Einzelnummer 10 Goldpfeunige
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 Seſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitang der Landeskautſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet. 
187. Jahrgang 
Nammer 254 
Dienstag, den 9. September 1924.
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breit) 1 Goldmark. Anzeigen von auswärts 30 Goldpfg. 
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            Rellame=
zeile 1.50 Goldmark. Alle Preiſe in Goldmar‟ 
(1 Dollar — 4.30 Marll. — Im Falle höherer 
Gewali, we Krieg, Aufruhr, Streik uſtw., erilſcht 
jſede Verpſlichtung auf Erfülung der 
            Anzeigen=
auffräge and Leiſſuns von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerſchſtiſcher Beltreidung fällt jeder 
Rabatt weg. Banſkonto: Dentſche Bank und 
            Darm=
ſtädter 8 Natilonalbank.
 Rotél Sernugder Regierungserklärung 
Sitzung des Reichskabinetts. 
Bes/ —, 8. Sept. (Wolff.) Zu den widerſprechenden 
            Mel=
ungen y— die Notifizierung der Erklärung der 
            Reichs=
jegier; g in der Kriegsſchuldfrage erfahren wir 
wolgende/ In der Kundgebung vom 29. Auguſt wurde 
            angekün=
gt, A .,die Reichsregierung es unternehmen 
erdeoſrie Erklärung in der Kriegsſchuldfrage 
ſwhenfr iden Regierungen zur Kenntnis zubrin=
 en.” D2 ſowohl aus techniſchen wie auch aus diplomatiſchen 
+aründen: Et möglich war, dieſe Notifizierung gleichzeitig mit 
ger Angn. Der Erklärung vorzunehmen, mußte der hierfür 
            ge=
gnet ers nende Zeitpunkt zunächſt noch vorbehalten bleiben. 
n der rchenzeit wurden an die Reichsregierung eine Reihe 
min Wüſchen und Anregungen, insbeſondere aus 
mlirtſchſklichen Kreiſen, hinſichtlich der Form und der 
eit den Sermittelung herangetragen. Das Reichskabinett 
ird zu u ang der nächſten Woche nach Rückkehr des 
            Reichs=
inzlers A, des Außenminiſters zu einer Sitzung 
            zuſammen=
en, uru über Form und Zeitpunkt der Notifizierung 
            ſchlüſ=
zu wo rr. 
in ( xeiben des Reichskanzlers an Herriot 
und Macdonald? 
Berr!— 8. Sept. Eine Genfer Meldung des „Vorwärts”, 
gt, daß 6 reitag nachmittag Herriot und Macdonald ein 
            per=
nliches 9 Teiben des Reichskanzlers Marx übergeben worden 
das . Seiten umfaſſe. In dieſem Briefe entſchuldige ſich 
laarx, dau die Kriegsſchuldfrage auf der Londoner Konferenz 
Eht angeu —tten habe, und daß er es jetzt tun müſſe. Man ſolle 
ine Abff0 Tiicht mißverſtehen. Deutſchland wolle ſich ſeinen 
paratioaſ =rpflichtungen keineswegs entziehen. Aber das 
utſche T: Setrachte ſich als unſchuldig am Kriege und er, der 
ichskan:" fühle ſich moraliſch verpflichtet, dieſem Gefühl 
„t8druck;9 —rleihen, indem er in den nächſten Tagen eine ſolche 
klärungge alliierten Regierungen offiziell notifizieren werde. 
In fühu en franzöſiſchen Kreiſen ſei man ſich, wie der „
            Vor=
kirts” wo meldet, bewußt, daß Marx dieſen Brief wider 
ſere Eii E geſchrieben habe. Es werde behauptet, ſogar 
aatsſekrrü Maltzahn habe dringend davor gewarnt die 
hulderklln g zu notifizieren, daß er aber dazu den Befehl 
n Streſeſrn erhalten habe. 
Wie da Tel.=Union hierzu von zuſtändiger Stelle mitgeteilt 
rd, iſt dä’ on einem Schreiben des Reichskanzlers nichts be= 
Schri en Herriots an den Reichskanzler. 
U. W.I, 8. Sept. Der Genfer Sonderkorreſpoadent der 
sler Na) alzeitung, der in ſeinen politiſchen Leitartikeln 
e ſtarke 4 =Brichtung einnimmt, bringt heute die ſenſationelle 
eldung, 1 der franzöſiſche Miniſterpräſident Herriot in der 
age der — hen Kriegsſchuld ſich zu einem ganz 
            außerordent=
en Schug —ntſchloſſen habe und in einem ſehr eindringlich 
ℳ faltenen,M nhändigen, für Reichskanzler Marx beſtimmten 
lief auf Xataſtrophalen Folgen hingewieſen habe, die für 
deutſchh) Tzöſiſche Verhältnis aus dieſer Entwickelung 
            ent=
ſen könnm. An dem Druck aller Völkerbundskreiſe auf Reichs=
 zler Ma) Stten ſich vor allem auch die Italiener, die 
            Tſche=
ſen und Z’solländer beteiligt. Auch Nanſen und Branting 
ten den Eſchen Reichskanzler beſchworen, von der 
            Abſen=
ig der K Sſchuldnote abzuſehen. Wenn es dadurch gelinge, 
e äußeres. Fe zu bermeiden, ſo würde dadurch vermutlich die 
ere Krity xiſetzen. Wenn Marx die von Streſemann den 
utſchnatt : —n gegebenen Zuſagen nicht halten könne, ſo 
rde Stre) nn und mit ihm ſein Bürgerblock fallen. 
Die „M7 BZüricher Zeitung” glaubt, daß auch Macdonald
 t müßigi Slieben ſei und an ſeinen Berliner Botſchafter 
Abernon / gleichen Sinne telegraphiert habe. Im übrigen 
t das BII6—ſt es nicht ausgeſchloſſen, daß die Alliierten, falls
 Schuldn:n Totz gller Warnungen doch abgeſchickt werden ſollte, 
rlin /— gemeinſame Note richten werden, was die 
            Stel=
ungünſtig geſtalten würde. 
Tesl kon erfährt hierzu nach Rückfrage bei den 
            zu=
idigen S—, daß von einem Schreiben Herriots und von 
em Schrift, Z engliſchen Botſchafters nicht bekannt iſt. Wir 
en daher; vorſtehende Meldung unter allem Vorbehalt 
Erſchl grung des Verſailler Vertrags. 
Pariss Sept. Ein Vertreter des „Journal” hat 
            Her=
dt geſter) rend gefragt, ob die Veröffentlichung der von 
tſcher Sa —i Ausſicht geſtellten Note, über die Frage der 
Zegsſchuldd m führe, daß die Grundlagen des Verſailler 
            Ver=
gs als ern Tert gelten können. Auf die Frage erfolgte eine 
ahende A. —t. Herriot fügte aber hinzu: 
„Ich mußil —ſſen an Hand meiner Informationen bemer= 
(ken, daß eichsregierung mit der evtl. Erklärung, daß 
MDeutſchlar) —n Kriege nicht ſchuld ſei, keineswegs unſer 
Recht auf” arationen beſtreiten will, da ſie ja die Lon= 
— Abmachungen unterzeichnet hat.” 
übrigen / Serriot der Erwartung Ausdruck, daß nach 
            Ab=
von unn ar drei Wochen die Kommiſſionen des 
            Völker=
ſdes eineng xt ausgearbeitet haben, der vom Völkerbund 
ſtimmig a) wmmen werden würde. Unmittelbar darauf 
Dden die V/rrungen über den Text beraten.
 Franzöſiſche Offenſive. 
Der Schrei nach der Regierung. 
* Berlin, 8. Sept. (Priv.=Tel.) Der franzöſiſche 
            Miniſter=
präſident hat einem Nachrichtenbureau, das früher 
            be=
zeichnenderweiſe auch von Poincaré gewohnheitsmäßig als 
Sprachorgan gegen Deutſchland benutzt worden iſt, eine 
            Erklä=
rung abgegeben, in der er ſich mit dem deutſchen Widerruf der 
Kriegsſchuld befaßt. Nach der Anſicht Herriots erklärt die 
Reichsregierung, daß ſich der Proteſt nicht auf die Reparationen 
beziehen werde, ſondern auf das moraliſche Problem. Dieſer 
Satz dürfte den Inhalt des Briefes des Reichskanzlers 
            beſtäti=
gen, der ja bisher nur aus Privatquellen bekannt geworden iſt. 
Herriot betonte weiter, daß trotzdem, wenn die Reichsregierung 
ihren Proteſt übermittelt, die franzöſiſche Regierung dies als 
äußerſt ernſt betrachten müßte und ſchon jetzt alle Maßnahmen 
getroffen habe, um darauf entſprechend antworten zu können. 
In Berliner politiſchen Kreiſen wird dieſe Auslegung als 
eine Drohung aufgefaßt, die nicht nur den Zweck hat, die 
            Neichs=
regierung weiter einzuſchüchtern, ſondern darüber hinaus aus 
der augenblicklichen politiſchen und diplomatiſchen Situation 
            be=
ſonderes Kapital für Frankreich zu ſchlagen ſucht. Nach 
            franzö=
ſiſchen Blättermeldungen ſind die von Herriot angekündigten 
Maßnahmen eine Denkſchrift, die, vom deutſchen Standpunkt 
aus geſehen, allerdings inſofern begrüßt werden müßte, als auf 
dieſe Weiſe die Kriegsſchuldfrage wirklich zur Aufrollung käme. 
Daß Herriot ſich aber ohne irgendwelche klare Bezeichnung 
            die=
ſer Maßnahmen in allgemeinen Drohungen ergeht, wird in 
            Ber=
liner politiſchen Kreiſen als der Anfang einer franzöſiſchen 
Offenſive in der Kriegsſchuldfrage betrachtet, die ja bereits durch 
die Rede des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten in Meaux 
            vorbe=
reitet worden iſt, in der er ironiſch von den Leuten ſprach, die 
die Welt weiß machen wollten, daß Deutſchland von Belgien 
angegriffen worden ſei. 
Auch in den Kreiſen der deutſchen Regierungsparteien ſieht 
man in der franzöſiſchen Gegenoffenſitze den Verſuch, 
            Deutſch=
land erneut auf die Kriegsſchuld feſtzulegen. In rechtspolitiſchen 
Kreiſen Berlins bedauert man außerordentlich, daß die 
            maß=
gebenden Mitglieder der Reichsregierung augenblicklich abweſend 
ſind. Man betont, daß durch die Entſchiedenheit des 
            franzöſi=
ſchen Gegenſtoßes der Eindruck der Führerloſigkeit auf deutſcher 
Seite noch in einem außerordentlich bedauerlichen Grade 
            geſtei=
gert werde. Wenn nicht von der Reichsregierung die Zügel feſter 
in die Hand genommen werden, ſo befürchtet man, daß aus 
            die=
ſer Situation die Gefahr einer diplomatiſchen Niederlage entſteht, 
die für die politiſche Stellung Deutſchlands in der weiteren 
            Zu=
kunft, auch auf anderen Gebieten, noch außerordentlich 
            folgen=
ſchwere Auswirkungen nach ſich ziehen könnte. Unter dieſen 
            Um=
ſtänden bezeichnet man es als dringend erwünſcht, daß 
            nament=
lich der Reichskanzler und der Reichsaußenminiſter ſobald wie 
möglich nach Berlin zurückkehren, um die Führung der Geſchäfte 
wieder in die Hand zu nehmen, damit die augenblickliche unklare 
und für Deutſchland peinliche Situation beſeitigt wird. 
Franzöſiſche Nervoſität. 
U. Paris, 8. Sept. Die Pariſer Preſſe ſteht noch immer 
unter dem Eindruck der aus Berlin angekündigten 
            Veröffent=
lichung des Memorandums zur Kriegsſchuldfrage. Nach den 
            letz=
ten hier gebrachten Meldungen ſoll die Veröffentlichung 
            vor=
läufig unterbleiben. Indeſſen lauten die diesbezüglichen 
            Nach=
richten ſehr unklar und es nimmt nicht wunder, daß ſich der 
            fran=
zöſiſchen Preſſe wachſende Nervoſität bemächtigt, die auch auf die 
politiſchen Kreiſe übergreift. Ueber die geſtrige Unterredung des 
Berliner franzöſiſchen Botſchafters de Margerie mit 
            Unterſtaats=
ſekretär v. Maltzahn liegt hier keine offizielle Mitteilung vor. Von 
einer Seite, die als gut unterrichtet gilt, verlautet, daß die 
            fran=
zöſiſche Regierung ſich auf alle Eventualitäten gefaßt macht und 
eine Gegenſchrift ausarbeiten will, die ſofort nach 
            Uebermitte=
lung des deutſchen Memorandums der Oeffentlichkeit übergeben 
werden ſoll. — Vorläufig ſetzt, und das iſt der neue Zug der 
Situation, eine gewiſſe Stimmungsmache in der Preſſe gegen die 
Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund ein. Nach gewiſſen 
Anzeichen zu urteilen, iſt ſie auf höhere Anweiſungen 
            zurückzu=
führen. 
Die „Information” ſucht nachzuweiſen, daß mit der 
Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbundsrat die Beſchlüſſe 
des Rates künftighin nicht mehr einſtimmig gefaßt würden und 
man zu dem mit allerlei Nachteilen verbundenen Mehrheitsſyſtem 
ſeine Zuflucht nehmen müſſe. 
Auch der „Temps”, der ſeither ſtets, für den Eintritt 
Deutſchlands in den Völkerbund eintrat, predigt heute ſtarkes 
Mißtrauen. Das Blatt ſchreibt an einer Stelle: Mit dem beſten 
Willen der Welt kann man nicht feſtſtellen, daß mit der Aufnahme 
Deutſchlands in den Völkerbund bereits tatſächliche Garantien 
für die aufrichtige Abſicht, ſeine internationalen Verpflichtungen 
und die Abrüſtungsklauſel zu beobachten, erbracht hat. Im 
            Ge=
genteil. In dem Augenblick, in dem Macdonald vorſchlug, 
Deutſchland in den Völkerbund aufzunehmen, will es einen 
weſentlichen Punkt des Verſailler Vertrages, der ſowohl in 
            mora=
liſcher als auch politiſcher Hinſicht von größter Bebeutung iſt, 
desavouieren. Das muß den Vertrauensſeligſten zu denken geben, 
wenn man ſieht, welche Wege die deutſche Politik geht. Der 
„Temps” führt die gegenwärtige Haltung der Reichsregierung 
auf den Einfluß der Nationaliſten zurück und ſpricht die 
            Ver=
mutung aus, daß ſie immer mehr in deren Fahrwaſſer gerate. 
Das Petit Journal” ſpricht von einem „ſtupiden Schritt” 
des Reichskanzlers Marx und kommt zu dem Schluß, daß wenn die 
Proklamation veröffentlicht werde, dadurch die Zulaſſung Deutſchlands 
zum Völkerbunde auf Monate hinaus verſchoben würde. Auch die 
            ver=
föhnlichſten Regierungen würden Bedenkzeit verlangen. 
Das „Echo de Paris” ſpottet über die unmenſchlichen 
            Anſtren=
gungen, die man in Genf gemacht habe, um den Reickskanzler Marg 
davon abzubringen, die angekündigte Proklamation zu veröffentlichen. 
Man ſehe nicht recht ein, warum der franzöſiſchen Regierung ſo viel 
daran gelegen ſei, daß Deutſchland ſein wahres Geſicht verſtecke. Es 
ſei bei weitem vorzuziehen, wenn Deutſchland ſein wahres Geſicht an 
den Tag lege,
 * Byzantinismus einſt und jetzt. 
Unſere Kritiker des alten Regimes können mit einem gewiſſen 
Recht geltend machen, daß nicht alle, die ſich heute als die 
            paten=
tierten Hüter des nationalen Schatzes aufſpielen, vor 10 und vor 
20 Jahren unbedingt ehrliche Kämpfer für die Wahrheit 
            ge=
weſen ſind. Viele ehrliche deutſche Monarchiſten beklagen ſich, 
daß damals in der Umgebung des deutſchen Kaiſers ſo wenig 
Männer mit geradem Rückgrat und erhobenem Kopfe geweilt 
haben. Die blinde Ehrfurcht vor allen Machthabern habe es 
            ver=
hindert, daß gewiſſe Stimmungen des Volkes oben nicht 
            verſtan=
den wurden und daß ſich diejenigen, welche der Krone am 
            näch=
ſten ſtanden, in eine Welt der Unwirklichkeit einſpannen. Die 
Charakteriſierung einer kommenden deutſchen Monarchie als 
eines Volkskaiſertums ſollte ein Hinweis dafür ſein, daß es 
            ſpä=
ter beim Austauſch von Empfindungen und Willenskundgebungen 
keine trennende Barriere zwiſchen dem Volk und ſeinem höchſten 
Führer geben dürfte. Immerhin war der Byzantinismus, der 
im alten Regime geherrſcht hat, indirekt eine Ehrung des eigenen 
Staates und der eigenen Volksgemeinſchaft. Von einer gewiſſen 
Art modernen Byzantinismus kann man dies nicht behaupten. 
Leute, die ſich unter den von draußen kommenden Schlägen 
demütig ducken und ſich über eine ihnen unſympathiſche 
            Willens=
äußerung ihrer eigenen Führer maßlos erregen, tragen einen 
viel widerwärtigeren Byzantinismus zur Schau, als ihre 
            Geſin=
nungskollegen aus dem alten Regime. Sie geben ſich den 
            An=
ſchein, als folgten ſie einer weltumſpannenden Idee, in 
            Wirklich=
keit machen ſie einen jämmerlichen Kotau vor den Machthabern 
von heute oder vor denjenigen Männern, welche ſie für ſolche 
Machthaber halten. 
Eine gewiſſe Preſſe bei uns pflegt ſich jedesmal furchtbar 
aufzuregen, wenn ein ganzer oder halber Privatmann im 
            Aus=
lande die Initiative in einer politiſchen Frage ergreift. Sie pflegt 
dann über verfaſſungswidriges Verhalten und über intellektuellen 
Landesberrat zu wettern. Diesmal waren viele von denen, die 
beſonders gegen jede „Nebenregierung” kämpften, in Genf 
            ver=
ſammelt, um ihrerſeits mit internationaliſtiſchen Schwärmern 
und ausländiſchen Staatsmännern einen Druck auf die legitimen 
deutſchen Staatslenker auszuüben. Wenn dieſe Männer von der 
Notwendigkeit des Beitrittes Deutſchlands zum Völkerbund ſo 
feſt, wie ſie angeben, überzeugt ſind, ſo hätten ſie in der Heimat 
ſo lange für die Erfüllung ihrer Forderungen eintreten müſſen, 
bis ſich die Mehrheit der deutſchen Volksvertretung dazu bekannt 
hätte. So aber haben ſie es vorgezogen, an dieſelben 
            zweifelhaf=
ten Mächte zu apellieren, die uns immer wieder zum Verhängnis 
geworden ſind, an die Intervention von Männern, denen nicht 
Deutſchlands Glück und Zukunft, ſondern ihres eigenen Landes 
Gedeihen die politiſchen Wege weiſt. 
Mit aller Dialektik können ſie doch nicht die große 
            Alter=
native aus der Welt ſchaffen, vor der wir ſchon ſeit einigen 
            Jah=
ren ſtehen und die auch die nächſte Zeit noch beherrſchen wird. 
Dieſe Alternative lautet: Fahren wir beſſer dabei, wenn wir der 
Genfer Tagung fern bleiben oder wenn wir uns an der 
            Welt=
befriedungsdiskuſſion beteiligen? 
Die Mehrheit des deutſchen Volkes war bisher der Meinung, 
daß wir einer Organiſation nicht beitreten dürften, deren 
            Sta=
tuten uns verpflichten würden, die Verſailler Grenzen gegen 
unſere eigenen Lebensnotwendigkeiten zu verteidigen. Eine 
            be=
ſonders wenig wohlriechende Blüite hat der bei uns noch heute 
wuchernde Byzantinismus getrieben, als einige unbefugte 
            Privat=
diplomaten von Genf aus an die Berliner Regierung ein 
            Er=
ſuchen richteten, die geplante Note in der Kriegsſchuldfrage 
            zu=
rückzuhalten. Es hat wenig zu bedeuten, wie die deutſche 
            Regie=
rung zu der Anſicht gelangt iſt, daß jetzt eine Initiative in der 
Kriegsſchuldfrage erfolgen müſſe. Gewiſſe Andeutungen im 
Dawesplan ſollten ſchon auf der Londoner Konferenz 
            zurück=
gewieſen werden. Die Darlegung des deutſchen Standpunktes 
unterblieb damals auf beſonderen Wunſch der Gegenſeite, die 
ausſchließlich wirtſchaftliche und finanzielle Fragen behandeln 
wollte. Es iſt ſehr einleuchtend, das in London Verſäumte bei 
der erſten Gelegenheit nachzuholen. In den letzten Monaten ſind 
aus dem diplomatiſchen Schriſtwechſel zwiſchen Paris und 
Petersburg eine Reihe von Dokumenten bekannt geworden, 
welche als eigentliche Kriegsſchuldigen eine franzöſiſch=ruſſiſche 
Clique einflußreicher Staatsmänner erſcheinen laſſen. 
Die vom Kabinet Marx geplante Kriegsſchuld=Kundgebung 
wollte niemand anklagen, ſondern lediglich in feierlicher Form 
die lügneriſche Behauptung des Artikels 231 des Verſailler 
            Ver=
trages von Deutſchlands Alleinſchuld am Kriege zurückweiſen. 
Wenn es zutrifft, daß aus deutſchen Wirtſchaftskreiſen die 
Anregung nach Berlin gegeben worden iſt, die Veröffentlichung 
des deutſchen Kriegsſchuld=Proteftes noch hinauszuſchieben, ſo iſt 
das eine Angelegenheit, über welche ſich das Reichskabinett klar 
werden muß. Diejenigen deutſchen Leiſetreter, welche die 
            bevor=
ſtehende deutſche Kriegsſchuld=Erklärung in Genf ſozuſagen 
denunziert und damit einen amtlichen Schritt des franzöſiſchen 
Botſchafters in Berlin hervorgerufen haben, mögen bedenken, 
daß ſolche Abwiegelungen, die aus der Hauptſtadt der 
            Haupt=
kriegsſchuldigen erfolgen, bei einer ſelbſtbewußten Regierung, 
einem ehrliebenden Volke genau das Gegenteil von dem zur 
Folge haben müſſen, was ſie erſtrebt haben.
Seite 2.
Dienstag, den 9. September 1924.
Rummer
 Herriots Rede in Meaux. 
Paris, 8. Sept. (Europapreß.) Die Rede, die Herriot 
geſtern nachmitag in Meaux gehalten hat, war zum größten Teil 
der Verherrlichung der Schlacht an der Marne gewidmet. 
            Immer=
hin enthielt ſie eine Stelle, die als Antwort auf die 
            beabſich=
tigte Proklamation der deutſchen Regierung über die 
            Kriegs=
ſchuld ausgelegt werden kann. Herriot erklärte: In Genf habe 
ich vor allen Nationen unſeren großen Unſchuldsſchrei 
            ausge=
ſtoßen, gleichzeitig aber auch unſeren Willen, unſere Sicherheit 
garantiert zu ſehen. Angeſichts der ganzen Welt habe ich dieſen 
Schrei ausgeſtoßen, und ich wiederhole ihn heute unter 
            Ver=
trauten. Ich glaube nicht, daß geiſtig geſunde Menſchen noch 
behaupten können, daß Belgien Deutſchland den Krieg erklärt 
habe, oder daß Frankreich es geweſen ſei, das den germaniſchen 
Horden (!) an die Gurgel geſprungen iſt. Dieſem Frankreich 
aber muß ſeine Kraft und ſeine Jugend zurückgegeben werden. 
Nachdem Herriot ſeine Rede beendet hatte, ſangen alle 
            Anweſen=
den die Marſeillaiſe. 
Zuſammenkunft Dr. Seipel — Herriot. 
Wien, 8. Sept. (Europapreß.) Wie der „Morgen” 
            er=
fährt, hat Bundeskanzler Seipel in den letzten Tagen eine 
            Unter=
redung mit dem Wiener franzöſiſchen Botſchafter Lefebre=
            Pon=
talis gehabt, in der eine Zuſammenkunft Dr. Seipels mit 
            Her=
riot vorbereitet und auch ſchon das Programm der 
            Beſprechun=
gen zwiſchen den beiden Miniſterpräſidenten feſtgeſetzt wurde. 
Staatsſtreich in Chile. 
London, 8. Sept. Die „Times” berichten von einer 
            boli=
tiſchen Umwälzung in Chile. Dort ſind innerhalb der letzten 
48 Stunden unter dem Druck von Militär und Marine die 
            ſämt=
lichen Miniſter zurückgetreten. Die Kammer iſt gezwungen 
            wor=
den, ein aus Militär und Marine zuſammengeſetztes Kabinett zu 
garantieren, das die Zuſtimmung des Präſidenten Alexandri 
            ge=
funden hat. 
Der neue Miniſterpräſident Altamirani wird von der 
            Mili=
tärpartei, die ihm zur Regierung verholfen hat, als der chileniſche 
Muſſolini oder der ſpaniſche Primo de Rivera bezeichnet. Die 
Regierung hat ein Ultimatum der Militärpartei angenommen, 
worin die Erhöhung des Soldes gefordert wird. Der 
            Miniſter=
präſident hat dieſe Forderung ſofort genehmigt. 
Verzweifelte Lage der Spanier in Maroffo. 
Madrid, 8. Sept. Nach den letzten Meldungen aus 
Marokko befinden ſich die Spanier an verſchiedenen Stellen der 
Front in einer ſehr bedrängten Lage. Gegenwärtig 
            fin=
den Kämpfe 10 Kilometer ſüdlich von Tetuan und außerdem in 
unmittelbarer Nähe von Tetuan ſtatt. Man hält es für wenig 
wahrſcheinlich, daß die Spanier an dieſem Teile der Front 
            Er=
folg haben werden und man rechnet damit, daß die 20000 Mann 
des Generals Erano gezwungen ſein werden, ſich an der 
            Mün=
dung des Lau einzuſchiffen, um nach Ceuta zu gelangen. 
            Vor=
bereitungen für den Rückzug ſind bereits im Gange. 
Wie der „Matin” aus Madrid meldet, handelt es ſich bei dem 
ſbaniſchen Rückzug um die Aufgabe der Stellungen von 
Adgos und Tageſut, die im Tale des Lau=Fluſſes liegen. 
            Wäh=
rend des Rückzuges in Richtung auf Tetuan griffen die Riffleute 
die Nachhut, die aus einem Bataillon Fremdenlegionäre gebildet 
war, heftig an. Dieſe leiſteten heroiſchen Widerſtand und hatten 
dabei erhebliche Verluſte. 
Niederlage der chineſiſchen Regierungstruppen? 
Schanghai, 8. Sept. Der Militärgonverneur von Tſchekiang 
            mel=
det, daß ſeine Streitkräfte die Kiangſu=Truppen bei Hwangtu. 15 Meilen 
von Schanghai, geſchlagen haben. Nach einer Meldung aus Kanton, die 
auch von anderer Seite beſtätigt wird, beabſichtigt Sun=Yat=Sen, Truppen 
nordwärts zur Unterſtützung der Ttſchekiang=Truppen zu entſenden. 
Reuter meldet dagegen, daß Lou Ho jetzt von den Streitkräften 
Kiangſus umzingelt worden iſt, mit Ausnahme von je einer Meile 
zu beiden Seiten des Weges Lou Ho—Shanghai. In aller Eile ſind von
Vom Tage.
 Das chineſiſche Rote Kreuz beförderte einen ſtändigen Strom von 
Hunderten von Verwundeten, unter denen ſich viele Schwerverletzte 
            be=
finden, nach Shanghai. 
Die chineſiſche Regierung hat beſchloſſen, den Militärgouverneur 
der Provinz Tſcheking und den Verteidigungskommiſſar von Shanghai 
abzuberufen. Der Militärgouverneur der Provinz Kianoſu hat Befehl 
erhalten, Truppen nach Shanghai zu ſenden, um die Aufſtändigen der 
Zentralregierung zu unterwerfen. Dieſer Beſchluß der Regierung hat 
platoniſchen Charakter, da weder Tſchekiang noch Kiangſu die Autorität 
der Zentralregierung anerkennen. 
 
*Die Literatur der Aegtpter. 
Von Studienrat Dr. Karl Liſtmann. 
Aegöptiſche Kultur wird im allgemeinen nach den 
            aner=
kannten Leiſtungen der Aegypter auf den Gebieten der Kunſt 
und der Technik ermeſſen. Neben dieſen gewaltigen künſtleriſchen 
und techniſchen Schöpfungen des großen Volkes pflegen die 
            lite=
rariſchen Erzeugniſſe wenig bekannt zu ſein und ihre Kenntnis 
ſich auf die engeren Fachkreiſe zu beſchränken. Die Ergebniſſe 
waren bis dahin zumeiſt nur zerſtreut in rein 
            fachwiſſenſchaft=
lichen Veröffentlichungen zugänglich, und zu einer 
            Zufammen=
faſſung des geſamten Materials war es in dem nötigen Umfang 
noch nicht gekommen. Dieſe Erſcheinung iſt gewiß zu beklagen, 
denn für die kulturelle Beurteilung eines Volkes iſt das rein 
geiſtige Schaffen von höchſter Wichtigkeit, und es kann auch 
jedenfalls „niemand über die Aegypter und über die Periode 
der Menſchheit, der ſie angehören, urteilen, der dieſe Literatur 
nicht kennt.” 
Aber dieſe Sachlage muß beim Blick auf die Ueberlieferung 
und ihre Geſchichte begreiflich erſcheinen. Neben den 
            fortſchrei=
tenden Erfolgen der ägyptiſchen Archäologie mühte ſich die 
            ägyp=
tiſche Philologie um die entſagungsvolle Entzifferung eines 
jeden kleinen Papyrusfetzchens und Scherbchens, das drei bis 
vier Jahrtauſende im Wüſtenſand geſteckt und irgend ein Zufall 
oder mühſames Suchen dem Boden entlockte. Die Reſte ſind an 
ſich ſchon naturgemäß an Zahl geringer als die Werke bildender 
Kunft. Ihre Leſung bietet die größten Schwierigkeiten und oft 
vielfache Deutungen; und zahlloſe Fehler der ägyptiſchen 
            Schrei=
ber, meiſt von Schülerhänden, müſſen immer wieder zuerſt 
            rich=
tiggeſtellt werden und erſchweren darum noch weiter die 
Forſchung. 
Dieſe ſtille Philologenarbeit, die ein internationaler Stab 
von Gelehrten, Engländer, Franzoſen, namentlich aber ein 
trefflicher deutſcher Gelehrtenfleiß, leiſtet, hat kürzlich der 
            Göt=
tinger, jetzt Berliner Aegyptologe Kurt Sethe im „Alten Orient” 
in einem muſtergültigen Ueberblick über die geſamte moderne 
Aegyptologie neben der archäologiſchen Forſchung gewürdigt. 
Und wer heute neben einem Einblick in Fortſchritte, Inhalt und 
Bedeutung dieſer Wiſſenſchaft als Einheit in der Verknüpfung 
von Archäologie und Philologie namentlich auch einen in die 
gegenwärtige Begründung des Wertes der ägyptiſch=
            philologi=
ſchen Forſchung zu gewinnen ſucht, dem vermag Sethe gut 
            orien=
tierenden Aufſchluß zu vermitteln. 
Wie für die Beurteilung der Geſamtkultur dieſe 
            Weſens=
ſeite des Volkes ihre Beachtung beanſprucht, ſo kann alſo in der 
Wiſſenſchaft von der Aegyptologie neben der Tätigkeit des 
            Spa=
tens erſt die fortſchreitende philologiſche Arbeit zum vollen 
            Ge=
lingen, zur tiefſten Erfaſſung der Kultur, führen.
 Vom 9. Sebtember an wird, ſie der leitende Zökläüsſchüß 
der Rheinlandkommiſſion mitteilt, an der Binnenzollgrenze 
kein Zoll mehr erhoben für die aus dem unbeſetzten Deutſchland 
nach dem beſetzten Gebiet und umgekehrt verſandten Pakete. In der 
Zollbehandlung der Auslandspakete tritt im beſetzten Gebiet eine 
            Aen=
derung nicht ein. 
