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öchentlich 2 maligem Erſcheinen vom 1. September
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Einzelnummer 10 Goldpfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
zeitang der Landeshauftſtadt
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Wöchentliche iluffrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nammer 252
Mittwoch, den 10. September 1924.
187. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 20 Goldpfg.
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Im Falle höherer
Gewali, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw erliſcht
jede Verprlichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſfung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fällt jeder
Rabatt weg. Banktonto: Deuiſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbanl.
O
ine Anterredang mit Dr. Schacht.
Paris, 9. Sept. (Wolff.) Der Berliner Berichterſtatter des
o de Paris” hatte eine Unterredung mit dem
Reichsbank=
denten Dr. Schacht, in der dieſer u. a. erklärte: Die
At=
häre iſt unbeſtreitbar beſſer. Ich habe jetzt volles
Ver=
uen in den Erfolg der
800 Millionen=Anleihe.
Scheitern dieſer Anleihe hätte übrigens das Scheitern der
doner Abmachungen bedeutet. Ich bedaure natürlich, daß
ranzöſiſchen Unterhändler ſich nicht zur Räumung des
Ruhr=
ts in einer kürzeren Friſt entſchloſſen haben. In der ganzen
hätte man dann begriffen, daß Europa endlich in Frieden
iwollte. Die Ideen Owen Youngs ſcheinen mir ſehr ver=
—tig. Nach allem, was ich im Laufe der letzten Monate
ge=
t und gehört habe, iſt Owen Young ein Mann, der in keiner
Te beeinflußbar iſt. Ich bin davon überzeugt, daß Owen
ig keinerlei zärtliche Gefühle für Deutſchland hegt; aber er
ias Gefühl für Gerechtigkeit. Der Generalagent für die
Zah=
en und der Präſident der Emiſſionsbank ſind dazu berufen,
nmenzuarbeiten.
Die Währungsfrage.
Ich bin davon überzeugt, daß unſere Arbeit in ſehr befrie=
Sider Weiſe von ſtatten gehen wird. Ich beanſpruche
durch=
nicht die Vaterſchaft der Rentenmark für mich. Als ich die
Ong der deutſchen Währung übernahm, hat man mir dieſes
übergeben, bevor es geboren war. Ich habe es erziehen
ſchützen müſſen. Ich werde übrigens bald ein Buch über die
Wrungslage während der letzten zehn Jahre ſchreiben und
nanderſetzen, wie die Rentenmark bis zum jetzigen
Augen=
geleitet worden iſt. Mein Ziel iſt die Rückkehr zum Gold
ge=
i. In einem Exportland, das vom internationalen Handel
ngig iſt, muß man in der Tat auf die Goldwährung
zurück=
ien. Auch Frankreich wird meiner Anſicht nach die Rückkehr
Boldwährung nicht vermeiden können.
luf eine Frage über die bevorſtehenden
deutſch=franzöſiſchen Handels=Verhandlungen
erte Dr. Schacht: Ich bin davon überzeugt, daß die
Her=
ung normaler Wirtſchaftsbeziehungen
zwi=
beiden Ländern unerläßlich iſt, um ein wahrhaftiges
ensgefühl aufkommen zu laſſen. Die Vereinigung des
öſiſchen Eiſens mit der deutſchen Kohle eröffnet beſonders
hreriſche Ausſichten. Deutſchland und Frankreich müſſen
Fluf wirtſchaftlichem Gebiete verſtändigen. Ich bin auch nicht
(nſicht, daß ein ſolcher Handelsvertrag eine Schädigung für
and bedeuten würde. Für die deutſch=franzöſiſchen
Handels=
chungen iſt es aber wichtig, daß auf beiden Seiten guter
vorhanden iſt. Iſt das der Fall, dann erſcheint mir ein
9 ges Ergebnis nicht zweifelhaft.
Dawes=Optimismus.
Zerlin, 9. Sept. Der Stellvertreter des
Reparations=
ralagenten Young, Rufus Butler Dawes, der Bruder
Zenerals, erklärte in einer Unterredung, das Moment, das
chlands Wiederaufſtieg am meiſten noch heute behindere,
* Peſſimismus und die Schwarzſehrei der
Deut=
ſelber. Die Amerikaner hätten die Ueberzeugung
ge=
entlichen Aufſchwung ſtehe und heute für jeden
rſprechendes Land ſei. Er habe auch bei allen Kaufleuten,
t geſchäftlichen Sondierungen nach Berlin gekommen ſeien,
leiche Anſicht gefunden, daß es für jedes
Weltwirtſchafts=
nur empfehlenswert ſei, jetzt mit Deutſchland
Geſchäfts=
ndungen anzuknüpfen.
Die Aufhebung der Zoligrenze.
Zeit geſtern früh ſind alle Zoll=Bgrrieren an der Grenze des
en Gebietes gefallen. Seit eindreiviertel Jahren konnten
tete Grenze paſſieren. Die Zollgrenze war in der vergan=
Nacht aufgehoben worden. Die internationalen
Eiſenbahn=
iter bleiben aber bis zum 20. September zur Abwicklung
rüheren Geſchäfte (Rückgabe der Kanlionen uſw.) beſtehen.
Zollbeſtimmungen zwiſchen dem altbeſetzten Gebiet und dem
unde bleiben bis zum 20. September unverändert. Ab 21.
mber wird Ein= und Ausfuhr nach den deutſchen
Beſtim=
en nach wie vor durch das Ein= und Ausfuhramt in
Bad=
bewerkſtelligt. Die Waren, deren Ein= und Ausfuhr auch
den deutſchen Beſtimmungen verboten iſt, werden von der
bteilung des Landesfinanzamtes Brandenburg in Berlin
er Liſte zuſammengefaßt, deren Ausgabe vorausſichtlich am
eptember erfolgt.
Um die Räumung der Kölner Zone.
dein zelieten euie er ätun auffe
die Kontrolle in der engliſchen Zone übernehmen können,
den engliſchen Räumungsplan wird nicht nur die
Ruhr=
ling, ſondern auch die ganze Rheinlandfrage aufgerollt wer=
Man habe den Eindruck, daß Frankreich die in London zu=
Lene Räumung der Ruhr ſchon im Frühjahr 1925
durch=
werde, falls die Frage der Sicherheit im Rheinlande
ent=
end geregelt würde. Das engliſche Projekt des Generals
Es ſtünde augenblicklich im Vordergrunde der verſchiedenen
ungsmöglichkeiten. Außenpolitiſch Neutraliſierung, innen=
2 Bundesſtaatlichkeit, das ſei die Rheinlandfrage 1925.
Derwachung der Teſephongeſpräche durch
die Franzoſen.
Srlin, 9. Sept. (Wolff.) Wie wir erfahren, werden Ge=
* hon und nach den beſetzten Gebieten innerhalb der
letz=
lach immer von den Franzoſen kontrolliert. Die Verord=
Seüglich der Kontrolle der Geſpräche reicht noch bis zum
ezeurber und erfolgt ſtichprobenweiſt:
Vom Tage.
Großadmiral von. Dirpitz hat ſich zur Veröffentlichung ſeines
Archivs ohne Einſchränkungen entſchloſſen. Die Publikation des bedeu=
Spätherbſt im Verlag der Cottaſchen Verlagsbuchhandlung erfolgen.
Der zur Zeit in Berlin weilende ehemalige Oberbefehishaber der
amerikaniſchen Beſatzungstruppen am Rhein, General Allen, ſtattete
dem Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes, Freiherrn von Maltzahn,
dem Vertreter des Außenminiſters, einen längeren Beſuch ab.
Reichskanzler Marx und Reichsaußenminiſter Streſemann
werden mit Rückſicht auf die dringend gewordenen außenpolitiſchen Fra= 3949 dieſelben ſind wie vor dem Kriege, auf ein Viertel geſunken;
gen der Kriegsſchuldfrage=Erklärung und des Völkerbundes ihre Rück= nach der Meinung des Privatunternehmers iſt die Urſache dieſes
kehr nach Berlin beſchleunigen.
Fällen 113 534 Feierſchichten eingelegt werden.
bereits überſchwemmt.
ägyptiſche Regierung ſoll ſich im Austauſch dagegen verpflichten, dem
engliſchen Handel im Sudan große Konzeſſionen einzuräumen.
Geſchäfte weiter. Es herrſcht völlige Ordnung.
gons mit Raketen und Exploſivſtoffen ſind in die Luft geflogen. Die Unternehmers ausgeſchloſſen; denn im Gegenſatz zu der kapita=
Aufregung in Bukareſt iſt groß.
wurden 30 Menſchenopfer gemeldet. Eine u eheure Anzahl
Einwoh=
ner ſind verwundet und obdachlos.
Die japaniſche Regierung hat eine Kommiſſion mit der
Aufgabe betraut, ſich nach Mexiko und den ſüdamerikani= es vor, daß infolge der Konflikte mit der Gewerkſchaft dem
Unter=
ſchen Nepubliken zu begeben, um Mittel und Wege zu prüfen,
die japaniſchen Auswanderer dorthin zu leiten. Ferner würde einer
gewährt.
Vorgeſtern begann in Stockholm die erſte Sitzung des großen
Internationalen Gerichtskongreſſes, der bis zum 13.
Polen und Ungarn ſind hervorragende Juriſten erſchienen.
* Aus Bagern.
Ebangeliſcher Bund, Ladendorff und Bölkiſche Bewegung
Drahtbericht unſeres Korreſpondenten.
+München, 9. September.
Zurzeit geht durch die Münchener Blätter ein heftiges Strei=
Bundes in Bayern, die in der vorigen Woche in München
ſtatt=
gefunden hat. Das Organ der Bayeriſchen Volkspartei, der
„Bayeriſche Kurier”, hatte durch einen Gewährsmann, der auch
den geſchloſſenen Sitzungen des Ev. Bundes beizuwohnen
ver=
ſtand, einen Bericht gebracht, aus dem nicht nur ein Schreiben
en, daß Deutſchland unmittelbar vor einem außer= des Generals Ludendorff im Sinne eines Kampfes gegen den
„Ultramontanismus” bekannt wurde, ſondern auch eine
außer=
nann der Welt ein hochintereſſantes und außerordentlich ordentlich lebhafte Sympathielundgebung großer Teile des Ev.
Bundes, für die völkiſche Bewegung. Dieſe
Sympathiekund=
gebung verdichtete ſich zur Gründung eines Völkiſchen Bundes
evangeliſcher Pfarrer in Bayern, der unter den Rufen „Heil
Hit=
ler” „Heil Ludendorff” zuſtande gekommen ſei.
Der Ev. Bund nimmt in einer Erklärung, der auch der „
Bahe=
riſche Kurier” in vollem Umfange Raum gewährt, Stellung
ge=
gen den Bericht, den das Organ, der Bayeriſchen Volkspartei
über die Tagung des Ev. Bundes veröffentlicht hatte. Die
Er=
klärung beſtreitet, daß der Ev. Bund gegen die katholiſche Kirche
oder wie es geheißen habe, gegen den Ultramontanismus in der
Uhrwerke zum erſten Male ohne Zollſchwierigkeiten die auf= Art Stellung genommen habe, wie es der Bericht des „
Bayeri=
ſchen Kurier” darſtellt. Auch der Brief Ludendorffs wird in
die=
ſer Erklärung des Ev. Bundes mitgeteilt, und zwar in
folgen=
dem Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Pfarrer!
Eine Einladung des Evangeliſchen Bundes habe ich
bis=
her nicht erhalten. Nehmen Sie Dank für die Ihrige. In den
gleichen Tagen findet die zehnjährige Feier des Sieges bei
Tannenberg ſtatt, die mich verhindert, in München zu ſein und
zu kommen. Ich hoffe, daß die proteſtantiſche Kirche immer
ſchärfer die ultramontanen politiſchen Machtbeſtrebungen
zu=
rückweiſt, ſcharf gegen die Zerſplitterung Preußens Stellung
nimmt, — der Vorausſetzung für den Sieg des
Ultramontanis=
mus und der Knebelung des Proteſtantismus —, zugleich aber
auch beſtrebt iſt, dem tiefer religiös empfindenden Volk im
Su=
chen nach Gott gerecht zu werden.
Mit deutſchem Gruß! gez. Ludendorff.
Der „Baheriſche Kurier” ſtellt ſich dieſer Erklärung gegenüber
auf den Standpunkt ſeines Gewährsmannes und wiederholt die
markanteſten Stellen aus ſeinem früheren Bericht, ſo u. a.
fol=
gende Sätze: „Wir deutſchen Proteſtanten dürſen uns der tätigen
Mitarbeit an der völkiſchen Bewegung nicht entziehen und ſehen
in der Entwicklung und Förderung der völkiſchen Bewegung
eine für den Proteſtantismus lebenswichtige Frage. Wir
Pro=
teſtanten vertreten mit den Völkiſchen die Anſchauung, daß die
Juden, als der deutſchen Raſſe weſensfremd, Schädlinge an der
deutſchen Nation ſind und daß die Löſung der Judenfrage eines
der lebenswichtigſten Probleme für die Reinerhaltung deutſcher
Art und deutſchen Volkstums iſt. Beſonders wertvoll ſind und
werden die Völkiſchen, ſein im Hinblick auf die ultramontane
Frage. In der Verbindung zwiſchen völkiſchem Gedanken und
Proteſtantismus liegt das Heil für das deutſche Volk.” Ferner
erklärt das Blatt, daß bei der Verleſung des Briefes Ludendorff
ausdrücklich in dem Text des Briefes die Worte eingefügt geweſen
feien, die den Proteſtantismus, als die für das deutſche Volf.
fordert den Ev. Bund auf die Möglichkeit zu ſchaffen, vor
Ge=
richt die Klarſtellung des Sachverhaltes herbeizuführen. Er biete
ſeinerſeits Beweis ſür die Nichtigkeit ſeiner Berichterſtattung an.
Aus dem Allitag
aöe M
tungsvollen Werkes, das viele Geheimakten enthält, wird noch im BeFſopzeiraſſſchen Birtcaft.
Moskauer Brief. II. Teil.*)
(Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten.)
Die Leiſtungsfähigkeit der Privatbetriebe iſt ungeachtet
deſ=
ſen, daß die geſamte maſchinelle Ausrüſtung und die Arbeiter=
Produktionsrückganges in der ſogenannten Pſychologie der Dik=
In der erſten Septemberwoche, vom 31. Auguſt bis zum 6. Sept., tatur des Proletariats zu ſuchen, welche die Quelle aller anderen
mußten im Ruhrkohlenbergbau infolge Abſatzmangels in 87 Tendenzen iſt. So laſſen ſich zum Beiſpiel die geringe
Inten=
ſivität der Arbeit, häufige Unterbrechungen uſw. begreifen; von
Die Streiklage in der Borinage in Belgien iſt unver= geſviſſenhafter Arbeit, wie ſie vor dem Kriege bei zehn= bis
ändert. Zurzeit ſtreiken 32 000 Arbeiter. Verſchiedene Gruben ſind zwölfſtündiger Arbeitszeit geleiſtet wurde, kann heute trotz der
veränderten, auf acht Stunden feſtgeſetzten Arbeitszeit keine Rede
Die offizielle Zuſammenkunft zwiſchen Maedonald und Zaglul ſein. Nach ihren eigenen Auslaſſungen arbeiten die Arbeiter beim
Vaſcha wird am 25. September in London ſtattfinden. — In politiſchen Privatunternehmer mit ausgeprägtem Widerwillen; denn es
Londoner Kreiſen ſpricht man davon, daß die Souveränität fällt ihnen ſchwer, nach den ſogenannten Errungenſchaften der
Aegyptens und des Sudans anerkannt werden ſoll. Die proletariſchen Revolution den Mehrwert ihrer Arbeit dieſem
„Neppgeſchmeiß”, wie ſie ſich ausdrücken, zuzuführen. Sie fühlen
Nach einer Meldung aus Santiago de Chile iſt der Präſident ſich außerſtande, mit der früher gewohnten Akurateſſe die ihnen
der chileniſchen Nepublik Aleſfandri geſtern abend 11 Uhr zu= auferlegte Arbeit auszuführen; denn es kommt ihnen
hauptſäch=
rückgetreten. Im „Einklang mit der Verfaſſung führt er die lich darauf an, den Unternehmer fühlen zu laſſen, daß ſie ſeine
eigentlichen Brotgeber ſind und nicht umgekehrt, daß in Rußland
Auf das Munitionslager der Feſtung Afumatzi bei Bukareſt die Diktatur des Proletariats herrſcht. — Hiernach erſcheint
ſelbſt=
wurde von unbekannten Tätern ein Attentat verübt. Zehn Wag= verſtändlich eine planmäßige Regelung des Betriebes ſeitens des
liſtiſchen Produktion, bei der die Arbeiter die erbittertſte Feind=
Aus Tokio wird gemeldet: Ein ſchwerer Taifun vernichtete ſeligkeit gegen den Unternehmer hegen können, ohne daß die
in Formoſa 3200 Häuſer. Der Schaden iſt unüberſehbar. Bisher Produktion dadurch behindert wird, wird hier eine Kette von
Zuſammenſtößen mit den Gewerkſchaften ausgefochten, die auf
den Forigang der Produktion ſtörend einwirken. Sehr oft kommt
nehmer nichts anderes übrig bleibt, als ſeinen Betrieb zu
liqui=
dieren; ſo wird die Arbeiterfrage für den Privatunternehmer
Schiffahrtsgeſellſchaft ein Zuſchuß zum Bau von Auswandererſchiffen zum ſchlimmſten Uebel ſeines Wirkens. Nach den Aeußerungen
eines ſolchen Unternehmers unterhält er ſeinen Betrieb nur, weil
es für ihn keine andere Möglichkeit gibt, ſeine Arbeitskraft
anzu=
wenden; andere treibt die Liebe zu ihrem Beruf. Dabei iſt es für
September tagen wird. Aus Deutſchland, Englond, Holland, Amerika, den Privatunternehmer nicht leicht, ſeine Ware an den Mann zu
bringen, er iſt hierbei ausſchließlich auf den privaten Abnehmer
angewieſen, auf die ſtaatlichen Kooperationen kann er nicht
zäh=
len; denn die beſtehenden Rechtsverhältnifſe laſſen den Abſchluß
von Geſchäften mit den ſtaatlichen Organiſationen oder
Konfum=
genoſſenſchaften nicht zu. Für dieſelben beſteht die Verpflichtung,
alle für ſie notwendigen Waren ihrerſeits aus ſtaatlichen Stellen
oder Konſumgenoſſenſchaften zu beziehen; alsdann ergeben ſich
auch Bedenken in fiskaliſcher Hinſicht: Bureaukratismus,
dila=
toriſche Verfahren beim Abſchluß des Geſchäfts (Ablieferung und
Annahme der Waren, Ausſchreiben von unzähligen Orders und
Rechnungen uſw.). Alle dieſe Umſtände zwingen den
Privat=
ten über den Verlauf der diesjährigen Tagung des Evangeliſchen unternehmer, ſeine Ware an einen privaten Abnehmer
weiter=
zuleiten. Der Rayon, in dem die Privatinduſtrie ihre Erzeugniſſe
unterzubringen vermag, iſt äußerſt beſchränkt; felten kann ſie ihre
Ware über die nachbarlichen Gebiete hinaus verkaufen.
Wir lernen da einen neuen wirtſchaftlichen Zuſammenſchluß
des Privatkapitals kennen, der ſich aus der ausſchließlichen
Ver=
flechtung der Beziehungen der Privatinduſtriellen zu den
Privat=
lieferanten und Privatabnehmern ergibt.
Wenden wir uns den ſtaatlichen Organiſationen zu, um zu
ſehen, auf welcher Höhe der Entwicklung ſie angelangt ſind und
wie ſie ſich in nimmer ruhendem Konkurrenzkampf aufreiben!
Während man in der Epoche des Kriegskommunismus den
Privathandel als eines der ſchlimmſten Vergehen betrachtete und
Jungens, die mit Zigaretten handelnd auf der Straße betroffen
wurden, feſtnahm und ins Gefängnis beförderte, hat Lenin bei
Einführung der neuen wirtſchaftlichen Politik laut geſchrien, daß
die Kommuniſten das Handeln erlernen müßten; denn wenn ſie
das nicht täten, ſo wäre überhaupt keine Ausſicht vorhanden, mit
der Bourgeoiſie aufzuräumen. Seit drei Jahren widmen ſich
die Kommuniſten dem Studium der Handelstätigkeit, und es
ſeien hier ein paar prägnante Beiſpiele der ſowjetruſſiſchen
Er=
rungenſchaften auf dieſem Gebiete herausgegriffen.
Von beiſpielloſem Dilettantismus der Sowjetkaufleute
zeu=
gen die im Frühjahr dieſes Jahres vorgenommenen Aufkäuſe
von Eiern für Exportzwecke. In einem Kreiſe des Poltawaer
Gouvernements beſchäftigten ſich mit dem Aufkauf von Eiern
ſechs ſtaatliche Organiſationen, die ſich gegenſeitig ſtarke
Konkur=
renz machten. Einer der Aufkäufer hat auf dieſem Gebiete ſein
Glück verſucht, innerhalb weniger Tage mehrere Tauſend. Eier
aufgekauſt und iſt dann mit dem Gelde durchgebrannt. Nach
einiger Zeit trat an ſeine Stelle ein neuer Bevollmächtigter, der
die Geſchäfte ſofert auf breitere Grundlage ſtellte; er brachte
15 Fuhrwerke mit, um dann während der ganzen Saiſon 6000
Eier aufzukaufen. Es wäre intereſſant, zu errechnen, wie hoch
ſich unter Berückſichtigung der erwähnten Handlungsunkoſten und
in Anbetracht der Tatſache, daß der Bevollmächtigte allein ein
Gehalt von 50 Tſcherwentzen (zirka 1000 Goldmark) im Monat
bezogen hat, der Selbſtkoſtenpreis für ein Ei für die ſtaatliche
Organiſation belief.
Beim Aufkauf des Flachſes im Pſkower Gouvernement
kon=
kurrierten zehn Vertreter verſchiedener ſtaatlicher Organiſationen
miteinander. Da infolge der vorjährigen Mißernte die Pſkower
Bauern Flachs nur gegen Roggen ablieferten, die privaten
Auf=
käufer aber die Sachlage bereits im vorigen Herbſt richtig erfaßt
und in Erwartung kommender Dinge große Vorräte an Roggen
aufgekauft und aufgeſpeichert hatten, waren ſie in die Lage
ver=
ſetzt, bei dieſem Geſchäft gut abzuſchneiden. Sie haben dieſen
Roggen jetzt im Frühjahr an die ſtaatlichen Organiſationen, die
Flachs aufkaufen wollten, mit gutem Nutzen losgeſchlagen.
Die ſtaatlichen Organiſationen geraten ſtändig ins
Hinter=
treffen; denn ſie meſſen der Frage des wohlüberdachten und
plan=
mäßigen Handels nicht genügend Wichtigkeit bei. Als auf der
diesjährigen Niſhegoroder Meſſe der Pavillon für
Waren=
muſter eröffnet wourde, ſprachen ſich die Sowjetleute dahin aus.
daß man in Rußland zuerſt das Handeln mit Waren erlernen
allein geeignete Konfeſſion bezeichnete. Der „Bayeriſche Kurier” müßte, und ſpäter auf Grund von Muſtern; denn die letztere
*) Vgl. den Artikel in unſerer Nummer 250 vom Montag,
den 8. September.
Seite 2.
D.
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411, Bittizoch, det 10. Septeutber 1924.
Rummer 252
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gont
Stufe ſei doch eine höhere Form des Handels, während man im
heutigen Rußland noch nicht einmal ſicher ſein könne, daß man
die eben ausgeſuchte und gekaufte Ware auch erhalte. Dieſe
Sicherheir beſtehe erſt dann, wenn man die Ware in ſein eigenes
Lager unter Verſchluß gebracht habe. Wer garantiert dafür, daß
die Käufer wirklich muſtergetreue Ware bekommen und daß die
gekaufte Ware nicht nach Taſchkent enſtatt nach Koſtroma aus
irgendwelchen ſehr wichtigen Gründen gelangt! Auf der Meſſe
kam ferner zur Sprache, daß die perſiſchen Kaufleute, welche die
Niſhegoroder Meſſe beſuchten und die mit der ruſſiſchen
Schlam=
perei alten und neuen Stils gut vertraut ſind, doch in größte
Verwunderung gerieten, als ihre am 16. Juli in Aſtrachan
ver=
ladene Ware Mitte Auguſt die Meſſe noch nicht erreicht hatte.
Da=
bei muß noch die beſondere Zuvorkommenheit der ruſſiſchen
Be=
hörden den perſiſchen Kaufleuten gegenüber in Betracht gezogen
werden! Mit eigenen Kaufleuten macht man bedeutend weniger
Umſtände.
Wer langſam fährt, kommt auch zum Ziel, meinen die
ruſſi=
ſchen ſtaatlichen Inſtitutionen, indeſſen der Privathändler dieſe
Gemütsruhe nicht aufbringt. Er entfaltet zeitig ſeine Tätigkeit
auf dem Moskauer Markt, auf dem ſich die zahlreiche
Bauern=
ſchaft aus der Umgegend um 6 Uhr morgens einfindet, um ihre
Lebensmittel abzuſetzen und ihre Einkäufe zu beſorgen. Der
ganze Markt ſtöhnt von Lärm, Anpreiſungen uſw., während der
Konſumgenoſſenſchaftshändler noch ſchläft; denn dieſes
Markt=
getriebe hat ihn noch nicht erreicht. Auf dem Markte befindet ſich
ein anſehnlicher Laden der ſtaatlichen Inſtitution, alles iſt dort
zu haben, und ſie handeln ſogar während der Feiertage, wenn
ſonſt alles geſchloſſen iſt — aber jetzt iſt noch nicht geöffnet, weil
ihre Geſchäftszeit doch erſt um 9 Uhr beginnt.
Im Zentrum des Marktes iſt auch ein großes
Manufaktur=
warengeſchäft; alle Konkurrenten haben ſchon längſt den
Ver=
kauf begonnen, bei ihm aber iſt noch geſchloſſen, er rechnet wohl
damit, daß ſeine Zeit zum Handeln erſt kommen wird. Die nach
der Stadt gekommenen Bauern warten leider nicht mit ihren
Einkäufen, ſie ſitzen längſt im Zuge und befinden ſich auf der
Heimfahrt.
Selbſt der ſtaatliche Fleiſchhandel nimmt keine Notiz davon,
daß das Leben um 6 Uhr morgens beginnt; er öffnet unbeirrt
um 9 Uhr, wenn bereits die umliegenden vielen privaten kleinen
Fleiſchgeſchäfte ihre Ware losgeſchlagen und kein Käufer mehr
zu ſehen iſt. Schmunzelnd werden die ſtaatlichen Händler um
9 Uhr von ihren privaten Konkurrenten begrüßt, ſie ſind ja
un=
ſchädlich.
Alle Hinweiſe der ruſſiſchen Preſſe, daß die Entwicklung in
dieſer Richtung auf geſteigerte Anſpannung der Kräfte drängt,
alle Veruche, um die ſtaatlichen Inſtitutionen aus dem
Dorn=
röschenſchlaf wachzurütteln, ſind vergeblich; ſie hören nicht die
Vorboten der großen ökonomiſchen Umwälzung, die immer
ver=
nehmlicher an die verſchloſſenen Pforten ſchlagen, und verhalten
ſich ſtumpf gegen alle Anforderungen. — Das gleiche winzige
Blickſeld findet ſich bei den Behörden in bezug auf die
Steuer=
politik. Bei den großen ruſſiſchen Entfernungen und der
Unweg=
ſamkeit ſpielen die Dorfſchmieden und =Mühlen eine ſehr
bedeut=
ſame Rolle für die Bauernſchaft. Ohne Rückſicht hierauf werden
jedoch ſolche für die Bauern höchſt wichtigen Betriebe durch
Steuerüberforderung ausgewirtſchaftet, daß ſie ſchließen müſſen,
und ſo werden um das Linſengericht eines Gegenwartsvorteils
ſpätere Nachteile heraufbeſchworen. — Das erſte, was dem
Be=
ſchauer bei der Einfahrt ins Dorf auffällt, iſt entweder eine
ge=
ſchloſſene Schmiede oder eine halb zerſtörte Mühle. Was für den
ruſſiſchen Bauern eine ſtillgelegte Mühle bedeutet, weiß jeder,
der die ruſſiſchen Verhältniſſe kennt; denn oft läßt der Bauer
zwei bis drei Zentner Korn mahlen. Das würde ihm im
eige=
nen Dorfe oder im nächſten keine Schwierigkeiten bereiten, wenn
er aber weiter fahren und manchmal, wie in Zentralrußland,
zwei Wochen warten muß, bis die Reihe an ihn kommt, ſo iſt
das für ihn ein großer Schaden. Die Steuern, die den Mühlen
auferlegt werden, betragen das Vierhundertfache der
Vorkriegs=
höhe. Sie zwingen den Müller, dieſe Speſen auf die Bauern
abzuwälzen, ſo daß eigentlich auch für dieſe Steuern die Bauern
aufkomimen müſſen, die der Sowjetregierung den Vorwurf
machen, daß ſie anſtatt einer Steuer im Grunde genommen 21
verſchiedene Steuern erhebt. — Dasſelbe trifft auf die ohnehin
ſpärlich vertretenen Schmieden zu; der Bauer muß ſehr weit
fah=
ren, um eine Schmiede zu erreichen. Diejenigen Schmieden, die
einen Arbeiter beſchäftigen, werden mit hohen Steuern belaſtet,
die ſie wiederum auf die Bauern abwälzen. Aus der ukraniſchen
Bauernſchaft ſind des öfteren Stimmen laut geworden: Wir
haben nichts gegen die Steuern, wenn aber unſere Schmieden mit
ſo unſinnig hohen Steuern belegt werden, daß ihnen die
Fort=
führung des Betriebes unmöglich gemacht wird, während wir die
Schmieden dringend brauchen, ſo wird es uns ſchlecht gehen und
auch dem Staate.
