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Einzelnummer 10 Goldpfennige
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öchentlich 2 maligem
inen vom 1. September
September 2.48 Goldmark und 22 Pfennig
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g nten Tagen wird nicht übernommen. Nie
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 258
Dienstag, den 16. September 1924. 187. Jahrgang
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Finanz=Anzeigen 30 Goldpfg., Rellamezelle (92 mm
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(4 Dollar — 4.20 Mark.
Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streit uſw., erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt jeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darme
ſtädter 8 Nationalbanf.
9sErgebnis des Kabinettrats.
Viereinſiimmung zwiſchen Dr. Marx und
Dr. Streſemann.
Zerlin, 15. Sept. Wie die Tel.=Union erfährt, iſt die
ge Sitzung des Kabinettsrates um 7 Uhr zu Ende gegangen.
der Tagesordnung ſtand die Frage der Ernennung der
Dtſchen Mitglieder des Verwaltungsrates
D Eiſenbahn=Geſellſchaft, des Generalrates
d Reichsbank und des Aufſichtsrates der Bank
die Induſtrie=Obligationen. Eine amtliche
Er=
umnung von für dieſen Poſten in Frage kommenden Perſön=
IEl ten hat noch nicht ſtattgefunden; vielmehr bewegte
re Diskuſſion in allgemeinen Richtlinien für die Beſetzung.
Eurden die Grundzüge feſtgeſtellt, nach denen die Ernennung
irs erteilung auf die verſchiedenen Wirtſchaftsgruppen und
Febiete erfolgen ſoll. Dieſe grundſätzliche Frage wurde zu
ei! Abſchluß gebracht.
ie politiſchen Fragen, die die Oeffentlichkeit in den
le! Tagen am meiſten beſchäftigen, kamen nicht zur
Er=
ö. frung. Sie bleiben, wie angekündigt, dem Miniſterrat am
eptember unter dem Porſitz des Reichspräſidenten
vor=
bei en.
S wurde auch die
Fri der Kriegsſchuld und des Eintrittes
Deutſch=
lands in den Völkerbund
ku geſtreift. Es ergab ſich dabei volle Uebereinſtimmung
in
Auffaſſung des Kabinettes. Ob Reichskanzler Marx in
dief Tagen wieder von Berlin abreiſen und ſeinen Urlaub
fort=
etwird, ſteht noch nicht feſt. Ein diesbezügl. Entſchluß des
Rei kanzlers liegt noch nicht vor.
Bur Durchführung des Dawesplanes.
aris, 15. Sept. (Europapreß.) Der
Generalzahlungs=
ags Owen Young und der Kommiſſar für die verpfändeten
St einnahmen ſind am Montag=Abend aus Berlin in Paris
eirn offen und werden am Dienstag von der
Reparations=
kool ſion angehört werden. Owen Young wird in ſeiner
gl 2 itigen Eigenſchaft als Vorſitzender des
Ueberweiſungs=
koxe s über die Maßnahmen berichten, die Deutſchland bis
jetz: griffen hat, um den Plan ins Werk zu ſetzen und die
ne—” Sachlieferungen zu veranlaſſen.
e Reparationskommiſſion hat jetzt noch folgende
Beamten=
ern ungen zur Durchführung des Planes Dawes
vorzu=
nek)t: Fünf Hauptkommiſſare für fünf Gruppen von
verpfän=
dett: Staatseinnahmen, drei Mitglieder des Verwaltungsrats
1PIfür! Induſtrie=Obligationen, fünf Mitglieder des
Ueberwei=
ſun) mitees, die amerikaniſcher, franzöſiſcher, italieniſcher und
bell) er Nationalität ſein müſſen.
P
ſe deutſchen Mitglieder des Eiſenbahn=
Verwaltungsrates.
rlin, 15. Sept. Nach dem Reichsbahngeſetz können von
den) un Mitgliedern des Verwaltungsrates, der deutſchen
Resl ahngeſellſchaft, die der Treuhänder ernennt, vier Deutſche
ſeir! Wie die Telegraphen=Union zuverläſſig erfährt, hat der
Under folgende vier Herren ernannt: Staatsſekretär a. D.
Staatsſekretär a. D. Bergmann, Exzellenz v. Miller und
r=Hamburg.
übrigen vom Treuhänder zu beſtellenden Mitglieder
wer=
deru' sländer ſein, je ein Engländer, Franzoſe, Belgier,
Ita=
her? ind Schweizer, die zum Teil ja bereits ernannt worden
Die Mitglieder, die die Reichsregierung zu ernennen hat,
beſck igen bekanntlich die heutige Kabinettsſitzung.
Aitere Ermäßigung der Poſt=
gebühren.
rIin, 15. Sept. Wie wir zuverläſſig erfahren, beab=
2 2 Nchd die Reichspoſtverwaltung über die bereits bekannt
ge=
e Ermäßigung der Poſtſcheck= und Poſtanweiſungsgebühren
Nuall eine Herabſetzung der Fernſprech= und
Tele=
en=Gebühren vorzunehmen. Dieſe Maßnahme
ge=
n Verfolg des vom Kabinett beſchloſſenen allgemeinen
e baues. Die Ermäßigung wird vorausſichtlich am 1. De=
r in Kraft treten. Wie im einzelnen die Ermäßigung
wird, ſteht noch nicht feſt, doch dürfte es ſich nicht um
9 matiſche Herabſetzung der einzelnen Gebühren handeln.
Der Rücktritt Admiral Behnckes.
lin, 15. Sept. Admiral Behncke hat mit dem heu=
9 die Leitung der deutſchen Flotte niedergelegt. Admiral
iſt 1883 in die Kaiſerliche deutſche Marine eingetreten.
Esbruch des Krieges wurde er zum Stellvertretenden Ad=
2S Admiralſtabes ernannt. Als Chef des dritten Ge=
1S hat er an Bord des Linienſchiffes „König” an der
A am Skagerrack teilgenommen. Dabei wurde er durch
ranatſplitter verwundet. Beim Oeſel=Unternehmen er=
PeA ſich den Orden „Pour le Mérite‟.
Sehnckes Nachfolger iſt der Vizeadmiral Zenker.
3N
der Marine=Artillerie. Seit dem Oktober 1923 war
Derbefehlshaber der Seeſtreitkräfte. Auch er hat an der
2 am Skagerrack teilgenommen. Als Nachfolger
Zen=
rnimmt den Oberbefehl über die Seeſtreitkräfte Vize=
Mommſen, ein Sohn des bekannten Hiſtorikers
nr. Mommſen trat 1891 in die Marine ein und wurde
12 1923 zum Vizeadmiral befördert=
R
Vom Tage.
Dem deutſchen Geſandten in Guatemala v. Kühlmann, iſt
nun=
mehr auch von den Regierungen von San Salvador, Nicaragua,
Coſta=
rica und Panama das Agrement erteilt worden.
Im Alter von 74 Jahren iſt der als Begründer der
Entwicklungs=
mechanik bekannt gewordene Geheime Medizinalrat Prof. Wilhelm
Roux geſtorben.
Bei Mülheim (Elſaß) iſt geſtern nacht ein Auto, in dem drei
Per=
ſonen Platz genommen hatten, in den Kanal geſtürzt. Die Inſaſſen ſind
ert
unken. Die Leichen konnten noch nicht geborgen werden.
Miniſterpräſident Herriot hat geſtern vormittag den Miniſter
des Innern Chautemps und den Ackerbauminiſter Queuille
empfangen. Der Miniſterpräſident hat Paris geſtern abend in
Beglei=
tung des Marineminiſters Dumesnil verlaſſen, um ſich nach Boulogne zu
begeben, wo er heute an den Seemanövern teilnehmen wird. Herriot
wird Mittwoch abend wieder in Paris eintreffen.
Das franzöſiſche Handelsminiſterium teilt mit, daß der deutſche
Zolltarif am 20. September um Mitternacht im beſetzten
Gebiet wieder eingeführt wird.
Am kommenden Donnerstag findet ein franzöſiſcher
Kabi=
nettsrat ſtatt, der ſich erneut mit den wirtſchaftlichen Problemen,
na=
mentlich mit der Frage der Verbilligung der Lebensmittel
beſchäf=
tigen ſoll.
Der Streik im Borinager Kohlenrevier iſt nach
län=
gerer Dauer endlich beigelegt.
Miniſterpräſident Muſſolini und Finanzminiſter de Stefani
haben den amerikaniſchen Bankier Itchell empfangen, mit dem ſie
über die amerikaniſche Anleihe an Deutſchland und die Lage der
ita=
lieniſchen Einwanderung in die Vereinigten Staaten verhandelt haben.
Die kroatiſche Bauernpartei, die unter der Führung von
Raditſch ſteht, iſt nunmehr bereit, in die Regierung
ein=
zutreten. Eine Verſammlung der Partei in Agram genehmigte
dieſen Beſchluß des Parteivorſtandes.
Der Belgrader Miniſterrat hat beſchloſſen, wegen der andauernden
Bandenkämpfe in Südbulgarien den Grenzſchutz zu verſtärken.
„Daily Telegraph meldet aus Kairo, die Verhandlungen zwiſchen
Aegypten und Italien über die Feſtlegung der Weſtgrenze
Aegyptens hätten einen toten Punkt erreicht. Die italieniſche Regierung
er=
kenne die Anſprüche Aegyptens auf die ſtrittigen Gebiete,
dar=
unter das Gebiet von Sollun, nicht an.
Kurijab (Lndien) iſt von Ueberſchwemmungen
heimgeſucht. In Bhartpour wurden 200 Dörfer durch die
Hochwaſſer=
kataſtrophe vernichtet.
Reuter meldet aus Bombah, daß der Empfangsausſchuß des
indi=
ſchen Nationalkongreſſes, der im September in Bombay
zuſammentreten wird, einſtimmig Gandhi zum Präſidenten
ge=
wählt hat.
Nach einer Meldung aus Tokio iſt ein Schnellzug bei Kaiki
entgleiſt. Neun Perſonen wurden getötet und zwanzig zum Teil
ſchwer verletzt.
Die Koblenzer Verhandlungen.
Koblenz, 15. Sept. (Wolff.) Bei den Koblenzer
Ver=
handlungen wurde die
Wiederzulaſſung zum Amt
neuerdings für eine Reihe leitender Beamten des altbeſetzten
Gebietes von der Rheinlandkommiſſion ausgeſprochen, u. a. für
Dr. Brandt, Regierungspräſident in Koblenz, Eichhorn,
ſtellvertretender Regierungspräſident in Trier, Siebourg,
Vizepräſident des Provinzialſchulkollegiums in Koblenz,
Mueh=
lens, Landrat in Rüdesheim, Müller, Landrat in
Kochem, Dr. Joſten, Landrat in Simmern, Graf von Spee,
Land=
rat in Merzig, Dr. Kaufmann, Landrat in Euskirchen, Dr.
Troitz, Studiendirektor in Saarburg, Dr. Nieſſen, Schulrat
in Rheinbach, Weyrauch, Oberſtudienrat in Boppard,
Ruſ=
ſel, Geh. Regierungsrat in Trier, Oppenheim,
Regierungs=
rat in Mainz und Korn, Oberregierungsrat in Alzey.
In der
Amneſtiefrage
führten die in Koblenz und Düſſeldorf geführten Verhandlungen
bisher zu folgendem Ergebnis: Bis zum 12. September wurden
145 von den franzöſiſchen Gerichten verurteilte Deutſche aus dem
Geſängnis entlaſſen, darunter der früher in St. Martin
inhaf=
tierte Bahnhofsinſpektor Gottfried, der Schupobeamte Breuer,
der Kavallerieleutnant Andler und der Düſſeldorfer
Schupo=
hauptmann Pohl. Ferner wurden 750 ſchwebende Verfahren
niedergeſchlagen.
Deutſch=belgiſche Wirtſchaftsverhandlungen.
Berlin, 15. Sept. Die deutſch=belgiſchen
Wirt=
chaftsverhandlungen haben heute begonnen. Der
deutſche Bevollmächtigte, Miniſterialdirektor v.
Stockham=
mern, begrüßte die unter Führung des belgiſchen Geſandten
erſchienene belgiſche Delegation namens der Reichsregierung und
ſkizzierte das Programm der Verhandlungen. Der belgiſche
Ge=
ſandte, Graf de la Faille, erwiderte die Begrüßung namens
der belgiſchen Delegation. Im weiteren Verlauf der Sitzung
einigte man ſich über das Programm der Verhandlungen und
vereinbarte die nächſte Sitzung für morgen nachmittag.
Für die Belgier kommt es in der Hauptſache darauf an, das
Rückgrat ihrer Wirtſchaft, die belgiſche Eiſen= und Stahlinduſtrie,
mit Kohlen und Koks zu verſorgen. In dieſen und weiterhin in
Teerprodukten und bis zu einem gewiſſen Grade auch in
Stick=
ſtoff, iſt Belgien von der deutſchen Einfuhr abhängig, und zwar
in einem Grade, der ſchon vor dem Kriege die nicht ganz
unge=
rechtfertigte Behauptung aufſtellen ließ, daß die belgiſche
Schwer=
induſtrie in ihren Exiſtenzbedingungen auf ein reibungsloſes
Zu=
ſammenarbeiten mit der rheiniſch=weſtfäliſchen Schwerinduſtrie
angewieſen ſei. Die Belgier haben den Ruhrkrieg nicht zuletzt zu
ſpüren bekommen.
Franzöſiſche Note in der Amneſtie=Frage.
Berlin, 15. Sept. Im Auswärtigen Amt iſt geſtern eine
Verbalnote der franzöſiſchen Regierung eingetroffen, die ſich mit
der Amneſtie befaßt. Es heißt in dieſer Note, daß der deutſche
Geſchäftsträger Hoeſch am 10. September vorſtellig geworden ſei
und ſich beklagt habe, daß noch keine Anwendung der Amneſtie
erfolgt ſei. Demgegenüber wird in der Verbalnote darauf
hin=
gewieſen, daß die franzöſiſche Regierung in Erfüllung der in
London übernommenen Verpflichtungen bereits bis zum 10.
Sep=
tember 51 deutſche Gefangene in Freiheit geſetzt habe, darunter
ſeien 36 Unterſuchungsgefangene und 15 Verurteilte geweſen.
Wien und Genf.
Schwere Tage für Oeſterreich.
Von unſerem Wiener Korreſpondenten.
Dr. N., Wien, am 13. Sept.
Bis vor wenigen Tagen war das Intereſſe der geſamten
öſterreichiſchen öffentlichen Meinung vollkommen den damals
un=
mittelbar bevorſtehenden entſcheidenden Verhandlungen auf der
Genfer Völkerbundtagung zugewandt. Mit Recht müßte man
annehmen, daß während der Dauer dieſer Beratungen in
Oeſter=
reich ſelbſt ſich nichts ereignen werde, was das konzentrierte
In=
tereſſe von Genf ablenken oder gar die dortigen ſchickſalsſchweren
Entwicklungen beeinträchtigen würde. Wider alles Erwarten hat
ſich dieſe ſcheinbar ſo begründete Annahme als irrig erwieſen:
Seit Mitte dieſer Woche widmet Oeſterreich den Genfer
Vor=
gängen nur eine ſehr geteilte Aufmerkſamkeit. Es verfolgt mit
geſteigerter Nervoſität die beunruhigende Verſchärfung der
Er=
eigniſſe des ſteten Kampfes zwiſchen Kapital und Arbeit, es blickt
nach Wien, wo am 11. d. M. der allgemeine Metallarbeiterſtreik
eingeſetzt hat. Hunderttauſend Wiener Arbeiter ſtehen heute im
Ausſtand, die Vermittlungsverhandlungen geſtalten ſich überaus
ſchwierig, ja Gerüchte über eine Ausdehnung der Bewegung,
über drohenden Ausbruch des Generalſtreiks eilen durch die
Stadt.
Während die Hauptexponenten der öſterreichiſchen Regierung,
der Bundeskanzler ſelbſt, Außenminiſter Dr. Grünberger und
Finanzminiſter Dr. Kienböck in Genf in ſchwerem Ringen am
grünen Tiſch die vitalſten Intereſſen Oeſterreichs verteidigen, iſt
in ihrem Rücken in der Hauptſtadt des Landes ein erbitterter
Kampf zwiſchen Unternehmertum und Arbeiterſchaft
ausgebro=
chen. Dieſe Tatſache allein zeigt, wie überaus ſchwierig die
Situation in Oeſterreich ſich in den letzten Monaten geſtaltet hat,
ſie zeigt, daß dieſer Staat, den Europa bereits ſaniert glaubte,
in Wirklichkeit ſchwer krank iſt. Für die außeröſterreichiſche
Oef=
fentlichkeit mag dieſe Feſtſtellung eine überraſchende Enthüllung
bedeuten, jeder wirkliche Kenner der hieſigen Verhältniſſe
da=
gegen mußte dieſe bedrohliche Entwicklung bis zum heutigen
gefahrvollen Augenblick ſeit geraumer Zeit vorausſehen. Sie iſt,
wie die folgenden Ausführungen zeigen werden, unlöslich mit
dem geſamten Sanierungsprozeß auf Grund des Genfer
Pro=
gramms verknüpft:
Abſolute Vorausſetzung für die Geſundung des
öſterreichi=
ſchen Staates war die Steigerung ſeiner Einnahmen auf ein
nach normalen Begriffen kaum erdenkliches Maximum. Die
ſelbſt=
verſtändliche Bedingung für die Höchſtſteigerung war die
Verviel=
fachung aller beſtehenden und Einführung der verſchiedenſten
neuen Steuern und Abgaben. Dieſes Syſtem zeigte überraſchende
Erfolge, ſolange das öſterreichiſche Unternehmertum aus den
großen Gewinnſten der Inflationszeit und den üppigen
Erträg=
niſſen einer abnormalen Börſenkonjunktur die ihm auferlegten
Steuern leiſten konnte. Innerhalb des letzten Jahres jedoch hat
ſich hier der denkbar radikalſte Umſchwung bis zum Gegenpol
der ſeinerzeitigen Situation vollzogen. Heute leidet der
öſter=
reichiſche Unternehmer unter einer ſeit Monaten andauernden
ſchweren Abſatzkriſe, die Geldknappheit hat kataſtrophale Formen
angenommen (die Bankrate beträgt derzeit 15 Proz. p. a.),
ſchwere Verluſte an der Börſe haben viele Milliarden
inlän=
diſches Kapital vernichtet. Kurzum, der öſterreichiſche
Unter=
nehmer iſt heute faſt durchwegs ſo weit, daß er ſeinen Betrieb
einſtellt oder radikal abbaut, jedenfalls aber jede Steigerung
ſeiner Produktionskoſten kategoriſch ablehnt.
Wie hat ſich andererſeits während des letzten Jahres die
Lage der öſterreichiſchen Arbeiter und Angeſtellten geſtaltet?
Tauſende von ihnen wurden durch Entlaſſung brotlos, die
an=
deren Hunderttauſende ſind infolge der neuerlich anſteigenden
Teuerungswelle der Verzweiflung nahe und nicht mehr imſtande,
die primitivſten Exiſtenzbedürfniſſe zu befriedigen. Ein großer
Teil von ihnen reſigniert in ohnmächtiger Erbitterung, ein
an=
derer mächtiger Teilfaktor jedoch, die öſterreichiſche Arbeiterſchaft
der großen Wirtſchaftszweige, ſtehen ſeit Wochen in unerhört
zähem Ringen mit dem Unternehmertum. Dieſer ſchwere Kampf
ſpielte ſich bis vor wenigen Tagen unter der Oberfläche ab, bis
die beiderſeitige Spannung jedes erträgliche Maß überſtieg;
dieſer Moment des offenen Ausbruches des ſozialen Krieges iſt
eben gekennzeichnet durch den Beginn des allgemeinen
Metall=
arbeiterſtreiks. Die Beilegung des jetzigen großen Ausſtandes
wird zweifellos nur unter den größten Schwierigkeiten erfolgen.
Auf der einen Seite der Unternehmer, der keinerlei Erhöhung
ſeiner Produktionskoſten ertragen kann, auf der anderen der
Proletarier, der ſeinen Lohn unbedingt ſteigern muß, um nicht
der bitterſten Not ausgeſetzt zu ſein. Nur zu naheliegend, daß
die öſterreichiſchen Induſtriellen auf eine Erhöhung der täglichen
Arbeitszeit als Ausweg aus dieſem ſchwierigen Dilemma
hin=
wieſen. Für jeden Kenner der hieſigen Verhältniſſe aber
ſelbſt=
verſtändlich, daß dieſer Hinweis von der Arbeiterſchaft mit einem
erbitterten Wutausbruch beantwortet wurde. Das öſterreichiſche
Proletariat betrachtet den Achtſtundentag als wertvollſte und
daher unantaſtbare Errungenſchaft der Revolution. Ob dieſe
Auffaſſung objektiv gerechtfertigt iſt, iſt allerdings eine andere
Frage; jedenfalls aber erſcheint es, wie die öſterreichiſchen
Ver=
hältniſſe eben liegen, durchaus unmöglich, die öſterreichiſchen
Ar=
beiter zur Aufgabe dieſes Standpunktes zu zwingen. Die
Unter=
nehmer haben nach der abſolut kategoriſchen Ablehnung ihrer
erſten Anregung einen anderen Vorſchlag gemacht: Sie erklärten,
zu einer Lohnerhöhung dann bereit zu ſein, wenn die dadurch
verurſachte Steigerung ihrer Produktionskoſten durch eine
gleich=
zeitige Herabſetzung einzelner Steuern voll ausgeglichen würde.
Dieſe Anregung kam vor allem zu ſpät, da die Arbeiterſchaft,
aufs ſchwerſte gereizt durch den verſuchten Angriff auf den
Acht=
ſtundentag, bereits in zahlreichen Betrieben in wilden Streik
trat und ſo eine Bewegung zu entfeſſeln drohte, die den Führern
der Gewerkſchaft jede geordnete Leitung der Aktion unmöglich
machte. Allein auch abgeſehen von dieſem mehr taktiſchen
Mo=
ment, erſcheint der Vorſchlag der Unternehmer keinen gangbaren
Ausweg zu bieten, weil ihm der bisher unbefragte und
un=
mittelbar betroffene Dritte, der öſter eichiſche Staat, ſchwerlich
zuſtimmen dürfte. Kann man ſich vorſtellen, daß die
öſterreichi=
ſche Regierung, die unter dem harten Diktat des
Generalkommiſ=
ſars ihre Einnahmen rückſichtslos ſteigern, den letzten
erreich=
baren Groſchen als Steuertribut aus der Privatwirtſchaft
her=
auspreſſen muß, auf irgendwelche Einnahmequellen verzichten
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 16. September 1924.
Nummer 258
vollt
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einer
ſell
und
enel
Die
ſetzt
Häſte
ten.
Kal
loſer
würde und — dürfte, ſelbſt wenn dadurch ein ſchwerer ſozialer
Kampf friedlich beigelegt werden könnte? Auch dieſer Ausweg
ſcheint alſo ſofort in eine Sackgaſſe zu münden. Auf welche
Weiſe ſchließlich der ſo gefährlich verwickelte Knoten gelöſt
wer=
den wird, läßt ſich in dieſem Augenblick noch nicht ſagen; am
eheſten wahrſcheinlich durch ein Kompromiß, das beide Streitteile
zu weitgehenden Konzeſſionen zwingt.
Die trüben Wiener Geſchehniſſe ließen ſich leichter ertragen,
wenn aus Genf gute Botſchaft für Oeſterreich käme. Allein auch
vom Sitz des Völkerbundes flattern beunruhigende Nachrichten
nach Wien. Wohl ſind die Verhandlungen noch im vollen Fluſſe
und es wäre verfrüht, abſchließende Feſtſtellungen machen zu
wollen. Allein, nach allen Vorgängen der letzten Monate und
ſpeziell nach all den vertraulichen Informationen, die man
wäh=
rend des Aufenthaltes der Völkerbunddelegierten in Wien —
bekanntlich unmittelbar vor Beginn der jetzigen Genfer Tagung
— in gut unterrichteten Kreiſen zu hören bekam, dürfte der
Völ=
kerbund der kleinen Donaurepublik ein ſtrenger, wenn auch
viel=
leicht gerechter Richter ſein. Was will die öſterreichiſche
Regie=
rung beim Völkerbund durchſetzen? Die Erhöhung ihrer
Ge=
ſamtausgaben auf 530 Milliarden (gegenüber den im
ſeinerzei=
tigen Sanierungsprogramm angeſetzten 350 Milliarden) und die
Freigabe der bisher nicht verausgabten Teile der ſeinerzeit
ein=
geräumten großen Kredite für Zwecke der unter ſchwerſter
Geld=
not leidenden Privatwirtſchaſt. Wie hart die öſterreichiſche
Re=
gierung nach ihrer eigenen Auffaſſung um dieſe Poſtulate wird
kämpfen müſſen, zeigt ſchon die Tatſache, daß der Bundeskanzler
ſelbſt den dringendſt gebotenen Rekonvaleszenten=Urlaub
abge=
brochen und nach einem lebensgefährlichen Attentat kaum
ge=
neſen, den ſchweren Gang nach Genf angetreten hat. Die
Teil=
nehmer der Völkerbundtagung haben den geiſtlichen Staatsmann
als intellektuell und ſittlich hochſtehende Perſönlichkeit mit
demon=
ſtrativer Ehrung begrüßt, wobei naturgemäß die glücklich
abge=
wehrte tragiſche Bedrohung ſeines Lebens entſcheidend
mitge=
ſpielt hat. Es wäre aber mehr als töricht, annehmen zu wollen,
daß dieſe natürliche Regung menſchlicher Sympathie die
kühl=
ſachlichen Erwägungen des Völkerbundes irgendwie beeinfluſſen
werde. Und die letzten, allerdings noch nicht authentiſchen
Nach=
richten aus Genf klingen recht böſe: Die Erhöhung des
Aus=
gabenetats ſoll der öſterreichifchen Regierung wohl zugebilligt
werden, aber nur bis zur Grenze von etwa 430 Milliarden—
eine ſehr böſe Einſchränkung, da die bereits durchgeführte
Re=
form der öſterreichiſchen Beamtenbeſoldung auf der Ziffer von
530 Milliarden Geſamtausgaben baſiert. Die Freigabe der
Kreditreſte zugunſten der öſterreichiſchen Privatwirtſchaft lehnt
der Völkerbund angeblich rundweg ab, da er die öſterreichiſche
Währung keineswegs als endgültig ſtabiliſiert betrachtet und die
noch vorhandenen Kreditreſte als abſolut notwendige Reſerve für
den Fall eines neuen Kronenſturzes gewahrt wiſſen will. Auch
der langſame Fortgang des Beamtenabbaues, der bekanntlich
hinter der vom Generalkommiſſar Dr. Zimmermann
vorgeſchrie=
benen Ziffer nicht unbeträchtlich zurückgeblieben iſt, wird der
öſterreichiſchen Regierung wieder einmal zum Vorwurf gemacht.
Ein einflußreiches Mitglied des Völkerbundes ſoll dem Genfer
Sonderberichterſtatter eines Wiener Blattes dieſe präziſe
Infor=
mationen erteilt und, gleichſam reſümierend, geäußert haben, daß
Oeſterreichs Wirtſchaft eben noch immer ein bißchen „
ver=
lottert ſei”!
In wenigen Tagen werden bedeutungsvolle Aufklärungen
über das nächſte Schickſal Oeſterreichs vorliegen: Der große
Wiener Streik wird und muß beendet werden, und die Art und
Weiſe ſeiner Beilegung wird ſymptomatiſch für die weitere
Ge=
ſtaltung der ſozialen Verhältniſſe in Oeſterreich ſein. Vor allem
aber wird das hohe Genfer Tribunal ſeinen neuen Spruch über
Oeſterreich fällen, der, wie immer er lauten mag, der kleinen
Donqurepublik die Wege ihrer nächſten Zukunft weiſen wird.
Der Wiener Metallarbeiterſtreif. ."
Wien, 14. Sept. (Wolff.) Die heutigen Verhandlungen
zwiſchen dem Hauptverband der Induſtrie und der
Gewerk=
ſchaftskommiſſion haben zu dem Ergebnis geführt, daß die
Unter=
nehmer auf Grund einer Unterredung mit der Regierung und
den politiſchen Parteien ſich bereit erklärt haben, in
Lohn=
verhandlungen einzutreten auf der Grundlage des vom
Metallarbeiterverband vorgeſchlagenen Lohnſyſtems und der
Er=
höhung der Mindeſtlöhne. Die Vertreter der
Gewerkſchafts=
kommiſſion übernahmen dieſe Erklärung zur Berichterſtattung an
die zuſtändigen gewerkſchaftlichen Inſtanzen. Der 30er Ausſchuß
der Metallarbeiter ermächtigte auf Grund der Erklärung des
Induſtriellen=Verbandes ſeine Unterhändler, die Verhandlungen
morgen aufzunehmen. Der angekündigte Sympathieſtreik
der Wiener Elektrizitätswerke wurde vertagt.
Hingegen treten morgen die Metallarbeiter in
Niederöſterreich, Oberöſterreich, Salzburg und
Graz in den Streik. Die Verhandlungen mit den
Indu=
ſtriellen werden morgen vormittag fortgeſetzt. Das Ergebnis
wird nachmittags den Verſammlungen der beiden Parteien
vor=
gelegt.
Geſellſchaft für freie Philoſophie.
Schule der Weisheit.
In den Tagen vom 15. bis 19. September findet im großen
Saale des Hotels „Zur Traube” eine Tagung der Geſellſchaft
für freie Philoſophie ſtatt; es iſt die ſechſte ihrer größeren
Zu=
ſammenkünfte. Die Zuhörerſchaft dieſer Vorträge beſteht im
weſentlichen aus einem Publikum, das von auswärts unſere
Stadt aufſucht.
