Einzelnummer 1.5 Goldpfennige
Bezugspreis:
öche- 2 maligem Erſcheinen vom 1. Sepiember
ber 2.48 Goldmark und 22 Pfennig
geges” abgeholt 2.25 Goldmark, durch die
is ohr= eſtellgeld monatlich 2.30 Goldmart.
Gerantwoss it für Aufnahme von Anzeigen an
eſtimmter1 gen wird nicht übernommen.
Nicht=
u rſchenen rrer Nummern infolge höherer Gewalt
rech
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Godnaf frei Haus. Poſbezugs. Morgenzeitagg der Landesnatstſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Sezieher nicht zur Kürzung des — Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
hrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breſie Zeile im Kreiſe Darmſiadt 20 Goldpfg.
Finanz=Anzeigen 30 Goldpfg., Reklamezeile (92 mm
breit/ 4 Goldmark. Anzeigen von auswärts 30 Goldpfg.
Finanz=Anzeigen 45 Goldpfg., 92 mm breite
Reklame=
zeile 4.50 Goldmark. Alle Preiſe in Goltmart
(* Dollar — 420 Marl. — Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streikt uſw., erſiſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchlſcher Beſtreibung fällt jeder
Rabati weg. Bankkonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
ADLER-MAROARINE-WERK
A K TIEN-GESELLSCHAET
FRANKFURT AM MAIN
Die Woche.
Uhrel
Ou
F2
Kön
zretene
22
Tadrrne
1.
d
Mak .*
HA.
del.. N.
sde 1ale.6
Dd
Le
Ze
142
Narkekktte
AdlercKondurek 4½.
GIPFEL
Ische Kirnung.
Davus e Fteiter nuelſtehenve o/ftzioſe Mure aus Gen/: „Die
Velle der: 9. Herriots, die ſich auf die Aufnahme Deutſchlands
den Völ” und bezieht, iſt von den deutſchen Preſſevertretern
Genf le! Ft kommentiert worden. Einige haben aus der
indes dews Ehsregierung zu dem gegenwärtigen Augenblick zu
Weſchließerr) jeſe Auslegung widerſpricht dem Buchſtaben und
m Geiſt. / Erklärung Herriots. Dieſe läßt ſich in die Worte
Zeder A=l hme noch Bevorzugung” zuſammenfaſſen. Die
unzöſiſches” wierung wünſcht lediglich, daß die beſtehenden
0 urſchrifter9 7 Deutſchland angewendet werden für den Fall,
ß es bec” t, in den Völkerbund aufgenommen zu werden.
dieſem 9— ſoll das einzuſchlagende Verfahren dasſelbe ſein,
8 bei deV —hergegangenen Anträgen um Aufnahme in den
and zur = endung gelangt.”
Nach Genfer Sonderberichterſtatter des „Echo de
aris”
man auf franzöſiſcher Seite folgende Etappen
r: Deuru” nd richtet ſeinen Antrag an das Völterbunds=
„retariat, —uf die Völkerbundsverſammlung eine
Abände=
ng des W xraphen ihrer Statuten beſchließt, der beſagt, daß
* Antrago‟. Eintritt in den Völkerbund einen Monat vor
ge röffnung / ährlichen Seſſion des Bundes eingereicht werden
ß, um bes) Echtigt werden zu können. Deutſchland kann
ſchließ=
im — Kreiſen der franzöſiſchen Delegation hervorge=
führt aus: Im Völkerbund ſind nicht nur die großen, ſondern
auch die kleinen Nationen vertreten. Bedenken gegen den
Ga=
rantiepakt ſind von den verſchiedenſten Vertretern hier
vorge=
bracht worden. Hilfeleiſtung gegen Angriffe iſt nur von
Mit=
gliedern desſelben Kontingents denkbar. Beſonders unter den
amerikaniſchen Staaten iſt ſie illuſorifch. Brafilien hat bereits
mit Erfolg Schiedsgerichtsverträge abgeſchloſſen. Das
Schieds=
gericht, der Garantievertrag und die Rüſtungsbeſchränkungen
müſſen, wie bereits Herriot ſagte, miteinander verbunden
wer=
den. Sie ſind die Vorbedingungen des Friedens.
Der Vertreter Kanadas Dauderand ſagte u. a.: Eine
Eini=
gung unter den großen Nationen iſt erforderlich. Wenn wir einig
ſind, können wir den Frieden aufrecht erhalten.
Der ſpaniſche Vertreter Quinones de Leon hegt den
aufrich=
tigen Wunſch, zum Frieden beizutragen. Spanien billigt den
Gedanken des Schiedsgerichts.
Der Vertreter Chiles tritt für das Schiedsgericht, den
Ga=
rantievertag und die Abrüſtung ein. Er weiſt auf die
Schieds=
gerichtsverträge zwiſchen Chile einerſeits und Argentinien, Peru
und Ekrador andererſeits hin.
Während der letzten Rede haben Macdonald und Herriot
ihre Plätze eingenommen. Nachdem der Vertreter Kolumbiens
ſich gleichfalls zuſtimmend geäußert hat, verlieſt Präſident Motta
eine Reſolution der engliſchen und franzöſiſchen Delegation.
ergebnisloſe Redeſchlachen wie bei früheren
Tagun=
s ſich dieſes Mal in Genf, ſondern um große Poli=
„bly mell” hat nach Anſicht eines ſeiner vielen
inner=
gner Macdonald Englands Geſchäfte auf der
Lon=
enz geführt, remarcably well ſicherlich mit ſeiner
vom Donnerstag. Eine gerade Linie führt von
Genf. Löſung des Reparationsproblems ſollte dort
erden, durch Beſeitigung der „Sicherheitsfrage‟,
8gerichte und womöglich Vereinbarungen über
hränkungen ſoll hier künftigen Exploſionsgefahren
erden. Herr Macdonald iſt mehr als ein Ideologe.
mann — engliſcher Staatsmann. Seine Politik iſt
itik, engliſche Politik beachtlichen Formats. Herr
t Pazifiſt. Er will ehrlich den Frieden, und weil
te den Frieden braucht — bitter nötig braucht —
inen geeigneteren, überzeugenderen Vertreter nach
en können.
Entente cordiale iſt tot. Der Todeskeim wurde in
Verſailles gelegt, ſie ſtarb, als Poincarés
Batail=
urgebiet einmarſchierten. Der brutale Griff
Frank=
dem reichſten Induſtriegebiet des europäiſchen
eigte der engliſchen Induſtrie allzu deutlich die
efahr. Als die Zuſammenfaſſung faſt der
ge=
ientalen Produktion von Kohle und Eiſen unter
führung ſich dräuend am Horizont abzeichnete, ſtarb
ordiale.
gerade jetzt erfolgenden Veröffentlichungen aus den
heimakten erweiſen, war es Lloyd George, der in
ennung der Lage die Entwaffnung Deutſchlands
in geradezu utopiſcher Gedanke, durch die
Wehrlos=
itſchlands etwa eine Begrenzung der franzöſiſchen
reichen zu können! Wenn ſich Herrn Macdonald
tzigen Verſuche, dieſes Ziel auf anderem Wege zu
Schwierigkeiten bergehoch entgegentürmen, ſo liegt
m wenigſten an jener verfehlten Politik Lloyd
ig Europas? Ueber einen Garantiepakt verhan=
Genf. Daß Frankreich dem vom Sekretariat des
allen Staaten zur Aeußerung vorgelegten Entwurf
ſes über gegenſeitige Unterſtützung grundſätzlich
zu=
iſt nicht weiter verwunderlich, da er ja den
franzö=
hen weitgehendſt entgegenkommt. Abgelehnt aber
Rußland, Amerika, England, Deutſchland und einer
I der kleineren Länder, ſondern insbeſondere auch
utralen Staaten dürfte das Schickſal dieſes
lt ſein. Nicht Garantiepakt, nicht militäriſche
Siche=
zwiſchen einzelnen Staaten, ſondern obligato=
Sgerichtsverfahren iſt das Programm des engliſchen
ſenten, welches er am 4. September in unerhört
r Rede der Völkerbundsverſammlung vortrug.
oße Rede, ſondern große Politik!
tſchland?
nd kann nicht außerhalb des Völkerbundes bleiben.”
t nicht eine einzige Debatte über Friedensbedin=
Sicherheit, Sicherung der Exiſtenz der kleinen
Natio=
ſt eine einzige große Frage, über die wir diskutieren
em drohenden leeren Stuhl in unſerer Mitte.”
r Konferenz hat neue Beziehungen zu Deutſchland
ren europäiſchen Staaten geſchaffen, und dieſe
Be=
inen jetzt ſanktioniert und beſiegelt werden durch
Erſcheinen in dieſer Verſammlung.” Feierlich und
at Großbritanniens Premierminiſter das Deutſche
intritt in den Völkerbund eingeladen, und es iſt
dieſe feierliche Einladung auf weite Kreiſe des
deut=
nicht nur die eingeſchworenen
Völkerbundsenthu=
uck machen wird. Trotzdem aber verlieren die
über=
jedenken, die deutſcherſeits gegen einen Eintritt des
n Völkerbund beſtehen, dadurch auch nicht im
ge=
cwicht. Gewiß, die formalen Bedenken haben heute
ſe Bedeutung wie ehedem. Der Eintritt
Deutſch=
nach der neuerlichen Erklärung der deutſchen
Regie=
ie abermalige Unterzeichnung der Kriegsſchuldlüge
r Vertrages bedeuten. Ueber einen ſtändigen Sitz
Reiches im Völkerbundsrat dürften wohl kaum
rückbare Meinungsverſchiedenheiten beſtehen. Kann
erwartet werden, daß das Deutſche Reich jetzt ſelbſt
übernimmt für die Aufrechterhaltung des status
da, kann man ernſthaft erwarten, daß das Deutſche
einen Eintritt in den Völkerbund den
ungeheuer=
raub von Verſailles abermals ſanktioniert? Weite
in deutſcher Bevölkerung, mit rein deutſcher Kultur
valtſam aus dem Körper des Deutſchen Reiches
. Der brutalen Gewalt hat ſich das
zuſammen=
utſche Volk gebeugt. Darf das deutſche Volk durch
t zum Völkerbund dieſem Länderraub den Schein
der Rechtmäßigkeit geben? Nichts anderes bezwellt jener
Ga=
rantiepakt als eine Weltgarantie für die Vormachtſtellung der
„Sieger” von Verſailles, in der praltiſchen Durchführung eine
unerträgliche Einſchnürung der im deutſchen Volke
ſchlummern=
den Kräfte und damit eine ſtändige Exploſionsgefahr.
Mac=
donald hat von ſeinem Standpunkt aus durchaus recht, wenn er
Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund ſehnlichſt wünſcht. Auch
wir wünſchen wahrlich ſehnlichſt eine Befriedung Europas
her=
bei, ſehnlicher vielleicht noch wie England. Wenn aber die
deutſche Regierung bisher keinen Antrag auf Aufnahme in den
Völkerbund geſtellt hat, ſo hat ſie gerade damit im Sinne dieſer
Friedensſehnſucht der Nation gehandelt.
Im gleichen Maße, in dem ſich die außenpolitiſche Stellung
Macdonalds beſſerte, verſchärfte ſich — ſchwer zu verſtehen für
den, welcher die engliſchen Verhältniſſe nicht kennt — die
inner=
politiſche Oppsſition gegen den Führer der Arbeiterpartei. In
dem Augenblick, in dem im Foreign Office der Londoner Pakt
unterzeichnet wurde, proteſtierten Bergarbeiter und Induſtrielle
gegen den Dawes=Plan, der mit engliſcher Hilfe die deutſche
Konkurrenz von neuem großziehe, und es iſt beſonders
bemer=
kenswert, daß bei der offenbar planmäßigen ſcharfen Oppoſition
gegen Macdonald Liberale und Konſervative ſich einmütig
zu=
ſammenfanden. Die Tatſache, daß die von Macdonald geleitete
Londoner Konferenz die erſte Nachkriegskonferenz war, welche
nicht ergebnislos verlief, hat zwar das Anſehen des Premier=
Oidym-Shampoo
Dr. Röhm
zum Haschen von fetten Haaren und zum Blondie
Wenn Sie Oldym-Shampoon noch nicht verwer
haben, so wissen Sie gar nicht, wie schön
Haare sind!
Mk. 0.20 der Beutel — Erhältlich
in allen einschlägigen Geschäften
Hersteller: Röhm & Haas, A.-G., Darms
(10
HIf E ETTTTTTTTTTTTTT
V
Georg v. Oinhauf
SWaldſchmidtſtr. 95 / Frankfurt a. M. / Telephon H. 63
Abteilung I
Segeltuche aller Art
* Wagendecken, Waggondecken.
Auch Leihanſtalt
sZelie aller Art. (M. 6186
Abteilung II
Laſt= u. Lieferauton
neu u. gebraucht, 1, 2,
Tonn. Tragkraft. Groß
wahl. Lagerbeſuch loh
Fröbel=Semin
Saalbauſtraße 8
Bildungsanſtalt für Fröbelſche Erzieher
und Kindergärtnerinnen
Donnerstag, den 9. Oktober, beginnt ein
Kurſus. Anmeldungen werden Montag und Doni
von 2—4 Uhr Bismarckſtr. 18 entgegengenommen. (
Proſpekte jeden Vormittag
Die Vorſtehe
in der Anſtalt
Saalbauſtr. 8 zu erhalten. Th. Schultz=Gora.
Pridat=Handelsſchule Darmſtadt
Gegr. 1899 OSKAR DIERKER Schulſtr. 3
Das Winter=Semeſter
beginnt am 6. Oktober. An den Kurſen können Damen und
Herren jeden Standes und Alters teilnehmen. —
Tages=
u. Abendunterricht. — Einzelfächer nach Wahl, Individuelle
Ausbildung. — Anmeldungen rechtzeitig erbeten. (10333a
Knaben-Erziehungsheim
Viktoria-Pensionat : Baden-Baden
übernimmt Schüler aller Klassen —
Nicht-
versetste wer den gefördert — Sckwächl.
erholen sich rasck Herrl. Lage Spiel
Sport, Turnen — Vorzügl. Verpflegung
Gewissenki. Ersichung.
Prospekte und Auskunft durch.
Dir. Büchler.
II. Kh.30)
Flottweg=
Motorräder
1 PS. u. 2 PS. neueſte
Modelle, ſofort liefer=
(5882a
bar.
Donges & Wieſt.
Wo kann ält. Dame
Schneidern und
Zu=
ſchneiden wirklich
gründlich erlernen?
Ang. O 133 Geſchſt.
33 Pfg. PC
vom D.AF.8
wiih- Hocks 99
Darmstsct.
HNaene
mobile. Dame.
gerstraße 22
Huese ne
Rheinstralle 50.
g. zschnshb.
Darmstadi,
Einzelnummer 1,5 Goldpfennige
Re
8 30. Ol
lbiragegsa
lgenture-2I
Mereis o5
Verantwer
efimmis-t
ſcheinen
chigt
ugspr—1
hruf u-
Bezugspreis:
Z maligem Erſcheinen vom 1. Sepiember
aber 2.18 Goldmark und 22 Pfennig
abgeholt 2.25 Goldmark, durch die
) Goldmark frei Haus. Poſibezugs=
Feſtellgeld monatlich 2.30 Goldmark.
sii für Aufnahme von Anzeigen an
Sen wird nicht übernommen.
Nicht=
rier Nummern infolge höherer Gewalt
Bezieher nicht zur Kürzung des
Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Ferbindlichkeit für uns. Poſiſchecktonto:
Franfurt a. M. 4301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitang der Landeshaugiſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck jämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 249
187. Jahrgang
Sonntag, den 2. September 1924.
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 20 Goldpfg.
Finanz=Anzeigen 30 Goldpfg., Rellamezeilte (92 mm
breit) 4 Goldmark. Anzeigen von auswärts 30 Goldpfg.
Finanz=Anzeigen 45 Goldpfg., 92 mm breite
Reflame=
zeile 1.50 Goldmark. Alle Preiſe in Goltmart
(1 Dollar — 4.20 Marll. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchilicher Beltreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankionto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbant.
eutſchland und
in B erraſchungsmanöver? — Hilfferding und Breitſcheid in Genf. — Der deutſche
Stand=
nké! Die Einigungsformel zwiſchen Herriot und Macdonald. — Eine Verbrüderungsſzene.
* BLin, 6. Sept. (Priv.=Tel.) Wie auch aus der
fran=
ſcherr! H engliſchen Preſſe hervorgeht, iſt nach den Reden
edorn; und Herriots die Frage der Aufnahme Deutſchlands
den „Eerbund mit einer geradezu überraſchenden Schärfe
den 2ſ ergrund gerückt worden. In deutſchen Kreiſen hatte
n die De Herriots ſo aufgefaßt, daß er die in den
Ausfüh=
gen 1 engliſchen Miniſterpräſidenten enthaltene Einladung
ängig zu machen oder doch ſo ſtark abzuſchwächen
te, dd. re Angelegenheit wenigſtens für die Seſſion des
Völ=
unded icht mehr zur Sprache kommen könnte. Nach den
en . mationen, die uns aus Genf vorliegen, verlautet aus
iſen
franzöſiſchen Delegation, daß Paul Boncourt
ge=
ert H Serriots Rede wäre gerade in dem Punkt der
Auf=
me 2’ſchlands falſch verſtanden worden. Die franzöſiſche
egatifn würde ſich durchaus nicht ablehnend verhalten, wenn
itſchl.) Fofort den Antrag auf Aufnahme ſtelle. In der
eng=
en Pwurde ſogar bereits behauptet, daß ein deutſcher
/r in Vorbereitung ſei. Dieſer Eindruck läßt ſich
ntlickh) — aus der regen Tätigkeit erklären, die Breitſcheid
Hilfſcng gleich nach ihrer am Donnerstag erfolgten
An=
t in waf hinter den Kuliſſen entfaltet haben. Soviel wir
Hilfferding bereits eine längere Ausſprache mit
ſcheuvurd man erzählt ſich in Genf auch, daß Hilfferding
Bre=, id ſogar mit Herriot Fühlung genommen hätten und
dieſeſ, erredungen ſich um die Frage der Aufnahme Deutſch=
3 irn er Völkerbund gedreht hätten. Es dürfte unnötig
hinn), fügen, daß die Beſtrebungen der beiden deutſchen
jeordrä r in der Richtung einer Beſchleunigung der Auf=
Hintertreppenpolitik alkerdings in deutſchem
Inter=
mit der Taktik der Reichsregierung übereinſtimmt,
ſich r/starkem Grund bezweifeln. Gewiß hat Deutſchland
Interu an ſeiner Aufnahme in den Völkerbund, aber die
hsreggs rg muß doch verlangen, daß zunächſt einmal die
ingunu erfüllt werden, die ein ſo großer und für Europa
vichtign Staat wie Deutſchland an ſeinen Beitritt knüpfen
D2 bekanntlich einmal ein wichtiger Punkt der, daß
ſchlaru, inen Sitz im Rat des Völkerbundes erhält. Die
zöſiſchhſ=Beſtrebungen gehen nun darauf hinaus, den
Völ=
undsrs infach um einen Sitz zu vermehren. Das würde
irlich / vornherein bereits eine Schwächung des deutſchen
fluſſesi euten. Wir müſſen deshalb wohl verlangen, daß
Rat ni ewählt wird und daß Deutſchland innerhalb des
gen Urll rges des Rates ſeinen Platz erhält. Außerdem gehen
franzöſl en Beſtrebungen darauf hinaus, die deutſche
Ver=
uing imn Ilkerbundsrat von den ihm obliegenden Kontrollen
zuſchliil — Das würde natürlich den Begriff der
Gleich=
htigum on vornherein illuſoriſch machen. Auch hier müßte
tſchlarzd ſo zunächſt beſtimmte Sicherheiten erlangen. Aus
dem es ſich von ſelbſt, daß die Reichsregierung erſt noch
Reih” i diplomatiſchen Vorbereitungen für den Beitritt
itſchlanu reffen muß, und daß eine ſo überraſchende
Be=
eunigut er Aufnahme, wie ſie von ausländiſchen Kreiſen
von —! Kreiſen um Hilfferding und Breitſcheid getrieben
den, dö eutſchen Intereſſen nur ſchaden kann, weil ſie die
ſedingt y/ Xvendige Klärung der Stellung Deutſchlands als
kerbumn ätglied abſchwächen oder gar verhindern.
Auskl aung der Erklärung Herriots.
Etappen der Aufnahme.
U. PXs, 6. Sept. Die Aufnahme Deutſchlands in den
kerbuny ht augenblicklich im Vordergrund des politiſchen
ſereſſes.” gewiſſen Kreiſen wird behauptet, daß das
Aner=
en Rcl Macdonalds der Reichsregierung völlig
uner=
rtet kanu Es wird angenommen, daß noch einige Tage
ver=
ichen +9 ri, bevor die deutſche Regierung irgend eine
Ent=
idung ri m wird, beſonders, da mit Ausnahme des
Finanz=
tiſters Luther die ſämtlichen Kabinettsmitglieder ſich
enwärt; —ht in Berlin aufhalten ſollen.
Havass/ Sreitet nachſtehende offiziöſe Note aus Genf: „Die
Ue der 1— Herriots, die ſich auf die Aufnahme Deutſchlands
den Vö0 und bezieht, iſt von den deutſchen Preſſevertretern
Zenf IIIIt kommentiert worden. Einige haben aus der
ſſtlärung 9 franzöſiſchen Miniſterpräſidenten gefolgert, daß
franzö 0 Regierung die Abſicht habe, die Tür des
Völker=
ſndes dern chsregierung zu dem gegenwärtigen Augenblick zu
ſſchließen! Dieſe Auslegung widerſpricht dem Buchſtaben und
„R Geiſt. /Irklärung Herriots. Dieſe läßt ſich in die Worte
eder A) —hme noch Bevorzugung” zuſammenfaſſen. Die
unzöſiſchedl ierung wünſcht lediglich, daß die beſtehenden
rſchrifte 30 f Deutſchland angewendet werden für den Fall,
ß es bec/ gt, in den Völkerbund aufgenommen zu werden.
dieſem N— ſoll das einzuſchlagende Verfahren dasſelbe ſein.
3 bei des” rhergegangenen Anträgen um Aufnahme in den
and zur 4 endung gelangt.”
Nach
Genfer Sonderberichterſtatter des „Echo de
aris
man auf franzöſiſcher Seite folgende Etappen
Deuu rnd richtet ſeinen Antrag an das
Völkerbunds=
tariat, / auf die Völkerbundsverſammlung eine
Abände=
ng des P graphen ihrer Statuten beſchließt, der beſagt, daß
r Antrac/ r Eintritt in den Völkerbund einen Monat vor
„iOffnung / xährlichen Seſſion des Bundes eingereicht werden
1ß, um boll fchtigt werden zu können. Deutſchland kann ſchließ=
Kreiſen der franzöſiſchen Delegation hervorge=
hoben wird, nicht aufgenommen werden, ohne daß laut den
Be=
ſtimmungen des Paktes, die Herriot in ſeiner Rede ausführlich
ſkizziert hat, über die Erfüllung gewiſſer Verpflichtungen des
Reichs eine Unterſuchung in die Wege geleitet werde. Ueber
dieſen Schritt dürften einige Monate vergehen und ein Ergebnis
wahrſcheinlich erſt im Januar zuſtande kommen. Auf jeden Fall
haben Frankreich, Belgien und die Staaten der
kleinen Entente ſich bereits über ihre
grund=
ſätzliche Haltung in dieſer Frage verſtändigt.
Sie ſind zu einem Entſchluß gelangt, der wahrſcheinlich das
größte Aufſehen erregen wird: Deutſchland wird, ſelbſt
wenn es einen Sitz im Völkerbundsrat erhält,
an der Ueberwachung, die der Rat über die
deut=
ſchen Rüſtungen ausüben wird, nicht teilnehmen
dürfen.
Die Pölerbundstagung.
Vormittagsſitzung.
Genf, 6. Sept. Der Andrang zu der heutigen Vormittagsſitzung
des Völkerbundsverſammlung war natürlich erheblich geringer als in
den vergangenen Tagen. Dennoch umſtanden noch hunderte von
Men=
ſchen die Eingänge zum Reformationsſaal lange vor Beginn der Sitzung,
die um halb 11 Uhr von Präſident Motta eröffnet wird. Zunächſt
be=
findet ſich weder Macdonald noch Herriot im Saal. Sie erſcheinen
in=
deſſen wenige Minuten nach Beginn der Sitzung.
Präſident Motta teilt zunächſt die Dispoſitionen für die nächſten
Tage mit. Morgen ſoll die Debatte über den Bericht des
Generalſekre=
tärs abgeſchloſſen werden. Dann ſollen zwei Wochen lang die
offi=
ziellen Sitzungen ausgeſetzt werden, um den Kommiſſionen
Gelegenheit zur Ausarbeitung ihrer Vorträge zu geben. In der vierten
Septemberwoche wird die Vollverſammlung wieder zuſammentreten.
Nach dieſen einleitenden Worten des Vorſitzenden ſetzte die
Völker=
bundsverſammlung die Beratungen über die Sicherheitsfrage fort, um
möglichſt heute noch zum Abſchluß zu kommen.
Maharadſchah Bikanir (Indien), der als erſter Redner die
Tri=
bine betrat, drückte ſeine volle Zuſicherung zu den Erklärungen
Mac=
donalds über die Abrüſtung und die Schiedsgerichtsbarkeit aus. Er
ſchil=
derte die ſchwierigen Grenzverhältniſſe Indiens, das Stämme zu
Nach=
barn habe, die kein Recht anerkennen, und wies nach, daß die im
Ga=
rantiepaktentwurf vorgeſehene unmittelbare Hilfeleiſtung nicht wirkſam
werden könnte.
Nachdem Parra Pereo=Venezuela in einer Zwiſchenbemerkung
an die heute im Saal anweſenden ſchweizeriſchen Bundesräte
Schul=
thes, Haag, Muſy Chunard herzliche Begrüßungsworte
ge=
richtet und die Verdienſte der Schweiz um den Völkerbund
hervorge=
hoben hatte, betonte
Garray=Panama, daß ſein Land durch den 1903 mit den
Ver=
einigten Staaten abgeſchloſſenen Garantiepakt das Grundproblem ſeiner
Exiſtenz, Unabhängigkeit und Integrität glücklich gelöſt habe. Er gab
weiter einen Rückblick über die in ſeinem Lande erzielten Fortſchritte,
das keine obligatoriſche Militärpflicht und keine private Herſtellung an
Waffen und Munition kennt.
Für Griechenland ſpricht Politis. Der Völkerbundsvertrag
bil=
det den Verbindungsweg zum Frieden. Der Vertrag unterdrückt nicht
das Recht zum Krieg. Er erkennt ihn vielmehr als notwendig an, und
verwirft nur die Kriege, die den Völkerbundsvertrag verletzen. Die
Sanktionen, die der Vertrag vorſieht, ſind unzureichend.
Ein Garantievertrag iſt notwendig. Die großen Hoffnungen zum
Schieds=
gericht können zu Entſcheidungen führen. Artikel 12 und 13 des
Völker=
bundspaktes genügen nicht. Nur 15 Staaten haben ſie unterzeichnet.
Macdonalds Plan iſt gut. Aber wer ſollen die Mitglieder
des Gerichtshofes ſein? Und wenn der gegen den Vertrag verſtoßende
Staat ſich weigert, ſich dem Schiedsgericht zu unterwerfen? Wenn man
ſich zum obligatoriſchen Schiedsrichter verpflichtet hat, wie weiß man
dann, ob man ſich ſpäter auch dem Schiedsgericht unterwerfen kann?
Fünf amerikaniſche Staaten hatten ſich ein obligatoriſches Schiedsgericht
geſchaffen, und als acht Jahre ſpäter ein Konflikt entſtanden, da weigerte
ſich der Verurteilte, das Urteil anzunehmen. Aufdie Moral allein
kann man ſich nicht verlafſen. Ohne allgemeine Garantien
iſt an eine Abrüſtung nicht zu denken. Ein internationaler Gerichtshof
reicht nicht aus.
Die Sitzung wurde um 1½ Uhr geſchloſſen.
Nachmittagsfitzung.
Der Völkerbund für die Einberufung einer
internationalen Abrüſiungskonferenz.
Die Nachmittagsſitzung wird um 3 Uhr 30 eröffnet. Das
Wort erhält zuerſt der Vertreter Braſiliens Mello Franco. Er
führt aus: Im Völkerbund ſind nicht nur die großen, ſondern
auch die kleinen Nationen vertreten. Bedenken gegen den
Ga=
rantiepakt ſind von den verſchiedenſten Vertretern hier
vorge=
bracht worden. Hilfeleiſtung gegen Angriffe iſt nur von
Mit=
gliedern desſelben Kontingents denkbar. Beſonders unter den
amerikaniſchen Staaten iſt ſie illuſorifch. Braſilien hat bereits
mit Erfolg Schiedsgerichtsverträge abgeſchloſſen. Das
Schieds=
gericht, der Garantievertrag und die Rüſtungsbeſchränkungen
müſſen, wie bereits Herriot ſagte, miteinander verbunden
wer=
den. Sie ſind die Vorbedingungen des Friedens.
Der Vertreter Kanadas Dauderand ſagte u. a.: Eine
Eini=
gung unter den großen Nationen iſt erforderlich. Wenn wir einig
ſind, können wir den Frieden aufrecht erhalten.
Der ſpaniſche Vertreter Quinones de Leon hegt den
aufrich=
tigen Wunſch, zum Frieden beizutragen. Spanien billigt den
Gedanken des Schiedsgerichts.
Der Vertreter Chiles tritt für das Schiedsgericht, den
Ga=
rantievertag und die Abrüſtung ein. Er weiſt auf die
Schieds=
gerichtsverträge zwiſchen Chile einerfeits und Argentinien, Peru
und Ekuador andererſeits hin.
Während der letzten Rede haben Macdonald und Herriot
ihre Plätze eingenommen. Nachdem der Vertreter Kolumbiens
ſich gleichfalls zuſtimmend geäußert hat, verlieſt Präſident Motta
eine Reſolution der engliſchen und franzöſiſchen Delegation.
Die Poche.
Nicht um ergebnisloſe Redeſchlachen wie bei früheren
Tagun=
gen handelt es ſich dieſes Mal in Genf, ſondern um große
Poli=
tik. „Remarcably well” hat nach Anſicht eines ſeiner vielen
inner=
politiſchen Gegner Macdonald Englands Geſchäfte auf der
Lon=
doner Konferenz geführt, remarcably well ſicherlich mit ſeiner
großen Rede vom Donnerstag. Eine gerade Linie führt von
London nach Genf. Löſung des Reparationsproblems ſollte dort
angebahnt werden, durch Beſeitigung der „Sicherheitsfrage‟
durch Schiedsgerichte und womöglich Vereinbarungen über
Rüſtungseinſchränkungen ſoll hier künftigen Exploſionsgefahren
vorgebeugt werden. Herr Maedonald iſt mehr als ein Ideologe.
Er iſt Staatsmann — engliſcher Staatsmann. Seine Politik iſt
engliſche Politik, engliſche Politik beachtlichen Formats. Herr
Macdonald iſt Pazifiſt. Er will ehrlich den Frieden, und weil
England heute den Frieden braucht — bitter nötig braucht —
ſo hätte es keinen geeigneteren, überzeugenderen Vertreter nach
Genf entſenden können.
Die alte Entente cordiale iſt tot. Der Todeskeim wurde in
ſie bereits zu Verſailles gelegt, ſie ſtarb, als Poincarés
Batail=
lone ins Ruhrgebiet einmarſchierten. Der brutale Griff
Frank=
reichs nach dem reichſten Induſtriegebiet des europäiſchen
Kontinents zeigte der engliſchen Induſtrie allzu deutlich die
kommende Gefahr. Als die Zuſammenfaſſung faſt der
ge=
ſamten kontinentalen Produktion von Kohle und Eiſen unter
franzöſiſcher Führung ſich dräuend am Horizont abzeichnete, ſtarb
die Entente cordiale.
Wie die gerade jetzt erfolgenden Veröffentlichungen aus den
Verſailler Geheimakten erweiſen, war es Lloyd George, der in
völliger Verkennung der Lage die Entwaffnung Deutſchlands
durchſetzte. Ein geradezu utopiſcher Gedanke, durch die
Wehrlos=
machung Deutſchlands etwa eine Begrenzung der franzöſiſchen
Rüſtungen erreichen zu können! Wenn ſich Herrn Macdonald
bei ſeinem jetzigen Verſuche, dieſes Ziel auf anderem Wege zu
erreichen, die Schwierigkeiten bergehoch entgegentürmen, ſo liegt
das nicht zum wenigſten an jener verfehlten Politik Lloyd
Georges.
Befriedung Europas? Ueber einen Garantiepakt
verhan=
delt man in Genf. Daß Frankreich dem vom Sekretariat des
Völkerbundes allen Staaten zur Aeußerung vorgelegten Entwurf
eines Vertrages über gegenſeitige Unterſtützung grundſätzlich
zu=
geſtimmt hat, iſt nicht weiter verwunderlich, da er ja den
franzö=
ſiſchen Wünſchen weitgehendſt entgegenkommt. Abgelehnt aber
nicht nur von Rußland, Amerika, England, Deutſchland und einer
großen Anzahl der kleineren Länder, ſondern insbeſondere auch
von den neutralen Staaten dürfte das Schickſal dieſes
Pakts beſiegelt ſein. Nicht Garantiepakt, nicht militäriſche
Siche=
rungsverträge zwiſchen einzelnen Staaten, ſondern
obligato=
riſches Schiedsgerichtsverfahren iſt das Programm des engliſchen
Miniſterpräſidenten, welches er am 4. September in unerhört
eindrucksvoller Rede der Völkerbundsverſammlung vortrug.
Nicht eine große Rede, ſondern große Politik!
Und Deutſchland?
„Deutſchland kann nicht außerhalb des Völkerbundes bleiben.”
. . . „Es gibt nicht eine einzige Debatte über
Friedensbedin=
gungen, über Sicherheit, Sicherung der Exiſtenz der kleinen
Natio=
nalitäten, nicht eine einzige große Frage, über die wir diskutieren
können mit dem drohenden leeren Stuhl in unſerer Mitte.”
„Die Londoner Konferenz hat neue Beziehungen zu Deutſchland
und den anderen enropäiſchen Staaten geſchaffen, und dieſe
Be=
ziehungen können jetzt ſanktioniert und beſiegelt werden durch
Deutſchlands Erſcheinen in dieſer Verſammlung.” Feierlich und
eindringlich hat Großbritanniens Premierminiſter das Deutſche
Reich zum Eintritt in den Völkerbund eingeladen, und es iſt
möglich, daß dieſe feierliche Einladung auf weite Kreiſe des
deut=
ſchen Volkes, nicht nur die eingeſchworenen
Völkerbundsenthu=
ſiaſten, Eindruck machen wird. Trotzdem aber verlieren die
über=
aus ernſten Bedenken, die deutſcherſeits gegen einen Eintritt des
Reiches in den Völkerbund beſtehen, dadurch auch nicht im
ge=
ringſten an Gewicht. Gewiß, die formalen Bedenken haben heute
nicht mehr die Bedeutung wie ehedem. Der Eintritt
Deutſch=
lands würde nach der neuerlichen Erklärung der deutſchen
Regie=
rung nicht eine abermalige Unterzeichnung der Kriegsſchuldlüge
des Verfailler Vertrages bedeuten. Ueber einen ſtändigen Sitz
des Deutſchen Reiches im Völkerbundsrat dürften wohl kaum
noch unüberbrückbare Meinungsverſchiedenheiten beſtehen. Kann
aber ernſthaft erwartet werden, daß das Deutſche Reich jetzt ſelbſt
die Garantie übernimmt für die Aufrechterhaltung des status
guo in Europa, kann man ernſthaft erwarten, daß das Deutſche
Reich durch ſeinen Eintritt in den Völkerbund den
ungeheuer=
lichen Länderraub von Verſailles abermals ſanktioniert? Weite
Gebiete mit rein deutſcher Bevölkerung, mit rein deutſcher Kultur
hat man gewaltſam aus dem Körper des Deutſchen Reiches
herausgeriſſen. Der brutalen Gewalt hat ſich das
zuſammen=
gebrochene deutſche Volk gebeugt. Darf das deutſche Volk durch
ſeinen Beitritt zum Völkerbund dieſem Länderraub den Schein
der Rechtmäßigkeit geben? Nichts anderes bezweckt jener
Ga=
rantiepakt als eine Weltgarantie für die Vormachtſtellung der
„Sieger” von Verſailles, in der praktiſchen Durchführung eine
unerträgliche Einſchnürung der im deutſchen Volke
ſchlummern=
den Kräfte und damit eine ſtändige Exploſionsgefahr.
Mac=
donald hat von ſeinem Standpunkt aus durchaus recht, wenn er
Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund ſehnlichſt wünſcht. Auch
wir wünſchen wahrlich ſehnlichſt eine Befriedung Europas
her=
bei, ſehnlicher vielleicht noch wie England. Wenn aber die
deutſche Regierung bisher keinen Antrag auf Aufnahme in den
Völkerbund geſtellt hat, ſo hat ſie gerade damit im Sinne dieſer
Friedensſehnſucht der Nation gehandelt.
Im gleichen Maße, in dem ſich die außenpolitiſche Stellung
Macdonalds beſſerte, verſchärfte ſich — ſchwer zu verſtehen für
den, welcher die engliſchen Verhältniſſe nicht kennt — die
inner=
politiſche Oppsſition gegen den Führer der Arbeiterpartei. In
dem Augenblick, in dem im Foreign Office der Londoner Pakt
unterzeichnet wurde, proteſtierten Bergarbeiter und Induſtrielle
gegen den Dawes=Plan, der mit engliſcher Hilfe die deutſche
Konkurrenz von neuem großziehe, und es iſt beſonders
bemer=
kenswert, daß bei der offenbar planmäßigen ſcharfen Oppoſition
gegen Macdonald Liberale und Konſervative ſich einmütig
zu=
ſammenfanden. Die Tatſache, daß die von Macdonald geleitete
Londoner Konferenz die erſte Nachkriegskonferenz war, welche
nicht ergebnislos verlief, hat zwar das Anſehen des Premier=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Sozutag, dei 2. September 1924.
ninfſters nicht unerhelch geſteigert, diellicht nicht nit Uunrecht
aber fürchtet man im Lager der konſervativen und liberalen
Partei, daß die Arbeiterpartei daraus bei etwaigen Neuwahlen
mehr Kapital zu ſchlagen vermöchte, als ihren Gegnern vom
parteipolitiſchen Geſichtspunkt aus gut erſcheint. Kein Zweifel
aber kann darüber beſtehen, daß eine etwaige engliſche
Regie=
rungskriſis in abſehbarer Zeit die in London angebahnte
Ent=
wicklung jedenfalls nicht fördern würde.
Ohnchin ſchon haben verſchiedene Ereigniſſe der letzten Tage
die Größe der Schwierigkeiten gezeigt, die noch zu überwinden
ſind. Die Verzögerung der Räumung Dortmunds durch die
Franzoſen iſt weit mehr noch wie eine Belaſtung der dortigen
Bebölkerung. Auch in Paris ſollte man das eigentlich verſtehen.
In Keblenz wird zurzeit verhandelt über die Verhältniſſe
im beſetzten Gebiet. Daß die Rückkehr zur Grundlage des
Rhein=
landabkommens das allermindeſte iſt, was deutſcherſeits verlangt
werden muß, braucht eigentlich kaum geſagt zu werden. Im
Rheinland aber wartet eine vom fremden Eroberer bis aufs
Blut gepeinigte Bevölkerung auf Rückkehr zu wenigſtens
halb=
wegs erträglichen Zuſtänden. Im unbeſetzten Gebiet ſollte man
ſich das vor Augen halten und immer daran denken, daß die
Bevölkerung der beſetzten Gebiete wenig Verſtändnis hat für
Jubelhynnen einiger Phantaſten, die von einer neuen Aera
ſchwärmen, und die glauben, daß jedes Eintreten für
deutſche Intereſſen eine Gefährdung des
„neuen Kurſes” bedeute. Die Verhandlungen in Koblenz
werden langwierig und ſchwierig fein, und es wäre daher zu
wünſchen geweſen, daß man bei der Auswahl der
Perſönlich=
keiten, die man nach Koblenz ſchickte, deutſcherſeits in allen
Fällen ſehr ſorgfältig vorgegangen wäre. Leider kann man
ſich dem Eindruck nicht verſchließen, daß eines der mit am
ſtärk=
ſten beteiligten Länder in dieſer Perſönlichkeitsauswahl
keines=
wegs ſehr glücklich geweſen iſt; denn das muß doch zum
min=
deſten verlangt werden, daß man zu Verhandlungen von ſo
ent=
ſcheidender Bedeutung für die beſetzten Gebiete nur
Perſönlich=
keiten ſchickt, die ſich im Verlaufe der letzten ſchweren Jahre das
Ver=
trauen der deutſchen Bevölkerung des Rheinlandes erworben haben.
Lordon war nur ein Anfang. Die Weiterführung der dort
angebahnten Entwicklung wird nur möglich ſein bei
Zuſammen=
faſſung aller Kräfte des deutſchen Volkes. Die Haltung der
Sozialdemokratiſchen Partei, diktiert lediglich von parteitaktiſchen
Erwägungen und der Angſt vor dem kommenden Bürgerblock,
iſt nur eine Beſtätigung deſſen, was an dieſer Stelle ſchon oft
genug erörtert wurde.
Zehn Jahre ſind es her, daß dieſer Satz einen Jubelſturm im
ganzen deutſchen Volk auslöſte. Im Kampfe um ſeine Freiheit
ſollte das deutſche Volk nicht vergeſſen, daß Parteiſtreitereien
dieſen Kampf nur erſchweren können.
Reſolution Macdonaid=Hertist
Herriot eingebrachte Reſolution hat folgenden Wortlaut:
Die Verſammlung nimmt von den Erklärungen der ver= Weg, der vor uns liegt, iſt lang. Maedonald und ich werden
tretenen Regierungen Kenntnis, in welchen ſie mit Genugtuung
die Grundlagen einer Verſtändigung zur Aufrechterhaltung eines
endgültigen Friedens erblickt. Um die
Meinungsverſchieden=
heiten, die zwiſchen den verſchiedenen hier ausgeſprochenen
Ge=
ſichtspunkten weiter beſtehen miteinander zu verſöhnen und wenn
dies geſchehen iſt, in möglichſt ſchneller Friſt durch den Völkerbund
eine internationale Konferenz über die Abrüſtungsfragen
einberufen zu können, beſchließt die Verſammlung folgendes:
Dokumente über die Sicherheitsfrage und die
Rüſtungsbeſchränkung eifrig zuprüfen, vor allem
eines Vertrages zur gegenſeitigen Hilfeleiſtung (Garantieprojekt), unmittelbar hintereinander vom Kongreß mit großen Ovationen
wurde, ſowie des anderen ſeit der Veröffentlichung des
Ver=
tragsprojektes vorbereiteten und dem Völkerbundsſekretgriat Lorbeerkränze mehr davontrug als ſein engliſcher Kollege. Beide
übermittelten Plan. Die Dritte Kommiſſion, ſoll ferner die
Verpflichtungen prüfen, die der Völkerbunds= Feierlichkeit, dieſer Stunde, in welcher der eurobäiſche Friede
pakt hinſichtlich der Sicherheitsgarantien
ent=
hält, die infolge eines Schiedsverfahrens oder einer
Rüſtungs=
beſchränkung notwendig werden könnten.