Dieſe unverkennbaren Proben mangelnder Erfahrung und
Schnellkraft der Sowjetleute ſprechen eine beweiskräftige und
eindringliche Sprache. Die Kommuniſten werden noch ſehr viel
lernen und darüber nachdenken müſſen, daß die ökonomiſche
Ent=
wicklung nach beſtimmten Geſetzen unwiderſtehlich fortſchreitet,
und ſie werden einſehen müſſen, daß manche wirtſchaftliche und
politiſche Umſtellung notwendig iſt, um Reſultate zu erzielen,
wie ſie die bürgerlichen Staaten zu verzeichnen haben. Mich
dünkt, daß Sowjetrußland nach vollzogener Umſtellung und
Ein=
führung der durch die Lebensintereſſen der Bevölkerung
beding=
ten Verbeſſerungen große Aehnlichkeit mit dem Vorkriegsrußland
haben wird, unterſchiedlich getrennt nur dadurch, daß infolge der
teueren Bezahlung der Erfahrung Sowjetrußland bedeutend
ärmer ſein wird in materieller Hinſicht als das frühere Rußland,
wofür es ſich aber in bezug auf eben dieſe Erfahrung ſtark den
Chineſen nähern wird, welche den bolſchewiſtiſchen Verſuch ſchon
vor Einführung der mandſchuriſchen Dynaſtie erlebt haben; denn
„alles iſt ſchon dageweſen”, ſagte Ben Akiba.
Amerika und die Abrüſiungsfrage.
London, 9. Sept. (Wolff.) Der Waſhingtoner Korreſpondent
der „Morning Poſt” hatte eine Unterredung mit einer führenden
amt=
lichen Perſönlichkeit, die ermächtigt iſt, in allen Angelegenheiten der
auswärtigen Politik für den Präſidenten zu ſprechen. Dieſe
Perſönlich=
keit erklärte u. a., die Abrüſtung zu Lande ſei eine ausgeſprochene
euro=
päiſche, nicht amerikaniſche Frage. Auf dem amerikaniſchen Kontinent
gebe es keine großen Heere. Der Präſident hoffe, daß eine neue
Kon=
ferenz in Waſhington für die Einſchränkung der U=Boote, Flugzeuge
und Giftgaſe zuſtande kommen werde. Auf die Frage, ob ſich Amerika
an der Konferenz bezüglich der Abrüſtung zu Lande beteiligen werde,
erwiderte die Perſönlichkeit, dieſe Frage könne weder bejahend, noch
verneinend beantwortet werden. Es würde viel von dem Wortlaut der
Einladung und dem Maße abhängen, in dem die Vereinigten Staaten
gebunden würden. An einer Konferenz, die in enger Verbindung mit
dem Völkerkbund ſtehe, würden die Vereinigten Staaten dielleicht nicht
teilnehmen können. Dieſes Problem ſtehe indeſſen nicht unmittelbar
zur Diskuſſion. Die Vereinigten Staaten wären immer für eine
ſchieds=
gerichtliche Löſung internationaler Streitigkeiten geweſen. Indeſſen
würde es aufrichter ſein, zu behaupten, daß Amerika niemals in irgend
einer Frage, die ſeine nationalen Intereſſen oder ſeine Sicherheiten
berührt hätte, auf eine ſchiedsgerichtliche Entfcheidung ausgeweſen ſei.
Er bezweifele, daß es eine ſolche Frage jemals einem Schiedsgericht
unterbreiten werde. Die Amerikaner glaubten an den Grundſatz des
Schiedsgerichts und wünſchten den Frieden zu erreichen. Sie könnten
daher Macdonalds Vorſchlag ſympathiſch gegenüberſtehen, aber man
dürfe ſich wohl fragen, ob dieſe Vorſchläge die eines praktiſchen
Staats=
mannes oder eines Idealiſten ſeien, und ob irgend eige Nation
berech=
tigt ſein würde, den Plan anzunehmen, der nationale Intereſſen
gefährde.
Jugoſlawiſche Kabinettsumbildung.
Belgrad, 9. Sept. (Europapreß.) Der Führer der Kroatiſchen
Bauernpartei Radiſch hat auf Grund eines Uebereinkommens mit den
anderen Parteien die Teilnahme an der Regierung
Davido=
witſch beſchloſſen, indem zwei Abgeordnete in das Kabinett eintreten.
Die Kroaten Nacek und Predavee werden das Miniſterium für
Sozialpolitik und des Ackerbaues übernehmen. Von Regierungskreiſen
wird dieſe Meldung beſtätigt und die ſofortige Kabinettsumbildung
an=
gekündigt. Damit iſt ein großer Schritt in der Feſtigung dieſer
Regie=
rung und der allgemeinen politiſchen Lage Südſlawiens getan.
Aufſtand in Afghaniſtan.
London, 9. Sept. (Europapreß.) Nach Meldungen aus
Kal=
kutta haben in Afghaniſtan blutige Zuſammenſtöße zwiſchen den
Regie=
rungstruppen und den Aufſtändiſchen ſtattgefunden. In einem der
Kämpfe haben die Aufſtändiſchen 600 Mann an Toten und
Verwunde=
ten verloren und waren gezwungen, ſich zu unterwerfen. In einer
anderen Gegend haben die Rebellen 500 Tote eingebüßt, worauf ſie ſich
zurückzogen. Der Emir von Afghaniſtan ſichert in einer Proklamation
denjenigen, die ſich jetzt der Regierung unterwerfen, Straffreiheit zu.
Die Kämpfe in Marokko.
Madrid, 9. Sept. Nach einer Meldung aus Melilla ſind
die ſpaniſchen Stellungen in der Nähe von Petſchauen ernſtlich
bedroht. Die Marokkaner haben die Stellung Kalaa von allen
Seiten eingeſchloſſen. Man rechnet mit der Möglichkeit, daß
Petſchauen aufgegeben werden muß. Dagegen hoffen die
Spa=
nier, Tetuan halten zu können.
Nach einer Meldung aus Madrid hat Primode Rivera,
der ſich zurzeit in Tetutan befindet, an das ſpaniſche
Expeditions=
korps eine Proklamation gerichtet, in der es unter anderem
heißt: „Die ſpaniſchen Truppen ſind beſſer bewaffnet und
zahl=
reicher als die Mauren. Sie verfügen über größere
Munitions=
beſtände. Sie dürfen daher ihre Gewehre und Maſchinengewehre
nicht in die Hände des Gegners fallen laſſen, der ſie gegen uns
verwenden würde. Es iſt beſſer, ruhmreich zu ſterben, als in die
Gefangenſchaft des Feindes zu fallen.” Am Schluſſe der
Pro=
klamation ſagt Primo de Rivera, er werde, bis die Truppen des menſchewikiſchen Aufſtandes innerhalb vierundzwanzig Stun ſe
Expeditionskorps über die Schwierigkeiten und den Gegner
triumphiert haben, in Tetuan bleiben.
Meldungen aus Tanger zufolge iſt die Eiſenbahnlinie Ceuta=
Tetuan abgeſchnitten, da ſie von den Aufſtändiſchen in einer
Länge von einer Meile zerſtört iſt. Telegraph und Telephon ſind
ebenfalls abgeſchnitten.
1 9e
Dei Burgerfrieg in Chng.
Eingreifen der Mächte?
Zur Lage in China meldet der Kabeldienſt der Tu.
Auch aus der Mandſchurei ſind große Truppenmengen
Peking mobiliſiert worden. Die chineſiſche Front hat
ſomit eine Rieſenausdehnung. Zwiſchen Mugden
Peking bilden ſich große Heerlager.
Die Großmächte, die bekanntlich an dem Kampf ſehr
intereſſiert ſind, beginnen mit der Landung von Marinetrup
Aus den neueſten Meldungen aus Schanghai geht be
daß die Lage der Stadt in höchſtem Maße kritiſch iſt. Die Lel
mittel werden bereits knapp. Infolge des Zuſtromes von F.
lingen aus der Kampfzone ſind die Krankenhäuſer mit Verwu
ten überfüllt. Nachdem die Pekinger Regierung ſich offen au
Seite Kiangſus geſtellt hat, der den Angriff auf Schanghai u
nommen hat, ſtehen ſich nunmehr die beiden großen Pg=
Tſchili und Anfu in offenem Kampfe gegenüber. Der a
wärtige Präſident Chinas Tſaokum, deſſen Macht nur nomin
und von dem militäriſchen Befehlshaber Wu Pei Fu abb
iſt Exponent der chineſiſchen Tſchili, denen von der Anfuparte.
ihrem Führer Tſchangſolin der Verrat am chineſiſchen Volr
Günſtlingswirtchſaft und Unterwürfigkeit gegenüber den
ländiſchen Regierungen zum Vorwurf gemacht wird. Ii
Kampfanſage Tſchangſolins an Peking, wird der Regierung
vorgeworfen, daß ſie Deutſchland in dem kürzlich zum
Ab=
gekommenen Vertrag zu große Zugeſtändniſſe gemacht habe.
hatſen, der an der Spitze der ſüdchineſiſchen Provinzen mi=
Sitze in Kanton iſt, hat den Befehl gegeben, daß ſeine
Tr=
an der Verteidigung Schanghais teilnehmen ſollen. Die Hoff
den Kampf um Schanghai lokaliſieren zu können, hat ſie
trügeriſch erwieſen. Nachdem Tſchangſolin die große Mau
Norden überſchritten hat, wird faſt ganz China in den
B=
krieg verwickelt ſein. Die Streitkräfte Tſchangſolins werde
zahlreich und gut ausgerüſtet bezeichnet. Die weitere Entwi
in China hängt zum großen Teil von der Raſchheit des Vorg
Tſchangſolins ab, deſſen Vormarſch an der Grenze von
bereits angelangt ſein dürfte. — Hinter Tſchangſolin ſoll
ſtehen. Es ſei bekannt, daß eine beträchtliche Zahl japa:
Offiziere und Soldaten in ſeiner Armee eingereiht ſeien un m
die Finanzierung ſeines Vorſtoßes, der die Stellung der
mächte in China ernſtlich bedrohe, gehe von Tokio aus.
*
Die Forderung der engliſchen, franzöſiſ
amerikaniſchen, italieniſchen und japani m
Regierung an die chineſiſche Regierung auf Errichtung eine —
tralen Zone bei Schanghai zum Schutze der Neutralen iſt v. mr
Pekinger Regierung abgelehnt worden. Nach Meld
aus Tokio ſoll die ablehnende Entſcheidung auf ruſſiſche Ei ge
zurückzuführen ſein.
*
Der wachſende Ernſt der Lage in China hat zu einer
C=
rung der Interventionsmöglichkeiten geführt
darüber eingeleiteten Beſprechungen zwiſchen den Hauptve:
mächten ſind indeſſen noch zu keinem Abſchluß gekomn
die entgegenſtehenden diplomatiſchen und techniſchen Sch =
Vie
keiten zu groß ſind. Jede der kriegführenden Parteien iſt
and
Endes der Exponent einer ausländiſchen Macht, mittelba ſE
unmittelbar. Man erwägt aber, wie „Mancheſter Gue
meldet, die Beſetzung einiger ſtrategiſchen Pun ſam /, für den
ſicht mi
Yangtſetale, um die ausländiſchen Intereſſen zu ſchützen. Imn
fürchtet ſich aber offenbar davor, den benachbarten Japane / iel. Unter
Möglichkeit zur direkten Einmiſchung in die innere Politik ( ms/mit, der
Norden ſei,
zu geben, weil Japan allen anderen Großmächten an grei luchn, ſi
Machtmitteln überlegen iſt.
Nomm
*
der Frie
*
. Die belgiſche Regierung richtete an die engliſche Reg 1-9
das Erſuchen, daß die belgiſche Kolonie, im Falle es nöt I—n
ſollte, an Bord der engliſchen Kriegsſchiffe im Hafen von
EW=
hai Zuflucht nehmen könnte. Die engliſche Regierung ab=
gleich bejahend geantwortet.
Aal.
Erſchießung von 24 Menſchewifen.
Moskau 9. Sept. (Wolff.) Wie die ruſſiſche Telegrapher lal
meldet, wurde das auf Erſchießen lautende Urteil
Organiſatoren von Bandenüberfällen in Georgien, darunter Mheß
des Zentralkomitees und der ausländiſchen Büros der Menſchet. .b= A
der 2
Bhei
ſtreckt.
Der Aufruf des Zentral=Exekutivkomitees des Rats der Volk
ſare an das georgiſche Volk weiſt darauf hin, daß die Beendis
georgiſchen Arbeitern und Bauern, die freiwillige Abwehrabt
gebildet hätten, zu verdanken ſei. Die georgiſche Regierung könne 1ac
zulaſſen, daß der Adel und der Offiziersſtand die friedliche Ar
den Wohlſtand Georgiens ſtören. Die Profeſſoren der Univerſit i
wenden ſich in einer Kundgebung gegen die unverantwortlichen
Fiel
der Emigranten, das friedliche Leben des georgiſchen Volkes
Periode ſeiner nationalen kulturellen und wirtſchaftlichen Wiel ” ue
zu ſtören.
*Erſtes Bruckner=Konzert.
F.N. Mit drei Konzerten zum Gedächtnis des 100.
Geburts=
tages von Anton Bruckner beginnt die neue Konzertzeit
vielver=
heißend. Denn für kein Kunſtwerk ſind in Darmſtadt die
Vor=
bedingungen zu herrlichſtem Gelingen ſo vorhanden, wie für die
Brucknerſche Sinfonie, die erſt ſpät und zögernd hier Eingang
fand, und nun, ſeit Michael Balling bei uns wirkt, heimiſch zu
werden beginnt. Waren alle Stimmen darin einig, daß Meiſter
Balling in Bayreuth in bezug auf einheitlichen Orcheſterklang,
blühende Farbe und großzügige Linienführung das Höchſte
lei=
ſtete, ſo ſind dies gerade die Eigenſchaften, die ihn faſt noch mehr
zum idealen Brucknerdirigenten ſtempeln.
Wer an dieſem erſten Abend die Siebente Sinfonie gehört
hat — leider war das Haus nicht voll beſetzt —, dem muß dies
ein Erlebnis von ſeltener Reinheit und Weihe geweſen ſein.
Dirigent, Orcheſter und auch der Zuhörer noch nicht ermüdet und
zermürbt von den vielen Eindrücken, die ein Winter muſikaliſch
zu bringen pflegt, und das mächtige Werk in einer
Einheitlich=
keit und mit einem Rieſenatem wiedergegeben, wie ich es noch
nie gehört habe, obwohl die Siebente Sinfonie zu den am meiſten
geſpielten gehört. Wie man dieſem Werk Mangel an Logik und
Zuſammenhang vorwerfen und es in Verbindung mit den
poe=
tiſchen Gedankenſprüngen eines Jean Paul bringen kann, ſcheint
unfaßlich, denn ſelbſt das Scherzo, in dem es walkürenrittartig
ſpukt, fügt ſich als ein ſo notwendiger Beſtandteil in die Folge
der anderen Sätze ein, daß die Kompaktheit des Ganzen
bewun=
derungswürdig iſt. Die größte Prachtentfaltung des Barock, die
Innigkeit und Gefühlstiefe edelſter Romantik, anbetende
Fröm=
migkeit und kindlich heitere Naturliebe vereinigen ſich hier in
Bruckner zu einem Ganzen, das rührend und erhaben zugleich
wirkt. Balling gab den erſten Satz in einer einzigen großen Linie,
ruhig, milde, bei aller Liebenswürdigkeit ans Erhabene ſtreifend.
Im Adagio hob ſich nun die Wellenlinie der Empfindungen, die
Gegenſätze wurden größer, die Entrücktheit der frommen
An=
betung überirdiſch. Trotz der rieſigen Form hielt die Spannung
ſtets an und die Verhältniſſe der einzelnen Teile zueinander
wurden ſo genial abgewogen, daß der Satz völlig einheitlich blieb
wie auch das Finale, in dem der Kampf am ſtärkſten entbrennt,
die Apotheoſe, aber auch das höchſte Pathos erreicht.
Es war hochintereſſant, vor dieſem Erfüllungswerk die in
Sturm und Drang gewordene Erſte Sinfonie in C=Moll zu
hören, in der Bruckner ſchon die ganze Ausdehnung und den
breiten Aufbau ſeiner ſpäteren Werke beſitzt, aber noch nicht zu
völliger Einheitlichkeit der Sprache durchgedrungen iſt.
Verblüf=
fende Kühnheiten ſtehen neben Stellen, die an Beethoven,
Schu=
bert und vor allem Wagner anklingen, die Form iſt beſonders
ſchwer zu überſehen, der Inhalt gegenſatzreicher und kühner als
in irgendeiner der ſpäteren Sinfonieſchweſtern. Und doch iſt die
Sicherheit, mit der Bruckner ſeinen Gedanken Ausdruck gibt, die
Schärfe, mit der ſich ſeine Perſönlichkeit hier ſchon abhebt,
er=
ſtaunlich. Der hervorragende Kontrapunktiker kommt in den
Durchführungsteilen des erſten Satzes zu Wort, die Sprache eines
tiefen Gemüts läßt der zweite trotz der noch etwas novelliſtiſchen
Aneinanderreihung ſeiner einzelnen Teile erkennen.; ſein
trans=
zendentaler Schluß iſt ein deutlicher Vorgänger der Parallelſtelle
in der Siebenten; Keckheit und Idylle ſtellt Scherzo und Trio
gegenüber, und der Schlußſatz geht in ſeiner Bedeutung als
Hauptkampfſatz, der, an den erſten anknüpfend, erſt die eigentliche
Entſcheidung bringt, weit über das hinaus, was bis dahin ein
Sinfoniefinale bedeutete. Der breiten Expoſition, dem
macht=
vollen Kampf entſpricht der breite Siegesſchluß, der das C=Moll
nach Dur auflöſt.
Auch dieſe Sinfonie brachte unter Michael Balling zu
ſtärkſter Wirkung. Scharf charakteriſierte er die einzelnen Teile,
die ſich aber ſelbſtverſtändlich nicht ſo zu einer Einheit
zuſammen=
ſchließen ließen wie in der Siebenten. Trotzdem bleibt auch die
Erſte ein Werk voll echteſten Lebens und wärmſten Fühlens, denn
was auch Bruckner ſchreibt, überall finden wir ſein warmes Herz
hinter dem, was er ſchreibt, und die Notwendigkeit,, ſo und
nicht anders ſich auszudrücken, die ihm ſeine Urmuſikantennatur
verleiht.
Auch für die Leiſtung des Landestheaterorcheſters
bedeutete die E=Dur=Sinfonie den Höhepunkt des Abends. Lange
haben wir die Streicher nicht ſo paſtos und voll gehört, die
Klang=
verſchmelzung aller Inſtrumente nicht ſo vollkommen wie an
die=
ſem bedeutungsvollen Abend.
Bildtelegrapbie über mehr als 4100/-I-
Die telegraphiſche Uebertragung von Photographif
graphiſchen Darſtellungen aller Art, die dem deutſchen ...L=
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Das Stadttheater Bamberg — Direktion Hans
Willcken —, das ſeine diesjährige Spielzeit mit Shakeſpeares
Sommernachtstraum” eröffnet, bereitet einen Zyklus lebender
deutſcher Dramatiker vor. Dieſer enthält je ein Werk von
Bar=
lach, Brecht, Bronnen, Burte, Kaiſer, W. von
Scholz und F. von Unruh. Ferner werden Stücke von
Shaw, Strindberg und Gerhart Hauptmann geſpielt
werden. Das klaſſiſche Repertoir ſieht außer Goethe, Schiller
und Kleiſt, die beſondere Pflege Hebbels ſowie eines der
großen Dramen Calderons vor. Die Inſzenierung der Stücke
liegt in den Händen des Oberſpielleiters Bruno Schoenfeld. Der
Spielplan der Oper umfaßt außer den üblichen Repertoirwerken
folgende Erſtaufführungen: „Barbier von Bagdad”, „Ariadne
auf Naxos”, „Die tote Stadt” und meenufa‟.
Prof. Arthur Korn gelungen iſt, findet augenſcheinlich Di
Vereinigten Staaten mehr Begeiſterung und praktiſche LNc
rung als bei uns. In der in Frankfurt a. M. erſche L
Umſchau wird darauf hingewieſen, daß es gelungen iſt.
von Cleveland in Ohio nach New York zu übertre.!. "
einer mehr als 1000 Kilometer weiten Drahtleitung. Di "
liche Uebertragung geſchah in vier Minuten 36 E D”
44 Minuten nach der Aufnahme in Cleveland war eine ſe
die 194,
ſzene bereits in New York wiedergegeben. Die Mell
dabei angewendet wurde, iſt in ganz ähnlicher Weiſe 1O"
ren von Prof. Korn ausgearbeitet worden, bei uns a.
ſ=
be
be=
zur Einführung gelangt. Das Prinzip der Uebertra.
ruht darauf, daß das zu übertragende Bild auf eine du!"
Walze aufgelegt wird. Ein von einem Beleuchtungsſy)!
gehender Lichtſtrahl fällt durch den Zylinder hindurch..""
Eühl
im Innern befindliche photographiſche Zelle. Die Wa
außer der Drehung um ihre Achſe auch eine fortſchreit
wegung aus, ſodaß der Lichtſtrahl jeden Punkt des Bi.
eine=
mal paſſieren muß. Je nachdem die betreffende Stelle. De
des hell oder dunkel iſt, fällt mehr oder weniger Lich!
de
Zelle, die einen der Helligkeit entſprechenden Strom
ein
Empfangsſtation ſendet. Dort wird durch den er ſchen
Elektromagnet betätigt, der der Stärke des Stromes End
eine Blende mehr oder weniger öffnet. Durch die Ble
in
ein feiner Lichtſtrahl auf einen Film auf einer Wal3
der
ihrer Größe, Anordnung und Bewegung genau de
Sendeſtation entſpricht. Der volſtändige Gleichlauf d.—
Walzen wird durch beſtimmte Vorrichtungen erreicht. S die
Ltung
Größe der Oeffnung der Blende wird die Stärke der Tſtchend
Beregelt, ſo daß jeder Punkt des Aufnahmefilms end
der Schwärzung des Bildes in der Sendeſtation belick vird=
Das übertragene Bild beſteht danach aus einer Reik einer
Striche, die da, wo kein Licht auf den Film fiel, ausf. und
drnehr
an den anderen Stellen je nach der Stärke der Belicht:/u
Dder weniger dick ſind. Es iſt gleichgültig, ob die Uebe
durch Drahtleitung oder auf drahtloſem Wege geſchie
dem heutigen Stande der Technik iſt die Uebertragung
bein der ſicherſte Weg; aber auch Verſuche der Uebertra g aul
Lurch=
drahtloſem Weg ſind in den Vereinigten Staaten bere
geführt. Die Bildtelegraphie ſtellt eine vielverſprechen:
serei=
cherung des Preſſedienſtes dar. Man kann aber au
antel=
ſchriften, Photographien verfolgter Verbrecher, Ident
wach=
weiſe, ja ſogar ganze Zeitungstexte auf dieſem Wege üb. —t
80
Rummer 252.
Darmiſtädte: Tagbiatt, Milſvoch, den 10. Teßtember
Seite 3.
A
e Völkerbundsverſammlung.
ponni über Minderheitsfrage, Abrüſiung
und Sicherheit.
Henf, 9. Sept. (Wolff.) Die heutige Vormittagsſitzung der
erbundsverſammlung wurde mit einer einſtündigen Rede des
Füh=
der ungariſchen Delegation, des Grafen Aponyi,
er=
e, der in äußerſt wirkungsvoller und eindrucksvoller Weiſe die
ichtspunkte und Empfindungen darlegte, die
ange=
der Völkerbundsdebatte die beſiegten Staaten beſeelen.
dem er das Wirken des Völkerbunds in der finanziellen Sanierung
rns anerkannt und insbeſondere England für ſeine Mithilfe
ge=
hatte, trat er in eine ausführliche, mit großer Aufmerkſamkeit
rommene Darlegung der beiden Hauptfragen ein, die Ungarn
in=
ieren, die Minderheitsfrage, ſowie das Problem der Abrüſtung
der Sicherheit. — Zu Punkt
Minderheitsproblem
er vor allem aus, daß die vier Millionen Magharen, die durch)
riedensvertrag von Trianon vom ungariſchen Staat losgelöſt
wur=
wenigſtens kulturelle Sicherheiten erlangen müſſen. Er kritiſierte
eſem Zuſammenhange die unzulängliche Handhabung
MMinderheitenſchutzes durch den Völkerbund
in=
der geringen Befugniſſe, die ihm praktiſch zuſtehen: außerdem ſei
Zölekrbund durch ſeine Zuſammenſetzung völlig gebunden. Die
der Minderheiten müſſe daher mündlich durch die Vertreter der
erheiten dem Rate vorgetragen und von dieſem dem ſtändigen
nationalen Gerichtshof überwieſen werden. Bis jetzt ſei auf dem
te des Minderheitenſchutzes faſt noch niemals Ge
echtig=
geüht worden, und es ſei eine dringende Forderung, daß die
erheitenberträge ebenſo ſtreng gehandhabt werden wie die anderen
ationalen Verträge. — Hierauf ging Aponyi auf
das Abrüſtungsproblem
as er mit außerordentlicher Offenheit und Klarheit behandelte.
ng dabei von dem Gedanken aus, den er immer wieder auf das
hſte unterſtrich, daß die Abrüſtung der beſiegten
rten in den Friedensverträgen ausdrücklich als
ausſetzung für die allgemeine Abrüſtung
ange=
men wurde. Mit nachdrücklicher Betonung erklärte er, daß,
m Ungarn entwaffnet worden ſei, es jetzt das Recht habe, die
(tung des feierlich gegebenen Verſprechens zu fordern. Die
gegen=
e Lage ſei unerträglich; es ſei unannehmbar und unmöglich, daß
n völlig waffenlos ſei, während die anderen Staaten bis an die
bewaffnet blieben. Aber nicht nur der Friedensvertrag, ſondern
ölkerbundspakt ſelbſt, ſo wie es in der Debatte in der letzten Woche
als bekräftigt worden wäre, verlange, daß endlich eine
hmäßige Behandlung aller Staaten in der
Ab=
gsfrage platzgreife. Man habe in allen Reden auf den unmög=
Zuſammenhang zwiſchen Abrüſtung und Sicherheit hingewieſen
ch dabei auf Artikel 8 des Völkerbundspaktes geſtützt, der dieſen
menhang einwandfrei feſtſtelle. Ungarn gegenüber ſei dieſe
Be=
ing immer wieder verletzt worden. Die
Militärkontrollkommiſ=
be, nicht nur über ihre Befugniſſe hinausgehend, bis in die
klein=
cniſchen Einzelheiten Ungarn im Hinblick auf ſeine etwaigen
hen Kriegsmittel entwaffnet, ſondern ſogar die Herſtellung von
nasken, die die harmloſe Bevölkerung gegen feindliche
Gasan=
beſchützen ſoll, unterſagt. Ungarn ſei entwaffnet, ohne
ringſte Garantie der Sicherheit. Demgegenüber
ner wieder auf Artikel 8 zu verweiſen, der das allgemeine
Grund=
aller Völkerbundsmitglieder bilde und der keine Unterſcheidung
nr verſchiedenen Kategorien von Staaten zulaſſe.
f der doppelten Grundlage des Völkerbunds=
wir bereits berichteten, ergriff der engliſche Delegierte Henderſon
das Wort. Er erklärte, im Bericht des Völkerbundes würde zur
Gleich=
heit über die Arbeit des Internationalen Arbeitsamtes und des Haager
Internationalen Gerichtshofes berichtet werden. Die ſozialen Fragen
intereſſierten die Völker mehr wie die hochpolitiſchen, die vom
Völker=
bund hauptſächlich behandelt würden. Wir müſſen die Frage der
Ar=
beitsbedingungen in den Bereich unſerer Tätigkeit ziehen.
