergreifende Worte. Dann erfolgte der Vorbeimarſch an den verſchie= Generälen vor dem Denkmal: Traditionskompagnie und die
verſchiedenen Zivilformationen der Bataillonsvereine. Zahlreiche
Kränze wurden am Denkmal niedergelegt, darunter viele von auswär= Vereinen und Korporationen, z. B. Hamburg (Nordweſtdeutſche=
Jager), Oſtpreußiſche Jäger, Deutſcher Offiziersbund, Goslar, Kaſſel,
München=Gladbach, Marburg. Hannover, Altenkirchen, Bergiſch=Land,
Saargebiet u. a. m. Das Denkmal trägt auf dem mächtigen Muſchel= die Aufſchrift: „Den für das Vaterland gefallenen 2337 ehe= rheiniſchen Jägern zum Gedächtnis.” Oben darauf thront ein;
ſpringender Hirſch. Nachmittags bewegte ſich eine einzige Menſchenflu, ;
nach dem Domplatz, wo die Jägerkapelle konzertierte. Der Feſtkommersz
am Sonntag abend in der Feſthälle war außerordentlich ſtark beſucht.
Ein Feſtſpiel kam u. a. zur Aufführung. Für Montag ſind noch
ge=
plant: Preisſchießen, Beſichtigung von Braunfels, Ausflug zum
Kir=
ſchenwäldchen, Konzert auf dem Feſtplatz Spilburg und abends
Ab=
ſchiedsfeier im Schützengarten. Viele Gäſte, die in Wetzlar kein
Quar=
tier finden konnten, wurden mit Kraftwagen nach Gießen gebracht. Das z
Bataillon hat über ein halbes Jahrhundert in Wetzlar in Garniſon
ge=
legen und wurde 1888 von hier nach dem Rheinland verlegt.
* Worms, 12. Okt. Die Ortsgruppe Worms der Deutſchen:
Volkspartei hielt ihre Hauptverſammlung ab. Geh. Juſtizrat:
Dr. Stephan, der die Verſammlung leitete, widmete dem verſtorbenen 1
Abgeordneten Köhler einen Nachruf; die Mitglieder der Deutſchen
Volkspartei ſeien ihm unvergänglichen Dank ſchuldig. An Stelle
Köh=
lers ſoll Freiherrn Ludwig von Heyl die Kandidatur für das Landtags= angeboten werden. Zu lebhaftem Bedauern der Verſammlung /
wurde mitgeteilt, daß Oekonomierat Hahn=Heßloch, der 70 Jahre altt
wird, wegen ſeines Alters auf eine Wiederwahl verzichtet hat. An ſeiner
Stelle ſoll der Generaldirektor der Landwirtſchaftskammer Dr.
Ham=
mann als Landtagskandidat aufgeſtellt werden. Auch wurden Wünſche:
ausgeſprochen, daß außerdem die Abgeordneten Schott=Uffhofen, Scholz=
Mainz und Laufer=Darmſtadt wieder aufgeſtellt würden. Der nach
Darmſtadt übergeſiedelte bisherige erſte Vorſitzende Oberſtudiendirektor :
Lauteſchläger wurde zum Ehrenvorſitzenden der Ortsgruppe Worms der
Deutſchen Volkspertei ernannt.
* Gießen, 12. Okt. Unſere Stadt will
Zwiſchenlandungs=
platz für Flugzeuge zwiſchen Nord= und Süddeutſchland
wer=
den. Zur Zeit finden Beſprechungen und Verhandlungen in dieſer
An=
gelegenheit ſtatt. Morgen fahren Prof. Dr. König vom Verein für
Luftſchiffahrt und Stadtrat Winn vom Verkehrsverein nach Darmſtadö
zur weiteren Ausſprache. Wenn die Verhandlungen mit der Stadt= zu günſtigem Abſchluß kommen und der Flugplatz zur
Ver=
fügung geſtellt wird, ſo findet am 26. Oktober ein Flugtag ſtatt,
Die Fliegev von Darmſtadt haben den Trieb (Exerzierplatz) für
un=
brauchbar erklärt, dagegen die Wieſen hinter dem Amtsgericht an der
Wieſeck für geeignet gefunden. Samstag wird ein Flieger einen
Rund=
flug über Oberheſſen und die preußiſche Nachbarſchaft ausführen und in
den Städten und größeren Orten Plakate und Feſtprogramme abwerfen.
Rundflüge für Paſſagiere finden am Sonntag ſtatt; ſie erſtrecken ſich
von Gießen über Marburg durchs Lahntal nach Wetzlar und zurück nach
Gießen. Fallſchirm=Abſtürze ſind ebenfalls geplant. Die hieſige
Ein=
wohnerſchaft iſt begeiſtert für die Angelegenheit, und man erwartet den
Beſuch von Tauſenden. Sonderzüge ſollen auf den Bahnlinien en
gelegt werden.
A Ortenberg (Oberheſſen), 11. Okt. Dem Fürſten zu Stolberg”
Roßla in Ortenberg ſtand früher in den Orten Hirzenhain, Ober=,
Mit=
tel= und Nieder=Seemen, Ortenberg und Steinberg, ſämtlich im
Vogels=
berg gelegen, das Präſentationsrecht zu den Schulſtellen der
dortigen Schulen zu. Für ſämtliche Orte, mit Ausnahme von Nieder=
Seemen hatte der Fürſt ſeit alters her einen Zuſchuß zur
Lehrerbeſol=
dung zu leiſten, der in Hirzenhain 60 Mark betrug, in den übrigen Orten
im Holz zu leiſten war. Die erſte Lehrerſtelle in Ober=Seemen war mit
11,8 Raummeter Buchen=Scheitholz ausgeſtattet, die Stellen zu Mittel=
Seemen, Steinberg und Ortenberg nur mit 4,7 Raummeter. Durch die
neue heſſiſche Verfaſſung vom Dezember 1919 ſind die
Präſentations=
rechte der Standesherren aufgehoben, und der Fürſt folgerte daraus,
auch ſeiner Verpflichtungen ledig zu ſein. Der Lehrer Köhler zu
Ortenberg wurde jedoch gegen den Fürſten klagbar, und der Fürſt
wurde vom Landgericht in Gießen verurteilt, die Holzlieferungen, die er
ſeit 1920 eingeſtellt hatte, wieder aufzunehmen. Der Lehrer iſt nämlich
noch unter der erſten heſſiſchen Verfaſſung, alſo vor 1919, vom Fürſten
präſentiert. Er wird im Genuſſe des Beſoldungsholzes bleiben, ſolange
er die Lehrerſtelle in Ortenberg inne hat. Die Entſcheidung des
Land=
gerichts Gießen iſt von grundſätzlicher Bedeutung für ganz Heſſen. Es
vird die Zuſchußpflicht manches Standesherren noch lange weiterbeſtehen,
wenn auch ſein Präſentationsrecht erloſchen iſt.
* Alsfelb, 9. Okt. Der Brieftaubenſport blüht wieder
tuf. Dieſer Tage ließ der Verein 25 Tiere in Würzburg aufſteigen und
nnerhalb 2 Stunden waren ſämtliche Tiere wieder hier eingetroffen. —
Ueberfahren und getötet wurde auf dem hieſigen Bahnhof der
60 Jahre alte Landwirt K. Schmidt aus Grebenau. Die alte Geſchichte!
Er wollte auf den bereits fahrenden Zug ſpringen, glitt ab und ſtürzte
unter die Räder.
Der verregnete Sommer
machte die ſchöne Hoffnung auf eine gute Ernte zu ſchanden.
PA. Die meiſten Erholungen mußten in engen Stuben bei ſtrömene
dem Regen „abgeſeſſen” werden. Aerger, Verdruß, ſchlechte
Laune uſw. taten ihr möglichſtes, um keine fröhliche Stimmung
aufkommen zu laſſen. Mit Huſten, Heiſerkeit und Verſchleimung
A
erreichte man wieder die heimatlichen Gefilde, froh, in den be=
, kannten Fahs echten Sodener Mineral=Paſt llen ein probate‟
Mittel in der Hand zu haben, dieſe Erkältungserſcheinungen
(1. 11884
A ſofort zu bekämpfen.
Die Gefahren der Seife:
Runzelnbildung, Anſteckungsgefahr.
Sie ſind gewiß darüber erſtaunt, daß wir den Begriff „
Ge=
fahr” mit Seife in Zuſammenhang bringen. Hier liegt aber
tatſächlich eine nur wenigen bekannte Schädigung der geſamten
Kulturmenſchheit und eine Gefährdung der Geſundheit vor, auf
die bisher nur wenige Wiſſenſchaftler hingewieſen haben: Das
ſtändige Auslaugen durch die Seifenwaſchungen — auch die beſte
Toilette=Seife laugt aus — bringt die Haut um ihren beſten
Schutzſtoff, nämlich das von den Talgdrüſen, ſtändig erzeugte
Hautfett. Der große Hygieniker Pettenkofer bewies einſt an ſich
ſelbſt, daß ein geſunder Magen ſogar Cholera=Bazillen vertragen
kann. Der Nachweis, daß die geſunde Haut jeder Infektion
ſtandhält und frei von Ausſchlag, trockenen und naſſen Flechten
(Bartflechten), Miteſſer und Pickel bleibt, kann jederzeit erbracht
werden. Wirklich einwandfreie Haut aber beſitzt unter der
Ein=
wirkung der üblichen Seifenwaſchungen kein Menſch. Nicht
genug kann vor dem nachträglichen Heraufbringen von
Cremes auf die Haut gewarnt werden, die infolge ihrer
unge=
eigneten Zuſammenſetzung durch Porenverſchmierung, Talgdrüſen
und Hautatmung in ihrer Funktion ſchädigen, ev. auch ſonſt die
Haut reizen.
Wie oft haben unſere Zeitgenoſſen ſich ſchon darüber den
Kopf zerbrochen, welches Geheimnis eine Kleopatra (geboren
68 v. Chr.) wohl anwandte, um noch in einem verhältnismäßig
hohen Alter zwei ſo ſtolze Herrennaturen wie Cäfar und Anto=
nius durch ihren Liebreiz zu beſtricken. Von ihrem
geheimnis=
vollen Mittel beſagt eine aufgefundene Hieroglypheninſchrift:
(e2 f
D9(7 Oh-WeSM
„es mache die Haut dem Golde und Elfenbein ähnlich und wie
vom himmliſchen Sonnenglanz ſtrahlend‟ Wenn es gelänge,
dieſes Mitel zu finden, ſo könnten wir das Runzligwerden der
Haut und die äußeren Spuren des Alters verwiſchen und in
unſerem Ausſehen, ſolange die Sonne unſerem Erdenwallen
ſcheint, jung und friſch erſcheinen.
Dieſes Geheimnis iſt entdeckt, und nicht nur das allein, es
iſt gleich ins Moderne überſetzt und ſo entwickelt worden, daß
nicht mehr die überaus zeitraubenden und umſtändlichen
Proze=
duren altägyptiſcher Schönheitspflege notwendig ſind, ſondern
man kann ſich gewiſſermaßen im
Handumdrehen die richtige Haut= K
pflege angedeihen laſſen: Wir blei= 1
ben bei dem Kulturfaktor „Seife‟
aber nicht mehr bei der uns
unſe=
ren Hautſchutz — das Hautfett
raubenden Seife, ſondern der
Hor=
tiflor=Creme=Seife. Ein Ring fein= Ac—
ſter fettreicher Toilette=Seife erhält bei unſerer Hortiflor=
Creme=Seife eine Achſe aus konzentrierter Creme mit einer
genau berechneten Menge an einem eigenartig
zuſammen=
geſetzten Hautfunktionsfett (eben das geheimnisvolle
Mittel der Kleopatra), welches das an den Porenausgängen
durch Schmutz verdickte und leicht entfernbare Fett unſerer Haut=
drüſen erſetzt. Dieſes Hautfunktionsfett ſchützt nicht nur unſere
Haut bis zu einem hohen Grade vor Anſteckung, ſondern es
ſchützt auch vor Erſchlaffung: Die Runzelnbildung wird
verhin=
dert, aber das nicht allein — ſelbſt vorhandene Falten,
Krähen=
füße, Runzeln, unbewußt verurſacht durch alte Sünden in der
Hautpflege, bringt die Hortiflor=Creme=Seife zum Schwinden. —
Ihr Reinlichkeitsbedürfnis darf nun nicht mehr zur
Miß=
handlung der Haut führen. Iſt Selbſtſchädigung aus bedauele
lichem Irrtum noch entſchuldbar, bewußte
Selbſtſchädi=
gung wäre eine Sünde wider die Haut, und das um
ſo mehr, als wir Sie mit dieſer bedeutenden Errungenſchaft der
Wiſſenſchaft, ohne daß Ihnen die geringſten Koſten entſtehen
vertraut machen wollen.
Schreiben Sie noch heute eine Poſtkarte folgenden Inhalts:
An den Hortiflor=Vertrieb G. m. b. H., Berlin 256,
Alexandrinell=
ſtraße 26. Senden Sie mir ganz koſtenlos und portofrei ein
Probeſtück Hortiflor=Creme=Seife, das Büchlein „Die Gefahrell
der Seife” und den Fragebogen, betreffend Preisbewerbung.
Ihre Unterſchrift und genaue Adreſſe.
(TV13307
Es werden Preiſe verteilt.
Wir haben die Abſicht, ein Büchlein über den Geruchs= und
Schönheitsſinn herauszugeben. An Verſuchsobfekten, die wir
Ihnen nebſt Fragebogen mitſenden, können Sie die Schärfe
Ihres Geruchsſinnes prüfen. Für die Einſendung unſerer leicht
ausfüllbaren Fragebogen werden Preiſe verteilt. Es
kann nur für die beſtbeantworteten ein Preis gewährt werden
und eine Verloſung findet nicht ſtatt. Dieſem geſetzlich zuläſſige‟
Preisausſchreiben liegt lediglich kulturelles Beſtreben zugrunge.
Mummer 286.
Dienstag, den 14, Oktober 1924.
Seite 7.
Reich und Ausland.
Die Weltkurſiadt Wiesbaden
orößte deutſche Heilbad, prankt im herrlichen Herbſt=Schmuck. Der
ſurald=Germane hat dort ſchon ſeinen narbenbedeckten Leib in dem
ugelnden Zauberwaſſer gebadet und im glanzvollen Rom der erſten
ſterzeit wurde von den Kurerfolgen der mattiakiſchen Quellen
Wies=
ars geſprochen. Und in der kultivierten Welt iſt heute kein Teil, in
ſoieltauſendköpfigen Beſucher ſich täglich mehren, um die mächtige
die vielſeitige Heilkraft der Wiesbadener Thermen zu genießen.
eAbaden bietet in Natur und Kunſt außerdem eine ſeltene Vollendung.
mer Pforte des poeſieumwobenen Rheingaues gelegen, wo eben ein
oger Herbſt die Frucht der Nebe zu edelſter Würze heranreifen läßt,
t am Waldgebirge des Taunus reizend gebettet, das Heil= und Kurbad
abaden. In ſelten vrllkommener Weiſe ſind alle natürlichen
Bedin=
ſran wir weiche Luft, wohltuende ruhige Atmoſphäre, und die Selten=
Eieftiger Winde laſſen das Laub ſpät von den Bäumen fallen. Es
dAher kein Wunder, daß das herbſtliche Wiesbaden in uns den
Ein=
erweckt, als habe die Natur einen belebenden Hauch von beſonderer
über dieſes Heil= und Kurbad gebreitet. Die große Wohltat der
tnrittel, die der dankbare Beſucher in aller Fülle genießt, wird aber
erhöht durch die ungewöhnlichen künſtleriſchen Darbietungen, die die
ewerwaltung und die Staatstheater bieten. So wird am Mittwoch,
.5. Oktober in einem einzigen Arien= und Lieder=Abend=Gaſtſpiel
weltberühmte italieniſche Baritoniſt Mattia Battiſtini zu hören ſein,
Donnerstag, den 16. Oktober findet aus Anlaß des 80. Geburtstages
ſerwich Nietzſches eine Feier ſtatt. Samstag, den 18. Oktober, gibt der
aergeſangverein „Eintracht”, Biebrich, ein Konzert, am Sonntag,
D. Oktober dirigiert Generalmuſikdirektor Schuricht ein
Symphonie=
het des Kurorcheſters, im kleinen Saal iſt Experimental=Abend des
i er zeigt Regierungsbaurat Boerſchmann im Lichtbild=Vortrag die
ſyer Chings. Der Freitag, den 24. Oktober bringt im Rahmen der
NSs=Konzerte den 2. Abend Symphonie Nr. 4, in D=Moll von Robert
u rann, am Donnerstag, den 30. Oktober ſingt Kſenia M. Bellmaß
h. ſammeln ſich die Getreuen und Anhäuger des Spiels in den
reſer=
ntmr und prächtigen Räumen und Spielzimmern des Kurhauſes, um
ſr 4Kaſino=E=arté= und Lilettaſpiel zu verweilen. Im
Staatsthe=
zmierung über die Bühne, am Samstag, den 19. Oktober dirigiert
ſzwerer die „Meiſterſinger”, am Dienstag, den 21. Oktober ſehen wir
Klemperer „Fidelio” in neuer Bühnenpracht. Der Samstag, den
5 0 aus Klemperer die „Salome” in gewohnt künnſtleriſcher Vollendung beſchlagnahmt.
hert. Am Sonntag, den 26. Oktober wird „Lohengrin” gegeben.
