tlich
g. Segtemu
gegebühr,
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uwortlichkest
mien Taru
Zugspreis:
gem Erſcheinen vom 1. September
18 Goldmark und 22 Pfennig
Holt 2.25 Goldmark, durch die
ſuren 2.4—1 Omark frei Haus.
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eld monatlich 2.30 Goldmart.
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nen einzer 21 uummern infolge höherer Gewalt
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klungen und Abbeſtſellungen durch
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Hefſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitang der Landeskauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 247
Freitag, den 3. September 1924.
187. Jahrgang
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(1 Dollar — 420 Marf). — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
jede Verpſſichtung auf Erfüllung der Anzeigene
aufträge und Leiſung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt jeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
Eilzelnumitzer 10 Goldpfeſinige
Harfes gitik am Gerantiepaktentwurf. — Macdonald für Deutſchlands Eintritt in den
lferbr/2. — Ausbau des Schiedsverfahrens. — Eine internationale Entwaffnungskonferenz.
Ae
Der Sitzungsbericht.
Vorſchläge für ein Schiedsverfahren.
9
Genf— Sept. (Wolff.) Vor Beginn der heutigen Sitzung
Völkerbo Sverſammlung, in der Macdonald das Wort
eift, woie bereits eine große Menſchenmenge vor dem
ſammlu- rebäude auf die Ankunft des engliſchen
Miniſter=
ſidenten. — dem Reformationsgebäude und an allen Türen
heute /. Kontrolle ſtrenger als ſonſt gehandhabt. Der
e Sitzuru aal iſt bis auf den allerletzten Platz beſetzt; noch
war einen tung ſo üerfüllt wie die heutige. Zahlreiche
Be=
r mußtti ich mit Stehplätzen begnügen.
Präſideo Totta eröffnete die Verſammlung um 11 Uhr 10
uten, inrn er mitteilt, daß die Debatte der
Abrüſtungs=
ge gilt 1, dem erſten engliſchen Delegierten, Premiermini=
Macdonn, das Wort erteilt.
MMacd irld, im ſchlichten grauen Straßenanzug, beſteigt
r minun angem ſtürmiſchem Beifall die Rednertribüne.
Delegies, erheben ſich von ihren Sitzen. Unter feierlicher
e und a. er Aufmerkſamkeit beginnt der Miniſterpräſident,
er wiedc on ſtürmiſchem Beifall unterbrochen, ſeine
ein=
dige Resi. Er ſpricht mit größter Lebhaftigkeit, manchmal
jeſchwörzi r und eindringlicher Stimme, an den wichtigſten
len mit ᛋ. Fäuſten auf den Tiſch ſchlagend, mit oft
hin=
endem u 2riſchen Schwung, der ſpontanes Händeklatſchen
ab 4" zu unmittelbar an die franzöſiſche Delegation
dt, dier geſpannteſter Aufmerkſamkeit ſeinen
Ausfüh=
en folg:9
Sie2 agführungen Macdonalds.
Solemn gegen den Garantiepaktentwurf.
Macdonen Serlieh zunächſt ſeiner Bewegung darüber
Aus=
k, vor dd Forum der Völkerbundsverſammlung ſprechen
„önnen, u: erklärte, im Namen der engliſchen
Regie=
wooch g, daß ſalles tun werde, was in ihrer Macht liege,
das Anu en und den Einfluß des
Völkerbun=
zuerHl en.
Maedonan wolemiſierte dann in längeren
Ausführun=
gegen des arantiepaktentwurf des
Völkerbun=
dern n. geeignet ſei, den Frieden zu ſichern.
i müſſe Sarüber klar ſein, was Sicherheit und was
Ag=
ſion bedet
durch Vezl ge und Pakte, die ſich nur auf militäriſche
Barantienn kzten und das Prinzip der bewaffneten Macht
ufrecht e Lten, ſei der Friede, nicht zu ſichern. Der
friede ſei;, zu ſichern durch ein Syſtem von
Schieds=
verträgen.
Macdonan ſchlage daher vor, daß eine Kommiſſion
it betrauu erde, genaue Vorſchläge darüber
aus=
ſüirbeiteflind zu prüfen, welche Kompetenzen
o welchh Inſtanzen das
Schiedsgerichtsver=
iren hoſrt könne. Er wünſche, daß dabei beſonders
fakultatirn 2lauſel der Satzung des ſtändigen
internatio=
n Gerichch fes über die obligatoriſche
Schiedsgerichtsbar=
ausgeba=y Herde. Die engliſche Regierung ſei bereit, ſich
„m Schiek; ichtsſyſtem, das geeignet ſei, den Frieden zu
ten, ans ließen.
Des chland und der Völkerbund.
Was der Slkerbund betreffe, der das große Verdienſt
en werde,3 —ch die Vorarbeiten dieſer Kommiſſion die wirk=
Sicherhed efördert zu haben, ſo könne er ſein Ziel
iht erre z n, wenn er nicht alle Staaten um=
Mließe, o., jene Staaten, die man als die be=
„ohende y. taaten bezeichnet.
ſeutſchlanxn an nicht außerhalb des Völkerbunds bleiben.
nn ich einrn ormel gebrauchen kann, die man hoffentlich nicht
verſtehen / 5, ſo möchte ich ſagen, daß wir ihm nicht
ge=
ten würde” raußen zu bleiben.
i8 gibt ni=i Ene einzige Debatte und Beratung über
Frie=
ensbedinggl en, über Sicherheit, Sicherung der Exiſtenz
er kleinem) tionalitäten, nicht eine einzige große Frage,
ſber die mu äskutieren können, mit dem drohenden leeren
Stuhl in unſerer Mitte.
ſch kan: Deutſchland in ſeinem eigenen
In=
leſſe nil fernbleiben. Verhandlungen mit einem
ierten Ber/ Eönnen nie wirkſam ſein.
Die Londor0 Konferenz hat neue Beziehungen zu
Deutſch=
ind und U —nderen europäiſchen Staaten geſchaffen, und
„Nieſe Bezielz en können jetzt ſanktioniert und beſiegelt
wer=
en durch / ſchlands Erſcheinen in dieſer Verſammlung.
* Völkerbruſ Hat die ernſte Aufgabe übernommen, wieder ein
bpäiſches (m zu ſchaffen, und dieſes Syſtem wird nie=
Als beſteher” lange unſere früheren Feinde nicht aufgehört
zblen, unſeren, nde zu ſein, ſtatt dieſem Syſtem unſere
Mitar=
zu widmm. Ich hoffe, daß dies ſofort geſchehen kann, trotz
Schwierig), ni und trotz der techniſchen Einzelheiten, die
an=
einend noch) ehen.
Laſſen Sie ” eine neue Aera der Liga beginnen, wie ich
hoffe, daß ine neue Aera in Europa beginnen werden.
wäre min) angenehm, wenn es möglich wäre, während
er der dreii — vier Wochen, die die Tagung dieſer Verſamm=
1g dauern N D, dieſe Frage anzuſchneiden, nicht mit dem
unſche eine9 riausſchiebung, ſondern mit dem Wunſch einer
ſortigen un) uternden Regelung. — Die markanteſten
atze dief usführungen wurden von einem
beträcht=
den Teil ders rſammlung, vor allem von den nordiſchen
taaten, u lebhaftem Beifall aufgenommen.
Die Ausführungen Macdonalds über die engliſchen
Vor=
ſchläge für ein Schiedsverfahren und die Einberufung
einer internationalen Konferenz hatten in den weſentlichſten
Tei=
len folgenden Wortlaut:
Was wir brauchen iſt ein Schiedsſyſtem, das vollſtändig
ein=
gerichtet iſt, das vollſtändig funktioniert, mit einem Wächter,
der den Horizont überwacht und der, wenn er eine kleine
Wolke gewahr wird, ſofort Alarm ſchlägt und dafür Sorge
tragen kann, daß ſofort Maßnahmen getroffen werden.
Die Fragei ſt: Seid ihr bereit, vor uns zu erſcheinen und zu
erklären, welches eure Verpflichtungen ſind und eure Vorſchläge,
welche Abmachungen ihr eingegangen ſeid, ob ihr Furcht vor Licht
habt und immer noch Kinder des Dunkels ſeid? Das iſt das
Kriterium für die öffentliche Meinung. Bevor man das
ge=
wünſchte Ziel erreicht, hat man eine Uebergangsperiode
zu durchſchreiten und niemand kennt beſſer die Laſten dieſer
Uebergangsperiode als mein Freund Herriot und ich. Wir haben
furchtbare Verantwortungen geerbt, die vielleicht zu ſchwer für
unſere Schultern ſind. Aber wir können immerhin vorwärts
gehen. Wir ſind, und das muß ich mit Vorſicht und Ueberlegung
ſagen, Anhänger des Schiedsverfahrens.
Wir müſſen mit mehr Erfolg als bisher die Gerichtshöfe,
die an einem Schiedsfyſtem arbeiten müſſen, revidieren und
vollſtändiger als es bis jetzt geſchehen iſt, die Gegenſtände,
die ihnen unterbreitet werden, kennen, erforſchen und die
Verpflichtungen der Staaten dem Schiedsverfahren
gegen=
über präziſieren.
„Ich möchte vorſchlagen, daß der Artikel in der
Faſ=
ſung des Internationalen Gerichtshofs über
die fakultative Klauſel, (d. h. die fakultative Klauſel
über die Unterwerfung unter den obligatoriſchen Schiedsſpruch.)
Gegenſtand der ſorgfältigen Unterſuchung einer
von uns ernannten Kommiſſion wird, um am Ende
der Verſammlung in präziſerer Form als jetzt aufgeſtellt zu
werden. Es iſt der Wunſch der britiſchen Regierung, Klauſeln
dieſer Art zu unterzeichnen. Aber bevor ſie einen zu großen
Schritt vorwärts unternimmt, müſſen die Klauſeln in der
geeig=
neten Form aufgeſtellt werden. Ich habe hierüber einen
Kolle=
gen und auch die Regierungen der Dominions konſultiert.
Die weſentlichſte Vorausſetzung der Sicherheit und des
Friebens iſt die Gerechtigkeit.
Man muß der Gerechtigkeit das Wort erteilen vor der
Leiden=
ſchaft. Das iſt Schiedsverfahren! Macdonald erklärte, daß
pa=
rallel mit dem Problem des Schiedsverfahrens
das Problem der Rüſtungen
laufe, und erklärte vor allem unter Bezugnahme auf gewiſſe
Vorwürfe, die anläßlich der Flottenſchau von Spithead erhoben
wurden, daß England das Flottenabkommen von
Waſhington unterzeichnet habe. Er beglückwünſchte den
anweſenden däniſchen Miniſterpräſidenten, daß ſeine
Er=
klärungen über Abrüſtung allen Ländern der Welt den Weg
gebahnt hätten. Landabrüſtungen ſeien aber ſchwerer zu
verwirk=
lichen, als Seeabrüſtungen, und eine internationale Konferenz,
die nicht ſorgfältig vorbereitet ſei, die nicht über einen guten
Me=
chanismus verfüge, wäre zu Mißerfolgen verurteilt. Hier könne
der Völkerbund helfen. Die Londoner Konferenz, fuhr
Mac=
donald wörtlich fort, hat ſich dadurch den Weg gebahnt, der zur
vernünftigen Methode der nationalen Politik zurückführt, und ſie
trägt dazu bei, auszuſprechen, wie unſere Arbeit durch ein
Mit=
wirken Deutſchlands im Völkerbund erleichtert würde.
Wenn wir ein Schiedsgerichtsverfahren mit einem Mandat
und einer Satzung für den internationalen Gerichtshof
aus=
arbeiten, und wenn gewiſſe Großmächte dieſer feierlichen
Verpflichtung zuſtimmen, welch bedeutender Fortſchritt wäre
dann verwirklicht.
Dieſer Fortſchritt könne noch in dieſem Jahre vollzogen
wer=
den. Nehmen wir unſeren Mut in die Hände, und wenn die
kleinen und die großen Staaten damit einverſtanden ſind, eine
Kommiſſion zu bilden und hir den Auftrag zu geben, ohne
Hem=
mungen ein=n Bericht über dieſe Frage auszuarbeiten, ſo wäre
der Erfolg geſichert.
In einem Jahre könnte dann der Völkerbund eine
Kon=
ferenz einberufen, die ſorgfältig vorbereitet wäre und
die uns dem Endziel entgegenführen könnte.
Hierfür wären aber, zwei wichtige Bedingungen zu erfüllen,
erſtens, daß alle Nationen mitwirken und daß die
Kon=
ferenz in Europa abgehalten wird, damit die
Staatsmän=
ner und Regierungsoberhäupter an ihr teilnehmen könnten, ohne
ſich zu ſehr von ihren eigenen Landesgeſchäften zu entfernen.
Die Grundlage für dieſe Vorarbeiten ſieht Macdonald in dem
Völkerbundspakt ſelbſt, der zu einer Zeit geſchaffen wurde, in
der man noch nicht die Nachkriegsprobleme vorausſah und den
man vielleicht nicht abändern, aber auf jeden Fall genau
ſtudie=
ren und erforſchen müſſe. Leſen wir ſorgfältig den Pakt, ſagt
Macdonald, er iſt ſchärfer als unſere Freunde meiſtens glauben.
Wenn man ihn verlieſt und auf die gegenwärtigen Umſtände
und Probleme anwendet, können wir uns ſeiner bedienen für
eine Politik, die uns ſchließlich das gibt, was wir ſuchen: die
Sicherheit. Die engliſche Regierung hält an dem Pakte
feſt. Sie wünſcht nicht die Autorität des
Völker=
bundes zu verringern. Sie wünſcht vielmehr
ſeine Autorität, ſoweit es mit der Exiſtenz und
dem Funktionieren des Völkerbundes zu
ver=
antworten iſt, auszudehnen. Die Artikel 10, 12, 13,
Fortſetzung auf Seite 2.
* Die Aasſichten der Genſer
Pölfer=Konfesenz.
Von unſerem nach Genf entſandten
Sonder=
berichterſtatter.
Genf, den 3. September.
Das iſt die erſte Offenbarung, die ſich hier dem Beobachter
bietet: der Völkerbund iſt entſchieden der in London
ausgege=
benen Parole einer internationalen Verſtändigung gefolgt und hat
ſich von der vom Geiſte Poincarés beſchatteten Vergangenheit
abgekehrt! Man hat es ſtets gehört: die Völkerbundspolitik
wird nicht in Genf, ſondern in Paris und London gemacht. Nun
ſtehen wir vor einem dieſe Theſe beweiſenden Faktum, und zwar
erfreulicherweiſe vor einer Situation, welche keine trüben,
ſon=
dern endlich einmal hoffnungsvolle Ausſichten eröffnet. Die
Wandlung iſt enorm. Und jeder, der, wie Schreiber dieſer
Zei=
len, auch die vorhergehenden Tagungen des Völkerbunds
mitge=
macht hat, und nun unwillkürlich Vergleiche anſtellt, wird dieſe
Tatſache rückhaltlos anerkennen müſſen. Dieſer Vorgang hat
natürlich das Preſtige des Völkerbundes (und ſein
Kraft=
gefühl . . .) nicht unweſentlich gehoben, alle Anzeichen ſprechen
da=
für, daß es ihm beſchieden ſein wird, zukünftig entſcheidender
als bisher die Geſchicke der Völker zu beeinfluſſen und —
aller Augen richten ſich auf diejenigen Mächte, welche bis heute
noch Genf fernſtehen und dadurch auch nicht in der Lage ſind, die
vom neuen Geiſt erſüllten Beſtrebungen des Bundes zu fördern.
Und Deutſchland? Was auf der Wilhelmſtraße über Genf
gedacht und beſchloſſen worden iſt — entzieht ſich der Kenntnis
des Außenſtehenden. Er muß ſich mit der Niederſchrift deſſen
begüngen, was über das Problem „Deutſchland und der
Völker=
bund” hier, am Rendezvous=Platz der 54 Völker, gedacht wird;
von politiſch — und national — völlig verſchieden gerichteten
Perſönlichkeiten hört man ein und dasſelbe: „Es iſt begreiflich,
daß in Deutſchland vor dem 30. Auguſt betr. Annahme oder
Verwerfung des Londoner Abkommens bedeutende
Meinungs=
verſchiedenheiten beſtanden haben. Nachdem jedoch Deutſchland
das Abkommen unterzeichnet und hiermit dem in London
allge=
mein anerkannten Schiedsgerichtsgedanken ſeine Zuſtimmung
er=
teilt hat — hätte man den Eintritt Deutſchlands in den
Völker=
bund, wo vor allem derſelbe Gedanke dominiert, als eine
natür=
liche Konſequenz erwarten können. Zumal, da nicht die
gering=
ſten Zweifel beſtehen, daß man ſämtliche Forderungen
Deutſch=
lands betr. ſtändigen Ratsſitz uſw. heute widerſpruchslos
er=
füllt hätte . . ." So die „Stimmen der Völker‟! Der
Bericht=
erſtatter vermag von ſich aus dieſe Darſtellung, namentlich jedoch
die letztgenannte Bemerkung vollauf zu beſtätigen: an einer
reſt=
loſen Erfüllung der bekannten deutſchen Minimalforderungen iſt
nicht zu zweifeln. Es gibt im heutigen Völkerbund keine
pro=
oder anti=deutſchen Parteien. Die Sympathien und
Anti=
pathien, die Gefühlsmomente, ſind zurückgetreten. Eine ſachliche
Erkeſintnis beherrſcht die Lage: daß ohne Deutſchland der
Völ=
kerbund nicht marſchieren kann!
Dieſe Erkenntnis wird ſich im Verlaufe der Tagung noch
weiter verſtärken; wird doch die Konferenz hauptſächlich von zwei
Fragen beherrſcht, für die es ohne Deutſchland keine Löſung gibt:
die Probleme der Sicherheit und der Rüſtungsbeſchränkung!
Des=
wegen kommen Herriot und Macdonald nach Genf. Dieſe Fragen
bilden aber ſoviel Reibungsflächen zwiſchen den beiden großen
Alliierten, daß hierüber eine Einigung wohl nicht ſo leicht zu
er=
zielen ſein dürfte. Der Abſentismus Deutſchlands kompliziert
die Lage ungeheuer. Und umgekehrt würde der Beitritt
Deutſch=
lands in vielen Staaten als eine friedfertige Geſte Deutſchlands,
als eine Bindung und Sicherheit aufgefaßt werden, wonach die
Frage der „Sicherheit” und auch die der Abrüſtung eine „
auto=
matiſche” Löſung ergibt.
Aber Deutſchland iſt eben noch nicht Mitglied des
Völker=
bundes. Und dadurch wird der weitere Gang der Ereigniſſe
be=
ſtimmt. Selbſt dem Erſcheinen Macdonalds und Herriots in
Genf kann, angeſichts dieſer Sachlage, kaum mehr als eine
demonſtrative Bedeutung beigemeſſen werden. Die eigentliche
ſachliche Arbeit dürfte erſt nach ihrer Abreiſe, in den
Kommiſ=
ſionen, vor ſich gehen, wo der „Sachverſtändigen” und „Juriſten”
die wenig beneidenswerte Aufgabe harrt, die „
Kardinalpro=
bleme” — in Abweſenheit Deutſchlands — vorwärts zu bringen.
Und zwar wird, in Anbetracht der „obwaltenden Umſtände”, der
Völkerbund ſich wohl lediglich mit einer Vertiefung des
Schieds=
gerichtsgedankens begnügen müſſen. Man geht dabei von
folgen=
der Betrachtung aus: wenn die Staaten Europas einwilligen
würden, ſich bei Streitigkeiten mit vitalem Intereſſe unter allen
Umſtänden einem internationalen Schiedsgericht zu unterwerfen,
ſo würde hiermit auch die Möglichkeit einer ſtaffelweiſen
Ab=
rüſtung gegeben und das Problem der Sicherheit von ſelbſt
ge=
löſt ſein. Trotzdem — ohne Teilnahme Deutſchlands — ein
Stückwerk! Doch wäre hiermit bereits viel getan und
Deutſch=
land das „Beiſeiteſtehen” wohl mehr oder weniger unmöglich
gemacht. . . . Aber ſo weit iſt man noch lange nicht.
Nun wird aber während dieſer Tagung der Verſuch
unter=
nommen werden, den Satz feſtzulegen, daß in Streitfällen
der=
jenige Staat, welcher die Anrufung und Entſcheidung eines
Schiedsgerichts ablehnt, als Angreifer zu gelten hat und
dem=
gemäß zu behandeln iſt. Dieſes wäre ebenfalls ein weſentlicher
Schritt vorwärts: die zukünftige Haltung der Vereinigten
Staa=
ten, die, wie verlautet, dieſer Formulierung ihre Zuſtimmung
nicht verſagen, hängt in weitem Maße hiervon ab. Die
Ver=
einigten Staaten ſind bereits in einigen Kommiſſionen inoffiziell
vertreten. Ihre Stellung zum Völkerbund kann nach den
kom=
menden Wahlen durchaus eine Aenderung erfahren. Jedenfalls
zeigen ſich die Amerikaner jetzt, nach der Londoner Verſtändigung,
den Völkerbundsproblemen gegenüber weſentlich weniger
ab=
weiſend, als noch vor einem Jahre.
Die Geſamtheit dieſer ſämtlich im Fluß befindlichen
Pro=
bleme, beweißt die Eingangs erwähnte Tatſache, daß der
Völ=
kerbund aus ſeiner Starrheit herausgetreten iſt, daß er ſich in
hoffnungsvoller Weiſe entwickelt und zurzeit durchaus kein totes
Gebilde, ſondern ein Lebeweſen iſt, dem es beſchieden zu ſein
ſcheint, das große Werk der europäiſchen Verſtändigung zu fördern.
Anmerkung der Schriftleitung: Der Bericht
un=
ſeres Korreſpondenten iſt inſofern von beſonderem Intereſſe, als
er deutlich die „Genfer Atmoſphäre” wiederſpiegelt. Darauf, daß
auch heute noch deutſcherſeits ſehr ernſte Bedenken gegen einen
Ein=
tritt Deutſchlands in den Völkerbund beſtehen, werden wir
dem=
nächſt noch eingehend zurückkommen.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 5. September 1924.
15 und 16 des Paktes bilden bereits ſelbſt einen Friedenspakt,
wenn wir ihn nur anwenden und ausführen wollen. Unſere
Aufgabe iſt es,
die internationale Abrüſtungskonferenz
borzubereiten. Hier werden wir Reden halten und unſere
An=
ſichten ausſprechen. Wir ſprechen als verantwortliche Männer
und Frauen. Wir haben ein Paktprojekt, das von den
Kommiſ=
ſionsmitgliedern ausgearbeitet und von verſchiedenen
Regierun=
gen kommentiert wurde, und wir verfügen ebenfalls über ein
ausgezeichnetes Element, für eine Beratung in dem von einer
amerikaniſchen Gruppe ausgearbeiteten Plan.
Alle dieſe bisherigen Vorbereitungen wollen wir einer
Kommiſſion übergeben, die die Abrüſtungskonferenz
vorbereiten ſoll und noch vor dem Ende dieſer
Verſamm=
lung, bevor wir auseinandergehen, können wir einen
be=
deutenden Fortſchritt verwirklichen und gewiſſermaßen die
Einwilligung aller erlangt haben.
Macdonald ſchloß mit der Verſicherung, daß bei einer derartigen
Arbeit das nationale Intereſſe ſich mit dem allgemeinen Intereſſe
decke, und warnt nochmals vor den trügeriſchen Sicherungen
militäriſcher Art Es gebe immer Verträge, es fehle niemals
an militäriſchen Garantien, aber niemals finde man Sicherheit,
denn immer gebe es Völker, die Kriege führten, oder die zum
Kriege vorbereiteten.
Den kleinen Nationen mit beſchränkten Intereſſen, den
neugeborenen Ländern rufe ich zu: Ob es einen Vertrag
gibt oder nicht, mit Pakt oder ohne Pakt, Ihr werdet immer
zerſchmettert werden. Eure Länder werden die erſten Ehrenlegion ernannt worden.
Opfer des nächſten Zuſammenſtoßes ſein. Niemand wird
ein einfacher Vertrag genügend Sicherheit geben. Ihr ſeid
die Opfer einer beſtändigen und gefährlichen Illuſſion.
Gerade die Defenſivabkommen zerſtören den Frieden.
Wenn der Völkerbund vorwärts ſchreiten will, ſo kann er
es nur auf dem Wege des Schiedsgerichtsverfahrens und
nur auf dieſem Wege kann er ſeinen Einfluß in der Welt
endgültig ſichern. Dann werden die Völker ihre Augen
zu dem Völkerbunde erheben, der über ihnen ſteht, nicht
weil er bewaffnet iſt, ſondern weil er gerecht iſt. Nur dann
werden die Nationen in voller Sicherheit leben, denn
nie=
mand braucht mehr Furcht zu haben. Das ſind die
Ge=
ſichtspunkte, von denen die augenblickliche Politik der
eng=
liſchen Regierung geleitet wird. Sie fordert den
Völker=
bund auf, ſich ihm anzuſchließen.
Die Kriegsſchuldfrage.
Unter beträchtlicher Bewegung in der
Ver=
ſiamilung erklärte Macdonald, daß es
ſehr ſchwer ſei, die Verantwortung feſtzuſtellen. Alle
die=
jenigen, die die Geſchichte ſtudiert haben, kennen die Schwierig= Geſellfchaft der Weißen Fahne zu ſein.
keiten, die der Feſtſtellung der Verantwortung eines Staates
entgegenſtehen, vor allem was die letzten Entſchließungen
betrifft. In 50 Jahren werden die Geſchichtsſchreiber dieſe
Frage löſen können, aber nicht die Politiker, die die
Kriegs=
jahre mit erlebt haben.
Rußland und der Pölkerbund.
Ueber die Beziehungen Rußlands zum
Völker=
bund führte Macdonald folgendes aus: Die ruſſiſche
Re=
gierung glaubt an Revolutionen und an die
Auflöſung des Alten als die weſentlichſte Vorausſetzung
für die Schaffung von etwas Neuem. Unter dieſen Umſtänden
iſt es begreiflich, daß der Völkerbund für ſie wenig Anziehendes
hat; denn wir ſind fürdie Evolutionen. Auch
Ruß=
land hat ſich verändert. Es ſchließt Verträge ab und
arbeitet mit diplomatiſchen Methoden.
Ich hoffe, daß das Abkommen der engliſchen Regierung mit
der Sowjetregierung der erſte Fingerzeig dafür iſt, daß die
ruſſiſche Regierung geneigt iſt, an einem Syſtem europäiſcher
Zuſammenarbeit mitzuwirken, um durch ihre Teilnahme die
Autorität und den Einfluß des Völkerbundes zu vermehren.
Vom Tage.
Amerikas Einſtellung.
Amerikas Lage ſei beſonders bevorzugt. Es könne ſich
er=
lauben, von den Problemen fern zu bleiben. Auch habe die
Lage in Europa in den letzten Jahren keine beſondere
Anzie=
hungskraft auf Amerika ausüben können. Trotzdem aber habe
man die Amerikaner ſtets bereit gefunden, wenn man ihrer
be=
durft hätte, und ſie hätten beſonders glücklich auf die Löſung
der Londoner Probleme eingewirkt.
Macdonalds Rede wurde mit ſtürmiſchem Beifall
aufge=
nommen. — Der Präſident der Verſammlung, Motta, dankte
Macdonald für ſeine Ausführungen und vertagte hierauf die
Sitzung.
Bagreuth.
Aus Bayreuth werden wir erſucht, folgende Mitteilung
zu verbreiten:
Unter einem günſtigeren Sterne ſtehend, als dem dieſes
Jahr ſonſt beherrſchenden Mars, ſchloſſen unſere Feſtſpiele ab,
und ich möchte nun dankbaren Herzens derer gedenken, die es
uns ermöglichten, unter ſo erſchwerenden Umſtänden jene zu
ver=
anſtalten. Der regen Tätigkeit des Richard=Wagner=
Zentral=
vereins in Leipzig, der durch Gründung der Deutſchen Feſtſpiel=
Stiftung Bayreuth die unentbehrlichen Vorſchüſſe für die
Vor=
arbeit gewähren konnte, iſt es in erſter Linie zu verdanken.
