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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeskauptſtadt
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Nummer 255
Samstag, den 13. September 1924. 187. Jahrgang
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Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
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ur. 1.50
u. 12.90
u. 12.90
N 13.90
ur 11.50
18,75
AAN
Ludwigsplal
rmäßigung der Frachten, Geldverkehrsgebühren, Kohlenpreiſe, Herabſetzung der
Umſatz=
uer, Reduzierung der Oeviſenvorſchriften. — Graf Kanitz gegen die Brotpreiserhöhung.
Berlin, 13. Sept. Von zuſtändiger Stelle erfährt die
Rundſchreiben des Reichsernährungsminiſters
Cegraphenunion über das Programm der Reichs=
gierung folgendes:
1. Mit Wirkung vom 18. September ab werden, die
der=
tigen Frachten der Normalklaſſen des
Güter=
rifs, die Sätze des Tiertarifs und die Frachten des
gemeinen Kohlen=Ausnahmetarifs um 10
Pro=
at ermäßigt, jedoch nicht unter die Vorkriegsſätze.
Fer=
wird der Gewichtszuſchlag für die Beförderung in
eckten Wagen von 10 Prozent auf 5 Prozent herabgeſetzt.
gen der übrigen Ausnahmetarife erfolgt beſondere
Bekannt=
hung. — Die Herabſetzung der Gütertarife iſt
erzeit von allen Teilen als notwendig anerkannt worden. Sie
O im Augenblick durchführbar, in der die bevorſtehende
Wieder=
einigung der Rhein= und Ruhr=Eiſenbahnen mit der
Reichs=
u es ermöglichen, den Eiſenbahnbetrieb wirtſchaftlicher zu
alten.
2. Zur Erleichterung der Geldverſendung wird der
chspoſtminiſter dem noch in dieſem Monat zuſammentretenden
waltungsrat der Reichspoſt eine Vorlage zur
Ermäßi=
ng der Poſtanweiſungs= und Poſtſcheckgebüh=
=unterbreiten.
3. Beim Kohlenpreis tritt folgende Ermäßigung ein:
18. September für die ober= und
niederſchle=
che Kohle eine Ermäßigung, die gegenüber den vom
hskohlenverband verordneten Preiſen durchſchnittlich 10
ozent beträgt. Für das Ruhrrevier wird, ſobald die
ge der Syndikatserneuerung Mitte dieſes Monats geklärt iſt,
eine alsbald eintretende Kohlenpreisermäßigung Beſchluß
ßt werden, welche vorausſichtlich mindeſtens 10
Pro=
t betragen wird. Die Braunkohlenſyndikate haben
Preiſe vor kurzem bereits in entſprechendem Umfange
er=
zigt, ſo daß für ſie eine Preisänderung nicht in
age kommt.
4. Auf dem Gebiete des Bankweſens hat die Reichsbank
ende Maßnahmen getroffen:
das ſeit dem 7. April beſtehende
Diskontierungs=
geſamtkontingent wird für Zwecke der
Produktions=
ſteigerung zunächſt um 10 Prozent erhöht. Für
reine Warenwechſel wird die zuläſſige
Lauf=
zeit bei der Reichsbank wieder auf drei Monate
aus=
gedehnt. Die Reichsbank wird wieder Bankakzepte
diskontieren, vorbehaltlich der Prüfung von Fall zu
Fall und vorbehaltlich einer Vereinbarung über die von den
Banken zu berechnende Akzeptproviſion.
Auf die Bankvereinigungen wird eingewirkt
wer=
den, daß ſie normale Kreditproviſionen
einhal=
ten, ebenſo auch auf die ſtaatlichen und kommunalen
Geld=
organiſationen hinſichtlich der Zinsgebarung für
hereingenommene Gelder. Auch wird auf Beſeitigung
der aus der Zeit der Zwangswirtſchaft ſtammenden
un=
produktiven Arbeiten bei den Banken Bedacht
ge=
nommen. So ſollen die zahlreichen Deviſenvorſchriften bis
auf einen ganz geringen Teil, deſſen Weiterbeſtehen
not=
wendig iſt, in Kürze fortfallen.
5. Zu den Steuern, die durch die Höhe des Satzes den
Wie=
ufbau der Wirtſchaft in erſter Linie belaſten, gehören die
atzſteuer und derjenige Teil der Kapitalverkehrsſteuer, der
Eder Kapitalbeſchaffung für die Wirtſchaft im Zuſammenhang
Durch die Verzögerung der Verabſchiedung des Entwurfes
15 Geſetzes über Zölle und Umſatzſteuer iſt die in dieſem Ent=
1f enthaltene Herabſetzung der Umſatzſteuer von 2½ auf
2 cozent hinausgeſchoben worden. Alle Wirtſchaftskreiſe ſind
Auffaſſung, daß die Umſatzſteuer mit ihrer aus der größten
1reit ſtammenden Höhe von 2½ Prozent das Wiederaufleben
4Wiltſchaft und die Verbilligung des Konſums beeinträchtigen.
Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Satzes iſt die Gefahr
erer Betriebseinſchränkungen und damit von
Arbeiterentlaſ=
en gegeben. Deshalb wird mit Wirkung vom 1. Okto=
1924 ab der Satz der Umſatzſteuer von 2½ auf
rozent herabgeſetzt. Durch dieſe Vorwegnahme der
Sſetzung der Umſatzſteuer wird der weiteren Behandlung der
Reichstag vorliegenden Zollvorlage nach ihrem geſamten
* a1t nicht vorgegriffen. Damit bleibt auch die endgültige
Ge=
ang der Umſatzſteuer, über welche die Vorlage wegen der
der Höhe der Steuer eine Reihe von Aenderungen vor=
1B5 Gegenſtand der Beratungen des Reichstags.
Pon ähnlicher Bedeutung wie die Herabſetzung der
Umſatz=
r iſt die Frage einer Minderung der die Kapital=
Daffung belaſtenden Steuern auf ein für die
1Baſt erträgliches Maß. Die durch den Uebergang auf die
Technung und zur Neuzuführung von Kapital erforderlichen
K2andlungen können nur dann vorgenommen werden, wenn
Sätze auf dem Gebiet der Geſellſchaftsſteuer und der Wert=
Eſener geſenkt werden. Auch inſoweit werden die Senkun=
KSom 1. Oktober ab eintreten.
Die ſteuerlichen Maßnahmen erfolgen angeſichts der Dring=
94r durch Verordnungen des Reichspräſidenten.
M Sie Reichsregierung erwartet, daß die geſamte Privatwirt=
N auf dem Wege zur Senkung des Preisniveaus folgt
Spenio die öffentliche Wirtſchaft, beſonders die Gemeinden
hren eigenen Tarifen,
Berlin, 12. Sept., Der Reichsminiſter für Ernährung und
Landwirtſchaft hat den Regierungen der deutſchen Länder ein
Rundſchreiben zugehen laſſen, in welchem er die Notwendigkeit
einer gleichmäßigen Behandlungen der Brotpreisfrage
be=
tont. Der Preußiſche Miniſter des Innernkahat lt. Amtlichen
Preußiſchen Preſſedienſt, dieſes Rundſchreiben den mittleren
Preisprüfungsſtellen mit dem Erſuchen zugeſtellt, das
Erforder=
liche zu veranlaſſen. Es wird in dem Rundſchreiben feſtgeſtellt,
daß eine Erhöhung des Brotpreiſes auf Grund des
Steigens der Getreide= und Mehlpreiſe ſeit mitte Juli d. J. nicht
berechtigt wäre. Nach der Umſtellung der Preisbildung auf
die Goldgrundlage (Rentenmark) enthielt der Brotpreis, wie die
Mehrzahl der übrigen Preiſe, erhebliche Riſikozuſchläge für eine
etwaige weitere Geldentwertung. Dieſe Zuſchläge wurden nun
langſam aufgegeben, und erſt ſeit etwa Februar d. J. kann man
von einem einigermaßen ausgeglichenen Brotpreiſe ſprechen. Die
Preisverhältniſſe auf dem Getreide= und Mehlmarkt zwiſchen
damals und jetzt weiſen nur geringe Unterſchiede auf. Ende
Januar d. J. koſteten beiſpielsweiſe in Berlin 100 Kilogramm
Roggenmehl 21,60 ℳ (Börſenpreis) am 1. Auguſt d. J. 22,85 ℳ.
Der Preis für Roggenmehl iſt demnach annähernd gleich. Auf
das Kilogramm Brot umgerechnet, bedeutet dies, daß der
Ein=
ſtandspreis für Brot bei 65prozentiger Ausmahlung des Roggens
nur um 0,7 Pfg. erhöht iſt. Dieſe geringe Schwankung kann auf
die Preisbildung für Brot uſw. weniger Einfluß haben, als die
Preiskurve für Mehl ſeit Ende Januar d. J. bis etwa zum letzten
Drittel des Juni d. J. ſtärker nach unten gerichtet war, und —
nach den Berliner Verhältniſſen — der Preis für 100 Kilogramm
Roggenmehl von 21,60 ℳ (Ende Januar) bis zum 24. Juni d. J.
auf 18, 90./ (Börſenpreis), d. h. um 2,70 ℳ gefallen war. Wie
die Oeffentlichkeit im Intereſſe der Stabiliſierung des
Brotpreiſes in den vergangenen Monaten ruhig
hingenom=
men hat, daß der Brotpreis nicht im Verhältnis des
oben ſkizzierten Sinkens des Getreide= (Mehl)
Preiſes alsbald herabgeſetzt worden iſt, ſo muß,
wie weiter ausgeführt wird, nunmehr verlangt werden,
daß die Bäcker nicht einen geringen Preisaufſchlag für Mehl
als=
bald benutzen, um höhere Preiſe für Brot zu erzielen. Es muß
vielmehr gefordert werden, daß bei einem zeitweiſen Anziehen
der Getreide= (Mehl=) Preiſe der Brotpreis gehalten wird. Nach
Dafürhalten des Reichsernährungsminiſters darf auch ein
höhe=
rer Roggenpreis je Tonne als der bisherige den jetzigen Preis
für das Brot nicht alsbald ändern. Ein Vergleich der
Preisverhält=
niſſe zwiſchen 100 Kilogramm Roggen und 100 Kilogramm
Roggen=
brot in der Friedenszeit 1913/14 und dem 1. Auguſt 1924 zeigt
deutlich, daß den Bäckern hiermit nicht etwa wirtſchaftliche Laſten
zugemutet werden, die ſie nicht ertragen könnten. Während die
Preisſpanne im Durchſchnitt der Jahre 1912/13 zwiſchen
100 Kilogramm Roggen (17,51) und 100 Kilogramm Roggenbrot
(28 ℳ) nur 10,99 ℳ, d. h. 62,7 v. H. des Roggenpreiſes, betrug,
iſt jetzt die Preisſpanne (100 Kilogramm Roggen: 13,90 ℳ, 100
Kilogramm Brot 28 ℳ) auf 14,10 ℳ oder 101,4 v. H. des
Roggen=
preiſes geſtiegen. Die Zahlen beziehen ſich auf Berliner
Markt=
lage, das Preisverhältnis wird aber in den übrigen Teilen des
Reiches im weſentlichen das Gleiche ſein. Unter Hinweis auf eine
ſehr inſtruktive, dem Schreiben beigefügte Zuſammenſtellung der
Brotpreiſe in 8 deutſchen Großſtädten, weiſt der Reichsminiſter
für Ernährung und Landwirtſchaft dann auf die Spanne zwiſchen
den Brotpreiſen, die in den einzelnen Großſtädten des Reiches
gefordert werden, hin, und betont, daß ihm dieſelben ſelbſt bei
voller Berückſichtigung der Verſchiedenheit der örtlichen
Verhält=
niſſe ( z. B. verſchieden hohe Getreidepreiſe, Kohlenpreiſe und
Frachten) nicht wirtſchaftlich begründet ſeien. Anlaß zur
Nach=
prüfung ſei deshalb gegeben. Zum Schluß werden die
Landes=
regierungen erſucht, allen etwa vereinzelt hervorgetretenen
Abſichten der Bäcker auf Erhöhung des Brotpreiſes mit allem
Nachdruck entgegenzutreten, gebeten, darauf
hinzu=
weiſen, daß gegebenenfalls ungerechtfertigten Erhöhungen der
Brotpreiſe gegenüber der Verbilligung des Brotpreiſes unter
Um=
ſtänden durch Aufhebung des Nachtbackverbotes, Förderung der
Herſtellung von Brot in Großbetrieben und ähnliche Maßnahmen
angeſtrebt werden mäßten. Vor allem werde es gegenüber
etwaigen Abſichten auf Verteuerung des Brotes darauf
an=
kommen, daß nicht die Neigung der Bäcker von Einheitspreiſen
(Kollektiv=Preisfeſtſetzung) evtl. ſogar unter Mitwirkung der
Preisprüfungsſtellen zur künſtlichen Hochhaltung der Preiſe oder
der Preisſteigerungen führt.
Auflöſung des Kohlenſyndikates?
Düſſeldorf, 12. Sept. Es verlautet, daß innerhalb des
Reichsbankminiſteriums zurzeit Beſprechungen über die
Stellung=
nahme zur drohenden Auflöſung des Rheiniſch=Weſtfäliſchen
Kohlenſyndikats getroffen werden. Die Gegenſätze unter den
einzelnen Zechengruben haben ſich in letzter Zeit verſchärft,
ſo daß, wenn nicht auf außergewöhnlichem Wege eine
Annähe=
rung erfolgt, mit der Auflöſung des Syndikats ſicher
ge=
rechnet werden kann. Von allen Seiten wird, ſoweit nicht die
vorläufig noch günſtigen ſyndikatsvertraglichen Beſtimmungen
dagegen ſprechen, verſucht, am Markte anzukommen und möglichſt
langfriſtige Verträge außerhalb des Syndikats mit den
Ver=
brauchergruppen abzuſchließen.
Deutſchland und die engliſchen
Von Prof. Dr. Hermann Levy
Die engliſche Arbeitsloſenziffer, die am 18. Auguſt nach
amt=
licher Mitteilung die hohe Ziffer von 1 122 200 erreichte —
nach=
dem ſie freilich im Vorjahre ſchon erheblich mehr betragen hatte
— iſt ſeit einiger Zeit wieder im Steigen begriffen. Es iſt nur
natürlich, daß die wirtſchaftlichen und ſozialen Kreiſe Englands
dieſes Wachſen mit ſtarkem Unbehagen anſehen. Dieſe hohe
Arbeitsloſenziffer iſt der beredte Ausdruck für Englands Anteil
an den wirtſchaftlichen Leiden der Nachkriegszeit. Sie iſt der
Aus=
druck einer „Verarmung”, die man hier weiſe genug war, durch
Inflations=Maßnahmen nicht zu verſchleiern. Es liegt eine
welt=
geſchichtliche Ironie in dieſer Ziffer: England kann ſich heute
rühmen Deutſchland beſiegt zu haben, den „gefährlichen”
wirt=
ſchaftlichen Gegner ſeiner Handelsflotte ſo gut wie entäußert zu
ſehen, es müßte vom Standpunkte der reinen „Handelseiferſucht”
mit Genugtuung konſtatieren, daß Deutſchland verarmt iſt, daß
es an Territorium, an Kolonialbeſitz, an Schätzen im Erdinnern
geſchwächt daſteht — aber die Kehrſeite dieſer von ſo vielen
eng=
liſchen Heißſpornen ſchon vor 1914 erſehnten Poſition
Deutſch=
lands iſt ausgeblieben. Die Kehrſeite nämlich eines
entſprechen=
den ſtärker als zuvor proſperierenden Großbritanniens. Das iſt
das weſentlichſte, das fatalſte Zeugnis der großen
Arbeitsloſen=
ziffer. Was der eine verlor, hat der andere nicht gewonnen. Und
wenn die mächtige Ausſtellung von Wembley gewiß die
Expan=
ſion des wirtſchaftlichen „Greater=Britain” enthüllte, ſo fragt ſich
die Maſſe der engliſchen Arbeiter: was nützt uns das Imperium,
wenn mehr als eine Million Menſchen im eigenen Lande brotlos
herumlaufen!
Merkwürdigerweiſe hat ſelbſt der Ausgang des Weltkrieges
das Geſpenſt der „deutſchen Konkurrenz” in England nicht
ge=
bannt. Es kommt im Augenblick beſonders darin zum Ausdruck,
daß gewiſſe politiſche Kreiſe Englands die Arbeiterſchaft von
neuem mit dem Fürchtemachen vor Deutſchlands Induſtrie in
ihren Bannkreis ziehen wollen. Selbſt das zu Boden geworfene
Deutſchland ſoll als Vorſpann für eine neue Schutzzollagitation
dienen. Man weiß, daß dieſer ſtets daran ſcheiterte, daß ſich der
engliſche Arbeiter als Konſument fühlte, als Verbraucher von
Nahrungsmitteln und Genußmitteln und als unmittelbar
Be=
teiligter an der Verarbeitung von ausländiſchen Rohſtoffen und
Halbfabrikaten, als Veredler alſo. Darum war er für eine
Schutz=
zollpropaganda nicht zu haben, ſelbſt wenn ſie mit Argumenten
der nationalen Sicherheit oder der imperialen Machtſtellung
ver=
fochten wurde. Wie, wenn man ihn dem Gedanken zugänglich
machte, daß die Konkurrenz Deutſchlands, wenn es ſich wieder
aufrichte, ja ſelbſt unter dem ſchwerſten Druck des Dawes=Planes,
die große Gefahr für die engliſche Arbeiterſchaft ſei, weil
Deutſch=
land ja exportieren müſſe, um zu zahlen? Man wählt zu dieſem
Zweck ein Argument, das beſonders in Kreiſen der Arbeiterſchaft
nicht ſeine Wirkung verfehlen dürfte. Man verweiſt auf die „
Unter=
bietung” auf Grund des in Deutſchland durchlöcherten
Acht=
ſtundentages.
Gelingt es zu beweiſen, daß dieſer eine illohale Konkurrent
gegenüber dem engliſchen Arbeiter bedeute, ſo iſt vielleicht wirklich
eine Möglichkeit vorhanden, dieſen davon zu überzeugen, daß
Deutſchland wieder einmal die Urſache ſeiner Leiden iſt. In
Wirk=
lichkeit widerſprechen ſich ſowohl in dieſer Frage der Arbeitszeit
wie in der Furcht vor unſerer Export=Konkurrenz zwei Ziele, die
auch England vertritt. Einmal ſoll Deutſchland — Frankreich zu
Liebe — möglichſt viel bezahlen. Um dies tun zu können, muß
es erſtens finanziell ſaniert werden und zweitens mehr arbeiten.
Und wenn dies erreicht ſein wird, beklagt man ſich über die
„Schleuderkonkurrenz‟ Deutſchlands und ſeinen „Arbeitstag” und
verſucht deren Unterbindung. Aus dieſer Sackgaſſe gibt es keinen
Ausweg.
Gerade die Hetze gegen die Nicht=Innehaltung des
ſchemati=
ſchen Achtſtundentages iſt der beſonderen Beachtung wert,
weil dieſe „Konkurrenz” dem engliſchen Arbeiter weit mehr
ein=
leuchtet als die eventuelle Preisunterbietung im Fabrikat. Man
wird nicht leugnen können, daß der Achtſtundentag vom ſozialen
Standpunkt wünſchenswert iſt. Aber gerade wer die Lehren über
das Verhältnis von Arbeitszeit zur Arbeitsleiſtung, wie ſie ein
Engländer, der verſtorbene Earl Braſſey, zuerſt aufgeſtellt hat,
kennt und verfocht, muß konſtatieren, daß die Mehrleiſtung bei
verkürzter Arbeitszeit immer von dem geſamten ſozialen
Be=
finden der Arbeiterſchaft abhängt. Nur eine Arbeiterſchaft, die
ihre kurze Arbeitszeit benutzen kann, ſich in der freien Zeit gut zu
nähren und gut zu exiſtieren, kann die Kraft ſchöpfen, trotz der
verringerten Arbeitszeit mehr — zumindeſt relativ mehr — zu
leiſten. Unſere Arbeiterſchaft befindet ſich zurzeit nicht in dieſer
Lage. Sie kann ſich heute mit dem ſozialen Habitus von Arbeitern,
die in friedensmäßigen Volkswirtſchaften leben, nicht vergleichen
und nicht die Kraft aufbringen, zu leiſten, was dieſe in acht
Stunden leiſten. Wohl aber iſt zu hoffen, daß der wirtſchaftliche
Wiederaufbau Deutſchlands auch dem Arbeiter dahin zugute
kommen wird, daß er bei verkürzter Arbeitszeit und erhöhtem
Lohn ein Mehr an Arbeit zu leiſten vermag. Zunächſt aber bleibt
— und zwar nicht zuletzt gemäß den uns auferlegten
Bedingun=
gen — der Weg zum Wiederaufbau: abſolute Mehrleiſtung auf
Grund einer im Bedarfsfall über acht Stunden verlängerten
Arbeitszeit. Andererſeits freilich wird die deutſche Regierung
aus eigenſtem Intereſſe dafür zu ſorgen haben, daß der deutſche
Arbeiter kein „ſoziales Dumping” vollführt — was an der Hand
der Statiſtik über Arbeitszeit und Arbeitsleiſtung von Zeit zu
Zeit nachgeprüft werden ſollte.
Unſerer heutigen Ausgabe liegt
gesſpiegel i. Aid uns Wlort
bei.
Beſw.
loſen
man
Wekl
M
mit
gont
Seite 2.
Daemſtädter Tagblatt, Sauisag, den 13. September 1924.
Rummer 25
Solte wirklich in nächſter Zeit die engliſche Arbeiterſchaft den
Wiederaufbau Deutſchlands mit einer Bedrohung ihrer eigenen
ſozialen Intereſſen identifizieren, ſo würde damit der eigentliche
Urſachenkomplex der allgemeinen wirtſchaftlichen Not, die ſich nun
eben auch in der engliſchen Arbeitsloſenziffer wiederſpiegelt,
ver=
dunkelt werden. Worauf muß es denn den engliſchen Arbeitern
ankommen? Auf die Ausſchaltung von Konkurrenten oder auf
die Stärkung ihrer Kunden? Das erſte iſt ja ſeit 1918 genügend
lange erprobt worden, ohne Erfolge zu bringen. Das poſitive
Ziel: Steigerung des Abſatzvolumens durch Beſſerung der
Ab=
ſatzverhältniſſe erſcheint unbedingt erſtrebenswerter. Das
Mutter=
land England ſieht ſich von einem immer höher wollenden Wall
kolonialer Schutzzölle umgeben. Indien Auſtralien, Südafrika —
am wenigſten Kanada — ſchwimmen im Schutzzollfahrwaſſer, das
auch gegen England geht. Man weiß in England, daß neuerdings
ſelbſt Anti=Dumpingsklauſeln in Auſtralien ſcharf gegen das
Mutterland angewandt werden, daß man das Mutterland in der
Subventionspolitik bekämpft, daß Indien nicht davor
zurück=
ſcheut, ſeinen erhöhten Textilzöllen auch Eiſenzölle folgen zu
laſſen uſw. In der Tat: dieſe Zollmauern — trotz Wembley! —
ſind viel gefährlicher als die vorläufig noch gar nicht exiſtierende
deutſche Schleuder=„Konkurrenz‟. Dieſe Zollmauern aber werden
dadurch gefeſtigt, daß Europa durch ſeine Verarmung weniger
koloniale Rohmaterialen als früher abnimmt, was die Kolonien
dazu drängt, dieſe mit Hilfe von Fabrikat=Einfuhrzöllen ſtärker
als bisher ſelbſt zu verarbeiten. Der Wiederaufbau Europas
aber bedeutet, wenn er verwirklicht wird, auch für das britiſche
„Empire” größeren Abſatz und deſſen Folgen wären ſofort:
größere Aufnahmefähigkeit auch für die Waren des Mutterlandes.
Bei genauer Ueberlegung dürfte jeder Engländer zu der
Ueber=
zeugung kommen, daß unter anderem der ſchlechte Rupienkurs
den Induſtriellen von Lancaſhire ſtärker geſchadet hat, als die
„deutſche Konkurrenz‟. Es wäre ein verhängnisvoller Irrtum,
wenn die engliſche Arbeiterſchaft ſich davon abbringen ließe, ihr
eigenes Wohl in einer Politik des Wiederaufbaues zu ſuchen.
Die blinde Furcht vor der „deutſchen Konkurrenz” iſt aber nicht
geeignet, für eine ſolche Politik der weltwirtſchaftlichen
Pazifizie=
rung den richtigen pſychologiſchen Nährboden abzugeben.
Die de jure=Anerkennung Rußlands durch
Frankreich.
Paris, 12. Sept. Die Frage der Anerkennung
Sowjet=
rußlands tritt für den Augenblick in den Vordergrund politiſcher
Erwägungen. Nach längerem Zögern hat Herriot ſich dazu
entſchloſſen, Rußland zunächſt einmal de jure
an=
zuerkennen und erſt hierauf Schritte zur Regelung der
Schuldenfrage in die Wege zu leiten. Es war einen Augenblick
die Rede davon, den umgekehrten Weg zu beſchreiten. Praktiſchen
Wert erlangt die Anerkennung Sojwetrußlands auf alle Fälle,
wie die Pariſer Morgenpreſſe ausdrücklich hervorhebt, erſt nach
einer zufriedenſtellenden Regelung der Schuldenfrage. Ein
kur=
zer, aber inhaltsreicher Text, der ſich auf die Anerkennung
Ruß=
lands bezieht, iſt von dem juriſtiſchen Sachverſtändigen des
Quai d’Orſay, Fromageot, der auf der Londoner Konferenz eine
bedeutende Rolle geſpielt hat, ausgearbeitet worden. Herriot
wünſcht jedoch dem „Matin” zufolge, bevor er den Text endgültig
annimmt, eine Reihe von Perſönlichkeiten, die mit den ruſſiſchen
Verhältniſſen genau Beſcheid wiſſen, zu Rate zu ziehen. Aus
dieſem Grunde wurde die bereits angekündigte Bildung einer
fünfgliedrigen Kommiſſion beſchloſſen.
Wie der „Matin” mitteilt, wird ſich die Studienkommiſſion
für die bevorſtehende Anerkennung der
Sowjetregie=
rung aus dem Senator de Monzie, dem ſozialiſtiſchen
Ab=
geordneten Léon Blum oder einem anderen Mitglied der
ſozia=
liſtiſchen Parlamentsgruppe, Fromageot als Juriſten,
Nou=
lens als Vertreter der Inhaber ruſſiſcher Werte, und dem
Leiter des Dienſtes für die ruſſiſchen Angelegenheiten am Quai
dOrſay, Grénard, zuſammenſetzen. Die Kommiſſion wird
ſich mit einem bereits von Fromageot ausgearbeiteten Text zu
befaſſen haben. Erſt nach der offiziellen Anerkennung der
Sowjet=
regierung werden die Vertragsverhandlungen aufgenommen.
Der Wiener Meiallarbeiterſtreif.
Wien, 12. Sept. Der erſte Tag des Metallarbeiterſtreiks in Wien
iſt ruhig verlaufen. Alle Vermittlungsverſuche des
Wie=
ner Bürgermeiſters ſind bisher ergebnislos
ver=
laufen, jedoch werden die Verhandlungen fortgeſetzt. Die Gerüchte traliſierung einer Zone um Schanghai nun doch
zuge=
über einen drohenden Generalſtreik und damit über die Stillegung des
Verkehrs und der Beleuchtung haben eine Flucht der Fremden und vor
allem der Meſſebeſucher hervorgerufen. Von einheimiſcher Seite ſetzten
ſofort umfangreiche Angſtkäufe ein. Falls die Ausſprache der Streiken= Feindſeligkeiten wieder aufgenommen werden. Fünf weitere
amerika=
den mit den Unternehmern der Metallinduſtrie binnen kurzer Zeit zu kei= niſche Zerſtörer ſind in Schanghai angekommen.
nem Ergebnis führen ſollten, dürften ſich die Metallarbeiter in den
ein=
zelnen Bundesländern anſchließen. Es erſcheint nicht ausgeſchloſſen, daß
das graphiſche Gewerbe und auch die Zeitungen ebenfalls in den Streik
treten werden. In dieſem Falle dürſte es vielleicht am Dienstag zu einem
Setzerſtreik kommen. Die Regierung läßt jetzt amtlich
er=
klären, daß die Gefahr eines Generalſtreiks nicht
beſteht. Eine ebenſolche erläßt die Sozialdemokratiſche Partei, und
aus ihren Kreiſen wird mitgeteilt, daß es dem Bürgermeiſter Seitz
ge=
meinſam mit dem Bundeskanzler gelingen wird, den Ausbruch des
Gene=
ralſtreiks in der Metallinduſtrie zu verhindern.
(Geb. 13. September 1874.)
höhnt ja tätlich beſchimpft worden, wie Schoenberg. Heute weiß chen laſſen ohne äußere Zwiſchenſchaltungen. Gleichzeitig kommt
heriges Wirken beſitzt. Schoenberg iſt zum Erlebnis, zum uner= drucks auch formal ein Verknappungs= Verdichtungs=Bedürfnis.
läßlichen Durchgang für die jüngeren Schaffenden geworden
phonie war nicht Willkür nd Umſturz, auch nicht bloßes Zurück= man die grundſätzlichen Errungenſchaften ſeiner Tonſprache
auf=
nehmen mußte. Die Beſeitigung des harmoniſchen Bauprinzips
war nur das Stoßen eines ſchon Fallenden im Sinne des Seele iſt.
Nietzſche=Wortes. Durch unabläſſig tieferfreſſende
Differenzie=
das harmoniſche Bauprinzip ſeine Fähigkeit zu herrſchen, immer rakteriſierung bis ins Einzelne erſtrebt und in der
Wortbehand=
mehr verloren. So war es folgerichtig, die Herrſchaft der Ton= lung bis zu einer deklamatoriſchen Nachahmung der
Natur=
arts=Harmonik, die zuvor die eigentlichen Dispoſitionen
des muſikaliſchen Ablaufs traf und nur deren Exkutive dem aus der Muſik heraus der Gefangslinie einen neuen Stil, der,
Linear=Melodiſchen zuwies, grundſätzlich auszuſchalten und die
Einzelſtimmen in einer vom fortgeſetzten Kadenzierungszwunge
freien Eigenbewegung ausſtrömen und ihrerſeits das Gewebe vermag, als der Einfühlung des Impreſſionismus zu Gebote
bauen zu laſſen, aus dem ſich das Formganze rundet. Atonale, ſtand. Aehnlich behandelt er das Formganze des Liedes: aus
der Tonartwirkung ausweichende Intervalle in Einzellinie wie
Querſchnitt werden bevorzugte Charakteriſtika der Tonſprache.
Daß freilich nun die Querſchnitte der zuſammentreffenden Stim= Die vorangehende Unterordnung der Muſik treibt dieſen
natür=
men reine Zufallsergebniſſe ſeien, iſt ins Bereich der Legende zu
ſagen polyſoliſtiſch, was den außerordentlich reizſamen, neuartigen
Klang ſeiner Partituren mitverurſacht, der wegen der Aktivität für Sprechſtimme und Kammermuſik, gehören zu ſeinen ſtärkſten
der Stimmen nie weichlich=paſſiv wird.
Schgenberg begann, an die Tonſprache Brahms und Wagners, ſten Jahrhunderts überhaupt.
anknüpfend, als Impreſſioniſt und Neuromantiker in weiten Aus=
Vom Tage.
Der Reichsminiſter des Aeußern, Streſemann, iſt wieder i
Verlin eingetroffen.
Der Oberbürgermeiſter von Mainz erhielt die
Ge=
nehmigung zurViederaufnahmeder Dienſtgeſchäfte.
Die Reichsindexziffer für die
Lebenshaltungs=
koſten (Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung)
beläuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts für den
10. September auf das 1116billionenfache der Vorkriegszeit. Sie
er=
höhte ſich gegenüber der Vorwoche (1115 Billionen) um 0,9 v. H.
Nach dem „Echo du Rhin” hat die Interalliierte
Rheinlandkommiſ=
ſion die Broſchüre „Die große deutſche Gemeinſchaft”, herausgegeben
vom Verlag Nationaler Gemeinſchaft in Rudolſtadt, im beſetzten Gebiet
verboten.
Wie das franzöſiſche Amtsblatt mitteilt, entſtammen die vorgeſtern
veröffentlichten Zahlen über die Einnahmen und die Ausgaben, die
durch die Beſetzung des Ruhrgebiets entſtanden ſind, Dokumenten, die
durch das Statiſtiſche Zentralamt des Pfänderdienſtes der beſetzten
Ge=
biete geliefert worden ſind.
Die Reichsregierung hat den Landeshauptmann der Rheinprovinz,
Dr. Horion, zum Vorſitzenden der deutſchen Abordnung für die auf
Grund der Londoner Konferenz im beſetzten Gebiet ſtattfindenden
Ver=
handlungen beſtimmt.
Der aus dem Stettiner Gefängnis geflüchtete Kaws iſt bis jetzt
noch nicht wieder feſtgenommen worden. Von den beiden anderen
Flüchtlingen fehlt bis zur Stunde ebenfalls jede Spur.
Wie das Reuterſche Bureau meldet, wird Zaglul Paſcha am
23. September in London ankommen, wo er Gaſt der Regierung ſein
wird.
Zwiſchen Herriot und Macdonald konnte, wie in unterrichteten
Pa=
riſer Kreiſen behauptet wird, eine Verſtändigung über die Abſendung
einer gemeinſamen Note auf die deutſche Kriegsſchuldnote, falls dieſe
eintrifft, nicht zuſtande kommen. Es heißt, daß Herriot ſich im
Miniſter=
rat geſtern darüber ſchon geäußert habe.
„Petit Pariſien” meldet, daß der franzöſiſche Botſchafter in Rom,
Barrere, den Miniſterpräſidenten erſucht hat, ihn ſeines Amtes zu
ent=
heben. Barrere hat Frankreich ungefähr 25 Jahre hindurch, nämlich
ſeit dem 29. Dezember 1897, in Rom vertreten.
Wie der „Matin” aus London meldet, kommt König Georg von
Griechenland in Begleitung der Königin Eliſabeth von London nach
Paris.
Der Mehlpreis in Paris iſt um einen Franken für den Zentner
geſtiegen und beträgt jetzt 140 Franken, gegen 121 bis 122 Franken vor
zwei Mongten.
Nach der „Tribuna” iſt der Bankdirektor Max Bordi wegen
Ver=
breitung falſcher Alarmnachrichten an der Börſe in Rom verhaftet
worden.
Reuter meldet: Die Frage der Uebernahme der früheren ruſſiſchen
Geſandtſchaft in Peking durch den Sowjetvertreter Karachan iſt
nun=
mehr befriedigend geregelt.
Nach einer Meldung aus Liſſabon haben radikale Elemente von
zivilen Militärperſonen einen neuen Staatsſtreich verſucht. Der
Ver=
ſuch iſt mißlungen, die Angreifer wurden verhaftet, die Ruhe iſt wieder
hergeſtellt.
In der Nähe von Mekka iſt ein Aufſtand ausgebrochen.
Die Wahabiten haben ſich gegen die Haſchemitiſche Dynaſtie empört und
ſich der Stadt Taif, 70 Kilometer öſtlich von Mekka, bemächtigt.
Fran=
zöſiſche und engliſche Kriegsſchiffe ſind im Hafen von Djiddah
eingelau=
fen, um die Intereſſen ihrer Staatsangehörigen wahrzunehmen.
Die chileniſche Militärdiktatur hat das neue Kabinett wie folgt
ge=
bildet: Inneres Ismanuel Valdes, Aeußeres Carlos Solar, Finanzen
Carlos Palmaceda, Krieg und Marine Admiral Gomez Garreno,
Unter=
richt Videl Munoz, Induſtrie Oscar Darila.
Das Luftſchiff Z. R. 3 wird heute nachmittag 3 Uhr zu einer
wei=
teren dreiſtündigen Probefahrt aufſteigen. Die Fahrt geht
hauptſäch=
lich über das Bodenſeegebiet zur Vornahme techniſcher Unterſuchungen.
