*
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſfrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 262
Samstag, den 20. September 1924. 187. Jahrgang
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Bei
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz.
fällt jeder
Konkurs oder gerichtlicher, Beitreibun=
Nabatt weg. Banikonto: Deutſche Bank und Darme
ſtädter 8 Natſonalbank.
Saarfragen vor dem Pölkerbundsrat.
Ime befriedigende Löſung. — Kontrolle der Entwicklung der Gendarmerie. — Fortdauer der
nzöſiſchen Beſatzung. — Einigung über das Schiedsgerichts= und Sanktionsprogramm.
Genf, 19. Sept. (Wolff.) Der Völkerbundsrat hielt heute
tittag eine öffentliche Sitzung ab, in der zum erſten Male
S frühere franzöſiſche Miniſterpräſident Briand Frankreich
at. Die Tagesordnung war gehäuft mit verhältnismäßig
S eichen wichtigen Fragen:
die Frage der Staatsangehörigkeit der Deutſchen in Polen,
d. h. das deutſch=polniſche Abkommen vom Auguſt d. J.;
verſchiedene Saarfragen;
der Bericht des Juriſtenkomitees über die Frage der
Hinzu=
ziehung intereſſierter Staaten zu den Debatten des Rates
über die Militärkontrolle in den beſiegten Staaten, ein
Be=
richt der Militärkommiſſion des Völkerbundes über die
Kontrollfragen und
die Irakfrage.
Die Behandlung der
deutſch=polniſchen Fragen
e ſchnell erledigt. Der Berichterſtatter für dieſe Fragen,
S=Dantas, ſtellte mit Befriedigung feſt, daß die
Verhand=
lis n zwiſchen der deutſchen und der polniſchen Regierung nach
de Schiedsſpruch des belgiſchen Schiedsrichters Kaekenbeck am
3G/uguſt zum Abſchluß eines Abkommens geführt hätten,
wor=
tri ſer Rat mit Einſtimmigkeit folgende Reſolution an=
r Rat beglückwünſcht die polniſche und die deutſche
Regie=
g zu der erzielten Einigung und dankt Herrn Kaekenbeck,
Präſidenten des oberſchleſiſchen Schiedsgerichts, dafür,
er ſeine Funktion als Vermittler und Schiedsrichter
ausübte.”
achdem der polniſche Vertreter Strzynſki dem Rat und
K, Imbeck für ihre Vermittlung gedankt und Lord Parmpor die
.
he und die polniſche Regierung zu dem Geiſte der
Ver=
gung begkückwünſcht hatte, war dieſe Frage, die ſo
zahl=
reAbendſitzungen beſchäftigt hatte, erledigt, worauf der Rat
zu ehandlung der Saarfragen überging.
olgende
Saarfragen
ſta) n auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung des
Völker=
biru rates: 1. Entwicklung der lokalen Gendarmerie und die
fri der franzöſiſchen Beſatzungstruppen; 2. Kontrolle der aus
2rihland in das Saargebiet eingeführten Waren; 3.
Beſtäti=
gu der zeitweiligen Vertretungen in der Regierungskommiſſion
de aargebietes und 4. Unterrichtsweſen im Saargebiet. Alle
die Fragen, mit Ausnahme der reinen
Verwaltungsangelegen=
he 2., der Ernennung von ſtellvertretenden Mitgliedern zu der
Rei ungskommiſſion, gingen auf Beſchwerdenoten der
Reichs=
kesting an den Völkerbund zurück.
e dieſer Fragen wurde im Sinne der deutſchen Wünſche
gelöſt.
Lr. leGendarmerie und franzöſiſche Beſatzung
t der wichtigen Frage des
baues der lokalen Gendarmerie und der Abſchaffung der
franzöſiſchen Beſatzung
ga hr Berichterſtatter des Rates für Saarfragen, Salandra,
u-Iſt einen Ueberblick über die in der deutſchen Note
— 30. Mai erhobenen Beſchwerden, wonach die
dauer der franzöſiſchen Beſatzung dem
ailler Vertrag widerſpreche und die künftige
8— bſtimmung gefährdet. Hierauf verlas Salandra die
Ant=
wEler Regierungskommiſſion des Saargebietes vom 16. Juli,
die letzten Argumente widerlegt werden. Solange nicht
0G endarmen im Saargebiet vorhanden ſeien, könne man zur
A—ſterhaltung der Ordnung die franzöſiſchen Truppen nicht
xen. Die Gendarmerie werde bis zum 31. März 1925 dann
Sann betragen. Der weitere Ausbau ſtoße aber auf
finan=
zie ind budgetäre Schwierigkeiten. Ferner legt die Antwort
den gierungskommiſſion dar, daß die franzöſiſche Beſatzung
ich reduziert worden ſei und hoffentlich beim allmählichen
Aut der Gendarmerie entſprechend weiter reduziert werden
kör
Ro
*
GO
Rizt
die
Befidl
r Berichterſtatter Salandra erwähnte im übrigen noch
ote der Reichsregierung vom 22. Auguſt 1924, in
tfklärung über ein in Saarlouis
befind=
franzöſiſches techniſches Artillerie=
Hement verlangt wird, das zu den franzöſiſchen
ngstruppen im Rheinland gehört. In der ebenfalls im
mitgeteilten Antwort der
Regierungskommiſ=
vom 31. Auguſt 1924 erklärt ſich dieſe bereit, den
öſiſchen Waffenpark in Saarlouis zu
ent=
n, obgleich hierdurch 253 Arbeiter ihre Beſchäftigung
Dinwürden.
Candra ſchloß ſeinen Bericht mit der Erklärung, daß der
genwärtig keine neuen Beſchlüſſe faſſen könne, aber die
Srungskommiſſion auffordert, ihr
Pro=
m eines weiteren Ausbaues, der lokalen
armerie für das Haushaltsjahr 1925/26
teilen. Ferner ſoll die Kommiſſion Angaben über
eren im Saargebiet beſtehenden Polizeikräfte, wie
Ge=
polizei, ſtädtiſche Polizei, Grenzwächter uſw. machen, da=
D geſtellt werden könne, in welchem Umfange auch ſie zur
Aterhaltung der Ordnung herangezogen werden können.
*inne die Frage von Neſervekorps der Gendarmerie ins
½” efaßt werden angeſichts der Schwierigkeiten finanzieller
a die Errichtung einer zahlreichen ſtändigen Gendarmerie.
e ſe Angaben würden zu einem beſſeren Verſtändnis der
Lag) -iträgen.
Rat nahm hierauf auf Antrag Salandras folgende
ion an:
Der Völkerbundsrat billigt den Bericht Salandras und
for=
der den Generalſekretär auf, der Regierungskommiſſion des
Saargebiets und der deutſchen Regierung zur Kenntnisnahme
eine Abſchrift zuzuſtellen.
In einer ſehr kurzen Debatte richtete
Lord Parmvor
einige Anfragen an den Präſidenten der Regierungskommiſſion,
Raoult, über den wünſchenswerten weiteren Ausbau der
Gendarmerie, worauf Raoult, noch einmal den Stand
dieſer Frage zuſammenfaßte und erklärte, daß die
Regierungs=
kommiſſion ſtets ihre Aufgaben im Sinne der Richtlinien des
Völkerbundsrates ausführte. Lord Parmoor erklärte ſich mit
den Auksnüften einverſtanden, worauf noch Briand bemerkte,
daß auch die franzöſiſche Regierung mit allen Maßnahmen
ein=
verſtanden ſei, die die Wünſche des Rates befriedigte.
Kontrolle der Einfuhr ins Saargebiet.
Die zweite wichtige Saarfrage, die der
franzöſiſchen Kontrolle der Einfuhr deutſcher Waren in das
Saargebiet,
war ebenfalls durch eine deutſche Note und zwar vom 28. Mai
1924 aufgewörfen und in der letzten Ratstagung im Juli auf die
jetzige Tagung verwieſen worden.
Inzwiſchen iſt eine neue Mitteilung der Reichsregierung vom
16. Auguſt 1924 über die gleiche Angelegenheit dem Rate
zuge=
gangen ſowie die Antworten der Regierungskommiſſion des
Saargebietes.
Die deutſche Regierung ſteht auf dem Standpunkt, daß bis
zum 10. Januar 1925 die deutſchen Waren ohne Einſchränkung
zollfrei für den lokalen Verbrauch eingeführt werden können und
daß die Kontingentierungs= und Einſchränkungsmaßnahmen dem
Friedensvertrag widerſprechen.
Die Regierungskommiſſion erklärt, daß die Kontingentierung
auf Grund der Verbrauchsziffern der vorhergehenden Jahre
not=
wendig ſei, weil damit die Anhäufung von deutſchen Waren im
Saargebiet, die über die gegenwärtigen Verbrauchsbedürfniſſe
hinausgehen und die im Vertrag vorgeſehene Unterordnung des
Saargebietes unter das franzöſiſche Zollſyſtem beeinträchtigen,
verhindert werden müſſen. Die Regierungskommiſſion ſchlägt
da=
her vor, die Inſtruktionen betr. die Einfuhr deutſcher Waren im
liberalſten Sinn auszulegen und ſich dabei von dem Geſichtspunkt
leiten zu laſſen, daß nicht künſtlich der lokale Verbrauch, ſondern
nur die Warenanhäufung derhindert werden ſoll.
Salandra, der auch über dieſe Frage Bericht erſtattete,
ſchlug vor, daß der Rat von dieſer Abſicht Kenntnis nehmen
möge in der Ueberzeugung, daß die Regierungskommiſſion
die Beſtimmungen über die zollfreie Einfuhr deutſcher Waren
bis zum 10. Januar 1925 die weitherzigſte Auslegung geben
möge und daß der Völkerbundskommiſſion des Saargebietes
und vielleicht auch der deutſchen Regierung Abſchriften des
Berichts zur Kenntnisnahme zugeſtellt werden ſollen.
Der Rat nahm dieſen Antrag an, nachdem Lord
Parmoor noch einmal ausdrücklich darauf hingewieſen hatte, daß
im Verſailler Vertrag keinerlei Klauſel über die Kontingentierung
der einzuführenden deutſchen Waren vorhanden ſei und der
Ver=
trag auch keine Einſchränkung auf Grund des Verbrauches in den
früheren Jahren vorſehe. Die engliſche Regierung wünſche
hier=
auf beſonders hinzuweiſen und daraus den Schluß zu ziehen, daß
die von der Regierungskommiſſion vorgeſehene äußerſte liberale
Handhabung der Kontrollmaßnahmen für die Einführung
deut=
ſcher Waren tatſächlich im liberalſten Sinne durchgeführt werden
müſſe.
Anterrichtsweſen.
Die letzte wichtige Saarfrage, die auf der heutigen
Tagesord=
nung ſtand, war die Frage der
franzöſiſchen Schulen im Saargebiet.
Auch ſie ging auf eine deutſche Note zurück, die die
Reichsregie=
rung am 9. Auguſt 1924 an das Völkerbundsſekretariat gerichtet
und in der ſie den Völkerbundsrat aufgefordert hatte, daß die
franzöſiſchen Schulen nur für die franzöſiſchen Kinder zugänglich
ſein, aber nicht ein Inſtrument der franzöſiſchen Propaganda für
die deuſchen Kinder ſein dürfte. Die Regierungskommiſſion hatte
in langen Darlegungen, denen ſich aber das ſaarländiſche
Mit=
glied der Regierungskommiſſion nicht anſchließen konnte, das
Syſtem der franzöſiſchen Schulen unter Beteiligung deutſcher
Schulkinder ausführlich verteidigt.
Ein Bericht Salandras, der heute vorlag, faßt die deutſche
Theſe und die Theſe der Regierungskommiſſion zuſammen und
kommt zu dem Schluß, daß der Rat wahrſcheinlich der Anſicht ſein
werde, daß es ſich hier im weſentlichen um eine Frage der
Aus=
legung der Beſtimmungen des Anhanges des Friedensvertrages
über das Saargebiet handelt, und daß nach dieſer Anlage
der=
artige Auslegungsfragen der Zuſtändigkeit der
Regierungskom=
miſſion und vielleicht auch der deutſchen Regierung eine Abſchrift
des Berichts zur Kenntnisnahme zuſtellen könne.
Es kam jedoch in der heutigen Sitzung nicht zur Verleſung
dieſes Berichtes und auch nicht zu einer Debatte und Annahme
dieſes Antrages, da inzwiſchen eine neue deutſche Note
eingetrof=
fen war, in der nachdrücklichſt die deutſchen Forderungen
wieder=
holt und auf die Gefahr hingewieſen wird, daß das Verfahren
der Regierungskommiſſion in der Schulfrage genau wie in den
anderen Fragen, ſo z. B. in der Truppenbeſetzungsfrage zu einer
Verſtärkung des franzöſiſchen Einfluſſes, der bereits im
Friedens=
vertrag hinreichend geſichert ſei, führt.
Das ſchwediſche Ratsmitglied Branting erklärte, daß den
Ratsmitgiledern Gelegenheit gegeben werden müſfe, die neu
ein=
getroffenen Dokumente zu prüfen und verlangte daher Vertagung
dieſer Angelegenheit auf eine der nächſten Sitzungen.
Darauf wurde beſchloſſen, die ganze Frage auf
die nächſte Tagung des Völkerbundes im Januar
zu verſchieben.
* Die Völkerbandsfunktionen
und ihre Geenzen.
Von Dr. Walther Croll, Berlin.
Wenn die Genfer Völkerbundsverſammlung beſchließen ſollte,
unter welchen Bedingungen alle Mitglieder an der großen
Ab=
rüſtungskonferenz teilzunehmen haben, ſo würde das noch lange
kein materieller Schritt zu einer Verſtändigung über die
Sicher=
heits=, Abrüſtungs= und Schiedsgerichtsfrage ſein. Man darf ſo
komplizierte Probleme nicht unbedingt als die Prüfſteine dafür
hinſtellen, ob im Völkerbund überhaupt praktiſche Arbeit geleiſtet
werden kann. Selbſt wenn die gegenwärtige Genfer Tagung
und die kommende Abrüſtungskonferenz ohne praktiſche
Ergeb=
niſſe enden ſollten, wäre damit noch nicht bewieſen, daß der
Völkerbund in jeder Beziehung ſteril bleiben müſſe. Es kann
nicht erwartet werden, daß einem ſeit Jahrhunderten
herrſchen=
den Zuſtande durch die Arbeit weniger Jahre ein dauerndes
Ende bereitet wird. Viel beweiskräftiger für die Impotenz des
Völkerbundes auf wichtigen Gebieten iſt die Tatſache, daß ſich
ſtändigen können. Bereits vor der Abreiſe Wilſons und
Lan=
die Mitglieder ſelbſt über die grundlegendſten Fragen nicht
ver=
ſings nach Europa (im November und Dezember 1918) wurde
die Frage behandelt, ob der zu gründende Völkerbund den
Welt=
frieden mit Gewalt ſchützen, oder ob er vielmehr ſelbſt den
Völ=
kern durch Verzicht auf Machtmittel ein gutes Beiſpiel geben
ſollte. Weniger enthuſiaſtiſche Völkerbundsangehörige äußerten
ſchon damals ihre Anſicht dahin, daß es techniſch unmöglich ſein
werde, den Völkerbund mit Machtmitteln auszuſtatten, die
aus=
reichen würden, um jeder einzelnen Macht und jeder denkbaren
Koalition entgegenzutreten, wenn dieſe ſich am Weltfrieden
ver=
ſündigen ſollte. Wenn man ſich von vornherein zur Schaffung
eines militäriſchen Apparates für den Völkerbund entſchloſſen
hätte, ſo wäre die einzige Folge der Weltbefriedungsaktion die
geweſen, daß neben den Heeren und Kriegsmarinen aller alten
und neuen Staaten auch noch ein Heer und eine Marine des
Völkerbundes entſtanden wäre. Da die Streitkräfte des
Völker=
bundes aber denen jeder anderen Macht mindeſtens hätten
ge=
wachſen ſein müſſen, ſo wäre die Gründung des Völkerbundes
ſchließlich zur Gründung einer Zentralſtelle für forcierte
Kriegs=
rüſtungen geworden. In den erſten vier Jahren ſeines
Be=
ſtehens hat der Völkerbund den Gedanken vertreten, dem Frieden
durch Reſolutionen, Ermächtigungen und Bedrohungen
Wider=
ſtrebender zu dienen. Im fünften Jahre hat er ſich der
gegen=
teiligen Auffaſſung genähert. Er will ſich in den Stand ſetzen,
einen notoriſchen Friedensſtörer zu züchtigen. Dieſem Zweck
ſollte die Anregung dienen, daß die Hauptmächte Teile ihres
militäriſchen Apparates dem Völkerbund zum Zwecke der
Exeku=
tion gegen Friedensbrecher zur Verfügung ſtellen ſollten. Was
aber, wenn gerade eine dieſer Hauptmächte zum Friedensſtörer
würde? Zum mindeſten müßte dann die Völkerbundsexekution
damit rechnen, daß ein Kontingent oder mehrere Kontingente
für das Befriedungswerk ausfallen würden. Das aber hätte
alle Pläne über den Haufen geworfen, welche von einem „
Völker=
bund=Generalſtab” zur Niederwerfung eines kriegswütigen
Staa=
tes entworfen worden wären. Der Völkerbund hat ſich mit der
Diskuſſion, die jetzt in Genf geführt wird, auf die ſchiefe Ebene
begeben. Kann irgend ein Deutſcher — und wenn er der
leiden=
ſchaftlichſte Friedensfreund wäre — bedauern, daß wir durch das
unterlaſſene Aufnahmegeſuch verhindert werden, an dieſer zur
Unfruchtbarkeit verurteilten Auseinanderſetzung teilzunehmen?
Es iſt zum mindeſten taktiſch verfehlt, generell dem
Völker=
bund jede ernſte Wirkungsmöglichkeit abzuſprechen. Auch die
grundſätzlichen Gegner des Völkerbundes täten gut, dem Bunde
Probleme zu ſtellen und ihn zu zwingen, ſich mit ihnen aktiv
auseinanderzuſetzen. So könnte man den Völkerbund
veran=
laſſen, zu der Frage Stellung zu nehmen, welcher Rechtszuſtand
denn eigentlich gegen jede gewaltſame Aenderung geſchützt
wer=
den ſoll. Bisher iſt ſtillſchweigend und ausdrücklich vorausgeſetzt
worden, daß es die Lage ſein ſoll, die durch die Friedensſchlüſſe
zu Verſailles, St. Germain und Neuille geſchaffen worden ſind.
Aber in der Zwiſchenzeit hat ſich hieran mancherlei geändert.
Frankreich und Belgien haben eine Erweiterung ihrer
Macht=
ſphäre auf Koſten Deutſchlands vorgenommen. Der Völkerbund
ſelbſt hat den Verſailler Vertrag in der oberſchleſiſchen Frage
zu Deutſchlands Ungunſten abgeändert. In anderen Fragen,
z. B. in der Saarfrage, hat der Völkerbund nicht oder doch nur
widerwillig und verſpätet das getan, wozu er verbflichtet war.
Die Genfer Schlachtenbummler, die an der diesmaligen
Völker=
bundstagung beſonders zahlreich beteiligt waren, haben immer
wieder verſichert, diesmal habe ganz zweifellos der echte
Völker=
bundsgeiſt und nicht mehr die Liebedienerei gegenüber den
Mäch=
tigen geherrſcht. Dieſe Behauptung ſoll als richtig unterſtellt
ſein. Was wird aber dadurch gewonnen und bewieſen?
Hier=
durch wird nur bewieſen, daß die Londoner Kontrahenten vom
Auguſt das Bedürfnis verſpürten, im September allgemeine
Ideen aus ihrem Handeln abzuleiten. Die diesmalige Genfer
Symphonie klang weniger ſchrill als die Symphonie früherer
Jahre, aber ſie gibt keine Gewähr dafür, daß die Muſik im
nächſten Jahre ebenſo wohlklingend ſein wird wie jetzt. Die
Völkerbündler ſind noch immer nicht zu der Einſicht
durchge=
drungen, daß ſie ſich erſt einmal bei weniger ſchwierigen
Pro=
blemen bewähren müßten, ehe ſie an ſo kitzlige Fragen wie
Ab=
rüſtung und internationale Sicherung herangehen können. Solche
Probleme wären hygieniſche, ſoziale, verkehrspolitiſche und
all=
gemeine kulturelle Fragen. Wenn der Völkerbund fortfährt, die
jetzt aufgerollten höchſten Probleme zu erörtern, wird er den
Reſt von Vertrauen verlieren, der ihm noch geblieben iſt.
Unſerer heutigen Ausgabe liegt
4
Oee liegerssart
gesſpieglt. Ad us Wort
bei.
Seite 2.
Samstag, den 20. September 1924,
Rymmer 26
De Marionttoite.
Geheimſitzung des Rates.
Der Völkerbundsrat genehmigte in ſeiner heutigen geheimen
Sitzung die Vorſchläge des juriſtiſchen Komitees, dem er
ſeiner=
zeit die Prüfung der Frage überwieſen hatte, ob bei den
Beratun=
gen des Völkerbundsrates über die militäriſche
Kon=
trolle in den beſiegten Staaten auf Grund des
Völkerbunds=
paktes intereſſierte Staaten, die nicht Mitglieder des Rates ſind,
hierzu zugezogen werden ſollen. Die Antwort des
Juriſtenkomi=
tees, die der Rat ſich heute zu eigen machte, war verneinend
aus=
gefallen. Nach dem amtlichen Communigué des
Völkerbunds=
ſekretariates beſchloß der Rat, den intereſſierten Staaten ſein
Be=
dauern darüber auszudrücken, daß er ihrem Erſuchen nicht
nach=
kommen könne, an den Beratungen über den für die Ausübung
des Unterſuchungsrechtes zu ſchaffenden Organismus
teilzuneh=
men. Der Rat trat hierauf in eine erſte Prüfung des von der
Militärkommiſſion des Völkerbundes ausgearbeiteten Projektes
über das mit der Militärkontrolle zu betrauende Organ ein. Wie
man hierzu erfährt, trifft es zu, daß
in der künftigen Unterſuchungskommiſſion die Nachbarländer
des betreffenden zu kontrollierenden Staates vertreten
ſein werden. Doch wird die Meldung des Journal de Genebe
beſtritten, daß ſich das auch auf die neutralen Nachbarſtaaten
er=
ſtreckt. Die eventuell vorgeſehene Vertretung von Neutralen in
der Kommiſſion hat mit der Vertretung der Nachbarſtaaten nichts
zu tun.
Schieds= und Sanktionsprotofolle.
Die heutigen Beratungen des Zwölfer=Komitees über das
Schieds= und Sanktionsprotokoll waren äußerſt langwierig. Sie
galten ausſchließlich dem Artikel 9, der ſich mit der Einberufung
der Abrüſtungskonferenz befaßte. Nach Mitteilungen, die der
Präſident des Zwölferkomitees machte, handelt es ſich dabei nur
um die Frage des Verfahrens hinſichtlich der Beziehung zwiſchen
Ratifizierung und Inkrafttreten des Protokolls und der
Einbe=
rufung der Abrüſtungskonferenz, wobei nach zahlreichen
Vor=
ſchlägen und Gegenvorſchlägen bis auf einen Punkt eine
Einigung erzielt wurde. Man hofft, daß der Artikel 9
morgen dem dritten Unterausſchuß mit dem übrigen Protokoll
vorgelegt werden kann. Nach weiteren Erkundigungen berühren
dieſe Prozedurfragen, von denen Beneſch ſprach, jedoch ernſtliche,
grundſätzliche Probleme. Wie man ſich erinnert, war in der
Re=
ſolution Herriot=Macdonald Schiedsverfahren, Sanktionen und
Abrüſtung als ein unlösbares Ganzes aufgeſtellt worden.
Das Protokoll bezieht ſich aber nur auf das
Schiedsverfahren und die Sanktionen. Die
künf=
tige Abrüſtungskonferenz gilt erſt als dritte Frage. Die
fran=
zöſiſche Theſe geht dahin, daß zuerſt die Annahme des
Proto=
kolls völlig geſichert ſein müſſe, bevor man an die
Abrüſtungs=
konferenz herantrete. Die engliſche Auffaſſung iſt, daß eine
der=
artige Löſung der Abrüſtungsfrage unbedingt zu vermeiden ſei
und das Protokoll erſt in Kraft treten könne, wenn die Ergebniſſe
der Abrüſtungskonferenz vorliegen. Die Verſtändigungsformel, auf
deren Grundlage man ſich einigen könne, lautet etwa, daß man
zuerſt das Protokoll annehmen müſſe, daß aber, falls die
Ab=
rüſtungskonferenz ſcheitere, dieſes Protokoll für hinfällig und
un=
gültig erklärt werde. Wie man weiter erfährt, iſt die Frage des
Datums der Abrüſtungskonferenz ebenfalls noch nicht feſtgeſetzt
und auch nicht die Zahl der für ein Inkrafttreten des Protokolls
notwendigen Ratifizierungen.
Mandaifrage über den Frak.
In der öffentlichen Ratsſitzung wurde noch der Bericht des dritten
Komitees des Völkerbundes genehmigt, der die Auflegung einer
inter=
nationalen Anleihe in Höhe von 10 Millionen Pfund
Sterling zur Unterbringung der griechiſchen Flüchtlinge
vorſieht. Die Behandlung der Mandatsfrage über den Irak wurde auf
die nächſte Sitzung verſchoben, um dem Nat Gelegenheit zu geben,
die von der engliſchen Regierung vorgelegten Aktenſtücke zu prüfen.
Vorher gab aber Lord Parmoor noch ein längeres Expoſé, in dem er
darlegte, daß die Wandlungen, die in der ſtaatsrechtlichen Stellung des
Frak und in ſeinen vertraglichen Beziehungen zu England ſeit dem
Jahre 1920 vorgegangen ſind, das übliche Mandatsſyſtem nicht zulaſſen.
Irak habe ſich ſeitdem ſchneller, als man annehmen konnte, zu dem in
Artikel 22 des Völkerbundspaktes vorgeſehenen Grad von
Selbſtändig=
keit entwickelt und man könne ſogar ſeinen ſpäteren Eintritt in den
Völkerbund ſelbſt ins Auge faſſen. Die durch das Mandatsſyſtem
auf=
geſtellten Beſtimmungen müßten daher auf der Grundlage der von der
Nationalverſammlung von Irak am 10. Juli 1924 angenommenen
Ver=
faſſungsfatzungen geregelt werden.
Man erwartet, daß die Frage der Grenzregelung zwiſchen
Frak und der Türkei am Samstag den Völkerbundsrat
beſchäf=
tigt. Zwei engliſche Sachverſtändige des Kolonialamtes, Sir Joh.
Shuckbourgh und Bourdillon, ſind in Genf eingetroffen. Man nimmt
an, daß der türkiſche Standpunkt von Fethi Bey, der engliſche von Lord
Parmoor vertreten wird. Vorausſichtlich werde eine Kommiſſion
er=
nannt, die die Frage an Ort und Stelle prüfen wird.
Vom Tage.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltung (
Er=
nährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung) für Mittwoch,
den 17. September, iſt nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen
Reichs=
amtes gegenüber der Vorwoche unverändert geblieben. Sie beträgt das
1,16billionenfache.
Der Reichspräſident hat geſtern den argentiniſchen Geſandten
Dr. Louis Molina, der demnächſt Deutſchland verläßt, empfangen.
Anſchließend fand ein Frühſtück zu Ehren des Scheidenden ſtatt, an dem
die Spitzen der Reichs= und Landesregierungen teilnahmen.
In Paris iſt geſtern die offizielle Nachricht eingetroffen, daß die
deutſche Kommiſſion zur Vorbereitung des deutſch=
franzöſi=
chen Handelsvertrags beſtimmt am 1. Oktober in Paris
ein=
treffen wird. Deutſcherſeits würden ebenfalls bei der Vorbereitung des
Handelsvertrags die elſaß=lothringiſchen Belange nicht außer Acht
ge=
laſſen werden.
Die Repko veröffentlichte geſtern folgendes Kommuniqué: Die
Reparationskommiſſion hat in ihrer heutigen Sitzung die Prüfung der
Projekte, die auf die Neorganiſation ihrer Dienſte ſich beziehen und die
die Ausführungsbeſtimmungen der Klauſel 3 des Abkommens vom 30.
Auguſt bezeichnen, begonnen.
Der Führer der franzöſiſchen Delegation in Genf Léon
Bour=
geois iſt erkrankt und nach Evian abgereiſt. Briand wird den
Vorſitz der franzöſiſchen Delegation übernehmen.
Chikago Tribune erfährt aus Trapezunt, daß die
Sowjetregie=
rung geſtern in Tiflis nach einem erbitterten Kampfe mit den
Auf=
ſtändiſchen eingerückt iſt. Sechshundert angeſehene Bürger wurden
von der Tſcheka ſofort ſtandrechtlich erſchoſſen, Hunderte von anderen
ins Gefängnis geworfen.
Nach Meldungen aus Port Sudan haben die Wahabiten die
Stadt Taif, die ſie vor einigen Tagen eingenommen haben, vollſtändig
ausgeplündert und von den zurückgebliebenen Perſonen etwa 300
hingemetzelt.
Das Abrüſiungsproſekt.
Paris, 19. Sept. Der Sonderberichterſtatter der Havas=Agentur
iſt in der Lage, von dem Stand der Beſprechungen über den
Abrüſtungs=
plan eine authentiſche Darſtellung zu geben. Endgültige Abmachungen
ſind überhaupt noch nicht getroffen worden. Die von den verſchiedenſten
Seiten verbreiteten Meldungen ſind unvollſtändig oder ungenau. Das
Sicherungs= und Abrüſtungsprojekt, das von dem 12er=
Ausſchuß einſtimmig angenommen wurde, iſt weder der 3. Kommiſſion
noch der Völkerbundsverſammlung unterbreitet worden, ſo daß es daher
nur als ein proviſoriſcher Text aufzufaſſen iſt. Soviel ſteht
feſt, daß das Projekt ſich auf nachſtehenden Grundlinien aufbaut:
Schiedsſpruch.
Die grundſätzliche Verſtändigung in der Frage der Anwendung des
obligatoriſchen Schiedsſpruches war an dem Tage erledigt, an dem
Her=
iot und Ramſay Maedonald auf der Tribüne des Völkerbundes für ihn
eintraten. Die dritte Kommiſſion hatte, was die Definition des
An=
greifers und die Ausarbeitung des ſchiedsrichterlichen Verfahrens
anbe=
langt, noch keinen endgültigen Text ausgearbeitet; jedoch konnte man
ſich bereits vorläufig immerhin über die Definition des
Angrei=
ferſtaates ſchlüſſig werden, die dahinlautet, daß der Staat als
An=
greiferſtaat zu gelten hat, der einen Streitfall nicht vor die
ſchiedsrichter=
liche Behörde bringt, die dem ſchiedsrichterlichen Verfahren zugrunde
liegenden Vorbeugungsmaßnahmen nicht befolgt und die Ausführung
des Schiedsſpruches innerhalb der vorgeſchriebenen Friſt ablehnt. Der
Angreifer wird dann in die Acht erklärt. Die Frage, ob der
obligato=
riſche Schieb’ſpruch ſowohl für juriſtiſche wie für politiſche Streitfragen
in Anwendung kommen ſoll, iſt noch nicht entſchieden, doch dürfte ſie in
bejahendem Sinne geregelt werden.
Sanktionen.
Auf Grund des Vorentwurfs von Dr. Beneſch iſt ein Text abgefaßt
worden, zu dem aber noch die Zuſtimmung der dritten
Plenarkommiſ=
ſion, ſowie der Völkerbundsverſammlung einzuholen iſt. Die
Unter=
zeichner des Projektes verpflichten ſich einzeln und
kollektiv, dem angegriffenen und bedrohten Staate
zu Hilfe zu kommen; ferner einander zu helfen durch
den gegenſeitigen Austauſch von Rohſtoffen, militäriſchen Streitkräften,
Krediten, Transporten und gegenſeitige Sicherung der Verkehrswege zu
Waſſer und zu Lande. Der Völkerbundsriat wird im voraus die
Streitkräfte beſtimmen, die die Staaten unverzüglich zur
Sicherſtellung der Ausführung der vom Gerichtshof oder dem Rat
ge=
faßten Beſchlüſſe aufzuſtellen haben. Die beſtehenden Zuſatzabkommen
werden als techniſche Hilfsmittel im Dienſte des internationalen
Ge=
richtshofs und des Rates aufgefaßt, die dazu dienen, die Achtung vor dem
Pakt durchzuſetzen. Die Ausführung der Sanktionen bringt es auf
keinen Fall mit ſich, daß die territoriale und politiſche Unabhängigkeit
des Angreiferſtaates verletzt wird. Der Angreiferſtaat hat für die
Kriegs=
koſten und die aus ſeinem Angriff ſich ergebenden Wiedergutmachungen
aufzukommen.
Abrüſtungskonferenz.
Die Unterzeichnung des Protokolls, betreffend den Schiedsſpruch und
die Sanktionen, enthält die Verpflichtung für die Staaten, an einer
inter=
nationalen Abrüſtungskonferenz teilzunehmen, die unter Vermittelung
des Völkerbundes ſo ſchnell wie möglich einberufenwerden wird. Der
Rat wird ein allgemeines Programm zur Einſchränkung der
Nüſtungen aufſetzen, das der Konferenz unterbreitet wird. Wenn
die Konferenz nicht zuſammentritt oder der von dieſer Konferenz
ent=
worfene Plan zur Einſchränkung der Rüſtungen nicht angenommen und
ausgeführt wird, ſo kann der Völkerbund zu einer diesbezüglichen
Feſt=
ſtellung ſchreiten, und eine jede der vertragſchließenden Parteien erlangt
ihre volle Freiheit zurück.
* Aus Bagern.
Der „Frontbann” in Batzern.
Drahtbericht unſeres Korreſpondenten
München, 19. S.
Nachdem die völkiſche Bewegung nach dem Hitlerprozeß
eine ſtarke Aufwärtsbewegung bei den Reichstags= und
tagswahlen in Bayern erfahren hatte, war der Gipfelpunk
Entwicklung in Bayern überſchritten. Gleich nach dem Zu
mientritt des Landtages zeigten ſich ſtarke Verfallserſchein=
und die Streitigkeiten ehrgeiziger „Führer”, der zur Parte
wordenen Bewegung. Die Gruppenbildungen mit ihrem
ſichtsloſen Kampf untereinander, beſonders aber das wieder
öffentliche Auftreten des Generals Ludendorff gegen kathr
Einiichtungen und Führer in Bayern haben im Verlauf
echs kurzen Monate ſie jeglicher Bedeutung beraubt. Hitle
ſich in der ſechsmonatigen Feſtungshaft überzeugt, daß die
ich völlig gewandelt haben und hat wiederholt erklärt, d.
keinen Teil an dem ferneren Geſchehen im völkiſchen Lager
will und daß er niemandem das Recht gibt, ſeinen Namen fi
Unternehmungen zu gebrauchen, die von der oder jener ſich
kiſch nennenden Gruppe ins Werk geſetzt werden. Dieſe A
erſtreckt ſich wohlgemerkt auch auf die Landtagsfraktion und
die Landesleitung, mit der General Ludendorff den Abg. (
ſer betraut hatte. Die Eiferſüchteleien, Katzbalgereien und
tungen in der Völkiſchen Partei gingen fort, und ſeit der To
des Evangeliſchen Bundes in Bayern, zu der General L.
dorff den bekannten Brief geſchrieben hat, der dann zur (
dung des Völkiſchen Verbandes proteſtantiſcher Pfarrer in
ern beitrug, iſt auch der Gegenſatz zwiſchen der Völkiſchen VP
leitung und dem katholiſchen Teil der Bevölkerung tiefer
worden.
Inzwiſchen erfolgte bei einem Beſuche des Generals L
dorff in Oſtpreußen die Gründung des Völkiſchen Frontri
der alle völkiſchen Organiſationen um Ludendorff und Grae
ammenfaſſen ſollte. General Ludendorff iſt in einem Ar
für den Frontring als Protektor bezeichnet. Der Hauptmant
Reichstagsabgeordnete Röhm unterzeihnete den Aufruf au
fehl Ludendorffs. Der Frontring ſollte auch für Bayern
Sammelpunkt der zerſplitterten völkiſchen Organiſationen
macht werden. Er ſtieß aber, als Hauptmann Röhm beim
ſterium des Innern wegen der Genehmigung vorſprach, au
umwundene Ablehnung und auf das Bedenken, es handl
um die Wiedererrichtung der verbotenen Hitler=Kampforgani
nen. Trotzdem nahmen die vom Hitlerprozeß her bekaunten
kalen Elemente ſich der Sache an, darunter auch Hitlers Ge
und Mitangeklagter, Oberleutnant Brückner. Die Wirkſa
und Tätigkeit des Frontringes und beſonders ſeiner
S=
organiſation, des Frontbann, fielen bald auf und führten nu=
Verhaftung von 5 ſeiner führenden Mitglieder. Die Unter
ung geht auf Grund des beſchlagnahmten Materials weiter.
Putſchplänen, wie ſie im Zuſammenhang mit den Verhaftu
chon wiedergegeben werden, kann keine Rede ſein. Wohl
kann geſagt werden, daß in Bayern die Zeit für Putſche in
Art des letzten Novembers vorbei iſt. Die völkiſche Lage
heute und auch die Regierung hat ſich gründlich geändert.
Kompromiſſeln mit Leuten, die einen Staat im Staate b
möchten, iſt vorbei.
Die Vernehmung der Angeklagten iſt heute zu einem vo
figen Abſchluß gebracht worden. Einer der Verhafteten,
Meyding, wurde aus der Haft entlaſſen. Die Anträge der Ste
anwaltſchaft werden morgen vormittag geſtellt werden, dann
ſcheidet ſich nicht nur die Erhebung der Anklage, ſondern auch
Frage der Zuſtändigkeit.
Günſtiges Fortſchreiten der Amneſtieverhandlange
Coblenz, 19. Sept. Die Durchführung der gemäß
Londoner Abkommens vereinbarten Amneſtie iſt ſowohl bei
deutſchen als bei den belgiſchen und franzöſiſchen Stellen in
lem Gange. Täglich werden weitere Entlaſſungen bekannt.
der größte Teil der St. Martin de Ré=Gefangenen ſoll je1
Freiheit geſetzt werden. Es iſt zu erwarten, daß die Amneſti
auf Zweifelsfälle in kürzeſter Friſt durchgeführt ſein wird.
einzige weibliche politiſche Gefangene, Fräulein Hermine Sch
Lehrerin in München, die im April 1924 wegen Spionage zu
Jahren Gefängnis verurteilt wurde, iſt geſtern auf Grund
Amneſtie aus dem Amtsgerichtsgefängnis in Frankenthal er
ſen worden.
Der Abbau der Regie.
Dem techniſchen Hilfsperſonal der Regie iſt zum 4. Ok
gekündigt worden. Die noch nicht wieder eingeſtellten den!
Eiſenbahner werden aufgefordert, ſich am 5. Oktober zur PI
aufnahme des Dienſtes zu melden.
Großes Haus. — Freitag, den 19. September.
Zum erſten Male:
Leben Edugrds II. von England.
Hiſtorie von Bertolt Brecht.
