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Nummer 276
Gamstag, den 4. Oktober 1924.
187. Jahrgang
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jede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbant.
Perzögerung der Regierungsurnbäldung
4
Zwiſchenakt.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der erſte Akt des Verſuches einer neuen Regierungsbildung,
von dem man noch nicht weiß, ob es ein Schauſpiel oder eine
Tragödie werden wird, iſt am Freitag nachmittag mit dem
Be=
ſuch der Deutſchnationalen bei dem Reichskanzler zu Ende
ge=
gangen. Er hat, wie zu erwarten war, mit einem Fragezeichen
abgeſchloſſen. Es iſt vor allem bedauerlich, daß die Entſcheidung
Flügelparteien ſind einer klaren Entſcheidung ausgewichen.
Die Sozialdemokraten brachten den Mut zu einem reinen
Nein nicht auf, weil ſie ſich ihre Chancen bei den unſicheren
Kantoniſten des Zentrums und der Demokraten nicht verſcherzen
wollten.
Unter dieſen Umſtänden blieb auch den Deutſchnationalen
nichts anderes übrig. Das amtliche Communique, das
parüber veröffentlicht worden iſt, ergibt darüber ein
unge=
naues Bild. Ganz ſo einfach, wie daraus zu entnehmen
wäre, haben ſich die Deutſchnationalen nicht gehalten. Sie haben
allerdings darauf aufmerkſam gemacht, daß bei der
Beſchluß=
ſaſſung ihrer Fraktion und ihres Vertretertages an die
Möglich=
heit eines Eintretens in die Regierung zuſammen mit den
So=
ialdemokraten nicht gedacht wurde und daß infolgdedeſſen ſoweit
ihr Mandat nicht reiche. Sie haben aber doch die Gelegenheit
be=
rutzt, um dem Reichskanzler zu Gemüte zu führen, daß er auf
d ieſe Weiſe nicht weiterkommen könne. Sie haben vier akute
Fragen der Politik herausgegriffen, um dem
Reichskanz=
ler die Frage vorzulegen, wie er ſeine Abſichten über den Völ=
1erbund, die Kriegsſchuldfrage ferner die
Schul=
tolitik und das Zoll= und Handelsſyſtem zuſammen
mit den Sozialdemokraten durchführen will. Der Reichskanzler
irklärte darauf, das ſeien Fragen, die in den Verhandlungen ent= trügeriſch.
ſ hieden werden müßten. Er hat alſo auch weiter von ſich aus
tichts getan, um das Tempo zu beſchleunigen.
Wir ſtehen jetzt alſo vor dem Ergebnis, daß alles abwartet.
Die Demokraten wollen am Dienstag beraten, die
Deutſchnationalen am Mittwoch, zugleich auch die
Sozialdemokraten. Dann wird man wieder vorſichtig
formulierte Noten auswechſeln und ſolange hin= und herſchieben,
is der pſychologiſch günſtige Moment verpaßt iſt. Wir wollen
heute die Schuldfrage noch nicht aufwerfen, möchten aber
loch ſagen, daß durch dieſe Verhandlungsart die
ohnehin ſchon recht ungünſtigen Ausſichten auf
eine Verſtändigung nur erſchwert werden. Der
1 noten der neuen Mehrheitsbildung war nur zu durchhauen, will
man ihn löſen, dann wird darüber noch ſehr viel Zeit und noch
rehr Mühe verloren gehen, bis die Parteien am Schluſſe ſich noch
weiter voneinander entfernt haben als zu Anfang. Trotzdem
hat es keinen Zweck, in dieſem Stadium der Verhandlungen
enen übertriebenen Peſſimismus an den Tag zu legen. Die Der Kanzler gegen die einſeitige Reparationseintreibung
edenken, die wir von vornherein gegen einen raſchen Erfolg ins
Meld führten, haben ſich allerdings im Verlaufe der letzten Tage
erheblich verſtärkt. Das mag ſich noch mehr als einmal ändern
und man wird günſtige und ungünſtige Situationsberichte
aus=
geben. Bis zum 15. Oktober, dem Tag des Reichstagsbeginnes.
Dann wird man noch einige Tage zu gewinnen verſuchen, um
ſo lange an dem Problem herumzudoktern, bis es ſich als
unheil=
har erweiſt. Es wird deshalb vermutlich nicht lange dauern,
b s auch von den deutſchen Parteien nach engliſchem Muſter die
19 arole zur Vorbereitung der Neuwahlen
aus=
gegeben wird.
Die Unterredung mit den Sozialdemokraten.
Berlin, 3. Okt. In einer Ausſprache, die heute vor=
(mittag zwiſchen den ſozialdemokratiſchen
Fraktions=
füihrern und dem Reichskanzlerüber die
Negierungs=
bildung ſtattfand, wurde von ſozialdemokratiſcher Seite
feſt=
geſtellt, daß die ſozialdemokratiſche Partei ſich bei der Entſcheidung
über die Frage der Erweiterung der Reichsregierung nicht von
parteitaktiſchen Erwägungen beſtimmen laſſe. Ohne der
Stellung=
nahme der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion vorgreifen zu
wollen, wurde betont, daß die grundſätzliche Ablehnung
der Erweiterung der Reichsregierung im Sinne
des Reichskanzlers für die Sozialdemokratie
nicht in Frage komme, daß aber vor einer abſchließenden
Snellungnahme völlige Klarheit geſchaffen ſein muß über
die Haltung der Deutſchnationalen Par tei zum
Schutze der republikaniſchen Reichsverfaſſung und zur
Durch=
führung des Waſhingtoner Abkommens und zu den
entſcheiden=
den Fragen der deutſchen Außenpolitik.
Die Deutſchnationalen Führer beim Reichskanzler:
Berlin, 3. Okt. Halbamtlich wird mitgeteilt: Heute
nach=
mittag fanden Beſprechungen zwiſchen den Beauftragten der
Deutſchnationalen Reichstagsfraktion und dem Reichskanzler über
die geplante Regierungserweiterung der Reichsregierung ſtatt.
Die Deutſchnationalen bezeichneten den Plan der
Einbezie=
hung der Sozialdemokraten in die Reichsregierung als
vollſtändig neue Tatſache, die bei Erweiterung der Regierung in
Betracht kommenden Geſichtspunkten wurden eingehend
beſpro=
chen. Die entgültige Stellungnahme zu den erörterten Fragen
wird die Deutſchnationale Neichstagsfraktion, ebenſo wie die
Frak=
tionen der anderen Parteien, in der nächſten Woche treffen.
Die Deutſchnationale Reichstagsfraktion war
bei den Beſprechungen vertreten durch die Herren Dr. Hergt,
Graf Weſtarp, Dr. Schiele und Behrends. Von der
R eichsregierung waren außer dem Reichskanzler
der Vizekanzler Dr. Jarres, Außenminiſter Dr.
Streſe=
m ann und Reichsminiſter für die Ernährung und
Landwirt=
ſchaft Graf Kanitz anweſend.
Kabineitsrat über die Regierungserweiterung
Berlin, 3. Okt. Wie wir erfahren fand heute abend
6 Uhr ein Kabinettsrat unter dem Vorſitz des Neichskanzlers
ſtatt, in dem Dr. Marx dem Kabinett über die Beſprechungen
mit den Parteiführern Bericht erſtattete.
Die „Volfsgemeinſchaft.”
Berlin, 3. Okt. Zur Beſprechung des Reichskanzlers mit
den Sozialdemokraten bemerkt die Deutſche
Tageszei=
nationalen, nichts anderes bedeuten würde, als ſich der
ſozialiſtiſchen Herrſchaft auf innen= wie außenpolitiſchem Gebiet
heit von vornherein zu verzichten. Eine ſolche Zumutung ſei
auf beinahe eine ganze Woche hinausgeſchoben worden iſt. Beide natürlich für eine Partei von der Bedeutung der
Deutſchnatio=
nalen unerträglich.
Die Zeit ſieht in der Haltung der
Sozialdemo=
kraten den Verſuch, die Regierungserweiterung zu
verſchleppen, und wendet ſich energiſch gegen eine
der=
artige Taktik. Die Dinge vertrügen keine Verſchleppung, ſondern
drängten zur Entſcheidung. Für die Löſung der Schaffung einer
Regierungsmehrheit im Reichstag gebe es heute eigentlich nur
noch zwei Möglichkeiten: Einbeziehung der
Deutſch=
nationalen in die bisherige Koalition oder aber
Auf=
löſung des Reichstags. Wenn es nicht gelinge, eine
Verbreiterung der Regierung nach rechts
herbeizu=
führen, werde ſie im Wahlkampf geſucht werden
müſſen.
Die Germania wendet ſich gegen die in der
deutſchnatio=
nalen Preſſe aufgetauchte Meinung, daß der größere Teil der
Zentrumspartei für die Bildung eines Bürgerblocks ſei, und daß
ein unbedeutender linker Flügel unter Führung des früheren
Reichskanzlers Dr. Wirth der Bildung eines Bürgerblocks
widerſtrebe. Die Hoffnung der Deutſchnationalen, daß ſich
die Zentrumspartei letzten Endes doch noch zu einer
Bürgerblock=Regierung bereit finden würde, ſei
Das Berl. Tagebl. erklärt, die Entſcheidung liege nun=
Entſcheidung ausfalle, ſo könne doch wohl der
volkspartei=
liche Plan einer Regierungserweiterung ſchon
jetzt als geſcheitert angeſehen werden. Entweder bleibe
vorläufig alles beim Alten, oder das deutſche Volk müſſe auf=
Ende zu machen.
Der Vorwärts ſchreibt: Sollten die Deutſchnationalen
aus taktiſchen Gründen zu allem Ja ſagen, ſo werde die
ſozi=
aldemokratiſche Reichstagsfraktion die letzte
Entſcheidung zu fällen haben.
London, 3. Okt. (Wolff.) Der Reichskanzler betonte in
einer Unterredung mit dem Berliner Sonderberichterſtatter des Daily
Expreß in London, die Frage der Reparationen ſei, von einem
rein geſchäftsmäßig wirtſchaftlichen Standpunkt aus betrachtet und dem
politilſchen Hader entzogen worden. Das deutſche Volk ſei bereit, die
ſchweren Laſten, die ihm der Dawesbericht auferlege, bis an die Grenze
des Möglichen auf ſich zu nehmen in der Erkenntnis, daß es gelte, durch
Sammlung aller Kräfte und Aufbringung einer kollektiven Leiſtung des
ganzen Volkes das eigene Vaterland in abſehbarer Zeit frei zu machen.
Auch liege ſowohl der deutſchen Regierung wie dem deutſchen Volke
daran, die gemeinſame Arbeit zur Befriedigung der Welt in demſelben
Geiſte fortzuſetzen, wie ſie in London begonnen worden ſei.
Das deutſche Volk habe bisher keinen Grund gehabt, eine
Betei=
ligung an dem Völkerbund zu erſtreben, von deſſen
Leiſtun=
gen es naturgemäß nur für Deutſchland Negatives empfand. Daß der
Völkerbund in wichtigen Fragen auch poſitive Arbeit leiſte, werde wohl
von Einzelnen erkannt. Doch könnte man von der großen Maſſe des
deutſchen Volkes nicht erwarten, daß es angeſichts der Entſ heidung
über Oberſchleſien, um nur ein Hauptbeiſpiel herauszugreifen, beſonders
geneigt wäre, durch die Mitgliedſchaft im Völkerbund Aktionen zu
ſank=
tionieren, deren Koſten das deutſche Volk ſelber zu zahlen hätte.
Nach=
dem nunmehr das Reparationsproblem geregelt ſei, glaube die deutſche
Negierung angeſichts der wichtigen Fragen, die der Entſcheidung des
Völkerbundes unterlägen, ihre bisherige Haltung aufgeben zu müſſen.
Die deutſche Regierung habe es jedoch für eine Pflicht der Aufrichtigkeit
gehalten, bevor ſie ihren Antrag auf Aufnahme
Deutſch=
lands in den Völkerbund ſtellte, ſich Gewißheit über einige
Punkte zu verſchaffen, deren Bedeutung für die zukünftige Stellung
Deutſchlands zum Völkerbund ausſchlaggebend ſei. Dieſe Punkte habe
die deutſche Regierung in einem Memorandum formuliert, das
den im Rate des Völkerbundes ſitzenden 10 Nationen zugeſtellt wurde.
Deutſchland liege im weſentlichen daran, ſeine zukünftige
Stel=
lung als Hauptmacht anerkannt zu ſehen. Die deutſche
Regierung könne nicht umhin, ihre Beſorgnis über die Anwendung
einer dem britiſchen Necovery Akt anglogen Sonderſteuer in
anderen alliierten Ländern auszudrücken. Nach Auffaſſung der
deut=
ſchen Negierung laſſe ſich dieſe einſeitige Neparationgein
treibung nicht in Einklang mit den Beſtimmungen
des Dawesplans bringen. Der Dawesplan lege ganz beſonderes
Gewicht auf die Frage der Uebertragung von Neparationsleiſtungen aus
Deutſchland auf die reparationsberechtigten Länder. Bei dieſer
Ueber=
tragung ſei größte Nückſicht auf die Stabilität der deutſchen Währung
zu nehmen. Aus den in Deutſchland aufkommenden Markbeträgen, die
für Reparationszwvecke zur Verfügung ſtünden, dürften nach Anſicht der
Verfaſſer des Dawesplanes fremde Deviſen nur in dem Maße
erwor=
ben werden, als nicht eine Erſchütterung der deutſchen Währung zu
befürchten ſei. Die Anwendung des Recovery Act dagegen durch eine
Anzahl, ja vielleicht Mehrzahll der reparationsberechtigten Länder,
würde in den Konſequenzen dazu führen, daß ein Deviſenbetrag in
Höhe von mehreren hundert Millionen Goldmark der deutſchen
Wirt=
ſchaft von vornherein entzogen werde, daß die deutſche Regierung die
entſprechenden Summen im Innern zur Entſchädigung der deutſchen
Exporteure aufzubringen hätte und daß dadurch die deutſche
Re=
parationsfähigkeit, ſowohl in hohem Grade geſchwächt
würde als auch neue Gefahren für die Stabilität der
deutſchen Währung heraufbeſchworen würden.
Wehe dem Wehrloſen.
Von
Dr. Walther Croll, Berlin.
Die beigelegte Differenz unter den Völkerbundsmitgliedern
in Genf muß uns Deutſche, die mit allen Mitteln in den Bund
hineinbugſiert werden ſollen, beſonders zu denken geben. Es
tung, daß die Annahme der von den Sozialdemo= handelt ſich bekanntlich darum, die Sicherheitsfragen zu löſen,
kraten geſtellten Bedingungen für die Deutſch= ehe ſich die Weltvölker (ſpäteſtens Ende Juni 1925) an die
Ab=
rüſtungskonferenz heranmachen. Da der Völkerbund nach
Arti=
kel 12 ſeines Statuts jede Streitfrage, die zu einem Bruche
füh=
bedingungslos auszuliefern und auf jede eigene Bewegungsfrei= ren könnte, behandeln muß, hatten die mit territorialem Gewinn
aus dem Weltkrieg hervorgegangenen Staaten Grund zu der
Befürchtung, daß die ausgeplünderten Länder Anſprüche auf
früher ihnen gehörige Gebiete durch den Völkerbund geltend
machen könnten. Hiergegen ſchienen die allgemeinen Feſtſetzungen
der einleitenden Bemerkungen, „alle Vertragsverpflichtungen zu
achten”, ſowie des Artikels 10, „die Unverſehrtheit des Gebiets
zu achten”, keine genügende Gewähr zu bieten. So wurde denn
in Artikel 15 erklärt, daß der Völkerbundsrat keine Löſung einer
Frage vorſchlagen ſolle, wenn dieſe Frage „nach internationalem
Rechte zur ausſchließlichen Zuſtändigkeit einer der Parteien
ge=
höre”. An die Auslegung dieſer Beſtimmung knüpfte der viel
erörterte japaniſche Einſpruch gegen das jüngſte Genfer
Proto=
koll an. Japan hatte hierbei die Einwanderungsfrage im Auge.
Da Amerika, welches ſich gegen die japaniſche Einwanderung
widerſetzt, nicht Mitglied des Völkerbundes iſt und daraum auch
nicht in Genf gegen Japan auftreten konnte, waren es die beiden
britiſchen Dominien im Pazifiſchen Ozean, der auſtraliſche
Com=
monwealth und Neuſeeland, welche die Oppoſition gegen die
japaniſchen Forderungen durchführten. Beide Domien ſind —
mindeſtens im gleichen Grade wie die weſtlichen Staaten der
amerikaniſchen Union — gegen die japaniſche
Maſſeneinwande=
rung intereſſiert. Die Kompromißformel, die um der Einigkeit
willen angenommen wurde, bedeutet nichts weniger als die
Durchlöcherung des ganzen Sicherheitsabkommens. Japan hat
nämlich durchgeſetzt, daß derjenige Staat, welcher einen Streitfall
mehr bei den Deutſchnationalen. Wie auch die deutſchnationale dem Völkerbund zur Behandlung überwieſen hat, nicht als „
An=
greifer” bezeichnet und exekutiert werden kann, wenn er zur
Selbſthilfe greift, weil der Völkerbund auf Grund des Artikels 15
keine Löfung vorſchlagen kann. Was dies bedeutet, geht aus einem
theoretiſchen Beiſpiel hervor, das unter Umſtänden ſehr bald
gerufen werden, dem unmöglichen Reichstag vom 4. Mai ein praktiſche Wirklichkeit werden kann: Angenommen, Japan ruft
den Völkerbund wegen Einſetzung eines Schiedsgerichts gegen
Auſtralien an, weil dieſes die japaniſchen Auswanderer
aus=
ſchließt oder auch nur benachteiligt. Auſtralien (bzw.
Großbritan=
nien) erklärt die Frage für eine Angelegenheit, welche Auſtralien
allein angehe. Dieſe Erklärung legt nach dem jetzt gebilligten
Genfer Kompromiß den Völkerbund lahm. Wenn nun Japan
die Differenz mit Auſtralien auf die Spitze treibt und militäriſche
Maßnahmen ergreift, ſo kann es — da es ja vorher ſchiedsgericht=
Al. Mndix uber das „uemorandum. iche Erledigung nachgeſucht hatte — nicht als Angreifer” erlärt
und nicht vom Völkerbund als Friedensbrecher behandelt
wer=
den. Damit würde ein Krieg entſtehen, in welchem es im Sinne
des Völkerbundes keinen Angreifer gibt.
Grundſätzlich bedeutet dies die Kapitulation des
Völker=
bundgedankens vor lebenswichtigen Intereſſen der — wehrhaften
Völker. Denn Japan hätte die Möglichkeit, ſich mit den
Waf=
fen in der Hand ſein Recht auf Leben zu erkämpfen.
Deutſch=
land würde dieſe Möglichkeit nicht haben. Auf den erſten Blick
konnte es verwunderlich erſcheinen, daß Frankreich und andere
Kriegsgewinnler=Länder dem Sicherheitskompromiß zuſtimmten.
Bekanntlich hat Herriot ſogar die franzöſiſche Delegation in Genf
zu dem Sicherheitsprotokoll telegraphiſch beglückwünſcht! Wenn
es eines Beweiſes bedurft hätte, daß Frankreich ſich in
Wirklich=
keit durch, das entwaffnete Deutſchland gar nicht bedroht fühlt,
ſo wäre dieſer Beweis durch die vorbehaltsloſe Zuſtimmung
Frankreichs zum Genfer Sicherheitsprotokoll erbracht. Dies wird
klar, wenn wir uns vorſtellen, daß Deutſchland — nach Eintritt
in den Völkerbund — die aufreizende und ungeſchickte franzöſiſche
Politik in Elſaß=Lothringen vor den Völkerbund bringt und
ver=
langt, die endgültige ſtaatliche Zugehörigheit dieſes überwiegend
von Deutſchen bewohnten Gebietes möchte vom Ausfall einer
völlig unbeeinflußten Volksabſtimmung abhängig gemacht werden.
Frankreich würde natürlich die elſaß=lothringiſche Frage für eine
Angelegenheit erklären, die nur Frankreich angehe. Damit würde
dem Völkerbund — wenn er überhaupt geneigt wäre, ſich für
Deutſchland und gegen Frankreich einzuſetzen —, die Möglichkeit
genommen, ſich mit dem deutſchen Antrag zu beſchäftigen. Wenn
wir dann unſer Anliegen ſelbſt in die Hand nähmen, ſo würden
wir zwar nicht der Gefahr ausgeſetzt ſein, als „Angreifer”
be=
zeichnet und vom Völkerbund bekriegt zu werden; wir würden
jedoch bei dem ſchreienden Mißverhältnis der Wehrmacht
prak=
tiſch außerſtand geſetzt ſein, unſeren Intereſſen gewaltſam
Gel=
tung zu verſchaffen. Für uns heißt es dann: Wehe den
Wehr=
loſen! In gleicher Lage wären natürlich auch andere kleine und
wehrloſe Staaten. — Aus den Kreiſen der privaten Teilnehmer
an der diesjährigen Völkerbundstagung iſt immer wieder betont
worden, der Völkerbund habe aufgehört, eine
Verſicherungsgeſell=
ſchaft der Starken auf Gegenſeitigkeit zu ſein. Die Genfer
Sicher=
heitsformel ſtraſt dieſe Behauptung Lügen. Es iſt richtig: Für
alle Völker gilt das gleiche Recht. Aber gleiches Recht für
Un=
gleiche führt nicht zu gleichen Lebensmöglichkeiten! Das mögen
die bedenken, welchen Deutſchland gar nicht ſchnell genug in den
Völkerbund hineingelangen kann.
Unſerer heutigen Ausgabe liegt
egenwaut
esſpiegel i. Bid uns Wlort
bei.
Seite 2.
Samstag, den 4. Oktober 1924,
Nummer 276
Die deutſch=franzöſiſchen
Wietſchaftsverhandlungen.
Die Beſprechungen werden geheim gehalten.
TU. Paris, 3. Okt. Die deutſch=franzöſiſchen
Wirtſchafts=
verhandlungen find heute nachmittag 3 Uhr im
Handelsminiſte=
rium fortgeſetzt worden. Wie ſchon gemeldet, werden die
Be=
ſprechungen vorläufig geheim gehalten. Es
dürf=
ten, wenn eine Verſtändigung über die Grundlagen eines Modus
vivendi eines Wirtſchaftsabkommens erfolgt iſt, die
Sachverſtän=
digen der einzelnen Induſtriegruppen gehört werden.
Franzöſiſcher Miniſterratüber das deutſcheMemorandum
Paris, 3. Okt. (Europapreß.) Am Donnerstag abend
iſt im Elyſée ein Miniſterrat zuſammengetreten, der beſchloß,
keine Einwände gegen die Zulaſſung Deutſchlands zum
Völker=
bunde zu erheben, unter der Bedingung, daß dieſe Zulaſſung
keine Privilegien einſchließe. Die franzöſiſche Regierung wird
ſich mit den übrigen alliierten Regierungen in Verbindung ſetzen,
um das deutſche Memorandum über die Zulaſſung Deutſchlands
zum Völkerbunde zu beantworten. Ferner hat ſich der geſtrige
Miniſterrat mit dem bevorſtehenden Diplomatenſchub beſchäftigt.
Es verlautet, daß bis zum 15. Oktober in dieſer Frage nichts
Endgültiges beſchloſſen werden wird.
Nach dem Miniſterrat reiſte Herriot nach Lyon ab. Vorher
fandte er der franzöſiſchen Delegation in Genf ein Telegramm
folgenden Inhalts: Im Augenblick, wo die Arbeiten der
Völker=
bundsverſammlung zu Ende gehen, liegt mir daran, unſerer
De=
legation zu ſagen, wie ſehr die franzöſiſche Regierung über die
von ihr geſpielte prächtige Rolle ſtolz iſt.
Die Antwort auf das deuiſche Memorandum.
TU. Paris, 3. Okt. Ueber die Abſendung einer
gemein=
ſamen franzöſiſch=engliſch=belgiſchen Antwortnote an die deutſche
Regierung in der Frage des Völkerbundsmemorandums wird
morgen unmittelbar nach der Rückkehr Herriots aus Lyon eine
Beſprechung ſtattfinden. Wenn die Abſicht, eine einzige
Antwort=
note abzuſchicken, ſich als undurchführbar erweiſen ſollte, ſo
be=
ſteht auf franzöſiſcher Seite, wie zuverläſſig gemeldet wird, der
lebhafte Wunſche, daß gleichlautende Antworten von den drei
Regierungen an Deutſchland gerichtet werden.
Bayzern für Vereinfachung des Steuerweſens,
München, 3. Okt. Unter zahlreicher Beteiligung hielt der
bayeriſche Landesverband der
landwirtſchaft=
lichen Genoſſenſchaften geſtern ſeine ordentliche Jahres=
und Generalverſammlung ab, der unter anderem auch der
Land=
wirtſchaftsminiſter Fehr beiwohnte. Es wurde eine
Entſchlie=
ßung angenommen, in der unter anderem gefordert wird, daß
das deutſche Steuerweſen im Reiche und in den Ländern
durch eine Reviſion bald vereinfacht und die gegenwärtige
Belaſtung der Landwirtſchaft in ſteuerlicher Hinſicht unter allen
Umſtänden ganz weſentlich ermäßigt wird. Ferner erhob die
Verſammlung Einſpruch gegen die unvollſtändige und einſeitige
Durchführung der von der geſamten Reichsregierung in Ausſicht
geſtellten Frachtermäßigung und verlangte gleichmäßige
Anwendung des in Ausſicht geſtellten 10prozentigen
Fracht=
abſchlags auf alle Normal= und Ausnahmetarife für die
Land=
wirtſchaft.
Der Weltfriedenskongreß über die Abrüſtungsfrage.
Berlin, 3. Okt. Der Weltfriedenskongreß beſchäftigte ſich
am Freitag in einem beſonderen Ausſchuß mit der
Abrüſtungs=
frage. Herr v. Gerlach=Berlin betonte, daß die
Abrüſtungs=
frage nicht ohne gleichzeitige Löſung der Sicherheitsfrage zu
löſen ſei. Die allmähliche Abrüſtung müßte durch bindende
internationale Vereinbarungen herbeigeführt werden. Der
Red=
ner empfiehlt die Abrüſtung aller nationalen Armeen, Schaffung
entmilitariſierter Zonen und Stellung der Rüſtungsinduſtrie
unter die Kontrolle des Völkerbundes.
Der zweite deutſche Redner Dr. Hans Wehberg forderte
die radikale Abrüſtung aller Staaten bis auf eine für die
Auf=
rechterhaltung der inneren Ordnung und Mitwirkung bei einer
internationalen Exekution erforderlichen Polizeitruppe. Er
be=
fürwortete gleichzeitig die allgemeine Abſchaffung der
Wehr=
pflicht. In einem Staate, der nach den Grundſätzen des
Völker=
rechts als Angreifer und Friedensſtörer gelte, müßten die
Staatsbürger verpflichtet werden, den Kriegsdienſt zu
ver=
weigern.
Vom Tage.
Die Reisindexziffer, für die Lebenshaltungskoſten
beträgt nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes für den
1. Oktober das 1,19 billionenfache der Vorkriegszeit.
Wegen Mangels an Auſträgen wurden die Deutſchen Werke
in Wilhelmshaven und Rüſtringen geſchloſſen. Aufrecht erhalten
wird unr noch der Abwrackbetrieb, der aber auch Anfang November
geſchloſſen werden dürfte.
Der Transferagent hat in Paris gegen die 26proz
Neparationsabgabe Schritte unternommen, um die franzöſiſche
Regierung zu einer anderweitigen Regelung zu veranlaſſen.
Nachdem neuerdings ſechs politiſche Gefangene auf freien
Fuß geſetzt worden ſind, befinden ſich zurzeit noch ſechs vom franzöſiſchen
Kriegsgericht Verurteilte im großen Gefängnis von Zweibrücken.
Wie zuverläſſig verlautet, beabſichtigt Reichsinniſter Dr. Jarres,
ſein Amt niederzulegen und ſeinen Oberbürgermeiſterpoſten in
Duis=
burg wieder anzutreten. Die Rückkehr in das beſetzte Gebiet iſt ihm
genehmigt. Ueber ſeinen Wiederantritt als Bürgermeiſter wird mit
der Beſatzungsbehörde noch verhandelt.
Nach einer Meldung aus Düſſeldorf finden dort nunmehr die
deut=
ſchen verkehrspolizeilichen Vorſchriften in vollem Umfange wieder
An=
wendung.
Herriot hat an die franzöſiſche Völkerbundsdelegation ein
Tele=
gramm gerichtet, in dem er den Stolz der Regierung auf die prächtige
Rolle der Delegation zum Ausdruck bringt.
Herriot iſt in Begleitung ſeines Kabinettschefs nach Lyon
abgereiſt. Herriot wird am Samstag um Mitternacht die Rückreiſe
antreten und Sonntag früh wieder in Paris eintreffen.
Die franzöſiſche Regierung gibt bekannt, daß das franzöſiſch=
griechi=
ſche proviſoriſche Handelsabkommen, das am 21. Febr
d. Js. abgeſchloſſen wurde, am 10. Dezember 1924 ſein Ende erreiche.