2. Die erſte Kommiſſion wird beauftragt: Die Artikel des
Völkerbundpaktes über die Regelung von Streitigkei= ſtarke Wirkung ausübte. Am Schluß gab es dann noch eine
be=
ten im Hinblick auf etwaige Abänderungen zu ſonders rührende Szene. Der greiſe und ſchon ſehr gebrechliche
unterſuchen, ferner zu prüfen, innerhalb welcher Grenzen. Bourgeoiſe, der ſich gern als Vater des Völkerbundsgedankens
die Beſtimmungen des Art. 36 8 2 der Satzungen des
Inter=
nationalen Gerichtshofes zum Zwecke der Erleichterung einer der engliſchen Delegation, dankte und beglückwünſchte den eng=
Annahme dieſer Klauſel präziſiert werden könnten, und zwar dies
alles mit dem Ziel, die Solidarität und die Sicherheit der Völker
zu feſtigen, indem auf friedlichem Wege alle Streitigkeiten, die Plätzen erhoben hatte, mit ſtürmiſchem Händeklatſchen und
Zu=
zwiſchen den Staaten entſtehen könnten, beſeitigt werden.
*Macdonald als Redner.
Genf, 4. September 1924.
das war immerhin eine Senſation für dieſe Schar von Delegier= ſondern weit ſtärker noch von den geradezu unmenſchlich
über=
ten, die teils das europäiſche Konzert dirigieren, teils gerne mit= füllten Tribünen — ſtieg am Schluß zu einer Ovation, wie ſie
größere, geiſtreichere, elegantere Redner, man denke nur an Delegierten ertönte minutenlanges Händeklatſchen; auf den Tri=
Ariſtide Briand, den unbeſtritten bedeutendſten Redner des hierin, bünen jubelte man ihm förmlich zu, Zurufe wurden laut, und
möchte faſt ſagen: brutalen Offenheit redete, das war das große
ſprochen, wie dieſer an die Regierung Großbritanniens gekom= Freude hatten und ſie oftmals durch Händeklatſchen und
freu=
tigem Temperament und einer Impulſivität ſondergleichen vor gehört, aber von ſeinem Standpunkt aus, ebenfalls die Politik
ſeine Kollegen getreten, wie es heute Macdonald tat. Mit des heutigen Führers unterſtützt.
einer Stimme, die weit außerhalb des Sitzungsſaales zu hören
war, entwickelte der engliſche Premier ſeine Theſen, die die Not= gen ſeines Kollegen. Wenn allgemein Beifall geklatſcht wurde,
ländiſcher Diplomaten ſo zu ſprechen, wie vor einer Volksver= Höflichkeitsaktes, als der innerer Anteilnahme oder gar begei=
Tauſende Leute des Volkes mit fortzureißen, und das Wagnis franzöſiſchen Standpunkt aus nicht erwarten.
gelang, wenigſtens ſtimmungsmäßig und für dieſen Augenblick.
Frage. Spontan und nachhaltig ſetzte oft der Beifall an den Höhepunkt der Tagung, ſo weit ſie ſich in den öffentlichen Plenar=
Kraftſtellen der Rede ein, die Maedonald ſelbſt mit temperg= ſitzungen dokumentiert.
mentvollen Geſten begleitete. Jede Pointe, jedes Argument
un=
terſtrich er, indem er Zeige =und Mittelfinger der Rechten mit
lautem Knall in die ausgeſtreckte Handfläche der Linken ſchlug.
Oft auch ſchlug er mit der Fauſt auf die Tiſchplatte; dann wieder
holte er weit mit den Armen aus, ſo daß er den rings um den
Redner ſitzenden Dolmetſchern und Sekretären in bedrohliche
große Mann förmlich in ſich zuſammen, um dann wieder zu im= entzückend umgebaute Primus=Palaſt der Potsdamer
ſen ſein, und dennoch hat man den Eindruck einer ſtarken, explo= u. Co. dieſen amerikaniſchen „Glöckner von Notre Dame‟
ſteht, der ſeine politiſchen Ideen reiflich überlegt hat und mit der aber im künſtleriſchen Niveau tief unter gleichartigen Mach=
Hartnäckigkeit zu vertreten weiß.
Pom Tage.
Der gefaue Zeitbunkt der Notifizierung der „
Erklä=
rung über die Kriegsſchuldfrage ſteht nach einer halbamtlichen
Auslaſſung zur Zeit noch nicht feſt.
In ſeiner Eigenſchaft als ſtelldertretender Sttatspräſident hat der
badiſche Unterrichtsminiſter Dr. Hellpach dem Stadtrat von
Offen=
burg auf Erſuchen des Reichsminiſters für die beſetzten Gebiete der
Stadt Offenburg und dem von der Beſetzung befreiten Bezirk den
Dank des Reiches für die in der Zeit der Prüfung bewieſene
Standhaftigkeit und Haltung übermittelt.
das thüringiſche Innenminiſterium hak auf
Veran=
laſſung des thüringiſchen Landbundes der Landwirtſchaft in den durch
Landesfinanzgmt Steuererleichterungen zugeſagt.
Im Thüringer Landtag wurde geſtern ein kommuniſtiſcher
Mißtrauensantrag gegen die Negierung mit 36 gegen A
Stim=
men abgelehnt. Die Sozialdemokraten, Kommuniſten und
Demo=
kraten ſtimmten für, die Nechte geſchloſſen gegen den Antrag.
Das Harter Kohlenbergwerk, in dem ſich im Juli dieſes
Jahres eine Schlagwetterkataſtrophe ereignete, wird ſtillgelegt.
General Allen, der ehemalige Befehlshaber der amerikaniſchen
Beſatzungstruppen am Rhein, iſt heute vormittag, von New York
kom=
mend, an Bord des Norddeutſchen Lloyddampfers „Columbus” in
Bre=
men eingetroffen. Allen iſt jetzt Vorfitzender des großen
amerikaniſchen Hilfskomitees für Deutſchland.
Der öſterreichiſche Nationalrat hat geſtern die noch
reſt=
lichen Poſitionen der Zolltarife angenommen.
Raouk Amundfen, der bekannte Polarforſcher, hat die
Ein=
leitung eines Konkursverfahrens gegen ſich beantragt.
Der neue türkiſche Geſandte in London, Zekai Bey, iſt nach
London abgereiſt, um ſeinen Poſten anzutreten.
In Eeuador hat ein Regierungswechſel ſtattgefunden.
Präſident der Republik iſt Dr. Gonzalo S. Cord va
geworden,
Blatt; was hier mit einigen Strichen ſkizziert werden ankommen. Selbſt die Bearbeitung des Victor Hugo=Romans
Einvernehnen zwiſchen
Herriot und Macdonaid.
Nach der Erklärung erteilt Motta Macdonald das Wort, der
lebhaft von der Verſammlung begrüßt wird. Maedonald beginnt
„Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutſche!” mit einer kurzen Erläuterung der Reſolution. Herriot will die
nationale Sicherheit. Das ſoll der Zweck des von mir
vorge=
ſchlagenen Schiedsgerichts ſein, ſagt Maedonald. Arm in Arm
gehen wir den Weg aufwärts auf dem Boden der Völkerbunds=
I. idee. Ich hoffe, die Reſolution wird angenommen. Wir wollen
nicht ruhen, bis der Vertag inhaltlich verwirklicht iſt.
Nach der Ueberſetzung beſteigt Herriot, gleichfalls lebhaft
be=
grüßt, die Tribüne. Er führt aus: Mein Freund Macdonald und
ich ſind uns unſerer großen Verantwortung bewußt. Wir glau=
Die mit größter Spannung erwartete, von Macdonald und ben, die richtige Methode gefunden zu haben, um das Pxoblem
der Sicherheiten und der Solidarität der Völker zu löſen. Der
Arm in Arm gehen.
Hierauf wird die Refolution einſtimmig angenommen.
Die Sitzung wird auf Montag vertagt.
Die Perbrüderungsſzene.
Der Kongreß hatte heute ſeine große engliſch=franzöſiſche
Ver=
brüderungsſzene. Es war ein Schauſpiel, das ſeinen Eindruck
1. Der Dritte Ausſchuß wird damit beauftragt, die auf der Galerie nicht verfehlte und das in dar nächſten Woche
wieder der ganzen Welt Veranlaſſung geben wird, von einer
Verſtändigung zwiſchen Paris und London zur gemeinſamen
die Bemerkungen der verſchiedenen Regierungen über den Plan. Rettung des Friedens zu reden. Macdonald und Herriot wurden
der infolge der Reſolution 14 der 3, Verſammlung ausgearbeitet bejubelt. Es war wie das Auftreten, zweier rivaliſierender
Primadonnen, wobei der Franzoſe ohne Zweifel noch einige
überſchütteten einander mit Komplimenten. Beide betonten die
gerettet werde. Macdonald ſprach diesmal nicht ſo ſehr im
Tone einer aufgeregten Volksverſammlung wie beim erſten
Auf=
treten, ſondern ſprach mehr als Staatsmann. Herriot ſprach
einfach, ohne Effekthaſcherei und mit großer Herzenswärme, die
fühlt, ſchleppte ſich, auf den Arm Loucheurs geſtützt, zum Platz
liſchen Miniſterpräſidenten. Beide ſtanden wohl einige Minuten
lang Hand in Hand, während der Kongreß, der ſich von den
rufen applaudierte.
DEE
Eindruck, den dieſer ungeheuer ſelbſtſichere, ſelbſtbewußte Eng= dem Bombaſtiſchen des Themas, das durch die ot
länder als Redner machte.
Der Beifall, der ihm ſchon während der Rede oft und ſtür= Profeſſor Walter Fiſcher noch mehr beſchwert wüthe=
Das war nun wirklich ein großer Tag für den Völkerbund, miſch gezollt wurde — und zwar nicht nur aus dem Hauſe ſelbſt, künſtleriſche Abſicht ſei gern anerkannt. Der Er ſch
ſpielen wollen. Freilich kannte und kennt der Reformationsſaal der Völkerbund noch nicht erlebt hat. Von allen Bänken der ten einem derartigen amerikaniſchen Machwer.
da=
doch gewiß verwöhnten Frankreich. Auch Herriot verſteht zu das alles wollte nicht enden, als er längſt auf ſeinem Platze ſaß, war, hielt ſich geſellſchaftlich höflich=reſerviert.
reden, Aſquith und Cecil nicht zu vergeſſen. Aber daß der Ver= Noch einmal mußte er ſich erheben und verbeugen, bis endlich
treter des britiſchen Weltreiches in dieſer undiplomatiſchen, man der Ueberſetzer mit dem franz. Text der Rede beginnen konnte.
Intereſſant war es, die namhaften anderen Delegierten zu
Ereignis. So hat wohl noch nie ein engliſcher Staatsmann ge= beobachten. Unter denen, die an der Rede ſelbſt offenbar große ſtehen, und ſchon ſind die Lichtſpielhäuſer. ſa ſt
mene frühere Arbeiter und Arbeiterführer. Und auch von der dige Zuſtimmung unterſtützten, befand ſich auch der alte Lord Jackie=Film. Der kleine Bettelmuſikan,,e
Tribüne des Völkerbundes iſt noch kein Delegierter mit derar= Parmoor, der zwar einer anderen politiſchen Zeit Englands an=
Mit großer Aufmerkſamkeit folgte Herriot den Ausführun= penden Hoſen und mit der ſchäbigen, ſchief ſitzehde
wendigkeit dartun ſollten, Deutſchland als Mitglied des Völker= ſo hielt auch er nicht damit zurück, und auch am Schluß der Rede Welt hinauszieht, ſein Glück zu ſuchen, gibt ſ.” r t
bundes zu ſehen. Das große Wagnis war es, hier, vor der drei= klatſchten ſowohl er, als Briand und die anderen auf der Bank
mal geſiebten und mit allen Waſſern gewaſchenen Schar fremd= der Franzoſen. Aber es war doch wohl mehr der Ausdruck eines
ſammlung, mit der Rhetorik eines Mannes, der gewohnt iſt, ſterter Zuſtimmung. Und das konnte man ja ſchließlich auch vom
Was auch noch kommen mag, auf dieſer wichtigen Tagung,
Wie es ſpäter damit beſtellt ſein wird, iſt freilich eine andere rein äußerlich betrachtet, war der heutige Vormittag ſicherlich der
*Berliner Brief.
Die amerikaniſche Filmgefahr.
Die Saiſon der Theater und Kinopaläſte hat mit einer Inten= ſechs Nollen hat, der auf alles Beitzeri d höck=
Nähe rückte und dieſe die Köpfe einziehen mußten. Oft formte ſität eingeſetzt, die das Schlimmſte befürchten läßt — vor allem (man iſt ſchon etwas überſättigt davon) 9a40 ht eine
er die Worte bildhaft mit den Händen und Armen; oft ſank der was die Schlagerhaftigkeit amerikaniſcher Filme anbelangt. Der Den Stoff gab ein Luſtſpiel von Lothar Schl
m=
poſanter Größe ſich emporzurecken. Es mag viel redneriſches Straße hätte ſich für ſeine Eröffnung lieber einen guten deut= das andere in unglücklicher Ehe lebt. De Luchn=
und rhetoriſches Talent, viel langjährige Schulung dabei gewe= ſchen Großfilm ſichern ſollen, als ſich vom Filmhaus Bruckmann I
ſiven Perſönlichkeit, hinter der aber auch ein ernſter Politiker aufſchwatzen zu laſſen, der ein Heidengeld gekoſtet haben mag, ſchwerfälligen treuen Mannes, dem kein Ao. do
werken unſerer Induſtrie ſteht. Schon wie alles ſtiliſtiſch hin
So entſteht vor uns das Bild eines Mannes, der zu kämpfen und her pendelt!. Ganz zu ſchweigen von der Unſicherheit des j
verſteht, und den man nicht ſo leicht von ſeinem Standpunkt weg= Gefühls: Wo falle ich vom Edelkitſch in ſeichteſten Kitſch? Man ſich überhaupt keine feiner abgetont.
bringen kann. Daß es in Wahrheit in der Politik, die er bisher fiel, längſt bevor Quaſinodo ſeinen Gegner Jehan von Notre Theater=Aufführung vorſtellen als dieſe. L e
führte, nicht immer ganz ſo beſchaffen war, ſteht auf einem an= Dame herabſtürzt. Dagegen kann aller Material=Aufwand nicht 9
Nummer
Sicherheisz= und Wriſtaun
Pariſer Erörterungen.
Paris, 6. Sept. (Wolff.) Ueber die franzöſiſg
der Lage in Genf berichtet der Sonderberichterſtatter
agentur: Man kann, ſagen, daß der Abſchluß von g
nicht nur zwiſchen Frankreich und England, fon
allen Delegationen über folgende drei 5
vorſteht: 1. Annahme der Klaufel, der oblig
Schiedsgerichtsbarkeit, 2. wirtſchaftliche
Sanktionen und 3. Einberufung, einer beſon
waffnungskonferenz durch den Völlerbund
Was
das obligatoriſche Schiedsgericht
angeht, ſo geht die vorherrſchende Anſicht dahin, daß
Spitze des Verſailler Vertrages ſtehende Pakt undollf
und daß es notwendig iſt, nähere Klauſeln hinzuuf
das obligatoriſche Schiedsgericht näher umſchreiben ur
ten. Auch der Artikel 36 der Satzung des Intery
Schiedsgerichtshofes wird, wahrſcheinlich rebidiert un
gefaßt werden müſſen. Denn er bezieht ſich nur auf 3
ſtiſcher Art und ſchweigt über Konflikte auf boltiſche
denn zweifellos wird die Entwaffnungskommiſſion.
reich durch Paul Boncourt, Henry de Jouvenel,
Caſin vertreten ſein wird, nach den einſtimmigen E
der Delegationsführer an die Spitze ihrer Arbeiten di
tung der Schiedsgerichte ſtellen, und es iſt damn
erſten Kommiſſion. (juriſtiſche und Verfaſſungsfrag
Frankreich in der Hauptſache durch Briand und Louche
ten ſein wird, ein vollkommenes Schiedsſyſtem plan
zubauen.
Der zweite Punkt, über den Einmütigkeit
zu ſein ſcheint, bezieht ſich auf die Notwendigkeit
Sanktionen.
Niemand in der Genfer Völkerbundsverſammlung ſchef:
ten zu wollen, daß das Schiedsgericht ohne ein Minde
Garantien den Frieden, der Velt garantieren kann.
knüpfung zwiſchen den Begriffen Schiedsgericht und
ſteht in der Auffaſſung der Regierung feſt. Hinſichtlich
tionen ſcheint bereits eine zweite Vereinbarung fe
Offen bleibt.
die Frage militäriſcher Sanktionen.
Wenn man ſich an die Erklärungen, der engliſchen Vertre
wird man auf die Hoffnung verzichten müſſen, daß
E=
mals die Möglichkeit, derartiger Sanktionen gnerten
Aber Beneſch hat dargelegt, daß beſondere regionale 9
gen jeden beunruhigenden Charakter verlieren und t
Verdacht frei werden an dem Tage, an dem die Mächte,
Verträge abgeſchloſſen haben, die Schiedsgerichtsllat
kannt haben. Wenn es wahr iſt, daß verſchiedene Mte
franzöſiſchen Regierung in dieſer Hinſicht die Anſcht vo
teilen, die auch die Frankreichs iſt, ſo braucht man nack
ran zu verzweifeln, in dieſer Beziehung den Widerſt
lands und der Dominions zu überwinden.
Die franzöſiſche Preſſe zur Rede Her=
Paris, 6. Sept. (Europapreß.) Die Rede Hertiots
hat auch in der nationaliſtiſchen Preſſe eine günſige Aufz
funden. Die Blätter betenen aber, daß keine ſtafen Gni
vorlägen, daß aus der Völkerbundsverſammlung eine poſti!
der Sicherheitsfrage erwachſen könne.
Der Gaulois ſchreibt, daß Macdonald jeglauſt ſab
werde mit ebenſo großer Leichtigkeit auf den
trag berzichten, wie er ſelber. Herriot habe ihm ze
genommen und ihn daran erinnert, daß neben der Auſſ
beiterpartei die franzöſiſche Auffaſſung beſtehe, ſtſt Mt
daß Herriot, nachdem er wieder nach Paris zuſtaelhnt ſe
Standpunkt nicht gbändern werde, um ſeine Muſſerſem
friedigen.
Die Journée induſtriel ſtellt feſt, daß Herriſt iſ. 9
eine ſpeziſiſch franzöſiſche Friedenspolitik entwickelt 90
beſtehe. England Stand zu halten und den Vertag zu bu
das Linkskartell mit der engliſchen Arbeitezartei bebi
Schlüſſel des Miniſteriums. Herriot liege da: wem 2.h.
Macdonald bedeutende Konzeſſionen, zu entreißen, ſon
Miniſterium Dauer haben; ſonſt werde es, aber ha0 06
2. Internationale fallen.
Das Petit Journal glaubt, daß zwiſchen der franzoſct.
engliſchen Auffaſſung kein ſo großer Unterſchied beſthe 9.
den erſten Augenblick annehmen könne. G3 ſei zu beo=
Macbonald die Abſicht habe, vor dem Verlaſſet Genſt 1u
mit Herriot ein gemeinſames Programm aufzuſtellt.
Der Peuple meint, daß die Rede Herriotz einen Wchaut
Eindruck gemacht habe, als diefenige Macdonalds. 2i L
Herriots werden von uns genehmigt!
D
Orgelmuſik (Händel, Bach, Neger) des Organiſteh de
Gegenteil. Unſere muſikaliſchen Klaſſker, barzusgſch!
zu derartigen Zwecken nicht mißbraucht werden det
vorbereiten, die es verdient. Das Publiktunt dei Le
toilette für die Eröffnung des Primus=Paloſtes A.
Wie ganz anders ging es da mit Necht 1” b. 4
amerikaniſchen Premieren zu, die uns zwe Altbetht.
Der Name Jackie Coogan braucht nur auf den Re
ufa=Theater am Nollendorfplatz
ſit=
man eigentlich nicht ſagen, denn entſtanden ſt .
fähr gleichzeitig mit „My boy”, er iſt nur fütr 2eihe
Fakie iſt wieder das winzige Bürſchlein i0 den Let
dem Kopfe. Die Rolle des kleinen Waiſentngd Ale
Gelegenheit zur Enfaltung ſeiner Talent”, ſeils.
Komik. Wahrhaft tiefen Eindruck hinterließ die S
das Kind zum erſten Male dem Tode gegenütherte.
erkennt, daß ſein alter Freund und Gönter ohe.
iſt, wie er ſich nicht faſſen kann und dun zuſahugede.
zu den ergreifendſten Szenen, die wir im Hilh.
Mit größter Spannung ſah man der Auſteh.
Amerika entſtandenen Lubitſch Films „EineSl.L
entgegen. Lubitſch hat mit dieſem Film in Ye .
Erfolge gehabt. Die Erwartungen des deutſhe
waren aufs höchſte geſchraubt — und ſie ſihd 10.
worten. Niemals iſt Lubtichs meſſerliche dede.
zutage getreten wie in deſen lenen Lauagehe.
von zwei Wener Chedggen, um denen de.
Se=
beiden Frauen und Mnner, des boletun wehe.
Frau mit Sele, des eiwas ziſchen Lebehl.
Haben Lanf, find bis in den enſet unglſchie.
geabeitet: nichts ſtübertreben, nichts udldched.
mäßig”. Feinſter Humor zieht ſich durch da8 0.
Lubitſch. Selten hat ſich das Puhltun PS L
fürſtendamm ſo köſtlich unterhalten=
Rumy 249.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 7. September 1924.
Seite 3.
Die Frage
esSchiedsgerichtsverfahrens
se amerifaniſche Auffaſſung.
n unſerem Korreſpondenten.
New York, 6. September.
* Briets Genf geben der Anſicht Ausdruck, daß hinter den
skuſſioniiher den Pakt gegenſeitiger Garantien ein
Mei=
ngsſtrei er eine viel größere Frage hin und her geht, die
We politich tvie juriſtiſche Bedeutung hat, nämlich wo denn in
kunft de tte Inſtanz in internationalen Konferenzen liegen
im Walausſchuß des Völkerbundes oder im Gerichtshof
n Haagy nid doch iſt dieſer Streit oder dieſer
Meinungsaus=
ſch zwi—r den Alliierten inſofern ein müßiger, als die
Ent=
eidung 2iszuſehen iſt — zugunſten vom Haag. Frankreich
chte na ch den Schwerpunkt in den Völkerbundsrat legen,
il es d—den größten Einfluß hat. Gerade darum iſt aber
größem ahl der kleinen, nicht unter der Vormundſchaft
ankreich ehenden Nationen für den Haag, und der zweite,
lleicht Hauptgrund für dieſe Stellungnahme, iſt, daß die
reinigtes kaaten, die formell nicht einmal Mitglied des
Völ=
bundes i) entſchieden für den Haager Gerichtshof eintre=
Ob d— lmerikaner in der Politik Demokrat oder
Republi=
zkennt in dem Schiedsgerichtsprinzip für
Gegen=
rt und rinft das einzige Allheilmittel gegen Kriegsgefahr.
ch die gen, von den Amerikanern teils offen, teils hinter
zene eiteten Verhandlungen der Londoner Konferenz
)t ſich O endenz, ſchiedsgerichtliche End=Entſcheidungen
ein=
ühren, . damit iſt die Frage eigentlich ſchon zum Nachteile
inkreich= tſchieden worden, und Macdonald kann gar nicht
ſers, als) dem Strom der Hauptkräfte überlaſſen. — Er hat
ſeiner, r eiſe nach Genf Preſſevertretern gegenüber erklärt,
Frage / .,seeurity” laſſe ihn faſt an die Einberufung einer
ſen Koru riz denken, um über die Auslegung dieſes Wortes
z die Lcaſ y des Problems ihrer Herſtellung zu entſcheiden. —
braucht7; nicht zu bemühen: Amerika hat Auslegung und
ung be= unerſchütterlich als Axion aufgeſtellt. Die
Siche=
ig gegers * Kriegsgefahr ſoll das Schiedsgericht im Haag
i, aber i= nur als ein Schemen ſoll es fungieren, ſondern
ützt aufu, modernſte und unbeſiegbare Waffe der Welt, die
ſtanziell=t chaftliche Sperre.
PTerbund und Flüchtlingsfrage.
Genf Sept. Unter dem Vorſitz von Dr. Fritjof Nanſen, des
rkommiſffü für die Flüchtlinge, fand eine Sitzung der beratenden
anzkommm r des Völkerbundes für die Flüchtlingsfrage ſtatt,
der Namu einen Bericht über ihre Tätigkeit und ſeine Aufgaben
rattete ſoo Tiber die Vorſchläge, die er der
Völkerbundsverſamm=
g unterkn will. Folgende Reſolution wurde einſtimmig
an=
vmmen:
1. Die 3 eiten des Oberkommiſſariats ſollen ſolange
weiterge=
rt werdes S das Schickſal der Flüchtlinge zur Zufriedenheit ge=
Die 3 + erforderlichen Mittel ſollen dem Oberkommiſſar zur
gung I It werden.
Da=y Ifswerk bei der internationalen Arbeitsoyganiſation
einer g9 Iten Kommiſſion, beſtehend aus Mitgliedern der
Ar=
aniſoſi und des Völkerbundes übertragen werden.
Die ſtänü beratende Kommiſſion des Völkerbunds für Militär=,
ine= un m Ftſchiffahrtsfragen iſt heute vormittag 10 Uhr zu einer
gen SS T zuſammengetreten, in der ſie ſich wahrſcheinlich mit
on unm eits erwähnten Projekt eines neuen Garantievertrages
12, der einer noch einzuſetzenden Sonderkommiſſion
* en ſoll.
awes:fer die Stellung des Generglagenten.
Berlii S. Sept. (Wolff.) Der in Berlin in Begleitung
z vorläu ur Generalagenten für die Reparationszahlungen
ung eing) Ffene Bruder und Mitarbeiter des Generals
Da=
s, Oberſttſrves, äußerte in einem dem Vertreter der „B. Z.”
vährten rview u. a., nichts ſei falſcher, als den
neral I nten für die Reparationszahlungen
Fijrrzdiktator oder Schuldenbüttel
ſchl los zu bezeichnen. Vielmehr ſei im
Dawes=
dess Item der tatſächlichen Kontrolle der Einnahmen
Ausgay). Deutſchlands abgelehnt worden. Die Stellung
ſenera m aten ſei daher auch nicht mit der des Kommiſſars
Oeſterrn Zimmermann, vergleichbar. Die Tätigkeit des
neralagen” werde vorwiegend eine bankiermäßige ſein und
faſt ausl eßlich mit der neuen Notenbank und dem
Reichs=
ikpräſider” in Verbindung bringen.
Die Abſchlußreviſion.
Berlin, 6. Sept. Die Reichsregierung hat bekanntlich für
Montag, den 8. September, den Beginn der
Abſchluß=
reviſion der interalliierten Militärkontrolle angekündigt. Wie
wir erfahren, werden die Beſuche der über das ganze Reich
zer=
ſtreuten Unterkommiſſionen zunächſt den früher für
Heeres=
zwecke arbeitenden Fabriken und Werken ſowie den
Forma=
tionen der Schutzpolizei in einer Reihe größerer Städte
gelten. Bei der Kontrolle der Polizei wird es ſich um die
Feſt=
ſtellung handeln, ob die Organiſation der Schutzpolizei den
be=
kanuten Forderungen der Botſchafterkonferenz entſpricht. Die
meiſten Unterkommiſſionen der interalliierten Kontrollkommiſſion
haben ihr Kommen an den verſchiedenen Stellen ihrer
Kontroll=
tätigkeit bereits angekündigt, damit die nötigen Vorbereitungen
für einen reibungsloſen Verlauf der Reviſionen getroffen
wer=
den können. Die Beſuche der Kontrollkommiſſion bei den
ver=
ſchiedenen Truppenteilen und Einrichtungen der Reichswehr
dürften erſt zu einem ſpäteren Termin erfolgen, da
im Augenblick eine Kontrolle in den verſchiedenen
Reichswehr=
ſtandorten wegen der Abweſenheit der Truppen anläßlich der
Herbſtmanöver unmöglich iſt. Die Vertreter der
Kontrollkommiſ=
ſion werden bei ihren Beſuchen wie gewöhnlich von deutſchen
Verbindungsoffizieren begleitet werden.
Der Berliner Sonderberichterſtatter des „Echo de Paris”,
weiß zu melden, daß die franzöſiſchen Mitglieder der
Kontroll=
kommiſſion vergeblich einen Antrag auf Durchführung
unange=
meldeter Kontrollbeſuche geſtellt hätten.
Mellon über die Ausſichten der Anſeihe.
London, 6. Sept. (Wolff.) Die „Times” meldet aus
Waſhington, daß Schatzſekretär Mellon in ſeiner bereits
gemel=
deten Erklärung noch über die deutſche Anleihe ſagte, die
Aus=
fuhrkredite, die von den finanziellen Intereſſenten
Ame=
rikas gewährt werden würden, würden die Höhe der
Dawes=Anleihe für Deutſchland noch
über=
treffen. Die Anleihe ſoll Deutſchland inſtand ſetzen, ſeine
„Verpflichtungen zu erfüllen und ſeine Kredite wieder herzuſtellen.
Wenn bekannt werde, daß die erſte Hypothek auf die deutſchen
Eiſenbahnen und die Induſtrien eine Sicherheit für
Staats=
anleihe darſtelle und daß die alliierten Regierungen ſelbſt im
Falle eines Verzuges bei den Reparationszahlungen nichts tun
würden, um dieſe Sicherheit zu gefährden und falls erzwungene
Zahlungen notwendig würden, die Alliierten erſt die Ergebniſſe
ſolcher Zahlungen für den Dienſt der Anleihe anweiſen würden,
ſo ſei zu erwarten, daß die Kapitalanleger nicht zögern würden,
die Anleihe aufzunehmen.
Ueber die Frage der alliierten Schulden ſagte
Mellon, es werde beſſer ſein, zu warten, bis der Dawes=Plan
einige Zeit in Wirkſamkeit ſei und Schuldner=Nationen
Gelegen=
heit gehabt hätten, daraus Vorteile zu ziehen.
Die Kohlenförderung im Ruhrgebiet.
Eſſen) 6. Sept. (Wolff.) Nach vorläufigen Berechnungen.
wurden vom 24. bis 30. Auguſt im geſamten Ruhrgebiet, ohne die
von der Regie betriebenen 3 Zechen und 10 Kokereien, in ſechs
Arbeits=
tagen 1980 578 Tonnen gegen 1 931 865 Tonnen Kohle gefördert. Auf
das beſetzte Gebiet entfallen davon 1814 871 (1777 833) Tonnen in
der Vorwoche bei ebenfalls ſechs Arbeitstagen. Die Kokserzeugung
ſtellte ſich in der Berichtszeit, in 7 Tagen — in den Kokereien wird
auch Sonntags gearbeitet — auf 376 468 Tonnen (beſetztes Gebiet
343 345) gegen 369 787 (336 550) in der Vorwoche.
Die arbeitstägliche Kohlenförderung (immer ohne die beſetzten
Betriebe) betrug vom 24. bis 30. Auguſt im geſamten Nuhrgebiet
330 096 Tonnen gegen 321 978 Tonnen in der Vorwoche und 368 681
Tonnen im Durchſchnitt des ganzen Jahres 1923. Die tägkiche
Koks=
erzeugung ſtellte ſich auf 53 781 Tonnen bzw. 62 718 Tonnen.
Im beſetzten Gebiet ergibt ſich eine arbeitstägliche Kohlenförderung
von 302 479 Tonnen (296 306 Tonnen bzw. 348 586 Tonnen), eine
täg=
liche Kokserzeugung von 49 049 Tonnen (48079 Tonnen bzw. 58 338.
Tonnen).
Kundgebung der oberſchleſiſchen Verbände.
Der Oberſchleſiſche Hilfsbund und die vereinigten
Verbände heimattreuer Oberſchleſier erlaſſen eine
Kundgebung, in der ſie unter Hinweis auf die Bemerkungen
Macdonalds in Genf über Oberſchleſien erneut auf das ſchwere
Unrecht hinweiſen, das Oberſchleſien durch die Genfer
Entſcheidung angetan wurde. Oberſchleſien werde an dem
Fehler und Irrtum von Genf zugrunde gehen, wenn nicht eine
Wiedergutmachung dieſes Fehlers erfolgt. Schon jetzt breche
infolge der Genfer Entſcheidung in Polniſch=Oberſchleſien die
Indr ſtrie zuſammen.
Redeproben aus Hull.
Von unſerem Korreſpondenten.
London, 6. September.
Der Vorſitzende des Trade Union Kongreſſes in Hull,
Mr. Purcell, ſagte in einer Anſprache, man müſſe die Augen nicht vor
der Tatſache verſchließen, daß es, wie gewöhnlich, der Arbeiter ſei, die
arbeitende Klaſſe Deutſchlands, welche die großen Opfer bringe.
Ange=
ſichts der ſchrecklichen Folgen der
Währungsſchwankun=
gen, der hohen Preiſe niedrigen Löhne langen
Arbeitsſtunden, der unſicheren Arbeitsverhältniſſe
könne man ohne viel Uebertreibung ſagen, daß
die deutſchen Arbefter bereits ihren Anteil an den Reparationen
bezahlt
hätten. Der britiſche Trade Unionismus ſollte darauf beſtehen, daß,
wenn Reparationen und Entſchädigungen zu zahlen ſeien wenn ſie
ohne Nachteil für den Empfänger bezahlt werden könnten, die Laſt auf
die Schultern der Ausbeuter und Gewinnler fallen müſſe. Jedenfalls
aber, ob das ausführbar ſei oder nicht, daß der Achtſtundentag in
Deutſch=
land nicht geopfert würde. Er, und mit ihm ein angemeſſener
Minimal=
lohn, müßten erneut geſichert werden, um der deutſchen Arbeiter
Lebens=
haltung zu ſchützen.
W. J. Brown aus London, Vertreter der Civil Service Clerical
Aſſociaton, berührte
die Frage der Schuldlüge.
Er erklärte, unter den Aktionen der Regierung, welche der Kongreß
ver=
urteilen müſſe, befinde ſich ihre Annahme der Außenpolitik, wie ſie im
Dawesbericht zum Ausdruck gebracht ſei. Dieſer Bericht ſei auf die
An=
nahme gegründet, daß Deutſchland allein für den Krieg verantwortlich
fei, auf eine Annahme, die durch die Arbeiterpartei und den
Premier=
miniſter immer wieder verurteilt worden ſei. Wie könnten die Männer
der Arbeiterpartei fortfahren, die Lüge anzugreifen, daß
Deutſch=
land allein für den Krieg verantwortlich geweſen ſei,
wenn die Arbeiteregierung ſelber ſie angenommen habe durch die
Auf=
nahme des Dawesberichts, der „wirklich ein Inſtrument für die
Verſkla=
vung der deutſchen Arbeiter” ſei?
Die Parlamentsabgeordneten R. C. Wallhead und Neil Maclean
hatten eine Verſammlung der Unabhängigen Arbeiterpartei in Hull
einberufen. Maclean wendete ſich gegen einige Vorſchläge des
Dawes=
berichts und erklärte dabei, er werde nicht zuſehen, wie die Männer des
Clyde und Tyne und der Kohlenfelder von Schottland weiter
arbeits=
los blieben, lediglich, weil es notwendig erſchienen ſei, von einer
An=
zahl von Bankiers ein gewiſſes Wortgebilde entwerfen zu laſſen, damit
Deutſchland und Frankreich ſich auf gleichem Grunde treffen könnten.
Wenn das etwa Armut, Elend, Arbeitsloſigkeit in Hunderttauſenden
von Familien Großbritanniens bedeuten würde, ſo ſei ein Frieden
un=
möglich, und dieſer Teil des Dawesplanes müſſe aufgegeben werden.
Es gebe noch andere Wege, die Differenzen zwiſchen Frankreich und
Deutſchland beizulegen.
Die Herbſtaktion der engliſchen Arbeiterpartei.
London, 6. Sept. (Wolff.) Die politiſche Herbſtaktion
der Arbeiterpartei verſpricht ſehr lebhaft zu werden. Alle
Kabi=
nettsmitglieder werden ſich in einer Reihe von Verſammlungen
beteiligen, die von der Partei organiſiert und etwa in einer
Woche beginnen werden. Die Verſammlungen werden in allen
Teilen des Landes abgehalten werden, und es verlautet, daß
das Programm über zweihundert vorſieht. Die anderen
Par=
teien haben auch ernſte Pläne für die lebhafte Tätigkeit und
Gegenaktionen. Wahrſcheinlich wird die Frage des Vertrages
mit Rußland, der von vielen wichtigen Kreiſen abgelehnt wird, in
allen dieſen politiſchen Verſammlungen in den nächſten paar
Wochen überragende Bedeutung haben.
Abreiſediſpoſitionen Herriots und Macdonalds.
Genf, 6. Sept. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Herriot
verläßt heute abend 8.30 Uhr Genf, um ſich nach Meaux zu
be=
geben, wo er morgen an einer Gedenkfeier des 10. Jahrestages
der Marneſchlacht teilnimmt. Er wird dort wahrſcheinlich eine
große Rede, über Frankreichs Teilnahme am Völkerbund und
über die Arbeiten der Völkerbundsverſammlung halten.
Premierminiſter Macdonald hat ſein Hotelzimmer bis
Mon=
tag beſtellt.
Der belgiſche Premierminiſter Theunis wird Genf morgen
vormittag im Auto, wie er hergekommen iſt, wieder verlaſſen.
Die Danziger Delegation.
Der Präſident der Freien Stadt Danzig, Sahn, iſt heute in
Genf eingetroffen. Die Danziger Delegation wird diesmal aus ihm,
dem Juſtizſenator Frank und dem Regierungsrat Färber beſtehen.
Auf der Tagesordnung des Völkerbundsrates ſtehen folgende Fragen:
Hat Polen das Recht, die Danziger Staatsangehörigen aus
beſon=
deren Gründen aus Polen auszuweiſen, obgleich Danzig den
pol=
niſchen Staatsangehörigen gegenüber in einem beſonderen Vertrage
auf das unbedingte Ausweiſungsrecht verzichtet hat? Ferner ſteht
zur Verhandlung die Streitfrage, ob Polen berechtigt iſt, das
Eigen=
tum von den in Polen anſäſſigen Danziger Staatsangehörigen zu
liquidieren, wie dies in mehreren Fällen geſchehen iſt. Der Rat wird
ſich mit dieſen Fragen am Dienstag zu beſchäftigen haben.
Frankfurter Theater.
n Freu art ſetzt das herbſtliche Theaterleben allmählich
der ein. riächſt ſind es Operette und Ausſtattungsſtück, die
zumal iri inblick auf die bevorſtehende Herbſtmeſſe — im
rdergrunn ehen.
Das N ) Operetten=Theater bringt eine überaus
Inſ=ſ rung von Offenbachs „Orpheus in der
iterweo an der Faſſung, die Max Reinhardt der klaſſiſchen
erette imy oßen Schauſpielhaus in Berlin gegeben hat. Die
ine Perſciſ keit beherrſcht die Szene. Er iſt reich an
Impro=
ationen. Grad der Komik hängt allerdings von ſeiner
une ab, 1 res in ſolchen Fällen eines ſtarken Temperaments
lärlich iſt-xpellmeiſter Paul Heller ſichert der Muſik einen
n, flörö. Zug; Tänze und Gewänder zeugen von
künſt=
ſem Ged rack.
tehr do Tuge als der Kunſt dient die Ausſtattungs=Revue
Wel) an Spiegel” im Schumann=Theater.
ſt dies leitung, in der — teils im Fihm, teils durch
niſche Day aing — gezeigt wird, wie der Schauſpieler Broſig
dem S ad unter tauſend Hinderniſſen nach Frankfurt
im Flul eg über der Hauptwache landet, verhaftet wird,
pringt +' im Schumann=Theater eintrifft. Die weiteren
lder ſind d e Zuſammenhang aneinander gereiht. Am
ge=
igenſten i re Eisredoute in den Alpen mit ausgezeichneten
Stänzern Berliner Admiralspalaſt; geſchmackvoll ſind das
Teißener —! ellan” mit lebender Spieluhr und ein Wiener
rectoire= ., luſtig ein Box=Match und Gretl Hauks
ſimmh=Grd Te. Unter den Darſtellern erhebt ſich nur Vicky
erkmeiy über das Mittelmaß.
Auf dert) biet der ernſteren Kunſt hat bis jetzt das Neue
ſeater
Ilers „Hinkemann” ein künſtleriſch nicht
erheb=
ſes Vorpr0—Gefecht gegeben.
Badi/ es Landestheater Karlsruhe.
Saufführung „Die Luſtſpielprobe‟.
„Lu9 lprobe” das „Impromptu de Verſailles”, war
olieres drä tiſch=graziöſe Verteidigung gegen die vielfachen
ingriffe unm fechtungen neidiſcher Kollegen. Man weiß, daß
blieres E? ihm zahlreiche Neider unter den Dichtern
ge=
affen hattü and der Hof von Verſailles wartete mit
Spann=
ig darauf,ſ” ſich der Meiſter des geſchliffenen Sarkasmus
it ihnen o mianderſetzen würde. Er beantwortete alle
An=
iffe in diesſ Streit der geiſtigen Waffen, den der König mit
bhaftem O eſſe verfolgte, mit der „Luſtſpielprobe‟. Das
Stück beſpöttelt in der bekannten geiſtreich=witzigen Art Moliéres
die damaligen Verhältniſſe am Hof und geißelt ſchonungslos die
Schwächen ſeiner Gegner. Der Dichter iſt abgeklärt genug, ſich
in dieſem Stück ſelbſt zu ironiſieren, weil er ſich über ſeinen
Gegnern weiß. So verfehlt das Stück, obwohl ihm eigentlich
nur für damals Tagesbedeutung zukommt, auch heute noch, wenn
man ſich in die Vergangenheit zurückverſetzt, ſeine Wirkung
kei=
neswegs. Es iſt das Verdienſt von der Trenck=Ulricis
den wir ſowohl als Mitglied des Badiſchen Landestheaters
ſchätzen, als auch wegen ſeiner literariſchen Einſtellung, daß dieſes
Werk Molieres zur Aufführung gelangt iſt. Seine Ueberſetzung
und Bearbeitung findet hierbei beſondere Anerkennung. Trenck=
Ulricis ſelbſt verkörperte die Hauptrolle, die er mit ſeinem reichen
ſchauſpieleriſchen Können ausſtattete. Wir ſehen in ihm Moliere
in ſeiner ganzen Vielſeitigkeit: Er iſt Dichter, Schauſpieler,
Re=
giſſeur, Direktor ſeiner Truppe und — Favorit am Hofe, der,
den Geiſt, die Mängel und die Werte ſeiner Zeit voll erfaſſend
und verſtehend, es ſich leiſten konnte, ſeinen geiſtreichen,
humor=
gewürzten Spott darüber auszugießen. Ulrieis von liebevoller
Hingabe getragenes Spiel ließ die damalige Zeit der Bühne, ja
ein wunderbares Stück hiſtoriſchen Schauſpielerlebens auf der
Bühne erwachſen, deſſen Wirkung ſich niemand verſchließen
konnte. Ein fröhliches, graziöſes Spiel des Spiels erſtand auf
der Bühne. Die übrigen darſtelleriſchen Kräfte boten Ulrici eine
treffliche Unterſtützung. Hierbei ſind zu erwähnen die Herren
Kloeble, Müller, Welti Groß, ſowie die Damen
Noormann, Genter und Clement. Die Aufführung
des Molierſchen Werkes (ſowie die Ueberſetzung) fand dankbaren
Beifall. Wenn das Stück auch eigentlich mehr auf ein literariſch
eingeſtelltes Publikum berechnet iſt, ſo fand es dennoch allgemein
ein erfreuliches Intereſſe.