Ein toller Burſche war der alte Chriſtopher Marlowe.
Als Sohn eines Schuhmachers in Canterbury geboren, ſtudierte
er auf Wunſch des Vaters in Cambridge, hing den Magiſter aber
bald an den Nagel, ward Schauſpieler in London und wurde am
1. Juni 1593 im Alter von 29 Jahren wegen eines Mädchens im
Streit erſtochen. Seinem zügelloſen Leben entſprechen ſeine
kraft=
genialiſchen Werke: ſein „Doktor Fauſtus” ſein „The Jew of
Malta”, ſein „Eduard II‟. Die Ueberſetzung der Elegien des
Ovid wurde auf Befehl des Erzbiſchofs wegen Unzüchtigkeit
öffentlich verbrann .t In zarteren Tönen iſt die Dichtung „Hero
und Leander” gehalten.
Aus Marlows „Eduard II.” entnahm Bertolt Brecht die
Grundlagen für ſeine Hiſtorie, bei deren Entſtehung ihm Lion
Feuchtwanger, der Schreibtüchtige, hilfreich zur Seite ſtand.
Brechts Dichtung gibt in einer Folge zahlreicher Szenen die
Geſchichte Eduards des Zweiten von ſeiner
Thronbeſtei=
gung im Jahre 1307 bis zu ſeinem Tode. Einen Dichter wie
Brecht konnte bei einem ſolchen Gegenſtand nicht die geſchichtliche
Tatſächlichkeit, ſondern nur die innere menſchliche Entwicklung
reizen. So ſchält ſich aus der Reihe der Szenen die
Perſönlich=
keit des Königs mehr und mehr hervor. Man ſpürt die innere
Einſamkeit, in der er im Leben ſteht. Dieſe Einſamkeit drängt
ihn zu dem Fleiſchhauer=Sohn Gaveſton, der als Verführer aus
dem Reiche verbannt iſt. Aus der Neigung des Königs zu
Gave=
ſton erwächſt die Oppoſition der Peers, die in dem gelehrten Earl
Mortimer ihren Führer findet. Langdauernde Kämpfe zerfleiſchen
das Reich. Verzweifelt klagt der verfolgte König:
„Der wunde Hirſch
Rennt um ein Kraut, das ſeine Wunde zumacht.
Doch klafft des Tigers Fleiſch, ſo rauft er ſich’s
Mit roher Klaue.
Oft denk ich, dies iſt alles ſtets im Wechſel.
Bedenk ich dann, daß ich ein König bin,
Scheint mir, ich ſollte mich für die Miſſetat rächen,
Die Anna und Mortimer an mir taten,
Wiewohl wir Könige, wenn die Macht dahin iſt, nur
Höchſt ſcharfe Schatten eines Tags mit Sonn” ſind.”
Trotz alles Elendes entſagt der König nicht der Krone und
büßt ſeinen königlichen Widerſtand unter der Hand Mortimers,
der Mörder und Philoſoph zugleich iſt. Als Mortimer vor den
Augen von Eduards Sohn ſein Spiel verloren ſieht, fügt er ſich
in ſein Schickſal: das Rad der Fortuna hat ihn aufwärts
ge=
trieben; der höchſte Punkt iſt erreicht: „Von dem ſiehſt du, es
iſt keine Leiter, es treibt dich nach unten. Weil’s eben rund iſt,
Wer dies geſehen hat, fällt er, Knabe, oder läßt er ſich fallen?
Die Frage iſt ſpaßhaft. Schmeck ſie.” Mit dieſem philoſophiſchen
Ausklang geht Mortimer in den Tod, und der junge Eduard
wird König.
Unter dem äußeren Geſchehen ſpürt man wie einen
unter=
irdiſchen Strom die dichteriſche Kraft, die die Vorgänge
geſtaltet, die das Schickſal des Königs und das Schickſal all dieſer
Menſchen mit den ewigen Strömen menſchlichen Lebens
ver=
bindet. Es iſt dieſelbe ſuggeſtive Kraft, die auch aus den
„Trommeln in der Nacht” durchgeklungen iſt.
Zugleich aber fühlt man die Schwächen heraus, unter denen
die Hiſtorien leiden und die ſie nicht zu einem Drama werden
laſſen. Wer iſt dieſer Eduard? Ein Menſch, in deſſen
Perſön=
lichkeit die negativen Seiten ſo ſehr überwiegen, daß er ein
ſtär=
keres Intereſſe nicht erwecken kann. Keine große Tat geſchieht
von ihm. Nicht um eine Idee kämpft er. Seine Verwicklungen
und ſein Untergang haben ihre Urſache nur in Schwächlichkeit
und in der Nachgiebigkeit gegenüber Launen und Neigungen.
Wohl wird er von der Ueberzeugung ſeines Königtums beherrſcht,
doch dieſes Königtum zeigt ſich nur in Gefühlen und in Worten,
nicht in Taten. So iſt Brechts „Edaurd II.” keine tragiſche
Ge=
ſtalt. Man ſieht einen ſchwächlichen Menſchen wohl mit
Be=
dauern, aber ohne innere Erſchütterung untergehen.
Brechts Hiſtorie iſt kein Drama, ſondern nur das dichteriſch
geſchaute Bild einer bewegten Epoche der engliſchen Geſchichte,
wiedergegeben in einer oft balladenhaften Form. Einige
Kür=
zungen würden der Bühnenwirkſamkeit entſchieden zum
Vor=
teil gereichen.
Die Wiedergabe der Dichtung ſtellt eine ſchöne und liebevolle
Regie=Arbeit des neuen Intendanten Ernſt Legal dar. Mit
kundiger Hand waren die Szenen geſchmackvoll geſtaltet und vor
Uebertreibung wie vor Eintönigkeit in gleicher Weiſe bewahrt.
Es iſt nicht zum geringſten ein Verdienſt der Spielleitung, daß
das Intereſſe der Zuſchauer bis zum Schluſſe erhalten blieb.
In einzelnen Szenen, wie namentlich in dem nächtlichen
Feld=
lager inmiten des ſchlafenden Heeres („zwei Uhr Morgen”) war
die dichteriſche Stimmung ausgezeichnet eingefangen und
feſt=
gehalten.
Die Bühne war, ohne in naturaliſtiſche Einzelheiten ſich zu
verlierez, bildhaft geſtaltet. Durch einfache Mittel einer
wechſeln=
den Bekuchtung wurden charakteriſtiſche Wirkungen erzielt und
eine raſche Folge der Auftritt ermöglicht. Bei einigen wenigen
Bildern hatte man allerdings den Eindruck, daß ſie nd
embrycniſcher Entwicklung ſich befanden. Für die Bu
Geſtaltung zeichnete Arthur Pohl verantwortlich.
Infolge der durch die Verzögerung der
Intendantell=
leider verurſachten Auflöſung des früheren Schauſpiel=Enſel
führte die Vorſtellung eine große Zahl neuer Kräfte au
Bühne. Man muß mit der Abgabe eines Urteils zuruc9c
ein. Immerhin traten einzelne Perſönlichkeiten ſchon
hervor. Den König Eduard ſpielte Heinrich Heilingei=
Heilinger, ein geborener Oeſterreicher, kommt aus Konigs
wo er zwei Jahre bei Roſenheim wirkte. Er iſt ein Schanl
mit warmem, ſtrömendem Gefühl, und verſtand es, die Rol=
Königs feſſelnd zu geſtalten. Seine Stimme klingt oſ.
belegt, wie auch ſeine Sprachtechnik der Ausbildung bedarſ=
Als „Königin Anna” erſchütterte. Mirjam Lehm.”
Haupt, m. W. eine Schülerin der Frankfurter Schauſpiel
in friſchem Ungeſtüm mit exploſiven Ausbrüchen Himme.
Erde — des Theaters; ob ſie auch die Seele erſchüttern
müſſen andere Aufgaben zeigen.
Rudolf Klix, der geſtrige „Mortimer”, iſt Format Ge
Ritter; nicht ganz ſo wild, aber auch laut, breitſchultrich,
ſtüm. Ich hatte mir den Gelehrten und Philoſophen Mol
„abgekehrt in klaſſiſchen Schriften, Meditationen Abge.
Zeiten” — anders vorgeſtellt, aber immerhin war er nicht
intereſſant.
Als Cduards Sohn bekundete Ruth Poelzig ein 1
tragfähiges Organ. In kleineren Rollen ſtellten ſich 2
Renfer als Kent, Max Hochſtetter als Erzabt von
L=
try, Max Schramke als Spencer, Paul Maleßt
Gurney vor.
Von den früheren Kräften traten Walter Kuliſch al
„Gabeſton” von überzeugender Lebenswahrheit, Kurt W8*
mann als Erzbiſchof, Hans Ausfelder als Herolo e
Friedrich Kinzler erfreute als Lancaſter durch die rhythr
Schulung ſeiner ſchönen Stimme.
Das ausverkaufte Haus lohnte die intereſſante Auffug
mit mehrfachem Hervorruf der Darſteller wie des Intendall.”
Bühnenchronik.
— J. E. Poritzky hat ein neues vieraktiges Stück volle
das „Die unſichtbare Kraft” betitelt iſt. Der Autd
ſein Werk dem Dramatiſchen Thegter in Berlin zur Auffu9
überlaſſen.
— Das Stadttheater UIm a. D. hat die fünfaktige Liß
„Karthago” von Thea Graziella zur Uraufführun
worben.
Ritttttter 262
Samstag, den 20. September 1924
Seite 3
9
ENne
Der konnende Kabinettsrat.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die kommende Kabinettsfitzung, die am nächſten Dienstag
iter dem Vorſitz des Reichspräſidenten ſtattfinden ſoll, wird zu
(erlei geheimnisvollen Kombinationen mißbraucht. Vornehmlich
jelt dabei der Völkerbund eine Rolle. Die Linkspreſſe will mit
er Gewalt die Regierung dahin bringen, daß ſie einen Antrag
f Aaufnahme ſtellt. Die „B. Z.” behauptet jetzt ſogar, daß auf
frage befriedigende Auskünfte eingegangen ſeien. Nach unſerer
nntnis der Dinge iſt das falſch. Die deutſche Regierung kann
rfußen auf den beiden Reden von Herriot und Macdonald in
rif, die eine offizielle Einladung nicht enthalten und auch ſach=
) weder ausreichend noch einheitlich waren. Richtig dürfte ſein,
z inzwiſchen diplomatiſche Fühler ausgeſtreckt worden ſind, die
ofern befriedigt haben, als Deutſchland bei einer offiziellen
An=
ldung zum Völkerbund ſofort einen Platz im Völkerbundsrat
alten wpürde.
Der größte Streit dreht ſich aber um den berüchtigten Artikel
Deutſchland will, ehe es in den Völkerbund eintritt, die
bin=
de Erklärung abgeben, wodurch dieſe Schuld zerſtört wird,
hrend die Gegenſeite zum Teil verlangt, daß Deutſchland
ſtill=
veigend in den Völkerbund eintritt, worauf dann der Artikel
der Vergeſſenheit anheimfallen würde. Das iſt
ſelbſtver=
töli cheine Formulierung, auf die ſich das Kabinett Marx—
eſemann nicht einlaſſen kann. Ob darin bis zum kommenden
uistag eine Aenderung eintritt, iſt zum mindeſten zweifelhaft,
ial da doch auch die Frage der Militärkontrolle durch den
lkerbund eine Rolle ſpielt. Deswegen iſt auch kaum anzuneh=
, daß am Dienstag eine Entſcheidung fällt.
Die B. Z.” behauptet weiter, das Kabinett werde ſich wegen
deutſchnationalen Drohung mit ſchärfſter Oppoſition die
Voll=
ht zur Auflöſung des Reichstages geben laſſen. Auch das
nit uns voreilig zu ſein. Die Erklärung der
Deutſchnationa=
hat prakriſch die Verſuche zur Bildung einer Regierung mit
n nicht gefährdet. Wenn der Verſuch ſcheitern ſollte, würde
dings etwas anderes als die Reichstagsauflöſung kaum übrig
en, weil das Kabinett ſich gegen die Oppoſition von links
rechts nicht halten kann. Aber ſo weit ſind wir doch noch
Es ſieht auch gegenwärtig nicht ſo aus, als ob darüber
Zuſanientritt des Reichstages etwas endgültiges zu ſagen
Es bleibt deshalb als Kernpunkt des Kabinettsrats, die
ge, wann und in welcher Form der Proteſt gegen die Kriegs=
Sdlüge den übrigen Staaten notiſiziert werden ſoll. Die
Re=
ing ſucht daher nach einer Gelegenheit, zu der ſie dieſe Er=
Eing am beſten abgeben kann. Darüber können, wie ſchon
ge=
vielleicht noch einige Wochen vergehen.
Mic
KAA
vie deu,ſhnatonalen ger derungen.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Begenüber den vielen irreführenden Gerüchten, die zurzeit
erlin und auch in der Preſſe im Umlauf ſind, dürfte es
mäßig ſein, das wichtigſte aus den Verhandlungen mit den
ſchnationalen einmal kurz zu ſkizzieren, obwohl die Dinge
rblicklich politiſche Aktualität nicht haben. Die Deutſchna=
(en haben den Ehrgeiz, den Kanzler ſelbſt zu ſtellen, längſt
geben. Der Name Tirpitz iſt nicht genannt worden. Sie
1O ſich ausdrücklich bereit erklärt, auf einen Wechſel im
Kanz=
wie im Auswärtigen Amt zu verzichten. Sollte alſo
treſemann im Amte bleiben. Dagegen beanſpruchen die
chnationalen den Vizekanzlerpoſten, wobei ihnen vorſchwebt,
a ich den Neuwahlen in Preußen dieſer gleichzeitig preußiſcher
terpräſident werden ſoll, um dadurch die engere Verbindung
wen Preußen und dem Reich wiederherzuſtellen. Ein
Ge=
den auch Dr. Streſemann zu Beginn ſeiner Kanzlerzeit
be=
erfolgt hat. Der Innenminiſter Dr. Jarres wird ſich wohl
nicl jalten laſſen, da er auf ſeinen Oberbürgermeiſterpoſten
zu=
kehren gedenkt, ſobald ihm die Einreiſe genehmigt iſt. Die
Shnationalen beanſpruchen deshalb den Innenminiſter. Sie
Wert darauf, daß auch die Wirtſchaft in ihre Hände kommt
wordern außerdem noch einen vierten Poſten. Ob ſie dabei
ſtel eſtiz nehmen, die ja immer noch frei iſt, bleibt zweifelhaft,
vc nian es gerne geſehen hätte, wenn auch die Bayeriſche
—artei in dem neuen Kabinett vertreten geweſen wäre. In
S Falle würden die Deutſchnationalen vermutlich den
Ver=
niſter ſtellen wollen. Tiefer in die Einzelheiten aber iſt
Sar nicht geſtiegen, ebenſo wie die Frage der Perſönlichkeiten
im. Miniſterpoſten nicht angeſchnitten worden iſt. Die
Ver=
ingen ruhen zurzeit. Es wird auch in erſter Linie von den
ynationalen abhangen, ob ſie ſpäter wieder aufgenommen
* Schule der Weisheit.
Schlußvortrag.
e Tagung der Schule der Weisheit fand ihren Abſchluß
ſi—iem umfangreichen Schlußvortrag des Grafen Hermann
ing. Es ſoll keine Kritik an dem Inhalt des Vortrages
da.
iegen, wenn wir beanſtanden, daß der Vortrag um gut
dre
erkel Stunden zu lang, zu umfangreich war. Es iſt auch
ein) durch die vorangegangene Tagung der Weisheitsſchule
len Hörer möglich, einen Vortrag in ſich zu verarbeiten,
Iten Endes ſvohl nur eine gedankliche Auswirkung der
vor
gangenen Vorträge und die Umriſſenheit ihrer
Quin=
darſtellen ſoll, der aber dabei noch eine Fülle unendlicher
igkeiten geiſtiger Fragen und Richtungen aufwarf, daß
chſt nicht eine Klärung, ſondern eine Vergrößerung der
brachte, aus denen heraus ſich kriſtalliſieren ſollte und
nu
der Glaube an die Ewigkeit, an ein Fortleben
e em Tode in irgend einer Form, ganz gleich, ob
Katſachen als beſtehend vorausgeſetzt werden mußten,
V 1b dieſes Fortleben allein im Glauben, in der
oc utgung, im inneren Erleben Einzelner wurzelt, die kraft
hre
eiſtes imſtande ſind, die Mehrheit der Menſchheit
mitzu=
ie mit das erleben zu laſſen, was ſie ſelbſt unumſtößlich
ſen in der Lage ſind.
Keyſerling rekapitulierte die Vorträge, zog kurz die
2slolgerungen, die jetzt am Schluſſe der Tagung ihre
Be=
ett erhalten aus den Forderungen ſeines erſten Vortrages:
23t kritiſch dem gegenüberſtellen, was man hörte, ſondern
hizugeben, genießend, erfafſend, ſo weit möglich
begrei=
eich wie man ſich dem geiſtigen Genuß eines genialen
* rkes hingibt. Gleichwie ſich die Chriſtenheit von ihrem
e! der Verkündigung durch die Jünger Jeſu bis auf den
Tag dem hingibt, was ſie als innerliches Erlebnis ver=
Sfaben. Er ſtellte die Forderung auf, von jedem der
Ddas zu glauben, oder als Tatſache hinzunehmen, was er
erlebt hat, oder was in ſeinem Vortrag zum Ausdruck
ewiffermaßen die Vortragenden als die Jünger hin=
*die auch nur das verkünden, was für ſie Erlebnis war,
Olſie glaubten, von dem ſie durchdrungen waren. Das
idet die Darmſtädter Schule der Weisheit grundſätzlich
on
hen Geiſteszentren. Nur beſtimmt eingeſtellte Menſchen
ind
kamten Aufgaben gewachſen. Der ſtarke Eindruck, den
Eler gemacht haben, habe bewieſen, daß die Dinge
tatſäch=
gingen. So ſind letzten Endes alle Geiſtesgrößen auf
e timmten Wirkungskreis beſchränkt geblieben. Auch der
De 800 Mnonensanleihe.
Ausführungen des Reichsbankpräſidenten.
Berlin, 19. Sept. (Wolff.) In der Sitzung des
Aufſichts=
rats der Deutſchen Goldiskontbank machte der Vorſitzende,
Reichsbankpräſident Schacht, folgende Ausführungen:
In Erwartung, daß, als Vorausſetzung des Dawes=Planes, die
erforderliche Anleihe von 800 Millionen Goldmark in Kürze
zu=
ſtande kommt, wird ſich die Reichsbank rechtzeitig auf die
allge=
meinen Währungs= und kreditpolitiſchen Folgerungen aus der
Neuordnung der Dinge einrichten müſſen. Die bisherige
Entwick=
ung der Deviſenlage läßt erwarten, daß die Reichsbank mit
einer Golddeckung in das neue Bankgeſetz hineingeht, die
das bis jetzt wiedergewonnene Vertrauen in die Stabilität der
Mark aufrecht zu erhalten und zu verſtärken geeignet iſt.
Aller=
dings iſt auch zu erwarten, daß, unter der neuen Ordnung und
in Verfolg der ſchon jetzt von der Reichsregierung angeordneten
Erleichterungen die Anſprüche an die Reichsbank künftig ſtärker
ſein werden, als bisher. An der bisherigen notgedrungenen
Me=
thode mehr oder weniger willkürlicher Kreditreſtriktion
feſtzuhal=
ten, kann unter der neuen bankgeſetzlichen Ordnung nicht der
Wunſch der Reichsbank ſein. Sie wird vielmehr den
Bedürf=
niſſen der Wirtſchaft ſtärker folgen müſſen, als dies
bisher möglich geweſen iſt. Dieſe Bedürfniſſe ſind nicht im
Zah=
lungsverkehr begründet, ſondern ſie ergeben ſich vielmehr aus der
vorhandenen Kapitalknappheit. Die Entwicklung läßt ſich ſchwer
überſehen, es erſcheint mir jedenfalls zweifelhaft, ob in
abſeh=
barer Zeit mit einer Ermäßigung des Reichsbankdiskonts, ſo
wünſchenswert ſie an ſich wäre, zu rechnen ſein wird. Anders
liegen die Verhältniſſe bei der Golddiskontbank. Die
Inanſpruch=
nahme der Golddiskontbank bedingt in keiner Weiſe eine
Bela=
ſtung der deutſchen Währung. Die Kredite der Deutſchen
Gold=
diskontbank decken ſich alle aus dem Erlös der hereingenommenen
Wechſel in ausländiſcher Valuta wieder ab und ich glaube, daß es
deshalb nützlich ſein wird, wenn wir die bei der Golddiskontbank
be=
ſtehenden Möglichkeiten, Kredit zu geben, noch
et=
was erleichtern. Die für die Golddiskontbank von uns im
Auslande geſicherten Rediskontmöglichkeiten wurden bisher nur
zu einem kleinen Teil ausgenutzt, da die Reichsbank infolge der
Deviſenſituation in der Lage geweſen iſt, ſelbſt als Rediskonteur
für die Golddiskontbank aufzutreten. Ich glaube aber, daß es
den Uebergang zur goldgedeckten Markwährung erleichtern wird
wenn wir die in der Golddiskontbank vorhandene Reſerve bis auf
weiteres für die deutſche Wirtſchaft noch entſprechend nutzbar
machen. Aus dieſem Grunde beſchloſſen der Vorſtand und der
Arbeitsausſchuß der Golddiskontbank, die Herabſetzung des
Diskontſatzes der Golddiskontbank von 10 auf 8
Pro=
zent zu empfehlen.
Der Aufſichtsrat beſchloß dementſprechend.
*
Ein unehrliches Manöver.
Man kann nicht gerade ſagen, daß die Durchführung der
Lon=
doner Beſchlüfſe auf deutſcher Seite ſonderliche Befriedigung
er=
wecken könnte. Die Franzoſen laſſen ſich Zeit mit der Räumung
und machen allerlei Schwierigkeiten, die zum mindeſten dem Geiſt
der neuen europäiſchen Politik nicht entſprechen. Aus Paris
kommt jetzt eine Meldung, die ſtutzig machen muß. Es überraſchte
ſchon, daß der Treuhänder für die Eiſenbahn, der die Hälfte der
Verwaltungsmitglieder der deutſchen Eiſenbahngeſellſchaft zu
er=
nennen hat, zunächſt nur mit 4 Mitgliedern aufwartete, obwohl
nach den Beſtimmungen des Gutachtens von den 9 Mitgliedern 5
Deutſche ſein können. Man führte das Gerücht darauf zurück,
daß über die Wahl des fünften Mitgliedes noch Schwierigkeiten
beſtänden. Jetzt heißt es mit einem Male, der Treuhänder habe
die Abſicht, den Schweizer Bankier Dubois zu präſentieren. Wenn
er Herrn Dubois in den Aufſichtsrat entſenden will, ſo iſt
da=
gegen an ſich nichts zu ſagen. Herr Dubois iſt zweifellos ein
Sachverſtändiger und war deshalb auch von Reichskanzler Wirth
als internationaler Sachverſtändiger herangezogen worden. Aber
dagegen wird doch Deutſchland entſchieden Verwahrung einlegen
müſſen, daß Herr Dubois einen der fünf Plätze einnimmt, die
den Deutſchen vorbehalten ſind. Richtig iſt, daß eine
Mußvor=
ſchrift nicht vorliegt. Es heißt ausdrücklich „von den 9
Mitglie=
dern, die der Treuhänder ernennt, können 5 Deutſche ſein”
Aber auf deutſcher Seite hat niemals der geringſte Zweifel
be=
ſtanden, daß der Treuhänder auch tatſächlich 5 Deutſche ernennen
würde. Die Frage iſt deswegen ſo wichtig, weil die Wahl der
leitenden Perſönlichkeit im Verwaltungsrat Dreiviertelmehrheit
erfordert. Neun Mitglieder werden von der deutſchen
Regie=
rung ernannt. Kommen dazu nur noch 4 Deutſche, dann iſt die
deutſche Dreiviertelmehrheit innerhalb des Verwaltungsrates in
Frage geſtellt. Deshalb würde ein ſolches Verfahren ſtark nach
Illoyalität ſchmecken und das Vertrauen in die Möglichkeit einer
ehrlichen Durchführung der Londoner Verträge von vornherein
erſchüttern.
Die chineſiſchen Wieren.
Vor dem Fall Schanghais.
Schanghai, 19. Sept. Die Ereigniſſe haben eine überaus
ſenſationelle Wendung genommen. Der General Pei=Ko=Kan der
Tſchekiang=Truppen, hat ſich mit ſeiner Armee dem General Sun=
Chan=Fang ergeben. In Hang=Cho hat der Zivilgouverneur der
Prvvinz Tſchekiang eine Unabhängigkeitsproklamation erlaſſen.
Lu=Yung=Hſiang hat ſich nach Schanghai geflüchtet. Die
Streit=
kräfte an der Liu=He= und Wang=He=Front bei Schanghai halten
noch ſtand, man rechnet aber damit, daß ſie jeden Augenblick
zu=
rückfluten und Schanghai in die Hände der Kiangſu=Truppen
fal=
len wird. Ueber das Fremdenviertel iſt der Belagerungszuſtand
verhängt worden. Die auswärtigen Truppenabteilungen halten
Gewehr bei Fuß. Die Tſchekiang=Truppen haben geſtern
nach=
mittag verſchiedene Schlappen erlitten. Schanghai iſt mit
Flücht=
lingen überfüllt. Ihre Zahl beläuft ſich auf ungefähr 1 Million.
Die ſiegreichen Kingſu=Truppen haben es auf die Woo=Sung=
Forts abgeſehen, in deren Nähe ſich die amerikaniſchen
Marine=
abteilungen aufhalten. Drei amerikaniſche Zerſtörer haben klar
zum Gefecht gemacht.
Heute abend ſind wiederum engliſche Truppen gelandet und
haben die Umgegend beſetzt. Auch mehrere Kompagnien anderer
europäiſcher Truppen haben in der Umgebung der Stadt
Aufſtel=
lung genommen, um die Ausländer bei den zu erwartenden
Kämpfen zu beſchützen. — Einzelheiten der Kämpfe fehlen, da
die Verwirrung allgemein iſt.
Nach den letzten Meldungen iſt die Stadt Schanghai noch
nicht gefallen, doch wird mit ihrer Uebergabe jeden Augenblick
gerechnet, da die Kämpfe bereits ſich in den Vorſtädten abſpielen.
Die Europäer in Schantung ſind beunruhigt, und zwar
weni=
ger wegen der bevorſtehenden Belagerung, als wegen der
aus=
brechenden Epidemien, von denen einige ſchon Opfer gefordert
haben.
Aus Kanton wird berichtet, daß Sunyatſen einen Teil
ſeiner Truppen aus der Gegend des Fluſſes Tung=kiang, öſtlich
von Kuan=tſchung, zurückgezogen hat, gemäß dem Plan, den er
aufgeſtellt hat, um die Truppen nach Schio=ſchow zu ſchicken, damit
ſie dem Gouverneur von Tſchekiang Hilfe leiſten können.
V
Die Schiacht im norden.
Der Kampf zwiſchen den mandſchuriſchen und
Regierungs=
truppen iſt in vollem Gange.
Stündlich kommen Züge mit chineſiſchen und weißen
Flücht=
lingen in Peking an. Nach einer Meldung aus Waſhington
ge=
hört zu Tſchang=Tſoulins Stabe auch der Amerikaner Baker,
früher ein höherer Beamter im amerikaniſchen Orient=
Departe=
ment und Generalkonſul in Mukden der bei den Waffenankäufen
und der Ausrüſtung von Tſchang=Tſoulins Soldaten als Berater
fungiert hat. Der ausgezeichnete Zuſtand der Truppen wird ihm
zugeſchrieben.
Eingreifen Japans?
In politiſchen Kreiſen Japans iſt man der Anſicht, daß die
Tokioer Regierung in die Kämpfe in China eingreifen müſſe,
falls die Mandſchurei=Truppen geſchlagen würden. Japan habe
an der Mandſchurei großes Intereſſe und könne keineswegs
zu=
laſſen, daß dieſe durch den Sieg der Regierungstruppen über den
mandſchuriſchen Gouverneur gefährdet würden.
Wie die „Daily Mail” aus Tokio erfährt, haben die
Oppoſi=
tionsparteien eine Reſolution angenommen, in der die
Regie=
rung aufgefordert wird, ſofort zu handeln, um im
Zuſammen=
hang mit der amerikaniſchen Einwanderungsbill das Anſehen der
Nation aufrecht zu erhalten. Die Reſolution fordert die
Regie=
rung weiter auf, nicht zuzulaſſen, daß Japan fernerhin der
Füh=
rung anderer Mächte folge und einen Plan bezüglich China zu
entwickeln, der den Frieden im fernen Oſten ſichert. Es wird
an=
gedeutet, daß Großbritannien und die Vereinigten Staaten dem
japaniſchen Auswärtigen Amt Vorſchläge bezüglich der Frage
des Eingreifens in die chineſiſchen Angelegenheiten vorgelegt
haben.
Die Verhandlungen in Koblenz.
Koblenz, 19. Sept. Die deutſche Abordnung in Koblenz
teilt mit, daß die durch die Preſſe gegangene Nachricht, wonach die
Rheinlandkommiſſion beſchloſſen habe, die Ausweiſung von
100 Pfälzern und 50 Heſſen zurückzunehmen, falſch
ſind. Ein Beſchluß über die „Unerwünſchten” iſt ſeitens der
Rheinlandkommiſſion noch nicht gefaßt worden. Nach dem Stand
der Verhandlungen darf aber angenommen werden, daß die Liſte
derjenigen Heſſen und Pfälzer, deren Rückkehr als unerwünſcht
bezeichnet wird und über die mit der deutſchen Abordnung erſt
noch verhandelt werden muß, ſich weſentlich unter den obigen
Zahlen hält. — Die Verhandlungen zwiſchen der deutſchen
Dele=
gation und der Rheinlandkommiſſion werden fortgeſetzt. In
Kürze werden weitere Erleichterungsmaßnahmen der
Rheinland=
kommiſſion getroffen werden.
Größte unter ihnen: Buddha. Was z. B. Dr. Dahlke über
Sam=
ſara und Nirvana ſprach, erwies unleugbar, daß er das Recht
zum Buddhismus hat. Was Buddha ſagte, wirkte überzeugend,
weil er es ſagte. Das gleiche iſt der Fall bei Chriſtus, bei ſeinen
Jüngern.
Am letzten Tage hörten die Teilnehmer abſichtlich etwas,
was ſchlechthin Torheit, Irrationales iſt, und doch hat dieſes
Irrationale ſeit 2000 Jahren die Chriſtenheit beherrſcht, iſt in
dieſer heute noch ſo lebendig wie je. Vielleicht darum, weil dies
den Kontrapunkt bedeutete, gegenüber dem vorher geiſtig
Herr=
ſchenden. Jedem Menſchen iſt das Recht zuzugeſtehen, das zu
ſagen, was für ihn feſt wurzelndes Erleben iſt.
Leben iſt überall, geht überall zum Tode und aus dem Tode
hervor. Wie jeder verklingende Ton, ſoweit es ſich um Muſik
handelt, Beſtandteil einer Einheit iſt, ſo ſteht jedes Leben und
jedes Sterben in irgend einem Sinne, in irgend einem innigen
Zuſammenhang mit einer dem Eizelnen gegenüber vorher
be=
timmten Ganzheit. Von der wiſſenſchaftlichen Lehre des Lebens,
wie Dr. Drieſch ſie gab, angefangen, bis zu dem letzten auf rein
religiöſen Elauben eingeſtellten Vortrag über Wiedergeburt und
Auferſtehung. Wir haben niemals das Recht, zu ſagen, das
oder das iſt falſch, ſobald wir ſehen, der Menſch kann das
er=
leben, was er ſagt. So zwingt uns die Ehrfurcht, anzuerkennen,
all das gibt es, all das iſt Wirklichkeit. Da nun aller Fortſchritt
im Leben von denen ausgeht, die ſolches erlebt haben, ergibt
ſich, daß es doch eine Wirklichkeit gibt, die wir nicht ohne
wei=
teres verſtehen und beweiſen können. Man ſieht die
Wahrheit nur in der Wirkung. Auf die Dauer läßt
ſich die Wahrheit nicht ketten. Das wiſſenſchaftliche Zeitalter,
in dem wir heute leben, hat verſucht, das zu widerlegen. Alle
Beſtrebungen philoſophiſcher Richtungen zu analyſieren, etwa
zu ſagen, die Schuld iſt imaginär, iſt Unſinn. Dieſe Art
Philo=
ſophien werden morgen vergeſſen ſein. Die Wahrheit hängt
immer von einem Komplex von Dingen ab, der
Selbſtzerſtö=
rungstrieb iſt niemals ein Ding an ſich. Es iſt unmöglich, die
Menſchen etwa durch Ausſchaltung jeder Tragik glücklich zu
machen, als über eine gewiſſe Spanne Zeit hinaus. Es hat noch
nie einen ernſten Menſchen gegeben, der glücklich iſt. Die
Menſch=
heit hat immer ihr Ideal im Ueberwinden des Lebens geſehen.
Dennoch berdanken wir der Analyſe Wertvolles. Sie ſchaffte
einen Uebergang, eine Grundlage, von der vom geiſtigen
Stand=
punkt aus zu verſtehen iſt, was von jeher wirkliches Erlebnis
ward. Von hier aus kann man an das Religiöſe herantreten.
Mit dem Chriſtentum begann ſich das geiſtige Leben vor neue
Aufgaben und neue Löſungen zu ſtellen, um von der Welt des
Scheins in die Welt des Seins zu gelangen. Das Chriſtentum
tellt die Forderung der Reue auf. Sie iſt tatſächlich ein Weg,
um Vergangenes nicht geſchehen zu machen. Damit allein kann
die Schuld aufgehoben werden. Chriſtus ſprach, er wolle uns
ühren zum ewigen Leben. Der Sinn iſt der, ich muß tatſächlich
ſterben, damit die höhere Einheit wirklich werden kann. Es iſt
buchſtäblich richtig, daß der Menſch ſterben kann, ohne daß das
Ich ſtirbt. Es entſteht alſo immer buchſtäblich ein neues Leben,
ein neuer Menſch. So iſt die Unſterblichkeit eine
Selbſtverſtänd=
lichkeit, es kommt nur darauf an, in welchen Dimenſionen. Der
Menſch iſt ein Uebergangsgeſchöpf.
M. St.
*Einführung in die Zuſammenhängeder
Aſtrologie mit der pſtchiſchen Forſchung.
I.
Mit der Einführung in die Zuſammenhänge der Aſtrologie
mit der pſychiſchen Forſchung” eröffnete Dr. med. Freifrau von
Ungern=Sternberg in den Räumen der Frau Geh. Rat
W. Merck, Annaſtraße 15, ihre Vortragsreihe über Aſtrologie.
Wenn auch für jeden Laien die Neuheit einer Wiſſenſchaft ſchwer
verſtändlich erſcheint, iſt doch durch den Einführungsvortrag eine
Baſis gegeben, auf der wir zum Verſtändnis dieſer modernen
aſtronomiſchen Forſchung tiefer in die Geheimniſſe der Planeten
eindringen können. Die Aſtronomie in ihrer modernen Form
ſetzt gewiſſenhaftes Forſchen voraus, um die Ergebniſſe der
Na=
tur, die auf wenigen Grundgeſetzen beruhen, bis auf dieſe
zurück=
zuverfolgen. Die aſtrologiſchen Beziehungen zu dem
Einzelindi=
viduum ſetzt eine Pſychoanalyſe voraus, mit der die für die
Cin=
zelperſon verbundenen typiſchen Ereigniſſe gefunden werden. Es
gibt durch das Erkennen als Einzelweſen kein Schickſal mehr,
ſon=
dern die Kräfte des Weltalls durchſtrömen die Perſönlichkeit, die
durch dieſe Erkenntnis ſich formen und bilden können. Die
Ve=
ſonderheit des ganz individuellen Lebens ſieht jeder Einzelne und
das intellektuell erkennende verwandelt ſich in ein ſelbſtwirkendes
Weſen. Ein Bild von der Abhängigkeit des Individuums von
den Kräften der Natur wird durch das Horoſkop geſonnen. Wir
haben die Möglichkeit, alle täglich in Erſcheinung tretenden
Be=
gebenheiten durch das Horoſkop feſtzuſtellen. Aus dem Stand der
Planeten können wir auf Harmonie oder Disharmonie ſchließen.
So iſt die Sonne die wirkende Kraft — ein aktives, ſchöpferiſches
Weſen, als Gegenſatz zu dem weiblichen Mond, der von der
Sonne Kraft erhält. Die Konſtellation der Sonne, des Mondes
und zu ihnen des Saturns übt einen mächtigen Einfluß auf das
Empfinden und Sein des Menſchen aus. Das „Ich”=Empfinden
des Einzelnen, das dem Menſchen am frühſten eigen iſt, und
ihn am ſpäteſten verläßt, als Grenze ſeines Seins, iſt unter dem
Scl 4.
Samstag, den 20. September 1924.
Siepan Radiiſchs Ruckfehr.
Kroatiſche Bauernpolitik.
Von unſerem Balkan=Korreſpondenten.
P. T. Belgrad, im September.
(Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten!)
Als Stepan Raditſch, der kroatiſche Bauernführer, dieſer
Tage aus dem Auslande unvermutet wieder nach Zagreb
(Agram), der kroatiſchen Hauptſtadt, zurückkehrte, bereitete ihm
die kroatiſch=nationale Jugend einen begeiſterten Empfang. Man
ſammelte ſich um ſeine Wohnung, und man ſang die kroatiſche
Nationalhymne. Es zeigte ſich bereits im erſten Augenblick, daß
Raditſch an ſeiner unbeſchreiblichen Popularität nichts
einge=
büßt hatte.
Raditſch, der vor einem Jahre, weil er fürchtete,
nationa=
liſtiſche Serben oder nationaliſtiſche Südſlawen trachteten ihm
nach dem Leben, in Nacht und Nebel heimlich und ohne Paß die
ſüdſlawiſche Grenze überſchritten hatte, hat im Laufe dieſes
Jahres genügend Zeit gefunden, um ſeine oft geäußerte Abſicht,
die „kroatiſche Frage” international zu machen, durchzuführen.
Er hielt ſich monatelang in London auf, wo er beſonders den
Leuten Macdonalds nahe trat, und er reiſte dann ſpäter nach
Moskau, um auch von dort aus im Sinne des kroatiſchen
Selbſt=
beſtimmungsrechts zu wirken. Wenn man Raditſch glauben darf,
ſo hat er für ſeine Sache überall großes Intereſſe gefunden,
er rühmt ſich beiſpielsweiſe, daß Paſchitſch es nicht vermocht
hätte, ihm in England zu konterkarieren, und er ſpricht weiter
davon, Herriot und Moskau hätten bezüglich der kroatiſchen
Frage die gleichen Geſichtspunkte. Raditſch nennt Herriot
ſchließlich ſogar ſeinen perſönlichen Freund.
