Einzelnummer 10 Goldpfeunige
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Seſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitang der Landeskautſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
187. Jahrgang
Nammer 254
Dienstag, den 9. September 1924.
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Rabatt weg. Banſkonto: Dentſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Natilonalbank.
Rotél Sernugder Regierungserklärung
Sitzung des Reichskabinetts.
Bes/ —, 8. Sept. (Wolff.) Zu den widerſprechenden
Mel=
ungen y— die Notifizierung der Erklärung der
Reichs=
jegier; g in der Kriegsſchuldfrage erfahren wir
wolgende/ In der Kundgebung vom 29. Auguſt wurde
angekün=
gt, A .,die Reichsregierung es unternehmen
erdeoſrie Erklärung in der Kriegsſchuldfrage
ſwhenfr iden Regierungen zur Kenntnis zubrin=
en.” D2 ſowohl aus techniſchen wie auch aus diplomatiſchen
+aründen: Et möglich war, dieſe Notifizierung gleichzeitig mit
ger Angn. Der Erklärung vorzunehmen, mußte der hierfür
ge=
gnet ers nende Zeitpunkt zunächſt noch vorbehalten bleiben.
n der rchenzeit wurden an die Reichsregierung eine Reihe
min Wüſchen und Anregungen, insbeſondere aus
mlirtſchſklichen Kreiſen, hinſichtlich der Form und der
eit den Sermittelung herangetragen. Das Reichskabinett
ird zu u ang der nächſten Woche nach Rückkehr des
Reichs=
inzlers A, des Außenminiſters zu einer Sitzung
zuſammen=
en, uru über Form und Zeitpunkt der Notifizierung
ſchlüſ=
zu wo rr.
in ( xeiben des Reichskanzlers an Herriot
und Macdonald?
Berr!— 8. Sept. Eine Genfer Meldung des „Vorwärts”,
gt, daß 6 reitag nachmittag Herriot und Macdonald ein
per=
nliches 9 Teiben des Reichskanzlers Marx übergeben worden
das . Seiten umfaſſe. In dieſem Briefe entſchuldige ſich
laarx, dau die Kriegsſchuldfrage auf der Londoner Konferenz
Eht angeu —tten habe, und daß er es jetzt tun müſſe. Man ſolle
ine Abff0 Tiicht mißverſtehen. Deutſchland wolle ſich ſeinen
paratioaſ =rpflichtungen keineswegs entziehen. Aber das
utſche T: Setrachte ſich als unſchuldig am Kriege und er, der
ichskan:" fühle ſich moraliſch verpflichtet, dieſem Gefühl
„t8druck;9 —rleihen, indem er in den nächſten Tagen eine ſolche
klärungge alliierten Regierungen offiziell notifizieren werde.
In fühu en franzöſiſchen Kreiſen ſei man ſich, wie der „
Vor=
kirts” wo meldet, bewußt, daß Marx dieſen Brief wider
ſere Eii E geſchrieben habe. Es werde behauptet, ſogar
aatsſekrrü Maltzahn habe dringend davor gewarnt die
hulderklln g zu notifizieren, daß er aber dazu den Befehl
n Streſeſrn erhalten habe.
Wie da Tel.=Union hierzu von zuſtändiger Stelle mitgeteilt
rd, iſt dä’ on einem Schreiben des Reichskanzlers nichts be=
Schri en Herriots an den Reichskanzler.
U. W.I, 8. Sept. Der Genfer Sonderkorreſpoadent der
sler Na) alzeitung, der in ſeinen politiſchen Leitartikeln
e ſtarke 4 =Brichtung einnimmt, bringt heute die ſenſationelle
eldung, 1 der franzöſiſche Miniſterpräſident Herriot in der
age der — hen Kriegsſchuld ſich zu einem ganz
außerordent=
en Schug —ntſchloſſen habe und in einem ſehr eindringlich
ℳ faltenen,M nhändigen, für Reichskanzler Marx beſtimmten
lief auf Xataſtrophalen Folgen hingewieſen habe, die für
deutſchh) Tzöſiſche Verhältnis aus dieſer Entwickelung
ent=
ſen könnm. An dem Druck aller Völkerbundskreiſe auf Reichs=
zler Ma) Stten ſich vor allem auch die Italiener, die
Tſche=
ſen und Z’solländer beteiligt. Auch Nanſen und Branting
ten den Eſchen Reichskanzler beſchworen, von der
Abſen=
ig der K Sſchuldnote abzuſehen. Wenn es dadurch gelinge,
e äußeres. Fe zu bermeiden, ſo würde dadurch vermutlich die
ere Krity xiſetzen. Wenn Marx die von Streſemann den
utſchnatt : —n gegebenen Zuſagen nicht halten könne, ſo
rde Stre) nn und mit ihm ſein Bürgerblock fallen.
Die „M7 BZüricher Zeitung” glaubt, daß auch Macdonald
t müßigi Slieben ſei und an ſeinen Berliner Botſchafter
Abernon / gleichen Sinne telegraphiert habe. Im übrigen
t das BII6—ſt es nicht ausgeſchloſſen, daß die Alliierten, falls
Schuldn:n Totz gller Warnungen doch abgeſchickt werden ſollte,
rlin /— gemeinſame Note richten werden, was die
Stel=
ungünſtig geſtalten würde.
Tesl kon erfährt hierzu nach Rückfrage bei den
zu=
idigen S—, daß von einem Schreiben Herriots und von
em Schrift, Z engliſchen Botſchafters nicht bekannt iſt. Wir
en daher; vorſtehende Meldung unter allem Vorbehalt
Erſchl grung des Verſailler Vertrags.
Pariss Sept. Ein Vertreter des „Journal” hat
Her=
dt geſter) rend gefragt, ob die Veröffentlichung der von
tſcher Sa —i Ausſicht geſtellten Note, über die Frage der
Zegsſchuldd m führe, daß die Grundlagen des Verſailler
Ver=
gs als ern Tert gelten können. Auf die Frage erfolgte eine
ahende A. —t. Herriot fügte aber hinzu:
„Ich mußil —ſſen an Hand meiner Informationen bemer=
(ken, daß eichsregierung mit der evtl. Erklärung, daß
MDeutſchlar) —n Kriege nicht ſchuld ſei, keineswegs unſer
Recht auf” arationen beſtreiten will, da ſie ja die Lon=
— Abmachungen unterzeichnet hat.”
übrigen / Serriot der Erwartung Ausdruck, daß nach
Ab=
von unn ar drei Wochen die Kommiſſionen des
Völker=
ſdes eineng xt ausgearbeitet haben, der vom Völkerbund
ſtimmig a) wmmen werden würde. Unmittelbar darauf
Dden die V/rrungen über den Text beraten.
Franzöſiſche Offenſive.
Der Schrei nach der Regierung.
* Berlin, 8. Sept. (Priv.=Tel.) Der franzöſiſche
Miniſter=
präſident hat einem Nachrichtenbureau, das früher
be=
zeichnenderweiſe auch von Poincaré gewohnheitsmäßig als
Sprachorgan gegen Deutſchland benutzt worden iſt, eine
Erklä=
rung abgegeben, in der er ſich mit dem deutſchen Widerruf der
Kriegsſchuld befaßt. Nach der Anſicht Herriots erklärt die
Reichsregierung, daß ſich der Proteſt nicht auf die Reparationen
beziehen werde, ſondern auf das moraliſche Problem. Dieſer
Satz dürfte den Inhalt des Briefes des Reichskanzlers
beſtäti=
gen, der ja bisher nur aus Privatquellen bekannt geworden iſt.
Herriot betonte weiter, daß trotzdem, wenn die Reichsregierung
ihren Proteſt übermittelt, die franzöſiſche Regierung dies als
äußerſt ernſt betrachten müßte und ſchon jetzt alle Maßnahmen
getroffen habe, um darauf entſprechend antworten zu können.
In Berliner politiſchen Kreiſen wird dieſe Auslegung als
eine Drohung aufgefaßt, die nicht nur den Zweck hat, die
Neichs=
regierung weiter einzuſchüchtern, ſondern darüber hinaus aus
der augenblicklichen politiſchen und diplomatiſchen Situation
be=
ſonderes Kapital für Frankreich zu ſchlagen ſucht. Nach
franzö=
ſiſchen Blättermeldungen ſind die von Herriot angekündigten
Maßnahmen eine Denkſchrift, die, vom deutſchen Standpunkt
aus geſehen, allerdings inſofern begrüßt werden müßte, als auf
dieſe Weiſe die Kriegsſchuldfrage wirklich zur Aufrollung käme.
Daß Herriot ſich aber ohne irgendwelche klare Bezeichnung
die=
ſer Maßnahmen in allgemeinen Drohungen ergeht, wird in
Ber=
liner politiſchen Kreiſen als der Anfang einer franzöſiſchen
Offenſive in der Kriegsſchuldfrage betrachtet, die ja bereits durch
die Rede des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten in Meaux
vorbe=
reitet worden iſt, in der er ironiſch von den Leuten ſprach, die
die Welt weiß machen wollten, daß Deutſchland von Belgien
angegriffen worden ſei.
Auch in den Kreiſen der deutſchen Regierungsparteien ſieht
man in der franzöſiſchen Gegenoffenſitze den Verſuch,
Deutſch=
land erneut auf die Kriegsſchuld feſtzulegen. In rechtspolitiſchen
Kreiſen Berlins bedauert man außerordentlich, daß die
maß=
gebenden Mitglieder der Reichsregierung augenblicklich abweſend
ſind. Man betont, daß durch die Entſchiedenheit des
franzöſi=
ſchen Gegenſtoßes der Eindruck der Führerloſigkeit auf deutſcher
Seite noch in einem außerordentlich bedauerlichen Grade
geſtei=
gert werde. Wenn nicht von der Reichsregierung die Zügel feſter
in die Hand genommen werden, ſo befürchtet man, daß aus
die=
ſer Situation die Gefahr einer diplomatiſchen Niederlage entſteht,
die für die politiſche Stellung Deutſchlands in der weiteren
Zu=
kunft, auch auf anderen Gebieten, noch außerordentlich
folgen=
ſchwere Auswirkungen nach ſich ziehen könnte. Unter dieſen
Um=
ſtänden bezeichnet man es als dringend erwünſcht, daß
nament=
lich der Reichskanzler und der Reichsaußenminiſter ſobald wie
möglich nach Berlin zurückkehren, um die Führung der Geſchäfte
wieder in die Hand zu nehmen, damit die augenblickliche unklare
und für Deutſchland peinliche Situation beſeitigt wird.
Franzöſiſche Nervoſität.
U. Paris, 8. Sept. Die Pariſer Preſſe ſteht noch immer
unter dem Eindruck der aus Berlin angekündigten
Veröffent=
lichung des Memorandums zur Kriegsſchuldfrage. Nach den
letz=
ten hier gebrachten Meldungen ſoll die Veröffentlichung
vor=
läufig unterbleiben. Indeſſen lauten die diesbezüglichen
Nach=
richten ſehr unklar und es nimmt nicht wunder, daß ſich der
fran=
zöſiſchen Preſſe wachſende Nervoſität bemächtigt, die auch auf die
politiſchen Kreiſe übergreift. Ueber die geſtrige Unterredung des
Berliner franzöſiſchen Botſchafters de Margerie mit
Unterſtaats=
ſekretär v. Maltzahn liegt hier keine offizielle Mitteilung vor. Von
einer Seite, die als gut unterrichtet gilt, verlautet, daß die
fran=
zöſiſche Regierung ſich auf alle Eventualitäten gefaßt macht und
eine Gegenſchrift ausarbeiten will, die ſofort nach
Uebermitte=
lung des deutſchen Memorandums der Oeffentlichkeit übergeben
werden ſoll. — Vorläufig ſetzt, und das iſt der neue Zug der
Situation, eine gewiſſe Stimmungsmache in der Preſſe gegen die
Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund ein. Nach gewiſſen
Anzeichen zu urteilen, iſt ſie auf höhere Anweiſungen
zurückzu=
führen.
Die „Information” ſucht nachzuweiſen, daß mit der
Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbundsrat die Beſchlüſſe
des Rates künftighin nicht mehr einſtimmig gefaßt würden und
man zu dem mit allerlei Nachteilen verbundenen Mehrheitsſyſtem
ſeine Zuflucht nehmen müſſe.
Auch der „Temps”, der ſeither ſtets, für den Eintritt
Deutſchlands in den Völkerbund eintrat, predigt heute ſtarkes
Mißtrauen. Das Blatt ſchreibt an einer Stelle: Mit dem beſten
Willen der Welt kann man nicht feſtſtellen, daß mit der Aufnahme
Deutſchlands in den Völkerbund bereits tatſächliche Garantien
für die aufrichtige Abſicht, ſeine internationalen Verpflichtungen
und die Abrüſtungsklauſel zu beobachten, erbracht hat. Im
Ge=
genteil. In dem Augenblick, in dem Macdonald vorſchlug,
Deutſchland in den Völkerbund aufzunehmen, will es einen
weſentlichen Punkt des Verſailler Vertrages, der ſowohl in
mora=
liſcher als auch politiſcher Hinſicht von größter Bebeutung iſt,
desavouieren. Das muß den Vertrauensſeligſten zu denken geben,
wenn man ſieht, welche Wege die deutſche Politik geht. Der
„Temps” führt die gegenwärtige Haltung der Reichsregierung
auf den Einfluß der Nationaliſten zurück und ſpricht die
Ver=
mutung aus, daß ſie immer mehr in deren Fahrwaſſer gerate.
Das Petit Journal” ſpricht von einem „ſtupiden Schritt”
des Reichskanzlers Marx und kommt zu dem Schluß, daß wenn die
Proklamation veröffentlicht werde, dadurch die Zulaſſung Deutſchlands
zum Völkerbunde auf Monate hinaus verſchoben würde. Auch die
ver=
föhnlichſten Regierungen würden Bedenkzeit verlangen.
Das „Echo de Paris” ſpottet über die unmenſchlichen
Anſtren=
gungen, die man in Genf gemacht habe, um den Reickskanzler Marg
davon abzubringen, die angekündigte Proklamation zu veröffentlichen.
Man ſehe nicht recht ein, warum der franzöſiſchen Regierung ſo viel
daran gelegen ſei, daß Deutſchland ſein wahres Geſicht verſtecke. Es
ſei bei weitem vorzuziehen, wenn Deutſchland ſein wahres Geſicht an
den Tag lege,
* Byzantinismus einſt und jetzt.
Unſere Kritiker des alten Regimes können mit einem gewiſſen
Recht geltend machen, daß nicht alle, die ſich heute als die
paten=
tierten Hüter des nationalen Schatzes aufſpielen, vor 10 und vor
20 Jahren unbedingt ehrliche Kämpfer für die Wahrheit
ge=
weſen ſind. Viele ehrliche deutſche Monarchiſten beklagen ſich,
daß damals in der Umgebung des deutſchen Kaiſers ſo wenig
Männer mit geradem Rückgrat und erhobenem Kopfe geweilt
haben. Die blinde Ehrfurcht vor allen Machthabern habe es
ver=
hindert, daß gewiſſe Stimmungen des Volkes oben nicht
verſtan=
den wurden und daß ſich diejenigen, welche der Krone am
näch=
ſten ſtanden, in eine Welt der Unwirklichkeit einſpannen. Die
Charakteriſierung einer kommenden deutſchen Monarchie als
eines Volkskaiſertums ſollte ein Hinweis dafür ſein, daß es
ſpä=
ter beim Austauſch von Empfindungen und Willenskundgebungen
keine trennende Barriere zwiſchen dem Volk und ſeinem höchſten
Führer geben dürfte. Immerhin war der Byzantinismus, der
im alten Regime geherrſcht hat, indirekt eine Ehrung des eigenen
Staates und der eigenen Volksgemeinſchaft. Von einer gewiſſen
Art modernen Byzantinismus kann man dies nicht behaupten.
Leute, die ſich unter den von draußen kommenden Schlägen
demütig ducken und ſich über eine ihnen unſympathiſche
Willens=
äußerung ihrer eigenen Führer maßlos erregen, tragen einen
viel widerwärtigeren Byzantinismus zur Schau, als ihre
Geſin=
nungskollegen aus dem alten Regime. Sie geben ſich den
An=
ſchein, als folgten ſie einer weltumſpannenden Idee, in
Wirklich=
keit machen ſie einen jämmerlichen Kotau vor den Machthabern
von heute oder vor denjenigen Männern, welche ſie für ſolche
Machthaber halten.
Eine gewiſſe Preſſe bei uns pflegt ſich jedesmal furchtbar
aufzuregen, wenn ein ganzer oder halber Privatmann im
Aus=
lande die Initiative in einer politiſchen Frage ergreift. Sie pflegt
dann über verfaſſungswidriges Verhalten und über intellektuellen
Landesberrat zu wettern. Diesmal waren viele von denen, die
beſonders gegen jede „Nebenregierung” kämpften, in Genf
ver=
ſammelt, um ihrerſeits mit internationaliſtiſchen Schwärmern
und ausländiſchen Staatsmännern einen Druck auf die legitimen
deutſchen Staatslenker auszuüben. Wenn dieſe Männer von der
Notwendigkeit des Beitrittes Deutſchlands zum Völkerbund ſo
feſt, wie ſie angeben, überzeugt ſind, ſo hätten ſie in der Heimat
ſo lange für die Erfüllung ihrer Forderungen eintreten müſſen,
bis ſich die Mehrheit der deutſchen Volksvertretung dazu bekannt
hätte. So aber haben ſie es vorgezogen, an dieſelben
zweifelhaf=
ten Mächte zu apellieren, die uns immer wieder zum Verhängnis
geworden ſind, an die Intervention von Männern, denen nicht
Deutſchlands Glück und Zukunft, ſondern ihres eigenen Landes
Gedeihen die politiſchen Wege weiſt.
Mit aller Dialektik können ſie doch nicht die große
Alter=
native aus der Welt ſchaffen, vor der wir ſchon ſeit einigen
Jah=
ren ſtehen und die auch die nächſte Zeit noch beherrſchen wird.
Dieſe Alternative lautet: Fahren wir beſſer dabei, wenn wir der
Genfer Tagung fern bleiben oder wenn wir uns an der
Welt=
befriedungsdiskuſſion beteiligen?
Die Mehrheit des deutſchen Volkes war bisher der Meinung,
daß wir einer Organiſation nicht beitreten dürften, deren
Sta=
tuten uns verpflichten würden, die Verſailler Grenzen gegen
unſere eigenen Lebensnotwendigkeiten zu verteidigen. Eine
be=
ſonders wenig wohlriechende Blüite hat der bei uns noch heute
wuchernde Byzantinismus getrieben, als einige unbefugte
Privat=
diplomaten von Genf aus an die Berliner Regierung ein
Er=
ſuchen richteten, die geplante Note in der Kriegsſchuldfrage
zu=
rückzuhalten. Es hat wenig zu bedeuten, wie die deutſche
Regie=
rung zu der Anſicht gelangt iſt, daß jetzt eine Initiative in der
Kriegsſchuldfrage erfolgen müſſe. Gewiſſe Andeutungen im
Dawesplan ſollten ſchon auf der Londoner Konferenz
zurück=
gewieſen werden. Die Darlegung des deutſchen Standpunktes
unterblieb damals auf beſonderen Wunſch der Gegenſeite, die
ausſchließlich wirtſchaftliche und finanzielle Fragen behandeln
wollte. Es iſt ſehr einleuchtend, das in London Verſäumte bei
der erſten Gelegenheit nachzuholen. In den letzten Monaten ſind
aus dem diplomatiſchen Schriſtwechſel zwiſchen Paris und
Petersburg eine Reihe von Dokumenten bekannt geworden,
welche als eigentliche Kriegsſchuldigen eine franzöſiſch=ruſſiſche
Clique einflußreicher Staatsmänner erſcheinen laſſen.
Die vom Kabinet Marx geplante Kriegsſchuld=Kundgebung
wollte niemand anklagen, ſondern lediglich in feierlicher Form
die lügneriſche Behauptung des Artikels 231 des Verſailler
Ver=
trages von Deutſchlands Alleinſchuld am Kriege zurückweiſen.
Wenn es zutrifft, daß aus deutſchen Wirtſchaftskreiſen die
Anregung nach Berlin gegeben worden iſt, die Veröffentlichung
des deutſchen Kriegsſchuld=Proteftes noch hinauszuſchieben, ſo iſt
das eine Angelegenheit, über welche ſich das Reichskabinett klar
werden muß. Diejenigen deutſchen Leiſetreter, welche die
bevor=
ſtehende deutſche Kriegsſchuld=Erklärung in Genf ſozuſagen
denunziert und damit einen amtlichen Schritt des franzöſiſchen
Botſchafters in Berlin hervorgerufen haben, mögen bedenken,
daß ſolche Abwiegelungen, die aus der Hauptſtadt der
Haupt=
kriegsſchuldigen erfolgen, bei einer ſelbſtbewußten Regierung,
einem ehrliebenden Volke genau das Gegenteil von dem zur
Folge haben müſſen, was ſie erſtrebt haben.
Seite 2.
Dienstag, den 9. September 1924.
Rummer
Herriots Rede in Meaux.
Paris, 8. Sept. (Europapreß.) Die Rede, die Herriot
geſtern nachmitag in Meaux gehalten hat, war zum größten Teil
der Verherrlichung der Schlacht an der Marne gewidmet.
Immer=
hin enthielt ſie eine Stelle, die als Antwort auf die
beabſich=
tigte Proklamation der deutſchen Regierung über die
Kriegs=
ſchuld ausgelegt werden kann. Herriot erklärte: In Genf habe
ich vor allen Nationen unſeren großen Unſchuldsſchrei
ausge=
ſtoßen, gleichzeitig aber auch unſeren Willen, unſere Sicherheit
garantiert zu ſehen. Angeſichts der ganzen Welt habe ich dieſen
Schrei ausgeſtoßen, und ich wiederhole ihn heute unter
Ver=
trauten. Ich glaube nicht, daß geiſtig geſunde Menſchen noch
behaupten können, daß Belgien Deutſchland den Krieg erklärt
habe, oder daß Frankreich es geweſen ſei, das den germaniſchen
Horden (!) an die Gurgel geſprungen iſt. Dieſem Frankreich
aber muß ſeine Kraft und ſeine Jugend zurückgegeben werden.
Nachdem Herriot ſeine Rede beendet hatte, ſangen alle
Anweſen=
den die Marſeillaiſe.
Zuſammenkunft Dr. Seipel — Herriot.
Wien, 8. Sept. (Europapreß.) Wie der „Morgen”
er=
fährt, hat Bundeskanzler Seipel in den letzten Tagen eine
Unter=
redung mit dem Wiener franzöſiſchen Botſchafter Lefebre=
Pon=
talis gehabt, in der eine Zuſammenkunft Dr. Seipels mit
Her=
riot vorbereitet und auch ſchon das Programm der
Beſprechun=
gen zwiſchen den beiden Miniſterpräſidenten feſtgeſetzt wurde.
Staatsſtreich in Chile.
London, 8. Sept. Die „Times” berichten von einer
boli=
tiſchen Umwälzung in Chile. Dort ſind innerhalb der letzten
48 Stunden unter dem Druck von Militär und Marine die
ſämt=
lichen Miniſter zurückgetreten. Die Kammer iſt gezwungen
wor=
den, ein aus Militär und Marine zuſammengeſetztes Kabinett zu
garantieren, das die Zuſtimmung des Präſidenten Alexandri
ge=
funden hat.
Der neue Miniſterpräſident Altamirani wird von der
Mili=
tärpartei, die ihm zur Regierung verholfen hat, als der chileniſche
Muſſolini oder der ſpaniſche Primo de Rivera bezeichnet. Die
Regierung hat ein Ultimatum der Militärpartei angenommen,
worin die Erhöhung des Soldes gefordert wird. Der
Miniſter=
präſident hat dieſe Forderung ſofort genehmigt.
Verzweifelte Lage der Spanier in Maroffo.
Madrid, 8. Sept. Nach den letzten Meldungen aus
Marokko befinden ſich die Spanier an verſchiedenen Stellen der
Front in einer ſehr bedrängten Lage. Gegenwärtig
fin=
den Kämpfe 10 Kilometer ſüdlich von Tetuan und außerdem in
unmittelbarer Nähe von Tetuan ſtatt. Man hält es für wenig
wahrſcheinlich, daß die Spanier an dieſem Teile der Front
Er=
folg haben werden und man rechnet damit, daß die 20000 Mann
des Generals Erano gezwungen ſein werden, ſich an der
Mün=
dung des Lau einzuſchiffen, um nach Ceuta zu gelangen.
Vor=
bereitungen für den Rückzug ſind bereits im Gange.
Wie der „Matin” aus Madrid meldet, handelt es ſich bei dem
ſbaniſchen Rückzug um die Aufgabe der Stellungen von
Adgos und Tageſut, die im Tale des Lau=Fluſſes liegen.
Wäh=
rend des Rückzuges in Richtung auf Tetuan griffen die Riffleute
die Nachhut, die aus einem Bataillon Fremdenlegionäre gebildet
war, heftig an. Dieſe leiſteten heroiſchen Widerſtand und hatten
dabei erhebliche Verluſte.
Niederlage der chineſiſchen Regierungstruppen?
Schanghai, 8. Sept. Der Militärgonverneur von Tſchekiang
mel=
det, daß ſeine Streitkräfte die Kiangſu=Truppen bei Hwangtu. 15 Meilen
von Schanghai, geſchlagen haben. Nach einer Meldung aus Kanton, die
auch von anderer Seite beſtätigt wird, beabſichtigt Sun=Yat=Sen, Truppen
nordwärts zur Unterſtützung der Ttſchekiang=Truppen zu entſenden.
Reuter meldet dagegen, daß Lou Ho jetzt von den Streitkräften
Kiangſus umzingelt worden iſt, mit Ausnahme von je einer Meile
zu beiden Seiten des Weges Lou Ho—Shanghai. In aller Eile ſind von
Vom Tage.
Das chineſiſche Rote Kreuz beförderte einen ſtändigen Strom von
Hunderten von Verwundeten, unter denen ſich viele Schwerverletzte
be=
finden, nach Shanghai.
Die chineſiſche Regierung hat beſchloſſen, den Militärgouverneur
der Provinz Tſcheking und den Verteidigungskommiſſar von Shanghai
abzuberufen. Der Militärgouverneur der Provinz Kianoſu hat Befehl
erhalten, Truppen nach Shanghai zu ſenden, um die Aufſtändigen der
Zentralregierung zu unterwerfen. Dieſer Beſchluß der Regierung hat
platoniſchen Charakter, da weder Tſchekiang noch Kiangſu die Autorität
der Zentralregierung anerkennen.
*Die Literatur der Aegtpter.
Von Studienrat Dr. Karl Liſtmann.
Aegöptiſche Kultur wird im allgemeinen nach den
aner=
kannten Leiſtungen der Aegypter auf den Gebieten der Kunſt
und der Technik ermeſſen. Neben dieſen gewaltigen künſtleriſchen
und techniſchen Schöpfungen des großen Volkes pflegen die
lite=
rariſchen Erzeugniſſe wenig bekannt zu ſein und ihre Kenntnis
ſich auf die engeren Fachkreiſe zu beſchränken. Die Ergebniſſe
waren bis dahin zumeiſt nur zerſtreut in rein
fachwiſſenſchaft=
lichen Veröffentlichungen zugänglich, und zu einer
Zufammen=
faſſung des geſamten Materials war es in dem nötigen Umfang
noch nicht gekommen. Dieſe Erſcheinung iſt gewiß zu beklagen,
denn für die kulturelle Beurteilung eines Volkes iſt das rein
geiſtige Schaffen von höchſter Wichtigkeit, und es kann auch
jedenfalls „niemand über die Aegypter und über die Periode
der Menſchheit, der ſie angehören, urteilen, der dieſe Literatur
nicht kennt.”
Aber dieſe Sachlage muß beim Blick auf die Ueberlieferung
und ihre Geſchichte begreiflich erſcheinen. Neben den
fortſchrei=
tenden Erfolgen der ägyptiſchen Archäologie mühte ſich die
ägyp=
tiſche Philologie um die entſagungsvolle Entzifferung eines
jeden kleinen Papyrusfetzchens und Scherbchens, das drei bis
vier Jahrtauſende im Wüſtenſand geſteckt und irgend ein Zufall
oder mühſames Suchen dem Boden entlockte. Die Reſte ſind an
ſich ſchon naturgemäß an Zahl geringer als die Werke bildender
Kunft. Ihre Leſung bietet die größten Schwierigkeiten und oft
vielfache Deutungen; und zahlloſe Fehler der ägyptiſchen
Schrei=
ber, meiſt von Schülerhänden, müſſen immer wieder zuerſt
rich=
tiggeſtellt werden und erſchweren darum noch weiter die
Forſchung.
Dieſe ſtille Philologenarbeit, die ein internationaler Stab
von Gelehrten, Engländer, Franzoſen, namentlich aber ein
trefflicher deutſcher Gelehrtenfleiß, leiſtet, hat kürzlich der
Göt=
tinger, jetzt Berliner Aegyptologe Kurt Sethe im „Alten Orient”
in einem muſtergültigen Ueberblick über die geſamte moderne
Aegyptologie neben der archäologiſchen Forſchung gewürdigt.
Und wer heute neben einem Einblick in Fortſchritte, Inhalt und
Bedeutung dieſer Wiſſenſchaft als Einheit in der Verknüpfung
von Archäologie und Philologie namentlich auch einen in die
gegenwärtige Begründung des Wertes der ägyptiſch=
philologi=
ſchen Forſchung zu gewinnen ſucht, dem vermag Sethe gut
orien=
tierenden Aufſchluß zu vermitteln.
Wie für die Beurteilung der Geſamtkultur dieſe
Weſens=
ſeite des Volkes ihre Beachtung beanſprucht, ſo kann alſo in der
Wiſſenſchaft von der Aegyptologie neben der Tätigkeit des
Spa=
tens erſt die fortſchreitende philologiſche Arbeit zum vollen
Ge=
lingen, zur tiefſten Erfaſſung der Kultur, führen.
