Darmstädter Tagblatt 1924


05. September 1924

[  ][ ]

tlich
g. Segtemu
gegebühr,
ohne Z
uwortlichkest
mien Taru

Zugspreis:
gem Erſcheinen vom 1. September
18 Goldmark und 22 Pfennig
Holt 2.25 Goldmark, durch die
ſuren 2.41 Omark frei Haus. Poſtbezugs=
eld
monatlich 2.30 Goldmart.
Aufnahme von Anzeigen an
zird nicht übernommen. Nicht=
nen
einzer 21 uummern infolge höherer Gewalt
eher nicht zur Kürzung des
klungen und Abbeſtſellungen durch
dlichkeit für uns. Poſiſcheckonto:
Furt a. M. 4301.

Hefſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitang der Landeskauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 247
Freitag, den 3. September 1924.
187. Jahrgang

Anzeigenpreis:

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 20 Goldpfg.
Finanz=Anzeigen 30 Goldpfg., Reklamezeile (92 mm
breit)/ 41 Goldmark. Anzeigen von auswärts 30 Goldpfg.
Finanz=Anzeigen 45 Goldpfg., 92 mm breite Reflame=
zeile
1.50 Goldmark. Alle Preiſſe in Goldmart
(1 Dollar 420 Marf). Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
jede Verpſſichtung auf Erfüllung der Anzeigene
aufträge und Leiſung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt jeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
8 Nationalbank.

Eilzelnumitzer 10 Goldpfeſinige

Harfes gitik am Gerantiepaktentwurf. Macdonald für Deutſchlands Eintritt in den
lferbr/2. Ausbau des Schiedsverfahrens. Eine internationale Entwaffnungskonferenz.
Ae

Der Sitzungsbericht.

Vorſchläge für ein Schiedsverfahren.

9

Genf Sept. (Wolff.) Vor Beginn der heutigen Sitzung
Völkerbo Sverſammlung, in der Macdonald das Wort
eift, woie bereits eine große Menſchenmenge vor dem
ſammlu- rebäude auf die Ankunft des engliſchen Miniſter=
ſidenten
. dem Reformationsgebäude und an allen Türen
heute /. Kontrolle ſtrenger als ſonſt gehandhabt. Der
e Sitzuru aal iſt bis auf den allerletzten Platz beſetzt; noch
war einen tung ſo üerfüllt wie die heutige. Zahlreiche Be=
r
mußtti ich mit Stehplätzen begnügen.
Präſideo Totta eröffnete die Verſammlung um 11 Uhr 10
uten, inrn er mitteilt, daß die Debatte der Abrüſtungs=
ge
gilt 1, dem erſten engliſchen Delegierten, Premiermini=
Macdonn, das Wort erteilt.
MMacd irld, im ſchlichten grauen Straßenanzug, beſteigt
r minun angem ſtürmiſchem Beifall die Rednertribüne.
Delegies, erheben ſich von ihren Sitzen. Unter feierlicher
e und a. er Aufmerkſamkeit beginnt der Miniſterpräſident,
er wiedc on ſtürmiſchem Beifall unterbrochen, ſeine ein=
dige
Resi. Er ſpricht mit größter Lebhaftigkeit, manchmal
jeſchwörzi r und eindringlicher Stimme, an den wichtigſten
len mit . Fäuſten auf den Tiſch ſchlagend, mit oft hin=
endem
u 2riſchen Schwung, der ſpontanes Händeklatſchen
ab 4" zu unmittelbar an die franzöſiſche Delegation
dt, dier geſpannteſter Aufmerkſamkeit ſeinen Ausfüh=
en
folg:9

Sie2 agführungen Macdonalds.
Solemn gegen den Garantiepaktentwurf.

Macdonen Serlieh zunächſt ſeiner Bewegung darüber Aus=
k
, vor dd Forum der Völkerbundsverſammlung ſprechen
önnen, u: erklärte, im Namen der engliſchen Regie=
wooch
g, daß ſalles tun werde, was in ihrer Macht liege,
das Anu en und den Einfluß des Völkerbun=
zuerHl
en.
Maedonan wolemiſierte dann in längeren Ausführun=
gegen
des arantiepaktentwurf des Völkerbun=
dern
n. geeignet ſei, den Frieden zu ſichern.
i müſſe Sarüber klar ſein, was Sicherheit und was Ag=
ſion
bedet
durch Vezl ge und Pakte, die ſich nur auf militäriſche
Barantienn kzten und das Prinzip der bewaffneten Macht
ufrecht e Lten, ſei der Friede, nicht zu ſichern. Der
friede ſei;, zu ſichern durch ein Syſtem von Schieds=
verträgen
.
Macdonan ſchlage daher vor, daß eine Kommiſſion
it betrauu erde, genaue Vorſchläge darüber aus=
ſüirbeiteflind
zu prüfen, welche Kompetenzen
o welchh Inſtanzen das Schiedsgerichtsver=
iren
hoſrt könne. Er wünſche, daß dabei beſonders
fakultatirn 2lauſel der Satzung des ſtändigen internatio=
n
Gerichch fes über die obligatoriſche Schiedsgerichtsbar=
ausgeba
=y Herde. Die engliſche Regierung ſei bereit, ſich
m Schiek; ichtsſyſtem, das geeignet ſei, den Frieden zu
ten, ans ließen.
Des chland und der Völkerbund.
Was der Slkerbund betreffe, der das große Verdienſt
en werde,3 ch die Vorarbeiten dieſer Kommiſſion die wirk=
Sicherhed efördert zu haben, ſo könne er ſein Ziel
iht erre z n, wenn er nicht alle Staaten um=
Mließe, o., jene Staaten, die man als die be=
ohende y. taaten bezeichnet.
ſeutſchlanxn an nicht außerhalb des Völkerbunds bleiben.
nn ich einrn ormel gebrauchen kann, die man hoffentlich nicht
verſtehen / 5, ſo möchte ich ſagen, daß wir ihm nicht ge=
ten
würde raußen zu bleiben.
i8 gibt ni=i Ene einzige Debatte und Beratung über Frie=
ensbedinggl
en, über Sicherheit, Sicherung der Exiſtenz
er kleinem) tionalitäten, nicht eine einzige große Frage,
ſber die mu äskutieren können, mit dem drohenden leeren
Stuhl in unſerer Mitte.
ſch kan: Deutſchland in ſeinem eigenen In=
leſſe
nil fernbleiben. Verhandlungen mit einem
ierten Ber/ Eönnen nie wirkſam ſein.
Die Londor0 Konferenz hat neue Beziehungen zu Deutſch=
ind
und U nderen europäiſchen Staaten geſchaffen, und
Nieſe Bezielz en können jetzt ſanktioniert und beſiegelt wer=
en
durch / ſchlands Erſcheinen in dieſer Verſammlung.
* Völkerbruſ Hat die ernſte Aufgabe übernommen, wieder ein
bpäiſches (m zu ſchaffen, und dieſes Syſtem wird nie=
Als beſteher lange unſere früheren Feinde nicht aufgehört
zblen, unſeren, nde zu ſein, ſtatt dieſem Syſtem unſere Mitar=
zu
widmm. Ich hoffe, daß dies ſofort geſchehen kann, trotz
Schwierig), ni und trotz der techniſchen Einzelheiten, die an=
einend
noch) ehen.
Laſſen Sie eine neue Aera der Liga beginnen, wie ich
hoffe, daß ine neue Aera in Europa beginnen werden.
wäre min) angenehm, wenn es möglich wäre, während
er der dreii vier Wochen, die die Tagung dieſer Verſamm=
1g dauern N D, dieſe Frage anzuſchneiden, nicht mit dem
unſche eine9 riausſchiebung, ſondern mit dem Wunſch einer
ſortigen un) uternden Regelung. Die markanteſten
atze dief usführungen wurden von einem beträcht=
den
Teil ders rſammlung, vor allem von den nordiſchen
taaten, u lebhaftem Beifall aufgenommen.

Die Ausführungen Macdonalds über die engliſchen Vor=
ſchläge
für ein Schiedsverfahren und die Einberufung
einer internationalen Konferenz hatten in den weſentlichſten Tei=
len
folgenden Wortlaut:
Was wir brauchen iſt ein Schiedsſyſtem, das vollſtändig ein=
gerichtet
iſt, das vollſtändig funktioniert, mit einem Wächter,
der den Horizont überwacht und der, wenn er eine kleine
Wolke gewahr wird, ſofort Alarm ſchlägt und dafür Sorge
tragen kann, daß ſofort Maßnahmen getroffen werden.
Die Fragei ſt: Seid ihr bereit, vor uns zu erſcheinen und zu
erklären, welches eure Verpflichtungen ſind und eure Vorſchläge,
welche Abmachungen ihr eingegangen ſeid, ob ihr Furcht vor Licht
habt und immer noch Kinder des Dunkels ſeid? Das iſt das
Kriterium für die öffentliche Meinung. Bevor man das ge=
wünſchte
Ziel erreicht, hat man eine Uebergangsperiode
zu durchſchreiten und niemand kennt beſſer die Laſten dieſer
Uebergangsperiode als mein Freund Herriot und ich. Wir haben
furchtbare Verantwortungen geerbt, die vielleicht zu ſchwer für
unſere Schultern ſind. Aber wir können immerhin vorwärts
gehen. Wir ſind, und das muß ich mit Vorſicht und Ueberlegung
ſagen, Anhänger des Schiedsverfahrens.
Wir müſſen mit mehr Erfolg als bisher die Gerichtshöfe,
die an einem Schiedsfyſtem arbeiten müſſen, revidieren und
vollſtändiger als es bis jetzt geſchehen iſt, die Gegenſtände,
die ihnen unterbreitet werden, kennen, erforſchen und die
Verpflichtungen der Staaten dem Schiedsverfahren gegen=
über
präziſieren.
Ich möchte vorſchlagen, daß der Artikel in der Faſ=
ſung
des Internationalen Gerichtshofs über
die fakultative Klauſel, (d. h. die fakultative Klauſel
über die Unterwerfung unter den obligatoriſchen Schiedsſpruch.)
Gegenſtand der ſorgfältigen Unterſuchung einer
von uns ernannten Kommiſſion wird, um am Ende
der Verſammlung in präziſerer Form als jetzt aufgeſtellt zu
werden. Es iſt der Wunſch der britiſchen Regierung, Klauſeln
dieſer Art zu unterzeichnen. Aber bevor ſie einen zu großen
Schritt vorwärts unternimmt, müſſen die Klauſeln in der geeig=
neten
Form aufgeſtellt werden. Ich habe hierüber einen Kolle=
gen
und auch die Regierungen der Dominions konſultiert.
Die weſentlichſte Vorausſetzung der Sicherheit und des
Friebens iſt die Gerechtigkeit.
Man muß der Gerechtigkeit das Wort erteilen vor der Leiden=
ſchaft
. Das iſt Schiedsverfahren! Macdonald erklärte, daß pa=
rallel
mit dem Problem des Schiedsverfahrens
das Problem der Rüſtungen
laufe, und erklärte vor allem unter Bezugnahme auf gewiſſe
Vorwürfe, die anläßlich der Flottenſchau von Spithead erhoben
wurden, daß England das Flottenabkommen von
Waſhington unterzeichnet habe. Er beglückwünſchte den
anweſenden däniſchen Miniſterpräſidenten, daß ſeine Er=
klärungen
über Abrüſtung allen Ländern der Welt den Weg
gebahnt hätten. Landabrüſtungen ſeien aber ſchwerer zu verwirk=
lichen
, als Seeabrüſtungen, und eine internationale Konferenz,
die nicht ſorgfältig vorbereitet ſei, die nicht über einen guten Me=
chanismus
verfüge, wäre zu Mißerfolgen verurteilt. Hier könne
der Völkerbund helfen. Die Londoner Konferenz, fuhr Mac=
donald
wörtlich fort, hat ſich dadurch den Weg gebahnt, der zur
vernünftigen Methode der nationalen Politik zurückführt, und ſie
trägt dazu bei, auszuſprechen, wie unſere Arbeit durch ein Mit=
wirken
Deutſchlands im Völkerbund erleichtert würde.
Wenn wir ein Schiedsgerichtsverfahren mit einem Mandat
und einer Satzung für den internationalen Gerichtshof aus=
arbeiten
, und wenn gewiſſe Großmächte dieſer feierlichen
Verpflichtung zuſtimmen, welch bedeutender Fortſchritt wäre
dann verwirklicht.
Dieſer Fortſchritt könne noch in dieſem Jahre vollzogen wer=
den
. Nehmen wir unſeren Mut in die Hände, und wenn die
kleinen und die großen Staaten damit einverſtanden ſind, eine
Kommiſſion zu bilden und hir den Auftrag zu geben, ohne Hem=
mungen
ein=n Bericht über dieſe Frage auszuarbeiten, ſo wäre
der Erfolg geſichert.
In einem Jahre könnte dann der Völkerbund eine Kon=
ferenz
einberufen, die ſorgfältig vorbereitet wäre und
die uns dem Endziel entgegenführen könnte.
Hierfür wären aber, zwei wichtige Bedingungen zu erfüllen,
erſtens, daß alle Nationen mitwirken und daß die Kon=
ferenz
in Europa abgehalten wird, damit die Staatsmän=
ner
und Regierungsoberhäupter an ihr teilnehmen könnten, ohne
ſich zu ſehr von ihren eigenen Landesgeſchäften zu entfernen.
Die Grundlage für dieſe Vorarbeiten ſieht Macdonald in dem
Völkerbundspakt ſelbſt, der zu einer Zeit geſchaffen wurde, in
der man noch nicht die Nachkriegsprobleme vorausſah und den
man vielleicht nicht abändern, aber auf jeden Fall genau ſtudie=
ren
und erforſchen müſſe. Leſen wir ſorgfältig den Pakt, ſagt
Macdonald, er iſt ſchärfer als unſere Freunde meiſtens glauben.
Wenn man ihn verlieſt und auf die gegenwärtigen Umſtände
und Probleme anwendet, können wir uns ſeiner bedienen für
eine Politik, die uns ſchließlich das gibt, was wir ſuchen: die
Sicherheit. Die engliſche Regierung hält an dem Pakte
feſt. Sie wünſcht nicht die Autorität des Völker=
bundes
zu verringern. Sie wünſcht vielmehr
ſeine Autorität, ſoweit es mit der Exiſtenz und
dem Funktionieren des Völkerbundes zu ver=
antworten
iſt, auszudehnen. Die Artikel 10, 12, 13,
Fortſetzung auf Seite 2.