ſehr ausgedehnte Symphoniſche Dichtung „Pelleas und Meli=
*Arnold Schoenbergs 30. Geburtstag, ſande” geben ſich in breitem Faltenwurf. Doch früh ſchon wendet
er ſich ab von allen Methoden, die formal oder inhaltlich die
Wirk=
lichkeit oder die Dichtung zum Modell für die Muſik nehmen, und
Selten oder nie iſt ein muſikaliſches Genie ſo erkannt, ver= will nur den reinen, unmittelbaren Ausdruck des Inneren
ſpre=
die Welt, welche große muſikgeſchichtliche Bedeutung ſein bis= mit der zunehmenden Intenſivierung des tonſprachlichen Aus=
Der Expreſſioniſt begehrt knappſte, ſtärkſte Prägung ohne
konven=
durch die Eindringlichkeit, mit der er das Tonmaterial völ= tionelle Weitſchweifigkeit, ohne konzertante Glätte. An dieſem
lig neu durchgepflügt und ihm neue Lebensſäfte abgerungen hat. Punkte hat nach ihm bereits eine Reaktion eingeſetz; die Muſizier=
Der durch ihn zuerſt getane Schritt zu atonalen linearen Poly= freudigkeit ließ ſich auf die Dauer nicht ausſchalten. So intenſiv
greifen auf Vorklaſſiſches, ſondern wenn wir den Vorgang gleich= nahm und weiterbildete, ſo deutlich wirkt ſich heute bereits ein
ſam durch die Zeitlupe betrachten, die Beſchleunigung eines neuer Trieb zu bildneriſcher Formgeſtaltung aus, der nicht den
Weges, den der konſequente Ablauf der muſikaliſchen Entwicklung nackten, extraktmäßigen Ausdruck, ſondern den architektoniſchen
Muſik=Organismus erſtrebt, deſſen Totalität erſt Ausdruck, Geiſt,
Bezeichnend iſt Schoenbergs Verhältnis zum Text. Hatte
zu=
rung und Emporwucherun unbotmäßiger Einzelſtimmen hatte vor die impreſſioniſtiſche Epoche hingebendſte Einfühlung, Cha=
Sprachlinie geführt, die faſt proſaiſch wirkte, ſo gibt Schoenberg
ohne dieſe Rückſicht auf die Sprechlinie, dank der muſikaliſchen
Eigen=Energie eine andere, ſtärkere Ausdruckskraft zu zeugen
einmaligem kurzen Kontakt ſoll die muſikaliſche Form ſich ſelbſt
geſtalten, ohne Rückſichtnahme auf den Verlauf des Gedichtes.
lichen Proteſt der auf ihre Eigenrechte ſich beſinnenden hervor.
verweiſen. Aus puren Zufällen baut man keine Kunſtwerke, Schade nur um die übertriebene Formulierung, die eine andere
und das Harmoniegefühl im weiteren Sinne, das Intervall= Einſeitigkeit gebiert, die als Uſance nicht minder ſchlimm wirken
Spannungsgefühl des Komponiſten tritt ſehr wohl in Aktion. kann: wer hier programmatiſch vorgeht, wird, um die verpönte
Etwas dieſer Polyphonie verſelbſtändigter Einzelſtimmen Kongruenz zu vermeiden, rein verſtandesmäßig vor das Natür=
Verwandtes zeigt ſich in Schoenbergs Inſtrumentierungsweiſe, liche ein negatives Vorzeichen ſetzen, ohne daß Inſpiration ihn
Statt wie bisher Gruppe gegen Gruppe oder Solo gegen Gruppe, das Rechte treffen läßt, und wird dieſes Verfahren für die Löſung
zu ſetzen, verwendet er oft die heterogenſten Inſtrumente ſozu= halten. — Hier entſcheiden nicht Grundſätze, ſondern Taten;
Schoenbergs fünfzehn George=Lieder und der „Pierrot Lunaire‟
Eingebungen wie zu den vollendetſten Schöpfungen des zwanzig=
Wer zu dem neuen „eigentlichen” Schoenberg den Weg noch
aßen, die Rieſenpartitur der „Gurrelieder” für Soli, Chor und nicht gefunden hat und etwa die „Kammerſinfonie” oder ein
cheſter, das klangüppige Streichſextett „Verklärte Nacht”, die Streichquartett hört — zwingt ihn nicht die Lauterkeit der Atmoſ=
Die Genfer Konferenz.
Die litauiſch=polniſche Streitfrage.
Gerf, 12. Sept. Der heutige Vormittag war zwei
ſionsſitzungen gewidmet, und zwar der ſechſten und zweit 4
miſſion. Der litauiſch=polniſche Streitfall ſcheint in ſein
AIm=
fang aufgerollt werden zu ſollen. Zunächſt geht der St
ſich geſtern in einer Unterkommiſſion der ſechſten Kommif
heute in der Vollverſammlung dieſer Kommiſſion abſpie
lich nur um eine rein formelle Frage, deren große polit
deutung aber nicht verkannt werden ſoll. Eine Unterko
der ſechſten Kommiſſion beſchäftigte ſich mit dem litauiſ
trag auf Verweiſung einer mit dem Wilnae
flikt im Zufammenhang ſtehenden Frage
ſtändigen internationalen Gerichtshof Dief
Unterkommiſſion hatte nun auf Wunſch der Litauer ur Solen
beſchloſſen, je einen Vertreter der beiden Delegationen =eſe=
Sitzungen heranzuziehen. Dies genügte aber den Li
nicht, ſie verlangten, daß eines ihrer Mitg
zum Mitglied der Kommiſſion ernannt
ſollte. Da ſie in der Unterkommiſſion mit dieſem
An=
durchdrangen, appellierten ſie an die ſechſte Kommiſſior en
in ihrer Vollſitzung heute vormittag damit beſchäftige nu
Der polniſche Vertreter Zeleski erklärte, er habe kein In ſſe
einer dauernden Mitgliedſchaft in der Unterkommiſſion, gnüſ
aber, im Falle den Litauern ein Sitz in der Unterkomm m
willigt werde, auch für Polen darauf beſtehen. Der früſch
Delegierte Galvanoski rechtfertigte die Forderung n Sin
Sitz in der Unterkommiſſion mit der großen politiſchen pral
tiſchen Bedeutung dieſer Frage für Litauen. Die K
xniſ=
ſion beſchloß, das Erſuchen Litauens
alfleh=
nen und die Zahl der Mitglieder der Kommiſſion ni „uer
höhen. Wegen der gegen den Vorſitzenden der ſeinerzei fr vo
niſch=litauiſchen Kommiſſion, den Belgier Hymans Sltend)
gemachten Bedenken, erklärte Hymans, daß er für ſein Serſon
darauf verzichte, in der Unterkommiſſion weiter mitz o eſten,
da er in der Tat ſeinerzeit als Mitglied des Rates an d— E
ſcheidungen in der polniſch=litauiſchen Frage mitgen
und ſeine Unparteilichkeit ſomit angezweifelt werden k! 2. An
Stelle von Hymans wählte die ſechſte Kommiſſion den rweize
riſchen Delegierten Forrer in die Unterkommiſſion —
handlung des litauiſchen Antrages. Die polniſch=litaui SFrage
ſelbſt wurde heute in der ſechſten Kommiſſion noch nick Snert,
da die Unterkommiſſion ſich darüber noch nicht ausgeſp: mihat
Sitzung der Völkerbundsvereine
Eine Anzahl von in Genf weilenden Mitgliedern der V TEun
vereine wird Montag zuſammentreten, um zu einigen vor Fehigel
Völkerbundsverſammlung ſchwebenden Fragen, wie die des gatori
ſchen Schiedsgerichts und der Sicherheitsfrage, Stellung ; ehmet
Verſchiedene Mitglieder, vor allem aus Stagten, die dem Frbun
nicht angehören, werden das Wort ergreifen.
Die Abrüſtung zu See.
Nach einer Meldung aus Genf wird der Völkerbunds Fie
Verlaufe der gegenwärtigen Seſſion nicht mehr mit der Frag —
timen Rüſtung beſchäftigen. Die Frage ſoll vielmehr auf
meinen Abrüſtungskonferenz, die nach der Erzielung einer —ſtin
gung zwiſchen Frankreich und England bekanntlich einbern averd
wird, zur Sprache kommen.
Die Schiedsklauſel.
Die cineſiſchen Wirren.
Neutraliſierung einer Bone um Shanghai.
London, 12. Sept. An der chineſiſchen Front herrſcht Ruhe. Die
Aufregung der fremden Bevölkerung in Schanghai iſt einer gewiſſen
Beruhigung gewichen. Die chineſiſche Regierung hat der Forderung der
Vereinigten Staaten, Englands, Frankreichs und Japans auf
Neu=
ſtimmt. — Der Verkehr auf der Bahn von Tienſien und Puntaw iſt
völlig in Unordnung geraten.
Reuter meldet aus Schanghai, daß nicht angenommen wird, daß die
Nach einer Meldung aus Tokio hat die japaniſche Regierung
erklärt, ſie beabſichtige nicht, ſich der Vermittlungsaktion der
Mächte in China anzuſckließen. Ein offizieller Meinungsaustauſch der
Großmächte werde aber von dieſer Abſicht nicht berührt.
Der Gouverneur der Mandſchurei erſuchte um die Benutzung der
mandſchuriſchen Eiſenbahn zur Beförderung ſeiner Truppen gegen
Pe=
king. Japan hat aber auf dieſe Bitte des Gouverneurs nicht
geant=
wortet. In Peking ſind 60 000 Mann Regierungstruppen, mobiliſiert
worden. Außerdem wurde der Belagerungszuſtand verhängt.
Wie Habas aus Genf meldet, könne man ſchon jetzt
Frankreich, Großbritannien und Italien bereit ſeien, die
klauſel für alle Konflikte juriſtiſcher Art als verbin ?
zunehmen. Es ſei nicht zweifelhaft, daß, wenn dieſe 9
die Unterſchrift unter ein diesbezügliches Protokoll ihren
finden würde, dann die anderen Nationen, die mittleren
dieſem Beiſpiel folgen würden, und für alle Fälle werde d
trächtliches Ergebnis erreicht ſein, da das Protokoll, unter
ßen Mächte ihre Unterſchrift ſetzen würden, automatiſch in
und ſofort volle Wirkſamkeit haben würde.
Die Schiedskommiſion.
Im Internationalen Arbeitsamt trat die Schiedskommi
Behandlung der Frage der Uebertragung des Fonds der E
rung in dem an Polen abgetretenen Teil von Oberſchleſi
Die Schweiz iſt in dieſer Kommiſſion durch Profeſſor M.‟
Univerſitär Bern, der als Sachverſtändiger amtiert, die
Negierung, durch Miniſterialrat Aurin vom Neich
ſterium, die polniſche Regierung durch den polniſchen De Tie
Verwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamts Soka! 2
Der Vorſitzende ſprach in der Eröffnungsrede die Hoffnu
durch den Erfolg der Verhandlungen der Frieden Euro
werde. Der Direktor des Internationalen Arbeitsamtes Al
führte in der Ausſprache aus, für die Herſtellung des F
zwei ausſchlaggebende Eigenſchaften notwendig: der Geiſt *
keit und eine genaue Kenntnis der Probleme und Verhä.
phäre, das verantwortungsvolle Konſequenzziehen au
gegebenen Vorausſetzungen zum Reſpekt? In dem Se
wege des nun Fünfzigjährigen verkörpert ſich das Tac
Ethos auf eine faſt unheimliche Weiſe. Es gibt viell Ae
breitere Ausſchöpfungen des Schaffens; wer aber ſei Sell
ſo auffaßt und durchführt wie Schoenberg und alles Liſhe
baren Durchdringung ſeines Problems opfert, den Mi.
wunderung!
Selbſimord der Filmſchaufpielerin E‟M
gwb. Die bekannte Berliner Filmſchauſpielerin
hat ſich in Baden bei Wien erſchoſſen. Der Se Ti
regt größtes Aufſehen. Eva May war vor einigen 2
Berlin nach Wien gekommen und ſollte ſich mit
wandten, dem Direktor Fritz Manol, einem Vet K
verloben. Dieſer Abſicht ſcheinen ſich Schwierigkei
Weg geſtellt zu haben und es kam hierbei mehrfad
ſatzen, die jedoch keineswegs unüberbrückbar ſchiene
daß ſich auch bei den Eltern des präſumtiven Bräutig
ſtände gegen die geplante Heirat — es wäre dies d. P
Eba Mays geweſen — entgegenſtellten. Eva May f1 /nun
Baden und ſtieg dort im Hotel Herzogshof ab. Ge
wurde ſie tot aufgefunden, ſie hatte ſich mit einem ſe.
Herz geſchoſſen.
Als Tochter des bekannten Filmfabrikanten un
Ide May und ſeiner Gattin Mia May widmete ſie
ganz jungen Jahren der Filmlaufbahn, in der ſie ſe
ſowohl durch ihren perſönlichen Reiz, wie auch als
Erfolge zu erringen wußte. Obwohl ſie erſt 23 Jahr
ſie bereits eine bekannte und vielbegehrte Filmdiva.
Eva May war bereits dreimal verheiratet, das
dem Filmregiſſeur Lothar Mendes, dann mit M
benau und zuletzt mit Manfred Noa. Alle drei
nach verhältnismäßig kurzer Zeit geſchieden.
Trotzdem ihr das Leben alles zu gewähren ſchie
Schönheit, Reichtum —, war ſie häufig von Scht
geſucht und äußerte bereits oft die Abſicht, Selbſt/
gehen. Sie hat auch viermal tatfächlich verſucht, ſi.
zu nehmen, zweimal in Berlin und zweimal in Wie
jedesmal die Pulsadern öffnete, ſtets aber an ihre
rechtzeitig gehindert werden konnte.
Die Eltern Eva Mays befinden ſich zurzeit nie u. 8
ſondern in Schweden, wo Joe May Aufnahmen zu
„Kolportage” vornimmt.
Nummer 255.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 13. S Ptember 43-1.
Seite 3.
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nans, daß er
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8. Die bolniſch
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öſterbundsbereilt
ung zu Se
edsflaufel.
Kanzöſches Sinnungslatoneter
Xxx. Paris, im September.
es ihm verdenken?”
Lächeln. Sie kann ſich auch ſo gar nicht mit dem jetzigen Tempo die freiwillige Feuerwehr mit neuen Uniformen ausrüſten will.
anderem in der täglichen Zeitrubrik über mörderiſche Autos, ein= ſie Stehkragen oder Umlegekragen tragen wollen. Der Herr
gefahrene Schaufenſter, Prügeleien zwiſchen Straßenbahn= und Baron ſoll entſcheiden und er greift großmütig lächelnd halt noch
Autobuskutſchern uſw. zum Ausdruck gelangt. Der „Figaro”, mal in ſeine Taſche. Jeder Mann erhält zwei Monturen, eine
ihr Leibblatt, hat ihr aber nun wenigſtens die Freude bereitet, mit Steh=, die andere mit Umlegekragen.
dieſer Landplage einen ganzen Leitartikel zu widmen.
beinahe „pflichtgemäßer” Heiterkeit merkwürdig viel verdroſſene Sauce vorgeſetzt werden, maßlos verbitternd.
Mienen. Und allerdings bei dieſem Wetter ... Der ſchöne
ſagenhaſten Vorkriegszeit. Außerdem ſoll durch die andauernde
Feuchtigkeit vielfach die Ernte beeinträchtigt werden.
und das hat gerade noch gefehlt. Nein wirklich, niemand glied Lord Brooylecart richtete.
kann es dem bon Dieu verübeln, wenn ihm der franzöſiſche
ſchen, die heute Frankreich regieren, beſtrafen? (Eine Auffaſſung,
die ich ſeltſamerweiſe in dieſen Tagen mehrfach und aus ſehr
verſchiedenem Munde gehört Zabe.) Bisher war es der Preis
chlechterung des Brotes durch neue verſchärfte Ausmahlbeſtim=
Prieges denken laſſen. Und außerdem will man das Publikum ſtändigung der beiden Nachbarn will. Da aber gleichzeitig die
ſurch Einführung eines wöchentlichen ganzen Ruhetages für
orlieb zu nehmen und jede leichtſinnige Verſchwendung
ab=
ulegen.
Nun muß man wiſſen, was dieſes köſtliche franzöſiſche Wei= als Katzenjammer hervortreten ſoll.
enbrot für die Franzoſen bedeutet. Seine Verſchlechterung würde
weifellos von jedem Hiſtoriker als ein Herabſinken des Lebens= macher Herriot nun neue aufheiternde Erfolge bringen?
andards des franzöſiſchen Volkes gedeutet werden.
Deshalb finden jetzt täglich Konferenzen zwiſchen
Regie=
ungsleuten und Sachverſtändigen ſtatt. Auch Herriot hat noch
arz vor ſeiner Genfer Reiſe die Vertreter der
Mühlenintereſſen=
u empfangen. Dieſen iſt beſonders eine gleichzeitig geplante
ontrolle der Getreide= und Mehlpreiſe ſehr unangenehm, durch
elche die Regierung ebenſo wie durch die ſcharfen
Ausmahl=
ſtimmungen eine weitere Verteuerung des Brotes verhindern bouillet wird ein amtlichker Bericht ausgegeben, in dem es heißt:
der ſchimpfen, ſondern 39 Millionen Franzoſen.
.O ebenſo dürfte er allem Anſchein nach ſehr tüchtige Regie= den Stand der Frage der Wiedereinſtellung der Giſenbahner berichtet
rrn Sarraud, auf die Völkerbundstagung mitnahm.
Inzwiſchen ſammelt ſich aber langſam doch auch an dem
erpolitiſchen Himmel allerhand bedrohliches Gewölk, und
chzeitig wirft der Londoner Pakt, der trotz taktiſchen
Abwehr=
kunftsſorgen und Probleme auf.
Erſatzwahlen in dem Departement Baſſes=Alpes verbreitet der Verwundung erlegen.
„de. Es heißt darin: Steuerzahler, wem iſt die Aufhebung
den ſollen? Ihr alle, Beamte, Penſionierte, Kleinrentner, richtiges Beileid ausgeſprochen wird.
n man das Ende der Teuerung verſprochen hatte, ſeht ihr
wie die Preiſe täglich ſteigen? Aber wenn ihr heute nur
, daß ihr am 11. Mai betrogen worden ſeid, wollt ihr nun
haben?
Und nun als Gegenſtück nur ein Hinweis auf die „
Enthül=
lungen”, welche die Linkspreſſe über die Wahlmethoden des
Finanzuagnaten Maurice de Nothſchild veröffentlicht, der ſich in
Von unſerem ſtändigen Pariſer Mitarbeiter, den Hautes=Alpes um ein Mandat bewarb. Die Einzelheiten, heute in mehreren Kommiſſionen fortgeſetzt. Der von der
Reichs=
ſind zum Teil von überwältigender Komik, freilich aber auch regierung beſtellte Leiter der Verhandlungen, Landeshauptmain
alles andere denn ſchmeichelhaft für das parlamentariſche Syſtem. Dr. Horion hatte im Laufe des Tages den franzöſiſchen und belgi=
„Ich glaube, le bon Dieu will das ſchöne Frankreich, in dem Dieſer echte Rothſchild — auch der „Matin” gibt lange Berichte, ſchen Oberkommiſſiar aufgeſucht und eine längere Unterredung
er ſich doch einſt ſo wohlgefühlt hat, verlaſſen . . und kann man darüber — reiſt eben auf einem geldbeladenen Eſel durch ſeinen, mit ihnen. Nach der Entſcheidung der JRK. vom 11. 9. iſt die Aus=
Die feine, weißhaarige Dame ſagte es mit bekümmertem Gemütern. Niedlich zum Beiſpiel iſt, wie er in einem kleinen Ort men. Horion begibt ſich heute nach Düſſeldorf zwecks Aufnahme
der Amerikaniſierung ihres teuren Paris ausſöhnen, das unter Die braden Pompiers können ſich aber nicht darüber einigen ob haber.
Ach, auch ſonſt ſind die Franzoſen mit den Zeitläuften meiſt komiſch. Sie wirken auf die breiten Maſſen in den Großſtädten, kontrolle an der deutſch=holländiſchen Grenze des beſetzten Gebietes wird
recht wenig zufrieden. Man ſieht in dieſer Stadt traditioneller, denen ſie von ihrer Preſſe natürlich in der paſſenden pikanten, gleichzeitig wieder an die deutſchen Behörden zurückgegeben. Unter den
Ferienmonat Auguſt iſt den meiſten faſt völlig verrechnet. Und eben des politiſchen Frankreichs! Sie iſt, mit einem Wort geſagt,
heute ſrielt nicht nur die Sonne, ſondern auch das Geld, das durch die Haltung Englands unmittelbar nach Abſchluß der Lon= nach beiden Nichtungen der Eiſenbahn von den deutſchen und
holländi=
ſolche Ferienreiſe koſtet, eine ganz andere Rolle als einſt in der doner Konrferenz hervorgerufen und hat beinahe klaſſiſchen Aus= ſchen Zollbehörden unter Ausſchaltung jeder belgiſchen Einmiſchung in
druck in dem offenen Briefe gefunden, den der Chefredakteur des Goch erfolgen wird.
„Matin” Stsphane Lauzanne, an das engliſche Oberhausmit=
Was darin mit bitterer Fronie offen, mit drohender An=
Aufenthalt nicht mehr zuſagt. Oder will er die gottloſen Men= klage zugleich zwiſchen den Zeilen, geſagt wird, hörte ich heute Ein großer Teil der franzöſiſchen Beſatzungstruppe iſt ſchon vor
lin=
zier — fluchend dahin zuſammenfaſſen: Wir ſollen nur
Hand=
langer und Soldaten der engliſchen Krämer — mereantis —
ge=
des Brotes, der mit ſeinen ſprungweiſen Erhöhungen die Dis= weſen ſein! Allgemein iſt eben der Eindruck, daß England aus geteilt, die bis zum 20. September erhobenen Zölle beziehen ſich lediglich
uſſion beherrſcht hat. Jetzt aber kommt hinzu die drohende Ver= egoiſtiſchen Geſchäftsintereſſen weder eine rückſichtsloſe Geltend= auf Pakete und Güter, die aus dem Ausland in das beſetzte Gebiet
ge=
machung der ſtanzöſiſchen Anſprüche Deutſchland gegenüber
nungen, die ſchon jetzt peinlich an die ſchlimmſten Zeiten des (Ruhrbeſetzung), noch aber auch eine wirtſchaftlich fruchtbare Ver=
Sorge vor der künftigen deutſchen Bedrohung mehr oder minder
ie Bäcker zwingen, auch mit altbackenem Brot — pain rassis — bewußt bei allen Franzoſen fortbeſteht, muß man leider wieder der Generglagent für die deutſchen Zahlungen Young morgen
hier einen Stimmungsbarometerſtand der Unbeſtändigkeit und
Unſicherheit konſtatieren, der bei gewiſſen Regierungskreiſen faſt
Franzöſiſcher Miniſterrat.
Der amtliche Bericht.
Paris 12. Setzt. Ueber die heutige Miniſterratsſitzung in Nam= werde im Einverſtändnis mit der Generalagentur in der nächſten
ill. Das Schlimme iſt nur: Nicht allein Regierungsleute und Miniſterpräſident Herriot hat ſeine Kollegen, über die auswärtige werden müßten. Die Abmachungen über die Unterbringung der
rüller werden das verſchlechterte Brot eſſen müſſen und dar= Lage und insbeſondere über die Arbeiten, des Völkerbundes in Genf 800 Millionen=Anleihe müßten bis ſpäteſtens 21. Oktober getroffen
unterrichtet. Der Finanzminiſter Clementel hat den Stand der Vorbe= werden.
reitungsarbeiten des Budgets für 1924/25 und die Maßnahmen auseinan=
Auch ſonſt weiſt der franzöſiſche Stimmungsbarometer durche dergeſetzt, die er trift, um das Büdget in kurzer Friſt in ein wirkliches
s nicht auf „ſchön” und „heiter”, obwohl Herr Herriot als einl Gleichgewicht zu bringen und vorzulegen. Bei den Ausgaben eines jeden
enſo eifriger wie talentierter Wettermacher angeſprochen wer= Miniſteriums ſeien Streichungen vorgenommen worden, um ſie auf die
n könnte. Die Tage ſeiner Rückehr aus London wie ſeiner Ziffen des Budgets von 1993/94 herabzuſetzen, trotz der Krediterhöhung, Stelle, daß entgegen anderslautenden Meldungen nur der Stamm
inzenden Siege in Kammer und Senat waren für ihn wohl die durch das Inkraftreten der im Laufe der letzten Jahre angenom= der Infanterieſchule und der Reitanſtalt nach
Mün=
hte Sonnentage des Erfolges, die zunächſt auch nachwirken, menen Geſetze erfolgt ſei. Der Miniſter für öffentliche Arbeiten hat für, chen zurückverlegt werden. Der Kurſus der Infanterieſchule, der
Urſte entfalten, um von Genf aus ſich und Frankreich eine gün= und mitgeteilt, daß bei den Staatseiſenbahnen dieſe Wiedereinſtelung während des Winterhalbjahres ausfäll, beginnt erſt wieder im
jetzt beendet ſei. Der Marineminiſter hat durch den Miniſterrat zwei nächſten Frühjahr auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf. Die
*e Atmoſphäre zu ſchaffen. So wird ſchon jetzt in hieſigen polis Dekrets annehmen laſſen und dem Präſidenten zur Unterſchriſt unter= endgültige Entſcheidung über die Verlegung der Infanterieſchule
hen Kreiſen viel bemerkt, daß er nicht nur ſeinen gefährlich= breitet, durch die eine Reorganiſation des Oberkommandos in der Ma= nach Dresden iſt noch nicht getroffen.
r Gegner Briand, ſondern auch den geiſtigen Leiter des „Ma= rine durchgeführt wird, durch die eine größere Einheitlichkeit des Kom=
Henry de Jouvenel und einen anderen Preſſegewaltigen, mandos geſchaffen und gleichzeitig der Perſonalbeſtand vermindert werde,
Ein faſziſtiſcher Abgeordneter ermordet.
Rom, 12. Sept. (Wolff.) Heute vormittag hat der Arbeiter iſt die Lage der ſpaniſchen Truppen weſentlich erſchwert. Die
Ver=
hreis gerade die ernſthafteren Franzoſen als Anfang einer Jean Corvi auf den fasziſtiſchen Abgeordneten und ſtellvertre= bindung zwiſchen Ceuta und dem Uad el Lau iſt unterbrochen, ſo daß
klichen „Friedensära” aufrichtig begrüßt hatten, neue Zu= tenden Generalſekretär der fasziſtiſchen Verbände Caſalini in, man außerſtande iſt, den dort kämpfenden Truppen des Generals
Ser=
der Straßenbahn vier Revolverſchüſſe abgegeben, von denen zwei rano ſowohl Lebensmittel zuzuführen als die zahlreichen Verwunde=
Zur ſchnellen Illuſtration deſſen, was heute den Durch= den Deputierten ſchwer am Kopfe verletzten. Der Angreifer, der ten aus den letzten Kämpfen abzutransportieren. Die Erfchöpfung
ittsfranzoſen innenpolitiſch bewegt und was zu immer ſchär= verhaftet wurde, erklärte, er ſei Kommuniſt und habe für die der Truppen im Tale des ela Lau iſt aufs höchſte geſtiegen,
n Gegenſätzen führen muß, will ich zunächſt die Hauptpunkte Ermordung Matteottis, deſſen Photographie er bei ſich führte, letzten zwei Wochen auf dem linken Ufer des Fluſſes ſtark mitgenommen
s Wahlplakats der Rechtsoppoſition wiedergeben, das für Rache nehmen wollen. Caſalini iſt im Krankenhaus den Folgen worden ſind. Ihre Lage iſt beſonders dadurch gefährdet, daß der
Geg=
double dsaimes (die letzte Steuerhöhung Poinearss) ver= richt zu Ausſchreitungen zwiſchen Fasziſten und Anhängern der der im Tale liegenden Truppen verſuchten die Spanier einen Vorſtoß
chen worden? Geſchäftsleute, wem hat man die Aufhebung Oppoſition. Vor dem Hauſe des „Corriere della Sera” kam am Oberlauf des el Lau. Der Vorſtoß mißlang vollkommen, denn die
Uimſatzſteuer verſprochen? Beamte, wem hat man eine Vor= es zu einer Proteſtkundgebung, wobei die Fenſterſcheiben des Kolonnen wurden vom Gegner zum Stilſtand gebracht, als ſie ſich gegen
zahlung von 1800 Franken verſprochens Landwirte wem Hauſes eingeſchlagen wurden. — Alle Parteien ſind ſich in der Tageſut entwickeln wolten, und mußten nach einem verluſtreichen
Ge=
e man die Aufhebung der Verbrauchsſteuern verſprochen, Verurteilung des Verbrechens einig. — Die Oppoſition hat eine Raiſſuli in ſeinem Lager eingeſchloſſen und halten es
ſtän=
der jetzt auch euere Verbände von der Umſatzſteuer betroffen Tagesordnung angenommen, in welcher den Hinterbliebenen auſ= dig unter Feuer. Raiſſuli hat die Spanier um Hilfe angerufen, doch
Rückkehr Monſignore Teſtas.
er eine Kreatur derjenigen wählen, die euch damals betro= der bekanntlich ſeit 1½ Jahren im Rheinland und im Ruhrgebiet weilte, Tetuan, ungefähr 8000 Mann ſtark, ſei augenblicklich vom Feinde
kehrt jetzt nach Nom zurück.
Die Koblenzer Verbandlungen.
Koblenz, 12. Sept. Die Koblenzer Verhandlungen wurden
Wahlkreis und ſindet damit Eingang auch bei ſonſt verſtockten, weiſungdon 1300
Perſonenwiederzurückgenom=
der Verhandlungen mit dem dortigen franzöſiſchen Oberbefehls=
Der Abbau der Zollämter.
Düſſeldorf, 12. Sept. Im Zuſammenhange mit dem
Lon=
doner Abkommen werden mit Wirkung vom 21. September ab die belgi=
Solche Geſchichten klingen, wie geſagt, zunächſt vor allem ſchen Zollämter an der deutſch=holländiſchen Grenze aufgelöſt. Die Zug=
Vorausſetzung, daß nach Aufhebung der Eiſenbahnregie die Zollabferti=
Und nun die neue außenpolitiſche Enztäuſchung, beſonders gung im internationalen Eiſenbahnverkehr Baſel über Deutſchland nach
Holland (Strecke Baſel. Frankfurt—Köln-Krefeld-Nymwegen), die bis
jetzt in Kranenburg von der belgiſchen Zollſtelle vorgenommen wurde,
Wie verlautet, werden die Zollbeamten des Zollamts Hörde
ſpäteſtens am nächſten Sonntag aus Hörde zurückgezogen werden.
auf einem Autobus einen Mann — anſcheinend ehemaligen Offi= gerer Zeit abbeföürdert worden. Wann der Reſt der Beſatzungstruppen,
der etwa noch 50 Mann beträgt, abgehen wird, iſt noch nicht bekannt.
Zu der Aufhebung der Zollgrenze wird von amtlicher Seite
mit=
ſchickt werden.
Owen Young in Paris.
Paris, 12. Sept. (Wolff.) Wie der „Temps” mitteilt, kehrt
abend aus Berlin nach Paris zurück, um die
Reparationskom=
miſſion über die von ihm bereits angeordneten Maßnahmen zu
untertichten. Young wird ſich auch in der kommenden nächſten
Wir der weitere Verlauf der Genfer Tagung dem Wetter= Woche mit den beiden Treuhändern Delacroix und Nogara
unterhalten, die vor dem 6. Oktober von der deutſchen Regierung
die Zerttfikate über 11 Milliarden Goldmark Eiſenbahn= und
5 Milliarden Goldmark Induſtrieobligationen erhalten müßten.
Vor dem 6. Oktober müßten auch alle Ausführungs= und
Kon=
trollorgane, die der Dawesplan vorſehe, gebildet werden. Ebenſo
müßten die neue Emmſſionsbank und die
Reichseiſenbahngeſell=
ſchaft endgültig eingerichtet werden. Die Reparationskommiſſion
Woch= die verſchiedenen Beſchlüſſe ſtudieren, die noch gefaßt
Zurückverlegung der Infanterieſchule nach München.
Berlin, 12. Sept. (Wolff.) Wir erfahren von zuſtändiger
Die Lage in Marokfo.
Madrid 12. Sept. Durch die anhaltende ſchlechte Witterung
da ſie beſonders durch den 12 Kilometer weiten Vormarſch während der
ner auf dem rechten Ufer des el Lau die Stellungen von Hodſch und
In Ron und Mailand kam es bei Bekanntwerden der Nach= Lomaverde nach hartem Kampfe beſetzt hat. Zur Entlaſtung
fecht in ihre Ausgangsſtellungen zurückkehren. Die Riffkabylen haben
ſind dieſe außerſtande, ihm die notwendigen Verſtärkungen zu ſenden,
zumal im Lager der Spanier das Sumpffieber, den Truppen
größere Verluſte beibringt als die Kugeln der Riffleute. Auf der Straße
von Tetuan nach Tſcheſchuan haben ſich die Riffleute der Schlüſſel=
Köln, 12. Sept. (Wolff.) Der päpſtliche Delegat Monſignore Teſta, ſtellung von Sub=el=Arba bemächtigt, und die ſpaniſche Garniſon von
vollkommen umzingelt.
* Farbenſeelen.
Von Harold Schubert.
Die meiſten Menſchen berbinden mit dem Gedanken an
Far=
nur die Vorſtellung eines Eindrucks auf das Auge, geringer
ereits die Zahl derjenigen, die ihnen einen Einfluß auf die
mung einräumen, und nur wenige geben ſich bewußt
Rechen=
von der jeder einzelnen Farbe entſprechenden Einwirkung
hr Inneres. Das wird den nicht Wunder nehmen, der
be=
daß ſchon die leiſeſten Schwingungen körperlicher
e nur von ſehr feinen Geräten aufgezeichnet werden können.
iel mehr wird es alſo bei dem noch zarteren, unkörperlichen
n der Farbenwirkungen einer beſonders empfindlichen
Ar=
der menſchlichen Organe bedürfen, um ſie wahrzunehmen
boneinanden zu unterſcheiden. Angeregt durch einen der
umfaſſenden Forſchungsverſuche auf dieſem Gebiet, durch
rein wiſſenſchaftliche deutſche Werk von E. Bleuler und
ehmann über „Zwangsmäßige Lichtempfindungen durch
T uſw.”, trug der Genfer Profeſſor Th. Flournoy in ſeinem
über „Erſcheinungen vom farbigen Gehör” das Ergebnis
Rundfrage zuſammen, aus dem hervorgeht, daß einzelne
chen vornehmlich mit dem Klang der Vokale beſtimmte
Rbotſtellungen verbinden. Einigen erſcheint dieſes oder
Wort in einer gewiſſen Farbe, andere haben zwar keine
r Empfindungen, erklären aber, daß, wenn beiſpielsweiſe
okal „i” eine Farbe haben ſollte, es niemals Rot ſein könne.
ver Mannigfaltigkeit der Antworten geht jedenfalls hervor,
as Erlebnis der Farbe für viele Menſchen nicht auf das
gan beſchränkt iſt.
feiter als dieſe rein wiſſenſchaftlichen Ergebniſſe greift die
des amerikaniſchen Okkultiſten Richard Ingaleſe, nach dem
Seltall von ſeeliſchen Flutungen erfüllt iſt und jeder Menſch
die in ihm vorherrſchende Charakterſtimmung mit der ihr
Aechenden Strömung im Unſichtbaren verbunden wird. Jeder
„Kung entſpricht aber als Ausdruck ihrer beſonderen Schwin=
Höhe eine beſtimmte Färbung, die freilich nur von Menſchen
9r feinfühligen Organen geſehen werden kann. Eine Auf=
T, die in dem Heiligenſchein oder der Aureole Ausdruck fand,
an religiöſe Maler Haupt und Leib der Heiligen umgaben.
Ingaleſe hängen Größe und Geſtalt der Aureole von der
ität des Denkens und ihre Farbe von deſſen ethiſcher
Ffenheit ab.
*Idte Strömung entſpricht nach ihm der niedrigſten
=klungsſtufe: Tieriſche Elemente, Zorn, Haß und grobe
FHandde Deſchen erſce e el eſchen ue eien Fie
dum in roter Tönung ſchwingt.
Als Strom der Lebenskraft ſchlechthin gilt ihm Orange
Der indiſche Jogi, der das Wachstum einer Pflanze beſchleunigen
will, richtete ſeine ſtark geſpannte Gedankenkraft auf den
organe=
farbenen Gedankenſtrom und leitet dieſen in das zu entwickelnde
Samenkorn.
Grün bezeichnet Ingaleſe als die Farbe der
Individuali=
ſierung und des Schwingungsgrades der Intellettuellen, alſo
der Stufenfolge der geiſtigen Arbeiter vom fleißigen Nutzer
an=
geeigneten Wiſſens bis zum betriebſamen Talent, die ſämtlich
auf Anderer Schultern ſtehen. Sehen wir am Himmel einen
Stern, der grüne Strahlen ausſendet, ſo können wir daraus
ent=
nehmen, daß ſich das Leben auf ihm in einem Zuſtande der
Indi=
vidualiſierung befindet. Der grüne Schwingungsgrad hat aber
noch eine andere Bedeutung: Der Okkultiſt, der für ſich oder
an=
dere Würden und Wohlſtand wünſcht, konzentriert ſeine
Gedan=
ken auf den grünen Weltſtrom, bis er ſelbſt, ganz in Grün
ſchwingt, und ſtellt das Bild deſſen, was er wünſcht, in dieſe
Strömung mit der feſten Zuverſicht, daß dieſes alſo kräftig
Ge=
dachte und gewiſſermaßen im Geiſtigen Vorweggeſchaffene ſich
dann in Körperliches umſetzt.