Er=
freulicherweiſe waren wir in der Lage, ihr die Vorſchüſſe
zurück=
zuerſtatten. Das gütige Entgegenkommen unſerer Künſtler
muß=
ten wir in dieſem Jahre annehmen; in künftigen Jahren werden
wir dieſes nicht mehr beanſpruchen dürfen, auch wollen wir es
nicht, denn grade ſie ſind es, die unter den jetzigen Verhältniſſen
leiden, ausgenommen etwa jene Glücklichen, die von der Woge
der Gunſt zu höchſten Höhen getragen werden.
Ein guter Geiſt, eine ſich ſteigernde Arbeitsfreudigkeit bis
zum Schluß herrſchte in dem über 500 Köpfe zählenden
Perſo=
nale. Ihm iſt es in erſter Linie zu verdanken, daß trotz der
kurzen Probezeit, daß trotz eines ganz neu zuſammengeſtellten
techniſchen Perſonals auch ſzeniſch alles ohne Störung gelöſt
werden konnte. Das finanzielle Reſultat dieſes Jahres, das als
ein befriedigendes bezeichnet werden darf, ermutigt uns, die
Feſtſpiele im nächſten Sommer zu wiederholen. Die
Vorarbei=
ten haben bereits begonnen. Die Notwendigkeit eines großen
Anbaues für Schiebebühnen, Aufbewahrung der plaſtiſchen
De=
korationen, ferner Probebühne uſw. hat ſich in dieſem Sommer
herausgeſtellt und wird ſofort in Angriff genommen. Auch
ſon=
ſtige zahlreiche Neuerungen, die wir aus Geldmangel im
vergan=
genen Jahre nicht beſchaffen konnten, holen wir für nächſten
Sommer nach. Wenn wir auch nicht geſonnen ſind, Modeexzeſſe
mitzumachen, weil dies ganz dem Charakter der Werke des
Mei=
ſters widerſpräche, ſo haben wir doch ſtets ein offenes Auge für
alle guten ſzeniſchen und dekorativen Neuerungen gehabt. An
Bühnen, wie z. B. die Dresdener Staatsoper, hält man ſich ja
auch von jenen Uebertreibungen fern, iſt dabei doch ganz modern,
ebenſo auch die Rollerſchen Inſzenierungen in Wien. In dieſer
Art wollen auch wir vorwärts ſtreben. Es war uns von
Be=
deutung, daß anerkannte Künſtler, wie L. v. Hofmann und
Sle=
vogt, über die als „veraltet” verläſterten Dekorationen des erſten
und dritten Aktes „Parſifal” ſich voll des Lobes ausdrückten.
Die Neuerungen können natürlich nicht alle auf einmal gemacht
werden, dazu fehlt es an Geldmitteln. Unſer alter Feſtſpiel=
Wie wir hören, beabſichtigt Admiral Behnke, nach Abſchluß
der gegenwärtigen Flottenmanöver von der Leitung der Reichsmarine
zurückzutreten.
Als Nachfolger des verſtorbenen volksparteilichen Abgeordneten
Dr. Düringer kommt der Vorſitzende des Reichsverbandes der
deut=
ſchen Induſtrie, Dr. Sorge, in Betracht.
Der Nachrichtendienſt, herausgegeben durch den
fran=
zöſiſchen Preſſedienſt in Düfſeldoxf, ſtellte mit der
geſtrigen Nummer ſein Erſcheinen ein. Gleichzeitig gibt der
franzöſiſche Preſſedienſt bekannt, daß die franzöſiſchen Leſeſäle in
Düſſel=
dorf, Eſſen, Dortmund, Witten und Recklinghauſen ab 4. September
endgültig geſchloſſen werden.
Die Konferenz der engliſchen, franzöſiſchen, belgiſchen und
deut=
ſchen Arbeitsminiſter in Bern über die Negelung der
Arbeits=
zeit in Deutſchland, beſonders im beſetzten Gebiet, wird am 8.
Sep=
tember beginnen.
Belgrader Blätter melden, daß nach neuen, aus Bulgarien
ein=
treffenden Nachrichten die Vorbereitungen zum Bürgerkrieg ſich
mehren, und zwar ſowohl im Lande ſelbſt als auch bei den ins
Aus=
land Vertriebenen. Der Aufſtand ſolle in Nordbulgarien beginnen und
ſich nach Süden ausdehnen.
Die Wiener Börſenzeitung meldet aus zuverläſſiger Quelle, daß
der Bericht der Völkerbundsdelegierten über Erwarten
günſtig ausgefallen iſt, und zwar vor allem durch die Mitteilungen,
die von öſterreichiſchen Volkswirtſchaftlern gegeben wurden. Auch die
ſtaatsfinanzielle Situation finde eine günſtige Beurteilung. Der
Staatsvoranſchlag 1925 werde im allgemeinen genehmigt.
Wie der „Petit Pariſien” mitteilt, iſt der Direktor im Miniſterium
des Aeußern, Peretti della Rocca, zum Kommandant der
Nach franzöſiſcher Mitteilung betragen die Geſamteinnahmen
der Mieum bis zum 20. Auguſt 738 628 397 Fr., der
Zivilderwal=
tung 260 631 545 Fr., ſonſtige Spezialeinnahmen 12706 171 Fr.
Für die belgiſche Anleihe, die auf einen Betrag von 30 Millionen
Dollar lautet, ſind im ganzen 200 Millionen Dollar gezeichnet worden.
Geſtern abend kam es in Brüfſel zu einem ſchweren
Zuſam=
menſtoß zwiſchen flämiſchen Aktiviſten und der
Menge. Ein Aktiviſt, der ſich bedroht glaubte, feuerte auf die Menge
und verletzte drei Perſonen ſchwer. Eine derſelben iſt bereits geſtorben.
Der Angreifer iſt ein Angeſtellter des Innenminiſteriums.
Die Tribuna” teilt mit, daß, nachdem Muſſolini in ſeinem
Automobil die Grenze zwiſchen den Provinzen Rom und Toscana
über=
ſchritten hatte, anderthalb Stunden ſpäter auf zwei Autos aus Brescia,
die mit großer Geſchwindigkeit fuhren, geſchoſſen wurde. Das
Ge=
rücht von einem Attentat auf Muſſolini iſt
unbe=
gründet.
Die „Times” meldet aus New York, daß in der Rockawah=Bucht
(Long=Island) das amerikaniſche Ende des neuen Unterfeekabels
an Land gebracht worden iſt. Durch den Gebrauch einer beſonderen
Le=
gierung iſt es dem Blatte zufolge, gelungen, ein Kabel herzuſtellen,
das geſtattet, 1500 Buchſtaben ſtatt wie bisher 300 in der Mi= Verſammlung Gerüchte über Sonderverhandlungen in b. 4=Ahichz haben
nute zu telegraphieren.
Reuter meldet aus Kartum, daß die Regierung mehrere
Ver=
haftungen und Durchſuchungen von Häuſern
vorge=
nommen hat, deren Bewohner verdächtigt werden, Mitglieder der
Der Kriegsminiſter teilt in einer Verordnung mit, daß die
un=
gariſche Armee weiter abgebaut wird und in Zukunft nur
noch als Miliz fungieren ſoll.
Die Brüſſeler „Derniére Heure” kündigk an, daß der Streik in
der Borinage dieſe Woche zu Ende gehen wird. Die Arbeiter haben
die Vorſchläge der Bergwerkskommiſſion angenommen. Die Arbeit
wird ſchon am Montag wieder aufgenommen werden.
Die amerikaniſche Regierung hat ein beſonderes Bundesgericht, das
Fédéral Grand Jury, ernannt, um die Unterſuchung über den
Petroleumſkandal zu zentraliſieren.
Die Nachmittagsſitzung.
In der Nachmittagsſitzung des Völkerbundes nahmen alle
Redner zu den von Macdonald aufgeſtellten Problemen Stellung.
Der polniſche Miniſter des Aeußern Skrzinski betonte
in längeren Ausführungen den Friedenswillen des polniſchen
Volkes und verteidigte nachdrücklichſt das Syſtem der
Sonderverträge, die nicht aufgehoben werden können,
ſo=
lange die Solidarität der Völker nicht die nötigen Garantien
bietet. Dieſe Worte wurden von den Bänken der Kleinen
Entente aus mit ſtarkem Beifall begrüßt.
Der holländiſche Miniſter des Aeußern Karnebeck
ſchloß ſich der Auffaſſung Macdonalds an, wonach
der Völkerbundspakt eine ausreichende Grundlage für ein
Schiedsverfahren und die Regelung der Sicherheitsfrage bietet.
Artikel 12 enthalte ein vollſtändiges Syſtem der Sicherheit des
Friedens unter der Vorausſetzung, daß man tatſächlich die
Be=
ſtimmungen des Paktes innehält.
Der ſchwediſche Miniſterpräſident Stauning, der ſich nur
heute und morgen in Genf aufhält, erhofft von dem Völkerbund
die Verwirklichung der größten Hoffnungen der Menſchheit und
ſtimmt der Auffaſſung Macdonalds zu, daß alle
Völker innerhalb des Völkerbundes zuſammenwirken müſſen zur Vorgänger geblieben fei, wogegen Macdonald vont Le=
Förderung des Syſtems der Schiedsgerichtsbarkeit.
fonds, durch die Inflation vollſtändig zerronnen, muß erſt
lang=
ſam wieder erſtehen.
Die Vollendung zu erreichen, iſt uns Menſchen nicht gegeben,
aber ihr uns zu nähern, muß unſer Streben ſein. Aus den
zahlloſen Dankesſchreiben, die ich erhielt, darf ich wohl den
Schluß ziehen, daß unſer aus den beſten Elementen beſtehendes
Publikum — ich möchte lieber ſagen unſere Gemeinde, denn ein
Publikum im gewöhnlichen Einne des Wortes war das nicht —
unſere Beſtrebungen billigt. Wenn anch manches mangelhaft
war, eines wird man uns doch wohl einräumen, daß das Drama
voll zur Geltung kam, und das iſt das Wichtigſte.
Siegfried Wagner.
Anmerkung der Verwaltung der Feſtſpiele: Die offizielle
Ankündigung der nächſtjährigen Feſtſpiele wird im Oktober
er=
folgen. Bis dahin können Beſtellungen auf Plätze nicht
entgegen=
genommen werden.
Eine Karl Haider=Gedächnisausſiellung
in Mannheim.
Die ſtädtiſche Kunſthalle Mannheim (Leitung Dr. G. F.
Hart=
laub) veranſtaltet vom 21. September bis Anfang November eine
Ausſtellung von Gemälden und Zeichnungen Karl Haider (1846
bis 1912). Zum erſten Male iſt hier aus Muſeums= und
Privat=
beſitz ein Hauptteil des Lebenswerks dieſes bayeriſchen Malers,
Gefährten von Leibl, Böcklin und Thoma, zuſammengebracht,
der auch innerhalb der impreſſioniſtiſchen Hochflut ſeinen eigenen
Weg als Fortſetzer deutſch=romantiſcher Kunſtüberlieferung
ge=
gangen iſt. Es werden über 40 Gemälde aus allen
Schaffens=
perioden des Meiſters, außerdem eine größere Anzahl
repräſen=
tativer Zeichnungen vorgeführt. Ein illuſtrierter Katalog
ent=
hält u. a. einen Aufſatz mit Erinnerungen des Sohnes Ernſt
Haider.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— Laut „Bayeriſcher Staatszeitung” wurde vom bayeriſchen
Staatsminiſterium für Unterricht und Kultus der Privatdozent
an der rechts= und ſtaatswiſſenſchaftlichen Fakultät der
Univerſi=
tät Würzburg, der außerordentliche Geſandte und
bevoll=
mächtigte Miniſter Dr. Friedrich v. Keller in Brüſſel, auf
Anſuchen aus dem bayeriſchen Hochſchuldienſt entlaſſen.
* Am 18. vorigen Monats ſtarb in Berlin der Schauſpieler
und Regiſſeur Julius Sachs. Er war Ende der 80er und
Anfang der 90er Jahre am damaligen Hoftheater hier als
Ko=
miker tätig. Die ausgezeichnete Verkörperung des ihm zufallen=
Nummer
Eine engliſche Erfärun
Der Irrtum des Pölkerbundes in Ober
Genf, 4. Sept. (Wolff.) Die Bemerkung
ſeiner heutigen Rede über den Irrtum, den
bund in Oberſchleſien begangen hat, hat
regung in der polniſchen Delegation
ihr naheftehenden Delegationen hervorgerufen.
Delegation veranlaßte, heute nachmittag
unter den Preſſevertretern zu verteilen:
Mitteilung der engliſchen Delegation. Zum
Rede über Oberſchleſien bemerkt der Miniſterpräſident
Worte zu einem Mißverſtändnis Anlaß gegeben hab
wähnte den Fall Obeſchleſien als einen von den
der Preſſe heftige Kritik hervorriefen, während nützſi.
die öffentliche Meinung einſtimmig denkt, ſelten erwäh.
Der Miniſterpräſident hatte keineswegs die Abück
über die Entſcheidung im Falle Oberſchleſiens zu fäll
Die Aufnahme der Rede Macdon=
Genf, 4. Sept. (Wolff.) Die Rede Maedonalds über
heitsfrage machte auf die Völkerbundsverſammlung eine
tiefen Eindruck, wenn auch in Kommentaren m
gängen darauf hingewieſen wird, daß wirklich präziſe Vor
fehlen.
Die Abſicht der engliſchen Regierung,
die ſich aus der Rede ergibt, wird folgendermaßen defiufe
des Garantiepaktentwurfes des Völkerbundes, der nur
Sicherheiten gegen angreifende Staaten ohne ſofortige Ab
ſieht, will Macdonald durch eine internationale Konferenz,
Amerika, Deutſchland und Rußland teilnehmen ſollen, das
problem zur Annahme bringen laffen. Parallel mit der A1
ein allgemeines Schiedsgerichtsverfahren an die Stelle der
Sicherung des Garantiepaktes geſetzt werden. Dabei ſollte
änderte Völkerbundspakt ſelbſt die Grundlage bilden. Di
des Völkerbundes beſtände dann darin, daß er ſofort eine
ernennt, die dieſe Fragen unter Berückſichtigung des as 4 Oe Re
vorliegenden Materials zu feſten Vorſchlägen zuſammenfaf
der internationalen Abrüſtungskonferenz, die in Europa ſta.
unterbreitet werden.
ne V
Das einzuſchlagende Verfahren
wäre ſo folgendes: Ernennung einer Kommiſſion, die ns
Tagung der Völkerbundsverſammlung ihre Arbeiten abfd
nahme der Vorſchläge dieſer Kommiſſion durch die Völ
ſammlung. Prüfung dieſer Vorſchläge durch die einzelnen 9
Einberufung einer internationalen Konferenz ſpäteſien: 4M9
Jahre. Sehr lebhaft wurde begreiflicherweiſe auch der Satz. h de Worte
Macdonalds über Deutſchlands Eintritt in der Müſt Ausweis
bund kommentiert, umſomehr, als hier ſchon ſeit ündteſtens ſchon
umgingen.
ſtaſelindert imn d
Die Frage, die man ſich allgemein ſtellt, iſt die, ol
Fühlungnahme mit der deutſchen Regierung den her L8gleichen 1
Darlegungen Macdonalds vorausgegangen ſt. Luuehlrige und
Faſt ſenſationell wirkten bei einigen Delegierten Macdona! —Hit deren T.
rungen über die Feſtſtellung der Verantwortung eins 2. u gewöhn
*ü zwiſchen d
Staats, die man als eine höchſt beachtenswerte
n uin er ente
Kundgebung zur Schuldfrage
nzim von ſe
bezeichnet und die bei verſchiedenen Delegationen beteitßz
Aufregung hervorriefen. Auch die direkte Anrehe. Rih berſehen
neugeſchaffenen Staaten, die er vor wertloſen / Die deut
riſchen Verträgen warnte, fand ſtärkſte Beachtung — rlude als 9
als eine deutliche Anſpielung auf die Sonderverträge, die 1 mu, deren 2
kleinere und mittlere Mächte abgeſchloſſen haben, empfunder! yrnem von
lebhafteſte beſprochen. Viel bemerkt wurde auch eine Vendr
Rede Macdonalds, in der er die Entſcheidung des ſooß verſet
bundes in der oberſchleſiſchen Frageals ein. Weſtes 3u
tum bezeichnete, um hinzuzufügen, daß dem ällerdings guder 2 1 Perionen,
gen des Völkerbundes gegenüberſtehen, die zn Auſge Ulenllen, m.
könnten.
Die Pariſer Preſſe zur Sicherheisſt
Paris, 4. Sept. (Europapreß.) Die Zeitungen
hin, daß Maedonald und Herriot im Namich.
ganz entgegengeſetzte Auffaſſungen über
heitsfrage vertreten. Während Macdonald ſch mt de
gerichtsverfahren und wirtſchaftlichen Sanktionen beghige
Herriot der Anſicht, daß gegenſeitige allgemeine dder tüllei
notwendig ſeien, um die Sicherheit ſeines Landes zu gehöhlt.e
man militäriſche Operationen nicht zulaſſen wolle, ſo v0l
bund mit einer Militärmacht ausgerüſtet werden, die Mt
Sanktionen gegen den Angreifer verwendet werden kohlte.
Der „Demps” glaubt nicht, daß in Anbetracht ſiſt 2
gehenden Auffaſſungen etwas Poſitives von der Begehlit
Macdonald und Herriot in Genf zu erwarten ſei, Zhſhe.
hoffen, daß die Sicherheitsfrage ein= für allemal vor Ve
gebracht werde und in Zukunft nicht mehr ungangen
Das „Journal des Débats” warnt vor nebe.
Sicherheitsfrage erfordere ein geeinigtes Zuſammengehel.
nicht darum handeln, eine Minderheit einfach zu überſtiht.
im übrigen an Macdonald, die Initiative zu ergreiſeh .
zu machen, da Herriot in der Sicherheitsfrage in der
Robert Cecils abgewichen ſei.
den Rollenkreiſes in Luſtſpiel, Poſſe und in der. 20
ben ihm raſch die Gunſt des Publikums, deſſen Met
Liebling Sachs wurde. Manch älterer Thegterheich.
heute gerne noch des vortrefflichen Künſtlers .
digen Menſchen erinnern.
Zum Tode von Karl von Perfgl
Landſitz Gierenfeld bei Köln iſt, 73 Jahre Ai. =
Romanſchriftſteller und Kritiker Karl Freiherr 0
ſtorben. Als langjähriger Feuilleton=Redakten, I.
der „Kölniſchen Zeitung” hat er ein gutes Stüchk Lt
geleiſtet. Sein journaliſtiſcher Beruf hinderte
epiſche Begabung in etwa dreißig überaus lehenslio.
nen zu beweiſen, die es zum Teil zu betzächtio.
brachten. Von ſeinen letzten Arbeiten ſeien oe.
Romane genannt: „Wendezeit „Der luge 4
manns Ehenot”, „Die Schule des Gefühls” Glech
weniger bekannten Bruder Anton von Verfal beh.
etwas freimütige Themen mit beſonderer Det..
Bücher werden in den Leihbibligtheten noch iſhe
liebt ſein.
— Wie die Blätter melden, iſt Comte 9 HoN
Mitglied der Aademie Frangaife, im Altek. 9
Paris geſtorben.
— Aus Anlaß des 33. Deutſchen. 2.
der in Heidelberg vom 10. bis 13. Sehle
hat die „Deutſche Juriſtenzeitung” eine ſeht. L
nummer veröffentlicht. Nach dem Begrüblhde..
denten des Juriſtentages Geh. Nat Prol. *
Rechtshiſtoriker an der Univerſtät Berlin Le
eine Abhandlung veröffentlicht über die Heidelberd
fakultät, die eine Ueberſicht zugleich über de L
verſität Heidelberg ſeit deren Begründung De
H
zu allen auf der Tagesordnung des Kougteſse e.
Pr‟
Abhandlungen von erſten Autoritäten veröffentlie
niſter Preu
Sturtz, Geh. Nat Nießer, Oberlandesgerichtsprö
wvie den Proſeſſoten Thong, Mitrnger, beilb.
velenr anderen. Das Heſt ält eine gutsgesſchde. .
die Velgeſtaligkeit der Verhaundlungen, dn Bet.
— Durch Uiebernahme der bei Gugen Diede.
Werke Einſt Liſſauers vereinigt jetzt die 9
lagsanſtalt in Stuttgart das Geſaheinge
ters in ihrem Verlage, Liſſauer, der hochge de.
übrigens in dieſem Winter vielfach a2 Drchte.
kommen. Die Uraufführung ſeines Schave.
reits am 6. September d. J. im Kieler Stoht.
Rurtt 243.
Darmſtädter Dagblatt, Freitag, den 5. September 1924,
Seite 3.
der erfehrsbeſchränfungen.
Ordsltanzen der Rheinlandfommziſſion.
Wie d. (cho du Rhin” hierzu meldet, hat die
Rheinland=
imiſſiors=ihrer Sitzung vom 3. September unter dem Vorſitz
franzc en Oberkommiſſars Tirard die Ordonnanzen 262
264 be—fſen, die ſich mit der Aufhebung, der Zölle an der
nze der ſetzten und unbeſetzten Gebietes, mit der
Auf=
ſ ung de— ſchränkungen des Fuhrwerks= und Automobilver=
s und Her Wiederherſtellung des freien Perſonenverkehrs
ſchen dsi tnbeſetzten und dem beſetzten Deutſchland
beſchäf=
n. Arzy 1 der Verordnung 262 hat folgenden Wortlaut:
Vom 5 btember, nachts 12 Uhr ab, unterliegt der
Waren=
ehr zw eir dem beſetzten und dem unbeſetzten Deutſchland
ſer dennoang einer Ab= und Zulaufsbeſcheinigung, noch
Zahlur rgendeiner Gebühr. Das „Echo du Rhin” fügt
daß / zum 21. September einige Zollpoſten an der
Oſt=
ize des-Tetzten Gebietes aufrecht erhalten werden. Dieſe
ten haks im beſonderen die Aufgabe, den Urſprung der
ren, die Has Ausland beſtimmt ſind und durch das beſetzte
iet lauß feſtzuftellen und ſo der Schwierigkeiten zu
begeg=
die ari er Tatſache entſtehen können, daß bis zum 21.
itember den Durchgangsverkehr über das beſetzte Gebiet
dem 2— and noch beſondere Beſtimmungen beſtehen.
Ferner 1. die Rheinlandkommiſſion die Aufrechterhaltung
chiedene jiherer Maßnahmen, die ſich auf die
Rheinſchiff=
t und E Verkehr mit dem Notgeld im beſetzten Gebiet
be=
en, als ſer den gegenwärtigen Umſtänden nicht mehr
ge=
ifertigt beſondere Ordonnanzen 265 und 266
aufge=
en. DiZeichen Maßnahmen werden auch für das
Ruhr=
get getre
„Die ienen Paßvorſchriften.
Köln, Sept. General Degoutte hat, wie bereits
ge=
det, eine rordnung Nr. 122 erlaſſen, durch welche die
Ver=
s= Einxy= und Aufenthaltsbeſtimmungen für das beſetzte
„iet neu u=gelt werden. Im allgemeinen heißt es darin:
Alle übe Jahre alten Perſonen, gleichviel, welcher Nation
z ingehöre; je ihren gewöhnlichen Wohnſitz im beſetzten
Ge=
im haben, / Ten einen Perſonalausweis mit Lichtbild haben,
„die Wog „„Beſetztes Gebiet — Territoire oceupée” trägt.
er Ausrki, darf nur an Perſonen ausgehändigt werden, die
beſtens r einen Monat lang im beſetzten Gebiet ihren
inſitz hai. Die in dem Ausweis bezeichnete Perſon kann
hindert yHem beſetzten und unbeſetzten Gebiet verkehren.
Desgleie;; kann jeder über 15 Jahre alte deutſche
Staats=
hörige: jede mehr als 16 Jahre alte Perſon derjenigen
ht, dere=s ruppen an der Beſetzung beteiligt ſind und der
en gewöi chen Wohnſitz im unbeſetzten Deutſchland hat,
zwiſchenu an beſetzten und unbeſetzten Gebiet verkehren,
n er entn er mit dem deutſchen Perſonalausweis oder mit
von ſei. Landesbehörde ausgehändigten und viſierten
verſeher?
Die deun n Staatsangehörigen, die aus einem anderen
de als D. chland kommen, und die Angehörigen der
Staa=
deren 2 Sen an der Befetzung beteiligt ſind, müſſen mit
im von e Landesbehörde ausgehändigten und viſierten
verſehes/ in und haben die Beſtimmungen des deutſchen
zes zu ! gen.
Perſonery ce im beſetzten Gebiet ſich dauernd niederlaſſen
en, müſſfſ ei den deutſchen Behörden des Ortes, an dem
ſich niedad fen wollen, ein ſchriftliches Geſuch einreichen.
ſo muß 4 Perſon über 15 Jahre, die ihren gewöhnlichen
nſitz in I. beſetzten Gebiet hat, die aber ihren Wohnſitz
as unbef? Gebiet verlegen will, davon die deutſchen
Be=
en benay Otigen, damit dieſe den Perſonalausweis
ein=
en kann, /— in Franzöſiſch die Worte „Beſetztes Gebiet”
Perſwſ, die nicht mehr ihren Wohnſitz im beſetzten
Ge=
haben, ifi r Perſonalausweis mit dem Vermerk „Beſetztes
iet” weitti et benutzen verboten.
Aktibe AP örige der deutſchen Wehrmacht können das be=
Gebiet t betreten. Deutſche Militär= und
Polizeiunifor=
dürfen r anit Genehmigung der Armeekommandanten im
tten Gebö xetragen werden.
Jede Peſ deren Anweſenheit im beſetzten Gebiet der
mandierero (Beneral als für den Unterhalt, die Bedürfniſſe
die Sichi it der alliierten Beſatzungstruppen oder der
itlichen S Eheit gefährdend erſcheint, kann von dieſem aus
beſetztenm Siet ausgewieſen werden.
Freiwilliei! er nachläſſige Zuwiderhandlungen gegen dieſe
ordnung / Den beſtraft.
Dieſe Ves riung tritt ſofort in Kraft.
Ein Preſſeempfang.
Berlin 4. Sept. Der Generalagent für die
Reparations=
zahlungen, das amerikaniſche Mitglied des Daweskomitees,
Owen Young, iſt heute abend gegen halb 7 Uhr in Begleitung
ſeiner Gattin auf dem Bahnhof in der Friedrichſtraße
eingetrof=
fen. Gleichzeitig mit dem Generalagenten traf der jüngere
Bru=
der des Generals, nämlich Rufus Dawes, ſowie der Sekretär
der Reparationskommiſſion, Maofadyean, in Berlin ein.
Letz=
terer iſt jedoch, wie er perſönlich ſagte, nur zur Unterſtützung des
General Young nach Berlin gekommen. Ein offizieller
Empfang auf dem Bahnhof fand nicht ſtatt. Das
Finanzminiſterium hatte lediglich den Regierungsrat Meyer
zur Begrüßung entſandt. Der General begab ſich ſofort in das
Hotel Adlon.
Unmittelbar nach ſeiner Ankunft empfing Young die
Ver=
treter der amerikaniſchen Preſſe ſowie den Berichterſtatter der
T.U. zu einer Unterredung, in deren Verlauf er folgendes
er=
klärte:
Ich habe mit großer Genugtuung die Ernennung
Gil=
berts zum ſtändigen Generalagenten geleſen.