Die Veranſtaltung, die geſtern morgen begann, wurde
von Graf Hardenberg eröffnet, der die nachſtehende
Be=
grüßungsanſprache hielt:
Meine ſehr verehrten Damen und Herren!
Als Verſitzender der Geſellſchaft für freie Philoſophie
er=
öffne ich die ſechſte Tagung und heiße Sie im Namen des
Vor=
ſtandes herzlichſt willkommen. Ich habe ferner die Ehre, Ihnen
im Namen Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs, unſeres Gründers
und Schirmherrn, der zu ſeinem Bedauern verhindert iſt, an
dieſer Tagung teilzunehmen, einen angeregten und fruchtbaren
Verlauf Ihrer Anweſenheit in Darmſtadt zu wünſchen.
Wir haben dieſer ſechſten Tagung nicht ohne gewiſſe
Beſorg=
niſſe entgegengeſehen, ſchien es doch, als wollten die
Schwierig=
keiten der Zeiten manchen guten Freund unſerer Sache fern
halten, manches vertraute Geſicht dem Tagungsbilde entrücken.
Wir haben uns, Gott ſei Dank, geirrt. Von den Getreuen
fehlt keiner und obendrein zeigt das aus den Anmeldungen
ge=
wonnene Teilnehmerbild, daß ihnen reicher Zuwachs erſtanden iſt
Das bedeutet uns, denen Graf Keyſerling und ſein Werk, denen
die Geſellſchaft für freie Philoſophie und die Schule der Weisheit
eine heilige und ernſte Sache iſt, Ermutigung, Belohnung,
An=
trieb und Aufſchwung.
Aber wir haben auch noch andere Gründe, mutig und getroſt
in die Zukunft zu blicken! Unſer Bau, den wir nunmehr vor
vier Jahren klein und ſchlicht begonnen haben, er hat ſich allen
Anfeindungen und manchen Beſpöttelungen zum Trotz klar und
ſicher emporgebürgt und ſtellt ſich heute als ein ſtattlicher
Geiſtes=
tempel dar.
Ich bin kein Freund von Zahlen, immerhin mag es manchem
wertvoll ſein, zu wiſſen, daß wir 1100 Mitglieder unſer
eigen nennen und daß auch die materiellen Grundlagen ſo ſind,
daß wir alle Hoffnung haben, wenn uns unſere Förderer und
Gönner und Freunde nicht im Stiche laſſen, von den vielen
idealen Plänen, die wir zum Beſten der Ausbaut unſerer
Geſell=
ſchaſt hegen, bald noch manches zu verwirklichen.
Höher aber als dieſes alles iſt das gewaltige Echo zu
be=
werten, das Graf Keyſerlings Impuls in aller Welt findet. Aus
Die Lage in China.
Tſchangſolins Vormarſch auf Peking.
London, 15. Sept. Meldungen aus Mukden beſagen, daß im
Norden der Provinz Tſchili, nicht weit von der Großen Mauer entfernt,
eine erbitterte Schlacht zwiſchen der Mandſchureiarmee und den
Pekingſtreitkräften im Gange ſei. Das Zentrum der Kämpfe liege bei
den Orten Kwangtu und Kiangtang an der Eiſenbahn Mukden—Peking.
Tſchangſolins Truppen ſeien bisher überlegen.
Nach einer Havasmeldung aus Schanghai will der
Militärgouver=
neur von Tſchekiang Kenntnis davon erhalten haben, daß die Truppen
Tſchangſolins die Stadt Su=wa in der Provinz Petſchini eingenommen
haben.
Perteidigungsmaßnahmen in Peking.
Einer Havasmeldung aus Peking zufolge iſt der Zivilgouverneur
Wang=tſchen=ping von Tſchili in Peking angekommen. Wei=pu=fu wird
heute erwartet. Es wird alsdann beim Präſidenten Tſao=kun eine
Be=
ſprechung ſtattfinden, an der Wang=tſchen=ping und Wei=pu=fu, der
Kriegsminiſter und einige bedeutende Heerführer teilnehmen. Die
Aus=
hebungen, die Truppentransporte und die anderen militäriſchen
Vor=
bereitungen machen einen ſichtbaren Eindruck auf die Bevölkerung, die
ſich Rechenſchaft darüber ablegt, daß die Lage an der Front ernſt iſt,
was auch die Nachrichten aus dem Norden beſtätigen.
Die neue chineſiſche Regierung.
Man meldet aus Peking, daß die neue Regierung unter dem Vorſitz
von Yen, der gleichzeitig das Innenminiſterium übernimmt, gebildet
worden iſt. Außenminiſter iſt Welling=On=koo, Finanzminiſter Hang=
Kohu=hſing, Kriegsminiſter General Lu=Skin, Marineminiſter Admiral
Li=Ting=hſin, Juſtizminiſter Shang=Kuo=kan. Unterrichtsminiſter Huang=
Fu, Handels= und Landwirtſchaftsminiſter Kao=Ling=wei,
Verkehrs=
miniſter Admiral Wu=Yu=lin.
Die Kämpfe bei Schanghai.
Aus Shanghai wird gemeldet, daß 14 Km. von Shanghai, in Hang=
Tu, ſich ſehr heftige Kämpfe abgeſpielt haben. Einzelheiten ſind bis zur
Stunde noch nicht bekannt. Doch ſind bereits 1200 Verwundete in
Shanghai eingeliefert worden. — Es wird erklärt, daß der Gouverneur
von Kiangſu geäußert habe, Schanghai einzunehmen, bevor die Truppen
Tſchangſolins Zeit gehabt haben, auf dem ſüdlichen Kriegsſchauplatze
ein=
zugreifen. — Die ausländiſchen Matroſenabteilungen in Schanghai ſind
nach wie vor in Alarmbereitſchaft. Der amerikaniſche Kreuzer „Huren”
begleitet von 6 Zerſtörerbooten, iſt in Schanghai angekommen, wo er
Truppen landete. Der japaniſche Kreuzer „Tſuchima” iſt nach Schanghai
abgefahren, um dort die japaniſchen Intereſſen zu ſchützen.
Noch keine Intervention der Mächte.
Der Londoner japaniſche Botſchafter, Baron Hahaſhi, erklärte einem
Vertreter der „Sunday Times” über die Lage in China, der Kampf, der
gegenwärtig um die Vorherrſchaft von den verſchiedenen Parteien
ge=
führt werde, werde vermutlich noch lange dauern. Die Großmächte
könn=
ten angeſichts deſſen im Augenblick nichts tun, als Leben und Eigentum
ihrer Staatsangehörigen zu ſchützen. Niemand wünſche zu intervenieren.
Erſt wenn einen der chineſiſchen Machthaber
end=
gültig die Vorherrſchaft errungen habe oder wenn
eine völlige Erſchöpfung der Kämpfenden
einge=
treten ſein ſollte, wäre der Augenblick für eine
zweckmäßige Intervention der Mächte in dem Sinne,
China ihren gemeinſamen Beiſtand anzubieten, gekommen.
—
WBer liefert die Waffen?
Der diplomatiſche Korreſpondent des Daily Telegraph ſchreibt zur
Entwaffnungsfrage und zum Waffenhandel, daß die
Kommiſſion des Völkerbundes, die ſich mit dem Waffenhandel zu
be=
ſchäftigen habe, ihre Aufmerkſamkeit dem chineſiſchen Bürgerkrieg
zu=
wenden ſoll, der ein klares Bild von den Wirkungen des uneingeſchränk.
ten Waffenhandels biete. Man könne die Zahl der in China
Bewaffne=
ten auf 600 000 ſchätzen, wovon mindeſtens ein Drittel mit moderner
Artillerie, Bomben und Flugzeugen ausgerüſtet ſei. Es ſei allgemein
von Intereſſe, daß die mandſchuriſche Armee von einer Großmacht
aus=
gerüſtet und bewaffnet werde und daß die Zentralregierung in Peking
von zwei Großmächten beliefert werde. Die Truppen Sur=Yat=Sen
ſeien allerdings weniger gut ausgerüſtet, aber nur deshalb, weil
Ge=
ſchäftsrückſichten dabei mitſprächen, während bei den anderen politiſche
Motive im Spiele ſeien. Welches die Motive auch ſeien, ſo ſei
beſon=
ders zu betonen, daß die Waffenlieferungen an China nur zu einer
Ver=
längerung des Bürgerkrieges führen können. Der Völkerbund ſollte
des=
halb der Sache ſeine ſofortige Aufmerkſamkeit widmen und verſuchen,
dieſem Mißbrauch ein Ende zu bereiten, indem er den Regierungen
ver=
uiete, gerade jetzt Waffen nach China zu liefern.
Neue Kämpfe zwiſchen Hindus und Mohammedanern.
TU. Paris, 15. Sept. Nach einer Meldung aus Alahabad
haben zwiſchen den Hindus und Mohammedanern neue Kämpfe
tattgefunden. Die lokale Polizei mußte die britiſchen Behörden
um Verſtärkung bitten. Es kam zu neuen heftigen
Zuſammen=
ſtößen auf beiden Seiten. Es gab mehrere Tote und
Verwun=
dete, deren genaue Zahl noch nicht feſtgeſtellt iſt. Die engliſchen
Truppen haben ebenfalls Verluſte erlitten. Ein Unteroffizier
und zwei Soldaten wurden getötet und ungefähr 20 ſchwer
verletzt.
Zur Lage in Marokfo.
Madrid, 15. Sept. Seit der Räumung des Tales der Lau
die ſpaniſchen Truppen hat ſich der Druck der Marokkaner auf Te
und Teſchauen täglich mehr verſtärkt. Die Einnahme dieſer beiden
iſt das nächſte Ziel der Marokkaner. Die beiden Städte ſind aben
nur einzeln ernſthaft bedroht, ſondern ihre Verbindungen untereine
ſind an vielen Stellen unterbrochen. In Teſchauen befinden ſich
ganzen 15 000 Mann in Garniſon. Sie verfügen über bedeunt
Waffen= und Munitionsvorräte. Die Marokkaner ſind in der Nähe
Kalaa 5 Kilometer von Teſchauen entfernt konzentriert. Die Se
haben auf dem Wege nach Tetuan gegenwärtig noch eine ſtarke Vof
beſetzt, nämlich Dar=Acola, die ihre Stellung in Teſchuan unterſtützt
Marokkaner verſuchen deshalb in erſter Linie, Dar=Acola einzuneh
da nachher die Garniſon von Teſchauen von allen Zufuhren abgef
ten wäre und ſich in kurzer Zeit ergeben müßte. In Tetauen befi
ſich im ganzen 50 000 Mann, darunter die 20 000 Mann, die der Ger
Ferano aus dem Tale der Lau zurückgezogen hat. Dieſe
Beſatzun=
fügt über ſchwere Feſtungsartillerie. In den letzten Tagen hat fi.
beſonderen verſucht, nach dem Weſten vorzurücken, um ihre bedrohten
bindungen mit Tanger wiederherzuſtellen. Dies ſcheint ihre nächſtlie
Aufgabe zu ſein, da ſie ſonſt nicht nur von Tanger, ſondern auch
Laroche in Franzöſiſch=Marokko abgeſchnitten wären. Erſt nachber
den die Spanier verſuchen, Teſchauen zu entſetzen. Dieſe Aufgabe
ſehr ſchwierig ſein, da ſich zwiſchen Tetuan und Teſchauen eine 9
von Stämmen befindet, die ſich zum Teil bereits erhoben haben obe
erheben werden. Man rechnet damit, daß der Weg von Tetuan
Teſchauen von den Spaniern erſt nach Monaten zurückgelegt we
kann, ſo daß alſo die Beſatzung von Teſchauen in nächſter Zeit be
als verloren gelten kann.
Der Korreſpondent des Daily Telegraph in Tetuan hatte eine
Unterredung mit General Primo de Rivera,
der ihm über die Lage in Marokko unter anderem erklärte.
nächſt werde ein allgemeiner Rückzug aller Arm
auf ihre Stützpunkte vollzogen, um eine Offenſive vorzu
reiten. Er habe Beweiſe dafür, daß ein britiſches Syndikat Al
Krim, der den Titel eines Sultans des Riffs beanſpruche, erhebliche
träge an Geld und auch an Waren, darunter Telegraphenmaterial
Verfügung geſtellt habe.
R
Eine amtliche Meldung aus Madrid dementierk das Gerücht, wr
das ſpaniſche Direktorium die völlige Räumung von Marokko beg
tige. Das Direktorium habe ſich vielmehr dazu entſchloſſen, einen
lifen in Marokko einzuſetzen. Aus der amtlichen Meldung geht he
daß das Direktorium ſich von dieſer Maßnahme eine ſofortige B
dung Marokkos und die Wiederherſtellung der allgemeinen Ordnung
ſpricht. Einſtweilen gehen die militäriſchen Operationen weiter.
Lage in der weſtlichen Zone hat ſich gebeſſert. So konnte die Strecke
Ceuta nach Tetuan vom Feinde geſäubert werden.
Der franzöſiſche Kriegsminiſter dementiert die Nachricht über a
liche Kämpfe an der franzöſiſchen Front in Marokko. Es herrſche
kommene Ruhe. Die verbreitete Nachricht könne als vollkommen e
den bezeichnet werden.
Der Aufſtand in Hedſchas.
Konſtantinopel, 15. Sept. (Europapreß.) Nach einer
dung aus Adana hat General Weygand den engliſchen Trup
in Bagdad geſtattet, den ſüdlichen Teil von Syrien zu durch
ren, um nach Mekka verſchifft werden zu können, um dort König
H=
von Hedſchas gegen die Wahabiten zu unterſtützen.
Einer Havasmeldung aus Kairo zufolge, ſoll die ägyptiſche 9
rung den Beamten der religiöſen Organe von Mekka
de=
fehl gegeben haben, die Stadt zu verlaſſen, um in Djieddah das
mögen der Geſellſchaft in Sicherheit zu bringen.
Mit der Einnahme von Mekka durch die Wahabiten iſt
den vorliegenden Berichten unmittelbar zu rechnen. Die
den Wahabiten eroberten Dörfer wurden völlig ausgeplündert,
Einwohner ermordet und die Häuſer in Brand geſetzt.
U
Unruhen in Nazedonien.
Berlin, 15. Sept. (Wolff.) Die Zwiſtigkeiten zwiſchet
verfchiedenen mazedoniſchen Parteien, die letzthin beſor
an Schärfe zunahmen, führten, wie bereits kurz gemeldet, zu e
blutigen Kampfe, der neue Opfer forderte. So wurden ge
in Gorna Dſchumaja Aleo Waſſileff und Georgi Athanaſſoff erm
In Sofia Slawtſcho Kowatſcheff und der kommuniſtiſche Abgeor
Hadſchidimoff. Die beiden erſteren galten als Anhänger der Autor
Mazedoniens, während die beiden anderen der ſogenannten Födera
gruppe angehörten, die bolſchewiſtiſche Tendenzen verfolgt. Die 111
der beiden in Sofia verübten Morde wurden verhaftet. — In Ruf
und Sofia wurden 4 Mazedonier bei ſolchen Zuſammenſtößen 9
Die Erregung zwiſchen den beiden Gegnern iſt im Wachſen begriſſe.
*
Die Moſſul=Frage.
Fethy Bey, der Führer der türkiſchen Delegation
geſtern in Genf angekommen iſt, erklärte dem Korreſpond
der „Information” er habe den Auftrag nicht, die Zulaſſun
Türkei zum Völkerbund zu verlangen. Zuerſt müſſe die C
frage im Irak eine Löſung gefunden haben.
*
In den Kreiſen der türkiſchen Delegation wird beſtätigt, de
Türkei bei den Verhandlungen im Völkerbund auch eine Vollse
mung im Moſſul=Gebiet verlangen werde. Aus türkiſcher Auel
jedenfalls beſtätigt, daß die türkiſche Regierung während dieſer 2
der Völkerbundsverſammlung kein Geſuch um Beitritt in den 2
bund einreichen wird.
Amerika, aus Auſtralien, aus Aſien, aus dem Norden und dem
Süden bringt faſt jede Poſt Kunde davon. Selbſt die weltfernen
Winkel Afrikas werden von ihm berührt — wenden ihre Blicke
ſehnſüchtig nach Darmſtadt, bitten um Aufnahme — bitten um
Erfüllung ihres Seins!
Meine Damen und Herren! Gibt das nicht zu denken,
zwingt das nicht, unſere Sache und ihre gewaltige Reſonanz jetzt
mit Freude und Achtung zu betrachten, in uns ein ſtolzes
Ge=
meinſamkeitsgefühl zu erwecken, uns zu entſchloſſener
Weiter=
arbeit zu ermutigen? Als Geſchäftsführer und Organiſator vom
erſten Tage an und als genauer Kenner unſerer Sache darf ich
wohl in Ihrer Aller Sinne dieſe Frage mit einem frohen „Ja‟
beantworten.
Meine Damen und Herren! Wir haben unter den
Bezeich=
nungen für unſere Mitglieder das ſchöne Wort: Geiſtig
Ver=
bundene. Haben Sie einmal verſucht, dieſes Wort ganz zu
empfinden und es voll zu erleben? Seine Bedeutung in ſeiner
ganzen ethiſchen Tiefe zu erfaſſen? Ich bin überzeugt davon,
daß es alle diejenigen empfunden und erlebt haben, die nun
ſchon zum ſo und ſo vielten Male nach Darmſtadt gepilgert ſind,
um den Zauber echter geiſtiger Verbundenheit an den Tagungen
zu verſpüren — da bleibt mir denn nur eine Bitte an diejenigen
zu richten übrig, die heute zum erſten Male zu uns gekommen
ſind, und damit will ich ſchließen und dieſe Bitte aber lautet:
Meine Damen und Herren! Machen Sie ſich auf — werfen Sie
alle Vorurteile bei Seite — und fühlen Sie ſich uns geiſtig
ver=
bunden — ganz und gar — Sie können ſicher ſein, es wird
Ihnen von Nutzen ſein, und dieſe Tagung wird Ihnen geiſtiger
Genuß und geiſtiger Segen ſein, wird Ihnen eine Atmoſphäre
von einer Spannung vermitteln, wie Sie ſie noch nicht
empfun=
den haben. (Lebhafter Beifall.)
Hierauf ſprach Graf Hermann Keyſerling über
„Werden und Vergehen”
Der Redner forderte die Anweſenden auf, nicht kritiſch, nicht
Stellung nehmend die Vorträge in ſich aufzunehmen, ſondern
ſich den empfangenen Eindrücken voll hinzugeben. Nicht um
Theorien anzuhören, handelt es ſich hier, ſondern was geſagt
wird, ſoll nur Ausdruck einer perſönlichen Anſchauung ſein.
Die Aufnahme muß ſo erfolgen, wie man einem großen
muſika=
liſchen Werke lauſcht.
Seit es denkende Menſchen gibt, hat die Muſik als etwas
Kosmiſches gegolten. Die Pythagoräer glaubten an einen
Zu=
ammenhang zwiſchen der Bewegung der Geſtirne und der Muſik,
im chriſtlichen Himmel ſollen Engel ſingen, der Buddhismus
ſpricht von Sphärenmuſik, auch in modernen Anſchauungen iſt
die Rede von tönenden Welten. Die Muſik iſt der tiefere
Aus=
druck als jede andere Kunſt. Schopenhauer ſagt von ihr, daß
ſie anders als die anderen Künſte ſei und daß die Muſik 28I
ſich darſtelle, nicht Ideen, nicht Objektivation. Sie gehork
anderen Dimenſion an; ſie iſt in der Lage, Unausſpreg.
auszuſprechen.
Leben und Muſik ſtehen im Wechſelverhältnis von 2.
und Vergehen; ein Ton muß ſterben, damit der andete
fern abklingende Töne hört man ſchließlich nicht mehr 1i
fortdauernder Ton wird ſchließlich als Tonloſigkeit empi
Niemals iſt es dasſelbe in der Muſik, der verklungene 2
geſtorben. Was gilt vom Leben anderes? Alles Leben
Wachstums=, ein Verbrennungs= und ein Ernährunget
ein unaufhaltſames Werden. Es gibt keine Wiederholnnt
gleiches Erlebnis. Weſentlich iſt die Einmaligkeit alles 2
Nie gab es etwas Falſcheres, als den Ausſpruch: Es 9.4
Neues unter der Sonne. Muſik und Leben kann man
in=
dem Zeitſtrom herausſtellen. Schon Heraklit ſagte, Ma‟”
nicht zweimal durch denſelben Strom ſchreiten. Vol
Warte aus geſehen, ſind Leben, Werden und Vergehen bi”
ſelbe. Das Beſtehende muß weg, damit das Neue erſte9."
Wenn nun Werden und Vergehen des einzelnen M
in Zuſammenhang mit dem All ſtehen, worin unterſcheie.
dann von dem Lebloſen? Genau ſo, wie ſich Muſit L.
räuſch unterſcheidet. Der Grundbegriff des Lebendlße‟
Leßzte iſt der Sinn, der alles, was ſinnlos iſt, in ſich hinei
Das Leben des Menſchen hat einen Sinn; es gilt für
perſönliches Schickſal zu erfüllen. Auch Völker, Kultükk.
die Menſchheit haben ein Schickſal. Wie der Ton innerde
Melodie planvoll iſt, ſo iſt jedes Leben planvoll, jedes i.
eine Melodie.
In der Muſik wie im Leben herrſchen die Polaritäts!
Dur und Moll, Syſtole und Diaſtole uſw. Das Geſetz des
riſchen Kontrapunktes beſagt, daß es nicht anders be
ondern umgekehrt. Die Römer haben nicht ihre, ſonder:
chiſche Kultur verbreitet, die Araber haben die 9roße
2e
Dichtkunſt hervorgerufen. Jetzt ſollte der letzte Kriß
bedeutet aber den Anfang von neuen Kriegen; nicht ſind, 1
Weltgeſchichte zeigt, die erobernden Schichten, ſondern die tu
worfenen. Nicht der demokratiſche Gedanke ſiegt, ſonde.” de
das Gegenteil iſt der Fall; es entſteht eine neue ariſtok=
Ordnung.
Es kommt darauf an, wie man die Töne verwenden.
aber zum Geiſtigen werden, iſt ein muſikaliſches Phänome.
nicht zu erklären iſt. Je nachdem ein Ton in einer Syn.
oder in einem Gaſſenhauer verwendet wird, klingt er e*
anders. Alles Werden und Vergehen ſind Urey
1
nicht letzte Inſtanz, ſondern Ausdrucksmittel des Geiſtes
Melodie iſt das Letzte, nicht die Töne, durch die ſie 1ic Il
4.
Seite 3.
Marof
Peſchu
enien
Foliner
kon=
*
Rie
ardle
iminer 258.
(H3.
in 7
Das Arbeitsprogramm.
uf, 15. Sept. Die Abrüſtungs= die Garantie= und die
obliga=
for—, Schiedsgerichtsfrage werden in den nächſten Tagen die
Unter=
fory ſionen beſchäftigen. Man hofft, und dieſe Hoffnung ſteht auf
etie chwachen Füßen, daß es gelingen wird, einen vorläufigen
Ent=
wa aſtande zu bringen, der den einzelnen Regierungen zur
Stellung=
nac übermittelt werden kann. Mit der Einberufung der allgemeinen
Ub=ingskonferenz wird jedenfalls nicht vor einem halben bis ganzen
zal gerechnet werden können. — Es ſei noch erwähnt, daß der
Vor=
itze Motta
die Vollverfammlung vermutlich erſt am Freitag
ein1 fen wird, da zu erwarten ſteht, daß eine Reihe von Kommiſſionen
bis, dieſem Tage ihre Arbeiten abgeſchloſſen haben wird.
Aa
Komlifttonstttungen.
Fr.
Die RAuſtungsfrage.
von dem 3. Ausſchuß (Rüſtungsfragen) mit der weiteren
Be ig der Reſolution Herriot=Macdonald betraute
In sſchuß hat ſeine Arbeiten unter dem Vorſitz von Beneſch
eröff=
net..f Vorſchlag von Schanzer=Italien und Paul Boncour=Frankreich)
beſc
dieſer Unterausſchuß, der künftigen Löſung des Schieds= und
jch itsproblems die Form eines Protokolls zu geben, d. h. eines
Er=
gä ngsprotokolls zum Völkerbundsrat, in dem die
ent5ſ zenden Beſtimmungen des Paktes eine gegebene Auslegung
erhal=
den. Beneſch wird ſich im Auftrage des Unterausſchuſſes mit
en m Ausſchuß (Rechts= und Verfaſſungsfragen) in Verbindung ſetzen.
je erkommiſſion hat ihn, Beneſch, ferner beauftragt, bereits für die
hen 4 Sitzung einen erſten Entwurf vorzubereiten, welcher Artikel
Statuts des internationalen Gerichtshofs ferner die Rolle des
Er Schiedsverfahren, die Beſtimmung des Angreifers,
wirtſchaft=
he b militäriſche Sanktionen und Sonderabkommen, ſowie die
Ab=
rüſt- behandeln ſoll.
diplomatiſche Berichterſtatter des Daily Telegraph ſchreibt, in
polxi en Kreiſen
in London herrſche einiges Mißfallen
e Verhandlungen in der 3. Kommiſſion der
Völkerbunds=
ilung und ihrer Unterkommiſſionen. Es ſei vorgeſchlagen
wor=
die britiſche Marine vorbehaltlos zur Verfügung des Völker=
*s geſtellt werden ſolle; damit würden die früheren Sicherheiten
ritiſche Oberhoheit und die Unabhängigkeit zur See verſchwinden
ſo; S der Vorſchlag eines wirtſchaftlichen Boykotts oder einer
Blo=
de—
h Artikel 16 der Völkerbundsfatzung, die ſich vor allem auf die
Marine ſtützen ſollen, ſei unannehmbar. Er bedeute vom
finan=
ell / tandpunkte aus eine ſchwere Laſt, er ſei aber auch in militäriſcher
in gefährlich.
Die Sicherheitsfrage.
ce vormittag fanden offiziöſe Beſprechungen zwiſchen Lord
Par=
oo ucheur und Beneſch wegen einer Kompromißformel in der
chitsfrage ſtatt, die gegenwärtig von dem Unterausſchuß der dritten
lons ion der Verſammlung beraten wird.
Echo de Paris veröffentlicht ein
Interview des Generals Bonevur,
identen der Armeekommiſſion des Senats, über die
Sicher=
rage. Der General bekämpft zunächſt den Vorſchlag,
litärkontrolle in Deutſchland dem Völkerbund zu
agen. Er iſt der Anſicht, daß, wenn dies geſchehe, dadurch eine
ſſ— geſchaffen würde, hinter der Deutſchland ungeſtraft machen könne,
R.
beliebe. Es ſei im übrigen ſchon ſo ſeit 1922. Der Verſailler
habe etwas Wichtiges vergeſſen, er habe nämlich Deutſchland
*t.
h— boten, ohne Erlaubnis der Alliierten neue Eiſenbahnen zu
er=
t—: Deutſchland habe aber unter wirtſchaftlichem Vorwand mehrere
at he Eiſenbahnlinien gebaut, die ſchließlich alle dafür angelegt
ork eien, deutſche Truppenkonzentrationen zu erleichtern. Der
Ver=
weiter die Bildung von Sportvereinen, die doch nur verkappte
mili— he Vorbereitungsvereine ſeien, auf dem linken Rheinufer nicht
E (I)Wenn die Völkerbundskontrolle eingeführt würde, ſo könnte
jeſc rdings Manöver auf der linken Rheinſeite verbieten und auch
en
von Feſtungen unterſagen, weil alles das öffentlich zu ſehen
wäre dem Völkerbund aber unmöglich, gegen die verkappten
ſrge tionen vorzugehen, denen es leicht möglich wäre, im Falle einer
defas ie rheiniſchen Eiſenbahnen, wodurch die franzöſiſchen Truppen
d./ hein geworfen werden könnten, zu ſabotieren. Die Sache werde
verſchlimmert, wenn England Köln nicht mehr beſetzt habe
Frankreich nicht bereihtigt werde, an Stelle Englands zu treten.
en- er das Rheinland vollſtändig geräumt werden müſſe, ſo bedürfe
ar1h einer bedeutend größeren Armee, um die verminderte
Sicher=
it ugleichen.
Bekämpfung des Sklavenhandels.
f, 15. Sept. (Wolff.) Der ſechſte Ausſchuß (politiſche
Oa) genehmigte heute den von Nanſen erſtatteten Bericht des
rſte—Ziterausſchuſſes, der mit der Prüfung der Tätigkeit der Völkeer=
und imiſſion zur Bekämpfung des Sklavenhandels
be=
ſtw) wurde. Der Bericht weiſt auf die heikle, ſchwierige Aufgabe
dieſe mmiſſion hin, die eine Umfrage über den Stand und die Mittel
ur
mpfung des Sklavenhandels veranſtaltete und billigt ihr
Pro=
fram nd ihre Arbeitsmethoden.
V
af
näck-
derſ
nal.
das
dnie
Rn
hor
Un
eis!
iner
tet-
alt-I
di
olo
de
hyl
er!
jrE
en iſt ein Ton in der Melodie, ihn in die höhere Einheit
gen, iſt Aufgabe des Menſchen. Es kommt darauf an,
r den rechten Grundton findet, dann braucht er ſich um
die odie nicht mehr zu ſorgen.
den folgenden Ausführungen wies der Redner auf die
Vorträge hin, in denen Werden und Vergehen von den
enſten Seiten aus beleuchtet werde. Er warnte
noch=
r einer kritiſchen Auffaſſung der Vorträge. Dann werde
lträtſel zum Erlebnis, woher der Menſch auf die
Ewig=
it und an ſie denkt, letztlich nur die Ewigkeit verſteht.