Die großen ſchöpferiſchen Naturen unter den Dichtern,
Den=
kern und Künſtlern, gleichviel, ob es ſich dabei um Poeten,
Mu=
ſiker, Maler, Philoſophen, Feldherrn, Staatsmänner, Erfinder
oder Entdecker handelt, ſtehen in Verbindung mit den den
ver=
ſchiedenen Gruppen entſprechenden Unterſtrömungen des
blauen Stromes. Die Komponiſten ſchöpfen beiſpielsweiſe in
indigoforbenen Schwingungen, die Dichter im Reiche lichtblauer
Rhythmen.
Der höchſte Rang kommt der gelben Schwingung zu als
derjenigen der geiſtigen und ſchöpferiſchen Liebe, der Weisheit
und der göttlichen Harmonie, der höchſten Eingebung überhaupt.
Wer ſittlich und geiſtig ſo weit entwickelt iſt, daß ſein
Schwin=
gungsgrad die Höhe gelber Schwingungen erreicht, darf auf
Er=
füllung aller ſeiner Wünſche hoffen. Einem nicht entſprechend
entwickelten Menſchen vermöchte die Zuleitung gelben Stromes
nichts zu nützen, da infolge des Unterſchiedes zwiſchen ſeiner
perſönlichen Schwingungshöhe und der des Stromes eine
Auf=
nahme unmöglich wäre.
Denjenigen, denen die Ueberzeugung von der Nützlichkeit
und Norwendigkeit phyſikaliſcher Lehrſätze nicht die Freude an
einem Märchen zu nehmen vermag, da ſie im Märchen
kindlich=
einfältige, aber tiefſinnige Symbole verborgener Weisheit
er=
kennen, mag dieſe Theſe vom Seelentum der Farben vielleicht
eines tieferen Nachdenkens nicht unwert erſcheinen.
Bühnenchronik.
— Stadttheater Aſchaffenburg. Die diesjährige
Spielzeit, die erſte unter der Leitung des Direktors Georg Lang,
wird am Samstag, den 20. September, mit einer Aufführung von
Schillers „Turandot”, inſzeniert von Direktor Land und in
deko=
rativer Neuausſtattung, eröffnet. Der Spielplan umfaß neben
dem klaſſiſchen und modernen Schau= und Luſtſpiel die
Spiel=
oper, ferner die Operette und wird ergänzt durch die während
der Spielzeit erſcheinenden erfolgreichen Neuheiten. Unter
ande=
rem ſind vorgeſehen in der Oper: Undine” „Traviata”, „
Mar=
tha”, „Stradella”, „Glöckchen des Eremiten” „Entführung aus
dem Serail”, „Nigoletto”, „Evangelimann”, „Hänſel und Gretel”
„Barbier von Sevilla”; im Schauſpiel: Schillers „Turandot”
„Maria Stuart”, „Kabale und Liebe‟, Grillparzers „Sappho”,
Goethes „Egmont”, Leſſings Minna von Barnhelm”, Hebbels
„Maria Magdalena”, Ungers „Mutterlegende‟, Hauptmanns
„Weber”, Mohrs „Karawane” und Improviſationen im Juni”,
Rehfiſchs „Wer weint um Juckenack” Kaiſers „Gas”,
Haſen=
elevers „Antigone‟, Dietzenſchmidts „St. Jakobsfahrt”,
Anzen=
grubers „Gwiſſenswurm”. In der Operette gelangen
haupt=
ſächlich die bewährten älteren Werke zur Aufführung. Die
ge=
ſamte Oberſpielleitung hat Direktor Lang, als Oberſpielleiter für
die Oper iſt Valentin Schwartz, als 1. Kapellmeiſter Wolf Heins,
als Spielleiter Hanns Plankemann und A. Malten, als 2.
Kapell=
meiſter Siegbert Mees, für die Einſtudierung der Tänze
Ballett=
meiſter Erik Joergens verpflichtet. Als erſte Oper gelangt am
21. September Lortzings „Undine” in neuer dekorativer
Ausſtat=
tung zur Aufführung.
* Orden für Kinderreichtum. In Frankreich beobachteten die
Behörden mit Beſorgnis das ſtändige Sinken der Geburtsziffern.
Mit allen erdenklichen Mitteln ſucht man dagegen anzukämpfen,
vor allem durch Auszeichnung der Kinderreichen. So iſt jetzt der
Bauersfrau Dordoigne im Dörfchen Bray das Kreuz der
Ehren=
legion verliehen worden, um deſſen Erlangung, wie man ſagt,
Politiker und Journaliſten ſo heftig intrigieren. In der
amt=
lichen Erwägung heißt es, wie die Monatsſchrift. Der
Kinder=
reiche” mitteilt: „Mutter von zwölf Kindern, blieb als Witwe
mit zehn Kindern allein, die ſie alle zu Landwirten erzog und
von denen einer im Kriege fiel. Wird im Kreiſe als Muſter
länd=
licher Tugenden betrachtet.” Von den Inhabern der Ehrenlegion
beziehen die Militärs nach dem franzöſiſchen Geſetz eine jährliche
Penſion. Ob eine ſolche auch für Frau Dordoigne ausgeworfen
iſt, verrät unſere Quelle leider nicht.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 13. September 1924.
Nummer 25
Fernruf 1666
Beſitzer: Wilhelm Oeſch, Reſtaurateur
Fernruf 1666
Nur erſtklaſſige Rhein= und Pfalzweine
Vorzügliche Biere, wie:
Hochprozentiger „Kriſiall=Bock” aus der Brauerei Fah=Darmſtadt,
München. Hackerbräuu das weltberühmte (lberfelder „Wicküler Bräu”
Samstag und Sonntag, 7 Uhr beginnend:
Rheiniſcher
Zum Ausſchank im Glas la Rheinwein
zu 30 und 40 Pfennig
zu Ehren der
zurückfehrenden Ausgewieſenen
werden für die beiden Tage verausgabt. Der R
Liederbucher, Errag hieraus wird der deutſchen Nothilfe überwie
Bekannt gute Speiſen zu jeder Tageszeit
bei reichhaltiger Karte
Spezialität: Große Rheiniſche Schlachtplatten
Bürger auf und laßt die Gläſer klingen
Da ſich uns ein Bürgerfeſt gebeut,
Caßt der Eintracht friſch ein Hoch jetzt bringen
Die ſich bei Geſang und Wein erneut.
Ruft’s mit lautem Schall, Bürger ſind wir all.
Alle ſind wir Kinder einer Stadt!
Kommt herein, Gelehrte und Studenten,
Kommt herein, wer Band und Orden trägt,
Gleich gilt hier, wer zecht von ſeinen Renten
Und wer mut gen Arms das Handwerk pflegt.
Jeder iſt uns recht, der es meint echt,
Dem das Herz am rechten Flecke ſchläg
Palast-Lichtspiele
Nachdem die
Grenzsperre jetzt aufgehoben ist
veranstaltet das
Der Großfilm der Fox Film Corporation
Neue
Nur 3 Tage!
Versäumen
Sie
nicht
Ein großer Kunstgenuß
wird Ihnen geboten.
Schiesshaus
8 fabelhafte Akte 8
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Ein Filmphänomen, wie es die
— Welt noch nie gesehen! —
ca, 500000 Darsteller!
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Der morgenländische Völkerfrühling!
(10 Minuten vom Waldfriedhof)
jeden Sonntag ab 3 Uhr
den Innenräumen
der phänomenale Tenor von der Volksoper
Wien als Gast.
die sich dem fremden Tyrannen zum Weibe gibt,
der ihre Schwester in den Tod getrieben, und
Jone Saba! ihn dann in der Brautnacht erdolcht. Die
alle Männer abschlägt, um in einer wilden Glut für
den großen König Salomo gefangen zu werden.
Die stärksten Wirkungen wurzeln in den
Massenszenen!
Ein Wagenrennen von ca. 60 Pferden!
Kampfszenen!
Das Wesen dieser hohen Regiekunst besteht darin, daß jede Szene
den entsprechenden Rhythmus hat. Zielbewusst wird jeder Auftritt in
ansteigender Kurre bis zu dem Gipfel geführt, wo eine Steigerung
nicht mehr möglich ist.
Höwen Im PrAAg
Fox-Komödie in 2 Akten.
unter Leitung des Herrn Wetzstein
Eintritt freil Eintritt freil
Bohnenkaffee
Kuchen aus eigener Küche
Offene und Flaschenweine
Rummelbier sowie Getränke
aller Art
Das Milliardensouper
Eine heitere Komödie in 5 Akten
In der Hauptrolle:
Ossi Osswalda
Hanni Reinwald, Vicker Jansen
EINLAGE!
Anfang 3½ Uhr. Anfang der letzter
Abendvorfübrung 8 Uhr.
Jugendliche haben Zutritt!
Grosserschatt. Garten / Gedeckte Terrassen
Grosser Tanzsaal
zur Veranstalt. von Festlichkeiten jeder Art
Matth. Schütterle
I. V. Heiter
Tel. 1243
(11618
Herrngarten
Morgen Sonntag ab 11 Uhr
Promenadekonzert
(Philharmoniſches Orcheſter)
Leitung Herr Obermuſikmeiſter Hauske.
Gewähltes Programm.
11660
2. T.: Die Urkunde ohne Schrift, 6 Akt
Hauptdarsteller:
EDDIE POLO
Der Mann ass dem Wester
Schauspiel in 5 Akten (*2648
nder Hauptrolle Mabel Taliaferr
Geſangverein „Melomanen”
— Darmſtadt —
1924
11844 Inhober derMedailie für Kunft und Diſenſchaft
80jähr. Stiftungsfest
im Städt. Saalbau
am 13. und 14. September 1924.
Samstag, abends 8 Uhr: Feſtkonzert unter Mitwirkung
von Frl. Ellen Kiesling (Sopran), Herrn
Konzert=
meiſter Otto Dru nm (Violine), Herrn A. Dang
(Rezitation", Herrn J. Hunecke (Tenor), Herrn
A. Weber (Begleitung), Männergeſangverein „
Lieder=
tafel” (160 Sänger) Mainz=Koſtheim,
Minnergeſang=
vere n.Melomania”Aſchaffenburg u Sing nannſchaft
der Turngemeinde 1846. Darmſtadt. — Eintritt:
Numerierte Plätze 1.50, nichtnumerierte Plätze 1.—
Sonntag vorm. 11 Uhr: Akadem, Feier. — Eintritt frei,
„ nachm. 4 Uhr: Gartenkonzert
Eintritt 50 H
„ „ abend 8 Uhr: Feſtball
Kapelle der Muſikvereinigung „Haumonie” unter
Leitung des Herrn Kümmel.
Sämtl Veranſtalt in den Räumen des Städt, Saalbaues.
Der Vorſtand.
Bei ungünſtiger Witterung findet das Nachmittagskonzert
im Saale ſtatt
11548fs
OR4
Männer=Quarteit Arion
Sonntag
großes Tanzfest
im Nummelbrän.
Gut, Heruenfahrrad
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Mercedes=
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Schreib=
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Paßbilder
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Offenv. 9-7 Uhr (iges
Kapelle Weſp.
(*26404
Aufang 4 Uhr. Es ladet ein.
Der Vorſtand.
O
Orpheum
SKölner Luſtſp
Der neue Wochen!
nach Frankfurt und
zurück. (11174a
Beiladung erwünſcht.
Auch ſonſt. Fuhren
nimmt an Friedrich
Löchel, Arheilgerſtr.
Teleph. 27
am Sonntag, 14. und Montag, 15. September
laden ergebenſt ein
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„zum Aitker”
„zum Saalbau
H. Quſrin
C. Bötig
„zur Noſe‟
„zum Adler”
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[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Zngblatt, S. 8iag, den 13. September 1924.
Seite 5.
Szeit
latten
säumen
Sie
icht
rder
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 13. September.
*Jugendwohlfahrtspflege in Darmſtadt
Am 1. April iſt das Reichs=Jugendwohlfahrtsgeſetz in Kraft getreten.
ss bedeutet gegen den früheren Zuſtand einen erheblichen Fortſchritt,
a es eine weſentliche Vereinheitlichung und Zuſammenfaſſung der
ge=
etzlichen Beſtimmungen gebracht hat; auch hat es der freien
Liebestätig=
eit in mancher Beziehung erſt die geſetzliche Grundlage gegeben. Aus
en vorbereitenden Beratungen, die ſchließlich zum Erlaß des Geſetzes
eführt haben, ſei erwähnt, daß der heſſiſche Geſandte Wirkl. Geh. Nat
zr. Frhr. von Biegeleben als Berichterſtatter im Reichsrat weſentlichen
nteil am Zuſtandekommen der Vorlage hatte. Ueber die früheren
Ver=
ältniſſe auf dieſem Gebiete der Geſetzgebung ſei nur erwähnt, daß in
7s Jugendwohlfahrtsgeſetz bewährte Beſtimmungen der
Jugendfür=
rgegeſetze übernommen worden ſind. Der Anlaß, daß dieſe Materie
eu geregelt werden mußte, war die zunehmende Verwahrloſung der
ugend ſeit dem Weltkriege.
Die Beſtimmungen des neuen Geſetzes beſagen u. a., daß die
Ju=
mdämter als Einrichtungen der Selbſtverwaltung gelten. Sie können
nem bereits beſtehenden Wohlfahrtsamt, Fürſorgeamt oder
Geſund=
itsamt angegliedert werden. Neu und bedeutſam ſind die
Beſtimmun=
n über die Zuſammenſetzung der Jugendämter, denen
inmehr ſtädtiſche oder Kreisbeamte, Mitglieder der
Stadtverordneten=
rſammlung oder des Kreistags, Vertreter von
Jugendwohlfahrts=
reinen, ferner ein Geiſtlicher jedes der drei Glaubensbekenntniſſe
ſo=
e ein Lehrer und eine Lehrerin angehören müſſen. Die Zahl der nicht
amteten Mitglieder darf höchſtens das Fünffache der Zahl der
beam=
en Mitglieder betragen. Die freien Jugendwohlfahrtsvereine haben
aſpruch auf zwei Fünftel der nicht beamteten Mitglieder. Die
um=
rgreichen Beſtimmungen, wie die Mitglieder der Jugendämter gewählt
rden, intereſſieren hier nicht weiter und ſind für die Allgemeinheit
ht von Bedeutung.
Nachdem das Reichsgeſetz über die Jugendwohlfahrt bereits in Kraft
reten war, iſt erſt etwa zwei Monate ſpäter, anfangs Juni ds. Js.,
m heſſiſchen Geſamtminiſterium eine Ausführungsverordnung erlaſſen
rden, die nicht weniger als 43 Paragraphen umfaßt. Es wird hier
a. beſtimmt, daß die Verwaltung der Angelegenheiten des
Jugend=
tes in den Städten einer ſtädtiſchen Deputation obliegen ſoll. Dieſer
jören als ſtimmberechtigte Mitglieder an: der Stadtarzt, der
Stadt=
alrat, ein im Vormundſchaftsweſen erfahrener Richter ſowie je ein
iſtlicher der im Jugendamtsbezirk vertretenen ſtaatlich anerkannten
ligionsgeſellſchaften. Die Auswahl der übrigen Mitglieder erfolgt
ich die Stadtverordnetenverſammlung aus Männern und Frauen aller
rufskreiſe, die in der Jugendwohlfahrt erahren ſind oder der
Jugend=
hlfahrt dienen. Von den Mitgliedern der freien Vereinigungen der
gendwohlfahrt, die dem Jugendamt angehören, ſoll mindeſtens ein
tglied ſich in der Jugendbewegung betätigen, aus ihr hervorgegangen
r oder ihr nahe ſtehen.
An der Reichsbeſtimmung, daß ein Jugendamt einem ſchon beſtehen=
Wohlfahrtsamt, Fürſorgeamt oder einem anderen Amte angegliedert
den kann, hat die heſſiſche Verordnung nichts geändert. In
Darm=
t beſteht noch kein Jugendamt nach den geſetzlichen Erforderniſſen;
e Angelegenheiten werden vorläufig von dem Wohlfahrtsamt
ver=
m. Eine Regelung der Jugendwohlfahrtspflege müßte eigentlich
dald wie möglich erfolgen. Man hat offenbar, durch den ſprachlichen
zdruck verleitet, weil die Geſetzgebung von einem
Jugendwohl=
yrtsgeſetz ſpricht, die dahin gehörenden Angelegenheiten einfach
Wohlfahrtsamt zugewieſen; die Anſchauung, die dieſer
Knahme zu Grunge liegt, haftet an der Oberfläche. Das
Wohlfahrts=
iſt eine Organiſation, deren Aufgabenkreis im weſentlichen auf dem
jete des Unterſtützungsweſens liegt; aber nicht das Materielle, die
bringung der Koſten, darf ausſchlaggebend bei der Jugendwohlfahrt
wenn auch bei der Durchſicht der reichsgeſetzlichen Beſtimmungen
der heiſiſchen Ausführungsverordnung der Anſchein erweckt werden
das Finanzielle ſei die Hauptſache. Man muß ſich aber darüber
werden, daß das Geſetz doch nur den Rahmen abgibt, damit der
jehungsgedanke zur Geltung kommen kann
Dieſe Aufgabe zu erfüllen, iſt aber nicht das Wohlfahrtsamt in erſter
e berufen, ſondern das ſtädtiſche Schulamt. Nicht die
Koſten=
e darf bei einem Fürſorgezögling im Vordergrund ſtehen, ſondern
Problem ſeiner beſten Erziehung. In der Obhut des Schulamtes
auratiſch
rrten, daß alles daran geſetzt wird, ihn zu einem nützlichen Mit= ordnung, Geſetzentwurf betr. Liegenſchaftskataſter, Antrag Soherr:
Neu=
handelt, ob Familienerziehung oder Anſtaltserziehung in Frage heſſiſchen Verfaſſung, Vorſtellung Müller u. Gen.=Offenbach betr.
Steno=
mt. ſo iſt, wenn das Schulamt das Jugendwohlfahrtsgeſetz hand= graphenlehrerprüfung.
wohl anzunehmen, daß hier eine richtige Entſcheidung getroffen
als das Wohlfahrtsamt, daß die ſittliche und religiöſe Erziehung Wir beantragen, die Regierung wird erſucht: 1. Sofort der Landwirt=
Minderjährigen, die einer beſonderen Behandlung bedürfen, auch ſchaft ausreichende Kredite langfritig und zinslos zur Beſchaffung von
r die Geſetzgebung dies auch freiſtellt.
Es müßte die Aufgabe der Stadtverordneten ſein, daß ſie für eine Reſt des Rechnungsjahres zu erlaſſen, zunächſt jedenfalls die Erhebung
fahrtsvereinigungen und die Frauenvereine ſich dieſer Angelegen= außerdem zur Fortführung der Wirtſchaft weitere langfriſtige Kredite
annehmen, damit in der Jugendwohlfahrtspflege der Erziehungs= unter günſtigen Bedingungen zur Verfügung zu ſtellen. 4. Bei den
zu=
nke oberſtes Geſetz wird.
— Zugverkehr. Von Samstag, den 13. September an fällt Sams=
Vorzug 793 Frankfurt (M.)Gießen zwiſchen Friedberg (ab 2.10
n.) und Gießen (an 3.24 nachm.) und Samstags=Vorzug 794
Gießen=
kfurt (M.) zwiſchen Gießen (ab 4.39 nachm.) und Friedberg (an 5.35
T.) bis auf weiteres aus. — Wegen ſtarker Beſetzung müſſen die zwi=
Frankfurt und Köln bezw. Elberfeld verkehrenden D 307/308 zwi=
Frankfurt (Main)—Siegen bis auf weiteres doppelt geführt wer=
D 307 nach Köln, Frankfurt (M.) Hbf. ab 2.32 vorm. D 207 nach
feld, Frankfurt (M.) Hbf. ab 2.42 vorm. D 208 von Elberfeld,
Ffurt (M.) Hbf. an 3.49 vorm. D 308 Frankfurt (M.) Hbf. an 3.59
Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß D 307 vom 12
Sep=
r 1924 ab, ſolange die Doppelführung zwiſchen Frankfurt und
Sie=
ſauert, wieder ſeine frühere Lage zwiſchen Siegen und Köln Hbf.
*. (Siegen ab 5.18 vorm., Betzdorf ab 5.40 vorm., Hennef an 6.25
40 vorm., Siegburg ab 6.49 vorm., Siegburg ab 6.49 vorm.,
Trois=
ab 6.56 vorm., Köln Hbf. an 7.20 vorm.
— Aufruf des Reichsbahu=Notgeldes. Das wertbeſtändige, auf
mark=Dollar lautende Notgeld der Deutſchen Reichsbahnen mit den
abedaten vom 23. 10. und 7 11. 1923 iſt mit Wirkung rom 15. d.
rufen. Die Einlöſefriſt läuft bis einſchließlich 15. Okto=
1924. Einlöſung erfolgt bei ſämtlichen Kaſſen der Deutſchen
Sbahn.
Eine Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung findet am
Don=
ag, den 18. September, nachm. 5 Uhr, mit dieſer Tagesordnung
1. Neufeſtſetzung des Gaspreiſes. 2. Benennung
Straßen. 3. Mitteilungen.
(nd 4 Uhr, Sonntag, Führung vormittags 10, ½11 und 11 Uhr.
— Richard Wagner=Verein. Die Mitglieder ſeien darauf
aufmerk=
emacht, daß die Friſt zur Neuanmeldung, die am 10. Sept
bis zum 20. Sept. verlängert worden iſt. Adreſſe: W.
kräßer, Wieſenſtraße 9.
Eum aus der Heiterkeit nicht herauskommt. Der wirkungsvolle
Kirchenchors erſpricht der Nachmittag ſehr anregend zu werden.
Uhr wird d. kathol. Kirchenchor, den Konkordiaſaal für
bnntag dem 5. Oktober, werden hier und in allen
Nachbar=
uden Miſſionspredigten gehalten. Die ganze Gegend ſoll erfahren,
E Heidenmiſſion eine große und nötige Sache iſt, und wie wunder=
* iſt, daß ſich der deutſchen Miſſionsarbeit die verſchloſſenen
in der weiten Welt wieder auftun. Abends 8 Uhr iſt in Nidda garten der Gärtnerei Schäfer, Wenckſtraße 49, zu ſehen.
rmilienabend mit Vortrag ven Miſſionar Gieſenwetter=Barmen
S hauptverſammlung im Saal des Gambrinus, mit Vortrag des zeit für Lehrer ſtatt. Tagespreis 4 Mk., Bettwäſche und Handtücher
Tars Gieſewetter: „Die geiſtlichen Strömungen im heutigen China
IS Chriſtentum.” Mittags 2½ Uhr wird in der Nachverfammlung
Natz aus Oberhörgern die Miſſion in der Schule behandlen und
Tyſter Katecheſe mit Schukkindern halten. Hierzu werden beſon=
Te Lehrer der Ungegend eingeladen und Gelegenheit zur Aus=
Maden. Alle Miſſionsfreunde des Heſſenlandes ſind herzlich
*— Man welle ſich bis zum 1. Oktober anmelden bei Pfarrer
— Nidda.
Pariamentariſtes.
* Ein Antrag der Abgeordneten Dingeldeh und Fraktion,
betr. Kleinrentnerfürſorge, lautet: Wir beantragen, der Mittwoch, den 17. Sept. (B 1.) Anfang 7 Uhr, Ende 10½ Uhr:
Landtag möge beſchließen lie Regierung zu erſuchen die
Gemeindever=
waltungen und die ſtädtiſchen Wohlfahrtsämter alsbald, ohne weiteren
Aufſchub, dringend anzuweiſen, daß 1. die Sätze der
Kleinrentnerunter=
ſtützungen gegenüber den im April dieſes Jahres gezahlten Beträgen
durchſchnittlich eine Erhöhung erfahren, die dem
Durchſchnittsverhältnis=
ſatz der Erhöhung der Beamtenbezüge, mindeſtens aber dem Verhält= Donnerstag, den 18. Sept. Geſchloſſen.
2. die allgemeine Anforderung der Wohlfahrtsbehörden an die
Fürſorge=
berechtigten, ihren Nachlaß für den Fall des Todes an die
Gemeinde=
behörde zu veräußern oder gar zur Sicherſtellung dieſer Anſprüche
hypo=
thekariſche Belaſtungen von Grundbeſitz zu übernehmen, wegfällt, und
in denen die beſonderen Vermögensverhältniſſe des Fürſorgeberechtigten
derartige Anforderungen gerechtfertigt erſcheinen laſſen.
Begründung: Die Unterſtützungsſätze, die den Kleinrentnern
heute gewährt werden, ſind in vielen Fällen auf ein derart geringes
Maß (9—10 Mk. monatlich) zurückgeſchraubt, daß von einer
menſchen=
nicht die Rede ſein kann. Nicht mit Unrecht erfüllt es die Kleinrentner
mit Erbitterung, wenn ſie ſehen, daß ihr Stand, der ohne Schuld durch
die Verhältniſſe und durch die Maßnahmen des Staates in
Vermögens=
verfall geraten iſt, in ſeinen elementarſten Lebensintereſſen von dem
Staat immer mehr vernachläſſigt wird. Der preußiſche Wohlfahrts=
Regierung veranlaſſen kann, die heſſiſchen Staatsbürger ungünſtiger zu tember, D. Amaſſia am 27. September. Nach Oſtaſien: engl. D.
behandeln, als dies in anderen deutſchen Staaten geſchieht.
Reſtaurant Bender
Spezial=Ausſchank
Münchner
Franziskaner=Leiſtbräu
(hell)
eines der beſten Münchner Biere
Täglich friſch: Münchner Spezialwürſichen
mit Champagnerkraut
das Paar mit Kraut 59 Pfennig
11631
77
* Der Geſetzgebungsausſchuß des Landtags tritt am
ine beſſere Gewähr dafür gegeben, daß man nicht ſchematiſch und 16. September, nachm. 3 Uhr, zuſammen. Die Tagesordnung umfaßt
einem jungen Menſchen verfährt, vielmehr darf man 15 Punkte, darunter Negierungsvorlagen und Anträge, betr. die
Bau=
e der menſchlichen Geſellſchaft zu errziehen. Wenn es ſich z. B. da= einteilung der Kreiſe, Antrag Reiber=Schreiber betr. Aenderung der
* Ueber die Ernteſchäden haben die Abgg. Dr. v. Helmolt
Das Schulamt kann eine ganz andere Gewähr dafür überneh= (Bbd.) und Gen. an den Landtag folgende dringende Anträge geſtellt:
eigneter Weiſe durchgeführt wird. Es iſt alſo durchaus nicht gleich= Saatgut zur Verfügung zu ſtellen und bei der Unterverteilung dieſer
g. welchem Verwaltungszwveig ein Jugendamt angegliedert iſt, Kredite die landwirtſchaftlichen Organiſationen mit zu beteiligen. 2. Die
auf dem landwirtſchaftlichen Grundbeſitz laſtenden Staatsſteuern für den
jederung des Jugendamtes an das Schulamt eintreten. Nicht zum derſelben zu ſiſtieren. 3. Die Friſten zur Rückzahlung der bisher bereits
gſtens müßte auch die Lehrerſchaft, die Vertreter der freien Jugend= gewährten Kredite, einſchließlich der Erntekredite, zu verlängern und
ſtändigen Stellen zu erwirken, daß die Zinſen der bereits gewährten
Kredite herabgeſetzt werden. 5. Bei dem Reichsfinanzminiſter darauf
hinzuwirken, daß die Einkommenſteuer=Vorauszahlungen erlaſſen und
die nach Pauſchale berechneten Umſatzſteuern entſprechend dem
verſchwin=
dend geringen Umſatz herabgeſetzt werden.
X Der Militäranwärterverein hielt in der „Stadt Koburg”, eine
ſtarkbeſuchte Verſammlung ab. Eingeleitet wurde dieſe durch
Chorvor=
träge der Geſangsabteilung des Vereins, die etwa 30 Sänger aufweiſt.
Der erſte Vorſitzende, Kamerad Sallwey, richtete herzliche
Begrüßungs=
worte an die Anweſenden und leitete die ſehr anregend verlaufene
Ver=
ſammlung. Es lag ein Antrag des Kam. Kraft vor, eine Gemeinſchaft
zwiſchen Kriegsbeſchädigten, Schupobeamten und Militäranwärtern zu
bilden. Dieſer Antrag wurde abgelehnt unter dem Hinweis, daß die
Kriegsbeſchädigten und Schupobeamten ſich direkt an den
Militäranwär=
terverein wenden ſollten, wenn ſie eine Gemeinſchaft abzuſchließen
wün=
ſchen. Kam. Kraft hatte ausgeführt, daß ein gemeinſames Vorgehen der
Erfüllung der Wünſche der beteiligten Kreiſe einen größeren Nachdruck
verleihen werde. Im Zuſammenhang damit kam man auch auf die letzten
Verhandlungen im Landtag über die Forderungen der Militäranwärter
zu ſprechen. Kam. Ittmann führte u. a. hierzu aus, daß ſeit der
Be=
ſprechung im Landtag über das Unrecht, das an den Militäranwärtern
begangen worden iſt, bereits acht Wochen verſtrichen ſeien, ohne daß auch
nur das geringſte für die baldige Unterbringung der großen Maſſe der
Zivildienſtberechtigten geſchehen wäre. Soviel bekannt ſei, ſolle der
An=
trag über die Rechte der Militäranwärter zur Beantwortung dem
Fi=
nanzminiſterium zugegangen ſein. Man müſſe hoffen und wünſchen, daß
Das Schloßmuſenum iſt geöffnet: Samstag, Führung nachmittags der Perſonalreferent im Finanzminiſterium die Rechte der
Militäranwär=
ter nach den geſetzlichen Beſtimmungen wohlwollend prüft und
entſpre=
chend entſcheidet. Den Militäranwärtern wird ja auf Grund des 8 4 der
Anſtellungsgrundſätze ein Anrecht auf gewiſſe Beamtenſtellen, die in den
88 6, 7 und 8 der erwähnten Beſtimmungen aufgeführt ſind, gegeben.
Insbeſondere wird darüber geklagt, daß die während des Krieges ein=
Orpheum. „Der Stolz der 3. Kompagnie” betitelt ſich berufenen weiblichen und männlichen Hilfskräfte zum größten Teil weiter
reiaktige Schwank, welcher allabendlich die Anweſenden mit ſeinem beſchäftigt werden. Die Notlage unſerer heſſiſchen Kameraden wird in=
9en Humor an vergangene Tage erinnert. Das Urkomiſche der folge dieſes Verhaltens der Behörden immer größer; ſie zu beſeitigen
ung wird von den Darſtellern ſo ausgezeichnet gegeben, daß das iſt nur durch entſprechende Maßnahmen der heſſiſchen Regierung möglich.
Es wäre wirklich ſehr zu wünſchen, daß gerade mit Rückſicht auf die im
Fer gelangt nur noch bis zum 16. September zur Aufführung. Herbſt ſtattfindenden Landtagswahlen durch einſchneidende und alsbald
Die Beſſunger katholiſche Gemeinde veranſtaltet am Sonntag, zu ergreifende Maßnahmen endlich Abhilfe geſchaffen wird. Dagegen ſei
4. Sept., nachmittags im Konkordiaſaal eine Familienfeier ausdrücklich zu betonen, daß die Stadt Darmſtadt in dieſer Hinſicht
ſo=
erloſung bei freiem Eintritt. Durch die Mitwirkung des katholi= weit möglich alles getan hat, um die geſetzlichen Rechte der
Militäran=
wärter zu wahren. Auch bei der heſſiſchen Regierung ſei es zu hoffen,
daß eine für alle Teile befriedigende Löſung in der Militäranwärter=
Unterhaltungsabend übernehmen. (Siehe Anzeige.) frage gefunden werde. In der weiteren Ausſprache, in der namentlich
Die heſſiſche Miſſonskonferenz hält ihre Jahrestagung in Nidda. auf die kommenden Landtagswahlen hingewieſen wurde, äußerte man
auch den Wunſch, daß gerade jetzt die Verſammlungen des Vereins recht
rege beſucht werden möchten, da zu erwarten ſei, daß wichtige
Angelegen=
heiten beſprochen würden.
— Blühen des Flieders iſt — im September! — in dem Vor=
— Freizeit für Lehrer. Vom 1. bis 4. Oktober findet in
Ɨdere Anſprachen. Am Montag, dem 6. Oktober, iſt morgens 10 Auerbach a. d. Bergſtraße (Erholungsheim „Waldruh”) eine
Frei=
mitbringen. Vorträge werden halten: Herr Pfarrer Eßlinger (Die
Erzieher und der Plan Gottes mit den Menſchen), Redakteur Peters=
Worms (Die Völkerpolitik im Lichte des prophetiſchen Worts), Lehrer
Heller=Worms (Gottes Plan für unſere Zeit. Das Licht der Welt,
Was wiſſen wir vo Leben nach dem Tod), Lehrer Deggau (Moderne
Schalbeſtrebungen und das chriſtliche Erziehungsziel). Seminariſten ſind
Den: Den von fernher Kommenden werden Freiherbergen an= frei und erhalten eine Reiſevergütung. Lehrer und Lehrerinnen ſind
herzlich eingeladen! Anmeldung bitte bald an Lehrer Braun,
Auer=
bach a. d. Bergſtraße.
Die erſten Porſtellungen im Landestheater.
Großes Haus.
Erſtaufführung: „Schwanenweiß”, Oper in 3 Akten
nach dem gleichnamigen Märchenſpiel von Aug. Strindberg.
Muſik von Julius Weismann. Muſikaliſche Leitung: Michael
Balling. Inſzenierung: Joſ. Schlembach. Preiſe 1—10 Mk.
nisſatz der inzwiſchen eingetretenen Erhöhung der Miete entſpricht — Freitag, den 19. Sept. (D 1.) Anfang 7 Uhr, Ende 10½ Uhr:
Erſtaufführung: „Leben Eduards des Zweiten
von England” (nach Marlowe), Hiſtorie von Bert Brecht.
Inſzenierung: Generalintendant E. Legal. Preiſe 1—10 Mk.
nur noch in den wenigen Einzelfällen ausnahmsweiſe gehandhabt wird, Samstag, den 20. Sept. (F 1.) Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr:
„Carmen”, Oper von Bizet. Preiſe 1—10 Mk.
Sonntag, den 21. Sept. (4 1.) Anfang 7 Uhr, Ende 10½ Uhr:
„Schwanenweiß”. Preiſe 1—10 Mk.
Kleines Haus.
würdigen Erfüllung der hier dem Staate obliegenden Verpflichtungen Sonntag, den 21. Sept. Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr:
„Miß Sara Sampſon”, Trauerſpiel von G. E. Leſſing.
Preiſe 1—5 Mk.
* Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika Linie: Nach
miniſter hat neuerdings an die Oberpräſidenten und Regierungspräſi= NewYork: D. Thuringia am 13. September, D. Reſolute am 16.
denten ein Rundſchreiben erlaſſen in dem ausdrücklich die Wohlfahrts= September, D. Albert Ballin, am 18. September, D. Hanſa am 25.
behörden angewieſen werden, nicht nur keine Einſchränkung der Hilfe September, D. Reliance am 30. September, D. Deutſchland am 2.
Ok=
eintreten zu laſſen, ſondern umgekehrt die Unterſtützungsſätze gegenüber tober, D. Cleveland am 9. Oktober. Nach Philadelphia=
Bal=
dem Frühjahr dieſes Jahres mit Rückſicht auf die Erhöhung der Miet= timore=Norfolk: Ein Dampfer am 26. September. Nach der
preiſe zu ſteigern. Höchſt bedauerlich iſt, daß in Heſſen immer noch die Weſtküſte Nordamerikas: D. Montpellier za. 20. September,
Wohlfahrtsämter ganz allgemein von den Fürſorgeberechtigten eine D. Kermit zirka 11. Oktober, D. Heſſen zirka 25. Oktober. Nach Süd=
Ueberſchreibung ihres Nachlaſſes oder eine Verlängerung ihres Grund= amerika: D. Niederwald am 13. September, D. Frankenwald am
beſitzes verlangen. Auch in dieſem Punkte iſt durch das Rundſchreiben 24. September, D. Württemberg am 8. Oktober, D. Altmark am 11.
des preußiſchen Wohlfahrtsminiſters ausdrücklich das Gegenteil ange= Oktober, D. Idarwald am 25. Oktober. Nach Cuba=Mexiko:
ordnet worden. Jene Sicherungsmaßnahmen ſollen und dürfen nur für D. Toledo am 12. September, D. Liguria am 27. September, D. Hol=
Ausnahmefälle gelten. Es iſt kein Grund einzuſehen, der die heſſiſche ſatia am 15. Oktober. Nach Weſtindien: D. Galicia am 13. Sep=
City of Lahore am 13. September, D. Coblenz am 20. September, D.
Preußen am 27. September, M. S. Vogtland am 4. Oktober. —
Mit=
geteilt von dem Vertreter Adolf Rady in Darmſtadt, Zimmerſtraße 1.