Amerika konnte keinen beſſeren Mann ſchicken zur Uebernahme
dieſes ſchwierigen und verantwortungsvollen Amtes. Seine
reichhaltige Erfahrung, ſeine Unabhängigkeit des Urteils, ſein
klarer Verſtand und herrlicher Geiſt bieten die beſte Sicherheit
für ein erfolgreiches Arbeiten des Dawesplanes. Es muß der
Welt und Deutſchland ein Gefühl der Erleichterung geben, zu
wiſſen, daß hier in Berlin ſelbſt die erſten Schritte unternommen
werden, um das Londoner Abkommen und den Dawesplan zu
verwirklichen. Ganz abgeſehen von den Vorzügen oder Fehlern
des Planes ſelbſt, über die andere zu urteilen haben, kann man
wohl ſagen, daß der Plan nicht nur eine Baſis für ein
Einver=
nehmen zwiſchen den alliierten Regierungen dargeſtellt hat,
ſon=
dern auch eine Grundlage für eine Verſtändigung zwiſchen den
Alliierten und Deutſchland, einer wirklichen Verſtändigung der
Gleichberechtigung, nachdem eine ergiebige Debatte
vorhergegan=
gen iſt und Konzeſſionen gemacht worden ſind. Der Plan
habe die Welt ſchon etwas weiter gebracht auf
dem Wege der Ruhe und des Friedens. Ob der
Plan gut iſt, wie ſeine begeiſterten Anhänger glauben, oder
ſchlecht, wie ſeine ſchlimmſten Feinde behaupten, iſt nicht halb ſo
wichtig als die Frage, ob alle intereſſierten Länder guten Willens
ſind, den Plan in die Praxis umzuſetzen. Wenn dieſer gute
Wille vorhanden iſt, wird ſelbſt dem ſchlechteſten Plan Erfolg
be=
ſchieden ſein. Iſt dieſer nicht vorhanden, dann wird auch der
beſte Plan fehlſchlagen. Ich bin glücklich, ſagen zu
können, daß Deutſchland, mit der Zahlung der
20 Millionen Goldmark den erſten Schritt
un=
ternommen hat. Dieſer Schritt iſt mit einer Promptheit
erfolgt, der ein gutes Zeichen darſtellt. Ich bin ſicher, daß der
nächſte Schritt, den die Alliierten zu unternehmen haben, mit
derſelben Promptheit erfolgen wird. Es iſt nichtder Plan,
ſondern der Geiſt, der hinter dieſem ſteht.
Aufhebung der Zoli=Linie bereitsam 8. /9. Sept.
Köln, 4. September. Die interalliierte Rheinlandkommiſſion
hat heute vormittag beſchloſſen, den für den Wegfall der
Abga=
benerhebung bei dem Warenverkehr zwiſchen dem beſetzten und
unbeſetzten Gebiet urſprünglich für den 10. September
vorge=
ſehenen Zeitpunkt früher zu legen, und damit alle anderen
Ter=
mine um einen Tag früher zu legen, ſo daß die Rheinzolllinie
be=
reits in der Nacht vom 8. auf den 9. September aufgehoben wird.
Der Amneſtieerlaß.
Berlin 4. Sept. Durch die Unterzeichnung des Londoner
Schlußprotokolls hat ſich die Rechtspoſition derjenigen Firmen,
die während des paſſiven Widerſtandes mit den franzöſiſchen
oder belgiſchen Zollorganen wegen Zuwiderhandlungen gegen
die Zollvorſchriften der Einbruchsmächte in Konflikt gekommen
waren, weſentlich gebeſſert. Nach Artikel /II der Anlage 3 wird
eine allgemeine Amneſtie für Vergehen, die aus politiſchen
Grün=
den erfolgt ſind, gewährt, ſoweit es ſich nicht um Verbrechen
handelt, die den Tod herbeigeführt haben. Da die
Zuwider=
handlungen gegen die franzöſiſchen Zoll=, Ein= und
Ausfuhr=
beſtimmungen während des paſſiven Widerſtandes auf Grund der
Weifungen der deutſchen Regierung aus politiſchen Gründen
begangen wurden, ſind alle dieſe Vergehen als politiſche
Hand=
lungen im Sinne dieſer Amneſtie anzuſehen. Jede weitere
Straf=
verfolgung oder die Vornahme von Vollſtreckungshandlungen
aus dieſem Anlaß iſt daher nach deutſcher Auffaſſung nicht mehr
zuläſſig, auch wenn die Zollverwaltungen den deutſchen
Beteilig=
ten zur Unterſchrift unter ſogenannte Vergleiche gezwungen
haben ſollten. Vorläufige Vollſtreckungsmaßnahmen, wie die
Sperrung der Betriebe, Sicherſtellung von Warenvorräten uſw.
müſſen daher aufgehoben werden.
Aas Bagern.
Schlägerei zwiſchen Völkiſchen und Kommuniſten.
Sitzung der Baheriſchen Volkspartei.
Drahtbericht unſeres Körreſpondenten.
+München, 4. Sept.
Geſtern abend kam es in einer Verſammlung der
Großdeut=
ſchen Volkspartei, die unter dem Titel „Hitler oder Lenin”
ein=
berufen war, zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen Völkiſchen und
Kommuniſten. Als nämlich der Redner Hermann Eſſer von dem
kommuniſtiſchen Reichstagsabgeordneten Katz als dem „Juden
mit dem dreifachen Nacken” ſprach, erhoben die anweſenden
Kommuniſten lauten Proteſt. Es entſpann ſich ein
Handge=
menge, in dem Maßkrüge und Stühle als Waffen benutzt
wur=
den, ſo daß es nicht ohne einige Verletzte abging. Ein ſtarkes
Polizeiaufgebot ſtellte ſchließlich die Ruhe wieder her.
Heute fand unter dem Vorſitz des Abg. Dr. Wohlmuth eine
Sitzung der Landtagsfraktion der Bayeriſchen Volkspartei ſtatt,
an der auch Miniſterpräſident Dr. Held und die Miniſter Stützel,
Oswald und Matt teilnahmen. Reichstagsabg. Emminger hielt
ein Referat über die Haltung der Reichstagsfraktion bei der
Abſtimniung über die Geſetze zur Durchführung des Londoner
Abkommens. Der Standpunkt, den die Reichstagsfraktion dabei
eingenommen hat, deckt ſich mit der Auffaſſung, die in der
Land=
tagsfraktion in dieſer Frage herrſcht. Beſchlüſſe wurden nicht
gefaßt, da die Sitzung nur zur gegenſeitigen Fühlungnahme
während der Landtagsferien dienen ſollte.
In parlamentariſchen Kreiſen ſpricht man davon, daß die
Landtagsausſchüſſe Anfang Oktober ihre Tätigkeit wieder
aufneh=
men werden. Dem Landtag ſteht in Geſtalt des
Selbſtverwal=
tungsgeſetzes, deſſen Entwurf vor dem Abſchluß ſteht, eine
be=
deutende geſetzgeberiſche Arbeit bevor, außerdem das Konkordat
und die damit zuſammenhängende Regelung des Verhältniſſes
der Evangeliſchen Landeskirche zum bayeriſchen Staate.
Dr. Düringer 7.
Karlsruhe, 4. Sept. Die Beerdigung des früheren badiſchen
Juſtizminiſters Dr. Düringer, des volksparteilichen Mitglieds des
Reichstags, der, wie bereits gemeldet, in Berlin an einem Herzleiden
geſtorben iſt, findet am Samstag in Karlsruhe ſtatt.
Mit Dr. Düringer iſt einer der hervorragendſten deutſchen Juriſten
und politiſchen Perſönlichkeiten aus dem Leben geſchieden. Er ſtammte
aus Mannheim, wo er 1855 geboren wurde. Seine erſte Anſtellung im
badiſchen Staatsdienſt fand Dr. Düringer 1884 in Offenburg. Er
wurde dann zwei Jahre ſpäter nach ſeiner Vaterſtadt verſetzt und im
Jahre 1890 zum Landgerichtsrat ernannt. Seine Mannheimer
Tätig=
keit, vor allem als Vorſitzender der 2. Kammer für Handelsſachen, führte
ihn demjenigen Gebiete zu, auf dem er ſich außerordentliche Verdienſte
erwarb und das ihm in der Juriſtenwelt einen Namen begründete: dem
Handelsrecht, zu dem er einen in Rechtskreiſen hoch gewerteten
Kommen=
tar ſchrieb. Im Jahre 1902 wurde er ans Reichsgericht in Leipzig
be=
rufen, wo er bis zu der Anfang Auguſt 1915 erfolgten Berufung an das
Oberlandesgericht Karlsruhe wirkte. Nach der Revolution wandte ſich
Dr. Düringer, der inzwiſchen zum badiſchen Juſtizminiſter ernannt
worden war, dem politiſchen Leben zu und wurde als Mitglied der
Deutſchnationalen Volkspartei Badens in den Reichstag gewählt. In
Erinnerung ſteht noch der Konflikt, der ihn zum Austritt aus dieſer
Partei veranlaßte und der ihn bewog, in die Deutſche Volkspartei
einzu=
treten, die ihn bei den jüngſten Reichstagswahlen im Mai d. J. wieder
als Kandidaten aufſtellte. Nicht nur in den Kreiſen ſeiner eigenen
Partei, ſondern auch weit darüber hinaus wurde dem Verſtorbenen
Ach=
tung und Wertſchätzung entgegengebracht, da Dr. Düringer ein Mann
von lauterer Geſinnung, von freundlichem Weſen war und weil die
Gründlichkeit und Sachlichkeit aller von ihm aufgeworfenen Fragen
an=
erkannt werden muß.
Die erſten Kämpfe in China.
London, 4. Sept. (Europapreß.) Nach einer Meldung
aus Schanghai iſt der erſte Kampf unentſchieden geblieben. Nach
den Erklärungen der Verwundeten, die in Schanghai
angekom=
men ſind, hat ſich die Nordarmee um 1½ Kilometer in der
Rich=
tung auf Nanking zurückgezogen, ohne aber von der Südarmee
verfolgt zu werden, da dieſe ihre gegenwärtigen guten Stellungen
nicht aufgeben will. — In Schanghai ſind im ganzen 400
fran=
zöſiſche Matroſen ausgeſchifft worden. 1500 örtliche Freiwillige
ſtehen für alle Fälle zur Verfügung. Außerdem liegen bei
Schang=
hai zwei engliſche Kanonenboote und drei Kreuzer, ferner 6
ame=
rikaniſche Kreuzer und 6 Kanonenboote, zwei franzöſiſche und
vier japaniſche, ſowie ein italieniſcher Kreuzer vor Anker.
Der Kampf geht zur Hauptſache um den Beſitz von
Schang=
hai. Dieſe Stadt gehört zur Provinz Kiangſu. Sie iſt aber
zu=
folge der in den letzten Monaten herrſchenden Anarchie vom
Gou=
verneur der Provinz Chekiang übernommen worden. Der
Gou=
verneur der Provinz Kiangſu ſucht ſie wieder in ſeinen Beſitz
zu bringen. Hinter Kiangſu ſteht aber der General Wu Pei Fu
und der Präſident der Republik Tſao Kun.
(V neuen Briefen von ihm.)
In Freilür vom Stein iſt uns der Geiſt der
Freiheits=
ge am gran kigſten verkörpert, denn er war die ſtärkſte gei=
Kraft inn ampfe gegen Napoleon bei der Befreiung und
deraufrichhr des preußiſchen Staates. In ihm glaubte der
zöſiſche L T den Mittelpunkt des Widerſtandes zu
ver=
ten, als Ser in die Acht erklärte, aber auch der Geächtete
b noch einy ehtbarer Gegner, der auf der Flucht und in der
bannung 1 Sturz des Korſen vorbereitete. Aus dieſer Zeit,
der „non5ſl Stein” durch die Aechtung zur Flucht aus
ſtſchland = aingen wurde, werden uns jetzt koſtbare
un=
annte . efe mitgeteilt, die in ihrer wunderbaren
Aus=
csfähigkei i9 ganze Größe des genialen Mannes zeigen. In
neuen 2 Hrift „Schleſiſche Monatshefte” veröffentlicht
lrad Wuck5.= Briefe Steins an die Gräfin Reden, die
Breslauex) atsarchiv bewahrt werden. Graf Reden war
preußiſchel ergwerksminiſter eine Zeit lang Steins Kollege
mit ihm —befreundet. Auch der Gräfin Reden ſtand er
e und hat Durch ein ganzes Jahrzehnt von 1805 bis 1815
Stein als Geächteter.
geſchrie=i, die zum größten Teil in der Umgangsſprache
irt anzöſiſch, abgefaßt ſind, aber ganz die
kern=
großen Mannes atmen. Nach der Aechtung
ember 1808 bot ihm das Redenſche Ehepaar ihr
bei Schmiedeberg i. Rieſengebirge als
Zu=
tein antwortete darauf am 22. Dezember 1808:
eder” old und Kourant brauche ich nicht, wohl aber
Fortdauer! Freundſchaft eines braven und edlen Mannes,
Sie ſind.6 —s Anerbieten, uns in dem ſchönen Buchwald
zunehmen, ) ne ich an. Ich fühle mich ſehr glücklich, durch
in Windſto) Zwungen worden zu ſein, einen Nothafen
auf=
uchen. Düi, man nur hoffen, von hier aus den Stürmen
ig zuſeheny Tönnen und nicht mit hin= und hergeſchleudert
werl
Vorſehung kann Ereigniſſe herbeiführen, die
ere Wundodl, Ɨlen, eine beſſere Zukunft begründen. „ch mag
h dieſer H ang aber nicht überlaſſen, da das Menſchen=
Hlecht lange. ch nicht gebeſſert iſt, noch immer in Egoismus,
rurteilen 17 Sinnlichkeit verſunken und noch vieler Stöße
arf, um de 2 geriſſen zu werden. Die Aeußerungen von
dris
aufi9 t, um ſein elendes Ich zu behalten.”
„Wir” fB” zwang ſchon Anfang Januar 1809 Stein,
rlin zu ve=) n und über Buchwald hinaus, wo er auch
9t ſicher wol rach Böhmen zu fliehen. Er hält ſich zunächſt
2kautenau=) — und ſeine Stimmung bezeichnet eine Bemer=
kung in einem Brief an die Gräfin Reden, die ihm den hoff
nungsloſen Zuſtand des Grafen Dönhoff mitgeteilt hat: „Ich
kann dem guten Dönhoff nur dazu gratulieren, daß er dieſe
Welt verläßt, wo die Herrſchaft der Lüge und Schlechtigkeit auf
eine furchtbare Art fortſchreitet.” Als er aus Trautenau mit
ſeinem Sekretär, dem Grafen Geßler, weiterfährt, ſchreibt er
deutſch an die Gräfin „mit erneuerten Gefühlen der Dankbarkeit
und Liebe für die vortrefflichen Bewohner des Buchwalder Tals,
mit ruhigen Hinblicken auf die Zukunft und Unwillen über die
knechtiſchen Seelen, die die Sprache der Lüge ausgeſprochen
haben in den uns mitgeteilten Zeitungs=Artikeln”, und er fährt
fort: „Beſtrebe ſich jeder brave Mann, die Geſinnungen und die
Liebe für Wahrheit und Freiheit aufrecht zu erhalten, unter
ſeinen Umgebungen, und beſonders unter der Jugend ſtreue er
den Samen des Edlen unverdroſſen aus. Das Schlechte trägt
den Keim ſeines Unterganges in ſich und wird nicht ſiegen.”
In Prag, wo er ſich dann aufhält, findet er alles beträchtlich
wohlfeiler als im nördlichen Deutſchland, die Menſchen gutmütig
und gefällig. Aber da ein neuer Krieg mit Frankreich droht,
iſt er auch dort nicht ſicher und muß nach Brünn überſiedeln,
wo=
hin ihm ſeine Frau und Töchter nachfolgen. Aus Brünn vom
6. März 1809 ſtammt ein langer Brief an die Gräfin, in dem
es in deutſcher Ueberſetzung heißt: „Wenn uns nur dieſe ſtille
Zuflucht erhalten bleibt und nicht neue Ereigniſſe zwingen, ſie
zu verlaſſen! Ich habe Ihnen meine Beſorgniſſe dieſerhalb ſchon
mitgeteilt und die Maßnahmen, die ich dann zu ergreifen für
nötig halte, da ich meine Familie in die unwirtlichen öſtlichen
Länder, wohin der Drang der Umſtände mich alsdann treibt,
nicht reiſen laſſen kann, ohne meine Frau, deren Geſundheit ſehr
angegriffen iſt, aufzuopfern und die Erziehung meiner Kinder
zu ſtören. Ehe ich meine Frau dieſen Unannehmlichkeiten
aus=
ſetze, ließe ich mich nach Napoleons Belieben auf dem Spielberg
einſperren. Kurz, man muß auf Gott vertrauen, den Mut nicht
verlieren und ſeine Pflicht tun.‟ Er hofft auf die Siege der
Oeſterreicher und fordert den friedfertig geſinnten, kränklichen
Grafen Reden zu mannhafter Tatkraft auf: „Glauben Sie, Sie
lebten im Dreißigjährigen Krieg, und ich würde mich freuen,
wenn Sie für unſer Vaterland bluteten. Soll die Sache der
Selbſtändigkeit und Unabhängigkeit fallen, welchen Wert hat
noch das Leben, und wird ſie ſiegen, wie rühmlich iſt es, dazu
mitgewirkt zu haben.” Infolge der Niederlage der Oeſterreicher
bei Wagrcm mußte Stein dann mit ſeiner Familie ſich nach
Troppau begeben, von wo er an die Gräfin Reden „in der
größ=
ten Ungewißheit über die Zukunft” ſchreik
* Das Weihnachtsplakat als Preisaufgabe. Zur Erlangung
eines künſtleriſchen und ſuggeſtiv wirkſamen Weihnachtsplakates
ſchreibt der Werbeausſchuß des Börſenvereins der Deutſchen
Buchhändler zu Leipzig ein Preisausſchreiben aus: Das Plakat
ſoll das Hochformat von 60 :90 Zentimeter haben und in drei
Farben im Offſetverfahren herzuſtellen ſein. Die Darſtellung
kann ſigürlich ſein und ſoll den Text erhalten: „Schenkt Bücher
zum Weihnachtsfeſt!” Für die fünf beſten Entwürfe ſind Preiſe
von 800 bis 2000 Goldmark ausgeſetzt. Zur Teilnahme am
Wett=
bewerb iſt jedes Mitglied des Bundes Deutſcher
Gebrauchs=
graphiker berechtigt. Die Entwürfe müſſen bis zum 13.
Septem=
ber eingetroffen ſein. Das Preisrichteramt haben übernommen
die Herren Prof. F. Ehmke=München, Prof. M. Körner=Nürnberg,
Ludwig Enders=Offenbach a. M., Alfons Schneider=Leipzig und
drei Vertreter des Buchhandels. Näheres beim Werbeausſchuß
des Börſenvereins der Deutſchen Buchhändler.
* Ein Haus zu verſchenken. Im „Hanauer Anzeiger” findet
ſich folgende Ausſchreibung: Ein Erfolg der Zwangswirtſchaft
und der auf dem Hausbeſitz laſtenden Steuern! Wohnhaus mit
Hinterhaus und Hof, Mitte der Stadt, neunmal
Zweizimmer=
wohnung ſowie Zubehör, zu verſchenken durch die Geſchäftsſtelle
des Vereins Hanauer Haus= und Grundbeſitzer e. V. Karl
Erbe, Römerſtraße 11. — Bis jetzt ſoll ſich noch niemand
gemel=
det haben, der ſich das Haus ſchenken laſſen will.
* Die bewegliche Nordſeeküſte. Von Heimatforſchern in
Schleswig=Holſtein wird auf die Erſcheinung hingewieſen, daß
neuerdings das Meer hergebe, was es Jahrhunderte hindurch
als ſein Geheimnis und Eigen bewahrt habe, ſo große
Holz=
brocken, die teils von untergegangenen Wäldern, teils von
unter=
gegangenen Schiffen herrüren mögen, und zwar an der Stätte,
an der der von Liliencron beſungene, plötzlich in den
Nordſee=
fluten verſunkene altfrieſiſche Hafenort Rungholt geſtanden hat.
Es müſſe, ſo heißt es, ein Grund vorliegen, daß längſt
Vergange=
nes emporſteige, mit anderen Worten, es ſcheine eine Tatſache
vorzuliegen in dem Streite, ob die Küſte ſich hebe oder ſenke.
Da=
bei brauche man nicht an eine allgemeine Hebung des
ge=
ſamten Bodens zu denken, ſondern es genüge einſtweilen die
geo=
logiſch aufgeſtellte ſogenannte Stauchungstheorie, die beſage, daß
die Küſte des Meeres unter Zurücktreten allmählich ſteil
aufge=
ſtaucht werde, ſo daß das Meer daneben an Tiefe gewinnt. Mit
der Frage der Beweglichkeit der Nordſeeküſte iſt eine geophyſiſche
Angelegenheit von großer Bedeutung aufgeworfen.
* Der älteſte Junggefelle geſtorben. In dem iriſchen
Städt=
chen Ballyrobin Killead iſt der älteſte Bürger der Landes John
Campbell im Alter von 112 Jahren geſtorben. Der Greis war
bis zuletzt körperlich und geiſtig vollkommen friſch. Er ſchrieb ſein
hohes Alter dem ſtändigen Aufenthalt in friſcher Luft und dem
reichlichen Genuß von Bier zu. Außerdem betonte er gerne, daß
er nie ſo alt geworden wäre, wenn er geheiratet hätte.
24.
ast-L
Phänomenales Filmwerk in 6 Akten mit
in der Titelrolle.
Ferner wirken mit:
Hanson, Bruno Kä
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in 2 Akten. (11137fsgo
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Sonntag.
Rheinstr. 2
Nummer 2
Freitag, den 5. September 1924
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1. Ouvertüre z. Oper Mignon
Thomas
2. Fantasie a. d. Oper Der Hiegende
Wagner
Holländer
3. Suite Caucasienne TTanor
4, Symphonie Nr. 6 (Pastorale)
Beethofen
5. Ouyertüre z. Oper Tell
Rossini
6. Fantasie über Melodien v. Havdn
Haydn
Liszt
7. Rhapsodie Nr. 6
8. Große Fantasie a, d. Oper
Die Hugenotten Meverbeer
Sonntags von 11—1 Uhr: Früh-Konzert
A
Orpheum (uh=
Der Lachſchlager
der Woche
nur bis 8. Sept.:
Sein
Doppel=
gänger.
— Tanſende —
haben Tränen
ge=
lacht über Schmitz
u. Weißweiler, die
beid, Köln.
Ori=
ginale. (11169
Kart.:
Verkehrs=
büro, de Waal,
Rheinſtr. 14.
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Feiuſtgenäſtelt.
Bäuſe.
Aa ver 247.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 5. Getztember 1924.
Seite
5.
Bis der Landeshaustſtadt.
Darmſiadt, 5. September.
Falſches Geld.
ImSter Zeit ſind zwei Gruppen von Fälſchungen der
5=Dollel vten der Deutſchen Reichsbahn im Verkehr feſtgeſtellt
wordem e an folgenden Merkmalen zu erkennen ſind:
1. Gruppe.
1. Mc) ſa Papier.
2. Be fur erſcheint weißes Papier.
3. Intze „Gedeckt durch” uſw. lautet der Text anſtatt: „1932
ritcä b.” — „1932 zurückzahlb.”
4. De— rchſtabenſchnitt — hauptſächlich der der großen
Buch=
ſtaE — weicht von dem der echten Scheine erheblich ab.
De==ruck der Wertbezeichnung am rechten oberen Rand
„21rrk Gold — 5 Dollar” weicht von dem der echten
Sch ab.
De— etzunterdruck iſt fehlerhaft und ungleichmäßig. An
Ste der gleichmäßigen Quadrate zeigt der Netzunterdruck
der ſchſtücke die Form ungleichmäßiger Trapeze, die ſich
nacs e Seiten des Scheines hin immer mehr verkleinern.
Der uick der Eckderzierungen iſt unklar. Die Form der
Ver rngen weicht von der der echten Scheine ab."
Die 1Oen Untergrund eingebettete Wertbezeichnung „5” iſt
völl-ehlerhaft, ſie zeigt ungenaue Linienführung und
in=
eincefließende Ausſparungen.
Das! in der Unterſchrift Oeſer iſt verkürzt und ſteht nach
link= rieigt.
Der— Adlerſtempel iſt mit der Hand gezeichnet.
10. Die 1 ſchungen tragen die Nummer H. R. 45.
Fci tücke dieſer Art ſind ſofort an dem unter 3 erwähnten
ſchdrt (,zurückzahlb.” ſtatt „rückzahlb.”) erkenntlich.
2. Gruppe.
ſchungen ſind auf lithographiſchem Wege hergeſtellt.
derſeite der Scheine macht einen verwiſchten,
ſchmu=
tzige- indruck. Die Ränder der Eckverzierungen ſowie der
Netz z druck ſind fehlerhaft und verſchwommen.
Der 12 Adlerſtempel iſt mit der Hand hergeſtellt worden.
Dass 4troſa Waſſerzeichenpapier iſt gefälſcht. Das in den
echtes cheinen angebrachte natürliche Waſſerzeichen iſt durch
ein tliches erſetzt worden, das augenſcheinlich mittels
Fettsy; angebracht worden iſt.
5. Im r iſt ſtatt des Wortes „Goldſchatzanweiſungen”
auf=
gedr:: „Goldſchatzanweiſuggen” (g ſtatt n).
Dieſeſ =lſchungen tragen die Serienbezeichnung H R 6.
Diei Fälſchung iſt bei geringſter Aufmerkſamkeit auf den
rſten BTam leichteſten durch den unter 5) genannten Druck=
ehler alku Iche zu erkennen.
— Dker, Kritik und Publikum von heute. Das Intereſſe
m Heſſifſr Landestheater und ſeiner Zukunft iſt
ſelbſtverſtänd=
ſich in ab Kreiſen der Darmſtädter Bevölkerung groß, und der
ngekündn Vortrag des Herrn Generalintendanten Legal
rregt ſchh etzt das ſtärkſte Intereſſe aller Theaterbeſucher. Der
Fortrag 12, obwohl er nicht ein Programm entwickeln ſoll und
vill, den m im weſentlichen das enthalten, was als die nächſte
ünſtleriſft Aufgabe des Heſſiſchen Landestheaters zu gelten
Hery eneralintendant Legal wird im Rahmen dieſes Vor=
(9 Enheit nehmen, nicht nur über die künſtleriſche
Auf=
desé aters zu ſprechen, ſondern ſeine Anſichten über das
ſeine Kulturmiſſion, über die Aufgaben der Kritik
welche Pflichten auch das Publikum den
künſtle=
rben des Theaters gegenüber hat, ſprechen. Der
et auf Einladung des Darmſtädter
Jour=
lind Schriftſtellervereins in Verbindung
i Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft am Mitt=
O. d. M., im Kleinen Haus des Landestheaters
für die Mitglieder der genannten Vereinigungen
ag ſelbſtverſtändlich als ſolcher öffentlich. Mittei=
) en Vorverkauf der Karten werden morgen erfolgen.
2s Vortrages iſt für die Penſionskaſſe der
Bühnen=
iſchſ beſtimmt.
5Seſtbeutſche Kunſtausſtellung Darmſtadt 1924. Die
äftslh ig teilt mit, daß der Eintrittspreis an Sonntagen
e 2 Her der Ausſtellung auf 50 Pfennig ermäßigt
wor=
ſt. ur) riem möglichſt großen Publikum den Beſuch zu
er=
öglichen.n Ausſtellung wird nur noch den Monat September
zuern un) kanmäßig am 1. Oktober geſchloſſen werden. In
laufern Woche wurde ſie wiederum von mehreren
Schul=
unm gFührung von Lehrern beſucht.
Der— ein der Freunde des Heſſiſchen Landestheaters hat in
ichen Mitgliederverſammlung den ſatzungsgemäßen
Vor=
er ſich wie folgt zuſammenſetzt: 1. Vorſitzender: Herr
chner, Schriftführer: Herr Wilhelm Kalbfuß,
Herr Direktor Bohnenberger, Stellvertreter: die
rhlert, Rudolf Wittich und Generalkonſul Karl Mayer;
rren Intendanzrat Baumeiſter, Bürgermeiſter Mueller
irektor Schäfer. Der Verein beabſichtigt, im Laufe des
ellige Zuſammenkunft mit guten künſtleriſchen
Darbie=
ſtalten, um ſo zunächſt einmal eine perſönliche Verbin=
Mitgliedern herzuſtellen. Weitere Anmeldungen zur
ard im Intereſſe der Sache ſehr erwünſcht und werden
Esſtelle, Marktplatz 10, entgegengenommen.