Vom 9. Sebtember an wird, ſie der leitende Zökläüsſchüß
der Rheinlandkommiſſion mitteilt, an der Binnenzollgrenze
kein Zoll mehr erhoben für die aus dem unbeſetzten Deutſchland
nach dem beſetzten Gebiet und umgekehrt verſandten Pakete. In der
Zollbehandlung der Auslandspakete tritt im beſetzten Gebiet eine
Aen=
derung nicht ein.
Der Lohnſtreit im rheiniſchweſtfäliſchen Baus
gewerbe geht weiter, da der am 14. Aug, vom Reichs= und
Staats=
kommiſſar Mehlich gefällte Schiedsſpruch von den Arbeitgebern
ange=
nommen, von den Arbeitnehmern jedoch abgelehnt wurde.
Am Sonntag tagte in Berlin das erweiterte Präfidium der
Vereinigten Vaterländiſchen Verbände Deutſchlands
unter Leitung des Generals Grafen b. d. Göltz. Das geſchäftsführende
Präſidiumsmitglied Abg. Geißler erſtattete Bericht, über die
poli=
tiſche Lage.
Geſtern vormittag wurde durch Oberbürgermeiſter Geißler die
Vor=
ſtandsſitzung des Preußiſchen Städtetages in Gleiwitz
er=
öffnet.
Der vom Preußiſchen Landtag eingeſetzte
Unter=
ſuchungsausſchuß zür Nachprüfung von Strafverfolgungen trat
heute zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen.
Am Montag ſind die Arbeitsminiſter Deutſchlands,
Frank=
reichs, Englands und Belgiens in Genf zu einer Konferen3
bezüglich des Waſhingtoner Arbeitszeitabkommens
zuſammengetreten.
In Wiener Ententekreiſen ſieht man, wie die Sonn= und
Montays=
zeitung jetzt mitteilt, es als ſicher an, daß die Kontrolltätigkeit
des Völkerbundskommiſſars Dr. Zimmermann in Genf gemildert
und ein Teil der ſogen. Kreditreſte der Völkerbundsanleihe für
In=
veſtitionen in der öſterreichiſchen Induſtrie freigegeben werden wird.
Nach dem Matin beabſichtigt das franzöſiſche Miniſterium des
Aus=
wärtigen, mit der deutſchen Regierung zur Regelung des
elſäſ=
liſchen Grenzrxgimes Verhandlungen anzubahnen.
Die italieniſchen Staatseinnahmen haben im Monat
Auguſt eine Zunahme von 87 Millionen gegenüber dem gleichen Monat
des Vorjahres zu verzeichnen.
In Belfaſt ſind 370 Mitglieder des britiſchen Parlaments
ein=
getroffen, wo ſie zwecks Unterſuchung des Grenzdroblems eine
Woche zubringen wollen.
Reuter meldet aus Addis Abeba, daß der Regent von
Abeſ=
ſinien, Prinz Ras Fafari, am 4. September von ſeiner
Europa=
reiſe zurückgekehrt iſt.
Wie der Petit Pariſien mitteilt, har Zaglul Paſcha, der ſich
urſprünglich am 17. September in Marſeille nach Aegypten einſchiffen
wollte, ſeine Abreiſe verſchoben und einer Einladung Macdonalds
zu einer Zuſammenkunft, die noch vor Ende des Monats
ſtatt=
finden ſoll, angenommen. Der Ort der Zuſammenkunft ſteht bisher noch
nicht feſt.
Die Konferenz zwiſchen den Vertretern der polniſchen und der
ber=
ſiſchen Regierung, die demnächſt zu Verhändlungen über einen
pol=
niſch=perſiſchen Handelsvertrag zuſammentritt, wurde
wegen der polniſch=ruſſiſchen Spannung von Moskau nach Riga
verlegt.
Der polniſche Miniſterrat hat beſchloſſen, bei der
Poſe=
ner und Pommereller Wojwodſchaft Beiräte ins Leben zu rufen, die in
der Frage der Verſtaatlichung des deutſchen
Grundbe=
ſitzes beratend in Funktion treten ſollen. Die Intereſſen
Deutſch=
lands ſollen auf die Weiſe geſichert werden, daß den Beiräten
Mitglie=
der angehören, die ron deutſchen Landwirtſchaftsorganiſationen
vorge=
ſchlagen werden.
Die Sozialdempkraten Oeſterreichs haben an den Präſidenten des
Nationalrats Miklas das Verlangen gerichtet, den Nationalrat
ſofort einzuberufen, um den Konflikt in der Metallinduſtrie
zu erörtern.
Nach einer Reutermeldung aus Peking erklärte der General in
Mukden Cangſolin der Regierung in Peking den Krieg.
Rückfehr der Ausgewieſenen.
Darmſtadt, 8. Sept. Die Verhandlungen, die auf
Grund des Londoner Abkommens zwiſchen den Vertretern des
Deutſchen Reiches und der an der Beſetzung beteiligten Länder
einerſeits und der interälliierten Rheinlandkommiſſion
anderer=
ſeits in der vergangenen Woche in Koblenz ſtattfanden, haben
zu folgendem Ergebnis geführt:
Die interalliierte Rheinlandkommiſſion wird in Kürze durch
eine allgemeine Anordnung die Rückkehr der ſeit 11.
Ja=
nuar 1923 aus dem altbeſetzten Gebiet Ausgewieſenen (Beamten
und Privatperſonen) geſtatten, vorbehaltlich beſtimmter
Aus=
nahmen, die von der Rheinlandkommiſſion namentlich bezeich= Zum deutſch=franzöſiſchen Handeſt!
net werden.
Ueber die Rückkehr der letzteren Ausgewieſenen, bei denen es
ſich nach der Erklärung der franzöfiſchen Regierung nur um
wenige Perſonen handeln ſolle, werden danach noch beſondere
Beſprechungen ſtattſinden.
Bezüglich der aus dem neu beſetzten Gebiet (Ruhrgebiet
uſw.) Ausgewieſenen hat General Degoutte, wie bereits
gemel=
det, die Aufhebung ſämtlicher Ausweiſungsbefehle bis auf ſechs
angeordnet.
Die 26 0 Reparationsab
Perorönung des Reichsfinanzminiſte
Berlin, 8. Sept. (Wolff.) Reichsfinanzminiſte
hat am 6. September folgende Verordnung üb
tung der von der engliſchen Regierung erhobenen
tionsabgabe und der Ausführung des Ge
Londoner Konferenz auf Grund des Artikels 77
faſſung erlaſſen:
Es wird zur Ausführung des Geſetzes über
Konferenz vom 30. Auguſt (Reichsgefetzbla=
Seite 289) hiermit verordnet:
8 1. Die Reparationsabgaben, die an die engliſch
Grund des German Reparation Recovery Akt von 1991.
Auguſt abgeführt wurden, werden den Exporteuren gegen d
der Gutſcheine aus der Reichskaſſe erſtattet.
8 2. Die Erſtattung erfolgt in Reichswährung derart,
dem Empfänger der abgabepflichtigen Sendung in englif
erhobene Betrag in Goldmark umgerechnet wird und zb
Monatsdurchſchnittskurs der Federal Reſervebank in New
jenigen Kalendermonat, welcher dem Eingangstage der die
Abgabe beſcheinigenden engliſchen Urkunde und der Gutſo
die Erſtattung bewirkenden deutſchen Dienſtſtelle vorhergeht
eine Goldmark gleich 0,238 Döllar gerechnet.
kdmmiſſariat für die Rebarationslieferungen Aſte
densvertrag, Abrechnungsſtelle Berlin, Potzdame
beauftragt.
8 4. Der nach 8 2 feſtgeſtellten Erſtattungsbeträge
engliſchen Gutſcheinen bezeichneten Exporteuren in Neichsh
Poſtſcheck oder Reichsbankgiro gezahlt. Bärzahlungen ut
nach dem Auslande finden nicht ſtatt. Bei Einreichung 1
iſt anzugeben, an wen und wie (Poſtſcheck oder Reichsbanke
lung erfölgen ſoll.
8 5. Die Erſtattungsbeträge ſollen den Empfangsbeu
größter Beſchleunigung überwieſen werden. Eine Verziy
Zeit vom Tage des Eingangs der Gutſcheine bei dem Reigl
für die Reparationslieferungen. Abteilung Fviedensvert
nungsſtelle, bis zum Zahlungstage findet nicht ſtatt.
8 6. Die in 8 2 der Verordnung des Reichspräſidenten
ſtattung der von der engliſchen Regierung erhobenen Repa
vom 3. März (Deutſcher Reichsanzeiger Nr. 53 vom 3.
geſetzblatt Teil 2, S. 62) und in 8 1 der Verordnung des 9
der Finanzen zur Durchführung des 8 6 der vorerwähhte.
vom 17. Juli (Reichsgeſetzblatt Teil 2, S. 170) erwähtnen
können dem Empfangsberechtigten bereits vor den in dieſe
gen beſtimmten Fälligkeitstagen bar ausgezahlt werden,
8 7. Es bleibt vorbehalten, die Beſtimmungen dieſe
nach Ablauf der in der Anlage 3 zum Londoner Schlußprr
geſetzblatt 2, S. 329) feſtgelegten Uebergangsperiode abzuä
Zuſammenſtöße zwiſchen Stahlheſn
und Kommuniſien.
Bräunſchweig, 8. Sept. (Wolff.) Auf. b
verbandstag des „Stahlhelms” in Braunſchweig,
unter Beteiligung auswärtiger Stahlhelmgruppen 1
und an dim etwa 15 000 Stahlhelmleute teilnahrt
verſchiedentlich zu ſchweren Zuſämmenſtk
Kommuniſten und politiſch Andersdenkenden. 2
äüttomobil, auf dem ſich auswärtige Stahlhelmleut
Bahnhof begaben, wurde ein Sprengſtoffatt
übt, wobei mehrere Stahlhelmleute ſo ſchwer verwun
daß ſie ins Krankenhaus gebracht werden mußten. 2
anderen Stellen der Stadt kam es beim Umzug der
leute zu Schlägereien, wobei verſchiedene Perſonen t
„den. Die Polizei mußte verſchiedentlich mit blanler
greifen und nahm mehrere Verhaftungen vor E
demonſtration des Reichsbundes Schwarzrotgold we
Außenbezirken der Stadt abgehalten wurde, heiliff *
Zwiſchenfall.
Deuiſche Kreditgeſuche an Amer
New Yörk, 7. Sept. (Europapreß.) Die Unitch P
daß ſeit einigen Wochen in Amerika für hundert Millio
Kreditgeſuche eingetroffen ſeien. Die amerikanſchen 9a
im allgemeinen, daß ſie auf dieſe Geſuche erſt eingehen ür!
Dawesplan endgültig durchgeführt ſein werde. Die Bad
und Sodafabrik ſoll Kreditbegehren von 6 Millie
eine New Yorker Bank gerichtet haben.
Paris, 8. Sept. (Europapreß.) Die Handelskamat
eding hat einte Entſchließung angenommen, worin die frat
rung eingeladen wird von Deutſchland zunächſt einen. 2
zu erlangen, um den fränzöſiſchen Handelsorganiſtione
die Lage zu prüfen und den endgültigen deutſchfranzol
vertrag vorzubereiten. In dieſem Handelzbertrag wüſſ 2
mit Bezug auf Elſaß=Lothringen aufrecht erhalten werde
begünſtigungsklauſel müſſe auf ganz Frankreich ausgedent
Einfuhrzölle müßten ſo feſtgeſetzt werden, daß daduch
Induſtrie nicht geſchädigt werde.
Material der älteren Zeit läßt ſich eintenten
Weisheitslehren, Betrachtungen und Klagen, ie
giöſe Lieder; das aus dem neuen Reiche iſn. Ae=
Im einzelnen begegnet natürlich bieles, Lelle.
Bei dieſer Sachlage — Wert des intenſiven philologiſchen / Buch” und ſchließlich eine beſondere Einſügt
Betriebs auf der einen, Schwierigkeiten und Stand der ſeit= ſtändnis der ägyptiſchen Texte geben die zweſ..
herigen Forſchung auf der anderen Seite — iſt es als eine be= wendige Einfühlung in die eigentlichen litergrlſe
deutende wiſſenſchaftliche Tat zu begrüßen, wenn es einer der Texte ſelbſt haben ſich bei ihrer Zuſammenlhlltest S
verdienſtvollſten deutſchen Aegyptologen, Adolf Erman in Berlin, fang erweitert, der ſelbſt einem ſo gench.. .
unternimmt, die literariſchen Zeugniſſe zu ſammeln, nach neuer man erſtaunlich ſchien. Ihre Einteilung 90k. .
Textprüfung in beſter und möglichſt zuverläſſiger Verdeutſchung und neuen Reiche in umfangreiche Leite T
herauszugeben und zu kommentieren, um ſo mehr, wenn es Poeſie und in eine große Grutpe aus der Nct
ihm dabei gelingt, auch ein allgemeines Verſtändnis dieſer Seite in die Literatur des neuen Reiches gebtie..
des ägyptiſchen Weſens durch einen ſtarken Geſamteindruck zu großen Epochen auch für den literariſchen. S
erſchließen. (Die Literatur der Aegypter, Gedichte, Erzählun= reits einen geſchloſſenen Eindruck zu erieh..
gen und Lehrbücher aus dem 3. und 2. Jahrtauſend v. Chr. von
Adolf Erman. Leipzig. J. C. Hinrichs’ſche Buchhandlung.) Es
iſt eine hervorragende deutſche Gelehrtenarbeit, die hier vorliegt dehnten Abſchnitte: Erzählungen, die Schulen."
und die mit Recht auch von namhaften Seiten neuerdings in der ten, Liebes= und andere Lieder, Gedichte aul b
DDeutſchen Litergturzeitung (der Zeitchrift der deutchen Akademien giöſe Dichtungen,
der Piſſenſchaften) und zuvor in der Philologiſchen
Wochen=
ſchrift beachtenswerte Befprechungen erfahren hat. Dieſe erſt= namentlich für die älteſten literariſchen Pa”
malige Zuſammenfaſſung des vereinzelten, literariſchen Quel= Menſch nicht leicht beikommt, das auch, Lo."
lenmaterials, die ungeheuer mühſelige Leiſtung der textlichen geweſen zu ſein, heute zu naiv anmuter. 4r
und inhaltlichen Nachprüfung, der Verbeſſerung und Erklärung gens dem Leſer, der nicht kulturhiſtorigh. ..
machen das Buch zu einem grundlegenden Werk über die ägyp= Einleitungs= und Interpretationsarbei, i
tiſche Literatur. Wertvolle Literaturangaben, die wenigſtens den zum Verſtändnis ſolcher Texte beizuhele.
Entdecker und erſten Herausgeber und den letzten Bearbeiter gewiß Fremdartige und zum Teil ehen. it.
zeigen, geben die Möglichkeit weiterer Orientierung und, wen ſichtspunkt aus zu Bewertende er9el.
es angeht, der eigenen Nachprüfung und Veiterführung der dieſer alten Dichtung zu einer nament. N
Forſchung. Klare hiſtoriſche und ſachliche Einführung in jede hohen poetiſchen Geltung und künntet .
einzelne Geſchichte legt die Vorbedingungen zum Verſtändnis Intereſſe für die Dichtung nimmt gewlb.
dar, wenn auch freilich einer noch eingehenderen Charakteriſie= je mehr auch hier es dem Leſer gelinge, "
rung der kulturellen Geſamtverhältniſſe und der Stellung der verhältniſſe einzuſtellen. Man darf ſrelt.
Literatur in ihnen, die für einen weiteren Leſerkreis die Ein= mung des Verſtändniſſes nicht gerincle..
ordnung einer Geſchichte in ihre Zeit noch beſonders fördern Leſen an ſich weniger ſich fühlhar Vo...
könnte, das beſondere literariſche Ziel beſtimmte Grenzen ge= Geſtaltung Ermans untadelig erſcheint.
ſetzt hat. (Für eine Neuauflage iſt ein alphabetiſches Stellen= nen Poeſie des Originals muß auch durch. .
regiſter erwünſcht.) Eine ſchlichte, wertvolle Interpretation in verloren gehen! Zu einer einwandſte..
zahlreichen Fußnoten, die keiner Schwierigkeit aus dem Wege und zu einem ungetrübten Genuß iſt De T. 8
geht, ſchlägt zur Erklärung der Einzelſtelle die Brücke über die unerläßlich. Nie vermag eine ueherſebt
Jahrtauſende. Allenthalben erkennt man aus ihr, welche Ar= ginals ganz gerecht zu werden, olbte..
beit die Aegyptologie zu leiſten hatte, um überhaupt ſo weit Erman über die Frage aus, iſt imme.
zum Verſtändnis der Lexte vorzudringen. Zudem weiſen ſie iſt noch niemandem gelungen, Zugleich D.
auf die Fülle der noch beſtehenden ſprachlichen und inhaltlichen den Originals zu veranſchaulichen ih
Einzelprobleme hin und geben vielfältige Anregungen, dieſe halt verſtändlich und in zwangloſ. .
namentlich dem Fachmann, zum weiteren Eindringen in den Und was von der Wiedergabe de8..
Text. Ein beachtenswertes Vorwort, eine knappe und dem Ver= Mutterſprache allgemein gilt (al0 0ich
ſtändnis der Werke nützliche Ueberſicht der Geſchichte Aegyptens, chen, die ja in dieſer Richtung 0s bi.
eine Darlegung der Entwicklung der Literatur, weitere. Ab= diskutiert wurden), das git hier Pi S
ſchnitte über die gelehrten Schreiber und die Sänger und Erzäh= weiteren Tauſenden von Jahren, i.—
ler, über die Formen der Poeſie, eine dankenswerte und lehrreiche auf dieſe Weiſe gerade von dem Silhet, io 1il
Entwicklung des Schrifttums unter dem Abſchnitt: „Schrift und ihrer poetiſchen Form feſt alles Nc
ter 251.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 9. September 1924.
Von
duard Butzmann, Berlin=Wilmersdorf.
Yar durch das Bankgeſetz vom 30. Auguſt 1924 erfolgten
Schaffs Her Grundlagen für die neue Reichsbank ſind auch die
Vorſch) über den Präſidenten derſelben, ſowie ſeine Rechte
und 25 en neue Beſtimmungen getroffen worden. Bei der
Wichti=) welche der Tätigkeit des Reichsbankpräſidenten
bei=
ümeſſ.) T, beſteht ein allgemeines Intereſſe dafür, ſich über die
Befugr) Ses Leiters dieſes großen Inſtituts zu unterrichten.
Do= äſident der Reichsbank wird durch eine Wahl
be=
timmt.r dieſer Wahl iſt der Generalrat berufen, in welchem
vir eita) eueinrichtung gegenüber dem bisherigen Zuſtande zu
rblickes) Hen. Die erſte Wahl, alſo die Wahl des erſten
Präſi=
ſenten I. die neue Reichsbank, muß innerhalb ſechs Monaten
Nach J—ttreten des Bankgeſetzes erfolgen. Dies muß alſo vor
en woc, welches Stimmenverhältnis erforderlich iſt, um die
Pahl z Ziele zu führen. Das Geſetz ſchreibt vor, daß die
Vahl T Präſidenten mit einer Mehrheit von neun Stimmen
Ffolger;ß. Da der Generalrat nur über vierzehn Köpfe
ver=
ſc rſen alſo nicht mehr als fünf Mitglieder gegen die
Zahl X vorgeſchlagenen Kandidaten ſtimmen. In Wahrung
In—u en des Reiches iſt noch die Beſtimmung hinzugefügt
Zordeny 3 von den ſieben deutſchen Mitgliedern des General=
Lats mir) ens ſechs ihre Stimme für den Kandidaten abgegeben
aben ra n. Es ſcheint demnach vollkommen ausgeſchloſſen zu
in, da Wahl auf einen Mann fällt, bei welchem auch nur
leiſ n Zweifel bezüglich ſtrengſter Wahrung und Erfüllung
kei; tereſſen möglich wäre, ſoweit das Geſetz dies zuläßt.
Iſt 5 Wahl des Präſidenten vollzogen, ſo bedarf dieſelbe
ſtoch der=; arkundung in Form einer Ernennungsurkunde. Dieſe
* rkunde/ d mit der Unterſchrift der an der Wahl beteiligten
Sitgließ” von dieſen ſelbſt verſehen, um dann noch die
Unter=
hrift ds Reichspräſidenten zu erhalten. Der Reichspräſident
it dass ht, ſeine Unterſchrift abzulehnen und erzwingt auf
eſe WADie Wiederholung der Wahl. Führt dieſelbe zu dem
eichen Sbnis, ſo kann der Reichspräſident wiederum ſeine
„nterſchih blehnen. Das Ergebnis der dann notwendig
gewor=
nen dö rr Wahl kann der Reichspräſident dann nicht mehr
inſtamu. Die dritte Wahl iſt endgültig und hedarf zu ihrer
smm keit der Mitwirkung des Reichspräſidenten nicht
D, iſt die Ernennungsurkunde auch ohne die
Unter=
ſrift die reichspräſidenten rechtsgültig, und mit ihrer
Ueber=
zwiſchen Gſlbe anm— Gewählten die Beſtellung; zum Präſidenten der
eichsbahl ollzogen.
Die 9plzeit für den Präſidenten der Reichsbank beträgt
Jäh? Nach Ablahf dieſer Friſt iſt eine Wiederwahl zuläſſig,
d zwah inbeſchränkter Folge. Vorſorglich iſt jedoch im Falle
r Nichä ährung oder, wie das Geſetz ſagt, „aus wichtigem
unde‟" erzeit die Abberufung4möglich.
Die oldung zdes Reichsbaftkpräſidenten unterliegt der
rü Lirch den Generälrat. Ebenſo hat dieſe Inſtanz die
Zu erlaſſen; mitsderen Hilfe die damit zuſammen=
Tragen geregelt werden, zum Beiſpiels Wartegeld,
End:Bezüge der Hinterbliebenen.
Präſidenten der Reichsbank verliehenen Befugniſſe
geſtaltig und von großer:Wichtigkeit. So ſtellt der
f einter Perſongheiſbielsweiſe im Diſziplinarverfahren”
eichsbehörde für die Beamten, der Reichsbank dar.
die letzte Entſcheidung in Fragen des
Diſziplinar=
behalten,
Beſtimmungen des 8’ 8. des Bankgeſetzes hat der
Bankkommiſſare gebenſo wie die Bankjuſtitiare zu
üglich, dieſer, beiden wichtigen, Beamtenkategorien
t ess r Präſidenten auch, das von denſelben zu bearbei=
Täty tsgebiet zu beſtimmen und ihre Tätigkeit ſelbſt zu
D2 Xbe gilt für die ſogenannten Urkundsbeamten, wel=
ge, die Stellung eines Nötars, jedoch auf, den Betrieb
eichsd E beſchränkt, beizumeſſen iſt. Neben der Beſtellung
Obeu rmten iſt dem Präſidenten das alleinige Recht
ver=
dieit Tchsbankbeamten zu ernennen.
* ſchreibt ausdrücklich vor, was eigentlich eine
ſtverſtſt ichkeit iſt, daß der Präſident der Reichsbank
deut=
eiclhu gehöriger ſein muß. Als Präſident iſt er zugleich
jedoch in dieſer wichtigen Frage bezüglich des Direktoriums das
letzte Wort.
Bei den im Reichsbankdirektorium erfolgenden Beſchlüſſen
ſtehen dem Präſidenten bezüglich der erfolgenden Abſtimmungen
die Vorrechte zu, welche faſt allgemein gebräuchlich ſind. Es iſt
ihm durch das Geſetz verbürgt, daß er bei Stimmengleichheit für
ſich die entſcheidende Stimmie in Anſpruch nehmen darf.
Schließlich bedarf noch der 8 15 des Geſetzes der Erwähnung,
in welchem beſtimmt wird, daß der Präſident des
Reichsbank=
direktoriums als eines der deutſchen Mitglieder zu gelten hat.
Als ſolches Mitglied fällt ihm zugleich der Vorſitz in den
Sitzun=
gen des Generalrats zu.
Die vorſtehende Zuſammenfaſſung der Beſtimmungen, welche
das neue Bankgeſetz über den demnächſt zu wählenden
Präſiden=
ten der neuen Reichsbank enthält, läßt mit Deutlichkeit erkennen,
daß der Perſon, welche auf dieſen Poſten berufen wird, ein
gro=
ßes Maß von Pflichten und Rechten auferlegt iſt. Es wird
ſicher=
lich nicht leicht ſein, den auf die neue Bank Einfluß habenden
ausländiſchen Intereſſen unter vollſter Wahrung der Intereſſen
des Reiches voll und ganz zu entſprechen. Die auf den
Präſiden=
ten ſtets zurückfallende Diskontpolitik, welche in den nächſten
Jahren vielleicht oft und in heftiger Weiſe Gegenſtand von
An=
griffen ſein wird, gehört zu den ſchwierigſten Aufgaben der
Wäh=
rungspolitik und wird an die Fähigkeiten des Präſidenten die
allergrößten Anforderungen ſtellen. Die große
Verantwortlich=
keit und das ihm entgegenzubringende Vertrauen rechtfertigen
es, daß nur eine auserleſene Kraft auf dieſen Poſten geſtellt
wird, die in Erfüllung der übernommenen Pflichten gegen das
Ausland die Währungs= und Kreditpolitik des Reiches zum
Wdhle des Ganzen und in tatkräftiger Förderung der Intereſſen
von Handel und Induſtrie nach beſten Kräften und nach beſtem
Vermögen fördert. Die Erfahrungen der letzten Monate ſeit
Eintritt der Stabiliſierung unſerer Währung dürften
wahrſchein=
lich dazu führen, daß der bisherige Reichsbankpräſident auch an
die Spitze der neuen Reichsbank gewählt werden wird.
eſamnlang.
Ausſprache
ndich 2s Reichsbankdirektoriums, dem vielköpfigen
Vor=
desst Itituts. Die Mitglieder dieſes Direktoriums
wer=
ihe, nannt, jedoch bedarf die Ernennung der vorherigen
murm urch den Generalrat. Im umgekehrten Falle iſt
n — Abberufung eines Mitgliedes des Direktoriums
rimung des Präſidenten nicht möglich. Ein ſolcher
rdings ſchon darum in der Praxis nicht eintreten,
9 clrat die Abberufung mit einer Mehrheit von neun
ließen muß, unter welchen ſich mindeſtens ſechs
ten befinden müſſen. Auf jeden Fall bleibt ihm
Genf 8. Sept. (Wolff.) Die
Völkerbundsverſamm=
lung nahm heute die in den letzten Tagen unterbrochene allgemeine
der Delegierten und der Tribünenbeſucher.
Als erſter Redner drückte der ſrühere ſchweizeriſche Bundespräſident
dem Beifall der Verſammlung zunächſt die Hoffnung aus, daß bald mit
dem Bau eines neuen Verſammlungsſaals begonnen werde, wofür die
nötigen Mittel bereits zur Verfügung ſtehen. In ſeinen weiteren
Aus=
führungen trat der Präſident mit aller Entſchiedenheit für den
Schieds=
gedanken ein und erklärte, wenn die großen Mächte als erſte das
obligato=
riſche Schiedsverfahren annehmen, dann wäre ein Schritt von größter
Bedeutung getan. Nachdem er als Vorbild für den Ausbau des
Schieds=
verfahrens auf die Schiedsverträge, die die Schweiz mit Deutſchland, Schweden
und Norwegen abgeſchloſſen habe, verwieſen hatte, ſagte er weiter, er
wolle durch aus nicht die Einwände verkennen, die gegen das reine
Schiedsverfahren erhoben wurden, nichtsdeſtoweniger aber ſei die Zus
ſtimmung zu dem Schiedsgedanken, die in den letzten Tagen ausgeſpros
chen wurde, ein Ereignis von größter Bedeutung. Schließlich gedachte‟
Ador;der armeniſchen Flüchtlinge, deren Lage durch eine
Völkerbunds=
kommiſſion von neuem geprüft werden ſollte.
brachte hierauf die Grüße ſeiner Heimat und die TZuſtimmung ſeiner den Garantiepakt, beſonders gegen die Sonderabkommen und
Regierlug zum Ausbau des Schiedsgedankens. Er regte in läugeren
ſtrittiger Rechtsfragen, wie die der territorialen Gewäſſer, die
Verant=
wortung eines Staates für auf ſeinem Bodensgegen andere Länder
be=
gangenen Verbrechen, der Frage der Immunität für Diplomaten und
Konſuls uſw. an. Er unterbreitet in dieſem Zuſammenhang der
Ver=
ſammlung einen Reſölutionsentwurf, demzufolge die Mitglieder, des
Völkerbundes aufgefordert werden, demsVölkerbundsrat=Probleme, aus
öffentlichen und privaten Leben, die nach ihrer Anſicht in internationalen
Inſtrumenten niedergelegt werden können, zur Kenntnis zu geben.
Ferner ſoll die hierfür ermächtigte internationale Einrichtung
aufgeför=
dert werden, ihre Aufmerkſamkeit der Frage des internationalen Rechtes
zü wiömen und endlich mögen die Maßnahmen geprüft werden, die vom
Völkekhund ergriffen werden ſollen, um in großem Umfange die
Ver=
antwortung des internationalen Rechtes zu fördern.
zunächſt der Tagesordſtungskommiſſion überwieſen.
Hofmeyr=Südafrika, Verwalter der ehemaligen deutſchen
Kolo=
rufung auf die Erklärung Macdonalds, daß er es begrüßen werde,
wenn Deutſchland in den Völkerbund eintreten werde. Er führte etwa
folgendes aus: Wenn Deutſchlands Aufnahme eine weſentliche
Voraus=
ſetzung für die Löſung der Schieds= und Abrüſtungsfrage iſt, ſo mögen
die Miniſterpräſidenten Frankreichs und Englands, die kürzlich der Sache äußerſt langwierig geſtälten wird.
des wirtſchaftlichen Wiederaufbaues Europas ſo große Dienſte leiſteten,
ihren ganzen Einfluß daran ſetzen. Deutſchland dazu zu veranlaſſen um
ſeine Aufnahme nachzuſuchen. Südafrika wird Deutſchlands Beitritt
zum Völkerbund herzlichſt begrüßen, wie es den Eintritt aller anderen
Nationen begrüßen wird, die infolge ihrer hervorragenden Stellung in
der Welt längſt den drohenden leeren Sitz, auf den Macdonald in ſo
bedeutender Weiſe anſpielte, eingenommen haben ſollten.