„Neu=York Herald” bringt eine Berliner Meldung, wonach
Ruß=
land in der Wilhelmſtraße erneut Beſchwerde gegen eine evtl.
Beiverbung Deutſchlands um Zulaſſung in den Völkerbund
erhoben hat.
Das iriſche Grenzgeſetz wurde mit 251 gegen 99 Stimmen
in dritter Leſung angenommen. Darauf vertagte ſich das Unterhaus bis
zum kommenden Mittwoch.
Die engliſche Arbeiterpartei hat einen Aufruf an ihre
Mitglieder erlaſſen zur Sammlung von 12 000 Pfund Sterling für die
Wahlkampagne.
Die ungariſche Regierung war jetzt in der Lage, nicht
nur die rüickſtändige Märzrate, ſondern auch die Ende September
fälligen 100 000 Pfund, insgeſamt alſo 200 000 Pfund, am 30.
Septem=
ber dem Clearigamt und die fällige Vorkriegsſchuld an Frankreich von
14 110 000 Fr. ebenfalls am 30. September nach Paris zu überweiſen.
Der tſchechiſche Unterrichtsminiſter wurde aus
Ge=
ſundheitsrückſichten ſeines Amtes enthoben. Der
Unifizierungs=
miniſter Marcowitſch iſt mit der Leitung des Miniſteriums
be=
traut worden.
In Waſhington traf aus Teheran die Nachricht ein, daß im
Bei=
ſein der geſamten Garniſon und eines Vertreters der amerikaniſchen
Miſſion der perſiſche Soldat Mortecca, der an der
Ermor=
dung des amerikaniſchen Konſuls beteiligt war,
ſtand=
rechtlich erſchoſſen wurde.
Fünf Fragen an die „Germania.”
Berlin, 3. Okt. Die Nationalliberale Korreſpondenz, der
Preſſedienſt der Deutſchen Volkspartei, richtet an die Germania
folgende fünf Fragen:
1. Iſt es der Germania bekannt, daß der Führer der
Zen=
trumspartei, Reichskanzler Marx, Mitte Mai mit den
Deutſch=
nationalen über die Bildung einer rein bürgerlichen Regierung
verhandelt hat?
2. Iſt der Germania bekannt:
a) daß die Verhandlungen mit vollem Ernſt und in dem
auf=
richtigen Beſtreben geführt wurden, daß geſteckte Ziel zu
er=
reichen?
b) daß Reichskanzler Marx ſich die Loyalität der
Verhand=
lungsführung den Deutſchnationalen gegenüber ausdrücklich
und öffentlich von dem deutſchnationalen Führer Hergt im
Reichstage beſcheinigen ließ?
3. Iſt das, was Herr Marx als Reichskanzler und Führer der
Zentrumspartei in jenen Verhandlungen erſtrebt hat, in der
Ter=
minologie der Germania der Bürgerblock oder nicht?
4. Iſt es der Germania bekannt, daß inzwiſchen 48
Abgeord=
nete der Deutſchnationalen für das Dawesgutachten geſtimmt
haben und die überwältigende Mehrheit der deutſchnationalen
Vertretertagung am 30. September den Londoner Vertrag als
die rechtlich bindende Norm für jede deutſche Regierung
aner=
kannt hat?
5. Was iſt nun das Kennzeichen der gegenwärtigen Lage?
Rechtsentwicklung der Deutſchen Volkspartei oder
Linksentwicke=
lung des Zentrums?
Eenſte Kämpfe in China.
Anzufriedenheit unter den Truppen Wu pei=fus
London, 3. Okt. (Wolff.) Daily Mail meldet aus
Muk=
den, amtlich werde bekannt gegeben, daß die zweite und dritte
Armee Tſchang Tſo=lins die Stadt Tſchienping
eingenommen habe. Der Feind verlor 150 Tote und 1000
Verwundete, 300 Gefangene wurden gemacht, 12 Feldgeſchütze,
20 Maſchinengewehre und zahlreiche Munition ſeien erbeutet
wor=
den. Der Vormarſch in ſüdlicher Nichtung dauere fort. Die
Flugzeuge Tſchang Tſo=lins bewerfen die
Truppen Wu Pei=fus dauernd mit Bomben. Der
General der 15. Diviſion ſowie zahlreiche Mitglieder ſeines
Stabes ſeien durch Bombenabwurf getötet worden. Unter
den Truppen Wu Pei=fus herrſche
Unzufrieden=
heit. Zahlreiche Einheiten forderten erhöhte Beſoldung und
drohten den Kampf einzuſtellen, wenn ſie dieſe nicht erhielten.
Daily Mail berichtet aus Peking, daß ernſte Kämpfe aus
der Umgebung Schanhaikwan, 200 Meilen von Peking
ent=
fernt, zwiſchen den Armeen Tſchang Tſo=lins und Wu Pei=fus
gemeldet wurden. Die Streitkräfte der Pekinger
Negierung werden auf 140000 Mann geſchätzt.
Die Gehälter der Pekinger Beamten wurden für drei Monate
zu=
rückgehalten, um die militäriſchen Ausgaben zu beſtreiten.
Havas meldet aus Peking: Der ſtellvertretende
Oberkomman=
dierende der Armee von Tſchili iſt geſtern Abend in Peking
eingetroffen. Der Stab des Generals Wu Pei=fus wird ſich
nach Schanghai begeben. General Pei Wang
Tſchen=
pin wird nach Tſcheng=Ten=fu gehen, wo er wahrſcheinlich
den Oberbefehl übernehmen wird. Der Befehlshaber der dritten
Armee, General Fong Yu=Siang, iſt ebenfalls in
Tſcheng=Ten=fu angekommen. Die dritte Armee ſelbſt
iſt jedoch noch nicht vollſtändig dort eingetroffen.
Nach den neueſten Meldungen aus Schanghai haben die
mandſchuriſchen Truppen auf der ganzen Front angegriffen. Die
Verteidiger Pekings ſind überall mehrere Meilen zurückgeworfen
worden. Die Angreifer verſuchen, die Regierungstruppen aus
den ſchnell ausgeworfenen Stellungen hinauszuwerfen. Man
er=
wartet ein gemeinſames Eingreifen Frankreichs, Rußlands und
Japans für die Mandſchurei, die offen mit den Rebellen
ſympa=
tiſieren, um den angelſächſiſchen Einfluß in China zu brechen.
Vorerſt keine Intervention Japans.
Paris, 3. Okt. Havas meldet aus Tokio: Der japaniſche
Außenminiſter Shidehara hat geſtern in einem Interview
erklärt, daß Japan ſichjeder Interventionin Ching
abſolut enthalten werde, daß es aber damit rechne,
daß die anderen Mächte eine ähnliche Politik befolgen. Das
be=
deute jedoch, ſo fügte der Miniſter hinzu, nicht, daß die vitalen
Intereſſen Japans in der Mandſchurei und in der Mongolei
ver=
nachläſſigt werden würden. Die japaniſche Regierung wache ganz
beſonders über ihren Intereſſen.
Die Grenzregulierung zwiſchen Albanien
und Jugoſſawien.
TU. Genf, 3. Okt. Der Völkerbundsrat beſchäftigte ſich
in ſeiner heutigen Sitzung mit der Frage der
Grenzregulie=
rung zwiſchen Albanien und Jugoſlawien im
Gebiete des Kloſters von St. Nahum. Die Botſchafterkonferenz
und der internationale Gerichtshof haben ſich bereits eingehend
mit der Frage befaßt. Der Rat beſchloß, das Urteil des
inter=
nationalen Gerichtshofes vom 4. September 1924, das das
Klo=
ſter St. Nahum Albanien zuſpricht, der
Botſchafterkon=
ferenz mitzuteilen. Die weitere Zuteilung von 14
Dör=
fern in der Gegend von Skutari an Albanien
bezeich=
nete der griechiſche Vertreter Politis als ein Unrecht, erklärte
ſich aber bereit, diefe Entſcheidung anzunehmen.
Genf, 3. Okt. (Wolff.) Der Völkerbundsrat, der nach
Ab=
ſchluß der Arbeiten der Verſammlung noch einen Tag in Genf
bleibt, um die noch auf der Tagesordnung ſtehenden Fragen zu
erledigen, behandelte das Angebot der italieniſchen Regierung betr.
Schaffung eines internationalen Inſtituts in
Rom zur Vereinheitliung des Privatrechts und
erſuchte das italieniſche Ratsmitglied Salandra, dem Rat zur
Weiterberatung und Beſchlußfaſſung nähere Angaben zu machen.
Mißſtimmung über die Wahl der nichtſtändigen
Mitglieder des Völkerbundsrates.
TU. Genf, 3. Okt. Die Wahl der nichtſtändigen Mitglieder
des Rates hat unter einer Reihe von Delegationen eine ſtarke
Verſtimmung hervorgerufen. Die chineſiſche Delegation
verließ ſofort nach Bekanntwerden des Reſultates als
Proteſt die Verſammlung. Auch bei der holländiſchen
und portugieſiſchen Delegation ſoll die Mißſtimmung
über die Nichtwahl beſonders groß ſein.
* I. Beethoven=Abend.
E.N. Wie ſehr Herr Konzertmeiſter Drumm und Herr
Kapellmeifter Roſenſtock lange gehegten Wünſchen
nachkom=
men, indem ſie ſich der Kammermuſik für Violine und Klavier
widmen und uns in dieſem Winter ſämtliche Violinſonaten von
Beethoven ſchenken, zeigte der vorzügliche Beſuch des erſten
Kon=
zertes im Kleinen Hauſe des Landestheaters und der reiche
Bei=
fall zur Genüge. Alle 10 Sonaten ſind ſo ſehr in der Hausmuſik,
die auch im Genießen geiſtige Konzentration liebt, eingebürgert,
daß dieſe Konzerte viele Hörer angelockt haben, die man nur noch
ſelten in derartigen Veranſtaltungen ſieht.
Der erſte Abend, dem vier Sonaten zugeteilt wurden, galt
aus dieſem Grunde früheren Werken, der dritten Sonate aus
Opus 12, der in A=Moll Opus 23 und der erſten und dritten von
Opus 30. Hier iſt Beethoven noch nirgends der Problematiker
der ſpäteren Zeit, ſondern packt friſch die ihm von Haydn, Mozart
und Phil. Em. Bach überkommenen Formen an und erfüllt ſie
mit einem Geiſt und einer Zuſammenfaſſung, die alles hinter ſich
läßt, was man bisher an Konzentration gewohnt war. Und doch
iſt Beethoven erſt der berühmte Pianiſt und Improviſator, der
in den ariſtokratiſchen Salons verkehrt und ſich zeitweiſe einen
Livreebedienſteten halten konnte. Deutlich überwiegt in dieſen
Sonaten der Klavierſtil, ſei es in den glänzenden Paſſagen der
in Es=Dur oder den brillanten Figuren der zuletzt geſpielten.
Aber die Gleichberechtigung beider Inſtrumente wird trotzdem
mit allen Mitteln zu erreichen geſucht, und in einer Technik, die
dem alten konzertierenden Prinzip ebenſoviel verdankt wie dem
Geiſt einer geiſtreichen, geſelligen Konverſation, werden wir ſelbſt
in leichter wiegenden Sätzen ſtets gefeſſelt und entzückt. Hier liegt
die Grenze zwiſchen der älteren Geſellſchaftsmuſik und der durch
Beethoben erſt richtig in die Inſtrumentalmuſik eingeführten
ſee=
liſchen Kunſt, die den Ausdruck innerſter pſychiſcher Vorgänge
bezweckt. In manchem der langſamen Sätze überſchreiten wir die
Grenze ſchon bedeutſam in der Richtung auf eine
Gehaltsvertie=
fung, die Späteres ahnen läßt.
Otto Drumm gab Beſtes in der perſönlichen Ausſchöpfung
der Sonaten. Er macht es ſich nicht leicht. Selbſt wo mancher
elegant das rein Muſikaliſche wirken laſſen würde, ſchürft er
tie=
fer und ſucht Beethoven in der Stimmung ſeiner ſchöpferiſchen
Gedanken zu belauſchen. Die feine Abtönung bis ins Einzelne,
die reiche Schattierung durch verſchiedene Klangfarben erhöhen
noch das Intereſſe an dem techniſch hervorragenden und
künſt=
leriſch fein gefeilten Spiel. Joſeph Roſenſtock ſpielte mit
pracht=
voller Klarheit und verlender Technik. Es iſt ſtets ein beſonderer
Genuß, ſeiner überaus rückſichtsvollen und doch reich
charakteri=
ſierenden Begleitung zu lauſchen.
Niederdeutſcher Abend
der Freien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft.
Die Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft eröffnete
geſtern im Mathildenhöhſaal mit einem „Niederdeutſchen
Abend” bei dem Dr. Erich Drach=Berlin die bedeutendſten
niederdeutſchen Dichter Storm, Liliencron, Löns und Gorch Fock
in Vortrag und Rezitation zu künſtleriſchem Leben erſtehen ließ,
ihre diesjährigen Veranſtaltungen.
Der Abend war nicht ſo gut beſucht, wie er es verdiente, er
brachte ein paar Stunden koſtbaren literariſchen und äſthetiſchen
Genuſſes. Dr. Erich Drach iſt ein kultivierter Vortragskünſtler,
dem man das anfängliche Pathos bald nachſehen und ſich ſchon
nach wenigen Minuten willig in den Bann dieſer feinen
künſt=
leriſch=äſthetiſchen Perſönlichkeit geben konnte. Dieſer
Vortrags=
künſtler verfügt über ein warmes, weich=tiefes Organ von
ſtar=
kem Ausdruck und reichem Modulationsvermögen, das ihm die
Möglichkeit gibt, auch die feinſten Empfindungsſchattierungen der
dichteriſchen Lyrik wie der Proſa reſtlos zu erſchöpfen. Keinen
eindringlicher wirkenden Interpreten konnten die vier
niederdeut=
ſchen Dichter finden. Freilich dieſer auch keine dankbareren
Dich=
tungen zur Entfaltung ſeiner Kunſt.
In kurzen Worten der Einleitung charakteriſierte Dr. Drach
die Dichter Theodor Storm, Detlev v. Liliencron, Hermann Löns
und Gorch Fock nach ihrer menſchlichen und dichteriſchen
Perſön=
lichkeit unter Betonung ihrer inneren Weſensgemeinſamkeit, ſo
daß ihre Auswahl kein äußerer Zufall, ſondern künſtleriſch und
literariſch gegeben war. Dann folgten charakteriſtiſche Proben
aus Poeſie und Proſa, die, wie eingangs erwähnt, meiſterhafte
Wiedergabe fanden und zum Schluſſe ſo rauſchenden Beifall
auslöſten, daß der Künſtler ſich trotz der auch gedanklich großen
Leiſtung des Abends zu einer Wiedergabe entſchließen mußte.
M. St.
Hans Thoma.
Die Stadt Darmſtadt ſandte Hans Thoma folgendes
Telegramm:
Hans Thoma, Karlsruhe.
Dem hochverehrten Altmeiſter, der durch ſeine große, tiefſt
empfundene, wahrhaft deutſche Kunſt unſer Volk ſo glücklich
be=
reichert hat, ſendet zum heutigen Tage die herzlichſten Glück= und
Gegenswünſche die heſſiſche Landeshauptſtadt Darmſtadt.
Im Auftrage: Mueller, Bürgermeiſter.
*Oer Muſikwiſſenſchaftliche Kongreß
in Baſel.
F.N. Die Ortsgruppe Baſel der „Neuen Schweizeriſchen
Muſikgeſellſchaft”, die urſprünglich der durch den Weltkrieg
auf=
gelöſten Internationalen Muſikgeſellſchaft angehört hatte, feierte
ihr 25jähriges Beſtehen durch den erſten internationalen
muſik=
wiſſenſchaftlichen Kongreß ſeit dem in Paris im Frühjahr 1914.
Gerade die Erforſchung der Muſikentwicklung, die in ihren
ent=
ſcheidenden Wendungen mit wenigen Ausnahmen mehr eine
all=
gemein abendländiſche als ſpeziell nationale Bedeutung hat,
be=
darf unbedingt des Zuſammenarbeitens über nationale Schranken
hinaus. Ein treffendes Beiſpiel bot dafür der Vortrag des
Nömers Torrefranca über Einflüſſe italieniſcher Muſik auf den
jungen Mozart in der Zeit ſeines Londoner Aufenthalts, die
bisher der Forſchung entgangen ſind. Auch die Themen über
mittelalterliche und Renaiſſance=Muſik ergänzten ſich häufig durch
die Forſchungen in anderen Ländern. Ganz neues Material über
die Bedeutung deutſcher Inſtrumentenſpieler im 13. bis 15.
Jahr=
hundert ergaben beiſpielsweiſe die Archivforſchungen von Anglés=
Barcelona. — Die zahlreichen perſönlichen Beziehungen der
Baſeler Vertreter der Muſikwiſſenſchaft machten, es erklärlich,
daß Reichsdeutſche weitaus am ſtärkſten vertreten waren, aber
auch von England, Holland, Belgien, Dänemark, Finnland,
Frankreich, Oeſterreich und der Tſchechoſlowakei waren außer den
ſchon Genannten Gelehrte anweſend, ſo daß in den Sektionen
nicht weniger als 45 Vorträge, teilweiſe von hoher
wiſſenſchaft=
licher Bedeutung, gehalten wurden. Die zwangloſe, jeder
Vor=
eingenommenheit entbehrende Art des Zuſammenſeins bot
außer=
dem Gelegenheit zur Anknüpfung wichtiger neuer Beziehungen
und reichem, fruchtbringenden Gedankenaustauſch.
Von den außerhalb der Sektionen ſtattfindenden allgemeinen
Vorträgen würdigte die Feſtrede von Profeſſor Dr. Karl Nef=
Baſel eingehend Sebaſtian Virdungs 1511 in Baſel gedruckte
Muſica getutſcht mit ihren intereſſanten
Inſtrumentenabbildun=
gen von Urs Graf. Von Profeſſor Dr. Hermann Abert=Berlin,
dem Nachfolger Kretzſchmars, wurden die Grundprobleme der
Operngeſchichte behandelt und ihr neue Wege dadurch gewieſen,
daß Abert aufforderte, die bisherige Betrachtungsweiſe nach
lokalen Schulen aufzugeben, die äſthetiſche Wertung nicht mehr
ſo ſtark durch den modernen jeweiligen Geſchmack beeinfluſſen zu
laſſen, ſondern in dem ſtärkeren oder ſchwächeren Hervortreten
des Dichteriſchen neben dem Muſikaliſchen, in der näheren oder
entfernteren Parallele beider Erſcheinungen einwandfreiere
Ge=
ſichtspunkte für die Stilkritik zu finden. Profeſſor Dr. Guidg
Adler, der Neſtor der Wiener Muſikwiſſenſchaft, ſprach über
Nummer 226.
Samstag, den 4. Oktober 1924.
Seite 3.
Parteitag der engliſchen Unioniſten.
Die Unioniſten zum Wahlkampf entſchloſſen.
TU. London, 3. Okt. Der Parteitag der Unioniſten hat
geſtern in Newcaſtle begonnen. Es kam zu lebhaften
Ausein=
anderſetzungen, doch ergaben ſich keine weſentlichen Gegenſätze.
Die unioniſtiſche Partei iſt nach Mitteilung ihrer Geſchäftsſtelle
jeden Augenblick zu einem Wahlkampf entſchloſſen.
Das gleiche gilt auch für alle anderen Parteien.
Baldwin häft die deutſche Anleihe für eine
unbedingte Notwendigkeit.
London, 3. Okt. (Wolff.) Baldwin hielt geſtern in
Newcaſtle auf der Jahresverſammlung des nationalen
unioniſti=
ſchen Verbandes eine Rede, in der er zu der deutſchen
Wieder=
aufbauanleihe und beſonders eingehend zu dem ruſſiſchen
Vertrag Stellung nahm. Auf die Frage: „Seid Ihr bereit?”
mit der der konſervative Führer ſeine Rede einleitete, wurde ihm
mit ſtürmiſchen Ja=Rufen geantwortet. Baldwin erklärte, der
Kampf ſtehe unmittelbar bevor. Zu den Ausſichten des
Dawes=
berichtes übergehend, ſagte er, er ſei ein Anhänger der Theorie,
daß man keine dauernde Verbeſſerung des engliſchen Handels
er=
zielen könnte, bis bei allen Nationen die Stabilität wieder
her=
geſtellt ſei. Baldwin beglückwünſchte Maedonald zu dem
Ergeb=
nis des dieſen Sommer in London vollbrachten Werkes und jühr
fort, wenn die Handelsmaſchine verſage, weil ein großes Land
außer Wirkſamkeit geſetzt werde, ſo leide der Handel der ganzen
Welt. Im Falle Deutſchland würde dieſes, wenn ſein
Außenhandel zerſtört würde oder Eingriffe erleiden müßte, daran
verhindert ſein, im Ausland Ankäufe zu machen. Aber es ſei
vollkommen klar, daß der vermehrte Handel, der aus der
Wieder=
herſtellung Deutſchlands entſtehen würde, d. h. der
ver=
mehrte Welthandel mit einer vermehrten
Kon=
kurrenzkraft Deutſchlands Hand in Hand gehe.
Man müßte die Vorteile gegen die Nachteile abwägen. Es
be=
ſtehe, was die Welt als Ganzes betreffe, kein Zweiſel, daß die
Vorteile auf Seiten der Wiederherſtellung des
deutſchen Handels liegen. Seiner Anſicht nach ſei es
wahrſcheinlich, daß dies auch im großen und ganzen einen
Vor=
teil für England bedeuten werde. Alle Leute, die dieſe Frage
unterſucht hätten, wüßten jedoch, daß keine Wiederherſtellung des
deutſchen Handels möglich ſei, bevor es Deutſchland gelinge, die
deutſche Währung zu ſtabiliſieren und infolgedeſſen die
Wechſel=
kurſe mit Deutſchland zu regulieren. Um dieſes Ergebnis zu
er=
zielen, ſei die Anleihe eine unbedingte
Notwen=
digkcit.
Die deutſche Anleihe würde am offenen Geldmarkt
vollſtän=
dig durch erivate Zeichnung ohne irgendwelche Garantie einer
Regierung zufgebracht werden. Die ruſſiſche Anleihe
da=
gegen derlange eine Menge Garantien und die
direkte Uinterſtützung der Regierung. Die
An=
nahme, daß mit Rußland umfangreiche
Handelsbezieh=
ungen angeknüpft werden könnten, beruhe auf Illuſionen.
Der engliſche Handel lebe von den Kolonien, den Domruions und
von Süd=Amrika. Der natürliche Ausbeuter des ruſſiſchen
Han=
dels ſei Teutſchland.
Englands innerpolitiſche Lage.
London, 3. Okt. (Europapreß.) Die engliſchen Miniſter
hielten heute eine Reihe von Beſprechungen ab, um die
allge=
meine politiſche Lage zu prüfen. Infolge der Abweſenheit des
Finanzminiſters Henderſon und mehrerer anderer Miniſter
be=
ſchloß Macdonald, den Miniſterrat erſt auf nächſten
Mon=
tag einzuberuſen, damit alle Miniſter anweſend ſind, um die
Hal=
tung der engliſchen Niegierung bei Beſprechung der
Mo=
tion Baldwin am nächſten Mittwoch feſtzulegen. Mehrere
Miniſter ſollen im Verlaufe der Beſprechungen befürwortet
haben, daß die Regierung die Motion Baldwin behandele, ohne
auf den liberalen Zuſatzantrag Rückſicht zu nehmen, um durch
dieſes Vorgehen die wirkliche Haltung der Liberalen kennen zu
lernen. Andere Mitglieder, darunter auch Ramſay Macdonald,
rieten, der von den Liberalen vorgeſchlagenen Ernennung eines
Unterſuchungskomitees über den Fall Cambell Zuſtimmung zu
erteilen.
Man iſt der Ueberzeugung, daß die Arbeiten der Kommiſſion
ſich genügend lange hinziehen werden, damit der Fall des
Kabi=
netts nicht aus einem ſo geringfügigen Anlaß, ſondern aus
An=
laß des Sowjetvertrages zuſtandekomme. Die Liberalen
ihrerſeits ſcheinen nicht zu wünſchen, die Regierung aus Anlaß
des Falles Campbell zu Fall zu bringen, und zwar aus zwei
Gründen: Erſtens, weil ſie der Anſicht ſind, daß eine
kommuniſti=
ſche Angelegenheit Neuwahlen nicht rechtfertigen könne, und
zweitens, weil ſie an der Durchführung der
Ulſter=
frage intereſſiert ſind. Dieſe wäre aber gefährdet, denn
nach der höchſtwahrſcheinlichen Ablehnung der Vorlage durch das
Oberhaus verbliebe dann keine Zeit, die Vorlage wieder vor das
Unterhaus zu bringen. Es ſcheint darum, daß die Motion
Bald=
win vom Unterhaus abgelehnt werden dürfte. Wenn aber im
letzten Augenblick zufolge eines Manövers die Motion gleichwohl
angenommen würde und wenn der König das Parlament
auf=
löſen würde, ſo würde eine neue Schwierigkeit auftauchen,
näm=
lich mit bezug auf das Datum der Neuwahlen. Der Verfaſſung
zufolge müſſen 21 Tage zwiſchen der Auflöſung des Parlaments
und den Wahlen verſtreichen. Diesmal aber würden die
Ver=
hältniſſe ſo liegen, daß, wenn die Anflöſung ſofort nach der
Demiſſion des Kabinetts ausgeſprochen würde, die
Unter=
hauswahlen mit den Gemeindewahlen
zuſam=
menfallen würden. Beide würden am 1. November
ſtatt=
finden. Wenn darum die Regierung nächſten Mittwoch zu Fall
kommen wird, ſo würde die Auflöſungdes Parlaments
mit größter Wahrſcheinlichkeit erſt einige Tage ſpäter proklamiert
werden, um das Zuſammenfallen der Wahlen zu verhindern.
In Arbeiterkreiſen erklärt man, daß man für den Wahlkampf
bereit ſei und man gibt bekannt, daß die Partei diesmal 450 bis
500 Kandidaten aufſtellen werde, gegenüber 427 bei den letzten
Wahlen. Die Partei hofft, außerdem noch 60 weitere Sitze zu
er=
langen und dadurch die abſolute Mehrheit zu gewinnen.
Zaglul Paſcha verläßt London.
London, 3. Okt. (Europapreß.) Das engliſche Auswärtige
Amt veröffentlicht ein Communiqus, nach dem die Verhandlungen
zwiſchen Macdonald und Zaglul Paſcha abgeſchloſſen ſeien. In
dem Communiqué ſteht auch die ſonderbare Bemerkung, daß
Zaglul Paſcha mit Rückſicht auf die eintretende rauhe Jahreszeit
in London nach Aegypten zurückkehren werde, und auch deshalb,
weil im November die Parlamentsſeſſion in Aegypten beginne.
Man glaubt aber in politiſchen Kreiſen im allgemeinen, daß die
Unterbrechung der Beſprechungen mit Rückſicht auf die
innerpoli=
tiſche Lage in England erfolgt iſt. In offiziellen Kreiſen weigert
man ſich indeſſen, zu erklären, ob es ſich um eine Unterbrechung
oder um einen Abbruch der Verhandlungen handelt. Man
be=
gnügt ſich zu ſagen, daß die bisherigen Unterredungen in einer
freundſchaftlichen Atmoſphäre ſtattgefunden haben.
Die Kabinettskriſe in Jugoſlawien.
Belgrad, 3. Okt. (Europapreß.) Der Kabinettsrat beriet
heute abend über die durch die Weigerung der Kroatiſchen
Bau=
ernpartei, in die Regierung einzutreten, geſchaffene Lage. Wie
aus gut informierter Quelle verlautet, hat der Miniſterrat
be=
ſchloſſen, die Kroatiſche Bauernpartei aufzufordern, die ihr
an=
gebotenen drei Miniſterplätze bis zum Zuſammentritt der
Skup=
tſchina zu beſetzen. Sollte die Kroatiſche Bauernpartei auf ihrer
Weigerung beharren, ſo wird das Kabinett Davidowitſch ſeine
Demiſſion einreichen. Die Skuptſchina wird am 11. Oktober
zu=
ſammentreten.
Der amerikaniſche Boiſchafter in Paris.
New York, 3. Okt. (Europapreß.) Aus Waſhington wird
gemeldet, daß der amerikaniſche Botſchafter in Paris, Harrick,
der ſich gegenwärtig auf Urlaub in den Vereinigten Staaten
be=
findet, erſt nach den Präſidentenwahlen im November nach Paris
zurückkehren wird und natürlich nur in dem Falle, wenn Coolidge
wieder gewählt wird. Bis dahin wird der Botſchafter durch den
amerikaniſchen Geſchäftsträger vertreten werden.
Ooungs Vorſtellungen bei der Repko.
TU. Paris, 3. Okt. Der Reparationsagent für die
Repa=
rationszahlungen hat die Reparationskommiſſion gebeten, einige
Tage mit der zweiten Feſtſtellung über die Ausführung des
Lon=
doner Protokolls, die am 6. Oktober erfolgen ſoll, zu warten.
