Darmstädter Tagblatt 1924


12. September 1924

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Einzelnummer 10 Goldpfennige

Pfd. 40 9
R.
Aung Aucs
Deräuchenie Tale
Trholzplafte
fen von 3

u Kutke?
Hidt Debuackt

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Nummer 254
Freitag, den 12. September 1924.
187. Jahrgang

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ſtädter
8 Nationalbant.


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Diwan, Chais
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Reierenzen,
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F- und Po

18810

Die Auswirkung der Londoner
Abmachungen.
Starker Truppenabtransport.
* Gelſenkirchen, 11. Sept. (Priv.=Tel.) Die Folgen der
nahme der Londoner Vereinbarungen machen ſich jetzt zur
ßen Befriedigung der Bevölkerung des beſetzten Gebietes
ner ſichtbarer bemerkbar. Aeußerlich zunächſt in dem ſtarken
transport von Truppenteilen aus den Schulen und anderen
iſſenquartieren, die 20 Monate lang von den Beſatzungs=
ppen
belegt waren, dann weiter in der Zuſammenlegung der
ſchiedenen franzöſiſchen Bureaus zu Zentralbureaus, die an=
inend
nichts anderes als Abwicklungsbureaus bedeuten.
wichtigſte Frage iſt zunächſt die Räumungsvorberei=
ng
der Dortmunder Zone. Die vielfach zwiſchen den
atzungsſtellen und den deutſchen Beſatzungsämtern geführten
handlungen bezwecken nichts anderes, als im Moment des
treffens des Räumungsbefehls des Generals Degoutte die
ransportierung der Truppen ſofort herbeiführen zu können.
ite Gebicte des Dortmunder Landkreiſes ſind heute ſchon von
tppen entblößt. An den Hauptpunkten befinden ſich nur Ab=
iungskommandos
. Das gleiche iſt aus dem Herzen des Ruhr=
ietes
, Bochum, zu melden. Der geſamte Landkreis Bochum
von den franzöſiſchen Truppen frei, ebenſo die Landkreiſe Gel=
irchen
, aus welchen die Truppenteile vor einigen Tagen abge=
en
ſind. Da die Quartiere den deutſchen Stellen zurückgegeben
iſt mit einer Wiederbelegung nicht mehr zu rechnen. Etwas
ter iſt die Beſatzung ſüdlich der Lippe. Aber auch hier ſind
its ſtarke Abtransporte der Truppen, ebenſo aus dem Glad=
ertal
, dem Dortmunder Bezirk, dem Dorſtener Bezirk, ſowie
Buer zu melden. Es iſt anzunehmen, daß die beſonders
deren Truppenlagerbeſtände aus Oberhauſen in den nächſten
en ſämtlich den Rhein überfahren haben werden. Die Hoff=
g
der Berölkerung auf eine frühere Räumung die vorgeſehen
iſt groß.

Rückfehr der Schupo.

Eſſen, 11. Sept. Der kommandierende Generälleutnant
guet der belgiſchen Beſatzungsarmee beſchloß: Allen Beam=
Angeftellten und Arbeitern, welche der am beſetzten Gebiet
gelöſten Schupo angehört haben und am 11. Januar 1923
gewieſen worden ſind, wird die Rückkehr in das belgiſch
tte Gebiet erlaubt., wenn ſie ſich den über den Petſonen=
ehr
erlaſſenen Vorſchriften anpaſſen und beſonders Artikel 8
Verordnung Nr. 122 beachten. Die Verordnung tritt ſofort
Praft.
7ug der Franzoſen aus Dortmund und Oberhauſen.
TU. Eſſen, 11. Sept. Gemäß eines Befehls des Kommandieren=
Generals des 32. Armeekorps ſoll die dritte franzöſiſche Diviſion,
den Dortmunder Bezirk belegt hat, jetzt aus der Beſatzungszone
lisgezogen werden. Das 24. Infanterie=Regiment in Recklinghauſen
bis zum 27. September abgezogen ſein. Für dieſe Truppen kom=
diejenigen
Teile des 18. Dragoner=Regiments nach Recklinghauſen,
zurzeit in Dortmund liegen. Die Zentraldienſtſtellen, die Regie=
uſw
. ſollen im Recklinghauſer Bezirk bis zum 20. Oktober voll=
ig
abgebaut ſein, während der Abau der Zollverwaltungsſtellen
15. September ab erfolgt
Oberhauſen, 11. Sept. (Wolff.) Das Schreiben des Stadt=
nandanten
, durch das der Stadtverwaltung von Oberhauſen von
Abzug der franzöſiſchen Truppen Mitteilung gemacht wird, lautet
lich: Das erſte Bataillon vom 12. Pionier=Regiment ſoll Ober=
en
am 16. September verlaſſen und wird durch keine andere Truppe
Töſt. An dieſem Tage werden die Kaſernen und Wohnungen der
t Oberhauſen zur Verfügung geſtellt. Die Schäden müſſen feſt=
Ut, die Zähler für Licht und Heizung abgeleſen werden. Nach dem
September werden Reklamationen nicht mehr entgegengenommen.
möchte Sie deshalb bitten, von heute ab einen Delegierten der Stadt
rnennen, der dauernd der Kommandantur zur Verfügung ſteht.
Die Koblenzer Verhandlungen.
Hkoblenz, 11. Sept. Die deutſche Delegation hat auch heute
der Rheinlandkommiſſion wegen der Rückkehr der Ausgewieſe=
verhandelt
. Es iſt anzunehmen, daß die Liſte über die
iter freizulaſſenden 1200 Perſonen erſt in den
ſten Tagen von der Rheinlandkommiſſion überreicht wird.
Bezügl. der Amneſtie iſt es gelungen, daß etwa 600 Perſonen
radigt werden. Die Vorarbeitung für die Freilaſſung der poli=
en
Gefangenen, der Gefangenen, die wegen Zugehörigkeit zu
btenen Vereinigungen ſitzen, werden durch eine beſondere un=
Süſche Kommiſſion geleiſtet, jedoch werden bei einzelnen Ge=
enen
Schwierigkeiten wegen der Freilaſſung entſtehen, daß
Maß der Vergehen in den einzelnen Fällen verſchieden be=
ilt
wird. Die deutſche Delegation tut ſelbſt das Möglichſte, um
Los der Gefangenen zu mildern bzw. die Gefangenen frei zu
rumen. Es ſteht noch nicht feſt, wann die Gefangenen in Frei=
Veſetzt werden, doch dürfte dies in allernächſter Zeit der Fall
Auch die Verhandlungen wegen der Amtsentſetzung von
Thiten ſind im Gange und dürften bald abgeſchloſſen werden.
Deutſche Delegation hat heute morgen Verſtärkung erhalten,
Die umfangreichen Arbeiten ſchneller erledigen zu können.
Freilaffung von Gefangenen.
Durzeit befinden ſich in pfälziſchen Gefängniſſen noch 81 poli=
* Gefangene, und zwar in Zweibrücken 58, in Germersheim
Swie je einer in Ludwigshafen, Frankenthal und Neuſtadt
2. Ueber den Begriff Politiſche Gefangene be=
* zwiſchen den franzöſiſchen Beſatzungsbehörden und den
Dlägigen deutſchen Stellen große Meinungsverſchie=
heiten
. So werden von den 58 Zweibrücker Gefangenen
D als politiſche Gefangene betrachtet, und als ſolche zur
Sſung kommen. Begreiflicherweiſe hat ſich der Gefangenen
AIdße Aufregung bemächtigt, ſodaß ſie in Zwei=
IEn logar in den Hungerſtreik, eingetreten waren, um
Ar ſie günſtigere Entſcheidung herbeizuführen. Nach einer
Ngung des kommandierenden Generals in Landau werden
Befangenen bis zu 3 Monaten Strafzeit ſo=
Tentlaſſen. Dementſprechend erhielten am 10. Septem=
D Sefangene des Militärgefängniſſes Zweibrücken die Frei=
eder
. Ueber die Entlaſſung der mit mehr als 3 Monaten

Vom Tage.

Wie aus Stettin berichtet wird, befand ſich unter den aus dem
Gerichtsgeſängnis Mittwoch früh entwichenen Gefangenen
außer Kaws und Engeler auch der frühere Angeſtellte der ruſſiſchen
Handelsvertretung in Berlin, Otto Lehmann, der in den Fall
Botzenhardt mitverwickelt war.
Die drohende Gefahr einer Geſamtausſperrung in den Be=
trieben
der ſächſiſch=thüringiſchen Webereien iſt durch Verhandlungen vor
einem Sonderſchiedsgericht beſeitigt worden. Den Stuhlmeiſtern wurde
der Wochenlohn erhöht und den Arbeitern der Stundenlohn von 42 auf
41 Pfennige
Die evangeliſche Kirche im Rheinlande ruft zu einem erſten rheini=
ſchen
evangeliſchen Kirchentag nach Köln auf, der vom 5.
bis 7. Oktober tagen ſoll.
Der amerikaniſche Kredit für das Kaliſyndikat, über
den ſeinerzeit eingehend verhandelt wurde, iſt zum Abſchlußgekom=
men
. Die amerikaniſchen Banken haben 6 Millionen Dollar zur Ver=
fügung
geſtellt.
Der Star veröffentlicht eine Aufſehen erregende Enthüllung
über Abmachungen zwiſchen deutſchen Intereſſenten und dem engliſchen
drahtloſen Dienſt. Nach dem Star wurde ein Abkommen dahin ge=
ſchloſſen
, daß ſeitens der engliſchen Station Börſennachrichten chriffriert
nach dem Kontinent gegeben werden. Der Star knüpft hieran die
Frage, ob die engliſche Regierung im Beſitze des Schlüſſels ſei. Falls
nicht, ſei dies im Hinblick auf die Erfahrungen der Kriegszeit äußerſt
gefährlich.
Wie der Pariſer Soir ankündigt, wird die Sonderkommiſſion zur
Beratung der Bedingungen der de Jure=Anerkennung der
Sowjets in den erſten Tagen des Oktober zuſammentreten.
Wie das Echo de Paris meldet, hat der Generalrat von
Avayron, trotz der Verſchwvörung des Handelsminiſters Rainaldy,
mit 24 gegen 14 Stimmen einen Proteſt gegen die Wiederaufnahme der
religiöſen Verfolgungen angenommen und eine Vertrauenstages=
ordnung
für das Miniſterium Herriot wegen ſeiner auswärtigen
Politik abgelehnt.
Die Idea Nazionale veröffentlicht ein Geheimzirkular der Kom=
muniſtiſchen
Partei Italiens über geheime Militärorganiſa=
tionen
in der Provinz Rom.
Havas meldet aus Liſſabon, daß die parlamentariſche Gruppe
der republikaniſchen Aktion einſtimmig einen Antrag angenommen hat,
der die dringende Zuſammenberufung des Kongreſſes verlangt.
In der Gegend von Odeſſa ſoll nach übereinſtimmenden Mel=
dungen
aus Chiſinau und Jaſſy ein Aufſtand ausgebrochen ſein, der
immer größere Kreiſe zieht und bereits einen ſehr ernſten Charakter
angenommen haben ſoll.
Nach Meldungen aus Rio de Janeiro iſt die braſilianiſche
Aufſtändiſchenbewegung, noch immer nicht beigelegt. Es wird
gemeldet, daß bei Banca Anaſtaſio eine Schlacht zwiſchen Auf=
ſtändiſchen
und regulären Truppen im Gange ſei.

beſtraften politiſchen Gefangenen, hat ſich General Degoutte
die endgültige Entſcheidung vorbehalten. Es beſteht die Befürch=
tung
, daß ſie als Kompenſationsobjelt in der Separa=
tiſtenfrage
zurückbehalten werden. Im Militärgefängnis Zwei=
brücken
befinden ſich auch noch 41 ſogenannte Deportierte
d. h. die Rhein= und Ruhrgefangenen, die während des paſſiven
Widerſtandes nach franzöſiſchen Strafkolonien verbracht worden
waren und auf deutſche Vorſtellungen wieder zurückgeführt
wurden.
Den Ausführungen der Londoner Vereinbarungen zufolge iſt
in Eſſen geſtern mit der Freilaſſung der politiſchen Gefangenen
begonnen worden. Die Entlaſſungen, die auch heute fortgeſetzt
werden, erfolgen in einzelnen Trupps. An hieſiger zuſtändiger
Stelle rechnet man damit, daß mit den etaup
gen der Gefangenen fortgefahren wird, bis alle in Haft befind=
lichen
Perſonen ſich auf freiem Fuß befinden.
Die erſten politiſchen Gefangenen ſind geſtern
aus dem Zweibrücker Gefängnis in Freiheit geſetzt worden.
Nach einer Hävasmeldung aus Dortmund ſind bisher in
Durchführung des Artikels 7 des Anhanges 3 des Londoner Pro=
tokolls
51 in franzöſiſchen Gefängniſſen im Ruhrgebiet feſtgehalte=
nen
Deutſche in Freiheit geſetzt worden, davon 36 Unterſuchungs=
gefangene
und 15 Verurteilte. Die Durchführung der Amneſtie=
maßnahmen
nehmen ihren Fortgang.
Die zweite Reparationszablung
Deutſchlands.
Keine weitere Zahlung mehr im September?
Berlin 11. Sept. Der Generalzahlungsagent Owen
Young erklärte anläßlich der Zahlung der zweiten deutſchen
Reparationsrate von 20 Millionen Mark amerikaniſchen Preſſe=
vertretern
, daß Deutſchland wahrſcheinlich in dieſem Monat keine
Zahlungen mehr zu leiſten habe. Bekanntlich iſt nach dem
Londoner Abkommen im September eine Geſamtſumme von 83
Millionen Goldmark aufzubringen. Da heute gleichzeitig die
franzöſiſch=belgiſchen Regiezahlungen begonnen haben, dürfte
wahrſcheinlich der Reſt von den 83 Millionen durch dieſe Zah=
lungen
noch im Laufe dieſes Monats aufgebracht werden. Ueber
die Höhe der erſten heute erfolgten franzöſiſch=belgiſchen Eiſen=
bahnregie
=Zahlung konnte Herr Young noch keine beſtimmte An=
gaben
mechen. Die Gelder wurden jedoch bei den von Owen
Young bezeichneten Stellen eingezahlt. Owen Young hat dem
Vorſtand der franzöſiſch=belgiſchen Eiſenbahnregie telegraphiert,
daß die geſammelten franzöſiſch=belgiſchen Gelder in Franken hier
deponiert werden ſollen. Deutſches Geld ſoll in Reichsmark ein=
gezahlt
werden, aber andere Sorten ſollen in Reichsmark um=
gewechſelt
werden. Bekanntlich bleiben ſämtliche Zahlungen
innerhalb Deutſchlands und werden für die Sachlieferungen ver=
wandt
. Zwiſchen den Alliierten und Deutſchland beſtehen noch
erhebliche Meinungsverſchiedenheiten in bezug auf die Frage,
ob alle Eingänge auf Reparationskonto gutgeſchrieben werden
follen, oder nur die Eingänge, die im Laufe des September be=
zahlt
wurden. Owen Young drückte ſeine große Genugtuung
über ſeine hieſige Arbeit aus und ſagte, er habe keinen Beamten
gefunden, der irgendwelche Obſtruktion treibe. Jeder Beamte
habe den ehrlichen Wunſch, ihm bei den Einzahlungen behilflich
zu ſein. Gewiß herrſche an einigen Stellen noch etwas Bureau=
kratismus
, aber ſonſt das allerbeſte Einvernehmen.

Das Perſteckſpiel der Intereſſen.
Von
Dr. Walther Croll, Berlin.
Nach den Londoner Verhandlungen und nach der Genfer
Redeſchlacht iſt es gut, ſich ins Gedächtnis zurückzurufen, daß
keiner der Delegierten etwas anderes vertreten hat als die Inter=
eſſen
ſeines Landes. In unſerem Zeitalter der Abſtraktionen
und der philoſophiſchen Betrachtungen wirken diejenigen Argu=
mente
am ſtärkſten, denen man die Selbſtſucht am wenigſten an=
merkt
. England war gegen den Pakt, weil es die heutige fran=
zöſiſche
Machtſtellung in Europa gerade auf ihrem Gipfelpunkt
fixiert und verewigt hätte. Frankreich beſtand nicht auf der
Garantie aller Weltvölker, weil ihm die Garantie der wenigen
vertraglich gebundenen Trabanten wirkſamer ſchien. Die Genfer
Völkerbundsverhandlungen haben bisher ſtets einen politiſchen
Herbſtnebel hervorgerufen; aber noch nie war der Nebel ſo dicht
wie in dieſem Jahre. Während Macdonald und Herriot begei=
ſterte
Huldigungen der internationalen Weltfriedensfreunde ern=
teten
und der Ungar Graf Apponyi daran erinnerte, daß die
gründliche Entwaffnung der Mittelmächte urſprünglich als die
Einleitung einer allgemeinen Entwaffnung der Völker gedacht
war, entſchloſſen ſich die in China intereſſierten Mächte, in
Schanghai Truppen zu landen. Die Etikette iſt: Schutz der be=
drohten
Ausländer, der eigentliche Zweck aber: keine Minde=
rung
der eigenen Machtſphäre eintreten zu laſſen. Die Intereſſen
der Weltmächte verſtecken ſich und treten nur verkleidet auf.
Man kann ſagen, Deutſchland habe es leicht, ſolche politiſche
Praxis zu kritiſieren, da es keine Intereſſen im fernen Oſten zu
ſchützen hat oder doch ſolche Intereſſen nicht ſchützen kann. Dann
bleibe man uns aber mit Behauptungen vom Leibe, als gäbe es
im Zuſammenleben der Völker einen Altruismus, der im Zu=
ſammenleben
der Einzelnen fehlt.
Kein Staatsmann eines großen Landes wird durch Gerech=
tigkeitsſinn
und Wahrheitsliebe dazu getrieben, Schritte zu unter=
nehmen
, die ſeinem Lande ſchaden könnten. Herriot hat in Genf
das deutſche Volk ermahnt, ſich von ſeinen Kriegsſchuldigen des
alten Regimes endgültig loszuſagen. Er hat vermieden, Namen
zu nennen oder Gruppen zu bezeichnen, die als kriegsſchuldig
gelten ſollen. Trennt er ſich aber von den Männern, die nach=
weislich
den Weltkrieg betrieben haben? Hat man von ihm je
ein anklagendes Wort gegen Poincaré gehört, von dem jeder
ernſte Zeitungsleſer weiß, daß er eine kriegeriſche Koalition gegen
Deutſchland zuſammenzubringen trachtete und dabei keine andere
Sorge kannte als die, es könnte ihm vielleicht nicht gelingen, das
Deutſche Reich formell als den Friedensbrecher und Angreifer
erſcheinen zu laſſen? Herriot hat einen ſeltſamen Telegramm=
wechſel
mit ſeinem Moskauer Kollegen, dem Volkskommiſſar des
Auswärtigen Tſchitſcherin, betreffend die in der Pariſer ruſſiſchen
Botſchaft liegenden diplomatiſchen Dokumente gehabt. Aus der
Antwort Herriots ſcheint hervorzugehen, daß der franzöſiſche
Außenminiſter ſich eher an dieſen Dokumenten vergreifen würde,
als ſie in das ſowjetruſſiſche Quellenwerk gelangen, zu laſſen.
Herriot hätte doch eine wunderſchöne Gelegenheit, ſeinen Haupt=
feind
und Antipoden Poincaré in der Welt unmöglich zu machen,
indem er ſeinerſeits einiges aus den Archiven des Quai d’Orſay
veröffentlichte. Er tut es nicht, weil ihm Intereſſe vor Wahrheit
geht. Herriot wahrt und mag er in einem noch ſo ſcharfen
Gegenſatz zu dem Regime Poincaré ſtehen die Tradition, und
wenn ſie auch noch ſo anrüchig ſein mag. Ja, Herriot hat ſogar
in Berlin mit einer rückſichtsloſen Antwort drohen laſſen, wenn
die Reichsregierung es wagen ſollte, die Kriegsſchuldnote abzu=
ſenden
. Das bedeutet praktiſch: Herriot wird die Wahrheit leug=
nen
, er wird Tatſachen vertuſchen und traditionelle Lügen auf=
wärmen
, wenn Deutſchland ein Recht verficht, das Frankreich
ſchaden könnte.
Wenn ein Starker und Mächtiger mit dem ganzen Gewicht
ſeiner Perſönlichkeit behauptet, Dinge, die alle Welt leibhaftig
geſehen hat, ſeien gar nicht vorhanden, ſo gelingt es ihm, dieſe
Welt davon zu überzeugen, daß ſie das Opfer einer Sinnes=
täuſchung
geweſen ſei. Das Fürchterlichſte an dem Ausgang des
Weltkrieges iſt gar nicht das Mißverhältnis, der militäriſchen,
politiſchen und wirtſchaftlichen Macht, ſondern die Suggeſtion,
welche die Kleineren und Schwächeren in jeder Beziehung zu
Helfern und Schützern der Intereſſen der Großen macht. Hätte
es bei uns auch nur einen Kriegshetzer im Stile von Poincaré,
Delcaſſé, Clemenceau, Tardieu uſw. gegeben, ſo würde die Welt
von der Verruchtheit des deutſchen Volkes widerhallen. Selbſt
ohne ſolche nachweislichen Kriegstreiber hat man uns Deutſche
mit dem Makel behaftet, bewußt 15 Millionen der beſten Männer
in den Tod getrieben zu haben. Man hört gelegentlich von
Menſchen, die aus Ekel vor der Jämmerlichkeit und Niederträch=
tigkeit
ihrer Mitmenſchen in die Einſamkeit geflüchtet ſind und
jeden Verkehr mit ihresgleichen gemieden haben. Der amerika=
niſche
General Allen, ehemals Befehlshaber der Beſatzungstrup=
pen
im Koblenzer Abſchnitt, hat in ſeinem Rheinlandtagebuch
einmal unter dem Eindruck der franzöſiſchen Unterdrückungs=
politik
am Rhein und der britiſchen Intrigen in Perſien ein ver=
nichtendes
Urteil über die Grauſamkeit und Ungerechtigkeit der
ſtarken Völker gegenüber den ſchwachen gefällt. Im Leben der
Völker kann kein einzelnes Volk am wenigſten wir in die
Einſamkeit fliehen. Wir hängen von anderen Völkern ab und
werden wenn wir ſelbſt auch ſchon uns aus der Gemeinſchaft
der Völker löſen wollten mit eiſernen Klammern feſtgehalten,
weil die anderen uns ein paar Jahrzehnte lang exploitieren wol=
len
. Daher werden wir trotz unſerer ſchwachen Kräfte in den
Wettkampf um die Sicherung der Intereſſen eintreten müſſen.
Nur rede man uns nicht ein, es gäbe eine Inſtanz, die für uns
wirke und unſere Lebensnotwendigkeiten gegen fremde Gelüſte
ſicherſtelle. Wir wollen den verkleideten Egoiſten wenigſtens die
Maske vom Geſicht reißen und ſie zwingen, offen Rede und Ant=
wort
zu ſtehen auch wo ſie gegen uns handeln.

[ ][  ][ ]

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man
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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 12. September 1924.

MMümtter 725

Engliſche Wahlvorbereitungen.
Von unſerem Korreſpondenten.
C.H.P. London, 11. Sept. (Durch Flugpoſt.)
Man hört und lieſt in den letzten Tagen überall von Vor=
großen
Parteien ſind eifrig an der Arbeit, ihre Vorbereitungen
in allen Stücken noch einmal gründlich durchzuprüfen, und da=
eine
Kampagne großen Stils und die Parteiorgane bringen von
ihren politiſchen, diplomatiſchen oder parlamentariſchen lichen Verſtärkungen aus dem Norden die feindlichen Stellungen
Berichterſtattern lange Artikel und Ueberſichten über die brenn=
den
Fragen. Das macht auf den erſten Blick einen kriegeriſchen neur von Fokien erklärte, der Times zufolge, Tſchekiang den
Eindruck. Und doch ſind das nur Probemobilmachungen und die
alljährlich um diefe Zeit ſtattfindenden Herbſtmanöver der Par=
liefern
ſollen und immerhin eine gewiſſe Atmoſphäre im Lande
verbreiten, ſind ſie doch nicht ſo ohne weiteres auf die leichte
Achſel zu nehmen. Die Sache könnte jeden Augenblick bitterer
Zündſtoff, d. h. genügendes Angriffsmaterial gegen die Regie=
rung
vorhanden iſt, ob dem Lande ein Regierungswechſel gerade
den Augen der Parteileitungen nützen kann.
ſich da die einzelnen Fragen anſehen. Macdonald hat unter er= ſie noch beſetzt.
heblicher Vertiefung der Beziehungen zu Amerika ohne die
Entente zu lockern den Dawesplan durchgeſetzt, in Genf mit gro=
ßem
Erfolg ſchöne, ideale Reden gehalten, gegen die niemand
etwas einwenden kann, und Anregungen gegeben, die ſich nach
der Durcharbeitung vielleicht als praktiſch erweiſen könnten. Aus
ben hat eigentlich alle Möglichkeiten einer erneuten iriſchen Krifis
beſeitigt, und nach unſeren Informationen wird in keinem der
Partei=Hauptquartiere die iriſche Angelegenheit als geeignete
Grundlage für einen Wahlkrieg angefehen. Es bleibt der ruſſiſche
Vertrag. Dieſer würde allerdings einen Ralliierpunkt für einen
Angriff abgeben, und wenn Macdonald ſelber Auflöſung und
Wahl haben wollte, brauchte er nur die ſichere Niederlage durch
Halsſtarrigkeit zu provozieren, aber die Entſcheidung wird nach
der Interpellation ganz bei ihm liegen. Warum follte er zurück= in China zu Verhandlungen zu bewegen, von vornherein zur
treten wollen, jetzt, wo er mitten auf einer Bahn ſeltener Erfolge
ſteht und vom Glück wie ſelten ein Staatsmann begünſtigt wird?
Man braucht nur an Poincarés Rücktritt zu denken. Der Pre=
mierminiſter
hat erſt geſtern in Dundee erklärt, daß ſeine Arbeit
ſprochen, der da beſcheiden, geduldig und getreulich arbeite und
weiter und weiter baue. Er denkt gar nicht daran, dieſe Arbeit
aus der Hand zu geben. Auch ihn hat der Ehrgeiz gepackt, aber
ein idealer Ehrgeiz in ſeiner Arbeit. Nun kommt aber noch dazu,
daß das Schreiben des Solicitor=Generals an die Times
den eventuellen Angreifern den Hauptwind aus den Segeln
nimmt. Dieſer weiſt nämlich darauf hin, daß der ſo ſtark kritiſierte
Artikel 12 des Vertrages, der da ſagt, die Regierung werde dem
Parlament empfehlen, ſie in den Stand zu ſetzen, die Zinſen
und den Tilgungsfonds einer von der Sowjetregierung aufzu=
nehmenden
Anleihe zu garantieren, völlig von der vorhergehen=
den
Unterzeichnung eines im Artikel 11 erwähnten zweiten Ver=
trages
abhängt. Artikel 11 ſagt, daß ein zweiter Vertrag mit fol=
genden
Beſtimmungen abgeſchloſſen werden ſoll: 1. daß die Ruſ=
ſen
unter Aufhebung des Dekrets vom 26. Januar 1918 (das die
Schulden der Kaiſerlichen Regierung annullierte) die Anſprüche
der britiſchen Bondsbeſitzer befriedigen werde, 2. daß die Ruſſen
der britiſchen Regierung in Anbetracht des zugeſtandenen Ueber=
gewichts
der Anſprüche britiſcher Staatsangehöriger eine Pau=
ſchalſumme
zur Regelung der Anſprüche dieſer zahlen werde. Der
Vertrag wird ferner eine vereinbarte Beilegung von Beſitz=
anſprüchen
bringen, die nicht direkt von der ruſſiſchen Regie=
rung
erlegt ſind. Rußland übernehme alſo zuerſt drei neue Ver=
pflichtungen
, die durch angemeſſene Garantien ſichergeſtellt ſeien,
bevor von einer Anleihe die Rede ſei.
Es fragt ſich denn doch, ob die Gegner des Premiermini=
ſters
nach dieſer Auslegung noch ſo ſicheren Boden unter den
Füßen fühlen. Von unparteiiſchen Politikern wird das ganze
Reden und Demonſtrieren auf konſervativer Seite mehr als eine
Art Kraftprobe angeſehen, denn es dürfte doch ihr großes Be=
denken
erregen, unter den jetzigen inneren wie äußeren politiſchen
Verhältniſſen die Erbſchaft zu übernehmen. Die Verurtei=
lung
der von Beginn an ſo laut eingeleiteten liberalen Kam=
pagne
iſt eine ſcharfe. Sie wird im Hinblick auf die bis=
herige
Stellung der Partei geradezu für eine kurzſichtige Torheit
erklärt. Daß aber die neue Seſſion recht lebhaft beginnen wird,
iſt wohl als ſicher anzunehmen.
* Bruckner=Konzert.
F.N. Mit der Wiedergabe der Achten Sinfonie in dem zwei=
ten
Konzert zum Gedächtnis des 100. Geburtstages Anton Bruck=
ners
überbot Balling als Interpret noch das, was er vor=
geſtern
in der Siebenten gab. Die düſtere Tragik, das unerbitt=
liche
Ringen des erſten Satzes der am Anfang der Durchführung
geradezu unheimlich wirkt, erſtand in geſpannteſter Einheitlichkeit
und Konzentration. Und dieſen düiſteren Grundton vermochte er
auch im Scherzo reſtlos feſtzuhalten, bei dem trotz der Derbheit
des faſt zur fixen Idee werdenden Hauptgedankens ſich ſpukhafte
Züge in Menge vordrängen. Das zugehörige Trio ſchweift nun
nach den kurzen milderen Seitengedanken im erſten Satz zum
erſtenmal in eine glücklichere, ruhigere Empfindungswelt ab.
Bruckner erklärt es mit den Worten: Hier träumt der deutſche
Michel mit dem er aufs Scherzo anſpielt ins Land hinaus.
Und wirklich liegt hier keimhaft ſchon manches von der Seelen=
ruhe
und tiefen Weihe enthalten, die uns dann das Adagio offen=
bart
. Dieſer Rieſenſatz, in der Anlage ebenſo die erweiterte
Sonatenform wie im Anfangs= und Schlutzſatz aufweiſend, wird
von Bruckner mit einer Inbrunſt gebetet, daß hier die Grenzen
zwiſchen Konzertſaal und Gotteshaus zu fallen ſcheinen. Mit
welcher überirdiſchen Verklärung heben ſich die Melodien von
dem leiſe verſchwebenden ſynkopiſchen Untergrund ab, wie ſteigert
ſich die Weihe zur höchſten Ekſtaſe und wie raffaeliſch mild wirken
die genialen Bläſerklänge des Schluſſes. Und Balling betete mit.
Was an Klangzauber möglich war, das holte er aus dem Orcheſter
heraus, was dazu dienen konnte, dies hohe Lied romantiſchen
Unendlichkeitsträumens in einem nirgends abreißenden Atem
wiederzugeben, das wußte ſeine Geſtaltungskraft zu geben.
Auch die rieſige Form des Schlutzſatzes, der aus den ver=
ſchiedenſten
Gedanken eine Einheit ſchafft und wie ſtets bei
Bruckner den größten und entſcheidenſten Kampf mit dem
herrlichſten Sieg vereint, türmte unſer genialer Dirigent wunder=
voll
auf. Eine Steigerung überholte die andere bis zu dem Er=
ſcheinen
der Haupthemen der vorangehenden Sätze, die hier den
entſchiedenen Sieg verkünden, während in Beethovens Neunten
die eigentliche Entwicklung des Finales, erſt von ihnen ihren
Ausgang nimmt. Was man ſo oft bei der Beurteilung Bruckners
als Formloſigkeit hat verurteilen wollen, erſcheint uns heute,
nachdem er uns dazu erzogen hat, weiter zu ſehen als über die
klaren kurzen Formen früherer Zeit, als die Vollendung des
ſinfoniſchen Einheitsgedankens, dem das Ringen und Streben
aller bedeutender Sinfoniker vor ihm galt. Und gerade das
Finale der Achten iſt eine Bekrönung, ein Gipfel, der ſelbſt für
Bruckner unerhört iſt. Ein Umſtand allerdings verhindert es,
daß die Wirkung dieſes Satzes ganz dem Ideal, das Komponiſt
wie Dirigent vorſchwebt, gleichkommt, und das iſt die trockene
Akuſtik des Landestheaters, das eine ganz warme und geſättigte
Klangmiſchung eigentlich
en Beſuchern der Galerien und

Der Bürgerkrieg in China.
Ueberlegenheit der Kiangſu=Truppen.
New York, 11. Sept. Gegenwärtig iſt an allen Punkten
der langen Front die Schlacht mit erneuter Heftigkeit entbrannt.
bereitungen für allgemeine Wahlen. Alle Organiſationen der Beſonders in der Höhe von Schanghai finden große Operatio=
nen
ſtatt.
Der Sonderkorreſpondent des Daily Telegraph in Schang=
neben
haben ſie alle ihre bewährten Redner mobil gemacht für hai meldet, daß der Militärgouverneur von Kiangſu gegenwärtig
in Quinſan eine energiſche Offenſive vorbereite, um mit beträcht=
zu
durchbrechen und Schanghai zu nehmen. Der Militärgouver=
Krieg. Nach einer Mitteilung des Stabschefs von Kiangſu hat
General Feng hu hſiang in den Streit eingegriffen. Somit be=
teien
. Gerade weil ſie aber den Beweis der Kampfbereitſchaft ſitzen die Truppen von Kiangfu auch die nummeriſche Ueberlegen=
heit
. Reuter zufolge bezeichnet das Hauptquartier der Armee
von Tſcheſian die in Peking verbreitete Meldung, daß die zweite
und dritte Diviſion ihre Unabhängigkeit unter Tſchang=tſchai=
Ernſt werden. Das hängt lediglich davon ab, ob genügender hang, dem Zivilgouverneur, erklärt hätten, als völlig unrichtig.
Nach einer weiteren Reutermeldung ſollen die Kämpfe bei
Hwangtu bisher die heftigſten geweſen ſein; hier habe die
unter den jetzigen außen= und innerpolitiſchen Verhältniſſen in Kiangſu=Armee mindeſtens 2000 Mann verloren. Die Station
ſei zweimal von den Kiangſu=Truppen genommen, aber jedesmal
Könnte die Regierung jetzt geſchlagen werden? Man muß wieder zurückerobert worden. Die Tſchekiang=Streitkräfte hielten
Nach zuverläſſigen Meldungen des Daily Telegraph hat
Tſchangſolin ſeine Streitkräfte am 7. September mobiliſiert und
eine Diviſion ſeiner Truppen hat bereits Shi=Kowan an der
mandſchuriſchen Grenze erreicht. Die gegenwärtig in der Mand=
der
paſſiven Reſiſtenz hat er Zaglul zur Einwilligung privater ſchurei ſtehenden Geſamtſtreitkräfte beſtehen aus drei Diviſionen
Unterhandlungen in England gebracht. Lord Birkenheads Schrei= von 21 gemiſchten Brigaden und 4 Kavalleriebrigaden. Zwei
Drittel der Truppen werden von General Tſchangſolin perſönlich
beſehligt.
Der amtliche engliſche Funkſpruch meldet: In Londoner politi=
ſchen
Kreiſen, wie auch in der Preſſe iſt in den letzten Tagen die
Frage einer vermutlichen Intervention der Großmächte im chine=
ſiſchen
Konflikt eingehend erörtert worden. Dabei ſcheint aber die
Auffaſſung autoritativer Kreiſe durchgedrungen zu ſein, daß
jeder Verſuch, irgend eine der an dem Kampf beteiligten Parteien
Ausſichtsloſigkeit verurteilt ſein muß. Es iſt nicht länger mehr
möglich, die gegenwärtigen Feindſeligkeiten in China als einen
iſolierten Kampf zwiſchen zwei Generalen zu betrachten. Es er=
ſcheint
eindeutig klar, daß ſowohl von der chineſiſchen Zentral=
zwar
einfach eine enorme ſei, zugleich aber von dem Manne ge= regierung als auch dem Marſchall Wu Pei Fu der Verſuch unter=
nommen
werden wird, mit Gewalt die eigene Politik durchzu=
ſetzen
. Infolgedeſſen iſt man ſich bei den zuſtändigen Stellen
darüber einige, daß jeder Verſuch einer Vermittlungsaktion von
einer, wenn nicht ſogar von beiden an dem Bürgerkrieg beteiligten
Parteien abgelehnt werden würde.
Die Deutſchamerikaner für La Follette.
* Waſhington, 11. Sept. (Priv.=Tel.) Eine Delegation
der Steuben=Geſellſchaft, der führenden Organiſation
des Deutſch=Amerikanertums, ſprach heute im Kapitol bei Senator
La Follette vor, um ihm von dem Beſchluß Kenntnis zu geben,
den die Geſellſchaft am Samstag auf ihrer Tagung in Detroit
gefaßt hat. An der Spitze der Delegation ſtand der Schriftſteller
Fred Schrader aus New York, der La Follette erklärte: ſechs
Millionen Deutſch=Amerikaner, die hinter der Steubengeſellſchaft
ſtünden, würden ihm ihre Stimmen für die Wahl geben. Schrader
legte in längeren Ausführungen dar, welchen bedeutſamen Anteil
das Deutſchtum an der Schaffung der Macht amerikaniſchen
Staatsweſens im Laufe der Geſchichte gehabt und legte im Namen
des geſamten Deutſchamerikanertums ein warmes Treubekenntnis
zur alten Heimat ab. In Uebereinſtimmung mit ihm erklärte er,
fordern wir die Reviſion des Verſailler Vertrages. Aber nicht
etwa darum, weil wir uns mit dem Mutterlande unſerer Raſſe
verbunden fühlen, ſondern weil wir es als Ehrenpflicht Amerikas
anſehen, daß Wilſons 14 Punkte erfüllt werden. In ſeiner
Antwortanſprache erklärte Follette in Bezug auf ſeine Haltung
während des Krieges, wenn er gegen den Eintritt Amerikas in
den Weltkrieg Stellung genommen habe, ſo ſei dies ausſchließlich
im Intereſſe der Freiheit des amerikaniſchen Volkes geſchehen.
Die Einflüſſe, die damals mächtig waren, ſeien es heute noch und
es könne nicht beſſer werden, bevor ſie ausgeſchaltet ſeien. Was
für Amerika gilt, gilt auch für Europa. Ich ſah mit meinen
eigenen Augen die Schrecken der Nuhrbeſetzung und habe mit
zerriſſenem Herzen beobachtet, in welcher Lage viele Teile des
deutſchen Volkes ſich befanden. Ich habe aber auch geſehen, daß
die großen Finanzintereſſen Deutſchlands und Frankreichs das
Volk ausnutzen.

des zweiten Ranges ſpendet, ſonſt aber alles unterſtreicht, was
bei den Bläſern nicht ganz vollkommen gelingt. Und gerade beim
Fortiſſimo tritt dieſer Mangel am meiſten auf.
Es war intereſſant, vor der Sinfonie ein frühes Werk des
Meiſters zu hören, den langſamen Satz einer E=Moll=Sinfonie,
die in der Zeit entſtanden iſt, als Bruckner nach Beendigung ſei=
ner
Kompoſitionsſtudien bei Sechter, dem Meiſter des Kontra=
punktes
, ſich mit glühendem Eifer an die Probleme der Inſtru=
mentation
und Formenlehre bei dem Operndirigenten Kiteler
in Linz herandrängt. Die Nähe der Studienzeit verrät ſich noch
in einem entſchiedenen Eklektizismus in der Wahl der Gedanken.
Schubert und Schumann ſtehen mit ihrer romantiſchen Weichheit
Pate bei dem erſten Thema des ſchon beachtenswert großformigen
Satzes. Wie bei Beethoven ſpielen ſich dann die einzelnen In=
ſtrumente
gegenſeitig Figuren und Motive zu. Weber und vor
allem Wagners Tannhäuſer wirken an vielen Stellen als klang=
liches
Vorbild. Und doch iſt die Einführung des ſtürmiſchen
Zwiſchenſatzes, der ſchöne Schluß mit dem langen Vorhalt des
Hornes ſchon echter Bruckner. Ob es allerdings dem Verſtändnis
für das eigentliche Lebenswerk Bruckners dient, dem breiteren
Publikum, das gerade beginnt, die Größe und Spannweite der
Sinfonien aufzunehmen, ſolche Proben aus der Werkſtatt darzu=
bieten
, die doch nur den Kenner, der auch mit dem Lebensgang
vertraut iſt, reizen können, erſcheint mir fraglich. Zudem erſchien
die Wiedergabe des Satzes nicht in allen Einzelheiten tadellos,
und man hatte das Gefühl, daß das Orcheſter mit einer gewiſſen
abwartenden Kühle ſpielte, die dann erſt dem Geiſt der Achten
Sinfonie wich. Und wo die innere Anteilnahme bei den Spielern
fehlt, da wird ſie ſich bei den Hörern noch ſchwerer einſtellen. So
war der Beifall nach dieſem Satz, der andererſeits den Vorteil
bot, daß die große Sinfonie nicht durch ein anderes gewichtiges
Werk beeinträchtigt wurde, recht ſpärlich. Um ſo begeiſterter
feierte man dann Balling und das Orcheſter nach der Achten.

Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Richard Strauß’ Intermezzo‟. Eine bür=
gerliche
Komödie mit ſinfoniſchen Zwiſchenſpielen in zwei
Aufzügen, deren Uraufführung am 30. Oktober ds. Js.
von der Staatsoper in Dresden veranſtaltet wird, gelangt
unmittelbar anſchließend zunächſt an den Landestheatern in
Karlsruhe und Braunſchweig, ſowie an den Stadt=
theatern
in Breslau, Hamburg, Kiel, Stettin zur
Aufführung.
Berta Morena geht im Januar wieder nach Amerika
und wird an der Metropolitan=Oper in New=York als erſte Rolle
die Iſolde ſingen. Auch wurde die Künſtlerin zu einer Reihe
von Konzerten, unter anderem als Soliſtin für eine Tournee des
Neiv=Yorker Symphonie=Orcheſters, verpflichtet.

Kohlenpreis und Frachtermäßign
Herabſetzung der Oebetzinſen.
Die Notwendigkeit der Aufbringung der Reparations
und damit der Wiedereroberung des Weltmarktes hat die
rung veranlaßt, ſich eingehend mit der Frage eines allgen
Preisabbaues zu beſchäftigen. Entſprechende Vorarbeiten
das Reichswirtſchaftsminiſterium ſind ſeit Tagen im Gane
ſtehen unmittelbar vor dem Abſchluß, ſodaß ſich vorausſt 7o
das Reichskabinett ſehr bald mit dieſer Angelegenheit b=
wird
. In erſter Linie werden die Eiſenbahnfrachteer
heblich (man ſpricht von 1015 Prozent) herabgeſetzt, um a ger
einen Seite die Preisbildung der Waren durch Einſchränku=,
Frachtunkoſten günſtig zu beeinfluſſen und dadurch den er=
austauſch
zu ſteigern, und auf der anderen Seite die Einn zen
der Eiſenbahn durch regeren Güterverkehr zu erhöhen. He
Hand mit der Frachtermäßigung wird eine Herabſe o
der Preiſe für Kohlen (durchſchnittlich 10 Prozen rod
Giſenwaren vor ſich gehen, um die vielfach über dem It=
markt
liegenden deutſchen Erzeugnispreiſe durch Verbil
der Rohſtoffpreiſe zu ſenken und die Aufnahme deutſch z
brikate im Ausland zu fördern. Schließlich werden auch n Die
Preiſe der Halb= und Fertigfabrikate einer eingehenden Rivn
unterzogen werden. Eine einheitliche Ueberſicht über die er=
wartenden
Preisherabſetzungen durch die Reichsregierun fird
demnächſt der Oeffentlichkeit durch die zuſtändigen Stell Ku=
gehen
.
Gleichzeitig ſchweben zwiſchen dem Reichsbankpräf ten
Dr. Schacht und den Banken Verhandlungen über eine H. b=
fetzung
der Debetzinſen, um die die Banken an Gis
der allgemeinen Preisherabſetzung natürlich nicht herumk cen
werden Eine Herabſetzung der Zinſen iſt übrigens an Eis
der Verhandlungen mit ausländiſchen Kapitaliſtengrupper Ech=
aus
notwendig, da ſich dieſe mit ihren ungeheuren Zinsfo au=
gen
immer wieder auf die ebenfalls ſehr hohen deutſcher gis=
ſätze
beziehen.

Reform des höheren Schulweſens in Pre en.

Berlin, 11. Sept. (Wolff.) Im Hauptausſchaß des Eags
führte Miniſter Boelitz über die Reform des =
Schulweſens in Preußen u. a. aus: Die anerkannten rnd=
fätze
der Reform des höheren Schulweſens, denen das Staatsmit Kum
beigetreten iſt, ſind folgende:
1. Auch die höhere Schule bleibt eine Veranſtaltung des *tege
2. die Dauer der höheren Schule bleibt neun Jahre;
3, die Aufgabe der Schule beſteht in der Erziehung zu miat
ner Bildung, nicht in der Berufsvorbere n9
Das ſoll vor allem erzielt werden durch eine Herabſetzung d kkun=
denzahl
und durch die Auswahl der Bildungsſtoffe, ſowie die V.u
beſtimmter Bildungsſtoffe auf einzelne Schularten. Gemeinſch Eſt
allen Schulen der kulturkundliche Kern. Er verbürgt uns in fan= Vas
menhang mit der Volksſchule und mit der Einheitsſchule den 3. ueſt, hi der
hang mit dem allgemeinen Bildungsweſen der Nation und der Fanz ſnokr
menhang mit dem Deutſchtum im Auslande. Er iſt von boeret
Wichtigkeit wenn wir daran denken, daß wahrſcheinlich auch di Fünf=
tigen
Volksſchullehrer durch die höhere Schule gehen, die ſie den
Reifeprüfung verlaſſen würden. Wichtig iſt vor allem bei der Drm, Autei
daß auch die Arbeit in der Schule umgeſtaltet werden ſoll i . inne
innerer Konzentration, in veränderter Darbietung des Bildr ruteß
durch Arbeitsunterricht und durch ein anderes Verhältnis von oüler
zum Lehrer. Der Schüler ſoll vor allem im Lehrer den und
Erzieher ſehen. Ueber die Frage der philoſophiſchen Lektüre eben
Erwägungen. Sollte man eine in den Stundenplan eingeſetz Tſon=
dere
Stunde aus mancherlei Gründen nicht halten können, ſo d nter ſe

keinen Umſtänden der immanente Philoſophieunterricht in de wzel=
nen
Fächern gemindert werden. Auch muß Vorſorge getroffen Sen
daß in Arbeitsgemeinſchaften ſich philoſophiſch intereſſerte Sch Tmit
geeigneten Lehrern zu einer philoſophiſchen Vertiefung z1 en=
ſchließen
. Das deutſche Bildungsgut darf unter keinen Unde
zurückgedrängt werden. Die endgültige Stundentafel wird i Teſel
Tagen fertiggeſtellt und der Oeffentlichkeit übergeben werden 2
ginnt dann die Ausarbeitung der Lehrpläne. Bei ihr iſt die
der weiteſten Kreiſe geſichert. Der Staat darf ſich aber die
antwortung nicht nehmen laſſen; er muß die Geiſtesführung
dungsanſtalten behalten. Die Lehrplanarbeit muß unter allet Eſt
den in dieſem Jahre fertig werden, da wir ſonſt die ſchwerſ
gung unſeres Schulweſens erleben würden.
Der Hauptausſchuß des Preußiſchen La
ſchloß heute die Ausſprache über den Abſchnitt Volksſcht
und Lehrerbildungsweſen ab. Nach den ange ſ7)
Anträgen ſoll die Reichsregierung das Geſetz zur Bekämt
Schund= und Schmutzliteratur zur Verabſchiedung bringen.
Abbau betroffenen Lehrerinnen, die einen großen Teil ihrer
an privaten Mädchenſchulen tätig waren, ſoll dieſe Privatſch
auf das Wartegeld oder Ruhegehalt angerechnet werden.
zur Gewährung von Unterhaltszuſchüſſen an die Junglehrer
ders unter dem Geſichtspunkt der Sicherung des Lehreri A
bereitzuſtellen.

ſeiger

Zeitſchrift für Geopolitik. Im Leita EN
Auguſtheftes führt Lautenſach aus, welche Bede B.)
geographiſche Lage gerade für Deutſchland hat, wie ar Oi.Ne
Grundlinien unſerer Politik ſich zwangsläufig entwicke weilge
Forderungen für die Fragen ſtaatsbürgerlichen Unter (2
ergeben. Als Einleitung einer Aufſatzreihe über die TeN
Hauptſtädte im neuen Europa betrachtet Jeſſen die TT900
lichen Beziehungen zwiſchen einem Staat und ſeiner 9 vücle
Trautz lenkt die Aufmerkſamkeit auf einen der 4 Sliſd
intereſſanteſten Punkte, Oſtaſiens, auf Korea. It
zeigt die geographiſchen Einflüſſe, die in Oſtafrika /SSille
tung und Vermehrung der Eingeborenen beſtimmen, Ha
endlich faßt in einem großzügigen, durch Karten veranf /Liche
Bericht den gegenwärtigen Stand unſerer Kenntnis
polargebiete zuſammen.
Tübingen. Die Gemahlin des Herzogs Philip Abrecht
von Württemberg, geborene Erzherzogin Helene von n
die kürzlich von einer Tochter enthunden worden 1*
Alter von 21 Jahren plötzlich geſtorben.
gwb. Kaiſer und Großherzog, ein D
Oberamtsrichter Bonnhard=Wöllſtein, wird Anfat Eo.
ber im Kurthcater in Kreuznach uraufgeführt.
Im Verlag Die Schmiede‟, Berlin, iſt das neueſte rl v0
Karl Sternheim Gauguin und van Gogh Sieſe,
welches den künſtleriſch und menſchlich intereſſante Tonſi,
zwiſchen den beiden großen Malern behandelt.
6 Weintrauben als Viehfutter. In Südafrika 19ch
ſolcher Ueberfluß an Weintrauben und Roſinen, da n
entſchloſſen hat, dieſe Früchte im getrockneten 31 Tde
Futter für das Niedvieh zu verwenden. Aus 5 Pfr friſe
Weintrauben werden 1 Pfund getrockneter hergeſtell /2id
Pfund dieſer getrockneten Trauben koſten nicht mehr e
ling. Die ſüdafrikaniſchen Farmer können alſo keir liger
Viehfutter auftreiben.
C. K. Zwei Millionen Tonnen Schiffsraum zum o
Die große Verwitrung, die im amerikaniſchen Schift 2Zwele
herrſcht, hat jetzt zur Einſetzung eines beſonderen K. es
führt, das Vorſchläge darüber machen ſoll, wie die a: Tani
Schiffahrt ohne Verletzung anderer wichtiger Intereſſe? 84
des gefördert werden kann. Das Komitee, dem zahlrei/ Sond
komitees unterſtehen, hat zunächſt feſtzuſtellen, wie gr ser 2
darf des amerikaniſchen Ueberſeehandels und der am niſch
Kriegsmarine an Handels= und Reſerveſchiffen iſt. Wie We
Reederei, Hafen mitgeteilt wird, ſollen die Unterſu
geben haben, daß nach Abzug aller für die Bedürfniſf
Sn
dels und der Marine in Betracht kommenden Schiff
amerikaniſchen Tonnage noch zwei Millionen Tonnen läg Mee
ben, die unverwendbar ſind und die daher abgewrad /ad dne
alten Eiſen geworfen werden müſſen.

[ ][  ][ ]

Rummer 254.

Darmſtädter Tagblatt, Freitsg, den 12. September 1924.

Seite 3.

Deutſche Innenpolitik.
Von Rechtsanwalt Eduard Dingeldey M. d. L.

In Anbetracht der kommenden Heſſiſchen Wahlen dürften die nachſtehenden Ausführungen
des Vorſitzenden des Heſſiſchen Landesverbandes der Deutſchen Volkspartei von ganz
beſonderem Intereſſe ſein.
Die Schriftleitung.

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hichnitich 10
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Misbreiſe di
die Aufnal
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liche Ueberſit
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mndlungen über
um die die 9
Zinſen iſt ührgenz
chen Kapita
ſeheuren

Selten in der parlamentariſchen Geſchichte eines Landes hat
h der Führer der Oppoſition in einer ſo mißlichen und ungün=
gen
Lage befunden, als der Führer der deutſchnationalen Frak=
ni
. Herr Staatsminiſter Dr. Hergt, in den Tagen vor der Ab=
mimung
im Reichstage über das Geſetz zur Ausführung der
ſchlüſſe der Londoner Konferenz. Die Sackgaſſe, in die ſich die
uitſchnationalen hineinmanövriert hatten, droht für dieſe Par=
der
Schäuplatz ſchwerer innerer Kämpfe zu werden. Das iſt
Folge einer Form von Oppoſition, die die Aufgabe und die
ßerordentliche Bedeutung einer wahrhaft nationalen
opoſition im parlamentariſchen Staate völlig verkannt
te. Man hat nicht das oberſte Ziel der deutſchnationalen Tal=
Darin geſehen, klare politiſche Richtlinien für eine poſitive
plitik, die man ſelbſt in jedem Augenblick zu führen in der
ge war, aufzuſtellen. Sondern man hat in einer ungeheueren
rzſichtigkeit alle Kräfte auf die billigen Tageserfolge durch
einfluſſung der Maſſen abgeſtellt. Als nun der Zwang der
tſcheidung ſich mit unausweichlicher Notwendigkeit für die
rtei ergab, und zwar eine Entſcheidung vor der großen Lebens=
ge
des deutſchen Volkes, zeigte ſich die Kurzſichtigkeit und die
efehltheit der bisherigen deutſchnationalen Taktik.
Es iſt ein Glück für das deutſche Volk und ſeine Zukunft, daß
per Deutſchnationalen Partei in der entſcheidenden Stunde die
dunenen Kräfte die Oberhand erhielten und ſo die Verabſchie=
ig
der Geſetze ermöglichten. Hätte der deutſchvölkiſche Flügel
ſeinen Wünſchen nach Fraktionszwang obgeſiegt, ſo wäre die
chstagsauflöſung die Folge geweſen. In den augenblicklichen
Ewirkungen der Entſcheidung im Reichstage zeigen ſich nun
für die Parteiführung betrüblichen Folgen der früheren kurz=
igen
Taktik: die ganz auf das Nein und ganz auf das Nega=
niemals
aber auf den Zwang zur Mitarbeit eingeſtellten
chulweſens inA
tſchnationalen Maſſen im Lande vermögen die politiſchen
ſcheidungen der Partei nicht mehr zu verſtehen, werden irre
Feform
ihrer Führung und verſagen ihr teilweiſe die Gefolgſchaft.
aus: 9i
in die Deutſchnationale Partei aus dieſen Erfahrungen in
r klügeren Erfaſſung der Aufgabe einer nationalen Oppoſition
darüber klar wird, daß man nur eine Politik vertreten kann,
man die Kraft, die Entſchloſſenheit und namentlich auch die
glichkeiten hat, im Augenblicke der Uebernahme der Ver=
portung
auch wirklich poſitiv zu führen und durchzuſetzen,
r wird das ganze deutſche Volk, auch in allen ſeinen deutſch=
onalem
Geiſte widerſtrebenden Teilen, den Voxteil von dieſen
ren Kämpfen in der Partei davon tragen.
Was ſoll aber in Zukunft werden? Die hemmungsloſe Agi=
n
der ſozialdemokratiſchen und auch einer gewiſſen
rokratiſchen Preſſe geht in der Richtung auf Reichs=
Sauflöſung. Dabei iſt das ganz klar ausgeſprochene
Fbrſcheinſich v
dieſer Taktik, die begonnene Verſtändigung zwiſchen den
eien der Deutſchnationalen, der Deutſchen Volkspartei und
ſt hor An
Zentrums durch einen Wahlkampf zu zerſtören. Es mag
geſtaltet w
im Vorübergehen hier bemerkt werden, daß unter nationalen
Darbietung
vaterländiſchen Geſichtspunkten kaum eine minderwertigere
underes Verhe
rik gedacht werden kann, als die von dieſen Politikern gepre=
n
im Lehrer
hiloſoph
Politik, welche um des Gewinnes parteipolitiſcher Vorteile
Stundenplan i.
Wirtſchaftsnot des deutſchen Volkes bis zur Kataſtrophe zu
nicht halten köm
rn, die außenpolitiſche Lage und den Kredit des Reiches im
ſophieun
ande zu gefährden bereit iſt.
Die Verſtändigung der bürgerlichen Parteien,
deren Ziel eine Erweiterung der jetzigen Regierung nach
s erſtrebt wird, ſtößt auf die erbittertſten Widerſtände der
kratiſchen und ſozialdemokratiſchen Kräfte. Dabei ſcheut
nicht davor zurück, mit Beweisgründen zu arbeiten, denen
nur ſchwer die Gutgläubigkeit zubilligen kann. Wenn etwa
n geſprochen wird, daß eine ſolche Zuſammenfaſſung der
eien das Aufgebot des Beſitzes gegen die nichtbeſitzenden
De bedeute, wie das Herr Dr. Wirth in ſeinem bekannten
rtz, der durch die Preſſe ging, tut, ſo faßt man ſich an den
Weiß Herr Dr. Wirth nichts davon, in welchen Schichten
deutſchen Volkes heute die größte leidvoll und ſtumm er=
rie
Not umgeht, weiß er nichts von dem wirtſchaftlichen
ergang des Mittelſtandes, und will er etwa
en, daß dieſer Mittelſtand ſeine politiſche Vertretung bei der
aldemokratie oder gar bei der Demokratie ſucht? Wenn er
Dies alles weiß, wie kann er ernſthaft die Behauptung auf=
e
, es handele ſich bei der Zuſammenfaſſung der bürgerlichen
eien um das Aufgebot des Beſitzes gegen den Nichtbeſitz?

Wie wenig auftichtig iſt doch auch der andere Beweisgrund, man
dürfe die Arbeiterſchaſt nicht von der Leitung des Staates dau=
ernd
ausſchließen. Einmal iſt zu erwidern, daß es genau ſo
kurzſichtig und genau ſo politiſch verhängnisvoll iſt die weiten
Kreiſe der deutſchen Landwirtſchaft, die ihre Vertretung
bei der Deutſchnationalen Partei geſucht haben, dauernd von der
politiſchen Macht abzuſchließen. Es handelt ſich aber hier über=
haupt
nicht um einen dauernden Ausſchluß irgendwelcher Kräfte
von der Regierung. Wir leben im parlamentariſchen Staate,
deſſen Weſen es iſt, daß ein ſtändiger Austauſch der mit der Füh=
rung
im Staate betrauten oder ſie fördernden Kräfte ſtattfindet.
Das Weſen der Oppoſition im parlamentariſchen Staate iſt und
ſoll ſein, daß ſie niemals die Notwendigkeit vergißt, jeden Augen=
blick
ihrerſeits die Führung des Staates in die Hand zu nehmen.
Nachdem wir in und ſeit der Revolution in Deutſchland unter
reichlichen Verzerrungen des parlamentariſchen Gedankens Jahre
hindurch ſozialdemokratiſche Einflüſſe auf die Führung des Staa=
tes
und der Wirtſchaft maßgebend ſahen, nachdem im vergange=
nen
Jahre erneut der Beweis erbracht worden iſt, daß die heutige
ſozialdemokratiſche Führung agitatoriſche Erfolge höher
ſtellt als den Zwang zur Löſung ſchwieriger, wenn auch unpopu=
lärer
ſtaatsmänniſcher Aufgaben, iſt es eine klare und unaus=
weichliche
Schlußfolgerung, die bisher in Oppoſition zur Staats=
leitung
ſtehenden Kräfte mit einzubeziehen, um auf dieſe Weiſe
die ſozialdemokratiſchen Einflüfe auf das ihnen gebührende Maß
zurückzuſchrauben. Die Sozialdemokratie und übrigens auch ge=
wiſſe
demokratiſche Kreiſe müſſen erſt wieder eine gewiſſe poli=
tiſche
Beſcheidenheit Hrnen, bevor ſie zur Führung berufen ſein
können. Aber auch rein nationalpolitiſch gedacht ergibt
ſich die Sinnloſigkeit des Kampfes der demokratiſchen Preſſe und
gewiſſer vereinzelter Zentrumspolitiker gegen die Zuſammen=
faſſung
der bürgerlichen Parteien. Wir wiſſen doch alle, oder
ſollten es wenigſtens wiſſen, daß die Londoner Konferenz dem
deutſchen Volke ſchwer erträgliche Laſten auferlegt hat und nur
bewertet werden kann als ein Ausgangspunkt, als eine
erſte Etappe einer ſtarken nationalen Entwicklung bis zur
endgültigen Sicherung der deutſchen Freiheit. Iſt das aber ſo,
ſo muß gerade jetzt mehr denn je vorher die deutſche Politik frei=
gemacht
werden von jenem unwürdigen internationaliſtiſch=
pazifiſtiſchen
Geiſte gewiſſer ſozialiſtiſcher und demokratiſcher
Kreiſe. Deshalb iſt die Mitarbeit beſonnener nationaler Kräfte
unerläßlich und die Notwendigkeit vorhanden, dieſe Kräfte, wo
ſie irgend erreichbar ſind, zur Führung des Staates heranzu=
ziehen
. Gerade dem wirklich national Denkenden liegt daran, die
Sicherheit und Freiheit des Deutſchen Reiches nach außen und
auch nach innen feſt zu gründen; er muß mit allen Kräften daran
arbeiten, die weiten wirtſchaftlich und kulturell bedeutungsvollen
Kreiſe, die bisher in unfruchtbarer und erbitterter Oppoſition
zum Staate ſtanden, zur fruchtbaren Mitarbeit heranzuziehen.
In großen Schickſalsſtunden des deutſchen Volkes, wenn die Not
am höchſten iſt, wenn die Kataſtrophe vor der Tür ſteht, dann iſt
gewiß die nationale Einheitsfront aller großen
deutſchen Parteien das erſtrebenswerte Ziel. Ein Ziel
übrigens, das bis zum heutigen Tage in Deutſchland unerreichbar
blieb. Sonſt aber in einigermaßen normalem Fluß politiſcher
Entwicklung auf dem Boden parlamentariſchen Syſtems gilt der
Wechſel politiſcher Kräfte, der aus den im Volke lebendigen
Strömungen erwächſt. Keine Pärtei hat dauernd Anſpruch auf
die Führung der Geſchäfte. Am allerwenigſten aber eine Partei,
die auch heute noch Klaſſenkampf und Internationalismus für
das maßgeblichſte Grundgeſetz deutſcher Politik anſieht.
So möchte man wünſchen, daß auf der deutſchnationalen
Seite die jetzige Parteikriſe ſich auswirkt in einer Beſinnung und
Ernüchterung, unter der die Schlagkraft und Einheitlichkeit der
Partei keineswegs zu leiden brauchen. Nachdem die Deutſch=
nationalen
durch Verzicht auf den Fraktionszwang die Annahme
des Londoner Abkommens ermöglicht haben, wäre es ein fal=
ſches
Spiel, wenn ſie ſich weigern wollten, auch die volle Verant=
wortung
mitzutragen für eine nationale Politik, die das Lon=
doner
Abkommen als erſte Etappe auf dem Wege zur Sicherung
eines freien Deutſchen Reiches betrachtet. Zeigt ſich aber die
Deutſchnationale Partei bereit zu einer ſolchen Politik (wozu
allerdings das Verſtummen der immer noch allzu lauten, miß=
tönigen
Agitationsphraſen notwendig iſt), dann haben die ande=
ren
Parteien, die auf dem Boden der bürgerlichen Staatsordnung
und nationalen Politik ſtehen, die Pflicht, eine Zuſammenarbeit

auf der Grundlage ſolcher Politik herbeizuführen. Das iſt nicht
arbeiterfeindlich, iſt nicht die Garantie des Beſitzes und der
Kampf gegen das Proletariat, ſondern es iſt einfach ein Verſuch,
mit den Mitteln des parlamentariſchen Syſtems die Schäden
auszugleichen, die ein einſeitiges Ueberwiegen ſozialdemokratiſcher
Einflüſſe in den früheren Jahren entſtehen ließ. Die Deutſche
Volkspartei hat ſich mit äußerſter Energie und mit einer
Selbſtloſigkeit, die ihr die Anerkennung weiteſter Kreiſe geſichert
hat, für eine ſolche Politik eingeſetzt. Sie wird daran feſthalten,
unbeirrbar durch die politiſche Bekämpfung des Gedankens von
links, wie auch durch die Torheiten einzelner deutſchnationaler
Heißſporne, die noch viel zu lernen haben. Und wenn von der
demokratiſchen Preſſe mit Vorliebe betont wird, ohne die Zuſtim=
mung
des Zentrums und der Demokratiſchen Partei ſtünden die
Ankündigungen der Deutſchen Volkspartei auf dem Papier, ſo ſei
erwidert, daß ohne die Deutſche Volkspartei weder ein Fort=
beſtand
der jetzigen Regierung, noch eine andere Regierung mit
parlamentariſcher Mehrheit im Augenblicke denkbar iſt, daß aber
ohne die Demokratiſche Partei im Notfalle Kombinationen nach
allen Richtungen möglich ſind. Die politiſche Beſcheidenheit ſcheint
für gewiſſe Kreiſe eine Tugend zu ſein, die ſelbſt nach ſchweren
Schickſalsſchlägen nicht erreichbar iſt.
Kampf der Kriegsſchuldläge!
Keine Abſendung der deutſchen Note?.
London, 11. Sept. (Europapreß.) Der diplomatiſche Korre=
ſpondent
des Daily Telegraph berichtet, alle diplomatiſchen
Beobachter in Berlin ſeien der Ueberzeugung, daß die von der
deutſchen Regierung beabſichtigte Abſendung einer Note über
die Frage der Schuld am Kriege unterbleiben wird. Der
ſtändige Staatsſekretär für das Aeußere, Herr von Maltzahn,
habe den Parteiführern und dem Reichskanzler klar gemacht, daß
alle deutſchen Geſandten im Ausland betont hätten, wie unrat=
ſam
ein ſolcher Schritt gegeenwärtig wäre. Die Frage könne
aber von Berlin wieder aufgeworfen werden, wenn das. Reich
den Beitritt in den Völkerbund nachgeſucht und wenn dann
Frankreich oder eine andere Macht Deutſchland auffordern würde,
die bedingungsloſe Annahme des Verſailler Vertrages zu prokla=
mieren
. Das Kabinett MarxStreſemann werde dann zur Auf=
löſung
des Reichstages bereit ſein, und die Wahl würde nach
Ueberzeugung der Miniſter mit einem überlegenen Sieg der Mit=
telparteien
enden.
Ein Schritt des belgiſchen Geſandten?
EU. Paris, 11. Sept. Der Temps erfährt aus Brüſſel,
daß der Berliner belgiſche Geſandte ſich dem am letzten Sonntag
von ſeinem franzöſiſchen Kollegen unternommenen Schritt nun=
mehr
angeſchloſſen hat und im Auftrag ſeiner Regierung gegen
die beabſichtigte Veröffentlichung der Note zu der Kriegsſchuld=
frage
Proteſt eingelegt hat.
Amerika und die Kriegsſchuldfrage.
United Preß meldet aus Waſhington, daß die amerikani=
ſchen
Kreiſe die deutſche Note über die Kriegsſchuldfrage unklug
verurteilen. Sie ſchreibt: Obwohl die Auffaſſung Amerikas von
der deutſchen Kriegsſchuldfrage eine allgemeine Wandlung in
zahlreichen Kreiſen erfährt, wird die in Ausſicht geſtellte Zirkular=
note
doch als unklug bezeichnet. Man iſt der Anſicht, daß der
Augenblick für die Abſendung der Note ſchlecht gewählt iſt. Es
iſt klar, daß die Note nicht zur Löſung des Problems beiträgt,
ſondern im Gegenteil, die wiſſenſchaftlichen Nachforſchungen, die
die Theorie von der Kriegsſchuldfrage Deutſchlands immer mehr
in Frage ſtellen, nur ſchaden ſoll. Wenn es zugegeben wird, daß
Marx den Deutſchnationalen entgegenkommen mußte, wird au=
dererſeits
zu verſtehen gegeben, daß der Kanzler weit beſſer daran
tun würde, eine inoffizielle Mitteilung anſtatt einer offiziellen
Note zu veröffentlichen.
Die deutſch=belgiſchen Wirtſchaftsverhandlungen.
Berlin, 11. Sept. Wie wir von zuſtändiger Stelle erfah=
ren
, wird die belgiſche Kommiſſion am Montag nach Berlin fah=
ren
, um 10 bis 12 Tage hier zu bleiben und die Verhandlungen
für ein Handelsabkommen zu führen. Eine Mitteilung darüber,
daß Belgien, wie es in einer Pariſer Meldung heißt, die Meiſt=
begünſtigungsklauſel
zurückweiſe, iſt bisher an hieſiger amtlicher
Stelle nicht eingetroffen.

*Die Literatur der Aegspter.