Lokale Veranſialtungen.
Die blerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzelgen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Herrngarten. Morgen Sonntag, ab 11 Uhr, findet ein
Promenadekonzert mit verſtärktem Orcheſter unter Leitung des Herrn
Obermuſikmeiſters Hauske ſtatt. Ein gewähltes Programm liegt
zu=
grunde.
— Das „Neue Schießhe s” vom Waldfriedhof bequem in
10 Minuten zu erreichen, veranſtaltet ab dieſen Sonntag, nachdem die
Grenzſperre aufgehoben iſt, Kaffeekonzerte unter Leitung des Herrn
Wetzſtein. Schon wegen ſeiner ſchönen Lage dürfte ſich ein Beſuch
emp=
fehlen. S. Anz.)
— Der Kameradſchaftliche Kriegerverein
Darm=
ſtadt hat ſämtliche Verbandsvereine zu ſeinem am Sonntag, den
14. d. M., ſtattfindenden Familienſpaziergang herzlich eingeladen. Die
Veranſtaltung findet auf alle Fälle ſtatt. Es wird erwartet, daß die
Kameraden ſich zahlreich beteiligen werden.
— Die Freireligi öſe Gemeinde macht am Sonntag
nach=
mittag einen Familienſpaziergang durch den Wald nach Gundernhaufen.
— Dv. Tv. „Fahn‟ Darmſtadt (Deutſcher Turnerbund Wien).
Am 13. September fahren unſere Turnbrüder zu unſerem neuen
Bun=
desverein der „Deutſchen Turner= und Schützengilde”, nach
Aſchaffen=
burg. Am 14. findet dort eine Gauvorturnſtunde in der Turnhalle der
Oberrealſchule von 9—12 Uhr ſtatt. Nachmittags von 2—5 Uhr
Gau=
ſpiele im Hofe der Landespolizeikaſerne.
— Kurſus im feinen Tafeldecken. Dienstag, 16.
Sep=
tember, eröffnet die Fachſchriftſtellerin Helene Wehand im Fürſtenſaal,
Grafenſtraße, wieder einen ihrer ſeit 10 Jahren hier beliebten Kurſe
für Damen aller Stände. (S. Anz.)
—Geſangverein Melomanen. Bei ſeinem heute
Sams=
tag, den 13. September, ſtattfindenden 80jährigen Stiftungsfeſt bringt
der Verein das ſtimmungsvolle Chorwerk „An der Wolga” von Hugo
Jüngſt zu Gehör. Die dazugehörige Rezitation hat Herr Hans Dang
übernommen. An weiteren Soliſten ſind zu erwähnen Fräulein Ellen
Kiesling, die außer Volksliedern noch Lieder von Schubert, Brahms und
Hugo Wolf ſingt, und Herr Konzertmeiſter Drumm, der mit Werken
von Corelli, Richard Strauß und Saraſate aufwartet. Die als Gäſte
mitwirkenden Geſangvereine „Liedertafel”=Mainz=Koſtheim (160 Sänger)
und „Melomania”=Aſchaffenburg werden die Zuhörer mit größeren
Chorwerken von Sturm erfreuen. In dem voll Tonmalerei ſteckenden
Chorwerk, das die Singmannſchaft der Turngemeinde 1846 zuſammen
mit dem feſtgebenden Verein ſingt, iſt beiden Vereinen Gelegenheit
ge=
geben, ihr ganzes Können zu zeigen. Somit dürften ſelbſt verwöhnte
Konzertbeſucher einige genußreiche Stunden haben.
— Zu dem bevorſtehenden Jahresfeſt des Chriſtlichen
Vereins Junger Männer at auch Herr Walter Quitmann ſein
Kommen zugeſagt. Durch ſein heiteres und ſonniges Weſen dürfte
Quitmann, der in Darmſtadt als Jugendführer ſtand, den jungen
Men=
ſchen, die ihm willig Gefolgſchaft leiſteten, viel Sonnenſchein ins Herz
gegeben haben, und manch einer verdankt ſein jugendfrohes Herz den
Stunden, die er mit Quitmann in ungekünſtelter Bruderſchaft erleben
durfte. Alle alten und jungen Freunde, die gern wieder mit unſerem
alten, jugendfriſchen Führer zuſammen ſein wollen, ſind zu dem
Jung=
männertreffen Sonntag, den 21. September, im Heim des C. V. J. M.,
nachmittags und zur öffentlichen Abendfeier abends im Gemeindeſaal
der Stadtgemeinde, Kiesſtraße 17, herzlich eingeladen. Bitte, noch
wei=
tere Anzeigen beachten!
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künftlier und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchiebt, behält ſich die Redaktion ihr Arteil vor.
— Palaſt=Lichtſpiele. Rieſenfilmwerk „Die Königin
von Saba”, der gewaltigſte Liebesroman aller Zeiten in 8 berauſchend
ſchönen Akten. Die begeiſterte Aufnahme und der ſenſationelle Erfolg,
den dieſes Werk in Amerika gefunden hat, bleibt ihm auch bei ſeinem
Siegeszug in Deutſchland treu. Wo immer dieſes Werk bis jetzt in
Deutſchland gelaufen iſt, war ſich die Stimme der Preſſe darin einig, daß
es ſich um ein Kunſtwerk von unerreichter Vollendung handelt. Wir
er=
leben die romantiſche Liebesgeſchichte zwiſchen dem König Salamon und
der ſchönen arabiſchen Königstochter. Vor unſerem Auge entfalten ſich
Bilder von auserleſener Pracht. Wir ſehen das atemberaubende
Wagen=
rennen, das vor einer hunderttauſendköpfigen Menge in einer Arena
mit 10 Wagen und 40 Pferden dahinbrauſt. Wir werden zu Zeugen
wildbewegter Schlachtbilder zwiſchen den Heeren des Königs Salomon
und ſeines feindſeligen Bruders Adonia. Das rührende Schickſal des
fünfjährigen Königsſohnes David, der entführt und in den düſteren
Königsgräbern gefangen gehalten wird, greift an unſer Herz. Dieſes
Meiſterwerk der Fox=Film Corporation berechtigt zu den
außergewöhn=
lichen Erfolgen, die ihm bis jetzt zuteil wurden.
Aus den Parteien.
— Demokratiſche Partei. In einer feſſelnden Rede ſprach
am letzten Heimabend Herr Studienrat Dr. Jakob über das
zeit=
gemäße Thema „Staatsbürgerliche Bildung‟. Die Ausführungen des
Referenten, die mit dankbarem Verdſtändnis aufgenommen wurden,
be=
wegten ſich in folgendem Gedankengange: Die geiſtige Kriſis der
Gegen=
wart kann nur überwunden werden durch tiefgehende Wandlungen in
den Bildungszielen. Dazu gehört auch die ſtaatsbügerliche Bildung, die
den zukünftigen Staatsbürger in ſachlicher Weiſe und objektiver
Wiſſen=
ſchaftlichkeit in die vielgeſtaltigen Fragen des Staats= und
Wirtſchafts=
lebens einführen ſoll. Wenn auch der Geſchichtsunterricht ein gutes
Stück politiſcher Bildung vermitteln kann, ſo verlangen doch die
beſon=
deren Erforderniſſe dieſes Unterrichtszweiges ein beſonderes
Unterrichts=
fach, die ſogen. Staatsbürgerkunde, wie ſie jetzt in Heſſen eingeführt iſt.
Neben die Schule tritt als Vermittlerin ſtaatsbürgerlicher Bildung für
weite Kreiſe der Erwachſenen die Volkshochſchule. Vor allem aber
bietet das politiſche Leben ſelbſt, welches durch Parlament, Preſſe,
Parteiorganiſation und Jugendvereinigungen auf den heranwachſenden
Menſchen einwirkt, im demokratiſchen Staat einen ſtaatsbürgerlichen
An=
ſchauungs= und Erlebnisunterricht, deſſen Einwirkungen ſich niemand
entziehen kann.
4
Rapan
1
Zeibelt
der von ſeinen vorjähr. Vorträgen
ſehr beliebte Redner, wird am
18., 19. u. 20. September in der
Heſſ. Bilderbühne über ſeinen
Feuerland-Film ſprechen
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Slustan, den 13. September 1924,
Nummer 255
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H. Eberſtadt, 12.
meindevatsſitzung. Eingangs
dem Gemeinderat ausgeſch eschen
der eigüng würde Das unſtere des
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den Berrag von 10
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Geb=
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ich in
ſch iß des G meind rats un
dieſes Jahres verlängert
Schwimmvereins, wird auf Antrag
Tagesordnung übergegan
ſuch
Verlegung des Kanals in der Schulſtraße
ratung dem Bauausſchuß überwieſen. Dem Antrag des Schalvorſtandes
um Kreditbewilligung für die Anſchaffung von zwei Nähmaſchinen für
die weibliche Fortbildungsſchule wird zugeſtimmt und ein Betrag von
300 Mark außer dem im Voranſchlag für Schulbedürfniſſe eingeſtellte
Betrag von 1200 Mark bewilligt. Das Geſuch der B ſitzerin der
Duncan=
ſchule auf der Marienhöhe, den Umbau des Anweſens betreffend, wird
entſprechend den vorgelegten Plänen genehmigt, ebenſo das Baugeſuch
des Gaſtwirts und Schloſſers Philipp Volk. Die in den letzten Jahren
ſtark eingeſchränkte Straßenbeleuchtung ſoll im kommenden Winter eine
Beſſerung erfahren. Vom 20. September ſollen die Hauptſtraßen wieder
volle Beleuchtung erhalten und zwar bis 11 Uhr nachts, an Samstagen
und Sonntagen bis 12 Uhr nachts. Alle Richtlaternen, alſo auch die der
Nebenſtraßen, ſollen täglich bis 12 Uhr nachts in Betrieb bleiben. Die
Antwort der „Heag” auf die letzten Vorſtellungen des Gemeinderats
be=
züglich der Tariferhöhungen für die Vorortlinie war neben einem
ge=
ringen Entgegenkommen hinſichtlich anderweiter Feſtſetzung der
Zahl=
grenzen eine weitere Erhöhung des Tarifs, wenn auch nur der
oberen Streckenzahlen. Der Gemeinderat gibt zu erkennen, daß er einen
ſolchen „Erfolg” nicht gewünſcht habe. Nach Entgegennahme einer Reihe
von Mitteilungen und kleineren Vorlagen geheime Sitzung:
Beratungs=
gegenſtände, Perſonalangelegenheiten und Wohlfahrtsſachen.
+ Eberſtadt, 12. Sept. Innungsjubiläum. Die hieſige
Bäckerinnung kann im kommenden Monat auf ein 25jähriges Beſtehen
zurückblicken.
A Pfungſtadt, 12. Sept. Die Kirchweihe findet am kommenden
Sonntag ſtatt. Nicht weniger als 35 Schweine, die zum Verkauf in
Gaſt=
wirtſchaften und Metzgereien beſtimmt ſind, ſind geſtern geſchlachtet
wor=
den. — Unfall. Beim Aepfelpflücken am Malcherweg iſt vor zwei
Tagen der Landwirt Gg. Rädche ſo unglücklich von einer Leiter gefallen,
daß er einen Oberarmbruch erlitt. — Bei der vorgeſtrigen
Verſteige=
rung von Grummetgras gemeinheitlicher Wieſen gingen ungefähr 40
zum Durchſchnittspreiſe von 35 Mk. pro Morgen ab. 30—40 weitere
Wieſen, die ſeither unter Waſſer ſtanden, kommen in den nächſten Tagen
zum Ausgebot. — Die Feldgeſchworenen ſind gegenwärtig mit
dem Setzen der Parzellenſteine tätig.
* Roßdorf, 11. Sept. Gemeinderatsſitzung. Vor Eintritt
in die Tagesordnung gab die ſozialdemokratiſche Fraktion einen
Ge=
meinderatsbericht über die Koſten der Verfaſſungsfeier in Roßdorf
be=
kannt, inhaltlich deſſen angenommen werden kann, der Parteiſekretär
Riegel habe für ſeine Anſprache 20 Mark beanſprucht. Die
ſozialdemo=
kratiſche Fraktion verlangt Erklärung, ob dies richtig iſt. Der
Bürger=
meiſter erwidert, daß Herr Riegel nichts beanſprucht hätte, er (der
Bür=
germeiſter) habe nur dem Gemeinderat in der letzten Sitzung
vorgeſchla=
gen, dem Redner 20 Mark zu bewilligen. Sodann wurde in die
Tages=
ordnung eingetreten. 1. Die Verwertung des Holzes vom letzten
Sturm=
ſchaden wird in der Weiſe beſchloſſen, daß das Nutzholz im
Submiſſions=
wege vergeben und das Brennholz verſteigert werden ſoll. Es handelt
ſich um 77,04 Fm. Nutzholz und 68,10 Fm. Brennholz. 2. Gg. Haas 9.
will von der Gemeinde einen Weg oberhalb, dem Judengrund angelegt
haben. Der Antrag wird abgelehnt, da die Gemeinde hierzu nicht
ver=
pflichtet iſt. 3. Jakob Baumann bitket um Genehmigung, den
Bezirks=
konſumverein auf Grund des mit der Gemeinde abgeſchloſſenen
Miet=
vertrags als Untermieter aufnehmen zu dürfen. Der Antrag wird
ab=
gelehnt. 4. Verſchiedene Reparaturarbeiten an gemeindlichen Gebäuden
ſollen ausgeführt werden, ebenſo ſoll das Gelände für Müllerſtraße
er=
worben werden. 5. Der Rohrmeiſter hat ſeinen Dienſt gekündigt. Der
Gemeinderat beſchließt unverzügliche Ausſchreibung der Stelle. Zum
Schluſſe geheime Sitzung.
* Roßdorf, 10. Sept. Nach längerer Unterbrechung veranſtaltet der
Mandolſnenz und Zitherklub Roßdoyf, welcher bei
einem Wettſtreite in Babenhauſen, einen 3. Preis und bei einem ſolchen
in Münſter bei Dieburg den 2. Preis errang, am Sonntag, den 10.
September, abends im Gaſthaus. Zur Sonne” in Roßdorf einen
Kon=
zert= und Liederabend. Zur Mitwirkung wurden verpflichtet das
Darmſtädter Mandolinendoppelquartett, Mandolinenſoliſt H. Meiſter,
rteifotiſt H. Lübel und Konzertſänger Nich. Hinz. Das Programm
dieſes Konzertes weicht von dem Programm der üblichen Konzerte
da=
durch ab, daß es frei iſt von aller ſeichten Muſik und unter anderen
guten Werken Lieder für Tenor mit Mandolinenorcheſterbegleitung
aufweiſt.
* Ober=Ramſtadt, 12. Sept. Oeffentliche Impfung. Wie
die Bürgermeiſterei bekannt gibt, fndet kommenden Montag, den 15.
September, nachm ttags 2, Uhr die öffentliche Impfung der Schulk nder
und um 2½ Uhr diejenige der Erſtimpflinge im Schulhaus auf dem
Sch eßberg ſtatt.
Reinheim, 10. S=pt. Bei hellſtem Sonnenſchein und einer
Betei=
ligung von und 100 Perſonen fand in dem geräumigen Saale des
chvanen am Aittwoch na mittag der Neinheimer
Wingolfs=
ag unter Leitung von Pfarrer Stotz=Babenhauſen ſtatt. Schon bei
dem gemeinſamen Kaffce entwickelte ſich eine wohltuende Gemüt’i keit
die ſich durch die launige Dauenrede von Prof. Knoll zu heller Frende
eigerte. Eine friſch=fröhliche kurze Kneipe brachte mit ihren far
Akwccſlung, bei der Prof. Preetorius das Hog
den
z zu ſeinem Recht, in ſeinen Pauſen
zahlreich
audt
inerkennenstvertes V
* Michelſtadt i. D., 10. S
ends
Kfe
3 Uhr, wird
Lortzing zur Aufführung
es Hefſiſchen Landestheg
Welker, ſowvie Erna
reits dur
wald erworben
mit den Herren Iſterlin
Horina, Wüſt und Schhpt
ihre Mitwirkung z
gt.
AO NNA
Schluß Samstag, den 13. September
AE
KallSLClOT Teililtät
Günstige Gelegenheit
für Wiederverkäufer
11630
§ Erbach i. O., 11. Sept. Ein gewaltiger Sturm, der in
einer der letzten Nächte hauſte, hat eine uralte Linde am Schießhaus
zerſplittert und ſeitlich geſpalten. Ferner wurde ein Kaſtanienbaum
beſchädigt.
* Erbach i. O., 10. Sept. In der vergangenen Nacht herrſchte hier
ein heftiger Sturm, der große Mengen noch nicht ausgereiftes
Obſt von den Bäumen warf und manchen ſchönen Stamm knickte. Auch
eine der uralten Linden am Schießhaus, die allen Eulbachern
Markt=
beſuchern aufgefallen ſind und als eins der Wahrzeichen Erbachs gelten,
iſt geſpalten worden. Der niederbrechende Baumteil zerſchlug noch im
Fall einen kleinen Kaſtanienbaum.
* Erbach i. O., 10. Sept. Das diesjährige Krähbergrennen
findet nicht, wie verſchiedentlich fälſchlich berichtet, am 5. Oktober
ſondern am 12. Oktober ds. Js. ſtatt. In der Nacht vom 11. bis
12. Oktober, nachts 12 Uhr beginnt der Start der Strahlenfahrt. Die
Wagenabnahme iſt wieder im Schloßhofe zu Erbach und zwar 4 Uhr
nachmittags am 11. Oktober. Es iſt anzunehmen, daß die diesjährigen
Veranſtaltungen beſonders intereſſant werden, da bereits jetzt ſchon
eine größere Anzahl von Nennungen bei dem Veranſtalter, dem
Heſſiſchen Automobil=Klub in Darmſtadt, vorliegen. Durch die
Be=
ſeitigung der Paßſchwierigkeiten mit dem linksrheiniſchen Gebiet, iſt
an=
zunehmen, daß viele dortige Sportsleute ſich an dem Unternehmen
be=
teiligen werden. Zahlreiche Anfragen liegen bereits aus dem beſetzten
Gebiet vor.
A Neuſtadt i. O., 12. Sept. Am 13. und 14. September, abends
8 Uhr, wird im „Breuberger Hof” der große Kulturfilm „Nanuk”
ge=
zeigt. Es iſt zu hoffen, daß auch in unſerer Gegend ſich dieſer Film
weitere verſtändnisvolle Freunde gewinnen wird.
ONeuſtadt i. O., 12. Sept. Der Odenwaldturngau, vertreten durch
den hieſigen Turnverein, hatte bei den nationalen Wettkämpfen des
Frankfurter Turnbereins einen recht beachtenswerten Erfolg zu
ver=
zeichnen. Bei großer Konkurrenz errang unfer Langſtreckenläufer
Hofferberth einen 3. Sieg. — Auch die hieſige Schülerriege konnte bei
den Reichsjugendwettkämpfen in Steinbach i. O. einige Erfolge buchen.
Im Jahrgang 1912/13 erhielt Willi Jöckel unter 142 Mitbewerbern den
8. Sieg. Die Turnerinnen Tilly, Schmitt und Rodenhauſen errangen
ſich einen 2., 3. und 5. Sieg.
* Viernheim, 11. Sept. Im vorigen Jahre begann der heſſiſche Staat
hier mit der Erbauung eines Beamtenwohnhauſes für drei
Familien. Infolge der Geldentwertung mußten die Arbeiten aber im
vorigen Herbſt eingeſtellt werden. Seit etwa drei Wochen wird nun
wieder an dem Bau gearbeitet und ſchreiten die Arbeit dermaßen raſch
voran, daß das Haus in dieſem Herbſt noch bezogen werden kann. Wie
man hört, ſollen zwei Polizeibeamte und ein Lehrer darin Wohnung
finden.
M
* Wixhauſen, 11. Sept. Gemeinderatsſitzung. Die „
meinderechnung pro 1923 lag zur Beratung vor. Die betreffenden
lege wurden geprüft. Beanſtandungen waren nicht zu machen und
Auszugsprotokoll vom Gemeinderat wurde unterzeichnet. Das
geſuch von Ph. Bauer und Heinr. Joſt wurde genehmigt unter der
dingeng, daß an der betreffenden Stelle, wo das Haus erbaut w
ſoll, Flur 9 9r. 321, an der Kreisſtraße nach der Frankfurter Landſt
keine Seitenſtraße geprant iſt. Das betreffende Gelände iſt erſt
Ortsbauplan eingereiht worden und nich: eingezeichnet. Das
Ba=
von Georg Petry 11. wird zurückgeſtellt und ſoll dort Ortsbeſich
vorgenommen werden. Dem Baugeſuch der Erziehungsanſtalt Aur
wird zugeſtimm”, wenn von pribater Seite kein Einſpruch erhober
neue Weg gut fahrbar engelegt wird und der Gemeinde Wixh an
keine Koſcen en=ſtehen. Das Geſuch der Pächter von Hahnfang
ach nachlaß wird abgelehnt; ein gleiches Geſuch von Pä m
de wird wegen Mißernte genehmigt mit 50 Prxt
wurden noch Armenfachen erledigt.
„weres Autounsid
inun
„ 11. Eept.
und Frantfurter
ES=
zuweichen, ein La X.
mi
ammen. Da
ude zertrümmert und der Pumpſtock fiel in di
nerne E.
Bei
Das Laſtaut
hrt nicht fortſetzen konn
uing. Voraus
tember ſeine 225
Tagen Einquartierung
e will, in den
8 Wallborf, 11. Sept. Neue Wohnungskommi
vom Gem
wählte Wohnungskomn
inderat Kolb. Di
Sprecht
inz, 12.
Im Keſſelhaus der Zementwer
hatte
Naſc
er Rudolf Müller und der Heiz
mit einer
Kompreſſor zu tun, und ſetzter
der Reparatur .
Gang, vergaſſen aber den Abſchl
öffnen. Durch den entſtandenen Ueberdruck wurden Ventil
geſprengt und die Beiden ſchwer verletzt
* Gießen, 11. Sept. Seit Dienstag hört man jetzt endlich
Nachbardörfern die Dreſchmaſchine brummen. Da das
allerdings noch feucht und die Körner vielfach gekeimt und ausge
ſind, ſo iſt das Dreſchen heuer eine ſehr ſchmutzige Arbeit. Der
ertrag fäll: ſehr gering aus, und die kleinen Bauern, die ſonſt un
Zeit ſchon don friſchem Getreide Brot backen müſſen, ſind genöti F=
Brot bei dem Bäcker in der Stadt zu holen. Es herrſcht tatſäch
großer Mangel an Roggenmehl auf dem Lande, läch
mit der Zeit noch mehr fühlbar machen wird. An den letzten ſo Er
Tagen ſind die Bauern äußerſt rührig geweſen, ſo daß die Felder Ku
leer geworden ſind.
b. Friedberg, 11. Sept. Vor zwei Jahren hat ſich in hieſiger =Ht
eine „Vereinigung ehemaliger Auguſtinerſch r
gebildet, welche den Zweck hat, um alle früheren Schüler unſerer
er=
würdigen Auguſtinerſchule ein loſes Band zu ſchlingen und in ſen
die Erinnerung an die Schule und die Schulſtadt wachzuhalten er
ſeitherige Vorſitzende, Herr Bankvorſtand Al. Weber, hat vor —m
ſein Amt niedergelegt und an ſeine Stelle, wurde Herr Regi gs=
Medizinalrat Dr. Adolf Weckerling gewählt. Unter deſſen Vorſ Elt
die Vereinigung geſtern im „Deutſchen Hauſe” eine zwangloſe an
menkunft ab, welche ſich eines ſehr ſtarken Beſuches und eines ſtim
g=
vollen Verlaufes erfreute. Der, Vorſitzende gedachte in erſter Li ver
Verdienſte ſeines Vorgängers und forderte die Anweſenden auf 2ig
an dem weiteren Gedeihen der Vereinigung und ihrer idealen Be
un=
gen mitzuwirken. Dann ergriff der Vorſitzende der rühriget (*
s=
gruppe des V. d. A. (Verein der Auslandsdeutſchen), Herr Stu —
Ferd. Weckerling, das Wort zu einem Vortrag, in welchem er ſe S
lebniſſe als Lehrer an einer Auslandsſchule ſchilderte. Muſikaliſe —
träge, gemeinſame Lieder und angeregte Unterhaltung hielten d.
nehmer noch lange in angeregter Stimmung zuſammen. Im Lar
Winters iſt eine weitere Veranſtaltung in Form eines Bunten —Ds
geplant.
* Aus dem Kreiſe Büdingen, 11. Sept. Der Kreistag hält 22
September im Rathaus eine Kreistagsſitzung ab. Die wichtigſten te
ſind: die Errichtung einer ſelbſtändigen Gem De
Grund=Schwalheim bei Echzell, Feſtſetzung eines Vorau 188
für 1924/25 und Aenderung der Kreisfeuerwehrordnung. — Go fre
Hochzeit feierten Landwirt J. Müller und ſeine Ehefrau in 77
ſtadt.
* Aus dem Niddertal, 11. Sept. Wolkenbruch imNit
tal. Ein ſchlimmes Unwetter hat erneut unſer Tal heimgeſucht
kenbruchartiger Regen ging nieder und in kürzeſter Zeit ſtieg d
hochgehende Nidder über ihre Ufer, drang über die Wieſen du
Gärten in die Ortſchaften und verhinderte längere Zeit jeden 2 E
Da auch die Bahnhöfe unter Waſſer gerieten, konnten die Re
weder ein noch aus am Bahnhof. Sehr ſchwer hat das Wetter be
gehauſt in Wippenbach, Ortenberg, Selters, Uſenborn, Gelnhe
Bindſachſen. Vielfach drang das Waſſer in Scheunen, Ställe und
In der Nähe der neuen Badeanlagen bei Selters und bei Stockhe
Efolderbach hatte ſich ein großer See gebildet. Die reißende
führte Stangen, Bretter, Stämme uſw. mit ſich.
* Aus der Wetterau, 11. Sept. Die Maul= und Kl
euche breitet ſich bedenklich aus. Sie herrſcht bereits in
Steinfurt, Ober=Rosbach, Fauerbach, Wolferboxn, Kefenrt
Eiſenbach.
AKuSchE
Die
mild-aromatische
Saldorf. Eisarette
für den veruföhnten.
Rauchen
MAgdte
Sert!
Darmſtädter Bichcle=Club
Sonntag, 14. September 1924
Vorm. 7 Uhr: Wanderfahrt, Start:
Ma=
thildenplatz.
Vorm. ½11 Uhr: Treffpunkt aller Mitglieder Oberwaldhaus.
Abends ½7 Uhr: Familien=Abend, Klubheim Perkeo, nur für
Mitglieder und geladene Gäſte.
(11640
Der Vorſtand.
Mittwoch, 17. 9., abends 8 Uhr, im Saalbau
/e Cuug uin Neif
Vortrag von General v. Wrisberg.
Volksgenoſſen aller Stände, erſcheint in Maſſen!
Mit der Kriegsſchuldfrage ſieht und fälli der
Verſailler Vertrag!
um Einheifspreis von 50 Pfg. am Verkehrsbüro, be
Leuſchner und Mhlius.
(1162-
Samstag und Sonntag
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Bon morgens 9. Uhr ab Wellfleiſch mit Kraut
Spez.: Bratw., friſche Wurſt, ger, Schinken.
Im Ausſchank vorzügl. Rheinwein, p. Gl. 25 O
und das beliebte Fay=Bier.
Es ladet frdl. ein:
Karl Bernius, Metzger u. Wirt. (*26397
Zur
gold=
nen Kette
Samstag und Sonntag
— Metzelsuppe
Von 9 Uhr morgens Wellfleiſch
mit Kraut, friſche Bratwurſt.
Ab 5 Uhr heiße Wurſt.
Schlacht=
platten in bekannter Güte. Prima
( 26383
Wein 25 Z.
Es ladet freundl. ein
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H 0 00 Hn 6 c60
M Heute Samstag /
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Wellfleiſch mit Kraut
Kath. Gemeinde Beſſungen
Sonntag, 14. Sept., nachm. 5 Uhr
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Die Kraft des Epang
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Kumme; 255.
Dätinſtädle: Zagbinlt, Saustan, den 13. Sepienber 1924.
Seite 2.
Reiut und Austand.
uter 2
um 70. Geburtstag des Kriegsminiſters a. D. General v. Stein.
Kriegsminiſter a. D. General v. Stein, zu Anfang des
Krie=
ges als Generalquartiermeiſter und Verfaſſer der kurzen,
markigen Heeresberichte viel genannt, feiert am 13.
Septem=
ber ſeinen 70. Geburtstag. Auch in letzter Zeit ging ſein
Name wegen der von ſieben öſterreichiſchen Feldmarſchällen
an ihn ergangenen Duellforderungen durch die Preſſe.
Gene=
ral v. Stein hatte in ſeinen Memoiren geäußert, daß Kaiſer
Parl bereit geweſen war, Gelder von der Entente
anzuneh=
nen, und daß er die Zentralmächte verraten und den Sieg
der Entente ermöglicht habe. Auf die Duellforderungen hin
ſab General v. Stein eine Erklärung ab, daß er in der
näch=
ten Ausgabe ſeiner Memoiren dieſen Abſatz zurückziehen werde,
vorauf auch die Herausforderer auf das Duell verzichteten.
Deutſcher Juriſtentag.
Heidelberg. Der zweite Tag des Deutſchen Juriſtentages war
kommen den Arbeiten der drei Abteilungen gewidmet. Die
Sitzun=
waren ſehr ſtark beſucht. Die Ergebniſſe werden am Samstag der
ſitzung des Juriſtentages übermittelt werden. In der Steuer= und
ſchaftlichen Abteilung ſtand das Thema zur Erörterung: Empfehlen
Aenderungen in der Geſetzgebung zur Erleichterung der
Kapital=
ſaffung durch Aktiengeſellſchaften? Es berichtete Generaldirektor Pro=
* Dr. Julius Flechtheim=Berlin. Zu gleicher Zeit ſprach auch
Rechts=
alt Dr. Heinrich Hachenburg=Mannheim. In der öffentlich=rechtli=
Abteilung wurde die Zuläſſigkeit und Form von
Verfaſſungsände=
gen ohne Aenderung der Verfaſſungsurkunde erörtert. Dazu ſprach
ichtsaſſeſſor Dr. Richard Grau.
Telegramm des Reichskanzlers.
Vom Reichskanzler Marx iſt aus Sigmaringen folgendes
Tele=
nm beim Deutſchen Juriſtentag eingegangen: Gegen Erwarten
ſtlich leider am Erſcheinen verhindert, begrüße ich herzlich den
ſchen Juriſtentag. In all dem Wirrwarr der Zeit gibt feſten Halt
auf ewigen Geſetzen ruhende Recht, deſſen Schutz und Förderung
Deutſche Juriſtentag ſeit Jahren ſich hat angelegen ſein laſſen. Die
tungsgegenſtände der heutigen Tagung ſind beſonders zeitgemäß
wertvoll. Die Reichsregierung erhofft ſegensreiche Klärung der
ttungsvollen Zeitfragen. Ich wünſche den Verhandlungen beſten
gez. Marx, Reichskanzler.
Von dem Deutſchen Juriſtentag wurde an den Reichskanzler ein
telegramm aufgegeben.
Schreibſtuben auf der Frankfurter Meſſe.
Einem aus Ausſteller= und Einkäuferkreiſen oft geäußerten Wunſch
ge wird das Meßamt Frankfurt a. M. zur kommenden Herbſtmeſſe,
om 21. bis 27 September ſtattfindet, zum erſten Male
Schreib=
r einrichten. Im Haus der Technik, in den Hauswirtſchaftlichen
n, im Haus Offenbach und in der Feſthalle werden Bureaus zur
igung ſtehen.
Ausbau des deutſchen Rundfunks.
Zerlin. Das Reichspoſtminiſterium iſt zurzeit mit dem weiteren
ſchen Ausbau des Rundfunks beſchäftigt. Unter Ausnutzung der
den Bau des unterirdiſchen Fernkabelnetzes freigewordenen
ober=
den Fernkabelleitungen ſollen Drahtverbindungen zwiſchen den im
befindlichen neuen Sendeſtation Berlin und den übrigen deutſchen
funkſendern hergeſtellt werden. Hierdurch ſoll ermöglicht werden,
rundfunkdarbietungen jeder gewünſchten, deutſchen Sendeſtelle
be=
ſicher auf alle deutſchen Sendeſtellen zu übertragen, ſodaß der
Sen=
mitgehen” kann. Jeder mitgehende Sender vermittelt dann zu
be=
ten Stunden ſeinem Teilnehmerkreiſe aus größeren Entfernungen
ende Darbietungen mit derſelben Lautſtärke, mit der er ſeine
m ausſendet. Sobald der Plan durchgeführt iſt, wird es z. B.
ch ſein, einen in Berlin oder Stuttgart gehaltenen Vortrag im gan=
„eiche zu Gehör zu bringen.
Reichsſtädtebund.
iſt, mit einer Sitzung des Geſamtvorſtandes im Hotel Juliushall.
Zeteiligung an der diesjährigen Mitgliederverſammlung iſt
außer=
lich groß. Die Verſammlung kann wohl als die bisher am
ſtärk=
ſeſuchte des Reichsſtädtebundes angeſprochen werden. Ueber tau=
Städtevertreter aus dem ganzen Reiche ſind erſchienen. Das
miniſterium, das preußiſche Staatsminiſterium und die
Regierun=
er übrigen Länder, ſowie zahlreiche Kommunalbehörden, haben
eter entſandt, ebenſo der Verband der preußiſchen Landgemeinden
onſtige kommunalpolitiſche Vereinigungen. Am Nachmittag tagte
auptausſchuß des Reichsſtädtebundes im Grünen Saal des Kur=
. um das Geſamtprogramm der Tagung nochmals durchzuberaten.
Der Geſchäftsführer, Syndikus Dr. Haeckel=Berlin, wird über die
hterhaltung der gemeindlichen Selbſtverwaltung in ihrem Ver= tiker immer zahlreicher werden.
3 zu Reich, Staat und den übrigen Selbſtverwaltungsverbänden
n, Oberregierungsrat Lehmann vom preußiſchen Miniſterium für
vohlfahrt und Bürgermeiſter Nohl=Lennep werden die
Wohnungs=
insbeſondere die Förderung des Wohnungsbaues in 1924 und 1925,
ſeln. Zur Wohnungsfrage liegen Entſchließungen vor betr. Locke=
Wohnungsmarktes. Andererſeits wird Stellung genommen gegen
erwendung der Erträgniſſe der Mietzinsſteuer zur Befriedigung
einer Staats= und Gemeindebedürfniſſe. Den Auftakt der Tagung
der auf Donnerstag abend 8 Uhr angeſetzte Begrüßungsabend
Tem Konzert des Kurorcheſters im großen Saale des Kurhauſes.
Tagung des 3. Städtebundes.
amburg. Der Reichsſtädte=Bund eröffnete heute ſeine dies=
Tagung, die bereits die 14. Mitgliederverſammlung iſt, mit
Sitzung des geſamten Vorſtandes. Die Beteiligung an der
dies=
n Mitgliedsverſammlung iſt außerordentlich groß und über
tädtevertreter aus dem ganzen Reiche ſind erſchienen. Die Reichs=
Ig, ſowie das Preußiſche Staatsminiſterium und die Regierungen
Eigen Länder haben Vertreter entſandt. — Es liegen Entſchlie=
2angswirtſchaft und Schaffung eines Wohnungsamtes.
Deutſcher Archivtag.
Unſter. Der hier tagende 16. Deutſhe Archivtag hat folgende
„eßung angenommen: Die in Münſter verſammelten Archivare
vor den franzöſiſchen Kollegen und der ganzen Welt feierlich gebung des Ortes voll kochender Erdquellen war,
ich gegen die Behauptung, daß Deutſchland und ſeine
Verbün=
ie Urheber des Weltkrieges ſeien. Vierzig Jahre lang lehrte
rich, daß verantwortlich für den Krieg nicht der iſt, der ihn er=
Indern der ihn unvermeidbar macht. Wenn aber die beweis=
T Archiven unterdrückt, wenn man die Oeffnung der franzöſi=
*d engliſchen Archiven hartnäckig verweigert und ſich ſtattdeſſen
a ündiegta beruft, ſo erblicken wir darin den deutlichſten Beleg.
u die reſtloſe Feſtſtellung der wirklichen Zuſammenhänge fürch=
En Ländern auf, mit uns einzutreten für eine wiſſenſchaftliche a
Darteiſche Erſchließung der Quellen, die unerläßlich ſind zur
Zng der Wahrheit und zur Verwirklichung der Gerechtigkeit.
Von Prof. Dr. Münch.