Young begründete ſein Erſuchen damit, daß die verſchiedenen
Maßnahmen, wie insbeſondere die Gründung der neuen
Reichs=
bank, der Eiſenbahngeſellſchaft ſowie die Einſetzung der von dem
Dawesplan vorgeſehenen Kontroll= und Vollziehungskommiſſion
noch nicht vor ſich gehen konnte.
Die Reparationskommiſſion hat heute Nachmittag auf den
bekannten Antrag Owen Youngs beſchloſſen, die zweite
Feſtſtel=
lung in Ausführung des Londoner Protokolls erſt am 13. Oktober
vorzunehmen.
Das Genfer Protokoll.
England und Belgien haben noch nicht unterzeichnet.
Genf, 3. Okt. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter der
Havasagentur meldet: Es iſt bekannt, daß die britiſche
Dele=
gation erklärt hat, daß ſie das Sicherheitsprotokoll der ernſten
Prüfung ihrer Regierung empfehlen, wird, daß ſie aber das
Protokoll nicht unterzeichnet hat. Es wird verſichert, daß Lord
Parmoor geſtern bei ſeiner Regierung telegraphiſch um die
Er=
mächtigung erſucht hat, das Dokument zu unterzeichnen, ehe er
Genf verläßt. — Der Genfer Temps=Berichterſtatter ſcheint zu
zweifeln, daß dies der Fall ſein werde, denn die britiſche
Re=
gierung wolle es ſelbſt unterzeichnen, vorher aber eine
Verſtän=
digung mit den Dominions erzielen.
Auch Hymans=Belgien hat das Protokoll nicht unterzeichnet.
Er erklärte, daß Belgien unterzeichnen werde, vorher aber wolle
er das Protokoll dem Miniſterrat vorlegen und perſönliche
Auf=
klärungen geben. Die Unterzeichnung durch Belgien ſei nicht
zweifelhaft.
Die Unterzeichnung des Genfer Protokolls
durch Japan fraglich?
TU. New York, 3. Okt. New York Times melden aus
Tokio, daß die Unterzeichnung des Genfer
Proto=
kolls durch Japan unſicher geworden ſei, da der
Text nach der Anſicht des Auswärtigen Amtes Unklarheiten
auf=
weiſe. Die japaniſche Regierung wünſche vor
allen Dingen nicht, daß die
Auswanderungs=
frage dem Völkerbund überlaſſen werde. Im
Gegenſatz hierzu ſteht allerdings die allgemeine Befriedigung der
japaniſchen Preſſe über das Protokoll.
Die Vorbereitungen zur Abrüſiungskonferenz.
Genf, 3. Okt. (Wolff.) Der Völkerbund verhandelte in
einer Geheimſitzung über das Projekt von Beneſch betreffend die
Vorbereitungsarbeiten für die internionale
Abrüſtungs=
konferenz und die in Art. 12 des Protokolls vorgeſehenen
Vorbereitungen etwaiger wirtſchaftlicher und
finanzieller Sanktionen. Nach dieſem Projekt behält
der Rat die volle Leitung aller dieſer Arbeiten in ſeiner Hand;
um ſie jedoch zu beſchleunigen, ernennt er ein beſonders
zehn=
gliedriges Komitee, in dem jedes Ratsmitglied vertreten iſt, und
das außerhalb der Ratstagung zuſammentritt. Die erſte Tagung
dieſes Komitees findet bereits im November in Genf ſtatt. Am
9. Februar beginnt die ordentliche Ratstagung und zwar
diesmal in Rom. Nach dem Projekt Beneſch wird außerdem eine
temporäre, gemiſchte Kommiſſion für die
Abrüſtungsbeſchränkun=
gen neu organiſiert; ſie ſoll 10 Vertreter der Mitgliedſtaaten des
Rats, Sachverſtändige der wirtſchaftlichen und finanziellen
Tranſit=
kommiſſion des Völkerbundes und Vertreter der internationalen
Arbeitsorganiſation enthalten. Die in einer Reſolution der
Ver=
ſammlung aufgeworfene Frage der Heranziehung von
Sachverſtändigen aus Staaten, die nicht dem Völkerbund
angehören, ſoll in der Dezembertagung des Rats erörtert werden.
Das Echo in der franzöſiſchen Preſſe.
TU. Paris, 3. Okt. Die Regierungspreſſe bringt neue
Abhandlungen über das Genfer Protokoll. Die Helden des
Tages ſind Briand und Boncourt, denen die Blätter neue
Ruhmeskränze flechten. Die Oppoſitionspreſſe, beſonders der
Eclair, proteſtiert gegen dieſe Uebertreibung und den
ſelbſtbe=
wußten Ton, der von Briand in ſeiner Genfer Anſprache
ange=
ſchlagen wurde. Der Gaulois ſchreibt: Tatſächlich iſt
das in Genf vollbrachte Werk rein theoretiſch.
Es iſt ein Appell an die internationale
Solida=
rität. So ergreifend er auch ſein mag, ſo ergibt
ſich keineswegs daraus daß er von allen gehört
zuwerden braucht. Der Pakt, dem keine Nation ihre
Zu=
ſtimmung zu verſagen wagt, verdammt zunächſt den Krieg. Er
gewährleiſtet, daß der Verbrecher in contumadiam abgeurteilt
wird. Dies iſt aber keine Garantie dafür, daß man ihn am
Kragen packt. Dazu kommt, daß die lohalen Nationen, die
even=
tuell einen Angreifer züchtigen könnten, vorerſt abrüſten müſſen.
Wenn wir uns auch über die Tragweite des Protokolls keinen
Slluſionen hingeben wollen, ſo muß doch andererſeits ſein
gro=
ßer moraliſcher Wert anerkannt werden. Es bedeutet eine
intereſſante Evolution und eine
beachtens=
werte Etappe auf dem langen und ſchwierigen
Wege der zum Frieden führt.
Nationalismus und Internationalismus in der Muſik und
be=
leuchtete an der Hand der abendländiſchen zweitauſendjährigen
Entwicklung das Wechſelſpiel beider Erſcheinungen und die in
der Geſchichte oft verhängnisvollen Folgen chauviniſtiſcher
Abſon=
derung, die regelmäßig ein Erſtarren zur Folge hatte, während
ein geſunder Nationalismus, der ſich den Vorzügen und
Errun=
genſchaften anderer Nationen nicht engherzig verſchließt, oft
be=
deutſame Höhepunkte erreicht.
Von beſonderem Intereſſe waren die beiden Konzerte, die
weſentlich älterer Muſik dienten. Ohne auf Einzelheiten
ein=
gehen zu wollen, ſei der ſtarke künſtleriſche Eindruck zweier
um=
fangreicher Motetten des alten niederländiſchen Meiſters
Jas=
quin Despres (um 1500) hervorgehoben. Dieſe unendlich
ſchwie=
rigen Geſänge wurden vom Münſterchor vorzüglich tonrein
vor=
getragen, allerdings allzuſehr ins Dramatiſche hinein geſteigert.
Dieſer Stil war beſſer angebracht bei einer Weihnachtsmotette
von Joh. Ludwig Bach, dem Meininger Vetter und Zeitgenoſſen
von Johann Sebaſtian. Zwei neugefundene Sopran=Solokantaten
von Dietrich Buxtehude und die herrliche Alt=Kantate von Bachs
Oheim Joh. Chriſtoph: „Ach, daß ich Waſſers genug hätte”
er=
klangen ebenfalls in dem geiſtlichen Konzert im Münſter. In der
letzteren erwies Maria Philippi, die auch in Darmſtadt
unver=
geſſene große Künſtlerin, daß ſie trotz ſchneeweißen Haares noch
im Vollbeſitz ihrer herrlich weichen Stimme und ihrer
bedeuten=
den Geſangs= und Ausdruckskunſt ſich befindet.
In dem Kammermuſikkonzert intereſſierten neben alten
Tän=
zen, die auf dem Cembalo geſpielt wurden, 10 altdeutſche Lieder
von Ludwig Senfl, denen die Madrigalvereinigung Baſel
ſtärk=
ſten Erfolg errang. Die Auswahl der Kammermuſikwerke von
Albicaſtro, Scheiffelhut und Sammartini war ebenfalls ſehr
glück=
lich. Von neueren Baſeler Komponiſten kamen der vor wenigen
Jahren verſtorbene Hans Huber, ferner Frank Martin und
Rudolf Moſer mit beſtem Erfolg zu Gehör.
Die Macht des Kunſtwerks.
Goethe erzählt einmal in „Dichtung und Wahrheit”, daß er von
dern hinweg auf die Straße gekommen ſei und hier alle Eindrücke
ſoeben erlebten Kunſt wiedergefunden habe. Er ſah in die Natur
e Fyrmen, die Stimmung, die Wirkung der ſoeben geſehenen Werke
tein.” Mit dieſer Bemerkung leitet Dr. Saſcha Schwabacher einen
nſinnigen Aufſatz über die „Wandlung des Lebens durch die Kunſt
n, der im jetzt erſchienenen Oktober=Doppelheft der Darmſtädter
Kunſt=
tſchrift „Deutſche Kunſt und Dekoration” (Verlagsauſtalt
exander Koch) enthalten iſt. Darin iſt in ſehr feiner Weiſe
ausge=
hrt, wie unſer ganzes Weltbild fortwährend von den Kunſtwerken.
denen wir umgeben ſind, beeinflußt wird. Dieſe Einwickung iſt
ungeahnter Mächtigkeit und Tiefe. Die Kunſt, und zwar gerade
die bildende Kunſt, wirkt unabläſſig auf unſere Weltanſchauung, auf
Körperkultur, Lebensgefühl, Lebensſtil, auf Farbe und Form der
Innen=
räume, ja auf die entlegenſten Dinge unſeres Innern überhaupt ein.
Das wichtige Ergebnis der ſehr einleuchtenden Unterſuchungen iſt aber
nicht nur ein Zuwachs an theoretiſcher Einſicht, ſondern es eröffnet ſich
wie ſehr wir es in der Hand haben, unſerem Leben wohltätige Kräfte
zuzuführen, indem wir uns ſtändig mit guter, gewählter Kunſt in
Füh=
lung halten. Wenn die Kunſtwerke, mit denen wir umgehen,
unaus=
weichlich unſer Leben beſtimmen, dann tun wir gut daran, nur mit
ſolchen Kunſtwerken umzugehen, die uns zu tieferen, ſtärkeren, edleren
Menſchen zu machen geeignet ſind.
Die Geſinnung, die ſich hier ausſpricht, nämlich, daß Kunſt und
Leben in innigſter Wechſelwirkung ſtehen, beſtimmt bekanntlich das
geſamte Wirken des genannten Kunſtverlags. Sie ſpricht ſich auch in
allen übrigen Gaben des Oktoberheftes der „Deutſchen Kunſt und
Deko=
ration” aus. Die Malerei, die Plaſtik, der vornehme Wohnbau, die
Innenausſtattung, Keramik, Glasarbeiten, Stickereien — all dieſes ver
ſchiedene Material, in dem Lebendiges geform auftritt, findet ſich
in verſchwenderiſcher Fülle hier zuſammen.
So berichtet ein feſſelnd geſchriebener Aufſatz von Dr. Kurt Pfiſter
über die neueſte Ausſtellung der „Münchmer Neuen Sezeſſion” Man
ſieht teils farbige, teils ſchwarz=weiße Abbildungen nach Gemälden von
Caſpar, Kanoldt, Heß, Püttner, Schrimpf, Eberz, Unold, Menſe,
Feld=
bauer, Schülein und vielen anderen. Die Plaſtik iſt vertreten durch
Arbeiten von dem ſtarken Lutſchansky; ſie wird interpretiert von dem
zartſinnigen Eugen Zak. Ein entzückendes Stück Architektur iſt
das Hamburger Stadtwohnhaus, das Erich Elingius erbaut hat; ſein
Innenausbau, von Profeſſor Eduard Pfeiffer (München)
geſchaf=
fen, zählt zu den vornehmſten Leiſtungen der neuzeitlichen und doch)
von einer heimlichen Barocklinie durchdrungenen Naumkunſt. Die
un=
übertreffliche keramiſche Kunſt des neuen Wien hat in den
Arbeiten von Dina Kuhn eine vollwertige Vertretung gefunden.
Eben=
falls aus Wien ſtammen die phantaſtiſch=ſpieleriſchen Glasbläſerarbeiten
der kunſtgewerblichen Werkſtätte „Bimini”. Die koſtbaren
Sticke=
reien, die duftig=zarten Tüllarbeiten von Marian Stoll (Ox
ford) und Tilli Lorch (Frankfurt) zeugen von einer bewunderungswürdi
gen techniſchen und geſchmacklichen Vollendung. Ueber die Abbildungen
ſelbſt (die ſich ſamt farbigen und Sepiaton=Beilagen auf über 100
be=
laufen) iſt nur ein Wort zu ſagen: ſie ſtellen das Vollendetſte dar, was
gegenwärtig an Neproduktionskunſt in deutſchen Zeitſchriften geleiſter
wird. An Saftigkeit des Tones, an Naumtiefe, an Zartheit und Fülle
der Abtönungen, an ſinnlichem Klang und Reiz werden ſie nirgends
überboten. Dieſes Oktober=Novemberheft, das den 28. Jahrgang ein
leitet, iſt ein Triumph deutſcher Zeitſchriften=Ausſtattung; der alte Ruf
der Verlagsanſtalt Alexander Koch, ſtets vom Guten das Beſte zu leiſten,
findet hier wieder eine glänzende Beſtätigung
Daneben öffnet ſich im textlichen Teil des Heftes eine Fund
grube für Kunſt= und Lebenseinſichten der verſchiedenſten und frucht
barſten Art. Der Herausgeber ſelbſt, Hofrat Dr. Alexander Koch, wirf
ſein gewichtiges Wort in die Wagſchale, um endlich einer zeitgemäßen
Kunſterziehung in den Schulen den Weg zu öffnen.
Be=
denkt man, daß das Heft annähernd 20 größere und kleinere Aufſätze
aus beſten Federn enthält, bedenkt man, daß hier nicht nur dürre
Theorie, ſondern tüchtiges Lebenswiſſen vor erfahrenen Fach=
leuten ausgebreitet wird, ſo kann man ermeſſen, welch eine Fülle
wohl=
tätiger Anregungen hier nicht nur von der Kunſtanſchauung, ſondern
auch vom Worte ausgeht. Hier blüht — das kann man ohne
Ueber=
treibung ſagen — deutſches Kunſt= und Geiſtesleben noch mit voller,
ungebrochener Schönheit. Das Durchwandern dieſes Heftes der „
Deut=
ſchen Kunſt und Dekoration” iſt kein bloßer Zuwachs an Wiſſen und
Anſchauung, es iſt geradezu eine Feierſtunde. Das Doppelheft koſtet im
Einzelbezug 4,50 Mk. (im Abonnement vierteljährlich 3 Hefte 6 Mk.).
Erhältlich durch alle größeren Buchhandlungen, ſowie auch durch die
Verlagsanſtalt Alexander Koch G.m.b.H., Darmſtadt.
Bühnenchronik.
Schauſpielhaus Köln. Am 18. Oktober d. J. findet
die Erſtaufführung von Arthur Schnitzlers „Komödie der
Ver=
führung” ſtatt unter der Regie von Guſtav Hartung. Die
Büh=
nenbilder ſtammen von T. C. Pilartz.
* Die Feuervendetta. Ein furchtbarer Fall von Vendetta
wird aus Sardinien berichtet. Ein 20jähriger Schäfer wurde von
ſeinen Feinden aus Saſſari entführt. Sie ſchleppten ihn in die
Berge an einen einſamen Ort, ſchloſſen ihn in eine Holzhütte und
zündeten dieſe an. Als die Carabinieri, die die Gegend auf der
Suche nach dem entführten Schäfer durchſtreiften, an den Ort
kamen, ſahen ſie die Hütte in Flammen und hörten herzzereißende
Schreie des Unglücklichen. Als ſie ſich aber näherten, empfing ſie
Gewehrfeuer aus dem umgebenden Gebüſch, ſo daß ſie nicht eher
an die Hütte herankommen konnten, als die Tragödie zu Ende
war. Sie fanden nur noch den völlig verkohlten Körper des
Schäfers.
* Eulen zum Kampf gegen Natten. Auf Lord Howe Jsland,
einer Inſel, die etwa 600 Kilometer nordöſtlich von Sidney
liegt, hat man jetzt ein Anzahl Eulen eingeführt, um die Natten
zu vernichten, die das Land zu einer Wüſte zu machen drohen.
Bis zum Jahre 1919 gab es auf der Inſel nicht eine einzige
Ratte. Da ankerte ein Schiff an ſeiner Küſte und ein Teil der
Ladung wurde an Land geſchafft, um das Schiff zu erleichtern.
Mit dieſer Ladung ſind nun, wie man annimimt, die Ratten auf
die Inſel gekommen. Sie vermehrten ſich außerordentlich ſchnell
und zerſtörten nicht nur die Palmenfaat, ſondern vernichteten
auch vollſtändig die inſektenfreſſenden Vögel, indem ſie die Eier
und jungen Neſtlinge fraßen. In der Folge nahmen die Inſekten
außerordentlich zu, und alle Früchte litten ſchwer. Man wandte
ſich an die Beamten des Auſtraliſchen Muſeums in Sidney, um
ein Mittel zur Vernichtung der Ratten zu erhalten, und dieſe
gaben den Rat, Eulen einzuführen. Es wird berichtet, daß die
Eulen ihre Aufgabe ſehr gut erfüllen und den Ratten
wahrſchein=
lich den Garaus machen werden.
Seite 4.
* Das wirtſchaftliche Privileg
Elſaß=Lothringens.
Von
Senator Dr. Nöldeke, Hamburg.
In Paris hat die Konferenz über einen
deutſch=franzöſiſchen Handelsvertrag
begon=
nen. Die nachfolgenden Ausführungen
be=
handeln einen beſonders wichtigen Punkt
der dabei zu erörternden Probleme.
Die Schriftleitung.
Die wirtſchaftlichen Verhandlungen der Reichsregierung mit
Frankreich werden ſich zum guten Teil um das Privileg drehen,
das der Verſailler Vertrag Elſaß und Lothringen hinſichtlich
ſeiner Ausfuhr nach Deutſchland einräumt. Nach den Artikeln
68 und 268 des Vertrages ſollen während eines Zeitraums von
fünf Jahren nach dem Inkrafttreten des Vertrages die Rohſtoffe
oder Fertigerzeugniſſe, die aus den uns von Frankreich geraubten
Gebieten ſtammen und aus ihnen ausgeführt werden, bei
Ein=
gang in das deutſche Zollgebiet volle Zollfreiheit genießen. Die
franzöſiſche Regierung ſoll alljährlich durch einen der deutſchen
Regierung mitzuteilenden Beſchluß die Art und Menge der
Er=
zeugniſſe feſtſetzen, welche dieſe Befreiung genießen. Die
Men=
gen jedes Erzeugniſſes, die ſo jährlich nach Deutſchland geſandt
werden können, dürfen den Jahresdurchſchnitt der im Laufe der
Jahre 1911 bis 1913 verſandten Menge nicht überſchreiten.
Außerdem iſt Deutſchland noch die Verpflichtung auferlegt
wor=
den, während der genannten fünf Jahre Garne, Gewebe und
andere Spinnſtoffe oder Geſpinſtwaren aller Art und in jedem
Zuſtande, die aus Deutſchland nach Elſaß=Lothringen gehen, um
dort irgend einem Veredelungsverfahren, wie Bleichen, Färben,
Bedrucken, Merzeriſieren, Zwirnen oder Appretieren unterworfen
zu werden, frei aus Deutſchland ausgehen und frei von allen
Zöllen und anderen Abgaben, einſchließlich der inneren Steuern,
nach Deutſchland wieder eingehen zu laſſen.
Dieſes an Elſaß=Lothringen gewährte Privileg beweiſt
deut=
licher als anderes, daß Elſaß=Lothringen im Laufe der faſt
fünf=
zig Jahre, in denen es wieder mit ſeinem alten Mutterlande
ver=
bunden war, zu einem wirtſchaftlichen Teile Deutſchlands
gewor=
den iſt, daß ſeine wirtſchaftlichen Beziehungen nach Deutſchland
und nicht nach Frankreich gehen, daß die Wirtſchaftsgrenze
zwi=
ſchen Deutſchland und Frankreich nicht am Rhein, ſondern an den
Vogeſen und an der Maas liegt. Bei der Ausarbeitung des
Ge=
waltvertrages hat man damit gerechnet, daß ſich dieſe
Verhält=
niſſe in einer Zeit von fünf Jahren umſtellen werden, daß Elſaß=
Lothringen in dieſem Zeitraum ſich auch wirtſchaftlich von
Deutſchland emanzipieren und den Anſchluß an Frankreich
fin=
den werde. Vorſorglich hat man aber in Artikel 280 des
Ver=
trages beſtimmt, daß dieſe Verpflichtung Deutſchlands nicht nach
Ablauf des fünfjährigen Zeitraums erlöſchen ſolle, falls der Rat
des Völkerbundes ſpäteſtens zwölf Monate vor Ablauf dieſer
Friſt entſcheidet, daß die Verpflichtung mit oder ohne Abänderung
für einen weiteren Zeitraum aufrecht erhalten bleibe.
Darüber, daß die wirtſchaftliche Umſtellung Elſaß=
Lothrin=
gens in dieſer Zeit nicht erfolgt iſt, beſteht kein Zweifel. Das
geht nicht nur aus den Aeußerungen der elſaß=lothringiſchen
Preſſe, ſondern beſonders auch aus Erklärungen des
lothringi=
ſchen Großinduſtriellen de Wendel und des Fabrikanten
Herren=
ſchmidt, des Vorſitzenden der Straßburger Handelskammer,
her=
vor, der ſchon während der deutſchen Herrſchaft als beſonderer
Franzoſenfreund bekannt war und jetzt in törichten Ausfällen
auf Deutſchland unbedingt das Fortbeſtehen des Privilegs über
den Januar 1925 hinaus fordert. Eine ſolche Forderung iſt heute
ganz unbegrundet. Sie hätte vor einem Jahre erhoben und von
Samstag, den 4. Oktober 1924.
der franzöſiſchen Negierung zu einem Antrage an den Nat des
Völkerbundes gemacht werden müſſen. Die nationaliſtiſche Preſſe
Frankreichs iſt merkwürdigerweiſe erſt jetzt auf das Unterbleiben
einer ſolchen Aktion aufmerkſam geworden. Sie macht ihrem
Schutzheiligen Poincaré heftige Vorwürſe daraus, daß er vor
dem 10. Januar 1924 nicht einen entſprechenden Antrag beim
Rate des Völkerbundes geſtellt habe. Es iſt höchſt
unwahrſchein=
lich, daß Poincaré und ſein Miniſterium, die alles getan haben,
um Deutſchlands Laſten aus dem Verſailler Vertrag noch weiter
zu erſchweren und namentlich ihre zeitliche Dauer zu verlängern,
ſich hier einer einfachen Verſäumnis ſchuldig gemacht und den
Ablauf der Friſt überſehen haben. Viel näher liegt es, daß man
bei den Mitgliedern des Völkerbundsrates ſondiert hat und dort,
insbeſondere bei England, auf keine Gegenliebe geſtoßen iſt.
Denn England macht auch jetzt energiſche Verſuche, eine
Verlän=
gerung der Geltung des Privilegs zu verhindern. Um einer
Nie=
derlage im Rate des Völkerbundes zu entgehen, hat Frankreich es
deshalb wohl unterlaſſen, dieſe Frage damals offiziell
anzu=
ſchneiden.
So iſt die neue Regelung der elſaß=lothringiſchen Ausfuhr
zu einem ſtarken Mittel in unſerer Hand geworden. Es iſt zu
billigen, daß dieſes Mittel nicht ſchon auf der Londoner Konferenz
ausgeſpielt worden iſt, ſo ſehr dieſes auch von Frankreich erſtrebt
wurde. An ſich haben wir gar keine Veranlaſſung, die wirkliche
Sachlage dadurch zu verſchieben, daß wir in wirtſchaftlicher
Be=
ziehung eine Trennung zwiſchen Elſaß=Lothringen und dem
übrigen Frankreich vornehmen. Unſere geſamten Intereſſen
ſpre=
chen vielmehr für das Gegenteil. Wie wir aus guter Quelle
wiſſen, ſind die deutſchen Verbraucher durch die Ausnutzung
die=
ſes Privilegs ſtark betrogen worden. So wurde zum Beiſpiel in
den Mülhäuſer und Markircher Appreturen billigſte und
minder=
wertigſte Webware aus Roubaix verarbeitet und mit dem
Stem=
pel und Urſprungszeugniſſe der Colmarer Handelskammer als
elſäſſiſche Ware nach Deutſchland ausgeführt. Uind der Rotwein,
der mit amtlichem Zeugnis als elſäſſiſcher Wein nach Deutſchland
kommt, iſt zum größten Teil in Südfrankreich und Algerien
ge=
wachſen. Aehnliche Beiſpiele laſſen ſich in Menge auch aus
ande=
ren Gebieten anführen.
Wenn Deutſchland bei den bevorſtehenden Verhandlungen in
bezug auf dieſes elſaß=lothringiſche Privileg irgendwelche
Kon=
zeſſionen machen ſoll, ſo müſſen nicht nur Sicherungen gegen
ſolche Betrügereien getroffen werden, ſondern die franzöſiſche
Regierung muß uns auch in anderen Fragen, ganz bedeutend
entgegenkommen. Der Trumpf, den wir in der Hand haben, iſt
ein großer, beſonders auch deshalb, weil Deutſchland an dem
Fortbeſtand dieſes uns aufgezwungenen Privilegs nicht das
ge=
ringſte Intereſſe, wohl aber ein erhebliches an ſeinem
Verſchwin=
den hat.
Amneſtie für in Abweſenheit Verurteiſte.
Koblenz, 3. Okt. Die von dem franzöſiſchen Militärgericht
in Abweſenheit verurteilten Perſonen, die die Amneſtie des
Lon=
doner Abkommens für ſich beanſpruchen, können ſich ſchriftlich
an die deutſche Abordnung in Koblenz=Caſtor, Pfaffenſtraße 26,
wenden. In der Eingabe iſt die Urſache der Beſtrafung, das in
Frage kommende Militärgericht und der Tag des Urteils
anzu=
geben. Die deutſche Abordnung wird dem Antragſteller über die
Stellungnahme der franzöſiſchen Militärbehörde Nachricht
zukom=
men laſſen. Perſonen, die das beſetzte Gebiet verlaſſen haben,
weil ſie bei den genannten Behörden im Verdacht einer ſtrafbaren
Handlung ſtehen und im Ungewiſſen ſind, ob ein Strafverfahren
der Beſatzung gegen ſie ſchwebt, oder ob ſie ſich im Falle der
Rückkehr einer ſolchen ausſetzen, können gleichfalls die
Vermitt=
lung der Abordnung beanſpruchen. Der gleiche Weg ſteht
natür=
lich auch Perſonen offen, die ſich in gleicher Ungewißheit befinden,
jedoch im beſetzten Gebiet verblieben ſind.
Der geringe Ernteausfall.
Rechtzeitige Auslandskäufe ſollen getätigt werden.
Berlin, 3. Okt. Wie mitgeteilt wird, erklärte der Vertreter
des Reichsernährungsminiſteriums im Hinblick auf übertriebene
Zeitungsnachrichten über den Ausfall der bisherigen Ernte, daß
ſich der Ausfall, gegenüber dem Vorjahre auf höchſtens 20 Proz.
ſtellen werde. Die Wiedereinführung der Brotkarte ſei ſeitens
der zuſtändigen Stellen noch niemals in Erwägung gezogen
wor=
den. Den Ausfall der bisherigen Ernte zahlenmäßig zu belegen,
ſei heute noch unmöglich, weil der Ausdruſch kaum begonnen
habe. Einen erheblichen Anteil an dem bisherigen Minderertrag
hätten insbeſondere Weſtfalen und Süddeutſchland, während die
öſtlichen Gegenden, Deutſchlands Kornkammern, eine günſtige
Roggenernte aufzuweiſen hätten. Das
Reichsernährungsmini=
ſterium habe dem Minderertrag dadurch bereits Rechnung
ge=
tragen, daß rechtzeitige Auslandskäufe getätigt wurden, die in
der nächſten Woche hereinkommen würden. Das
Reichseiſen=
bahnminiſterium hat bereits Vorſorge getroffen, daß die aus dem
Ausland eingehenden Mengen den durch den Ausfall bedrohten
Landesteilen möglichſt direkt zugeführt werden.
Die Einheitskurzſchrift.
Berlin, 3. Okt. Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt:
Das Reichskabinett ſtellte in ſeiner heutigen Sitzung mit
Befrie=
digung das Zuſtandekommen der Einheitskurzſchrift feſt und
er=
ſuchte die Reichsreſſorts, der alsbaldigen Verwendung der
Kurz=
ſchrift in ihren Geſchäftsbezirken näherzutreten. Das Miniſterium
des Innern wurde erſucht, im Einvernehmen mit dem
Spar=
kommiſſar das zur Einführung der Einheitskurzſchrift vom
Standpunkt der Verbilligung und Vereinfachung der Verwaltung
Erforderliche zu veranlaſſen und zur Erleichterung der
einheit=
lichen Duchführung Richtlinien aufzuſtellen.