Es war von vornherein anzunehmen geweſen, daß ſolche
Auslandstätigkeit Raditſchs auf den Unwillen der ſerbiſchen
Machthaber ſtoßen werde, und das Kabinett Paſitſch, das gerade
in der Zeit kurz vor ſeiner Demiſſion beſonders gegen Raditſch
angekämpft hatte, erließ denn auch eine Verordnung, der zufolge
Raditſch ſofort nach ſeiner Rückkehr zu verhaften ſei. Zu
glei=
cher Zeit leitete es auch eine Anklage wegen Hochverrats gegen
Raditſch ein. Hochverräteriſches Treiben im Auslande (
Kon=
ſpirieren mit den bulgariſchen Komitadſchis und mit Kaiſer
Karl), Aufhetzen der kroatiſchen Bauern gegen die
Militärdienſt=
pflicht, Beleidigungen von Krone und Regierung und anderes
wurden als Anklagepunkte angegeben.
Aber Raditſch hatte ſich gehütet, noch unter der Herrſchaft
Paſitſchs zurückzukehren, und erſt als dieſen die 69 kroatiſchen
Bauernabgeordneten, die er nach vierjährigem Boykott endlich in
die Skupſchtina geſandt hatte, geſtürzt hatten, ſah er den Weg
der Rückkehr, für ſich frei. Mit Dawidowitſch, dem heutigen
Miniſterpräſidenten, hatte er ja ſchon ſeit zwei Jahren
gemein=
ſam an Paſitſchs Sturz gearbeitet, und dieſer Politiker, der in
erſter Linie ein ehrlicher Mann iſt und Garantien für einen
ernſten Kampf gegen die ſtark eingeriſſene Korruption gibt, und
der ferner, wie Raditſch ſagte, auch bereit war, gegen die Rolle
der Serben als kroatiſche Gendarmen aufzutreten, hatte Raditſch
ſchon vor einem Jahre die Zuſicherung gegeben, daß er ihn
unter=
ſtützen werde, wenn er zur Regierung berufen werde. Dieſe
Unterſtützung konnte aber Dawidowitſch nicht nur angenehm ſein,
er brauchte ſie ſeiner parlamentariſchen Mehrheit wegen ſogar,
— und ſo ergab es ſich von ſelbſt, daß Raditſch ungeſchoren blieb,
als er vor einigen Wochen — und dazu mit einem
Diplomaten=
paß des Völkerbundes! — wieder in Agram eintraf.
Aber freilich: Raditſch iſt kein unkomplizierter Zeitgenoſſe,
und wenn die neue Regierung gehofft hatte, Raditſch werde ſich
vorläufig mit dem Abhalftern des „großſerbiſchen
Gewaltregi=
mes” begnügen und eine Zeitlang der Verſöhnungsregierung
Dawidowitſch ruhig zuſchauen, ſo hatte ſie ſich doch getäuſcht.
Es war nämlich Raditſchs erſtes Beginnen in Agram geweſen,
unzweideutig zu erklären, daß trotz ſeiner nunmehrigen poſitiven
Mitarbeit am Staate er doch völlig ſeinem alten Programm treu
bleiben und nach wie vor die „ſelbſtändige, friedliche und
menſch=
liche kroatiſche Bauernrepublik” im Staatsverbande Südſlawien
fordern werde. Solche Worte hören, man weiß es, die Serben
nicht gerne, und auch die ſerbiſchen Dawidowitſch=Demokraten
waren, trotzdem Raditſch ja eigentlich damit nichts Neues geſagt
hatte, erneut ſehr enttäuſcht. Von ſerbiſcher oppoſitioneller Seite
erfolgten heftige Angriffe auf die Regierung Dawidowitſch,
weil ſie ſich mit Raditſch verbunden hatte, und ſowohl gegen
Raditſch als auch gegen Dawidowitſch hagelten die Worte „
Lan=
desverräter”, „Staatsfeinde” und „Bolſchewiſten” herunter. Aber
Dawidowitſch und ſeine Regierung blieben ruhig, — und ſie
hat=
ten es ja auch in der Tat nicht nötig, ſich gegen ſolche
Beſchimp=
fungen zu verteidigen. Raditſch nahm dann auch noch einmal
das Wort; er erklärte, die Forderung auf das
Selbſtbeſtimmungs=
recht ſei weder Hochverrat noch Staatsfeindſchaft, und was
ſei=
nen angeblichen „Kommunismus” anbelange, ſo wäre zwar ſeine
Partei in der Tat in die Moskauer Bauerninternationale einge=
Bauern nun auch Kommuniſten geworden ſeien. Er ſelbſt
jeden=
falls wäre nie Kommniſt geweſen, er würde es auch niemals
werden, — und in Kroatien ſeien dazu auch gar nicht die Vor=
Eindruck des Mondes und der Planeten in beſtimmte Richtungen
und Bahnen gelenkt. Die Rednerin zeigt uns einen Zuſammen= Rheinwein tanzt” (rheiniſches Volkslied, 1600), Heckenlied (von
hang und doch einen Unterſchied zwiſchen antiker und moderner
Zeit: Die Götter verloren nie ihre Gültigkeit, ſie ſind heute
Mächte in uns, die geſucht und gefunden werden müſſen, und
nicht unabſichtlich tragen die 7 Planeten Namen alter Götter. Wir
hören dann die Bedeutung der ſieben Planeten für die Menſchen,
des Saturn, Uranus, Mars, Merkur, Venus, Jupiter und Neptun
und das perſönliche Verhalten des Jupiter, der den Saturn aus
ſeiner Vormachtſtellung verdrängt hat, im Horoſkop eines
Men=
ſchen, gibt das Ritual, das das betreffende Weſen zu erfüllen hat.
Die Stellung der übrigen unzählig vielen Sonnen und Sterne,
ihr unendlich variierendes Auftreten haben Einfluß auf das
Schick=
ſal des Einzelnen. Die Sphären offenbaren unſer Schickſal.
* Karl Blume. — Lieder zur Laute.
Im ziemlich gut beſetzten Fürſtenſaal brachte geſtern abend
der vom letzten Jahr her noch wohlbekannte Sänger zur Laute
Herr Karl Blume ſeine Lieder zum Vortrag. Wenn auch die
Laute, vom ſtreng muſikaliſchen Standpunkt aus betrachtet, nicht
als Vortrags=Inſtrument für den Konzertſaal bewertet werden
kann, ſondern ſich mehr zum Vortrag im intimen Kreiſe eignet,
ſo iſt ſie, von meiſterhafter Hand als Begleitinſtrument zu einer
ſchönen Stimme geſpielt, doch wohl im Stande, einen
Zuhörer=
kreis für eine Zeit lang zu feſſeln. Letzten Endes wird aber ein
ſeeliſches Mitſchwingen der Zuhörer, wie es bei einem
Violin=
oder Cello=Konzert, oder bei einem Lieder=Abend mit
Klavier=
begleitung erzeugt wird, nicht vorhanden ſein, woran u. E. die
zu geringe Modulationsfähigkeit und der auf die Dauer
mono=
ton wirkende Klangcharakter des Inſtrumentes ſchuld ſein mag.
Trotzdem verſtand Herr Karl Blume in ſeinen Liedern zur Laute
ein für dieſen Geſangszweig beſonders intereſſiertes Publikum
zu erfreuen und über die Sorgen des Alltags zu erheben.
In=
folge von Heiſerkeit ſtimmlich nicht gerade glänzend disponiert,
brechte er die meiſten Lieder ſeiner Vortragsfolge ſehr gut zu
Gehör, wobei ihm beſonders die Lieder mit humoriſtiſchem,
mar=
tialiſchem, teilweiſe derbem Charakter beſonders zu liegen
ſchei=
nen. Bei dieſen Liedern kam auch die Laute mit ihren
abge=
riſſenen Akkordfolgen als Begleitinſtrument am beſten zur
Gel=
tung, ebenſo wie die ſich oft glanzvoll entfaltende Baritonſtimme
des Sängers. Was Herrn Karl Blume als Komponiſten von
Lautenliedern anbelangt, ſo ſcheint auch hier ſeine Stärke auf
dem Gebiete des Humorvollen und Volkstümlichen zu liegen,
während uns ſeine getragenen Lieder in der Begleitung etwas
zu alltäglich erſcheinen. Am meiſten Beifall errang Herr Blume
mit ſeinen Liedern: „Der Schäfer” von Peter Kirk (rheiniſcher
ausſetzungen gegeben, um für den Kommunismus Propaganda
machen zu können. Und um dann noch den Serben, weil dieſe
ihm ſeinen Republikanismus als Staatsfeindlichkeit vorwarfen,
eins auszuwiſchen, ſagte, er, der ſerbiſche König könnte in
Kroatien gewiß ſicherer als in Serbien leben, denn die Serben
hätten ja ſchon mehrere ihrer Könige umgebracht. Das Schlimmſte
aber, fügte er hinzu, was dem ſerbiſchen König paſſieren könnte,
wäre, daß man ihn „eines Tages mit allen Ehren über die Grenze
begleiten könnte .
ſchen, zentraliſtiſchen und monarchiſtiſchen Kreiſen, natürlich ſitz des bekannten Schriftſtellers und Experten in
Finanz=
wiederum nichts zur Beruhigung bei, und während die Regie= Wirtſchaftsfragen Norman Angell, eröffnet. Sämtliche in En h
rung Davidowitſch, unberührt von dieſen langgewohnten Aeuße= gehaltenen Reden werden in Auszügen in deutſche und fr .
rungen Raditſchs, weiter an der Schaffung einer günſtigen
Ver=
ſöhnungsatmoſphäre arbeitete, kämpften mit aller Macht die tragen. Dasſelbe geſchieht mit den in Deutſch oder Franzm
oppoſitionellen Kreiſe (auch in Aerger darüber, weil ſie die Re= gehaltenen Reden. Der Saal iſt trotz ſeiner großen Dimenſ
gierungsgewalt verloren hatten) gegen die Regierung und gegen
den mit ihr verbündeten Raditſch an. Führer dieſer Bewegung
hielt er in Belgrad eine große öffentliche Verſammlung zur
Auf=
peitſchung des ſerbiſchen nationaliſtiſchen Geiſtes gegen alles das
ab, was Raditſch iſt und was ſich mit ihm verbunden hat. Pa= vor 5 Jahren möglich geweſen wäre, würde die Geſchichte
/=
ſitſch vertritt nach wie vor den Gedanken, Serben, Kroaten und
Slowenen ſeien ein einziges Volk, er geſteht ſomit auch heute
noch den Kroaten kein Recht auf Selbſtbeſtimmung zu, und er
bedauert ſogar, daß Serbien nach dem Kriege den Kroaten, die
Rechte mit den Serben eingeräumt hätte. Dieſer Staat wäre
allein mit ſerbiſchem Blute geſchaffen worden, und er wäre alſo Dieſe Führer hätten eben nicht den bürgerlichen Mut ge
ausſchließlich ihr Staat. Gegen Raditſch aber und deſſen
Anhän=
ger forderte er die Anwendung des Geſetzes zum Schutze des
Staates ..."
Dieſer alte Staatsmann zeigt, wie man ſieht, auch heute noch
einen bemerkenswerten Kampfeseifer, aber es ſcheint, als arte
dieſer Eifer allzu ſtark in blinden Eifer aus und als ſchade er
ſo nur. Von Paſitſchs früherer Biegſamkeit iſt heute nicht viel
mehr vorhanden, — und in dem komplizierten ethnographiſchen,
kulturellen und nationalen Durcheinander des neuen Staates hinreißenden Sätze vernahm, konnte wohl verſtehen, welch
findet ſich ſein Geiſt, der früher nur mit den Unkompliziertheiten
des kleinen ſerbiſchen Staates zu tun hatte, nicht mehr zurecht.
So iſt ſeine ſtaatsmänniſche Schöpfung labil geworden, und es nur ſeine ſchlagendſten Wendungen wiedergeben. — Sie ſeier
weiß im Augenblick niemand, wie ſie ſich wieder einrenken wird.
Inzwiſchen ſind Raditſchs Pläne höher und höher geſtiegen, und
beſonders in der letzten Zeit ſprach er mehr als früher von der
Schaffung einer Balkanföderative, die ſich aus verſchiedenen
Balkanbauernrepubliken zuſammenſetzen ſoll. Hat Raditſch, ſo
fragt man, für dieſe Pläne Anregung und Unterſtützung im nach dem Kriege hätten ſie ſich einander genähert. Die Fran
Auslande gefunden? Die nächſte Zeit, die nach der Londoner
Konferenz die weſtlichen Großmächte frei zum Ueberdenken auch
der öſtlichen Fragen machen dürfte, wird auch in dieſe Pläne
nunmehr wohl Klarheit bringen.
Porarbeiten zum engliſch=deutſchen Handelsvertrag.
London, 19. Sept. (Wolff.) Neuter meldet, die Frage des Ab= Freunde ſeien, ſo könnten ſie fraglos im richtigen Geiſte
ſchluſſes eines engliſch=deutſchen Handelsvertrages ſei kürzlich von der
britiſchen Regierung in Erwägung gezogen worden. Bekanntlich habe
Großbritannien gemeinſam mit den Allierten auf Grund des Verſailler
Vertrages deutſcherſeits die Behandlung als meiſtbegünſtigte Nation
er=
halten. Dieſe Beſtimmung würde aber binnen Kurzem außer Kraft
treten. Die verſchiedenen Beteiligten würden über die Bedingungen des
„Handels neue Abmachungen zu treffen haben. Die britiſche Regierung
habe keinen endgültigen Vertragsentwurf aufgeſtellt. Es ſeien aber
durch die britiſche Botſchaft in Berlin
verſuchs=
weiſe gewiſſe Vorſchläge gemacht worden, dieſe würden
durch direkte Beſprechungen ergänzt werden, die wie
man erwartet, im Laufe der nächſten Woche in Berlin ſtattfinden
würden. Für dieſen Zweck würden binnen kurzem Sachverſtändige des
britiſchen Schatzamtes von London nach Berlin abreiſen. Die
Be=
ſprechungen, die ſie in Berlin mit deutſchen Sachverſtändigen
haben würden, würden lediglich den Charakter einex
Klä=
rung des Terrains haben, damit die beiderſeitigen Vertreter an
ihre Regierungen berichten könnten. Ihre Arbeit würde lediglich
vor=
bereitender Art ſein, um den Weg für den Abſchluß eines endgültigen
Vertrages zu einem ſpäteren Zeitpunkt vorzubereiten. Man erwarte,
daß die Beſprechungen ungefähr drei Tage dauern würden.
*
Daily Telegraph teilt mit, daß die Unterhandlungen
über den deutſch=engliſchen Handelsvertrag ſchon
zur Zeit der Londoner Konferenz in offiziöſen
Beſprechun=
gen begonnen hätten. Die engliſchen Sachverſtändigen, die nach
Berlin reiſen werden, hätten hauptſächlich die Inſtruktion, dafür zu
ſor=
gen, daß kein Land von Deutſchland größere Handelsvorteile erhalten
werde als England.
Die engliſche Handelskontrollkommiſſion.
TU London, 19. Sept. In hieſigen politiſchen Kreiſen erwartet
man, daß ſogleich nach Eintreffen Macdonalds die Namen derjenigen
Perſönlichkeiten iffentlich bekannt gemacht werden, die der von der
eng=
liſchen Regierung beabſichtigten Kommiſſion zur Kontrolle der
Auswir=
treten, aber das bedeute mit nichten, daß er und ſeine kroatiſchen kungen des Sachverſtändigenplanes auf die engliſche Induſtrie und die
Wirtſchaft angehören ſollen. Wie verlautet, ſoll dieſer Kommiſſion je ein
Mitglied der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer der in Betracht
kom=
menden Induſtrien angehören.
Volksdichter), Frühlingsſymphonie von Baumbach, „Wie der
Hermann Löns), Graf Kunos Brautfahrt (eine luſtige Ballade
von Heinr. Martens, vertont von Karl Blume), „Der
Bettel=
muſikant” „Trina, kum mol vor de Dör” (Volkslied aus
Weſt=
falen), „Dragoner oder Kavallerie bleibt Kavalerie‟, „Ein kleines
Soldatenlied hinter Metz bei Paris in Chalons” und ſchließlich
„Adam und ſeine Rippe” (Volkslied aus dem Murgtal). Das
dankbare Publikum ſpendete dem Künſtler des öfteren lauten,
wohlverdienten Beifall.
Die wiſſenſchaftliche Welt hat mit großer Skepſis die
Nach=
richten von der Auffindung wertvoller Manuſkripte in Italien
aufgenommen. In dem einen Falle handelt es ſich um die
ver=
loren gegangenen Bücher des Titus Livius, die in einem
kalab=
riſchen Kloſter entdeckt worden ſein ſollen, während gleichzeitig
eine unbekannte Handſchrift des Tacitus auftaucht.
Der Zweifel, den ſowohl die Pariſer Akademie der
Wiſſen=
ſchaften wie die bekannteſten engliſchen Altphilologen
ausge=
ſprochen haben, erſcheint nicht unberechtigt, wenn man weiß, wie
oft herderragende Gelehrte geſchickten Fälſchungen alter
Manu=
ſkripte zum Opfer gefallen ſind. Alle Arten von alten
Hand=
ſchriften, Papyri, Codices und Pergamente ſind gefälſcht worden,
um wiſſenſchaftlichen Ruhm zu ernten oder um die Fälſchungen
für hohe Preiſe zu verkaufen. Ganz zu ſchweigen von den
poli=
tiſchen Fälſchungen, wie die großartige „Donatin Conſtantini”,
ein angebliches Edikt Kaiſer Konſtantins, das den Biſchöfen von
Rom die weltliche Herrſchaft über große Teile Italiens,
Sar=
diniens und Korſikas verlieh und das ſpäter in den Händen der
Päpſte zur Verfechtung ihrer Landanſprüche in Italien immer
wieder hervorgeholt wurde, während das Dokument in
Wirk=
lichkeit erſt zweihundert Jahre nach dem Tode Konſtantins
ent=
ſtanden ſein kann. Eine große Blüte erlebte die
Manuſkript=
fälſchung zur Zeit der Humaniſten, von denen viele alte
ver=
geſſene römiſche und griechiſche Dichter zu neuem Leben dadurch
erweckten, daß ſie angeblich Schriften von ihnen entdeckten, die
ſie ſelbſt mit einem ungeheuren Aufwand an Gelehrſamkeit und
Scharfſinn hergeſtellt hatten. Hierzu gehört eine
Gedichtſamm=
ſung des Ennius, die lange Zeit als echt betrachtet wurde.
Be=
rühmte Manuſkriptfälſcher waren ſpäterhin der Italiener Pirro
Ligerio, der Franzoſe Lenormant, der Deutſche Wagenfeld, der
eine griechiſche Ueberſetzung eines phöniziſchen
Geſchichtsſchrei=
bers Sanchuniathon derart geſchickt herſtellte, daß eine ganze
Reihe der hervorragendſten Wiſſenſchaftler die Wagenfeldſche
Handſchrift als einen ganz hervorragenden, Fund beurteilten.
*
Internationaler demokratiſcher
Friedenskongreß.
Von unſerem Londoner Korreſpondente
C.N. P. London, 17. Se
In der großen Central Hall in Weſtminſter wurde heut m
Solche Ausführungen, trugen in den ſerbiſch=nationaliſti= 4. Internationale Demokratiſche Friedenskongreß, unter dem —
ſiſche Sprache von Komiteemitgliedern und Delegierten ..
bis auf den letzten Platz beſetzt.
Angell ſagte, es ſei äußerſt kennzeichnend, daß franzöſiſche n.
war vor alem der alte, achtzigjährige Paſitſch, und kürzlich deutſche Vertreter angeſehener Vereinigungen in ihren Läm
zuſammengekommen ſeien. Wenn die heute gezeigte Stime
pas anders verlaufen ſein. — Selbſt in 1919 habe man in —
ter Unterhaltung viel peſſimiſtiſche Auffaſſungen, z. B. übe
Charakter des Vertrages, gefunden. Aber die Großen dieſer
nichts für die Schaffung des neuen Staates getan hätten, gleiche wollten zumeiſt dieſen Peſſimismus nicht öffentlich zum Aus
bringen, weil die „öffentliche Meinung nicht vorbereitet”
Franzoſen und Deutſche zeigten jetzt ein Beiſpiel jener Ar=
Mut, die unbedingt nötig ſei, wenn eine beſſeres Verſtändni=,
ſchen den europäiſchen Völkern erreicht werden ſollte. (L
Beifall.)
Dann trat, von noch lauterem Beifall begrüßt, Marc
gnier vor, um die eigentliche Eröffnungsrede zu halten. We
temperamentvollen Mann ſprechen hörte, ſeine ſchwungv
walt er über die neue Generation Frankreichs beſitzt. Immer
der wurde er von ſtärkſtem Beifall unterbrochen. Wir k!
Menſchen von gutem Willen, welche alle Grenzlinien überſch
hätten. Es gebe Bande der Einigung, die nichts zerreißen 1
Mit brüderlichem Herzen und gemeinſamen Friedenswillen
ſie in internationaler Zuſammenarbeit vereinigt, die weder 9
rungen noch Diplomaten ſtören könnten. Seit dem erſten
hegten keinen Haß gegenüber den Deutſchen, noch haßten
Deutſchen die Franzoſen: „Beide haßten eines, den Kriee
Ihre Aufgabe ſei, einen Geiſt zu ſchaffen, der an die
dererſchaffung der Welt auf einer neuen Baſis der Brüderl
denke. Man müſſe aber nicht immer wieder vage und ſentime
Erklärungen der Brüderlichkeit wiederholen. Man müſſe de
ſächlichen Problemen furchtlos auf den Grund gehen. Ber
Fragen, wie die Kriegsſchuld und die Ruhrbeſetzung diskut
Nach Sangnier erntete der Rechtsanwalt Dr. Stocky den
ſten, wenn nicht noch reicheren Beifall wie Sangnier. Er em
nichts zu überſtürzen, ſondern in konſequenter, täglicher,
ſcher Arbeit in kleinen Etappen nach den anerkannten Ziel
ſtreben. Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund ſei mit g
Schwierigkeiten verknüpft. Der Eintritt könne nur erfolgen,
Deutſchland zugeſichert werde, daß es nach dem Eintritt auch
Sitz im Rat erhalte. Man ſage, erſt müſſe Rußland zugel
werden, aber dieſe Anſicht werde nicht durch die öffentliche
nung in Deutſchland geſtützt.
Der Eintritt in den Völkerbund darf nicht eine ſtillſchweie
neue Anerkennung der Kriegsſchuld bedeuten. Was die 7
ſelber angeht, ſo iſt noch keine hinreichende zeitliche Diſtanz z
gewonnen. Das endgültige Urteil kann nur die wiſſenſchaft
Forſchung bringen. Dazu iſt Oeffnung aller Archive aler Läu
nötig, worin Deutſchland ſchon vorausgegangen iſt. Man m
ſehr vorſichtig mit der Behandlung der Schuldfrage ſein, ſie ?
nicht die neue Einheit zerreißen, nicht Europas Wiederau
ſtören. Zwiſchen der Verantwortlichkeit für den Krieg und
Verantwortlichkeit für die Reparationen beſtehe kein Zuſam
hang. Frieden und Vertrauen, Gleichberechtigung, eine ſyſt
tiſche Entwicklung der gemeinſamen Intereſſen ſeien nötig zu
reichung der großen Ziele.
Am Nachmittage führte Sir George Paiſh den Vorſitz, de
Schluſſe der Verhandlungen darauf hinwies, wie ſchlecht es
in vielen Beziehungen in ſo manchen Ländern ſtehe und
auch erwähnte, daß nach dem, was er höre, nur ſehr geringe
zum Unterzeichnen der Anleihe in der City vorhanden ſei.
zündenden Worten rief er der Verſammlung zu, daß es nur
einzigen Rettungsweg gebe. Alle Länder ſollten nur den
Gedanken, das eine Streben zeigen, den in ſchlimmer Lage
b=
lichen Ländern mit allen ihren Kräften zu Hilfe zu kommen
Verſammelten ſollten in ihren Ländern in jeder Weiſe d.
ſtreben, dieſem Gedanken, der den wahren Frieden allein
chern im Stande ſei, praktiſche Auswirkung zu verſchaffen.
Der König der Fälſcher im vergangenen Jahrhundert wa
Grieche Simonides, deſſen Spezialität die Fabrikation
Palimpſeſten war, wie man diejenigen alten Manuſkripte
auf denen der urſprüngliche Text entfernt und durch eine
Inſchrift erſetzt iſt. Die Entdeckung zahlreicher Palimpſeſt”
denen es möglich war, die Urſchrift, größtenteils antike Ra.
über die eifrige Mönche fromme Bibelſprüche geſchrieben 9.
wieder lesbar zu machen, hatte Simonides auf den Ged
gebracht, Palimpſeſte im Großen herzuſtellen. Er verſchafft
wertloſe Manuſkripte, die er völlig ſäuberte, ſchrieb den
eines griechiſchen oder römiſchen Schriftſtellers darauf, dan:
fernte er dieſen Text ſo, daß er noch ſchwach erkennbar war
ſchrieb dann eine Stelle aus dem Neuen Teſtament da
Dieſe Fälſchungen waren techniſch wie wiſſenſchaftlich dera!
vorberektet, daß es Simonides gelang, die Pariſer Akaden
wiederholten Malen zum Ankauf von ihm entdeckter P0
ſeſte zu veranlaſſen. Bei dieſer Gelegenheit, muß aue
Schiller=Briefe gedacht werden, die der Graveur Gerſtenbe
vollendeter Nachahmung der Schillerſchen Handſchrift au
Markt brachte, während die überhaupt nicht eriſtierenden
leon=Briefe des Olmützer Poſtbeamten Baſſano nur ein
kurzlebiges Scheindaſein friſten konnten. Zu den Schriftiat
gen muß man auch die „Tiara des Saitaphernes” re
Rachumowſkis geniale Schöpfung, die vor zwanzig Jahre
Louvre als Krone eines Skythenfürſten aus der hellenin
Zeit kaufte, und auf der ſich eine dem Charakter und deil
nach völlig ſinngemäße altgriechiſche Inſchrift fand. Er
Rachumowſki nach erfolgtem Ankauf die Gelehrten des 2
aus freien Stücken darauf aufmerkſam machte, fand us
Innern der Krone eine zweite Inſchrift: „Rachumowſt
Rachumowfki lebt jetzt in Paris als Konſervator der Noth
ſchen Kunſtſammlungen, und ſeinem Falkenauge entgeht
nicht die mit allen Hilfsmitteln der Technik und dem A4
aller Gelehrſamkeit ausgeführte Fälſchung.
* Die beſte Art, Fliegen zu töten. In einem Londoner
wird die ſchwerwiegende Frage behandelt, wie man an
Fliegen tötet, und ein Mitarbeiter führt als die erfolgr
Methode eine Stelle aus dem Buche „Muscgeide” von Ma
Wenzel an. Da heißt es: „Man halte die Fliege feſt in der
Hand. Mit der rechten Hand nehme man einen dünnen Pf
reiniger und kitzele damit die Kehle des Opfers. Daduta
man die Fliege zum Lachen bringen. Dann legt man den Pf
reiniger beiſeite, nimmt eine Handvoll gewöhnlichen Sand
ſchüttet ihn in das weitgeöffnete Maul des lachenden Ir
Auf dieſe Weiſe wird die Fliege dem ſofortigen Erſtickung
überliefert.‟ Dieſe Methode iſt zwar etwas umſtändlich,
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Nummer 262.
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Samstag, den 20. September 1924.
Nummer 262.
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ſetzung der Vereinsbeiträge.
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4. Gründung des Händwerkämtes
Unionbriketts/1. 5, Aenderung der Statuten.
Angiede=
rung des 8. Ausſchuſſet, für-das
liefert in Fuhren u.
Baugewerbe.
Zentner (9675a
6. Beratung der etwa eingebrachten
Ph. Heleine
Anträge.
Wiene Fſt 65. Tel. 1234
7. Neuwahl der Vorſitzenden und ver
ſchiedener Einzel=Mitglieder,
1994
8. Verſchiedenes.
Continental.
Der Vorſtand:
beſte deutſche
J. Nohl, I. Vorſitzender.
ei
Schreibmaſchine.
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Betreffend (*27230
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Darmſtädter
Hof
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erhalten. Da aber am
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Frankfurt a. M.,
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Samstag, den 20. September 1924.
Seite 7.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 20. September.
Bartenbauausſtellung 192s in Darmſtadt.
Im Herbſt 1925 ſoll, nach langer Pauſe, Darmſtadt endlich
eder einmal eine Gartenbau=Ausſtellung erhalten, das iſt das
gebnis einer Beſprechung, die geſtern abend im Kaiſerſaal,
afenſtraße, zwiſchen den Vorſtänden des
Gartenbau=
reins Darmſtadt und der Vereinigung der
irmſtädter Handelsgärtner ſtattfand. Verſchiedene
tereſſenten waren als Gäſte vertreten. An die letzte
Garten=
t=Ausſtellung, die vom 19. Auguſt bis 17. September 1895 im
ingeriegarten im Rahmen einer allgemeinen deutſchen Garten=
=Auſtellung mit beſtem Erfolg veranſtaltet wurde, werden ſich
e Darmſtädter noch gern erinnern. Nun feiert im Jahre 1925
Gartenbauverein Darmſtadt ſein 90jähriges Jubiläum, und
äßlich dieſes feſtlichen Ereigniſſes ſoll vom 15. Auguſt
15. September 1925, diesmal als „Heſſiſche Garten=
=Ausſtellung”, alſo als Landes=Ausſtellung, wiederum
Organgeriegarten als an der hierfür gegebenen Stelle, die
* Ausſtellung ins Leben gerufen werden. Nach den bisher
n getroffenen Vorbereitungen wird in fachmänniſcher und
ünſtleriſcher Beziehung auch die Ausſtellung von 1925 eine
e von Anregungen bieten. Die Regierung und die
Stadt=
valtung haben ihre Unterſtützung zugeſagt. Vorbehaltlich
Genehmigung der bereits ausgearbeiteten Pläne durch die
eralverſammlung der beiden vorgenannten Vereine wird
im Herbſt 1925 mit mehreren anderen ſchon geplanten grö=
In Tagungen in Darmſtadt eine Reihe von Veranſtaltungen
ngiert werden können, von denen die eine die andere ablöſt
— unterſtützt und die zuſammengenommen einen recht großen
m von Fremden nach Darmſtadt ziehen werden.
Die Leitung der Beſprechung lag in den Händen von Herrn
2 otlehrer Brohm, außer ihm beteiligten ſich an der ſehr
Odlichen und ergiebigen Ausſprache beſonders Herr Regie=
— Srat Scharmann vom Gartenbauverein, Herr Schäfer
—der Vereinigung der Darmſtädter Handelsgärtner und Herr
Srich Schneider, der Vorſitzende des Landesverbandes
—ſelbſtändigen Handelsgärtner Heſſens. In der praktiſchen
Wit wurde ein gutes Stück Arbeit getan und die wichtigſten
2chüſſe in Zuſammenſetzung und Aufgabenkreis umriſſen.
2r der eigentlichen Ausſtellung ſollen kürzere
Sonderaus=
ſmi ngen (Obſt, Gemüſe, Schnittblumen, Bindereien)
neben=
h(hen. Die Beteiligung der Weinbauſchule in Oppenheim
uder Obſtbauſchule in Friedberg darf als geſichert gelten,
Ier= und Balkon=, Zimmer= und Tafelſchmuck, die Pflege der
Tärten jeglicher Art ſoll gezeigt werden, die Induſtrie der
v=indten Gebiete wird herangezogen, eine Ausſtellung der
Kichen Düngemittel wird ebenſo wenig fehlen wie die
Vor=
fi ng der Schädlingsbekämpfung. Bei der finanziellen
Vor=
be ling ſollen Ergebniſſe und Organiſation der augenblicklich
in uttgart noch geöffneten württembergiſchen Gartenbau=
Aus=
ſte g berückſichtigt werden. Von den muſikaliſchen und anderen
1i, die während der Ausſtellung zur Ausführung kommen
wein, darf heute noch nichts verraten werden. Uebrigens wird
ax er heſſiſche Gärtnertag 1925 und der Landesverband der
ſe hen Obſt= und Gartenbauvereine gelegentlich der
Aus=
ſtes g in Darmſtadt tagen. So ſind jetzt ſchon alle
Vorbe=
dir igen für einen günſtigen und erfolgreichen Verlauf der
„K— chen Cartenbau=Ausſtellung 1925” wie der offizielle Titel
lau gegeben. Möge ſich nun auch bis dahin die
wirtſchäft=
lick5 intwicklung einigermaßen erträglich geſtalten. H. W. W.
Ernannt wurden am 2. September 1924 der ehemalige
Hofgar=
tenn eher Ludwig Eckhardt zum Amtsgehilfen bei der
Staatsan=
wa tift in Darmſtadt mit Wirkung vom 1. September 1924: am
ember den Lehrer Peter Joſef Weber zu Groß=Zimmern,
Kre Dieburg, zum Rektor an der katholiſchen Volksſchule, daſelbſt;
September der Polizeiwachtmeiſter auf Probe Wilhelm
Mand=
le—s Gießen zum Polizeiwachtmeiſter mit Wirkung vom 1. Oktober
192—
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 8. Auguſt der Lehrer an
der Esſchule zu Mainz David Rothrock auf ſein Nachſuchen vom
1924 an. Auf Grund des Geſetzes zur Herabminderung des
öffent=
liche serſonalaufwands vom 19. Dez. 1923 tritt der
Verwaltungsober=
ekr 1 Friedrich Kyritz bei dem Oberverſicherungsamt zu Darmſtadt
in E einſtweil. Ruheſtand mit Wirkung vom 1. Okt. 1924 an. In den
einf=
Ruheſtand treten am 1. Okt. 1924 auf Grund des Art. 1 des
heſſ
* Perſonalabbaugeſetzes vom 19. Dezember 1923 in Verbindung
3 der Perſonalabbauverordnung des Reichs vom 27. Oktober
Vermeſſungsrat Adolf Heim zu Homberg a. d. O., der
Ver=
meſſ3 zrat Friedrich Lohnes zu Darmſtadt und der Vermeſſungsrat
Ferk) id Schopbach zu Friedberg.
rledigt ſind zwei Schulſtellen für zwei Lehrer an der katholiſchen
Volk ile in Dieburg. Wohnungen für verheiratete Lehrer ſind ſchwer
U Effen; eine Schulſtelle für einen Lehrer an der katholiſchen
Volks=
hu—r Groß=Zimmern, Kreis Dieburg. Wohnung für einen
ver=
heir In Lehrer iſt ſchwer zu beſchaffen; eine Lehrerſtelle für einen
ebar chen Lehrer an der Volksſchule in Werſau, Kreis Dieburg.
Dierᛋ hnung für einen verheirateten Lehrer iſt vorhanden und frei.
inen Antrag auf Abänderung des Gemeindeumlagengeſetzes
habes e Abgeordneten des Zentrums beim Landtag geſtellt, der für
weit 1 eiſe von Intereſſe iſt. Der Antrag zielt darauf ab, den Art. 3
Bes, dahingehend zu erweitern, daß alle Gebäude und Gärten,
ſe 2 fahrtszwecken dienen, von der Steuer ſowie der
Sondergebäude=
eues ckwirkend vom 1. April 1924 befreit werden ſollen, unbeſchadet
H
Eigentum dieſelben ſind. Mit dieſem Antrag nimmt das
Aid
eine Anregung auf, die wir in einer längeren Darlegung im
von 1924 gegeben haben. Den Ausgangspunkt hatte die ganze
An=
geleg it von einer Erörterung in der hieſigen
Stadtverordnetenver=
umr1 g genommen, in der betont wurde, daß das Eliſabethenſtift und
norenheim zur Sondergebäudeſteuer herangezogen werden.
Auf Unbilligkeit dieſes geſetzgeberiſchen Standpunkts haben wir
inte — 3drücklichem Hinweis auf die württembergiſche
Steuergeſetz=
ebu amals hingewieſen. Wenn jetzt unſere damaligen
Ausführun=
en — nem Antrag im Landtag verdichtet werden, ſo dürfen wir doch
W ität für uns in Anſpruch nehmen, zuerſt auf dieſen Mangel
ſetzgebung hingewieſen zu haben.
— erkauf von ſtatiſtiſchen Marken im beſetzten Gebiet. Wie von
* S
chen Zolldelegation in Koblenz mitgeteilt wird, iſt bei den dort
Verhandlungen vereinbart worden, daß in der Zeit vom
Smber bis 21. Oktober die Regiezollſtellen ſich nicht mehr an dem
ſerkei der ſtatiſtiſchen Marken beteiligen, daß vielmehr der Verkauf
ieſen” rken nur durch die Poſtanſtalten und die deutſchen
Verbrauchs=
teuer m erfolgen ſoll.
II
II.
Seffentl. Abendfeier
anläßlich des
6. Jahres=Feſtes des Chriſtl. Vereins
inger Männer Darmſtadt e. P.
onntag, den 21. September, abends 7½), Uhr
Gemeindehaus der Stadtgemeinde, Kiesſtr. 17
Feſtredner: Paſtor Braeß=Tühnde
(Hannover), früher Darmſtadt
Fuſik, Poſaunenchor und Quartett des C. V. JM.
eklamatoriſche Darbietungen/Turnen
Eintritt frei!
Aſß
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
von Sonntag, den 21., bis Sonntag, den 27. September.
Großes Haus.
Sonntag: A 1. Anfang 7 Uhr: Ende 10½ Uhr: „Schwanen=
Montag: Geſchloſſen.
Dienstag: Geſchloſſen.
Mittwoch: B 2. Anfang 7 Uhr, Ende 10½ Uhr: „Leben
Edu=
ards II. von England.” Preiſe 1—10 Mk.
Donnerst.: G 1. Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr: „Der
Frei=
ſchütz”, Oper von C. M. v. Weber. Preiſe 1—10 Mk.
Freitag: Geſchloſſen.
Samstag: E 1. Anfang 7 Uhr, Ende 10½ Uhr: „Leben
Edu=
ards II. von England.” Preiſe 1—10 Mk.
Sonntag: H 1. Anfang 6 Uhr, Ende 10 Uhr: „Tannhäuſer”,
Oper von Richard Wagner. Preiſe 1—10 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag: Zuſatzmiete II (1). Anfang 7 Uhr, Ende geg. 10 Uhr:
Neu einſtudiert: „Miß Sara Sampſon”, Trauerſpiel
von G. E. Leſſing. Preiſe 1—5 Mk.
Montag: Unbeſtimmt.
Dienstag: Zuſatzmiete VII (1). Anfang 7½ Uhr, Ende 934 Uhr:
Erſtaufführung: „Der Floh im Panzerhaus”,
Luſt=
ſpiel von Robert Forſter=Larrinaga. Preiſe 1—5 Mk.
Mittwoch: Geſchloſſen.
„Miß Sara Sampſon.” Preiſe 1—5 Mk.
Freitag: Zuſatzmiete TV (1). Anfang 7½ Uhr, Ende 934 Uhr:
„Der Floh im Panzerhaus.” Preiſe 1—5 Mk.
Samstag: Zuſatzmiete VI (1). Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr:
„Die heimliche Ehe” Oper v. Cimaroſa. Pr. 1—5 Mk.
Sonntag: Zuſatzmiete 1 (1). Anfang 7½ Uhr, Ende 9½ Uhr:
„Der Floh im Panzerhaus.” Preiſe 1—5 Mk.