Von Studienrat Dr. Karl Liſtmann.
(Schluß.)
für die kulturelle Auswertung verdichten ſich die nahe bei=
derſtehenden
Einzelzüge zu klareren Geſamtbildern. Man
das Weſen des gebildeten Aegypters ſchärfer ſehen; aus
Fr Charakterbild erhebt ſich in den Klagen des Bauern ſeine
nie Art. Wuchtige und enthuſiaſtiſche religiöſe Lieder laſſen
die religiöſe Kraft verſpüren, die ſie beſeelt haben muß;
oſſen und eindrucksvoll tritt der Charakter der religiöſen
auungen heraus. Der Preis der Morgen= und Abend=
und des Oſiris werden mit Jauchzen verkündet; und im
tus auf den Nil wird dem Verehrungswürdigen, der
ung bringt, der alles Gute ſchafft, mit Stolz und Froh=
die
göttliche Verehrung geſchenkt und mit der unmittel=
Kraft der religiöſen Ueberzeugung für ſeine unentbehr=
Gaben Dank gezollt.
us dem neuen Reich, etwa der 18. Dynaſtie, der Zeit der
en ägyptiſchen Blüte und Macht, führt die Geſchichte von
kvei Brüdern naiv und volkstümlich in die unendliche und
Hnisbolle Welt des Märchens. Aus gleicher Gattung und
Eagt hervor die Erzählung von der Einnahme von Joppe
von des Königs Thutmoſis General Thutii, jenem könig=
Vertrauten und Diplomaten, deſſen Dolch ſich heute im
ltädter Muſeum befindet. Ein ganz beſonderes Intereſſe
en noch immer die Papyri, Schreibtafeln und Oſtraka, die
20s Leben in der Schule, über Sitte und Erziehung unter=
*. Um Handſchriften von Schülern handelt es ſich da,
lleißigem Abſchreiben von Lehrſtücken in der Schule ja
aubt die Kenntnis der alten und jüngeren Literatur zum
* Teil verdankt wird. Eine ſatiriſche Streitſchrift aus
ben Milieu gewährt in der Reiſebeſchreibung eines Aegyp=
Sine Reihe merkwürdiger Kultureinblicke in Aegypten,
fur den Bau der Berge großen Denkmäler, und in Ver=
Me Shriens, namentlich Paläſtinas. Unter der großen
*e der Schulſchriften gibt in Nachahmung der alten Weis=
dicher
, aber noch friſcher im Ton und weiter in ihrem Ge=
21d die Weisheit des Anii ſehr achtbare Lebensregeln eines
S an ſeinen Sohn, die für die kulturelle Höhe ihrer Zeit
ls ablegen. Von lieblichen und ſchlichten Liebesliedern
aus dem neuen Reiche fünf kleine Sammlungen vor;
T Bildern und Gedanken, bringen ſie neben der Liebe die
Verbindung mit der Natur zum Ausdruck, mit Waſſer,

Harten, Blumen, Bäumen und Vögeln, und vermögen
ümer Freude zu machen. Dieſe Lieder erinnern in auf=
Er Weiſe an das Hohelied, wie denn überhaupt die hebrä=
Sleratur in mancherlei Zügen, ihrer Weisheitsliteratur,
almen und des Hohenliedes, dem ägyptiſchen Schrift=
Etbandt ſind. Man möchte glauben, daß Aehnlichkeiten
ZEr wenigſtens indirekt auf ägyptiſche Vorbilder zurück=

gehen. Iſt dem ſo, ſo haben auch wir ſelbſt, ohne es zu ahnen,
von jeher Einflüſſe des ägyptiſchen Geiſteslebens erfahren:
Die hier mit Vorſicht ausgeſprochenen, wenn auch von anderen
vielfach beſtimmter angenommenen Einflüſſe der ägyptiſchen
Spruchdichtung auf die iſraelitiſche hat Erman inzwiſchen in
einer Abhandlung der Berliner Akademie der Wiſſenſchaften von
dieſem Jahr durch eine ungeheuer bedeutungsvolle Entdeckung
urkundlich beſtätigt, ja als eine direkte Beeinfluſſung nachge=
wieſen
. Von einem durch den engliſchen Forſcher Wallis Budge
im vorigen Jahr gefundenen ägyptiſchen Weisheitsbuch, der
Lehre des Amen=em=ope, hat er den Verfaſſer der Sprüche Sa=
lomos
an zahlreichen Stellen, ſowohl im Inhalt wie nach der
Form, als vollſtändig abhängig erweiſen können und damit einen
hochwichtigen Einblick einerſeits in die Arbeitsweiſe der hebräi=
ſchen
Spruchdichter, andererſeits in die kulturgeſchichtliche Be=
deutung
des ägytpiſchen Geiſteslebens ermöglicht, eine Ent=
deckung
, die, mit Ernſt Sellin (Deutſche Literaturzeitung 1924,
Heft 17) zu ſprechen, ein neues Ruhmesblatt in der Geſchichte
der deurſchen orientaliſtiſchen Wiſſenſchaft bildet,
Ein eigentümliches Lied aus älterer Zeit, das an die irdiſche
Vergänglichkeit erinnert und das flüchtige Leben zu genießen
mahnt (Lieder zum Gelage), zeigt ſich im neuen Reich in einer
erweiterten Variation des alten ſchönen Themas: Begehe den
Tag fröhlich und werde deſſen nicht müde: Begehe den Tag
fröhlich, Prieſter! Laß Geſang und Muſik vor dir ſein. Wirf
alles Böſe hinter dich und erinnere dich an Freude, bis daß
jener Tag kommt, wo man landet im Lande, das die Stille
liebt . Unter den Liedern auf den König findet ſich in der
ſogenannten Israelſtele, dem Lied auf die Siege des Mer= en=
ptah
, einem zu ſeiner Zeit ſicher vielbeachteten Hymnus, die
älteſte Erwähnung Israels. Schließlich ragt aus der Literatur
des neuen Reiches wieder eine Gruppe kraftvoller religiöſer
Dichtungen heraus. Sie unterſcheiden ſich aber von denen des
alten Reiches weſentlich durch eine wärmere perſönliche Emp=
findung
, durch ihre Freude an der Natur und durch neue reli=
giöſe
Orientierungen. Die Gedichte auf Theben und ſeinen
Gott, die hübſchen Hymnen aus den Gebeten eines ungerecht
Verfolgten müſſen Erzeugniſſe bekannter, die erſteren eines ge=
lehrten
Dichters geweſen ſein. Mehr noch iſt das ſchöne Lied auf
die Sonne aus Tell Amarna aus dem 14. Jahrhundert v. Chr.
dichteriſch und religiös ein markiges Zeugnis der ägyptiſchen
Blütezeit, der 18. Dynaſtie.*) Dieſes Werk iſt das wertvolle Denk=
*) In ihrem letzten, reifſten Buche Himmelgarten, Roman
eines bürgerlichen Haufes hat Agnes Harder aus dem Beſuch
ihrer Heldin in Tell Amarna eine wirkſame Szene geſchaffen und in
recht natürlicher Weiſe den Vortrag des Sonnengeſanges des Ame=
nophis
in die Handlung eingeflochten. Es iſt ſchon das zweite
Mal, daß ihn die Heldin ſich hat herſagen laſſen. Der Sprecher
hat die Worte des alten Königs treu im Gedächtnis, und beim
Vortrag verliert ſeine Stimme das Müde und beſeelt ſich.
Nachdem er das Lied beendet hat, ſchweigen ſie eine zeitlang

mal aus der Ketzerzeit Amenophis TV. Echnaton und muß heute
doppeltes Intereſſe erwecken durch die berühmte Aufdeckung des
Grabes von Tut=anch=Amon, des Schwiegerſohnes jenes
Amenophis. Und wenn man jetzt die hochintereſſante religiöſe
Dichtung dieſer Zeit mit ihrem wechſelnden Amon= und Aton=
kultus
und Howard Carters aufſehenerregende Tut=ench=Amun=
Publikation (mit Georg Steindorffs ſchöner Einleitung) an=
einanderhält
, dann erſcheint die ganze Kultur dieſer Epoche in
überwältigendem Lichte.
So erfüllt ſich der Wunſch aller der intereſſierten Kreiſe, die
unter dem Eindruck der großen ägyptiſchen Kunſt auch einen ge=
ſchloſſenen
Eindruck der literariſchen Reſte zu erhalten und ſich
damit das Kulturbild zu vervollſtändigen ſtrebten. Wenn auch
der ſchier unergründliche ägyptiſche Boden, der uns ja namentlich
aus der ſpäteren, helleniſtiſchen Zeit ununterbrochen ganz un=
ſchätzbare
Werte enthüllt, uns ſicher auch altägyptiſche Reſte noch
ſchenkt und damit unſere Kenntnis dieſer eigenartigen großen
Kulturwelt noch erweitern und vertiefen wird, wenn auch im
einzelnen die Lückenhaftigkeit der Reſte unſerer Forſchung noch
ungezählte Probleme der Textkritik und Interpretation aufgibt,
ſo eröffnen ſich doch deutlich jetzt die verſchiedenen Weſensſeiten
einer lebhaften literariſchen Entfaltung und Entwicklung bei
dieſem vielfach verkannten Volke, und ſo ſcheint ferner eins doch
ſicher: das Bild, das wir nunmehr gewinnen, dürfte im großen
und ganzen ſchon jetzt richtig ſein, denn es beſitzt eine innere
Wahrſcheinlichkeit. Jeder der großen Abſchnitte, in die es zeit=
lich
zerfällt, zeigt ſeinen beſonderen einheitlichen Charakter und
dieſer Charakter ſteht im Einklang zu dem, was wir ſonſt über
dieſe Periode wiſſen. Hohe Begabung und geiſtige Regſamkeit
zeichnet wie in ſeinen künſtleriſchen und techniſchen Leiſtungen
ſo auch in ſeinen literariſchen Erzeugniſſen dieſes Volk aus, das
ſchon erwacht war, als die anderen Völker der Welt zumeiſt noch
ſchlummerten, und das friſch und unternehmend in die Welt ſah,
ſo friſch, wie Jahrtauſende nachher die Griechen.
Es iſt das Verdienſt der ägyptologiſchen Forſchung, nicht zu=
letzt
, wie man ſieht, der deutſchen, die in fruchtbar fortſchreiten=
der
Einzelerkenntnis die Vertrautheit mit einer pulſierenden
literariſchen Entwicklung von Jahrtauſenden vor unſerer Zeit=
rechnung
erſchließt. Ein tieferer Eindruck in dieſe literariſche
Welt und ihre hiſtoriſche und künſtleriſche Entwicklung muß auch
für den, deſſen eigentliche wiſſenſchaftliche oder pädagogiſche Be=
tätigung
einer anderen, ſei es der klaſſiſchen oder der modernen
Welt angehört, im Intereſſe der Erweiterung des Geſichtsfeldes
und im beſonderen im Intereſſe einer vergleichenden Betrachtung
ſich als höchſt nützlich erweiſen.

unter dem Eindruck, und dann ſchließt die Szene mit einem be=
merkenswerten
Zwiegeſpräch:
Wie wir doch eitel ſind, was haben wir voraus vor den
Menſchen, die vor Jahrtauſenden lebten?
Daß wir ſie verſtehen können, und tiefer noch genießen,
wenn wir unſere
e trinken laſſen.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Ra4.

loſen
man
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alle
mit
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Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 12. September 1924,

Rummer 22

Die Pölkerbundstagung.
Ungarns Wiederaufbau vor dem Völkerbund.
Genf, 11. Sept. Auf der Tagesordnung der Donnerstagſitzung
ſteht der Wiederaufbau Ungarns. Im Auftrag der Wirt=
ſchaftlichen
Kommiſſion, die die Maßnahmen für Ungarns Sanierung
überwacht, berichtet der Italiener Cavazzoni, der Vorſitzende der
Kommiſſion. Ungarns Aufbau ſagt er iſt ein noch günſtigerer Be=
weis
wie Oeſterreich, was durch internationale gemeinſame Arbeit zu=
wege
gebracht werden kann. Ohne die Mitarbeit der ungariſchen Regie=
rung
und Bevölkerung, die ſich zu Konzeſſionen bereit erklärt haben,
wäre das Werk nicht gelungen. Ungarn hat ſeine Vergangenheit liqui=
diert
und den Weg beſchritten, der gleichzeitig zum Wiederaufbau und
zu Reparationszahlungen führt. Die erſte Etappe iſt zurückgelegt, ein
ſolider finanzieller Unterbau geſchaffen. Viel Arbeit gibt es noch zu
verrichten. Das Ausfuhrproblem muß vor allen Dingen gelöſt werden.
Das vollſtändige Einvernehmen zwiſchen der Kommiſſion des Völker=
bundes
und der ungariſchen Regierung verdiene rühmend hervorgehoben
zu werden.
Hierauf ergreift der ungariſche Miniſterpräſident
Graf Bethlen
lebhaft von der Verſammlung und vom Präſidenten begrüßt das
Wort zu kurzen Ausführungen über die Sanierung Ungarns. Er be=
ginnt
mit dem Dank Ungarns für die Dienſte des Völkerbundes und
ſchildert die Leiden des ungariſchen Volkes; er gibt in großen Zügen
einen Rückblick über die Arbeit des Völkerbundes, deſſen Wiederaufbau
auch Europa zugute kommen werde. Die beſiegten Nationen, ſagte er,
erwarten Gerechtigkeit und Billigkeit vom Völkerbund. In Ungarn iſt
ſtatt Verzweiflung Vertrauen in die Zukunft eingezogen. Eine mora=
liſche
Entlaſtung Ungarns hat begonnen. Seine Finanzen haben ſich ge=
beſſert
. Die Wirtſchaft beginnt ſich langſam zu erholen. Es beſteht die
Hoffnung, daß Ungarns Geſundung mit dazu beitragen wird, den Welt=
frieden
zu ſichern.
Graf Bethlens Ausführungen werden von lebhaftem Beifall be=
gleitet
.
Sitzung des Abrüſtungsausſchuſſes.
Genf, 10. Sept. (Wolff.) Im Dritten Ausſchuß ſprach der japa=
niſche
Delegierte Mutſuda ſeine Befriedigung über das Syſtem des
Sonderabkommen aus und wünſchte, daß man im Rahmen des Paktes
bleibe, der durch den Garantiepaktentwurf überſchritten werde. Dem
Schiedsverfahren ſtehe er ſympathiſch gegenüber, zweifle aber, ob die
praktiſche Verwirklichung ſchon jetzt möglich ſei. Im übrigen bezeichnete
er das amerikaniſche Sicherheitsprojekt als wertvollen Beitrag und als
edelmütige Initiative, wozu man den Verfaſſer nur beglückwünſchen
könne.
Der franzöſiſche Delegierte Paul Boneourt ſuchte vor allem
den Nachweis zu führen, daß, abgeſehen von dem tief eingreifenden
Schiedsgerichtsplan, das Garantiepaktsprojekt immer noch zur Debatte
ſtehe. Der Völkerbundspakt ſei zweifellos das Grundgeſetz für alle Mit=
glieder
; aber wie jedes Geſetz müſſe es durch Ausführungsbeſtimmungen
ergänzt werden, und eine derartige Aufgabe erfülle eben der vorgeſehene
Garantiepakt. Der Grundgedanke der franzöſiſchen
Delegation bei allen Abänderungen des Garantie=
paktes
ſei, daß das Schiedsverfahren und die Sicher=
heit
untrennbar voneinander ſind der Abrüſtungs=
plan
vorangehen müſſe. Dem Schiedsverfahren habe Frankreich
von vornherein ſympathiſch gegenüber geſtanden. Auch das Londoner
Abkommen ſei ein Beweis dafür. Aber ein Schiedsverfahren,
dem keine obligatoriſche Macht zur Seite ſtehe, bleibe
in ernſten Fällen, auf die es ankomme, wirkungslos. Die Welt
erwartet daher, daß demjenigen, der im Recht iſt, die geſamten Macht=
mittel
der anderen Länder zur Verfügung geſtellt werden. In dieſem
Zuſammenhange erklärte ſich Boneourt mit Parmpor dahin
einig, daß die Sicherheit erſt vollſtändig ſein wird und
der Völkerbund erſt wirkſam handeln kann, wenn alle Nationen
Deutſchland einbegriffen vereinigt ſind, um ein
gemeinſames Verfahren auszuarbeiten. Im übrigen trete er für die
Sonderabkommen ein, die aber nicht an die alten Bündniſſe erinnern
dürften, und für Abſtufung der Sanktionen derart, daß beſtimmte Mächte
ſich an den militäriſchen Sanktionen zu beteiligen hätten. Andere Staa=
ten
wieder würden für die Sicherheit der Meere und der Seetransporte
ſorgen müſſen. Er hoffe, daß bei dieſen Grundzügen wenigſtens ein
proviſoriſcher Text aus ben Beratungen hervorgehen könne.

Die gerichtliche Kommiſſion.
Die gerichtliche Kommiſſion befaßte ſich auch am Donnerstag nach=
mittag
mit der von Macdonald und Herriot eingebrachten Reſolution
über die Schlichtung von Streitigkeiten durch ein Schiedsgericht. Die
Debatte drehte ſich um eine Neufaſſung des Artikels 36 Abfatz 2 der
Satzungen des internationalen Gerichtshofes, der ſich mit den Schieds=
gerichten
befaßt. Eine Reihe von Juriſten von internationalem Rufe
gaben Anregungen und Richtlinien für die Weiterbehandlung in einer
Unterkommiſſion. Der Braſilianer Fernandez, der Belgier Rollien, der
Holländer Limburg und der Schwede Unden ſtimmten zu, während der
Engländer Cecil Hurſt und der Franzoſe Loucheur nochmals den Stand=
punkt
ihrer Regierungen darlegten. Unter anderem wurde geltend ge=
macht
, daß jede Aenderung der Beſtimmungen des Internationalen
Gerichtshofes auf Schwierigkeiten ſtoßen würde. Loucheur unterſtrich
den bereits mehrfach dargelegten Standpunkt Frankreichs, das von
einem Schiedsgericht mit Garantievertrag nicht abgehen wolle. Frauk=
reich
halte an der Alternative des Artikels 12 des Paktes feſt, daß
Streitigkeiten vor das Schiedsgericht oder den Rat gebracht, werden
müſſen. Darauf wurde die Debatte auf Freitag vertagt.
Die Lage in Maroffo.
VergeblicheVorſtöße.Weitere Verſtärkungen
der Spanier.
Madrid, 11. Sept. Aus Melilla wird gemeldet, daß in der Nähe
von Tſcheſchuan verzweifelte Kämpfe ſtattfinden, um dieſe ganz von
der ſpaniſchen Front abgeſchnittene Stadt zu entſetzen. Die Stadt wird
von 6000 Mann verteidigt. Man rechnet mit einer baldigen Uebergabe,
wenn keine Hilfe gebracht werden kann.
Nach einer Meldung des Matin aus Madrid haben die Spanier
verſucht, Tallaa, in der unmittelbaren Umgebung von Tſcheſchuan,
zu entſetzen. Drei Eingeborenenabteilungen, zwei Bataillone der
Fremdenlegion und ein Bataillon Infanterie und Artillerie haben an
dieſem Vorſtoß teilgenommen. Dem Feind iſt es aber nach dem amt=
lichen
Bericht gelungen, ſeine Stellung zu behaupten.
Die Spanier geben der Befürchtung Ausdruck, daß auch Tetuan in
Gefahr iſt, da in der Gegend zwiſchen Tetuan (und Ceuta ebenfalls ein
Aufſtand droht. Der dort niedergelaſſene Stamm galt bis jetzt als den
Spaniern ergeben. Im Falle einer Erhebung des Stammes würden
ſämtliche Truppen, die weſtlich von Tetuan ſtationiert ſind, im ganzen
65 000 Mann, in eine äußerſt gefährliche Lage geraten.
Wie das Journal aus Madrid meldet, iſt es der Kolonne des Ge=
nerals
Serrano, die im Tale des Lau=Fluſſes (Marokko) operierte
und ſich in verzweifelter Lage befand, in der letzten Nacht gelungen, ohne
Verluſte die Stellung von Koba Darſa zu erreichen. Von dort hat
ſie ihre Verwundeten nach Tetuan und Ceuta abtransportieren können.
Die Kavallerieabteilung des Oberſten Obrege, die am Dienstag in der
Gegend von Tetuan mit Hilfe von Flugzeugen und der Batterien der
Forts von Tetuan gegen verſchiedene Gruppen von Aufſtändiſchen vor=
gegangen
war, hat ſich, unterſtützt von mehreren Bataillonen der Frem=
denlegion
, in normaler Weiſe zurückgezogen.
In Sevilla und Malaga treffen unaufhörlich Verwundete aus Ma=
rokko
ein. Andererſeits ſind neue Verſtärkungen nach Tetuan abge=
ſandt
worden. Dienstag abend haben zwei Dampfer mit Kriegsmate=
rial
und Truppen Sevilla verlaſſen. 3 Feldbatterien eines in Sevilla
ſtationierten Regiments haben ſich für die Abfahrt zur Front bereitzu=
halten
. Die Spanier glauben, daß die Marokkaner ihre Waffen und
Munition aus England gekauft haben.
Daily Telegraph meldet aus Madrid, daß nach den eingelaufenen
Berichten kein Zweifel mehr über die kritiſche Lage der ſpaniſchen Trup=
pen
in Marokko beſtehe. Tatſächlich habe die Offenheit des letzten ſpani=
ſchen
Communiques über die Ereigniſſe in Nordafrika die Stimmung
für die beiden Proklamationen vorbereitet, die Primo de Rivera an die
Armee gerichtet hat und in denen er ſie auffordert, ihren Mut zu be=
wahren
und ſich ihres Spaniertums zu erinnern.
Wie Havas meldet, hat die franzöſiſche Kommuniſtiſche Partei ein
Telegramm an Ab=del=Krim geſchickt, in dem ſie ihn zu ſeinem Siege
über die Spanier beglückwünſcht.

Franzöſiſcher Miniſterrat.
Bekämpfung der Lebensmittelteuerung
Paris, 11. Sept. (Wolff.) Ueber den geſtrigen Mini=
der
viereinhalb Stunden dauerte und ſich ausſchließlich mit =
nahmen
zur Bekämpfung der Lebensmittelteueru: Ge=
faßte
, wird ein langer Bericht ausgegeben, in dem es u. a.
Der von Deutſchland als Naturallieferung eing de
Stickſtoffdünger wird von der Regierung unter m ſchſt
günſtigen Bedingungen dem Ackerbau zur Verfügung geſt
Der allgemeine ſtatiſtiſche Dienſt über Preis und Men Ger
im Arbeitsminiſterium eingerichtet iſt, ſoll verſtärkt werder
Bezüglich des Brotes haben die Präfekten telegraphi Hen
Befehl erhalten, daß in Ausführung des kürzlich angenon eren
Geſetzes der Mehlpreis noch vor dem 14. Septembe eine
Regelung erfahren muß, wobei der Erhöhung der Aus Fe
quote auf 78 Prozent Rechnung getragen werden ſoll.
Bezüglich der Fleiſchverteuerung wurde beſe ſen.
zu der nächſten Sitzung des Miniſterrates Vertreter der be anen
Organiſation der Fleiſcher einzuladen. Weiter wurde eit Can
zur direkten Beſchaffung von Gefrierfleiſch aus den in age
kommenden Ländern geprüft. Weiter Maßnahmen ſi für
Fiſche, Milch und Gemüſe in Vorbereitung.
In dem Bericht heißt es dann weiter, daß die Re urng
entſchloſſen ſei, dem Parlament ſofort nach deſſen Zuſamt rritt
einen Geſetzentwurf einzubringen, der ihr die nötigen ffen
zur Herabdrückung der Preiſein die Hand gibt, falls ni Urm=
gehend
eine Preisſenkung eintritt. Die Regierung richte ien
Appell an den anſtändigen Handel, damit dieſer ſie ISem
Kampfe, den die Regierung gegen die Spekulation gez ge
ſei, unterſtütze. Die Prüfung der Maßnahmen ſoll in ei Der
nächſten Kabinettsſitzungen fortgeſetzt werden.
Amerikaniſcher Kredit für die Banque de Fra
Paris, 11. Sept. (Wolff.) Banque de France verk
folgende Note: Morgan und Company in New York haben
Banken und im Namen der mit ihnen verbundenen Banken be
den der Banque de France zur Verfügung geſtellten Kredit
Millionen Dollar, der am 12. September abläuft und deſſen
Bruchteil übrigens von der Banque de France ſeit mehreren
vollſtändig zurückgezahlt worden war, aufrecht zu erhalten. Der
bemerkt dazu, daß von dem Kredit ſeiner Zeit nur etwa 40 bis 45
benutzt worden ſeien. In finanziellen Kreiſen habe man vor
werden der obigen Entſchließung des Bankhauſes Morgan erk
eine ſolche Verlängerung es Frankreich erlauben würde,
weiteren Verſuch, ein neues Sinken des Franken hervorzut
widerſetzen.
Die Gärung in Rußland.
Riga, 11. Sept. (Europapreß.) Aus Rußland z Et
rende Reiſende berichten, daß in ruſſiſchen Kreiſen wegen
eigniſſe in Georgien und in Petersburg gro/An=
ruhe
herrſcht. In Petersburg konnte der Streik der
arbeiter bisher noch nicht beigelegt werden. Neben der 9 EEng
ung des Belagerungszuſtandes über die Zivilbevölkeru Sur
den eigene Feldgerichte für die Truppen eingerichtet, Dieſe
ſich weigerten, gegen die Einwohnerſchaft mit den Waf Sor=
zugehen
. In Taganarog in Südrußland iſt es (Fals
zu ſchweren Zuſammenſtößen gekommen.
Nach einer Havasmeldung aus Georgien iſt es TQluf=
ſtändiſchen
gelungen, den Sowjettruppen eine b ige Bei
Niederlage beizubringen. Sie haben Tiflis und wn=
tais
ſowie die Eiſenbahnlinie TiflisCzerketty beſe. Die ſche
ai0
bolſchewiſtiſchen Streitkräfte fluten in großer Unordnun, ück.
Gewaltige Waffen= und Munitionsdepots in Tiflis un Ton=
tais
ſind den Aufſtändiſchen in die Hände gefallen, die vo wen /
ſelbſtverſtändlich ſofort ausgiebigen Gebrauch gemacht.
Die Aufſtändiſchen haben ferner in Contais eine pr.
riſche Regierung eingeſetzt.

TSSOT

130 breit von Mk. 1.95 an

130 breit von Hk. 3,25 an
Nachf, Ludwigstr. 18
TdedSOrs m B. fi (interbau)

Familiennachrichten

Dankſagung.
Für die überaus große Kranz=
ſpende
und herzliche Teilnahme bei
dem ſchweren Verluſte unſeres lie=
ben
, unvergeßlichen und hoffnungs=
vollen
Sohnes, Bruders und Neffen
Georg
ſprechen wir hierdurch unſern tief=
gefühlten
Dank aus. Beſonders
danken wir Herrn Pfarrer Waas
aus Ober=Ramſtadt für ſeine troſt=
reiche
Grabrede, ſeinem Chef, den
Bank= und Börſenkollegen, dem
Turn= und Sportverein und dem
Deutſchorden, Gefolgſchaft zu Nieder=
Modau. Außerdem den Herren
Aerzten und Schweſtern des Kranken=
hauſes
zu Darmſtadt für ihre auf=
opfernde
Pflege während ſeiner
Krankheit.
(11559
Nieder=Modau i. Od., 11. Sept. 1924.
Die tieftrauernden Eltern und Geſchwiſter:
Familie Gg. Ackermann.

Dankſagung.
Für die erwieſene Teilnahme
und reichen Blumenſpenden ſowie
die treue Hilfe der Barmherzigen
Schweſtern und troſtreichen Worte
des Herrn Pfarrer Gerſtenmeier
am Grabe unſerer lieben Mutter
ſagen wir hiermit herzlichen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
A. Kaſigkeit und Frau

O
Innigſten Dank
für, das liebevolle Gedenken
anläßlich unſerer Vermählung
Auguſt Kohl
Lotte Kohl, geb. Bauer
Darmſtadt, im Septbr. 1924
Viktorſaſtir. 28
(*26336
KRP6

regungszustünde,
AGerHerHäigäng geschmächte Herz-
kraft
, Verl. Sie Gradfsbrosch. über San.-
Rat Dr. Weises gifttreie Hauskuren.
Dr. Hugo Caro, G. m. b. H., Berl.-Friedenau54 E

Arbeitsvergebung.
Auf dem Truppenübungsplatz Gries=
heim
ſind Pflaſterarbeiten zur Ver=
breiterung
des Pflaſters an Pferde=
ſtällen
zu vergeben.
(11569
Verdingungsunterlagen können, ſo=
weit
vorrätig, zum Selbſtkoſtenpreis hier
abgeholt werden.
Verdingungstermin 19. September,
vormittags 10 Uhr.
Griesheim, den 10. Sept. 1924.
Reichsvermögensſtelle.

Grube Prinz von Heſſen.
Wir haben unſere Kohlenförderung
eingeſtellt. Von unſeren Vorräten liefern
wir noch im Laufe des Monats: Groß=
und kleinſtückige Hausbrandkohlen ;
Ztr. 25 Pfg. ab Grube.
(st11580
Städtiſche Grubenverwaltung,

Läden

Laden
abzugeben gegen Ab=
unter

62 g. d. Geſch.

Ve
1 Pferd, 1 Rolle, ein
Kaſtenwagen, 1 Zug=
hund
(Bernhardiner).
Näh. Geſchſt. (*26305

10281a

ſowie

Paletots
Melttn u. Ulſter 90-00 Ml.

8
Möel
Teilzahlung
liefere ſeit 19 Jahren.
Stets Lager in:
Bettſtellen, Matratzen, Patent=
rahmen
, Stühlen, Tiſchen, Klei=
derſchränken
, Waſchkom., Nacht=
kom
., Küchenſchränken, einzeln
uſw., ſowie ganzen Schlafzim.,
eiche u. lackiert, Küchen, natur
laſiert u. lackiert, Diwans, Chaiſe=
longues
, Büfetts, Schreibtiſche,
Flurgarderoben, eiche und weiß,
uſw. Alles enorm billig
bei geringer Anzahlung und
Teilzahlung nach Berein=
barung

Die alte gute Firmal
Jalius Wagner
Darmſtadt
Karlſiraße Nr. 30.

V
gelberBorerrüde.
Abzuholen Erbacher=
ſtraße
138. (*26332

Intereſſenten
. Ausbau der Fabri=
kation
glzd. begut=
acht
, pharmaz. Prä=
parat
, w. u. Angabe
d. Adr, unt. R 87 an
die Geſchſt, geb. (*2430

in prima Qualität
ſolange d. Vorrat reicht
Angebote unter R 84 Geſhſt. (*2635.

qwerden blitz=
Hunde, blank mit
Dr. Bufleb’s medi=
ziniſcher
Hundeſeife,
t. Schutz v. Räude.
Zu haben bei Georg
Hübner, Drogerie,
56. (V.5519

O. H.
Weshalb kein Lebens=
zeichen
mehr? Ang.
u. R 53 Gſch. (*2626

nt
Ae Hen
verreiſt
bis 25. Sebtember.

Verreiſt
Nervenarzt (*zu
Dr. Becker.

junterricht

Mitgl. des Heſſ. Lan
destheat. ert, gründl
Klavierunterricht u.
Theorie auß, d. Hauſe
Angeb. unt. R 66 an
die Geſchſt. (*26311

Kernatde
Rüde, Ia L., dunkel=
grau
, im Auftr. zu
verkaufen. E. Achen,
Rheinſtr. 41. (26277

Fräulein, 25 J, eb.,
mit 1 Kinde (Mädch.),
ſucht dieBekanntſchaft
eines ſoliden Herru
(Witwer nicht aus=
geſchloſſen
) zwecks
Deirat. Wäſche u.
vollſtändige Ausſtat=
tung
vorhanden.
Angebote unt. R 81
an d. Geſchäftsſtelle,
Strengſte Diskretion.
Annoym zwecklos. (

Heirat. gemeint

(Ernſt=
Witwe, 42 Jahre, des
Alleinſeins müde,
wünſcht mit einem
ordentlichen u. brav.,
in den 40er Jahren
ſtehenden Herrn be=
kannt
zu werden Ar=
beiter
oder Beamter
einerlei. Angeb. u.
R 63 Geſchſt. (*26299

Beſſ. älterer Mann
mit gut ausgeſtatteter
4 Zimmer=Wohnung
möchte ſolide Frau
der 50er Jahre zwecks
ſpäterer Heirat
kennen lernen. An=
geb
. unt. R 73 an
die Geſchſt. (20328

Junggeſelle, 44 J.
Schuhmachermſtr., m.
gutgeh. Geſch., jucht
ſich mit intell. Mäd=
chen
(auch Wwe.), ev.
vom Lande, etw. Ver=
mögen
erw. (eigene
Wohnung vorhanden)
zu verh. Angeb. unt.
R 70 Geſchſt, (*26318

Sooooot
Toooooeboseo oobe‟
ostosssesstee
8
Suis Hei
Schustergasse 1!
Seste
8o=
Pflanzenfett Palmrecht
nu=
in
Tafeln
Scorned beef.
große Doſe, 6 Pfd., nur
Feinſtes Tafelöl
Schoppet
Gezuckerte Vollmilch
Do
Prima Zervelatwurſt
Pſunl
* Streichleberwurſt
Pfund
WGeräuchertesDörrfleiſe
Pfund
Feinſter Kakao
Pfund 0.40 und
Feinſter Chinatee
Paket nu
3 große Tafeln
Schokolade
Pfund=Tafel
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Seite G.

blatt, Freitag, den 12. September 1924.
Darmſtädte.

Nummer 2E.

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Ca. 500000 Darsteller!
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Der Reichtum Vergangener Cäsarengrösse!
die sich dem fremden Tyrannen zum Weibe gibt,
der ihre Schwester in den Tod getrieben, und
ihn dann in der Brautnacht erdolcht. Die
Jone Saba!
alle Männer abschlägt, um in einer wilden Glut für
g den großen König Salomo gefangen zu werden.
Die stärksten Wirkungen wurzeln in den
Massenszenen!
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den entsprechenden Rhythmus hat. Zielbewusst wird jeder Auftritt in
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Herr Kammersänger
Siegfried Adler
von der Volksoper Wien
verpflichtet worden.
Dieser Rheinfilm ist m. früher vorgeführten Rheint en
nicht identisch.

Das Milliardensoung
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nach der gleichn. Operette
In der Hauptrolle:
Ossi Osswalda‟
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von Frl. Ellen Kiesling (Sopran), Herrn Konzert=
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(Rezitation), Herrn. J. Hunecke (Tenor), Herrn
A. Weber (Begleitung) Männergeſangverein Lieder=
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nachm. 4 Uhr: Gartenkonzert /
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Leitung des Herrn Kümmel.
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Rummer 254.

Darmſtädter Dagblatt, Freitag, den 12. September 1924.

Seite 72.

12.

Tri
en
mmersänge

Aus der Landeshauptſitadt.
Darmſtadt, 21. September.
Ernannt wurden am 3. September zu hauptamtlichen
Fortbildungsſchüllehrern: die Lehrer Jakob Lamb, Georg
Lauth, Adam Scior zu Darmſtadt mit Wirkung vom 1. April 1924
ab an der Fortbildungsſchule zu Darmſtadt; die Lehrer Friedrich
Adam, Karl Bert, Friedrich Oſt, Otto Schneider, Auguſt Wehr=
beim
zu Gießen mit Wirkung vom 1. April 1924 ab an der Fortbil=
dungsſchule
zu Gießen; die Lehrer Philipp Joſt, Richard Kaiſer,
Joſef Leilich, Peter Michel, Peter Schmaus, Georg Anton
Spehnkuch zu Offenbach mit Wirkung vom 1. April 1924 ab an der
Fortbildungsſchule zu Offenbach; der Lehrer Jakob Jung zu Bens=
heim
mit Wirkung vom 1. Mai 1924 ab an der Fortbildungsſchule zu
Bensheim; der Lehrer Dr. Jakob Alt zu Mühlheim, Kreis Offenbach,
an der Fortbildungsſchule zu Mühlheim, der Lehrer Otto Schwamb
zu Erbach an der Fortbildungsſchule in Erbach, der Lehrer Adam
Knecht zu Michelſtadt i. O. an der Fortbildungsſchule in Michelſtadt
7. O., der Lehrer Friedrich Schaab zu Zwingenberg, Kreis Bensheim,
an der Fortbildungsſchule zu Bensheim, ſämtlich mit Wirkung vom
1. April 1924 ab; der Lehrer Heinrich Wegel zu Schlitz an der Fort=
bildungsſchule
in Schlitz, der Lehrer Kurt Vogel zu Lauterbach an
Der Fortbildungsſchule zu Lauterbach, beide mit Wirkung vom 1. Oktober
1924 ab; zu hauptamtlichen Fortbildungsſchullehre=
rinnen
: die Lehrerin Mathilde Tafel zu Bensheim an der Fort=
bildungsſchule
, zu Bensheim, die Lehrerinnen Eliſabeth Müller
Katharina Schlitt zu Offenbach an der Fortbildungsſchule zu Offen=
bach
a. M., ſämtlich mit Wirkung vom 1. April 1924 ab.
In den Ruheſtand verſetzt wurde: am 21. Juli der Lehrer an der
Volksſchule zu Elsheim, Kreis Bingen, Ludwig Baſtian, auf ſein Nach=
ſuchen
vom 1. Auguſt 1924 ab.

Erledigt ſind: die nachſtehenden, mit evangeliſchen Lehrern zu be=
ſetzenden
Schulſtellen im Kreiſe Schotten: eine Stelle in Eſchenrod
Wohnung vorhanden); eine Stelle in Schotten (Wohnung nicht vorhan=
den
und nicht zu beſchaffen); eine Stelle in Freienſeen (Wohnung vor=
Handen); eine Lehrerſtelle für einen evang. Lehrer oder eine evang. Leh=
serin
an der Volksſchule zu Gammelsbach, Kr. Erbach. Neue Dienſtwoh=
UHAUIA tung wird bis 1. Novmber ds. Js. fertiggeſtellt; eine Lehrerſtelle für
einen Lehrer an der kath. Volksſchule zu Hering, Kr. Dieburg. Woh=
SiKSoper Wien; tung für einen verheirateten Lehrer iſt kaum zu beſchaffen; vier Schul=
htet

tellen: für zwei kath. und einen evang. Lehrer, ſowie eine kath. Lehrerin
in der Volksſchule zu Seligenſtadt, Kr. Offenbach. Dienſtwohnungen
ind nicht vorhanden, Mietwohnungen ſchwer zu beſchaffen.
* Die Auszahlung der laufenden Zufatzrenten für den Monat Sep=
ember
ds. Js. für nicht im Erwerbsleben ſtehende Schwerbeſchädigte,
Hinterbliebene, Altrentner und Altrentnerinnen erfolgt am Montag, den
5. September ds. Js., vormittags von 812 Uhr, auf der Stadtkaſſe.
IRSOUNA
Gebühren der Bauſchätzer in Brandverſicherungsangelegenheiten.

je in

GE

Sorten 90.