Lell er Beifall.)
*
nittags ſprach vor einem zahlreichen Publikum in der „Traube‟
d Galerie waren beſetzt) Prof. Dr. H. Löreſch über
„Organiſche Entwicklung”.
Redner nahm Bezug auf die Worte des Grafen Keyſerling, daß
ind Vergehen, je nachdem ſie betrachtet, dasſelbe ſind. Der
ein=
organg in der Natur, ſo führte der Vortragende aus, iſt die
g. Dieſe ſchließt als Werdendes das Vergehen in ſich. Bei
zu=
ſetzten Gebilden könne man wohl von einem Sinne ſprechen.
ungen von Bergen, Küſten, Flußtälern ſind mit dem zu
ver=
was Graf Keyſerling als „Geräuſche” bezeichnete. Bei der
E ng eines Organiſchen ſind zwei Typen zu unterſcheiden. Onto=
* ibrhologie) und Phylogenie; das erſte iſt durchforſcht, das zweite
Othetiſch. Der Redner ſchilderte kurz, was unter
Em=
zu verſtehen iſt und demonſtrierte dies an ſchematiſchen Zeich=
Eer Entſtehung eines Seeigel=Eies. Wilhelm Ruhl, der Begrün=
Kodernen Embryologie, hat dieſe die produktive
Mannigfaltig=
int. Die alte Embryologie ſah in der Embryologie eine Evolu=
Umwandlung einer gegebenen Mannigfaltigkeit in eine andere.
n in Freiburg, der zu Beginn des Krieges ſtarb, ſprach von
rwicklungsmaſchine. Die Entwicklungsrichtung gibt der Zell=
* Menſch iſt danach die zerlegte gewordene Urmaſchine. Rühl
inem in 2 Teile zerlegten Froſchei den einen ab und erhielt nach
Reife einen halben Froſch. Der Redner machte dasſelbe Ex=
*” mit einem Seeigel=Ei und erhielt einen vollkommenen Seeigel,
Dings kleiner war. Dieſe und andere Experimente legten die
eit der Weismannſchen Thevrie dar. Nach der Meinung des
Ir die Organiſation des künftigen Tieres im Ei vorgebildeet,
Tekeilten Zellen haben eine obligatoriſche Regenerationsfähigkeit,
Inen dann ganze Organismen entſtehen können. Die
Embry=
ket nichtmaſchinelle Leiſtungen, ſie läßt ſich nicht mit den
Leiſt=
es Grammophons vergleichen. Es handelt ſich hier um
Ganz=
er wir berſtehen den tieferen Sinn dieſer Ganzheiten, dieſer
* ſtvollen Kauſalität nicht. Hierauf beſprach der Redner den
riſchen Prozeß. Das Ziel der Phylogenie kennen wir nicht.
air ſich nun das Eine zu den Vielen? Iſt das Viele Ausfluß
: Eine Antwort gab der Redner hierauf nicht, ſondern es
dei dieſen und anderen Frageſtellungen darauf an, den engen
* ſiologie und der Philoſophie
darzu=
aihang zw
* feiſelnden =Batlegungn von Profeſſor Löreſch fanden ein
eifallseils
er —
Big 6./
T6
eHän
Fineitzistier ung.
Heute nachmittag nahm das öſterreichiſche Komitee des
Völkerbundsrates, in dem, wie man weiß, England, Frankreich, Italien,
Oeſterreich und die Staaten der Kleinen Entente vertreten ſind, zu dem
Bericht des Finanzkomitees über die öſterreichiſche Finanzierung
Stel=
lung. Wi
e man erfährt, beſtätigt es ſich, daß der öſterreichiſche
Haushalt auf rund für 195 Millionen Goldkronen
erhöht werden ſoll. Was die Verwendung des Anleihereſtes für
Inveſtitierungszwecke betrifft, ſo dürften etwa 50 Millionen
Gold=
kronen zur Verfügung geſtellt werden.
Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß Dr. Zimmermann nur noch für
kurze Zeit ſein Amt als Generalkommiſſar für Oeſterreich ausüben wird.
Militarkontrolle Oeſterreichs.
Die Arbeiten für die Uebernahme der militäriſchen Kontrolle durch
den Völkerbund in Oeſterreich, Ungarn und Bulgarien ſind ſo gut wie
beendigt. Man iſt dabei, die Richtlinien in den einzelnen Punkten
feſt=
zuſtellen, nach denen die Kontrolle des Völkerbundes ausgeführt werden
ſoll. In kürzeſter Zeit ſoll auch über die deutſche Militärkontrolle
ver=
handelt werden, für die gleichlautende Richtlinien auszuarbeiten ſind.
In der Frage des
obligatoriſchen Schiedsgerichtes
betr. Entwaffnung und Sicherheit iſt es in einer Reihe von
Beſprechun=
gen zu einer vorläufigen Einigung gekommen. In der am Dienstag
zuſammentretenden Unterkommiſſion wird die endgültige Formulierung
feſtgeſetzt werden.
Das internationale Inftitut für geiſtige Zuſammenarbeit.
Genf 15. Sept. (Wolff.) In der heutigen Vormittagsſitzung
des Ausſchuſſens der Verſammlung (Techniſche
Organiſatio=
nen) trat der Präſident der Völkerbundskommiſſion für geiſtige
Zuſam=
menarbeit, der franzöſiſche Philoſoph Henry Bergſon, lebhaft
dafür ein, daß man das Anerbieten der franzöſiſchen Regierung an
nehme, die ein internationales Inſtitut für geiſtige
Zuſammenarbeit auf Koſten Frankreichs in Paris einrichtet
und der Kommiſſion zur Verfügung ſtellen wolle. Bergſon ſuchte vor
allem die Bedenken zu zerſtreuen, die dadurch entſtanden waren, daß das
Inſtitut in Paris und nicht in Genf errichtet werden ſolle und erklärte
daß der internationale Charakter der neuen Einrichtung in Paris nicht
im geringſten gefährdet werden würde. Der engliſche Delegierte
Murray wies demgegenüber auf die abſolute Notwendigkeit hin
durch Garantien den internationalen Charakter des künftigen Inſtitutes
von vornherein einwandfrei ſicher zu ſtellen und brachte hierzu eine
Reihe von Vorſchlägen ein, die u. a. darauf ausgehen, daß die Leitung
des Inſtitutes von Genf aus erfolgt, und zwar unmittelbar durch das
Völkerbundsſekretariat und die ähnliche Beziehungen zwiſchen Genf und
den Inſtituten in den anderen Ländern vorſehen
Die weitere Debatte im zweiten Ausſchuß ſtand völlig unter dem
Einfluß der Bedenken, die der engliſche Delegierte in ſeiner Eigenſchaft
als Berichterſtatter der Kommiſſion ausgeſprochen hatte. Aehnliche
Befürchtungen hegte die norwegiſche Delegierte Bonnevie.
Auch weitere Verſicherungen des franzöſiſchen Delegierten Bonnet
über den internationalen Charakter des Inſtituts, ſo wie es jetzt von
Frankreich geplant wurde, vermochten die Frage nicht zu klären. Die
Sitzung mußte auf morgen vertagt werden, ohne daß die
General=
debatte beendet werden konnte. Man erwartet, daß bis dahin eine
Kompromißformel zu dem Reſolutionstexte Murrays oder ein
Unter=
ausſchuß mit der Beratung dieſer ſehr heiklen Frage betraut werden
wird.
Konferenz der internationalen Verbände.
Eine Delegation der Konferenz der internationalen Verbände hat
ſich an das Völkerbundſekretariat gewandt mit der Bitte, daß für ihre
Beziehungen zum Völkerbund ein internationales Statut ausgearbeitet
werde, durch das den internationalen Verbänden ein direktes
Petitions=
recht an den Völkerbund gewährt und ihre Mitarbeit an der Kommiſſion
für geiſtige Zuſammenarbeit geſichert werden ſoll; ferner wird die
Schaffung eines internationalen Zentrums für geiſtige und erzieheriſche
Arbeit unter Ausſchaltung jedes politiſchen Einfluſſes verlangt, das die
internationalen einſchlägigen Organiſationen in Brüſſel einbegreifen
ſoll. Die internationalen Verbände ſchlugen zu dieſem Zwecke die
Ein=
berufung einer internationalen Konferenz vor, die alle einſchlägigen
Fragen im Zuſammenhang mit dem Angebot der franzöſiſchen
Regie=
rung zur Schaffung eines internationalen Inſtituts für geiſtige
Zu=
ſammenarbeit in Paris beraten ſoll.
Komitee der unterdrückten Völker.
Das gegenwärtig hier weilerde Komitee der
unterdrück=
ten Völker, das ſeinen Sitz in Paris hat und die Intereſſen der
Ukrainer, Weißruſſen und Litauer verteidigt, proteſtiert in einer
Mittei=
lung an die Preſſe gegen die optimiſtiſchen Darlegungen, die der
pol=
niſche Außenminiſter kürzlich über den Minderheitenſchutz gegenüber der
ukrainiſchen Bevölkerung abgegeben hatte, und legt dar, daß ſowohl die
Sprachfreiheit als auch die Gründung der ukrainiſchen Univerſität in
Krakau in polniſchem und nicht in ukrainiſchem Sinne geregelt wurde,
In einer anderen Mitteilung wird allgemein gegen die
polni=
ſchen Unterdrückungsmethoden proteſtiert und auf
Grund des Artikels 19 des Völkerbundspaktes eine neue Prüfung der
un=
anwendbaren Verträge gefordert, wobei das Komitee erklärt, daß die acht
Millionen Ukrainer und drei Millionen Weißruſſen und Litauer ſich
nie=
mals damit abfinden werden, unter polniſchem Joche zu bleiben.
Die hollänbiſche Delegation hat der
Völkerbundsver=
ſammlung einen Antrag zugehen laſſen, in dem ſie eine neue Prüfung
der anläßlich des Korfu=Zwiſchenfalls vom Juriſtenkomitee des
Völkerbundsrats gegebenen Auslegungen des Völkeerbundspaktes anregt.
Der Kommuniſtenprozeß.
Leipzig, 14. Sept. In der am Samstag fortgeſetzten
Ver=
handlung gegen den Elberfelder Kommuniſten Otto Michels und
10 Genoſſen kam der Vertreter der Anklage, Staatsanwalt Dr.
Fabian, am Schluß ſeiner mehr als einſtündigen Rede zu der
Feſtſtellung, daß die Taten der Angeklagten mit voller
Rückſichts=
loſigkeit auf offener Straße ausgeführt wurden. Alle Angeklagten
ſind daher wegen Vergehens gegen § 86 des Strafgeſetzbuches,
ferner wegen Vergehen gegen § 7 des Waffengeſetzes, außerdem
die Haupttäter wegen Vergehens gegen § 251 des Str. G.B. und
alle noch wegen Vergehens gegen das Republikſchutzgeſetz zu
ver=
urteilen. Er beantragte daher je nach dem Grade der Beteiligung
bei den verſchiedenen Straftaten folgende Strafen: Gegen Michels
zwölf Jahre Zuchthaus, Clemm fünf Jahre Zuchthaus, Groß elf
Jahre Zuchthaus, Schurf ſieben Jahre Zuchthaus und 200 Mark
Geldſtrafe, Beſcher elf Jahre Zuchthaus, Ruſch elf Jahre
Zucht=
haus, Salewſki vier Jahre Gefängnis und 200 Mark Geldſtrafe,
Zins vier Jahre Gefängnis und 200 Mark Geldſtrafe, Gitting drei
Jahre Gefängnis und 200 Mark Geldſtrafe, Engels drei Jahre
Gefängnis und 200 Mark Geldſtrafe, und Elbers zwölf Jahre
Zuchthaus.
Das Urteil.
Vom Staatsgerichtshof wurde gegen 8 Uhr folgendes Urteil
verkündet: Es wurden verurteilt: Angeklagter Michels und
Clemm zu je 12 Jahren Zuchthaus, Clemm außerdem zu 300
Mark Geldſtrafe, der Angeklagte Groß zu 11 Jahren Zuchthaus
und 300 Mark Geldſtrafe, Ruſch und Elbers zu je 10 Jahren
Zuchthaus, Schurf zu 7 Jahren Zuchthaus, Salewſki und
Zins zu je 4 Jahren und 100 Mark Geldſtrafe und Engels
zu 1 Jahr Gefängnis und 100 Mark Geldſtrafe. Durch die
Unter=
ſuchungshaft gelten die Geldſtrafen und 5 Monate der
Freiheits=
ſtrafen als verbüßt.
Die Landtagswahlen in Preußen.
Berlin 14. Sept. Die Koalitionsparteien des preußiſchen
Land=
tags haben ſich in einer interfraktionellen Beſprechung außer mit dem
Schickſal der Verwaltungsreform mit der Frage des Termins der
preu=
ßiſchen Landtagswahlen beſchäftigt, und es herrſchte ſo ziemlich
Ueber=
einſtimmung darüber, daß die Wahlen am beſten Anfang Februar
näch=
ſten Jahres ſtattfinden.
Eine Konferenz der Kleinen Entente.
* Prag, 15. Sept. (Priv.=Tel.) „Moravsko Sleski Denik
bringt die Meldung, daß die Außenminiſter der Kleinen Entente
ſchon in kürzeſter Zeit, ſpäteſtens aber innerhalb eines Monats,
mit Dr. Beneſch zu einer Konferenz zuſammenkommen würden.
Dieſe Zuſammenkunft ſei notwendig, da die bisherige Politik Dr.
Beneſchs und damit teilweiſe auch die Kleine Entente bei der
diesjährigen Tagung des Völkerbundes, hauptſächlich aber durch
die Erklärungen Macdonalds, eine fühlbare Niederlage erlitten
habe. Es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß ſich die Konferenz auch mit
der Möglichkeit eines Frontwechſels in der Politik der Kleinen
Entente befaſſen werde.
Die Beiſetzung Caſalinis.
Rom 15. Sept. (Europapreß.) Die Beerdigung des
er=
mordeten Abgeordneten Caſalinis hat ſich in aller Ordnung
vollzogen. Eine rieſige Menſchenmenge folgte dem Sarge zu der
Totenmeſſe in der Kirche San Giacomo. Der Vorbeimarſch des
Leichenzuges quer durch Rom dauerte mehrere Stunden. Dem
Sarge folgte Muſſolini mit allen Regierungsmitgliedern und
etwa 200 Abgeordneten aller Parteien. Der Zug löſte ſich ohne
jeden Zwiſchenfall alsdann auf, während der Sarg und die
nächſten Verwandten nach dem Friedhof von Verano zur
Be=
ſtattung weiterfuhren. Nach der Beſtattung unternahmen
rke
faſziſtiſche Abteilungen Kundgebungen gegen einige oppoſiti. lle
Zeitungen. Das Militär zerſtreute die Demonſtranten.
Der Unterſuchungsrichter und der Staatsanwalt unterzogen
heute den Mörder Corvi einem eingehenden Verhör. Corvi
zeigte jedoch während des Verhörs eine abweiſende Haltung.
Zwei Angeſtellte, Panci und di Fabro, ſind wegen Mitſchuld
verhaftet worden. Außerdem wurden zwei Freunde des
Mör=
ders als verdächtig verhaftet.
Die engliſche Wahlkampagne.
London 15. Sept. (Europapreß.) Der parlamentariſche
Korre=
ſpondent des Daily Telegraph teilt mit, daß in den nächſten ſechs Wochen
im ganzen Lande umfangreiche konſervative Propagandaverſammlungen
abgehalten werden. Sir Robert Horne und Churchill werden in
Edin=
bourgh am 25. September ſprechen und Baldwin in mehreren
Induſtrie=
ſtädten. Die Arbeiterpartei hat ihrerſeits 250 Wahlverſammlungen
vor=
geſehen. Ramſay Macdonald wird in Glasgow ſprechen, wobei der
eng=
liſch=ruſſiſche Vertrag in der Hauptſache zur Sprache kommen wird. Auch
die Liberalen haben eine großzügige Kampagne vorbereitet, in der Lloyd
George der Hauptredner ſein wird.
Orittes Bruckner=Konzert.
F. N. Den beiden Sinfoniekonzerten zum Gedächtnis des
100. Geburtstages Anton Bruckners folgte, veranſtaltet vom
Muſik=Verein mit dem Orcheſter und Soliſten des
Landesthea=
ters, ein Abend mit kirchlichen Werken des Meiſters. Zu
Höhe=
punkten, wie es die Aufführungen der ſiebenten und achten
Sinfonie waren, brachte es dieſes Konzert, in dem die D=Moll=
Meſſe und das Tedeum erklangen, nicht mehr. Und dieſer Abend
zeigte ein vollbeſetztes Haus, während die beiden erſten nur
mangelhaft beſucht waren! — Man ſollte ſich den unmittelbaren
Eindruck eines Werkes nicht durch Vergleichen beeinträchtigen,
wenn aber in ſo kurzer Zeit nacheinander der Muſik=Verein die
F=Moll=Meſſe, das reifſte und vollendetſte Kirchenwerk Bruckners.
und die in D=Moll bringt, die bei allem künſtleriſchen Wert doch
eine Vorſtufe und Verheißung des ſpäteren Werkes iſt, ſo iſt der
Vergleich nicht zu umgehen. Am augenſcheinlichſten zeigt die
Art beider Meſſen ihr Verhältnis zum Tedeum, das beide Male
nach ihnen erklang. Damals bedauerten wir faſt, daß die
tief=
religiöſe Weihe, die Innigkeit und Andacht aller Sätze von dem
viel mehr durch äußeren Glanz wirkenden Tedeum erdrückt
wurde, heute bildeten die Gedanken des letzteren in jeder
Be=
ziehung eine Steigerung. Die Kraft und der Jubel der
Lob=
preiſung übertrifft bei weitem die verwandten Meßſätze, wie das
Gloria, und auch den lyriſchen Zwiſchenſätzen, beſonders dem
„et extolle illos usque in geternum”, kann die D=Moll=Meſſe
gleich Tiefes kaum an die Seite ſtellen. Es war mir ähnlich
als ſollte ich bald nach Beethovens Miſſa ſolemnis die C=Dur=
Meſſe hören.
So groß iſt allerdings der Abſtand beider Werke Bruckners
nicht, nur neigt die heute gehörte Meſſe noch ſtärker dem
Litur=
giſchen zu als die ſpätere, und es erſcheint mir nicht unbedenklich,
das Gloria und Credo ohne die liturgiſche Intonation der
An=
fangsworte zu Gehör zu bringen. Vor allem aber litt die
Auf=
führung unter einer gewiſſen Unſicherheit und Mattigkeit der
Chorleiſtung. So früh, ſchon bald nach den Sommerferien, hat
wohl kaum ſchon ein Muſikvereins=Konzert mit einem großen
neu einzuſtudierenden Werk ſtattgefunden, und darum werden
die große Unſicherheit vieler Einſätze, die manchmal erheblichen
Intonationsſchwankungen und das Fehlen eines rechten pp. oder
ff. wohl lediglich der Kürze der zum Einſtudieren verfügbaren
Zeit zuzuſchreiben ſein. Auch ſind wir durch die meiſt recht guten
Chorleiſtungen der letzten Aufführungen verwöhnt. Beſonders
fiel auf, daß bei allen ſchwierigeren Einſätzen anfangs nur ein
Teil der betreffenden Stimme ſang und ſich die anderen dann
beim dritten oder vierten Ton einfanden.
Auch bei den Soliſten, ſo ſchön die einzelnen Stimmen
klangen, war nicht alles tadellos in der Intonation, wenn alle
vier Künſtler gleichzeitig wirkten. Im übrigen wurden die
Soli von den Damen Gercke und Jakobs und den Herren
Hoefflin und Hölzlin ausdrucksvoll und mit vorzüglichſter
ſtimmlicher Beherrſchung vorgetragen.
Was in Anbetracht der genannten beeinträchtigenden
Einzel=
heiten Herr Generalmuſikdirektor Balling leiſtete, indem er
mit Hilfe des ihm ſehr gut Gefolgſchaft leiſtenden Orcheſters
alles zuſammenfaßte, großzügig geſtaltete und vergeiſtigte, iſt
bewundernswert. Seiner großartigen Beherrſchung der
Parti=
turen, ſeinen großflächigen Interpretionen, der Freiheit, in der
er rhythmiſch vortragen und aufs wirkſamſte deklamieren ließ,
iſt es zu verdanken, daß der Eindruck beider Werke groß und
erhaben war und vor allem das Tedeum ſich herrlich aufbaute
und ſteigerte. Nach der Meſſe wurden glücklicherweiſe
Beifalls=
kundgebungen faſt ganz vermieden — nach einem Agnus. Dei
kann Händeklatſchen nur beleidigen — während das Tedeum
ſtarken Beifall auslöſte.
* Der Schuhputzer als Millionenerbe. Ein kanadiſcher
Schuh=
putzer namens William Montague Brahley erhebt Anſpruch
dar=
auf, der Erbe eines rieſigen Vermögens zu ſein, deſſen Wert ſich
auf 60 Millionen Dollar beziffert. Er übt ſeine Tätigkeit in einem
Hotel zu Windſor in Ontario aus, und als er eines Tages einem
Reiſenden die Stiefel putzte, hörte er, wie dieſer erzählte, er
wolle nach England reiſen, um dort Erbberechtigte für ein
Mil=
lionenvermögen aufzuſpüren. Er hörte dann weiter, daß es ſich
bei dieſem herrenloſen Rieſenvermögen um die Hinterlaſſenſchaft
eines gewiſſen William Webber handelte. Webber war zu
An=
fang des 19. Jahrhunderts von Germensweek in North Devon
nach New=York gekommen, hatte hier ſein Glück gemacht und
ge=
waltige Grundſtücke erworben, die einen großen Teil von
Man=
hattan Island, darunter den New Yorker Broadway, umfaſſen.
Bei ſeinem Tode hatte er ein Teſtament hinterlaſſen, nach dem
ſeine Beſitztümer erſt unter die ſiebente Generation ſeiner Erben
verteilt werden ſollten. Nunmehr iſt die Zeit herangekommen,
da dieſe ſiebente Generation, der das gewaltige Vermögen
zu=
fallen ſoll, erwachſen ſein muß. Aber, ſo erzählte der Herr, der
ſich die Schuhe putzen ließ, man habe die Nachkomnien Webbers
bisher nicht herausfinden können. Der Schuhputzer, der eifrig
zuhörte, erinnerte ſich daran, daß ſeine Mutter ihm öfters erzählt
hatte, ſie ſtamme aus der Familie Webber und habe Anſprüche
auf die Erbſchaft. Brayley hat ſich daraufhin mit anderen
Mit=
gliedern ſeiner mütterlichen Familie zuſammengetan, und ſie
wollen nun ihre Anſprüche geltend machen, um auf dieſe
unge=
wöhnliche Weiſe zu Dollarmillionären zu werden.
Ri
Koſe
all
B.
bere
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1G. September 1924,
Die Ankunft eines ſtrammen
Sonntagsjungen zeigen
hoch=
erfreut an
Fritz Ferkinghoffu. Frau
(*26609
Wir danken herzlich für die
zahlreichen Aufmerkſamkeiten
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Nach langem ſchweren Leiden
verſchied unſer guter Bruder,
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Familie Karl Block, Kaufmann
Nieder=Ramſtadt
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Familie Gg. Regel, Rechnungsrat
Reinheim
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Nieder=Ramſtadt.
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Darmſtadt. 15. Septbr. 1924.
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Woog, 15. Sept. 1924
Waſſerhöhe . 3,75 m
uftwärme 110 C.
Waſſerwärme vorm.
7 Uhr 162 C.
Bekanntmachung
In das Handelsregiſter, Abteilun
wurde heute eingetragen: die Fi
„Bernhard Ganß, Geſellſchaft
beſchränkter Haftung” in Groß=1
ſtadt. Gegenſtand des Unternehme
An= und Verkauf von Motorräd
Automobilen, Automobilteilen, a
ſonſtigen Bedarfsartikeln der
Autom=
branche, die Unterhaltung und der
trieb einer Motorrad= und Automr
Reparaturwerkſtätte, insbeſondere
Fortbetrieb des zu Groß=Umſtadt
den vertragſchließenden Herren neben
Bierbrauerei betriebenen Automob
ſchäfts mit Reparaturwerkſtätte.
Erreichung dieſes Zweckes iſt die Ge
ſchaft befugt, gleichartige oder ähr
Unternehmungen zu erwerben, ſich
ſolchen Unternehmungen zu beteil
und deren Vertretung zu überneh
Stammkapital: 6000 Goldmark.
Geſellſchaftsvertrag iſt am 30. Au
1924 feſtgeſtellt. Zu Geſchäftsführern
die drei Geſellſchafter 1. Georg Bern
Ganß V., 2. Georg Ludwig Ganß, 3.
Wilhelm Ludwig Schaezler, ſämtlie
Groß=Umſtadt, beſtellt. Die Beke
machungen der Geſellſchaft erfolgen 1
das „Darmſtädter Tagblatt‟. Die
vertragſchließenden Herren bringen
von ihnen ſeither in Groß=Umſtad
triebene Automobilgeſchäft mit Rer
turwerkſtätte nebſt Zubehör mit
lichen Aktiven und Paſſiven nach
Stande vom 1. September 1924 d
ſtalt in die Geſellſchaft ein, daß das
ſchäft vom 1. September 1924 als
auf ihre Rechnung geführt ange
wird. Der Geſamtwert dieſer Ein
wird nach Abzug der von der G
ſchaft übernommenen Paſſiven auf
Boldmark feſtgeſetzt.
Groß=Umſtadt, den 6. Sept 1944.
Heſſiſches Amtsgericht.
Bekanntmachung
In das Genoſſenſchaftsregiſter n.
am 5. Sept. 1924 eingetragen: „Gen
nützige Baugenoſſenſchaft, e. d
b. H.”” in Groß=Umſtadt. Stat:
am 13. Jan. 1924 feſtgeſtellt. C
ſtand des Unternehmens iſt: Beſche
von Heimſtätten und Wohnungen
Mitglieder, ſei es durch Erbauung.
kauf oder Ermietung, und die
laſſung derſelben zu Miete oder
tum, ſowie alle damit in Zuſar
hang ſtehenden Geſchäfte, insbeſ
die Beſchaffung und Vergebung vor
gelände, Bauſtoffen u. Baugeldern.
Heſſ. Amtsgericht Groß=Umſta
Bekanntmachun
Bezüglich der Firma
G. B.
zu Groß=Umſtadt wurde heute im
delsregiſter, Abt. A, eingetragen:
Wilhelm Ludwig Schäzler zu Gro
ſtadt iſt als perſönlich haftender
ſchafter an Stelle des verſtorben
Hrch. Ganß II. beigetreten.
Groß=Umſtadt, den 12. Sept. 19
Heſſiſches Amtsgericht.
Hefteflasterband
Hieftpflasfe
O4
Dankſagung.
Im Auftrag aller heſſiſchen Verbands- ᛋ
ſchweſtern ſpreche ich hiermit der
ge=
ſamten Einwohnerſchaft Darmſtadts
aufrichtigen Dank für die liebevolle
Aufnahme und reiche Bewirtung aus.
Bemerken möchte ich weiterhin, de
ſämtliche angebotenen Quartiere ver
* ausgabt waren, ſodaß es nur die
Schüchternheit der Gäſte verſchuldet 8
H hat, daß einige dieſer Ange ote
un=
berückſichtigt blieben.
vihl C
Verband eb. e o. Jug. Heſſen
gez.:
411799 O
Franziska Kaminsky.
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rn
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bewährten
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0
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kauf unbedingt auf den Namen „Lebewohl‟
und andere Mittel, welche nicht aus den ol!
gebildeten Zehenbinden bestehen, bestim /i,
rückweisen, denn es gibt nichts Besser
au
„Lebewoh!”
Gegen Hornhaut auf der Eußsohle verwen
Lebewohl-Ball
Botreiben
diese helten in den hart
R
sten Fallen. Durch die it
Hf
scheibe ist ein Verrutsck.
10
asten das lästige Festklebe
Mf
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Aus
[ ← ][ ][ → ]Rummer 258.
Darinſtädter Tagblatt, Dienstag, den 16. September 1924.
Seite 5.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 16. September.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde am 9. September der
Polizei=
ſtmeiſter Friedrich Kratz zu Bad=Nauheim „mit Wirkung vom
ktober 1924 an. Auf Grund des Artikels 1. des Heſſ.
Perſonal=
augeſetzes vom 19. Dezember 1923 in Verbindung mit Artikel 3 der
onal=Abbauverordnung des Reiches vom 27. Oktober 1923 iſt am
zli 1924 in den einſtweiligen Ruheſtand getreten: die Lehrerin an
Volksſchule zu Mainz Walburga Schöppler.
Achtung! Regiebahn! Das für Regieſtationen beſtimmte
Ge=
wird vom 16. Sept. 1924 ab nicht mehr in Weiterſtadt, ſondern im
*gen Bahnhofe am Gepäckwagen des zur Abfahrt bereitſtehenden
ezuges bis zur Zielſtation abgefertigt. Zu dieſem Zwecke muß das
ofertigende Gepäck ſpäteſtens 15 Minuten vor Abgang des Zuges
m Packwagen ſein, woſelbſt der Reiſende perſönlich zur
Entgegen=
ie des Gepäckſcheines und Bezahlung der Fracht erſcheinen muß.