Der Lohnſtreit im rheiniſchweſtfäliſchen Baus 
gewerbe geht weiter, da der am 14. Aug, vom Reichs= und 
            Staats=
kommiſſar Mehlich gefällte Schiedsſpruch von den Arbeitgebern 
            ange=
nommen, von den Arbeitnehmern jedoch abgelehnt wurde. 
Am Sonntag tagte in Berlin das erweiterte Präfidium der 
Vereinigten Vaterländiſchen Verbände Deutſchlands 
unter Leitung des Generals Grafen b. d. Göltz. Das geſchäftsführende 
Präſidiumsmitglied Abg. Geißler erſtattete Bericht, über die 
            poli=
tiſche Lage. 
Geſtern vormittag wurde durch Oberbürgermeiſter Geißler die 
            Vor=
ſtandsſitzung des Preußiſchen Städtetages in Gleiwitz 
            er=
öffnet. 
Der vom Preußiſchen Landtag eingeſetzte 
            Unter=
ſuchungsausſchuß zür Nachprüfung von Strafverfolgungen trat 
heute zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen. 
Am Montag ſind die Arbeitsminiſter Deutſchlands, 
            Frank=
reichs, Englands und Belgiens in Genf zu einer Konferen3 
bezüglich des Waſhingtoner Arbeitszeitabkommens 
zuſammengetreten. 
In Wiener Ententekreiſen ſieht man, wie die Sonn= und 
            Montays=
zeitung jetzt mitteilt, es als ſicher an, daß die Kontrolltätigkeit 
des Völkerbundskommiſſars Dr. Zimmermann in Genf gemildert 
und ein Teil der ſogen. Kreditreſte der Völkerbundsanleihe für 
            In=
veſtitionen in der öſterreichiſchen Induſtrie freigegeben werden wird. 
Nach dem Matin beabſichtigt das franzöſiſche Miniſterium des 
            Aus=
wärtigen, mit der deutſchen Regierung zur Regelung des 
            elſäſ=
liſchen Grenzrxgimes Verhandlungen anzubahnen. 
Die italieniſchen Staatseinnahmen haben im Monat 
Auguſt eine Zunahme von 87 Millionen gegenüber dem gleichen Monat 
des Vorjahres zu verzeichnen. 
In Belfaſt ſind 370 Mitglieder des britiſchen Parlaments 
            ein=
getroffen, wo ſie zwecks Unterſuchung des Grenzdroblems eine 
Woche zubringen wollen. 
Reuter meldet aus Addis Abeba, daß der Regent von 
            Abeſ=
ſinien, Prinz Ras Fafari, am 4. September von ſeiner 
            Europa=
reiſe zurückgekehrt iſt. 
Wie der Petit Pariſien mitteilt, har Zaglul Paſcha, der ſich 
urſprünglich am 17. September in Marſeille nach Aegypten einſchiffen 
wollte, ſeine Abreiſe verſchoben und einer Einladung Macdonalds 
zu einer Zuſammenkunft, die noch vor Ende des Monats 
            ſtatt=
finden ſoll, angenommen. Der Ort der Zuſammenkunft ſteht bisher noch 
nicht feſt. 
Die Konferenz zwiſchen den Vertretern der polniſchen und der 
            ber=
ſiſchen Regierung, die demnächſt zu Verhändlungen über einen 
            pol=
niſch=perſiſchen Handelsvertrag zuſammentritt, wurde 
wegen der polniſch=ruſſiſchen Spannung von Moskau nach Riga 
verlegt. 
Der polniſche Miniſterrat hat beſchloſſen, bei der 
            Poſe=
ner und Pommereller Wojwodſchaft Beiräte ins Leben zu rufen, die in 
der Frage der Verſtaatlichung des deutſchen 
            Grundbe=
ſitzes beratend in Funktion treten ſollen. Die Intereſſen 
            Deutſch=
lands ſollen auf die Weiſe geſichert werden, daß den Beiräten 
            Mitglie=
der angehören, die ron deutſchen Landwirtſchaftsorganiſationen 
            vorge=
ſchlagen werden. 
Die Sozialdempkraten Oeſterreichs haben an den Präſidenten des 
Nationalrats Miklas das Verlangen gerichtet, den Nationalrat 
ſofort einzuberufen, um den Konflikt in der Metallinduſtrie 
zu erörtern. 
Nach einer Reutermeldung aus Peking erklärte der General in 
Mukden Cangſolin der Regierung in Peking den Krieg. 
Rückfehr der Ausgewieſenen. 
Darmſtadt, 8. Sept. Die Verhandlungen, die auf 
Grund des Londoner Abkommens zwiſchen den Vertretern des 
Deutſchen Reiches und der an der Beſetzung beteiligten Länder 
einerſeits und der interälliierten Rheinlandkommiſſion 
            anderer=
ſeits in der vergangenen Woche in Koblenz ſtattfanden, haben 
zu folgendem Ergebnis geführt: 
Die interalliierte Rheinlandkommiſſion wird in Kürze durch 
eine allgemeine Anordnung die Rückkehr der ſeit 11. 
            Ja=
nuar 1923 aus dem altbeſetzten Gebiet Ausgewieſenen (Beamten 
und Privatperſonen) geſtatten, vorbehaltlich beſtimmter 
            Aus=
nahmen, die von der Rheinlandkommiſſion namentlich bezeich= Zum deutſch=franzöſiſchen Handeſt! 
net werden. 
Ueber die Rückkehr der letzteren Ausgewieſenen, bei denen es 
ſich nach der Erklärung der franzöfiſchen Regierung nur um 
wenige Perſonen handeln ſolle, werden danach noch beſondere 
Beſprechungen ſtattſinden. 
Bezüglich der aus dem neu beſetzten Gebiet (Ruhrgebiet 
uſw.) Ausgewieſenen hat General Degoutte, wie bereits 
            gemel=
det, die Aufhebung ſämtlicher Ausweiſungsbefehle bis auf ſechs 
angeordnet.
 Die 26 0 Reparationsab 
Perorönung des Reichsfinanzminiſte 
Berlin, 8. Sept. (Wolff.) Reichsfinanzminiſte 
hat am 6. September folgende Verordnung üb 
tung der von der engliſchen Regierung erhobenen 
tionsabgabe und der Ausführung des Ge 
Londoner Konferenz auf Grund des Artikels 77 
faſſung erlaſſen: 
Es wird zur Ausführung des Geſetzes über 
Konferenz vom 30. Auguſt (Reichsgefetzbla= 
Seite 289) hiermit verordnet: 
8 1. Die Reparationsabgaben, die an die engliſch 
Grund des German Reparation Recovery Akt von 1991. 
Auguſt abgeführt wurden, werden den Exporteuren gegen d 
der Gutſcheine aus der Reichskaſſe erſtattet. 
8 2. Die Erſtattung erfolgt in Reichswährung derart, 
dem Empfänger der abgabepflichtigen Sendung in englif 
erhobene Betrag in Goldmark umgerechnet wird und zb 
Monatsdurchſchnittskurs der Federal Reſervebank in New 
jenigen Kalendermonat, welcher dem Eingangstage der die 
Abgabe beſcheinigenden engliſchen Urkunde und der Gutſo 
die Erſtattung bewirkenden deutſchen Dienſtſtelle vorhergeht 
eine Goldmark gleich 0,238 Döllar gerechnet.
 kdmmiſſariat für die Rebarationslieferungen Aſte 
densvertrag, Abrechnungsſtelle Berlin, Potzdame 
beauftragt. 
8 4. Der nach 8 2 feſtgeſtellten Erſtattungsbeträge 
engliſchen Gutſcheinen bezeichneten Exporteuren in Neichsh 
Poſtſcheck oder Reichsbankgiro gezahlt. Bärzahlungen ut 
nach dem Auslande finden nicht ſtatt. Bei Einreichung 1 
iſt anzugeben, an wen und wie (Poſtſcheck oder Reichsbanke 
lung erfölgen ſoll. 
8 5. Die Erſtattungsbeträge ſollen den Empfangsbeu 
größter Beſchleunigung überwieſen werden. Eine Verziy 
Zeit vom Tage des Eingangs der Gutſcheine bei dem Reigl 
für die Reparationslieferungen. Abteilung Fviedensvert 
nungsſtelle, bis zum Zahlungstage findet nicht ſtatt. 
8 6. Die in 8 2 der Verordnung des Reichspräſidenten 
ſtattung der von der engliſchen Regierung erhobenen Repa 
vom 3. März (Deutſcher Reichsanzeiger Nr. 53 vom 3. 
geſetzblatt Teil 2, S. 62) und in 8 1 der Verordnung des 9 
der Finanzen zur Durchführung des 8 6 der vorerwähhte. 
vom 17. Juli (Reichsgeſetzblatt Teil 2, S. 170) erwähtnen 
können dem Empfangsberechtigten bereits vor den in dieſe 
gen beſtimmten Fälligkeitstagen bar ausgezahlt werden, 
8 7. Es bleibt vorbehalten, die Beſtimmungen dieſe 
nach Ablauf der in der Anlage 3 zum Londoner Schlußprr 
geſetzblatt 2, S. 329) feſtgelegten Uebergangsperiode abzuä 
Zuſammenſtöße zwiſchen Stahlheſn 
und Kommuniſien. 
Bräunſchweig, 8. Sept. (Wolff.) Auf. b 
verbandstag des „Stahlhelms” in Braunſchweig, 
unter Beteiligung auswärtiger Stahlhelmgruppen 1 
und an dim etwa 15 000 Stahlhelmleute teilnahrt 
verſchiedentlich zu ſchweren Zuſämmenſtk 
Kommuniſten und politiſch Andersdenkenden. 2 
äüttomobil, auf dem ſich auswärtige Stahlhelmleut 
Bahnhof begaben, wurde ein Sprengſtoffatt 
übt, wobei mehrere Stahlhelmleute ſo ſchwer verwun 
daß ſie ins Krankenhaus gebracht werden mußten. 2 
anderen Stellen der Stadt kam es beim Umzug der 
leute zu Schlägereien, wobei verſchiedene Perſonen t 
„den. Die Polizei mußte verſchiedentlich mit blanler 
greifen und nahm mehrere Verhaftungen vor E 
demonſtration des Reichsbundes Schwarzrotgold we 
Außenbezirken der Stadt abgehalten wurde, heiliff * 
Zwiſchenfall. 
Deuiſche Kreditgeſuche an Amer
 New Yörk, 7. Sept. (Europapreß.) Die Unitch P 
daß ſeit einigen Wochen in Amerika für hundert Millio 
Kreditgeſuche eingetroffen ſeien. Die amerikanſchen 9a 
im allgemeinen, daß ſie auf dieſe Geſuche erſt eingehen ür! 
Dawesplan endgültig durchgeführt ſein werde. Die Bad 
und Sodafabrik ſoll Kreditbegehren von 6 Millie 
eine New Yorker Bank gerichtet haben.
 Paris, 8. Sept. (Europapreß.) Die Handelskamat 
eding hat einte Entſchließung angenommen, worin die frat 
rung eingeladen wird von Deutſchland zunächſt einen. 2 
zu erlangen, um den fränzöſiſchen Handelsorganiſtione 
die Lage zu prüfen und den endgültigen deutſchfranzol 
vertrag vorzubereiten. In dieſem Handelzbertrag wüſſ 2 
mit Bezug auf Elſaß=Lothringen aufrecht erhalten werde 
begünſtigungsklauſel müſſe auf ganz Frankreich ausgedent 
Einfuhrzölle müßten ſo feſtgeſetzt werden, daß daduch 
Induſtrie nicht geſchädigt werde.
 Material der älteren Zeit läßt ſich eintenten 
Weisheitslehren, Betrachtungen und Klagen, ie 
giöſe Lieder; das aus dem neuen Reiche iſn. Ae= 
Im einzelnen begegnet natürlich bieles, Lelle.
 Bei dieſer Sachlage — Wert des intenſiven philologiſchen / Buch” und ſchließlich eine beſondere Einſügt 
Betriebs auf der einen, Schwierigkeiten und Stand der ſeit= ſtändnis der ägyptiſchen Texte geben die zweſ.. 
herigen Forſchung auf der anderen Seite — iſt es als eine be= wendige Einfühlung in die eigentlichen litergrlſe 
deutende wiſſenſchaftliche Tat zu begrüßen, wenn es einer der Texte ſelbſt haben ſich bei ihrer Zuſammenlhlltest S 
verdienſtvollſten deutſchen Aegyptologen, Adolf Erman in Berlin, fang erweitert, der ſelbſt einem ſo gench.. . 
unternimmt, die literariſchen Zeugniſſe zu ſammeln, nach neuer man erſtaunlich ſchien. Ihre Einteilung 90k. . 
Textprüfung in beſter und möglichſt zuverläſſiger Verdeutſchung und neuen Reiche in umfangreiche Leite T 
herauszugeben und zu kommentieren, um ſo mehr, wenn es Poeſie und in eine große Grutpe aus der Nct 
ihm dabei gelingt, auch ein allgemeines Verſtändnis dieſer Seite in die Literatur des neuen Reiches gebtie.. 
des ägyptiſchen Weſens durch einen ſtarken Geſamteindruck zu großen Epochen auch für den literariſchen. S 
erſchließen. (Die Literatur der Aegypter, Gedichte, Erzählun= reits einen geſchloſſenen Eindruck zu erieh.. 
gen und Lehrbücher aus dem 3. und 2. Jahrtauſend v. Chr. von 
Adolf Erman. Leipzig. J. C. Hinrichs’ſche Buchhandlung.) Es 
iſt eine hervorragende deutſche Gelehrtenarbeit, die hier vorliegt dehnten Abſchnitte: Erzählungen, die Schulen." 
und die mit Recht auch von namhaften Seiten neuerdings in der ten, Liebes= und andere Lieder, Gedichte aul b 
DDeutſchen Litergturzeitung (der Zeitchrift der deutchen Akademien giöſe Dichtungen, 
der Piſſenſchaften) und zuvor in der Philologiſchen 
            Wochen=
ſchrift beachtenswerte Befprechungen erfahren hat. Dieſe erſt= namentlich für die älteſten literariſchen Pa” 
malige Zuſammenfaſſung des vereinzelten, literariſchen Quel= Menſch nicht leicht beikommt, das auch, Lo." 
lenmaterials, die ungeheuer mühſelige Leiſtung der textlichen geweſen zu ſein, heute zu naiv anmuter. 4r 
und inhaltlichen Nachprüfung, der Verbeſſerung und Erklärung gens dem Leſer, der nicht kulturhiſtorigh. .. 
machen das Buch zu einem grundlegenden Werk über die ägyp= Einleitungs= und Interpretationsarbei, i 
tiſche Literatur. Wertvolle Literaturangaben, die wenigſtens den zum Verſtändnis ſolcher Texte beizuhele. 
Entdecker und erſten Herausgeber und den letzten Bearbeiter gewiß Fremdartige und zum Teil ehen. it. 
zeigen, geben die Möglichkeit weiterer Orientierung und, wen ſichtspunkt aus zu Bewertende er9el. 
es angeht, der eigenen Nachprüfung und Veiterführung der dieſer alten Dichtung zu einer nament. N 
Forſchung. Klare hiſtoriſche und ſachliche Einführung in jede hohen poetiſchen Geltung und künntet . 
einzelne Geſchichte legt die Vorbedingungen zum Verſtändnis Intereſſe für die Dichtung nimmt gewlb. 
dar, wenn auch freilich einer noch eingehenderen Charakteriſie= je mehr auch hier es dem Leſer gelinge, " 
rung der kulturellen Geſamtverhältniſſe und der Stellung der verhältniſſe einzuſtellen. Man darf ſrelt. 
Literatur in ihnen, die für einen weiteren Leſerkreis die Ein= mung des Verſtändniſſes nicht gerincle.. 
ordnung einer Geſchichte in ihre Zeit noch beſonders fördern Leſen an ſich weniger ſich fühlhar Vo... 
könnte, das beſondere literariſche Ziel beſtimmte Grenzen ge= Geſtaltung Ermans untadelig erſcheint. 
ſetzt hat. (Für eine Neuauflage iſt ein alphabetiſches Stellen= nen Poeſie des Originals muß auch durch. . 
regiſter erwünſcht.) Eine ſchlichte, wertvolle Interpretation in verloren gehen! Zu einer einwandſte.. 
zahlreichen Fußnoten, die keiner Schwierigkeit aus dem Wege und zu einem ungetrübten Genuß iſt De T. 8 
geht, ſchlägt zur Erklärung der Einzelſtelle die Brücke über die unerläßlich. Nie vermag eine ueherſebt 
Jahrtauſende. Allenthalben erkennt man aus ihr, welche Ar= ginals ganz gerecht zu werden, olbte.. 
beit die Aegyptologie zu leiſten hatte, um überhaupt ſo weit Erman über die Frage aus, iſt imme. 
zum Verſtändnis der Lexte vorzudringen. Zudem weiſen ſie iſt noch niemandem gelungen, Zugleich D. 
auf die Fülle der noch beſtehenden ſprachlichen und inhaltlichen den Originals zu veranſchaulichen ih 
Einzelprobleme hin und geben vielfältige Anregungen, dieſe halt verſtändlich und in zwangloſ. . 
namentlich dem Fachmann, zum weiteren Eindringen in den Und was von der Wiedergabe de8.. 
Text. Ein beachtenswertes Vorwort, eine knappe und dem Ver= Mutterſprache allgemein gilt (al0 0ich 
ſtändnis der Werke nützliche Ueberſicht der Geſchichte Aegyptens, chen, die ja in dieſer Richtung 0s bi. 
eine Darlegung der Entwicklung der Literatur, weitere. Ab= diskutiert wurden), das git hier Pi S 
ſchnitte über die gelehrten Schreiber und die Sänger und Erzäh= weiteren Tauſenden von Jahren, i.— 
ler, über die Formen der Poeſie, eine dankenswerte und lehrreiche auf dieſe Weiſe gerade von dem Silhet, io 1il 
Entwicklung des Schrifttums unter dem Abſchnitt: „Schrift und ihrer poetiſchen Form feſt alles Nc
ter 251.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 9. September 1924.
 Von 
duard Butzmann, Berlin=Wilmersdorf.
 Yar durch das Bankgeſetz vom 30. Auguſt 1924 erfolgten 
Schaffs Her Grundlagen für die neue Reichsbank ſind auch die 
Vorſch) über den Präſidenten derſelben, ſowie ſeine Rechte 
und 25 en neue Beſtimmungen getroffen worden. Bei der 
Wichti=) welche der Tätigkeit des Reichsbankpräſidenten 
            bei=
ümeſſ.) T, beſteht ein allgemeines Intereſſe dafür, ſich über die 
Befugr) Ses Leiters dieſes großen Inſtituts zu unterrichten. 
Do= äſident der Reichsbank wird durch eine Wahl 
            be=
timmt.r dieſer Wahl iſt der Generalrat berufen, in welchem 
vir eita) eueinrichtung gegenüber dem bisherigen Zuſtande zu 
rblickes) Hen. Die erſte Wahl, alſo die Wahl des erſten 
            Präſi=
ſenten I. die neue Reichsbank, muß innerhalb ſechs Monaten 
Nach J—ttreten des Bankgeſetzes erfolgen. Dies muß alſo vor
 en woc, welches Stimmenverhältnis erforderlich iſt, um die 
Pahl z Ziele zu führen. Das Geſetz ſchreibt vor, daß die 
Vahl T Präſidenten mit einer Mehrheit von neun Stimmen 
Ffolger;ß. Da der Generalrat nur über vierzehn Köpfe 
            ver=
ſc rſen alſo nicht mehr als fünf Mitglieder gegen die 
Zahl X vorgeſchlagenen Kandidaten ſtimmen. In Wahrung 
In—u en des Reiches iſt noch die Beſtimmung hinzugefügt 
Zordeny 3 von den ſieben deutſchen Mitgliedern des General= 
Lats mir) ens ſechs ihre Stimme für den Kandidaten abgegeben 
aben ra n. Es ſcheint demnach vollkommen ausgeſchloſſen zu 
in, da Wahl auf einen Mann fällt, bei welchem auch nur 
leiſ n Zweifel bezüglich ſtrengſter Wahrung und Erfüllung 
kei; tereſſen möglich wäre, ſoweit das Geſetz dies zuläßt. 
Iſt 5 Wahl des Präſidenten vollzogen, ſo bedarf dieſelbe 
ſtoch der=; arkundung in Form einer Ernennungsurkunde. Dieſe
 * rkunde/ d mit der Unterſchrift der an der Wahl beteiligten 
Sitgließ” von dieſen ſelbſt verſehen, um dann noch die 
            Unter=
hrift ds Reichspräſidenten zu erhalten. Der Reichspräſident 
it dass ht, ſeine Unterſchrift abzulehnen und erzwingt auf 
eſe WADie Wiederholung der Wahl. Führt dieſelbe zu dem 
eichen Sbnis, ſo kann der Reichspräſident wiederum ſeine 
„nterſchih blehnen. Das Ergebnis der dann notwendig 
            gewor=
nen dö rr Wahl kann der Reichspräſident dann nicht mehr 
inſtamu. Die dritte Wahl iſt endgültig und hedarf zu ihrer 
smm keit der Mitwirkung des Reichspräſidenten nicht 
D, iſt die Ernennungsurkunde auch ohne die 
            Unter=
ſrift die reichspräſidenten rechtsgültig, und mit ihrer 
            Ueber=
zwiſchen Gſlbe anm— Gewählten die Beſtellung; zum Präſidenten der 
eichsbahl ollzogen. 
Die 9plzeit für den Präſidenten der Reichsbank beträgt 
Jäh? Nach Ablahf dieſer Friſt iſt eine Wiederwahl zuläſſig, 
d zwah inbeſchränkter Folge. Vorſorglich iſt jedoch im Falle 
r Nichä ährung oder, wie das Geſetz ſagt, „aus wichtigem 
unde‟" erzeit die Abberufung4möglich. 
Die oldung zdes Reichsbaftkpräſidenten unterliegt der 
rü Lirch den Generälrat. Ebenſo hat dieſe Inſtanz die 
Zu erlaſſen; mitsderen Hilfe die damit zuſammen= 
Tragen geregelt werden, zum Beiſpiels Wartegeld, 
End:Bezüge der Hinterbliebenen. 
Präſidenten der Reichsbank verliehenen Befugniſſe 
geſtaltig und von großer:Wichtigkeit. So ſtellt der 
f einter Perſongheiſbielsweiſe im Diſziplinarverfahren” 
eichsbehörde für die Beamten, der Reichsbank dar. 
die letzte Entſcheidung in Fragen des 
            Diſziplinar=
behalten, 
Beſtimmungen des 8’ 8. des Bankgeſetzes hat der 
Bankkommiſſare gebenſo wie die Bankjuſtitiare zu 
üglich, dieſer, beiden wichtigen, Beamtenkategorien 
t ess r Präſidenten auch, das von denſelben zu bearbei= 
Täty tsgebiet zu beſtimmen und ihre Tätigkeit ſelbſt zu 
D2 Xbe gilt für die ſogenannten Urkundsbeamten, wel=
 ge, die Stellung eines Nötars, jedoch auf, den Betrieb 
eichsd E beſchränkt, beizumeſſen iſt. Neben der Beſtellung 
Obeu rmten iſt dem Präſidenten das alleinige Recht 
            ver=
dieit Tchsbankbeamten zu ernennen. 
* ſchreibt ausdrücklich vor, was eigentlich eine 
ſtverſtſt ichkeit iſt, daß der Präſident der Reichsbank 
            deut=
eiclhu gehöriger ſein muß. Als Präſident iſt er zugleich
 jedoch in dieſer wichtigen Frage bezüglich des Direktoriums das 
letzte Wort. 
Bei den im Reichsbankdirektorium erfolgenden Beſchlüſſen 
ſtehen dem Präſidenten bezüglich der erfolgenden Abſtimmungen 
die Vorrechte zu, welche faſt allgemein gebräuchlich ſind. Es iſt 
ihm durch das Geſetz verbürgt, daß er bei Stimmengleichheit für 
ſich die entſcheidende Stimmie in Anſpruch nehmen darf. 
Schließlich bedarf noch der 8 15 des Geſetzes der Erwähnung, 
in welchem beſtimmt wird, daß der Präſident des 
            Reichsbank=
direktoriums als eines der deutſchen Mitglieder zu gelten hat. 
Als ſolches Mitglied fällt ihm zugleich der Vorſitz in den 
            Sitzun=
gen des Generalrats zu. 
Die vorſtehende Zuſammenfaſſung der Beſtimmungen, welche 
das neue Bankgeſetz über den demnächſt zu wählenden 
            Präſiden=
ten der neuen Reichsbank enthält, läßt mit Deutlichkeit erkennen, 
daß der Perſon, welche auf dieſen Poſten berufen wird, ein 
            gro=
ßes Maß von Pflichten und Rechten auferlegt iſt. Es wird 
            ſicher=
lich nicht leicht ſein, den auf die neue Bank Einfluß habenden 
ausländiſchen Intereſſen unter vollſter Wahrung der Intereſſen 
des Reiches voll und ganz zu entſprechen. Die auf den 
            Präſiden=
ten ſtets zurückfallende Diskontpolitik, welche in den nächſten 
Jahren vielleicht oft und in heftiger Weiſe Gegenſtand von 
            An=
griffen ſein wird, gehört zu den ſchwierigſten Aufgaben der 
            Wäh=
rungspolitik und wird an die Fähigkeiten des Präſidenten die 
allergrößten Anforderungen ſtellen. Die große 
            Verantwortlich=
keit und das ihm entgegenzubringende Vertrauen rechtfertigen 
es, daß nur eine auserleſene Kraft auf dieſen Poſten geſtellt 
wird, die in Erfüllung der übernommenen Pflichten gegen das 
Ausland die Währungs= und Kreditpolitik des Reiches zum 
Wdhle des Ganzen und in tatkräftiger Förderung der Intereſſen 
von Handel und Induſtrie nach beſten Kräften und nach beſtem 
Vermögen fördert. Die Erfahrungen der letzten Monate ſeit 
Eintritt der Stabiliſierung unſerer Währung dürften 
            wahrſchein=
lich dazu führen, daß der bisherige Reichsbankpräſident auch an 
die Spitze der neuen Reichsbank gewählt werden wird.
eſamnlang.
Ausſprache
 ndich 2s Reichsbankdirektoriums, dem vielköpfigen 
            Vor=
desst Itituts. Die Mitglieder dieſes Direktoriums 
            wer=
ihe, nannt, jedoch bedarf die Ernennung der vorherigen 
murm urch den Generalrat. Im umgekehrten Falle iſt 
n — Abberufung eines Mitgliedes des Direktoriums 
rimung des Präſidenten nicht möglich. Ein ſolcher 
rdings ſchon darum in der Praxis nicht eintreten, 
9 clrat die Abberufung mit einer Mehrheit von neun 
ließen muß, unter welchen ſich mindeſtens ſechs 
ten befinden müſſen. Auf jeden Fall bleibt ihm
 Genf 8. Sept. (Wolff.) Die 
            Völkerbundsverſamm=
lung nahm heute die in den letzten Tagen unterbrochene allgemeine 
der Delegierten und der Tribünenbeſucher. 
Als erſter Redner drückte der ſrühere ſchweizeriſche Bundespräſident 
dem Beifall der Verſammlung zunächſt die Hoffnung aus, daß bald mit 
dem Bau eines neuen Verſammlungsſaals begonnen werde, wofür die 
nötigen Mittel bereits zur Verfügung ſtehen. In ſeinen weiteren 
            Aus=
führungen trat der Präſident mit aller Entſchiedenheit für den 
            Schieds=
gedanken ein und erklärte, wenn die großen Mächte als erſte das 
            obligato=
riſche Schiedsverfahren annehmen, dann wäre ein Schritt von größter 
Bedeutung getan. Nachdem er als Vorbild für den Ausbau des 
            Schieds=
verfahrens auf die Schiedsverträge, die die Schweiz mit Deutſchland, Schweden 
und Norwegen abgeſchloſſen habe, verwieſen hatte, ſagte er weiter, er 
wolle durch aus nicht die Einwände verkennen, die gegen das reine 
Schiedsverfahren erhoben wurden, nichtsdeſtoweniger aber ſei die Zus 
ſtimmung zu dem Schiedsgedanken, die in den letzten Tagen ausgeſpros 
chen wurde, ein Ereignis von größter Bedeutung. Schließlich gedachte‟ 
Ador;der armeniſchen Flüchtlinge, deren Lage durch eine 
            Völkerbunds=
kommiſſion von neuem geprüft werden ſollte. 
brachte hierauf die Grüße ſeiner Heimat und die TZuſtimmung ſeiner den Garantiepakt, beſonders gegen die Sonderabkommen und 
Regierlug zum Ausbau des Schiedsgedankens. Er regte in läugeren 
ſtrittiger Rechtsfragen, wie die der territorialen Gewäſſer, die 
            Verant=
wortung eines Staates für auf ſeinem Bodensgegen andere Länder 
            be=
gangenen Verbrechen, der Frage der Immunität für Diplomaten und 
Konſuls uſw. an. Er unterbreitet in dieſem Zuſammenhang der 
            Ver=
ſammlung einen Reſölutionsentwurf, demzufolge die Mitglieder, des 
Völkerbundes aufgefordert werden, demsVölkerbundsrat=Probleme, aus 
öffentlichen und privaten Leben, die nach ihrer Anſicht in internationalen 
Inſtrumenten niedergelegt werden können, zur Kenntnis zu geben. 
Ferner ſoll die hierfür ermächtigte internationale Einrichtung 
            aufgeför=
dert werden, ihre Aufmerkſamkeit der Frage des internationalen Rechtes 
zü wiömen und endlich mögen die Maßnahmen geprüft werden, die vom 
Völkekhund ergriffen werden ſollen, um in großem Umfange die 
            Ver=
antwortung des internationalen Rechtes zu fördern. 
zunächſt der Tagesordſtungskommiſſion überwieſen. 
Hofmeyr=Südafrika, Verwalter der ehemaligen deutſchen 
            Kolo=
rufung auf die Erklärung Macdonalds, daß er es begrüßen werde, 
wenn Deutſchland in den Völkerbund eintreten werde. Er führte etwa 
folgendes aus: Wenn Deutſchlands Aufnahme eine weſentliche 
            Voraus=
ſetzung für die Löſung der Schieds= und Abrüſtungsfrage iſt, ſo mögen 
die Miniſterpräſidenten Frankreichs und Englands, die kürzlich der Sache äußerſt langwierig geſtälten wird. 
des wirtſchaftlichen Wiederaufbaues Europas ſo große Dienſte leiſteten, 
ihren ganzen Einfluß daran ſetzen. Deutſchland dazu zu veranlaſſen um 
ſeine Aufnahme nachzuſuchen. Südafrika wird Deutſchlands Beitritt 
zum Völkerbund herzlichſt begrüßen, wie es den Eintritt aller anderen 
Nationen begrüßen wird, die infolge ihrer hervorragenden Stellung in 
der Welt längſt den drohenden leeren Sitz, auf den Macdonald in ſo 
 
bedeutender Weiſe anſpielte, eingenommen haben ſollten.
 Galvanauskas=Litauen widmet ſeine Ausführungen den 
Fragen von Wilna und Memel. Er dankte dem Völkerbund für ſeine 
bisherige Haltung. Die Litauer Angelegenheit, die eine Wolke am 
Horizont ſei, müßte unbedingt von dem Völkerbund wieder aufgegriffen 
und im Sinne der Gerechtigkeit gelöſt werden. Auch die bisherige Löſung 
der litauiſchen Frage habe nicht in allen Punkten befriedigt wenn ſie 
auch vorläufig als erledigt betrachtet werden könne. 
Hierauf wurde die Verſammlung auf Dienstag vormittag vertagt. 
Heute nachmittag finden die erſten Beratungen der dritten 
            Kom=
miſſion über die Abrüſtungsfrage ſtatt. 
Die Ausſchußverhandlaugen. 
Genf, 8. Sept. (Wolff.) In der Sitzung der Kommiſſion 
des Völkerbundes iſt heute zum erſtenmal die Reſolution 
Herriot=Macdonald im 3. Ausſchuß zur Sprache 
            gekom=
men. Gleich bei Beginn der einleitenden Debatte über die 
            ein=
zuſchlagende Verhandlungsmethode zeigten ſich Gegenſätze. 