Heſſiſches Landestheater. An Stelle des als verpflichtet
ange=
kündigten Herrn Franz Sondinger, deſſen Vertrag gelöſt wurde,
hat die Generaldirektion des Landestheaters Herrn Robert Klupp von
den Meinhard=Bernauer=Bühnen in Berlin für das Fach des
Bon=
vivants und Charakterſpielers verpflichtet. — Die öftere Schließung des
Großen Hauſes in den nächſten Wochen iſt durch die durch den
Perſonal=
wechſel notwendig gewordenen Umbeſetzungen und Neueinſtudierungen,
ſowie durch die beabſichtigte Bereicherung des Spielplans bedingt. Als
nächſte Neueinſtudierung der Oper wird, vorausſichtlich am 4. Oktober,
Verdis „Maskenball” gegeben werden.
1.
Reſtaurant Bender
Spezial=Ausſchank
Münchner
Handistäner Seiftorau
(hell)
eines der beſten Münchner Biere
Freitag und Somstag Schlachtfeſt
in altbekannter Güte.
A. 2
TT
— Bühnenvolksbund. Am Sonntag, den 28. I. M, iſt für unſere
erſte Mietreihe „Tannhäuſer” ausgewählt. Die zweite Reihe beginnt
Dienstag, den 30. I. M., mit „Freiſchüitz”. Soweit es die
Spielplan=
geſtaltung des Landestheaters zuläßt, werden beide Mietreihen die
glei=
chen Vorſtellungen im Großen Haus haben, andernfalls gleichwertige.
Die Kartenausgabe erfolgt vorausſichtlich am 24. und 25. September in
der Geſchäftsſtelle bei Chr. Arnold am Weißen Turm. Auskünfte über
Preiſe und Höhe der erſten Zahlung werden dort ſchon jetzt gern
er=
teilt. Die uns angeſchloſſenen Verbände, u. a. der D. H. V. ſowie der
N. W. A. erhalten Karten und Auskunft in ihren Geſchäftsſtellen.
— Notes Kreuz — Heſſiſcher Automobilklub. Der morgige Sonntag
ſteht im Zeichen des Roten Kreuzes. Erfreulicherweiſe hat ſich ein großer
Teil des Heſſiſchen Automobliklubs mit ſeinen Wagen zur Verfügung
geſtellt und unternimmt Spazierfahrten in die nähere Umgebung.
Jeder=
mann iſt hierzu eingeladen, und bei dem gegenwärtig günſtigen Wetter
ſollte man die Gelegenheit, eine Automobilfahrt zu unternehmen, nicht
unbenutzt vorübergehen laſſen. Die Mitglieder des Heſſiſchen
Auto=
mobilklubs ſteuern ihre Wagen ſelbſt, und es iſt ein beſtimmter
Fahr=
preis nicht vorgeſehen. Es ſoll jedermann nach ſeinen Verhältniſſen
eine freiwillige Spende dem Roten Kreuz geben, um dafür in den Genuß
einer Automobilfahrt zu gelangen. Die Teilnehmer an dieſen Fahrten
erhalten Karten, die bei der Fahrtausgabe am Sonntag mittag um 2 Uhr
zur Ausgabe gelangen; auch können Vorbeſtellungen ſchon heute beim
Schriftführer des Heſſiſchen Automobliklubs., Herrn Karl Bauer,
Rhein=
ſtraße 26, bewirkt werden. Es empfiehlt ſich, von einer Vorbeſtellung
Gebrauch zu machen, damit allen Wünſchen bezüglich des Ziels Rechnung
getragen werden kann. Die Abfahrtszeit der einzelnen Touren regelt
ſich ganz nach den Wünſchen der Teilnehmer; es ſteht hierzu eine große
Anzahl 4—6ſitziger Wagen zur Verfügung. Es iſt nur zu begrüßen,
wenn der Heſſiſche Automobilklub ſich wiederum in den Dienſt einer
guten Sache ſtellt, und die Unterſtützung der Bürgerſchaft dürfte mithin
nicht ausbleiben.
— Deutſche Jugendherbergen. Die Ziehung der Lotterie iſt vom
14. September auf den 12. Oktober 1924 verlegt worden. Loſe ſind noch
zu haben.
— Das Schloßmuſeum iſt geöffnet Samstag, Führung nachmittag
½4 und 4 Uhr, Sonntag, Führung vormittag 10, ½11 und 11 Uhr.
— Qualitätsausſtellung des Heſſiſchen Künſtlerkartells. Man ſchreibt
uns: Für die vorausſichtlich am 12. Oktober ſtattfindende Eröffnung
der Qualitätsausſtellung des Heſſiſchen Künſtlerkartells wurden als
Juroren die Herren: Maler Altheim=Darmſtadt, Hammann=Bensheim,
Hecker=Worms, Hehd=Mainz, Prof. Hölſcher=Darmſtadt, Prof. Kempin=
Darmſtadt und Bildhauer Prof. Kauer=Darmſtadt ernannt. Die
Ein=
lieferung der Werke, umfaſſend Malerei, Plaſtik, Graphik und
Kunſt=
gewerbe, geſchieht ab 2. Oktober im ſtädtiſchen Ausſtellungsgebäude auf
der Mathildenhöhe Darmſtadt. Nach 4 Wochen werden die Werke
aus=
gewechſelt und neu juriert, wodurch der Ausſtellung ein
abwechslungs=
reiches Gepräge gegeben wird. Weiter wurde beſchloſſen, die
Aus=
ſtellung bei freiem Eintritt offen zu halten, wobei die Künſtlerſchaft
er=
wartet, daß die Beſucher ausgiebig von dieſer Neuerung Gebrauch
machen werden. Außerdem wird ſtändig eine Anzahl Künſtler anweſend
ſein, die gerne zu Auskünften, Führungen uſw. bereit ſein werden. Die
Künſtlerſchaft hofft, auf dieſe Weiſe mit dem kaufenden Publikum in
regen Konnex zu kommen. Die Ausſtellungsbedingungen ſowie
An=
meldeformulare ſind ab 22. d. M. gegen Rückerſtattung der
Herſtellungs=
koſten in der Höhe von 30 Pfg. (für Auswärtige plus Porto) an der
Kaſſe der jetzigen Ausſtellung auf der Mathildenhöhe erhältlich. Zur
Ausſtellung ſind nur Mitglieder der dem Kartell angeſchloſſenen
Organi=
ſationen zugelaſſen.
— Heſſ. Bauwirtſchaftsbund. Man ſchreibt uns: Unter Hinweis
auf die lebhafte Baubetätigung in anderen Städten begrüßt man das
Projekt zum Bau einer Etagenhausgruppe Ecke Inſel= und Soderſtraße.
Es werden da in feiner Wohnlage endlich auch Etagenwohnungen
ge=
ſchaffen, für die ein dringendes Bedürfnis beſteht. Vorerſt ſind es 20
Wohnungen mit 3, 4 und 5 Zimmern. Den Wohnungsintereſſenten
ſind weitgehende Erleichterungen bezügl. der Baukoſtenanteile geboten.
Das Unternehmen findet größte Unterſtützung ſeitens der
Stadtverwal=
tung, um Wohnungs= und Baunot zu mildern. Die Bauten werden im
Herbſt begonnen und ſind am 1. Juli nächſten Jahres beziehbar.
Er=
wünſcht iſt der recht baldige Schluß der Meldungen zwecks Ausfertigung
der Verträge und Feſtlegung des Finanzierungsplanes. Es liegt im
In=
tereſſe der Wohnungsſuchenden, ſich durch raſchen Entſchluß eine
Woh=
nung zu ſichern. Laut Inſerat liegen die Pläne und Bedingungen bei
dem beauftragten Architekten Rud. Strecker zur Einſicht auf und werden
daſelbſt Anmeldungen entgegengenommen.
Vortrag über die Afrika= und Spanienfahrt des Nerother
Wander=
vogels. In der gut beſuchten Aula der Landesbaugewerkſchule hielt Herr
Robert Oelbermann, der Bundesführer des Nerother
Wander=
vogels, einen ſehr intereſſanten Lichtbildervortrag über die Afrika= und
Spanienfahrt von elf Nerothern. Die Bilder waren von einem
Teil=
nehmer — einem Amateurphotographen, Wilhelm Brauns,
aufgenom=
men und zeichneten ſich durch Schönheit aus. Unterbrochen wurde der
weiß”, Oper v. Julius Weismann. Preiſe 1—10 Mk. Vortrag durch hübſche deutſche Volkslieder, die mit Friſche und heller
Begeiſterung von den hieſigen Ortsgruppen geſungen wurden und
Zeug=
nis ablegen von einem altfreundſchaftlich harmoniſchen Zuſammenſein
der Bundesbrüder. Auf all die intereſſanten Einzelheiten der Erlebniſſe
der „tollen Elf” Afrika= und Spanienfahrer näher einzugehen, iſt
un=
möglich. Wir müſſen uns mit einem ganz kurzen Ueberblick begnügen,
zu wünſchen wäre aber, daß der nächſte Vortrag, der vorausſichtlich am
18. Oktober ſtattfinden wird, ebenſo zahlreich beſucht wird, wie der
heutige, und zwar nicht nur in anbetracht des Zweckes — der Erdauung
einer Jugendburg fließt der Reinertrag zu —, ſondern auch wegen der
wirklich belehrenden und lebensfriſchen Schilderung des Vortragenden.
Der Zweck des Nerother Bundes, ſeinen Anhängern nicht nur das engere
Vaterland und deſſen Schönheiten zu zeigen, nicht nur die Ideale der
Naturſchönheit den jungen Herzen zu erſchließen, ſondern auch eine fürs
Leben bleibende Arbeit zu liefern, in der Erbauung einer Heimſtätte für
die deutſche Jugend, einer Jugendburg, daneben deutſche Art, frei von
Parteizwecken zu pflegen, läßt wünſchen, daß dieſer Bund allſeitige rege
Unterſtützung und Verſtändnis finden möge. Und nun noch einiges über
den heutigen Vortrag: Am 13. März dieſes Jahres begann die
Ferien=
reiſe der „tollen Elf”, die von Hamburg aus nach Spanien fahren
woll=
ten, wegen des Hafenarbeiterſtreiks aber von Rotterdam aus verſuchen
mußten „ein Schiff zur Ueberfahrt zu erreichen. Da ein fahrplanmäßiger
Dampfer zu teuer war, niſteten ſich die elf kühnen Seefahrer als „blinde
Paſſagiere” auf dem „Totenſchiff” ein und es glückte ihnen, unentdeckt
in See zu ſtechen. Unterwegs fanden ſie Verſtändnis beim Schiffskapitän
Donnerst.: Zuſatzmiete III (1). Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: und Offizieren, waren bald befreundet mit der ganzen Beſatzung und
„verdienten” ſich die Ueberfahrt durch tüchtige Arbeit, wie Meſſingputzen,
Deckſchrubben, Teppichklopfen, Nachtwachen und nicht zuletzt durch hübſche
Ständchen, die ſie der Schiffsbeſatzung darbrachten und dadurch die
Her=
zen der Seebären eroberten. Nach 10 Tagen war Las Palmas erreicht,
an Hand der Lichtbilder lernen wir die Schönheiten dieſes Landes
ken=
nen, hübſche Erlebniſſe und Anekdoten machen den Vortrag lebensfriſch.
Der Aufenthalt in Santa Cruz die Beſteigung des hohen „Pic” auf der
Inſel Teneriffa, zaubern uns Naturbilder von unendlicher Schönheit vor.
Auf dem Gipfel des „Pic” wurde eine Urkunde niedergelegt, die
hoffent=
lich einſt den Nerothern auf ihrer Burg ein Andenken an die elf kühnen
Bergſteiger ſein wird. Von Santa Cruz brachte die elf Wanderer ein
Poſtdampfer nach Spanien zurück, nachdem ſie durch Konzerte reichlich
Reiſemittel geſammelt hatten. Von da ging die Reiſe nach der deutſchen
Heimat. Allüberall wurden die elf frohen „Nerother” nicht nur von den
deutſchen Landsleuten, ſondern auch von den einheimiſchen Bewohnern
freundlichſt unterſtützt und aufgenommen. — Möge der Nerother Bund,
der die Stärke der deutſchen Jugend an Körper und Geiſt erſtrebt,
er=
ſtarken und ſein Ziel — ihre deutſche Jugendburg — bald erreichen.
— Im Eis und Schnee von Südamerika. Annähernd zwei
ange=
nehme Unterhaltungsſtunden verſchaffte uns im Saalbau unſer echt
Darmſtädter Landsmann, Kapitän Herbert, mit ſeinem
hochintereſſan=
ten Filmvortrag „Im Eis und Schnee von Südamerika‟. Die zu jeder
Vorführung zahlreich erſchienenen Beſucher, die Kapitän Herberts
geiſt=
reiche, belehrende Vortragsart von den vorhergehenden Jahren noch alle
in guter Erinnerung haben, ſahen ſich in ihren Erwartungen nicht
ge=
täuſcht, ſie lohnten den Redner nicht nur durch geſpannte Aufmerkſamkeit
während des ganzen Abends, ſondern auch durch reichen Beifall am
Schluſſe des Vortrages. Die Filmaufnahmen mit ihren bezaubernden
Naturſchönheiten und ihren zum Teil nie vorher gezeigten Vildern und
Szenen verhelfen dem geſprochenen Wort, ſich dem Beſucher dauernd und
unvergeßlich einzuprägen. Wir lernen ſpielend eine neue Welt kennen,
es wird uns durch ein deutſches Schiff ein neues Wunderland erſchloſſen,
denn vor dem deutſchen Schnelldampfer der Hamburg=Südamerika=
Dampfſchiffahrts=Geſ. „Cap Polonio” hatte es noch kein Schiff gewagt,
die engen, z. T. nur 120 Meter breiten Kanäle und unbekannten
Gegen=
den der „Südamerikaniſchen Schweiz” aufzuſuchen, gehört doch zu einer
ſolchen Fahrt in engen Waſſerſtraßen, oft zwiſchen Eisbergen, neben einer
hohen Fahrtechnik und Sicherheit auch ein Wagemut und Vertrauen zum
Gelingen, das in hohem Maße unſeren deutſchen Seemännern eigen iſt.
Wir können nicht alle Einzelheiten, alle Wunder der neuen Welt
auf=
zählen, obwohl eines auslaſſen, eine Beſonderheit vergeſſen heißt. Wir
ſehen zunächſt Buenos Aires, ſeinen Rieſenverkehr, ſeinen
Großſtadtbe=
trieb, ſeine Prachtbauten mit deutſchem Einſchlag, wir ſehen den
feudal=
ſten argentiniſchen Club, die großen Straßen, Plätze und Denkmäler und
auffallend ſind die vielen öffentlichen Erholungsanlagen, in deren
Schat=
ten in weiſer Fürſorge die vom Alltag und Arbeit ermüdeten Einwohner
ihre Sorgen vergeſſen können, und die Menſchen in friſcher Luft, mitten
in der Großſtadt, geſunden können. Wir ſehen weiter das größte Thegter
der Welt — das Kolumbustheater, das 6000 Sitzplätze hat — u. a. m.
Wir lernen die Sitten und Gebräuche der Einwohner kennen, die
Fleiſch=
zubereitung die Schafzucht und Wollzubereitung, Bananenmaukt, den
Pferde= und Ruderſport. Hochintereſſant iſt das Einfangen und Zureiten
wilder Pferde; Beſonderheiten der ſpaniſche Nationaltanz, „Fandango”
geuannt, Aſado”, Hammeleſſen, am Spieße gebraten. Weiter ſehen wir
von der Induſtrie u. a. die Mineralölbohrungen, und eine ſeltene
Auf=
nahme iſt geglückt, das Entdecken einer Oelquelle, die meterhoch über den
Vohrer aus der Erde herausſchießt. — An Bord des Cap Polonio”
unternehmen wir in den nächſten drei Filmteilen eine Fahrt nach den
unbekannten Schönheiten von Südamerika — nach Feuerland. Die nun
folgenden hervorragenden Naturaufnahmen, die Waſſerfälle und
Glet=
ſcherpartien, die ewigen Eisberge und unweit davon blühende Vegetation
— ein Gemiſch von grimmem Winter und lachendem Sommer — können
wir nur hier an der Südſpitze Amerikas in dieſer Erhabenheit und
Herrlichkeit finden. Dieſe für uns unbekannten Reize uns in Wort und
Bild ſo anſchaulich nahegebracht zu haben, iſt ein großes Verdienſt des
Vortragenden. Um nur einzelne Szenen aus dieſer Touriſtenfahrt
be=
ſonders feſtzuhalten, wollen wir an die Seelöwenjagd erinnern, an den
Beſuch der ſüdlichſten Stadt der Welt, „Uſchnaia”, in der die Einwohner
meiſt Zuchthäusler ſind, außer den aufſichtführenden Beamten, die
Durch=
fahrt durch den Beagte=Kanal, einen Ausflug in den Urwald und die
Umſchiffung des ewig ſtürmiſchen Cap Hoorn. — Auf der Rückreiſe von
dieſer rund 18 Tage dauernden Touriſtenfahrt finden wir uns noch
mitten in das Leben und Treiben des deutſchen Schnelldampfers verſetzt,
wir erfahren, daß, durch radiotelegraphiſche Nachrichten ermöglicht, eine
Tageszeitung an Bord des Schiffes herausgegeben wird, die die
euro=
päiſchen Neuigkeiten den Paſſagieren mindeſtens ebenſo raſch bringt, wie
die Tageszeitungen auf dem Feſtland ihren Leſern. Bei Ankunft in dem
Hamburger Hafen haben wir eine Schiffstouriſtenfahrt im Geiſte
mitge=
mach, die einem Selbſterleben nahekommt.
gs. Schießerei. Heute Nacht kam es in der Altſtadt, Ecke
Lindenhofſtraaß und Große Kaplaneigaſſe, zu einer wilden
Rau=
ferei, die ſchließlich in eine Schießerei ausartete. Der Händler
Jochum erlitt durch einen Kopfſchuß ſchwere Schädelverletzung
und der Dachdecker Karl Becker erhielt zwei Steckſchüſſe in die
Herzgegend. Der Zuſtand der beiden iſt lebensgefährlich. Der
Schwager des Jochum wurde durch Schläge und Fußtritte
eben=
falls nicht unerheblich verletzt. Alle drei wurden, durch die
Rettungswache ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Netizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu befrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Kath. Geſellenverein, Darmſtadt. Wir machen
nochmals darauf aufmerkſam, daß ſich unſer Verein am Sonntag, den
21. ds8., an dem 60jährigen Jubelfeſt unſeres Brudervereins Bensheim
beteiligt. Näheres im Vereinshaus.
— Sonntag und Montag findet die Beſſunger Kirchweihe
ſtatt. Im Chauſſeehaus und in der Turnhalle wird bei Tanz allerlei
Unterhaltung geboten. S. Anz.
Evangeliſche Jugendgemeinſchaft, Darmſtadt.
Die Ausgabe der Jugendherbergswerbekarten, die zum
Eintritt berechtigen zum 27./28. September, erfolgt für oben
ange=
ſchloſſene Bünde ſowie die anderen teilnehmenden Gruppen am
Sams=
tag, den 20. September, von 4 bis 6 Uhr im Haus der Jugend,
Stift=
ſtraße 45. Es wird erſucht, daß alle Bünde, die Karten zu dieſer
Zeit abholen.
Im Schnee und Eis von Süd=Amerika
behandelt Kapitän Herbert, der von den
Vorjahren hier ſehr beliebte und bekannte
Redner in umfaſſender und ſehr humorvoller
Weiſe, in der Heſſiſchen Bilderbühne.
Diesmal im Städtiſchen Saalbau, heute 6 u. 8 Uhr
(11911fs
Seite 8.
Aus Heſſen.
* Nieder=Ramſtadt, 19. Sept. Die dieſer Tage in hieſiger Gegend
abgehaltenen Obſtverſteigerungen an den Kreisſtraßen uſw. erfreuten
ſich allgemein eines überaus reichlichen Beſuchs. Dementſprechend
geſtal=
teten ſich auch die Verkaufspreiſe recht hoch. Im Durchſchnitt iſt mit
einem Preiſe von 4 bis 5 Mark pro Zentner auf dem Baume zu rechnen.
Im Verhältnis zu den Preiſen im hinteren Odenwald iſt dieſer
Steig=
preis als überaus hoch zu bezeichnen. — Die Arbeiten an der
gemeind=
lichen Badeanſtalt beim Elektrizitätswerk ſchreiten rüſtig vorwärts. Mit
den Grundarbeiten iſt bereits begonnen. Es iſt damit zu rechnen, daß
der Badebetrieb noch vor Weihnachten eröffnet werden kann. Damit iſt
einem ſchon lange gehegten Wunſche vieler Ortseinwohner Rechnung
getragen. Die Badeanſtalt ſelbſt wird zwar nicht ſehr komfortabel
aus=
geſtattet, doch wird ſie in hygieniſcher Hinſicht allen Anſprüchen voll und
ganz entſprechen. Die Badepreiſe werden ſo niedrig wie möglich gehalten
werden. Uebrigens hat hier die Einwohnerſchaft die Preisgeſtaltung zu
einem gewiſſen Grade ſelbſt in der Hand, da dieſe letzten Endes doch
wieder von der Zahl der Beſucher abhängt.
* Nieder=Ramſtadt, 19. Sept. Gemeinderatsbericht.
Ge=
meinderat Bernhardt erſtattet den Bericht für die Baukommiſſion. Zu
Punkt Badeanſtalt und Turbinenanlage in der Schneckenmühle werden
die ausführenden Arbeiten an die Wenigſtnehmenden vergeben. mit
ge=
ringen Ausnahmen, die noch einer Klärung bedürfen. — In Anbetracht
des Umſtandes, daß in der Fahrſtraße in aller Kürze größere
Pflaſterer=
arbeiten vorgenommen werden ſollen, tauchte die Frage der
Kanaliſie=
rung dieſer Straßenſtrecken wieder auf. Im Prinzip war ſich der
Ge=
meinderat darüber einig, daß in den unhaltbaren Zuſtänden bzgl. der
Ableitung des Straßenwaſſers in der Fahrſtraße Abhilfe geſchaffen
werden muß. Die Verwaltung wird ermächtigt, im Einvernehmen mit
der Kreisbauverwaltung Koſtenanſchläge und gutachtliche Aeußerung
ein=
zuholen. — Die immer mehr fortſchreitende Unterſpielung der Brücke
an der Schachenmühle ſoll im Einvernehmen mit der Baukommiſſion
durch zweckentſprechende Gegenmaßnahmen behoben werden.
Der
Punkt Darlehnsaufnahme wird an die Finanzkommiſſion verwieſen.
Ein Geſuch der Ortsgruppe des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten und
Hinterbliebenen, um Gewährung eines Zuſchuſſes zur Errichtung eines
Ehrenmals für die im Weltkrieg Gefallenen wird zurückgeſtellt, bis die
Koſten= und Platzfrage endgültig geregelt iſt. In den Denkmalsausſchuß
werden von ſeiten der Gemeinde die Gemeinderatsmitglieder Keil,
ertſch, Caſtritius und Jährling entſandt. — Zu Punkt
Straßenge=
ländeerwerb wird beſchloſſen, das Gelände im Bauquartier „Wildnis
zunächſt noch nicht zu erwerben, da ein Bedürfnis noch nicht für
vor=
liegend erachtet wird. Dagegen ſoll das Gelände zur Verlängerung der
Ludwigsſtraße zunächſt in einer Breite von 3 Metern angekauft werden,
— Der Ve
und zwar zum Preiſe von 65 Pf. pro Omadratmeter.
kaufspreis für das in der Kilianſtraße abzutretende Straßengelände wird
auf 1 Mark pro Quadratmeter feſtgeſetzt. — Der Punkt einmalige
Bei=
hilfe für die Gemeindebeamten in den Beſoldungsgruppen 1 bis 6 wird
an die Finanzkommiſſion verwieſen. — Bezüglich der
Gehaltsverhält=
niſſe der Gemeindekrankenſchweſter beharrt der Gemeinderat auf ſeinem
früheren Beſchluß. — Die Verwaltung wird ermächtigt, wegen der
An=
legung von Flutgräben in den Gewannen „Hach” und „Selbenrech” mit
den in Betracht kommenden Grundbeſitzern, nach Anhörung des
Kultur=
bauamts, in Verhandlungen einzutreten. — Der noch der Gemeinde
ge=
hörige geringe Waldbeſtand auf dem ſeinerzeit an die Gemeinnützige
Bau=
genoſſenſchaft „Wildnis” verkauften Baugelände ſoll verwertet werden,
evtl. durch freihändige Abgabe an die in Betracht kommenden
Eigen=
tümer. — Zum Schluß gelangten noch verſchiedene Verſteigerungen zur
Genehmigung; außerdem wurden eine ganze Anzahl verſchiedene kleine
Anfragen erledigt.
Ober=Ramſtadt, 18. Sept. Kommenden Montag, den 22. d8. Mts.,
findet im Forſtort Geiſenwald die Verſteigerung des aufgearbeiteten
Windfall=Holzes ſtatt.
* Ober=Ramſtadt, 18. Sept. Bekanntlich hat die Gemeinde Ober=
Ramſtadt im vorigen Jahre Ueberſichtspläne von Ober=Ramſtadt durch
das Vermeſſungsamt anfertigen laſſen. Wenn ſie auch nicht die geſamte
Gemarkung umfaſſen, ſo befindet ſich darauf doch das Ortsbild und die
angvenzenden Fluren bis zum Eiche im Norden, bis zur Günkelbach im
Süden, zum Finſterhöhlenberg im Weſten, zum Galgenberg und Uebereh
im Oſten. Die Kartenblätter, vier an der Zahl, ſind in ſehr klarer und
ſauberer Ausführung gefertigt und bilden dadurch ein nicht zu
unter=
ſchätzendes Ueberſichtsmaterial, das nicht allein der Landwirtſchaft,
ſon=
dern auch ſonſtigen Privaten zur Anſchaffung empfohlen werden kann,
zu=
mal der Geſamtpreis für die 4 Blätter nur 2 Mark beträgt. Die Pläne
können von der Bürgermeiſterei bezogen werden.
r. Babenhauſen, 18. Sept. Zu einer öffentlichen
Gemeinde=
ratsſitzung hatte die Bürgermeiſterei geſtern abend eingeladen. Eine
reiche Tagesordnung ſtand zur Beratung. Eine ganze Anzahl
Bauge=
ſuche harrten der Erledigung. Herr Gg. Günther II will außerhalb des
Ortsbauplanes am Schaafheimer Weg ein Haus errichten. Sein Geſuch
wird genehmigt unter Wahrung der ortsüblichen Beſtimmungen, wie
Verzicht auf Straßenbeleuchtung, Pflaſterung des Weges uſw. Herr
Ph. Perſchbacher in der Blaugaſſe will ſein Wohnhaus durch Aufbau
eines neuen Stockwerkes erweitern. Der Bitte an den Gemeinderat um
Erlaß einer Brandmauer wird entſprochen. Herr Leonhard Blümler
er=
ſucht um Ankauf des von ihm in der Waldſtraße bewohnten Hauſes, das
der Gemeinde gehört. Ueber die prinzipielle Frage, ob es zurzeit
rat=
ſam ſei, die der Gemeinde gehörigen Häuſer zu verkaufen, entſpinnt ſich
eine längere Ausſprache. Dem Hausverkauf wird ſchließlich mit
Stim=
menmehrheit zugeſtimmt, und zwar ſoll eine öffentliche Verſteigerung des
Doppelwohnhauſes erfolgen. Die näheren, den Verkaufspreis
betreffen=
den Bedingungen ſollen Bau= und Finanzkommiſſion feſtſetzen, ihr
Be=
ſchluß ſoll dem Gemeinderat vorgelegt werden. Es folgt eine eingehende
Beratung des von Herrn Regierungsbaurat Gombel=Dieburg
aus=
gearbeiteten Bebauungsplanes des Brandviertels. Die Familien Appel,
Winzenhöler und Grünewald ſcheiden bei der Neubebauung der
Brand=
ſtätte aus und brauchen neue Bauplätze. Der Gemeinderat iſt mit der
jetzt feſtgelegten Baufluchtlinie in der Schulſtraße trotz mancher Bedenken
einverſtanden. Bedauerlich iſt, daß Gemeinſchaften, obwohl jetzt die beſte
Gelegenheit wäre, ſie zu löſen, beſtehen bleiben. Der von Herrn
Gärt=
ner Wilhelm Grünewald vorgelegte Lageplan zur Erbauung einer
Scheune wird genehmigt, der Preis für das Quadratmeter wird mit
3 Mark nach Abſtimmung feſtgeſetzt. Die Herren Winzenhöler und Appel
wollen ein Doppelwohnhaus auf dem ehemaligen Zimmerplatz errichten.
Da beide Familien zu den Brandgeſchädigten gehören, ſoll das
Quadrat=
meter mit 1,50 Mk. bewertet werden, während das Baugelände an der
Frankfurterſtraße, um das Herr W. Sahm bittet, mit 2 Mark das
Qua=
dratmeter feſtgeſetzt wird. Herr Metzgermeiſter L. Kolb erſucht um
Tauſch ſeines an der Eppertshäuſer Straße gelegenen Ackers gegen das
der Gemeinde gehörige Haus in der Fahrſtraße, Nr. 98. Die
Finanzkom=
miſſion ſoll ſich mit dieſer Frage zunächſt beſchäftigen. Der Herr
Bürger=
meiſter verlieſt alsdann eine Einladung zur Teilnahme des
Stadtvor=
ſtandes an dem im Gaſthaus „Zum Löwen” ſtattfindenden Mittageſſen
anläßlich der landwirtſchaftlichen Ausſtellung. Ein Geſuch des
Geflügel=
zuchtvereins, das die Erhebung des Eintrittsgeldes und die Deckung der
Unkoſten betrifft, wird in günſtigem Sinne für den Antragſteller
befür=
wortet. In der nichtöffentlichen Sitzung werden unter anderem eine
Reihe von Wohnungsangelegenheiten erledigt und es wird der Beſchluß
gefaßt, daß die Gänſehirtſtelle mit einer jährlichen Vergütung von 500
Mark neu ausgeſchrieben werden ſoll. Erſt nach Mitternacht iſt die
Sitz=
ung zu Ende.
Aus dem Odenwald, 18. Sept. Die Ernteergebniſſe ſind
nach einer Mitteilung des Landwirtſchaftsamtes in Reichelsheim in der
Reichelsheimer Zent bis jetzt wenig günſtig. Das Wintergetreide, das
ſchon während des ſtrengen Winters durch Auswintern ſehr gelitten
hatte, lieferte eine mäßige Mittelernte. Die Roggenernte konnte zum
größten Teil geborgen werden. Spelz wurde ſtrichweiſe durch Hagelfälle
ſchwer geſchädigt. Die Haferernte iſt faſt gänzlich vernichtet. Die
Früh=
kartoffeln lieferten guten Ertrag, ebenſo ſind die Ausſichten für die
Spätkartoffelernte nicht ſchlecht. Leider finden ſich, beſonders in den
tieferen Lagen und in den ſchwereren Böden, ſchon zahlreiche faule
Knol=
len. Der Stand der Runkelrüben läßt eine gute Ernte erwarten. Die
Steinobſternte war infolge der ungünſtigen Witterung mäßig. Der
Er=
trag an Aepfeln und Birnen, der örtlich recht verſchieden iſt, kann im
Durchſchnitt als gut angeſprochen werden.
* Birkenau, 19. Sept. Amtstag. Heute wurde durch die
Orts=
ſchelle bekannt gemacht, daß das Finanzamt Fürth am Mittwoch, den
24. September, hier einen Steuertag abhält.
Samstag, den 20. September 1924.
4Aus Erbach i. O.
Wir hatten ſchon viel von Erbach im Odenwald gehört, von ſeiner
prachtvollen Lage mitten zwiſchen den Odenwaldbergen, ſeinen
wunder=
vollen Sammlungen im gräflichen Schloſſe, ſeinem alten Rathaus und
ſeinen Gäßchen und Winkeln. So wanderten nun an einem Sonntage,
mein Freund und ich über Michelſtadt nach dem anmutigen
Kreis=
ſtädtchen Erbach. Das, was wir ſahen, war nicht nur für den Natur=,
ſondern auch für den Altertumsfreund überwältigend. Drei Tage
wür=
den nicht genügen, das, was man dort ſieht, alles in ſich aufzunehmen.
Wir befanden uns in Hochſtimmung. Wir hatten auch zuviel Schönes
geſehen.
Da es regnete und wir nach dem Geſchauten uns nicht in eine Kneipe
ſetzen wollten, ſo wanderten wir nach dem Bahnhof, um dort im
Warte=
ſaal bis zur Ankunft des Zuges zu warten. Freundliche Erbacher wieſen
uns den Weg.
Erſt waren wir wütend auf ſie, denn wir hielten uns von ihnen
ür geuzt. Auf der Seite, die ſie uns auf der Straße bezeichneten,
ſtan=
den nur zwei braunlackierte Bretterbuden, die älteſten Güterſchuppen
und Wagenhallen in Darmſtadt machen einen vornehmeren Anſtrich.
Schließlich fragten wir einen Vorübergehenden nach dem Bahnhof, der
uns, zu unſerem Erſtaunen, die eine der beiden Bretterbuden als den
Bahnhof der heſſiſchen Kreisſtadt Erbach bezeichnete. Kopfſchüttelnd
betraten wir den ominöſen Bau. Erſchüttert wurden wir durch den
Anblick des Warteſaales. Es gibt nur einen Raum für die wartenden
Reiſenden, da die Odenwaldbahn nur 3. und 4. Klaſſe führt.
Mein Freund hatte ſich zuerſt gefaßt und erklärte mir, daß der
Warteſaal eine unglückliche Nachahmung der altertümlichen Sammlungen
im Schloß ſei. Die hölzernen Sofas gehörten der Zeit des Ueberganges
von der klaſſiziſtiſchen zur Biedermeier=Zeit an. Die Löcher in den
perforierten Fournieren, die die Sitze des Sofas darſtellen, ſeien
abſicht=
lich, um dem Beſchauer die Holzart beſſer zu zeigen. Der roſtige Ofen,
mit ſeinem zur Hälfte neuen Rohr, ſei richtiges Altertum. Die blanken
Rüſtungen im Schloß müßten vor ſolch einem ehrwürdigen Stück
zu=
rücktreten. Die Löcher im Verputz der Wand ſeien, um dem Beſucher
zu veranſchaulichen, daß der Bahnhof keine Bretterbude ſei, wie auch
wir gemeint, ſondern daß auch Steine bei ſeinem Bau verwendet
wor=
den ſeien. Die übrigen ſchadhaften Stellen der Wand waren ſehr
ge=
ſchickt mit Reklameplakaten von Firmen, wie Ludwig Stritzinger,
Darm=
ſtadt, L. u. M. Fuld, Nachf., Darmſtadt, u. a. m. verhangen. Die
Bahn=
hofsreklame hat doch ihr Gutes. Die Hauptzierde des Raumes bildete
aber die Geologiſche Ueberſichtskarte des Odenwaldes und der
Berg=
ſtraße, unter Glas und Rahmen, zu dem Stil des Warteſaales paßte
ſie nicht. Mein Freund verſuchte mir auch das zu erklären, er ſprach
von Kontraſt und Gegenüberſtellung, ganz habe ich ihn aber nicht
ver=
ſtanden. Aber er wird ſchon recht gehabt haben.
Ich ſelbſt war ſehr enttäuſcht. Nachdem ich ſo viel Schönes in
Er=
bach und Umgebung geſehen hatte, was harmoniſch zuſammen paßte,
nur nicht aber der Bahnhof.
(10996a
AusVerkauf
wegen Umbau
Enorm billige Preise!
Gebr Höslein
Damen-Konfektion / Kleiderstoffe
* Lindenfels, 18. Sept. Zu einer eindrucksvollen Feier wurde die
Jahresfeier des Starkenburger Vereins für die
Baſeler Miſſion, die am 14. und 15. d. in unſerer Stadt
ab=
gehalten wurde. Sie ſtand unter dem Eindruck der Mitteilung, daß
die engliſche Regierung ihre Kolonien und Mandatsgebiete wieder auch
den deutſchen Miſſionen geöffnet hat. Auf den Ton der Hoffnung war
infolgedeſſen die Predigt des Herrn Prof. Keller von Friedberg über
Nömerbrief 15, Vers 13, geſtimmt; ebenſo ein Vortrag des Herrn
Miſ=
ionars Rottmann über die neuen Arbeitsmöglichkeiten, und die
Erzäh=
lungen des eben erſt aus Afrika zurückgekehrten Herrm Miſſionars
Scheibler, der als Schweizer nach Kriegsende wieder in ſein Kameruner
Arbeitsgebiet hatte ziehen dürfen und dort jubelnd empfangen worden
war. Viele Kräfte hatten mitgeholfen: Der Poſaunenchor von
Gadern=
heim, der Kirchenchor, eine Schülergruppe, die Herren Lehrer, die Gattin
des Herrn Sanitätsrats Dr. Schmitt, der Mädchenjugendbund und
an=
dere. Fahnen wehten von den Häuſern, Blumen ſchmückten die Kirche,
Gaſtfreundſchaft wurde reichlich geübt. Der Miſſionsverein hofft, ſeine
alten Freunde befeſtigt und neue geworben zu haben.
* Aus dem Weſchnitztal, 19. Sept. Grummeternte. Alle
Hände ſind eben damit beſchäftigt, die Grummeternte unter Dach zu
bringen. Durch das lange Regenwetter konnte ſich das Grummetgras
gut entwickeln und läßt nach Quantität nichts zu wünſchen übrig. Hält
das ſchöne Wetter eine Zeit lang an, wird auch die Güte des Grummets
nach Wunſch ausfallen.
* Zwingenberg, 18. Dez. Schulabbau. Lehrer Eller von
Auer=
bach, deſſen Klaſſe aufgelöſt wurde, verwaltet ſeit kurzem eine hieſige
Schulklaſſe und zwar wie wir hören, ſo lange, bis in Auerbach eine
an=
dere Klaſſe frei wird. — Turnfeſt. Der hieſige Turnverein, der zur
Deutſchen Turnerſchaft gehört, feiert nächſten Sonntag ſein 40jähriges
Stiftungsfeſt, verbunden mit Wetturnen auf ſeinem eigenen hübſchen
Turnplatz und am Abend mit Tanz in dem geräumigen Löwenſaal.
— Bensheim, 18. Sept. Kreistagſitzung. Donnerstag, den
25. September, vormittags, findet im Kreisamtsgebäude eine öffentliche
Kreistagsſitzung ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a. folgende
Gegen=
ſtände: Einführung der Städteordnung in Lampertheim, Errichtung eines
Kreisgewerbegerichts, Abänderung des § 35 der Feuerlöſchordnung,
Er=
laß von Kreisſatzungen für den Kreis Bensheim betr. Ausführung der
Reichsfürſorgeverordnung und des Reichsjugendwohlfahrtsgeſetzes.