*Arioſt in deutſchem Gewande.
Zu ſeinem 450. Geburtstag, 8. September.
Arioſt, der große Dichter der Renaiſſance, deſſen 450.
Ge=
burtstag wir in dieſen Tagen feiern, genießt nicht die allgemeine
Weltverehrung wie ſeine großen Zeitgenoſſen, ein Correggio
und Raffael, denen er in der harmoniſchen Schönheit und der
vollendeten Grazie ſeines Stils ebenbürtig iſt. Der Zugang zu
einer Dichtung in zahlreichen Geſängen und vielen Hunderten
von Stanzen iſt ja auch ſchwerer zu finden, als der zu den
Bil=
dern in Muſeen und Kirchen. Aber wer ſich einmal in die
hei=
ter klare, von ewigem Jugendhauch einer geſunden
Sinnen=
freude erfüllte Welt Meiſter Ludowicos vertieft hat, der wird die
Unſterblichkeit ſeines wundervollen „Raſenden Rolands”
begrei=
fen und gern in dieſe Märchenwelt der idealen Ferne, in dieſes
heidniſch=glückliche Traumreich zurückkehren. Die „Faxen” die
der erſte Genießer des Epos, der Herzog von Ferrara, mit
Kopf=
ſchütteln aufnahm, erſcheinen uns heute als die unvergänglichen
Idealgeſtalten einer ſeligen Phantaſie. Grade wir Deutſchen,
deren nordiſche Nebelwelt von der ſüdlichen Helligkeit dieſes
Wer=
kes ſo abſticht, haben uns immer wieder um das Verſtändnis und
um die Gewinnung Arioſts für unſere Literatur bemüht, und
das Schönſte, was über den Meiſter wohl geſagt worden iſt, hat
Goethe in ſeinem „Taſſo” dem Antonio in den Mund gelegt.
Doch ſchon lange, bevor Goethe die blühende Anmut der
ario=
ſtiſchen Kunſt entdeckte, hat man verſucht, ihm ein deutſches
Ge=
wand anzulegen. Die Geſchichte der Arioſt=Ueberſetzungen iſt ein
beſonders anziehendes Kapitel aus dem weiten Gebiet deutſcher
Uebertragungskunſt. In dem Bemühen um das Werk des
Renaiſſancedichters ſpiegelt ſich zugleich der Geiſt unſeres
Schrift=
tums und die rührende Sehnſucht des deutſchen Weſens nach
klaſſiſcher Harmonie. Gerade in der Zeit des großen Krieges
war es ein wackerer Kriegsmann, der Obriſt Dietrich von dem
Werder, der 1636 zum erſtenmal den größten Teil der „Hiſtory
vom raſenden Roland” in deutſcher Sprache wiedergab. Die
Ritter und Damen des Cinquecento werden hier in die derbere,
burſchikoſe Manier des deutſchen Barocks übertragen.
Die zierliche Unnatur des Rokoko mochte von Arioſt nichts
wiſſen. Ein Pedant, wie Gottſched, verwarf ſeine Dichtungen
als „Alfanzereien”, und die frommen Pieteſten wie Klopſtock
huldigten lieber dem chriſtlichen Sänger des Befreiten
Jeru=
ſalem”, als dem weltlichen und üppigen Arioſt. Der „Sturm
und Drang” aber fand in der ungezwungenen Freiheit ſeines
Werkes ein Ideal, und Heinſe, der zuerſt ein kongeniales
Verſtehen für ſeine Uebertragung mitbrachte, nannte den Dichter
auf dem Titelblatt ſeiner Proſa=Uebertragung von „Roland der
Wütende” „den Göttlichen” „Wenn je ein Menſch zum
Helden=
dichter geboren war”, ſo ſchwärmt er, „und Zeit und Gelegenheit
hatte, ſich auszubilden: ſo war es gewiß Arioſt. Welch ein
Jahrhundert, worin er lebte! Welch eine glückliche Jugend,
welch ein tatenvolles Mannesalter, das er genoß! Willkommen
Arioſt, der du mit deinen entzückenden Geſängen den Geſchmack
von aller Süßigkeit denen in die Seele zauberſt, die ſie in
Wirk=
lichkeit nicht haben genießen können!“ Die Ueberſetzungskunſt
der Romantik ſchenkte uns dann zuerſt einen wirklichen
deut=
ſchen Arioſt in der vortrefflichen Ueberſetzung von Gries, die ein
Meiſter, wie Wilhelm Schlegel anerkannte, von der der
Fort=
ſetzer des Griesſchen Werkes, Hermann Kurz, ausruft: „Wie
leicht hat es ein Späterer nach einem ſolchen Vorgänger!“ Die
Kurzſche Uebertragung iſt dann noch von Paul Heyſe, dem
feinſten Kenner dieſes Dichters, vervollkommnet worden. Die
Höchſtleiſtung der Verdeutſchung von Arioſt ſtellt aber die
Ueber=
tragung von Otto Gildemeiſter dar, eine der wundervollſten
Ueberſetzungen, die wir überhaupt in unſerer Literatur beſitzen.
Eine Uebertragung der ſämtlichen poetiſchen Werke Arioſts in
drei Bänden hat zuletzt Alfons Eißner im Georg Müller=
Verlag geboten und damit uns das ganze Werk dieſes Dichters,
mit allen ſeinen reichen, menſchlichen Zügen, zugänglich gemacht.
So dürfen wir wohl ſagen, daß Arioſt in deutſchem Gewande
einer der Unſeren geworden iſt.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Sotuiag, den 2. Eeptruber 1924.
Die Neuausprägung von Hartgeld.
Von Direktor Dr. Zeiger, Darmſtadt.
Mit der Einführung der wertbeſtändigen Rentenmark im
Monat November v. J. bekam die ſchrankenloſe Papierwährung
und die damit verbunde Inflation ein Ende geſetzt. Die
uner=
läßliche Stabilität einer guten und geſunden Währung ſollte
durch Ausprägung von Hartgeld auch äußerlich zum Ausdruck
kommen, denn das Metallgeld erweckt in den Augen der
Bevölke=
rung ein ſolideres und vertrauensvolleres Ausſehen, als
Papier=
geld.
Vor dem Kriege beſaß Deutſchland bekanntlich eine reine
Goldwährung. Die Goldmünzen, in Form der Zehn= und
Zwanzigmarkſtücke, waren die alleinigen Währungsmünzen.
Rechtlich betrachtet, waren demzufolge die Goldmünzen
geſetz=
liches Zahlungsmittel, d. h. alle Forderungen und Schulden von
20 Mark und mehr mußten auf Verlangen des Gläubigers in
Goldgeld beglichen werden. Wirtſchaftlich geſehen, waren die
Goldmünzen das einzige vollwertige Zahlungsmittel, weil der
innere oder Sachwert gleich dem äußeren oder Nennwert war.
Dieſe Wertparität kam ſowohl in der freien Ausprägung von
Gold, als auch im Preiſe zum Ausdruck. Es wurden aus 1 Kilo
Gold, 279 Zehnmarkſtücke — 2790 Mark geprägt.
Auf Grund der Goldwährung war die Reichsbank als
Aus=
geberin (Schuldnerin) der Reichsbanknoten verpflichtet, dieſes
uneigentliche Papiergeld jederzeit gegen Gold einzulöſen.
Ebenſo war der Staat zur Einlöſung der im Geſamtbetrage von
240 Millionen Mark ausgegebenen Reichskaſſenſcheine
ver=
pflichtet.
Außer dem Währungsgeld und dem uneigentlichen
Papier=
gelde beſaß Deutſchland in der Zeit vor dem Kriege noch
Scheidegeld. Silber=, Nickel= und Kupfermünzen. Dieſen
Schei=
demünzen lag die verkehrstechniſche Funktion ob, kleinere
Be=
träge in größere zu teilen oder zu ſcheiden. Infolge des
ver=
hältnismäßig niedrigen Silberpreiſes in der Vorkriegszeit
ent=
ſprach der Metallwert des Silbergeldes etwa einem Drittel des
Nenn= oder Prägewertes; denn aus 1 Kilo Feinſilber, das in
damaliger Zeit einen Durchſchnittspreis von 70 bis 80 Mark
hatte, wurden 200 Einmarkſtücke geprägt. Dieſer
Minderwertig=
keit wegen war niemand verpflichtet. Silbermünzen im
Be=
trage von mehr als 20 Mark in Zahlung zu nehmen. Für die
Münzen aus Nickel und Kupfer war der Unterſchied zwiſchen
Metallwert einerſeits und Nennwert andererſeits noch größer.
Es beſtand aus dieſem Grunde keine Verpflichtung zur Annahme
von mehr als 1 Mark. Nur die Kaſſen des Reiches und der
Bundesſtaaten mußten, als Zahlſtelle des Emittenten,
Scheide=
münzen in jeder Höhe annehmen. Da in der Vorkriegszeit der
Metallwert einer Silbermark durchſchnittlich 30 bis 35 Pfennige,
gung geſetzlich ausgeſchloſſen und verboten. Der Staat ſicherte
ſich wegen des Prägegewinns das Recht, Scheidemünzen
aus=
prägen zu laſſen.
Mit Ausbruch des Krieges hob der Bundesrat, dem die
Ermächtigung zur Regelung der wirtſchaftlichen Maßnahmen
übertragen worden war, auf dem Wege der Verordnung vom
4. Auguſt 1914 die Goldeinlöſungspflicht für die Reichsbanknoten / Geſamtbetrag an Silbergeld in Höhe von 1,2 Milliarden Mark,
auf. Durch dieſen Geſetzgebungsakt trat an die Stelle der
Gold=
währung die Papierwährung. Das für die vermehrte
Noten=
ausgabe notwendige Goldgeld wurde, ſoweit es nicht theſauriert
(gehamſtert) wurde, durch die Goldkonzentrationspolitik der
kehr gezogen. Die Silbermünzen ereilte das gleiche Schickſal.
Auch die Nickel= und Kupfermünzen verſchwanden, weil das
Metall, aus dem dieſe Münzen geprägt wurden, Verwendung
fand. Durch die inzwiſchen einſetzende Inflation, die eine Stei= Geldes iſt (bei gegebener Umlaufsgeſchwindigkeit und gegebener
gerung der Warenpreiſe zur Folge hatte, erübrigte ſich die
Aus=
prägung von Kupfermünzen (1= und 2=Pfennig=Stücken). Für
die Nickelmünzen wurde „Erſatz” durch Ausprägung von eiſer= (Hahn). Die Ausprägung von Scheidemünzen durch das Reich
nem Notgeld zu 5 und 10 Pfennigen geſchaffen. Die ſich ſtets
ſteigernde Inflation veränderte gegen Ende des Krieges das ge=
ſamte Preisniveau derart, daß mit den h= und 10=
Pfennig=
ſtücken als Zahlungsmittel nichts mehr anzufangen war. Auch)
die ſpäter ausgeprägten Aluminiummünzen verloren mit
ſinken=
dem Geldwert ihre Bedeutung als Fleingeld vollkommen. Eine
ſchwankende Währung mit ſtark fallender Tendenz iſt der größte
Feind jeglichen Metallgeldes.
Mit der Stabiliſierung der deutſchen Währung mußte die
Neuausprägung von Metallgeld in Angriff genommen werden,
denn das Papiergeld kann ſich infolge der raſchen
Umlaufsge=
ſchwindigkeit als Kleingeld nicht lange im Verkehr halten. Es
iſt dieſes Papiergeld nach nicht allzulanger Gebrauchsdauer, wie
unſere 10=, 20=, 50=, 100=, 20%= und 500=Milliardenſcheine
tag=
täglich zeigen, bald ſchmutzig, zerknittert und zerfetzt. Der ſehr
unhygieniſche und unappetitliche, manchmal geradezu Ekel
er=
regende Papierlappen flößt ſeinem Inhaber wenig Achtung ein.
Das iſt eine Minderwertigkeit des Papiergeldes in pſychologiſcher
Hinſicht. Das Metallgeld iſt rein äußerlich, ganz abgeſehen von
ſeinem inneren Wert, viel vertrauenerweckender. Dieſe
Soli=
dität des Metallgeldes iſt eine ſpychologiſche Grundtatſache, die
keine geſunde, wertſtabile Währung außer Acht laſſen darf. So
blieb denn auch bis auf den heutigen Tag dem
Zehnmilliarden=
ſchein im Werte von einem Rentenpfennig, auf Grund ſeiner
Beſchaffenheit die Achtung verſagt. Der alte, ehrliche
Metall=
pfennig, in ſeinem ſoliden Gewande, iſt durch die
Neuausprä=
gung wieder in Amt und Würde mit der ihm gebührenden Ehre
eingeſetzt worden, denn ein alter Spruch ſagt: „Wer den
Pfen=
nig nicht ehrt, iſt des Talers nicht wert‟. Dieſer Satz iſt das
wichtigſte Sanierungsgebot einer kranken Volkswirtſchaft mit
zerrüttetem Geldweſen.
Das Reich, und nicht die Rentenbank, wie vielfach
angenom=
men wird ,trug auf Grund ſeiner Münzhoheit dieſem
Funda=
mentalſatz durch Ausprägung von Rentenpfennigen zu 1 und
2 Pfennigen, ähnlich den alten Vorkriegskupferpfennigen ſowie
Einheiten zu 5, 10 und 50 Pfennigen in einer gelbglänzenden
Miſchung von Kupfer, Zinn, Zink und Aluminium Rechnung.
Die Prägemenge iſt auf den Kopf der Bevölkerung mit drei
Mark veranſchlagt, ſo daß insgeſamt 180 Millionen Mark in
Kleingeld vorgeſehen ſind. In den letzten Monaten iſt in
ſtei=
gendem Maße mit der Ausprägung von Silbermünzen in
Stücken zu 1 und 3 Mark begonnen worden. Auch die Ein= und
Dreimarkſtücke mit der Inſchrift: „Einigkeit und Recht und
Frei=
heit” ſind deutſches Reichsgeld. Die neuausgeprägten
Silber=
münzen unterſcheiden ſich nicht nur in der Form von den
Vor=
kriegsſilbermünzen, ſondern auch im Feingehalt. Das Silbergeld
der Vorkriegszeit beſtand aus 900/1000 reinem Silber, d. h. ſie
hatten einen Feingehalt von 900 Tauſendſteln. Der Feingehalt
der jetzigen Silbermark iſt geringer. Er beträgt nur 500; die
an=
deren 500 Teile ſind Kupfer. Vorerſt kamen nur 5 Mark auf den
Kopf der Bevölkerung, insgeſamt alſo 300 Millionen Mark
Sil=
der Nennwert dagegen 1 Mark betrug, war die private Ausprä= bergeld zur Ausprägung. Das vom Reiche ausgeprägte
Metall=
geld in einer Geſamthöhe von 300 Millionen Mark Silber= und
180 Millionen Mark Kupfergeld iſt mit Rückſicht auf die in
Um=
lauf geſetzten 3 Milliarden Rentenmark ungefährlich. Das neue
Münzgeſetz nach dem Dawesſchen Plane gibt dem Deutſchen
Reiche die Möglichkeit, 20 Mark Silbergeld, ſtatt 5, auf den Kopf
der Bevölkerung in Verkehr zu bringen. Dieſer viermal größere
ſtatt der 300 Millionen, fordert zur Vermeidung einer neuen
Inflation die Einziehung von 900 Millionen Goldmark, denn
weder der Sachwert des Geldes (Warengeld) noch die Deckung
an ſich bedingen die Wertbeſtändigkeit einer Währung im natio=
Reichsbank (Goldſammlungen und Käufe uſw.) aus dem Ver= nalen Verkehr. Es iſt einzig und allein im
binnenwirtſchaft=
lichen Zahlungsverkehr die Menge (Quantität) ſowie die
Um=
laufsgeſchwindigkeit in Beziehung zur vorhandenen Gütermenge
einer Volkswirtſchaft von ausſchlaggebender Bedeutung. „Die
für andere Zwecke, beiſpielsweiſe Herſtellung von Granatringen, Vergrößerung der Menge des in einem Lande umlaufenden
Gütermenge) ſtets und alleinig die Urſache, und nicht etwa
bloß Parallelerſcheinung oder gar Folge einer Preiserhöhung”
darf auch weiterhin mengenmäßig vermehrt werden, ſofern
Pa=
piergeld, etwa Rentenbankſcheine zu 1 und 2 Mark in entſpre=
Ghender Höhe eingezogen werden. Die weitere Durchdri
Zahlungsverkehrs mit Silberſcheidemünzen iſt
durchau=
grüßen, da das Metallgeld viel zweckmäßiger als das
geld iſt.
Mexikos Dank an Deutſchſand.
New York, 6. Sept. Der mexikaniſche Sengt bei
ſeiner geſtrigen Sitzung auf Antrag des Miniſters Erabi=
Reichspräſidenten Ebert durch den mesikaniſchen Gefau
Berlin, Senor Otoz Rubio, den Dank des mexikaniſchen 9.
den Empfang, der dem neugewählten Präſidenten, General
Elia Calles, ſeitens der Reichsregierung und des geſamten
Volkes bereitet wurde, übermitteln zu laſſen. Die vielen
Shmſ=
gebungen für den neuen Präſidenten und das mexikaniſche V.
haben in Mexiko einen lebhaften Widerhall gefunden,
Cravioto ſagte in der Begründung ſeines Antrages; er ſ.
Freund der Alliierten geweſen, heute aber ſei er ein
ehrli=
derer der großen deutſchen Nation und der hervorragenden
des deutſchen Volkes auf dem Gebiet der Induſtrie, des Har
der Wiſſenſchaft und der Künſte und der Muſik.
Amerikaniſcher Kredit für das Deutſche Kohlenſch
London, 6. Sept. (Wolff.) Nach einer Reuter=9
aus New York ſind die von einem Syndikat von 8 oder
rikaniſchen Banken unter Führung der Equitable Truſt G.
geführten Verhandlungen über einen Kredit von1
lionen Dollar für das deutſche Kohlenſynd
gut wie zu Ende geführt. Der Ertrag ſoll zur Beleb=
Kohlenerzeugung im Ruhrgebiet verwendet werden. Die
heit für die Kredite wird in einem Pfandrecht auf die
gruben und die Kohlenvorräte beſtehen, ferner werden d.
dikat ſelbſt und deutſche Banken die Bürgſchaft übernehr
Hougthon bei Coolidge.
New York, 6. Sept. Der amerikaniſche Botſch
Berlin Hougthon, der ſich ſeit einigen Tagen wieder h.
hält, hatte eine längere Unterredung mit dem Präſident
lidge über die politiſche Lage, insbeſondere auch über 1
hältniſſe in Deutſchland. Beide ſind der Meinung,
Dawes=Plan von Erfolg gekrönt ſein werde. Hougtho
wortet ſehr ſtark die Anleihepolitik gegenüber Deutſchla
Italieniſche Verfaſſungsänderung?
dum
Rom, 5. Sept. (Wolff.) Die Ernennung einer
miſſion von 15 Mitgliedern durch die faſziſtiſche Part
zum Studium einer eventuellen Verfaſſungsänd U Mgriffsſchl
iſt heute erfolgt. In der Kommiſſion befinden ſich 5 Se zu uone und e
und 5 Abgeordnete, von denen drei Univerſitätsprofeſſor 1 Viele b=
Außerdem gehören der Kommiſſion weitere vier Unib ſtia wferten ih
profeſſoren und ein Juriſt an.
beiſchen
dere des al
Por der Entſcheidungsſchlacht in Ch7 i nent gan
FU. New York 6. Sept. Die Hauptkräfte der Regi Miſere und
truppen ſind jetzt 30 Meilen nordweſtlich von Schanghai ; hrund Kano
Kiating=Sien und Luho zur Entſcheidungſchlacht zuſan ſeuſſziere un
z us dem
zogen worden.
ummehr
Der „Daily Expreß” erfährt aus Moskau, daß die „lhAle dieſe
dung von Kriegsſchiffen der Großmächte nach Schanghu Nadeſo gen.
Verſuch ausgelegt wird, die vorhandenen Unſtimmigkeitere
halb der chineſiſchen Regierung zu verſtärken. Noſtein, er Aa guch Mit
glied des Volkskommiſſariats für auswärtige Ageligent
habe geſtern folgende Erklärung abgegeben: Die Sohl
vermutet, daß in London ein Geheimabkommen genoſ
iſt, wonach Südchina an England abgetreten werden ſol.
reich ſoll die Propinz Hunan, Japan die Mandſchutei Md
rika Nordchina erhalten.
Familiennachrichten
KO
Die Verlobung unſerer Tochter
Liſelotte mit Herrn Referendar
Dr. jur. Heinz Süß beehren wir
uns bekannt zu geben
Carlo Zimmer u. Frau
Luiſe, geb. Ganß
Darmſtadt
Erbacherſtraße 4
Meine Verlobung mit Fräulein
Liſelotte Zimmer zeige ich
hier=
mit ergebenſt an
Or. jur. Heinz Süß
Darmſiadt
Mühlſtraße 70
September 1924
11306
Hg6
Forſtaſſeſſor Karl Heil und Frau
Hertha, geb. Ramſpeck
geben ihre Vermählung bekannt
Darmſtadt, 6. September 1924
Statt Karten.
Gertrude Borger
Ludwig Grundel
Verlobte
Ober=Ramſtadt, 7. Sept. 1924
Aa
(11328
Paßbilder
in einer Stunde (1100a
billig und gut.
Thiele Nachf.
nur Bleichſtr. 9. Tel. 1912
beſeit.
Lrätzursau ſchnell
unauffäll., mild,
un=
ſchädl. Jucken u. faſt
alle Hautleid, (8206a
Drog. Beckenhaub
Schulſtr. Auch Verſd,
Steatt Karten
Ilse Keller
Karl Drach
VERLOBTE
Heinheimerstr. 77 Schießhausstr. 6S
Darmste
Todes=Anzeige.
Heute verſchied unerwartet
in=
folge eines Herzſchlages meine
gute Mutter, Schwiegermutter,
unſere liebe Schweſter,
Schwä=
gerin und Tante
Frau Marie Reb!
geb. Hirſchmann
Wwe. des Wagenmeiſters Otto Repp
im 69. Lebensjahre.
Darmſtadt, den 6. Sept. 1924.
Beſſungerſtr. 114,
Die trauernden Hinterbliebenen:
A. Kaſigkeit und Frau.
Die Beerdigung findet Dienstag,
den 9. Sept., nachm. ½3 Uhr, vom
Trauerhauſe auf dem Beſſunger
Friedhof ſtatt. (11370
Damen-H
Neu aufgenommen:
BESTRCKE!
aus rostfreiem Stahl
Besondere Vorzüge:
Immer schönes Aussehen
leichte Reinigung
nur abspülen u. abtrocknen
große Schnittfähigkeit.
von der einfachsten bis 2u
elegantesten Ausführung
Hüte
werden nach den neuestel
Modellen umgearbeitet
Anna Bersc
Schuchardstrasse 13
Steuerreklamationen,
Geſuche aller Art,
ſowie Vertretung bei
allen Behörden
wer=
den ſachgemäß u.
ge=
wiſſenhaft erledigt. —
Adreſſenangabe unt.
N 70 Geſchſt. (gmg
Beachten Sie bitte meine Auslage
Philipp Schaaf
*20 Ernst-Ludwigstraße 20.
Fachgeschäft
für gediegenen Hausrat.
Minnge5
Maſchinenſchreibſtube
liefert („nsä
nur Qualitätsarbeit
Rheinſtr. 8 Tel. 1223
Schneiderel
Schmec
Elisabethenstraße
Fernruf NummerG
Erstklassige Mallal
Stofflager, Neueste Modele
NB. Windlacken tertig u. na6
11358
Rat und Wilfe!
ie
wir Ihre Büekgratverkrümmung
ohne Berufsstörung bessern und eventuell heilen,
erfahren Sie kostenlos durch briefliche Anfrage
bei
(10634a
H. Lehäfer. Hünchen, Arnultistr. 42
Kee
und harte Haut
beseitigt
Nach Kranfheit
iſt
R
Paßbilder
Photogr. Werkſtätte
Schuchardſtr. 14, part.
Uhr. (10401
fenv.
Leib= u. Bettwäſche z.
Waſch. u. Bügeln
beiGar,. beſt. Behandl.
wird angen. H. Rothe
Geiſtberg 7, II. (ual5a
Sagitta Blut= und Nervenlikör
das ideale Blutbildungs= und Nervenkräftigungsmittel.
In allen Apotheken. Stets vorrätig: Engel=,Hirſch=, Löwen=Apotheke,
Darmſtadt. Flaſche Mk. 3.50. (II.Nn. 11325
Sagittawerk, G. m. b. H., München SW. 2.
Private Näh- u. Zuschneide-Schule
von A. Hummel, Erbacherstrasse 6 (25902
Neue Kurse beginnen am 1. u. 15. Jd. Mts.
Anmeldungen täglich von 9 Uhr vorm, bis 5 Uhr nachm.
Fuß
Fußpflege,
das ists, mas heute jedem Menschen not tute. VeS"
Gehennimmt die küle furehtbzr mit. Kaufel sie biech.
in der näehsten 4potheke oder kachdlogetie ein Re
für 50 Pfenuis Probepzekuns 30 bfemißl, Der Kalt
die Füce gut, maeht die klaut veieh und geschwe.
lastige Brennen der Fuse und verhütet Eucsehnels
rabs
folen Sie dasesen iue kühneraugel, die e.
Schwielen wirklich schnell und sicher, dabel abe
und geſährlgs beseltigen, dam faufen Sie ich eietehe
Eiges
R Le R une
Arstlicehempfohlene Kuktirolküähnerzugeh Pilsket.
Josseres.
nur 75 Pfennig. Tassen Sie slch aber nichts zudele! 2
zuffeden, denn es gibt niehts „ebensoGutes Oder be”
Sie die millionenfach bewährten Kuklrol-Pfäbäldte
nicht, dann gehen Sie in das nächste. Die Heiue
bestimmt.
Bestellen Sie noch heute die Zußent Mlechte.
Broschüre „Die rlehtige Euspllege:. Die Lugsehdl.
und portolrel durch die
Hukirol-Fahrik Groß-Snlge dil
Ru-er 249.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 2. September 1924.
Seite 5.
As der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 7. September.
25 priges Jubiläumsfeſt des ehemaligen
2. Gr H. Heſſ. Feldartillerie=Regiments Nr. 61
am 6. und 7. September zu Darmſtadt.
Der iftungstag des 2. Großh. Heſſ. Feldartillerie=
Regi=
tents 2 51 iſt — gemäß Entſchließung des Großherzogs vom
„0. Febxz 1899 — der 25. März 1899; von dieſem Tage datiert
ie Kal tsordre, welche die Aufſtellung des Regiments
be=
hlen S
Das egiment wurde am 2. Oktober 1899 aufgeſtellt, der
Stamm irde dem Großh. Artillerie=Korps entnommen. Als
arniſo— Uirde für den Regimentsſtab und die 1. Abteilung
Harmſta rir die 2. Abteilung Babenhauſen beſtimmt. Während
je in Oeftadt liegenden Teile des Regiments ihre Kaſerne
ſſch zum Beſser Wege ſogleich, wenigſtens Baracken daſelbſt,
be=
ſiehen korl e, mußte die 2. Abteilung auf dem
Truppenübungs=
ſatz unz bracht werden, bis ſie ihre neue Kaſerne in
Baben=
auſen . 1. Oktober 1901 beziehen konnte. Die 3. Batterie
urde e—: ri Oktober 1900 gebildet.
Nur pp 15 Friedensjahre waren dem Regiment beſchieden,
zer in — r. Zeit iſt es mit ſeinen ihm lieb gewordenen Garni=
nſtädtes armſtadt und Babenhauſen eng verwachſen. Viele
eſfenſöxli Haben in ſeinen Reihen ihre militäriſche Ausbildung
noſſen—; ſie fähig zur Verteidigung ihrer heſſchen Heimat
id ihre / oßen deutſchen Vaterlandes gemacht haben.
Als Auguſt 1914 das deutſche Heer mobil gemacht wurde,
galt ich würdig der Jahrhunderte alten, ruhmgekrönten
ſſiſchen— gimenter zu zeigen.
Demm Timent ſtand keine leichte Aufgabe bevor. Es wurde
ir an . Weſtfront verwendet. Im Verband der heſſiſchen
ſihliviſion nn es ruhmreichen Anteil an dem Siegeszuge bis
r Mar=yahlreichen Stellungskämpfen, der Schlacht bei
Ver=
in, der zlacht an der Somme, den Kämpfen zwiſchen Mags
id Moße nid den Kämpfen vor der Siegfried=Stellung. Im
kommer 17 ſchied das Regiment aus dem Verband der
Divi=
on aus a. ſtand von da ab der Oberſten Heeresleitung zur
ht ſonderel serwendung zur Verfügung. Von Großkampf zu
roßkam eworfen, nahm das Regiment teil an der Schlacht
Fland 4, der Tankſchlacht bei Cambrai, der großen Schlacht
Mülft. Frankky, in der die Batterien, in vorderſter
Infanterie=
tie in S ring gingen, von hier aus 11 Tanks durch direkten
huß amn Gefecht ſetzten und ſo der Infanterie den weiteren
eg zumn ege bahnten, an den Kämpfen an der Anere, den
agriffsſſ Hten am Winterberg, bei Reims und in der
Cham=
gne, unu rdlich an den Abwehrſchlachten im Herbſt 1918.
Vieles De 6ler kehrten nicht mehr in die Heimat zurück, ſie
ſmiferten Deben dem großen deutſchen Vaterlande und der
ſſiſchen 7anat. 14 Offiziere, 243 Unteroffiziere und
Kano=
ere des den Regiments ſind gefallen; von den vom
Regi=
ſent ganzu der teilweiſe aufgeſtellten Neuformationen ſind
ge=
ſchi
(len: bd. Reſ.=Feldart.=Rgt. 25: 5 Offiziere, 209
Unteroffi=
re und d rioniere, beim Feldart.=Rgt. 247: 78 Unteroffiziere
id Kanan se, beim Feldart.=Rgt. 249: 1 Offizier, 30
Unter=
fiziere ur Kanoniere. Ferner bei fremden Formationen 13
s dem / iment hervorgegangene Offiziere und eine nicht
ehr feſtst (lende Zahl von Unteroffizieren und Kanonieren.
le dieſe zen und treuen Kameraden ſind aber nicht vergebens
fallen.
Wir / riken ihrer mit Wehmut, mit tiefer Trauer, aber
ich mit O/F!
Nach;/rdigung des Krieges wurde auch das
Feldartillerie=
giment 1. 61 aufgelöſt; ſeine Tradition wird in der 1. Batt.
„Swehd, tillerie=Regiments 5 in Fulda weitergeführt.
3 1919 bildete ſich der Verein ehemaliger 61er
Artil=
desi h die Pflege der alten Kameradſchaft und
Waffen=
rſchayer Aufgabe gemacht hat.
ern ner Größe ſteht heute das alte Heer vor unſeren
gen. W Cieben unſer altes Waffenkleid. Wir halten hoch
männlä! Tugenden, aus deren Wiedererwachen und Pflege
ein ſich /eben kann eine ſonnige Zukunft für unſer liebes
heutſchlanm ir unſer liebes Heſſen.
— Ernan, wurden: Am 30. Auguſt 1924 der Schulamtsanwärter
helm WVx aus Ober=Schönmattenwag zum Lehrer an der
Volks=
e zu Offd Ich a. M.; am 1. September 1924 der Schulamtsanwär=
Adolf Eshard aus Mainz zum Lehrer an der Volksſchule zu
zenbach, / B Offenbach a. M.
Verſen gen in den Ruheſtand. Auf Grund des heſſiſchen Per=
2tzes vom 19. Dezember 1923 iſt am 1. Auguſt 1924 in
Ruheſtand getreten der Studienrat an der Oberreal=
Georg Börſtel. Auf Grund des Artikels 1 des
heſſi=
bbau=Geſetzes vom 19. Dezember 1923 in Verbindung
Perſonal=Abbau=Verordnung des Reiches vom 27. Ok=
1. September 1924 in den einſtweiligen Ruheſtand
ge=
an der Volksſchule zu Offenbach Abraham Morgen=
Erle5? ſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an
fsſchch n Leeheim, Kreis Groß=Gerau. Mietwohnung iſt
Techad Hochſchule Darmſtadt. Rektor und Senat der Tech=
—— Darmſtadt haben auf einſtimmigen Antrag der Ab=
2: Hinenbau Herrn Generalkonſul Dr. h. c. Karl Kotzen=
Fri art a. M. in Anerkennung ſeiner hervorragenden
Ver=
im E' Hrderung des Flugweſens, insbeſondere des
Rhönſegel=
die 2 e eines Doktor=Ingenieurs Ehrenhalber verliehen.
Bruckny Ronzerte. Die Generaldirektion des Heſſiſchen
mdestheg” macht darauf aufmerkſam, daß heute, Sonntag,
7. Sepsſ er, vormittags von 11 bis 1 Uhr, die letzte
Mög=
hkeit gebei Ɨſt, ſich für die drei Bruckner=Konzerte mit Plätzen
verſehen! Der Anfang aller drei Konzerte iſt auf 7½ Uhr
H en. Das erſte Bruckner=Konzert am Dienstag,
Sex; ber, bringt die 1. Sinfonie C=Moll (Allegro —
erzo — Finale), hierauf nach kurzer Pauſe die
nisi Dur (Allegro moderato — Adagio — Scherzo —
* „Viel Luſtiges und allerhand Ernſtes” brachte im Saalbau Herr
Rudolf Kindt, der 24 Jahre in Deutſch=Südweſtafrika als
Kauf=
mann, Farmer, Zeitungsherausgeber und „Parlamentarier” gelebt
hatte, nach eigenen Erlebniſſen zum Vortrag. Leider war der Saal nur
ſchwach beſucht und haben ſicher alle diejenigen, die den Vortrag
ver=
ſäumt haben, eine Gelegenheit vorübergehen laſſen, in einem
genuß=
reichen Abend ihre Kenntniſſe ohne Anſtrengung zu bereichern — ihren
Blick zu erweitern. Denn bei dem überaus lebendigen Vortrag des
Herrn Kindt, der von Humor ſprühte, aber auch tiefen Ernſt in ſich
barg, kam jedem Zuhörer, der im Geiſte die Erlebniſſe des ehemaligen
Südweſtafrikaners mit durchlebte, der Gedanke: „Es darf nicht
ver=
loren ſein, was wir verloren haben, wir müſſen unſere Kolonien
wie=
derhaben, ſie ſind ein Teil deutſcher Ehre‟. Daß Kolonialpolitik die
Nation hebt, ihr Anſehen verleiht, wird viel zu ſehr verkannt, und es
iſt nur zu bgerüßen, wenn wir durch Vorträge, wie dem des Redners,
mit unſeren fernen, verlorenen Kolonien wenigſtens wieder vertraut
gemacht werden — mit ihnen in Verbindung treten — und ihrer
ge=
denken. Abwechſelnd in Proſa und Dichtung wurden wir mit
Einzel=
ausſchnitten aus dem Afrikaleben des Herrn Kindt bekannt. Als erſtes:
Sein Erlebnis mit „Bango” dem Hererofürſten — deſſen rieſiger
Lei=
besumfang ein Zeichen von Schönheit und Reichtum war —, ſchildert
uns Sitten und Gebräuche dieſes afrikaniſchen Fürſten, der dann
gele=
gentlich des Hereroaufſtandes den Tod fand. — Dann, in dem
Ab=
ſchnitt „Harras”, dem Schlangentöter, ſeinem treuen Hunde, wird uns
anſchaulich das Tierleben, insbeſondere die zeitweiſe auftretende
Schlan=
gen= und Inſektenplage geſchildert. In „Pitt”, ſeinem
Farmverwal=
ter, der ſich vor nichts fürchtet, nur — vor allem, und in „Falſch wie
eine Schlange” gibt uns der Redner luſtige, lebensfrohe Bilder aus
dem Farmerleben. — Nach einer kleinen Pauſe trägt uns Herr
Kindt ein ſelbſtverfaßtes Gedicht „Die Antwort” vor. Es handelt von
einem Erlebnis zur Zeit des Hereroaufſtandes, den er 1896 als
Kriegs=
freiwilliger mitgemacht hat, allerdings kein kriegeriſches, ſondern eine
Verirrung in Afrikas Sandwüſte, die leicht verhängnisvoll hätte werden
können. Das Gedicht iſt ſo packend, ſo lebenswahr, daß es den Zuhörern
lange in Erinnerung bleiben wird. — Sehr humoriſtiſch war die in
Proſa wiedergegebene Zeichnung der „Poſt in Windhoek”, deſſen erſter
Poſtdirektor und Proviantvorſteher „Hugo von Silberſtein” ſpäter zum
„Amtsdiener” ernannt wurde, obwohl dieſes kernige, ſchrullenhafte
Ori=
ginal ſeinen Poſten zur Zufriedenheit aller Südweſtafrikaner erledigt
hatte — wenn ſie auch wegen eines Briefes viermal zu der meilenweit
entfernten Poſt laufen mußten. Mit „Cinn Cinn”, ſeinem farbigen
oberſten Diener, der dreimal liebte, waren die humoriſtiſchen Vorträge
abgeſchloſſen. Zum Schluß gab Herr Kindt in „Namib” eine derart
grandioſe Schilderung von der deutſch=ſüdweſtafrikaniſchen
Naturſchön=
heit und Farbenpracht, daß ſich jeder Anweſende des Gefühls nicht
er=
wehren konnte: das möchte ich erlebt — geſehen haben”. Spüren wir
ſchon durch die begeiſterten Worte des Vortragenden die Winzigkeit des
eigenen „Ichs” gegenüber der Gottheit, um wieviel mächtiger muß uns
die Majeſtät der lebenden afrikaniſchen Natur die Kleinlichkeit unſerer
Alltagsſorgen vergeſſen machen können.
R
des Schickſals
19
im Kleinen Haus!
— Freie Geſellſchaft für Muſik. Im Winter 1924/25 werden wieder
ſechs ordentliche Konzerte ſtattfinden, die, wie ſeither, dem Schaffen
zeit=
genöſſiſcher Tonkünſtler gewidmet ſind. Die Veranſtaltungen ſind an
Wochentagen, abends im Saale der Städt. Akademie für Tonkunſt, und
beginnen Ende September mit einem Gedächtnisabend für den jüngſt
verſtorbenen F. Buſoni, unter Mitwirkung von Göſta Andreaſſon (
Vio=
line) und Guſtav Beck (Klavier). Anmeldungen zur Mitgliedſchaft bei
Konzert=Arnold, Wilhelminenſtraße. (Siehe Anzeige.)
— Darmſtädter Lehrerverein. Die Vorträge über „Das Werk
Immanuel Kants” von Herrn Oberſtudiendirektor Dr. Vogel=Darmſtadt
können wegen der großen Zuhörerzahl nicht in der Techniſchen
Hoch=
ſchule ſtattfinden, ſondern werden im Kleinen Haus des Landestheaters
abgehalten. Der erſte Vortrag beginnt am 8. September, nachmittags
2½ Uhr.
— Orpheum. Rheiniſcher Humor erprobt ſich an einem der luſtigſten
Schwänke, und Stürme der Heiterkeit erſchüttern das Haus. „Jetzt wird
in Ding gedreht” iſt der Leitſpruch des Ofenfabrikanten Winterfeld in
Benno Jacobſohns Schwank „Sein Doppelgänger”, und
der Herr Fabrikant verſteht es, ſeinen Leitſpruch in die Wirklichkeit
um=
zuſetzen. Eine Fülle der heiterſten Verwicklungen und Verwirrungen
erwächſt hieraus. Es gehört die ausgezeichnete Komik der beiden
rhei=
niſchen Darſteller Karl Schmitz und Joſeph Weißweiler dazu,
um dieſe Verwechſelungen ſo glaubhaft durchzuführen, wies es hier
ge=
ſchieht. Die ſtarke Wirkung der Kölner Komiker beruht darauf, daß ihre
Kunſt aus einem urwüchſigen, geſunden Boden entſteht, und hierdurch
wirkt ſie — fern von allen Mätzchen — ſo erfriſchend und befreiend.
Die Aufführung wird allabendlich mit lebhaftem Beifall aufgenommen.
* Schloß=Café. Der Leiter des Rheiniſchen Tonkünſtler=Orcheſters,
Herr Kapellmeiſter Willy Schupp, feierte am Freitag abend im
Rah=
men eines klaſſiſchen Konzertabends ſein fünfjähriges Jubiläum. Fünf
Jahre rechtfertigen im Grunde genommen ſelbſtverſtändlich die Feier
eines Jubiläums. Es dürfte jedoch in Deutſchland einzig daſtehen, daß
ein Kaffeehaus=Orcheſter fünf Jahre im gleichen Lokal und mit ſtets
ſtei=
gendem Erfolg konzertiert. Sowohl Herr Kapellmeiſter Schlupp wie
ſein Bruder, der Celliſt und Schlagzeugkünſtler des Rheiniſchen
Ton=
künſtler=Orcheſters, gehören dieſem Orcheſter ſeit 5 Jahren an. Die
zahl=
reichen Stammgäſte des Schloß=Cafés und ſonſtige Freunde gaben ihrer
Dankbarkeit und Anerkennung durch Blumenſpenden und dergleichen
Ausdruck. Die Leiſtungen des Orcheſters unter Willy Schlupps
tempe=
ramentvoller Leitung waren an dem Ehrenabend ganz ausgezeichnet.
Das Orcheſter bewies, daß es ein ungewöhnlich umfangreiches Programm
nicht nur beherrſcht, ſondern daß es auch Höchſtanforderungen, die an
ein Orcheſter geſtellt werden, durchaus entſprechen kann. Sowohl
Beet=
hovens 6. Symphonie wie die Haydn=Fantaſie, Liſzts Peſter Karneval
wie Meherbeers Hugenotten kamen in ganz ausgezeichneter Weiſe zum
Vortrag und bewieſen nicht nur, daß die Mitglieder des Orcheſters
Rou=
tine beſitzen, ſondern daß ſie auch den künſtleriſchen Feingehalt der
um=
fangreichen Kompoſitionen zu erſchöpfen in der Lage ſind. Das
zahl=
reich erſchienene Publikum ſpendete jeweils rauſchenden Beifall.