Im März ds. Js. wurde in Heidelbberg unter Mitwirkung der Bild der ſchwäbiſchen Univerſitätsſtadt Tübingen. Hier wurde am
dortigen Univerſitätsprofeſſoren der Verband Südweſtdeutſcher Schul= nächſten Morgen das reich ausgeſtattete Geographiſche Inſtitut im
geographen begründet, der alle Lehrer der Erdkunde in den drei Län= Schloß beſichtigt und vom Turm aus trotz Regen ein guter Ueberblick
dern Württemberg, Baden und Heſſen umfaſſen ſoll und auch den An= über die intereſſante Landſchaft gewonnen. Deutlich ſah man den alten
ſchluß weiterer Gebiete, die jetzt noch fernſtehen, erſtrebt, z. B. der Pfalz Neckarlauf von der Wurmlinger Kapelle (bekannt durch Uhlands Ge=
und Frankfurts. Volkscharakter und gleichartige Intereſſen verbinden dicht: „Droben ſtehet die Kapelle . . .") bis Luſtnau, den heute die kleine
dieſe ſädweſtdeutſchen Länder in weitgehendem Maße, das zeigte ſich bei Ammer benutzt. Auch die prachtvollen Verſteinerungen im
mineralogi=
der Gründung des Verbandes und das bewies auch jetzt die Stuttgarter ſchen Inſtitut wurden gebührend bewundert. Nachmittags trug der Zug
Tagung in erfreulichſter Weiſe. Dabei will der neugegründete Verband, die wiſſensdurſtige Schar durch das Steinlachtal nach Hechingen und
durchaus im Rahmen des großen Verbandes Deutſcher Schulgeographen Station Zollern, von wo der ragende Hohenzollern erſtiegen wurde.
bleiben und die gemeinſame Arbeit in jeder Weiſe fördern. Am 28. und Der Verlauf der Verwerfung, die den 855 Meter hohen Zeugenberg
29. Auguſt ds. J3, tagte nun in Stuttgart der neue ſüdweſtdeutſche Ver= vom Rande der nahen Alb trennt, war deutlich zu erkennen. Im
Nord=
band zum erſten Male, und dieſe Tagung hat — das ſei vorweggenom= oſten grüßte die Achalm herüber. Das Schloß ſelbſt, ſo imponierend es
men — durch ihren ſtarken Beſuch und durch ihren überaus harmoni= ſich aus der Ferne ausnimmt, iſt kaum der Beſichtigung wert. Der
Ab=
ſchen, allſeits befriedigenden Verlauf bewieſen, daß ſie einem ſtarken ſtieg nach Hechingen erfolgte bereits in völliger Dunkelheit. Am nächſten
Bedürfnis nach fachlicher Ausſprache und gegenſeitigem Sichkennenlernen Morgen, Sonntag, trug uns die Bahn in aller Frühe weiter über
Ba=
entſprang. Beſonders ſchön trat dieſes verſtändnisvolle Gefühl der Ge= lingen nach Ebingen mit ſeiner reichen Induſtrie. Die Bahn folgt
hin=
meinſchaftlichkeit bei der ſich an die Tagung anſchließenden Exkurſion ter Balingen dem breiten Ehachtal aufwärts und überwindet zwifchen
in die ſchwäbiſche Alb und das obere Donautal zutage. Nicht zuletzt hat Laufen und Ebingen eine Talwaſſerſcheide, die die zum Neckar fließende
zur Entwicklung dieſes freundſchaftlichen Geiſtes die geradezu vorbild= Ehach von der zur Donau eilenden Schmeie trennt. Früher floß die
liche Gaſtfreundſchaft und Liebenswürdigkeit der ſchwäbiſchen Fachgenoſ= Eyach ebenfalls zur Donau, wie heute die Schmeie, wurde aber dann
ſen beigetragen. Hatten ſie doch den von weiter kommenden Teilneh= vom Neckar angezapft und ſcharf nach Weſten und Nordweſten abgelenkt.
mern meiſt ihre Wohnungen zur Verfügung geſtellt, und wie vorzüglich Eigenartig mutet die ſtarke Induſtrie in dieſen vom Verkehr
abge=
wußten ſie ihre Gäſte nach den anſtrengenden Sitzungen zu unterhalten, legenen Tälern an, zumal nicht einmal die Waſſerkräfte benutzt werden.
Die Vorträge fanden in dem ſchönen Feſtſaal des Eberhard=Ludwig= Der Grund iſt allein in den billigen Arbeitskräften zu ſuchen und in
Gymnaſiums ſtatt und umfaßten in anregendem Wechſel wiſſenſchaftliche dem organiſatoriſchen Talent des Pfarrers Philipp Matth. Hahn, deſſen
und ſchulgeographiſche Fragen. Hochſchule, höhere Schule und Volks= Denkmal in Onſtmettingen ſteht. Vom Zeller Horn, hinter dem
Hohen=
ſchule waren gleichmäßig vertreten, und es herrſchte auch hier der ſchöne zollern, hat man einen vortrefflichen Ueberblick über die intereſſante
Geiſt einträchtigen Zuſammenarbeitens. Auf die einzelnen Vorträge Landſchaft. Welch gewaltige Wirkungen durch die Brüche und Ver=
und Erörterungen kann hier nicht eingegangen werden. Es ſei nur be= werfungen entſtehen, zeigt der Hangende Stein mit ſeinen rieſigen
Klüf=
tont, daß die Forderung von zwei Wochenſtunden Erd= ten. Auf den Wieſen zwiſchen Bitz und Winterlingen kann man
zahl=
kunde für alle Klaſſen ſämtlicher höheren Schulen reiche Erdfälle beobachten trichterförmige Einbrüche, ſogen. Dolinen,
wiederum laut und dringend ertönte, als eindringliche Mahnung für die wie man ſie in ſo großartiger Weiſe bei Trieſt im Karſt ſieht. Ein von
anweſenden Regierungsvertreter. Der zu Pfingſten d. J. in Franken= der Induſtrie geſtelltes Auto entführte nun die dreißig Teilnehmer in
hauſen am Kyffhäuſer vom Verband Deutſcher Schulgeographen ange= glänzender Fahrt durch das Laucherttal nach dem prächtigen
Sigmarin=
nommene Einheitslehrplan ſoll für alle höheren Schulen maßgebend, gen mit ſeinem hochragenden Schloß. Auf den nahen Höhen ſtößt man
ſein. Geographie muß mit Deutſch und Geſchichte ein hier auf die große Endmoräne, die in der Eiszeit von den gewaltigen
Kernfach der Schule bilden und nicht ſchon, wie es leider Alpengletſchern bis über das heutige Donautal auf den Südrand der
immer noch der Fall iſt, in den Mittelklaſſen aus dem Unterricht aus= Alb hinaufgeſchoben wurde. Deutlich ſind die Quarzite, Phyllite und
ſcheiden. Erſt in den Oberklaſſen können dem Schüler die Zuſammen= Granite der Alpen im Geröll feſtzuſtellen.
hänge zwiſchen Wirtſchaft und Politik klar werden.
Dank der Rührigkeit des Württembergiſchen Landesverbandes und Geographen und Geographinnen, ſoweit ſie noch am Abend ihr Ziel
dem Entgegenkommen einer Reihe von Verlegern — Stuttgart iſt ja erreichen konnten, fuhren am Abend nach Stuttgart zurück. Nur die
bekanntlich neben Leipzig führend auf dieſem Gebiete — war gleichzeitig / Heſſen, die „Nordländer” blieben mit einigen getreuen Schwaben noch
eine ſehr reichhaltige Ausſtellung geographiſcher Bücher, Lichtbilder, zuſammen und durchwanderten am nächſten Morgen das romantiſche
Landkarten, topographiſcher Aufnahmen uſw. zu ſehen, die allgemeines Donautal bis zu dem alten Kloſter Beuron und beſichtigten die inter=
Erſtaunen hervorrief. Beſonders ſchön nahmen ſich einige ganz neu her= eſſante Donauverſinkung bei Tuttlingen und Immendingen. Das
gur=
ausgekommenen Landkarten des rühmlichſt bekannten Verlags von Per= gelnde Rauſchen des in den zerwaſchenen Kalkmergeln verſchwindenden
thes in Gotha (Prof. Haack) aus. Wenn nur mehr Mittel zur Ver= Donauwaſſers iſt deutlich zu hören. Faſt die ganze Donau verläuft ſich
fügung ſtänden! Auch die Lehrmittelausſtellung in der Landesanſtalt hier unterirdiſch, denn 100 Meter unterhalb geht man trockenen Fußes
für Erziehung und Unterricht war ſehenswert. Abends wurden dann durch das leere Flußbett. Die Donau entſteht kurz darauf neu, um
die Gemüter durch gute Muſik und köſtliche, meiſterhafte Vorträge des nochmals viel Waſſer unterirdiſch zu verlieren. Bekanntlich treten die
Schriftſtellers und Redakteurs Martin Lang erfriſcht und erheitert.
Der nächſte Morgen war der Beſichtigung des von Prof. Dr. Wun= ſtärkſten Quelle Deutſchlands, wieder zutage und ergießen ſich bei
Radolf=
derlich muſtergültig geleiteten Deutſchen Auslands=Inſtituts, des Linden= zell in den Bodenſee; die obere Donau iſt alſo tatſächlich ein Nebenfluß
muſeums (Völkerkunde) und des Naturalien=Kabinetts gewidmet. Ueber= des Rheins. Ueber den Schwarzwald gelangten ſchließlich auch die
Heſ=
all hatten die Sammlungsleiter, ſelbſt die ſachkundige Führung über= ſen nach Hauſe.
nommen. Es folgten dann noch zwei Vorträge zur Stadtgeographie
von Stuttgart und zur Entwicklung der württembergiſchen Landeskunde fand ſo ihren Abſchluß. Eine Fülle von Anregungen und Kenntniſſen
zwecks Vorbereitung der Exkurſion, und um 12 Uhr ging es mit Auto wurde vermittelt, in wenigen Tagen lernte man ein ſchönes Stück
deut=
durch die ſchöne Landeshauptſtadt und weiter nach Tübingen. Von dem ſcher Erde kennen. Ganz beſonderer Dank gebührt dem Vorſitzenden
56 Meter hohen Turm des neuen Bahnhofes gewann man einen
vor=
züglichen Ueberblick über die Stadt und den Kranz der ſie umgebenden des Verbandes, Herrn Prof. Bauſenhardt=Stuttgart, für ſeine unermüd=
Höhen, zumal der Himmel ausnahmsweiſe ein freundliches Geſicht zeigte, liche Tätigkeit. Die Hauptmaſſe der Teilnehmer — in Stuttgart moch=
Beim Verlaſſen des Stuttgarter Keſſels eröffnete ſich der Blick auf die ten es 150 Damen und Herren ſein — ſtammte natürlich aus Schwaben.
ſchwäbiſche Schichtſtufenlandſchaft. Ueber die fruchtbaren Filder (— Fel= Baden war wegen der Ferien nur ſchwach vertreten, Heſſen ſtellte neun
der), an dem durch Zeppelin bekannten Echterdingen vorbei, erreicht Herren. Die nächſte Tagung ſoll in dem ſchönen Heidelberg 1925
ſtatt=
man die nächſte Stufe, den waldreichen Schönbuch, einen über einer finden und die übernächſte dann in Heſſen. Mögen dieſe Zeilen dazu
Verwerfung gehobenen Klotz von 450—500 Meter Höhe. Nun ſenkt ſich beitragen, die Reihen der ſüdweſtdeutſchen Schulgeographen noch mehr zu
die Straße gen Bebenhauſen im Seebachtal, wo die Witwe des ver= verſtärken und das Intereſſe für den Verband in weitere Kreiſe zu
ſtorbenen Königs wohnt, und kurz darauf entrollt ſich das maleriſche tragen.
Hier in Sigmaringen ging die Exkurſion zu Ende, und die meiſten
verſickerten Waſſermaſſen 12,5 Kilometer weiter ſüdlich in der Aach, der
Eine wohlgelungene Tagung der ſüdweſtdeutſchen Schulgeographen
Münchener Stadthnushalt.
In Nr. 244 haben wir das Rechnungsergebnis von 1923 mit dem
Erfolg eines Ueberſchuſſes von über 12 Millionen Goldmark den Leſern
mitgeteilt, ein Ergebnis, das ſelbſt in München die Steuerzahler
über=
raſchen mußte. Die „M. N. N.” laſſen ſich dazu aus dem Leſerkreiſe
noch berichten, daß aus dem genannten Ueberſchuſſe der ſtädtiſchen
Spar=
kaſſe in München mindeſtens 7 Millionen Mark überwieſen werden.
Dieſer Betrag ſoll als Aufwertung für die Sparguthaben dienen, die
in der Inflationszeit verloren gingen.
Internationale Rheinſtrombefahrung 1924.
Karlsruhe. Letzten Sonntag und Montag weilte die
internatio=
nale Rheinſtrombefahrung 1924, von Speher kommend, in Karlsruhe und
beſichtigte die Hafenanlagen des Karlsruher Rheinhafen.s. Die
Kommiſ=
ſion ſetzt ſich zuſammen aus zwei Franzoſen, zwei Belgiern, zwei
Hol=
ländern, einem Schweizer; die deutſche Delegation beſteht aus den Herren
Miniſterialdirektor Fuchs=Karlsruhe, Oberbaurat Spieß und
Regierungs=
baumeiſter Penk=Karlsruhe. Am Montag fuhr die Kommiſſion nach
Straßburg weiter.
Entgleiſt.
Triberg. Geſtern mittag iſt bei der Einfahrt in den hieſigen
Bahnhof der aus einer Lokomotive und 11 Wagen beſtehende Güterzug
Nr. 7705 aus noch unbekannter Urſache entgleiſt. Die Lokomotive ſprang
mit den Vorderrädern aus dem Gleiſe und fuhr ſich feſt, ſodaß die drei
ad Harzburg. Der Reichsſtädtebund eröffnete am Donners= nachfolgenden Wagen ineinandergeſchoben und die folgenden Wagen auf
eine diesjährige Tagung, die bereits die 14. Mitgliederverſamm= das Nebengleiſe geſchleudert wurden. Zwei Beamte wurden leicht
ver=
letzt. Der Schaden iſt beträchtlich. Bis 5½ Uhr abends war ein Gleiſe
wieder frei. Die Aufräumungsarbeiten dürften noch den ganzen heutigen
Tag beanſpruchen.
Der Livius=Finder auf der Flucht.
Rom. Da diMartino ohne Adreſſenangabe Neapel
ver=
laſſen hat, wie angegeben wird, um ſich Nachſtellungen aus aller
Welt herbeigeeilter Journaliſten und Gelehrten zu entziehen,
ließ der Präfekt nachmittags bei di Martino eine Hausſuchung
vornehmen, welche aber natürlich keinen Livius zutage förderte.
agesordnung der Verſammlung ſah für Freitag folgende Vorträge Da auch Scuator Benedetto Croce ſich ſehr zurückhaltend über
die Angelegenheit äußert, ſtellt der „Meſſagero” feſt, daß die Skep=
Bienenplage in Genua.
Paris. Genua iſt geſtern früh von einer Wolke von Bienen
über=
ſchwemmt worden. Die Einwohner der Stadt mußten ſofort ihre Fenſter
ſchließen, um ſich gegen dieſe Invaſion zu ſchützen. Die Bienen ließen
und Milderung der Zwangswirtſchaft und Schaffung eines wirk= ſich dann auf die Bogenlampen nieder, und um ſie zu vertreiben, mußte
Genua 10 Uhr vormittags zum hellen lichten Tage erleuchtet werden.
Exploſionsunglück.
Amſterdam. Wie die Amſterdamſche Telegraphenagentur Aneta
aus Weltewreden (Batavia) vom 10. September meldet, ſich infolge einer
Gasexploſion in einem der Poeloe=Laoet=Bergwerke 62 Eingeborene
ge=
tötet worden. Mehrere Perſonen wurden ſchwer verwundet. Der Leiter
der Bergwerksinſpektion iſt von Bandoeng nach Poeloe Laoet abgereiſt,
um eine Unterſuchung einzuleiten.
Folgenſchwere Erdbeben.
London. Aus Johannisburg wird gemeldet, daß durch ein
Erd=
beben ein rieſiges Reſervoir einer dortigen Seifenfabrik zerſtört wurde.
Die heiße Seife verbreitete ſich in einem Umkreis von 1 km über die
vor zur Wohnungsfrage, betreffs Lockerung und Milderung Straßen der Stadt, den Boden ſtellenweiſe bis zu 90 em tief bedeckend.
Ob Menſchenleben zu beklagen ſind, iſt noch nicht bekannt.
Reykjavik (Island). Ueber das am Samstag vormittag in der
Nähe von Klepland auf Island ſtattgefundene Erdbeben berichtet
ein Augenzeuge, daß die Erdſtöße ſich ſekundenlang wiederholten, daß
die Erdmaſſen ſich meterhoch emporhoben und das Feld in dev Um=
Die Chicagoer Mördee verurteilt.
Chicago. Die Millionärsſöhne Nathan, Leopold und
Richard Loeb, die ſich zu der Ermordung des Millionäsſohnes
r Veröffentlichungen in den deutſchen und öſterreichiſchen, ſowie Frank bekannten, wurden zu lebenslänglichem Zuchthaus
verurteilt.
Der Yellowſtone=Park in Flammen.
Annapolis. Wie aus Butah gemeldet wird, ſteht der
ameri=
kaniſche Yellowſtone=Park, eine der größten Naturſehenswürdigkeiten
Dir fordern demgegenüber aus Frankreich und den vormals Amerikas und der Welt, in Flammen. 5000 Morgen Land ſind bereits
usgebrannt. Der Brand raſt weiter. Bekanntlich ſtellt der
National=
park ein Schutzgebiet von ſehr großem Umfang dar, wo nicht gejagt
oder Holz geſchlagen werden darf.
Rund=Funk=Programm.
Samstag, den 13. September 1924.
Frankfurt a. M. (467 m). 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen. — 11.55
Uhr: Zeitangabe. — 12 Uhr: Nachrichtendienſt. — 4.10 Uhr:
Wirtſchaftsmeldungen. — 4.30—6.00 Uhr: Rundfunknachmittag in
Muſik und Wort. — 8 Uhr: Arnold Schönberg. Zur Feier ſeines
50. Geburtstages. 1. Vortrag von Kapellmeiſter Hermann Scherchen:
Arnold Schönberg. 2. Verklärte Nacht, Streichſextett für zwei
Vio=
linen, zwei Bratſchen und zwei Celli, Op. 4. 3. Lieder. 4. Friede
auf Erden, a capella=Chor. Mitwirkende: Frl. Tilly Debüſer (
Ge=
fang), das Lenzewskiquartett, Dr. Hoff (Bratſche), Frau Dr. Hoff
(Cello). Der a cagella=Chor 1923. — Leitung: Hermann Scherchen.
— 9.30 Uhr: Nachrichtendienſt, Wettermeldung. Sportbericht. —
9.55 Uhr: Zeitvorbereitung. — 9.56 Uhr: Drei Minuten der
Hausfrau. — 10 Uhr: Zeitangabe.
Verlin (430 bzw. 500 m). 10 Uhr: Bericht der Kleinhandelspreife der
wichtigſten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. — 10.15 Uhr:
Erſte Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten. — 12.55 Uhr:
Uebermittlung des Zeitzeichens. — 1.05 Uhr: Zweite Bekanntgabe
der neueſten Tagesnachrichten, Wetterdienſt. — 4.30—6.00 Uhr:
Un=
terhaltungsmuſik (Berl. Funkkapelle). — 6.30 Uhr: Rundfunkanſprache
von Oberbürgerm. Böß: „An die Berliner”. — 7 Uhr: Vortrag des
Herrn Schontek: „Sonlang” noch untern Linden. Vom
Bran=
denburger Tor zum Schloß. Eine kulturhiſtoriſche Wanderung. —
7.45 Uhr: Vortragsreihe: Südamerika”, 1. Vortrag: „Im
ſub=
tropiſchen Braſilien”, Dr. phil. Hugo Poetko (Buenos Aires)
8.30—10.00 Uhr: Feuchtfröhliche Kunſt. Mitwirkende: Alfred Braun,
Rezitation, Theodor Hieber (Staatsoper Berlin), Trinklieder. Das
Cornettquartett der Staatsoper. Am Steinwah=Flügel:
Kapellmei=
ſter Otto Urack. — Anſchließend: Dritte Bekanntgabe der neueſten
Tagesnachrichten, Zeitanſage, Wetterdienſt, Sportnachrichten.
10.30—11.30 Uhr: Tanzmuſik.
Engliſche Stationen. (MEZ.), London (365), 8 Uhr: Volkstümlicher
Wagner=Tſchaikowsky=Abend. — Birmingham (475), 8 Uhr: Sang
und Klang. — Cardiff (351), 2.00 und 7.30 Uhr: 5WA’s Garten
Party. — Aberdeen (495), 8.45 Uhr: „Ont the Denth of the Duke
of Wellington” von Lord Tennyſon. Muſik von Charles Villiers
Stanford. Rezitation: R. E. Jeffrehz.
Tageskalender.
Orpheum, 8 Uhr abends: Der Stolz der 3. Kompagnie‟. —
Ge=
ſangverein „Melomanen”, abends 8 Uhr, im Städtiſchen
Saalbau:: 80jähriges Stiftungsfeſt. — Union=, Reſidenz=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Sonntag, den 14. September:
Wolkig, wieder ſtärker weſtliche Winde, zunächſt wärmer,
ſinkende Temperatur, Regenfälle und Gewitterbildung
dann
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſ=
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer.
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten
[ ← ][ ][ → ] Weh
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allen
mit
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San
wär
Zun
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 13. September 1924.
Nummer 27
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
13. Sonntag nach Trinitatis, den 14. September 1924,
Stadtkirche: Samstag, den 13. Sept,, abends 8 Uhr:
Abendgottes=
dienſt für die Jugend. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier, — Sonntag,
den 14. Sept., vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Lukasgemeinde.
(Schluß.) Pfarrer Kleberger. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt
(Jahresfeſt des heſſiſchen Landesverbandes der evangeliſchen weiblichen
Jugend). Jugendpfarrer Schmidt aus Kaſſel. — Um 11¾ Uhr:
Kin=
dergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 5 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 8½ Uhr: Morgenandacht. Pfarrer
Lauten=
ſchläger. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. — Um
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. — Abends 6 Uhr:
Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Reinhardt.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Reinhardt.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Goethe
Evangeliſche Woche von Montag, den 15. Sept, bis Freitag, den
19. Sept., abends 8 Uhr, in der Aula des Gymnaſiums
Karl=
ſtraße 2. Vorträge: „Chriſtusreligion und philoſophiſche Religion”.
Prof. D. Matthes. — „Chriſtusreligion und Religionsunterricht”,
Lehrer Helmreich. — „Chriſtusreligion und Wohlſtand‟ Dr. jur.
Wagner. — „Chriſtusreligion und Menſchenliebe”, Pfarrer Hickel. —
Deutſcher Glaube‟ Univ.=Prof. D. Dr. von Schubert=Heidelberg,
Einirittspreis für jeden Vortrag 50 Pfg.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17): Donnerstag, den 18. Sept., abends
8 Uhr: Aufführung der Jugendbühne zum Beſten der Nothilfe der
Lukasgemeinde: „Die deutſchen Kleinſtädter” von Aug, Kotzebue,
Martinskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Oſtbezirk
in der Kirche: Pfarrer Beringer; für den Weſtbezirk im
Gemeinde=
haus: Pfarrer D. Waitz. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Beringer, (Kollekte für die evangeliſchen Gemeinden in Oeſterreich.)
— Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk. Pfarrer D.
Waitz. — Abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Vortrag des Senior D.
Spanuth aus Leoben (Steiermark) über: „Die Lage des
Deutſch=
tums und Evangeliums in Oeſterreich”
Altersheim: Vorm. ½10 Uhr: Pfarrer Marx,
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Goethe. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr:
Chriſten=
lehre (II. Gruppe. Schluß). Pfarrer Wagner. — Um 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wagner. — Um 11½ Uhr:
Kindergottes=
dienſt. Pfarrer Wagner,
Pauluskirche: (Kollekte für die Edangeliſchen in Oeſterreich.)
Vor=
mittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert. Feier des heil,
Abendmahls mit Vorbereitung, Anmeldung von 3/10 Uhr an in der
Sakriſtei. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert. —
Aufnahme der diesjährigen Konfirmanden im Gemeindeſaal am
Frei=
tag, den 19. Sept., Mädchen um 5 Uhr, Knaben um 6 Uhr,
Häusliche Pflege von kranken Männern (Aushilfe am Tage und
Nachtwachen) übernehmen die Brüder (Diakonen) der Männerkranken=
pflege=Station im Evang. Männerheim, Forſtmeiſterſtr. 9.
Fern=
ſprecher 2883.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel,
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang. Sonntagsverein
(Chriſtl. Verein junger Mädchen): Beteiligung am Verbandsfeſt. —
Donnerstag, den 18. Sept.: Die Betſtunde fällt aus.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
— Um 10 Uhr: Waldgottesdienſt am Ausgang des Dornheimerwegs
(Waldkolonie). — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr:
Bibelſtunde. Pred. Brück. — Abends 8½ Uhr:
Mitgliederverſamm=
lung mit vorhergehender Wortbetrachtung. — Montag, abends 8½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Männer. — Dienstags, abends 8½ Uhr:
Miſ=
ſionsvortrag. Miſſionar Scheibler=Kamerun. — Mittwoch, nachm.
4 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen. — Donnerstag, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde (Hohelied), — Freitag, abends 8½ Uhr:
Blau=
kreuzſtunde und Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule, Beſſungen.
— Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor. — Jugendbund für
E. C., Mühlſtraße 24: Sonntag, vorm. 10 Uhr: Teilnahme am
Gottes=
dienſt. — Nachm. 2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. — Um
4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jungfrauen. — Abends 8½ Uhr:
Evangeliſation. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Miſſionsvortrag. Miſſ,
Scheibler=Kamerun. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Freundeskreis=
Bibelbeſprechſtunde. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für
Jünglinge. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor,
Ehriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E.V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof links): Sonntag, abends 8½ Uhr:
Pflugſcharabend. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde der Haupt=
und Jugendabteilung (getrennt), — Donnerstag, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde im Familienkreiſe, — Samstag, abends 8½ Uhr:
Wochen=
ſchluß.
Wartburgverein Darmſtadt (E. B. J. M.). Vereinslokal:
Ge=
meindehaus der Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr. 6 (Mollerſtr. 23),
Sonntag, den 14. Sept.: Familienſpaziergang. Treffpunkt nachm.
3 Uhr Odenwaldbrücke. Führer: Altfreund A. Koch. — Dienstag, den
16. Sept, abends 8½ Uhr: Mitgliederverſammlung.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.): Jeden
Mittwoch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde (Beſprechung der Offenbarung
Johannes).
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 14, September 1924.
St. Ludwigskirche: Samstag; nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. ½6 Uhr: Beichtgelegenheit — Um 6 Uhr: Erſte
heil, Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil, Meſſe mit Predigt. — Um 8 Uhr:
Singmeſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um
11 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Nachm. ½3 Uhr: Chriſtenlehre;
darauf Andacht zu Ehren der heil, Familie, — Um 5 Uhr:
Verſamm=
lung des Müttervereins.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. ½7 Uhr:
Heil. Meſſe. — Nachm. 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe,
Kapelle zu Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt mit
Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag; nachm, um 5 Uhr und abends
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beig
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Pred
Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Andack
St. Martinskapelle am Herdweg: Samstag, nachm. von
7 Uhr und abends von 8—½9 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beick
Sonntag, vorm. 6! Uhr: Heil. Beichte. — Um 7½ Uh
Meſſe. — Um 734 Uhr: Predigt. — Um 81 Uhr: Heil. Meſſe
9½ Uhr: Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um
Andacht. — Um 4 Uhr: Wohltätigkeitsveranſtaltung mit The,
Konkordiaſaal zu Gunſten des Kirchenbaues. Eintritt frei,
St. Fideliskirche: An allen Sonn= und Feiertagen morg,
heil. Meſſe und Predigt in der Kapelle der Engliſchen Fräuleir
Waldſtraße,
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends r.
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um 6¼
Uh=
teilung der heil, Kommunion. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit
— Nachm. ½2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um 2 Uhr: Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg, 1 ab=
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr; Beicht/
ren=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt,
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Berſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag; den 14 —
vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 4½ Uhr: Vard
gung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 17. Sept., abends
Gebetsſtunde, — Freitag, den 19. Sept., abends 8½ Uhr: Bib
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonnt Hen
14. Sept., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule, — Abends 8½ Uhr: =
Fes=
dienſt. — Um 9 Uhr: Jugendbund, — Donnerstag, den118, Sept, rid4
8½ Uhr: Bibelſtunde. Pred. Erhardt,
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Ci
den 14. Sept., vorm. 8 Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 8 Uhr on
geliſation. — Dienstag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde, — Freitag —mds
8 Uhr: Gebetsſtunde.
Gemeinde der Siebententagé=Adventiſten, Mauerſtr. 5, I
Sx=
tag, abends 8 Uhr und Samstags, vorm. ½10 Uhr: Oeffentl.
dienſt. — Sonntag, abends 8 Uhr: Religiöſer Vortrag,
Gemeinde gläubig getanfter Chriſten (Baptiſten), Mau=
Sonntag, den 14. Sept., vorm. 10 Uhr: Gebetsſtunde. —
4 Uhr und abends 8 Uhr: Evangeliſationsvorträge; außerden n den
vom 12.—21. Sept.; je abends 8 Uhr, Vorträge ſtatt. Redn
Son=
geliſt C. Dölken, Thun, Schweiz. Thema ſiehe Anſchlagsſär
Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage (D Fodt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 14. Sept., vorm. 1 4Ahr=
Sonntagsſchule. — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittn den
17, Sept., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann willkomm
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Sonntag, vorm. 10 Uh eilſe
gungs=Verſammlung. — Um 11½ Uhr: Kindergotkesdienſt, — —n
8 Uhr: Eine beſondere Verſammlung,
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag; den 1 . 10 Uhr: Predigt; anſchließend Abendmahl. Pred,
Um 10½ Uhr: Sonntagsſchule.
hre am Sonntag, 14. Sept.,
Inachm.3 Uhr, in der St. Eliſa=
bethenkirche ſtattfindende
Trau=
ung beehren ſich anzuzeigen
Elſe Schreiber
Karl Mildenberger
Rhönring 25
*26423
hre am Sonntag, den 14. Septbr.,
Inachmittags 2 Uhr, in der
Martins=
kirche ſtattfindende Trauung beehren
ſich anzuzeigen
Doris Laun
Für die vielen Beweiſe herzlichſter Teilnahme
an unſerem ſchweren Verluſte innigſten Dank
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Dr. Wilhelm Hög9.
Tanlten
für Übérgang und Winter
(11636
Heini Ruhland
Darmſtadt
Gr.=Gerau
(*26470
Dankſagung.
hre am Sonntag, 14. Sept.,
Onachm. 3 Uhr, in der
Johan=
neskirche ſiattfindende Trauung
erlauben ſich anzuzeigen
Emmp Wiegmann
Ludwig Meckel
Darmſtadt, Wendelſtadtſtr. 341
(*2640
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Anteilnahme bei dem Hinſcheiden
unſeres lieben Vaters,
Schwieger=
vaters, Großvaters, Bruders,
Schwa=
gers und Onkels
Herrn Karl Oelp
Pagenaufſeher i. R.
Wilhelm Schwebel u. Frau
Hedwig, geb. Lohrer
Vermählte
Darmſtadt, 13. September 4924
Die kirchliche Trauung findet am
Sonn=
tag, den 14. Sept., nachm. 3 Uhr, in
der Martinskirche ſtatt.
(*26373
ſprechen wir unſeren herzlichen Dank
aus. Beſonders Herrn Pfarrer Grein,
Arheilgen, für die troſtreichen Worte
am Grabe, dem Eiſenbahn=
Fahrbeam=
ten=Verein Darmſtadt, Eiſenb.=
Beerdi=
gungs=Uebereinkommen, Frankfurt a.
M., den ehem. Leibgardiſten Nr. 115,
dem Wagenmeiſter=Verband
Darm=
ſtadt, den Herren Aerzten, Schweſtern
und Wärtern des Städt.
Kranken=
hauſes Darmſtadt für ihre liebevolle
und große Geduld während ſeiner
Krankheit ſowie allen anderen, die ihm
während ſeiner langen ſchweren Krank=
(*26455
heit gutes getan.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Beerdigungsgeſchäft
Georg Beſ
Bismarckſtraße 21
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Fam. Adam Delp, Darmſtadt
Fam. Arthur Haaſe, Kranichſtein.
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Herzlichen Dank für die
be=
wieſenen Aufmerkſamkeiten
an=
läßlich unſerer Vermählung
Guſtav Keller
(Elſe Keller, geb. Michel
Darmſtadt, Fuhrmannftr. 2
Für die vielen Geſchenke und Gra.)
tulationen anläßlich, unſerer ſilbernen
Hochzeit ſagen auf dieſem Wege herzl.
(11621
Dank.
Erzhauſen, 10. September.
Gg. Wilh. Lotz u. Frau.
Untererheber
G. Kanzler, Schulstr. 12.
NB. Zahle für ausgekämmtes und abge
ſchnittenes Haar die höchſten Preiſe.
L. Borné
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Dr. Th. Becher Arzt
verreist bis 28. Sept. 11029
Vertret.: Herr Dr. Schuchardt, Steinſtr. 22.
Uhrmacher und Juwelier
25 Ernst-Ludwigstraße 25
Dankſagung.
Für die uns erwieſene
herz=
liche Teilnahme und reichen
Blu=
menſpenden bei dem
Hinſchei=
den unſeres lieben Entſchlafenen
ſagen wir allen, insbeſondere
Herrn Pfarrer Rückert für die
troſtreichen Worte am Grabe,
unſeren herzlichen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
In deren Namen
Frau Eliſabeth Schneider.
Darmſtadt, 12. Sept. 1924.
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[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt, Saustag, den 13. September 1924.
Seite 9.
Redigt
ſchaften,
Dſtr. 19,
W
t, abend
abechenſtraße
9.
iſtadt (Moll
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r: Bibe
Adventiſten, Me
vorm, 110 Uhr: De
Religiöſer Vorte
Sport, Spiel und Turnen.
Chriſten (Baptiſte
Uhr: Gebetsſ
Miatonsvartr
hr. Vartaige ſtat
igen der letzten Zage
g. den 14. Sept, bum
Uhr: Gottesdienſt.—M
. Jedermam mil
Somtag, vorm. 10
uhr: Kindergoteslin
mterſtr. 2); Sonntag
TTäel
ng und Winte
Uua4
Sporifeſt 1924 des Realgymnaſiums.
Das Realgymnaſium hatte in dieſer Woche zwei große ſportliche
Ver=
iſtaltungen, die aufs beſte verliefen und ein ſehr erfreuliches Bild von
m Sportgeiſt gaben, der die Schülerſchaft beſeelt.
Zunächſt kamen die Reichsjugendwertkämpfe in drei
Al=
esſtufen (für Tertianer, Sekundaner und Primaner) zum Austrag. Sie
tten die Form eines Fünfkampfes (Reck, Barren, Sprung, Wurf, Lauf)
ib ſtellten bedeutende Anforderungen an die jugendlichen Wettkämpfer.
n Dienstag nachmittag wickelte ſich in den beiden Turnhallen der An=
It der tuneriſche Teil der Kämpfe ab, während die ſportlichen
Wett=
eite am Mittwoch vormittag auf dem herrlichen Sporplatz der
Tech=
ſchen Hochſchule, der der Anſtalt in liebenswürdiger Weiſe zur
Ver=
gung geſtellt war, ſtattfanden. Von 288 Schülern, die ſich dem
Kampf=
hter ſtellten, wurden 114 Sieger, d. h. ſie erreichten die erforderliche
inktzahl. Die Siege alle aufzuzählen, würde zu weit führen. Die
rſten Sieger jeder Stufe waren:
I. Unterſtufe: 1. Cckhardt, Untertertia 2: 126 Punkte; 2. Betke,
ſertertia 2: 123 Punkte; 3. Riedel, Untertertia 3: 122 Punkte.
II. Mittelſtufe: 1. Ruf, Oberſekunda 3: 113½ Punkte; 2.
Meer=
nm. Oberſekunda 4: 111 Punkte; 3. Werner, Oberſekunda 3: 106½
inkte.
III. Oberſtufe: 1. Grünewald, Oberprima 3: 101½=Punkte;
Schupp, Oberprima 1: 97 Punkte; 3. Schieferdecker, Unterprima 4:
Punkte.