Galvanauskas=Litauen widmet ſeine Ausführungen den
Fragen von Wilna und Memel. Er dankte dem Völkerbund für ſeine
bisherige Haltung. Die Litauer Angelegenheit, die eine Wolke am
Horizont ſei, müßte unbedingt von dem Völkerbund wieder aufgegriffen
und im Sinne der Gerechtigkeit gelöſt werden. Auch die bisherige Löſung
der litauiſchen Frage habe nicht in allen Punkten befriedigt wenn ſie
auch vorläufig als erledigt betrachtet werden könne.
Hierauf wurde die Verſammlung auf Dienstag vormittag vertagt.
Heute nachmittag finden die erſten Beratungen der dritten
Kom=
miſſion über die Abrüſtungsfrage ſtatt.
Die Ausſchußverhandlaugen.
Genf, 8. Sept. (Wolff.) In der Sitzung der Kommiſſion
des Völkerbundes iſt heute zum erſtenmal die Reſolution
Herriot=Macdonald im 3. Ausſchuß zur Sprache
gekom=
men. Gleich bei Beginn der einleitenden Debatte über die
ein=
zuſchlagende Verhandlungsmethode zeigten ſich Gegenſätze.
Der Präſident Duca (Rumänien) beantragte zunächſt die
Ver=
teilung des Stoffes vorzunehmen, während der italieniſche
Dele=
gierte, der frühere Außenminiſter Schanzer, vor dem Eintritt in
die Einzelberatung eine Generaldebatte über das geſamte
Sicherheitsproblem verlangte. Lord Parmoor ſtimmte dieſem
Antrag zu, erhob aber Einſpruch dagegen, daß die Reſolution
unter den Punkt „Garantiepakt” gebracht werde, da der
Garan=
tiepakt durch die Reſolution erledigt ſei und die drei Fragen:
Schiedsverfahren, Sicherheit und Abrüſtung zur Debatte
ſtän=
den, an deren Spitze das Schiedsverfahren geſtellt werden müſſe.
— Der zweite Vorſitzende der Kommiſſion, Politis (
Griechen=
land), ſchlug vor, daß entſprechend der Reihenfolge, in der die
einzelnen Fragen in der Reſolution angeführt werden, zunächſt
die Regierungsantworten auf den Garantiepaktentwurf und die
im Völkerbundspakt enthaltenen Garantiemöglichkeiten eröffnet
werden und beantragte, daß ein beſonderer dreigliedriger
Aus=
ſchuß unter der Mitarbeit des Völkerbundsſekretariats als
Grundlage für eine Ausſprache eine tabellariſche Ueberſicht über
den Garantiepaktentwurf, die Einwendungen der Regierungen
und andere Garantiepaktentwürfe uſw. ausarbeite. — Schanzer
gab Lord. Parmoor zu bedenken, daß doch die Antwort der
Regie=
rungen zur Debatte ſtänden und der Garantiepaktentwurf ſelbſt
durchgeſprochen werden müſſe, und forderte für eine allgemeine
Ausſprache unbedingte Freiheit für alle Delegationen,
unein=
geſchränkt ihre Geſichtspunkte zur Sicherheitsfrage geltend zu
machen. Parmoor ſtimmte hierauf einer allgemeinen Ausſprache
zu, der aber dann die Einzelberatung folgen müſſe. Den Antrag
Ausſprache über den Ratsbericht wieder auf unter geringer Beteiligung Politis wollte Allen (Neufeeland) noch durch Einbeziehung
etwaiger neuer Garantiepaktobjekte ergänzt wiſſen, während
und Präſident des Internationalen Roten Kreuz=Komitees Ador unter Karnebeeck (Hölland) bei Verteilung des Stoffes den Entwurf
des Völketbundspaktes an die Spitze geſtellt zu ſehen wünſcht.
Beſchlüfſe:
Auf Vorſchlag des Präſidenten wurde beſchloſſen:
1. eine Generaldebatte über das geſamte
Sicher=
heitsprohlem zu halten;
2. einer von=Politis (Griechenland) präſidierten Kommiſſion von
drei Gliedern gemeinſam mit dem Völkerbundsſekretariat die
von Politis vorgeſchlagenen Vorarbeiten zu übertragen.
Nun wurde auf Antrag Beneſch (Tſchechoflowakei)
die Genergldebatte
eröffnet, in der als erſter Redner Schanzer (Italien) das
Der ſchwvediſche Außenminiſter Marks von Würtemmberg über= Wort ergriff, um ausführlich die italieniſchen Einwände gegen
die ſtarken Befugniſſe des Rates darzulegen, wobei er auf die
Ausfühkungen die Ausarbeitung des neutralen Rechtes durch Vermitt= Unantaſtbarkeit und Souveränität der Völkerbundsmitglieder
lung des Völkerbundes an zum Zwecke der einheitlichen Regelung bisher,) hinwies, gegen die überſtaatlichen Befugniſſe des Völkerbundes
Einſpruch erhob und die ſtrenge Innehaltung des
Völkerbunds=
paktes forderte. Schanzerzbetonte, daß angeſichts der vielen
ab=
lehnenden Antworten auf den Entwurf die =Debatte vielleicht neu
eröfnet werden, mißte.
Die italieniſche Auffaſſung
faßte er folgendermaßen zuſammen: Eine Rüſtungsbeſchränkung
iſt nicht nöglich, wenn man einerſeits nicht dem Völkerbund die
Möglichkeit gibt, die Gerechtigkeit mit anderen als militäriſchen
Mitteln zu erlangen, andererſeits nicht den Weg findet, ihm
Sicherheit gegen Bedrückungen zu geben, um widerſpenſtige Staa=
Der Reſolutionskext wurde auf Antrag des Präſidenten ten zur Einhaltung der von dem Organ, der internationalen
Juſtiz gefällten Entſcheidungen zu veranlaſſen.
Dieſe erſte Debatte über die Reſolution Herriot=Macdonald
nie in Südweſtafrika, erklärtezim Namen ſeinet Regierung und unter Be= hinterließ im weſentlichen den Eindruck, daß es außerordentlich
ſchwierig ſein wird, aus dem ungemein widerſpruchsvollen
Ma=
terial, das dem Komitee zugeſchoben wurde, einheitliche
Geſichts=
punkte herauszuarbeiten, und daß die weitere Diskuſſion ſich
Die vierte Kömmiſſion erledigte die
Jahresabrech=
nung des Völkerbundsſekretariats, der Sonderorganiſationen,
der internationalen Arbeitsorganiſationen und des zuſtändigen
Gerichtshofes für 1923. Verſchiedene Redner ſtellten dabei mit
Befriedigung feſt, daß weſentliche Sparmaßnahmen getroffen
wurden.
— in der Ueberſetzung am eheſten noch vom
Gan=
geb! Darum iſt es auch leider nicht möglich, hier grö=
Probg0 2 bieten, ſie würden den Raum über Gebühr in
uch miien, ohne doch etwas von dem Eindruck geben zu
, der? Werk als Ganzes und vor allem dieſe literariſche
iHi Geſamtheit gewährt. In ihrer Geſamtheit aber
ich ary erder Ueberſetzung niemand des großen Eindrucks
Liters entziehen.
tagt ſich nach einer Wanderung durch die Fülle des
ijr Stück Arbeit aufgibt, nach den beſonderen cha=
iſchod ügen, ſo tritt ſchon von Anbeginn der
Entwick=
inz / —mein in Erſcheinung die Aeußerung einer
leb=
riſchaftlichen Seele, die in ihrer Regſamkeit
fern=
vrſ m ſtabilen und verknöcherten und leidenſchafts=
Weſes as nach einem weitverbreiteten Urteil das ägyp=
Volk 3 rizeichne. Durchgehends ſtark betont zeigt ſich
ſrm i; ägyptiſchen Poeſie und hierin überraſcht wieder
altesl E die Kraft und Friſche des Ausdrucks, der leben=
Wechſf” er Gedanken und der Perſonen im einzelnen
für: 9= anze Periode neben hoher, gewählter Poeſie die
umlichh) Teiſe. Dieſes Volkstümliche geht dann, weil es
pt Allgemeinmenſchliche unmittelbar zu treffen
in do ten Erzählungsliteratur näher als das „
Litera=
die Itproduktion der gelehrten Schreiber. So gehört
ihlun)), on König Cheops und dem Zauberer (Geſchichte
s * 29. Jahrhundert, der Papyrus etwa aus dem
hrhuru- vor Chr.) durch ihre Schlichtheit, eine gewiſſe
und d vulgäre Sprache, kurz durch ihre ganze volks=
Ar) — den intereſſanten und noch immer leſens=
WerA dieſes alten Schrifttums, mit dem ja die
Ent=
g de teſten weltlichen Literatur überhaupt erſt an=
Ueberrn nde ſittliche Gedanken und manche tiefe
Lebens=
bergert!. Weisheitslehren aus alter Zeit, ſo vor allem
re d3: Stahhötep und die Lehre für König Meri=ka=re,
denen ſioſ —nerkenswerte Betrachtungen ausgeführt finden,
twa ülül ie Themen: Du kannſt von jedem etwas lernen,
Wahrheit kommſt du am weiteſten im Leben,
treu imu =richten von Botſchaften, Mißachte den
Empor=
nen
Gönne dir Zeit zur Erholung, Sei freigebig
eine 9 —rauten, Halte dich im Reden zurück, Traue dem
t.0 r Vom Benehmen als Gaſt, Verhalten gegen
enehmen gegen Bittſteller, Warnung vor
Hab=
funn Sor” Vorgeſetzten, Vorſicht beim Eingehen von
Bietät gegen die Vorgänger, oder etwa darüber:
6) ſelbſt handeln ſoll: Tue das Rechte, ſolange
eilſt. Beruhige den Weinenden, quäle keine
De keinen Mann von der Habe ſeines Vaters
Räte nicht an ihren Sitzen.‟ Ein gelungenes
—in Künſtler im Reden, damit du ſtark ſeieſt,
da etwa auch über die Nützlichkeit des guten
denn die Kraft eines (Menſchen) iſt die Zunge und das Reden
iſt kräftiger als jedes Kämpfen‟. Daß Menſchenerleben und
Men=
ſchenſchickſal, daß die Völkerſchickſale zu allen Zeiten demſelben
möglichen Wechfel unterliegen, kündet eine literariſche Gattung,
die mit zum Wertvollſten und Intereſſanteſten der ägyptiſchen
Literatur zu rechnen iſt. Zuſammenbruch von Volk und
Dyna=
ſtie, Ausbruch der Revolution mit dem ganzen Elend, das der
gleichzeitig eindringende Feind über das Land bringt, Wechſel
der dynaſtiſchen, geſellſchaftlichen und ſozialen Verhältniſſe löſen
gewaltige Klagelieder aus mit Betrachtungen über den Jammer
der Welt und des Einzelgeſchicks. Bemerkenswert iſt dabei
namentlich die herbe, geradezu ſarkaſtiſch anmutende Kritik, mit
der uns die neuen Reichen vorgeführt werden, z. B. ſo: „Sehet,
die Kleider beſaßen, ſind jetzt in Lumpen: wer nicht für ſich webte,
beſitzt jetzt feines Leinen. — Sehet, der ſich ſonſt kein Boot
zim=
merte, beſitzt jetzt Schiffet ſchaut ihr Beſitzer nach ihnen, ſo ſind
ſie nicht mehr ſein. — Sehet, wer keinen Schatten hatte, der
hat jetzt Schatten: die die Schatten hatten, liegen im Wehen
des Sturmes. — Sehet, wer nichts vom Harfenſpiel verſtand, der
beſitzt jetzt eine Harfe; der, vor dem man nicht ſang, der preiſt
jetzt die Muſikgöttin. — Sehet, die .. . haben jetzt eine
Diener=
ſchaft; wer ein Bote geweſen iſt, ſchickt jetzt einen andern aus.
— Sehet, wer kein Brot hatte, beſitzt jetzt eine Scheune; (aber)
womit ſein Speicher verſehen iſt, das iſt die Habe eines
an=
dern. — Sehet, der Kahlköpfige, der kein Oel brauchte, beſitzt
jetzt Krüge mit angenehmen Myrrhen. — Sehet, die die
Bet=
ten beſaßen, liegen jetzt auf dem Boden; wer ſonſt mit Schmutz
(2) an ſich ſchlief, ſtopft ſich jetzt ein Kiſſen. — Sehet, kein Amt
iſt mehr an ſeiner richtigen Stelle; ſie ſind wie eine
aufge=
ſcheuchte Herde ohne Hirten . . . — Es iſt doch ſo: die
Vor=
nehmen ſind voll Klagen und die Geringen voll Freude; jede
Stadt ſagt: laßt uns die Starken, aus unſerer Mitte vertreiben.
— Es iſt doch ſo: Gold und Lapislazuli, Silber und Malachit,
Karneol und Bronze, Marmor und . . . . ſind um den Hals der
Sklavinnen gehängt. Aber die Damen (2) ziehen durch das
Land und die Hausherrinnen ſagen: ach, hätten wir doch was
zu eſſen. — Es iſt doch ſo: die Amtszimmer werden geöffnet,
und ihre Liſten fortgenommen; die Leibeigenen werden zu
Her=
ren Es iſt der Verfall der Kultur am Ende der ſechſten
Dynaſtie, etwa um 2500 v. Chr., den die „Mahnworte eines
Pro=
pheten” in dieſem Sinne in immer neuer und draſtiſcher
Ein=
dringlichkeit ſchildern und mit geradezu modern anklingenden,
weil ewig gleich typiſchen Mitteln, Bildern und Vergleichen.
Dieſer ſelbe Prophet hat bereits in dieſer Zeit Anlaß zur Klage
über die Plünderung von Königsgräbern. In dem vollen
Jam=
mer und Leid zeigt das Land einige Jahrhunderte ſpäter die
Weisſagung des Nefer=rehu: „Man lacht mit einem krankhaften
Lachen. Man weint nicht mehr wegen des Sterbens, man ſchläft
nicht mehr hungrig wegen des Sterbens; das eigene Herz
ver=
folgt den Mann.”
(Schluß folgt.)
* Badiſches Landestheater Karlsruhe.
Uraufführung von Händels Oper „Tamerlan”.
Der hiſtoriſche Stoff der Oper enthält als Kern den ſpannenden
Kräfteaustrag zwiſchen zwei großen zeitgenöſſiſchen Welteroberern: dem
Türkenkaiſer Bajazet und dem Tartarenführer Tamerlan.
Ba=
jazet hatte bei Nicopolis den ungariſchen König Sigismund geſchlagen
und war im Jahre 1401 zur Belagerung Konſtantinopels geſchritten,
als ihm die Kunde wurde, daß der Mongole Tamerlan in Kleinaſien
eingefallen ſei und die alte Türkenhauptſtadt Pruſa eingenommen
habe. Bajazet wandte ſofort ſein Heer, verlor aber bei Angora Schlacht
und Freiheit. Zu ſtolz, ſich gefangen zu bekennen, trotzte er allen
Ver=
handlungsverſuchen Tamerlans, der ihn gerne als Bundesgenoſſen
genommen hätte! In zorniger Aufwallung ließ er den Türkenkaiſer
ins Gefängnis werfen, wo dieſer nach kurzer Zeit — vielleicht durch die
eigene Hand — ſtarb, ohne ſich gebeugt zu haben.
Die Legende hat auch Nicola Haym, der Textdichter Händels,
be=
nutzt. Er gab der Tochter Bajazets den wenig türkiſch klingenden
Namen Aſteria. Die Braut Tamerlans, die dieſer an ſein Hoflager
zu Pruſa befohlen hatte, nannte er Irene von Trapezunt. Zu Beginn
der Oper ſitzt Bajazet, der den Tamerlan durch ſtolzes Gebaren wieder
einmal zum Aeußerſten gereizt hatte, im Kerker. Andronikos, der
Griechenfürſt, mit der ſchönen Aſteria heimlich verlobt, eilt herbei, um
dem gefangenen Sultan die nahe Freiheit zu verkünden. Als dieſer
er=
fährt, daß er dieſe dem Fußfall ſeiner Tochter vor Tamerlan verdanken
ſoll, kehrt er ſtolz in den Kerker zurück. Noch ſchlimmer aber wird die
Lage, für Andronikos, als ihm Tamerlan mitteilt, daß er Aſteria liebe
und zum Weibe begehre und aus Dankbarkeit dem Griechen Irene von
Trapezunt abtrete. Aus dieſen Verwicklungen ergeben ſich die inneren
und äußeren Konflikte, wie ſie bei der Erzählung der Legende
ange=
deutet wurden und die erſt der Tod löſt.
Die Uraufführung im Badiſchen Landestheater war eine nach jeder
Nichtung abgerundete ſtilechte Leiſtung. Die urgewaltige Kraft der
Melodie und Klarheit der Harmonie Händels kamen voll zur Wirkung.
Dem reichen Stilgehalt „Tamerlans” paßte ſich das Ganze einheitlich
an, die Bühnentechnik, die Darſtellung, die volle Ausdeutung des
muſi=
kaliſchen Inhalts, wie auch die der Umgebung ſich ſtreng anpaſſenden
Koſtüme. Herr Dr. Wucherpfennig ſtattete den „Tamerlan”, mit
ſeiner reifen Geſangs= und Darſtellungskunſt aus. Seine prächtige
Stimme und ſein vollendeter Vortrag ſtanden
gle
Höhe mit
der ſchwierigen darſtelleriſchen Leiſtung, wie
triſche
Tem=
verament des „Tamerlan” erheiſcht, das in Rache und
wallt. Die Rolle des Sultans „,Baiazet” war bei Herrn Rud. Balve
in beſten Händen. Ebenſo anerkennend ſpielte und ſang Viktoria
Hoffmann=Brewer den Andronikos. Nicht minder erfreulich
waren die Irene von Fräulein 8
Fracema=Brügelmann
und die Aſteria von Fräulein Hete Stechert. Der Geſamteindruck
der Oper iſt recht günſtig, wofür niclt zuletzt Anton Rudoloh und
Hermann, Roth für dere:
ugeſtaltung und muſikaliſche
Einricktung Dank gebührt. Das Puhlikum ſpendete gern den wohltz
dienten Beifall, an dem auch Overndirektor Cortolezis Anteil hat,
Um die Bühnenbilder hat ſich Emil Burkard verdient gemacht,
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Seite 4.
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rückweisen, denn es gibt nichts Be
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Rümmer 251:
Aus der Landeskaaptſtadt.
Darmſtadt, 9. September.
Die Aufhebung der Zollfontrolſe.
Fahrplanänderungen.
Am Mittwoch, den 10. September 1924 wird die
kontrolle an den Grenzpunkten des beſetzten Gebietes (Gold=
Griesheim, Höchſt uſw.) aufgehoben. Die
Reichsbahndirek=
twird vom gleichen Zeitpunkt ab eine Verbeſſerung der
Zug=
indungen dadurch anſtreben, daß ſie, ſoweit es betrieblich
lich iſt und mit dem Regiefahrplan ſich vereinbaren läßt, die
erigen langen Aufenthalte auf den Kontrollſtationen kürzt.
mit den dafür notwendigen Fahrplanänderungen auch
derlegungen verbunden ſein werden, wird den Reiſenden, die
0. September oder an den nachfolgenden Tagen mit Zugen,
z ie Grenze des beſetzten Gebietes kreuzen, zu reiſen
beabſich=
r, emtfohlen, ſich tags zuvor über den Fahrplan zu
unter=
n.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde am 4. September: der
Ober=
hrer an dem Wolfgang=Ernſt=Gymnaſium zu Büdingen Georg
2h. auf ſein Nachſuchen vom 1. Oktober 1924 ab. — In den
Ruhe=
tritt am 1. Oktober I. J. auf Grund des Geſetzes zur
Herabmin=
g des öffentlichen Perſonalaufwands vom 19. Dezember 1923 der
eſſungsrat beim Landesvermeſſungsamt Philipp Schmidt zu
ſtadt.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. Die erſte Spielzeit
Heſſiſchen Landestheaters unter der neuen Leitung des
Gene=
tendanten Ernſt Legal beginnt am 17. September mit der
ufführung der Oper „Schwanenweiß” von Julius
mann. Das Schauſpiel beginnt mit der Erſtaufführung von
Brechts Hiſtorie „Leben Eduards des Zweiten
England‟. Der Spielplan der erſten Wochen bringt in
Oper die Erſtaufführung von Karl Bleyles „Der
Hoch=
er”, hierauf die Oper „Jenufa” von Leos Janacek, die
inſtudierung von Glucks „Orpheus und Eurydike‟
Wagners „Rienzi‟. Das Schauſpiel bereitet in derſelben
die Uraufführung von Karl Haenſels Komödie „Menſchen
e Tragödie” und die deutſche Uraufführung von Piran=
3 Schauſpiel „Wolluſt der Ehrlichkeit” vor. Als
re Erſtaufführungen der Spielzeit folgen Forſter=Larinagas
zdie „Der Flohim Panzerhaus” und Ernſt Barlachs
edemunds=
3 Neueinſtudierung der Klaſſiker
iß Sara Sampſon” und die „
Wallen=
rilogie” aufgeführt.
Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft wird in näch=
Zeit mit einem reichen und überaus reizvollen
Winterpro=
m vor die Oeffentlichkeit treten. Unabhängig hiervon lädt
eſellſchaft ihre Mitglieder zu dem
ntereſſanten Vortrag,
derr Generglintendant Ernſt 2
morgen Mittwoch
8 Uhr im Kleinen Hauſe üb
der
d Kritiker” wirft eine Fülle
iſſanter
reunde dürfte es von
te Leiter des
Langes=
aktu
n ſtellt, zumal da hierin
hon das
Pro=
der kommenden Spielzeit
glie
der F
Literariſch=Künſtleriſchen Ge=
Kleinen Hauſes gegen
Vor=
karte im Vorverkauf Karten zum halben
des
Landes=
dienblätter
Beſit
naoze mit der
lich als letzter Verurteilter, aus dem Ge
Muſikvereins, die Aufführung
iner, findet am Mon=
Hauptprobe dazu am Sonn=
Für die inaktiven Mitglieder des
die Hauptprobe diejenigen
skarten, welche die Nr. „
=Symphoniekonzerte des Lan=
Eeitenſe
echtigen nur die hierfür
beſon=
findet die allgemeine
tember zwiſchen 10—12
nrein
Karten werden in
Neuc.
Gebühr von
zugeſtellt
Orpheum — Kölniſche Schtänke.
g, 9. September,
ufführung des
Sochenſchlage
er Stolz der 3.
Kom=
ein heiteres Spiel aus
Luſtige Erlebniſſe
rinnerunger
zu einer Handlung
men, die dem Zuſchauer
und erfriſchende Stunden voll
gen Humors vermitte
die beiden Originale Schmitz und
veiler hier ein weites
jet haben, alle Regiſter ihres urwüchſigen
ſchen Humors
nfang täglich 8 Uhr.
Anläßlich der Schornſteinfegertagung fand im Hofe der Berufs
vehr eine Be
ald auch eine Schar Neugieriger
ockt hatte. Zunächſt wurden Uebungen an den Leitern gezeigt, auf
ne Alarmierung folgte mit einer Löſchübung, bei der die
emporge=
derten Waſſermaſſen die Galerie des Stadtkirchenturmes erreichten.
Zeranſtaltung wurde mit einer Uebung am Sprungtuch beſchloſſen.
Anweſende konnte die muſtergültige Durchbildung der Mann=
und die vorzügliche Anlage des Signalſyſtems bewundern, die alles
* und Laufen unnötig macht, das bei freiwilligen Wehren meiſt
d wirkt. Da auch das Material gut in Ordnung war, konnte jeder
rneutem Gefühl der Sicherheit diel wohlgelungene Uebung verlaſſen.
Eine Diebin. In letzter Zeit hat wiederholt eine Frauensperſon
leinrentnerinnen als vom Wohlfahrtsamt geſandt vorgeſprocken und
Lieferung von Bekleidungsſtücken in Ausſicht. Ferner gab ſie an,
ie gleichzeitig einen Geldbetrag abzuliefern hätte. In jedem Falle
ſie einen Zwanzigmarkſchein. Da die betreffenden Damen kein
ſelgeld bereit hatten, verließen ſie auf kurze Zeit das Zimmer, um
blches zu beſorgen. Die vorübergehende Abweſenheit der Woh=
Sinhaberin benutzte die angebliche Wohlfahrtsdame und entwendete
ſei Fällen Beträge von 20 Mark. Beim Wiedererſcheinen der Woh=
Sinhaberin erklärte ſie, daß ſie am nächſten Tage das Geld abgezählt
en würde. Alsdann verabſchiedete ſie ſich und ging weg. Das
U des Geldes wurde erſt entdeckt, nachdem die Diebin die Wohnung
ſſen hatte. Seitdem hat ſich die fragliche Perſon nicht mehr ſehen
Die Diebin wird wie folgt beſchrieben: Alter etwa 35 Jahre,
Tgroß, ovales, friſches Geſicht, meiſtens trägt ſie graue Windjacke,
rzen oder grauen Hut. Perſonen, welche irgendwie ſachdienliche
ben bezüglich der Täterin machen können, werden gebeten, dieſe der
inglabteilung, Zimmer 12, mitteilen zu wollen.
Lokale Veranſtaliungen.
Zemnier erſcheſnenden Noiizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſk.
bangeliſche Jugendgemeinſchaft. Darmſtadt.
* Dienstag abend (Dieburger Straße, Jugendherberge) Beſprechung
9eplante Jugendherhergswerbetage. Es wird dringend gebeten,
jedem Bund mindeſtens einen Vertreter zu entſenden und gleich=
Die noch nicht abgeſandten Fragebogen mitzubringen.
E
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 9. September 1924.
Seite
Innang
Außerorbentliche Generalverſammlung.
Der zweite Obermeiſter Kolb=Mainz eröffnet die gur beſuchte
Verſammlung; zur Verleſung gelangt das Protokol der litzten
Innungsverſammlung. Es folgt der Kaſſenbericht, Entlaſtuag des
Kaſ=
ſierers wird erteilt. Das Eintrittsgeld wird auf 5 Mk., der
Mitglieder=
beitrag für 1924/25 auf 20 Mk. feſtgeſetzt. Obermeiſter H.
Karpfin=
ger übernimmt den Vorſitz und trägt den Geſchäftsbericht vor,
nach=
dem er den Verbandsſyndikus Dr. jun L. Richter begrüßt hat, der
ſeinerſeits Dank für die Einladung ausſpricht, betont, daß er kein
Berliner iſt und ihn mit Süddeutſchland viele Beziehungen verbinden.
Das Geſamtminiſterium hatte Beſtrebungen, die Kehrtermine
zu=
rückzuſchrauben, ſtattgegeben. Dagegen hatte ſich der Innungsvorſtand
an den Landtag als höchſte Inſtanz gewendet. Ausſchuß und Plenum
desſelben drangen auf Aufhebung der Verordnung vom 19. Februar 24
und auf Wiederherſtellung des § 26 der Schornſteinfegerordnung vom
4. März 1921; das Geſamtminiſterium hat dem auch durch die
Verord=
nung vom 9. Auguſt 1924 entſprochen.
Durch den Tod ſind Klenk=Lampertheim und Schnellbächer=
Mainz=Koſtheim ausgeſchieden. (Die Verſammlung ehrt ihr Andenken
in der üblichen Weiſe.)
Die Innung zählt heute 70 Kehrbezirksmeiſter und 5
Geſchäfts=
führer für verſtorbene Meiſter; es ſind alſo im ganzen 75 Kehrbezirke.
Die freien Bezirke Worms und Ulrichſtein ſind noch nicht wieder
be=
ſetzt worden.
Der Syndikus verbreitet ſich dann in ausführlichen
Darlegun=
gen über die Verhältniſſe im Gewerbe, behandelt eingehend die
wich=
tige Frage der Meiſterprüfung, für die er ſchwerere Bedingungen im
Intereſſe der Schaffung tüchtigen Nachwuchſes fordert.
Dem Innungsjubilar Hch. Vetter=Langen wird mit
entſpre=
chenden Begleitworten des Vorſitzenden ein Diplom überreicht:
Dankes=
worte des Gefeierten ſchließen dieſen Punkt 2 der Tagesordnung.
Neue Lohnregelung fordern die Geſellen: für ſolche über 21 Jahre
von 35 Mk., unter 21 Jahren 30 Mk. wöchentlich; ſie haben dieſes
Poſtulat auch dem Innenminiſterium eingereicht. Es wird mit den
höheren Koſten der Lebenshaltung begründet. Der Syndikus wendet
ſich gegen dieſe Neuforderungen, die aus der Verſammlung heraus als
Treibereien Einzelner verurteilt werden. Die Verſammlung lehnt die
Geſellenforderung ab.
Den Bezirksverband für Mitteldeutſchland, dem die Innung früher
angehörte, hatte ſie wieder verlaſſen; die Gründe entſprangen wohl
zu=
meiſt perſönlichen Differenzen. Heute tritt wieder die Frage des
Wie=
derbeitritts zu dieſem Verband an die Verſammlung heran. Es werden
da Ausführungen für und wider laut. Der Syndikus befürwortet warm
und dringend den Wiederanſchluß, gerade im Hinblick auf die nun
ge=
ſchaffene heiztechniſche Organiſationsſtelle und angeſichts der großen
Bedeutung der Wärmetechnik für das Schornſteinfegergewerbe. Die
große Mehrheit iſt dafür, die Frage heute zur Abſtimmung zu bringen
ohne Vertagung; eine weitere Abſtimmung ergibt den Beſchluß des
Wiederbeitritts zum Mitteldeutſchen Verband.
s dem Vorſtand ſcheiden aus: N. Kolb, Fr. Platter, F. Kramer
Faatz. Es werden gewählt: Kolb, Faatz, Keller und
gegangenen Anträge betreffen vorwiegend Innungs= und
gen; ein Antrag verlangt die Beſeitigung der
Um=
tener für das Gewerbe. Die Beſchlußfaſſung wird
Durch eine Mittagspauſe etwas verſpätet, begann die
ordentliche Generalverfammlung.