— Auszahlungen an Sozialrentner. Auszahlungen für den Monat
ember ds. Js. finden ſtatt in der Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28, am
twoch, den 17. September 1924, wie folgt: von 9—10 Uhr
ittags für die Feſtſetzungsbeſcheide 1—400; von 10—11 Uhr
vormit=
für die Feſtſetzungsbeſcheide 401—800; von 11—12 Uhr vormittags
die Feſtſetzungsbeſcheide 801—1200; von 12—1 Uhr nachmittags für
Seſtſetzungsbeſcheide 1201 und mehr. Nicht abgeholte Beträge werden
—am nächſtfolgenden Tage ausbezahlt.
— Das Schloßmuſeum iſt geöffnet: Dienstag, Mittwoch, Donners=
2 Führungen: vorm. halb 11 und 11 Uhr, nachm. halb 4 und 4 Uhr.
Kant und die Preußiſche Klaffenlotterie. Iſt das Lotterieſpiel
au raliſch? Unbedingt in den Fällen, in denen jemand über ſeine
Ver=
iſſe am Spiel ſich beteiligt. Wenn aber die Spielbeteiligung mit
geſchieht, ſo kann darin etwas Unmoraliſches nicht erblickt werden.
was iſt das maßvolle Spiel anderes als eine Hoffnung, nämlich
ſoffnung, unter Abkürzung des weiten dornenvollen Wegs zur
Er=
ng möglichſter Erleichterung der Lebenslage gewiſſermaßen ſpielend
reichen, was ſonſt nur durch harte Arbeit erreicht werden kann.
Zoffnung aber braucht der werktätige Menſch zum Leben, ſie macht
n, wenn auch nicht immer zur Freude, ſo doch erträglich. „Welche
Sung iſt außer der auf eigene Kraft und Tätigkeit gegründeten
der, reeller
nd belohnender als die Hoffnung des Gewinnes in
dre laſſenlotterie?
Dies ſollen nach einer Ueberlieferung Worte des
ſophen Kant geweſen ſein, mit denen der große Königsberger
Srte der ſelbſt ein eifriger Lotterieſpieler war, eine Frage ſeiner
über die Begriffe von möglich und unmöglich, wahſcheinlich, un=
—cheinlich und gewiß, von Glück und Unglück u. a. beantwortet hat.
atſache, daß ſelbſt der Weltweiſe Kant nicht nur ein theoretiſcher
hter des Spiels in der Klaſſenlotterie war, ſondern es auch prak=
15 rusübte, wird gerade in dieſem Jahre, in das der 200jährige
Ge=
ag Kants und die 250. Wiederkehr der Preußiſchen Klaſſenlotte
vie
(250.) Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie — deren Loſe erſter
zurzeit verkauft werden, fallen, für weitere Kreiſe von beſonderem
Seſſe ſein.
Heſſiſches Landesthegter. Als Eröffnungsvorſtellung des
Landes=
rs wird am Mittwoch, den 17. September Weismanns Ot
wanenweiß” zum erſten Male aufgeführt. In den Hauptpar
nd beſchäftigt die Damen: Albrecht, Jacobs, Liebel, Roerig,
Ste=
vE wa. Werle und die Herren: Biſchoff, Debarde. Maletzki, Ney, Vogt.
rliſche Leitung: Michael Balling; in Szene geſetzt von Joſeph
embach. Anfang 7 Uhr. — Als erſte Schauſpielvorſtellung der
Spielzeit wird am 19. September in der Inſzenierung Ernſt
Is Berth. Brechts Hiſtorie „Leben
Ed=
ards II.” zum erſten
erren des Schaufpiel=
En=
aufgeführt. Beſchäftigt ſind ſämtliche Her
S und die Damen: Lehmann=Haupt als Königin Anna und
Fräu=
uth Poelzig. Anfang 7 Uhr.
Städt. Akademie für Tonkunſt. In den Vorträgen am Mittwoch,
ſe und 24. ds. Mts. behandelt Herr Dr. Bodo Wolf eingehend das
Buch Paul Bekkers: „Richard Wagner, Das Leben im Werk”.
orträge beginnen abends 8 Uhr im Saale der Städt. Akademie für
—nſt. Karten zu 1 Mk. im Sekretariat. Da das Werk Bekkers die
Beachtung fand, werden alle diejenigen die Vorträge dankbar
en, die nicht in der Lage ſind, ſich das Werk anzuſchaffen.
Freie Geſellſchaft für Muſik. Das erſte dieswinterliche Konzert
fir nächſten Montag, den 22. September, abends 8 Uhr, im Saale
de dtiſchen Akademie für Tonkunſt ſtatt und iſt dem Gedächtnis des
jü- verſtorbenen F. Buſoni gewidmet. Es werden von ihm
Inſtru=
ſverke für Violine, Flöte und Klavier aufgeführt werden, unter
ekung der Herren Göſta Andreaſſon, Martin Geißler, Guſtav
nd einer jungen Frankfurter Pianiſtin, Fräulein Gabie Wendig,
drach an der hieſigen Akademie als Lehrerin tätig iſt. Karten und
Dungen zur Mitgliedſchaft bei Konzert=Arnold (Wilhelminenſtr.)
Orpheum. „Der Stolz der 3. Kompagnie” wird heute, Dienstag,
lig gegeben. — Morgen, Mittwoch, Repertoire=Wechſel. (S. Anz.)
Heſſiſcher Rentnerbund. In der von Juſtizrat Lindt geleiteten
Priimlung hielt Bürgermeiſter Porth aus Offenbach einen m
r Beifall aufgenommenen Vortrag über „Geld, 3. Steuernotve
g und Eigentum”, in dem er mit kräftigen Worten den durch
Si tung der Staats= und Kommunglanleihen am Mittelſtand der=
durch die 3. Steuernotve rdnung ſanktionieren Vermögensraub
ken chnete und dringend Rückerſtattung und Entſchädigung zunächſt auf
de 4 gege der Zinszahlung forderte. Seine Darlegungen wurden noch
ᛋ= durch Ausführungen und Beſchwerden von Profeſſor Agt und
Iri at Lindt, die gegen die Stadtverwaltung und die
Gemeinde=
eAung den Vorwurf erhoben, durch Nichtverzinſung, Kündigung nud
N—1 af der ſtädtiſchen Anleihen den Ruin des Mittelſtandes gefördert
E hen. Von der Verſammlung wurde darauf nachſtehende
Ent=
ng einſtimmig angenommen: 1. Die Verſammlung erwartet von
eichstag, daß er dem rechtswidrigen Nichtzahlen von Zinſen bei
Arl en aller Art mit rückwirkender Kraft ab 1. Januar 1924 ein Ende
und dadurch die Grundlagen zur Beſeitigung des derzeitigen
Zins=
r/3 ſchafft. — 2. Die Verſammlung ermächtigt den Vorſtand des
Lo verbandes Heſſen zur Erreichung der Zinszahlung von
Eiſen=
bas ulden und Gemeindeſchuldverſchreibungen klagend vorzugehen.
Das Kleinrentnertum auf dem Lande ſcheint ſich nach
Mitteilun=
e e uns aus dem Leſerkreiſe zugehen, in ſehr bedrängter Lage zu
n. Die Organiſation des Rentnerbundes iſt nur in den größeren
gefeſtigt, und in ſich geſchloſſen, auf dem Lande ſcheinen dieſe
mehr oder weniger ihrem Schickſal überlaſſen. Solcher Zuſtand
de icht länger fortdauern und die Kreisämter haben die dringende
V.4 chtung, ſchleunigſt die nötigen Erhebungen in den einzelnen
Ge=
mIn zu veranlaſſen. Es dürfte gar nicht ſchwer fallen, dort die zu
de einrentnern zählenden Bedrängten des Mittelſtandes
herauszufin=
luch wird über die geringen Bezüge, die dieſe Armen erhalten,
ge=
llel Es iſt zu wünſchen, daß, nachdem der Abg. Dingeldey mit der
n erneut die Frage der Kleinrentnerfürſorge aufgegriffen hat
prd tr. 255) nun endlich das Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft
EL ſchafft.
Zwer verletzt wurde ein vierjähriges Kind ins Krankenhaus ein=
2S4, das aus dem erſten Stock der elterlichen Wohnung auf die
SS geſtürzt war. Das Kind war, während die Eltern auf der
waren, unter Aufſicht des älteren Bruders und ſpielte an den
B aſtöcken vor dem Fenſter. Scheinbar hatte es ſich zu weit
hinaus=
das Blumenbrett brach durch, das Kind verlor das Gleichge=
p. ind ſtürzte auf die Straße.
hießerei unter Zigeunern. In einem Lokal, Ecke Mühl= und Lin=
2e traße gerieten Zigeuner in Streit, der ſich auf der Straße
fort=
nd wobei ſeitens des einen zwei Schüſſe abgegeben wurden. Die
5 4 wurden feſtgenommen. Verletzt wurde glücklicher Weiſe niemand.
Feſtnahme von Zwangszöglingen. Der hieſigen Polizei gelang es,
z1 tvangszöglinge, die aus der Anſtalt in Klein=Zimmern entſprun=
Etven, feſtzunehmen, desgleichen einen Zwangszögling, der aus der
2 ungsanſtalt in Euskirchen bei Bonn entflohen war.
* Landesverbandsfeſt der evang. weibl. Jugend
in Heſſen.
Am Samstag und Sonntag ſtand unſere Stadt im Zeichen des
Landesverbandsfeſtes der evangeliſchen weiblichen Jugend in Heſſen.
Schon am Samstagnachmittag kamen die erſten Gäſte an und
wur=
den von den Darmſtädter Mädchenvereinigungen fröhlich am Bahnhof
empfangen und, nachdem ſie die Wimpel der Angekommenen geſchmüickt
hatten, in die Quartiere gebracht. Im ganzen hatte unſere Stadt 80
auswärtige Vereine aufgenommen, etwa 1700 Feſtgäſte. Dazu kamen
noch 11 Darmſtädter Vereine, ſodaß die Teilnehmerzahl auf 2100 ſtieg.
Es waren Vereine aus allen Gauen Heſſens vertreten, viele aus dem
beſetzten Gebiet.
Das Feſt wurde am Samstag eingeleitet mit einer ſchlichten
Abend=
feier in der Stadtkirche, um alle Feiernden eng zuſammenzuſchließen
zu kommendem gemeinſamen Erleben. Pfarrer Gerſtenmaier=
Darmſtadt hielt die Predigt. Jeſus Chriſtus mitten unter uns als
die lebendige Quelle, nach der uns dürſten ſoll, auf daß wir zum D
nſt
bereit werden. Dienet einander — dieſes Wort ſtand auch im
Mittel=
punkt des Feſtgottesdienſtes am Sonntag Morgen. Unſere
altehrwür=
dige Stadtkirche prangte iu feſtlichem, jungfriſchen Birkenſchmuck. Sie
konnte kaum die vielen Gäſte faſſen, die ſich in ihr verſammelten. Unter
dem Geſang eines Mädchenchors: „Tut mir auf die ſchöne Pforte” zogen
die Wimpelträgerinnen ein, voran 6 Lichtträgerinnen, die am Altar im
Halbkreis Aufſtellung nahmen. Dahinter das bunte Bild der 70
Wim=
pel, die durch das Birkengrün hindurchleuchteten. Ueber allem der
weihevolle Lichterglanz der vielen Kerzen. Der Sprechchor der
Licht=
trägerinnen brachte in ſeiner liefen Symbolik Lebendigkeit in die
gottes=
dienſtliche Handlung, ebenſo das Te deum der Chorſchule im Wechſel
mit der Gemeinde. Den Feſtgottesdienſt hielt Jugendpfarrer Schmidt=
Kaſſel. Er richtete Worte tiefſten Ernſtes an die Jugend: Heraus aus
er Einſamkeitsnot, die Schuld iſt, in die Gemeinſchaft. Sie iſt Wille
und Aufgabe.
Am Nachmittag um 2 Uhr fand der Feſtzug ſtatt, eine endlos lange
Kette, von blumengeſchmückten Wimpeln, überragt. Unter fröhlichen
Liedern wurde der Orangeriegarten erreicht. Dort nahm der Zug
Auf=
ſtellung. Die Feſtanſprache hielt der Prälat der heſſiſchen Landeskirche
D. Dr. Diehl. Er rief der Jugend das mahnende und zugleich ſtolze
Wort zu, das gerade vorher im Lied erklungen war: Deutſche Jugend
heraus! Heraus aus der Gleichgültigkeit und Verzagtheit, aus allem,
was das Werk hemmen kann, damit des Herrn Wort zum Sieg
langt. Und brauſend hallte der Garten vom Lutherlied wider:
Ei=
feſte Burg iſt unſer Gott. Danach grüßten, den Verband in kurzen
Anſprachen: „Jugendpfarrer Zentgraf, die Zentralſtelle für
Volksbil=
dung und Jugendpflege in Heſſen (Direktor Haſſinger), der Heſſenbund
(Pfarrer Müller=Birkenau), Verband der ev. weibl. Jugend Groß=
Frankfurt (Frl. Vogt), die Mädchenbibelkreiſe (Schweſter Elſe Morell),
der Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum (Lehrer Hild=Nordheim)
und der Hauptverein Heſſen, des Epangeliſchen Bundes (Pfarrer D.
ſaitz). Zum Schluß überbrachte der Verbandsvorſitzende Pfarrer
Straack noch ſchriftliche Grüße: von der Verbands=Jugendpflegerin
Frl. Wilhelmine Hein, die leider nicht hatte am Feſt teilnehmen
kön=
nen, Grüße auch von Württemberg, Baden, der Pfalz, Heſſen=Naſſau
und Kurheſſen.
In geſchloſſenem Zug ging es alsdann wieder zurück in die
Turn=
halle zum Feſtſpiel. Es gelangte die „Phöbe”, ein Spiel aus der Zeit
der Apoſtel, zur Aufführung. Was die beiden Tage über in den
ver=
ſchiedenartigſten Melodien in das Feſt hineinklang, das Wort von
Dienſt, das fand zum Schluß noch einmal lebendige Darſtellung in der
edlen Geſtalt der Phöbe, jener jungen Chriſtin aus der Zeit des
Apoſtels Paulus, die ſich hingab, zum Werk in dienender Liebe. In
das Spiel waren einige Chöre hineingewoben, die ſeine tiefernſten
Ge=
danken noch unterſtrichen.
Nach der Aufführung ſammelte man ſich noch einmal im Schloßhof
um die Wimpel. „Der Mond iſt aſgegangen” — ſo erklang es im
Lied. Herr Pfarrer Straack ſprach Schlußwort, das ausklang mit
Danken und mit dem Leitwort des Feſtes: Dienet einander. Das Lied:
„Kein ſchöner Land . . .” einte die Jugend dann nochz zum letzten Mal.
Die Zurückbleibenden und die Darmſtädter Mädchenvereinigungen
kamen am Abend noch einmal im Gemeindehaus Kiesſtraße zuſammen.
Fahrplanänderung. Die zur Bewältigung des ſtarken
Reiſever=
kehrs vorübergehend angeordnete Doppelführung der Schnellzüge D 156=
D 159 zwiſchen Frankfurt und Heidelberg (Baſel, München und Konſtanz)
wird ab 16. September 1924 wieder aufgehoben. Schnellzug D 159
ver=
kehrt wieder in ſeinem früheren Fahrplan mit Halt in Friedrichsfeld wie
folgt: Heidelberg ab 3,18, Friedrichsfeld B. Nord ab 3,35, Weinheim ab
3,50, Bensheim ab 4,06, Darmſtadt an 4,29, ab 4,32, Frankfurt a. M.
Hbf. an 5,00 nachm. Der Fahrplan des Schnellzuges D 156 bleibt
un=
verändert.
— Vogelsberger Höhen=Klub. Darmſtadt. Nach wochenlangem
Regenwetter zeigte ſich der Himmel bei der planmäßigen Wanderung am
verfloſſenen Sonntag, den 14. September, endlich von ſeiner ſchönen
Seite, ſodaß ſich bei dem denkbar herrlichſten Sonnenſchein 160
Wan=
derer den Führern ſtellten. Die diesmalige Wanderung führte in
eine Gegend die den V. H. Cern weniger bekannt iſt. Die Bahn
brachte die Teilnehmer nach Seligenſtadt. Hier wurde die Stadt
be=
ſichtigt, die ja, wie bekannt, viele Sehenswürdigkeiten und geſchichtliche
Frinnerungen aufzuweiſen hat. Der Führer hielt hierüber im
Abtei=
hof eingehenden Vortrag. In 2 Abteilungen wurde mit der Fähre über
den Main geſetzt und die Wanderung, führte am Main entlang
auf=
wärts durch Groß=Welzheim nach Dettingen, wo einſtündige
Frühſtücks=
raſt ſtattfand. Der Weitermarſch führte durch prächtige Wälder nach
der Rückersbacher Schlucht und alsdann ſteil aufwärts nach Sternberg.
Die Marſchleiſtung wurde hier aufs höchſte geſteigert und mancher
Schweißtropfen rieſelte nieder Nach erfolgtem Aufſtieg war bald
wieder der übliche muntere V.H.C.=Geiſt vorhanden. Munter wurde
dem Ziel zugeſteuert. Gegen ½6 Uhr nachmittags traf man in
Aſchaffen=
burg ein, wo man ſich noch mit einem Imbiß und einigen Krügen guten
baheriſchen Bieres für die Heimfahrt ſtärkte. Die Jugendgruppe hatte
ſich dieſer Wanderung angeſchloſſen und trugen deren heitere
Marſch=
lieder zu dem guten Vorwärtsſchreiten der Wanderung einen großen
Teil bei. Die Wanderung wurde recht gut durchgeführt und alle
Teil=
nehmer kehrten voll befriedigt zurück. Drum ſo weiter! Die nächſte
Wanderung findet am 12. Oktober 1924 ſtatt.
C. Ein Achtzigjähriger. In ſeltener Friſche und Rüſtigkeit konnte
Herr Zeichenlehrer i. R. Emil Bender, der bekanntlich gegen 40 Jahre
am hieſigen Realgymnaſium tätig war, am 11. ds. Mts. ſeinen 80.
Ge=
burtstag feiern. Möchten dem alten „echten Darmſtädter” noch recht
viele Jahre in gleichem Wohlſein beſchieden ſein!
— Jubiläum. Dieſer Tage ſind es 25 Jahre daß Herr
Wilhelm Janin in die Firma E. Merck eingetreten iſt. Gewiß ein
er=
freuliches Zeichen zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
— Seltenes Geſchäftsjubiläum. In dieſen Tagen waren es 50 Jahre,
daß die Modiſtin Frau Sophie Duft ein eigenes Geſchäft begründete,
das ſie mit ſeltener Tatkraft, ohne Unterbrechung, ſelbſt in ſchwerſter
Zeit, bis heute auf der Höhe zu halten verſtanden hat. Das Beſondere
dieſes Geſchäftes, das vom beſcheidenen Lädchen ſchnell zum gediegenen
Salon wuchs, und das laute Reklame ſtets entbehren konnte, war die
per=
ſönliche Führung, die perſönliche Art der Bedienung. Zu dem beruflichen
Geſchick, dem erleſenen Geſchmack, geſellte ſich die Gabe, für jede ihrer
Kundinnen, die bald über Darmſtadts Grenzen hinausgingen, und ihr
immer treu blieben, das Nichtige zu finden, ohne ſich durch Kompromiſſe
die Erzeugniſſe ihrer Kunſtfertigkeit und Phantaſie gegen ihr modiſches
Gewiſſen verderben zu laſſen. Die heute 72jährige, raſtloſe Frau, hielt
jugendlichen Sinnes mit jeder Mode Schritt und hat ihrem Geſchäft,
das den Wettbewerb mit Frankfurt nicht zu ſcheuen brauchte, einen Ruf
gegeben, der in allen Kreiſen einen beſonderen Klang hat. Am gleichen
Tage feiert Frl. Emma Baumgarten das Feſt 30jähriger
ununter=
brochener Zugehörigkeit zu dem Geſchäft, dem ſie eine treue unermüdliche
Mitarbeiterin war. Beider Jubilarinnen werden heute Viele, ſern und
nah, in Dankbarkeit gedenken.
Lokale Veranſtaliungen.
Die blerunier erſchelnenden Noizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu befrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriiſt.
— Darmſtädter Volksbühne. Auf die im Anzeigenteil
befindliche Bekanntmachung, betreffend die Abholung der Mietkarten
wird beſonders aufmerkſam gemacht. Erſte Vorſtellung in der Miete E
am Samstag, den 20. Sept., Oper „Carmen”.
—Afrika und Spanienfahrt des Nerother Wandervogels.
Ueber dieſes Thema findet am Mittwoch (morgen) ein Lichtbildervortrag
ſtatt. Robert Oelbermann, unfer Bundesführer, wird über die
Erleb=
niſſe bei der Fremdenlegion und über eine abenteuerliche Reiſe von 11
Nerother berichten. Die in dieſem Frühjahr und im vorigen Jahre hier
in Darmſtadt gehaltenen Vorträge (Italienfahrt und eine Schwedenfahrt)
haben in weiten Kreiſen eine rege Anteilnahme gefunden.
Vereinigte vaterl. Verbände und Deutſcher
Offizierbund. An dem Vortrag des Herrn Generals v. Wrisberg
am Mittwoch, den 17. Sept., wird gebeten, teilzunehmen. Der Vortrag
verſpricht außerordentlich intereſſant zu werden. Der als Schriftſteller
bedeutende Herr v. W. hat ſich durch ſeine beiden Bücher über die
Tätig=
keit des Kriegsminiſteriums im Kriege einen Denkſtein geſetzt, General
v. Wrisberg war 1914 Abteilungschef 4. 1 im Kriegsminiſterium und
ſpäter Direktor des Zentraldepartements. (Näheres Anzeigen.)
Alle ehemal. Angehörigen, des Kurm. Drag=
Regts. Nr. 14. in Kolmar werden hiermit zu einer Beſprechung
zwecks Gründung eines Vereins auf Sonntag, den 21. Sept., nachmittags
im Reſtaurant „Deutſches Haus”, Alexanderſtr. 18, eingeladen.
— Jungdeutſcher Orden e. V. Bruderſchaft Darmſtadt,
beſucht Dienstag abend den Vortrag von Herrn Major Wisberg im
Saalbau.
— Die Schuld am Krieg. Wir verweiſen noch einmal auf
den bereits angekündigten Vortrag des Generals v. Wrisberg am
Mitt=
woch abend im Saalbau. Jeder vaterländiſch geſinnte Deutſche wird
aufgefordert, durch ſein Erſcheinen den Willen zu beweiſen, das Recht
des deutſchen Volkes auf die Wahrheit nicht aufzugeben und die
Reichs=
regierung in der Durchführung ihres Verſprechens auf amtliche
Unter=
ſuchung der Kriegsſchuldfrage zu ſtärken.
Der Gabelsberger Stenographen=Verein 1861)
Darmſtadt hält ſeine September=Monatsverſammlung morgen,
Mitt=
woch, abends 8½ Uhr, im Fürſtenſaal, Grafenſtraße, ab. Um
pünkt=
liches und vollzähliges Erſcheinen wird gebeten.
Nachklänge zum Poſaunenfeſt 1924. Vielfachen
Wünſchen entſprechend, ſoll auch der Darmſtädter Bevölkerung ein
Aus=
zug aus dem Programm des Poſaunenfeſtes, das am 24. Auguſt in Bad
Homburg ſtattfand, und viele Tauſende anlockte geboten werden. Die
Freunde der „musiea Saera” werden deshalb auf die kommenden
Sonn=
tag, 21. Sept., vormittags vom Schloßwall ſtattfindenden Muſikvorträge
aufmerkſam gemacht. Näheres wird noch bekannt gegeben.
Kunſinotizen.
Ueber Werke, Känftlier und künſtleriſche Veranfialtungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchiebt, behät ſch die Redaktion ibr Urteil vor.
— Palaſt=Lichtſpiele: „Die Königin von Saba”,
der gewaltigſte Liebesroman aller Zeiten in acht wuchtigen Akten, der ſeit
einigen Tagen bei täglich ausverkauftem Haus zur Aufführung gelangt,
Vor unſerem Auge entfalten ſich Bilder von auserleſener Pracht. Wir
ſehen das atemberaubende Wagenrennen, das vor einer
hunderttauſend=
köpfigen Menge in einer rieſigen Arena mit 10 Wagen und 40 Pferden
dahinbrauſt. Wir werden Zeugen wildbewegter Schlachtbilder zwiſchen
den Geeren des Königs Salomo und ſeinem feindlichen Bruder Adonia.
Die wundervolle Poeſie des ſchönſten Liebesliedes aller Zeiten durchweht
dieſe herrlichſte Schöpfung der Welt. Niemand verſäume, dieſen Film
anzuſehen — bis einſchließlich Mittwoch verlängert.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
für die Veröffenilich
chungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keinerlei
Ver=
antwortung: für ſi
bleibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründst werden.
An unſere Stadtväter.
In der Stadtverordnetenſitzung am nächſten Donnerstag ſteht als
Punkt 2 die Benennung von Straßen auf der Tagesordnung.
Zu dieſem Punkt möchte ich mir erlauben, unſere verehrlichen
Stadt=
väter an eine Dankespflicht zu erinnern, welcher andere Städte,
Ort=
ſchaften und Dörfer ſchon längſt genügt haben.
Unſere Vater= und Landeshauptſtadt hat bisher nicht für nötig
be=
funden, unſere großen Männer: Jahn, Arndt, Körner und Frieſen
durch die Benennung von Straßen und Plätzen zu ehren. Turnvereine
haben in früheren Jahren durch Eingaben die Stadtverwaltung an dieſe
Pflicht erinnert, jedoch ein Erfolg war bisher nicht zu verzeichnen.
Be=
züglich der Umbenennung von Straßen belehrte der auf dieſem Gebiet
maßgebende ſtädtiſche Beamte, daß eine ſolche mit Rückſicht auf das
Grundbuch nicht möglich ſei. Grundbuchfachleute ſtehen in dieſer
An=
gelegenheit auf gegenteiligem Standpunkt. Die in den letzten Jahren
vielerorts vorgenommenen Umbenennungen beweiſen jedoch die
Möglich=
keit. Auffällig viel hat man in Darmſtadt große Baumeiſter geehrt,
neuerdings iſt die Benennung nach alten Gewann=Namen ſehr in Mode
gekommen. Gegen dieſe letztere Art ſoll nicht angekämpft werden, jedoch
darf eine ſolche Benennung nicht Regel werden; vor allem darf man
berühmten Männern die Ehrung nicht verſagen. Beſonders Jahn ſollte
ſchnellſtens geehrt werden. Wer kennt Jahn nicht? Wohl alle
Stadt=
väter kennen ihn als den Vater des deutſchen Turnens. Weiter
wer=
den diejenigen Sradtväter, die einem Wandervereine angehören, Jahn
zu den ihrigen zählen. Viele Stadtväter werden Jahn hoch einſchätzen
als Sprachmeiſter, Sprachforſcher und Sprachſchöpfer, ferner als
Ver=
künder deutſchen Volkstums, als Lehrer und Vorbild der
Vaterlands=
liebe, ſowie als Prophet der deutſchen Einheit, als Streiter für Freiheit
und Recht, und endlich als Volks= und Jugenderzieher. Nicht lange
ſollte man am nächſten Donnerstag zaudern, für Jahn eine Ehrung zu
ſchaffen. Um einen derart verdienſtvollen Mann wie Jahn zu ehren.
ſollte man vor einer Umbenennung nicht zurückſchrecken. Jedoch foll
man nicht in einer vergeſſenen Ecke eine Straße oder einen Platz nach
ſeinem Namen benennen. Wir haben mitten in der Stadt große
Straßen und Plätze mit gleichgültigen Namen. Wer Jahns großes,
bedeutendes und wuchtiges Werk „Deutſches Volkstum” geleſen, wird mit
Dieſterweg einer Meinung ſein, dieſer ſagt: „In jeder großen Not des
Vaterlandes wird man auf Jahn und ſeine erhabenen Ideen
zurück=
greifen
ſchreiten” zu greiſen heiſt auch heute noch vorwärts
Aber auch für Arndt, Körner und Frieſen, ebenfalls Heldengeſtalten
für unſere Jugend, ſollten unſere Stadtväter eine Chrung finden. Iſt
eine Straßen= rder Platzbenennung gar nicht möglich, dann benenne
man Schulen nach dieſen Männern. Noch keinen Namen haben unſer
Reglaymnaſium und ſämtliche Volksſchulen. Gerade für die letzteren iſt
eine Namen=Bezeichnung doch weit praktiſcher als eine ſolche mit
Num=
mern. Den Dank weiteſter Kreiſe der hieſigen Bevölkerung würden ſich
unſere verehrl. Stadtväter erwerben, wenn ſie am nächſten Donnerstag
recht ausgiebig von vorſtehender Anregung Gebrauch machen wollten.
Späterhin ſollte die Kunſtſtadt Darmſtadt aber auch unſere großen
Tonſetzer Nich. Wagner, Mozart, Weber, Beethoven, Lortzing uſw. durch
Straßen= und Platzbenennungen ehren.
H. I.
* Neues vom Büchermarkt.
Ameriean Drinks, Richard Andeck. Hugo Steinitz, Berlin W 35.
Preis 1.— Mk.
In’s neue Land, Georg Freiherr von Eppſtein. Stern,
Bücher=Verlag, Leipzig. Preis —50 Mk.
Hein. Starck, Otto Buchmann. Bernhard Steffler Verlag,
Leip=
zig. Leinen 6.— Mk.
Der tolle Miſter Teddy von New York, Erich Frieſen. Roman.
Frau Adele Böttcher, Schlachtenſee=Berlin, Friedrich Wilhelmſtr. 45.
Interessante Feststellung: Die hygienische, d. h. die vorbeugende, desin-
Hizierende und heilhelfende Wirkung des-Odol, nicht nur auf Zähne,
Mund, Mandeln, Rachen uSll, sondern indirekt auch auf den
Gesamt-
organismus,stellt sich nach wissenschattlichem Urteil und nach tausendfacher
praktischer Erfahrung als eine immer umfassendere und tiefere heraus.