2s Landestheater. Der Vorverkauf für die
Dnzerte am 9 11. und 15. September beginnt für die
estheaters heute, Freitag, den 5. September, von vormit=
und 4—6 Uhr an der Tageskaſſe des Großen Hauſes.
Freitag das Vorverkaufsrecht der Mitglieder des Muſik=
Karten zu ermäßigten Preiſen geltend gemacht werden.
N Herkauf für die Bruckner=Konzerte beginnt am
Sams=
mber. Hierfür iſt die Tageskaſſe täglich von 10—1 Uhr
ritags von 11—1 Uhr vormittags geöffnet. (Siehe Anz.)
Da=) oldene Haus des Kaiſers Nerv in Rom. (Eigene
ngei rd Ausgrabungen.) Mit Lichtbildern. Der Vor=
Serſitätsprofeſſor Dr. Weege=Breslau in der
zuri * Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums findet
Freß” abends 8 Uhr, ſtatt im Feſtſaal des
Ludwig=
zD ſiums, Karlſtr. 2. Gäſte ſind willkommen. Zur
Si hen ſachlichen Koſten werden freiwillige Spenden
nalei j. g entgegengenommen.
Beſta u =3 Examen. Herr Friedrich Cornelius Weigold,
es h5‟ r Garteninſpektors Weigold, unterzog ſich an dem
Lehr=
orſchuyrſtitut für Gartenbau zu Dahlem bei Berlin der ſtaatl.
fung all) iplom=Gartenbauinſpektor und beſtand
eſelbe mit 1 "
Bühnen w Sund. Die Mitglieder des uns angeſchloſſenen Kartells
chriſtlſ—n Gewerkſchaften ſeien darauf hingewieſen, daß wir
ichterte Zahlungsweiſe einführen und alle
Platz=
gung haben, da wir geſchloſſene
Vorſtellun=
en. Mit Rückſicht auf Handel und Gewerbe ſollen die
Sglichſt erſt ½8 beginnen. Alle chriſtlichen und
deut=
ind Vereine, ſowie deren Mitglieder zählen zu uns!
ei Chr. Arnold am Weißen Turm.
Ttätigkeitsküche in Not und Gefahr. Man ſcheue nicht
Ge ſich in der Hausfrauenbundküche (Artilleriekaſerne,
helil se, kleines Tor) die alten Kleinrentnerinnen und
Inva=
wiig freudig ihr Mittagsbrot verzehren, beſtehend aus zwei
zumu Dartoffeln, Gemüfe und Fleiſch, ab und zu Mehlſpeiſe
t. K
t4n Die Braten mit Sauce. Da alle dieſe Hilfsbedürftigen
reguläresü eis von 50 Pfg. für ein Mittageſſen nicht bezahlen
kön=
in und dem) —ge zu verbilligtem Preiſe, unter Selbſtkoſtenpreis, das
en erhaltel" iſt der Fortbeſtand der Küche ſehr in Frage geſtellt.
„De wird an die ſtädtiſche Behörde ſowohl, wie auch an
Genoſſenſchaften und alle diejenigen, die ein Herz für
eſſen bangenden alten Leute haben, die herzliche Bitte
dilfe in der Not den Fortbeſtand der Küche zu
Eingehen der Hausfrauenbundküche wurde Darmſtadt
Sküche berauben, welche anerkannt ſegensreich gewirkt
der Spenden ſind an die Vorſteherin des
Hausfrauen=
eerth, Eichbergſtraße 10, zu richten.
— Vom Muſikverein wird uns geſchrieben: Im Anſchluß an die
Anzeige im Sonntagsblatt dieſer Zeitung machen wir darauf
aufmerk=
ſam, daß die Einlöſung der Mitgliedskarten ſchon jetzt bei A.
Bau=
mann, Wilhelminenſtraße 17, erfolgen kann. Inaktive Mitglieder,
welche die Sinfoniekonzerte des Brucknerfeſtes zu den uns vom
Landes=
theater gewährten ermäßigten Preifen beſuchen wollen, müſſen ihre
Mitgliedskarten ſpäteſtens am Freitag, den 5. September, zu den
Kaſſen=
ſtunden im Landestheater und ebendort gleichzeitig die Eintrittskarten
zu den genannten Konzerten löſen. Im übrigen erfolgt die Ausgabe
der Mitgliedskarten vom 8. bis 11. September, zwiſchen 10—12 und
3—6 Uhr, im Vereinshauſe.
— Mit dem Nordd. Lloyd nach Südamerika. Ueber dieſes Thema
ſprach im überfüllten Hörſaal 137 der Techn. Hochſchule Herr K. Habich
im Auftrag des National=Stenographenvereins. Redner ſchilderte
zu=
näichſt kurz die Entwicklung des Nordd. Lloyds von ſeiner Gründung
im Jahre 1857 bis zum Ausbruch des Krieges, die Verluſte an Schiffen,
Werften, Docks uſw., die ihm, wie auch den anderen deutſchen
Schif=
fahrtsgeſellſchaften, der Waffenſtillſtands= und Friedensvertrag zufügte,
und die Maßnahmen, dieſe Verluſte allmählich wieder auszugleichen.
Durch vorzüglich Lichtbilder unterſtützt, wurden die Zuhörer mit den
Einzelheiten eines ſolchen Ozeanrieſen vertraut gemacht, die
Sicherheits=
maßnahmen erläutert, das Leben und Treiben an Bord eines Schiffes
beſchrieben. Beſonders intereſſant waren die Ausführungen über den
neueſten Lloyddampfer „Columbus”, deſſen muſtergültige Einrichtung
ein Hohes Lied deutſcher Arbeit und Leiſtungsfähigkeit, gerade auch in
dieſer ſchweren Zeit, iſt. Die Reiſe endete in Rio de Janeiro, der
Hauptſtadt Braſiliens; Land und Leute lernte man kennen, die deurſchen
Siedlungsgebiete und die den Siedler dort erwartende Mühe und Arbeit
wurde gezeigt. Redner warnte noch vor einer übereilten
Auswan=
derung nach dieſen Gebieten, die nur zu Not und Elend führt, und
for=
derte alle auf, wenn ſie nicht wohlbegründete Ausſicht auf Erfolg haben,
im eigenen Lande mitzuhelfen am Wiederaufbau unſeres Vaterlandes
Ein Hinweis auf den am Freitag beginnenden neuen Anfängerkurſus
in National=Stenographie beſchloß den intereſſanten und lehrreichen
Abend.
A4
unter Leitung von Michael Balling
am
9., 11. u. 15. September 1924
im
Großen Haus des Heſſiſchen
Tandestheaters
E
Vorverkauf der Dauerkarten:
Heute Freitag von 10—1 Uhr und 4—6 Uhr für die Mieter des
Landestheaters und die Mitglieder des Muſikvereins.
(11185
Samstag 10—1 Uhr und Sonntag 11—1 Uhr für Nichtmieter.
Mietpreiſe: 5, 7, 9, 10 und 12 Mk.
Tagesverkauf für das 1. und 2. Konzert: Moniag, 10—1 Uhr,
Dienstag 10—1 Uhr und 6—7 Uhr. Einzelpreiſe: 2, 2.50, 3, 4, 5 Mk.
— Der Deutſche Offizierbund teilt uns mit, daß es endlich gelungen
iſt, die durch das Reichsverſorgungsgeſetz ſtark gekürzten Belange der
Kriegshinterbliebenen der Offiziere des Beurlaubtenſtandes durch eine
Härteausgleichsverordnung wenigſtens für die nicht Zivilverſorgten
unter ihnen auf die Hälfte der früher bezogenen Gebührniſſe zu bringen.
Nähere Auskunft über dieſe neue Verordnung erteilt die
Hinkerblie=
benen=Abteilung der Bundesleitung des Deutſchen Offizierbundes,
Ber=
lin W. 9, Potsdamer Straße 22b.
— Evangeliſche Woche. Die Vortragsreihe, mit der die evangeliſche
Gemeinde vom 15. bis 19. September an die Oeffentlichkeit treten will,
um die Kulturkraft und den Weltanſchauungswillen evangeliſchen
Chri=
ſtentums einem weiteren Kreis nahezubringen, verſpricht zu einem
Er=
eignis im geiſtigen Leben unſerer Landeshauptſtadt zu werden. Es
wer=
den ſprechen am 15. September Prof. D. Matthes über „Chriſtusreligion
und philoſophiſche Religion”, am 16. September Lehrer Helmreich über
„Chriſtusreligion und Religionsunterricht”, am 17. September Dr. jur.
Wagner über „Chriſtusreligion und Wohlſtand”, am 18. September
Pfarrer Hickel über „Chriſtusreligion und Menſchenliebe”, am 19.
Sep=
tember Univ.=Prof. D. Dr. v. Schubert aus Heidelberg über „Deutſcher
Glaube‟. Die Vorträge finden jeweils 8 Uhr ab in dem Feſtſaal des
Gymnaſiums, Karlſtraße 2, ſtatt. Da nur eine beſchränkte Anzahl von
Plätzen vorhanden iſt, werden Eintrittskarten ausgegeben, für die zur
Deckung der Unkoſten 50 Pfg. erhoben werden. Es empfiehlt ſich, ſich
rechtzeitig im Vorverkauf mit Karten zu verſehen. Vorverkaufsſtellen
ſind: Verkehrsbureau Ernſt=Ludwigsplatz; Johs. Waitz, Buchhandlung,
Elifabethenſtr. 16; J. Mylius, Zigarrenhandl., Herdweg 2; Lina Paul,
Papierwaren, Wendelſtadtſtr. 20; W. Heckmann, Schreibmaterialien,
Mühlſtraße 72.
— Zur fachlichen Weiterbildung und Förderung des
Allgemein=
wifſens der heſſiſchen mittleren Verwaltungsbeamten ſollen wieder, wie
in früheren Jahren, Beſichtigungen bemerkenswerter Einrichtungen und
Anſtalten vorgenommen werden. Mit Rückſicht darauf, daß durch die
Nerordnung des Fürſorgeweſens den Verwaltungsbehörden große und
verantwortungsvolle Aufgaben zugewieſen worden ſind, die ohne
Kennt=
nis der Praxis nicht zum Segen des Volkes gelöſt und durchgeführt
werden können, galt der erſte Beſuch einer Erziehungsanſtalt, der St.
Joſephs=Knabenanſtalt in Klein=Zimmern. Die Beteiligung war trotz
der Unbill des Wetters am letzten Samstag nachmittag eine gute. Der
Leiter der Anſtalt, Herr Rektor Jung, legte nach herzlichen
Begrü=
ßungsworten in intereſſanten Ausführungen den Zweck der
Anſtalts=
fürſorge und die Erziehungsmethoden während der Anſtaltsfürſorge
dar und gab dann in kurzen Umriſſen einen Ueberblick über die
Ein=
richtungen der Anſtalt. Dieſe, insbeſondere die Werkſtätten wie
Schu=
ſterei, Schloſſerei, Schmiede, Buchbinderei, Schneiderei und Schreinerei,
ſowie die Unterkunfts=, Unterhaltungs= und Wirtſchaftsräume, die einer
eingehnden Beſichtigung unterzogen wurden, ließen erkennen, in welch
hohem Maße der Leiter der Anſtalt beſtrebt iſt, die dort untergebrachten
170 Zöglinge im Alter von 6—18 Jahren ſo zu erziehen und
heranzu=
bilden, daß ſie brauchbare Glieder der menſchlichen Geſellſchaft werden
können. Der größte Teil der in der Anſtalt untergebrachten Zöglinge
über 14 Jahren kann ein Handwerk unter Führung tüchtiger Lehrmeiſter
erlernen. Die von den in der Lehre ſtehenden Zöglingen gefertigten
Ar=
beiten zeigten, daß die Lehrmeiſter auf eine gute Ausbildung bedacht
ſind. Beſonders gefielen die Arbeiten in der Schreinerei und
Schnei=
derei. Die übrigen Zöglinge werden in dem landwirtſchaftlichen
Be=
trieb, der neben einem großen Viehbeſtand 170 Morgen Feld umfaßt,
beſchäftigt. Als letztes wurden dann noch die ſtimmungsvolle Kapelle
und das Verwaltungsgebäude beſichtigt. Die Führung durch die
muſter=
gültige Anſtalt nahm etwa 3 Stunden in Anſpruch. Für das in
liebens=
würdigſter Weiſe gezeigte Entgegenkommen wurden dem Leiter
aner=
kennende Dankesworte gezollt.
* 25. Schweſternjubiläum. Montag, den 8. September, feiern die
in Darmſtadt durch ihre aufopfernde Tätigkeit in der Krankenpflege
be=
kannten Schweſtern der Niederbronner=Kongregation Almira, Oberin
in der Machenauer=Klinik, Thoretta und Sergius von dem
Schweſternhaus in der Nieder=Ramſtädter Straße, ihr 25jähriges
Schwe=
ſterniukiläum. Die beiden erſtgenannten Schweſtern ſind zugleich auch
25 Jahre in Darmſtadt ſtationiert. Die Jubilarinnen haben ſich in
Darmſtadt große Verdienſte erworben, ganz beſonders während des
Krieges in der Pflege kranker und verwundeter Soldaten. In kurzen
Worten läßt es ſich nicht ſchildern, was eine 25jährige Schweſternſchaft
am Krankenbette und in der äußerſten Armut der einzelnen Familien
mit ſich brachte, wie überall mit großer Geduld und Hingabe verſucht
wurde, die Leiden und die Not zu lindern. In der Kapelle in der
Nie=
der=Namſtädter Straße findet am Montag vormittag um 6½ Uhr ein
feierlicher Gottesdienſt ſtatt und abends 6 Uhr Schlußandacht.
* Reichsheimſtättengeſetz. Ein Antrag, daß dieſes Geſetz auch für
Heſſen Geſetzeskraft erlangt, liegt dem Landtage vor.
„Heſſiſche Bilderbühne‟. Man ſchreibt uns: Der große
Berg=
ſportfilm „Berg des Schickſals” läuft nur noch wenige Tage. Sein
Be=
ſuch kann warm empfohlen werden. Auf Veranlaſſung von verſchiedenen
Seiten teilen wir außerdem mit, daß die Annahme von Filmmieten bei
der Heſſiſchen Bildſtelle immer noch erfolgen kann. Die Miete gilt
be=
reits für den laufenden Film. Außerdem wird bekannt gegeben, daß
es der Leitung der Heſſiſchen Bilderbühne gelungen iſt, für das erſte
Vierteljahr nächſten Jahres ſich die Vorführung des zweiten Mount
Evereſt=Filmes zu ſichern. Die Aufnahmen zu dieſem Film ſind von der
diesjährigen Espedition geſchehen, die bekanntlich ebenfalls die Sbitze
des Berges nicht erreicht hatte. Das Material ſelbſt enthält u. a. auch
die Aufnahmen, die bei der Expeditionsabteilung, deren Mitglieder zum
großen Teil abgeſtürzt ſind, gefunden wurden. Wie wir hören, ſind bei
dieſem Film hervorragende Aufnahmen vom Mount Evereſt ſelbſt.
Auch dieſer Film gehört in die Reihe unſerer Filmmieten.
— Arbeitsgemeinſchaft Darmſtädter Jugendverbände. Die
Jugend=
verbände können für die Filmvorführungen im Kleinen Haus des
Lan=
destheaters Karten zu bedeutend ermäßigten Preiſe durch das Haus ber
Jugend, Stiftſtraße 45, erhalten. Wir verweiſen beſonders auf den
Film „Berg des Schickſals”
Der Bund der Auslandsdeutſchen e. V. teilt mit Es iſt die
Möglich=
keit gegeben, die im Entſchädigungsverfahren ausgegebenen, auf
Papier=
mark lautenden Reichsſchatzanweiſungen k, Ausgabe 1923, die durch das
Reichsentſchädigungsamt in Goldſchatzanweiſungen umgetauſcht
wer=
den konnten, zu günſtigeren Bedingungen, als erwartet wurde, zu
ver=
äußern. Soweit Schatzanweiſungen beim Reichsentſchädigungsamt zum
Umtauſch in e=Schatzanweiſungen eingereicht ſind, iſt der Bund der
Auslandsdeutſchen e. V., Berlin C 2, Kloſterſtraße 75, bereit, auf Grund
ihm zu erteilender beglaubigter Vollmachten geſchädigter
Auslandsdeut=
ſcher, die Anträge beim Reichsentſchädigungsamt zurückzuziehen, die
Pa=
diere in Empfang zu nehmen und zu veräußern. Es kann jedoch nicht
beurteilt werden, ob der gegenwärtige günſtige Kurs der
Schatzanweiſun=
gen Beſtand haben wird.
— Möblierte Zimmer. Der Verband der Zimmervermieter ſchreibt
uns: Da der Satz für die Wohnungsmiete ſich für September nicht
geändert hat und ſich für die möblierten Zimmer auch andere Gründe
zur Aenderung nicht ergeben haben, ſo bleibt auch für ein einfach
möbliertes Durchſchnittszimmer im September der bisherige
Nor=
malſatz von 14,50 Mk. beſtehen. Darin ſind, wie bisher,
enthal=
ten: 7 Mk. für den Raum, 4,50 Mk. für die gewöhnliche Bedienung
und Putzmittel, 3 Mk. für die Einrichtung. Frühſtück, Stiefel= und
Kleiderputzen, ſowie Anteil an der Sonderſteuer vom bebauten
Grund=
beſitz extra.
— Städtiſche Feuer= und Rettungswache, Kirchſtraße 13.
Gegen=
wärtig iſt in Darmſtadt für den Krankenbeförderungsdienſt nur ein
eigens für dieſe Zwecke gebauter Kraftwagen im Betrieb, der bei der
Städt. Feuer= und Rettungswache, Kirchſtr. 13, ſteht und der Stadt
ge=
hört. Im Bedarfsfalle kann ihn jeder Bewohner gegen Erſtattung der
dafür von der Stadtverordnetenverſammlung feſtgeſetzten Gebühr
be=
nutzen, und kann durch Poſtfernſprecher „Stadtamt” beſtellt werden.
— Orpheum. Kölniſche Schwänke. Der mit beſonderem
Erfolg aufgenommene Schwank „Sein Doppelgänger” mit den Kölner
Komikern Schmitz und Weißweiler in den Hauptrollen bleibt nur noch
bis 8. ds. Mts. auf dem Spielplan, da jede Woche das Repertoire
ge=
wechſelt wird. Anfang 8 Uhr. (Siehe Anz.)
— Reſtauraut Bender, Eliſabethenſtraße 23. Wie im vorigen Jahre,
ſo finden auch dieſes Jahr wieder die allbekannten und ſehr beliebt
ge=
wordenen Bierabende mit Schlachtfeſten im Reſtaurant
Ben=
der ſtatt, und zwar zunächſt heute Freitag und morgen
Samstag. Außer Pilſner Urquell, Kulmbacher Sandlerbräu und
Darmſtädter Kronenpilſner kommt als Spezialität das vorzügliche
Münchener Franziskaner=Leiſtbräu „hell” zum Ausſchank. Die
aus=
gezeichnet Küche des gediegenen Reſtaurants Bender, iſt weit über
Darmſtadts Grenzen bekannt. Wir verweiſen auf die Anzeige in der
heutigen Nummer.
* Ueberfall. Am 30. Auguſt I. J., um 1½ Uhr nachmittags, wurden
zwei Arbeiter von Kortelshütte bei Hirſchhorn von zwei Burſchen
an=
gehalten und ihnen unter Vorhalten eines Revolvers mit den Worten
„Hände hoch” die Fahrräder und die Brieftaſchen mit zuſammen 3,70
Mark abgenommen. Die Täter flüchteten durch den Wald bei
Igels=
bach und warfen in Ober=Hainbrunn, als ſie von einem Landwirt
an=
gehalten wurden, die Räder fort und flüchteten in den Wald, Richtung
Brombach i. Baden. Die Tat ereignete ſich auf der Straße Hirſchhorn—
Eberbach. Der eine Täter iſt etwa 26, der andere etwa 29 Jahre alt.
— Groben Unfug richteten mutwillige Kinder am Mittwochmorgen
in der Wenck= und Lichtenbergſtraße an, indem ſie dort den Inhalt
zweier Milchkannen, zirka 40 Liter, des Milchhändlers Kraft in den
Kanal leerten.
— Bezirksſchöffengericht II. Inſtanz. 1. Gegen ein Urteil des
Amts=
gerichts haben Hch. Müller und Otto Eidmann, hier, Berufung
einge=
legt. Es handelt ſich um ein Vergehen gegen 8 175 StGB. Als Zeuge
iſt Kriminalwachtmeiſter Haberkorn geladen, dem gegenüber die
Ange=
klagten die Tat zugeſtanden haben. Die Berufung hat inſofern Erfolg,
als die Strafen auf 2 Monate (Müller) und 2 Wochen (Eidmann)
Ge=
fängnis herabgeſetzt werden. 2. Gegen Reinhold Weber, Kaufmann
in Dieburg, ſind eine Reihe von Strafverfahren wegen Betrugs
an=
hängig. Einen ſolchen ſoll er auch gegenüber dem Kaufmann Schaub,
Pallaswieſenſtraße, hier, begangen haben. Im erſten Rechtszuge iſt er
freigeſprochen worden. Dem Wachtmeiſter Ruhland in Dieburg
gegen=
über hat er die bezeichnende Aeußerung getan: „Heutzutage werden
keine reellen Geſchäfte mehr gemacht; einer betrügt den andern.” Sein
Lieferant war ein gewiſſer Großmann, der aber in Frankfurt a. M.
nirgends aufzufinden iſt, deſſen Geſchäftslokal angeblich in der Hanauer
Landſtraße daſelbſt ſich befindet. Dieſen Großmann will Weber
gewöhn=
lich im Kaffee Bueroſe in Frankfurt a. M. getroffen haben. Der
Staats=
anwalt geißelt das betrügeriſche Vexfahren und deſſen
Gemeingefährlich=
keit mit dem Antrage auf 6 Monate Gefängnis. In der Verhandlung
tritt zutage, daß am 8. d. M. eine weitere Betrugsverhandlung gegen
Weber hier anſteht. Das Urteil erkennt unter Aufhebung des
erſt=
inſtanzlichen Urteils auf 6 Monate Gefängnis.
Lokale Veranſkaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Der Gärtnerverein „Feronia” feiert am Sonntag,
den 7. September, ſein 40jähriges Stiftungsfeſt. Mitgliedern ſowie
Gäſten ſtehen einige genußreiche Stunden bevor. (Näheres ſiehe Anz.)
— Kavallerieverein Darmſtadt. Sonntag, den 7.
Sep=
tember, findet der Ausflug mit verſtärkter Kavalleriemuſik zur
Stan=
dartenweihe der ehem. 1. baher. Ulanen nach Aſchaffenburg ſtatt.
— Der Verein ehem. Heſſ Leib=Dragoner iſt von
dem Verein ehem. 6ler Artillerie zu den Veranſtaltungen desſelben
an=
läßlich ſeiner 25jährigen Gründungsfeier zur Teilnahme eingeladen, und
werden unſere Mitglieder gebeten, ſich zahlreich zu beteiligen. (Siehe
Anzeigenteil dieſer Zeitung vom Sonntag, den 31. Auguſt 1924.)
— Train=Vereinigung 18. Alle Kameraden der
Vereini=
gung werden gebeten, kommenden Sonntag an der Feier des Feldart.=
Regts. 61 im Saalbau nach Möglichkeit teilzunehmen.
wegen Auflösung und Verlegung
des Geschäfts nach Köln:
Gemälde, Radierungen, Bronzen
hiesiger und Münchner Künstler
Antiguitäten • Möbel aller Art
Lüster• Ampein - Krüge
Tassen• Platten . Stiche •
Hand-
zeichnungen • Uhren • Leuchter
Wod. Kunstgewerbe
K u n s ts a o n
Elisabethenstrasse 28
Ankauf guter Objekte, Gemälde alter
und erster moderner Meister, englische
und französische Stiche, Kleinmöbel usw.
Verladung nach Köln 15. September
(11149)
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 5. September 1924,
* Mörfelden, 4. Sept. Der Gemeinderat beſchlof
Straßengelände von der verlängerten Weingartenſtraße bis
ſtraße endgültig zu Bauzwecken anzukaufen. Ferner wurde
fung von ſechs Tiſchen und 20 Stühlen für die
Fortbildung=
migt. Der Betrag von 107 Mk., der bei der Hausſamml
wurde, wird für die Anſchaffung verwendet. — Eine ſel
wurde in einem hieſigen Wirtſchaftslokal ausgetragen. Ein
hatte gewettet, innerhalb einer halben Stunde ſieben Kotelette=
Unter äußerſter Anſtrengung gelang es ihm auch, die Wette zu
* Trebur, 3. Sept. Neue Kirchenglocken. Der ſo
Wunſch unſeres verſtorbenen Pfarrers, neue Glocken
anzuſch=
nun endlich Wirklichkeit werden. Dieſer Tage kommen die vi
beſtellten Glocken nach Dornberg und ſollen dann am Sonnt
herumgefahren werden. Am nächſten Sonntag ſoll die
eigentli=
unter Mitwirkung ſämtlicher Ortsvereine ſtattfinden. D:
keute ſind eben bei der Arbeit, um den vierten Glockenſtuhl ber=
Seither waren nur 3 Glocken hier, davon ſind 2 dem Krieg zun
gefallen, und die eine, die den Dienſt bisher verſehen hat
auch weg. — Der Gedenkſtein für die Gefallenen im Welt
tig und ſoll am Sonntag, den 21. an dem dafür auf dem 3
gerichteten Platz eingeweiht werden.
Mainz, 4. Sept. (Wolff.) Der Redakteur Ernſt gie
und der Journaliſt Heinrich Keil aus Neukölln, die ſich
in Mainz in Unterſuchungshaft befinden, waren wegen
Benutzung falſcher Päſſe, auf Grund deren ſie in das be
deutſchen Wandersmannes, um unſeren Heinrich Köhler. Nun ruht er
aus von ſeinem Erdenwandern, das ihm ſo viel Freude und Erfolge,
aber auch ſo manche Enttäuſchung gebracht und ſich gerade für ihn, den
begeiſterten Vaterlandsfreund, im letzten Jahrzehnt ſo tragiſch geſtaltet
hatte.
Ueber ſeinem Grabe aber möge das ungeſtillte Sehnen ſeines
rei=
chen Herzens zur Wahrheit werden:
Die Freiheit und das Glück der Heimat!
R. Wünzer,
* Griesheim, 4. Sept. Das anhaltende Regenwetter hat
be=
wirkt, daß der Sandbach, der ſonſt faſt gar kein, oder nur wenig Waſſer
führt, bis zum äußerſten angeſchwollen iſt. In Eſchollbrücken und in
Crumſtadt hat es am Sonntag früh Sturm geläutet und ſind
Waſſer=
wachen aufgeſtellt worden, da das Waſſer an manchen Stellen den Damm
zu durchbrechn drohte. Die gefährdeten Stllen wurden mit Sandſäcken
verſtärkt. In der Goddelauer Gemarkung iſt der Damm der Sandbach
gebrochen und hat die angrenzenden Felder überſchwemmt. Um zu
ver=
hüten, daß ein Gleiches auch in unſerer Gemarkung vorkommt, iſt auch
von hier aus eine Dammwache aufgeſtellt worden.
* Griesheim, 4. Sept. Unfall. Ein junges Mädchen glitt von
den Randſteinen in der Hahlgaſſe aus und ſchlug ſich dermaßen die Kniee
auf, daß es ſich eine gefährliche Verletzung zuzog. Nach Anlegung eines
Notverbandes durch einen Arzt wurde das Mädchen in das Krankenhaus
nach Darmſtadt überführt.