Der erſte Obermeiſter Karpfinger begrüßte die offiziellen
Ver=
treter der Behörden, indem er betonte, daß auch das
Schornſteinfeger=
gewerbe am Wiederaufbau mitarbeite. „Wenn die Fegetermine
ver=
mehrt rürden, ſo geſchähe das zur Förderung der Feuerſicherheit im
Intere
der Gebäudeerhaltung angeſichts der jetzigen, noch teueren
Bauweiſe‟. Redner verweiſt auf die große Zunahme der Schornſtein=
und weiſt an Händen des Zahlenmaterials eine Zunahme
ſol=
m 200 Prozent nach. „Brände aus unbekannter Urſache” ſind
ngelhafte Feuerungsanlagen zurückzuführen. Viele
Män=
werden gerade durch die Schornſteinfeger aufgedeckt; die
iſt, namentlich auf dem Lande, noch recht mangelhaft.
zerluſt an Nationalvermögen iſto gerade durch Brände
heutzu=
och feſtzuſtellen, dazu in einem verarmten Deutſchland! Die
Lalidesſtatiſtik beweiſt; kleine Urſachen — große Wirkungen. (Val. den
Nöten. Wir wirken auch als Feuerwehrleute für den Brandſchutz.”
Die Gründung einer techniſchen Organiſation für Wärmewirtſchaft
iſt vollzogen.
ſondern vom Miniſterium ausgehen.
Die Innung iſt einem Verſorgungsverein beigetreten, was eine kleine
Gebührenerhöhung (5 Pfg.) bedingt, für die miniſterielle Bewilligung
wohl erwartet werden darf.
nahme der Behörden. Das Kreisamt Mainz erhebt gegen die
Sitz=
verlegung keinen Einwand. Die Aenderung wird mehrheitlich
ange=
nommen.
Ueber die „Bedeutung des Schornſteinfegergewerbes” ſpricht
Ver=
bandsſyndikus Dr. jur L. Nichter:
und das große Maß der Verantwortung erkannt, Beweis deſſen iſt das
geringe Entgelt, das für die Dienſtleiſtungen entrichtet wird. Für grobe
Fehler Einzelner darf der ganze Stand nicht haftbar gemacht werden.
in der Einnahme muß eine menſchenwürdige Entlohnung platzgreifen,
die Behörde muß den Schornſteinfegermeiſtern mehr Schutz angedeihen Schreibmaſchine des Kreisamts an den Angeklagten Huß verkauft haben.
ſichtlich ihrer Schmerzen einſchenken.
Redner erinnert daran, daß in Darmſtadt früher allnächtlich ein
Schornſteinfegermeiſter auf dem Reſidenzſchloſſe ſtationiert war, um bei
ausbrechenden Bränden zur Hand zu ſein.
Redner weiſt, ohne dem Referat Prof. Eberle vorgreifen zu wollen,
auf die Bedeutung der Wärmetechnik im Intereſſe des Feuerſchutzes
hin. — Es müſſen zwei Bauabnahmen ſtattfinden; eine im Rohbau, die
andere im Gebrauchsbau. Das will man zum Beiſpiel in Preußen Zeugen, dem früheren Kreisdirektor Geh. Rat Wallau und dem
Regie=
immer noch nicht einſehen. Aber die Erkenntnis tagt auch dort. Auch
hier ſteht der Schornſteinfeger im Dienſte der Allgemeinheit. Die ſtellt. Die Beweisaufnahme erforderte ſehr umfangreiche Feſtſtellungen.
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Brandſchau muß einheitlich in den Ländern — befonders auch auf dem
Lande — organiſiert werden. Dies gerade im Intereſſe des deutſchen
Nationalvermögens.
Unſere Zukunftshoffnung iſt Export — iſt Ausfuhr von
Brennſtof=
fen, die im Inland erſpart wurden. So werden die Reparationen am
ſchnellſten von uns genommen werden. Redner verweiſt auf die
beam=
tenähnliche Stellung des Schornſteinfegermeiſters hin und den Umſtand,
daß er ſich gegen Unfälle ſichern ſoll. Der Verſorgungsverein der
Schornſteinfegermeiſter iſt eine Notwendigkeit, der geſetzliche Zwang
zum Beitritt zu dieſem Verein muß wie in Württemberg auch in Heſſen
zur Durchführung gelangen. (Lebhafter Beifall.)
Ueber „Einfluß des Schornſteinzugs auf die Wärmewirtſchaft”
ſprach Profeſſor Eberle von hieſiger Techniſchen Hochſchule und
Lei=
ter der Hauptſtelle für Wärmewirtſchaft. Redner weiſt in techniſchen
klaren Ausführungen auf die Notwendigkeit hin, daß bei Erbauung
der Schornſteine alle Sorgfalt darauf zu verwenden iſt, daß normaler
Zug ſtattfinden kann. Um den Zug voll auszunützen, müſſen Herde
und Oefen entſprechend eingerichtet werden. Der Roſt der letzteren
muß eingeſchränkt werden, um die Wärmeſteigerung zu bewirken. Herde
und Oefen ſind dem Zuge von 1 Millimeter Stärke anzupaſſen. Durch
knappſte Bemeſſung der Brennfläche iſt die Hausbrandfeuerung beſſer
zu geſtalten. Der Schornſtein muß wärmedicht nach außen ſein, ſodaß
er die Wärme des Gaſes bis hinauf behält. Die Zahl der Anſchlüſſe
an einen Schornſtein ſoll möglichſt klein ſein. Die Verwendung der
Wärme im Haushalt iſt gerade bedingt durch die Güte des
Schorn=
ſteins. Hier iſt das Schornſteinfegergewerbe berufen, tätig mitzuwirken,
(Großer Beifall.)
Die Verſammlung beſchließt gegen eine kleine Minderheit den
Bei=
tritt zum Verſorgungsverein.
Syndikus Schüttler findet ſtarke empfehlende Worte für eine
Heſſiſche Krankenkaſſe ſelbſtändiger Handwerker,
gerade gegenüber den Beſtrebungen, auch dieſe letzteren in die
Zwangs=
verſicherung hineinzubringen. Die Kaſſe hat ihren Sitz in Frankfurt
am Main, eine Rentenverſicherung ſoll angeſchloſſen werden,
angeglie=
dert werden auch eine Erwerbsloſenverſicherung ſelbſtändiger
Hand=
werker. Die Leiſtungen dieſer Kaſſe ſind anſehnlich, die Beiträge mäßig.
(Beifall.)
Stadtv. Haury ſprach als Vertreter des Handwerks und des
Hausbeſitzervereins. Er derwies auf die vielen durch
Schornſteinfeger=
gehilfen an den Dächern begangenen Schäden und dadurch in den
Haus=
beſitzerkreiſen hervorgerufenen Unmut über hierdurch verurſachte
Re=
paraturkoſten. Auch hier erwachſe den Schornſteinfegermeiſtern die
Pflicht, auf Dachreparaturnotwendigkeiten zeitig den Hausbeſitzer
auf=
merkſam zu machen.
Das Schlußwort ſprach der Leiter der Verſammlung.
* Bezirksſchöffengericht.
Der Arbeiter Paul Wolf aus Darmſtadt hatte ſich geſtern vor dem
Bezirksſchöffengericht wegen Beleidigung und Körperverletzung zu
ver=
antworten. Nach dem Tode ſeiner Mutter macte das Wohlfahrtsamt
eine Forderung an den Nachlaß geltend; ein Beamter der Stadt
Darm=
ſtadt erſchien in ſeiner Wohnung und nahm das Inventar auf. Aus
vorhergegangenen Verhandlungen glaubte Wolf, daß ihm die ganze
Wäſche verbliebe; es kam nun darüber zu einer Auseinanderſetzung
mit dem Beamten und Wolf nannte ihn „Schwindler”. Im weiteren
Verlaufe des Streites ergrif W. einen Spiegel und ſchlug ihn dem
Be=
amten über den Kopf, wobei das Glas zerbrach und der Beamte
Ver=
letzungen davontrug. Dann entſpann ſich eine Rauferei, wobei der
Beamte an der Kehle gepackt und die Treppe hinaogedrängt wurde.
Wolf iſt, wie auch die Verhandlung zeigt, ein leicht erregbarer Menſch.
Der Sachverſtändige, Medizinalrat Dr. Langermann, wies in ſeinem
Gutachten auf die nervöſe und hyſteriſche Veranlagung des Angeklagten
hin; für ſein Verhalten ſei er verantwortlich. Der Staatsanwalt fand
in gewiſſem Sinne die Erregung des Angeklagten entſchuldbar, wenn
man ihm die Sachen ſeiner verſtorbenen Mutter wegnehmen wollte,
ohne erſt mit ihm überhaupt zu verhandeln, ob er nicht die Schuld in
Teilbeträgen bezahlen wolle. Er beantragte für die Beleidigung 20 Mk.
und für die Körperverletzung 60 Mk. Geldſtrafe. Das Gericht gab in
ſeinem Urteil dem Befremden Ausdruck, daß die Stadt über einen
Nach=
laß verfügt, an den ſie eine Forderung hat, und daß ſie, ohne den
regu=
lären Erbgang abzuwarten, vorgeht. Der Angeklagte wurde unter
An=
nahme mildernder Umſtände wegen der Beleidigung zu 10 Mk. und
wegen der Körperverletzung zu 50 Mk. Geldſtrafe verurteilt. — Die
zweite Anklageſache, deren Verhandlung faſt den ganzen Tag in
An=
ſpruch nahm, richtete ſich gegen den Bureauvorſtand des Kreisamts
Groß=Gerau, Phil. Fuchs, und gegen den Landwirt Friedr. Huß
aus Groß=Gerau. Fuchs gilt als ein außerordentlich befähigter
Beam=
jüngſten Brand in Babenhauſen!) Mehr Verſtändnis im Volke iſt von ter, dem insbeſondere auch von ſeinen Vorgeſetzten das beſte Zeugnis
ausgeſtellt wird. Er war in kritiſcher Zeit, als Erwerbsloſen= und
Separatiſtenunruhen in Groß=Gerau ausbrachen, am Kreisamt tätig, und
hatte, als die höheren Beamten ausgewieſen waren, eine Zeit lang
Die Anſtellung der Meiſter ſolle nicht mehr von den Kreisämtern, das Kreisamt ſelbſtändig verwaltet. Der Angeklagte hat in der
Vor=
unterſuchung ein Geſtändnis über einen Teil ſeiner Straftaten
abge=
legt. Der Kreis Groß=Gerau hatte Notgeld herſtellen laſſen, und zwar
in zwei Auflagen. Die zweite war vom Miniſterium nicht genehmigt
worden und ſollte nun vernichtet werden. Der Angeklagte hatte
Geld=
ſcheinpakete in ſeine Wohnung bringen laſſen, angeblich dort einen Ver=
8 56 des Innungsſtatuts ſoll abgeändert werden, indem der Sitz nichtungsverſuch vorgenommen und ſchließlich im Beiſein von Zeugen
des Obermeiſters von Mainz nach Darmſtadt verlegt wird. Der An= im Ofen des Kreiskrankenhauſes verbrennen laſſen. Allerdings war
tragſteller begründet dies aus praktiſchen Gründen mit der Fühlung= die Kontrolle ſehr merkwürdig. Der Betrug des Angeklagten kam
da=
durch heraus, daß durch den Angeklagten und durch Beauftragte
Geld=
ſcheine der Kreiskaſſe zum Einlöſen vorgelegt wurden, die höhere
Num=
mern als die der erſten Auflage aufwieſen, mithin aus den angeblich
vernichteten ſtammen mußten. Die Kreiskaſſe iſt um einen Betrag von
mehr als 1000 Goldmark geſchädigt worden. Der Angeklagte konnte
aber über die Verwendung des unterſchlagenen Geldes keine rechte Er=
„In Heſſen hat man noch nicht die hohe Bedeutung des Beruſes klärung abgeben. Die Anklage warf Fuchs weiter einen Diebſtahl an
Linoleum vor, das in einer Scheune des Kreisamts lagerte.
Stellen=
weiſe war dies abgenutzt, aber der Angeklagte hat ſich mehrere
Quadrat=
meter guter Stücke angeeignet und nach heutigem Geldwert 42 Pf. dafür
Im Schornſteinfegergewerbe werden Schädlinge unbarmherzig entfernt; bezahlt. Die Zahlung war alſo nur zum Schein erfolgt. Er hatte ſich
auch aus dem Kreisamt mehrere Kiſten angeeignet. Ferner ſoll er eine
laſſen; die Innungsmitglieder müſſen den Behörden reinen Wein hin= Aus Lieferungen, die für das Krankenhaus beſtimmt waren, hat er
größere Mengen Lebensmittel erhalten. Er gibt zu, von einer
Main=
zer Firma Morris 5 Prozent Proviſion für Lieferung an das Kreisamt
erhalten zu haben. Die Lebensmittel uſw. wurden ihm unter Mithilfe
des Krankenhausverwalters Kröker ins Haus gebracht, der infolgedeſſen
unvereidigt blieb. Für dieſe Fälle machte Fuchs geltend, daß er die
Lebensmittel habe bezahlen wollen, aber er ſei durch die
un=
ruhigen Zeiten an der Bezahlung verhindert worden. Von den
rungsrat Dr. Koch, wurde dem Angeklagten das beſte Zeugnis ausge=
Der Staatsanwalt beantragte gegen Fuchs eine Gefängnisſtrafe von
12 Monaten wegen Betrugs und Amtsunterſchlagung, ließ die Anklage
wegen Diebſtahls (Linoleum, Kiſten, Schreibmaſchine) fallen. Der
Ver=
teidiger, Rechtsanwalt Neuſchäffer, plädierte u. a. für eine einheitliche
Betrugshandlung. Der Wille zur Zahlung der Lebensmittel ſei
vor=
handen geweſen. Wenn gegen den Angeklagten auf eine Freiheitsſtrafe
erkannt werde, ſo ſolle ſie durch die Unterſuchungshaft als verbüßt
er=
klärt werden. In dem Urteil folgte das Gericht der Aufaſſung des
Ver=
teidigers. Von der Beſchuldigung bezüglich Schreibmaſchine wurde
Fuchs freigeſprochen. Der Angeklagte habe das Anſehen der ganzen
Beamtenſchaft geſchädigt; wohin folle der Staat kommen, wenn er ſich
nicht auf ſeine Beamten in kritiſcher Zeit verlaſſen könne? Fuchs habe
immer beanſprucht, als tüchtiger Beamter bewertet zu werden, es müſſe
darum auch an ihn ein ſtrengerer Maßſtab angelegt werden.
Straf=
mildernd ſprach für den Angeklagten ſein Geſtändnis und daß es an
der nötigen Aufſicht fehlte. Der Angeklagte wurde zu 1 Jahr Gefängnis
verurteilt; 5 Monate der Anterſuchungshaft wurden ihm angerechnet. —
Der Angeklagte Huß wurde wegen Betrugsverſuchs zu 50 Mk.
Geld=
ſtrafe verurteilt. — Der letzte Fall gegen den Metzger Reinhold Weber
aus Dieburg wegen Betrugs wurde auf unbeſtimmte Zeit vertagt. W. iſt
geflüchtet; ein Haftbefehl iſt bereits beantragt.
— Berichtigung. In dem Bericht über die Sitzung des
Bezirksſchöf=
fengerichts in Nr. 248 muß es richtig heißen, wie auch aus dem ſachlichen
Zuſammenhang zu entnehmen war, daß der Staatsanwalt gegen
Braun 1 Jahr Zuchthaus beantragt hatte.
M
Mit
[ ← ][ ][ → ]Seite G.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 9. September 1924.
MRummer:251
Aus Heſſen.
* Arheilgen, 8. Sept. Die Grummeternte nimmt ihren
An=
fang. Durch den Wieſenvorſtand wurden die Termine bekannt gegeben,
von wann an die einzelnen Wieſengründe gemäht werden können.
Wie die hieſige Bürgermeiſterei bekannt gibt, iſt nach Mitteilung des
franzöſiſchen Herrn Delegierten der Verkehr von Perſonen,
Kraftwagen, Wagen und Fahrrädern über die Grenze
zwiſchen beſetztem und unbeſetztem Gebiet vom 4. d. M. an frei. Ein
Ausweis iſt nach wie vor erforderlich, aber kein Sichtvermerk. — In
Verbindung mit der Erziehungsanſtalt „Aumühle” wird demnächſt
ein Heim für über 21 Jahre alte entlaſſene Sträflinge entſtehen. Mit
dem Bau der Anſtalt, die auf die Nordſeite der Straße nach Wixhauſen
in die Gärtnerei zu ſtehen kommt, wird im Laufe der nächſten Wochen
begonnen werden. — Heute verabſchiedete ſich Herr Pfarrverwalter
Wetzel im Vormittagsgottesdienſt von der hieſigen evangeliſchen
Ge=
meinde. Er wirkte drei Jahre als Pfarraſſiſtent in unſerer Gemeinde
und ſiehr man den liebenswürdigen und tüchtigen Geiſtlichen nur
un=
gern ſcheiden. Es wurde ihm, wie ſchon gemeldet, die Verwaltung der
Pfarrſtelle zu Schlierbach übertragen.
H. Eberſtadt, 8. Sept. Aus dem Gemeinderat. Eine für
die künftige induſtrielle Entwickelung Eberſtadts bedeutſame Frage iſt
neuerdings wieder in das Stadium der Beratungen gerückt worden: die
Anlage eines Anſchlußgleiſes im Induſtriegebiet. Es iſt ein
recht ſchwieriges Problem, da die Koſtenfrage dabei die größte Rolle
ſpielt. Die Reichsbahn hat die Tragung der Koſten vorläufig
abge=
lehnt, und in welcher Weiſe dieſe aufgebracht werden ſollen, konnte noch
nicht erörtert werden, da ein Koſtenvoranſchlag noch nicht vorliegt. Nach
dem von der Reichsbahn bereits gebilligten Plan iſt ein Anſchlußgleis
von einer Länge von etwa 900 Metern, von der Eiſenbahnbrücke
ab=
zweigend und über den Griesheimer Weg gehend, vorgeſehen. Von
ſeiner Ferrigſtellung wird die weitere Anſiedlung induſtrieller
Unter=
nehmungen im Induſtriegebiet weſentlich abhängen. Die Aufgabe
ver=
dient daher nach Kräften gefördert zu werden. — Die
Wohnungs=
verhältniſſe in Eberſtadt werden von nun an wieder durch eine
örtliche Wohnungskommiſſion geregelt werden.
Bekannt=
lich hatte ſich die erſte Wohnungskommiſſion im Vorjahre ſelbſt aufgelöſt,
da ihr vom Kreisamt der Vorwurf gemacht worden war, durch
Beſchlag=
nahme zweier, in dem Schreiben näher bezeichneter Wohnungen den
Hauseigentümern ſchwere geſundheitliche Nachteile zugefügt zu haben,
und daß ſich die beiden Fälle als entſchiedene Mißgriffe erwieſen hätten.
Das Kreisamt hatte damals die Aufgabe der Wohnungskommiſſion ſelbſt
übernommen und bisher mit Unterſtützung der Gemeindeverwaltung
durchgeführt. Getrübt durch eigene Erfahrungen, wurde der
Gemeinde=
rat erſucht, die Wohnungsverhältniſſe in Eberſtadt künftig wieder ſelbſt
zu regeln. Dem hat der Gemeinderat durch Berufung einer neuen
Wohnungskommiſſion entſprochen, in welcher die vier
Gemeinderatsmit=
glieder (Krug, Hindermeher, Heißt und Raab), die bereits der alten
Wohnungskommiſſion angehörten, wieder vertreten ſind. Sie haben ſich
unter Abgabe einer Erklärung dem Kreisamt gegenüber zur Mitarbeit
in der neuen Kommiſſion bereit erklärt. Außerdem wurden neu
hinzu=
gewählt: Philipp Hofmann 4., Wilhelm Weiſert, Wilhelm Sattler und
Ludwig Bär.
H. Eberſtadt, 7. Sept. Der Stenographenverein „Gabelsberger”
feierte im Schwanenſaale ſein 19. Stiftungsfeſt. Die Veranſtaltung nähm
in jeder Beziehung einen äußerſt befriedigenden Verlauf und alle
Be=
ſucher der Feier, die den feſtlich geſchmückten Saal anfüllten, darunter
auch viele Gäſte von Brudervereinen aus den benachbarten Gemeinden,
kamen voll auf ihre Rechnung und verlebten einen recht genußreichen
Abend. Das Streichorcheſter der Kapelle „Edelweiß” hatte die Feſtmuſik
geſtellt und konnte ſich dankbarer Aufnahme des Gebotenen erfreuen.
Der Geſangverein „Männerquartett Harmonie” trug einige gut geſchulte
Chöre vor, welche reichen Beifall fanden und der Feier weſentlich zum
Gelingen verhalfen. Einen von Herrn Heinz Heinrich Roth verfaßten
Prolog, vorgetragen von Frl. Meidinger, folgte eine Huldigung an
Gabelsberger in Form eines lebenden Bildes, arrangiert von dem
Erſt=
genannten. Der Vorſitzende des Vereins, Herr Peter Heißt würdigte in
einer Begrüßungsanſprache die Bedeutung der Stenographie als einen
Kulturfaktor und das Werk des Altmeiſters Gabelsberger, das er als
einen glänzenden Sieg des Menſchengeiſtes über zwei ihm mächtig
wider=
ſtrebenden Faktoren, nämlich einen Sieg über Raum und Zeit feierte.
Die Herren Roth und Weil traten mit einem humoriſtiſchen
Geſangs=
duett auf die Bretter und gaben in ihren Rollen urwüchſige Abbilder
als „Nachtbummler” ab. Das Publikum rief ſtürmiſch am Schluſſe des
Duetts, ſodaß ſich beide zu einer Zugabe bequemen mußten. Zum
Schluſſe des erſten Teils der Feier wurde von Mitgliedern des Vereins,
den Damen Baumann, Bär und Meidinger, ſowie den Herren Büttel,
Weil, Lang und Fiſcher der ſtenographiſche Schwank von Guſtav Baum
Gefunden, aufgeführt”, der mit ſeinen humoriſtiſchen Nüancen und
durch ſeine äußerſt lebhafte Spielart den ungeteilten Beifall des
Pub=
likums ernten durfte. Alle Mitwirkenden — das darf ohne Ueberhebung
geſagt werden — gaben ihr Beſtes und vollbrachten dadurch eine
vor=
zügliche Geſamtleiſtung. Der zweite Teil brachte den üblichen Tanz und
hielt die Gäſte des Feſtes im Kreiſe froher Kunſtgenoſſen noch einige
Stunden in beſter Stimmung zuſammen.
A Pfungſtadt, 8. Sept. Wohnungsnot und
Wohnungs=
kommiſſion. Wie groß die Wohnungsnot hier iſt, ergibt ſich
daraus, daß 52 Familien überhaupt keine eigene Wohnung und 96
Ehe=
leute eine nicht geeignete Notwohnung haben. Die Regelung der
ört=
lichen Wohnungsangelegenheit iſt vom Kreisamt nun wieder an die
Ge=
meinde zurückgegeben worden. Zu einer Neuwahl der
Wohnungskom=
miſſion follen von den beiden Hausbeſitzervereinen Vertreter ernannt
werden. Vom Gemeinderat wurden die Herren Clemenz, Größmann,
Hanbuch, Lehr und Raab als Kommiſſionsmitglieder beſtimmt.
* Pfungſtadt, 8. Sept. Der Rathaus=Umbau wird durch die
Verzögerung bei den Weißbinder=Arbeiten vor der Kirchweihe nicht mehr
fertig geſtellt werden können. In der letzten Gemeinderatsſitzung wurden
erſt die einzelnen Arbeiten für die Innen=Ausſtattung der Büroräume
vergeben. Angebote waren ſowohl von hieſigen als auch von
aus=
wärtigen, beſonders Darmſtädter Firmen eingegangen. Schließlich trat
der Gemeinderat den Vorſchlägen des Bauausſchuſſes bei, der ſich in
zwei Sitzungen mit den eingegangenen Angeboten beſchäftigt hatte. Der
aus Eichenholz herzuſtellende Gemeinderatstiſch ſoll vom Schreinermeiſter
Baumann zum Preiſe von 840 Mark hergeſtellt werden. Die Tiſche für
die Stadtkaſſe, zu denen die Gemeinde das Holz liefert, wurden dem
Schreinermeiſter Schäfer zugeſprochen. Zwei Stehpulte für die
Stadt=
kaſſe liefert Schreinermeiſter Betz. Joh. Schuchmann ſtellt zwei Tiſche
für das Verwaltungszimmer her, den Diplomaten=Schreibtiſch und 12
Stühle liefern die Vereinigten Schreinermeiſter, die Aktenſchranke liefert
Gg. Preißmann.
8 Malchen, 8. Sept. Sänger=Zuſammenkunft.
Gelegent=
lich eines Ausflugs kehrte am geſtrigen Sonntag mittag das
Darm=
ſtädter Geſangsquartett „Arion” in Malchen im Gaſthaus „Zur Linde‟
ein, wo ein gemütliches Zuſammenſein mit dem hieſigen
Männergeſang=
verein ſtattfand. Bei Sang und Klang vergingen nur zu raſch die
Stunden.
8 Dieburg, 8. Sept. Verſetzung. Pater Kletus, Vikar am
Kapuzinerkloſter, iſt nach Bensheim a. d. B. verſetzt worden.
Geruchssinn / Schönheitssinn
Weltgeschichte
Wenn Völker ſich bis zur Vernichtung bekriegen, einerlei, ob
mit techniſchen oder mit diplomatiſchen und wirtſchaftlichen
Waf=
fen, ſo ſpielen ſicher, außer den offen ſichtbaren Gründen,
Ur=
inſtinkte eine Rolle, wenn auch nur im Unterbewußtſein.
Die bekannte Redensart: „Ich kann den Menſchen nicht
rie=
chen” hat eine recht tiefe Bedeutung. Der Geruch fremder Raſſen
iſt uns auffällig und widerwärtig, und — den anderen ergeht es
ebenſo. Der Neger, auch ſenn er ſich ſehr reinlich hält, hat für
uns einen unausſtehlichen Geruch nach Oellappen, mit denen
Meſſing geputzt wurde. Wir dagegen riechen ihm nach faulendem
Fleiſche. Der Japaner kann noch nach Stunden feſtſtellen, wenn
ein Europäer im Zimmer war. Und im letzten Kriege beſchrieben
franzöſiſche Blätter ausführlich den ihnen unangenehmen Geruch
der Deutſchen. — Daß blonde Leute ganz anders riechen als
dunkelhaarige, kann jeder bei ſeiner Umgebung feſtſtellen. Dieſe
bei Menſchen mit geſunden Inſtinkten vorhandene Abneigung
hat in der Natur ihren beſtimmten Zweck: Die Reinhaltung
der Raſſe.
Für eine großangelegte Statiſtik, die, das ſagen wir offen,
als Grundlage für unſere Fabrikation dienen ſoll, möchten wir
folgendes durch Unterſuchung feſtſtellen:
1. Iſt es richtig, daß der Geruchsſinn beim Mann feiner
ent=
wickelt iſt als bei der Frau?
2. Iſt der Geruchsſinn beim deutſchen Volke bezüglich
Zunei=
gung und Abneigung einheitlich?
Wir verſenden zu dieſem Zwecke Fragebogen, und es findet
eine Preisperteilung ſtatt. Nicht jede Antwort kann einen Preis
erhalten, aber trotztem lohnt ſich die Beteiligung für jeden, denn
als reichlichen Erſatz für die Portokoſten erhält jeder von
vorn=
herein eine Probe unſerer Fabrikate (ſiehe unten). Es kann nur
* Erbach i. O., 8. Sept. Hier ſand eine Sitzung der Geſchäftsführer
der Krankenkaſſen Heſſens ſtatt. — Heute feierte Graf
Kon=
rad zu Erbach=Erbach ſeinen 43. Geburtstag. Wir gratulieren
dem Grafen, der auch im vergangenen Lebensjahre wiederholt durch die
Tat ſeine Liebe zu ſeiner Heimatſtadt bewieſen hat, aufs herzlichſte.
* Stockſtadt, a. Rh., 7. Sept. Der Obſt= und Gartenbauverein
Stock=
ſtadt a. Rh. veranſtaltet am 4. und 5. Oktober d. J. im Saale von Lg.
Felger eine Obſt= und Gartenbau=Ausſtellung. Die Vorarbeiten ſind in
vollem Gange und verſpricht die Beteiligung infolge der reichen
Obſt=
ernte eine gute zu werden. Der Reinertrag iſt zu Gunſten des
Denkmal=
fonds für die Gefallenen beſtimmt.
* Sprendlingen, 8. Sept. Man ſchreibt uns: Seit Beſetzung der
Main=Neckar=Bahn von Arheilgen bis Neu=Iſenburg durch die
Fran=
zoſen iſt der Verkehr auf dieſer Strecke ſehr beſchränkt. Der
Umſteige=
verkehr in Sprendlingen=Buchſchlag iſt aufgehoben und die Züge der
Nebenſtrecke Oberroden—Sprendlingen=Buchſchlag dürfen im beſetzten
Gebiet nicht anhalten, fahren alſo, da ſie bis Frankfurt durchgeleitet
werden, von Sprendlingen Ort bis Frankfurt=Louiſa durch. Wer alſo
von Sprendlingen nach Darmſtadt fahren will, muß zunächſt bis
Frank=
furt=Louiſa fahren und dort einen durchgehenden Zug nach Darmſtadt
abwarten. Die Rückfahrt iſt ebenſo umſtändlich. Man kann ſich da
nicht wundern, wenn der Verkehr von genannter Strecke mit der
Reſi=
denzſtadt Darmſtadt immer mehr abbröckelt, denn es wird doch keinem
Menſchen einfallen, wenn er Geſchäfte in Darmſtadt zu erledigen hat,
die er ſchließlich auch in Frankfurt erledigen kann, ſich bis vor die Tore
von Frankfurt fahren zu laſſen, um dann einen paſſenden Zug nach
Darmſtadt abzuwarten und nach langer Reiſe an ſein Reiſeziel zu
kom=
men. Dazu kommt noch die bedeutende Mehrausgabe an Fahrgeld. An
dieſem Zuſtand iſt letzten Endes nur die unglückſelige Beſetzung ſchuld.