Go bietet das moderne Heil= und Kurbad Wiesbaden ſeinen Gäſten
n ſoer Mühſal und der Härte arbeitsreicher Monate und Jahre
ein=
uwolle und feſtliche Wochen. An dem ſprudelnden Jungbrunnen
Fsh aden, dem großen deutſchen Kur= und Heilbad „Mattigeum”.
Kleine Frankfurter Chronik.
eichsaußenminiſter Dr. Streſemann ſpricht am Sonntag, den
NStober, vormittags 11 Uhr, im Saalbau in einer öffentlichen
Ver=
kuuung der Deutſchen Voltspartei. — Der Landeshauptmann in
3Bar, Wöll, iſt nach Zurücknahme ſeiner Ausweiſung durch die Fran=
2mmach Wiesbaden zurückgekehrt und hat ſein Amt wieder aufgenom=
1— — Die Geſamtzahl der Wohnungſuchenden in Frankfurt be=
1nem 1. Oktober 16 819. Darunter befinden ſich 9187 dringliche Fälle.
32 Wohnungen ſind im Oktober frei geworden, ſo daß für den dringen=
19 wedarf noch 7300 Wohnungen erſtellt werden müſſen. — Den
7. Sſpruch, der die Gehälter der Angeſtellten in Frankfurt um 15
39:4it erhöhte, hat der Schlichter nicht für verbindlich erklärt, wenn er
9— Sie Notlage der Angeſtellten anerkannte. — Der Tarifdezernent der
Eio ahndirektion Frankfurt, Oberregierungsrat Dr. Spieß, iſt in
13 hauptverwaltung der Reichsbahn berſetzt worden. — Der Zirkus
1Bire hatte am Saustag Abend mit ſeinen über 80 Vorführungen,
gleicher Zeit in drei Manegen abgehalten werden, einen ſtarken
Auumserfolg.
Eine gefährliche Fälſcherbande erwiſcht.
rannheim Vor einigen Monaten wurde in Mannheim der
ah iche Jokeh Miſſala wegen Ausgabe von falſchen engliſchen
Ein=
grnoten feſtgenommen. Miſſala wa reinige Tage vorher auch in
tazen bei den Nennen in Niem und hatte es verſtanden, einen
Nenn=
nüeſucher gleichfalls mit falſchen engliſchen 1 Pfundnoten erheblich
zſwädigen. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß zwei Perſonen, die
ſewzeit mit Miſſala in München waren, dort unter falſchen Namen
Dmt haben. Inzwiſchen kam dann auch aus Zoppot die Mitteilung,
dort ein Mann feſtgenommen wurde, der falſche engliſchen 1 Pfund=
1mi vertreiben wollte. Ein Vergleich dieſer Noten mit den von
Miſ=
ausgegebenen ergab, daß es ſich in beiden Fällen um die gleiche
15ceung handelte. Der in Zoppot Feſtgenommene iſt Buchdrucker
m wommt als einer der Herſteller in Betracht. Vor einigen Tagen
gun die Münchener Falſchgeldabteilung in Erfahrung gebracht,
zwei Männer aus Berlin nach München gefahren waren, um
fal=
gliſche 1 Pfundnoten in den Verkehr zu bringen. Die
Erhebun=
ürhrten zur Feſtnahme, dieſer beiden, als eben der eine ſeinen
zen, der von Berchtesgaden zurückkehrte, am Oſtbahnhof abholen
Die Prüfung der Note ergab, daß es ſich um die gleiche
Fäl=
handelt wie bei Miſſala und dem in Zoppot Feſtg=ommenen.
ſtand weiter feſt, daß es ſich um eine weitverzweigte
Fälſcher=
gel handelt, die ihren Sitz aller Wahrſcheinlichkeit nach in Berlin
9 den Berlin konnte dann die Perſon, von der die Feſtgenommenen
küllzeten erhalten haben wollen, elnwandfrei feſtgeſtellt werden. Den
4Züungen der Berliner Falſchgeldabteilung iſt es nunmehr gelungen,
n düeſen Mann feſtzunehmen. Er iſt der Begleiter Miſſalas. Wei=
44 MLittäter wurden auf Veranlaſſung der Falſchaeldzentrale. Berlin
1 ügmburg feſtgenommen. Es konnten noch 600 falſche Noten entdeckt
* Die in München terhafteteten Fälſcher ſind ein Kellner und
Apelaler, in deren Begleitung ſich eine Berliner Proſtituierte befand.
Mit 90 000 Goldmark verſchwunden.
7ſempten. Der 24jährige Bankbeamte Barthel von hier gründete
em jungen Kollegen von Ulm eine „Firma”, kaufte hauptſächlich
Memminger Gegend — natürlich ohne zu bezahlen — große
Dan Butter und Käſe mit nahmhaften Ueberpreiſen auf und der=
Ke ſdie Ware gegen bar in Ulm weit unter dem Preis. Er täuſchte
ba kannte Geſchäftsleute in Kempten durch Vorzeigen größerer
Geld=
ſtmn über ſeine lockere Lage. Nachdem die Geſchichte etwas brenzlich
m”, verſchaffte er ſich einen Auslandspaß und ein flottes Auto und
mand mit 90 000 Goldmark, angeblich nach Italien.
Vom Germaniſchen National=Muſeum in Nürnberg.
Die Beendigung der Einrichtung des Beſtelmeherſchen Neubaues am DAI. Der Verband deutſcher Vereine in Eſtland
räume des Altbaues andererſeits haben die Möglichkeit geſchaffen, Neu= die nicht ungehört verhallen ſollte. Er ſchreibt, daß in der deutſch=
bal=
bau und Altbau derart untereinander zu verbinden daß ſie nicht mehr
inSMenſchen wohnen, die nicht von der Heilkraft des großen deutſchen blexen mußten naturgemäß auch geſonderte Wegweiſer mit eigenen ſollten die Eltern ihrer Söhne ruhig ins Handwerk und in die offenen
Grundriſſen herausgegeben werden. Dem iſt nunmehr ein Ende be= Geſchäfte ſchicken, wo die Ausſichten für die Zukunft günſtiger ſeien.
ABades Wiesbaden zu rühmen wüßten. So iſt es kein Wunder, daß reitet. Die Säle und Kabinette beider Gebäudekomplexe wurden
nume=
riert, und zwar ſo, daß mit dem Eingang begonnen und ſo fortgefahren
wurde, daß ein ausgeſprochener Rundgang ſowohl durch das Erdgeſchoß
daß die Muſeumsleitung einen Führer herausgeben mußte, der das ganze anwortung: für ſie bleibt auf Grund des 924 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
ſtände der einzelnen Sammlungen aufmerkſam macht. Es iſt dies aber
nsen für einen Heil= und Kurort allererſten Nanges gegeben. Hier nicht in Form einer trockenen Aufzählung, ſondern in einer lebendigen Die Sparſamkeit in den ſtädtiſchen Verwaltungen=
Darſtellungsart geſchehen. Dieſer von Profeſſor Dr. Fritz
Trau=
von 220 Seiten Stärke dar, iſt mit 10 Abbildungen geſchmückt und
außer=
dem mit je einem Geſamtgrundriß des Erdgeſchoſſes und des
Ober=
geſchoſſes verſehen. An Hand dieſes Führers können ſich Beſucher und aber wirſt en der Stadtverwaltung nicht mehr und nicht weniger als eine
Freunde des Germaniſchen Muſeums bequem und raſch über den reichen
Entwicklung und des Werdeganges der Kunſt und Kultur unſeres Volkes
zu geben. Das Büchlein (Preis 1 Mark) iſt im Selbſtverlag des
Ger=
maniſchen Muſeums erſchienen.
Aus der Reichshauptſtadt.
imeſters des Oktultismus Fred Marion und an Dienstag, den 2. Die Jnhaber der Firua 5. C. Richter u. Co, in der Ritterſtraße eine Drienterung über die tatſächlichen Verhältniſſe nicht herausgeleſen
in Berlin, der Kaufmann Erich Appenhagen und der Kaufmann Fritz
Beuſter, ſind nach Hinterlaſung von Millionenſchulden geflüchtet und wer= für 1934 ſindet ſich eine ausführliche Zuſammenſtellung, die über die
den von der Kriminalpolizei ſteckbrieflich verfolgt. Beuſter war vor dem
Krieg bei einer Firma Epſtein in London beſchäftigt, die auch Zweigge=
und Lieder. Am Sonntag, den 2. November iſt ein Arien= und ſchäfte in Ueberſeeſtädten unterhält. Im Januar d. J. eröffnete er mit hat im Stadthaus zu jedermanns Einſicht offen gelegen, und jeder
Stadt=
grabend von Heinrich Schlußnuß angeſetzt, am Freitag, den 7. No= Appenhagen die genannte Firma. Die Inhaber der Firma kauften in
har findet das 3. ZhlusKonzert ſtatt und täglich von nachnitags Verlin und in der Probinz für die Londoner Firma Ebſtein Artikel, vor die ihm belonnten Zahlen von 193 zu Grunde gelegt. Hiernach ſeien im
allem Kriſtallſachen und Brone, die für die Ueberſeeausfuhr geeignet Grupre All 12 Beamte, 23 Beamte und 1 Angeſtellter in Gruppe 11
geht am Donnerstag, den 16. Oktober „Rheingold” in neuer jetzt die Schecks und Wechſel präſentiert wurden, ergab es ſich, daß ſie
zum größten Teil weiterverkauft und den Erlös für ſich behalten. Als
UEEtober bringt im kleinen Haus die deutſche Uraufführung des neuen ſchwunden. Der Betrieb in der Nitterſtraße wurde von der Kriminal=
!23 von Schnitzler „Komödie der Verführungen”, während im gros polizei geſchloſſen. Ein Teil der erſchwindelten Waren wurde in Köln Anmerkung der Red.: Hier ſteht Behauptung gegen Behauptung. Die
Erweiterung des Kieler Nordhafens.
iſt durch ein großes Lagerhaus mit allen dazugehörigen modernen Ein=
Uhr genießen! Ihr werdet finden, was ihr ſucht! Auf, denn nach richtungen bedeutend erweitert worden. Am Samstag fand die feierliche
Einweihung in Gegenwart von Vertretern des Handels, der Induſtrie
ſowie der Behörden ſtatt. Die Neugründung bezweckt in erſter Linie
die Förderung des Kieler Umſchlagverkehrs.
Ausſchreitungen.
werkſchaftshauſe, in dem ſich auch die Näume des Vollsblattes befinden, geben. Siehe Anzeige.)
zertrümmert worden. In den Verſammlungen des Stahlhelmſporttages,
die infolge eines Verbotes öffentlicher Veranſtaltungen in geſchloſſenen
Lokalen ſtattgefunden haben, waren, wie berichtet wird, vorher Angriffe
ggen das Volksblatt gerichtet worden, auf deſſen Forderung das Verbot vor den luftleeren Glühlampen den Vorteil größerer Lichtausbeute bei
zurückgeführt worden war.
muniſtiſchen „Klaſſenkampf” und den demokratiſchen „Mitteldeutſchen zertſälen uſwp. Meiſtens wird aber der große Fehler begangen, daß man
Kurier” verübt.
Die Archive des Deutſchen Auslands=Inſtituts.
D.4.I. Zahlreiche perſönliche Beziehungen verbinden die Heimat pen aus Opalglas. Solche Lampen bedürfen keiner ſchützenden Hülle,
Bekannten im Ausland Zeitungen, Bücher, Broſchüren odev Druck= gleichmäßig verteiltes, großflächiges Licht. Sie ſollten vorzugsweiſe
ſachen von Vereinen und deutſchen Veranſtaltungen, wie etwa Satzun= für Innenbeleuchtung jeder Art verwendet werden und zwar immer
gen, Programme von Konzerten, Jahresberichte von Schulen uſw. er= dort, wo die Lampen ohne beſondere Hülle ſich dem Auge darbieten.
hält, oder wer Landkarten von Auswanderungsgebieten uſw. beſitzt,
ſollte dieſe, wenn er ſie geleſen hat, nicht etwa wegwerfen, ſondern
dem Deutſchen Ausland=Inſtitut, Stuttgaut. Neues
und auch das kleinſte und unſcheinbarſte Stück gewinnt an Wert, wenn. Stelle ſei in der Erwartung, daß ſich jeder Leſer dafür intereſſiert,
dar=
macht wird. Das Deutſche Ausland=Snſtitut hat ſchon heute eine Fülle, ihr die jugendliche Friſche der Haut untergraben wird. Ein ganz
eigen=
ſtände zu vermehren.
Folgenſchwerer Streit.
wurden.
Geſtrandeter Dampfer.
EP. Madrid. Der ſpaniſche Ozeandampfer „Ciudad Cadiz” iſt in
der Nähe von Fernando Po geſcheitert. Es gab keine Toten, jedoch iſt
das Schiff verloren.
Zweihundertjahrfeier in Guttenbrunn.
D.4.I. Die Geburtsgemeinde des Schriftſtellers Adam Müller=
Guttenbrunn, Guttenbrunn im rumäniſchen Banat, hielt in An= Orpheum, abends 8 Uhr: „Zwangseinquartierung”. — Union=,
weſenheit der Witwe und des Sohnes ihres großen Toten am 7.
Sep=
tember ihre Zweihundertjahrfeier. Schon beim Begrüßungsabend
wur=
den zahlreiche Anſprachen gehalten. Am Feſtage ſelbſt zog der päpſt= 8½ Uhr, im Vereinshaus „Feierabend” Stiſtsſtraße 51: „Die
evange=
liche Adminiſtrator Auguſtin Pacha feierlich unter dem Geleit
eines Reiterbanderiums im Viererzug in die Gemeinde ein, geißelte Voigt (Meßplatz, abends 8 Uhr Eröffnungsvorſtellung.
in ſeiner Feſtpredigt namentlich die Kinderarmut des Banats und
er=
innerte die ſchwäbiſchen Väter und Mütter an ihre Pflichten der
Volks=
gemeinſchaft gegenüber. Vor dem Kriegerdenkmal hielt fobann Seng= Holzverſteigerung, vormittags 9 Uhr, in der Wirtſchaft „Heilig
tor von Möller die Feſtanſprache an die nach vielen Tauſenden Kreuz”.
zählende Menge. Nach dem feſtlichen Mahle fand die Eröffnung einer
Müller=Guttanbyunn=Gedächtnis=Ausſtellung
ſtatt, die Auguſt Thim zu verdanken iſt und zahlreiche
Erinnerun=
gen, Erſtausgaben, Notizen, Handſchriften und berſönliche Andenken
an den großen Banater Landsmann enthält. Auch der Schreibtiſch iſt
ausgeſtellt, an dem er ſeine ſämtlichen Arbeiten in Weidling mit ein
und demſelben Federſtiel ſchrieb und in deſſen mittlerem Schmbfach er
die Vollendungsdaten ſeiner ſämtlichen Arbeiten notierte. Die Feſttage
brachten ferner eine landwirtſchaftliche Produktenausſtellung, eine
Ge=
werbeſchau und eine Pferdeſchau.
Handwerk hat goldenen Boben.