Um auch den Eltern und Angehörigen der Schüler und den
Freun=
der Anſtalt zu zeigen, was die Schule heute für die körperliche
Er=
ztigung der Jugend zu erreichen ſich bemüht, wurde dann am Don= Heidelberg. V.f.B. iſt in Darmſtadts Mauern kein Unbekannter; vor
Stag nachmittag ein allgemeines Sportfeſt, wiederum auf
r Platz der Techniſchen Hochſchule, veranſtaltet. Der Wettergott, der
den letzten zwei Jahren ein ſolches Feſt unmöglich gemacht hatte, hatte
Einſehen und ſchickte ſtrahlenden Sonnenſchein. So entwickelte ſich
den in erfreulicher Weiſe dichtbeſetzten Tribünen auf dem grünen
ſen bald ein lebendiges Treiben. Die verſchiedenſten Staffeln der
ein=
ten Klaſſen gegeneinander wechſelten mit Weitſprung, Ballwerfen,
gelſtoßen; ein Hindernislaufen und Tauziehen brachten auch die
humo=
iſche Seite etwas zur Geltung. Lebhafter Beifall belohnte die
jewei=
u Sieger. Im Einzelnen wickelte ſich unter der verdienſtvollen
Lei=
ſendes Programm ab:
1. Nummerlaufen der Quinten; Sieger: Quinta 4.
2. 10X100 Meter=Staffel der Oberſekunden und Primen; Sieger:
Mannſchaft der Oberprimen.
tertia 3.
4. Weitſprung der Beſten aus den Reichsjugendwettkämpfen; Sieger:
Grünewald, Oberprima 1; 5,50 Meter.
5. Lauf über 1 Bahnrunde, einzelne Schüler der Obertertia; Sieger:
Braun, Obertertia 2.
6. Ballwerfen der Beſten; Sieger: Eckhard, Untertertia 4, 71 Meter, dem Uebungsplatz.
7. Schwedenſtaffel der Oberſekunden und Primen; Sieger:
Ober=
ſekunden=Mannſchaft.
8. Pendelſtaffel über 50 Meter der Unterſekunden; Sieger:
Unter=
ſekunda 3.
9. Kugelſtoßen der Beſten; Grünewald, Oberprima 3; 10,80 Meter
(5 Kilo).
2. 4X½ Bahnrunde der Oberſekunden und Primen; Sieger:
Ober=
ſekunden=Mannſchaft.
2. 10X100 Pendelſtaffel der Unterprimen mit Hinderniſſen; Sieger:
1. Lauf: Unterprima 1. 2. Lauf: Unterprima 3.
3. Tauziehen der Oberprimen; Sieger: Oberprima 3.
Für die unter 2 und 7 genannten Kämpfe hatten Freunde der Anſtalt
volle Wanderpreiſe geſtiftet (Firma Sonnthal und Sporthaus
Adel=
n).
Den Abſchluß bildete ein Handballſpiel und die Verkündigung der
fer aus den Reichsjugendwettkämpfen durch den Direktor, der ſeine
grache mit einem „Gut Heill” auf die Sieger ſchloß. — Die erſten
ger jeder Stufe erhielten Büchergeſchenke.
Nicht unerwähnt ſei, daß während der Kämpfe das Schülerorcheſter
Sänger aus den jüngeren Klaſſen für die muſikaliſche Unterhaltung
ten.
Alle Veranſtaltungen haben aufs neue gezeigt, daß der Sportgedanke
im Realgymnaſium feſten Fuß gefaßt hat und in ſtetem Wachſen
be=
en iſt, zum Wohl unſerer Jugend und unſeres Volkes!
Handball.
r= und Sportverein 1901 Höchſt I.—Sportverein 98 I. in Darmſtadt.
ſche Jugenskraft Sachſenhaufen I.—Sportverein 98 II. in Frankfurt.
Begünſtigt durch die neuerdings erreichten Paßerleichterungen, hat
e Handballabteilung des Sportvereins 98 unternommen, wieder mit
Vereinen des beſetzten Gebietes in engere Fühlung zu kommen.
ſe warteten wir darauf, um die alte Treue, die noch nie aufgehört
zu erſtarken und neu zu beleben. Wir begrüßen am Sonntag
nach=
rg die Handballer des Turn= und Sportvereins 1901 Höchſt aus dem
ſten Gebiet in unſeren Mauern und hoffen, daß auch andere
Ver=
mit denen wir in Verbindung ſtehen, unſeren Einladungen folgen
en. Aber nicht nur Sache der Handballer ſoll es ſein, um das erſte
ſeinen der Spieler aus dem beſetzten Gebiete wahrhaft würdig
er=
ren zu laſſen, ſondern: Alle, die ein warmes Herz für die beſetzten
ete haben und ſich freuen, daß wir wieder enger miteinander
ver=
en ſind, mögen ſich am Sonntag nachmittag halb 6 Uhr auf dem
ion einfinden. Vor allem richten wir dieſe Worte an die
Mitglie=
des Sportvereins. Sie haben die Pflicht, ihren Verein im Anſehen
alten. Lauft nicht allein zum Fußballſpiel, unterſtützt auch die an=
* Abteilungen eures Vereins. Gerade die Handballabteilung, die
Zierde des Sportvereins zu werden verſpricht, iſt es bedürftig,
liſche Unterſtützung zu finden, zum Beſten des ganzen Vereins.
T.= und Sp.=V. 1901 Höchſt geht ein ausgezeichneter Ruf voraus.
Mannſchaft beſteht ausſchließlich nur aus Leichtathleten, die die hohe
utung des Handballſpiel für die Leichtathletik erkannt haben. Eine
„usſage, wie das Spiel enden wird, wäre verfrüht, da infolge des
en Getrenntſeins über die Spielſtärke der Höchſter Mannſchaft nichts
int iſt. Die Sportvereinler ſpielen in alter Aufſtellung ohne Juda,
ehr viel und lange Erholung nötig haben muß.
Die 2. Mannſchaft fährt, wenn nicht wieder etwas dazwiſchen kommt,
Frankfurt, um gegen die 1. der D.J.K. Sachſenhauſen anzutreten.
Gang iſt hart, da Sachſenhauſen ſehr ſpielſtark iſt und die erſte
nſchaft gefordert hatte. Letztere verlor das Vorſpiel 5:4 mit vier
ßleuten. Eine Tatſache, die der 2. Mannſchaft genügend Anlaß
Dürſte, alles daran zu ſetzen, um ehrenvoll abzuſchneiden.
Tgde. Griesheim — Tgeſ. Offenbach.
Er. Endlich iſt es den Griesheimern nach Freigabe des Verkehrs im
ten Gebiet gelungen, wieder ein Spiel auf eigenem Platz
auszu=
n. Die als äußerſt ſpielſtark bekannten Offenbacher haben ihre
flichtung abgegeben und werden in ſtärkſter Aufſtellung in
Gries=
antreten. Es iſt bereits die dritte Begegnung der beiden Vereine.
März 1923 mußte ſich die junge Griesheimer Elf mit 6:0 beugen,
aber im Jahre ſpäter dieſe Schlappe wieder durch einen 1:0=Sieg
Am Sonntag werden ſich zwei gleichwertige Gegner gegenüber=
* und einen ſehr ſpannenden Kampf liefern. Auch Griesheim hat
Tzwiſchen verbeſſert und wird, nach den letzten Erfolgen zu urteilen,
entſprechendes Können beweiſen. In Griesheim und Umgebung
daher dieſem Treffen das größte Intereſſe entgegengebracht.
Tußerdem ſteht die 1h=Mannſchaft der Tgde. Griesheim der 1. Mſch.
Groß=Gerau gegenüber.
Fußball.
F.K. „Union” e. V. Darmſtadt — Arheilgen 04.
Auch den letzten Samstag und Sonntag vor den beginnenden
Ver=
bandsſpielen läßt F.K. „Union” nicht ſpiellos vorübergehen. Die
Liga=
mannſchaft trägt am Samstag abend halb 6 Uhr das fällige Rückſpiel
gegen Arheilgen 04 auf dem Sportplatz am Arheilger Mühlchen aus.
Arheilgen wird in ſtärkſter Aufſtellung antreten; auch „Union” hat
durch Mannſchaftsumſtellung ſicherlich an Spielſtärke gewonnen. Das
Ergebnis des Kampfes bleibt abzuwarten.
Die 1b=Mannſchaft empfängt am Sonntag nachmittag 3 Uhr die
1. Mannſchaft des Fußballſportvereins Groß=Zimmern auf dem
Sport=
platz an der Heidelberger Straße. Da die 1b=Mannſchaft in jüngſter
Zeit äußerſt günſtige Reſultate erzielen konnte, ſo ſteht auch hier ein
ſpannendes Treffen in Ausſicht.
Pokalfpiel des Akademiſchen Sportklubs.
Sonntag nachmittag empfängt dere A.S.C. auf ſeinem Platze an
der Schießhausſtraße (Hochſchulſportpla) den zweiten Gegner der
Pokalrunde. Der Gegner iſt der F.K. Geinsheim im Ried, der
Spiel=
beginn auf 3 Uhr nachmittags mit 10 Minuten Wartezeit feſtgeſetzt.
Ein fairer Kampf, wie im erſten Spiel, iſt auch hier zu erwarten. Der
Sieger ſollte auch jetzt ſchon feſtſtehen. Die Mannſchaft des Akademiſchen
Sportklubs ſollte ſich dieſen nicht entreißen laſſen.
Sportverein 98 Darmſtadt — V. f. V. Heidelberg.
Zum letzten Freundſchaftsſpiele vor der nun wieder einſetzenden
Punktehatz empfängt Sportvereins Elf die Ligamannſchaft vom V.f.B.
wenigen Jahren noch konnte man bei Verbandsſpielen ihre damalige
anſehnliche Spielſtärke bewundern. Auch heute noch ſtellt Heidelberg
einen beachtenswerten Gegner dar, und werden ſich die Einheimiſchen
ſehr anſtrengen müſſen, um günſtig abzuſchneiden. Mit
Ellenbeck
Förſter Laumann
W. Fiſcher, Bärenz Stephan II
Anger Müllmerſtadt Süßenbeck Takaſh Köhler
hat der Sportausſchuß wieder eine Probeaufſtellung herausgebracht, die
g von Oberreallehrer Luley und Studienrat Dr. Grünewald ſich, nach dem Können der neu eingeſtellten Leute bemeſſen, vecht gut
anlaſſen ſollte.
Vor dem Spiel der Ligamannſchaft, das auf 4 Uhr feſtgeſetzt wurde,
empfängt die Erſatzmannſchaft die gleiche von „Germania”=
Frank=
furt. Es iſt dies eine alte Rückſpielverpflichtung, der hier die
Frank=
furter nachkommen, und dürften ſie hierbei wenig Lorbeeren ernten.
3. Staffellaufen mit Ballgeben der Untertertien: Sieger: Unter= Denn die Aufſtellung: Trinkaus, Edinger, Girmſcheid, Fiſcher,
Gött=
mann, Eiſinger, Zubiria, Heß, Weißmantel, Steckenreuther, Weber —
ſollte Gewähr genug bieten für ein abwechſlungsreiches hochſtehendes
Spiel. — Die 2. Mannſchaft emepfängt zu einem Freundſchaftsſpiel die
3. Mannſchaft von „Germania‟Eberſtadt um 1 Uhr, und die
3. Mannſchaft die 2. von „Eintracht‟=Weinheim um 11 Uhr auf
Einen ſchweren Gang hat morgen um halb 9 Uhr die 1a=
Jugend=
mannſchaft Sportvereins. Um 10 Uhr hat ſie am Arheilger Mühlchen
gegen die gleiche Mannſchaft der Sportvereinigung Arheilgen
anzutre=
ten. Arheilgen iſt der ſtärkſte Rivale Sportvereins und dürfte bei dem
morgigen Spiel der vorausſichtliche Gaumeiſter entſchieden werden. Alſo
ein ſchwerer Gang für unſere Jungens, und iſt die Bitte um recht rege
Beteiligung am Marſch nach Arheilgen, Abmarſch um 8½ Uhr,
Hoch=
ſchule, ſehr angebracht und verſtändlich.
Die 1b=Jugend ſpielt um ½4 Uhr auf der Rennbahn gegen die 1.
1. Staffel der Oberſekunden mit Bockſpringen; Sieger: Oberſekunda 3. von „Union”, während die 2a und 2b Jugend die gleichen von Arheilgen
bzw. Germania”=Frankfurt hier auf eigenem Platze erwarten. Die
1a=Schüler empfangen die 1. Schüler von „Union” um 10 Uhr auf dem
Uebungsplatz, während die 1b=Schüler nach dem Finanzamt müſſen, um
gegen die 2. Schüler von „Eintracht” anzutreten.
F. K. „Eintracht‟=Darmſtadt—Heſſiſche Schutzpolizei.
Als letztes Spiel vor den nunmehr beginnenden Verbandsſpielen
treffen ſich am Samstag abend um halb 6 Uhr auf dem Platze am
Finanzamt die Fußballmannſchaft der Heſſiſchen Schutzpolizei und die
1. Elf des F.K. Eintracht‟. Die Schupo=Elf, die ſich meiſt aus
bekann=
ten Spielern hieſiger Vereine zuſammenſetzt, erzielte in letzter Zeit
be=
achtenswerte Reſultate. Die zwei bis jetzt zwiſchen beiden Mannſchaften
ausgetragenen Spiele ſahen einmal dieſe dann mal jene Partei mit je
2:1 als Sieger, was die Gleichwertigkeit beider deutlich zum Ausdruck
bringt. Auch das heutige Treffen verſpricht einen intereſſanten Verlauf
zu nehmen, deſſen Beſuch zu empfehlen iſt.
Am Sonntag herrſcht bei den Eintrachtlern Großbetrieb. Die erſte
Elf folgt einer Einladung von 04=Arheilgen, um gegen deren
Ligamann=
ſchaft ein Freundſchaftsſpiel auszutragen. Die 2a=Mannſchaft empfängt
die 1. des Fußballvereins Seeheim, während die 2b=Mannſchaft ſich zum
V.f.B. Ober=Ramſtadt begibt. Auch die Jugend kommt zu ihrem Necht.
Die 1. Jugend fährt zur Germania 94=Frankfurt, die 1.
Schülermann=
ſchaft weilt bei dem V.f.L. Neckarau zu Gaſte, und die 2.
Schülermann=
ſchaft trifft auf die gleiche des Sportvereins 98. Mögen alle
Mann=
ſchaften, um unſerer guten Sache willen, ihren Verein würdig vertreten.
Verein für Raſenſpiele e. V. Darmſtadt—Michelſtadt.
Die Ligamannſchaft des V.f.R. begibt ſich am Sonntag nach
Michel=
ſtadt, um dort ein Propagandaſpiel auszutragen. Die
Liggerſatzmann=
ſchaft beteiligt ſich an den Pokalwettkämpfen der Olympig=Hahn,
wäh=
rend die Sondermannſchaft in Höchſt gegen die 1. Mannſchaft des
dorti=
gen Sportvereins antritt.
Von Intereſſe ſind auch die Jugend= und Schülerſpiele. Die 1a=
Jugendmannſchaft ſpielt vorausſichtlich gegen Kickers=Offenbach, die Ub=
Jugend gegen die 1. Jugend der „Eintracht‟=Darmſtadt, während die
2a= und 2b=Jugend die gleichen Mannſchaften von Germania=Frankfurt
empfangen. Die beiden Schülermannſchaften ſpielen gegen Haſſia=
Die=
burg kzw. gegen Unien=Darmſtadt.
Nachzutragen ſind der 2:1=Sieg der Liggerſatzmannſchaft gegen
V.f.B.=Ober=Ramſtadt und der 3:2=Sieg der 2a=Jugend gegen die erſte
Jugend des V.f.B.
der Italiener Carmine Alfredo ihre ſichere Beteiligung in Ausſicht
ge=
ſtellt. Die deutſche Motorradinduſtrie wird in den ſechs Rennen, die
für die beiden leichten Klaſſen über ca 120 Kubkzentimeter, für die
anderen Klaſſen über ca. 160 Kubikzentimeter führen, vor eine ſchwere
Probe geſtellt, denn in allen Klaſſen iſt ſtarke ausläudiſche Konkurrenz
vertreten. Das Fahrermaterial iſt ganz ausgezeichnet. Wir nennen nur
die Namen Graßmaun=Bamberg, Binnewies, R. Rau, Th vies, Lucke,
Gubela Sauer, Vögtle, Ott, Arndt, A. Klein (Berlin), Schul
Bremer (Hamburg), Ernſt=Breslau, Reich, Högl. Bauho
Thumshirn=Nürnberg, Müller, Weber, Schneider. Non
Keßler, Hemming (Suhl i. Thür.), Schulz=Sommerfeld, Lohſe,
(Chemnitz), Lenſch=Neumünſter und Röthling=Halle a.
Pferdeſport.
Deutſches Derby.
Die Ausſchreibung für das Deutſche Derby 1925 iſt dahin
geändert worden, daß der Geſamtwert des Nennens, wie ſchon in d
ſem Jahre, 100 000 Goldmark beträgt. Das Deutſce Derby 1920
langt in der gleichen Faſſung zur Ausſchreibung. Auc diesmal ſind
engliſche, franzöfiſche, belgiſche und außereuropaiſche 9
usgeſchloſ=
ſen. Der Nennungsſchluß läuft am 30. September 1924 ab.
Boxen.
Wills—Firpo.
Vor einer 8000köpfigen Zuſchauermenge fand in New Yerſey der
Boxkampf zwiſchen dem Neger Wills und dem Argentinier Firpo ſtatt.
Wills wurde nach 12 Runden zum Sieger erklärt; er erhielt
da=
mit das Recht, den Weltmeiſter Dempſey zum Kampf um die
Weltmeiſter=
ſchaft herauszufordern.
Leichtathletik.
Nurmis Beſtleiſtungen.
Das finniſche Laufwunder Paavo Nurmi begann in
Kuopio bei Helſingfors ſeine angekündigten Angriffe auf verſchiedene
Welthöchſtleiſtungen. Zunächſt beſchränkte er ſich darauf, einigen
Welt=
rekords bis zur 10 000=Meter=Grenze das Lebenslicht auszublaſen. Die
neuen Leiſtungen ſind: vier engliſche Meilen in 19:18,7, fünf Meilen
in 24:13,2, ſechs Meilen in 29:09,4, in einer halben Stunde 9,957
Kilo=
meter, 10 000 Meter in 30:06 4. Bekanntlich lief Numri vor einigen
Tagen im Training die 10 000 Meter in 29:43. Als nächſte Aufgabe hat
Numri die Verbeſſerung des Stunden=Weltrekords ins Auge gefaßt.
Der deutſche Marathonſieger Hempel in Kopenhagen.
In dem alljährlich zum Austrag gelangenden Fredericksborgs=Lauf
zu Kopenhagen über 36 Kilometer ragten der Däne Axel Jenſen, der
deutſche Marathonſieger Hempel=Charlottenburg und der Ungar Kiraly
bei der diesmaligen Entſcheidung am Sonntag hervor. Der Deutſche,
der keine Unterſtützung durch Schrittmacher genoß, trotzdem aber ein
ausgezeichnetes Rennen lief, wurde knapp geſchlagen Zweiter. Jenſen
ſiegte in 2:06:54,5 vor Hempel 2:12:29 und dem Ungarn Kiraly 2:14:59.
Motorſport.
Jubiläumsfahrt des A. v. D.
Der Automobilklub von Deutſchland hat für die Zeit vom 20.—25.
September eine Geſellſchaftsfahrt ausgeſchrieben mit dem Zweck,
mög=
lichſt vielen der im Kartell vereinigten befreundeten Automobilklubs
Beſuche abzuſtatten und dadurch den Zuſammenhang des Kartells zu
fördern und in der Oeffentlichkeit zu bekunden. Die Beteiligung iſt
über Erwarten gut. Es haben ſich insgeſamt 75 Teilnehmer aus allen
Gauen des Reichs in die Meldeliſte eingeſchrieben. Nur wenige
deut=
ſche Automobilfirmen fehlen in der Nennungsliſte. Bei der Fahrt wird
lediglich die Zuverläſſigkeit gewertet. Der Start erfolgt am 20. Sept.
in Dresden. Von dort geht es über Nürnberg, München, Stuttgart,
Baden=Baden Darmſtadt, Frankfurt a. M., Eiſenach und Leipzig
zum Ziel nach Berlin auf der Avus. Die Geſamtentfernung beträgt za.
1600 Kilometer, welche in ſechs Fahrtagen zurückzulegen ſind.
Internationale Avus=Motorradrennen.
Die am 21. September auf der Avus im Grunewald ſtattfindenden
internationalen Rennen des Deutſchen Motorradfahrer=Verbandes weiſen
bereits beim erſten Meldeſchluß eine quantitativ und qualitativ gute
Be=
ſetzung auf. In der Klaſſe der Leichtmotorräder bis 250 Kubikzentimeter
haben ſich acht Teilnehmer mit ſieben verſchiedenen Maſchinen in die
Nennungsliſte eintragen laſſen. Die ſtärkſte Beſetzung weiſt das Rennen
der Maſchinen bis 350 Kubikzentimeter mit 18 Bewerbern auf. Die
Kate=
gorie bis 500 Kubikzentimeter weiſt 13, die Kategorie bis 750
Kubik=
zentimeter 5 und die Kategorie bis 1000 Kubikzentimeter 8 Meldungen
auf. Für die Sonderklaſſe über 1000 Kubikzentimeter hat bisher nur
Rubin=Düſſeldorf genannt. Insgeſamt lagen beim erſten Meldeſchluß
53 Nennungen vor. Von ausländiſchen Fahrern haben die Dänen Emil
Jenſen, Georg Hanſen und Niels Sorenſen, der Holländer H. Bieze und
Deutſche Turnvereine im Auslande.
Das deutſche Turnen, das in der Deutſchen Turnerſchaft, einer
Ver=
einigung von 1¾ Millionen Mitgliedern, ſeinen größten und
bedeut=
ſamſten Vorkämpfer hat, iſt nicht nur in Deutſchland und Deutſch=
Oeſter=
reich verbreitet, ſondern über die Grenzen des deutſchen Sprachgebiets
hinaus.
Der Friedensvertrag von Verſailles hat dadurch, daß er weite
Strecken deutſchen Landes dem Stammlande entriß und Millionen
deut=
ſcher Männer und Frauen zu Staatsangehörigen fremder Länder machte,
auch manchem deutſchen Turnverein ein Ende bereitet, denn die neuen
Machthaber hatten in vielen Fällen nichts Eiligeres zu tun, als die
Turnvereine kurzer Hand aufzulöſen. Nur in wenigen Teilen des
ab=
getrennten Gebietes dürfen die Turnvereine nach wie vor unbehindert
ihrer volkserzieheriſchen Arbeit nachgehen.
Viele Vereine ſind froh, wenn ſie wenigſtens im beſcheidenen Rahmen
ihr Daſein friſten dürfen. Zurzeit beſtehen noch als turneriſche
Sonder=
organiſationen im abgetrennten Gebiet die „Deutſche Turnerſchaft in
Polen”, die „Deutſche Turnerſchaft in Polniſch=Schleſien” und der „
Ver=
band Siebenbürgiſch=Sächſiſcher Turnvereine‟.
Viele von den Vereinen der genannten Verbände haben ſchwer um
ihr Leben zu kämpfen. Gleiches gilt ſelbſtverſtändlich auch für die
Turn=
vereine im beſetzten Gebiet, die den Beſatzungsbehörden vielfach ein Dorn
im Auge ſind. Doch ſoll von den Schwierigkeiten, mit denen dieſe zu
kämpfen haben, an dieſer Stelle nicht geſprochen werden.
Da deutſche Turner über die ganze Welt zerſtreut ſind, ſo nimmt es
nicht Wunder, wenn auch in faſt allen größeren Städten ſich
Turnver=
eine gründeten. Vor dem Weltkriege fanden ſich ſolche in allen Teilen
der Welt. Vielfach waren dieſe deutſchen Turnvereine geſellſchaftliche
Mittelpunkte der Deutſchen Kolonie und gleichzeitig Pflegſtätten
deut=
ſchen Volkstums, deutſcher Sitte und Sprache. Die deuſchen Turnvereine
in Kopenhagen, Chriſtiania, London, Madrid, Konſtantinopel, Odeſſa,
Sofia, Hongkong, Batavia, Mexiko, Amſterdam uſw. entfalteten eine
teilweiſe weit über ihren rein turneriſchen Rahmen hinausgehende
Tätigkeit, die für das Deutſchtum im Ausland von ganz gewaltiger
Be=
deutung geworden iſt. Der Krieg hat manchen dieſer einſt blühenden
Vereine vernichtet. Immerhin hat ſich bereits wieder eine Anzahl von
ihnen aufgetan, und ſie ſind zu neuem Leben erwacht, wie dies Berichte
aus Madrid, aus Bukareſt, aus Barcelona, aus Niederländiſch=Indien,
Reval uſw. beweiſen. Viele deutſche Turnvereine, die den Krieg glücklich
überſtanden haben, vergaßen ihre deutſche Heimat nicht und haben ſich
durch Spenden für turneriſche Zwecke oder ſonſtige Aufgaben für die
Milderung der Not in der Heimat, ſoweit ſie es vermochten, eingeſetzt.
Neger turneriſcher Betrieb herrſcht in den Turnvereinen in Chile, die
ſich zu einem Bund deutſcher Turnvereine in Chile zuſammengeſchloſſen
haben. Auch eine Deutſche Turnerſchaft von Rio Grande de Sul
be=
ſteht in Südamerika, und in Braſilien befinden ſich weitere deutſche
Turn=
vereine. Ebenſo iſt in dem ehemals deutſchen Südweſtafrika noch reges
turneriſches Leben zu ſpüren, wo noch ein Turngau Südweſtafrika
be=
ſteht, der ſeine Mittelpunkte in Lüderitzbucht, Swakopmund, Windhuk,
Tſumeb und Uſakos hat. Der nordamerikaniſche Turnerbund, der
eben=
falls enge Beziehungen zu den deutſchen Turnvereinen aufweiſt und
eine große Anzahl deutſcher Turnvereine umfaßt, hat während der
In=
flationszeit für die deutſchen Turner oftmals eine offene Hand gehabt
und manche Not lindern können.
So ſchafft denn auch das deutſche Turnen Wechſelbeziehungen zu dem
Deutſchtum im Auslande, indem es dafür Sorge trägt, daß die fern von
der Heimat tätigen Deutſchen deutſchen Namen und deutſche Art nicht
vergeſſen.
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4
Nummer 6
BETLAGE DESDARHSTADTER TAGBLATT
13. September 1924
überzeug
derlaſſung
Brennstoff-
Riedergewinnung aus
10
P"
Beiſe
Füerungs-Kudhe tanden.
bir du
Von
wir
Dipl.=Ing. H. Kiesel-Fürth i. B.
ein Cae
Fon den oft recht beträchtlichen Verluſten, welche bei der
ennung von Kohle jeder Art in Kauf genommen werden
nr, fällt ein nicht unanſehnlicher Prozentſatz auf die
Herd=
inde, welche beim Abſchlacken aus der Feuerung entfernt
ha. M.
n und zum Teil noch erhebliche Mengen von brauchbarem
ſtoff, welcher bei Verfeuerung von Steinkohle die Form
(oks angenymen hat, enthalten. Während man ſchon im
en auf verſchiedenen Gebieten der Wärmewirtſchaft intenſiv
at war, die Betriebe ſo wirtſchaftlich wie möglich zu geſtal=
Ferluſte nach Tunlichkeit einzuſchränken, war es der
Kohlen=
heit und außerordentlichen wirtſchaftlichen Not der
Nach=
zeit vorbehalten, eine weitere Möglichkeit, die
Rückgewinn=
er brennbaren Beſtandteile der Schlacke, zu erfaſſen. Welche
itung in der Tat dieſer Rückgewinnung beizumeſſen iſt, er=
Vohne weiteres, wenn man bedenkt, daß die Rückſtände von
gut betriebenen Dampfkeſſelfeuerungen etwa 15 bis 20 v. H.,
okomotivfeuerungen 40 bis 60 v. H., von Generatoren, z. B.
aserzeugungsöfen in Gaswerken, bis zu 70 v. H. und noch
Brennbares enthalten. Nach einer Berechnung von Reg.=
Bradel fallen in Deutſchland jährlich bei einem Verbrauch
—twa 70 Millionen Tonnen Steinkohle aus Hausbrand, In=
und Gewerbe, Eiſenbahn und Schiffahrt etwa 10 Millionen
Allein-Vertreiun Ein Feuerungsrückſtände an, aus denen mindeſtens 2
Mil=
v. Tonnen brauchbarer Brennſtoffe wiedergewonnen werden
n Stadt=
Hn, was bei der Hochwertigkeit des dabei erzielten Korſes
iſehnlichen Summe von etwa 60 bis 70 Millionen Mark
äche.
enn nun auch im Hausbrand der Koks aus Schlacke und
nditoreienmſn A von Hand ausgeleſen werden kann, ſo iſt dies naturgemäß
weislich beſtens ini größeren Verbrauch der Induſtrie unmöglich. Eine gut
Aonſtruierte, durchaus betriebsſichere Maſchine allein wird
enAngaber de ſein, wahrhaft befriedigende Leiſtungen zu erzielen.
olgenden ſoll verſucht werden, die verſchiedenen Syſteme
kaufsbüre, l zauarten, die dieſes Ziel verfolgen, in ihren weſentlichen
zügen zu kennzeichnen. Angaben über die einſchlägige
Yrur finden ſich am Schluſſe dieſer Ausführungen.
caktiſch eingeführt haben ſich bis jetzt zwei
Hauptarbeits=
von denen die eine die Scheidung auf trockenem Wege
Ife der magnetiſchen Eigenſchaften der Steinkohlenſchlacken
her Nebenbelg e/ amt, die ändere dagegen den Unterſchied in den ſpezifiſchen
19oten von Koks und Schlacke ausnützt.
e dem erſtgenannten Verfahren zugrunde liegenden
mag=
treter, Angeb ut, * gl en Eigenſchaften der Schlacke rühren von dem urſprüng=
Gehalt der Rohkohle an Schwefel=Eiſenverbindungen her,
bei dem Verbrennungsprozeß oxydieren und in die Schlacke
ſeingroßsa ſ hen. Dieſe verhält ſich infolge der Eiſeneinſchlüſſe dem
ſucht tüchtigſt” tfeld gegenüber ähnlich wie reine Eiſenoxyde, zumal der
5 für ſich geringe Eiſengehalt der Rohkohle, ſich in der
e auf etwa das Fünffache angereichert hat. Anlagen nach
ABYerLr Syſtem führen die Krupp=Gruſon=Werke in Magdeburg
geg hüſu1 Um ein feſtſtehendes Geſtell mit einem oder mehreren ſtar=
migen Magnetfeldern dreht
rIbk
ſich eine Trommel,
Magnetscheider mit Schüttelsieb der Krupp-Gruson-Werke.
das Scheidegut durch eine maſchinelle
Beſchickungsvor=
g zugeführt wird. Im Verlaufe der Drehung werden die
tiſchen Schlacken durch das Magnetfeld an der Trommel
alten, während der Koks, ſeiner natürlichen Schwerkraft
p, abfällt. Die Schlacke kann die Trommel erſt an der
Stelle der Drehung, wo das Magnetfeld aufhört, ver=
Koks und Kohle werden entſprechend den verſchiedenen
Htungen der zu trennenden Stoffe von der Schlacke durch
m niſtellbare Zwiſchenwand geſchieden und Schlacke und Koks
t aufgefangen. Abbildung 1 zeigt die Arbeitsweiſe der
ne, Abbildung 2 eine größere Anlage.
letfeld
Drum klagt nicht, zagt nicht, wenn durch Kühnheit, Kraft
Wir rings auf euren Bergen und Gefilden
Die Zeit erfüllen mit Lärm und Werkgebilden;
Wir ſind die Tat, wir ſind die Leidenſchaft!
Wir wollen gewappnet ins Geſchwader treten,
Wir Eiſernen! Wir Hanſa=Zeute!
Wir Maſchinenmenſchen! Wir Welt=Pionier,
Des Volks Ernährer und des Volks Propheten!
Uralt heiliger Mythe Glanz erliſcht;
Wer bang nach Jenſeits ſchielt, nach Martyrer=Kronen,
Wird von der Erde Antlitz ausgewiſcht!
Gebt Raum, daß wir die Schultern breiter recken,
Gebt Raum, daß wir im Kampf mit Welt=Millionen
Alſe Tüchtigen unter uns erwecken!
(Eiſerne Sonette, Inſel Bücherei Nr. 434.)
I
ſpezifiſche Gewicht des trockenen Kokſes nur wenig über dem
des Waſſers. Zur Erzielung der Scheidung werden bei
Verwen=
dung von reinem Waſſer Flüſſigkeitsſtrömungen angewandt, ſo,
daß durch dieſe Strömungen der leichtere Koks an die Oberfläche
getrieben, die ſchwerere Schlacke dagegen geſetzt wird; die
Kon=
ſtruktionen lehnen ſich an die ſeit langer Zeit im Bergbau
wohl=
bewährten Kohlenaufbereitungen an. Die zweite Möglichkeit
Um den Waſſerverbrauch der Anlage in erträglichen Grenzen zu
halten, werden Klärbehälter angeordnet, in welchen ſich der
Schlamm des Waſchwaſſers abſetzt; das gereinigte Waſſer wird
durch die Pumpe P neuer Verwendung zugeführt.
Die Maſchine der Ambi=Maſchinenbau A.=G., der Separator
Komet (Abb. 4) arbeitet gleichfalls als Setzmaſchine. Auch hier
wie bei den nachbeſchriebenen Apparaten wird das Scheidegut
erſt von groben Klumpen befreit, durch ein Becherwerk nach einer
Siebvorrichtung, in dieſem Falle einer Trommel, gebracht, und
hier nach Fein=, Mittel= und Grobkörnung getrennt. Wiederum
wird nur die mittlere Körnung, die naturgemäß den weitaus
größten Teil der Rohſchlacke aus acht, der Scheidung unterzogen;
Grus und Aſche ſowie Grobſchlacke werden ſofort für ſich
aufge=
fangen und abſeits gebracht. Die Mittelſchlacke gelangt über eine
Rutſche nach einem Waſſerbehälter auf ein Setzſieb, durch welches
das in dem Behälter befindliche Waſſer mittels eines Kolbens
ſtoßweiſe gedrückt wird. Die Waſſerbewegung bewirkt in
ähn=
licher Weiſe wie bei der Meguin=Anlage die Abſcheidung des
Kokſes, welcher abgeſchwemmt und über einen beſonderen
Aus=
werfer ins Freie gebracht wird. Die ausgeſchiedene Reinſchlacke
wird in gleicher Weiſe abgeführt. An der Seite des Apparates
iſt ein Schörfrad angeordnet, welches das abfließende Waſſer zur
Wiederverwendung in den Behälter zurückbefördert.
Grundſätzlich verſchieden von dieſen Anlagen ſind die
Koyſtruk=
tionen, die mit künſtlich beſchwertem Waſſer nach dem Prinzip
der hydroſtatiſchen Wage arbeiten. Es iſt klar, daß eine
Flüſſig=
keit, deren ſpezefiſches Gewicht in der Mitte zwiſchen dem des
Kokſes und der Schlacke liegt, auf welcher alſo der Koks ohne
Zuhilfenahme von Strömungen ſchwimmt, eine reinlichere
Schei=
dung erwarten läßt, namentlich in Fällen, wo naſſe Rohſchlacke
verarbeitet wird; unmöglich iſt es aber auch bei dieſem Prinzip,
die Schaumſchlacke, die von etwa gleicher Schwere wie der Koks
iſt, von letzterem zu trennen. Mit dem Vorteil einer
beſtmög=
lichen Scheidung iſt der Nachteil verbunden, daß das Beſchwe=
A. Bost über den
Becher-
werksgurt.
8. Klassiersieb.
B. Aufgabebecherwerk.
C. Setzmaschine.
D. Entwässerungssieb.
E. Schlackenbecherwerk,
P. Pumpe.
F. Pumpensnmpfsieb!
Motör.
Abb. 3. Braschenwäche Bauart Megnin, Butzbach.
* Tahrbarer Magnetscheider mit Becherwerk und Schüttelsieb
Bauart Krupp.
ie Magnetſcheidung hat den Vorteil, auch etwa noch nicht
* übergeführte Kohle und hauptſächlich feinkörniges
Koks=
a1 mit zurückzugewinnen, was bei den auf naſſem Wege
aden Verfahren nicht gelingt, verzichtet jedoch auf die
3 Dung der ſogenannten tauben Geſteine, welche namentlich
Fden heutigen Verhältniſſen ſich in oft recht beträchtlicher
Inter der Kohle befinden. Alle übrigen am Markt befind=
Anlagen arbeiten, wie geſagt, auf naſſem Wege, mit dem
W Bied der Schwere von Koks und Schlacke. Das ſpezifiſche
T des Kokſes beträgt in der Regel etwa die Hälfte von
** Schlacke und des tauben Geſteins, und zwar liegt das
beſteht in der Verwendung einer durch Lehm oder ſonſtige
Zu=
ſätze beſchwerten Trennflüſſigkeit, in welcher der Koks einfach
ſchwimmt, die Schlacke dagegen unterſinkt. Durch geeignete
Aus=
tragvorrichtungen werden die getrennten Stoffe endgültig
ge=
ſchieden. Zu bemerken iſt an dieſer Stelle noch, daß die naſſe
Behandlung der Güte des erzielten Kokſes keinen weſentlichen
Abbruch tut, da dieſer nur geringe Zeit mit dem Waſſer in
Be=
rührung kommt und ſo nicht Zeit hat, ſich vollzuſaugen. Auch
verliert der Koks ſeine Feuchtigkeit bei entſprechender Lagerung
im Freien ſchnell wieder.