2 Pfungſtadt, 4. Sept. Grummeternte. Die Grummeternte,
die noch vor Wochen die beſten Ausſichten eröffnete, hat großen
Scha=
den gelitten. Selbſt höher gelegene Wieſen ſtehen unter Waſſer, ſo daß
das an ſich reichlich vorhandene Gras verfaulen wird.
* Ober=Ramſtadt, 3. Sept. Zur Vermeidung von
Pilzvergif=
tungen wurde Herr Rektor Lehr, Darmſtädter Straße 66, als
Pilz=
ſachverſtändiger für die Gemeinde Ober=Ramſtadt beſtellt, an den ſich
Pilzſammler in Zweifelsfällen wegen Rat und Auskunft wenden wollen.
r. Babenhauſen, 3. Sept. Das Hefſiſche Wanderkino E. V.,
gab heute mittags und abends den Kulturfilm „Nanuk der
Eskimo‟. Die Veranſtaltung war vormittags von faſt ſämtlichen
Schulen der Umgebung und von hier beſucht. Mit dem größten
Inter=
eſſe folgten die Augen der Kinder den prachtvollen Aufnahmen, die das
harte mühevolle Leben der Polarmenſchen charakteriſtiſch darſtellen.
Es herrſchte nur eine Stimme des Lobes über das Geſehene. Der
pädagogiſche und erzieheriſche Wert ſolcher guten Filme iſt deutlich
ſicht=
bar und von fruchtbringendem Segen auch für den Unterricht in der
Schule. Der Leitung des Heſſiſchen Wanderkinos iſt für dieſe Art der
Kinoreform der wärmſte Dank auszuſprechen.
* Brensbach, 4. Sept. Am vergangenen Sonntag und Montag wurde
hier, wie alljährlich, in ſonſt üblicher Weiſe das Kirchweihfeſt abgehalten.
Wenn auch von der Witterung nur wenig begünſtigt, waren doch viele
Beſucher und Tanzluſtige hergekommen. Die Tanzſäle waren alle bis
zum letzten Platz beſetzt.
* Zell bei Bensheim, 4. Sept. Das diesjährige Kirchweihfeſt findet
ſchon am kommenden Sonntag und Montag ſtatt. Da Zell in
unmittel=
barer Nähe von Bensheim liegt und einen ſchönen Saal beſitzt, wird
das Feſt immer gut beſucht.
8 Gernsheim a. Rh., 4. Sept. Guter Fiſchfang. Die
ver=
einigten Fiſcher von Gernsheim haben dieſer Tage 60 Zentner Aale,
die ſie in ihrem Angelbezirk gefangen hatten, verſenden können.
+ Groß=Gerau, 4. Sept. Nach Aufhebung der
Zoll=
grenze beabſichtigt die hieſige Bürgermeiſterei bei dem Mainzer
Zoll=
amt die Rückgabe aller Hinterlegungen für Autos, Fahrräder,
Motor=
räder, Wagen uſw. für alle Ortseinwohner auf einmal zu beantragen
und zu beſorgen.
X Walldorf, 4. Sept. Die Errichtung eines
Gedenk=
ſteins für die im Weltkrieg gefallenen Ortseinwohner kann als geſichert
gelten. Die am Sonntag durch die hieſigen Vereine veranſtaltete
Samm=
lung hatte ein ſehr befriedigendes Ergebnis. Ueber den Platz iſt man
ſich allerdings noch nicht einig. Die Mehrheit der Einwohnerſchaft
be=
fürwortet wohl den Platz am Bahnhof.
* Guſtavsburg, 4. Sept. Selbſthilfe. Die Kriegsbeſchädigten
unſere Gemeinde haben mit eigenen Mitteln und Arbeitskräften zwei
große Doppelwohnhäuſer für 16 Familien errichtet, welche demnächſt
be=
zogen werden können.
Ein Gedenkblatt für den Odenwaldwanderer
Heinrich Köhler.
Es war im Spätherbſt vorigen Jahres, als ich mit Heinrich Köhler
von Zeilhard durch die bunte Farbenpracht des Waldes nach Lichtenberg
hinauf ging — unſere letzte gemeinſame Wanderung. Ich ſprach kein
Wort mit ihm von der Not der Zeit, von der Mißgunſt und dem Haß
der Welt, von dem unfagbar traurigen Geſchick des Vaterlandes. Das
verbot mir die Rückſicht auf meinen Wandersgenoſſen — hatte er doch
ſelbſt den Leidenskelch bis zur bitteren Neige geleert. Vertrieben aus
dem ihm lieb gewordenen hervorragenden Wirkungskreis, vertrieben
von Haus und Hof!. Das hatte den willensſtarken, geiſtig hochſtehenden
Mann vor der Zeit müde und alt werden laſſen. Nun ſuchte er in dem
friſchen Odem, in der ſchlichten, beruhigenden Schönheit unſerer
Heimat=
berge inneren Frieden und Erholung. Der Mann, in dem ſo viele nur
den kühl abwägenden Verſtandesmenſchen und manchmal auch den
über=
legenen Spötter fahen, enthüllte hier in der Stille der ländlichen Flur
einen ungeahnten Reichtum des Gemüts. In ſeinen
Jugendwander=
jahren hatte er im engen, freundſchaftlichen Zuſammenſein mit unſerem
prächtigen Heimatmaler Auguſt Wondra ſein Auge in der Natur
künſt=
leriſch zu üben gelernt. Dieſe künſtleriſche, innige Vermählung mit der
Schöpfung wurde für ihn die Quelle höchſten Genießens. Mit ſtarkem
dichteriſchem Empfinden und einer natürlichen, geſunden Frömmigkeit
erfaßte er das zu einer harmoniſchen Einheit verſchmolzene Geſamtbild
der deutſchen Landſchaft, erfaßte er jede Einzelheit, mochte ſie, für ſich
betrachtet, auch noch ſo unbedeutend erſcheinen. Der traute Sang des
Waldvogels fand lauten Widerhall in ſeiner beweglichen Bruſt, in dem
geheimnisvollen Rauſchen der Bäume, in dem luſtigen Plätſchern des
aus bemooſtem Stein ſprudelnden Quells fühlte er die Offenbarung
höheren Waltens. Die wunderbare Prägung ſeines Wortes befähigte
ihn, wie wenige, ſein eigenes, inneres Erleben anderen zu vermitteln.
Mit Andacht lauſchte ich im Waldesdom bei Gras=Ellenbach ſeiner
Weihrede, mit der er den von der Ortsgruppe Worms des
Odenwald=
klubs neu gefaßten und hergeſtellten Siegfriedsbrunnen am
Speſſarts=
kopf dem Verkehr übergab. Das war das zuverſichtliche hohe Lied von
deutſcher Heldenkraft und deutſcher Mannestugend, das hohe Lied vom
deutſchen Idealismus, der in ihm ſelbſt ſo kraftoll wirkte.
Unvergeß=
lich iſt das, was er uns in den letzten Jahren gelegentlich der
Haupt=
verſammlung auf dem Auerbacher Schloß, in Wald=Michelbach und
Michelſtadt ſagte, weihevolle, vaterländiſche Klänge! — Oft traf ich ihn
im ſchlichten Touriſtenkleid mit ſeinen Wormſern im Odenwald; nichts
von dem ſonſt ſo geſtrengen Oberhaupt der Stadt! Ein zielbewußter,
ſtarker Führer, und dabei doch ein freundlicher, behaglicher
Wander=
genoſſe eines jeden Einzelnen.
Tagte der Vorſtand unſeres Klubs, ſo war es bei ernſter Beratung
das ſtets beſonnene, auf große Erfahrung und Weisheit gegründete
Ur=
teil Köhlers, welches erſprießlich und nutzbringend wirkte.
Und als wir nun an jenem Herbſtnachmittg nach Lichtenberg
hinauf=
kamen, da bewegte ſichtlich meinen Gefährten die Erinnerung an köſtliche
Tage der Jugendzeit, die er hier in der herrlichen Umgebung des
hoch=
ragenden Schloſfes verlebt hatte. Mit Wärme ſchüttelte er Vater
Schell=
haaſens biedere Rechte, und ſeine Züge, in denen ſich ſonſt der Ernſt
und die Strenge ſeiner Lebensauffaſſung ſpiegelten, erheiterten ſich
durch den herzgewinnenden Ausdruck ehrlicher Freude und wahrer
Menſchlichkeit.
Welch breites Behagen beim reichgedeckten Tiſch des gaſtlichen
Hau=
ſes! Welch köſtlicher Humor, welch frohe Zecherlaune beim funkelnden
Rebenſaft, aus dem die ganze Glut der ihm ans Herz gewachſenen
rhei=
niſchen Geſtade duftend ſprühte!
Ein prachtvoller Menſch!, ein Lebenskünſtler dann, wenn er ſich —
und war es auch nur für kurze Zeit — befreit fühlte von der
furcht=
baren Laſt der Gegenwartsſorgen.
Friſch auf zur nächſten Wanderung! war ſein Abſchiedsgruß. — Es
ſollte anders kommen. Denn als es blühte und grünte auf den Bergen
und die Frühlingsſonne mächtig den Wandertrieb in der fühlenden
Bruſt weckte, da trauerten wir um unſeren lieben Kameraden unſeren
einſtigen Führer, da trauerten wir um das leuchtende Vorbild eines
verleiht ein rosiges, ſugendfr
Antlitz und ein zarter schöner
Alles dies erzeugt die allein e
Sterkenpferd5s
die beste Lilienmllcha
BIIETNUEA9 von Bereman 8 C0, Nutec
Parfümerie Th. Frank, Elisabethenstr. 9, Drogerie Gg. Hübne
str. 56, Parfümerie W. Hermes, Luisenstr. 8, Parfümerie Gust, K
Schulstr. 12, Hub.-Drog. K. Lennartz, Ballonplatz 5, Central-1
A. Logel, Elisabethenstr. 30, Apotheke E. Merck, ober R!
Parfümerie Müller & Söhn, Ludwigsplatz 1, Parfümerie
Müller-
strasse 6. Parfümerie H. Ortmann, Wilhelminenstr. 13, Drog. A
Petri, Rossdörferstr. 5, Parfümerie Friedr, Tillmann, Elise
strasse 21. In Leeheim: Georg Cisinger.
Karl Koch
Käte Koch
geb. Müſler
Vermählte
Darmſtadt, den 6. Sept. 1924
Kranichffeinerſtr. 22
Die Trauung findet am Samstag, den
6. Sept., nachm. 3 Uhr, in der
Stadt=
kapelle ſtatt
(*25611
Todes=Anzeige.
langem, ſchwerem 9e
Alter von 58 Jahren unſet
Schweſter, Schwägerit,
und Nichte
Ich habe den Arkikel Trikotagen wieder groß
aufgenommen und führe darin nur
erprobte gute Qualitäten.
O
(Für die anläßlich meines 25 Dienſtjubiläums
er=
wieſenen Aufmerkſamkeiten und
Glückwünſche ſpreche ich auf
dieſem Wege meinen herzlichſt.
Dank aus.
Georg Kreß.
Kammermuſiker.
OPPR
geb. Haas
Witwe des Betriebsſekreick:
Friedr. Herrmanſ.
Darmſtadt, den 4. Sept. 19
Die trauernden Hinterbliebe
Fam. Wilh. Nau, Auerbach
Frau Greta Haas Wwe, Offer
Fam. Val. Wagner, Darmſta?
„ Alb. Nau,
„ Phil. Spieß,
„ Heinr. Haas,
Die Beerdigung findet S0
vormittag 11 Uhr von de
pelle des alten Friedhofe?
der Nieder=Ramſtädter
aus ſtatt.
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Normalhoſe gute ſtarke Ware..
Stück 3,25, 2.90, 2.50
Normalhoſe ſchwere wollgemiſchte Qualität .. . . Stück 4.25, 3.75, 3.25
Maccohoſe ſchwer...
Stück 4.80, 4.40, 3.25
Futterhoſe dick und warm .
Stück 4,90, 4.50, 3.90
Unterjacken / Damen=Normalwäſche
Kinderwäſche / Reformhoſen
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme an dem
ſchwe=
ren Verluſte unſerer geliebten
Mutter
Dankſagung
(Statt Karten)
Für die überaus zchll
Beweiſe herzlichſter Teil!
bei dem Heimgange unſfer
geb. Wartensleben
ſowie für die liebevolle Pflege
der katholiſchen Schweſtern
un=
ſeren innigſten Dank.
Die trauernd. Hinterbliebenen.
(11139
Außer den oben angeführten guten und beſten
Gebrauchsqualitäten führe ich die bekannten
Benger Fabrikate
und
Lahmann’s Unterwäſche
Feine weiße Herren= und Damen=
Trikotagen / Einſatzhemden
Hemdhoſen in feinſter Ausführung
für Herren, Damen und Kinder.
und für die troſtreicht
von Hrn. Pfarrer Lauiel
ſagen wir auf dieſem 2.
ſeren tiefgefühlten Oal
Zm Daien der ſil.
Hinterbliebenlet
1142 Karl Na
Darmſiadt, Dramal=
Atben i. Griechenland 3,O
Für die aufrichtige Teilnahme
beim Heimgange unſres lieben
Entſchlafenen, insbeſondere Hrn.
Pfarrer Kleberger für ſeine
troſt=
reichen Worte, ſagen wir auf
dieſem Wege herzlichen Dank.
Familie Schnellbächer.
25630
Runzt e 243.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 5. September 1924.
Seite 2.
Reich und Ausland.
Jr Fnationaler Mittelſiandskongreß.
Ints ken. Der Internationale Mittelſtandskongreß hat am
ſttwoch nitag die Verhandlungen wieder aufgenommen. Die
uppenwe refaßen Beſchlüffe ſollen heute von dem Internationalen
t bereir- und ſodann der Hauptverſammlung vorgelegt werden.
Beteil— T und das Intereſſe an den Verhandlungen iſt ſehr rege.
Die Ele Handwerk des Internationalen Mittelſtandskongreſſes
dandelte / Frage der Meiſterprüfungen und ging zur Frage des
bmiſſiorn ens über. Nach Behandlung der Frage der Meſſen und
Ausſtes Tsweſens, wurde in einer allgemeinen Ausſprache die
ige der ktarbeit in den Bäckereien behandelt. Der Vorſitzende
dntragte. Anerkennung der vor der Konferenz gefaßten Beſchlüſſe.
Die Grie Handel befaßte ſich mit der Frage der
Rabattgewäh=
g. Einnigenommene Entſchließung beſagt, daß die Gewährung
Rabat er landesüblichen Verhältniſſen angepaßt werden müſſe.
h ememn ſerat von Brandenberger über den gemeinſamen
Waren=
ruf zeigg ich in der anſchließenden Diskuſſion Uebereinſtimmung
den Acl ten des Refeventen, der den gemeinſamen Ankauf der
gen im uismittelhandel empfahl. Eine einſtimmig angenommene
ſchließurm =kennt die Notwendigkeit des gemeinſamen Warenankaufs
den ka— riniſchen Mittelſtand an.
An derratungen der freien Berufe nahmen 25 Delegierte aus
tſchland=t ſterreich, der Tſchechoſlowakei, Rumänien und aus der
veiz teis In der Diskuſſion ergab ſich die Nottzendigkeit des
be=
lichen S Zes für gkademiſche Grade und Titel.
Die Gr—”, allgemeine Fragen und Landwirtſchaft hieß die
Reſo=
n gut,
der die Preiſe der landwirtſchaftlichen Produkte mög=
erſten S on wurden dem Kongreß folgende Wünſche unterbreitet:
Internu rale Mittelſtandskongreß erkennt die Notwendigkeit des
diums i. Prohlems des Mittelſtandes in den Vorleſungen über
Swirtſch Sozialrecht und Soziologie an, ferner die
Notwendig=
eines U =ichts, der geeignet iſt. Führer des Mittelſtandes
heran=
ſtlden evts ries höheven Unterrichts, der den beſonderen Verhält=
n des 2 lſtandes angepaßt iſt und letzterem geſtatten ſoll, ſeine
ſion in „Geſellſchaft richtig zu erfüllen.
Aus Frankfurt.
Wegen: raügender Beſetzung fällt vom Sonntag den 7.
Septem=
an der „ ntagsperſonenzug 472, Hanau Oſt ab 9,54 nachm. über
eikfurt (22) Oſt=Frankfurt (M.) Süd (an 10.45 nachm.) aus.
Die Wi’ nſchaftliche Geſellſchaft für Luftfahrt
vom 2. 3. September hier ihre 13. ordentliche
Generalverſamm=
ab. Ma); abend wurden die Teilnehmer im Römer durch Stadt=
Dr. Lo mann begrüßt, der die ſtets engen Beziehungen
„kfurts 2 Ulen Beſtrebungen der Luſtfahrt hervorhob. Prinz
nrich, in Begleitung des ehemaligen Großherzogs von Heſſen
ſenen wö tattete den Dank der wiſſenſchaftlichen Geſellſchaft ab.
ſoeben dete Rhönwettbewerb habe wiederum gezeigt, daß der
ſche Geifü b die deutſche Tapferkeit nicht zu unterdrücken ſeien.
ve vormän werden im Rahmen der Generalverſammlung rein
unſchaftli5l Zorträge im Phyſikaliſchen Verein ſtattfinden.
Zuſammenſtoß.
Berlix; Ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem Auto und
Leipzigon Leſſezug ereignete ſich geſtern abend bei der Station
ihainichi ni der Nähe von Wittenberg. Ein mit drei Perſonen
Autzu ellte die Bahnſtrecke kreuzen und fuhr gegen den in
ridlichen Zug. Das Auto wurde vollſtändig
zertrüm=
rſſen waren ſofort tot, der dritte mußte in ſchwer
ver=
y fn das Wittenberger Krankenhaus übergeführt werden.
Uteberfall?
immer des Juſtizgebäudes in Nürnberg wurde vor
* Poſtſchaffner Hiller geknebelt aufgefunden. Er
Ten worden zu ſein. Von dem Kaſſenbeſtand fehlten
Kriminalpolizei nimmt an, daß der Ueberfallene den
et hat. Hiller wurde verhaftet.
Minenexploſion in Jüterbog vor Gericht.
rten Gerichtsverfahren wurden geſtern vor dem
Amts=
egen die an der Minenexploſion im Jüterboger Lager
Ffiziere Krauſe und Winkel verhandelt. Entgegen
Hmpagnieführers hatte Krauſe dem Winkel eine Mine
— in einem Geſchäftswagen verſteckte. Eine andere
Fe einem Rekruten in den Torniſter. Abends legten
die Geſchoße unter ihr Bett. Als die Rekruten die
olate die Exploſion, die zwei Mann tötete und eine
Krauſe wurde wegen Ungehorſams in Tateinheit
Behandlung von Munition, wodurch der Tod zweier
führt wurde, zu einem Jahr Gefängnis,
Degra=
entlaſſung verurteilt. Winkel, ein tüchtiger
Unter=
gen Ungehorſam 14 Tage Mittelarreſt.
Generalverſammluug des Eoang. Bundes in München.
Am Nachmittag des 5. Tages beging der Münchener Zweigberein
unter Anweſenheit zahlreicher Gäſte aus dem ganzen Reich ſeine 25 Jubiläumsfeier. Stadtpfarrer Dorn aus Erlangen berichtete
anſchaulich über die ſturmbewegte Zeit des Werdens und Wachſens des
Vereins. Wie kraftvoll er ſich entwickelte, kann man daraus erſehen
daß er in ſo impoſanter Weiſe der 28. Generalverſammlung die
Gaſt=
ſtätte bieten konnte. In einer engeren Sitzung des baheriſchen
Haupt=
vereins hielt Studienprofeſſor Höfler einen Vortrag über „
Prote=
ſtantismus und völkiſche Bewegung‟. Dekan Baum aus Erlangen
ſprach über das Problem „Arbeitgeber und Arbeitnehmer”.
Der Abend vereinigte den Bund und die Münchenr
Glaubens=
genoſſen zu einer gewaltig beſuchten, vaterländiſchen Feier im
Löwen=
bräukeller, die unter das Wort Luthers geſtellt war: „Für meine
Deut=
ſchen bin ich geboren, meinen Deutſchen will ich dienen!” Als Abſchluß
der Münchener Tagung erließ der Bund durch ſeinen Vorſitzenden
D. Doehring folgende Kundgebung an das deutſche evangeliſche
Volk:
„Der Evangeliſche Bund, der in dem Evangelium das höchſte ewige
Gut und als deutſcher Bund in dem deutſchen Volkstum das höchſte
zeit=
liche Gut ſieht, ruft das deutſch=evangeliſche Volk in allen ſeinen
Schich=
ten auf in einer Zeit ſchwerſter nationaler Not, ſich dieſer ſeiner geiſtigen
Beſitztümer frohbewußt zu bleiben.
Seine Arbeit iſt darauf eingeſtellt, mitzuhelfen, daß des
evangeli=
ſchen Glaubens Herrlichkeit, wie im Leben des Einzelnen ſo auch im
öffentlichen zur Erſcheinung und Auswirkung komme.
Darum bittet er: Evangeliſche Männer und Frauen, evangeliſche
Jugend ſchließt Euch alle im Evangeliſchen Bund zuſammen, damit er
als ein Bund aller Evangeliſchen den Dienſt erfüllen kann, den er der
deutſchen Nation, unſerem lieben Vaterland, ſchuldig iſt.”
Die Karlsruher Herbſtwoche 1924.
wird am 7. September d. J3. durch einen Feſtakt, an den ſich die
Er=
öffnung der Hans Thoma=Graphik=Ausſtellung anſchließt, eröffnet
wer=
den. Unter den Veranſtaltungen der diesjährigen Herbſtwoche die
eine große Anzahl von hervorragenden Darbietungen auf künſtleriſchem,
muſikaliſchem, ſportlichem und wirtſchaftlichem Gebiete bringet wird,
ſind vornehmlich zu nennen: eine Sonderwoche des Badiſchen
Landes=
theaters mit einer Neueinſtudierung von Richard Wagners „Ring des
Nibelungen”, einer Aufführung von Richard Wagners „Lohengrin” mit
den bedeutendſten, aus Karlsruhe hervorgegangenen auswärtigen
Künſtlern (Eliſabeth Friedrich vom Opernhaus Frankfurt a. M., Maria
Lorentz=Hölliſcher vom Deutſchen Opernhaus Charlottenburg,
Kammer=
ſänger Robert Hutt von der Staatsoper Berlin, Karl Kamann vom
Stadttheater. Nürnberg; Adolf Schöpflin von Staatsoper Dresden,
Kammerſäuger Hermann Weil von der Metropolitan=Oper New York).
Richard Straußens „Elektra”, einer Erſtaufführung von Mar Mohrs
Komödie „Die Karawane”, einer Bruckner=Feier (Sinfoniekonzert) u. A.
die Aufführung von Hermann Grabners „Weihnachtsoratorium” durch
den Heidelberger Bachverein und die Heidelberger Liedertafel, eine
große kirchenmuſikaliſche Feier der vereinigten evangeliſchen
Kirchen=
chöre in der Feſthalle, ein Chorkonzert 4 capellz der Karlsruher
Volks=
ſingakademie, ein Konzert des Sixtiniſchen Chors aus Rom und
ver=
ſchiedene Kammermuſikabende, eine Reihe weiterer bedeutſamer
Aus=
ſtellungen, ſo die Weinbrenner=Ausſtellung in der Badiſchen Kunſthalle,
eine Ausſtellung der badiſchen Volkskunde (Trachten, Schwarzwälder
Bauernſtuben, Uhrenſammlung, Glasinduſtrie, Bauernkeramik) im
Badiſchen Landesmuſeum, eine Lebensmittelausſtellung der Kolg=
Ein=
kaufsgenoſſenſchaft, eine Ausſtellung von Reproduktions= und
Illuſtra=
tionsverfahren im Badiſchen Landesgewerbeamt, eine Kunſtausſtellung
„Schwarzwald und Oberrhein”, im Künſtlerhaus, eine „Herbſtwoche
Karlsruher Künſtler” im Badiſchen Kunſtverein, mehrere Kunſt= und
kunſtgewerbliche Ausſtellungen in Privatgalerien, eine Landes=
Architek=
tur= und Induſtrie=Ausſtellung in der ſtädt. Ausſtellungshalle, zwei
große landwirtſchaftliche Ausſtellungen in Karlsruhe und Durlach. An
der Spitze der ſportlichen Ereigniſſe ſteht der Jugend=Turn= und
Sports=Sonntag 28. Sept.) mit Feſtzug, daneben ſind große Motorrad=
Rennen, Pferde=Rennen u. a. vorgeſehen. Einen außergewöhnlich ſtarken
Fremdenzuzug wird der Badiſche Heimattag (alemaniſch=pfälziſch=
frän=
kiſcher Sonntag) am 21. September bringen, der ſeinen Höhepunkt in
einem heimatlichen Feſtzug haben wird, für den bereits über 80
Grup=
pen mit Feſtwagen, Trachten und dergl. angemeldet ſind. Karlsruhe
wird daher in den nächſten Wochen in beſonders ſtarkem Maße im
Zeichen des Verkehrs ſtehen. Als Unternehmer zeichnet der
Verkehrs=
verein.
Unfall.
Hanau a. M. Auf dem Jahrmarkt in Bergen=Enckheim iſt der
25jährige Händler Karl Ritter von hier tödlich verunglückt. Infolge
des anhaltenden Regenwetters war der Zugang zum Jahrmarktsplatz
derartig aufgeweicht, daß er nur ſehr ſchwierig zu paſſieren war,
wes=
halb die Budenbeſitzer beſchloſſen, ihre Stände abzureißen und in das
Stadtinnere zu verlegen. Auch Ritter baute ſeine Bude ab; als er die
elektriſche Schalttafel abnehmen wollte, wurde er vom elektriſchen Schlag
getroffen. Die angeſtellten Wiederbelebungsverſuche blieben erfolglos;
er wurde in das hieſige Landkrankenhaus verbracht, jedoch auch die
hier angeſtellten Wiederbelebungsverſuche hatten keinen Erfolg. Der
Verunglückte iſt erſt ſeit einem halben Jahre verheiratet.
Heftiges Erdbeben in Island.
Aus Reykjavik erfährt „Svenska. Dagbladet”: Am
Dienstag abend vergangener Woche ereignete ſich ein heftiges
Erdbeben in Island. Das Veben, welches 10 Sekunden dauerte,
wurde beſonders ſtark in Reykjavik und Harnofjord bemerkt. Die
Gebäude zitterten und alle beweglichen Gegenſtände fielen auf
die Erde nieder. Isländiſche Parlamentarier befanden ſich unter
der Führung vom Finanzminiſter zufällig in Reykjanges und
mußten anläßlich einer mächtigen Flutwelle dort bleiben, welche
nach dem Erdbeben aus dem Meere längs der ganzen Küſte
entſtand.
Skandalgeſchichten der Rheinarmee.
Paris. Die „Humanits” beginnt heute mit der
Veröffent=
lichung einer Artikelreihe über Skandale bei der Rheinarmee
und insbeſondere über das luſtige Leben der Offiziere und
Be=
amten. Es wird eine ganze Reihe intereſſanter Einzelheiten
ab=
gegeben, die ſich mit Vorgängen in Speyer, Frankenthal,
Kreuz=
nach uſw. befaſſen. So wird u. a. mitgeteilt, daß Automobile
beliebig requiriert und ausſchließlich für Privatzwecke benutzt
werden. Weiter wird erzählt, daß außerordentlich hohe Gehälter
für Eiſenbahnbeamte gezahlt werden. Einzelne Bürovorſteher
erhalten 3000 bis 4000 Fr. monatlich, und zwar für einen Dienſt,
der ihnen die Nachmittage für Privatvergnügen bzw. Geſchäfte
freiläßt. Höhere Beamte beziehen Gehälter von monatlich 10 12000 Fr. Dabei kommt es ſtändig zu Skandalen
jeg=
licher Art.
Unwetterkataſtrophe auf atlantiſchen Inſeln.