Kornmarkt einerſeits und die Durchführung der vollkommenen Neorgani= tritt mit einer Mahnung an die Eltern herau, die auch für viele andere
ſation eines großen Teiles der Sommlungsgebäude und Sammlungs= Gebiete des Auslanddeutſchtums ihre Berechtigung haben dürfte und
tiſchen Geſellſchaft eine bedenkliche Ueberproduktion an
zwei getrennte Teile, ſondern ein in ſich zuſammenhängendes Ganzes akademiſch Gebildeten feſtzuſtellen ſei und daß es für die
bilden. Es iſt Tatſache, daß es dem Beſucher des Muſeums in den letzten nächſten Abſolbenten faſt ausgeſchloſſen ſein werde, entſprechende und
Jahren nicht leicht war, in Kürze eine klare Ueberſicht über die 150 gut bezahlte Poſten in der Heimat zu finden, während es an deutſchem
Säle und Kabinette zu gewinnen; denn von den beiden Gebäudekom= Nachwuchs für die offenen Geſchäfte und das Gewerbe mangle. Daher
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
wie durch das Obergeſchoß gewonnen wurde. Die Folge hiervon war, (Für die Veröffenilichungen unter dieſer Ueberſchriſt übernimmt die Redallon kelnerlet Ver=
Muſeum einheitlich umfaßt und auf Weſen, Bedeutung und die wichtig= der Einſender verantworlich.) — Einſendungen, die uſcht verwendet werden, können nicht
zurückieſanbt, die Ablehnung nicht begründet werden.
im Hinblick auf die Beamtenbeſoldung.
gott verfaßte „Führer durch die kunſt= und kultur= Von der Stadtverſaltung wird uns geſchrieben: Herr Dr. W. K.
be=
geſchichtlichen Sammlungen des Germaniſchen Mu= ſchwert ſich in ſeiner Antwort auf die Erwiderung der Stadtverwaltung
ſeums” liegt nunmehr fertig vor. Er ſtellt ein ſtattliches Büchlein, in obigem Betreff, daß dieſe mit auffallend ſtarken Worten operiere, ſtatt
ſich des „ruhigen ſachlichen Tones” zu befleißigen, der im allgemeinen
die Auslaſſungen amtlicher Stellen ziere. Mit dem gleichen Atemzug
Verſchleierung der gegebenen Zahlen vor. Er kann ſich daher nicht wun=
Inhalt der Sammlungen unterrichten. Man erkennt ſehr bald, wie ge= dern, wenn die Stadtverwaltung erneut mit aller Entrüſtung dieſe
gäuz=
waltig groß und vielgliedrig das Germaniſche Muſeum iſt und daß das lich unqualifizierbaren Angriffe zurückweiſt. Es iſt der
Stadtverwal=
zielbewußte Beſtreben obwaltet, ein möglichſt vollſtändiges Bild der tung ſelbſtverſtändlich bei ihren Miteilungen nicht eingefallen, die
Be=
amten und Angeſtellten der einzelnen ſtädtiſchen Betriebe und Anſtalten
wegzulaſſen. Alle von ihr bei der Haustverwaltung und den einzelnen
Betrieben und Anſtalten beſchäftigten Beamten und Angeſtellten ſind
natürlich dabei berückſichtigt worden.
Die Behauptung, daß aus dem Voranſchlag der Stadt Darmſtadt
werden könne, iſt durchaus unrichtig. Auf Seite 162/63 des Voranſchlags
gauzen berührten Fragen die genaueſte Auskunft gibt. Der Voranſchlag
verordneie iſt im Beſitz eines Exemplares. Nun ſagt Herr Dr. W. K.
zwar, mangels anderweitiger Unterlagen habe er ſeinen Ausführungen
waren. Sie zahlten mit Wechſeln und Schecks und erklärten, daß die 5a Beamte und 18 Angeſtellte in Gruppe T eingeſtuft geweſen. Auch
Londoner Firma jeden Betrag in Debiſen nach Deutſchland ſchicke, Als dieſe Zahlen ſind natürlich reine Phantaſiegebilde, und es wäre wirklich
vollkommen wertlos ſind. Die Schwindler haben die gekauften Waren intereſſant, zu erfahren, wer ſie Herrn Dr. W. 9. zur Verfügung
ge=
ſtellt bat. Die Stadtverwaltung lehnt es hiernach ab, weiterbin mit einem
die Kriminalpolizef einſchritt, waren beide mit ihren Frauen ſchon ver= Gegner ſich auseinanderzuſetzen, der mit umichtigen Angaben arbeitet.
gerügten Schärfen auf beiden Seiten hätten ſich vermeiden laſſen und es
bürde ſehr zur Klärung beitragen, wenn ſich die Stadtverwaltung ent=
TV. giel. Der am Nord=Oſtſee=Kanal gelegene Kieler Nordhafen ſchließen könnte, einfach und klar die tatſächlichen Zahlen zu
veröffent=
lichen.
Geſchäftliches.
Es wird uns mitgeteilt, daß in den erſten Tagen erſtklaſſige Marken=
Fahrräder mit einem Jahr Garantie im Fahrradhauſe Hans Ripper,
Er=
bacherſtraße 12, eintreffen. Dieſelben werden gegen eine geringe Anzah=
Halle. Am Sonntag nacht ſind die Schaufenſterſcheiben im Ge= lung und bequeme Natenzahlung, die jedermann beſtreiten kann, abge=
Giektriſche Danden mit Oblöligt.
Seit mehr als 10 Jahren gibt es die gasgefüllten Glühlampen, die
gleichem Stromverbrauch und auch eine beſſere Lichtverteilung haben;
Halle a. Saale. Aehnliche Ausſchreitungen, wie gegen das Ge= trotzdem ſieht man ſie aber in der Wohnungsbeleuchtung verhältnismäßig
werkſchaftshaus wurden in der vergangenen Nacht auch gegen den kom= wenig angewendet. Häufiger ſind ſie in Geſchäſten, Schaufenſtern,
Kon=
in Klarglas ausgeführte Lampen ohne ſchützende Hülle aus Matts oder
Opalglas benutzt. Die Folge davon iſt eine unangenechme und ſtörende
Blendung des Auges. Vermieden wird dieſe durch Osram=Nitra=
Lam=
mit den Deutſchen im Ausland. Wer von Freunden, Verwandten oder ſondern ſind von ſich aus blendungsfrei und geben ein weiches, ſehr
Macht Seife alte
Prominente Mediziner haben immer wieder auf die geſundheitlichen
Schloß, einſenden. Hier werden alle dieſe Dinge ſorgfältig geſammelt Schäden von Waſchungen mit ToiletteSeife hingewieſen. An dieſer
es in den richtigen Nahmen eingeordnet und ſyſtematiſch nutzbar ge. auf hingewieſen, daß nicht nur die Geſundheit, ſondern auch ſtets mit
ſeltenen Materials und richtet die herzliche Bitte an alle, die artiger und noch nie zuvor ausgeführter Gedanke hat dieſe Gefahren der
mit dem Auslande Beziehungen unterhalten, ihm zu helfen, ſeine Be= Seife, die viel nachteiliger ſind als hier ausgeführt werden kann, mit
einem Schlage beſeitigt: Beſonders zuſammengeſetzte Toilette=Seife
er=
hält eine Cremachſe mit einem Hautfunktionsfett von ganz ähnlicheu
Paris. Nach einer Meldung des Petit Journal aus Grenoble. Zuſammnſetzung wie unſer natürliches Hautfett. Der Name dieſes
Wun=
haben dort beſchäftigte ruſſiſche, italieniſche und volniſche Arbeiter Streit, ders modernſter wiſſenſchaflicher Forſchung iſt Hortiflor=Creme=Seife. Ein
gehabt, in deſſen Verlauf zwei Perſonen getötet und mehrere verletzt Probeſtück derſelben und das Büchlein „Die Gefahren der Seife”
erhal=
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Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr
(U 2): Ein Maskenball”. — Kleines Haus, Anfang 7½ Uhr Ende
nach 10½ Uhr (Zuſatzmiete IIIl — P 3): „Die Journaliſten”. —
Neſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen. — Ev.
Ar=
beiter= und Handwerker=Verein e. V., Darmſtadt, abends
liſche Gemeinde und der eb. Arbeiter=Verein”. — Zirkus Franz
Verſteigerungskalender. — Mittwoch, den 15. Oktober 1924.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Nudolf Maup=
Veramwortlich für Feuilleton und Heſiſche Nachrichten: Mar Streeir
Deranwortlich für Sport: Dr. Eugen Buylmann.
Derantwortlich für Schlußdenſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuble
Druch und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtade.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten
Soeben erschien:
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in keiner Weiſe behindert, meine Arbeiten als Landwirt weiter
zu verrſchten, meinen beſten Dank.
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litt an einem walnußgroßen Leiſtenbruich. Durch die
Methode des Herrn Dr. Meher iſt derſelbe völlig ausgeheilt. Ich
habe keine Beſchwerden mehr. Ich war früher pperiert, die
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ration hatte nicht gehalten. Ich ſage Herrn Dr. Meher meinen
beſten Dank
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Hiermit beſcheinige ich Ihnen, daß ich trotz ſchwerer Arbeit
beide Leiſtenbritche in nur 12 Wochen zur Aushei ung gebracht
habe. Ich ſpreche Ihnen meinen verbindlichſten Dunk aus und
kann aus eigener Ueberzeugung Ihre Heilntethode nur jedermann
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Dienstag, den 14. Oktober 1924.
Rummer 286.
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ſchranken auch alle die Btörungen fortgefallen, die den
ge=
regelten Geſchäftsgang unſeres Hauſes bisher behindert
Bhaben. 4 Der Verkehr unſerer Tabakzentrale in Hamburg
mit unſerer Hauptfabrik in Trier — der Hauptfabrik in Arier mit
unſeren Abſatzſtellen im Reich iſt wieder freigegeben. d Die
Uber=
laſtung unſerer Dresdener Zweigfabrik hat dadurch aufgehört.
d So beginnt für uns eine neue Zeit freier Betätigung, in der wir
endlich die altgetwohnte Verbindung mit dem Haus Neuerburg=
Raucher wieder aufnehinen konnen. 4 Inzlviſchen ſind unſere
Ver=
ſand=undLagereinrichtungenausgebautund Serbeſſert tpodurchdie
WWarenverſorgung wieder gleichmaßig und gusreichend getworden
iſt, ſo daß der Haus Neuerburg=Naucher bon nun an damit rechnen
kann, unſere Marken überall und in friſchem Zuſtande zu erhalten.
4 Auch unſer Angebot ſelbſt hat eine gründliche fachmänniſche
Durcharbeitung erfahren, wgrüber wir in weiteren Anzeigen noch
berichten werden. d Heute möchten wir unter Berückſichtigung
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Rummer 286.
Dienstag, den 14. Oktober 1924.
Seite 9.
Fußballverein 1911 Hofheim-Fortung Hebbesheim 2:1 (1:0).
Beide Mannſchaften lieferten ſich einen äußerſt hartnäckigen Kampf.
Schon in der 2. Minute erzielte der linke Läufer Hofheims durch
wuch=
nigen 25 Meterſchuß den erſten Treffer, der wegen Abſeits nicht gegeben
wurde. Im Anſchluß hieran erfolgte die erſte Ecke für Heddesheim,
je nichts einbringt. Beide Tore kommen des öfteren in Gefahr, jedoch
elingt es keiner Partei, geſchaffene Torgelegnheiten anszunutzen. Der
Sturm Heddesheim arbeitet vorzüglich, findet aber Hofheims Mittel=
Sufer und insbeſondere Verteidigung nebſt Torhüter, in Hochform.
Sine weitere Ecke für Heddesheim und 2 für Hofheim führen zu keinem
Srgebnis. Einen raſchen Durchbruch des Heddesheimer Halbrechten
ärt Schweickert im Hofheimer Tor hervorragend. In der 39. Minute
gelingt es dem Mittelſtürmer Schader der Einheimiſchen ſeinem Verein
Fe Führung zu geben. Mit dieſem Stand geht es in die Pauſe. Wäh=
—nd in der erſten Halbzeit die Platzherren mehr vom Spiel hatten, ſo
uaren es jetzt die Heddesheimer, die beſonders in den erſten 15 Minuten
mbedingt die Vorherrſchaft beſaßen, ſodaß die Hofheimer Verteidigung,
Te durch die Gebrüder Keil würdig vertreten iſt, Löwenarbeit zu
ver=
nchten hatte. In energiſcher Fuß= und Kopfabwehr wirft ſie erneut ihren
C turm nach vorne, wo der Halblinke am verlaſſenen Tor vorbeiſchießt.
esgleichen ſchließt der Mittelſtürmer nach ſchönem Durchſpiel,
frei=
ſshend dem Torhüter in die Hände. Nun dominiert Heddesheim wieder
mit einigen gefährlichen Angriffen. Ein ſcharfer Schuß des
Mittelſtür=
ers geht an die Latte, ein ſolcher des Halbrechten knapp neben das
äwr. Hofheims Mittelſtürmer muß auf einige Zeit das Feld verlaſſen.
zur dieſer Zeit geht der rechte Flügelſtürmer Bletzer durch und erzielt
— der 70. Minute unter toſendem Beifall den 2. Treſfer. Noch gibt
ſch Heddesheim nicht geſchlagen, erhöht das Tempo und erzielt in der
7.. Minute durch Halblinks den wohlverdienten Ehrentreffer. Durch
dseſen Erfolg ermutigt, zeigen die Heddesheimer einen ſelten geſehenen
4-fer, und nur dem aufopferndem Sbiel der Hofheimer Verteidigung
s zuzuſchreiben, daß dieſe als glücklicher Sieger den Platz verlaſſen
kmnten. Schiedsrichter, ein Herr aus Biblis leitete gut.
Die Heddesheimer dürften in ihrer derzeitigen Beſetzung manchem
U eiſterſchaftsfavoriten noch die Punkte nehmen.
Tei Hofheim verſagten die beiden Verbindungsſtürmer. Alle übrigen
garen gut.
Sportverein Weiterſtadt=Braunshardt—Haſſia Dieburg 1:1
Der Sportverein W. Br., den man ſchon durch die 10:1=Niederlage
en Eintracht tot gemacht hatte, hat im Spiel gegen Dieburg gezeigt,
B er noch am Leben iſt, denn Dieburg konnte nur durch ein Eigentor
3 W. Vert, einen Punkt retten. Nach den Torchancen wäre ein 3:
l=
h=ſultat am Platze geweſen. Dieburg hat Anſtoß, der abgefangen wird.
ererſt offenes Feldſpiel, Dieburg erzielt eine Ecke, die dem Platzverein
—nahe die beiden Punkte koſtete. Dieſe wird gut herein gegeben. Der
Frw. wollte den Ball fauſten, kam eine Sekunde zu ſpät, der
Gäſte=
lättelſtürmer köpft an die Latte. Schuchmann ſteht falſch, mit dem
Ge=
te dem Spielfeld zu. der abgeprallte Ball geht wider ihn und ins Tor.
2sburg führt 1:0. Die Platzelf will jetzt aufheben, erzielt
hintereinan=
mehrere Ecken, die alle gut getreten waren, und hätten mindeſtens
„ore fallen müſſen. Ein andermal hatte ſich Thalheimer durchgearbeitet,
rü vorm Torw, ſchießt er daneben, dasſelbe leiſtete ſich gleich darauf
e— Halblinke von Dieburg. Nach Halbzeit hat die Platzelf entſchieden
nihr vom Spiel, doch es will und will nichts klappen, bis eine
Viertel=
umde vor Schluß der Linksaußen. Berk ein Prachttor ſchoß. Jetzt iſt
i. Platzelf vollkommen überlegen und der Sieg winkt in einem Elf=
4er. Talheimer ſchießt an die r. Pfoſten, der Ball fliegt hinter dem
zmwart herum und geht auf der linken Seite wieder heraus. Der
viedsrichter gibt kein Tor?. Im Kampf zwiſchen d. I GäſteVert, und
i hzer kommt Erſterer zu Fall zieht den Ball mit den Händen unter ſich, ſchaftsturnnen des Mittelrheinkreiſes hat die Turngemeinde
d— Schiedsrichter gibt Strafſtoß im Strafraum. Regelverſtoß. Kurz
ſarauf Schluß.