Wenden wir uns zunächſt einer Anlage der Meguin A.=G. zu,
welche, wie die folgende der Ambi=Maſchinenbau A.=G., mit
reinem Waſſer arbeitet. Das Scheidegut wird auf dem Roſt der
Sammelgrube A. (Abbildung 3) geſchüttet, welcher den Zweck
hat, größere Klumpen zurückzuhalten. Das eigentliche
Verarbei=
tungsmaterial wird durch ein Becherwerk B nach der
Siebvorrich=
tung S gebracht, wo die Körnung unter 8 Millimeter ausſcheidet,
da die Separation des Gruſes bei ſämtlichen naſſen Verfahren
mit Schwierigkeiten verknüpft iſt. Abgeſehen davon nämlich,
daß dieſe feinen Beſtandteile oft ſchon ziemlich ſcharf ausgebrannt
ſind und ſo die Trennung wenig lohnen, würden ſich die kleinen
Koksteilchen ſchnell mit Waſſer vollſaugen und mit der Schlacke
wegſinken, oder aber würden ſich Koks= und Aſcheteilchen
zu=
ſammenballen, in inniger Miſchung auf der Flüſſigkeit
ſchwim=
men und auf dieſe Weiſe eine Scheidung verhindern. Nach dieſer
Sichtung alſo gelangt das Aufbereitungsgut auf das Sieb des
Setzappärates C. Die nötige Waſſerbewegung wird von einem
Einwurf
W Mnnast
rungsmittel des Waſſers, als welches im allgemeinen ein fetter
Lehm zur Verwendung kommt, dem ſeparierten Koks in dünner
Schicht anhaftet. Wo der gewonnene Koks im eigenen Betrieb
Verwendung findet, kann man ohne große Bedenken den leichten
Lehmüberzug in Kauf nehmen, da er den Feuerungswert wenig
beeinträchtigt; ſoll der Koks verkauft werden, ſo kann durch
Ab=
brauſen, das im gleichen Arbeitsgang geſchehen kann, die dünne
Lehmſchicht leicht entfernt werden.
Die erſte nach dieſem Syſtem arbeitende Maſchine wurde von
der Fa. Benno Schilde Maſchinenbau A.=G., Hersfeld, in Geſtalt
ihres „Columbus=Separators” (Abb. 5) auf den Markt gebracht.
Abb. 4. Ambi-Schlacken-Entkohler „Komet”.
durch Exzenter angetriebenen Kolben bewirkt. Das ſtetig
zuge=
leitete Scheidegut wird über dem Siebe getrennt; durch die
Strömung des Waſſers wird der Koks auf ein ſchräg
angeord=
netes Entwäſſerungsſieb. D befördert, während die Schlacke in
dem Waſchbehälter nach unten ſinkt und von dort durch ein
Becherwerk in ununterbrochenem Arbeitsgang ausgetragen wird.
Abb. 5. Columbus-Separator der Fa. Benno Schilde, A.-G., Heusfeld.
Die abgeſiebte Mittelſchlacke fällt in eine ſchräg gelagerte Mulde,
die nicht ganz zur Hälfte mit Lehmwaſſer von ca. 30 Grad Be
gefüllt iſt; in dieſer Trübe ſinkt die Schlacke ohne weiteres ab,
der Koks dagegen bleibt an der Oberfläche. In der Mulde ſelbſt
ſind zwei Mitnehmerſchnecken angeordnet, und zwar mit
Aus=
nahme des unteren Teiles durch eine Zwiſchenwand getrennt,
deren obere den Koks, deren untere die Schlacke austrägt.
Die jüngſte Maſchine dieſes Verfahrens ſtellt der „
Eucono=
mator” der Eueonomos=Werke, Raſtatt, dar. (Abb. 6.) Nuch
hier wird eine Trübe von etwa 30 bis 40 Grad Bé verwendet.
Die in bekannter Art klaſſierte Schlacke fällt nach dem
Zuteil=
apparat des eigentlichen Scheiders. Dieſer beſteht zunächſt aus
einem ſchmalen Bottich mit halbkreisförmigem Boden, welcher
bis nahe feinem oberen Rande mit der Trennflüſſigkeit, die in
einem beſonderen Rührwerk aufbereitet wird, gefüllt iſt. Ir
dem Bottich ſind Zuteilapparat, Koksſchöpfer und
Schlacken=
räumer angeordnet. Erſterer hat die Aufgabe, das Scheidegut
auf die Trübe zu legen, d. h. die Fallwucht des einſtürzenden
Materials abzubremſen und ein ſonſt unvermeidliches tieferes
Eintauchen des Kokſes im Intereſſe der Reinheit der Scheidung
Nummer 6.
Technik der Gegenwart, Beilage des Darmstädter Tagblatt.
Samstag, 13. September T924
von vornherein auszuſchließen. Der oben ſchwimmende Koks
wird vom Koksſchöpfer erfaßt und ausgetragen, die Schlacke durch
den Schlackenräumer entfernt. Schlackenräumer, Koksſchöpfer
ſo=
wie Zuteilapparat ſind kreisförmige Bagger, die letzteren beiden
innerhalb des erſten angeordnet und alle drei von derſelben
Welle aus angetrieben. Zur Vermeidung des hie und da
bean=
ſtandeten Lehmüberzuges hat die Firma noch eine
Waſchvorrich=
tung für den gewonnenen Koks angebaut; das Waſchwaſſer wird
durch einen phyſikaliſchen Vorgang in einem kleinen Behälter
geklärt, ſo daß es wieder verwendet werden kann. Die Reinheit
der Scheidung darf als eine ſehr gute bezeichnet werden.
Sämtliche oben beſchriebenen Anlagen werden
ſelbſtverſtänd=
lich in unterſchiedlichen Größen, je nach Bedarf ausgeführt, und
zwar für Leiſtungen von 5 bis zu 50 Tonnen Rohgut und noch
mehr in acht Stunden. Die Wirtſchaftlichkeit der Separatoren
iſt im allgemeinen eine günſtige, zum Teil eine ſehr günſtige.
Je nach Zuſammenſetzung des Scheidegutes können unter
nor=
malen Verhältniſſen zwiſchen 5 und 30 v. H. des Wertes des
Abb. 6. Euconomator der Euconomos-Werke Rastatt.
wiedergewonnenen Kokſes als Ausgaben für Betrieb,
Unterhal=
tung und Kapitaldienſt der Maſchinen angenommen werden. Der
Braunkohlenbriketts. Der Schlackengehalt des Kokſes nach voll= beſonders nachzuprüfen. Die zweite Möglichkeit, daß es durch
unter Vorausſetzung gleichen Rohmaterials verſchieden, immer= nen Silizium entſtanden iſt, erſcheint gegenüber der Annahme
Wege vorgenommen wurde. Zur Erhöhung der Wirtſchaftlichkeit
der Scheideanlagen trägt weſentlich der Umſtand bei, daß es
meiſt gelingt, eine praktiſch brennſtoffreie Schlacke zu erzielen, die
für Bauzwecke vorzüglich Verwendung finden kann. Zum Schluß
ſei noch auf die große Bedeutung hingewieſen, welche den
Sepa=
ratoren dort zukommt, wo ſich im Laufe der Jahrzehnte Berge
von Herdrückſtänden angeſammelt haben, wo die Schätze nur
darauf warten, gehoben zu werden.
Literatur=Verzeichnis.
Reg.=Rat Pradel, Gewerbefleiß” Koksrückgewinnung aus
Feu=
erungsrückſtänden nach dem Schilde=Verfahren.
Prof. Dr. Aſchof, „Stahl und Eiſen” Wiedergewinnung von Kohle
und Koks aus Feuerungsrückſtänden, 1922, Nr. 7.
Mitteilungen der Elektrizitätswerke: 1922, Nr. 313. Rückgewinnung
von Kohle und Koks aus Aſchen.
Prof. Dr. Bunte. Vortrag auf der Verſammlung der Hauptſtelle
für Wärmewirtſchaft.
Dipl.=Ing. Kieſel. Gas= und Waſſerfach 1924. Nr. 12. Ein neuer
Brennſtoffrückgewinner.
Gewinnung von Metallen
durch
Elementumwandlung ?
Von
Dr.=Ing. O. Fuchs-Wollmatingen.
Die Umwandlung der Elemente, beſonders die Ueberführung
gemeinen Metalls in ſeltenes, koſtbares, war das hohe Ziel der
Alchemiſten. Die Ergebniſſe der chemiſchen Forſchung des 19.
Jahrhunderts hatten mit ihren Erkenntniſſen vom Weſen der
Elemente diefe Hoffnung ziemlich gründlich zerſtört, und erſt im
Laufe der letzten 10 Jahre iſt das Problem wieder in den Bereich
ernſthafter wiſſenſchaftlicher Erörterung gerückt worden,
einer=
ſeits durch die Bohrſche Hypotheſe über die Konſtitution der
Atome, die bei allen Elementen die gleichen Bauſteine, nur in
verſchiedener Zahl und Anordnung, vermuten läßt, andererſeits
durch den erſten gelungenen Verſuch einer Atomzertrümmerung,
indem Rutherford aus Stickſtoffatomen durch die Einwirkung
von a.=Strahlen (doppeltpoſitiv geladenen Heliumatomen, wie
ſie radioaktive Subſtanzen beim Zerfall ausſenden)
Waſſerſtoff=
atome erhielt. Es gelang ihm weiterhin, Waſſerſtoff auch aus
einer Anzahl anderer, vorwiegend leichter Elemente zu erhalten;
ebenſo wie neuerdings Kirſch und Petterſſon in Wien mit einer
abgeänderten Apparatur auf dieſem Gebiet erfolgreich waren.
Ueber die Beſchaffenheit des bei der Abſpaltung des
Waſſer=
ſtoffs wahrſcheinlich verbleibenden Atomreſts hat man zunächſt
nichts erfahren, da die Zahl der zertrümmerten Atome zu gering
iſt, als daß das Reſtelement mit den üblichen Mitteln leicht
nach=
zuweiſen wäre. Unter den dabei in Frage kommenden Elementen
iſt zudem keines, das ſehr ſelten und zugleich von beſonderer
tech=
niſcher Wichtigkeit wäre, ſo daß eine Gewinnung auf dem
um=
ſtändlichen Weg der Beſtrahlung mit a=Strahlen in Betracht
käme.
In ein ganz neues Stadium ſcheint indes die Frage durch
die Ergebniſſe von Profeſſor Miethe=Charlottenburg gelangt zu
ſein, über die er kürzlich in den „Naturwiſſenſchaften”, in
einer vorläufigen Mitteilung „Der Zerfall des Queckſilberatoms”
berichtet. Er fand bei der Reinigung des Queckſilbers eines
be=
ſtimmten Typs von Queckſilberlampen, die überbeanſprucht
wor=
den waren, im Rückſtand Gold. Er konnte weiterhin durch
ſyſte=
matiſche Verſuche einerſeits ausſchließen, daß das Gold durch
irgend welche anderen Umſtände in das Lampenqueckſilber
ge=
langt, und andererſeits feſtſtellen, daß ein gewiſſes Minimum an
Spannung und Potentialgefälle erforderlich iſt, um überhaupt
Gold zu erhalten. Die gewonnenen Goldmengen waren
immer=
hin ſo bedeutend, Bruchteile eines Milligramms, daß alle in
Betracht kommenden phyſikaliſchen Eigenſchaften geprüft werden
konnten, ebenſo wie der analytiſche Nachweis einwandfrei gelang.
Da die Differenz zwiſchen den Atomgewichten von Queckſilber
und Gold rund 4 beträgt, iſt der Zerfall ähnlich dem freiwilligen
radioaktiver Elemente unter a=(Helium=) Strahlung, wobei
auch ſtets ein Element von um 4 geringerem Atomgewicht
hinter=
bleibt.
Profeſſor Miethe ſelbſt ſetzt einſtweilen den Gedanken an
eine techniſche Nutzanwendung als zu kühn beiſeite. Doch iſt der
Fortſchritt gegenüber dem bisher Bekannten bedeutungsvoll
genug, um die techniſchen Ausſichten kurz zu beleuchten.
Eines=
teils ſteht nämlich die aufgewendete elektriſche Energie doch nicht
mehr in ſo großem Mißverhältnis zu der erzielten Ausbeute,
wenn ſich auch der Preis des ſo gewonnenen Goldes zunächſt
noch auf das Mehrtauſendfache des normalen ſtellen würde.
Ueberdies iſt ſogar zu vermuten, daß nur ein kleiner Teil der
Energie wirklich zur Umwandlung gedient hat, und daß das
Uebrige anderweitig nutzbar gemacht oder direkt zurückgewonnen
werden kann, wenn erſt einmal die Einzelheiten des Vorgangs
näher erforſcht ſind. Ja, es iſt ſogar denkbar, daß der eigentliche
Zerfall, ähnlich wie die freiwillig verlaufenden radioaktiven
Pro=
zeſſe, unter Energieabgabe verläuft, und daß Energiezufuhr nur
zur Auslöfung des Zerfallsprozeſſes erforderlich iſt. Der zweite
bemerkenswerte Umſtand iſt darin zu erblicken, daß es hier
ge=
lungen iſt, den Atomreſt, und zwar den eines ſchweren Atoms, zu
faſſen; daß gerade Gold, das Ziel alchemiſtiſcher Bemühungen,
das Umwandlungsprodukt iſt, iſt von nur zufälliger Bedeutung.
Gold dient im weſentlichen als Münzmetall, und ſeine
Verwen=
dung zu techniſchen Zwecken erſcheint daneben geringfügig. Viel
wichtiger ſind andere Metalle, vor allem diejenigen der
Platin=
gruppe, die teils um ihrer phyſikaliſchen, teils um ihrer chemiſchen
Eigenſchaften willen der heutigen Technik ganz unentbehrlich ſind
und in viel größerem Maß Verwendung finden würden, wenn
ſie nicht zu koſtbar und zu ſelten wären. Das Platin ſeller z. B.
ſteht infolge ſeines hohen Schmelzpunktes und infolge ſeiner
Widerſtandskraft gegen faſt alle chemiſchen Einflüſſe in
außer=
ordentlich vielſeitiger Verwendung zu mechaniſchen Zwecken.
An=
dererſeits hat es ſich als „Katalyſator”, als Beförderer chemiſcher
Reaktionen, als ganz unerſetzlich erwieſen. So iſt u. a. die
Ge=
winnung der rauchenden Schwefelſäure, die bei der Nitrierung
der Zelluloſe, des Toluols uſw. und für die Herſtellung zahlloſer
Zwiſchenprodukte gebraucht wird, ebenſo die Gewinnung der
Salpeterſäure durch Oxydation des Ammoniaks ohne die
Mit=
wirkung von Platin auf rationelle Weiſe kaum denkbar.
Beſon=
ders im Kriege, wo zur Herſtellung von Sprengſtofſen
Salpeter=
ſäure und rauchende Schwefelſäure unentbehrlich waren, wären
die dazu erforderlichen ungeheuren Mengen ohne den
Kataly=
ſator Platin unmöglich zu gewinnen geweſen. Mit dem
Zuneh=
men der induſtriellen Verwendung iſt demgemüß der Preis des
Platins ſtändig geſtiegen, weit über den des Goldes.
Das Platin iſt hier nur als ein Beiſpiel gewählt, das die
Wichtigkeit und Unerſetzlichkeit gewiſſer ſchwerer Metalle für die
Technik zeigen ſoll. Daß man für dieſe vielleicht eines Tages
auf dem Weg der Elementumwandlung eine eigentlich
unerſchöpf=
liche Quelle finden wird, iſt die freilich ſehr kühne, aber doch uicht
ganz unberechtigte Hoffnung, die man mit der Entdeckung
Miethes verknüpfen darf.
Nachſchrift: Es iſt mittlerweile auf die Möglichkeit
hin=
gewieſen worden, daß das von Miethe gefundene Gold aus dem
Quarzglas der Lampen herrühren könnte, da in der Natur
Quarz und Gold zuſammen vorzukommen pflegen. Daß das
Heizwert der ſeparierten Brennſtoffe liegt zwiſchen 5000 und 6000 Gold nicht geringfügigen, dem unbewaffneten Auge „nicht auf=
Wärmeeinheiten, iſt alſo faſt durchweg beſſer als der erſtklaſſiger fälligen Einflüſſen des Quarzglaſes entſtammt, wäre daraufhin
zogener Scheidung iſt naturgemäß bei den verſchiedenen Anlagen Elementumwandlung aus dem Quarz bzw. dem darin
enthalte=
hin wird er meiſt nicht höher als 15 bis 20 v. H. ſein. Häufig der Herkunft aus dem Queckſilber als wenig wahrſcheinlich. Im
kommt es ſogar vor, daß der Aſchengehalt eines rückgewonnenen übrigen werden die Ergebniſſe von Miethe durch eine Mitteilung
Kokſes geringer iſt als der der Ausgangskohle, namentlich wenn; in der Zeitſchrift für angewandte Chemie” von Dr. A.
Gaſchler=
dieſe viel taubes Geſtein enthielt und die Separierung auf naſſem Berlin, beſtätigt, deſſen ziemlich ähnliche Verſuche bis ins Jahr
1922 zurückreichen. Er hat außer Gold in Spuren noch andere
Metalle erhalten, die er mit Rückſicht auf ſeine
Patentanmeldun=
gen noch nicht nennen kann.
Pollopas,
Von
Dr: G. Bugge-Konstanz.
Zwei Wiener Chemikern, Dr. Fritz Pollak und Dr. Kurt
Ripper, iſt es nach jahrelanger Forſchungsarbeit gelungen,
ein glasartiges organiſches Produkt herzuſtellen, das den Namen
„Pollopas” erhalten hat. Die Ausgangsſtoffe für die
Her=
ſtellung dieſes neuen Glaserſatzes ſind Formaldehyd — eine aus
Methylalkohol erhältliche Subſtanz — und Harnſtoff, ein
Pro=
dukt des tieriſchen und menſchlichen Stoffwechſels, durch deſſen
Syntheſe aus organiſchen Grundſtoffen Wöhler im Jahre 1828
erſtmalig bewies, daß zum Aufbau der organiſchen Verbindungen
nicht eine beſondere „Lebenskraſt” erforderlich iſt. Formaldehyd
und Harnſtoff vereinigen ſich unter beſtimmten Bedingungen
mit=
einander unter Bildung einer gelatineartigen Löſung, aus der
ſich beim Erhitzen eine durchſichtige Gallerte abſcheidet, die,
ein=
mal abgeſchieden und getrocknet, nicht mehr in die Form einer
wäſſrigen Löſung übergeführt werden kann. Der Chemiker
be=
zeichnet dieſen Vorgang bekanntlich als Gel=Bildung und das
dabei entſtehende Endprodukt als ein „irreverſibles” Kolloid.
Nach dem Verfahren von Pollak und Ripper, das durch 72
Patente und Patentanmeldungen in allen Kulturſtaaten geſchützt
iſt, erhält man alſo einen neuen, vollkommen lichtbeſtändigen,
glashellen, farbloſen Kunſtoff, der etwa die Härte des Kalkſpats
beſitzt, alſo weicher als Glas, aber härter als ähnliche ſchon
be=
kannte Kunſtſtoffe aus Zelluloid und Azetylzelluloſe (Zellon) iſt.
Dieſer Stoff kann mit Leichtigkeit auf der Drehbank bearbeitet
werden, läßt ſich feilen, fräſen, ſchleifen, polieren, ätzen und
fär=
ben, iſt alſo geradezu ein idealer Drechſlerſtoff für alle möglichen
Gebrauchs=, Schmuck= und Kunſtgegenſtände. Er iſt gegen
Tem=
peraturen bis zu 280” beſtändig und widerſtandsfähig gegen
atmoſphäriſche Einflüſſe, gegen Waſſer, verdünnte Säuren und
Alkalien ſowie andere Chemikalien. Beim Zerbrechen ſplittert
er faſt gar nicht; er iſt außerordentlich elaſtiſch, ſo daß er ſich
be=
ſonders gut für die Herſtellung von Automobilſcheiben,
Schutz=
brillen uſw. eignet, zumal da er nur ein geringes ſpezifiſches
Gewicht (1.43) beſitzt, alſo ungefähr halb ſo leicht wie
gewöhn=
liches Glas iſt.
Beſondere Beachtung verdienen die intereſſanten optiſchen
Eigenſchaften des neuen Kunſtſtoffes. Sein Brechungsinder (1.76)
iſt ungefähr der des Flintglaſes; er läßt aber die chemiſch
wirk=
ſamen Strahlen des Sonnenlichtes in weit höherem Maße
hin=
durchgehen als das Flintglas, ſo daß ſeine Anwendung ſich
über=
all dort empfiehlt, wo es auf eine Durchläſſigkeit gegenüber den
ultravioletten Strahlen ankommt, alſo z. B. beim Bau von
Ge=
wächshäuſern, von Hoſpitälern für Lungenkranke uſw.
Gegenüber den bekannten Gläſern beſitzt „Pollopas”, den
Vorteil, daß er ſich mit Farbſtoffen in jedem gewünſchten
Farb=
ton färben läßt, was für die farbige Photographie, die Biologie
und die Optik von größter Bedeutung iſt. Auch bei jahrelanger
Belichtung verändert ſich ſeine Farbe in keiner Weiſe.
Pollopas” ſcheint alſo berufen zu ſein, einen alten Wunſch
der Technik zu befriedigen, die ein Rohmaterial braucht, das mit
den nützlichen Eigenſchaften des Glaſes — Farbloſigkeit,
Durch=
ſichtigkeit, Widerſtandsfähigkeit gegen atmoſphäriſche Einflüſſe —
die Vorteile einer größeren Elaſtizität und Dauerhafigkeit
ver=
einigt.
* Die Ziffriermaſchine. Durch die ſtändige Ausdehnung der du
loſen Telegraphie tritt auch in der Induſtrie immer mehr das Bei
nis zutage, die Nachrichten nicht in offener Sprache aufzugeben, ſon
das Schreiben zu chiffrieren. Es liegt in dem Weſen der draht!
Telegraphie begründet, daß auch ein Unbeteiligter das Telegramm
nehmen kann. Das Chiffrieren einer Nachricht iſt immer mit Au
Koſten und Zeitverluſt verknüpft, beſonders da der Abſender und
Empfänger den Text jeweils chiffrieren und dechiffrieren muß. Zur
leichterung dieſer Arbeit bringt die Gewerkſchaft Seeuritas eine Zif
maſchine Enigma auf den Markt. Die Maſchine hat ähnlich wie
Schreibmaſchine eine Taſtatur und kann auf 22,2 Milliarden ver
dene Schlüſſel umgeſtellt werden. Eine unbefugte Entzifferung
mit der Maſchine übermittelten Nachricht iſt alſo völlig ausgeſchl
Notwendig iſt nur, daß der Sender den Text auf der Maſchine chif
und daß der Empfänger den als ſinnloſe Ordnung von Buchſtaber
kommenden Text auf der Maſchine abermals ſchreibt, wodurch di
ſprüngliche Nachricht wieder in offener Sprache erſcheint.
* Eiſenbahntechniſche Tagung vom 22. bis 27. September in B
Wie wir bereits in Nr. 3 der „T. d. G.” vom 6. Juni 1924 berich
findet in Berlin eine Tagung ſtatt, die fördernd auf die Entwi
des geſamten Eiſenbahnweſens wirken ſoll. In 50 Vorträgen und
richten werden führende Fachmänner des In= und Auslandes übe
wichtigeren Gebiete des Eiſenbahnweſens (Rollendes Material.
Werkſtätten, Betrieb) ſprechen. Beſonderes Intereſſe dürſten
Bremsverſuchsfahrten am 24. September wecken, wobei in zwei
ſuchsfahrten ein 92achſiger und 60achſiger Zug aus D=Wagen te
Betriebsbremſung, teils Schnellbremſung aus 100 Em Std.=Geſchw
keit, teils in Notbremſung aus 75 km/Std. abgebremſt werden.
Während und nach der Tagung (bis zum 5. Oktober) iſt eine
ſtellung geöffnet, die auf dem Verſhiebebahnhof Seddin 19
neueſten Lokomotiven (Turbinen=, Dieſel=, Druckluftlokomotiven
komotiven ohne Feuerung und ſolche mit Kohlenſtaubfeuerung
150 Perſonen= und Güterwagen aller Art zeigt. Daneben
Oberbau, Krane, Stellwerkseinrichtungen, Spezialwerkzeugmaſ,
Einrichtungen für den Rangierbetrieb, zum Teil auch in gedeckter
(6000 qm) ausgeſtellt und vielfach im Betrieb vorgeführt.
Die gleichzeitig geöffnete Ausſtellung in der Techn. Ho
in Charlottenburg umfaßt etwa 50 Modelle und 300 zeichneriſch
ſtellungen. 30 Filme werden den Beſuchern ſtändig koſtenlos
geführt.
Veranſtalter iſt der Verein Deutſcher Ingenieure (Berlin, So
ſtraße 4a) in engſter Verbindung mit der Deutſchen Reichsbah=
* Vom Deutſchen Muſeum in München. Nach langjährigen
ten wird das Deutſche Muſeum für Naturwiſſenſchaften und Tech
6. und 7. Mai 1925 die Pforten ſeines Neubaues den Beſuchern
Mit der Eröffnung werden Feſttage für die Wiſſenſchaft der
Kulturwelt verknüpft ſein. Einladungen ſollen nach Oeſterreic
garn, Schweiz, Schweden, Norwegen, Holland, Amerika. England
lien und je nach der politiſchen Lage auch an Frankreich ergehen
Das geiſtige Kind eines einzigen Mannes des Geheimen T
Exzellenz Dr. O. von Miller, hat die beſten Köpfe aller Kulturne
zu Paten gehabt. Kaum eine dürfte vorhanden ſein, die nich
ſachliche und perſönliche Bande mit dem Gelingen des Werkes i
bindung ſteht.
Wir brachten kürzlich einige Angaben über die Heizungsanlag
denen hervorging, welch ungeheure Abmeſſungen der Neubau
Kohleninſel hat. Heute ſei dem noch hinzugefügt, daß die F.
linie fünfzehn Kilometer lang iſt. Wenn der
Beſuche=
alle Räume und an allen Ausſtellungsſtücken vorbeigehen will, dar
er dieſen Weg zurücklegen, er braucht alſo drei Stunden Marſc
Beſichtigung — braucht er mindeſtens drei Tage. Zum Studium
Wochen.
Das „Weltmuſeum”, wie man das Deutſche Muſeum auch ne
regt immer mehr den Neid anderer Nationen. Insbeſondere Oſm
beneidet uns darum und hat 10 Millionen Dollar geſammelt, ſim
ähnliches Muſeum zu bekommen. Aehnlich! — aber nicht gl
die Original=Apparate eines Hertz, Ohm, Siemens, und viele
Forſcher, ſind eben nur einmal vorhanden und im ſicheren
Deutſchen Muſeums.
Das Muſeum ſoll täglich von 9 Uhr vormittags bis 9 Uhr
geöffnet ſein, um auch der werktätigen Bevölkerung den Beſu
möglichen. Das Eintrittsgeld wird denkbar niedrig gehaltenn
Trotz der wirtſchaftlich ſchweren Zeit ſind kürzlich wied
Goldmark an barem Geld und von der Firma Mohr und Fe
Mannheim der Hauptaufzug geſtiftet worden.
HEUES AUS DER HESG. TMDUST S
* Kleinſte Dieſelmotoren. Es dürfte von Intereſſe ſein,
Heſſiſche Motorenbau=Aktien=Geſellſchaft
ſtadt (Hemag), in ihrem Ausſtellungsraum am Bahnhofshotel z
KURZEMITTEILUNGEN
* Eine Wafferleitung von 580 Em Länge und damit wohl die längſte
Waſſerleitung der Erde beſteht in Auſtralien. Die Städte Coolgardie
und Kalgoorlie liegen in waſſerloſer Wüſte und verdanken ihre
Ent=
ſtehung den dort gemachten Goldfunden. Aus den Darlingbergen
wer=
den durch 24 auf die ganze Strecke verteilte Dampfpumpwerke täglich
220 000 ebm nach den beiden Städten hingepumpt, wobei das Waſſer
noch um 730 m gehoben werden muß. Trotz der großen Anlage und
Betriebskoſten koſtet das Waſſer heute nur noch den zwanzigſten Teil
des Preiſes, den man vor Erbauung der Leitung bezahlen mußte.
* Eine Großleiſtung der deutſchen Induſtrie wird in den Kruppſchen
Monatsheften bekannt gegeben. Eine ſchwere Rangierlokomotive wurde
beim Lokomotib= und Wagenbau der Fried. Krupp Aktiengeſellſchaft am
5. Februar 1924 beſtellt, und zwar war eine Lieferzeit von drei Monaten
ausbedungen. Bereits nach 65 Tagen konnte die Maſchine nach
gut verlaufener Probefahrt an die Beſtellerin abgeliefert werden. Das
wäre nun bei einer normalen Bauart keine Beſonderheit geweſen. Hier
handelte es ſich aber um eine Lokomotive, deren Konſtruktion zunächſt
neu ausgearbeitet werden mußte, für deren Gußteile und Schmiedeſtücke
erſt neue Modelle und Geſenke neu angefertigt wurden. Nur durch eine
weitgehende Normung von Einzelteilen und durch eine vorzügliche
Organiſation des Betriebes läßt ſich eine derartige Leiſtung erzielen.
den kleinſten bisher je gebauten ortsfeſten Dieſelmotor von
ausgeſtellt hat, deſſen Beſichtigung ſie im Betrieb Intereſſenten
freiſtellt.
Dieſer kleinſte Motor ſtammt aus einer für das Ausland
ten größeren Serie und ſtellt daher keine Verſuchsmaſchine dar,
einen im Dauerbetrisb erprobten Motor, welcher an Güte den
Konſtruktionen von 4 bis 100 PS nicht nachſteht.
Der Motor wird mit allen billigen Noh= und Teerölen b.
(Verbrauch 220—230 gr/eff. PS), mit welchen er auch direkt
in Betrieb geſetzt wird. Beſonders erwähnt ſei die vollendet
Konſtruktion und größte Präziſion, ſowie abſolut rauchfreie
nung. Dieſer kleinſte ortsfeſte Dieſelmotor der Welt ſtellt das
und bisher Unerreichteſte im Motorenbau dar, als Ergebnis
gen Konſtruktion und Verſuchsarbeit auf einem Gebiet, in
tiele wärmetechniſchen und chemiſchen Vorgänge einer Klär
dürfen.
HEUE BÜOHER UND ZEITSCHRIIR
Photomechaniſche Mitteilungen. Zeitſchrift für das Umdr.
Vervielfältigungsweſen. Verlag Photomechanik, Stettin.
monatlich; jährlich 4 G.=Mk.
Von dem großen Gebiet der Photomechanik will die
Zeitſchrift nur die photomechaniſchen Vervielfältigungsverfa
handeln, und dieſen ein weiteres Tätigkeitsfeld als ſeither e
Das erſte Heft behandelt den poſitiven und negativen Umdrugl
Grundzüge der Reproduktion. Im zweiten Heft wird über
druck alter Werke, die Bürokamera, mechaniſches Zeichnen,
graphiſche Uebertragungsverfahren uſw. berichtet. Sehr eigene
nachahmenswert iſt eine Einrichtung, die es ermöglicht, zu
teilungen einen Zettelkaſten anzulegen, der die Wiederauffind.
Aufſatzes erleichtert. Die vierte Umſchlagsſeite iſt in Felder
deren jedes einen Zettel darſtellt und in entſprechendem Auf
Stichwort der Aufſätze trägt.
Zeitſchriftenſchau für das geſamte Bauingenieurweſen. Herſ.
vom Verlag der Zeitſchrift „Die Bautechnik” (W. Ernſt u. S
lin). Preis vierteljährlich 1 G.Mk.
In 20 Gruppen eingeteilt bringt die Zeitſchriftenſchau aus
bieten des Bauingenieurweſens und der Grenzgebiete Titel,
Quellenangabe und kurze Kennzeichnung des Inhalts von A.
Fachzeitſchriften. Siebzig Zeitſchriften, darunter achtzehn au
werden dauernd bearbeitet, die Anzahl ſoll im Laufe des Je
vermehrt werden.
Die ſtändige zunehmende Ausdehnung aller Wiſſensgebie
auch dem Spezialiſten immer ſchwerer werden, ſich in ſeinem S
über alle Neuerungen auf dem Laufenden zu halten. Es iſt de
von Wert, wenn immer mehr Hilfsmittel geſchaffen werdet
Wegweiſer dienen und die verlorene Zeit des Suchens nach
beim wiſſenſchaftlichen Arbeiten nach Möglichkeit erſpaven.
PERBONLICHES AUS DER TEO
August Föppl †
* Am 12. Auguſt d. J. verſtarb in Folge eines Herzſchlage
feſſor der Mechanik, Geheime Hofrat Dr. Auguſt Föppl.
Föppl war von Geburt Heſſe (geb. 25. Januar 1854 in
ſtadt), Sohn eines Arztes und ſtudierte an den Techniſchen
Darmſtadt, Stuttgart und Karlsruhe. Nach vorübergehende
an der Baugewerkſchule in Holzminden und der Gewerbeſchu
zig wirkte er ſeit 1894, alſo ganze dreißig Jahre, an der
Hochſchule in München als Ordinarius für techniſche Mechanik
Seine Arbeiten über Statik der Baukonſtruktionen, ir
„Techniſche Mechanik”, haben ihn weit über Deutſchlands Gy
aus bekannt gemacht. In dem 70jährigen verliert die deut
ſchaft einen ihrer Führer und die deutſche Jugend einen herb
Lehrer.
Der Schwiegerſohn Auguſt Föppl’s, Profeſſor Hans
erhielt kürzlich einen Ruf als Ordinarius für Elektrotechnik a
niſche Hochſchule in Karlsruhe.
*
Anfang Auguſt ſtarb in Berlin der bekannte Architek=
Baurat Franz Schwechten, kurz vor der Vollendung
Lebensjahres.
[ ← ][ ][ → ]Rummer
255.
Darmſtädter Tuyblatt, Saustag, den 13. September 1924.
Seite 13.
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Dämpfen u.
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Auf dem Flugplatz der Heſſen=Flieger, und Neuanfertig, all
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Eine Weinwirtſchaft mit kalter Küche,
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Eine Waffelbude.
Barchent. u. Drellen.
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Zwei Zigarettenſtände.
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—n Herren: 1. Juſtizrat Dr. Alexander
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— Rothſchild, Frankfurt a. M., wieder
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Darmſtädter Tagblatt
Ernteſtand im Deutſchen Reich zu Anfang geſtiegen.
September 1924.
Auguſt hat die diesjährige Getreideernte derart verzögert, daß zu An= um 1.3 Mk. auf 20,9 Trillionen.
fang September zumeiſt erſt das Wintergetreide geborgen war, während
von den Sommerhalmfrüchten, darunter auch von Sommerweizen und
wünſchen übrig. Nach den diesjährigenn Druſchergebniſſen wird der Verbrauchern in Belgien und Holland für engliſche Kohlen geboten
wartungen zurückbleiben.
In den tief gelegenen Landſtrichen iſt auch im Auguſt wieder durch duktionseinſchränkungen in Ausſicht.
Hochwaſſer erheblichen Schaden auf den Feldern angerichtet worden.
Strichweiſe ſind auch Hagelſchläge erfolgt.
ſchwert und der Körnerertrag beeinträchtigt wird.
ein befriedigendes Ausſehen.
Die Kleeſchläge und Wieſen haben ſich gut entwickelt und laſſen
die ungünſtige Witterung.
über dem Vormonat:
2,2 (2,2), andere Wieſen 2,7 (2,6).