Der Abg. Geisler klagt gegen Schwarzrotgold
In einer Mitteilung der Vereinigten Vaterländiſchen
Ver=
bände heißt es: Die demokratiſche und die ſozialdemokratiſche
Preſſe veröffentlicht einen offenen Brief des Bundesvorſitzenden
des Reichsbanner Schwarzrotgold, Oberpräſidenten Hörſing in
Magdeburg, an das geſchäftsführende Mitglied des Präſidiums
der Vaterländiſchen Verbände, Abgeordneten Geisler. Hörſing
nennt darin den Abgeordneten Geisler einen bewußten „
Ver=
leumder und Ehrabſchneider”. Zur gerichtlichen Feſtſtellung des
Charakters des Reichsbanners hat der Abgeordnete Geisler auf
Grund der gegen ihn gerichteten Beleidigungen gegen Hörſing
eine Klage eingeleitet.
Dr. Schacht und Or. Luther auf der Rückreiſe.
Berlin, 3. Okt. Der Reichsfinanzminiſter und der
Reichs=
bankpräſident befinden ſich auf der Rückreiſe von London. Dr.
Schacht trifft heute abend in Berlin wieder ein. Er wird die
morgige außerordentliche Generalverſammlung der Reichsbank
leiten, auf deren Tagesordnungen die Ueberleitung der
Reichs=
bank in die neue Goldnotenbank ſteht. Reichsfinanzminiſter Dr.
Luther wird am Samstag früh in Berlin erwartet.
Berlin, 3. Okt. Reichsbankpräſident Dr. Schacht iſt heute
abend auf dem Bahnhof Zoologiſcher Garten angekommen. Er
begab ſich von der Bahn ſofort zu einer internen Beſprechung in
die Reichsbank.
Reichsfinanzminiſter Dry Luther hat unterwegs im Haag
Station gemacht, wo er in der deutſchen Botſchaft eine Beſp
ung über verſchiedene Finanzfragen hatte.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 226.
Seite 5.
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 4. Oktober.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
vom Sonntag, den 5., bis Sonntag, den 12. Oktober.
Großes Haus.
Sonntag: B 3. Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr: „Der
Frei=
ſchütz.” Preiſe 1—10 Mk.
Montag: Geſchloſſen.
Dienstag: A 3, a 1. Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr:
Erſt=
aufführung: „Die echten Sedemunds”, Drama von
E. Barlach. Preiſe 1—10 Mk.
Mittwoch: Geſchloſſen.
Donnerst.: C 2. Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr: „Der
Mas=
kenball”, Oper von Verdi. Preiſe 1—10 Mk.
Freitag: D 2. Anfang 7 Uhr, Ende 10½ Uhr: „Carmen.”
Preiſe 1—10 Mk.
Samstag: E 3, e 2. Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr: „Die
echten Sedemunds.” Preiſe 1—10 Mk.
Sonntag: K 2. Anfang 7 Uhr, Ende 10½ Uhr: „Leben
Edu=
ards II. von England.” Preiſe 1—10 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag: Zuſatzmiete IX (— G2). Anfang 7½ Uhr, Ende
9½ Uhr: „Der Floh im Panzerhaus”,
Schickſals=
groteske von Forſter=Larrinaga. Preiſe 0,80—4 Mk.
Montag: Geſchloſſen.
Dienstag: Geſchloſſen.
Mittwoch: Zuſatzmiete II (2). Anfang 7½ Uhr, Ende nach
10 Uhr: „Die heimliche Ehe.” Preiſe 1—5 Mk.
Donnerst.: Zuſatzmiete V (1). Anfang 7½ Uhr, Ende 9½ Uhr:
„Der Floh im Panzerhaus.” Preiſe 0,80—4 Mk.
Freitag: Anfang 7½ Uhr, Ende nach 9 Uhr: 1.
Kammermuſik=
abend des Schnurrbuſch=Quartetts (Brahms und
Bruckner). Preiſe 1, 2, 3 Mk.
Samstag: Anfang 8 Uhr, Ende 9½ Uhr: 1. Sonderkonzert des
Muſikvereins. Soliſt: Edmund Weyns (Violine);
am Flügel: Joſef Noſenſtock. Preiſe 1—3,50 Mk.
Sonntag: 1. Vorſtellung der Sonntags=Fremdenmiete. Anfang
7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr: „Die Entführung aus
dem Serail.” Preiſe 1,20—6 Mk.
— Ernannt wurden: am 15. Auguſt der Schulamtsanwärter Karl
Böhler aus Wohnsheim zum Lehrer an der Volksſchule zu
Gumbs=
heim, Kreis Alzey, und der Schulamtsanwärter Ludwig Hörlein
aus Flonheim zum Lehrer an der Volksſchule zu Alzeh; am 3. Sept.:
der Lehrer Georg Hoffmann zu Weiſenau, Kreis Mainz, zum
hauptamtlichen Fortbildungsſchullehrer an der Fortbildungsſchule
da=
ſelbſt, und der Lehrer Johannes Tronſer zu Mainz zum
hauptamt=
lichen Fortbildungsſchullehrer an der Fortbildungsſchule daſelbſt — die
beiden mit Wirkung vom 1. April 1924 ab; am 9. Sept.: der Lehrer
Ludwig Nehrbaß zu Mainz mit Wirkung vom 1. April d. Js. ab
zum hauptamtlichen Fortbildungsſchullehrer an der Fortbildungsſchule
daſelbſt. — Am 20. Sept. d. Js. wurde der Brückenaufſeherpraktikant
Ludwig Huth aus Gernsheim vom 1. Auguſt 1924 an zum
Brücken=
aufſeher an der fliegenden Brücke bei Oppenheim ernannt. Am 23.
September wurden der Sekretär der Oberförſterei Feldkrücken Heinrich
Bing zu Schotten in gleicher Dienſteigenſchaft vom 1. Oktober 1924
an i die Oberförſterei Schotten und der Kanzleiaſſiſtent der
Ober=
förſterei Treis a. d. L. Heinrich Seipp zu Treis a. d. L. in gleicher
Dienſteigenſchaft vom 1. Oktober 1924 an in die Oberförſterei
Schiffen=
berg verſetzt; der Förſter Ludwig Freund zu Babenhauſen zum
Förſter der Forſtwartei Babenhauſen=Oſt, Oberförſterei Babenhauſen,
der Förſter Karl Kopp zu Bürgel zum Förſter der Forſtwartei
Offenbach I, Oberförſterei Offenbach, und der Kommunalforſtwart Hch.
Neuß zu Wetterfeld zum Förſter der Forſtwartei Laubach II,
Ober=
förſterei Laubach, ernannt, vom 1. Oktober 1924 ab. — Ferner wurde
der Vermeſſungsrat Georg Nußbickel zu Bingen am 24. September
1924 vom 1. Dezember d. Js. ab in den Ruheſtand verſetzt und der
Vermeſſungsrat Philipp Schmidt zu Darmſtadt tritt am 1. Oktober
1924 auf Grund des Artikels 1 des Heſſiſchen Perſonalabbaugeſetzes vom
19. Dezember 1923 in Verbindung mit Artikel 3 der
Perſonalabbau=
verordnung des Reichs vom 27. Okt. 1923 in den einſtweiligen Ruheſtand.
— Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an
der Volksſchule zu Altenburg, Kreis Alsfeld. Dienſtwohnung iſt
vorhanden, aber zurzeit noch nicht frei.
— Landtagswahl. Bekanntlich findet am 16. November I. J. die
Wahl zum heſſiſchen Landtag ſtatt. Es liegt im Intereſſe jedes
Wahl=
berechtigten, wenn er ſich ſchon jetzt verläſſigt, daß er in der bei dem
Herrn Oberbürgermeiſter für den Zweck der Aufſtellung der
Abſtim=
mungsliſten geführten Wählerkartenſammlung enthalten iſt.
Ins=
beſondere iſt dies für diefenigen Perſonen von Wichtigkeit, die ſeit der
letzten Wahl (im Mai d. J.) das wahlfähige Alter erreicht haben. Allen
Landtagswählern und Wählerinnen wird daher dringend empfohlen, ſich
im Stadthaus, Rheinſtraße, Zimmer 23, zu vergewiſſern, ob für ſie eine
Wahlkarte vorhanden iſt.
— Das Schloßmuſeum iſt geöffnet: Samstag nachmittags; Führung
halb 4 Uhr und 4 Uhr, Sonntag vormittags; Führung 10 Uhr, halb 11
und 11 Uhr.
* Freiflüge der Heſſenflieger. Auf folgende Nummern der
Eintrittskarten entfallen Freiflüge: Rote Eintrittskarten (
Sonn=
tag, den 28. Sept.): Nr. 281, 389, 878, 1136, 1265, 1765, 1892,
2134, 2939, 2974, 3184, 3334, 3560, 4687; grüne Eintrittskarten
(Montag, den 29. Sept.): Nr. 317, 367, 871, 873, 988, 1074, 1271,
1322, 1387, 1662; gelbe Eintrittskarten (Dienstag, 30. Sept.);
Nr. 59, 251, 294, 872, 937, 1049. Die Flugſcheine ſind in der
Geſchäftsſtelle, Hügelſtraße 59, in der Zeit von 9—12 Uhr vorm.
und 3—5 Uhr nachm. abzuholen.
T Weiteres Steigen der Lebenshaltungskoſten. Der
Lebenshaltungs=
index der Induſtrie= und H.endelszeitung erfuhr in der Woche vom 27.
September bis 3. Oktober eine Steigerung von 118,4 auf 119,8, alſo um
1,3 Prozent. Neben der Steigerung der Mieten um 3,2 Prozent in der
Berechnungswoche iſt das Anziehen der Indexziffer wiederum vor allem
dem Steigen der Lebensmittelpreiſe zuzuſchreiben. Der Index der
Gruppe „Ernährungskoſten” ſtieg um 2,2 Prozent. Eine nicht
unerheb=
liche Senkung erfuhr die Gruppe „Heizung und Beleuchtung”, minus
4,5 Prozent. Weniger große Senkungen laſſen ſich in den Gruppen
„Häusliche Gebrauchsartikel”, minus 0,4, und „Bekleidung”, minus 0,1
Prozent, feſtſtellen.
— Lukasgemeinde. Montag, den 6. Oktober, abends 8 Uhr, bringen
die Mitglieder der Gemeindebühne im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17,
as neulich von ihnen mit gutem Erfolg hier aufgeführte ſatiriſche
Luſt=
viel „Die deutſchen Kleinſtädter” von Auguſt von Kotzebue noch einmal
zur Aufführung. Das Stück, in ſeiner Ausſtattung im Stile der
Bieder=
neierzeit, iſt voll köſtlichen Humors, der vortrefflich wiedergegeben wird.
die Wiederholung geſchieht, wie die erſte Aufführung, zum Beſten der
Zemeindenothilfe. Karten zu 0,50 Mk. und 0,75 Mk. ſind zu haben bei
Frau Müller, Hochſtraße 18 (Laden).
Ortsbriefzuſtellung. Die eingehenden Briefſendungen und
Zei=
tungen werden werktäglich in folgender Weiſe zugeſtellt: bei der
erſten Zuſtellung um 8.40 Uhr vorm. die nach 2.45 Uhr nachm. bis 6.30
vorm. eingegangenen Poſten, bei der zweiten Zuſtellung um 2.45 Uhr
nachm. die nach 7.45 Uhr vorm. bis 1.05 Uhr nachm. eingegangenen
Soſten. An Sonn= und Feiertagen findet eine Zuſtellung um 8 Uhr
vormittags ſtatt, ausgenommen am 2. Weihnacht3=, Oſter= und
Pfingſt=
feiertag.
— Preuß.=Süddeutſche Klafſenlotterie. Die Erneuerung der Loſe
zu der am 10. und 11. Oktober beginnenden erſten Klaſſe, muß
plan=
näßig ſieben Tage vor Beginn der Ziehung bei dem zuſtändigen
Ein=
nehmer erfolgen. Dieſe Friſt läuft heute abend ab, worauf
wir die Spieler aufmerkſam machen. Wer ſich daher das Anrecht auf
ſein Los wahren will, wird gut tun, dieſe Friſt, nicht zu verſäumen.
Dgs. Winterfahrplan. Am Sonntag, den 5. d8s. Mts., tritt auf den
Strecken der Reichsbahn und der Regie der Winterfahrplan in
raft. Mit gleichem Zeitpunkt werden die Bahnhofsuhren im beſetzten
ſebiet auf Weſteuropäiſche Zeit (11 Uhr W. E. Z. — 12 Uhr
M. E. Z.) geſtellt. Die ſoeben erſchienene „Fahrplanüberſicht”
es Darmſtädter Fahrplanbuchs hat die W. E. Z. aus praktiſchen
Grün=
den nicht aufgenommen, da das Wirtſchaftsleben des beſetzten Gebietes
ſich doch allein nach M. E. Z. richtet. Das diesmal achtſeitige
Fahr=
lanblatt iſt zum Preiſe von 15 Pfg. überall erhältlich. — Zu ergänzen
iſt, daß der neue Perſonenzug von Frankfurt nach Darmſtadt, dort ab
bends 10.26 Uhr, nur Werktags verkehrt.
— Die Schußzeit für weibliches Wild wird im laufenden Jahre auf
die Zeit vom 1. bis 30. November beſchränkt. Die Hegezeit für
männ=
liches Rehwild beginnt in dieſem Jahre mit dem 1. Dezember,
Samstag, den 4. Oktobir 1924.
Vom Eiſenbahnunglück im Mainzer Tunnel.
Zwei der ineinandergeſchobenen zertrümmerten Wagen.
Von franzöſiſcher Seite wird über die Urſache des
Eiſen=
bahnunglücks mitgeteilt:
Der D=Zug 670, der den Hauptbahnhof Mainz um 12.14 Uhr
ver=
laſſen ſollte, ſei mit einigen Minuten Verſpätung abgegangen. Als er
ſich im Tunnel befand, ſei er plötzlich durch ein Verſagen der Kuntze=
Knorrbremſen zum Stillſtand gebracht worden. Der Perſonenzug 682,
der nach dem deutſchen Fahrplan, den die Regie habe übernehmen
müſ=
ſen, vom Hauptbahnhof 12 Uhr 18 Min. abging, habe von dem im
Tunnel haltenden D=Zug in der Dunkelheit und in dem Nauch des
Tunnels nichts bemerkt, auch ſei der Zug nicht durch rotes Licht geſichert
worden, und dies ſei die Schuld eines deutlſchen Beamten. Die ganze
Verantwortung fiele auf den deutſchen Beamten (!), der den im
Tunnel ſtehenden D=Zug nicht durch rote Lichter geſichert habe. Ein
Verhör habe noch nicht ſtattfinden können, da die Beamten weiter nach
Landau gefahren ſeien und bisher der Aufforderung, zum Verhör zu
kommen, nicht Folge geleiſtet hätten.
* Von ſachverſtändiger Seite wird uns zu dieſer franzöſiſchen
Dar=
ſtellung über die Urſache des Eiſenbahnunglücks folgendes mitgeteilt:
In deutſchen Betrieben iſt man mit Urteilen über einen ſchuldigen
Beamten im Falle eines Eiſenbahnunfalls im allgemeinen ſehr
vorſich=
tig. Man gibt inſonderheit Urteile in der Regel nur dann ab, wenn
die Gerichte, die über einen derartigen Unfall nach Anhörung von
Sach=
verſtändigen in der Regel zu entſcheiden haben, geſprochen haben. Im
vorliegenden Falle ſcheint die franzöſiſche Aeußerung zur Schuldfrage
doch ſtark voreilig zu ſein und den offenbaren Tatſachen ins Geſicht zu
ſchreien.
Das Auffahren eines Zuges auf einen anderen ſetzt vor allem
vor=
aus, daß ein Zug einem anderen folgt, ohne daß der vorhergehende
Zug den zwiſchen den Signalen liegenden Blockzwiſchenraum paſſiert
hat. Im vorliegenden Falle durfte auf keinen Fall der Perſonenzug
den zwiſchen beiden Signalen liegenden Tunnel durchfahren, ehe nicht
von Mainz=Süd zurückgemeldet war, daß der D=Zug in Mainz=Süd
an=
gekommen war, alſo den Blockraum zwiſchen Mainz=Süd und Mainz=
Hauptbahnhof verlaſſen hatte. Wenn dies im vorliegenden Fall
unter=
laſſen worden iſt — und nur dadurch war das Unglück möglich —, ſo
liegt hier ein derartig kraſſer Fall von Betriebsbummelei vor wie er
ſchlimmer nicht gedacht werden kann. Welchen Beramten perſönlich in
vorliegendem Falle die Verantwortung trifft, bleibt ganz dahingeſtellt.
Ebenſo, ob es ein Beamter war, der aus der deutſchen Verwaltung
ſtammt, oder ein Beamter, der aus franzöſiſchen Dienſten kam.
Ausſchlaggebend iſt für die allgemeine Beurteilung, daß der Unfall
auf einer von der franzöſiſchen Regie betriebenen Stelle erfolgt iſt, in
einem Tunnel, der — wie ein tragiches Verhängnis will — genau
40 Jahre am 1. Oktober 1924 in Betrieb war und in dem in dieſer
gan=
zen unter deutſcher Verwaltung ſtehenden Zeit außer vielleicht kleinen
Unſtimmigkeiten noch keinerlei irgendwie nennenswerter Unfall ſich
er=
eignet hat. Wenn die Regie ſagt, ſie habe den Fahrplan, in dem der
Perſonenzug mit vier Minuten Abſtand dem D=Zug folgt, von der
deut=
ſchen Verwaltung übernehmen müſſen, ſo iſt das ſelbſtverſtändlich
eben=
falls falſch. Denn niemand hat bekanntlich die Regie gezwungen, den
Fahrplan ſo zu erſtellen, ſondern ſie hat die Fahrpläne gemacht, wie
ſie glaubte, ſie durchführen zu können. Der deutſchen Verwaltung war
es eben möglich, mit vier Minuten Abſtand unter genauer Beobachtung
der Blockvorſchriften und des Rückmeldeverfahrens uſw. zwei Züge
auf=
einander folgen zu laſſen. Die franzöſiſche Regie hat dies anſcheinend,
wie der Erfolg zeigt, nicht vermocht.
Die von der Regie als Grund für den Unfall angegebene
Unter=
laſſung der Rückwärtsbeleuchtung des im Tunnel zum Halten
gezwun=
genen D=Zugs hat mit dem Unfall an ſich gar nichts zu tun. Denn der
Perſonenzug durfte eben dem D=Zug gar nicht folgen, ſo lange er von
Mainz=Süd nicht zurückgemeldet war. Eine Rückendeckung eines
plötz=
lich zum Halten gekommenen Zuges iſt ſelbſtverſtändlich vorgeſchrieben,
kann aber erfahrungsgemäß erſt nach dem fahrplanmäßigen Halten
eines Zuges erfolgen. In der kurzen Zeit, in der der D=Zug vor dem
Unfall zum Halten kam, war eine Rückendeckung techniſch gar nicht
aus=
führbar.
— Mieterverein. Eine Bezirksverſammlung fand in dem
Gaſthauſe Zum Ochſen” in Beſſungen ſtatt, in welcher der erſte
Vorſitzende Herr Stadtv. Laufer, einen äußerſt intereſſanten
Vor=
trag über die derzeitigen wichtigen Fragen der Wohnungswirtſchaft und
des Mieterſchutzgeſetzes hielt. Nach einem Ueberblick über die geſamte
Lage auf dem Wohnungsmarkte wurden die Beſtrebungen der
Haus=
beſitzerorganiſationen, die die Aufhebung der Wohnungs=
Zwangswirt=
ſchuft fordern, beſprochen. Die Folgen, die aus einer ſolchen
Maß=
nahme für die Mieterſchaft entſtehen müſſen, wurden eingehend
er=
örtert, und darauf hingewieſen, daß nur der feſte Zuſammenhalt der
geſamten Mieterſchaft derartige Folgen abzuwehren in der Lage ſei.
Von einer freien Wohnungswirtſchaft könne angeſichts der Tatſache, daß
auf dem Wohnungsmarkte nur Nachfragen, aber kein Angebot an
Woh=
nungen vorhanden ſei, für abſehbare Zeit nicht geredet werden. Die
Wohnungsfrage läßt ſich nur löſen durch Neubau von Wohnungen,
was angeſichts der außerordentlichen Geldknappheit eben nur nach und
nach geſchehen kann. In dieſem Zuſammenhange muß der Frage der
Bauſtoffbeſchaffung und insbeſondere der Preisbildung in den
Bau=
ſtoffen die allergrößte Aufmerkſamkeit zugewendet werden. Hohe
Bau=
ſtoffpreiſe, wie ſie ven Syndikaten uſw. angeſtrebt werden, ſtehen der
Erſtellung neuer Wohnungen in jeder Weiſe entgegen. Nicht vergeſſen
werden darf die dritte Steuernotverordnung, die die überaus unſoziale
Sonderſteuer gebracht hat, gegen die ſich die Mieterſchaft ſchon aus rein
ſozialen Gründen mit aller Entſchiedenheit wenden muß. An den
Vor=
trag ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache, in welcher auch der Konflikt
zwiſchen der Stadtverwaltung und der Wohnungs=
Zuweiſungskommiſ=
ſion beſprochen wurde. Es wurde die Auffaſſung vertreten, daß eine
Bevorzugung von Wohnungsſuchenden angeſichts der Tatſachen, daß
zahlreiche Familien ſeit Jahren ſchon dringlich und zum Teil
vordring=
lich vorgemerkt ſind, nicht eintreten darf, und daß die Zuweiſung von
Wohnungen ohne Anſehung der Perſon nach rein ſachlichen Gründen,
unter Berückſichtigung der Vormerkung und der Dringlichkeit des
Fal=
les, erfolgen darf. Der Standpunkt der Wohnungs=
Zuweiſungskom=
miſſion in dieſer Frage wurde durchaus für gerechtfertigt befunden und
unterſtützt. Die Verſammlung gab der Meinung Ausdruck, daß der
Mieterverein ſich nur dann an den Arbeiten der Wohnungszuweiſungs=
Kommiſſion zu beteiligen in der Lage iſt, und die damit verbundene
Verantwortung tragen kann, wenn dieſer Kommiſſion entſcheidender
Einfluß bei Zuweiſung von Wohnungen eingeräumt wird und die
Stadtverwaltung die Beſchlüſſe der Wohnungs=Zuweiſungskommiſſion
entſprechend beachtet.
— Wettſchreiben des Gabelsberger Stenoaraphen=Vereins von 1861.
Wir machen auf die heutige Anzeige des Vereins beſonder3 aufmerkſam.
* Orpheum. E3 ſei darauf hingewieſen, daß die
Preisredu=
zierung auch für die Samstags= und Sonntagsvorſtellungen ſtatt
hat. (S. Anz.)
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſchelnenden Notizen ſind aueſchlleßlich als Hinweiſe auf Anzeligen zu betrachlen,
in keinem Falle irgendwie als Beſpreihung oder Kritlk.
— Orthſches Männerquartett. Am Sonntag, 5. Okt.,
abends findet im großen Saale der Beſſunger Turnhalle eine
Abend=
unterhaltung ſtatt. Das Programm ſieht neben Geſangsvorträgen,
muſikaliſchen Darbietungen und humoriſtiſchen Vorträgen ein Singſpiel
— Das Noſel vom Schwarzwald — vor.
Eine Sonntagsfeier veranſtaltet die Freireligiöſe Gemeinde
am 5. Oktober nachmittags im Saale der Loge (Sandſtraße 10).
Predi=
ger Taesler von Frankfurt a. M. hält die Feſtrede. (Siehe Anzeige in
morgiger Nummer.)
— Billard=Wettſpiel. Zwiſchen dem Billardſportklub 1924
Darmſtadt und dem 1. Gießener Billardklub findet Samstag und
Sonn=
tag, den 4= und 5. Oktober, ein Städtewettſpiel ſtatt, worauf wir
beſon=
ders hinweiſen. (Näheres ſiehe Anzeige.)
— Reichsbund der Deutſchen Eiſenbahn=
Vor=
ſteher und Sekretäre. Montag, den 6. Oktober 1924, findet im
Fürſtenſaal Grafenſtraße, eine Verſammlung mit Familie ſtatt.
In dieſer Verſammlung wird Kollege Otto Schuldt vom Vorſtand in
Berlin Bericht über die Lage der Sekretärfrage unter Berückſichtigung
des Uebergangs der Reichsbahn auf die Geſellſchaft „Deutſche
Reichs=
bahn” erſtatten.
— Vereinigung ehem. 116er Darmſtadt. Zu der am
Montag, den 6. Oktober, abends, im Reſtaurant Sitte, Karlſtraße
ſtatt=
findenden ordentlichen Mitgliederverſammlung mit ſehr wichtiger
Tages=
ordnung werden die Kameraden gebeten, ſich recht zahlreich einzufinden.
Eingeladen haben: 1. die früh. Leibgardiſten zum Familienabend mit
Konzert und Tanz für Samstag, den 4. Oktober, abends, im Saalbau;
2. die Jäger zu Pferde Nr. 3 zum 1. Stiftungsfeſte am Sonntag, den
5. Oktober, im Fürſtenſaal, Grafenſtraße.
— Mädchenortsgruppe Darmſtadt des Vereins
für das Deutſchtum im Auslande. Die Mädchenortsgruppe
Darmſtadt des Vereins für das Deutſchtum im Auslande wird im Laufe
der nächſten Woche die Mitgliedsbeiträge für das Jahr 1924 in Höhe
von 3 Mark durch einen Boten abholen laſſen. Gleichzeitig wird
dar=
auf hingewieſen, daß zur Teilnahme an dem Winterfeſt der
Frauen=
ortsgruppe des Vereins für das Deutſchtum im Auslande zur
Anmel=
dung bei Frau Koepke, Kiesſtraße 90, die Mitgliedskarte vorzuzeigen
iſt. Neuanmeldungen für die Mädchenortsgruppe nimmt die 2.
Vor=
ſitzende Frl. Ochs, Steinſtraße 5, entgegen.
Kunſinotizen.
Ueber Werte, Ränfſier und fünſtleriſche Deranſtaltungen, deren im Nachftehenden dre mnunz
gefchlebt. bebäit ſich die Redactien ibr Urteil vor.
— Auf das Konzert zum Beſten des Waiſenſchutzes
und der Kleinkinderſchule, welches heute abend in der
Turn=
halle am Woogsplatz ſtattfindet, ſei hiermit aufmerkſam gemacht. Außer
neueinſtudierten Kunſtchören und Volksliedern des Männerchors „
Con=
cordia” (Leiter: O. Scheidthauer) ſingt Frl. Paula Kapper, die
ge=
ſchätzte Künſtlerin unſeres Landestheaters, die Roſenarie a. d. „Figaro”
und Lieder von Hugo Wolf. Am Flügel Kapellmeiſter Ephraim.
Das Drumm=Quartett, welches ſich ebenfalls in den Dienſt der
Wohltätigkeit ſtellte, ſpielt das entzückende „Reiterquartett” von Haydn
und einen „Phantaſtiſchen Reigen” von J. Weißmann (Komponiſt der
Oper „Schwanenweiß”). Für die durch dieſe Darbietungen entſtandene
angenehme abwechſlungsreiche Vortragsfolge, ſowie für den guten
Zweck: Hilfe für die armen Kleinen, dürfte wohl eine gut beſuchte
Ver=
anſtaltung zu wünſchen ſein. Eintrittskarten zu 2 Mark und 1,50 Mr.
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Samstag, den 4. Oktober 1924
Nummer 226.
Aus Heſſen.
* Sonntag in Oberheſſen.
Man ſchreibt uns: Mit blankgefegten Straßen und blinkenden
Fen=
ſtern erwartet das Dorf den Sonntag. Der ſchwebt über die Milchſtraße
zur ſchlafenden Erde hinab, ſchreitet durch Gärten, darinnen feuerfarbene
Dahlien zwiſchen betauten Blättern träumen, am murmelnden Bach
ent=
lang, der im Licht des Vollmonds ſilbern ſchimmert. Ein Hund bellt
in die große, wohlige Stille; nur der ſchwere Schlag der Kirchenuhr.
Nicht lange, ſo weckt der ſtolze bunte Hahn mit ſchmetterndem Kickericki
ſeine Hühnerfrauen, fliegen die braunen, gelben, grauen Tauben aus
dem Schlag, locken ſich mit zärtlichem Gurru, ſchnattern die gerupften
Gänſe über den Hof, watſcheln die Enten zum Bach, die Schweine
grunzen, Kühe muhen und raſſeln mit den Ketten — das Dorf iſt
er=
wacht.