Der Völkerbund ſollte jede Gelegenheit benutzen, um in allen Ländern
genügende ſoziale Arbeitsbedingungen zu ſchaffen.
Die Sitzung wird um 1 Uhr geſchloſſen. Am Nachmittag treten alle
Kommiſſionen und Unterkommiſſionen zuſammen. Auch der Rat des
Völkerbundes wird um 3,30 Uhr eine Sitzung abhalten.
Sitzung der Abrüſtungskommiſſion.
a.s und der Friedensverträge müſſe daher jetzt
dei
1—
we
ch die allgemeine Abrüſtung erfolgen.
e ſollte auch eine wirkliche Verſöhnungs= und
Friedensatmo=
anders zuſtande kommen. Die Brüderlichkeit unter den Völkern
)t möglich, ſo lange gewiſſe Staaten einem gewiſſen
Ausnahme=
unterworfen ſeien, ſo lange es zweierlei Recht gäbe. Der Frie=
* den Herriot und Macdonald ſo eindringlich eingetreten ſeien,
1* möglich, ſo lange nicht jedes Ausnahmeregime verſchwunden
nter dieſer Vorausſetzung begrüße er mit Begeiſterung den
. der in den letzten Tagen auf die Abrüſtung hin unternommen
fei, und er wolle ſich auch nicht die zahlreichen Kritiken zu eigen
„
die bei der Behandlung der Frage und ihrer Ueberweiſung an
imiſſion erhoben werden könnte, denn das Wichtigſte ſei jetzt,
ſam Friedensgedanke tatſächlich verwirklicht werde. Niemand habe
cht, die Verwirklichung des Friedensgedankens im Rahmen der
ingsfrage für unmöglich zu erklären, nachdem es möglich
ge=
ſei, in das allerſchwierigſte Problem, in die deutſch=franzöſiſche
tionsfrage, den Schiedsgedanken einzufügen. Dieſe Tatfache ſei
rüßen, wie auch die ebenſo wichtige Tatſache, daß in den Lon=
Verhanölungen zum erſtenmal ſeit dem Kriege zwiſchen Siegern
eſiegten auf gleichem Fuße verhandelt wurde. Aponyi ſchloß,
er mit erhobener Stimme erklärte: „Wir Ungarn ſind
onaliſten, d. h. völlig dem Nationalgedanken
en. Aberwir verfolgen kein Ziel und wir haben
Ideal, das im Widerſpruch ſteht zu den Zielen
Sdealen des Friedens, den edelſten
Beſtrebun=
er Völker und dem Denken und Trachten der
chheit.”
Motta.
ch der Rede des Grafen Aponyi ergriff der Vorſitzende Motta
ort und erklärte, obgleich Graf Aponyi zu einem Thema
geſpro=
be, über das die Debatte ſchon am Samstag abgeſchloſſen
wor=
hätte er doch nicht unterbrechen wollen, weil er mit Aufmerk=
und Intereſſe den Ausführungen des Grafen gefolgt ſei.
Henderſon.
ch der Rede des norwegiſchen Delegierten Lange, des Sekre=
S Generalſekretärs der interparlamentariſchen Union, über die
Die heutige Beratung in der Abrüſtungskommiſſion der
Völkerbundsverſammlung zeigte bereits deutlich die Tendenz zahlreicher
Delegierter, den von von den Engländern als erledigt betrachteten alten
Garantiepaktentwurf trotz der durch die Reſolution Herriot=Macdonald
geſchaffenen Lage in den weſentlichen Grundzügen beizubehalten. Dieſe
Abſicht entſpricht auf jeden Fall den Richtlinien, mit denen die
franzöſi=
ſche Delegation an die wichtigen Arbeiten dieſer Kommiſſion herantritt.
Die Auffaſſung der franzöſiſchen Delegation, der die Kleine Entente ſich
anſchließt, geht dahin, daß die Kommiſſion die Kontinnität mit den
Arbeiten
er letzten und vorletzten Völkerbundsverſammlung
aufrecht=
erhält. Der Garantiepakt ſei von der Mehrheit der Staaten nicht
ab=
gelehnt worden.
Er behandelt auch nach den Reden Herriots und Macdonalds die
Grundlage des Sicherheitsſyſtems, das die Verſammlung ausarbeiten ſoll.
Er müſſe ſelbſtverſtändlich infolge des neuartigen Gedankens des
Schieds=
verfahrens abgeändert werden. Aber gerade dieſes Schiedsverfahren
werde es andererſeits geſtatten, vielen bisher erhobenen Einwänden
gegen den Pakt die Spitze abzubrechen und dadurch das Syſtem des
Ga=
rantiepaktes beizubehalten. Denn das Schiedsderfahren wirke nur mehr
in dem Maße, in dem es mit den Garantien verknüpft ſei. Das
Schieds=
verfahren und die Garantien bedeuteten ein unlösliches Ganzes, wie
auch die Abrüſtung nur in enger Verknüpfung mit den anderen beiden
Forderungen denkbar iſt.
Die
weſentlichen Aenderungen
des alten Garantiepaktprojektes würden dann darin liegen, daß anſtatt
des Völkerbundsrates eine richterliche Entſcheidung den
an=
greifenden Staat feſtſtellen ſoll. An anderen weſentlichen
Beſtimmungen des alten Garantiepaktentwurfes ſcheinen die franzöſiſchen
Kreiſe dagegen feſtzuhalten, ſo vor allem an Sonderabkommen
die man als von den alten Vorkriegsbündniſſen gänzlich verſchieden
be=
zeichnet. Wenn man demgegenüber feſtſtellt, daß auch in der heutigen
Sitzung der engliſche Vertreter Lord Parmoor das alte
Garantie=
paktprojekt als völlig erledigt betrachtet, während es für die Franzoſen
weiter eine wichtige Grundlage bildet, daß ferner nach den heutigen
Er=
fahrungen Schanzer und die italieniſche Delegation in der Frage des
Sonderabkommens dem engliſchen Standpunkt, in der Frage der
Sank=
tionen, die den Schiedsſpruch erſt möglich machen, dagegen die
franzöſi=
ſche Auffaſſung vertritt, begreift man, mit welchen Schwierigkeiten nock
zu rechnen iſt und daß die etwaige Löſung noch einen viel
kompromiß=
artigeren Charakter tragen dürfte als die Reſolution vom letzten Samstag
Dabei muß damit gerechnet werden, daß die amerikaniſche Gruppe
des Generals Bliß und des Herrn Shotwell, deren
Sicherheits=
paktprojekt zuerſt den Schiedsgedanken einführte auch eine ſtarke Rolle
ſpielen wird. Denn während die allgemeine Aufmerkſamkeit in Genf den
öffentlichen Debatten über die Sicherheits= und Abrüſtungsfrage gilt,
arbeitet unter dem ſtrengſten Ausſchluß der Oeffentlichkeit die ſtändige
beratende Militärkommiſſion des Völkerbundes an einem dem
Völker=
bundsrat vorzulengenden Projekt für die praktiſche
Durchfüh=
rung der militäriſchen Unterſuchung durch den
Völker=
bund in den beſiegten Ländern. Dieſe Arbeiten erſtrecken ſich
gegenwärtig nicht nur auf die urſprünglich allein aufgeworfone Frage der
militäriſchen Kontrolle in Bulgarien, Ungarn, Oeſterreich, ſondern auch
ganz formell auf die militäriſche Kontrolle in
Deutſch=
land.
Dabei geht der Plan der Sachverſtändigen auf ein dauerndes Unter
ſuchungsrecht des Völkerbundes in Deutſchland hin, das ſofort nach
Beendigung der Arbeiten der interalliierten Militärkontrollkommiſſion
einſetzen ſoll, wobei dem Völkerbund auch beſondere, ebenfalls dauernde
Kompetenzen bei der Kontrolle der entmilitariſierten Zone überwieſen
werden. Wie man in der Frage der Militärkontrolle in den beſiegten
Ländern erfährt, beſteht die Abſicht, die Behandlung dieſer
Angelegen=
heit vor dem Völkerbund zu vermeiden und gegebenenfalls erſt nach dem
Auseinandergehen der Verſammlung mit dem Ergebnis an die
Oeffent=
lichkeit zu kommen.
Bericht des Komitees für geiſtige Zuſammenarbeit
vor. Der Rat bevollmächtigte dieſe Kommiſſion, die Zahl der
korre=
pondierenden Mitglieder zu erhöhen, und forderte das
Generalſekre=
tariat auf, diejenigen Staaten, die ſich noch nicht dem Berner
Abkom=
men über das Autorenrecht angeſchloſſen haben, hierzu zu bewegen.
Ueber die Arbeit der Wirtſchaftlichen Kommiſſion
legte Hymans einen Bericht vor. Der Bericht wurde vom Rat
ge=
nehmigt, ebenſo die Mittel, die von der Kommiſſion zum Schutze
gegen die illegale Konkurrenz vorgeſchlagen wurden.
("
Der Solkerbund und die Rüſtungskontrolle.
Nach der öfentlichen Sitzung des Völkerbundsrates fand eine große
Sitzung ſtatt, über die das Volkerbundsſekretariat ſolgende
Mitteilung veröffentlicht:
Im Verlaufe einer nichtoffiziellen Sitzung beſchäftigte ſich der
Völker=
bundsrat mit der Frage ſeines Unterſuchungsrechtes, betreffend die
Rü=
ſtungen gewiſſer Länder. Wie man ſich erinnert, war dem
Völkerbunds=
rat in ſeiner Tagung vom vergangenen Jahre hierüber ein Antrag der
engliſchen Regierung zugegangen, der ſich auf die Ausübung des dem
Rate in den Verträgen von Trianon, St. Germain und Neuilly
zuer=
kannten Unterſuchungsrechtes bezog. In Beantwortung einer Anfrage
der Militärkommiſſion legte auf Antrag Lord Parmoors der
Völker=
bund Wert darauf, genau feſtzuſtellen, daß die Organiſation, zu deren
Prüfung die Militärkommiſſion aufgefordert war, der Ausübung des
Unterſuchungsrechts angepaßt werden ſoll, ſo, wie es ebenfalls im
Ver=
trag von Verſailles vorgeſehen iſt.
Die Tagung der Juriſtiſchen Kommiſſion.
Der Juriſtiſchen Kommiſſion, die am Nachmittag
zuſammengetreten iſt, ſtanden drei Punkte zur Beratung. Es
wurde der Beſchluß gefaßt, die Frage der Schlichtung in
Streitig=
keiten und die Frage der Satzungen für den internationalen
Ge=
richtshof einer Unterkommiſſion zu unterbreiten. Es handelt ſich
hierbei um die von Macdonald und Herriot am 6. September
eingebrachte und angenommene Reſolution, die als
hauptſäch=
lichſte Vorlage angeſprochen werden darf. Der
Abänderungs=
antrag der britiſchen Regierung zu Artikel 16 des Berichtes, der
die Wirtſchaftsblockade betrifft und in dem die engliſche und
franzöſiſche Anſchauung ſcharf auseinandergehen, wurde
gleich=
falls einer Unterkommiſſion überwieſen, für die Loucheur (
Frank=
reich), Hurſt (England), Profeſſor Burkhardt (Schweiz), Profeſſor
Lie (Schweden) und der Holländer Dr. Limburg ernannt wurden.
Der Kommiſſionsbericht für juriſtiſchen Beiſtand an
Minder=
bemittelte wurde angenommen und beſchloſſen, das
General=
ſekretariat zu erſuchen, die geſamten hierauf bezüglichen Berichte
der verſchiedenen Länder und etwaige beſtehende Verträge
zu=
ſammenzuſtellen und zu veröffentlichen.
Pertagung der Saarfragen.
Die Sitzung des Völkerbundrates.
Genf, 9. Sept. (Wolff.) Die Behandlung der
ſaarlän=
diſchen Frage vor dem Völkerbundsrat iſt auf die nächſte
Woche vertagt worden. Infolgedeſſen haben die hier
wei=
lenden Delegierten der ſaarländiſchen Bevölkerung
vorläu=
fig Genf verlaſſen, nachdem ſie zahlreiche Beſprechungen
mit den Mitgliedern des Rates und der Verſammlung gehabt
haben, in denen ſie die Wünſche der ſaarländiſchen Bevölkerung
zum Vortrag brachten. Außerdem fanden zwiſchen den
Delegier=
ten des Saargebietes und den in Genf weilenden Mitgliedern, der
Regierungskommiſſion eingehende Beratungen über die
wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſe im Saargebiet und die daraus
ent=
ſtehende Lage in den Röchlingwerken ſtatt. Die
Regierungskom=
miſſion hat darauf ſofort die beiden Mitglieder Lambert und
Stephens nach dem Saargebiet zurückgeſandt, um entſprechende
Schritte zur Behebung der Kriſe zu veranlaſſen.
Auch die beiden anderen Mitglieder der Regierungskommiſſion,
Rault und Coffmann, ſind infolge der Vertagung der
ſaarlän=
diſchen Frage vorläufig wieder nach dem Saargebiet zurückgereiſt.
Am Nachmittag trat der Völkerbundsrat unter dem Vorſitz Hymans
zu ſeiner zweiten Sitzung zuſammen. An der Sitzung nahm der
be=
kannte franzöſiſche Philoſoph Henry Bergſon teil, der Präſident der
Kommiſſion für geiſtige Zuſammenarbeit iſt. Als erſter Punkt lag der
Vericht des Komitees für die Flüchtlingsfürſorge
von Fridjof Nanſen vor, der ſich mit ruſſiſchen und armeniſchen
Flücht=
lingen befaßt. Der Rat beſchloß, dem Vorſchlag Nanſens ſtattzugeben.
Der zweite Gegenſtand der Tagesordnung,
die Danziger Fragen,
betraf den Schutz der Intereſſen der Danziger Bürger und Danziger
Unternehmungen in Polen. Berichterſtatter war der Spanier
Oui=
nones de Léon. Es handelt ſich um vier konkrete Fälle. Es iſt
gelungen, zwei von ihnen bei direkten Verhandlungen zu ſchlichten. Der
Rat beſchloß, den ſpaniſchen Juriſten Botella und den ſchwediſchen
Juriſten Unden einzuladen, die beiden ungelöſten
Streitfra=
gen, die Liquidierung des Beſitzes der beiden Danziger
Staatsange=
hörigen Schaier und Ruetzen, einer Prüfung zu unterziehen und
dem Rat Bericht zu erſtatten. Der Rat hofft, noch in ſeiner
diesjähri=
gen Seſſion nach Entgegennahme des Berichts die beiden Streitfragen
entſcheiden zu können. — Weiter lag dem Völkerbundsrat ein
Ein Propagandabrief der Separatiſien.
Der Genfer Sonderberichterſtatter der „Baſler Nachrichten”
veröffentlicht in ſeiner Zeitung folgende bemerkenswerte
Aus=
führungen: Die heutige Poſt bringt mir einen längeren
Propa=
gandabrief der Separatiſten aus Düſſeldorf,
unter=
zeichnet Matthes, zurzeit in Genf. Der Brief ſtammt alſo
von dem bekannten Separtiſtenführer J. S. Matthes. Das regt
zu den zwei folgenden Fragen an: 1. An die eidgenöſſiſche
Frem=
denkontrolle: Wie und durch weſſen Protektion iſt
Herr Matthes, einer unſerer ſchmierigſten
Zeit=
genoſſen, zu einem Schweizer Viſum gelangt?
Handelt es ſich nur um eine auf die Zeit der Genfer Konferenz
beſchränkte Einreiſeerlaubnis, oder beginnt man die
Separati=
ſten, die unſer deutſches Nachbarland mit blutigen Unruhen
be=
drohten, überhaupt bei uns gaſtlich aufzunehmen? 2. An die
franzöſiſche Delegation in Genf: Wie kommt wohl Herr Matthes
dazu, ſeine hieſige Propaganda mit Hilfe der
franzöſi=
ſchen Militärpoſt zu machen?
Ein vollſtändiger Titus Livius
in Neapel entdeckt?
hat de Martino einem beſonders hartnäckigen Interviewer
on unſerem römiſchen Berichterſtatter.
(Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten.)
Ha. Rom, 2. September.
ir wiſſen, daß das Geſchichtswerk des Titus Livius, das
Seltgeſchichte” von der Gründung Roms bis zum Tode des
S, des Adoptivſohnes des Auguſtus, darſtellte, 142 Bände
te, von denen uns nur 35 Bände erhalten ſind: die 1., 3.,
ade und von der 5. Dekade die Bücher 40 bis 45. Die ande=
Lcher, 107 an der Zahl, ſind unauffindbar geblieben bis
*
1
1
a3 Mittelalter kannte nur die Bücher der 1., 3. und 4.
De=
tnd dieſe unvollſtändig. Auch der berühmte Codex
Petrar=
thält nur dieſe Bücher. 1527 wurden in der Kloſterbiblio=
Lorch die erſten 5 Bücher der 5. Dekade gefunden und 1615
der Bamberg die fehlenden Bücher der 4. Dekade. Die
kriſten haben von einem vollſtändigen Exemplar in der
thek des Benediktinerkloſters Monte Caſſino geſprochen,
liem anderen vollſtändigen Exemplar in Chartres; auch in
kbliother des Sultans im Serail in Konſtantinopel ſollte
* vollſtändiges Exemplar in „orientaliſcher Sprache” befin=
Aber alle Recherchen haben in langen Jahren nur ein nega=
Ergebnis gebracht.
Un kommt die ſenſationelle Nachricht, daß Profeſſor Mario
riino Fusco in Neapel eine Reihe von Codicis gefunden
die alle 142 Bücher enthalten, die Geſamtausgabe, IIITI
4b urbe condita Aibri CXLII, und ſchon vor ungefähr
Jahre. Der Gelehrte hat ſeinen Fund ganz geheim
gehal=
in die zehn Bände der bisher fehlenden 2. Dekade umzu=
En und dann erſt die gelehrte Welt zu überraſchen. Eine
ketion des Profeſſors Terzaghi, des Mitdirektors der von
lund geleiteten Zeitſchrift „Muſarion”, der zugleich Korre=
Ir amerikaniſcher und engliſcher Zeitungen iſt, hat einen
Hauer von Telegrammen, Anfragen und Angeboten aus
öen Welt auf den armen Gelehrten niederpraſſeln laſſen,
* üder ein unerſchütterliches Schweigen entgegenſetzt und
* weiteren Zudringlichkeiten nach Capri geflüchtet hat, wo
** umſchreibung in einiger Zeit vollendet zu haben hofft.
* ſind die erſten ſieben Bücher der 2. Dekade, alſo die
11 bis 17, umgeſchrieben.
Senn die ganze Welt 14 Jahrhunderte auf einen vollſtän=
Sauus gewartet hat, können die Gelehrten auch noch die
lächelnd geantwortet.
Das Einzige, das ihm zu entlocken war, iſt die Mitteilung,
daß der Codex — oder die Codicis — in Unzialſchrift geſchrieben
iſt (runde große Buchſtaben, mit beſonderen Abkürzungen der
Worte). Nicht ein Wort darüber, wo der Codex gefunden wurde,
geſchweige denn über die ſicherlich ſehr intereſſanten näheren
Umſtände. Nach der Fertigſtellung der Umſchreibung der 2.
De=
kade will Profeſſor de Martino der Königlichen Akademie in
Neapel ſeine Arbeit und den Codex vorlegen und alle näheren
Auskünfte geben. Der Präſident der Akademie, Senator Coccia,
ſoll dann einen Bericht an die Regierung machen und entſcheiden,
wem die Umſchreibung der anderen Bücher anvertraut werden
kann, da Profeſſor de Martino ſich an einer weiteren
Umſchrei=
bung ſelbſt nicht beteiligen will.
In italienſchen Gelehrtenkreiſen hält man eine Myſtifikation
für gänzlich ausgeſchloſſen. Profeſſor de Martino iſt ein
nam=
hafter, ſehr gewiſſenhafter Paleograph, der in ſehr günſtigen
Vermögensverhältniſſen lebt. Auch handelt es ſich nicht um eine
kürzere Handſchrift, zu deren Fabrikation ein Fälſcher ſich die
arg=
liſtige Mühe hätte gegeben haben können, ſondern um eine ganze
Reihe von Codieis, deren Fälſchung Jahrzehnte Arbeit gefordert
hätte. Unter Berückſichtigung des breiten Charakters der
Unzial=
ſchrift und der Zahl der Bücher meint der Direktor der
Staats=
archivs in Neapel, Profeſſor Orgera, daß es ſich um mindeſtens
30 Bände handeln müſſe. Und man fragt ſich, wie es möglich
geweſen iſt, daß eine Reihe ſolcher Bände der Forſchungsarbeit
von ſo vielen Gelehrten entgangen iſt, die ſeit langen Jahren alle
Archive und Kloſterbibliotheken nach Codices durchſuchen. Es
hat eine gewiſſe Wahrſcheinlichkeit, wie der bekannte Latiniſt
Profeſſor Pascal=Neapel ausführt, daß dieſe Bände ſich in der
Bibliothek eines der zahlreichen aufgelöſten Klöſter in Neapel
oder in der Bücherei einer Brüderſchaft, an denen Neapel ſo
reich iſt, und bei denen die Gelehrten keine ſolche Schätze
ver=
mutet haben, ſich befanden. Profeſſor de Martino, ein
überzeug=
ter und reger Katholik, hat zu dieſen Brüderſchaften vielerlei
Be=
ziehungen, auch in Verfolg ſeiner ſpeziellen Forſchungen über die
Schreibſchulen des 6. Jahrhunderts, die beſonders in den
Klö=
ſtern in Neapel florierten. Das antike Caſtrum lu eullanum in
Neapel war geradezu eine kleine Stadt von Klöſtern und
Kloſter=
ſchulen für ſich, die ſich mit der Vervielfältigung von
Handſchrif=
ten befaßten. Auch das Benediktinerkloſter in Vivarienſe in
ſonſt würde der Präfekt von Neapel bei ſeiner im Auftrage der
Regierung geſtellten Anfrage eine beſtimmte Antwort von
Pro=
feſſor de Martino erhalten haben, aber auch dieſer Staatsbeamte
hat ſich mit der Vertröſtung auf ſpäter begnügen müſſen.
Aus=
geſchloſſen iſt es nach den angeſtellten Unterſuchungen, daß ſich
die Codicis unter den Manuſkripten befunden hätten, die die
Kaiſerliche Bibliothek in Wien nach dem Friedensſchluß hat
zurückgeben müſſen und die aus Bibliotheken aufgelöſter Klöſter
in Neapel ſtammten, denn dieſe Beſtände, ſind bei Uebergabe
genau kontrolliert worden. Es muß ſich wohl um eine Bücherei
handeln, die in Gelehrtenkreiſen kein Intereſſe geweckt hatte oder
unbekannt geweſen iſt, denn außer dem Livius hat Profeſſor de
Martino auch noch eine Handſchrift eines Hagiographen, der das
Leben des Heiligen Gennaro, des Schutzpatrons von Neapel,
ge=
ſchrieben hat, und einige griechiſche Klaſſiker, Handſchriften aus
dem 11. Jahrhundert, gefunden.
Eine Gefahr, daß dieſe unſchätzbaren Handſchriften nach
dem kaufkräftigen Auslande gehen könnten, iſt ausgeſchloſſen,
da die italieniſche Regierung in ſolchen Fällen das Vorkaufsrecht
hat den Verkauf nach dem Auslande verhindern wird. Wie
dem auch ſein mag, die Sitzung der Königlichen Akademie in
Neapel, auf der Profeſſor de Martino mit ſeiner Entdeckung zum
erſten Male hervortreten wird, wird eine denkwürdige ſein in der
Geſchichte der gelehrten Forſchungen, und man kann es dem
Gelehrten und glücklichen Entdecker nicht verdenken, wenn er es
ablehnt, dieſen Eindruck durch vorzeitige Einzelnachrichten
abzu=
ſchwächen, ganz abgeſehen davon, daß eine Polemik einſetzen
könnte, die, nicht geſtützt auf das Geſamtergebnis der
Forſchun=
gen, dem Endreſultat nur ſchaden könnte.
tmngte warten, bis ich meine Arbeit abgeſchloſſen hahe‟
Calabrien war unter dem Abt Caſſiodor, der eine berühmte
Bib=
liothek von Handſchriften zuſammenbrachte, eine Hochburg dieſer
Schreibkunſt.
Unwahrſcheinlich iſt es, daß ſich der Titus Livius in einer
Stgatsbibliotbek oder in einem Staatsarchiv gefunden hat, denn
Die Duſe — eine Armenierin. Ueber die Abſtammung der
vor einigen Monaten verſtorbenen berühmten Tragödin Eleonore
Duſe bringt ein Blatt in Konſtantinopel bemerkenswerte
Mii=
teilungen. Man lieſt dort: „Eine hervorragende armeniſche
Per=
ſönlichkeit hat ſich kürzlich nach Italien begeben, um am Grab
der Duſe Kränze niederzulegen. In Trieſt hat der Armenier den
Journaliſten erklärt, die gefeierte Künſtlerin ſei ein Nachfahr der
Familie Duze=Duzian, deren Mitglieder ſich in Venedig zur Zeit
der Republik niedergelaſſen hätten und dort naturaliſiert worden
ſeien. Einer der Vorfahren Eleonorens ſei ſogar Generaldirektor
der Kaiſerlich=Ottomaniſchen Zölle geweſen. Um die
Journa=
liſten vollends zu überzeugen, belegte der Armenier ſeine
Be=
hauptung mit einer Stelle aus Morgans „Geſchichte der
orien=
taliſchen Völker”, die die armeniſche Herkunft der Duſe vollauf
beſtätigt.”
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 10. September 1924,
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Darmſtadt, den 8. September 1924.
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[ ← ][ ][ → ]Mummer 252.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 10. September 1924.
Seite 5.
MN
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 10. September.
Beiterführung der ſtädt. Goldankaufsſtelle.
In Verbindung mit dem Städtiſchen Leihamt wird in den
hſten Tagen in dem Laden Grafenſtraße 30 von neuem eine
will durch ununterbrochene Mahnung in der Preſſe an die
Verdienenden und Beſſerſituierten dahin wirken, daß die
tſchaftlich ſchwachen Verkäufer wenigſtens einen einigermaßen
emeſſenen Geldgegenwert für ihre angebotenen Stücke
er=
en.
tdel in den Rücken fallen.
Die früher geſchulten Käufer von Antiquitäten und
Wert=
enſtänden ſind heute durch die Geldumſtellung nicht mehr in
Lage, ihren alten Sammeleifer zu entwickeln. Da iſt es
Auf=
s der ſozialen Amtsſtellen und der Preſſe, darauf hinzuwirken,
der Hand= und Kopfarbeiter in ſicherer Stellung heute daran
en.
Wenn ſich keine Käufer mehr finden, können das Leihamt
ohl wie die anderen amtlichen ſozialen Hilfsſtellen nicht mehr
iten ohne große öffentliche Zuſchüſſe, und bei Ablehnung
die=
fielen die Hilfsbedürſtigen wiederum der öffentlichen
Für=
epflicht — alſo der Allgemeinheit — zur Laſt. Das alles wird
einer ſachlich ſozial weitſchauenden Wertvermittlung zwiſchen
ebot und Nachfrage vermieden.
Die Wiedereröffnung des Ladens in der Grafenſtraße kommt
dem Leihamt und ſeinen Klienten zugute, da in Zukunft
rtpfänder, die den angemeſſenen Preis bei den
Verſteige=
ſen im Leihamt nicht erzielen, der Ladenſtelle zum freihän=
* Verkauf überwieſen werden. Der Geſchäftsgang iſt
folgen=
raßen gedacht:
Die Annahme der zum Verkauf angebotenen Stücke findet
Städtiſchen Leihamt ſtatt. Dort erfolgt entweder ſofortige
ahlung oder Vereinbarung eines kommiſſionsweiſen Ver=
2s. Dann werden von ſtädtiſcher Seite die im Leihamt
über=
menen Sachen im Laden in der Grafenſtraße ausgeſtellt und
auft. Im Laden ſelbſt findet keine Annahme,
ſon=
nur Verkauf ſtatt.
Poſtperſonalien. Wie die Oberpoſtdirektion in Darmſtadt
mit=
tritt Herr Präſident Stroh nach Erreichung des 60. Lebensjahres
drund der Perſonglabbauverordnung vom 1. Okober ab in den
einſt=
gen Ruheſtand. Sein Nachfolger iſt der aus Heſſen gebürtige
Ab=
igsdirektor Lenhardt von der Oberpoſtdirektion in Frankfurt a. M.
— Fahrplanänderung infolge Aufhebung der Zoll= und
Paß=
vlle. Nach Aufhebung der Zoll= und Paßkontrolle an den
zen des beſetzten Gebietes werden ab 10. September
die gegenwärtigen Aufenthalte bei den Perſonenzügen in
eilgen, Neu=Iſenburg, Goldſtein,
Weiter=
tund Griesheim bei Darmſtadt wieder weſentlich
zt. Hierdurch treten in den Verkehrszeiten der in Betracht
nenden Perſonenzüge nicht unweſentliche Aenderungen, zum
auch Früherlegungen ein, die durch Aushänge auf den
rhöfen veröffentlicht werden. Die Kürzung der
Zollaufent=
in Biebesheim erfolgt in einigen Tagen. Da eine rechtzeitige
nntgabe der neuen Verkehrszeiten in den Tageszeitungen
n Kürze der Zeit nicht möglich iſt, wird dem reiſenden
Publi=
empfohlen, ſich vor Antritt der Reiſe bei den Stationen oder
unftsſtellen über die Verkehrslage der Züge ab 10.