* Von der Bergſtraße, 19. Sept. Autounfug. Gegen das
un=
ſinnige, raſende Autofahren entwickelt ſich zur Zeit eine ungeheuere, aber
leider nur zu berechtigte Erregung unter den darunter leidenden
Volks=
kreiſen, welche die Herren Autofahrer doch endlich zur Beſinnung
brin=
gen müßte. Vergeht doch faſt kein Tag, da nicht an der Bergſtraße durch
das unſinnige, ſchnelle Fahren Menſchen verletzt, überfahren und getötet
werden. So wurde in der verfloſſenen Woche wieder auf der ſehr
brei=
ten Rodenſteiner Straße in Bensheim ein 5jähriges Kind von einem
daherraſenden Auto totgefahren, und — der unmenſchliche Chauffeun
fuhr in ſchnellſtem Tempo davon, ohne ſich um das arme Weſen zu
küm=
mern. Leider konnte der Beſitzer dieſes Autos noch nicht feſtgeſtellt
wer=
den, da deſſen Nummer ſo beſchmutzt war, daß ſie nicht zu entziffern
war; wie dies bei vielen Autos wohl mit Abſicht der Fall iſt. — Warum
man die ſeither zuläſſige Fahrgeſchwindigkeit durch die Ortsſtraßen von
15 auf 30 Kilometer pro Stunde erhöhte, kann man wahrhaftig nicht
begreifen! In Weinheim hat man nun eine Einrichtung getroffen,
die genau feſtſtellen läßt, wie ſchnell gefahren wird. Und ſiehe da, in den
letzten Wochen ſind nicht weniger als 200 Anzeigen wegen ſchnellen/
Fahrens erfolgt. Möge doch die Behörde in dieſer Sache einmal
ener=
giſch eingreifen, damit die Fußgänger, und namentlich auch die Kinder,
wieder ohne Lebensgefahr die öffentlichen Straßen paſſieren können,
Nur ganz „gepfefferte” Strafen können hier Abhilfe ſchaffen.
* Trebur, 19. Sept. Nachdem die neuen Glocken in ihrer luftigen
Höhe angelangt und am Sonntag eingeweiht worden ſind, ſollen ſie
heute ihren erſten Trauerdienſt verſehen und dem einzigen Sohn des
Landwirts Kraft zu Grabe läuten. — Der Gedenkſtein für die Gefallenen
wird am Sonntag, unter Mitwirkung ſämtlicher Ortsvereine, eingeweiht.
Rummer 2
M Offenbach, 19. Sept. Auf Einladung der Deutſchen V
partei ſprach vorgeſtern hier Herr Reichstagsabgeordneter Dr.
P
ker, ehemaliger Reichswirtſchafts= und heſſiſcher Finanzminiſt
bekannter Meiſterſchaft über „Verſailles und London”, „
o=
verbreitete ſich zunächſt über die gegenwärtige politiſche Lage u
ſn=
zeichnete das Treiben der Deutſchnationalen, der Sozialdemokral
Völkiſchen und auch des linken Zentrumsflügels gegen die jetzige „Zo
rung, oder eine Verbreiterung der Regierungsgrundlage nach reg
og=
ſchließlich doch noch zu einer Reichstagsauflöfung führe
er=
den wird und müſſe. Die Deutſche Volkspartei erſehne die Au no
des Neichstags nicht. Sie ſei aber darüber nicht im Zweifel, daß ve
einer erneuten Befragung des Volkswillens nach der Annahme d mu.
achtergeſetze nur gewinnen könne. Da die Partei aber der Mein 7./
daß das deutſche Volk nicht Verhetzung, ſondern vor allen Dinge
nv=
zum Wiederaufbau der Wirtſchaft nötig habe, ſo ſei ſie trotzden a.
Neuwahlen. Es ſei eine Frage der Taktik, zu welchem Ze ſtr
Deutſchland ſeinen ehemaligen Kriegsgegnern amtlich bekannt
wolle, wa3 es von ſeiner Schuld am Kriege halte und wa „r.
ob Deutſchland in den Verein zur Niederhaltung De
lands, Völkerbund genannt, eintreten wolle oder müſſe. Di er
halten der Deutſchnationalen ſcheine jetzt, nachdem die Hälfte dieſ „r
tei durch ihr Jaſagen die ganze Partei aus einer ſehr unbequeme
gerettet haben, darauf hinauszugehen, die Ausführung der Gu =5
geſetze möglichſt zu erſchweren oder gar unmöglich zu machen ( ;
ren). Der Redner erläuterte außerdem die verſchiedenen Geſe
denen niemand eine rechte Freude habe. Sie legten dem deutſche
ſchaftsleben Laſten auf, die jedenfalls untragbar ſeien. In
Lond=
nur kleine Aenderungen und Erleichterungen erzielt worden, un i
nicht gut, der Wirtſchaft, dem deutſchen Volke und auch unſeren
gegenüber von einem Erfolge zu reden. Ein nicht zu unterſch
Vorteil, den das Londoner Abkommen bringe, ſei allerdings di
leichterung, der Lage im beſetzten Gebiete und beſonders „—,
Ruhr. Arbeite dert wieder die deutſche Wirtſchaft unbehelligt
t=
giſchen und franzöſiſchen Bajonetten, dann ſei mit der Zeit ty
auch wieder eine Geſundung dieſer Wirtſchaft und damit *
lands zu erhoffen.
Worms, 17. Sept. Gut abgegangen. Geſtern abenl —n
7 Uhr war ein hieſiger Kleingärtner damit beſchäftigt, Nüſſe zu n=
Plötzlich brach die unter ihm quer über die Pfrimmbach gelegte Lei ſn d
er ſtürzte in die gerade hochgehenden Fluten. Durch die Hilfer
merkſam gemacht, eilten einige beherzte Leute hinzu und befrei n
aus ſeiner qualvollen Lage. Die geernteten Nüſſe, die kunſtger tnf
einem über die Primm geſpannten Tuch aufgefangen wurden,
aS=
men vergnügt dem Rheine zu.
Rheindürkheim, 17. Sept. Glücklich gerettet. Ein 11—
alter Schüler von hier badete im Rhein, als er von der Strömun/ =
und abgetrieben wurde. Gerade in dem Augenblick, als der wa
Junge am Abſacken war, bemerkte ihn ein in der Nähe befindlicher —
der die gefährliche Lage des Jungen ſofort erfaßte und zu Hilfe ka rm
Fiſcher brachte den Schüler unverſehrt an Land.
Bad Nauheim, 17. Sept. Hoteldiebe. Als Dr. Hermann m
aus Speyer und Dr. Willi Hans aus Erlangen logierten ſich Mit —
ger Woche in einem hieſigen Hotel zwei junge Leute ein. Am
Morgen fuhren ſie in einem Auto in der Richtung nach Fran=
Kaum hatte das Paar Nauheim verlaſſen, als ein Kurgaſt bemer
ihm aus ſeinem Hotelzimmer ſämtliche wertvollen Schmuckſache
geſtohlen waren. Als Diebe kommen zweifellos die beiden junger 2
in Frage.
* Bad Nauheim, 18. Sept. Gebenktafeln für die beider —
ren Badeärzte Dr. Bode und Dr. Benecke die den R: S
Nauheims als Weltbad gründeten, ſollen an den nach beiden ber
Straßen angebracht werden. — Die Errichtung eines Volks= a
Schwimmbades wird nun zur Wirklichkeit. Der Stadtvorſte —
beſchloſſen, das Volksbad an der Uſa, in der Nähe des großen. S
zu erbauen, und mit dem Waſſer aus dem großen Teich zu ſpei
Mehrere hundert deutſche Bahnärzte ſind geſtern eingetroffen, u
Verbandstagung hier abzuhalten.
Friedberg, 18. Sept. Goldene Hochzeit feierte der —
arbeiter Franz Merkel mit ſeiner Ehefrau, beide erfreuen ſich beſ. —
ſundheit.
* Gießen, 18. Sept. Das rühmlichſt bekannte Stammſchloß de
ſten zu Solms=Hohenſolms=Lich in dem benachbarten Dorfe He
ſolms iſt an den Chriſtlich=deutſchen Bund ver
worden und ſoll als Erholungsheim für die Mitgliede
Bundes dienen. Die Räume ſind in den letzten Wochen dem neuen
entſprechend eingerichtet worden, ſo daß die Eröffnung bereits n
Sonntag erfolgen ſoll. Das Schloß war früher Witwenſt
F=
familie zu Lich und ſtand längere Zeit unbenutzt. Der ehemalige
herzog von Heſſen benutzte es in den letzten Jahren öfters zu.
meraufenthalt.
Wieſeck, 18. Sept. Ein blutiges Kirchweihfeſt fa.
Alten=Buſeck ſtatt, auf welcher der 21jährige Arbeiter Dapper vo
durch Meſſerſtiche und Schläge mit Latten ſo ſchwer mißhandelt
daß er, lebensgefährlich verletzt, in die Klinik Gießen gebracht
mußte.
* Ulrichſtein, 18. Sept. Der Kirchturm iſt niedergebr
und mit den Glocken herabgeſtürzt. Durch die aufopfernde Tätigk
Feuerwehr gelang es, mit Mühe das Schiff der Kirche und die
O=
retten. Auch die Wehren aus Rebgeshain, Bobenhauſen, Feldkrück
Oberſeibertenrod wirkten tatkräftig mit.
Krainfeld im Vogelsberg, 17. Sept. Bei der Schindela
an einem Hauſe ſtürzte J. Hanſel ab und trug derartig
letzungen davon, daß er heimgetragen werden mußte. 2
Fuhrwerk über die Straße und überrannte Träger und Tragba.
daß der Schindlermeiſter und ein Träger abermals verletzt wurde
He
Apostelbräu
Auguste spricht zu ihrem Mann
Philipp, bleibe heut bei mir!
O, sieh mich nicht so böse an,
Sag liebes Herz, ich folge Dir!
Traun spricht der Mann, was soll ich hler
Es geht nicht an, es kann nicht sein,
Lieb ich zu sehr Skat, Wein und Bier,
Bedenk und stell Dein Bitten ein. ——
Recht hast Du wohl, Auguste spricht,
An Wein und Bier Dich zu erfreuen
Ub immerhin den Skat, doch nicht
lass mich allabendlich allein.
Dein Fläschichen Bier trink brau und treu
Daheim vom „Kaiser-Apostelbräu
A. KAISER
Apostelbräu — Bierverlag
Tel. 1979 / Dleburgerstr. 79 / Tel. 1972
Die
mild-aromatische
Saßorf. Eisarehte
für den veruöhnten
Rauchen,
KA
Wt
TAr LNNT A
Rundher
Rummer 262.
Samstag, den 20. September 1924.
2.
Die Schätze des Gergi.
Von unſerem Korreſpondenten.
Konſtantinopel, Anfang September 1924.
An der Südoſtſpitze des Vorgebirges von Stambul, wo einſt
Akropolis des byzantiniſchen Kaiſerreichs ſtand, erhebt ſich
bunt zuſammengewürfelte Gebäudekomplex des alten Serai.
Im Laufe der Jahrhunderte entſtanden durch individuelle
irſcherlaunen, können dieſe Palaſtbauten ſelbſtverſtändlich kei=
Anſpruch auf ſtiliſtiſche Einheitlichkeit machen. Aber gerade
ein liegt ihr Scharm. Jede einzelne Baute trägt den Stempel
Perſönlichkeit an ſich, und ſo vermag der hiſtoriſch gebildete
uicher ſich leicht ein Bild der markanteſten Epochen türkiſcher
tgeſchichte zu machen. In den weltabgeſchiedenen
Garten=
agen des alten Serai, wenigſtens in den inneren Höfen, die
Allgemeinheit noch nicht leicht zugänglich ſind, verkünden
(reiche Bauten, Thronſäle, Pavillons, der ehemalige Harem,
ängniſſe, ehemalige verborgene Geheimgänge, die Schatzkam=
Bäder, Küchen, Tore und Portale, Brunnen und
Waſſer=
agen intereſſante Details aus dem intimen Leben der langen
he der Sultane, die fünf Jahrhunderte hier lebten.
Mohammed der Eroberer, der die erſten Bauten des alten
ai errichtete, wählte eine Syntheſe des arabiſch=byzantiniſchen
tſtils. Dieſe Richtung wurde im weſentlichen bis in die
eſte Zeit beibehalten, und ſo entwickelte ſich der türkiſche
Bau=
mit ſeinen reizvollen Details an Kalligraphie, Kacheltechnik,
chwenderiſcher Fülle koſtbaren Baumaterials, Marmor und
phyr, und Granit. All dies iſt in den Bauten des alten Serai
eichlicher Fülle vorhanden.
Mohammed der Eroberer, Suleiman der Prächtige, Murat
Vierte, der Eroberer von Bagdad und Erbauer des
künſt=
ch wertvollen und ſchönen Bagdad=Kioks, und die vielen
iger bedeutenden Sultane ſchufen als ein Werk ihrer
Herr=
laune dieſes intereſſante Kompoſitum von künſtleriſchen und
riſchen Werten. Mit der Verlegung der Reſidenz nach Dolma
tche und der Vernichtung der Janitſcharen beginnt die
Ent=
lung der Türkei zu einer modernen europäiſchen Macht.
Die Umwandlung der türkiſchen Armee in ein Nationalheer,
Ausbildung der Mannſchaft durch europäiſche Inſtrukteure,
dienreiſen der türkiſchen Intellektuellen nach den
Haupt=
en Europas, das allmähliche Eindringen der Ideen der
zöſiſchen Revolution in das Geiſtesleben der Türkei führten
Reaktion gegen den ſchrankenloſen Autokratismus. So
be=
das Vordringen eines neuen Geiſtes, deſſen erſte Frucht
Konſtitution und deſſen neueſte die Abſchaffung des
Sulta=
war.
Kein Land Europas hat ſo viele Kriege überſtanden wie die
lei, deren Geſchichte ſeit der Eroberung Konſtantinopels bis
den heutigen Tag eine rein militäriſche iſt. Dadurch war die
lichkeit der wirtſchaftlichen Entwicklung unterbunden.
Während ferner der muſelmaniſche Türke kaum andere
Be=
kannte als Heer, Flotte und Staatsdienſt, und während die
wirtſchaft und der natürliche Bodenreichtum Anatoliens
Thraziens nach veralteten und unzureichenden Methoden
T. mit überaus primitiven Hilfsmitteln ausgebeutet wurden,
A ichtigten ſich Griechen und Armenier des Handels und ge=
I ten durch Tüchtigkeit und Ausdauer zu Erfolg und Reichtum.
Die heutigen Lenker der Türkei haben dieſe Uebel längſt
Sint. Sie betonen die Notwendigkeit, die junge Generation
E neuen Türkei den Bedürfniſſen der modernen Zeit entſpre=
S. zu erziehen, techniſche und kommerzielle Kenntniſſe in wei=
4r Kreiſen zu verbreiten und durch Begründung einer natio=
1 Induſtrie, durch Hebung der Landwirtſchaft und
Ausbeu=
der Bodenſchätze des Landes den Nationalreichtum zu
r. Es fehlt ſomit nicht an Projektion und an geſunden und
3 führbaren Ideen, aber es fehlt an — Geld!
Die akute wirtſchaftliche Kriſis in Konſtantinopel und in
Anatolien ſind natürliche Folgen. Zweifellos bedeutet auch die
Auswanderung des griechiſchen Elements ſowie das
Verſchwin=
den der Armenier, wenn auch politiſch eine conditio sine gua
non der Entwicklung des Landes, für lange Zeit eine ſchwereWunde
am türkiſchen Wirtſchaftskörper. Fremdes Kapital getraut ſich noch
nicht, ihr Engagements zu realiſieren. Die Produktion der wenigen
Exportartikel des Landes iſt geſunken, zum Beiſpiel an Oel und
Tabak auf ein Zehntel der Friedensproduktion. Manche früher
bedeutende Ausfuhrartikel erſcheinen nicht mehr in der Statiſtik.
Wenn auch der Schiffsverkehr zum Beiſpiel Konſtantinopels ſtieg,
ſo fiel doch die Zahl der Schiffe, welche Waren löſchten oder
nahmen, um 30 Prozent innerhalb eines Jahres!
Das wirkte natürlich ſchwer auf die türkiſchen Finanzen. Die
Armee fordert im Hinblick auf die unſichere politiſche Lage ſchwere
Opfer.
Eine Anleihe größeren Stils, die zu einer Sanierung der
Lage führen könnte, wäre nur auf Grund weitgehender
Zuge=
ſtändniſſe an die eine oder andere Großmacht möglich, was jedoch
durch den zurzeit herrſchenden Geiſt als ausgeſchloſſen gelten
dürfte.
Trotz all dieſer Schwierigkeiten hat die Türkei der Verſuchung
zu widerſtehen vermocht, neues Gezd zu drucken. Man weiß hier
durch die abſchreckenden Beiſpiele Rußlands, Deutſchlands und
Oeſterreichs nur zu gut, was Inflation bedeutet. Reſultatloſes
Ausſtrecken diskreter Fühler nach Anleihemöglichkeiten führten
zu der etwas phantaſtiſchen Theſe der Sanierung aus eigener
Kraft.
So kam man auch auf die Idee, die Schätze des alten Serai
zu verkaufen oder zu lombardieren. Der goldene, mit Edelſteinen
reich beſetzte Thron des Großmoguls, die berühmten perſiſchen
und indiſchen Smaragden, die ſich in der Schatzkammer befinden,
die reiche Goldmünzenſammlung, hiſtoriſche Schätze von
uner=
meßlichem Wert — das Schwert des letzten byzantiniſchen
Kai=
ſers und die Streitaxt Mohammed des Eroberers —, all das
ſollte dieſer Idee zum Opfer fallen, ſollte unter den Hammer
kommen, um mit dem Erlös zur teilweiſen Sanierung der
Finan=
zen beizutragen.
Abgeſehen von den Pflichten der Pietät, die jedes Land für
ſeine Vergangenheit haben ſollte, iſt es noch ſehr die Frage, ob
dies Projekt den gewünſchten Zweck erreichen würde. Es wurde
in den türkiſchen Zeitungen anfangs von einem Wert von 400
bis 500 Millionen türkiſchen Pfund geſprochen, neuerdings
wer=
den dieſe Schätze nur noch mit etwa 20 Millionen Pfund bewertet,
ein Unterſchied, der ſelbſt hier als etwas groß erſcheinen muß.
Man hat nunmehr dieſen Plan fallen gelaſſen.
Eine ſtarke Oppoſition macht ſich im Lande fühlbar. Man
beginnt zu erkennen, daß verzweifelte Mittel dem Kredit eines
Landes mehr ſchaden als nützen. Zum Glück war diesmal die
öffentliche Meinung ſtark genug, um dieſe Reſte öſtlichen Glanzes
zu retten. Die Regierung hatte ſich gegen den Antrag
ausge=
ſprochen, aus Pietät, ſagen die Wohlwollenden. Man ſcheint zur
Erkenntnis gelangt zu ſein, daß hiſtoriſche Schätze im Wert höher
ſtehen als deren Gelderlös, ſelbſt wenn deren Veräußerung im
Intereſſe der Neuentwicklung eines Landes erfolgen ſoll.
Jedenfalls wird, die jüngſte europäiſche Republik ſich der
wirtſchaftlichen Feuerprobe nicht entziehen können, von deren
Er=
folg ihre Lebensfähigkeit — in den Augen des europäiſchen
Be=
obachters — abhängen wird.
Das iſt nur auf geſunder und feſter Grundlage möglich.
Phantaſtiſche Pläne können nicht mehr zu finanziellen und
wirt=
ſchaftlichen Erfolgen führen.
Für den Aeſtheten aber iſt es erfreulich, daß die Palaſtbauten
des alten Serai unangetaſtet bleiben, daß ſeine Luſtgärten und
Pavillons, Harems, Kerker und Schätze weiterbeſtehen werden,
ein orientaliſches Märchen in der ſchnellebigen Zeit der Arbeit
und des Kampfes.
J. M.
Seite 9.
Rund=Funk=Programm.
Samstag, den 20. September.
Frankfurt a. M. (467 m). 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen. — 11.55 Uhr: Zeitangabe.
— 12 Uhr: Nachrichtendienſt. — 4.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen. — 4.30—6 Nhr:
Rundfunknachmittag in Muſik und Wort. — 7.30 Uhr: Vortrag von Ingenieur Rich.
Schiefer: Henry Ford und ſeine Bedeutung für den deutſchen Induſtriellen und
Gewerbetreibenden (II.). — 8 Uhr: Vortrag von Dr. L. H. Schütz: Die Sprachen
der Erde. — 8.30 Uhr: Die Straße (Beleuchtung von Sonne und Bogenlampe).
1. Die Straße wacht auf; 2. Die Zeitungsjungen; 3. Der Leierkaſtenmann; 4. Die
Muſik der Straße: I Im Hinterhof; II. Das Promenadenkonzert: Minimax von
Paul Hindemith: a) Der Einleitungsmarſch (ein Ventil der Baßtuba iſt eingefroren);
b) Ouverture zu Waſſerdichter und Vogelbauer; c) Walzer: Löwenzähnchen am
Baches=
rand; d) Phantaſieſtück: Ein Abend an der Donauquelle (mit zwei in der Entfernung
Die beiden Miſtfinken, Duett für zwei Piccoloflöten;
aufgeſtellten Trompeten)
Der Abend auf der Straße:
Schlußmarſch: Alte Karbonaden. 5. Straßengedichte;
Die Muſik aus dem Konzert=Kaffee; 7. Die Bogenlampe: Mitwirkende: Frau Fritta
Brod, das Amarquartett. — 9.30 Uhr: Nachrichtendienſt, Wettermeldung,
Sport=
bericht. — 9.55 Nhr: Zeitvorbereitung. — 9.56 Uhr: Drei Minuten der Hausfrau.
10 Uhr: Zeitangabe. — 10—11 Uhr: Tanzmuſik.
Berlin (430, bzw. 500 m). 10 Uhr: Bericht über die Kleinhandelspreiſe der wichtigſten
Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. — 10.15 Uhr: Erſte Bekanntgabe der neueſten
Tagesnachrichten. — 11.35 Uhr: Funkbörſe (die Notierungen der Berliner und
Ham=
burger Produktenbörſe). — 12.55 ſihr: Ubermittlung des Zeitzeichens. — 1.05 Uhr:
—3 Uhr:
Zweite Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten, Wetterdienſt.
funkbörſe (die amtlichen Notierungen der Berliner und Hamburger Produkten=
und Viehbörſe; amtliche Deviſen”). — 4 Uhr: Funkbörſe (Getreide eif. Hamburg;
Berliner Kolonialwaren=Großhandelspreiſe). — 4.30 — 6.00 nhr:
Unterhaltungs=
muſik (Berliner Funkkapelle): 1. Intermezzo aus „Naila‟, Delibes; 2. Ouverture
zu der Oper „Undine” Lortzing; 3. Frauenliebe und =leben, Walzer, Fr. v.
Blon; 4. Serenade, Grünfeld; 5. Fantaſie a. d. Oper „Hänſel und Gretel”
caver Scharwenka; 7. Ballet Egyptien, Luigini;
Humperdinck; 6. Polniſcher Tanz,
8. Perſiſcher Marſch, Joh. Strauß. — 7.00 Uhr: Tauſend Worte, — 7.45 Uhr: Vor
ragsreihe: Berufsberatung, Fräulein Dr. Hildegard Sachs vom Landesberufsamt
rlin, 3. Vortrag: Die heutigen Frauenberufe‟. — 8.30—10 Uhr:.00 Heiterer
bend, unter freundlicher Mitwirkung der liebreizenden Sporaniſtin Angela Sax,
des beliebten und bekannten Sängers. Albert Kutzner vom Großen Schauſpielhaus
Berlin, der einige Operettenſchlager zum Vortrag bringen wird, der einzigartigen
Okaxina=Virtuoſin Hedi Hilma, die zum erſten Male, Okarina=Vorträge durch den
Nundfunk zum Beſten geben wird, und des rühmlichſt bekannten Oſtpreußenkenners
Robert Johannes jr., der luſtige Geſchichten aus Oſtpreußen erzählen will. Am
Stein=
wahflügel Kapellmeiſter Otto Urack und Komponiſt Edgar Cleve. Anſchließend:
Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten, Zeitanſage, Wetterdienſt,
Sportnach=
richten. — 10.30—11.30 Uhr: Tanzmuſik.
Engliſche Stationen. (MEZ.) Bournemouth(385), 8.30 Uhr: Fremde Muſik — Böhmen.
Briefkaſten.
G. D., hier. Aus der Anfrage iſt nicht zu erſehen, ob es ſich um
große oder laufende Inſtandſetzungsarbeiten handelt. Immerhin
emp=
fiehlt es ſich, daß Sie ſich unter Aufzählung der einzelnen
Wohnungs=
mängel an das Städtiſche Hochbauamt hier wenden, das
Entſprechen=
des zu veranlaſſen hat.
Stammtiſch Gaſtwirt R. 1886.
A. G. in E. § 571 BGB. beſagt, daß, wenn das vermietete
Grund=
ſtück (der Vertrag iſt ſowohl Pacht= als Mietvertrag) nach der
Ueber=
laſſung an den Mieter an einen Dritten veräußert wird, der Erwerber
in Rechte und Verpflichtungen aus dem Vertrage eintritt. Der Erwerber
hat alſo den geſchloſſenen Vertrag zu reſpektieren. § 571 gilt auch für
die Pacht. Am ſeitherigen Rechtsverhältnis ändert ſich nichts. Alſo
zu 1: Verkaufen kann der Eigentümer, aber der Erwerber tritt kraft
Geſetzes in den Vertrag ein. „Kauf bricht nicht Miete.‟ Damit
erledi=
gen ſich die weiteren Fragen.
Tageskalender.
Landestheater Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende nach 10
Uhr (F 1): „Carmen”. Kleines Haus keine Vorſtellung. — Vortrag
Dr. med. Baronin Ungern=Sternberg, morgens 10 Uhr, abends 8½
Uhr: „Die Zuſammenhänge zwiſchen Aſtrologie und Pſychoanalyſe‟.
— Religioſer Vortrag abends 8 Uhr im Bürgerhof,
Eliſa=
bethenſtraße 2. — Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele:
Kino=
vorſtellungen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlid
ir Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſ=
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußd enſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 16 Seiten
U½ en Amtsverkündigungen des Kreisamts
2 ſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
efunden: 1 violettblauſeidenes Täſch=
— nit 1 Schlüſſel und Taſchentuch. Ein
go res Kettenarmband. 1 Herren=
Trau=
ri: gez. A. Z. 1 Stück
Gummiſtrumpf=
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kleiner weißer Kinderſtrumpf.
1 Irblé=Armbanduhr, 1 goldenes feines
rarmbändchen. 1 goldene
Damen=
uu rit ſchwarzer Perlkette. Eine Anzahl
vuiedene Schlüſſel. — Zugelaufen: Ein
E3 hund. 1 ſchwarzer Fox mit langem
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Rohrbach, den 19. Sept. 1924.
Heſſ. Bürgermeiſterei Rohrbach.
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Notverordnung werden in der Zeit vom
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bei der Bürgermeiſterei dahier während
der Dienſtſtunden unter Vorlage der
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entgegen=
genommen.
(12001a
Eſchollbrücken, den 16. Sept. 1924.
Gemeinde=Sparkaffe Eſchollbrücken.
Seite 10.
Samstag, den 20. September 1924,
Nuttztter 26
Reich und Ausland
Jugend und Bühne. — Kunſtpädagogiſche Aufgaben.
1. E. Frankſurt a. M. Mit dem letzten Mittwoh klang eine
ſich über drei Tage hinziehende Tagung aus, die von der AUgemeinheit
zidar nicht ſehr beachtet wurde, die ader trotzdem an das Inrereſſe des
tültivierten Menſchen ſtärker appelliert als das Echo leider diesmal noch
durchdrang. Das Zentralinſtitut für Erziehung und Unterricht, die
Heſ=
ſiſche Zentrale für Volksbildung, der Rhein Mainiſche Verband für
Volksbildung hatter zuſammen mit Vertrerern der Jugendbeldegung die
von Staatsſekretär Prof. Becker=Berlin eröffnete Tagung getragen.
Nicht die Erziehung des Publikums, nicht das Berufstheater, ſondern in
erſter Linie das Laienſpiel war der Zweck des Kongreſſes. Er hatte
die Aufgabe, die Jugend bei ihrem Kunſtgefühl, ihrem Streben nach
Aus=
druck zu fördern. Nicht etwas in das Kind hineinkonſtruieren ſoll die
Pä=
dagogik, ſondern etwas aus ihm herausholen.
Geh. Rat Pallat=Berlin, der Vorſitzende des Zentralinſtituts für
Erziehung und Unterricht, behandelte einleitend die „Möglichkeit
und die Grenzen des Jugendſpiels.” Georg Götſch als
folgender Redner beleuchtete das Grenzland des Jugendſpiels, das
Be=
rufsſpiel. Er holte aus bei dem gotiſchen Theater, das aus dem Geiſt
der Gotteskindſchaft herausſpielte. Die bewußte Schaufpielkunſt brachte
erſt das Barock, das Mimik und Sprache in den Vordergrund rückte. Das
19. Jahrhundert betonte das Milieu, die Moderne ſucht im Halbdunkel
nach Neuland. Im Gegenſatz zur Kunſtbühne wird für die Jugendbühne
das typiſche Spiel bleiben.
Anton Ettmayer=München ſprach über das „Spiel im
Kin=
desalter. Es handelt ſich dabei keineswegs um ein Tändeln, ſondern
um eine Offenbarung ihres Innern. Das Kindesalter iſt die Zeit des
bildhaften Schauens, des Gleichniſſes. — Zur „Dramaturgie des
Laien=
ſpiels” bemerkte Dr. Frankenberger=Frankfurt, auf die mittelalterlichen
Laienſpiele zurückgreifend, daß es in den für die Jugendlichen in
Be=
tracht kommenden Spielen in erſter Linie nicht auf die Pſychologie
an=
komme; mit dem Laienſpiel verhalte er ſich ähnlich wie mit dem
Volks=
lied: es müſſe den Ausdruck der eigenen Frömmigkeit geben. Eine
Er=
gänzung zu den alten Myſterien ſeien die alten Lieder und Tänze. Das
„Tellſpiel” der Schweizer Bauern von Weinrich ſei das beſte Laienſpiel
der neueren Zeit. Zur Darſtellung durch Jugendliche eigneten ſich
vor=
züglich noch die „Vögel” des Ariſtophanes, der „Satyros” von Goethe, die
Luſtſpiele des Shakeſpeare.
Zigeunerſchlacht.
Oberurſel. In einem Zigeunerlager bei Oberhöchſtſtadt kam es
wegen der Weiber zu Streitigkeiten. Der Schirmflicker Hermann Jochum
ſchoß ſeinen Gegner mit einem Revolver nieder, ſchwang ſich auf das
Gefährt und jagte in der Richtung Oberurſel davon. Die telegraphiſch
benachrichtigte Oberurſeler Polizei erwartete den Mann am
Stadtein=
gang und nahm ihn und einen Helfershelfer nach hartem Kampf feſt. Der
angeſchoſſene Zigeuner liegt hoffnungslos darnieder.
Kirchenbrand.
Ulrichſtein. Auf bisher ungeklärte Art geriet hier ein
Wohn=
haus in Brand. Das Feuer ſprang auf den Helm der Kirche über, der
bald ein Raub der Flammen wurde und einſtürzte. Auch der
Glocken=
turm ward in Mitleidenſchaft gezogen; das Gebälk brannte durch und die
Glocken ſtürzten ab, wobei dieſe beſchädigt wurden. Die Feuerwehren
von hier und der Umgebung griffen ſofort ein und verhinderten ein
Umſichgreifen auf die gefährdeten angrenzenden Häuſer.
Schweres Automobilunglück.
Großkarlbach. Ein ſchweres Autounglück ereignete ſich
Diens=
tag nachmittag auf der Straße von hier nach Gerolsheim an einer durch
ihre Gefährlichkeit bekannten Kurve. Ein Sechsſitzer Opelwagen von
Carlsberg, beſetzt mit Herrn und Frau Noll, dem Chauffeur und dem
5jährigen Söhnchen der Familie Noll, fuhr in ſchnellem Tempo von hier
nach Gerolsheim. Der Führer, der wahrſcheinlich die Straße nicht kannte,
konnte an der gefährlichen Stelle ſehr wahrſcheinlich nicht mehr
einlen=
ken und fuhr ſo haſtig an einen Baum, daß ein Rad zerbrach. Herr Noll
konnte ohne Schaden zu nehmen noch rechtzeitig abſpringen, während
Frau Noll und ihr Söhnchen herausgeſchleudert wurden. Der Kleine fiel
unter den Wagen und war infolge eines Genickbruches ſofort tot. Frau
Noll erlitt einen Becken= und mehrere Rippenbrüche. Der Chauffeur
konnte ſich im Auto halten und kam mit einer Armverſtauchung und einer
Kopfverletzung davon. Die Verunglückten befanden ſich auf einer
Ge=
ſchäftsreiſe nach Bruchſal.
Die Kölner Herbſtmeſſe.
Köln. Die geſtern eingeſetzte lebhaftere Geſchäftstätigkeit hat bei
ſehr regem Beſuch, der ſich auch aus dem Auslande weſentlich verſtärkt
hat, auch heute angehalten. Die günſtigen Anzeichen von geſtern haben
ſich beſtätigt. Aus dem bisher noch ziemlich uneinheitlichen und
unbe=
ſtimmten Bilde der Vertage traten damit die Grundzuge hervor, die in
Anbetracht deſſen, daß nur eine Preisſenkung Raum für eine weſentliche
Steigerung des Geſchäfts ſchaffen würde, wohl bereits das geſchäftliche
Ergebnis der Herbſtmeſſe kennzeichnen und erkennen laſſen dürften. So
ſehr auch immer wieder die rege Nachfrage durch Geldknappheit und in
manchen Gruppen noch verhältnismäßig zu hohe Preiſe eingedämmt wird
und ſo einer noch lebhafteren Entfaltung der Geſchäftstätigkeit Grenzen
geſetzt wird, ſo läßt ſich doch nicht verkennen, daß auf der Kölne:
Herbſt=
meſſe die mit dem Abſchluß der Londoner Verhandlungen geſchaffenen
Erleichterungen ſich bereits in dem möglichen Maße geltend gemacht
haben. Als. Vorergebnis kann heute zum mindeſten ſchon ein gutes
Mittelgeſchäft gebucht werden. Die auf der Kölner Herbſtmeſſe nach
dem Londoner Abkommen höher als die vorausgegangenen beiden
deut=
ſchen Herbſtmeſſen geſtellten Erwartungen haben ſich durchaus erfüllt.
In Anbetracht deſſen, daß ſich das Meſſegeſchäft verhältnismäßig ſpät
in vollem Umfang entwickelt hat und die Nachfrage nach wie vor rege
iſt, kann mit der Stetigkeit des Geſchäftes bis zum letzten Tage gerechnet
werden.
Eiſenbahndiebe.
Erfenbach. In der Nacht zum Montag wurde auf der Station
Lampertsmühle ein Waggon erbrochen und ein Teil ſeines Inhalts, etwa
27 Ballen Neſſel, geraubt. Von den Tätern efhlt jede Spur. Ein
Polizeihund aus Kaiſerslautern verfolgte eine Spur nach Sambach in
das Haus des Rangierers, der den Diebſtahl entdeckt hatte.
Zwei Geſchwiſter ertrunken.
Senheim, Moſel. Zwei Knaben und ein Mädchen, Kinder
eines hieſigen Weingutsbeſitzers, badeten in der Moſel. Plötzlich wurde
der eine Junge von den hochgehenden Fluten weggeriſſen. Auf die
Hilferufe des Jungen ſtürzte ſich die Schweſter, eine vorzügliche
Schwim=
merin, in die Moſel, um dem Bruder zu helfen, ging aber mit ihm in
der Strömung unter. Die Leichen der beiden Geſchwiſter konnten am
Abend noch geborgen werden.
Die Mitglieder des Verwaltungsrates der neuen
Eiſenbahngeſellſchaft.
Siaatsſerretir a. D. Jergmann Sigalisferreiär a. . Siietei
Die Deutſche Reichsbahn wird nach den Beſtimmungen des
Dawesberichts in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt, deren
Stammkapital von 13 Milliarden Mark dem Reiche verbleibt.
Die neue Geſellſchaft wird auch 2 Milliarden Vorzugsaktien
aus=
geben und mit 11 Milliarden Obligationen belaſtet werden.
Letz=
tere ſollen als Pfand für die Reparationszahlungen dienen.
Nach dem Reichseiſenbahngeſetz können von den Mitgliedern
des Verwaltungsrates der Eiſenbahngeſellſchaft, die der
Treu=
händer ernennt, fünf Deutſche ſein. Der Treuhänder hat nun
vier deutſche Mitglieder des Verwaltungsrates ernannt.
Von dieſen Herren zeigen wir Ihnen heute im Bilde
Staats=
ſekretär a. D. Bergmann, der bereits im Komitee der
Sach=
verſtändigen für die Reichsbahn war, und Staatsſekretär a. D.
Stieler.
Eine gute Schwimmerin.
In einer der letzten Nächte wurden Leute, die halbwegs Oſterſpai
bei Braubach einſam wohnen, durch Hilferufe auf dem Rhein aus dem
Schlafe geweckt. Man fand am Weidengeftrüpp hängend, ein faſt lebloſes
junges Mädchen und konnte die völlig Entkräftete ans Ufer und ins Bett
bringen. Das Mädchen war vollſtändig nackt und gab folgende
Er=
klärung über den Hergang. Sie ſei von Boppard nachts in einem
Na=
chen nach Filſen, wo ſie in einem Gaſthaus in Penſion ſei, übergeſetzt
worden, habe Luſt nach einem Bade gehabt, ſich ausgezogen und ſei ins
Waſſer geſprungen. Der Fährmann habe ſie, die eine vorzügliche
Schwimmerin ſei, in der Dunkelheit nicht mehr finden können, worauf
ſie ſchwimmend die ſieben Kilometer lange Strecke bis kurz vor Braubach
weiter getrieben worden ſei. Trotz der gewaltigen Strömung am
ſo=
genannten „Engen Türchen” habe ſie ſich unter Aufbietung ihrer letzten
Kräfte ans rechte Ufer gebracht und ſei hier von einem ſicheren Tode von
den oben erwähnten Leuten gerettet worden. So unglaublich die
Ge=
ſchichte klingen mochte, ſo hat ſich durch die unterdeſſen von dem
Fähr=
mann eingeleiteten Schritte zwecks Auffindung der vermuteten Leiche
das Ganze beſtätigt. Das Mädchen, deſſen Ausdauer wohl einzig daſteht,
iſt erſt 19 Jahre alt, Schleſierin, und als Schwimmerin häufig ſchon
ausgezeichnet worden. Sie hat über drei Stunden lang im Waſſer
zu=
gebracht und hat ſich von ihrem Abenteuer bald wieder erholt.
Bewußtlos aufgefunden.
Ludwigshafen. Letzte Nacht gegen 12 Uhr wurde der 34
Jahre alte verheiratete Chauffeur Ludwig Böckler, aus Rheingönheim
auf der Rheingönheimer Straße bewußtlos aufgefunden. Derſelbe war
mit ſeinem Fahrrad auf dem Heimweg begriffen und iſt vermutlich nach
Anrennen an einem Oberleitungsmaſt der Straßenbaln abgeſtürzt. Der
Verunglückte wurde durch die Unfallwache ins Krankenhaus verbracht, wvo
ein Schädelbruch feſtgeſtellt wurde. Er iſt immer noch bewußtlos.