Der Präſident Duca (Rumänien) beantragte zunächſt die 
            Ver=
teilung des Stoffes vorzunehmen, während der italieniſche 
            Dele=
gierte, der frühere Außenminiſter Schanzer, vor dem Eintritt in 
die Einzelberatung eine Generaldebatte über das geſamte 
Sicherheitsproblem verlangte. Lord Parmoor ſtimmte dieſem 
Antrag zu, erhob aber Einſpruch dagegen, daß die Reſolution 
unter den Punkt „Garantiepakt” gebracht werde, da der 
            Garan=
tiepakt durch die Reſolution erledigt ſei und die drei Fragen: 
Schiedsverfahren, Sicherheit und Abrüſtung zur Debatte 
            ſtän=
den, an deren Spitze das Schiedsverfahren geſtellt werden müſſe. 
— Der zweite Vorſitzende der Kommiſſion, Politis (
            Griechen=
land), ſchlug vor, daß entſprechend der Reihenfolge, in der die 
einzelnen Fragen in der Reſolution angeführt werden, zunächſt 
die Regierungsantworten auf den Garantiepaktentwurf und die 
im Völkerbundspakt enthaltenen Garantiemöglichkeiten eröffnet 
werden und beantragte, daß ein beſonderer dreigliedriger 
            Aus=
ſchuß unter der Mitarbeit des Völkerbundsſekretariats als 
Grundlage für eine Ausſprache eine tabellariſche Ueberſicht über 
den Garantiepaktentwurf, die Einwendungen der Regierungen 
und andere Garantiepaktentwürfe uſw. ausarbeite. — Schanzer 
gab Lord. Parmoor zu bedenken, daß doch die Antwort der 
            Regie=
rungen zur Debatte ſtänden und der Garantiepaktentwurf ſelbſt 
durchgeſprochen werden müſſe, und forderte für eine allgemeine 
Ausſprache unbedingte Freiheit für alle Delegationen, 
            unein=
geſchränkt ihre Geſichtspunkte zur Sicherheitsfrage geltend zu 
machen. Parmoor ſtimmte hierauf einer allgemeinen Ausſprache 
zu, der aber dann die Einzelberatung folgen müſſe. Den Antrag 
Ausſprache über den Ratsbericht wieder auf unter geringer Beteiligung Politis wollte Allen (Neufeeland) noch durch Einbeziehung 
etwaiger neuer Garantiepaktobjekte ergänzt wiſſen, während 
und Präſident des Internationalen Roten Kreuz=Komitees Ador unter Karnebeeck (Hölland) bei Verteilung des Stoffes den Entwurf 
des Völketbundspaktes an die Spitze geſtellt zu ſehen wünſcht. 
Beſchlüfſe: 
Auf Vorſchlag des Präſidenten wurde beſchloſſen: 
1. eine Generaldebatte über das geſamte 
            Sicher=
heitsprohlem zu halten; 
2. einer von=Politis (Griechenland) präſidierten Kommiſſion von 
drei Gliedern gemeinſam mit dem Völkerbundsſekretariat die 
von Politis vorgeſchlagenen Vorarbeiten zu übertragen. 
Nun wurde auf Antrag Beneſch (Tſchechoflowakei) 
die Genergldebatte 
eröffnet, in der als erſter Redner Schanzer (Italien) das 
Der ſchwvediſche Außenminiſter Marks von Würtemmberg über= Wort ergriff, um ausführlich die italieniſchen Einwände gegen 
die ſtarken Befugniſſe des Rates darzulegen, wobei er auf die 
Ausfühkungen die Ausarbeitung des neutralen Rechtes durch Vermitt= Unantaſtbarkeit und Souveränität der Völkerbundsmitglieder 
lung des Völkerbundes an zum Zwecke der einheitlichen Regelung bisher,) hinwies, gegen die überſtaatlichen Befugniſſe des Völkerbundes 
Einſpruch erhob und die ſtrenge Innehaltung des 
            Völkerbunds=
paktes forderte. Schanzerzbetonte, daß angeſichts der vielen 
            ab=
lehnenden Antworten auf den Entwurf die =Debatte vielleicht neu 
eröfnet werden, mißte. 
Die italieniſche Auffaſſung 
faßte er folgendermaßen zuſammen: Eine Rüſtungsbeſchränkung 
iſt nicht nöglich, wenn man einerſeits nicht dem Völkerbund die 
Möglichkeit gibt, die Gerechtigkeit mit anderen als militäriſchen 
Mitteln zu erlangen, andererſeits nicht den Weg findet, ihm 
Sicherheit gegen Bedrückungen zu geben, um widerſpenſtige Staa= 
Der Reſolutionskext wurde auf Antrag des Präſidenten ten zur Einhaltung der von dem Organ, der internationalen 
Juſtiz gefällten Entſcheidungen zu veranlaſſen. 
Dieſe erſte Debatte über die Reſolution Herriot=Macdonald 
nie in Südweſtafrika, erklärtezim Namen ſeinet Regierung und unter Be= hinterließ im weſentlichen den Eindruck, daß es außerordentlich 
ſchwierig ſein wird, aus dem ungemein widerſpruchsvollen 
            Ma=
terial, das dem Komitee zugeſchoben wurde, einheitliche 
            Geſichts=
punkte herauszuarbeiten, und daß die weitere Diskuſſion ſich 
Die vierte Kömmiſſion erledigte die 
            Jahresabrech=
nung des Völkerbundsſekretariats, der Sonderorganiſationen, 
der internationalen Arbeitsorganiſationen und des zuſtändigen 
Gerichtshofes für 1923. Verſchiedene Redner ſtellten dabei mit 
Befriedigung feſt, daß weſentliche Sparmaßnahmen getroffen 
wurden.
 — in der Ueberſetzung am eheſten noch vom 
            Gan=
geb! Darum iſt es auch leider nicht möglich, hier grö= 
Probg0 2 bieten, ſie würden den Raum über Gebühr in 
uch miien, ohne doch etwas von dem Eindruck geben zu 
, der? Werk als Ganzes und vor allem dieſe literariſche 
iHi Geſamtheit gewährt. In ihrer Geſamtheit aber 
ich ary erder Ueberſetzung niemand des großen Eindrucks
 Liters entziehen. 
tagt ſich nach einer Wanderung durch die Fülle des 
ijr Stück Arbeit aufgibt, nach den beſonderen cha=
 iſchod ügen, ſo tritt ſchon von Anbeginn der 
            Entwick=
inz / —mein in Erſcheinung die Aeußerung einer 
            leb=
riſchaftlichen Seele, die in ihrer Regſamkeit 
            fern=
vrſ m ſtabilen und verknöcherten und leidenſchafts= 
Weſes as nach einem weitverbreiteten Urteil das ägyp= 
Volk 3 rizeichne. Durchgehends ſtark betont zeigt ſich 
ſrm i; ägyptiſchen Poeſie und hierin überraſcht wieder 
altesl E die Kraft und Friſche des Ausdrucks, der leben= 
Wechſf” er Gedanken und der Perſonen im einzelnen 
für: 9= anze Periode neben hoher, gewählter Poeſie die 
umlichh) Teiſe. Dieſes Volkstümliche geht dann, weil es 
pt Allgemeinmenſchliche unmittelbar zu treffen 
in do ten Erzählungsliteratur näher als das „
            Litera=
die Itproduktion der gelehrten Schreiber. So gehört 
ihlun)), on König Cheops und dem Zauberer (Geſchichte 
s * 29. Jahrhundert, der Papyrus etwa aus dem 
hrhuru- vor Chr.) durch ihre Schlichtheit, eine gewiſſe 
und d vulgäre Sprache, kurz durch ihre ganze volks= 
Ar) — den intereſſanten und noch immer leſens= 
WerA dieſes alten Schrifttums, mit dem ja die 
            Ent=
g de teſten weltlichen Literatur überhaupt erſt an= 
Ueberrn nde ſittliche Gedanken und manche tiefe 
            Lebens=
bergert!. Weisheitslehren aus alter Zeit, ſo vor allem 
re d3: Stahhötep und die Lehre für König Meri=ka=re, 
denen ſioſ —nerkenswerte Betrachtungen ausgeführt finden, 
twa ülül ie Themen: Du kannſt von jedem etwas lernen, 
Wahrheit kommſt du am weiteſten im Leben, 
treu imu =richten von Botſchaften, Mißachte den 
            Empor=
nen 
Gönne dir Zeit zur Erholung, Sei freigebig 
eine 9 —rauten, Halte dich im Reden zurück, Traue dem 
t.0 r Vom Benehmen als Gaſt, Verhalten gegen 
enehmen gegen Bittſteller, Warnung vor 
            Hab=
funn Sor” Vorgeſetzten, Vorſicht beim Eingehen von 
Bietät gegen die Vorgänger, oder etwa darüber: 
6) ſelbſt handeln ſoll: Tue das Rechte, ſolange 
eilſt. Beruhige den Weinenden, quäle keine 
De keinen Mann von der Habe ſeines Vaters 
Räte nicht an ihren Sitzen.‟ Ein gelungenes
—in Künſtler im Reden, damit du ſtark ſeieſt,
da etwa auch über die Nützlichkeit des guten
 denn die Kraft eines (Menſchen) iſt die Zunge und das Reden 
iſt kräftiger als jedes Kämpfen‟. Daß Menſchenerleben und 
            Men=
ſchenſchickſal, daß die Völkerſchickſale zu allen Zeiten demſelben 
möglichen Wechfel unterliegen, kündet eine literariſche Gattung, 
die mit zum Wertvollſten und Intereſſanteſten der ägyptiſchen 
Literatur zu rechnen iſt. Zuſammenbruch von Volk und 
            Dyna=
ſtie, Ausbruch der Revolution mit dem ganzen Elend, das der 
gleichzeitig eindringende Feind über das Land bringt, Wechſel 
der dynaſtiſchen, geſellſchaftlichen und ſozialen Verhältniſſe löſen 
gewaltige Klagelieder aus mit Betrachtungen über den Jammer 
der Welt und des Einzelgeſchicks. Bemerkenswert iſt dabei 
namentlich die herbe, geradezu ſarkaſtiſch anmutende Kritik, mit 
der uns die neuen Reichen vorgeführt werden, z. B. ſo: „Sehet, 
die Kleider beſaßen, ſind jetzt in Lumpen: wer nicht für ſich webte, 
beſitzt jetzt feines Leinen. — Sehet, der ſich ſonſt kein Boot 
            zim=
merte, beſitzt jetzt Schiffet ſchaut ihr Beſitzer nach ihnen, ſo ſind 
ſie nicht mehr ſein. — Sehet, wer keinen Schatten hatte, der 
hat jetzt Schatten: die die Schatten hatten, liegen im Wehen 
des Sturmes. — Sehet, wer nichts vom Harfenſpiel verſtand, der 
beſitzt jetzt eine Harfe; der, vor dem man nicht ſang, der preiſt 
jetzt die Muſikgöttin. — Sehet, die .. . haben jetzt eine 
            Diener=
ſchaft; wer ein Bote geweſen iſt, ſchickt jetzt einen andern aus. 
— Sehet, wer kein Brot hatte, beſitzt jetzt eine Scheune; (aber) 
womit ſein Speicher verſehen iſt, das iſt die Habe eines 
            an=
dern. — Sehet, der Kahlköpfige, der kein Oel brauchte, beſitzt 
jetzt Krüge mit angenehmen Myrrhen. — Sehet, die die 
            Bet=
ten beſaßen, liegen jetzt auf dem Boden; wer ſonſt mit Schmutz 
(2) an ſich ſchlief, ſtopft ſich jetzt ein Kiſſen. — Sehet, kein Amt 
iſt mehr an ſeiner richtigen Stelle; ſie ſind wie eine 
            aufge=
ſcheuchte Herde ohne Hirten . . . — Es iſt doch ſo: die 
            Vor=
nehmen ſind voll Klagen und die Geringen voll Freude; jede 
Stadt ſagt: laßt uns die Starken, aus unſerer Mitte vertreiben. 
— Es iſt doch ſo: Gold und Lapislazuli, Silber und Malachit, 
Karneol und Bronze, Marmor und . . . . ſind um den Hals der 
Sklavinnen gehängt. Aber die Damen (2) ziehen durch das 
Land und die Hausherrinnen ſagen: ach, hätten wir doch was 
zu eſſen. — Es iſt doch ſo: die Amtszimmer werden geöffnet, 
und ihre Liſten fortgenommen; die Leibeigenen werden zu 
            Her=
ren Es iſt der Verfall der Kultur am Ende der ſechſten 
Dynaſtie, etwa um 2500 v. Chr., den die „Mahnworte eines 
            Pro=
pheten” in dieſem Sinne in immer neuer und draſtiſcher 
            Ein=
dringlichkeit ſchildern und mit geradezu modern anklingenden, 
weil ewig gleich typiſchen Mitteln, Bildern und Vergleichen. 
Dieſer ſelbe Prophet hat bereits in dieſer Zeit Anlaß zur Klage 
über die Plünderung von Königsgräbern. In dem vollen 
            Jam=
mer und Leid zeigt das Land einige Jahrhunderte ſpäter die 
Weisſagung des Nefer=rehu: „Man lacht mit einem krankhaften 
Lachen. Man weint nicht mehr wegen des Sterbens, man ſchläft 
nicht mehr hungrig wegen des Sterbens; das eigene Herz 
            ver=
folgt den Mann.” 
(Schluß folgt.)
 * Badiſches Landestheater Karlsruhe. 
Uraufführung von Händels Oper „Tamerlan”. 
Der hiſtoriſche Stoff der Oper enthält als Kern den ſpannenden 
Kräfteaustrag zwiſchen zwei großen zeitgenöſſiſchen Welteroberern: dem 
Türkenkaiſer Bajazet und dem Tartarenführer Tamerlan. 
            Ba=
jazet hatte bei Nicopolis den ungariſchen König Sigismund geſchlagen 
und war im Jahre 1401 zur Belagerung Konſtantinopels geſchritten, 
als ihm die Kunde wurde, daß der Mongole Tamerlan in Kleinaſien 
eingefallen ſei und die alte Türkenhauptſtadt Pruſa eingenommen 
habe. Bajazet wandte ſofort ſein Heer, verlor aber bei Angora Schlacht 
und Freiheit. Zu ſtolz, ſich gefangen zu bekennen, trotzte er allen 
            Ver=
handlungsverſuchen Tamerlans, der ihn gerne als Bundesgenoſſen 
genommen hätte! In zorniger Aufwallung ließ er den Türkenkaiſer 
ins Gefängnis werfen, wo dieſer nach kurzer Zeit — vielleicht durch die 
eigene Hand — ſtarb, ohne ſich gebeugt zu haben. 
Die Legende hat auch Nicola Haym, der Textdichter Händels, 
            be=
nutzt. Er gab der Tochter Bajazets den wenig türkiſch klingenden 
Namen Aſteria. Die Braut Tamerlans, die dieſer an ſein Hoflager 
zu Pruſa befohlen hatte, nannte er Irene von Trapezunt. Zu Beginn 
der Oper ſitzt Bajazet, der den Tamerlan durch ſtolzes Gebaren wieder 
einmal zum Aeußerſten gereizt hatte, im Kerker. Andronikos, der 
Griechenfürſt, mit der ſchönen Aſteria heimlich verlobt, eilt herbei, um 
dem gefangenen Sultan die nahe Freiheit zu verkünden. Als dieſer 
            er=
fährt, daß er dieſe dem Fußfall ſeiner Tochter vor Tamerlan verdanken 
ſoll, kehrt er ſtolz in den Kerker zurück. Noch ſchlimmer aber wird die 
Lage, für Andronikos, als ihm Tamerlan mitteilt, daß er Aſteria liebe 
und zum Weibe begehre und aus Dankbarkeit dem Griechen Irene von 
Trapezunt abtrete. Aus dieſen Verwicklungen ergeben ſich die inneren 
und äußeren Konflikte, wie ſie bei der Erzählung der Legende 
            ange=
deutet wurden und die erſt der Tod löſt. 
Die Uraufführung im Badiſchen Landestheater war eine nach jeder 
Nichtung abgerundete ſtilechte Leiſtung. Die urgewaltige Kraft der 
Melodie und Klarheit der Harmonie Händels kamen voll zur Wirkung. 
Dem reichen Stilgehalt „Tamerlans” paßte ſich das Ganze einheitlich 
an, die Bühnentechnik, die Darſtellung, die volle Ausdeutung des 
            muſi=
kaliſchen Inhalts, wie auch die der Umgebung ſich ſtreng anpaſſenden 
Koſtüme. Herr Dr. Wucherpfennig ſtattete den „Tamerlan”, mit 
ſeiner reifen Geſangs= und Darſtellungskunſt aus. Seine prächtige 
Stimme und ſein vollendeter Vortrag ſtanden 
gle 
Höhe mit 
der ſchwierigen darſtelleriſchen Leiſtung, wie 
triſche 
            Tem=
verament des „Tamerlan” erheiſcht, das in Rache und 
wallt. Die Rolle des Sultans „,Baiazet” war bei Herrn Rud. Balve 
in beſten Händen. Ebenſo anerkennend ſpielte und ſang Viktoria 
Hoffmann=Brewer den Andronikos. Nicht minder erfreulich 
waren die Irene von Fräulein 8 
Fracema=Brügelmann 
und die Aſteria von Fräulein Hete Stechert. Der Geſamteindruck 
der Oper iſt recht günſtig, wofür niclt zuletzt Anton Rudoloh und 
Hermann, Roth für dere: 
ugeſtaltung und muſikaliſche 
Einricktung Dank gebührt. Das Puhlikum ſpendete gern den wohltz 
dienten Beifall, an dem auch Overndirektor Cortolezis Anteil hat, 
Um die Bühnenbilder hat ſich Emil Burkard verdient gemacht,
 Beiw. 
loſen 
man 
Wel 
Ang 
allen 
mit 
gont
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 9. September 1924,
Rummer 251.
 AGeldverkehr ß 
Welche muſik. geb. 
Menſch. würd. zuſam. 
muſiz zu gegenſ. 
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Die trauernden Hinterbliebenen: 
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Georg Schneider 
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Wilhelm Schneider und Frau. 
Darmſtadt, Ludwigshöhſtr. 19. 
Schiffweiler, Frankfurt, Köln und Seeſen, 
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Die Beerdigung findet Mittwoch, den 10. Sept., nachm. 
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und andere Mittel, welche nicht aus dei! 
gebildeten Zehenbinden bestehen, bes 4 
rückweisen, denn es gibt nichts Be 
„Lebewohl” 
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Lebewohl-B 
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Rümmer 251:
 Aus der Landeskaaptſtadt. 
Darmſtadt, 9. September. 
Die Aufhebung der Zollfontrolſe. 
Fahrplanänderungen. 
Am Mittwoch, den 10. September 1924 wird die 
kontrolle an den Grenzpunkten des beſetzten Gebietes (Gold= 
Griesheim, Höchſt uſw.) aufgehoben. Die 
            Reichsbahndirek=
twird vom gleichen Zeitpunkt ab eine Verbeſſerung der 
            Zug=
indungen dadurch anſtreben, daß ſie, ſoweit es betrieblich 
lich iſt und mit dem Regiefahrplan ſich vereinbaren läßt, die 
erigen langen Aufenthalte auf den Kontrollſtationen kürzt. 
mit den dafür notwendigen Fahrplanänderungen auch 
derlegungen verbunden ſein werden, wird den Reiſenden, die 
0. September oder an den nachfolgenden Tagen mit Zugen, 
z ie Grenze des beſetzten Gebietes kreuzen, zu reiſen 
            beabſich=
r, emtfohlen, ſich tags zuvor über den Fahrplan zu 
            unter=
n. 
— In den Ruheſtand verſetzt wurde am 4. September: der 
            Ober=
hrer an dem Wolfgang=Ernſt=Gymnaſium zu Büdingen Georg 
2h. auf ſein Nachſuchen vom 1. Oktober 1924 ab. — In den 
            Ruhe=
tritt am 1. Oktober I. J. auf Grund des Geſetzes zur 
            Herabmin=
g des öffentlichen Perſonalaufwands vom 19. Dezember 1923 der 
eſſungsrat beim Landesvermeſſungsamt Philipp Schmidt zu 
ſtadt. 
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. Die erſte Spielzeit 
Heſſiſchen Landestheaters unter der neuen Leitung des 
            Gene=
tendanten Ernſt Legal beginnt am 17. September mit der 
ufführung der Oper „Schwanenweiß” von Julius 
mann. Das Schauſpiel beginnt mit der Erſtaufführung von 
Brechts Hiſtorie „Leben Eduards des Zweiten 
England‟. Der Spielplan der erſten Wochen bringt in 
Oper die Erſtaufführung von Karl Bleyles „Der 
            Hoch=
er”, hierauf die Oper „Jenufa” von Leos Janacek, die 
inſtudierung von Glucks „Orpheus und Eurydike‟ 
Wagners „Rienzi‟. Das Schauſpiel bereitet in derſelben 
die Uraufführung von Karl Haenſels Komödie „Menſchen 
e Tragödie” und die deutſche Uraufführung von Piran= 
3 Schauſpiel „Wolluſt der Ehrlichkeit” vor. Als 
re Erſtaufführungen der Spielzeit folgen Forſter=Larinagas 
zdie „Der Flohim Panzerhaus” und Ernſt Barlachs 
edemunds= 
3 Neueinſtudierung der Klaſſiker 
iß Sara Sampſon” und die „
            Wallen=
rilogie” aufgeführt. 
Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft wird in näch= 
Zeit mit einem reichen und überaus reizvollen 
            Winterpro=
m vor die Oeffentlichkeit treten. Unabhängig hiervon lädt 
eſellſchaft ihre Mitglieder zu dem 
ntereſſanten Vortrag, 
derr Generglintendant Ernſt 2 
morgen Mittwoch 
8 Uhr im Kleinen Hauſe üb
 der 
d Kritiker” wirft eine Fülle 
iſſanter 
reunde dürfte es von 
te Leiter des 
            Langes=
aktu 
n ſtellt, zumal da hierin 
hon das 
            Pro=
der kommenden Spielzeit 
glie 
der F 
Literariſch=Künſtleriſchen Ge= 
Kleinen Hauſes gegen 
            Vor=
karte im Vorverkauf Karten zum halben 
des 
            Landes=
dienblätter 
Beſit 
naoze mit der
 lich als letzter Verurteilter, aus dem Ge 
Muſikvereins, die Aufführung 
iner, findet am Mon= 
Hauptprobe dazu am Sonn= 
Für die inaktiven Mitglieder des 
die Hauptprobe diejenigen 
skarten, welche die Nr. „ 
=Symphoniekonzerte des Lan= 
Eeitenſe 
echtigen nur die hierfür 
            beſon=
findet die allgemeine 
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Orpheum — Kölniſche Schtänke. 
g, 9. September, 
ufführung des 
Sochenſchlage 
er Stolz der 3. 
            Kom=
ein heiteres Spiel aus 
Luſtige Erlebniſſe 
rinnerunger 
zu einer Handlung 
men, die dem Zuſchauer 
und erfriſchende Stunden voll 
gen Humors vermitte 
die beiden Originale Schmitz und 
veiler hier ein weites 
jet haben, alle Regiſter ihres urwüchſigen 
ſchen Humors 
nfang täglich 8 Uhr. 
Anläßlich der Schornſteinfegertagung fand im Hofe der Berufs 
vehr eine Be 
ald auch eine Schar Neugieriger 
ockt hatte. Zunächſt wurden Uebungen an den Leitern gezeigt, auf 
ne Alarmierung folgte mit einer Löſchübung, bei der die 
            emporge=
derten Waſſermaſſen die Galerie des Stadtkirchenturmes erreichten. 
Zeranſtaltung wurde mit einer Uebung am Sprungtuch beſchloſſen. 
Anweſende konnte die muſtergültige Durchbildung der Mann= 
und die vorzügliche Anlage des Signalſyſtems bewundern, die alles 
* und Laufen unnötig macht, das bei freiwilligen Wehren meiſt 
d wirkt. Da auch das Material gut in Ordnung war, konnte jeder 
rneutem Gefühl der Sicherheit diel wohlgelungene Uebung verlaſſen. 
Eine Diebin. In letzter Zeit hat wiederholt eine Frauensperſon 
leinrentnerinnen als vom Wohlfahrtsamt geſandt vorgeſprocken und 
Lieferung von Bekleidungsſtücken in Ausſicht. Ferner gab ſie an, 
ie gleichzeitig einen Geldbetrag abzuliefern hätte. In jedem Falle 
ſie einen Zwanzigmarkſchein. Da die betreffenden Damen kein 
ſelgeld bereit hatten, verließen ſie auf kurze Zeit das Zimmer, um 
blches zu beſorgen. Die vorübergehende Abweſenheit der Woh= 
Sinhaberin benutzte die angebliche Wohlfahrtsdame und entwendete 
ſei Fällen Beträge von 20 Mark. Beim Wiedererſcheinen der Woh= 
Sinhaberin erklärte ſie, daß ſie am nächſten Tage das Geld abgezählt 
en würde. Alsdann verabſchiedete ſie ſich und ging weg. Das 
U des Geldes wurde erſt entdeckt, nachdem die Diebin die Wohnung 
ſſen hatte. Seitdem hat ſich die fragliche Perſon nicht mehr ſehen 
Die Diebin wird wie folgt beſchrieben: Alter etwa 35 Jahre, 
Tgroß, ovales, friſches Geſicht, meiſtens trägt ſie graue Windjacke, 
rzen oder grauen Hut. Perſonen, welche irgendwie ſachdienliche 
ben bezüglich der Täterin machen können, werden gebeten, dieſe der 
inglabteilung, Zimmer 12, mitteilen zu wollen. 
Lokale Veranſtaliungen. 
Zemnier erſcheſnenden Noiizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten, 
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſk. 
bangeliſche Jugendgemeinſchaft. Darmſtadt. 
* Dienstag abend (Dieburger Straße, Jugendherberge) Beſprechung 
9eplante Jugendherhergswerbetage. Es wird dringend gebeten, 
jedem Bund mindeſtens einen Vertreter zu entſenden und gleich= 
Die noch nicht abgeſandten Fragebogen mitzubringen. 
E
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 9. September 1924.
Seite
Innang
 Außerorbentliche Generalverſammlung. 
Der zweite Obermeiſter Kolb=Mainz eröffnet die gur beſuchte 
Verſammlung; zur Verleſung gelangt das Protokol der litzten 
Innungsverſammlung. Es folgt der Kaſſenbericht, Entlaſtuag des 
            Kaſ=
ſierers wird erteilt. Das Eintrittsgeld wird auf 5 Mk., der 
            Mitglieder=
beitrag für 1924/25 auf 20 Mk. feſtgeſetzt. Obermeiſter H. 
            Karpfin=
ger übernimmt den Vorſitz und trägt den Geſchäftsbericht vor, 
            nach=
dem er den Verbandsſyndikus Dr. jun L. Richter begrüßt hat, der 
ſeinerſeits Dank für die Einladung ausſpricht, betont, daß er kein 
Berliner iſt und ihn mit Süddeutſchland viele Beziehungen verbinden. 
Das Geſamtminiſterium hatte Beſtrebungen, die Kehrtermine 
            zu=
rückzuſchrauben, ſtattgegeben. Dagegen hatte ſich der Innungsvorſtand 
an den Landtag als höchſte Inſtanz gewendet. Ausſchuß und Plenum 
desſelben drangen auf Aufhebung der Verordnung vom 19. Februar 24 
und auf Wiederherſtellung des § 26 der Schornſteinfegerordnung vom 
4. März 1921; das Geſamtminiſterium hat dem auch durch die 
            Verord=
nung vom 9. Auguſt 1924 entſprochen. 
Durch den Tod ſind Klenk=Lampertheim und Schnellbächer= 
Mainz=Koſtheim ausgeſchieden. (Die Verſammlung ehrt ihr Andenken 
in der üblichen Weiſe.) 
Die Innung zählt heute 70 Kehrbezirksmeiſter und 5 
            Geſchäfts=
führer für verſtorbene Meiſter; es ſind alſo im ganzen 75 Kehrbezirke. 
Die freien Bezirke Worms und Ulrichſtein ſind noch nicht wieder 
            be=
ſetzt worden. 
Der Syndikus verbreitet ſich dann in ausführlichen 
            Darlegun=
gen über die Verhältniſſe im Gewerbe, behandelt eingehend die 
            wich=
tige Frage der Meiſterprüfung, für die er ſchwerere Bedingungen im 
Intereſſe der Schaffung tüchtigen Nachwuchſes fordert. 
Dem Innungsjubilar Hch. Vetter=Langen wird mit 
            entſpre=
chenden Begleitworten des Vorſitzenden ein Diplom überreicht: 
            Dankes=
worte des Gefeierten ſchließen dieſen Punkt 2 der Tagesordnung. 
Neue Lohnregelung fordern die Geſellen: für ſolche über 21 Jahre 
von 35 Mk., unter 21 Jahren 30 Mk. wöchentlich; ſie haben dieſes 
Poſtulat auch dem Innenminiſterium eingereicht. Es wird mit den 
höheren Koſten der Lebenshaltung begründet. Der Syndikus wendet 
ſich gegen dieſe Neuforderungen, die aus der Verſammlung heraus als 
Treibereien Einzelner verurteilt werden. Die Verſammlung lehnt die 
Geſellenforderung ab. 
Den Bezirksverband für Mitteldeutſchland, dem die Innung früher 
angehörte, hatte ſie wieder verlaſſen; die Gründe entſprangen wohl 
            zu=
meiſt perſönlichen Differenzen. Heute tritt wieder die Frage des 
            Wie=
derbeitritts zu dieſem Verband an die Verſammlung heran. Es werden 
da Ausführungen für und wider laut. Der Syndikus befürwortet warm 
und dringend den Wiederanſchluß, gerade im Hinblick auf die nun 
            ge=
ſchaffene heiztechniſche Organiſationsſtelle und angeſichts der großen 
Bedeutung der Wärmetechnik für das Schornſteinfegergewerbe. Die 
große Mehrheit iſt dafür, die Frage heute zur Abſtimmung zu bringen 
ohne Vertagung; eine weitere Abſtimmung ergibt den Beſchluß des 
Wiederbeitritts zum Mitteldeutſchen Verband. 
s dem Vorſtand ſcheiden aus: N. Kolb, Fr. Platter, F. Kramer 
Faatz. Es werden gewählt: Kolb, Faatz, Keller und 
gegangenen Anträge betreffen vorwiegend Innungs= und 
gen; ein Antrag verlangt die Beſeitigung der 
            Um=
tener für das Gewerbe. Die Beſchlußfaſſung wird 
Durch eine Mittagspauſe etwas verſpätet, begann die 
ordentliche Generalverfammlung. 
Der erſte Obermeiſter Karpfinger begrüßte die offiziellen 
            Ver=
treter der Behörden, indem er betonte, daß auch das 
            Schornſteinfeger=
gewerbe am Wiederaufbau mitarbeite. „Wenn die Fegetermine 
            ver=
mehrt rürden, ſo geſchähe das zur Förderung der Feuerſicherheit im 
Intere 
der Gebäudeerhaltung angeſichts der jetzigen, noch teueren 
Bauweiſe‟. Redner verweiſt auf die große Zunahme der Schornſtein= 
und weiſt an Händen des Zahlenmaterials eine Zunahme 
            ſol=
m 200 Prozent nach. „Brände aus unbekannter Urſache” ſind 
ngelhafte Feuerungsanlagen zurückzuführen. Viele 
            Män=
werden gerade durch die Schornſteinfeger aufgedeckt; die 
iſt, namentlich auf dem Lande, noch recht mangelhaft. 
zerluſt an Nationalvermögen iſto gerade durch Brände 
            heutzu=
och feſtzuſtellen, dazu in einem verarmten Deutſchland! Die 
Lalidesſtatiſtik beweiſt; kleine Urſachen — große Wirkungen. (Val. den 
Nöten. Wir wirken auch als Feuerwehrleute für den Brandſchutz.” 
Die Gründung einer techniſchen Organiſation für Wärmewirtſchaft 
iſt vollzogen. 