Paris. Havas meldet aus London: Ein heftiger Sturm hat
die Leewardinſeln heimgeſucht. Von der Inſel Mont Serrgt werden
40 Tote und zahlreiche Verwundete gemeldet. Man befürchtet, daß die
ganze Ernte dem Sturm zum Opfer gefallen iſt. Von Tortola werden
beträchtliche Schäden gemeldet. Auf der Inſel Kewos ſind vier Tote
zu verzeichnen. Auch dort iſt der angerichtete Schaden beträchtlich. Nach
New Yorker Degeſchen beläuft ſich die Zahl der Toten auf 100.
Exploſionen.
Paris. Nach einer Meldung des Matin aus Brüſſel iſt in
Ant=
werpen an Bard der „Eliſabethville” ein Keſſelrohr geplatzt;
ein Neger wurde getötet und drei Weiße
ver=
brannt. (1 !)
Radiofunk aus einem Flugzeng.
London. Ein intereſſanter Verſuch von Funkſpruchübertragung
von einem Flugzeug aus iſt geſtern von der engliſchen Geſellſchaft für
Funktelephonie unternommen worden. Das Flugzeug flog über die
Vororte von London. Die Stimme von zwei bekannten Sängern, die
an Bord waren, wurde von den Aufnahmegpparaten aufgenommen
und in ganz England wiedergegeben. Die Wiedergabe war befriedigend,
obwohl ſie durch einige atmoſphäriſche Störungen teilweiſe etwas
be=
einträchtigt war.
Zur Kataſtrophe auf St. Thomas.
New York. Durch den Orkan auf der St. Thomas=Inſel auf
den Virgin=Inſeln ſind 80 Prozent der Ernte zerſtört worden. Auf
der Inſel Niebes () ſind 4 Perſonen getötet und 300 Häuſer zerſtört
worden.
Der Weltflug.
Hawkes Bai (Neufundland). Die amerikaniſchen
Welt=
flieger ſind geſtern, von Labrador kommend, hier eingetroffen.
Ang
Mt unſeie Aounnenen
richten wir die Bitte, den Trägerinnen
bereits beim erſten Vorſprechen den
Abonnementsbetrag für September
zu entrichten, da dieſelben angewieſen
ſind, bis ſpäteſtens 8. September
alle Außenſtände abzurechnen
Verlag des Darmſtädter Tagblatt
(11146fs)
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(11161)
R
[ ← ][ ][ → ]Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 5. September 1924.
Sport, Spiel und Tarnen.
Pferdeſport.
F. C. Eintracht Darmſtadt.
Für Freitag, den 5. September, hat Eintracht auf dem T.=G.D.=Platz
am Finanzamt wieder ein hochintereſſantes Abendſpiel angeſetzt. Es
treffen die 1a. Jugendmannſchaft des Sportvereins 98 Darmſtadt und
die 1. Jugend Eintrachts aufeinander. Die Jugendelf des hieſigen
Sportvereins 98 iſt erſter Meiſterſchaftsfavorit in unſerem Gau. Sie
ſpielt einen vorzüglichen, fairen Fußball und erfreut ſich deshalb
allge=
mein beſten Rufes. Auch die Einträchtigen können ſich ſehen laſſen;
ihre Elf iſt wohl körperlich ſchwächer als der Gegner, dürfte aber
ſpie=
leriſch den Sportvereinlern nichts nachgeben. Das Treffen verſpricht
unterhaltſam zu werden und verdient deshalb einen zahlreichen Beſuch
der hieſigen Fußballjünger. Das Spiel beginnt abends 346 Uhr.
„heima”.
F. C. Uknion E. V., Darmſtadt.
Auch am kommenden Samstag und Sonntag entfaltet der F. C.
Union rege ſportliche Tätigkeit. Am Samstag, abends ½6 Uhr, treffen
ſich an der Heidelberger Straße die Ligamannſchaft der
Sportvereini=
gung 04 Arheilgen und die des F. C. Union zu einem
Freundſchafts=
ſpiele. Beider Mannſchaften Spielſtärke dürfte genügend bekannt ſein.
Unions faire Spielweiſe hat anläßlich des am letzten Samstag und
Sonntag abgehaltenen Pokalturniers des F. C. Viktoria Hanau 93 im
Kampfe gegen Viktoria Aſchaffenburg und Sportfreunde Frankfurt
ein=
gehende Würdigung in maßgebenden Sportzeitungen gefunden, und
auch unſere Gäſte werden alles daran ſetzen, ein Spiel vorzuführen, das
unſerer Bewegung Ehre macht. Sonntag, nachmittags 2 Uhr, ſtehen ſich
Sportvereins 3. Mannſchaft und Unions 2. Mannſchaft gegenüber, und
anſchließend um ½4 Uhr ringen die Ligareſerven beider Vereine in
friedlichem Kampfe um den Sieg. Auch die Mannſchaften des
Sonn=
tags werden nicht verfehlen, einwandfreie Spiele hinzulegen. Alles in
allem ein Sportprogramm, das jedem Freunde unſerer Sache
willkom=
tnen ſein wird.
V. f. R. Jgd. Darmſtadt—T.= u. Sp.=V. Mannheim=Waldhof.
Am Samstag abend ſtehen ſich auf dem Exerzierplatz die 1a. Jgdm.
von T.= u. Sp.=V. 1877 Mannheim=Waldhof und V. f. R. Darmſtadt
gegenüber, die zu den beſten Jugendmannſchaften Deutſchlands gehören.
Das Spiel beginnt um 6 Uhr.
Norddeutſchland-Nordholland und Weſtdeutſchland.
Für den am 14. September in Bremen ſtattfindenden
Fußball=
kampf Norddeutſchland-Nordholland hat der Norddeutſche
F. V. eine Elf aus den beſten Spielern aus Bremen, Braunſchweig und
Hannover aufgeſtellt, und zwar im einzelnen: Theis (Braunſchweig),
Buckendahl (Braunſchweig), Preis (Bremen), Weſſel, Rebbelmund,
Hin=
ners (ſämtlich Bremen), Lange. Wult, Meher, Wolpers (ſämtlich
Han=
nover), Heinrichs (Braunſchweig). — Zum Kampf gegen
Weſt=
deutſchland am 28. September in Elberfeld iſt folgende
nord=
deutſche Elf vorgeſehen: Wentorf (Altona), Buckendahl (Braunſchweig),
Günther oder Preis (Bremen), Rieper, Mahncke, Strahlbock, Lange,
Gebhardt, Jäger (ſämtlich Altona), Wolpers, Eſſer (beide Kiel).
Schlagball.
Um die Meiſterſchaft der D. S. B.
Um die Schlagballmeiſterſchaft der D. S. B. ſtehen
ſich am 14. September in Dresden Germania=Gleiwitz und
Boruſſia=Kiel im Endſpiel gegenüber. Die Kieler beſiegten in
der Vorrunde Atos=Steglitz und den Kölner B. C., während Germania=
Gleiwitz über Guts=Muts=Dresden triumphieren konnte.
Tennis.
Deutſchland—Holland.
Der Tennis=Länderkampf Deutſchland-Holland in Nordwyk
(Holland) hat mit dem erwarteten Sieg der deutſchen
Vertre=
ter geendet, die von den 19 ausgetragenen Spielen 12 gewannen.
In den Einzelſpielen blieben die Damen Friedleben und Neppach,
ſo=
wie die Herren Froitzheim und Moldenhauer ungeſchlagen.
100 Vards in 9,4 Sekunden.
Seit faſt zwei Jahrzehnten bemühen ſich die beſten Kurzſtreckenläufer
der Welt, den im Jahre 1906 von dem Amerikaner J. Kelly mit 9,6
Sekunden aufgeſtellten Weltrekord im 100=Yards=Laufen zu verbeſſern.
Endlich gelang dies dem deutſchen Meiſter Houben, der die Strecke im
Juli d. J. in Kopenhagen in 9,5 Sekunden durchlief. Nun kommt aus
Amerika die Meldung, daß dieſe kaum noch verbeſſerungsmögliche
Welt=
rekordzeit abermals unterboten worden iſt. Bei einer Veranſtaltung
in Allentown (U. S. A.) lief der Student A. Leconey die 100 Yards
in der neuen Weltrekordzeit von 9,4 Sekunden.
Leco=
neh iſt kein Unbekannter, denn er lief bei der Olympiade in Paris in
der amerikaniſchen Mannſchaft, die die 4 mal 100=Meter=Staffel in der
neuen Weltrekordzeit von 41 Sekunden gewann.
Nurmi nicht in Stockholm.
Die Leichtathletikkämpfe in Stockholm, die am Montag im dortigen
Stadion vor ſich gingen, hatten unter Regen ſtark zu leiden und büßten
durch das Fehlen des Finnen Nurmi, der wegen einer Erkältung nicht
gekommen war, viel an Intereſſe ein. Das Meilenlaufen holte ſich Wide
in 4:25,8 gegen Kioelling 4:27,4 und Andersſon 4:30,2. Auch im 3000=
Meter=Laufen ſiegte Wide in 8:51,1 leicht gegen Bergſtroem 8:59,7 und
Sellen 8:598. Das Speerwerfen brachte Blomquiſt mit 61,82 Meter
gegen den Norweger Sunde (61,03 Meter) an ſich. Die 10mal 100=
Me=
ter=Staffel gewann Göta in 1:51,1 überlegen gegen Hellas 1:53,8 und
Kronoberg. Die 200 Meter ſicherte ſich Oeſterdahl in 22 Sek. vor
Pet=
tersſon (22,3) und Lindequiſt (22,8), während über 500 Meter A.
Svens=
ſon in 1:05,5 vor Lungdahl (1:08,2) und Melin (1:08,4) in Front
endete.
Verlegung des Homburger Reit= und Fahrturniers.
Die außerordentlich ſtarken Niederſchläge laſſen den Turnierplatz
in Bad Homburg für die nächſte Zeit als ungeeignet für ein Reit= und
Fahrturnier erſcheinen. Auch ſind die Landwirte der hieſigen Gegend
infolge der anhaltenden ſchlechten Witterung mit der Ernte ſehr im
Rückſtande und können ſich zurzeit an einem Turnier nicht entſprechend
beteiligen. Aus dieſen Gründen muß das für den 6. und 7. September
angeſetzte Turnier, unter Bezug auf 8 6 der beſonderen Beſtimmungen,
auf den Spätherbſt verſchoben werden. Der Termin des neuen
Tur=
niers wird, den alten Ausſchreibungen entſprechend, neu bekannt
gege=
ben werden. Die eingezahlten Nennungsgelder werden zurückerſtattet.
Neues vom Rennſport. — Trainerwechſel der Ställe Weinberg und
Altefeld.
Trainer F. Föſten ſcheidet mit Ablauf der diesjährigen Saiſon
aus ſeiner Stellung am Stalle der Herren A. u. C. v. Weinberg aus.
Die Waldfrieder Züchter, deren überragende Stellung im deutſchen
Rennſport nicht zuletzt ihrem tüchtigen Trainer F. Föſten zu danken iſt,
löſen das mit dieſem beſtehende Verhältnis im gegenſeitigen
Einver=
nehmen. Wer die Weinbergſchen Pferde übernehmen wird, iſt noch
un=
bekannt. — Die Mißerfolge des Hauptgeſtüts Altefeld haben die
Leitung des fiskaliſchen Stalles veranlaßt, Umſchau nach einem neuen
Trainer und einem neuen Jockey zu halten. — Eine Reihe hochklaſſiger
engliſcher Mutterſtuten hat der bekannte Rennſtallbeſitzer und Züchter
L. Lewin angekauft. Es iſt dies um ſo mehr zu begrüßen, als nach
den Niederlagen der deutſchen Pferde durch die ausländiſchen Vertreter
in Baden=Baden, die Zuführung neuen Blutes in unſere Zucht dringend
notwendig erſcheint. Herr Lewin kaufte außerdem das an der
Ham=
burger Strecke gelegene, über 3300 Meter große Gut Paulinenau, zwecks
Errichtung eines neuen großen Geſtüts an. — Der Italiener
Scar=
ſellino, der in Baden=Baden hinter Barde und Fundin den dritten Platz
im Auguſt=Batſchari=Erinnerungsrennen beſetzte, iſt von Sig. F. Teſio
an Herrn D. Ehrenfried verkauft worden. Der Hengſt bleibt in
Deutſch=
land. — Monfalcone laboriert noch immer an den
Sprunggelen=
ken und wird in dieſem Jahre keine Rennbahn mehr betreten. — Aus
Frankreich importierte der Stall Halma den 3j. Fuchshengſt Katchin
ſowie die Jährlingsſtute Aſtourie v. Oco=Aſtouge. — Vor Beginn der
Hoppegartener Rennen am Freitag, den 5. Sept., bringt das
Haupt=
geſtüt Altefeld ſechs Zweijährige zur Verſteigerung, und zwar
Tanuen=
berg 2, Löwenherz, Frühlingsbote, Frechdax, Die Zuverſicht und
Gra=
burg, die hinſichtlich ihrer Abſtammung eine hervorragende Gelegenheit
zum Erwerb erſtklaſſigen Materials bieten.
Traber=Zweikampf.
Ein intereſſanter Traber=Zweikampf wird am 21. September in
Mariendorf ſtattfinden. Der diesjährige öſterreichiſche Derbyſieger
Co=
riolanus kommt nach Berlin, um über die Diſtanz von 2000 Metern
gegen ſeinen Altersgenoſſen Alfred anzutreten. Die beiden Ställe
wollen feſtſtellen, welcher von den beiden Vierjährigen der ſchnellere iſt,
und haben zu dieſem Zweck den Zweikampf um einen Einſatz von je
50 Millionen öſterr. Kronen (3000 Mk.) vereinbart. Coriolanus der
von J. Naymer trainiert wird, ſoll in Verlin dann auch an anderen
Rennen teilnehmen.
Semmering=Bergrennen 1924.
Die Anmeldungen zu dem am 14. September ſtattfindenden
Sem=
ing=Bergrennen ſind nicht ſo zahlreich wie in früheren Jahren
ein=
ingen. Eine der Haupturſachen war die allgemeine Lage des
Auto=
uisbilhandels und der Automobilinduſtrie, dann aber auch die
Ueber=
legenheit des Kompreſſormotors. Beim erſten Nennungsſchluß waren
17 Motorräder, 15 Tourenwagen und 11 Rennwagen, insgeſamt alſo
43 Fahrzeuge, genannt worden. Am meiſten intereſſiert naturgemäß
die Klaſſe der Rennwagen. Mercedes hat den Wanderpreis zu
vertei=
digen und marſchiert mit ſo bewährten Kämpen wie Salzer, Neubauer,
Werner, Merz und Kappler auf. Wenn das Rennen zuſtande kommt,
wird es ein Duell Mercedes—Steyr werden, denn die öſterreichiſche
Waffenfabrik, die Rützler gemeldet hat, erſcheint hier zum erſten Male
ebenfalls mit Kompreſſormotor an der Oeffentlichkeit. In der
Touren=
wagenklaſſe ſind von deutſchen Marken Mercedes (E. Bronner, G. Kluge,
Graf Kolowrat) und Selve (H. Czermak) vertreten.
Boxen.
Meiſterſchaften des D.A. Sp.V.
Die Boxmeiſterſchaften des Deutſchen Athl.=Sp.=Verb. von 1891
ge=
langten am Samstag und Sonntag durch die Athletik=Abteilung des
TV. Augsburg zur Durchführung. Die Abwickelung klappte im
allge=
meinen gut, jedoch zeigten ſich Ring= und Punktrichter, ihrer Aufgabe
nicht gewachſen, auch der Sport ließ noch zu wünſchen übrig, da von
dem, was man unter Boxen verſteht, nicht viel zu ſehen war. In den
einzelnen Klaſſen wurden folgende Meiſter ermittelt: Fliegengewicht:
Schwengler=Elberfeld: Bantam: Ramminger=Pforzheim; Feder: King=
Augsburg; Leicht: W. Handel=Stuttgart; Welter: L. Reich=Augsburg;
Mittel: J. Schmidt=München; Halbſchwer: K. Nieth=Pforzheim;
Schwer=
gewicht: Bogner=München.
Schwimmen.
„Durch den Aermel=Kanal”.
Die in letzter Zeit mehrfach ſowohl von Damen als auch von Herren
unternommenen Verſuche, den Aermelkanal zu durchſchwimmen, ſind
ſämtlich, teilweiſe ſogar im Angeſicht des nahen Zieles, geſcheitert. Den
letzten Verſuch unternahm der Engländer Frank Perks von Dover
aus. Nach 14½ſtündigen Anſtrengungen zwang ihn die grimmige Kälte,
vier Meilen von Calais, die Waffen zu ſtrecken. Durch die Strömung
abgetrieben, hatte er im ganzen 25 Meilen zurückgelegt.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Samstag, 6. September:
Heiter bis wolkig, nachts kühl, ſonſt mäßig warm, meiſt trocken.
Nummer
Rund=Funk=Programm.
Freitag, den 5. September:
Frankfurt a. M. (457 m). 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungs=
Uhr: Zeitangabe. — 12 Uhr: Nachrichtendienſt.
Wirtſchaftsmeldungen. — 430—8 Uhr: Unterhaltugs
7.30 Uhr: Eſperanto=Unterricht. — 9 Uhr: Vortraa don=
Fleſch: Ueber die Programmgeſtaltung im Rundfunt
Bitte nicht zu ſchweres Programm. (Heiterer Abend) M.
Frl. Anita Franz. Herr Riedel (Frankfurter Over).
Nachrichtendienſt, Wettermeldung, Sportbericht. — gfo 4
Minuten Technik. — 9,55 Uhr: Zeitvorberetung.
Drei Minuten der Hausfrau. — 10 Uhr: Zeſtangabe
Uhr: Tanzmuſik.
Berlin (430 bzw. 500 m). 10 Uhr: Bericht über die Alemba
der wichtigſten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. .
Erſte Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten.
Kurzer Tendenzbericht der Berliner Vorbörſe. — 1aß 11
mittlung des Zeitzeichens. — 1.05 Uhr: Zweite Velann
neueſten Tagesnachrichten, Wetterdienſt. — 2.15 Ubr: 9
denzbericht der Verliner Börſe. — 4.30—5.30 Uhr:
unt=
muſik (Berliner Funkkapelle). — 5.45 Uhr: Vortrag des
Franz Leppmann: „Leſen und Bildung”. — 7.45 Uhr=
Herrn Erich Schulz über Schwimmen. — 8.30—10 us.
unter Mitwirkung von Joſef Plaut und Maria Some
1. Walzermärchen für Violine, Cello, Klavier, Ed. Schitt=
Georg Knieſtedt, Konzertmeiſter der Staatsoper; Celo=
Zeelander; Klavier: Dr. Felix Günther. 2. Arie aus
kaufte Braut”, Smetana; Maria Schneider=Plaut. 3. S.
Ein wiſſenſchaftlicher Vortrag über das Thema: „Enthillt,
den Mars”, 1. Teil: Was wiſſen wir über die Sprache
(Mars=Bewohner), 4. Ungariſcher Tanz, Brahms; Geor=
Konzertmeiſter dre Staatsoper (Violine), 5. 2) Das Mäde
b) Meine Liebe iſt grün, e) Vergebliches Ständchen, Brahn
Schneider=Plaut. 6. a) Andacht, b) Reigen, Popper; Got
lander (Cello). 7. Joſef Plaut. Einige Rezitationen ud
der zur Laute mit Klavier. 8. Slaviſche Tänze für Viol
Klavier, Dvorzk. Violine: Georg Knieſtedt, Konzertmeiſte
oper, Cello: Gottfried Zeelander, Klavier: Dr. Felin Güf
Steinway=Flügel: Dr. Felis Günther. — Anſchließend.
kanntgabe der neueſten Tagesnachrichten, Zeitanſage, V
Sportnachrichten.
Engliſche Stationen. London (365), 8 Uhr MEZ.: „Muſie vir
tryſide‟. — Birmingham (475), 8 Uhr MEZ.: Groß=eng
— Cardiff (351), 8 Uhr MEZ.: „Discloſure” und „The 9
2 Einakter. — Glasgow (420), 8 Uhr MEZ.: Zwiſchenſpie
Literatur.
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Die Werkſtätte moderner Bekleidungstu
Ußner, Sandſtraße 14 I, hatte in den letzten Tagen eine 9
die ſich des größten Zuſpruchs erfreute. In der Tat, es wur
und Künſtleriſches geboten, ſo daß ſelbſt die anſpruchsvolſte
voller Bewunderung waren. Die ſtilvollen, in der Linie
gearbeiteten Kleider und Mäntel, nach eigenen Entwürfen de
nen, wurden von zwei jungen Damen vorgeführt. Jedem al
entſprechende Hiite angepaßt. Die ganze Vorführung war ei
der Erfolg, für die Firma und könnte von ähnlichen Verau
in Großſtädten nicht übertroffen werden.
Eine wichtige Entdeckung auf den Marz
ſehenerregende Meldung kommt aus Amerika. Der bekannte
Profeſſor O. Kikmol, hat bei ſeinen Verſuchen, mit dem Ma
bindung zu treten, eine Beobachtung gemacht, die au
vor allem in der Frauenwelt großes Intereſſe finden
her waren dem Gelehrten, deſſen Obſervatorium mit den vor
Apparaten ausgerüſtet iſt, auf dem Mars beſtimmte Alecken a
die in ſchimmernder Weiſe ſtrahlten und die er anfangs f1
felder hielt. Das Eigenartige war jedoch, daß dieſe Felder au
genden auftraten, die nach der ſicheren Berechnung ä
Grad Hitze zeigten! Dieſe Tatſache legte die Vermutung mak.
ſich bei der Wahrnehmung um eine andere Erſcheinung
Mit Hilfe eines für den Zweck eigens konſtruierten, beſ
fähigen Teleſkops ſtellte jetzt der Gelehrte feſt, da
nicht aus Schnee beſtehen, ſondern — Wäſchetre
Entdeckung iſt inſofern von größter Tragweite
der Beweis für das Bewohntſein des Mars
Tatſache übrigens, daß dieſe Felder in einem
ordentlich ſchönen Weiß prangen, ſchließt Pro
Marsbewohnerinnen das bei unſeren Hausfrauf
ſtehende Perſil bekannt ſein muß.
Sottesdienft der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße
Freitag, den 5. Sept. Vorabendgottesdienſt 6 ut 5 %.
Samstag, den 6. Sept. Morgengottesdienſt 3 U9 D
Sabbatausgang 7 Uhr 45 Min,
Wochentags=Gottesdienſt: „Morgens 7 Uhr, — Merd
30 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der Iſrael. Neligionsgeſe?
Samstag, den 6. Sept, Vorabend 6 Uhr 15M
8 Uhr 00 Min. — Nachm. 5 Uhr. — Sabatausgang 7 10
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. — Nachm
Tageskalender. — Freitag, den 5. September 10
Orpheum abends 8 Uhr: Sein Doppelgänger.
tracht. Darmſtadt, abends 189 Uhr, in der Brauere
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gaſſe: Außerordentliche Mitgliederverſammlung.
abends 8½ Uhr: Vortrag von Rudolf Kindt: De
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Kinovorſtellungen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft : Rudolf Maud”
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: 9ol.
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druch und Verlag: L. C. Wittich — ſäntlich in Durmſeodt.
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Seit einiger Zeit erhalte ich deuernd Zuschriften, in denen mir Vierke-
Wein-
bereiter sagen, eie hätten von maßgebender Seite die Nachricht erhalten, daß
Bestrebungen im Gange seien, den Vertrieb der Vierka-Hefe durch Belegen
mit einer hohen Steuer zu unterbinden.
Von anderer Seite wird mir geschrieben, daß der Direktor einer Staatlichen
Untersuchungsanstalt geänßert habe: Wir sind dauernd bemüht, die Vierka-
Hefe zu diskreditieren. Unsere Bemühungen werden hoffentlich zu einem
Ver-
kaufsverbot führen, denn wir konnten bereits nachweisen, daß eine Packung
nur sehr wenig Edelhefen aufwies.
Tch enthalte mich einer naheliegenden Bemerkung über derartige
Bestrebun-
gen — — —1 Jedenfalls stehe ich derartigen Wühlereien nicht ungewappnet
gegenüber und werde sie nicht nur widerlegen, sondern auch als das kennzeichnen
können, was sie sind. Einige dieser Herren waren zu unvorsichtig, stellten sich
zu seh: bloß und werden daher gut tun, wie jetzt bereits nur als Drahtzieher im
Hintergrund zu arbeiten und ihre Untergebenen weiterarbeiten zu lassen!
Der Staat jedenfafls kann und wird sioh nie durch derartige
Sonderinteresden-
ten beeinflussen lassen. Er steht über den Parteien und hat nicht nur die
In-
teressen einiger Gewerbetreibender und deren Wortführer zu vertreten, sondern
die Interessen des Gesemtvolkes wahrzunehmen, Zu dem Volk gehören nicht
nur die Vierka-Freunde, sondern auch die vielen Industrien, die Tausende und
aber Tausende von Angestellten unterhalten und die durch die Vierka-Hefen und
die von mir erst geschaffene Hausweinbereitung nunmehr jahrelang Verdienst
fanden. lch erinnere dabei an die vielen Glasfabriken, welche Gärflaschen,
Gär-
ballons usw. herstellen, an die Gasbläger, die allein durch Anfertigung von
Gär-
rohren sich ernähren konnten, an die Kork- und Gummifabriken, die Gärkorke,
FIsschenkorke, Gummischläuche lieferten, und nicht zum mindesten an die
Wiederverkäufer der Vierka-Hefen, zu denen viele gehören, die Traubenwein
seines hohen Preises wegen dem verarmten deutschen Volke nicht verkaufen
kannten wie früher, sich aber durch den Verkauf der Vierka-Hefen und der
Zubehöre zur Weinbereitung ernährten! Diese alle sellen brotlos werden, weil
einige edle Naturen sieh bemühen, den Verkauf der Vierka-Hefen zu
unterbin-
den, sei es durch Versteuerung, sei os durch Diskreditierung!! Und das soll
im Deutschen Reiche geschehen, ohne daß sich das Gefühl eines jeden gegen
solche Machenschaften sträubt!/ Vorläufig erhebe ich an dieser Stelle Protest
und unterstütze diesen durch Anführung nachstehender Außerungen aus
Ver-
braucherkreisen, die geeignet eind, die Sache ins richtige Licht auch bei denen
zu setzen, die bisher die Eigenweinbereitung nicht kannten.
Gotha, im September 1924.
Friedrich Sauer.
Ans meiner Sammelmapge!
M. im Junt 1924. Angriffe auf Ihre Vierka-Hefen veranlassen mich z0 meinem
Schreiben: Als Leiter eines öffentlichen Untersuchungslaboratoriums bin ich min
Freuden bereit, Sie vorkommendenfalls sor Gericht zu verkreten. Tch habe Ihre Hefen
nun jahrelang ansprobiert und kann die damit erzielfen, hervorragenden Erfolge
unter Eid bestätigen.
Im Vertrauen kann ich Ihnen aueh mitteilen, daß der Direkior der Staatlichen
Untersuchungsgnsteit in .. .: Professor Dr. ... die Vierkg-Hefen veröffent-
Lichte.
A. B.
A., im Junt 1924. Ais früherer Schüller der Weinbauversuchsanstalt. .. war ich
auf die Reinhefen eingeschworen und hatit großes Mißtrauen gegen Ihre Trocken:
befen. Durch Ihre Anleitungen wurde ich auf die großen Erfolge aufmerksam ge
macht und entschloß mich zu Versuohen, die gtefs tadelloss Produleke lieferten. Ich
verwende jetzt nur nock Ihre Vierka-Hefen! Untererchungslaboratorium Dr. B,G.
B. in Britisch-Indien, April 1924. Auf unsere Anfrage nach der Weinbereitung
antwortete uns der Direktor der Universität . . .r Wegen Beschaftung einer geeig
neten Weinhefe leönnten Sie sich mit Herrn Friedrich Sauer, Gotha (Germary), in
Verbindung setzen. Er stellt eine trockene Weinhefe von guter Beschaffenheic her
und publisiert auch ein kleines Buch über die Herstellung des Weines, welches für
den Gebrauch im keteinen Maßstab das beste seiner Art ist, das ich zu Gesieht
beſeam.