* Die Aasſichten der Genſer
Pölfer=Konfesenz.
Von unſerem nach Genf entſandten Sonder=
berichterſtatter
.
Genf, den 3. September.
Das iſt die erſte Offenbarung, die ſich hier dem Beobachter
bietet: der Völkerbund iſt entſchieden der in London ausgege=
benen
Parole einer internationalen Verſtändigung gefolgt und hat
ſich von der vom Geiſte Poincarés beſchatteten Vergangenheit
abgekehrt! Man hat es ſtets gehört: die Völkerbundspolitik
wird nicht in Genf, ſondern in Paris und London gemacht. Nun
ſtehen wir vor einem dieſe Theſe beweiſenden Faktum, und zwar
erfreulicherweiſe vor einer Situation, welche keine trüben, ſon=
dern
endlich einmal hoffnungsvolle Ausſichten eröffnet. Die
Wandlung iſt enorm. Und jeder, der, wie Schreiber dieſer Zei=
len
, auch die vorhergehenden Tagungen des Völkerbunds mitge=
macht
hat, und nun unwillkürlich Vergleiche anſtellt, wird dieſe
Tatſache rückhaltlos anerkennen müſſen. Dieſer Vorgang hat
natürlich das Preſtige des Völkerbundes (und ſein Kraft=
gefühl
. . .) nicht unweſentlich gehoben, alle Anzeichen ſprechen da=
für
, daß es ihm beſchieden ſein wird, zukünftig entſcheidender
als bisher die Geſchicke der Völker zu beeinfluſſen und
aller Augen richten ſich auf diejenigen Mächte, welche bis heute
noch Genf fernſtehen und dadurch auch nicht in der Lage ſind, die
vom neuen Geiſt erſüllten Beſtrebungen des Bundes zu fördern.
Und Deutſchland? Was auf der Wilhelmſtraße über Genf
gedacht und beſchloſſen worden iſt entzieht ſich der Kenntnis
des Außenſtehenden. Er muß ſich mit der Niederſchrift deſſen
begüngen, was über das Problem Deutſchland und der Völker=
bund
hier, am Rendezvous=Platz der 54 Völker, gedacht wird;
von politiſch und national völlig verſchieden gerichteten
Perſönlichkeiten hört man ein und dasſelbe: Es iſt begreiflich,
daß in Deutſchland vor dem 30. Auguſt betr. Annahme oder
Verwerfung des Londoner Abkommens bedeutende Meinungs=
verſchiedenheiten
beſtanden haben. Nachdem jedoch Deutſchland
das Abkommen unterzeichnet und hiermit dem in London allge=
mein
anerkannten Schiedsgerichtsgedanken ſeine Zuſtimmung er=
teilt
hat hätte man den Eintritt Deutſchlands in den Völker=
bund
, wo vor allem derſelbe Gedanke dominiert, als eine natür=
liche
Konſequenz erwarten können. Zumal, da nicht die gering=
ſten
Zweifel beſtehen, daß man ſämtliche Forderungen Deutſch=
lands
betr. ſtändigen Ratsſitz uſw. heute widerſpruchslos er=
füllt
hätte . . ." So die Stimmen der Völker‟! Der Bericht=
erſtatter
vermag von ſich aus dieſe Darſtellung, namentlich jedoch
die letztgenannte Bemerkung vollauf zu beſtätigen: an einer reſt=
loſen
Erfüllung der bekannten deutſchen Minimalforderungen iſt
nicht zu zweifeln. Es gibt im heutigen Völkerbund keine pro=
oder
anti=deutſchen Parteien. Die Sympathien und Anti=
pathien
, die Gefühlsmomente, ſind zurückgetreten. Eine ſachliche
Erkeſintnis beherrſcht die Lage: daß ohne Deutſchland der Völ=
kerbund
nicht marſchieren kann!
Dieſe Erkenntnis wird ſich im Verlaufe der Tagung noch
weiter verſtärken; wird doch die Konferenz hauptſächlich von zwei
Fragen beherrſcht, für die es ohne Deutſchland keine Löſung gibt:
die Probleme der Sicherheit und der Rüſtungsbeſchränkung! Des=
wegen
kommen Herriot und Macdonald nach Genf. Dieſe Fragen
bilden aber ſoviel Reibungsflächen zwiſchen den beiden großen
Alliierten, daß hierüber eine Einigung wohl nicht ſo leicht zu er=
zielen
ſein dürfte. Der Abſentismus Deutſchlands kompliziert
die Lage ungeheuer. Und umgekehrt würde der Beitritt Deutſch=
lands
in vielen Staaten als eine friedfertige Geſte Deutſchlands,
als eine Bindung und Sicherheit aufgefaßt werden, wonach die
Frage der Sicherheit und auch die der Abrüſtung eine auto=
matiſche
Löſung ergibt.
Aber Deutſchland iſt eben noch nicht Mitglied des Völker=
bundes
. Und dadurch wird der weitere Gang der Ereigniſſe be=
ſtimmt
. Selbſt dem Erſcheinen Macdonalds und Herriots in
Genf kann, angeſichts dieſer Sachlage, kaum mehr als eine
demonſtrative Bedeutung beigemeſſen werden. Die eigentliche
ſachliche Arbeit dürfte erſt nach ihrer Abreiſe, in den Kommiſ=
ſionen
, vor ſich gehen, wo der Sachverſtändigen und Juriſten
die wenig beneidenswerte Aufgabe harrt, die Kardinalpro=
bleme
in Abweſenheit Deutſchlands vorwärts zu bringen.
Und zwar wird, in Anbetracht der obwaltenden Umſtände, der
Völkerbund ſich wohl lediglich mit einer Vertiefung des Schieds=
gerichtsgedankens
begnügen müſſen. Man geht dabei von folgen=
der
Betrachtung aus: wenn die Staaten Europas einwilligen
würden, ſich bei Streitigkeiten mit vitalem Intereſſe unter allen
Umſtänden einem internationalen Schiedsgericht zu unterwerfen,
ſo würde hiermit auch die Möglichkeit einer ſtaffelweiſen Ab=
rüſtung
gegeben und das Problem der Sicherheit von ſelbſt ge=
löſt
ſein. Trotzdem ohne Teilnahme Deutſchlands ein
Stückwerk! Doch wäre hiermit bereits viel getan und Deutſch=
land
das Beiſeiteſtehen wohl mehr oder weniger unmöglich
gemacht. . . . Aber ſo weit iſt man noch lange nicht.
Nun wird aber während dieſer Tagung der Verſuch unter=
nommen
werden, den Satz feſtzulegen, daß in Streitfällen der=
jenige
Staat, welcher die Anrufung und Entſcheidung eines
Schiedsgerichts ablehnt, als Angreifer zu gelten hat und dem=
gemäß
zu behandeln iſt. Dieſes wäre ebenfalls ein weſentlicher
Schritt vorwärts: die zukünftige Haltung der Vereinigten Staa=
ten
, die, wie verlautet, dieſer Formulierung ihre Zuſtimmung
nicht verſagen, hängt in weitem Maße hiervon ab. Die Ver=
einigten
Staaten ſind bereits in einigen Kommiſſionen inoffiziell
vertreten. Ihre Stellung zum Völkerbund kann nach den kom=
menden
Wahlen durchaus eine Aenderung erfahren. Jedenfalls
zeigen ſich die Amerikaner jetzt, nach der Londoner Verſtändigung,
den Völkerbundsproblemen gegenüber weſentlich weniger ab=
weiſend
, als noch vor einem Jahre.
Die Geſamtheit dieſer ſämtlich im Fluß befindlichen Pro=
bleme
, beweißt die Eingangs erwähnte Tatſache, daß der Völ=
kerbund
aus ſeiner Starrheit herausgetreten iſt, daß er ſich in
hoffnungsvoller Weiſe entwickelt und zurzeit durchaus kein totes
Gebilde, ſondern ein Lebeweſen iſt, dem es beſchieden zu ſein
ſcheint, das große Werk der europäiſchen Verſtändigung zu fördern.
Anmerkung der Schriftleitung: Der Bericht un=
ſeres
Korreſpondenten iſt inſofern von beſonderem Intereſſe, als
er deutlich die Genfer Atmoſphäre wiederſpiegelt. Darauf, daß
auch heute noch deutſcherſeits ſehr ernſte Bedenken gegen einen Ein=
tritt
Deutſchlands in den Völkerbund beſtehen, werden wir dem=
nächſt
noch eingehend zurückkommen.

[ ][  ][ ]

Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 5. September 1924.

15 und 16 des Paktes bilden bereits ſelbſt einen Friedenspakt,
wenn wir ihn nur anwenden und ausführen wollen. Unſere
Aufgabe iſt es,
die internationale Abrüſtungskonferenz
borzubereiten. Hier werden wir Reden halten und unſere An=
ſichten
ausſprechen. Wir ſprechen als verantwortliche Männer
und Frauen. Wir haben ein Paktprojekt, das von den Kommiſ=
ſionsmitgliedern
ausgearbeitet und von verſchiedenen Regierun=
gen
kommentiert wurde, und wir verfügen ebenfalls über ein
ausgezeichnetes Element, für eine Beratung in dem von einer
amerikaniſchen Gruppe ausgearbeiteten Plan.
Alle dieſe bisherigen Vorbereitungen wollen wir einer
Kommiſſion übergeben, die die Abrüſtungskonferenz
vorbereiten ſoll und noch vor dem Ende dieſer Verſamm=
lung
, bevor wir auseinandergehen, können wir einen be=
deutenden
Fortſchritt verwirklichen und gewiſſermaßen die
Einwilligung aller erlangt haben.
Macdonald ſchloß mit der Verſicherung, daß bei einer derartigen
Arbeit das nationale Intereſſe ſich mit dem allgemeinen Intereſſe
decke, und warnt nochmals vor den trügeriſchen Sicherungen
militäriſcher Art Es gebe immer Verträge, es fehle niemals
an militäriſchen Garantien, aber niemals finde man Sicherheit,
denn immer gebe es Völker, die Kriege führten, oder die zum
Kriege vorbereiteten.
Den kleinen Nationen mit beſchränkten Intereſſen, den
neugeborenen Ländern rufe ich zu: Ob es einen Vertrag
gibt oder nicht, mit Pakt oder ohne Pakt, Ihr werdet immer
zerſchmettert werden. Eure Länder werden die erſten Ehrenlegion ernannt worden.
Opfer des nächſten Zuſammenſtoßes ſein. Niemand wird
ein einfacher Vertrag genügend Sicherheit geben. Ihr ſeid
die Opfer einer beſtändigen und gefährlichen Illuſſion.
Gerade die Defenſivabkommen zerſtören den Frieden.
Wenn der Völkerbund vorwärts ſchreiten will, ſo kann er
es nur auf dem Wege des Schiedsgerichtsverfahrens und
nur auf dieſem Wege kann er ſeinen Einfluß in der Welt
endgültig ſichern. Dann werden die Völker ihre Augen
zu dem Völkerbunde erheben, der über ihnen ſteht, nicht
weil er bewaffnet iſt, ſondern weil er gerecht iſt. Nur dann
werden die Nationen in voller Sicherheit leben, denn nie=
mand
braucht mehr Furcht zu haben. Das ſind die Ge=
ſichtspunkte
, von denen die augenblickliche Politik der eng=
liſchen
Regierung geleitet wird. Sie fordert den Völker=
bund
auf, ſich ihm anzuſchließen.
Die Kriegsſchuldfrage.
Unter beträchtlicher Bewegung in der Ver=
ſiamilung
erklärte Macdonald, daß es
ſehr ſchwer ſei, die Verantwortung feſtzuſtellen. Alle die=
jenigen
, die die Geſchichte ſtudiert haben, kennen die Schwierig= Geſellfchaft der Weißen Fahne zu ſein.
keiten, die der Feſtſtellung der Verantwortung eines Staates
entgegenſtehen, vor allem was die letzten Entſchließungen
betrifft. In 50 Jahren werden die Geſchichtsſchreiber dieſe
Frage löſen können, aber nicht die Politiker, die die Kriegs=
jahre
mit erlebt haben.
Rußland und der Pölkerbund.
Ueber die Beziehungen Rußlands zum Völker=
bund
führte Macdonald folgendes aus: Die ruſſiſche Re=
gierung
glaubt an Revolutionen und an die
Auflöſung des Alten als die weſentlichſte Vorausſetzung
für die Schaffung von etwas Neuem. Unter dieſen Umſtänden
iſt es begreiflich, daß der Völkerbund für ſie wenig Anziehendes
hat; denn wir ſind fürdie Evolutionen. Auch Ruß=
land
hat ſich verändert. Es ſchließt Verträge ab und
arbeitet mit diplomatiſchen Methoden.
Ich hoffe, daß das Abkommen der engliſchen Regierung mit
der Sowjetregierung der erſte Fingerzeig dafür iſt, daß die
ruſſiſche Regierung geneigt iſt, an einem Syſtem europäiſcher
Zuſammenarbeit mitzuwirken, um durch ihre Teilnahme die
Autorität und den Einfluß des Völkerbundes zu vermehren.

Vom Tage.

Amerikas Einſtellung.

Amerikas Lage ſei beſonders bevorzugt. Es könne ſich er=
lauben
, von den Problemen fern zu bleiben. Auch habe die
Lage in Europa in den letzten Jahren keine beſondere Anzie=
hungskraft
auf Amerika ausüben können. Trotzdem aber habe
man die Amerikaner ſtets bereit gefunden, wenn man ihrer be=
durft
hätte, und ſie hätten beſonders glücklich auf die Löſung
der Londoner Probleme eingewirkt.
Macdonalds Rede wurde mit ſtürmiſchem Beifall aufge=
nommen
. Der Präſident der Verſammlung, Motta, dankte
Macdonald für ſeine Ausführungen und vertagte hierauf die
Sitzung.

Bagreuth.

Aus Bayreuth werden wir erſucht, folgende Mitteilung
zu verbreiten:
Unter einem günſtigeren Sterne ſtehend, als dem dieſes
Jahr ſonſt beherrſchenden Mars, ſchloſſen unſere Feſtſpiele ab,
und ich möchte nun dankbaren Herzens derer gedenken, die es
uns ermöglichten, unter ſo erſchwerenden Umſtänden jene zu ver=
anſtalten
. Der regen Tätigkeit des Richard=Wagner= Zentral=
vereins
in Leipzig, der durch Gründung der Deutſchen Feſtſpiel=
Stiftung Bayreuth die unentbehrlichen Vorſchüſſe für die Vor=
arbeit
gewähren konnte, iſt es in erſter Linie zu verdanken. Er=
freulicherweiſe
waren wir in der Lage, ihr die Vorſchüſſe zurück=
zuerſtatten
. Das gütige Entgegenkommen unſerer Künſtler muß=
ten
wir in dieſem Jahre annehmen; in künftigen Jahren werden
wir dieſes nicht mehr beanſpruchen dürfen, auch wollen wir es
nicht, denn grade ſie ſind es, die unter den jetzigen Verhältniſſen
leiden, ausgenommen etwa jene Glücklichen, die von der Woge
der Gunſt zu höchſten Höhen getragen werden.
Ein guter Geiſt, eine ſich ſteigernde Arbeitsfreudigkeit bis
zum Schluß herrſchte in dem über 500 Köpfe zählenden Perſo=
nale
. Ihm iſt es in erſter Linie zu verdanken, daß trotz der
kurzen Probezeit, daß trotz eines ganz neu zuſammengeſtellten
techniſchen Perſonals auch ſzeniſch alles ohne Störung gelöſt
werden konnte. Das finanzielle Reſultat dieſes Jahres, das als
ein befriedigendes bezeichnet werden darf, ermutigt uns, die
Feſtſpiele im nächſten Sommer zu wiederholen. Die Vorarbei=
ten
haben bereits begonnen. Die Notwendigkeit eines großen
Anbaues für Schiebebühnen, Aufbewahrung der plaſtiſchen De=
korationen
, ferner Probebühne uſw. hat ſich in dieſem Sommer
herausgeſtellt und wird ſofort in Angriff genommen. Auch ſon=
ſtige
zahlreiche Neuerungen, die wir aus Geldmangel im vergan=
genen
Jahre nicht beſchaffen konnten, holen wir für nächſten
Sommer nach. Wenn wir auch nicht geſonnen ſind, Modeexzeſſe
mitzumachen, weil dies ganz dem Charakter der Werke des Mei=
ſters
widerſpräche, ſo haben wir doch ſtets ein offenes Auge für
alle guten ſzeniſchen und dekorativen Neuerungen gehabt. An
Bühnen, wie z. B. die Dresdener Staatsoper, hält man ſich ja
auch von jenen Uebertreibungen fern, iſt dabei doch ganz modern,
ebenſo auch die Rollerſchen Inſzenierungen in Wien. In dieſer
Art wollen auch wir vorwärts ſtreben. Es war uns von Be=
deutung
, daß anerkannte Künſtler, wie L. v. Hofmann und Sle=
vogt
, über die als veraltet verläſterten Dekorationen des erſten
und dritten Aktes Parſifal ſich voll des Lobes ausdrückten.
Die Neuerungen können natürlich nicht alle auf einmal gemacht
werden, dazu fehlt es an Geldmitteln. Unſer alter Feſtſpiel=