ſondern vom Miniſterium ausgehen. 
Die Innung iſt einem Verſorgungsverein beigetreten, was eine kleine 
Gebührenerhöhung (5 Pfg.) bedingt, für die miniſterielle Bewilligung 
wohl erwartet werden darf. 
nahme der Behörden. Das Kreisamt Mainz erhebt gegen die 
            Sitz=
verlegung keinen Einwand. Die Aenderung wird mehrheitlich 
            ange=
nommen. 
Ueber die „Bedeutung des Schornſteinfegergewerbes” ſpricht 
            Ver=
bandsſyndikus Dr. jur L. Nichter: 
und das große Maß der Verantwortung erkannt, Beweis deſſen iſt das 
geringe Entgelt, das für die Dienſtleiſtungen entrichtet wird. Für grobe 
Fehler Einzelner darf der ganze Stand nicht haftbar gemacht werden. 
in der Einnahme muß eine menſchenwürdige Entlohnung platzgreifen, 
die Behörde muß den Schornſteinfegermeiſtern mehr Schutz angedeihen Schreibmaſchine des Kreisamts an den Angeklagten Huß verkauft haben. 
ſichtlich ihrer Schmerzen einſchenken. 
Redner erinnert daran, daß in Darmſtadt früher allnächtlich ein 
Schornſteinfegermeiſter auf dem Reſidenzſchloſſe ſtationiert war, um bei 
ausbrechenden Bränden zur Hand zu ſein. 
Redner weiſt, ohne dem Referat Prof. Eberle vorgreifen zu wollen, 
auf die Bedeutung der Wärmetechnik im Intereſſe des Feuerſchutzes 
hin. — Es müſſen zwei Bauabnahmen ſtattfinden; eine im Rohbau, die 
andere im Gebrauchsbau. Das will man zum Beiſpiel in Preußen Zeugen, dem früheren Kreisdirektor Geh. Rat Wallau und dem 
            Regie=
immer noch nicht einſehen. Aber die Erkenntnis tagt auch dort. Auch 
hier ſteht der Schornſteinfeger im Dienſte der Allgemeinheit. Die ſtellt. Die Beweisaufnahme erforderte ſehr umfangreiche Feſtſtellungen.
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 Brandſchau muß einheitlich in den Ländern — befonders auch auf dem 
Lande — organiſiert werden. Dies gerade im Intereſſe des deutſchen 
Nationalvermögens. 
Unſere Zukunftshoffnung iſt Export — iſt Ausfuhr von 
            Brennſtof=
fen, die im Inland erſpart wurden. So werden die Reparationen am 
ſchnellſten von uns genommen werden. Redner verweiſt auf die 
            beam=
tenähnliche Stellung des Schornſteinfegermeiſters hin und den Umſtand, 
daß er ſich gegen Unfälle ſichern ſoll. Der Verſorgungsverein der 
Schornſteinfegermeiſter iſt eine Notwendigkeit, der geſetzliche Zwang 
zum Beitritt zu dieſem Verein muß wie in Württemberg auch in Heſſen 
zur Durchführung gelangen. (Lebhafter Beifall.) 
Ueber „Einfluß des Schornſteinzugs auf die Wärmewirtſchaft” 
ſprach Profeſſor Eberle von hieſiger Techniſchen Hochſchule und 
            Lei=
ter der Hauptſtelle für Wärmewirtſchaft. Redner weiſt in techniſchen 
klaren Ausführungen auf die Notwendigkeit hin, daß bei Erbauung 
der Schornſteine alle Sorgfalt darauf zu verwenden iſt, daß normaler 
Zug ſtattfinden kann. Um den Zug voll auszunützen, müſſen Herde 
und Oefen entſprechend eingerichtet werden. Der Roſt der letzteren 
muß eingeſchränkt werden, um die Wärmeſteigerung zu bewirken. Herde 
und Oefen ſind dem Zuge von 1 Millimeter Stärke anzupaſſen. Durch 
knappſte Bemeſſung der Brennfläche iſt die Hausbrandfeuerung beſſer 
zu geſtalten. Der Schornſtein muß wärmedicht nach außen ſein, ſodaß 
er die Wärme des Gaſes bis hinauf behält. Die Zahl der Anſchlüſſe 
an einen Schornſtein ſoll möglichſt klein ſein. Die Verwendung der 
Wärme im Haushalt iſt gerade bedingt durch die Güte des 
            Schorn=
ſteins. Hier iſt das Schornſteinfegergewerbe berufen, tätig mitzuwirken, 
(Großer Beifall.) 
Die Verſammlung beſchließt gegen eine kleine Minderheit den 
            Bei=
tritt zum Verſorgungsverein. 
Syndikus Schüttler findet ſtarke empfehlende Worte für eine 
Heſſiſche Krankenkaſſe ſelbſtändiger Handwerker, 
gerade gegenüber den Beſtrebungen, auch dieſe letzteren in die 
            Zwangs=
verſicherung hineinzubringen. Die Kaſſe hat ihren Sitz in Frankfurt 
am Main, eine Rentenverſicherung ſoll angeſchloſſen werden, 
            angeglie=
dert werden auch eine Erwerbsloſenverſicherung ſelbſtändiger 
            Hand=
werker. Die Leiſtungen dieſer Kaſſe ſind anſehnlich, die Beiträge mäßig. 
(Beifall.) 
Stadtv. Haury ſprach als Vertreter des Handwerks und des 
Hausbeſitzervereins. Er derwies auf die vielen durch 
            Schornſteinfeger=
gehilfen an den Dächern begangenen Schäden und dadurch in den 
            Haus=
beſitzerkreiſen hervorgerufenen Unmut über hierdurch verurſachte 
            Re=
paraturkoſten. Auch hier erwachſe den Schornſteinfegermeiſtern die 
Pflicht, auf Dachreparaturnotwendigkeiten zeitig den Hausbeſitzer 
            auf=
merkſam zu machen. 
Das Schlußwort ſprach der Leiter der Verſammlung.
 * Bezirksſchöffengericht. 
Der Arbeiter Paul Wolf aus Darmſtadt hatte ſich geſtern vor dem 
Bezirksſchöffengericht wegen Beleidigung und Körperverletzung zu 
            ver=
antworten. Nach dem Tode ſeiner Mutter macte das Wohlfahrtsamt 
eine Forderung an den Nachlaß geltend; ein Beamter der Stadt 
            Darm=
ſtadt erſchien in ſeiner Wohnung und nahm das Inventar auf. Aus 
vorhergegangenen Verhandlungen glaubte Wolf, daß ihm die ganze 
Wäſche verbliebe; es kam nun darüber zu einer Auseinanderſetzung 
mit dem Beamten und Wolf nannte ihn „Schwindler”. Im weiteren 
Verlaufe des Streites ergrif W. einen Spiegel und ſchlug ihn dem 
            Be=
amten über den Kopf, wobei das Glas zerbrach und der Beamte 
            Ver=
letzungen davontrug. Dann entſpann ſich eine Rauferei, wobei der 
Beamte an der Kehle gepackt und die Treppe hinaogedrängt wurde. 
Wolf iſt, wie auch die Verhandlung zeigt, ein leicht erregbarer Menſch. 
Der Sachverſtändige, Medizinalrat Dr. Langermann, wies in ſeinem 
Gutachten auf die nervöſe und hyſteriſche Veranlagung des Angeklagten 
hin; für ſein Verhalten ſei er verantwortlich. Der Staatsanwalt fand 
in gewiſſem Sinne die Erregung des Angeklagten entſchuldbar, wenn 
man ihm die Sachen ſeiner verſtorbenen Mutter wegnehmen wollte, 
ohne erſt mit ihm überhaupt zu verhandeln, ob er nicht die Schuld in 
Teilbeträgen bezahlen wolle. Er beantragte für die Beleidigung 20 Mk. 
und für die Körperverletzung 60 Mk. Geldſtrafe. Das Gericht gab in 
ſeinem Urteil dem Befremden Ausdruck, daß die Stadt über einen 
            Nach=
laß verfügt, an den ſie eine Forderung hat, und daß ſie, ohne den 
            regu=
lären Erbgang abzuwarten, vorgeht. Der Angeklagte wurde unter 
            An=
nahme mildernder Umſtände wegen der Beleidigung zu 10 Mk. und 
wegen der Körperverletzung zu 50 Mk. Geldſtrafe verurteilt. — Die 
zweite Anklageſache, deren Verhandlung faſt den ganzen Tag in 
            An=
ſpruch nahm, richtete ſich gegen den Bureauvorſtand des Kreisamts 
Groß=Gerau, Phil. Fuchs, und gegen den Landwirt Friedr. Huß 
aus Groß=Gerau. Fuchs gilt als ein außerordentlich befähigter 
            Beam=
jüngſten Brand in Babenhauſen!) Mehr Verſtändnis im Volke iſt von ter, dem insbeſondere auch von ſeinen Vorgeſetzten das beſte Zeugnis 
ausgeſtellt wird. Er war in kritiſcher Zeit, als Erwerbsloſen= und 
Separatiſtenunruhen in Groß=Gerau ausbrachen, am Kreisamt tätig, und 
hatte, als die höheren Beamten ausgewieſen waren, eine Zeit lang 
Die Anſtellung der Meiſter ſolle nicht mehr von den Kreisämtern, das Kreisamt ſelbſtändig verwaltet. Der Angeklagte hat in der 
            Vor=
unterſuchung ein Geſtändnis über einen Teil ſeiner Straftaten 
            abge=
legt. Der Kreis Groß=Gerau hatte Notgeld herſtellen laſſen, und zwar 
in zwei Auflagen. Die zweite war vom Miniſterium nicht genehmigt 
worden und ſollte nun vernichtet werden. Der Angeklagte hatte 
            Geld=
ſcheinpakete in ſeine Wohnung bringen laſſen, angeblich dort einen Ver= 
8 56 des Innungsſtatuts ſoll abgeändert werden, indem der Sitz nichtungsverſuch vorgenommen und ſchließlich im Beiſein von Zeugen 
des Obermeiſters von Mainz nach Darmſtadt verlegt wird. Der An= im Ofen des Kreiskrankenhauſes verbrennen laſſen. Allerdings war 
tragſteller begründet dies aus praktiſchen Gründen mit der Fühlung= die Kontrolle ſehr merkwürdig. Der Betrug des Angeklagten kam 
            da=
durch heraus, daß durch den Angeklagten und durch Beauftragte 
            Geld=
ſcheine der Kreiskaſſe zum Einlöſen vorgelegt wurden, die höhere 
            Num=
mern als die der erſten Auflage aufwieſen, mithin aus den angeblich 
vernichteten ſtammen mußten. Die Kreiskaſſe iſt um einen Betrag von 
mehr als 1000 Goldmark geſchädigt worden. Der Angeklagte konnte 
aber über die Verwendung des unterſchlagenen Geldes keine rechte Er= 
„In Heſſen hat man noch nicht die hohe Bedeutung des Beruſes klärung abgeben. Die Anklage warf Fuchs weiter einen Diebſtahl an 
Linoleum vor, das in einer Scheune des Kreisamts lagerte. 
            Stellen=
weiſe war dies abgenutzt, aber der Angeklagte hat ſich mehrere 
            Quadrat=
meter guter Stücke angeeignet und nach heutigem Geldwert 42 Pf. dafür 
Im Schornſteinfegergewerbe werden Schädlinge unbarmherzig entfernt; bezahlt. Die Zahlung war alſo nur zum Schein erfolgt. Er hatte ſich 
auch aus dem Kreisamt mehrere Kiſten angeeignet. Ferner ſoll er eine 
laſſen; die Innungsmitglieder müſſen den Behörden reinen Wein hin= Aus Lieferungen, die für das Krankenhaus beſtimmt waren, hat er 
größere Mengen Lebensmittel erhalten. Er gibt zu, von einer 
            Main=
zer Firma Morris 5 Prozent Proviſion für Lieferung an das Kreisamt 
erhalten zu haben. Die Lebensmittel uſw. wurden ihm unter Mithilfe 
des Krankenhausverwalters Kröker ins Haus gebracht, der infolgedeſſen 
unvereidigt blieb. Für dieſe Fälle machte Fuchs geltend, daß er die 
Lebensmittel habe bezahlen wollen, aber er ſei durch die 
            un=
ruhigen Zeiten an der Bezahlung verhindert worden. Von den 
rungsrat Dr. Koch, wurde dem Angeklagten das beſte Zeugnis ausge= 
Der Staatsanwalt beantragte gegen Fuchs eine Gefängnisſtrafe von 
12 Monaten wegen Betrugs und Amtsunterſchlagung, ließ die Anklage 
wegen Diebſtahls (Linoleum, Kiſten, Schreibmaſchine) fallen. Der 
            Ver=
teidiger, Rechtsanwalt Neuſchäffer, plädierte u. a. für eine einheitliche 
Betrugshandlung. Der Wille zur Zahlung der Lebensmittel ſei 
            vor=
handen geweſen. Wenn gegen den Angeklagten auf eine Freiheitsſtrafe 
erkannt werde, ſo ſolle ſie durch die Unterſuchungshaft als verbüßt 
            er=
klärt werden. In dem Urteil folgte das Gericht der Aufaſſung des 
            Ver=
teidigers. Von der Beſchuldigung bezüglich Schreibmaſchine wurde 
Fuchs freigeſprochen. Der Angeklagte habe das Anſehen der ganzen 
Beamtenſchaft geſchädigt; wohin folle der Staat kommen, wenn er ſich 
nicht auf ſeine Beamten in kritiſcher Zeit verlaſſen könne? Fuchs habe 
immer beanſprucht, als tüchtiger Beamter bewertet zu werden, es müſſe 
darum auch an ihn ein ſtrengerer Maßſtab angelegt werden. 
            Straf=
mildernd ſprach für den Angeklagten ſein Geſtändnis und daß es an 
der nötigen Aufſicht fehlte. Der Angeklagte wurde zu 1 Jahr Gefängnis 
verurteilt; 5 Monate der Anterſuchungshaft wurden ihm angerechnet. — 
Der Angeklagte Huß wurde wegen Betrugsverſuchs zu 50 Mk. 
            Geld=
ſtrafe verurteilt. — Der letzte Fall gegen den Metzger Reinhold Weber 
aus Dieburg wegen Betrugs wurde auf unbeſtimmte Zeit vertagt. W. iſt 
geflüchtet; ein Haftbefehl iſt bereits beantragt. 
— Berichtigung. In dem Bericht über die Sitzung des 
            Bezirksſchöf=
fengerichts in Nr. 248 muß es richtig heißen, wie auch aus dem ſachlichen 
Zuſammenhang zu entnehmen war, daß der Staatsanwalt gegen 
Braun 1 Jahr Zuchthaus beantragt hatte.
M
Mit
[ ← ][ ][ → ]Seite G.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 9. September 1924.
MRummer:251
Aus Heſſen.
 * Arheilgen, 8. Sept. Die Grummeternte nimmt ihren 
            An=
fang. Durch den Wieſenvorſtand wurden die Termine bekannt gegeben, 
von wann an die einzelnen Wieſengründe gemäht werden können. 
Wie die hieſige Bürgermeiſterei bekannt gibt, iſt nach Mitteilung des 
franzöſiſchen Herrn Delegierten der Verkehr von Perſonen, 
Kraftwagen, Wagen und Fahrrädern über die Grenze 
zwiſchen beſetztem und unbeſetztem Gebiet vom 4. d. M. an frei. Ein 
Ausweis iſt nach wie vor erforderlich, aber kein Sichtvermerk. — In 
Verbindung mit der Erziehungsanſtalt „Aumühle” wird demnächſt 
ein Heim für über 21 Jahre alte entlaſſene Sträflinge entſtehen. Mit 
dem Bau der Anſtalt, die auf die Nordſeite der Straße nach Wixhauſen 
in die Gärtnerei zu ſtehen kommt, wird im Laufe der nächſten Wochen 
begonnen werden. — Heute verabſchiedete ſich Herr Pfarrverwalter 
Wetzel im Vormittagsgottesdienſt von der hieſigen evangeliſchen 
            Ge=
meinde. Er wirkte drei Jahre als Pfarraſſiſtent in unſerer Gemeinde 
und ſiehr man den liebenswürdigen und tüchtigen Geiſtlichen nur 
            un=
gern ſcheiden. Es wurde ihm, wie ſchon gemeldet, die Verwaltung der 
Pfarrſtelle zu Schlierbach übertragen. 
H. Eberſtadt, 8. Sept. Aus dem Gemeinderat. Eine für 
die künftige induſtrielle Entwickelung Eberſtadts bedeutſame Frage iſt 
neuerdings wieder in das Stadium der Beratungen gerückt worden: die 
Anlage eines Anſchlußgleiſes im Induſtriegebiet. Es iſt ein 
recht ſchwieriges Problem, da die Koſtenfrage dabei die größte Rolle 
ſpielt. Die Reichsbahn hat die Tragung der Koſten vorläufig 
            abge=
lehnt, und in welcher Weiſe dieſe aufgebracht werden ſollen, konnte noch 
nicht erörtert werden, da ein Koſtenvoranſchlag noch nicht vorliegt. Nach 
dem von der Reichsbahn bereits gebilligten Plan iſt ein Anſchlußgleis 
von einer Länge von etwa 900 Metern, von der Eiſenbahnbrücke 
            ab=
zweigend und über den Griesheimer Weg gehend, vorgeſehen. Von 
ſeiner Ferrigſtellung wird die weitere Anſiedlung induſtrieller 
            Unter=
nehmungen im Induſtriegebiet weſentlich abhängen. Die Aufgabe 
            ver=
dient daher nach Kräften gefördert zu werden. — Die 
            Wohnungs=
verhältniſſe in Eberſtadt werden von nun an wieder durch eine 
örtliche Wohnungskommiſſion geregelt werden. 
            Bekannt=
lich hatte ſich die erſte Wohnungskommiſſion im Vorjahre ſelbſt aufgelöſt, 
da ihr vom Kreisamt der Vorwurf gemacht worden war, durch 
            Beſchlag=
nahme zweier, in dem Schreiben näher bezeichneter Wohnungen den 
Hauseigentümern ſchwere geſundheitliche Nachteile zugefügt zu haben, 
und daß ſich die beiden Fälle als entſchiedene Mißgriffe erwieſen hätten. 
Das Kreisamt hatte damals die Aufgabe der Wohnungskommiſſion ſelbſt 
übernommen und bisher mit Unterſtützung der Gemeindeverwaltung 
durchgeführt. Getrübt durch eigene Erfahrungen, wurde der 
            Gemeinde=
rat erſucht, die Wohnungsverhältniſſe in Eberſtadt künftig wieder ſelbſt 
zu regeln. Dem hat der Gemeinderat durch Berufung einer neuen 
Wohnungskommiſſion entſprochen, in welcher die vier 
            Gemeinderatsmit=
glieder (Krug, Hindermeher, Heißt und Raab), die bereits der alten 
Wohnungskommiſſion angehörten, wieder vertreten ſind. Sie haben ſich 
unter Abgabe einer Erklärung dem Kreisamt gegenüber zur Mitarbeit 
in der neuen Kommiſſion bereit erklärt. Außerdem wurden neu 
            hinzu=
gewählt: Philipp Hofmann 4., Wilhelm Weiſert, Wilhelm Sattler und 
Ludwig Bär. 
H. Eberſtadt, 7. Sept. Der Stenographenverein „Gabelsberger” 
feierte im Schwanenſaale ſein 19. Stiftungsfeſt. Die Veranſtaltung nähm 
in jeder Beziehung einen äußerſt befriedigenden Verlauf und alle 
            Be=
ſucher der Feier, die den feſtlich geſchmückten Saal anfüllten, darunter 
auch viele Gäſte von Brudervereinen aus den benachbarten Gemeinden, 
kamen voll auf ihre Rechnung und verlebten einen recht genußreichen 
Abend. Das Streichorcheſter der Kapelle „Edelweiß” hatte die Feſtmuſik 
geſtellt und konnte ſich dankbarer Aufnahme des Gebotenen erfreuen. 
Der Geſangverein „Männerquartett Harmonie” trug einige gut geſchulte 
Chöre vor, welche reichen Beifall fanden und der Feier weſentlich zum 
Gelingen verhalfen. Einen von Herrn Heinz Heinrich Roth verfaßten 
Prolog, vorgetragen von Frl. Meidinger, folgte eine Huldigung an 
Gabelsberger in Form eines lebenden Bildes, arrangiert von dem 
            Erſt=
genannten. Der Vorſitzende des Vereins, Herr Peter Heißt würdigte in 
einer Begrüßungsanſprache die Bedeutung der Stenographie als einen 
Kulturfaktor und das Werk des Altmeiſters Gabelsberger, das er als 
einen glänzenden Sieg des Menſchengeiſtes über zwei ihm mächtig 
            wider=
ſtrebenden Faktoren, nämlich einen Sieg über Raum und Zeit feierte. 
Die Herren Roth und Weil traten mit einem humoriſtiſchen 
            Geſangs=
duett auf die Bretter und gaben in ihren Rollen urwüchſige Abbilder 
als „Nachtbummler” ab. Das Publikum rief ſtürmiſch am Schluſſe des 
Duetts, ſodaß ſich beide zu einer Zugabe bequemen mußten. Zum 
Schluſſe des erſten Teils der Feier wurde von Mitgliedern des Vereins, 
den Damen Baumann, Bär und Meidinger, ſowie den Herren Büttel, 
Weil, Lang und Fiſcher der ſtenographiſche Schwank von Guſtav Baum 
Gefunden, aufgeführt”, der mit ſeinen humoriſtiſchen Nüancen und 
durch ſeine äußerſt lebhafte Spielart den ungeteilten Beifall des 
            Pub=
likums ernten durfte. Alle Mitwirkenden — das darf ohne Ueberhebung 
geſagt werden — gaben ihr Beſtes und vollbrachten dadurch eine 
            vor=
zügliche Geſamtleiſtung. Der zweite Teil brachte den üblichen Tanz und 
hielt die Gäſte des Feſtes im Kreiſe froher Kunſtgenoſſen noch einige 
Stunden in beſter Stimmung zuſammen. 
A Pfungſtadt, 8. Sept. Wohnungsnot und 
            Wohnungs=
kommiſſion. Wie groß die Wohnungsnot hier iſt, ergibt ſich 
daraus, daß 52 Familien überhaupt keine eigene Wohnung und 96 
            Ehe=
leute eine nicht geeignete Notwohnung haben. Die Regelung der 
            ört=
lichen Wohnungsangelegenheit iſt vom Kreisamt nun wieder an die 
            Ge=
meinde zurückgegeben worden. Zu einer Neuwahl der 
            Wohnungskom=
miſſion follen von den beiden Hausbeſitzervereinen Vertreter ernannt 
werden. Vom Gemeinderat wurden die Herren Clemenz, Größmann, 
Hanbuch, Lehr und Raab als Kommiſſionsmitglieder beſtimmt. 
* Pfungſtadt, 8. Sept. Der Rathaus=Umbau wird durch die 
Verzögerung bei den Weißbinder=Arbeiten vor der Kirchweihe nicht mehr 
fertig geſtellt werden können. In der letzten Gemeinderatsſitzung wurden 
erſt die einzelnen Arbeiten für die Innen=Ausſtattung der Büroräume 
vergeben. Angebote waren ſowohl von hieſigen als auch von 
            aus=
wärtigen, beſonders Darmſtädter Firmen eingegangen. Schließlich trat 
der Gemeinderat den Vorſchlägen des Bauausſchuſſes bei, der ſich in 
zwei Sitzungen mit den eingegangenen Angeboten beſchäftigt hatte. Der 
aus Eichenholz herzuſtellende Gemeinderatstiſch ſoll vom Schreinermeiſter 
Baumann zum Preiſe von 840 Mark hergeſtellt werden. Die Tiſche für 
die Stadtkaſſe, zu denen die Gemeinde das Holz liefert, wurden dem 
Schreinermeiſter Schäfer zugeſprochen. Zwei Stehpulte für die 
            Stadt=
kaſſe liefert Schreinermeiſter Betz. Joh. Schuchmann ſtellt zwei Tiſche 
für das Verwaltungszimmer her, den Diplomaten=Schreibtiſch und 12 
Stühle liefern die Vereinigten Schreinermeiſter, die Aktenſchranke liefert 
Gg. Preißmann. 
8 Malchen, 8. Sept. Sänger=Zuſammenkunft. 
            Gelegent=
lich eines Ausflugs kehrte am geſtrigen Sonntag mittag das 
            Darm=
ſtädter Geſangsquartett „Arion” in Malchen im Gaſthaus „Zur Linde‟ 
ein, wo ein gemütliches Zuſammenſein mit dem hieſigen 
            Männergeſang=
verein ſtattfand. Bei Sang und Klang vergingen nur zu raſch die 
Stunden. 
8 Dieburg, 8. Sept. Verſetzung. Pater Kletus, Vikar am 
Kapuzinerkloſter, iſt nach Bensheim a. d. B. verſetzt worden.
 Geruchssinn / Schönheitssinn 
Weltgeschichte 
Wenn Völker ſich bis zur Vernichtung bekriegen, einerlei, ob 
mit techniſchen oder mit diplomatiſchen und wirtſchaftlichen 
            Waf=
fen, ſo ſpielen ſicher, außer den offen ſichtbaren Gründen, 
            Ur=
inſtinkte eine Rolle, wenn auch nur im Unterbewußtſein. 
Die bekannte Redensart: „Ich kann den Menſchen nicht 
            rie=
chen” hat eine recht tiefe Bedeutung. Der Geruch fremder Raſſen 
iſt uns auffällig und widerwärtig, und — den anderen ergeht es 
ebenſo. Der Neger, auch ſenn er ſich ſehr reinlich hält, hat für 
uns einen unausſtehlichen Geruch nach Oellappen, mit denen 
Meſſing geputzt wurde. Wir dagegen riechen ihm nach faulendem 
Fleiſche. Der Japaner kann noch nach Stunden feſtſtellen, wenn 
ein Europäer im Zimmer war. Und im letzten Kriege beſchrieben 
franzöſiſche Blätter ausführlich den ihnen unangenehmen Geruch 
der Deutſchen. — Daß blonde Leute ganz anders riechen als 
dunkelhaarige, kann jeder bei ſeiner Umgebung feſtſtellen. Dieſe 
bei Menſchen mit geſunden Inſtinkten vorhandene Abneigung 
hat in der Natur ihren beſtimmten Zweck: Die Reinhaltung 
der Raſſe. 
Für eine großangelegte Statiſtik, die, das ſagen wir offen, 
als Grundlage für unſere Fabrikation dienen ſoll, möchten wir 
folgendes durch Unterſuchung feſtſtellen: 
1. Iſt es richtig, daß der Geruchsſinn beim Mann feiner 
            ent=
wickelt iſt als bei der Frau? 
2. Iſt der Geruchsſinn beim deutſchen Volke bezüglich 
            Zunei=
gung und Abneigung einheitlich? 
Wir verſenden zu dieſem Zwecke Fragebogen, und es findet 
eine Preisperteilung ſtatt. Nicht jede Antwort kann einen Preis 
erhalten, aber trotztem lohnt ſich die Beteiligung für jeden, denn 
als reichlichen Erſatz für die Portokoſten erhält jeder von 
            vorn=
herein eine Probe unſerer Fabrikate (ſiehe unten). Es kann nur
 * Erbach i. O., 8. Sept. Hier ſand eine Sitzung der Geſchäftsführer 
der Krankenkaſſen Heſſens ſtatt. — Heute feierte Graf 
            Kon=
rad zu Erbach=Erbach ſeinen 43. Geburtstag. Wir gratulieren 
dem Grafen, der auch im vergangenen Lebensjahre wiederholt durch die 
Tat ſeine Liebe zu ſeiner Heimatſtadt bewieſen hat, aufs herzlichſte. 
* Stockſtadt, a. Rh., 7. Sept. Der Obſt= und Gartenbauverein 
            Stock=
ſtadt a. Rh. veranſtaltet am 4. und 5. Oktober d. J. im Saale von Lg. 
Felger eine Obſt= und Gartenbau=Ausſtellung. Die Vorarbeiten ſind in 
vollem Gange und verſpricht die Beteiligung infolge der reichen 
            Obſt=
ernte eine gute zu werden. Der Reinertrag iſt zu Gunſten des 
            Denkmal=
fonds für die Gefallenen beſtimmt. 
* Sprendlingen, 8. Sept. Man ſchreibt uns: Seit Beſetzung der 
Main=Neckar=Bahn von Arheilgen bis Neu=Iſenburg durch die 
            Fran=
zoſen iſt der Verkehr auf dieſer Strecke ſehr beſchränkt. Der 
            Umſteige=
verkehr in Sprendlingen=Buchſchlag iſt aufgehoben und die Züge der 
Nebenſtrecke Oberroden—Sprendlingen=Buchſchlag dürfen im beſetzten 
Gebiet nicht anhalten, fahren alſo, da ſie bis Frankfurt durchgeleitet 
werden, von Sprendlingen Ort bis Frankfurt=Louiſa durch. Wer alſo 
von Sprendlingen nach Darmſtadt fahren will, muß zunächſt bis 
            Frank=
furt=Louiſa fahren und dort einen durchgehenden Zug nach Darmſtadt 
abwarten. Die Rückfahrt iſt ebenſo umſtändlich. Man kann ſich da 
nicht wundern, wenn der Verkehr von genannter Strecke mit der 
            Reſi=
denzſtadt Darmſtadt immer mehr abbröckelt, denn es wird doch keinem 
Menſchen einfallen, wenn er Geſchäfte in Darmſtadt zu erledigen hat, 
die er ſchließlich auch in Frankfurt erledigen kann, ſich bis vor die Tore 
von Frankfurt fahren zu laſſen, um dann einen paſſenden Zug nach 
Darmſtadt abzuwarten und nach langer Reiſe an ſein Reiſeziel zu 
            kom=
men. Dazu kommt noch die bedeutende Mehrausgabe an Fahrgeld. An 
dieſem Zuſtand iſt letzten Endes nur die unglückſelige Beſetzung ſchuld. 
Man gibt ſich hier der Hoffnung hin, daß mit dem Aufhören der 
            Zoll=
grenze (10. September) die Eifenbahnverwaltung die nötige Einſicht 
haben wird und den früheren Fahrplan mit Anſchluß an Sprendlingen= 
Buchſchlag wieder einrichtet. 
+ Offenbach, 8. Sept. Keine Einſtellung der 
            Bahn=
hofsumbauten. Wie von zuverläſſiger Seite mitgeteilt wird, 
wird die Abſicht der Einſtellung der Bahnhofsumbauten nicht 
            verwirk=
licht werden. Die Umbauten erleiden alſo erfreulicherweiſe keine 
            Unter=
brechung. 
— Offenbach, 8. Sepk. Ueberfahren wurde von einem 
            Motor=
radfahrer in der Bieberer Straße der 79 Jahre alte Eduard Schütter. 
Der alte Mann trug einen komplizierten Unterſchenkelbruch davon. 
— Biſchofsheim b. Mainz, 8. Sept. Der Geſangverein 
„Liederkranz” Biſchofsheim blickt im nächſten Jahre auf ſein 
50jähriges Beſtehen zurück. Es wäre verfehlt, in einer Zeit, in der die 
Sangeskunſt trotz Krieg und Nachkriegszeit einen ungemein erfreulichen 
Aufſtieg zu verzeichnen hat, wollte man das goldene Jubiläum ſang= 
und klanglos vorübergehen laſſen. Der Verein hat deshalb beſchloſſen, 
am 4., 5. und 6. Juli kommenden Jahres das Jubelfeſt durch einen 
nationalen Geſangswettſtreit größeren Stils zu würdigen. Alle 
            Geſang=
vereine der näheren und weiteren Umgebung werden bereits ſchon jetzt 
auf obige Anzeige aufmerkſam gemacht. Biſchofsheim, an der Strecke 
Mainz—Frankfurt und Mainz—Darmſtadt liegend, iſt durch günſtige und 
zahlreiche Zugverbindungen leicht zu erreichen. Seine reiche Erfahrung 
auf dem Gebiete der Geſangswettſtreite und feſtlichen Veranſtaltungen 
dürfte allen Vereinen die Gewähr für eine ſachgemäße und 
            zufrieden=
ſtellende Feſtleitung bieten. 