Man gibt ſich hier der Hoffnung hin, daß mit dem Aufhören der
Zoll=
grenze (10. September) die Eifenbahnverwaltung die nötige Einſicht
haben wird und den früheren Fahrplan mit Anſchluß an Sprendlingen=
Buchſchlag wieder einrichtet.
+ Offenbach, 8. Sept. Keine Einſtellung der
Bahn=
hofsumbauten. Wie von zuverläſſiger Seite mitgeteilt wird,
wird die Abſicht der Einſtellung der Bahnhofsumbauten nicht
verwirk=
licht werden. Die Umbauten erleiden alſo erfreulicherweiſe keine
Unter=
brechung.
— Offenbach, 8. Sepk. Ueberfahren wurde von einem
Motor=
radfahrer in der Bieberer Straße der 79 Jahre alte Eduard Schütter.
Der alte Mann trug einen komplizierten Unterſchenkelbruch davon.
— Biſchofsheim b. Mainz, 8. Sept. Der Geſangverein
„Liederkranz” Biſchofsheim blickt im nächſten Jahre auf ſein
50jähriges Beſtehen zurück. Es wäre verfehlt, in einer Zeit, in der die
Sangeskunſt trotz Krieg und Nachkriegszeit einen ungemein erfreulichen
Aufſtieg zu verzeichnen hat, wollte man das goldene Jubiläum ſang=
und klanglos vorübergehen laſſen. Der Verein hat deshalb beſchloſſen,
am 4., 5. und 6. Juli kommenden Jahres das Jubelfeſt durch einen
nationalen Geſangswettſtreit größeren Stils zu würdigen. Alle
Geſang=
vereine der näheren und weiteren Umgebung werden bereits ſchon jetzt
auf obige Anzeige aufmerkſam gemacht. Biſchofsheim, an der Strecke
Mainz—Frankfurt und Mainz—Darmſtadt liegend, iſt durch günſtige und
zahlreiche Zugverbindungen leicht zu erreichen. Seine reiche Erfahrung
auf dem Gebiete der Geſangswettſtreite und feſtlichen Veranſtaltungen
dürfte allen Vereinen die Gewähr für eine ſachgemäße und
zufrieden=
ſtellende Feſtleitung bieten.
Mainz, 8. Sept. Neues Rhein=Mokorboot. Als
erſtes großes Dieſelmotorboot befährt ſeit einiger Zeit der
Schrauben=
ſchleppdampfer „Franz Haniel 18.” den Rhein. Eine holländiſche Firma
läßt ſich ebenfalls zurzeit derartige Motorboote bauen.
* Mainz, 6. Sept. Bei Ausgrabungen in Mainz=Koſtheim ſtieß man
bei Kanaliſierungsarbeiten für Neubauten auf einen römiſchen
Brunnen, der leicht unterſucht werden konnte. Im oberen Teile des
Brunnens, in einer Tiefe von etwa 1,80 Meter, fand ſich die figürliche
Darſtellung eines Ebers, der über einem auf dem Rücken liegenden
Giganten ſteht. Die Gruppe iſt aus grauem Sandſtein gefertigt. Das
Bildwerk war offenbar auf einer Säule oder einem Sockel aufgeſetzt
und freiſtehend aufgeſtellt geweſen. Der Brunnen war weiterhin mit
Kalkbruchſteinen, Bruchſtücken römiſcher Dachſchiefer und Dachziegel,
letztere beſonders im unteren Teile ausgefüllt. Römiſche Scherben fanden
ſich im Ausfüllungsmaterial, ſie gehören dem 3. Jahrhundert n. Chr. an.
In einer Tiefe von 3,50 Meter ſtieß man bei der Aushebung auf vier
menſchliche Skelette. Nach ihrer Lagerung im Brunnen waren die Leichen
beim Einfüllen kopfüber mit dem Bauſchutt in den Brunnenſchacht
ge=
ſtürzt worden. Die Brunnenfohle lag auf 8,30 Meter Tiefe. Sie war mit
Schieferplatten, die zu flachem Trichter koniſch nach innen gelegt waren,
abgedeckt.
X Worms, 8. Sept. Abſturz. Aus beträchtlicher Höhe iſt der
18jährige Arbeiter Ihrig lebensgefährlich abgeſtürzt.
N
Hohtuny auf den Mamen MAGGi und die rotgelbe Paoknng.
für die beſtbeantworteten Fragebogen ein Preis gewährt werden,
und eine Verloſung findet nicht ſtatt. Es handelt ſich alſo um
ein geſetzlich zuläſſiges Preisausſchreiben. Wir legen Wert auf
die Beteiligung aus allen Bevölkerungsſchichten, die
Beantwor=
tung der Fragen iſt ja nicht ſchwierig.
Wir Deutſchen ſind ein reinliches Volk, im Gegenſatz z. B.
zu anderen Kultur=Völkern, die ſich viel weniger waſchen, aber
wir üben die Reinlichkeit in unrichtiger Weiſe aus. Wir
ver=
brauchen die ungeheuere Menge von 5 Kilo Seife auf den Kopf
der Bevölkerung, und dieſer ſtarke Seifenverbrauch nimmt uns
die Friſche der Haut, er laugt ſie aus, macht die Geſichtszüge
vor=
zeitig alt und verurſacht Miteſſer, Pickel und Naſenröte.
Sollen wir deshalb unſer Reinlichkeitsbedürfnis unterdrücken?
Nein! Aber wir ſollen uns nicht die Haut mit Natron und
ande=
ren ätzenden Stoffen verderben.
Von einem altägyptiſchen Mittel (ana) beſagt eine Inſchrift:
S
N.
„.. es mache die Haut dem Golde und Elfenbein ähnlich und
wie vom himmliſchen Sonnenglanz ſtrahlend.‟ Ein Mittel, das
der bereits bejahrten Kleopatra ermöglichte, die ſtolzen Nömer
Cäſar und Antonius durch ihren Liebreiz zu beſtricken.
Gonfenheim b. Mainz, 8. Sept. Beſtätigte Wahl,
heiß umſtrittene Wiederwahl des Bürgermeiſters Alexander iſt jetzt
lich beſtätigt worden.
* Oppenheim, 8. Sept. Auswärtiger Beſuch. Mit
Dampfer Stolzenfels traf am Sonntag gegen mittag der Geſanabe
Sängergruß”=Ludwigshafen zu einem Freundſchaftsbeſuche des bief
Männergeſangvereins hier ein. Die Teilnehmer begaben ſich unter
antritt einer Muſikkapelle nach dem Marktplatz wo von 12—1 Uhr
Standkonzert ſtattfand. Neben Muſikſtücken brachten die Vereine
ſchiedene Männer= und gemiſchte Chöre zu Gehör. Anſchließend erf
die Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten, insbeſondere der Marien)
nebſt Gebeinhaus. Die Rückfahrt erfolgte ebenfalls wieder mit
Sonderdampfer der Köln=Düſſeldorfer Schiffahrtsgeſellſchaft.
* Nierſtein, 8. Sept. Schlägerei. In der geſtrigen Kirch)
Sonntag=Nacht kam es gegen Morgen in einem Tanzlokal zu
Schlägerei, bei der die Stühle eine große Rolle ſpielten. Auch
Reihe Gläſer und Flaſchen ging in Trümmer.
sl. Nierſtein, 8. Sept. Die Schweinerotlaufſeuch
ſowohl hier als auch im benachbarten Schwabsburg ſtark aufgetreten
führt zu Maſſenabſchlachtungen. — Die Weinberge wurden
dem geſtrigen Tage geſchloſſen, etwa einen Monat ſpäter als in
malen Jahren. — Die Zwetſchenernte iſt auf dem Rom
ſehr gut ausgefallen.
sl. Bodenheim, 8. Sept. Eine Obſtausſtellung de
den mit Prämiierung, ſowie eine Ausſtellung landwirtſchaftlicher
ſchinen und Geräte findet vom 13.—15. d. M. hier ſtatt. Gleich
veranſtalt der rheinheſſiſche Obſtzüchterverein eine Tagung,
verh=
mit wiſſenſchaftlichen Vorträgen und Lichtbildervorführungen,
sl. Aus Rheinheſſen, 8. Sept. Froſchplage. Durch das f
Wetter ſind die niederen Landſtriche am Rhein verſumpft und trete
Fröſche maſſenhaft auf.
* Gießen, 7. Sept., Das Gefallenen=Denkmal des Mi
turnvereins wurde heute in feierlicher Weiſe enthüllt. Auf dem
und Spielplatz am Schaffenberger Weg erhebt ſich der einfache w. =
Tempel, der von Tannenbäumchen umrahmt iſt. Die geſchaffene 9 —
zieren 48 Lindenbäume, für jeden der Gefallenen iſt ein Baum geb
ſodaß um das Denkmal herum allmählig ein würdiger Heldenhai
ſtehen wird. In hochherziger Weiſe haben Stadt, verſchiedene 7 rn
und Privatperſonen ſich um das Zuſtandekommen des Ehrender s
verdient gemacht. Sie konnte für die gefallenen Helden ein
treuen und dankbaren Gedenkens geſchaffen werden. Das Denkm
zu den jungen Turnern ſprechen, es in opferbereiter Hingabe
Vaterland den gefallenen Turnern gleich zu tun. „Im Geiſte Jah n.
bis in den Tgd”, das iſt die Aufſchrift, die das Ehrendenmal träg u.
der Einweihungsfeier auf dem Turnplatz hatten ſich als Ehrengä —
gefunden: Landgerichtspräfident Neuenhagen, Oberbürgermeiſter r.
und Kreisſchulrat Prof. Dr. Altes. Zur Einleitung ſpielte die
Weller das niederländiſche Dankgebet. Turner Rautenberg trug
eindrucksvollen Vorſpruch vor, die Weiherede hielt der erſte Sprec
Turngaues Heſſen, Pfeiffer=Wetzlar. Er betonte, wir ſeien es dem rn
Herzen der Gefallenen ſchuldig, die in dem Bewußtſein, für ein —e
und edle Sache zu kämpfen, ſtarben, daß wir endlich die ungeheuer m
von Deutſchlands Schuld am Kriege beſeitigten. Namens des Ma= legte Lehrer Kling einen Kranz nieder. Der
Bauerſta=
ſangverein ſang zum Schluß den Chor „Das Heldengrab”.
* Gießen, 7. Sept. Eine große Proteſtverſamm
gegen die unerſchwinglichen Steuern fand
heut=
mittag in der Turnhalle ſtatt. Weißbindermeiſter Launſpach lei
Verhandlungen und begrüßte den Vertreter des Kreisamts. Ein
war die Verſammlung vom Hausbeſitzerverein, den Gewerbetre
und Handwerkern. Der Redner, Stadtv. Haury=Darmſtadt,
ausführlicher Weiſe die Mißſtände der heutigen Finanzwirtſche
vor. Beſonders betonte er, daß es ein Unding ſei, nicht weni
17 verſchiedene Arten von Steuern zu erheben. Das Finanzweſe
vereinfacht, der Beamtenkörper abgebaut werden. Nach einem
nen Krieg müſſe ein Volk unſtreitig hohe Steuern aufbringen,
ſollten vereinfacht und gerecht verteilt werden. Vor allem müßte
liche Sonderſteuern fallen, die Kaſernen und Palais, die voll
ämter ſteckten, würden dann frei und die Wohnungsnot könnte
dert werden. In der Ausſprache forderte Rahnefeld namens de
wirtegewerbes die Abſchaffung der Getränke= und Herbergsſteu
tere ſchädige in hohem Grade den Fremdenverkehr und damit
handeltreibende Bevölkerung. Haury=Darmſtadt ſtellte nochma En
Hauptpunkte zuſammen und forderte, daß an Stelle der vielen E
nur drei treten ſollten: Vermögensſteuer, Einkon;u
ſteuer und Umſatzſteuer. Eine Entſchließung, we TDie
Hauptforderungen des Redners enthielt, fand einſtimmige Ann ——
* Gießen, 7. Sept. Von der Diebesbande, die ſei
in der Umgebung ihr Weſen treibt, konnte geſtern einer in W
dem Augenblick feſtgenommen werden, als er in der Wirtſchaft
die Kaſſe leerte. Man fand bei ihm eine Anzahl geſtohlener
ſtände. Hier hatte er tags zuvor ein Fahrrad geſtohlen und in E
für 10 Mark verkauft. — Der „Berg des Schickſals', d.
waltige Sport= und Bergfilm, wurde am Freitag und Samstag
Volksſchulen der Umgegend und ſämtlichen höheren Schulen de ſe
beſucht.
SWieſeck b. Gießen, 8. Sept. Feſtgenommen wurde
anſcheinend ziemlich „ſchwerer Junge”, als er gerade im Begi
die Kaſſe einer Gaſtwirtſchaft auszuplündern. Wie es ſich hera ſee
hat, hat er mehrere Diebſtähle in Gießen und Umgebung g
Gewiſſen.
* Büdingen, 7. Sept. Von herrlichſtem Wetter begünſt:
geſtern und heute hier der Evangeliſche Bund im
ſtaat Heſſen unter dem Vorſitz des Pfarrers D. Waitz
250 Zweigvereine des Heſſenlandes ihre Vertreter geſandt 9
herrſchte ein ungeheurer Andrang in unſerer Stadt und viele
mußten in den benachbarten Ortſchaften untergebracht werde
Feſt wurde durch einen Begrüßungsabend am Samstag einge
dem der bekannte Heimatforſcher Lehrer Heuſohn aus Lorb
Vortrag hielt über „Die Einführung der Reformation in dem
Land”. Am Sonntag vormittag wurden von auswärtigen (
in 22 Orten der Umgebung Büdingens Feſtgottesdienſte al
Der hieſige Feſtgottesdienſt wurde verſchönt, durch den Poſ
Ober=Mockſtadt, den Vilbeler und den hieſigen Kirchengeſangb.
durch einen Schülerchor. Pfarrer Eckel=Lampertheim hielt
predigt. Der Vertreter der oberſten Kirchenbehörde hielt eber
Anſprache. Um die Mittagszeit trafen mehrere Sonderzüge
auswärtigen Gäſten ein, z. B. aus Nidda, Gedern, Stockheim.
bewegte ſich ein rieſiger Feſtzug durch die Stadt, im Freien
eine große Maſſenverſammlung an. Verſchiedene Redner ſpre
das Thema: „Die evangeliſche Kirche und die deutſche Zukuu
heutigen Abend ſchloſſen ſich in mehreren Sälen gleichzeitil
ſammlungen an. Sämtliche Veranſtaltungen wurden durch &
Poſaunenchöre und Kirchengeſangvereine verſchönert.
O Alsfelö, 8. Sept. Arbeitsamt. Die Zahl der 1*
loſen beträgt hier 50. — In der letzten Stadtverordnetenſitzu, Li
Frau Marie Weitzel als erſtes weibliches Mitglied des Stc
netenkollegiums in dasſelbe eingeführt.
—
Dieſes Mittel war zuſammengeſetzt nach dem Prinz
abzunutzen, ſondern aufzubauen, das Auslaugen der
vermeiden durch ſofortige Zuführung einer kleinen &
nach erfolgter Reinigung. Einie neue Erfindung auf alte "
lage iſt unſere Hortiflor=Creme=Seife. Jedes Stück be.
einem dicken Ringe feinſter Toiletteſeife, deſſen Oeffnung !.."
eigenartig zuſammengeſetzten feſten Creme ausgefüut
verteilt ſich beim Waſchen in hauchdünner Schicht über PM
verhindert deren Auslaugung und Verhornung, die Fa "
Runzelbildung (d. h. das Altern) und gleicht in kurze, a..b
durch auslaugende Seifenwaſchungen entſtandenen Sche
der aus.
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41
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Kummer 251.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 9. September 1924.
1
31. deutſcher Weinbaukongreß.
Wirtſchaftliche Tagesfragen, insbeſondere der deutſch=ſpaniſche Handelsvertrag.
Heilbronn, 8. September. geſamten Weinbaues und Weinhandels, beim Uebergang der Ware aus
Die Referate wurden eingeleitet durch einen äußerſt intereſſanten, dem beſetzten Gebiet in das unbeſetzte Gebiet den Differenzzoll
nachzu=
cag des Generalſekretärs Dr. Fahrnſchon=Karlsruhe über erheben, halfen nichts. So kam es, daß der Weinbau und der reelle
haftliche Tagesfragen, insbeſondere über den deutſch=ſpaniſchen Weinhandel ganz erhebliche Summen eingebüßt haben infolge des
plötz=
elsvertrag. Der Redner ging von einer allgemeinen Betrachtung lichen ſtarken Preisrückganges um ungefähr 50 Prozent. Auf der
an=
dirtſchaftlichen Lage des deutſchen Peinbaues aus, welcher die In= deren Seite wuchs die Einfuhr ausländiſcher Weine, noch begünſtigt
fn und Währungsſtabiliſierung, die Mißernte, der ſcharfe Steuer= durch das Fallen des Franken, ſtark an. Im Januar 1924 betrug die
und die ſchwere Abſatzſtockung ihren Stempel aufdrücken. Die der= Einfuhr 26 546 Doppelzentner, im Februar 1924 betrug die Einfuhr
e Kapitalnot wirkt ſich beim Weinbau derart aus, daß er in ſeiner 46 953 Doppelzentner, im März 68 655 Doppelzentner, im April 78 525
ntheit vollſtändig jeden baren Kapitals entbehrt. Was nützt es den Doppelzentner, um dann im Mai, als die Reichsregierung die Kredite
ern, daß ſie ihre Hypothekenſchulden abtragen konnten, wenn ſie ſperrte und der Franken ſtieg, wieder auf 71 313 und im Juni auf 47 130
rus Mangel an dem nötigen Betriebskapital nicht weiterwirtſchaften Doppelzentner zu fallen. Bei dieſen Zahlen handelt es ſich in der
Haupt=
n?. Die Regierung hat zwar in den letzten Wochen den Verſuch ſache nur um die ins unbeſetzte Deutſchland eingeführten Weine,
wäh=
cht, die Kreditnot einigermaßen zu beheben, aber wegen ihrer Ge= rend die in das beſetzte Gebiet eingegangene Menge wegen der
Aus=
n igigkeit wirkten die bereitgeſtellten Mittel wirklich nur wie der be= ſchaltung der deutſchen Behörden gar nicht erfaßt werden konnte. Jetzt,
e Tropfen auf den heißen Stein. Hier muß die Regierung viel beim Fallen der Zollſchranken am Rhein, wird man dieſen Weinſegen
iver eingreifen, wenn etwas gebeſſert werden ſoll, und der deutſche auch im unbeſetzten Gebiet zu ſpüren bekommen. So hat es
angefan=
bau hegt die beſtimmte Hoffnung, daß dies geſchieht, nachdem gen, ſagte Dr. Fahrnſchon, und dann kam
Annahme der Londoner Vereinbarungen beſſere Ausſichten auf
Er=
das deutſch=ſpaniſche Handelsabkommen.
ng ausländiſcher Kredite geſchaffen ſind. Aber die Kredite müſſen
Bei Beſprechung dieſes Abkommens trat der Referent zunächſt der in
riſtig und zu mäßigem Zinsfuß gegeben werden, ſonſt taugen ſie Kreiſen außerhalb des Weinbaues vertretenen Anſicht ſcharf entgegen,
en Winzer nichts.
daß die Befürchtungen des Weinbaues übertrieben ſeien und die
Zoll=
toch weiter verſchärft wird die Lage durch die Mißernte des Jah= frage für das Gedeihen des Weinbaues nicht die entſcheidende Bedeutung
933. Im vergangenen Jahre wurden in Deutſchland insgeſamt habe, die ihr von dieſem ſelbſt beigelegt werde. Dieſe falſche Auffaſſung
0 Hektoliter Wein geerntet, während normalerweiſe durchſchnitt= überſehe bewußt oder unbewußt den ſtetigen Niedergang des deutſchen
—2½ Millionen Hektoliter im Jahre geerntet werden. Leider Weinbaues vor dem Krieg, der nicht anders erklärt werden könne, als
5 uch die Ausſichten für den diesjährigen Herbſt ziemlich trübe, wenn durch den ungenügenden Zollſchutz. Gewiß ſei es richtig, daß die
gegen=
bald beſſere Witterung einſetzt. Der Redner lenkte die Aufmerk= wärtige allgemeine mißliche Lage auch auf den Weinbau einwirke, aber
it der Regierung darauf, daß ſie ſich darauf einſtellt, den Winzern falſch ſei es, daß ſich die Lage des deutſchen Weinbaues entſcheidend
ur erdenklichen Erleichterungen und mögliche Unterſtützung zu ge= beſſern werde, bei einer Beſſerung der allgemeinen Lage, wenn die
in, falls auch die Ernte 1924 mehr oder minder ein Verſager gleichen oder noch niederen Zollſätze eingeführt werden, wie ſie vor dem
vllte.
Kriege beſtanden haben. Zum Beweis dafür führte der Referent die
u Mißernte, Kapital= und Kreditnot kommt hinzu der
Tatſache an, daß die Lebenshaltung der kleinen Winzer vor dem Kriege
ſcharfe Steuerdruck,
unter dem Niveau der ungelernten Arbeiter ſtand, daß die allgemeine
vie auf der übrigen Landwirtſchaft, ſo auch auf dem Weinbau wirtſchaftliche Lage vor dem Kriege an dem Niedergang des
Winzer=
laſtet. Der Winzer hat keine Einnahmen, aber Steuern foll er ſtandes nicht ſchuld geweſen ſein kann, ſondern nur der ungenügende
t bis zum Weißbluten. Der Weinbergsboden iſt für die Ver= Zollſchutz. Dem deutſchen Weinbau ſei danit nicht gedient, daß
über=
isſteuer am höchſten bewertet worden, obwohl er heute wohlfeiler haupt Zölle für Wein beſtehen, ſondern die Zollſätze müſſen auch
ge=
nügend hoch ſein. Schon aus der einen Tatſache, daß in Frankreich 8 bis
zu irgend einer Zeit. Bei der Einkommenſteuer forderte der Re= 10grädige Weine für 16—18 Mark pro Hekto angeboten werden, während
die Beſeitigung der Härte, daß es dem Winzer nicht geſtattet iſt,
em in guten Jahren erzielten Einkommen die Verluſte der ſchlech= die Produktionskoſten in Deutſchland nach genauen Berechnungen pro
Hektoliter 80—130 Mark je nach Weinbaugebiet betragen, muß der Laie
ahre in Abzug zu bringen.
zeinen Ausführungen über den Hauptpunkt des Referates ſchickte einſehen, daß die im deutſch=ſpaniſchen Handelsvertrag vorgeſehenen
Zollſätze von 20 und 30 Mark pro Doppelzentner keinen Schutz für den
kedner die Feſtſtellung der Tatſache voraus, daß die Weinbeſtände, deutſchen Weinbau darſtellen. Gegenüber den erhobenen Angriffen, daß
ſen verſchiedenen Jahrgängen in den Produzentenkellern dank der die vom deutſchen Weinbau aufgeſtellten Produktionskoſtenberechnungen
gen vorjährigen Ernte nur noch gering ſind, daß aber trotzdem ſtark übertrieben ſeien, daß aber einen Beweis dafür noch niemand er=
Conaten eine derartige Abſatzſtockung herrſcht, daß nicht einmal zu bracht habe. Er begrüßt dann den vom Reichstagsabgeordneten Korell
aderpreiſen die Winzer verkaufen können. Die Urſachen für dieſe im Reichstag geſtellten Antrag, die Reichsregierung zu veranlaſſen, eine
ſtockungen ſind in dem Rückgang des Verbrauches und in der ſtar= genaue Unterſuchung über die Produktionskoſten im Weinbau anzu=
Lonkurrenz billiger Auslandsweine zu ſuchen. Der Rückgang des ſtellen, und erklärte die Bereitſchaft des Weinbaues an dieſer
Unter=
auchs iſt zweifellos zum Teil in der geſunkenen Kaufkraft der Be= ſuchung nach Kräften mitzuwirken. Gegenüber den Stimmen, welche die
ung, zum andern Teil aber in der Verteuerung der Ware durch Vernichtung des Weinbaues als nicht ſo ſchlimm hinſtellen, wies Dr.
af ihr ruhenden Verbrauchsſteuern zu finden, die der Wein nicht. Fahrnſchon darauf hin, daß es in Deutſchland 290 000 Weinbaubetriebe
verträgt. Die Notlage des Weinbaues und des Weinhandels er= gibt, in denen rund 450 000 Perſonen ihr Brot verdienen. Hierzu
t einen raſchen Abbau der Steuern. Zum Beweis für die in der kommen noch tauſende von Weinbergsarbeitern, Küfer uſw., ſo daß man
itlichkeit gar nicht genügend bekannte ſteuerliche Belaſtung des Wei= mit annähernd 2 Millionen Menſchen rechnen kann, die unmittelbar
ührte der Redner die Tatſache an, daß von dem Preis, den der vom Weinbau leben. Die deutſchen Winzer bewirtſchaften rund 75 000
trinker dem Wirt für den Wein zahlen muß, genau gerechnet, 35 Hektar Land, das zu 80—90 Prozent zu nichts anderem Verwendung
nt auf Steuern entfallen, daß dieſe ſteuerliche Belaſtung, in Be= finden kann, als nur zum Weinbau. Es handelt ſich alſo im Weinbau
ig geſetzt zu dem Preis, den der Winzer für ſeine Erzeugniſſe be= um rund ein Dreißigſtel der Geſamtbevölkerung. Es ſteht alfo die
t, dieſen ungefähr um ein Fünftel bis ein Viertel überſteigt. Der Exiſtenz dieſes ganzen Volksteils auf dem Spiel. Der Referent ſuchte
ent begrüßte es, daß ſich die Reichsregierung mit dem Gedanken des, dann den Nachweis zu führen, daß der Grund, warum die deutſche
Re=
ges der allgemeinen Umſatzſteuer trägt, die beim Wein auf dem gierung dem Handelsvertrag zuſtimmt, um den deutſchen Export nach
vom Winzer zum Verbraucher viermal erhoben wird, und for= Spanien zu fördern, nicht ſtichhaltig iſt, weil der Wert des deutſchen
eine Ermäßigung der Weinſteuer bei der Neufaſſung des Wein= Exportes nach Spanien vor dem Kriege nur 5 Prozent der
Geſamt=
geſetzes. In dieſem Zuſammenhang gab er auch der Hoffnung ausfuhr betrug, und weil die Gefahr beſteht, daß der Weinbau umſonſt
ruck, daß der Reichsfinanzminiſter endlich ein Einſehen habe und geopfert wird, da Deutſchland die Meiſtbegünſtigungsklauſel nicht
er=
ſtens eine allgemeine Weinſteuerſtundung von drei Monaten zu= halten hat. Vor allem wies der Referent darauf hin, daß der Weinbau
weil dadurch im Weinhandel Kapitalien frei werden, die dieſer zu zu 80 Prozent im beſetzten Gebiet liegt, und daß der Winzer während der
ufen bei den Winzern benutzen könne. Ferner wurde eine voll= ganzen Kriegs= und Nachkriegszeit dem Reich die Treue unter den
ge Beſeitigung der in der jetzigen Form läſtigen, unproduktiven ſchwierigſten Verhältniſſen gehalten habe. Wo bleibt nun die Treue,
„eilweiſe ſchikanös wirkenden Gemeindeweinſteuer gefordert. Wenn fragte der Redner, die man ihnen zu halten verſprach. Oder iſt das
viel=
ßemeinden glauben, auf dieſe Einnahmen nicht verzichten zu kön= leicht Treue, wenn man ihre ureigenſten Lebensintereſſen dem
Wohl=
fchlug der Referent vor, ihnen einen gewiſſen Prozentſatz der vor= ergehen einiger weniger Induſtiellen opfert? Die Reichsregierung hat
rmäßigten Reichsweinſteuer zu überweiſen, oder aber ihnen zu hier eine Tat vollbracht, ſdie kein Winzer jemals für möglich gehalten
ten, zu der ebenfalls vorher ermäßigten allgemeinen Umſatzſteuer hätte, die ihr kein Winzer jemals vergeſſen wird, gegen die er ankämpfen
kleinen Aufſchlag auf ſämtliche Umſätze in Schank= und Speiſe= wird, bis ſie wieder rückgängig wird. An ſeiner Seite ſteht in dieſem
haften zu nehmen. Wegen Abbaus der für den Weinabſatz ſchäd= Kampfe der geſamte deutſche Weinhandel und die Induſtrie, die haupt=
Fremdenſteuer erſuchte der Referent die Reichsregierung, einen ſächlich für den Weinbau arbeitet. Am allergefährlichſten bezeichnet es
auf die Gemeinden auszuüben. In dieſem Zuſammenhang er= der Referent, daß der deutſch=ſpaniſche Handelsvertrag den Vorgang
te er auch die hohen Frachttarife, von denen der deutſche Wein= ſchafft, für die demnächſt beginnenden deutſch=belgiſchen und vor allem
da er zum größten Teil entlang der deutſchen Weſtgrenze liegt und deutſch=franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen und daß Italien und
der Wein einen weiten Weg bis zum Verbraucher in Mittel= und Griechenland bald folgen werden. Zum Schluß gab er der Hoffnung
utſchland zurückzulegen hat, ſchwer betroffen iſt. Der Redner be= Ausdruck, daß die Mehrzahl der Volksvertreter es mit ihrem Gewiſſen
e die allgemeine Herabſetzung der Gütertarifſätze, gab aber gleich= nicht vereinbaren können, für einen Vertrag zu ſtimmen, der beinahe
die Anregung, daß über die allgemeine Ermäßigung hinaus noch 2 Millionen guter Deutſcher der Verelendung preisgibt. In letzter
Einſtufung des Weines in eine niederere Tarifklaſſe erfolgen foll. Stunde, in höchſter Not, ſo ſchloß er, wollen wir vor dem ganzen deutſchen
allen dieſen angedeuteten Wegen zur Belebung des Weinabſatzes Volke, vor aller Welt noch einmal unſer Recht fordern, unſer Recht auf
t der Referent, daß ſie in ihrer Geſamtheit zweifellos geeignet Leben, das man keinem Menſchen abſprechen darf.
den Weinkonſum und damit den Weinabſatz merklich zu fördern;
Auf Vorſchlg des Redners wurde folgende
Ute aber ausdrücklich feſt, daß dem deutſchen Weinbau dadurch noch
Entſchließung
nicht geholfen iſt, wenn ihm nicht gleichzeitig
angenommen: „Der in Heilbronn zum 31. deutſchen Weinbaukongreß
zu=
der nötige Zollſchutz
ſammengetretene deutſche Weinbau erhebt in letzter Minute vor der
C wird, weil dieſer das Dringendſte und Wichtigſte iſt und alle an= ganzen deutſchen Oeffentlichkeit noch einmal flammenden Proteſt gegen
z Maßnahmen nur nach Gewährung des nötigen Zollſchutzes wirk= die Vergewaltigung, die ihm durch das deutſch=ſpaniſche
Handelsabkom=
ſein können.
men droht. Die darin vorgeſehenen Zollſätze ſind nach Anſicht des ge=
Als erſten Punkt für die ſchlechte Behandlung, die der deutſche ſamten deutſchen Weinbaues, des geſamten deutſchen Weinhandels und
ibgu in den letzten Wochen und Monaten in dieſer wichtigſten aller nach der Auffaſſung auch weiterer anderer Volkskreiſe ſo unzureichend,
en erfahren hat, führte der Referent die Einfuhr billiger, gar nicht daß der deutſche Weinbau dabei unmöglich beſtehen kann. Er müßte
hin=
nur zu einem Drittel der geſetzlichen Sätze verzollten Auslands= fort ſtändig weit unter Produktionskoſten verkaufen, was in ganz kurzer
e an, die zu Beginn des Jahres auf einmal im unbeſetzten Deutſch= Zeit ſeinen vollſtändigen Ruin herbeiführen müßte. Der deutſche
Wein=
in Maſſen auftauchten und die Preiſe für deutſche Weine über den bau wendet ſich in höchſter Not an den Reichstag und bittet und
en warfen. Die Reichsregierung habe zunächſt Verſprechungen ge= ihn, dieſem Vertrag ſeine Zuſtimmung zu verſagen, der geeigne
t, dieſen Zuſtand zu beſeitigen, um hintennach einzugeſtehen, daß 2 Millionen deutſcher Staatsbürger dem Elend preiszugeben. Die deut=
In nicht beſeitigen könne. Man werde den Eindruck nicht los, daß ſchen Winzer wollen leben und Weinbau treiben wie ihre Väter getan,
ilweiſe auch am guten Willen gefehlt habe. Alle Vorſtellungen des ſonſt verlangen ſie nichts.”