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Daenuſtäid”er Taß.at., Dienstnn, den I7. Sentember 1924.
Mummer ?278
Aas Heſſen.
* Arheilgen, 15. Sept. Nach Aufhebung der Sperre hat
ſich ein Verkehr auf der durch unſern Ort führenden Staatsſtraße
ent=
wickelt, der nie zuvor hier herrſchre. Beſonders ſind es die Kraftwagen,
die in außerordentlicher Zahl, nicht nur bei Tage, ſondern auch nachts
unſern Ort durchfahren. Für Fußgänger, und namentlich für
Rad=
fahrer, iſt es oft beängſtigend, und bei Begegnungen iſt es zu
verwun=
dern, daß nicht ſchon Unfälle vorgekommen ſind. Um den Fußverkehr
gänzlich vom Fahrdamm abzulenken, wäre es aber unbedingt nötig, daß
der einzige Fußſteig auf der Weſtſeite der Straße in einen gangbaren
Zuſtand verſetzt würde, denn der jetzige ſpottet jeder Beſchreibung, da
der Kiesbelag infolge der ſtarken und anhaltenden Regenfälle vollſtändig
weggeſchwemmt iſt und die Bauſteine zutage getreten ſind. Das
Schuh=
werk leidet dadurch in erſchreckender Weiſe und ſollte man deshalb doch
auf das täglich hier verkehrende Publikum, beſonders die Arbeiterſchaft
der chemiſchen Fabrik Merck und der Eiſenbahn=Betriebswerkſtätte,
Rück=
ſicht nehmen. Soweit die Straße von ſtädtiſcher Seite beaufſichtigt und
unterhalten wird, iſt ſie ja in gutem ſozuſagen tadelloſem Zuſtand.
Aber von der Maulbeerallee bis zu unſerem Orte iſt eine gründliche
Ausbeſſerung notwendig bzw. Neubekieſung des Fußſteiges am Platze.
Vielleicht iſt es der maßgebenden Behörde durch Aufhebung der
Grenz=
ſperre jetzt möglich, einmal die genannte Strecke perſönlich in Augen=
derund des Aunfern aundfenrdnesfen Neſcheugeldenerändfe ral. Ale
Teilnehmer waren ganz bei der Sache und wurden recht gute
Leiſtun=
gen gezeigt. Es iſt zu hoffen, daß auch in dieſem Jahre eine größere
Anzahl hieſiger jugendlicher Kämpfer mit dem von dem
Reichspräſiden=
ten unterzeichneten Diplom preisgekrönt werden.
A Pfungſtadt, 13. Sept. Der Kirchweih=Braten kann in
dieſem Jahre nicht ſo mager ausfallen, da nach dem Fleiſchbeſchau=Bericht
hier ſeit Dienstag früh 62 Schweine, 10 Kälber und 14 Stück Großvieh
geſchlachtet worden ſind. — Der Zugang zum Rathaus=Umbau
iſt nunmehr wegen vorgekommener Ungehörigkeiten geſperrt worden. —
In einer außerordentlichen Gemeinderatsſitzung am Donnerstag abend
befaßte man ſich erneut mit der Anſchaffung bezw. Vergebung von Büro=
Aktenſchränken. Eine vierköpfige Kommiſſion iſt mit der Erledigung der
Angelegenheit betraut worden.
* Seeheim, 14. Sept. Nach ſchwerem Leiden ſtarb im Alter von
noch nicht 53 Jahren der Leiter der hieſigen höheren Lehranſtalt, Herr
Georg Türck. Er war von Geburt Mittelfranke und Beruf
Altphilo=
loge. Vor 15 Jahren hatte er die Schule übernommen und ſeitdem auf
eine beachtliche Höhe geführt. Auch an dem öffentlichen Leben beteiligte
ſich der Verſtorbene. Der Kriegerverein, der Turnverein, der
Steno=
graphenverein und der Verkehrsverein verlieren in ihm ihren
Vorſitzen=
den bzw. ihr Vorſtandsmitglied. Er ruhe in Frieden! Die Schule, die
zurzeit etwa 75 Schüler und Schülerinnen zählt, die in vier Abteilungen
durch vier Lehrkräfte unterrichtet werden, bleibt natürlich beſtehen.
* Bensheim, 15. Sept. Auszeichnung. Bei einem
veranſtal=
teten Wettbewerb, durch den die Frage: „Welchen Beruf halten Sie am
meiſten den verſchiedenen Fußleiden unterworfen?” und „Worauf führen
Sie die Urſache dieſer Fußleiden zurück”” eingehend zu behandeln waren,
wurde Herr Eduard Baumeiſter in Bensheim mit dem 3. Pr
ausgezeichnet. Als Preisrichter fungierten die Herren Mr. Edw. Ehrlich des ausgeſchiedenen Gemeinderats Karl Heldmann iſt der Landwirt
Hein=
vom Dr. Scholl=Inſtitut in Chikago, Direktor Themy vom Dr. Scholl= rich Sperling V. als Erſatzmann in den Gemeinderat beſtellt worden. —
Werk in Deutſchland und ein Vertreter der Firma Weiler in Ludwigs= Hier hat ſich ein neuer Geſ
hafen.
Fürth i. O., 15. Sept. Es wird nochmals darauf aufmerkſam ge= Vereins iſt der bekannte Chormeiſter Behre aus Mainz.
macht, daß die Anmeldungen für die Bezirkstierſchau zu Fürth i. O. bis
ſpäteſtens 26. September I. J. beim Landwirtſchaftskammer=
Aus=
legung der Schauverzeichniſſe können nach dieſem Zeitpunkte noch ein= fentlich kann er an dem demnächſtigen Taunusrennen wieder teilnehmen.
gehende Anmeldungen nicht mehr berückſichtigt werden.
Die zu beſchaffende neue Glocke foll als Kriegerdenkmal für alle
Ge=
meinden des Kirchſpiels gelten und ihrem Zwecke als Gefallenen=Gedächt= Meter hoch werden.
nisglocke gemäß nicht allſonntäglich geläutet werden. In dem von
Herrn Pfarrer Klingelhöffer herausgegebenen „Heimat=Boten” fordert ſiſchen Schreinermeiſter hatte vorgeſtern und geſtern zahl=
Planes auf und bittet um Beiträge. In Reichelsheim ſoll eine Haus= Muſenſtadt vereinigt. Geſtern nachmittag verſammelte ſich der
Aus=
auf 6000 Mark zu ſtehen kommen. Man hofft auf reichliche und raſche chung der Tagesordnung, für die Hauptverſammlung. Um 8 Uhr abends
den kann.
Zirkus Heß, der über Höchſt von Frankfurt a. M. kam, fünf Veranſtal= bandsvorſitzende Lauterbacher=Dieburg die Landesverſammlung und
be=
tungen, die wegen ihres reichhaltigen Programms ſtark beſucht waren, grüßte beſonders die Vertreter der Behörden und der verwandten Be=
17. September Vorſtellungen zu geben.
und im Bah
infolge einer Anregung des genannten Vereins möglich, auf der hieſigen Mainz. Der Vorſitzende gibt einen Rückblick über die letzten zwei
Station alle die Fahrkarten ausgeſtellt zu bekommen, die auch
Stationen Darmſtadt, Hanau und Eberbach verabfolgt werden. 9
gen ſicherlich ſehr begrüßen.
klubs verlief in befriedigender ſchöner Weiſe. Ein eingehender Bericht feſten Zuſammenſchluß könnten die Schreiner über die ſchweren
Wirt=
über die Gründung und die Veranſtaltungen folgt.
Landtagsabgeordneter Neff, der jetzt zum Beigeordneten von Michelſtadt ſetzten Gebiet. Beigeordnete Dr. Seib betont, daß ohne Gedeihen des
findende Landtagswahl Verzicht geleiſtet. An ſeiner Stelle wird Bürger= Provinz Oberheſſen Dr. Schmidt verſichert die Schreinermeiſter Heſſens
meiſter Ritzel kandidieren.
amt Erbach in nicht allzu ferner Zeit in Michelſtadt mit dem dortigen Schreinermeiſter. Für den Rheiniſch=weſtfäliſchen Verband ſprach
Orth=
nach Erbach gehen, trifft uns das ſehr. Es wärg daher dringend Vor zwei Jahren zählte der Verband 20 Innungen, heute ſind es 32
zu wünſchen, wenn die maßgebenden Stellen bei der Oberpoſtdirektion mit 1800 Mitgliedern. Redner gibt ein klares Bild der Lage des
Darmſtadt dafür einträten, daß das Telephonamt Erbach auch weiterhin Schreinerhandwerks und ſtreift die wichtigſten Fragen: Preisbildung,
erhalten bleibt.
Heſſiſchen Fechtvereins Waiſenſchutz iſt nunmehr wieder ins Leben gerufen
worden. Vorſitzender des hieſigen neuen Zweigvereins iſt Herr Bürger=
Mitglieder an.
ſolche in der Nähe vom Wald befinden, namentlich an Birn= und
Nuß=
bäumen, wurde in letzter Zeit durch Siebenſchläfer arger Schaden an= auſtragt, umgehend eine Landesgenoſſenſchaft des
heſſi=
gerichtet. In einem Anweſen in der Müllheimer Talſtraße (Weinheim) die Verſorgung der Gewerbe mit Noh= und Hilfsſtoffen zu ſichern.
wurde in den letzten Nächten ein mit zwei Zentner Birnen behangener 9. Die Landesgenoſſenſchaft iſt als wirtſchaftliche Abteilung des Landes=
Baum vollſtindig leer gefreſſen. Mittels aufgeſtellter Fallen hat der verbands heſſiſcher Schreinermeiſter zu halten. Der Verbandsvorſtand
geſchädigte Gartenbeſitzer in drei Tagen vier Siebenſchläfer gefangen, hat bei allen Beſetzungen und Wahlen der Landesgenoſſenſchaft die
ge=
der Forſtbezirksgruppe Beerfelden i. O. Am 9. und 10. 3. Der Landesverband heſſiſcher Schreinermeiſter hat ſeiner Abteilung
September weilten in ſtattlicher Zahl „Männer vom grünen Tuch” in Landesgenoſſenſchaft die erforderlichen Geſchäfts= und Lagerräume gegen
gruppe Beerfelden und zur Beſichtigung des Wimpfener Forſtwaldes, ſchaft alle Fragen mit dem Vorſtand des Landesverbands zu regeln
Außer den Amtsvorſtänden und Vertretern der heſſiſchen Oberförſtereien und deſſen Weiſung, ſoweit dieſe nicht gegen das Genoſſenſchaftsgeſetz
Fürſt Erbachſchen Forſtverwaltungen waren erſcheinen: Landforſtmeiſter verbandes heſſiſcher Schreinermeiſter wird beauftragt, ein Statut für
Joſeph=Darmſtadt, Miniſterialrat Guntrum=Darmſtadt, Oberforſtmeiſter, die Landesgenoſſenſchaft zu entwerfen und eine Gründungsverſammlung
Hetzer=Jugenheim, die Rittergutsbeſitzer Graf Arſch=Untergimpern und noch im Jahre 1924 einzuberufen.” In der Ausſprache wurde von ein=
Freiherr b. Gemmingen=Bohſtadt, die Autsborſtände der badiſchen Forit= zelnen Rednern feſtgeſtellt, daß in Rheinland, Weſtfalen und Saf
ämter Sinsheim und Neckarbiſchofsheim und Bürgermeiſter Sailer als
Vertreter der Stadt Wimpfen. Der Vorſitz lag in Händen von Ober= aller kapitaliſtiſchen Knechtſchaft. Die Abſtimmung ergab einſt;
forſtmeiſter Kammer=Beerfelden. Am 9. September fand eine
Beſich=
tigung des Kurwäldchens und darauf im Kurhotel Mathildenbad ein
ge=
meinſames Eſſen mit anſchließenden Vorträgen ſtatt: Dr. Hilſcher, Direk= in dieſem Jahre ſich vollzieht. Verbandsvorſitzender
tor der Saline Ludwigshalle, verbreitete ſich über die Geologie des tenbacher=Dieburg hielt einen Vortrag über Hebung der Abſatzmöo
Neckartales, insbeſondere der Wimpfener Waldungen und Stadtpfarrer
g. D. Seriba entwickelte in ſeiner launigen und feſſelnden Art die Forſt= Verufsſtandes zur Erfüllung dieſer Aufgaben. R. Wittich=Hann
geſchichte Wimpfens und hat damit in dankenswerter Weiſe wieder ein ſprach über Ziel und Aufgaben des Bundes deutſcher Tiſchlermei
Stück vaterſtädtiſcher Vergangenheit ausgegraben. Unter Leitung des ſöhne. Anſtelle des ehemaligen Handwerksburſchen=Wanderlebens
Forſtmeiſters E. v. Becker=Wimpfen, dem auch die Sorge der techniſchen
Durchführung der Tagung oblag, galt der zweite Tag einer Exkurſion den einſchlägigen Fächern, damit die Jungmeiſter im heſtigen
durch den Wimpfener Forſtdiſtrikt und insbeſondere dem Thema:
Be=
gründung und Erziehung reiner und gemiſchter Buchenbeſtände. Ein
Mittageſſen im Forſthaus beſchloß die für alle Teilnehmer ungemein an= hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorſitzender Lauterbacher=Dieburg, 3
regend verlaufene Tagung.
r. Babenhauſen, 15. Sept. Infolge des günſtigeren Wetters hat in
der hieſigen Gegend die Grummeternte in vollem Umfange
ein=
geſetzt. Auf trockenen Wieſen, die hier ganz ſelten anzutreffen ſind, iſt
der Ertrag ſehr gut. Tiefgelegene Wieſen ſtehen noch vollſtändig unter
Waſſer, ſo daß die Mäher gezwungen ſind, oft bis an die Kniee im
kühlen Naß zu waten. — Die Zwetſchenernte wäre hier als ſehr
gut zu bezeichnen, wenn die Früchte nicht aufgeplatzt oder zuſammen= Amerikaner hält ſich zurzeit in unſerem Bade auf. Es iſt Ser
geſchrumpft in großen Mengen frühzeitig von den Bäumen fielen.
* Neu=Iſenburg, 14. Sept. Der Notbahnhof iſt ſeit Mittwoch
geſchlofſen worden. Die Notſtands=Bahnanlagen ſind vorläufig noch
ge=
blieben. Jedenfalls ſteht feſt, daß der Bahnhof, der hart an der Grenze
des beſetzten Gebietes lag, in der Zeit der Abſchnürung allen umliegenden
Orten große Dienſte erwieſen hat.
AusVerkauf
wegen Umbau
Enorm billige Preisel (10996a
Gebr. Höslein
Damen-Konfektion / Kleiderstoffe
* Groß=Gerau, 14. Sept. Aus dem Gemeinderat. Anſtelle
ngverein, der „Männerchor Einigkeit”
gegründet. Ihm gehören bereits 70 Mitglieder an. Dirigent des neuen
— Trebnr, 14. Sept. Rennfahrer=Unfall. Der bekannte
von hier ſtammende Renn= und Meiſterſchaftsfahrer, Heinrich. Jäger,
ſchuß in Darmſtadt, Rheinſtraße 62, einzureichen ſind. Wegen Druck= ſtürzte dieſer Tage vom Rade und erlitt einen Schlüſſelbeinbruch. Hof=
* Stockſtadt a. Rh., 14. Sept. Helden=Gedenkſtein. Die
— Aus dem Kirchſziel Reichelsheim i. O., 14. Sept. Beſchaf= Vorbereitungen für die Errichtung eines Gedenkſteins für die im
Welt=
fung einer Gefallenen=Gedächtnisglocke. Die im krieg Gefallenen ſind im vollen Gange. Eine Sammlung hat ein gutes
Jahre 1917 abgelieferte kleinſte Glocke ſoll laut Beſchluß unſeres Kirchen= Ergebnis gezeitigt. Ferner haben ſich die Vereine in den Dienſt der
vorſtandes durch eine neue, größere erſetzt werden, deren Klang das guten Sache geſtellt. Das Denkmal ſoll auf den Platz links am Eingang
Andenken der gefallenen Helden des ganzen Lirchſpiels wachhalten ſoll. zum Friedhof an der Kirche Aufſtellung finden. Das Denkmal ſoll drei
* Gießen, 15. Sept. Der Landesverbandstag der
heſ=
der Geiſtliche die Glieder des Kirchſpiels behufs Verwirklichung des reiche Vertreter dieſes Handwerkes aus den drei Provinzen in unſerer
fammlung zu dieſem Zwecke veranſtaltet werden, denn die Glocke wird ſchuß des Landesverbandes im Felſenkeller zur Beratung und Beſpre=
Unterſtützung, damit die Glocke ſchon bis zum Totenſonntag geweiht wer= fand im Saale „Hindenburg” eine Begrüßungsfeier ſtatt, bei welcher
der Vorſitzende der hieſigen Innung die Gäſte willkommen hieß. Am
* Grbach i. D., 15. Sept. Am 13. bis 15. d3. Mts. veranſtaltete der geſtrigen Haupttage eröffnete um 10 Uhr in der Turnhalle der Ver=
Der Zirkus zieht morgen nach Beerfelden weiter, um dort am 16. und rufe, z. B. den Vertreter der Regierung Aſſeſſor Haas, des Kreisamts
Dr. Schmidt Beigeordneten Dr. Freh=Gießen, den Vorſitzenden des
Deutſchen Schreinermeiſterverbands. Wittich=Hannoder u. a. m. Es
Erbach i. O., 14. Sept. Die Eiſenbahndirektion Mainz hat in dan= nahmen ferner an der Tagung teil: Becker=Darmſtadt für die
Hand=
kenswerter Weiſe einem Antrage unſeres Verkehrsvereins entſprochen werkskammer, Baurat Kullmann für die Schreiner=Zwangsinnung
ſofsgebäude eine Tafel mit den Ankunfts= und Frankfurt, Dr. Krausmüller für Gewerbeverein Gießen, Dr. Bünning
Abfahrtszeiten der Züge aufgeſtellt. Auch iſt es jetzt ebenfalls für die Gewerbeſchule Gießen und für den Schreinermeiſterverband
ſ den Jahre, von der Tagung 1922 in Ober=Ingelheim bis heute. Inflation,
ie vie= Währungsverfall, Ruhrbeſetzung, Steuernotverordnung uſw. brachten
len Reiſenden, die unſere Stadt beſuchen, werden dieſe beiden Neuerun= über das Handwerk große Schwierigkeiten und Verluſte. Wohl hätten
wir jetzt ſtabile Verhältniſſe, aber infolge der Geld= und Kreditnot und
B. Michelſtadt, 14. Sept. Die Tagung des Jung=Odenwald= des geringen Abſatzes ſei auch heute die Zeit ſehr trübe. Nur durch
ſchaftsverhältniſſe hinwegkommen. Namens der Gießener Innung be=
8 Michelſtadt i. O., 14. Sept. Landtagskandidatur. grüßt Haubach beſonders die Altmeiſter und die Meiſter aus dem
be=
gewählt worden iſt, hat auf eine Kandidatur für die im November ſtatt= Handwerks auch eine Stadt nicht gedeihen kann. Der Vertreter der
des Wohlwollens der Regierung. Im Auftrag der Handelskammer
* Schönnen i. O., 14. Sept. Wie man hört, ſoll das Telephon= ermahnt Syndikus Schittler=Darmſtadt zum feſten Zuſammenſchluß aller
Telephonamt zu einer Odenwaldzentrale vereinigt werden. Unſer Ort Eſſen und empfahl die Selbſthilfe. Bundesvorſitzender Wittich=Hanno=
und die weiter ſüdlich gelegenen werden inſofern ſehr hart dadurch be= ver hofft, daß alle deutſchen Schreinermeiſter dem Reichsſchreinerbund
troffen, als ſie dadurch alle in eine höhere Zone eintreten, was für uns beitreten werden. Die Schreinermeiſterverbände aus Baden,
Württem=
eine Verdoppelung und für die weiter ſüdlich gelegenen Orte eine Er= berg und Hohenzollern hatten ſchriftlich ihre Grüße geſandt. —
Geſchäfts=
höhung der Telephongebühnen bedeutet. Da unſere ganzen Beziehungen führer B. May=Groß=Umſtadt erſtattete den Geſchäfts= und Kaſſenbericht.
Entlohnung der Lehrlinge und Lohnpolitik überhaupt. Intereſſant war
lof Beerfelden i. D., 14. Sepzt. Waiſenſchutz. Die früher hier e3 beſonders, daß der Redner mitteilte, daß in allen größeren Städten
ſchon beſtandene, in der Zwiſchenzeit aber eingegangene Ortsgruppe des Ausſtellungen geplant ſeien. — Schreinermeiſter Schmuhl=Worms
ver=
lieſt folgende Entſchließung, die der Landesvorſtand in der vorgeſtrigen
Ausſchußſitzung gefaßt hat und geſtern der Hauptverſammlung zur
Be=
meiſter Löb geworden. Dem neuen Zweigverein ſchloſſen ſich ſofort o ſchlußfaſſung vorlegt: „1. Um die im Landesverband heſſiſcher
Schrei=
nermeiſter und verwandter Berufe organiſierten Betriebe im
bevor=
ſtehenden Wirtſchaftskampfe leiſtungsfähig und frei von dem Kapital
A Aus dem Obenwald, 15. Sept. In Obſtgärten, ſoweit ſich am Holzmarkt zu halten, wird der Vorſtand des Landesverbandes
be=
ſchen Holzgewerbes ins Leben zu rufen mit der Aufgabe,
wk. Wimpfen am Neckar, 14. Sept. Wimpfener Tagfahrt eigneten Perfonen für den Vorſtand und Aufſichtsrat vorzuſchlagen.
unſerer Stadt und zwar zu einer Tagung der Heſſiſchen Forſtbezirks= Entgeld zu ſtellen. 4. Die Landesgenoſſenſchaft hat in engſter Gemein=
Beerfelden, Hirſchhorn, Rothenberg, Höchſt, König, Michelſtadt, Lörzen= verſtoßen, zu beachten. Der Landesverband leiht der Genoſſenſchaft
bach, Waldmichelbach, Wimpfen — und der Fürſtlich Leiningſchen und ſeinen geſamten Organiſationseinfluß. 5. Der Vorſtand des Landes=
ſchon ſolche Genoſſenſchaften beſtänden, andere forderten Befreiung
mige Annahme der Reſolution, und damit iſt beſchr.
ſen, daß die Gründung der Landesgenoſſenſchaft n
keit, Senkung der Produktionskoſten und zeitgemäße Maßnahmen
dert er Austauſch der Meiſterſöhne und Einführung von Lehrkurſe
kurrenzkampf der Zukunft beſtehen könnten. Der Verbandstag für
wurde der Innung zu Bensheim übertragen. Die Wahl des Vorſta
ſitzender Thome=Darmſtadt, Geſchäftsführer May=Groß=Umſtadt,
ſitzer Haubach=Gießen, Feh=Klein=Linden, Müller=Gießen, Schm
Worms, Engelmann=Alzey. Der Haushaltsplan für 1924/25 wurde
nehmigt und der Beitrag auf 1,50 Mk. vierteljährig feſtgeſetzt. Der
trag der Innung Gießen, betreffend Steuerfragen, wurde dem Lar
vorſtand zur weiteren Behandlung überwieſen.
* Bad=Nauheim, 13. Sept. Ein heimattreuer Deut
Friedrich Barthold aus St. Louis, der als Parlamentarier die Inter
der Deutſch=Amerikaner in Waſhington vertrat und den Kriegseit
Amerikas gegen Deutſchland bis zuletzt zu verhindern ſuchte. Nach
Kriege trat er an die Spitze der Hilfsausſchüſſe für Deutſchland und
als Präſident der Deutſchenhilfe viel Not gelindert. Er iſt zu Schle
Thüringen geboren und wanderte als Jüngling nach Amerika.
* Vergheim, Kreis Büdingen, 14. Sept. Das 200jährige
ſtehen, unſerer Kirche wurde heute feierlich begangen,
gleichzeitig die Einweihung der Orgel damit verbunden
Die Orgel iſt ein zweimanualiges Werk von der oberheſſiſchen O
baufirma Förſter u. Nickolaus zu Lich. Pfarrer Lie. Stumpf=Eſche
war Feſtprediger, und er zeigte zugleich als tüchtiger Orgelſpieler
Feſtgemeinde das neue Werk in ſeiner ganzen Schönheit. Mit dem
bau der neuen Orgel wurde das Gotteshaus zugleich im Innem
ſtändig erneuert.
1e Grünberg (Oberh.), 14. Sept. Kirchen=Renovier=
Die bereits beſchloſſene Umdeckung des Kirchendaches ſoll aus fina
len Gründen bis zum kommenden Frühjahr verſchoben werden.
Koſten betragen annähernd 4000 Mk. Gegen das Durchdringen der
ſollen im Herbſt und Winter beſondere Schutzmaßnahmen getroffen
den. Auch die Heizungsanlage ſoll einer Reparatur unterzogen we
* Lorbach i. d. Wetterau, 14. Sept. Einen ſchrecklichen
erlitt ein hieſiges 16jähriges Mädchen. Es war beim Putzen der
am Herd beſchäftigt, als plötzlich ſeine Kleider Feuer fingen. In der
regung ſprang das Mädchen ins Freie und brannte bald lichterloh.
Mühe gelang es den Nachbarn, das Mädchen in eine Bütte mit A
zu drücken und die Flammen zu erſticken. Die Kleider fielen wie
der vom Körper und riſſen Fetzen Haut und Fleiſch mit. Das Haau
vollſtändig abgebrannt. Der Tod erlöſte das arme Geſchöpf vor
furchtbaren Qualen.
X Mainz, 14. Sept. Ferienkinder. Die in Lochſtädt iu
holung befindlichen Mainzer Kinder kehren Anfang der nächſten
zurück. Wie in den Sommerferien, ſo ſollen auch während der K
ferien ungefähr 50 bedürftige Kinder in Glashütten im Taunus un
bracht werden. — Die Floßſchiffahrt ſteht eben in Blüte.
ſonders große Holzflöße paſſieren eben die Stadt. Sie ſind mei
Duisburg oder Holland beſtimmt. — Wegen Diebſtahls wurden
mehrere Handwerksburſchen verhaftet. Verhaftet wurde fern
Weiſenau ein Dienſtknecht, der ſeinem Dienſtherrn in Nackenhein
Fahrrad und eine große Kiſte Wein geſtohlen hatte.
sm. Mainz, 14. Sept. Straßenraub. Ein Radfahrer
einer Frau am Binger Tor die Einkaufstaſche und verſchwand uner
— Wegen Brandſtiftung wurde eine geſchiedene Frau verhaft
aus Rache in der Manſarde ihres Dienſtherrſchaftshauſes Feuer
hatte. — Größere Summen unterſchlagen hat eine 2
Lohnbuchhalterin einem großen hieſigen Betriebe. Sie wurde nach
Geſtändnis auf freien Fuß geſetzt. — Eine Meſſerſtecherei
nete ſich in der Rentengaſſe. Ein Schloſſer von auswärts wollte
Gäſten in einem Lokal ſeine Zeche bezahlt haben, und als dieſe
gerten, wurde er tätlich. Er brachte dann einem Gaſt mehrere Stich
die deſſen Aufnahme ins Krankenhaus erforderlich machten. —Ci
Inhabers in e
brochen wurde während der Abweſenheit des
hieſigen Laden. — Die Floßſchiffahrt auf dem Ahein und 9
hat in den letzten Tagen ſtark zugenommen. Das Holz iſt meiſt für
Ruhr
rgebiet und für Holland beſtimmt.
— Worms, 14. Sept. Durch die andauernden Regenfälle ere‟
ſich auf der Strecke Oſthofen—Gau=Odernheim auf einer Breite vo
25 Metern ein Eiſenbahndammrutſch, wodurch die Geleife
ſtändig freigelegt ſind. Die Wiederherſtellungsarbeiten werden
einen Monat in Anſpruch nehmen. Der Verkehr wird durch Umſ
aufrecht erhalten.
* Gründung eines Aufwertungs= und Zin
fonds — in München.
Zur Deckungsvorlage 1924 und zum Rechnungsabſchluß 1923
tragte die demokratiſche Stadtratsfraktion: Die
haltsanſätze 1924 ſind einer ſofortigen eingehenden Nachprüfung m
Zwecke zu unterziehen, feſtzuſtellen, welche Mittel für die verſch
vordringlichen Sonderzwecke — Wohnungsbau, Sozial= und Wohl
fürſorge, kulturelle Zwecke u. a. — aus Betriebsergebniſſen und C
el
niſſen zur Verfügung geſtellt werden können; ferner feſt
nicht aus den für Schuldentilgung bei den einzelnen Etatz vorgeſ
Beträgen und aus anderen Mitteln ein Aufwertung:
Zinſenfonds für die Stadtanleihen dotiert werden kann.
verfügbare Reſt aus dem beſonderen Betriebsrückhalt von 3,6 M
im Etat 1924 wird, ſoweit er nicht für Rückauf von Stadtanleil
reits verwendet iſt, in einen Aufwertungsfonds übergeführt. De
händige Rückkauf von Stadtanleihen erfolgt aus jeweils verfü!
Mitteln des Haushalts 1924/25.