Mainz, 8. Sept. Neues Rhein=Mokorboot. Als 
erſtes großes Dieſelmotorboot befährt ſeit einiger Zeit der 
            Schrauben=
ſchleppdampfer „Franz Haniel 18.” den Rhein. Eine holländiſche Firma 
läßt ſich ebenfalls zurzeit derartige Motorboote bauen. 
* Mainz, 6. Sept. Bei Ausgrabungen in Mainz=Koſtheim ſtieß man 
bei Kanaliſierungsarbeiten für Neubauten auf einen römiſchen 
Brunnen, der leicht unterſucht werden konnte. Im oberen Teile des 
Brunnens, in einer Tiefe von etwa 1,80 Meter, fand ſich die figürliche 
Darſtellung eines Ebers, der über einem auf dem Rücken liegenden 
Giganten ſteht. Die Gruppe iſt aus grauem Sandſtein gefertigt. Das 
Bildwerk war offenbar auf einer Säule oder einem Sockel aufgeſetzt 
und freiſtehend aufgeſtellt geweſen. Der Brunnen war weiterhin mit 
Kalkbruchſteinen, Bruchſtücken römiſcher Dachſchiefer und Dachziegel, 
letztere beſonders im unteren Teile ausgefüllt. Römiſche Scherben fanden 
ſich im Ausfüllungsmaterial, ſie gehören dem 3. Jahrhundert n. Chr. an. 
In einer Tiefe von 3,50 Meter ſtieß man bei der Aushebung auf vier 
menſchliche Skelette. Nach ihrer Lagerung im Brunnen waren die Leichen 
beim Einfüllen kopfüber mit dem Bauſchutt in den Brunnenſchacht 
            ge=
ſtürzt worden. Die Brunnenfohle lag auf 8,30 Meter Tiefe. Sie war mit 
Schieferplatten, die zu flachem Trichter koniſch nach innen gelegt waren, 
abgedeckt. 
X Worms, 8. Sept. Abſturz. Aus beträchtlicher Höhe iſt der 
18jährige Arbeiter Ihrig lebensgefährlich abgeſtürzt.
N
Hohtuny auf den Mamen MAGGi und die rotgelbe Paoknng.
 für die beſtbeantworteten Fragebogen ein Preis gewährt werden, 
und eine Verloſung findet nicht ſtatt. Es handelt ſich alſo um 
ein geſetzlich zuläſſiges Preisausſchreiben. Wir legen Wert auf 
die Beteiligung aus allen Bevölkerungsſchichten, die 
            Beantwor=
tung der Fragen iſt ja nicht ſchwierig. 
Wir Deutſchen ſind ein reinliches Volk, im Gegenſatz z. B. 
zu anderen Kultur=Völkern, die ſich viel weniger waſchen, aber 
wir üben die Reinlichkeit in unrichtiger Weiſe aus. Wir 
            ver=
brauchen die ungeheuere Menge von 5 Kilo Seife auf den Kopf 
der Bevölkerung, und dieſer ſtarke Seifenverbrauch nimmt uns 
die Friſche der Haut, er laugt ſie aus, macht die Geſichtszüge 
            vor=
zeitig alt und verurſacht Miteſſer, Pickel und Naſenröte. 
Sollen wir deshalb unſer Reinlichkeitsbedürfnis unterdrücken? 
Nein! Aber wir ſollen uns nicht die Haut mit Natron und 
            ande=
ren ätzenden Stoffen verderben. 
Von einem altägyptiſchen Mittel (ana) beſagt eine Inſchrift:
S
N.
 „.. es mache die Haut dem Golde und Elfenbein ähnlich und 
wie vom himmliſchen Sonnenglanz ſtrahlend.‟ Ein Mittel, das 
der bereits bejahrten Kleopatra ermöglichte, die ſtolzen Nömer 
Cäſar und Antonius durch ihren Liebreiz zu beſtricken.
 Gonfenheim b. Mainz, 8. Sept. Beſtätigte Wahl, 
heiß umſtrittene Wiederwahl des Bürgermeiſters Alexander iſt jetzt 
lich beſtätigt worden. 
* Oppenheim, 8. Sept. Auswärtiger Beſuch. Mit 
Dampfer Stolzenfels traf am Sonntag gegen mittag der Geſanabe 
Sängergruß”=Ludwigshafen zu einem Freundſchaftsbeſuche des bief 
Männergeſangvereins hier ein. Die Teilnehmer begaben ſich unter 
antritt einer Muſikkapelle nach dem Marktplatz wo von 12—1 Uhr 
Standkonzert ſtattfand. Neben Muſikſtücken brachten die Vereine 
ſchiedene Männer= und gemiſchte Chöre zu Gehör. Anſchließend erf 
die Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten, insbeſondere der Marien) 
nebſt Gebeinhaus. Die Rückfahrt erfolgte ebenfalls wieder mit 
Sonderdampfer der Köln=Düſſeldorfer Schiffahrtsgeſellſchaft. 
* Nierſtein, 8. Sept. Schlägerei. In der geſtrigen Kirch) 
Sonntag=Nacht kam es gegen Morgen in einem Tanzlokal zu 
Schlägerei, bei der die Stühle eine große Rolle ſpielten. Auch 
Reihe Gläſer und Flaſchen ging in Trümmer. 
sl. Nierſtein, 8. Sept. Die Schweinerotlaufſeuch 
ſowohl hier als auch im benachbarten Schwabsburg ſtark aufgetreten 
führt zu Maſſenabſchlachtungen. — Die Weinberge wurden 
dem geſtrigen Tage geſchloſſen, etwa einen Monat ſpäter als in 
malen Jahren. — Die Zwetſchenernte iſt auf dem Rom 
ſehr gut ausgefallen. 
sl. Bodenheim, 8. Sept. Eine Obſtausſtellung de 
den mit Prämiierung, ſowie eine Ausſtellung landwirtſchaftlicher 
ſchinen und Geräte findet vom 13.—15. d. M. hier ſtatt. Gleich 
veranſtalt der rheinheſſiſche Obſtzüchterverein eine Tagung, 
            verh=
mit wiſſenſchaftlichen Vorträgen und Lichtbildervorführungen, 
sl. Aus Rheinheſſen, 8. Sept. Froſchplage. Durch das f 
Wetter ſind die niederen Landſtriche am Rhein verſumpft und trete 
Fröſche maſſenhaft auf. 
* Gießen, 7. Sept., Das Gefallenen=Denkmal des Mi 
turnvereins wurde heute in feierlicher Weiſe enthüllt. Auf dem 
und Spielplatz am Schaffenberger Weg erhebt ſich der einfache w. = 
Tempel, der von Tannenbäumchen umrahmt iſt. Die geſchaffene 9 — 
zieren 48 Lindenbäume, für jeden der Gefallenen iſt ein Baum geb 
ſodaß um das Denkmal herum allmählig ein würdiger Heldenhai 
ſtehen wird. In hochherziger Weiſe haben Stadt, verſchiedene 7 rn 
und Privatperſonen ſich um das Zuſtandekommen des Ehrender s 
verdient gemacht. Sie konnte für die gefallenen Helden ein 
treuen und dankbaren Gedenkens geſchaffen werden. Das Denkm 
zu den jungen Turnern ſprechen, es in opferbereiter Hingabe 
Vaterland den gefallenen Turnern gleich zu tun. „Im Geiſte Jah n. 
bis in den Tgd”, das iſt die Aufſchrift, die das Ehrendenmal träg u. 
der Einweihungsfeier auf dem Turnplatz hatten ſich als Ehrengä — 
gefunden: Landgerichtspräfident Neuenhagen, Oberbürgermeiſter r. 
und Kreisſchulrat Prof. Dr. Altes. Zur Einleitung ſpielte die 
Weller das niederländiſche Dankgebet. Turner Rautenberg trug 
eindrucksvollen Vorſpruch vor, die Weiherede hielt der erſte Sprec 
Turngaues Heſſen, Pfeiffer=Wetzlar. Er betonte, wir ſeien es dem rn 
Herzen der Gefallenen ſchuldig, die in dem Bewußtſein, für ein —e 
und edle Sache zu kämpfen, ſtarben, daß wir endlich die ungeheuer m 
von Deutſchlands Schuld am Kriege beſeitigten. Namens des Ma= legte Lehrer Kling einen Kranz nieder. Der 
            Bauerſta=
ſangverein ſang zum Schluß den Chor „Das Heldengrab”. 
* Gießen, 7. Sept. Eine große Proteſtverſamm 
gegen die unerſchwinglichen Steuern fand 
            heut=
mittag in der Turnhalle ſtatt. Weißbindermeiſter Launſpach lei 
Verhandlungen und begrüßte den Vertreter des Kreisamts. Ein 
war die Verſammlung vom Hausbeſitzerverein, den Gewerbetre 
und Handwerkern. Der Redner, Stadtv. Haury=Darmſtadt, 
ausführlicher Weiſe die Mißſtände der heutigen Finanzwirtſche 
vor. Beſonders betonte er, daß es ein Unding ſei, nicht weni 
17 verſchiedene Arten von Steuern zu erheben. Das Finanzweſe 
vereinfacht, der Beamtenkörper abgebaut werden. Nach einem 
nen Krieg müſſe ein Volk unſtreitig hohe Steuern aufbringen, 
ſollten vereinfacht und gerecht verteilt werden. Vor allem müßte 
liche Sonderſteuern fallen, die Kaſernen und Palais, die voll 
ämter ſteckten, würden dann frei und die Wohnungsnot könnte 
dert werden. In der Ausſprache forderte Rahnefeld namens de 
wirtegewerbes die Abſchaffung der Getränke= und Herbergsſteu 
tere ſchädige in hohem Grade den Fremdenverkehr und damit 
handeltreibende Bevölkerung. Haury=Darmſtadt ſtellte nochma En 
Hauptpunkte zuſammen und forderte, daß an Stelle der vielen E 
nur drei treten ſollten: Vermögensſteuer, Einkon;u 
ſteuer und Umſatzſteuer. Eine Entſchließung, we TDie
 Hauptforderungen des Redners enthielt, fand einſtimmige Ann —— 
* Gießen, 7. Sept. Von der Diebesbande, die ſei 
in der Umgebung ihr Weſen treibt, konnte geſtern einer in W 
dem Augenblick feſtgenommen werden, als er in der Wirtſchaft 
die Kaſſe leerte. Man fand bei ihm eine Anzahl geſtohlener 
ſtände. Hier hatte er tags zuvor ein Fahrrad geſtohlen und in E 
für 10 Mark verkauft. — Der „Berg des Schickſals', d. 
waltige Sport= und Bergfilm, wurde am Freitag und Samstag 
Volksſchulen der Umgegend und ſämtlichen höheren Schulen de ſe 
beſucht. 
SWieſeck b. Gießen, 8. Sept. Feſtgenommen wurde 
anſcheinend ziemlich „ſchwerer Junge”, als er gerade im Begi 
die Kaſſe einer Gaſtwirtſchaft auszuplündern. Wie es ſich hera ſee 
hat, hat er mehrere Diebſtähle in Gießen und Umgebung g 
Gewiſſen. 
* Büdingen, 7. Sept. Von herrlichſtem Wetter begünſt: 
geſtern und heute hier der Evangeliſche Bund im 
ſtaat Heſſen unter dem Vorſitz des Pfarrers D. Waitz 
250 Zweigvereine des Heſſenlandes ihre Vertreter geſandt 9 
herrſchte ein ungeheurer Andrang in unſerer Stadt und viele 
mußten in den benachbarten Ortſchaften untergebracht werde 
Feſt wurde durch einen Begrüßungsabend am Samstag einge 
dem der bekannte Heimatforſcher Lehrer Heuſohn aus Lorb 
Vortrag hielt über „Die Einführung der Reformation in dem 
Land”. Am Sonntag vormittag wurden von auswärtigen ( 
in 22 Orten der Umgebung Büdingens Feſtgottesdienſte al 
Der hieſige Feſtgottesdienſt wurde verſchönt, durch den Poſ 
Ober=Mockſtadt, den Vilbeler und den hieſigen Kirchengeſangb. 
durch einen Schülerchor. Pfarrer Eckel=Lampertheim hielt 
predigt. Der Vertreter der oberſten Kirchenbehörde hielt eber 
Anſprache. Um die Mittagszeit trafen mehrere Sonderzüge 
auswärtigen Gäſten ein, z. B. aus Nidda, Gedern, Stockheim. 
bewegte ſich ein rieſiger Feſtzug durch die Stadt, im Freien 
eine große Maſſenverſammlung an. Verſchiedene Redner ſpre 
das Thema: „Die evangeliſche Kirche und die deutſche Zukuu 
heutigen Abend ſchloſſen ſich in mehreren Sälen gleichzeitil 
ſammlungen an. Sämtliche Veranſtaltungen wurden durch & 
Poſaunenchöre und Kirchengeſangvereine verſchönert. 
O Alsfelö, 8. Sept. Arbeitsamt. Die Zahl der 1* 
loſen beträgt hier 50. — In der letzten Stadtverordnetenſitzu, Li 
Frau Marie Weitzel als erſtes weibliches Mitglied des Stc 
netenkollegiums in dasſelbe eingeführt. 
— 
Dieſes Mittel war zuſammengeſetzt nach dem Prinz 
abzunutzen, ſondern aufzubauen, das Auslaugen der 
vermeiden durch ſofortige Zuführung einer kleinen & 
nach erfolgter Reinigung. Einie neue Erfindung auf alte " 
lage iſt unſere Hortiflor=Creme=Seife. Jedes Stück be. 
einem dicken Ringe feinſter Toiletteſeife, deſſen Oeffnung !.." 
eigenartig zuſammengeſetzten feſten Creme ausgefüut 
verteilt ſich beim Waſchen in hauchdünner Schicht über PM 
verhindert deren Auslaugung und Verhornung, die Fa " 
Runzelbildung (d. h. das Altern) und gleicht in kurze, a..b 
durch auslaugende Seifenwaſchungen entſtandenen Sche 
der aus. 
An der Hortiflor=Creme=Seife, die mit einem ganz 
ten Blumengeruch imprägniert iſt, und an einigen weik 
ſuchsobjekten, die wir Ihnen mitſenden, wollen wir di —N 
Ihres Geruchsſinnes und Ihre Einſtellung dazu und zu Deie 
Gerüchen prüfen. Mit Vorbedacht iſt ein Gegenſtand Eväh 
worden, der für Damen und Herren, für Groß und .50. 
großem, beſonders auch geſundheitlichem Intereſſe iſt. 
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jedem Mitarbeiter an dieſen Unterſuchungen, die Hur 
Müller und Dr. Weidner durchgeführt werden, das 26 
41 
mitzuteilen. 
Hortiflor=Vertrieb G. m. b. H., Berlin 256, Alexandr /4
Kummer 251.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 9. September 1924.
 1 
  
 31. deutſcher Weinbaukongreß. 
Wirtſchaftliche Tagesfragen, insbeſondere der deutſch=ſpaniſche Handelsvertrag. 
Heilbronn, 8. September. geſamten Weinbaues und Weinhandels, beim Uebergang der Ware aus 
Die Referate wurden eingeleitet durch einen äußerſt intereſſanten, dem beſetzten Gebiet in das unbeſetzte Gebiet den Differenzzoll 
            nachzu=
cag des Generalſekretärs Dr. Fahrnſchon=Karlsruhe über erheben, halfen nichts. So kam es, daß der Weinbau und der reelle 
haftliche Tagesfragen, insbeſondere über den deutſch=ſpaniſchen Weinhandel ganz erhebliche Summen eingebüßt haben infolge des 
            plötz=
elsvertrag. Der Redner ging von einer allgemeinen Betrachtung lichen ſtarken Preisrückganges um ungefähr 50 Prozent. Auf der 
            an=
dirtſchaftlichen Lage des deutſchen Peinbaues aus, welcher die In= deren Seite wuchs die Einfuhr ausländiſcher Weine, noch begünſtigt 
fn und Währungsſtabiliſierung, die Mißernte, der ſcharfe Steuer= durch das Fallen des Franken, ſtark an. Im Januar 1924 betrug die 
und die ſchwere Abſatzſtockung ihren Stempel aufdrücken. Die der= Einfuhr 26 546 Doppelzentner, im Februar 1924 betrug die Einfuhr 
e Kapitalnot wirkt ſich beim Weinbau derart aus, daß er in ſeiner 46 953 Doppelzentner, im März 68 655 Doppelzentner, im April 78 525 
ntheit vollſtändig jeden baren Kapitals entbehrt. Was nützt es den Doppelzentner, um dann im Mai, als die Reichsregierung die Kredite 
ern, daß ſie ihre Hypothekenſchulden abtragen konnten, wenn ſie ſperrte und der Franken ſtieg, wieder auf 71 313 und im Juni auf 47 130 
rus Mangel an dem nötigen Betriebskapital nicht weiterwirtſchaften Doppelzentner zu fallen. Bei dieſen Zahlen handelt es ſich in der 
            Haupt=
n?. Die Regierung hat zwar in den letzten Wochen den Verſuch ſache nur um die ins unbeſetzte Deutſchland eingeführten Weine, 
            wäh=
cht, die Kreditnot einigermaßen zu beheben, aber wegen ihrer Ge= rend die in das beſetzte Gebiet eingegangene Menge wegen der 
            Aus=
n igigkeit wirkten die bereitgeſtellten Mittel wirklich nur wie der be= ſchaltung der deutſchen Behörden gar nicht erfaßt werden konnte. Jetzt, 
e Tropfen auf den heißen Stein. Hier muß die Regierung viel beim Fallen der Zollſchranken am Rhein, wird man dieſen Weinſegen 
iver eingreifen, wenn etwas gebeſſert werden ſoll, und der deutſche auch im unbeſetzten Gebiet zu ſpüren bekommen. So hat es 
            angefan=
bau hegt die beſtimmte Hoffnung, daß dies geſchieht, nachdem gen, ſagte Dr. Fahrnſchon, und dann kam 
Annahme der Londoner Vereinbarungen beſſere Ausſichten auf 
            Er=
das deutſch=ſpaniſche Handelsabkommen. 
ng ausländiſcher Kredite geſchaffen ſind. Aber die Kredite müſſen 
Bei Beſprechung dieſes Abkommens trat der Referent zunächſt der in 
riſtig und zu mäßigem Zinsfuß gegeben werden, ſonſt taugen ſie Kreiſen außerhalb des Weinbaues vertretenen Anſicht ſcharf entgegen, 
en Winzer nichts. 
daß die Befürchtungen des Weinbaues übertrieben ſeien und die 
            Zoll=
toch weiter verſchärft wird die Lage durch die Mißernte des Jah= frage für das Gedeihen des Weinbaues nicht die entſcheidende Bedeutung 
933. Im vergangenen Jahre wurden in Deutſchland insgeſamt habe, die ihr von dieſem ſelbſt beigelegt werde. Dieſe falſche Auffaſſung 
0 Hektoliter Wein geerntet, während normalerweiſe durchſchnitt= überſehe bewußt oder unbewußt den ſtetigen Niedergang des deutſchen 
—2½ Millionen Hektoliter im Jahre geerntet werden. Leider Weinbaues vor dem Krieg, der nicht anders erklärt werden könne, als 
5 uch die Ausſichten für den diesjährigen Herbſt ziemlich trübe, wenn durch den ungenügenden Zollſchutz. Gewiß ſei es richtig, daß die 
            gegen=
bald beſſere Witterung einſetzt. Der Redner lenkte die Aufmerk= wärtige allgemeine mißliche Lage auch auf den Weinbau einwirke, aber 
it der Regierung darauf, daß ſie ſich darauf einſtellt, den Winzern falſch ſei es, daß ſich die Lage des deutſchen Weinbaues entſcheidend 
ur erdenklichen Erleichterungen und mögliche Unterſtützung zu ge= beſſern werde, bei einer Beſſerung der allgemeinen Lage, wenn die 
in, falls auch die Ernte 1924 mehr oder minder ein Verſager gleichen oder noch niederen Zollſätze eingeführt werden, wie ſie vor dem 
vllte. 
Kriege beſtanden haben. Zum Beweis dafür führte der Referent die 
u Mißernte, Kapital= und Kreditnot kommt hinzu der 
Tatſache an, daß die Lebenshaltung der kleinen Winzer vor dem Kriege 
ſcharfe Steuerdruck, 
unter dem Niveau der ungelernten Arbeiter ſtand, daß die allgemeine 
vie auf der übrigen Landwirtſchaft, ſo auch auf dem Weinbau wirtſchaftliche Lage vor dem Kriege an dem Niedergang des 
            Winzer=
laſtet. Der Winzer hat keine Einnahmen, aber Steuern foll er ſtandes nicht ſchuld geweſen ſein kann, ſondern nur der ungenügende 
t bis zum Weißbluten. Der Weinbergsboden iſt für die Ver= Zollſchutz. Dem deutſchen Weinbau ſei danit nicht gedient, daß 
            über=
isſteuer am höchſten bewertet worden, obwohl er heute wohlfeiler haupt Zölle für Wein beſtehen, ſondern die Zollſätze müſſen auch 
            ge=
nügend hoch ſein. Schon aus der einen Tatſache, daß in Frankreich 8 bis 
zu irgend einer Zeit. Bei der Einkommenſteuer forderte der Re= 10grädige Weine für 16—18 Mark pro Hekto angeboten werden, während 
die Beſeitigung der Härte, daß es dem Winzer nicht geſtattet iſt, 
em in guten Jahren erzielten Einkommen die Verluſte der ſchlech= die Produktionskoſten in Deutſchland nach genauen Berechnungen pro 
Hektoliter 80—130 Mark je nach Weinbaugebiet betragen, muß der Laie 
ahre in Abzug zu bringen. 
zeinen Ausführungen über den Hauptpunkt des Referates ſchickte einſehen, daß die im deutſch=ſpaniſchen Handelsvertrag vorgeſehenen 
Zollſätze von 20 und 30 Mark pro Doppelzentner keinen Schutz für den 
kedner die Feſtſtellung der Tatſache voraus, daß die Weinbeſtände, deutſchen Weinbau darſtellen. Gegenüber den erhobenen Angriffen, daß 
ſen verſchiedenen Jahrgängen in den Produzentenkellern dank der die vom deutſchen Weinbau aufgeſtellten Produktionskoſtenberechnungen 
gen vorjährigen Ernte nur noch gering ſind, daß aber trotzdem ſtark übertrieben ſeien, daß aber einen Beweis dafür noch niemand er= 
Conaten eine derartige Abſatzſtockung herrſcht, daß nicht einmal zu bracht habe. Er begrüßt dann den vom Reichstagsabgeordneten Korell 
aderpreiſen die Winzer verkaufen können. Die Urſachen für dieſe im Reichstag geſtellten Antrag, die Reichsregierung zu veranlaſſen, eine 
ſtockungen ſind in dem Rückgang des Verbrauches und in der ſtar= genaue Unterſuchung über die Produktionskoſten im Weinbau anzu= 
Lonkurrenz billiger Auslandsweine zu ſuchen. Der Rückgang des ſtellen, und erklärte die Bereitſchaft des Weinbaues an dieſer 
            Unter=
auchs iſt zweifellos zum Teil in der geſunkenen Kaufkraft der Be= ſuchung nach Kräften mitzuwirken. Gegenüber den Stimmen, welche die 
ung, zum andern Teil aber in der Verteuerung der Ware durch Vernichtung des Weinbaues als nicht ſo ſchlimm hinſtellen, wies Dr. 
af ihr ruhenden Verbrauchsſteuern zu finden, die der Wein nicht. Fahrnſchon darauf hin, daß es in Deutſchland 290 000 Weinbaubetriebe 
verträgt. Die Notlage des Weinbaues und des Weinhandels er= gibt, in denen rund 450 000 Perſonen ihr Brot verdienen. Hierzu 
t einen raſchen Abbau der Steuern. Zum Beweis für die in der kommen noch tauſende von Weinbergsarbeitern, Küfer uſw., ſo daß man 
itlichkeit gar nicht genügend bekannte ſteuerliche Belaſtung des Wei= mit annähernd 2 Millionen Menſchen rechnen kann, die unmittelbar 
ührte der Redner die Tatſache an, daß von dem Preis, den der vom Weinbau leben. Die deutſchen Winzer bewirtſchaften rund 75 000 
trinker dem Wirt für den Wein zahlen muß, genau gerechnet, 35 Hektar Land, das zu 80—90 Prozent zu nichts anderem Verwendung 
nt auf Steuern entfallen, daß dieſe ſteuerliche Belaſtung, in Be= finden kann, als nur zum Weinbau. Es handelt ſich alſo im Weinbau 
ig geſetzt zu dem Preis, den der Winzer für ſeine Erzeugniſſe be= um rund ein Dreißigſtel der Geſamtbevölkerung. Es ſteht alfo die 
t, dieſen ungefähr um ein Fünftel bis ein Viertel überſteigt. Der Exiſtenz dieſes ganzen Volksteils auf dem Spiel. Der Referent ſuchte 
ent begrüßte es, daß ſich die Reichsregierung mit dem Gedanken des, dann den Nachweis zu führen, daß der Grund, warum die deutſche 
            Re=
ges der allgemeinen Umſatzſteuer trägt, die beim Wein auf dem gierung dem Handelsvertrag zuſtimmt, um den deutſchen Export nach 
vom Winzer zum Verbraucher viermal erhoben wird, und for= Spanien zu fördern, nicht ſtichhaltig iſt, weil der Wert des deutſchen 
eine Ermäßigung der Weinſteuer bei der Neufaſſung des Wein= Exportes nach Spanien vor dem Kriege nur 5 Prozent der 
            Geſamt=
geſetzes. In dieſem Zuſammenhang gab er auch der Hoffnung ausfuhr betrug, und weil die Gefahr beſteht, daß der Weinbau umſonſt 
ruck, daß der Reichsfinanzminiſter endlich ein Einſehen habe und geopfert wird, da Deutſchland die Meiſtbegünſtigungsklauſel nicht 
            er=
ſtens eine allgemeine Weinſteuerſtundung von drei Monaten zu= halten hat. Vor allem wies der Referent darauf hin, daß der Weinbau 
weil dadurch im Weinhandel Kapitalien frei werden, die dieſer zu zu 80 Prozent im beſetzten Gebiet liegt, und daß der Winzer während der 
ufen bei den Winzern benutzen könne. Ferner wurde eine voll= ganzen Kriegs= und Nachkriegszeit dem Reich die Treue unter den 
ge Beſeitigung der in der jetzigen Form läſtigen, unproduktiven ſchwierigſten Verhältniſſen gehalten habe. Wo bleibt nun die Treue, 
„eilweiſe ſchikanös wirkenden Gemeindeweinſteuer gefordert. Wenn fragte der Redner, die man ihnen zu halten verſprach. Oder iſt das 
            viel=
ßemeinden glauben, auf dieſe Einnahmen nicht verzichten zu kön= leicht Treue, wenn man ihre ureigenſten Lebensintereſſen dem 
            Wohl=
fchlug der Referent vor, ihnen einen gewiſſen Prozentſatz der vor= ergehen einiger weniger Induſtiellen opfert? Die Reichsregierung hat 
rmäßigten Reichsweinſteuer zu überweiſen, oder aber ihnen zu hier eine Tat vollbracht, ſdie kein Winzer jemals für möglich gehalten 
ten, zu der ebenfalls vorher ermäßigten allgemeinen Umſatzſteuer hätte, die ihr kein Winzer jemals vergeſſen wird, gegen die er ankämpfen 
kleinen Aufſchlag auf ſämtliche Umſätze in Schank= und Speiſe= wird, bis ſie wieder rückgängig wird. An ſeiner Seite ſteht in dieſem 
haften zu nehmen. Wegen Abbaus der für den Weinabſatz ſchäd= Kampfe der geſamte deutſche Weinhandel und die Induſtrie, die haupt= 
Fremdenſteuer erſuchte der Referent die Reichsregierung, einen ſächlich für den Weinbau arbeitet. Am allergefährlichſten bezeichnet es 
auf die Gemeinden auszuüben. In dieſem Zuſammenhang er= der Referent, daß der deutſch=ſpaniſche Handelsvertrag den Vorgang 
te er auch die hohen Frachttarife, von denen der deutſche Wein= ſchafft, für die demnächſt beginnenden deutſch=belgiſchen und vor allem 
da er zum größten Teil entlang der deutſchen Weſtgrenze liegt und deutſch=franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen und daß Italien und 
der Wein einen weiten Weg bis zum Verbraucher in Mittel= und Griechenland bald folgen werden. Zum Schluß gab er der Hoffnung 
utſchland zurückzulegen hat, ſchwer betroffen iſt. Der Redner be= Ausdruck, daß die Mehrzahl der Volksvertreter es mit ihrem Gewiſſen 
e die allgemeine Herabſetzung der Gütertarifſätze, gab aber gleich= nicht vereinbaren können, für einen Vertrag zu ſtimmen, der beinahe 
die Anregung, daß über die allgemeine Ermäßigung hinaus noch 2 Millionen guter Deutſcher der Verelendung preisgibt. In letzter 
Einſtufung des Weines in eine niederere Tarifklaſſe erfolgen foll. Stunde, in höchſter Not, ſo ſchloß er, wollen wir vor dem ganzen deutſchen 
allen dieſen angedeuteten Wegen zur Belebung des Weinabſatzes Volke, vor aller Welt noch einmal unſer Recht fordern, unſer Recht auf 
t der Referent, daß ſie in ihrer Geſamtheit zweifellos geeignet Leben, das man keinem Menſchen abſprechen darf. 
den Weinkonſum und damit den Weinabſatz merklich zu fördern; 
Auf Vorſchlg des Redners wurde folgende 
Ute aber ausdrücklich feſt, daß dem deutſchen Weinbau dadurch noch 
Entſchließung 
nicht geholfen iſt, wenn ihm nicht gleichzeitig 
angenommen: „Der in Heilbronn zum 31. deutſchen Weinbaukongreß 
            zu=
der nötige Zollſchutz 
ſammengetretene deutſche Weinbau erhebt in letzter Minute vor der 
C wird, weil dieſer das Dringendſte und Wichtigſte iſt und alle an= ganzen deutſchen Oeffentlichkeit noch einmal flammenden Proteſt gegen 
z Maßnahmen nur nach Gewährung des nötigen Zollſchutzes wirk= die Vergewaltigung, die ihm durch das deutſch=ſpaniſche 
            Handelsabkom=
ſein können. 
men droht. Die darin vorgeſehenen Zollſätze ſind nach Anſicht des ge= 
Als erſten Punkt für die ſchlechte Behandlung, die der deutſche ſamten deutſchen Weinbaues, des geſamten deutſchen Weinhandels und 
ibgu in den letzten Wochen und Monaten in dieſer wichtigſten aller nach der Auffaſſung auch weiterer anderer Volkskreiſe ſo unzureichend, 
en erfahren hat, führte der Referent die Einfuhr billiger, gar nicht daß der deutſche Weinbau dabei unmöglich beſtehen kann. Er müßte 
            hin=
nur zu einem Drittel der geſetzlichen Sätze verzollten Auslands= fort ſtändig weit unter Produktionskoſten verkaufen, was in ganz kurzer 
e an, die zu Beginn des Jahres auf einmal im unbeſetzten Deutſch= Zeit ſeinen vollſtändigen Ruin herbeiführen müßte. Der deutſche 
            Wein=
in Maſſen auftauchten und die Preiſe für deutſche Weine über den bau wendet ſich in höchſter Not an den Reichstag und bittet und 
en warfen. Die Reichsregierung habe zunächſt Verſprechungen ge= ihn, dieſem Vertrag ſeine Zuſtimmung zu verſagen, der geeigne 
t, dieſen Zuſtand zu beſeitigen, um hintennach einzugeſtehen, daß 2 Millionen deutſcher Staatsbürger dem Elend preiszugeben. Die deut= 
In nicht beſeitigen könne. Man werde den Eindruck nicht los, daß ſchen Winzer wollen leben und Weinbau treiben wie ihre Väter getan, 
ilweiſe auch am guten Willen gefehlt habe. Alle Vorſtellungen des ſonſt verlangen ſie nichts.”
 Rund=Funk=Programm. 