Wirtſchaftliche Rundſchau.
beſtand (Beſtand an kursfähigem deutſchem Gelde und an Gold in
Bar=
berechnet: 2) Gold 528 110 000 (Zunahme 11 626 000), und zwar Gold= Formalität.
kaſſenbeſtand 439 457 000 (Zunahme 56 000), Golddepot (unbelaſtet) bei
ausländiſchen Zentralnotenbanken 88 653 000 (Zunahme 11 570 000),
b). Scheidemünzen 20 883 181 (Zunahme 1 339 295), Beſtand an Reichs=
und Darlehenskaſſenſcheinen 388 000 (Abnahme 27 000), Beſtand an
Ren=
tenbankſcheinen 275 260 690 (Zunahme 37 790 810), Beſtand an Noten treber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack. Preis
anderer Banken 185 (Zunahme 30), Beſtand an Wechſeln und Schecks
816 898 472 (Zunahme 8 185 978), Beſtand an Rentenmarkwechſeln und
Schecks 1 080 909 596 (Zunahme 28 773 472), Beſtand an
Lombardforde=
rungen 11 407 260 (Abnahme 3 482 900), darunter lomb. Wechſel 8 629 400 30—31, Weizenkleie 12,50—12,75, Roggenkleie 12,25—12,50. Tendenz:
(Zunahme 1 590 000), Beſtand an Rentenmark=Lombardforderungen
32 878800 (Abnahme 12 214 300), Beſtand an Effekten 76 126 048 (
Ab=
nahme 205 324), Beſtand an ſonſtigen Aktiven 937 950 453 (Zunahme
702 325). Pafſiva: Grundkapital 180 000 000 (unverändert), Reſerve=
Rentenmarkgiroverkehr 126 035 125 (Zunahme 18 388 154) b) Privatgut= Futtermittel ſtellten ſich gleichfalls teurer, jedoch zeigte ſich die
Unter=
haben 359 201 181 (Zunahme 61 409 954), darunter im Rentenmarkgiro= nehmungsluſt für dieſe Artikel ziemlich vorſichtig.
verkehr 160 880 343 (Zunahme 16 301 920), Darlehen bei der Rentenbank
800 000 000 (unverändert), ſonſtige Paſſiva 420 386 737 (Abnahme 877 784),
keiten aus weiter begebenen, im Inlande zahlbaren Wechſeln 171 700 000
(Abnahme 35 000 000).
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 6. d. M. hat ſich
die geſamte Kapitalanlage in der erſten Septemberwoche weiter um 21,1 (Brief). Tendenz; ruhig. Notierungen von 3 Uhr nachmittags.
Mk. auf 2018,2 Trill. erhöht. Die Vermehrung hängt damit zuſammen,
daß von den außerhalb der Bank rediskontierten Wechſeln ein Betrag
diskontierten Wechſel verminderte ſich damit von 206,7 Mk. auf 174,7 Trils Kilogramm 95,50 GMk. (Geld), 96,50 GMk. Brief). Notierungen von
lionen. Im einzelnen erweiterten ſich die Markwechſel und
Lombard=
beſtände um 4,7 Mk. auf 828,3 Trill., die Rentenmarkkredite um 16,6 auf
1113,8 Millionen Rentenmark.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen ſind nach Abwicklung
des Ultimobedarfs insgeſamt 54 Trill. Mk. in die Kaſſen der Banken
zu=
rückgefloſſen, und zwar nahm der Umlauf an Banknoten um 16,2 Mk.
lionen Rentenmark ab. Dementſprechend ſind die Kaſſenbeſtände, der überwiegend eine Kleinigkeit feſter ein. Auch für Montanaktien machte
Handelsblat
Reichsbank an Rentenmark von 237,5 auf 275,3 Millionen Rentenmark
Unter dem Einfluß dieſer Entwicklung erfuhren die fremden Gelder
neue Zugänge; ſie vermehrten ſich im ganzen um 93,9 Mk. auf 655,8 Trill.
Der Goldbeſtand wurde weiter um 11,6 auf 598,1 Millionen Gold=
Das faſt allenthalben regneriſch= Wetter während des Monats mark verſtärkt. Die Scheidemünzenbeſtände wuchſen geringfügig, nämlich
Der Wettbewerb zwiſchen engliſcher und deut=
Sommerroggen, noch größere Mengen auf den Feldern ſind, und zwar ſcher Kohle. Am engliſchen Kohlenmarkt macht ſich ſeit einigen
teilweiſe noch auf den Halmen. In rauheren Gegenden iſt das Sommer= Tagen ungeachtet der behaupteten Tendenz eine gewiſſe Unſicherheit
be=
getreide zum Teil ſogar noch nicht ganz ausgereift. Durch das lange merkbar, die mit den Beſorgniſſen vor einem ſtärkeren deutſchen Wett=
Lagern im Regen iſt das auf dem Boden liegende Getreide ſchon mehr= bewerb auf dem Kontinent im Zuſammenhang ſteht. Vor allem wirken
fach ausgewachſen; auch das noch ſtehende zeigt hierzu bereits Anſätze. Berichte verſtimmend, denen zufolge große Beſtände an Ruhrkohle zu
Das unter Dach gebrachte Getreide läßt in ſeiner Qualität, da es nicht relativ ſehr billigen Preiſen nach Belgien und Holland angeboten
ſelten in feuchtem Zuſtande eingefahren werden mußte vielfach zu werden ſollen. Die Preiſe, die gegenwärtig von Importeuren und
Ertrag verſchiedentlich hinter den zu Anfang Auguſt gehegten Er= werden, gelten als unannehmbar. Der engliſche Kohlenbergbau glaubt
ſeinen Abſatz nach dem Kontinent gefährtet und nimmt bereits Pro=
Die weitere Entwicklung der wirtſchaftlichen Konſolidierung
Euro=
pas wird mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit verfolgt. In den engliſchen
Die Haferernte iſt im Gange. Durch die vielen Niederſchläge iſt. Fachkreiſen will man wiſſen, daß für das Zuſtandekommen einer
Inte=
eine umfangreiche Lagerung erfolgt, wodurch die Erntearbeit ſtark er= reſſengemeinſchaft zwiſchen der deutſchen und franzöſiſchen
Schwer=
induſtrie begründete Ausſicht vorhanden ſeien. Exporteure und Produ=
Die Entwicklung der Kartoffeln wird auf leichten Böden noch als zenten beabſichtigen, heim Miniſterpräſidenten vorſtellig zu werden und
gut beurteilt, auf ſchweren zeigen ſich aber ſchon die Anzeichen von unter dem Hinweis auf die drohende Arbeitsloſigkeit in Groß=
Fäulnis. Futter= und Zuckerrüben haben bisher noch im allgemeinen britannien die Regierung zu veranlaſſen, mit allen ihr zur Verfügung
ſtehenden Mitteln ſich der Verwirklichung der Ringbildung zu widerſetzen.
— Die Zollbehandlung ſaarländiſcher Waren.
reichliche Erträge erwarten. Die Einbringung verzögert ſich aber durch Die Regierungskommiſſion teilt folgendes mit: Die
Regierungskommiſ=
ſion hat durch die franzöſiſche Regierung bei den einzelnen Auslands=
Die Grummetente muß verſchiedenlich deswegen unterbrochen wer= ſtaaten Vorſtellungen erheben laſſen, damit die Waren ſaarländiſchen
den. Für die folgenden Kulturen lautet die Begutachtung, wenn 2 gleich Urſprungs zollamtlich mit den Waren franzöſiſchen Urſprungs gleich
gut, 3 gleich mittel, 4 gleich unter mittel iſt, im Reichsdurchſchnitt gegen= behandelt werden. Verſchiedene Staaten haben bereits dem Erſuchen
der Regierungskommifſion ſtattgegeben. Jetzt liegen die Antworten
Hafer 2,7 (2,0), Kartoffeln 2,7 (2,7), Zuckerrüben 2,7 (2,7), Runkel= Englands und der Schweiz vor. Die engliſche Regierung hat
angeord=
rüben 2,6 (2,6), Klee 2,7 (2,8), Luzerne 2,7 (2,8), Bewäſſerungswieſen net, daß mit Wirkung ab 19. Auguſt die Waren ſaarländiſchen Urſprungs
bei der Anwendung des Zolltarifs den Waren fkanzöſiſchen Urſprungs
gleichgeſtellt werden. Auch die Schweiz erkennt die Gleichſtellung der
ſaarländiſchen mit den franzöſiſchen Waren bei der Anwendung des
Zoll=
tarifs an. Um indeſſen zu vermeiden, daß deutſche Erzeugniſſe als
w. Pochenüberſicht der Reichsbank vom 6. Sebtember ſaarländiſche Waren eingeführt werden, verlangt die Schweiz jedoch für
1924. In Goldmark bzw. Billionen Papiermark. Aktiva: Metall= die Einfuhr ſaarländiſcher Waren eine von der Schweiz auszuſtellende
Einfuhrgenehmigung (Permis d’Importation), die ohne weiteres erteilt
ren oder ausländiſchen Münzen, das Kilogramm Feingold zu 2784 Mk. wird. In dieſem Falle bedeutet die Einfuhrgenehmigung eine reine
13. September 1924 Nr. 25.
ſich beſonders gegen Schluß der Börſe Intereſſe bemerkbar. Sonſt
von den Aktienmärkten nichts von Bedeutung zu erwähnen. Am den
ſchen Rentenmarkt war das Geſchäft heute weſentlich ruhiger und 8
Schwankungen geringer als an den Vortagen. Kriegsanleihe hielt ſi
im ganzen Börſenverlauf auf 1030 bis 1050, Schutzgebietsanleihe
in kleinen Poſten zu 10¾ bis 10½ gehandelt. Für 1924er A=S,
anweiſungen machte ſich etwas ſpekulative Nachfrage auf erhöhte
Niveau geltend auf die von Berlin aus verbreiteten vagen Berechnt
gen über den „Goldgehalt” der Ausgabe 24, denen aber eine praktiſe
Bedeutung zunächſt nicht zukommt. Die Nachbörſe war auf allen G
bieten behauptet, aber ohne größere Umſätze.
2 w. Berliner Börſe. Beſondere Anregungen machten ſich au
im geſtrigen Börſenverkehr nicht geltend. Gleichwohl erwies ſich z
Haltung für Aktienwerte widerſtandsfähiger, was man zum Teil a
Deckungsbedürfnis, das zum Wochenſchluß Befriedigung ſucht, zurü
führen wollte. Im großen und ganzen waren aber offenbar die gerin
fügigen Kursveränderungen nach oben und unten Zufallsauſträgen z
zuſchreiben. Etwas lebhafteres Geſchäft entwickelte ſich auf dem Aktie
markte nur vorübergehend in chemiſchen Werten, die ſich meiſt
Kleinigkeiten beſſern konnten. Schiffahrts= und Bankaktien blieben v.
wiegend gut behauptet; Norddeutſche Lloyd konnten ſich von dem v.
tägigen Rückſchlag etwas erholen. Das Hauptintereſſe wandte ſi
der dem Markte der deutſchen Anleihen zu, wo 1923er und
K=Schätze eine bevorzugte Rolle ſpielten, aber auch 5prozentige
anleihe und Vorkriegsanleihen wieder bemerkenswerte Gewinne
zielten. Es hieß, daß für dieſe Papiere ein nicht unerhebliches
Deckun=
bedürfnis beſteht.
Oeviſenmarkt.
Warenmärkte.
w. Amtliche Notierungen, der Frankfurter
Ge=
treidebörſe vom 12. September. Getreide, Hülſenfrüchte.
Bier=
je 1000 Kilogramm: Weizen, Wetterau 24—25, Roggen 22—23,
Sommer=
gerſte für Brauzwecke 25—26,50, Hafer, inländiſch 21,50—22,50,
auslän=
diſch 00—00, Weizenmehl, ſüdd. Spezial 0. 36,25—36,75, Roggenmehl
ſteigend.
w. Berliner Produktenmarkt. Auf die Befeſtigung der
amerikaniſchen Märkte machte das Anziehen der Getreidepreiſe im hie=
16 622 449), darunter im Rentenmarkverkehr 17 316 593 (Zunahme ſigen Produktenverkehr weitere Fortſchritte. Das Angebot vom Inland
war nach wie vor gering. Weizen und Noggen erfuhren ſprungweiſe
fonds 900 381 (unverändert), Betrag der umlaufenden Noten 1 3175 640 791 Erhöhungen und im Einklang hiermit ſtiegen auch die Preisforderungen
(Abnahme 16 B4 455), ſonſtige täglich fällige Verbindlichkeiten: 2)Reichs= für Mehl erheblich und wurden auch vom Handel bewilligt. Gerſte war
und Staatsguthaben 296 568 594 (Zunahme 32 504 794), darunter im bei wenig lebhaftem Geſchäft feſt. Hafer ſtieg bei mangelndem Angebot.
*fm. Süddeutſche Edelmetallkurſe. In Stuttgart
wurden folgende Großhandelspreiſe für Edelmetalle notiert: Feingold
darunter im Nentenmarkberkehr 318 111 Abnahme 51 962) Verbindlich= das Gramm 2,81 GMk. Geld), 2,83 GMk. Brief), Platin,
handels=
übliche Ware, das Gramm 14,40 GMk. (Geld), 14,70 GMk. (Brief)
Feinkornſilber das Kilogramm 95 GMk. (Geld), 96 GMk. (Brief),
Sil=
ber in Barren, 1000/1000 f., das Kilogramm 94 GMk. (Geld), 95 GMk.
In Pforzheim wurden folgende Edelmetallpreiſe genannt:
Barrengold das Gramm 2,81 GMk. (Geld), 2,81½ GMk. (Brief), Platin
von 35 Trillionen Mk. ihr zurückgegeben worden iſt; die Summe der re= das Gramm 14,40 GMk. (Geld), 14,65 GMk. (Brief), Feinſilber das
11 Uhr vormittags. Tendenz: ruhig.
2. N. G
Geld
Brie Amſterdam=Rotterdam.. Weie 161.40 160.80 161.60 Brüſſel=Antwerpen....." 20.60 — 21.00— 20.90— 21.00— Chriſtiania. . . .... . ..... 57.46 57.74 57.46 57.74 Kopenhagen .........." 7122 71.78 70.97 71.33 Stockholm ........... 11122 111.78 111.47 112.03 Helſingfors .......... 10.39— 10.55 — 1 10.49— 10.55— Italien ..............." 18.325 18.425 18.35— 18.4— London .............." 18,68— 18.77— 18.715 18.805 New=York ............." 4.19 4.21 4.19 4.21 Paris. . . . . . . . . . . .. .. .. 22 415 22.535 22.61— 22.73— Schweiz .. . . . . . . . . ...." 78.75 79.15 7.80— 79.20— Spanien .............." 54.61 54.89 54.86 55.14— Wien (i. D.=Oſterr, abg.). 5.915 5.935 5.915 5.935 Prag ...... ... ........" 12.55— 12.61— 12.585 12.645 Budapeſt. . . . . . . . .. . . . . 5.44— 5.46— 5.44— 5.36— Buenos=Aires.. . . . . . . . . 1.435 1.445 1.445 1.45 Bulgarien. ... . ......." 3.055 3.075 3.05— 3.m— Japan . . . . . . . . . ......" 1.71— 1.72— 1.71— 1.7 Rio de Janeiro ........" 0.395 0.405 0.395 0.5 Belgrad.. . . . . . . . . . . . . ." 5.545 5.565 5.58— 5. 60— Liſſabon .............." 1222 1228 1222 12.28 Danzig ..............." 74.51 74 89 74.86 75.24 Konſtantinopel .. .. ... 2.285 2305 2.27— 2.29— voll
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000 000,
Börſen.
Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen 6000
Berl.f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte .......
Braunkohlen=Briketts
Bremer Vulkan ......
„ Wolle. . .... . .
Chem. Heyden ......."
Weiler .......
Deutſch=Atlant. Tel.. ..
Deutſche Maſchinen.
Deutſch=Niedld. Tel. ..
Deutſche Erdöl......."
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke .......
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte . . .
Dynamit Nobel ......
Elberfelder Farben. . ..
Elektr. Lieferung .....
R. Friſter ..........."
Gaggenau Vorz. .. . ..
Gelſenk. Gußſtahl ....
Geſ. f. elektr. Untern...
Halle Maſchinen .....
Han. Maſch.=Egeſt.. . . .
13250 12. 9.
13750 hanſa Dampfſch. 19 20600 19800 vor Zement 22000 20625 hKupfer. 5500 ſch Eiſen. 5759 5250 henlohe Werke Kahla Porzellan 33000 33000 Lindes Eismaſch. 58250 58:00 Lingel Schuh 105000 Linke u. Hofmann 3125 3125 Loewe u. Co. 12000 13003 Lorenz. 20500 Meguin 5750 Niederländiſche Kol 26600 Nordd. Gummi 39750 39250 Orenſtein.. 16590 Rathgeber Wagg 47750 41000 Rombacher Hütten. 67009 67000 Roſitzer Zucker. 85000 85001 Rütgerswerke 9400
14100 9600
17625 Jachſenwerk
jächſiſche Gußſtahl 13730 13300 Siemens Glas 3000 3000 Thale Eiſenhütte 6750 der. Lauſitzer Glas. 1650 Volkſtedter Porzellan. 17750 Weſtf. Eiſ. Langendreer
Wittener Gußſtahl .. 11500 11,00 64000 65030 Wanderer=Werke ....! —
* Frankfurter Börſe vom 12. September 1924.
(Eigenbericht.) Die Börſe ſchloß die Woche auf allen Gebieten in
ruhi=
auf 1375,6 Trill., der Rentenmarkumlauf um 37,8 auf etwa 1830 Mil= ger und abwartender Haltung. Am Aktienmarkt ſetzten Chemiewerte
Frankenkurs in London:
Markkurs „
83.75
18.75
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſelſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 12. September 192
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ..........."
„........
..
....
Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
„ 1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ...."
4½% IV. u. V. Schatzanweiſg.
4½% HI.—I.
4½Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe ... . . . ..."
Zwangsanleihe ..............
48 Preuß. Konſols ........
3½% „ „.
„...
40 Bab. Anl. unk. 1935 ......
3½% „ b. 1907 ......
„ 1896 ......."
48 Bahern Anleihe .........
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rck. 26 .............."
8—16% Heſſen Reihe XXXYI.
untilgb. b. 28. . .. . . . . . .. . ..
49 Heſſen unk. 1924.. . . .. ....
3½% „........... ... ...
„...........
48 Württemberger alte ......"
b) Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
5% L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
„ v. 1902 ..........."
„. „ . .
5% Bulgar. Tabak 1902... . ..
12//%6 Griech. Monopol ....
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 „..............
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 .................
4% Oeſt. Goldrente .........
4% „ einheitl. Rente ......"
5% Rum. am. Rente v. 03....
4½% Goldrente v. 13 ....
„ am. Goldrente konv.
4%
48 „ am. v. 05 „.."
420 Türk. (Admin.) v. 1903...
(Bagdad) Ser. I ..
„II..
4% „ v. 1911, Bollanl. ...
22 Ung. Staatsr. v. 14 ..
Goldrente ........"
Staatsr. v. 10 „..
Kronenrente . ....
Außerenropäiſche.
exik. amort. innere . . . . . ."
konſ. äuß. v. 99... . .
Gold v. 04, ſtfr. . . .
konſ. inner. ...
Irrigationsanleihe
taulipas, Serie l.....
Oblig, v, Transportanſt.
4½ Cliſabethbayn ſtfr. . . . . . . .
4½ Gal. Carl Ludw.=Bahn.. . .
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. ..
11. 9. 12.9,
1022
1,5
1,475
1.93
93,75
100
85,3
08
11
0.79
26,25
1,75
1,75
2.08
1.03
1,525
1,525
1,96
9175
100
25,3
0,85
10,6
10,6
0.79
27,9 00d
Ni
101g
1,65
1,65
1,9
6EIa
5,25
2.9
13,75
12,5
141/8
99
13
11.25
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
26 %Neue
4% Oeſt. Staatsb, v. 1883 ....
3% Oeſt.
1. b. 8. Em.,
9. Em. . ..."
v. 1885 ...."
3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
4½ Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½% Anatolier1............"
% Salon. Conſt. Jonction ...
%o Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepee. . 7..727077
4½%
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. . . . . . . . . . . . ... ..."
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em. . . . . . . . . . . . . . . . ..."
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. b. 23......
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5%Neckar A.=G. Stuttgart
Gold=
anl. v. 23.... .. . ... . ....
5%0 Pfälzer Hhp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24.. . . . . . . . . . . ...
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5% „ Noggenwert=Anl. ..
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 .............
5% Rhein=Main=Donau
Gold=
anl. v. 23 .......... .. ...."
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II.......... .. ..
5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl,
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......
Barmer Bankverein. ........
Baher Hypotheken= u. Wechſelb,
Berliner Handelsgeſellſchaft . ..
Commerz= und Privatbank ..."
Darmſtädter u. Nationalbank .."
Deutſche Bank ......
DeutſcheEffekten= u. Wechſelban!
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. ..
Deutſche Vereinsbank ........
Disconto=Geſellſchaft ........."
Dresdner Bank.. .........
Frankfurter Banl ..........."
„ Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . . . . . . .. .. . .."
Mitteldeutſche Creditbank. . . . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . .
Reichsbank=Ant. . ... ... . ...
Rhein. Creditban ..........."
Hypothekenbank".
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ..... .... . .. . .. ...."
Wiener Bankverein .........."
Bergwerks=Aktien,
Berzelius ....... ..........."
Bochamer Bergb. .... ......."
Buderus.... . .. .. . . . ... .....
Dt. Luxemburger ...........
Eſchweiler Bergwerks=Akt. ..
Gelſenkirchen Bergw. ........"
Harpener Bergbau.. .........
275
—
10,25
1,7
60,25
G1
10.9
10
1.,8
33
4,35
1,8
Kaliwerke Aſchersleben .... ..."
Salzdetfurth......
Weſteregeln ......
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Nöhren........
Mansfelder ................."
Oberbedarf .................
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ....."
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ....
Phönis Bergbau ............
Rhein. Stahlwverke ..........."
Riebeck Montan.. ..........
Rombacher Hütte . . .......9
Tellus Bergb.=u., Hütten=Akt. ..
Ver. Laurahütte ... .. ...... . . 7.25
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding)........"
Werger ......
1,89
48.
1,75
11,6
6,75
19
4,2
12,5
1,9
9,3875
44,5
2,3
5,25
8,5
0.300
0,255
5,7
0343
11,55
6,75
1,8
4,4
12,75
1.8
1.389
44.75
2,3
5
8,25
0.303
u 250
Te= Tauſend. M.— Millionen,
— Milliarden. aU—ohne Umſatz X—rationier”,
Akkumulat. Berlin ..........."
Adler & Oppenheimer ......
Adlerwerke (v. Klehzer) .......
A. E. G. Stamm. . . . . . . . ."
6% „ „„ Vorzug Lit.A ...
5% „ „ „ Vorzug Lit. B...
Amme Gieſecke & Konegen ....
Anglo=Continental=Guano ....."
Anilin Bln.=Treptow.. . . . . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim)........."
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik",
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad, Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. . . . . . . . . . . . . . ."
Baſt Nürnberg ..............
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel CCaſſel) ........"
Bergmann El. Werke .........
Bing. Metallwerke ..........."
Brockhues, Nieder=Walluf.....
Cementwerk Heidelberg. ...
Karlſtadt ........"
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . . .. . ..
Griesheim Elektron ....
„ Fabrik Milch ..........
Veiler=ter=mer ........"
Daimler Motoren ............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl .............."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. .
Dingler, Zweibrücken .. . . . . ..
Dresdener Schnellpreſſen ....
Dürfoppwerk (Stamm) .. . . .."
Düſſeld. Ratinger (Dürr) ....."
Dyckerhof & Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meher jr. ... . .."
Elberfelder Farbw. v. Bayer .."
„ Kupfer=u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......
Licht und Kraft .. .. . .."
Elſäſſ. Bad. Wolle...... .. .. . ."
Emag, Frankfurt a. M..... . ..
Email.= E Stanzi. Ullrich ....
Enzinger Verke ..........."
Eßlinger Maſchinen .........."
Ettlingen Spinnerei .........
Faber, Joh., Bleiſtift „.....
— 16,75 19 36 37,25 41,25 40,5 185 19.5 16 16 3,15 3.15 1175 1. 127 14 20.75 19.5 0.909 g 0.704 17Ie 17,75 15 15 14,75 1,9 6,1 z. 2,62 2,95 142 13 2,52 2.45 5,5 5,1 15 58 5.9 40 14,5 139 13‟ 1 8,5 0,340 4,55 6,9 80 80 11,5 11,75
Faber & Schleicher .........."
Fahr, Gebr., Pirmaſens .....
Felten & Guilleaume, Carlsw...
Feinmechank (Fetter). . .......
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.. . .....na4
Frankfurter Hof...........
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek. 3,3
Fuchs, Waggon Stamm ....."
Ganz. Ludwig. Mainz .......
Geiling & Cie. ...aaaaaaaaao
Germania Linoleum ........."
Gelenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt, Th. . . . . . . . . . . . . 12,25
Gotha Waggon.............."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. ..
Grün E Bilfinger ...........
Hammerſen (Osnabrück) ......
Hanfwerke Füſſen ..........."
Heddernheimer Kupfer .......
Hehligenſtaedt, Gießen .......
Hilpert Armaturenf. . ........
Hindrichs=Auffermann. . . . . . ..
Hirſch Kupfer u. Meſſ........
Hoch= und Tiefbau ..........
Höchſter Farben ............
Holzmann, Phil. ...... . . .. ..
Holzverk.=Induſtr. ..........
Hydrometer Breslau .......
Inag ............. .. .......
Junghans Stamm. . . . . . . . . . ."
Karlsruher Maſchinen ........
Karſtadt R......
.
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn ............"
Kolb & Schüle Spinn. .......
Konſervenfabrik Braun .....
Krauß & Co., Lokom. ..... ..
Lahmeher & Co. ............
Lech, Augsburg .............
Lederw. Rothe .............."
Lederwerke Spicharz ......
Lingel, Schuhw. Erfurt ......"
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metallw. ...... ..
Lnther, Maſch.=uMüh enbau..
Lux’ſche Induſtvie ...........
Rainkraftwerke Höchſt ......"
Meguin, Butzbac, ...........
Metallgeſ. Frlſt. . ...... .. ...
Meher, Dr. Paiit ..........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm .. . . .
Motorenfabrik Deutz ........."
Motorenfabrik Oberurſe! ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke...
Neckarwerke Eßl. Stamm .. ...
Oleawerke Frankfurt a. M.....
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer ........"
Philipps A.=G. ..... ........"
Porzellan Weſſei ............"
Reiniger, Gebbert & Schall. . .
Rhein. Elektr. Stamm .. . . . . . ."
Metall Vorzüge......."
Rhenania, Aachen ..........."
Riedinger, Maſchinen ........."
Rückforth, Stettin ..........."
Rütgerswerke ...
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau..... .."
Schnellpreſſen Frankenthal. . ..
Schramm Lackfabrik.
Schriftgießerei Stempel, Ffai.
Schuckert Elektr. (Nürnberg) ..
Schuhfabrik Berneis=Weſſel ...
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ummer 255.
Seite 15.
don: 83.7
18.1
Das deutſche Herz.
Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
Ils der Trupp an die Hirſchgaſſe gelangt war, bog er in die
icht hinein. Auf holprigem Wege fuhr der Wagen zur
Slswieſe hinauf und dann quer durch die Weinberge. Unter
ic lag in ſchwarzer Tiefe die Stadt Heidelberg, gegenüber
d.6 Schloß und die Bergſchanzen. Auf der Höhe des Gaisbergs
uudes Königſtuhls und draußen in der Ebene brannten Tillys
Wtfeuer. Der Heiligenberg ſelber, über deſſen Abhang der
g3 ſich hinzog, lag ſtill und verlaſſen da. Aus dem
Brücken=
ko der dicht unter ihnen lag, hörte man die Kommandoworte
de fälziſchen Truppen. In der Ebene loderten die Flammen
az einem Dorf. „Es iſt Edingen,” ſagte Friedrich zu Urſula.
s mochte zwei oder drei Stunden nach Mitternacht ſein,
al ie Soldaten mit ihrer Beute vom Berg herab durch die
S= ten der Kaſtanienhaine ſich dem Dörflein Handſchuhsheim
nä ten.
da wurde es vor ihnen lebendig. Soldaten traten aus dem
G ſch. Es waren Spanier. Loſung und Feldgeſchrei wurden
au= tauſcht. Dann verkündigte die Wache eine Botſchaft, bei
de er Anführer in die Knie ſank und die Soldaten zu
ſchlot=
ter infingen. Friedrich aber wurde voller Hoffnung.
ſeneral Cordoba war ſelber in der Nacht angekommen. Er
wo m Schloß. Friedrich begehrte, ihn zu ſprechen. Urſula
wye vom Wagen gehoben. Den Räubern wurden die Waffen
ab ommen, und jetzt waren ſie die Gefangenen. Der Junker
ur eine Gattin wurden ins Schloß geführt. Im Hofe trat
ihr Cordoba entgegen. Er und Friedrich kannten ſich von
ein. Hoftage des Statthalters in Brüſſel. Cordoba hatte den
Tyen den erneuten Befehl mitgebracht, das Hirſchhornſche
Er tum zu ſchonen, und der Erzbiſchof Anſelm Caſimir hatte
ihyinen freundwilligen Gruß an Friedrich aufgetragen.
Is der General erfuhr, was der Gattin des Herrn von
Hi horn zugefügt worden war, ziſchte er auf wie ein grünes
Fe Er befahl, daß dem Anführer der Kopf vor die Füße
gel werde, und die Soldaten ſchickte er in den Stock. Er
ent=
ſch igte ſich und die ſpaniſche Armee mit den höflichſten
Wor=
ter Ehrerbietig wurde das Paar in das Haus geleitet. Die
be3: ſchönſten Gemächer wurden von den Offizieren geräumt
ur ſen beiden übergeben. Als ſie ſich darinnen eingerichtet
hat, kieß der General anfragen, ob er ſich nach dem Befinden
de ſame erkundigen dürfe, und er ſtellte ſich ihren Befehlen
zu =erfügung. Lichter, Wein, Gebäck und Braten wurden
auf=
geden, Soldaten vor die Tür geſtellt, zur Bedienung, wie es
his und eine halbe Stunde ſpäter ſaß Friedrich mit ſeiner
Gei in ebendem Raume, wo die Wände widerhallt hatten von
de m gewidmeten Flüchen der Schloßherrin.
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Man hatte auf den Tiſch eine Kerze gefteüt, und auf eitie
Tür gewieſen, die zum Schlafgemach führte. Das Zimmer war
mit geſchnitztem Eichenholz bekleidet, in den dunkelgebeizten
Wandtafeln waren zwölf Oelgemälde, vier auf jeder Seite: ſie
ſtellten die Sternbilder dar, durch die die Sonne läuft.
Fried=
rich erinnerte ſich, ſie als Knabe geſehen zu haben. Er ſah ſeine
ſchöne Großmutter vor Augen, wie ſie groß und prächtig
ge=
ſchmückt aus der Türe hereinkam, die zum Schlafzimmer führte,
und ihrem Enkel die Bilder erklärte und von der Kraft der
Ge=
ſtirne ſprach.
Friedrich ſchüttelte die Erinnerung von ſich ab, und als er
ſein Weib im Lichte der Kerze ſchärfer ins Auge faßte, erſchrak
er, ſo verändert und gealtert ſah ſie aus.
„Entweder iſt es das Licht, das ſie entſtellt”, dachte er bei
ſich, „oder es ergeht ihr ſehr übel.
Er nahm ſie in die Arme, fragte ſie, ob ſie eines Arztes oder
ſonſt einer Hilfe begehrte, er nötigte ſie, Speiſe und Trank zu
nehmen, er erinnerte ſie liebreich an ihre Hoffnung und
erkun=
digte ſich, ob ſie Veränderung ſpüre. Urſula begehrte nichts als
Ruhe. Er wollte ſie in das Schlafgemach geleiten. Als ſie ihn
aber fragte, ob auch er ſich dann legen werde, verſicherte er ſie,
daß er in den Kleidern bleiben und bei ihr wachen wolle. Da
er ſich nicht davon abbringen ließ, wollte auch ſie ſich nicht
ent=
kleiden. Ohne es zu ſagen, war Friedrich über dieſen Entſchluß
erfreut. Denn es war unruhig geworden im Dorfe und auf dem
Feld gegen den Neckar. Man hörte Getrommel und
Trompeten=
rufe. Alarmſchüſſe und Kartaunenſchläge erdröhnten in nächſter
Nähe, und nach ſeiner Kenntnis des Geländes ſchien es
Fried=
rich nicht unmöglich, daß bei einem kraftvollen Ausfall der
Be=
lagerten aus dem Brückenkopf die Handſchuhsheimer Gärten
und Häuſer zum Schauplatze eines Gefechtes würden.
In dem Gemache lag ein bequemes Lotterbett. Urſula
legte ſich darauf nieder. Friedrich öffnete ihre Kleider, ſodaß
ſie leicht atmen konnte. Er legte ſegnend ſeine Hand auf ihren
Leib, küßte ihr die Augen zu, und noch unter ſeinen Lippen
voll=
endete ſich ihr Schlummer. Er war zum tiefen Schlaf geworden.
Friedrich ſtellte das Licht in einen Winkel, ſo daß ſie ganz im
Schatten lag. Ergriffen ſtand er neben, ihrem Lager, ſah
er=
barmungsvoll auf die Erſchöpfte nieder, gedachte an all die
Schrecken und Leiden, die dieſer Tag für ſie gebracht hatte,
und in ihre tiefen Atemzüge verwebte ſich ſein Gebet.
Friedrich ging ans Fenſter, öffnete es leiſe und beugte ſich
hinaus. Der Morgen graute. Die Berge lagen klar im
Dämmer=
licht, aber von der Ebene her zog ſich der Herbſtnebel dem
Ge=
birge zu und ſchlüpfte an den Abhängen hin und die Schluchten
hinauf.
Er ſah über den verwilderten Zwinger hinweg, aus dem
Bäume emporwuchſen, ſo daß ihre Wipfel ſich bis zu den
Fen=
ſtern des Herrenhauſes emporſtreckten. Jenfeits der niederen
Umfaſſungsmauern lagen die Häuſer des Dorfes, zwiſchen
Obſt=
bäumen verſteckt, in der Mitte ihrer Flucht der dicke Kirchturm,
der eher zu einem Bollwerk als zu einem Gotteshauſe zu
ge=
hören ſchien. Von dem übrigen Kirchengebäu war nichts zu
ſehen, es war vom Turme und von breitwipfligen Nußbäumen
verdeckt. Jenſeits der Kirche aber in ihrer nächſten Nähe mußte
ein Feuer brennen, wohl im Pfarrgarten. Der Schein leuchtete
über den unſichtbaren Dachfirſt in die Baumwipfel hinein.
Dort war es laut bewegt, dazwiſchen wieder Stille. Man
hörte Leute ab und zu gehen; abgeriſſene Geſprächsfetzen
flat=
terten herüber. Dann und wann, wenn es ganz ſtill war, ein
durchdringendes Stöhnen. „Dort arbeitet der Feldſcher”, dachte
Friedrich bei ſich.
Von den Grenzen des Dorfes her und vom andern
Neckar=
ufer ſchollen vereinzelte Schüſſe. „Sie ſchießen aufeinander über
den Fluß,” ſagte zu ſich der Mann am Fenſter. „Ob ihm eine
Kugel oder ein Pickenſtoß oder ein Schwerthieb das Letzte
gegeben hat?”
Er gedachte an ſeinen Sohn als an einen Toten.
Und dann trat vor ſeine Seele die Geſtalt eines andern
Jünglings, des letzten Handſchuhsheimers.
Wie oft mochte er hier im Fenſter gelegen und
hinüber=
geſchaut haben nach der Kirche, ſo wie er jetzt, freilich mit welch
andern Gedanken!
Friedrich erinnerte ſich deutlich, daß Johann bei ihrem
letzten Zuſammenſein im Kreiſe der Kameraden auf dem
Heidel=
berger Schloſſe erzählt hatte, wie er an den Wintertagen — es
waren die letzten ſeines Lebens — aus den Fenſtern der Burg
die Tauben und Dohlen vom Kirchendach herunterſchoß. Das
mußten dieſe Fenſter geweſen ſein, denn es gab keine, die höher
gelegen waren, und wenn die Bäume entlaubt waren, mußte
der Firſt des Kirchendaches ſichtbar ſein.
Da wurde Friedrich von dem unbezwinglichen Verlangen
ergriffen, in die Kirche hinüberzugehen, um an dem Grabe
Jo=
hanns zu ſtehen, die Hand auf den Stein zu legen und zu ſagen:
„Gott mit dir, Gott mit mir in Ewigkeit.” Hatte er doch ein
gutes Recht, als ein entſühnter Mann die Stätte zu betreten,
aus der ihn die Flüche der Großmutter hinausgejagt hatten.
„Auch ich habe jetzt einen toten Sohn irgendwo auf dem
Erd=
boden liegen und fluche nicht”, ſagte er. „Ich danke Gott, daß er
nicht jetzt als Vatermörder über die Erde irrt.”
Friedrich wandte ſich um und ſchaute über die Bilder der
Geſtirne an den Wänden des Gemaches, und eine eigentümliche
Laune leuchtete humorvoll aus ſeinen verdüſterten Augen.
„Wenn ihr mir das Recht verſagt, ihr ewigen Mächte, auf
jenen Boden zu treten, ſo gibt es mir der Meiſter Werner in
Heilbronn. Ich habe ihm das Denkmal des Johann von
Hand=
ſchuhsheim auf Heller und Pfennig bezahlt, nun ſteht es mir zu,
daß ich beſchaue, was ich geſtiftet habe.”
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