Nit Wirkung vom 1. d. M. ſind die Tagegebühren bis auf weiteres auf
chn. Opereite en Betrag von 8 GMk. feſtgeſetzt, wovon das Dienſtgeſchäft einen Zeit=
ufwand
von mindeſtens 8 Stunden erfordert, bei geringerem Zeitauf=
hand
auf 4 GMk.
Aufhebung eines Zollamtes. Das Zollamt Heppenheim wird
dldd b 1. Oktober 1994 aufgehoben. Seine Befugniſſe gehen auf das Zoll=
Id, Victer lanzeu mt Bensheim über.
Zum Reichsgeſetz über die anderweitige Feſtſetzung von Geld=
Aiekanger ezügen aus Altenteilsverträgen vom 18. Auguſt 1923. Dieſes Geſetz
at den oberſten Landesbehörden die Ermächtigung erteilt, entſprechend
en veränderten Verhältniſſen wiederkehrende Geldleiſtungen aus einem
it der Ueberlaſſung eines Grundſtücks in Verbindung ſtehenden Alten=
ilsvertrage
(bei uns wohl auch Leibgedings=, Leibzuchts= oder Aus=
rgsvertrag
genannt) anderweitig feſtzuſetzen. In Preußen iſt ſolche
Laag egelung ſchon durch Verordnung vom 8. September 1923 erfolgt und
27. September 1923 in Kraft getreten. In Heſſen entbehren wir
och immer der nötigen Ausführungsvorſchriften. Beſonders unſere
eſer in den bäuerlichen Kreiſen werden deshalb die preußiſchen Beſtim=
ungen
, die wir der Nr. 55 der Preußiſchen Geſetzſammlung des Jahr=
PunEle rngs 1993 entnehmen, intereſſieren. Die anderweitige Feſtſetzung ſoll
u. Nervenlm ort nach Möglichkeit in der Form erfolgen, daß die Geldleiſtung in
e Naturalleiſtung umgewandelt oder in dem Werte einer Menge von
aturalerzeugniſſen ausgedrückt wird (Naturalwertrente). Der Antrag
Schmitt ſuh. laf anderweitige Feſtſetzung iſt zuläſſig für das zur Zeit ſeiner Ein=
ichung
laufende Jahr und für die ſpätere Zeit. Als Jahr im Sinne
eſer Vorſchrift gilt das für das betreffende Rechtsverhältnis beſtimmte
id in Ermangelung eines ſolchen das Kalenderjahr. Zuſtändig für
Dr. 89h Ae Entſcheidung iſt das Amtsgericht, in deſſen Bezirk das von dem
Itenteiler überlaſſene Grundſtück ganz oder zum größten Teile liegt,
rd auf Rechtsbeſchwerde das Amtsgericht. Die Entſcheidung erfolgt in
iem Einigungsverfahren, für das entſprechend die Beſtimmungen der
eußiſchen Pachtſchutzordnung vom 27. September 1922 gelten. Vom
ingange des Antrags ab kann die zuſtändige Behörde, ſoweit ſie das
eſtehen eines Anſpruchs für glaubhaft erachtet, die Eintragung einer
ormerkung zur Sicherung des Anſpruchs auf Erweiterung des einge=
agenen
Rechts, auch von Amts wegen und ohne mündliche Verhand=
rg
, anordnen. Die Erweiterung des dinglichen Rechts durch die Be=
rde
erſter Inſtanz gilt als Bewilligung der Eintragung einer entſpre=
nden
Vormerkung. Ueber die Koſten des Verfahrens iſt nach billigem
meſſen zu entſcheiden.
Südweſtdeutſche Kunſtausſtellung Darmſtadt 1924. Am
ichſten Sonntag wird der zweite billige Sonntag ſtattfinden, an
un der Eintrittspreis für alle Beſucher auf 50 Pfennig herab=
ſetzt
iſt. Da die Ausſtellung dann nur noch 14 Tage lang ge=
fnet
ſein wird, empfiehlt es ſich für alle, die es bisher verſäumt
ben, ihren Beſuch bald nachzuholen. Es wurde noch verkauft:
Zaſſe in Neapel, Radier. v. Amandus Faure=Stuttgart. v. H.
Heſſiſches Landestheater. Als 3. und letztes Bruckner=
onzert
wird zugleich als 1. Konzert vom Muſikverein am
ontag, den 15. September, abends 7½ Uhr, die Meſſe in D
r Soli, Chor, Orcheſter und Orgel, ſowie das Tedeum für
oli, Chor und Orcheſter aufgeführt. Als Soliſten wirken Mit=
keder
des Landestheaters mit, und zwar die Damen Gercke
I0 Jacobs und die Herren Hoefflin und Hölzlin. Muſikaliſche
itung: Generalmuſikdirektor Balling. Die Meſſe in D wird
m erſten Male in Darmſtadt zu hören ſein. Für dieſes Konzert
rdet eine öffentliche Generalprobe am Sonntag, den
September, ebenfalls um 7½ Uhr abends ſtatt. Der Vorver=
af
für beide Veranſtaltungen iſt täglich von 101 Uhr, Sonn=
Is von 111 Uhr an der Tageskaſſe des Großen Hauſes.
Erhebung von Zuſchlägen für Steuerrückſtände. Art. 18 8 1 der
Reichsſteuernotverordnung vom 19. Dezember 1923 hat bekanntlich
5 Syſtem der prozentualen Zuſchläge für Steuerrückſtände in Höhe
r 5 Prozent des Rückſtandes gebracht, von den Verzugsſteuerzinſen
nicht zu reden. Dieſe geſetzgeberiſche Erfindung hat in den Kreiſen
Reichsſteuerzahlenden lebhaften Unwillen bis zur Entrüſtung geſtei=
* hervorgerufen. Der ſo angefachte Sturm hat dann den Reichs=
anzminiſter
, geſtützt auf die ihm in der 2. R.St. N.V. verliehenen Be=
mis
, abweichende Beſtimmungen zu treffen, veranlaßt, mit Wirkung
K 20. Juli 1924 den Zuſchlag von 5 Prozent auf 2 Prozent herabzu=
en
. Man hätte denken ſollen, daß ſeitdem Zeit genug verfloſſen
Ee, um die Nutzanwendung aus dem Vorgehen des Dr. Luther auch
Heſſen zu ziehen. Im Heſſ. Reg.=Blatt Nr. 3 vom 22. Januar 1924
em heſſiſches, noch vom ſeligen Sonderausſchuß beſchloſſenes Geſetz
E 17. Januar 1924 enthalten, das die Erhebung von Zuſchlägen für
uerrückſtände betrifft und am 22. Januar 1924 in Kraſt getreten iſt.
Cy Art. 1 desſelben findet Art. 18 der 2. R.St.N.V. vom 19. De=
*ber 1923 auf die heſſiſchen Staatsſteuern in weiteſtem Umfange An=
adung
. Die hiernach zu erhebenden Zuſchläge und Zinſen fließen in
Dauptſtaatskaſſe. Nach Art. 3 können mit miniſterieller Genehmigung
D Gemeinden und Gemeindeverbände ſolche Zuſchläge und Zinſen be=
TLich ihrer Abgaben und ſonſtigen Einnahmen erheben. Wenn man
talendermäßige Steuerbukett der bis zum Weißbluten eben Steuer
lenden Perſonen ſich betrachtet, ſollte man meinen, daß der heſſiſche
Eanzminiſter nach Art. 2 dieſes Geſetzes auch bezüglich der in Heſſen
mularmäßig angeſetzten Zuſchläge auf Steuerrückſtände eine Herab=
Ang oder das gänzliche Fallenlaſſen derſelben eheſtens verlautbaren
*e

* Schonfriſt bei den Steuerſtundungen. Nach der 2. St. N.V. dür=
D berſpäteten Zahlungen die Verzugszuſchläge nicht erhoben wer=
F venn die Zahlung innerhalb der auf den Zeitpunkt der Fälligkeit
AEnden Woche erfolgt. (Dieſe Schonfriſt gilt nicht bei Abfüh=
* der Lohnſteuer.) Im Falle der Ueberſchreitung der Stundungsfriſt
aden die Verzugszuſchläge ſeither nicht nur vom Ablauf der Stun=
Bſit, ſondern ſogar vom urſprünglichen Fälligkeitstage an ver=
2. Par z. B. eine am 10. April 1924 fällige Einkommenſteuerzah=
A Ns 3. Jun: 1924 geſtundet und iſt dann Zahlung erſt am 6. Juni
E i9 wurden die Verzugszuſchläge bis zum 10. April zurück ange=
Terr. Ein neuerlicher Erlaß des Reichsfinanzminiſters
De n M. N. N. ſchreiben, dieſe Härten mildern. In Zukunft
ir auch bei Stundungen die einwöchige Schonfriſt
* LEltung. Eine Steuer, die bis 5. Juni geſtundet wurde, kann
2 ſoch am 12. Juni einbezahlt werden, ohne daß deshalb ein Ver=
Bzuſchlag anfällt.

DarmſtadtFrankfurt a. M. Für die Zeit vom 10. Sep=
tember
bis 4. Oktober d. J. einſchließlich gilt der nachſtehende,
gegenüber dem ſeitherigen weſentlich geänderte Fahrplan. In
Iſenburg=Nothalteſtelle wird nicht mehr angehalten. Die Schnell=
züge
verkehren unverändert. Es bedeutet: W. nur Werktags,
Sa. nur Samstags, D. zuſchlagspflichtiger Schnellzug 1. bis
3. Klaſſe, P. Perſonenzug 2. bis 4. Klaſſe, der im beſetzten
Gebiet anhält und für die Reiſenden deutſchen Perſonalausweis
erfordert, beſchleunigter Zug 2. bis 4. Klaſſe.
Richtung: DarmſtadtFrankfurt. (Die erſte Zahl
gibt jedesmal die Abfahrt in Darmſtadt, die zweite Zahl die An=
kunft
in Frankfurt an.) Vorm.: D. 1.24/1.52: D. 1.34/2.02:
W. P. 4.35/5.34: P. 5.02/6.00; FP. 5.38/6.16: D. 5.53/6.22;
D. 6.01/6.30; W.P. 6.10/7.06: W.P. 6.32/7.30; W.F 7.05/7.43:
P. 7.15/8.12: F 7.56/8.32: F 10.15/10.45: D. 11.44/12.12.
Nachm.: D. 12.24/12.51: D. 12.31/12.58: P. 12.45/1.40; P. 1.45,
2.41: Sa. P. 2.35/3.31; F 3.25/402; D. 4.32/5.00; P. 4.55/5.54;
P. 6.25/7.20; F 720/7.56: D. 8.15/8.42: P. 8.24/9.18: D. 8.57/9.25;
D. 9.05/9.33: D. 9.16/9.43: P. 10.30/11.34; F 10.46/11.16.
Richtung FrankfurtDarmſtadt. (Die erſte Zahl
gibt jedesmal die Abfahrt in Frankfurt, die zweite die Ankunft
in Darmſtadt an.) Vorm.: D. 4.25/4.53: D. 4.38/5.06; P. 5.50)
6.45: f 6.20/6.52: P. 6.28/7.26: D. 7.05/7.34: D. 7.15/7.42;
W. P. 7.40/8.36: P. 8.46/9.39: D. 9.29/9.57: D. 9.39/10.08: P. 10.38/
11.32. Nachm.: D. 12.12/12.40; P. 12.22/1.18: P. 1.14/2.10;
Sa. 1.45/2.42; P. 2.30/3.10: P. 3.00/3.55: D. 3.42/4.10: W. P. 4.46/
6.03: D. 5.17/5.44: D. 5.28/5.56; 5.45/6.20; W.P. 5.56/6.531
P. 6.30/7.28: W.F 7.15/7.50; P. 7.22/8.15: D. 8.45/9.13: P. 9.05)
10.00; P. 11.25/12.28: D. 11.41/12.09.

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Verband der ev.=weibl. Jugend in Heſſen. Der Verband der ev.. Jugend in Heſſen feiert am 13. und 14. September in Darmſtadt
ſein Landesverbandsfeſt. Eine große Anzahl junger Mädchen werden
an dieſen Tagen in unſerer Stadt als Gäſte bei uns ſein. Das Feſt be=
ginnt
am Samstag abend 8 Uhr mit einer Andacht in der Stadtkirche,
wo ſich die Jugend, vorbereitend zu gemeinſamer Feier, zufammenfindet.
Prediger iſt Pfarrer Gerſtenmaier=Darmſtadt. Den Feſtgottesdienſt am
Sonntag morgen um 10 Uhr in der Stadtkirche hält Jugendpfarrer
Schmidt=Kaſſel. Die Kirche wird vorausſichtlich ſo überfüllt ſein, daß
die Gemeindeglieder gebeten werden, die Gottesdienſte in der Stadtkapelle
und Schloßkirche beſuchen zu wollen. An der Abendfeier am Tage vor=
her
kann die Gemeinde jedoch teilnehmen. Um 2 Uhr nachmittags findet
ein Feſtzug ſtatt, der ſeinen Weg durch einige Straßen der Stadt nach
dem Orangeriegarten nimmt. Im Mittelpunkt der dort um 3 Uhr ſtatt=
findenden
Feier ſteht die Anſprache des Prälaten der heſſiſchen Landes=
kirche
, D. Dr. Diehl. Dieſe iſt umrahmt von Liedern der Jugend. An
die Veranſtaltung im Orangeriegarten ſchließt ſich um 5 Uhr das Feſt=
ſpiel
in der Turnhalle an. Es gelangt die Phöbe, ein Bild aus der
Zeit der Apoſtel, zur Aufführung. Danach ſoll eine gemeinſame kurze
Feier im Schloßhof die Jugend noch einmal zuſammenführen und das
Feſt beſchließen. Das Feſtſpiel am Sonntag iſt infolge der großen An=
zahl
der Gäſte nur der Jugend des Verbands zugänglich. Eine Wieder=
holung
findet Mittwoch, den 17. September, abends 8 Uhr, in der Turn=
halle
ſtatt. Hierzu ſind unſere Gemeindeglieder herzlich eingeladen. Die
Eintrittskarte zum Feſtſpiel am Mittwoch, den 17. September, berechtigt
zugleich zur Teilnahme an der Feier im Orangeriegarten am Sonntag,
den 14. September. Eintrittskarten zum Preiſe von 50 Pfg. und 1 Mk.
(numeriert) ſind durch die Mädchenjugendvereinigungen der einzelnen
Gemeinden und am Verkehrsbureau zu haben.
Der Starkenburger Hilfsverein für die Basler Miſſion hält ſein
Jahrsfeſt am 14. September in Lindenfels. Morgens ½10
Uhr iſt Jugendgottesdienſt (Miſſionar Rottmann=Goldküſte). Der Feſt=
gottesdienſt
unter Mitwirkung des Kirchenchors Lindenfels und des Po=
ſaunenchors
Gadernheim beginnt um 2 Uhr. Profeſſor Keller=Friedberg
und Miſſionar Scheibler=Kamerun werden predigen. Um 8 Uhr iſt eine
Abendfeier in der Traube mit Anſprachen beider Miſſionare und Lied=
Vorträgen von Frau Sanitätsrat Dr. Schmitt und des Kirchenchors.
Montag um ½10 Uhr iſt in der Kleinkinderſchule noch ein öffentlicher
Vortrag von Miſſionar Rottmann über die neuen Arbeitsmöglichkeiten
der Basler Miſſion. Miſſionar Scheibler, ein geborener Schweizer,
iſt erſt kürzlich von Kamerun zurückgekehrt und kann viel Erfreuliches
davon erzählen, wie wacker ſich die dortigen Chriſtengemeinden gehalten
haben, nachdem ſie ihrer Führer beraubt waren. Unſere ev. Miſſions=
arbeit
hat guten Grund gelegt. Das iſt zugleich ein Beweis dafür, daß
das deutſche Volk auch zur Koloniſationsarbeit geſchickt iſt. Am Mor=
gen
des 14. September wird der Kamerun=Miſſionar in Reichelsheim
predigen und am 21. September bei einem Miſſionsfeſt in Ernſthofen.
An den dazwiſchen liegenden Tagen wird er in Nieder=Ramſtadt, Darm=
ſtadt
(Stadtmiſſion), Gundernhauſen, Groß=Zimmern und Lengfeld von
Kamerun erzählen. Wir wünſchen ihm viele dankbare und hoffnungs=
frohe
Zuhörer.
Erwerbsbeſchränkungen für juriſtiſche Perſonen. Nach Art. 12
des heſſ. Ausführungsgeſetzs zum BGB. bedürfen Schenkungen an
heſſiſche oder nichtheſſiſche juriſtiſche Perſonen ſowie letztwillige Zuwen=
dungen
zur Gültigkeit in vollem Umfange der Genehmigung des Ge=
ſamtminiſteriums
, wenn der Wert des Gegenſtandes eine beſtimmte
Grenze überſchreitet. Durch Verordnung vom 9. Auguſt 1924 iſt dieſe
Wertgrenze auf 2000 Goldmark feſtgeſetzt.
Kunſinotizen.
Ueber Werke, Künftler und künſileriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchieht, behält ſich die Redaklion ibr Arteil vor.
Karl Blume ſingt am Freitag, den 19. d. M., abends im
Fürſtenſaal (Grafenſtraße) Lieder zur Laute. Was ſagte die Preſſe:
Eſſener Anzeiger: Karl Blume iſt augenblicklich einer der hervorragend=
ſten
Vertreter jener einſt durchaus ariſtokratiſchen Kunſt des Lauten=
geſanges
. Blume beſitzt eine hervorragende Technik, angenehmes Organ,
feine abgeſtufte friſche Vortragsweiſe. Elberfelder Zeitung: Das tech=
niſch
außerordentlich feine Lautenſpiel und der warmquellende Bariton
Blums trug von Neuem einen unbeſtrittenen Sieg davon. Karten bei
Konzert=Arnold, Wilhelminenſtraße 9.
Siegfried Adler, Kammerſänger von der Volksoper in
Wien, weilt als Gaſt von Freitag, 12. d. M. ab im Union=Theater
und zwar iſt er zur Aufführung des herrlichen Singfilms: Das Glück
am Rhein gewonnen worden. Gibt es einen Strom der Welt, der ſo
beſungen wird, als unſer ſchöner deutſcher Rhein? Schlägt nicht jedem
Deutſchen das Herz höher, wenn deutſche Rheinlieder ertönen, und gerade
zu der jetzigen Zeit wollen wir unſeres herrlichen Vater Rheins gedenken,
und daher muß ſich jeden Jung wie Alt, das Filmſpiel: Das Glück am
Rhein anſehen. Deutſcher Sang und deutſcher Wein, herrliche Bilder
am deutſchen Rhein.
Palaſtlichtſpiele. Die Königin von Saba, der gewaltigſte
Liebesroman aller Zeiten. In acht wuchtigen Akten erleben wir in dieſem
Meiſterwerk der Fox Film Corporation, New=York, jenes Stück der
Weltgeſchichte, in deſſen Mittelpunkt die ſagenhafte Geſtalt der wunder=
ſchönen
Königin von Saba ſteht. Kein hiſtoriſcher Film hat bisher mit ſo
unübertrefflicher Vollendung eine längſt verſunkene Zeit wieder erſtehen
laſſen. Pomp und Zeremonien dieſer glanzvollen Epoche feiern in Bildern
von blendender Pracht ihre Auferſtehung. Eine unerſchöpfliche Fülle von
Monumentalbauten und Maſſenſzenen beleben das Werk. Mit hin=
reißender
Gewalt durchrauſcht der ewige Rhythmus von Liebe und
Leidenſchaft dieſen Film. Die Handlung iſt mit unerreichtem Geſchick
gearbeitet und es iſt bei aller hiſtoriſcher Treue gelungen, die Spannung
vom Anfang bis zum Ende zu erhalten,
Lokale Veranſtaliungen.
Die bierunter erſcheinenden Nolizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu befrachten,
in keinem Falie irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Der Jugendbund für entſchiedenes Chriſten=
tum
feiert am Sonntag, den 21. September ſein Jahresfeſt, bei dem
Herr Pfarrer Hofmann aus Wiesbaden ſprechen wird. Näheres folgt.

Stadtverordnetenverſamtlung.
Darmſtadt, 11. September.
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing eröffnet die Sitzung um 5 Uhr
10 Minuten.
Punkt 1 der Tagesordnung (Neufeſtſetzung des Gasprei=
ſes
) fällt aus. Der Oberbürgermeiſter erklärt dazu, daß mit der Auf=
ſichtsbehörde
Beſprechungen ſtattfanden, und daß Steuerfragen und das
Projekt einer Ueberlandverſorgung hier hereinſpielen. Die Verwaltung
wolle aber die Gaspreiſe herabſetzen, die Sache ſolle beſtimmt in der
nächſten Sitzung, 18. ds., erledigt werden.
2. Ausbau der elektriſchen Straßenbahn in der
Frankfurter Straße bis zur Merckſchen Fabrik wird
ohne Debatte angenommen. Ebenſo 3.: Erneuerung des ſtädti=
ſchen
Fernſprechkabels vom Polizeiamt nach dem
5. Polizeirevier. Ebenſo 4.: Einrichtung einer Ver=
mittelungsſtelle
für die automatiſche Fernſprech=
anlage
in der Feuerwache. Auch Punkt 5: Vertrag mit
der Geſellſchaft Normalzeit über die ſtädtiſche
Zentraluhrenregulierung, wird ohne Debatte gutgeheißen.
In gleicher Weiſe finden die noch zu veröffentlichenden Tarife für
Autodroſchken und Dienſtmänner Zuſtimmung. Die
Autoraſerei beſpricht Stadtv. Wieſenecker, und er bittet wiederholt Ein=
ſchreiten
des heſſiſchen Städtetages.
Die Schaffung von Wohnräumen für zwangsweiſe aus
ihren Wohnungen entfernte Familien bedingt, da die Baracken (maſſive
Bauten) verteilt errichtet werden ſollen, ſtatt 23 000 Mark 35 000 Mark,
worüber Beig. Buxbaum ausführlich berichtet. Es ſind 4795 Wohnung=
ſuchende
vorhanden, 2000 Wohnungen zu bauen koſten 20 Mill. Mark.
Ein Baublock mit 26 Wohnungen iſt unter Dach, weitere Blöcke ſind in
Angriff genommen, außerdem Erbbauhäuſer. Wir erhoffen eine Beſſe=
rung
der finanziellen Lage auf dem Geldmarkt. Die Vorlage wird nach
weiteren Ausführungen der Stadtvv. Schlitt, Haury, Heß und
Kleinert gegen 4 Stimmen angenommen. Die Inſtand=
ſetzung
von Räumen im Saalbau findet ohne Debatte Zu=
ſtimmung
. Ebenſo werden die Voranſchläge der höheren
Knabenſchulen für 1925 genehmigt, in gleicher Weiſe der Aus=
bau
der Sammlungen der Liebigs=Oberrealſchule.
Der Mathildenhöhweg ſoll in Eugen Bracht=Straße, der
Eugen Bracht=Weg in Heinz Heim=Weg, der Rinckweg (wegen
Verwechſelungsmöglichkeit mit Ringſtraße) in Heinrich Rinck=Weg
umgetauft werden. Die Angelegenheit ſoll in der nächſten Sitzung er=
ledigt
werden.
Ueber den Antrag auf Aufhebung der Fremdenſteuer entſteht keine
Debatte; die Verwaltung kann den Ausfall bei Aufhebung der Steuer
mit etwa jährlich 25000 Mark nicht vertreten. Mit 24 gegen 23
Stimmen wird die Aufhebung beſchloſſen.
Die neue Reichsverordnung über die Fürſorgepflicht
bedingt einen Mehraufwand von vorausſichtlich rund 130 000 Mark für
das Rechnungsjahr 1924, was gutgeheißen wird.
Auf Anfrage teilt die Verwaltung mit, daß die Ausſtellung bis
1. Oktober geöffnet bleibe; der Bilderverkauf ſei günſtig geweſen, der
durchſchnittliche Beſuch rechtfertige die Offenhaltung bis zum 1. Oktober.
Eine längere Debatte erhebt ſich über die Brotpreiserhöhung.
Stadtv. Finger weiſt Binſtadts Angriffe gegen die Bäcker aus der
letzten Sitzung zurück. Die Brotpreiserhöhung auf 70 Pfg. ſei ange=
ſichts
der Mehlpreiserhöhung berechtigt, ſie ſei es auch ſchon zur Zeit der
letzten Stadtverordnetenſitzung geweſen. Die Leute wollten Weißbrot
und nicht billigeres Schwarzbrot eſſen. Die Innung könne jederzeit den
höheren Preis vertreten.
Bürgermeiſter Mueller erklärt, zur Zeit der letzten Sitzung ſei
die Brotpreiserhöhung nicht berechtigt geweſen, jetzt ſei ſie es angeſichts
der Mehlpreiserhöhung, und ſei der Preis von 70 Pfg. jetzt nicht zu
beanſtanden. Auch Stadtv. Krug betont, daß die Preisprüfungs=
ſtellen
(ſtaatliche und örtliche) ihre Schuldigkeit getan. Das Gericht
müſſe entſcheiden, ob Preistreiberei oder Wucher vorliege. Die örtliche
Preisprüfungsſtelle habe kein Mittel, gegen die Brotpreiserhöhung ein=
zuſchreiten
. Stadtv. Sparr weiſt auf das oft ungenügende Gewicht
des Brotes hin. Die Polizei ſolle da ſcharf kontrollieren und revidieren.
Stadtv. Ziegs: Die Stadt Darmſtadt hat bald den Ruf, die teuerſte
Stadt zu ſein. Warum iſt z. B. das Brot in Dresden billiger wie
hier? Zur Sache ſprechen noch kurz die Stadtvv. Sames und
Haury. Schluß der öffentlichen Sitzung 8.15 Uhr.

Parlamentariſches.
Ein Antrag der Abgeordneten Dingeldey und Fraktion,
betr. Verhandlungen wegen Abſchluß von Handels=
verträgen
, lautet: Wir beantragen, der Landtag möge beſchließen,
die heſſiſche Regierung zu erſuchen bei der Reichsregierung alsbald nach=
drücklich
vorſtellig zu werden, daß bei künftigen Verhandlungen über
Handelsverträge mit ausländiſchen Regierungen die deutſche Reichsregie=
rung
ſich auf keinen Fall darauf einlaſſen ſoll, dem auswärtigen Staate
etwa grundſätzlich das Recht der Meiſtbegünſtigung zuzuſichern, wenn
nicht Gegenſeitigkeit verbürgt iſt.
Begründung: Der Abſchluß des deutſch=ſpaniſchen Handelsver=
trages
hat in den Kreiſen der weinbautreibenden Bevölkerung mit Recht
größte Beſtürzung hervorgerufen, da hier die Intereſſen des deutſchen
Weinbaues hintangeſetzt wurden, ohne daß gleichzeitig der deutſchen
Wirtſchaft die Meiſtbegünſtigung in Spanien zugeſichert wurde. Für zu=
künftige
Verhandlungen muß die Reichsregierung mit größtem Nach=
druck
darauf hingewieſen werden, daß dem an und für ſich in ſchwerer
Notlage lebenden deutſchen Weinbau weitere Belaſtungen unter keinen
Umſtänden auferlegt werden können. Es muß auch grundſätzlich gefor=
dert
werden, daß Deutſchland ſich nicht von auswärtigen Staaten das
Recht der Meiſtbegünſtigung abfordern läßt, ohne gleichzeitig für ſich
ſelbſt die Meiſtbegünſtigung zu erzielen.
Notlage der heſſiſchen Landwirtſchaft. Wir bean=
tragen
, der Landtag möge beſchließen, die Regierung zu folgenden Maß=
nahmen
zur Bekämpfung der furchtbaren Notlage der heſſiſchen Land=
wirtſchaft
zu ermächtigen: 1. Den geſchädigten Landwirten iſt auf An=
trag
die Grundſteuer zu erlaſſen. 2. Bei der Reichsregierung iſt mit
größtem Nachdruck darauf hinzuwirken, daß a) den geſchädigten Land=
wirten
Steuernachlaß gewährt wird, b) die Vorauszahlung der Reichs=
einkommenſteuer
für die Landwirtſchaft in Wegfall kommt, c) lang=
friſtige
Kredite zur Beſchaffung von Saatgut zu erträglichen Zinsſätzen
gewährt werden. 3. Der heſſiſchen Landwirtſchaft iſt aus Staatsmitteln
in Form von Notſtandskrediten unter langfriſtigen und billigen Be=
dingungen
eine entſprechende Summe zur Aufrechterhaltung und Fort=
führung
der Betriebe zur Verfügung zu ſtellen.
Begründung: Kaum ein anderes Land Deutſchlands iſt durch
die Witrerung in ſeiner Landwirtſchaft ſo ſchwer getroffen wie das Land
Heſſen. Nach den amtlichen Feſtſtellungen iſt die Ernte nahezu völlig
vernichtet. Das bedeutet für die meiſtens aus kleinen und mittleren Be=
trieben
beſtehende heſſiſche Landwirtſchaft die Gefahr des Ruins, wenn
nicht ſofort großzüigige Hilfe geleiſtet wird. Dieſe kann der Staat und
das Reich gewähren, indem der Landwirtſchaft die zur Beſchaffung des
Saatguts und Inſtandhaltung der Betriebe notwendigen Geldmittel auf
dem Kreditwege zur Verfügung geſtellt werden. Solche Kredite haben
aber heute nur dann eine wirklich erleichternde Wirkung, wenn ſie ein=
mal
langfriſtig und wenn ſie ſodann unter erträglichen Zinsbedingungen
gewährt ſind. Selbſtverſtändlich muß ſowohl das Land Heſſen wie auch
das Reich bei der Steuererhebung weiteſtes Entgegenkommen zeigen.
Die Erhebung der Grundſteuer muß zunächſt völlig in Wegfall kommen.
Beim Reich iſt aber darauf hinzuweiſen, daß die bei dem abſoluten
Ernteausfall ſinnloſe Vorauszahlung der Reichseinkommenſteuer aufhört.

Waldgottesdienſt. Sonntag, vormittags 10 Uhr, findet am Ein=
gang
des Waldes, links der Funkerkaſerne, ein Waldgottesdienſt ſtatt, an
welchem der Poſaunenchor der Stadtmiſſion mitwirken wird.
* Das Feſt der Goldenen Hochzeit begeht am 13. September in voller
Rüſtigkeit das Ehepaar Aug. Hochſtätter, Bleichſtraße 13.
Der kaufmänniſche Stellenmarkt hat ſich, nach einem Bericht der
über das ganze Reich verzweigten Stellenvermittlung des Gewerkſchafts=
bundes
der Angeſtellten, Frankfurt a. M., Hochſtraße 48, noch nicht ge=
beſſert
. Die Zahl der Stellungsloſen iſt noch weiter geſtiegen. Nachdem
der Reichstag das Londoner Abkommen angenommen hat, hofft man auf
eine allmähliche, aber anhaltende Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage.
Kündigungen von Angeſtellten in größerer Zahl wurden wenn auch
zum großen Teile vorſorglich ausgeſprochen von Banken (Bremen, Er=
furt
, Frankfurt a. M., Hamburg, Kiel, Mannheim, Stettin), induſtriel=
len
Werken (Bremen, Breslau, Hamburg, Hannover, Kiel, Köln, Magde=
burg
, Rhein=Ruhrgebiet, Königsberg, Leipzig, Frankfurt a. M., Mann=
heim
, Nürnberg, Stuttgart), Werften (Bremen, Kiel, Stettin), Reede=
reien
(Hamburg, Königsberg, Wismar), Verſicherungen (Erfurt, Roſtock,
Königsberg) und der Kali=Induſtrie (Erfurt, Halle). Auch in der Biele=
felder
Induſtrie wurden umfangreiche Kündigungen von kaufmänniſchen
und techniſchen Angeſtellten ausgeſprochen. Es ſteht zu erwarten, daß
ein großer Teil der Kündigungen infolge Annahme des Dawes=Berichtes
zurückgezogen wird. Geſucht werden auf dem kaufmänniſchen Stellen=
markte
außer den dauernd nachgefragten zahlreichen Proviſionsreiſenden
im allgemeinen nur jüngere Kontorkräfte, vor allem Stenotypiſtinnen.
Faſt überall werden jüngere Verkäufer der Textilbranche, zurzeit auch
erſte Kräfte dieſes Geſchäftszweiges, geſucht. Auch jüngere Verkäufer
aus
olonialwarenbranche werden jetzt wieder verlang

[ ][  ][ ]

Seite 8.

Darmſtädter Dagblatt, Freitag, den 12. September 1924.

Rummer 21

Kaſp
Hüte
9
loſen
Ae

Aus Heſſen.