Septem=
u unterrichten.
Schlußfeier anläßlich des Jubiläums des ehem. 2. Großh. Heſſ.
rt.=Regts, 61. Viele Angehörige des Regts, von hier und
aus=
hatten ſich Montag zu einem Ausflug mit Damen nach Schloß
chſtein zuſammengefunden. Mit klingendem Spiel ging es durch
rächtige Faſanerie, um bei ſchönſtem Herbſtwetter noch einige
Stun=
chter Kameradſchaft zu verleben. In mehrfachen Anſprachen von
eren des alten Regiments wurden die Verdienſte um das
Zuſtande=
en der Erinnerungsfeier beſonders hervorgehoben. Beſonderen
durften quittieren die Kameraden Steingaß, Riehle, Beſt und
Rech=
zrat Jung für die Fülle von Arbeit, welche zu erledigen war. Herr
eimajor Hertel, hob dann nochmals die Verdienſte des beim
Regi=
beſonders beliebten Obermuſikmeiſters Matthias Weber hervor,
r immer und an jeder Stelle bemüht ſei, durch edle Klänge die
m zu erfreuen. Herr Weber überwies den Dank an ſein Orcheſter
ntenverein ehemaliger Militärmuſiker), was ebenfalls große
Be=
gung hervorrief. Bei Eintritt der Dunkelheit ging es mit klingen=
Spiel zum Hanauer Hof, um im Beiſein des letzten
Friedenskame=
des Regiments, Herrn General von Crüger, einen
Abſchiedsſchop=
u nehmen.
Aufwertung von Spareinlagen. Die in der 3. Steuernot=
Idnung feſtgeſetzte Friſt für die Anmeldung von
Spar=
agen zur Aufwertung läuft bis 31. Dezember 1924. Die
dtiſche Sparkaſſe Darmſtadt fordert durch
An=
in heutiger Nummer ihre Spareinleger wiederholt auf, die
Frage kommenden Sparkaſſenbücher während, der üblichen
inſtunden zur Anmeldung vorzulegen.
— Die Kauptkaffe des Hefſiſchen Landestheaters teilt uns mit: Die
Teilzahlung der Miete iſt am 10. d. M. fällig. Vom 11.
Sebtem=
b erfolgt Mahnung, für die 25 Pf. erhoben werden (8 7 und 8 8
Zlatzmieteordnung). Die zweite Teilzahlung iſt am 20. September
Theater, Kritik und Publikum von heute. Die Mitglieder
Iournaliſten= und Schriftſtellervereins, auf
n Veranlaſſung der Vortrag des Herrn Generalintendanten
O 8Uhr im Kleinen Hauſe ſiattfindet, werden gebeten, davon
itnis zu nehmen, daß mit dieſem Vortrag die erſte
geſell=
kliche Monatsveranſtaltung verbunden iſt. Die Mitglieder
Sournaliſten= und Schriftſtellervereins
tref=
ich nach dem Vortrag in dem für ſie reſervierten Saal des
genheit gegeben ſein, Ausſprache über die weiteren monat=
* Veranſtaltungen zu führen. — Es wird hierdurch nochmals
utf hingewieſen, daß die Mitglieder des genannten Vereins
ſo wie die der Freien Literariſch=Künſtleriſchen
ellſchaft und des Vereins der Theaterfreunde
en zum halben Preis für alle Plätze im Vorverkauf an der
terkaſſe erhalten können. An der Abendkaſſe können Vor= ſäumte ſchleunigſt nach.
Tarten nur in Ausnahmefällen abgegeben werden.
Heſſiſches Landestheater. Das 2. Brucknerkonzert findet
Donnerstag, den 11. September, 7½ Uhr, im Großen Haus ſtatt.
dem Andante aus der nachgelaſſenen Sinfonie F.=Moll, die zum
mal in Darmſtadt aufgeführt wird, folgt die 8. Sinfonie C.=Moll.
Ofſizielle Hauptprobe für das 3. Brucknerkonzert am Montag, den
Sentember (zugleich erſtes Konzert des Muſikvereins), findet am
tag ebenſo wie alle Brucknerkonzerte um 7½ Uhr ſtatt.
Fohanngégemeinde. Nun beginnt die Winterarbeit wieder und 5
itags von 8—12 Uhr: Kleinventner mit den Anfangsbuchſtaben der
Men A. bis N., nachmittags von 1—4 Uhr: Kleinrentner mit den
r9sbuchſtaben der Zunamen O. bis 8. Nicht abgeholte Beträge
wer=
ur an nächſtfolgenden Tage in der Stadtkaſſe ausbezahlt.
Gemeinſamer Baumbezug. Gs wird wiederholt darauf
hinge=
daß Beſtellungen für den vom Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß
ſtalteten gemeinſamen Baumbezug bis ſpätetens 15.
Seb=
ber I. J. beim Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß in Darmſtadt,
Tſtraße 62, eingereicht ſein müſſen.
Mahnung der Gruukſteuer der Probilz Starkenburg, des Krei=
End der Stadt Darmſtadt für 1934. Das 2. Ziel der Grundſtener
* Meidung der Beitreibung bis zum 20. l. Mts. an die Staötkaſſe,
Ke R
e ertentlertiche. ve eranf ich. in in de iche.
Zeit weitere phyſikaliſche Experimental=Vorträge an der Ludwigs=
Ober=
realſchule zu erwarten. So wird zunächſt Herr Prof. Dr. Richter.
Aller=
hand Intereſſantes vom Luftdruck” darbieten. „Ueber den Rundfunk”
wird dann weiterhin Herr Profeſſor Klingerhöffer einen Vortrag
hal=
ten. Der Zeitpunkt wird noch bekannt gegeben. Wie rege der Anteil
der Eltern der Schüler und der Freunde der Anſtalt für derartige
Vor=
träge iſt, hat der überaus ſtarke Beſuch in der vorigen Woche gezeigt,
ſodaß der Raum nicht alle faſſen konnte. Herr Profeſſor Klingelhöffer
hat dann in dankenswerter Weiſe am Mittwoch einen zweiten Vortrag
egenheit geſchaffen, Kunſt= und Wertgegenſtände zu amt= über das gleiche Thema „Die Haupterſcheinungen der Optik” vor einer
hen Schätzungswerten zu veräußern. Die Einrichtung ſoll großen Zuhörerſchar gehalten. Schöne Apparate, einfache durchſichtige
egend und belebend hauptſächlich auf die Käufer einwirken Verſuchsanordnung, wohltuender Eindruck der beiden jungen Afſiſtenten
Oberprimaner Kaffenberger und Petri —, die mit Luſt und Liebe
ihres Amtes walteten und zeigten, daß der phyſikaliſche Unterricht in der
Ludwigs=Oberrealſchule den Schülern, nicht nur trockene Wiſſenſchaft
übermittelt, ſondern ſie auch zu ſelbſtändiger experimenteller Tätigkeit
heranbildet. Das mäßige Eintrittsgeld von 50 Pfg. für jeden Vortrag
wird umſomehr eine große Anzahl von Beſuchern anlocken, als dieſe Bei=
Die Stelle ſoll in keiner Weiſe dem einwandfreien träge mit zur Ergänzung und Neubeſchaffung von Apparaten dienen
ſol=
len, wie ſie die fortſchreitende Entwickelung zur Ausbildung unſerer
Jugend erfordert.
— D. O. B. Der letzte Herrenabend wies wieder einen recht guten
Beſuch auf. Nach einem Vortrag über die Herbſtmanöder des letzten
Jahres einer fremden Macht ging man zu einer Ausſprache über die
Verſorgungsbeſtimmungen über. Den Bemühungen des D.O.B. iſt
es gelungen, eine Anzahl der politiſchen Parteien dafür zu
intereſſie=
nert wird, daß auf ihn ſoziale Pflichten übergegangen ſind, ren, und es ſteht zu hoffen, daß die größten Ungerechtigkeiten demnächſt
ihm und ſeiner Familie bei Erfüllung Kraft und Wert zu= beſeitigt werden. Die Forderungen des D.D.B. ſind jetzt zu Anträgen
an den Reichstag geformt worden, die in der Hauptſache folgenden
Be=
ſtrebungen gelten: 1. Wiederherſtellung des durch das
Ermächtigungs=
geſetz geſtrichenen Rechtszuſtandes. Auszahlung der
Verſtümmelungs=
zulage, Kriegszulage, Kampfzuſchlags, Tropen= und Seefahrtzzulage
uſw., ſowie der Kriegswitwengelden nach Penſionsgeſetz 06. 2.
Wieder=
herſtelluing des Rechtsanſpruchs auf Penſionierung nach der Dienſtſtelle
und nicht nach dem Dienſtgrad, 3. Verleihung des Rechtsanſpruchs an
die Reſerve= uſw. Offiziere nach Wahl des R.V G. oder Penſionsgeſetz 06
venſioniert zu werden, nach denſelben Grundſätzen wie die aktiven
Offiziere. 4. Volle Anrechnung der in einer Ctatsſtelle des Heeres
ber=
brachten. Dienſtzeit auf das Beſoldungsdienſtalter (Offizier bei
den Bezirkskommandos uſw.) 5. Berechnung der Dienſtzeit in
dem Kriege — vor allem bei, den Fronttruppen — wieder
verwen=
deter
Offiziere als Fortſetzung der aktiven Dienſtzeit. Nachdem jetzt die
Gehälter der höheren Beamtengruppen weſentlich erhöht worden ſind,
iſt es nicht recht verſtändlich, daß die Regierung nicht von ſich aus an
die Kriegsopfer und wiederverwendeten Offiziere gedacht hat, ſondern
nach wie vor gerade auf Koſten dieſer Klaſſen Erſparniſſe machen will.
Der nächſte Bierabend findet Donnerstag, den 2. Oktober, ſtatt. Das
Nähere wird noch bekanat gegeben.
— Obenwalöklub, Ortsaruppe Darmſtadt. Lachender Himmel, in
Sonne getauchte Fluren boten ſich den Wanderern beim Verlaſſen des
Zuges in Hetzbach. Voll atmete die Bruſt die köſtliche Morgenluft ein,
mit einem Schlage war die vielleicht hie und da vorhandene, durch die
endloſen Negentage verurſachte Unluſt verſchwunden, wander= und
er=
wartungsfroh, ſchier wie durch Zauberſpruch verjüngt, ſetzten ſich die
Mannen des Odenwaldkluhs in Bewegung. Die frohe Erwartung ſollte
nicht getäuſcht werden. Wanderer, der Du die Schönheiten unſeres
Odenwaldes recht kennen lernen willſt, folge unſeren Spuren und Du
wirſt andächtig ſtaunen vor ſo viel Schönheit unſeres Heimatgebirges.
Warum in die Ferne ſchweifen, ſieh’ das Schöne liegt ſo nah!! Von
Sorg” und Plag” zermürbte Menſchen wandert in der herrlichen Mutter
Natuu, ſchaut von den Bergeshöhen in die lachende, blühende Welt, dann
wird es wieder licht und leicht in Euch. — Von Hetzbach führte die
Wan=
derung nach Beerfelden, Falkengeſäß, Raubach. Oberſchönmattenwag,
Zollſtock Siedelsbrunn. Abtſteinach, Löhrbach Buchklingen die
Wachen=
burg, nach dem Endziel Weinheim. Eine ſehr ſtramme Wanderung war
es — die größte des Wanderjahres — die vormittags kurz nach 8 Uhr
begann und, unterbrochen von einer kurzen Frühſtücks= und Kaffeeraſt
in Raubach und in Siedelsbrunn Gaſthaus „Zum Morgenſtern”), um
7 Uhr abends endete. Die 140 Wanderer zeigten aber, daß ſie den
größ=
ten Marſchanforderungen gewachſen ſind. Wie mundete dann das
ge=
meinſchaftliche Eſſen in Weinheim bei Hans Schatz (Gaſthaus „Zum
grünen Baum). Speiſe und Trank dieſes gaſtlichen Hauſes waren von
gleich guter Qualität. Herr Dr. Hinrichs eröffnete den Reigen der
Tiſch=
reden, gedachte rückſchauend der geſehenen lieblichen Bilder und dankte
den beiden Führern, Herren L. Bauer und Phil. Ewald, für die durch
ihre prächtige und umſichtige Führung erlebten köſtlichen Stunden. Ihre
Umſicht kann wirklich nicht mehr übertroffen werden, denn wenn die
Füh=
rer ſogar Rippchen und Forſtmeiſter für die Wanderer in großer Menge
in Ruckſäcken mitbringen, ſo kann man nur von einer höchſten
Vollen=
dung des Führeramtes ſprechen. Muſik, Lieder und deutſcher Wein
hielt die Wanderer in froher Nunde verbunden. Wanderer des
Oden=
waldklubs haltet feſt an Eurem ſchönen Ziel: Liebe zur Heimat,
Stär=
kung und Stählung des Körpers und Geiſtes und Pflege einer
gemüt=
vollen Geſelligkeit. Friſch auf!
— Bellachini jr., welcher mit ſeiner großen Zauberſchau am
kommen=
den Donnerstag und Freitag hier im Städtiſchen Saalbau ein kurzes
Gaſtſpiel veranſtaltet, gilt wohl als einer unſerer beſten und älteſten
Vertreter der geheimnisvollen magiſchen Kunſt und Wiſſenſchaft. Wohl
jedem dürfte der bekannte, aufs beſte eingeführte Name der alten
Bel=
lachinis in guter Erinnerung ſein. Bellachini jr. hat bereits in allen
Großſtädten des In= und Auslandes gaſtiert und überall die größten
Erfolge erzielt. Wie wir erfahren, wird Bellachini ir. mit gänzlich neuen
Senſationen aufwarten, welche größtenteils eigene Ideen und
Original=
erfindungen von ihm ſelbſt ſind. Zu ſeinen neueſten Errungenſchaften
gehören auch die Verſuche hypnotiſcher Experimente an lebenden Tieren,
welche bis jetzt überall das größte Aufſehen erregten. Der allerorts
ge=
feierte Künſtler wird auch hier auf guten Zuſpruch rechnen können. Es
empfiehlt ſich, rechtzeitig Plätze zu ſichern, durch den Vorverkauf im
Muſikhaus Arnold, Wilhelminenſtraße. Näheres durch Plakate und
Anzeigen.
— Orpheum. Es ſind doch ein Paar famoſe Kerls, der Tünnes und
der Schäl. Geſtern zeigten ſie ſich als Offiziersburſchen in dem
drei=
aktigen Schwank „Der Stolz der 3. Kompagnie‟. Was die beiden
Köll=
ſchen Typen während der Abweſenheit der beiden Offizier alles anſtellen,
das iſt ſo urkomiſch, daß man aus dem Lachen nicht herauskommt. Und
nun gar erſt die Fülle von draſtiſchen Verwechſelungen. Es ſoll hier
keine Schilderung der drolligen Handlung des Schwanks gegeben
wer=
den jeder möge ſich felbſt davon überzeugen und möge kräftig mitlachen,
wenn etwa Hermann (Karl Schmitz) den Leutnant ſpielt. Seine
Dar=
ſtellung, ſeine Mimik waren wieder ſo priginell und ſo echt, daß das
Publikum ſich ſchüttelte vor Lachen. Joſef Weißweiler mimte vorzüglich Gieſemann der Eigentümerin, die Diebſtahlsanzeige erhob. Es werden
al über „Theater, Kritik und Publikum von heute” heute, den Anton und unterſtützte ſeinen Kameraden Hermann ſehr gut.
Groß=
artig wurde die Szene wiedergegeben, die den Budenzauber mit
ſolen=
ner Sektkneiperei veranſchaulichte. Es gab eine Ueberraſchung nach der
andern. Man muß ſagen, daß dieſer Schwvank die „
Zwangseinquartie=
rung” an Komik noch weit übertrifft. Außer Karl Schmitz und Joſef
Weißweiler machten ſich um die Aufführung beſonders verdient Billa
Weißweiler als Minna, Otto Sommer als Leutnant, Georg Tackmann ſamtgefängnisſtrafe von 6 Monaten. — Friedrich
S zur Oper (linke Seite des Reſtaurants). Es wird hierbei als Oberleutnant und nicht zu vergeſſen die Damen Adele Weißweiler
als liebliche Leutnantsbraut und Martha Karl als Tante und als nicht
minder liebesbedürftige junge Witwe, die ſchließlich doch noch ihren
Oberleutnant bekommt. Die übrigen Darſteller Georg Pürſch als
Rit=
tergutsbeſitzer, und Helene Deter waren ebenfalls mit großem Eifer bei
der Sache, ſodaß eine muſtergültige Vorſtellung zuſtande kam. Des
Bei=
falls war kein Ende, der Vorhang mußte ſich immer wieder heben. Wer
die ausgezeichneten Kölner nun noch nicht geſehen hat, der hole das Ver= wegen Einhruchdiebſtahls 3 Monate Gefängnis, Ernſt Mütz
— Vor 130 Jahren, am 1. Juni 1794, wurde durch Edikt vom 2. Geldſtrafe.
Juni 1794 die Preußiſche Klaſſenlotterie, die vorher verpachtet war, von
dem preußiſchen Staat in eigene Verwaltung genommen. Nach dem
Edikt diente die Klaſſenlotterie, „zum Beſten der Inbaliden= und
Wit=
wen=Verſorgungs=, auch Schul= und Armenanſtalten”, alſo ausſchließlich
wohltätigen Zwecken. Die Preußiſche Klaſſenlotterie iſt mit kurzen
Un=
terbrechungen in Jahren des Krieges und der Teuerung alljährlich zwei= n.
mal ausgeſpielt, worden und feiert in dieſem Jahre mit der bevorſtehen= ſt
den 24. Preußiſch=Süddeutſchen (250. Preußiſchen) Klaſſenltoterie das Fox=Film „Die Königin von Saba‟. Von Amerika mußte
Zereine der Gemeinde ſinden ſich zu regem Tun zuſammen. Der gewiß ſehr ſeltene Feſt ihrer 250. Wiederkehr. Mehr als ein Jahrhun= dieſes Filmwerk ſeinen Siegeszug auch nach Europa antreten. Jene
2ygeſangverein lädt ſeine Mitglieder zu Freitag, den 12. Sebtem= dert hat die Staatliche Klaſſenlotterie, trotz der vielen und ſchweren
3½ Uhr, zur erſten Probe ins Gemeindehaus ein. Stimmbegabte Stürme dieſer langen Zeit überdauert, der beſte Beweis für die
Beliebt=
indeglieder können dem Verein als neue Mitglieder beitreten. Sie heit, das Anſehen und Vertrauen, deſſen ſie ſich von jeher erfreut hat,
nſich am Freitag bei dem Dirigenten, Herrn Kammermuſiker Adam, Hunderttauſenden hat ſie in dieſer Zeit, wenn auch nicht immer mit
5meindehaus anmelden.
barer Münze, ſo doch mit ihrer belebenden Hoffnung, das Daſein er=
Die Auszahlurgen an Kleinrentner für die zweite Sebtember= leichtert. Hunderttauſende ihrer Verehrer werden an ihrem Jubelfeſte
inden ſtatt im Städt. Leihamt am Freitag, den 12. If5. Mts, ſich beteiligen wollen, weshalb der Juhiläumslotterie, deren Loſe zur
Zeit verkauft werden, ein beſonders guter Erfolg vorausgeſagt werden
kann. Gewiſſermaßen als Jubiläumsgabe bringt ſie iwieder das
Zie=
hungsverfahren der Friedenszeit, wonach in der gleichen Weiſe wie
früher alle Gewinne einzeln gezogen werden und jede gezogene Nummer
einzeln in der Gewinnliſte erſcheint. Der Plan der Jubiläumslotterie
wird von den ſtaatlichen Lotterie=Einnehmern koſtenlos verabfolgt.
— Die Ausbilbung zur Kindergärtnerin entſbricht den Anlagen
ber Frau und bietet ihr die Möglichkeit, einen ſelbſtändigen und
befrie=
digenden Wirkungskreis zu finden, ſich aber auch gleichzeitig eine
Grund=
lage für den Beruf der Hausfrau und Mutter anzueignen. Die 1
½=
fährige Ausbildungszeit und die ſtagtliche Kindergärtnerinnenprüfung
ermöglichen dem jungen Mädchen die Weiterbildung zur Jugendleiterin
and Sozjalbegmtin.
Farbige Häuſer.
Man ſchreibt uns: Gelungenen Verſuchen tüchtiger Baumeiſter und
Maler, Häuſer, ja ganze Straßenfronten ſtark farbig zu bemalen,
min=
deſtens in ſtark farbigen Tönungen zu halten, iſt in vielen Orten ein
derartiger Erfolg beſchieden geweſen, daß ganze Straßenteile jetzt
far=
big behandelt werden. Deshalb werden die Rufe nach Farbe und nach
Belebung der grauen Eintönigkeit unſeres Straßenbildes immer und
immer wieder ertönen, und zwar mit vollem Recht. Kann doch nicht
geleugnet werden, daß die farbige Dekoration das Grundelement iſt,
das zur daſeinsfrohen Geſtaltung des Lebens gehört. Iſt es doch die
Farbe draußen in der Landſchaft, die den Menſchen, ſofern ſein
Gefühls=
leben nicht ganz verkümmert iſt, begeiſtert und erhebt. Und liegt es
nicht nahe, dem Großſtädter, der in der zermürbenden Tretmühle des
Alltags verkümmert, die Farben, die ihn bei ſeiner Ergehung und
Er=
holung in freier Natur erfreut, auch in ſeine graue Umgebung zu
bringen?
Wenn uns auch oft eine ſcheußliche Außenarchitektur im Wege ſteht,
dieſe ſchrecklichen Zement= und Gipsfaſſaden des letzten halben
Jahr=
hunderts und anderes mehr, ſo müſſen hier Architekt und Maler
zuſam=
menſtehen und dieſe „gotiſchen” und aus „der Rokokozeit” ſtammenden
Ornamente einfach herunterhauen, die Faſſade glatt verputzen und
be=
malen. Ein tüchtiger Maler findet beſtimmt mit einem ebenſo tüchtigen
Architekten den richtigen Weg, denn nichts wäre falſcher, ſich ſouverän
über alles hinwegſetzen zu wollen und alles recht bunt zu bemalen, nur
um es „ſchön” zu machen. Jede Farbengehung iſt genau ſo beſtimmten
Geſetzen unterworfen, wie z. B. die Schönheit einer muſikaliſchen
Kompoſition.
Verhältnismäßig leicht für den Maler iſt es, den farbigen Anſchluß
beim Anſtrich eines Hauſes auf dem Lande, das in der grünenden und
blühenden Natur ſteht, zu finden, bedeutend ſchwerer und auch
verant=
wortungsvoller iſt ſeine Aufgabe in der Stadt, ein Haus unter der
not=
wendigen Anpaſſung an ſeine Umgebung farhig zu behandeln. Und da
es ganz unmöglich iſt, einen ganzen Straßenzug einheitlich farbig zu
behandeln, kann ſehr leicht durch eine miſerable Arbeit eines
Anſtrei=
chers am Nebenhauſe die feinſte und wirkungsvollſte Farbſtimmung eines
tüchtigen Malers verdorben werden.
Ein weiteres Hindernis, das äußerſt hemmend auf die richtige
Farb=
gebung hei dem farbigen Anſtrich unſerer Häuſei wirkt, iſt der Mangel
an Kenntniſſen der einfachſten architektoniſchen Geſetze bei unſerer
heu=
tigen Dekorationsmalergeneration. Hier ſind nicht zum wenigſten
un=
ſere Schulen ſchuld, die ſeit langen Jahren bei der Ausbildung der
Deko=
rationsmaler größeren Wert auf ornamentale Tüftelei, ja heute noch
auf Malen nach Gipsmodellen und Ziehen von Gipsleiſten und geſimſen
legen, als auf die Erziehung des Blickes und des Gefühles für Raum,
Fläche und Farbe. Darf doch nur die Geſamtgeſtaltung Ziel ſein, die
Ausſchmückung dient nur zur Hebung und Unterſtützung des Ganzen.
Es iſt nicht zu verwundern, wenn ein Hausbeſitzer ſich abgeſtoßen
fühlt, wenn er von einem „auch Maler” ein buntes Allerlei vorgeſetzt
bekommt und dies auch noch ſchön finden ſoll. In den meiſten Fällen
wird er dann der Farbe und nicht jenem „Künſtler”, die Schuld geben
und reumütig zu dem bewährten, d. h. ſeiner Anſicht nach nichts
verder=
benden Grau zurückehren. Ganz anders wäre das Reſultat geworden,
wenn er ſich einem wirklich tüchtigen Architekten und Maler
anver=
traut hätte.
Es gilt aber auch, techniſche Schwierigkeiten zu überwinden, und die
Ueherwindung dieſer gelingt nur dem Maler, der auf langjährige
Er=
fahrung und langjähriges praktiſches Studium zurückblicken kann. Viele
Architekten und Maler ſtehen vor einem ungelöſten Rätſel, wenn die
Farbe einer Putzfaſſade oft nach kurzer Zeit ſtark fleckig wird, oder
voll=
ſtändig verblaßt, trotz heiligſter Verſicherungen des Farbenlieferanten,
daß er echtes Material geliefert habe, und trotz vorſichtigſter Miſchung
des farbigen Putzes. Oder wenn die Farbe ſich nach einiger Zeit wie
Staub abwiſchen läßt oder blättert, trotzdem ſie im Anfang ſo ſchön
feſt war.
Alle Hinderniſſe dürfen aber nicht davon abhalten, durch
ſchaffens=
frohe Arbeit das Ziel zu erreichen, wir müſſen aus der grauen
Stein=
wüſte heraus, wenn wir wieder frohe Menſchen werden wollen. Das
ganze Problem iſt eine Frage des guten Willens, ſowohl bei dem
Ar=
chitekten, dem Maler und auch dem Auftraggeber, ob dieſer nun Behörde
oder Privatmann iſt.
Viele unſerer deutſchen Städte ſind mit gutem Beiſpiel
vorange=
gangen, wer macht in der Kunſtſtadt Darmſtadt den Anfangs.
— Schornſteinfegerzwangsinnung für Heffen. Aus der Tagung vom
8. ds. bleibt noch nachzutragen: An Schornſteinbränden waren 1914 zu
verzeichnen: in Darmſtadt 11, in Offenbach 7, in Mainz 10, zuſammen
28; in 1923 in derſelben Reihenfolge 33, 21, 40, zuſammen 94. Im
Jahre 1918 waren im ganzen Brände 487, 1921 613 (mehr 126). Im
Jahre 1918 erfolgten Brände durch mangelhafte Feuerungsanlagen 53
(1921: 79), aus unbekannter Urſache 148 (1991: 293), in gewerblichen
Gebäuden 63 (1921: 89), Wohngebäude betrafen 274 (1921: 350). Wie
ſchon erwähnt, ſind die Brände aus „unbekannter Urſache” größtenteils
wohl auf mangelhafte Feuerungsanlagen zurückzuführen. Hier kann
nur durch eine regelrechte Brandſchau abgeholfen werden.
— Amtsgericht. Franz Guſtav Mietzner von Lambeck wohnte
im November 1921 bei Wirt Wicklaus hier. Er iſt angeklagt, am 11.
No=
vember 1921 verſchiedene Gegenſtände die dem Wirt Wicklaus und den
bei dieſem gleichfalls wohnenden Anton Hillerich und Laher gehörten,
entwendet zu haben. So wurden ein Anzug, zwei Uhren, ein
Porte=
monnaie mit 135 Mark Inhalt, eine Lederbrieſtaſche und
Ausweis=
papiere auf den Namen Layer geſtohlen. Auf den letzteren Namen
hei=
ratete er auch auf Grund der geſtohlenen Papiere. Der die Taten
be=
ſtreitende Angeklagte erſcheint nach der Beweisaufnahme überführt; er
iſt ſchon öfters wegen Diebſtahls beſtraft. Beantragt wird eine
Geſamt=
gefängnisſtrafe von 8 Monaten 3 Wochen. Urteil: 8 Monate
Ge=
fängnis. — Monteur und Schloſſer Joh. Chriſtoph Jäger von
Pfungſtadt, früher bei der Regie beſchäftigt, ſteht unter der
An=
klage, zu Darmſtadt am 8. Mai 1924 ein dem Bauinſpektor Klump
ge=
höriges Fahrrad geſtohlen zu haben. Kurz darauf wurde er in Mainz
angehalten und dem Amtsgericht daſelbſt vorgeführt. Jäger will ſich
auf die Tat nicht erinnern können. Der Amtsarzt erklärt Jäger für
einen Pſhchopathen, aber für ſtrafrechtlich verantwortlich. Der
Ange=
klagte will aus der Anſtalt in Alzey als unzurechnungsfähig entlaſſen
worden ſein. Der Staatsanwalt beantragt 6 Monate Gefängnis unter
Anrechnung der wegen der Tat erlittenen Unterſuchungshaft. Urteil:
6 Monate Gefängnis unter Anrechnung der ſeit dem 19. Mai
1924 verbüßten Unterſuchungshaftz der Haftbefehl wird aufgehoben. —
Karl Gieſemann von Lichtenberg bei Berlin ſoll im Mai oder
Juni 1924 eine der Anna Henninger hier gehörige Armbanduhr
ent=
wendet haben. Die Uhr wanderte ins Pfandhaus, den Pfandſchein gab
G. iſt rückfälliger Dieb — 5. Monate Gefängnis unter Anrechnung von
2 Monaten der Unterſuchungshaft beantragt. Urteil: 3 Monate
Ge=
fängnis, angerechnet werden 2 Monate der Unterſuchungshaft.