Wie wir hören, beabſichtigt Admiral Behnke, nach Abſchluß
der gegenwärtigen Flottenmanöver von der Leitung der Reichsmarine
zurückzutreten.
Als Nachfolger des verſtorbenen volksparteilichen Abgeordneten
Dr. Düringer kommt der Vorſitzende des Reichsverbandes der deut=
ſchen
Induſtrie, Dr. Sorge, in Betracht.
Der Nachrichtendienſt, herausgegeben durch den fran=
zöſiſchen
Preſſedienſt in Düfſeldoxf, ſtellte mit der
geſtrigen Nummer ſein Erſcheinen ein. Gleichzeitig gibt der
franzöſiſche Preſſedienſt bekannt, daß die franzöſiſchen Leſeſäle in Düſſel=
dorf
, Eſſen, Dortmund, Witten und Recklinghauſen ab 4. September
endgültig geſchloſſen werden.
Die Konferenz der engliſchen, franzöſiſchen, belgiſchen und deut=
ſchen
Arbeitsminiſter in Bern über die Negelung der Arbeits=
zeit
in Deutſchland, beſonders im beſetzten Gebiet, wird am 8. Sep=
tember
beginnen.
Belgrader Blätter melden, daß nach neuen, aus Bulgarien ein=
treffenden
Nachrichten die Vorbereitungen zum Bürgerkrieg ſich
mehren, und zwar ſowohl im Lande ſelbſt als auch bei den ins Aus=
land
Vertriebenen. Der Aufſtand ſolle in Nordbulgarien beginnen und
ſich nach Süden ausdehnen.
Die Wiener Börſenzeitung meldet aus zuverläſſiger Quelle, daß
der Bericht der Völkerbundsdelegierten über Erwarten
günſtig ausgefallen iſt, und zwar vor allem durch die Mitteilungen,
die von öſterreichiſchen Volkswirtſchaftlern gegeben wurden. Auch die
ſtaatsfinanzielle Situation finde eine günſtige Beurteilung. Der
Staatsvoranſchlag 1925 werde im allgemeinen genehmigt.
Wie der Petit Pariſien mitteilt, iſt der Direktor im Miniſterium
des Aeußern, Peretti della Rocca, zum Kommandant der
Nach franzöſiſcher Mitteilung betragen die Geſamteinnahmen
der Mieum bis zum 20. Auguſt 738 628 397 Fr., der Zivilderwal=
tung
260 631 545 Fr., ſonſtige Spezialeinnahmen 12706 171 Fr.
Für die belgiſche Anleihe, die auf einen Betrag von 30 Millionen
Dollar lautet, ſind im ganzen 200 Millionen Dollar gezeichnet worden.
Geſtern abend kam es in Brüfſel zu einem ſchweren Zuſam=
menſtoß
zwiſchen flämiſchen Aktiviſten und der
Menge. Ein Aktiviſt, der ſich bedroht glaubte, feuerte auf die Menge
und verletzte drei Perſonen ſchwer. Eine derſelben iſt bereits geſtorben.
Der Angreifer iſt ein Angeſtellter des Innenminiſteriums.
Die Tribuna teilt mit, daß, nachdem Muſſolini in ſeinem
Automobil die Grenze zwiſchen den Provinzen Rom und Toscana über=
ſchritten
hatte, anderthalb Stunden ſpäter auf zwei Autos aus Brescia,
die mit großer Geſchwindigkeit fuhren, geſchoſſen wurde. Das Ge=
rücht
von einem Attentat auf Muſſolini iſt unbe=
gründet
.
Die Times meldet aus New York, daß in der Rockawah=Bucht
(Long=Island) das amerikaniſche Ende des neuen Unterfeekabels
an Land gebracht worden iſt. Durch den Gebrauch einer beſonderen Le=
gierung
iſt es dem Blatte zufolge, gelungen, ein Kabel herzuſtellen,
das geſtattet, 1500 Buchſtaben ſtatt wie bisher 300 in der Mi= Verſammlung Gerüchte über Sonderverhandlungen in b. 4=Ahichz haben
nute zu telegraphieren.
Reuter meldet aus Kartum, daß die Regierung mehrere Ver=
haftungen
und Durchſuchungen von Häuſern vorge=
nommen
hat, deren Bewohner verdächtigt werden, Mitglieder der
Der Kriegsminiſter teilt in einer Verordnung mit, daß die un=
gariſche
Armee weiter abgebaut wird und in Zukunft nur
noch als Miliz fungieren ſoll.
Die Brüſſeler Derniére Heure kündigk an, daß der Streik in
der Borinage dieſe Woche zu Ende gehen wird. Die Arbeiter haben
die Vorſchläge der Bergwerkskommiſſion angenommen. Die Arbeit
wird ſchon am Montag wieder aufgenommen werden.
Die amerikaniſche Regierung hat ein beſonderes Bundesgericht, das
Fédéral Grand Jury, ernannt, um die Unterſuchung über den
Petroleumſkandal zu zentraliſieren.
Die Nachmittagsſitzung.
In der Nachmittagsſitzung des Völkerbundes nahmen alle
Redner zu den von Macdonald aufgeſtellten Problemen Stellung.
Der polniſche Miniſter des Aeußern Skrzinski betonte
in längeren Ausführungen den Friedenswillen des polniſchen
Volkes und verteidigte nachdrücklichſt das Syſtem der
Sonderverträge, die nicht aufgehoben werden können, ſo=
lange
die Solidarität der Völker nicht die nötigen Garantien
bietet. Dieſe Worte wurden von den Bänken der Kleinen
Entente aus mit ſtarkem Beifall begrüßt.
Der holländiſche Miniſter des Aeußern Karnebeck
ſchloß ſich der Auffaſſung Macdonalds an, wonach
der Völkerbundspakt eine ausreichende Grundlage für ein
Schiedsverfahren und die Regelung der Sicherheitsfrage bietet.
Artikel 12 enthalte ein vollſtändiges Syſtem der Sicherheit des
Friedens unter der Vorausſetzung, daß man tatſächlich die Be=
ſtimmungen
des Paktes innehält.
Der ſchwediſche Miniſterpräſident Stauning, der ſich nur
heute und morgen in Genf aufhält, erhofft von dem Völkerbund
die Verwirklichung der größten Hoffnungen der Menſchheit und
ſtimmt der Auffaſſung Macdonalds zu, daß alle
Völker innerhalb des Völkerbundes zuſammenwirken müſſen zur Vorgänger geblieben fei, wogegen Macdonald vont Le=
Förderung des Syſtems der Schiedsgerichtsbarkeit.

fonds, durch die Inflation vollſtändig zerronnen, muß erſt lang=
ſam
wieder erſtehen.
Die Vollendung zu erreichen, iſt uns Menſchen nicht gegeben,
aber ihr uns zu nähern, muß unſer Streben ſein. Aus den
zahlloſen Dankesſchreiben, die ich erhielt, darf ich wohl den
Schluß ziehen, daß unſer aus den beſten Elementen beſtehendes
Publikum ich möchte lieber ſagen unſere Gemeinde, denn ein
Publikum im gewöhnlichen Einne des Wortes war das nicht
unſere Beſtrebungen billigt. Wenn anch manches mangelhaft
war, eines wird man uns doch wohl einräumen, daß das Drama
voll zur Geltung kam, und das iſt das Wichtigſte.
Siegfried Wagner.
Anmerkung der Verwaltung der Feſtſpiele: Die offizielle
Ankündigung der nächſtjährigen Feſtſpiele wird im Oktober er=
folgen
. Bis dahin können Beſtellungen auf Plätze nicht entgegen=
genommen
werden.
Eine Karl Haider=Gedächnisausſiellung
in Mannheim.
Die ſtädtiſche Kunſthalle Mannheim (Leitung Dr. G. F. Hart=
laub
) veranſtaltet vom 21. September bis Anfang November eine
Ausſtellung von Gemälden und Zeichnungen Karl Haider (1846
bis 1912). Zum erſten Male iſt hier aus Muſeums= und Privat=
beſitz
ein Hauptteil des Lebenswerks dieſes bayeriſchen Malers,
Gefährten von Leibl, Böcklin und Thoma, zuſammengebracht,
der auch innerhalb der impreſſioniſtiſchen Hochflut ſeinen eigenen
Weg als Fortſetzer deutſch=romantiſcher Kunſtüberlieferung ge=
gangen
iſt. Es werden über 40 Gemälde aus allen Schaffens=
perioden
des Meiſters, außerdem eine größere Anzahl repräſen=
tativer
Zeichnungen vorgeführt. Ein illuſtrierter Katalog ent=
hält
u. a. einen Aufſatz mit Erinnerungen des Sohnes Ernſt
Haider.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Laut Bayeriſcher Staatszeitung wurde vom bayeriſchen
Staatsminiſterium für Unterricht und Kultus der Privatdozent
an der rechts= und ſtaatswiſſenſchaftlichen Fakultät der Univerſi=
tät
Würzburg, der außerordentliche Geſandte und bevoll=
mächtigte
Miniſter Dr. Friedrich v. Keller in Brüſſel, auf
Anſuchen aus dem bayeriſchen Hochſchuldienſt entlaſſen.
* Am 18. vorigen Monats ſtarb in Berlin der Schauſpieler
und Regiſſeur Julius Sachs. Er war Ende der 80er und
Anfang der 90er Jahre am damaligen Hoftheater hier als Ko=
miker
tätig. Die ausgezeichnete Verkörperung des ihm zufallen=

Nummer
Eine engliſche Erfärun
Der Irrtum des Pölkerbundes in Ober
Genf, 4. Sept. (Wolff.) Die Bemerkung
ſeiner heutigen Rede über den Irrtum, den
bund in Oberſchleſien begangen hat, hat
regung in der polniſchen Delegation
ihr naheftehenden Delegationen hervorgerufen.
Delegation veranlaßte, heute nachmittag
unter den Preſſevertretern zu verteilen:
Mitteilung der engliſchen Delegation. Zum
Rede über Oberſchleſien bemerkt der Miniſterpräſident
Worte zu einem Mißverſtändnis Anlaß gegeben hab
wähnte den Fall Obeſchleſien als einen von den
der Preſſe heftige Kritik hervorriefen, während nützſi.
die öffentliche Meinung einſtimmig denkt, ſelten erwäh.
Der Miniſterpräſident hatte keineswegs die Abück
über die Entſcheidung im Falle Oberſchleſiens zu fäll
Die Aufnahme der Rede Macdon=
Genf, 4. Sept. (Wolff.) Die Rede Maedonalds über
heitsfrage machte auf die Völkerbundsverſammlung eine
tiefen Eindruck, wenn auch in Kommentaren m
gängen darauf hingewieſen wird, daß wirklich präziſe Vor
fehlen.
Die Abſicht der engliſchen Regierung,
die ſich aus der Rede ergibt, wird folgendermaßen defiufe
des Garantiepaktentwurfes des Völkerbundes, der nur
Sicherheiten gegen angreifende Staaten ohne ſofortige Ab
ſieht, will Macdonald durch eine internationale Konferenz,
Amerika, Deutſchland und Rußland teilnehmen ſollen, das
problem zur Annahme bringen laffen. Parallel mit der A1
ein allgemeines Schiedsgerichtsverfahren an die Stelle der
Sicherung des Garantiepaktes geſetzt werden. Dabei ſollte
änderte Völkerbundspakt ſelbſt die Grundlage bilden. Di
des Völkerbundes beſtände dann darin, daß er ſofort eine
ernennt, die dieſe Fragen unter Berückſichtigung des as 4 Oe Re
vorliegenden Materials zu feſten Vorſchlägen zuſammenfaf
der internationalen Abrüſtungskonferenz, die in Europa ſta.
unterbreitet werden.
ne V
Das einzuſchlagende Verfahren
wäre ſo folgendes: Ernennung einer Kommiſſion, die ns
Tagung der Völkerbundsverſammlung ihre Arbeiten abfd
nahme der Vorſchläge dieſer Kommiſſion durch die Völ
ſammlung. Prüfung dieſer Vorſchläge durch die einzelnen 9
Einberufung einer internationalen Konferenz ſpäteſien: 4M9
Jahre. Sehr lebhaft wurde begreiflicherweiſe auch der Satz. h de Worte
Macdonalds über Deutſchlands Eintritt in der Müſt Ausweis
bund kommentiert, umſomehr, als hier ſchon ſeit ündteſtens ſchon
umgingen.
ſtaſelindert imn d
Die Frage, die man ſich allgemein ſtellt, iſt die, ol
Fühlungnahme mit der deutſchen Regierung den her L8gleichen 1
Darlegungen Macdonalds vorausgegangen ſt. Luuehlrige und
Faſt ſenſationell wirkten bei einigen Delegierten Macdona! Hit deren T.
rungen über die Feſtſtellung der Verantwortung eins 2. u gewöhn
*ü zwiſchen d
Staats, die man als eine höchſt beachtenswerte
n uin er ente
Kundgebung zur Schuldfrage
nzim von ſe
bezeichnet und die bei verſchiedenen Delegationen beteitßz
Aufregung hervorriefen. Auch die direkte Anrehe. Rih berſehen
neugeſchaffenen Staaten, die er vor wertloſen / Die deut
riſchen Verträgen warnte, fand ſtärkſte Beachtung rlude als 9
als eine deutliche Anſpielung auf die Sonderverträge, die 1 mu, deren 2
kleinere und mittlere Mächte abgeſchloſſen haben, empfunder! yrnem von
lebhafteſte beſprochen. Viel bemerkt wurde auch eine Vendr
Rede Macdonalds, in der er die Entſcheidung des ſooß verſet
bundes in der oberſchleſiſchen Frageals ein. Weſtes 3u
tum bezeichnete, um hinzuzufügen, daß dem ällerdings guder 2 1 Perionen,
gen des Völkerbundes gegenüberſtehen, die zn Auſge Ulenllen, m.
könnten.
Die Pariſer Preſſe zur Sicherheisſt
Paris, 4. Sept. (Europapreß.) Die Zeitungen
hin, daß Maedonald und Herriot im Namich.
ganz entgegengeſetzte Auffaſſungen über
heitsfrage vertreten. Während Macdonald ſch mt de
gerichtsverfahren und wirtſchaftlichen Sanktionen beghige
Herriot der Anſicht, daß gegenſeitige allgemeine dder tüllei
notwendig ſeien, um die Sicherheit ſeines Landes zu gehöhlt.e
man militäriſche Operationen nicht zulaſſen wolle, ſo v0l
bund mit einer Militärmacht ausgerüſtet werden, die Mt
Sanktionen gegen den Angreifer verwendet werden kohlte.
Der Demps glaubt nicht, daß in Anbetracht ſiſt 2
gehenden Auffaſſungen etwas Poſitives von der Begehlit
Macdonald und Herriot in Genf zu erwarten ſei, Zhſhe.
hoffen, daß die Sicherheitsfrage ein= für allemal vor Ve
gebracht werde und in Zukunft nicht mehr ungangen
Das Journal des Débats warnt vor nebe.
Sicherheitsfrage erfordere ein geeinigtes Zuſammengehel.
nicht darum handeln, eine Minderheit einfach zu überſtiht.
im übrigen an Macdonald, die Initiative zu ergreiſeh .
zu machen, da Herriot in der Sicherheitsfrage in der
Robert Cecils abgewichen ſei.

den Rollenkreiſes in Luſtſpiel, Poſſe und in der. 20
ben ihm raſch die Gunſt des Publikums, deſſen Met
Liebling Sachs wurde. Manch älterer Thegterheich.
heute gerne noch des vortrefflichen Künſtlers .
digen Menſchen erinnern.
Zum Tode von Karl von Perfgl
Landſitz Gierenfeld bei Köln iſt, 73 Jahre Ai. =
Romanſchriftſteller und Kritiker Karl Freiherr 0
ſtorben. Als langjähriger Feuilleton=Redakten, I.
der Kölniſchen Zeitung hat er ein gutes Stüchk Lt
geleiſtet. Sein journaliſtiſcher Beruf hinderte
epiſche Begabung in etwa dreißig überaus lehenslio.
nen zu beweiſen, die es zum Teil zu betzächtio.
brachten. Von ſeinen letzten Arbeiten ſeien oe.
Romane genannt: Wendezeit Der luge 4
manns Ehenot, Die Schule des Gefühls Glech
weniger bekannten Bruder Anton von Verfal beh.
etwas freimütige Themen mit beſonderer Det..
Bücher werden in den Leihbibligtheten noch iſhe
liebt ſein.
Wie die Blätter melden, iſt Comte 9 HoN
Mitglied der Aademie Frangaife, im Altek. 9
Paris geſtorben.
Aus Anlaß des 33. Deutſchen. 2.
der in Heidelberg vom 10. bis 13. Sehle
hat die Deutſche Juriſtenzeitung eine ſeht. L
nummer veröffentlicht. Nach dem Begrüblhde..
denten des Juriſtentages Geh. Nat Prol. *
Rechtshiſtoriker an der Univerſtät Berlin Le
eine Abhandlung veröffentlicht über die Heidelberd
fakultät, die eine Ueberſicht zugleich über de L
verſität Heidelberg ſeit deren Begründung De
H
zu allen auf der Tagesordnung des Kougteſse e.
Pr‟
Abhandlungen von erſten Autoritäten veröffentlie
niſter Preu

Sturtz, Geh. Nat Nießer, Oberlandesgerichtsprö
wvie den Proſeſſoten Thong, Mitrnger, beilb.
velenr anderen. Das Heſt ält eine gutsgesſchde. .
die Velgeſtaligkeit der Verhaundlungen, dn Bet.
Durch Uiebernahme der bei Gugen Diede.
Werke Einſt Liſſauers vereinigt jetzt die 9
lagsanſtalt in Stuttgart das Geſaheinge
ters in ihrem Verlage, Liſſauer, der hochge de.
übrigens in dieſem Winter vielfach a2 Drchte.
kommen. Die Uraufführung ſeines Schave.
reits am 6. September d. J. im Kieler Stoht.

[ ][  ][ ]

Rurtt 243.