Rund=Funk=Programm.
Dienstag, den 9. September 1924.
ikfurt a M. (467 m). 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen. — 11.55
ſr: Zeitangabe. — 12 Uhr: Nachrichtendienſt. — 4.10 Uhr:
0—6.00 Uhr: Rundfunknachmittag in Muſik und Wort.
70 Uhr: Vortrag von Hauptmann Ehrhardt: Rückblick auf den
2gelflugwettbewerb. — 8 Uhr: Der Briefkaſten. — 8.30 Uhr:
—* Barbier von Sevilla. (Einzelne Szenen im Vorführungsraum
Sgeführt.) Roſine: Frau Kern, Figaro: Herr Brinkmann. Graf
nalviva: Herr Thunis, Dr. Bartolo; Herr von Schenk, Baſilio:
err Schneider, ſämtlich von der Frankfurter Oper. Ein
Kammer=
cheſter. Leitung: Herr Dr. Merten von der Frkf. Oper. — 9.30
9r: Nachrichtendieſt, Wettermeldung und Sportbericht. — 9,55
9r: Zeitvorbereitung. — 9.56 Uhr: Drei Minuten der Hausfrau.
Uhr: Zeitangabe. — 10—11 Uhr: Was iſt populär?. (Eine
afrage an die Teilnehmer.)
Lin (430 bzw. 500 m). 10 Uhr: Bericht der Kleinhandelspreiſe der
10.15 Uhr:
ichtigſten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle.
rſte Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten. — 12.15 Uhr:
arzer Tendenzbericht der Berliner Vorbörſe. — 12,55 Uhr:
ebermittlung des Zeitzeichens. — 1.05 Uhr: Zweite
Bekannt=
rbe der neueſten Tagesnachrichten, Wetterdienſt. — 2.15 Uhr:
urzer Tendenzbericht der Berliner Börſe. — 4.30—6.00 Uhr:
Un=
rhaltungsmuſik (Berliner Funkkapelle). — 7 Uhr: Vortrag von
— 7.45 Uhr:
rau Margarete Weinberg: „MädchenErziehung”
Ortrag des Herrn Miniſterialrat Brandenburg „Die Bedeutung der
aftfahrt”. — 8.30—10,00 Uhr: Italieniſcher Abend. Unter
Litwirkung des berühmten italieniſchen Baritons Cav. Arturo Di
korgi. 1. 2) Menuett für Cello, Valentini, b) Larghetto für Cello,
ardini. Hans Kraus, Solocelliſt des Deutſchen Opernhauſes.
2) Arie aus „LEbreo” Appolini; b) Arie aus „Macbeth” Verdi.
ab. Arturo Di Gigorgi, 3. Arie aus „Der Barbier von Sevilla”,
Dſin;, Alexandrine Alexandrowa, 4. Trio f. Violine, Cello, Klavier,
Satz, Sgambati. Wlad. Waghalter (Violine), Hans Kraus (Cello),
* Felis Günther (Klavier), 5. a) Marina riello (Der junge
Tatroſe), E. di Capua; b) O ſolo mio (O meine Sonne), E. di
apua. Cav. Arturo Di Giorgi, 6. Adagio und Allegro aus dem
kolinkonzert 22, Viotti. Wlad. Waghalter, 1. Konzertmeiſter am
ſtſch Opernhaus. 7. 2) Arie aus „Ernani”, Verdi; b) Arie aus
Srähiata! Verdi. Aerandrine Alerandrowa. Am Steinwah=Flügel:
2r. Felie Günther. — Anſchließend: Dritte Bekanntgabe der neue=
Er Tagesnachrichten, Zeitanſage, Wetterdienſt, Sportnachrichten:
Geſchäftliches.
Stets friſche und beliebig kräftige Fleiſchbrühe.
Ver einen Vorrat von Maggis Fleiſchbrühwürfeln hält, kann im
Augen=
blick die zur Herſtellung dieſes oder jenes Gerichts notwendige
Fleiſch=
brühe bereiten. Je nach dem Zwecke, dem ſie dienen ſoll, kann ſie ſtärker
oder ſchwächer gemacht werden, indem man weniger oder mehr Waſſer
nimmt. Durch ihre ſtete Gebrauchsbereitſchaft helfen Maggis
Fleiſch=
brühwürfel auch ſchnell aus jeder Verlegenheit, z. B. wenn die
ſelbſt=
bereitete Fleiſchbrühe ſauer geworden iſt, wenn unerwartet Beſuch
kommt uſw.
Tageskalender.
Orpheum, abends 8 Uhr: „Der Stolz der 3. Kompagnie.” — Union
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Verſteigerungskalender — Mittwoch, den 10. September.
Obſtverſteigerung, nachmittags 4 Uhr. Zuſammenkunft
ſtädter Straße—Wishäuſer Hausſchne
Reich und Ausjand.
Frankfurter Fliegertage.
AE. Frankfurt a. M., 7. Sept. Nun hat auch Frankfurt nach
Darmſtadt ſeinen erſten großen Fliegertag gehabt. Es war eine
pracht=
volle Schau. Die beſten unſerer deutſchen Kunſtflieger und die neueſten
Typs waren vertreten. Zwei Flugzeuge der Südweſtdeutſchen
Luftver=
kehrsgeſellſchaft bewältigten die Rundflüge, von denen 200 Freiflüge
waren, die ausgeloſt wurden. Von den programmäßig vorgeſehenen
10 Flugzeugen waren 7 gekommen. Martens, der bereits geſtern
an=
gekündigt war, iſt unterwegs geblieben. Sonſt war alles zur Stelle. Die
beiden Dietrich=Gobiet=Doppeldecker waren ſchon am Samstag
aus Kaſſel eingetroffen. Botſch aus Darmſtadt kam ebenfalls noch
am Samstag zu ſpäter Stunde an. Ein Albatros zeigte auch ſchon
am Samstag ſeine Künſte. Der kleine rote Udet traf am Sonntag
nachmittag gegen 3 Uhr pünktlich zu Beginn der Schauflugvorführungen
ein. Die Fallſchirmabſprünge des bayeriſchen Fliegers Bäumler
vollzogen ſich glatt.
Wenn auch die Leiſtungen der verſchiedenen Kunſtflieger durchaus
anerkannt werden müſſen, ſo ſcheint doch, nach dem, was Prof. Fiſcher,
der Oberleiter der Frankfurter Fliegertage, ſagt, daß der Darmſtädter
Botſch mit ſeinem kleinen 3 Steuer=PS.=Apparat der Bahnbedarfs=
A.=G. an techniſcher Leiſtung den Vogel abgeſchoſſen hat. Abſeits von
den Tribünen, von der Allgemeinheit kaum beachtet, ging Botſch gegen
4 Uhr mit ſeiner Maſchine hoch und bewegte ſich faſt eine Stunde in
Höhen bis zu 2000 Meter. Jedenfalls iſt es nicht mehr wie recht und
billig, die Leiſtungen der kleinen Maſchine mit allem Nachdruck gegenüber
den alterprobten und zuverläſſigen Maſchinen der bekannten Kunſtflieger
zu würdigen.
Leider ging die Veranſtaltung nicht ohne einen Unfall zu Ende.
Gegen 6 Uhr verſagte dem Albatrosflieger Weichert der Motor. Er
wollte zur Notlandung niedergehen, blieb jedoch am Bahndamm im
Telegraphendraht hängen. Der Apparat überſchlug ſich, ging in
Trüm=
mer, während der Pilot mit leichten Abſchürfungen davon kam.
Die Not der Kleinbauern im Rhöngebiet.
Frankfurt a. M. In Bad Brückenau fand eine Verſammlung
der Kleinbauern der ſüdlichen Rhön ſtatt, in der die Notlage der
Klein=
bauern des Rhöngebietes beſprochen wurde. Es ſtellt ſich jetzt heraus,
daß die Getreideernte durch das Regenwetter der letzten Wochen
ver=
nichtet iſt. Auf den 14. September ſoll eine große Bauernverſammlung
nach Gersfeld einberufen werden, in der Maßnahmen der Selbſthilfe
beſprochen werden ſollen.
Unfall.
Hanau a. M. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich am Sonntag
zwiſchen 8 und 9 Uhr auf dem Bahnhof Kilianſtädten. Es war verſäumt
worden, das Zeichen zum Einſteigen zu geben. Als der Zug ſich nun in
Bewegung ſetzte, verſuchte der 56jährige Reiſende Heinrich Baſtian aus
Heldenbergen aufzuſpringen, ſprang aber fehl und geriet unter den Zug.
Auch ſeine gleichaltrige Schweſter, die ihm zu Hilfe eilen wollte, wurde
überfahren. Baſtian hatte ſo ſchwere Verletzungen am Arm erlitten, daß
ihm dieſer amputiert werden mußte. Seine Schweſter iſt auf dem Wege
nach dem Krankenhauſe ihren Verletzungen erlegen.
Deutſcher Buchdruckerverein.
Hannover. Die 54. Hauptverſammlung des Deutſchen
Buch=
druckervereins, der maßgebenden Organiſation der deutſchen
Buchdrucke=
reibeſitzer, fand vorgeſtern in Hannover ſtatt. Nach der im Kuppelſaal
der Stadthalle abgehaltenen Gedenkfeier für den kürzlich verſtorbenen
Geheimen Kommerzienrat Büchſenſtein hielt der Kölner
Univerſitätspro=
feſſor Moldenhauer einen Vortrag über die Belaſtung Deutſchlands durch
das Londoner Abkommen, und deſſen wirtſchaftliche Auswirkung auf das
Gewerbe. An der Tagung nahmen über 600 Perſonen teil, darunter
hervorragende Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden ſowie
des Handels und der Handwerkerkammern.
Zuſammenſtoß zwiſchen Polizei und Kommuniſten.
Greiz. Am Sonntag iſt es hier zu ſchweren Zuſammenſtößen
zwiſchen Kommuniſten und der Polizei gekommen. Aus ganz
Thürin=
gen und der Provinz Sachſen waren gegen 300 Kommuniſten in Greiz
zuſammengekommen. Als ſie, die Internationale ſingend, mit roten
Fahnen durch die Straßen zogen, trat ihnen die Polizei entgegen und
es kam zu heftigen Zuſammenſtößen doch behielt die Polizei die
Ober=
hand. Mit Gummiknüppeln wurde die Menge auseinandergetrieben.
Als ſie ſich immer wieder zuſammenrottete, wurde die Landespolizei aus
Gera und Weimar zu Hilfe gerufen. Die Kommuniſten hatten eine
An=
zahl Verletzte, darunter drei, die von Samaritern abtransportiert
wer=
den mußten; auch eine Anzahl Verhaftungen ſind vorgenommen worden.
Nachdem die polizeilicheni Verſtärkungen eingetroffen waren, zerſtreuten
ſich die Demonſtranten. Heute herrſicht Ruhe.
Der Amerika=Zeppelin.
Berlin. Wie die Blätter zur geſtrigen Fahrk des Amerika=
Zeppe=
lins melden, hat das Luftſchiff während, des 8—12ßündigen Fluges eine
Strecke von weit über tauſend Kilometer zurückgelegt. Es wurde eine
Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 130 Kilometern ſtündlich eingehalten,
ohne daß damit die Höchſtgrenze der zur Verfügung ſtehenden
Motoren=
leiſtung erreicht wurde.
Bluttat.
Dortmund. Als der kommuniſtiſche Führer Kirch am Samstag
verhaftet werden ſollte, ſchoß er aus zwei Piſtolen auf die ihn
verfolgen=
den Schutzleute, Zivilperſonen und Kriminalbeamte. Ein Schuljunge
wurde durch Schüſſe verletzt, eine Frau durch einen Schuß in den Leib
ſofort getötet. Die Verfolgung des Verbrechers, der ſich auf ein
Fahr=
rad geſchwungen hatte, wurde in einem Automobil fortgeſetzt. Kirch
wurde ſchließlich verhaftet.
Flugunfall.
Bei den geſtrigen Schauflügen in Liegnitz ſchlug das Flugzeug des
Piloten Gnaedig auf den Erdboden auf, wodurch der Benzinbehälter
explodierte und das Flugzeug verbrannte. Gngedig konnte nur noch
als verkohlte Leiche unter den Trümmern hervorgezogen werden.
Schwerer Unfall beim Filmen.
Bei einer Filmaufnahme ereignete ſich am Sonntag nachmittag auf
dem Tegeler See ein ſchwerer Unglücksfall. Ein Motorboot ſollte durch
200 Liter Benzin, die in das Waſſer geſchüttet und angezündet worden
waren, fahren. Infolge Verfagens des Motors konnte das Boot nicht
ſchnell genug fahren und geriet in Brand. Der Operateur erlitt ſchwere
Bandwunden an Geſicht und Händen.
Schwerer Fliegerunfall bei den franzöſiſchen Herbſtmanövern.
Paris. Bei den franzöſiſchen Herbſtmanövern hat ſich geſtern in
Saargemünd ein ſchwerer Fliegerunfall ereignet. Der Ajährige
Haupt=
mann Reibel, der Sohn des Straßburger Generals, ſtürzte ab und war
auf der Stelle tot.
Ein Leckerbiſſen: Torte, die kalt
acken” wird.
½ Pfund Palmin wird zerlaſſen und zum Abkühler
geſtellt. Es
wer=
den nun 3 ganze Eier, 1 Päckchen Vanille=Zucker,
öffel Kakao und
2 Eßlöffel Zucker zu ſammen verrührt und langſam das Palmin dazu
getan. Wenn ſich alles dieſes durch einiges Rühren gut verbunden hat,
nehme man 2—3 Päckchen Keks, legt mit dem Papier, worin ſich der
Keks befindet, eine Kaſtenkuchenform aus, tut eine Schicht Keks, möglichſt
gleichmäßig verteilt, hinein und gibt darüber die Maſſe, die mit einem
Löffel oder Meſſer glattgeſtrichen wird. Darauf kommt wieder eine
Schicht Keks, dieſe wird wieder mit der Palmin=Maſſe überſtrichen,
ſo=
lange abwechſelnd bis Keks und Palmin=Maſſe verbraucht ſind. Dann
ſtreue man nach Belieben gehackte Mandeln oder Nüſſe darüver. Dieſer
Schokoladen=Keks iſt von hervorragend feinem Geſchmack und großem
Nährwert. Die Herſtellung iſt, da auf kaltem Wege, die denkbar einfachſte.
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Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Mittwoch, 10. September:
Wolkig, ſüd= bis weſtliche Winde, weitere Regenfälle, noch warm.
Gewitterneigung.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und He
Nachrichten: Mar Stree
Verantwortlich für Sport: Dr. Eu
Verantwortlich für Schlußdienſt: Audreas Bau
Verantwortlich für den Inſerat
Druch und Verlag: L. C. Wittich
in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 9. September 1924,
Nummer 251.
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1433. Ein heiteres Spiel aus vergangenen Tagen
[ ← ][ ][ → ]Rummer 251.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 9. September 1924,
Seite 9.
den 10. (
port, Spiel and Turnen.
deerer
Tan=
ng Gü4
impff und
Landskronturnfeſt Oppenhein
Cach langen Regentagen war das diesjährige Landskron=Turnfeſt
7herrlichem Spätſommerwetter begünſtigt. Ueber 1000 Teilnehmer
n zum friedlichen Wettſtreit um den ſchlichten Eichenkranz gemeldet,
— von nah und fern waren die Turner, meiſt ſchon am Samstag,
igeſtrömt. Am Samstag abend leitete ein Kommers in der Wirt=
5) Shalle auf der Landskrone das Feſt ein. Die Stadt prangte im
genſchmuck, meiſt in den heſſiſchen Farben. Die Wettkämpfe unter
Sleitung des Gauvertreters Kommerzienrat Schill=Oſthofen und
(Surnwarts Freh=Mainz nahmen in heißem Kampfe einen ſchönen
uf. Das Männerturnen beſtand im: 1. Fünfkampf:
1.Teterlauf, Hochſprung ohne Brett, Weitſprung ohne Brett, Kugel=
H: 7½ Kilo und Schleuderballwerfen 1½ Kilo. Erreichbar waren
+.Junkte; 60 Punkte berechtigten zum Sieg. Die Sieger erhielten
S; mit Schleife und Urkunde. — 2. Dreikampf: 100=Meterlauf,
* ſtoßen 10 Kilo, Stabhochſprung. Erreichbar 50 Punkte; 36 P.
Hitigten zum Sieg. Die Sieger erhielten Kranz ohne Schleife. —
g./reikampf der Aelteren: 1. Altersklaſſe Jahrgänge
: 1888, a) 75=Meterlauf, b) Kugelſtoßen 10 Kilo, c) Weitſprung
Brett. 2. Altersklaſſe, 1881—1874: a) 75=Meterlauf,
b'eitſprung, c) Kugelſtoßen 10 Kilo. — 3. Kltersklaſſe, 1873
rlilter: a) 50=Meterlauf, b) Weitſprung, c) Kugelſtoßen 15 Kilo.
Shbar 50 Punkte; 36 Punkte berechtigen zum Sieg. Die Sieger
en en Kranz mit Schleife und Urkunde. — Die
Mannſchafts=
ofe beſtanden in 4mal100 Meter=Staffel um den Wanderpreis
stadt Oppenheim, offen für alle Mannſchaften; ferner 4mal100
=Staffel für alle nicht zur erſten Staffel gemeldeten Mannſchaften
iner Altersſtaffel 4mal75 Meter, offen für die Altersturner in den
elaſſen. Der Friſchwanderpreis wurde im Kugelſtoßen ausgetra=
½ Kilo (aus dem Kreis). Jede Mannſchaft beſteht aus 3 Mann.
Veit Treber=Wanderpreis im Kugelſtoßen (10 Kilo), ebenfalls
nn in der Mannſchaft. Bei letzterem erhielten ein Drittel der
ſchaften Urkunden.
ach peinlichſt ſorgfältiger Vorbereitung aller Einzelheiten traten
tags um halb 8 Uhr die Kampfrichter zu einer letzten Sitzung
men; daran anſchließend fand der ſogen. Ordnungsgang ſtatt. Die
impfe begannen auf dem unteren Platze um 9 Uhr mit dem
und Dreikampf der Männer. Nach dem Mittageſſen erfolgte
zmarſch unter Vorantritt der Muſikkapelle nach dem oberen
Turn=
dEI Der Nachmittag wurde durch allgemeine Frejübungen eingeleitet,
Sne vorherige Kenntnis vom Vorturner vorgeturnt und dann von
ſamten Wettkämpfern ausgeführt wurden. Es ſchloſſen ſich der
mpf der Aelteren in drei Klaſſen, ſowie die Mannſchaftskämpfe
taffelläufe an. Mit nur weniger Verſpätung konnte bereits kurz
Uhr zur Preisverteilung geſchritten werden, die vor der
Wirt=
m Zeppelin=Gedenkſtein ſtattfand.
Siegerliſte:
I. Altersklaſſei
Sieger Joh. Gützler=Weinsheim, 61 Punkte; 2. Frz. Joſ.
Becker=
hr) theim, 60 P.; 3. Adam Held=Mainz, 59 P.; 4. Ludw. Zambelli,
Bw heim, Joh. Freber=Mombach, 58 P.; 5. Karl Löffelholz=Koſtheim,
—Nunſchbauer=Marienborn, 56 P.; 6. Emil Felſing=Mainz, 55 P.;
Zambelli=Budenheim, Leonhard Spindler=Dalheim, Johann
Nombach, 54 P.; 8. Joh. Jul. Vogt=Gonſenheim, Jakob Kirch=
Ferd. Naab=Nierſtein, 53 P.; 9. Ka=l. Ludwig=Gonfenheim,
Pleinkauf=Eimsheim, 52 P.; 10. Frz. Kamberger=Mainz, Nik.
er=Gonſenheim, 51 P.; 11. Lorenz Döpfner=Mainz, Karl Por=
Kaſtel, 50 P.; 12. Franz Thorn=Kaſtel, 49 P.; 13. W. Ohl=
Georg Sperb=Mainz, Adam Hofmann=Mainz, 48 P.; 14. Sim.
ſerAbenheim, 46 P.; 15. Georg Rothgerber=Gonſenheim, Joh.
ind=Guntersblum, Jak. Blum=Nieder=Saulheim, Math. Thomas,
Geivert=Mainz, 45 P.; 16. Karl Hillebrand=Gonſenheim Joh.
rMombach, Val. Stickler=Wies=Oppenheim, Jak. Simon=Selzen,
7., Otto Scherer=Mainz, Hch. Jehle=Budenheim, Gg: Munſter=
Vorms, 43. P.; 18. G. Neichert=Hillesheim, 42 P.; 19. Jean
1Joh. Frieſter=Pfiffligheim, 41 P.; 20. Anton Höfer=Nieder=Saul=
Rebensberg=Kaſtel, 40 P.; 21. Hch. Reinhold= Armsheim,
22. Phil. Obenauer=Nieder=Flörsheim, Frz. Hofmann=Marien=
P.; 23. Georg Loos=Nieder=Saulheim, 37 „P: 24. Phil.
Worms, 36 P
5. Jak. Morg=Eimsheim, 34 P.; 26. Hch.
Hillesheim, Fritz Ubrig=Worms, Gg. Orth=Heppenheim, 33 P.
II. Altersklafſe:
Sieger: Hch. Bernbach=Mombach, 66 P.; 2. M. Vollny=Bechtols=
34 P.;, 3. P. Merkloff=Marienborn, Albert Hoß=Kaſtel, 63 P.
Dambach=Mombach, 60 P.; 5. Chr. Bläſer=Selzen, Fr. Menk=
Ingelheim, 59 P.; 6. Nik. Kaltenbach, Hechtsheim, Fr. Hölzer,
Strauch=Marienborn, 57 P.; 7. Phil. Werum 3.=Gonſenheim,
Thon=Worms, Joſ. Bach=Nieder=Flörsheim 56 P.; 8. Heinr.
Zahlbach, P. Auldenberger=Hechtsheim, Vinzenz Datz=Gonſen=
Sch. Pauli=Marienborn, V. Hoffmann=Mainz, 55 P.; 9. Hch.
=Worms Jak. Allebrand=Alsheim, 54 P.; 10. H.
Zimmermann=
im, 53P.; 11. Fr. Müller=Mainz, Ad. Becker=Frieſenheim, 52
½; 12. Fr. Cahlfeld=Mombach, J. W. Becker=Heppenheim, Nik.
Eardt Hillesheim, 51 P.; 13. Joh. Gläſer=Zornheim, Gg. mit 9,70 Metern und im Hammerwerfen mit 42,40 Metern.
EÜ=Guntersblum, Jak. Zimmermann=Heppenheim, 50 P., 14.
An=
ib=Kaſtel, 49 P.; 15. Adam Fufrh=Bingen, Math. Biſchel=Mom=
16. Jak. Engelhardt=Hillesheim, 45 P.; 17. Bernhardt=
44 P.; 18. Hch. Schmitz=Zornheim, 40 P.; 19. W. Eich=
Ober=
eim, 37 P.; 20. Hch. Sieben=Zornheim, 35 P
III. Altersklaſſe:
renſieger: Joh. Balz=Biebelnheim, 66 Punkte; 1. Sieger Joſ.
r=Mainz, 63 P.; 2. Frz. Wild=Mainz, Nik. Schott=Nieder=
Saul=
im, Joh. Ferd. Braun=Selzen, 56 P.; 5. Phil. Kraft=Bretzen=
Hch. Raquet=Heppenheim, 55 P.; 6. Seb. Kraft=Marienborn,
J. Lindmann=Mombach, 52 P.; 9 Max Weider=Marienborn,
damm=Schwabenheim, 50 P.; 10. Adam Lerch=Kaſtel, 48 P.
). Amling=Kaſtel, 47 P.; 12. Adam Hay=Bretzenheim, 9. Kiſſel=
3 P.; 13. Jak. Heimann=Wies=Oppenheim, 42 P.; 14. Jak.
rff 2.=Ober=Flörsheim, 37 Punkte.
Fünfkampf (95 Teilnehmer):
16 P.; 6. Chr. Beck=Dahlheim, 74 P.; 7. Herm. Mayer=
Pfed=
m, 73 P.; 8. Gg. Dingeldein=Worms, 71. P.; 9. K.
Müller=
im, P, v. Numen=Bingen, Fritz Schönmehl=Kaſtel, 69 P.; 10.
Haſſinger=Schornsheim, Emil Schäfer=Hochheim, 67 P.; 11. Jak.
ther=Worms, 64 P.; 14. Gg. Diehl=Undenheim, Alb. Zimmer= Fengler,
Nombach, Gg. Löffelholz=Kaſtel, Fr. Reiſinger=Nieder=Ingelheim,
15. Ad. Löffelholz=Kaſtel, Frz. Ahlfeld=Mombach, Jak.
Jung=
ich, Phil. Geiger=Drais, 62 P.; 16. Aug. Knapp=Monsheim,
chäfer=Mombach, 61 P.; 17. Adam Schmitt=Mainz, G. Zimmer=
Sblum, Ad. Weber=Hillesheim, Joh. Buhl=Worms, Phil. Mün=
Zheim.
S P., 2. Wilh. Gees=Oppenheim, 35 P.; 33. Ludw. Orlemann=
Deorg Heil=Bingen, 53 P.; 25.M. Kiſſel=Wies=Oppenheim, Gg.
Scaſtel, Hans Röhl=Pfeddersheim. Hans Debus=Mettenheim,
Zinkler=Frieſenheim, 51 Punkte.
Dreikampf (83 Teilnehmer):
Wefſilche e en en eſthe eheie
5. Jo
er=Bodenheim, Ant. Werum=Gonſenheim, 53 P.;
m Bri
=Biebelnheim, 59 P.: 7. K. Kalbfuß=Undenheim,
2 ſ. Held Bechtolsheim, Mich. Mumm=Drais, 50 P.; 9. Gg.
Sten, 49 P.: 10. Ludw. Schuhmacher=NiederSaulheim, A. Gan=
Feder=
9. Leiversberger=Kaſtel, Ad. Sch
o
Frz. Jo
dug=Wald=Uelversheim, 46 P
onſer
Förſt=Bechtheim, R. Schweickhard=
Nieder=
eim, W.
45 P.; 14. K. J. Mathes= Mainz
Hirſch=S
ir: Sauereſſig=Mombach, 44 P.; 15.
Joh. Jung=Mombach, Ludw. Kleinkauf=Köngernheim, Hch. Held=
Kön=
gernheim, Gg. Finkenauer=Hillesheim, 43 P.; 16. J. Freber=Mombach,
Fritz Seibert=Mainz, Joh. Andres=Finthen, Karl. Lemb=Mombach, 42
Punkte; 17. Gg. Reinheimer=Bauſchheim, Chr. Battelberger=
Becht=
heim, K. Rockenfeller=Nieder=Ingelheim, J. Diehl=Biebelnheim, J.
A. Andreas=Gonſenheim 41 P.; 18. Joſ. Popp=Mombach, 40 P.;
19. Ph. Pfannmüller, Ober=Flörsheim, Ludw. Jordan=Oppenheim, 39
Punkte; 20. G. Bohne=Mombach, N. F. Vogt=Marienborn, Joſ. Will,
Mombach, Ph. Daum, Hans Keller=Nackenheim, 38 P.; 21. J. Rudolf=
Selzen, Joh. Mumm=Gonſenheim, 37 P.; 22. Ph. Bender=Bechtheim,
Ad. Bubach=Nieder=Ingelheim, K. Ziegler=Kaſtel, Frängert=Budenheim,
36 Punkte; 23. Hch. Daniel=Gonſenheim, Karl Martin=Wald=
Uelvers=
heim, 35 P.; 24. Ernſt Heilmann=Koſtheim, P. Lindhof=Hillesheim,
35 P.; 25. Jakob Hubertus=Weinsheim, Jak. Silz=Finthen, K. Ludwig,
Gonſenheim, 33 P.; 26. Hch. Schlemmer=Weinsheim, 32 P.; 27. Anton
Jung=Bechtheim, 31 P.; 28. Fritz Held=Hahnheim, 30 Punkte.