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchuſſes der
Pro=
binz Starkenburg am Samstag, den 13. September 1924, vormittags
11 Uhr: 1. Berufung des Kreisdirektors des Kreiſes Darmſtadt gegen
das Urteil des Kreisausſchuſſes des Kreiſes Darmſtadt vom 21. Mai
1924 wegen Erteilung der Konzeſſion zum Betriebe einer Kaffeewirtſchaft
mit Alkoholausſchank an den Franz Henn in Eberſtadt. 2. Geſuch der
Julie Maldinger Witwe zu Darmſtadt um Erlaubnis zum Betriebe
einer Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank im Hauſe Stiftſtraße 75.
3. Berufung des Wilhelm Laufer zu Frankfurt a. M. gegen die
Ent=
ſcheidung des Kreisausſchuſſes Offenbach vom 18. Oktober 1923 wegen
Nichterteilung eines Führerſcheins für Kraftfahrzeuge. 4. Klage des
Auguſt Rehwinkel zu Offenbach a. M., Hoſpitalſtraße 7, gegen den
Be=
ſchluß des Kreisamts Offenbach vom 5. Juni 1924 wegen Verſagung des
Wandergewerbeſcheins.
* Theater, Kritik und Publikum von heute. Für den
Vor=
trag des Herrn Generalintendanten Legal am Mittwoch, den
10. September, im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
macht ſich ſtarkes Intereſſe geltend. Der Vortrag beginnt um
8 Uhr. Der Vorverkauf der Eintrittskarten (3, 2 und 1 Mark)
findet von Montag bis Mittwoch, vormittags zwiſchen 10 und
12 Uhr, an der Kaſſe des Kleinen Hauſes ſtatt. Die Mitglieder
des Darmſtädter Journaliſten= und Schriftſtellervereins, der
Freien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft und des Vereins der
Theaterfreunde erhalten Karten auf allen Plätzen zum halben
Preis gegen Vorzeigung ihrer Mitgliedskarte nur im
Vorver=
kauf. Eine Stunde vor Beginn des Vortrages werden an der
Kaſſe noch Karten ausgegeben, jedoch nicht mehr zum
Vorzugs=
preis. Es iſt alſo den Mitgliedern der genannten Vereinigungen
dringend zu raten, ihre Karten im Vorverkauf zu löſen. Der
Vortrag wird einen ſicherlich intereſſanten Einblick gewähren in
das Theaterweſen der kommenden Spielzeit. Die außerordentlich
hohe Zahl der Abonennten ſowohl für Oper wie Schauſpiel
er=
weiſt die erfreuliche Tatſache, daß das Darmſtädter Publikum
das lebhafteſte Intereſſe an ſeinem Theater nimmt. Es dürfte
alſo für jeden Theaterbeſucher von Intereſſe ſein, zu hören,
welche Aufgaben ſich Generalintendant Legal für die Zukunft
ſtellt und wie er ſie durchzuführen beabſichtigt.
— Kunſt und Keramik, Darmſtadt. Die neu eröffnete Ausſtellung
von Profeſſor Hoelſcher iſt täglich von 10—1 Uhr und 3—6 Uhr geöffnet,
ebenſo Sonntags von 11—1 Uhr vormittags. Eintrittspreis 50 Pf. Die
Kollektion Peter Trumm=München und Reſel Landmann=Darmſtadt
verbleibt nur noch bis 15. September.
— Die Marées=Ausſtellung im Kupferſtichkabinett des
Landes=
muſeums wird am Mittwoch geöffnet. Sie enthält 100 Studienblätter
und Kompoſitionsentwürfe des Hans von Marées aus dem Beſitz des
Generalmuſikdirektors Michael Balling; dazu eine ergänzende Auswahl
aus der von Konrad Fiedler veröffentlichten Lichtdruckmappe mit den
Wiedergaben der Maréesſchen Bilder und Zeichnungen.
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Dr. Bodo Wolf hat für den
2. Bruckner=Vortrag aus Anlaß des 100. Geburtstages des Meiſters „Die
Meſſe” vorgeſehen. Das Werk kommt bekanntlich am 15. d. M. durch
den Muſikverein und das Landestheaterorcheſter zur Erſtaufführung in
Darmftadt. Die Mitglieder des Muſikvereins, beſonders die des aktiven
Chors, erhalten ihre Karten durch Herrn Baumann. Der Vortrag
be=
ginnt am Mittwoch, den 10. d. M., pünktlich 8 Uhr, in der Städtiſchen
Akademie. Einzelkarten 1 Mk. im Sekretariat der Städt. Akademie.
— Orpheum. Kölniſche Schwänke. Sonntagskartenverkauf:
Verkehrsbureau von 10—12 und Orpheumskaſſe von 3 Uhr ab. Anfang
8 Uhr. Vorletzte Aufführung des Lachſchlagers „Sein Doppelgänger”.
(Siehe Anzeige.)
* Ein tödlicher Unfall ereignete ſich geſtern mittag gegen 2 Uhr in
dem Umbau der Vereinsbank, Ecke Rhein= und Neckarſtraße. Der in
Frankfurt wohnende Monteur Schultz wurde beim Transport eines
Kaſſenſchrankes durch Kippen dieſes 65 Zentner ſchweren Schrankes
derart gegen die Wand gedrückt, daß der Tod ſofort eintrat. Sofort
angeſtellte behördliche Unterſuchung ergab, daß irgend ein ſtrafbares
Verſchulden nicht vorliegt.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſcheinenden Nofizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſt.
— Paſtor Adolf Braeß ſpricht demnächſt wieder in
Darm=
ſtadt. Anläßlich des 36. Jahresfeſtes des C. V. J. M., e. V. (
Infan=
terie=Kaſerne), das am 21. d. M. ſtattfindet, hat Herr Paſtor Braeß,
z. Zt. Lühnde bei Hannover, zugeſagt, die Feſtrede zu übernehmen.
Paſtor Braeß dürfte bei vielen Darmſtädtern und auch im ganzen
Heſſen=
lande noch von ſeiner Tätigkeit als Vereinsgeiſtlicher des heſſiſchen
Zweiges der Südweſtdeutſchen Konferenz für Innere Miſſion in beſter
Erinnerung ſtehen. Der Feſtgottesdienſt findet in der Stiftskirche ſtatt
und die Abendfeier im Gemeindehaus der Stadtkirche, Kiesſtraße 17.
Gäſte haben freien Zutritt. Wir bitten, noch weitere Anzeigen zu
beachten.
— Kath. Geſellenverein Darmſtadt. Wir beteiligen
uns an dem 60jährigen Stiftungsfeſte unſeres Bruderbereins in
Bens=
heim am 21. d. M. Alle Mitglieder und Ehrenmitglieder, die ſich daran
beteiligen wollen, werden gebeten, am nächſten Sonntag, den 14. d. M.,
vormittags 10 Uhr, im Vereinshauſe ſich einzufinden. Daſelbſt werden
Abfahrt uſw. bekannt gegeben und die Koſtüme zu der zu ſtellenden
Gruppe verausgabt. Wem der vorjährige Ausflug nach Bensheim noch
in Erinnerung iſt, wird auch diesmal nicht fehlen. — Gleichzeitig
wei=
ſen wir auf den heute abend 6 Uhr in unſerem Vereinshauſe,
Friedrich=
ſtraße 30, ſtattfindenden Ball ergebenſt hin. (Siehe Anzeige in der
Samstagsnummer.)
— Herrngartenkonzert. Heute, ab 11 Uhr, findet nach
langer Pauſe wieder Promenadekonzert ſtatt. Die Leitung liegt in
Händen des Herrn Obermuſikmeiſters Mickley. Im Programm ſind u.
a vorgeſehen. Ouvertüre „Orpheus in der Unterwelt”, von Offenbach;
Große Fantafie aus „Oberon”, von C. M. v. Weber; Volksſzene aus
„Der Evangelimann”, von Kienzl; „Mondnacht auf der Alſter”,
Wal=
zer von Fetras uſw.
Aus den Parteien.
— Deutſche Demokratiſche Partei. Montag, Sen 8.
September, abends, kommunalpolitiſcher Abend im Parteilokal.
Gegen=
ſtand: Gaspreis, Fremdenſteuer, Wohnungsfragen.
Deutſch=Demokratiſche Jugend. Auf dem ſehr gut
beſuchten Heimabend der Deutſch=Demokratiſchen Jugendgruppe ſprach
Staatsanwalt Dr. May über den Erziehungsgedanken im
Jugendſtraf=
recht. Der Vortragende wies zunächſt an der Hand zahlreicher Beiſpiele
aus der Praxis auf die Urſachen und Motive des jugendlichen
Ver=
brechertums hin, wobei neben der Schuld des Einzelnen auch die
Kollek=
tivſchuld der Geſamtheit beleuchtet wurde. Er ſchilderte in großen Zügen
den im Laufe der Jahrhunderte erfolgten Wandel der Anſchauungen
über den Zweck der Strafe und die Form der Verbrechensbekämpfung,
und legte die Gründe dar, aus denen — zunächſt im Jugendſtrafrecht
und im Jugendſtrafvollzug — der Erziehungsgedanke ſich durchgeſetzt
habe, ohne der Strafe den Charakter als Strafübel zu nehmen. Im
Mittelpunkt des Vortrages ſtand die Schilderung, in welcher Weiſe die
Einzelheiten des täglichen Strafvollzuges — Arbeit, Unterricht,
körper=
liche Uebungen, geiſtige Darbietungen, Sonntagsausſtellungen uſw. —
unter den Erziehungsgedanken geſtellt werden. Eine lebhafte Diskuſſion
über eine Reihe der im Vortrag angeſchnittenen Fragen beſchloß den
Heimabend.
Kundgebung gegen die Kriegsſchuldlüge. Es wird
ſchon heute darauf hingewieſen, daß die Ortsgruppe Darmſtadt der
Deutſchnationalen Volkspartei am 17. September einen
öffentlichen Vortrag veranſtaltet über die Kriegsſchuldlüge und ihre
Be=
deutung. Referent iſt der auf dieſem Gebiete als hervoragendſter
Red=
ner und Sachkenner bekannte General von Wrisberg. Näheres über
Art und Zeit der Veranſtaltung, ſowie über den Kartenverkauf erfolgt
in den nächſten Tagen.
Blat und Blatreinigungsfaren
Sautkrankheiten rühren von unreinem Blut her,
Eſten Krankheiten überhaupt!
ert mit Giftſtoffen geſchwängert, ſo zeigt ſich das
Erkrankung, und es hat in ſolchem Falle keinen
kt den Sitz des Leidens zu behandeln, ſondern
muß verbeſſert werden, es muß eine gründliche
die an irgend einer Krankheit leiden, heiße ſie,
Arſt es von größter Wichtigkeit, eine ſolche
Blut=
orzunehmen. Nur ſollte man ſich vor der
ver=
ndeſ enſchaftlich ganz unhaltbaren Anſicht losmachen,
in m =ebiges abführendes Mittel auch ein
Blutreini=
tngsmittelsl elbführmittel können höchſtens eine hartnäckige
fung) öibergehend beſeitigen, aber ſie können nicht, wie
rder äſt, die chemiſche Zuſammenſetzung des Blutes
rbeſſern.
Man kol rämlich ruhig behaupten, daß etwa neun Zehntel
ler Krankl) r, und zwar Stoffwechſelkrankheiten, alle
entzünd=
hen Zuſtciſl, innerer Organe, alle durch Blutſtauung
hervor=
rufenen Qier eine ſchlechte Blutmiſchung, mit anderen Wor=
n „Gift irn ut” als Urſache haben. Solche Leiden ſind u. a.
icht, Rheru/ xsmus, Zuckerkrankheit, Korpulenz, ſogen.
Blut=
rmut, die / fFten Hautkrankheiten, Gallen= und Leberleiden,
erzleiden, —ſſerſucht, Nierenkrankheiten, Knochenſchwund,
ämorrhoid=i) =ſthma, Beklemmungen, Kopfweh, kalte Füße,
eigung zuu arrhen, Entzündungen der Atmungs= und
Ver=
auungsorgy” ind viele andere.
Wer einwenden wollte, daß unmöglich ſo viele verſchiedene
Krankheiten aus einer Urſache entſtehen könnten, dem wäre zu
entgegnen: Wenn das Blut nicht die richtige chemiſche
Beſchaffen=
heit hat, wenn ihm die ſo notwendigen Blutfalze fehlen, ſo kann
es in der Lunge nicht genügend Sauerſtoff aufnehmen, kann
infolgedeſſen den Organismus nur ungenügend damit verſorgen,
daher alle Stoffwechſelkrankheiten. Es kann ferner aus
dem=
ſelben Grunde die ſchädlichen Stoffe, vor allem die giftige
Harn=
ſäure, nicht hinausbefördern, dieſelbe häuft ſich im Blute an und
macht es ſchwerflüſſiger. Daher die Stauungskrankheiten, die
Entzündungen und Herzſtörungen. Jeder Arzt muß das
be=
ſtätigen.
Wird das Blut verbeſſert, „gereinigt”, ſo verſchwinden dieſe
Beſchwerden.
Welche wunderbaren Wirkungen eine ſolche
Blutreinigungs=
kur hat, wollen wir in einigen Beiſpielen zeigen. Das beſte und
bekannteſte Blutreinigungsmittel und Blutnährſalz iſt Dr. med.
Schröders „Renascin” Viele Tauſende Dankſchreiben beweiſen
es und Aerzte empfehlen es. Zwei ſolcher Schreiben, die wir
auf gut Glück herausgreifen, lauten:
Wir haben Ihr Renascin bei auf Angemie beruhenden
Erkrankungen, ferner bei Rachitis verwendet. Wir haben mit
demſelben ſo glänzende Erfahrungen gemacht, daß wir gern
bereit ſind, es wärmſtens zu empfehlen und die allgemeine
Verbreitung beſtens zu befürworten.
St. Nochus=Spital, Wien.
(gez.) Dr. Petz.
Heutingsheim, den 17. Juli 1924.
Ihr Renascin hat mich von meinen unerträglichen
rheu=
matiſchen Schmerzen gänzlich befreit, auch waren meine Nerven
ſo heruntergekemmen, jetzt fühle ich mich wieder wohl, ſage
Ihnen vielen Dank. Ich werde es noch weiter empfehlen.
Emmi Bäßler.
Es hat alſo dasſelbe Mittel bei den verſchiedenſten
Krank=
heiten im günſtigſten Sinne gewirkt, ein Beweis, daß alle dieſe
Leiden die gleiche Urſache hatten: das unreine Blut.
Dieſes Mittel kann um ſo mehr mit gutem Gewiſſen
emp=
fohlen werden, als ein Verſuch nichts koſtet und für guten Erfolg
Garantie geleiſtet wird. Wenn man einfach unter Berufung auf
dieſe Mitteilung ſeine Adreſſe an Dr. med. H. Schröder, G. m.
b. H., Berlin=Schöneberg 911, einſendet, ſo erhält man nicht nur
eine Probedoſe des Mittels gratis, ſondern
gleichfalls gratis auch ein äußerſt intereſſantes
und lehrreiches Buch über Entſtehung und
Ver=
breitung vieler Krankheiten. Es iſt aber ratſam,
von dieſer Vergünſtigung ſofort Gebrauch zu machen, da
natür=
lich der Andrang groß ſein wird. Ein Mittel, welches Tauſenden
geholfen hat, koſtenlos verſuchen zu können, das iſt ſchon eine
Poſtkarte wert! Die genaue Andreſſe iſt: Dr. med. H.
Schrö=
der, G. m. b. H., Berlin=Schöneberg 911.
(EBIn. 11 36.
0 REKLANEPREISEN
verkaufen wir einen großen Posten
Beachten Sie bitte
unsere Schar fenster
Beachten Sie bitte
unsere Schaufenster
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 2. September 1924,
Rumme
Aus Heſſen.
* Griesheim, 4. Sept. Der 65 Jahre alte Feldſchütz Daniel
Mül=
ler 2. von hier, iſt am 1. September d, J., nach 24jähriger Dienſtzeit, in
den Ruheſtand getreten.
* Ober=Ramſtadt, 5. Sept. Gemeinderatsſitzung. Auf der
Tagesordung ſteht zunächſt Ablage der Gemeinderechnung für das
Rech=
nungsjahr 1923.: In Gemäßheit des Art. 174 L.G.O. wird zu dieſer
Be=
ratung Gemeinderat Würtenberger als Vorſitzender gewählt. Sodann
gibt Bürgermeiſter Rückert und der zugezogene Gemeinderechner
Breit=
wieſer kurze Erläuterungen zum Rechnungsabſchluß. Gemeinderat
Gun=
kel als Mitglied der Rechnungsprüfungskommiſſion erklärt, daß die
Kom=
miſſion gegen die Rechnung Einwendungen nicht zu erheben habe,
wo=
rauf dieſe vom Gemeinderat genehmigt wird. Die Rechnung ſelbſt
ſchließt mit einer Ueberzahlung ab, was ſich daraus erklärt, daß ein
Hauptgoldmarkpoſten und zwar das nach Goldmark ausgeſchlagene 3. und
4. Ziel Gemeindegrundſteuer 1923 in das Rechnungsjahr 1924
übernom=
men werden mußte. Berückſichtigt man dies, ſo kann das
Rechnungs=
ergebnis zufriedenſtellend genannt werden. Wieder ſtand die
Sportplatz=
frage zur Beratung. Nach Kenntnisnahme der Beſchlüſſe der kürzlich
getagten kombinierten Sitzung (Finanz= und Baukommiſſion und
Ver=
treter der Sportvereine) wird im Prinzip beſchloſſen, den Platz
her=
ſtellen, die Koſten dafür durch die Gemeinde aufnehmen und Zinſen
ſo=
wie Amortiſation durch die intereſſierten Vereine übernehmen zu laſſen.
Nach demnächſtiger Aufſtellung eines Koſtenvoranſchlags über die
Erd=
bewegungsarbeiten uſw. wird ſich die Kommiſſion nochmals mit der
An=
gelegenheit befaſſen und alsdann dem Gemeinderat weitere Vorlage
machen. Für die von der Gemeinde hergeſtellte Wohnung im Anweſen
Juſtus Walter, Steinrehweg, wird eine Friedensmiete von 200 Mark
feſtgeſetzt mit der Maßgabe, daß die ſich nach dem Reichsmietengeſetz
je=
weils errechnende Miete zur Hälfte dem Hausbeſitzer und zur anderen
Hälfte der Gemeinde zur Deckung der Herſtellungskoſten zufließen ſoll.
Gemeinderar Gunkel ſtimmt gegen dieſen Beſchluß. Desgleichen wird
für die Wohnung Sonngaſſe 4, die von der Gemeinde hergerichtet
wor=
den iſt, eine Jahresfriedensmiete von 180 Mark feſtgeſetzt, und die ſich
jeweils ergebende Miete ſoll ganz in die Gemeindekaſſe fließen. Von
dem verurſachten Koſtenaufwand für die Wohnungsherſtellung im Hauſe
Nieder=Ramſtädter Straße 50 und davon, daß die Geſamtkoſten dem
Hausbeſitzer angefordert worden ſind, nimmt die Verſammlung
Kennt=
nis. Das Geſuch des Bürgervereins Ober=Ramſtadt um Genehmigung
der unentgeltlichen Aufnahme der bürgermeiſteramtlichen
Bekannt=
machungen in die „Odenwälder Nachrichten” wird nach ausgiebiger
De=
batte bei ſchriftlicher Abſtimmung mit 9 gegen 7 Stimmen abgelehnt.
Von einer Verfügung des Kreisamts, betr. Dienſtſicherheit der
Gemeinde=
rechner uſw., wird Kenntnis genommen und beſchloſſen, daß mit
Ge=
meinderechner Breitwieſer Verhandlungen über Aufnahme weiterer
Grundſtücke bis zur Geſamthöhe von 6000 Mark in die
Sicherungshypo=
thek, und mit dem Rechner Keller der Waſſerwerkskaſſe dasſelbe bis zur
Höhe von 2000 Mark gepflogen werden ſollen. Für das
Gemeindefaſel=
vieh ſollen 125 Zentner Hafer, 230 Zentner Heu, 70 Zentner Kartoffeln
und zirka 200 Zentner Dickwurz auf dem Wege öffentlicher Verſteigerung
beſchafft werden. Die für die Bekämpfung der Blutlaus ſeinerzeit
be=
ſtandene Kommiſſion mußte infolge Ausſcheidens zweier Mitglieder neu
gewählt werden. Die Wahl fiel auf folgende Herren: Rektor i. P.
Hof=
mann, Landwirt Jakob Bernhard und Heinrich Weber III. Den das
Windfallholz aufarbeitenden Arbeitern ſoll ein Stundenlohn von 50 Pfg.
bezahlt werden. Gemeinderat Gunkel kritiſiert nun das Verhalten der
An= und Verkaufskommiſſion für Faſelvieh, weil dieſe zwei Ziegenböcke
auf dem Markt in Groß=Umſtadt für je 125 Mark erworben habe. Die
Mehrheit der Verſammlung iſt darin anderer Anſicht, und will in
die=
ſen Fällen weniger auf die Preisfrage als auf die Güte des erworbenen
Zuchtmaterials ſehen. Das Verſteigerungsergebnis einer Kaute Dung
aus dem Faſelhof wird bekannt gegeben, ebenſo die mit dem Karuſſel=
und Schiffſchaukelbeſitzer Heiſel getätigten Verträge,
* Fürth, 6. Sept. Ueberſiedlung. Der Oberamtsrichter
i. R., Herr Geheimrat Bierau, hier wird nächſtens nach
nehezu 50jähriger Tätigkeit unſern Ort verlaſſen und nach Darmſtadt
überſiedeln. Möge dem verdienſtvollen Juſtizbeamten, der ſich im
ganzen Amtsgerichtsbezirk und darüber hinaus allgemeiner Beliebtheit
und Wertſchätzung erfreut, im wohlverdienten Ruheſtand noch ein
recht heiterer und langer Lebensabend beſchieden ſein. Sein Andenken
wird hier in Ehren bleiben. — Milchpantſcher. Der Land= und
Gaſtwirt A. N. Kn. von hier wurde wegen Milchfälſchung — er hatte
ca. 15 % Waſſer der als Vollmilch verkauften Milch zugeſetzt — vom
hieſigen Schöffengericht in eine Geldſtrafe von 150 Mark verurteilt;
ebenſo muß er die Koſten für die Veröffentlichung des Urteils tragen,
* Fahrenbach (Weſchnitztal), 6. Sept. Unfall. Der bekannte
Wirt und Handelsmann Joh. Hölzing von hier ſtürzte beim
Aus=
weichen eines Wagens infolge des naſſen ſchlüpferigen Bodens im
benachbarten Steinbach ſo unglücklich vom Rade, daß er bewußtlos
vom Platze getragen werden mußte., Der Zuſtand ſoll bedenklich ſein.
* Hirſchhorn, 6. Sept. Reſtliche Schonzeit für
Rot=
wild. Auf Antrag der Rotwildjäger wurde zur Verminderung des
Wildſchadens die reſtliche Schonzeit für weibliches Rotwild für die
Oberförſtereien Hirſchhorn, Rothenbeng und Wald=
Michelbach aufgehoben.
X Mörfelden, 5. Sept. Arbeitsmarkt. Die Zahl der
Ar=
beitsloſen iſt in dieſer Woche auf 264 geſtiegen. — Statiſtiſches. In
dieſem Jahre ſind bis jetzt 24 Eheſchließungen, 27 Todesfälle und 70
Ge=
burten zu verzeichnen. Die Zahl der Geburten hat im Vergleich zum
vergangenen Jahre ganz gewaltig zugenommen.
* Trebur, 4. Sept. Feldbereinigung. Die Feldbereinigung
wird in unſerer Gemeinde jetzt in Angriff genommen. Die notwendigen
Vertrauensmänner ſind gewählt. Vorerſt ſollen, im Zuſammenhang mit
der Riedentwäſſerung, nur die Wieſen bereinigt werden. — Durch das
anhaltende Regenwetter iſt der Schwarzbach und die anliegenden
Wieſen ein See geworden. Die Grummeternte iſt in dieſem Jahre ſo
gut wie nichts. Das Grundwaſſer ſteht ſogar ſchon auf vielen niedrig
liegenden Aeckern, und haben ſchon Leute ganze Aecker voll Kartoffeln
ausgemacht, weil ſie ganz im Waſſer geſtanden haben.
* Trebur, 6. Sept. Zur Linderung der Wohnungsno” hat ſich
hier vor kurzem eine Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft gebildet, der
z. Z. 58 Mitglieder angehören. Der Geſchäftsanteil iſt auf 50 Mark
feſtgeſetzt, die in Raten bezahlt werden können, drei Bauplätze ſind
angekauft und ſoll ſo bald wie möglich mit dem Bauen begonnen
wer=
den. Der rührige Vorſtand hat in der kurzen Zeit unter dem Vorſitz
des Oberbauſekretärs Schuhricht viel geleiſtet. Der bei der M.A.N.
in Guſtavsburg beſchäftigte Techniker Ph. Elſenheimer hat Pläne für
Ein= und Zweifamilienhäuſer angefertigt.
* Biblis, 6. Sept. Der hieſige Gurkenmarkt iſt
gegen=
wärtig ſehr belebt. Das Hundert Einmachgurken koſtet 1,50 bis 2 Mk.
Ebenſo herrſcht beim Weißkraut ein reges Geſchäft; es wird
maſſenhaft aufgekauft und verladen.
Kelſterbach a. M., 5. Sept. Zigeunergefecht. Hier kam es
zu Beginn der Woche zu einem regelrechten Gefecht zwiſchen einigen
hier auf der Durchreiſe befindlichen Zigeunern, die mit Dolch und
Re=
volver aufeinander losgingen. Als kein Mittel half, die Streithähne
auseinanderzubringen, holte man ſchnell einen Feuerwehrſchlauch
her=
bei, ſchloß ihn an einem Hydranten an, und der erſte Waſſerſtrahl
ge=
nügte, um die ſtreitenden Pußtaſöhne auseinanderzujagen.
— Mainz, 6. Sept. Der Rheinwaſſerſtand iſt infolge
des dauernden Regenwetters, durch das dem Rhein und ſeinen
Neben=
flüſſen große Waſſermaſſen zugeführt wurden, erheblich geſtiegen. —
Ein 40 Jahre alter Händler aus Kreuznach iſt in einer der letzten
Nächte von drei Burſchen in der Auguſtinerſtraße überfallen und
ſchwver mißhandelt worden. Außerdem wurde er ſeiner Barſchaft
beraubt.
Mainz, 6. Sebt. Der Neubau des Stadtha
tet nur langſam vorwärts, da man bei den Fundamen
auf große Schwierigkeiten geſtoßen iſt. Unter anderem
auf die Reſte alter Stadtmauern, Kanäle uſw. der
ſtehenden Schloßkaſerne. Die Bauzeit, die auf annähe
Jahre feſtgeſetzt worden war, wird durch dieſe Hem
verzögert werden. Das Stadthaus ſoll zwölf große
geſchoß haben. In dieſen Räumen ſollen das
Standesamt und der 4. Polizeibezirk untergebracht
Souterrain kommt die Heizanlage und ein Treſor, das
halten ſoll. Im Hinterbau ſoll die Stadtkaſſe untergel
das vierſtöckige Gebäude ſoll 40 Räume umfaſſen.
Worms, 6. Sept. Geſtern abend gegen ½8 Uhr erſch
geliſchen Vereinshaus in Pfeddersheim der 40 Jahre glte
Marnheim, der ſchon wiederholt die Gaſtfreundſchaft des
Pfarrhauſes in Anſpruch genommen hatte, die 19jährige
Pfarrers aus unbekannten Gründen. In dem Augenblick. g
der Erſchoſſenen das Zimmer betrat, erſchoß ſich der Mört
Augen.
Bretzenheim (Rheinh.), 6. Sept. Die Ortsh
gen und die ſeitherigen Baupolizeiverordnungen treten ge5
außer Kraft. Mit dem gleichen Tage treten neue, vom
beſchloſſene Satzungen in Tätigkeit.
Hamm (Rheinh.), 6. Sept. Spurlos ver;
iſt ſeit Tagen der 20 Jahre alte Sohn des Zimmermanns
man nun ſeinen Rock und ſeine Mütze am Stromufer gefun
angenommen werden, daß der junge Mann den Tod im
den hat.
* Gießen, 4. Sept. Ein Sittlichkeitsvergeh
Jahre 1921 in allen Teilen Deutſchlands Aufſehen erregte ſ.
am hieſigen Schöffengericht verhandelt. Es handelt ſich u
der ehemaligen Dürerſchule in Hochwaldhauſen im Vogelt Sdo
mit einer Anzahl Mädchen ſittliche Verfehlungen zuſchu a.”
ließ. Die Sache kam damals dadurch ans Tageslicht, daß e m
chen an Vergiftung ſtarb. Bei der Oeffnung der Leiche e mch
das Mädchen ſchwanger war. Neuendorf entkam ins 9
April dieſes Jahres wurde er in Argentinien ausfindig ge
Antrag der deutſchen Regierung ausgeliefert. Ende Maitr
Bei der geſtrigen Verhandlung, die unter Ausſchluß der
bis in die Nacht währte, gab Neuendorf den Umgang mi
rinnen, die ſämtlich über 14 Jahre alt waren, zu. Der Ur in
Schöffen lautete auf ſechs Jahre Zuchthaus.
* Gießen, 4. Sept. Der Deutſche Pfarrertag
Tagen vom 22. bis 24. September in unſeren Mauern
tagt auch der heſſiſche evangeliſche Pfarrverein. Namh
aus allen Teilen des Reiches haben ihr Erſcheinen zugeſac
lat Dr. Diehl=Darmſtadt, Generalſuperintendent Zöllner=A
mann=Kaſſel, Steinweg=Berlin, Superintendent Hoppe,
Zänker=Soeſt, Profeſſor Dr. Niebergall=Heidelberg u. a.
* Gießen, 6. Sept. Ein Jahr des
Geſangsnſ=
ſcheint das Jahr 1925 zu werden. In unſerer nächſten Uſ.
es bis heute ſchon drei Geſangvereine, die Wettſty
Großen=Linden, Klein=Linden und Trais=Lumda. —
Einwohnerin unſerer Stadt, Frau Suſanne Rö
geſtern ihren 91. Geburtstag bei körperlicher und geiſtie —
* Stockhauſen bei Herbſtein, 6. Sept. Eine ſchwe:ſ—
tung durch den Genuß von Beeren vom ſogenannten n. /Sch
ball zog ſich das 5jährige Kind des Landwirts Krömmel.
Junge hatte die Veeren auf der Hutweide gefunden, f1
gehalten und gegeſſen. Nur durch Anwenden der äuf FM
gelang es dem Arzt, das Kind vom Tode zu retten.
* Büdingen, 4. Sept. Mit der Frage „Die ev
Kirche und die deutſche Zukunft” wird ſich näd
die hier tagende Hauptverſammlung des Evangeliſchen Bu
Die Tagung ſoll eine bedeutungsvolle Maſſenkundgebune 7
die evangeliſchen Glaubensgenoſſen aus dem ganzen He
eint. Da Büdingen die Zahl der Feſtgäſte nicht zu faſſe
finden am Sonntag vormittag in 22 Orten der
Umgebu=
dienſte ſtatt. Sonderzüge werden nachmittags die Feſtgäf
Nichtungen Gedern, Nidda, Heldenbergen hierher bringe=
Hauptfeier wirken mit: Mockſtädter Poſaunenchor, Kirche
Kirchenchor und Chorſchule Büdingen.
Trinkt
Hormser
AosleloTd
aus der
Gerger Braueref A.-6.
WORMS a. Rh.
Geschäftsstelle Darmstadt:
9.Heber
Neue Hiederstrasse 11
B11107dgi)
Tel, 837
Kanalbauarbeiten.
Die Herſtellung von 80 m
Steinzeug=
rohrkanal ſoll vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und
Bedin=
gungen liegen bei dem Tiefbauamt,
Zimmer Nr. 5, während der Dienſtſtunden
zur Einſicht offen. Auch werden dort die
Angebotſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis Montag, den
15. September Ifd. Js., vormittags
10 Uhr, bei unterzeichneter Stelle
ein=
zureichen.
Darmſtadt, den 4. Sept. 1924.
Tiefbquamt. (st11314
Möbel= und
Auktionshaus
1 Bleichſtraße 1
Täglich freihändiger
Möbel=Verkauf
von neuen und gebrauchten
Einrich=
tungen ſowie Einzelmöbeln aller Art
Geöffnetvon9—7Uhr
ununterbrochen
Annahme von Verkäufen und
Taxationen (11322
Da nE 5
299
die
bchreibmaſchine
mit Tabulator fü
) Mk. abzug. Ang.
u. 0 130 a. d. Gſchſt.
Gebr. Herrenfahrrad,
Anzug u.
Winter=
mantel m. Pelz prsw.
zu verk. vormitr. bei
Feldmann,
Heiden=
reichſtr. 31,
St.
Marineblau
nur erstklassiger Qualitäten in nur moderner Musterung.
pa. Strapazieraualität, für Straßen- und Sportanzüge, in
50
AHZUdSTOTTO alen Dessins, 140/145 om breit . . . . Mk. 5.50 4.40 3.90
in ganz vorzüglichen Oualitäten, Streifen, Fischgräte, Karos,
R50
ANLLUSTOTT8 Unis ete, 145150 cm breit . . . Mk. 9,75 8,50 7.50 6.20
feinste Maßaual, wie Gabardine, Ripse, Twills ete., in all. mod.
950
AagafHe Farb. u. Dessins, 145/150 cm br., Uk. 21.—, 19.— 18.50 16.50 N0.
prima reinwollene Oualitäten, für elegante Anzüge
.
.. . . . . Mk. 21.—, 18.— 13.50 9.50
für Herren- und Damen-Mäntel, sowie Kostüme u. Anzüge,
3
Color-Oodts reine Wolle, 145/150 cm breit . . . . . Mk. 16.50 12,50
Berner: Loden, Manchester, Cords, Homespune
für Sportanzüge, Kostüme, Hosen ete, in reichster Auswahl.
DrT
sgleichen:
f. Kleider, Röcke u. Kostüme, 90/130 cm, in den mod.
O
Raros U. STfelfen Farbstell. u. gr. Ausn. 8,00, 7.50, 6.50 5.90 3.60 2.20
reine Wolle, doppelbreit, in allen Farben u.
30
opele U. BAtISI6 hervorragender Onalität 7.90 5.00 4,50 3.00
9.
130/140 cm br. herrl. Kleid.- u. Kostümdual., in
50
Gabardie U. HipSé fst. Kamms-Ilat, viel. Erb. 10,00, 9.50 8.30 7.50
A
Ferner Velour de laine, Velour Smyrna, Flausch ete.
für Mäntel, ganz besonders preiswert und in grosser Auswahl.
Täglicher Eingang von Neuheiten für Herbst u. Winter
UTt
Aheinstrass
Die hinterlegten
für den Gasbe
die auf der. Städt. Sparka
angelegt wurden, werden
Die Abgabe erfolgt gegen
Hinterlegungsſcheins von 2
15. ds. Mts. ab, vorm
in unſerem Dienſtgebäude,
ſtraße 69, Zimmer Nr. 6.
Darmſtadt, den 4. Sept.
Direktion der ſtädt.
Mittwoch, den 10. ds.
mittags von 4 Uhr a.
Obſterträgnis der „Pallgsr.
und Stelle verſteigert. Z
Weiterſtädter Straße—Wig
ſchneiſe.
Städt. Gütervern
Bestellen 5i4
Darmste
Marsch
Der Schlager 6o0
rechtzeitig ersche
wir auf besonderen
einige Veränderil.
nehmen mull
Singers Verlag,94
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 2. Septenber 1924.
Seite 2.
Reich und Ausſand.
2 deutſche Weinbau=Fachausſtellung.
He =onn, 6. Sept. Die offizielle Eröffnung der anläßlich des
„sbekcing durch erprobte Bekämpfungsmittel und die Steigerung
Ertrx) durch geeignete Düngung, wodurch die Erzeugungskoſten
fallss riindert werden. Mit Recht konnte der Generalſekretär
Deu— Weinbauverbandes anerkennen, daß die
Weinbaufachaus=
ung, inen ſehr guten Ueberblick über die neueſten techniſchen
Er=
ſenſchſ: auf allen Gebieten des Weinbaues und der
Kellereiwirt=
bissſ ine Fülle von Verbeſſerungen und Neuerungen zeigt, und
ſie ihren Zweck, dem deutſchen Weinbau in ſeinem ſchweren
fenzk behilflich zu ſein, durchaus erfüllt.
„Das Eigte auch ſofort der Rundgang durch die Ausſtellung, der
in dix Iffnungsfeier anſchloß. Die Ausſtellung iſt ſo reich beſchickt,
die Er ſtädtiſchen Turnhallen nicht ausreichten, die
Ausſtellungs=
inſtänry rfzunehmen; es mußte ein großes Zelt errichtet werden,
„weite/ Alusſtellungsraum, zu ſchaffen. Während die letzte Wein=
Fachof Uung vor zwei Jahren in Freiburg, alſo in einer
wirt=
tlich / günſtigeren Zeit, als man noch keinen Geldmangel kannte,
72 a lende Firmen aufwies, ſind es diesmal in Heilbronn 86,
Bet ng, die unter Berückſichtigung der überaus ſchwieirgen
der wrnten deutſchen Wirtſchaft umſo höher zu bewerten iſt. Aus
Deurl rnd haben ſich einſchlägige Firmen an der Ausſtellung
be=
t. 2. das beſetzte Gebiet und das Ruhrgebiet ſind trotz der
be=
ten I Deren ſchwierigen Verhältniſſe gut vertreten. Selbſt von
„Waſſo) =e, von Hamburg, Bremen und ſogar von Flensburg haben
ien ir Erzeugniſſe geſandt. Der Menge entſpricht durchaus die
Deuu r Weinbaukongreſſes von der Stadt Heilbronn mit
Unter=
jung 1 Deutſchen Weinbauverbandes veranſtalteten Weinbau=
Fach=
zſtellu Surde mit einer Begrüßungsanſprache des Heilbronner
erbür=; eiſters Beutinger eingeleitet. Der Generalſekretär des
Lutſches einbauverbandes, Dr. Fahrnſchon=Karlsruhe, hob in einer
en, ſehr eindrucksvollen Anſprache die Bedeutung der
Ausſtel=
g für 5= deutſchen Weinbau hervor, und wies vor allem auf die
wen e hin, die heute vor dem Abſchluß des deutſch=ſpaniſchen
ndels:=/ ges und in Erwartung der Handelsverträge mit Frank=
” undzu gien für den deutſchen Weinbau zwingender denn je iſt, die
dukti 1 oſten für die deutſchen Weine zu verbilligen, um dadurch
ſtark onkurrenz durch die Einfuhr ausländiſcher Weine beſſer
be=
ten — rinen. Als eines der beſten Mittel zur Verbilligung der
dukt / oſten bezeichnet Dr. Fahrnſchon die techniſche
Moderniſie=
deru ribaubetriebe durch maſchinelle Hilfsmittel, ſowie die Schäd=
derf Sſtellungsgegenſtände. Es wird außerordentlich viel des
n umm rten geboten. Alle Geräte, Apparate, Maſchinen uſw. ſind
eſtellt! man zum Weinbau und zur Kellerbehandlung des Weins
igt. Betrachtung dieſer mannigfaltigen Apparate kann ſich auch
Nicht=c rann eine Vorſtellung über die Erzeugung des Weines
en vuu m Rebſtock bis zur Füllung in die Flaſche. Bekannte
iſche 1 Ɨken haben Düngermittel und Präparate zur
Schädlings=
npfurry esgeſtellt und veranſchaulichen die damit erzielten Erfolge,
bilEſ und graphiſche Darſtellungen von Düngungsverſuchen.
manu cltig ſind die verſchiedenen neuen Apparate und Geräte
Schäfy Sbekämpfung und charakteriſieren dadurch den Fortſchritt,
Fekämpfung gemacht wurde. Auch alles andere, was der
er Hutme
räten in ſeinem Weinberg braucht, iſt vorhanden:
Wein=
durch Anme
rauen, Kärſte, Rebſcheren und Meſſer, Rebſpritzen,
Trag=
vom Tode umn uſnſt tvie praktiſche Transportwagen verſchiedener Art.
Gewiſ=
fran /aßen u. Abteilung für ſich bilden die verſchiedenen Apparate und
uft wihinem das Keltern der Weintrauben und für die Kellerbehand=
Ey Day Keltern aller Art und der neueſten Konſtruktion, bis zu
Maſivydraon en Weinpreſſe, Schläuche, Hebezeuge, Elektromotorenpum=
Patesn ern, Entkeimungsfiltern, Reinigungs= und Füllmaſchinen
u einn Söchſtleiſtung von 1800 Flaſchen in der Stunde,
Flaſchen=
jaſchiig anit allen erforderlichen Anlagen, Verkapſelungsanlagen
Praftlih b und einer Stundenleiſtung von 1200 Flaſchen, während
nlagsu •* Hand= oder Fußbetrieb nur auf die immerhin ſehr
re=
ble 21eng von 5—600 Flaſchen bringen; da ſieht man
Heizſchlan=
ur Vi unigung des Gärprozeſſes, Etikettierungsmaſchinen,
Kork=
maſcſu- uſw. Der Zweck all dieſer Geräte und Apparate iſt,
äu e Vereinfachung und rationelles und ſchnelles Arbeiten
Geld zu ſparen. Auch Fäſſer, Flaſchen und Korke fehlen
ſind vollſtändige Anlagen zur Erzeugung von
Schaum=
n un Tennereigpparate ausgeſtellt. Die Heilbronner
Buchhand=
rit einer ſehr umfangreichen Kollektion einen guten Ueber=
Weinbau, Weinbehandlung und Kellerei erſchienenen Lite=
Bii Die Ausſtellung ſchon für den Nichtfachmann genug des
reſſanm and Sehenswerten, ſo wird erſt recht der Fachmann von
Beſuch) T ſvertvolle Anregung mit nach Hauſe nehmen.
An dir” Sffnung der Ausſtellung und an die Beſichtigung ſchloß
e vuu —r Stadt Heilbronn gegebene Koſtprobe ſtädtiſcher Weine
e allly —inen Beifall fanden.
S:S Seilbronn veranſtaltet am Sontag zu Ehren des 31.
Deut=
eimi ngreſſes einen Feſtzug und eine Herbſtfeier ſowie einen
ißungy rid mit Geſangs= und Konzertvorträgen. Ebenſo findet
Sonnth — Feier des 100jährigen Beſtehens des Württembergiſchen
bauven: ſtatt.