Zur Begründund wird hervorgehoben: „Die in einem Viel ſ
erzielten Ueberſchüſſe laſſen vermuten, daß die bereits bei der
beratung geäußerte Auffaſſung, daß auch für 1924 ein ſehr vpule
Nua
geſtellter Etat vorliege, richtig iſt. Die Umſtellung ar
usgab
viel zu mechaniſch, beſonders ihre eingehendſte Kritik der
*
erfolgt. Iſt unſere Annahme richtig, dann können mit Leichtigk
große Reihe vordringlicher Neuforderungen im laufenden Betrieb ſ
halt untergebracht werden und der Ueberſchuß 1923 wird frei zu
erſtattung in Form von Steuer= und Gebührenermäßigungen
die den Ueberſchuß in der ſchwerſten Zeit bezahlen mußten. D
wertungsfrage wird nicht mehr zur Ruhe kommen. Vordri ſ,
iſt hier die raſcheſte Wiederaufnahme des 3i
dienſtes, wenigſtens in halbwegs den Verhältn /3.
gerecht werdender Höhe. Wenn die für Tilgung und
dendienſt vorgeſehenen Mittel teilweiſe für dieſe Zwecke verwend
den, könnte der Not der Sparrer in weitgehendem Maße begegn
den. Der freihändige Rückkauf wird durch die Ueberführung de
betrags aus dem beſonderen Rückhalt in einem Aufwertungsfon.
behindert, da jeweils nach Bedarf hierfür Mittel aus Rüchalt
übrigungen 1924 zur Verfügung geſtellt werden können.”
Erlebniſſe und Abenteuer
(117
in Spanien und Afrika
I. Teil Mittwoch, den 17. September
Aula der Landes=Baugewerkſchule, Neckarſtraße
Karten: Erwachſene 1.—, Schüler 60 Pf., num. Pla3 4-
Fe
Amz.
(3 Zimmt
von Oreßd.
Darmſtadt:
erb. unt. 8 4
Geſchäftsſt,
Contine /
beſte deu
ſofort liefe
Donges &
Grafenſtr. 42
17A
G
Kummer 258.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstan, den 18. Seztember 1924.
Seite 3.
4e
(Dritter Tag.)
Bad Harzburg, 13. Sept. 1924.
Am letzten Verhandlungstage des Reichsſtädtebundes hielt der
ßiſche Landtagsabgeordnete Oberlandsgerichtsrat Dr.
Höpker=
hoff ein Referat über
Finanzausgleich zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden und
Deckung der Gemeindeausgaben.
Er führte aus: Die nach der Durchführung der Stabiliſierung auf
7. deutſchen Volke ruhende Steuerlaſt iſt bedeutend größer als die
erlaſt vor dem Kriege. Die Reichsſteuerlaſt betrug 1914 2286 Mil=
Un, ſie beträgt nach dem Hauhaltsplan für 1924 nach Abrechnung
Ueberweiſungen 3169 Millionen. Die Ausgaben des Reiches, der
er und Gemeinden ſind ſo hoch, daß ſie auf die Dauer von der deut=
Wirtſchaft nicht getragen werden können. Der Dawesplan nimmt
Reiche in den erſten beiden Jahren — Gott ſei Dank! — keine
ern weg, wenigſtens nicht endgültig; denn im Jahre 1924 ſind neben
S Millionen Anleihe nur 200 Millionen von der Eiſenbahngeſellſchaft
—bringen, und im Jahre 1925 gehen dem Reiche zwar 230
Mil=
n an Transportſteuer und 250 Millionen aus den verpfändeten
rn verloren, dafür ſteht ihm aber der Erlös aus dem Verkauf von
Millionen Vorzugsaktien der Eiſenbahngeſellſchaft zur Verfügung.
zwei Jahre des Moratoriums müſſen benutzt
den, die Ausgaben aller öffentlichen
Verwal=
gen zu verringern; auch die öffentlichen Verwaltungen
n ſich an den privatwirtſchaftlichen Grundſatz gewöhnen, daß die
Aaben ſich nach den Einnahmen zu richten haben. In dieſen zwei
en muß auch die dringend notwendige Reform der
Steuergeſetz=
ig und Steuerverwaltung durchgeführt werden. Für dieſe Reform
n folgende Grundſätze maßgebend ſein: 1. Vereinfachung der
en, wenige große Steuern; 2. klare Verteilung der
Steuerquel=
wiſchen Reich, Landern und Gemeinden; es dürfen nicht me
ce
rgläubiger aus einer Quelle ſchöpfen; 3. Wiederherſtellung der
tverwaltung und Selbſtverantwortung der Länder und Gemeinden,
weine Zuſchüſſe und Ueberweiſungen; 4. Erhebung und Verwaltung
teuern durch denjenigen Steuergläubiger, dem ſie zufallen,
wenig=
im allgemeinen; 5. Vereinfachung des Zalhungsgeſchäftes, alſe
ſlung wenigſtens aller direkten Steuern bei einer Kaſſe. Dieſe
dſätze laſſen ſich in folgender Weiſe durchführen: Die
Landwirt=
v zahlt an Stelle der Einkommen=, Grundvermögens= und
Umſatz=
eine Steuer, die Landeinkommenſteuer, die nach der Ertragsfähig=
28 Bodens auf den Hektar umgelegt wird. Das Gewerbe zahlt an
— der Einkommen=, Gewerbe=, Grundvermögens= und Umſatzſteuer
Steuer, die Gewerbeeinkommenſteuer, ſie kann auf zwei Beine
ge=
ind nach dem Ertrage und der Lohnſumme berechnet werden.
Da=
nn die Ertragsbeſteuerung noch dadurch vereinfacht werden, daß
I ſtimmter Hundertſatz des Umſatzes — bei den verſchiedenen
Ge=
n verſchieden — als Ertrag berechnet wird. (Ertragsfähigkeit.) Die
irtſchaftlichen Betriebs= und Wohngebäude und die gewerblichen
de bleiben von jeder beſonderen Grund= und Gebäudeſteuer frei,
illen anderen Wohngebäuden wird eine Wohnraumſteuer erhoben.
ſauszinsſteuer geht in der Wohnraumſteuer auf. Der Finanzaus=
— geſtaltet ſich dann ſo: Das Reich erhält die Zölle, ſeine jetzigen
auchs= und Verkehrsſteuern, die Vermögens= und Erbſchaftsſteuer
um dichtige Zweige der Einkommenſteuer, namlich die Lohnſteuer, die
= vom Einkommen aus Kapital und ſelbſtändiger Arbeit. Die
erhalten die Landeinkommen= und die Gewerbeeinkommenſteuer.
eſetze auch für dieſe Steuern werden vom Reich erlaſſen, wenig=
Rahmengeſetze. Die
Gemeinden erheben Zuſchläge zur Landein=
4 n= und Gewerbeeinkommenſteuer und die Wohnraumſteuer. Die
erhalten neben den Dotationen die allgemeine Fahrzeugſteuer, die
erwerbs= und Wertzuwachsſteuer, die Provinzen neben den Dota=
— die Kraftfahrzeugſteuer. Die Steuerverwaltung iſt folgender
zu geſtalten: Die Verwaltung der Zölle und Verbrauchs= und
rsſteuern bleibt Reichsverwaltung. Die Veranlagung der direkten
n, einſchließlich der Landeinkommen= und Gewerbeeinkommenſteuer
SLandesſache und erfolgt durch Veranlagungskommiſſionen, die im
Am aß an die Stadt= und Landkreiſe zu bilden ſind, in den Landkreiſe
edenfalls mit einem beſonderen Steuerkommiſſar als Vorſitzenden
halb der Gemeinden findet eine Voreinſchätzung ſtatt. Auch die
Inſtanz wird als Landesbehörde ausgebildet, als dritte Inſtanz
ider Reichsfinanzhof. Die Erhebung geſchieht durch die Gemeind
Auf dieſe Weiſe wird der notwendige Zuſammenhang zwiſchen
gemeinen Verwaltung und der Verwaltung der direkten Steuern
hergeſtellt. Eine ſolche große Steuerreform würde eine ſtarke
altung der heutigen Verhältniſſe bedeuten, aber mit kleinen
Maß=
w, wie ſie jetzt etwa die Verwaltungsabbaukommiſſion vorſchlägt,
t zu helfen.
* das gleiche Thema, insbeſondere über die Erfahrungen und
For=
en der Praxis, ſprach dann Erſter Bürgermeiſter Dr.
Voigt=
leben. Der Redner verwies auf das Durcheinander der
ver=
wen Jahre. Daß den Städten ein bleibender unmittelbarer
Scha=
ht erwachſen ſei, haben ſie der Inflation zu verdanken, die
die=
der Deckung geleiſteter Ausgaben weſentlich erleichterte. U
H. Verhältniſſen läßt ſich aber die Verwaltung nicht ſachgemäß
füh=
enn ihr nicht wieder ein feſter Haushaltsplan zu Grunde gelegt
Es muß daher gefordert werden, daß das bevorſtehende Geſetz=
Swerk auf dem Gebiete des öffentlichen Finanzweſens alsbald in
genommen und nicht wieder als Uebergangsmaßnahme, ſondern
lils endgültige Regelung durchgeführt wird. Allein die Annahme
rwes=Gutachtens zwingt zu einer Neuregelung auf dem Gebiete
21 entlichen Finanzweſens. Selbſt unter den Sachkennern gibt es
tum einen einzigen, der das heutige Steuerrecht nur einigermaßen
cht. Die Geſetzgebung muß ſich auf einige Steuern beſchränken
21. ertragreich ſind, daß die Bedürfniſſe von Reich, Ländern und
iden gedeckt werden. Auf die Bedürfniſſe der Wirtſchaft muß
Is bisher Rückſicht genommen werden. Die Steuern müſſen ſozial
id ſteuertechniſch ſo einfach, daß ein kleiner Perſonalbeſtand in
ge iſt, große Einnahmen hereinzubringen. Der Redner beſchäf=
Eh dann mit der Einkommenſteuer, die wieder ausſchließlich den
EIn und Gemeinden überlaſſen werden müſſe. Er forderte
Wieder=
ſEung der Landeseinkommenſteuer, zu der die Gemeinden
prozen=
ſur Zuſchläge erheben. Die Beſteuerung könne weſentlich höher ſein
2te, wenn eine Anzahl von kleinen Steuern wegfiele. Einer gründ=
Vereinfachung bedürfe die Veranlagung. Die Lohnſteuer ſei als
Is bewährte Einrichtung beizubehalten. Zu ihrer Ergänzung
! ie Selbſteinſchätzung in einfacher Form in möglichſt weitem Um=
—reten. Um Steuerhinterziehungen auszuſchließen, ſei ein wirk=
Prüfungsverfahren erforderlich. Jährlich müſſe ein beſtimmter
r tſatz der Steuerzahler eines Bezirks zur Nachprüfung ausgeloſt
Die Steuermoral würde ſich bei dieſem Verfahren weſentlich
Ein kleiner Beamtenapparat würde genügen, mithin alſo nur
eiE iner Bruchteil der Steuern durch die Veranlagung aufgezehrt
DS. Bezüglich der Umſatzſteuer forderte der Redner eine Neurege=
9— ahin, daß die dadurch hervorgerufene Verteuerung der Waren
e äßig geſtaltet werde. Unter den heutigen Verhältniſſen hätten
rs die kleinen Städte zu leiden, deren Geſchäftsleute meiſt auf
iſchenhandelsſtellen in benachbarten größeren Städten angewieſen
Die Umſatzſteuer dürfe nur einmal, und zwar vom
rodukt erhoben werden. Wenn die Urprodukte vom
ger zu ihrer erſten Verarbeitungsſtätte oder
— Jändler gehen, ſei die Umſatzſteuer zuerheben.
bzentſatz könnte und müßte weſentlich höher ſein als heute. T
läge in einer gleichmäßigen Belaſtung der Ware, in einer Ver=
Aing und Koſtenerſparnis. Die Zahl der Steuerzahler würde ſie
Eich vermindern und ſich nur auf eine gewiſſe Zahl von Städt
ken. Die Gemeinden müßten einen beſtimmten Prozentſatz der
Eki erhalten.
auch immer dieſe Steuern geſtaltet werden mögen, ſo fuhr der
Nel fort, im Intereſſe der Städte müſſen wir fordern, daß ſie zur
menſteuer wieder ein Zuſchlagsrecht erhalten.
Gemeinden müßten das Recht erhalten, eigene
Bezirksfürſorge=
zu bilden. Die Art, in der ihnen jetzt die Erledigung der
Für=
fgaben übertragen wird, ſei völlig unbefriedigend.
—
Vergnügungs=, die Schankerlaubnis= und die Hundeſteuer müſſen
er” meinden ganz überlaſſen werden. Läßt ſich die ausſchließliche
* pfung durch die Gemeinden nicht durchſetzen, ſo muß ihnen wenig=
* alleinige Veranlagung übertragen werden. Bezüglich der Kreis=
* hielt der Redner eine Begrenzung des Zuſchlagsrechts auf die
ſia en Steuern für notwendig.
ner kam dann auf die Aufwertung zu ſprechen und bezeichnete es
S Gebot der Gerechtigkeit, daß auch den Sparkaſſen ein Anſpruck
” fwertung gegen ihre Schuldner, die zu einem erheblichen Teile
S
nd Länder ſeien, gegeben werde. Denn es geht nicht an, ſo fuhr
Ner fort, daß das Reich die Sparkaſſen, alſo die Gemeinden,
da=
r eine ſchwierige Lage bringt, daß es ſich dieſen gegenüber den
Verpflichtungen entzieht, die es ihnen auferlegt. Wir müſſen
en, daß die Anleihen der Gemeinden nicht höher aufgewertet wer=
2 die des Reichs und der Länder, daß die Aufwertung bei allen
einn ch erfolgt.
w. iter iſt eine baldige endgültige Löſung der Auf=
Igsfrage nötig, damit wir unſere Finanzpolitik
rechtzei=
zruf einſtellen können. Ein einheitliches Vorgehen ſämtlicher
Ge=
m.
iſk in dieſer Frage dringend geboten. Spekulationsgewinne
aus einer etwaigen Aufwertung öffentlicher Schulden unbedingt
floſſen werden. Wir haben uns immer als ein Teil des Reiches
der durch kein Schickſal von ihm zu löſen iſt. Das Reich hat
Feti=
Maß, dieſe Auffaſſung jetzt durch eine Steuer wegen der
Aus=
ga.”
T Notgeld in der Inflationszeit zu verleugnen.
Eagz
35. Jarienndg W Aeitelbelg.
Wir tragen zur Frage der Mitwirkung der Laien bei der
Straf=
rechtspflege zum Bericht in Nr. 256 noch nach: Die Frage der
zweckmäßi=
gen Regelung der Beteiligung der Laien an der Strafrechtspflege konnte
nach Mitteilung des Berichterſtatters wegen Zeitmangel nicht erledigt
werden. Die drei Berichterſtatter haben ſich aber auf gemeinſame
Leit=
ſätze geeinigt, in denen unter anderem zum Ausdruck kommt: Die Laien
ſind zur Rechtſprechung in allen Tatſachen=Inſtanzen heranzuziehen. Die
Ausnahme von dieſen Grundſätzen iſt im Hinblick auf die gegenwärtigen
wirtſchaftlichen Verhältniſſe geboten und nach den bisherigen
Erfahrun=
gen auch erforderlich. Die Einſchränkung der Zuſtändigkeit des
Einzel=
richters iſt wünſchenswert. Die Zahl von drei Schöffen genügt, den
Laien beim Schöffengericht und bei der großen Strafkammer den
erfor=
derlichen Einfluß zu ſichern. Der Erſatz des Schwurgerichts durch die
großen Schwurgerichte iſt zu billigen. Die erweiterte Aufgabe des neuen
Schöffengerichts iſt die größte Sorgfalt in der Auswahl der Schöffen
und baldige Heranziehung zu den Sitzungen. Für den Laienrichter der
Berufungsinſtanz des Schwurgerichts iſt vorher längere Tätigkeit am
Schöffengericht zu verlangen. Die Mitwirkung der Frau beim Schöffen=
und Schwurgericht iſt im Intereſſe der Rechtspflege geboten.
Die von den Berichterſtattern aufgeſtellten Richtlinien für die
zu=
künftige Geſtaltung des Prozeßmietsrechts wurden in den Hauptpunkten
von der bürgerlich=rechtlichen Abteilung gebilligt. Die Frage, ob nach
Aufhebung der Uebergangszeit das Bürgerliche Geſetzbuch wieder in
Kraft treten ſolle, iſt in der Abteilung auf ſtarken Widerſtand geſtoßen
und wird in der ſtändigen Deputation nochmals erörtert.
Es folgten weiter die Berichte über die Vorſchläge zu einer
Aende=
rung des geſetzlichen ehelichen Güterrechts und über die Stellung der
zukünftigen Zivilprozeßordnung gegenüber den Fragen der
Unmittelbar=
keit, der Mündigkeit und der Eventualmaxime.
In der ſteuer= und wirtſchaftsrechtlichen Abteilung erklärte
Rechts=
anwalt Dr. Hachenburg=Mannheim über die Frage der Erleichterung der
Kapitalbeſchaffung durch Aktiengeſellſchaften, vorübergehende
Maßnah=
men ſeien nötig. An dem Prinzip des deutſchen Aktienrechts iſt
feſtzu=
halten, ſoweit es der Erhaltung des Grundkapitals dient. Annäherungen
an das Ausland, namentlich an das engliſche und amerikaniſche
Aktien=
recht, ſind abzulehnen.
Ueber die Behendlung des Themas, ob es erwünſcht ſei, das
Einkom=
men aus den Gewerbebetrieben nach gleichmäßigen Grundſätzen zu
be=
ſteuern ohne Rückſicht auf die Rechtsform, in der das Gewerbe betrieben
wird, behandelte Rechtsanwalt Dr. Lion=Berlin. Die Leitſätze des
Be=
richterſtatters betonen in der Hauptfache, daß als Einkommen aus dem
Gewerbe nur der realiſierte Geſchäftsgewinn zu verſteuern iſt. Eine
Veranlagung der Einkommenſteuer nach Art des engliſchen Syſtems ſei
nicht zu empfehlen.
Den letzten Bericht erſtattete Miniſterialrat Dr. Dorn über die
Ver=
meidung internationaler Doppelbeſteuerung bei Einzelperſonen und
Körperſchaften.
Sämtliche von den Berichterſtattern vorgelegten Leitſätze wurden
angenommen.
In die Ständige Deputation des Deutſchen Juriſtentags, die aus
24 Mitgliedern beſteht, wurden an Stelle von verſtorbenen und
ausge=
ſchiedenen Mitgliederen neu gewählt: Staatsſekretär a. D. Mügel=Berlin,
Geh. Rat Prof. Dr. Anſchütz=Heidelberg, Präſident Joſtiz=Dresden und
Senatspräſident Prof. Dr. Wieruczewski=Köln. Die übrigen 20
Mitglie=
der der Ständigen Deputation wurden wieder gewählt.
In ſeinem Schlußwort ſtellte der Vorſitzende Dr. Kahl feſt, daß der
Heidelberger Juriſtentag eine Fülle von Sachkenntnis, Sachlichkeit und
Verſtändigungswille zutage gefördert habe, die hoffentlich nicht ohne
jeden Segen bleiben werden. In den Fragen des öffentlichen Rechts, die
mehr politiſcher Natur ſind, wurde mit Recht Zurückhaltung beobachtet,
aber keinen Augenblick werden wir die Hoffnung auf unſeren
Wieder=
aufſtieg aufgeben. Ein Kulturgut iſt uns geblieben: Das Recht. Das iſt
in unſerer Hand. Das Recht wird ſich auch ſicherlich wieder durchſetzen.
(Beifall.)
Nach kurzen Dankesworten an den Vorſitzenden aus der Mitte der
Verſammlung wurde der 33. Juriſtentag geſchloſſen.
Reich und Ausland.
Anbaufläche und Arbeitskräfte in der amerikaniſchen und in der
euro=
päiſchen Landwirtſchaft.
F.P.S. Das amerikaniſche Ackerbaudepartement hat ſoeben eine
Unterſuchung veröffentlicht, die, wenn ſie auch noch nicht den politiſchen
und ökonomiſchen Wirkungen des Weltkrieges Rechnung trägt — ſie ſtützt
ſich auf Vorkriegszahlen — doch ihre Bedeutſamkeit behält, eine
Unter=
ſuchung, die den Ernteertrag pro Aere und die Erntemengen pro Kopf
der in der Landwirtſchaft Beſchäftigten in den Vereinigten Staaten und
in einer Reihe europäiſcher Staaten miteinander vergleicht. Sie zeigt,
daß der in Europa erzielte höhere Ernteertrag vom Acre mehr als
ausgeglichen wird durch den höheren Ernteertrag pro Arbeitskraft in
den Vereinigten Staaten. Vier europäiſche Länder — Belgien,
Deutſch=
land, England und Frankreich — hatten im Jahrfünft vor dem Kriege
zuſammengenommen einen durchſchnittlichen Ertrag an Weizen vom Acre
erzielt, der um 61,22 Prozent größer war als der amerikaniſche Ertrag.
Gleichzeitig war die Ergiebigkeit pro Acre Roggen im Durchſchnitt der
genannten Länder um 70,40 Prozent, die von Gerſte um 40,96 Prozent,
die von Hafer um 56,96 Prozent, die von Kartoffeln um 62,12 Prozent,
die von Tabak um 80,43 Prozent, und die von Zuckerrüben,
bezeich=
nender Weiſe um nur 19,26 Prozent höher als in der Union. Die
Er=
giebigkeit pro Aere der ſieben wichtigſten Ernteerzeugniſſe zuſammen
genommen, war in dieſen europäiſchen Ländern um faſt 41 Prozent
größer als in den Vereinigten Staaten. Im gleichen Zeitraum aber
war hier der Ernteertrag pro Kopf der in der Landwirtſchaft
Be=
ſchäftigten um 159 Prozent größer als in den erwähnten europäiſchen
Ländern.
Die größere Ergiebigkeit pro Einheit der Anbaufläche haben die
europäiſchen Länder alſo natürlich nur aufgrund weſentlich ſtärkerer
Verwendung von Arbeitskräften und Material erreichen können. Das
beweiſt folgender Vergleich der Zahlen der vor dem Kriege in den
ein=
zelnen Ländern pro 1000 Aeres Anbaufläche (ausgenomen Wildheu)
be=
ſchäftigten Perſonen (in runden Zahlen): Italien 235, Deutſchland 160,
rankreich 120, England und Wales 105, Schottland 60, Vereinigte
—
Staaten 41. In einzelnen Fällen könnten dieſe Zahlen zu falſchen
Schlußfolgerungen führen, wenn man nämlich die Sonderart einzelner
Zweige der Landwirtſchaft außer Acht läßt. Die hohe Zahl der pro
1000 Acres Anbaufläche Beſchäftigten iſt für Italien z. B.
zurückzufüh=
ren auf den Anbau von Wein, Oelbäumen und Zitrusfrüchten und auf
den Seidenbau; ferner iſt in den europäiſchen Ländern ein Teil der in
der Landwirtſchaft tätigen Bevölkerung vielfach außerdem noch in
ir=
gend einem Beruf oder Handwerk tätig, wohingegen in den
Vereinig=
ten Staten die Herſtellung und Reparatur landwirtſchaftlichen Geräts
und landwirtſchaftlicher Maſchinen ausſchließlich auf die Städte entfällt,
ſo daß die amerikaniſche Landwirtſchaft doch noch etwas intenſiver
ge=
ſtaltet iſt, als die vorſtehenden Vergleichszahlen erkennen laſſen; ein
Beweis dafür iſt auch die Tatſache der ſehr ſtarken Verwendung von
Arbeitstieren in der amerikaniſchen Landwirtſchaft,
Unterkunft zur Frankfurter Herbſtmeſſe.
Vom 21.—27. September findet die Frankfurter Herbſtmeſſe ſtatt
Da erfahrungsgemäß die meiſten Beſucher erſt kurz vor der Meſſe ihre
Wohnungsbeſtellung einſenden, drängen ſich dieſe ſo zuſammen, daß
ſach=
gemäße Bearbeitung oft kaum mehr möglich iſt. Man wolle daher ſchon
fetzt die gewünſchte Unterkunft beim „Reiſedienſt”, der die Aufgaben des
Wohnungsnachweiſes der Frankfurtere Meſſe übernommen hat, beſtellen.
Auf dieſe Weiſe wird der ſonſt unvermeidliche Andrang an den erſten
Meſſetagen vermieden. Auch außerhalb der Meſſezeit kann der „
Reiſe=
dienſt” im Frankfurter Hauptbahnhof, bekanntlich ein ſtändiges
Verkehrs=
bureau, zur Vermittelung von Hotel= und Privatzimmern ſchriftlich und
mündlich in Anſpruch genommen werden.
Die Deutſchlandfahrt des Zeppelin.
Infolge einer neuen Verſchlechterung der Wetterlage hat die Leitung
der Zeppelinwerft davon Abſtand genommen, noch in dieſer Woche die
große Fahrt mit dem „Z. R. III” nach Norddeutſchland und
Skandina=
vien anzutreten. Vorausſichtlich wird dieſe erſt in der nächſten Woche
ſtattfinden. Dabei iſt es zweifelhaft, ob trotz teilweiſe überaus herzlicher
Einladungen aus Schweden und Norwegen Skandinavien dabei
über=
haupt berührt werden ſoll. Augenblicklich plant man für die große
Fahrt eine Fahrtroute, die eine Rundfahrt des Amerika=Zeppelins durch
ganz Deutſchland mit Einſchluß des beſetzten Gebietes bedeuten würde.
Danach ſoll die Fahrt von Friedrichshafen den Rhein hinaufüber
Frankfurt a. M. durch das Rheinland nach Weſtfalen,
Nordweſt=
deutſchland, Hamburg und Schleswig=Holſtein gehen, von da aus ſoll die
Ofrſee mit Kurs auf Königsberg überflogen werden. Es kann ſein, daß
dabei Skandinavien ein kurzer Beſuch abgeſtattet wird, doch iſt das noch
nicht ſicher. Nach einem Rundflug über Oſtpreußen will der Z. R. III‟
dann ſüdlichen Kurs auf Oberſchleſien nehmen und von dort über
Bres=
lau wieder nach Mitteldeutſchland zurückfahren, wobei dann
vorausſicht=
lich Berlin berührt werden ſoll. Von hier aus ſoll dann die Rückkehr
nach Süddeutſchland erfolgen. In dieſer Woche werden dafür einige
kleinere Probefahrten von Friedrichshafen aus ſtattfinden. Zu den
Mel=
dungen über eine neue Abmontage ſämtlicher Motore des Luftſchiffes
zwecks Auswechſelung der Kurbelwellenlager erfahren wir, daß dieſe
Nachricht in dieſer Form nicht zutreffend iſt. Es handelt ſich lediglich
um die nur ganz kurze Zeit in Anſpruch nehmende Anbringung von
Wellenlagern an der Propellerſeite der Motorwellen.
Der Deutſche Verband Kaufmänniſcher Vereine,
Sitz Frankfurt a. M., dem auch der hieſige Kaufmänniſche Verein
ange=
ſchloſſen iſt, hält ſeine Jahrestagung zur Beſprechung von
Orga=
niſationsangelegenheiten ſowie ſozial= und wirtſchaftspolitiſcher Fragen
am 20. und 21. September in Würzburg ab.
Die Jubiläumswoche des Roten Kreuzes
anläßlich ſeines 60jährigen Beſtehens wurde am Sonntag unker ſtarker
Beteiligung der Berliner Bürgerſchaft mit einer Reihe feſtlicher
Veranſtaltungen eröffnet. In allen Kirchen Berlins wurde auf die
Be=
deutung der Arbeit des Roten Kreuzes hingewieſen. In der ganzen
Stadt wurden Sammlungen zur Unterſtützung der
Wohlfahrtseinrichtun=
gen des Roten Kreuzes veranſtaltet. Auf vielen Plätzen der Stadt
fan=
den Konzerte der Muſikkorps der Freiwilligen Sanitätskolonnen ſtatt.
Reiſen in die nordiſchen Länder.
Mehr noch als vor dem Kriege bilden heute die nordiſchen Länder
Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland einen der ſtärkſten
An=
ziehungspunkte für das ins Ausland reiſende deutſche Touriſtenpublikum.
Um dieſen begrüßenswerten Verkehr zu erleichtern, hat die bekannte
Nordiſche Geſellſchaft Abkommen mit Hotels in den nordiſchen
Ländern getroffen, auf Grund deren den Mitgliedern der Geſellſchaft
erhebliche Rabatte eingeräumt werden. Es ſollte niemand, der
beabſich=
tigt, die Nordiſchen Ländern als Geſchäfts= oder Vergnügungsreiſender
zu beſuchen, verſäumen, zuvor Mitglied der Nordiſchen Geſellſchaft zu
werden. Jede nähere Auskunft erteilt die Hauptgeſchäftsſtelle der
Nor=
diſchen Geſellſchaft in Lübeck, Breiteſtraße 12.
Gekentert.
Berlin. Nach einer Meldung der „B. Z.” aus Kiel iſt am
Sonntag während eines Sturmes ein Segelboot im dortigen
Außen=
hafen gekentert. Der Aſſiſtenzart an der Univerſitätsklinik Gutowſki und
eine junge Dame ſind ertrunken.
Auto=Unfälle.
Offenburg. Geſtern abend gegen halb 12 Uhr ereignete ſich bei
der Wirtſchaft „Zum Kreuz” in Kohlsbach ein ſchweres
Automobil=
unglück. Der Kraftwagen des Offenburger Kaufmanns Friedrich Klotz
fuhr auf einem Randſtein auf, wobei die Hinterachſe brach und der
Wa=
gen auf die Seite geſchleudert wurde. Frau Klotz war ſofort tot. Herr
Klotz, ſein Geſchäftsführer Liebert und deſſen Frau wurden ſchwer
ver=
letzt. — Der Buchdruckereibeſitzer Rudolf Goldſchagg von Freiburg, in
deſſen Verlag früher das Freiburger Tageblatt erſchienen iſt, iſt bei eine
Radtour infolge eines Zuſammenſtoßes mit einem Auto bei Lahr=
Ding=
lingen tödlich verunglückt.