Die Hochzeit in Salem.
Karlsruhe. Die Vermählung der Prinzeſſin Marie Alexandra
von Baden, der einzigen Tochter des Prinzen Max von Baden, mit dem
Prinzen Wolfgang von Heſſen, fand am Mittwoch nachmittag auf Schlof
Salem in größter Einfagchheit ſtatt. Es gab weder eine Tafelmuſik, noch
wurde getanzt. Auch die Dekorationen waren äußerſt einfach gehalten.
Die vielen, in den Kloſtergängen und Treppenhäuſern befindlichen
Ge=
weihe waren mit einfachen Tannenreiſern behängt, die Fenſterniſchen mit
eingetopften Blumenſtöcken ausgefüllt. Der ebangeliſche Betſaal, in dem
die Einſegnung ſtattfand, war in gleicher Art hergerichtet worden. Die
Ziviltrauung wurde kurz nach 11 Uhr durch den Bürgermeiſter von
Salem im Arbeitszimmer des Prinzen Max vorgenommen. Prälat
D. Schmitthenner ſprach über den Pſalm 118 „Dies iſt der Tag” und
darauf den Spruch „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht,
Chriſtus.” Nach einem Chorlied folgte die Einſegnung nach lucheriſchem
Brauch. In der kleinen Kapelle waren ungefähr 300 Perſonen anweſend.
Darauf fand im Kaiſerſaal die Tafel ſtatt, an der 52 Perſonen teilnahmen.
Gegen die Erbauung des Schluchſeewerkes
Karlsruhe. Eine in Neuſtadt (Schwarzwald) abgehaltene und
von Vertretern der Gemeinden, der Induſtrien, der Werke und
Wäſſe=
rungsberechtigten des Wutachtales, des Haslachtales, des Albtales, des
Schlüchtales und des Schwarzatales zahlreich beſuchte Verſammlung
nahm Stellung zu der geplanten Errichtung des Schluchſeewerkes und
prach ſich in einer Entſchließung dahin aus, daß im Prinzip nichts gegen
den Ausbau der Waſſerkräfte des Landes einzuwenden ſei, daß aber der
vorliegende Entwurf des Schluchſeewerkes mit ſeinem Seebach=
Hang=
kanal abzulehnen ſei, da damit eine ungeheuere Schädigung für das
ganze Gebiet des Schwarzwaldes und ſeiner Werke erfolgen würde. An
Regierung und Landtag richtete die Verſammlung die dringende Bitte,
den Bau des Schluchſeewerkes ſo lange hinauszuſchieben, bis die billigen
Rheinkräfte ausgebaut und die wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſich gebeſſert
haben, mindeſtens ſo lange, bis unſere Wirtſchaft durch das
Reparations=
abkommen nicht mehr ſo ſtark belaſtet iſt. Es ſollen keinerlei Arbeiten
mehr an dem geplanten Werk unternommen und die begonnenen
ein=
geſtellt werden, bis eine Rentabilitätsberechnung vorliegt, mit allen
In=
tereſſenten verkandelt und die Gegenvorſchläge der Intereſſenten
gründ=
lich geprüft und unkerſucht worden ſind. Auf die Naturſchönheit und
Verkehrsintereſſen der Gegend ſoll gebührend Rückſicht genommen und
die Entſchädigungsfrage in gerechterem Sinne gelöſt werden.
Ueberſchwemmung.
imlas. Durch eine Ueberſchwemmung iſt ein Drittel der Stadt
atpur zerſtört worden. Zahlreiche Menſchen ſind umge=
Verheerender Wirbelſturm.
Londvn. Die Times melden aus Tokio, daß durch
Taifun in Tokio 3600 Häuſer zerſtört worden ſeien. Die —
ſei in Dunkel gehüllt und die Eiſenbahnzufahrtslinien zum —.
ten Teil unterbrochen. 300 Perſonen werden vermißt und m
als tot.
Exploſion einer Lackfabrik.
Prag. In einer Lackfabrik in Auſſig entſtand geſtern ei „r.
tige Exploſion, die das Fabrikgebäude zum größten Teil vernichtet z
weitem Umkreis wurden ſämtliche Fenſterſcheiben zertrümmert u 2—
benachbartes Fabrikgebäude ſo ſchwer beſchädigt, daß es einzu en
droht. Sechs Perſonen erlitten ſchwere Verletzungen.
Erdbeben.
Paris. Havas berichtet aus Konſtantinopel, eine Debeſg
Erzerum kündige an, daß am 13. September ein heftiges Erdbebe ,
Dörfer ernſtlich beſchädigt habe. Die Eiſenbahnlinien und der 2
phen=Verkehr ſeien zerſtört worden. Die Bevölkerung lagere a em
Feldern. Nach den letzten Nachrichten handele es ſich um
eine=
ſtrophe , der hundert Dörfer zum Opfer gefallen ſeien; man zähle hr 4 Menſchenopfer:8 der Sachſchaden ſei ebenfalls bedeutend.
Schweres Grubenunglück.
New York. In der Nähe von Sublet im Staate Wyomi ,5
durch ein ſchlagendes Wetter 81 Crubenarbeiter verſchüttet na
8 Leichen konnten bis jetzt geborgen werden.
Englifcher Dampfer geſtrandet.
London. Der engliſche Dampfer „Aſian” iſt nachts
iriſchen Küſte in der Nähe von Stag Rock geſtrandet. Die Paſ ro
konnten gerettet werden; das Schiff gilt als verloren.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentſichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktſon keiner
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem 4
der Einſender veraniwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet we
den, fönr *
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründst werder
Bei der geſtrigen Feſtſetzung der Gaspreiſe haben ſich =
Herren Stadtväter wieder als ſehr unſozial erwieſen. Anſtatt de
preis für die weniger bemittelte Bevölkerung — und um dieſe 7
es ſich doch beim Verbrauch bis zu 30 Kubikmeter — niedriger zu
als bei einem höheren Verbrauch, den ſich reiche Leute oder Ge —
treibende geſtatten, hat man noch durch die erhöhte Meſſermiete de —
preis für die kleinen Leute verteuert. Bis zu einem Monatsver m
von 14 Kubikmetern iſt für die Folge mehr zu zahlen als bishe —
15 Kubikmetern an bis zu 30 Kubikmetern iſt die Erſparnis ſo
daß ſie nicht der Rede wert iſt.
Geſchäftliches.
Bezug von Sprit.
Da vielfach Unklarheiten über die Beſtimmungen der Reichsme
verwaltung für Branntwein betreffs Abgabe von Sprit beſtehen,
wir nachfolgend einen kurzen Ueberblick über die zur Zeit beſte
Vorſchriften:
Die Abgabe erfolgt zum regelmäßigen Verkaufs)
(4 Mk. Grundpreis, hierzu bei Mengen bis zu 280 Litern die Ver
gebühr)
a) zur Herſtellung von Trinkbranntwein auf Grund der Bezu
Für September ſind 150 Prozent freigegeben. Verbrauche
keine Bezugszahl beſitzen, können, ſoweit ſie Handelserlaub=
Spirituoſen oder Schankkonzeſſion vorlegen, bis zu 300 Liter
lich beſtellen;
b) zur Herſtellung von Schokolade= und Zuckerwaren, von Heili
und Eſſenzen, und von Riech= und Schönheitsmitteln. Hie
hauptzollamtlicher Freigabeſchein nicht mehr erforderlich, jedor
bei der Beſtellung der Verwendungszweck angegeben werder
Vertriebsſtellen beziehen;
d) für Haushaltungszwecke ſind pro Monat und Familie 1 Lit
gegeben. Der Bezug erfolgt durch Apotheken und Drogeri
Zum beſonnderen ermäßigten Verkaufsp
(Grundpreis 2 Mk., hierzu kommt die Vertriebsgebühr) erfolgt die
gabe zwecks Herſtellung von Heilmitteln, Eſſenzen und Riech= und E
heitsmitteln. Dieſer Sprit muß unter Aufſicht des Zollamts ve
oder verarbeitet werden.
Sprit zum allgemeinen ermäßigten Verka
reis (Grundpreis 0,30, hierzu die Vertriebsgebühr) können Kr.
häuſer und Heilanſtalten für Waſch= und Desinfektionszwecke zur
gällung beziehen.
Sprit mit Phtalfäurediäthyleſter verſetzt (C
preis 2,09 Mk., hierzu die Vertriebsgebühr) wird lediglich zur Herſt
von Riech= und Schönheitsmitteln auf Grund hauptzollamtlicher
kaufserlaubnisſcheines abgegeben.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Sonntag, 21. September:
Bewölkt, Südwind, warm, Gewitterneigung, Negenfälle.
Samstag, den 20. September 1924.
Seite 11
Mnüe
Nummer 262.
Anläßlich des Deutſchen Luftwettbewerbs in Darmſtadt, der, wie
be=
gemeldet, vom 28. bis 30. September zum Austrag kommt, ſoll auch
„Süddeutſche Zuverläſſigkeitsflug” ausgeflogen werden. Es iſt dies
1914, ſeit dem Prinz=Heinrich=Flug, wieder das erſte Mal, daß eine
tige große Strecke im Wettbewerb geflogen wird. Die Flugzeuge
kteig
Luté=
eWſcher zuftwengewerv in Harmſtadt.
Fünf=Länder=Flug.
1
ie 9
E
liegen dabei fünf Länder, nämlich Heſſen, Preußen, Bayern,
Würt=
erg und Baden, ſo daß man den „Süddeutſchen Zuverläſſigkeitsf:ug”
als „Fünf=Länder=Flug” anſprechen kann.
luch dieſer Zuverläſſigkeitsflug iſt als ein Vergleichsfliegen zwiſchen
e0d
chen Klein= und Sportflugzeugen gedacht. Es nehmen nur deutſche
zeuge daran teil, während die Motoren auch aus dem Ausland
ſtam=
können. Die Strecke, die in zwei Tagen geflogen werden muß, be=
4
526 Km. Davon werden am erſten Tage 210 Km. zurückgelegt, wäh=
— der (Reſt 316 Km.) am zweiten Tag zu fliegen iſt. Daraus iſt zu
. en, daß die geſamte Strecke in zwei Hälften zerfällt, wovon die zweite
he um die Hälfte größer iſt als die erſte, mithin an dieſem Tage be=
—d größere Anſtrengungen an Flieger, Flugzeug und Motor geſtellt
als am erſten Tag.
der Start zum Süddeutſchen Zuverläſſigkeitsflug geht am Montag,
— 29. September, in den frühen Morgenſtunden vor ſich. Die Flieger
m unterwegs Zwangslandungen auszuführen. Zu dieſem Zweck
mn ſie die Etappenflugplätze Frankfurt a. M. — Würzburg — Fürth
tuttgart — Karlsruhe und Mannheim anlaufen. Die Dauer der
igslandungen rechnet in die Geſamtflugzeit. Das Ziel des erſten
UW
3 iſt Fürth, das die Flieger von Darmſtadt, über Frankfurt und
2 burg kommend, erreichen müſſen. In Fürth beziehen die Flieger
Squartier.
in der Frühe des 30. September ſetzt dann das große Ningen ein.
ſitht rſte Etappe des zweiten Tages wird Stuttgart angeflogen. Die
ke Fürth=Stuttgart iſt die größte Flugſtrecke und bleibt um nur we=
Kilometer hinter der geſamten Strecke des erſten Tages zurück. Nach
Oſten Zwangslandung in Stuttgart wird in Richtung Karlsruhe ge=
Es folgen dann noch Zwangslandungen in Karlsruhe und
Mann=
worauf die letzte Etappe Mannheim-Darmſtadt geflegen werden
ieger wird, wer innerhalb zwei Tagen und in der kürzeſten Zeit
Orgeſchriebenen Strecken zurücklegt. Welche gewaltige Arbeit in
die=
eiden Tagen von Menſchen und Maſchinen geleiſtet werden muß,
r folgende Zahlen veranſchaulichen: die Strecke Darmſtadt=Frankfurt
Eit 27,5 Kg., die Strecke Frankfurt—Würzburg 97,5 Km., die Strecke
W burg—Fürth 85 Km., die Strecke Fürth—Stuttgart 153 Km., die
Se Stuttgart-Karlsruhe 62 Km., die Strecke Karlsruhe—Mannheim
h/ 5J t., und die Reſtſtrecke Mannheim-Darmſtadt 45 Km. Das iſt, wie
ſu 4 ſaſ oben kurz erwähnt, eine Geſamtleiſtung von 526 Km.
er Fünf=Länder=Flug wird nicht nur beim Start, ſondern auch auf
ddtrecke und bei den einzelnen Zwangslandungen ſpannende
Moment=
bd zeitigen. Beim Start dürften vor allem die Kleinflugzeuge einen
en Stand haben, beſonders die ganz kleinmotorigen, die 3=PS=
Minen uſw. Die Kleinflugzeug=Piloten fürchten jedoch den
Wettbe=
w rnit den Sportflugzeugen nicht. Das Urteil dieſer Piloten geht
v5u hr dahin, daß ſie auf der ganzen Strecke gut durchhalten werden.
offen, trotz der den Flug erſchwerenden Zwangslandungen für ihre
Mll inen manchen Sieg zu erringen.
o verſpricht der Fünf=Länder=Flug einer der intereſſanteſten
Ab=
ſc— des deutſchen Luftwettbewerbes zu werden. Der
Zuverläſſig=
kes ig wird auch etwaige bisher beſtehende Mängel aufdecken, die
Z 8 mäßigkeit des einen oder anderen Syſtems beweiſen, eventuell
Ver=
bei ngen bewirken, neue Wege zeigen — kurz geſagt: der Zuverläſſig=
fes ig trägt mit bei zur Entwicklung des deutſchen Flugweſens. Darum
geilas Ergebnis des Fünf=Länder=Fluges oder des
Zuverläſſigkeits=
flr! nicht nur die deutſchen Flieger und die deutſche Flugzeuginduſtrie
all: an. Darum hat auch das geſamte deutſche Volk ein Jntereſſe an
dire Veranſtaltung. Wenn dieſes Intereſſe Allgemeingut wird, dann
hoi diefe; Zeilen ihren Zweck erfüllt.
Fünf=Städte=Fahrt.
Die am morgigen Sonntag vom Gau IIIa des Allgemeinen
Do hen Automobilklub ausgeſchriebene Fünf=Städte=Fahr
vei cht einen außerordentlich intereſſanten Verlauf zu nehmen. Der
MI xadklub Aſchaffenburg, dem die Organiſation der Veranſtaltung
üllrgen wurde, hat Vorſorge getroffen, daß ſich die einzelnen Rennen
aru n für eine motorſportliche Veranſtaltung beſonders geeigneten
SS u im Weichbild der Stadt Aſchaffenburg einwandfrei abwickeln.
Dotrecke führt „Rund um Schönbuſch” mit dem Start und Ziel an
dest oß=Schönbuſcher Allee unterhalb der Mainbrücke. Die Zahl der
anu Veranſtaltung teilnehmenden Fahrer hat hundert bereits
über=
er eine Anzahl, wie ſie ſich noch nie bei einer derartigen
rennſport=
ſa
lioi Weranſtaltung im Maingebiet getroffen hat. Alle beteiligten
Ml radklubs aus den fünf Städten Frankfurt, Offenbach, Darmſtadt,
A=Penburg und Hanau entſenden ihre beſten Fahrer zu dem Rennen.
OAusnahme haben alle Fahrer aus den vorgenannten Städten, die
bi3, mit Erfolg derartige Veranſtaltungen beſtritten haben, ihr
Mlngen abgegeben. Auch der Heſſiſche Motorradklub
9crſtadt hat eine Auswahl unter ſeinen Fahrern getroffen und
bel ft ſich mit ſeinen Mitgliedern Hahn, Kappel, Schönberger, Ku=
Zürtz I., Zürtz II., Schirmacher, Stork, Eiſinger, Schäfer und
*al an dem Rennen, das in fünf Klaſſen, je nach Motorſtärke,
aus=
gel n wird. Alle Fahrer bewerben ſich um den Titel des „
Gau=
mNs 1924” von Gau IIIa des Allgemeinen Deutſchen Automobilklubs,
dem ſchnellſten Fahrer, des ganzen Rennens zugeſprochen wird.
Ayem fahren die einzelnen Städte unter ſich ihre „
Klubmeiſterſchaf=
te ts, die von dem ſchnellſten Fahrer aus den je beteiligten Vereinen
erl en werden kann.
de
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P9
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Er
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na
Rennen in Wiesbaden.
e Renntage werfen ihre Schatten ſchon voraus. In Erbenheim
ebhaft geworden, denn ein Teil der Ställe mit über 80 Pferden
eits eingetroffen. So haben die bekannten Trainer Mätzig,
Seif=
ecker, v. Moßner, Birghan, Pfeiffer, Röhrs, Horſtmann, Gerteis,
r und Wortmann ſchon mit der Morgenarbeit, die um 7 Uhr be
AU) angefangen. Für jeden Freund des Rennſportes iſt es intereſſant,
ſolchen Training beizuwohnen. Laſſen ſich doch aus den Galopps
rzelnen Rennpferde ſchon Schlüſſe über die Gewinnchancen der
Ziehen.
ches Intereſſe verſchiedene große Firmen an dem Rennſport
neh=
eht daraus hervor, daß die bekannte Zigarettenfabrik Kreyſſel, wie
lich, wieder den Preis für ein großes Jagdrennen geſtiftet hat.
einbrennerei Asbach u. Co., in Rüdesheim, die den bekannten
„Uralt” herſtellt, iſt dieſem guten Beiſpiel gefolgt und hat die
für einen „Asbach=Uralt=Preis” zur Verfügung geſtellt. Das
rim für Sonntag, den 21. September, iſt das folgende:
Eröffnungsrennen. Flachrennen für 2jährige; 3000 ℳ.
rung 1000 Meter. Genannt 34, angenommen 32.
September=Jagdrennen. Ausgl. für 4jährige und
äl=
ferde. Ehrenpreis und 3000 ℳ. Entfernung 3500 Meter. Ge=
Ne 33, angenommen 23.
Asbach=Uralt=Preis. Ausgl.:Flachrennen für 3 jähr.
rere Pferde. 4000 ℳ und Andenken dem Trainer des Siegers,
ſo=
em Reiter, gegeben von Asbach u. Co., Rüdesheim. Entfernung
Teter. Genannt 35, angenommen 26.
Der Kreyſſel=Preis. Jagdrennen für 4jährige und
äl=
erde. 3500 Mark und Andenken allen Reitern, gegeben von der
kenfabrik Kreyſſel u. Co., Entfernung 4000 Meter. Genannt 15,
rimen 13.
Präſidenten=Preis. Flachrennen für 3jährige und äl=
Ferde. Ehrenpreis, gegeben von dem Präſidenten des Klub von
Den, Herrn von Rexroth, und 7000 Mark. Dem Trainer des
ein Fahrrad, geſtiftet von Herrn von Opel. Entfernung 200
Gengnnt 39, angenommen 27.
„agdrennen der 3jährigen. Ehrenpreis und 3000 Mark.
Tung 3000 Meter. Genannt 24, angenommen 19.
„Nahe=Preis. Flachrennen für 3jähr, und ältere Pferde.
und Andenken dem Trainer des Siegers. 1600 Meter. Ge=
5, angenommen 39.
Itliche Rennen ſind für Pferde aller Länder ausgeſchrieben.
der Rennen pünktlich um 2 Uhr, Schluß gegen 6 Uhr.
Süddeutſchlands Bezirksliga.
Das Hauptintereſſe der Anhänger des runden Lederballes
konzen=
triert ſich am Sonntag wohl auf das in Budapeſt ſtattfindende Länder=
Fußballwettſpiel Ungarn-Deutſchland. Näheres darüber brachten wir
bereits in der geſtrigen Ausgabe. Nebenher beanſpruchen aber noch
die Spiele der Ligamannſchaften um die Bezirksmeiſterſchaft eine große
Anteilnahme. Wir ſehen am Sonntag ſämtliche Bezirke im Punktkampf,
allerdings dabei nicht ſämtliche Vereine. Für Sonntag ſind folgend
Treffen vorgeſehen: Wacker=München — Leutonia=München;
Sport=
verein 1860=München — Schwaben=Ulm; Spielvgg.=Fürth — Bayern=
München; V.f.B.=Stuttgart — Kickers=Stuttgart; F. C. Mühlburg=
Karlsruhe — F. C.=Freiburg; Sportverein=Waldhof — V.f.L.=Neckarau;
V.f. R.=Mannheim — Phönix=Ludwighafen; Helvetia=Bockenheim
F. C. Hanau 93; Eintracht=Frankfurt — Kickers=Offenbach;
Fußball=
ſportverein=Frankfurt — V.f.R.=Frankfurt; Sportklub=Bürgel
Union=
Niederrad; Boruſſia=Neunkirchen — Sportgemeinde=Höchſt; Sportv.=
Wiesbaden —
F.V.=Saarbrücken; Fußballklub=Idar — Wormatia=
Worms. — Mit dieſen Spielen iſt das Programm der Bezirksliga
erſchöpft da in zwei Bezirken die Zahl der Vereine noch nicht
feſt=
ſteht. Der 1. F.=C. Nürnberg ſcheidet aus dem Programm aus, da er
den Hauptteil ſeiner Mannſchaft zu dem Länderſpiel in Budapeſt zur
Verfügung ſtellt.
Die Spiele im Odenwaldkreis.
Im Odenwaldkreis, dem die Mehrzahl der Vereine unſeres
Ver=
breitungsgebietes angehören, ſetzen am Sonntag die Verbandsſpiele in
ſämtlichen Klaſſen ein. Raummangel verbiete ein längeres Eingehen
auf die einzelnen Spiele, weshalb dieſe hier nur kurz regiſtriert ſeien
Kreisliga. In Arheilgen empfängt die dortige Sportvgg. 04
den beſtbekannten Fußballverein Weinheim. Es ſollte dort einen harten
Kampf geben. In Pfungſtadt wird die dortige Germania 03 Mühe
ha=
ben, ſich des Liga=Neulings Viktoria=Griesheim zu erwehren.
Olympia=
rſch hat die Spielvgg. Mannheim=Sandhofen als Gaſt und in
Viern=
heim treffen ſich Vgg. Amicitia 09=Viernheim und der V.f.R. Bürſtadt.
Von Intereſſe für unſere Gegend iſt ferner ein Treffen in
Kaiſerslau=
tern zwiſchen dem dortigen Fußballverein und Germania=Ludwigshafen,
da von deſſen Ausgang das Schickſal zweier Darmſtädter Vereine
ab=
hängt. Gelingt es den Ludwigshafenern, nur einen Punkt zu retten, ſo
iſt für Sportverein Darmſtadt 1898 ohne weiteres der Aufſtieg zur
Be=
zirksliga geſichert, der wieder den Verbleib des Vereins für Raſenſpiele
Darmſtadt in der Kreisliga zur Folge hat. Gewinnt Kaiſerslautern aber
das Treffen, ſo wird zwiſchen ihm und Sportverein Darmſtadt ein
Ent=
ſcheidungsſpiel nötig, bis zu deſſen Austrag auch das Schickſal des
Darmſtädter V.f. R. ungewiß iſt. Kein Wunder, daß deshalb Darmſtadts
Fußballer den Ausgang des Kaiſerslauterner Treffens mit beſonderer
Spannung erwarten.
A=Klaſſe.
ährend die Kreisbiga im Gebiet des ganzen
Krei=
ſes ihre Spiele austrägt, ſpielen die nachfolgenden Klaſſen nur
inner=
halb der beiden Gaue „Bergſtraße” und „Ried‟. Es begegnen ſich hier
im Gau Bergſtraße die Vereine: Fußballverein=Eppertshauſen —
Ger=
mania=Eberſtadt; „V.f.R.=Darmſtadt — Sportv.=Münſter: „Eintracht=
Darmſtadt — Vgg. Weiterſtadt=Braunshardt; Haſſia=Dieburg —
Sport=
verein=Groß=Gerau. Der Riedgau meldet folgende Treffen: Olympia=
Lampertheim — Konkordia=Gernsheim: Olympia=Laudenbach
Fuß=
ballverein=Hofheim; „AlemanniaGroß=Rohrheim — Fortung=
Heddes=
heim; Fußballverein=Ladenburg — V.f.L.=Lampertheim.
Die B=Klaſſe hat folgende Spiele angeſetzt: Sportv.=Lengfeld
S. V.=Darmſtadt, Junioren; F. V.=Michelſtadt — V.f.V.=Ober=Ramſtadt:
Sportv.=Roßdorf — F.V.=Steinbach; Spielvgg.=Pfungſtadt — Olympia=
Hahn; F.V.=Leutershauſen".
— F. V.=Biblis=
EintrachtWeinheim
f.V.=Hemsbach a. d. B.
2
Im beſetzten Gebiet begegnen ſich: Chattia=
Wolfskehlen — S.V.=Geinsheim; „Viktoria=Griesheim, Reſ.
S. V.=
Broß=Gerau 2.; Boruſſia=Dornheim — Germania=Leeheim; Olympia=
Biebesheim — S.V. Goddelau.
Auch die C=Klaſſe iſt rege tätig. Es ſpielen hier: V.f.R.=Erback
portd.=Höchſt; F. C.=Kirch=Beerfurth — Sportv. König; Germania=
Eſ hollbrücken — Sportv.=Meſſel; Sportv.=Groß=Zimmern — Union=
Ober=Ramſtadt. Eine Terminliſte der C=Klaſſe des Ridegaues liegt nicht
vor. In Frage komme hier die Vereine in Seeheim, Jugenheim,
Hüt=
tenfeld und des Weſchnitztales.
Sämtliche Spiele ſind Treffen der 1. Mannſchaften und beginnen bis
auf weiteres nachmittags um 3 Uhr auf den Plätzen der zuerſt genannten
Gegner. Da ſämtliche Vereine aber zum Teil bis mit vier
Mannſchaf=
ten und ihrer Jugend zu anderen Zeiten antreten, ſo ergibt ſich bereits
am Sonntag ſchon ein intereſſantes Bild von der Spieltätigkeit der
Sportvereine im Odenwaldkreis des Südd. Fußballverbandes.
Sportverein 98, Darmſtadt.
Für die Ligamannſchaft Sonntag der Ruhe, des ſüßen Nichtstuns,
aber auch Sonntag der Ungewißheit und Spannug. Denn ſchon am
nächſten Sonntag kann der Aufſtieg in die Bezirksliga beſtimmt werden,
wenn Germania=Ludwigshafen gegen Kaiſerslautern gewinnt oder remis
macht. Endet das Spiel zugunſten von Kaiſerslautern, dann iſt noch
ein Ausſcheidungsſpiel nötig. Na, warten wir mal ab, es wird ſchon
ſchief gehen, d. h. wir werden ſchon noch zum Ausſcheidungsſpiel
an=
treten müſſen.
Die Liggerſatz empfängt in gewohnter, bewährter Aufſtellung zu
einem alten Ruckſpiel um 4 Uhr die kombinierte Union, die am
kom=
menden Sonntag vom Verbandsſpiele noch verſchont bletben. Bei der
anſtändigen Kampfesweiſe beider Mannſchaften dürfte ein ſchönes Spiel
zu erwarten ſein.
Für zwei aktive Mannſchaften beginnen Sonntag die
Verbands=
ſpiele: die Junioren und die 3. Mannſchaft. Die Junioren begeben ſich
nach Lengfeld, um dort gegen die erſte von Lengfeld, einem B=Verein,
anzutreten, während die dritte die zweite vom gleichen Verein um 3 Uhr
auf dem Uebungsplatz empfängt. Wir wollen hoffen, daß beide
Maun=
ſchaften dem Verein Ehre machen und nicht gleich bei der erſten
Kraft=
probe verſagen.
Die Jugendabteilung hat wieder Großkampftag. Die 1a=Jugen
empfängt zum fälligen Verbandsſpiel die gleiche Mannſchaft von
Weiter=
ſtadt=Braunshardt. Wenn auch die Gaumeiſterſchaft aller Vorausſicht
nach verſpielt iſt, ſo erwarten wir doch ein hochwertiges Spiel. Die 1b=
Jugend empfängt zum Freundſchaftsſpiel um 11 Uhr auf dem
Uebungs=
platz die gleiche von Eintracht=Frankfurt a. M., die 2a=Jugend um 9 Uhr
die gleiche von Sportfreunde=Frankfurt a. M., und die 2b die gleiche
von Germania=Frankfurt a. M. um 10 Uhr. Die 1a=Schüler begeben ſich
nach Arheilgen zum Freundſchaftstreffen, während die 1b=Schüler nach,
Frankfurt zur Germania 94 fahren.
W. L.
Verein für Raſenſpiele Darmſtadt-Borufſia=Frankfurt.
Infolge der bis jetzt noch ungeklärten Lage des Aufſtieges in die
Be=
ziuksliga ſind ſämtliche aktiven Mannſchaften des V.f.N. am kommenden
Sonntag ſpielfrei.
Die Ia Jugend=Mannſchaft des V.f.R. empfängt am kommenden
Sonntag die ſpielſtarke 1. Jugendmannſchaft der Boruſſia Frankfurt,
nachmittags 2 Uhr auf dem V.f. R.=Platz. Boruſſia=Frankfurt iſt als eine
der beſten Jugendmannſchaften des Nordmainkreiſes bekannt, wird aber
in der 1. Jugend des V.f.R., die durch ihr Unentſchieden gegen T.= und
Sp.=V. Mannheim=Waldhof berechtigtes Aufſehen erregt hat, auf
ſchärf=
ſten Widerſtand ſtoßen. Wer Zeuge eines packenden Kampfes zweier
guter Jugendmannſchaften ſein will, verſäume nicht, ſich dieſes Spiel
anzuſehen.
Sportvereinigung Arheilgen— F. V. Weinheim.
Mit dem morgigen Tage beginnen die Verbandsſpiele der Ligavereine
des Odenwaldkreiſes. Es ſpielen Arheilgen=Weinheim; Viernheim=
Bür=
ſtadt, Lorſch=Sandhofen; Pfungſtadt=Griesheim. Wer dürfte in dieſen
Spielen die erſten Punkte erringen? Im Bezirk Darmſtadt eröffnet die
Sportvereinigung Arheilgen den Reigen mit dem Spiel gegen
Wein=
heim. Weinheim iſt hier ſehr wenig bekannt, wir lernten ſie in den
letzten Verbandsſpielen zum erſtenmal kennen und zwar von einer guten
Seite. Konnten ſie ſich doch hinter Sandhofen und Sp.C. Darmſtadt
den dritten Platz ſichern, zeitweiſe waren ſie ſogar ernſter Favorit auf
die Meiſterſchaft. Sie ſtellen eine körperlich ſehr kräftige Mannſchaft ins
Feld, in der vor allen Dingen der Sturm eine ſehr gute
Durchſchlags=
kraft beſitzt. Aber auch die übrige Mannſchaft iſt auf der Höhe, dies
beweiſen die letzten Reſultate gegen Waldhof, 0:1, Pfalz=Ludwigshafen,
1:1. Wie ſind nun die Ausſichten für die kleinen Arheilger? Voriges
fahr enttäuſchten ſie nach der angenehmen Seite, wie wird es dieſes
Jahr? Die Mannſchaft hat den Fehler, daß ſie immer erſt zur
Beſin=
nung kommt, wenn es zu ſpät und das Spiel ſchon verloren iſt. Sie
muß unbedingt darauf ſehen, die erſten Tore zu machen, dann iſt es
viel leichter, ein Spiel zu halten, als 1 oder 2 Tore aufzuholen. Bringt
die Mannſchaft den nötigen Eifer und Siegeswillen mit, ſo dürfte ein
günſtiges Reſultat nicht ausbleiben. Es iſt das erſte Meiſterſchaftstreffen
in Darmſtadt und dürfte deshalb ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen,
um ſo mehr Arheilgen in punkto niedriger Eintrittspreiſe ſeinem
Publi=
kum weitgehendſt entgegenkommt. — Vor dem Spiel der erſten
Mann=
ſchaften ſpielen die dritten Mannſchaften beider Vereine. Die zweite
be=
gibt ſich nach Weinheim; die erſte J. M. ſpielt in Lengfeld. Nach ihren
ſchönen Sieg gegen Sp.=V. Darmſtadt ſteht nun die Mannſchaft mit zwei
Punkten Vorſprung am erſter Stelle, hoffentlich läßt ſie ſich dieſen in den
zwei reſtlichen Spielen nicht mehr nehmen.
F.=C. Union e. V.=Wixhauſen—V.f. L. NeuIſenburg.
Am morgigen Nachkirchweihſonntag treffen ſich auf dm Sportplatz
des F.=C. Union in Wixhauſen obige Vereine zum fälligen dritten
Ver=
bandsſkpiel. Da die Verbandsſpiele im Südmainkreis jetzt ihren Anfang
genommen haben und ferner beide Vereine eine flinke und abſolut faire
Ligamannſchaft ſich gegenüberſtellen unter Aufbietung der beſten Kräfte,
wird man jedenfalls ein Fußballſpiel im wahrſten Sinne des Wortes zu
ſehen bekommen, auf deſſen Ausgang man ſehr geſpannt iſt. Wer V.f.L.=
Neu=Iſenburg mit ſeiner alten Schießkanone kennt, kennt ſicherlich auch
ſeine Spielweiſe. Union wird jedenfalls in etwas veränderter
Aufſtel=
lung ſeinen Gäſten eine harte Nuß zu knacken geben. Anfang des Spiels
um 3 Uhr.
F. C. Eintracht=Darmſtadt.
Nachdem nunmehr die Privatſpiele, die ſo manches Schöne an ſich
haben, für eine Zeitlang in den Hintergrund treten, fängt am Sonntag,
den 21. ds., die Jagd nach den Punkten wieder an. So empfängt
vor=
mittags um 11 Uhr in der Klaſſe A des Gaues Bergſtraße am Sportplatz
am Finanzamt der Platzinhaber die 1. Mannſchaft von Weiterſtadt=
Braunshardt. Die Gäſte haben ſich in letzter Zeit weſentlich verbeſſert
und werden die Eintrachtler alles daran ſetzen müſſen, um die beiden
erſten Punkte in Darmſtadt zu laſſen
Die 2b=Mannſchaft begibt ſich nach Weiterſtadt, um gegen die dortige
2. Mannſchaft ebenfalls das Verbandsſpiel auszutragen.
Heeſe.
Sportevrein 1922 Roßdorf—Sp.=V. Steinbach.
Zum Begin nder Verbandsſpiele des neuen Spielfahres empfängt
der Sportverein Roßdorf am kommenden Sonntag den Sportverein
Steinbach i. Odw. Beide Gegner trafen ſich bereits in dieſem Frühjahr
im Kampf um die Gaumeiſterſchaft der C=Klaſſe, wobei Roßdorf mit 5:1
reichlich hoch unterlag. Inzwiſchen ſind beide Vereine in die B=Klaſſe
aufgerückt und ſind jetzt bereit, ihre Kräfte aufs neue zu meſſen.
Roß=
dorf wird ſich ſehr anſtrengen müſſen, wenn es ſeine Niederlage vom
Frühjahr wieder gutmachen will, denn auch Steinbach wird ſich die
Punkte nicht ſo leicht entgehen laſſen wollen. Es iſt daher ein
ſpannen=
der, hoffentlich auch recht fairer Kampf zu erwarten. Spielbeginn 3 Uhr.
Akad. Sport=Klub—,Starkenburgia”=Heppenheim.
Ein recht intereſſantes Treffen werden ſich die beiden Mannſchaften
obiger Vereine heute abend 5 Uhr auf dem Hochſchulſportplatz liefern.
Ein hartes Treffen wird es geben; alte Bekannte treffen aufeinander
und noch dazu um einen geſtifteten Preis. Wieder eine Art Pokalſpiel
wird man erleben. — Die Akademiker kommen ſcheinbar aus dem Pokal
gar nicht mehr heraus, oder . . . Bei Starkenburgia Vettel in der
Verteidigung; der A. S. C. ſtellt ſeine Verteidigung mal in den Sturm.
Nach dem Spiel!
b. w.
Der zweite Tag des Wiesbadener Turniers.
Nachdem es in der Nacht leicht geregnet hatte, ſo daß die Plätze
nicht geſprengt zu werden brauchten, wurde gegen 10 Uhr der Spiel
betrieb eröffnet. Ein großer Teil der Kämpfe fiel ohne Spiel aus, und
nur im Herren=Einzel waren Buß und Daniel beſonders beſchäftigt. Buß
ſiegte über den Mainzer Dr. Scholz und dann über Dr. v. Ende,
wäh=
rend Daniel nach ſeinen Siegen über Bonnie und den Kölner Piecg
gegen Floda unterlegen iſt. Erwähnenswert ſind noch der Sieg des
57jährigen Dr. Euler und des Junioren Hildebrandt über Siebert.
In der Damen=Meiſterſchaft gab es nur kampfloſe Siege.
Im Herren=Doppel gewann Dr. Friedleben=Daniel, während eine
andere Anzahl Spieler durch Streichungen vorwärts kamen.
Im Herren=Einzel war die Erledigung der Spiele beſſer. Floda‟
gewann gegen Dr. v. Ende und Dr. Scholz, Hildebrandt dann über
Haeffner und den beſten Wiesbadener Halberſtadt. Bonnie war Dr.
Friedleben überlegen.
Das Damen=Einzel Klaſſe A, mit 6 Damen beſetzt, ſieht die deutſche
Juniorenmeiſterin Frl. v. Türcke durch ihren Sieg über Frl. Probſting
bereits auf dem dritten Platz. Kampflos iſt ſo weit auch Fr. Hemp
gelangt.
Herren=Einzel um den Goldpokal: Pieck-Marcotti o. Sp.,
Daniel-Bonnie 4—6 6—1 6—3, Erwen-Hannemann o. Sp., C. A.
Scholz—Heymann 7—5 6—3, Maly—Schlägerk o. Sp., Majer—v.
Dier=
gardt o. Sp., Dr. Friedleben-Fugetta v. Sp., Froitzheim—Fiſcher v.
SB., Daniel-—Piecg 6—2 6—3, Erwen—Wagner 6—4 6—2, Mafer—Maly
v. Sp., Fuchs”—Dr. Reuter v. Sp., Siebert—Uhl v. Sp., Hildebrandt—
H. Fuchs o. Sp., Haeffner—Braun v. Sp., Fkoda”—Daniel 6—0 6—3,
Hildebrandt—Siebert 6—2 6—0.
Damen=Einzel um die Meiſterſchaft von Wiesbaden: Fr. Ney
gegen Fr. Uhl o. Sp., Frl. M. Kunz—Fr. Jgkobiny o. Sp.
Herren=Doppel offen: Crevenna-Kirchholtes o. Sp.,
Hilde=
brandt-Piecg o. Sp.
Damen= und Herren=Doppel offen: Frl. Müller=Daniel—
Fr. Jakobieh—Marcotti v. Sp., Frl. H. Kunz=Scholz—Fr. v. Diergardt=
Hannemann v. Sp., Fr. Eulau=Buß—Frl. Bendeu=v. Diergardt v. Sp.,
Frl. Bender=Dr. Euler—Fr. Uhl=Uhl o. Sp.