Sportvereinigung Arheilgen ſich als Meiſter qualifizierte ſeine
Beſtäti=
ung der Behörde liegt merkwürdigerweiſe noch nicht vor!!!) begann
ei am Sonntag wieder die Privatſpiele und war Gaſt von Eintracht
nkfurtre Fn einem äußerſt ſcharfen und ſchnellen Spiel wurde ſie mit
e Wlagen.
4ymte der 1. Halbzeit gelingt Eintracht das 3. Tor In der 2.
Halb=
iſt Arheilgen ſichtlich ermüdet. Auch fängt Eintracht an, ſehr roh, triebe mit nach Hauſe nehmen.
Tpielen, und der gute Schiedsrichter ſieht ſich veranlaßt, einen Spieler
Eintracht) wird an dem Reſultat nichts mehr geändert.
Handball.
ewandsſpiele im Frankfurter Verband für Turnſpiele. (D. Sp. B.)
A=Klaſſe: Pol. Sport=Verein Hanau I—Sp. V. 98 I 1:3 (0:1)
B=Klaſſe: V. f. L. Heſſen I—Sp. V. 8 II 3:3 (2:1).
Wie ſchon vorberichtet, empfing Sp. V. 98 am Sonntag obige
Mann=
holten zum fälligen Verbandsſpiel. Das Treffen der 4=glaſſe begann
urs nach 3 Uhr und ſtand unter der Leitung des Schiedsrichters Pol.
zrtn. Herrmann (Pol. Sp. V. Darmſtadt). Das Spiel entwickelte
fim Felde mit einem äußerſt ſchnellen Tempo. Polizei=Sportverein
mmu ſtellt eine Kampfmannſchaft im wahren Sinne. Das mußte auch
Ur Schiedsrichter ſpüren. Doch das ewige Proteſtieren macht ein Spiel
ſtmer unſchön. Wenn es auch Punktkämpfe ſind, ſo muß, doch jeder
zueler Sportdiſziplin wahren und ſich den Entſcheidungen fügen. Was
Spielverlauf anbetrifft, ſo ſtand hauptſächlich die 1. Halbzeit auf
har Stufe. Darmſtadt zeigte ein Spiel, welches vorbildlich war in
zug auf Fangtechnik, Freiſtellen. Auch das Ballabgeben klappte
dies=
ſehr gut und dürfte den Spielern gezeigt haben, wie gut weite
Vor=
zeat an freiſtehende Spieler ſind. Das Platzhalten darf auch als gut
giſprochen werden. Ueberall, wo der Ball im Laufe der 1. Halbzeit
imm, ſtand ein Spieler. Nur in der 2. Halbzeit rückte die unverbeſſer=
Verteidigung, ich denke da hauptſächlich an Kadel, wieder zu weit
Das muß unbedingt aufhören, auch wenn das Spiel im Zeichen
Sigenen Mannſchaft ſteht. Sie verſchuldete dadurch auch das
Ehren=
der Gäſte. Zahlenmäßige Erfolge in der 1. Halbzeit verhinderte
oft zahlreiche Verteidigung Hanaus, die ſich diesmal eines anderen
emnen hatte als gegen Sportfreunde Frankfurt am letzten Sonntag.
r Mittelſtürmer Jans warf das 1. Tor in feiner Manier, nachdem
wom Galm eine weite Vorlage ſchußgerecht erreicht hatte. Daniel
ber rechten Seite verſiebt einige Male gute Ausſichten durch Abſeits.
Schiedsrichter paßte ganz hölliſch auf, daß ja keiner etwas zu weit
wwe ſtand. Nach der Panſe hat Darmſtadt die Sonne im Rücken und
ſch= wieder durch weite Vorlagen der Läufer den 2. und 3. Treffer
Urzo Reuter halblinks und den flinken Fiſcher halbrechts. Haarſcharf
irn- Reuter einige Male ſeine bekannten Schüſſe von links nach rechts
PPfoſten vorbei. — Pech. — Nun, geht es hart auf hart. Fäuſte
ſemen öſters auch eine Nolle geſpielt zu haben. Durch unſportliches
niehmen wird ein Spieler Hanaus vom Platz verwieſen. Das Spiel
ganz in die Hälfte Hanaus gelegt, und nun beginnt die Verteidi=
Darmſtadts den dreimal verdammten, und gegen D. J. Kr.
Sach=
hruſen teuer bezahlten Fehler, weit abzugehen. Auf dieſe Weiſe
hinten alles, leer, ein Platzhalter Hanaus rennt durch, gibt
halb=
ab, und ſchon ſitzt Hanaus Ehrentreffer. Ganz ſo muß es in
zu kfurt gegen D. 2. K. Sachſenhauſen geweſen ſein, denn anders iſt
Reiederlage, die einzige bis jetzt, nicht zu denken.
Die II. Mannſchaft gegen V. f. L. Heſſen zeigte ein Unentſchieden,
änem Stand in der Pauſe von 2:1 für Heſſen. Aengſtlich war mir
(üabei zumute. Die flinken Heſſenleute zogen mit Eifer und Elan vom
zus und machten der Hintermannſchaft viel zu ſchaffen. Die erzielten
dre waren ſehr gute Einzelleiſtungen, im Gegenſatz zu Heſſen, die
imerr gut angelegte und gefährliche Angriffe vortrugen. Heuſer im
(. W. Tor war am Sonntag eine Nummer für ſich. Unbedingt hätte er
Ure davon halten müſſen. Die Schuld, daß ein wichtiger Punkt
ver=
ſean, ging, trifft zum großen Teil ihn Möge das Spielermat rial, das
Sonntag der II. Mannſchaft zur Verfügung ſtand, ſein wie es will,
in darf ſch deshalb nicht verloren geben. Heſſen gibt unbedingt eine
Anunſchaft ab, die nicht zu unterſchätzen iſt. Was vor allem
Schnellig=
ſ nd Sichverſtehen anbetrifft, kann die II. Sp. V. 98 davon lernen.
der Tore ſind maßgebend, und die ſchießt der Sturm der Sp. V. Mann=
Irt beſſer, wenn das taktiſche Zuſammenſpiel der Stürmer klappt.
(twſt wollen wir das Nückſpiel abwarten, das die Mannſchaft in voll=
W. A:
Füriger Aufſtellung ſpielen wird.
Meiſterſchaftsſpiele im Main=Rhein=Gau der D. T.
Meiſterklaffe.
„Vorwärts Langen—Tgde. Griesheim 5:1 (I)
Tv. Pfungſtadt—T.= u Sp.=V. Worfelden 9:4
Tv. Nauheim—Tgde. Nen=Iſenburg 8:4.
Er. Die Meiſterſchaftsſpiele nahmen am Sonntag ihren Anfang
einem glatten Sieg der Griesheimer gegen Langen rechnete, es werden des Wettfahrausſchuſſes, und deſſen „Adjutant. Herr Goebel,
zeich=
den die wenigen Zuſchauer von Langen geſtaunt haben über die „Spiel= lich gelungene Motorrennen ab. Die Mainzer Sanitätskolonne
jetzigen Niederlage beitrug. — Worfelden gewann überraſchend ſicher in zeigte. Niemand verwundert daher ſein Doppelſieg in der Meiſterſchaft
titel mit aller Energie verteidigen. — Der Neuling Nauheim führte ſich ziehen. Nach ihm iſt Frz. Keller zu erwähnen, der als altgewohnter
in der neuen Klaſſe gut ein.
Es ergibt ſich folgender Tabellenſtand:
Tv. Nauheim
8:4
„Vorwärts” Langen
5:1
T.u, SpV. Worfelden
4:39
Tv. Pfungſtadt
2:4
Tade. Griesheim
1:5
Tade. Neu=Iſenburg
4:8
Tv. „Vorwärts” Langen—Tgde. Griesheim 5:1 (!!).
Wer hätte das gedacht? Niemand! Die Wenigen, welche e3 geſehen Längsſeite erreichte. Dries, der folgte, geriet beim Ausweichen an die
vorhergehnden Sonntage nicht wieder zu erkennen. Ohne jede Luſt,
mit Unſicherheit im Zuſpiel und Balfangen, in lahmem Tempo beginnt ſchürfungen. Jean Wohn, der ehem, bewährte Schrittmacher Dreſchers
einen ſchweren Tag!. Langen ſpielt mit ungeheurem Eifer und zeigt ein wurde überlegen von Magel auf, der bekannten Opel beherrſcht
ſehr produktives, taktiſch richtiges Spiel. Die Läuferreihe bleibt weit Sauerzapf auf Naſſovia rettete trotz zweimaligem Niemenſchadens
ferreihe zu weit aufgerückt war. Die zweite Halbzeit ſteht in bölliger Ariel A.SS. und nur Obel vertrat die Heimat. Fedenfalls aber hat
vor dem Tore, die ihresgleichen ſucht. Zahlreiche Strafſtöße finden nicht Nennen taugt, und man muß ſeinem Sportgeiſt ein Lob ſpenden. Die
Griesheimer von Müller gibt der Schiedsrichter irrtümlicherweiſe nicht.
Es iſt ein Verhängnis! — Schiedsrichter Kramer=Pfungſtadt, wie immer, gierte Sport=Modeſchau. In den Pauſen zwiſchen den Rennen
ſehr gut.
B=Klaſſe.
Die Griesheimer hielten ſich gegen die ſpielſtarken Groß=Gerauer
ganz gut. Bis kurz vor Schluß lautete das Ergebmis noch 4:2 für Groß= brunnen). Welcher der zahlreich anweſenden Sportdamen gefiel da
Gerau, als Nothnagel noch zwei ſeiner bekannten „Huſcher” losließ und
damit den Ausgleich erzielte.
Turnen.
* Meiſterſchaftsturnen in Frankfurt a. M.
Bei dem in Frankfurt a. M. am Sonntag abgehaltenen Meiſter=
1846 Darmſtadt wiederum ſchöne Erfolge zu verzeichnen. Im
Zehnkampf für Männer, zu dem 94 Turner angetreten waren, errangen
zwrtvereinigung Arheilgen I. J. M.—Eintracht Frankfurt I. J. M. 1ig. unter 59 Siegern Georg Haber mit 148. Punkten den 14. und 19. Oktober ein Treffen herbeizuführen, das die letzte internationale Ver=
Heinrich Fiedler mit 147 Punkten den 15. Sieg. Beim Drei=
Nachdem die Jugend=Verbandsſpiele zu Ende und die l. JM., der kambf für Turnerinnen konnte die jugendliche Paula Medicke
unter 117 Teilnehmern von 73 Siegerinnen den 14. Sieg erringen. Die
Erfolge ſind um ſo höher anzuſchlagen, als nur erſte Kräfte, meiſtens
er=
probte Wettkämpfer von deutſchen Turnfeſten, als Sieger hervorgingen.
r Die Veranſtaltung wurde am Samstag durch einen Begrüßungs=
Mann Erſatz von einer körperlich bedeutend ſtärkeren Mannſchaſt 3:1 abend im Hippodrom eingeleitet. Die däniſche Muſterſchule mit 12 Kraftradmeiſterſchaft des ADAC. für Maſchinen aller Stär=
Der Anſtoß von Arbeilgen kommt gleich ſchön vors Tor und erbringt Damen und 19 Herren unter der Leitung ihres Meiſters Niels=Bukh,
1. Eckball, der zur zweiten Ecke abgewehrt wird. Dieſelbe wird der zur Zeit mit ſeiner Schule eine Reiſe durch Deutſchland unternimmt,
hereingegeben und Becker ſchießt unhaltbar das 1. Tor für Arbeil= zeigte hierbei in einer zweiſtündigen Vorführung ſein Syſtem. Es war
Eintracht greift nun mächtig an, und ſchon in der 6. Minute fallt, zu beobachten, daß ſich das däniſche Turnen, was Freüübungen anbelangt,
Ausgleich. Arheilgen iſt wieder etwas überlegen und hat Gelegen= aus den Grundübungen unſeres deutſchen Turners zuſammenſetzt.
Ge=
zum zweitenmal in Führung zu gehen, aber Wirth, der vorm leeren, räteturnen an Reck und Barren kennt der Däne nicht; dafür ſind
Sprung=
ſteht, ſchießt hoch drüber. Ein Gegenangriff von Eintracht iſt erfolg= übungen über Bock, Kaſten und Pferd als Ergänzungsübungen in den
wer. Ein ſcharfer Schuß des Halbrechten wird vom Torwächter Lehrplan eingeſügt: Mit einer fabelhaften Sicherheit und wunderbaren heim teilte der erſte Vorſitzende. Direktor Hieronymi, mit, daß die Stadt
hecht abgewehrt und der Nachſchuß bringt in der 15. Minute das Körperhaltung wurden Hechtſprünge mit Ueberſchlag in filmartiger Ge=
Tor für Eintracht. Arheilgen läßt etwas nach, und in der letzten ſchwindigkeſt ausgeführt. Die zahlreich erſchienenen Turner und
Tur=
nerinnen konnten viel wertvolles Material für ihre heimiſchen Be=
Das Meiſterſchaftsturnen begann am Sonntag früh um 8 Uhr. Das
hu. Platz zu ſtellen. Aus einer Anzahl Ecken (das Verhältnis war g:7 Hippodrom mit ſeinen großen Ausmaßen iſt für die Austragung
der=
g- artiger Wettkämpſe wie geſchaffen. Prächtige Leiſtungen auf dem
Ge=
biete des Geräteturnens konnte man ſehen, waren doch die Beſten des
Kreiſes zuſammen. Oft ſah man wieder neue Zuſammenſetzungen von
Kürübungen, beſonders am Reck. Pfeiffer=Griesheim a. M., Falz=
Ober=
ſtein, Fiedler und Haber=Darmſtadt waren hierbei als die Beſten zu
nen=
nen. Durch kleine Verſager an den anderen Geräten konnten ſich die
beiden Darmſtädter leider nicht ganz an die Spitzengruppen
heranarbei=
ten. Schöne Leiſtungen ſah man bei den Turnerinnen. Die drei
Tur=
nerinnen der Turngemeinde 1845, die ſich an dem Siebenkampf
beteilig=
ten hatten Pech, wenige Punkte zum Sieg fehlten. Im Dreikampf der
Turnerinnen hatte Paula Medicke mehr Glück, war es doch das erſte
größere Wetturnen, das ſie beſtritt. Mit 43 Punkten bei einer
Höchſt=
leiſtung von 57 Punkten war ihr erſter Erfolg ein guter. Die
Wett=
kämpfe waren um 12 Uhr beendet. Wenn der Vormittag nur dem
Wettur=
nen allein diente, ſo war am Nachmittag Gelegenheit zum Schauturnen
geboten. Die Kreisvereine haben Proben ihres hervorragenden
Kön=
nens hierbei abgegeben. Alle Vorführungen waren muſtergültig. Und
wenn man nun das deutſche Frauenturnen mit dem der Dänen
ver=
gleicht, ſo konnte man feſtſtellen wie unendlich abwechslungsreicher das
erſtere gegen das letztere iſt. Das Hauttintereſſe am Nachmittag
er=
weckte das Kürturnen der Beſten am Neck. Hier wurden ganz
vollen=
dete Uebungen gezeigt. Zum Schluß wurde von allen Turnern und
Turnerinnen die 32zeitige Freiübung, die ein Teil des Wettkampfes
war, in der Maſſe gezeigt. Vor der Siegerverkündigung, die
eindrucks=
voll ſich geſtaltete, hielten Gauvertreter Schiller= Frankfurt und
Kreisver=
treter Schmuck Darmſtadt treffliche Reden.
Die Veranſtaltung hat von neuem bewieſen, welche Bedeutung im
deutſchen Turnen, beſonders im Geräteturnen ſteckt. An Vielſeitigkeit
und Vielgeſtaltung ſtellt es alle anderen Leibesübungen in den
Schat=
ten. Die Veranſtaltung war gleichzeitig ein Auſtakt zu den gleichen
Wettkämpfen, die von der deutſchen Turnerſchaft am 15. März 1925 in
der Feſthalle in Frankfurt vor ſich gehen ſollen.
Ergebnis der Wettkämpfe, je die fünf erſten Sieger:
Zehnkampf der Männer: Teilnehmer 94. Sieger 52.
1. Georg Pfeiffer=Griesheim a. M. Tv. 177 Punkte; 2. Georg Höflich=
Koſtheim, Tb., 174 Punkte; 3. Nudolf Falz Oberſtein To. 174 Punkte;
4. Georg Gebhardt=Niederrad, Tb., 165 Punkte; 5. Karl Maher,
Bier=
ſtadt Tb. 181 Punkte.