Ein echter Oberbayer.
Dem 69jährigen Gütler Jakob Fritz aus Bergkirchen bei München
wurde von einem ſcheuenden Pferde der Daumen der linken Hand glatt
vom Finger geriſſen. Der Alte ließ das Glied ruhig liegen, bis er das
Pferd wieder zurückgebracht hatte; dann hob er es auf und begab ſich,
mit dem Daumen in der Taſche, ins Dachauer Krankenhaus, wo er die
Schweſter bat, ſie möchte ihm den Daumen wieder „hinpäppen‟. Als er
einſehen mußte, daß dies nicht möglich war, ſteckte er den Daumen wieder
ſeelenruhig in die Taſche und ging ins Wirtshaus, um ſich bei einer
„Maß” das Weitere zu überlegen. „Ich hab’s”, meinte er ſchließlich,
„i geh iatzt auf den Gottesacker und grab den Daumen dort an der Stell
eini, wo i ſelber ſpäter hinkimm.”
Hebung von Schiffsſchätzen.
Die ganze Schiffsladung an Gold und Silber des 1917 nahe der
irländiſchen Küſte torpedierten, der White=Star=Linie gehörigen
Paket=
bootes „Laurentic” wurde geborgen. Das Schiff transportierte für
6 Millionen Pfund Sterling Goldbarren und für ungefähr 1 Million
geprägtes Silber, die 90 Fußtief unter dem Meeresſpiegel lagen.
Rund=Funk=Programm.
Dienstag, den 16. September.
Frankfurt a. M. (467 m). 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen. — 11.55
Uhr: Zeitangabe. — 12 Uhr: Nachrichtendienſt. — 4.10 Uhr:
Wirtſchaftsmeldungen. — 4.30—6.00 Uhr: Rundfunknachmittag in
Muſik und Wort. — 7.30 Uhr: Vortragszyklus des
Stadtgeſund=
heitsamts. 8. Vortrag: Herr Stadtmedizinalrat Dr. Schnell: Was
tur die Oeffentlichkeit für die Geſundheit unſerer Jugend? — 8 Uhr:
Der Briefkaſten. — 8.30 Uhr: Die deutſche Tanzkompoſition. Ein
Zyklus. Dritter Abend: Zwiſchen Bach und Mozart. 1. Orcheſtertrio
A=Dur, Stamitz, 2. Chaconne a. d. „Orpheus”=Muſik, Gluck. 3.
Kla=
viertänze, Joh. Chr. Bach. 4. Divertimento für Streicher und Bläſer,
Dittersdorf. Mitwirkende: Ein Kammerorcheſter, unter Leitung von
Herrn Dr. Merten von der Frankfurter Oper. — 9 Uhr:
Eſperanto=
unterricht. — 9.30 Uhr: Nachrichtendienſt, Wettermeldung und
Drei
Sportbericht. — 9,55 Uhr: Zeitvorbereitung. — 9.56 Uhr:
Minuten der Hausfrau. — 10 Uhr: Zeitangabe. — 10—11 Uhr:
Abſchiedsſouper. Aus dem Anatol=Zyklus von A. Schnitzler.
Per=
ſonen: Anatol: Gerd Fricke (Neues Theater), Max: Otto Wallburg
(Neues Theater), Annie: Erna Reigbert (Neues Theater).
Berlin (430, bzw. 500 m). 10 Uhr: Bericht über die Kleinhandelspreiſe
10.15 Uhr:
der wichtigſten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle,
Erſte Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten. — 11.35 Uhr:
Funk=
börſe (die Notierungen der Berliner u. Hamburger Produktenvorborſe).
— 12.15 Uhr: Kurzer Tendenzbericht der Berliner Vorbörſe.
12.55 Uhr: Uebermittlung des Zeitzeichens. —
1.05 Uhr: Zweite
Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten, Wetterdienſt. — 2.15
Uhr: Kurzer Tendenzbericht der Berliner B
— 3 Uhr:
Funk=
börſe (die amtlichen
Notierungen der Berliner und Hamburger
Pro=
dukten= und Viehbörſe; amtliche Deviſen). — 4 Uhr: Funkbörſe
(Getreide eif. Hamburg; Berliner Kolonialwaren=Großhandelspreiſe).
— 4.30—600 Uhr:. Unterhaltungsmuſik (Berliner Funkkapelle). 1.
Pe=
terchens Mondfahrt, Schmalſtich. 2. Ouvertüre zu der Oper „Die
Regimentstochter‟, Donizetti. 3. Dorfſchwalben in Oeſterreich, Walzer,
Joſef Strauß. 4. La lettre de Manon, Gillet. 5. Fantaſie aus der
Oper „Aida”, Verdi. 6. Orchideen, Valſe boſton, Braſe. 7. Streifzug
durch ſämtliche Straußſchen Opern, Schlögel. 8. Erzherzog Albrecht,
Marſch, K. Komzäk. — 7 Uhr: Vortrag des Herrn Schontek: „Der
Roland von Berlin”, und andere Berliner Sagen. — 7.45 Uhr:
Vortrag des Herrn Dr. Hermann Helfer, Herausgeber der Zeitſchrift
„Naturſchutz”, Vortragsreihe „Der Naturſchutz und
Ausübung”
2. Vortrag: „Wie treibt man praktiſchen Naturſchutz?”
8.30 bis
10 Uhr: Mozartabend. Dirigent: Kapellmeiſter Otto Urack, fr. a. d.
Staatsoper Berlin. 1. Ouvertüre zu „Coſi fan tutte”. 2. Arie des
Fernando aus „Coſi fan tutte‟, Hans Batteux von der Berliner
Staatsoper. 3. Ouvertüre zu „Die Hochzeit des Figaro”. 4. a) Arie
aus „Don Juan”, b) Arie aus „Die Zauberflöte‟, Hans Batteux, von
der Berliner Staatsoper, 5. Sinfonie G=Moll. Das Orcheſter beſteht
aus Mitgliedern des Berliner Philharmoniſchen Orcheſters. —
An=
ſchließend: Dritte Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten,
Zeit=
anſage, Wetterdienſt, Sportnachrichten.
Engliſche Stationen. (MEZ.) London (365), 8 Uhr: 2.
Veteranen=
abend.
Bournemouth (385), 8.15 Uhr: Die Stadtkapelle.
Cardiff (351) 7.30 Uhr: Schönheit in Sprache und Muſik. —
New=
caftle (400), 8 Uhr: Dramat. Abend. — Glasgow (420), 8 Uhr:
Schottiſcher Abend — Uebertragung nach Aberdeen und Edinburgh. —
Nottingham, 9.40 Uhr: Reden zur Eröffnung der Nottinghamer
Station. — Uebertragung nach allen Stationen.
Geſchäftliches.
Wichtige Neuerungen werden von dem kaufenden
Publi=
kum ſtets mit Intereſſe verfolgt und aufgenommen. Dies zeigt ſich
wie=
derum bei der Einführung der neuen Feinkoſt=Margarine „Schwan im
Blauband”, die ſich den Beifall der Hausfrauen im Sturm erobern und
jeden, der einen Verſuch damit gemacht hat, aufs höchſte befriedigen
konnte. Allerdings iſt es erforderlich, genau auf Marke und Packung zu
achten und Nachahmungen zurückzuweiſen!
Tageskalender — Dienstag, 16. September:
Orpheum, 8 Uhr abends: „Der Stolz der 3. Kompagnie.” — Union=,
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Verſteigerungskalender — Mittwoch, 17. September:
Obſtverſteigerung vorm. 8 Uhr auf der Straße
Emmelinen=
hütte-Nieder=Ramſtadt—Waſchenbach; beginnend an der
Emmelinen=
hütte; vormittags 8 Uhr: Straße Arheilgen-Baherseich beginnend
bei Arheilgen; daran anſchließend Frankfurter Straße—Wixhauſen.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorausſage fürDienstag, den 16. Septembet=
Heiter, teilweiſe wolkig, Winde aus weſtlicher Richtung, Temperatur
wenig verändert, vereinzelt leichte Niederſchläge.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Zerantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Stree),
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 12 Seiten
[ ← ][ ][ → ] Gie
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Seite B.
Dazriſtidter Tinäin, Dien5z5, Bei 16. September 1924.
Rummer 258.
K
K
Wit werden uns trotz der irreführenden Behauptungen der Firma A. Braunwarih und des Darmstädter Einzelhandels,
daß wir die Mitglieder der Beamkenwirtſchaftsgenoſſenſchaft zu uns durch falsche Preisangabe herüberziehen wollen,
Rié
MTen vergreifen!
Wir behaupten vor wie nach, daß unſere Preisgegenüherſtellung richtig iſt. Beweis: die erhaltenen Einkaufszettel.
Die Preisdifferenz, die die Firma Braunwarth zu ihren Gunſten herausrechzet, liegt im weſentlichen bei Kaffee und Kakao. Daß es bei
dieſen beiden Artikeln große Qualitätsunterſchiede gibt, wird jeder Verbraucher ſelbſt wiſſen. Wir forderten z. B. Kaffee zu Mk. 3.20 und
Mk. 3.60 und erhielten zu Mk. 3.40.
Ueber die Qualitäten der Waren ließen wir unſere Mitglieder entſcheiden, die in der Lage ſind, ſelbſt zu prüfen. Das ganze Manöver der
obigen Intereſſenten geht offenſichtlich darauf hinaus, die Mitglieder der Beamtenwirtſchaftsgenoſſenſchaft durch große Reklame zu gewinnen. Wir
haben das nicht notwendig. Jedes Mitglied der Beamtenwirtſchaftsgenoſſenſchaft hat ſelbſt zu entſcheiden, ob es Mitglied des Bezirks=Konſum=Vereins
Darmſtadt werden will. Auf alle ſonſtigen Unrichtigkeiten einzugehen, fehlt uns die Zeit. Wir danßen im übrigen für die gute Reklame. u1781
SA
e. G.
R.S.A.
Meh
Suche f. m.
Kontoriſtin
perf. in allen
Kontor=
arbeiten, zuverl.,weg.
Umſtellung neues
En=
gagement. (*26718
Ang. unt, S 84 an die
Geſchſt.
Junger
„Deßſtendis T.
beiten gewöhnt, ſucht
Stellung als
Buch=
halter in Handelu.
Induſtrie. Ang. unt.
8 31 Geſchſt. 411727g1
Gebildete Dame
mit langj. Büroprax.
bei Induſt. u.
Groß=
bank, firm in Buchh.,
Stenogr.,
Maſchinen=
ſchreiben uſw., ſucht
paſſ. Wirkungskreis.
Angeb. unt. P 132 an
d. Geſch. (*26060msi
Einf
ves?l
einf.älferes Fri.
in der Kinderpflege
durch, erfahren, ſucht
Stelle zu kl. Kindern.
Ang, unt. S 68 a.
Ge=
ſchäftsſtelle. (*26678
Junge ſaubere,
zu=
verläſſige Frau ſucht
auf einige Stunden
Laufdienſt. Angeb. u.
S 44 Geſchſt. (*26613
Ich nehme noch
Kun=
den an zum Waſchen
und Putzen.
Große Kaplaneigaſſe
53
Nr. 5, 2. St. (2
Einf. Stütze
Stelle i. kl. ruh.
Haush. woſ. ſie ſich im
Kochen ausbild. kann
ganz oder tagsüber.
Angeb. unter S 81
Geſchäftsſt. (*26715
Min
Erfahrener (26496s
tin Tläti
R=
Routin. Flortſt
(Böhm.) ſucht ab 1 Okt.
Stell. i. Café od. Kino.
Buſchr. erb. L. Löffler,
z.Zt. BadSoden a. T..
Borngaſſe 1. (*sssim
Ve
Tüchtige (ueid
* gg
Berrnaferin
für Kleiderſtoffe und
Damen=
konfektion per bald geſucht.
Gebrüder Höslein.
Füngere (726675
Ft7u
Aontr
Nontboriftin
mit guter Handſchrift
perf. in Stenographie
u. Maſchinenſchreiben
bewandert in
Buch=
haltung, per ſof. vd.
ſpäter von
Lebens=
mittelgroßhandl. geſ.
Angeb. m. Bild,
Zeug=
nisabſchrift.,
Lebens=
lauf Gehaltsanſprüch.
ete, u. 8 71 Geſchſt.
Damen aus erſten Kreiſen
einen guten Verdienſt verſchaffen, wenn
ſie für allererſte
Bielefelder Leinenweberei
und Wäſchefabrik
vermittelnd tätig ſein wollen. Angeb. unt.
S 52 an die Geſchäftsſtelle, (*26640
Chem.
Groß=
handlung
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ein in Stenographie,
Schreibmaſchine und
ſonſtig. Büroarbeiten,
möglichſt auch
Buch=
führung, bewandert,
Fräulein.
Angeb. mit
Lebens=
lauf unter 8 47 an
die Geſchſt. (*26620
Perfekte (26692
Uhrz
Noßſch
ſchme
Munzſchusgagzer Schneiderin
perf. in Neuanfertig.
(bei Hand= u. Maſch.= etwa 3 Tage aufs
Betrieb) und allen
Reparaturen, beſtens
vertraut mit d.
Zwie=
genäht, Ago=
Verfah=
ren, ſucht Arbeit in
vd. außer dem Hauſe.
Eintr. am 22. Sept.
W. Wichor
Nieder=Namſtadt
Ober=Ramſtädterſt.39
Jg. Handlungsgeh., m.
Lohn, Buchh. u. Kor.
vertr., franz. u. engl.
Sprachk., ſucht unter
beſcheid. Anſpr. ſofort
Stell. Angeb. u. 851
a. Geſchſt. erb. (26625
Jung. Bankbeamter
an ſelbſtändiges
Ar=
beiten gewöhnt, ſucht
Stellung in Handel
u. Induſtrie od.
Ver=
ſicherung. Angeb. u.
S 78 Geſchſt. (*26689
20 Jahre alt, mit
vor=
kommenden
Repara=
turen vertraut, ſucht
Anfangsſtelle ſbei
Herrſchaft) bei ganz
geringen Anſprüchen.
Angebote u. 8 55
Geſchäftsſt. (*26658
Junger Mann
über=
nimmt j. Arbeit (a.
ſtundenw.) bei ger.
Anſprüchen. Ang. u.
S 62 a. d.
Geſchäfts=
ſtelle d3. BI. (*26642
Land geſucht.
An=
geb. u. 8 76 Geſchſt.
Tüchtige
D
Schneiderin
auf einige Tage im
Monat geſ. Zu er
in d. Geſchſt. (*2669
Bugietin
geſucht.
Sücht
Lucht. Buglekin
ſowie
umi
Na4
Lehztmädchen
zum Bügeln erlernen
per ſofort geſucht,
Tärher
Furverei Mack
Schulſtr. 13. (226705
Für das Kontor einer
hieſigen Druckerei ſof.
un
Lehrmädchen
zur gründlichen
Aus=
bildung für den
kauf=
männiſchen Beruf
ge=
ſucht. Angeb. u. 8 74
Geſchäftsſt. (11783
dentlich.
Haus=
ſauberes Wf4 dchen mädchen per 1. Ok=
(*26708
täglich einige Stund, tober geſ.
geſucht. Auch tücht. Kirchſtr. 21, 2. Stock.
funges,
Waſchfrau geſ. (4204
Frau Aenne Hechler,
Eliſabethenſtraße 48.
Alleinmädchen, ſolid,
tüchtig, mit gut
Zeug=
niſſen, geſ. Vorzuſt.
nachm. 3-6 (226646id
Georgenſtr. 4, part.
Tüchtige jüngere
Verkäuferin.
gesucht für
Handschuh- und
Herrenartikelgeschäft
Hch. Schmidt
Ernst-Ludwigsplatz 2.
Füng, tücht.
Lauf=
frau oder Mädchen
für vormittags 2½
Stunden ſofort geſ.
Debus, Nieder=
Ram=
ſtädterſtr. 57 2. Fkzuo
Saers Hif
junges Mädchen zum
1. Oktober in klein,
Haushalt geſ. (*26637
Waldeck, Rheinſtr. 9,
2. Stock links.
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Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, deu 16. September 1924
Seite 9.
Sport
Spiel und Turnen.
Motorſport.
Leichtathletik.
Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt.
Beſamtergebnis der A. D. A. C. Reichsfahrt 1924.
e Wertung aller Räder und Fahrzeuge: Henn=Düſſeldorf,
Velocette.
ze Wertung aller Wagen; Jörns=Rüſſelsheim, auf Opel.
Geſamtwertung:
Die Ergebniſſe der Reichsfahrt errechnen ſich aus den
Ergeb=
n der Zuverläſſigkeitsfahrt und der Sonderprüfungen. In
3 Sonderprüfungen wurde die beſte Zeit mit 0 Strafpunkten
ſetzt. Die in der Zeit nächſtfolgenden Maſchinen erhielten
grrechende Strafpunkte. In der folgenden Aufſtellung
bedeu=
die Ziffern die Strafpunkte.
Krafträder.
fruppe T (Leichtkrafträder). — Geſtartet: 36; am Ziel: 23.
Klaſſe 1 (bis zu 150 cc). Geſtartet: 10; am Ziel 7.
reulich=Varel, auf Eichler (22); 2. Roſenkranz=Schweinfurt
DDKW. (139); 3. Spring=Zſchopau, auf DKW. (156).
Klaſſe 2 (bis 250 ccm). Geſtartet 26; am Ziel 16.
enn=Düſſeldorf, auf Velocette (0); 2. Wucher=Hamburg, auf
„oapp (50); 3. Dorſt=Düſſeldorf, auf Velocette (51); 4.
Kamp=
wr=München, auf Flottweg (36); 5. Theobald=Ludwigshafen,
Ariel (60); 6. Mars. Schlüter=Hamburg, auf NSü. (161)
S nen=Ehrenpreis).
ruppe R(Großkrafträder). — Geſtartet: 45;
am Ziel: 18.
2laſſe 3 (bis 350 ccm). Geſtartet: 16; am Ziel: 5.
Thumshirn=Nürnberg, auf Ardie (35); 2. A. Thumshirn=
Diberg, auf Ardie (49); 3. Beſt=Dieſſem, auf Hecker (319).
Llaſſe 4 (bis 500 ccm). Geſtartet: 15; am Ziel: 6.
Etachtler=Oberndorf, auf Mauſer (38); 2. Feiſtmann=Offen=
E auf BMW. (41); 2. Horſt=Stakendorf, auf BMW. (41);
—udes=Nürnberg, auf Viktoria (130).
elaſſe 5 (über 550 ccm). Geſtartet: 10; am Ziel: 5.
iulini=Hamburg, auf Huſgvarna (146); 2. Wenzel=Höſel,
exandert,
Sl. (290); 3. Krüger=Hamburg auf Huſgvarna (560).
elaſſe 6. (mit Beiwagen). Geſtartet: 4; am Ziel: 3.
Aud
ohrmann= Karlsruhe, auf Wanderer (54).
Zedfim
EppeWI(Kleinwagen). — Geſtartet: 10; am Ziel: 8.
ſiene
olornl
elaſſe 7 (bis 3 St.=PS.) Geſtartet: 3: am Ziel: 3.
rere=Köln, auf Amor (17); 2. Müller=Köln, auf Amor (24);
8-(llack=Köln, auf Amor (55).
laſſe 8. (bis 4 St.=PS.). Geſtartet: 6: am Ziel: 4.
8
—rns=Rüſſelsheim, auf Opel (1); außerdem Sonderpreis für
b=dere ſportliche Leiſtung; 2. Breckheimer=Rüſſelsheim, auf
(11); 3. Siekmann=Bünde, auf Opel (19).
mit
laſſe 9. (bis 5 St.=PS). Geſtartet: 1; am Ziel: 1.
huh=Greiz, auf Freya (40).
Gppe WII (ſtärkere Wagen.) — Geſtartet: 37:
am Ziel: 25.
laſſe 10 (bis 6 St.=PS). Geſtartet: 10; am Ziel: 6.
1. terſtein=Eiſenach, auf Dixi (3); 2. Köſter=Ansbach, auf Faun
Bei den am Sonntag ſtattgefundenen leichtathletiſchen =Wettkämpfen
der Turngemeinde Hanau, welche offen für den geſamten
Mittelrhein=
turnkreis waren, konnte die Turnerin Lina Treuſch unter zahlreicher
Konkurrenz im Weitſprung den 2. Sieg erringen. Im 100 Meter=Lauf
paſſierte dieſelbe als dritte Siegerin das Ziel. Die bisherigen Erfolge
laſſen darauf ſchließen, daß die noch junge Turnerin neben ihren andern
Turnſchweſtern bei einigermaßen gutem Training eine hervorragende
Turnſportlerin zu werden verſpricht.
Boxen.
V
3. Franken=Ansbach, auf Faun (18). Sonderpreis für
be=
bzce ſportliche Leiſtung: Roſenberg=Hannover, auf Ley.
laſſe 11. (bis 8 St.=PS). Geſtartet: 16; am Ziel: 10.
1. orkhorſt=Varel, auf Hanſa (3); 2. Broyer=Hannover, auf
pp (7); 3. Merbach=Gotha, auf Hanſa (8):.,4 Käppel=
9— en, auf Hanſa (2).
laſſe 12. (bis 9 St.=PS). Geſtartet: 3: am Zieli 2.
1—) mann=Leipzig auf Preſto (9). Sonderpreis für beſondere
Aiche Leiſtung: „Kleiſt=Stettin, auf Stoewer..
laſſe 13. (bis 10 St.=PS). Geſtartet: 8; am Ziel: 7.
1.— (mann=Kurl i. W., auf NAG. (4); 2. Farenkopf=Stettin, auf
SSer, 7: 3. Schmitt=Charlottenburg, auf Mercedes (8).
Radfahren.
Velozipeb=Klub 1899 e. V.
e Rennmannſchaft belegt im „Schillerpokal vom Main” den
z, Gregor Kälber in „Rund um Hanau” den 13. Platz.
chdem die Rennſaiſon nahe vor dem Abſchluß ſteht, ließ die
Rte) annſchaft die Rennen der näheren Umgebung nicht
vorüber=
ze2 ohne ſich noch einen Preis zu ſichern.
ſtartete Gregor Kälber im Rennen „Rund um Hanau”, und
fo-) beachtenswerte Erfolge erringen.
* den vergangenen Sonntag hatte der gleiche Hanauer Verein
ein! Mannſchaftsrennen ausgeſchrieben, zu welchem 8 Mannſchaften
Bermania=Frankfurt, Fechenheim, Hanau uſw., gemeldet hatten.
Fläe Farben des V. C.D. ſtarteten Ernſt Wolf, Gregor Kälber, Gg.
Ge” und H. Scherer, welchen es gelang, trotz doppelter Defekte von
lind zwei Stürzen von Bender hinter „Germania=Frankfurt” mit
Sx” Knappke, Müller — die bekannten Sieger aus der
Landesver=
a eiſterſchaft — den zweiten Platz zu belegen. Ein wertvoller Pokal
e Serne Ehrenzeichen ſind die Ausbeute.
kommenden Sonntag hält der Gau 70 „Heſſen=Darmſtadt” ſein
e2 Gaurennen — die Gauſtaffettenfahrt — ab. Der V.C.D. ſtellt
1—2 bis 5 Mannſchaften, dazu kommen die Gauvereine von Dieburg,
M—
kadt, Langen und Groß=Gerau, ſodaß auch dieſes Rennen
in=
e tew”t zu werden verſpricht.
Sart iſt vormittags 6½ Uhr an der Rennbahn, die Strecke
für am Teil durch das beſetzte Gebiet.
here Einzelheiten über die Größe der Staffetten, den Wechſel
uel er die Strecke ſelbſt ergeht noch.
„Siewener.
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Prenzel, der deutſche Mittelgewichtsmeiſter im Boxen, der, wie
wir bereits meldeten, auf ſeinen Meiſtertitel verzichtete.
Athletik.
Arbeiter=Athletik=Sport=Verein Darmſtadt.
Am Sonntag, den 7. September, errang obiger Verein beim
Pokalringen in Groß=Zimmern unter ſieben Vereinen den 1. Preis.
Samstag, den 13. September, war unſere Ringmannſchaft zu einem
Städtekampf nach Weinheim verpflichtet. Auch hier blieb unſere
Mann=
ſchaft Sieger mit 6 Minuten kürzerer Ringzeit. Auf dieſen Sieg kann
unſere Mannſchaft erſt recht ſtolz ſein, da der Weinheimer Bruderverein
ſeit dem Jahre 1892 mit bedeutungsvollen Brudervereinen abgehaltenen
Städtekämpfen noch nie eine Niederlage erhielt. Der dritte Sieg, den
unſere Mannſchaft mit Recht ſein eigen nennen kann, iſt der vom
Pokalringen am Sonntag, den 14. September, in Dieburg. Auch das
unſportliche Benehmen einzelner Kollegen eines Brudervereins kann
uns dieſen Sieg nicht abſprechen.
Pferdeſport.
Doncaſter Jährlings=Auktion.
Auf der Doncaſter Jährlings=Auktion wurden diesmal nicht die
Senſationspreiſe früherer Jahre erreicht. Der teuerſte Jährling der
beiden erſten Tage war der von dem engliſchen Botſchafter in Berlin
gezogene Phalaris=Sohn Amilcar, der von dem glücklichſten
Rennſtall=
beſitzer der letzten Wochen, Prinz Aga Khan mit 9700 Guineen (ca.
200 000 Mark) bezahlt wurde. In vereinzelten Fällen wurden dann noch
Preife zwiſchen 1500—3500 Guineen erzielt. Für die deutſchen Züchter
mag von Intereſſe ſein, daß zwei Jährlinge des jetzt in Deutſchland
auf=
geſtellten Diadumenos verkauft wurden, und 500 bezw. 460 Guineen
brachten.
Fußball.
P
eTpr
IEE
FO5
Der Deutſche Fußballmeiſter in Paris.
ks. Der franzöſiſche Fußballmeiſter Red Star hat, wie bereits
ge=
meldet, für die Weihnachtsfeiertage ein großes internationales Turnier
geplant und dazu auch die Teilnahme einer deutſchen Mannſchaft in
Ausſicht genommen. Der franzöſiſche Verband erklärte, daß in
admini=
ſtrativer Hinſichr keinerlei Schwierigkeiten zur Verwirklichung dieſes
Projekts beſtehen, und damit war der Weg zu einer Verſtändigung
zwiſchen den Fußballern von Frankreich und Deutſchland freigegeben.
Die Leitung von „Red Star” knüpfte ſofort Verhandlungen mit dem
deutſchen Meiſter 1. F. C. Nürnberg an, die jetzt zum Abſchluß
gekommen ſind. Die Nürnberger werden Weihnachten in Paris
ſpielen. Dieſer Schritt bedeutet die Wiederaufnahme der Beziehungen
zwiſchen den Fußballverbänden von Frankreich und Deutſchland.
Turnen.
Südweſtdeutſcher Turngau des Deutſchen Turnerbundes 1919.
Am Sonntag, den 14. d. Mts., fand in Aſchaffenburg bei unſeren
neuen Bundesbrüdern der deutſchen Turner= und Schützengilde zum
erſten Mal eine Gauvorturnerſtunde in der Halle der Oberrealſchule
ſtatt. Turnbrüder aus Frankfurt, Gmünden, Heidelberg und
Darm=
ſtadt hatten ſich zu ernſter, anſtrengender Arbeit eingefunden. Den
Vor=
turnern bot ſich Gelegenheit, ihre Kenntniſſe zu erweitern und
Anregun=
gen mit nach Hauſe zu nehmen. Am Nachmittag kamen die Turner auf
dem Hofe der Landespolizeikaſerne zum Schlag= und Fauſtballſpiel
zu=
ſammen. Wir haben in Aſchaffenburg liebe, frohe Bundesbrüder
ge=
wonnen.
Der Targa= und Coppa=Florio=Sieger, ein ſchwäbiſcher Turner.
Das auf Sizilien ſo heiß umſtrittene, größte internationale
Autorennen brachte der ganzen deutſchen Induſtrie und Technik
und den Daimler=Werken in Untertürkheim einen glänzenden
Sieg. Chriſtian Werner, auf Mercedes, ging in 8 Stunden
17 Minuten mit 8 Min. 59 Sek. Vorſprung in guter Verfaſſung
durchs Ziel.
Die ſchwäbiſche Turnerſchaft darf ſtolz ſein auf dieſen Sieger,
deſſen Name in allen Ländern durch aller Munde geht. Werner
gehört ſeit ſeiner Schulzeit dem Turnerbund Untertürkheim an.
Hier hat er ſich bis zum Eintritt in den Heeresdienſt turneriſch
ausgebildet und als volkstümlicher Turner hervorragend betätigt.
Er iſt zweimaliger Feldbergſieger und mehreremal erſter Sieger
im Kepler=Neckargau. An den verſchiedenen Werbeläufen hat er
ſich noch in den letzten Jahren beteiligt. Er iſt ein ſehr guter
Läufer und Stabhochſpringer. Die allgemeine Durchbildung des
Körpers und die Stählung des Geiſtes, wie ſie durch die Pflege
der turneriſchen Leibesübungen hervorgerufen werden, zeigen ſich
an Werner in deutlichſter Weiſe. Welches Ausmaß von Kraft,
Gewandtheit, Mut und Ausdauer notwendig iſt, um ſolche
her=
vorragende Leiſtungen zu vollbringen, wiſſen die Turner richtig
zu beurteilen und hoch einzuſchätzen.