Darmſtädter Dagblatt, Freitag, den 5. September 1924,

Seite 3.

der erfehrsbeſchränfungen.
Ordsltanzen der Rheinlandfommziſſion.
Wie d. (cho du Rhin hierzu meldet, hat die Rheinland=
imiſſiors
=ihrer Sitzung vom 3. September unter dem Vorſitz
franzc en Oberkommiſſars Tirard die Ordonnanzen 262
264 befſen, die ſich mit der Aufhebung, der Zölle an der
nze der ſetzten und unbeſetzten Gebietes, mit der Auf=
ſ
ung de ſchränkungen des Fuhrwerks= und Automobilver=

s und Her Wiederherſtellung des freien Perſonenverkehrs
ſchen dsi tnbeſetzten und dem beſetzten Deutſchland beſchäf=
n
. Arzy 1 der Verordnung 262 hat folgenden Wortlaut:
Vom 5 btember, nachts 12 Uhr ab, unterliegt der Waren=
ehr
zw eir dem beſetzten und dem unbeſetzten Deutſchland
ſer dennoang einer Ab= und Zulaufsbeſcheinigung, noch
Zahlur rgendeiner Gebühr. Das Echo du Rhin fügt
daß / zum 21. September einige Zollpoſten an der Oſt=
ize
des-Tetzten Gebietes aufrecht erhalten werden. Dieſe
ten haks im beſonderen die Aufgabe, den Urſprung der
ren, die Has Ausland beſtimmt ſind und durch das beſetzte
iet lauß feſtzuftellen und ſo der Schwierigkeiten zu begeg=
die
ari er Tatſache entſtehen können, daß bis zum 21.
itember den Durchgangsverkehr über das beſetzte Gebiet
dem 2 and noch beſondere Beſtimmungen beſtehen.
Ferner 1. die Rheinlandkommiſſion die Aufrechterhaltung
chiedene jiherer Maßnahmen, die ſich auf die Rheinſchiff=
t
und E Verkehr mit dem Notgeld im beſetzten Gebiet be=
en
, als ſer den gegenwärtigen Umſtänden nicht mehr ge=
ifertigt
beſondere Ordonnanzen 265 und 266 aufge=
en
. DiZeichen Maßnahmen werden auch für das Ruhr=
get
getre
Die ienen Paßvorſchriften.
Köln, Sept. General Degoutte hat, wie bereits ge=
det
, eine rordnung Nr. 122 erlaſſen, durch welche die Ver=
s
= Einxy= und Aufenthaltsbeſtimmungen für das beſetzte
iet neu u=gelt werden. Im allgemeinen heißt es darin:
Alle übe Jahre alten Perſonen, gleichviel, welcher Nation
z ingehöre; je ihren gewöhnlichen Wohnſitz im beſetzten Ge=
im
haben, / Ten einen Perſonalausweis mit Lichtbild haben,
die Wog Beſetztes Gebiet Territoire oceupée trägt.
er Ausrki, darf nur an Perſonen ausgehändigt werden, die
beſtens r einen Monat lang im beſetzten Gebiet ihren
inſitz hai. Die in dem Ausweis bezeichnete Perſon kann
hindert yHem beſetzten und unbeſetzten Gebiet verkehren.
Desgleie;; kann jeder über 15 Jahre alte deutſche Staats=
hörige
: jede mehr als 16 Jahre alte Perſon derjenigen
ht, dere=s ruppen an der Beſetzung beteiligt ſind und der
en gewöi chen Wohnſitz im unbeſetzten Deutſchland hat,
zwiſchenu an beſetzten und unbeſetzten Gebiet verkehren,
n er entn er mit dem deutſchen Perſonalausweis oder mit
von ſei. Landesbehörde ausgehändigten und viſierten
verſeher?
Die deun n Staatsangehörigen, die aus einem anderen
de als D. chland kommen, und die Angehörigen der Staa=
deren
2 Sen an der Befetzung beteiligt ſind, müſſen mit
im von e Landesbehörde ausgehändigten und viſierten
verſehes/ in und haben die Beſtimmungen des deutſchen
zes zu ! gen.
Perſonery ce im beſetzten Gebiet ſich dauernd niederlaſſen
en, müſſfſ ei den deutſchen Behörden des Ortes, an dem
ſich niedad fen wollen, ein ſchriftliches Geſuch einreichen.
ſo muß 4 Perſon über 15 Jahre, die ihren gewöhnlichen
nſitz in I. beſetzten Gebiet hat, die aber ihren Wohnſitz
as unbef? Gebiet verlegen will, davon die deutſchen Be=
en
benay Otigen, damit dieſe den Perſonalausweis ein=
en
kann, / in Franzöſiſch die Worte Beſetztes Gebiet
Perſwſ, die nicht mehr ihren Wohnſitz im beſetzten Ge=
haben
, ifi r Perſonalausweis mit dem Vermerk Beſetztes
iet weitti et benutzen verboten.
Aktibe AP örige der deutſchen Wehrmacht können das be=
Gebiet t betreten. Deutſche Militär= und Polizeiunifor=
dürfen
r anit Genehmigung der Armeekommandanten im
tten Gebö xetragen werden.
Jede Peſ deren Anweſenheit im beſetzten Gebiet der
mandierero (Beneral als für den Unterhalt, die Bedürfniſſe
die Sichi it der alliierten Beſatzungstruppen oder der
itlichen S Eheit gefährdend erſcheint, kann von dieſem aus
beſetztenm Siet ausgewieſen werden.
Freiwilliei! er nachläſſige Zuwiderhandlungen gegen dieſe
ordnung / Den beſtraft.
Dieſe Ves riung tritt ſofort in Kraft.

Ein Preſſeempfang.
Berlin 4. Sept. Der Generalagent für die Reparations=
zahlungen
, das amerikaniſche Mitglied des Daweskomitees,
Owen Young, iſt heute abend gegen halb 7 Uhr in Begleitung
ſeiner Gattin auf dem Bahnhof in der Friedrichſtraße eingetrof=
fen
. Gleichzeitig mit dem Generalagenten traf der jüngere Bru=
der
des Generals, nämlich Rufus Dawes, ſowie der Sekretär
der Reparationskommiſſion, Maofadyean, in Berlin ein. Letz=
terer
iſt jedoch, wie er perſönlich ſagte, nur zur Unterſtützung des
General Young nach Berlin gekommen. Ein offizieller
Empfang auf dem Bahnhof fand nicht ſtatt. Das
Finanzminiſterium hatte lediglich den Regierungsrat Meyer
zur Begrüßung entſandt. Der General begab ſich ſofort in das
Hotel Adlon.
Unmittelbar nach ſeiner Ankunft empfing Young die Ver=
treter
der amerikaniſchen Preſſe ſowie den Berichterſtatter der
T.U. zu einer Unterredung, in deren Verlauf er folgendes er=
klärte
:
Ich habe mit großer Genugtuung die Ernennung Gil=
berts
zum ſtändigen Generalagenten geleſen.
Amerika konnte keinen beſſeren Mann ſchicken zur Uebernahme
dieſes ſchwierigen und verantwortungsvollen Amtes. Seine
reichhaltige Erfahrung, ſeine Unabhängigkeit des Urteils, ſein
klarer Verſtand und herrlicher Geiſt bieten die beſte Sicherheit
für ein erfolgreiches Arbeiten des Dawesplanes. Es muß der
Welt und Deutſchland ein Gefühl der Erleichterung geben, zu
wiſſen, daß hier in Berlin ſelbſt die erſten Schritte unternommen
werden, um das Londoner Abkommen und den Dawesplan zu
verwirklichen. Ganz abgeſehen von den Vorzügen oder Fehlern
des Planes ſelbſt, über die andere zu urteilen haben, kann man
wohl ſagen, daß der Plan nicht nur eine Baſis für ein Einver=
nehmen
zwiſchen den alliierten Regierungen dargeſtellt hat, ſon=
dern
auch eine Grundlage für eine Verſtändigung zwiſchen den
Alliierten und Deutſchland, einer wirklichen Verſtändigung der
Gleichberechtigung, nachdem eine ergiebige Debatte vorhergegan=
gen
iſt und Konzeſſionen gemacht worden ſind. Der Plan
habe die Welt ſchon etwas weiter gebracht auf
dem Wege der Ruhe und des Friedens. Ob der
Plan gut iſt, wie ſeine begeiſterten Anhänger glauben, oder
ſchlecht, wie ſeine ſchlimmſten Feinde behaupten, iſt nicht halb ſo
wichtig als die Frage, ob alle intereſſierten Länder guten Willens
ſind, den Plan in die Praxis umzuſetzen. Wenn dieſer gute
Wille vorhanden iſt, wird ſelbſt dem ſchlechteſten Plan Erfolg be=
ſchieden
ſein. Iſt dieſer nicht vorhanden, dann wird auch der
beſte Plan fehlſchlagen. Ich bin glücklich, ſagen zu
können, daß Deutſchland, mit der Zahlung der
20 Millionen Goldmark den erſten Schritt un=
ternommen
hat. Dieſer Schritt iſt mit einer Promptheit
erfolgt, der ein gutes Zeichen darſtellt. Ich bin ſicher, daß der
nächſte Schritt, den die Alliierten zu unternehmen haben, mit
derſelben Promptheit erfolgen wird. Es iſt nichtder Plan,
ſondern der Geiſt, der hinter dieſem ſteht.
Aufhebung der Zoli=Linie bereitsam 8. /9. Sept.
Köln, 4. September. Die interalliierte Rheinlandkommiſſion
hat heute vormittag beſchloſſen, den für den Wegfall der Abga=
benerhebung
bei dem Warenverkehr zwiſchen dem beſetzten und
unbeſetzten Gebiet urſprünglich für den 10. September vorge=
ſehenen
Zeitpunkt früher zu legen, und damit alle anderen Ter=
mine
um einen Tag früher zu legen, ſo daß die Rheinzolllinie be=
reits
in der Nacht vom 8. auf den 9. September aufgehoben wird.
Der Amneſtieerlaß.
Berlin 4. Sept. Durch die Unterzeichnung des Londoner
Schlußprotokolls hat ſich die Rechtspoſition derjenigen Firmen,
die während des paſſiven Widerſtandes mit den franzöſiſchen
oder belgiſchen Zollorganen wegen Zuwiderhandlungen gegen
die Zollvorſchriften der Einbruchsmächte in Konflikt gekommen
waren, weſentlich gebeſſert. Nach Artikel /II der Anlage 3 wird
eine allgemeine Amneſtie für Vergehen, die aus politiſchen Grün=
den
erfolgt ſind, gewährt, ſoweit es ſich nicht um Verbrechen
handelt, die den Tod herbeigeführt haben. Da die Zuwider=
handlungen
gegen die franzöſiſchen Zoll=, Ein= und Ausfuhr=
beſtimmungen
während des paſſiven Widerſtandes auf Grund der
Weifungen der deutſchen Regierung aus politiſchen Gründen
begangen wurden, ſind alle dieſe Vergehen als politiſche Hand=
lungen
im Sinne dieſer Amneſtie anzuſehen. Jede weitere Straf=
verfolgung
oder die Vornahme von Vollſtreckungshandlungen
aus dieſem Anlaß iſt daher nach deutſcher Auffaſſung nicht mehr
zuläſſig, auch wenn die Zollverwaltungen den deutſchen Beteilig=
ten
zur Unterſchrift unter ſogenannte Vergleiche gezwungen
haben ſollten. Vorläufige Vollſtreckungsmaßnahmen, wie die
Sperrung der Betriebe, Sicherſtellung von Warenvorräten uſw.
müſſen daher aufgehoben werden.

Aas Bagern.

Schlägerei zwiſchen Völkiſchen und Kommuniſten.
Sitzung der Baheriſchen Volkspartei.
Drahtbericht unſeres Körreſpondenten.
+München, 4. Sept.
Geſtern abend kam es in einer Verſammlung der Großdeut=
ſchen
Volkspartei, die unter dem Titel Hitler oder Lenin ein=
berufen
war, zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen Völkiſchen und
Kommuniſten. Als nämlich der Redner Hermann Eſſer von dem
kommuniſtiſchen Reichstagsabgeordneten Katz als dem Juden
mit dem dreifachen Nacken ſprach, erhoben die anweſenden
Kommuniſten lauten Proteſt. Es entſpann ſich ein Handge=
menge
, in dem Maßkrüge und Stühle als Waffen benutzt wur=
den
, ſo daß es nicht ohne einige Verletzte abging. Ein ſtarkes
Polizeiaufgebot ſtellte ſchließlich die Ruhe wieder her.
Heute fand unter dem Vorſitz des Abg. Dr. Wohlmuth eine
Sitzung der Landtagsfraktion der Bayeriſchen Volkspartei ſtatt,
an der auch Miniſterpräſident Dr. Held und die Miniſter Stützel,
Oswald und Matt teilnahmen. Reichstagsabg. Emminger hielt
ein Referat über die Haltung der Reichstagsfraktion bei der
Abſtimniung über die Geſetze zur Durchführung des Londoner
Abkommens. Der Standpunkt, den die Reichstagsfraktion dabei
eingenommen hat, deckt ſich mit der Auffaſſung, die in der Land=
tagsfraktion
in dieſer Frage herrſcht. Beſchlüſſe wurden nicht
gefaßt, da die Sitzung nur zur gegenſeitigen Fühlungnahme
während der Landtagsferien dienen ſollte.
In parlamentariſchen Kreiſen ſpricht man davon, daß die
Landtagsausſchüſſe Anfang Oktober ihre Tätigkeit wieder aufneh=
men
werden. Dem Landtag ſteht in Geſtalt des Selbſtverwal=
tungsgeſetzes
, deſſen Entwurf vor dem Abſchluß ſteht, eine be=
deutende
geſetzgeberiſche Arbeit bevor, außerdem das Konkordat
und die damit zuſammenhängende Regelung des Verhältniſſes
der Evangeliſchen Landeskirche zum bayeriſchen Staate.
Dr. Düringer 7.
Karlsruhe, 4. Sept. Die Beerdigung des früheren badiſchen
Juſtizminiſters Dr. Düringer, des volksparteilichen Mitglieds des
Reichstags, der, wie bereits gemeldet, in Berlin an einem Herzleiden
geſtorben iſt, findet am Samstag in Karlsruhe ſtatt.
Mit Dr. Düringer iſt einer der hervorragendſten deutſchen Juriſten
und politiſchen Perſönlichkeiten aus dem Leben geſchieden. Er ſtammte
aus Mannheim, wo er 1855 geboren wurde. Seine erſte Anſtellung im
badiſchen Staatsdienſt fand Dr. Düringer 1884 in Offenburg. Er
wurde dann zwei Jahre ſpäter nach ſeiner Vaterſtadt verſetzt und im
Jahre 1890 zum Landgerichtsrat ernannt. Seine Mannheimer Tätig=
keit
, vor allem als Vorſitzender der 2. Kammer für Handelsſachen, führte
ihn demjenigen Gebiete zu, auf dem er ſich außerordentliche Verdienſte
erwarb und das ihm in der Juriſtenwelt einen Namen begründete: dem
Handelsrecht, zu dem er einen in Rechtskreiſen hoch gewerteten Kommen=
tar
ſchrieb. Im Jahre 1902 wurde er ans Reichsgericht in Leipzig be=
rufen
, wo er bis zu der Anfang Auguſt 1915 erfolgten Berufung an das
Oberlandesgericht Karlsruhe wirkte. Nach der Revolution wandte ſich
Dr. Düringer, der inzwiſchen zum badiſchen Juſtizminiſter ernannt
worden war, dem politiſchen Leben zu und wurde als Mitglied der
Deutſchnationalen Volkspartei Badens in den Reichstag gewählt. In
Erinnerung ſteht noch der Konflikt, der ihn zum Austritt aus dieſer
Partei veranlaßte und der ihn bewog, in die Deutſche Volkspartei einzu=
treten
, die ihn bei den jüngſten Reichstagswahlen im Mai d. J. wieder
als Kandidaten aufſtellte. Nicht nur in den Kreiſen ſeiner eigenen
Partei, ſondern auch weit darüber hinaus wurde dem Verſtorbenen Ach=
tung
und Wertſchätzung entgegengebracht, da Dr. Düringer ein Mann
von lauterer Geſinnung, von freundlichem Weſen war und weil die
Gründlichkeit und Sachlichkeit aller von ihm aufgeworfenen Fragen an=
erkannt
werden muß.
Die erſten Kämpfe in China.
London, 4. Sept. (Europapreß.) Nach einer Meldung
aus Schanghai iſt der erſte Kampf unentſchieden geblieben. Nach
den Erklärungen der Verwundeten, die in Schanghai angekom=
men
ſind, hat ſich die Nordarmee um 1½ Kilometer in der Rich=
tung
auf Nanking zurückgezogen, ohne aber von der Südarmee
verfolgt zu werden, da dieſe ihre gegenwärtigen guten Stellungen
nicht aufgeben will. In Schanghai ſind im ganzen 400 fran=
zöſiſche
Matroſen ausgeſchifft worden. 1500 örtliche Freiwillige
ſtehen für alle Fälle zur Verfügung. Außerdem liegen bei Schang=
hai
zwei engliſche Kanonenboote und drei Kreuzer, ferner 6 ame=
rikaniſche
Kreuzer und 6 Kanonenboote, zwei franzöſiſche und
vier japaniſche, ſowie ein italieniſcher Kreuzer vor Anker.
Der Kampf geht zur Hauptſache um den Beſitz von Schang=
hai
. Dieſe Stadt gehört zur Provinz Kiangſu. Sie iſt aber zu=
folge
der in den letzten Monaten herrſchenden Anarchie vom Gou=
verneur
der Provinz Chekiang übernommen worden. Der Gou=
verneur
der Provinz Kiangſu ſucht ſie wieder in ſeinen Beſitz
zu bringen. Hinter Kiangſu ſteht aber der General Wu Pei Fu
und der Präſident der Republik Tſao Kun.