Eine ſchwere Bluttat.
udm Shafen. In der vergangenen Nacht gegen 11 Uhr ſind
betrum — Ziviliſten in der Bismarckſtraße mit marokkaniſchen
aten if! en Wortwechſel geraten, in deſſen Verlauf einer der
Sol=
durchn en Schuß in hen Rücken ſofort getötet und der andere
verl: wurde. Nach dieſer Tat begaben ſich dieſelben Ziviliſten
u Kaiſer=Wilhelmſtraße gelegene Wirtſchaft und fingen dort
iden Gäſten neuerdings Streit an. Während der
Aus=
ui erhielt der 42jährige Metzger Karl Fels, Vater von
*Bruſtſtich, an deſſen Folgen er tot zuſammenbrach. Die
i ſofort vorgenommenen Erhebungen führten zur Ermit=
Enahme der Täter. Es handelt ſich um drei ſchwer mit
tſd r vorbeſtrafte Elemente.
Eine bemerkenswerte Flugzeugleiſtung.
Der Flugzeugführer Kraut vom Deutſchen Aero=Lloyd
re die 500 Km. lange Strecke Danzig—Berlin mit vollem
eren und Poſt in 2 Stunden 20 Minuten zurück. Es
inem Stundendurchſchnitt von 220 Km.
Seymour Parker Gilbert,
der definitive Reparationsagent, in ſeinem Büro.
Die Reparationskommiſſion hat, als Nachfolger Owen
Youngs, den amerikaniſchen Juriſten Seymour Parker Gilbert
zum Generalagenten der Reparationszahlungen ernannt.
Sey=
mour Parker Gilbert hat im Schatzminiſterium der Vereinigten
Staaten eine auffallend erfolgreiche Tätigkeit und raſche
Kar=
riere hinter ſich. Er hat im Schatzamt unter Max Ador
gear=
beitet, blieb auch in dieſer Behörde unter Mellon und wurde
deſſen Unterſtaatsſekretär. Gilbert hat damals erklärt, daß
Deutſchland die Summen des Londoner Ultimatums nicht
zah=
len könne. Er gilt als ſcharfſinniger Juriſt und in Finanz= und
Bankfragen als hervorragend bewandert.
Z. R. 3=Probefahrt.
Friedrichshafen. Das Amerika=Luftſchiff Z. R. 3 iſt heute
vormittag 9.10 Uhr bei ſchönem, klaren Wetter zur zweiten Probefahrt
aufgeſtiegen, die ſich über Süddeutſchland erſtrechen wird und, falls
wäh=
rend der Fahrt keine anderen Dispoſitionen getroffen werden, München,
Augsburg, Nürnberg und Stuttgart berühren ſoll. Die Dauer der Fahrt
iſt auf 6 bis 8 Stunden berechnet. An Bord befinden ſich außer der
Be=
ſatzung die Preſſevertreter des Auslandes, ferner Profeſſor Hoff, Leiter
des flugtechniſchen Inſtitutes der Univerſität Berlin. Das Luftſchiff
kreuzte 9.20 Uhr noch über Friedrichshafen und flog in mäßiger Höhe.
Während der heutigen Fahrt ſollen wiſſenſchaftliche Funkverſuche
ange=
ſtellt werden. Am Sonntag wird vorausſichtlich keine Fahrt
unternom=
men werden. Dagegen ſind ſolche für Montag, Dienstag und Mittwoch
in Ausſicht genommen. Nach dieſen Probefahrten ſoll eine 36ſtündige
Fernfahrt nach Norddeutſchland und Skandinavien erfolgen.
München. Der Münchener Bevölkerung bot ſich heute vormittag
ein überwältigend großartiges Schauſpiel. Von vielen Tauſenden auf
den Plätzen, in den Straßen und auf den Dächern erwartet, zog heute
vormittag ½12 Uhr das amerikaniſche Luftſchiff Z. R. 3 auf ſeiner
zwei=
ten Probefahrt, von ſüdweſtlicher Richtung kommend, in majeſtätiſcher,
ſicherer Fahrt über München. Das Luftſchiff, das in hellem Sonnenſchein
wie ein rieſiger Metallfiſch durch den blauen Aether zog, machte über der
Landeshauptſtadt einige Schleifen. Bald nach ſeinem Erſcheinen tauchten
am Horizont Flieger auf, die den großen Bruder in den Lüften
begrüß=
ten. Das Schiff machte über dem Exerzierplatz Oberwieſenfeldt, wo ſich
ebenfalls tauſende von Menſchen zur Begrüßung eingefunden hatten,
einige Schleifen. Auch dort kreiſten in den Lüften Flugzeuge der
Trans=
europa=Union, die dem Zeppelin den Willkommgruß in den Lüften
dar=
brachten. Gegen 12 Uhr flog das Luftſchiff in der Richtung nach
Nürn=
berg weiter.
Kurz vor 2 Uhr überflog das Luftſchiff Z. R. 3 auf ſeiner
Probe=
fahrt durch Süddeutſchland in geringer Höhe die Stadt Nürnberg. Das
Luftſchiff kam von Neumarkt in ſüdöſtlicher Richtung und ſetzte ohne
jeden Aufenthalt ſeine Fahrt bei mäßiger Geſchwindigkeit in weſtlicher
Richtung fort.
Z. R. 3 iſt um 5½ Uhr programmäßig in Friedrichshafen gelandet.
Furchtbares franzöſiſches Kriegsgerichtsurteil.
Aus Kaiſerslautern wird gemeldet: Während der
Separa=
tiſtenherrſchaft in der Pfalz war auf den zweiten Bürgermeiſter von
Rox=
heim, Gumbinger, der im Verdacht ſtand, Separatiſt zu ſein und der
bei der franzöſiſchen Regie Dienſt tat, von jungen Leuten ein
Revolver=
attentat verübt worden, bei dem Gumbinger durch ſieben Schüſſe ſchwer
verletzt wurde. Als einer der Beteiligten — die anderen entkamen
un=
erkannt — wurde der 21jährige Gymnaſiaſt Kettler aus Bobenheim bei
Frankenthal, deſſen Vater, Bahnhofsvorſteher von Bobenheim, im Juli
1923 ausgewieſen war, feſtgeſtellt und vom Landauer Kriegsgericht zu
fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Gegen dieſes Urteil war Reviſion
ingelegt worden, und das franzöſiſche Kriegsgericht Mainz erhöhte die
Strafe und verurteilte Kettler zu zehn Jahren Zwangsarbeit.
Der deutſche Dampfer „Kolumbus” gerettet.
Paris. Nach einer Meldung aus Cherbourg iſt der deutſche
Damp=
fer „Kolumbus” von den franzöſiſchen Schiffen, die ihm zu Hilfe eilten,
aufgefunden worden. Das Feuer an Bord konnte erſtickt werden. Der
Kapitän des Dampfers hat an den Marinepräfekten von Cherbourg ein
Telegramm gerichtet, in dem er für die bewieſene Hilfeleiſtung ſeinen
Dank ausſpricht.
Geſchäftliches.
Mit dem kleinen 4 PS.=Opel durch die Cadiner
Berge. Auch im fernen Oſten konnte der bekannte Rennfahrer Hans
von Opel anläßlich des Rennens durch die Cadiner Berge ſehr ſchöne
Erfolge erzielen. Die Zuverläſſigkeitsfahrt legte er ohne Strafpunkte
zurück und erhielt hierfür eine Medaille des dortigen Automobilklubs.
Im Bergrennen konnte er den 1. Platz und im Flachrennen den 4. Platz
belegen. Erwähnt ſei, daß er die Fahrt von Rüſſelsheim a. M. nach
Königsberg i. Pr. und zurück in ſeinem kleinen 4 PS.=Opel
zurück=
gelegt hat.
Der glückliche Gewinner des erſten Preiſes des großen
Kukirol=Preisausſchreibens, Herr Otto Krüger aus Wismar i. Meckl.,
Spiegelberg 21, wird in den nächſten Tagen mit ſeiner Gattin ins
baye=
riſche Hochland abreiſen. Der erſte Preis iſt an einen wirklich
Bedürf=
tigen gefallen, da er der Gattin des Herrn Krüger ermöglicht, von einer
langen und ſchweren Krankheit Erholung zu ſuchen. Bei den vielen
Tauſenden von Einſendungen konnte die Entſcheidung nicht früher fallen.
Auch die anderen Preisträger haben inzwiſchen die ihnen zuſtehenden
Preiſe erhalten. Sämtliche Preisträger werden demnächſt in dieſer
Zei=
tung veröffentlicht werden.
Hauswirtſchaftliches. Wenn je die Hausfrau darauf
be=
dacht war, ihren Wäſchebeſtand in fürſorgliche Obhut zu nehmen, ſo in
dieſer teuren Zeit, in der die koſtbaren Wäſcheſtücke kaum noch zu erſetzen
ſind. Sie iſt ſich deſſen bewußt, daß die Lebensdauer ihres Wäſcheſchatzes
abhängig iſt von ſeiner Behandlung vor allen Dingen von ſeiner
Be=
handlung bei der Wäſche. Mit Recht vermeidet die kluge Hausfrau
des=
halb alle Reinigungsmittel, die nachteilig auf die Gewebefaſer einwirken
können, und wählt vorſichtigerweiſe nur ein ſolches Erzeugnis, das volle
Gewähr bietet für größte Schonung ihres treu behüteten
Wäſchebeſtan=
des. Als ein wirklich vorzügliches Waſchmittel wird. Dr. Thompſons
Seifenpulver (Marke Schwan) empfohlen. Es erfüllt alle
Vorausſetzun=
gen, die an ein Waſchmittel beſter Qualität geſtellt werden. Beſonders
ſchont und erhält es die Gewebefaſer, da keinerlei ſchädlichen Beſtandteile
in ihm enthalten ſind und es nur aus den beſten Rohſtoffen hergeſtellt
wird. Dabei beſitzt Dr. Thompſons Seifenpulver (Marke Schwan)
aus=
gezeichnete Waſchkraft, macht die Wäſche ohne Mühe blendend weiß und
verleiht ihr den angenehmen, friſchen Duft der Raſenbleiche. Die
An=
wendung iſt denkbar einfach und bequem und aus der jedem Paket
auf=
gedruckten Gebrauchsanweiſung zu erfehen. Achten Sie beim Einkauf
auf den Namen „Dr. Thompſon” und die „Schutzmarke Schwan”, da
minderwertige Nachahmungen angeboten werden.
Rund=Funk=Programm.
Sonntag, den 7. September
Frankfurt a. M. (467 m). 8 Uhr: Morgenfeier. 1. Orgel=Phantaſie
(C=Dur), J. S. Bach. Organiſt Hans Munker, Offenbach.
2. Chor der Friedensgemeinde Offenbach: „Wach auf, mein’s
Her=
zens Schöne”, geiſtl. Weiſe 1525 (Text von Hans Sachs). — 3.
Sin=
fonia paſtorale a. d. Meſſias, für zwei Violinen und Orgel, G. F.
Händel. 1. Violine: Herr Wilh. Jäger=Offenbach, 2. Herr Fritz
Schäfer, Offenbach. Orgel: Herr Wilh. Sauer. — 4. Chor: Groß
iſt der Herr (Motette), Ph. E. Bach. — 5. Anſprache: Herr Pfarrer
Crull, Offenbach. — 6. Violinvortrag: Berceuſe (2 Violinen und
Orgel), Godard. — 7. Chor: „Ich will den Namen Gottes loben”,
mit Orgelbegleitung, J. S. Bach. Begleitung: Hans Wilh. Sauer,
Offenbach. — 8. Finale aus der Orgel=Sonate, Mendelsſohn=
Bar=
tholdy. Herr Organiſt Hans Munker, Offenbach. — 4—6 Uhr:
Bunter Kindernachmittag, veranſtaltet von der Märchentante, dem
Märchenonkel und dem Hausorcheſter. — 8 Uhr: Stunde der
Frankfurter Zeitung (Reiſeberichte von Joſef Roth, geleſen von Herrn
G. Lengbach). — 8.30 Uhr: Die alte Kammermuſikform. 1.
Trio=
ſonate, Caldara. — 2. Lamento di Ariana, Monteverdi. Rezit. und
Arie mit Begleitung eines Streichquartetts und des Harmoniums. —
3. a) Einſam ging ich jüngſt im Haine, b) Männer ſuchen ſtets zu
naſchen, Lieder mit Begleitung eines Streichquartetts, Mozart.
4. Divertimento für Streichquartett, Mozart. Mitwirkende: Frl.
Hildegard v. Buttlar (Alt), das Lenzewskiquartett: die Herren
Gu=
ſtav Lenzewski (1. Violine), Fritz Emmel (2. Violine), Ottmar
Gerſt=
ner (Viola) Miſcha Schneider (Cello). Am Grotrian=Steinwegflügel:
Herr Dr. Merten von der Frankf. Oper. — 9.30 Uhr:
Nachrichten=
dienſt, Wettermeldung und Sportbericht.
Berlin, (430 bzw. 500 m). 4 Uhr: „Ida Orloff: Märchen. — 4.30—
6.30 Uhr: Unterhaltungsmuſik (Berliner Funkkapelle). 1. Porta
Uungarica, Marſch, Morena; 2. Ouvertüre zur Oper „Zar und
Zim=
mermann”, Lortzing; 3. Pilgerchor und Lied an den Abendſtern, R.
Wagner; 4. Fantaſie aus der Oper „Der Troubadour”, Verdi.
5 „Aquarellen, Walzer, Joſef Strauß; 6. Ouvertüre zur Operette
„Prinz Methuſalem” Joh. Strauß; 7. Potpourri aus der Operette
„Die ſchöne Helena”, Offenbach; 8. Mein Traum, Walzer,
Wald=
teufel; 9. a) Meine Kindchen, heut’ ich bin gut bei Finanzen; b) Suchſt
du einen Freund, aus der Operette „Der ſüße Kavalier”, Leo Fall;
10. Heil Europa, Marſch, Fr. v. Blon. — 8.30—10 Uhr: Bunter
Abend. Mitwirkende: Alice Goetze, Sopran und Harrh Steier, vom
Deutſchen Opernhaus, Charlottenburg: Aus Operetten. Ernſt
Pe=
termann, vom Kabarett Eulenſpiegel: Heitere Vorträge.
Kammer=
muſiker Ludwig Plaß: Poſaunenſoli. Am Steinway=Flügel: Dr.
Felix Günther. — Anſchließend: Bekanntgabe der neueſten
Tages=
nachrichten, Zeitanſage, Wetterdienſt, Sportnachrichten.
Engliſche Stationen. (MEZ.) London (365), 3 Uhr: Kapelle der Kgl.
Militär=Muſikſchule. 9 Uhr: Wladimoffs Balalaika=Orcheſter.
Birmingham (475), 9 Uhr: Mackenzieabend. — Bournemouth (385),
8.50 Uhr: Sinfoniekonzert. — Cardiff (351), 8.40 Uhr: Schönheit
in Muſik und Lied.
Tageskalender.
Orpheum, abends 8 Uhr: „Sein Doppelgänger”. — Sportplatz=
Reſtaurant (Böllenfalltor), ab 4 Uhr nachmittags: Konzert. —
Gartenbauverein, nachm. 4 Uhr: Beſichtigung der Gärtnerei
Schulz, Erbacher Straße. — Gärtnerverein Feronia, 3½
Uhr nachm., im Bürgerhof, Eliſabethenſtraße: 40jähriges
Stiftungs=
feſt. — Kath. Geſellenverein, Friedrichſtr. 30: Ball. —
Spa=
niſche Bodega zum Palais: Konzert. — Café Haſſia:
Konzert. — 2. Großh. Heſſ. Feldart.=Regt. Nr. 61:
Erinne=
rungsfeier. — Vortrag, Saal, Mauerſtraße: Die letzten 7 Plagen.
— Freiw. Feuerwehr Darmſtadt, 2 Uhr ab Kapellplatz:
Ausflug nach Traiſa. — Rummelbräu, ab 4 Uhr:
Künſtlerkon=
zert. — Krone, Auerbach: Kirchweihfeſt. — Zur Mühle,
Zell bei Bensheim: Kirchweihfeſt. — Union=, Reſidenz=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſt
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 16 Seiten
Vinger Teer- und
Hwefelgehalt,
da-
e rußfreieund
ge-
chlose Verbpennung
epingen
Aschenge-
zit keine Schlacken,
cer gleichmäßiges
er
langanhatten-
de Gluf.
Gleiche Stuckgröbe.
Cher
weitestgehen-
de Wärneausnutzung.
Hondliche Fonm.
Sparsanster Brennstoj.
für häusliche
geuerbli-
che und Industrielte,
FFeuerungen
Jorzuglich für
kentral-
heizungen und
Bäcke-
peien
Seitze 8.
Darmſtädter Tagblatt, Sozutag, den 2. September 1924,
Nummets
O
UNS
95
Der große sensatlonelle Sittenfilm in 6 Akten:
Die schonste Frau der delt"
mit Lee Parry und Georg Alexander im UNION-THEATER
die bekannten nord. Komiker
in dem Iustspiel Was die Hellen plaudern.
Bat u. Batachon
Residenz- Theate
EDDIE POLO
in dem Zteiligen Sensationsfilm
Kapitän Kide
I. Episode Der Totenkopf im Wappen, 6 41
Der Buf der Büngt
Roman in 5 Akten.
(258
Palast-Lichtspiele
Das große Ereignis!
TOlSL
Phänomenales Filmwerk in 6 Akten mit
Ois OSstadd
in der Titelrolle.
Ferner wirken mit:
Viktor Janson, Bruno Kastner
Hans Junkermann
D
Lödenhochzeit —
Fox-Komödie in 2 Akten. (11137fsgo
AIee-Restaurant „Rummelbräu
Telephon 2519
2 Min. v. Bahnhof
Speisenfolge für Sonntag, den 7. September:
Mk. 0.80
Mk. 1.20
Huge
Kraftbrühe mit Einſage
Schwelnebraten
Mastochsenfleisch.
Rotkraut • Kartoffeln
mſt versch. Belage
Mk. 1.80
Suppe
Pastetchen 4 ſa Reine
Schweinebraten
Rotkraut • Kartoffeln
Nachtisch.
Mk. 2.50
Russische Vorspeise
Kraftbrühe mit Einlege
Pastetchen 4 la Reine
Wiener Schnitzel
Geback. Kartoffeln-Salat
Nachtisch oder Käse u. Butter
Jeden Sonntag
4-7u. 8-11 Uhr Künstler-Konzert
H. Bohnenkaffee — Schokolade — Torten
Rummelbräu-Spezialbier im Ausschank
Offene Weine
K. Heidenreich.
*xHerengarten *+
Heute Sonntag ab 11 Uhr
Großes Promenade=Konzert
verſtärktes Philharmoniſches Orcheſter
Leitung: Obermuſikmſtr. Mickletz
Beſonders gewähltes Programm. (11305
Lauoigshohe
Telephon 591
Telephon 591
Heute nachmittag 4 Uhr
KONZERT
ausgeführt vom Philharm. Orcheſter
Leitung: R. Ludwig.
Der Nebengart. bleibt f. Nichtkonzertbeſucher reſerviert
Pon 7 Uhr ab TANZ
im großen Saal. 5.
oe‟
Bölenfallter
Sportplatz=Reſigurant
Heute Sonntag von 4—7 und
von 8—11 Uhr (*25780
Konzert
Tanzſchule Louiſe Rehr
25841
jetzt
Viktoriaſtr. 62 p., Tel. 3200
Do
ATAA
Rein Überſee 250 g 50 Pfg.
D. AUMRICH 5820=
Mühlſtr. 76 (Ecke Niedes=Ramſtädterſtr.) und
Bismarckſtraße 27, Eingang Wendelſtadtſtr.
Orpheum (uh=)
Heute Sonntag
vorletzte Aufführung
Hein
Doppelgänger
der gr. Lachſchlager,
Sonntagskart.:
Ver=
kehrsbüro 10—12 Uhr,
Orpheums=Kaſſe ab
3 Uhr, (11355
Freie Geſellſchaft
für Maſik.
Winter 1924/25.
im ſtädtiſchen Saale
der Akademie für
Tonkunſt.
Mitgliedsbeitrag
8 Mk. bei Cypes=
Konzert=Arnold.
Hausfrauenbund
Monatsverſammlung
Dienstag, 9. 9., 4 Uhr,
Küche
Heidelberger=
ſtr. 47:Winterpläne.”
Peitschengamaschen
Marke eingestempetl)
I.Bn.774
Nehme für beſſeren
alleinſtehenden Herrn
Wäſche b. guter
Be=
handlung z. Waſch.,
Bügeln, Ausbeſſ. an.
Näheres Geſchſt.
Grammo-
plone
u. Platten
dio
Jes neuesten
Cachen
Reparaturen
an allen Muſik=Inſtr.
ſachgemäß und billig.
11121a V. Bund,
Schuchardſtr. 9.
Altbewährt und stets begehrt
„Rottis
Ne
Theater: A.
C. oder D. m. Zuſ.
K. gegen A. ein.
Sperrſitz 4., 5 vd. 6.
Reihe. Angebote u.
P 47 a. d. Geſchäftsſt.
Suppen-Erzeugnisse
In allen einschlägigen Geschäften erhältlich, General-Vertreter
Hermann Streit, Darmstadt, Alezanderstr. 13. Fernspr. 193. (11271a
Liebhaber=
Photo=
Arbeiten
fertigt gut, billig
und ſchnell (11333a
Thiele Nachf.
Bleichſtraße Nr. 9.
Felebhon 19t2.
Aotel Schmitz
Rheinstraße 50
Telephon 192
Erstkl. preiswerie Küche
Küchen-Chef nur erster Häuser
Mittagstisch
in jeder Art und
Größe in großer
Auswahl und
billigen Preiſen
wieder zu haben.
Blumen & Kunſt
Wilhelminenſtr. 10
(*25771sg)
& 0.90, 1.20, 1.50, 2.50 Mk. und höher, sämtlich
mit Nachtisch
Reichhaltigste Speisenkarte
Im Ausschank:
Münchener Löwenbräu, heil und dunkel
Rummelbräu Darmstadt
Separates Wein-Restaurant
la offene und Flaschenweine nur erster Firmen
Großer Garten in der Rheintor-Anlage
KONZERT Jeden Samstag, Sonn- u. Feiertag KONZERT
11357)
Kinderwage
in großer Auswal
Spezialgeſchäft
Donges&Wieſt
Eliſabethenſtr. 25½-(7272
Hert
kt. 1924
2pt.
dche
Kar
Sonderwoche des Bad. Landestheaters
Große Chor= und Orcheſterkonzerte / Kammermuſikabende / Freilichtaufführungen in
Durlach und Ettlingen /Kunſt=, Induſtrie=, Architektur= und gewerbliche Ausſtellungen:
Badiſches Landesmuſeum / Badiſche Kunſthalle /Badiſcher Kunſiverein / Karlsruher
Gemäldegalerien/ Badiſches Landesgewerbeamt / Städtiſche Ausſtellungshalle
/Aus=
ſiellung d. geſ. Hans=Thoma=Graphik in d. Orangerie/Landwirtſchaftliche Ausſtellungen
hier und in Durlach / Techniſche Woche /Wiſſenſchaftliche Vorträge mit Exkurſionen /
Alemanniſch=pfälziſch=fränkiſcher Sonntag / Heimatlicher Feſtzug
Sport und Turnen (Jugend=Turn= und Sporiſonntag mit Feſtzug)/ Schaufenſter=
II. Krh. 10638
wettbewerb / Pferderennen / Märkte.
Auskunft und Programmbuch Verkehrsverein Karlsruhe, Rathaus.
mit Garantie
von 3 Mk. an
bei (9701a
Wurz, Uhren
Dieburgerſtraße 8.
Mn
Stahlmatr., Kinderbett.
dir. an Priv. Katal. 10R.
frei. Eiſenmöbelfabrki
Suhlichür.), (1I. Mßros2
Lederhüte
wieder eingetroffen.
Ein Poſten Ia Qual.
zu Fabrikpreiſen, 12
bis 16 Mark.
Gummihüte
(*25836
5 Mark.
Frankfurter Hutlager
Ecke Grafen= und
Bismarckſtraße,
Näherin
empf, ſich in Anfert.
von einf. Kleidg, u.
Wäſche, ſow. Flicken
i. Hauſe u. außer d.
Hauſe f. halbe Tage.
Ang. P 31 Geſchſt. (*
Schreibmaſchinen=
Arbeiten
jeder Art werden
an=
gefertigt (11104a
Eliſabethenſtr. 57, pt.
Doergaiohinn
aanf
Sonntag, den 7. September
Garten=Konzert
Anfang 3½½2 Uhr S Eintritt frei
411342
Hff6
Thürmer-Piano
kreuzsaitig, wenig
ge-
spielt, schwarz poliert
Heinrich Arnold
Wihelminenstr. 9. (11318
2N
ſchalt b.8.
Darmſtadt.
Außerordentlich
Hauptverſamn
am Montag, den 15. September
abends 8 Uhr, im Perkeo Alexe
Tagesordnung
Beſchlußfaſſung über Verſchmelz
B.,W.,G, mit dem Bezirks=Konf
Darmſtadt,
Darmſtadt, den 6. Sept, 1924
Für den Aufſichtsrat
Weber, 1. Vorſitzender
An die
Bürgerſchaft Dam
Anläßlich unſerer am 13. und 14
im Städtiſchen Saalbau ſtattf
80 jähr. Jubiläumsfeier benötige
Unterbringung des aus dem
Gebiet kommenden 160 Mann 4
Männergeſangvereins „Lieder
Mainz=Koſtheim und des 80 Mc
ken Geſangvereins „Melor
Aſchaffenburg am 13. abends
Betten. Wir bitten höflicht
freunde und Gönner des Ver
freiwillige diesbezügliche Zuſchri
digſt an die Geſchäftsſtelle unt
des „Darmſtädter Tagblatts”,
Geſangverein,„Melont
Darmſtadt.
m
Täglich friſch geielle
Abfelit
nur garantier Vein
Apfel
im Ausſchank in meitem
pro Beher, 93 0. 10
wirklicher Friedenspre
im Verkauf über die
O=
m lite 30
4
Spezial=Obſtweintel!
und Kelterei=Ausſd
modernſte Kelterei=A
am Platze
Mauerſf. 34 Leſchle.
R
zurückgekehrt, nehme me
wieder auf und empfehle
Vereinen, Saalinhabern und
für alle Arten
M. Webe
Obermuſikmeiſt
Heinrichſtraße 41, 2.
konkutr!
Allen Freunde
zur Kenninis, deß ed.
1.ds. Mé.ab ment ohiche.
nvommen hat und bite he.
Unternehmen uterſichenid.
Pe
[ ← ][ ][ → ] All die hübschen modernen Sachen in ihren freundlichen Farben
können Sie so bequem waschen! Machen Sie einmal an einem kleinen
Stück einen Versuch. Sie werden selbst überrascht grin, wie schön
es wird. Natürlich behandelt man Wolle und Buntsachen stets
hand-
warm. Mit Persil gewaschene Wolisachen bleiben locker und weich,
verlieren die Form nicht und bekommen ein schönes neues Aussehen.
Num P 249.
Darmſtädter Tngutatt, Soitikag, den 7. S. pteuber 1924.
Seite 9.
Rheiniſche Touren= und Zuverläſſigkeitsfahrt Köln-Darmſtadt.
Die erſten Fahrer in Darmſiadt.
* SchönſtE Better, glänzende Organiſation und ſtärkſte Beteiligung,
U) ſind di 31 uptkennzeichen der großen rheiniſchen Touren= und
Zu=
läſſigkeitti et Köln-Darmſtadt, einer der letzten automobilſportli=
Veranry angen des Jahres. Bei dieſer Fahrt handelte es ſich
ſt um er2 Schnelligkeitswettbewerb, ſondern um die Prüfung der
OMtgeeſAverläſſig=v auf einer längeren Strecke. Der Zweck der Fahrt war
genau. ylanmäßig eine größere Strecke zu erledigen. Die Motor=
Muter ſtartst in 5 Klaſſen, die Wagen desgleichen, außerdem war für
hſön est Motorr; „mit Beiwagen noch eine beſondere Klaſſe eingerichtet.
jede 8 waren beſtimmte Fahrzeiten vorgeſchrieben, die inne=
Zubiln
nam g alten waur mußten. Für frühere oder ſpätere Ankunft gab es
Jafpunktet nſo für zu ſpätes Starten und wenn ein Fahrer ſich vom
Mebiet Lumnaß ſußwagesu verholen ließ.
nergel
Zwiſches achenburg und Kirberg hatte man auf einer 4,8
Koſtzmolmeter I. n Strecke ein Bergrennen eingeſchaltet. Dieſe
man ecke mit 1 ältnismäßig ſchwachen Steigungen war gewählt worden,
die Stt”, des Bergrennens vorher nicht bekannt gegeben und ſo
Fahrerwr vorheriges Training unmöglich gemacht wurde. Bei
Bergroyr erhielt der Schnelſte ſeiner Klaſſe keinen Strafpunkt,
lar nächſte) Hrer für je eine Sekunde mehr einen Strafpunkt.
diäift. Dem SS — in Köln ſtellten ſich ſich 49 Wagen und 188
Motor=
an di Gur, daruru, zahlreiche mit Beiwagen. Faſt alle bekannten Marken
zünien vertry, allerdings in der Mehrzahl ausländiſche Erzeugniſſe,
iſche, aru aniſche, belgiſche und franzöſiſche Typen. Bei der im
tzten Ge”, durch die Zollverhältniſſe und die anderen bekannten
Geſangeeiiſtände brü, bedingten Zwangslage in der Anſchaffung ausländiſcher,
Lwnders f1 öſiſcher Fabrikate, mag es für die deutſche
Automobil=
ſtrie nun ach Fortfall mancher Beſchränkungen ein Anſporn ſein,
heigen, 4 fie leiſten kann, und zu beweiſen, daß die Erzeugniſſe
deutſchen; tomobilinduſtrie bei zielbewußter und kraftvoller
Weiter=
ſbickelungg! r auch nur dann, die ausländiſche Konkurrenz nicht zu
ſten brauru.
An derw rt nahmen Mitglieder der 22 rheiniſchen Klubs des
ges 4 teiiy Die Straßen waren im allgemeinen gut im Stande und
nrr Her den Zuſtand der Straßen zwiſchen Frankfurt und
mſtadtz 1! Hers zwiſchen Dieburg—Meſſel-Darmſtadt, wurde von
Teilnehr”, an der Fahrt lebhaft Klage geführt. Da die Fahrt
Austrity 8 dem Brückenkopf Köln infolge der immer noch
vor=
denen P2 wvierigkeiten nur durch das unbeſetzte Gebiet geführt
en konnm ußten zwiſchen Frankfurt und Darmſtadt ſtatt der guten
ptverbinim „leider zum Teil die weniger guten Nebenſtraßen
ge=
amen wer? Die Organiſation der Geſamtleitung lag in den
be=
ſrten Hänu von Herrn Jockel=Köln, dem bekannten Organiſator
Deutſchlilſ ehrt. Die Organiſation der einzelnen Strecken hatten
Klub füü vtorſport Köln, der Motorradklub Siegburg, der
orſportkll Alltenkirchen (Weſterwald) und der Heſſiſche
orradklu u armſtadt übernommen. Uebereinſtimmend erklärten
Fahrer. die Organiſation und die Streckenmarkierung auf der
Heſſiſched Kotorradklub markierten Strecke Frankfurt—8
beſten gesu rr ſei.
In Darn 4 ſelbſt befand ſich das Ziel im Garten des Oberwald=
Darmſtadt
es. Hies) ſonders auch in der großen Kurve vor dem See hatte
bereits v.d Uhr mittags an eine zahlreiche, ſportbegeiſterte Menge
ſefunden. 1= Abſperrung und die Organiſation, für die neben dem
n Vorſitzslrt, Herrn Ault, außer allen Mitgliedern des
Darm=
er Klubsl”, allem Herr Georg Hahn verantwortlich zeichnete,
bte vorzün ). An alles, Tankſtelle, Reparaturwerkſtätte,
Wagen=
lung, BS ang, Sanitäter, Unterſtellung der Wagen und
Motor=
r uſw., 1 gedacht worden. Nach den bisher vorliegenden
Start=
ſt warenm. Köln folgende Wagen und Motorräder geſtartet:
orräder: e 1 gleich 9, Klaſſe 2 gleich 9, Klaſſe 3 gleich 69, Klaſſe4
h 51, Kloll ; gleich 32, Klaſſe 6 gleich 18, Motorwagen 49, zuſam=
237 Fahd re. Im Oberwaldhaus konzertierte pünktlich von 1 Uhr
die Harnur =Kapelle unter Leitung ihres Dirigenten, Herrn
mmel.
Um 1 U. O traf als erſter Fahrer Herr Karl Burger auf
gliſch Trfu H” ein. Trotz Rahmenbruches auf der ſchlechten Strecke
ikfurt—28 ſtadt hielt er bis zum Ziel durch. Als erſter Wagen
um 1 U 3 der 8/25 P8 Opelwagen des Herrn Brodeſſer
Siegbur) Plub ein. Kurz nacheinander, oft zu mehreren zugleich,
üibrigen 2 ehmer, ſo daß die Zeitnehmer alle Hände voll zu tun
Im 1 =waldhaus und in ſeinen Anlagen entwickelte ſich bald
lebheftes 4 iben, das ſeinen Höhepunkt erreichte, als gegen 5 Uhr
zum grou. Korſo aufgeſtellt wurde. Bis Dieburg hin hatte die
tzpolizei. / bie Streckenüberwachung vorbildlich geſorgt. Hiervon
zte ich mu „berzeugen, als ich mit einem Harly=Dab eines
mſtädter Hmitglieds die Strecke abfuhr. In Meſſel trafen
einen Far), aus Aachen, der Kettenbruch erlitten hatte und den
dann gll) is zum Ziel ſchleppten. Als intereſſantes
Zwiſchen=
ſei noch d getragen, daß der Start in Köln um 40 Minuten
ſpä=
tattfand. bziehende franzöſiſche Truppen aus Wahn und anderen
n die S— in Anſpruch nahmen. Die Maſchinen und Wagen
den mit —m Intereſſe beſichtigt; viel bemerkt wurde eine
Ma=
ſe Brougs) =perior, eine ſchwere und ſehr ſchnelle Maſchine, die
zu 140 K reter in der Stunde leiſten kann. Soweit bisher
er=
licherweiſf” geſtellt werden konnte, iſt die ganze Fahrt ohne jeden
ſtlichen U-A. verlaufen.
Hämmt
9en Berſckl aſw.
Ver. Erfolgl
gin goll Ezer
ichias Zeit 1 en.
24
Allenſteirz) s.
merzl. Ent :zu1 Tg.
ſeekur.
WZ.50
Atnäſſenh sn.
zuuch in veraol Ten.
Eag.
ichhuſtelt
Seilt
ſe ſonſt Wool
—n
ene Beilil FI.
Afl. Schrifttil 3
Lurnt
Abens Mall
berleiden 4 wer.
äll. konnte A elf.
derlg. Sie n! Rat
F. 1.6. pesl Tech
1, 3—5. Sop.
Stoll, Irb im,
gſtraße. O8a
Der Korſo war etwas ganz Neues für Darmſtadt. Voran die
größ=
tenteils mit Blumen geſchmückten Fahrzeuge des Darmſtädter Klubs,
dann auf einem Laſtauto die Muſikkapelle, der Wagen der Oberleitung,
hierauf die unüberſehbare Reihe der Mortorräder und Wagen. Berliner
und Kölner Preſſevertreter hatten die ganze Fahrt in einem vom
Agrippina=Konzern in Köln geſtellten Wagen mitgemacht. Die Fahrt
Bismarckſtraße, Landgraf=Philipp=Anlage, Rheinſtraße zum Marktplatz,
Köln begrüßte kurz die Fahrer mit herzlichen Worten, die ihrerſeits
ſie Darmſtadts altehrwürdiger Marktplatz in ſolcher Fülle wohl noch hart auf hart geht und jeder einzelne Punkt, der dann mitunter vielleicht
löſte ſich der Zug auf, um in die verſchiedenen Quartiere verteilt zu
werden.
Um 8 Uhr begann im Fürſtenſaal der Begrüßungsabend. Herr
Georg Hahn als Sportleiter begrüßte die Gäſte, deren Zahl Saal
und Garten kaum faſſen konnten. Der Saal war mit friſchem Grün
ſchön geſchmückt. Muſikaliſche und humoriſtiſche Vorträge, Lieder zur
Laute und gemeinſame Geſänge füllten den Abend, an dem von Anfang ſehen wir wieder lauter altbekannte Namen, die dem Verein ſicherlich
waren die Stadt, das Kreisamt, das Polizeiamt und das Miniſterium
am Samstag abend nur die Reſultate des Bergrennens bekannt
gege=
ben werden, die unten folgen. Das Geſamtreſultat wird erſt am
Sonn=
tag früh endgültig zuſammengeſtellt werden können.
niſchen Ortsgruppen des Gaues 4 „Rheinland” einen kunſtvoll in Silber
handgetriebenen Pokal mit Schale dem Heſſiſchen Motorradklub
Darm=
ſungenen Liedern und Anſprachen verſchiedener Herren verging die Zeit
nur zu ſchnell. Eine Tombola, deren Gewinne durchweg in nahrhaften
und kulinariſchen Dingen beſtanden, ſorgte für Abwechſelung.
Wie ich übrigens hörte, ſoll im Jahre 1925 die Zuverläſſigkeitsfahrt
in umgekehrter Reihenfolge, Darmſtadt—Köln, ſtattfinden.
Die Ergebnifſe des Berg=Rennens.
Nachſtehend nun noch die Ergebniſſe des Bergrennens, die Herr
Jockel in humoriſtiſcher Weiſe, den Applaus jedesmal flott und energiſch
kommandierend, verkündete:
1. Wagen:
Klaſſe 1: P. Schiffer, Köln, Amiliar 4,37; H. Schiffer, Köln,
Pluto 5,25.
Klaſſe 2: Stümpfk, R., Bugatti 4,20; Miſchalſchek, Bugatti 5,14;
Tittel. Koblenz, Meredes 5,41.
Klaſſe 3: Steinberg, Köln Metallurgique 4,58; Seiler, Koblenz,
Armſtrong Sidleyz 7,57.
Klaſſe 4: Bäsgen, Siegburg, Opel 6,16; Brodeſſer, Siegburg 6,33.
Klaſſe 5: Amterbrick, Köln, Mercedes 4,00; Meurer, Köln,
Dak=
land 4,45.
Motorräder:
Klaſſe 1: Roggenberck, Köln, Allright 5,16.
Klaſſe 2: Nerk, Köln, Sum 5,00.
Klaſſe 3: Braun, Köln, Wikro 3,59; Heuſer, Köln, Dott 4,21.
Klaſſe 4: Schwartz, Koblenz, Saroléa 3,39; J. Bach, Köln,
Nor=
ton 3,56.
Klaſſe 5: Wenzel, Düſſeldorf, N. S.U. 400; Goldberg, Köln, Ruſh
4,17: Graßmann, Köln, Panther 4,19.
Klaſſe 6: Warchter, Köln, Brough Superior 4,15; Weichelt, Koblenz,
Henderſon 4,17.
Mit wirklich berechtigtem Stolz dürfen die Veranſtalter der großen
Der echte Sportsgeiſt, der alle Teilnehmer beſeelte, hat nicht wenig zu
dem reibungsloſen Ablauf dieſer größten automobilſportlichen
Veran=
ſtaltung beigetragen. Hoffen wir, daß im nächſten Jahre die Revanche=
Fahrt Darmſtadt—Köln einen ebenſo guten Verlauf nehmen wird! Daß
der Empfang in Köln ein ebenſo herzlicher ſein wird, wie diesmal in
Darmſtadt, darf als ſicher angenommen werden.
H. W. W.
Leichtathletik.
Klubkampf Arheilgen—Dieburg.
Die Leichtathletikabteilung der Sportvereinigung 04 veranſtaltet
heute Sonntag, morgens 9 Uhr auf dem Arheilger Mühlchen einen
Klubkampf gegen die beſtbekannten Dieburger Leichtathleten, der ſeine
Anziehungskraft bei dem Können der beiden Abteilungen nicht verfehlen
dürſte. Die Konkurrenzen erſtrecken ſich auf 100=, 400=, 3000=Meter=Lauf,
4 mal 100=Meter=Staffel, Schwedenſtaffel, Hochſprung, Weitſprung,
Speerwerfen, Diskuswerfen und Kugelſtoßen.
Persil das Paket 45 Pfg.
Fußball.
Sportverein 98 Darmſtadt.
Eine kurze Atempauſe in der wilden Haſt der Punktſpiele endlich
ermöglicht es der Vereinsleitung, in einem Freundſchaftsſpiel einige
ging durch die Dieburger= Magdalenen=, Schloßgarten= Frankfurter=, Spieler unterer Mannſchaften auszuprobieren. Dies hat den Zweck,
bei einer eventuellen Verletzung eines oder des anderen während der
der, wie auch die zuvor durchfahrenen Straßen, von zahlreichen Zu= nun wieder einſetzenden Verbandsſpiele ſofort einen einigermaßen
eben=
ſchauern beſetzt war, die die Fahrer lebhaft begrüßten. Herr Jockel= bürtigen Crſatz zu haben, deſſen Können von vornherein ſchon bekannt
iſt. Man weiß genau, was man von ihm verlangen kann, und braucht
mit vielhundertfachem Getöff aller Hupen ihn ehrten, eine Muſik, wie nicht erſt in einem wichtigen Verbandsſpiel zu probieren, bei dem es meiſt
nie gehört hat. Nach dem gemeinſamen Geſang des Deutſchlandliedes verloren ging, von größtem Wert iſt. Trotz dieſes teilweiſen Erſatzes,
mit dem die Ligamannſchaft antritt, iſt doch Gewähr gegeben für ein
ſchönes, flottes Spiel. Mit
Ellenbeck
Förſter
Laumann
Mahr
Göbel Eiſinger
Jakobhy Schäfer Becker Takaſh Köhler
an eine frohe und feſtliche Stimmung herrſchte, aus. Von Behörden Ehre machen werden. Zum Gegner dieſer Mannſchaft wurde die
Liga=
mannſchaft von F. C. Hertha Mannheim gewonnen, die bekannt als
des Innern vertreten. Infolge der techniſchen Schwierigkeiten konnten guter Kreisligavertreter, beſtrebt ſein wird, ein günſtiges Reſultat gegen
den Odenwaldmeiſter herauszuſpielen.
Die 2. Mannſchaft Sportvereins empfängt um 10 Uhr auf dem
Uebungsplatz die 1. von Höchſt i. O., während die 4. Mannſchaft im Ent=
Herr Oberingenieur Jockel=Köln überreichte im Namen der rhei= ſcheidungsſpiel um die Meiſterſchaft um 10,15 Uhr auf dem V. f. N=
Platz gegen die gleiche von Arheilgen anzutreten hat.