Zu erwähnen iſt, noch daß die bekannten Rennfahrer
Ober=
ingenieur Sailer, weiter Lautenſchlager, Salzer, und der beim
Solituderennen als erſter Sieger hervorgegangene Otto Merz,
ſowie die Beifahrer und Mechaniker dieſer Rennfahrer, Grupp,
dann Sailer K. und Hemminger ebenfalls tätige Turner ſind
und den Turnvereinen Gaisburg, Untertürkheim, Obertürkheim
und Eßlingen als Mitglieder angehören.
Schwimmen.
Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt.
Am verfloſſenen Sonntag ſtartete die Wettkampfmannſchaft der
Schwimmabteilung von der Turngeſellſchaft mit Erfolg bei den
Schwimmwettkämpfen des Frankfurter Turnvereins von 1860, welche
den Abſchluß der 2. Nationalen Kampfſpiele bildete. Unter 11
Kon=
kurrenten, wie: Stuttgart, Offenbach, Mannheim, Bremen, Karlsruhe,
Hanau u. a., konnte die Abteilung in der Lagenſtaffel den 4. Platz
be=
legen. Im Beliebigſchwimmen für Turner über 100 Meter konnte
Turner Fritz Weiß unter namhaften Vertretenrn der Turnvereine von
Halle, Berlin, Nürnberg, Stuttgart u. v. a. ebenfalls, als 4. Sieger
hervorgehen. Das Bruſtſchwimmen 100 Meter für Turner wies nicht
weniger als 26 Meldungen auf, worunter ebenfalls wieder die Beſten
vorgenannter Städte vertreten waren, und gelang es in dieſem
Wett=
kampfe Turner Ernſt Hüther ſich den 4. Platz zu ſichern. — Die jüngſte
Schwimmabteilung der Darmſtädter Turnerſchaft hat ſo die Farben
der Darmſtädter Turner=Schwimmer auf das beſte vertreten und den
Beweis erbracht, daß auch in der Turnerſchaft der Schwimmſport rüſtig
Fortſchritte macht.
Tennis.
Junioren=Wettſpiel Darmſtadt—Heidelberg. *
Vergangenen Sonntag begab ſich die Juniorenmannſchaft des
hieff=
gen Tennis= und Eisklubs nach Heidelberg, um dort das fällige
Rück=
ſpiel auszutragen. (Vorſpiel 25:3 für Darmſtadt). Während die
hieſi=
gen mit 4 Erſatzleuten, darunter die zwei beſten Herren und die beſte
Dame, antreten mußten, waren die Heidelberger durch 2 junge
Eng=
länderinnen verſtärkt, die ein blendendes Spiel vorführten und faſt die
meiſten Herren übertrafen. Kein Wunder, daß die hieſigen Damen faſt
alle Spiele in 2 glatten Sätzen verloren, während die Herren viele
Punkte, allerdings erſt nach 3 langen Sätzen, an ſich reißen konnten. Eine
gute Leiſtung vollbrachte C. Heß, der dem beſten Heidelberger mit 7/5 e/o
das Nachſehen gab. Mit kompletter Mannſchaft hätte Darmſtadt ſicher
gewonnen; ſo endete das Spiel jedoch unentſchieden mit 10:10 Punkten,
22:4 Sätzen und 188 zu 208 Spielen. Die hieſige Mannſchaft ſtand: Frl.
A. Loy, Frl. A. Hedderich, Frl. E. v. Hofmann, ferner die Herren:
Deut=
ler II, C. Heß, Samesreuther, H. Heß, Hartmann und Gläſſing. E.B.
Deutſchland—Tſchechoflowakei.
Der Tennisländerkampf Deutſchland—
Tſchecho=
ſlowakei nahm am Freitag in Prag programmäßig ſeinen Anfang.
Er zeigte die Tſchechen in unerwartet großer Form, ſodaß die deutſchen
Vertreter alle Mühe hatten, ſich ehrenvoll aus der Affäre zu ziehen.
Das erſte Treffen führte Grandi mit dem Tſchechen Macenauer zuſammen.
Erſt nach erbittertem Kampfe gelang es Grandi dank ſeiner größeren
Ausdauer, ſeinen Gegner, mit 6—8, 6—4, 7—5, 9—7 niederzuringen,
Nicht weniger intereſſant war die zweite Begegnung zwiſchen Froitzheim
und Jan Kozeluh, die mit einer Niederlage des deutſchen
Alt=
meiſters enden ſollte. Die beiden erſten Sätze gewann Froitzheim
3—4, 6—4, mußte dann aber die beiden nächſten Sätze 2—6 2—6,
ab=
geben. Der entſcheidende Satz wurde wegen Dunkelheit auf Samstag
verſchoben. Es gelang ſchließlich dem Tſchechen, Froitzheim den
ſieg=
bringenden Satz mit 6—4 abzunehmen und damit das Spiel zu gewinnen.
Der Beifall über dieſe prächtige Leiſtung kannte keine Grenzen. — Im
Doppelſpiel mußte ſich das deutſche Paar Rahe—Grandi gehörig
ſtre=
cken, um die beiden erſten Sätze 6—4, 6—4 gegen Zemla-Kozeloh
ge=
winnen zu können.
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Die Taxifpolitik der Eiſenbahnverwaliung.
Aus dem Ruhrgebiet wird uns geſchrieben:
Standpunkt iſt angeſichts der immer unhaltbarer werdenden Verhält= der letzten Zeit infolge der allgemeinen Geldknappheit ihre Beſtände in
niſſe unverſtändlich.
Bedarfsartikel der Eiſenbahn ganz erheblich zurückgegangen; wenn mag menhang ſtehen, bedingten eine verſtärkte Nachfrage nach inländiſchen
1913 gleich 100 ſetzt, ſo iſt z. B. ein Rückgang zu verzeichnen bei der Zahlungsmitteln, was naturgemäß auf die Geſtaltung des Wechſelkurſes
Steinkohle von 172 auf 138 im Juli, bei Stabeiſen von 194 auf 112, nicht ohne Einfluß geblieben iſt. Die wirtſchaftliche und finanzielle Lage
um rund 30 Prozent vom Januar auf Juli); dieſe Steigerung bietet kaum zu erwarten, denn infolge des ſchlechten Ernteerträgniſſes iſt ein
die letzteren um ein Mehrfaches höher ſind als die Perſonglaufven= kann mit einer Million Tonnen zur Ausfuhr gelangen. Der Gegenwert
dungen Bei dieſer Sachlage wäre nach amtlichen Angaben von „Wirt= für dieſen Ausfuhrüberſchuß reicht jedoch nicht aus, um die laufenden
ſchaft und Statiſtik” ein Frachtenſtand von dem 1, 3—1, 4fachen der Verbindlichkeiten der rumäniſchen Wirtſchaft dem Ausland gegenüber zu
Stand die Frachten immer noch viel höher wären, als es dem Durch= Deviſenoperationen ſehr zurückhaltend, da ſie damit rechnen, daß die
der Eiſenbahn anzulegenden Auslagen entſpricht. Tatſächlich ſteht der werde.
Frachtenindex aber beinahe auf dem 17fachen der Friedenszeit, er iſt
alſo um über 50 Prozent höher als der allgemeine Großhandelsindex.
Da die Frachten den Stand der Warenpreiſe um 57 Prozent über=
Bei Textilien z. B. ſtehen die Warenpreiſe (1913 gleich 100) auf 132, bis 2
ſelben Zahlen 198 und 219; bei Kohlen und Eiſen 124 und 159. Selbſt Tendenz war ſtetig.
bei den Gegenſtänden des allgemeinen Bedarfs iſt dieſes Mißverhältnis
index 167, der Frachtenindex aber nicht weniger als 234. Wenn man Möglichkeit, Bankakzepte zu diskontieren und die dadurch geſchaffene
Er=
prozentualen Anteil der Frachten am Warenpreis vergleicht, ſo ergibt aus der Pfalz, auf die Preisbildung ohne Einfluß. Beſonders lebhafte
ſich folgendes Bild:
Aus dieſer Aufſtellung iſt erſichtlich, daß bei allen Waren der 0,82 Mark.
Frachtenanteil am Preis ganz erheblich geſtiegen iſt, und zwar
merk=
bezug auf die Frachtenhöhe ungefähr an der Spitze aller Länder ſteht; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand.
mit Ausnahme von zwei Ländern (Schweiz und Schweden) bleiben
ſämtliche anderen europäiſchen Länder mit ihren Frachten weit hinter
ſchen 38, die franzöſiſchen 49, die italieniſchen 45, die tſchecho=ſlowaki= ſchaft mit den Feldarbeiten beſchäftigt iſt; aber die zweite Hand zeigte
muß, verſteht ſich von ſelbſt.
Handel und Wandel in Heſſen.
unternehmers Gg. Bill in Butzbach am 11. Sept. eröffnet. Ver= Tendenz war ruhig bei ſehr feſten Preiſen.
walter iſt Prozeßagent Wilh. Poppelsdorf daſelbſt. Anmeldefriſtablauf
am 30. Sept. Prüfungstermin: 9. Oktober, vorm. 9 Uhr, beim
Amts=
gericht Butzbach.
„Wirtſchaft des Auslendes.
— Zum Wiederaufbau in Deutſchöſterreich. Die
größte ſtaatliche Geldanſtalt, die Poſtſparkaſſe, hat den Zinsfuß
ſeit 16. Auguſt von 9 auf 12 Prozent gehoben und ſich damit in die
Reihe der übrigen, Spareinlagen übernehmenden Inſtitute geſtellt, die
denſelben Zins vergüten. Die Wirkung dieſer Maßnahme zeigte ſich
ſofort in dem nun trotz der hochſommerlichen, für den
Spareinlage=
verkehr im allgemeinen ungünſtigen Zeit, daß täglich über eine
Milli=
arde Kronen an die Sammelſtellen zu fruchtbringender Anlage
heran=
gebracht wird.
Handelsblat
B.R. Die Wirtſchaftslage in Rumänien. Die
Stei=
gerung des Leihkurſes, der ſich innerhalb der letzten ſechs Wochen um
15 Prozent verbeſſert hat, iſt nach Anſicht der Bukareſter Finanzkreiſe
Die Ankündigung einer baldigen Herabſetzung der Gütertarife iſt lediglich auf marktechniſche Momente zurückzuführen. Die Banken in
von der Eiſenbahnverwaltung als unrichtig hingeſtellt worden. Dieſer allen Teilen des Landes, namentlich aber in Transſylvanien, haben in
Deviſen — voxwiegend Dollars und Pfunde — in Lei umgewandelt.
Seit Anfang dieſen Jahres ſind die Preiſe für die hauptſächlichen Dieſe Transaktionen, die mit der Finanzierung der Ernte im
Zuſam=
bei den Preiſen für Güterwagen von 144 auf 137 uſw. Demgegen= Rumäniens rechtfertigt dieſe Lei=Hauſſe keineswegs. Eine nachhaltige
über ſind die Ausgaben für Gehälter zwar geſtiegen (durchſchnittlich Verbeſſerung der Zahlungsbilanz nach Beginn der Erntebewegung iſt
jedoch keinen Ausgleich für die Senkung der ſachlichen Ausgaben, da Ausfuhrüberſchuß für Brotgetreide nicht vorhanden. Lediglich Mais
Friedenszeit gerechtfertigt; auch dieſer wäre noch reichlich hoch, da der decken. In Bukareſt wird daher die weitere Entwicklung der Wechſel=
Großhandelsindex im Juli nur 115 betrug und da auch beim 1,3fachen kurſe durchaus nicht optimiſtiſch beurteilt. Die Banken, ſind in ihren
ſchnittspreis der von der Eiſenbahn beförderten Güter und den von Aufwärtsbewegung in Kürze einem empfindlichen Rückſchlag Platz machen
Warenmärkie.
w. Frankfurter Getreidebörſe vom 15. Sept.
Amt=
ſteigen und da ſie auf dem 1,69fachen des Vorkriegsſtandes ſtehen, iſt liche Notierungen (Preis je 100 Kilo): Weizen Wetterau 24—25”Noggen
die Belaſtung des Warenpreiſes durch die Frachten natürlich ſehr ſtark. 22—23, Sommergerſte für Brauzwecke 25,50—27, Hafer inländiſch 22,50
22,75, Weizenmehl ſüddeutſches Spezial Null 36,25—36,75,
Roggen=
die frachtlichen Aufwendungen dagegen auf 237; bei Metall lauten die= mehl 30—31, Weizenkleie 12,50—12,75, Roggenkleie 12,25—12,50. Die
w. Mannheimer Produktenbörſe. Die Stimmung war
zu berbachten. Bei den Kolonialwaren beträgt z. B. der Warenpreis= ruhig, aber feſt. Die neuen Negierungsmaßnahmen zum Preisabbau, die
unter Zugrundelegung einer Beförderungsentfernung von 300 Em den leichterung im Verkehr blieben ebenſo wie der ſtarke Beſuch, namentlich
Nachfrage beſtand für Futtermittel, von denen Biertreber und Malzkeime
nur wenig angeboten wurden. In ausländiſchem Mehl vollzog ſich nur
geringes Geſchäft. Verlangt wurden für die 100 Kilo bahnfrei
Mann=
heim: Weizen inländ. 23—24,50 do. ausländ. 26,50—28, Noggen inländ.
21—22, do. ausländ. 22,50—23, Gerſte 26, Hafer je nach Qualität 21—24,
do. ausländ. 22—24, Mais mit Sack 20,50. Die Forderungen der
Müh=
len lauteten für Weizenmehl Spezial Null 36,75, Roggenmehl 30,75—31,
Zeizenkleie 12,50—12,75, Roggenkleie 12—12,25, Weizenfuttermehl 16,00,
Noggenfuttermehl 15,50 Mk. — An der Kolonialwarenbörſe
herrſchte ſehr feſte Tendenz. Verlangt wurden pro Kilo verzollt: Kaffee
Santos 3,84—4,36, gewafchen 4,80—6,10, Tee gut 6,90—7,80, mittel 8
bis 8,90, gut 9—12: Kakao inländ. 1,50—1,90, holländiſcher 1,60—2,00,
Reis Burma 0,40, Weizengrieß 0,46, Hartweizengrieß 0,53, Kriſtallzucker
w. Mannheimer Viehmarkt. Zum geſtrigen Viehmarkt
würdigerweife am ſtärkſten bei den Waren, auf die der gewerbliche und waren zugeführt und wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht gehandelt: 262
private Verbrauch am meiſten angewieſen iſt. Es iſt deshalb kein Wun= Ochſen 94—59 Mk., 145 Bullen 32—44, 653 Kühe und Rinder 12—54,
der daß auch jetzt noch viele Preiſe in Deutſchland als teuer emp= 506 Kälber 60—73, 69 Schafe 22—36, 1918 Schweine 70—84. Tendenz:
funden werden. Ebenfalls iſt nicht zu verwundern, daß Deutſchland in. Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand; mit Kälbern mittelmäßig, geräumt;
w. Berliner Produktenbericht. Die ziemlich günſtige
Deutſchland zuwick. Wenn man den deutſchen Frachtendurchſchnitt Witterung und flaue amerikaniſche Depeſchen wirkten abſchwächend. Neues
gleich 100 ſetzt, ſo betragen die holländiſchen Frachten nur 74, die belgi= Angebot aus der Provinz war nur ſpärlich vorhanden, da die
Landwirt=
ſchen 66 uſw. Daß eine ſolche Frachtenpolitik die Konkurrenzmöglich= ſich ſowohl für Inlands= wie für Auslandsware verkaufswilliger.
Wei=
keit der deutſchen Induſtrie gegenüber der ausländiſchen untergraben zen und Roggen gaben im Preiſe nach; daraufhin hielt ſich die Kaufluſt
für Mehl zurück. Gerſte war nur in preiswerten beſten Qualitäten
unter=
zubringen. Hafer ſtellte ſich bei etwas vormehrtem Angebot leicht
billi=
ger. Futterartitel hatten ſtilles Geſchäft.
* Nürnberger Hopfenbericht. Die Zufuhr auf dem letz=
— Konkurſe. Konkurs wurde über das Vermögen des Bau= ten Hopfenmarkt (Montag) betrug 15 Ballen, der Umſatz 15 Ballen. Die
16. September 4924 Nr. 23
Eindeckungen der Spekulation und einige Käufe der Arbitrage geri
fügig befeſtigt
w. Berliner Börſe. Die angekündigten Maßnahmen der
gierung zur Erleichterung der Steuerlaſten, um den Wiederaufbau
Wirtſchaft zu fördern, ſowie die guten Ausſichten für das Zuſtandek
men des Kohlenſyndikats haben Käufer für die Induſtriewerte der B
zugeführt und infolge deſſen ſtellten ſich bei Beginn des heutigen
ſchäfts die Kurſe für die Aktien meiſt höher. Insbeſondere zeigte
Intereſſe für ſchwere Montanwerte unter Bevorzugung von Phö
Mannesmann, Gelſenkirchen, Bochumer und Deutſch=Luxemburger.
Maſchinenfabrikaktien waren Loewe begehrt, gute Haltung war auch
dem Schiffahrts= und Bankaktienmarkte feſtzuſtellen. Reichsbankan
wurden zeitweilig lebhaft zu anziehenden Kurſen gehandelt. Im Ge
ſatz hierzu ſchwächte ſich der Markt der deutſchen Anleihen von v
herein ab, da die immer wiederholten Warnungen vor unberechti
Hoffnungen in der Aufwertungsfrage nicht wirkungslos geblieben
und infolgedeſſen die bisherigen Käufer zur Glattſtellung ihrer Ha
poſitionen ſchritten. In Abhängigkeit mit dem Rückgang der deut
Anleihen gaben auch Kanada=Aktien nach. Sonſt wurde die Haltung
Verlaufe allgemein unſicher und luſtlos, da die Zeitungserörterur
über die Geſtaltung der außenpolitiſchen Lage im Zuſammenhange
der Aufwärmung der Kriegsſchuldfrage gewiſſe Befürchtungen ausle
und die Spekulation es für geraten hielt, eine Klärung der Angele
heit abzuwarten. Bei ſehr luſtloſem Verkehr bröckelten die Kurſe
Induſtrieaktien meiſt etwas ab. Ausländiſche Renten konnten den K
ſtand der vorigen Woche gleichfalls nicht behaupten, namentlich w
Anatoliſche Eiſenbahnobligationen gedrückt.
Oeviſenmarkt.
72.— Gae Geld —Briei Gifrief
Geld
Börſen.
* Frankfurter Börſe vom 15. Sept. Auf Gerüchte aus
Berlin über eine bevorſtehende Kabinettskriſis ſetzte die Börſe heute
zu=
rückhaltend und auf allen Gebieten leicht abgeſchwächt ein. Die Umſätze
waren am Aktienmarkt geringer als an den Vortagen und die
Schwan=
kungen im Börſenverlauf blieben ſehr klein. Von heimiſchen Nenten
er=
öffneten Kriegsanleihe, Schutzgebietsanleihe, Preußiſche Konſols und
Zwangsanleihe erheblich unter dem am Morgen genannten Kurſe. Später
trat eine leichte Erholung ein, die Frühkurſe wurden aber nirgends
er=
reicht. Ausländiſche Renten blieben gut behauptet; das hier
herankom=
mende Material fand verhältnismäßig willige Aufnahme. Die
Nach=
börſe war ſowohl an den Aktien= wie auch an den Rentenmärkten auf
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2A
6
170
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Frankfurter Kursbericht vom 15. September
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5% Reichsanleihe ..........."
......
.
3½½ „
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„....
290 „
42 Bad, Anl. unk. 1935 .....
3½% „ „ v. 1907 ......."
1896 ......."
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rckz. 26 ........ ... . . ...."
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„..............
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4% Württemberger alte ......"
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59 Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
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v. 1911, Bollanl. ...
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708 15 2,7 1 1.65 1,7 185 1,83 2,075 1,925 2 4,2 4,2 101M 9.75M 1,65 19 1,65 1.5 1,9 1,825 4½, Pl4 6,75 99 1,4 2 — C, 3,7 11.25 10.75 Gle 2,3 2,9
2.7 2,2 6.9
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2,69Neue
Oeſt. Staatsb. b. 1883 ....
Oeſt. „ 1. b. 8, Er...
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v. 1885 ...
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rtanl. v. 23....
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Hypotheken=T
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Metallbank. . . ..
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Mitteldeutſch.
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Reichsbank=Ant. .. .. .. .. ....
Ahein. Creditban ...........
bypothekenbank ...."
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Nummer 258.
Darmſtädter T..blgti Tunsta., den 16. Sspteuber 1924.
Seite 11.
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.t Romian von Adolf Schmitthenner.
8)
(Nachdruck verboten.)
Friedrich verſuchte Urſula aufzurichten, aber ſie widerſtrebte,
Fhre Zähne knirſchten. Todesbläſſe überzog ihr erſtarrtes Geſicht.
Da ließ ſie der Gatte. Leonhard nahm ſie in den Arm und
riedrich ging, ihren Wunſch zu erfüllen.
Das Zimmer hatte ſich mit Offizieren und Soldaten angefüllt.
ie Empfindung, daß etwas Herzzerbrechendes vor ſich gehe, hatte
e Gemüter überwältigt. Nicht Neugierde, ſondern Teilnahme
nd Ergriffenheit malte ſich auf den Geſichtern. Als ſtumme
eugen von der Vollendung eines ſchweren Geſchicks ſtanden die
rieger da, mit gereckten Hälſen ſich über die Schulter blickend,
der auch bereit zum Dienen und zum Helfen.
Kaum hatte Friedrich den Wunſch ſeiner Frau kundgegeben,
eilten ein Offizier und vier Soldaten nach der Kirche, und bald
frauf wurde die Leiche ins Schloß getragen. Friedrich ging ihr
tgegen bis unter das Tor und ſchritt ihr voraus durch die
ehr=
bietig zurückweichenden und kriegeriſch grüßenden Soldaten.
ie wurde im Gange niedergelegt, ſo wie es die Mutter begehrt
tte. Urſula warf ſich über ihren Sohn und bedeckte ſein Geſicht
i* Küſſen.
Als ſie ihren Gatten ſtöhnen hörte, ſchaute ſie zu ihm auf und
gte: „Friedrich, wir wollen ſterben. Unſer Haus iſt verflucht.”
„Sprich nicht ſo, Urſula. In dir lebt meines Hauſes
Hoff=
ng. Um dieſer Hoffnung willen mußt auch du leben.”
„Gott wird mir noch einen toten Sohn beſcheren, und dann
es auch mit mir vorbei. Mehr kann ich nicht tragen.
Es wurde nach den Aerzten geſchickt; aber niemand war da
ein Feldſcher. Dann rannten die Soldaten und ſuchten
Weh=
itter. Die aus dem Dorf hatte ſich geflüchtet; aber es kamen
i Soldatenweiber und erklärten, ſie ſeien zur Hilfe geſchickt und
eit. Die eine war eine Zigeunerin mit ſchlaff herabhängendem
ar und fletſchenden Zähnen, die andre war eine flämiſche
rne, ſelber hochſchwanger. Die dritte war ein Hunsrücker
uernweib mit ſanften, freundlichen Zügen.
Urſula wurde in das Schlafgemach getragen und auf das Bett
egt. Sie murmelte vor ſich hin: „Lauter tote Kinder! Lauter
Kinder!“
Sie genas eines ſterbenden Knaben. Kein Schrei, ſondern
Wimmern war der erſte Laut des Kindes.
Sie lag und lauſchte. Sobald das Kind geſtorben war, fragte
„Iſt er tot?”
„Tot.”
„So iſt es recht. Ich danke dir, Gott! Nun nimm auch mich,
denn ich kann nicht mehr. . .
Ihr Geſicht ſah hart und bitter aus.
Friedrich legte ſein Ohr an ihren Mund und lauſchte.
„Was kannſt du nicht mehr, Urſula?
„Kinder gebären, flüſterte ſie.
Sein Geſicht verfinſterte ſich.
Da griff ſie nach ſeiner Hand, ſtreichelte ſie zärtlich und ſuchte
das Geſicht zu ihm zu erheben; aber ihr Haupt fiel kraftlos auf
die Kiſſen zurück. Er kniete an ihrem Bette nieder und legte ſeine
Wange an die ihre.
„Aber du?” flüſterte ſie und ſah ihn fragend an. Ihr Geſicht
erhellte ſich. „Du bleibſt zurück! Immer aufrecht, treu und deutſch.
Und immer voll Hoffnung. Nicht wahr, du?‟
Friedrich ſchwieg.
„Gott ſchenke dir einen lebendigen Sohn, und dein Geſchlecht
wachſe in viel tauſendmal tauſend! Leonhard, das Haus
Ster=
nenfels geht mit uns zu Ende! Bleibe bei ihm! Trage ſeine
Kin=
der an mein Grab, daß ich ſie ſegne!”
Sie ſprach hinfort nichts mehr, und um eine Stunde ſpäter
war ſie tot.
Die kriegführenden Parteien hielten den Vormittag über
Waffenruhe, um ſich über das Trauergeleite zu verſtändigen. Die
Spanier ließen es ſich nicht nehmen, ſechs Soldaten mit einem
Kor=
poral zu ſtellen, die Belagerten entſandten vier Krieger, die Bayern
zwei. Die Leichen wurden in einen Bauernwagen in Tannenreis
und Blumen eingebettet. Die Mutter lag rechts, der Sohn links,
zwiſchen beiden, in ein Linnen geſchlagen, das Kindchen und
Brüderchen. Die ſpaniſche und die pfälziſche Flagge deckten die
Leichen zu. Voraus marſchierten die Spanier, hinter dem Wagen
die Bayern und die Pfälzer. Friedrich neben ſeinem Sohn,
Leon=
hard wandelte neben ſeiner Schweſter. Aus den Schanzen
dröhn=
ten die Geſchütze und in den Kirchen, an denen der Zug
vorüber=
ging, wurde mit den Glocken geläutet.
So wurden die Leichen nach dem Schloſſe gebracht. Zwei
Tage darauf verſenkte Friedrich ſein Weib und die beiden Söhne
in die Gruft des Ersheimer Kirchleins.
Sechsundzwanzigſtes Kapitel.
Ungebrochen und ungebeugt hauſte Friedrich von Hirſchhorn
auf der Stammburg ſeines Geſchlechtes. Von Tag zu Tag war
die Zeit gefährlicher geworden, und war es bisher eine Luſt
ge=
weſen, dem vielgeſtaltigen Hirſchhornſchen Weſen vorzuſtehen, ſo
wurde das Regiment jetzt ein ſchweres Amt, das ſeinem Inhaber
diel Kopfzerbrechen, Mühſal und Einbuße brachte. Zwar kehrte
nach der Eroberung von Heidelberg und Mannheim der Friede
zurück in die Täler des Odenwalds. Die Spanier verſchwanden
für immer aus dem Neckargelände, das bayriſche Kriegsvolk legte
ſich in die Städte und Plätze der eroberten Pfalz, und die
Gegen=
partei war für ein Jahrzehnt aus dem Felde geſchlagen. Das
Kriegswetter hatte ſich in ferne Gegenden des Reiches gezogen,
und um Hirſchhorn und Zwingenberg lebten die Leute in tiefem
Frieden.
Und doch herrſchte überall Betrübnis. Denn das
alteinge=
wurzelte, frohgemute, hochſtrebende Fürſtengeſchlecht zu
Heidel=
berg war nicht mehr da. Der Herzog zu Bayern war Kurfürſt
Von der Pfalz geworden. Aber er zeigte ſich nicht in ſeinem
neu=
erworbenen Lande; Heidelberg war zu einer Provinzialſtadt
ge=
worden. Aller Glanz, alles Lachen, aller Leichtſinn war dahin.
Ein barſches und mürriſches Militärregiment hatte ſein Weſen.
Die Verwaltung war ſorgfältig, gerecht und kurz, aber ſie war
fremdartig und höchſt unliebenswürdig. Das alles aber hätte man
ſamt der Münzverſchlechterung und dem unſteten Markt willig
ertragen, hätte man nur nicht katholiſch werden müſſen. Aber nach
dem grauſamen Recht jener Zeit, daß, wes das Land iſt, des auch
die Religion der Untertanen ſei, ſah es jedermann als eine
ſelbſt=
verſtändliche Sache an, daß die katholiſche Herrſchaft an Stelle
des reformierten Glaubens ihren eignen ſetzen werde, niemand
erkannte darinnen ein Unrecht, man beugte ſich darunter
wider=
willigſten Herzens als unter ein großes Unglück. Die
wunder=
lichen Geſtalten der Jeſuiten, Kapuziner, Franziskaner und
Karmeliter, die durch alle Gaſſen und Wege ſchlüpften, wurden
mißtraurig angeſchaut, mit denſelben Augen, mit denen die
Bau=
ern zu ungünſtigen Woterzeichen am Himmel hinaufſchauen. Der
freundliche Gruß der atres blieb unerwidert, und wenn ſie den
Kindlein riefen, um ihnen Bilder zu ſchenken, liefen die Buben
und Mägdlein heulend in die Häuſer.
Die Prieſter und Mönche blieben ſanftmütig und beſcheiden
und waren nicht im geringſten aufdringlich gegen die Leute, und
viele wunderten ſich, was die Gäſte denn eigentlich zu ſchaffen
hätten. Bald aber kam ein Befehl der Obrigkeit, den alle
Einſich=
tigen ſchon längſt erwartet hatten, der aber, als er ergangen war,
alle mit der traurigen Gewißheit erfüllte, daß das Unglück jetzt
vollen Ernſt mache: Allen reformierten Pfarrern und
Schul=
lehrern wurde auf einen beſtimmten Tag abgeſagt, da mußten ſie
Amt und Brot verlaſſen und aus dem Lande wandern.
(Fortſetzung folgt.)
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