Helene Becker von hier, wegen Diebſtahls vorheſtraft, iſt geſtändig,
einen Diebſtahl an Geld im Betrage von 87,50 GMk. begangen, auch
der Polizei nach der Tat Widerſtand geleiſtet zu haben, Urteil: Ge=
Schmidt von hier hat in Gemeinſchaft mit einem gewiſſen Grahn
dem Bäcker Hörr in Griesheim gehöriges Gemüſe, Spargel uſw. an
der Pallaswieſe im Mai 1924 entwendet und das Diebesgut zu den
Ernſt Mütz Eheleuten hier gebracht. Auf dem Markte
er=
kannte Hörr das im geſtohlene Gemüſe wieder. Mütz Ehemann iſt
wegen Hehlerei mit 6 Monaten Gefängnis beſtuaft. Der Wert der
ge=
ſtohlenen Gegenſtände beträgt 110 GMk. Urteil: Schmidt erhält
wegen Hehlerei 6 Monate Gefängnis, Eliſe Mütz 50 Mk.
Kunſtnotizen.
Ueber Werte, Künfier und künſfieriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchiebt, behäit ſich die Nedakion ibr Urteill vor.
* Palaſt=Lichtſpiele. Wir weiſen heute auf ein Filmereig=
ſagenhafte Königin von Saba, das Wunder orientaliſcher Schönheit, hat
ſich der amerikaniſche Regiſſeur, zum Gegenſtand eines Ausſtattungs=
Prunkfilms geſucht, der ſeinesgleichen kaum mehr findet. Der
Liebes=
roman der Königin von Saba, der alle Herrſcher des Altertums
über=
ragende König Salomo, wird in gtemloſer Spannung, unerhörtem
Prunke ein Rieſenmeiſterwerk der darſtellenden Kunſt. Aufführung ab
Donnerstag dieſer Woche.
— „Das Lied der Deutſchen” und „Deutſche; laßt es
Früh=
ling werden” als Marſchlied neu komponiert und der deutſchen Jugend
gewidmet von Wilhelm Maher, hier, erſchien im Muſikverlag von Karl
Hochſtein in Heidelberg und kann durch alle hieſigen Buch= und
Muſika=
lienhandlungen bezogen werden.
Aus den Parteien.
Frauenausſchuß der Deutſchen Volkspartei. Die
monatliche Zuſammenkunft der Frauen der D. V. P. findet
Sams=
tag den 13. d. M., nachmittags 4 Uhr, im Rummelbräu ſtatt.
Vorlefungen von Werken Gottfried Kellers dürften von großem
Inter=
eſſe ſein, Bahlreicher Beſuch, guch von den Ausgewieſenen, erwünſcht.
en.
aſp
loſen
Uei
där
dere
Darmſtädter
Teindf!.
Erſter Tag.
Heller Sonnenſchein leitete die Tagung. Viele Gäſte wurden in
dem ſchönen alten Städtchen freundlich und gaſtlich aufgenommen.
Fahnen des Deutſchen Reichs, des heſſiſchen Staates und der Grafſchaft
Büdingen (ſchwarz=weiß) entbieten warmen Willkomm.
Eröffnet wurde die Tagung mit einer Sitzung des
Hauptvereins=
vorſtandes und der
Dekanatsvertrauensmänner in dem Gemeindeſaal
der Kirche. Die Beratungen waren inneren Angelegenheiten des
Bun=
des gewidmet. Der Adend vereinigte die Gäſte mit den Büdinger
Freunden im althiſtoriſchen herrlichen Rathausfagl zu einer ſehr
ge=
lungenen Verſammlung, die vom Vorſitzenden des Bweigvereins, Pfr.
Göbel, mit einer warmen Begrüßung eröffnet und geſchickt geleitet
wurde.
emeinſam geſungene Lieder, Vorträge des Ober=Mockſtädter
Poſaunenchous, des Kirchengeſangvereins und des Mädchenchors und
von Gedichten der Jugend wechſelten in reicher Folge miteinander ab
de Geiſchäfe der Weidermalon n der ergſäiſt Aidingen Nel
dees=
dig erſtand vor dem Auge die alte Zeit, die doch der neuen weichen
mußte, als die Grafen Anton und Reinhard die Reformation mit Hilfe
von Erasmus Alberus einführten. Mit einem freundlichen Schlußwort
des Dekans Schäfer an die Verſammlung, die den großen Raum
bis zum letzten Platz füllte, ging der erſte Tag zu Ende.
Zweiter Tag.
Der zweite Feſttag, der Sonntag, wurde eingeleitet durch
Choral=
blaſen von den Türmen und den Plätzen der Stadt durch den Ober=
Mockſtädter Poſaunenchor. Beim herrlichſten Sonntagsſonnenſchein
ſtrömten die Evangeliſchen der Stadt und ihre Gäſte von nah und fern
zum Feſtgottesdienſt, der unter Witwirkung der Chorſchule Büdingen
und der Kirchengefangvereine Büdingen und Vilbel von erhebender
Kraft und Schönheit war. Die Altarliturgie verſah Dekam Schäfer,
die packende Prebigt hielt Pfarrer Echel von Lampertheim. Die
Lan=
beskirche grüßte durch ihren Prälaten D. Dr. Diehl aus innerer
Freu=
digkeit und Begeiſterung den Evangeliſchen Bund als ihren treuen
Bundesgenoſſen, der in Abwehr und Aufbau ſo viel für ſie getan und
er Kirche unter dem Kreuz, das kommt, noch viel zu geben haben
wirb. Zu gleicher Zeit fanden in 23 Orten der Umgebung bei
Poſaunen=
chor und Chorgeſang Feſtgottesdienſte ſtatt, in denen namhaſte Männer
des Evangeliſchen Vundes der Gemeinde das Evangelium predigten.
2 Orten
Am Nachmittag des Feſtſonntags brachten Sonderzüge aus —. Ton
der Umgegend gewaltige Maſſen, wohl an 5000, nach dem Fe
impofante Feſtzug, von ſechs Poſaunenchören und Fahnen begleitet
war ein gewaltiges Bekenntnis zu deutſch=ebangeliſchem Wefen. T
Feſtzug voran ſehritten der Prälat der Heſſiſchen Landeskirche D. Dr.
Diehl, der Präſident der Landesſynode Freiherr Dr. von Hehl, der
Kreisdirektor des Kreiſes Büdingen Dr. Gaßner, Senator D.
Span=
nuth aus Leoben (Steier:
nark) u. v. a. Auf dem altehrwürdigen
Schloß=
platz begrüßte der Vorſitzende des Hauptvereins D. Waitz=Darmſtadt in
Anknüpfung an die ſo lebendig redende Reformationsgeſchichte Büdin=
4 Pfungſiadt, 8. Seht. Der Geländepreis auf dem Ziuscit
iſt je nach der Lage des Platzes mit 40 bzw. 30 Pfg. pro Quadratmete=
feſtgeſetzt worden. — Das Geſuch der Wirtevereinigung um Ermäßigung
der Vergnügungsſteuer zur Vor= und Nachkirchweiße iſt ſeitens des
Ge=
meinderars abſchlägig beſchieden worden.
* Von ber Bergſtraße, 8. Sept. Töblicher Unfall. Das
bier=
jährige Töchterchen der Familie Schlink in Bensheim wurde von einem
Auto überfahren und war ſofort tot. Der Lenker des Fahrzeugs fuhr
in der Richtung nach Darmſtadt weiter, ohne ſich um den ſchweren Unfall
zu kümmern. Das Auto, in dem noch ein Herr mit einem Klemmer ſaß,
war ei
in Sechsſitzer mit ſchwarzem Anſtrich und grauem Zeltverdeck. Von
dem Kennzeichen des Wagens ſind nur IT zu erkennen geweſen. Nach
dem Beſitzer des Autos wird eifrigſt geſucht.
Rieber=Ramftadt, 9. Sept. Obſt= und
Gartenbauver=
ein. Der durch die Generalverſammlung beſchloſſene
Obſtbaumpflege=
kurſus findet beſtimmt kommenden Winter ſtatt. Geleitet wird derſelbe
durch Herrn Kreisobſtbauinſpektor Behne aus Darmſtadt. Der Kurſus
ſelbſt umfaßt ſowohl die theoretiſche als auch die praktiſche Ausbildung
in der Behandlung der Obſtbäume zu den verſchiedenen Jahreszeiten.
Selbſtverſtändlich fällt auch hierunter der Obſtbaumſchnitt, das Pfropfen
und Okkulieren. Dieſe ſo ſchnell nicht wiederkehrende Gelegenheit ſollte
jeder, der es ſich einigermaßen möglich machen kann, wahrnehmen,
zu=
mal der größte Teil des Kurſus in die Winterszeit fällt. Der Anfang
des Kurſus beginnt mit einem Gemarkungsrundgang am kommenden
Freitag nachmittag. Die Teilnehmer verſammeln ſich um 2 Uhr. beim
Rathaus. Es wird erwartet, daß ſich die Mitglieder, hauptſächlich aber
auch die Jugend, an dieſem Kurſus ſo zahlreich wie nur möglich
be=
teiligen.
Fuenfe engcheid Hunche Sercshriſcen de Gelnanf. Frufit.
(Main) aus, daß ebangeliſcher Geiſt unſerem Volke als wertvollſte Idee
die der Freiheit ſchenkt, die das deutſche Volkztum in der
Reformations=
zeit und in den Freiheitskriegen vor Verſklavung rettete. Endlich führte,
es nach der ſozialen Seite beleuchtend, Arbeiterſekretär Laufer=
Darm=
ſtadt aus, daß eine gerechte Volksgemeinſchaft, von der die Zukunſt
unſeres Volkes abhängt, nur durch eine neue Soziglethik und eine neue
Einſtellung unſeres Wirtſchaftslebens gebaut werden kann. Dann ſprach
Pfarrer B
Ek=Roßderf, markig und klar, das Schlußwort: „Hin zur
eba
geliſchen Kirche, hin zur deutſchen Nation, hin zum nationalen
B
derbund! Fromm, frei, einig, das ſei unſer Gelübde.” In einer
timmig angenommenen Kundgebunx wandte ſich zum Schluß die
erſammlung ans ganze evängeliſche Heſſenvolk, e8 zur Treue gegen
Gott, Vaterland und Volksgemeinſchaft ermahnend.
Der Begrüßungsabend am Feſtſonntag mußte wegen des großen
Andrangs in drei Räumen, der Kirche, dem Rathausſagl und dem
„Stern” als Parallelverſammlungen abgehalten werden. Die große
Bedeutung des Evangeliſchen Bundes und ſein Anſehen klang aus de
Begrüßungsanſprachen zahlreicher
weltlicher und kirchlicher
Körper=
ſchaften. Stadt, Dekanat und Kirchenvorſtand Büdingen, der
Heſſiche
uſtab=Adolf=Verein, vertreten durch ſeinen Vorſitzenden Frei
rn Dr.
von Heyl=Worms, der Landesverein für Innere Meſſion, der Epangel,
Frauenvereinsverband, die evangeliſchen Jugendverbände für
männ=
liche und weibliche Jugend, ſie alle beglückwuinſchten den Evangel. Bund
zu ſeiner aufs Größte eingeſtellten Aufgabe, ſeiner
ihrigen Tätigkeit
und ſeinen nachhaltigen Exſolgen. Stürmiſche Vegeiſterung löſten die
Grüße des beſetzten Rheinheſſens aus, das in dankbarer Freude, Hof
und Zuverſicht zum Bunde aufſchaut. Sogar das deutſch=evangeliſcht
Steiermark hatte ſeinen Senior D. Spannuth entſandt, um f.
die 2
jährige materielle und geiſtige Hilfe des Heſſiſchen Hauptyereins zu
danken.
Dritter Tag.
Dem dritten Tag waren Veratungen und Verhandlungen über das
innere Leben des Bundes gewidmet. Morgens 8 Uhr begannen ſie mit
einer Sitzung des Hilfsausſchuſſes für Oeſterreich. Senior D.
Shan=
nutt konnte erfreulichen Fortgang der evangeliſchen Sache in
Steier=
mark berichten und der Hoffnung Ausdruck
geben, daß die evangeliſche
Kirche dort viel feſter wurzelt und ſich im
ter weiter ausbreitet, und
daß auch der Wille zum Deutſchen Neich in der Steiermark immer mehr
wächſt. Anſchließend fand die Abgeordneten= und
Mitgliederverſamm=
lung ſtatt. Sie war geleitet vom Vorſitzenden Pfarrer D. Waitz und
wurde, mit
Gebet und Schriftlektion durch Pfarrer Fritſch=
Rupperts=
burg eröffnet. Der erſte Vortrag: „Evangeliſcher Glaube und myſtiſche
Frömmigkeit” wurde von Privatdozent Liz, Dr. Adolph=Gießen
gehal=
ten. — Der Jahresbericht zeigte ein weiteres Anwachſen des Evangeli=
Wuernten
baisbertärmg und Pteſim. un e i em aun eden te
Entſchluß verſtärkte noch der Vortrag des
orfitzenden: „Der Evangel.
Bund — ein Volksbund aller Gvangeliſchen”
— Arheilgen, 9. Sept. Im Rahmen einer Feier begehen die 1874
Geborenen und 1888 Konfirmierten am 28. September gemeinſchaftlich
ihren 50. Geburtstag. Während die Feier am Nachmittag in
Form von Kaffee und Kuchen für das leibliche Wohl der Beteiligten
ſorgt, ſind am Abend neben einem Eſſen gefangliche und ſonſtige
Dar=
bietungen vorgeſehen. Da der Paßzwang aufgehoben iſt, können auch
alle auswärtigen Kameraden und Kameradinnen teilnehmen. Zwecks
näherer Beſprechung findet am kommenden Sonntag, abends 8 Uhr, bei
Gaſtrirt Peter Hahn „Zur Sonne” eine Zuſammenkunft ſtatt.
Umdrnet friſch. Ubsräll erhältiich.
Preie Pro APfd. nun 50 Pfennig.
wegen Umbau
Enorm billlge Preisel
(10996a
Damen-Konfektion / Kleiderstoffe
* Ober=Ramſiaßt, 9. Sept. Die diesjährige Kirchweih hatte ſich
eines fehr ſtarken Beſuches beſonders von auswärts zu erfreuen und der
Zuſtrom Fremder, der mit jedem hier eintreffenden Zuge anwuchs, glich
nahezu dem beim 43. Gauturnfeſt. Selbſtverſtändlich waren auch alle
Ober=Ramſtädter Alt und Jung, auf den Beinen, um wieder einmal eine
„wertbeſtändige Kerb” zu halten. Die Tanzlokale waren beſonders am
1. Tage ſtark überfüllt. Die Preiſe für eine Flaſche Wein mittlerer Sorte
bewegten ſich zwiſchen 1.80 und 2.50. Ganz bunt ſah das Treiben auf Waſſerbehälter (400 Liter Waſſer faſſend), der bei evtl.
* Oreieichenhain, 9. Sept. Der Mitteldeutſche Jugendwanderrin
(neztrale Jugendbewegung) hielt auf der Burgruine einen Jugendwar
dertag ab. Schon in aller Frühe kamen die jungen Wanderer mit Muf
hier eingezogen und haben manchen Langſchläfer geſtört. Am Vormittg
fand dann ein kleiner Vierkampf ſtatt: 10 Km. deutſche Gangart, 3 Kr
Wettlauf, Speerwerfen, Weitſprung, und wurden ſehr ſchöne Reſulta
erzielt. Nach der Mittagsraſt hatte ſich dann alles in der Ruine be
ſammelt. Hierbei ergriff der 1. Bundesvorſitzende Herr Heinrich W
land aus Darmſtadt das Wort über das Thema: Was iſt Jugendben
gung? Er legte ganz klar den Zweck und die Ziele der neutralen J
gendbewegung dar und forderte die Jungwanderer auf, ſtots treu
ihr
m Aunde zu halten. Gegen abend traten dann die
Bundesverei=
nachdem man ſich durch Muſik und Geſang einige fröhliche Stunden
reitet hatte, den Nachhauſeweg an.
Trebur, 9. Sept. Vorgeſtern ſind die 4 neuen Glocken eingeh
und in feſtlichem Zuge im Ort herumgefahren worden. Herr Altbürg
meiſter Kraft hat den Feſtzug in muſterhafter Weiſe zuſammengeſte
die Koſtüme beſchafft und den ganzen Feſtzug geleitet. Die Koſtü
waren nach dem Feſtſpiel „Der Glockengießer von Breslau” zuſamm
geſtellt. Dem Feſtzug voran ging ein Herold, dann folgten drei Rei
und die Muſik, herauf der Wagen mit der großen, 25 Zentner ſchwe
Glocke. Auf dieſem Wagen hatte noch der Glockengießer von Bres
mit Frau und Tochter Aufſtellung gefunden. Dann folgte
de=
zu
Wagen mit den drei kleineren Glocken, hierauf der geſamte Kir
ſtand, der Gemeinderat und die Ortsvereine. An der Ecke der So
und Nauheimer Straße übergaben die jungen Leute, die die Glo
eingeholt hatten, dem Bürgermeiſter Dörr als Vertreter der Gemei
die Glocken zur weiteren Amtshandlung. Der Bürgermeiſter da
in einer Anſprache, wies darauf hin, daß die anderen Glocken 1917
Krieg zum Opfer gefallen ſeien, und ſprach die Hoffnung aus, daß
ſteuen Glocken für Trebur und das deutſche Vaterland eine neue, g
liche und friedliche Zeit einläuten möchten.
* Ginsheim, 8. Sept. Die Bautätigkeit iſt gegenwärtig
rege. Die im vorigen Jahr angefangenen Privatbauten, die er)
dieſem Jahre durch einen Bauzuſchuß fortgeſetzt werden kon
en, ſin
einigen Wochen bezugsfertig. Auch das Dpppelhaus der neugegrünt
Baugenoſſenſchaft Ginsheim geht in Kürze ſeiner Fertigſtellung
gegen. Wenn möglich ſoll von Seiten der Baugenoſſenſchaft nock
Wohnhaus bis zum Winter im Rohbau fertig geſtellt werden.
Offenbach, 8. Sept. Selbſtmorb verüben wollte aus un
licher Liebe ein 19 Jahre altes Mädchen. Sie nahm nach einem e
mit ihrem Geliebten den Gummiſchlauch des Gaskochers in den W
um ſich mit Kochgas zu vergiften. Ihr Vorhaben wurde jedoch bei
Das Mädchen kam ins Krankenhaus.
R. Offenbach a. M., 8. Sept. Der ſtellenloſe Kaufmann Va
Schüler von hier, der ſich zurzeit in der Pfalz als Bettler herumt
wurde in Frankenthal (Pfalz), als ihm von einigen Familien eine e
verweigert wurde, grob und ſchlug vor lauter Wut eine Fenſter” ſe
ei. Die Leute holten die Polizei und Schüler wurde eingekaſtelt,
+ Mainz, 8, Sept. Eine neue Benzin=Automobilſtz E
wurde dem Spritzenpark der Mainzer Berufsfeuerwehr eingereih
S
er Opelſchen Automobilfabrik in Rüſſelsheim ſtammt. S
Gis
S
tze iſt mit den neueſten Errungenſchaften der Spritzentechnik u.
Ra
einem 8öpferdigen Benzinmotor verſehen. An der Längsſeite i1 R
Schiebe= und zwei Angriffsleitern angebracht. Die Pumpe liegt ar
teren Teil (entgegen der älteren Spritzen) und wird währ
Brandes nur von einem Mann bedient. In der Mitte befin
K
auf ihre Rechnung gekommen ſind, zumal das Wetter an beiden Tagen holungsbedürftige Kinder aus Rheinheſſen, darunter 150 aus
und um den Marktplatz herum
aus. Karuſell und Schiffsſchaukel und henutzt wird. — In den nächſten Tagen werden hier achtzehn vier g
eine noch nie erreichte Anzahl Verkaufsſtände hatten Aufſtellung gefunden. Doppelwohnhäuſer von den neuen Reichsbauten fertiggeſtellt, ut .5
Die bekannten „Alumi
mndippe”, fehlten ſelbſtverſtändlich auch nicht, zum größten Teil ſchon die Wohnungen bewohnt.
Im großen und ganzen kann geſagt werden, daß alle Geſchäftsleute güt
P
Mainz 9. Sept. Ferienkinder. Gegenwärtig ſind
ſehr günſtig wvar.
verſchiebenen Se
rholungsplätzen untergebracht. Der Erhol
Beerfelden, 7. Sept. Heute fand die hie
j.
jeſige Beigeordneten= enthalt f
16
W=
n dauern. Die Kinder befinden ſich.
wahl ſtatt, da für den neulich zum Bürgermeiſter gewählten Beige=
Ahlbuk, Weſterland auf Sylt oder im Erholungsheim
ordr
e Löb ein Erſatz zu ſchaffen war. Aufgeſtellt waren nur zwe
Saarow. Die Kleinen ſind ſämtlich wohlbehalten ans
I gelan
Kandidaten: W. Heß, Gaſtwirt, und H. Breitinger, Gemeinderat;
ſart des preußi
Zerlin wurden fie herzlich, in Gegen
Woh
erſterer erhielt
en iſt eine Reihe a
i der Wahl 561 Stimmen, letzterer 314 Stimmen, ſo= miniſters Hirtſiefer, empfangen. Dag
9
mit iſt Heß
je in Weilm
e*
im Taunus zur Erholung weilten, dieſe Ege
n. Beerfelben, 7. Sept. Heute mittag kämpften die
Raſenfport=
rifch und munter zukückgekehrt.
ver
ine von hier und Erbach auf dem hieſigen Sportplatz ein Wettſpiel
* Mainz=Koſtheim, 8. Sept.* Infolge des Hochwaſſers Eeit
9ee
aus. Erbach hatte ſeine zweite Mannſchaft geſtellt. Das Spiel endete die
rchlaß= und Ueberfallwehren bei Koſtheim und Flörsheim Reiz
dem Ergebnis Beerfelden zu Erbach 6:0, fodaß alſo der hieſige gelegt werden,
mit
Verein Sieger blieb. Trotzdem wurde allgemein anerkannt, daß Erhach
auch vorzüglich ſpielte.
eſchhorn, 9. Sept. Ueberfallen. Zwei Arbeiter aus der
Nachbargemeinde Kortelshütte wurden von zwei Burſchen im Alter von
etwa 26 und 20 Jahren überf
illen; dieſe nahmen ihnen, indem ſie mit
dem Revolver drohten, die Fahrräder
und Brieftaſchen ab und flüchteten
auf den Rädern in den Wald bei Jge
bach. Als die beiden
Wegelagere=
aber bei Oherhainbrunn von einem Landwirt angehalten wurden,
war=
fen ſie die Räder weg und lieſen in der Richtung nach Br
en Strolche konnte man bis heute trotz eifriger Nachforſck.
Der Bei
ungen
noch n
icht habhaft werden.
Dr 1
n. Vom ſüblichen Obenwalde, 9. Sept. Der Witkerungsumſchlag der
letzten Tage hat die Körnerernte hieſiger Gegend glücklicherweife gerade
noch vor dem vollſtändigen Verderben bewahrt. In den Tälern war
ja das Korn geernter. Gerfke teilweiſe, auf den Höhen aber lag noch die
gar
e Kornernte im Regen. Der Schaden iſt nun verſchiedenartig. Das
liegende Korn und das auf Haufen geſetzte ohne Hut hat durch
Auswach=
ſe
ſe=
ſchwer gelitten, wo die Garben zuſammengeſtellt und mit einem
ſo=
enannten Hut derſehen waren, iſt der Schaden bedeutend geringe
ja
manches Korn dieſer Behandlung hat ſich auffallend gut gehalten.
So=
vi
el bis jetzt beurteilt werden kann, zeigt ſich die befürchtete
Kartoffel=
fäule no
z„N
We=
hanſen, 9. Sept. Liedertag. Der vorgeſtern vom
Ge=
ſo.
jangberein „Liederkra
in ſeinem Vereinslokal im Gaſthaus „Zur
e” veranſtaltete Liedertag verlief in harmoniſchſter Weiſe. Als
G.
der Männergeſangverein „Eintracht”=Arheilgen erſchienen
jeil.
uu Verſ
hön
erung der Veranſtaltung beizutragen. Die hieſige 2
reinigung ſpielte als Einleitung einen flotten Marſch, der Porſit
ende,
Schmiedmeiſter Konr, Koch, begrüßte die Gäſte und
Sanges=
freunde, und nun wechſelten Liedervorträge der beiden Geſangvereine,
ſeide unter der vortrefflichen Leitung des Herrn Obermuſikmeiſters
die
dauske ſtehen, mit ſchön
gen Konzertſtücken der Orcheſtervereinigung ab.
Die vorgetragenen Chöre und Konzertſtücke zeugten von guter
Schu=
ung und konnten alle Beſucher im Bewußtſein, einen ſchönen
Nach=
mi
ttag verlebt zu haben, den Heimweg antreten.
— Weiterſtadt, 9. Sept. Unter zahlreicher Teilnahme von
Leid=
tragenden wurde
eſer Tage der er
ſt 35jährige Wagner A. Petri zu
Guabe getragen. Der Tod dieſes blü.
nden und lebensſtarken Meuſchen
Oeei e Wr echehe ehe e efe
wir
unden ſeine
Söhnchens. Ob dadurch eine Infektion entſtanden oder
7
ob andere Ut
nde die ſich tödlich auswirkende Blutvergiftung
herbei=
ihrt haben, iſt nicht feſtzuſtellen. Der Verſtorbene hinterläßt eine
Vi=
wve und 5 unmündige Kinder.
hurdt, A
Bei
ent Feie
Ades Ve
ud C
—
N
R. Sprendkingen (Rheinh.), 8. Sept. Der geſchiedene Arbeite
6
Fuhrmann von hier, der ſeit
niger Zeit in Frankentha
get
lebte, wurde wegen Sittlichkeit
verbrechens durch Vorn
Kn8
Handlungen, an Zugendlichen von der dortigen Polizei verhaſtet
Gerichtsgefängnis eingeliefert.
Gießen, 9. Sept. Die Handelskammer hat be
ſtändigen Stellen Antrag auf eine direkte Zugverbindung zwiſch.
und Leipzig (über Gießen, Alsfeld, Hersfeld, Bebra) geſtellt. Eü
wird ſeitens der Handeskammer die Wiedereröffnung der T Fſſe ſün
Herbſtein und Friſchborn verlangt.
— Friebberg, 9. Sept. Heimatpflege und Gelde
4
tung. Unter ohigem Litel hat der Friedberger Geſchichtsbere Ekeu An
ſeinen Jahresbericht 1923/24 herausgegeben. Die 20 Seiten u Reide
Broſchüre (Preis 20 Pfg.) wird an die Mitglieder des
Bich
ſchichtsvereins (Jahresbeitrag 2 Mk.) koſtenlos in de
Seriba verabfolgt und zeigt, wie es dem Friedberge=
Ne
ſogar in der Inflationszeit möglich war, den Anfort
Kähi
m.
bflege mit ſchönſtem Erfolge zu genügen, weil der Kre
ie Muſeumsgeſellſchaft und zahlreiche Freunde treu
E6
er auch außerhalb von Friedberg dürſte die Schriſt Beachtu
weil ſiefüberzeugend auf den ganz unausbleiblichen Rückſchlag E veſte
ſen
der die Heimatpflege= und Volksbildungsbewegung in Heſt
muß, wenn der S
berger Geſchichtsverei. — ſm Oplnpuitcſchreckte We
*
in hierüber zu ſagen hat, wurzelt
grauer Theorie, ſondern beruht auf jahrzehntelanger Erf
Srun
Gemeinden, Körperſchaften und Einzelperſonen, die von der
zur Arbeit auf dem Gebiete der Heimatpflege und Volksbild
laßt wurden, fei das anregende Büchlein wärmſtens emp
ſpricht in verbindlicher Form die unzulängliche Stellungnahn
die Heimatpflege und Volksbildung verantwortlichen Behörde
Ki
deren ſchleunige Löſung zu den vornehmſten Aufgaben der
gehört. Die Schrift iſt durch den Verlag C. Bindernagel int Eöhel,
in Heſſen erhältlich.
ahrt
* Landenhaufen, 7. Sept. Eine unfreiwillige Au
zuben
machten zwei Schulbuben mit einem fremden Kraftfahrer.