Dienstag, den 9. September 1924. 
ikfurt a M. (467 m). 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen. — 11.55 
ſr: Zeitangabe. — 12 Uhr: Nachrichtendienſt. — 4.10 Uhr: 
0—6.00 Uhr: Rundfunknachmittag in Muſik und Wort. 
70 Uhr: Vortrag von Hauptmann Ehrhardt: Rückblick auf den 
2gelflugwettbewerb. — 8 Uhr: Der Briefkaſten. — 8.30 Uhr: 
—* Barbier von Sevilla. (Einzelne Szenen im Vorführungsraum 
Sgeführt.) Roſine: Frau Kern, Figaro: Herr Brinkmann. Graf 
nalviva: Herr Thunis, Dr. Bartolo; Herr von Schenk, Baſilio: 
err Schneider, ſämtlich von der Frankfurter Oper. Ein 
            Kammer=
cheſter. Leitung: Herr Dr. Merten von der Frkf. Oper. — 9.30 
9r: Nachrichtendieſt, Wettermeldung und Sportbericht. — 9,55 
9r: Zeitvorbereitung. — 9.56 Uhr: Drei Minuten der Hausfrau. 
Uhr: Zeitangabe. — 10—11 Uhr: Was iſt populär?. (Eine 
afrage an die Teilnehmer.) 
Lin (430 bzw. 500 m). 10 Uhr: Bericht der Kleinhandelspreiſe der 
10.15 Uhr: 
ichtigſten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. 
rſte Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten. — 12.15 Uhr: 
arzer Tendenzbericht der Berliner Vorbörſe. — 12,55 Uhr: 
ebermittlung des Zeitzeichens. — 1.05 Uhr: Zweite 
            Bekannt=
rbe der neueſten Tagesnachrichten, Wetterdienſt. — 2.15 Uhr: 
urzer Tendenzbericht der Berliner Börſe. — 4.30—6.00 Uhr: 
            Un=
rhaltungsmuſik (Berliner Funkkapelle). — 7 Uhr: Vortrag von 
— 7.45 Uhr: 
rau Margarete Weinberg: „MädchenErziehung” 
Ortrag des Herrn Miniſterialrat Brandenburg „Die Bedeutung der 
aftfahrt”. — 8.30—10,00 Uhr: Italieniſcher Abend. Unter 
Litwirkung des berühmten italieniſchen Baritons Cav. Arturo Di 
korgi. 1. 2) Menuett für Cello, Valentini, b) Larghetto für Cello, 
ardini. Hans Kraus, Solocelliſt des Deutſchen Opernhauſes. 
2) Arie aus „LEbreo” Appolini; b) Arie aus „Macbeth” Verdi. 
ab. Arturo Di Gigorgi, 3. Arie aus „Der Barbier von Sevilla”, 
Dſin;, Alexandrine Alexandrowa, 4. Trio f. Violine, Cello, Klavier, 
Satz, Sgambati. Wlad. Waghalter (Violine), Hans Kraus (Cello), 
* Felis Günther (Klavier), 5. a) Marina riello (Der junge 
Tatroſe), E. di Capua; b) O ſolo mio (O meine Sonne), E. di 
apua. Cav. Arturo Di Giorgi, 6. Adagio und Allegro aus dem 
kolinkonzert 22, Viotti. Wlad. Waghalter, 1. Konzertmeiſter am 
ſtſch Opernhaus. 7. 2) Arie aus „Ernani”, Verdi; b) Arie aus 
Srähiata! Verdi. Aerandrine Alerandrowa. Am Steinwah=Flügel: 
2r. Felie Günther. — Anſchließend: Dritte Bekanntgabe der neue= 
Er Tagesnachrichten, Zeitanſage, Wetterdienſt, Sportnachrichten:
 Geſchäftliches. 
Stets friſche und beliebig kräftige Fleiſchbrühe. 
Ver einen Vorrat von Maggis Fleiſchbrühwürfeln hält, kann im 
            Augen=
blick die zur Herſtellung dieſes oder jenes Gerichts notwendige 
            Fleiſch=
brühe bereiten. Je nach dem Zwecke, dem ſie dienen ſoll, kann ſie ſtärker 
oder ſchwächer gemacht werden, indem man weniger oder mehr Waſſer 
nimmt. Durch ihre ſtete Gebrauchsbereitſchaft helfen Maggis 
            Fleiſch=
brühwürfel auch ſchnell aus jeder Verlegenheit, z. B. wenn die 
            ſelbſt=
bereitete Fleiſchbrühe ſauer geworden iſt, wenn unerwartet Beſuch 
kommt uſw.
 Tageskalender. 
Orpheum, abends 8 Uhr: „Der Stolz der 3. Kompagnie.” — Union 
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen. 
Verſteigerungskalender — Mittwoch, den 10. September. 
Obſtverſteigerung, nachmittags 4 Uhr. Zuſammenkunft 
ſtädter Straße—Wishäuſer Hausſchne
 Reich und Ausjand. 
Frankfurter Fliegertage. 
AE. Frankfurt a. M., 7. Sept. Nun hat auch Frankfurt nach 
Darmſtadt ſeinen erſten großen Fliegertag gehabt. Es war eine 
            pracht=
volle Schau. Die beſten unſerer deutſchen Kunſtflieger und die neueſten 
Typs waren vertreten. Zwei Flugzeuge der Südweſtdeutſchen 
            Luftver=
kehrsgeſellſchaft bewältigten die Rundflüge, von denen 200 Freiflüge 
waren, die ausgeloſt wurden. Von den programmäßig vorgeſehenen 
10 Flugzeugen waren 7 gekommen. Martens, der bereits geſtern 
            an=
gekündigt war, iſt unterwegs geblieben. Sonſt war alles zur Stelle. Die 
beiden Dietrich=Gobiet=Doppeldecker waren ſchon am Samstag 
aus Kaſſel eingetroffen. Botſch aus Darmſtadt kam ebenfalls noch 
am Samstag zu ſpäter Stunde an. Ein Albatros zeigte auch ſchon 
am Samstag ſeine Künſte. Der kleine rote Udet traf am Sonntag 
nachmittag gegen 3 Uhr pünktlich zu Beginn der Schauflugvorführungen 
ein. Die Fallſchirmabſprünge des bayeriſchen Fliegers Bäumler 
vollzogen ſich glatt. 
Wenn auch die Leiſtungen der verſchiedenen Kunſtflieger durchaus 
anerkannt werden müſſen, ſo ſcheint doch, nach dem, was Prof. Fiſcher, 
der Oberleiter der Frankfurter Fliegertage, ſagt, daß der Darmſtädter 
Botſch mit ſeinem kleinen 3 Steuer=PS.=Apparat der Bahnbedarfs= 
A.=G. an techniſcher Leiſtung den Vogel abgeſchoſſen hat. Abſeits von 
den Tribünen, von der Allgemeinheit kaum beachtet, ging Botſch gegen 
4 Uhr mit ſeiner Maſchine hoch und bewegte ſich faſt eine Stunde in 
Höhen bis zu 2000 Meter. Jedenfalls iſt es nicht mehr wie recht und 
billig, die Leiſtungen der kleinen Maſchine mit allem Nachdruck gegenüber 
den alterprobten und zuverläſſigen Maſchinen der bekannten Kunſtflieger 
zu würdigen. 
Leider ging die Veranſtaltung nicht ohne einen Unfall zu Ende. 
Gegen 6 Uhr verſagte dem Albatrosflieger Weichert der Motor. Er 
wollte zur Notlandung niedergehen, blieb jedoch am Bahndamm im 
Telegraphendraht hängen. Der Apparat überſchlug ſich, ging in 
            Trüm=
mer, während der Pilot mit leichten Abſchürfungen davon kam. 
Die Not der Kleinbauern im Rhöngebiet. 
Frankfurt a. M. In Bad Brückenau fand eine Verſammlung 
der Kleinbauern der ſüdlichen Rhön ſtatt, in der die Notlage der 
            Klein=
bauern des Rhöngebietes beſprochen wurde. Es ſtellt ſich jetzt heraus, 
daß die Getreideernte durch das Regenwetter der letzten Wochen 
            ver=
nichtet iſt. Auf den 14. September ſoll eine große Bauernverſammlung 
nach Gersfeld einberufen werden, in der Maßnahmen der Selbſthilfe 
beſprochen werden ſollen. 
Unfall. 
Hanau a. M. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich am Sonntag 
zwiſchen 8 und 9 Uhr auf dem Bahnhof Kilianſtädten. Es war verſäumt 
worden, das Zeichen zum Einſteigen zu geben. Als der Zug ſich nun in 
Bewegung ſetzte, verſuchte der 56jährige Reiſende Heinrich Baſtian aus 
Heldenbergen aufzuſpringen, ſprang aber fehl und geriet unter den Zug. 
Auch ſeine gleichaltrige Schweſter, die ihm zu Hilfe eilen wollte, wurde 
überfahren. Baſtian hatte ſo ſchwere Verletzungen am Arm erlitten, daß 
ihm dieſer amputiert werden mußte. Seine Schweſter iſt auf dem Wege 
nach dem Krankenhauſe ihren Verletzungen erlegen. 
Deutſcher Buchdruckerverein. 
Hannover. Die 54. Hauptverſammlung des Deutſchen 
            Buch=
druckervereins, der maßgebenden Organiſation der deutſchen 
            Buchdrucke=
reibeſitzer, fand vorgeſtern in Hannover ſtatt. Nach der im Kuppelſaal 
der Stadthalle abgehaltenen Gedenkfeier für den kürzlich verſtorbenen 
Geheimen Kommerzienrat Büchſenſtein hielt der Kölner 
            Univerſitätspro=
feſſor Moldenhauer einen Vortrag über die Belaſtung Deutſchlands durch 
das Londoner Abkommen, und deſſen wirtſchaftliche Auswirkung auf das 
Gewerbe. An der Tagung nahmen über 600 Perſonen teil, darunter 
hervorragende Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden ſowie 
des Handels und der Handwerkerkammern. 
Zuſammenſtoß zwiſchen Polizei und Kommuniſten. 
Greiz. Am Sonntag iſt es hier zu ſchweren Zuſammenſtößen 
zwiſchen Kommuniſten und der Polizei gekommen. Aus ganz 
            Thürin=
gen und der Provinz Sachſen waren gegen 300 Kommuniſten in Greiz 
zuſammengekommen. Als ſie, die Internationale ſingend, mit roten 
Fahnen durch die Straßen zogen, trat ihnen die Polizei entgegen und 
es kam zu heftigen Zuſammenſtößen doch behielt die Polizei die 
            Ober=
hand. Mit Gummiknüppeln wurde die Menge auseinandergetrieben. 
Als ſie ſich immer wieder zuſammenrottete, wurde die Landespolizei aus 
Gera und Weimar zu Hilfe gerufen. Die Kommuniſten hatten eine 
            An=
zahl Verletzte, darunter drei, die von Samaritern abtransportiert 
            wer=
den mußten; auch eine Anzahl Verhaftungen ſind vorgenommen worden. 
Nachdem die polizeilicheni Verſtärkungen eingetroffen waren, zerſtreuten 
ſich die Demonſtranten. Heute herrſicht Ruhe. 
Der Amerika=Zeppelin. 
Berlin. Wie die Blätter zur geſtrigen Fahrk des Amerika=
            Zeppe=
lins melden, hat das Luftſchiff während, des 8—12ßündigen Fluges eine 
Strecke von weit über tauſend Kilometer zurückgelegt. Es wurde eine 
Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 130 Kilometern ſtündlich eingehalten, 
ohne daß damit die Höchſtgrenze der zur Verfügung ſtehenden 
            Motoren=
leiſtung erreicht wurde. 
Bluttat. 
Dortmund. Als der kommuniſtiſche Führer Kirch am Samstag 
verhaftet werden ſollte, ſchoß er aus zwei Piſtolen auf die ihn 
            verfolgen=
den Schutzleute, Zivilperſonen und Kriminalbeamte. Ein Schuljunge 
wurde durch Schüſſe verletzt, eine Frau durch einen Schuß in den Leib 
ſofort getötet. Die Verfolgung des Verbrechers, der ſich auf ein 
            Fahr=
rad geſchwungen hatte, wurde in einem Automobil fortgeſetzt. Kirch 
wurde ſchließlich verhaftet. 
Flugunfall. 
Bei den geſtrigen Schauflügen in Liegnitz ſchlug das Flugzeug des 
Piloten Gnaedig auf den Erdboden auf, wodurch der Benzinbehälter 
explodierte und das Flugzeug verbrannte. Gngedig konnte nur noch 
als verkohlte Leiche unter den Trümmern hervorgezogen werden. 
Schwerer Unfall beim Filmen. 
Bei einer Filmaufnahme ereignete ſich am Sonntag nachmittag auf 
dem Tegeler See ein ſchwerer Unglücksfall. Ein Motorboot ſollte durch 
200 Liter Benzin, die in das Waſſer geſchüttet und angezündet worden 
waren, fahren. Infolge Verfagens des Motors konnte das Boot nicht 
ſchnell genug fahren und geriet in Brand. Der Operateur erlitt ſchwere 
Bandwunden an Geſicht und Händen. 
Schwerer Fliegerunfall bei den franzöſiſchen Herbſtmanövern. 
Paris. Bei den franzöſiſchen Herbſtmanövern hat ſich geſtern in 
Saargemünd ein ſchwerer Fliegerunfall ereignet. Der Ajährige 
            Haupt=
mann Reibel, der Sohn des Straßburger Generals, ſtürzte ab und war 
auf der Stelle tot.
 Ein Leckerbiſſen: Torte, die kalt 
acken” wird. 
½ Pfund Palmin wird zerlaſſen und zum Abkühler 
geſtellt. Es 
            wer=
den nun 3 ganze Eier, 1 Päckchen Vanille=Zucker, 
öffel Kakao und 
2 Eßlöffel Zucker zu ſammen verrührt und langſam das Palmin dazu 
getan. Wenn ſich alles dieſes durch einiges Rühren gut verbunden hat, 
nehme man 2—3 Päckchen Keks, legt mit dem Papier, worin ſich der 
Keks befindet, eine Kaſtenkuchenform aus, tut eine Schicht Keks, möglichſt 
gleichmäßig verteilt, hinein und gibt darüber die Maſſe, die mit einem 
Löffel oder Meſſer glattgeſtrichen wird. Darauf kommt wieder eine 
Schicht Keks, dieſe wird wieder mit der Palmin=Maſſe überſtrichen, 
            ſo=
lange abwechſelnd bis Keks und Palmin=Maſſe verbraucht ſind. Dann 
ſtreue man nach Belieben gehackte Mandeln oder Nüſſe darüver. Dieſer 
Schokoladen=Keks iſt von hervorragend feinem Geſchmack und großem 
Nährwert. Die Herſtellung iſt, da auf kaltem Wege, die denkbar einfachſte.
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 Wetterbericht der Gießener Wetterwarte. 
Wettervorherſage für Mittwoch, 10. September: 
Wolkig, ſüd= bis weſtliche Winde, weitere Regenfälle, noch warm. 
Gewitterneigung.
 Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Feuilleton und He 
Nachrichten: Mar Stree 
Verantwortlich für Sport: Dr. Eu 
Verantwortlich für Schlußdienſt: Audreas Bau 
Verantwortlich für den Inſerat 
Druch und Verlag: L. C. Wittich 
in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 9. September 1924,
Nummer 251.
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1433. Ein heiteres Spiel aus vergangenen Tagen
[ ← ][ ][ → ]Rummer 251.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 9. September 1924,
Seite 9.
den 10. (
port, Spiel and Turnen.
 deerer 
            Tan=
ng Gü4 
impff und
 Landskronturnfeſt Oppenhein 
Cach langen Regentagen war das diesjährige Landskron=Turnfeſt 
7herrlichem Spätſommerwetter begünſtigt. Ueber 1000 Teilnehmer 
n zum friedlichen Wettſtreit um den ſchlichten Eichenkranz gemeldet, 
— von nah und fern waren die Turner, meiſt ſchon am Samstag, 
igeſtrömt. Am Samstag abend leitete ein Kommers in der Wirt= 
5) Shalle auf der Landskrone das Feſt ein. Die Stadt prangte im 
genſchmuck, meiſt in den heſſiſchen Farben. Die Wettkämpfe unter 
Sleitung des Gauvertreters Kommerzienrat Schill=Oſthofen und 
(Surnwarts Freh=Mainz nahmen in heißem Kampfe einen ſchönen 
uf. Das Männerturnen beſtand im: 1. Fünfkampf: 
1.Teterlauf, Hochſprung ohne Brett, Weitſprung ohne Brett, Kugel= 
H: 7½ Kilo und Schleuderballwerfen 1½ Kilo. Erreichbar waren 
+.Junkte; 60 Punkte berechtigten zum Sieg. Die Sieger erhielten 
S; mit Schleife und Urkunde. — 2. Dreikampf: 100=Meterlauf, 
* ſtoßen 10 Kilo, Stabhochſprung. Erreichbar 50 Punkte; 36 P. 
Hitigten zum Sieg. Die Sieger erhielten Kranz ohne Schleife. — 
g./reikampf der Aelteren: 1. Altersklaſſe Jahrgänge 
: 1888, a) 75=Meterlauf, b) Kugelſtoßen 10 Kilo, c) Weitſprung 
Brett. 2. Altersklaſſe, 1881—1874: a) 75=Meterlauf, 
b'eitſprung, c) Kugelſtoßen 10 Kilo. — 3. Kltersklaſſe, 1873 
rlilter: a) 50=Meterlauf, b) Weitſprung, c) Kugelſtoßen 15 Kilo. 
Shbar 50 Punkte; 36 Punkte berechtigen zum Sieg. Die Sieger 
en en Kranz mit Schleife und Urkunde. — Die 
            Mannſchafts=
ofe beſtanden in 4mal100 Meter=Staffel um den Wanderpreis 
stadt Oppenheim, offen für alle Mannſchaften; ferner 4mal100 
=Staffel für alle nicht zur erſten Staffel gemeldeten Mannſchaften 
iner Altersſtaffel 4mal75 Meter, offen für die Altersturner in den 
elaſſen. Der Friſchwanderpreis wurde im Kugelſtoßen ausgetra= 
½ Kilo (aus dem Kreis). Jede Mannſchaft beſteht aus 3 Mann. 
Veit Treber=Wanderpreis im Kugelſtoßen (10 Kilo), ebenfalls 
nn in der Mannſchaft. Bei letzterem erhielten ein Drittel der 
ſchaften Urkunden. 
ach peinlichſt ſorgfältiger Vorbereitung aller Einzelheiten traten 
tags um halb 8 Uhr die Kampfrichter zu einer letzten Sitzung 
men; daran anſchließend fand der ſogen. Ordnungsgang ſtatt. Die 
impfe begannen auf dem unteren Platze um 9 Uhr mit dem 
und Dreikampf der Männer. Nach dem Mittageſſen erfolgte 
zmarſch unter Vorantritt der Muſikkapelle nach dem oberen 
            Turn=
dEI Der Nachmittag wurde durch allgemeine Frejübungen eingeleitet, 
Sne vorherige Kenntnis vom Vorturner vorgeturnt und dann von 
ſamten Wettkämpfern ausgeführt wurden. Es ſchloſſen ſich der 
mpf der Aelteren in drei Klaſſen, ſowie die Mannſchaftskämpfe 
taffelläufe an. Mit nur weniger Verſpätung konnte bereits kurz 
Uhr zur Preisverteilung geſchritten werden, die vor der 
            Wirt=
m Zeppelin=Gedenkſtein ſtattfand. 
Siegerliſte: 
I. Altersklaſſei 
Sieger Joh. Gützler=Weinsheim, 61 Punkte; 2. Frz. Joſ. 
            Becker=
hr) theim, 60 P.; 3. Adam Held=Mainz, 59 P.; 4. Ludw. Zambelli, 
Bw heim, Joh. Freber=Mombach, 58 P.; 5. Karl Löffelholz=Koſtheim, 
—Nunſchbauer=Marienborn, 56 P.; 6. Emil Felſing=Mainz, 55 P.; 
Zambelli=Budenheim, Leonhard Spindler=Dalheim, Johann 
Nombach, 54 P.; 8. Joh. Jul. Vogt=Gonſenheim, Jakob Kirch= 
Ferd. Naab=Nierſtein, 53 P.; 9. Ka=l. Ludwig=Gonfenheim, 
Pleinkauf=Eimsheim, 52 P.; 10. Frz. Kamberger=Mainz, Nik. 
er=Gonſenheim, 51 P.; 11. Lorenz Döpfner=Mainz, Karl Por= 
Kaſtel, 50 P.; 12. Franz Thorn=Kaſtel, 49 P.; 13. W. Ohl= 
Georg Sperb=Mainz, Adam Hofmann=Mainz, 48 P.; 14. Sim. 
ſerAbenheim, 46 P.; 15. Georg Rothgerber=Gonſenheim, Joh. 
ind=Guntersblum, Jak. Blum=Nieder=Saulheim, Math. Thomas, 
Geivert=Mainz, 45 P.; 16. Karl Hillebrand=Gonſenheim Joh. 
rMombach, Val. Stickler=Wies=Oppenheim, Jak. Simon=Selzen, 
7., Otto Scherer=Mainz, Hch. Jehle=Budenheim, Gg: Munſter= 
Vorms, 43. P.; 18. G. Neichert=Hillesheim, 42 P.; 19. Jean 
1Joh. Frieſter=Pfiffligheim, 41 P.; 20. Anton Höfer=Nieder=Saul= 
Rebensberg=Kaſtel, 40 P.; 21. Hch. Reinhold= Armsheim, 
22. Phil. Obenauer=Nieder=Flörsheim, Frz. Hofmann=Marien= 
P.; 23. Georg Loos=Nieder=Saulheim, 37 „P: 24. Phil. 
Worms, 36 P 
5. Jak. Morg=Eimsheim, 34 P.; 26. Hch. 
Hillesheim, Fritz Ubrig=Worms, Gg. Orth=Heppenheim, 33 P. 
II. Altersklafſe: 
Sieger: Hch. Bernbach=Mombach, 66 P.; 2. M. Vollny=Bechtols= 
34 P.;, 3. P. Merkloff=Marienborn, Albert Hoß=Kaſtel, 63 P. 
Dambach=Mombach, 60 P.; 5. Chr. Bläſer=Selzen, Fr. Menk= 
Ingelheim, 59 P.; 6. Nik. Kaltenbach, Hechtsheim, Fr. Hölzer, 
Strauch=Marienborn, 57 P.; 7. Phil. Werum 3.=Gonſenheim, 
Thon=Worms, Joſ. Bach=Nieder=Flörsheim 56 P.; 8. Heinr. 
Zahlbach, P. Auldenberger=Hechtsheim, Vinzenz Datz=Gonſen= 
Sch. Pauli=Marienborn, V. Hoffmann=Mainz, 55 P.; 9. Hch. 
=Worms Jak. Allebrand=Alsheim, 54 P.; 10. H. 
            Zimmermann=
im, 53P.; 11. Fr. Müller=Mainz, Ad. Becker=Frieſenheim, 52 
½; 12. Fr. Cahlfeld=Mombach, J. W. Becker=Heppenheim, Nik. 
Eardt Hillesheim, 51 P.; 13. Joh. Gläſer=Zornheim, Gg. mit 9,70 Metern und im Hammerwerfen mit 42,40 Metern. 
EÜ=Guntersblum, Jak. Zimmermann=Heppenheim, 50 P., 14. 
            An=
ib=Kaſtel, 49 P.; 15. Adam Fufrh=Bingen, Math. Biſchel=Mom= 
16. Jak. Engelhardt=Hillesheim, 45 P.; 17. Bernhardt= 
44 P.; 18. Hch. Schmitz=Zornheim, 40 P.; 19. W. Eich=
            Ober=
eim, 37 P.; 20. Hch. Sieben=Zornheim, 35 P 
III. Altersklaſſe: 
renſieger: Joh. Balz=Biebelnheim, 66 Punkte; 1. Sieger Joſ. 
r=Mainz, 63 P.; 2. Frz. Wild=Mainz, Nik. Schott=Nieder=
            Saul=
im, Joh. Ferd. Braun=Selzen, 56 P.; 5. Phil. Kraft=Bretzen= 
Hch. Raquet=Heppenheim, 55 P.; 6. Seb. Kraft=Marienborn, 
J. Lindmann=Mombach, 52 P.; 9 Max Weider=Marienborn, 
damm=Schwabenheim, 50 P.; 10. Adam Lerch=Kaſtel, 48 P. 
). Amling=Kaſtel, 47 P.; 12. Adam Hay=Bretzenheim, 9. Kiſſel= 
3 P.; 13. Jak. Heimann=Wies=Oppenheim, 42 P.; 14. Jak. 
rff 2.=Ober=Flörsheim, 37 Punkte. 
Fünfkampf (95 Teilnehmer): 
16 P.; 6. Chr. Beck=Dahlheim, 74 P.; 7. Herm. Mayer=
            Pfed=
m, 73 P.; 8. Gg. Dingeldein=Worms, 71. P.; 9. K. 
            Müller=
im, P, v. Numen=Bingen, Fritz Schönmehl=Kaſtel, 69 P.; 10. 
Haſſinger=Schornsheim, Emil Schäfer=Hochheim, 67 P.; 11. Jak. 
ther=Worms, 64 P.; 14. Gg. Diehl=Undenheim, Alb. Zimmer= Fengler, 
Nombach, Gg. Löffelholz=Kaſtel, Fr. Reiſinger=Nieder=Ingelheim, 
15. Ad. Löffelholz=Kaſtel, Frz. Ahlfeld=Mombach, Jak. 
            Jung=
ich, Phil. Geiger=Drais, 62 P.; 16. Aug. Knapp=Monsheim, 
chäfer=Mombach, 61 P.; 17. Adam Schmitt=Mainz, G. Zimmer= 
Sblum, Ad. Weber=Hillesheim, Joh. Buhl=Worms, Phil. Mün= 
Zheim. 
S P., 2. Wilh. Gees=Oppenheim, 35 P.; 33. Ludw. Orlemann= 
Deorg Heil=Bingen, 53 P.; 25.M. Kiſſel=Wies=Oppenheim, Gg. 
Scaſtel, Hans Röhl=Pfeddersheim. Hans Debus=Mettenheim, 
Zinkler=Frieſenheim, 51 Punkte. 
Dreikampf (83 Teilnehmer):
 Wefſilche e en en eſthe eheie 
5. Jo 
er=Bodenheim, Ant. Werum=Gonſenheim, 53 P.; 
m Bri 
=Biebelnheim, 59 P.: 7. K. Kalbfuß=Undenheim, 
2 ſ. Held Bechtolsheim, Mich. Mumm=Drais, 50 P.; 9. Gg. 
Sten, 49 P.: 10. Ludw. Schuhmacher=NiederSaulheim, A. Gan= 
Feder=
 9. Leiversberger=Kaſtel, Ad. Sch 
o 
Frz. Jo 
dug=Wald=Uelversheim, 46 P 
onſer 
Förſt=Bechtheim, R. Schweickhard=
            Nieder=
eim, W. 
45 P.; 14. K. J. Mathes= Mainz 
Hirſch=S 
ir: Sauereſſig=Mombach, 44 P.; 15.
 Joh. Jung=Mombach, Ludw. Kleinkauf=Köngernheim, Hch. Held=
            Kön=
gernheim, Gg. Finkenauer=Hillesheim, 43 P.; 16. J. Freber=Mombach, 
Fritz Seibert=Mainz, Joh. Andres=Finthen, Karl. Lemb=Mombach, 42 
Punkte; 17. Gg. Reinheimer=Bauſchheim, Chr. Battelberger=
            Becht=
heim, K. Rockenfeller=Nieder=Ingelheim, J. Diehl=Biebelnheim, J. 
A. Andreas=Gonſenheim 41 P.; 18. Joſ. Popp=Mombach, 40 P.; 
19. Ph. Pfannmüller, Ober=Flörsheim, Ludw. Jordan=Oppenheim, 39 
Punkte; 20. G. Bohne=Mombach, N. F. Vogt=Marienborn, Joſ. Will, 
Mombach, Ph. Daum, Hans Keller=Nackenheim, 38 P.; 21. J. Rudolf= 
Selzen, Joh. Mumm=Gonſenheim, 37 P.; 22. Ph. Bender=Bechtheim, 
Ad. Bubach=Nieder=Ingelheim, K. Ziegler=Kaſtel, Frängert=Budenheim, 
36 Punkte; 23. Hch. Daniel=Gonſenheim, Karl Martin=Wald=
            Uelvers=
heim, 35 P.; 24. Ernſt Heilmann=Koſtheim, P. Lindhof=Hillesheim, 
35 P.; 25. Jakob Hubertus=Weinsheim, Jak. Silz=Finthen, K. Ludwig, 
Gonſenheim, 33 P.; 26. Hch. Schlemmer=Weinsheim, 32 P.; 27. Anton 
Jung=Bechtheim, 31 P.; 28. Fritz Held=Hahnheim, 30 Punkte. 
Kugelſtoßen: 
Friſch Wanderpreis: 1. Tgde. Nieder=Ingelheim, 90,33 
Meter; 2. Tgde. Worms, 88,56 Meter; 3. Tv. Bechtheim, 86,71 Meter; 
4. Tv. Undenheim, 85,38 Meter; 5. Tv. Nierſtein, 81,96 Meter; 6. Tv. 
Bodenheim, 73,36 Meter. 
Veit=Freber=Wanderpreis: 1. Turn= und Sportverein 
1860 Mainz, 2. Tgde. Gonſenheim, 3. Tv. 1817 Mſainz, 4. Tv. 
            Bretzen=
heim. 
Staffelläufe: 
A=Klaſſe: 1. Tgde. Worms, 51 Sek.; 2. Tv. Undenheim, 
53,2 Sek. 
B=Klaſſe: 1. Tv. Kaſtel, 51,4 Sek.; 2. Tv. Nierſtein, 52,1 
Sek.; 3. Tgde. Mombach, 53,2 Sek.; 4. Tgde. Nieder=Ingelheim, ohne 
Zeitangabe. 
Jugendklaſſe: 1. Tgde. Oſthofen, 50,4 Sek.; 2. Tgde. Worms, 
51,1 Sek.; 3. Tgde. Nieder=Ingelheim, 55,2 Sek. 
18. Deutſcher Turnertag in Würzburg. 
In den Tagen vom 1. bis 15. Oktober verſammeln ſich in Würzburg 
die Vorſtände und Delegierten der Deutſchen Turnerſchaft zu den fälligen 
Sitzungen, die mit dem 18. Deutſchen Turnertag am 3. und 4. Oktober 
die für die Allgemeinheit wichtigſte Tagung bringen. Zu dieſem 
            Turner=
tag liegen naturgemäß wieder eine ganze Anzahl von Anträgen vor, die 
im Hinblick auf die beſtehende Spannung mit den Sportverbänden von 
außerordentlichem Intereſſe ſind. So beantragt u. a. der Kreis IIIb 
(Brandenburg) in den Kreiſen, in welchen die Organiſation des 
            Fußball=
ſpieles nicht durchführbar iſt, die Zugehörigkeit der Fußballabteilungen 
bzw. ihrer Mitglieder zum DFB. zu geſtatten. Ein Antrag des Kreiſes 
UIIIb wünſcht, daß im nächſten Jahre eine D.T.=Fußballmeiſterſchaft 
auszutragen iſt. — Für eine Turnfeſtordnung ſollen auf Antrag des 
Oberturnwartes Kunath folgende Allgemeine Beſtimmungen beſchloſſen 
werden: Die deutſche Turnerſchaft hat folgende Veranſtaltungen: 1. 
            Deut=
ſches Turnfeſt. 2. Meiſterſchaften im Volksturnen. 3. Meiſterſchaften 
in Frei= Handgerät= und Geräteübungen. 4. Meiſterſchaftsſpiele. 5. 
Meiſterſchaftsfechten. 6. Schwimmeiſterſchaften. Deutſche Turnfeſte werden 
in der Regel alle fünf Jahre abgehalten. Im 1. und 3. Jahre nach dem 
Turnfeſt ſind die Meiſterſchaftskämpfe im Volksturnen und Fechten, im 
2. und 4. Jahre die Meiſterſchaftsſpiele und Kämpfe in Frei=, Handgerät= 
Geräteübungen ſowie im Schwimmen. Die üblichen Berichte, 
            Satzungs=
änderungen, Wahlen ete, vervollſtändigen die reichhaltige Tagesordnung. 