Kugelſtoßen:
Friſch Wanderpreis: 1. Tgde. Nieder=Ingelheim, 90,33
Meter; 2. Tgde. Worms, 88,56 Meter; 3. Tv. Bechtheim, 86,71 Meter;
4. Tv. Undenheim, 85,38 Meter; 5. Tv. Nierſtein, 81,96 Meter; 6. Tv.
Bodenheim, 73,36 Meter.
Veit=Freber=Wanderpreis: 1. Turn= und Sportverein
1860 Mainz, 2. Tgde. Gonſenheim, 3. Tv. 1817 Mſainz, 4. Tv.
Bretzen=
heim.
Staffelläufe:
A=Klaſſe: 1. Tgde. Worms, 51 Sek.; 2. Tv. Undenheim,
53,2 Sek.
B=Klaſſe: 1. Tv. Kaſtel, 51,4 Sek.; 2. Tv. Nierſtein, 52,1
Sek.; 3. Tgde. Mombach, 53,2 Sek.; 4. Tgde. Nieder=Ingelheim, ohne
Zeitangabe.
Jugendklaſſe: 1. Tgde. Oſthofen, 50,4 Sek.; 2. Tgde. Worms,
51,1 Sek.; 3. Tgde. Nieder=Ingelheim, 55,2 Sek.
18. Deutſcher Turnertag in Würzburg.
In den Tagen vom 1. bis 15. Oktober verſammeln ſich in Würzburg
die Vorſtände und Delegierten der Deutſchen Turnerſchaft zu den fälligen
Sitzungen, die mit dem 18. Deutſchen Turnertag am 3. und 4. Oktober
die für die Allgemeinheit wichtigſte Tagung bringen. Zu dieſem
Turner=
tag liegen naturgemäß wieder eine ganze Anzahl von Anträgen vor, die
im Hinblick auf die beſtehende Spannung mit den Sportverbänden von
außerordentlichem Intereſſe ſind. So beantragt u. a. der Kreis IIIb
(Brandenburg) in den Kreiſen, in welchen die Organiſation des
Fußball=
ſpieles nicht durchführbar iſt, die Zugehörigkeit der Fußballabteilungen
bzw. ihrer Mitglieder zum DFB. zu geſtatten. Ein Antrag des Kreiſes
UIIIb wünſcht, daß im nächſten Jahre eine D.T.=Fußballmeiſterſchaft
auszutragen iſt. — Für eine Turnfeſtordnung ſollen auf Antrag des
Oberturnwartes Kunath folgende Allgemeine Beſtimmungen beſchloſſen
werden: Die deutſche Turnerſchaft hat folgende Veranſtaltungen: 1.
Deut=
ſches Turnfeſt. 2. Meiſterſchaften im Volksturnen. 3. Meiſterſchaften
in Frei= Handgerät= und Geräteübungen. 4. Meiſterſchaftsſpiele. 5.
Meiſterſchaftsfechten. 6. Schwimmeiſterſchaften. Deutſche Turnfeſte werden
in der Regel alle fünf Jahre abgehalten. Im 1. und 3. Jahre nach dem
Turnfeſt ſind die Meiſterſchaftskämpfe im Volksturnen und Fechten, im
2. und 4. Jahre die Meiſterſchaftsſpiele und Kämpfe in Frei=, Handgerät=
Geräteübungen ſowie im Schwimmen. Die üblichen Berichte,
Satzungs=
änderungen, Wahlen ete, vervollſtändigen die reichhaltige Tagesordnung.
Am 1. und 2. Oktober hält der Ausſchuß der DT. ſeine Jahresſitzung ab,
der Hauptausſchuß tritt am 2. Oktober zuſammen, um zu den Beſchlüſſen
des Turntages Stellung zu nehmen.
2. Nationale Kampfſpiele des Frankfurter Turnvereins 1860.
Dieſe Veranſtaltung, welche offen für alle Vereine der D. T. iſt,
wurde am Sonntag durch Leichtathletiſche Wettkämpfe auf dem
Sport=
platz Sandhöfer Wieſen eröffnet. Die Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875
hatte hierzu ihre 4mal 100 Meter=Staffel für Turnerinnen ſowie
ver=
ſchiedene Einzelkonkurzenzen gemeldet. Die überaus große Beteiligung,
ſowie die ſehr ſtarke Konkurrenz ließen jedoch einen Erfolg nicht zu. Die
Turnerin Lina Treuſch, konnte im Weitſprung mit 4.50 Meter als
2. Siegerin heimkehren, und ſo die Farben der T.=Geſ. 1875 vertreten.
Der 1. Sieg kam nach Mainz mit 4,55 Meter. Am kommenden Sonntag
werden die Turner und Schwimmer des Vereins bei der gleichen
Ver=
anſtaltung ſtarten; wünſchen wir ihnen viel Glück zu dieſer Reiſe. Die
Turner beteiligen ſich an dem Gerätezehnkampf während die Schwimmer
Einzel= und Staffelmeldungen abgegeben haben.
1. V. f. R. Nierſtein—1.Kickers Frankenthal 12:2.
Die Vereine trafen ſich am Sonntag im Freundſchaftsſpiel. Schon
zu Beginn zeigte Nierſtein große Ueberlegenheit. Halbzeit 2:0.
Neue Rekorde.
Bei den am Sonntag in Neunkirchen (Saar) abgehaltenen
Europa=
meiſterſchaften der Schwerathleten hat Max Furtwanger aus
Regens=
burg zwei neue Rekorde aufgeſtellt und zwar im 25 Kg. Gewichtswerfen
Deutſche Meiſterſchaft im Mannſchaftsringen.
Das zweite Treffen der Vorentſcheidung zwiſchen dem
Köl=
ner Club für Kraftſport und dem S.C. Apollo=München iſt auf
Samstag, den 13. September, nach München angeſetzt. Die erſte
38 P." 3. Math. Sohns=Laubenheim, 57 P.; 4. Joh. Jäger= Begegnung, die kürzlich in Köln ſtattfand, war bekanntlich nur
knapp mit 9:8 Punkten von den Kölnern gewonnen worden.
Ge=
winnt München diesmal, ſo müſſen beide Vereine einen Entſchei=
7. Frz. Joſ. Schmitt=Bretzenheim, 53 P.; 8 Albert Wagner= dungskampf austragen. Der Sieger tritt gegen den S.C. Alt=
Wedding=Berlin zum Titelkampf an.
Automobilrennen in Amerika. — Ein Todesſturz.
Auf dem Autodrom von Altona (Penſylvanien) wurde ein 250=
Mei=
renſieger: Hans Emrich=Worms, 110 Punkte; 1. Sieger Adolf len=Rennen (402 Kilometer), das für die amerikaniſche Automobilmeiſter=
Nombach, 20 P.; 2. Adolf Grohls=Bechtheim 85 P.; 3. Seb. ſchaft nach Punkten gewertet wird, ausgefahren. Das Rennen nahm
Finthen, 83 P.; 4. Rich. Kalbfuß=Undenheim, 79 P.; 5. Ludw. einen unglücklichen Verlauf, indem Foe Boyer, der die Spitze hielt
er=Nieder=Ingelheim, Wilh. Luck=Oppenheim, Emil Diehl=Unden= und mit einem durchſchnittlichen Tempo von 200 Kilometern in der
Stunde fuhr, mit ſeinem Wagen ſtürzte. Boher überſtand die
Opera=
tion richt, die die Folge ſeines ſchrecklichen Sturzes war, und verſchied
am gleichen Abend. Auch der an zweiter Stelle liegende Mourre hatte
Pech; er verlor wegen Pneudefekts drei Runden. Das Rennen gewann
ſthein, Jakob Lehr=Bingen, 66 P.; 12. Ph. Gutfleiſch=Oſthofen, ſchließlich Zimmy Murnhy auf „Miller” 2:11:58,8 (Stundenmittel
Biefer=Dahlsheim, Joſ, Kirchner=Bodenheim, 65 P.; 13. Ludw. 183,460 Kilometer) gegen Tom Milton, Shafer, Cooper, Mourre und
Radfahren.
Neuer deutſcher Stundenrekorb.
Der bekannte Straßen= und Bahnfahrer Werner
Miethe=
n=Worms, Joh. Hummel=Hechtsheim, Hch, Laux=Wald=Uelvers= Verlin unternahm am Freitag abend auf der Radrennbahn in Mün=
30 P.; 18. Hch. Breivogel, Hermann Bert=Mainz, Willi Will= chen unter offizieller Kontrolle einen Angriff auf den von dem
Fran=
eim, Phil, Obenauer=Mölsheim, 59 P.; 19. Ludw. Hammen= zoſen Marcel Berthet am 20. Juni 1906 in Paris aufgeſtellten Welt=
Balzhäuſer=Alsheim, Gg. Hehner=Pfiffligheim, rekord über eine Stunde ohne Schrittmacher für Amateure von 41,520
5. Held=Undenheim, Hans Obenauer=Nieder=Flörsheim, Kilometern. Der Verſuch wäre ſicherlich erfolgreich geweſen, hätte
olb=Dalsheim, Joſ. Schuber=Bingen, Gg. Weick=Biebelnheim, 57 Miethe nicht in der 43. Minute wegen Defekts das Rad wechſeln müſſen.
21. Frz. Bruch=Groß=Winternheim, Hch. Gebe=Groß=Wintern= So blieb er mit einer Leiſtung von 42,227 Kilometern knapp um 293
Meter hinter dem Weltrekord zurück. Der von dem Straßenfahrer
Sheim, 54 P.: 24. Hch. Köſtner=Herrnsheim, Thomas Nick= Paſſenheim mit etwas über 39 Kilometer gehaltene deutſche Amateur=
Stundenrekord iſt von Miethe jedoch ganz beträchtlich verbeſſert worden.
Schwimmen.
Wettſchwimmen in Dresden.
Die verbandsoffene Veranſtaltung des S.V. Neptun=Dresden ſtand
im Zeichen guten Sports. Die Senſation war die Niederlage des
deutſchen Freiſtilmeiſters Heinrich=Leipzig, der von
Dahlem=Breslau knapp, aber ſicher geſchlagen wurde. Die
Hauptergeb=
niſſe (Bahnlänge 23,80 Meter): Seniorſeite, 8 B.: 1. Lehner=Dresden
2:56. — Damenbruſt, 8 B.: 1. Erna Murrah=Leipzig 3:17,8; 2. Martin=
Görlitz 3:31,8. — 1. Seniorrücken, 4 B.: 1. Dahlem=Breslau 1:20.
2. Seniorrücken, 4 B.: 1. Schäfer=Dresden 1:18. — Seniorſpringen:
1. Sprötig=Dresden 39 P. — Sniorſchwimmen, 4 B.: 1. Dahlem=
Bres=
lau 59,4 Sek.; 2. Heinrich=Leipzig 60,8 Sek. — Seniorlagenſtaffel, 4 mal
2 B.: 1. Berlin 89 2:19,2; 2. Dresdener S.V. — Städtewaſſerball:
Dresden—Chemnitz 5:3. — Seniorbruſt, 8 B.: 1. Ziegenfuß=Dre
:19,5. — Vereinsmehrkampf, 2. Sen.:
22 P.
Fußball.
F.=C. Germania Eberſtadt I — FV. 1911 Hofheim T 2:4 (1:2).
Vorſtehende Mannſchaften ſtanden ſich am vergangenen Sonntag;
in Eberſtadt gegenüber.‟ Der Anſtoß Eberſtadts wird abgefangen, der
Angriff Hochheims gerade noch zur Ecke abgelenkt, die nichts einbringt E.
findet ſich gleich überraſchend gut zuſammen und ſchafft ſchöne
Tor=
gelegenheiten. Durch das gute Zuſammenſpiel des Eberſtädter Sturms
wird die Verteidigung der Hofheimer zur vollen Entfaltung ihres
Könnens gezwungen. In dieſer arbeitet die Hofheimer Mannſchaft
ſichtlich nervös und nur das Können ſowie die Ruhe ihres Torhüters
verhüten vorerſt Erfolge der E. In der 15. Minute kommt nun auch E.
zu einem billigen Erfolg. Der knapp neben das Tor geſchoſſene Ball
ſpringt vor dem an der Linie ſtehenden Schiedsrichter ins Feld zurück
und wird aus nächſter Nähe eingedrückt. Durch dieſen Erfolg geht E.,
immer mehr aus ſich heraus und drängt einige Minuten beängſtigend.
Schon naht der 2. Erfolg für E. Eine Flanke von links geht am leeren
Tor vorbei ins Aus. Nun wird auch Hofheims Sturm durch beſſere
Unterſtützung von den Läufern, lebhafter. Der Innenſturm will
un=
bedingt aufholen. Einige gut gemeinten Schüſſe verfehlen knapp ihr
Ziel, oder werden eine Beute des Torhüters. In der 35. Minute erzielt:
der Halblinke durch Flanke des Rechtsaußen den längſt fälligen
Aus=
gleich. Von nun an iſt H. dauernd überlegen und geht durch ſeinen
Mittelſtürmer, der eine ſchöne Vorlage des Halblinken eindrückt, in
Führung. Halbzeit 2:1. Ohne Pauſe gehts weiter. Schon in der
Minute nach Halbzeit erhöht der Halblinke die Torzahl auf drei.
Einige temperamentvolle Alleingänge des Mittelſtürmers, der in
her=
vorragender Weiſe wiederholt 4—5 Eberſtädter umſpielt, enden knapp,
einmal ſogar neben dem verlaſſenen Tor, oder werden noch rechtzeitig
vor der Torlinie abgeſtoppt. Nun macht ſich E. Sturm für einige
Minu=
ten wieder frei und erzielt hintereinander 2 Ecken, die jedoch nichts
ein=
bringen. Ein Strafſtoß aus ca. 18 Meter hilft E. zum 2. Erfolg. Der
ſcharf geſchoſſene Ball geht in die rechte obere Torecke, für den
Tor=
wächter, durch einen Verteidiger etwas behindert, nicht mehr
erreich=
bar. Nach Wiederanſtoß iſt H. dauernd im Angriff. Wieder iſt es die
Mitte, die ſich bis zum Strafraum durchwindet, verliert aber im letzten
Augenblick den Ball. Vom Mittelläufer aufgenommen, wandert dieſer
wieder zur Mitte und vird vom Mittelläufer 3 Minuten vor Schluß
zum 4. Tor verwandelt. Nochmals iſt E. Gelegenheit gegeben, 1 Tor
aufzuholen. Der von E. Sturm weit vorgelegte Ball ſpringt dem linken
Verteidiger Hofheims im Strafraum an die Hand . . . 11 Meter!
Scharf geſchoſſen verfehlt der Ball knapp ſein Ziel. Gleich darauf Schluß.
Sp.=Vgg. 04 Arheilgen Ia Jugend — I. Jugend Weiterſtadt=Braunshardt
5:0 (0:0).
Die Ia Jugend der Sportvereinigung Arheilgen weilte am
Sonn=
tag in Weiterſtadt und trug das fällige Gaumeiſterſchaftsſpiel aus.
Ar=
heilgen hat verdient gewonnen. Das Reſultat erſcheint wohl etwas hoch,
iſt aber durchaus verdient. Den Hauptanteil an dem Sieg darf der
Mittel=
läufer Becker für ſich in Anſpruch nehmen. Der übrigen Mannſchaft ſei
ein Geſamtlob. Behält ſie dieſelbe Form in den Rückſpielen, ſo iſt ſie
als der ernſteſte Anwärter auf die Gaumeiſterſchaft anzureden. Die
Leitung des Treffens lag in guten Händen.
W.
Ia Jugend Union — I. Jugend V. f. L. Neckarau 1:2 (1:1).
Am vergangenen Sonntag weilte die Ia Jugend in Neckarau bei dem
dortigen V. f. L. Da die I. Jugend Neckarau große Spielſtärke aufweiſt
und gegen andere Mannheimer Jugendmannſchaften ſehr beachtenswerte
Reſultate zu verzeichnen hat, wie gegen V. f. R. 1:1 und Waldhof 2:1,
mußte die Union=Jugend alles aus ſich herausgeben, um den Kampf
ehrenvoll zu beſtreiten. Der Spielverlauf: Union hat Anſtoß und zieht
gleich mächtig vor des Gegners Tor, dieſer Angriff wird aber von
der V. f. L.=Verteidigung glänzend abgewehrt. In der Folge ſah man die
Unioniſten meiſtens im Angriff. Der Halblinke Hinze legte dem
Links=
außen den Ball ſchön vor, dieſer umſpielt den Läufer ſowie Verteidiger,
ſchlägt Flanke und der Mittelſtürmer Barth knallte den Ball ins Tor.
Hieran anſchließend ſah man den linken Flügel einige Male vor des
Gegners Tor ziehen, und wenn der rechte Verteidiger der Neckarauer
nicht ſo glänzend pariert hätte, wären weitere Tore unvermeidlich
ge=
weſen. Kurz vor Halbzeit Eckball für N., die Verteidigung ſteht nicht
richtig und mit Kopfſtoß erzielt der R.=A. den Ausgleich. Nach der Pauſe
machte ſich die Hitze ſtark bemerkbar und ſah man hier V. f. L. meiſtens
in Front. Das 2. Tor wurde kurz vor Schluß durch einen unheimlich
ſcharfen Spannſchuß des Nek. Mittelſtürmers erzielt, den der kleine
Tor=
mann Arnold nicht halten konnte. Alles zuſammengefaßt, gehört die
1. Halbzeit der Union, die 2. dem V. f. L.
Ekuda.
Bundespokalſpiele 1925.
Die Kämpfe um den Pokal des Deutſchen Fußball=Bundes
nehmen am 12. Okt ober mit der Vorrunde ihren
An=
fang. Es ſtehen ſich gegenüber: in Königsberg
Balten=
verband — Norddeutſchland (Schiedsrichter Röhrbein=Berlin);
in Leipzig Mitteldeutſchland — Süddeutſchland (Rappitz=
Breslau); in Berlin Südoſtdeutſchland — Berlin (Seiler=
Chemnitz). — Weſtdeutſchland iſt ſpielfrei.
Handball.
Tade. Griesheim—Tv. Pfungſtadt 2:0.
Er= Zur Fortſetzung der Pokalrunde begegneten ſich in Bickenbach
obige ernſte Anwärter vor ſehr zahlreichen Zuſchauern von nah und
fern. Beide Mannſchaften ſtellten ſich dem ſehr guten Schiedsrichter,
Müller (Tgſ. Griesheim), in ſtärkſter Aufſtellung.
Griesheim:
Klinger
Flid
Friedmann
Krauter.
Zecker
Schupp 2.
Schick Müller Nothnagel Reifenrath Schaffner
Pfungſtadt:
Maid Schaffner Feh, W.
Arnold Geibel
Hechler
Koch
Meſſer
ſelp
Feh, L.
Lehr
Mit Beginn legt Pfungſtadt ein unheimliches Tempo vor, dem die
Mannſchaft ſelbſt ſpäter zum Opfer fiel. Erſt langſam kommt Griesheim
in Schwung und iſt vorm Tor weit gefährlicher, da ſich der Sturm nicht
auf Einzeldurchbrüche verlegt. Das Zuſammenſpiel beider Mannſchaften
beſſert ſich und die Spannung erreicht ihren Höhepunkt, als Schaffner
unter ſtarkem Beifall mit hohem Flankenſchuß das erſte Tor für
Gries=
heim erzielt. Pfungſtadt läßt ſich nicht entmutigen und verſucht wieder
einige Angriffe, denen die Verteidigung der Nothoſen unbedingt
gewach=
ſen iſt. Einige Strafſtöße für beide Parteien führen zu keinem
Er=
folg. Pfungſtadt wird ſtark in ſeine Hälfte gedrängt und Angriff auf
Angriff erfolgt, bis Neifenrath das zweite Tor erzielt. Pfungſtadt hat
ſich zu ſtark angeſtrengt in der erſten Viertelſtunde und kann nichts mehr
beſtellen. — Nach einer kurzen Erfriſchung in der Halbzeit gehen die
Grünen ſofort in Angriff und geben der Hintermannſchaft von G. alle
Hände voll zu tun. Koch, der beſte Pfungſtädter, treibt ſeinen Sturm
immer wieder vor, Arnold kommt, freiſtehend zum Schuß, aber Klinger
iſt der Retter in der Not und hat ihn gerade noch zur Ecke abgelenkt.
Nach dieſer brenzligen Sache greift G. wieder an. Nothnagel iſt frei
und ſchießt mit Pech an die Latte, ebenſo Müller. Pfungſtadt iſt ſehr
aufgeregt und reklamiert gegen den Schiedsrichter, der jedoch das Spiel
feſt in der Hand hat. Nach dreimaliger Verwarnung wird L. Fey
ſchließlich ausgewieſen” und in einigen Minuten iſt Schluß. —
Gries=
heim hat ſich als die beſſere Mannſchaft erwieſen und iſt verdienter
Sieger.
Eine intereſſante ſportliche Veranſtaltung wickelte ſich am Sonntag
auf der Kaiſerſaalbahn ab. Dort hatten ſich die Senioren des
Verban=
des zuſammengefunden, um ſich in einem 30=Kugelkampf zu meſſen.
22 Kegelbrüder, von denen der jüngſte 51 und der älteſte 64 Jahre
zählte, waren angetreten. Der Vorſitzende, Kegelbruder Thümmel,
er=
öffnete um 9 Uhr mit einer kernigen Anſprache das Kegeln. Die Kugeln
rollten 5 Stunden die Bahn entlang. Man merkte den Senioren an,
daß ſie mit ganzem Herzen bei der Sache waren. Schöne Leiſtungen
wurden erzielt. Es hat ſich gezeigt, daß auch unter den alten Herren
recht gute Kegler zu finden ſind. Als Siegespreis hatte der Verband
drei Medaillen ausgeſetzt, und zwar eine ſilberne und zwei bronzene.
Als Sieger gingen aus dem Wettkampfe hervor: 1. Kegelbruder
Schie=
ferdecker vom Klub „Zwölfer” mit einer Holzzahl von 161 (ſilberne
Me=
daille), 2. Kegelbruder Hornung vom Klub „Johannes” mit einer
Holz=
zahl von 155 (bronzene Medaille), 3. Kegelbruder Schinnerl vom Klub
„Zwölfer” mit einer Holzzahl von 154 (bronzene Medaille). Es wurde
der Wunſch laut, derartige Veranſtaltungen zu wiederholen. Den
wacke=
ren alten Herren ein kräftiges „Gut Holz”
W
oſen
man
Un
Darmſtädter Tagblatt
Handelsbig
Meſſen.
ſchen Ausſtellungspark wurde die von der Karlsruher Kolonialwaren= bis 3000 Mk., 350 Arbeitspferde pro Stück 600—1800 Mk., 45
Schlacht=
händlerſchaft e G.m. b. H. veranſtaltete „Kola=Ausſtellung Karlsruhe pferde pro Stück 50—100 Mk. Tendenz: Mit Großvieh ruhig, Ueber=
1924” in Anweſenheit von Vertretern der ſtaatlichen und gemeindlichen ſtand, mit Kälbern und Schweinen mittelmäßig, ausverkauft, Wagen=
Behörden, ſowie von Handel und Wirtſchaft feierlich eröffnet. An den und Arbeitspferde mittelmäßig, Schlachtpferde ruhig.
Eröffnungsakt ſchloß ſich ein Rundgang durch die reichlich beſchickte
Ausſtellung, die Zeugnis ablegt, von der qualitativen und quantitati= hat die Beſorgniſſe hinſichtlich einer Schädigung der Ernte durch das
ven Leiſtungsfähigkeit des deutſchen Handels und der Induſtrie. Es vorangegangene Regenwetter etwas gemildert, was auf den
Getreide=
waren alle Branchen in erfreulicher Vollſtändigkeit und Ueberſichtlich= markt abſchwächend wirkte. Den gleichen Einfluß übte die
Regierungs=
keit vertreten. Die Aufmachung und Anordnung war farbenfreudig und erklärung, daß die zur Ausfuhr notwendigen Unbedenklichkeitsſcheine für
vielgeſtaltig. Man ſah manche oriainellen Arrangements. Die Aus= Getreide vorläufig nicht erforderlich ſind. Das Angebot war auch heute
Zuckerwaren, Schokolade. Die Ausſtellung bleibt bis 14. September liche Einflüſſe beherrſcht.
geöffnet. Im Zuſammenhang mit der Ausſtellung halten die Edeka=
Genoſſenſchaften und der geſamte badiſche Lebensmittelkleinhandel Ta= dem Hopfenmarkt betrug 300 Ballen. Umgeſetzt wurden 250 Ballen.
gungen ab, über die wir berichten werden.
Wirtſchaft des Auslandes.
„Iron Trade Review”, Cleveland, Ohio, kabelt: Die Beſſerung ſetzt ſich, inbezug auf die Lebhaftigkeit der Umſätze nach der Annahme des Da=
und iſt allgemein feſter. In Ferromangan wurden 30 000 Tonnen ab= des Gutachtens weſentlich hätte heben können, zumal, was ſich jetzt auch
blech vor,
Warenmärkie.
Spezial 0. 35—35,50, (35,25—35,75), Roggenmehl B,75—29,25, (29,25 iſt, zu fördern, geführt.
bis 29,75), Weizenkleie 12—12,25, (12,25—12,40), Roggenkleie 11,75 bis
12, (12—12,25), Erbſen, je nach Qualität für Speiſezwecke — —, (30—40),
Linſen, desgl. —— (56—60), Heu, ſüdd., gut, geſ., trocken, inkl. Decke,
Speſen ——, (8—8,50), Weizen= und Roggenſtroh, drahtgepr.
(5,50—6) Treber, getrocknet —— (16—16.25). Tendenz: Feſt, in mahl= Am Aktienmarkte herrſchte zunehmende Zurückhaltung bei leicht
nach=
ten vor, die jedoch zu hoch ſind, um hier Abnehmer zu finden.
Kolonialwarenbörſe herrſchte feſte Tendenz; verlangt wurden je Kg.:
Kriſtallzucker 0,82.
Hauptvieh= und Pferdemarkt waren zugeführt und wurden je 50 Kg. Le= wenig erheblichen Umfangs, verbunden war. Auch ſchwere Montanwerte
Darmſtädterſund Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Die Notierungen ſind in Billionen
bendgewicht gehandelt: 261 Ochſen 22—52 Mk., 194 Bullen 32—44 Mk.,
1166 Kühe und Rinder 12—54 Mk. 598 Kälber 55—73 Mk., 15 Schafe
Kola=Aüsſtellung 1924 in Karlsruhe. Im Städti= 22—35 Mk. 1509 Schweine 70—86 Mk., 20 Wagenpferde pro Stück 1000
wb. Berliner Produktenmarkt. Das prachtvolle Wetter
ſtellung weiſt folgende einzelnen Gruppen auf: Bedarfsartikel, Mol= aus Produzentenkreiſen nur gering, dagegen zeigte ſich die zweite Hand
kereiprodukte, Einfuhrwaren Konſerven Mühlenprodukte, Nährmittel, williger zum Verkaufen. Die Unternehmungsluſt hielt ſich zurück. Auch
Spirituoſen, Tabakartikel, Teigwaren, Techniſche Artikel, Waſchmittel, für Mehl trat keine Kaufluſt hervor. Futterartikel wurden durch ähn=
* Nürnberger Hopfenmarkt. Die heutige Zufuhr auf
Prima Hopfen unverändert. Andere Gruppen 20 Mk. niedriger. Preiſe
von 120—250 Mk.
* Vom Holzmarkt. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt
— Der amerikaniſche Eiſen= und Stahlmarkt. uns: Man kann einſtweilen nicht feſtſtellen, daß das Holzgeſchäft ſich
wenn auch langſam, fort. Die Erzeugung hat die 50=Prozent=Grenze wes=Gutachtens weſentlich geſteigert hätte. Die Nachfragen ſind größer
überſchritten. Einige Stahlpreiſe haben offenſichtlich ihren Tiefſtand= geworden, aber es ſcheitert der Wille, des Holzhandels und
Holzver=
punkt erreicht. Von den Eiſenbahnen werden 250 000 Tonnen Schienen brauchs zum Einkauf in vielen Fällen an den Schwierigkeiten der Finan=
und 12000 Wagen angefragt. Auch die Automobilinduſtrie tritt wieder zierung. Man kann auch nicht gut annehmen, daß der Export von
holz=
als Käuferin auf. Der Roheiſenpreis wurde um 50 Cents heraufgeſetzt gewerblichſten Fertigfabrikaten ſich in der kurzen Zeit nach der Annahme
gefchloſſen. Die heimiſchen Werke haben den Preis für Ferromangan, auf den Meſſen in Berlin und Leipzig herausſtellte, ſich die
Preisfor=
auf 90 Dollar ermäßigt, während der Preis für engliſches Ferromangan derungen infolge der teureren Produktionskoſten in Deutſchland höher
ſich auf 95 Dollar hält. Der Markt für Eiſen= und Stahlſchrott nimmt ſtellen, als es nach Maßgabe der Leiſtungsfähigkeit gleichartiger Betriebe
langſam feſtere Formen an. Die Käufer für Stabeiſen halten, noch im Ausland ſtatthaft iſt. Auch am ſüddeutſchen, namentlich am
bayeri=
zurück, während die Verbraucher von Grobblechen lebhaftere Kauftätig= ſchen Holzmarkt hat der Geſchäftsgang nicht den Umfang erreicht, den
keit entwickeln. Von Japan liegen umfangreiche Anfragen in Weiß= man erwartete. Nur am Rohholzmarkt wagen ſich wieder, ſoweit
bis=
her überhaupt Verkäufe ſtattfanden, die Sägewerksbeſitzer etwas übereilt
hervor; ſie ſcheinen geneigt zu ſein, die erwartete weitere Belebung des
Holzmarktes in Geſtalt zu hoher Nundholzpreiſe vorauszudiskontieren,
* Amtliche Notierungen der Frankfurter Börſe, Man beobachtet in letzter Zeit aus der Tſchechoſlowakai, am deutſchen
Abkeilung Getreide, vom 8. Sept. Getreide, Hülſenfrüchte und Biertreber Holzmarkt ſtärkere Angebote. Auch die dortigen Sägewerksbeſitzer, die
ohne Sack. Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack. Preis je 100 über größere unverkaufte Vorräte verfügen, ſind geneigt, die Lage des
Kilogramm. Weizen, gute Durchſchnittsware neuer deutſcher Ernte, Holzmarktes in Deutſchland zu überſchätzen. Immerhin hat die Steige=
Preiſe vom 5. Sept. 23—24. Preiſe vom 8. Sept. (——), Roggen 19,50 rung der Nachfragen und geringe Erhöhung der Umſätze, die ſeit Mitte
bis 2.50, (2195—21,75), Sommergerſte für Brauzwecke B,3—24,25, Juli eingetreten ſind, zu einer faſt vollſtändigen Beſeitigung der Schleu=
(23,50—25), Hafer, inländ, 21—22, (21—22), Hafer, ausländ. ——, Mais, derangebote, die jeder Vernunft entbehrten und geneigt waren, den
Sub=
gelb 19.50—19,75, (19,50—30), Mais, mised ——, Weizenmehl, ſüdd, ſtanzſchwund des Holzgewerbes, der in der Inflationszeit eingetreten
Börſen.