Siebenkampf der Turnerinnen, Teilnehmerinnen 78.
Siegerinnen 45. 1. Käthe Bauer Mainz, Tb., 121 Punkte: 2. Friedel
Nooske Frankfurter To. 115 Punkte: 3. Friedel Thielen=Saarbrücken,
M Tv. 114 Punkte, 4. Eliſe BaroliMainz, To, 112 Punkte; 5. Sophie
Leipersberger=Kaſtel. Taſ. 110 Punkte.
Dreikampf der Turnerinnen. Teilnehmer 117.
Siegerin=
nen 73. 1. Fridel Kaſten Frankfurter T.= und Fechtklub. 57 Punkte;
2. Elſe Friede Frankfurt, Tv. 55 Punkte: 3. Noſi Althaus, Frankfurter
Eintracht, 54 Punkte: 4. Tilly Wachter=Mainz. To. 53 Punkte: 5. Elſe
Liſſel=canau, Tade, 52 Punkte.
Radſport.
Darmſtädter Rabſportklub 1919 (Mitaließ des B. D. R.)—
Landes=
verbandsmeiſterſchaft von Heſſen” über 10 Kilometer.
Am Sonntag, den 12. Oktober, fanden ſich alle großen Kanonen auf
der Feſthallenrennbahn in Frankfurt ein, woſelbſt auch unſer Mitglied
Hugo Walkenhorſt ſich dem Starter meldete, Unter ſtärkſter Konkurrenz
kam nach einem ſchneidigen Endſpurt im 15.19 mit 3 Längen Vorſprung
vor Leisler und Sauerzapf unſer Hugo Walkenhorſt als überlegener
Sieger durchs Ziel. Fermer errang Kugo Walkenhorſt in dem Rennen
„Großer Preis der Induſtrie” über 75 Nm. (Mannſchaftsfahrt nach
Sechstageart) den 3. Preis miſt 20 Punkten, was abermals eine
glän=
zende Leiſtung bedeutet. Unſer Mitglied Ludwia Ganß mußte leider
dunch Unſvohlſein das Rennen allzufrüh abbrechen und konnte ſich
dadurch nicht blaeieren:
Die Motorrad=Rennen des Motorſportklubs Mainz.
Unter vorzüglichem Arrangement des Mainzer Motorſport=Clubs,
und brachten die größten Ueberraſchungen in der Meiſterklaſſe. Wer mit für das wohl in erſter Linie die Herren Fritz Groß, der Vorſitzende
wohl die meiſten geweſn ſein, ſah ſich bitter getäuſcht. Am meiſten wer= nen durften, hielt dieſer auf der Mainzer 340 Meter Zementbahn
treff=
weiſe” der Griesheimer. Erſt vor einigen Wochen gewann Griesheim und die Feuerwehr ſorgten für Abſperrung und erſte Hilfe, welche
auf dem Pokalturnier in Nied gegen Langen 2:0. In einem Freund= glücklicherweiſe nur einmal in Anſpruch genommen werden mußte. Herr
ſchaftsſpiel, das erſt vor kurzem ſtattfand, erzielte Griesheim das gleiche Bahnarzt Dr. Lekiſch waltete bei dem Vorkommnis, ſorgſam ſeines
Ergebnis. Daher ließ die gute Form der Griesheimer für die Meiſter= Amtes. Von dem Verlauf der Nennen iſt zuerſt zu ſagen, daß der neue
ſchaftsſpiele das beſte für ſie erhoffen. Allerdings ging dieſem erſten Meiſter von Heſſen, Herr Frz. Kappler, der eine engl. A. J. S.=
Meiſterſchaftsſpiel eine vierwöchentliche Pauſe voraus, die vielleicht zur Maſchine ſteuerte, ſich ſchon im Training als der Beherrſcher der Bahn
Pfungſtadt. Der kleine „Buckel” ſoll wieder allerhand „gepfeffert” haben, und dem Preis vom Rhein= Man ſah ihn mit 15 und 16
Sekunden=
wie man hört. Worfelden gewann verdient und wird ſeinen Gaumeiſter= Runden in gleichmäßiger Fahrt, die Bahn beherrſchend ſtets ſeine Kreiſe
Bahnfahrer aus ſeiner B. S. A. alles herausholte, was die kleine Bahn
zuließ. Fritz Dries, der dritte Mann im Preis vom Rhein, zeigte
Sp. gew. unentſch. verl. Tore Punkte gute Bahnbeherrſchung, wenn er auch etwas ängſtlicher fuhr, als ſeine
vorgenannten Kameraden. Dieſer Umſtand ließ ihn wohl auch aus dem
einen Vorlauf der Meiſterſchaft ausſcheiden. Nur dem Umſtande, daß
die ArielMaſchine von Thieme, der ſeinen Vorlauf zur Meiſterſchaft
gewonnen, in den Kurven die Bahn ſtreiſte, hat es Dries zu danken
ge=
habt, daß er zum Endlauf der Meiſterſchaft zugelaſſen wurde. Leider
kam ihm der Start in dieſem Endlauf teuerer zu ſtehen, als er annahm.
85 von den 88 zu fahrenden Bahnrunden waren erledigt, als die
Ma=
ſchine von Keller in der Zielkurbe Neifenſchaden erlitt, ſchwankend die
haben, wundern ſich nicht. Die Griesheimer ſind gegen die Spiele der Barriere, im Nu lagen beide Maſchinen mit den Fahrern am Boden,
Dries erlitt am rechten Arm Blutergüſſe, Keller nur ganz leichte Haut=
Griesheim das Spiel. Trotzdem erzielt Reifenrath das erſte und einzige enttäuſchte, denn nur im Troſtfahren, das er gewann, wurde er warm
Tor der Rothoſen. Langen gleicht durch flachen, haltbaren Strafwurf, mit ſeiner NerAlkmeMaſchine. Buſch auf Ariel fehlt noch die
Bahn=
aus. Klinger läßt einen zweiten und driten Ball paſſieren. Er hat kenntnis. Die glaſſe bis 150 Kubiezentimeter Eröfnungsrennen)
zurück, um den gegneriſchen Sturm beſſer bewachen zu können. Die ſich noch auf den zweiten Platz vor einem Anslinger Lehrs, der nicht
Stürmer holen ſich den Ball ſelbſt und verlegen ſch nur auf Durch= mitroi n konnte und im Troſtbreis ſpäter noch an Magnetbruch,
ſtarbi=
brüche, die dann deſto gefährlicher ausfielen, weil die Griesheimer Läus Alle Maſchinen der ſtärkeren Klaſſen waren leider Ausländer: B.SA,
Ueberlegenheit der Griesheimer. Dieſe können jedoch durch vorerwähnte der Motorſport=Glub mit ſeinem gelungenen Renntage gezeigt, daß die
Taktik zu keinem Erfolg kommen. Dazu kommt noch eine Hilfloſigkeit Mainzer Bahn für Motorſtärken bis 350 Aubikzentimeter ganz gut zu
den erſehnten Weg ins Tor. Langen erzielt in einigen Durchbrüchen Reſultate haben wir bereits gebracht. Nicht vergeſſen ſei die von der
noch zwei Tore. Das Schickſal iſt beſiegelt. Ein zweites Tor der Wiesbadener Treuhand=Geſellſchaft im Nahmen des Renntags
arran=
bewegten ſich auf beſonderer Bühne Modevorführungsdamen und
zeig=
ten Koſtüme für Straße und Sport der Firma Herrchen=Wiesbaden,
Leder=Bekleidung des Hauſes Ernſt Neuſer und zum Schluß die
begehr=
ten Pelze des Hauſes Schneider, ebenfalls aus Wiesbaden ſam
Koch=
nicht der Breitſchwanz=Pelzmantel mit Skunksbeſatz, oder der ſchike
Mantel aus ungeſchnittenen natürlichen Biſamfellen?. Jedenfalls war
für die Damen die Modeſchau eine nette Abwechſelung, und Herr Stroh
der Treuhandgeſellſchaft weiß, was er will.
Internationale Motorradrennen in Hannover.
Der Gau Niederſachſen des ADAC. hat nach den letzten
internatio=
nalen Rennen, die hier der Hannoverſche Motorradklub (DMV.) mit
großem Erfolge veranſtaltete, Geſchmack bekommen und iſt bemüht, am
anſtaltung noch übertrifft. In den großen internationalen Rennen ſollen
an den Start gehen der Holländer Herkuleynes, der mit 158
Kilo=
meter den Weltrekord über eine Stunde hält, der Franzoſe Buſſat, der
den Weltmeiſtertitel, inne hat, der beſtens bekannte italieniſche
Bahn=
meiſter Vertua=Mailand und der Düſſeldorfer Müller, ſodaß mit einem
Kampf zu rechnen iſt, wie ihn Hannover noch nicht geſehen hat. In der
ken, die der Düſſeldorfer Müller zu verteidigen hat, dürſten ebenfallz.
die beſten Kräfte an den Start kommen.
Schaffung eines Flughafens in Mannheim.
In einer Sitzung des Badiſch=Pfälziſchen Luftfahrvereins Mann=
Mannheim dem Verein einen Luftſchiffhafen zur Verfügung
ge=
ſtellt hat, der nach Anſicht aller intereſſierten Kreiſe der ſchönſte
Luſt=
ſchiffhafen in ganz Deutſchland ſein wird. Man glaubt zuverſichtlich, daß
der Betrieb in kurzer Zeit aufgenommen werden kann. Somit wird
Mannheim in den internationalen Luftverkehr einbezogen werden.
Als Auftakt für die neue Aera im Mannheimer Luftverkehr ſind am
18. und 19. Oktober auf dem Mannheimer Rennplatze
Flugveranſtaltun=
gen geplant. Mehrere Flugzeuge wurden zu den beabſichtigten Schau=
und Paſſagierflügen verpflichtet; ferner werden Fallſchirmabſprünge
vor=
geführt werden. Um ein Deſizit der Veranſtaltung zu vermeiden,
be=
abſichtigt man die Schaffung eines Garantiefonds, der durch Zeichnung
der am Luftverkehr intereſſierten Kreiſe aufgebracht werden ſoll. Es iſt
anzunehmen, daß dieſes Unternehmen einem regen Intereſſe begegnen
wird.
Rund=Kunk=Programm.
Mittwoch, den 15. Oktober 1924.
Frankfurt a. M. 467 m). 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen: Berliner und Hamburger
Produkten (Vorbörſel, amerikaniſche Produkten (Anfangskurſel. — 11.55 Uhr:
Zeit=
angabe — 12 nhr: Nachrichtendienſt. — 4.lonhr: Wirtſchaftsmeldungen: Amtliche
Produktenbörſe, Hamburg, Berlin, Köln, Magdeburger Zucker und Nürnberger
Hopfen — Deviſenkurſe — Amtl. Huſumer Viehmarktpreiſe. — 4.30—0 Uhr:
Rund=
funknachmittag in Muſik und Wort. — 7.30 Uhr: Vortrag von Herrn Dr. Linſe: „Die
gegenwärtigen Probleme der deutſchen Handelspolitik” — 8 uhr: 10 Minuten
eng=
liſcher Humor, Vorleſungen in engliſcher Sprache (Sprecher: Berlitz Schooll. — 8.10
uhr: Die Beſprechung I Uliterariſcher Teil” „Nietzſche und unſere Zeit” Vortrag,
gehalten von Herrn Max Oehler. — 8.30 nhr: Die deutſche Tanzkompoſition. Ein
Zyklus, fünfter Abend: Von Schubert bis Lanner. 1. Berühmte Walzer (für Or=
Heſterl. Schubert: 2. Ländler für Klavier vierhändig), Schubert; 3. Walzer für
Orcheſter), Gungl: 4. Walzer ffür Orcheſter). Lanner): a) Marienwalzer: b) Die
Peſteri o! Die Schönbrunner. Am Orotrian=Stemweg=Fllgel: Herr Dr. Merten von
der Frankfurter Oper und Herr Kohlhöffer — Ein Kammerorcheſter. — 9.30 Uhr:
Nachrichtendienſt, Wettermeldung, Sportbericht. — 9.50 Uhr: 5 Minuten Technik. —
d.5b Uhr: Zeitvorbereitung. — 0.5o nhr: 8 Minuten der Hausfrau. 10 nhr:
Zeit=
angabe. — 10—11 Uhr: Die Lokaldichtung (Frankfurter Dichtungen aus alter und
neuerer Zeitl. Erſter Abend: Aus der Zeit von 1775— 1860. 1. Der Prorektor (1793)
F. 0. 2. Tertor (1775—1851), 2. Aus dem „Bürgerkapitin” (1819), Karl Malz (geb.
1792); Mitwirkende: Frau Lene Obermener und Herr Hans Nerling, beibe von
Frank=
furter Schauſpielhaus. 3. Aus Werken von 0. 2. Langenſchwarz (Longenero, geb.
1801), J. W. Sauerwein (1803 bis 1845) und F. Löhr (1824—1888).
Verlin (430 bzw. 500 m). 10 Uhr: Bericht über die Kleinhandelspreiſe der wichtigſten
Lebenomittel in der Zentralmarkthalle. — 10.15 nhr: Erſte Bekanntaabe der neueſten
Tagesnachrichten. — 11.35 Uhr: Funkhörſe ibie Notierungen der Berliner und
Ham=
burger Produktenvorbörſe). — 12,15 Uhr: Kurzer Tendenzbericht der Verliner
Vor=
börſe. — 1255uhr: Ubermittlung des Zeitzeichens. — 1o5 Uhr: Zweite Vekanntgabe
der neueſten Tagesnachrichten, Wetterdienſt. — 2.15 Uhr: Lurzer Tendenzbericht
der Berliner Börſe. — 3 Uhr: Funkbörſe (die auntlichen Notierungen der Verliuer
und Hamdurger Produftenz und Biehbolrſei amtliche Deuſenl. — 4nhr: Funkbunſe
(Getreide eif. Hamburg; Berliner Kolontalwaren=Großhandelspreiſel, 4 30—5.30
Uhr=
unterhaltungsmuſik (Berliner Funkapellel: 1. Flirtation, Steck, 2. Quverture zu der
Operette „Dichter und Bauer”., Supps, 3. Mein Baden, Walzer Komzak 4.
Volks=
ſzene aus der Oper „Der Evangelimann”, Lienzl. 5. Nocturne. Paderewski, 6.
Fan=
taſie aus der Oper „Margareihe‟, Gonnod, 7. Herbſtlied. Tſchatkowzkil, 8.
Lotog=
blumen, Walzer, Ohlſen, 9. Potpourri aus der Operette „Gaßuaronne”, Millöcker.
10. Auf Wiederſehn, Marie! Ein Wanderlied, Hans May. Während der Bauſen:
„Natſchläge fürs Haus”— 0.70 Uhr: Die Funkoriuzeſſin erzählt= Schwediſche Märchen
der Gegenwart: g) Der Butterküibel, d1 Die nefährliche Inſel. Ang Wohlenberg Die
Funkprinzeſſin Adele Proesler). 7,45 Uhr: Vortrag des Herrn Oberingenienr
6. J. Gramatzki: Der Liebhaberaſtronom, ſeine Leiden und Freuden”. — 8.30 Uhr:
ODucheſterabend: Dirigent: Otto Urack, fr. Kapellmeiſter an der Berliner Stuatsoper.
1. Guert rezu Oper nöie Lefaln, Spontn, 2. Balletmuſt aud Adenerage
Cherubint, 3. Klarinettenkonzert, Mozart, Solſt: Ernſt Fiſcher, Soloflarinetiſt des
6 Eurhdike‟
Berliner Philharmoniſchen Orcheſters, 4. Ballettmuſik aus Orpheus
Gluck=Mottl, 5. II. Rhapſodie, Liszt, 6. Meditation aus „Thais”, Maſſenet, 7. Fantaſie
aus der O. er „Ta Pranlata”, Verdi. Das Drch ſter beſteht aus Mitgliedern des
Ber=
liner Philharmoniſchen Orcheſters. Anſchließend: Dritte Bekanntgabe der neueſten
Tagesnachrichten, Zeitanſage, Wetterdienſt, Sportnachrichten, Theaterdienſt.