Weitauf ſtehen die Fenſter der Wohnſtube; Berge wohlgeratenen
Heidelbeer= und Sträußelkuchens, kräftiges Graubrot warten auf die
hungrigen Gäſte. Die laſſen nicht lange auf ſich warten. Der Vater,
die Mutter, frohes Behagen auf dem von harter Feldarbeit zerfurchten
Geſicht, die Kinder flachsblond, helläugig, ſtramme Buben und Mädel
im Sonntagſtaat. Herzhaftes Zufaſſen, die große irdene Kaffeekanne
wird mählich leer. Dann iſts Zeit zum Gottesdienſt, das abgegriffene
Familiengeſangbuch liegt oben bereit. Der Vater nimmt den Hut, die
Mädchen in ihrer kleidſamen Heſſentracht — langer Faltenroock, kurzes
Mieder und gebauſchtes Halstuch — binden ihre kleinen ſteifen Hauben
feſt oder ſtreichen glättend über das Flechtenkrönchen. Derweil die
Mut=
ter das Sonntagsmahl richtet, geht der Vater mit ſeinen Lieben durch
ſonnige Dorfſtraßen zur Kirche. Die Glocken ſingen über ſonontägliches
Land ihr Evangelium, mahnen Säumige zur Eile. Der junge Paſtor
verſchwindet durch die Tür zur Sakriſtei. Durch blumige Wieſen
ſpa=
ziert die Hühnerſchar, kleine Mädchen im weißen Kleidchen, mächtige
Schleifen im kurzen Haar, ſtehen im Tor, beſtaunen ſich gegenſeitig,
ſpielen nicht wie Werktags Ball oder Haſchen, ſelbſt die Puppe mit der
halbgelöſten Perücke trägt ein ſauberes Kleid. Das ganze Dorf hat
heute ein anderes Ausſehen, Feiertagsſtimmung. Sonntagsfreude liegt
über den niedrigen Häuſern, über den Höfen, über Wieſen und
wohl=
beſtellten Feldern. Vor der Schmiede türmt ſich allerlei Gerät, verdroſſen
feiert der ſchwere Hammer auf dem blanken Amboß, muß es ſich
ge=
fallen laſſen, daß die braune Henne in ſeinen Stil pickt.
Nach dem Sonntagsmahl die Raſt im Garten das Nickerchen in
kühler Stube, der Schwatz mit dem Nachbar, der Gang über den Hof,
durch die Ställe, die Lektüre des Sonntagsblattes. Der
Nachmittags=
kaffee verſammelt die Familie. Dann gehen die Jungen in den Wald,
die Frauen zur Nachbarin, die Männer zum Wirtshaus, allwo es ſich
bei einem Bier oder Schnaps herrlich politiſieren läßt. Die Sonne
ver=
ſchwendet Goldmengen; wenn ſie tiefer ſinkt, kommt das Vieh zu ſeinem
Recht. Friſches Gras und duftendes Heu füllen die Raufe des Kuhſtalles,
die weißen und braunen Fleiſchſchafe weiden draußen bei der Herde,
erſt der Froſt treibt ſie heim. Hühner und Enten picken eifrig goldgelbe
Körner, Gänſe laufen herzu, Tauben fliegen herbei, und die Magd
trägt köſtlich friſche Milch ins Haus.
Erhitzt, mit fröhlichen Augen kommen die Jungen zurück, am langen
Rock den weißen Staubſaum der Landſtraße: mit nicht mehr ganz
ſaube=
ren Sommerkleidchen die Kleinen müde vom Spiel in der Sonne,
ge=
ſpickt mit Neuigkeiten der Vater, auch die Mutter kann Wiſſenswertes
berichten. Auf dem Hofe wird es ſtill, ſchon flammt das erſte elektriſche
Licht auf. Durch die Felder vom nächſten Dorfe kommen paarweiſe
junge Heſſenmädchen und Burſchen, raſten im Gaſthaus und ſingen ihre
ſchönen Volkslieder. So Lied um Lied wird da geſungen, in fröhlicher
Begeiſterung: und die Burſchen kaufen Schokolade für die Liebſten. Beim
Mondenſchein der Heimweg, die Mädchen haben ſich zu viert
unterge=
faßt, die Burſchen bilden den Schluß, halbverweht tönt noch von fern:
„Ach hätt’ ich nimmer dich geſeh’n — —‟. Ein Riegel ſchiebt ſich vor die
Tür. Fenſterläden ſchließen ſich, das letzte Licht erliſcht, ganz leiſe klingt
nn.
der Sonntag aus.
* Arheilgen, 3. Okt. Es wird auf das am Sonntag ſtattfindende
Jahrefeſt der hieſigen landeskirchlichen Gemeinſchaft hingewieſen.
Sonn=
tag, vormittags 10 Uhr beginnend, mit einem Feſtgottesdienſt,
nachmit=
tags 3 Uhr. Feſtfeier im Gemeindehaus, abends Evangeliſationsvortrag
Feſtredner: Herr Pfarrer Walter=Hartenrod.
* Nieder Ramſtadt, 3. Okt. Gemeinderatsbericht.
Ge=
meinderat Jährling erſtattet Bericht ür die Finanzkommiſſion. Nach
den Vorſchlagen der Letzteren wurden folgende Befchlüſſe gefaßt: a) die
Rechnungen der Gemeinde, des Elektrizitäts= und Waſſerwerkes für 1923
für gut zu befinden, b) den Punkt Darlehnsaufnahme bis zum
Bedarfs=
falle zu verſchieben, c) Bauluſtigen auf Anſuchen Darlehen bis zu 60
Prozent des Schätzungswertes des Bauobjektes gegen Verpfändung des
Letzteren zu gewähren, darüber hinausgehende Beträge nur gegen
be=
ſondere Sicherheitsleiſtung. Für beide Fälle gilt die Bedingung, daß
die Darlehen innerhalb eines Jahres wieder zurückzuzahlen ſind.
Hin=
ſichtlich des Punktes einmalige Beihilfe an die Gemeindebeamten der
Gehaltsgruppen 1 bis 6 konnte ſich der Gemeinderat in ſeiner
Mehr=
heit dem ablehnenden Beſchluß der Finanzkommiſſion nicht anſchließen.
Nach längerer Debatte wurde der Antrag auf Gewährung der Beihilfe
mit 7 gegen 4 Stimmen bei einer Stimmenthaltung angenommen.
— Die Baukommiſſion wird ermächtigt, die notwendig werdenden
Weiß=
binderarbeiten, erforderlichenfalls auch die Arbeiten für Reparatur oder
Neuanfertigung der Fenſter im Schulſaal des alten Rathauſes ſelbſtändig
an die Wenigſtnehmenden auf dem Submiſſionswege zu vergeben. —
Hinſichtlich der Bauplätze im ehemaligen Schneiderſchen Garten wird
beſchloſſen, die Eigentümer aufzufordern, die Plätze im Laufe des
Uin eig nes keaures Tern
iſt heute das oft ſcheinbar unerreichbare Ziel Tauſender. — Wir bieten
Ihnen durch niedrigſte Preisſtellung und Zahlungserleichterungen
ver=
ſchiedener Art die denkbar größte Möglichkeit, eine ſchöne, gediegene
Wohnungseinrichtung zu erwerben.
(127442
Darmſtädter Wertftätten für Wohnungs=
Roſt & Fiſcher, einrichtungen Darmſtadt, Alexanderſtr. 10
kommenden Jahres zu bebauen. — Der derzeitige Zuſtand der
Kilian=
traße erfordert unbedingt einer Abhilfe. Ein von den Anwohnern
dieſer Straße eingebrachter Antrag auf Errichtung einer Floßrinne
wird von ſeiten des Gemeinderats für berechtigt gehalten. In der
De=
batte wwarf ſich die Frage auf, ob man mit der Errichtung der Floßrinne
nicht zugleich auch die Erbauung der Brücke über den Mühlgraben
ver=
binden wolle. Die Verwaltung wird erſucht, bis zur nächſten Sitzung
einen Koſtenvoranſchlag ausarbeiten zu laſſen. Die Beſchlußfaſſung wurde
bis dahin ausgeſetzt. — Ein größerer Teil der Grundſtückseigentümer,
die für Abtretung des Straßengeländes in der verlängerten
Ludwigs=
ſtraße in Frage kommen, weigert ſich, das benötigte Gelände freiwvillig
abzutreten. Der Gemeinderat beſchließt deshalb, das
Enteignungsver=
fahren gemäß § 11 der Allgemeinen Bauordnung einzuleiten. — Die
Gemeindewaſſerleitung hat in letzter Zeit hinſichtlich der zu fördernden
Waſſermenge weſentlich nachgelaſſen, weshalb eine eingehende
Unter=
ſuchung ſtattfinden muß. Dieſe ſoll durch das Kulturbauamt
baldmög=
lichſt vorgenommen werden. — Einem Anſinnen der Frankfurter
Allge=
meinen Verſicherungs=Aktiengeſellſchaft auf 10jährige
Prämienvoraus=
zahlung bezgl. der Haftpflichtverſicherung der Gemeinde bei Gewährung
von zweieinhalb Freijahren wird nicht entſprochen. — Der Stundenlohn
der Arbeiter bei der Kanalreinigung an der Schneckenmühle wird au
65 Pfennig feſtgeſetzt. — Eine Reihe verſchiedener kleiner Anfragen
bildeten den Schluß der Sitzung.
W. HUNBR ELBBRA
VORNEIIHIE DAMENHIÜTE
PUTZSALON
DARHSTADT
RHEINSTR.12¼ I.
FLRNSPRECHER
1665
* Pfaffen Beerfurth i. O., 3. Okt. Geplanter Kirchenbau.
Unſere Gemeinde plant in Gemeinſchaft mit der benachbarten Gemeinde
Kirch=Beerfurth den Bau einer evangeliſchen Kirche. Auch die
Gemeinde Ober=Kainsbach, deren Glieder anderthalb Stunden
Weges zurücklegen müſſen, wenn ſie den Gottesdienſt in der Kirche zu
Reichelsheim beſuchen wollen, begrüßt das Unternehmen und will
ſich ebenfalls daran beteiligen. Dieſer Plan iſt zwar nicht ganz neu;
denn ſchon vor 15 Jahren hatte man in Pfaffen=Beerfurth einen kleinen
Betrag geſammelt, um den Bau eines Gotteshauſes in die Wege zu
leiten. Seit ungefähr drei Wochen hat man ihn nun erneut
aufgegrif=
fen. Eine Kommiſſion wurde gebildet, um die Sache zu fördern. Pfaffen=
Beerfurth gehört, wie auch Ober=Kainsbach, bisher zum Kirchſpiel
Reichelsheim, und Kirch=Beerfurth zur Kirchengemeinde Fränkiſch=
Crum=
bach. Wie man hört, wollen die drei Gemeinden das Holz aus ihren
Gemeindewäldern zu dieſem Neubau liefern. Ebenſo hat ſich die
Direk=
tion des Tonwerks Pfaffen=Beerfurth verpflichtet, die erforderlichen
Tonſteine umſonſt zur Verfügung zu ſtellen. Sogar Jsraeliten unſeres
Ortes haben Beträge in Ausſicht geſtellt. Dieſes einmütige
Zuſammen=
wirken zeugt von einem guten Geiſt, an dem ſich ſo manche andere
Ge=
meinde ein Vorbild nehmen könnte.
h. Zwingenberg, 2. Okt. Neuer Steinbruch. Die Firma
Rüth und Reinmuth in Heppenheim will direkt oberhalb unſeres
Städt=
chens, in der Nähe der evangeliſchen Kirche einen Pflaſterſteinbruch
eröffnen. Das Gelände iſt bereits erworben. Mit Ausnahme eines
Teiles der Arbeiter iſt die Einwohnerſchaft insgeſamt gegen dieſes
Vorhaben, und zwar mit vollem Recht. Es würde damit nicht allein
das Geſamtbild unſeres Städtchens ſehr beeinträchtigt, ſondern auch
eine große Lebensgefahr für die Einwohner bedeuten, wenn dieſer
Be=
trieb ſich realiſieren würde. Wir können uns noch erinnern, daß vor
Jahren, als der weiter zurückliegende Steinbruch, oberhalb der Matzbach
betrieben wurde, Sprengſtücke auf die Häuſer und in die Straßen
nie=
dergingen und die Einwohnerſchaft in große Aufregung verſetzten.
Wie ſoll es da erſt werden, wenn der beträchtlich näher liegende Bruch,
oberhalb der Kirche, in Betrieb kommt? Zwingenberg muß alle Hebel
in Bewegung ſetzen, daß das Vorhaben der obengenannten Firma
nicht zur Ausführung gelangt. Auch das Kreisamt Bensheim muß hier
energiſch einſchreiten, daß dieſer Steinbruchbetrieb unterbleibt.
A. Auerbach, 2. Okt. Gemeinderatsſitzung. Geſtern
Abend hatte ſich der Gemeinderat, unter dem Vorſitze des Bürgermeiſters
Blickensdörfer verſammelt und über folgende Gegenſtände beraten: Die
Errichtung eines Denkmals auf dem Grabe des Schneidermeiſters Mein
hardt auf dem Friedhofe wurde genehmigt, ebenſo wurde genehmigt,
der Verkauf von drei Grabſtätten an J. Gerhardt. — Die Bedürfnis
frage, betreffend Verabreichung alkoholhaltiger Getränke durch
Väcker=
meiſter Gg. Wilch an der Heidelberger Straße wurde verneint. Die
Abſtimmung fand durch Zettel ſtatt; 8 Stimmen waren gegen und 5
Stimmen für das Geſuch des Antragſtellers. — Die Beſchaffung eines
Ofens für das Gemeindekaſſebüro, ebenſo die Anbringung von
Keller=
läden am Rathaus wurde beſchloſſen. — Die Feſtſetzung des
Feldpacht=
preiſes für 1924 wurde, wie die zuſtändige Kommiſſion ihn feſtgeſetzt,
gutgeheißen. Darnach beträgt der Pachtpreis je nach der Klaſſe zu
welcher das Grundſtück gehört, 40, 30, 20 und 15 Mark. — An die
Bau=
genoſſenſchaft wurde eine vorläufige Bezahlung von rund 5600 Mark
beſchloſſen. — Die Dachkandel am Schulhaus und am Rathaus ſind
reparaturbedürftig und ſollen dieſe Mängel beſeitigt werden. — Die
all=
gemeine Weinleſe, wurde beſchloſſen, ſoll, wenn das Wetter günſtig
bleibt, Montag, den 13. Oktober, ſtattfinden. Die Weinbergkommiſſion
hält dieſen Zeitpunkt für nötig und ſchloß ſich der Gemeinderat dem
Wunſche derſelben an, ohne Rückſicht auf das frühere Herbſten in den
benachbarten Gemarkungen.
* Trebur, 3. Okt. Am Samstag, nachmittag 5½ Uhr, findet hier
eine Inſpektion der Feuerwehr ſtatt. Zu dieſer haben ſämtliche
Mann=
ſchaften der Spritzen ſowie die Steigmannſchaften zu erſcheinen. — Die
Untererhebeſtelle teilt mit, daß das am 3. Oktober fällige dritte Ziel
der Staatlichen Grundſteuer für 1924 bis auf weiteres nicht erhoben
wird.
Lampertheim, 3. Okt. Auf unſere in der geſtrigen Nummer
ge=
brachte Notiz betr. den Spar= und Weihnachtsverein
Lam=
vertheim wird uns von zuſtändiger Stelle noch folgendes mitgeteilt:
Am vergangenen Sonntag fand in Lampertheim (Starkenburger Hof)
eine Sitzung des Geſamtvorſtandes des Vereins ſtatt, welcher auf
Ein=
ladung als Vertreter des Verbandes der Heſſiſchen landwirtſchaftlichen.
Genoſſenſchaften, Herr Ober=Reviſor Keil beiwohnte. Herr Keil
er=
ſtattete zunächſt ein Referat über das Weſen der Kreditgenoſſenſchaften
im Allgemeinen und über deren geſchäftliche Einrichtungen im
Beſonde=
ren, wobei er auch den Geſchäftsverkehr der dem Genoſſenſchaftsverband
angeſchloſſenen Mitglieder mit dieſem und deſſen
Zentralgeſchäftsanſtal=
ten, der Landesgenoſſenſchaftsbank und der Landwirtſchaftlichen
Zentral=
genoſſenſchaft hervorhob. Sodann erörterte Herr Keil eingehend die
Frage der Auflöſung des Spar= und Weihnachtsvereins bezw. deſſen
Umwandlung in eine eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter
Haft=
pflicht einſchließlich des Statuts der letzteren, unter gleichzeitiger
Feſt=
legung von Richtlinien in Bezug auf die Beſtellung des Vorſtandes und
Aufſichtsrates ſowie der Höhe des Geſchäftsanteiles und der Haftſumme,
In der anſchließenden Ausſprache fanden die Ausführungen von Herrn
Keil allgemeine Zuſtimmung, ſo daß wohl angenommen werden darf, daß
die gegebenen Anregungen in der am kommenden Sonntag
ſtattfinden=
den Hauptverſammlung des Vereins endgültig zur Beſchlußfaſſung
er=
hoben werden. In der Vorſtandsſitzung wurde noch beſchloſſen, daß im
Laufe dieſer Woche in den einzelnen Filialgemeinden der Kaſſe
entſpre=
chende Vorberatungen zu der Hauptverſammlung ſtattfinden ſollen, um
eine möglichſt einheitliche und endgültige Entſchließung in der
Hauptver=
ammlung zu gewährleiſten.
+ Groß=Gerau, 2. Okt. Die Maul= und Klauenſeuche
tritt erneut in unſerem Kreiſe unter den Rindviehbeſtänden auf. Außer
hier iſt ſie in Biebesheim, ſowie im Faſelſtall zu Nauheim ausgebrochen.
Bautätigkeit. Die vom Reich zur Verfügung geſtellten
Holz=
häuſer ſind noch nicht eingetroffen. Die Gemeinnützige
Baugenoſſen=
ſchaft hat 8 Doppelhäuſer, 16 Wohnungen enthaltend, errichtet. In der
Siedlung an der Darmſtädter Straße ſind acht Wohnungen bereits
be=
zögen, zwei weitere jetzt ebenfalls fertig geſtellt und vier andere ſind
in ein paar Wochen beziehbar. Am Krankenhaus ſind zwei Häuſer im
Bau begriffen; ſie ſollen noch in dieſem Jahr im Rohbau fertig werden.
Raunheim a. M., 2. Okt. Die Naunheimer
Main=
ſchleuſe wird gegenwärtig ausgebaggert. Damit der zurzeit beſonders
rege Schiffsverkehr keine Unterbrechung erleidet, finden die
Bagger=
arbeiten nachts ſtatt.
8 Goddelau, 2. Okt. Die Denkmals frage iſt entſchieden.
Die Aufſtellung iſt dem Bildhauer Dell aus Griesheim übertragen
worden. Das Denkmal ſoll noch in dieſem Jahre aufgeſtellt werden.
Jagd und Fiſcherei im Oktober.
Herbſtmond, die Zeit des Welkens und Vergehens, die zum Abſchied
noch einmal die Fluren mit üppigſter Farbenpracht ſchmückt. Kalte
Winde pflücken das gelbe Laub, Nebel und Reif ſind ihr Gefolge und
zuweilen fliegt die ſweiße Decke ſchon über das Land und breitet ſich
über Häupter und Flanken der Berge. Südwärts ziehen die letzten
gefiederten Sommergäſte, der Landwirt baut ſeine Winterſaat, dem
Weidmann aber reift jetzt erſt ſein Weizen, der heuer allerdings nur
ſpärlich in die Halme geſchoſſen.
Der Hirſch ſteht in voller Brunft, die Mitte des Monats allmählich
erliſcht. Auch die Färbung des Hochwilds erreicht ihren Abſchluß.
2. Das Dammwild tritt in die Brunft. Schneefälle begünſtigen die
Beſtätigung des Wechſels und Aufenthaltes der Sauen und erhöhen
die Möglichkeit erfolgreicher Bejagung. Das Gams hat meiſt völlig
verfärbt. Gute Böcke ſtehen noch ferne vom Rudel. Die Rehe tragen
ihr Winterkleid.
Die Schußzeit auf Haſen geht auf. Suche und Anſitz lohnen, und
von Mitte des Monats beginnen bereits vereinzelnt die
Waldtreib=
jagden.
Rebhühner und Faſanen werden noch auf der Suche, letztere
ge=
legentlich auch beim Buſchieren und Waldtreiben geſchoſſen. Der
Haſel=
hahn ſteht noch auf das Spiſſen zu. Der Waldſchmepfenzug iſt, der der
Gänſe und Enten kommt in vollen Gang; Wildtauben ſind, wie „Der
Deutſche Jäger”, München, ferner miteilt, meiſt ſchon durchgezogen und
auch das Moosgeflügel wandert nach milderen Gegenden. Beim
Haar=
raubwild entwickelt ſich prächtig der Winterbalg. Der Zug der
Raub=
vögel dauert noch an, der der Krähen beginnt.
Das um dieſe Zeit meiſt lebhafter aufflammende Wildererunweſen
verlangt regſte Beachtung.
Aſche, Regenbogenforelle, Hecht, Zander und Schied beißen noch
gut, Barſch, Barbe und Aitel an warmen Tagen. Der Huchen geht in
kleinen Flüſſen ſchon an die Angel, Forelle, Bachſaibling und
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forelle laichen. Krebſe paaren ſich, ſind daher zu ſchonen.
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Snustag, den 4. Oktober 1924.
Seite 2.
Familiennachrichten
OPP
ie Verlobung ihrer Tochter
eine Verlobung mit Fräulein
9 2 Margrei mit Herrn Dr. Ing. ad Margrei Krieb beehre ich
Ludwig Schmitt geben hiermit
bekannt
Oberrechnungsrat Karl Krieb
und Frau Emilie, geb. Bach
Darmſtadt, Roßdörferſtr. 43
mich hiermit anzuzeigen
Dr. Ing. Ludwig Schmitt
Groß=Zimmern
Oktober 1924
(*28479
KOarH5
Gr., geſund. Palme
Großer Bzum u. Gummibaum
Statt Kerten
Ihre am Samstag, den 4.
Oktober, nachmittags 3 Uhr,
in der Stadtkapelle
stattfin-
dende Trauung beehren sich
anzuzeigen
Dr. ing. Karl Hofer
Warianne Riedlinger
Grafenstrasse 2
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Unſere Trauung findet
Sonn=
tag, den 5. Okt., um 3 Uhr, in der
Schloßkirche ſtatt.
HugoHeinrich, Oberwachtmeiſſer
u. Frau Eliſabeth, geb. Schmitt
Darmſiadt, Riedeſelſtr. 68, pt.
fr28704
Thre am Sonntag, den 5. Okt.,
—nachm. 3 Uhr, in der
Petrus=
kirche ſtattfindende Trauung
beehren ſich anzuzeigen
Hans Oldendorf u. Frau
Elſe, geb. Oelp
Sandbergſiraße 29
(228597
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme und die zahlreichen
Blu=
menſpenden, die uns bei dem Heim=
2 gange meiner lieben Frau, unſerer
guten Mutter zuteil wurden, beſonders
für die troſtreichen Worte desPredigers
der freireligiöſen Gemeinde, Herrn
Taeſler=Frankfurt, ſowie dem
Spar=
verein Süd=Oſt für die
Kranznieder=
legung und allen Verwandten,
Freun=
den und Bekannten ſagen wir
noch=
mals auf dem Wege herzlichſten Dank.
Darmſtadt, den 8. Okt. 1928.
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für das Stadtkrankenhaus ſoll im Wege
der Verdingung vergeben werden.
Es ſind, zu liefern ca. 2600 Zentner
ſich gleichmäßig und gut kochender und
vor allem geſunder Speiſekartoffeln;
600 Ztr. nach erteiltem Zuſchlag, der
Reſt in Zwiſchenräumen auf Abruf.
Wir bemerken ausdrücklich, daß die zu
liefernden Kartoffeln möglichſt
gleich=
mäßig groß ſein müſſen.
Wir erſuchen diejenigen, welche ſich
an der Lieferung beteiligen wollen, ihre
verſchloſſenen mit diesbezüglicher
Auf=
ſchrift verſehenen Angebote mit
Preis=
angabe am 15. Oktober 1924,
vor=
mittags zwiſchen 10 und 12 Uhr,
in den im Stadtkrankenhaus, Grafenſtr. 9,
im Haupteingange angebrachten
Ange=
botskaſten einzulegen. Die Proben
dür=
fen nicht den Namen des Einlegers
ent=
halten, müſſen aber mit einem Zeichen
verſehen ſein, welches auch in das
An=
gebot einzutragen iſt.
Die Genehmigung der Vergebung
ſo=
wie die Auswahl unter allen
Anbieten=
den bleibt dem Herrn Oberbürgermeiſter
vorbehalten.
(st12676
Darmſtadt, den 30. Sept. 1924.
Die Krankenhausdirektion:
Dr. Fiſcher.
Bekanntmachung.
Die rückſtändigen Kultusſteuern und
Friedhofsgebühren uſw. ſind bei
Mei=
dung der Beitreibung bis zum
15. Oktober d8. Js. an die Finanzkaſſe,
bjezw. Gemeindekaſſe zu zahlen. Vom
17. Oktober ds. Js. ab werden
Pfand=
koſten erhoben.
(12762
Der Vorſtand
der iſraelitiſch. Religionsgemeinde.
Zu der am 2., 3. und 9. November
ds. Js. ſtattfindenden Kirchweihe in der
Gemeinde Arheilgen ſind nachſtehende
Plätze gegen Meiſtgebot zu vergeben.
Friſt bis 10. Oktober 1924. (12738
1 Doppelkaruſſel und
1 Schießbude.
Bürgermeiſterei Arheilgen.
Jung.
Aug den Amtoberkändigungen deg Kreigamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 zweiteilige Stehleiter,
1 zweirädriger Handkarren. 9 Mk.
Papier=
geld. 1 Klappſtühlchen. 1 Spazierſtock.
1 Manſchettenknopf. 1 Paar grauſeidene
Damenhandſchuhe, 7 Schlütſſel, 1 ſchwarz,
Spitzenſchal. 1 braune Ledertroddel. Ein
Schnittmuſter. 1 grauer Mantelgürtel,
11 Gummiringe. 3 Schlüſſel. 1 Brille.
1 grüne geſtrickte Mütze. 1 dunkelbraunes
Portemonnaie mit 3 Mk. Inh. 1
Gummi=
reif. 1 weißes Taſchentuch mit lila Mand,
— Zugelaufen: 1 Hund (Rottweiler). Ein
kleines, weiß= und grau gezeichnetes
Kätz=
chen. 1 brauner Dackel.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der Woche vom
4. Oktob. bis einſchließlich 11. Oktob. den
Nachtdienſt die Apothete am Juſtizpalaſt,
Bismarckſtraße 9, die Einhorn=Apotheke,
Kirchſtraße 101
Landtagswahl.
Alle hier anſäſſigen
Reichsangehöri=
gen, welche bis zum 16. Navember 1924
dem Tage der Landtagswahl) das 20.
Lebensjahr vollenden, werden
aufgefor=
dert, ſich im Stadthaus, Rheinſtr. 16/18,
* Zimmer Nr. 23, zur Wählerkartenſamm=
(st12813
lung anzumelden.
Die gleiche Aufforderung ergeht auch
an alle diejenigen Wahlberechtigten, die
im Jahre 1923 das 20. Lebensjahr
voll=
endeten, ohne ſich bisher zur
Wähler=
kartenſammlung angemeldet zu haben.
Darmſtadt, den 3. Okt. 1924.
Der Oberbürgermeiſter.
Arbeitsvergebung.
Die Herſtellung von Drainagen in
2 Loſen mit rund 3900 m Länge ſowie
von Gräben in 2 Loſen mit rd. 3500 cbm
Erdaushub, in der Gemarkung Groß=
Umſtadt, ſollen öffentlich vergeben werden.
Angebote mit der Aufſchrift: „
Feld=
bereinigung Groß=Umſtadt” ſind in
Pro=
zenten der Voranſchläge bis zum
Er=
öffnungstermin, Freitag, den 10.
Ok=
tober, vormittags 9"/, Uhr, bei der
Bürgermeiſterei Groß=Umſtadt
einzu=
reichen, wo die Koſtenanſchläge
einzu=
ſehen und Angebotsvordrucke für je 1 Los
zu 0,50 Mk. zu erhalten ſind. (12806
Darmſtadt, den 1. Okt. 1924.
Heſſiſches Kulturbauamt.
Verſteigerung
im Städt. Leihamt, Kirchſtraße 9.
Dienstag, den 7. Ohtober ds.
Js., von vormittags 8½/, Uhr ab,
Verſteigerung der verfallenen Pfänder
(Gold= und Silberwaren, Wäſche,
Klei=
dungsſtücke, Fahrräder, Photographen=
Apparate uſw.).
(st12518
Darmſtadt, den 30. Sept. 1924.
Städtiſches Leihamt.
Nummer 226.
Samstag, den 4. Oktober 1924.
Seite 9.
* Die Affäre Caſtiglioni.
Drahtbericht unſeres Wiener Korreſpondenten.
Wien, 3. Oktober 1924.
In der Affäre Caſtiglioni iſt heute eine ſenſationelle
Wen=
bung eingetreten. Caſtiglioni iſt nämlich heute vormittag aus
Trieſt hier in Wien eingetroffen und erſchien um 1 Uhr mittags in
Begleitung ſeines Rechtsanwalts bei dem Unterſuchungsrichter
zum Verhör. Das Verhör dauerte nur kurze Zeit und trug allem
Anſchein nach rein formalen Charakter. Der Unterſuchungsrichter
beſchränkte ſich darauf, ein ganz kurzes Protokoll mit C.
aufzu=
nehmen. Die weitere Einvernahme wurde auf nächſte Woche
ver=
tagt. Erſt dann werden die konkreten Anſchuldigungen gegen C.
zur Sprache kommen.