(V neuen Briefen von ihm.)
In Freilür vom Stein iſt uns der Geiſt der Freiheits=
ge
am gran kigſten verkörpert, denn er war die ſtärkſte gei=
Kraft inn ampfe gegen Napoleon bei der Befreiung und
deraufrichhr des preußiſchen Staates. In ihm glaubte der
zöſiſche L T den Mittelpunkt des Widerſtandes zu ver=
ten
, als Ser in die Acht erklärte, aber auch der Geächtete
b noch einy ehtbarer Gegner, der auf der Flucht und in der
bannung 1 Sturz des Korſen vorbereitete. Aus dieſer Zeit,
der non5ſl Stein durch die Aechtung zur Flucht aus
ſtſchland = aingen wurde, werden uns jetzt koſtbare un=
annte
. efe mitgeteilt, die in ihrer wunderbaren Aus=
csfähigkei
i9 ganze Größe des genialen Mannes zeigen. In
neuen 2 Hrift Schleſiſche Monatshefte veröffentlicht
lrad Wuck5.= Briefe Steins an die Gräfin Reden, die
Breslauex) atsarchiv bewahrt werden. Graf Reden war
preußiſchel ergwerksminiſter eine Zeit lang Steins Kollege
mit ihm befreundet. Auch der Gräfin Reden ſtand er
e und hat Durch ein ganzes Jahrzehnt von 1805 bis 1815

Stein als Geächteter.

geſchrie=i, die zum größten Teil in der Umgangsſprache
irt anzöſiſch, abgefaßt ſind, aber ganz die kern=
großen
Mannes atmen. Nach der Aechtung
ember 1808 bot ihm das Redenſche Ehepaar ihr
bei Schmiedeberg i. Rieſengebirge als Zu=
tein
antwortete darauf am 22. Dezember 1808:
eder old und Kourant brauche ich nicht, wohl aber
Fortdauer! Freundſchaft eines braven und edlen Mannes,
Sie ſind.6 s Anerbieten, uns in dem ſchönen Buchwald
zunehmen, ) ne ich an. Ich fühle mich ſehr glücklich, durch
in Windſto) Zwungen worden zu ſein, einen Nothafen auf=
uchen
. Düi, man nur hoffen, von hier aus den Stürmen
ig zuſeheny Tönnen und nicht mit hin= und hergeſchleudert
werl
Vorſehung kann Ereigniſſe herbeiführen, die

ere Wundodl, Ɨlen, eine beſſere Zukunft begründen. ch mag
h dieſer H ang aber nicht überlaſſen, da das Menſchen=
Hlecht lange. ch nicht gebeſſert iſt, noch immer in Egoismus,
rurteilen 17 Sinnlichkeit verſunken und noch vieler Stöße
arf, um de 2 geriſſen zu werden. Die Aeußerungen von
dris

aufi9 t, um ſein elendes Ich zu behalten.
Wir fB zwang ſchon Anfang Januar 1809 Stein,
rlin zu ve=) n und über Buchwald hinaus, wo er auch
9t ſicher wol rach Böhmen zu fliehen. Er hält ſich zunächſt
2kautenau=) und ſeine Stimmung bezeichnet eine Bemer=

kung in einem Brief an die Gräfin Reden, die ihm den hoff
nungsloſen Zuſtand des Grafen Dönhoff mitgeteilt hat: Ich
kann dem guten Dönhoff nur dazu gratulieren, daß er dieſe
Welt verläßt, wo die Herrſchaft der Lüge und Schlechtigkeit auf
eine furchtbare Art fortſchreitet. Als er aus Trautenau mit
ſeinem Sekretär, dem Grafen Geßler, weiterfährt, ſchreibt er
deutſch an die Gräfin mit erneuerten Gefühlen der Dankbarkeit
und Liebe für die vortrefflichen Bewohner des Buchwalder Tals,
mit ruhigen Hinblicken auf die Zukunft und Unwillen über die
knechtiſchen Seelen, die die Sprache der Lüge ausgeſprochen
haben in den uns mitgeteilten Zeitungs=Artikeln, und er fährt
fort: Beſtrebe ſich jeder brave Mann, die Geſinnungen und die
Liebe für Wahrheit und Freiheit aufrecht zu erhalten, unter
ſeinen Umgebungen, und beſonders unter der Jugend ſtreue er
den Samen des Edlen unverdroſſen aus. Das Schlechte trägt
den Keim ſeines Unterganges in ſich und wird nicht ſiegen.
In Prag, wo er ſich dann aufhält, findet er alles beträchtlich
wohlfeiler als im nördlichen Deutſchland, die Menſchen gutmütig
und gefällig. Aber da ein neuer Krieg mit Frankreich droht,
iſt er auch dort nicht ſicher und muß nach Brünn überſiedeln, wo=
hin
ihm ſeine Frau und Töchter nachfolgen. Aus Brünn vom
6. März 1809 ſtammt ein langer Brief an die Gräfin, in dem
es in deutſcher Ueberſetzung heißt: Wenn uns nur dieſe ſtille
Zuflucht erhalten bleibt und nicht neue Ereigniſſe zwingen, ſie
zu verlaſſen! Ich habe Ihnen meine Beſorgniſſe dieſerhalb ſchon
mitgeteilt und die Maßnahmen, die ich dann zu ergreifen für
nötig halte, da ich meine Familie in die unwirtlichen öſtlichen
Länder, wohin der Drang der Umſtände mich alsdann treibt,
nicht reiſen laſſen kann, ohne meine Frau, deren Geſundheit ſehr
angegriffen iſt, aufzuopfern und die Erziehung meiner Kinder
zu ſtören. Ehe ich meine Frau dieſen Unannehmlichkeiten aus=
ſetze
, ließe ich mich nach Napoleons Belieben auf dem Spielberg
einſperren. Kurz, man muß auf Gott vertrauen, den Mut nicht
verlieren und ſeine Pflicht tun. Er hofft auf die Siege der
Oeſterreicher und fordert den friedfertig geſinnten, kränklichen
Grafen Reden zu mannhafter Tatkraft auf: Glauben Sie, Sie
lebten im Dreißigjährigen Krieg, und ich würde mich freuen,
wenn Sie für unſer Vaterland bluteten. Soll die Sache der
Selbſtändigkeit und Unabhängigkeit fallen, welchen Wert hat
noch das Leben, und wird ſie ſiegen, wie rühmlich iſt es, dazu
mitgewirkt zu haben. Infolge der Niederlage der Oeſterreicher
bei Wagrcm mußte Stein dann mit ſeiner Familie ſich nach
Troppau begeben, von wo er an die Gräfin Reden in der größ=
ten
Ungewißheit über die Zukunft ſchreik
* Das Weihnachtsplakat als Preisaufgabe. Zur Erlangung
eines künſtleriſchen und ſuggeſtiv wirkſamen Weihnachtsplakates

ſchreibt der Werbeausſchuß des Börſenvereins der Deutſchen
Buchhändler zu Leipzig ein Preisausſchreiben aus: Das Plakat
ſoll das Hochformat von 60 :90 Zentimeter haben und in drei
Farben im Offſetverfahren herzuſtellen ſein. Die Darſtellung
kann ſigürlich ſein und ſoll den Text erhalten: Schenkt Bücher
zum Weihnachtsfeſt! Für die fünf beſten Entwürfe ſind Preiſe
von 800 bis 2000 Goldmark ausgeſetzt. Zur Teilnahme am Wett=
bewerb
iſt jedes Mitglied des Bundes Deutſcher Gebrauchs=
graphiker
berechtigt. Die Entwürfe müſſen bis zum 13. Septem=
ber
eingetroffen ſein. Das Preisrichteramt haben übernommen
die Herren Prof. F. Ehmke=München, Prof. M. Körner=Nürnberg,
Ludwig Enders=Offenbach a. M., Alfons Schneider=Leipzig und
drei Vertreter des Buchhandels. Näheres beim Werbeausſchuß
des Börſenvereins der Deutſchen Buchhändler.
* Ein Haus zu verſchenken. Im Hanauer Anzeiger findet
ſich folgende Ausſchreibung: Ein Erfolg der Zwangswirtſchaft
und der auf dem Hausbeſitz laſtenden Steuern! Wohnhaus mit
Hinterhaus und Hof, Mitte der Stadt, neunmal Zweizimmer=
wohnung
ſowie Zubehör, zu verſchenken durch die Geſchäftsſtelle
des Vereins Hanauer Haus= und Grundbeſitzer e. V. Karl
Erbe, Römerſtraße 11. Bis jetzt ſoll ſich noch niemand gemel=
det
haben, der ſich das Haus ſchenken laſſen will.
* Die bewegliche Nordſeeküſte. Von Heimatforſchern in
Schleswig=Holſtein wird auf die Erſcheinung hingewieſen, daß
neuerdings das Meer hergebe, was es Jahrhunderte hindurch
als ſein Geheimnis und Eigen bewahrt habe, ſo große Holz=
brocken
, die teils von untergegangenen Wäldern, teils von unter=
gegangenen
Schiffen herrüren mögen, und zwar an der Stätte,
an der der von Liliencron beſungene, plötzlich in den Nordſee=
fluten
verſunkene altfrieſiſche Hafenort Rungholt geſtanden hat.
Es müſſe, ſo heißt es, ein Grund vorliegen, daß längſt Vergange=
nes
emporſteige, mit anderen Worten, es ſcheine eine Tatſache
vorzuliegen in dem Streite, ob die Küſte ſich hebe oder ſenke. Da=
bei
brauche man nicht an eine allgemeine Hebung des ge=
ſamten
Bodens zu denken, ſondern es genüge einſtweilen die geo=
logiſch
aufgeſtellte ſogenannte Stauchungstheorie, die beſage, daß
die Küſte des Meeres unter Zurücktreten allmählich ſteil aufge=
ſtaucht
werde, ſo daß das Meer daneben an Tiefe gewinnt. Mit
der Frage der Beweglichkeit der Nordſeeküſte iſt eine geophyſiſche
Angelegenheit von großer Bedeutung aufgeworfen.
* Der älteſte Junggefelle geſtorben. In dem iriſchen Städt=
chen
Ballyrobin Killead iſt der älteſte Bürger der Landes John
Campbell im Alter von 112 Jahren geſtorben. Der Greis war
bis zuletzt körperlich und geiſtig vollkommen friſch. Er ſchrieb ſein
hohes Alter dem ſtändigen Aufenthalt in friſcher Luft und dem
reichlichen Genuß von Bier zu. Außerdem betonte er gerne, daß
er nie ſo alt geworden wäre, wenn er geheiratet hätte.

[ ][  ][ ]

24.

ast-L

Phänomenales Filmwerk in 6 Akten mit

in der Titelrolle.
Ferner wirken mit:
Hanson, Bruno

Fox-

in 2 Akten. (11137fsgo

Ge He Da‟
reiner Rauchtabak (Mittelſchnitt)
½⁄Pfund 60 Pfg., 100 gr. 25

khans Ge He
Eliſabethenſtraße 35.

(11191

Anmeldungen, Aus=
arbeitung
, Zeich=
nungen
. Modelle und
Verwvertung (10706a
Ing. G. Odlas
Sandbergſtraße 52.
Sprechzeit täglich auch
Sonntag.

Rheinstr. 2

Nummer 2

Freitag, den 5. September 1924
Grosses Extra-Konzert
Kapellmelster: Willy Schlupp

1. Ouvertüre z. Oper Mignon
Thomas
2. Fantasie a. d. Oper Der Hiegende
Wagner
Holländer
3. Suite Caucasienne TTanor
4, Symphonie Nr. 6 (Pastorale)
Beethofen

5. Ouyertüre z. Oper Tell
Rossini
6. Fantasie über Melodien v. Havdn
Haydn
Liszt
7. Rhapsodie Nr. 6
8. Große Fantasie a, d. Oper
Die Hugenotten Meverbeer

Sonntags von 111 Uhr: Früh-Konzert
A

Orpheum (uh=
Der Lachſchlager
der Woche
nur bis 8. Sept.:
Sein Doppel=
gänger
.
Tanſende
haben Tränen ge=
lacht
über Schmitz
u. Weißweiler, die
beid, Köln. Ori=
ginale
. (11169
Kart.: Verkehrs=
büro
, de Waal,
Rheinſtr. 14.

Woog, 4. Sept. 1924.
WVaſſerhöhe , 3,75 m.
Luftwärme 132 C.
Waſſerwärme vorm.
* uhr 19, 8.

am 6.7. September 1924
auf dem Flugplatz am Rebſtock,
Schau= u. Runſtflüge, Fallſchirmabſprünge, Paſſagierflüge
Mahens Malert kaitenseh Aanssian
für Inhaber von Eintrittskarten
Ballonaufſtiege mit Derfolgung durch Automobile u. Motorräder
Mk. 6. Tribüne
Mk. 3. Startplatz
Eintrittspreiſe Mk. 1.
Dorperkauf an den durch Plakate kenntlich gemachten Stellen.
Straßenbahn=Sonderzüge=Fahrpreisermäßigung bei Vorzeigung der Eintrittskarte, Automobilperbingung ab
Bahnhofsplatz 8. Eiſenbahn: Derſtärkter Derkehr für alle Richtuugen.
Näheres; Programme, Tageszeitungen, Radio

Hoderner Viersitzer, 6/20 P8, neu
Desgl. Sechssitzer 10/24 PS
sehr preiswert abzugeben.
Rhein-
Müllerdober str. 89.
Wfrtg

Fl.,6
1922er Rheinheſſ. Weißwein . .0.80
Ingelheimer Rotwein . . . . . 1.20
Malaga, Tarragona u. Bermuth 2.20
Weinbrand, Rum, Arrak
Kirſch= und Zwetſchenwaſſer
alle Branntweine und Liköre
ſowie Anſatzbranntwein
zu bekannt billigen Preiſen.
Wirte Extra=Rabatt! (*25569) Kein Laden!
S. Lehmann, Hoffmannſtr. 12, part.
(Ecke Kies= u. Hoffmannſtr.)

Prima bayr, Fleiſch=u. Wurſtwaren:
11152)
Pfund
Hausmacher Preßkopf . 1.20
Leber u. Blutwurſt 1.00
Rollſchinken . . . . . . 1.70
Rauchfleiſch .. . . . . 1.50
per, in Poſtkolli u. größ, Quantitäten
Georg Rothenbach
Metzgermeiſter
Kleinheubach a. M.
Telephon Amt Miltenberg 15.

Reparaturen + Umbau + Rahmenbrüche
ſowie ſämtliche Schweißarbeiten
werden prompt, ſauber u. billig ausgeführt
Neue Räder + Gummi
ſowie ſämtliche Erſatzteile am Lager
Billigſte Preiſe (Bu=
Jede Menge Karbid kann abgegeben werden

Artilleriekaferne * Heidelbergerſtraße 47

Darmstadt
Ludwigsplatz 3. Tel. 671.

Telephon 2505

Telephon 2505

Heute Freitag und morgen Samstag

In allbekannter Güte
Schlachtplatten mit neuem Champagnerkraut
Wellfleisch und Bratwürste
mitneuem Champagnerkraut
Im Ausschank:
Pilsner Urquell‟ Kulmbacher Sandlerbräu und
Darmstädter Kronenpilsner

eines der besten Münchner Biere

(*25609

Frische Siedeier . . 10 St. 95
Ia baver. Siedeier 10 St. 1.35
Frische gr. Italiener10 St. 1.45
Frische, extra grosse
Italiener ... . . . 10 St. 1.55

terrttttttttt

Feinste
Sstahm
Pfund

1.20

Alsbach a. d. B.
Sonntag, den 7. September 1924
Großes

Vorzü liche Speiſen, hervorragende
21er Pfälzer= u. Rheinwein
Billigſte Preiſe
11154) Hechler Krone‟"
Weessrssxrrtttrt.

jedes Stück 2530 Mark ſolange Vorrat
reicht. Angebote unter O, 124 an die Ge=
ſchäftsſtelle
.
1*25658fs

Unter Garantie
bei Menſch u. Tier
vertilg Sie Flöhe 80l0TI Kopi=, Kleider, Filz=
WANAEN
LAUSA
u. Brut (Niſſen), KAMPOLDA‟ geſ.
geſch. Wunden unſchädl,
(I,I., 9466
Gust, Kanzler, Schulſtr. 12,

Zu dem am
Sonntag, den 7. u. Montag, den 8. Sept.
ſtattfindenden Kiechweihfeſt verbunden
mit Tanz ladet freundl, ein

Zell bei Bensheim.
A

Großer
iegenheitske
Ein großer P

in allen Herren=Grö
ſolange Vorrat
jede Hoſe
nurm. 9.45
Kleiderfabi

Kommandit=Geſeliſcha
am Markt

für Automobile, Moto
Fahrräder und Fuhrt
zwecks Einlöſung beſorgt ſch.
Bie
Schneider, ſia

ansmiſſions
mit und ohne Montas
ab Lager ſofort billig

Rheinſtraße 30/39 : Teleſh!

Detich eie.
Anfang Okte
bitten m
Gefl. Anmeldun
Eliſabethenſtraße 52, iſt
A. Schrimpf und 8 ſt.
KHHrr

Neueſte 6chl4
Spaniſchende
Täglich friſch geröſl

aus eigener Röſter:
Wiederverkäufer erhalien B

hſtraße 11-
Telephon 2218-

Transmission‟
mit und ohne Mon
ab Lager sofoft 50
Fr.Rinnel
Rheinstr. 30/89.

Regal, 2 m hoch u.
2 m br., zu vk. Ecke
Hoch=u. Kiesſtr. 34,I. 4*

1 mnod. Kinderwag.,
gut erh., z. vk. Fran=
kenſteinſtr
. 46, III.

Hit
das Pfd.v
Feiuſtgenäſtelt.
Bäuſe.

[ ][  ][ ]

Aa ver 247.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 5. Getztember 1924.

Seite

5.