England (MEB.), London (965), 7.30 nhr: Kammermuſikabend. — Birningham
475). 8 Uhr: „Eliſabeth‟. Oper in 1 Akt von A. Corbett Smith. — Cardiff (351),
7.30 Uhr: Kinderſpiele für Groß und Klein. — Mancheſter (875), 7.30 Uhr: „
Plan=
tatlon Nisht”. — Newcaſtle 4400), 7.30 Uhr: „Tho Bnd ok the Danf’s Mareh”
Wetterbericht der Gießener Weiierwarte.
Wettervorherſage für Mittwoch. 15. Lktobef:
Heiter, ſüdöſtliche Winde, tagsüber wärmer, nachts ſtark abgekühlt,
vorwiegend trocken, morgens Nebel.
Darmstadt
Blau=Gold=Club Darmſiadt
Mitglied des Reichsverbands für Tanzſport
Samstag, den 18. Oktober, abends 8 Uhr
in den Räumen des Städtiſchen Saalbaus
Großes Tanz=Turnier
Meiſterſchaft von Darmſiadt
Rhein=Main=Stafette
zugleich
Modenſchau
der Firmen: C. Schürmann, Speier’s Schuhwarenhaus,
Johanna Becker
Gütige Mitwirkung: Frl. Vera Donalies, Erſie Solotänzerin
des Landestheaters, die Damen Martin und Meller,
Solo=
tänzerinnen des Landestheaters
Anſchließend:
Ball
Zutritt zur Tanzfläche nur im Geſellſchaftsanzug
Muſik:
The Sheals, Mannheim und Blau=Gold=Tanzſport=Kapelle
Karten:
im Vorverkauf zu 1, 2, 4, 5 Mark bei Muſſkhaus Arnold,
Wilhelminenſtr. und Grammophonhaus Jäger, Georgenſtr.
Jgeß5.
Seite 10.
Dienstag, den 14. Oktober 1924.
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Wichtige Tagesordnung.
Pünktliches und vollzähliges
Er-
scheinen notwendig. (229738
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Am Mittwoch, den 15. Oktober, abends 8 Uhr, wird
Herr Schriftſteller Paul Scholz aus Gießen, im
Tie=
ſaal der Turngemeinde 1846, Boogsplatz, einen
öffentlichen Vortrag für Damen und Herren halten
über das Thema: „Die deutſche Frau und ihre
Auf=
gaben in der Gegenwart”.
Für unſere Mitglieder und diejenigen der
Turnge=
meinde 1846 ſowie für neu eintretende Mitglieder
iſt der Eintritt frei. Eintritt für Nichtmitglieder 30 H.
Wirbitten um recht zahlreich, Beſuch dieſes Vortrages,
13298)
Der Vorſtand.
Re
Ab Sonntag, den 19. Oktober,
abends 81), Uhr, beginnen in der
Turnhalle (Woogsplatz)
die Vorkämpfe für die kommende
im griechiſch=römiſchen Ringkampf der
beſten Berufgringer der Welt. Die vier
erſten Sieger haben das Recht, an der
Weltmeiſterſchaft teilzunehmen. Alles
Nähere erſiehe unter Sport, am Anſchlag
und in der Samstegsanzeige. (*29043
Die Leitung.
70)
Orpheumtenhr)
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Mummer 286.
Dienstag, den 14. Oktober 1924.
Seite 11.
Kräftiger Junge
glücklich angekommen
Regierungsrat Kadel Ibilligſt repariert
Lina Kadel, geb. Lack
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Darmſiadt, 13. Okt. 1924.
Gart9
Die glückliche Geburt eines I Eier, Butter, Käſe.
kräftigen Sonntagsjungen
Harald Adolf Wilhelm
zeigen hocherfreut an
„Vilhelm Thönges u. Frau
Lilſy, geb. Jechow
Darmſtadt, den 12. Okt. 1924
Wſß
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Samstag nachmittag 4½ Uhr
entſchlief ſanft nach langem,
ſchwe=
em mit großer Geduld ertragenem
Zeiden meininnigſtgeliebter Mann,
anſer Sohn, treuſorgender Vater,
Schwiegerſohn, Schwager und
Onkel
Wilhelm Jordan
Werkmeiſter
un 51. Lebensjahre,
Inn Namen der trauernd. Hinterbliebenen:
Emma Jordan, geb. Beck.
Darmſtadt, 11. Okt. 1924.
Die Beerdigung findet Dienstag,
en 14. Okt., nachmittags 2 Uhr,
om Portale des Waldfriedhofes
aus ſtatt.
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Sie traurige Pflicht, ihre Alte
Berren, Inaktiven und Aktiven,
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Die trauernd Hinterbliebenen:
Ludwig Ehrhardt, Telegraphenſekretär
Heinrich Ehrhardt, Oberzollſekretär
Gretel Ehrhardt, geb. Meier
und zwei Enkel.
Darmſtadi,
den 13. Oktober 1924.
Hamburg;
Dſe Beerdigung ſindet Mittwoch, den 15. Oktober,
vor=
mittags 11 Uhr, vom Portale des Friedhofs, Nieder=
Ramſtädter Straße, aus ſtatt. (*29708
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Darmſtadt, den 13. Oktober 1924.
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Die tieftrauernd Hinterbliebenen:
J. d. Namen
Georg Haun.
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14. Oftober 1924
Nr. 286
Duversdut!
* Die Eiſen=und Stahlwareninduſtrie
im September.
Dem Eiſen= und Stahlwaren=Induſtriebund wird
über die wirtſchaftliche Lage ſeines Induſtriezweiges aus einzelnen
Be=
zirken wie folgt berichtet:
Hagener Bezirk.
Die für den September erhoffte Beſſerung der Lage in der
Märki=
ſhen Ciſenfertigwareninduſtrie hat ſich nicht eingeſtellt. Die Betriebe,
die für landwirtſchaftliche Saiſon arbeiten, liegen wieder faſt vollkommen
ohne Aufträge da. Im übrigen zeigt ſich die inländiſche Konſumkraft
ſowohl aus der Induſtrie als auch dem Großhandel dauernd äußerſt
geſchwächt. Die Ausfuhr lag ſchwer darnieder, da die ausländiſchen
Auf=
nahmeländer wie die Schweiz, Italien, Dänemark, Schweden, Frankreich,
Belgien und die Vereinigten Staaten, ſowie andere ſich mit zum Teil
vollkommen protektioniſtiſchen Zollmauern abgeſchloſſen haben. Dazu
kommt, daß die ungeheure Kapitalnot entweder zu ſtarken
Einſchränkun=
gen oder zu untragbaren Zins= und Proviſionsbelaſtungen führt. Bei
der heutigen Verluſtwirtſchaft wächſt ſich die ſteuerliche Belaſtung zur
vollkommenen Unerträglichkeit aus.
Remſcheider und Velberter Bezirk.
Die Aufhebung der Zollgrenze und die übrige Durchführung des
Dawes=Gutachtens haben nur eine ganz leichte Beſſerung in dem
Be=
ſchäftigungsgrade der Kleineiſeninduſtrie des Remſcheider
Kammerbe=
zirks gebracht. Angeſichts dieſer beſcheidenen Auswirkung an ſich
wirt=
ſchaftlich ſo bedeutungsvollen Maßnahmen wird in Zukunft wenig
hoff=
nungsfroh beurteilt. Die Knappheit an Betriebsmitteln hält an. Eine
erhebliche ſofortige Milderung des unerträglichen Steuerdrucks iſt
Vor=
ausſetzung für ein wirkliches Ingangkommen der hieſigen Wirtſchaft.
Schmalkalder Bezirk.
Im großen Ganzen hat ſich im abgelaufenen Monat September die
Lage nicht viel geändert; ſie iſt jedenfalls nicht beſſer geworden. Die
Beſchäftigung einzelner Branchen hat vielleicht eine leichte Vermehrung
erfahren, aber hindernd und hemmend drückt auf allen Gebieten nach
wie vor die Geldknappheit. Zu ſtärkerer Betätigung fehlen die
Betriebs=
mittel. Die Preiſe ſind — abgeſehen von wilden oder Angſtverkäufen
— gleich geblieben, auch die Arbeitslöhne haben ſich im vergangenen
Monat nicht geändert. Der Export kann vielfach nicht ſo wahrgenommen
werden, wie man dies gern möchte; die Verkaufspreiſe ſind zu hoch.
Die Leipziger und auch die Frankfurter Meſſe haben keinerlei
nennens=
werte Aufträge gebracht. Alles in allem ſind die Ausſichten immer noch
recht tri be.
Banken.
— Der Reichsbankausweis. Nach der Anſpannung des
Reichsbankſtandes zum Vierteljahresſchluß ging in der erſten
Oktober=
woche die geſamte Kapitalanlage der Bank unerheblich
zu=
rück, von 2302,4 Trill. Mk. auf 2268,8 Trill. Mk., alſo um 33,6 Trill. Mk.
Im einzelnen ſank die Anlage im Papiermarklombardgeſchäft um 8,4
Trill. auf 6,1 Trill. Mk., und im Rentenmarklombardgeſchäft um 31,3
Mill. Rmk. auf 8,7 Mill. Rmk. Der Beſtand an Papiermarkwechſeln
verminderte ſich um 38,7 Trill. Mk. auf 897,4 Trill. Mk., während das
Wechſelportefeuille in Rentenmark ſich um 45,2 Mill. Rmk auf 1278,8
Mill. Rmk. erhöhte. Die Summe der von der Reichsbank
rediskontier=
ten Wechſel ſtieg um 30 Trill. Mk. auf 201,7 Trill. Mk. — Der
Um=
lauf an papiernen Zahlungsmitteln erfuhr eine geringe
Verminderung. An Reichsbanknoten floſſen 1,5 Trill. Mk. aus dem
Verkehr zurück, ſo daß ſich die Summe des Umlaufs auf 1,519 Trill. M.
ſtellte, und der Beſtand der Reichsbank an Rentenbankſcheinen dehnte
ſich durch Rückfluß aus dem Verkehr um 23,9 Mill. Rmk. auf 246,3 Mill.
Rmk aus. Die fremden Gelder der Reichsbank erhöhren ſich
in Papiermark und Rentenmark zuſammengenommen um 23,2 Trill.
auf 693,3 Trill. Mk. — Der Goldbeſtand ſtieg weiter um 16,8
Mil=
lionen Mk. auf 594,7 Mill. Mk. Der Beſtand an Scheidemünzen ver=
„minderte ſich um 1,8 Trill. Mk. auf 19,9 Trill. Mk.
Erwerbsgeſellſchaften.
* Ravag, Rauchwarenverſteigerungs=Aktiengeſellſchaft, Leipzig.
Der Verlauf der Oktoberauktion dieſer Geſellſchaft war von der weiter
anhaltenden Beſſerung der allgemeinen Marktlage günſtig beeinflußt.
An beiden Verkaufstagen war die Tendenz außerordentlich feſt. Das
umfangreiche Angebot wurde bei anziehenden Preiſen flott
aufgenom=
men. Füchſe waren durchweg gut behauptet, Qualitätsware zum Teil
gebeſſert. Iltiſſe lagen feſt, insbeſondere Unterſorten, desgleichen Stein=
marder. Gute Qualitäten Baummarder erfreuten ſich beſonderer
Nach=
frage. Die Gebote für Ottern bewegten ſich auf Baſis der letzten
Auk=
tionspreiſe, beſſere Sorten anziehend. Für braune und weiße Wieſel,
ſowie für Winter=Eichhörnchen zeigte ſich ſteigendes Intereſſe bei
weſentlich erhöhten Geboten. Dachſe zogen 10 Prozent an, Biſam
be=
haupteten letzte Notierungen. Hamſter waren außerordentlich ſtark
begehrt und wurden größtenteils für Amerika gekauft; alle Sorten
er=
zielten außergewöhnlich hohe Preiſe. Maulwürfe lagen 10—25 Proz,
beſſer. Zickel, insbeſondere Kürſchnerware, zogen gleichfalls an. Katzen
wurden wieder zu anziehenden Preiſen flott aus dem Markt genommen.
Im Mittelpunkt des zweiten Tages ſtand das umfangreiche Angebot
von Kanin. Für Schneide= Futter= und Lederware wurden ſehr hohe
Gebote abgegeben, in Kürſchnerqualitäten waren die ſchweren
Gewichts=
klaſſen bevorzugt. Wildkanin und Haſen lagen ebenfalls feſter mit
Preis=
erhöhungen von 10—20 Proz. — Die nächſte Ravag=Auktion iſt auf
den 10. und 11. November feſtgeſetzt mit Annahmeſchluß am 30. Oktober
dieſes Jahres.
Fachliteratur.
— Die Buchungsfehler. Anleitung zum Auffinden von
Uebertragungs=, Additions= und Saldierungsfehlern nebſt Ratſchlägen
zur Fehlerverhütung in der Buchführung. Von Hugo
Meyer=
heim. Muthſche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart. Preis Mk. 2.10.
Der in weiten Kreiſen wohlbekannte Buchführungs=Organiſator Hugo
Meyerheim hat in jahrelanger Arbeit zur Verhütung und zum Auffinden
von Buchungsfehlern ſolche Mittel aufgezeichnet und ſie in dem jetzt
vor=
liegenden Buche veröffentlicht. Ein ſehr wertvoller Beſtandteil ſind die
von ihm beigegebenen Fehlertabellen, aus denen ſich leicht und ſicher
er=
ſehen läßt, auf welche Zahlenverwechſlung uſw. der Fehler
zurückzufüh=
ren iſt. Gerade durch dieſe überaus praktiſchen Tabellen wird das Buch
zum zweckmäßigſten Hilfsmittel für die Buchhaltungsabteilungen aller
Induſtrie= und Handelsbetriebe, Banken, Genoſſenſchaften Sparkaſſen,
Verſicherungsanſtalten, wie auch für die Buchführungsſtellen aller
Be=
hörden. Bei Treuhandgeſellſchaften, Bücherreviſoren, amtlichen und
privaten Buchprüfern und Kontrolleuren wird dieſes neue Meyerheimſche
Buch ebenfalls das lebhafteſte Intereſſe finden.
Warenmärkte.
* Frankfurter Viehmarkt vom 13. Oktober. Der geſtrige
Schweinemarkt hatte einen Auftrieb von 4850 Schweinen, eine Zahl,
die in den letzten 20 Jahren auf dem Frankfurter Markt nicht zu
ver=
zeichnen war. Notiert wurde der Zentner Lebendgewicht in der Klaſſe
von 160—20 Pfund mit 80—85, in der Klaſſe von unter 160 Pfund mit
70—80, in der Klaſſe von 20 bis über 300 Pfund mit 83—87 und für
Säue und Eber mit 68—78 Goldmark. Verglichen mit dem Markt vom
9. Oktober ließen die Preiſe um etwa 5—6 Gmk. pro Zentner
Lebend=
gewicht nach. — Marktverlauf: Am Schweinemarkt bei abflauendem
Handel größerer Ueberſtand. Fleiſch=Großhandelspreiſe: das Pfund
Ochſenfleiſch 85—90, Bullenfleiſch 80—85, Kuhfleiſch 1. Qual. 75—85,
2. Qual. 50—70 und 3. Qual. 40—50, Kalbfleiſch 1. Qual. 95—105,
2. Qual. 80—90; Hammelfleiſch 75—85 und Schweinefleiſch 90—100
Goldpfg. — Der nächſte Rinder= und Kleinviehmarkt findet Mittwoch,
den 15. Oktober, und der nächſte Schweinemarkt am Donnerstag, den
16. Oktober, ſtatt.
* Mannheimer Produktenbörſe. An der heutigen
Produktenbörſe war die Stimmung ruhig bei kleinem Geſchäft und
teil=
weiſe etwas ermäßigten Forderungen. Auf den amerikaniſchen
Getreide=
bericht hin hielt der Konſum mit dem Einkauf zurück. Verlangt
wur=
den für die 100 Kilo bahnfrei Mannheim: Weizen inländ. 23—25,
aus=
ländiſcher 27—29, Roggen inländ. 23—24, ausländ. 25,50, Hafer 18,50
bis 22, Gerſte 26—29, Mais 20,75—21, Weizenmehl Spezial Null 36,75
bis 37,50, Roggenmehl 35,50, Kleie 12,50—12,75 Mk. — An der
Kolo=
nialwarenbörſe ſtellten ſich bei ſtetiger Tendenz die Forderungen pro
Kilo verzollt wie folgt: Kaffee Santos 4,04—4,46, desgl. gewaſchen 4,90
bis 6,20, Tee gut 6,90—7,80 mittel 8—8,90, fein 9—12, Kakao inländ.