Am 1. und 2. Oktober hält der Ausſchuß der DT. ſeine Jahresſitzung ab, 
der Hauptausſchuß tritt am 2. Oktober zuſammen, um zu den Beſchlüſſen 
des Turntages Stellung zu nehmen.
 2. Nationale Kampfſpiele des Frankfurter Turnvereins 1860. 
Dieſe Veranſtaltung, welche offen für alle Vereine der D. T. iſt, 
wurde am Sonntag durch Leichtathletiſche Wettkämpfe auf dem 
            Sport=
platz Sandhöfer Wieſen eröffnet. Die Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 
hatte hierzu ihre 4mal 100 Meter=Staffel für Turnerinnen ſowie 
            ver=
ſchiedene Einzelkonkurzenzen gemeldet. Die überaus große Beteiligung, 
ſowie die ſehr ſtarke Konkurrenz ließen jedoch einen Erfolg nicht zu. Die 
Turnerin Lina Treuſch, konnte im Weitſprung mit 4.50 Meter als 
2. Siegerin heimkehren, und ſo die Farben der T.=Geſ. 1875 vertreten. 
Der 1. Sieg kam nach Mainz mit 4,55 Meter. Am kommenden Sonntag 
werden die Turner und Schwimmer des Vereins bei der gleichen 
            Ver=
anſtaltung ſtarten; wünſchen wir ihnen viel Glück zu dieſer Reiſe. Die 
Turner beteiligen ſich an dem Gerätezehnkampf während die Schwimmer 
Einzel= und Staffelmeldungen abgegeben haben. 
1. V. f. R. Nierſtein—1.Kickers Frankenthal 12:2. 
Die Vereine trafen ſich am Sonntag im Freundſchaftsſpiel. Schon 
zu Beginn zeigte Nierſtein große Ueberlegenheit. Halbzeit 2:0.
 Neue Rekorde. 
Bei den am Sonntag in Neunkirchen (Saar) abgehaltenen 
            Europa=
meiſterſchaften der Schwerathleten hat Max Furtwanger aus 
            Regens=
burg zwei neue Rekorde aufgeſtellt und zwar im 25 Kg. Gewichtswerfen
 Deutſche Meiſterſchaft im Mannſchaftsringen. 
Das zweite Treffen der Vorentſcheidung zwiſchen dem 
            Köl=
ner Club für Kraftſport und dem S.C. Apollo=München iſt auf 
Samstag, den 13. September, nach München angeſetzt. Die erſte 
38 P." 3. Math. Sohns=Laubenheim, 57 P.; 4. Joh. Jäger= Begegnung, die kürzlich in Köln ſtattfand, war bekanntlich nur 
knapp mit 9:8 Punkten von den Kölnern gewonnen worden. 
            Ge=
winnt München diesmal, ſo müſſen beide Vereine einen Entſchei= 
7. Frz. Joſ. Schmitt=Bretzenheim, 53 P.; 8 Albert Wagner= dungskampf austragen. Der Sieger tritt gegen den S.C. Alt= 
Wedding=Berlin zum Titelkampf an.
 Automobilrennen in Amerika. — Ein Todesſturz. 
Auf dem Autodrom von Altona (Penſylvanien) wurde ein 250=
            Mei=
renſieger: Hans Emrich=Worms, 110 Punkte; 1. Sieger Adolf len=Rennen (402 Kilometer), das für die amerikaniſche Automobilmeiſter= 
Nombach, 20 P.; 2. Adolf Grohls=Bechtheim 85 P.; 3. Seb. ſchaft nach Punkten gewertet wird, ausgefahren. Das Rennen nahm 
Finthen, 83 P.; 4. Rich. Kalbfuß=Undenheim, 79 P.; 5. Ludw. einen unglücklichen Verlauf, indem Foe Boyer, der die Spitze hielt 
er=Nieder=Ingelheim, Wilh. Luck=Oppenheim, Emil Diehl=Unden= und mit einem durchſchnittlichen Tempo von 200 Kilometern in der 
Stunde fuhr, mit ſeinem Wagen ſtürzte. Boher überſtand die 
            Opera=
tion richt, die die Folge ſeines ſchrecklichen Sturzes war, und verſchied 
am gleichen Abend. Auch der an zweiter Stelle liegende Mourre hatte 
Pech; er verlor wegen Pneudefekts drei Runden. Das Rennen gewann 
ſthein, Jakob Lehr=Bingen, 66 P.; 12. Ph. Gutfleiſch=Oſthofen, ſchließlich Zimmy Murnhy auf „Miller” 2:11:58,8 (Stundenmittel 
Biefer=Dahlsheim, Joſ, Kirchner=Bodenheim, 65 P.; 13. Ludw. 183,460 Kilometer) gegen Tom Milton, Shafer, Cooper, Mourre und 
Radfahren. 
Neuer deutſcher Stundenrekorb. 
Der bekannte Straßen= und Bahnfahrer Werner 
            Miethe=
n=Worms, Joh. Hummel=Hechtsheim, Hch, Laux=Wald=Uelvers= Verlin unternahm am Freitag abend auf der Radrennbahn in Mün= 
30 P.; 18. Hch. Breivogel, Hermann Bert=Mainz, Willi Will= chen unter offizieller Kontrolle einen Angriff auf den von dem 
            Fran=
eim, Phil, Obenauer=Mölsheim, 59 P.; 19. Ludw. Hammen= zoſen Marcel Berthet am 20. Juni 1906 in Paris aufgeſtellten Welt= 
Balzhäuſer=Alsheim, Gg. Hehner=Pfiffligheim, rekord über eine Stunde ohne Schrittmacher für Amateure von 41,520 
5. Held=Undenheim, Hans Obenauer=Nieder=Flörsheim, Kilometern. Der Verſuch wäre ſicherlich erfolgreich geweſen, hätte 
olb=Dalsheim, Joſ. Schuber=Bingen, Gg. Weick=Biebelnheim, 57 Miethe nicht in der 43. Minute wegen Defekts das Rad wechſeln müſſen. 
21. Frz. Bruch=Groß=Winternheim, Hch. Gebe=Groß=Wintern= So blieb er mit einer Leiſtung von 42,227 Kilometern knapp um 293 
Meter hinter dem Weltrekord zurück. Der von dem Straßenfahrer 
Sheim, 54 P.: 24. Hch. Köſtner=Herrnsheim, Thomas Nick= Paſſenheim mit etwas über 39 Kilometer gehaltene deutſche Amateur= 
Stundenrekord iſt von Miethe jedoch ganz beträchtlich verbeſſert worden. 
Schwimmen. 
Wettſchwimmen in Dresden. 
Die verbandsoffene Veranſtaltung des S.V. Neptun=Dresden ſtand 
im Zeichen guten Sports. Die Senſation war die Niederlage des 
deutſchen Freiſtilmeiſters Heinrich=Leipzig, der von 
Dahlem=Breslau knapp, aber ſicher geſchlagen wurde. Die 
            Hauptergeb=
niſſe (Bahnlänge 23,80 Meter): Seniorſeite, 8 B.: 1. Lehner=Dresden 
2:56. — Damenbruſt, 8 B.: 1. Erna Murrah=Leipzig 3:17,8; 2. Martin= 
Görlitz 3:31,8. — 1. Seniorrücken, 4 B.: 1. Dahlem=Breslau 1:20. 
2. Seniorrücken, 4 B.: 1. Schäfer=Dresden 1:18. — Seniorſpringen: 
1. Sprötig=Dresden 39 P. — Sniorſchwimmen, 4 B.: 1. Dahlem=
            Bres=
lau 59,4 Sek.; 2. Heinrich=Leipzig 60,8 Sek. — Seniorlagenſtaffel, 4 mal 
2 B.: 1. Berlin 89 2:19,2; 2. Dresdener S.V. — Städtewaſſerball: 
Dresden—Chemnitz 5:3. — Seniorbruſt, 8 B.: 1. Ziegenfuß=Dre 
:19,5. — Vereinsmehrkampf, 2. Sen.: 
22 P.
 Fußball. 
F.=C. Germania Eberſtadt I — FV. 1911 Hofheim T 2:4 (1:2). 
Vorſtehende Mannſchaften ſtanden ſich am vergangenen Sonntag; 
in Eberſtadt gegenüber.‟ Der Anſtoß Eberſtadts wird abgefangen, der 
Angriff Hochheims gerade noch zur Ecke abgelenkt, die nichts einbringt E. 
findet ſich gleich überraſchend gut zuſammen und ſchafft ſchöne 
            Tor=
gelegenheiten. Durch das gute Zuſammenſpiel des Eberſtädter Sturms 
wird die Verteidigung der Hofheimer zur vollen Entfaltung ihres 
Könnens gezwungen. In dieſer arbeitet die Hofheimer Mannſchaft 
ſichtlich nervös und nur das Können ſowie die Ruhe ihres Torhüters 
verhüten vorerſt Erfolge der E. In der 15. Minute kommt nun auch E. 
zu einem billigen Erfolg. Der knapp neben das Tor geſchoſſene Ball 
ſpringt vor dem an der Linie ſtehenden Schiedsrichter ins Feld zurück 
und wird aus nächſter Nähe eingedrückt. Durch dieſen Erfolg geht E., 
immer mehr aus ſich heraus und drängt einige Minuten beängſtigend. 
Schon naht der 2. Erfolg für E. Eine Flanke von links geht am leeren 
Tor vorbei ins Aus. Nun wird auch Hofheims Sturm durch beſſere 
Unterſtützung von den Läufern, lebhafter. Der Innenſturm will 
            un=
bedingt aufholen. Einige gut gemeinten Schüſſe verfehlen knapp ihr 
Ziel, oder werden eine Beute des Torhüters. In der 35. Minute erzielt: 
der Halblinke durch Flanke des Rechtsaußen den längſt fälligen 
            Aus=
gleich. Von nun an iſt H. dauernd überlegen und geht durch ſeinen 
Mittelſtürmer, der eine ſchöne Vorlage des Halblinken eindrückt, in 
Führung. Halbzeit 2:1. Ohne Pauſe gehts weiter. Schon in der 
Minute nach Halbzeit erhöht der Halblinke die Torzahl auf drei. 
Einige temperamentvolle Alleingänge des Mittelſtürmers, der in 
            her=
vorragender Weiſe wiederholt 4—5 Eberſtädter umſpielt, enden knapp, 
einmal ſogar neben dem verlaſſenen Tor, oder werden noch rechtzeitig 
vor der Torlinie abgeſtoppt. Nun macht ſich E. Sturm für einige 
            Minu=
ten wieder frei und erzielt hintereinander 2 Ecken, die jedoch nichts 
            ein=
bringen. Ein Strafſtoß aus ca. 18 Meter hilft E. zum 2. Erfolg. Der 
ſcharf geſchoſſene Ball geht in die rechte obere Torecke, für den 
            Tor=
wächter, durch einen Verteidiger etwas behindert, nicht mehr 
            erreich=
bar. Nach Wiederanſtoß iſt H. dauernd im Angriff. Wieder iſt es die 
Mitte, die ſich bis zum Strafraum durchwindet, verliert aber im letzten 
Augenblick den Ball. Vom Mittelläufer aufgenommen, wandert dieſer 
wieder zur Mitte und vird vom Mittelläufer 3 Minuten vor Schluß 
zum 4. Tor verwandelt. Nochmals iſt E. Gelegenheit gegeben, 1 Tor 
aufzuholen. Der von E. Sturm weit vorgelegte Ball ſpringt dem linken 
Verteidiger Hofheims im Strafraum an die Hand . . . 11 Meter! 
Scharf geſchoſſen verfehlt der Ball knapp ſein Ziel. Gleich darauf Schluß. 
Sp.=Vgg. 04 Arheilgen Ia Jugend — I. Jugend Weiterſtadt=Braunshardt 
5:0 (0:0). 
Die Ia Jugend der Sportvereinigung Arheilgen weilte am 
            Sonn=
tag in Weiterſtadt und trug das fällige Gaumeiſterſchaftsſpiel aus. 
            Ar=
heilgen hat verdient gewonnen. Das Reſultat erſcheint wohl etwas hoch, 
iſt aber durchaus verdient. Den Hauptanteil an dem Sieg darf der 
            Mittel=
läufer Becker für ſich in Anſpruch nehmen. Der übrigen Mannſchaft ſei 
ein Geſamtlob. Behält ſie dieſelbe Form in den Rückſpielen, ſo iſt ſie 
als der ernſteſte Anwärter auf die Gaumeiſterſchaft anzureden. Die 
Leitung des Treffens lag in guten Händen. 
W. 
Ia Jugend Union — I. Jugend V. f. L. Neckarau 1:2 (1:1). 
Am vergangenen Sonntag weilte die Ia Jugend in Neckarau bei dem 
dortigen V. f. L. Da die I. Jugend Neckarau große Spielſtärke aufweiſt 
und gegen andere Mannheimer Jugendmannſchaften ſehr beachtenswerte 
Reſultate zu verzeichnen hat, wie gegen V. f. R. 1:1 und Waldhof 2:1, 
mußte die Union=Jugend alles aus ſich herausgeben, um den Kampf 
ehrenvoll zu beſtreiten. Der Spielverlauf: Union hat Anſtoß und zieht 
gleich mächtig vor des Gegners Tor, dieſer Angriff wird aber von 
der V. f. L.=Verteidigung glänzend abgewehrt. In der Folge ſah man die 
Unioniſten meiſtens im Angriff. Der Halblinke Hinze legte dem 
            Links=
außen den Ball ſchön vor, dieſer umſpielt den Läufer ſowie Verteidiger, 
ſchlägt Flanke und der Mittelſtürmer Barth knallte den Ball ins Tor. 
Hieran anſchließend ſah man den linken Flügel einige Male vor des 
Gegners Tor ziehen, und wenn der rechte Verteidiger der Neckarauer 
nicht ſo glänzend pariert hätte, wären weitere Tore unvermeidlich 
            ge=
weſen. Kurz vor Halbzeit Eckball für N., die Verteidigung ſteht nicht 
richtig und mit Kopfſtoß erzielt der R.=A. den Ausgleich. Nach der Pauſe 
machte ſich die Hitze ſtark bemerkbar und ſah man hier V. f. L. meiſtens 
in Front. Das 2. Tor wurde kurz vor Schluß durch einen unheimlich 
ſcharfen Spannſchuß des Nek. Mittelſtürmers erzielt, den der kleine 
            Tor=
mann Arnold nicht halten konnte. Alles zuſammengefaßt, gehört die 
1. Halbzeit der Union, die 2. dem V. f. L. 
Ekuda. 
Bundespokalſpiele 1925. 
Die Kämpfe um den Pokal des Deutſchen Fußball=Bundes 
nehmen am 12. Okt ober mit der Vorrunde ihren 
            An=
fang. Es ſtehen ſich gegenüber: in Königsberg 
            Balten=
verband — Norddeutſchland (Schiedsrichter Röhrbein=Berlin); 
in Leipzig Mitteldeutſchland — Süddeutſchland (Rappitz= 
Breslau); in Berlin Südoſtdeutſchland — Berlin (Seiler= 
Chemnitz). — Weſtdeutſchland iſt ſpielfrei.
Handball.
 Tade. Griesheim—Tv. Pfungſtadt 2:0. 
Er= Zur Fortſetzung der Pokalrunde begegneten ſich in Bickenbach 
obige ernſte Anwärter vor ſehr zahlreichen Zuſchauern von nah und 
fern. Beide Mannſchaften ſtellten ſich dem ſehr guten Schiedsrichter, 
Müller (Tgſ. Griesheim), in ſtärkſter Aufſtellung. 
Griesheim: 
Klinger 
Flid 
Friedmann 
Krauter. 
Zecker 
Schupp 2. 
Schick Müller Nothnagel Reifenrath Schaffner 
Pfungſtadt: 
Maid Schaffner Feh, W. 
Arnold Geibel 
Hechler 
Koch 
Meſſer 
ſelp 
Feh, L. 
Lehr 
Mit Beginn legt Pfungſtadt ein unheimliches Tempo vor, dem die 
Mannſchaft ſelbſt ſpäter zum Opfer fiel. Erſt langſam kommt Griesheim 
in Schwung und iſt vorm Tor weit gefährlicher, da ſich der Sturm nicht 
auf Einzeldurchbrüche verlegt. Das Zuſammenſpiel beider Mannſchaften 
beſſert ſich und die Spannung erreicht ihren Höhepunkt, als Schaffner 
unter ſtarkem Beifall mit hohem Flankenſchuß das erſte Tor für 
            Gries=
heim erzielt. Pfungſtadt läßt ſich nicht entmutigen und verſucht wieder 
einige Angriffe, denen die Verteidigung der Nothoſen unbedingt 
            gewach=
ſen iſt. Einige Strafſtöße für beide Parteien führen zu keinem 
            Er=
folg. Pfungſtadt wird ſtark in ſeine Hälfte gedrängt und Angriff auf 
Angriff erfolgt, bis Neifenrath das zweite Tor erzielt. Pfungſtadt hat 
ſich zu ſtark angeſtrengt in der erſten Viertelſtunde und kann nichts mehr 
beſtellen. — Nach einer kurzen Erfriſchung in der Halbzeit gehen die 
Grünen ſofort in Angriff und geben der Hintermannſchaft von G. alle 
Hände voll zu tun. Koch, der beſte Pfungſtädter, treibt ſeinen Sturm 
immer wieder vor, Arnold kommt, freiſtehend zum Schuß, aber Klinger 
iſt der Retter in der Not und hat ihn gerade noch zur Ecke abgelenkt. 
Nach dieſer brenzligen Sache greift G. wieder an. Nothnagel iſt frei 
und ſchießt mit Pech an die Latte, ebenſo Müller. Pfungſtadt iſt ſehr 
aufgeregt und reklamiert gegen den Schiedsrichter, der jedoch das Spiel 
feſt in der Hand hat. Nach dreimaliger Verwarnung wird L. Fey 
ſchließlich ausgewieſen” und in einigen Minuten iſt Schluß. — 
            Gries=
heim hat ſich als die beſſere Mannſchaft erwieſen und iſt verdienter 
Sieger.
 Eine intereſſante ſportliche Veranſtaltung wickelte ſich am Sonntag 
auf der Kaiſerſaalbahn ab. Dort hatten ſich die Senioren des 
            Verban=
des zuſammengefunden, um ſich in einem 30=Kugelkampf zu meſſen. 
22 Kegelbrüder, von denen der jüngſte 51 und der älteſte 64 Jahre 
zählte, waren angetreten. Der Vorſitzende, Kegelbruder Thümmel, 
            er=
öffnete um 9 Uhr mit einer kernigen Anſprache das Kegeln. Die Kugeln 
rollten 5 Stunden die Bahn entlang. Man merkte den Senioren an, 
daß ſie mit ganzem Herzen bei der Sache waren. Schöne Leiſtungen 
wurden erzielt. Es hat ſich gezeigt, daß auch unter den alten Herren 
recht gute Kegler zu finden ſind. Als Siegespreis hatte der Verband 
drei Medaillen ausgeſetzt, und zwar eine ſilberne und zwei bronzene. 
Als Sieger gingen aus dem Wettkampfe hervor: 1. Kegelbruder 
            Schie=
ferdecker vom Klub „Zwölfer” mit einer Holzzahl von 161 (ſilberne 
            Me=
daille), 2. Kegelbruder Hornung vom Klub „Johannes” mit einer 
            Holz=
zahl von 155 (bronzene Medaille), 3. Kegelbruder Schinnerl vom Klub 
„Zwölfer” mit einer Holzzahl von 154 (bronzene Medaille). Es wurde 
der Wunſch laut, derartige Veranſtaltungen zu wiederholen. Den 
            wacke=
ren alten Herren ein kräftiges „Gut Holz”
 W 
oſen 
man 
Un
Darmſtädter Tagblatt
Handelsbig
Meſſen.
 ſchen Ausſtellungspark wurde die von der Karlsruher Kolonialwaren= bis 3000 Mk., 350 Arbeitspferde pro Stück 600—1800 Mk., 45 
            Schlacht=
händlerſchaft e G.m. b. H. veranſtaltete „Kola=Ausſtellung Karlsruhe pferde pro Stück 50—100 Mk. Tendenz: Mit Großvieh ruhig, Ueber= 
1924” in Anweſenheit von Vertretern der ſtaatlichen und gemeindlichen ſtand, mit Kälbern und Schweinen mittelmäßig, ausverkauft, Wagen= 
Behörden, ſowie von Handel und Wirtſchaft feierlich eröffnet. An den und Arbeitspferde mittelmäßig, Schlachtpferde ruhig. 
Eröffnungsakt ſchloß ſich ein Rundgang durch die reichlich beſchickte 
Ausſtellung, die Zeugnis ablegt, von der qualitativen und quantitati= hat die Beſorgniſſe hinſichtlich einer Schädigung der Ernte durch das 
ven Leiſtungsfähigkeit des deutſchen Handels und der Induſtrie. Es vorangegangene Regenwetter etwas gemildert, was auf den 
            Getreide=
waren alle Branchen in erfreulicher Vollſtändigkeit und Ueberſichtlich= markt abſchwächend wirkte. Den gleichen Einfluß übte die 
            Regierungs=
keit vertreten. Die Aufmachung und Anordnung war farbenfreudig und erklärung, daß die zur Ausfuhr notwendigen Unbedenklichkeitsſcheine für 
vielgeſtaltig. Man ſah manche oriainellen Arrangements. Die Aus= Getreide vorläufig nicht erforderlich ſind. Das Angebot war auch heute 
Zuckerwaren, Schokolade. Die Ausſtellung bleibt bis 14. September liche Einflüſſe beherrſcht. 
geöffnet. Im Zuſammenhang mit der Ausſtellung halten die Edeka= 
Genoſſenſchaften und der geſamte badiſche Lebensmittelkleinhandel Ta= dem Hopfenmarkt betrug 300 Ballen. Umgeſetzt wurden 250 Ballen. 
gungen ab, über die wir berichten werden. 
Wirtſchaft des Auslandes. 
„Iron Trade Review”, Cleveland, Ohio, kabelt: Die Beſſerung ſetzt ſich, inbezug auf die Lebhaftigkeit der Umſätze nach der Annahme des Da= 
und iſt allgemein feſter. In Ferromangan wurden 30 000 Tonnen ab= des Gutachtens weſentlich hätte heben können, zumal, was ſich jetzt auch 
blech vor, 
Warenmärkie. 
Spezial 0. 35—35,50, (35,25—35,75), Roggenmehl B,75—29,25, (29,25 iſt, zu fördern, geführt. 
bis 29,75), Weizenkleie 12—12,25, (12,25—12,40), Roggenkleie 11,75 bis 
12, (12—12,25), Erbſen, je nach Qualität für Speiſezwecke — —, (30—40), 
Linſen, desgl. —— (56—60), Heu, ſüdd., gut, geſ., trocken, inkl. Decke, 
Speſen ——, (8—8,50), Weizen= und Roggenſtroh, drahtgepr. 
(5,50—6) Treber, getrocknet —— (16—16.25). Tendenz: Feſt, in mahl= Am Aktienmarkte herrſchte zunehmende Zurückhaltung bei leicht 
            nach=
ten vor, die jedoch zu hoch ſind, um hier Abnehmer zu finden. 
Kolonialwarenbörſe herrſchte feſte Tendenz; verlangt wurden je Kg.: 
Kriſtallzucker 0,82. 
Hauptvieh= und Pferdemarkt waren zugeführt und wurden je 50 Kg. Le= wenig erheblichen Umfangs, verbunden war. Auch ſchwere Montanwerte 
Darmſtädterſund Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien. 
Die Notierungen ſind in Billionen
 bendgewicht gehandelt: 261 Ochſen 22—52 Mk., 194 Bullen 32—44 Mk., 
1166 Kühe und Rinder 12—54 Mk. 598 Kälber 55—73 Mk., 15 Schafe 
Kola=Aüsſtellung 1924 in Karlsruhe. Im Städti= 22—35 Mk. 1509 Schweine 70—86 Mk., 20 Wagenpferde pro Stück 1000 
wb. Berliner Produktenmarkt. Das prachtvolle Wetter 
ſtellung weiſt folgende einzelnen Gruppen auf: Bedarfsartikel, Mol= aus Produzentenkreiſen nur gering, dagegen zeigte ſich die zweite Hand 
kereiprodukte, Einfuhrwaren Konſerven Mühlenprodukte, Nährmittel, williger zum Verkaufen. Die Unternehmungsluſt hielt ſich zurück. Auch 
Spirituoſen, Tabakartikel, Teigwaren, Techniſche Artikel, Waſchmittel, für Mehl trat keine Kaufluſt hervor. Futterartikel wurden durch ähn= 
* Nürnberger Hopfenmarkt. Die heutige Zufuhr auf 
Prima Hopfen unverändert. Andere Gruppen 20 Mk. niedriger. Preiſe 
von 120—250 Mk. 
* Vom Holzmarkt. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt 
— Der amerikaniſche Eiſen= und Stahlmarkt. uns: Man kann einſtweilen nicht feſtſtellen, daß das Holzgeſchäft ſich 
wenn auch langſam, fort. Die Erzeugung hat die 50=Prozent=Grenze wes=Gutachtens weſentlich geſteigert hätte. Die Nachfragen ſind größer 
überſchritten. Einige Stahlpreiſe haben offenſichtlich ihren Tiefſtand= geworden, aber es ſcheitert der Wille, des Holzhandels und 
            Holzver=
punkt erreicht. Von den Eiſenbahnen werden 250 000 Tonnen Schienen brauchs zum Einkauf in vielen Fällen an den Schwierigkeiten der Finan= 
und 12000 Wagen angefragt. Auch die Automobilinduſtrie tritt wieder zierung. Man kann auch nicht gut annehmen, daß der Export von 
            holz=
als Käuferin auf. Der Roheiſenpreis wurde um 50 Cents heraufgeſetzt gewerblichſten Fertigfabrikaten ſich in der kurzen Zeit nach der Annahme 
gefchloſſen. Die heimiſchen Werke haben den Preis für Ferromangan, auf den Meſſen in Berlin und Leipzig herausſtellte, ſich die 
            Preisfor=
auf 90 Dollar ermäßigt, während der Preis für engliſches Ferromangan derungen infolge der teureren Produktionskoſten in Deutſchland höher 
ſich auf 95 Dollar hält. Der Markt für Eiſen= und Stahlſchrott nimmt ſtellen, als es nach Maßgabe der Leiſtungsfähigkeit gleichartiger Betriebe 
langſam feſtere Formen an. Die Käufer für Stabeiſen halten, noch im Ausland ſtatthaft iſt. Auch am ſüddeutſchen, namentlich am 
            bayeri=
zurück, während die Verbraucher von Grobblechen lebhaftere Kauftätig= ſchen Holzmarkt hat der Geſchäftsgang nicht den Umfang erreicht, den 
keit entwickeln. Von Japan liegen umfangreiche Anfragen in Weiß= man erwartete. Nur am Rohholzmarkt wagen ſich wieder, ſoweit 
            bis=
her überhaupt Verkäufe ſtattfanden, die Sägewerksbeſitzer etwas übereilt 
hervor; ſie ſcheinen geneigt zu ſein, die erwartete weitere Belebung des 
Holzmarktes in Geſtalt zu hoher Nundholzpreiſe vorauszudiskontieren, 
* Amtliche Notierungen der Frankfurter Börſe, Man beobachtet in letzter Zeit aus der Tſchechoſlowakai, am deutſchen 
Abkeilung Getreide, vom 8. Sept. Getreide, Hülſenfrüchte und Biertreber Holzmarkt ſtärkere Angebote. Auch die dortigen Sägewerksbeſitzer, die 
ohne Sack. Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack. Preis je 100 über größere unverkaufte Vorräte verfügen, ſind geneigt, die Lage des 
Kilogramm. Weizen, gute Durchſchnittsware neuer deutſcher Ernte, Holzmarktes in Deutſchland zu überſchätzen. Immerhin hat die Steige= 
Preiſe vom 5. Sept. 23—24. Preiſe vom 8. Sept. (——), Roggen 19,50 rung der Nachfragen und geringe Erhöhung der Umſätze, die ſeit Mitte 
bis 2.50, (2195—21,75), Sommergerſte für Brauzwecke B,3—24,25, Juli eingetreten ſind, zu einer faſt vollſtändigen Beſeitigung der Schleu= 
(23,50—25), Hafer, inländ, 21—22, (21—22), Hafer, ausländ. ——, Mais, derangebote, die jeder Vernunft entbehrten und geneigt waren, den 
            Sub=
gelb 19.50—19,75, (19,50—30), Mais, mised ——, Weizenmehl, ſüdd, ſtanzſchwund des Holzgewerbes, der in der Inflationszeit eingetreten 
Börſen. 
* Frankfurter Börſe vom 8. September. (Eigener Bericht.) 
Die heutige Börſe nahm im großen und ganzen einen ruhigen Verlauf. 
barem Weizen fehlen Angebote, nur aus Mitteldeutſchland liegen Offer= gebenden Kurſen. Auch die in den letzten Tagen noch bevorzugten 
            Spe=
zialwerte konnten ſich der leichteren Tendenz nicht ganz entziehen. Ir= 
* Mannheimer Produktenbörſe. An der Produkten= gend welche Urſachen für die ſchwächere Haltung waren nicht zu erkennen, 
börſe war die Tendenz trotz der Behinderung der Getreideausfuhr, für man hat vielmehr den Eindruck, als ob die Anregung zur Gewinnmit= 
Mehl etwas ruhiger. Die Mühlen ſind auf zwei Monate hinaus aus= nahme auf dem jetzigen Kursniveau etwas Material herausgebracht habe. 
verkauft. Verlangt wurden für 100 Kg. waggonfrei Mannheim: Weizen. Der Rentenmarkt hatte gleichfalls etwas ſtilleres Geſchäft bei ſcharf 
            nach=
inl. B—23¾, ausl. 25,—R, Roggen, inl. 20—20,5, ausl. 21,5, Gerſte gebenden Kurſen der heimiſchen Renten. Bei der Spekulation machte ſich 
25—26,5, Hafer, alter 23, neuer 20, ausl. 19,5—20½, Mais mit Sack etwas Intereſſe für Ungarn und Rumänien bemerkbar, die ſtark ſtiegen, 
9—20,5. Weizenmehl Spezial 0 35,25—35,50, Roggenmehl 29—23,75. und auch Türken konnten gegenüber der Vorbörſe Kurserhöhungen er= 
Die zweite Hand ſcheint vorläufig ausgeſchaltet zu ſein. Weizenkleie zielen. An der Nachbörſe war der Aktienmarkt wenig verändert, deutſche 
12,5—12,75, Roggenkleie 12—12,25, Trockenſchnitzel prompt 13. — An der Renten weiter ſchwach. Man hörte Kriegsanleihe mit 1020 bis 1030. 
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Die heutige 
Kaffee, Santos 3,94—4,36, desgleichen gewaſchen 4,80—6,10; Tee, gut Börſe eröffnete in mißmutiger Stimmung, weil man eine Trübung des 
6,40—7,80, mittel 7,50—8,50, fein 8,50—12: Kakgo, holl. 1,60—1,80, inl. politiſchen Horizonts durch die angekündigte Erklärung der deutſchen Re= 
150—1,60; Reis, Burma 0,0; Weizengrieß 0,46, Hartweizengrieß 0,52, gierung in der Kriegsſchuldfrage befürchtet. Weitgehende Zurückhaltung 
der Kaufluſt hatte bei Beginn ein Ueberwiegen des Angebots auf dem 
* Mannheimer Viehmarkt. Zum Mannheimer Herbſt= Aktienmarkt zur Folge, was naturgemäß mit Abſchwächungen, meiſt aber
 9. September 1924 Nr. 25 
* 
ſtellten ſich nur bereinzelt und mehr als 1 Billionen Prozent niedrige 
Eſſener Steinkohle ſetzten ſogar höher ein. Stärker gedrückt waren au 
Deutſche Kaliwerke, nämlich um 4 Billionen, und Augsburg=Nürnberg 
Maſchinen um 2½ Billionen Prozent. Dagegen beſtand, angeblich g 
Hamburger Anregung, ein lebhaftes Kaufintereſſe für DynamitNoh 
Aktien, die ziemlich um 2 Billionen Prozent gewinnen konnten, 
deutſche Anleihen machte ſich bei Beginn nur wenig Intereſſe bemerkh= 
Die nunmehr auch von amtlicher Seite erfolgten Warnungen vor un 
rechtigten Hoffnungen einer Aufwertung hat offenbar der Kaufluſt ein 
Dämpfer aufgeſetzt. Dagegen wurde heute Schutzgebietsanleihe zieml 
höher bezahlt auf angebliche engliſche Käufe. Ausländiſche Anleib 
konnten unter Bevorzugung von türkiſchen Werten ſich im Kurſe beſſe 
Im Verlaufe erwies ſich die Börſe widerſtandsfähig und vereinzelt kor 
ten ſich die Kurſe mäßig erholen. Die Stimmung blieb aber bei ge 
Geſchäftstätigkeit unſicher. 