* Roßdorf, 10. Sept. Gedenkſtein für die im Weltkrieg
Gefallenen. Der von der Bürgerverſammlung gebildete Denkmal=
ausſchuß
hielt am 4. Seßtember eine Sitzung ab und beſchloß, daß auch
noch die Angehörigen der Gefallenen, die in der Verſammlung am
31. Auguſt nicht erſchienen waren, über die Platzfrage zu hören ſind
und daß dann dieſes Ergebnis endgültig maßgebend iſt. Der Beſchluß
wurde ausgeführt und es wurde durch eine Kommiſſion auf Grund der
zur Einzeichnung vorgelegenen Liſte feſtgeſtellt, daß die Mehrheit
wünſcht, daß der Gedenkſtein in das Dorf zu ſtehen kommt. Damit iſt
die Platzfrage erledigt. Den Platz im Dorfe wird der Denkmalausſchuß
beſtimmen.
Pfungſtadt, 11. Sept. Konkurs. Die Firma Emaillierwerk
A.=G. Pfungſtadt hat den Konkurs anſagen müſſen. Durch den Zu=
ſammenbruch
der Firma ſind ca. 50 Arbeiter brotlos geworden.
Alsbach a. d. B., 11. Sept. Ein Kirchweiherlebnis.
Bei der am Sonntag hier ſtattgefundenen Kirchweih hatte eine aus=
wärtige
Familie ihr fünfjähriges Kind bei Verwandten abends in Bett
gelegt und war auf die Tanzmuſik gegangen. In der Nacht wachte das
Kind auf, machte ſich unbemerkt aus dem Hauſe und erſchien plötzlich im
Nachthemdchen, bei ſeinen Eltern im Tanzſaal.
* Auerbach, 9. Sept. Gemeinde=Voranſchlag für das
Rechnungsjahr 1924. Die Einnahmen und Ausgaben ſind 144 244 Mk.,
und verteilen ſich im einzelnen wie folgt: Vorgeſehener Barbetrag 4000
Mk., Einnahmen aus Gebäuden 5955 und Ausgabe 6395 Mk., Grund=
ſtücken
2837 bzw. 125 Mk., Waldungen 1025 bzw. 250 Mk., Waldwirt=
ſchaft
(Ausg.) 1500. Jagden, Fiſchereien 2005 bzw. 00, Märte 100 bzw.
00, Wagen und Eichſtellen 50 bzw. 65, Licht= und Kraftverſorgung 500
bzw. 00, Waſſerverſorgung 8500 bzw. 6000, Allgemeine Verwaltung 900
bzw. 12 300, Geſundheits= und Wohlfahrtseinrichtungen 600 bzw. 1730,
Oeffentliche, Sicherheit 00 bzw. 3875, Feuerlöſchweſen 500 bzw. 3120,
Armenpflege 250 bzw. 7100, Schulen 1041 bzw. 6035, Evangeliſche Kirche
66 bzw. 450, Friedhof 500 bzw. 1300, Straßen 00 bzw. 2150, Kanäle 00
bzw. 100, Landwirtſchaftliche Zwoecke 1110 bzw. 6100, Grenzverhältniſſe
00 bzw. 300, Bäche und Gräben 00 bzw. 1500, Nuhegehälter 1000 bzw.
6000, Verkehrsweſen 00 bzw. 210, Feſtlichkeiten 00 bzw. 150, Unterſtüt=
zung
von Rentenempfängern 3000 bzw. 6000, Steuern und Abgaben 00
bzw. 12 000, Kreisumlagen 00 bzw. 15 000, Sonderſteuer 72 800 bzw.
41 400, Reichsſteuer 16 070 bzw. 00, Unterſtützung von Kleinrentnern
6000 bzw. 12 000, Reſervefonds 00 bzw. 7324, Gemeinde=Umlagen 17000
bzw. 1000 Mark.
* Heppenheim, 10. Sebt. Prämien. Die hieſige Bezirksfparkaſſe
macht bekannt, daß zu Weihnachten eine Sparprämie=Verloſung ſtatt=
findet
. Wer daran teilnehmen will, muß bis Ende September mindeſtens
50 Mark eingelegt haben, weitere 30 Mark bis Ende November. Es
kommen 20 000 Mark in über 1000 Prämien zur Verloſung. Die höchſte
Prämie beträgt 2000 Mk. Gewiß eine recht gewinnverheißende Ausſicht
zum Sparen!
* Aus dem Kreiſe Heppenheim, 11. Sept. Fortſetzung der
Verſteigerung des Obſtertrages an den Kreisſtraßen. Am 13. Sep=
tember
auf den Straßen Kirſchhauſen Guldenklinger Höhe Wald=
erlenbach
-MitlechternLörzenbach-Rimbach-Mörlenbach; am 15. Sep=
tember
auf den Straßen MörlenbachReiſenMumbach-Rohrbach
Hornbach-Birkenau-Weinheim; am 16. September auf den Straßen
Mörlenbach-Weiher-KreidachStallenkandelKlopfwerk; am 17. Sep=
tember
auf den Straßen Grüne AueKlopfwerkMengelbach- Zotzen=
bach
; am 18. September auf den Straßen FürthRoſenhöheBrombach
Gumpener KreuzLindenfels einſchließlich Nuß= und Kaſtanienernte;
am 1. September auf den Straßen ErlenbachEulsbachErlenbach
LinnenbachSeidenbach-Hambach-Ober=Hambach; am 20. September
auf den Straßen Weiher-Vöckelsbach-Löhrbach-Buchklingen-Kallſtadt
Birkenau; am 22. September auf den Straßen WiedersruhAſchbach
Affolterbach-Olfen-WahlenGrasellenbach; am 23. September auf
den Straßen Scharbach-Litzelbach-Hammelbach-WeſchnitzOber=Oſtern
Hiltersklingen; am 24. September auf den Straßen Waldmichelbach
HartenrodGadern.
* Rimbach, 10. Sept. Begünſtigt vom herrlichſten Sommerwetter,
konnte unſere Freiw. Feuerwehr ihr 30jähriges Gründungs=
feſt
, mit dem die Weihe des Vereinsbanners verbunden war, begehen.
Zur Einleitung des Feſtes hatten ſich am Vorabend ſämtliche örtlichen
Vereine mit der geſamten Einwohnerſchaft zu einem Familienabend zu=
ſammengefunden
, der einen harmoniſchen Verlauf nahm. Dem eigent=
lichen
Feſt ging am Sonntag vormittag eine Delegiertenbeſprechung
des Verbandes Freiw. Feuerwehren des Kreiſes Heppenheim voraus,
zu der ſich auch Vertreter aus anderen Kreiſen und dem benachbarten
Baden eingefunden hatten. Hieran anſchließend war unſerer Wehr bei
einer größeren mit Brandangriff verbundenen Schulübung Gelegenheit
gegeben, ihre Schlagfertigkeit und vorbildliche Bereitſchaft im beſten
Lichte zeigen zu können. Dem von dem Kreisfeuerwehrinſpektor und
Branddirektor Herrn Maier=Heppenheim gefällten rückhaltloſen Lob
ſchloß ſich der gleichfalls anweſende Vertreter des Kreisamts Heppen=
heim
, Herr Regierungsrat Dr. Jann, mit Worten der Anerkennung und
des Dankes an. Aus allen Gauen waren die Freiw. Feuerwehren her=
beigekommen
, ſodaß der Feſtzug ſich zu einer kraftvollen Entfaltung für
die Feuerwehrſache geſtaltete. Auf dem Feſtplatz begrüßte zunächſt der
Kommandant der Wehr, Herr Knaup, die zahlreichen Feſtgäſte mit treff=
lichen
, zu Herzen gehenden Worten, deren Kern im Zuſammenſchluß und
in der Harmonie und Einigkeit aller für alle gipfelte. Herr Bürger=
meiſter
Schäfer entbot den Willkommengruß der Gemeinde an die Chren=
und Feſtgäſte. Das durch Herrn Architekt Dittel entworfene, künſtleriſch
vollendete Banner wurde durch Fräulein Anna Altendorf in anmutiger,
fließender Rede der Feuerwehr übereignet und von dem Fahnenträger
Philipp Schmitt mit kernig=männlichem Treugelöbnis übernommen,
während die beiden Fahnenjungfrauen, Fräulein Gretchen Bauer und
Maria Altendorf, mit trefflichen Worten eine Schleife an das Banner
hefteten. Den Glanzpunkt der Feier bildete die wohldurchdachte und
fein pointierte Feſtrede des Herrn Studienaſſeſſors Dr. Leip, die ihre zu
Herzen gehende Wirkung nicht verfehlte. Herr Kreisfeuerwehrinſpektor
Hoffmann=Worms überbrachte die herzlichſten Glückwünſche des Landes=
ausſchuſſes
heſſ. Freiw. Feuerwehren, wie auch der Wehren des beſetzten
Gebietes, die hier, dem Zwang entrückt, für gute Kameradſchaft beſon=
deres
Verſtändnis hatten. Das belebte Bild auf dem Feſtplatz wurde
durch die ausgezeichneten Darbietungen der hieſigen Geſang=, Turn=
und Sportvereine verſchönert.
* Reichelsheim i. O., 11. Sept. Errichtung eines Kinder=
heims
. Auf dem Schloß Reichenberg bei Reichelsheim ſoll eine Kinder=
Erholungsſtätte eingerichtet werden. Kreistag wie Kreisausſchuß billigten
einſtimmig dieſe Abſicht.
+Erbach i. O., 11. Sept. Poſtaliſches. Die Darmſtädter Ober=
poſtdirektion
ſoll beabſichtigen, das ſeither ſelbſtändig arbeitende Fern=
ſprechamt
Erbach in ein Selbſtanſchlußamt, d. h. als Hilfsamt der Fern=
ſprechſtelle
beim Poſtamt Michelſtadt umzuwandeln. Gegen dieſe Abſicht
hat der Verkehrsverein Proteſt eingelegt.
Erbach i. D., 11. Sept. Kreiskaſſe. Der Voranſchlag der
Kreiskaſſe Erbach für 1924 ſchließt mit dem Geſamtbetrage von 696 094
Goldmark in Einnahme und Ausgabe ab. Er wurde vom Kreistag un=
verändert
angenommen. Ferner wurde auf Antrag des Bürgermeiſters
Ritzel von Michelſtadt der Kreisausſchuß vom Kreistag ermächtigt, in
dem Augenblick, vvo langfriſtiges Kapital zu billigem Zinsfuß zur Ver=
fügung
ſteht, Mittel zur Erbauung von Wohnungen für Kreisbeamte
in Erbach zur Verfügung zu ſtellen.
* Erbach, 10. Sept. Am Samstag tagte hier im Brauhaus Wör=
ner
die Vereinigung der geſchäftsleitenden Ange=
ſtellten
der Krankenkaſſen
Heſſen unter dem Vorſitz
des Verwaltungsdirektors Wagner in Mainz. Zur Beratungen ſtanden
die Arzt=, Apothekerfrage und die Erwerbslofenverſicherung. Außerdem
wurden praktiſche Verwaltungsfragen beſprochen. Am darauffolgenden
Sonntag beſuchten die Teilnehmer die Gräfl. Sammlungen im Schloß
zu Erbach. Nach einem Waldſpaziergang wurde im Waldhorn Ein=
kehr
gehalten und nach Einnahme de
ittageſſens der Weg über
Steinbach, Beſichtigung der Einhardtsbaſilika, des Fürſtenauer Schloſſes
und Parkes, nach Michelſtadt angetreten. Hier wurde das Kurhaus
der Stadt Worms beſichtigt. Es haben die Krankenkaſſenleiter Ange=
nehmes
und Nützliches verbunden.
* Groß=Umſtadt, 10. Sept. Pferde=, Fohlen=, Faſel= und
Zuchtviehmarkt. Der in allen Kreiſen der näheren und ferneren
Umgegend ſehr beliebte Groß=Umſtädter Pferde=, Fohlen=, Faſel= und
Zuchtviehmarkt, verbunden mit großer Prämiierung aller aufgetriebenen
Tiergattungen, findet am Donnerstag, den 18. September 1924, ſtatt.
Seit 16 Jahren iſt dieſer Maukt gut eingeführt und erfreut ſich des denk=
bar
günſtigſten Auftriebs; auch iſt neben dem Ankauf von Zuchtvieh
reichlich Gelegenheit geboten zum Ankauf jeglicher Art landwirtſchaft=
licher
Maſchinen, Geräte und Gebrauchsgegenſtände. Zu der mit dem
Markt verbundenen Prämiierung ſtehen namhafte Beträge zur Ver=
üigung
, ſo daß es ſich ſelbſt für die entferntere Umgegend lohnt, den
Markt zu beſchicken.
De

A Offenbach, 11. Sebt. Die hieſige franzöfiſch=reformierte
Kirchengemeinde wird am kommenden Sonntag, 14. September,
die 225. Wiederkehr des Tages ihrer Gründung feſtlich begehen. Die
Gemeinde war vom erſten Tage ihres Beſtehens verhältnismäßig ſchwach,
und man muß ſich wundern, daß ſie alle Kinderkrankheiten glücklich
überwunden und es auf ein ſo hohes Alters gebracht hat. Beſonders
war ſie in der erſten Zeit in Gefahr, von dem ſofort kräftigeren Neu=
Iſenburg, anfänglich Philippsdorf geheißen, aufgeſogen zu werden. Mit
dieſem mußte ſie auch den erſten Geiſtlichen, den Berner Pfarrer Iſaak
Bermond, teilen. Mehr als ein Menſchenalter leiſteten die General= weitert werden durch das neu erworbene Quellgebiet zwiſchen ſinio
ſtaaten die Niederlande einen namhaften Zuſchuß zur Pfarrbeſol=
dung
. Gegenwärtig zählt die Gemeinde etwa 600 Seelen, während die
übrigen evangeliſchen Kirchengemeinden Offenbachs im Durchſchnitt 7000
Pfarrkinder haben. Den erſten Gottesdienſt hielt die Gemeinde in der
Schloßkapelle. Als dieſe im Jahre 1700 abgeriſſen wurde, ſtellte der verwaltung abgelehnt worden. Das ſtädtiſche Waſſerwerk ſo zuurch
Gönner der Gemeinde, der damalige Landesherr, Graf Johann Philipp Quellenankauf beim Freiherrn v. Riedefel erweitert werden.
von Iſenburg, einen Saal ſeines Schloſſes zur Verfügung. Erſt im
Jahre 1718 erlaubten es die Verhältniſſe der Gemeinde, ein eigenes
Kirchlein zu erbauen, das im Jahre 1874 umgebaut wurde, da es einen wilden Schneebällen gegeſſen, die es für Himbeeren gehalte te
zu unfertigen, ärgerlichen und troſtloſen Eindruck machte. Der Turm Das Kind erkrankte darauf an ſchweren Vergiftungserſcheinun
des Gotteshauſes iſt noch heute ſo ſchwach, daß er kein Geläute tragen
kann. Es iſt bemerkenswert, daß mit dem Gotteshaus im Jahre 1836 ſelbſt einen hölzernen Löffelſtiel, den man ihm zwiſchen die 3
und zwar mit Erfolg der erſte Verſuch gemacht wurde eine Kirche ſchoben hatte, durchbeißen konnte. Die Geſichtsfarbe wurde duu und
zu heizen. Während der Freiheitskriege (18131815) wurde die Kirche
als Heumagazin durch die Verbündeten benutzt. Sie ſollte auch einmal
in den Beſitz der Katholiken übergehen. Im Jahre 1826 wurde in ihr
die erſte deutſche Predigt gehalten. Zwei Jahre wurde das Predigen
in franzöſiſcher Sprache in ihr ganz eingeſtellt, da niemand mehr da
war, der einer franzöſiſchen Predigt vollkommen folgen konnte. Ein
eigenes Schulhaus erhielt die Gemeinde im Jahre 1750. Dieſe Schule 50 Betten und Matrazen, im Erdgeſchoß ſind eine kleine Küche
ging 1834 in der gemeinſamen Schule auf. Obwohl die Gemeinde, die
das Präſentationsrecht zu der Schulſtelle beſaß, dieſes Recht im Jahre / ben Unterkunft.
1818, nachdem Offenbach heſſiſch geworden war, beſtätigt bekam, durfte
ſie nach dem Abgange des letzten franzöſiſchen Lehrers, des Jean Pierre
Paſſet aus Walldorf, doch keinen Lehrer mehr präſentieren, während
Neu=Iſenburg dieſes Recht bis zur Revolution 1918 ausübte. Unter
den Gliedern der Gemeinde befinden ſich heute faſt keine Nachkommen
der ehemaligen Gründer mehr. Lange Jahre wurde die Gemeinde nur
dadurch vor ihrer Auflöſung bewahrt, daß ein Teil des Kirchenver=
mögens
, den die Pfarrerswitwe Anna Marie Romagnac im Jahre 1755
vermacht hatte, in dieſem Falle an die franzöſiſch=reformierte Gemeinde, naſſen Sommers in ungeheurer Menge entwickelt, ſo daß allgem
in Frankfurt fallen ſollte. Es handelte ſich um 15 000 Gulden, die nun
auch der Inflation zum größten Teil zum Opfer gefallen ſein dürften.

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Offenbach, 10. Sept. Da die Kirchenſteuern für das lau=
fende
Jahr nach dem Einkommen von 1922 berechnet werden, iſt die
Steuer für manchen, der in der Zwiſchenzeit ſein Einkommen verloren
hat, unverhältnismäßig hoch. Zur Erleichterung der Steuer=
zahlung
hat der Kirchenvorſtand der Offenbacher Geſamtgemeinde nun
beſchloſſen, das erſte Ziel in drei Naten zahlbar zu machen, und zwar
am 15. Sept., 15. Oktober und 15 November. Die genannten Raten
können auch Mittwochs und Samstags von 46 Uhr nachmittags an
den Steuerzahlſtellen bezahlt werden, die die ſechs Offenbacher Kirchen=
gemeinden
in ihren Bezirken eingerichtet haben. Die Einwohnerſchaft
iſt in dem Beſtreben, ſich für den Winter mit Brennſtoffen ein=
zudecken
, ſehr zurückhaltend. Beſonders hat das hieſige Gaswerk unter
dieſer Zurückhaltung zu leiden. Auf ſeinem Grundſtück lagern mächtige
Vorräte an Koks, die abzuſetzen es ſchwer hält, da die Oefen unter der
Feuerung mit dieſem Brennſtoff zu ſehr leiden. Um mit dem Lager zu
räumen, hat ſich das Gaswerk nun genötigt geſehen, vorübergehend eine
außerordentlich große Preisermäßigung, eintreten zu laſſen.
Man rechnet dabei beſonders auf auswärtige Großabnehmer.
+* Offenbach, 10. Sept. Die neuen Glocken der St. Pauls=
kirche
, die in Regensburg gegoſſen wurden, ſie jetzt hier angekommen.
Ihre feierliche Weihe ſoll am kommenden Sonntag ſtattfinden.
+ Groß=Gerau 11. Sept. Unfall. In der Konſervenfabrik Hel=
vetia
geriet die Arbeiterin Anna Bender aus Biſchofsheim mit den
Kleidern zwiſchen die Transmiſſion einer Maſchine und wurde von der
Maſchine am Bein erfaßt. Der Verunglückten mußte man erſt die Kleider
abſchneiden, um das Bein freilegen zu können. Glücklicherweiſe ſind die
Verletzungen nicht ernſter Natur.
* Guſtavsburg, 10. Sept. Schon ſeit Jahren werden über die Ein=
gemeindung
von Guſtavsburg und Ginsheim nach Mainz Verhandlun=
gen
geführt, welche bisher immer erfolglos blieben. Neuerdings ſind
wiederum Verhandlungen im Gange, welche die Eingemeindung bewir=
ken
ſollen. Auf Anregung der Stadt Mainz fand im Schulhaus Guſtavs=
burg
eine Sitzung ſtatt, in der die Vertreter der beiderſeitigen Behörden
in großen Zügen die Eingemeindungsfrage beſprachen. Das Ergebnis
der erſten Sitzung ermöglicht weitere Verhandlungen, die in aller Kürze
ſtattfinden werden.
* Gießen, 9. Sept. Der Stadtverwaltung iſt es gelungen, den
größten Teil der Anteilſcheine des Gutes Hardthof zu erwerben, ſodaß
dieſes wichtige Gelände der Stadt nicht verloren geht; man hofft, im
Laufe der Jahre die geſamten Aktien in ſtädtiſchen Beſitz zu bringen.
Das Gelände des Hardthofes iſt für die Entwicklung der Stadt weſtlich
der Bahn vor großer Wichtigkeit.
* Gießen, 10. Sept. Eine Rotvieh=Ausſtellung aus Mit=
teldeutſchland
, findet am 17. September auf dem Viehmarktplatz ſtatt.
Der Verband der mitteldeutſchen Rotviehzüchter umfaßt die Gebiete
Vogelsberg, Weſterwald, Sauerland, Eichsfeld, Harz u. a. Der Ver=
band
hält jedes Jahr in Frankenberg an der Eder eine Hauptauktion
von edlem Zuchtvieh ab. Mit der hieſigen Ausſtellung iſt ebenfalls eine
Verſteigerung verbunden; es ſind 60 Zuchtbullen und etwa 15 weib=
liche
Tiere angemeldet worden, und zwar aus dem Vogelsberg, Kreis
Wetzlar, Biedenkopf, aus Waldeck und Weſtfalen.
* Großen=Linden, 10. Sept. Von ſchweren Schickſals=
ſchlägen
iſt die hieſige Pfarrersfamilie Schulte heimgeſucht worden.
Der älteſte Sohn fiel in Rußland und der zweite wurde durch einen gewöhnlich hohe Waſſerſtand ermöglicht es den Schleppzügen, O0l
Lungenſchuß ſchwer verletzt. Er geſundete und konnte ſein Studium Laſt bergwärts zu fahren. Jeder verfügbare Schiffsraum
vollenden, um ſich vor kurzem in dem nahen Watzenborn als Arzt nieder=
zulaſſen
. Am Montag früh fanden ihn ſeine Eltern tot im Bette liegen.
Eine Lungenlähmung hatte ſeinem jungen Leben ein Ende gemacht.
* Butzbach, 9. Sept. Die unter dem Namen Chriſchona zu=
ſammengefaßten
eberheſſiſchen chriſtlichen Gemeinſchaften hielten vor=
geſtern
im nahen Gambach ihre Jahresverſammlung, verbunden mit
Poſaunenfeſt ab. Aus allen Teilen der Provinz und dem angrenzen= und der MainzWormſer Landſtraße ſcheute geſtern bei
den Kreis Wetzlar waren die Anhänger in Scharen herbeigeſtrömt, ſo
daß der Feſtzug wohl an 3000 Teilnehmer aufwies. Etwa 250 Po=
ſaunenbläſer
hatten ſich bei dem Feſtgottesdienſt zu einem gewaltigen Der Fuhrmann konnte ſich durch rechtzeitiges Abſpringen re=
Maſſenchor vereinigt und begleiteten die Kirchenlieder der Gemeinde.
Auch 400 Sänger aus den verſchiedenen Kirchengefangvereinen der
Chriſchonagemeinden trugen wirkungsvolle Maſſenchöre vor. Die Zahl
der erſchienenen Pofaunenchöre betrug 26. Unter den Feſtrednern be=
fanden
ſich der als Führer der Chriſchona in der Wetterau bekannte
Lehrer Ratz=Gambach und der Leiter der Chriſchona=Miſſionsſchule,
Pfarrer Eckhart. Um den Verkehr bewältigen zu können, hatte die
Bahnverwaltung der Strecke Lich-Butzbach Sonderzüge eingelegt.
* Friedberg, 10. Sept. Die Erbauung einer Stadthalle be=
ſchäftigt
gegenwärtig die Oeffentlichkeit lebhaft. Die Notwendigkeit
eines ſolchen Gebäudes wird allgemein anerkannt. Viele Einwohner
wünſchen, daß erſt die Miſere in verſchiedenen Schulhausbauten be=
ſeitigt
, ſowie die Wohnungsnot einigermaßen behoben werden möchte.
Mehrere Vereine haben bereits den Plan gefaßt, im Laufe des Win=
ters
Veranſtaltungen abzuhalten, deren Reinerträge dem Baufonds für desheim und Geiſenheim mit dem 1. Oktober dieſes Jchre
die Stadthalle überwieſen werden ſollen. Auch iſt geplant, unverzins=
liche
Anteilſcheine auszugeben.
* Nieder=Wöllſtadt b. Friedberg, 10. Sept. Verbotene Früchte
wollte der Händler Hofmann ernten, indem er morgens um 4 Uhr eine
Fuhre Weizen auf fremdem Acker auflud und in ſeinen Hof fuhr. Der
Flurſchütz ertappte ihn und holte die Ortspolizei, worauf Hofmann den
Weizen in das Gehöft des beſtohlenen Bauern verbringen mußte.
8 Alsfeld, 10. Sept. Feldbereinigung. Von 17 Grundeigen=
tümern
in der Gemarkung Udenhauſen, die zuſammen 91 Hektar Fläche
beſitzen, iſt die Einleitung des Feldbereinigungsverfahrens beantragt, anbetracht der enormen Vorteile gegenüber der geringen Mek
worden. Die Landeskommiſſion für die Feldbereinigung hat die Durch=
führung
des Verfahrens für zuläſſig erklärt.

9 Alsfelb, 10. Sept Der Erweiterungsbau der
halle iſt bereits in Angriff genommen worden. Man rechnet,
Umbauarbeiten noch vor Eintritt des Winters fertig geſtellt
können. Auch die Gewerbeſchule ſoll durch den Ba
Schreinerei und einer Metallarbeiterwerkſtätte erheblich
werden. Die Anbauten ſollen noch vor Beginn des Winterſch
fertiggeſtellt werden.
* Lauterbach, 10. Sept. Der Stadtvorſtand hat beſchloſſen,
bergsſteuer ab 1. April 1925 aufzuheben. Die Waſſerleitung r.

und Rudlos.
(2 Lauterbach (Oberh.), 10. Sept. Die Fremdenſteuer
Wirkung vom 1. April 1925 ab aufgehoben werden. Der Beit
Stadt zum Zentralorgan der Wohnungsfürſorge iſt ſeitens der radt=
O Stockhauſen (Oberh.), 10. Sept. Vergiftung. Das ah
alte Söhnchen eines hieſigen Einwohners hatte im Walde von
bekam derartig ſtarke Krämpfe, daß es ſich die Zungenſpitze ab zu
das Herz drohte auszuſetzen, als ein Arzt in letzter Stunde d Rind
durch Gegenmittel vom Tode rettete.
* Hoherobskopf, 10. Sept. Die Arbeiten an der Jugen er=
berge
ſind ſoweit gediehen, daß die Einweihung am 28. key=
ber
ſtattfinden ſoll. Weißbindermeiſter Viehmann=Klein=Linde witd
nächſte Woche die Anſtreicharbeiten ausführen. Die Herberge Häſt
Schlafraum für Mädchen untergebracht, im erſten Stock finden
(5 Wieſeck b. Gießen, 10. Sept. Schulhausumbau. D
Umbau des Dachſtockes der Schule in der Lichtenauerſtraße
neue Schulſäle geſchaffen worden. Gleichzeitig konnte noch ein K.
zimmer eingerichtet werden. Die beteligten Stellen tragen ſich
dem Gedanken, die Schulbadeanlagen zu vergrößern und der A
heit zugänglich zu machen. Ferner plant man die Errichtu=
großen
Turnhalle, die zugleich Feſthalle ſein könnte.
* Aus Oberhefſen, 10. Sept. Die Schnecken haben ſich if
die Schneckenplage Klage geführt wird. In den Gemü pfe
an den Rüben, Gurken und Kartoffeln findet man die unapp
Tierchen in großer Zahl. Großen Schaden aber können ſie an
gen Saat anrichten, wenn nicht vorher ein leichter Froſt die Ti
raſcht und tötet. Der junge zarte Keim iſt bekanntlich ein Le iſſe
für die Schnecken.
N. Aus dem Lande, 10. Sept. Seit 1. April iſt nun auc
kleinſten Landgemeinden die Mädchen=Fortbildungs ail
eingeführt. Man mag grundſätzlich begrüßen, daß bezüglich 1 Fo=
und Weiterbildung nach erfüllter Schulpflicht beide Geſchlecht Leit
behandelt werden, zugeben muß man doch, daß ſich jetzt, nac
Mädchen=Fortbildungsſchule im Landtage ziemlich allgemeir
gefunden hat, denn niemand mag gern rückſtändig erſcheinen, R
und Schwierigkeiten bei der Ausführung der geſetzlichen Beſtiu ei
nicht vermeiden laſſen. Im laufenden Jahre, ging die Sache
einigermaßen. Die neue Fortbildungsſchule umfaßte zunächſt:
Jahrgang. Die ſchulentlaſſenen Mädchen bleiben ja auch zun
ein Jahr im Elternhauſe. Sind ſie aber im zweiten Jahre nach /En
laſſung aus der Volksſchule in einen landwirtſchaftlichen Dienſt et
ſo vermehren ſich die Schwierigkeiten. Es iſt ſicherlich nicht all Göſ
Wille, wenn der Bauer bei zweifelhaſtem Wetter, wie wir fie
Jahr ſchon Wochen haben, ſeine Dienſtboten der Mädchen=Fort erug
ſchule fernhält. Die Schulbehörde trägt dieſem Umſtande ja a Ha
nung, indem ſie eine Beurlaubung der Fortbildungsſchülerinr wei=
teres
zuläßt, wenn ſie in der unmittelbar vorhergehenden Ur Ech
ſtunde zur Stelle war. Dadurch wird aber der Unterrichtser
in Frage geſtellt. Auf die Dauer iſt ein ſolches Verfahren une
Ein Geſetz, das auf dieſe Weiſe doch nur auf dem Papier ſteht, b
Wert, und die Lehrerſchaft, der die ſchwierige Aufgabe zufällt, V.
chen=Fortbildungsſchule durchzuführen, wird verlangen müſſen,
das nächſte Jahr bereits eine Regelung der Schnlzeit gefunk O
die Reibungen mit der Bevölkerung vermeidet und doch den Ur h
erfolg gewährleiſtet. Im Notfalle wird man ſich daran erinner: Fſe
daß eine Einrichtung, die in der Stadt im Sommer kaum auf Twie=
rigkeiten
ſtößt, auf das Land nicht unbeſehen übernommen verd Cun
mag man das auch noch ſo gern wollen, damit die Bildung d
flachen Lande nicht zu kurz kommt.
Mainz, 11. Sept. Nach einer Pariſer Meldung aus Mainz
auf dem Mainzer Bahnhof geſtern ein Zuſammenſtoß zu
einer Lokomotive und einem Regiezug, in 7
franzöſiſche Soldaten untergebracht waren, ereignet. 3 Soldate Fru
ſofort tot und ein vierter liegt ſchwerverletzt danieder.
X Mainz, 10. Sept. Städtiſcher Badebetrie Mach
Beendigung der Reparaturarbeiten iſt das Gutenberg=Bad u.
öffnet worden. Dagegen iſt jetzt das Fürſtenberger=Hofbad
weiteres geſchloſſen.
* Mainz, 10. Sept. Laut einer Verfügung des Komman Eide
Generals der Rheinarmee, Degoutte, an die franzöſiſchen
generale ſind die politiſchen Gefangenen ſofort zu entlaſſen.
der ſtarken Herbſtnebel iſt die Schiffahrt in den Frühſtunden
hemmt und kann nur mit den bekannten Borſichtsmaßregeln
werden. Auf dem Waſſer kann man kaum einige Meter w
Mainz, 10. Sept. Nach dem Mainzer Journal wurde der
meiſter Bluem aus Mainz wegen Körperverletzung vom fr.
Kriegsgericht in Mainz zu einer Gefängnisſtrafe von einem
urteilt. Bluem war gelegentlich eines Ausflugs, des Geſa
Mainzer Liederkranz einem Automobil, das von hinten an
flüglern vorbeifahren wollte und in dem ſich ein Mitglied
ſatzung mit Familie befand, nicht ausgewichen. Das Autom
langſam an dem Metzgermeiſter vorbei, ſtreifte ihn aber, wora Iu
auf die Inſaſſen und den Chauffeur losſchlug.
* Mainz, 10. Sept. Anormaler Rheinwafſ ant
Ohne Zweifel iſt es eine Seltenheit in der Geſchichte des R.
der Rheinſchiffahrt, daß ſeit Anfang März der Rhein faſt u xb.
chen Waſſer weit über den normalen Stand mit ſich führte.
Ueberſchwemmungen ſind jedoch, von den Ueberſchwemmu
Jungau bei Frei=Weinheim abgeſehen, nicht zu verzeichnen.
Transporte ausgenützt.
Weiſenau b. Mainz, 10. Sept. Vermißt wird noch
Händler Heinrich Ingenfeld. Er hatte ſich bereits Ende Aue
Würzburger Gegend begeben, um dort Waren einzukanfen, iſ
nicht zurückgekehrt. Ueber ſeinen Verbleib fehlt jede Spur.
* Bodenheim, 9. Sept. An der Kreuzung der Alzeyer
nahen des Alzeher Zuges das Pferd eines hieſigen Landw
kam unter die Lokomotive, wodurch ihm zwei Beine abgefahre /
Eich (Rheinh.) 11. Sept Entwurzelt. Bei einem
Sturme wurde ein über 100 Jahre alter, reich mit Nüſſen 1
Nußbaum völlig entwurzelt. Viele Aecker ſind noch überſchwem.
Landwirte können nur nach Ueberwindung der größten Hinde
Frucht einernten.
* Aus Rheinheffen, 10. Sept. Der Stand der Rebe
überall gut zu nennen. Durch die anhaltenden Regengüſſe
Trauben nicht recht ausreifen. In einigen Gewannen der C
Bechtheim iſt ſogar die Stielkrankheit ausgebrochen. Die Tranl
vor der Vollreife am Stiel ab und ſchrumpfen dahin.
* Rüdesheim, 11. Sept. Der Nachtfernfprechbek
dem Fernſprechamt Rüdesheim wird auf Veranlaſſung der E
werden. Dieſe Maßnahme iſt unter allen Umſtänden als eine
rung des Berkehrs zu begrüßen. Vorbedingung für die Einf
allerdings, daß ſämtliche Fernſprechteilnehmer bereit ſind,
dieſe Einrichtung entſtehenden Koſten anteilmäßig zu übernel
330 Teilnehmern im Bezirk des Fernſprechamts Rüdesheim n
die vorläufig vom Poſtamt Rüdesheim auf 4500 Mk. geſchä
reskoſten auf jeden einzelnen Teilnehmer ſo umlegen laſſen, d
ihn entfallende Jahresbetrag von 13 75 Mark in Höhe von
monatlich zu den bisher erhobenen Gebühren zugeſchlagen w.
ſteht zu hoffen, daß ſich die Teilnehmer mit der Uebernahme

einverſtanden erklären.

[ ][  ][ ]

Nummer 254.

Darmſtädter Tagblatt, Fr i:n., den 1

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Aber 1924.

Seite 9.

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Im Londoner Verkehr.
Der beliebte Nohelliſt Martin Swayne bringt im Strand unter dem Titel Events of the Funture eine Skizze,
auf einer Jules=Verne=Phantaſie beruht, nämlich darauf,
ß alle Petroleumquellen der Welt plötzlich verſiegen, mithin
Autos wie durch Zauber verſchwinden und Pferdemaſſen
r Verkehr wieder beherrſchen. Er ſteht am Piccadilliy=Zirkus,
f den ſieben Straßen, unter ihnen fünf der verkehrsreichſten,
münden.
.. Das mächtige Brauſen des Londoner Verkehrs erfüllt
Luft. Durch die Straßen winden ſich endloſe Bänder von
tomobilen und Autoomnibuſſen. Dieſe donnernden und
wankenden Omnibuſſe, das unaufhörliche Pulſieren aller die=
Motoren iſt zu einem integrierenden Teil des Straßenlebens
jorden. Der betäubende Lärm des Vorüber läßt einen
haltigen Triumphgeſang ertönen. Es iſt ein rauhes Lied des
etſchritts, der eine überlaute Muſik verlangt, um die eigenen
igſte und Erregungen zu übertönen. Es iſt zugleich der ſicht=
e
und hörbare Beweis, daß alles in Ordnung vorwärts geht.
v es iſt mir kaum möglich, mich in die Zeiten des Pferdever=
s
zurückzuverſetzen.
Martin Swayn hat Recht mit jedem Worte, was er ſchreibt.
mache denſelben Weg, nur gewiſſermaßen umgekehrt, durch
möchte mitunter all das Toſen und ungeheure Gewühl für
in wilden, phantaſtiſchen Traum halten.
Als ich London vor 15 Jahren verließ, befand ich mich in der
* der Herrſchaft des Pferdeverkehrs. Wenn man am Picca=
y
=Zirkus das Verhältnis der Zahl der Autogefährte zu dem
Pferdevehikel feſtſtellte, ſtand es vielleicht wie 1:5 oder
1:6. Von Autotaxis war überhaupt keine Rede, an Omni=
en
ſah man nur einige merkwürdige Verſuchsmodelle. Heute
es nur noch wenige Frachtfuhrwerke mit dem bekannten
ſeren Pferdeſchlag.
Heute fuhr ich mit Nr. 53, von Weſtminſter, der Halteſtelle
Downing Street, über Trafalgar Square Piccadilly=Zirkus,
ent Street, Oxford Street nach Baker Street Station, alſo
de.
Wie iſt das möglich, wo der einzelne Omnibus nur ein klei= dorf und Küſtrin. Da müſſen wir unwillkürlich des großen

fe Auge, das nach allen Seiten und weit nach vorwärts
ſo daß ſich nach einem Halt die erneute Vorwärtsbewegung
ein elektriſcher Funke nach rückwärts pflanzt. Die Hand
Steuerrade, den Fuß auf dem Bremshebel, iſt er wie ein
ndeter Reiter, der ſein Pferd ſtets am Zügel und zwiſchen
Schenkeln hat, ſo daß es auf die leiſeſte Hilfe reagiert.
beachte, wie ſich die Kette in flottem Tempo der Haltſtelle
rt. Die erſten zwei, drei ſtoppen ſcharf hintereinander, die
nden marſchieren zu zweit, zu dritt auf, die nachfolgenden
ieren ſich zu ähnlichen Gruppen. Jede Chance wird wahr=
mmen
. Iſt nach vorn noch Platz, ſetzt ſich, wer kann, auch
ie Spitze. Sowie nur irgend eine Möglichkeit vorliegt,
* dieſer und jener, dank der außerordentlichen Lenkbarkeit
r Maſchine, vom Fleck weg im ſteilſten Winker aus der
e, und ſetzt ſich, ebenſo ſcharf wieder einbiegend, vor die
erleute, die mit dem Paſſagierwechſel vielleicht noch nicht
ſind. Es iſt auch eine reine Freude, zu beobachten, mit
eAufgabe zue ſu er Meiſterſchaft die Fahrer in eine rechtwinklig einmün=
d
verlangen ni G)2 noch dazu engere Verkehrsſtraße, einbiegen. Ein jeder
der Schulzeit / 53 er jeder Art von Fahrzeugen iſt aber auch für dies ſtändige
meidet und doch h=Boeichen trainiert und tut alles, Störungen zu vermeiden.
man ſich darm a V) dem Ungeſchickten oder Unachtſamen. Er kann dem wach=
r
Policemann nicht entgegen, denn dieſer ſtoppt in ſolchem
einfach den ganzen Verkehr. Er iſt der abſolute Herr des=
7 r. Legionenweiſe zieht er mit ſeinen Kameraden auf
n, und die lange Kette arbeitet wie ein einziger automati=
F Apparat. Wie viele Hände und Arme ein Londoner Police=
ſammenſt
x', eigentlich hat, habe ich noch nicht herausfinden können bei
Regiezu9 E serſchiedenartigkeit und Menge der Zeichen, die er anwendet.
gnet. 36 2l alles ohne Hornſignale. Er ſtoppt mit beiden oder einem
ſetzt danielte X! erhobenen Arm, die parallelen Verkehrsreihen mit den
Badebeſll’sl en winkt er gleichzeitig anderen Reihen oder den Fuß=
glern
, denn auch für dieſe ſorgt er, daß ſie ſich nicht auf den
* erſteigen oder auf einer der über alle paar hundert Meter
olfrachten Inſeln über Gebühr anſammeln. Er achtet auf
er, ältere Perſonen, augenſcheinlich nicht ſehr Bewegungs=
fle
, führt ſie wohl gar ſelbſt über den Damm. Dabei muß
enft
e ſch unaufhörlich über zu wählende Wege uſw. Rede und
ort ſtehen. Eines kommt noch hinzu: Es gibt in den
tlichen Verkehrsſtraßen und Vierteln, in keinem Teile Oſt
* Weſt eine Elektriſche, Gott ſei Dank. Die ganze Straßen=
muß
volle Bewegungsfreiheit für unabhängige Fahrzeuge
ten, alſo ſind Schienenwege unmöglich. Man kann keinen
für ſie reſervieren, ſonſt kann die Rieſenpolonäſe nicht
Störung manövrieren. Das muß ſich bei entſprechendem
rem Entwickeln des Verkehrs auch in den kontinentalen
ken bald zeigen.
Vie wird es bei der demnächſt eintretenden Nebelzeit
en?
Da iſt man auf einen ſehr praktiſchen Gedanken gekommen.
die großen Straßenkandelaber, die zahlreichen Begrenzungs=
ir
der Inſeln ſind mit glänzendem Silbergrau angeſtrichen
Kriegsſchiffart, ein eigenartiger, geſchmackvoller Schmuck,
peiſer und Warnungszeichen bei dem normalen Londoner
erwetter.
Nitten in dem lärmenden Toſen und Haſten gibt es eine
ſe von Plätzen der Ruhe, die um ſo wohltuender wirken,
E

je überraſchender ſie aus dem Gewirr auftauchen und mitunter
durch den Kontraſt einen faſt unwirklichen Eindruck machen. Das
ſind die ſtillen grünen Squares, die in großer Zahl im Weſten
auftauchen, da iſt der der Bevölkerung geheiligte Platz mitten
in dem Doppelſtrom von Whitehall, wo, von Fahnen umweht,
von Aberhunderten von Kränzen geſchmückt, der Cenotaph in
die Luft ragt. Von weitem ſchon ſieht man den dichten Ring
von Beſchauern, der ſich ſtetig ergänzt, von trauernden Ange=
hörigen
, von nachdenklichen ernſten Männern. Um ihn und an
ihm vorüber verſtummt jedes eifrige Geſpräch, lüften Peer und
Abgeordneter, Geſchäftsmann und Arbeiter die Hüte. Wo findet
man das bei uns?
Dort ragt das ſtolzeſte Siegeszeichen Alt=Englands, die von
gewaltigen ehernen Löwen bewachte Nelſonſäule. Von allen
Seiten branden die Wogen des Verkehrs hinan, nur die Seite
nach der Nationalgalerie zeigt ein idealſtes Friedensidyll. Von
dort, wo General Gordon auf dem Mauerſtück von Khartum mit
gefalteten Armen nach Erſatz vergeblich in die Ferne blickt, bis
zum Löwenmonument einſchließlich, herrſcht ein anderes Volk,
Hunderte und Aberhunderte von Tauben ſitzen auf den Geſim=
ſen
des Monuments und flattern in Scharen hinieder auf den
Platz, wo ihre Freunde, zumeiſt Kinder, Frauen und Männer
aus dem Volke, ihnen Futter ſtreuen. Hauptſächlich Männer
ſind es, die alltäglich nach ihren Lieblingen ſehen, von Scharen
umflattert. Verſchiedene kenne ich ſchon, beſonders einen jungen
Burſchen, dem die Tierchen auf Schultern, Armen, Nacken und
Kopf ſitzen. Und die Zuſchauer ſind Kinder in großer Zahl. Sie
ſpielen mit, oder ſie ſind auf die Vorſprünge des Denkmals ge=
klettert
, und die Kühnſten ſitzen auf den Löwen. Ein kleiner
Burſche von höchſtens 7 Jahren ſaß heute regungslos dem einen
Löwen rittlings im Nacken. Ein nachdenklich ſtimmendes Bild.