Herren=Einzel offen, Klaſſe 4: Floda”—Dr. v. Ende 6—4
6—3, Dr. Scholz—Daniel 6—3 6—4, Erwen-Marcotty o. Sp.,
Hilde=
brand-Haeffner 6—1 6—2, Halberſtadt—Fugetta o. Sp., Bonnie—Dr.
Friedleben 7—5 6—0, Floda”—Dr. Scholz 6—4 6—2, Piecg—Erwen 7—5
6—4, Hildebrandt-Halberſtadt 6—3 6—2.
Herren=Einzel offen, Klaſſe B: Dr. Euler—Schlte v. Sp.,
Fiſcher—Hbeppe 6—3 6—4, Schovelin-Braun 6—2 6—3, C vem—A.
Goetz v. Sp., C. A. Scholz—Galland o. Sp., v. Schateborg—T erkmüller
7—5 6—4 6—1, Hammer—Fuchs v. Sp., H. Goetz—Dr. Euler 6—1 6—3,
C. A. Scholz—v. Schateborg o. Sp., Noerrenberg—Büſchel 4—6 6—3
6—1, Haymann—Hammer 6—2 6—3.
Damen=Einzgl offen, Klaſſe 4: Fr. Hemp—Fr. Nohde o. Sp.,
Frl. Proebſting—Fr. v. Diergardt o. Sp., Fr. Hemp—Fr. Umlauf o.
Sp., Frl. v. Türcke—Frl. Proebſting 8—6 2—6 6—4.
Dieburg—Ludwigshafen.
Der Turngemeinde Dieburg iſt es gelungen, für
Sonn=
tag, den 21. September, die in weiten Kreiſen bekannte
Ringermann=
ſchaft des Stemm= und Ringklubs Ludwigshafen für einen
Städte=Ringkampf als Gaſt zu gewinnen. Bei günſtiger Witterung
fin=
der die Veranſtaltung nachmittags 3 Uhr auf dem Sportplatz (
Schloß=
garten), bei ungünſtiger Witterung im Gaſthaus „Zum weißen Roß
ſtatt.
Mannſchaftsaufſtellung:
Fliegengewicht: Sohn (Ludwigshafen), guter Ringer, Heck (Dieburg),
Gaumeiſter.
Bantamgewicht: König (L.), mehrfacher Meiſter, Hornung (D.),
Gaumeifter.
Federgewicht: Stahl (L.), mehrfacher Meiſter und Kreismeiſter des
4. Kreiſes, Enders (D.), Kreismeiſter 1923
Leichtgewicht: Pfirrmann (L.), guter Ringer, Weber (D.), guter
Ringer.
Leichtm.: Stiefel (L.), mehrfacher Kreismeiſter und Deutſcher Meiſter
1924, Zilch (D.), mehrfacher Sieger.
Schwerm.: Preſper (L.), mehrfacher Kreismeiſter, M. Krimm (D.),
mehrfacher Sieger.
Schwergew.: Gehring (L.), mehrfacher Kreismeiſter und Deutſcher
Meiſter 1923, J. Krimm (D.), guter Ringer
Die Ludwigshafener Mannſchaft iſt wohl der ſtärkſte Gegner, den
die Turngemeinde in dieſem Jahre bis jetzt gefordert hat. (Vielleicht iſt
die Sindlinger Mannſchaft ebenbürtig.) Ueber den Ausgang des
Kamp=
fes vorweg zu urteilen iſt ſchwer. Dem ſportlichen Publikum ſteht am
Sonntag ein ſchöne techniſch abwechflungsreicher Ringkampf bevor. Als
unparteiiſcher Kampfrichter fungiert ein Mitglied des Kraftſportvereins
1891 Darmſtadt.
Turngemeinde Beffungen — Turngemeinde Griesheim.
Nach längerem Ausſetzen, das größtenteils durch die ſtarke
Beteili=
gung an den ſeitherigen Sportfeſten bedingt iſt, tritt die erſte Mannſchaft
der Turngemeinde Befſungen 1865 in verſtärkter neuer Aufſtellung am
kommenden Sonntag, den 21. September, nachmittags 3 Uhr, auf dem
Sportplatz Heidelbergerſtraße gegen die gleiche der Turngeſellſchaft
Griesheim zum Freundſchaftsſpiele an. Die Mannſchaft wird es beweiſen
müſſen, ob ſie wirklich ihrem Namen Ehre macht und in dieſer
Auf=
ſtellung daran denken kann, mit ziemlich gutem Erfolg bei den bald
be=
ginnenden Meiſterſchaftsſpielen 1924/25 abzuſchneiden. Turngeſellſchaft
Griesheim iſt ein nicht zu verachtender Gegner, der durch ſein flottes,
und eifriges Spiel ſchon mancher guten Mannſchaft eine Niederlage
bei=
gebracht hat. Es ſei deshalb an dieſer Stelle auf das intereſſante Treffen
aufmerkſam gemacht und allen Handballanhängern aufs wärmſte
empfoh=
len, ſich das Spiel anzuſehen.
Die erſte und zweite Schülermannſchaft begibt ſich am Sonntag nach
Pfungſtadt, um ſich mit den gleichen Mannſchaften des Turnvereins
Pfungſtadt zu treffen,
*Die Lage am Frachtenmarkt.
B. R. Die ſeit Mitte Auguſt in Erſcheinung getretene leichte
Erholung am Frachtenmarkt hat in der erſten Septemberhälfte
nicht unweſentliche Fortſchritte gemacht. Die weitere
Entwick=
lung wird in engliſchen Schiffahrtskreiſen recht zuverſichtlich
be=
urteilt, da ſich namentlich am Heimfrachtenmarkt eine immer
ſtärker werdende Nachfrage nach Schiffsraum bemerkbar macht.
In der vergangenen Woche wurden beiſpielsweiſe bereits zwei
Dampfer für Dezember gechartert, die 10 000 Tonnen Getreide
von den Golfhäfen nach Deutſchland bringen ſollen. Weiter
hat Auſtralien eine Reihe von Frachtdampfern für Januar und
Februar angefordert. Kanada zieht gleichfalls für die
Ernte=
bewegung erheblich mehr Tonnage an ſich als in den
vorauf=
gegangenen Jahren. Es handelt ſich vorwiegend um
Weizen=
verſchiffungen nach kontinentalen und deutſchen Häfen. Die
Frachtraten zeigen im allgemeinen eine feſte Tendenz. Für
Weizen von Montreal nach Hamburg wurden 16 bis 16½ Cents
pro 100 Pfund bewilligt. Auf Frachten von den Golfhäfen nach
dem Kontinent ſind gleichfalls beträchtliche Abſchlüſſe zuſtande
gekommen. Die Nachfrage nach Tonnage für
Baumwolltrans=
porte nach Le Havre und Bremen bleibt rege. Der
Frachten=
markt für Maisverſchiffungen von den La=Plata=Häfen nach dem
Kontinent liegt gut behauptet, während ſich in den Häfen der
ſüdamerikaniſchen Weſtküſte, ein ſtärkerer Tonnagebedarf für
Salpeterverſchiffungen im November und. Dezember bemerkbar
macht.
Der Umſtand, daß neuerdings wieder Frachtenabſchlüſſe auf
Termin in größerem Umfang zuſtande kommen, übt eine
an=
regende Wirkung aus und trägt dazu bei, daß die Verfrachter
ſich nicht mehr zu Konzeſſionen verſtehen, ſondern an den
Fracht=
raten ſtrikte feſthalten. Die Liverpooler Schiffahrtskreiſe rechnen
für den Reſt des Jahres mit einem lebhaften Geſchäft und
ver=
treten die Anſicht, daß wenigſtens ein Teil des in Europa
auf=
gelegten Schiffsraumes allmählich wieder in Fahrt gebracht
wer=
den kann. Von dem rund 65 Millionen Brutto=Regiſter=Tonnen
betragenden Weltſchiffsraum werden gegenwärtig 6 250 000 Br.=
Reg.=To., alſo weniger als 10 Prozent, nicht ausgenützt. Davon
entfallen jedoch auf Europa noch nicht 2 Millionen Br.=Reg.=To.,
denn allein in den Vereinigten Staaten ſind insgeſamt 4 250 000
Br.=Reg.=To. aufgelegt, die größtenteils dem Shipping Board
gehören. Ein gewiſſer Prozentſatz der in Europa und Amerika
brachliegenden Tonnage dürfte jedoch für den Frachtverkehr
über=
haupt nicht mehr in Betracht kommen, da unter den
augenblick=
lichen Verhältniſſen der Betrieb, veralteter Dampfer
unwirt=
ſchaftlich bleibt.
Die aufgelegte britiſche Tonnage, ſoweit ſie noch als
wett=
bewerbsfähig gelten kann, wird auf rund 500 000 Br.=Reg.=To.
veranſchlagt. Die britiſchen Schiffseigner hoffen, ihre aufgelegten
Dampfer im Laufe der nächſten Monate nach und nach wieder in
den Verkehr ſtellen zu können, ſind andererſeits jedoch entſchloſſen,
nur im Bedarfsfalle auf die ſtillgelegten Schiffe zurückzugreifen,
um zu verhindern, daß infolge eines Ueberangebots an
Fracht=
raum wieder ein Rückſchlag eintritt.
andelg
Handel und Wandel in Heffen.
* Gebrüder Lutz A. G., Darmſtadt. In der geſtrigen
23. ordentlichen Generalverſammlung der Gebrüder Lutz=A. G. wurde die
Papiermarkbilanz nebſt Gewinn= und Verluſtrechnung für das
Geſchäfts=
jahr 1923/24, ſowie die Goldmark=Eröffnungsbilanz per 1. Mai 1924 mit
dem Prüfungsbericht des Vorſtandes und des Aufſichtsrats über die
Gold=
mark=Eröffnungsbilanz, ſowie den Hergang der Umſtellung, ferner die
Umſtellung ſelbſt gemäß den Vorſchlägen der Verweltung einſtimmig
genehmigt. Das Aktienkapital der Geſellſchaft beträgt nach der
Abſtem=
pelung nunmehr 575 000 Goldmark, eingeteilt in 1900 Stammaktien von
je 300 Gmk. und 50 Vorzugsaktien mit 20fachem Stimmrecht von je 100
Gmk. Auch die übrige Tagesordnung wurde einſtimmig genehmigt und
als Vertreter der mit den Lutzwerken durch Intereſſengemeinſchaft
ver=
bundenen Firma Henſchel u. Sohn G.m.b.H., Kaſſel, Herr Direktor Ed.
Serfort einſtimmig neu in den Aufſichtsrat gewählt.
Warenmärkte.
w. Amtliche Notierungen der Frankfurter
Ge=
treidebörſe vom 19. Sept. (Getreide, Hülſenfrüchte und
Bier=
treber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack.) Preis
je 100 Kilogr. Weizen, Wetterau 24—25, Roggen 22—23,
Sommer=
gerſte für Brauzwecke 25,50—27, Hafer, inländ. 22—22,75, ausländ. —,
Weizenmehl, ſüdd. Spez. 0. 36,25—36,75, Roggenmehl 30—31, Weizen=
und Roggenkleie 12,25—12,50. Tendenz: unverändert.
wb. Berliner Produktenmarkt. Trotz feſter
amerikani=
ſcher Notierungen war Getreide am hieſigen Produktenmarkt, infolge
reichlicheren Angebots aus zweiter Hand, billiger zu kaufen. Für Mehl
hatte die Nachfrage abgenommen, allerdings beſtand für Roggenmehl
Knappheit bei teuren Preiſen. Gerſte war ruhig, Hafer wurde vom
Konſum begehrt; gute Qualitäten werden von der Provinz hochgehalten
und finden daher hier wenig Abnehmer. In Futterartikeln war das
Ge=
ſchäft beſchränkt.
* Export=Chemikalien=Marktbericht.
C. 0. Hamburg, 19. Sept. (Eigener Bericht.)
Die letzte Woche brachte am Markt ſo gut wie gar keine
Veränderun=
gen. Die etwas feſtere Tendenz am Ammonſulfat=Markte brachte ein
größeres Geſchäft zuſtande, dem vorausſichtlich noch weitere folgen
wer=
den, jedenfalls ſind noch verſchiedene Abſchlüſſe in Arbeit. Ebenſo iſt
ein etwas lebhafteres Geſchäft in feinkriſtalliſiertem Glauberſalz zu
ver=
zeichnen geweſen, das auch die Bewertung dieſes Produktes eine
Kleinig=
keit erhöht hat. Auch nach Bromſalzen herrſcht nach wie vor rege
Nachfrage, doch ſteht dem nur ein geringes Angebot gegenüber. Im
üb=
rigen zeigen faſt alle anderen Produkte eine unveränderte, leicht zur
Nachgiebigkeit neigende Tendenz und deuten an, daß, wenn größere
Aufträge kämen, eine Preisreduktion möglich wäre. Aber eben aus den
ſattſam bekannten Gründen bleiben die größeren Orders ja leider immer
noch aus. Kleine Aufträge in Poſten von 500 bis 1000 Kilogramm
la=
gen für die verſchiedenſten Artikel in ziemlicher Anzahl, bei teils guten,
teils ſchlechten Preiſen vor, doch können ſie naturgemäß dem Markt kein
Gepräge geben. Der heutige Tag brachte noch eine ganz erhebliche
Heraufſetzung des Chlormagneſiumpreiſes ſeitens des Verbandes auf
5.—.— Pfd. Sterling die Tonne, was natürlich am hieſigen Markte die
noch in zweiter Hand befindlichen Partien auch gleich im Preiſe nach
oben ſetzte. Die ausländiſchen Abnehmer werden ſich naturgemäß nicht
ſo ſchnell an die neuen Preiſe gewöhnen wollen,
Nachſtehend die augenblicklichen Notierungen der gangbarſten
tech=
niſchen Chemikalien
Aetzkali 88/92%
„ 8 12.—
Bitterſalz techn. kriſt. . . & 3.7.6
Bariumcarbonat 98/100% „ 3.40
dto
U. S. P. . .. 6.5 „
Chlorbarium kriſt 98/100% „ 4.50 Bleizucker weiß . . . . . 43.—.—
dto kriſtmehl 96/98% 3.85
dto braun . . . . . 37.—.—
Chlorſ. Kali pulv. . . . . 8,50 Brom flüſſig . . . . . . . 90.—.—
Rotblauſ. Kali kriſt. . . . , 52.—
Bromkali . . . . per 1 kg sh. 1/11
Glauberſalz f. kriſt. . . . . —.99
Bromnatrium .
„ „ „ „ 2/6
Glycerin 280 chem. rein . ,„ 35.— Carbolſäure 39/400 . . . .C55.—.—
Kaliumbichromat . . . . „ 19.—
Chlorcalcium 70/75 „ . 4.—.
Natriumbichromat . . . . 15.50 Chlormagneſium geſchm., 4.—.—
Salmikſalz 98/100% . .„ 9.60
Chromalaun ca, 15% .. 21.—.—
Schwefelkohlenſtoff . . . . 8.40
Eſſigſaure 80% . . . . 40.—.—
Weinſteinſäure
41.—
dto 98/100% .... 48.—
Aetznatron 125/280 . . . X15.10.— Gelbblauſ. Kali . . . „ 57.—-
Ameiſenſäure 85% tech. . „36.—.— Sulfat gem. 96/98% loſe „ 3.2.6
Anilinſalz .
... 68.—.— Hirſchhornſalz pulv. . . . 26.10.—
Antichlor gew. kriſt. . . . . 7.5 —
dto
Stck. . . . „ 31.—.—
dto perlform . . . . 9.5 — Kaliumpermanganat . . . 37.—.—
Antimon erudum . . . . „ 34.—.— Kupfervitriol 98/99% . . „ 20.10.—
Antimonoxyd . . . . . . 44.—.— Kalialaunſtücke.
.„ 7.1.6
Betanaphtol pulv. . . . „ 63.—.—
dto
kriſtmehl .. 6.12.—
Oxalſäure 98/100% . . . . 23.—.— Phosphor rot amorph . „380.—.—
Pottaſche calc. gem. . . „ 20.—.— Schwefelnatrium 60/629 „10.10.—
Schwefelſ. Tonerdel4/15%, 5.2,6 Tetrachlorkohlenſtoff . . . 43.—
20. September 1924 Nr. 2
von zirka 1175 raſch auf 800 nachgaben. Die verſchiedenen Dem
und vor allen Dingen die Erwägungen, daß unter Umſtänden mit
weiteren Vermehrung des Umlaufs in 24er K.=Schätzen gerechnet w
muß, haben die Spekulation zum raſchen Abbau der in den letzten 3.
eingegangenen Hauſſepoſitionen veranlaßt. An der Nachbörſe v
Chemiewerte behauptet, Bankaktien geſucht. Man hörte De=
Bank 10½, Geld, Disconto 12/, Geld. Am Rentenmarkt hörte ma
niedrigſten Tageskurſe. Kriegsanleihe 1110, 24er K.=Schätze 800, S
gebietsanleihe 934.
wb. Berliner Börſenbericht. An der heutigen
wurde die Mahnung der Deutſchen Bank in ihren wirtſchaftlichen
teilungen viel beſprochen, wonach es nicht geraten ſei, bei Aufſte
der Goldmarkbilanz eine ungerechtfertigt ſcharfe Zuſammenlegune
Aktien vorzunehmen. Allgemein war man geneigt, anzunehmen
die Darlegungen Beachtung verdienen und ſolche auch finden we
Dieſe Meinung wirkte befeſtigend auf den Aktienmarkt. Name
Montanwerte zogen, trotz geringer Lebhaftigkeit des Geſchäfts mei
Kurſe etwas an. Von chemiſchen Werten gewannen Oberſchleſiſche
werke eine Beſſerung um mehr als 4 Billionen Prozent. Banke
blieben gut behauptet; von Schiffahrtsaktien waren Hapag nicht
widerſtandsfähig. Canada=Aktien hatten unter weiteren Abgaben
zu leiden und büßten unter Schwankungen 61 Billionen Prozent
Der Markt der deutſchen Anleihen neigte zur Schwäche. K=Schätze
empfindlich nach auf den Hinweis der Zeitungen, daß für dieſe Vo
an eine Aufwertung nicht zu denken iſt. Auch Kriegsanleihe und
kriegsanleihen bröckelten im Verlaufe, nach hohen vorbörsliche
ſen, dauernd ab. Ausländiſche Renten blieben ganz
vernachläſſig=
wenig verändertem Kursſtand.
Oeviſenmarkt.
Die g=Preiſe gelten per 100 kg, die =Preiſe ver 1000 k einſchließlich
Verpackung fob geliefert,
—
Borſen.
* Frankfurter Börſe vom 19 Sepk. Das Inkereſſe für
die Aktienmärkte, das bereits geſtern am Markte der Chemiewerte
her=
vorgetreten war, ſetzte ſich heute in verſtärktem Maße fort. Man
be=
merkte ſehr gute Käufer, die allerdings unter ſorgfältiger Auswahl der
Papiere da und dort, wo Anhaltspunkte für eine günſtige
Goldumſtel=
lung gegeben ſcheinen, zu Aufnahmen ſchritten. Neben Chemie=Aktien
konnten Montanwerte hieraus kursmäßig Nutzen ziehen, und gegen
Schluß und an der Nachbörſe griff das Intereſſe auch auf
Großbank=
werte über. Der Rentenmarkt lag unter Schwankungen ſchwächer bei
zeitweiſe nervöſem Geſchäft. Die Beunruhigung ging von dem ſtarken
Kurseinbruch der 24er K.=Schätze aus, die nach einem Eröffnungskurs!
Brier
Geb— G
Geid Amſterdam=Rotterdam.. 1.40 162.20 161.10 Brüſſel=Antwerpen ... .." 20.75— 20.95 20.70— Chriſtiania. . . . . . . . . . . . . K 7.94 Kopenhagen .. . .. .. ..." 71.: Stockholm . . . . . . . . . . . . . 111., 1.98 111.. Helſingfors ........... 10.49— Italien ..............." 18.41 London ............." 18.68 13./ New=York .... . ..... . . ." Paris.. . . . . . . . . . . . . . . ." td=
22.4 22.19— Schweiz ... . . . . . . . . . .. 0— spanien.............." — jien (. D.=Oſterr. abg.). ag.......... 12 120 apeſt. . . . . . . . . . . . . . 53. 6.R- 5.4 5.46 Buenos=Aires. . . . . . . . . 35r 4.46 Bulgarien. .. . . . . . ... . ." 3.07 — 3.09— 3.u8 Japan . . . . . . . . ....... 1.705 Rio de Janeiro ........ 0.405 Belgrad. . . . . . . . . . . . . . ." 5.86 — 5.88— 5.61- 5.83— Liſſabon ........... .. . Danzig ...."
- 74.93 75.31 74.70 Konſtantinopel .. . . . . . . ." 2.27— 2.29 — 2.27 29= Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 10000
Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſte
Augsb.=Nürnb. Maſch
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f. Elektr. W. vorzug
Zismarckhütte .....
Braunkohlen=Briketts".
Bremer Vulkan ....."
Wolle. . ... . ..
Chem. Heyden ......."
Weiler ......."
Deutſch=Atlant. Tel.. . .
Deutſche Maſchinen.. .
Deutſch=Niedld. Tel. ..
Deutſche Erdöl ......"
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke .....
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte ...
Dynamit Nobel ....."
Elberfelder Farben. . . .
Elektr. Lieferung ...."
R. Friſter ..........."
Gaggenau Vorz. .....
Gelſenk. Gußſtahl ...."
Geſ. f. elektr. Untern...
Halle Maſchinen .....
Han. Maſch.=Egeſt.. . . .
750 1575 Hanſa Dampfſch. . . . . . 18. 9.
— Hemoor Zement ..... 205 20, Hirſch Kupfer ........ Höſch Eiſen .......... 58 56: Hohenlohe Werke... Kahla Porzellan ...." Lindes Eismaſch. .. 500 Lingel Schuh .
..... M Linke u. Hofmann .. .. L. Loewe u. Co. ....." 00
14 C. Lorenz ..........." 6l Meguin. 5750
815 Ne.)
Niederländiſchk 38 Nordd. Gummi ...... Orenſtein. . . ........ Kathgeber Waggon... 4700 Rombacher Hütten. . . . 600 00
65 Roſitzer Zucker ....... 85( 85M0 Rütgerswerke ....... 9000 Sachſenwerk ... .. ... M 16400 zächſiſche Gußſtahl . .. 120 350 4000 Siemens Gla
as ..... lle Eiſenhütte . . . . er. Lauſitzer Glas .. 13750 folkſtedter Porzellan. 1450 1 Zeſtf. Eiſ. Langendreer 10000 10000 Littener Gußſtahl ... 70000 — Wanderer=Werke ..... 7500
voll
vo
Ooff
voll
2e
*
76
Frankenkurs in London:
Markkurs „ „
84.20
18.75
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 19. September 192
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
50 Reichsanleihe ........."
..
3½%
Döllar=Goldanleihe per 1935 ..
„ 1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ....
% II. u. V. Schatzanweiſg.
4½%H.—IX.
4¾ Dt. Schutzgebiet v.0.8-11u. 13
v. 14
Sparprämienanleihe ........."
Bwangsanleihe .............."
%6 Preuß. Konſols ........."
ooo
3½%
4% Bad. Anl. unk. 1935 .....
3½% „ v. 1907 ....
1896 .......
Bahern Anleihe ........."
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rch. 28 „. FFEIl
8—16% Heſſen Reihe X
untilgb. b. 28.. . . . . . . . . . . . ."
42 Heſſen unk. 1924.. . . . . . . . .
3BO tnnntatetsasaaTO
„. ...
42 Württemberger alte ......"
b) Ausländiſche.
6½ Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
%
v. 1902 .........."
4½
„.......
b 3 Bulgar. Tabak 1902.....
1/,2 Griech. Monopol ......
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 „............."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ...... . .... ... ....
4% Oeſt. Goldrente ........."
4½ „ einheitl. Rente ......
5% Num, am. Rente v. 03 ....
4½% „ Goldrente v. 13 ..."
am. Goldrente konv.
„ am. b. 05 . ... ..."
42
42 Türk. (Admin.) v. 1903....
4½ Bagdad) Ser, H..
4½
4% „ v. 1911, Bollanl. ...
4½% Ung. Staatsr. v. 14 ....
Goldrente ........"
Staatsr. v. 10 .„..
*3
Kronenrente ... . ..
Außereuropäiſche.
5% Mexik, amort. innere . . . . . ."
konſ. äuß. v. 99... . .
Gold v. 04, ſtfr. ....
37
konf. inner. .. . . . ..
½8
Irrigationsanlcihe
52 Tamaulipas, Serie I...... 20.— 20
Oblig. v. Trnnsportanſt,
4½ Uliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . .
4% Gal. Carl Ludwv.=Bahn.. . .
5%0 Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. . .
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
2,6 %Neue
Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
1. b. 8. Em..
2 Oeſt. „
9. Em. . . ..
„
v. 1885 ....
R2
6 Oeſt. Staatsb, b. Erg. Netz.
udolfb. (Salzkammerg.) ..
natolier 1 ...... .. ....
ulon. Conſt. Jonction ...
Salonique Monaſtir ......"
Tehuantepee. . . . . .. . . . . . .
4½
2 % „ .......
18 9.
9.75
19.9
6.95
53g
10,2:
*
Nach Sachwert verzinsl,
Schuldverſchreibungen.
Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
Em. .
Zk. Goldobl.
5% Ffter. B
..
II. Em..
..
eim
225 5% Großt
Kohlenwertanl. v.
25
Heſſ.Braunk.=Ro
teckar A.=G. Stuttgart Gold=
I. v. 23.......... .......
Pfälzer Hyp.=Bank.
Pfdbr. v. 24..
..
gleihe ..
Preuß. Ke
vert=g
inl. ..
Rhein. Hypot.=Bank Gold=
„„Pfdbr. b. 24 .......... ."
Rhein=Main=Donau Gold=
............
anl. v. 23.
nk.=Anl. v. 23
Sächſ. Br
5%
er. T u. II....
l. b.
5% Sächſ. Rogg
Hi.
5% Südd. Feſtwertbk. Ge
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein.. .. . . . . ..
Bayer Hhpotheken= u. Wechſelb.
—
Berliner Handelsgeſellſchaft ...
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
25.
Deutſche Bank ...... ........
3I.
2io
DeutſcheEffekten= u. Wechſelban!
4
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. . .
Deutſche Vereinsbank ........"
112,
Disconto=Geſellſchaft ........"
Dresdner Bank. . . . . . . . . .. . .
Frankfurter Bank ..........."
13,5 1
Hypotheken=Bank.
Gls
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . . .
8,73
eldeutſche Creditbank. . . . . .
39
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . .
2.25 Reichsbank=Ant. . . . . . . . . . . . . ."
Rhein. Creditban .. ... . ......"
„ Hypothekenbank ....."
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Zeſtbank .. . . . . . . . . . ......."
Wiener Bankverein .........."
Bergwerks=Rktien,
Berzelius ..................
Bochamer Bergb. ..... . . . . . ."
Buderus. . . . . . . . . . . . . . . .....
Dt. Luxemburger ............"
Eſchweiler Berglverks=Akt. . . ..
2,2
Gelſenkirchen Bergw. .... . . . .
2.1
6.2
6,25 Harpener Vergbau.. . . .... . .."
T—Tauſend. M—Millionen, M4— Milliarden 0U=ohne Umſatz 4—rationiert,
Kaliwerke Aſchersleben .. . . . . .
Salzdetfurth . . . . . . .
*
Weſteregeln .......
elöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte
Mannesmann Röhren .... . ..."
Mansfelder .. ... ............
Oberbedarf ................."
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ....
Phönix Bergbau ............
Rhein. Stahlwerke ...........
Riebeck Montan.. .. . ........
Rombacher Hütte.. . . . . .. . . .."
Tellus Bergb.=u. Hütten=
Ver. Laurahütte . . . . . . . . . .. .."
Aktien induſtr. Anternehmung,
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbrän München ........"
Schöfferhof (Binding)......."
Werger .................."
3,45
4,9
1,7
2,1
20
d 259
5,1
67,73
8
26.5
Io
10
3.3
11.
1..
12,5
1,9
9.375
2,
0.3001
(,230
5,5
11.5
74,5
53,75
68½g
Akkumulat. Berlin ..........."
Adler & Oppenheimer .......
Adlerwerke (v. Kleher) ......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
6% „ Vorzug Lit.4 ..
zorzug Lit. B ...
2%0
mme Gieſecke & Konegen ....
Anglo=Continental=Guano .. . . .
Anilin Bln.=Treptow. .. . . . . ."
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim)........"
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik".
Bad. Maſchf. Durlach ........
Bad. Uhrenfabr. Furtwan
K..
Baldur Piano. . .. . . ... .. . . .
Baſt Nürnberg ..............
Bahriſch. Spiegel ............
Beck & Henkel (Caſſel) ........"
Bergmann El. Werke ... .. . . . .
Bing. Metallwerke ...........
Brockhues, Nieder=Walluf.....
Eementwerk Heidelberg.. ....."
Karlſtadt . . . . . . . .
„
Lothringen (Metz).
Chem, Werke Albert. . . . . . . . ..
Griesheim Elektron ...."
fabrik Milch .........."
Weiler=ter=mer ........"
Daimler Motoren ..... .......
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl .............."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ........
Dresdener Schnellpreſſen ....
dürroppwerk (Stamm) ....."
Düſſeld. Natinger (Dürr) ....."
Dyckerhof & Widm. Stamm .. .
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
Meher fr. ......
Elberfelder Farbw. v. Baher ..
Kupfer= u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft ..... .."
Elſäfſ. Bad. Wolle...... .. .. ..
Emag, Frankfurt a. M... . . . . ."
Email.- & Stanziv. lillrich ...."
Enzinger Werke ............"
Eßlinger Maſchinen ..........
Ettlingen Spinnerei ........."
Faber, Joh., Bleiſtift ........
* 38,7 2 17 17 — 3.25 130 Usl 18 13,1 1: 13,6 * 56 3.15 2.45 2,3 15 6.5 — 38 15,75 160, 10. 14 2,95 14,6 2. 2,6 25 3, 15 1,25 1,55 1.55 16 16.125 1,65 17, 14,25 64 86 u.325 1,340 4,3 4,4 5.25 5,25 — —
Faber & Schleicher ... . . . ...."
Fahr, Gebr., Pirmaſens .....
Felten & Guilleaume, Carlswv..
Feinmechank (Fetter). . ... ....
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.. . . . . . . . . . . ."
Frankfurter Hof ..........."
Frf. Maſch. Pokorny & Wittel.
Fuchs, Waggon Stamm .. . . .
Ganz. Ludwig. Mainz .......
Geiling & Cie. ........ ......
Germania Linoleum ........."
Gelenkirchen Gußſtahl ......
Goldſchmidt, Th. .... . . ......"
Gotha Waggon............."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. . .
Grün & Bilfinger ...........
Hammerſen (Osnabrück) ......
Hanfwerke Füſſen ...........
Heddernheimer Kupfer .......
Heyligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. . ........
Hindrichs=Auffermann. .. . . . ..
Hirſch Kupfer u. Meſſ. .......
Hoch= und Tiefbau ..........
Höchſter Farben ............."
Holzmann, Phil. ....... .. . ..
Holzverk.=Induſtr. ...........
Hydrometer Breslau ........"
Inag ...."
aa
Junghans
nim ... . ....
Karlsruher Maſchinen ........"
Karſtadt N... . . . . . . . ........"
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn ..........."
Kolb & Schüle Spinn. .. . . . . .
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeher & Co. ............
Lech, Augsburg .............
Lederw. Rothe ..............
Lederwerke Spicharz ......."
Lingel, Schuhw. Erfurt ......"
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metallw. .......
zuther, Maſch.=u Müh enbau.
Lux’ſche Induſtrie ..........."
Mainkraftwerke Höchſt ......."
Neguin, Butzbach ....... ...."
Metallgeſ. Frkft. . . . . . . . . . . .. ."
Meher, Dr. Paul ..........."
tiag, Mühlenb., Frankf. a. M..
oenus Stamm .. . . . . . . . . . ."
lotorenfabrik Deutz ........."
Motorenfabrik Oberurſel .....
Neckarſulmer Fahrzeugwerke. ..
Neckarwerke Eßl. Stamm . . . . .
Oleawerke Frankfurt a. M.....
Reters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer ........
Philipps A.=G. .... .. .. ....."
Porzellan Weſſel ............
Reiniger, Gebbert & Schall. . .
Rhein. Elektr. Stamm .. . . . . . .
Metall Vorzüge ... . ...
Rhenania, Aachen ..........".
Riedinger, Maſchinen ........."
Rückforth, Stettin ..........."
Rütgerswerke .... .... ... ...."
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
chneider & Hanau.... . . . . . ."
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik. . .. . ..
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schuckert Elektr. (Nürnberg) ..
1 330 „900 16.3 2. 9. 13. „,630 9e 75 35,55 37,5
Schuhfabrik Berneis=Weſſel ...
Schuhfabrik Herz..
.
Schuhf. Leander O
bach ..
ſchultz, Grünlack, Rdsh.. . . . . . .
Seilinduſtrie Wolff ..........
Sichel & Co. Mainz .........
emens Elektr. Betriebe .....
iemens Glasinduſtrie .......
ziemens & Halske.. . ........
Stöckicht=Offenbach=Gummi .. .
Süddeutſche Immobilien.
..."
Thüring. elektr. Lief.=Geſ., G
Uhrenfabrik Furtwängler ....."
Zeithwerke in Sandbach ....
Verein f. Chem. Induſtr. Frkft.
ſerein deutſch. Olfabr. Mann!
„ Faßfabriken Caſſel ...
Gummifabr. Bln.=Frkf
„ Pinſelfabr. Nürnberg ..
„ Ultramarin .. . . . . . . . ..
Zellſtoff, Berlin ......."
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ....
tämme . . . .
Voigt & Haeffner Stämme ...
ſoltohm, Seil.............."
jahß & Freytag. . . . . . .. ....."
Begelin Rußfabrik .........."
Zellſtoff Waldhof Stamm ....
Zuckerfabr. Waghäuſel ........"
frankenthal ......
Heilbronn. . .......
Offſtein ... ......."
Rheingau ........."
—5 Stutgart , „....1
Transport=Aktien.
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm. ..
„...
Schantung E
enbahn=
ſ..."
utſche
W.
Hapag (Paketfahrt) .........."
Nordd. Lloyd. . . . . . . . . . . . .. .."
235
Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf .. . . . .. . ........
Dampfkeſſel Rodberg.. .. . .. . .
Helvetia Konſervenfabrik. . ....
Gebr. Lutz ..... ... .. . . ......
Motorenbfarik Darmſtadt .. . ..
Gebr. Roeder .............."
Venuleth & Ellenberger ......"
Unnotierte Aktien.
Apf ... . . . . . . .. ..... ... ..."
Beckerkohle ...... .. . .. ..... ."
Zeckerſtahl ......... .. .......
Benz.. . . . .. ........ ..
rown Bovert ..............
Chem. Andreae ............"
Deutſche Petroleum .........."
Diamond Shares .. . . . . . .. .."
Entrepriſe .. . . . . . . . . . . . .. . ..
Falconwerke .. . . ... . . . .. ...."
jag)
Großkraftw. Württemb. (G
Unterfranken (Ufra) ..........
Hanſa Lloyd ........... ....
Hero Conſerven ............."
Holſatiawerke, Altona .. . ...."
Kabel Rheydt ..............
Krügershall Kali ............
Metall Starkenburg .........
Otto & Quanz.... . . . . . . .. . ..
Raſtatter Waggon ...........
Textil=Ind. Barmen (Tjag)....
Afa Film ..... . . . . . . . . . . . a.!
15
[ ← ][ ][ → ]B.
Mummer 262.
Samstag, den 20. September 1924.
Seite 13.
Die Induſtrie=Obligationen.
Unter den Reparationen, die Deutſchland an die Alliierten
leiſten hat, nimmt die Belaſtung der deutſchen Wirtſchaft eine
onders hervorragende Stellung ein. Nach dem Londoner
ommen beläuft ſie ſich auf 5 Milliarden Goldmark; dieſer
rag iſt in einem Zeitraum von 40 Jahren von der deutſchen
puſtrie in der Form von Induſtrie=Obligationen
fubringen, und Kapital, Verzinſung und Amortiſation
wer=
von der deutſchen Regierung garantiert. Bekanntlich wird
Forderung im Dawes=Gutachten damit begründet, daß vor
Kriege die deutſche Induſtrie mit Obligationsſchulden von
r als 5 Milliarden Goldmark belaſtet war und daß es ihr
lge der Inflation gelungen ſei, ſich dieſer Schuld zu
ent=
gen. Die gefaßten Beſchlüſſe des
Organiſations=
rritees, das zur Ausgeſtaltung dieſes Planes eingeſetzt
de, haben inzwiſchen durch die Annahme der ſogen.
Dawes=
tze im Reichstag Geſetzeskraft erhalten, und zwar handelt
ich hier um zwei Geſetze: Das Geſetz über die
Induſtrie=
ſtung (Induſtrie=Belaſtungsgeſetz) und das
Ge=
über die Aufbringung der Induſtriebelaſtung (
Aufbrin=
gigsgeſetz).
Bezüglich der Aufbringung der effektiven Leiſtungen iſt zu
Dirken, daß das erſte Jahr, deſſen Laufzeit mit dem von der
Berung beſtimmten Zeitpunkt beginnt, laſtenfrei iſt. Im
*ten Jahre betragen die Leiſtungen 125 Millionen Goldmark,
ritten Jahre 250 Millionen Goldmark, im vierten und in
Sfolgenden Jahren je 300 Millionen Goldmark, und zwar bis
; Jahre 1963 bezw. 1964, je nachdem die deutſche Regierung
Beginn des erſten Jahres beſtimmt.