Wenn wir unſere 12. Jugendmannſchaft nicht unter die erſten
ſtadt in Anerkennung ſeines großen Sportgeiſtes. Bei gemeinfam ge= Deutſchlands, wie die vom 1. F. C. Nürnberg oder Sp.=V. Fürth ſtellen
dürfen, ſo hat ſie immerhin doch in ihrem Kreis die Meiſterſchaft
er=
rungen und auch gegen auswärtige Gegner ſchon beachtenswerte
Reſul=
tate erzielt. Im Kampf um den Gaumeiſtertitel können wir heute
Sonn=
tag vormittag um 10 Uhr auf dem Stadion unſere 1a.
Jugendmann=
ſchaft gegen die gleiche von Sp.=V. Lengfeld ſehen, den Meiſter in
ſei=
nem Kreis. Nach den Leiſtungen der Einheimiſchen vergangenen
Sonn=
tag in Arheilgen zu ſchließen, darf mit einem ſpannenden, ſchönen Spiel
gerechnet werden und iſt daher jedem Freund und Förderer unſerer
guten Sache der Beſuch ſehr zu empfehlen.
Die 1a. Jugend empfängt zum Freundſchaftsſpiel um 11½ Uhr die
1. Jadm. vom F. C. 0 Bensheim, während ſich die 2a. Jadm. nach
Frankfurt begibt, um im Vorſpiel gegen die gleiche von Sportfreunde
anzutreten. Die 1a. Schüler ſpielen um 3 Uhr gegen die 1. Schüler
von Sp.=Vgg. Arheilgen, nährend die 1a. Schüler gegen die gleichen von
Union anzutreten haben,
F. C. Eintracht Darmſtadt—Pfungſtadt.
H.H. Heute, Sonntag, den 7. er., begibt ſich die 1. Mannſchaft des
F. C. Eintracht nach Pfungſtadt, um gegen die dortige Ligamannſchaft
ein Privatſpiel auszutragen. Man darf geſpannt ſein, wie ſich die
Ein=
trächtigen bei ihrer jetzigen guten Form in Pfungſtadt ſchlagen werden.
Auch die unteren Mannſchaften ſollen zu ihrem Rechte kommen. Die
1. Schülermannſchaft ſpielt in Roßdorf gegen die dortige 1.
Schüler=
mannſchaft, während die 2. Schülermannſchaft nach Sprendlingen fährt,
um ſich dort mit der gleichen Schülermannſchaft zu meſſen. Am
Sport=
platz am Finanzamt trifft um 11 Uhr morgens die 2. Jugend mit der
gleichen von Germania Frankfurt a. M. zuſammen, und die 1. Jugend
hat den F. C. Sprendlingen zu Gaſt. Spielbeginn 3 Uhr. Beſonders
das letzte Spiel dürfte von Intereſſe ſein, wird man doch hier einen
Ver=
gleich zwiſchen beiden Mannſchaften feſtſtellen können.
V. f. R. Darmſtadt 1b. Jgd.—V. f. R. Heilbronn 1a. Jgd.
Heute vormittag um ½12 Uhr wird die 1a. Jgdm. des V. f. R.
Heilbronn zum Spiel gegen die 1b. Jugendelf des V. f. R.
Darm=
ſtadt antreten. Heilbronn zählt zu den beſten Jugendmannſchaften, jeder
Zuſchauer wird ſeine Freude an ihrem formvollendeten Spiel haben.
Auch die 1b. Jugendelf des V. f. R. kann ein gutes Spiel vorführen;
Touren= und Zuverläſſigkeitsfahrt auf den glatten Verlauf zurückblicken, ſie rang die 1. Jugendmannſchaft des F. C. Union Darmſtadt 1:0 auf
deren eigenem Platz nieder.
E. W.
V. f. R. 1b. Jgd, ſpielt in folgender Aufſtellung:
Söckler
Löffler
Kehm
Tiedemann
Neuber.
Creter
Heiſer
Finger.
Zell Brohm
Bär.
F. V. Germania 1911 Eberſtadt—F. V. Hofheim.
Am heutigen Sonntag, den 7. September, empfängt Germania
Eber=
ſtadt einen alten Rivalen, die 1. Mannſchaft des F. V. Hofheim 1911,
zum fälligen Rückſpiel. Hofheim, das in der A=Klaſſe des Riedgaues
mit an führender Stelle rangiert, ſtellt eine körperlich ſchwere
Mann=
ſchaft ins Feld, an der Eberſtadt eine harte Nuß zu knacken haben wird.
Andererſeits bringt Eberſtadt nach verſchiedenen Umſtellungen eine
ſpiel=
ſtake Mannſchaft auf den Plan. Jedenfalls dürfte ſich, ſchon um einen
Vergleich zwiſchen der Spielſtärke in der 4=Klaſſe der Gaue Ried und
Bergſtraße ziehen zu können, ein Beſuch dieſes Spiels lohnen. Der
Be=
ginn iſt auf halb 3 Uhr feſtgeſetzt. — Vor dem Spiel treffen ſich die
1. Mannſchaft Groß=Zimmerns und die 2. des Platzbeſitzers. HI. A.
KMagerkeit. K
Schöne, volle
Körper=
form durch unſere
oriental. Kraftpillen
für Damen
pracht=
volle Büſte),
preis=
gekr. m. gold.
Me=
daille u. Ehrendipl.,
in kurzer Zeit große
Gewichtszun. — 25
Jahre weltbekannt.
Garant. unſchädl. —
Aerztl. empfohlen.
Streng reell. Biele
Dankſchr. PreisPackg
(100 Stück) G.=M. 2,7:
Porto extra. Poſt=
D. Franz Steiner (5
( Eo., G. m. b. H.,
Berlin W 309.— In
Darmſtadtzu haben
i d. Medizinal=2
ro=
gerie Beckenhaub
KfSiermarkg
2 Ferkel, 10 Wochen
alt, zu verk.
Marien=
platz 1, Zim. 14. (*
Deutſcher
Schäferhund
Ia Stammbaum, zu
verkaufen
Beſſunger=
ſtraße 56. (r257738g
Meite Meitche
Schäferhündin
mit Stammb, 2 J.
anweiſung od. Nachn. zu berk., daſelbſt ein
Alöcheriger Sparherd
bill. zu verk. (*25877
Orangerieſtraße 28.
Schäferhündin
g. Hände
Schulſtraße, (1V,9310 bill, zu dk.
Blumen=
thalſtr. 91, pt. (25863
Seite 10.
Darmſtädter Zandieltf,
g, den 2. Eezteziler 1924.
Pelsgaekege!
Meine Spezialität:
HochmoderneſZickeljacken, aus bestem
Material bergestellt, in braun,
dunkel-
braun, grau (fehfarbig), Vorläufige Preise:
225.—
250.—
295.—
Zickelfelle stiegen auf der letzten Leipziger
Rauchwaren-Auktion um hundert Prozent
(s. meine Anzeige in Nr. 242 des
Tag-
blattes), Die Preise meiner Jacken
basieren noch auf der früheren
Preis-
berechnung der Felle.
(*25857gid
Telephon
Gegründet
3298 Friedrich Hau
1864
Ludwigstr. 7
DELZE HürE HGTZEN
Kürschnerwerkstätte unter fachmänn. Leitung im Hause,
Bielstäclnafs
docks Einführung
Der „Feſttag” Gas=Sparherd koſtet
ab heute:
bei Pahlungserleichterung.
Verkaufsſiellen: L. Breitwieſer, N.=Ramſtädterſtr. 54
W. Caſtan, Kirchſtr. 5
Alexander Guntrum, Roßdörferſtr. 14
H. G. Ludendorff, Frankfurterſtr. 64
S. Möller, Karlſtr. 73.
(11363
Probieren Sie bitte meine
SUMATRA-CIGARREN
Da-Nu-Da Hausmarke 12 Pfg.
Hamburger Da-Nu-Da 15 Pfg.
Hamburger Da-Nu-Da 20 Pfg.
und überzeugen Sie sich von deren Qualität!
D. Mumrich, Mühlstr. 76
und Bismarckstraße 27, Eingang Wendelstadtstraße
(8407a
46 Obergasse
oreins-Aotet „AospiA —12—
(nächſt der Inf.=Kaſerne, Alexanderſtraße). Telephon 1767.
Anerkannt gute Küche / Mittag= u. Abendeſſen (11316 Mk. 0.70 u. höher / Schöne helle Räume
Kein Trinkgeld . . . . . . . Kein Trinkzwang.
Reuhergerichtete Fremdenzimmer mit u. ohne Penſion b. mäßig. Preiſen
Große und kleine Säle für alle Veranſtaltungen
Fröbel=Seminar
Saalbauſtraße 8
Bildungsanſtalt für Fröbelſche Erzieherinnen
und Kindergärtnerinnen
Donnerstag, den 9. Oktober, beginnt ein neuer
Kurſus. Anmeldungen werden Montag und Donnerstag
von 2—4 Uhr Bismarckſtr. 18 entgegengenommen. (*25679sg
Proſpekte jeden Vormittag
Die Vorſteherin:
in der Anſtalt
Th. Schultz=Gora,
Saalbauſtr. 8 zu erhalten.
Prirate Höhere Handels-Lehranstalt
von Dr. Wilh. Siedersleben, Diplomhandelslehrer
Fernrut 923 Darmstadt Saalbaustr, 73
Neue Kurse beginnen am 7. Okfober
Anmeldungen werden täglich von 3—6 Uhr entgegen
genommen.
(10593a
Eingeführte Handelsfirma
sucht stillen oder tätigen
Peilnaper
für den Vertrieb eines patentierten
Massen-
artikels, der im In- und Auslande grossen
Anklang findet. — Beste und sichere
Ge-
winn-Aussichten. — Erforderliches Kapital
ca. 10000 G.-M.
(11179fgi
Angebote unter 0. 119 an die Geschäftsst, d. B1.
Stellengeſuche
Weiblich
Frl. ſucht Stelle al
Verkäuferin
Servierfrl.
Angeb.
42
Mädchen
vom Land ſucht ba.
diaſt Stellung in k.
Haushalt. Angeb. u
P 58 g. d. Geſchſt. (*
Werfelle
Stenotypiſtin
tüchtige
Buchhalterin
ſucht geeign. Stellg.
Zuſchriften u. O 13:
g. d. Geſ
Stellengeſuch.
Beſſeres Frl.
längere Zeit als
Emp=
fangsdame b. e. Arzt
tätig, ſ. Engagement.
Angeb. u. P 64 a. d.
Geſchäftsſt. (11360g0
Intell. Fräuieiß
höh. Schulb.,
geüb=
in Stenographie und
Maſchinenſchr., engl.
ni. franz. Korreſpond.
mehrjähr. Büropraxis
ſucht Stellung.
An=
geb. unt. O. 116 ar
Geſchäftsſt. (*25645f.
Kinderliebes (*2585
Fräulein
dünſcht tagsüb.
Tä=
tigkeit bei Kindern
ventuell halbe Tage
Ang. P 50 a. Geſchſt.
Unter Mitwirkung des Herrn
Frauenarzt San.-Rat Dr. Hachenhauer
ersonnen, erprobt und in
jeder deutschen Stadt
ebenso an
Universftäts-Frauenkliniken
eingeführt
Glänzend bewährt und begutachtet
Modell A: Emylis-Leibbinde
Modell B: Emylis-Leibb.-Korsett
Modell &: Emylis-Korsett
Gesundheitsgemässes
Kleidungs-
stück mit Leib- und Rückenstütze
Das Beste für Arbeit, Spiel u. Sport
Verkaufsstellen in Darmstadt:
Gg. Behrmann, Schützenstrasse 10
Herm. Heinmüller, Schulstrasse 1
M. Kattler, Rheinstrasse 3
Ferdinand Röth, Soderstrasse 5
Ludw. Röth, Elisabethen-Strasse 22
Lina Roth Nachf., Ernst-Ludwig-Strasse 11
GUNDNER-LANG
DARMSTAPT
Leibbinden- und Korsett-Fabrik
Wir bitten um Beachtung
der EMYLIS-Auslagen an
oben bezeichneten Niederlagen!
Heize, koche, backe
Schmore
nur noch mit Briketts
„Hallore"
AäffZ
Werner Stähle
G. m. b. H.
Kohlenhandlung
Darmstadt, Emilstrasse 21
Fernruf 2233
Fräul., 23 Jahre, ſucht
Stellung als
Empfangsdame
bei Arzt od Zahnarzt
Angeb. unter P 29an
d. Geſchäftsſt. 425823
Prl. 27 J. alt, perf.
0 Köchin, zuverläſſie
im ganz. Hausweſer
facht Stellung
im frauenl. Haushalt
Angeb. unter P 39 an
d. Geſchäftsſt. *25834
Männlich
Schriftsetzer
(22Jahre),i
Zeitungs=
ſatz bewandert, ſucht
Stellung. Auch ausw.
Angeb. unter P 37 an
d. Geſchäftsſt (*25829
Jg. Mann
m. Führerſchein 3 b
ſucht Beſchäftigung
gleich welcher Art. (*
Ang. u. P 43 Gſchſt.
Offene Stellen K
Weiblich
Tücht Kontoriſtin
für halbe Tage geſ.
Ausf. Angeb. m. Ang.
d. Gehaltsanſpr. u.
P60 a. d. Geſchſt. (*
Erſtklaſſige 2586e
orſettarbeiterin
per ſofort geſucht
Schulſtr. 10, I. Stock.
Zwei fleiß., ordentl.
Mädchen
für Küche und Haus.
nicht unter 20 J., f.
15. Sept. geſucht.
Reſtaurant Sitte,
arlſtraße Nr. 15.
PUNA
Lehrmädchen aus
zuter Familie
ſo=
fort geſ. (*25828
Johanna Becker
Wilhelminenſtr. 27.
Durchaus zuverläſſig
Mädchen
oder junge Frau
die gut nähen und
bügeln kann und alle
Hausarbeit verſteht,
in gute Dauerſtellung
für Villen=Haushalt
auf dem Lande ge
ſucht. Zweitmädchen
vorhanden. (11230sg1
Frau von Steinan=
Steinriſch, Zell, Kr.
Erbach, Odenwald
Weg. Krankheit m
langjähr. Mädchen
uch
d
oder
Meld. m. Empf. od
Zeugn. Gehalt und
Eintritt nach Ueber
inkunft.
Frau Reg.=Rat
Weimer, Beckſtr. 66
Dienſtmädchen
zu kleiner Familie bei
Familienanſchluß geſ.
Adr. Geſchſt. (*25903
Perf. Schneideriu
f. eleg. Dam.=Gard.
ſof. i. Haus geſucht.
Saalbauſtr. Nr. 38,
Laden rechts. (*25884
Tüchtiges (*25475dg
Alleinmädchen
d. kochen kann, m. g.
Zeugn., ſof. geſ.
Vor=
zuſtell. zw. 5 u. 7 U.
nm. Ries,
Friedrich=
ſtraße 13, 1. Stock.
Tücht. durchaus
zuverl. Mädchen
ſof. geſucht *25862
Legationsrat
Heinemann,
Hobrechtſtraße 37.
Alleinmädchen
das kochen kann, für
15. September oder
1. Okt. geſucht. *25850
Saalbauſtr. 81 pat.
Geſucht
zum 1. Oktober in
kinderloſen Haushalt
Alleinmädch.
evangel.), das kochen
ann.
(11226
Ohlyſtraße Nr. 33, I.
mit gut. Zeugniſſen.
ſelbſt., perf. i Kochen
und Hausarbeit, zu
2 Perſonen bei hoh
Lohn geſucht. Näh.
Ludwigſtr. 20, Laden
v. 10—½1, 3—6,
Männlich
Hieſige
General=
agentur ſucht zur
Akquiſition
arbeits=
freudigen Herrn geg.
Gehalt und
Abſchluß=
proviſion. Nur ſolche
Herren wvollen ſich
melden, die wirklich
Intereſſe f.
Verſiche=
rungen haben.
Nicht=
fachl. werd. eingearb.
Ang. u. O. 113 a.
Ge=
ſchäftsſt. erb. (*25641fg
für Beamte,
Kauf=
leute uſw. d. Aufn.
von Verſicherungen.
Höchſte Proviſionen.
Angeb. u. 0 76 a. d.
Geſchftsſt. (*25513dgi
Für
Beamten=
verſich, w. Beamte a.
Art allerorts geg. h.
Prob. geſ. Angeb. ui.
P6la. Gſchſt. (*25888
Dur Beſorgung von
O. Geſchäftsgängen,
Büroreinigung,
Be=
dienung der
Zentral=
heizung, ſowie
Hilfs=
arbeiten im Magazin
ſuche ich einen
durch=
aus zuverl., beſtempf.
Mann.
Meldung unter Vorn
lage von Zeugniſſe
bei J. Nohl,
Martin=
ſtraße 24. (B11354
Durchaus tüchtiger
ſelbſtändiger (*25817
per ſofort geſucht.
Iſelin & Munk,
Karlſtraße Nr. 12.
Tüchtige, durchaus fachkundige
für die Art kel
Strümpfe u.
Handſchuhe
per ſofort oder ſpäter geſucht.
Aus=
führliche Angebote unter Angabe der
Gehaltsanſprüche oder perſönliche
Vorſtellung erbeten. (11330
Steinberg & CL.
Darmstadt
Ernſt=Ludwigſtr. 17, Ecke Schuchardſtraße.
Allererſte hanſeati
Weingroßhand!
(Speziell Bordeaux= u. Süd
porteure) ſucht erſtklaſ
Dertte
für Darmſtadt und näl
gebung. — In Frage komm
Kraft, die bei Weinhandl=
Hotels gut eingeführt iſt un
folgreich in dieſerBranchegea
Angebote unter L, K. 1
„A1a‟ Haasenstein &
Mannheim. (
Neben= d. ſchr. Tätigl, Proſß
erwerb Vitalis-Verlag” Müt
Wir haben unſere
mAllein-Vertreta
für den Stadt= und Lar
Darmſtadt zu vergeben.
Herren, geſetzten Alters,
den Feinkoſt=, Kolonialwar
Konfitürengeſthäften,
eien und Konditoreien im 2
Bezirk nachweislich beſte
geführt ſind, belieben
A=
mit näheren Angaben
einzureichen. 1
Verkaufsbüro
der Schnellwaggenfabrik E.
Kalsruhe i. B. Rief
Wir ſuchen zur Leitung einerſe
Miederlasst
tüchtigen, zielbewußten Hermn:
ſationstalent und ca. 500 Gol
Lagerübernahme
ie Monatseinkommen m.
450 Goldmark. M Woh
auch Ausland, Branchekenntni
forderlich. Angebote unter Sck
Marktredwitz i. 8.
Wir ſuchen
zur Uebernahme unſerer
errichtenden Zweloſte
Kund kommt evtl, auch Nie
abgeb. Beamter uſwp. in Fra
dingung: Fleiß und unbedingt
läſſigkeit. Als Sicherheit ſind.
bis 1500.— Barkapital erf. un
Bewverber, welche nnchweisl.ib
MBetrag verfügen, ausf. Bewerk
m. Lichtbild u. Lebenslauf ei
an: Schließfach 96, Ste
Sichere angenehne Kei
Zur Führung einer Filiale i*
Lage ſucht Fabrik gew. Dam
Herrn. Bar=Kaution vonMk.
die ſichergeſtellt wird iſterf.!
Reflekt. mit gut. Umgangsf
werden um ausf. Angeb.
P 14 an die Geſchäftsſt. (1
Rf
Zulchneie
hr. Rohe, Alexanderſtr. 4
frücht
Lehrling
1 Hausbur
geſucht im Alter von 14—20 Ja
Shutbragce".
Für ſofort oder ſpäter erſte
branche=
kundige Berkaufskraft bei hohem
Einkommen. Selbſtändige Dam en
mit langjähriger Erfahrung wollen
Angebote ſenden unter O. 120 an die
Ge=
ſchäftsſtelle ds. Blattes.
(11176f.
Geſchäftstochter
von außerh. (Metzger
ſucht z. tv. Ausbildg. i.
Geſchäft u. Haushakt
Stellg. Metzg bevorz
Angeb. unter P 28 ar
d. Geſchäftsſt. *25822
geht aus Flicken und
Stopfen. Ang. 0 129
a. Geſchſt. (*25672sg
Fräul. m. langjähr,
Erfahrungen i. Lohn=,
Lohnſteuer= u.
Kran=
kenkaſſen=Berechnung
ſow. Stenogr. u.
Ma=
ſchinenſchr. ſ.paſſ.
Wir=
kungskr., evtl. a. Kaſ
ſiererin. Angeb. unt.
P67 Gſchſt. (*2:
Friseise
O
Geb. Dame, 40 J.
eb., tücht. i. Haush.
Kindererz., Krknpfl.,
Schneid. u. Spracht.,
ſucht Stelle als
Zaarbeiterinnen
z. Lehrmädchen
per ſofort oder ſpäter geſucht.
Greie Kriechbaum=Pelter
Kirchſtraße 4
(*25899
UNN
Vorzug erhalten Bewerbung”
führlichen Referenzen, uuter
Beſchäftsſtelle.
Für ſenſationelle KMöß
Neuheit 2.R. GN.
tüchtige Vertreierbei Lorich
hoher Prov, geſucht. Zim.
Fremdenh.
„1130
Ph. Ruths,
Frankfurt M. Moſelſtr.46. — Hfannf
mbl
ſofort zur Verglaſung /Wohl
einerGärtnereidahier
geſucht. Angeb. unt.
P 46 Geſchſt. (*25845
Kaſinof
gönt
Verkſtätten
Helle Werkſtatt. Sechte ”
ſol. He
95 qm, zu verm.
Näher. Kartſcher
nder!
Beſſungenſtraße 8
Ealingen gi nit
Stauung
f. 4—5 Pferde, nebſt
den ſof. z. vm.
Nr. 35, Sonntag, 7. Sept. 1924
Sicklichenn Her zu umſchreiben.
Der W Geit gemäß iſt zu ſagen, daß es ſolchen
Kirchen=
n zu aly Zeiten gegeben hat. Schon die erſten Kirchenväter
ten übéd e Ungezwungenheit in der Kleidung ihrer
Pfarr=
ber, die 2 Kirche cum tortis erinibus — mit gekräuſelten
hren — —2ten!
Solche 3 reſchicklichkeit iſt immer relativ und durch die
An=
uungen m Zeit bedingt.
Wenn I. die Frauen von heute in ſolcher Kleidung
glau=
ſollten,m Tterungen eingeführt und die bekannten Grenzen
Anſtanm weitert zu haben, ſo möchten ſie ſich, wenn man
lein / Den Standpunkt geſchichtlicher Anſchauung ſtellt,
täuſchern
T. des franzöſiſchen Directoire z. B. (1795—99)
hr Ten Büſenausſchnitt.
Aber wd vll man von gewiſſen Modefrechheiten des zwei=
Kaiſerry ſagen! Und da wollen wir nicht von denen
ſchen, diei n. an den Vergnügungsſtätten, ſondern am Hofe
Kaiſerinn Oſt feſtſtellen konnten. Gréville ſchrieb um 1854,
die Fro) „verrohter denn je” wären.
Die Füü. Pauline Metternich im beſonderen hat die
Er=
erung ars rie ſehr gewagte Kleidung hinterlaſſen. Eines
es erſchig re ſozuſagen halbnackt mit voll über den
Schul=
aufgelööl Haupthaar.
Die pron ebende Fürſtin Caſtiglione, die den Ausſpruch
n hat: „ n mich meine Mutter als junges Mädchen nach
Inkreich gi cht hätte, würde man keine Spanierin auf dem
von erbli=i" entbehrte eines Abends ſo ſehr der Kleidung,
die Kaiy ihr durch einen Kammerherrn ein
Umſchlag=
überrei,i ließ, weil „Ihre Majeſtät fürchtet, Sie möchte
erkälten”n
Im Vers —he mit ihr erſcheinen unſere heutigen Frauen
zurückh.d —d.
Für die ,/ Der vorhergehenden Generation angehörten und
den Wumſ er Frauenkleider, den abſcheulichen Schnürleib
die Puuriel gekannt haben, erſcheint die heutige Mode
bathiſch: hinlänglich vernunftgemäß.
Das ſolll T keinen Grund dafür abgeben, daß dieſe heu=
Mode va/ auer ſei.
Pra nkleidung und Kirchenbeſuch
Mode einſt und jetzt
ien haben ſich Vereinigungen gebildet mit dem
Ien, die mit nackten Armen und ausgeſchnittenem
Meih ſwieder in er Kirche erſcheinen, daraus zu entfernen.
Ange=
tige ve uigendvereinen, eigens dazu unterwieſen,, jagen ſie
Schir) rind Schande unter den hämiſchen Blicken
Ungläu=
der ausl e Gotteshauſe.
Aus ika kommen uns noch ſchrecklichere Nachrichten zu.
Stra einzelner Staaten meſſen eigens abgeordnete
Poli=
en höcki enau die Länge der Badekleider nach und nehmen
örig. S Protokolle auf!
In Sand eifern die Prediger gegen die Kleidung der
tigen iten, die ſie seandalous and indeeorous nennen.
In Sen läßt die Polizei Primo de Riveras anſcheinend
ſichtlichh iderausſchnitts nicht mit ſich ſpaßen.
In E2 penland hat Biſchof Timotheos einen Hirtenbrief
iſſen, 4 in geſagt ift: „Wir verbieten Frauen den Beſuch
Lirchese Ɨe anſtößig gekleidet ſind oder in der äußeren
Er=
inung / Anſtand verletzen. Wir befehlen den Geiſtlichen,
en keini twveihtes Brot zu reichen, denn mögen ſie auch
leiſtreitig /el= und tadellos ſein, im Falle, daß ſie für die
chenbeſft ein Gegenſtand des Aergerniſſes werden, ſind ſie
ſündigei zſehen. Wir ermächtigen die Küſter, den Beiſtand
Polizez rchzuſuchen, der in Anbetracht ihrer Zuſtändigkeit
chrift K 3 Schriftſtückes zugeht.”
In FFreich haben mehrere höhere Geiſtliche (Biſchöfe)
Spendid. der Sakramente verweigert, wenn die Frauen in
ößiger 7 Dung ihre Körperreize zeigten.
Auch 2 PPapſt hat die Abſicht, hier einzuſchreiten,
kund=
un;er m! iogar ſo weit gehen, den Begriff des für die Kirche
Groß iſt das Leben und reich!
Ewige Götter ſchenken es uns,
lächelnder Güte voll,
uns, den Sterblichen, Freudegeſchaffenen.
Aber arm iſi des Menſchen Herz!
Schnell verzagt, vergißt es der reifenden Früchte,
Immer wieder mit leeren Händen
ſitzt der Beitler an ſtaubiger Straße,
drauf das Glück mit den tönenden Rädern
flüchtend vorbeifuhr.
Otto Erich Hartleben.
*Die Frauenemanzipation undihre Grundlagen
Auch an der Frauenemanzipation ſcheint ſich das alte
Ver=
hängnis zu erfüllen, daß die Bewegung — groß und
ſpannungs=
kräftig unter dem Druck ſozialer und wirtſchaftlicher
Beſchrän=
kung —, befreit von den einengenden Feſſeln, langſam in ſich
zuſammenſinkt. Die vielfältigen, durch den Krieg erſchloſſenen
Möglichkeiten, ſich in eigentlichen Männerberufen zu betätigen,
und zwar, ohne allzu ernſthafter Fachkritik ausgeſetzt zu ſein,
die praktiſche Wahlbeteiligung und die Schickſale gewiſſer,
aus=
ſchließlich von Frauen für die Frauenbewegung geſchaffener
Un=
ternehmungen — es ſei an die Frauenbank G. m. b. H. 1908 bis
1915 erinnert, —, haben zwingender, als theoretiſche
Beweisfüh=
rungen je gekonnt hätten, den führenden Frauen ſelbſt zum
Be=
wußtſein gebracht, daß die Emanzipation in der urſprünglich
eingeſchlagenen Richtung ein Irrtum war. In einem
umfang=
reichen Werk: „Die Frguenemanzipation und ihre
erotiſchen Grundlagen” W. Breumüller, Wien und
Leipzig, 1921, behandelt D. E. F. W. Eberhard den geſamten
Fragenkomplex in dieſem Sinne. Es iſt durchaus zweckmäßig,
wenn Eberhard die Behandlung des geſtellten Problems durch
Komplikationen großen Stils in Angriff nimmt. Denn es
han=
delt ſich ja in erſter Linie darum, die Reaktionen der Frauen
ſelbſt auf die Neugeſtaltung der Verhältniſſe zu ſammeln und zu
ordnen. Daß er ſpeziell die erotiſchen Grundlagen der
Frauen=
emanzipation zu behandeln ſich vorſetzt, iſt keineswegs eine
un=
zuläſſige Stückelung des Problems. Denn die andere Seite der
Frage: die wirtſchaftlichen Grundlagen der Frauenemanzipation,
führt zwangsläufig hinüber zu dem von Eberhard behandelten
Fragenkomplex, da ja die wirtſchaftliche Grundlage der
Beweg=
ung letzten Endes nur auf der traurigen Tatſache baſiert, daß
angeſichts der heutigen Wirtſchaftsverhältniſſe einer großen Zahl
von Frauen die Erfüllung ihres Weſens= und Lebensſinnes
ver=
ſagt bleibt. Darin liegt auch wohl überhaupt Schickſal und
Ver=
hängnis der Frauenemanzipation beſchloſſen: eine Bewegung,
die einem Notſtande entſpringt, wird nie unbedingte und
dau=
ernde Geltung haben.
Das ungefähr ſind auch die Reſultate, zu denen die
hundert=
fachen Zitierungen bedeutender Führerinnen der
Frauenbeweg=
ung führen, von denen hier nur Gretel Meiſel=Heß Dr.
Käthe Schirmacher, Anita Augspurg, Laura
Mar=
holm, Dr. Ella Men ſch, Dr. Anna Mackenrot, Hedwig
Dohm und Ruth Bré genannt ſeien. Wie auch immer die
Zitate der genannten Frauen lauten mögen — weſentlich iſt die
Tatſache, daß man — auf Grund der Erfahrungen der letzten
Jahre —, berechtigt, ja verpflichtet iſt, die Begründungen ſehr
vieler der Rechtsanſprüche, die von den Frauen ins Feld geführt
werden, einfach umzukehren, um die wichtigſten Motive zur
Ab=
lehnung eben jener Forderungen zu erhalten.
Einigermaßen unverſtändlich bleibt nur, warum der
Ver=
faſſer „die Schrift nur für reife, denkende Männer” beſtimmt
hat. Denn wenn irgend die Frauenemanzipation Wertvolles
hervorgebracht hat, ſo gehört doch auf jeden Fall die Fähigkeit
dazu, Dinge klar und unverwirrt ins Auge zu faſſen, die — den
Müttern und Großmüttern von geſtern noch als „ſhocking” und
undiskutierbar geltend — in ihrer ungeheueren Bedeutung und
allumfaſſenden Geltung erſt dank der Emanzipationsbewegung
voll erkannt und — gleichgültig, ob poſitiv oder negativ —
ge=
würdigt werden konnten.
Darmſtädter Tagblatt
Die ſtudierte Hausangeſtellte
Die Zulaſſung der Frauen zum Univerſitätsſtudium hat eine
beträchtliche Anzahl von ihnen dazu veranlaßt, ſich dem gelehrten
Berufe zu widmen, die früher den Männern voxbehalten waren.
Aber es gibt in den meiſten ziviliſierten Ländern ſo viel
männ=
liche Aerzte, Rechtsanwälte, Chemiker uſw., daß den Frauen die
Konkurrenz ſehr ſchwer gemacht wird. Während an ſolchen
ſtudierten und hochgebildeten Frauen ein Ueberfluß iſt, herrſcht
vielfach Mangel in den Berufen, die früher der Frau
haupt=
ſächlich vorbehalten waren. Als Hausangeſtellte, als
Kinder=
pflegerin iſt ſie ſehr begehrt und vielfach beſſer bezahlt wie als
Arzt oder Anwalt. Warum verſucht es nun nicht die ſtudierte
Frau in ihrem alten Beruf?. Warum ſucht ſie nicht die
erwor=
benen Kenntniſſe auf dem Gebiet zu verwerten, in dem ſie ſeit
uralten Zeiten heimifch iſt? Ein engliſcher Sachverſtändiger, der
ſich beſonders mit der Entwicklung der Frauenberufe beſchäftigt,
iſt der Anſicht, daß die Zukunft der „ſtudierten Hausangeſtellten”
gehört. „Die Entwicklung geht dahin,” ſchreibt er, „daß man
weniger, aber beſſer ausgebildete Angeſtellte im Haushalt
ver=
wendet, und um ſolche Qualitätsarbeit zu leiften, iſt die Frau mit
höherer Bildung beſonders geeignet. In dieſer Hinſicht liegen
bereits ſehr intereſſante Erfahrungen vor. Ich kenne einen
Haus=
halt, in dem jetzt ſtatt 8 Bedienſteten nur noch 4 beſchäftigt
wer=
den; 2 von ihnen arbeiten von 7 Uhr morgens an 8 Stunden und
werden dann von den beiden anderen abgelöſt. Alle vier Frauen
haben die Univerſität befucht und ſich im Haushaltfach auf
wiſſenſchaftlicher Grundlage ausgebildet. Sie werden ſehr viel
beſſer bezahlt als weibliche Sekretäre, Lehrerinnen oder ſonſtige
im Berufsleben ftehende Frauen. Durch ihre überlegene
Intelli=
genz ſind ſie imſtande, ſehr viel ſchneller und intenſiver zu
arbei=
ten; ſie ſparen Raum im Hauſe und ſparen durch die praktiſche
Art der Wirtſchaft ihrer Herrſchaft Geld. Dieſe „ſtudierten
Hausangeſtellten” ſind gut bezahlt, völlig unabhängig und haben!
Ausſichten auf eine gute Lanfbahn, die ſie bis ins höhere Alter
erhält und ihnen zu ſparen geſtattet. Die Beſchäftigung ſolcher
hochqualifizierter Arbeiterinnen iſt gewiß nicht in jedem
Haus=
halt möglich, aber ich glaube doch, daß ihnen unter dem
Haus=
haltungsperſonal die Zukunft gehört.”
Frauen=Rundſchau
Ferienheime für überlaſtete Hausfrauen. In
der Schweiz regen ſich die verſchiedenen Frauenorganiſationen,
um im Verein mit dem Verband baſel=ſtädtifcher
Hauspflege=
vereine und der Züricher Frauenzentrale die Mittel
aufzubrin=
gen, um Hausfrauen= und Müter=Erholungsheime zu gründen.
Der ſchweizeriſche Katholiſche Frauenbund will zu dieſem Zweck
Sparwochen einführen, und die evangeliſche Kirchenſynode hat
bereits 1922 zirka, 85 000 Franken und 1923 zirka 15 000 und 13 000
Franken hierzu aus Kirchenopfern überwieſen.
97AP. R.
Eine Sonderſchau: Induſtrie und Häushalt.
In der Stuttgarter Gewerbehalle wird von Mitte September
bis Mitte Oktober im „Haus für Technik und Induſtrie” eine
Sonderſchau ſtattfinden, auf der alle techniſchen Fortſchritte auf
dem Gebiet der Haushaltführung, Ernährung und Kleidung,
nebſt den in Frage kommenden Erzeugniſſen der betreffenden
Qualitätsinduſtrie geprüft werden ſollen. Der Zweck der
Aus=
ſtellung iſt, weiteſte Kreiſe über die Möglichkeit einer leichteren
Haushaltsführung zu unterrichten. Die Leitung der Sonderſchaut
haben große württembergiſche Frauenverbände übernommen.
Amerikaniſcher Frauenproteſt gegen den von
der amerikaniſchen Regierung geplanten
Mobi=
liſierungstag. In einem an den Präſidenten und den
Kriegsminiſter der Vereinigten Staaten gerichteten fcharfen
Pro=
teſt wandte ſich die amerikaniſche Sektion der „Internationalen
Frauenliga für Frieden und Freiheit” gegen den von der
ameri=
kaniſchen Regierung geplanten „Mobiliſierungstag” In dieſem
Proteſt wird unter anderem angeführt: Wenn ſich das
ameri=
aniſche Volk gerade jetzt, wo in der ganzen Welt um einen Weg
zum Frieden gekämpft wird, mit ſeinen Rüſtungen brüſten
würde, dann gäbe es allen andern direkte Veranlaſſung, die
ihrigen zu vermehren. — Das wäre moraliſch entwürdigend für
das amerikaniſche Volk, denn es bedrohe alle Nationen und reizte
ſie auf und würde dem amerikaniſchen Charakter durchaus nicht
entſprechen.”
O. L.
in aufbold erſter Klaſſe
Teerlebnis von K. von Medem.
var / dem Wege zwiſchen München und Regensburg
er viertesl Caſſe des Perſonenzuges. Ich ſaß eingekeilt in
Aterlicher / e, nicht gerade beglückt durch Hitze und Staub.
o überra war ich, faſt nur fröhliche, unbekümmerte
Ge=
er um mähr ſehen und viel harmloſes Geſchwätz und lautes
den zu hö6l
In Nordc Fchland, wo ich jüngſt geweſen, waren mir meine
reiſenden ürer ebenſo beklagenswert erſchienen, wie ich mir
t, wenn Der Not gehörchend, nicht dem eigenen Triebe
end, in do drigſten Klaſſe fahren mußte, während die
Neu=
en es ſicſlf weichen Polſtern und in ſchöner Einſamkeit
I ſein ließt!
Heute bef3 ars ging es ſehr fröhlich zu. Einige Bauern mit
Fraueny nen nach einem Marktbeſuch ſehr vergnügt. Es
nichts Gesl., riges in der Art, wie ſie ſich von den faſt
fabel=
n hohen Näſen, die ſie erzielt, gegenſeitig erzählten.
Die Frauu/ n ihren langen, ſchwarzſeidenen Tüchern, den
zenen Kett) —n den Hals, Gold in den Ohren, um ihre
Wohl=
ſenheit zu ieren, die verarbeiteten Hände über den großen
kelkörben 1 Itet, in behäbiger Ruhe und in geſunder
Leibes=
boten ein! ürdigen Anblick, die Männer, viel ſchlichter
ge=
ſſet, meiſt: Ser Arbeit ſtark mitgenommen, in derben
Knie=
n und 9. ſtiefeln, aber faſt ausnahmslos lebhaft,
ge=
chig und 1/— Humor.
Auf eine iſchenſtation trat ein junger Burſch herein.
ſort wurdel, ihm eine lebhafte Unterhaltung angebahnt, er
n in der —d fremd, bediente ſich daher nicht des Nieder=
Friſchen,
n eines allerdings nicht dialektfreien
Hoch=
ſch, in do e Mitreiſenden, um ſich ihm verſtändlich zu
hen, je naohl em Bildungsgrad eingingen.
Der jung 9 —nſch hatte aber auch etwas Herzgewinnendes.
hübſches, A zvenig ſtutzerhaftes Geſicht, leuchtende lachende
en und es” eigenen Zug um den Mund, der gleichzeitig
6 ind Huu verriet. Zuerſt wußte ich nicht recht, in welche
ellſchaftskle)” er unterzubringen ſei. Mehrere Narben auf
n und Woß r ließen auf den Korpsſtudenten ſchließen, aber
u waren S’—he und Manieren doch zu bäueriſch,
anderer=
die Kleisſ, von gediegenem Material und unbedingt aus
Ner Werkſtu.) —mmend. Das Ganze erinnerte an das Wort;
as koſtet 63 elt?”
Der Burſche erheiterte durch ſeine etwas renommiſtiſchen,
aber dennoch harmloſen Geſchichten den ganzen Abteil.
„Nun! und warum haben Sie denn noch nicht geheiratet?”
fragte jetzt eine ſtreng dreinſchauende Matrone, die vielleicht ein
halbes Dutzend Töchter auf Lager hatte, „ſolch Kerl wie Sie mit
dem großen Hof und dem vielen Geſinde hätte doch wirklich eine
Bäuerin nötig!“
„Ja!” gab er ſofort zu, „da haben Sie ganz recht. Da ſind
nun eben die verdammten Maßkrüge dran ſchuld.” „Wie? Die
Maßkrüge!” fragte die Frau nun erſt recht in ſtrengem Ton. „Da
ſollten Sie ſich ſchämen! Sind alſo ein lüderlicher Saufkumpan,
den kein ſauberes Mädel freien mag!” „Ach nein”, antwortete er
gemütlich, „ſo war es nicht gemeint. Ich trinke ſelten über den
Durſt und vertrag mehr als alle Münchener Studenten
zuſammen=
genommen. Nein, daran liegt es nicht. Es iſt nur, daß die Seidel
halt ſo ſchwer und ſo hart ſind. Das iſt alleweil mein Unglück.”
„Halten ſie uns nicht zum Narren.” „Was ſind das für
Dummheiten?” „Was haben die Maßkrüge mit ihrer Heirat zu
tun?” ſo klang es jetzt aufgeregt aus vielen Münden zu gleicher
Zeit.
„Ja, ſchau’ns! Das iſt ſo eine eigene Sache! Jedesmal,
wenn mir ein Mädel gefiel und ich auf die Freite zog, mußte ich
der verdammten Maßkrüge wegen ins Gefängnis.”
„Was, in Gefängnis?” „Der Seidel wegen?” Was iſt das
für albernes Zeug?” ſo ſchallte es jetzt noch aufgeregter von allen
Seiten.
„Na ja”, ſagte er gutmütig, „das kam nämlich ſo! Jedesmal,
wenn ich gerade ſoin guter Laune, mich ganz vergnügt zur
Wer=
bung anſchickte, und mich äußerlich und innerlich ſehr gut vorbereitet
ins Wirtshaus begab und natürlich wie immer, die Zeche für
Alle bezahlte, gab es irgendwie Streit, und ehe ich mich verſah.
krachte mein Seidel auf einen der Schädel. Was konnte ich dafür,
daß die alle morſch waren und mein Krug hart wie Marmelſtein.
Allweil gab es ein Krachen, Blutfließen, Polizei und Aufregung
und ehe ich wußte, wie mir geſchah, ſaß ich auf em paar Tage feit
und mußte brummen.”
„Was, doch nicht wirklich im Gefängnis?” fragte aufgeregt
eine weibliche Stimme.
„Na, ja! Das Dumme an der Sache war, daß es nicht bei den
paar Tagen blieb. Jedesmal, weil vorbeſtraft, bekam ich ein paau
Tage zudiktiert. Die Richter hatten an mir ihr blaues Wunder,
aber trotzdem ſie lachten, daß ſie ſich die Seite hielten, ſo oft ich
meinen unfreiwilligen Beſuch wiederholte, ſo ſchenkten ſie mir
doch nicht einen Tag. Auch nicht, wenn ich mich aufs Handeln mit
ihnen in aller Freundſchaft legen wollte. Bot ich ihnen blanke
Taler, ſo boten ſie mir ein paar Tage zu. Trotzdem waren wir
gute Freunde, aber es half nichts, ich mußte ins Gefängnis.”
„Nun, und die Braut?” fragte jetzt eine Neugierige, nachdem
ſtürmiſches Lachen den Bericht des wunderlichen Prahlhans
be=
lohnt. „Warum kam es denn nicht zur Heirat, wenn Sie frei
kamen?”
Der Schelm kratzte ſich hinter den Ohren, ſetzte eine ſchämige
Miene auf und fagte dann ergeben: „Ja, das iſt ſo eine Geſchichte.