Bis der Landeshaustſtadt.
Darmſiadt, 5. September.
Falſches Geld.
ImSter Zeit ſind zwei Gruppen von Fälſchungen der
5=Dollel vten der Deutſchen Reichsbahn im Verkehr feſtgeſtellt
wordem e an folgenden Merkmalen zu erkennen ſind:
1. Gruppe.
1. Mc) ſa Papier.
2. Be fur erſcheint weißes Papier.
3. Intze Gedeckt durch uſw. lautet der Text anſtatt: 1932
ritcä b. 1932 zurückzahlb.
4. De rchſtabenſchnitt hauptſächlich der der großen Buch=
ſtaE
weicht von dem der echten Scheine erheblich ab.
De==ruck der Wertbezeichnung am rechten oberen Rand
21rrk Gold 5 Dollar weicht von dem der echten
Sch ab.
De etzunterdruck iſt fehlerhaft und ungleichmäßig. An
Ste der gleichmäßigen Quadrate zeigt der Netzunterdruck
der ſchſtücke die Form ungleichmäßiger Trapeze, die ſich
nacs e Seiten des Scheines hin immer mehr verkleinern.
Der uick der Eckderzierungen iſt unklar. Die Form der
Ver rngen weicht von der der echten Scheine ab."
Die 1Oen Untergrund eingebettete Wertbezeichnung 5 iſt
völl-ehlerhaft, ſie zeigt ungenaue Linienführung und in=
eincefließende
Ausſparungen.
Das! in der Unterſchrift Oeſer iſt verkürzt und ſteht nach
link= rieigt.
Der Adlerſtempel iſt mit der Hand gezeichnet.
10. Die 1 ſchungen tragen die Nummer H. R. 45.
Fci tücke dieſer Art ſind ſofort an dem unter 3 erwähnten
ſchdrt (,zurückzahlb. ſtatt rückzahlb.) erkenntlich.
2. Gruppe.
ſchungen ſind auf lithographiſchem Wege hergeſtellt.
derſeite der Scheine macht einen verwiſchten, ſchmu=
tzige
- indruck. Die Ränder der Eckverzierungen ſowie der
Netz z druck ſind fehlerhaft und verſchwommen.
Der 12 Adlerſtempel iſt mit der Hand hergeſtellt worden.
Dass 4troſa Waſſerzeichenpapier iſt gefälſcht. Das in den
echtes cheinen angebrachte natürliche Waſſerzeichen iſt durch
ein tliches erſetzt worden, das augenſcheinlich mittels
Fettsy; angebracht worden iſt.
5. Im r iſt ſtatt des Wortes Goldſchatzanweiſungen auf=
gedr
:: Goldſchatzanweiſuggen (g ſtatt n).
Dieſeſ =lſchungen tragen die Serienbezeichnung H R 6.
Diei Fälſchung iſt bei geringſter Aufmerkſamkeit auf den
rſten BTam leichteſten durch den unter 5) genannten Druck=

ehler alku Iche zu erkennen.

Dker, Kritik und Publikum von heute. Das Intereſſe
m Heſſifſr Landestheater und ſeiner Zukunft iſt ſelbſtverſtänd=
ſich
in ab Kreiſen der Darmſtädter Bevölkerung groß, und der
ngekündn Vortrag des Herrn Generalintendanten Legal
rregt ſchh etzt das ſtärkſte Intereſſe aller Theaterbeſucher. Der
Fortrag 12, obwohl er nicht ein Programm entwickeln ſoll und
vill, den m im weſentlichen das enthalten, was als die nächſte
ünſtleriſft Aufgabe des Heſſiſchen Landestheaters zu gelten
Hery eneralintendant Legal wird im Rahmen dieſes Vor=
(9 Enheit nehmen, nicht nur über die künſtleriſche Auf=
desé
aters zu ſprechen, ſondern ſeine Anſichten über das
ſeine Kulturmiſſion, über die Aufgaben der Kritik
welche Pflichten auch das Publikum den künſtle=
rben
des Theaters gegenüber hat, ſprechen. Der
et auf Einladung des Darmſtädter Jour=
lind
Schriftſtellervereins in Verbindung
i Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft am Mitt=
O. d. M., im Kleinen Haus des Landestheaters
für die Mitglieder der genannten Vereinigungen
ag ſelbſtverſtändlich als ſolcher öffentlich. Mittei=
) en Vorverkauf der Karten werden morgen erfolgen.
2s Vortrages iſt für die Penſionskaſſe der Bühnen=
iſchſ
beſtimmt.
5Seſtbeutſche Kunſtausſtellung Darmſtadt 1924. Die
äftslh ig teilt mit, daß der Eintrittspreis an Sonntagen
e 2 Her der Ausſtellung auf 50 Pfennig ermäßigt wor=
ſt
. ur) riem möglichſt großen Publikum den Beſuch zu er=
öglichen
.n Ausſtellung wird nur noch den Monat September
zuern un) kanmäßig am 1. Oktober geſchloſſen werden. In
laufern Woche wurde ſie wiederum von mehreren Schul=
unm
gFührung von Lehrern beſucht.
Der ein der Freunde des Heſſiſchen Landestheaters hat in
ichen Mitgliederverſammlung den ſatzungsgemäßen Vor=
er
ſich wie folgt zuſammenſetzt: 1. Vorſitzender: Herr
chner, Schriftführer: Herr Wilhelm Kalbfuß,
Herr Direktor Bohnenberger, Stellvertreter: die
rhlert, Rudolf Wittich und Generalkonſul Karl Mayer;
rren Intendanzrat Baumeiſter, Bürgermeiſter Mueller
irektor Schäfer. Der Verein beabſichtigt, im Laufe des
ellige Zuſammenkunft mit guten künſtleriſchen Darbie=
ſtalten
, um ſo zunächſt einmal eine perſönliche Verbin=
Mitgliedern herzuſtellen. Weitere Anmeldungen zur
ard im Intereſſe der Sache ſehr erwünſcht und werden
Esſtelle, Marktplatz 10, entgegengenommen.
2s Landestheater. Der Vorverkauf für die
Dnzerte am 9 11. und 15. September beginnt für die
estheaters heute, Freitag, den 5. September, von vormit=
und 46 Uhr an der Tageskaſſe des Großen Hauſes.
Freitag das Vorverkaufsrecht der Mitglieder des Muſik=
Karten zu ermäßigten Preiſen geltend gemacht werden.
N Herkauf für die Bruckner=Konzerte beginnt am Sams=
mber
. Hierfür iſt die Tageskaſſe täglich von 101 Uhr
ritags von 111 Uhr vormittags geöffnet. (Siehe Anz.)
Da=) oldene Haus des Kaiſers Nerv in Rom. (Eigene
ngei rd Ausgrabungen.) Mit Lichtbildern. Der Vor=
Serſitätsprofeſſor Dr. Weege=Breslau in der
zuri * Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums findet
Freß abends 8 Uhr, ſtatt im Feſtſaal des Ludwig=
zD
ſiums, Karlſtr. 2. Gäſte ſind willkommen. Zur
Si hen ſachlichen Koſten werden freiwillige Spenden
nalei j. g entgegengenommen.
Beſta u =3 Examen. Herr Friedrich Cornelius Weigold,
es h5 r Garteninſpektors Weigold, unterzog ſich an dem Lehr=
orſchuyrſtitut
für Gartenbau zu Dahlem bei Berlin der ſtaatl.
fung all) iplom=Gartenbauinſpektor und beſtand
eſelbe mit 1 "
Bühnen w Sund. Die Mitglieder des uns angeſchloſſenen Kartells
chriſtlſn Gewerkſchaften ſeien darauf hingewieſen, daß wir
ichterte Zahlungsweiſe einführen und alle Platz=
gung
haben, da wir geſchloſſene Vorſtellun=
en
. Mit Rückſicht auf Handel und Gewerbe ſollen die
Sglichſt erſt ½8 beginnen. Alle chriſtlichen und deut=
ind
Vereine, ſowie deren Mitglieder zählen zu uns!
ei Chr. Arnold am Weißen Turm.
Ttätigkeitsküche in Not und Gefahr. Man ſcheue nicht
Ge ſich in der Hausfrauenbundküche (Artilleriekaſerne,
helil se, kleines Tor) die alten Kleinrentnerinnen und Inva=
wiig
freudig ihr Mittagsbrot verzehren, beſtehend aus zwei
zumu Dartoffeln, Gemüfe und Fleiſch, ab und zu Mehlſpeiſe
t. K
t4n Die Braten mit Sauce. Da alle dieſe Hilfsbedürftigen
reguläresü eis von 50 Pfg. für ein Mittageſſen nicht bezahlen kön=
in
und dem) ge zu verbilligtem Preiſe, unter Selbſtkoſtenpreis, das
en erhaltel" iſt der Fortbeſtand der Küche ſehr in Frage geſtellt.
De wird an die ſtädtiſche Behörde ſowohl, wie auch an
Genoſſenſchaften und alle diejenigen, die ein Herz für
eſſen bangenden alten Leute haben, die herzliche Bitte
dilfe in der Not den Fortbeſtand der Küche zu
Eingehen der Hausfrauenbundküche wurde Darmſtadt
Sküche berauben, welche anerkannt ſegensreich gewirkt
der Spenden ſind an die Vorſteherin des Hausfrauen=
eerth
, Eichbergſtraße 10, zu richten.

Vom Muſikverein wird uns geſchrieben: Im Anſchluß an die
Anzeige im Sonntagsblatt dieſer Zeitung machen wir darauf aufmerk=
ſam
, daß die Einlöſung der Mitgliedskarten ſchon jetzt bei A. Bau=
mann
, Wilhelminenſtraße 17, erfolgen kann. Inaktive Mitglieder,
welche die Sinfoniekonzerte des Brucknerfeſtes zu den uns vom Landes=
theater
gewährten ermäßigten Preifen beſuchen wollen, müſſen ihre
Mitgliedskarten ſpäteſtens am Freitag, den 5. September, zu den Kaſſen=
ſtunden
im Landestheater und ebendort gleichzeitig die Eintrittskarten
zu den genannten Konzerten löſen. Im übrigen erfolgt die Ausgabe
der Mitgliedskarten vom 8. bis 11. September, zwiſchen 1012 und
36 Uhr, im Vereinshauſe.
Mit dem Nordd. Lloyd nach Südamerika. Ueber dieſes Thema
ſprach im überfüllten Hörſaal 137 der Techn. Hochſchule Herr K. Habich
im Auftrag des National=Stenographenvereins. Redner ſchilderte zu=
näichſt
kurz die Entwicklung des Nordd. Lloyds von ſeiner Gründung
im Jahre 1857 bis zum Ausbruch des Krieges, die Verluſte an Schiffen,
Werften, Docks uſw., die ihm, wie auch den anderen deutſchen Schif=
fahrtsgeſellſchaften
, der Waffenſtillſtands= und Friedensvertrag zufügte,
und die Maßnahmen, dieſe Verluſte allmählich wieder auszugleichen.
Durch vorzüglich Lichtbilder unterſtützt, wurden die Zuhörer mit den
Einzelheiten eines ſolchen Ozeanrieſen vertraut gemacht, die Sicherheits=
maßnahmen
erläutert, das Leben und Treiben an Bord eines Schiffes
beſchrieben. Beſonders intereſſant waren die Ausführungen über den
neueſten Lloyddampfer Columbus, deſſen muſtergültige Einrichtung
ein Hohes Lied deutſcher Arbeit und Leiſtungsfähigkeit, gerade auch in
dieſer ſchweren Zeit, iſt. Die Reiſe endete in Rio de Janeiro, der
Hauptſtadt Braſiliens; Land und Leute lernte man kennen, die deurſchen
Siedlungsgebiete und die den Siedler dort erwartende Mühe und Arbeit
wurde gezeigt. Redner warnte noch vor einer übereilten Auswan=
derung
nach dieſen Gebieten, die nur zu Not und Elend führt, und for=
derte
alle auf, wenn ſie nicht wohlbegründete Ausſicht auf Erfolg haben,
im eigenen Lande mitzuhelfen am Wiederaufbau unſeres Vaterlandes
Ein Hinweis auf den am Freitag beginnenden neuen Anfängerkurſus
in National=Stenographie beſchloß den intereſſanten und lehrreichen
Abend.

A4

unter Leitung von Michael Balling
am
9., 11. u. 15. September 1924
im
Großen Haus des Heſſiſchen
Tandestheaters
E
Vorverkauf der Dauerkarten:
Heute Freitag von 101 Uhr und 46 Uhr für die Mieter des
Landestheaters und die Mitglieder des Muſikvereins.
(11185
Samstag 101 Uhr und Sonntag 111 Uhr für Nichtmieter.
Mietpreiſe: 5, 7, 9, 10 und 12 Mk.
Tagesverkauf für das 1. und 2. Konzert: Moniag, 101 Uhr,
Dienstag 101 Uhr und 67 Uhr. Einzelpreiſe: 2, 2.50, 3, 4, 5 Mk.

Der Deutſche Offizierbund teilt uns mit, daß es endlich gelungen
iſt, die durch das Reichsverſorgungsgeſetz ſtark gekürzten Belange der
Kriegshinterbliebenen der Offiziere des Beurlaubtenſtandes durch eine
Härteausgleichsverordnung wenigſtens für die nicht Zivilverſorgten
unter ihnen auf die Hälfte der früher bezogenen Gebührniſſe zu bringen.
Nähere Auskunft über dieſe neue Verordnung erteilt die Hinkerblie=
benen
=Abteilung der Bundesleitung des Deutſchen Offizierbundes, Ber=
lin
W. 9, Potsdamer Straße 22b.
Evangeliſche Woche. Die Vortragsreihe, mit der die evangeliſche
Gemeinde vom 15. bis 19. September an die Oeffentlichkeit treten will,
um die Kulturkraft und den Weltanſchauungswillen evangeliſchen Chri=
ſtentums
einem weiteren Kreis nahezubringen, verſpricht zu einem Er=
eignis
im geiſtigen Leben unſerer Landeshauptſtadt zu werden. Es wer=
den
ſprechen am 15. September Prof. D. Matthes über Chriſtusreligion
und philoſophiſche Religion, am 16. September Lehrer Helmreich über
Chriſtusreligion und Religionsunterricht, am 17. September Dr. jur.
Wagner über Chriſtusreligion und Wohlſtand, am 18. September
Pfarrer Hickel über Chriſtusreligion und Menſchenliebe, am 19. Sep=
tember
Univ.=Prof. D. Dr. v. Schubert aus Heidelberg über Deutſcher
Glaube‟. Die Vorträge finden jeweils 8 Uhr ab in dem Feſtſaal des
Gymnaſiums, Karlſtraße 2, ſtatt. Da nur eine beſchränkte Anzahl von
Plätzen vorhanden iſt, werden Eintrittskarten ausgegeben, für die zur
Deckung der Unkoſten 50 Pfg. erhoben werden. Es empfiehlt ſich, ſich
rechtzeitig im Vorverkauf mit Karten zu verſehen. Vorverkaufsſtellen
ſind: Verkehrsbureau Ernſt=Ludwigsplatz; Johs. Waitz, Buchhandlung,
Elifabethenſtr. 16; J. Mylius, Zigarrenhandl., Herdweg 2; Lina Paul,
Papierwaren, Wendelſtadtſtr. 20; W. Heckmann, Schreibmaterialien,
Mühlſtraße 72.
Zur fachlichen Weiterbildung und Förderung des Allgemein=
wifſens
der heſſiſchen mittleren Verwaltungsbeamten ſollen wieder, wie
in früheren Jahren, Beſichtigungen bemerkenswerter Einrichtungen und
Anſtalten vorgenommen werden. Mit Rückſicht darauf, daß durch die
Nerordnung des Fürſorgeweſens den Verwaltungsbehörden große und
verantwortungsvolle Aufgaben zugewieſen worden ſind, die ohne Kennt=
nis
der Praxis nicht zum Segen des Volkes gelöſt und durchgeführt
werden können, galt der erſte Beſuch einer Erziehungsanſtalt, der St.
Joſephs=Knabenanſtalt in Klein=Zimmern. Die Beteiligung war trotz
der Unbill des Wetters am letzten Samstag nachmittag eine gute. Der
Leiter der Anſtalt, Herr Rektor Jung, legte nach herzlichen Begrü=
ßungsworten
in intereſſanten Ausführungen den Zweck der Anſtalts=
fürſorge
und die Erziehungsmethoden während der Anſtaltsfürſorge
dar und gab dann in kurzen Umriſſen einen Ueberblick über die Ein=
richtungen
der Anſtalt. Dieſe, insbeſondere die Werkſtätten wie Schu=
ſterei
, Schloſſerei, Schmiede, Buchbinderei, Schneiderei und Schreinerei,
ſowie die Unterkunfts=, Unterhaltungs= und Wirtſchaftsräume, die einer
eingehnden Beſichtigung unterzogen wurden, ließen erkennen, in welch
hohem Maße der Leiter der Anſtalt beſtrebt iſt, die dort untergebrachten
170 Zöglinge im Alter von 618 Jahren ſo zu erziehen und heranzu=
bilden
, daß ſie brauchbare Glieder der menſchlichen Geſellſchaft werden
können. Der größte Teil der in der Anſtalt untergebrachten Zöglinge
über 14 Jahren kann ein Handwerk unter Führung tüchtiger Lehrmeiſter
erlernen. Die von den in der Lehre ſtehenden Zöglingen gefertigten Ar=
beiten
zeigten, daß die Lehrmeiſter auf eine gute Ausbildung bedacht
ſind. Beſonders gefielen die Arbeiten in der Schreinerei und Schnei=
derei
. Die übrigen Zöglinge werden in dem landwirtſchaftlichen Be=
trieb
, der neben einem großen Viehbeſtand 170 Morgen Feld umfaßt,
beſchäftigt. Als letztes wurden dann noch die ſtimmungsvolle Kapelle
und das Verwaltungsgebäude beſichtigt. Die Führung durch die muſter=
gültige
Anſtalt nahm etwa 3 Stunden in Anſpruch. Für das in liebens=
würdigſter
Weiſe gezeigte Entgegenkommen wurden dem Leiter aner=
kennende
Dankesworte gezollt.
* 25. Schweſternjubiläum. Montag, den 8. September, feiern die
in Darmſtadt durch ihre aufopfernde Tätigkeit in der Krankenpflege be=
kannten
Schweſtern der Niederbronner=Kongregation Almira, Oberin
in der Machenauer=Klinik, Thoretta und Sergius von dem
Schweſternhaus in der Nieder=Ramſtädter Straße, ihr 25jähriges Schwe=
ſterniukiläum
. Die beiden erſtgenannten Schweſtern ſind zugleich auch
25 Jahre in Darmſtadt ſtationiert. Die Jubilarinnen haben ſich in
Darmſtadt große Verdienſte erworben, ganz beſonders während des
Krieges in der Pflege kranker und verwundeter Soldaten. In kurzen
Worten läßt es ſich nicht ſchildern, was eine 25jährige Schweſternſchaft
am Krankenbette und in der äußerſten Armut der einzelnen Familien
mit ſich brachte, wie überall mit großer Geduld und Hingabe verſucht
wurde, die Leiden und die Not zu lindern. In der Kapelle in der Nie=
der
=Namſtädter Straße findet am Montag vormittag um 6½ Uhr ein
feierlicher Gottesdienſt ſtatt und abends 6 Uhr Schlußandacht.
* Reichsheimſtättengeſetz. Ein Antrag, daß dieſes Geſetz auch für
Heſſen Geſetzeskraft erlangt, liegt dem Landtage vor.