Zur Leiſtung verpflichtet iſt, wie aus der Zweiteilung des
zes zu entnehmen iſt, nicht die deutſche Induſtrie allein,
rn in den Kreis der Aufbringungsverpflichteten ſind
außer=
die Schiffahrtsbetriebe und Bahnunternehmungen, ſowie
m dem „Aufbringungsgeſetz” auch die Unternehmer ſämtlicher
m triellen und gewerblichen Betriebe einſchließlich des Berg=
(3, des Verkehrs=, Bank=, Verſicherungs= und Gaſtgewerbes
ſ— des Handels einbezogen worden, lediglich die Land= und
Kwirtſchaft nebſt verwandten Betrieben ſind befreit. Aber
die werbenden Betriebe des Reiches, der Länder und
Ge=
ſen, ſowie die Sparkaſſen ſind aufbringungspflichtig. Neben
ffektiv aufzubringenden Leiſtungen läuft die Verpflichtung
nduſtrie zur Ausſtellung von 5 Milliarden Goldmark
Obli=
ien (Belaſtungsgeſetz). Von dieſer Verpflichtung ſind ledig=
Zank=, Verſicherungs= und Handelsbetriebe befreit, ſowie
—fentlichen Unternehmungen. Sie nehmen wohl an der Auf=
—ing der Laſt teil, tragen indeſſen nach außen hin keinerlei
ng. Dieſe Belaſtung hat den Zweck, die Realiſierung der
ſc uf 40 Jahre verteilenden Laſt zu ermöglichen und den
wert an die Reparationskafſe abzuführen, ſollte es ge=
—, die Obligationen zu verwerten. Außerdem ſollen dieſe
Im trietitel als Sicherheit für die übernommene Laſt dienen,
mi=gebenenfalls bei einem Verſagen der Geſamtaufbringung
di- bligationspflichtigen Unternehmungen direkt in Anſpruch
hmen.
ie Feſtſtellung und Umlegung der aufzubringenden Beträge
F. in folgender Weiſe: Von dem auf Grund des zur Ver=
—Sſteuer veranlagten Betriebsvermögens feſtgeſtellten
Kapi=
al age hat der Aufbringungspflichtige im zweiten Jahre 2½
—it, im dritten Jahre 5 Prozent, im vierten und jedem
fol=
mi Jahre je 6 Prozent zu zahlen. Bei jeder weiteren
Ver=
ning zur Vermögensſteuer erfolgt eine neue Umlegung, und
verden nicht mehr der urſprüngliche Kapitalbetrag, ſondern
f die einzelnen Unternehmer entfallenden Jahresbeträge
— mittelt, wodurch der Ertragsfähigkeit der einzelnen
Be=
ſitvermögen Rechnung getragen wird. Es iſt auch dafür ge=
—daß künftig eröffnete Betriebe bereits vor der neuen
Um=
g zu Leiſtungen herangezogen werden, ebenſo ſind Kapi=
I— öhungen; die zwiſchen zwei Zuſammenlegungen erfolgen,
ichſichtigen. Es wird hierdurch vermieden, daß ſich Kapitäl
e oder bereits beſtehende Unternehmungen flüchtet, um
aſtung zu entgehen. Für die Höhe und Umlegung der
Laſt der obligationspflichtigen Unternehmungen gelten ähnliche
Vorſchriften, wie ſie im Aufbringungsgeſetz niedergelegt ſind.
In ſteuerrechtlicher Hinſicht findet alſo eine doppelte
Ver=
anlagung ſtatt: 1. für die materiell aufzubringende Laſt, 2. für
die Belaſtung mit Obligationen. Es verſteht ſich, daß der
Be=
trag der obligationspflichtigen Unternehmungen höher ſein muß,
als die materiell aufzubringende Laſt. Wenn alſo ein
indu=
ſtrielles Unternehmen mit einem Kapitalbetrage von 200 000 Mk.
zur Aufbringung ſeiner Leiſtungen veranlagt wird, ſo wird,
vorausgeſetzt, das beiſpielsweiſe von der Geſamtlaſt von 5
Mil=
liarden Goldmark vier Fünftel die mit Obligationen belaſteten
Unternehmungen aufbringen müſſen, das betreffende
Unterneh=
men zur Ausſtellung von nom. 250 000.— Goldmark Obligationen
verpflichtet ſein.
Die Obligationen lauten auf den Namen der neu zu
gründen=
den „Bank für deutſche Induſtrieobligationen”
Dieſes Unternehmen ſoll mit einem Grundkapital von 10
Millionen Goldmark in Berlin errichtet werden. Der Vorſtand
beſteht aus einem oder mehreren Deutſchen, während im
Auf=
ſichtsrat außer dem deutſchen Präſidenten und 7 deutſchen
Mit=
gliedern 7 ausländiſche Mitglieder vertreten ſind. Der Bank
liegt neben anderen weiter unten zu beſprechenden Funktionen
die Verwahrung und Verwaltung der von der Induſtrie
ausge=
ſtellten Einzelobligationen vor. Paragraph 22 des
Belaſtungs=
geſetzes ſchreibt vor, daß die Zins= und Tilgungsbeträge aller
obligationspflichtigen Unternehmungen an die Bank abzuführen
ſind, während nach dem Aufbringungsgeſetz die Zahlung der
Leiſtungen der nicht obligationspflichtigen Betriebe an die
Finanz=
kaſſen vorgeſehen iſt. Leider laſſen die Geſetze in dieſem Punkte
die nötige Klarheit vermiſſen. Nach dem oben zitierten Beiſpiel
hätte das betreffende Unternehmen, das mit einem Kapitalbetrag
von 200 000.— Mark veranlagt worden iſt, nach dem
Aufbrin=
gungsgeſetz im vierten und den folgenden Jahren einen Betrag
von je 12 000.— Mark an die Finanzkaſſe zu entrichten, während
nach dem Belaſtungsgeſetz 15 000.— Mark an die Bank
abzu=
führen wären. Eine doppelte Zahlung kann alſo unmöglich
beabſichtigt ſein, und es iſt zu hoffen, daß in den noch zu
er=
laſſenden Ausführungsbeſtimmungen die notwendige Klarheit
über dieſen Punkt geſchaffen wird.
Der Bank fällt ferner die Aufgabe zu, auf Grund der
Obli=
gationen ſogen. Induſtriebonds im Geſamtbetrage von nom.
5 Milliarden Goldmark auszugeben; der Zinſen= und
Tilgungs=
dienſt entſpricht genau den Beträgen, die die deutſche Wirtſchaft
jährlich aufzubringen hat. Der größte Teil dieſer Bonds wird
dem Treuhänder, der von der Reparationskommiſſion ernannt
wird, übergeben, der ſie zugunſten der Reparationskommiſſion
verwerten oder als Unterlage für neue Emiſſionen verwenden
kann. Im Dawesplan iſt beſonderer Wert darauf gelegt, daß
wenigſtens ein Teil der Einzelobligationen nicht in der Bant
verbleiben dürfe, ſondern zur ſofortigen Mobiliſierung dem
Treu=
händer übergeben werden müſſe. Danach verbleiben bei der
Bank neun Zehntel ſämtlicher Induſtrieobligationen
unveräußer=
lich, lediglich als Deckung der ausgegebenen Induſtriebonds,
während 500 Millionen Goldmark der Treuhänder verwerten
kann. Es kommen hierbei lediglich die Obligationen der größten
Unternehmungen in Frage. Die Obligationen eines einzelnen
Unternehmens dürfen nur bis zur Hälfte der auf den Betrieb
entfallenden Belaſtung veräußert werden. Die Veräußerung
darf jedoch erſt erfolgen, wenn die dem Unternehmer zuſtehende
Friſt on 6 Monaten zur Ausübung des Rückkaufs abgelaufen
iſt. Ueber die veräußerlichen und unveräußerlichen Obligationen,
owie die hierin liegenden Gefahren wird in einem folgenden
Artikel noch näher zu ſprechen ſein.
Die Eiſen= und Stahlwaren=Induſtrie
im Monat Auguſt.
Dem Eiſen= und Stahlwaren=Induſtriebund wird über die Lage
ſeines Induſtriezweiges im Monat Auguſt in den einzelnen Bezirken
wie folgt gemeldet:
Hagener Bezirk.
Die Lage der Kleininduſtrie im Märkiſchen Lande hat ſich im Monat
Auguſt gegenüber Juli nicht weſentlich gebeſſert. Sie ſtand ganz im
Zeichen der Ungewißheit über den Ausgang und das Schickſal der
Lon=
doner Verhandlungen. Die Zahl der Betriebe, in denen Verhandlungen
über gänzliche oder teilweiſe Stillegung ſtattgefunden haben, hat ſich
um 39 erhöht und beträgt gegenwärtig 159. Die Zahl der Arbeitsloſen
iſt weiter geſtiegen. Durch die Betriebseinſchränkungen iſt eine volle
Ausnutzung der Produktionsanlagen nicht möglich, was ſelbſtverſtändlich
auf die Selbſtkoſten einen ungünſtigen Einfluß hat,
Die Abſatzverhältniſſe im In= und Auslande ſind nach wie vor
ſchlecht. Die Staatsaufträge bleiben faſt vollkommen aus, Kapital= und
Kreditnot lähmen die Kaufkraft der inländiſchen Abnehmer. Der
Zahlungseingang iſt ſehr ſchleppend. Infolgedeſſen halten die Werke
auch den eingeſchränkten Betrieb nur mit Schwierigkeiten aufrecht. Im
Ausfuhrgeſchäft iſt das Mißverhältnis der Inlands= zu den
Auslands=
kreiſen infolge der hohen, durch Betriebseinſchränkungen, durch faſt
un=
erſchwingliche Bankzinſen und Steuerlaſten geſtiegenen Geſtehungskoſten
ebenfalls unverändert. Hinzu kommt noch, daß die hohen Zölle in
ein=
zelnen Ländern die Ausfuhr nach dort faſt unmöglich gemacht haben, ſo
beſonders nach Belgien und Frankreich.
Remſcheider= und Velberter Bezirk.
Im Gegenſatz zu der Textil=Induſtrie iſt bei der Werkzeug=Induſtrie
eine weitere Verſchlechterung gegenüber dem Vormonat feſtzuſtellen.
Neue Anträge laufen in völlig unzureichender Zahl ein, und zwar ſind
es meiſt nur kleine Beſtellungen. Rohſtoffe werden prompt geliefert
und das Angebot iſt groß. Löhne und Gehälter ſind unverändert
ge=
blieben. Die Verkaufspreiſe ſind infolge der ſcharfen Konkurrenz ſehr
gedrückt. Beſonders im Auslande iſt durch die deutſche Konkurrenz der
Wettbewerb ſehr ſcharf und es wird ſtellenweiſe mit Verluſt gearbeitet.
Die wirtſchaftliche Entwicklung in der nächſten Zrkunft wird durch die
politiſchen Ereigniſſe beſtimmt werden. Es wird allgemein geklagt, daß
die Steuerbehörden der wirtſchaftlichen Not, insbeſondere der
Geld=
knappheit der Firmen nicht genügend Rechnung tragen. Auch gegen die
Zinspolitik der Banken werden ſcharfe Vorwürfe erhoben. Die
Werk=
zeug=Induſtrie, insbeſondere die Schloß= und Baubeſchläge=Induſtrie
verlangt eine Velebung des neuen Marktes, die zu erreichen wäre, durch
Aufgabe der Zwangswirtſchaft.
Schmalkalder Bezirk.
Die Verhältniſſe im hieſigen Induſtriebezirk haben ſich im
abgelau=
fenen Monat Auguſt nicht gebeſſert. Zwar liegt in verſchiedenen
Be=
trieben genügend, ja reichlich Beſchäftigung vor, aber die immer
ſchlim=
mer werdende Kapitalnot läßt keine rechte Entfaltung des Geſchäftes
zu. Es mußte an zahlreichen Stellen eingeſchränkt werden, dadurch
nahm die Zahl der Arbeitsloſen zu. In den Preiſen hat ſich in der
Hauptſache eine Aenderung nicht vollzogen; Angſt= oder Notverkäufe
zeitigen natürlich da und dort außergewöhnlich niedrige Preiſe, die das
reguläre Geſchäft ſchädigen. Man hat auch auf die Herbſtmeſſe in
Leip=
ig keine beſonderen Hoffnungen geſetzt, denn der letzte Grund der
hwierigen Verhältniſſe, iſt nicht das Fehlen von Aufträgen, ſondern
der Mangel an Betriebskapital. Ob die Annahme der Londoner
Be=
ſchlüſſe Beſſerung finden wird, bleibt abzuwarten. Nach Anſicht vieler
hieſiger Fabrikanten wird eine etwaige Beſſerung nur vorübergehend
ſein, da die kommenden ungeheuren Belaſtungen die Induſtrie erdrücken
müſſen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Wochenüberſicht der Deutſcchen Golddiskontbank
vom 15. Sept. 1924. (Alles in Pfund Sterling.) Aktiva:
Goldbeſtand 9000.—.—, 2. Noten ausländiſcher Banken 17 319.18.04,
3. Täglich fällige Forderungen im Ausland 608 158.12.05, 4. Wechſel
und Schecks 6 696 138 03.08 (davon kurzfriſtig 2081 641.15.10), 5. Noch
6. Sonſtige Aktiva
nicht eingezahltes Aktienkapital 3 357 300.—.-
37 989.15.02, zuſammen: 10 725 906.09.07. Paſſiva; 1. Grundkapi=
2. Reſervefonds —.—
3. Banknotenumlauf
tal 10 000 000.—.—
—.—, 4. Täglich fällige Verbindlichkeiten 253 328.—.03, 5. Sonſtige
Paſſiva 427 578.09.04, zuſammen: 10 725 906.09.07.
Giroverbindlich=
keiten: 6 514 955.15.11.
Der Zentralverein der deutſchen Lederinduſtrie
e. V. teilt mit: Der Zentralverein der deutſchen Lederinduſtrie warnt
gegen die Ueberſpannung der Rohhautpreiſe auf dem deutſchen Markt.
Die mit allen Mitteln angeſtrebte Wettbewerbsfähigkeit auf dem Leder=
Weltmarkt wird durch übertriebene Preiſe unmöglich gemacht. Der
Zentralverein glaubt, ſeinen Mitgliedern und anderen, insbeſondere
Händlerkreiſen, dringend empfehlen zu müſſen, dafür einzutreten, daß
die Rohhaut=Weltmarktpreiſe auf dem deutſchen Markt keinesfalls
über=
ſchritten werden.
fm. Pforzheim, 19. Sept. (Eigenbericht.) Heute wurden hier
Barrengold das Gramm
folgende Edelmetallpreiſe notiert:
2.81½ Goldmark (Geld), 2.82½ Goldmark (Brief), Platin das Gramm
14.50 Goldmark (Geld), 14.75 Goldmark (Brief), Feinſilber das Kilogr.
96.50 Goldmark (Geld), 97.— Goldmark (Brief). — Notierungen von
11 Uhr vormittags, Tendenz ruhig.
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ſten Caſſe.
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erteilt Unterricht ir
engl. Sprache u.
Han-
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Uebersetz. Ang. unt.
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Italieniſch.
Unterricht u.
Ueber=
ſetzungen. Wilkens,
Hoffmannſtr. 32, II. (*
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Seite 14.
Ri
Samstag; den 20. September 1924.
Ra
Nummer 262.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Sterbefälle. Am 21. Aug.: Marie Steinbacher geb. Fuchs, 63 J.,
von Wilmshauſen, hier Eliſabethenſtift. Am 22.: Jakobine Borger
o. Ber., Heinheimerſtr. 1; Adam Kolb, Uhrmachermeiſter, 77 J.,
Eliſa=
bethenſtr. 31. Am 23.: Anna Maul, 1 Stde., Mühlſtr. 25; Amalie
Hoff=
mann geb. Kühn, 71 J., Heinrichſtr. 55; Kern, ein Mädchen, ohne
Vor=
namen, ½ Tag, Heinheimerſtr. 21. Am 25.: Hedwig Fey geb. Gerhardt.
46 J., Pankratiusſtr. 38. Am 26.: Roſa Pauly geb. Wartensleben.
68 J., Obergaſſe 40. Am 25.: Heinrich Stroh, Bahnwärter i. R., 71 J.,
Dieburger Str. 62. Am 26.: Dr. Nathan Cahn, Rabbiner, 32 J.,
Gra=
fenſtraße 13. Am 27.: Jakob Wilhelm Schäfer, 2 Mon., Feldbergſtr. 62.
Am 26.: Dr. Guſtav Siebert, Geheimerat, 91 J., Aliceſtr. 14. Am 27.:
Kathar. Stübing geb. Heckenbender von Kreuznach, hier Rhönring 70.
Am 26.: Marie Lupus, o. Ber., Viktoriaſtr. 78. Am 28.: Konrad Karl
Meher, 3 J., Liebfrauenſtr. 104. Am 27.: Theodor Hehl, Privatier,
67 J., Heinrichſtr, 87; Adelheid, Winther, Privatin, Steinackerſtr. 15.
Am 28.: Karl Jung, Eiſenbahn=Ing., 53 J., Wendelſtadtſtr. 31;
Chri=
ſtine Haug, 40 J., in Hähnlein, Kr. Bensheim. Am 29.: Jakob Günther
Flickinger, 2 J., Inſelſtr. 19; Maria Matthes geb. Bernhard, 59 J.,
Hinkelsgaſſe 22. Am 31.: Georg Ludwig Weil, Elektrotechniker, 21 J.,
Pareusſtr. 1; Gg. Jung, Schloſſer, 46 J., Taunusſtr. 40. Am 1. Sept.:
Kalliopi Made geb. Petridis, Schloßgartenſtr. 19; Negine Stade geb.
Beer, 71 J., Wilhelmſtr. 10. Am 2.: Gg. Schnellbächer, Oberaktuar i. R.,
Roßdörferſtr. 56. Am 1.: Eliſabeth Tautorius geb. Rühl, 52 J.,
Schloß=
gaſſe 33. Am 3.: Margarethe Schmidt geb. Zufall, 80 J., Mollerſtr. 30;
Heinrich Eckhardt, Landwirt, 73 J., von Klein=Umſtadt, hier
Eliſabethen=
ſtift; am 3.: Maria Herrmann geb. Haas, 58 J., Gervinusſtr. 18; Ad.
Nees, Techniker, 28 J., Mollerſtr. 5. Am 4.: Karl Hütwohl, 5 Mon.,
von Alzey, hier Heinheimerſtr. 21. Am 3.: Dietrich Finger, 1 Tag,
Viktoriaplatz 9. Am 4.: Eliſab. Meininger geb. Straub, 71 J.,
Lang=
gaſſe 14: Emma Schreiber geb. Pfersdorff, 79 J., Heinrchſtr. 74. Am
5. Sept.: Eliſabeth Ziergöbel, 1:J., Frankfurterſtr. 120; Betty
Bickel=
haupt geb. Kirſchbaum, 29 J., von Eberſtadt, hier Eſchollbrückerſtr. 12;
Maria Crößmann geb. Crößmann, 34 J., von Pfungſtadt, hier
Stadt=
krankenhaus. Am 6.: Eliſabeth Roth, o. Ber., Lindenhofſtr. 13; Marie
Repp geb. Hirſchmann, 68 J., Beſſungerſtr. 114. Am 7.: Friedrich
Schneider, Landwirt, 68 J., Ludwigshöhſtr. 19. Am 8.: Georg
Acker=
mann, Bankbeamter, 22 J., von Frankfurt a. M., hier
Stadtkranken=
haus; Henriette Meyer geb. Barth, 67 J., Feldbergſtr. 34; Gg. Hübner,
Heizer, 68 J., Langgaſſe 11: Emma Göbel, 11 Mon., Pankratiusſtraße
36½; Karl Delp, Wagenaufſeher i. R., 66 J., Arheilgen, hier
Stadt=
krankenhaus. Am 9.: Johannes Stuckert Landwirt, 48 J., von Ober=
Klingen, hier Stadtkrankenhaus; Friedr. Hirſchmann, Hofaufſeher, 42 J.,
von Groß=Gerau, hier Stadtkrankenhaus. Am 8. Sept.: Ilſe Hegewald,
5 Min., Michaelisſtr. 18. Am 9.: Leonhard Wolfſturm, Wagnermeiſter,
84 J. Lindenhofſtr. 9; Ludwig Bender, 48 J., Liebfrauenſtr. 45. Am
11.: Wilhelmine Kaſper geb. Schneider, 43 J., Große Kaplaneigaſſe 35.
Am 12.: Richard Körner, Major a. D., 84 J., Lucasweg 17. Am 13.:
Maria Hippel geb. Habermehl, 55 J., Beſſunger Straße 81. Am 14.:
Eliſabeth Werner geb. Kehr, 85 J., Taunusſtr. 51. Am 13.: Kaufmann
Heinrich Sieger, 72 J., Beckſtr. 58. Am 14.: Auguſt Valentin Florſchütz,
73 J., Alexanderſtr. 2; Fabrikarbeiter Phil. Dickler, 51 J., Pfungſtadt.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangekiſche Gemeinden.
14. Sonntag nach Trinitatis, den 21. September 1924.
(In allen Kirchen Kollekte für die evang, Gemeinden in Oeſterreich.)
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil,
Abendmahls. Pfarrer Kleberger. — Um 11½ Uhr:
Kindergottes=
dienſt. Pfarrer Heß. — Abends 6 Uhr: Eröffnungsgottesdienſt für
den Konfirmandenunterricht Pfarrer Vogel,
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 5 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre,
Stadtkapelle: Vorm. 8½ Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Vogel,
— Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil. Abendmahls,
Pfarrer Heß. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel,
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heil. Abendmahls. Pfarrer Zimmermann. — Um 11½ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarrer Zimmermann. — Freitag, den 26. Septemb.,
abends 8 Uhr: Monatsverſammlung für Männer= und Frauenverein,
„Einzelkelch”, Vortrag von Pfarrer Rückert mit Ausſprache,
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Goethe
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Jahresfeſt des
Jugendbundes für E. C. Pfarrer Hofmann=Wiesbaden. Kollekte.
— Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk. Pfarrer
Berin=
ger. — Abends 6 Uhr: Eröffnungsfeier für den
Konfirmandenunter=
richt. Pfarraſſiſtent Reinhardt,
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt, Pfarrer
Marx. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Um 11½ Uhr:
Kindergottes=
dienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier,
Pauluskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für beide Gruppen
(Schluß). Pfarrer Rückert. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Wolf. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſt. Wolf,
Häusliche Pflege von kranken Männern (Aushilfe am Tage und
Nachtwachen) übernehmen die Brüder (Diakonen) der
Männerkranten=
pflege=Station im Evang, Männerheim, Forſtmeiſterſtr. 9.
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Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Jahresfeſt des
Chriſtl. Vereins Junger Männer, Pfarrer Braeß. — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. — Evang. Sonntagsverein (Chriſtl. Verein
junger Mädchen): Sonntag, nachm. von 4 bis 7 Uhr: Vereinsſtunden.
Donnerstag, den 25. Sept., abends 8 Uhr: Betſtunde,
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 8½ Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Um 10 Uhr: Feſtgottesdienſt in der Martinskirche, Redner:
Pfarzer Hofmann=Wiesbaden. (Jahresfeſt des Jugendbundes für
E. C.) — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3 Uhr: Feſtfeier,
Redner: Pfarrer Hofmann — Abends 8½ Uhr: Evangeliſation.
Montag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Männer. —
Mitt=
woch, nachm. 4 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen. —
Don=
nerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde (Hohelied). — Freitag, abends
8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde und Bibelſtunde in der
Stadtmädchen=
ſchule, Beſſungen. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor, —
Jugendbund für E. C., Mühlſtraße 24: Sonntag (Jahresfeſt),
vor=
mittags 10 Uhr: Feſtgottesdienſt in der Martinskirche. Pfarrer
Hof=
mann. — Nachm. 3 Uhr: Feſtfeier, Redner: Pfarrer Hofmann. —
Abends 8½ Uhr: Evangeliſation, — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Bibel=
ſtunde für Jünglinge und Gebetsſtunde für Jungfrauen. —
Mitt=
woch, abends 8 Uhr: Freundeskreis, — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gebetsſtunde für Jünglinge.
Vereinigung chriſtl. Eiſenbahner und Poſtbeamten;
Mühlſtr. 24. Sonntag, nachm. 2 Uhr: Bibelbeſprechſtunde,
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Dienstag, den
23. Sept., abends 8½ Uhr im Vereinshaus „Feierabend”:
Mitglieder=
verſammlung mit Vortrag von Pfarraſſſtent Clotz.
Ehriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E.V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof links): Sonntag, den 21. Sept.:
36. Jahresfeſt. Vorm. 8 Uhr: Blaſen vom Turm der Stadtkirche,
— Um 8¾ Uhr: Morgenwache im Heim. — Um 10 Uhr:
Feſtgottes=
dienſt in der Stiftskirche unter Mitwirkung des Poſaunenchors des
C. V. J. M. Feſtredner: Paſtor Braes=Lühnde (Hannover). —
Nach=
mittags 3 Uhr: Jungmännertreffen im C. V. J. M.=Heim. — Abends
7 Uhr: Abendfeier im Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Muſik, Deklamationen,
Turnen u. a. m. Redner: Paſtor Braeß=Lühnde und Herr Walter
Quitmann=Eſſen. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde der
Haupt= und Jugendabteilung (getrennt). — Donnerstag, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde im Familienkreiſe, — Samstag, abends 8½ Uhr:
Wochen=
ſchluß.
Wartburgverein Darmſtadt (C. B. J. M.). Vereinslokal:
Ge=
meindehaus der Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr, 6 (Mollerſtr. 23),
Samstag, den 20. Septemb., abends 8 Uhr, im Evang. Vereinshaus,
Mühlſtr. 24: Hauptprobe. — Sonntag, den 21. Sept., vorm. ½12 Uhr:
Geiſtl. Muſikvorführungen, Auszug aus dem Homburger Programm.
— Nachm. 3 Uhr: Teilnahme am Jahresfeſt des Jugendbundes für
entſch. Chriſtentum, Mühlſtraße 24. — Abends 8 Uhr: Teilnahme am
Jahresfeſt des C. V. J. M. im Gemeindehaus, Kiesſtr. 17. — Dienstag,
den 23. Sept., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde im Heim.
Bereinigte Poſaunenchöre von Darmſtadt und Umgegend:
Sams=
tag, den 20. Sept., abends 8 Uhr: Hauptprobe im Evangel.
Vereins=
haus, Mühlſtr. 24. — Sonntag, den 21. Sept., vorm. ½12 Uhr: Geiſil.
Inſtrumental=Konzert vom Schloßwall am Paradeplatz. Nachklänge
vom Poſaunenfeſt in Homburg. (Auszug aus dem Homb. Programm.)
Ehriftlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.): Jeden
Mittwoch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde (Beſprechung der Offenbarung
Johannes).
Ludwig Meſchior
Elſe Meſchior
geb. Arndi
Vermählte
Darmſiadt, 20. Septbr. 1924
Schulſtraße 11
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Karl Dietz
Frieda Dietz, geb. Gunkel
Vermählte
Roßdorf b. D., 20. Sept. 1924
Ac 3
Thre am Sonntag, 21. Sept.,
Onachm. 3 Uhr, in der
Johan=
neskirche ſtattfindende Trauung
beehren ſich anzuzeigen
Mariechen Weil
Eugen Erb
Blumenthalſtraße 73
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O
O. Wir danken herzlich für die
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reichen Aufmerkſamkeiten anläß=
2 lich unſerer Goldenen Hochzeit
8 Familie Anguſt Hochſtätter
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Heute früh entſchlief ſanft mein treuer, guter Gatte, unſer Vater,
Schwiegervater und Großvater
Arinti&
ch (e
Oen. Shnlaf ge Mintic Vit
Oberſtudiendirektor der Ludwigs=Obexrealſchule zu Darmſtadt
im Alter von 63 Jahren.
Darmſtadt, Wannſee=Berlin, Bensheim, den 19. Sept. 1924.
Um ſtille Teilnahme bitten
Johanna Pitz, geb. Freſenius
Adolf Pitz
Marie Pitz
Lotte Fiebig, geb. Pißz
Trude Pitz
Erna Pitz, geb. Ebert
Oskar Fiebig
*27240)
und 4 Enkelkinder.
Die Einſegnung findet ſtatt: Montag ½/12 Uhr auf dem Alten Friedhof, Niederramſtädterſtr.
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 21. September 1924.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 1
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. ½6 Uhr: Beichtgelegenheit — Um 6 Uhr: (
heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um 8 1
Singmeſſe mit Predigt und Kommunion der Jungfrauen=Kongregat
— Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um k1 Uhr: Singmeſſe
Predigt. — Nachm. ½3 Uhr: Chriſtenlehre; darauf Sakramental;
Bruderſchaftsandacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 1,7
Heil. Meſſe. — Nachm. ½3 Uhr: Verſammlung der Jugendabteil
— Um ½5 Uhr: Verſammlung des dritten Ordens mit Auſnahmen
Mitglieder. — Um 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. 2
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Sonntag, vorm. ½10 Uhr:
amt mit Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm, um 5 Uhr und ab
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt
Generalkommunion der Sodalität. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit
digt. — Nachm. 2 Uhr: Sakramentale Andacht mit Prozeſſion
Abends ½8 Uhr: Stiftungsfeſt des Jünglingsvereins im Geſellenk=
St. Martinskapelle am Herdweg: Samstag, nachm. von 5
7 Uhr und abends von 8—½9 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte
Sonntag, vorm. 6½ Uhr: Heil. Beichte. — Um 71
Meſſe. — Um 7½4 Uhr: Predigt. — Um 8½ Uhr: Heil. Meſſe.
9½ Uhr: Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um 2½
Andacht,
St. Fideliskirche: An allen Sonn= und Feiertagen morg, 8
heil. Meſſe und Predigt in der Kapelle der Engliſchen Fräulein ir
Waldſtraße,
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um 6½ Uhr:
teilung der heil, Kommunion. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Pre
Nachm. ½2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um 2 Uhr: Andacht,
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg, ½8
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr; Beichtgele
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag; den 21. c
vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 4½ Uhr: Verk
gung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 24. Sept., abends 8:
Gebetsſtunde. — Freitag, den 26. Sept., abends 8½ Uhr: Bibelſty
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Süangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag
21. Sept., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule, — Abends 8½ Uhr:
G=
dienſt. — Um 9 Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 25, Sept, ab
8½ Uhr: Bibelſtunde. Pred. Erhardt,
Ehriftliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Son
den 21. Sept., vorm. 8 Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 8 Uhr: (
geliſation. — Dienstag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde, — Freitag, al
8 Uhr: Gebetsſtunde.
Gemeinde der Siebententags=Adventiſten, Mauerſtr. 5, I.:
tag, abends 8 Uhr und Samstags, vorm. ½10 Uhr: Oeffentl.
G=
dienſt. — Sonntag, abends 8 Uhr: Religiöſer Vortrag,
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Manerſt:
Sonntag, den 21. Sept., vorm. 10 Uhr: Gebetsſtunde, — Ne
4 Uhr: Predigt, — Donnerstag, den 25. Septemb., abends 8½
Bibelſtunde.
Kirche Jeſu Shriſti der Heiligen der letzten Tage (Darm
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 21. Sept., vorm. 10½=
Sonntagsſchule. — Abends 71 Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch
24, Sept., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann willkommen,
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Sonntag, vorm. 10 Uhr;
gungs=Verſammlung. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Ak
8 Uhr: Eine beſondere Verſammlung,
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 21. E
vorm. 10 Uhr: Predigt. — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule.
Todes=Anzeige.
Nach Gottes unerforſchlichem
Ratſchluß entſchlief ſanft im
Herrn mein lieber Mann, unſer
Vater und Schwiegervater im
Alter von 75 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Völger.
Die Beerdigung findet Montag,
den 22. Sept., nachm. 3 Uhr, auf
dem Waldfriedhof ſtatt. (*27190
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 262.
Das deutſche Herz.
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(Nachdruck verboten.)
Friedrich bemerkte dies mit Wohlgefallen. Eines Tages
be=
dte er den Prior, erzählte ihm die Lebensgeſchichte ſeines
wagers und bat ihn, den Unglücklichen als dienenden Bruder
Das Kloſter aufzunehmen. Der Prior willfahrte der Bitte mit
uden. Es ſchien ihm nützlich zu ſein, den mächtigen
Burg=
en ſich zu verpflichten; aber es tat auch ſeinem Herzen wohl,
Manne, den er hochhielt, eine Liebe zu tun, und er hatte
Mit=
mit dem armen Zerrütteten. Leonhard hörte mit Beſtürzung
Freude den Vorſchlag, ins Kloſter zu ziehen. Er verging faſt
Scham und Glück, daß er nun immerdar bei ſo heiligen
Leu=
werde leben dürfen; auf den Zehen wie ein Kind, das ſich
Chriſtbaum naht, trat er über die Schwelle des Kloſters.
Der Prior war ſo klug, ihn gewähren zu laſſen, wie er ſich
ichten wollte. So ſtellte ſich Leonhard im Kloſtergarten eine
von Einſiedelei her mit einer Schreinerwerkſtätte, und er
nierte wieder wie vor Zeiten die Särge für die Bewohner
Tales. Das Kloſter zog davon einen kleinen Gewinn. An
te ſpurden die Särge umſonſt hergegeben. Es war dies eine
Iltat, gegen die auch die beiden lutheriſchen Pfarrherren
s einzuwenden hatten, und da ſich die Mönche durch dieſe
enkungen immerhin Dank und Freundſchaft erwarben, ſo
es Leonhard, durch den ſie den erſten Zugang zum Herzen
Volkes gewannen.
Auf die Burg kam der Einſiedler nur, um vor der Mutter
b zu beten. Er trat ein und ging wieder weg, wie wenn
s Schwagers Haus nichts anderes wäre als eine Gruft=
Ue. Friedrich beſuchte ihn oft, ſah ſeiner Arbeit zu und ſtellte
den Schemel, den ihm jeweils ein Bruder brachte, alſo, daß
m Sägenden in die Augen ſehen konnte. Denn ſo verwittert
Geſicht des Einſiedlers war, in den Augen war immer noch
w s, das an Urſulas Sterne erinnerte.
Alls er auch einmal, etwa drei Jahre, nachdem Leonhard ins
er getreten war, auf dem Schemel ſaß und die Augen ſeiner
3ſuchte, richtete ſich der Schreiner auf einmal auf, ſah
Fried=
wſcharf und mißtrauiſch an und ſagte: „Du, ſie hat geſagt,
oll deine Kinder zu ihrem Grabe tragen, damit ſie ſie ſegne;
iſt auch eines von den Dingen, aus denen nichts wird.
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Samstag, den 20. S ptember 1924.
Seite 15.
Friedrich gab keine Antwort
Mahner den Rücken.
Er ſtand auf und wandte dem
Siebenundzwanzigſtes Kapitel.
Friedrich trug um Urſula Leid, Jahr für Jahr. Der Gedanke
an eine Wiedervermählung wurde ihm nahegetragen und ſtellte
ſich von ſelber ein; aber er ſchob ihn wieder beiſeite oder
wenig=
ſtens hinaus in eine unbeſtimmte Ferne, weil er ſich nicht denken
konnte, wie er mit einer anderen Frau als Urſula
zuſammen=
leben könne. Wenn ſich ihm die Vorſtellung aufdrängte, welche
Zerrüttung ſeinem Gebiete drohe, falls er ohne Hirſchhornſchen
Erben abgehe, dann reckte er ſich in die Höhe und ſagte zu ſich
mit Laune: „Dazu iſt noch lang Zeit, ich bin noch ein junger
Mann.” Schließlich ſah er die Vermählung als eine Sache an,
die ſein müſſe, vor der er ſich aber mit Fug und Recht fürchte.
Darum hielt er auch keine Ausſchau unter den Töchtern des
Lan=
des. Mitunter kam ihm Margarete von Helmſtatt in den Sinn,
namentlich dann, wenn er ſich fragte, was für eine Nachfolgerin
Urſula ſelber ſich ausgewählt hätte; aber auch dieſes Bild
ver=
ſchwand immer bald wieder, hatte er doch ſchon lange nichts
mehr von Philipp und ſeiner Tochter gehört. Er wußte, daß ſein
Freund als Landhofmeifter zu Stuttgart hauſte, und konnte ſich
Margarete nicht anders als vermählt vorſtellen; „die Schwaben
müßten ſonſt Kamele ſein”, dachte er.
Durch unausgeſetzte Arbeit bertrieb er ſich die ſchweren
Ge=
danken. Hatte er die Akten und Rechtsbücher beiſeite getan und
das Tintenfaß mit den Federn ins Wandſchränkchen geſtellt, dann
holte er ſeine geliebten Bücher und las, gedankenvoll, die Stirne
in die Hand geſtützt, bis tief in die Nacht hinein. Zu ſeinen
alten bewährten Freunden, nämlich der Bibel, den Schriften
Martin Luthers und den Heldenbüchern und Minneliedern aus
der Ritterzeit, geſellte ſich ein neuer wunderſamer, adliger Geſell,
der ihm bald über die Maßen teuer wurde. Das war ein
Büch=
lein des großen Florentiners Dante. Es war eine deutſche
Ueber=
ſetzung ſeiner Schrift über die Monarchie, worinnen der große
Freund von Kaiſer und Reich die Notwendigkeit nachwies, daß
ein Herr die Welt regiere, der Nachfolger Cäſars und Karls des
Großen. Aus dieſem Büchlein ſaugte Friedrich neue
Begeiſte=
rung für das alte Reich und neuen Widerwillen gegen die
zer=
fahrene Gegenwart, und wenn ihm der Kopf müde geworden
war von den Beweisführungen des wunderlich verſtiegenen
Den=
kers, dann ſchloß er die Augen und träumte, er begleite mit ſeinen
Lehnsleuten und mit berittenen Knechten den Kaiſer Barbaroſſa
nach Italien, und er, ein wenig verſpätet durch einen kaiſerlichen
Auftrag, komme gerade noch recht, um die Schlacht bei Legnano
für den Kaiſer zu entſcheiden. Zurückgekehrt von der luſtigen
Verfolgung, ſenkte er vor dem Rotbart das Schwert. Der halte
auf einem Hügelein und rufe ihm lachend zu: „Hirſchhorn, fünf
Zacken in Euerm Wappen ſind zu wenig; Euer Geweih ſoll von
heute an ſieben tragen.” — „Ach,” ſeufzte er, wenn er von ſolchen
Träumen die Augen öffnete, „ach, nur ein einziges Mal mit
meinem Kaiſer nach Italien in einem großen Dienſt für des
Reiches Herrlichkeit und dann bei einem ſiegreichen Kampf ein
Stoß in die Bruſt von einem welſchen Spieß, und über meine
Leiche hinwegſtürmend ein halbes Dutzend Söhne, die des Vaters
Tod an den Feinden rächen! Leg dich in dein Grab, Hirſchhorn,
zum mindeſten in dein Bett! Deine Zeit iſt aus; ſie iſt
über=
vorbei wie dieſer Tag!” Und er nahm das Licht und flüchtete
in ſeine Schlafkammer.
Bei der Beurteilung der gegenwärtigen Zeitläufte war aber
Friedrich nichts weniger als ein Träumer. Er beobachtete ſcharf
und klug. Die Niederlage der proteſtantiſchen Waffen in
Nord=
deutſchland regte ihn nicht auf, denn er hatte ſie vorausgeſehen.
Als aber die Nachricht kam, daß der Kaiſer die Herausgabe all
der unzähligen geiſtlichen Stiftungen verlange, die ſeit ſiebzig
Jahren von den Proteſtanten eingezogen worden waren, wurde
Friedrich außer ſich vor Erregung. „Das gibt ein Blutvergießen
ohne Ende!” rief er.
Er ging alsbald hinunter zum Prior. Er bemerkte wohl die
triumphicrenden Blicke der Mönche, aber er tat, als ſähe er ſie
nicht. Der Prior war verlegen; es tat ihm weh, ſich einer Sache
freuen zu ſollen, die ſeinen Freund mit Kummer erfüllte. Wie
erſtaunt war er, als ihm Friedrich entgegenrief: „Wer Eures
Glaubens iſt, ſoll einen Bußtag halten, denn ſolcher Hochmut
ſtellt ſich niemals zu anderer Friſt ein als vor dem Fall.”
„Ich kann nichts dafür,” ſagte der Prior. „Ich bin des
Kaiſers Ratgeber nicht geweſen.”
„Wollte Gott, er hätte Euch gefragt!“
Nun ſaßen die beiden Männer beieinander und beredeten
die Folgen der verhängnisvollen Maßregel.
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