M.D.
H., im August 1924. Die Erfahrungen, die ich seit Jahren und insbesondert in
diesem Jahre mit der Verwendung der Vierka-Hefen zur Hausweinbereitung
machte, verunlassen mich, Ihnen folgendes mitzuteilen!
Ihre Hefen und die damit hergestellten Hausweine sind ganz hervorragend, Wenn
man das Wort Hauswein hört, denkt man schlschthin an ein gewöhnliches, alkoholi.
sches Getränk, das mehr oder minder gut schmeckt, das aber, da mit gilden Hefen
vergoren, an den Geschmack und die Güte eings echten Weines nicht herunreichen
kann. Im allgemeinen wird der Stachelbeer- und Johannisbeerwein unter diese
Kotegorie fallen, die stets einen gewissen Prozentsatz der höheren Alkohole enthalten,
denen die Fähigkeit, einen „dicken Schädel zu bilden‟, in bisweilen betrüblichem
Maße zukommt. Ohne son Ihren Prospekten und Druckschriften mich in irgend
einer Weise beeinflugsen zu lassen, habe ich schon seit Jahren Ihre Hefen zur
Her-
stellung der verschiedensten — ich kann wohl sagen allen — Weinarten benutzt und
kann ich, zumal als Chemiker, mein Urieil in das Prädikat ganz ausgezeichnet
zusammenfassen!
Von der diesjährigen Ernte habe ich gegenwärtig einen Wein mit Portweinhefe
vergoren, der nicht nur zu meiner pollen Zufriedenkeit, sondern guch zu der aller
derer ausgefallen ist, die sich direkt von dem guten Tropfen überzeugen konnten.
Erst keute nachmittag wieder haben mir zwei alte Weinkenner bestätigt, daß dieser
Wein wohl kaum von echtem Portwein zue unterscheiden ist, trotzdem er eist zwei
Mongte alt ist!
Chemisches Laboratorium Dr. B.B.
B., im August 1924. Ihre Vierka-Hefen und die daraus bergestellten Erzeugnisse
werden hier allgemein lobend anerkannt. Es hat sich eine gunze Anzahl
Kleingärt-
ner bereit erklärt, die mit Ihrer Vierka-Hefe hergestellten Obstweine auszustellen.
Reichsverband der Kleingärtner P.V. B.
B., im August 1924. Die auf der hiesigen Ausstellung für Landwirtschaft und
Gewerbe von Postmeister . . . ausgestellten, mit Vierka-Heie bereiteten Weine wurden
wegen ihrer vorzüglichen Quglität mit der Goldenen Medaille, der höchsten zu ger=
Leihenden Auszcichnung, prämtiert.
RW.
B., im August 1924. lch habe bisher mit Vierka-Hefen verarbeitet: Feigen mit
Liebfrauenmilch-Hefe, Feigen mit Tokejer-Hefe, Johannisbeeren mit Madeira-
Hefe. Alle so bereileten Weine eroberten die kritischen und ablehnenden Spötter.
Einen Weinkenner legte ich mit „Liebfrauenmilch” herein zun großen Hallo
an-
seres Kreises. Das macht Freude, und ich glaube, es macht Ihnen auch Freude,
wenn Ihnen solche Briefe ins Haus fliegen.
G.G.
B., im August 1924. Seit drei Jahren bin ich Vierka-Kelterer, Vierka-Wein in
allen Arten hat meine Bekannten und mir manch frohes Mahl gewürzt. Ja, als ich
meine Hochzeit feierte, standen auf der großen Tafel nur Vierka-Weine. Keiner
der Gäste — und es waren Weinkenner durunter — hat es mir geglaubt, daß es
selbst-
gekelterte Weine waren.
Dirrch Ihre Vierka-Hefen ist auch dem einfachen Manne möglich, sich ein gutes
Glas Wein zu leisten. Die ungezühlten Millionen, die beute noch für fremde Weine
ins Ausland wandern, können zum Besten des Vaterlandes im Lande bleiben/ Daher
habe ich als deutscher Staaisbürger auch ein Interesse an der Verbreitung Ihrer guten
Vierka-Hefen.
Lehrer K.G.
C., im August 1924. Ich war wohl hier der erste, der Vierka-Weine bereitete.
Heute habe ich allein unter meinen Bekannten eine Gemeinde von viel über 100
Vier-
ka-Keltern. Jeder ist entzückt! Und es wären noch meltr, wenn man allen erzählen
könnte, wie billig der Wein ist. Sie müssen einmal eine Rechnung eiga nach.
folgendem Schema aufstellen:
5 Pfund Feigen .. . . .. . . . . . . 3.— M. / oder: 20 Pfund Apfel. . . . . . . . 3.— M.
3 Pfund Zucker ......... . . . 1,35 „
1 Vierka-Rheinweinhefe ... . . 0,45 „
Wasser, 25 Liter ...
Summa 25 Liter Wein —..:. 4,80M1
2 Pfund Zucker .......... . . 0.90 „
Wasser, bis es 25 Liter sind. ..
1 Wierka=-Zeltingerhefe .. . . . . 0.45
25 Liter Wein —...... . . . . . 4,35 M.
Sie sollen einmal sehen, wie das sieht, denn ein Liter Wein und dazu tadelloser,
kein so saurer, wie man heute für 2 und 3 Marle und teurer bekkommt, 20 Pfennig,
also eine Flasche 15 Pfennig; das überzeugt. So billig bekommt man nicht einmal
Lehrer H.H.
Bier!
M., im August 1924. Bisher ließ ich meine Weine mit der Reinzuchthefe der ..
Anstalt vergären. Besonders begeistert war ich nicht davon. Die Weine waren nicht
schlecht, aber ich habe nicht gefunden,daß man demCharakter einer
bestimmtenWVein-
sorte, die man aufimpfte, nahekam. Jaauch möglich, daß das Verfahren die Hefe
auf Löschpapier zu übertragen, nicht unbedingt geeignet ist, gute Weine zi erzielen.
Dann lernte ich Ihr Weinbuch kennen. Dies wurde ein wahres Schatzkästchen für
mich. Dann machte ich Proben, dievorzüglich gelangen; ein Faß Johannisbeerwein.
mit Vierka-Portweinkeie vergoren, zeigt jetzt schon den Charakter echten Portweins,
Einem Praltiker, der 30 Jahre kelterte, ist es eine Freude zu wissen, daß man
gelbst aus getrockneten Früchten, wie Hagebutten, Feigen, Backpflaumen, Wein
bereiten kann, genau so wie aus frischen. Das sind neue Wege und neue Ziele
Wer einmal mit Vierlea gekeltert hat, läßt es nie mehr.
K.M.
Die Vierka-Weinhefen sind in den Drogerien und Apotheken erhältlich. Vierka-
Hefe-Packung 0,45 Gm., „Das neue Weinbuch‟‟ 0,25 Gm.
(I. Bln.11144
Seite
45
Daralg
Die Klugheit der Bienen.
Von Dr. Th. Zell †.
Von der Klugheit der Bienen ſcheinen mehr die Theoretiker
zll ſchwärmen als die Praktiker. Ein Profeſſor ſchwelgt ordentlich
in ihrem Lobe. Er findet es beiſpielsweiſe herrlich, daß ſie mit
dem faulen und gefräßigen Geſindel der Drohnen in den ſogen.
Drohnenſchlachten ein Ende machen und es zum Tempel
hinaus=
jagen, wo es elendiglich umkommt.
Der Praktiker denkt weſentlich nüchterner über die Klugheit
der Bienen. In einer der erſten landwirtſchaftlichen Zeitungen
wurde kürzlich von einer Autorität unter den Bienenwirten
fol=
gendes geſchildert:
Um die in der Winterruhe befindlichen Bienen, heißt es dort,
ſowohl vor grellen Sonnenſtrahlen als auch vor Zugluft und
großer Kälte und nicht zuletzt vor den ſo ſchädlichen Beſuchen der
Vögel, beſonders der Kohlmeiſen, zu ſchützen, verwende ich ſchon
längere Zeit vor den Fluglöchern beſondere Schutzlädchen. Sie
werden natürlich nur im Winter angebracht. Hinaus finden die
Bienenſnur mit Mühe. Sie kommen ſchließlich doch heraus, da
es ja kein hermetiſcher Abſchluß iſt, aber hinein finden ſie
merkwürdigerweiſe nicht mehr, was ein eigentümliches Licht auf
die vielgerühmte „Klugheit” der Biene wirft und wieder einmal
ein Beweis dafür iſt, daß ſie nicht „denkt”, ſondern alles bei ihr
rein trieb= und inſtinktmäßig geſchieht.
Der Bienenwirt hat alſo zum Schutz ſeiner Bienen,
nament=
lich gegen Vögel, ein Brettchen anbringen laſſen. Denn die
Kohl=
meiſent fangen im Winter eine Menge von ihnen fort. Sie pochen
an den Stock, worauf es nicht lange dauert, bis eine von den
In=
ſaſſinnen am Flugloch erſcheint, um ſich den Störenfried näher
anzuſehen. Hierauf hat der liſtige Vogel nur gewartet und packt
den Ankömnling. Trotz ihres Stachels iſt die Biene gegen den
Hornſchnabel des Vogels machtlos.
Man ſieht daraus, daß der Begriff nützliche und ſchädliche
Tiere naturgernäß ſehr ſchwanken muß. Der Imker hält eine
Menge Tiere für ſchädlich, die ſonſt zu den nützlichſten gerechnet
werden, ſo die Meiſen, Roſenſchwänzchen, Kröten uſw.
Dieſes kleine Brettchen verhindert, daß die Bienen in ihren
Stock zurückfinden. Der Imker berichtet als Beweis hierfür
fol=
gendes Erlebnis:
Am Chriſtfeſt ſetzte nach längerer Kälte plötzlich warme
Wit=
terung ein. Ich war über Mittag abweſend, die Lädchen entfernte
ich nicht, weil es doch kein ausgeſprochenes Tauwetter und der
Boden vor dem Stand noch mit Schnee bedeckt war. Als ich
abends heimkam, war es zu ſpät, um nachzuſehen, am anderen
Morgen fand ich ſämtliche anderen Völker noch in ungeſtörter
Winterruhe ſitzend, nur bei zwei Sorgenkindern zeigte ſich an den
Lädchen eine Menge dort angeklammerter toter Bienen. Die
Stöcke wurden ſofort geöffnet und jedem eine ſtarke Kehrſchaufel
toter Bienen entnommen. Im Frühjahr waren beide Stöcke
ausgeſtorben.
Nach der Schilderung des Imkers haben alſo die
zurückflie=
genden Bienen wohl das Schutzbrettchen gefunden, nicht aber
ihr wenige Zentimeter davon erntferntes Flugloch. Das ſcheint
uns Menſchen und auch unſerem Bienenwirt ein Zeichen großer
Dummheit zu ſein.
Um ein Urteil hierüber zu fällen, wollen wir noch hören,
wie der Bienenwirt in Zukunft ähnliche Fälle verhindert hat.
Den Tag nach dem Unglück, ſchreibt er, hatte ich den Beſuch eines
Kollegen. Dieſer riet mir, die Brettchen zu kürzen, damit ſie nicht
überhingen, und Fluglöcher hineinzuſchneiden. Dieſe Aenderung
hat ſich bewährt. Wenn jetzt bei raſchen Witterungsumſchlägen
die Bienen herausdrängen, finden ſie auch wieder den Rückweg
in ihre Wohnung.
In dem vorſtehenden Bericht des Imkers findet ſich inſofern
ein Widerſpruch, als er die Schutzbrettchen nicht nur der Vögel
Am 31. Auguſt fand a
Schlachtfelde von Tan
eine große Gedenkfeier
innerung an die
Befrei=
preußens ſtatt in G
einer Reihe Generäle d.
Armee und unter ſtar
teiligung ſchwarz=wei
Verbände.
Unſer Bild zeigt die
ßung zwiſchen dem
feldmarſchall v. Hinden!
und dem Oberkomma
den der Reichswehr
von Seeckt (1)
Im Hintergrunde Gen
Ludendorff (3) und in
uniform „Generalfe
von Mackenſen
wegen anbringen ließ, ſondern auch gegen Zugluft und
Sonnen=
ſchein. Nachdem er auch in das Brettchen ein Loch gemacht hat,
kann es in dieſem Zuſtande nicht mehr den urſprünglichen
Zwecken dienen. Nur als Schutz gegen Vögel kommt es noch
in Betracht, was wohl das wichtigſte iſt.
Die Bienen haben alſo nach der Durchlöcherung des
Schutz=
brettchens den Rückweg in ihren Stock wieder gefunden. Sind
ſie inzwiſchen klüger geworden? Oder ſehen ſie durch das
Flug=
loch des Brettchens das alte Flugloch?
Ich nehme an, daß der vorliegende Fall kein Beweis für die
Dummheit der Biene iſt, und zwar aus folgenden Gründen:
Die meiſten Bienen beſitzen einen Ortsſinn. Bei den Bienen
iſt dieſer rätſelhafte Sinn ſeit Urzeiten bekannt. Schon die
In=
dianer benutzten den Ortsſinn der wilden Bienen, um ihren
Stock ausfindig zu machen. Sie machten eine Biene irgendwie
kenntlich und folgten ihr. Einen ſehr ſchönen Fall erlebte ich
bei einem befreundeten Bienenwirt. Er hatte ſein halbes
Grund=
ſtück verkauft, das bisher acht Hektar groß war. Auf den
ver=
bliebenen vier Hektar baute er ſich ein neues Haus und brachte
auch den Bienenſtand, der bisher ziemlich in der Mitte des alten
Grundbeſitzes geſtanden hatte, auf das ihm gebliebene Gebiet.
Zu dieſem Zwecke mußte der Bienenſtand etwa um zwanzig bis
dreißig Schritte nach Oſten gebracht werden. Die ſchönſten
Honig=
gebiete für die Bienen lagen öſtlich, ſo daß ſie es alſo durch dieſe
Verſchiebung näher hatten. Wer beſchreibt unſer Erſtaunen, als
die Bienen in den erſten Tagen ſämtlich an dem neuen
Bienen=
ſtand vorbeiflogen und an der leeren Stelle, wo er früher
geſtan=
den hatte, nach ihrem Stocke ſuchten. Erſt allmählich gewöhnten
ſie ſich an den neuen Bienenſtand.
Hieraus geht hervor, daß die Biene gar nicht mit den Augen
ſucht, wie wir Menſchen es tun. Sie hätten doch ſonſt nicht nach
der ganz leeren Stelle fliegen können. Vermöge des uns
rätſel=
haften Ortsſinnes wiſſen ſie; hier iſt der Platz, wohin wir gehören.
Als der Imker das Schutzbrettchen anbrachte, fande
nächſt nicht aus dem Flugloch heraus. Das iſt ſehr
Bisher war es an dieſer Stelle hell geweſen, jetzt nie
Endlich fanden ſie das Fluloch und flogen fort. Bei ih.
kehr leitete ſie der Ortsſinn nicht zur Ausgangsſtelle,
wegen des Hinderniſſes nur zum Schutzbrettchen. Der
konnte ihnen hier nicht helfen. Was aber noch ſchlim
ſie fanden im Schutzbrettchen keine Spur von Bien
Wie die Weſpen ſich ſofort dort einſtellen, wo ſie Gute.
ſo haben auch die Bienen einen wunderbar feinen Ger=
Flugloch riecht ſonſt ganz nach Bienen, aber das Schuz
war ganz frei davon.
Jetzt geriet die Biene mit ihren beiden hervorragen
nen, dem Ortsſinn und dem Geruchſinn, in Widerſtre
der Ortsſinn recht, ſo mußte es an ihrer Abflugſtelle nae
riechen. Das war aber nicht der Fall.
Leider geht aus der Schilderung des Imkers nich
was eigentlich die Haupturſache iſt — in welcher Weiſe di
jetzt, wo das Brettchen ein Loch hat, abfliegen. Ichn;
daß ſie von dem alten Flugloch nach dem neuen kriechen
dort abfliegen. So erhält auch das Flugloch m
Bret=
erforderlichen Bienengeruch.
Der Rat des Kollegen iſt alſo gut geweſen, aber
gründung, weshalb auch das Schutzbrettchen ein Loch
hat er nicht gegeben. Er hat wohl inſtinktiv gefühlt, da
Gewohnheitstiere ſind und an die Stelle zurückehren nür
der ſie abgeflogen ſind.
Im Widerſtreit ihrer wichtigſten Sinne haben alſo di
nicht gewußt, was ſie machen ſollten, und ſind elendgli
kommen. Das iſt kein Beweis von großer Dummheit,
die Praktiker ſtempeln wollen. Aber umgekehrt legt ’es
kein Zeugnis von der großen Intelligenz der Bienen ab,
die Theoretiker ſchwärmen.
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[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblätt
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Die Ausſichten der Peltwirtſchaft.
Urteile amerikaniſcher Wirtſchaftsführer.
( Anläßlich des Londoner Paktes hat das New=Yorker
„Ivurnal of Commerce” einigen Wirtſchaftsführern die Frage
vorgelegt, ob ſie ſich von der Durchführung des Dawes=Plans
eine Konſolidierung der Weltwirtſchaft, und im Zuſammenhang
damit eine allgemeine Geſchäftsbelebung in den Vereinigten
Staaten verſprechen. In der Stellungnahme der Induſtriellen
und Bankiers zu dieſem Problem kommt nach den Ausführungen
des Blattes ein geſunder Optimismus zum Ausdruck, der
vor=
wiegend auf der Ueberzeugung baſiert, daß die Ausfuhr der
Ver=
einigten Staaten nach dem Kontinent ſich in den nächſten
Mona=
ten — namentlich in Kupfer und Baumwolle — ganz erheblich
ſteigern werde.
Trotzdem — ſo heißt es weiter — mache ſich in der
Beurtei=
lung der künftigen Entwicklung der Weltwirtſchaft eine gewiſſe
Skepſis bemerkbar, die darauf zurückzuführen ſei, daß man
Zwei=
fel an einer ſtetigen Zunahme des amerikaniſchen Außenhandels
hege. Ein bekannter Bankier erklärte, man müſſe vor allem den
Wiederaufbau der deutſchen Induſtrie abwarten, denn es ſei nicht
ausgeſchloſſen, daß dieſe ſich in der nächſten Zeit zu einem Faktor
entwickele, der die weitere Steigerung der amerikaniſchen
Aus=
fuhr ernſtlich behindern könne. In den Vereinigten Staaten
dürfte ſich zwar der deutſche Wettbewerb infolge der
Schutzzoll=
tarife weniger fühlbar machen, aber auf dem Weltmarkt — vor
allem in Oſtaſien und Südamerika — habe die deutſche Induſtrie
begründete Ausſicht, ſich neue Abſatzgebiete zu ſichern, weil die
Produktionsunkoſten in Deutſchland erheblich niedriger ſeien, als
in der Union. — Ein anderer, von einer Studienreiſe durch
Deutſchland zurückgekehrter Bankier erblickt in einer etwaigen
Erſtarkung der deutſchen Induſtrie keine ernſtliche Gefahr für
den amerikaniſchen Außenhandel. Nach ſeiner Anſicht bedingt die
wirtſchaftliche Geſundung Mitteleuropas einen ſtärkeren
Wett=
bewerb des Kontinents auf dem Weltmarkt. Die amerikaniſche
Wirtſchaft könne unmöglich damit rechnen, daß ihr die
Abſatz=
gebiete auf die Dauer erhalten bleiben, die ihr nur infolge der
Zerrüttung Europas zugefallen ſeien. Erſt wenn in
Großbritan=
nien, Deutſchland und Frankreich normale wirtſchaftliche
Verhält=
niſſe herrſchen, ſei der Krieg endgültig vorüber.
„Allen G. Goldſmith, der Chef der Europa=Abteilung des
amerikaniſchen Handelsdepartements, äußert ſich dahin, daß die
Behebung der Kreditnot und die endgültige Stabiliſierung der
Währung die Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Induſtrie
beträcht=
lich erhöhen dürften. Der deutſchen Wirtſchaft würden aber auf
Grund der Dawes=Geſetze ſo hohe Laſten aufgebürdet, daß der
Produktionsprozeß in Deutſchland ſich künftighin nicht billiger
ſtelle als in den Vereinigten Staaten. Mit einer ſtärkeren
deut=
ſchen Konkurrenz auf dem Weltmarkt müſſe zwar gerechnet
wer=
den, aber die amerikaniſche Inöuſtrie könne dieſem Wettbewerb
ohne Beunruhigung entgegenſehen, denn die Zeit der anormalen
Preisunterbietungen, wie ſie während der Inflationszeit
mög=
lich waren, ſei jetzt vorüber. Durch Erſtarkung der deutſchen
In=
duſtrie werde die Kaufkraft in Deutſchland gehoben und der
Kon=
ſum geſteigert. Der Union komme aber nicht nur der ſtärkere
Be=
darf Deutſchlands an amerikaniſchen Produkten, wie Baumwolle,
Kupfer und Lebensmitteln zugute, ſondern auch der zu
erwar=
tende höhere Konſum an Erzeugniſſen, die die Union nicht
lie=
fern könne. Wenn beiſpielsweiſe die Einfuhr Deutſchlands an
braſilianiſchem Kaffee und Chile=Salpeter im Laufe der nächſten Neichsanleihe ſetzte ihre Aufwärtsbewegung wieder weiter fort und er=
Jahres beträchtlich zunehme, ſo wachſe auch die Kaufkraft der mungsumſchwung ein, wozu in den letzten Tagen, in der Preſſe
ge=
ſüdamerikaniſchen Länder, die ihrerſeits wieder einen Teil des nannte Berichte mit beigetragen haben mögen. Die Kurſe gaben unter
Gegenwertes für dieſe Lieferungen zum Ankauf amerikaniſcher ſtarken Abgaben der Spekulation ſtark nach. Gegen Schluß wurde
Erzeugniſſe verwenden dürften.
beim Kalifyndikat eingegangenen Aufträge aus der Union werden im
Wert auf 26 Millionen Dollars geſchätzt. Die Erteilung weiterer
gro=
ßer Aufträge von Seiten der amerikaniſchen Landwirtſchaft ſteht bevor.
Die Verbraucher zeigen ſich vorläufig noch etwas zurückhaltend, weil ſie
damit rechnen, daß das Kaliſyndikat ſeine Preiſe für den amerikaniſchen
Markt etwas ermäßigen werde. Die Potaſh Importing Co., die
ameri=
kaniſche Verkaufsorganiſation des Kaliſyndikates, hat der Preſſe
be=
ſtätigt, daß dieſe Informationen den Tatſachen entſprechen, und daß die
dem Kaliſyndikat aus der Effektuierung der Aufträge zufließenden
Mit=
tel als Sicherheit für die Gewährung des Kredits von 6 Millionen
Dollars gedacht ſind.
Warenmärkte.
w. Amtliche Notierungen der Frankfurter
Ge=
treidebörſe vom 4. September 1924. Getreide,
Hülſen=
früchte und Biertreber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie
mit Sack. Preis je 100 Kilogramm: Weizen Wetterau 23—24, Roggen
19,50—20,50, Sommergerſte für Brauzwecke 23,25—24,25, Hafer,
inlän=
diſch 21—22. ausländiſch 00—00, Weizenmehl, ſüdd. Spezial 0. 34,755
bis 35,25, Rogenmehl 28,50—29, Kleie 11,75—12,75. Tendenz: feſt.
— Frankfurter Viehmarkt vom 4. September. Der
Auftrieb des Nebenmarktes beſtand aus 92 Rindern, darunter 50 Ochſen,
1 Bullen, 32 Färſen und Kühen, 9 Freſſern, ferner aus 938 Kälbern,
589 Schafen und 831 Schweinen. Ninder wurden nicht notiert. —
No=
tiert wurde nach Goldmark für den Zentner Lebendgewicht: Kälber:
b) 6—70, c) 58—64, d) 48—57; Schafe: a) 41—46, b) 34—40 und
Merz=
ſchafe 20—28; Schweine im Gewicht von 160—200 Pfund 72—75, unter
160 Pfund 60—70, von 20 bis über 300 Pfund 72—75. Bei Kälbern
bröckelten die Preiſe etwas ab, während Schafe die letzten Notierungen
behaupteten. Schweine ließen um 3—6 Goldmark per Zentner
Lebend=
gewicht nach. — Marktverlauf: Gedrückter Handel; bei Schweinen
ge=
ſuchte Ware auch höher bezahlt.
* Mannheimer Produktenbörſe. An der geſtrigen
Pro=
duktenbörſe war die Haltung feſt. Die Beſſerung des Peſos hatte
höhere Guldenforderungen im Cifgeſchäft zur Folge. Auch die
ameri=
kaniſchen Forderungen lauteten höher. Angebote in trockener
Inlands=
ware ſind knapp. An der Frühbörſe wurden verlangt für je 100
Kilo=
gramm waggonfrei Mannheim: „Weizen, ausl. 26—N, inl. 23—24,
Gerſte 22—24,50, Roggen ausl. 20—21,50, inl. 19,50—20, Hafer 19—20,
Mais 2. Die Mühlen verlangten für Weizenmehl Spezial 0 35 Mk.,
für Roggenmehl 28,50 Mk. die 100 Kilogramm. Die zweite Hand gab
etwa eine halbe Mark darunter.
* Mannheimer Schlachtviehmarkt. Am Viehmarkt
be=
trug der Auftrieb 91 Kälber, 5 Schafe, 122 Schweine, 449 Ferkel und
Läufer, 8 Ziegen. Bezahlt wurden für die 50 Kilogramm Lebendgewicht:
Kälber 52—72, Schweine 66—82, Ferkel und Läufer pro Stück 10—34
Mark. Marktverlauf: Kälber lebhaft, geräumt; Schweine mittelmäßig,
langſam geräumt.
w. Berliner Produktenbericht. Der heutige
Getreide=
markt zeigte durchſchnittlich recht feſte Haltung. Bei höheren Preiſen
hatte Amerika ſeine eif=Forderungen für Weizen, Roggen und Mais
geſteigert. Vom Inlande wird weiter über das unbeſtändige Wetter
geklagt, ſo daß neuerdings Beſorgniſſe hinſichtlich der mittelſpäten
Sor=
ten der Herbſtkartoffeln, namentlich auf tiefgelegenem Boden, auftauchen.
Die erhöhte Kaufluſt für Kartoffelfabrikate hängt offenbar hiermit
zu=
ſammen. Roggen lag wiederum bei ſehr knappem Angebot recht feſt.
Bei ſtark erweiterter Nachfrage für Roggenmehl ſind die Mühlen,
namentlich auch die oſtpreußiſchen, dringende Reflektanten hierfür.
Wei=
zen wird aus dem Inland wenig angeboten, doch bietet das Ausland Braunkohlen=Briketts".
hierfür genügenden Erſatz. Gerſte und Hafer blieben feſt. Futterartikel
waren für ſpätere Lieferung begehrt.
5. September 1924 N. 2
des Publikunls imſier beitere Kreiſe, wobei nach ſachlichen griu
wenig gefragt wird und eigentlich nur der Wunſch des
Mitherdi=
maßgebend iſt. Kriegsanleihe erreichte einen Stand von 1350
entſprechendem Ausmaße wurden auch die Anleihen des Neiches
Länder ſowie im Freiverkehr Schätze und Zwangsanleibe her
Die Umſätze waren, wenigſtens zu Anfang, infolge großer
Beteiligung recht bedeutend. Das große Gebiet der Dicvide
trat demgegenüber anfänglich in den Hintergrund, weil
lanten nach dem Anleihemarkt mit ſeinen geſteigerten Verdi
keiten abgewandert ſind. Eine zu Beginn mäßige Senkung
ſtandes wurde aber hier ſpäter wieder ausgeglichen, als infolg=
Konzernkäufe in Rheinſtahl, Mannesmann und Phönir der A
markt ſich belebte und für die genannten Werte bis 5 Billionen Nr
betragende Kursaufſchläge gegen geſtern eintraten. Dies
auch einen Teil der Spekulanten zur Rückkehr nach dem
Mont=
ſo daß am Anleihemarkt das Geſchäft nachließ und ein ziemlich
licher Rückſchlag eintrat, welcher die Kriegsanleihe bis 1900 „
entſprechend auch die anderen marktgängigen Papiere dieſes
zurückdrückte. Die Grundſtimmung der Börſe war alſo im
alſo=
trotz dieſer Schwankungen als feſt zu bezeichnen und auch d.