1,50—1,90, holländ. 1,60—2, Reis Burmah 0/41. Weizengrieß 0,49,
Hart=
weizengrieß 0.56, kriſtalliſierter Zucker 0,80 Mk.
w. Berliner Produktenbericht. Die neuen
amerikani=
ſchen Preisrückgänge vom Samstag machten auf den Berliner
Produk=
tenmarkt weniger Eindruck, da die zweite Hand zwar wieder Roggen
offerierte, aber doch nur vorübergehend merklich unter den vorgeſtrigen
Preiſen. Inländiſches Roggenangebot beſtand nur wenig. Die Käufen
waren allgemein ſehr zurückhaltend, ſo daß die Stimmung als unſicher
zu bezeichnen war. Weizen blieb ſtill. Die Auslandsforderungen waren
etwas niedriger. Heimiſches Material blieb ſpärlich angeboten. Gerſte
war in guten Qualitäten unterzubringen; in geringen und mittleren
Qualitäten waren die Abſchlüſſe unbedeutend. Hafere, Mehl und
Fut=
terartikel hatten ſehr ruhiges Geſchäft.
Börſen.
Frankfurter Börſe vom 13. Okt. (Eigener Bericht.) Die
Börſe eröffnete die Woche bei kleinen Umſätzen ohne beſondere An=
regung in ſtiller Haltung. Etwas Geſchäft konnte ſich in Chemieaktien
entwickeln, die leicht erhöht einſetzten. Auch der Montanmarkt war leicht
befeſtigt. Ferner waren Rheinmetall auf Gerüchte über günſtige
Um=
ſtellungsziffern geſucht und höher. — Der deutſche Rentenmarkt eröffnete
mit geringer Unternehmungsluſt und kleinem Geſchäft. Ueber den
weiteren Verlauf der Börſe iſt wenig zu berichten. Das Geſchäft wurde
eher noch ſtiller und Kursſchwankungen von Belang traten auf keinem
Gebiet ein. Auch an der Nachbörſe hörte man ziemlich unveränderte
Kurſe. — Badiſche Anilin 19½ Geld, Höchſter 167/——16
’/s-
w. Berliner Börſenſtimmungsbild. Bei unverändert
auf allen Gebieten herrſchender Geſchäftsſtille war der Kursſtand an
der Börſe im allgemeinen wenig verändert. Die Unterzeichnung der
großen Anleihe wie die über ihren vorausſichtlich ſtarken Erfolg
vor=
liegenden Nachrichten boten ebenſo wenig Anregung wie die zur Zeit
weſentlich ruhigere Beurteilung der innerpolitiſchen Lage. Von
Divi=
dendenwerten zeigte ſich einiges Intereſſe am Montanmarkte für
Har=
pener= und Stinnes=Papiere mit dem Ergebnis von Kursſteigerungen
von 1 bis vereinzelt über 2 Billionen Prozent für dieſe. Da ſich die
Nachricht von der Verrechnung des Erlöſes für die in New York
ver=
kauften Kanada=Pazifik=Aktien nach dem Liquidationsſchädengeſetz als
imtümlich herausgeſtellt hat, wurden die Aktien wieder amtlich notiert,
und zwar mit 30 bis 28. Heimiſche Aktien lagen bei geringen
Kurs=
veränderungen durchweg etwas feſter. Dem geringen Umfang der
Um=
ſätze im Großverkehr entſprach auch das gänzlich unbedeutende Geſchäft
in den zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriepapieren, deren
Kurs=
bildung ebenfalls nur wenig Veränderungen aufweiſt. Der Geldmarkt
bleibt unverändert ſehr flüſſig.
Oeviſenmarkt.
BeldH Kf
Geld
Brel. Mfe
tiert Amſterdam=Rotterdam .. 163.79 164,61 164.29 165.11 voll Brüſſel=Antwerpen ..... 19.20— 20.00— 20.30— 20.50— voll Chriſtiania. . . . . . . . . . . .." 60.05 60.35 59.95 60.25 voll Kopenhagen .........." 73.81 74.19 73.81 74.19 voll Stockholm ............" 111.62 112.18 111.8 112.18 voll Helſingsfors .. 10.51— 10.56— 10.57— 10.63— voll Italien ..
London .. 18.17— 18.27— 18.40— 18.50— voll 18.805 18.895 18.85 18.925 voll New=Norck. 4.19 4.21 4.19 4.21 voll Paris.. 21.52— 21.62— 22.16— 21.28— voll Schweiz 80.40— 80.80— 80.40— 80.80— voll Spanien. 55.96— 56.24— 56. 21 56.49 voll Wien (i. D.=Oſterr.abg.). 5.925 5.955 5.925 5.95 voll Prag .." 12.50- 12.56— 12.515 12.575 voll Budapeſt. 5.47— 5.49— 5.49— 5.51— voll Buenos=Aires. . . . . . . . . ." 154 1.555 1.52— 1535 voll Bulgarien...
3.07— 3.09— 3.09— 3.11— voll Japan .
. 1.625 1.635 1.625 1.635 voll Rio de Janeiro ........" 0.465 0.475 0.465 0.475 voll Belgrad... .. .. . . . .. ..." 6.06— 6.09— 6.085 6.115 voll Liſſabon".
voll Danzig.
....... 75.21— 75.59— 75.3 75.73— voll Konſtantinopel ...... 2.26— 2.28— 2.26— 2.28— voll
Berliner Kurſe. (Eigene telegraphiſche Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000000000
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Beſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 13. Oktober 1924.
10. 10. 13. 10. 10. 10. 2,6% Alte Oſt. Südb. (Lomb.). . a8 2,6% Neue"„ 0.523 0.53 4% Oſt. Staatsb. v. 1883. 0.88 1.b.8. Em. . — 0.800 0.8 „ 9. Em. . ! 1.31 1.35 „ v. 1885 .. 94.75 94.75 Oſt. Staatsb. b. Erg. Netz.. 10.25 100 100 4% Rudolfb. (Salzkammerg.). . 87.5 87 4½% Anatolier I.......... 7.5 3% Salon. Conſt. Jonktion . . . . 0.400 04 30 Salonique Monaſtir ......" 6.25 57I, 5% Tehuantepec. . . . ......... 6.25 5iie4½% 0.426 0.451 12 Mc 11.750d Nach Sachwert verzinsl. 0.72 0.95 Schuldverſchreibungen. 0.9375 0.90 % Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23 Ple 10.25 0.91 0.975 5% Fſtr. Pfandbr.=Bk. Goldobl. 1.75 IEm. . 1.6 1.65 — 1.35 5% Fſtr. Pfandbr.=Bk. Goldobl. 1.4 II. Em.. 59.5 — 6% Großkraftwerk. Mannheim 2.4 Kohlenwertanl. v. 23 10 10 6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl.v. 23 4.2 5% Neckar A.=G. Stuttgart Gold anl. v. 23......" 2.55 2.6 7.75 M 7 %0 Pfälzer Hyp. Bank. Gold= Pfdbr. v. 24 ....... 1.1 5% Preuß. Kaliwert=Anleihe .. 3.45 1.1 11 %6 „ Roggenwert=Anl. . . 5.4 1.47 5% Rhein. Hypot.=Bank Gold= Pfdbr. v. 24 ........ 5% Rhein=Main=Donau Golb= 5.75 anl. b. 23 ......... 2.5 475 4.75 20 Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23, 2.25 Ser. Iu. II......" 1.45 1.45 — 5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23 9.75 5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl, ja 16 Bank=Aktien. 3.5 3.9 Allg. Deutſche Creditanſt.. . . . . ." 1.85 1.85 Bank für Brauinduſtrie ....... 1.75 1.6 7Ia Barmer Bankverein .... 1.21 1.25 9.8 Baher, Hypotheken= u. Wechſelb, 2 1.9 Berliner Handelsgeſellſchaft ... 24.25 24.2 Commerz= und Privatbank 4.5 4.75 Darmſtädter u. Nationalbank. . . 8.75 8.75 Deutſche Bank .. 10.25 1.1 * 39 Deutſche Effekt.= u. Wechſelbank 3.5 3.5 Deutſche Hypot.=Bank Mein. .. 3.9 Deutſche Vereinsbank ........ 0.315 0.3151 10.25 Disconto=Geſellſchaft .. . . .... 12.3 12.25 8.25 Dresdener Bank............. 6.8 G.8 1021, Pi= Frankfurter Bank ........." 1.6 1.6 Frankfurter Hypotheken=Bank. . 4.5 4.5 4 Metallbank. . ... 13.1 13.25 „ Goldrente ....... 7.75 7.75 Mitteldeutſche Ereditbank. 1.55 1.7 Oſterreichiſche Creditanſtalt. . . 0.290 0.310, 1.4 Reichsbank=Ant. ....... 50.75 50½ Rhein. Creditbank 2.5 2.35 Rhein. Hypothekenbank. Süddeutſche Disconto=Geſellſch. 8.5 8.2 Weſtbank ......." 0.21 Wiener Bankverein ........ 0.227 Bergwerks=Aktien. 5.5 5.7 2.75 104/g 51. 80.5 * 81 78.5 81.25
Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe .. .. . . . . .. . .
3½% „ ....."
„
Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
1932..
Dollar=Schatzanweiſungen
4½% IV. u. V. Schatzanweiſg.
4½%H.—IX.
4½ Dt. Schutzgebiet v. 0.8-11u. 13
v. 14
Sparprämienanleihe ... . . .. .."
Zwangsanleihe ..............
4½ Preuß. Konſols .........."
3½% „ „ .......
3%
4% Bad. Anl. unk. 1935... . . ..
3½% „ „ v. 1907.......
„ v. 1896.......
4% Bayern Anleihe ..
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rc. 26 ......."
8—16% Heſſen Reihe XXXHI.
untilg. b. 28 .........."
4½ Heſſen unk. 1924 ........
3½% ........
ſo „ ....
4½ Württemberger alte ......
b)Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½% „ 1902 ......
5% Bulgar. Tabak 1902...
1½4% Griech. Monopol ..
4½% Oſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ............
4½%0 Oſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
..
v. 1914 .........
4% Oſt. Goldrente ........."
4% „ einheitl. Rente .. ...."
5% Rum. am. Rente v. 03 ...
4½% „ Goldrente v. 13 ...."
4% „ am. Goldrente konv.
49 „ am. v. 05 .......
4%0 Türk. (Admin.) v. 1903..
49 „ (Bagdad) Ser, I..
II........
42
4½ v. 1911, Zollanl. . ...
4½% Ung. Staatsr. v. 14 ....
„ Staatsr. v. 10 .... 6‟lg
„ Kronenrente .....
4%
Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort. innere .. . . . —
5% „ konſ. äuß. v. 99 .... —
4% „ Gold v. 04, ſtfr. . . . .
3% „ konf. inner. . . . ."
4½% „ Irrigationsanleihe.
Berzelius ..
...
5% Tamaulipas, Serie I......
Bochumer Bergb. ......... ..
Buderus............ ..
Oblig. v. Transportanſt.
Dt. Luxemburger .
Eſchweiler Bergwerks=Akt. . .
49 Elifabethbahn, ſtfr.. .
1.65 Gelſenkirchen Bergw. ..
4% Gal. Carl Ludw.=Bahn .
Harpener Bergbau ..."
5½ Oſt. Südb. (Lomb.), ſtfr.
rationiert.
in aU —ohne Umſa
T— Tauſend M— Milliou
Kaliwerke Aſchersleben
Salzdetfurth . . . . . ."
Weſteregeln.
Klöcknerwerke (abg. Lothr.=Hütte
Mannesmann Röhren......."
Mansfelder .. ..............."
Oberbedarf .. . . . . . . . . . . . ...."
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......."
Otavi Minen u. Eb.=Ant. . . . . .
Phönix Bergbau .............
Rhein. Stahlwerke .. . . . . . . . . ."
Riebeck Montan .............
Rombacher Hütte ........
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt..
Ver. Laurahütte ....
Aktien induſtr. Unternehmu g
Brauereien.
Henninger Kempf=Stern .. .
59.5 1 Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding) ........
Werger ......... . . ........."
Akkumulat. Berlin .. .. . ...."
Adler & Oppenheimer ........
Adlerwerke (v. Kleher)........"
A. E. G. Stamm .. . . . . . . . .
6% A. E. G. Vorzug Lit. A ... ..
5% A. E. G. Vorzug Lit. B
5%0 A. E. G. Vorzug Lit. B....."
Amme Gieſecke & Konegen.....
Anglo=Continental=Gugno ...."
Anilin Bln.=Treptow.. . . . . . ..
Aſchaffenburger Zellſtoff ......
Badenia (Weinheim) ....
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ..
Bad, Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano ...............
Baſt Nürnberg .............."
Bayriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel (Caſſel) ........"
Bergmann El. Werke .... . . . ..
Bing. Metallwerke .........."
Brockhues, Nieder=Walluf.....
Cementwerk Heidelberg... . . ..
„ Karlſtadt . . .
Lothringen (Metz)
Chem. Werke Albert ......."
„ Griesheim Elektron ...
Fabrik Milch ......"
Weiler=ter=mer .. . . ..
Daimler Motoren ..
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ......."
Dresdnr Schnellpreſſen ...
Dürkoppwerk (Stamm)..
Düſſeld. Ratinger (Dürr)...
Dyckerhoff & Widm. Stamm.
Eiſenwerk Kaiſerslautern ...
L. Meyer jr..
Elberfelder Farbw. v. Baher...
Elberfelder Kupfer=u. Meſſingw.
Elektz. Lieſerungs=Geſ. ....
Elektr. Licht und Kraft ..
Elſäfſ. Bad. Wolle".
Emag, Frankfurt a. M.
Email., & Stanzw. Ullrich ...
Enzinger Werke ......."
Eßlinger Maſchinen ........"
Ettlinger Spinnerei ..........
Faber Joh. Bleiſtift........."
Faber & Schleicher ..... . .. . ..
Fahr, Gebr. Pirmaſens .......
Felten & Guilleaume, Carlsw.
Feinmechanik (Fetter)....."
Feiſt Sektkellerei Frankf. a.M.
Frankfurter Gas ..........."
Frankfurter Hof........."
Hiad Dander ercf t.
Ganz, Ludwig, Mainz .....
Geiling & Cie. ............"
Germania Linoleum .. . ...
Gelſenkirchen Gußſtahl ... . ."
Goldſchmidt, Th. ......"
Gotha Waggon ..........
Grider Maſchlienf. Durſach.
Grün & Bilfinger .......
Hammerſen (Osnabrück) ....."
Hanfwerke Füſſen ...........
Heddernheimer Kupfer .......
Hehligenſtaedt, Gießen .......
Hilpert, Armaturenf. . . . . . . . ."
Hindrichs=Auffermann . . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ. .. . . . . . .
Hoch= und Tiefbau ...........
Höchſter Farben .............
Holzmann, Phil. . . . . . . . . . ..."
Holzverk.=Induſtr. . . . .. .. . . . .
Hydrometer Breslau .........
Inag .. . . . . . ..... . ........
Junghans Stamm . . . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen .. . . . . ..
Karſtadt, R. ................
Klein, Schanzlin & Becker .....
Knorr, Heilbronn ...... . ...."
Kolb & Schüle, Spinn. . . . . . .
Konſervenfabrik Braun ....."
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . .
Lahmeher & Co. ............"
Lech, Augsburg ... . . .......
Lederw. Rothe ..... .........
Lederwerke Spicharz ........"
Lingel. Schuhw Erfurt ... . . . .
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metallw. .... . . . ."
Luther, Maſch.= u. Mühlenbau..
Lux’ſche Induſtrie ..........
Mainkraftwerke Höchſt........"
Meguin, Butzbach .........."
Metallgeſ. F.lft. . ..........."
Meher, Dr. Paul ..........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm ......."
Motorenſabrik Deutz ......."
Motorenfabrik Oberurſel ..."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke. ..
Neckarwerke Eßl. Stamm ... ..
Oleuwerke Frankfurt a. M. .."
Peters Union Frankfurt a. M.. .
Pfälz. Nähm., Kayſer ........"
Philipps A.=6. ..........."
Pprzellan Weiſſel ............
Reiniger, Gebbert & Schall ....
Rhein. Elektr. Stamm . . . . . . . .