ſchrien laut um Hilfe, als das Auto durch unſer Dorf ſauſte E.u
Va
verſuchte vergebens den Fahrer zum Halten zu bringen. E S
Salzſchlirf gelang es, das Auto aufzuhalten, worauf der *
die zitternden Buben hinausſtieß und ſchleunigſt das Weite ſt
erſt erfuhr man, daß er die Knaben unter dem Vorgeben,
Weg nicht, mitgenommen hatte. Der Vorfall ſollte Kindern
als Warnung dienen.
FRNKKKde
Man verlange bein Eiakauf von Rahma-buttergleich gratis die Kindé-zeitung „Der Hleit
Kant
N
(TN. 12216
Zwetſchen
Beſte=Birnen
Pfirſiche (*2aua
zum Einmachen
Aepfel und Birnen
zum Kochen
täglich friſch v. Baum
empf. äuß, preiswert
*
K. Glockner
Verkaufsplatz:
Pankratiusſtr. 29½.
D9K
R
Stugte
werden aus la Rohr
z. d. billigſten Preiſen
dauerhaft geflochten,
Schirme
werden bill. repariert
Pfleger,
Fuhrmann=
nr. 10, Hth., 1. St., I.
Arbeit wird abgeholt.
Karte genügt, (*26114
f
R
Berkäzie
A
Konzert=Zither,
Reißbrett, 76X96,
W.=Paletot f. 6= bis
171. 3. bk. N. Gſchſ. (
Guterhalt, Kiuder=
Korbliegewvagen zu
verk.
Lauteſchläger=
ſtr. 11, Hinterh. (2scaz1
W8
Fraggesinm peroxra)
Voß glöh eiend, Krank,
matt fühlt, hat meist
Hagenbeschmerdon und
ungesnndss, krankes
Bint. Bing 3— 4wöchont-
1euo Kur mit
Blet=
reinigungs- n. Mager
Rulver fyproxlk wir!
meist Wunder, sodags
die Kranken sieh wie
neugeboren fübien.
findert Sebmteram gs
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Man verlapge überall ausdrüoklloß Garmol
Carmel Fshrik, Rheinsbgra (AarE)
HRidßt Sith
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Darmſtädter Tagblntt, Mittwoch, den 10. September 1924.
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31. Bruſchei BenndausMatgien.
Heilbronn, den 8. September.
Die Ausſprache bei der Tagung des Deutſchen Weinbaukongreſſes
Fchäftigte ſich, ſoweit das wirtſchaftliche Referat in Betracht kam, faſt
tsſchließkich mit dem deutſch=ſpaniſchen Handelsabkommen. Eine
ötzere Anzahl von Reichstagsabgeordneten der weinbautreibenden
inder, vor allem Baherns, Württembergs, Preußens und Heſſens
rachen ſich in den ſchärfſten Worten gegen das Handelsabkommen
s, nicht nur im Inrereſſe des deutſchen Weinbaues, ſondern der
gan=
er deutſchen Wirtſchaft. Der bayeriſche Landtagsabgeordnete Baſſiga
Feichnete die Annahme des Handelsabkommens durch die
Reichsregie=
ng als einen Skandal und wies darauf hin, daß durch die
Vernich=
ng des Weinbaues auch die mit ihm zuſammenhängende Induſtrie
rnichtet wird, wodurch mindeſtens 278000 Induſtriearbeiter brotlos
erden. Beſonders ſcharf wandte er ſich gegen die Einfuhr ſpaniſcher
eine von nur 16 Prozent Trockenſubſtanz, weil dadurch das deutſche
eingeſetz nahezu völlig aufgehoben und der Weinpantſcherei Tür und
u geöffnet wird. Der Reichstagsabgeordnete Kern erklärte, daß das
otweingebiet der Ahr doppelt ſchwer von dem Handelzabkommen be=
Iffen wird. Staatsſekretär Dr. Gg. Hagedorn ſchloß ſich der Feſt=
Uung des Generalſekretärs Dr. Fahrſchon an, daß der Proteſt des
utſchen Weinbaues gegen den Handelsvertrag kein Bluff ſei und daß
s Landwirtſchaftsminiſterium die Erregung der Winzer durchaus ver=
He. Da er aber auch als Vertreter der geſamten Reichsregierung an
n Verhandlungen teilnahm, ſo fühlte er ſich verpflichtet, die
Reichs=
gierung gegen die Vorwürfe in Schutz zu nehmen, daß ſie aus
Un=
igkeit und Leichtſinn und aus Furcht vor der Straße gehandelt habe,
d führte zum Gegenbeweis an, daß ſich die Reichsregierung in vier
„binettsſitzungen mit dem Abkommen befaßt und daß ſie ihre
Zuſtim=
ing, die ihr ſehr ſchwer gefallen ſei, vor allem mit Rückſicht auf die
haltung der Währung gegeben habe. Demgegenüber ſtellte Präſident
Müller feſt, daß der deutſche Weinbau die Regierung nicht
entſchul=
fen könne und teilte mit, was der Staatsſekretär nicht habe ſagen
inen, daß der Landwirtſchaftsminiſter Graf Kanitz gegen den Han=
Svertrag geſtimmt habe, und daß es nicht ſeine Schuld ſei, wenn er
erſtimmt wurde, Reichstagsabgeordneter Dr. Becker=Heſſen
behan=
te die Frage, wie das Unheil von dem deutſchen Weinbau abgewendet
rden könne, und ſchlug unter großem Beifall vor, das Referat des
neralſekretärs Dr. Fahrſchon und die gefaßte Entſchließung gedruckt
Reichsregierung und ſämtlichen Reichstagsabgeordneten zu über
teln und außer der geſamten Landwirtſchaft das Handwerk und auch
Induſtrie als Bundesgenoſſen im Kampf gegen das
Handelsabkom=
gr zu gewinnen, weil nur ein kleiner Teil der deutſchen Induſtrie an
ſem Handelsabkommen intereſſiert ſei und die geſamte Induſtrie
Handelsvertrag aus allgemeinen handelspolitiſchen Gründen
ab=
nen müſſe.
Zum Weinſteuergeſetz faßte der 31. deutſche Weinbaukongreß die
gende Entſchließung: „In letzter Zeit ſind verſchiedene Beſtrebungen
getaucht, die dahin zielen, das Syſtem des Weinſteuergeſetzes in der
iſe abzuändern, daß der Zeitpunkt der Erhebung der Steuer verlegt
H. Es wurde die Erhebung der Steuer entweder beim Produzenten
— beim Weingroßhändler vorgeſchlagen und gefordert. Der Deut=
Weinbauverband lehnt jede Verlegung des Erhebungszeitpunktes
Steuer näher zum Produzenten hin ſtrikte ab. Er iſt der
Auf=
eng, daß ſich das jetzige Syſtem bewährt hat, verlangt allerdings,
eine größere Vereinfachung in der Erhebung, beſonders eine
Ver=
fachung der Steuerbuchführung platzgreifen.
zu Ehrenmitgliedern des Deutſchen Weinbauverbandes ſind folgende
Rg.
ren ernannt worden: Weingutsbeſitzer Behrmann=Seußlitz i. Sa.,
erregierungsrat Dern=Würzburg, Ehrenbürgermeiſter Fabry=
Alt=
hr. Weingutsbeſitzer Huesgen=Trarbach, Weingutsbeſitzer Kraft=Vogt,
ſallſtädte in Baden, Geh. Oekonomierat Müller=Darmſtadt, Oekono=
Tat Schulte=Wieshaden, Geh. Rat Dr. Stedtmann=Beſſelich, Wein=
Sbeſitzer Wagner=Temels, Bürgermeiſter a. D. Wandt=Neuſtadt a. d.
dt, Oekonvmierat Warth=Stuttgart.
* Die Feiex des 80jährigen Beſiehens
des deutſchen Weinbauverbandes.
Heilbronn, den 8. September.
Bei dey anläßlich des Deutſchen Weinbaukongreſſes ſtattfindenden
zen Feier des 50jährigen Jubiläums des Deutſchen
Weinbauverban=
gab der Präfident Oekonomierat Dr. Müller in ſeiner Anſprache
en kurzen geſchichtlichen Rückblick über die Entſtehung und
Entwick=
g des Verbandes und gedachte der Gründer und früheren Präſiden=
und Generalſekretäre, u. a. des Reichsrats D. Dr. Armand v. Buhl
des Reichsrats Franz Buhl in Deidesheim. Der Redner ſkizzierte
mannigfaltigen Aufgaben, die der Deutſche Weinbauverband, der
in den Jahren 1908—1910 feſter organiſiert hat, und den ſich jetzt
H die Landwirtſchaftskammer und die großen landwirtſchaftlichen
xaniſationen aller weinbautreibenden Länder angeſchloſſen haben,
den 50 Jahren ſeines Beſtehens erfüllt hat. Er ſchloß mit dem
inſche, daß es gelingen möge, die drohende Gefahr der Erdrückung
deutſchen Weinbaues durch die Einfuhr ausländiſcher Weine doch
H abzuwenden und forderte alle Teilnehmer auf, Aufklärung
hin=
zutragen, vor allem bei den Reichstagsabgeordneten, damit der
chstag die richtige Entſcheidung über das deutſch=ſpaniſche
Handels=
vmmen trifft. Zum Schluß gab der Präſident die Namen einer
An=
von Herren bekannt, die wegen ihrer Verdienſte um den deutſchen
inbau zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden. Im Namen der
Reichs=
ierung, vor allem des Reichsminiſteriums für Ernährung und
Land=
tſchaft, überbrachte Staatsſekretär Dr. Hagedorn die herzlichſten
ichwünſche. Er verſicherte den Verband der Unterſtützung des
Land=
tſchaftsminiſteriums, um gemeinſam Mittel und Wege zu finden, die
vierige Lage zu züberwinden, und erklärte, daß jede Reichsregierung,
ſie auch zuſammengeſetzt ſei, dem Weinbau, der ſeit Urväter Zeiten
Deutſchland betrieben wird und der eine bodenſtändige Bevölkerung
zwei Millionen beſchäftigt, die Quelle ſeines Einkommens und
rer Exiſtenz nicht verſchließen darf und wird. Mit der Hoffnung,
der Deutſche Weinbauverband durch ſeine zähe Arbeit alle
Schwie=
keiten überwinder, auch im Intereſſe des Wiederaufbaues
Deutſch=
d3, ſchloß Staatsſekretär Dr. Hagedorn. Der württembergiſche
aatspräſident Bazille entbor die Glückwünſche zum Jubiläum nicht
* im Namen der württembergiſchen Regierung, ſondern auch im
Auf=
der Regierungen ſämtlicher weinbautreibenden Länder Deutſch=
98. Zum ſpaniſch=deutſchen Handelsabkommen erklärte der
würt=
tbergiſche Staatspräſident, daß Deutſchland vor der harten Notwen=
Eeit ſteht, zu exportieren, um die Laſten der Friedensverträge
erfül=
zu können. Es beſteht aber die Gefahr, daß die Erfüllung der
Ver=
ichtungen an die Entente auf Koſten der deutſchen Landwirtſchaft und
deutſchen Weinbaues erfolgen ſoll. Wenn die deutſche Politik dieſen
*g beſchreiten würde, wäre es nicht nur ein Unrecht gegen
Landwirt=
aft und Weinbau, ſondern gleichzeitig der Anfang vom vollſtändigen
jammenbruch der deutſchen Wirtſchaft. Denn es iſt ausgeſchloſſen,
die Gegner Deutſchlands zuſehen würden, daß Deutſchland große
fatzgebiet im Auslande erobert, weil die Gegner doch deshalb den
keg führten, um dieſe Abſatzgebiete Deutſchland zu nehmen. Es iſt
er ein Gebot volkswirtſchaftlicher Einſicht, daß Landwirtſchaft und
einbau nicht einer verkehrten Politik geopfert werden. Die Not des
itſchen Weinbaues bezeichnete der Staatspräſident gewiſſermaßen als
mhol der großen deutſchen Not; er trat ſehr ſcharf der Anſchauung
gegen, daß man den Wein daher beziehen ſollte, wo er am billigſten
Ganz abgeſehen von den ungeheueren volkswirtſchaftlichen Schä=
T gingen durch die Vernichtung des deutſchen Weinbaues, deſſen weiße
delweine an Qualität in der ganzen Welt unübertroffen ſind, der
Aber der ſchönſten deutſchen Landſchaft und viele andere geiſtige und
iſche Werte verloren. Die Ausführungen des württembergiſchen
Batspräſidenten fanden ſtürmiſchen Beifall, der ſich noch ſteigerte, als
ſeine Exiſtenz verſicherte. Glückwünſche überbrachten ferner der
derburgermeiſter von Heilbronn, ein Vertreter der Deutſchen Land=
—ſchaftlichen Geſellſchaft, der Württembergiſchen Landwirtſchaftskam=
— der auch im Namen ſämtlicher ſüdweſtdeutſcher
Landwirtſchafts=
mern ſprach, ein Vertreter des Reichslandbundes, der unter großem
Jau die tatkräftige Unterſtützung der geſamten deutſchen Landwirt=
Eſr zuſicherte, und im Namen des Vereins deutſcher Naturweinver=
Verer Dr. Baſſermann Jordan=Deidesheim. Allen Rednern ſprach
sDorſitzende den herzlichſten Dank des Deutſchen Weinbauverbandes
S
Eihe Bohrrar.
ſind ein paar Tropfen von bem köſtlichen Kräuterbaarwaſſ
Javol, in die Kopfhaut maſſiert, beſonders nach geiſt
Der körperlich anſtrengender Tätigkeit. Die Kopfnerve
werben durch Javol erfriſcht, bas Haar wirb weich,
buf=
nö loder. Für Liebhaber beſonders kräftigen Wo5
hs: Jabol=Golb. Zur Kopfwäſche Javol=Kopf=
Daſcheulver, ſtart ſchäumend und vorzüglich reinigend.
R
Reich und Ausland.
Tagung der Hotelbeſitzer.
Bab Gaſtein. Bei einer Teilnahme von weit über 200
Hotel=
beſitzern aus insgeſamt acht europäiſchen Ländern tagte hier die 49.
Ge=
neralverſammlung des internationalen Hotelbeſitzervereins im feſtlich
geſchmückten Saale des Kurkaſinos. Auf die einleitenden Worte des
Präſidenten Intra antwortete zunächſt Dr. Silenzi aus Rom, der
Vor=
ſitzende der italieniſchen Hotelbeſitzervereinigung mit den herzlichſten
Grüßen aus ſeinem Lande. Er bezeichnete unter einhelligem, ſtarkem
Beifall der Verſammlung die Hoteliers als die beſten Vorkämpfer für
die Freiheit des Verkehrs und für die Beſſerung des gegenſeitigen
Ver=
ſtändniſſes der Völker. Profeſſor Jung=Köln referierte über die
Zu=
ziehung des Films als Propagandamittel und führte zur Illuſtration
je ein Filmwerk vom Rhein, vom Klauſenpaßrennen und von Bad
Gaſtein vor. Heß=Wien ſprach über die Notwendigkeit einer erheblichen
Verbeſſerung des Eiſenbahnverkehrs. So ſeien vor allem die direkten
Routen zu vermehren und die Speiſe= und Schlafwagen wieder nach
Zahl und Leiſtung auf den Friedensſtand zu bringen. Schmidt=Köln
forderte in eindrucksvoller Art die Beſeitigung der heute noch
beſtehen=
den Hemmungen und Freiheit des internationalen Reiſeverkehrs. Der
Fortſchritt der Menſchheit beruhe in der Erleichterung der perſönlichen
Verbindungen mit den Menſchen. Jede Hemmung ſei wirtſchafts= und
kulturfeindlich. Die Unbedenklichkeitserklärung der Finanzämter ſei als
überflüfſig zu beſeitigen, die Erteilung der Viſa zu erleichtern. Die
wichtigſte Forderung für alle Kulturländer aber bleibe die Paßfreiheit,
wie ſie vor dem Kriege beſtanden habe. Budde=Köln gab Richtlinien
für beſſere Verbindungen zwiſchen Hotelier und Automobiliſt. Lehner=
Wien behandelte das Verhältnis zwiſchen Steuerlaſt und Hotelpreis.
Die Preife hätten für den Reiſenden die tragbare Höhe überſchritten
und müßten abgebaut werden. Statt neuer ſteuerlicher Belaſtungen
er=
warte das Hotelgewerbe Subventionen. Ein Referat von Hofrat
Pro=
feſſor Dr. Heß=Wien behandelte ausführlich die Bildungsfrage im
Hotel=
gewerbe, die auch durch den Berichterſtatter Hohlfeld=Stuttgart
ergän=
zende Ausführungen fand. Entſchließungen der Verſammlung legten
feft, daß man auch fernerhin eine Vertiefung der Bildung im mittleren
und leitenden Hotelperſonal verlange und alle dahingehenden
Beſtre=
bungen unterſtützen wolle. Syndikus Dr. Bloemers legte dar, daß für
das Zeitalter der Welkwirtſchaft und des Weltverkehrs eine
internatio=
nale Organiſation der Hotelbeſitzer eine zwingende Notwendigkeit ſei.
die es ſich angelegen ſein loſſe, über die heute noch beſtehenden
politi=
ſchen, nationalen und Wirtſchaftsſtreitigkeiten hinweg die gemeinſame
Grundlage für eine großzügige Zuſammenarbeit zu ſchaffen, wie ſie vor
dem Kriege beſtand. Der Austauſch von Hotelperſonal zwiſchen den
einzelnen Ländern ſei dafür ein nützliches Mittel. Auch die
internatio=
nale Stellenvermittlung könne hier Gutes leiſten. Ein Ausflug nach
Zell am See bildete den Schluß der Tagung.
Karlsruher Herbſtwoche 1324.
Der Badiſche Heimatabend am Samstag, den 20.
Sep=
tember, in de: Städtiſchen Feſthalle bringt im Mättelpunkte eines
er=
hebenden Programms ein Feſtſpie; unter Mitwirkung erſter Kräfte
des Badiſchen Landestheaters und unter künſtleriſcher Leitung von
Oberregiſſeur Felis Baumbach. Das Feſtſpiel führt in teils
humor=
voller, teils ernſter Weiſe, in Vers und Proſa, in Mundart und
Hoch=
deutſch, Vertreter der berſchiedenen badiſchen Stämme zuſammen und
vereinigt fie zum Schluß zu einem Treugelöbnis an die engere und
weitere Heimat. Alemannen, Pfälzer, Franken, Karlsruher ſind heiter
und behaglich charakteriſiert und werden zu einer hübſchen dramatiſchen
Handlung vereinigt, die ihre Krönung im Erſcheinen des Lahrer
Hinkenden Boten findet, der im ganzen Lande gekannt und geſchätzt iſt
und als Workführer der allgemein empfundenen Ideen und Gefühle
eine ſeiner prächtigen „Standreden” hält. Das Feſtſpiel weicht von dem
üblichen Schema der pathetiſch=allegoriſchen Stucke ab und holk ſeine
Wirkung aus der jeweiligen Eigenart der einzelnen Stammesvertreter
Es heißt „Badiſche Landsleut” und ſtammt aus der Feder des
bekann=
ten Profeſſors Dr. Wilh. E. Oeftering, der väterlicherſeits
aus dem fränkiſchen Obenwald und mütterlicherſeits aus dem alemanni
ſchen Oberland ſtammt und ein guter Kenner unſerer ſchönen Heimat
iſt. Unterſtützt wurde er durch die Mitwirkung des Schriftſtellers
Albert Sexauer. Die Vorbereitung zur Aufführung, in der e3
auch an Muſik und Geſang jicht fehlt, ſind bereits im Gang und
ver=
ſprechen einen nachhaltigen Genuß und eine erhebende Stunde. Außer
den geladenen Gäſten wird jedermann Gelegenheit erhalten, gegen
mä=
ziges Entgelt den Badiſchen Heimatabend und die daran anſchließende
Begrüßungsfeier zu beſuchen.
Schwere Gasvergiftung.
Mannheim. Samstag vormittag wurde im Haüſe L 15, 8, eine
anfangs der 40er Jahre ſtehende Buchhalterin mit einer ſchweren
Gasvergiftung aufgefunden. Die Frau wurde ins Krankenhaus
über=
führt. Ob Unfall oder Selbſtmordverſuch vorliegt, ſteht noch nicht feſt.
Ueberfall auf Mannheiner Reichsbannerleute.
Mannheim. Bei der Rückkehr von der Gründungsverſammlung
der Heidelberger Ortsgruppe Schwarz=Rot=Gold wurde am Samstag
abend in der Nähe des Heibelberger Bahnhofs zwei Mannheimer
Reichs=
bannerleute von Anhängern rechtsradikaler Verbände überfallen und
mit Gummi= und Holzknüppeln mißhandelt. Die Polizei mußte
ein=
ſchreiten, um die Ueberfallenen zu befreien. Dabei wurden drei
Anhän=
ger der rechtsradikalen Organifation feſtgenommen. Wie die „Neue
Bad. Landesztg.” weiter mitteilt, wurde ſpäter ein Mannheimer
An=
gehöriger des Reichsbanners auf dem Heimweg in Mannheim wiederum
von Anhängern gegneriſcher Verbände überfallen und durch einen
Meſſerſtich leicht verletzt.
Entwichene Sträflinge.
UIm. Die Zuchthausgefangenen Pankraz Köſtler aus Hofſtetten,
22 Jahre alt, und Johann Wiedemann aus Ay, 21 Jahre alt, haben
bei der Ueberführung nach Ludwigsburg kurz nach der Ausfahrt des
Zuges aus der Sration Dellmenſingen den ſie begleitenden Landjäger
überwältigt, ihm Seitengewehr und Dienſtrevolver abgenommen und
dann durch Abſpringen vom langſam fahrenden Zug die Flucht
er=
griffen. Von Ebrach aus, wo der Ueberfallene Landjäger den Vorfall
meldete, wurden ſofort die Landjägerſtationen der Umgebung von dem
Entweichen der Gefangenen in Kenntnis gefetzt, auch wurde Ulmer
Schutzpolizei zur Suche aufgeboten.
Betrug mit Frachtſcheinduplikaten.
München. Den Blättern zufolge wurde die baheriſche
Waren=
vermittlungsaktiengeſellſchaft für Landwirtſchaftsgenoſſenſchaften in
München durch emen Betrug mit gefälſchten Frachtſcheinduplikaten
ſchwer geſchädigt. Der Kaufmann Hagleitner hatte einen
Donau=
ſchlepper mit Mehl angekauft und wies einen Frachtſchein vor, wonach
das Mehl bereits auf dem Transporr ſei. In Wirklichkeit ſtellte ſich
der Frachtſchein als gefälſcht heraus. Hagleitner wurde in Haft
ge=
nommen. Der Kaufmann hatte auch noch den Verſuch gemacht, einen
Betrag von 71000 Mark bei der Warenvermittlungsaktiengeſellſchaft
einzukaſſieren. Nach ſeinen Ausſagen iſt er ſelbſt das Opfer zweier
Betrüger gewordengdie die Frachtſcheine fälſchten. Es handelt ſich um
den angeblichen Prokuriſten Berger aus Wien und einen Münchener
namens Singer. Die beiden Betrüger ſind ſpurlos verſchwunden.
Am Matterhorn verunglückt.
München. Der Münchener Student Thonner hatte eine
Hoch=
tour auf das Matterhorn unternommen, von der er abends nicht
zurückkehrte. Eine ausgefandte Hilfsexpedition fand Mittwoch abend
den Leichnam des Studenten im Eiſe.
R
E
K
Ru
4
Abgeſtürzt.
Freiburg i. Br. Bei einer Kletterpartie in der Feldſeewand
am Feldberg ſtürzte am Sonntag der Sohn des Freiburger Poſtdirektors
Meyer kurz vor der Erreichung des Zieles ab. Er blieb auf der
Geröll=
halde oberhalb des Feldſees tot liegen. Das Seil, das ihn mit einem
anderen Touriſten verband, wurde bei dem Sturz durchgeriſſen.
Nach=
dem der erſte, vor einigen Wochen unternommene Verſuch, die
Feldſee=
wand am Feldberg im Schwarzwald zu erklimmen, glücklich gelungen
iſt, hat der Verſuch am Sonntag bereits ein Menſchenleben gefordert.
Merkwürdiger Unfall.
Koblenz Ein merkwürdiger Unfall betraf einen 16jährigen
Burſchen beim Obſtpflücken. Er ſtürzte ab, blieb aber mit dem Kopf
ziviſchen einem ſtarken Gabelaſt hängen. Da bemerkten ihn zwei
Schloſſer von einem hochgelegenen Großbetrieb. In dem Glauben,
der Junge habe ſich erhängt, eilten ſie herbei und konnten ihn aus ſeiner
unangenehmen Lage befreien.
* Wie ein öſterreichifcher Offizier an der Front Spionage trieb.
Dieſer Tage erſchien in Prag eine Schrift „Gegen Oeſterreich”, in
der der Verfaſſer, Dr. Pivko, der Organiſator der ſüdſlawiſchen Legionen
in Italien, ſeine eigenen öſterreich=feindlichen Umtriebe an der
italieni=
ſchen Front zum beſten gibt. Zu Beginn des Krieges war Dr. Pivko
als öſterreichiſcher Reſerbeleutnant bei der 11. Armee am Col di Lana
tätig. Er wußte ſich das Vertrauen ſeiner Vorgeſetzten zu erwerben, ſo
daß er geheime Akten in die Hand bekam, die er ſofort abſchrieb, und den
Italienern zukommen ließ.
Unterſtützt wurde er hierbei von einer beträchtlichen Anzahl von
tſchechiſchen Offizieren und bosniſchen Soldaten. Dr. Pivko übermittelte
den Italienern alle militäriſchen Pläne, deren er habhaft werden konnte
und überlieferte ihnen auch Skizzen von der Stellung der öſterreichiſchen
Artillerie und Infanterie. Inſpektionsbeſuche von Vorgeſetzten wußte
er ſich dadurch vom Halſe zu halten, daß er ſich für einen ſolchen Fall
Trommelfeuer bei den Italienern beſtellte.
Trotz einer Anzeige ſeines Diviſionskommandanten verſtand er die
höheren Stellen von ſeiner Unſchuld zu überzeugen, und als Kaiſer Karl.
einen Frontabſchnitt beſuchte, ſprach ihm der Kaiſer ſein Bedauern
darüber aus, daß man Verdächtigungen gegen ihn erhoben hätte und ließ
ihn außerordentlich zum Hauptmann befördern.
Im Juli 1917 entſchloß ſich Pivko zu einer entſcheidenden Handlung,
indem er bei Carcano die Telefonverbindungen zerſchneiden, die
Draht=
hinderniſſe vernichten und den Soldaten des Nachbarabſchnittes Kaffee
mit Opium verabreichen ließ. Dieſe Vorbereitungen ſollten den
Durch=
bruch der öſterreichiſchen Front ermöglichen. Der Anſchlag mißlang
aber, da ſich der italieniſche Angriff verzögerte.
Bald darauf ging Dr. Pivko mit ſeiner Abteilung offen zum
Feinde über.
Ein zweites Attentat auf General Fukuba.
London. Nach einer Meldung aus Tokio iſt der militäriſche
Ratgeber des Mikados, General Fukuda, zum zweitenmal das Obfekt
eines Attentatverſuches geworden. Es wurde ihm ein Paket geſandt,
das von ſeiner Tochter geöffnet wurde, das eine Bombe enthielt. Durch
deren Exploſion wurde jedoch nur Sachſchaden angerichtet.
Ausländiſche Anerkennung Deutſchlands im Luftſchiffbau.
London. Der Korreſpondent der Weſtminſter Gazette” hat Riner
Zeitung von Bord des Zebpelin „Z. R. 3” ein Funktelegramm geſandt,
worin er den Probeflug des Flugzeuges beſchreibt. Die Zeitung fügt
bei, daß die Schilderung des Korreſpondenten nicht nur den Eindruck
des guten Gelingens des Probefluges wiedergegeben, ſondern auch
be=
weiſe, daß das deutſche Volk auf ſeinen Erfolg im Luftſchiffbau ſtolz
ſein dürfe.
Der amerikaniſche Weltrunöflug beendet.
New York. Die amerikaniſchen Weltrundflieger haben ihren
Flug beendet und ſind in Boſton eingetroffen, wo man ihnen begeiſterte
Ovationen entgegenbrachte.
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10—11 Uhr: Zigeunermuſik.
Berlin (430 bzw. 500 m). 10 Uhr: Bericht über die Kleinhandelspreiſe der
wichtigſten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. — 10.15 Uhr:
Erſte Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten. — 12.15 Uhr:
Kurzer Tendenzbericht der Berliner Vorbörſe. —
12.5
Uhr:
Uebermittlung des Zeitzeichens.