Friedrich der Große im Manöver.

(Zum Beginn unſerer Herbſtmanöver.)
Die erſte Hälfte des September führt die großen Herbſt=
lauter
Maſſenverkehrsſtrecken, in weniger als einer Viertel= manöver unſere Reichswehr zum erſten Male nach dem Weltkrieg
auf echt friderizianiſches Kriegsgebiet, in den Raum von Zorn=
Item in der grandioſen Maſſe darſtellt? Das liegt eben Toten gedenken, der Preußens militäriſche Kraft begründete und
rſter Linie an dem Gefährt ſelbſt und ſeinem trefflichen Fah= deſſen Geiſt auch noch heute in jedem jungen deutſchen Soldaten
der ſeinem denkbar höchſten Vorbilde gleichkommt, dem Wie= lebendig ſein muß. Aus der Fülle der verſchiedenen Manöver=
Fiaker=Kutſcher verſunkener Zeit. Wie dieſer, hat er das

Anekdoten aus den Tagen des Alten Fritz ſeien hier einige
weniger bekannte aufgefriſcht und namentlich unſerer Jugend ins
Herz geſchrieben:
Während eines Manövers ritt der große König mitten durch
mehrere Kohlfelder hindurch, wobei er jedoch peinlichſt die Fur=
chen
aufſuchte, um möglichſt wenig Schaden anzurichten. Das
Gefolge des Königs war nicht ſo vorſichtig, ritt vielmehr mitten
ins Feld hinein, daß die Kohlköpfe nur ſo nach allen Seiten
flogen. Meſſieurs, Sie würden wohl tun, ſich auch eine Furche
zu ſuchen, ſagte der König ärgerlich. Sie ruinieren zu viel,
was ich nachher bezahlen muß. Unſere jungen Reichswehroffi=
ziere
mögen ſich getroſt dieſe Worte etwas zu Herzen nehmen;
das Werk unſerer fleißigen Landleute muß in dieſem friedlichen
Krieg nach Möglichkeit verſchont bleiben, ſie, die in der Neumark
ſtets den beſten Nachwuchs für die alten Regimenter ihrer Heimat
ſtellten.
Ein Hauptmann fiel dem König einmal wegen außerordent=
licher
Fehler im Manöver auf, ſo daß der oberſte Kriegsherr im
höchſten Unwillen ausrief. Aber in des Teufels Namen, Haupt=
mann
, was macht Er denn heute? Er ſteht ja da wie der Haupt=
mann
von Capernaum und ſeine Leute marſchieren wie die
Mühlhäuſer Stadtſoldaten! Auf die Entſchuldigung des Haupt=
manns
, daß ſein einziger Sohn vor einigen Tagen ertrunken ſei,
erhielt er ſogleich Urlaub, und der älteſte Leutnant mußte das
Kommando des Bataillons übernehmen.
Als der in fünfzig Dienſtjahren ergraute Major von Leupold
vom Bredowſchen Küraſſierregiment nachts in der Vorpoſten=
linie
eines Manövers eingeſchlafen war, ſo daß ihm eine Huſaren=
patrouille
die Mütze wegnahm, als Beweis, daß der alte Herr
nicht auf dem Poſten geweſen war, ſtellte ihn der König am
nächſten Morgen alſo zur Rede: Höre Er, lieber Major, auf der
Feldwache muß man nicht ſchlafen. In ſeinem Alter kann man
aber nicht dem Schlafe immer wehren: Er wird wohltun, zu
quittieren. Ich ſetzte ihn mit 800 Taler Penſion in den Ruhe=
ſtand
. Er hat einen Sohn im Regiment, der Junker iſt. Ich
kenne ihn, er hat Anlage, ein tüchtiger Offizier zu werden. Ich
ernenne ihn zum Cornet in der Garde du corps.
Einſt hielt der König ein Manöver unweit von Potsdam ab.
Ein Bataillon des rechten Flügels ward dabei gegen ein Erbſen=
feld
gedrängt und wollte ſchon hinübermarſchieren, als ein alter
Mann auftauchte und wütend dagegen proteſtierte: Hier darf
keiner hinüber! Dies iſt ein Erbſenfeld! Der König bemerkte
den Zwiſchenfall und ritt perſönlich heran mit der Frage, was es
denn gäbe und wer Er denn ſei. Ich bin der Amtsſchreiber
aus Bornſtedt. Das Erbſenfeld gehört mir. Und ich leide es
nicht, daß man darüber hinweg marſchiert. Sehr wohl, Herr
Amtsſchreiber! ſagte lächelnd der König, der gerade bei beſter
Laune war, und befahl dem Bataillon, ausnahmsweiſe eine
andere Richtung einzuſchlagen.
Während eines ſehr heißen Manövers wurde Friedrich im
Wagen von einer ſchweren Ohnmacht befallen. Ein Mann vom
erſten Bataillon Garde namens Schlauch, der den König zu
raſieren hatte, zerſchnitt ſogleich den Rockärmel ſeines Herrn und
öffnete ihm eine Ader. Als der König wieder zu ſich kam und
erſtaunt feſtſtellte, daß Schlauch gleich zum Aderlaß gegriffen
habe, ſagte er: Bravo, bravo! Höre, mein lieber Schlauch, ich
werde dich in Ruhe ſetzen; du ſollſt jährlich 700 Taler nebſt freier
E

Wohnung, Holz, Eſſen, Trinken haben; ich will dir auch einen
Menſchen zur Aufwartung halten, der ſoll monatlich 7 Taler be=
kommen
, aber du mußt mich nach wie vor barbieren und, wenn
ichkrank bin, die Medizin nach Verordnung der Aerzte reichen.
Bei einem Herbſtmanöver ſtürzte ein Kavallerieleutnant vom
Pferde und brach ſich den Arm. Aus Furcht, dem König unan=
genehm
aufzufallen, verbiß er den Schmerz, ſtieg wieder zu
Pferde und ließ ſich den Degen in die Scheide ſtecken. So ge=
dachte
er nun an ſeinem König vorüberzureiten; der aber be=
merkte
ſogleich die Abſonderlichkeit und ritt heran mit der nicht
gerade ſehr freundlichen Frage: Herr, warum hat Er den Degen
nicht heraus? Ihro Majeſtät, ich kann nicht. Warum
nicht? Ich bin bei der Attacke geſtürzt und habe den Arm ge=
brochen
Das iſt etwas anderes. Die Beförderung zum
Rittmeiſter und der Orden Pour le mérite waren die Antwort
des Königs.
Ein infolge heftigen Gewitterregens geſchwollener kleiner
Teich hemmte an einem Manövertag plötzlich den Vorwärts=
marſch
eines Gardebataillons. Halt! kommandierte der König
und ſagte dann weiter: Burſchen, habt ihr mir geſchworen, zu
Lande und zu Waſſer zu dienen? Uind es erklang wie aus
einem Munde: Ja! Worauf der König ſogleich kommandierte:
Bataillon, vorwärts marſch! Und nun ging es munter mit
den weißen Stiefletten hinein in den Sumpf.
Unfere heutigen Manöver haben andere Anekdoten, aber
wahrſcheinlich auch ganz luſtige. Der Geiſt des deutſchen Sol=
daten
iſt ſeit den Tagen des großen Königs derſelbe geblieben
trotz der Veränderung aller Zeiten und Verhältniſſe. Er hat in
dem Manöver auf dem hiſtoriſchen Boden nur die Erprobung
traditioneller Pflichterfüllung zu ſehen.
Der 33. Juriſientag in Heidelberg.
Heidelberg. Aus allen Teilen des Reiches ſind deutſche Juriſten
nach Heidelberg geeilt, um zu den wichtigſten Rechtsfragen, die auf der
Tagesordnung des 33. Jahrestages ſtehen, Stellung zu nehmen. Es
werden nicht weniger als 6000 Teilnehmer gezählt.
Nach der Eröffnungsſitzung werden drei Abteilungen des Juriſten=
tages
ſofort ihre Arbeiten beginnen, und zwar 1. die öffentlich=rechtliche
Abteilung, 2, die bürgerlich=rechtliche Abteilung und 3. die Steuer= und
Wirtſchaftsabteilung.
Baden ſteht treu zum Reich. Die Inflation bei der Geſetzgebung.
Eine Rede des badiſchen Juſtizminiſters.
Zu Beainn der erſten Vollverſammlung wurde der Vorſitzende der
ſtändiſchen Deputation des Deutſchen Juriſtentages Geh. Juſtizrat Prof.
Dr. Kahl, zum Präſidenten der Tagung gewählt. Zu Stellv. Vorſ.
wurden beſtimmt: Handelsgerichtspräſident Dr. Engel, Oberlandes=
gerichtspräſident
Dr. Bernauer=Karlsruhe, der Prorekor der Heidel=
berger
Univerſität, Dr. Anſchütz und Rechtsanwalt Dr. Hachenberg=
Mannheim.
Nach der Begrüßungsanſprache des Vorſitzenden, der die Vertreter
der einzelnen Länder und Behörden begrüßte, ſowie den Oberbürger=
meiſter
Dr. Walz, wies der badiſche Juſtizminiſter Trunk in einer
Anſprache zugleich auch im Namen der auf der Tagung vertretenen
Länder einſchließlich der Senate Danzig und Bremen darauf hin, daß
Baden wie in der Vergangenheit ſo auch in der Zutunft willens ſei, treu
zum Reich als echter und treuer Hüter zu ſtehen. Staatsſekretär Joel
begrüßte beſonders die Delegierten aus Oeſterreich und der Tſchecho= Slo=
wakei
und gedachte dann in warmen Worten des kürzlich verſtorbenen
hervorragenden deutſchen Juriſten Dr. Dühringer. Der Londoner Pakt,
ſo ſchwer er ſei, führte er aus, ſei ohne Zweifel der erſte Schritt zu
einem Abſchluß wirklicher Verträge anſtelle des bisher beſtehenden
Diktates. Die Aufgaben der heranwachſenden Juriſtenwelt ſeien ſchwer.
Beſonders das franzöſiſche, vor allem aber das engliſche und amerikani=
ſche
Recht werden in anderer Weiſe als bisher ſtudiert werden müſſen.
Dasſelbe gelte von den Sprachkenntniſſen. Wie wir eine Inflation auf
dem Gebiet der Währung hatten, ſo hatten wir eine ſolche auch auf dem
Gebiete der Geſetzgebung. Sprunghafte Gelegenheitsgeſetzgebung, un=
fertig
in der Formel und im Inhalt, wurde aufgetiſcht. Dieſer Notſtand
hat ein Notrecht geboren. Die Tagesordnung des deutſchen Juriſten=
kongreſſes
zeigt den Weg zum Abbau und zur Einordnung des juriſti=
ſchen
Notrechtes in eine dauernde Geſetzgebung. Ein großes Problem,
das uns und Oeſterreich vorliegt, iſt die Schaffung eines neuen einheit=
lichen
Strafrechtes. Der deutſche Juriſt iſt von jeher der willkommene
Berater für die deutſchen Geſetze geweſen. Möge das auch in aller Zu=
kunft
ſo bleiben!
Prof. Dr. Popitz begrüßte als Vertreter des Reichsfinanzminiſte=
riums
die Erſchienenen und wies auf die großen Aufgaben in ſteuer=
rechtlicher
Beziehung hin.
Weiterhin ſprachen noch der Dekan der juriſtiſchen Fakultät der
Heidelberger Univerſität, Prof, Dr. Anſchütz, und der öſterreichiſche
Vertreter, Miniſterialrat Radelker.
Prof. Mayer=Harting aus Prag wies auf die unzerreißbare
kulturelle Gemeinſchaft der deutſchen Teile des Auslandes mit Deutſch=
land
hin.
Auf die verſchiedenen Begrüßungen dankte der Vorſitzende des
Juriſtentages. Im Anſchluß hieran verlas er ein Telegramm des Reichs=
präſidenten
Ebert, das von der Verſammlung mit ſehr lebhaftem Bei=
fall
aufgenommen wurde. Das Telegramm hat folgenden Wortlaut:
Dem 33. Deutſchen Juriſtentag ſende ich meine herzlichſten Grüße.
Die zur Erörterung gelangenden Verhandlungsgegenſtände zeigen auch
diesmal, daß die deutſchen Juriſten das Rüſtzeug ihres tiefen Wiſſens
und ihrer reichen Erfahrung der Löſung der vielen ſchwierigen Auf=
gaben
widmen, die uns die heutige Zeit mit ihren neuen politiſchen und
wirtſchaftlichen Verhältniſſen geſtellt hat. In aufrichtiger Würdigung
dieſer dankenswerten und fruchtbringenden Mitarbeit, und in der Hoff=
nung
, daß Ihre Beratungen die deutſche Rechtswiſſenſchaft und Rechts=
pflege
weiter fördern mögen, wünſche ich der diesjährigen Tagung in
dem ſchönen Heidelberg, meiner Vaterſtadt, von Herzen den beſten Ver=
lauf
.
gez. Ebert.
Ein Antrag, der Juriſtentag möge von jetzt an in jedem Jahre zu=
ſammenkommen
, und im nächſten Jahre, wenn irgend möglich, im beſetz=
ten
Gebiet tagen, wurde angenommen. Die Verſammlung war von
etwa 1000 Perſonen beſucht. Am Donnerstag begannen die Beratun=
gen
der drei Abteilungen Oeffentlicht=Rechtliche Abteilung, Bürgerlich=
Rechtliche Abteilung und Steuer= und Wirtſchaftlich=Rechtliche Abteilung.
Die Beratungen dieſer Abteilung werden auch den Freitag in Anſpruch
nehmen.

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haben im Darmſtädter Tagblatt

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Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 12. September 1924.

Rummer 25=

Reich und Ausland.
Sturm und Unwetter.
Malmö. Infolge des heftigen Sturmes iſt der Waſſerſtand im
Hafen von Trelleborg ſo ſtark geſunken, daß abends die aus Saß=
nitz
eingetroffene Fähre nicht in den Hafen einlaufen konnte, ſondern
och am andern Morgen auf der Reede lag. Da die Fähre aus Trelle=
borg
nach Saßnitz auch nicht abgehen konnte, blieben die Reiſenden nach
Deutſchland, darunter 170 deutſche Ferienkinder, vorläufig in Trelleborg.
Freiburg. Ein verheerendes Unwetter hat die Umgeb=
uing
von Lahr heimgeſucht. Von Südweſten nach Nordoſten zog in
zuäßiger Breite ein Orkan über das Land und richtete unter anderem
uch in den Waldungen großen Schaden an. In Graſenhauſen wurden
zahlreiche Dächer abgedeckt, in Kippenheim eine große maſſive Halle mit
Mehlvorräten vernichtet. Zahlreiche Telephonſtangen wurden umgelegt
und etwa 600 Bäume entwurzelt. Auch in Reichenbach hauſte das Un=
wvetter
furchtbar, das mit ſeinen vielen ſchwer beſchädigten oder völlig
zerſtörten Häuſern einem beſchoſſenen Orte gleicht. Durch den Einſturz
einer Scheuer fand ein Landwirt ſeinen Tod. Ferner wurden zwei
Eiſenbahner mehr oder weniger ſchwer verletzt. Der entſtandene Scha=
den
iſt ſehr groß. Es ſind Maßnahmen getroffen, um die Dächer der
beſchädigten Ortſchaften zunächſt notdürftig inſtand zu ſetzen.
Die Folgen der ſchweren Unwetter=Kataſtrophe in dem
Nordrachtale ſind noch immer nicht voll zu überſehen; auf jeden Fall
dürften ſie aber ſchwerer ſein, als man urſprünglich angenommen hatte.
So wird berichtet, daß zahlreiche Perſonen, die ſich auf freiem Felde
befanden, von der Gewalt des Sturmes emporgeſchleudert und beim
Abſturz ſchwer verletzt wurden. Die genaue Anzahl der verletzten Per=
ſonen
iſt noch nicht bekannt. Der Wald auf der Höhe des Nordrachtals
iſt ſtellenweiſe wie weggemäht.
Das ſchwere Unwetter, das im Bezirk Lahr gehauſt hat, hat auch im
unteren Kinzigtal zwiſchen Zell a. H. und Nordrach bis jetzt noch
unüberſehbaren Schaden angerichtet. In der Kreispflegeanſtalt Fuß=
bach
wurde großer Gebäudeſchaden angerichtet. Die Giebelwand des
Frauenhauſes ſtürzte in einer Höhe von 7 Metern ein. Elf Anſtalts=
inſaſſen
wurden verletzt, darunter einer ſchwer. Im Nordracher Tale
ſind die Verbindungen größtenteils unterbrochen. Faſt ſämtliche Höfe
haben mehr oder weniger ſchwer gelitten; eine Frau ſoll getötet, eine
andere ſchwer verletzt ſein. Hunderte von Obſtbäumen ſind entwurzelt
oder umgeknickt. Mehrere tauſend Feſtmeter Holz ſind in den Wäldern
vernichtet worden. Das Unwetter dauerte nur wenige Minuten.
Der in den Morgenſtunden in Berlin herrſchende Sturm hat
mehrfach zu erheblichen Beſchädigungen von Häuſern geführt.
An einem Wohnhauſe, deſſen Dachſtuhl vor einigen Tagen zum großen
Teil durch Feuer vernichtet worden war, hat ein heftiger Windſtoß zwei
mehrere Meter hohe Schornſteine umgeriſſen, die das Notdach und die
Decke der Wohnung durchſchlugen. Menſchen ſind nicht zu Schaden ge=
kommen
. Auch aus dem Harz wird berichtet, daß die Ueberſchwem=
mungsgefahr
infolge der lang andauernden Regenfälle zunimmt.
Hamburg. In Hamburg richteten ſchwere Gewitter, Hagelſchlag
und wolkenbruchartiger Regen großen Schaden an. Infolge des hefti=
gen
Sturmes wuchs die geſtern früh einkommende Flut zum Hoch=
waſſer
an. Eine ein Stockwerk hohe Mauer eines Schuppengebäudes
wurde eingedrückt.
In Stettin verurſachte ein orkanartiger Wirbelſturm erheb=
lichen
Schaden. Zahlreiche Fernſprechleitungen wurden zerſtört. Ein
Stück des Daches der Meſſehalle ſtürzte ein und zerſchlug den Draht
der Straßenbahn. Der geſamte Straßenbahnverkehr wurde dadurch
geſtört. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen.
Kopenhagen. Vorgeſtern nachmittag zog ein ſtarkes Gewitter
über Neuſeeland, das ungeheueren Schaden angerichtet hat. Hagelkörner
von Walnußgröße ſchlugen in das Krankenhaus von Vordingsburg ein.
Es wurden 30004000 Scheiben zerſchlagen. Gleichzeitig entſtand ein
Wirbelwind, der Dächer und Giebel von den Häuſern fegte.
London. Die Times melden aus Tokio, daß die Inſel
Formoſa durch einen Sturm von unerhörter Heftigkeit heimgeſucht
worden iſt. Der Hafen von Taiko=Hu hat beſonders gelitten. 3600
Häuſer wurden zerſtört und 3800 weitere ſchwer beſchädigt. Auf der
ganzen Inſel ſind 100 Brücken zuſammengebrochen. 60 Schiffe verſchie=
dener
Größen ſind untergegangen. Die Zahl der Menſchenopfer iſt noch
nicht bekannt.
Paris. Im Kanal iſt während eines heftigen Sturmes ein
franzöſiſches Fiſcherboot geſunken. Vier Mann der Beſatzung
ſind ertrunken.

Probefahrt des L. 3. 126.
Friedrichshafen. Die zweimal abgeſagte dritte Probe=
fahrt
des L. 3. 126 hat heute begonnen. Nachdem das Luftſchiff
nach längeren meteorologiſchen Verſuchen aus der Weſtſeite der
Halle gebracht wurde, ſtieg es um 9 Uhr 50 Min. in nördlicher
Richtung auf, manövrierte längere Zeit über dem See und ſetzte
dann ſeine Fahrt in ſüdlicher Richtung über das Schweizer Ge=
biet
fort. An der heutigen Fahrt nimmt neben anderen Gäſten
auch die Tochter des Grafen Zeppelin, Gräſin Brandenſtein mit
ihren Kindern teil. Das Luftſchiff wird gegen 6 Uhr abends
zurückerwwartet.
Schiffszuſammenſtoß.
Frankfurt a. M. Geſtern vormittag gegen 11 Uhr iſt das von
Ruhrort kommende Kohlenſchiff Seam 4., das kurz vor der Untermain=
brücke
an der bekannten Untiefe feſtgefahren war, beim Anſchleppen mit
derartiger Wucht gegen das Moslerſche Damenſchwimmbad gefahren,
daß eine große Anzahl der an der Mainſeite liegenden Kabinen voll=
ſtändig
wegraſiert wurde. Nur der ſoliden Bauart der Badeanſtalt iſt
es zu verdanken, daß ſie nicht vollſtändig zerſtört wurde. Glücklicher=
weiſe
befand ſich infolge der kühlen Witterung niemand in der Bade=
anſtalt
. Das Schiff ſelbſt ſitzt jetzt noch quer im Main feſt und ſperrt
die Schiffahrt.
Weinverſteigerung.
* Bacharach a. Rh. Die Vereinigten Oberdiebacher Winzer
verſteigerten bei zahlreichem Beſuche, flotten Geboten und koulantem
Zuſchlage hier insgeſamt 40 Nummern 1921er, 1922er und 1923er Weiß=
weine
, ſtammend aus der Gemarkung Oberdiebach, die mit Ausnahme
von einer Nummer ſämtlich zu guten Preiſen zugeſchlagen werden konn=
ten
. Dabei zeigte es ſich, daß wohl infolge der durch die ſchlechten Wit=
terungsverhältniſſe
bedingten zweifelhaften Herbſtausſichten eine merk=
liche
Steigerung gegenüber den noch in den letzten Wochen im freihän=
digen
Verkauf erzielten Preiſen von etwa 700800 Mk. das Fuder ein=
getreten
iſt. Die Weine wurden per Fuder 1000 Liter, ausgeboten.
Im einzelnen koſteten 14 Halbſtück, ein Viertelſtück und 2 Fuder 1922er
6701210 Mk. oder durchſchnittlich 909 Mk. das Fuder, 17 Halbſtück,
ein Viertelſtück und ein Fuder 1923 8001320 Mk. oder durchſchnittlich
1068 Mk. das Fuder. Zwei Viertelſtück 1921er Oberdiebacher Naturwein
aus der Lage Fürſtenberg wurden zu 2220 Mk. per 1000 Liter zugeſchla=
gen
. Die Preiſe verſtehen ſich ohne Fäſſer.
Flüchtig.
Der Sekretärsanwärter Günzle, der die Stelle eines Rentmei=
ſters
der Kreiskaſſe in Bochum verwaltete, iſt nach Unterſchlagung eines
Betrages von 90 000 Goldmark aus der Kreiskaſſe flüchtig geworden.
Der zukünftige Kommandeur des Amerika=Zeppelins.
Paris. Wie der New Yorker Herald meldet, hat ſich J. H. Klein
von der Lake Hurſt Air=Station, der im vorigen Jahre das Luftſchiff
Shenandoha befehligte, geſtern an Bord der Mauritania eingeſchifft.
Kommandeur Klein beabſichtigt, mit 3. 3 nach Amerika zurückzukeh=
ren
. Man nimmt an, daß er zum Kommandanten des neuen Luftſchiffs
ernannt werden wird.
Geſchäftliches.
Runzeln und Falten ſind nicht immer Alterserſcheinungen,
wie die glatten roſigen Geſichter vieler Greiſe und Greiſinnen beweiſen. Orpheum abends 8 Uhr: Der Stolz der 3 Kompagnie
Sie entſtehen auch bei unrichtiger Behandlung der Geſichtshaut, deren
tägliche Neubelebung dringendes Erfordernis iſt. Irgendwelche Apparate
und Schönheitsſalben haben gar keinen Zweck. Regelmäßige Durch=
blutung
iſt die Hauptſache, weil Blut der Ernährungsſaft für die Haut
iſt und ihr Glätte ſowie das roſige Inkarnat der Jugend verleiht. Am
beſten wird dieſe Durchblutung erreicht durch täglichen Gebrauch der Aok=
Seeſand=Mandelkleie, die das Toilettegeheimnis vieler Bühnenſchön=
heiten
bildet, deren blütenreinen Teint alle Welt bewundert.
Auch der beſten Köchin kommt es vor daß Suppen, Gemüſe und
ſonſtige Speiſen trotz aller angewandten Mühe fade ſchmecken und des=
wegen
oft widerwillig gegeſſen werden. Hier genügen einige Tropfen
Rotti um die Speiſen wirklich ſchmackhaft und appetitlich zu machen.
Dabei iſt Rottiwürze billig und ausgiebig. Sie hat den großen
Vorzug, daß ſie der Suppe jenen vollen Fleiſchgeſchmack verleiht, welcher
von Kennern bevorzugt wird und nicht wie die anderen Würze aufdring=
lich
vorſchmeckt. Man verlange daher Rotti=Suppenwürze.

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u. Kohlenhandlung Lud. Fiſcher & Sohn,
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Rund=Funk=Programm.
Freitag, den 12. September 1924.
Frankfurt a. M. (467 m). 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen.
Uhr: Zeitangabe. 12 Uhr: Nachrichtendienſt. 4.10
Wirtſchaftsmeldungen. 4.306.00 Uhr: Rundfunknachmitt in
Muſik und Wort. 7.30 Uhr: Eſperanto=Unterricht.
Die Beſprechung (Unterhaltungsteil). 8.30 Uhr: Erſte öffe Ke
Verſuchsübertragung der Frankfurter Oper. 1. Einführ. Wort 7
klärung mit Muſitbeiſpielen. 2. Verſuchsweiſe. Uebertragune es
3. Aktes Roſenkavalier von Nich. Strauß. 3. Vortrag von n
Dir. Müller=Wieland von der Frankfurter Oper: Opernül /a=
gungsverſuche
. Anſchließend: Nachrichtendienſ:, Wetterme
Sportbericht, 5 Minuten Technik, Zeitvorbereitung, 2 Minute
Hausfrau, Zeitangabe.
Berlin (430 bzw. 500 m). 10 Uhr: Bericht der Kleinhandelsprei
wichtigſten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. 10.15 5
Erſte Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten. 12.15
Kurzer Tendenzbericht der Berliner Vorbörſe. 12,55
Uebermittlung des Zeitzeichens. 1.05 Uhr: Zweite Be,
gabe der neueſten Tagesnachrichten, Wetterdienſt. 2.15
Kurzer Tendenzbericht der Berliner Börſe. 4.306.00 Uhr
terhaltungsmuſik (Berliner Funkkapelle). 7 Uhr: Vortr
Herrn Egon Jacobſohn: Mein Onkel hat ein Rittergut
Uhr: Vortrag des Herrn Major v. Egan=Krieger: Pferde
8.3010 Uhr: Konzert. 1. a) Impromptu As=Dur, b) A.
muſical H=Moll, Schubert. Paul Schramm (Klavier), 2. 2) ru=
derers
Nachtlied, b) An die Leher, c) Der Wanderer, Se t.
Konzertſänger, Hermann Schey. 3. Aus Die ſchöne Mag X‟
Brahms. Jeſſica Köttrik, von der Staatsoper Berlin. 4. a) ra=
bande
, J. S. Bach=Schnürlin, b) Air, Mattheſon=Burmeſter. Ha
Mosheim (Viola). 5. a) Der Soldat, b) Die Mondnacht, c) jh=
lingsnacht
, Schumann. Konzertſänger Hermann Scheh. exei
Liedre von Brahms für Alt mit oblig. Viola: 2) Keinen hat och
gereut, b) Ruhe ſüß Liebchen, e) Traum, Bogen und Pfeil. et
Köttrik und Frida Mosheim. 7. Zwei Intermezzi, Brahms. 1,
Schramm (Klavier) 8. a) Nun iſt der letzte Tag erſchienen, b. Es=
lied
aus dem 16. Jahrhundert, () Zu Bethlehem geboren, ver
Flideer, Eugen Gottlieb. Jeſſica Köttrik von der Staatsoper, im
Am Flügel: der Komponiſt. Am Steinway=Flügel: Kapelln cto
Urack. Anſchließend: Dritte Bekanntgabe der neueſten
nachrichten, Zeitanſage, Wetterdienſt, Sportnachrichten.
Engliſche Stationen. (MEZ.), Bournemouth (385), 8.30 Uhr: T
Liſzt= und Wagner=Abend. Mancheſter (375) 9 Uhr: K Sr=
muſik
=Abend. Glasgow (420), 8.15 Uhr: Plantation Me
Eottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 12. Sept. Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 30 Mi
Samstag, den 13. Sept. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
erklärung. Sabbatausgang 7 Uhr 30 Min,
Wochentags=Gottesdienſt: Morgens 7 Uhr. Abends
30 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der Iſrgel. Religionsgeſellſchk
Samstag, den 13. Sept. Vorabend 6 Uhr 00 Min. M azz
8 Uhr 00 Min. Nachm. 5 Uhr. Sabatausgang 7 Uhr 30 9
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. Nachm. 6 Uhr
D

Tageskalender:
Reſidenztheater, Palaſtlichtſpiele: Kinovorſtellunge
Weiterbericht der Gießener Wetterwarte
Wettervorherſage für Samstag, 13. September:
Teils heiter, teils wolkig, weſtliche Winde, etwas wärme
wiegend trocken.

Hauptſchriftleilung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Pachrichten: Mar Stre‟
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdient: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druch und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.
Die hentige Rummer hat 16 Seiten

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*
u

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[ ][  ][ ]

Nummer 254,

Darmſtädter Dagblatt, Freitag, den 12. September 1924.

Seite 11.

Sport, Spiel und Turnen

8

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8.15 Uhr:

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Laufende
teln.