Kam ich erſt wieder ins Freie, war mir über dem Sitzen die Liebe
vergangen. Dann mußte ich wieder aufs Neue auf die
Braut=
ſchau ziehen und — war es erſt ſoweit, ſo kamen mir auch ſchon
wieder die Maßkrüge in die Quer. Es iſt allweil ein Kreuz!”
Mittlerweile waren noch mehr Reiſende eingeſtiegen. Alles.
drängte ſich jetzt um den jungen Raufbold, der, wie zum Hohn
ſeiner Erzählung, das Bild gutmütigſter Harmloſigkeit darbot.
Auch einige Herren, nach ihrer Amtsmiene zu urteilen, Juriſten,
traten, ihre Neugierde unter ſekeptiſchem Lächeln ſchwach
ver=
bergend, der Gruppe näher.
Deſto lauter und ungezwungener zeigte ſich die Fröhlichkeit
der Anderen. Man ſchlug ſich klatſchend auf die Schenkel, man
ſtieß ſich in die Ellenbogen, kurz, man war ſeelenvergnügt.
„Nun! Wenn nicht wahr, ſo doch recht gut erfunden”, ſagte
ſchließlich einer der Geſtrengen mit ſkeptiſchem Lächeln. Da
er=
tönte es von allen Seiten zugleich: „Was? Zum Beſten will er
uns haben? Solch Aufſchneidern! Solch ein Lump! Aber wir
ſind nicht die Dummen! Nicht wir!“
Eine einzigen wütenden Blick warf der Burſche auf ſeie
Zuhörerſchaft und dieſer Blick, dieſe ihn begleitende Geſte ſprach
beredt für die Wahrheit ſeiner Erzählung. Seine Augen funkelten
plötzlich raubtierähnlich, als er aufſpringend, rief: „Was, es foll
nicht war ſein?” — Alle Köpfe duckten ſich, als flögen unzählige
Maßkrüge nur ſo durch die Luft. „Alſo, man glaubt mir nicht!
Bitte, die geehrten Herrchſaften, bitte ſich nur zu bedienen!” Und
dabei zog er aus all ſeinen Taſchen, den Hoſen, den Weſten, den
Rocktaſchen, dieſe Taſchen ſchienen kein Ende zunehmen, gedruckte
Papiere hervor, eines nach dem andern, bot ſie triumphierend
zu=
erſt den ſkeptiſchen Herren zur Prüfung, dann hohnlachend den
übrigen Mitreiſenden. Es waren lauter Vorladungen, vor
Ge=
icht, die dieſer eigenartige Sammler uns vorführte. Wir alle
durften uns überzeugen, ein Zweifel war ausgeſchloſſen. Eine
ungeheuere Fröhlichkeit bemächtigte ſich jetzt der Bauern und ihrer
vergnügten Frauen. Alle wetteiferten, rückhaltslos anzuerkennen,
daß er wirklich und wahrhaftig ein Raufbold erſter Klaſſe ſei.
*
Nr. 33, Sonntag, 7. Sepf. 1924
KWG8S8)
F5 18
68882
V6858*
WbA5S9
&Mb7878
168553
Neue Schürzen für Groß und Klein!=Neue Frauenkleidung auf der durchwirkte Bänder in phantaſtiſcher Muſtung
Der Linie der modernen Kleidform folgend hat auch die
Schürze andere Formen angenommen, ſowohl im Schnitt wie Zeipziger Herbit=Muſtermeſſe und als eleganteſte Garnitur wundervoll naturgetre
auch in der Verwendung des Materials. Auch hier iſt der ein=
den, paßt ſie nicht dem geraden, loſen Kleide an. Beſonderer
Beliebtheit erfreut ſich noch immer die ſpitze, ſogenannte
die gerade Form vorzuziehen iſt. Ein ebenſo praktiſches, wie
luſtiges Material ergeben die in moderen Muſtern bedruckten. Deutſchlands wie Oeſterreichs, die einzeln und geſchloſſen gerade
Satins, Cretonne und andere Baumwollſtoffe, ſowie die
buntge=
ſtreiften, in deutſcher Hausinduſtrie handgewebten Stoffe, in
Zuſammenſetzung mit einfarbigem oder ſchwarzem Leinen und
Köper oder mit einfarbigen Blenden abgeſetzt.
Durch die Verbindung von gemuſterten Seiden mit einem
grünen Leibchen in Miederform erinnert die hübſche Schürze
68559 an die Form eines modernen Dirndlkleides.
Rechts=
ſeitig mit einer Taſche verſehen, fügt ſich der eingereihte
Schürzenteil dem Leibchen an, in deſſen Ausſchnitt wieder der
gemuſterte Stoff ſichtbar wird. Rückwärts Knopfſchluß. Beyer=
Schnitt für 46 am Oberweite.
Aus buntbedrucktem Kattun beſteht die praktiſche
Kleid=
ſchürze, Abb. 6 8278. Ein abſtechender, glatter Vorſtoß betont
die Neuheit der Form. Den Ausſchnitt umgibt ein Kragen in
der Farbe des Grundtones. Beher=Schnitt für 46 cm Oberweite.
Maſchinenhohlnaht und Lanquettenumrandung zieren die
telſchluß durch Bieſenſäumchen eingeengt iſt. Glatte Achſel= und
Bindebänder vermitteln den Schluß der Schürze. Beyer=Schnitte
für 46 cm Oberweite.
ders praktiſch, da der Leibchenteil auch den ganzen Rücken
be=
deckt. Der ſchwarze Blendenbeſatz iſt, beſonders bei groß= und
tiſt durchaus waſchecht. Auf dem Latze ergeben die Blenden
80 am breit. Beyer=Schnitte für 42 und 46 am Oberweite
68581 iſt auf der Taſche mit einer bunten Kreuzſtichſtickerei
verſehen und an ſämtlichen Rändern mit rotem Vorſtoß begrenzt.
Beyer=Schnitte für 2 und 4 Jahre. Typenmuſter: Beyers farbige
Kreuzſtichmuſter, Blatt 18.
die Armausrundung. Seidenbandſchleifen halten die
Schürzen=
teile auf den Achfeln zuſammen. Beyer=Schnitte für 3 und 5
Jahre.
Eine reizende Hängerſchürze aus Batiſt=Stickerei zeigt Abb.
Rückwärts Knopfſchluß. Beher=Schnitte für 2 und 4 Jahre.
4Die Leoparden=Mode
ſondern als Spender eines ſchönen Felles. Ueberall an den neue=
Toilette wid auf den Pelz abgeſtimmt. So trägt man zu den vergeſſen werden konnte.
reichen ſchwarzen und goldenen Tönen am beſten Beige. Die
Begeiſterung für den Leoparden iſt ſo groß, daß man koſtbare
Crépe de Chine=Stoffe auf den Markt gebracht hat, die in ihren
Farbtönen wie in ihrem Glanz das Leopardenfell auf das
natür=
lichſte nachahmen. Dieſe „Leoparden=Stoffe” werden zu Jumpers zeigen ſich neben den tiefſchwarzen, ſeidenglänzenden modernen
und Tuniken verarbeitet und mit dreieckigen Stücken aus Leopar= Filzhüten in faſt übereinſtimmender Formengebung weiche äußerſt
denfell garniert. Auch ein Erſatzpelz für den Leoparden iſt be= kleidſame Velourhüte. Faſt ausnahmslos iſt der vordere Rand
reits in dem „Leoparden=Kanin” geſchaffen. Die langhaarigen aufgeſchlagen, während der hintere kappenartig bis zum Nacken
da weißen Fuchs als Garnierung an Abendſchals.
ſchnürende Gürtel verſchwunden. Gürtellos, als Hänger ge= gewerblerinnen mit ihrer Ausſtellung moderner Kleider auf der Ausſtattung an ihnen. Wenn nicht ale Zeichnt;
arbeitet, oder in tiefer Gürtellinie mit einem Leibchen verbun= Leipziger Herbſt=Muſtermeſſe die erſte Breſche in das beſtehende bei guter Wahl der Farben faſt ausnahmslos zu 1
Viener Form, während für ganz praltiſch ſein ſollende Schürzen kein Raum ſei, hat ſich ihre Zahl ſtändig merklich vergrößert. Kleidſamkeit doch immer wieder zurücktreien und
das Spezialgebiet Frauenkleidung mit Hingabe pflegen. Immer
wieder, von einer Muſterſchau zur anderen, muß dabei konſtatiert
von all jenem anderen iſt, das ſich die Hebung des Geſchmackes
in der Heimkultur wie in der Kleidung der Frau, bis hinab zum
Tee= oder Servierſchürze aus Batiſt Abb. 68553, die im Gür= rinnen desſelben ihre Vorſtudien dazu in Muſeen getrieben ihn auf und ſchüttet ihn nach dem Grkalten Hed
Die Schürze aus gemuſtertem Satin, Abb. 7 745 iſt beſon= modeforderungen erfüllen, ohne ſich ihnen ſtllzuiſch unterzuordnen, Cergurken. Große grüne Gurlen ſchült Nol.
buntgemuſterten Stoffen, ein wirkungsvoller Anputz und in Ba= hier bewußt zu unterſtreichen, dort ebenſo bewußt zu vernach= man einen halben Liter milden Weineſig uud S
unter Knöpfen endigende Spangen. Erf.: etwa 2,80 m Stoff, moderniſierter Form faſt an allen neuzeitlichen Gewändern vor. Lngwver durchkocht. Hat man die Gurtenſtreu.
Reizende neue Formen ſind auch für Kinderſchürzchen er= im ganzen geſchnittene Kleid in ſeiner Weite ſo gehalten, daß in den Napf zurückgelegten Gurken und oh.
dacht. Die hübſche Spielſchürze aus Senfbraunem Drell Abb. von einer Hemmung der Bewegungsfreiheit, wie ſie die Mode Tage ſtehen, ehe man ſie in Gläſer oder Sol
Valeneiennein= und anſatz, dieſer mittels Hohlnahtbört= ärmeln über, das Handgelenk fallend, erhöhten die reizvolle Die Nelken nimmt man beſſer herauts. Aa.
chen angenäht, ſchmücken die elegante Schürzen, Abb. 68582 aus Kleidſamkeit dieſer zumeiſt auch in ſehr aparten Farben gehalte= fleckig machen. 3. Geſchmorte gurI
weißem Battiſt, der oben durch Bieſenſäumchen eingeengt iſt. Die nen Frauenkleidung. Vorderer Knopfſchluß herrſchte faſt überall ausgekernten Gurken ſchueidet man iſ Le.
oberen Ecken ſind aufſchlagartig umgelegt und ergeben dadurch vor. Stoffbezogene, vereinzelt auch handgemalte Porzellanknöpfe, läßt ſie eingeſalzen etwa eine Stunde zuche
68584, die oben viereckig ausgeſchnitten und in Bieſenſäum= quer= oder ſenkrecht geſtreiften, äußerſt farbenreichen Nöcken, ſorg= Gurken gedämpft ſind, mit guter, ſthe.
chen genäht iſt. Schmale Randſäume begrenzen, durch Hohl= ten für außerordentliche Abwechſelung in dieſer deutſchen Frauen= Gemüſſe mit kleinen Kalbskateliten De. L
nahtbörtchen angeſetzt, Halsausſchnitte und Armausrundungen, kleidung. Neben indanthrengefärbtem Neſſel, Halb= und Ganz= hacktem Kalbfleiſch. — Man ſchäle die Güt
Der Leopard iſt das neueſte Modetier von Paris, freilich derzeitige Hauptmodenſtoff Samt verarbeitet worden. Farbig ſchließt, verbicht und im Keller aufbechls.
nicht als lebender Schoßhund, wozu er ſich wenig eignen dürfte, flammende und breitflächig mit Wolle beſtickte Tuch= Samt= und
Seidenweſten mit dazu übereinſtimmenden Kappen und
ſoge=
ſten Modellen findet man Beſatz von Leopardenfellen, und wo nannten Tellermützen belebten das überraſchend reichhaltige Bild
dieſer fehlt, da wird die Farbenwirkung dieſes Pelzes nach= dieſes Frauenſchaffens auf der diesjährigen Herbſt=Muſtermeſſe deln. (Sättigende Abendmahlzeit.) Eile.
geahmt. Der Leopardenpelz eignet ſich wegen ſeiner außerordent= noch ganz beſonders. Ganz zu ſchweigen von den außerordent= Zwiebel wird in reichlich Fet halbweich ge
lichen Leichtigkeit und Schmiegſamkeit beſonders gut zur Ver= lich zahlreich erſchienenen geſtrickten und gehäkelten Kleidern, man 1 Pfund zerſchnittene Tomaten, laßt „I
arbeitung. Ein Mantel aus Leopardenpelz iſt kaum ſchwerer als Weſten, Jacken und Mützen, an denen über der geſchmackvollen fen, gibt 3 Eßlöffel Mehl, das nötige S0ld.
ein ſolcher aus Samt, und auch in der Garnierung läßt ſich dieſer Farbenzuſammenſtellung und Vereinigung verſchiedener Tech= Paprika und 1 Liter kochendes Waſſer d0lh
Pelz vortrefflich verwenden. Die Farbenharmonie der ganzen niken zu äußerſt apartem Ganzen faſt das Herſtellungsmaterial nach weiterem halbſtündigen Kochen durch e.
röhrenartigen Falten hochgeſtellt, vereinzelt gol!
eine grobgliederige Stahlkette mit kleinen Kugeln
Seit vor einer Reihe von Jahren einige beherzte Kunſt= aufgemalte Blüten aller Arten, groß und kein hll
die geſamten Damenhutmodeformen von ihnen bel
Vorurteil ſchlugen, daß für derartige Erzeugniſſe weiblichen paſſen und auch in ihrer ſchlichteſten Aufmachm au
Frauenſchaffens auf dieſer großen deutſchen Warenmuſterſchau fach und anſpruchslos wirken, während ſie andereiſei
Heute ſind es ganze Vereinigungen von ihnen aus allen Teilen erſcheinung nur den letzten Abſchluß verleiſen,
werden, daß dieſes Frauenſchaffen heute geradezu untrennbar 4Der zeitgemäßehan
Die Gurkenzeit
jüngſten Mode=drum=und=dran, angelegen ſein läßt. Ja, wir gibt Veranlaſſung, darauf hinzuweiſeh da
möchten behaupten, daß gerade die von deutſchen Kunſtgewerb= Gurkengerichte in der Sheiſekammer für den Aut
lerinnen hier dargebotenen Erzeugniſſe geläuterten Geſchmackes ſollten. Folgende Arten gehören dazu= 1.I
bezüglich Stil und Farbe im Grunde genommen richtunggebend. Feſte friſche Schlangengurken werden gewoichen
für alles andere iſt und ſein muß. In ganz überraſchendem Maße. Stunden mit Salz beſtreut hingeſtellt. Gut Gogeit.
zeigte ſich dieſe Erſcheinung auch auf der ſoeben ſtattgefundenen man ſie langenweiſe mit kurzgeſchnittenen 90 41
Herbſt=Muſtermeſſe. In erſtaunlicher Bielſeitigkeit der Muſterung friſchen Lorbeerblättern, Eſtragon nach Belieke!
und Farbengebung wvie Stilrichtung paßten ſich doch alle Mode= abgeſchälte Schalotten oder Perlzwiebeln Nſt ie
kleinigkeiten dem Hauptſtock der geſamten Frauenbekleidung, dem ſchnittenen Meretig, Salz und Pfefferlömern, in
Kleide ſelbſt, aufs beſte an. Das Stilkleid überwog ſelbſtredend, Steintopf, ſchüttet rohen Weineſſig darauſ 2
das iſt ja auch ſelkſtverſtändlich, da die bekannteſten Schöpfe= decken muß. Nach etwa 14 Tagen gießt man deu
haben, um ſodann mit glücklichem Griff und unter Berückſich= ken, die man mit einem Stein oder mit eile
tigung der heutigen Zeitrichtung Gewänder zu ſchaffen, die getreu kleinen Schieferplatte zuſammendrückt, der diche
dem alten Vorbild, dennoch aufs glücklichſte die heutigen Haupt= iſt an einem kühlen und luſtigen Platz guſöihen.
Unter merklicher Betonung der Körperlinien ſchmiegte ſich die mit einem ſilbernen Löffel, ſchneidet ſie in
ſod=
hier ausgeſtellte Frauenkleidung gefällig den Formen an, ohne Oder ſchnitzelt ſie wie Aepfel. Auf zwoei Pſoh
läſſigen. Die altdeutſchen kleidſamen Leibchen herrſchten in Einmachzucker, den man mit Nelken, Ziht.
Der gnereihte oder in Falten geordnete Nock war ebenſo wie das aufgekocht, ſo gießt man den heißen Eiſic 0u 2
gerade jetzt vorſchreibt, keine Nede ſein kann. Sehr gefällig wir= nochmals aufgekocht und erkaltet üher die Kut
kende Hüftfalbeln oder ganze Tollfaltenſchößchen, weiche, ſchmieg= kann aber auch die rohen Gurkenſtreiſeh iſ
ſame Stoff=, Spitzen= und Seidenfalbeln rings um den nicht zu laſſen, abſchäumen, his ſie glafig werden, id
weiten Halsausſchnitt, wie aus den vorwiegend langen Ellbogen= der Brühe, die man etwas einkochen läß=
Pelzrölchen, bei, weitem Ausſchnitt Tüllhemdchen mit Zug= ſie dann in Butter und Fleiſchbrühe mit eiye
einrichtung, ganz beſonders vornehm an einem ſchwarzen Samt= weich, nimmt die Gurken vorſichtig herauls, No.
leibchen mit langen Aermeln und kurzem Schößchen wirkend, und in Brühe zerguirltem Mehl und ein bis z0e
die ſchon bekannte Verbindung eines einfarbigen Leibchens mit feinere Art verrührt man die gelbliche Sahn
leinenſtoffen, der nahezu unverwüſtlichen Beiderwand und ihrer Spitze: ſchneide ſie aber an der Spißze an Uo
gediegenen, farbenreichen Streifenmuſterung, den gefällig wir= bitter ſind, 4. Gurkenſcheiben zu.
O=
kenden Blaudrucks mit ihrer oft bizarr=graziöſen Muſterung, Gehobene und gut gefalzene Gurtenſcheiben. .
waren außerordentlich viel ſchmiegſame Tuchſtoffe, Seide und der töpfe gedrückt, die man möglichſt mit eineh De
*
Bayeriſche Tomatenſuppe, mie
Eva Marig, mit Suppenwürze kräftig ab und richtet ſie L=
Butterknödeln an, die man in leichtem Slo
Pelourhüte als neue Herbſtmode
In allen Farbenabſtufungen in einer reich beſetzten Palette
Pelze ſind faſt völlig aus der Mode; man ſieht höchſtens hie und hinabreicht. Ein flottes Ripsſchleiſchen, vorn oder ſeitlich leicht
verſchlungen, eine zierliche Bandroſette dicht pliſſiert oder zu
raſch garkochte.
Speiſezettel.
Sonntag: Fliederberſuppe. Gedämpſte gubze.
Nontag: Schleſ, Birnenkartoffln mit Siedhiche.
Dienstag: Königsberger Klobſe.
Mitwach: Speckartoffeln, Bohnen Tonzgtehl.
Donnerstag: Gefüllte Tomaten mit Kartoſer.
Freitag: Gebackener Seelachs zu Kartoffelſte
Samstag: Dampfnudeln mit Apfelmus.
Nüitet 249.
Darmſtädter Tagblatt, Soutitag, den 7. September 1924.
Seite 13.
Es)t Leid, die verbreche ſich die ganz Woch de Kobb
iwws as am nechſte Sunndag im Bienche ſteht. Un wann
danr anz rahmdeeſich vor Neigier, am Sunndag morjend
Bla ri die Hand nemme, un dhun mei‟ „Broduckt”
flich=
h unu Hemd iwwerläſe, dann ſage ſe iwwerläche: ſehr
rich=
h. u— anz meiner Meinung, un: deß geheerd emal geſagd,
derie ich ſchun lang ſage wolle, un: deß ſin eigentlich ganz
i Gee. Genau wie im Stadtrat, wo bei dene Rededuwälle
8 derr odder der annere ſeim geſchätzte Vorredner beiflichde
ſut ur/ 2 Eächedaal behaubd.
Essk awwer aach, un ſogar heechſt brominende
Perſeen=
ſkeideſ wo maane, bei dere ſtoffarme Zeid, mißt doch um
ſddess rielsheiliche Wille ſo=ere alde aafelliche Nehdersdunſel
al O twärrn ausgeh. No, dem letztere Daal vun meine
taniſ ). Läſerſchaft, dem kann mer deß ſchließlich net ver=
Awvele En die ſin net vum Bau, ſunſt mißte ſe wiſſe, daß
Wun u Altmaaſter Geedhe, wenn=er mal was dichde wollt,
es r in de Eil zufellicherweis grad emal nix ei gefalle,
ſz ge! geſagd hodd: Greif nor hinnein, in’s folle Men=
Aenlähl
Alle) gs, un deß muß ich unumwunde zugäwe, der
edhe, hadd deß los — aan Griff, un ſchun hadd=er zwaa,
ſi TEOerſticker un es paar Dutzend Färs an de Finger
(ke.
unſeraam glabbd deß alsemal net ſo ganz. Im
ſcheda Un ich, in meine a geborene ſtaats= un bollezeiwied=
Ve Dx/ heid, wann ich emal eneigreife will, in’s folle Men=
/nläbo, dann greif ich dodſicher, un meiſtens rächt grindlich,
ärcheſ ebbes anners enei, odder aach, wann ich Glick hab,
Jäwe,/ Serwiſch nadierlich ausgerächend Sache, die wo
dorch=
net) räſſand ſin, ſundern ehnder fullminand, mit=eme
che ers dennedrande Beigeſchmack; korzum Sache, mit dene
mer ächendlich rächt ungagenehm uffalle kann. Un deß
Fht ickh) H unner alle Umſtend vermeide. Deßhalb ſchlag ich
mer) rerhalde uns heid widdermal e bißche iwwer’s Wäd=
De, en ziemlich ausgiewiche Geſprächsſtoff, bei dem wo
er min de kann, un bei dem wo mer vum Hunnerdſte in’s
zſendsy umme kann, un kann die gewagdeſte Behaubdunge
telle, /e, daß ſe aam an de Bindriehme kenne. Dann
rum?s Wädder is gewißermaße neudrales Gebied un liggd
Berhaly an de Gefahrzone. Un wann mer’s mit=em Wädder
*d, doo/ zi mer iwwer godd=waaß, wen all losziehe, ohne daß
ſich’ geringſte was vergibd. Un wann mer vun=eme
ſau=
eßi,)WWädder ſchwäzze dhut, deß wo unner aller Kanon
ſo kay ca Menſch behaubde, daß mer dodermid die Redder
itſchlaol gemaand hedd, die wo die Johrn doher ſo=en
forcht=
ſe Zimuer gemacht hawwe, un hawwe bei jeder Gelächenheid
=em 2. geſchiddelt, un die wo die vorich Woch im
Reichs=
for=e=rſegericht un=en Miniſterſäſſel, ihrn Männerſtolz vor
nichs:s e verkitſcht hawwe. Un wann mer vun=eme
ſau=
mme) Xdder babbelt, ſo will ich den ſähe, der aam
nooch=
ſe karn aner hedd dodermid e paarzichdauſend Wehler
ge=
and, Xvo den baddei=bollidiſche Kuhhannel noch im
ge=
gſte E, un for baar Minz uffnemme. Un wann mer
ſo=
ſeegg: 6 weer kaa Wädder for=e Rebublick, ſo is dodemit
h lanen & geſagd, daß mer net uff dem Bodden der „
gegä=
ien W2 rltniſſe” ſteh dhet. Alſo mit aam Word, mer kann
nWäy, redde, ohne daß nor aaner waaß, wen mer maand.
ß aanu enn mer bei dem zur Zeid ordsiebliche Wädder net,
inlich * / Taue vum Himmel runner liefe, ſundern mer muß
ur de WA., eid bleiwe, un die is, was de Himmel bedrifft, grau,
ſtegraun -hgrau un eſelsgrau, mit=em Stich in’s Schwarze.
U. Godsa. Dank, es hodd ſich mit zimmlicher Sicherheit
eraus=
tellt, B. ch wenigſtens net Schuld bin an dem kotzerbärm=
Saryoder, ſundern ganz im Gächedaal, nemlich de
wann ich ganz genau wißt, daß ich ſe dräffe dhet,
ſet i wſtnummerando noochdrächlich mei Zwangsmiedern
Pißdic fordern, un dhet=ere mal aa” flißdern vun wäche
Bel! unge, die wo fe mer neilich an de Kobb gefeierd
inds aß ſe geſagd hodd, ich hedd den verrächende
Sum=
uff=es Fewiſſe. Dann bekanntlich verjährn effentliche
Be=
ichunggy ſt nooch ſechs Monad, vun do ab ſin ſe ungildich.
wer nu anit meine Zwangsmiedern uff Piſtole eizuloſſe,
is meoſ ch es bißche zu rißgand. Ich, wo ich vun de Färn
ſäh dh) ie drei uffenannergeſetzte Edammer Kees, wo die
Kugel Axer e bißche klennner is, wie die anner; un die,
wo inm. Sunn noch net emal en richdiche Schadde wärft?
mer liewer, dann eh ich die därr Sprenz richdich
Fiſies) egd, do hedd die mer mittlererweil mein ganze
ammer 5 —ujunierd un hedd Schweizerkees draus gemacht
Löche=dIch kenn die: die is im Stand un zielt aam uff’s
gun ſoſ — aam in’s Knie. Die hodd in däre Beziehung en
rOsdugl
Schlie) wann mer ſich aach mit jedem un jederer
erum=
eße wal vie wo aam emal effentlich uff de Fuß dräde, wo
id mer 7 i do hie. Die Haubdſach is, daß mer e rein
Ge=
ſe hodät, meeche die Leid als ſage, was ſe wolle, un mei
Zwangsmiedern aach. Un beſunners was des Wädder bedrifft,
ſo hawwe die Gelehrde jetzt eiwandfrei noochgewieſe, daß ich
unſchuldig bin. Es liggd am Mars.
Nu muß ich jo offe ſage, vun dem Mars, was mer ſo die
Zeid her vun=em geheerd hodd, do hedd ich alles annere ehnder
gedenkt, als wie deß, daß er ausgerächend uff den Gedanke
kimmd, aus Darmſtadt ſo e Ard vun Fennedich zu mache, mit
Waſſerſtraße un Gondelbedrieb. Wann ich aach devo iwwerzeichd
bin, daß ſich unſer Ebbiläbdiſch im Handumdrehe uff den
Gon=
dollierie=Betrieb umgeſtellt hedd, mit Giddabegleidung un ſo.
Indem, daß ſe eichentlich mit ihre Kehn ewe ſchun, un bei
drucke=
nem Wädder, 4 la Gondel dorch die Stadt kajäckerd, ſo daß mer
zimmlich ſeefeſt ſei un gud gefriehſtickt hawwe muß, wann mer
ſo e Fahrd ohne nachdeiliche Folche iwwerſteh will.
Dodegäche hedd’s aach widder ſei Gudes, wann ſo iwwer
Nacht aus unſerm Städtche e Fennedich wärrn dhet. Kaa Menſch
kennt ſich dann noch iwwer den berg=un=talardiche Zuſtand vun
unſere Drottewas uffhalte. Un unſer Stroßereinichung, die
weer dann erſt uff de Heh, un die Stroßekehrer braichte bloß mit
ihre Nache dorch die Stadt zu gondele un mit=eme
Schmedder=
lingsnetz die Babierfätze aus em Waſſer rauszuangele. Heid miſſe
ſe deß noch zu Fuß mache, un miſſe mit=ere Kluft jed aanzling
Babierſchnibbſelche in ihr Körbche läſe, immer an de Wand lang.
Daß mer aach, for den Fall, daß mer iwwer korz odder lang
zu Fennedzianer werrn dehte, mit aam Schlaag die goddverflixte
Modohrradraßler iwwerwunde hedd, die wo aam duſchuhr
nooch=em Läwe drachte, deß ließ ſich nadierlich net vun de Hand
weiſe; awwer de Deiwel drau eme Abbedheker, die Brieder ſin
imſtand un fahrn cam, anſtadds wie ſeidher bloß zwiſche die Baa,
Handnarand.
eifach per Waſſerflugzeigmodohrrad wedder de Kobb. Un ich
kann net ſage, daß deß en Vordaal weer, wenichſtens was mein
Kobb bedrifft, dann do kann mer ſich net degege embern;
wohern=
gäche, wann aam ſo en Benzienſchorſch zwiſche die Baa gereed,
do kann mer’n im Ernſtfall dodzawwele loſſe, mitſamſt ſeim
Modohr.
Allerdings, wann deß wärklich ſo weid kimmd, mit dem
Darmſtädter Fennedich, die Kannele an de Haiſer mißte deßhalb
doch emol grindlich rebbarierd werrn. Dann ſo wie’s äwe is, do
macht’s ganz de Eidruck, als weer unfere Spenglermaaſter des
Lehdwaſſer ausgange. Nemlich wo mer äwe enausdabbd, do
wärrd aam ſoe unfreiwillich Duſch verabfolgt, un es gibt Stroße,
do kimmd mer ſich grad vor wie uff de Willämsheeh, wann die
Waſſer ſpiele; mer waaß for lauder Fonndäne mitunner net,
wo mer in de Angſt hierädderiern ſoll. Un der eigangs erwehnde
Dichter Geedhe, wann des zufellicherweis e Darmſtädter
Zeid=
genoſſe weer, der dhet ſich ſicher zu=eme endſprechende dichderiche
Erguß hiereiße loſſe. Vielleicht ſo:
Vun alle Dächer,
Was nitzt’s,
Aus alle Löcher
Do ſpritzt’st
Es is gor kaa Frag,
Die Kannele rinne gewaldich,
Warde nur, baldich
Drebbelſt du aach.
Freilich zu Geedhes Zeide, do hodd aaner gud dichte kenne:
Jeber allen Gibfeln iſt Ruh, un ſo. Damals hawwe ſich noch net
die gedrickte Hausbeſitzer de Kobb driwwer verbräche miſſe, wie
ſe die „croße” Inſtandſetzungskoſte verjuckſe ſolle, vun de
„klaane” ganz abgeſähe.
Geſpannd bin ich allerdings emol, wann ſich bei dem Wädder
Darmſtadt wärklich zu=eme heſſiſche Fennedich endwiggeld, wie
ſich dann bei uns ſo e fennedzianiſch Nacht ausnimmt. Die ſoll
nemlich in dem idalljeniſche Fennedich gradezu muſtergildich
feenenhaft ſei. Dodegäche kenne mir nadierlich mit unſere paar
driebſeeliche eleckdriſche Nodfunzele net hochkumme. Aach die
paar Gasladärne reiße’s net eraus, dann wann mer wärklich
vun de Färn ſo e kimmerlich Lämbche gliehe ſieht, do fellt’s aam
eichentlich erſt uff, wie dunkel bei uns in Darmſtadt
verhältnis=
meeßich die Nacht is. Daß mer die Ladärnepoſte äwe grad ſchee
grau a’ſtreiche leßt, ſoweit ſe noch net umgefahrn ſin, um ſe vorm
gensliche Verfall zu ſchitze, deß is ja ſehr lowenswärth, awwer
ich hedd eher vorgeſchlage, wann mer ſe ſchun net polſtern loſſe
will, mer hedd ſe mit Radiumfabb a gebinſeld, damit mer ſe
wenichſtens in de Dunkelheid ſieht. Dann daß die Geſchäftsleid die
ganz Nacht ihr Licht in ihrne Erker brenne ſolle loſſe, deß kann
mer’n doch wohl net gud zumude. Jedenfalls, ſoviel is ſicher, wann
mer awends nooch zehe ſich in e fremd Stadtvärrdel verärrd, wo
mer kaan Beſcheid waaß un net dehaam is, do merkt mer erſt,
wie una genehm aam ſo en Ladärneblock wärrn kann; un wann
der’s net is, ſin’s annern Leid.
Zwar, wie mer e Ladärnebutzer unnerm Siechel der
Ver=
ſchwiechenheid geſagd hodd, hodd ſich ja des Gaswärk in
aller=
hand Unkoſte geſtärzt und hodd zwaahunnerd neie Ladärne
age=
ſchafft, die wo ſo langſam un naach un nooch, damit mer uns net
die Aage verblende, uffgeſteckt ſolle wärrn. No, dodorch werrd
ja die Macht der Finſternis langſam gebroche, un das Licht
leuchtet in der Finſternis; allerdings, bis zu=ere fennedzianiſche
Nacht is es noch weid.
No, for’s Erſte ſteht ja aach noch net ganz feſt, ob Darmſtadt
werklich zu=eme heſſiſche Fennedich wärrd un ob de Mars ſei
be=
riehmde Kannäl ganz auslaafe leßt, odder ob er jetzt ſo
ſchluckſe=
ſiefe de Bedrieb eiſſtellt. An de Zeid weer’s, dann die neimodiſch
„Volksverſorchung”, die hodd ſich geweſche. Un dodebei kenne
mer immer noch froh ſei, daß es bloß Rääche is. Wann’s erſt
Bäch un Schwäwwel weer, wie mer’s äwe in dem Große
Hiſte=
riche Senſatzions=Sidden= un Geſellſchafts=Wildweſt=Dedeckdief=
Monumendal=Film „Sodomm un Gemorra” ſähe kann. No, alſo
in dem Fall dhete mich kaa zehe Gail halde, nix wie ford ging’s,
Staab=iwwer=die=Gääle; un mir dhet bloß mei arm
Zwangs=
miedern lad, dann däre ging’s wie däre neiſchieriche Lohd’ſſen,
die wo aach die Nas net vorne behalde konnd un is deßdewäche
zu ere Salzſaile worrn. Un wie ich mein Zwangsmiedern kenn,
ſo weer die mit gewehnlich Staaſalz noch gar net zufridde, die
dhet heechſtwah’ſcheinlich zu Kleeſalz wärrn odder vielleicht gar
zu Karlsbaderſalz. Die hodd ihrn Graggel.
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Iwwrichens is mer wäche dem
äbſche Mars am Freidag=Awend en ſcheene Schrecke in de Leib
gefahrn. Nemlich ich hab an dem Awend wie gewehnlich an
meim Kichefenſter geſotze un hab dorch’s Owernglas nooch meim
Mars geguckt. Un grad am Freidag=Awend is=er mer beſunners
nah, un aach e bißche reeder vorkumme wie gewehnlich. Im erſte
Momend war ich iwwer deß Schauſpiel ganz endziggd, bis uff
aamol mei Mars affengd un ſchwankelt hie un her, als wann er
ſchief gelade hedd. No, ich bin derr Ihne net ſchlecht verſchrocke
un hab gedenkt, alleweil rickt=der uns uff de Bindel. In de
Angſt hab ich raſch mei Zwangsmiedern geweckt, damit ich bei
dem proffezeide Unnergang des Awendlandes net allaa bin, un
weil ſich’s zu zweid aach leichder ſterbd. Awwer deß Duſſeldier,
deß iwwergeſchnabbde, hodd gleich die ganz Nachberſchaft aus de
Bedder un in die Hoſe gejagd un hodd en forchtbare Halles
ge=
macht, daß des ganze Kercheſprengel zuſammegelaafe is. Un eh’
die Leid nor richdich gewißt hawwe, um was ſich’s dreht, do macht
mei Mars en gewaldiche Satz un — aus war=er. Nu is
nadier=
lich e Mordsdißbudatzion losgange, un mer hodd ſich driwwer
geſtridde, in welcher Gächend ſich der Mars in die Erd gebohrd
hedd. E jeder hodd ſei Aſicht verfochde un es hodd net viel
ge=
fehlt, do hedde mer uns unſer Iwwerzeichung nooch beriehmdem
Muſter mit de Faiſt beigebracht. Aa Glick war’s, daß gleich druff
e paar Buwe vorbei gange ſin mit ihrm „Drache” — do is mer
e eläktriſch Gasladärn uffgange. Ich hab haamlich meine
Zwangs=
miedern en Stumber gäwe un mir hawwe uns ſchleunichſt
ver=
duft. Die Schlingel hadde nadierlich widder mal bei Nacht ihrn
Drache ſteije loſſe un hadd=em en rode Lammbiong an de Schwanz
gebunne — — — Jetzt indräſſierd mich’s bloß emol, was mer in
de nechſte Dage vun unſere Marsgelehrde iwwer den
Blanede=
abſtortz in de Zeidung läſe dhut. Ich ſag jedenfalls kaa Word.
dezu, ſunſt gehd mer’s genau wie neilich, wo ich mich wäche de
Kaffeeweck in die Bäckerinnung eneigemiſcht hab un hab geſagd,
ſie ſollte for ihr Breedcher en Fennich mehr verlange un ſollte
ſe dodefor de Leid widder ins Haus bringe loſſe. — Dann was
dhun die Ooſebäcker? Sie verlange en Fennich mehr — awwer
bringe dhun ſe ſe net. No, dene Brieder gäb ich mehr en
gude Rad.
(Un deß nennt die nu vum Wädder geſchwätzt! Der
Setzer=
lehrling.)
SCHalAIHdeR
sind durch den Verkehr mit Schul- und Spielkameraden der
Uber-
tragung von Haarkrankheiten besonders ausgesetzt. Um diese zu
ver-
hüten und die Kopfhaut von Staub, Fett und allen Unreinlichkeiten
zu befreien, sind regelmäßige Waschungen mit,„Schaumpon
mit dem schwarzen Kopf” unerläßlich. Sie erhalten die
Kopfhaut gesund, bewirken durchgreifende Reinigung
der Haare und beeintlussen in günstigster Weise den
Haarwuchs. Verlangen Sie beim Einkauf ausdrücklich
„Schaumpon Marke Schwarzkopf”
mit der bekannten Schutzmarke,„Schwarzer Kopf”. Weisen
Sie Nachahmungen oder als ebensogut angepriesene Fabri
w.
AUMIRIUIM zu Fabrikpreisen noch 3Tage
10 Jahre Garantie für beste Oualität / Preise im Fenster
(11364
Mur bei WILHELMCASTAN Kirchstrasse 5
K
Qualitäts-Sehuheremen
sind die besten
aaefsgesnt ae M.
— Samstag, 13. Sept., 7½½ Uhr:
eid Ib
weltberühmten russ. Sängers
Einz. 1,
art
Aliapin
K
— bis Mk. 30.— in Frankfurt a. M.
inweg 7, B. Firnberg, Schillerstr. 20,
d an der Abendkasse. 11340gm
ToHolie Rddllet
werdenIhnen beſtätigen, daß meine Sorten
Da-Mu-Da Nr. 155 und
Hamburger Ba-Nu-ba
zum Preiſe von
19 Pfg.
eine Glanzleiſtung in ihrer Preislage ſind
(11301
ANUHRICA
Bismarckstrasse 27
Ecke Wendelstadtstraße
Mühlstrasse 76
Ecke M.-Ramstädterstraßle
Deutſches Triumph=
Motorrad.
billig zu verkaufen
bei Wagner,
Kies=
ſtraße 34. (*25715
Vorzügl. Stoewer=
Nähmaſch. u.
Fahr=
räder empf. F. Lepper,
Crafenſtr. 31. Rep.
aller Fabrikate. (*
Zwetſchen
auf dem Baume
(12 Bäume) zu verk.
Schloßgartenplatz 12,
1, Stock. ( 25872
Gut erhalt, (25848
Roederherd
links, Umbauhalber
zu verk. Buchert,
Frankfurterſtr. 125,
Kragen=, Hemden=, Bluſenwäſcherei
Rei n go l d
liefert ſchnell — gut und billig
Die Wäſche wird auch abgeholt
Telephon 736 Reingold Telephon 736
Wilhelminenſtraße 6 Kranichſteinerſtraße 28
Bahlungs-Erleichterung!
1r
„ammergeautt
empfehle
Nusskohlen • Fettschrot • Koks
Stein- und Braunkonlenbriketts
Brennholz und Bündelholz
Verlangen Sie Preise
Landwehrstraße 21/23 (10615a) Fernruf 2327
Zlligste Freise
[ ← ][ ][ → ] waschen nur mit Dr. Thompsons Seifenpulver (Marke Schwan),
das in Verbindung mit dem modernen Bleichmittel Seifix selbsttätig
blendend weiße Wäsche mit dem frischen Duft der Rasenbleiche rliefert.”
Für die Bleicheheutzutage
kommt nur „Seifix:
noch in Frage."
„Fürdie Bleiche heutzutage
kammt nur „
Seifix-
noch in Frage."
aller Art wie Hemdenflanell, Sportflanell,
Bett-
zeug, Schürzenzeug-Kleiderdruck, Musseline,
Hemdenzephir, Dirndl-Zephir, Frotté,
Weiß-
waren-Reste, Kleiderstoff-Reste verkaufen wir
Montag, Dienstag und Mittwoch
aubergewohnlich bitg
Die reduzierten Preise
sind mit Blaustift vermerkt
Auslagen auf
Estra-Tischen
Elisabethenstr. 1 Anton & Co. Elisabethenstr. 1
Rn
Darmſtädter Tagblatt
7. September 1924
Handel und Wandel in Heſſen.
— Gebrüder Lutz A.=G., Darmſtadt. Es liegt der
Ge=
ſchäftsbericht über das 23. Rechnungsjahr, die Zeit vom 1. Mai 1923 bis
30. April 1924 umfaſſend, vor, der die ordentliche Generalverſammlung
vom 18. ds. beſchäftigen ſoll. Das Berichtsjahr ſtand unter dem Zeichen
des Währungszerfalls und der Abſperrung des beſetzten Gebiets. In
den erſten ſechs Monaten desſelben war ſehr ſtarke Beſchäftigung in
allen Zweigen. Erſt bei Stabiliſierung der Währung und der dadurch
bedingten Verſteifung des Geldmarktes trat ein Rückgang der Aufträge
ein, ohne daß indes Arbeiterentlaſſungen oder Einſchränkungen erfolgen
mußten.
Der Abſatz nach dem Auslande konnte geſteigert werden, doch ließ
der Export in den letzten ſechs Monaten nach, weil ſich die
Produktions=
koſten infolge der bedeutend geſtiegenen Steuern und ſozialen Laſten
erhöht haben und daher die ausländiſche Konkurrenz billiger anzubieten
in der Lage war.
Für das neue Jahr können Vorausſagen nicht gemacht werden, doch
wird durch Annahme des Sachverſtändigengutachtens Milderung der
ſchwierigen Geldverhältniſſe und eine Belebung der deutſchen Wirtſchaft
erhofft.