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gabe der neueſten Tagesnachrichten, Wetterdienſt. —
2.15 Uhr:
Kurzer Tendenzbericht der Berliner Börſe,
4.30—8.00 Uhr:
Un=
terhaltungsmuſik (Berliner Funkkapelle).
7 Uhr: Märchen,
ge=
ſprochen v. Adele Proeslez.
7.45 Uhr: Vortrag des Herrn Dr.
Carl Ludwigs, Dir. d. Hauptſtelle f. Pflanzenſchutz d. Landwirtſch.=
Kammer Berlin=Dahlem: „Bekämpfung von Gartenbau=Schädlingen
im Herbſt.
„30—10.00 Uhr: Shakeſpeare=Abend. 1.
Ouver=
türe zu „Coriolan” Beethoven. Die Beuliner Funkkapelle, 2. Aus
„Hamlet”, Monolog des Hamlet, Hans Mühlhofer Rezitation.
3.
a) An Sylvia, b) Ständchen (Horch, horch, die Lerch’ im
Aether=
blau/ Schubert. Elſe Jülich de Vogt (vom Deutſchen Opernhaus,
Charlottenburg),
4. Ouvertüre zu „Ein Sommernachtstraum” F
Mendelsſohn=Bartholdy. Die Verliner Funkkapelle. 5. Aus „König
Richard III.” Hans Muhlhofer (Rezitation). 6. Arie aus „Der
Wi=
derſpenſtigen Zähmung”, Götz. Elſe Jülich de Vogt. 7. Suite zu
„Was ihr wollt”, E. W. Korngold. Die Verliner Funkkapelle.
Aus den Sonetten, Hans Mühlhofer (Rezitation), 9. Drei
Shakeſpeare=Lieder, Roger Quilter, Elſe Jülich de Vogt. 10. Forum=
Szene aus „Julius Cgeſar”, Hans Mühlhofer und der Sprechchor
der Univerſitat Berlin, unter Leitung von Dr. Wilhelm Leyhauſen.
Am Steinwah=Flügel: Dr. Felix Günther. — Anſchließend: Dritte
Vekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten, Zeitanſage, Wetterdienſt,
Sportnachrichten.
Engliſche Stationen. (MEZ.) London (365), 8 Uhr: Kammermuſik=
Abend: Stringquartett.
Birmingham (475), 8 Uhr: „La fille
de Madame Angot” komiſche Oper von Lecocg.
Newcaſtle (400),
8 Uhr: Schubertabend. —
Aberbeen, (495), 7.30 Uhr: Violin=
und Klavier=Abend: Albert Sammons und William Murdoch.
Tageskalender.
Orpheum, abends 8 Uhr: „Der Stolz der 3. Kompagnie‟. —
Süd=
weſtdeutſcher Nadio=Klub, im Bürgerhof:
Eliſabethen=
ſtraße: Mitgliederverſammlung. — Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=
Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Donnerstag, 11. September:
Wenig bewölkt, Winde nach ſüdlicher Nichtung drehend, etwas
wärmer, meiſt trocken.
Hauptſchriſtleitung: Rudolf Mauve
Verantwortli
für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
ſortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſt
Verant
ſortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verautwortlich für den Inſeratenteile Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die beutige Nummer hat 12 Seiten
Seite 8.
Dgzuzſtädter T. .bl4tt, Mitityiß, den 18.
62 ber 1924,
Nummer 252
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Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 10. September 1924.
Seite 9.
üre
Sport, Spiel und Zurnen.
Fußball.
tvekein Weiterſtadt=Br. 1. — Spielvereinigung 07 Mainz 1. 0: 3.
tperein Weiterſtadt=Br. 2. — Spielvereinigung 07 Mainz 2. 3: 1.
Im 7. September hatte der Sportverein Weiterſtadt=Br. zum letz=
Privatſpiele die Spielvereinigung 07=Mainz ſich als Gaſt
ver=
tet und keinen ſchlechten Griff getan. Es war ein ſchönes, ſpannen=
Spiel von Anfang bis Ende. Bei der Platzmannſchaft merkte man
urch Erſatz notwendige Umſtellung. Von Anfang an können die
eine kleine Ueberlegenheit an den Tag legen, da der Sturm keine
loſſenheit zeigte. Erſt als Royer ſeinen rechten Poſten einnahm,
das Spiel ausgeglichen, doch ſeine wunderbaren Flanken, die nur
Eindrücken waren, verpaßte der Innenſturm, und ſo ging es
tor=
r die Pauſe. In der zweiten Halbzeit war die Platz=Elf meiſtens
ngriff, die Flanken von rechts waren immer gut, und hätte die
imiſchen bei Ausnutzung mindeſtens fünf Tore erzielen müſſen.
Bäſte dagegen waren glücklicher. Durch Fehler des Verteidigers
Läufers kann Mainz in Führung gehen und bei zwei Vorſtößen
zwei ſcharf geſchoſſene Bälle in die linke untere Ecke einen
unver=
n Sieg mit 3:0 mitnehmen.
die beiden zweiten Mannſchaften lieferten ebenfalls ein annehm=
Spiel; insbefondere die Platzmannſchaft war gegen die letzten
e nicht zu erkennen und gewann auch verdient 3:1.
Sportklub „Viktoria”=Griesheim—,Viktoria”=Walldorf 7:1.
m Rahmen des leichtathletiſchen Vereinswettkampfes zwiſchen den
r Vereinen (ſie an anderer Stelle) fand dieſes Treffen ſtatt, das
ſer Beziehung als Propaganda wirken konnte. Die ſympathiſchen
örfer mußten ſich den beſſeren Griesheimern beugen. Schon in
ſten halben Minute erzielte W. ſein erſtes und einziges Tor. Gr.
* mächtig in Schwung und läßt ſich das Spiel nicht mehr aus der
nehmen. Alle Aufopferung der guten Hintermannſchaft von W.
nützt; in regelmäßigen Abſtänden fallen die ſechs Tore für Gr.,
ſchöner wie das andere. Es war eine Luſt und Freude, dem
fewaltigen Gr. Innentrio mit zuzuſehen. (Warum nicht immer
Die Mannſchaft war einfach nicht mehr wieder zu erkennen. Nach
jauſe knallt das Gr. Innentrio Schuß auf Schutz aufs W.er Tor,
W. zieht im gegebenen Moment ſeine Läuferreihe zurück, und ſo
nur noch ein Ball den Weg ins Walldörfer Tor.
en Gäſten muß es hoch angerechnet werden, daß ſie das Spiel die
Zeit offen hielten und zum Schluß ſogar zeitweiſe drücken
konn=
ſoch ſtanden ſie den ſyſtematiſch angelegten Angriffen der
Gries=
r machtlos gegenüber. — Herr Schwarz vom Platzverein leitete
höne Spiel, zur vollen Zufriedenheit beider Parteien.
ritik: Bei Walldorf Hintermannſchaft ſehr gut, im Sturm
nur der talentierte Mittelſtürmer gefallen; von Syſtem ſah
wenig. Griesheim konnte reſtlos (einſchließlich des Erſatzes) ge
Deucker im Tor gut, nur darf er in den Verbandsſpielen nicht
vös ſein. In der Verteidigung heute Friedmann I. der Beſſere.
hatte heute mal einen ſchlechten Tag. Die Läuferreihe brillant,
ider und Feldmann überragten, Friedmann II. füllte vollkommen
Platz aus. Spielt der Sturm immer ſo wie bei dieſem Spiel,
aucht die Mannſchaft keine Angſt vor den Verbandsſpielen zu
So Saftſchüſſe ſieht man ſelten, wie es bei dieſem Spiel der
war. Nur der Linksaußen muß noch viel beſſer flanken lernen.
Innentrio: Neumann, Nitter, Korb, war einfach nicht zu ſchlagen.
or dieſem Spiel ſchlug die
Naunſchaft Griesheim die 1. Mannſchaft von Goddelau mit 5:0.
Leichtathletik.
Vereinswettkampf „Viktoria”=Griesheim—,Viktoria”=Walldorf.
Griesheim gewinnt mit 57: 48 Punkten.
Dem Führer der leichtathletiſchen Abteilung Gg. Retler gebührt
das Verdienſt für das Zuſtandekommen dieſes Vereinskampfes, der von
den zahlreichen Zuſchauern mit Intereſſe verfolgt wurde. Prächtige
Kämpfe boten die Staffeln, die erſt im Endkampf entſchieden wurden
Als ein großer Mangel wurde das Fehlen einer Laufbahn empfunden
Dieſelbe ſoll im Frühjahr gebaut werden. Die Läufe wurden alle auf
der harten Landſtraße ausgetragen, was bei den Reſultaten zu
berück=
ſichtigen iſt. Weiter muß hervorgehoben werden, daß beide
Abteilun=
gen noch im Entſtehen ſind und durch die Abſchnürung des beſetzten
Gebietes keine Gelegenheit zu Wettkämpfen und Training hatten, und
demzufolge in ihrer Entwicklung ſehr behindert waren. Die beſte
Lei=
ſtung bot H. Höhl von Griesheim, der vielſeitige Leichtathlet, der als
Held des Tages bezeichnet werden muß. — Der Rückkampf findet
näch=
ſtes Jahr in Walldorf ſtatt.
Ergebniſſe:
100 Meter: 1. Höhl (Gr.) 12 Sek., 2. Seubert (W.) 12,2 Sek),
3. Rieſe (W.) 12,/4 Sek.
400 Meter: 1. Jourdan (W.) 60 Sek., 2. Rauſchkolb (Gr.),
3 Meter zurück, 3. Pons (W.),
1500 Meter: 1. Pons (W.) 4.39 Min., 2. Ritter (Gr.), fünf
Meter zurück, 3. Feldmann (Gr.). — Ritter führt bis 50 Meter vorm
Ziel und wird im Endſpurt geſchlagen.
Weitſprung: 1. Höhl (Gr.) 5,45 Meter, 2. Rühl (Gr.) 5,25
Meter. Höhl ſpringt außer Konkurrenz 6,10 Meter.
Dreiſprung: 1. Friedmann I (Gr.) 10,65, 2. Klein (W.) 10,45.
Meter. Höhl ſpringt außer Konkurrenz 12 Meter.
Diskuswerfen: 1. Neumann (Gr.) 27,10 Meter, 2.
Rauſch=
kolb (Gr.) 25,50 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Friedmann I (Gr.) 9,50 Meter, 2. Höhl
(Gr.) 9,40 Meter.
Speerwerfen: 1. Höhl (Gr.) 33,25 Meter, 2. Schneider (W.)
29,75 Meter.
Hochſprung (außer Konkurrenz); 1. Rühl (Gr.) 1,60 Meter,
2. Höhl (Gr.) 1,55 Meter.
100 Meter alte Herren: 1. Rieſe (W.) 14 Sek., 2. Scheidt
(W.) 14 Sek., 3. Nothnagel (Gr.) 1 Meter.
4X100 Meter=Staffel: 1. Griesheim 49 Sek., 2.
Wall=
dorf, Bruſtbreite. Höhl entſcheidet im blendenden Lauf das Rennen.
10X100 Meter=Staffel: 1. Griesheim 2:9 Min., 2.
Wall=
dorf, 3 Meter zurück. Wechſelvolles Rennen. W. führt bis zum ſechſten
Läufer mit 5 Meter Vorſprung. Ritter (Gr.) holt dann auf.
Fried=
mann I und Höhl (Gr.) entſcheiden dann das Rennen gegen den
präch=
tig laufenden Schlußmann Walldorfs.
Schach.
fo
A.9
meir
de
ſiei
—
ei-
Das vom hieſigen Schachklub veranſtaltete Löſungstürnier
anter erfreulicher Beteiligung ſtatt. In der Gruppe für geübte
errang Baron v. Putlitz, der die drei recht ſchwierigen Aufgaben
roßer Schnelligkeit löſte, den 1. Preis. Zweiter wurde H. Flan=
Dritter Prof. Dr. Reutzel. In der Gruppe für weniger Geübte
Herr Sch., den 2. Preis ſicherte ſich G. Peter, einen Troſtpreis
W. Schütze. G. Peter war auch derjenige, der zuerſt überhaupt
2öſung, die des Zweizügers, ablieferte.
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Motorſport.
Turnier des Motorradklubs Darmſtadt.
Auf vielſeitigen Wunſch wird der Motorradklub Darmſtadt E. V.
im D.M.V. Ende dieſes Monats das am 30. Auguſt durch das ſchlechte
Wetter ſtark beeinträchtigte Motorrad=Turnier nochmals wiederholen.
Durch Teilnahme mehrerer auswärtiger Klubs, ſowie der letztmaligen
Sieger der Geſchicklichkeitsprüfung, wie W. Schäfer, A. Langer, W.
Schönberger, H. Huck, K. Freund und die waghalſigen Fahrer der
Fuchsjagden G. Wieſt, F. Kappel, A. Kubinski, Fr. Stark wird das
Turnier wieder eine der intereſſanteſten Sportveranſtaltungen werden.
Hoffentlich hat Petrus diesmal ein Einſehen und läßt ſeine Schleuſen
geſchloſſen.
In unſerem Bericht „Rheiniſche Touren= und Zuverläſſigkeitsfahrt
Köln—Darmſtadt” bitten wir im 6. Abſatz 9. Zeile richtig zu leſen: „Bis
Meſſel hin hatte die Gendarmerie für die Streckenüberwachung
vor=
bildlich geſorgt.”
Krähbergrennen im Odenwald.
Nachdem nunmehr die Grenzen vom beſetzten und unbeſetzten
Deutſchland wieder frei werden, erhält das längſt klaſſiſch gewordene
Krähbergrennen im Odenwald, veranſtaltet vom Heſſiſchen
Automobil=
klub, eine noch größere Bedeutung.
Der obengenannte Klub teilt hierzu mit, daß jetzt ſchon eine ganze.
Reihe von Anfragen und Meldungen von den beſten Fahrern vorliegen,
trotzdem die Ausſchreibungen noch nicht herausgegeben und veröffentlicht
ſind.
Vor kurzem ging eine Notiz durch verſchiedene Zeitungen, wonach
Das Rennen, verbunden mit einer „Strahlenfahrt” am 5. Oktober 1924
ſtattfände. — Dieſer Termin iſt falſch. — Das Rennen
indet am 12. Oktober 1924 ſtatt, während die
Strahlen=
fahrt in der Nacht vom 11. zum 12. Oktober 1924 ſtattfindet, und zwar
beginnt der Start für dieſe Strahlenfahrt 12 Uhr nachts.
Die Wagenabnahme und diejenige der Motorräder iſt am 11. Oktober,
nachmittags 4 Uhr, im Schloßhofe zu Erbach i. O.
Ausſchreibungen und Meldebogen ſind erhältlich im Sekretariat des
Heſſiſchen Automobilklub, Darmſtadt, Landwehrſtraße 36, Telephon 139.
Dreiſtädtefahrt. — Um die deutſche Meiſterſchaft des D. M. V.
Zu dem am 14. September auf der Rundſtrecke in der Nähe Frankfurt
a. M. zur Abwickelung kommenden großen Motorradrennen, welches der
Austragung der deutſchen Meiſterſchaft des D. M. V. des Großen Preiſes
und der Meiſterſchaft von Frankfurt dient, ſind bereits über 50
Meldun=
gen bedeutender und bekannter Fahrer eingegangen, ſodaß der große
Wettbewerb die Beſetzung finden wird, die ſich der Veranſtalter erhofft
hat und die erſtklaſſigen Sport erwarten laſſen. Einige in der im großen
und ganzen Rekordgeſchwindigkeiten zulaſſenden Rennſtrecke noch
befind=
lichen ſchlechten Stellen werden augenblicklich durch die Regierung
Aus=
beſſerungen unterzogen, um ein ſcharfes Rennen ohne Abſtoppen zu
er=
möglichen. Die Tribünen, an denen zugleich auch Start und Ziel iſt,
werden, abgeſehen von der Kurventribüne, die der Beobachtung der
Kurvenkämpfe dient, ſo geſtellt, daß von ihr aus die größten
Geſchwindig=
keiten des Rennens einwandfrei beobachtet werden können. Die
Ein=
trittspreiſe zu dem diesjährigen bedeutendſten Rennen
Mitteldeutſch=
lands ſind trotz der enormen Unkoſten des Veranſtalters (Frankfurter
Motorradklub) ſo niedrig gehalten, daß jedermann in der Lage iſt, dem
Wettbewerb beizuwohnen. Die Rennen beginnen morgens um 6 Uhr
und ſind vorau,sſichtlich noch vor Mittag beendet. Sie finden bei jeder
Witterung ſtatt, die übrigens bei der Beſchaffenheit der E
wird ſich der Kampf zu einem der ſtärkſten internationalen Maſchinen=
Wettbewerbe dieſes Jahres auswachſen.
Pferdeſport.
Stutenankäufe in England.
Die Lehren von Baden=Baden tun ihre Wirkung. Zunächſt hat der
Union=Klub ſich entſchloſſen, in England Stuten zu erwerben, und zu
dieſem Zweck hat ſich ein Mitglied der Techniſchen Kommiſſion, der
ein=
ſtige Herrenreiter=Champion R. v. Wallenberg in Begleitung des
Ge=
neralſekretärs Rittmeiſter Krauſe nach England begeben. Da beide
Herren der Doncaſter Auktion beiwohnen werden iſt wohl zunächſt der
Import von Jährlingsſtuten ins Auge gefaßt.
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goten Band
ist in 30 Jahren erprobter zweckigerhäßr
Zusammensetzung überall wieder zu haben,
wo im Schaufenster Sichtbar.
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Jakob Lautenſchläger
und Frau, geb. Hacke
i. Fa. Reitinger 8 Blechſchmidt
armſtadt, den 7. September 1924
iſabethenſir. 19
Ke
Todes=Anzeige.
Am 3. September ſtarb in
Viesbaden
Frau
Lina Tautenfchläger
geb. Klein
Wiwe des Geheimen Finanzrats
Georg Lautenſchläger
n ihrem 81. Lebensjahre.
Darmſtadt, 8. Sept. 1924.
Im Namen der Familie:
C. Hetzel,
Die Beerdigung fand in Mainz in
der Stille ſtatt. (*26041
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden
und Bekannten die ſchmerzliche
Nachricht, daß heute morgen 4 Uhr
unſerinnigſtgeliebter, herzensguter,
braver Sohn
Georg Ackermann
Bankbeamter
infolge Blutvergiftung im Städt.
Krankenhaus zu Darmſtadt im
blühenden Alter von 22 Jahren
nach qualvollem mit Geduld
ertra=
genem Leiden ſanft verſchieden iſt,
Nieder=Modau f. 9., 8. Sept, 1924,
In herbem Schmerz
Die tiefgebeugten Eltern u. Geſchwiſter:
Familie Gg. Ackermann VIII.
Die Beerdigung findet Mittwoch
den 10. Sept., nachm. ½4 Uhr, zu
Nieder=Modau ſtatt, (11449
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe der
Teil=
nahme beim Hinſcheiden unſerer
lieben Entſchlafenen
Frau
Todes=Anzeige
V
Todes=Anzeige,
Montag abend entſchlief nach
Ɨngerem Leiden unſerlieber Vater,
Broßvater, Onkel und Bruder
Karl Delp.
DDie trauernden Hinterbliebenen;
Fantilie Adam Delp
Familie Arthur Haaſe.
Kranichſtein, 9, Sept, 1924,
Die Beerdigung fiudet Donners
ag, den 11. Sept., nachm. 3 Uhr
om Hauſe der Familie Haaſe in
Kranichſtein ſtatt. (11499
ſagen wir Allen, insbeſondere Herrn
Pfarrer Kleberger ſowie den Damen
des Hölzelſtiftes unſeren herzlichſten
(*26024
Dank.
Emilie Schreiber
Margarete Schreiber.
Darmſtadt, 9. September 1924.
Nach kurzem, ſchwerem Leiden verſchied unerwartet am Sonntag, den
7. Sept., 31/, Uhr morgens, meine innigſtgeliebte herzensgute Frau, unſere
gute Mutti, Tochter, Schweſter, Schwiegertochter, Schwägerin und Tante
Frau Elſe Hög9
geb. Ehrhard
im blühenden Alter von 38 Jahren.
Dipl.Ing. Wilhelm Hög9, Dr. rer. pol., Dr. jur.
Kurt Hög9
Wilfried Hög9
Familie Ehrhard
Familien Högh und Lehr
Familie Würtenberger
Berlin Südende, Tempelhoferſtraße 80
Darmſiadt, Kranichſteinerſtraße 35
(11455
Ruppertsburg, 9. September 1924
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 10. September 1924, nachmittags 2½/, Uhr, von
der Kapelle des alten Friedhofs, Darmſfadt, Nieder=Ramſtädterſtraße, aus ſtatt.
Belleidsbeſuche dankend verbeten.
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Frank=
furterſtr. 165. (*26025
K
Unſerem Vereinswirt JoſefEnders
und ſeiner Frau Pauline, geb. Blank,
die herzlichſten Glückwünſche
9. zur Silberhochzeit am 11. Sept.
Mehrere Stammgäſie vom V. f. R.
2606
K
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die zahlreichen Beweiſe
auf=
richtiger Teilnahme an dem
Hin=
ſcheiden unſerer lieben Schweſter
und Schwägerin
Frau
enst
Marie „ultmann
geb. Haas
ſagen herzlichen Dank (11502
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 9. Sept. 1924.
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bek. zu werden.
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Das gegen mich
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ſchriftlich als unwahr
zurückgenommen
worden. Warne
des=
halb vor Verbreitung,
die ich gerichtlich
ver=
folgen werde. (11492
L. Daum
Affhöllerbach.
Hämorrh.
Magen Bertopfauſw.
überr. Erfolge.
in ganz kurzer
Sschias zeit behoben.
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Gallenſteine std.
ſchmerzl. Entfernung.
Speckur.
Kur 5.50
Bettnäſſen Nachn.
2I Auch in veralt. Fällen.
in Tag.
Keuchhuſten geheilt
wie ſonſt Wochen.
g man
offene Beine verl.
aufkl. Schriftſatz 20 5
Lungen=,
Nervens Nierens,
Leberleiden in ſchwer,
l Fäll. konnte nochhelf.
Verlg. Sie mein Rat
Briefl. 1.ℳ0. Perſ. Sprech
9—1, 3—5. Homöop.
Inſt. Stoll, Jugenheim,
SBergſtraße, (10098a
Hefe
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Bedin
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Von unſerem Sonderberichterſtatter.
Wir ſind auf dem Holzmarkt wieder unverſehens in eine
Hauſſebewegung „hineingeſchlendert”, ohne daß hierfür ein
tiefe=
rer Grund erſichtlich wäre. In Baden und Württemberg hat die
Hauſſebewegung ihren Anfang genommen, in der erſten
Septem=
herdekade aber auch bereits auf Bayern, und hier namentlich auf
Oberfranken übergegriffen. Zurzeit liegt zwar das Geſchäft noch
ziemlich ſtill, beſonders an Rhein und Ruhr, deren Liefergebiet
die ſüddeutſchen Rheinſtädte Karlsruhe und Mannheim ſind.
Aber man beginnt doch ſchon wieder die Fühler auszuſtrecken
und von den Großhändlern Angebote einholen, wenn dieſen auch
in den ſeltenſten Fällen Kaufordres folgen. Dagegen hat das
Geſchäft Karlsruhe/Mannheim mit der Pfalz ſchon erheblich an
Animo gewonnen; allzuviel verdient wird ja hierbei nicht, da der
Handel in erſter Linie Wert auf die Wiederanknüpfung der
frühe=
ren Beziehungen legt, die feit Beginn des paſſiven Widerſtandes
unterbrochen waren.
Was die Preisgeſtaltung anbelangt, ſo ergibt ſich ein
augen=
fälliger Unterſchied gegen die Vorwochen. Für Nadelſtammholz
zahlte man vor etwa 14 Tagen 80 bis 90 Prozent der
Landes=
grundpreiſe, die jetzt um durchſchnittlich 25 bis 35 Prozent
über=
ſchritten werden. Notverkäufe der Sägemüller ſind zwar noch
nicht verſchwunden, doch beharren die gut fundierten Sägen auf
ihren Preisforderungen. Als weiteres Moment, das die Preiſe
in die Höhe treibt, iſt anzuſehen, daß Qualitätsware in dieſem
Jahre ſehr rar iſt. In reiner und guter Ware ſind die Läger ſo
ziemlich geräumt, weil beſonders im Rheinland und an der Ruhr
infolge der politiſchen Geſtaltung im Vorjahre möglichſt
ausver=
kauft wurde und reine und gute Ware ſich nicht ſo ſchnell
an=
ſammelt. Zurzeit ſind nur wenige Großfirmen in der Lage, über
Reſtbeſtände zu verfügen, die ſie ſich auch entſprechend bezahlen
laſſen.
Am Nadelpapierholzmarkt iſt ebenfalls eine feſtere Tendenz
zu beobachten, wobei die Papierholzhändler mit Kauftätigung im
Vordergrund ſtehen. Beſonders Auslandshandel nach
Frank=
reich und auch nach der Schweiz kommt hier in Frage, welch
letz=
tere gugenblicklich auch Großabnehmer für Fichtenlangholz iſt.
Die deutſche holzverarbeitende Induſtrie wird immer noch von
tſchcchiſchen Agenten mit Angeboten überlaufen.
Tſchechoſlowa=
kiſches Papierholz, geſund und geſchippt, 8 bis 24 Zentimeter
ſtark, iſt angeboten mit 93 bis 103 tſchechiſche Kronen je
Raum=
meter, wird aber höchſtens bei Preiſen der unteren Grenze
ab=
geſetzt, die ſich ausfuhrfrei frei Bahnwaggon tſchechiſche Grenze
(Eger) ohne deutſchen Eingangszoll verſtehen. Der Verkehr am
Grubenholzmarkt iſt immer noch ruhig. Die ab 1. Auguſt
gelten=
den Grubenholzpreiſe für das rheiniſch=weſtfäliſche
Verbrauchs=
gebiet betragen für Nadelgrubenholz Klaſſe A bis C 13 bis 14,50
Mark, für Eichengrubenholz 16,15 bis 18 Mark je Kubikmeter;
die tſchechiſchen Angebote gehen weit über die deutſche Parität
hinaus. Am Schnittholzmarkt hat die jüngſt einigermaßen
vor=
handene Belebung eher nachgelaſſen. Ausſchußbretter franko
Mannheim/Karlsruhe zu 45 bis 55 Mark, Bauholz zwiſchen 48
bis 52 Mark franko Mannheim/Karlsruhe. Hierbei vergleiche
man, daß vor drei bis vier Wochen die entſprechenden Preiſe
durchſchnittlich 30 Mark betrugen.
Man hegt in Kreiſen der Sägemüller und Holzhändler die
Hoffnung, daß in zwei bis drei Wochen das Geſchäft ſich heben
wird. Intereſſe würde an und für ſich beſtehen, doch legen die
augenblicklichen Geldverhältniſſe der Verbrauchsinduſtrie noch
große Zurückhaltung auf.
Der Stickſioffmarkt im Auguſi.
Ueber den Stickſtoffmarkt im Monat Auguſt 1924
berichtet das Stickſtofffyndikat: Bei normaler Erzeugung hat ſich die
Nachfrage im Inland gegenüber dem Vormonat weiter belebt
dank der von uns weiter ergriffenen Maßnahmen, durch Sonderpreiſe
im Sommer den Abſatz anzuregen. Der Auftragseingang und
der Verſand ſind dementſtrechend geſtiegen. Die Wagengeſtellung war
gut. Der Septemberpreis iſt gegenüber dem Auguſtpreis um
Ammoniak bei den gleichen Verkaufsbedingungen erhöht worden.
6
Im Ausland war die Tendenz bei allen ſtickſtoffhaltigen
Dünge=
mitteln feſt. Die gegenüber dem Chiliſalpeter auch im Ausland
billi=
geren Preiſe für die Stickſtoffeinheit im ſchwefelſauren Ammoniak
wirken ſich in der ſtärkeren Nachfrage aus. Für das Frühjahr iſt eine
weitere Belebung des Geſchäftes zu erwarten.
Handel und Wandel in Heſſen.
* Konkursverfahren. Ueber das Vermögen der „Fafag‟
(Fahrzeug=Fabrik A.=G., Darmſtadt) iſt das Konkursverfahren eröffnet
worden. Die Firma ſtand ſeit längerer Zeit unter Geſchäftsaufſicht,
je=
doch ſind die Bemühungen, den Betrieb fortzuführen, geſcheitert. Zum
Konkursverwalter, wurde Rechtsanwalt Dr. E. E. Hoffmann
er=
nannt, der bekanntlich auch den großen Nieder=Modauer Konkurs
durch=
geführt hat.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
* Der Arbeitsmarkt in Baden. Die Lage des
Arbeits=
marktes in Baden iſt noch immer recht ungünſtig. Die
Erwerbsloſen=
ziffer hat ſich in der Berichtswoche um 1000 auf 22 100 erhöht. Der
Ar=
beitsmarkt der Induſtrie der Steine und Erden liegt noch ſehr danieder.