* Frankfurter Börſe vom 8. September. (Eigener Bericht.)
Die heutige Börſe nahm im großen und ganzen einen ruhigen Verlauf.
barem Weizen fehlen Angebote, nur aus Mitteldeutſchland liegen Offer= gebenden Kurſen. Auch die in den letzten Tagen noch bevorzugten
Spe=
zialwerte konnten ſich der leichteren Tendenz nicht ganz entziehen. Ir=
* Mannheimer Produktenbörſe. An der Produkten= gend welche Urſachen für die ſchwächere Haltung waren nicht zu erkennen,
börſe war die Tendenz trotz der Behinderung der Getreideausfuhr, für man hat vielmehr den Eindruck, als ob die Anregung zur Gewinnmit=
Mehl etwas ruhiger. Die Mühlen ſind auf zwei Monate hinaus aus= nahme auf dem jetzigen Kursniveau etwas Material herausgebracht habe.
verkauft. Verlangt wurden für 100 Kg. waggonfrei Mannheim: Weizen. Der Rentenmarkt hatte gleichfalls etwas ſtilleres Geſchäft bei ſcharf
nach=
inl. B—23¾, ausl. 25,—R, Roggen, inl. 20—20,5, ausl. 21,5, Gerſte gebenden Kurſen der heimiſchen Renten. Bei der Spekulation machte ſich
25—26,5, Hafer, alter 23, neuer 20, ausl. 19,5—20½, Mais mit Sack etwas Intereſſe für Ungarn und Rumänien bemerkbar, die ſtark ſtiegen,
9—20,5. Weizenmehl Spezial 0 35,25—35,50, Roggenmehl 29—23,75. und auch Türken konnten gegenüber der Vorbörſe Kurserhöhungen er=
Die zweite Hand ſcheint vorläufig ausgeſchaltet zu ſein. Weizenkleie zielen. An der Nachbörſe war der Aktienmarkt wenig verändert, deutſche
12,5—12,75, Roggenkleie 12—12,25, Trockenſchnitzel prompt 13. — An der Renten weiter ſchwach. Man hörte Kriegsanleihe mit 1020 bis 1030.
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Die heutige
Kaffee, Santos 3,94—4,36, desgleichen gewaſchen 4,80—6,10; Tee, gut Börſe eröffnete in mißmutiger Stimmung, weil man eine Trübung des
6,40—7,80, mittel 7,50—8,50, fein 8,50—12: Kakgo, holl. 1,60—1,80, inl. politiſchen Horizonts durch die angekündigte Erklärung der deutſchen Re=
150—1,60; Reis, Burma 0,0; Weizengrieß 0,46, Hartweizengrieß 0,52, gierung in der Kriegsſchuldfrage befürchtet. Weitgehende Zurückhaltung
der Kaufluſt hatte bei Beginn ein Ueberwiegen des Angebots auf dem
* Mannheimer Viehmarkt. Zum Mannheimer Herbſt= Aktienmarkt zur Folge, was naturgemäß mit Abſchwächungen, meiſt aber
9. September 1924 Nr. 25
*
ſtellten ſich nur bereinzelt und mehr als 1 Billionen Prozent niedrige
Eſſener Steinkohle ſetzten ſogar höher ein. Stärker gedrückt waren au
Deutſche Kaliwerke, nämlich um 4 Billionen, und Augsburg=Nürnberg
Maſchinen um 2½ Billionen Prozent. Dagegen beſtand, angeblich g
Hamburger Anregung, ein lebhaftes Kaufintereſſe für DynamitNoh
Aktien, die ziemlich um 2 Billionen Prozent gewinnen konnten,
deutſche Anleihen machte ſich bei Beginn nur wenig Intereſſe bemerkh=
Die nunmehr auch von amtlicher Seite erfolgten Warnungen vor un
rechtigten Hoffnungen einer Aufwertung hat offenbar der Kaufluſt ein
Dämpfer aufgeſetzt. Dagegen wurde heute Schutzgebietsanleihe zieml
höher bezahlt auf angebliche engliſche Käufe. Ausländiſche Anleib
konnten unter Bevorzugung von türkiſchen Werten ſich im Kurſe beſſe
Im Verlaufe erwies ſich die Börſe widerſtandsfähig und vereinzelt kor
ten ſich die Kurſe mäßig erholen. Die Stimmung blieb aber bei ge
Geſchäftstätigkeit unſicher.
Oeviſenmarkt.
Nepa Amſterdam=Rotterdam .. 161.20 Mie 160.30 161.10 W Brüſſel=Antwerpen....." 20.90 — 21.00— 20 925 21.025 bolt Chriſtiania. 57.36 57.64 57.26 57.54 Nopenhagen
... 69,53 69.87 69.92 70.28 volt Stockholm.
11122 111.78 111.22 111.78 Helſingfors
„ 10.49— 10.55— 10.49— 10.56— Italien 18.30 — 18.40— 18.32— 18.42— London
... 18,685 18.775 18.635 18.725 New=York
..." 4.19 4.21 4.19 421 Paris. 22 14— 22.26— 22.14— 22. 26— Schweiz .......
..: 78.8) 79.20 78.375 79.075 Spanien.............. 54.86 55.14 54.61 54.89 Wien (i. D.=Oſterr. abg.). 5.91— 5.93— 5.91— 5.93— Prag .."
... 12.55— 12.61— 12.55— 12.61— Budapeſt.
5.41— 5.46 — 5.42— z 5.44— bol Buenos=Air”
.. 1.435 1.445 1.435 1.445 voll Bulgarien.
T 3.07— 3.06 — 3.05— 3.07— vol Japan ..............." 171— 1.72— 1.71— 1.72— volk Rio de Janeiro........ 0.405 0.415 0.395 0.405 volk Belgrad.. . . . ..... 5.51— 5.53— 5.51— 5.53— voll Liſſabon .. .. .. . .... ..." 11.97 12.03 11.97 12.03 voll Danzig ..............." 74.66 75.04 74.31 74.69 voll Konſtantinopel .. .. . . .." 2.24— 226 2.25— 277— voll
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 100000060d
8. 9.
Aktiengeſ. für Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch.,
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl.f. Elektr. W.vorzug.
Bismarckhütte ......"
Braunkohlen=Briketts.
Bremer Vulkan ......
Wolle. . ......
Chem. Hehyden .......
Weiler ......
Deutſch=Atlant. Tel....
Deutſche Maſchinen.. .
Deutſch=Niedld. Tel. .
Deutſche Erdöl ....
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke ......."
Dt. Wafſen u. Munit ion
Donnersmarckhütte.
Dynamit Nobel ......"
Elberfelder Farben. . .
Elektr. Lieferung ..
R. Friſter ..
Gaggenau Vorz. ....
Gelſenk. Gußſtahl ...."
Geſ. f. elektr. Untern...
Halle Maſchinen ....."
Han. Maſch.=Egeſt.. . ..
15875
23000
26250
7000
7500
37000
61750
10900
3900
16750
25230
7250
32000
43259
52500
71500
90000
10000
17625
15100
7750
20000
17600
12000
71003
15100
23000
24000
6875
7000
36000
61750
10100
3800
16003
25375
6375
30000
43150
46000
71000
90000
10875
15600
14750
2750
7600
19900
17800
13750
70030
Hanſa Dampfſch. . . .
Hemoor Zement .
Hirſch Kupfer ...
Höſch Ciſen..
Hohenlohe Werke.
Kahla Porzellan”.
Lindes Eismaſch.
Lingel Schuh ..
Linke u. Hofmann ...
L. Loewe u. Co..
C. Lorenz
Meguin
Niederländiſche Kohle
Nordd. Gummi
Orenſtein.
Nathgeber Waggon:;
Rombacher Hütten.
Roſitzer Zucker
Rätgerswerke
Sachſenwerkt
Sächſiſche Gußſtahl.
Siemens Glas.
Thale Eiſenhütte.
Ver. Lauſitzer Glas ...
Volkſtedter Porzellan.
Weſtf. Eiſ. Langendresr
Wittener Gußſtahl ....
Banderer=Werke ...
Frankenkurs in London: 83.67
Markkurs
18.
Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
6% Reichsanleihe ..........."
..
oc-
3½%
.
Döllar=Goldanleihe per 1935 ..
1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ....
4½% I. u. V. Schatzanweiſg.
(½%H.—IX.
47Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u. 13
v. 14
.
Sparprämienanleihe ..
Zwangsanleihe ....
4¾ Preuß, Konſols .."
3½%„ „
...:..:
48 Bab, Anl. unk. 1935 ....
3½% „ „ v. 1907 ......."
„ 1896
49 Bahern Anleihe ......."
....."
Hefſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rch. 26 ........ .........."
8—16% Heſſen Reihe XXXII.
untilgb. b. 28... ..
..
4½ Heſſen unk. 1924
........:
„....."
42 Württemberger alte „....
b)Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
5% L.=Inbeſt.=Anl. b. 1914
4½ „ v. 1902 .........."
4½ „ ............"
6‟ Bulgar. Tabak 1902.. . .. . .
12/,% Griech. Monopol .... . .."
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 „............."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ..................
48 Oeſt. Goldrente ........."
4% „ einheitl. Rente ......
5% Rum. am. Rente v. 03 ....
4½% „ Goldrente v. 13 ....
4% „ am. Goldrente konv.
4% „ am. b. 05 .....
4%0 Türk. (Admin.) v. 1903....
43 (Bagdad) Ser. I ..
„II..
48
4% v. 1911, Zollanl. ...
4½½ Ung. Staatsr. b. 14 ...
4% Goldrente ......"
Staatsr. v. 10 ....
4%
4½ Kronenrente ......"
Außereuropäiſche.
20 Mexik. amort. innere . . . . . ."
konſ. äuß. b. 99.....
Gold v. 04, ſtfr. .. . .
konſ. inner. ..... .."
Frrigationsanleihe
½ Tamaulipas, Serie l......
Obhig. v. Transportanſt,
4% Cliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . .
4% Gal. Carl Ludw.=Bahn. . . .
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. . .
79.
11425
1625
2025
93,75
100
86,5
106
0,920
8,5
d80
31 MA
1,925
1,9
—
2,1
2,125
4,2
111,0
1.85
1,85
6
3,1
375
1.6
35
13
13.5
1421,
7.25
13
6.9.
1075
1,0
,5
205
100
100
26,3
1035
6,235
11,75
11.75
0.800
2,75004
162
180 1
1,6
2.15
2,1
4,2
19,5 M
1,2
u
3,65
7.,5
1=
9,5
4.75
6
13,25
14.75
15,75
3,75
2.6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
2:6 %Neue
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...."
8% Oeſt.
1. b. 8. Er..
9. Em. .. .."
v. 1885 ...."
39 Deſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
4½ Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½% Anatolier I............"
3% Salon. Conſt. Jonction ..."
3% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepe‟. . ...........
4½%
.............
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
5% Ffter, Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
58 Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23.......
6% Heſſ.Braunk.=Rogg.Anl. v.23
5%Neckar A.=G. Stuttgart
Gold=
anl. b. 23, ... .........
5% Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24....... ... .....
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5% „ Roggenwert=Anl. ..
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 .............."
5% Rhein=Main=Donau
Gold=
anl. v. 23 ...... . . ........
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I n. II...... .. ......."
580 Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl,
Bank=Rktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein... . . . . . . .
Baher Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft . ..
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelban!
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. ..
Deutſche Vereinsbank ........
Disconto=Geſellſchaft . . . . .. . . .
Dresdner Bank. . . . . . .. .... ..
Frankfurter Bauk ..........."
„ Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . . ."
Mitteldeutſche Creditbank. . ..
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . .
Reichsbank=Ant. . . . . . . . . . . . . ."
Rhein. Creditban ..........."
„ Hypothekenbank ......"
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ......... .........."
Wiener Bankverein ..........
Vergwerks=Aktien,
Berzelius ........ .........."
Bochamer Bergb. ......... ..
Buderus........
Dt. Luxemburger ............"
Eſchweiler Bergwerks=Akt. . ..
Gelſenkirchen Berow. ........
Harpener Bergbau..
Frankfurter Kursbericht vom 8. September
Prozent ausgedrückt.
8
13
33,
1,74
61
12
—
2,4
1,7
—
5,25
1.7
1,9
z
2.3
1.95
31
6,25
10
11,5
3,6
38
0.375
121lg
71.
2,2
4,7
13,1
2.4
0.400
467le
2.25
6
9.25
0,330
0,270
14.5
53,75
75,5
57,75
10i
10
15
2,75
10.5
174
60,5
11.25
3.4
5,2
2,6
1,8
j.
3.
2,6
27,1
27
11½
3,5
3,8
6.395
13,35
4.4
12,75
2.25
0,3875)
46,5
2.45
6
—
0.,309
0.280
33
Kaliwerke Aſchersleben .. . . . . .
Salzdetfurth. . . . . .
Beſteregeln ......."
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren........
Mansfelder ................."
Oberbedarf ................."
Oberſchleſ. Eiſen Caro) ......"
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ....
Phönix Bergbau ...........!
Nhein, Stahlwerke ..........
Riebeck Montan.. ..
...."
Rombacher Hitte. .........."
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver. Laurahütte ...
Aktien induſtr. Anternehmung,
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . ."
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding)........"
Werger ......
T— Tauſend. M— Millionen. Md — Milliarden 0U —ohne
Akkumulat. Berlin ..........."
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwverke (v. Kleher) .......
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
6% „ „ Vorzug Lit.A ...
5% „ „ Vorzug Lit. B ..."
Amme Gieſecke & Konegen ....
Anglo=Continental=Guano ....."
Anilin Bln.=Treptow. . ... . .
Aſchaffenburger Zelſtoff .....
Badenia (Weinheim) ........!
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. .. . . . . . . . . . . . ."
Baſt Nürnberg ..............
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel CCaſſel) ........"
Bergmann El. Verke ........."
Bing. Metallwerke ..........."
Brockhues, Nieder=Walluf... .."
Cementwerk Heidelberg. . ....
Karlſtadt . . . . . . . ."
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. ........
Griesheim Elektron ...."
Fabrik Milch ..........
Veiler=termer ........"
Laimler Motoren ............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl ........ .. ...."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt..
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ....
Dürkoppwerk (Stamm) .....!
Düſſeld. Natinger (Dürr) .....
Dyckerhof & Widm. Stamm ...
Siſenwerk Laiſerslautern .....
L. Meher jr. .. . . . ."
Elberfelder Farbw. v. Baher .."
Kupfer=u. Meſſingw.
Eleltr. Lieferungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft . .....
Elſäſſ. Bad. Wolle. ..........."
Emag, Frankfurt a. M.. . . . . ..
Email.- & Stanzw, ullrich ...."
Enzinger Werke ........... . .
Eßlinger Maſchinen .........."
Ettlingen Spinnerei ........"
Faber, Joh., Bleiſtift ....."
— 16 2.5 0.959 208/g 19½g 15.5 14,1 14,4 1.9 1,7 6,1 5,5 6,5 6,65 2,95 3,8 16.25 15.25 3.05 6,6 15,75 6,6 44.75 44,9 17,5 17 15.25 15 15,3 15,5 3,25 3.33 81 6,75 48 15,25 15 6,3 5,75 2,8 2,75
— 3,3 3,3 4 3,8 1,65 1,5 2.,05 1.95 17773 155 15,25 9,5 9,5 0.320 3.360 4,5 4,9 71 3= 13,6
Faber & Schleicher .........."
Fahr, Gebr., Pirmaſens ....."
Felten & Guilleaume, Carlsw..
Feinmechank (Fetter). . .... ..
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.
Frankfurter Gas.. ....
Frankfurter Hof............."
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm ....."
Ganz. Ludwig, Mainz ......."
Geiling & Cie. .............."
Germania Linoleum .. . . . . . .."
Gelenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt, Th. ...
Gotha Waggon .............."
Greffenius; Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. ..
Grün & Bilfinger ..........."
Hammerſen (Osnabrück) ......
Hanfwerke Füſſen ..........."
Heddernheimer Kupfer ......."
Heyligenſtgedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. .......
Hindrichs=Auffermann. .. .. ..
Hirſch Kupfer u. Meſſ........
Hoch= und Tieſbau ........."
Höchſter Farben .....
Holzmann, Phil. . ... ... ... ."
Holzverk.=Induſtr. . . . ... . . . .
Hydrometer Breslau ........"
Jnag ......................
Junghans Stamm. . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen ..
Karſtadt R... . . . . . . .
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn.........."
Kolb & Schüle Spinn.. ......
Konſervenfabrik Braun ..
Krauß & Co., Lokom..
Lahmeher & Co. ..
Lech, Augsburg ...........""
Lederw. Rothe .............."
Lederwerke Spicharz ........
Lingel, Schuhw. Erfurt ....."
Löhnberger Mühle ..
Lüdenſcheid Metallw. . ...
Luther, Maſch.= u Müh enbau..
Lur’ſche Induſtrie ..
Mainkraftwerke Höchſt ......
Meguin, Butzbach ...
Metallgeſ. Frkft. . .
Meher, Dr. Paul .......
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm ....
Motorenfabrik Deutz ..
Motorenfabrik Oberurſe! .....
Neckarſulmer Fahrzeugwerke...
Neckarwerke Eßl. Stamm.....
Oleawerke Frankfurt a. M.....
Beters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kahſer ......
Philipps A.=G. ....
.:
Porzellan Weſſel............"
Reiniger, Gebbert & Schall. . .
Rhein. Clektr. Stamm .. . . . . . .
„ Metall Vorzüge .......
Rhenania, Aachen .........."
Niedinger, Maſchinen ........
Rückforth, Stettin .....
Rütgerswerke ...............
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau.. ...... ..
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik. . .. . . . . . .
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Nnmmer 251.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 9. September 1924.
Seite 14.
Das deutſche Herz.
Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
„Abends hub ſich ein ſcharf Zechen an. Der Wein weckte
nen Groll auf, und ihm geſchah das gleiche. Er zürnte mir
en des Schwertes, ich ihm wegen des Gehenkes. Wir waren
e jung, ungezähmt und leidenſchaftlichen Geblüts. Wie ſich
Streit entſponnen hat, weiß ich nicht mehr, und als ich ſpäter
dem Rittergerichte ſtand, wußte es niemand zu entſcheiden.
weigere mich nicht der Hälfte der Schuld. Aber das iſt
ge=
daß, als ich gegen Mitternacht aufbrach und allein gehen
te, mir den Kopf zu verkühlen, ſich Johann an mich lettete
nicht abließ mich zu ſchelten und zu reizen. Ich wollte über
z Brücke und bat ihn mich allein zu laſſen. Er ging ſpottend
ler mir her. Mit einem Male ſtanden wir uns mit entblöß=
„ Schwertern gegenüber. Es war auf dem Marktplatz im
7n Mondſchein, ein paar Schritte vom Schatten der Kirche,
hat der Lichtzieher richtig geſehen, wenn er es geſehen hat.
n, als mir Hans zurief: „Zwingenberger, du haſt mich
ge=
en!” ſchaute ich um Hilfe um. Kein Menſch war auf dem
ktplatz. Ich holte einen Bäcker aus der Backſtube, und wir
en ihn hierher. Seine Wunde war tief, aber nicht tödlich,
* die beiden Aerzte;, die ich holte, gaben ihm und mir allen
n Mut. Ich blieb bei ihm, bis ſeine Mutter kam. Als der
2tmeldete, daß ſie im Hauſe ſei, gab mir Johann die Hand
7 ſagte: „Weich meiner Mutter aus! Ich danke dir,
Zwin=
gerger! Auf Wiederſehen bei unſerer Auerhahnbalz!” Ich
I. ihn nimmer lebendig geſehen. Seine Mutter ſchickte die
Ste fort und trieb ihren Hokuspokus. Mein Oheim, der tolle
3, half ihr dabei. Nach vierzehn Tagen ſtarb der letzte
ſchuhsheimer an vergiftetem Blut.”
„Ich hab’ ihn oft auf den Armen getragen,” ſagte ein grau=
A ger pfälziſcher Korporal. „Ich war damals im Stalldienſt
X Schloſſe Handſchuhsheim.”
Friedrich ſah ihn an. „Biſt du der Stephan Apfel aus der
Tlgaſſe?”
„Der bin ich. Auch Euch hab’ ich oft in die Höhe gehoben;
S Ihr wolltet immer aufs Pferd hinauf. Ich hab: Euch zum
En Male geſehen, als Ihr zur Leiche kamt und die Alte ſo
Sig gegen Euch war. Das ganze Dorf war wild.”
„Ja,” ſagte Friedrich, „das war eine böſe Stunde. Sie hat
— aus dem Sattel gehoben und für lange Zeit zu einem
—elnden Menſchen gemacht. Zu dem Grauen dieſer Stunde
Ohtniemand etwas hinzuzudichten; es iſt noch immer größer,
Semand ſagen und ſich vorſtellen kann. All die Flüche, von
Si ihr vorhin geſungen habt, hat ſie über mich gerufen, und
andre, nur mit dem Unterſchied, daß ihr ſie breit daher=
Srrt habt, als ſeien ſie ein Kochrezept: ſie hat ſie heraus=
Südelt wie ein Drache, der Feuer ſpeit.”
Aber ein ſchöner Drache,” ſagte ein Bürger. Die andern
I—n.
„Lachet nicht,” ſagte Friedrich, „er meint es im Ernſt und
hat recht. Wie eine Frau aus einer andern Welt ſtand ſie da,
ſchöner als die Weiber dieſer Erde und gewaltiger als ſie, eine
von denen, die man mit Staunen und Furcht anſieht, wenn ſie
vorübergehen, entzückt und doch voller Angſt, ſie möchte ſtehen
und uns anſchauen. So ſtand ſie auf den Stufen des Altars,
und ihre ſprühenden Augen ſchauten auf mich, und ſie ſchüttete
über die Leiche ihres Sohnes hinweg auf mich alle Flüche, welche
die Hölle hat.”
Ein Soldat fing leiſe an:
„Verflucht ſei deiner Frauen Schoß,
Eine Otter ſoll ſie gebären.”
„Stille doch!” riefen die andern.
„Sechs Wochen ſpäter wurde ich vor das Gericht geſtellt.
Davon ſagt das Lied nichts. Einer iſt hier, der war dabei und
hätte euch vorhin Lügen ſtrafen können. Er hat es nicht getan.
Das biſt du, Landſchad.”
Landſchad rückte unruhig auf ſeinem Stuhle hin und her
und fing in ſeiner Verlegenheit an, etwas vor ſich hin zu ſtottern.
„Du meinſt das Rittergericht?” fragte er endlich, als aller
Augen auf ihn gerichtet waren.
„Das meine ich. Der Kurfürſt beſtellte ein Ehrengericht, das
aus einem Löwenſtein, einem Helmſtatt und einem Göler beſtand.
Es nahm ſeine Sache ernſt und unterſuchte genau. Ich ſelber
war mein gefährlichſter Ankläger. Auf einem Hoftag wurde das
Urteil gefällt und vom Kurfürſten beſtätigt. Ich wurde
freige=
ſprochen.”
„Das heißt . . ." ſagte Landſchad.
Friedrich ſah ihn an, da ſchwieg er ſtill.
„Das Gericht kam zu der Ueberzeugung, daß der
Handſchuhs=
heimer zuerſt das Schwert gezogen habe. Das Gericht, nicht ich.
Ich wußte nichts anderes zu ſagen, als daß wir beide plötzlich
die offenen Schwerter in den Händen hielten; und es währte drei
Augenblicke, ſo war es geſchehen.”
„Aber die Auflage,” fing Landſchad an.
„Du meinſt die Sühne. Sie wurde mir nicht auferlegt, ſie
wurde mit mir vereinbart. Da Johann von Handſchuhsheim
Studioſus an der Hochſchule war, machte ich eine Stiftung für
adlige und eine ſolche für bürgerliche Studenten. Es ſitzt
viel=
leicht jemand hier, welcher der einen oder der anderen genoſſen
hat.”
„Der Lichtzieher hier,” ſagte ein Bürger, ſtand auf und wies
über den Tiſch. „Sein Sohn hat das Hirſchhornſche Stipendium.”
„Drum hat er vorhin ſo ſchändlich wider den Stifter
ge=
logen!” rief ein anderer.
Der Lichtzieher ſah beſchämt vor ſich nieder.
„Aber die Urfehde,” erinnerte Landſchad.
„Beruhige dich, ich unterſchlage nichts. Der Kurfürſt hatte
das Bedürfnis, etwas zu tun, um die Beußerin zu ſtillen. Darum
legte er mir, als der Lehnsherr des Verſtorbenen, unter Eid auf,
daß ich meiner Großmutter nie mehr unter die Augen trete, daß
ich jeden Ort verlaſſe, den ſie betritt, und daß ich niemals in
demſelben Frieden nächtige, in deſſen Schutz ſie weilt. Unſers
Herrgotts Friede iſt nicht damit gemeint,” ſagte er nach einer
Pauſe und ſah ſich im Kreiſe um, „ſondern nur der armſelige
Friede, den die Menſchen aufrichten.”
In dieſem Augenblick hörte man das dumpfe Rollen eines
Wagens, der ſich dem Hauſe näherte. Der Wagen hielt, und
Stimmen wurden laut. Jemand ſagte: „Das iſt die Beußerin
von Ingelheim. Es gibt keinen andern Wagen, der ſo rollt.”
Der Wirt kam erregt zur Tür herein.
„Meinetwegen ſoll ſie bleiben, wo ſie will. Ich habe keinen
Raum für ſie zur Herberge.”
Eine Kavalier, folgte ihm nach. In gebrochenem Deutſch
redete er auf den Wirt ein. Die Verſuche, nach Speher und
nach Bruchſal zu entkommen, ſeien geſcheitert; ſie hätten
zurück=
kehren müſſen, da außerhalb der Truppenlinien die Wege
un=
ſicher ſeien durch ſtreifende Parteien. Die Herrin ſei müde und
bedürfe der Ruhe.
„Ich trete der Frau mein Zimmer ab. Wer iſt es denn?”
„Die edle Frau von Eberbach, die Herrin von
Handſchuhs=
heim. Hier kommt ſie ſelber."
„Die Beußerin, die Beußerin!” ging es von Mund zu Mund.
Alle waren aufgeſtanden, und es wurde wohl kaum je eine
Für=
ſtin mit ſolchem Staunen und ſolcher Ergriffenheit empfangen.
Die hohe Geſtalt, immer noch aufrecht, voll und ſtattlich, immer
noch ſchönen Angeſichts, trat langſam herein und ſchaute mit
leiſem Neigen des vom ſchönſten weißen Haar umrahmten Kopfes
im Zimmer umher.
„Wer iſt der gütige Herr, der mir ſein Zimmer gibt?”
fragte ſie.
Niemand antwortete. Friedrich hielt den Hut vor ſein
Ge=
ſicht und ging geſenkten Hauptes an ihr vorüber zur Tür hinaus.
Die Beußerin ſah ihm nach. „Du biſt’s: flüſterte ſie. „Hab‟
ich dich geſcheucht? Das wird meinen Schlaf ſüß machen.”
Ihre Augen funkelten.
Noch ſtanden alle regungslos und ſchauten auf die Frau wie
auf ein Wunder.
„Wo iſt mein Zimmer?” fragte ſie ihren Kavalier.
Da fiel ihr Auge auf Hans. Er ſtand an der Tür, im
pein=
vollſten Zwieſpalte, ob er ſeinem Vater folgen oder zurückbleiben
ſolle.
„Du hier?” ſagte ſie freundlich und reichte ihm die Hand
zum Kuſſe. „Damore dolee e la morte! Zeig’ mir den Ring!
Er iſt bei Mutter und Tochter und Enkelin Zeuge geweſen der
ſüßeſten Stunden; aber es liegt in der Kraft des Steines, daß
die Liebe vom Tod umlauert iſt. Fürchteſt du dich deshalb vor
ihr? Morgen erzähl’ ich dir von deiner Urſa; ſie iſt nicht weit
von hier, nicht weit. Gute Nacht!”
Sie ging hinaus und ließ den Jüngling zurück im Kampfe
widerſprechender Empfindungen. Grauen miſchte ſich mit
auf=
geweckter Begier, und zugleich gedachte er des Vaters, der jetzt
wvie ein Geächteter ſeinen Nachtweg dahinging.
(Fortſetzung folgt.)
* Handſchrift,
Maſchinen=
en und
Steno=
e beherrſcht,
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(Bwärts. Ang.
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ngeb. u. P 87
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3 Stütze oder
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für jgs. M.
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18tochter i.
tvo Hilfe f. gr.
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111.
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E5p, ( 25996
eer e laukZ
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Es ist einesich in der Geschichte stets wiederholende Tatsache,
dass gerade in schweren Zeiten die grossen Erfindungen
ge-
machtwerden; das ist immerso gewesen bis zum heutigen Tage.
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