Außerordentlich intereſſant iſt die Vorgeſchichte der Affäre C.,
die bisher vollkommen falſch wiedergegeben wurde. Der
auten=
tiſche Bericht ſtellt ſich nach den Informationen aus
Regierungs=
kreiſen von heute abend wie folgt dar: Der erſte kriminelle
Ver=
dacht gegen C. ergab ſich bereits vor einigen Wochen im Laufe
der Unterſuchung über den Zuſammenbruch der Depoſitenbank.
Der Unterſuchungsrichter ſtellte gewichtige Verdachtsgründe feſt,
die darauf ſchließen ließen, daß C. als Präſident der
Depoſiten=
bank ſich rechtswidrig bereichert habe. Da jedoch dieſe belaſtenden
Momente zunächſt nicht beweiskräftig waren, wurde C. vorerſt
nicht in Unterſuchung gezogen. Akut wurde das Eingreifen des
Unterſuchungsrichters erſt, als die Banca Commerciala in
Mai=
land die Liquidierung des ganzen Konzerns C. übernahm und als
Sicherheit für die hierfür vorgeſehenen Kredite in der Höhe von
125 Millionen Lire das geſamte bewegliche und unbewegliche
Ver=
mögen C. pfändete. Das Gericht hatte nun allen Anlaß,
einzu=
ſchreiten, denn es ſchien ſich hier um eine Vermögensverſchleppung
ins Ausland zu handeln, bei deren ungeſtörtem Fortgang die
in=
ländiſchen Gläubiger Cs., vor allem die Depoſitenbank
voll=
kommen leer ausgegangen wären. Daher entſchloß ſich das
Ge=
richt, am 2. September zur Ausſtellung eines Haftbefehls gegen
C. wegen Fluchtgefahr und zur Vorführung zum Verhör vor den
Unterſuchungsrichter. Die gleichen Maßnahmen wurden gegen die
beiden Mitbeſchuldigten, den Präſidenten Goldſtein und den
Gene=
raldirektor Neumann ergriffen. Noch während der Gerichtsſitzung
am 26. September, in der dieſe Beſchlüſſe gefaßt wurden, erhielten
jedoch C. und ſeine Mitbeſchuldigten auf höchſt myſteriöſe Weiſe
von der ihnen unmittelbar drohenden Gefahr Kenntins und
er=
griffen ſofort per Auto die Flucht aus Oeſterreich. Dies gelang
ihnen, trotzdem ſie ſchon ſeit Tagen unter ſtändiger polizeilicher
Ueberwachung ſtanden.
Eine abſolut ſichere Prognoſe über die weitere Entwicklung
der Skandalaffäre läßt ſich naturgemäß heute noch nicht ſtellen.
Man kann jedoch mit viel Wahrſcheinlichkeit annehmen, daß C.
nicht vor Gericht kommen wird. Sein materieller Ausgleich mit
ſeinen Gläubigern, vor allem den durch ſein Vorgehen bei der
Depoſitenbank geſchädigten Perſonen, erſcheint nur als eine Frage
der Zeit und der Höhe des Betrages, der aus ihm herauszupreſſen
ſein wird. Die Angelegenheit dürfte ſonach, wenn nicht alle
An=
zeichen trügen, damit enden, daß der ehemalige Millionär ſeine
öſterreichiſchen Unternehmungen liquidiert und mit den ſicherlich
recht beträgtlichen Reſten ſeines früheren Vermögens nach
Ita=
lien abwandert.
Die Vorgänge in der Affäre Oepoſitenbank=Caſſiglioni.
Wien, 3. Okt. Ueber die tatſächlichen Vorgänge in der Affaire
Depoſitenbank=Caſtiglioni erklärt im „Neuen Wiener
Tagblatt” ein leitender Staatsmann u. a.: Wegen des Verdachts,
daß der frühere Präſident der Depoſitenbank, Caſtiglioni, und
ſeine Bevollmächtigten ſich rechtswidriger Handlungen zu eigenem
Vorteil ſchuldig gemacht hatten, wurde die Vorunterſuchung über
den Zuſammenbruch der Bank auf dieſen Gegenſtand ausgedehnt.
Hierzu kamen die von Mitgliedern des früheren Spiritus=Export=
Syndikats erſtatteten Strafanzeigen. Akut wurde das Eingreifen
der Juſtiz, als Anzeigen einliefen, welche als Vorbereitungen zur
Flucht gedeutet wurden. Die finanziellen Geſchäfte Caſtiglionis
mit der Banca Commerciale werden ſicherlich fälſchlich als
Ver=
mögensverſchleppung gedeutet, aber die Staatsanwaltſchaft und
das Gericht hatten ihre Pflicht zu erfüllen und die Verhaftung
der fluchtverdächtigen drei Ausländer verlangt. Drei Haftbeſehle
wurden ausgeſtellt, gegen Goldſtein und Neumann wegen
Kollu=
ſionsgefahr, gegen Caſtiglioni wegen Fluchtgefahr, wobei
beſchloſ=
ſen wurde, daß, im Falle Caſtiglioni eine Kaution von 100
Milli=
arden ſtelle, ihm die Unterſuchungshaft erlaſſen werden könne.
Dieſe Maßnahmen ſind heute noch in Kraft. Alle drei verließen
Wien fluchtartig. Es iſt vollkommen unrichtig, daß die Regierung
irgendwie in den Gang des Strafverfahrens eingegriffen hätte.
Caſtiglioni in Wien eingetroffen.
Wien. 3. Okt. Caſtiglioni iſt heute um halb 10 Uhr
vor=
mittags in Wien eingetroffen und hat ſich ſofort in ſein Palais begeben,
wo er bereits eine Vorladung des Unterſuchungsrichters Jacobs
vor=
fand. Caſtiglioni wird dieſer Vorladung noch im Laufe des heutigen
Tages Folge leiſten. Er ſteht auf dem Standpunkte, daß die ganze
An=
gelegenheit für ihn eine ſtrafprozeſſuale iſt, und bezeichnete es als ſeine
wichtigſte Aufgabe, die durch die letzten Ereigniſſe ins Stocken geratenen
Verhandlungen des Hauſes Caſtiglioni mit der Banca Commerciale
wieder in Gang zu bringen. Die Aktiva ſeines Hauſes überſteigen nach
ſeinen Erklärungen weit die Paſſiva, und, was die Anſprüche des
Spiri=
tusinduſtriellen Auguſt Lederer und der Depoſitenbank anbelangen, ſo
haben dieſelben keine Rechtstitel, und es könnte ſich gegenüber der
Depo=
ſitenbank nur um ein materielles Entgegenkommen im Intereſſe der
kleinen Einleger der Bank handeln.
Wetterbericht der Gießener Weiterwarte.
Wettervorherſage für Sonntag, 5. Oktober:
Wolkig, durchweg trocken, Winde aus ſüdlicher Nichtung, milder.
Kaffee Fürst Bismarck‟
Samstag, 4. Okt.
ab nachm.
Sonntag, 5. Okt.
vorm. 10 Uhr
Städte Billard-Mettspiel
Giessen-— Darmstact uz5o
sind herzlich eingeladen
Freunde des Bill
Eintritt frei * Billard-Sport-Club 1924, Darmstadt
Reich und Ausland.
Der neue Oberbürgermeiſter von Frankfurt.
Stadtrat Dr. Landmann mit 9 Stimmen Mehrheit gewählt.
Von unſerem 8.=Mitarbeiter.
Die Frankfurtenr Stadtverordneten wählten am Donnerstag abend,
wie gemeldet, den Stadtrat Dr. Landmann mit 35 Stimmen zum
Oberbürgermeiſter. Der bisherige Oberbürgermeiſter erhielt 26
Stim=
men, der kommuniſtiſche Kandidat Katz 9 Stimmen.
Zum vierten Male ſeit dem Uebergang von der freien Reichsſtadt
in preußiſche Verwaltung, alſo ſeit dem Jahre 1868, hat ſich Frankfurt
einen Bürgermeiſter zu wählen. Niemals wohl hat es eine ſolche
Zer=
ſplitterung der Stimmen gegeben, und der neue Oberbürgermeiſter hat
mit ſeinem Pyrrhusſieg einen ſchweren Stand gegen die Oppoſition.
Neue Zeiten bedingen neue Anforderungen und die Worte haben heute
noch Beltung, mit denen der Zivilgouverneur Patow, im Jahre
1866 nach der Verleſung der Proklamation im Kaiſerſaal des Römer
ſagte: „Wohin man blickt, ſpürt man, daß Frankfurt eine Stadt mit
einer großen Vergangenheit und ein reich entwickeltes Gemeinweſen iſt,
jede neue Zeit bringt neue Forderungen mit ſich, alte Gebilde müſſen
neuen den Platz räumen.”
Der erſte Oberbürgermeiſter Frankfurts war von 1868—1880 Dr.
Mumm von Schwarzenſtein, ihm folgte von 1880 bis 1890
Johann von Miquel, und dann erlebte Frankfurt unter dem
Ober=
bürgermeiſter Adickes von 1890—1912 eine Zeit des glanzvollſten
Aufſtiegs, die ihm in der Kommunalpolitik die Führung unter den
deut=
ſchen Großſtädten brachte. Unter ihm blühte die Induſtrie auf, bekam
die Stadt ein neues Geſicht und die Pläne, die er in ſchöpferiſchem
Weit=
blick begonnen hat, wirken heute noch fort.
Nach ihm nahm Georg Voigt den Platz des Oberbürgermeiſters
von 1912 bis heute ein.
Der bisherige Oberbürgermeiſter Voigt ſteht im 59. Lebensjahr, er
war vor ſeinem Amtsantritt in Frankfurt Oberbürgermeiſter von
Bar=
men. Er wurde von der Frankfurter Univerſität zum Doktor honoris
causa promoviert, war ſtets ein korrekter Verwaltungsbeamter, hat den
Oſthafen und die Meſſe ausgebaut und war während der
ſchwie=
rigen Kriegs= und Inflationsjahre ein ſicherer Leiter des Gemeinweſens,
ohne eine überragende Stellung einzunehmen.
Der jetzt zum Oberbürgermeiſter gewählte Stadtrat Dr. Ludwig
Landmann iſt 56 Jahre alt und wurde 1917 zum beſoldeten
Stadt=
rat der Stadt Frankfurt gewählt. Nach ſeiner politiſchen Ueberzeugung
gehört er wie Dr. Voigt, den Demokraten an. Er war während des
Krieges Leiter der kriegswirtſchaftlichen Betriebe und hat nach dem
Kriege beſonders zum Ausbau der Meſſe beigetragen. Er förderte das
Rhein-Main—Donau=Projekt, gründete die Rundfunk=A.=G., die
Luft=
verkehrsgeſellſchaft, iſt Neorganiſator des ſtädtiſchen Reklameweſens und
vor allem im Wohnungs= und Siedlungsweſen führend
geweſen. Er gilt als ein ſehr fähiger Verwaltungsbeamter. Dr.
Land=
mann iſt Diſſident.
Von der Wahlſitzung ſelbſt erhalten wir folgendes Stimmungsbild:
Die Wahl war öffentlich, und damit begann durch Stunden eine
fruchtloſe Debatte, in der noch einmal das trübe Bild aufgerollt
wurde, das für die Arbeiten des Wahlausſchuſſes bei dieſer Wahl
kenn=
zeichnend iſt. Vorwürfe von beiden Seiten des Hauſes, daß man ſich
durch die Parteibrille habe leiten laſſen. Der Sozialdemokrat Plewe
bringt ſehr indiskrete „Enthüllungen” über Aeußerungen, die während
der 21 Sitzungen des Wahlausſchuſſes gelegentlich gemacht wurden und
die Stadtrerordneter Landgrebe mit Recht als den
parlamentari=
ſchen Gepflogenheiten zuwider zurückwies. Der Deutſchnationale
Schel=
lin machte Andeutungen über Verſprechungen, die von Herrn
Landmann bei einem Durchdringen ſeiner Kandidatur an Leute der
Linksparteien gemacht ſeien, der Kommuniſt Lang verſucht durch
un=
fruchtbare Mätzchen aufzuhalten, und die ganze Debatte gereicht dem
Hauſe nicht zur Ehre, was auch der Vorſitzende, Herr Weißwolf, in
ſeinen Schlußworten feſthält. Man hat das Gefühl, daß der
Ver=
tagungsantrag der Deutſchen Volkspartei die beſte Löſung
ſchafft. Mit knapper Mehrheit wird dieſer Antrag aber abgelehnt
und man ſchreitet zur Wahl. In allen drei Wahlgängen erhält
Stadt=
rat Landmann die Mehrheit mit den Stimmen der Sozialdemokraten,
der Demokraten und des größten Teils des Zentrums. Im dritten
Wahlgang ergeben ſich 35 Stimmen für Dr. Landmann, 26 Stimmen
für Dr. Voigt und der Reſt ungültiger Stimmen iſt für den
Kommuni=
ſten Katz. „Der Stadtrat Landmann iſt zum Oberbürgeemeiſter der
Stadt Frankfurt gewählt”, verkündet der Vorſitzende. Die Journaliſten
ſtürzen zu den Telefonen, ein neuer Abſchnitt in der Geſchichte
Frank=
furts hat begonnen.
Kleine Frankfurter Chronik.
Die Milchpreiserhöhung in Frankfurt iſt durchgeführt worden umd
der Preis entgültig auf 40 Pfennig für das Liter feſtgeſetzt. — Die
Verhandlungen über die kaufmänniſchen Gehälter, die vom
Schlichtungs=
ausſchuß um 15 Prozent erhöht waren, haben zu keiner Einigung
ge=
führt, da die Arbeitgeber den Spruch noch weiter ablehnen. — Der
Magiſtratsbaurat Richter, der ſich um das Bauweſen der Stadt
große Verdienſte erworben hat, iſt am Mittwoch nach einer Operation
im ſtädtiſchen Krankenhaus geſtorben. — Als ein Opfer des Kokains
mußte ein erſt 22jähriger Werkmeiſter feſtgenommen werden, der durch
das Gift vollkommen zerrüttet war und einer Irrenanſtalt zugeführt
werden muß. — Eine Frau, die ihren dreijährigen Sohn dicht an ſich
gepreßt hielt, warf ſich vor den Zug Frankfurt—Mainz. Ihr Vater,
der ihr nachgegangen war, verſuchte ſie im letzten Augenblick
zurück=
zureißen, und glücklicherweiſe gelang es, den Zug wenige Schritte vor
der Verzweifelten zum Halten zu bringen.
Die Amerikafahrt des „Z. R. 3‟.
Berlin. In Friedrichshafen wurde erklärt, daß die dort
eingetroffenen Nachrichten über die Maßnahmen des amerikaniſchen
Marineminiſteriums zur Hilfeleiſtung bei dem Ozeanflug
des „Z. R. 3” ſehr befriedigt kätten. Die von der amerikaniſchen Marine
zur Verfügung geſtellten Schiffe dürften jedoch für eine Hilfeleiſtung
ſchwerlich in Frage kommen. Es beſtehe in Friedrichshafen kein
Zwei=
fel, daß das Schiff ohne Zwiſchenfall nach Amerika kommen werde. Bei
einem Unglücksfall, alſo im Falle großer Stürme, würde die Bergung
durch Kriegsſchiffe bei ſtark bewegter See nach den bisherigen
Erfah=
runen unmöglich ſein; dagegen ſeien die Kriegsſchiffe zur Weitergabe
von Wetternachrichten und anderen Meldungen ſehr willkommen. Die
Route des Luftſchiffes ſei noch völlig unbeſtimmt; ſie könne erſt wenige
Tage vor Abfahrt ungefähr feſtgeſtellt werden. Vor der großen
Ueber=
fahrt werde wohl nochmals eine kleine Probefahrt über dem
Bodenſee ſtattfinden, die vorausſichtlich am Freitag oder Samstag
vor ſich gehen werde.
Der Offizialverteidiger des Maſſenmörders Haarmann.
Hannover. Der Berliner Rechtsanwalt Frey, der ſich
er=
boten hatte, den Maſſermörder Haarmann vor dem Schwurgericht zu
Hannover zu verteidigen, wird die Verteidigung doch nicht führen. Als
Offizialverteidiger iſt Rechtsanwalt Dr. Berkowitz in Hannover
be=
ſtellt. Die Verhandlungen gegen Haarmann werden vorausſichtlich
Mitte November ſtattfinden.
Deutſcher Orientaliſtentag in München.
München. Unter zahlreicher Beteiligung fand am Mittwoch und
Donnerstag in München der Deutſche Orientaliſtentag ſtatt. An ihm
nahmen unter anderen Kronprinz Nupp recht von Bayern
Prof. Dr. Hildebrand Geheimrat Prof. Dr. Steindorff
Geheimrat Prof. Dr. Lüders=Berlin und Geheimrat Prof. Dr.
Dittmann, ſowie namhafte Orientaliſten aus München teil.
Gegen den Wieberaufban des abgebrannten Goetheanums.
*fm. Die ſchweizeriſche Architektenſchaft und die ſchweizeriſche
Hei=
matſchutzvereinigung hatten gegen den Wiederaufban des abgebrannten
Goetheanum Dr. Rudolf Steiners proteſtiert, weil ein Eiſenbetonbau
von 75 Meter Länge, 60 Meter Breite und 40 Meter Höhe vorgeſehen
war. Trotzdem wurde der Bau von der zuſtändigen ſchweizeriſchen
Baubehörde genehmigt, jedoch unter Reduktion der vorgeſehenen Höhe.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentiſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Rebattlon keineriel
Den=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.) — Eintendungen, die nicht verwendet werden, lönnen nicht
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht bearündet werden.
Die Sparſamkeit in den ſtädtiſchen Verwaltungen
im Hinblick auf die Beamtenbeſoldung.
Von der Stadtverwaltung wird uns geſchrieben:
Das von Herrn Dr. W. K. in der Maske des beſorgten Steuerzahlers
gegen die Verwaltung und Stadtverordnetenverſammlung unter obiger
Ueberſchrift gerichtete Eingeſandt übertrifft an leichtfertiger
Uebertrei=
bung ſo ziemlich alles, was bisher auf dieſem Gebiete geleiſtet wurde.
Das Stärkſte aber iſt, daß Herr Dr. W. K. ſich nicht ſcheut, mit kraſſen
Unwahrheiten zu arbeiten. Jedenfalls gibt es keine
Entſchuldi=
gung für eine Verbreitung falſcher Zahlen, wenn jedermann in der Lage
iſt, ſich durch Erkundigung an zuſtändiger Stelle über die tatſächlichen
Verhältniſſe zu unterrichten. Abgeſehen davon, daß der Prozentſatz
der in der Stadt Darmſtadt nach Gruppe X bezahlten Beamten im
Ver=
hältnis zur Geſamtzahl der beſchäftigten Beamten weit geringer iſt, als
beim Staat, iſt es auch eine ungeheuerliche Uebertreibung, zu behaupten,
daß bei der Stadt rund 70 Beamte nach Gruppe X bezahlt ſeien. Noch
nicht die Hälfte iſt in dieſer Gruppe eingeſtuft. Wemn
davon ein allerdings größerer Prozentſatz von mittleren Beamten geſtellt
wird, ſo liegt das zu einem guten Teil daran, daß akademiſch
vorgebil=
dete und eingearbeitete Beamte nicht in genügender Zahl vorhanden
ſind. Die einzigen vollakademiſchen Verwaltungsbeamten bei der Stadt
ſind der Oberbürgermeiſter und ſein erſter Stellvertreter. In früheren
Jahren haben ſich Akademiker für ſtädtiſche Verwaltungsſtellen einfach
nicht gemeldet, ſoweit es ſich nicht um Beigeordnetenpoſten handelte.
So iſt es ganz natürlich, daß beſonders befähigte mittlere
Verwaltungs=
beamte in die höheren Stellen hineingewachſen ſind, wo ſie ſich auch
durchweg gut bewährt haben. Auch der Staat hat ja eine Reihe von
mittleren Beamten nach Gruppe X eingeſtuft. Hier fällt nur die
Tat=
ſache nicht ſo ſehr auf, weil der Staat den Beteiligten gleichzeitig den
ſeither akademiſchen Titel eines Regierungsrats oder Finanzrats gegeben
hat. Daß bei der Stadt, die immerhin einen ſehr bedeutenden
Verwal=
tungsapparat darſtellt, auch eine größere Anzahl beſonders
verantwort=
licher Stellen vorhanden iſt, die eine höhere Bezahlung erfordern, iſt
ſelbſtverſtändlich. Die Arbeit, die hier geleiſtet wird, iſt in keinem
Be=
tracht geringer anzuſchlagen, als die Arbeit, die im Staatsdienſt nach
Gruppe X gewertet wird. Daß man aber die Inhaber ſolcher Stellen
nur deshalb geringer einſtufen ſoll, weil ſie nicht akademiſch vorgebildet
ſind, wird wohl niemand ernſthaft für richtig halten wollen. Bei der
Einſtufung von Beamten nach den Gruppen VII, VIII und IX iſt das.
vom Reich vorgeſchriebene Verhältnis von 3:2:1 vollſtändig eingehalten.
In der Gruppe XI ſind von 14 ſtädtiſchen Beamten nur 2 (techniſch
vorgebildet) Nichtakademiker. Von den Amtsvorſtänden in Gruppe XII
ſind es von insgeſamt 8 Beamten allerdings 4. Auch hier ſpielt aber
das eingangs Geſagte hinſichtlich der Meldung von Akademikern für
ſtädtiſche Stellen eine Rolle. Und auch hier gilt, daß man die Leiter von
großen Aemtern, die aus einem außerordentlich ſtarken Perſonal
be=
ſtehen und eine große Verantwortung in ſich ſchließen, auch nicht deshalb
geringer bezahlen kann, weil ſie urſprünglich dem mittleren
Beamten=
ſtand angehört haben. Die Behauptungen des Herrn Dr. K. W. fallen
hiernach als gänzlich haltloſe Uebertreibungen in ſich zuſammen.
— Wir ſind jetzt in das letzte Quartal 1924 eingetreten. Da iſt die
Frage an die Stadtverwaltung wohl erlaubt: Wann erſcheint das neue
Ciris.
Adreßbuch?
— Schon ſeit Jahren wartet das Publikum vergeblich auf die
Her=
richtung eines Warteraums an der jetzigen Endſtelle der elektriſchen
Linie Griesheim—Waldfriedhof, in dem es ſich bei ungünſtiger
Witte=
rung aufhalten könnte, bis der nächſte Wagen, mit dem die Leute
wie=
der zur Stadt zurückfahren wollen, an der Endſtelle eintrifft. Für das
leidtragende Publikum und ſolche Leute, die zur Inſtandhaltung der
Ruheſtätten ihrer Heimgegangenen ſich nach dem Waldfriedhof begeben,
macht ſich das Fehlen eines geeigneten Warteraums an der bezeichneten
Stelle überaus unangenehm bemerkbar.
Rund=Funk=Programm.
Sonntag, den 5. Oktober 1924.
Berlin (430, bzw. 500 m). 4.30—6.25 Uhr: Unterhaltungsmuſik (Berliner Funkkapelle).
— 1. Menuett, Paderewski; 2. Oouverture zu der Oper „Der Freiſchütz”, E.M.v.
Weber; 3. Unvollendete Symphonie H=Moll, Schubert; 4a) Liebesfreud’, b)
Liebes=
leid, Kreisler; 5. Ungariſche Tänze I und II. Brahms; 6. Schumann=Album, Fantaſie,
Schreiner; 7. Wiener Bonbons, Walzer, Joh. Strauß; 8. Seid einig, Marſch=
Pot=
pourri, Morena; 9. Frühlingseinzug, Marſch, Fr. v. Blon. Während der Pauſen:
„Ratſchläge fürs Haus”. — 6.30 Uhr: Die Funkprinzeſſin erzählt: Alte Märchen vom
Deutſchen Rhein (I. Folge): 1. Rheingold, Wilhelm Ruland; 2. Die Lorelen,
Villa=
maria. Die Funkprinzeſſin Adele Proesler. — 7.10 Uhr: Vortrag des Herrn Dr.
Leo=
pold Schmidt über „Pianiſten als ſchaffende Muſiker”. Am Flügel: Georg Liebling.
— 8.30—10 Uhr: Deutſche Volksoper. 1. Ouverture zu der Oper „Der Wildſchütz”,
Lortzing; 2. Fantaſie aus der Oper „Die luſtigen Weiber von Windſor”, Nicolai;
3. Arie aus der Oper „Der Waffenſchmied”, Lortzing: „Auch ich war ein Füngling”
Hans Hermann Niſſen, von der Großen Volksoper; 4. Fantaſie aus der Oper „Martha”,
Flotow; 5. Romanze des Kühleborn: „Es wohnt am Seegeſtade”, aus der Oper „
Un=
dine” Lortzing; Hans Hermann Niſſen, von der Großen Volksoper: 6. Ouverture zu
dem Singſpiel. Peter Schmoll”, Weber; 7. Arie aus der Oper „Zar und
Zimmer=
mann”: „Einſt ſpielt’ ich”, Lortzing. Hans Hermann Niſſen von der Großen
Volks=
oper; 8. Fantaſie aus der Oper Prezioſa”, Weber, (Berliner Funkkapelle).
An=
ſchließend: Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten, Zeitanſage, Wetterdienſt,
Sportnachrichten, Theaterdienſt. — Die Übertragung aus der Staatsoper: „Die
Zauberflöte” findet am Mittwoch, den 8. Oktober 1924 ſtatt.
Warnung!
WVenn Sie in einem
Ge-
schäft gegen Husten,
Heiserkeit, Keuchhusten,
Verschleimung, Katarrh,
schmerzenden Hals, als
Vorbeugungsmittel gegen
AA
Erkältungen Kaiser’s
Hüten Sie sich vor Nachahmungen und dem
Vertreter: L. SchEfor, Darmstadt, Z
Brust-Caramellen mit
den 3 Tannen kaufen,
dann muss jedes Paket
zu 30 Pfg. und jede Dose
zu 80 Pfg. die
Schutz-
mnarke 3 Tannen tragen.
Die millionenfach
be-
währten Kaiser’s Brust-
Caramellen sind niemals
offen zu haben. (V.12475
wertlosen Zuckerzeug.
mmerstrasse 11.
Tageskalender.
Landestheater. Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr
(E 2): „Ein Maskenball”. — Kleines Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr (Zuſatzmicte VI2): „Miß Sara Sampſon”. — Orpheum,
abends 8 Uhr: „S. M. der Herr Bürgermeiſter”. — Union=,
Reſi=
denz Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen. —
Männergeſang=
verein Concordia, abends 8 Uhr, in der Turnhalle am
Woogs=
platz: Wohltätigkeitskonzert. — Darmſtädter
Oberheſſen=
verein abends 8 Uhr, im „Hanauer Hof”; Vereinsabend. —
Ver=
einig. früherer Leibgardiſten, abends 8 Uhr, im
Saal=
bau: Familienabend. — Arbeiter=Samariterbund,
Orts=
gruppe Darmſtadt, abends 8 Uhr, im Mathildenhöhſaal:
Wohltätig=
keitskonzert. — C. D. U., abends halb 8 Uhr, auf dem „Heiligen
Kreuz” Tanzabend.
Verſteigerungskalender, Sonntag, den 5. Oktober 1924.
Große Mobiliarverſteigerung, nachmittags 2 Uhr, in der
Marbach, gegenüber dem Kurhauſe in Erbach.
Hauptſchriftleitung: Nudolf Mauve
Verantwortlic) für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maup=
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Strcei,
Derantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußd ent: ndreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Mummer liat 16 Seiten
Man verlange beilm Einkauf von Rahma-butterglelch gratls die Kinderzeitun
TV.12570
[ ← ][ ][ → ] Nar noch 2 Tage:
„AONLGSLTEBOHEN
Sittenfilm in 6 Akten nach dem gleichnamigen Roman von Max Schlebelkamp
Hauptdarsteller: Bruno Kastner — Erich Häeiser-Tielz — Tänzerin Gabi Desly
(*28685
Fatty als Wasserakrobat Lustspiel)
UeA9
III. und IV. Teil kommt ab
DARMSTADT BOUHHVARD-BLUA Hontas zur Vorfährung
AAe e
DARMSTADT
Harry Piel
in dem Cirkus- und Sensationsfilm in 6 Akten:
Cirkus Barré
Ziebe, Wor undl Weufel
Schauspiel — 6 Alte
Palast-Lichtspiele n
KBHIIA8
Täglich der grosse Weiterfolg
Der
grosse Erfolg
des
ersten Tages
spricht für den
künstlerischen
Wert des Films!
nech dem weltbekannten vielgelesenen
Roman von RICHARD VOSS mit
Gräfin Esterhazy und Olaf Eiord
in der Titelrolle
Ba
vorllobte Beebad
Fox-Komödie in 2 Akten
(12773
Böllenfalltor
Darmſtadt
Sportplatz=Reſtaurant
Morgen Sonntag
„N
von 4—7 Uhr
Konzeit
C.BU
Hente Samstag, 4. Oktober,
abends 1/,8 Uhr (*28699
Hoderner Tanzabend
auf dem „Heiligen Kreuz‟
Eintritt 20 Pfg. Der Präsldent
Kleingärtner von Darmſtadt und Umgegend
Anläßlich der Reichswerbewoche der deutſchen Kleingartenbauvereine ſpricht am
Montag, den 6. Oktober, abends 8 Uhr, im Saale „Zum Hanauer Hof”
Herr Reinhold=Berlin
II. Vorſitzender des Reichsverbandes deutſcher Kleingartenbauvereine, über:
Der Kleingartenbau eine Wirtſchafts= und Kulturnotwendigkeit
Hierzu ſind alle Behörden und Abgeordneten beſonders eingeladen. Es darf
kein Kleingärtner von Darmſtadt und Umgegend in dieſer wichtigen Verſammlung fehlen,
Landesverband der Kleingartenbauvereine
für den Volksſtaat Heſſen.