Ziegeleien ſind verſchiedentlich ſtillgelegt. Die Steininduſtrie im
Mos=
bacher Bezirk klagt über ſchlechten Geſchäftsgang. Die
metallverarbei=
tende Induſtrie hat im allgemeinen noch ſchlechten Beſchäftigungsgrad.
Die in der letzten Zeit beobachtete Beſſerung in der Pforzheimer
Bijou=
terig=Induſtrie hingegen ſcheint weiter anzuhalten. Auch von der
Schwarzwälder Uhreninduſtrie wird teilweiſe über leichte Beſſerung
be=
richtet. Die Beſchäftigungsverhältniſſe in der Textelinduſtrie des
Wieſen=
tals haben, ſich merklich gebeſſert. Verſchiedene Betriebe arbeiten wieder
voll. Gut beſchäftigt ſind die Weinheimer Lederfabriken. In der
holz=
verarbeitenden Induſtrie iſt es in der Möbelinduſtrie ſehr ruhig. Die
Bürſteninduſtrie des hinteren Wieſentals arbeitet verkürzt. Der
Beſchäf=
tigungsgrad in der Tabakinduſtrie hat ſich noch weiter verſchlechtert.
Ver=
ſchiedentlich wird über Beſſerung der Arbeitsmarktlage im Baugewerbe
berichtet.
Der amerikaniſche Eiſen= und Stahlmarkt.
„Iron Trade Review”, Cleveland, Ohio, kabelt: Im Auguſt belief ſich
die Roheiſenproduktion auf 1874000 Tonnen und zeigt mit dieſer
Ziffer ſeit März wieder eine Erhöhung. Die Zahl der im Feuer
be=
findlichen Hochöfen hat ſich um 5 auf 150 erhöht. Die Ausfuhr betrug
im Juli 141 000 Tonnen, die Einfuhr 30 000 Tonnen. Die Marktlage
beſſert ſich aber allmählich. Von den Eiſenbahngeſellſchaften wurden
17 000 Waggons angefragt; für die allernächſte Zeit werden Beſtellungen
auf 2 Millionen Tonnen Schienen zur Lieferung im nächſten Jahr
erwartet. Ein engliſches Werk trat aus dem Ferromangan=Syndikat
aus, ohne daß bisher der Markt dadurch beeinflußt worden wäre. Von
Argentinien wurden 30 000 Tonnen orzinkte Bleche in Auftrag gegeben.
In Roheiſen wurden zur Lieferung im 4. Quartal erhebliche Abſchlüſſe
getätigt. Die Feinblech= und Rohwalzwerke arbeiten mit 68—70
Pro=
zent ihrer Leiſtungsfähigkeit. Der Weißblechmarkt wurde durch
um=
fangreiche Käufe für Blechgeſchirr günſtig beeinflußt.
Warenmärkte.
* Amtliche Notierungen der Frankfurter Börſe,
Abteilung Getreide, vom 9. September. Getreide, Hülſenfrüchte und
Biertreber ohne Sack. Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack.
Preis je 100 Kg. Weizen (Wetterau) —,—, Roggen 21,25—21,75,
Som=
mergerſte für Brauzwecke 23,50—25, Hafer, inländiſch 21—22, Hafer,
aus=
ländiſch ——, Weizenmehl, füdd. Spezial 0. 35,25—35,75, Roggenmehl.
29,25—29,55, Weizenkleie 12,25—12,40, Roggenkleie 12—12,25.
Ten=
denz feſt.
wb. Berliner Produktenbericht. Das regneriſche Wetter
befeſtigte die Stimmung am Getreidemarkt und regte die Kaufluſt im
allgemeinen etwas an. Namentlich zeigte ſich für Roggen vermehrte
Nachfrage, jedoch wurden nur vereinzelt erhöhte Preisſorderungen
durch=
geſetzt. Von Gerſte wurden gute Sorten geſucht. Hafer war ſehr
ge=
fragt und wurde zum Teil etwas beſſer bezahlt. Die Futtertartikel
be=
wahrten ihren Preisſtand.
10. September 1924 Nr. 2.
ſchen Renten machte ſich das Entlaſtungsbedürfnis beſonders ſtarr
merkbar, aber auch ausländiſche Renten, mußten die geſtrigen 9
W Deri SDFrſend en er g eiſte gr aith
recht mißmutig geſtimmt; es laſtet die Sorge auf ihr, daß die Auf
fung der Kriegsſchuldfrage Schwierigkeiten in der innen= und a
politiſchen Lage verurſachen werde, und außerdem veranlaßten
nungen von berufener Seite von einer optimiſtiſchen Beurteilung
Lage der Großinduſtrie vermehrte Abgaben. Die ſcharfe Zuſan
legung der Api=Aktien von 50 zu 1 war gleichfalls dazu angetan, ett
Hoffnungen betreffend der Goldmarkbilanzen zu dämpfen.
Unter dem Druck dieſer ungünſtigen Einflüſſe ſetzten die Aktien;
durchweg niedriger ein, im ſpäteren Verlaufe gaben die Kurſe bei
luſtloſem Verkehr weiter nach. Schwere Montanwerte erlitten Eink
von etwa 2 Bill. Prozent. Der Rückgang der deutſchen Kaliwerk=9
ſetzte ſich mit einem Verluſt von 5 Bill. Proz. weiter fort. Auch e
fahrts= und Bankenwerte, folgten der allgemeinen Tendenz; deren
rückgänge hielten ſich aber noch in mäßigen Grenzen.
Deutſche Anleihen ſtellten ſich vielfach um 100 bis 200 Mili
Proz, niedriger und in Rückwirkung hiervon wurden auch Kanada=9
um 5 Bill. Proz. niedriger bewertet. Schutzgebietsanleihen ware
Kurſen zwiſchen 11½/ und 10½ ziemlich behauptet trotz der zuverlä
Mitteilung, daß die ſüdafrikaniſche Union nach wie vor ſich gegen
Uebernahme der Anleihe ablehnend verhält. Ausländiſche Anleihen
ten heute gleichfalls nicht feſte Haltung wie geſtern.
Oeviſenmarkt.
Brief
Geld
— —
Ve
Geld
N
— R
ur Amſterdam=Rotterdam . 80 rüſſel=Antwerpen ..... Z. 2.
2 Chriſtiania. . .......... Kopenhagen .........." 573 Stockholm . . . . . . . . . . . . . Helſingfors .. .... . ...." 9.49- 10 Italien ..............." 3.32 18 London .............." 1 New=York ....... .... .. Paris. . . .. .. . . ........ 22.14: 22.. 2.95 Schweiz .............." v.
Spanien....... A Wien (i. D.,
r. abg.). 5.91 Prag .... . . ......... .. 1261 Budapeſt.. . . . . . . . . . . . . 5.* Buenos=Aires. . . ....... 5.4 Bulgarien. . ........... N. Japan.
. 178 Nio de Janeiro ........ Belgrad. . . . . . . . . . . . .. ." —
5. 1 Liſſabon ........... ... 11.9 20 Danzig ..............." 23— 74.69 Konſtantinopel ........." 27—
2. z0 DA
Be
DHorſen.
* Frankfurter Börſe vom 9. September. (Eigener Bericht.)
Die Erörterung über die Kriegsſchuldfrage, die ſich anſcheinend mehr und
mehr zu einem innerpolitiſchen Problem zuſpitzt, wirkte auf die Börſe
verſtimmend. Dazu kamen einige Meldungen über unerwartet ſcharfe
Zuſammenlegungen anläßlich der Umſtellung auf Goldkapital, die zu
Abgaben des Publikums und der Spekulation führten. Der Aktienmarkt
eröffnete daraufhin durchweg zu abgeſchwächten Kurſen. Beſonders
weſtliche Montanwerte und Chemie=Aktien lagen im Angebot. Eine
Er=
holung konnte im Verlauf der Börſe nicht eintreten, die Kurſe bröckelten
vielmehr weiter ab, und man ſchloß ungefähr zu den niedrigſten Tages=
3 Pfennige auf 106 Mark für das Kilo Stickſtoff im ſchwefelſauren kurfen. Am Rententmarkt trat zu der politiſchen Verſtimmung noch eine
gewiſſe Reaktion auf die Ueberſpekulation der letzten Zeit. In heimi= 2
Aktiengeſ. für Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtof
ugsb.=Nürnb. Maſch
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f.Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte ......."
Braunkohlen=Bri
3.
Bremer Vulkan ......
Wolle. . .. . ..
Chem. Hehden .......
Weiler .......
Deutſch=Atlant. Tel....
Deutſche Maſchinen..
deutſch=Niedld. Tel. ..
Deutſche Erdöl ......."
Deutſche Petroleum ..
Hligerte Ro
V.
Donner
narckhüte ..
Dynamit Nobel ......
Elberfelder Farben. . ..
Elektr. Lieferung .....
R. Friſter ..
....
Gaggenau V
rz. ... . .
Gelſenk. Gußſtahl ....
Gef. f. elektr. Untern...
Halle Maſchinen .....
Han. Maſch.=Egeſt.. . ..
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtlihe Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000 000,
*
8. 9.
617
10200
14500
6250 * 40500 46000 44000 50 70000 C6000
ſa Dampfſch. . . . . .
vor Zement .....
Hirſch Kupfer .......
Höſch Eiſen .........
Hohenlohe Werke. . . ..
Kahla Porzellan .....
Lindes Eismaſch. . . .. .
Lingel Schuh ......
Linke u. Hofmann ...
L. Loewe u. Co. .....
C. Lorenz ...........
teguin ........
Niederländiſche Kohle
Nordd. Gummi ....."
Orenſtein. . ..
.....!
Nathgeber Wa
.
Rombacher Hütten. „.
* Zucker .......
Roſitze
tütgerswerke .......
Sachſenwerk ......."
ſche Gußſtahl..
Sächf=
s Glas .......
hale Eiſenhütte. . 4
r. Lauſitzer Glas
ſtedter Porzellan.
f. Eiſ. Langendreet
ßſtahl ...
Wanderer=Werke ....
F)
9250
Frankenkurs in London: 84.—
Markkurs „ „ 18.50
Faan4sz
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aßtien.
Frankfurter Kursbericht vom 9. Heptember 194.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ..........."
-
„........."
3½%
:""
Dollar=Golbanleihe pe
935 ..
1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ...."
u. V. Schatzanweiſg.
438
.
48Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe ........."
Zwangsanleihe .............
4½ Preuß, Konſols ........."
8½%
.......
Bad, Anl. unk. 1935 „....
R.....
3½% „ v.1
1886 „.
42 Bahern Anleihe .........
......."
3c.
Heſf. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 ... . . . .. . . .. . . . . . ."
KHI.
Heſſen Reihe X
8—18
untilgb. b. B8...... .......
4½ Heſſen unk, 1924..........
Z% .............
35
................."
48 Württemberger alte .....
wAusländiſche.
5½ Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
v. 1802 .......
4½
43
lgar. Tabak 1902.. . ....
Griech. Monopol .....
*
½% Oeſt. Staatörente v. 1913
................
6 1918
% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
..........
v. 1914 ..."
4% Oeſt. Goldrente .........
4% „ einheitl. Rente ......
5% Num. am. Rente v. 03....
4½% „ Goldrente v. 13 ....
am. Goldrente konv
48 am. b. 05 ......
4 Türk. (Admin.) v. 1903....
(Bagbab) Eer. I ..
II..
v. 1911, Bollanl. ...
48
48
4½8 Ung. Staatsr. b. 14 ...
Goldrente ........"
Staatsr. v. 10 ...
Kronenrente . . . ...
42
Anßereuropäiſche.
5% Mexik, amort. innere .... .."
konſ. äuß. v. 99.....
Gold v. 04, ſtfr. . .. .
konſ. inner. .......
48
Frigationsanleihe"
52 Tamaulipas, Serſel......
S 3,65 4,25 7,5 7.25 1* 1 47 13.25 — 19 103 3,75 * 2 — 3,25
Oblig. v. Transportanſt,
42 Cliſabethbahn ſtſr. . . . . . . .
49 Gal. Carl Ludiv.=Bahn.. . .
j=
5% Oeſt. Südb. (Lymb.) ſtfr. . .
A— Tquſend= M— Millionenr Md —Milliarbem U—ohne Umſatz X rationiert,
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
Neue
% Oeſt. Staatsb, b. 1883 ...
38 Oeſt.
R..
„ 1. b. 8. E.
9. Em. ...
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v. 1885 ..."
*
Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
ubolfb. (Salzkammerg.) ..
2 Anatolier 1......ff.3
% Salon. Conſt. Jonction ...
Salonique Monaſtir ......"
Tehuantepee. . ... ........
5%
„
4%
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
19 Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. . .. . . . . . . . . . . .. . . . .
% Fſter, Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em. Mannheim
% Großkraftn
Kohlenwertanl. v. 23.... ..
3% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
Neckar A.=G. Stuttgart
Gold=
anl. v. 23................"
ib=
5%0 Pfälzer Hyp.=Bank. C
Pfdbr. b. 24.. . . . . . . ... ....
ert=Anleihe ..
Preuß, Kal
83
Roggenwert=Anl. ..
Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. b. 24 ..............
zo Rhein=Main=Donau
Gold=
inl. v. 23 ................"
Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II.............."
5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd, Feſtwertbk. Golbobl,
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
nk für Brauinduſtrie .....
mer Bankverein. .....!
„er Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft ...
Commerz= und Privatbank ...
urmſtädter u. Nationalbank ..
tr... . . . . . . .. . ..
Deutſche
Ba=
deutſche
n= u. Wechſelban!
Deutſche Hypot.=Bank Mein....
deutſche Vereinsbank .......
See
disconto=Geſellſchaft . . . . . . ...
Ore
zdner Bank. . . .. ........
Frankfurter Bank ..........."
Hypotheken=Bank.
Metallbank. .
. . .
Mitteldeutſche
editbank. . . . .
deſterreichiſche Creditanſtalt . ..
eichsbank=Ant. ...........
Rhein. Creditban ..........."
Hypothekenbank .....
Südbeutſche Disconto=Geſellſch.
bank .. . . . . . .. . .. . ......"
Wiener Bankverein .........."
Bergwerks=Aktien,
Berzelius ..................
Bochamer Bergb. ........ . ..
Buderus.. .. . .. . . . .. . . . . . . . .
Dt. Luxemburger ............"
5 Eſchweiler Bergwerks=Akt. ...
Geſſenkirchen Bergw. ........
74 Harpener Bergbau.. .....
D 10.5 10,1 1,74 1,7 60,5 G1,75 11.25 11 D 2,5 3,4 — 5,3 — 1,8 2,6 2,6 1,8 1,8 jg * * 2, z. 3 13, WUn *
73 135 15. 9,38 23 29 Be (3 9270 6 6 DP f35
Kalfwerke Aſchersleben ..... ..
Salzdetfurth . . . . . . .
Weſteregeln .......
Klöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Nannesmann Röhren ........
Kansfelder ................."
berbedarf .................
Oberſchleſ. Eiſen CCaro) ......"
avi Minen u. Cb.=Ant. ....
Phönix Bergbau ...........
ſhein. Stahlwerke . .........."
Niebeck Montan.. . .........
Nombacher Hütte itten
Tellus Bergb.=u. Hüt
kt. .."
Ver, Laurahütte .. . . . . . . . . . .."
Rktien induſtr. Anternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München .......
Schöfferhof (Binding)........
Verger ....................
Akkumulat. Verlin ..........."
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke Gv. Kleher)......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
Vorzug Lit. 4 ...
22r Vorzug Lit.B „.,
%0
Amme Gieſecke & Konegen ....
Anglo=Continental=Guano .....
Anilin Bln.=Treptow. . .... ..
Aſchaffenburger Zellſtoff .....
Badenia (Weinheim)
fabrik.
Badiſche Anilin=n. S
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad, Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano.. ............
Baſt Nürnberg ..............
Bahriſch. Spiegel ............
Beck & Henkel (Caſſel) ........"
Bergmann El. Werke .........
Bing. Metallwerle ...........
Brockhues, Nieder=Walluf. . . ..
Eementwerk Heidelberg.. ....
Karlſtadt . .. . . . .
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . . .......
Griesheim Elektron ....
abrik Milch ..........
Beilerzteremer „.......
Daimler Motoren ............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl. .............
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. .
ingler, Zweibrücken ........"
resdener Schnellpreſſen ....
dürkoppwerk (Stamm) ......"
Düſſeld. Ratinger (Dürr) .....
hckerhof & Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Laiſerslautern .....
L. Meher jr. .....
Elberfelder Farbw. v. Baher ..
Kupfer= u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......
Licht und Kraft . . . . . ..
ſ.
Elſäſſ. Bad. Wolle. .... . . . . . ..
Emag, Frankfurt a. M... . . . ..
Email.= & Stanzw. Ullrich ...."
Enzinger Werke .............
Eßlinger Maſchinen ..........
Etlingen Spinnerei ....,700
Saber, Joh. Bleiſtift „.......
33 — 24 0.850 1971 195 132 145 2,. 15,75 *0 44,9 65 b 2 29 1, 19 18 225 18 8,6 8 3.360 0350 4,9 4,9 7.1 65 128 31,
Faber & Schleicher .........."
Fahr, Gebr., Pirmaſens ....."
Felten & Guillegume, Carlsw..
Feinmechank (Jetter).........
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.. ... .... ..
Frankfurter Hof..........."
Fkf. Maſch. Pol
h & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm .....
Ganz. Ludwvig, Mainz ......."
Geiling E Cie. .............."
Germania Linoleum ........."
Gelenkirchen Gußſtahl ......
Goldſchmidt, Th. ............"
Gotha Waggon.............."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach...
Grün & Bilfinger ...".:...
Hammerſen (Osnabrück) ......
Hanfwerke Füſſen
Heddernheimer K
ſer ......."
Hehligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. .........
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ.......
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben ............."
Holzmann, Phil. . ......... ..
Holzverk.=Induſtr. .. . ... . ...."
Hydrometer Breslau ........"
Inag .. . . ...............
Junghans Stamm. . . . . . . . . . .
Larlsruher Maſchinen ........"
Karſtadt N.. .. .........
lein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn .... .. . ....."
Kolb & Schule Spinn. . ......
Konſervenfabrik Braun .....
erauß & Co., Lokom. .......
hmeher & Co. ............
Lech, Augsburg L..nnnn...
Lederw. Rothe
Lederwerke Spicharz
3z
ingel,
ſchuhw. Erfurt .....
Löhnberger Mühle „.ss.s
Lüdenſcheid Metallw. . .. . . . .
ger, Maſch.=u Müh enbau.
Lutt
zur ſche Induſtrie „.ssnasaus
Rainkraftwerke Höchſt ....
eguin, Butzbach ..........."
letallgeſ. Frkft. . ...........
Meher, Dr. Paul ..........
(iag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Toenus Stamm .. . . . . . . . . ..
Motorenfabrik Deutz .......
ſtorenfabrik Oberurſel ....
Reckarſulmer Fahrzeugwerke .„.
eckarwerke Eßl. Stamm .....
Olegwerke Frankfurt a. M...,
Beters Union Frankfurt a. M
Pfälz. Nähm., Kahſer ........"
Philipps A.=G. .... ........."
Porzellan Weſſel ............
Reiniger. Gebbert & Schall..
Rhein. Elektr. Stamm .. . . . . . .
Metall Vorzüge ... . . . .
Rhenania, Aachen ..........."
jedinger, Maſchinen ........."
Kückforth, Stettin ......... .."
Rütgerswerke ...............
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau.. . . . . . . . .
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik. . . . . . . . . .
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schuckest Elektr. (Nürnberg) ..
Schuhfabrik Berneis=Weſſel..."
Schuhfabrik Herz .....
....
Schuhf. Leander Offenbach
ch...
8, Grünlack, Rdsh..
nduſtrie Wolff zusaauaau
Sichel & Co.. Main
.....
Rei
nens Elektr. Betrieb
jemens Glasinduſtrie „„,77:
mens & Halske...
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Stöckicht
Zum
Ffenbach=
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hüring, elektr. Lieſ.=Geſ, Gothe
uhrenfabrik Furtwängler .....
eithwerke in Sandbach
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zerein f. Chem. Induſtr. Fr
Olfabr. Mannh.
Verein deutſch.
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Binſelfahr. 1
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Aſtoff, Berl
Vogtländ. Maſch. Vor
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Voigt & Haeffner Stämme ..
Voltohm, Seil..............
Bahß & Frehtag.. ..........
Wegelin Rußfabrik
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Zellſtoff Waldhof Stau
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Zuckerfabr. W
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Heilbronn. 7774744
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Rheingau ......
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21
5
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[ ← ][ ][ → ]
knmmer 252.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 10. September 1924.
Seite 11.
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Das deutſche Herz.
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Nenean un adelfechntieheiner.
(Nachdruck verboten)
Da trat der Ritter von Enzberg zu ihm.
„Iſch bitt Euch um Vergebung,” ſagte er. „Ich nehme alles
k, was ich wider Euern edeln Vater gedacht und wider das
2; Hirſchhorn geſagt habe. Wir beide haben von jetzt an,
3 Gott, nichts mehr anderes miteinander zu ſchaffen als
ndliches und Liebliches. Grüßet Euern Vater.”
Hans ſah ihn an, wie aus einem Traume erwacht.
Meinen Vater?”
Enzberg trat erſtaunt zurück und ſchaute Hans mit großen
n an.
Ja, folgt Ihr Euerm armen Vater nicht?”
Doch, doch!” ſagte Hans und reichte dem neuen Freunde
and. „Iſch danke Euch!”
ind er eilte aus dem Hauſe und durch die ſchwarzen Straßen
dem Hirſchhorner Hof.
Er fand den Vater vor dem Stalle, im Begriffe, ſein Pferd
tteln.
Wo ſind die Knechte?” fragte er. „Laß mich es tun, lieber
2.
Friedrich ſah nicht auf.
Dein lieber Vater bin ich nicht,” ſagte er. „Du haſt deine
liche Pflicht zerbrochen, und ich gehöre zu denen, die da
en, daß mit der Pflicht die Ehre verwachſen iſt. Nicht mein
biſt du jetzt, ſondern mein Gefangener.”
dans biß ſich auf die Lippen.
Wo willſt du hin?” rief ihm Friedrich nach.
Die Knechte ſuchen.”
Laß es! Drei nächtigen wo anders, niemand weiß, wo,
der vierte, der im Hauſe iſt, iſt betrunken.”
das Pferd war geſattelt.
dans ging in den Stall, um ſein Pferd herauszuholen.
Nimm den Grauſchimmel, den der Michel geritten hat.
Warum ſoll ich nicht mein Pferd nehmen?”
Es wird ermüdet ſein, und der Grauſchimmel iſt von Haus
We Friſce. Ar un eiren wefen Nit. Mun Durg Suifcfan.
halten wir nur kurze Raſt, dann geht es weiter nach Heilbronn.”
„Nach Heilbronn?”
„Ja, zum Juden Levi.
„Vater!”
„Was willſt du . . .?"
Und nun ſchwiegen ſie beide ein langes Schweigen.
Sie ſaßen auf den Gäulen und ritten langſam durch die
Gaſſen der Stadt. Eine kurze Unterredung am Neckartor mit
dem befehlenden Offizier. Mit dem Vater wurde kühl und
ge=
ſchäftsmäßig, mit dem Sohne leiſe und herzlich geſprochen. „Auf
Wiederſehen im freien Feld!” ſagte der Leutnant. Hans drückte
ihm die Hand. Das Tor tat ſich auf. Die hölzerne Brücke
dröhnte unter den Hufſchlägen. Noch ein kurzer Aufenthalt an
der Neckarſchanze, die Pferde wendeten ſich gen Oſten, wo gerade
die ſchmale Sichel des Mondes ihre Spitze über die Ziegelhäuſer
Berge ſtreckte, und die beiden Nitter ritten am rauſchenden Neckar
die ſchattenſchwarze Straße hinan.
Dreiundzwanzigſtes Kapitel.
Sie ritten ſchweigend durch die ſchwarze Nacht. Zweimal
hatte es Hans verſucht, des Vaters linke Seite zu gewinnen.
Kaum aber, daß ſich die Gäule geſellt hatten, lenkte Friedrich
den ſeinen an den Rand der Straße und hielt ihn zurück, um
hinter ſeinem Sohne zu reiten. Doch tat es auch ſo kein gut.
Das Tier; das Hans ritt, war als Dienerpferd daran gewöhnt,
ein anderes vor ſich zu haben. Darum wurde es unruhig, ſobald
Hans an der Spitze ritt; es ſchüttelte ſich, ſchaute um und wollte
keinen ſteten Gang halten, bis ihm der andere Gaul voraustrabte.
Schließlich blieb es dabei, daß Hans hinter ſeinem Vater ritt.
Durch ſein verſchmähtes Suchen nach des Vaters verſagter
Nähe war die weiche Stimmung, die über Hans gekommen war,
in Bitterkeit und Groll verwandelt worden. Und durch die
ge=
ſcheiterte Abſicht, den Gefangenen im Auge zu behalten, deren er
ſich ſchämte, indem er ſie hegte, war ein fremdes Mißtrauen in
der Seele des Vaters lebendig geworden. Er horchte zurück und
lauerte auf die Hufſchläge, wie eine Mutter in die Kammerlauſcht
auf die Atemzüge ihrer nachtläufigen Tochter.
Das Tal wurde je finſterer, je weiter ſie ſich von der Ebene
entfernten. Blauſchwarz ſtiegen die Berge empor. Auf der ſtill
zehenden Flut des Nckars Awebi ein träüuneriſches Spel von
einem letzten Lichthauch und von ſchlafenden Wellchen. Ein
ſcharfer Wind blies das Tal herab, und wo zur Linken eine
Schlucht ſich öffnete, ſtürzte er ſich brauſend über den Wald auf
den Strom. Die Wolken flogen über den Himmel. Der Mond
ſtand hoch, zuweilen völlig zugedeckt, ſo daß nur ferne
Wolken=
ränder von dem Lichtquell dahinter zeugten, und dann wieder
leicht verhüllt von fliehendem Flor, deſſen ſilberner Schimmer
zerflatternd und zerfließend, kaum erſchaut, in der Finſternis
vergangen war.
Sie ritten dahin, jeder allein und jeder beim andern, in
düſteren Gedanken.
Woher kam dem, der auf dem hinteren Pferde ritt, immer
und immer wieder das Bild von jenem alten verwitterten Kreuz,
das oberhalb von Hirſchhorn am Wieſenpfade ſtand? Er wollte
das Bild verſcheuchen, er dachte an die bunten und wilden Dinge
des Krieges, er dachte an Urſa und an die ſchönen Fräulein von
Heilbronn; aber unter den Hufſchlägen verſanken dieſe Bilder,
und vor den Augen ſtand deutlich das graue, ſchiefe ſteinerne
Kreuz. Er ſah es und gedachte an die Geſchichte, die es erzählte,
und es dünkte ihn, als ob es keine Geſchichte wäre aus alten
Tagen, ſondern etwas Lebendiges, das neben ihm herliefe, bald
näher, bald ferner, dann wieder ganz nah, und ſich verſchmelzen
wollte mit ſeiner eigenen Wirklichkeit. Biſt du nur ein Traum?
Oder biſt du ein Stück von mir?. Wer biſt du? — Er ſah
hin=
über, er ſchaute ſie hintereinander reiten, aber er bekam keine
Antwort. Tie daneben am Rande der Wieſe jenſeits des
Straßen=
grabens ſchweigend hintereinander herritten, waren die beiden,
von denen jeder Hirtenknabe wußte, denn das ſteinerne Kreuz
in den Wieſen erzählte von ihnen. Sie waren ein Hirſchhorner
und ein arderer. Sie ritten den Neckar entlang auf ſchwarzem
Weg durch die Sturmnacht. Sie ritten der Burg Hirſchhorn zu.
Aber nur einer kam dort an, der Sohn des Hauſes. Den andern
hatte er unterwegs erſchlagen. Grollend waren ſie aus der Stadt
geritten, kein Wort hatten ſie miteinander gewechſelt des ganzen
Weges. Einige Male hatte es der Hirſchhorner verſucht, mit
dem andern Gemeinſchaft zu halten, aber der andere hatte nicht
gewollt. So ritt der Hirſchhorner hinten, der andere voraus.
(Foriſetzung folgt.)
TäK
ondon: 84-
18.3
Zum Schluss unserer Serientage bringen wir in den Abteilungen
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2.30
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4.90
90
4.90
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3.95
2 05
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(a, 5 cm breit . . .4,6 Meter
909
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N.
954
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in verschied, Grössen „ Stück 1.99
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zeichnet, zum Buntsticken . 1.90
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9. SCHANZ
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Seite 12.
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Darmſtädter Tagblatt, Mittſvoch, den 10. September 1924.
Residenz
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II. Episode: Die Urkunde ohne
Hauptdarsteller: EDDII
Der Mann aus
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