ſchäft iſt verhältnismäßig lebhaft geblieben. Bei den zu Einbei
gehandelten Induſtriepapieren war die Beteiligung des Puhli
der etwas ſtärker. Die Kurſe verzeichneten überwiegend
Am Geld= und Deviſenmarkt hat ſich nichts von Bedeutung
Nachzutragen iſt noch das ſtärkere Intereſſe für alle türki
ſowie auch die erneute Kursſteigerung von Kanada Pacifie
lionen Prozent.
Oeviſenmarkt.
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G
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Amſterdam=Rotterdam . 162,04
162,88
161.59
16241
Brüſſel=Antwerpen .....
21.45— 21.55—
20.95 — 21.05—
Chriſtiania. . . . . . . . . . . . .
57.71
57.99
57,66
57.94 voll
Kopenhagen ....
69.17
6883
69.43
69.77 voll
Stockholm ....
11137
111.93
111.22 1178 b
Helſingfors
10.47— 10.53— 10.47— 10.53-
Italien".
...... / 18,59 — 18.69—
18.45— 1855—
London
„......., / 1881— 18.90 — 187— 1889— bol
New=York
4.21
4.19
T
4.19
421 vol
Paris..
... / 2269—
22.81- 222— 2231—
78.95
Schweiz..
79.30 1 78.95 — 79.35—
Spanien..
55.54
55.36
55.11
6539 vo
Wien (i. D.=Oſterr. abg.).
5.015
5.935
5.91— 5.3—
12,633
Prag. .......... . . . . . . 12.575
12.57— 12.5—
5.47—
Budapeſt. . . . . . . . . . . ... 5.45 —
5.44—
6.6-
Buenos=Aires.. ..
1.455
1.445
1.445
1451
3.08—
3.06—
Bulgarien.
3.09— 3.11-
Japan
171—
1.72—
171—
172—
Rio de Janeiro.
0.395 0.405
0.405
0.415
Belgrad..
5.49—
5.47—
5.,64—
5.66—
Liſſabon.
12.03
11.97
11.9
12.03
Danzig
75.16
75.54
74.81
75.1
Konſtantinopel.........
2.247 2.265
2.235
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000000000,
4. 9.
Aktiengeſ. für Anilinfr. 16375 15500 Hanſa Dampfſch. .
Börſen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
* Große amerikaniſche Aufträge für die deutſche
Kali=Induſtrie. Nach den Informationen des „Journal of
Com=
merce” iſt begründete Ausſicht vorhanden, daß im Zuſammenhang mit
den geplanten Kredittransaktionen die deutſche Kaliausfuhr nach den
Vereinigten Staaten eine ſtarke Steigerung erfahren werde. Die bisher
* Frankfurter Börſe vom 4. September 1924.
(Eigenbericht.) An der heutigen Börſe konzentrierte ſich das Intereſſe
überwiegend auf den Markt der feſtverzinslichen Werte, Hprozentige
reichte einen Höchſtkurs von 1350 Milliarden. Plötzlich trat ein Stim=
Kriegsanleihe mit zirka 1060 Mill. genannt. 3½prozentige Preußiſche
Konſols erreichten mit 1,9 bis 1N5 die niedrigſten Tageskurſe. Alte
Pfandbriefe waren gefragt. Man hörte alte Frankfurter Hyp.=Bk. bis
55 Prozent; Stadtanleihen lagen ruhiger. Der Aktienmarkt hatte zu
Beginn bei leicht ermäßigten Kurſen ruhiges Geſchäft. Später konnte
ſich, ausgehend von Befeſtigungen am Montanmarkt, eine leichte
Er=
holung durchſetzen. An der Nachbörſe blieben heimiſche Renten
un=
erholt. Aktien lagen ruhig.
w. Berliner Börſenbericht. Auf dem heimiſchen
Anleihe=
markt zieht die Aufwärtsbewegung bei ſtetig wachſender Beteiligung
AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch.,
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl.f.Elektr. W.vorzug.
Bismarckhütte ......"
Bremer Vulkan ...."
Volle.
Chem. Hehden.
Weiler.
Deutſch=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch=Niedld. Tel.
Deutſche Erdöl.
Deutſche Petroleum:
Dt. Kaliwerke.
Ot. Waffen u.Munition
Donnersmarckhütte.
Dynamit Nobel..
Elberfelder Farben..
Elektr. Lieferung ..
R. Friſter .........
Gaggenau Vorz. . ..
Gelſenk. Gußſtahl ....
Geſ. f. elektr. Untern...
Frankenkurs in London: 84.15
Markkurs
„ 18.15
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 4. September 192
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche.
6% Reichsanleihe
„..:
.....
43
.........."
Dollar=Goldanleihe per 1935 . 110
„ 1932.. 100
Dollar=Schatzanweiſungen ...
4½% I. u. V. Schatzanweiſg.
4½%H.—IX.
42Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe ..........
Zwangsanleihe ...... .. . . . . . . / 347:M436
48 Preuß, Konſols ........."
8½%
......
48 Bad. Anl. unk. 1935. . . 25
3½% „ v. 1807......
1896 ......"
48 Bahern Anleihe .........
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rc. 26 ..............."
8—16% Heſſen Reihe XXXfI.
untilgb. b. 28. . . . .. . . . . . . . . 12 M
48 Heſſen unk. 1924.. . ......
3½
3%r n. „zinniesssraigrnns
4% Württemberger alte ......"
b) Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914.. 57/g
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
5%
4½ v. 1902 ........."
.......
6% Bulgar. Tabak 1902.... ...
1/4% Griech. Monopol .......
4½8 Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ...
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
b. 1914 ............."
4% Oeſt. Goldrente ........."
49 einheitl. Rente ......"
52 Rum, am. Nente v. 03 ..
412% Goldrente v. 18 ...
% am. Goldrente konb.
48 „ am. b. 05 ......
43 Türk. (Admin.) v. 1903..
48 (Bagdad) Ser. I..
„II..
4%
4X „ v. 1911, Zollanl. ...
4½% Ung. Staatsr. v. 14 ...."
Goldrente ........"
Staatsr. v. 10 ...
Kronenrente ......
Außereuropäiſche.
ik, amort. innere . . . . . ."
konſ. äuß. v. 99... . .
Gold v. 04, ſtfr. .. .
konſ. inner. ...
erigationsanleihe
autkipas. Serie 1......
3. 9. 4. 9,
1,15‟
19
1.99
86.75
1.05
1,03
72/.
75.
0,76
1,6
205
19
23
2,225
1.9
1.5
1,7
23 1 3‟
G.S5ol
0860
2,3
2,2
2,33
5,75
2.6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
26%Neue
12 40 Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
380 Oeſt.
1. b. 8. Em.,
1,6751 38
9. Em. ...."
v. 1885 ...
94,75 38 Deſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
100 4% Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
36,8 4½% Anatolier 1............
2 Salon. Conſt. Fonction ..
% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantcpee. . . . . . . . . . . . ."
4½%
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
520 Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. . . . . . . . . . . . . . . . . . .."
—
5% Ffter, Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em. . . . . . . . . . . . . . . . . .."
24 6%0 Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23 .. . ..
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
4,2 5%Neckar A.=G. Stuttgart
Gold=
anl. v. 23... .. . . . . . . . . . . . .
5%0 Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24... . . . . . . . . . . . ."
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe .."
5%9 „ Noggenwert=Anl. ..
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 ....... .... ..."
5% Rhein=Main=Donau
Gold=
anl. v. 23 ..............."
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II........... . ..."
5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl,
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ....
5 Barmer Bankverein. . ......
Baher Hypotheken= u. Wechſelb.
13 Berliner Handelsgeſellſchaft . ..
Commerz= und Privatbank ...
4.9
4,25
Darmſtädter u. Nationalbank ..
6.75 Deutſche Vank .... ....74
*
3. DeutſcheEffekten= u.Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. ..
10,6 10,75 Teutſche Vereinsbank .......
Disconto=Geſelſchaft . ......."
Dresdner Bank. . . . . .. .. . . ..
125
12.75
Frankfurter Bank ...........
13.75
137g
Hypotheken=Bank.
7,5
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . ....
9.9
9,5 1 Mitteldeutſche Creditbank. . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . ..
21 Reichsbank=Ant. .......
23
Rhein. Creditban ..........
Hypothekenbank .....
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ...................
—
—
Wiener Bankverein ...
Bergwerks=Aktien,
Berzelius .................."
20
20
Bochzmer Bergb. ..... . . . . ..
Buderus...........
Hong. v, Transportanſt,
Dt. Luxemburger ........"
490 Ulſaberhbochn ſtfr.
1,8. Eſchweiler Bergwerks=Akt. ..
1,55
42o Gal. Carl Ludw.=Bahn. . .
Gelſenkirchen Berow. ......
17
1,7
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. . .
Harpener Bergbau... . . . . . .
— rationierk.
—
m 0U—ohne Um
M—M
3. 9.
7,5
525
11
9,6
2.25
26
10.3
61
11,75
1,8
3,5
625
1,55
5.2
2 G
2,1
2.4
2.1
2,75
28
6,5
10½=
11.75
3,8
435
0.350
13½
7lo
2,05
4,9
13,6
2.3
0.437
46,5
2.6
5,5
9,25
0,350
0.290
13.5
49
3,5
75,75
79
5,25
10½a
jo
8.
28
26,5
1,75
61
10,45
1.9
5,6
1,8
2,6
32
19
2,3
18.
2,75
27,5
6,25
9,75
10.75
3,3
4,35
0,350
12,75
4,75
13.25
2,4
14251
45,3
23
5,5
0.340
4275
6.25
13
54
B
76
Kaliwerke Aſchersleben ....
Salzdetfurth.. .. . . .
Weſteregeln .......
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren...
Mansfelder ......iafffff.7f
Oberbedarf ................."
Oberſchleſ. Eiſen CCaro) ......"
Otavi Minen u. Cb.=Ant. .... 25
Phönix Bergbau ............"
Rhein. Stahlwerke . . . . . . . .. .."
Riebeck Montan.. . . . . . . . . . . . .
Rombacher Hütte . .... . . . . 187.
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver, Laurahütte .. . . . . . . . . . .."
Aktien induſtr. Anternehmung,
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding)........
Berger .....
Rkkumulat. Berlin ..........."
Adler & Oppenheimer .... . .."
Adlerwerke (v. Kleyer)......."
A. C. G. Stamm. . . . . . . . .
6% „ „ Vorzug Lit. A ...
5% „ „ Vorzug Lit. B..."
Amme Gieſecke & Konegen ....
Anglo=Continental=Guano ....."
Anilin Bln.=Treptow. . . . . . . ..
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim) ........."
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano.. .. .. ... . . . . ..
Baſt Nürnberg ..uaasaaafffs
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel (Caſſel) ........"
Bergmann El. Werke ........"
Bing. Metallwerke ..........."
Brockhues, Nieder=Walluf.....
Cementwerk Heidelberg. .... .."
Karlſtadt . . . . . ..
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . ........"
Griesheim Elektron ...."
Fabrik Milch .........."
Weiler=ter=mer ..... ..."
Daimler Motoren ............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin .."
Deutſche Erdöl .............."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ...."
Dürkoppwerk (Stamm) ......"
Düſſeld. Ratinger (Dürr)....."
Dyckerhof & Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meher fr. ......"
Elberfelder Farbw. v. Baher ..
Kupfer= u. Meſſingiv.
Eleltr. Lieſerungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft . ......
Elſäſſ. Bad. Wolle......... ..."
Emag, Frankfurt a. M... . . .
Email.= & Stanziv, Ullrich ...."
Enzinger Werke ............."
Eßlinger Maſchinen .........."
Ettlingen Spinnerei .........
Faber, Joh., Bleiſtift ....
3.3 63
— 3 2,5 425 3,9 1,8
2.25 1.75
2,25 17.71 17 2,4 z 2,4 15.25 9.75 9”i. 1.9 0.430 3.3704 4,8
13,5 4,9 7,6
69 86 4,75 Faber & Schleicher .........." 42 Fahr, Gebr., Pirmaſens ..... 6,5 Felten & Guillegume, Carlsw... Feinmechank (Jetter). ..... 184 Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.. ,6 Frankfurter Gas.. . . ... 1z 5,7 Frankfurter Hof........7.4.4 15 Frf. Maſch. Pokorny & Wittek. 3,9 3,5 Fuchs, Waggon Stamm ....." 1.4 15lg Ganz. Ludwig, Mainz ......." 0,420 0.400 Geiling E Cie............... 1 Germania Linoleum ........." 10,6 95 Gelenkirchen Gußſtahl ....... 24,75 20,25 Goldſchmidt, Th. . .......... 15,5 13,5 Gotha Waggon.............." 3,6 3ig Greffenius, Maſchinen Stamm. 2,5 Gritzner Maſchinenf. Durlach. .. 29,75 27.25 Grün & Bilfinger ..........." 16 Hammerſen (Osnabrück) ......" 15.25 15,25 Hanfwerke Füſſen ..........." 15,5 Heddernheimer Kupfer ....... 73 Heyligenſtaedt, Gießen ......." 2.95 Hilpert Armaturenf. ......... 5,5 5,4 Hindrichs=Auffermann. ...... 6,6 6,6 Hirſch Kupfer u. Meſſ........ Hoch= und Tiefbau .......... 3,9 3,8) Höchſter Farben ............." 16.75 162e Holzmann, Phil. . ..... . . . . ..
Holzverk.=Induſtr. . ........ 5,8 7.9 70 Hydrometer Breslau ........" 7.9 Jnag ...... ......... ... ...." 1.75 Junghans Stamm.. . . . . . . . .. 8 Karlsruher Maſchinen ........" 4,45 Karſtadt R... . . . . . . ... .. ...." 2.7 2,5 Klein, Schanzlin & Becker ... 5,1 Knorr, Heilbronn ............" 4,05 Kolb & Schüle Spinn. .. .. . . . z. Konſerbenfabrik Braun ...... 125 1,375 Krauß & Co., Lokom. .. ... .. Lahmeyer & Co. ............" 119 11,5 Lech, Augsburg ............ 15fg 15,5 Lederw. Rothe .......... 64,5 Lederwerke Spicharz ....." 2. Lingel, Schuhw. Erfurt ...... Löhnberger Mühle .........." Lüdenſcheid Metallw. ........"
Luther, Maſch.= u Müh enbau.. Lur’ſche Induſtrie .........!. Mainkraftwerke Höchſt ....... Meguin, Butzbach ........... Metallgeſ. Frkft. . . . . . . . . . . .." Meher, Dr. Paul ..........." 13 Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.. 14 1.45 Moenus Stamm .. . . . . . . . . . ." 2,5 2,55 Motorenfabrik Deus ......... 26 26 Motorenfabrik Oberurſel ....." 16,5 16 Neckarſulmer Fahrzeugwerke . .. 4,55 4.5 Neckarwerke Eßl. Stamm ..... 7,75 Oleawerke Frankfurt a. M.....
Beters Union Frankfurt a. M. 35 3,5 2,1 Pfälz. Nähm., Kahſer ........"
Philipps A.=G. ............. 5,5 Porzellan Beſſel..........." 115 Reiniger, Gebbert & Schall.. 22 Rhein. Elektr. Stamm . . . . . . . . 25 Metall Vorzüge ... ...." 7.25 Rhenania, Aachen ...........
Riedinger, Maſchinen.. Bo 17.25 Nückforth, Stettin ...... 0.S10l b. Rütgerswerke ........... 18,4 18.75 Schleußner (Frankfurt a. M.) . 3,6 Schneider & Hanau......... 3,5 Schnellpreſſen Frankenthal. . ..
Schramm Lackfabrik. .... 6,75 4,25 Schriftgießerei Stempel, Ffm. 73
33 Schuckert Elektr. (Nürnberg) .. 38,5
Schuhfabrik Berneis=Weſſel..
Schuhfabrik Herz .......4.4
Schuhf. Leander Offenbach ...
Schultz, Grünlack, Rdsh.,......
Seilinduſtrie Wolff .....anna!
Sichel & Co. Maint .......o
Siemens Elektr. Betriebe „„.”
Siemens Glasinduſtrie ......
Siemens & Halske.: . ....4.0
Stöckicht=Offenbach=Gummi .."
Süddeutſche Immobilien ....
Thüring, elektr. Lief.=Geſt, Gochd
uhrenfahrik Furtwängler .....
Beithwverke in Sandbach ..
Verein f. Chem. Induſtr. Frlſt.
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
„ Faßfabriken Caſſel ..
„ Gummifabr. Bln.=Frlf.
„ Pinſelfabr. Nürnberg .
„ Ultramarint ......""
Zellſtoff, Berlin ......"
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ..."
Stämme „„
Voigt & Haeffner Stämme ..
Poltohm, Seil.............
Wahß & Frehtag. . ........."
Wegelin Rußfabrik ..........
Zelſtoff Waldhof Stamm „u=
Buckerfabr. Waghäuſel ..7an4b
Frankenthal „..,
Heilbronn.. . . .....
Offſtein ...
Rheingau „ „ uuuna
Stuttgart zuuuafrr
Transport=Aktien.
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm...
Schantung E. B. ...7..4
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ.
Hapag (Paketfahrt) . .......4
Nordd. Llohd.. . .......
Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf ................
Dampfkeſſel Rodberg. . .....
Helvetia Konſervenfabrik. .
Gebr. Lutz ............
Motorenbfarik Darmſtadt ..."
Gebr. Roeder ............."
Venuleth & Ellenberger .
Annotierte Aktien.
Apf ............. .. . . . . .."
Beckerkohle. . .............00
Beckerſtahl ............"
Benz.............. . . a...00
Broivn Boveri....... .. . . ."
Chem. Andreae .........""""
Deutſche Petroleim :......"
Diamond Shares .........09
Entrepriſe ......... . . . . ." ."
Falconwerke ......... . . .."
Großkraftw. Württemb. (Growag
Unterfranken (Ufra) ........""
Hanſa Llohd ......nnn."
Hero Conſerven ..........""
Holſatiawerke, Altona ......"
Kabel Rheydt .........0"
Krügershall Kali ...... ..."
Metall Starkenburg .....""
Otto & Qitauz..... . . .""""
Naſtaiter Waggon .....""""
Textil=Ind. Barmen (Tiagl..”
ufa Filim ..s.aatankk14U"
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Ite von
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Da hör—:
„Mein.
247.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 5. September 1924.
Seite 13.
Er lauf
Soldaten
in Reite
ſchhorn I
hätten —
Friedric:
andernat
en zwim!
Bald an
Sohn T.
„Sonſt
mm.” ſol
eſieder ſ7
rüte Frie,
Das deutſche Herz.
an von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
ge ſich zu Bett, und ſtreckte ſich behaglich aus.
vohnheit ſchob er die rechte Hand am Ohr vor=
Lopf hinaus und griff unter das Kiſſen. Da faßte
Er fühlte, daß er im Winkel mit einer Stickerei
Neugierig ſtieg er aus dem Bette und betrachtete
es Lichtes, das aus dem Stubenboden quoll, die
var ein Wappen: ein ſchreitender Rabe, darunter
M. v. H.
ar hier!” rief er erfreut, „und Margarete hat ihn
gut für ſie daß ſie aus der Falle entwiſcht ſind!
ſie gegen mich liebenswürdig geweſen wie
im=
n mir den Platz, beides zugleich, geräumt und
irmt. t kann ich aber nimmer in dies Lager
zurück=
g' ich mich zu meinem lieben alten Kameraden
tt."
) nieder, die Bettſtatt krachte.
ir ſchon einmal beieinander gelegen Phips, als
Johann Kaſimir in Neuſtadt. Da haſt du mich
hrt und haſt mir die Stallbubengeſchichte erzählt,
daß nur Pagen ſie nacherzählen können, wüſt und
n!”
rgen dachte Friedrich an die wüſte, ſchöne
Ge=
beiden Stallbuben und mußte ſo herzlich lachen,
ſchüttert wurde.
„Hab i—och all mein Lebtag nimmer daran gedacht, und
z ſie mir einfallen!“
den Namen Hirſchhorn unten in der Gaſtſtube.
ni iſt gekommen!” dachte er. „Nein, ſie reden von
daren eingetreten, die erzählten von einer
glück=
ife, von der ſie gerade zurückkehrten. Hans von
ſie geführt, verwegen und vorſichtig wie immer.
Wagen voll Weinfäſſer erbeutet und einen
ligi=
ſſen Offi 5. gefangengenommen.
drchte auf. Es war ihm zumute die einem Vater,
n Söhru, von den Lehrern gelobt wird und der vor ſich
gleichen tut, als ob des Knaben Vortrefflichkeit
ſelbſtvo ridliche Sache wäre, um die man nicht mit den
e.
blies der Wind aus einem andern Loch. Von
en ſie auf den Vater zu reden.
ßt es doch, der Apfel fällt nicht weit vom
eine dünne, breite Stimme, — „das könnte der
den ich auf der Schreibſtube getroffen habe.”
9. „Ja, nicht weit vom Stamm. Diesmal
aber iſt’s doch geſchehen, der Alte iſt vom Jungen verſchieden
wie ein Engerling vom Maikäfer.”
„IIch bin der Engerling,” dachte Friedrich.
„Ich bin dabei geweſen, wie er den Hans von
Handſchuhs=
heim erſchlagen hat.”
„Er hat den Knaben geſtochen, wie man ein Schwein
metz=
get,” ſagte eine andre Stimme.
„Das kann ich bezeugen,” rief der erſte. „Ich bin ſo nah
dabei geſtanden, wie ihr neben dem Ofen ſteht. Der wilde
Hirſchhorn hat im Schatten gelauert, der Vollmond ſtand am
Himmel und es war ſchwarz und hell auf dem Platze. Wie der
Handſchuhsheim vorbeigeht ſpringt der Hirſchhorn herzu und
ſtößt ihm mit dem Schwert in den Schenkel. Der Junge will
ſich die Waffe herausziehen bringt es aber nicht fertig. Da ruft
er: „Fritz, zieh mir das Eiſen heraus.” Was tut der
Hirſch=
horn? Er dreht ihm das Schwert in der Wunde herum, läßt es
ſtecken und läuft davon. Ich und der Eckbäcker ſelig, dem jetzigen
ſein Bruder, haben ihn da hereingetragen.”
„Gerade ſo wird es auch im Lied erzählt,” ſagte ein Soldat:
„Wohlan wir heben wiederum an
Vom Herrn von Handſchuhsheim.”
„Laß dir’s nur nicht einfallen, dies Lied zu ſingen, wenn
der junge Hirſchhorn in der Nähe iſt. Wie wir vom Dilsberg
hierhermarſchiert ſind, haben ein paar im vorderſten Glied
an=
gefangen; wie s Wetter iſt er herbeigeſprengt und hat mit ſeiner
Fuchtel auf die Leute eingehauen, daß die Offiziere haben
weh=
ren müſſen, er hätte ſie totgeſchlagen."
„Er hat geſtern mit einem Offizier von den Niederländern
ein Duell gehabt wegen ſeines Vaters und hat ihm eine über
den Hinterkopf gegeben, daß er genug hatte. Sie haben ſich dann
verſöhnt.”
Neue Gäſte traten ein.
„Wovon habt ihr’s?” fragten ſie.
„Vom alten und vom jungen Hirſchhorn.”
„Der alte muß ein edler Herr ſein, reich und wohltätig.”
„Der?” rief die Bierſiederſtimme. „Knauſeriger hat noch
keiner in den Neckar geſpuckt. Eh’ der ſich ein Paar Stiefel ſohlen
läßt, verträgt er ſeinem Stallknecht ſeine.”
„Wunderlich; der junge gibt doch her mit vollen Händen.”
„Das hat er auf der Straße aufgeleſen oder wer weiß in
wel=
chem Buſch.”
„Wie iſt es doch geweſen mit dem wilden Hirſchhorn und
dem Handſchuhsheim?”
„Ich, ich bin dabei geweſen. Ich und der Eckbäcker ſelig, wir
zwei beide kamen gerade miteinander aus der Apothekergaſſe,
wo wir dabei waren, wie ein Student einem Schloſſergeſellen
mit einem Scheitholz den Schädel eingeſchlagen hat. Iſt im Rauſch
geſchehen, ohne Vorſatz. Wir haben den Schloſſergeſellen — er
hat Peter Wurz geheißen und war aus dem Hohenlohiſchen —
in den „Welſchen Hahn” getragen und ſind miteinander auf den
Marktplatz. Da geht der Hans von Handſchuhsheim an uns
vor=
bei und ſingt ein Liedchen vor ſich hin. Ich ſag” zu meinem
Kameraden: „Für den ſollten nicht vierzehn Schutzengel wachen,
ſondern achtundzwanzig, denn auf dem ſeinen zwei Augen ſteht
das älteſte Geſchlecht der Pfalz.” Auf einmal ſpringt einer aus
dem tiefen Schatten von der Heiliggeiſtkirche her und ſtößt dem
Handſchuhsheim das Schwert in den Leib.
„Wir beide ſtehen erſtarrt und keiner bringt einen Ton
heraus. „Du”, ſag’ ich zum Eckbäcker ſelig, „das iſt der wilde
Hirſchhorn.”
„Pfui,” rief einer der Soldaten, „das iſt feig und grauſam.”
Der Erzähler fuhr dann prahleriſch in ſeiner Geſchichte fort
und, von neuen Ankömmlingen unterbrochen, fing er ein
drittes=
mal an mit neuen Ausſchmückungen.
Eine Zeitlang hörte Friedrich ruhig zu. Dann ſagte er zu
ſich: „Es geziemt ſich, daß ich bekleidet ſei, wenn ich gerichtet
werde.”
Er zog ſich langſam an.
„Komm, du Ehrenlumpen, bedecke meine Blöße,” ſagte er,
als er ſeinen Staatsrock anzog. Dann hing er die goldene Kette
um und brummte vor ſich hin:
„Ei du ſchönes Kleinod,
Wie ſtehſt du mir ſo gut,
Als ein guter hänfner Strick
Dem armen Sünder tut.”
Jetzt war er geſtiefelt und bis auf die Halskrauſe in der
anſtändigſten Verfaſſung.
„Sie iſt zerknittert, Urſula,”, ſagte er, während drunten der
Erzähler ihn zum drittenmal die Waffe in der Wunde
herum=
drehen ließ.
Nun holte er ſich einen Schemel, ſetzte ſich neben das
Schand=
loch und hörte die Läſterungen an. Der helle Schein fiel in ſein
Geſicht. Ein wunderlicher Kampf von Neugier, Mißbehagen und
guter Laune ſpielte ſich in den Zügen ab.
„Urſula, ſagte er, wie wenn ſie da wäre, „ich hab dir
ver=
ſprochen, nie mehr zu beten: Der Herr hat ſie’s geheißen; du
biſt der Sünde ſchuldig, wenn ich fluche: lüget, daß euch die
Kehlen berſten.”
In dieſem Augenblick wurde unten die Türe aufgeworfen,
ſo daß der Schenktiſch klirrte, und eine ſcharfe, helle Stimme
rief: „Wer meinen Vater tückiſch ſchilt, iſt ein Lotterbube!”
Es wurde totenſtill.
„Dort iſt’s geweſen, dort an dieſem Tiſch. Einer von den
dreien dort! Wenn er ſich nicht meldet, ſo iſt er nicht wert, daß
ihn ein Hund an ..."
„Ich war’s.”
„Kavalier?”
„Enzberg.”
„Kommt mit heraus auf den Marktplatz und beweiſet mir
meines Vaters Tücke mit dem Schwert.”
(Fortſetzung folgt.)
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