Die Verſuche mit der Diffuſor=Steuerung, Patent Gutermuth, ſind
abgeſchloſſen. Die ſo ausgerüſteten Lokomobilen haben ſich bei der
Kundſchaft ſehr gut bewährt. Die Patente ſind erteilt. Dem
Unter=
nehmen ſteht das alleinige Ausführungsrecht für Lokomobilen,
Straßenzugmaſchinen und Dampfſtraßenwalzen zu. In den erſten
Mo=
naten des neuen Geſchäftsjahres wurde eine Intereſſengemeinſchaft mit
der G. m. b. H. Henſchel u. Sohn=Kaſſel zwecks beſſerer Ausnutzung
der Patente vollzogen. Die genannte Firma nimmt den Bau von
land=
wirtſchaftlichen und Induſtrie=Lokomobilen zuſammen mit Lutz unter
der Bezeichnung „Henſchel=Lutz=Lokomobilen, Patent Gutermuth” auf.
Dem Vertrage iſt die mit Lutz ſeit 1920 in Intereſſengemeinſchaft
ſtehende Firma „Vereinigte Fabriken landwirtſchaftlicher Maſchinen
vorm. Epple u. Buxbaum” in Augsburg beigetreten. Durch die
Ver=
bindung mit Henſchel=Kaſſel iſt künftig aus deren Werk Henrichshütte
in Hattingen (Ruhr) die Rohſtoffverſorgung für Lutz geſichert.
Das Gewinnergebnis des letzten Jahres mit rund 192 893 Billionen
iſt in der zum 1. Mai 1924 aufgemachten Goldmarkeröffnungsbilanz
vorgetragen.
Das Grundkapital von 2 Millionen Mark ſoll auf 575 000 GMk.
durch Herabſetzung des Nominales der Stammaktien von je 1000 Mk.
auf je 300 GMk., durch ſolche des Nennwerts der Vorzugsaktien von
100 000 Mk. auf 5000 GMk. (in 50 Stück zu 100 Mk.) ermäßigt werden.
Die Goldmarkbilanz verzeichnet, ein Immobilienkonto (
Landwehr=
ſtraße 38/42 und Weiterſtädter Straße 81) von zuſammen 328 494 Mk.,
an Fabrikeinrichtungen 82 529 Mk., einen Waren= und Vermietpark von
176 266 Mk., an Rohſtoffen und Halbfabrikaten 45 880 Mk., an
Außen=
ſtänden 17 504 Mk.
An Schulden ſtehen das umgeſtellte Aktienkapitalkonto mit zuſammen
575 000 GMk. und das Reſervefondskonto mit 35 503 GMk. verzeichnet.
— Konkurſe. Konkurs wurde am 1. d3. über das Vermögen
der Feſa Elektro=Fabrik in Walldorf eröffnet.
Verwal=
ter: R.=A. F. Körbey in Groß=Gerau. Anmeldefriſtablauf
am 20. ds. Prüfungstermin am 30. September, vormittags 9 Uhr,
beim Amtsgericht Groß=Gerau.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Geldbewegung bei der Reichshauptkaſſe. Nach
der Ueberſicht über die Geldbewegung bei der Reichshauptkaſſe vom
21. bis 31. Auguſt beträgt die Summe der Einzahlungen 228 610 292
Mark, die der Auszahlungen 217 760 754 Mark. Mithin iſt ein
Ueberſchuß von 10 849 528 Mark zu verzeichnen. Im Stand der
Ren=
tenmarkſchuld (aus der Regelung von Rentenmarkſchatzwechſeln) iſt für
den gleichen Zeitraum eine Annahme von 6 900 000 Mark eingetreten.
Der Stand der ſchwebenden Schuld am 31. Auguſt war Papiermark
483 089 270 180 200 000 000, Rentenmark 80 765 000.
Meſſen.
ſtändigt worden, daß gelegentlich der Danziger Muſtermeſſe in den
Ta=
gen vom 2. bis 5. Oktober eine braſilianiſche Kollektivausſtellung
ſtatt=
finden wird, in der alle Landesprodukte und Induſtrieerzeugniſſe
Bra=
ſiliens zur Ausſtellung gelangen werden. Die Vorbereitungen für dieſe
wichtige Ausſtellung werden von der braſilianiſchen Geſandtſchaft in
Berlin und von dem braſiligniſchen Konſulat in Danzig durchgeführt.
Worenmärkte.
* Danziger Muſtermeſſe. Die Leitung der Zwetien
Dan=
ziger Internationalen Meſſe iſt von der braſilianiſchen Regierung ver=
Von den ſüddeutſchen Waren= und
Produkten=
märkten. Die Produktenmärkte des In= und Auslandes verkehrten
in dieſer Woche in feſter Haltung. In Süddeutſchland iſt die Ernte
infolge des nunmehr ſchon ſeit 6 Wochen anhaltenden Regenwetters
in großen Teilen Würtembergs, Bayerns und der Pfalz, dann aber auch
in großen Diſtrikten Mittel= und Norddeutſchlands im Rückſtand und
vielfach derart ausgewachſen, daß das Brotgetreide für menſchliche
Er=
nährung unbrauchbar geworden iſt. Dies gilt namentlich auch für die
Pfalz, wo das zum Trocknen liegende Getreide vielfach bereits gänzlich
grün überwachſen iſt. Gerſte iſt in dieſen Gegenden für Malzzwecke ganz
unbrauchbar geworden. An der Mannheimer
Produkten=
börſe wird denn auch von den Brauereien und Mälzereien
brauch=
bare trockene Ware zu täglich ſteigenden Preiſen aus dem Markte
ge=
nommen. Für ganz helle, auswuchsfreie prima Braugerſte werden
Prämien bewilligt. Für die Landwirt empfiehlt es ſich daher, verregnete
und unverregnete Gerſte unvermengt zu laſſen, um ſich die beſſeren
Preiſe für trockene Ware zu ſichern. Trockener Inlandroggen war in
dieſer Woche faſt gar nicht angeboten. Soweit etwas Ware heraus kam,
wurde ſie bis 19½ Mark die 100 Kilo bezahlt. Hafer hatte ſehr feſten
Markt bei täglich ſteigenden Preiſen. Während man anfangs der Woche
neuen trockenen Hafer noch mit 17½ Mark kaufen konnte, ſchwanken die
Preiſe jetzt zwiſchen 19 und 20 Mark die 100 Kilo. Feuchter Hafer iſt
vernachläſſigt und wird vom Handel wegen des entſtehenden großen
Gewichtsmankos nicht gerne genommen. Lebhaftes Geſchäft war in
Kanada= und La Plata=Hafer in ausländiſcher Währung eif Mannheim.
Die Forderungen dafür lauten heute auf 20½—23 Mark die 100 Kilo
waggonfrei Mannheim, vereinzelt bis 22 Mark. In ausländiſcher Ware
wurden offeriert: La Plata=Hafer. Clipped September bis Oktober,
52 Kilo hl. Gewicht, fl. 11,25 eif Mannheim; Kanada=Hafer, Weſtern 3,
fl. 12,50, eif Rotterdam, Weizen, Baruſſe, rheinſchwimmend, fl. 15,30
bis 15,60, eif Mannheim; Kanſas II., Sebtember bis Oktober, fl. 14,35,
eif Rotterdam; Manitoba III., rheinſchwimmend, fl. 15,85, eif
Mann=
heim, ſpäter bis fl. 16 für in Rotterdam disponible Ware verlangt;
Roſa Fé, rheinſchwimmend, fl. 15,80, eif Mannheim; La Plata, 79 Kilo,
fl. 15½, eif Mannheim; ruſſiſcher Azina=Weizen, fl. 16½, eik
Mann=
heim; weißer indiſcher Weizen, fl. 15,10, eik Mannheim; „Roggen,
Weſtern II., Gulden 11,85, eik Rotterdam, ſpäter per
September=
abladung von Amerika fl. 11,90, eik europäiſcher Seehäfen, alles je
100 Kilo. Aus der Magdeburger Gegend wurde etwas Landweizen
hierher angeboten zu Mark 10,80 die 50 Kilo ab Mitteldeutſchland;
Ab=
ſchlüſſe darin kamen nicht zuſtande. Mehl hatte, ſteigende Preiſe bei
feſten Märkten zu verzeichnen; trotz der ungünſtigen Erfahrungen im
Frühjahr werden wieder viele Abſchlüſſe in franzöſiſchen Mehlen
ge=
macht, wobei man allerdings Geſchäfte in Franken möglichſt vermeidet;
Fabrikat der Grands Mulius de Paxis wurde mit Mk. 34½ tranſit,
franko Kehl, Dunſt, Fabrikat der Illmühle zu Mk. 38½ frei Grenze,
amerikaniſches Patentmehl zu Mk. 35½ frei Mannheim die 100 Kilo
angeboten. Auch Angebote in Dollarwährung traten auf: Illkirchner
Weizenmehl Dollar 820, geringere Marken Dollar 8 und amerikaniſche
Patentmehle Dollar 8,30—8,50 je 100 Kilo frei Grenze. Die
einheimi=
ſchen Mühlen verlangten zuletzt für Weizenmehl, Spezial 0, Mk. 35,
für Roggenmehl 28, die zweite Hand, die nur vereinzelt im Markte war,
gab eine halbe Mark darunter ab. Feſt lag auch der Futtermittelmarkt.
Mais wurde waggonfrei Mannheim mit Mk. 20 die 100 Kilo gehandelt.
Für Weizenfuttermehl verlangten die Mühlen pro Doppelzentner Mk.
15½, für Roggenfuttermehl Mk. 15, für Weizenkleie Mk. 12½, für
Roggenkleie Mk. 12. Weniger feſte Haltung zeigte, ſich für
Trocken=
ſchnitzel und Melaſſefutter auf ſpätere Lieferung, wogegen dieſe
Ar=
tikel in prompter Ware ſehr begehrt blieben und Preiſe bis Mk. 13½
angelegt werden mußten, ſpätere Lieferung Mk. 11,50 bis 12,25;
Me=
laſſefutter Mk. 11 bis 11,50 (für Haferſchalenmelaſſe), Mk. 8 für
Torf=
melaſſe. Malzkeime koſteten Mk. 13 bis 15 die 100 Kilo, je nach
Qualität, mit Sack ab Verladeſtation. Das Geſchäft
ruhte mangels Angebot vollſtändig.
Hülſenfrüchte begegnen wieder mehr Intereſſe, da
Beſorgniſſe wegen der Kartoffelernte zu hegen.
Weiß=
wurden bahnfrei Frankfurt a. M. mit Mk. 37 die 100 93.
und waren zuletzt mit Dollar 7,65 franko Paſſau
angebot=
ſen wurden Dollar 12½ eif Mannheim verlangt.
Sämereien haben eine ſtarke Befeſtigung erfe
Samen, worin anfangs der Woche noch mit Mk. 160
Kilo zu bekommen war, koſtet heute 180 Mk. und de
ſamen Mk. 180 bis 190, Wicken Mk. 19 die 100 Kilo
ten verſuchten die Mälzereien für neues Malz mit
Gerſtenpreiſen Schritt zu halten. Wegen des ungünſt
falls und der Zollvorlage müſſen die Mälzereien die
Abſchlüſſe ganz beſondere Vorſicht walten laſſen,
halten ſich die Brauereien wegen des durch die Witter,
tigten Bierabſatzes ſehr reſerviert, ſodaß das Geſchäft
iſt. In Branchekreiſen glaubt man allgemein, daß mit
preis von 48 bis 50 Mark zu rechnen iſt, ſoweit es ſich
malze handelt. Für alte Malze, die nur noch vereinze
ſind, verlangen die Beſitzer 44 bis 45 Mark, je nach Kor
darüber. Für Hopfen iſt die Ernte noch im Zua
der Menge nach nicht das geſchätzte Quantum. Die ſchleck
der letzten Zeit hat die Ausreife der Dolden ſehr gehemmt
iſt meiſtenteils rötlich. Schöne glatte grüne Hopfen ſind
Sandhauſen, Walldorf und in der Heidelberger Gegend
Soweit dieſe Ware trocken iſt, wird ſie ſchlank aus dem
nommen. Die Preiſe ſchwanken je nach der Tendenz de
Marktes zwiſchen 190 bis 250 Mark. In Württemberg läf
dukt in der Farbe ſehr zu wünſchen übrig. Die Käufer
erſt an dieſe ſcheckige Ware gewöhnen. Aber wenn auch
nicht ſchön iſt, ſo erweiſt ſich doch, daß der Lupulingehal
guter iſt, ſodaß ſich die Ware für die Zwecke der Brauerei
wenden laſſen wird. Die weitere Haltung des Marktes w.
Witterung der nächſten 14 Tage bedingt werden. Am
markt wurden 1923er Tabake zu ſteigenden Preiſen
um=
zahlte für Bauerntabake 45 bis 50 Mk. je Zentner. Ribt
Preiſe auch geſtiegen. Es wurden davon große Poſten
wobei ſich die Preiſe für überſeeiſche Ware zwiſchen 17 u
für Pfälzer Rippen zwiſchen 12 und 14 Mk. je Zentner, b.
Mannheim bewegten. Der Stand der neuen Ernte ſt
b=
günſtig. Wenn warmes Wetter eintritt und der Tahak t:
Dach kommt, kann die Qualität auch gut werden. Der s
iſt jedenfalls mit einer Vollernte zu rechnen.
Börſen.
* Wochenbericht für die Zeit vom 1. bis
tember 1924. Die Entlaſtung der Börſe von dem 2
und außenpolitiſcher Unſicherheit durch die Annahme des
Abkommens machte ſich in der Berichtswoche in einer
Belebung des Geſchäfts bemerkbar. Sowohl die
Prom=
das Ausland waren mit zahlreichen Aufträgen am Markte
die Berufsſpekulation zeigte größere Unternehmungsluſt e
letzten Wochen. Die Tendenz war zu Beginn der Woche
Gebieten ausgeſprochen feſt. Bevorzugt waren beſonders
lichen Montan=Aktien und die Werte des Anilin=Konzens,
Kali=Aktien und eine Reihe von Spezialwerten des
Eunh=
von denen mehrere rationiert werden mußten. Im weiter
der Woche verſchob ſich aber der Schwerpunkt des Geſchäfts
mehr vom Aktienmarkt auf den Rentenmarkt, ſodaß der
abbröckelnden Kurſen vernachläſſigt lag. Um ſo lebhoſter
die Umſätze in deutſchen Renten, wobei beſonders einige 9
wie Zwangsanleihe, Schutzgebiets=Anleihen und jüngere Bu
Anleihen und Provinz=Anleihen, in den Vordergrund tia
dieſe Werte hatten ſprunghafte Kurserhöhungen aufzuweiſen.
Preis teilweiſe über den urſprünglichen Goldwert hinzuſtrie
Donnerstag trat zwar auf die eindringlichen Warungen *
ein plötzlicher Rückſchlag ein, ſodaß ein Teil der Kuszgehin
verloren ging, doch war bereits an der Freitagsbürſe uter
Schwankungen eine neuerliche Steigerung zu konſtaterel.
m
Aand
Hallore=
B?
ſoir
Nußk!
und Bre
Tralt
Joh. S
Liebfrauer
Telefor
Dr. Thompsons Seifenpulver (Marke Schwan) das Paket 30 Pfg. — SEIFlK, modernes Bleichmittel, das Paket 15 Pfg.
Patent=Büro
Anmeldungen,
Aus=
arbeitung,
Zeich=
nungen, Modelle und
Verwertung (10706a
Ing. G. Odlas
Sandbergſtraße 52.
Sprechzeit täglich auch
Sonntag.
Werkstätte
Moderner feiner Damenschneiderei
Neuanfertigungen-Umarbeitungen
Stern-Lang
Georgenstr. 3 (vorl.) III. (*25908
Wöchentlicher
„Kehtberkeh,
zurück. (11 174a
Beiladung erwünſcht.
Auch ſonſt. Fuhren
nimmt an Friedrich
Löchel, Arheilgerſty.
Nr. 66. Teleph. 270.
Dauernden Landaufenthalt
findet alleinſtehender
(Freund von Obſt= u. Gartenbau) in
herrlich gelegener Villa. Schön
möbl. Zimmer, gute Verpflegung,
Preis nach Vereinbarung, bei Familie
G. Althen, Lißberg, Oberh. (*25819
Habe meineTätigkeit wieder aufgenommen
Dr. med. Heinz Lossen
Facharzt für die geſamte Röntgenkunde
Vorſtand der Röntgenabteilung
am Hoſpital z. hi. Geiſt in
Frankfurt a. M., Langeſtraße 4
Telephon H. 7420 —7423
Sprechſtunden werktäglich von 8—1 Uhr
(nach tel. Anmeldung) (11293
Habe meine Tätigkeit wieder auf
genommen
.
Dentist Rudolf Hupfer
Landwehrstr. 4, I. (*25647fg
Sprechst. v. 9-12 u. 2-6 Uhr.
Samstags nach mittags geschlossen.
Habe meine Tätigkeit wieder
aufgenommen (-Btezidg
Dentiſt Peitch
So
Schreibmaſchinenarbeitenl g
Schuhreparaturen, und
werden prompt und
werden ſchnell u. billig ausg
billigſt ausgeführt
Schuhbeſohl=Werkſtä
Rapparlie, Papiergeschäft
Nheinſtraße 47. 1iatal/ 35 Gliſabethenfit drck
Wir verkaufen zur Zeit
Kinder=Liegena
weit unter Preis
V
Stadenont
ſpottbillig
Reiſefof
mit 1000 Nachlaß
Kaſtenzn. Zeiterwag
beſte Qualitäten zu Ausnahme Pr-
Kranichſteinerſtr. 50. Tel. 3166.
[ ← ][ ][ → ] Herpst=
Reuheiten in
Kelderastoffen
Auch in den billigsten Preislagen führen
wir nur gute und haltbare Qualitäten
Kinderschotten
doppeltbreit, reiche Auswahl
Geschmack
rechnungtragen-
flotter, beliebter Karos und
„ . von
an Schotten . .. . . . von
Karos
doppeltbreit, letzte Neuheit für
Kleider u. Röcke i.
geschmack-
an vollster Ausmusterung . . von
Karos
reine Wolle, doppeltbr.,
hoch-
wertige Oual., prachtv.
Farb-
an stellungen, in groß. Ausw., von
Velour de laine
140 br., Edelfabrikat, entzück.
neueste Karostellungen, f.eleg.
an Kleid., Jackenkleid. u. Röcke-
Blusenstoffe
gediegene Oualität, in jedem
der Auswahl .
Gestreifte Stoffe
Hoppeltbreit, in lebhaften und
bedeckten Farbtönen, für flotte
Kleider und Röcke . . Von
Nadelstreifen
doppeltbreit, erstkl. schwere
Oualität, in vielseit. Auswahl,
f. Kostüme, Kleid. u. Röcke, von
Rockstreifen
reine Wolle, doppeltbreit,
vor-
zügl. Oualität, in
geschmack-
vollend. aparter Auswahl, von
In einfarbigen Kleiderstoffen reiche Auswahl neuzeitige
Farbtöne vom einfachsten bis edelsten Gewebe
Seoldder Teu
Ludwigsplatz 9
Nu ier 249.
Das deutſche Heiz.
Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
+ ein Schreck durch die Verſammlung. Da trat einer
der Of ſ;eraſch vom hinterſten Tiſch herbei, verbeugte ſich vor
Friedri end ſagte: „Geſtattet, lieber Herr, daß ich meinen
Anſpri eltend mache. Er iſt ſein Schwert mir ſchuldig. Er
hat mie=ſ rn Zweikampf gefordert, und ich will mein Recht.”
„A—eid Ihr?
„K:1 O von Enzberg.”
Fr ich betrachtete den jungen Mann mit Wohlgefallen.
Seine o r bekam die alte Farbe; ſein Auge wurde ruhig.
„H. Ihr ihn beleidigt?”
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 2. September 1924.
Seite 15.
En— X wurde rot.
„Fei aube wohl; aber mit Wiſſen nicht.”
„S. ird Euch mein Sohn vergeben.”
„V. . was muteſt du mir zu?” rief Hans in ſchmerzlichem
Zorn.
En IX zuckte die Achſel.
„Jc/y1, du wirſt ihm vergeben, denn er wird dich um
Ver=
ſebung /en.”
EnzI trat entrüſtet zurück und ſah Friedrich mit großen
ugen
Icabt geſagt: „Tückiſch wie ein Hirſchhorn.”
„Jcienn Ihr gehorcht habt, dann ſag’ ich: ehrlos wie ..."
Fri uH hob gebietend die Hand.
„Niſ weiter! Dort ſchaut hinauf!”
Er nach dem Loch in der Decke.
„Drr ben lag ich zu Bett, und wohl oder übel mußte ich
uhören Halt, guter Freund dort hinten! Sitzen geblieben!
„Zu biſt I, der dabei geweſen iſt, als der wilde Hirſchhorn den
dans v.o Handſchuhsheim ſtach. Erzähle doch deine Geſchichte
ſoch einr)! Ich war nämlich auch dabei!“
m
Der Mann ſuchte zu entweichen. Aber eine kräftige Fauſt
hielt ihn am Kragen feſt. Und nun ſtand er da, ſchlotternd am
ganzen Leib, ein Bild zum Erbarmen.
„Wenn ich nicht wüßte, was ihr alle miteinander für
Lügen=
beutel ſeid hinter dem Biertiſch, dann müßteſt du mir deine
Lügen mit Leder und Tropfbier hinunterſchlingen. Du biſt ein
Bierſieder?”
„Nein, ein Wachszieher.”
„Weil du nicht ſchlimmer biſt als die andern, ſo ſetz: dich
wieder an deinen Tiſch! So iſt’s recht! Beſtell dir eine neue
Kanne Bier! Haſt du ſie? Jetzt ſtehe auf! Trink' aus auf das
Wohl aller Großmäuler und Aufſchneider in Heidelberg von nun
an bis in Ewigkeit!“
Der Wachszieher erhob ſich, hielt die Kanne in die Höhe,
rief den geforderten Trinkſpruch und leerte ſein Glas.
„Wohl bekomm’s!” ſagte Friedrich. „Und nun gib acht!
Ob=
gleich es mir nicht ums Geſchichtenerzählen iſt, will ich euch all
miteinander ſagen, wie ſich jene Sache zugetragen hat. Aber ich
will mich ſetzten! Eine Kanne Weines, Wirt, und meinem Sohne
eine. Wo iſt der Platz für uns?”
„Hier, hier!“
„Danke euch. Du ſitzet lieber dort, Hans? Wie du willſt.
Und jetzt auf das Wohl aller ehrlichen Leute! Ihr Landsknechte
dort hinten, paſſet auf! Ihr kennt euer Lied vom
Handſchuhs=
heimer weidlich verbeſſern!“
„Geſtatte, Vater, daß ich gehe,” ſagte Hans.
„Du bleibſt,” ſagte Friedrich kalt. Hans ſetzte ſich mit einer
Grimaſſe höchſter Ungeduld auf ſeinen Stuhl.
„Und Ihr, Junker Enzberg,” ſagte Friedrich und nickte dem
jungen Kavalier zu, der ſich auf einen Schemel vor dem Ofen
geſetzt hatte, „wenn Ihr meine Erzählung gehört habt, werdet
Ihr zurücknehmen, was Ihr wider mein Haus und mich ſelber
geſagt habt, und meines Sohnes Schwert wird frei ſein von
Euretwegen.
„Wenn ihr mich fraget, wer die Schuld daran trägt, daß das
edle Haus Handſchuhsheim tot iſt, ſo iſt freilich auch dieſe Hand
hier mit im Spiel geweſen, aber nicht anders als eure Hände,
ihr jungen Herren, wenn ihr mit den Jungfrauen im Kreiſe ſteht
und die Schnur mit dem Goldreif durch eure Finger läuft.
„Die Häuſer Handſchuhsheim und Hirſchhorn waren die
älteſten im vorderen Odenwald, ſeit Jahrhunderten miteinander
verſchwägert, aber ebenſolang miteinander in Eiferſucht. Die
Hirſchhorn waren von jeher die Truchſeſſe geweſen am Hofe der
Pfalzgrafen; die Handſchuhsheimer glaubten das größere Recht
für dieſe Würde zu haben. Jeder Hirſchhorn und jeder
Hand=
ſchuhsheim wußte von beidem, von der Blutsgemeinſchaft der
zwei Geſchlechter und von ihrem alten Zwiſt, und ſie ſchauten
ſich einander an, wie man Leute anſchaut, die zu einem gehören,
die man aber nicht leiden mag. Mit ſolchen Geſinnungen
wuch=
ſen auch wir beide auf, Hans von Handſchuhsheim und ich. Wi
ſahen uns oft, denn kein Feſt wurde gefeiert in dem einen Hauf
oder in dem andern, wo ſich nicht beide Familien
zuſammen=
fanden zu gemeinſamem Tun und zum üblichem Zank. Wir
hat=
ten uns lieb wie Hund und Katz und hielten doch zuſammen
wi=
die Kletten.”
(Fortſetzung folgt.)
Farbflecken
Obst-, Kaffee-,
Kakao-
der Wäsche Meinfſeken entfent
farbige Stoffe entfärbt
(I. K. 11320
Heitmann’sEntfärber
Unschädlich für alle Stoffe. Mühelose Anwendung.
Man achte auf die Marke „Fuchskopf im Stern”.
Erhältlich in Drogerien und einschlägigen Geschäften.
O
I
lor ni
tiettleibi=3 wir
turch „T. Tpla‟
be=
beitigt. PPyekr. m.
old. Mex3 Li. Ehr.=
Nipl. K ſtarker
ſeib kesl Jtarken
üften, ſci egendl.,
ſen, hlanke, Figur.
ſein Hei;, el, kein
Zeheimmon .
Ga=
ant. unſchſt Aerztl.
mpfohl. reDiät,
z ſiele Darru :.,
vor=
igl. Wirz F. Seit
min,5 Jahr. t7, ekannt.
Jaket 3: / Porto
stra.
Franz
teiner8: G. m.
H., Bet. W 30/9
S I=
171. — .-
Darm=
ladt zu Ur i. d
Nedizinayt ogerie
ſeckenhid-Schul=
877
Heilt.
30
Ri
. Bek.
nes beſſſſ Ern m.
zweck
WM — nicht
P 49
ſt.7 Fronym
kt, gr.
Erſchhl it ſch.
Heimm Teinſt.,
kannt=
Herrn
z. m
erren,
emütl.
ren g.
Her=
anöger
ſchrift
* OG
alienn in
dd sſucht.
6 an
Nathematty ine u
A
d.0 geb.
et
Vorkn -. alle
ſiele. Nacu
Witt=
jannſtr. 306 B8134
lavier= uru Tiolin=
„miterricht • X Gg.
C2
ethen=
undl
E=
rricht
kſtſt
FFräu=
ord räß
2,II
St. m
ähunterrn und
neik! 2ſus
meld.
Dckſtr.
Ollten
241gg
Kleiderſchränke
2türig, von ℳ 44 — an
EiſerneBettſtellen
weiß lack. ℳ
Patentmatratzen
von ℳ 12 50 an
Wollmatratzen
Chaiſelongues
Küchenmöbel
Alles nur in
bewährter, guter
Ausführung!
Geringe Qualitäten
führe ich nicht!
Srtu Käutel
gr. Ochſeng.nur 21/23
Te
(11351
Junges Ehep. ſucht
ſof. beſchlagnahmefr
45 Zim.=Wohng.
in nur guter Lage.
Angebote u. P 44 an
d. Geſchſt. (*25871
Allein ftehende
Frau
zr. unmöbl. vb. 2 kl.
heizb. Zimmer,
Haus=
arb. k. m. übern, werd.
Pallaswieſenſtr. 27, II (*
Korbſeſſel
8.50 Mark
Garnitur, 2 Seſſel u.
Tiſch 29 Mk.
Peddigrohrſeſſel
groß u. ſtark, 18 Mk.
Garnitur, 2 Seſſel u.
*Tiſch,48 Mk.
Chaiſelongues
tadelloſe Arbeit, 40
u. 45 Mk., mit Rips=
Aiwan 25 Mk.
alles fabrikneu.
Darmſtädter
Möbel=Zentrale
Große Ochſengaſſe 10
Telephon 2696.
ſucht anſtd. Handw.,
22 J., m. g. Zeugn.
Mbl. Zmner
Bedient auch Zentr.. Ang. P 41
a. d. Geſchſt. (*25838
Sotssss
Glasſchrank
Seſſel (Barock)
Schreib=
kommode?
Sekretär
Pfeiler=
ſchränkchen
(Biedermeier)
billig abzugeben
Möbel= und
Auktionshaus 1
Krummeck
Nr. 1 Bleichſtr
Stsossss
Nr.1
—
hnei=
grdl.
2 reide=
Anf.
mod
Sag"
nog
hie
Mafch.
reib.
de=
Tehre
chfü
T.
Dung.
vm.
Hans
ſer
Große Kiſten
u. Kartons
1 kl. Kaſſeuſchrank,
1 komplettes Bett,
1 Waſchtiſch,
3 Paar beſſ. Herren=
Iſtiefel, Gr. 43—441
1 große
Waſch=
mangel, f. Hotel
(11296
geignet,
2. Kleiderſchränke
ſehr preisw. zu verk.
Näh. Geſchäftsſtelle=
Anzuſ. v. 2—4 Uhr.
Neuheit, farbbandlos
direkt von der Fabr.,
240 Gm.
Wehprecht=
ſtraße 2, zwiſch. kath
Kirche u. Saalb. (.,,‟
Ga
irk.
3
eim,
e
Kein Laden!
Kein Perſonal!
Deshalb
konkurrenzlos.
Große Auswahl
in ¼ gr.
Kinderwagen
u. Klappwagen
aller Art ſowie
Korb=
ſeſſel u. Tiſche billie
zu verkaufen. (*25912
Kaffenberger
Riedeſelſtr. 39.
Sehr billig zu verk.:
ein grauſeid. faſt n
Kleid 15 Mk., grau
ſeid. Hemdbl. 10 Mk.
Plüſchmont. m. Pel.
beſatz, drlbl. Koſtün
uſw. Billige Bluſen
Näh. Geſchäftsſt.
Kinderl. Beamtenp.
ſucht Ende des Mon
ſchön möbliertes
Schlafzimmer
mit zwei Betten.
Ang. u. P 32 Geſchſt.
Kinderloſes. Ehepaar
ucht per 1.- Oktober
möbl. WBohnung
(Schlafzimmermöbel
u. Küche kann evtl
geſtellt werden) mit
Küche u. Zubehör
Angeb. u. P 48 an
die Geſchſt. (*2586‟
620 Aga
Vierſitzer, mit allem
Komfort
824 Dixi
Fünfſitzer, moderne
Ausführung.
6½g Helios
BMWMotorrad,
3 Gänge, el. Licht,
1½/. Evans=
Motorräder nur
Mk' 375.
Gütting,
Schuchard=
ſtraße 10. (25879
Doppelflinten
Selbſtſpanner
ℳ 180.—
mit Hähnen, Kal. 16,
ℳ 120.—
mit Hähnen, Kal. 12,
100.— (11227
Zahlnugserleichterung.
Robert Hübner,
Büchſenmachermſtr.,
Ernſt=Ludwigſtſtr., 11.
in tadelloſem
Zu=
ſtand, und ein
Zweiſpänner=
Pferdegeſchirr
preiswert z. verkauf.
Luiſenſtr.
Halbſchuhe, Stiefel
und Gummiſchube,
Gr. 36, zu verkaufen
Neckarſtr. 4, I., r. (*
2rädrig. Handkarren
auf Federn billig zu
verkauf. Landskronſtr
Nr. 91, 1. St. (*25849
A
GA
AdCHE.
GparAlAEEETRE
CASa ggrärnscnigdiRt
BADEMAUBEN
Geſucht gut möbl.
Zimmer
eventl. Wohn= und
Schlafzim, mit elektr.
Licht. Gefl. Angeb.
an W. Salle, Techn.
Hochſchule. (*25864
Aelt. Student ſ. ab
15. Sept. od. 1. Okt.
gut möbl. Zimmer
mit elektr. Licht u
ſep. Eing. Angeb. m
Preis erb. an Strokirk,
T. Hochſchule. (*25851
Frl. ſucht für ſich u.
ihr 11 J. a. Mädchen
einfach
möbl. Zimmel.
Zweites Bett wird
geſtellt. Angeb. an
Frau Schmidt,
Kranich=
ſteinerſtr. 34, 1. (*25865
Ruhig. Mieter ſucht
per 1. Okt. möbliert,
Zimmer, evt. m.
Pen=
ſion. Ang. m.
Preis=
ang an Zerban,
Wen=
delſtadtſtr. 42, I. (*2889
Zigarrengefchäft
zu verkaufen o. zu
vermieten. Angebote
u. P 59 a. Geſchſt.
Günſtiges Angebot
für raſch entſchloſſene Käufer
Kleine Villa mit Garten, 10 Minuten
von Darmſtadt, beſchlagnahmefrei,
ſo=
fort beziehbar, für 14000 Mk.
verkäuf=
lich. Anzahlung 5000 Mk.
Eilangeb. erbitte unter P 65 an
die Geſchäftsſtelle d. Bl. (11359g0
Landhaus in Luftkurort a. d. Bergſtr
Bahnſt. ſof. für Mk. 15000.—
zu verkaufen.
1. Okt. beziehbar. Mind. Anz. Mk. 10000.—
Näh. d. R. Ebert, Auerbach a. d. B.
*25831g1) Telephon 487. Villa vd. Landhaus,
5—6 Zimmer uſw.,
mgl. in o. b. Darm=
ſtadt, ſof. von ſolv.
Käufer zu kaufen ge=
ſucht. Gefl. näh. An=
gaben u. P 62 a. d.
36
Geſchſt. erb. Haus
in verkehrsreicher
Lage mit gutgehen=
dem Laden unter
günſtigen Beding. zu
verkaufen. (*25433dg1
Ang. u. O 48 Geſchſt.
AGeDberkehrg Mchältchauf
in guter Lage mögl.
Zentr. m. Mk. 3000.-
Anzahlung zu kaufen
geſucht. Angeb. unt
P 68Gſchſt. (*25904 Wirtſchafts=
Anweſen ..
einſchl. Invent., Saal
und Reſt.=Garten, in
Luftkurort a. d. Berg=
ſtraße ſof. f. 16000 ℳ
zu verk. Hälfte Anz nötig. Weiter empf
Villen in allen Gröf
ſowie Geſchäftshäuf
jeder Art. (*25832g!
R. Ebert
Auerbach a. d. B.
Telephon 487.
Penſionens
2 Schülerinnen
höh. Lehranſt. erhalt
gute Penſion (mit Klavierbenützg.)
in gut. Hauſe, nächſt
Kapellplatz. Angeb.
unter O. 115 an die
Geſchäftsſt. (*25644fg
Von kleinerem Werk ca. 2— 3000 Gold=Mk. T
zur Ablöſung eines Bankkredits
gesucht gegen gute Sicherheit
und zeitgemäße Verzinſung.
Selbſtgeber bevorzugt. Häufeß
Korbmöbel
zu kaufen geſucht.
ng. u. P 55 Geſchſt.
Eine Wohnung für bald geg, entſpr. Vergüt. u. Abfindg
geſucht. Kunstgegenstände
Angebote unter P. 54 a. d. Geſch.
3—4 Zimmer mit Zubehör
wird
11300) Angeb. u. P 27 a. d. Geſchäftsſt.
Ruh. Dauermeter (Beamt.
ſucht gut möbl. Wohn= u.
Schlaf=
zimmer. Elektr. Licht u. Penſion erwünſcht,
aber nicht Bedingung. Angeb. unter P69
(1136:
an die Geſchäftsſtelle ds. Bl.
Zu kaufen geſucht:
Smoking
gut., f. ſtärk. Perſon.
Ang. P 36 Gſchſt.
Zu kaufen geſucht:
Sehr gut erhaltener
Bodenteppich
bis 100 Mk. Angeb.
u. P.38 a. Geſe
Gold — Silber
kauft (11
Kurz-Wulf
Pädagogstr. 2.
Streichbaß
(Vierſaiter) zu kau=
Preisangeb.
P63 a. Geſchſt
V
Heu, Kleeheu,
Grummet, Stroh u.
das Grummetgras v.
5 Morg. Wieſen zu
verkauf. Erbacherſtr.
15, Stb., pt. Von 1
bis 12 Uhr. (*25898
Naturlafierte
Küchen
prima Arbeit, äuß.
billig abzugeben.
Möbelhaus Menger.
Bleichſtr. 17. (11298g
Mar ken=
Dam enr ad
faſt neu,
krankheits=
halber preiswert zu
verkf. Näh. Ahaſtr.
Nr. 14, 3. St.,
Pull=
mann.
(*25852
Barock=Schrank
reich geſchnitzt.
id
Barock=Büfett
preiswert zu verkauf.
Behringer,
Karlſtr. 110.
möglichſt mit zwei oder einem großen Schaufenſter in erſier
Tage Darmſtadts zum 1. April 1925 oder früher geſucht.
Es handelt ſich um ein ſchon ſeit langen Jahren beſiehendes
feines Spezialgeſchäft, deſſen Inhaber auch bereit wäre, bei
Räumung eines entſprechenden Lokals das Warenlager mit
zu erwerben. Meldungen u. O. 51 a. d. Geſchſt. (7254484g
Seite 16.
Darmſtädter Tagblatt, Sotlutag, deu 2. September 1924.
So ſanft ruft die Liebe,
In Kleider von Hörr,
Geht’s fein und gemütlich,
Komm ſchent mir die Ehr.
Im Tanze du fühleſf,
Welch zartes Gewand,
Im Glücke du findeſf,
Wie ſanfte das Band.
Komm in mein Luftſchifflein,
Durch’8 Leben mitfahr”,
Dein Steuermann zu ſein,
Welch herrliches Paar.
Sitz lenkend am Steuer,
Nicht kenn ich Gefahr,
Mit geiſtigem Feuer,
Erſtürm ich die Bahn.
Zaudere nicht länger,
In mein Himmel ffürm,
Sofort biſt du Engel,
Selig wie ein Kind.
Ich lache im To
Dir dann noch
Mein Geiſt von
Der ruft Oir: (
hervorragend ſolider erſiklaſſiger Herren= und Knabenkleidung zu den
Mafſen=Seracf niedrigſen Preiſen. Geringe Waren führen wir grundſätzlich nicht
URi Nau
färhen färben färben
aller Art Kleider, Stoffe,
Vorhänge, Handſchuhe uſw.
Beſte Ausführung
Flotte Lieferung
Billigſte Preiſe.
Färberei Reingolt
Kranichſteinerſtr. 28 Wilhelminenſtr. 6
Telephon 736. (7733a
Louis Andress
Uhrmachermeister
(on 1894 bis 1918 Hiofuhrmacher)
Wilhelminenstr. 21, jetzt I. Stock
empfiehlt seine mustergültig
ein-
gerichtete
Reparatur-Werkstätte.
Die einfachste Gebrauchsuhr wird mit
derselben Sorgfalt behandelt Me
die komplizierteste Präzissionsuhr.
lch liefere stets nur
Oualitätsarbeit! (11302
Transmissionsteile
mit und ohne Montage
ab Lager sofort billigst.
Fr. Rinner 8 Oo.
Rheinstr. 30/39 : Telephon 2826
(unssea
Seltene Gelegenheit!
KAlSERS
Flaschenbiere
APOSTELBRÄU
ſind nur aus Malz und Hopfen gebraut
„Apoſtelbräu”
iſt gut abgelagert und glanzhell
„Apoſtelbräu”
iſt im Geſchmack lieblich und prickelnd
„Apoſtelbräu”
iſt von ausgezeichneter Bekömmlichkeit
„Apoſtelbräu”
Güsss kertche
biete ich Wiederverkäufern
beim Einkauf von
Adarren
Marken-Zigaretten
Rauchtabaken
Strickwes
solide gearbeitet, bes
Eigne Herstellung va
material an
Auf Wunsch Anfertigung
Bis auf Weiteres verkaufer
an Frlste.
Biligste Freise! Goße
Meine Preise sind staunend billig
und übertreffen alle sonstigen Angebote
bekommt ſelbſt Perſonen mit ſchwachem Magen
77
wird in Originalfüllung geliefert
Moderner Viersitzer, 6/20 PS, neu
Desgl. Sechssitzer 10/24 PS
sehr preiswert abzngeben.
Miller&ober str. 39.
Rhein-
erke
Weißnähen, Beiß= u. Buntſticken.
Beginn 1, oftober 1924.
Anmeldg, bis 24, Sept. zw. 3—5 Uhr nachm
L. Trübner, Darmſtadt
425742)
Viktoriaſtr. 60II
„Apoſtelbräu”
iſt gefüllt in der beliebten Schoppenflaſche
„Ppoſtelbräu”
hat ſich deshalb auch hier den beſten Platz erobert
„Apoſtelbräu‟
jeder Verſuch führt zum dauernden Bezug
„Apoſtelbräu”
iſt in faſt allen einſchlägigen Geſchäften zu haben
auch direkt durch
Ueberzeugen Sie sich durch Lagerbesuch oder
verlangen Sie den Besuch meiner Reisenden
Preisliste wird auf Wunsch übersandt
105. Hodovski
Tabakfabrikate — Frankfurt a. M.
Börnestrasse 24 — Römer 271 (1,11308
Textilwerk Dari
Helmenstein & Hering, G
Wolspinnerel / Farberel /
Sandbergstraße 16—
Eigene fugenlose Fabrik
in 8, 14 und 18 Ka
TRAURII
Ankertigung und Umarbe!
Juwelenstücke sowie alle R
und Gravierungen in eigene
Spex.: Schmer versülbertelis
aus ersten Tabuilten
Hermann Macholdt,
unen gunzrngguusurr
Bilige 6chM
Prima
Vorzinkt
A. Kaiser
Apostelbräu-Bierverlag
Tel. 1979 / Dieburgerſtr. 29 / Tel. 1979
(11227
Wannen
Waschtöpfe
Eimer
in allen Grössen verrätig
Mietschmann
Ludwigstrasse 10
Polſtermöbel
werden billig
aufge=
arbeitet. Ang. P. 59
a. d. Geſchſt. (*25846
Nähmaſch.=Reparat.
aller Fabrik., gebr.
Nähmaſch. u.
Hergen=
rad abzg. F. Lepper,
Grafenſtraße 31.
Woog, 6. Sept. 1924.
Waſſerhöhe „3,79 m.
Luftwärme 120 C.
Waſſerwärme vorm.
Uhr 170 C.
bei Verwe
nur gutenAiet
Beimirarbeitenla
Schuhmacher
Heinrich Hib
Rheinſtraße 4.
gunnnnanganssswst!
Sind unter
Me
Nr. 264
an das Telephonnetz ange
Iſelin u. M2
Karlſtraße 12 Ka
Inſtallationsgeſe
für Gas, Waſſer und elektriſſe
Spenglerei —: 6!.
Anton Lagre.
Erstklassige 12
und Herrenschne
16 Ludwigst
in Speiers S0
Karn=Möbel
Karn=Möt
ſind beliebt, von guter Qualität und — die Hauptſache ſehrpreiswert. Speziallla
Speiſezimmer / Herrenzimmer / Schlafzimmer / Kucen
kaufen Sie nur bei der altbekannten Firma
Adam Karn & Cd.
Grafenſtraße 12 4 Ecke Rheinſtraße im Hauſe Nopiek 3cite
Der Geldnot entſprechend kommen wir weitgehend entgegen / Koſtenloſe Aufbewahrung / Freie Beſichtigung ohneKauldr.""