Rhein. Metall Vorzüge ....."
Rhenania, Aachen ... . . ...."
Riedinger, Maſchinen ........"
Rückforth, Stettin ......."
Rütgerswerke ....... . . . . . ...
Sleußner (Frankfurta. M.) ..
Schn eider & Hanau ........"
Schnellpreſſen Frankenthal ...."
Schramm Lackfabrik
Schriftgießerei Stempel, Ff.
Schuckert Elektr (Nürnvece) ...
— 16 16.1 5.6 5.5 6 5.95 2.75 2.75 1.3 1.4 3 3 5 6.5 1.65 8.25 8.5 4.1 LI, 15.2 15.1 0.55 0.550 15.75 161. 2.95 2.95 5.5 5.4 6.5 6.5 3.25 .. 6.9 37.5 39.25
3.05 1 Schuhfau ik Bernels=Weſſel.
Schuhfablik Herz.
211, 1 Schuhf. L ander, Offenbach ...
Schultz, Grünlack, Rdsh. .... .."
3.25 Seilinduſtrie Wolff......
4,6 Sichel & Co., Mainz...... . . .."
16.5 Siemens Elektr. Betriebe .. . .."
3.4 I Siemens Glasinduſtrie ......."
Siemens & Halske ........"
0.210) Stöckicht=Offenbach=Gummi.
1.15 1 Süddeutſche Immobilien
ither ie Induſtrie Frkſt
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
Faßfabriken Caſſel...
„ Gummifabr. Bln.=Frkft.
„ Pinſelfabr. Nürnberg ..
„ Ultramarin ... . . ......
„ Zellſtoff, Berlin ......."
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ....
Vogtländ. Maſch. Stämme . ..
Voigt & Haeffner Stämme .. ..
Voltohm, Seil ............ .
2.4 1 Bahß & Frehtag .........."
16.75 Wegelin Rußfabrik ....... .. .."
4: Zellſtoff Waldhof Stamm .. . .
Zuckerfabr. Waghäuſel ......."
Frankenthal .....
Heilbronn .......
Offſtein ...
Rheingau „r.c,
Stuttgart ittn
Transport=Aktien.
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm. .. .
Schantung E. B...........
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. ...
Hapag (Paketfahrt) ..........
Nordd. Llohzd .............."
Darmſtädter Werte,
Bahnbedarf .. .............1
Dampfkeſſel Rodberg .. 74..
Helvetia Konſervenfabrik ....
Gebr. Lutz ..................
Motorenfabrik Darmſtadt . . . . .
Gebr. Roeder .............
Venuleth & Ellenberger ......"
unnotierte Aktien.
Apt . . . . . ..... s-
Beckerkohle. ..... .. . .
Beckerſtahl ..... aüm843
Benz.. . . . . . . . . . !
Brown Bovert ...
Chem. Andreae ..
Deutſche Petroleum
Diamond Shares ..
Entrepriſe ..
Falkonwerke.
Großkraftw. Württbg. (Growag.
Unterfranken (Ufra)
Hanſa Lloyd ....
Hero Conſerven ....
Holſatiawerke, Altona .
Kabel Rheydt ...
Krügershall Kali".
Metall Starkenburg .
Otto & Quanz ...."
Raſtatter Waggon ..
Textil=Ind. Barmen (Tiag) .„=
Ufa Film .. . . . . . . . . . .... ....
2.B 2.3
2.9 3.1 3.1 2.75 3.2 2.6 3 28 — 8.35 3.15
B9.75
1.8
54.25
27.25
4.85
1.3
3.2
7*
2u,
4l.
0.8
3.3
14.5
0.180
32I.
10.5
13
41
2.Z
1
0.16
11
3.8
1
Nummer 286.
Dienstag, den 14. Oktober 1924.
Seite 13.
Roman von Paul Lindenberg.
(Nachdruck verboten.)
1. Kapitel.
„Heute Abend 8 Uhr —
Ein trüber Oktoberabend. Der Wind ſpielt in den falben
Blättern der Bäume, zuweilen knackte ein dürrer Aſt und fiel
aſchelnd zu Boden. Am Himmel jagten ſich die Wolken, oft den
Mond verdeckend; wie Nebelſchleier legt es ſich um die
Later=
nen, die alle paar hundert Schritt breit nur dürftig die breite
Shauſſee erhellten. Ueber Berlin dahinten lag ein roter Schein,
ewaltig ſich ausdehnend; jenſeits der Spree, die breit dahin=
Hoß, ſtiegen aus den jetzt unſichtbaren Schornſteinen der großen
miduſtriellen Anlagen ſprühende Funkenbündel empor, von dort
himmerten die hellen Fenſterreihen einzelner Fabriken
her=
ber, in denen die Nachtſchicht begonnen. Auf dieſem Ufer zogen
Ech Wald und Gebüſch hin, von der Chauſſee durchſchnitten, auf
er jetzt nur wenig Leben herrſchte.
Drei Autos hielten auf ein aus dem Innern des erſten
egebenes Zeichen hin; ihnen entſtiegen ſechs Männer, dunkel
vekleidet, mit weichen Hüten, derbe Stöcke in den Händen. Der
öine von ihnen gab den Chauffeuren, neben denen noch ein
veiter Lenker ſaß, kurze Anweiſungen: „Sie bleiben zunächſt
tier und verteilen ſich etwas, blenden die Laternen ab. — Wir
„aben noch gute zehn Minuten zu gehen, müſſen dann links zur
Spree. Hören Sie das Signal, ſo kommen Sie aufs ſchnellſte in
der betreffenden Richtung. Und alles bereithalten, wir haben’s
init entſchloſſenen Burſchen zu tun, die zu allem fähig ſind!“
Klaus Düring grüßte militäriſch, die Rechte an den Hut
frührend, ſich dann zu ſeinen Begleitern wendend, die dicht neben
ivm ſtanden: „Sie wiſſen, was wir vorhaben,” ſagte er mit
terhaltener Stimme. „Wir müſſen das Neſt ausheben und uns
deer Kerls bemächtigen. Beim Widerſtand ſofort Waffengebrauch,
eine Schonung. Beſſer natürlich, wenn wir die Brüder ſo
be=
kommen; aber wir können auf alles gefaßt ſein! Bitte, folgen
Sie mir, einzeln, in kurzen Abſtänden, drei auf der anderen
Seite der Chauſſee. Ich war geſtern in aller Herrgottsfrühe hier,
werde den Weg wohl auch jetzt wiederfinden.”
Die fünf Männer hatten genickt, nur einer äußerte: „Jawoll,
err Kommiſſar, wir wiſſen Beſcheid!” So entſchloſſen, wie die
lurzen Worte klangen, waren auch aller Mienen; ihrem ganzen
„eſen merkte man Kraft und Feſtigkeit an, ſie gehörten zu den
tüchtigſten Berliner Kriminalbeamten, die ſchon manch heftigen
Cotrauß mit Verbrechern und anderem lichtſcheuen Geſindel der
Jeltſtadt erfolgreich durchgekämpft hatten. Sie wußten, daß ſie
lute einen gefährlichen Gang gingen, bei denen ihr Leben auf
tem Spiele ſtand; feſter umſchloß die eine Hand den ſchweren
tock, die andere taſtete nach dem Revolver in der Manteltaſche.
Man hatte ſich in der angegebenen Weiſe in Bewegung geſetzt.
Klaus Düring ſchritt voran. Seine ſchlanke Geſtalt ſtraffte
ſ—h, ſeine Augen, die ſonſt einen milden und freundlichen
Aus=
truck hatten, heute aber wie von innerem Feuer durchleuchtet
ſchienen, ſpähten aufmerkſam umher; er ſuchte ſeine äußere Ruhe
zu bewahren, verhehlte ſich aber ſeine Aufregung nicht — zum
erſten Male ſollte er ſelbſtändig eine große und, wie er es am
beſten wußte, ſchwierige Aufgabe löſen. Gelang es ihm, ſo war
dies für ſeine weitere Laufbahn ſehr wichtig, neben dem Drang,
ſeine Pflicht zu erfüllen und der Allgemeinheit zu nützen.
In den letzten Monaten hatten ſich ſowohl in Berlin wie in
anderen deutſchen Städten allerhand Dynamitattentate ereignet,
die neben Menſchenleben auch ſehr erhebliche ſachliche Schäden
angerichtet, ſowie Furcht und Schrecken verbreitet hatten. Man
wußte, daß fremde, zumal ruſſiſche Elemente hier mitwirkten;
es war bisher nicht gelungen, ſich der Täter zu bemächtigen.
Dieſer Tage nun war die Berliner Polizei benachrichtigt
wor=
den, daß ein Anſchlag auf das Unterſuchungsgefängnis
vorbe=
reitet würde, und es galt, Gewißheit zu erlangen, um das
ge=
plante Zerſtörungswerk zu verhindern und, wenn irgend
an=
gängig, ſich der Helfer und Helfershelfer zu bemächtigen. Man
mußte ſehr vorſichtig zu Werke gehen, denn man wollte alle
Fä=
den in die Hand bekommen, auch die Briefe von auswärts und
die Kaſſiber, die auf irgend welche Weiſe mit den Gefangenen
gewechſelt worden waren. Durch einen der Spitzel hatte man
erfahren, daß ſich die Verſchworenen in einer der Hütten, die zu
einer beſtimmten Laubenkolonie an der Oberſpree gehörten,
auf=
hielten; es galt, ſie zu überraſchen. Nun hätte man ja den Ort
umſtellen und die ganze Geſellſchaft feſtnehmen können. Aber
da war es möglich, in der Verwirrung noch vieles zu verbergen
und zu vernichten, was auf weitere Spuren führen konnte. Es
mußte jemand vorher im Hauſe ſein, ehe man die Schlinge
zu=
zog. Klaus Düring, der ſchon des öfteren ſeinen Mut und ſeine
Gewandtheit erwieſen, war der „Fall” übertragen worden; er
hatte ſich von einem der Gefangenen, von dem man vermutete,
daß er mit den Attentätern in Verbindung ſtand und von dem
man wußte, daß er ſchon früher der Polizei allerhand heimliche
Dienſte geleiſtet, einen Zettel verſchafft: „Heute abend acht Uhr
beſucht Euch ein Freund. Hütet Euch, man führt etwas gegen
Euch im Schilde; vertraut dem Ueberbringer, er iſt zuverläſſig.”
Klaus, der ſeinen ſchlechteſten Anzug angelegt und deſſen
ſommerlicher Mantel mancherlei Flecken und Flicken aufwies,
wollte ſich als ſtellenloſer Schreiber ausgeben und verſuchen, das
Vertrauen der Täter zu gewinnen; erſt auf den ſchrillen Pfiff
ſeiner Notpfeife ſollten die Beamten eindringen.
Man war allmählich von der Chauſſee abgewichen und auf
einem Seitenwege durchBuſchwerk zum Fluß gelangt, an dem
man nun vorſichtig entlang ſchritt. Dort zog ſich die
Lauben=
kolonie hin. Sie beſtand aus einer Anzahl von Lauben und
Hütten, die über die einzelnen Gärten verteilt waren;
verſchie=
dene der Pächter, die meiſt den kleinen Bürgerkreiſen und dem
Arbeiterſtande angehörten, hatten ſich aus Fachwerk
baracken=
artige Häuschen mit Küche und einigen winzigen Räumen
er=
richtet, in denen ſie während der Sommermonate, in welchen hier
ſtets reges und oft luſtiges Getriebe herrſchte, mit Kind und
Kegel hauſten — eine willkommene und billige Sommerfriſche
den engen, dumpfen Wohnungen in der heißen, übervölkerten
Weltſtadt ſehr vorzuziehen.
Jetzt war hier alles öd und verlaſſen, einige verſchliſſene,
kleine Fahnen und ein raar halbzerfetzte bunte Papierballons,
die geſpenſterhaft an unſichtbaren Drähten ſchaukelten, kündeten
von ehemaligem frohſinnigen Leben hier, wo helles Kinderlachen
erſcholl und ſich die Jugend in übermütigen Spielen tummelte.
Nur dort, unweit des Waſſers, hantierte eine graue Geſtalt um=
her, eine Frau, die Kartoffeln auszugraben ſchien, denn ſie
ſchimpfte mit einem Knaben: „Komm her, Bengel, halte mal
den Sack ordentlich, daß nich alles vorbeifällt — na, klaub doch
uf, du Nichtsnutz, ſperr deine Augen auf, ſchieb den Wagen
naher — nimm die Hacke, flink, ſonſt mach ich dir Beine, du
aus=
gelernter Faulpelz du! Mit Kanickeln ſpielen, ja, das machr
woll mehr Spaß, als Kartoffeln buddeln — fix, fix, denkſt
viel=
leicht, wir woll’n hier übernachten, hab’n noch einen langen Weg
bis nach Haus!”
Die Baracke, in der ſich die Verſchworenen aufhalten ſollten,
lag nur wenige Schritt vom Fluß entfernt, deſſen infolge vieter
Regengüſſe hochgehendes Waſſer mit leiſem Plätſchern
dahin=
floß. Die wenigen Fenſter waren mit Holzläden verſchloſſen,
nur an einer Stelle drang ein ſchwacher Lichtſchimmer hervor,
der anzeigte, daß man nicht vergeblich gekommen.
Der Kommiſſar, wie ihn die Beamten genannt, hatte letztere
ſchon im Polizeipräſidium mit Hilfe einer kleinen örtlichen
Skizze genau unterrichtet, wie ſie ſich zu verteilen und zu
ver=
halten hatten. Mit einigen Handbewegungen wies er jetzt ihnen,
die ihre Waffen entſicherten, ihre Poſten an. Nur die Seite nach
der Spree zu konnte nicht beſetzt werden, da hier der Raum
zwiſchen dem Häuschen und dem Fluß nur wenige Schritte
be=
trug, außerdem dort Reiſig aufgeſchüttet war, das jede
Annähe=
rung ſogleich verraten hätte.
Klaus fühlte, wie ungeſtüm ſein Herz ſchlug und wie ſich
ſeine Stirn feuchtete; er hatte den Hut mit einer Mütze vertauſcht,
griff nochmals nach dem Revolver und der Taſchenlampe, dachte
flüchtig an gefahrvolle nächtliche Vorpoſtengänge in den Ardennen
und vor Verdun, und pochte an die niedere Tür mit einem
behut=
ſamen Doppelklopfen, das ihm gleichfalls jener Gefangene
ver=
raten.
Alles ſtill.
Ein nochmaliges Pochen, das kaum beim Klagen des Windes
und dem Rauſchen der Wellen zu vernehmen war.
Aber es mußte drinnen gehört worden ſein.
Die Tür wurde ein wenig geöffnet und, nachdem Klaus
ein=
getreten, ſofort wieder geſchloſſen. Von einem winzigen dunklen
Flur fühlte ſich Klaus in ein rechts gelegenes Zimmer gezogen,
das durch eine von der Decke herabhängende Petroleumlampe
er=
leuchtet und durch einen kleinen eiſernen Kanonenofen gut
er=
wärmt war. Neben dieſem hing an der Wand ein ſchmudeliger
Kalender, an dem ſich gerade ein ſchwarzbärtiger Mann zu
ſchaf=
fen machte, und zwar als ob er mit dem Finger einen Tag auf
dem Monatsverzeichniſſe ſuchte.
Klaus durchzuckte es, doß dort vielleicht das Verſteck wäre.
Ein vierſchrötiger, verwegen ausſchauender Kerl hatte Klaus
hereingelaſſen, ihm übergab er auch den Zettel, den jener haſtig
durchlas und ihn dem Manne, am Kalender hinreichte. Ein
jüngerer Mann mit flackernden Blicken, die er unausgeſetzt auf
Klaus richtete, mit einer friſchen roten Narbe auf der Stirn ſaß
an dem Tiſch und hatte Papier und Schreibzeug vor ſich. Ein
junges hübſches Mädel mit einer einſt elegant geweſenen
dunkel=
roten Seidenbluſe und einem kurzen ſchwarzen Rock, unter dem
ſchmale Füße in auffällig koketten Schuhen hervorſahen, wärmte
auf dem Ofen in einer irdenen Kanne Kaffee, ſie rief einige
pol=
niſche oder ruſſiſche Worte dem am Tiſch Sitzenden zu, der nur
mit dem Kopf bejahend nickte.
(Fortſetzung folgt.)
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