Heſſiſche Bilderbühne‟. Man ſchreibt uns: Der große Berg=
ſportfilm
Berg des Schickſals läuft nur noch wenige Tage. Sein Be=
ſuch
kann warm empfohlen werden. Auf Veranlaſſung von verſchiedenen
Seiten teilen wir außerdem mit, daß die Annahme von Filmmieten bei
der Heſſiſchen Bildſtelle immer noch erfolgen kann. Die Miete gilt be=
reits
für den laufenden Film. Außerdem wird bekannt gegeben, daß
es der Leitung der Heſſiſchen Bilderbühne gelungen iſt, für das erſte
Vierteljahr nächſten Jahres ſich die Vorführung des zweiten Mount
Evereſt=Filmes zu ſichern. Die Aufnahmen zu dieſem Film ſind von der
diesjährigen Espedition geſchehen, die bekanntlich ebenfalls die Sbitze
des Berges nicht erreicht hatte. Das Material ſelbſt enthält u. a. auch
die Aufnahmen, die bei der Expeditionsabteilung, deren Mitglieder zum
großen Teil abgeſtürzt ſind, gefunden wurden. Wie wir hören, ſind bei
dieſem Film hervorragende Aufnahmen vom Mount Evereſt ſelbſt.
Auch dieſer Film gehört in die Reihe unſerer Filmmieten.
Arbeitsgemeinſchaft Darmſtädter Jugendverbände. Die Jugend=
verbände
können für die Filmvorführungen im Kleinen Haus des Lan=
destheaters
Karten zu bedeutend ermäßigten Preiſe durch das Haus ber
Jugend, Stiftſtraße 45, erhalten. Wir verweiſen beſonders auf den
Film Berg des Schickſals
Der Bund der Auslandsdeutſchen e. V. teilt mit Es iſt die Möglich=
keit
gegeben, die im Entſchädigungsverfahren ausgegebenen, auf Papier=
mark
lautenden Reichsſchatzanweiſungen k, Ausgabe 1923, die durch das
Reichsentſchädigungsamt in Goldſchatzanweiſungen umgetauſcht wer=
den
konnten, zu günſtigeren Bedingungen, als erwartet wurde, zu ver=
äußern
. Soweit Schatzanweiſungen beim Reichsentſchädigungsamt zum
Umtauſch in e=Schatzanweiſungen eingereicht ſind, iſt der Bund der
Auslandsdeutſchen e. V., Berlin C 2, Kloſterſtraße 75, bereit, auf Grund
ihm zu erteilender beglaubigter Vollmachten geſchädigter Auslandsdeut=
ſcher
, die Anträge beim Reichsentſchädigungsamt zurückzuziehen, die Pa=
diere
in Empfang zu nehmen und zu veräußern. Es kann jedoch nicht
beurteilt werden, ob der gegenwärtige günſtige Kurs der Schatzanweiſun=
gen
Beſtand haben wird.
Möblierte Zimmer. Der Verband der Zimmervermieter ſchreibt
uns: Da der Satz für die Wohnungsmiete ſich für September nicht
geändert hat und ſich für die möblierten Zimmer auch andere Gründe
zur Aenderung nicht ergeben haben, ſo bleibt auch für ein einfach
möbliertes Durchſchnittszimmer im September der bisherige Nor=
malſatz
von 14,50 Mk. beſtehen. Darin ſind, wie bisher, enthal=
ten
: 7 Mk. für den Raum, 4,50 Mk. für die gewöhnliche Bedienung
und Putzmittel, 3 Mk. für die Einrichtung. Frühſtück, Stiefel= und
Kleiderputzen, ſowie Anteil an der Sonderſteuer vom bebauten Grund=
beſitz
extra.
Städtiſche Feuer= und Rettungswache, Kirchſtraße 13. Gegen=
wärtig
iſt in Darmſtadt für den Krankenbeförderungsdienſt nur ein
eigens für dieſe Zwecke gebauter Kraftwagen im Betrieb, der bei der
Städt. Feuer= und Rettungswache, Kirchſtr. 13, ſteht und der Stadt ge=
hört
. Im Bedarfsfalle kann ihn jeder Bewohner gegen Erſtattung der
dafür von der Stadtverordnetenverſammlung feſtgeſetzten Gebühr be=
nutzen
, und kann durch Poſtfernſprecher Stadtamt beſtellt werden.
Orpheum. Kölniſche Schwänke. Der mit beſonderem
Erfolg aufgenommene Schwank Sein Doppelgänger mit den Kölner
Komikern Schmitz und Weißweiler in den Hauptrollen bleibt nur noch
bis 8. ds. Mts. auf dem Spielplan, da jede Woche das Repertoire ge=
wechſelt
wird. Anfang 8 Uhr. (Siehe Anz.)
Reſtauraut Bender, Eliſabethenſtraße 23. Wie im vorigen Jahre,
ſo finden auch dieſes Jahr wieder die allbekannten und ſehr beliebt ge=
wordenen
Bierabende mit Schlachtfeſten im Reſtaurant Ben=
der
ſtatt, und zwar zunächſt heute Freitag und morgen
Samstag. Außer Pilſner Urquell, Kulmbacher Sandlerbräu und
Darmſtädter Kronenpilſner kommt als Spezialität das vorzügliche
Münchener Franziskaner=Leiſtbräu hell zum Ausſchank. Die aus=
gezeichnet
Küche des gediegenen Reſtaurants Bender, iſt weit über
Darmſtadts Grenzen bekannt. Wir verweiſen auf die Anzeige in der
heutigen Nummer.
* Ueberfall. Am 30. Auguſt I. J., um 1½ Uhr nachmittags, wurden
zwei Arbeiter von Kortelshütte bei Hirſchhorn von zwei Burſchen an=
gehalten
und ihnen unter Vorhalten eines Revolvers mit den Worten
Hände hoch die Fahrräder und die Brieftaſchen mit zuſammen 3,70
Mark abgenommen. Die Täter flüchteten durch den Wald bei Igels=
bach
und warfen in Ober=Hainbrunn, als ſie von einem Landwirt an=
gehalten
wurden, die Räder fort und flüchteten in den Wald, Richtung
Brombach i. Baden. Die Tat ereignete ſich auf der Straße Hirſchhorn
Eberbach. Der eine Täter iſt etwa 26, der andere etwa 29 Jahre alt.
Groben Unfug richteten mutwillige Kinder am Mittwochmorgen
in der Wenck= und Lichtenbergſtraße an, indem ſie dort den Inhalt
zweier Milchkannen, zirka 40 Liter, des Milchhändlers Kraft in den
Kanal leerten.
Bezirksſchöffengericht II. Inſtanz. 1. Gegen ein Urteil des Amts=
gerichts
haben Hch. Müller und Otto Eidmann, hier, Berufung einge=
legt
. Es handelt ſich um ein Vergehen gegen 8 175 StGB. Als Zeuge
iſt Kriminalwachtmeiſter Haberkorn geladen, dem gegenüber die Ange=
klagten
die Tat zugeſtanden haben. Die Berufung hat inſofern Erfolg,
als die Strafen auf 2 Monate (Müller) und 2 Wochen (Eidmann) Ge=
fängnis
herabgeſetzt werden. 2. Gegen Reinhold Weber, Kaufmann
in Dieburg, ſind eine Reihe von Strafverfahren wegen Betrugs an=
hängig
. Einen ſolchen ſoll er auch gegenüber dem Kaufmann Schaub,
Pallaswieſenſtraße, hier, begangen haben. Im erſten Rechtszuge iſt er
freigeſprochen worden. Dem Wachtmeiſter Ruhland in Dieburg gegen=
über
hat er die bezeichnende Aeußerung getan: Heutzutage werden
keine reellen Geſchäfte mehr gemacht; einer betrügt den andern. Sein
Lieferant war ein gewiſſer Großmann, der aber in Frankfurt a. M.
nirgends aufzufinden iſt, deſſen Geſchäftslokal angeblich in der Hanauer
Landſtraße daſelbſt ſich befindet. Dieſen Großmann will Weber gewöhn=
lich
im Kaffee Bueroſe in Frankfurt a. M. getroffen haben. Der Staats=
anwalt
geißelt das betrügeriſche Vexfahren und deſſen Gemeingefährlich=
keit
mit dem Antrage auf 6 Monate Gefängnis. In der Verhandlung
tritt zutage, daß am 8. d. M. eine weitere Betrugsverhandlung gegen
Weber hier anſteht. Das Urteil erkennt unter Aufhebung des erſt=
inſtanzlichen
Urteils auf 6 Monate Gefängnis.
Lokale Veranſkaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Der Gärtnerverein Feronia feiert am Sonntag,
den 7. September, ſein 40jähriges Stiftungsfeſt. Mitgliedern ſowie
Gäſten ſtehen einige genußreiche Stunden bevor. (Näheres ſiehe Anz.)
Kavallerieverein Darmſtadt. Sonntag, den 7. Sep=
tember
, findet der Ausflug mit verſtärkter Kavalleriemuſik zur Stan=
dartenweihe
der ehem. 1. baher. Ulanen nach Aſchaffenburg ſtatt.
Der Verein ehem. Heſſ Leib=Dragoner iſt von
dem Verein ehem. 6ler Artillerie zu den Veranſtaltungen desſelben an=
läßlich
ſeiner 25jährigen Gründungsfeier zur Teilnahme eingeladen, und
werden unſere Mitglieder gebeten, ſich zahlreich zu beteiligen. (Siehe
Anzeigenteil dieſer Zeitung vom Sonntag, den 31. Auguſt 1924.)
Train=Vereinigung 18. Alle Kameraden der Vereini=
gung
werden gebeten, kommenden Sonntag an der Feier des Feldart.=
Regts. 61 im Saalbau nach Möglichkeit teilzunehmen.

wegen Auflösung und Verlegung
des Geschäfts nach Köln:
Gemälde, Radierungen, Bronzen
hiesiger und Münchner Künstler
Antiguitäten Möbel aller Art
Lüster• Ampein - Krüge
Tassen• Platten . Stiche Hand-
zeichnungen
Uhren Leuchter

Wod. Kunstgewerbe
K u n s ts a o n

Elisabethenstrasse 28
Ankauf guter Objekte, Gemälde alter
und erster moderner Meister, englische
und französische Stiche, Kleinmöbel usw.
Verladung nach Köln 15. September
(11149)

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 5. September 1924,

* Mörfelden, 4. Sept. Der Gemeinderat beſchlof
Straßengelände von der verlängerten Weingartenſtraße bis
ſtraße endgültig zu Bauzwecken anzukaufen. Ferner wurde
fung von ſechs Tiſchen und 20 Stühlen für die Fortbildung=
migt
. Der Betrag von 107 Mk., der bei der Hausſamml
wurde, wird für die Anſchaffung verwendet. Eine ſel
wurde in einem hieſigen Wirtſchaftslokal ausgetragen. Ein
hatte gewettet, innerhalb einer halben Stunde ſieben Kotelette=
Unter äußerſter Anſtrengung gelang es ihm auch, die Wette zu
* Trebur, 3. Sept. Neue Kirchenglocken. Der ſo
Wunſch unſeres verſtorbenen Pfarrers, neue Glocken anzuſch=
nun
endlich Wirklichkeit werden. Dieſer Tage kommen die vi
beſtellten Glocken nach Dornberg und ſollen dann am Sonnt
herumgefahren werden. Am nächſten Sonntag ſoll die eigentli=
unter
Mitwirkung ſämtlicher Ortsvereine ſtattfinden. D:
keute ſind eben bei der Arbeit, um den vierten Glockenſtuhl ber=
Seither waren nur 3 Glocken hier, davon ſind 2 dem Krieg zun
gefallen, und die eine, die den Dienſt bisher verſehen hat
auch weg. Der Gedenkſtein für die Gefallenen im Welt
tig und ſoll am Sonntag, den 21. an dem dafür auf dem 3
gerichteten Platz eingeweiht werden.
Mainz, 4. Sept. (Wolff.) Der Redakteur Ernſt gie
und der Journaliſt Heinrich Keil aus Neukölln, die ſich
in Mainz in Unterſuchungshaft befinden, waren wegen
Benutzung falſcher Päſſe, auf Grund deren ſie in das be

deutſchen Wandersmannes, um unſeren Heinrich Köhler. Nun ruht er

aus von ſeinem Erdenwandern, das ihm ſo viel Freude und Erfolge,
aber auch ſo manche Enttäuſchung gebracht und ſich gerade für ihn, den
begeiſterten Vaterlandsfreund, im letzten Jahrzehnt ſo tragiſch geſtaltet
hatte.
Ueber ſeinem Grabe aber möge das ungeſtillte Sehnen ſeines rei=
chen
Herzens zur Wahrheit werden:
Die Freiheit und das Glück der Heimat!
R. Wünzer,
* Griesheim, 4. Sept. Das anhaltende Regenwetter hat be=
wirkt
, daß der Sandbach, der ſonſt faſt gar kein, oder nur wenig Waſſer
führt, bis zum äußerſten angeſchwollen iſt. In Eſchollbrücken und in
Crumſtadt hat es am Sonntag früh Sturm geläutet und ſind Waſſer=
wachen
aufgeſtellt worden, da das Waſſer an manchen Stellen den Damm
zu durchbrechn drohte. Die gefährdeten Stllen wurden mit Sandſäcken
verſtärkt. In der Goddelauer Gemarkung iſt der Damm der Sandbach
gebrochen und hat die angrenzenden Felder überſchwemmt. Um zu ver=
hüten
, daß ein Gleiches auch in unſerer Gemarkung vorkommt, iſt auch
von hier aus eine Dammwache aufgeſtellt worden.
* Griesheim, 4. Sept. Unfall. Ein junges Mädchen glitt von
den Randſteinen in der Hahlgaſſe aus und ſchlug ſich dermaßen die Kniee
auf, daß es ſich eine gefährliche Verletzung zuzog. Nach Anlegung eines
Notverbandes durch einen Arzt wurde das Mädchen in das Krankenhaus
nach Darmſtadt überführt.
2 Pfungſtadt, 4. Sept. Grummeternte. Die Grummeternte,
die noch vor Wochen die beſten Ausſichten eröffnete, hat großen Scha=
den
gelitten. Selbſt höher gelegene Wieſen ſtehen unter Waſſer, ſo daß
das an ſich reichlich vorhandene Gras verfaulen wird.
* Ober=Ramſtadt, 3. Sept. Zur Vermeidung von Pilzvergif=
tungen
wurde Herr Rektor Lehr, Darmſtädter Straße 66, als Pilz=
ſachverſtändiger
für die Gemeinde Ober=Ramſtadt beſtellt, an den ſich
Pilzſammler in Zweifelsfällen wegen Rat und Auskunft wenden wollen.
r. Babenhauſen, 3. Sept. Das Hefſiſche Wanderkino E. V.,
gab heute mittags und abends den Kulturfilm Nanuk der
Eskimo‟. Die Veranſtaltung war vormittags von faſt ſämtlichen
Schulen der Umgebung und von hier beſucht. Mit dem größten Inter=
eſſe
folgten die Augen der Kinder den prachtvollen Aufnahmen, die das
harte mühevolle Leben der Polarmenſchen charakteriſtiſch darſtellen.
Es herrſchte nur eine Stimme des Lobes über das Geſehene. Der
pädagogiſche und erzieheriſche Wert ſolcher guten Filme iſt deutlich ſicht=
bar
und von fruchtbringendem Segen auch für den Unterricht in der
Schule. Der Leitung des Heſſiſchen Wanderkinos iſt für dieſe Art der
Kinoreform der wärmſte Dank auszuſprechen.
* Brensbach, 4. Sept. Am vergangenen Sonntag und Montag wurde
hier, wie alljährlich, in ſonſt üblicher Weiſe das Kirchweihfeſt abgehalten.
Wenn auch von der Witterung nur wenig begünſtigt, waren doch viele
Beſucher und Tanzluſtige hergekommen. Die Tanzſäle waren alle bis
zum letzten Platz beſetzt.
* Zell bei Bensheim, 4. Sept. Das diesjährige Kirchweihfeſt findet
ſchon am kommenden Sonntag und Montag ſtatt. Da Zell in unmittel=
barer
Nähe von Bensheim liegt und einen ſchönen Saal beſitzt, wird
das Feſt immer gut beſucht.
8 Gernsheim a. Rh., 4. Sept. Guter Fiſchfang. Die ver=
einigten
Fiſcher von Gernsheim haben dieſer Tage 60 Zentner Aale,
die ſie in ihrem Angelbezirk gefangen hatten, verſenden können.
+ Groß=Gerau, 4. Sept. Nach Aufhebung der Zoll=
grenze
beabſichtigt die hieſige Bürgermeiſterei bei dem Mainzer Zoll=
amt
die Rückgabe aller Hinterlegungen für Autos, Fahrräder, Motor=
räder
, Wagen uſw. für alle Ortseinwohner auf einmal zu beantragen
und zu beſorgen.
X Walldorf, 4. Sept. Die Errichtung eines Gedenk=
ſteins
für die im Weltkrieg gefallenen Ortseinwohner kann als geſichert
gelten. Die am Sonntag durch die hieſigen Vereine veranſtaltete Samm=
lung
hatte ein ſehr befriedigendes Ergebnis. Ueber den Platz iſt man
ſich allerdings noch nicht einig. Die Mehrheit der Einwohnerſchaft be=
fürwortet
wohl den Platz am Bahnhof.
* Guſtavsburg, 4. Sept. Selbſthilfe. Die Kriegsbeſchädigten
unſere Gemeinde haben mit eigenen Mitteln und Arbeitskräften zwei
große Doppelwohnhäuſer für 16 Familien errichtet, welche demnächſt be=
zogen
werden können.