12779)
Keetesersea
Tespertet
Spanische Bodesa Jum Palais
Hügelstr. 35 Darmstadt Telefon 855 *
Vom 1.Oktober ab neue Kapelle
Heute Samstag und morgen Sonntag
Klassische Konzerte
sowie täglich von 8 Uhr an
L. Brugal. (12798
Arbeiter =Samariter= Bund
zues
Ortsgruppe Darmſtadt
Tombola Samstag Tombola
den 4. Oktober, abends 8 Uhr:
im Mathildenhöhſaal
unter gütigſter Mitwirkung ſämtlicher
Freien Vereine Darmſtadts.
Programm 10 Pf.
Eintritt 30 Pf.
Der Vorſtand.
N
Geſangberein Liederzioeig
Darmſtadt.
Sonntag, den 5. Oktober
nachmittags 6 Uhr
Familienabend
im Rummelbräu.
Chorvorträge, Tanz.
Freunde u. Gönner ladet höfl. ein (12737
Der Vorſtand.
ewwemSEIGSI!ce
Odenſoald=Verein
Darmſtadt
Sonntag, den 5. Oktober,
nachmittags 6 Uhr
Großes
Sanztrünzcen
im Konkordigſanl.
12759)
Der Vorſtand.
3. Vortrag:
SelssssssStittssssssse
Kriegerverein 1874
Darmſtadt.
Wir bitten unſere Mitglieder ſich an dem
am 4. Oftober, d8. Mts., abds 8 Uhr, im
Saalbau ſtattfindenden Familien=Abend der
Vereinigung ehemaliger Lelbgardiſien recht
(12812
zahlreich zu beteiligen.
Der Vorſtand.
Gabelsberger
Stenographen=Verein 1861
Unſer
Vereinsivettſchreiben
findet am S. d. Mts., vorm. 9 Uhr,
in der Ballonſchule ſiatt. (12772
Heute Samstag
Heute und folgende Tage:
S. M. der Herr ze7sz
Bürgarmeister
Schwank in 3 Akten von Herm. Jeb
Karten: Verkehrsbüro,
de Waal, Rheinſtraße 14.
Ermäßigte preiſe
von 80 Pfg. bis 2.50 Mark
Kaiſer Friedrich
Darmſta?t, Schloßgaſſe
Samstag, den 4. und
Sonntag, den 5. Okt.
Im Ausſchank das beliebte Kronen=
Stark=
bier. Gute Weine. — Für Unterhaltung
(es8690
iſt geſorgt. — Es ladet ein
Hans Brüſtle.
Metzelſaspe
e
morgens
(12742
Wellfleiſch mie Kraut
friſche Bratwurſt, Hausm. Wurſt
Heinrich Speier
Darmſtadt, Frankfurterſtraße 57
Im Ausſchank das beliebte Kronenbräu
im Mozart=Saal
Darmſtadt
Schul raße 8.
Sonntag, den 5. Oktober, abends 8 Uhr,
ſpricht Prediger J. F. Grieſer üb. d Thema:
„Der Er1ö gende 9a19mond‟
oder das Ende der Türkei in Sicht”,
Beginn und Ende dieſer Macht prophezeit.
Vederm. herzl, wülk. Eintritt fre
Zun Schiwinmbad
Darmſtadt
Gut bürgerliche Reſtauration
Eigene Schlachterei / Mittagstiſch 80 ₰
Vorzüglich, Rheinwein p. Glas 25 ₰
Kalte u. warme Speiſen z. jed. Tageszeit
Jeden
Freitag und Samstag
4
Metzelſuppe
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Zur Nachkirchweihe
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findet am Sonntag, den 5. Oktober,
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Zu der am 5. und 6. Oktober
ſtattfindenden Kirchweihe hält ſich
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Sonntag, den 5. n. Montag den 6. Dktbr.
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Nummer 226.
Samstag, den 4. Oktober 1924,
Seite 11
Oorh Opterand Tarnen.
Zwei deutſche Flug=Weltrekorde.
Tennis.
Meiſterſchaft von Weſtdeutſchland der Tennisberufsſpieler in Wiesbaden.
Am Samstag, den 4. Oktober, finden auf den Plätzen der
Blumen=
wvieſe die Ausſcheidungsſpiele für die Schlußſpiele der deutſchen
Meiſter=
ſchaft, die am 11. und 12. Oktober in Düſſeldorf auf den Plätzen des
Tennisklubs Grün=Blau” ausgetragen werden, ſtatt. Die Kämpfe in
Wiesbaden, die Samstag und Sonntag ſtattfinden, vereinigen die Elite
Der Berufsſpieler, die im Kampfe nach amerikaniſchem Syſtem, einen
wegen jeden, Najuch, Rudolf. Duchateau, Wild aus Köln, Fendler aus
Duisburg, Kraus aus Krefeld, Henning aus Düſſeldorf, Liebenau aus
Dortmund und Bertz aus Darmſtadt mit den einheimiſchen Brüdern
Il. C. Becker und C. Becker im Kampfe ſehen werden. Die Spiele ſtehen
nter Aufſicht des Gauleiters A. C. Becker; Turnierleiter ſind: Dr. W.
„Haiger=Wiesbaden und Dr. A. Scholz=Mainz. Bei den Kämpfen
ram Sonntag in Magdeburg hat ſich für Mitteldeutſchland P. Nauſch,
MMagdeburg, als Sieger qualifiziert und aus Norddeutſchland ſteht W.
Reinknecht, Bremen feſt. Es wird intereſſant ſein in den Kämpfen, die
ein ſportliches Ereignis bilden, die vollendete Technik der deutſchen
Tennislehrer zu ſchauen. Beginn der Spiele Samstag vormittag 10 Uhr.
Automobilſport.
Feldbergrennen 1924.
ks. Der Gau IIIa des A. D. A. C. bringt am Sonntag auf dem
in Kopenhagen aufgefteilt. Feldberg im Taunus ſeine altbelannten Geſchwindigkeitsrennen, für
Motorräder und Wagen zum Austrag. Die Zahl der eingegangenen
Meldungen iſt ſehr groß, ſodaß mit ſcharfen Kämpfen in allen Klaſſen
Am Samstag, den 20. September 1924 wurde unter der gerechnet werden kann. Das Nennen führt über 8 Kilometer bei einer
kportlichen Kontrolle der Däniſchen Aeronautiſchen Geſellſchaft Steigung von etwa 8 Prozent. Es iſt eine ideale Bergſtrecke von
Hohe=
wenig benutzt worden iſt. Die älteren Fahrer werden ſich ihrer gern
nationale von einem Flugboot der Nohrbach Metal Aeroplane erinnern. Mit ihren 86 Kurven ſtellt die Bergſtraße hohe Anforderun=
Das 720 PS.=Flugboot der Rohrbach Metal Aeroplane Co., in dem Werner Landmann=Darmſtadt einen neuen Dauer=
und Strecken=Weltrekord aufſtellte (vgl. beſonderen Artikel), und Pilot Botſch nach der Landung vom Fünf=Länder=Flug mit
ſeinem 5 PS.=Leichtmotor=Bahnbedarf=Flugzeug „BAG E I‟. — Die Aufnahmen entſprechen dem Größenverhältnis der beiden
Flugzeuge.
Zwei Flugweſtrekorde
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
nach den Beſtimmungen der Féderation Aeronautique Inter= mark bis Sandplacken, die im letzten Jahre wegen der Beſetzung nur
So. ein Flug mit 1000 Kilogramm plombierter Nutzlaſt über dem gen an Fahrer und Material.
Sund ausgeführt, der in bezug auf Flugdauer und Flugſtrecke
vie beſtehenden Weltrekords um ein Beträchtliches überbot. Unter
Führung des durch ſeinen im Juni 1914 aufgeſtellten
Dauer=
rekord von faſt 22 Srunden bekannten Flugzeugführers Wex=
Feldbergreunen für Motorräder und Wagen.
nerLandmgnn überflog das Rohrbach=Flugboot Type Vo II
Als letzte ſeiner mit vielem Geſchick und großem Erfolge in
die=
nit 2 Rolls Royce=Motoren von zuſammen 720 PS. um 2 Uhr ſem Jahre abgehaltenen automobiliſtiſchen Veranſtaltungen findet mor=
11 Mi. die Startlinie. Die Einhaltung und genaue Rundung gen, Sonntag, das von ſämtlichen Motorradklubs des Gaues IIIa des
Ses über dem Sund ausgelegten Dreieckskurſes, der fünfmal um= Allgemeinen Deutſchen Automobilklubs und des Heſſen Naſſauiſchen
flogen werden mußte, wurde durch ſchlechte Sicht und Regen ſehr Automobilklubs e. V. Frankfurt a. M. im vergangenen Jahre
abgehal=
erſchwert. Nach einer Geſamtflugzeit von 3 Stunden 17 Min, tene Feldbergrennen ſeine Wiederholung. Das Nennen iſt ein
reiner Geſchwindigkeitswettbewerb. Die Beraſtrecke führt über acht
14. Sek. hate das Rohrbach=Flugboot 422 Kilometer zurückgelegt Kilometer, beginnt beim Reſtaurant Hohe Mark bei Ober=Urſel bei
und damit die beſtehenden Weltrekords, die von 800pferdigen Kilometerſtein 13,0 und endigt äm ſogenannten Sandplacken bei
Kilo=
amerikaniſchen Flugbooten aufgeſtellt waren und die 2 Stunden meterſtein 5,0 mit einer durchſchnittlichen Steigung von etwa 8 Prozent.
25 Min. 9 Sek. reſp. 325 Kilometer betrugen, um ein Beträcht= Dieſelbe bietet mit ihren vielen Windungen für die Teilnehmer
außer=
liches trotz geringerer PS.=Zahl und ungünſtigen Wetterverhält= ordentliche Schwierigkeiten. Die Bewerber an den einzelnen Rennen
iſſen geſchlagen. Techniſche Angaben über die Maſchine; unterſcheiden ſich in Privatfahrer und Herrenfahrer mit induſtriellem
Spannweite 29 Meter, Länge 16,50 Meter, größte Höhe 4,70 Intereſſe. Für Motorfahrer werden in je ſechs Klaſſen, für
Touren=
wagen in je 7 Klaſſen und für Rennwagen in je 3 Klaſſen Geſchwindig=
Meter. Dr.=Ing. Adolf Rohrbach hat in Darmſtadt an der Tech= keitsprüfungen ausgefahren. Alle Wagen mit Kompreſſermotoren
ſtar=
iſchen Hochſchule Ende 1913 ſein Diplom=Examen gemacht und ten in einer Klaſſe ohne Nückſicht auf die Stärke des Motors. Für die
cat im Jahre 1919/20 den 1000pferdigen Rieſeneindecker mit vier Sieger in jeder Klaſſe ſind wertvolle Preiſe ausgeſetzt. Außerdem
er=
hält der ſchnellſte Motorradfahrer den Gauwanderpreis, der zweimal
Motoren in Staaken gebaut.
hintereinander oder dreimal im Ganzen gewonnen werden muß. Ver=
Motorſport.
teidiger 1923 Otto Glöckler=Frankfurt. Außerdem iſt in der
Wagen=
klaſſe ein wertvoller Wanderpreis geſtiſtet worden. Verteidiger 1923
Ewald Kroth=Frankfurt. Der Start iſt pünktlich morgens 8 Uhr, für die
Motorräder zuerſt. Mit ſeinen geübteſten Fahrern Kubitzky,
Wieſt, Kappel Stork, Schönberger, Schäfer Weichſel. Zürtz und
Schir=
macher beteiligt ſich auch der Heſſiſche Motorradklub
Darm=
ſtadt in der Klaſſe der Privatfahrer an dieſem Bergrennen. Die
ein=
heimiſchen Fahrer treffen dabei auf die ihnen in den wiederholten
Ver=
anſtaltungen bekannten Fahrer von Klaſſe des Gaues IIIa vom A. D.A. K.
Daß ſie dieſen bei ihren oft gezeigten Leiſtungen den Sieg nicht allzu
leicht machen werden, wird der Ausgang des Feldbergrennens 1924 ſicher
beweiſen.
Leichtathletik.
„Heſſen” V. f. L.
Nachdem das Training auf dem Platz nunmehr endgültig beendigt
iſt, wird mit den Waldläufen begonnen. Treffpunkt der Waldläufer
am Rummelbräu um halb 10 Uhr am Sonntag, den 5. Oktober 1924.
Die Läufe gehen in die Tann” zu beiden Seiten der Straße nach
Griesheim. Nach dem Lauf Umkleiden am Rummelbräu.
Z.
Fußball.
F. C. Union e. V. Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag, dem letzten vor unſerem Eingriff in die
Verbandsſpiele, entledigt ſich Union verſchiedener
Rückſpielverpflichtun=
gen. Die 1. Mannſchaft begibt ſich nach Eberſtadt, um nachmittags
½2 Uhr gegen die 1. Elf Germanias anzutreten. Das Vorſpiel konnte
Union nur mit 3:2 für ſich entſcheiden. Hoffentlich bringt die
Mann=
ſchaft dieſes Mal ein anderes Reſultat nach Hauſe. Es dürfte ihr dies
durchaus nicht ſchwer fallen, wenn ſie ſich der Spielweiſe befleißigt, die
ſie gegen ſtärkere Gegner einwandfrei gewinnen ließ.
Die 1—h=Mannſchaft ſpielt vormittags ½11 Uhr auf dem Sportplatz
an der Heidelberger Straße gegen die 2. Mannſchaft Germanias. Auch
dieſes Treffen kann Union für ſich entſcheiden, wenn die 1b=Mannſchaft
ſich der ihr innewohnenden Spielſtärke bewußt wird und ein Spiel
pflegt, wie man es gerade von ihr gewohnt iſt.
Auch die 2. Mannſchaft konnte bisher gute Reſultate erzielen. So
gewann ſie gegen den A. S. C. mit 5:2 und gegen Sportverein
Leng=
feld mit 4:0 Toren. Gegen Sportvereins 3. Mannſchaft jedoch wird
ſie alles aufbieten müſſen, um ehrenvoll zu beſtehen. Das Spiel findet
vormittags 9 Uhr ebenfalls an der Heidelberger Straße ſtatt.
V. f. N. Darmſtadt — Amieitia 09 Viernheim.
Auch in der kommenden Spielſaiſon gehört V. f. R. Darmſtadt der
Kreisliga an und bereits am nächſten Sonntag empfängt die
Ligamann=
ſchaft des V. f. R. die gleiche von Amicitia 09 Viernheim zum
erſten Verbandsſpiel vormittags halb 11 Uhr auf dem Exerzierplatz.
Viernheim hat ſich im vergangenen Jahr durch ausgezeichnete Ergebniſſe
gegen namhaſte Vereine einen guten Namen gemacht. Dem V.f.N.
Mannheim, der bekanntlich zur Bezirksliga zählt, wurde im Pokalſpiel,
auch nach Verlängerung, ein Unentſchieden (1:1) abgerungen. In der
verfloſſenen Verbandsſpielſaiſon errang Amicitia 09 nicht nur die A=
Meiſterſchaft im Gau Ried und die Kreismeiſterſchaft im Kres
Oden=
wald, ſondern wurde auch in der Pokalkonkurrenz durch gute Aeſultgte
Kreispokalſieger des Kreiſes Odenwald. Viernheim hat bereits zwei
Verbandsſpiele hinter ſich und ſie mit gutem Erfolg beſtritten.
Bür=
ſtadt wurde 2:1 geſchlagen und gegen Arheilgen wurde ein 1:1
er=
zwungen. Was die Ligamannſchaft des V.f.R. anbetrifft, ſo dürſte die
Hintermannſchaft nach den letzten Spielen zu urteilen, auch in den
Verbandsſpielen ſich voll und ganz der ſchweren Aufgaben bewußt ſein.
Die Entſcheidung, ob Sieg oder Niederlage, liegt bei der Stürmerreihe.
Nur volle Entfaltung des Könnens und Hingabe und Begeiſterung bis
zur letzten Minute werden Erfolge bringen. Alles in allem ſteht ein
harter Kampf in Ausſicht, der einen knappen Ausgang nehmen wird.
Auch die Jugend hat einen großen Tag. Sieben Mannſchaften
ſind auf dem grünen Raſen tätig. Es ſpielen vor dem Spiel der Liga
die Ia Jugend gegen die erſte Jugend von Bayern=Kitzingen,
die Ib gegen V.f.L. Neu=Iſenburg, die IIa gegen Viktoria=Griesheim,
die IIb gegen Union=Wixhauſen, die IIla gegen Eintracht=Darmſtadt,
die Ia Schüler gegen Sp.=V. Meſſel, die Ib Schüler gegen Union=
E. W.
Darmſtadt.
Sportverein Roßdorf — Olympia Hahn.
Das für Sonntag, den 5. Oktober auf dem Platze des erſtgenannten
Vereins angeſetzte Verbandsſpiel findet nicht ſtatt.
Germania 03 Pfungſtadt—Fußballverein Weinheim 09.
Zu einem überragenden Treffen dürfte ſich das Meiſterſchaftsſpiel
der beiden alten Rivalen der Odenwaldkreisliga geſtalten, das am
Sonntag auf dem Germania=Sportplatz in Pfungſtadt ſtattfindet. Beide
Mannſchaften zählen zu den ſtärkſten im Kreiſe und haben gewiſſe
Aus=
ſichten, ſich in der Spitzengruppe zu behaupten. Möglich, daß auch
die weitere Entwicklung beide Gegner zu noch höheren Hoffnungen
be=
rechtigt. Darüber werden die Ereigniſſe auf den Spielfeldern entſcheiden.
Beide Vereine haben bei der Wichtigkeit dieſes Spieles ihr beſtes
Mate=
rial herausgebracht. Weinheims Elf iſt bekannt genug in hieſiger Gegend.
Pfungſtadt tritt erſtmals mit ſeinem alten Sturmführer Eſſer wieder an,
der jetzt dauernd zur Verfügung ſteht. Bei der vorbildlichen
Spielauf=
faſſung beider Gegner ſollte ſich auf dem ſchönen Pfungſtädter
Wald=
ſportplatz ein glänzendes Spiel entwickeln. Anſtoß 3 Uhr.
Schwimmen.
Rekordverſuch von Berges.
Eine der Hauptſenſationen des erſten Tages der verbandsoffenen
Wettkämpfe im Hallenbad am heutigen Abend, 8 Uhr, wird ein Angriff
von Berges auf den beſtehenden 400=Meter=Rekord ſein. Da noch
unge=
wiß iſt, ob Vierkötter=Köln aus beruflichen Gründen abkommen kann,
wird Berges alles herausgeben müſſen, um eventuell im Alleingang dem
jetzigen deutſchen Rekord von 5,26,6 das Lebenslicht auszublaſen, um ſo
mehr als er heute noch gegen ſchärfſte Konkurrenz 100 Meter zu
ſchwim=
men hat. Sollte Vierkötter nicht abkömmlich ſein, ſo wird Berges
allerbings den Vorteil haben, daß er in der geſteigerten Staffel nicht an
den Start gehen muß, da dieſe unter Umſtänden zugeſprochen würde.
Mit größter Spannung kann man deshalb den Kämpfen am heutigen
Abend entgegenſehen. Bemerkt ſei, daß der äußerſt lebhafte Vorverkauf
um 5 Uhr geſchloſſen wird und Karten nur noch an der Abendkaſſe im
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Hallenbad erhältlich ſind. Eile tut not.
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[ ← ][ ][ → ]Samstag, den 4. Oktober 1924.
Nummer 276.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
16. Sonntag nach Trinitatis, den 5. Oktober 1924,
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel. —
Abends 8 Uhr: Vortrag über die Mitternachtsmiſſion von
Miſſions=
inſpektor Müller=Hamburg.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 5 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre,
Stadtkapelle: Vorm. 8½= Uhr: Morgenandacht. Pfarrer
gle=
berger. — um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Miſſionsinſp. Müller=
Hamburg. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Goethe.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarcer
Zimmer=
mann. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Vogel.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17): Montag, den 6. Okt, abends 8 Uhr:
Monatsverſammlung der Männervereinigung der Lukasgemeinde, Freie
Ausſprache über die Kundgebung des Deutſch=evangeliſchen Kirchentags.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer D.
Waitz. Feier des heil. Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung
von ½10 Uhr an in der Sakriſtei.. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt
für den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer,
Johanneskirche: „Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Marx. — Um 111. Uhr: Kindergottesdienſt
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarrer Wagner I. Feier des heiligen Abendmahls.
Anmel=
dung von ½10 Uhr an in der Sakriſtei. — Montag, den 6. Oktober,
vorm. 11 Uhr: Vorſtandſitzung des Frauenvereins.
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Wolf. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf.
Häusliche Pflege von kranken Männern (Aushilfe am Tage und
Nachtwachen) übernehmen die Brüder (Digkonen) der
Männertranken=
pflege=Station im Evang. Männerheim, Forſtmeiſterſtr. 9.
Fern=
ſprecher 2983.
Stiftskirche: Samstag, den 4, Okt., abends 8 Uhr: Beichte —
Sonntag, den 5. Okt., vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
des heil, Abendmahls, Pfarrer Hickel. — Um 11½ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. — Evang. Sonntagsverein (Chriſtl. Verein junger
Mädchen): Sonntag, bei gutem Wetter Spaziergang zum
Waldfrted=
hof. Zuſammenkunft nachm. 4½ Uhr an der Kunſthalle, Rheinſtraße.
— Donnerstag, den 9. Okt., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr:
Bibel=
ſtunde. Pfarrer Schäfer. — Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. —
Montag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Männer. —
Mitt=
woch, nachm. 4 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen. —
Don=
nerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde (Hohelied). — Freitag, abends
81= Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſgunen=
chor. — Fugendbund für E. C., Mühlſtraße 24: Sonntag:
Teil=
nahme am Jahresfeſt in Mainz. — Nachm. 2½ Uhr:
Bibelbeſprech=
ſtunde für Jünglinge. — Um 4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde, für
Jung=
frauen. — Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends
8½= Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge und Gebetsſtunde für Jungfrauen,
— Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge. —
Sams=
tag, abends 8 Uhr: Orcheſter.
Vereinigung chriſtl. Eiſenbahner und Poſtbeamten,
Mühlſtr. 24. Sonntag, nachm. 2 Uhr: Bibelbeſprechſtunde.
Chriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E.V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof links): Sonntag, abends 8½ Uhr:
Mitgliederverſammlung. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde der
Haupt= und Jugendabteilung (getrennt). — Donnerstag, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde im Familienkreiſe. — Samstag, abends 8½ Uhr:
Wochen=
ſchluß.
Wartburgverein Darmſtadt (E. B. J. M.). Vereinslokal:
Ge=
meindehaus der Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr, 6 (Mollerſtr. 23).
Sonntag, den 5, Okt, abends 8 Uhr: Heimabend. — Dienstag, den
7. Okt, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde im Heim.
Chriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26 I.): Jeden
Mittwoch, abends 8/ Uhr: Bibelſtunde (Beſprechung der Offenbarung
Johannes).
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 5. Oktober 1924,
Roſenkranzfeſt.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr;
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. ½6 Uhr: Beichtgelegenheit — Um 6 Uhr: Erſte
heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Roſenkranz. — Um
8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Feierliches Hochamt
mit Predigt. — Um 11½4 Uhr: Singmeſſe mit Roſenkranz. — Nachm.
3 Uhr: Noſenkranz=Bruderſchaftsandacht mit Predigt und
ſakramen=
taliſcher Prozeſſion. — An allen Werktagen, abends 6½ Uhr:
Roſen=
kranzandacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 1=7 Uhr:
Heil. Meſſe. — Nachm. 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe,
Kapelle in Nieder=Namſtadt: Sonntag, vorm, 1410 Uhr:
Hoch=
amt mit Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm, um 5 Uhr und abends
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm, von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. —
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. —
Um 9½= Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Andacht.
St. Martinskapelle am Herdweg: Samstag, nachm. von 5 bis.
7 Uhr und abends von 8—129 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. 6½ Uhr: Heil. Beichte. — Um 7½4 Uhr: Heil.
Meſſe. — Um 734 Uhr: Predigt. — Um 8½4 Uhr: Heil Meſſe. — Um
07 MRi. Prchist. — Nchm 7 Ufr. Mriſeliebe. — um 3 .
Andacht.
St. Fideliskirche: An allen Sonn= und Feiertagen morg. 8 Uhr;
heil. Meſſe und Predigt in der Kapelle der Engliſchen Fräulein in der
Waldſtraße.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhrt
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um 6½ Uhr:
Aus=
teilung der heil, Kommunion. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt,
— Nachm. 12 Uhr: Chriſtenlehre. — Um 2 Uhr: Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg, ½8 Uhrt
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt,
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Berſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag; den 5. Okt.)
vorm. 111 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 4½ Uhr:
Verkündi=
gung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 8. Okt, abends 81 Uhrr
Gebetsſtunde. — Freitag, den 10. Okt., abends 8½ Uhr: Bibelſtunder
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
5. Okt., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8½4 Uhr:
Gottes=
dienſt. — Um9 Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 9, Okt, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde. Pred. Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntagt
den 5. Okt., vorm. 8 Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 8Uhr:
Evan=
geliſation. — Dienstag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends
8 Uhr: Gebetsſtunde.
Gemeinde der Siebententags=Adventiſten, Mauerſtr. 5, I.:
Frei=
tag, abends 8 Uhr und Samstags, vorm. 1410 Uhr: Oeffentl.
Gottes=
dienſt. — Sonntag, abends 8 Uhr: Religiöſer Vortrag.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, den 5. Oktob., vorm. 10 Uhr: Gebetsſtunde. — Nachm.
4 Uhr: Predigt, — Von Dienstag, den 7. Okt., bis Samstag, den
11. Okt., finden allabendlich, je 8½ Uhr, Bibelbeſprechſtunden ſtatt, die
Prediger A. Conrad=Wittenberg halten wird. Jedermann iſt
freund=
lichſt eingeladen.
Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 5. Okt., vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule, — Abends 7½= Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, den
8. Okt., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann willkommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Heili=
gungs=Verſammlung. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends
8 Uhr: Eine beſondere Verſammlung.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 5. Okt.;
vorm. 10 Uhr: Predigt. — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule,
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zahltes Aktienkapital 3 352 800 Lſtrlg., Sonſtige Aktiva 48 429 Lſtrlg. —
Paſſiva: Grundkapital 10 000 000 Lſtrlg., Reſervefonds —
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notenumlauf —, Tägl. fäll. Verbindlichkeiten 70 186 Lſtrlg., Sonſtige
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De=
poſiten= und Handelsbank A.=G. von Kreditgeſchäften, die die Reichspoſt
mit der Bank unterhalte. Wie die Telegraphen=Union von maßgebender
Stelle erfährt, ſteht die Reichspoſt gegenwärtig in keinerlei geſchäftlichen
Beziehungen zu der erwähnten Bank. Richtig iſt, daß vor längerer Zeit
der Depoſiten= und Handelsbank, wie übrigens auch einer Reihe anderer
kleinerer Banken, ein Kredit eingeräumt worden iſt, für den ein
fannten größeren Banfen Kreödt zu gehähren. In Zuſaunmenhang
da=
mit iſt auch bereits vor längerer Zeit der Kredit, den die Reichspoſt der
Depoſiten= und Handelsbank gegeben hatte, eingelöſt worden.
Jeden=
falls wird von zuſtändiger Stelle betont, daß die Depoſiten= und
Handels=
bank der Reichspoſt nichts mehr ſchuldet.
Anleihen.
— Diedeutſche Zwangsanleihe iſt ab 6. Oktober 1924 zur
fortlaufenden Notiz und zwar in Beträgen von mindeſtens 5000 000
nominal und den Mehrfachen hiervon an der Frankfurter Börſe
zu=
gelaſſen.
Wirtſchaft des Auslandes.
— Neugründung einer belgiſch=iriſchen
Schif=
fahrts=A.=G. in Antwerpen. Nach einer Havas=Meldung aus
Antwerpen iſt dort eine belgiſch=iriſche Schiffahrts=A.=G. begründet
worden, die einen direkten Seeverkehrsdienſt zwiſchen Antwerpen und den
iriſchen Häfen verſehen will.