Oeviſenmarkt.
Nepa Amſterdam=Rotterdam .. 161.20 Mie 160.30 161.10 W Brüſſel=Antwerpen....." 20.90 — 21.00— 20 925 21.025 bolt Chriſtiania. 57.36 57.64 57.26 57.54 Nopenhagen
... 69,53 69.87 69.92 70.28 volt Stockholm.
11122 111.78 111.22 111.78 Helſingfors
„ 10.49— 10.55— 10.49— 10.56— Italien 18.30 — 18.40— 18.32— 18.42— London
... 18,685 18.775 18.635 18.725 New=York
..." 4.19 4.21 4.19 421 Paris. 22 14— 22.26— 22.14— 22. 26— Schweiz .......
..: 78.8) 79.20 78.375 79.075 Spanien.............. 54.86 55.14 54.61 54.89 Wien (i. D.=Oſterr. abg.). 5.91— 5.93— 5.91— 5.93— Prag .."
... 12.55— 12.61— 12.55— 12.61— Budapeſt.
5.41— 5.46 — 5.42— z 5.44— bol Buenos=Air”
.. 1.435 1.445 1.435 1.445 voll Bulgarien.
T 3.07— 3.06 — 3.05— 3.07— vol Japan ..............." 171— 1.72— 1.71— 1.72— volk Rio de Janeiro........ 0.405 0.415 0.395 0.405 volk Belgrad.. . . . ..... 5.51— 5.53— 5.51— 5.53— voll Liſſabon .. .. .. . .... ..." 11.97 12.03 11.97 12.03 voll Danzig ..............." 74.66 75.04 74.31 74.69 voll Konſtantinopel .. .. . . .." 2.24— 226 2.25— 277— voll
 Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 100000060d 
8. 9.
 Aktiengeſ. für Anilinfr. 
Aſchaffenburger Zellſtoff 
Augsb.=Nürnb. Maſch., 
Berl.=Anhalt=Maſchinen 
Berl.f. Elektr. W.vorzug. 
Bismarckhütte ......" 
Braunkohlen=Briketts. 
Bremer Vulkan ...... 
Wolle. . ...... 
Chem. Hehyden ....... 
Weiler ...... 
Deutſch=Atlant. Tel.... 
Deutſche Maſchinen.. . 
Deutſch=Niedld. Tel. . 
Deutſche Erdöl .... 
Deutſche Petroleum .. 
Dt. Kaliwerke ......." 
Dt. Wafſen u. Munit ion 
Donnersmarckhütte. 
Dynamit Nobel ......" 
Elberfelder Farben. . . 
Elektr. Lieferung .. 
R. Friſter .. 
Gaggenau Vorz. .... 
Gelſenk. Gußſtahl ...." 
Geſ. f. elektr. Untern... 
Halle Maſchinen ....." 
Han. Maſch.=Egeſt.. . ..
 15875 
23000 
26250 
7000 
7500 
37000 
61750 
10900 
3900 
16750 
25230 
7250 
32000 
43259 
52500 
71500 
90000 
10000 
17625 
15100 
7750 
20000 
17600 
12000 
71003
 15100 
23000 
24000 
6875 
7000 
36000 
61750 
10100 
3800 
16003 
25375 
6375 
30000 
43150 
46000 
71000 
90000 
10875 
15600 
14750 
2750 
7600 
19900 
17800 
13750 
70030
 Hanſa Dampfſch. . . . 
Hemoor Zement . 
Hirſch Kupfer ... 
Höſch Ciſen.. 
Hohenlohe Werke. 
Kahla Porzellan”. 
Lindes Eismaſch. 
Lingel Schuh .. 
Linke u. Hofmann ... 
L. Loewe u. Co.. 
C. Lorenz 
Meguin 
Niederländiſche Kohle 
Nordd. Gummi 
Orenſtein. 
Nathgeber Waggon:; 
Rombacher Hütten. 
Roſitzer Zucker 
Rätgerswerke 
Sachſenwerkt 
Sächſiſche Gußſtahl. 
Siemens Glas. 
Thale Eiſenhütte. 
Ver. Lauſitzer Glas ... 
Volkſtedter Porzellan. 
Weſtf. Eiſ. Langendresr 
Wittener Gußſtahl .... 
Banderer=Werke ...
Frankenkurs in London: 83.67
Markkurs
18.
 Europäiſche Staatspapiere, 
a) Deutſche. 
6% Reichsanleihe ..........." 
.. 
oc- 
3½% 
. 
Döllar=Goldanleihe per 1935 .. 
1932.. 
Dollar=Schatzanweiſungen .... 
4½% I. u. V. Schatzanweiſg. 
(½%H.—IX. 
47Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u. 13 
v. 14 
. 
Sparprämienanleihe .. 
Zwangsanleihe .... 
4¾ Preuß, Konſols .." 
3½%„ „ 
...:..: 
48 Bab, Anl. unk. 1935 .... 
3½% „ „ v. 1907 ......." 
„ 1896 
 
49 Bahern Anleihe ......." 
....." 
Hefſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw. 
rch. 26 ........ .........." 
8—16% Heſſen Reihe XXXII. 
untilgb. b. 28... .. 
.. 
4½ Heſſen unk. 1924 
........: 
„....." 
42 Württemberger alte „.... 
b)Ausländiſche. 
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914.. 
5% L.=Inbeſt.=Anl. b. 1914 
4½ „ v. 1902 .........." 
4½ „ ............" 
6‟ Bulgar. Tabak 1902.. . .. . . 
12/,% Griech. Monopol .... . .." 
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913 
ab 1918 „............." 
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr. 
v. 1914 .................. 
48 Oeſt. Goldrente ........." 
4% „ einheitl. Rente ...... 
5% Rum. am. Rente v. 03 .... 
4½% „ Goldrente v. 13 .... 
4% „ am. Goldrente konv. 
4% „ am. b. 05 ..... 
4%0 Türk. (Admin.) v. 1903.... 
43 (Bagdad) Ser. I .. 
„II.. 
48 
4% v. 1911, Zollanl. ... 
4½½ Ung. Staatsr. b. 14 ... 
4% Goldrente ......" 
Staatsr. v. 10 .... 
4% 
4½ Kronenrente ......" 
Außereuropäiſche. 
20 Mexik. amort. innere . . . . . ." 
konſ. äuß. b. 99..... 
Gold v. 04, ſtfr. .. . . 
konſ. inner. ..... .." 
Frrigationsanleihe 
½ Tamaulipas, Serie l...... 
Obhig. v. Transportanſt, 
4% Cliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . . 
4% Gal. Carl Ludw.=Bahn. . . . 
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. . .
79.
 11425 
1625 
2025 
93,75 
100 
86,5 
106 
0,920 
8,5 
d80 
31 MA 
1,925 
1,9 
— 
2,1 
2,125 
4,2 
111,0 
1.85 
1,85
 6 
3,1
 375 
1.6 
35 
13 
13.5 
1421, 
7.25 
13
6.9.
 1075 
1,0 
,5 
205 
100 
100 
26,3 
1035 
6,235 
11,75 
11.75 
0.800 
2,75004 
162 
180 1 
1,6
 2.15 
2,1 
4,2 
19,5 M 
1,2
 u 
3,65 
7.,5 
1=
 9,5 
4.75 
6 
13,25 
14.75 
15,75 
3,75
 2.6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb. 
2:6 %Neue 
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...." 
8% Oeſt. 
1. b. 8. Er.. 
9. Em. .. .." 
v. 1885 ...." 
39 Deſt. Staatsb. b. Erg. Netz. 
4½ Rudolfb. (Salzkammerg.) .. 
4½% Anatolier I............" 
3% Salon. Conſt. Jonction ..." 
3% Salonique Monaſtir ......" 
5% Tehuantepe‟. . ........... 
4½% 
............. 
Nach Sachwert verzinsl. 
Schuldverſchreibungen. 
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23 
5% Ffter, Pfandbr.=Bk. Goldobl. 
I. Em. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 
58 Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl. 
II. Em. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 
6% Großkraftwerk Mannheim 
Kohlenwertanl. v. 23....... 
6% Heſſ.Braunk.=Rogg.Anl. v.23 
5%Neckar A.=G. Stuttgart 
            Gold=
anl. b. 23, ... ......... 
5% Pfälzer Hyp.=Bank. Gold= 
Pfdbr. v. 24....... ... ..... 
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe .. 
5% „ Roggenwert=Anl. .. 
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold= 
Pfdbr. v. 24 .............." 
5% Rhein=Main=Donau 
            Gold=
anl. v. 23 ...... . . ........ 
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23 
Ser. I n. II...... .. ......." 
580 Sächſ. Roggenwertanl. v. 23 
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl, 
Bank=Rktien. 
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . . 
Bank für Brauinduſtrie ......" 
Barmer Bankverein... . . . . . . . 
Baher Hypotheken= u. Wechſelb. 
Berliner Handelsgeſellſchaft . .. 
Commerz= und Privatbank ... 
Darmſtädter u. Nationalbank .. 
Deutſche Bank .............." 
DeutſcheEffekten= u. Wechſelban! 
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. .. 
Deutſche Vereinsbank ........ 
Disconto=Geſellſchaft . . . . .. . . . 
Dresdner Bank. . . . . . .. .... .. 
Frankfurter Bauk ..........." 
„ Hypotheken=Bank. 
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . . ." 
Mitteldeutſche Creditbank. . .. 
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . . 
Reichsbank=Ant. . . . . . . . . . . . . ." 
Rhein. Creditban ..........." 
„ Hypothekenbank ......" 
Süddeutſche Disconto=Geſellſch. 
Weſtbank ......... .........." 
Wiener Bankverein .......... 
Vergwerks=Aktien, 
Berzelius ........ .........." 
Bochamer Bergb. ......... .. 
Buderus........ 
 
Dt. Luxemburger ............" 
Eſchweiler Bergwerks=Akt. . .. 
Gelſenkirchen Berow. ........ 
Harpener Bergbau..
 Frankfurter Kursbericht vom 8. September 
Prozent ausgedrückt.
 8 
13
33,
 1,74 
61 
12 
— 
2,4 
1,7 
— 
5,25 
1.7 
1,9 
z
 2.3 
1.95 
31 
6,25 
10 
11,5 
3,6 
38 
0.375 
121lg 
71. 
2,2 
4,7 
13,1 
2.4 
0.400 
467le 
2.25 
6 
9.25 
0,330 
0,270
 14.5 
53,75 
75,5 
57,75
 10i 
10 
15 
2,75
 10.5 
174 
60,5 
11.25
 3.4 
5,2
 2,6 
1,8 
j.
 3. 
2,6 
27,1 
27 
11½ 
3,5 
3,8 
6.395 
13,35 
4.4 
12,75 
2.25 
0,3875) 
46,5 
2.45 
6 
— 
0.,309 
0.280
33
 Kaliwerke Aſchersleben .. . . . . . 
Salzdetfurth. . . . . . 
Beſteregeln ......." 
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte) 
Mannesmann Röhren........ 
Mansfelder ................." 
Oberbedarf ................." 
Oberſchleſ. Eiſen Caro) ......" 
Otavi Minen u. Eb.=Ant. .... 
Phönix Bergbau ...........! 
Nhein, Stahlwerke .......... 
Riebeck Montan.. .. 
...." 
Rombacher Hitte. .........." 
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . . 
Ver. Laurahütte ...
 Aktien induſtr. Anternehmung, 
Brauereien 
Henninger Kempf=Stern. . . . . ." 
Löwenbräu München ........" 
Schöfferhof (Binding)........" 
Werger ...... 
T— Tauſend. M— Millionen. Md — Milliarden 0U —ohne
 Akkumulat. Berlin ..........." 
Adler & Oppenheimer ......." 
Adlerwverke (v. Kleher) ....... 
A. E. G. Stamm. . . . . . . . . 
6% „ „ Vorzug Lit.A ... 
5% „ „ Vorzug Lit. B ..." 
Amme Gieſecke & Konegen .... 
Anglo=Continental=Guano ....." 
Anilin Bln.=Treptow. . ... . . 
Aſchaffenburger Zelſtoff ..... 
Badenia (Weinheim) ........! 
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik. 
Bad. Maſchf. Durlach ........" 
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen.. 
Baldur Piano. .. . . . . . . . . . . . ." 
Baſt Nürnberg .............. 
Bahriſch. Spiegel ............" 
Beck & Henkel CCaſſel) ........" 
Bergmann El. Verke ........." 
Bing. Metallwerke ..........." 
Brockhues, Nieder=Walluf... .." 
Cementwerk Heidelberg. . .... 
Karlſtadt . . . . . . . ." 
Lothringen (Metz). 
Chem. Werke Albert. ........ 
Griesheim Elektron ...." 
Fabrik Milch .......... 
Veiler=termer ........" 
Laimler Motoren ............" 
Deutſch. Eiſenhandel Berlin .. 
Deutſche Erdöl ........ .. ...." 
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Dingler, Zweibrücken ........" 
Dresdener Schnellpreſſen .... 
Dürkoppwerk (Stamm) .....! 
Düſſeld. Natinger (Dürr) ..... 
Dyckerhof & Widm. Stamm ... 
Siſenwerk Laiſerslautern ..... 
L. Meher jr. .. . . . ." 
Elberfelder Farbw. v. Baher .." 
Kupfer=u. Meſſingw. 
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Licht und Kraft . ..... 
Elſäſſ. Bad. Wolle. ..........." 
Emag, Frankfurt a. M.. . . . . .. 
Email.- & Stanzw, ullrich ...." 
Enzinger Werke ........... . . 
Eßlinger Maſchinen .........." 
Ettlingen Spinnerei ........" 
Faber, Joh., Bleiſtift ....."
— 16 2.5 0.959 208/g 19½g 15.5 14,1 14,4 1.9 1,7 6,1 5,5 6,5 6,65 2,95 3,8 16.25 15.25 3.05 6,6 15,75 6,6 44.75 44,9 17,5 17 15.25 15 15,3 15,5 3,25 3.33 81 6,75 48 15,25 15 6,3 5,75 2,8 2,75
— 3,3 3,3 4 3,8 1,65 1,5 2.,05 1.95 17773 155 15,25 9,5 9,5 0.320 3.360 4,5 4,9 71 3= 13,6
 Faber & Schleicher .........." 
Fahr, Gebr., Pirmaſens ....." 
Felten & Guilleaume, Carlsw.. 
Feinmechank (Fetter). . .... .. 
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M. 
Frankfurter Gas.. .... 
Frankfurter Hof............." 
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek. 
Fuchs, Waggon Stamm ....." 
Ganz. Ludwig, Mainz ......." 
Geiling & Cie. .............." 
Germania Linoleum .. . . . . . .." 
Gelenkirchen Gußſtahl ......." 
Goldſchmidt, Th. ... 
Gotha Waggon .............." 
Greffenius; Maſchinen Stamm. 
Gritzner Maſchinenf. Durlach. .. 
Grün & Bilfinger ..........." 
Hammerſen (Osnabrück) ...... 
Hanfwerke Füſſen ..........." 
Heddernheimer Kupfer ......." 
Heyligenſtgedt, Gießen ......." 
Hilpert Armaturenf. ....... 
Hindrichs=Auffermann. .. .. .. 
Hirſch Kupfer u. Meſſ........ 
Hoch= und Tieſbau ........." 
Höchſter Farben ..... 
Holzmann, Phil. . ... ... ... ." 
Holzverk.=Induſtr. . . . ... . . . . 
Hydrometer Breslau ........" 
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Junghans Stamm. . . . . . . . . . 
Karlsruher Maſchinen .. 
Karſtadt R... . . . . . . . 
Klein, Schanzlin & Becker ... 
Knorr, Heilbronn.........." 
Kolb & Schüle Spinn.. ...... 
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Krauß & Co., Lokom.. 
Lahmeher & Co. .. 
Lech, Augsburg ..........."" 
Lederw. Rothe .............." 
Lederwerke Spicharz ........ 
Lingel, Schuhw. Erfurt ....." 
Löhnberger Mühle .. 
Lüdenſcheid Metallw. . ... 
Luther, Maſch.= u Müh enbau.. 
Lur’ſche Induſtrie .. 
Mainkraftwerke Höchſt ...... 
Meguin, Butzbach ... 
Metallgeſ. Frkft. . . 
Meher, Dr. Paul ....... 
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.. 
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Motorenfabrik Deutz .. 
Motorenfabrik Oberurſe! ..... 
Neckarſulmer Fahrzeugwerke... 
Neckarwerke Eßl. Stamm..... 
Oleawerke Frankfurt a. M..... 
Beters Union Frankfurt a. M. 
Pfälz. Nähm., Kahſer ...... 
Philipps A.=G. .... 
.: 
Porzellan Weſſel............" 
Reiniger, Gebbert & Schall. . . 
Rhein. Clektr. Stamm .. . . . . . . 
„ Metall Vorzüge ....... 
Rhenania, Aachen .........." 
Niedinger, Maſchinen ........ 
Rückforth, Stettin ..... 
Rütgerswerke ............... 
Schleußner (Frankfurt a. M.) .. 
Schneider & Hanau.. ...... .. 
Schnellpreſſen Frankenthal. . . . 
Schramm Lackfabrik. . .. . . . . . . 
Schriftgießerei Stempel, Ffm. 
Schuckert Clektr. (Nürnberg) ..
5! 6,6 „75 16.5 5,8 3 1.925 8” 4,25 2,5 3,75 1.25 11.8 11.,8 15,25 15,5 64,5 2,6 13,.25 12,5 1.05 16 4,75 4,75 7.25 3.75 3.6 1.9 5,75 2.3 9,25 18,75 17 0.730 0,7001 19.1 185 3,7 3,5 3,6 3,5 2 65½ 6,8 4,6 7,1 39,75 1
 Schuhfabrik Berneis=Weſſel... 
Schuhfabrik Herz .........." 
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Siemens & Halske.. . ........ 
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Gewiſſenhafte Diskretion verbürgt
Nnmmer 251.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 9. September 1924.
Seite 14.
 Das deutſche Herz. 
Roman von Adolf Schmitthenner. 
(Nachdruck verboten.) 
„Abends hub ſich ein ſcharf Zechen an. Der Wein weckte 
nen Groll auf, und ihm geſchah das gleiche. Er zürnte mir 
en des Schwertes, ich ihm wegen des Gehenkes. Wir waren 
e jung, ungezähmt und leidenſchaftlichen Geblüts. Wie ſich 
Streit entſponnen hat, weiß ich nicht mehr, und als ich ſpäter 
dem Rittergerichte ſtand, wußte es niemand zu entſcheiden. 
weigere mich nicht der Hälfte der Schuld. Aber das iſt 
            ge=
daß, als ich gegen Mitternacht aufbrach und allein gehen 
te, mir den Kopf zu verkühlen, ſich Johann an mich lettete 
nicht abließ mich zu ſchelten und zu reizen. Ich wollte über 
z Brücke und bat ihn mich allein zu laſſen. Er ging ſpottend 
ler mir her. Mit einem Male ſtanden wir uns mit entblöß= 
„ Schwertern gegenüber. Es war auf dem Marktplatz im 
7n Mondſchein, ein paar Schritte vom Schatten der Kirche, 
hat der Lichtzieher richtig geſehen, wenn er es geſehen hat. 
n, als mir Hans zurief: „Zwingenberger, du haſt mich 
            ge=
en!” ſchaute ich um Hilfe um. Kein Menſch war auf dem 
ktplatz. Ich holte einen Bäcker aus der Backſtube, und wir 
en ihn hierher. Seine Wunde war tief, aber nicht tödlich, 
* die beiden Aerzte;, die ich holte, gaben ihm und mir allen 
n Mut. Ich blieb bei ihm, bis ſeine Mutter kam. Als der 
2tmeldete, daß ſie im Hauſe ſei, gab mir Johann die Hand 
7 ſagte: „Weich meiner Mutter aus! Ich danke dir, 
            Zwin=
gerger! Auf Wiederſehen bei unſerer Auerhahnbalz!” Ich 
I. ihn nimmer lebendig geſehen. Seine Mutter ſchickte die 
Ste fort und trieb ihren Hokuspokus. Mein Oheim, der tolle 
3, half ihr dabei. Nach vierzehn Tagen ſtarb der letzte 
ſchuhsheimer an vergiftetem Blut.” 
„Ich hab’ ihn oft auf den Armen getragen,” ſagte ein grau= 
A ger pfälziſcher Korporal. „Ich war damals im Stalldienſt 
X Schloſſe Handſchuhsheim.” 
Friedrich ſah ihn an. „Biſt du der Stephan Apfel aus der 
Tlgaſſe?” 
„Der bin ich. Auch Euch hab’ ich oft in die Höhe gehoben; 
S Ihr wolltet immer aufs Pferd hinauf. Ich hab: Euch zum 
En Male geſehen, als Ihr zur Leiche kamt und die Alte ſo 
Sig gegen Euch war. Das ganze Dorf war wild.” 
„Ja,” ſagte Friedrich, „das war eine böſe Stunde. Sie hat 
— aus dem Sattel gehoben und für lange Zeit zu einem 
—elnden Menſchen gemacht. Zu dem Grauen dieſer Stunde 
Ohtniemand etwas hinzuzudichten; es iſt noch immer größer, 
Semand ſagen und ſich vorſtellen kann. All die Flüche, von 
Si ihr vorhin geſungen habt, hat ſie über mich gerufen, und 
andre, nur mit dem Unterſchied, daß ihr ſie breit daher= 
Srrt habt, als ſeien ſie ein Kochrezept: ſie hat ſie heraus= 
Südelt wie ein Drache, der Feuer ſpeit.” 
Aber ein ſchöner Drache,” ſagte ein Bürger. Die andern 
I—n.
 „Lachet nicht,” ſagte Friedrich, „er meint es im Ernſt und 
hat recht. Wie eine Frau aus einer andern Welt ſtand ſie da, 
ſchöner als die Weiber dieſer Erde und gewaltiger als ſie, eine 
von denen, die man mit Staunen und Furcht anſieht, wenn ſie 
vorübergehen, entzückt und doch voller Angſt, ſie möchte ſtehen 
und uns anſchauen. So ſtand ſie auf den Stufen des Altars, 
und ihre ſprühenden Augen ſchauten auf mich, und ſie ſchüttete 
über die Leiche ihres Sohnes hinweg auf mich alle Flüche, welche 
die Hölle hat.” 
Ein Soldat fing leiſe an: 
„Verflucht ſei deiner Frauen Schoß, 
Eine Otter ſoll ſie gebären.” 
„Stille doch!” riefen die andern. 
„Sechs Wochen ſpäter wurde ich vor das Gericht geſtellt. 
Davon ſagt das Lied nichts. Einer iſt hier, der war dabei und 
hätte euch vorhin Lügen ſtrafen können. Er hat es nicht getan. 
Das biſt du, Landſchad.” 
Landſchad rückte unruhig auf ſeinem Stuhle hin und her 
und fing in ſeiner Verlegenheit an, etwas vor ſich hin zu ſtottern. 
„Du meinſt das Rittergericht?” fragte er endlich, als aller 
Augen auf ihn gerichtet waren. 
„Das meine ich. Der Kurfürſt beſtellte ein Ehrengericht, das 
aus einem Löwenſtein, einem Helmſtatt und einem Göler beſtand. 
Es nahm ſeine Sache ernſt und unterſuchte genau. Ich ſelber 
war mein gefährlichſter Ankläger. Auf einem Hoftag wurde das 
Urteil gefällt und vom Kurfürſten beſtätigt. Ich wurde 
            freige=
ſprochen.” 
„Das heißt . . ." ſagte Landſchad. 
Friedrich ſah ihn an, da ſchwieg er ſtill. 
„Das Gericht kam zu der Ueberzeugung, daß der 
            Handſchuhs=
heimer zuerſt das Schwert gezogen habe. Das Gericht, nicht ich. 
Ich wußte nichts anderes zu ſagen, als daß wir beide plötzlich 
die offenen Schwerter in den Händen hielten; und es währte drei 
Augenblicke, ſo war es geſchehen.” 
„Aber die Auflage,” fing Landſchad an. 
„Du meinſt die Sühne. Sie wurde mir nicht auferlegt, ſie 
wurde mit mir vereinbart. Da Johann von Handſchuhsheim 
Studioſus an der Hochſchule war, machte ich eine Stiftung für 
adlige und eine ſolche für bürgerliche Studenten. Es ſitzt 
            viel=
leicht jemand hier, welcher der einen oder der anderen genoſſen 
hat.” 
„Der Lichtzieher hier,” ſagte ein Bürger, ſtand auf und wies 
über den Tiſch. „Sein Sohn hat das Hirſchhornſche Stipendium.” 
„Drum hat er vorhin ſo ſchändlich wider den Stifter 
            ge=
logen!” rief ein anderer. 
Der Lichtzieher ſah beſchämt vor ſich nieder. 
„Aber die Urfehde,” erinnerte Landſchad. 
„Beruhige dich, ich unterſchlage nichts. Der Kurfürſt hatte 
das Bedürfnis, etwas zu tun, um die Beußerin zu ſtillen. Darum 
legte er mir, als der Lehnsherr des Verſtorbenen, unter Eid auf, 
daß ich meiner Großmutter nie mehr unter die Augen trete, daß 
ich jeden Ort verlaſſe, den ſie betritt, und daß ich niemals in 
demſelben Frieden nächtige, in deſſen Schutz ſie weilt. Unſers
 Herrgotts Friede iſt nicht damit gemeint,” ſagte er nach einer 
Pauſe und ſah ſich im Kreiſe um, „ſondern nur der armſelige 
Friede, den die Menſchen aufrichten.” 
In dieſem Augenblick hörte man das dumpfe Rollen eines 
Wagens, der ſich dem Hauſe näherte. Der Wagen hielt, und 
Stimmen wurden laut. Jemand ſagte: „Das iſt die Beußerin 
von Ingelheim. Es gibt keinen andern Wagen, der ſo rollt.” 
Der Wirt kam erregt zur Tür herein. 
„Meinetwegen ſoll ſie bleiben, wo ſie will. Ich habe keinen 
Raum für ſie zur Herberge.” 
Eine Kavalier, folgte ihm nach. In gebrochenem Deutſch 
redete er auf den Wirt ein. Die Verſuche, nach Speher und 
nach Bruchſal zu entkommen, ſeien geſcheitert; ſie hätten 
            zurück=
kehren müſſen, da außerhalb der Truppenlinien die Wege 
            un=
ſicher ſeien durch ſtreifende Parteien. Die Herrin ſei müde und 
bedürfe der Ruhe. 
„Ich trete der Frau mein Zimmer ab. Wer iſt es denn?” 
„Die edle Frau von Eberbach, die Herrin von 
            Handſchuhs=
heim. Hier kommt ſie ſelber." 
„Die Beußerin, die Beußerin!” ging es von Mund zu Mund. 
Alle waren aufgeſtanden, und es wurde wohl kaum je eine 
            Für=
ſtin mit ſolchem Staunen und ſolcher Ergriffenheit empfangen. 
Die hohe Geſtalt, immer noch aufrecht, voll und ſtattlich, immer 
noch ſchönen Angeſichts, trat langſam herein und ſchaute mit 
leiſem Neigen des vom ſchönſten weißen Haar umrahmten Kopfes 
im Zimmer umher. 
„Wer iſt der gütige Herr, der mir ſein Zimmer gibt?” 
fragte ſie. 
Niemand antwortete. Friedrich hielt den Hut vor ſein 
            Ge=
ſicht und ging geſenkten Hauptes an ihr vorüber zur Tür hinaus. 
Die Beußerin ſah ihm nach. „Du biſt’s: flüſterte ſie. „Hab‟ 
ich dich geſcheucht? Das wird meinen Schlaf ſüß machen.” 
Ihre Augen funkelten. 
Noch ſtanden alle regungslos und ſchauten auf die Frau wie 
auf ein Wunder. 
„Wo iſt mein Zimmer?” fragte ſie ihren Kavalier. 
Da fiel ihr Auge auf Hans. Er ſtand an der Tür, im 
            pein=
vollſten Zwieſpalte, ob er ſeinem Vater folgen oder zurückbleiben 
ſolle. 
„Du hier?” ſagte ſie freundlich und reichte ihm die Hand 
zum Kuſſe. „Damore dolee e la morte! Zeig’ mir den Ring! 
Er iſt bei Mutter und Tochter und Enkelin Zeuge geweſen der 
ſüßeſten Stunden; aber es liegt in der Kraft des Steines, daß 
die Liebe vom Tod umlauert iſt. Fürchteſt du dich deshalb vor 
ihr? Morgen erzähl’ ich dir von deiner Urſa; ſie iſt nicht weit 
von hier, nicht weit. Gute Nacht!” 
Sie ging hinaus und ließ den Jüngling zurück im Kampfe 
widerſprechender Empfindungen. Grauen miſchte ſich mit 
            auf=
geweckter Begier, und zugleich gedachte er des Vaters, der jetzt 
wvie ein Geächteter ſeinen Nachtweg dahinging. 
(Fortſetzung folgt.)
 * Handſchrift, 
            Maſchinen=
en und 
            Steno=
e beherrſcht, 
Stellung, hier 
(Bwärts. Ang. 
1.10 Geſchſt. (* 
ält. Fräulein, 
icht. im 
            Haus=
chthalbtags od. 
er St. in f. 
Angeb. unt. 
an die 
            Ge=
ſtelle. (*25965 
Dame, 40 
cht. i. Haush., 
erz., Krknpfl., 
d. u. Sprachk., 
Stelle als 
uSdame. 
II., evtl. auch 
igsdame. An 
Bſe 
einmädch. 
in Küche und 
eſen), 25 
um 15. Sept. 
in bürgerl. 
chäftshaus bei 
Behandlung. 
ngeb. u. P 25 
Bſchſt. 
ſaub. Mädch. 
alsb. Stellung 
t. Haushalt in 
kadt od. Nähe, 
auſe. Zue 
ftsſt. 
junge ſaubere 
ſucht in beſſ. 
herrenloſem
 ngeb. u. P 87 
ſchſt. (*25975 
Fräul., 28 J. 
Sh. u. bürgerl 
ſowie Näher 
hr kinderl., 
3 Stütze oder 
chter. Angeb 
2 105 an die 
tsſt. (*2599 
für jgs. M. 
hter). Stelle 
18tochter i. 
tvo Hilfe f. gr. 
Eh. Fr. Fiſchbach, 
111. 
I.,i, all. hslch. 
Schneid, bew. 
tocht o. Stütze 
vesgl. ſ. Stellg 
Stütze z. einz. 
oder Herrn, 
„dnäh. büg. u. 
n.All.=Mädch. 
r.n. koch, könn. 
Tſ.=Frl., Zim.= 
Echenmädchen. 
Bech, gewerbs= 
2ilenvermittlerin 
E5p, ( 25996
 eer e laukZ 
AAL Cieben 
Es ist einesich in der Geschichte stets wiederholende Tatsache, 
dass gerade in schweren Zeiten die grossen Erfindungen 
            ge-
machtwerden; das ist immerso gewesen bis zum heutigen Tage. 
Jetzt ist Feinkostmargarine „Schwan im Blauband” der 
grosse Freund für alle Leute geworden, die guten Geschmack 
mitder unvermeidlichen Sparsamkeit vereinigen müssen. Aber 
auch von Leuten ohne finanzinelle Sorgen wird „Schwan im 
Blauband‟ geschätzt. Dafür bürgt die ausgezeichnete Qualität. 
Preis 50 Pf. das Halbpfund 
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Seite 12.
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