4
Ta.bn.d. Ricsſanti 19c+.
Frankfurt (Oder), 10. September.
Eiſenach hinterließ einen angenehmen Eindruck! Die Preſſehotels
ſielten den Betrieb die ganze Nacht hindurch aufrecht und entließen ihre
Häſte nicht ohne Frühſtück, wie es auf der Bodenſeefahrt geſchah. Der
I. D.A.C. erleichterte die Berichterſtattung durch Geſtellung von Schreib=
amen
, was einen großen Fortſchritt bedeutet.
Nur die mitteleuropäiſche Zeit ſcheint noch nicht bis Eiſenach vor=
edrungen
zu ſein. Wenigſtens hielten uns auf dem Wege zum Start
gehrfach Funktionäre an, deren Wecker, verſagt hatte (wer es nicht
laubt, zahlt 3 Mk, die in die Armenkaſſe fließen) und baten um
Nitnahme zum Start der Bergprüfung, mit welcher der heutige Tag
uf den nüchternen Mägen der Motoren begann. Es handelte ſich um
ne 3 Kilometer lange Strecke, welche mit 20 Prozent Steigung zur
ſohen Sonne führt. Die Abſperrung war ganz hervorragend, und
rußte es auch ſein; denn trotz der frühen Morgenſtunde (5,30 Uhr) um=
umten
zahlreiche Schauluſtige die geſamte Bergprüfungsſtrecke.
eberall waren außerdem Sanitäter verteilt und durch die Reichspoſt
ernſprechſtellen eingerichtet.
Noch bei Dunkelheit brachte uns unſer Mercedes=Preſſewagen zum
jel der Bergprüfung; das Wetter konnte ſich noch nicht zu einem be=
mmten
Entſchluß bezüglich Regens durchringen, obwohl ein Tropfen den Regengott reizte; aber dafür herrſchte ſtarker Wind.
Pünktlich begann das Rennen, zu dem am Tage vorher bereits ver=
ſiedentlich
trainiert worden war, für die Teilnehmer; mit Ausnahme
* Leichtkrafträder, welche ja ihren Start in Kronach hatten und nur
3 Lübben (318 Kilometer) fahren ſollten. Es fehlte nicht an ſpannen=
n
Momenten, ſo zum Beiſpiel,, als die beiden ſchnittigen hellblauen
töwer=Stallgenoſſen faſt Bügel an Bügel durchs Ziel gingen. In
iem anderen Falle fand ein Ueberholen noch kurz vor dem Ziele ſtatt,
7s für zu kurze Pauſen zwiſchen den einzelnen Starts ſpricht. Be=
erkt
wurde ein N. A. G., der ſein Reſerverad vorn am Kühler be=
tigt
hatte, und ein anderer Konkurrent, der in der Aufregung ſeine
adtbeleuchtung einſchaltete. Ein Ego=Wagen, der in guter Zeit von
rlin nach Eiſenach gefahren war, hatte kurz vor dem Ziel Pleul=
ngenbruch
und infolgedeſſen Gehäuſedefekt, ſo daß er aufgeben mußte.
tereſſant war, zu beobachten, wie verſchieden das Tempo auf der Berg=
ecke
ſelbſt bei Wagen etwa gleicher Stärke war.
Nach Beendigung der Bergprüfung ging es unverzüglich weiter, und
begann eine landſchaftlich reizvolle, aber an Steigungen und Kurven
che Fahrt durch das ſchöne Thüringen. Obwohl die Fahrer nach der
sſchreibung keinen Anſpruch auf Wegebezeichnung hatten, hatte der
rippina=Konzern es ſich nicht nehmen laſſen, Richtungspfeile anzu=
ngen
. Die Kraftfahrzeugverſicherungs=Vermittlungs=Aktien= Geſell=
rft
dagegen hatte es ſich zur Aufgabe gemacht, die Teilnehmer gegen
Zerhitzung und Ueberhungerung durch Gaben an Kölniſchem Waſſer
z. Schokolade zu verſichern, ohne daß dieſe eine Prämie dafür zu ent=
ſten
hatten.
Mehlis bildete ein Sammelſurium an kurvenreichen Steigungen, und
2, nachdeh man ſich durchgeſchlängelt hatte, wurde der Rennſtieg er=
ht
. Je höher man ins Gebirge kam, um ſo kälter wurde es, und
man auf die Schmücke gelangte, war es bereits ſo weit, daß man
einen Bruchteil ſeines Volumens zuſammengeſchrumpft war. Die
lölkerung verhielt ſich anfangs zurückhaltend, nur in einem Dorfe
e ſich ein Drehorgelmann auf der Straße aufgeſtellt; ob ſeine Wei=
aber
der Reichsfahrt galten, muß dahingeſtellt bleiben.
Bei Rottenbach ereignete ſich ein Sturz des Fahrers Koberſtein, der
c unſeren Mercedes=Preſſewagen zum nächſten Arzt geſchafft wurde,
anſcheinend keine ernſten Verletzungen davongetragen hat.
In Schwarza erlebte man nach der langen Näſſe wieder den erſten
ub, der in der Höffnung auf damit verbundenes beſſeres Wetter aus=
nsweiſe
freudig begrüßt wurde. Eine kurze Stärkung, die wir hier
ans nahmen, verriet, daß der Wirt noch nicht darüber unterrichtet
wie ſchädlich es iſt, Alkohol teelöffelweiſe zu ſich zu nehmen, ſonſt
er größere Gläſer gereicht.
Dann ging es weiter in der herbſtlichen Kühle und, nachdem uns
einige gelbe Flaggen (unbedingt Halt) unnötig erſchreckt hatten,
u. Höpflinger eine dankbar begrüßte
itete uns dis Fim
n Teilnehn
in Saalfeld, der erſten Zwi=
eec

kontkölle, wärma=Wckſtchen reichen ließ.
Dieß Argäniſätion der Durchfahrt durch die Ortſchaften war durch=
gut
, zum Teil vorbildlich. So wurde in Pößneck jedes Fahrzeug
h Hornſignale der Feuerwehr an den Poſten ſignaliſiert und die Sa=
skolonnen
waren zur Beſetzung der wichtigſten Punkte aufgeboten.
Einwohner warfen hier zum erſten Male den Teilnehmern Blumen
der in Pößneck wohnende Verleger einiger Autozeitſchriften war an=
gend
überland.
Bei Mittelvöllnitz ereignete ſich weiter ein zweiter und ſchwerer Un=
Linke=Eiſenach auf Hanſa wollte an einem nicht an der Reichsfahrt
ehmenden Kraftradler, der ſeine Frau hinter ſich auf dem Soziusſitz
vorüberfahren, als der Kraftradler plötzlich ohne Zeichen nach links
Herbog und gerade vor den Wagen geriet, ſodaß ein Zuſammenſtoß
rmeidlich war. Dabei fanden der Kraftradfahrer und ſeine Frau
Tod, während zwei Wageninſaſſen verletzt wurden.
Bedrückt durch dieſes traurige Ereignis ſetzte man die Fahrt fort,
es vermochte uns auch nicht aufzuheitern, als in Rönneburg die
2nfabrik Hering zur Begrüßung fröhliche Weiſen durch eine Kapelle
ten ließ und in fürſorglicher Weiſe Frühſtück reichte.
Faſt wäre auch dem Preſſewagen ein Unfall zugeſtoßen, dadurch,
r Grimma ½ PS. in Geſtalt eines noch nicht in Freiheit dreſſierten
ins vor den Wagen geriet, aber der Gewandtheit des Fahrers ge=
es
, einen Zuſammenſtoß zu vermeiden.
Nach dem Verlaſſen Thüringens verlor die Gegend ſchnell an Reiz,
dafür geſtatteten gute Straßen ein ſchnelles Weiterkommen. Von
Fahrzeugen, die man beobachten konnte, ſeien hervorgehoben das
ſer=Einſpur=Auto, welches wir mit 85 Km. ſtoppten, ferner Eskofier=
iberg
auf Viktoria, der unter verſtändnisvoller Mitwirkung ſeines
wagen=Inſaſſen eine glänzende Kurventechnik zeigte; und ſchließ=
ei
Frau Meißner beſondere Anerkennung gezollt, die auf dem So=
itz
des Marsrades ihres Mannes die 505 Km. lange Strecke zeitweiſe
085 Km.=Tempo durchhielt.
Erfreulich war die Teilnahme der Bevölkerung im allgemeinen und
eſonderen der Lehrer, welche ihre Klaſſen hinausgeführt hatten und
* in dankenswerter Weiſe zur Hebung des Verſtändniſſes für Kraft=
euge
beitragen.
Bis 6 Uhr nachmittags waren außer den leichten Kraſträdern am
eingetroffen 23 ſchwere Räder und 37 Wagen. Abends fand in der
eſenheit des Regierungspräſidenten und anderer Behörden=Vertreter
roßer Empfang ſtatt, der glänzend verlief.
Ergebniffe der 1. Sonderprüfung Bergrennen bei Eiſennach).
Llaſſe I. (Gruppe der Kleinkrafträder): 10 geſtartet, 10 angekommen:
pring=Zſchopau (DKW) 4:0,2; 2. Roſenkranz=Schweinfurt (DKW)
3. Arbe=Bennigſen (OKW) 4:6,3.
(2laſſe II. 26 geſtartet, 26 am Ziel. 1. Henn=Düſſeldorf (Velocette)
2: 2. Ziller=München (Flottweg) 3:43,2; 3. Dingler=München (Flott=
3:434
Elaſſe III. (Gruppe der Krafträder: 16 geſtartet, 16 am Ziel: 1.
Nürnberg (Hecker) 3:43; 2. Hecker=Nürnberg (Hecker) 3:6,2; 3. Kal=
=Gvtha (Wikro=Préciſion) 3:31,2.
Elaſſe IV. 15 geſtartet, 13 am Ziel aufgegeben: Waldhier=München
W.), Barth (Ariel). 1. Brudes=Nürnberg (Viktoria) 2:40,1 (beſte
bach (B.M.W.) 3:10.
laſſe T. 10 geſtartet 10 angekommen 1. Wenzel=Höſel (NSu)
E3 2. Gubela=Berlin (Mabeco) 3:11,1; 3. Becker (NSU)3:24.
-laſſe II. 4 geſtartet, 4 am Ziel. 1. Kornmann=Karlsruhe WWanderer)
83 2. Eskofier=Mürnberg (Viktoria) 3:45,3.
Kraftwagen.
T) 7:18,
Ens=Müſſelsheim (Opel) 3:59, 1, 3. Jurdan=Rüſſelsheim (Opel) 4:35,2.
Taſſe X. 10 geſtartet, 10 am Ziel. 1. (mit Kompreſſor) Carracciola=
een
(Meredes) 2:42 (beſte Zeit der Wagen), 1. Feuerſtein (Dixi)
2. Büchel=Gotha (Dixi) 2:57,4; 3. Münz=Oberndorf (Mauſer) 3:24,3.
Taſſe XI. 15 geſtartet, 16 am Ziel. 1. Jungbluth=Rheydt (Fafnir)
2 Merbach=Gotha (Hanſa) 3:13,3; 3. Dürkopp=Erfurt (Dürkopp)
Teſe XII. 3 geſtartet 3 am Ziel. 1. Huth=Chemnitz (Preſto) 3:5,.1;
I* Kompreſſor) Hofmann=Leipzig (Preſto) 3:16,3.
Imann=Kurk (N. A. G.) 3.:23,2, 3. Schmidt=Charlottenburg (Mercedes)
Mit Kompreſſor.) 3. Schyren=Lindern (N. A. G.) 4:8,1.
ie Rennſtrecke betrug 3 Kilometer, enthielt 2 beſonders ſchwierige ungewiß. Die Eintrittspreiſe ſind ſo niedrig gehalten, daß es jedem
** und wies Steigerungen bis zu 60 Prozent auf. K. Bernhard=

Motorſport.
A. D. A. C.=Motorradmeiſterſchaften im Maingebiet.
Wie bereits berichtet, findet demnächſt die wahrſcheinlich größte
Motorradveranſtaltung des Jahres 1924 ſtatt, und zwar iſt die Aus=
tragung
auf den 21. September d. J. verlegt worden.
Die Abwicklung liegt in den Händen des rührigen Motoradfahrer=
Klubs von Aſchaffenburg, welcher nunmehr die techniſchen Vorbereitun=
gen
beendet hat und die Ausſchreibungen bereits ergehen ließ. Die
Austragung findet auf der Strecke Rund um den Schönbuſch bei
Aſchaffenburg ſtatt, und zwar beginnen die Rennen mit Rückſicht auf die
von auswärts zu erwartenden Zuſchauer und Intereſſenten vormittags
8½ Uhr. Am Start, welcher gleichzeitig Ziel iſt, wird eine Tribüne er=
richtet
, die eine gute Ueberſicht über den Verlauf des Rennens geſtattet.
Zum Austrag kommt in erſter Linie die Gaumeiſterſchaft des Gaues
IIIa des A. D. A. C., deren Verteidiger der bekannd Fahrer Phil.
Karrer Frankfurt a. M., iſt. Des weiteren werden die Klubmeiſterſchaften
der ADAC.=Ortsgruppen von Frankfurt, Offenbach, Hanau, Darmſtadt
und Aſchaffenburg ausgefahren und ſtehen den Siegern und plazierten
Fahrern wertvolle Ehrenpreiſe in Ausſicht.
Da außer den Mitgliedern der erwähnten Klubs auch ſämtliche
außenſtehende Gaumitglieder zugelaſſen ſind, ſo wird die Teilnehmer=
ziffer
eine ganz gewaltige werden, wie ſolche ſelbſt in dieſem an Sport ſo
reichen Jahre noch nicht erzielt worden ſein dürfte. So bleibt nur noch
zu wünſchen, daß ſich die Witterung im Gegenſatz zum Vorjahre bei dieſer
bedeutſamen Veranſtaltung günſtig zeigt, ſodaß ein einwandfreies Bild
über den gegenwärtigen Stand der konkurrierenden Maſchinen und
Fahrern gewährleiſtet iſt.
Großer Preis von Europa für Motorräder.
Die durch den Ausfall des Großen Preiſes für
Rennwagen verſchobenen Rennen um die Europamei=
ſterſchaft
für Motorräder nahmen im Beiſen einer großen
Menſchenmenge auf der Bahn in Monza bei Mailand einen wohl=
gelungen
Verlauf. Von den gemeldeten deutſchen Maſchinen war
keine am Start. Die drei Nennen ſchloſſen mit folgendem Ergebnis:
Maſchinen bis 250 ccm, 200 km (20 geſtartet, 9 am Ziel): 1. van Geert
auf belgiſch Ruſh 1:58: 45,2 (Stundenmittel 102,5 km); 2. Hugo
Höbel auf Puch 2:10:02; 3. R.: Karner auf Puch 2:11:04,6. Ma=
ſchinen
bis 350 Kuhikzentimeter, 300 Kilometer (25 geſtartet, 8 am Ziel:
. Simpſon auf A.J.S., 2:38:22,6 (Stundenmittel 113,5 Kilometer);
2. Mariani auf Garelli 2:42:50; 3. Saetti auf Bianchi 2:43:53.
Maſchinen bis 500 Kubikzentimeter, 400 Kilometer (23 geſtartet, 9 am
Ziel): 1.Mentaſti auf Guzzi 3:03:42 (Stundenmittel 130,6 Kilometer);
2. Viſioli auf Guzzi 3:14:52,4; 3. Simiſter auf Norton 3:19:26,6.
Wiesbadener Automobil=Turnier.
Anläßlich der Aufhebung der Paß= und Zollgrenze zwiſchen dem
beſetzten und unbeſetzten Gehiet, wodurch es nun jedem Sportsmann
wieder möglich iſt, die ſchöne Badeſtadt Wiesbaden ohne Schwierigkeiten
zu beſuchen, hat die Wiesbadener Kurverwaltung vom 14. bis 28. Sep=
tember
ein Sportprogramm aufgeſtellt, wobei den Teilnehmern auch
beſondere Kunſtgenüſſe im Theater und Kurshaus geboten werden.
Neben einer Rhein=Regatta, Tennisturnier, Pferderennen, Tanz=
turnier
und anderem iſt am Y. und 28. September, ein Automobil=
turnier
ausgeſchrieben.
Den Freunden des Automobilſports iſt hierbei Gelegenheit gege=
ben
, ſich an den verſchiedenſten automobilſportlichen Konkurrenzen zu
beteiligen.
Das Turnier beginnt am Samstag, den N. September, mit einer
Geſchwindigkeitsprüfung auf einer polizeilich abgeſperrten, Rundſtrecke.
Die Klaſſeneinteilung der Wagen erfolgt nach der St. P. S.=Formel, und
zwar: Klaſſe 1 bis 3 St.P.S., Kl. 2 bis 5 St.P.S., Kl. 3 bis 6
St. P. S., Kl. 4 bis 8 St.P.S., Kl. 5 bis 10 St.P.S., Kl. 6 bis 12
St. P. S., Kl. 7 über 12 St.P.S. Kompreſſorfahrzeuge ſtarten in der
2. höheren Klaſſe. Am Sonntag, den 28. September, findet auf dem
Kurhausplatz eine Geſchicklichkeitsprüſung ſtatt. Es werden zwei Auf=
gaben
geſtellt, deren Einzelheiten mit der Programmausgabe bekannt=
gegeben
werden.: Am Nachmittag des 27. und dem Bormittag des 28.
September, finden eine Schönheitskonkurrenz bzw. ein=Blumenkorſo
ſtatt. Bei der Schönheitskonkurrenz ſind folgende Alaſſen vorgeſehen:
Kl. 1: Sportfahrzeuege, Kl. 2: Tourenwagen, Kl. 3: geſchloſſene
Wagen: a) Limeuſinen, b) Landaulets, Cabriolet, Allwetter, Karoſſe=
rien
. Jede Konkurrenz wird für ſich bewertet. Wertvolle Chrenpreiſe
ſind für jede einzelne Veranſtaltung von der Kurverwaltung ausgeſetzt.
Die Konkurrenzen ſind offen für alle Herrenfahrer. Meldeſchluß iſt der
24. September. Das Nennungsgeld beträgt für alle vier Konkurrenzen
50 Mk., für die Einzelkonkurrenz 25 Mk. Meldungen und Aufragen
ſind an die Turnierleitung in Wiesbaden, Moritzſtraße Nr. 29, Fernruf
4804, zu richten.

Schwimmen.

Verbandsoffene Schwimmwettkämpfe in Darmſtadt.
Der Darmſtädter Schwimmklub Jung=Deutſchland hat es in
dieſem Jahre unternommen, dem Sportpublikum außer den im Juli
durchgeführten Wettkämpfen im Woog auch in der Halle ſeine alljährlichen
nationalen Schwimmwettkämpfe zu bieten. Die Möglichkeit, zwei der=
artige
Veranſtaltungen innerhalb eines Jahres durchzuführen, legt für
den veranſtaltenden Verein von Anfang an das Zeugnis ab, daß er in
der deutſchen Schwimmſportbewegung einen Ruf hat, der die befreunde=
ten
Vereine immer gerne und in immer zahlreicherer Anzahl zu ſeinen
Kämpfen führt. So verſprechen denn auch die am 4. und 5. Oktober im
ſtädtiſchen Hallenſchwimmbad zum Austrag kommenden Rennen wieder
das beſte Schwimmaterial Deutſchlands nach Darmſtadt zu führen. Daß
Darmſtadt hinſichtlich der ſchwimmeriſchen Qualität ſeiner Vertreter mit
an erſter Stelle marſchiert, bewieſen aufs, neue die von Berges in
Ungarn errungenen Erfolge. Berges iſt als der z. Zt. erfolgreichſte
Schwimmer Deutſchlands anzuſehen; nicht weniger wie 11mal konnte er
ſeit März d. J. beſtehende deutſche Rekorde verbeſſern; als Inhaber von
deutſchen Beſtleiſtungen über 200, 400, 800 1000 und 1500 Meter iſt er der
beſte deutſche Mittel= und Langſtreckenſchwimmer. Er wird auf dem be=
vorſtehenden
Hallenfeſt Gelegenheit haben, vor dem Darmſtädter Publi=
kum
mit ſeinen ſchärfſten Konkurrenten zuſammenzutreffen. Trotzdem
erſt in letzter Woche die Ausſchreibungen veröffentlicht wurden, liegen
ſchon jetzt Zuſagen der erſten deutſchen Klaſſe vor. Ein endgültiges
Reſultat ergibt natürlich erſt die am 23. d. M. ſtattfindende Melde=
öffnung
. Nach den von der ſportlichen Leitung Jung=Deutſchlands mit
den beſten deutſchen Schwimmern eingeleiteten Verhandlungen, wird es
ehr wahrſcheinlich möglich werden, im Rahmen der 2tägigen Wettkämpfe
zwei Angriffe auf beſtehende Weltrekorde zu unternehmen. Weitere
Einzelheiten über die Rennen und den Kartenverkauf folgen an dieſer
Stelle.
Dr. 8

Handball.

Heſſiſcher Polizei=Sp.V. Sportverein 98.
Heute nachmittag 3 Uhr findet auf dem Schupo=Sportplatz ein
des Tages; 2. Mahr=München (Viktoria) 2:43,1; 3. Feiſtmann= Freundſchaftsſpiel zwiſchen den Auswahl=Mannſchaften des Heſſiſchen
Polizei=Sportvereins und der des Sportvereins 98 ſtatt. Die Mann=
ſchaft
des Polizei=Sportvereins iſt neu aufgeſtellt und wird ſich voraus=
ſichtlich
an den Deutſchen Polizei=Meiſterſchaften in Leipzig beteiligen.
Das Spielermaterial iſt als ſehr gut anzuſprechen und wird beweiſen
müſſen, ob es gegen eine eingeſpielte Mannſchaft, wie es die vom Sport=
verein
98 daxſtellt, ſtark genug iſt. Das Spiel verſpricht einen intereſſan=
ten
Verlauf zu nehmen, zumal feſtgeſtellt werden kann, ob und welche
Rolle die neue Mannſchaft des Heſſ. Polizei=Sportvereins in Zukunft
Taſſe TII. 3 geſtartet, 3 am Ziel. 1. Lefrére (Amor) 6:54,2; 2. Müller während der Verbandsſpiele ſpielen wird. Die Mannſchaft des Sport=
vereins
98 ſpielt in der alten Aufſtellung, ohne Juda und Eisfeller, die
Taſſe UTII. 6 geſtartet, 6 am Ziel. 1. Schimmel=Leipzig (Ego) 3:55; durch Ferien und Krankheit abgehalten ſind. Ein Beſuch des Spieles iſ
jedermann zu empfehlen.

Fußball.

Eintracht Schupo.
Am Samstag abend um 5.15 Uhr findet obiges Treffen auf dem
Sportplatze am Finanzamt ſtatt. Die Spielſtärke der Eintracht dürfte.
jedem Sportanhänger zur Genüge bekannt ſein. Die letzten erzielten
Refultate beweiſen dies ja. Aber auch in der Schupomannſchaft ſehen
Taſſe XIII. 8 geſtartet, 8 am Ziel. 1. Reedl=Stettin (Stoewer) 3:19,3; wir manches bekannte Fußballergeſicht, und wird ſie einen nicht zu unter=
ſchätzenden
Gegner abgeben. Alles in allem wird jeder Beſucher ein
ſchönes, faires Spiel zu ſehen bekommen. Der Ausgang des Spieles i
Intereſſenten möglich iſt, ſich dieſes ſpannende Spiel anzuſehen.

V. f. L. Neckarau Eintracht Darmſtadt. Ia Schülermannſchaften.
Die erſte Schülermannſchaft Eintracht begibt ſich am kommenden
Sonntag zum erſtmaligen Treffen nach Neckarau. Da Neckarau über
eine gute Jugend verfügt, dürfte man auf das Reſultgt geſpannt ſein.
Turnen.
Die deutſchen Turnſpielmeiſterſchaften der D. T.
Die Meldungen für die Meiſterſchaftskämpfe am 13. und 14. Septem=
ber
in Altenburg (Thür.) ſind abgeſchloſſen. Sie zeigen erſtmalig das
hocherfreuliche Ergebnis, daß abgeſehen von Oſtpreußen, deſſen Ent=
fernung
unüberwindliche wirtſchaftliche Hinderniſſe bildet, alle 6
Kreisgruppen der Deutſchen Turnerſchaft in allen Spielarten gemeldet
haben und zwar in Schlagball-Männer, SchlagballFrauen, Fauſt=
ball
Männer, FauſtballAeltere und FauſtballFrauen. Neben dieſen
30. Meiſtermannſchaften aus Mittel=, Nordweſt=, Weſt=, Süd=, Südoſt=
und Norddeutſchland werden noch eine Anzahl guter Mannſchaften,
namentlich Mitteldeutſchlands zu Freundſchaftsſpielen Altenburg be=
ſuchen
. Wenn man bedenkt, daß die 30 Meiſtermannſchaften aus allen
Gegenden Deutſchlands ſich aus 12000 Mannſchaften der Deutſchen
Turnerſchaft oft ſpielſtärkſten Gegnern, herausgeſchält haben, wird ver=
ſtändlich
, daß höchſte Leiſtungen zu erwarten ſind, daß aber durch den
breiten Untergrund volkstümlicher Spielweiſe die Meiſterwürde erſt
wahre Weihe empfängt.

Deutſche Meiſterſchaft im Gehen.
Als letzte der leichtathletiſchen Meiſterſchaften gelangt jetzt die
Meiſterſchaft von Deutſchland im Gehen über 50 Kilometer durch die
Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik zur Ausſchreibung. Titel= Ver=
teidiger
iſt Köhler=Berlin. Die Meiſterſchaft wird am 5. Oktober in
München zum Austrag gebracht. Nennungsſchluß iſt am Montag, den
29. September, bei der Geſchäftsſtelle der DSB., München, Romanſtr. 67.
Tennis.
Tilden amerikaniſcher Tennismeiſter.
Die amerikaniſche Tennismeiſterſchaft im Herreneinzelſpiel wurde
am Dienstag in Foreſt Hill beendet. In der Vorſchlußrunde hatte John=
ſton
den Auſtralier Patterſon leicht mit 6:2, 6:0 6:0 abgefertigt, während
ſich W. Tilden ſehr anſtrengen mußte, um ſeinen Schüler, den jungen
Olympiaſieger V. Nichards, mit 4:6, 6:2, 8:6, 4:6, 6:4 zu ſchlagen. Im
Endſpiel triumphierte dann Tilden mit 6:1. 9:7, 6:2 ziemlich leicht über
ſeinen Landsmann Johnſton und ſicherte ſich damit zum fünften Male
den Meiſtertitel.
Abwanderungen zum Film.
Nachdem bereits vor einiger Zeit der Boxweltmeiſter Jack Dempſey
in Ermangelung von genügender Betätigung ſich dem Film verſchrieben
hat, kommt jetzt die Nachricht, daß zwei andere amerikaniſche Sports=
leute
ihre ſportliche Laufbahn abgefchloſſen haben und zum Film abge=
wandert
ſind. Der eine iſt der bekannte Tennisſpieler Exweltmeiſter
W. Tilden, der nur noch die Intereſſen Amerikas im Davispokal=
Endſpiel vertritt und dann zum Film geht, der andere iſt der berühmte
Sprinter Ch. Paddock, der ſchon bei den am 5. September beginnen=
den
amerikaniſchen Leichtathletikmeiſterſchaften nicht mehr ſtartet, und
der ſich in Geſellſchaft von Gouglas=Fairbanks auf der zappelnden Lein=
wand
produzieren will.
Boxen.
Länderkämpfe im Boxen.
Die rührige Leitung des Deutſchen Reichsperban=
des
für Amateurboxen iſt nach wie vor eifrig bemüht,
durch Abſchluß von Länderkämpfen den deutſchen Amateurbox=
ſport
auf eine gute internationale Grundlage zu ſtellen. Bereits
in nächſter=Zeit werden wieder zwei Länderkämpfe vom Stapel.
gehen. Am Freitag, 19. September, gelangt eine Konkurrenz,
gegen die beſten öſterreichifchen Vertreter vom Fliegen=
bis
zum Mittel= bezw. Halbſchwergewicht zum Austrag. An=
ſchließend
an dieſen Wettkampf begeben ſich die deutſchen Ama=
teure
nach Budapeſt, um dort am 21. September vor dem
Fußball=Länderkampf Ungarn Deutſchland auch gegen die
ungariſchen Auswahlboxer zu kämpfen. Für den 23. September
iſt ein Länderkampf gegen die Tſchechoſlowakei in Ausſicht
genommen, jedoch ſind die Verhandlungen hierüber noch nicht
zum Abſchluß gekommen. Ferner werden eine Reihe deutſcher
Fauftkämpfer, darunter auch der Amateur=Schwergewichtsmeiſter
Haymann (München) an dem von Sparta (Kopenhagen)
am 17. September veranſtalteten internationalen Turnier teil=
nehmen
.

Pferdeſport.

Deutſches St. Leger.
Die größte Herbſtentſcheidung der Dreijährigen gelangt am Sonn=
tag
auf der Grunewaldbahn zum Austrag. Es handelt ſich um das
deutſche St. Leger im Werte von 35 000 Mark, das folgende Pferde am
2800 Meter=Start verſammeln dürfte: Pikdame (Torke), Idomeneus
(Jentzſch), Marquiſe (Raſtenberger), Patrizier (O. Müller) Fundin
(Blume), Heldraſtein (H. Brown), Hornbori (Tarras) und Oſtrea (O.
Schmidt). Die Hengſte haben 56 Kg., die Stuten 54½ Kg. zu tragen,
R. Utting Trainer für Altefeld.
Die Mißerfolge des fiskaliſchen Rennſtalles haben endlich dazu ge=
führt
, daß dem bisherigen Trainer A. Stößel, der den Anforderungen
eines ſo wichtigen Poſtens nicht im entfernteſten gewachſen war, mit Ab=
lauf
der diesjährigen Saiſon das Amt entzogen wird. Das Hauptgeſtüt
Altefeld hat einen Vertrag mit. Trainer R. Utting abgeſchloſſen, welcher
den ſo verantwortungsvollen Poſten ſicher in zufriedenſtellender Weiſe
ausfüllen wird, da er dazu am eheſten berufen erſcheint. R. Utting kam
Mitte der 90er Jahre aus England nach Deutſchland an einen Borſteller
Stall, wo er bis zur Auflöſung des Beitſchen Rennſtalles im Vorjahre
verblieb. Anfangs betätigte ſich Utting als Jockei, in welcher Eigenſchaft
er insbeſondere als Flachrennreiter ſchöne Erfolge erringen konnte. Im
Jahre 1900 und auch 1901 ſtand er mit je 40 Siegen als Erſter in der
Liſte der erfolgreichen Flachrennreiter, 1901 zuſammen mit E. Martin
im toten Rennen. 1904 wurde er dann Trainer als Nachfolger ſeines
verſtorbenen Schwagers Harry Brown jun. an dem Borſteller Stall.
Siegreiche Reiter.
Wie allſeitig bekannt, ſpielt Otto Schmidt in dieſem Jahre unter
den Flachreitern eine beſonders hervorragende Rolle. Er hat es bisher
zu 109 Erfolgen gebracht, ſeinen Rekord vom Vorjahre mit 97 Sieges=
ritten
alſo lange überſchritten. Der nächſte in der Liſte iſt M. Jentzſch,
der in reſpektablem Abſtande mit 48 gewonnenen Rennen folgt. Die
Situation für das diesjährige Championat iſt hier alſo vollkommen klar,
nicht aber bei den Hindernisjockeis und Herrenreitern, wo es noch zu
einem erbitterten Kampf kommen dürfte. Der vorjährige Hindernis=
champion
Dertel liegt auch diesmal mit 36 Erfolgen vorn, aber Edler
folgt ihm dichtauf mit 34 Siegesritten. Die anderen kommen für das
Ende nicht mehr in Frage. Noch intereffanter dürfte ſich das Finale
bei den Herrenreitern geſtalten. Hier liegt Herr Baptels mit 20
Siegen in Front, der hauptſächlich in Halbblutrennen dominierte, und
Herr G. Freeſe mit 18 und Herr v. Eckartsberg mit 14 gewonnenen
Rennen ſind auf dem beſten Wege, ihm den Rang ſtreitig zu machen.
Bis einſchließlich 11. September zeigen die drei Liſten nach=
ſtehendes
Bild: Flachrennreiter: O. Schmidt 109, Jentzſch
Tarras 41, Torke 36, Wermann 35, Huguenin 34, Oleinik 32, H.
28, Raſtenberger 25, Ludwig 24, Zimmermann 21, Ackermann 20
20, F. Kafper 19, H. Blume 18, Korb 17, M. Schmidt Reis, St
je 16. Hindernisreiter: Dertel 36, Edler 34,
ulies
Maté 18, Bismarck 16, Lüder 13, Schuldt 12, Schuller, Unterholzne
je 11, Grobauer, Keim, Quade, Stys je 10. Herrenre
Bartels 20, G. Freeſe 18, v. Eckartsberg 14, v. Borcke 12, O
antke
F. Braun 9, Kruſe jun. 8, v. Herder, v. Falckenhayn, Angern
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[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 12. September 1924,

Seite 13.

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Darmſtädter Tagblatt

DdeDDTa

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Hüte

loſen

Saatenſiand in Preußen.
Nach der Statiſtiſchen Korreſpondenz lauten die Begutachtungs=
ziffern
für den Saatenſtand in Preußen Anfang September,
wenn 2 gut und 3 mittel bedeutet, wie folgt: Hafer 2,7 gegen 2,7
im Vormonat und 2,5 im Monat September 1923, Gemenge aus Som=
mergetreide
2,7 gegen 2,7 gegen 2,5; Buchweizen und Hirſe 3,1 gegen
2,9 gegen 3,7; Futtererbſen 2,8 gegen 2,6 bezw. 2,7; Speiſebohnen 2,6
gegen 2,6 bezw. 3,7; Ackerbohnen 2,7 gegen 2,6 bezw. 2,8; Linſenwicken
2,7 gegen 2,7 bezw.2,7; (Lupinen zur Körnergewinnung) 2,8; Gemenge
aus Hülſenfrüchten 277; Gemenge aus Hülſenfrüchten mit Getreide 2,7;
Kartoffeln 277 gegen 2,7 bezw. 3,1 Zuckerrüben 2,7 gegen 2,7 bezw. 2,9;
Futterrüben 2,7 gegen 2,7 bezw. 2,9; Klee 2,8 gegen 2,9 bezw. 2,5;
Luzerne 2,9 gegen 3,0 bezw. 2,6; Nieſelwieſen 2,7 gegen 2,6 bezw. 2,5;
andere Wieſen 3,0 gegen 2,9 bezw. 2,7. In den Bemerkungen des Sta=
tiſtiſchen
Amtes heißt es, daß die Einerntung der Halmfrüchte im Lande
ſehr ungleich vorgeſchritten iſt. Sehr weit zurück iſt auch die Ernte in
Schleswig=Holſtein und in den feuch=en Gegenden des Weſtens, wo der
Roggen und die Gerſte ſich vielfach noch auf dem Feide befinden und
der Hafer nicht zur Reife kommt, da das Erntegut ſchon wochenlang
gemäht auf dem Felde liegt oder in Hocken ſteht, ohne zu trocknen.
Dadurch zeigt ſich viel Auswuchs und Schwarzwerden der Halme. Was
die Hackfrüchte anbelangt, ſo wird das Wachstum und das Ausſehen der
Rüben als recht erfreulich bezeichnet. Der Stand der Kartoffeln wird
ebenfalls als befriedigend angeſehen, doch erlitt ihre Friſche und Be=
ſchaffenheit
ſeit einigen Wochen durch die andauernde Trockenheit in
Schleſien und durch die übermäßige Näſſe in vielen anderen Gegenden
erhebliche Einbußen. Der zweite Schritt von Futterpflanzen und Wie=
ſengras
fällt der Menge nach ziemlich reichlich aus; leider ſind ſchon ländiſcher 26,2527,25, für mahlfähigen trockenen Roggen 2122,30,
An Schädlingen zeigen ſich in verſchieden Gegenden, beſonders im
Weſten und Nordweſten Unmengen von Saatſchnecken, wodurch der
junge Klee ſehr leidet und vor allem die jungen Herbſtſagten gefährtet 22, Weizenfuttermehl 15,5016, Hülſenfrüchte, Sämereien und Futter=
werden
.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
neue Münzgeſetz, worin geſagt war, daß Silbermünzen von 15 Mark
der früheren Prägung bis auf weiteres als Reichsmünzen gel=
ten
. Hieraus wurde vielfach der Schluß gezogen, daß die alten Silber=
münzen
der Friedensprägung wieder in Kurs kommen ſollten. Nachdem
nunmehr der Wortlaut des Münzgeſetzes im Reichsgeſetzblatt S. 254
veröffentlicht iſt, ſtellen wir feſt, daß nur die aufgrund des Geſetzes über
die Ausprägung neuer Reichsſilbermünzen vom 20. März 1924 ausge=
prägten
Reichsſilbermünzen bis auf weiteres als Reichsſilbermünzen gel=
ten
. Alſo nur die nach der Nentenmark geprägten Münzen bkeiben in
Geltung; eine Aufwertung des alten Silbergeldes findet nicht ſtatt.
w. Berlin, 12. Sept. Ausweis der Deutſchen Ren=
tenbank
vom 31. Auguſt 1924. Aktiva: Belaſtung der
Wirtſchaft zugunſten der Rentenbank am 31. Juli 1924 3 068 397 236
(31. Auguſt 1924 3 068 397 236) Beſtand an Rentenbriefen 2 399 811 000
(2 399 813 500), Darlehen an das Reich, unverzinslich, 196 459 959.99
(196 459 959,99), verzinslich 1000 000 000 (1 000 000 000), verzinslich für
die Reichsbank (es wird auf die Ausweiſe der Reichsbank verwieſen)
800 000 000 (800 000 000), an die Notenbanken 69 172 232,86 (67 638 391,93),
Kaſſe, Giro= Poſtſcheck= und Bankguthaben 105 022 999,88 (106 369 189,80),
00 (00). Paſſiva: Grundkahital 2 400 000 000 (2 400 000 000), Grund=
rücklage
668 397 236 (668 397 236), umlaufende. Rentenbankſcheine
ſonſtige Paſſiva 00 (00).
Ravag Rauchwaren=Vexſteigerungs=A.=G. Leip=
zig
. Man ſchreibt uns: Die 15. Verſteigerung dieſer Geſellſchaft
findet am 6. und 7. Oktober 1924 ſtatt. Zum Verkauf gelangen in
üblicher Weiſe alle Arten rohe Wildwaren, ſowie Katzen, Kanin, Nickel
und Haſen. Das befriedigende Ergebnis der Auguſt=Auktion und die
Annahme der für dieſe Verſteigerung beſtimmten Waren iſt auf den Zeitungsmeldung von einem Kredit von 10 Millionen Dollar an das
23. ds Mts. feſtgeſetzt.

Banken.

Deutſche Raiffeiſenbank Bank für Kommunal=
und Grundkredit Gemeinſchaftsgruppe Deut=
ſcher
Hypothekenbanken. Zwiſchen den vorgenannten Grup=
pen
iſt nach längeren Verhandlungen ein Abkommen zuſtande gekommen,
wonach den geſamten Mitgliedern der in dem Generalverbande der
deutſchen Raiffeiſen=Genoſſenſchaften e. V. organiſierten Genoſſenſchaf=
ten
ohne verteuernde Zwiſcheninſtanzen langfriſtige Hypothekarkredite
zur Verfügung geſtellt werden können. Dieſes Abkommen dürfte ein
wirkſames Mittel ſein, für die der Raiffeiſenorganiſation angehören=
den
Landwirte die ſo dringend erwünſchten Erleichterungen auf dem
Gebiete des Betriebskredits herbeizuführen.

Warenmärkie.

12. September 1924 Nr S4

ſchwere Montanwerte, wie Deutſch=Lux., Bochumer Klöcknerwe
Phönix ſetzten bis 1½ B. Proz. niedriger ein, konnten aber den
bei trägem Geſchäft ſpäterhin zum Teil zurückgewinnen.
Von den Metallwerten büßten Hirſch=Kupfer eine anfängli
beſſerung um 2½ Billionen faſt vollſtändig wieder ein. Kana) Eti
erholten ſich im Einklang mit der Feſtigkeit der deutſchen Anlei
ter um mehr als 1 B. Proz. Schiffahrtsaktien ermatteten nach
licher beſſerer Haltung; insbeſondere ſetzten Norddeutſche 21
Nückwärtsbewegung fort. Bankaktien unterlagen nur gerir
Aenderungen; Diskonto verloren /s B. Proz. Ausländiſche
begegneten nur geringem Intereſſe. Türken und Ungarn wa
wiegend feſt.
Auch in der zweiten Börſenſtunde belebte ſich das Geſchäft n
Kursveränderungen blieben bei vorwiegender Neigung zur Abſa
belanglos.