Warenmärkte.
w. Amtliche Notierungen der Frankfurter Börſe,
Abteilung Getreide, vom 3. Oktober. (Getreide, Hülſenfrüchte und
Bier=
treber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack) Preis
je 100 Kg.: Weizen Wetterau 26,25—27, Roggen 26—27, Sommergerſte
für Brauzwecke 26,50—29,50, Hafer inländiſch 22,50—24, Hafer
aus=
ländiſch —, Weizenmehl ſüdd. Spezial Null 37,50—38,50, Roggenmehl
36,25—37, Weizenkleie 12,85—13, Roggenkleie 12,60—12,80. — Tendenz:
ſteigend.
w. Berliner Produktenbericht. Die ſprundhaften
ameri=
kaniſchen Preisſteigerungen wirkten natürlich auch entſprechend auf die
hieſigen Notierungen ein. Für Weizen waren die Cif=Forderungen um
50 Cents und für Roggen um 75 Cents höher. Die inländiſchen Preiſe
folgten dieſem Beiſpiel umſomehr als ſeitens der Landwirtſchaft
nennenswerte Mengen überhaupt nicht herauskommen und die Händler
außerhalb Berlins nur wenig Material haben. Die verhältnismäßig
geringen Umſätze in Weizen und Roggen wurden zu weſentlich höheren
Preiſen abgeſchloſſen, zumal für Weizen ſich die Kaufluſt erheblich
ver=
ſtärkt hat, nach Roggenmehl aber ein förmliches Ausderhandreißen der
verfügbaren Mengen ſich zeigt. Gerſte und Hafer konnten ſich dem
Ein=
druck dieſer Vorgänge nicht entziehen und ſtiegen, wenn auch nicht im
gleichen Maße, im Preis. Futterartikel zeigten bei feſter Haltung ruhiges
Geſchäft.
* Export=Chemikalien=Marktbericht.
Die letzte Woche brachte einen Zuſammenſchluß der hauptſächlichſten
Kaliumpermanganat=Herſteller und damit eine Erhöhung der
Fabrik=
preiſe auf Lſtrlg. 47.—. Dies brachte eine kleine Bewegung in den
Han=
del mit dieſem Artikel und es wurden einige größere Poſten mit bis
zu Lſtrlg. 41.— gehandelt. Groß ſind die Beſtände der zweiten Hand
aber nicht, und daher war der Umſatz nicht gerade erſchütternd.
Die Aufwärtsbewegung und der lebhafte Umſatz in Bromſalzen
ſcheint ſeinen Höhepunkt mit Dollar 41.— für Bromkali und Dollar
55.— für Bromnatrium erſt einmal erreicht zu haben. Jedenfalls iſt
auf Baſis dieſer Preiſe die Kaufneigung des Auslandes nicht mehr ſo
ſehr groß und wird wohl nunmehr eine gewiſſe Abſchwächung nicht
aus=
bleiben. — In Bleifarben war das Geſchäft etwas umſatzreicher,
aller=
dings wurden faſt nur ausländiſche Marken umgeſetzt, da die deutſchen
ganz weſentlich teurer ſind. Im Großen und Ganzen macht ſich bemerk=
Dondelsdictt
bar, daß Amerika (U. S.A.), welches außerordentlich lange als Käufer ſicht auf die im Gange befindlichen Verhandlungen zur Umbildung bzw.
Abnehmer auftritt, was immerhin von nicht geringer Bedeutung für ſie hierin durch die im heutigen Produktenverkehr eingetretene ſcharfe
um eine ganze Kleinigkeit freundlicher, wenn auch noch weit entfernt, Immerhin blieb die Stimmung aber ziemlich feſt. Das Geſchäft war auf
befriedigend zu ſein.
Nachſtehend die augenblicklichen Notierungen der gangbarſten Kursveränderungen nach oben und unten, wobei aber erſtere in der
Chemikalien:
Nr. 276
Aetzkali 88/92% .. . . / 12.75
Bariumcarbonat 98/100% „ 3.40
Chlorbarium kriſt. 98/100% „ 4.40
dto kriſtallmehl 96/98% w 3.85
Chlorſ. Kali pulv.
8.50
Rotblauſ. Kali kriſt.
Glauberſalz f. kriſt.
Glycerin 282 chem. rei
Kaliumbichromat .
19.50
Natriumbichromat.
15.50
Salmiakſalz 98/100%
9.60
Schwefelkohlenſtoff
8.40
Weinſteinſäure
Aetznatron 125/8e
5.10.—
Ameiſenſäure 85% tech.
Anilinſalz .
Antichlor gew. kriſt.
7. 5.—
dto perlform"
9. 5.—
Antimon erudum . .
„34.—
Antimonoxyd .
..45.—.—
Betanaphtol pulv. . . . „ 64.:—
Oxalſäure 98/100% .. .. 23.—.—
Pottaſche cale. gem. . . . 20.—.—
Schwefelſ. Tonerdel4/15%, 5. 2.6
Bitterſalz techn. kriſt. . . & 3. 5,
dto u. S. P. IX. . , 5.10.—
Bleizucker weiß . . . . . 42.—
dto braun .. . .. 37—
Brom flüſſig . . . . . . . 98.—.—
Bromkali . . . . per 1 kg sh. 1/11
Bromnatrium
„ 2/6
Carbolſäure 39/400 . .450.—
Chlorcalcium 70/75
.„ 4.—.—
Chlormagneſium geſchm., 4.—
Chromalaun ca. 15% . . 20.10.—
„ 39.—
Eſſigſäure 80%
dto 98/100%
„47.—.—
„57.—.—
Gelbblauſ. Kali.
Sulfat gem. 96/98% loſe „ 3.—.-
Hirſchhornſalz pulv. . . . 26.—.—
dto Stck. . . .. 31.—.—
Kaliumpermanganat . . . 42.—.—
Kupfervitriol 98/100% „20.10.—
Kalialaunſtücke . . . . . . 7.—.—
dto kriſtallmehl .. 6.12.—
Phosphor rot amorph . „380.—.
Schwefelnatrium 60/62%— 10.10.—
Tetrachlorkohlenſtoff . . . 43.—
Die 8=Preiſe verſtehen ſich per 100 kg, die T=Preiſe ver 1000 kg
einſchließlich üblicher Verpackung, bei Lieferung fob Hamburg.
— Schmiermittelmarktbericht. Die in der Berichtswoche
getätigten Abſchlüſſe zeigten äußerſt tendenziöſen Charakter. Es machte
ſich eine Empfindlichkeit im Geſchäft bemerkbar, die leider einen Nachlaß
der Nachfrage zur Folge hatte. Es haben die Preiſe für Zylinderöle,
Naffinate und auch Vaſelinen angezogen, immer noch aus Gründen, wie
dieſelben in den letzten Dekaden angeführt wurden.
Verzollt Unverzollt
Naßdampf=Zylinderöle: Visk. 4—5/100 Flp. 240 * 8.60 * 5.75
„ 4—5/100 „ 270/80 „ 9.10 „ 6.25
4—5/100 „ 280/90 „ 9.60 „ 6.75
Heißdampf=Zylinderöl:
„ 4—5/100 „ 290/300 , 12.10 „ 9.25
5—6/100 „ ca. 320 „ 14.60 „ 11.75
8/100 „ 330/335, 16.60 „ 13.75
Amerik, filtr. Zylinderöl, Marke „Continental‟ . . . . . 12.60 „ 9.75
Maſchinenöl=Raffinate: Visk. 2—3/50 Flp. 150/60 „ 8.60 „ 5.75
nicht im Markte war, in einer ganzen Reihe von Produkten wieder als Erweiterung der Regierung Zurückhaltung für geboten. Beſtärkt wurde
das deutſche Chemikaliengeſchäft iſt. So iſt die allgemeine Stimmung Steigerung der Roggen= und Weizenpreiſe infolge der ſchlechten Ernte.
allen Märkten unbedeutend und dementſprechend hielten ſich auch die
Mehrzahl waren, in engen Grenzen. Intereſſe zeigte ſich am
Montan=
markte wieder für Gelſenkirchner, während Harpener eher realiſiert
wurden, ebenſo wie Textilaktien. Der Geſchäftsſtille im Großverkehr
ent=
ſprachen auch die geringen Umſätze und unweſentlichen
Kursverſchiebun=
gen bei den zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriewerten. Am
heimi=
ſchen Rentenmarkt fanden anfangs noch Nealiſierungen mit dem Ergebnis
eines mäßigen Zurückdrückens des Kursſtandes für die Vorkriegsanleihen
und Kriegsanleihe uſw. ſtatt, doch trat ſpäter nach Aufhören derſelben
eine Erholung auf ziemlich ungefähr dem geſtrigen Schlußſtande wieder
ein. Am Geldmarkt bleibt die Lage unverändert leicht. In der
Fort=
ſetzung der Deviſenpreiſe ſind beſondere Veränderungen nicht eingetreten,
— Berliner Metallbörſe. Da in den letzten Tagen
wider=
ſprechende Meldungen über die Wiederaufnahme des Terminverkehrs an
der Berliner Metallbörſe durch die Zeitungen gegangen ſind, teilt der
Vorſtand des Vereins der Intereſſenten der Metallbörſe in Berlin mit,
daß die von ihm eingeſetzte Kommiſſion zur Feſtſetzung der Bedingungen
der Schlußſcheine ihre Arbeiten noch nicht abgeſchloſſen hat. Die
Vor=
bereitungen für die Eröffnung des Metallterminhandels werden nach
Möglichkeit beſchleunigt. Ein beſtimmter Zeitpunkt für den Beginn des
Termingeſchäftes kann jedoch noch nicht feſtgeſetzt werden,
Oeviſenmarkt.
Maſchinenöl=Deſtillate:
* 4—5/50 „ 180 * 4—5/50 * üb. 200, 6—6/50 ca. 180, 6—7/50 180/90 7—8/50 üb. 200 7—8/50 230/40 8—9/50 200 5—6/50 180 7—8/50 180 Maſchinenfett, hellgelb, unbeſchwert, Tropfp. 80/90
Amerik, Natur=Vaſeline, hellgelb, techniſch
weißlich,
weiß,
ſchneeweiß
Amerik. Vaſelinöl, hellgelb, entſcheint
alles fper 100 kg netto, einſchl, Holzfaß, verzollt, bezw, unverzollt, ab
Lager Hamburg.
9.80
„10.85
10.35
10.85
„11.—
„11.35
„11.25
8.15
12.65 „ 9.25
pharmazeutiſch „ 13.90 „ 10.50
31.15 „ 27.75
„ 33.40 „ 30.—
„ 35.40 „ 32.—
„ 6.95
„ 8.—
„ 7.50
8.—
8.15
„ 8.50
„ 8.40
„ 5.30
8.25 „ 5.40
9.— „ 8.—
„ 9.70 „ 6.75
Börſen.
Frankfurter Börſenbericht vom 3. Oktober
1924. (Eigener Bericht.) Für die heutige Börſe lagen beſondere
Anregungen nicht vor. Die Grundſtimmung am Aktienmarkte blieb feſt.
Das von Publikumſeite herauskommende Material, das teilweiſe nicht
unerheblich war, fand glatte Aufnahme. Die Spekulation neigt nach
wie vor dazu, ſich in Aktien, für die man eine günſtige
Umſtellungs=
quote erwartet, zu engagieren. Kursſchwankungen von Belang waren
im ganzen Börſenverlauf nicht zu verzeichnen. Der heimiſche
Renten=
markt blieb auch heute ſchwankend. Kriegsanleihe bewegte ſich etwa
zwiſchen 665 bis 690 Milliard. Prozent. An der Nachbörſe waren Renten
ruhig und gegen die Kaſſakurſe wenig verändert. Aktien blieben
ge=
ſchäftslos.
w. Berliner Börſenſtimmungsbild. Da neue
An=
regungen für die Börſe nicht vorlagen, hielt die Spekulation mit Rück=
Geld
Brief Aae
Geid Weefe
tiert Amſterdam=Rotterdam .. 162,19 163.01 1629,19 165.01 voll Brüſſel=Antwerpen ..... 20.30— 20.10— 20.15— 20.25— voll Chriſtiania. . .......... 59.30 59.25 69,65 voil Kopenhagen ........ 72.97 73.33 72,92 73.28 voſl Stockholm ...aaaaa. 111.37 111.93 11137 111.93 voll Helſingfors .. 10.39— 10.55— 10.39— 10.55— voik Italien ...." 18.363 18.46) 18.375 18.475 voll Lonbon. 18.705 18.795 18,63— 18.78— vock New=York. 4.19 4.21 4.19 421 voll Paris.. .. 22.215 22.335 22.065 22.145 voll. Schweiz 79.98 80.38— 80.20— 80.60— voll Spanien. 55.76— 56.04— 55.56 55.84 volk Wien (i. D.=Oſter 5.945 5.935 5.915 5.335 voll Prag. .. 12.495 12.555 12.50— 12.56— voll Budapeſt. 5.44— 5.36— 5.44— 5.46— voll Buenog=Aires. 1.435 1.503 1.50— 1.51 voll Bulgarien. 3.04— 3.06— 3.06— 3.08— voll Japan 1.675 1.68 1.675 1.685 voll Rio de Janeiro 0.435 0.455 0.½45 0.455 voll Belgrad.. 5.72— 5.74— 5. 79— 5.81— voll Liſſabon.. 13.72— 13.78— voll Danzig. 74.66 7.04 74.61— 74.99— voll Konſtantinopel :.:.. 2.265 228) 2.265 2.285 voll
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000000000.
Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl.f.Elektr. W.vorzug.
Bismarckhütte ....."
Braunkohlen=Briketts .
Bremer Vulkan ......
Wolle. ......
Chem. Heyden ......."
Weiler ......
Deutſch=Atlant. Tel. .
Deutſche Maſchinen. .
Deutſch=Niedld. Tel. ..
Deutſche Erdöl .......
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke ......: / 48000
Dt. Waffen u. Munition 68500
Donnersmarckhütte ...
Dynamit Nobel ......
Elberfelder Farben. . ..
Elektr. Lieferung .....
R. Friſter .........
Gaggenau Vorz. .....
Geiſenk. Gußſtahl ....
Geſ. f. elektr. Untern...
Halle Maſchinen ..
Han. Maſch.=Egeſt..
Hanſa Dampfſch. . . . . .
Hemoor Bement ....
Hirſch Kupfer .......
Höſch Eiſen ....
Hohenlohe Werke.
Kahla Vorzellan.
Lindes Eismaſch. ..
Lingel Schuh ...
Linke u. Hofmann ....
L. Loewe u. Co. ......"
C. Lorenz .sans.a.
Meguin
....
Niederländiſche gohle.
Nordd. Gummi ......
Orenſtein. . . . . ......
Rathgeber Waggon..
Rombacher Hüitten. ..
Roſitzer Zucker .......
Rütgerswerke ......
Sachſenwerk .......
Sächſiſche Gußſtahl ...
Siemens Glas ......."
Thale Eiſenhüitte . . . . .
Ver. Lauſitzer Glas ...
Volkſtedter Porzellan.
Weſtf. Eiſ. Langendreer
Wittener Gußſtahl.
Kanderer=Werke ...
3. 10.
20000
15
13750
6u00
21500
6400
13,00
22750
6800
Frankenkurs in London: 84.65
Markkurs „ „ 18.75
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 3. Oktober 1924.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ..........."
.........."
3½% „ ....
„
Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
„ 1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ...."
4½% I. u. V. Schatzanweiſg.
4½% HI—.
4¾ Dt. Schutzgebiet 5.0,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe ........."
Zwangsanleihe ..............
49 Preuß, Konſols „......."
8½½ „ „ .....
.
3%0
4% Bab. Anl. unk. 1935 ......"
8½% - „ v. 1907 „....
1896 ......
8%
42 Bahern Anleihe ........."
8½2
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 .. . . . . . . .. . ...
8—16% Heſſen Reihe XXXYI.
untilgb. b. 28.. .. . . .. . . . . ..
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . . . ..
3½%- ..............
3% „ ................
4% Württemberger alte ......"
b) Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
5% L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½ „ v. 1902 ....."
„..............."
42
6 % Bulgar. Tabak 1902.......
12/,% Griech. Monopol ... . . ."
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 „.............."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ..................
4½ Oeſt. Goldrente ........."
4% „ einheitl. Rente ......"
5% Num. am. Rente v. 03....
4½% „ Goldrente v. 13 ...."
4% „ am. Goldrente konv.
4% „ am. v. 05 ..... ...."
4% Türk, (Admin.) v. 1903....
47 „ . (Bagbad) Ser, 1 ..
„II..
420
4% „ v. 1911, Zollanl. ..."
4½% Ung. Staatsr. v. 14 ...."
4% „ Goldrente ........"
4% „ Staatsr. v. 10 ....
4% Kronenrente .. . . .."
Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort. innere .. . . . .
5% „ konſ. äuß. v. 99.....
„ Gold v. 04, ſtfr. ....
konſ. inner. .....
Frrigationsanleihe
63 Tamaulipas, Serie l.....
Oblig. v. Transportanſt.
4½ Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . .
49 Gal. Carl Ludw.=Bahn.. . .
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtir. ..
2,2 23 Gig 6,55
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
2:6%Neue
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
3%0 Oeſt.
1. b. 8. En..
9. Em. ....
v. 1885 ...."
Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
4% Rubolfb. (Salzkammerg.) ..
4½% Anatolier I............"
3% Salon. Conſt. Jonction ..."
3% Salonique Monaſtir ......"
5%0 Tehuantepee. ............
-
4½%0
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
5%0 Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. . . . . . . . . . . . . . . .. . .
5% Fſter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em. . . . . . . . . . . . . . . . ..."
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23 .......
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5%Neckar A.=G. Stuttgart
Gold=
anl. v. 23... . . . . . . . . .. .."
5%0 Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24..............."
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5% „ Roggenwert=Anl. ..
58 Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 ..............
5% Rhein=Main=Donau
Gold=
anl. v. 23 ...........
5 % Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II.........
5%0 Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl,
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . ."
Bank für Brauinduſtrie ......
Barmer Bankverein. . .....
Baher Hypotheken= u. Wechſelb,
Berliner Handelsgeſellſchaft ...
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank .."
Deutſche Bank ..............
DeutſcheEffekten= u. Wechſelban!
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. ..
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft ... ......"
Dresdner Bank. . .. . . .. .. . . ..
Frankfurter Bank ..........."
„ Hypotheken=Bank."
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . .."
Mitteldeutſche Creditbank. . . . .."
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . ..
Reichsbank=Ant. .. ... .
Rhein. Creditban ..........
„ Hypothekenbank ......
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ...... .... . . .. ....."
Wiener Bankverein .........."
Bergwerkö=Aktien,
Berzelius ..... .. ..........."
Bochamer Bergb. ..... ......"
Buderus. . . . . . . .. .. . . ... ....
Dt. Luxemburger ............"
Eſchweiler Bergwerks=Akt. ....
Gelſenkirchen Bergw. .... ...."
Harpener Bergbau.... . . . ...."
2 10.
6,6
4,9
105
20,1
22,5
10
17
59,5
10
2.45
3,6
5
2,6
1,4
1,7
16
2,25
B
4,75
9,1
10,45
4.25
4,25
0.315
12‟
775
1.7
4,5
13,6
1,
325
48,75
25
51),
85
0.275
u235
5,35
u
54
78
86,75
3. 10.
3
10
105
83
6,75
10.25
1,65
59,5
32
2,45
13
2.6
18
4,75
2,00
1.85
175
1.55
2½,
24,3
Bi.
WEiog
3.9
43
(,315
12
1.7
4,5
13,4
1.
1,32
49
2,5
4,95
85
(280
u. 235
5,5
11.45
53
T— Tauſend M— Millionen M4— Milliarden 0U—ohne Umſatz
rationiert.
Kaliwerke Aſchersleben ..
Salzdetfurth.
Weſteregeln".
Klöcknerwerke (abg. Lothr.
Mannesmann Röhren...
Mansfelder ............"
Oberbedarf ............"
Oberſchleſ. Eiſen (Caro).
Otavi Minen u. Eb.=Ant.
Phönis Bergbau .....
Rhein. Stahlwerke ..
Riebeck Montan..
Rombacher Hütte.. . . . . .
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver, Laurahütte .. . . . . ..
„Hütte)
Aktien indnſtr. Unternehmung,
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . ."
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding)........
Verger ...................."
Akkumulat. Berlin ..........."
Adler & Oppenheimer .......
Adlerwerke (v. Kleher) ......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . ..
6% „ Vorzug Lit.A ...
5% „ „ „ Vorzug Lit. B ...
Amme Gieſecke & Konegen ....
Anglo=Continental=Guano ....."
Anilin Bln.=Treptow. . . .. . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff .....
Badenia (Weinheim) .........
Badiſche Anilin= n. Sodafgbrik,
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. ana......
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel ............
Beck & Henkel (Caſſel) ........"
Bergmann El. Werke .........
Bing. Metallwverle ..........."
Brochues, Nieder=Walluf.....
Eementwerk Heidelberg.. ....
Karlſtadt . . . . . . . .
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . ........
Griesheim Elektron ...."
„ Fabrik Milch ..........
Veilerster=mer ........"
2ainler Motoren ............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl .............."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ........
Dresdener Schnellpreſſen ....
Dürtoppwerk (Stamm) ......"
Düſſeld. Ratinger (Dürr) ....."
Dyckerhof & Widm. Stamm .. .
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meher ſr. .. . . .."
Elberfelder Farbw. v. Baher .."
„ Kupfer= u. Meſſingw.
Eleltr. Lieferungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft . ......
Elſäſſ. Bad. Bolle...........
Emag, Frankfurt a. M.. . ...
Email. & Stanzu, Ullrich ...."
Enzinger Werke .............
Eßlinger Maſchinen ........."
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Rummer 276.
Samstag, den 4. Oktober 1924.
Seite 15.
Das deutſche Herz.
1o5)
Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
So gingen ſie ſtill und gedankenvoll dahin und wechſelten
keine anderen Worte, als wie ſie durch den Weg und ſeine
kleinen Erlebniſſe veranlaßt wurden. Nur daß Friedrich, als
ſie aus dem Wieſenpfad auf die nach Neunkirchen führende Straße
bogen, plötzlich ſtehen blieb, Margarete an beiden Händen faßte
und angſtvoll ſagte: „Du wirſt ſehen, ſie verſcheucht uns aus
Keilbronn!“
„Das wird ſie nicht tun, verlaß dich darauf,” erwiderte
Margarete.
Und nun ſtanden ſie an der Stelle des Stromes, wo der
Kachen anzulegen pflegte. Vom Neckar ſelbſt war nichts zu
ſchauen, er war ganz von einer breiten und dicken Nebelflut
be=
deckt. Das gegenüberliegende Ufer wurde nicht einmal durch
eänen Schatten oder eine Finſternis verraten. Der Blick erſtickte
ſer dem bleichen Strom des Nebels. Aber auch Herz und Odem
wollten vergehen in dieſer unendlichen kalten, grauen Flut, die
äne Welt ſchien für feindſelige Weſen mit ſtierem Aug und
kal=
m, ſchleimigem Blut und ſchleifender, ſchleppender Bewegung.
„O mein Zwingenberg, mein Zwingenberg,” ſagte
Fried=
täch; „ich ſeh’ dich niemals wieder.”
„Natürlich ſiehſt du’s wieder. Morgen im blauen
Himmels=
lrcht. Der Nebel ſinkt. Nun aber wollen wir dem Fährmann
tifen. Holl Hol!”
Dem Rufe ging’s wie dem Blick. Er erſtickte im Nebel.
„Ich will rufen. Die Luft iſt ſo dick. Dich hört man nicht.”
Hol! Hol über. Hol!”
Jetzt klang ein Echo von drüben zurück.
Sie warteten eine Weile, alles blieb ſtill.
Nun fingen ſie wieder zu rufen an, bald abwechſelnd, bald
beide zugleich. Das Echo höhnte herüber. Jeden zornigen Ton,
jrden kläglichen Klang ſchickte es wieder zurück, ohne Aufſchub
and unverſehrt. Aber alles drüben ruhte ſtill. Die
Zwingen=
verger waren müde und ſchliefen einen tiefen Schlaf.
Friedrich wurde zornig. Er ſchalt in den Nebel hinein, ſo
Daß Margarete lachen mußte. Aber bald verging ihr das Lachen.
Die Leute da drüben waren nicht zu erwecken. Was tun? Die
ganze Nacht hier bleiben? Das Weinen war ihr nahe.
Nachdem ſie eine Weile gerufen hatten, ſagte Friedrich:
„Länger hier ſtehen und den Nebel anſchreien hat keinen
Sinn. Wir haben die Wahl, entweder hinauf nach Neunkirchen
zu gehen und den Förſter aus dem Schlafe zu klopfen. Bei ihm
finden wir gute, reinliche Betten. Es ſind fünfviertel Stunden.”
„So weit komme ich nimmer.”
„Nun gut, dann tun wir das andere. Wir gehen auf den
Zwingenberger Hof. Bis dorthin iſt es eine Viertelſtunde. Die
Leute haben zwar nur eine Stube und ein Bett und liegen ſelber
darinnen, aber wir finden doch dort menſchliche Traulichkeit und
eine Bank und Licht.”
„Und Wärme.” fügte Margarete fröſtelnd Hinzu.
Da ſchlug ſich Friedrich vor die Stirne und rief:
„Du haſt ja keinen Mantel! So ſind wir Männer. Du hätteſt
lange ſchon an mein Frieren gedacht!“
Er nahm ſeinen Mantel ab und hing ihn der Gattin um.
Sie wollte ihn nicht annehmen. Und nun bekamen ſie wirklich
und wahrhaftig einen ernſtlichen Streit, deſſen Grund die Liebe
war, die ſich aber in all die tollen Formen des ehelichen
Eigen=
ſinnes kleidete.
„Wenn du den Mantel nicht nimmſt, dann werf’ ich ihn auf
den Boden. So, da liegt er und deckt ſieben Kuhfladen zu mit
ſeinem ſeidenen Futter. Du biſt ſchuld daran.”
„Mir liegt er gut.”
„Nicht gut liegen ſoll er dir, ſondern gut ſtehen! So,
da nimmt ihn um!“
„Ich nehme ihn nicht. Ich bin abgehärtet, aber du
erkäl=
teſt dich.”
„Wenn du wüßteſt, wie ſchön er dir ſteht, ſo würdeſt du
jubeln.”
Nun gut, ſo will ich jubeln. Hol! Hol über! Hol!”
„Hol über! Holl Hol!”
„Was willſt du denn mit dem Mantel? Mir hängſt du
ihn um?”
„Und ich will ihn einmal nicht!”
„Weißt du, was ich jetzt tu!? Ich werf den Mantel mitten
in den Neckar.”
„Das kannſt du ja gar nicht!“
Wie? Das kann ich nicht? Ich ſag’ dir, ich gehe mitten
hinein in den Neckar. Wenn er mir bis an den Hals geht, dann
laß ich den Mantel ſchwimmen.”
„Hol! Hol über!“
„Hol über! Hol!”
„Dann komm’ ich heraus, triefend naß, und ſetze mich zu
deinen Füßen nieder und ſage: Der Waſſermann will ſeine
Liebſte holen.”
So ſtritten und ſcherzten ſie eine Weile, der Mantel
wan=
derte von einer Schulter auf die andere, und dazwiſchen riefen
ſie immer wieder: „Hol! Hol über! Hol über! Hol!”
Endlich kam Friedrich ein helfender Gedanke, um die
Mantel=
geſchichte zu Ende zu führen.
„Meinſt du denn, mir läge etwas an dir? An dir liegt mir
ſo wenig als an einem Hoſenſack voll Neckarnebel. Aber ſoll ſich
das Haus Hirſchhorn erkälten? Dein Gebein iſt nun einmal die
lumpige Hütte, worinnen das Haus Hirſchhorn wohnt. Um des
Hauſes Hirſchhorn willen nimm den Mantel!”
Da gab ſie nach.
„Und jetzt gehen wir auf den Hof, klopfen den Bauer heraus
und bitten um ſeinen Mantel. Ach, Friedrich, wie du ſo
ſtatt=
lich darinnen ausſehen wirſt!“
„Ja. Und dann gehen wir wieder hierher und ſchreien: Hol!
Hol über! Hell Hol! Die ganze Nacht durch! Und wenn die
Zwingenberger morgen früh aufwachen, reiß ich ihnen die
Köpfe ab."
Sie gingen unter dem Schatten der hohen Bäume hervor und
ſchritten den Wieſenrain hinauf in den Nebel hinein; da rief eine
Stimme vom jenſeitigen Ufer: „Ja!”
Ach, wie ſie dieſer Laut erquickte!
Sie eilten ans Ufer zurück.
„Kommt jemand?”
„Ja.”
Sie hörten ſchon die Ruderſchläge.
„Wer iſt’s?”
„Ich bin’s.”
„So? Du?‟
„Ja.”
„Friedrich,” ſagte Margerete, „denke daran, daß er uns
rettet. Laß an ihm deinen Zorn nicht aus.”
„Gott ſei Dank!” ſagte Friedrich.
Es fröſtelt ihn bis ins Mark.
Der Nachen tauchte aus dem Nebel und ſtieß alsbald ans
Land.
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