Frankfurter Getreidebörſe vom 11. Sept. Amt=
liche
Notierungen (Preiſe je 100 Kilo): Weizen Wetterau 2324, Rog=
gen
21,5022, Sommergerſte für Brauzwecke 2426, Hafer inländiſch 21
bis 22, Weizenmehl ſüddeutſches Spezial Null 35,7536,25, Roggenmehl.
29,5030, Weizen= und Roggenkleie 12,2512,40, Noggenkleie 1212,25.
Tendenz feſt.
* Mannheimer Produktenbörſe. An der heutigen Pro=
duktenbörſe
war die Grundſtimmung feſt, das Geſchäft jedoch den vor=
ausgegangenen
Börſentagen gegenüber etwas ruhiger. Das Angebot
bei trockenem mahlfähigem inländiſchem Brotgetreide bleibt dauernd
ſehr klein. Amerika hielt an ſeinen Forderungen feſt. Man verlangte
für die 100 Kilo bahnfrei Mannheim: Weizen inländ. 23,5024,50, aus=
erhebliche
Mengen von Kleeben durch die andauernde Näſſe verdorben. Gerſte 2526,50, Hafer, alte Ware, 24, für neue Ernte bis 21,50, Mais
mit Sack 20,50. Die Mühlenforderungen für Weizenmehl Spezial Null
lauteten auf 35,75, Roggenmehl 29,75 per November. Weizennachmehl
artikel lagen feſt, zum Teil fehlte es an Angebot.
Mannheimer Viehmarkt. Zum heutigen Kleinvieh=
markt
waren zugeführt und wurden per 50 Kilo Lebendewicht gehandelt:
Wir brachten kürzlich im Handelsblatt eine Mitteilung über das / 82 Kälber 6076 Mk., 113 Schweine 7488 Mk., 726 Ferkel und Läufer
das Stück 830 Mark. Marktverlauf: mit Kälbern mittelmäßig, aus=
verkauft
; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand; mit Ferkeln und Läufern
ruhig.
wb. Berliner Produktenbericht. Am heutigen Produk=
tenmarkte
zeigte ſich ſtarkes Intereſſe für Roggen; das Angebot darin
war wiederum klein, während von allen Seiten Nachfrage nach Roggen
und Roggenmehl ſich geltend machte; die zweite Hand erhöhte nicht un=
erheblich
ihre Preisforderungen. Auch amerikaniſche Ware wurde trotz
erhöhter Preiſe gekauft. Weizen zog bei vermehrter Kaufluſt gleichfalls
an. Mehl war lebhaft begehrt, beſonders wurde Roggenmehl für Süd= Bismarckhütte .......
deutſchland verlangt. Hafer und Gerſte hatten bei ruhigem Geſchäft feſte
Haltung. Futterartikel waren hauptſächlich für ſpätere Lieferung gefragt.

Oeviſenmarkt.

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Kopenhagen ..

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Italien ..
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New=York . ..........
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Schweiz".
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Wien (i. D.=Oſterr, abg.).
Prag ................."
Budapeſt. . . . . . ... . ..
Buenos=Aires.. . . . . . . . .
Bulgarien. . . . . . . . . . . .."
Japan . . . . . . . . .. .....
Rio de Janeiro .. . . . ..."
Velgrad. . . . . . . . . . .. ..."
Liſſabon .............."
Danzig ..............."
Konſtantinopel .. . . . . . . .

Ge DGe
Geld 160.30 161.10 160,60 101.40 20.85 20.95 20.60 21.00 57.39 57.46 57.74 A119 71.48 71.22 71.78 111.22 111.78 111.22 111.78 10.47 10.53 10.49 10.55 18.20 18.30 18325 18455 18.615 18.705 18,68 18.77 4.19 4.21 4.19 4.21 22.09 22.91 22 415 22.535 78.55 78.95 78.75 79.15 54.61 54.89 54.61 54.89 5.915 5.935 5.915 5.935 12.535 12.595 12.55 12.,61 5.44 5.46 5.44 5.46 1.425 1.435 1.435 1.445 3.05 3.07 3.055 3.075 1.71 1.72 1.71 1.72 6.895 0.405 0.395 0.405 5.52 5.54 5.545 5.565 11.9 12.03 12.22 1228 74.31 74.69 74.51 2.28 2.30 2.285 2.305

if

Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000.

Börſen.

Frankfurter Börſe vom 11. September 1924.
Melioratienszwecke 6 000 000 (6 000 000), Darlehen für die Wirtſchaft an (Eigener Bericht.) In Nachwirkung der geſtrigen Verſtimmung am Ak=
tienmarkt
war das Geſchäft auf dieſem Gebiete auch heute zurückhaltend
und ruhig. Kursmäßig eröffnete man leicht befeſtigt, ſpäter bröckelten
die Kurſe jedoch wieder etwas ab mit Ausnahme der Montanwerte, für
Mobilien und Bureauutenſilien 67 766,96 (68 000,06), ſonſtige Aktiva, die ſich weiter Intereſſe zeigte. Mansfelder konnten ſich von dem geſt=
rigen
Rückſchlag erholen und blieben nachbörslich mit 4s geſucht. Am
Rentenmarkt ſetzte ſich die Erholung der deutſchen Anleihen etwa bis
2071 442 143. (2 069 911 852), umlaufende Rentenbriefe 189 000 (186 500), zum Beginn des offiziellen Verkehrs fort, Kriegsanleihe ſtreifte vorüber=
gehend
einen Kurs von 1085, lag aber dann wieder im Angebot. Bei
Börſenſchluß hielt der Kurs etwa bei 1010. Die Nachbörſe war ruhig;
man hörte noch Kriegsanleihe mit 1020, Schutzgebietsanleihe 10¾.
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Die Haltung der
Börſe war unſicher; die Kursbewegung uneinheitlich. Lebhaftes Ge=
ſchäft
entwickelte ſich zeitweiſe wieder in deutſchen Anleihen, deren Kurſe
weiterhin andauernde feſte Stimmung am Markte läßt auch für den ſich gegen geſtern höher ſtellten, doch gegen die vorbörslich genannten
Oktober=Verkauf ein günſtiges Ergebnis erhoffen. Der letzte Tag der Preiſe eine Abſchwächung aufwieſen. Kaliaktien waren recht feſt auf die
Kaliſyndikat. Am Montanmarkt herrſchte wenig Unternehmungsluſt;

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1940
760
710
280
1275
6387
500
1000

Frankenkurs in London: 83.65
Markkurs
18.75

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aßtien.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.

Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ....
...

........


Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ..
4½% I. u. V. Schatzanweiſg. 0.70
4½% HI.IX.
4½ Dt. Schutzgebiet v. 0.8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe ........."
Zwangsanleihe .............."
4% Preuß. Konſols ........."
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3½%
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4% Bad, Anl. unk. 1935 .....
3½% b. 1907 .....
1896 ......."
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Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
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L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
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v. 1902 ....."
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2/,% Griech. Monopol ... .."
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 .............."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 .................."
4% Oeſt. Goldrente ........."
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5% Num, am. Rente v. 03 ....
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3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz,
480 Nudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½0 Anatolier I............"
3% Salon. Conſt. Jonction ...
3% Salonique Monaſtiir ......"
5% Tehuanteper. ...........
.
4½½
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
59 Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. . . . . . . . . . . . . . . . . . .."
5% Fſter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em. . . . . . . . . . . . . . . . ..."
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23.. ..
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5%Neckar A.=G. Stuttgart Gold=
anl
. v. 23... . .... . . . . ....."
5% Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24... .. . . . . . . . . .."
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5% Roggenwert=Anl. ..
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 .............."
5% Rhein=Main=Donau Gold=
anl
. v. 23 ............
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II..............."
5%0 Sächſ. Roggenwertanl. b. 23
5% Süidd. Feſtwertbk. Golbobl,
Bauk=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein. . . . . . . ..."
Bayer Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft ..."
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. ..
Deutſche Vereinsbank ........"
Diseonto=Geſellſchaft ........
Dresdner Bank. . ..........
Frankfurter Bank ...........
Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . .. ..
Mitteldeutſche Creditbank. . . ..
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . ..
Reichsbank=Ant. . . . .. . . ..... .
Rhein. Creditban ..........."
Hypothekenbank ......"
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ...................
Wiener Bankverein.........."
Vergwerk3=Aktien.
Berzelius .................."
Bochzmer Bergb. ..... .. . ..
Buderus......... . . . . . . . ....
Dt. Luxemburger ............"
Eſchweiler Bergwerks=Akt. . . . .
Gelſenkirchen Beraw. .......
Harpener Bergbau.. ...

13
75

10,2
1,7
62
11

1.8
19
1,8
2,6
19
1,75

2.1
2,1


5,4
8,5
108,
3,4
3,3
0.3301
11.5
6,75
4,2
12,4
13
0,3625
415/
2,3

8,5
0.300
d 255

5,5
11,25
46,5
711a
52,25
6*5

10

1.8
3,3
4.35
1.8

1,9
1.8

1.9
1.9
19
15
3,3
2.9

11,6
6,75
1.9
4,2
12,5
1,9
0.7875
44,5
2,3
5,25
8,5
u.300
0.255

5,7
11,75
48
72

Tauſend. M
d Milliarden oU ohne Umſatz

Kaliwerke Aſchersleben ......"
Salzdetfurth.. ..
Weſteregeln ......
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren........ 37
Mansfelder ................."
Oberbedarf .................
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) .....
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ....
Phönix Bergbau ............
Rhein. Stahlwerke . . . . . .. . . . . 33
Riebeck Montan.. . . ..... ....
Nombacher Hütte ............
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver. Laurahütte .. . . . . . . . . . .
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding)........"
Werger ...................."

Rkkumulat. Berlin ..........."
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (v. Kleher)......"
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
6% Vorzug Lit.A4 ...
5% Vorzug Lit. B ..."
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano ... .."
Anilin Bln.=Treptow.. ..
Aſchaffenburger Zellſtoff ...."
Badenia (Weinheim)........
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. ..... . .. . . . . . ."
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel ............
Beck & Henkel Caſſel) ........"
Bergmann El. Werke .........
Bing. Metallwverke ..........."
Brockhues, Nieder=Walluf....."
Eementwerk Heidelberg.. . . ..
Karlſtadt . . . . . . . ."
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . .. . . . . .."
Griesheim Elektron ...."
Fabrik Milch .........."
Weiler=ter=mer ........"
Daimler Motoren ............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl ............."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. .
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ....
Dürkoppwerk (Stamm) ......
Düſſeld. Ratinger (Dürr) ....."
Dyckerhof & Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Kaiſerslautern .....
2. Meher r. ......
Elberfelder Farbw. v. Baher .."
Kupfer= u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......
Licht und Kraft ......."
Elſaſſ. Bad. Wolle............"
Emag, Frankfurt a. M... . . . . .
Email.- & Stanzw. Ullrich ...."
Enzinger Verke .............
Eßlinger Maſchinen .........."
Ettlingen Spinnerei ........."
Faber, Joh., Bleiſtift .......

10.9. 15,5 162 19 38,5 11,75
13
22 1325 22,5 36,75 35,75 34,25 16,75 19 7.25 34,5 36 41.5 41,25 18.4 18,5 16 16 2,1 2,1 9.15 9 3,4 3.15 2.9 1175 13.5 127 20,5 20.75 0.95) 0.909 17ig 15 1. 14,75 1.95 1.9 6,1 2,85 2,62 13.5 14.2 2,5 2,52 4.9 14.75 6,5 5,8 14,3 14 137(g 13.25 2,81 2.45 1. 1,89 14,25 133a 8,3 8,5 2.340
4,5 0340
4,55 65

Frankfurter Kursbericht vom 11. September 2.

Faber & Schleicher ..... . . ..
Fahr, Gebr., Pirmaſens ....."
Felten & Guilleaume, Carlsw...
Feinmechank (Fetter).. .......
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.. . . . . . . . . . . .
Frankfurter Hof............."
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm .....
Ganz. Ludwig, Mainz ......."
Geiling & Cie. ..............
Germania Linoleum .... . .. ..
Gelenkirchen Gußſtahl ......"
Goldſchmidt, Th. .... . . . . . . ..
Gotha Waggon.... ........."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach...
Grün & Bilfinger ..........."
Hammerſen (Osnabrück) ......"
Hanfwerke Füſſen ..........."
Heddernheimer Kupfer .... ..."
Heyligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . ."
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ........
Hoch= und Tiefbau ........
Höchſter Farben ............."
Holzmann, Phil. ....... . .. ."
Holzverk.=Induſtr. ..........
Hydrometer Breslau ........"
Jnag .... . . . ....... . ......
Junghans Stamm . . . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen ........"
Karſtadt R... . . . . . . . .. ......"
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn .........!
Kolb & Schüle Spinn. . . . . . . .
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeyer & Co. ..........
Lech, Augsburg ...nn......
Lederw. Rothe ..............
Lederwerke Spicharz ........
Lingel, Schuhw. Erfurt .....
Löhnberger Mühle ......"
Lüdenſcheid Metallw. .... . . . .
Luther, Maſch.=u Müh enbau..
Lux’ſche Induſtrie ...........
Mainkraftwerke Höchſt
D.
Meguin, Butzbach
Metallgeſ. Frkft.
Meher, Dr. Paul
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm ..
...
Motorenfabrik Deutz .........
Motorenfabrik Oberurſe! ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke...
Neckarwerke Eßl. Stamm .....
Oleawerke Frankfurt a. M.....
Beters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer ........"
Philipps A.=G. ........... ..
Porzellan Weſſel ............
Reiniger, Gebbert & Schall...
Rhein. Elektr. Stamm .. . . . . ..
Metall Vorzüge . .....
Rhenania, Aachen ..........."
Niedinger, Maſchinen ........."
Rückforth, Stettin ..........."
Rütgerswerke ..............."
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau.. ......
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik. . . . . . ..
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schackert Elektr. (Nürnberg)

11. 9.

Ausführung ſämtlicher Reviſions=
* * und Treuhandgeſchäfte 4*
Beratung in allen wirtſchaftlichen
Tagesfragen
Jahresabſchlüſſe=Einzelberatung

Darmſtädter Reviſions= und Treuhand A. G.

Schuhfabrik Berneis=Weſſel ...
Schuhfabrik Herz .....:...f..
Schuhf. Leander Offenbach ...
Schultz, Grünlack, Rdsh.. . . . . ..
Seilinduſtrie Wolff .........."
Sichel & Co.. Mainz........."
Siemens Elektr. Betriebe .....
Siemens Glasinduſtrie .......
Siemens & Halske. . ........."
Stöckicht=Offenbach=Gummi ...
Süddeutſche Immobilien .....
Thüring. elektr. Lief.=Geſ., Gotha
Uhrenfabrik Furtwängler .....
Beithwerke in Sandbach .
Verein f. Chem. Induſtr. Frkft.
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
Faßfabriken Caſſel ..."
Gummifabr. Bln.=Frkf..
Pinſelfabr. Nürnberg ..
Ultramarin .. . . . . . . . .."
Zellſtoff, Berlin ......."
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ....
Stämme ....
Voigt & Haeffner Stämme ...
Voltohm, Seil..............
Wahß & Frehtag. . . .......
Wegelin Rußfabrik ..........
Zellſtoff Waldhof Stamm .. . .
Zuckerfabr. Waghäuſel........
Frankenthal ......"
Heilbronn. . . . . . . .."
Offſtein .........."
Rheingau .........
Stuttgart . . . . . . . .
Transport=Aktien.
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm. ..
Schantung E. B. ............
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. ..
Hapag (Paketfahrt) . .........
Nordd. Llohd. . .............
Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf.............. .."
Dampfkeſſel Rodberg.........
Helvetia Konſervenfabrik. . ..
Gebr. Lutz .................."
Motorenbfarik Darmſtadt .....
Gebr. Roeder ..............."
Venuleth & Ellenberger ......"

Annotierte Aktien.
Apf ...... .. . .. .. .. . . .. ....."
Beckerkohle . . ... .. .. ...... ...
Beckerſtahl .................."
Benz... . . . . . .. . .. . . . . ......
Brovn Boveri.............."
Chem. Andreae ............
Deutſche Petroleum .........."
Diamond Shares ............"
Entrepriſe ...... . . . . . . . .. . .."
Falconwerke ................
Großkraftw. Württemb. (Growag)
Unterfranken (Ufra) ..........
Hanſa Lloyd ...............
Hero Conſerven .............
Holſatiawerke, Altona .. . .. . .."
Kabel Rheydt............ .."
Krügershall Kali ............"
Metall Starkenburg ........."
Otto & Quanz.. . . . . . . . . . . ..."
Raſtatter Waggon ..........."
Textil=Ind. Barmen (Tiag)....
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Behördlich anerkannt

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Nur fachwiſſenſchaftlich vorgebildete Beamte

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Gewiſſenhafte Diskretion verbürgt

[ ][  ][ ]

Rummer 254.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 12. September 1924.

Seite 15.

Das deutſche Herz.

5)

Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)

1.3
41.

ſode Berlte,
iſch

ule Gienhütte .
ſer. Lauſitzer Glat .
Zolfiedter Borzell
itener Gufſf
Ntee

London:

83,0
18.)

11, Septent

Im nächſten Augenblick war der Junker von ſieben Sol=
(aten umringt. Es waren kleine, ſchmächtige Geſtalten, ſie trugen
siſenhauben, die wunderlich flimmerten, und fünf von ihnen
atten ungeheure Piken.
Die Geſellen redeten in fremder Sprache durcheinander; ſie
zaren offenbar verſchiedener Anſicht, was mit dem Reiter anzu=
angen
ſei.
Urſulg benutzte die Friſt und rief:
Spanier ſind’s! Sie haben mich im Laxbachtal, wo ich
mgeln ging, überraſcht und mitgenommen. Ich mußte zu Fuß
rit ihnen das Tal hinauf und zuſehen, wie ſie unſere Bauern=
öfe
plünderten und unſere armen Leute drangſalierten. Schließ=
ch
luden ſie ihren Raub auf einen Karren, vor den ſie des
frombacher Müllers Pferd ſpannten; mich ſetzten ſie darauf.
zie wollen mich in ihr Lager führen in Hoffnung auf ein gutes
öſegeld.
Haben ſie dir eine Unehre angetan?
Nein, denn Geld geht ihnen über alles. Sie wiſſen, daß
e um ſo mehr bekommen werden, je ehrlicher ſie mich halten.
ſegen die anderen waren ſie über die Maßen ſchändlich. Was
feine Augen haben ſehen müſſen, hat mir das Herz erſtarrt.
Die Kerle ſchienen ſich jetzt geeint zu haben. Zwei, die ihre
ſiken niedergelegt hatten, faßten ihn am Bein, um ihn vom
ferde zu ziehen.
Da ſtieß Friedrich einen ſpaniſchen Ruf aus, den er am Hofe
* Mainz und auf ſeiner Reiſe durch das flämiſche Land oft ver=
ommen
hatte. Er enthielt die Anrufung des ſpaniſchen National=
tiligen
. Da ließen die Soldaten von ihm ab und traten zurück.
In jenen Tagen war an den ſüddeutſchen Höfen die Kennt=
is
der ſpaniſchen und der italieniſchen Sprache verbreiteter als
e der franzöſiſchen. So vermochte ſich Friedrich zur Not den
oldaten verſtändlich zu machen.

Er ſagte ihnen, daß er der Gatte der gefangenen Dame ſei.
Er komme von Tilly, mit dem er freundſchaftlich verkehrt habe,
und Tilly habe ihm ſeinen Beſuch verſprochen. Er hielt einem,
der der Anführer ſchien, Tillys Brief unter die Augen, obſchon es
zu finſter war, auch nur einen Buchſtaben zu unterſcheiden.
Durch all dies verloren die Soldaten ihre Sicherheit und
wurden wieder unentſchloſſen, was ſie tun ſollten.
Den tiefſten Eindruck machte es aber, als Friedrich ihnen
vorhielt, daß er der erſte Ritter und der genaue Freund des Erz=
biſchofs
von Mainz ſei. Die Soldaten ſchlugen das Kreuz und
wurden kriechend wie getretene Hunde. Friedrich glaubte alles
gewonnen, aber bald bemerkte er zu ſeinem Schrecken, daß der
Umſchwung für ſeine Gattin und ihn die äußerſte Lebensgefahr
bedeutete. Die Soldaten waren voll Sorge, daß ihnen ihre Tat
übel belohnt werde. Sie redeten miteinander, raſch und aufge=
regt
, ſo daß Friedrich ſie nicht verſtehen konnte. Aber er erriet
aus einzelnen Worten und aus ihren Blicken den Inhalt ihres
Geſprächs. Sie redeten davon, ob es nicht das ſicherſte wäre, die
beiden zu töten und in den Strom zu werfen.
Friedrich erkannte, daß jetzt alles Heil in der Habſucht der
Welſchen liege, und verſuchte ihre Geldgier zu reizen, daß ſie
ſtärker werde als ihre Angſt. Er zeigte ihnen ſeine goldene Kette,
ſie ſei außer ein paar Münzen alles, was er an Wert bei ſich
habe. Die Kette aber ſei ein perſönliches Geſchenk des Erzbiſchofs
die Soldaten bekreuzten ſich und als ſolches jedem Gold=
ſchmied
bekannt. Er würde gern dem Anführer der Truppe die
Kette verehren, wenn er nicht befürchten müßte, daß das Ge=
ſchenk
ſeinen Beſitzer an den Galgen brächte. Dagegen werde er
der Truppe für die ritterliche Behandlung ſeiner Gemahlin
hundert Dukaten bezahlen, wenn dieſe jetzt ſogleich freigegeben
werde und man ihn mit ihr friedlich ziehen laſſe.
Die Soldaten lachten und ſagten, da wollten ſie doch lieber
die Frau als Pfand mit ſich nehmen und im Gewahrſam be=
halten
, bis er das Geld bringe oder ſchicke. Friedrich aber wollte
Urſula nicht verlaſſen. Er lud nun die ganze Truppe ein, ihn
auf ſeine Burg zu begleiten; er werde ſie dort als ſeine Gäſte

bewirten und ſie mit Löſegeld entlaſſen. Aber nach kurzer Be=
ſprechung
entſchieden die Soldaten, daß der Ritter ſie in die Falle
locken wolle. Sie verlangten, daß er am folgenden Tag das Geld
ins Lager nach Handſchuhsheim bringe, widrigenfalls das Pfand
ihnen verfallen ſei. Gut, ſagte er, ſo ſchließe ich mich euch an
als euer Reiſebegleiter und Gaſt und reite über Handſchuhsheim
nach Ladenburg; dort wohnt der Amtskeller des Erzbiſchofs, der
leiht mir die hundert Dukaten, und ihr und wir ſind des Ge=
ſchäftes
quitt. Die Soldaten hätten es offenbar lieber geſehen,
wenn er fortgeritten wäre. Mit mißtrauiſchen Augen ſahen ſie
den Ritter an und waren eine Weile unentſchieden. Einer kam
auf den Plan zurück, beide zu beſeitigen. Da gab der Anführer
den Ausſchlag. Friedrich hatte ihm durch Zeichen und geflüſterte
Worte ein beſonderes Geſchenk von zehn Dukaten zugeſagt. Er
entſchied nach dem Wunſche des Junkers. Die anderen fügten
ſich, und jetzt endlich, nachdem ſie über eine halbe Stunde auf
demſelben Fleck verhandelt hatten, ſetzte ſich der Zug in Be=
wegung
, neckarabwärts.
Während des Geſpräches hatte der Wind zugenommen, er
hatte die Wolken vertrieben, die Sterne leuchteten, und die
ſchmale goldene Sichel des Mondes ſtand hoch am Himmel. Fried=
rich
hüllte ſeinen Mantel um Urſulas Geſtalt. Sie ſaß zwiſchen
zwei Bündeln leidlich bequem. Die Soldaten ſchauten mit Ehr=
erbietung
und in Hoffnung reichen Gewinns auf Friedrichs
prächtiges Gewand und ſeine gleißende Kette.
Der Junker ritt neben dem Wagen und erzählte von Hans.
Kummervoll, ſeufzend zogen ſie dahin inmitten der lachenden
und plaudernden Soldaten. Dann und wann reichten ſie ſich die
Hand und hielten ſie ſich feſt. Da waren ſie dankbar und glück=
lich
, beieinander zu ſein.
Friedrich erfuhr von dem Anführer, daß die Soldaten zu
einer Kompagnie gehörten, die General Cordoba dem Tilly ab=
gegeben
hatte, weil die Spanier im Belagerungskrieg erfahrener
waren als die Deutſchen. Die Kompagnie lag in Handſchuhs=
heim
, ſollte aber andern Tags den Neckar überſchreiten, um von
der Ebene her die Laufgräben gegen die Stadt zu ziehen. Die
Offiziere hatten ſich ins Schloß einquartiert. (Fortſetzung folgt.)

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Die Obſterträge an den nachbenann=
Eſten Kreisſtraßen des Kreiſes Darmſtadt
Slſollen an Ort und Stelle öffentlich
Sſund meiſtbietend losweiſe auf dem
S/Baum verſteigert werden, und zwar:
*lMontag, den 15. September, vorm.
1,8 Uhr, Straße Nieder=Ramſtadt
Ober=Ramſtadt, beginnend am Orts=
ausgang
Nieder=Ramſtadt,
lan demſelben Tage, vorm. 81 Uhr,
Straße MeſſelOffenthal, begin=
nend
bei Meſſel; daran anſchließend
MeſſelEppertshauſen,
lan demſelben Tage, nachm. 2½, Uhr,
Straße Darmſtadt Gichtmauer
Bahnhof Kranichſtein, beginnend
bei den Ziegelhütten km 2,8;
Dienstag, den 16. September, vorm.
8 Uhr, Straße Papiermühle Nie=
der
=Ramſtadt, beginnend an der
Papiermühle,
Slan demſelben Tage, vorm. 81/, Uhr,
Straße Griesheim-Wolfskehlen,
beginnend am Ortsausgang Gries=
heim
; daran anſchließend Straße
Griesheim-Waſſerwerk, begin=
nend
bei Griesheim;
S/Mittwoch, den 17. Septemb., vorm.
8 Uhr, Straße Emmelinenhütte
Nieder=Ramſtadt Waſchenbach,
beginnend an der Emmelinenhütte,
ſan demſelben Tage, vorm. 8 Uhr,
Straße Arheilgen-Baierseich, be=
ginnend
bei Arheilgen; daran an=
ſchließend
Frankfurterſtraße Wix=
hauſen
;
Donnerstag, den 18. September,
vorm. 8 Uhr, Straße Ober= Ram=
ſtadt
Tannenbaum, beginnend bei
Ober=Ramſtadt,
Slan demſelben Tage, nachm. 2½, Uhr,
Straßen Ober=Ramſtadt-Hahn
und Ober=RamſtadtRohrbach,
beginnend bei Ober=Ramſtadt,
Slan demſelben Tage, vorm. 8 Uhr,
Straße DarmſtadtRoßdorf, be=
ginnend
am Beſſunger Forſthaus; da=
ran
anſchließend Straße Roßdorf
Gundernhauſen, beginnend bei
Roßdorf;
*Freitag, den 19. September, vorm.
8 Uhr, Straße RoßdorfOber=
Ramſtadt bis zum Wald, begin=
nend
bei Roßdorf,
Sſan demſelben Tage, vorm. 81/, Uhr,
Straße Wixhauſen Gräfenhau=
ſen
, beginnend bei Wixhauſen; daran
anſchließend Straße Gräfenhauſen
Mörfelden, beginnend bei Gräfen=
hauſen
;
SlSamstag, den 20. Septemb., vorm.
8½ſo Uhr, Straße Ober=Ramſtadt
Roßdorf bis zum Wald, beginnend
bei Ober=Ramſtadt,
an demſelben Tage, vorm. 8½, Uhr,
Straße Schneppenhauſen Wei=
terſtadt
, beginnend bei Schneppen=
hauſen
; daran anſchließend Straße
Weiterſtadt Braunshardt, be=
ginnend
am Bahnübergang Weiterſtadt;
*Montag, den 22. September, vorm.
8½, Uhr, Straße Roßdorf Spach=
brücken
, beginnend bei Roßdorf,
Slan demſelben Tage, vorm. 81 Uhr,
Straße PfungſtadtBickenbach,
beginnend bei Pfungſtadt; daran an=
ſchließend
Straße Pfungſtadt
Waſſerwerk, beginnend bei Pfung=
ſtadt
;
Dienstag, den 23. September, vorm.
81/Uhr, Straße PfungſtadtHahn
Kreisgrenze, beginnend bei Pfung=
ſtadt
;
lan demſelben Tage, vorm. 8 Uhr,
Straße DarmſtadtWeiterſtadt,
beginnend am Riedbahnübergang;
S Mittwoch, den 24. Septemb., vorm.
8 Uhr, Straße Kühler Grund
NiederOber=Beerbach, beginnend
am Kühlen Grund,
an demſelben Tage, vorm. 81 Uhr,
Straße Eſchollbrücken Crum=
ſtadt
, beginnend bei Eſchollbrücken
Darmſtadt, den 10. Sept. 1924. (11558
Der obere Baubeamte bei der
Kreisbauverwaltung.

[ ][  ]

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 12. Sepiember 1924.

Nummer 2

wenn Sie mit Ihren Einkäufen in guten und soliden Schuhuaren noch zögern. Schon vor einigen Wochen
bemerkten wir, daß die Preise bei den Lieferanten erheblich im Anziehen begriffen seien. Wie recht wir mit
dieser Behauptung hatten, das wird auch dem Ungläubigsten in Kürze einleuchten. Wir tun das Menschen-
möglichste
, unsere Waren im Preise auf ihren bisherigen Tiefstand zu halten, daher liegt es in Ihrem Inte-
resse
, die nachfolgenden Beispiele als Beweis für unsere unvergleichliche Preiswürdigkeit zu beachten!
Fenschuhe und -Stiefel Bamenschuhe und -Stiefel
Rbox u. Rcherr., teils Rahmenarbeit, kl. Größen,
Damenstiefel
Uk. 9,60, 7.46 3.90
Cher. u. Boxe.
Herrenhalbschuhe schnarz, Ia Rindbox, breit m. Riemchen, uk. 9.40 Damenhalhschuhe
Restpaare uns. H1. Gr. Mk. 9.80, 7.40 0.40
echt Cherr., Rahmenarbeit, bis Gr. 42. breite Form
Rbox, mit Hachem Absatz, spez. für ältere
spottpreis ut. 10.40 Damenhalbschuhe Damen ......"
.Mk. 1.40.
Herrenstiefel Rindbox, breit, gute Gualität.
ur. 10.80 Damenstiefel Rbox, Oualitäts-Fabrikate, Marke Bar ..... Mk. 7.40
Herrenstiefel Rbox, spitz, Erfurt, Rahmenarbeit, Spoktpreis Uk. 11.40 Damenhalbschuhe Rvox, breiteForm, Absatz halbhoch, Mk. 9,50 8.50
mit brt. Schiebespange, schwarz und
Herrentourenstiefel Tasportleder, meis gedoppelt, dr. 40-42, Ik. 11.40 Damenspangenschuhe brann....
uk. 1030 9.50
spitz, Rbox u. Cherr., feinste Rahmenarbeit,
Herrenhalbschuhe
nur Uk. 11.80 Damenstiefel Rvox, beaueme Form, erstkl. Gualitzt . .. . . ur. 9.60
schwarz und braun, mit fst. Kammgarntucheinsatz,
Herrenstiefel Pabrik Leander . ....... . . .. . . Mf. 13,80 12.80 Damenhalbschuhe Ia Boxeal, eles, Vorm
ut. 9.80
Ia Boxc. mit durchgehender Doppelsohle,
Herrentourenstiefel schnarz und brann . . . . Mf. 1680, 13.80 Damenstiefel mit fachem Absatz, Ia Rindbor ....... . . mk. 11.40
braun, eleg. Form, Erfurter Rahmenarbeit,
Herrenhalbschuhe
nur ur. 13.80 Damenlackspangenschuhe schöne, runde Vorm ... Nk. 11.50
Herrenstiefel Rindbox, runde Form, Ia Rahmenarbeit
ur. 14.50 Damenlackhalbschuhe mod. Form, mit L. Ff Absatz Nk. 12.90
Herrenstiefel Ia Boxealf, Rahmenarbeit, spitz, Spottpreis M1. 14.60 Damenhalbschuhe braun, Boxe, spitz, Ia Gnalität .... Mk. 12,90
Herrenhalbschuhe brann, Ia Boxe, breit mit Riemchen ur. 14,90 Damenschnürschuhe u.-Pumps tarb. Mildleder Kr. 35.34
ut. 13.90
grau Wildleder, erstkl. Offenbacher
Herrenstiefel brann, Ia Boxleder, neiß gedoppelt, runde Vorm, uu4. 16.80 Damenspangenschuhe Rahmenarbeit . . . uk 17.50

Herrenstiefel
Herrenstiefel brann, Boxeal, Rahmenarbeit, halbspitr . .. . ur. 17.60

Herrenhalbschuhe schnarz, eleg. Vorm, Restpaare .... Mk. 1.90

UELe
Ludwigsplatz

Geöffnet von ½a9 bis 1½a1 Uhr und von /a3 bls /a7 Uhr

Ludwigsplatz 2

Gross=
Einkauf
für Ca. 100
Filialen

Geschäfts-
Gründung
1878

Durch Grosseinkauf und direkte Bezüge für ca. 1o0 eigene Filialen sind wir in der
Lage, zu billigsten Preisen nur gute und bewährte Qualitäten zum Verkauf zu
bringen, Sparsame Haustrauen kaufen deshalb seit Jahrzehnten in unseren Filialen.
mir: Tafel-Margarine . . Pf. 0.68 Fadennudeln .. . . P6.0.36 Sorgtältig
Feine Qualitäts-Margarine
t.0.24
Gemisenudeln ...ra0.22 sertlester Weih kelteret
tr.0.40 Mocnus extra . . . . . Pfd.0,75 Griessnudeln teine . . . Pd.040
Feinkost-Margar
Maccaron: Bruch .. . Pf. 0 34 22er Bullaver (oseh ... 0.85
F.0.65
Maccaroni Stangen .. . Pf. 0.45 z2er Edenkobener .. . . 1.00
bilist. Hoenus Goid Pfd. 0.80
Erbsen grin, mit Schale Pfd. 0.24 22er St. Mart. Schlossberg 1.40
Uoers Gold ist eine neue, von ausge.
mählten Rohstolfen hergestellte Qualitäts- Bohnen neißel ... . . P6.0,24

aus eigener
WEISSWEIN-R.
2rer St. Martiner
2.70
ROTWEIN
Montagne ...."
... 1.20
22er Erpolzheimer ..
1.40
Tarragona, rot
1.75

Margarine und ein vollendeter Lrsats für
Molkerei Butter

Salatöl la...."
Feinstes Tafelöl
vorzügli
Olsardinen .."..
30 mm Klubdose..
Blütenmehl 0 ..
Weizengriess ..

Rahmkäse Italiener . . . Pfd. 1.40
Limburgerkäse la. . . Pfd. 1.00
Edamerkäse feinster . . Pfd. 1.40
ohne Rinde
Emmentaler .". . Schachtel 1.00
Camembert vollfett, Schachtel 0,45

Corned beef ausgen
Dose 1 Pfund engl. . .
Schmalz gar. rein".
Cocosfett in Tafeln
ausgewogen

S. d F. Kakao

GR. Te8 aussiebis aromatisch
in Original-Packung Pfd. 6.00 u. 4.60
vor-

G. Kaikee reliche,
von Kennern bevorzugte Mischungen
Pfd. 4.20, 3.40, 2.80

K
Rir

Wir bitten die Verbraucher
sich durch die von anderer Seite aufgestellten Preisvergleiche, welche teilweise
in trreführender Weise und ohne Rücksicht auf die Qualität der Ware vorge-
nommen
worden sind, nicht täuschen zu lassen.

Eigene
Weinkellerei
Kaffee-
Grossrösterei

Eigene
Marmelade-u.
Gelee-Fabrik

aschweiden Imd beim EIfeif Senitsen