Ein Gedenkblatt für den Odenwaldwanderer
Heinrich Köhler.
Es war im Spätherbſt vorigen Jahres, als ich mit Heinrich Köhler
von Zeilhard durch die bunte Farbenpracht des Waldes nach Lichtenberg
hinauf ging unſere letzte gemeinſame Wanderung. Ich ſprach kein
Wort mit ihm von der Not der Zeit, von der Mißgunſt und dem Haß
der Welt, von dem unfagbar traurigen Geſchick des Vaterlandes. Das
verbot mir die Rückſicht auf meinen Wandersgenoſſen hatte er doch
ſelbſt den Leidenskelch bis zur bitteren Neige geleert. Vertrieben aus
dem ihm lieb gewordenen hervorragenden Wirkungskreis, vertrieben
von Haus und Hof!. Das hatte den willensſtarken, geiſtig hochſtehenden
Mann vor der Zeit müde und alt werden laſſen. Nun ſuchte er in dem
friſchen Odem, in der ſchlichten, beruhigenden Schönheit unſerer Heimat=
berge
inneren Frieden und Erholung. Der Mann, in dem ſo viele nur
den kühl abwägenden Verſtandesmenſchen und manchmal auch den über=
legenen
Spötter fahen, enthüllte hier in der Stille der ländlichen Flur
einen ungeahnten Reichtum des Gemüts. In ſeinen Jugendwander=
jahren
hatte er im engen, freundſchaftlichen Zuſammenſein mit unſerem
prächtigen Heimatmaler Auguſt Wondra ſein Auge in der Natur künſt=
leriſch
zu üben gelernt. Dieſe künſtleriſche, innige Vermählung mit der
Schöpfung wurde für ihn die Quelle höchſten Genießens. Mit ſtarkem
dichteriſchem Empfinden und einer natürlichen, geſunden Frömmigkeit
erfaßte er das zu einer harmoniſchen Einheit verſchmolzene Geſamtbild
der deutſchen Landſchaft, erfaßte er jede Einzelheit, mochte ſie, für ſich
betrachtet, auch noch ſo unbedeutend erſcheinen. Der traute Sang des
Waldvogels fand lauten Widerhall in ſeiner beweglichen Bruſt, in dem
geheimnisvollen Rauſchen der Bäume, in dem luſtigen Plätſchern des
aus bemooſtem Stein ſprudelnden Quells fühlte er die Offenbarung
höheren Waltens. Die wunderbare Prägung ſeines Wortes befähigte
ihn, wie wenige, ſein eigenes, inneres Erleben anderen zu vermitteln.
Mit Andacht lauſchte ich im Waldesdom bei Gras=Ellenbach ſeiner
Weihrede, mit der er den von der Ortsgruppe Worms des Odenwald=
klubs
neu gefaßten und hergeſtellten Siegfriedsbrunnen am Speſſarts=
kopf
dem Verkehr übergab. Das war das zuverſichtliche hohe Lied von
deutſcher Heldenkraft und deutſcher Mannestugend, das hohe Lied vom
deutſchen Idealismus, der in ihm ſelbſt ſo kraftoll wirkte. Unvergeß=
lich
iſt das, was er uns in den letzten Jahren gelegentlich der Haupt=
verſammlung
auf dem Auerbacher Schloß, in Wald=Michelbach und
Michelſtadt ſagte, weihevolle, vaterländiſche Klänge! Oft traf ich ihn
im ſchlichten Touriſtenkleid mit ſeinen Wormſern im Odenwald; nichts
von dem ſonſt ſo geſtrengen Oberhaupt der Stadt! Ein zielbewußter,
ſtarker Führer, und dabei doch ein freundlicher, behaglicher Wander=
genoſſe
eines jeden Einzelnen.
Tagte der Vorſtand unſeres Klubs, ſo war es bei ernſter Beratung
das ſtets beſonnene, auf große Erfahrung und Weisheit gegründete Ur=
teil
Köhlers, welches erſprießlich und nutzbringend wirkte.
Und als wir nun an jenem Herbſtnachmittg nach Lichtenberg hinauf=
kamen
, da bewegte ſichtlich meinen Gefährten die Erinnerung an köſtliche
Tage der Jugendzeit, die er hier in der herrlichen Umgebung des hoch=
ragenden
Schloſfes verlebt hatte. Mit Wärme ſchüttelte er Vater Schell=
haaſens
biedere Rechte, und ſeine Züge, in denen ſich ſonſt der Ernſt
und die Strenge ſeiner Lebensauffaſſung ſpiegelten, erheiterten ſich
durch den herzgewinnenden Ausdruck ehrlicher Freude und wahrer
Menſchlichkeit.
Welch breites Behagen beim reichgedeckten Tiſch des gaſtlichen Hau=
ſes
! Welch köſtlicher Humor, welch frohe Zecherlaune beim funkelnden
Rebenſaft, aus dem die ganze Glut der ihm ans Herz gewachſenen rhei=
niſchen
Geſtade duftend ſprühte!
Ein prachtvoller Menſch!, ein Lebenskünſtler dann, wenn er ſich
und war es auch nur für kurze Zeit befreit fühlte von der furcht=
baren
Laſt der Gegenwartsſorgen.
Friſch auf zur nächſten Wanderung! war ſein Abſchiedsgruß. Es
ſollte anders kommen. Denn als es blühte und grünte auf den Bergen
und die Frühlingsſonne mächtig den Wandertrieb in der fühlenden
Bruſt weckte, da trauerten wir um unſeren lieben Kameraden unſeren
einſtigen Führer, da trauerten wir um das leuchtende Vorbild eines

verleiht ein rosiges, ſugendfr
Antlitz und ein zarter schöner
Alles dies erzeugt die allein e
Sterkenpferd5s

die beste Lilienmllcha
BIIETNUEA9 von Bereman 8 C0, Nutec
Parfümerie Th. Frank, Elisabethenstr. 9, Drogerie Gg. Hübne
str. 56, Parfümerie W. Hermes, Luisenstr. 8, Parfümerie Gust, K
Schulstr. 12, Hub.-Drog. K. Lennartz, Ballonplatz 5, Central-1
A. Logel, Elisabethenstr. 30, Apotheke E. Merck, ober R!
Parfümerie Müller & Söhn, Ludwigsplatz 1, Parfümerie Müller-
strasse
6. Parfümerie H. Ortmann, Wilhelminenstr. 13, Drog. A
Petri, Rossdörferstr. 5, Parfümerie Friedr, Tillmann, Elise
strasse 21. In Leeheim: Georg Cisinger.

Karl Koch
Käte Koch
geb. Müſler
Vermählte
Darmſtadt, den 6. Sept. 1924
Kranichffeinerſtr. 22
Die Trauung findet am Samstag, den
6. Sept., nachm. 3 Uhr, in der Stadt=
kapelle
ſtatt
(*25611

Todes=Anzeige.

langem, ſchwerem 9e
Alter von 58 Jahren unſet
Schweſter, Schwägerit,
und Nichte

Ich habe den Arkikel Trikotagen wieder groß
aufgenommen und führe darin nur
erprobte gute Qualitäten.

O
(Für die anläßlich meines 25 Dienſtjubiläums er=
wieſenen
Aufmerkſamkeiten und
Glückwünſche ſpreche ich auf
dieſem Wege meinen herzlichſt.
Dank aus.
Georg Kreß.
Kammermuſiker.
OPPR

geb. Haas
Witwe des Betriebsſekreick:
Friedr. Herrmanſ.
Darmſtadt, den 4. Sept. 19
Die trauernden Hinterbliebe
Fam. Wilh. Nau, Auerbach
Frau Greta Haas Wwe, Offer
Fam. Val. Wagner, Darmſta?
Alb. Nau,
Phil. Spieß,
Heinr. Haas,
Die Beerdigung findet S0
vormittag 11 Uhr von de
pelle des alten Friedhofe?
der Nieder=Ramſtädter
aus ſtatt.

Normalhemd für Männer, ſfarke Ware .... . . . Stück 2.95, 2.75, 2.50
Normalhemd gute Gebrauchsware, wollgemiſcht .. Stück 4.90, 4.50, 3.90
Einſatzhemd gute Winterware
.. Stück 3.60, 5.00, 4.50
Maccohemd hervorragend ſchwere Qualität ... . Stück 6.50, 6.20, 5.30
Macco=Einſatzhemd prachtvolle Muſter .. . . . Stück 6.90, 6.75, 5.90
Normalhoſe gute ſtarke Ware..
Stück 3,25, 2.90, 2.50
Normalhoſe ſchwere wollgemiſchte Qualität .. . . Stück 4.25, 3.75, 3.25
Maccohoſe ſchwer...
Stück 4.80, 4.40, 3.25
Futterhoſe dick und warm .
Stück 4,90, 4.50, 3.90
Unterjacken / Damen=Normalwäſche
Kinderwäſche / Reformhoſen

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme an dem ſchwe=
ren
Verluſte unſerer geliebten
Mutter

Dankſagung
(Statt Karten)
Für die überaus zchll
Beweiſe herzlichſter Teil!
bei dem Heimgange unſfer

geb. Wartensleben
ſowie für die liebevolle Pflege
der katholiſchen Schweſtern un=
ſeren
innigſten Dank.
Die trauernd. Hinterbliebenen.
(11139

Außer den oben angeführten guten und beſten
Gebrauchsqualitäten führe ich die bekannten
Benger Fabrikate
und
Lahmann’s Unterwäſche
Feine weiße Herren= und Damen=
Trikotagen / Einſatzhemden
Hemdhoſen in feinſter Ausführung
für Herren, Damen und Kinder.

und für die troſtreicht
von Hrn. Pfarrer Lauiel
ſagen wir auf dieſem 2.
ſeren tiefgefühlten Oal
Zm Daien der ſil.
Hinterbliebenlet
1142 Karl Na
Darmſiadt, Dramal=
Atben i. Griechenland 3,O

Für die aufrichtige Teilnahme
beim Heimgange unſres lieben
Entſchlafenen, insbeſondere Hrn.
Pfarrer Kleberger für ſeine troſt=
reichen
Worte, ſagen wir auf
dieſem Wege herzlichen Dank.
Familie Schnellbächer.
25630

[ ][  ][ ]

Runzt e 243.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 5. September 1924.

Seite 2.

Reich und Ausland.

Jr Fnationaler Mittelſiandskongreß.

Ints ken. Der Internationale Mittelſtandskongreß hat am
ſttwoch nitag die Verhandlungen wieder aufgenommen. Die
uppenwe refaßen Beſchlüffe ſollen heute von dem Internationalen
t bereir- und ſodann der Hauptverſammlung vorgelegt werden.
Beteil T und das Intereſſe an den Verhandlungen iſt ſehr rege.
Die Ele Handwerk des Internationalen Mittelſtandskongreſſes
dandelte / Frage der Meiſterprüfungen und ging zur Frage des
bmiſſiorn ens über. Nach Behandlung der Frage der Meſſen und
Ausſtes Tsweſens, wurde in einer allgemeinen Ausſprache die
ige der ktarbeit in den Bäckereien behandelt. Der Vorſitzende
dntragte. Anerkennung der vor der Konferenz gefaßten Beſchlüſſe.
Die Grie Handel befaßte ſich mit der Frage der Rabattgewäh=
g
. Einnigenommene Entſchließung beſagt, daß die Gewährung
Rabat er landesüblichen Verhältniſſen angepaßt werden müſſe.
h ememn ſerat von Brandenberger über den gemeinſamen Waren=
ruf
zeigg ich in der anſchließenden Diskuſſion Uebereinſtimmung
den Acl ten des Refeventen, der den gemeinſamen Ankauf der
gen im uismittelhandel empfahl. Eine einſtimmig angenommene
ſchließurm =kennt die Notwendigkeit des gemeinſamen Warenankaufs
den ka riniſchen Mittelſtand an.
An derratungen der freien Berufe nahmen 25 Delegierte aus
tſchland=t ſterreich, der Tſchechoſlowakei, Rumänien und aus der
veiz teis In der Diskuſſion ergab ſich die Nottzendigkeit des be=
lichen
S Zes für gkademiſche Grade und Titel.
Die Gr, allgemeine Fragen und Landwirtſchaft hieß die Reſo=
n
gut,
der die Preiſe der landwirtſchaftlichen Produkte mög=

erſten S on wurden dem Kongreß folgende Wünſche unterbreitet:
Internu rale Mittelſtandskongreß erkennt die Notwendigkeit des
diums i. Prohlems des Mittelſtandes in den Vorleſungen über
Swirtſch Sozialrecht und Soziologie an, ferner die Notwendig=
eines
U =ichts, der geeignet iſt. Führer des Mittelſtandes heran=
ſtlden
evts ries höheven Unterrichts, der den beſonderen Verhält=

n des 2 lſtandes angepaßt iſt und letzterem geſtatten ſoll, ſeine
ſion in Geſellſchaft richtig zu erfüllen.
Aus Frankfurt.
Wegen: raügender Beſetzung fällt vom Sonntag den 7. Septem=
an
der ntagsperſonenzug 472, Hanau Oſt ab 9,54 nachm. über
eikfurt (22) Oſt=Frankfurt (M.) Süd (an 10.45 nachm.) aus.
Die Wi’ nſchaftliche Geſellſchaft für Luftfahrt
vom 2. 3. September hier ihre 13. ordentliche Generalverſamm=
ab
. Ma); abend wurden die Teilnehmer im Römer durch Stadt=
Dr. Lo mann begrüßt, der die ſtets engen Beziehungen
kfurts 2 Ulen Beſtrebungen der Luſtfahrt hervorhob. Prinz
nrich, in Begleitung des ehemaligen Großherzogs von Heſſen
ſenen tattete den Dank der wiſſenſchaftlichen Geſellſchaft ab.
ſoeben dete Rhönwettbewerb habe wiederum gezeigt, daß der
ſche Geifü b die deutſche Tapferkeit nicht zu unterdrücken ſeien.
ve vormän werden im Rahmen der Generalverſammlung rein
unſchaftli5l Zorträge im Phyſikaliſchen Verein ſtattfinden.
Zuſammenſtoß.
Berlix; Ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem Auto und
Leipzigon Leſſezug ereignete ſich geſtern abend bei der Station
ihainichi ni der Nähe von Wittenberg. Ein mit drei Perſonen
Autzu ellte die Bahnſtrecke kreuzen und fuhr gegen den in
ridlichen Zug. Das Auto wurde vollſtändig zertrüm=
rſſen
waren ſofort tot, der dritte mußte in ſchwer ver=
y
fn das Wittenberger Krankenhaus übergeführt werden.
Uteberfall?
immer des Juſtizgebäudes in Nürnberg wurde vor
* Poſtſchaffner Hiller geknebelt aufgefunden. Er
Ten worden zu ſein. Von dem Kaſſenbeſtand fehlten
Kriminalpolizei nimmt an, daß der Ueberfallene den
et hat. Hiller wurde verhaftet.
Minenexploſion in Jüterbog vor Gericht.
rten Gerichtsverfahren wurden geſtern vor dem Amts=
egen
die an der Minenexploſion im Jüterboger Lager
Ffiziere Krauſe und Winkel verhandelt. Entgegen
Hmpagnieführers hatte Krauſe dem Winkel eine Mine
in einem Geſchäftswagen verſteckte. Eine andere
Fe einem Rekruten in den Torniſter. Abends legten
die Geſchoße unter ihr Bett. Als die Rekruten die
olate die Exploſion, die zwei Mann tötete und eine
Krauſe wurde wegen Ungehorſams in Tateinheit
Behandlung von Munition, wodurch der Tod zweier
führt wurde, zu einem Jahr Gefängnis, Degra=
entlaſſung
verurteilt. Winkel, ein tüchtiger Unter=
gen
Ungehorſam 14 Tage Mittelarreſt.

Generalverſammluug des Eoang. Bundes in München.
Am Nachmittag des 5. Tages beging der Münchener Zweigberein
unter Anweſenheit zahlreicher Gäſte aus dem ganzen Reich ſeine 25 Jubiläumsfeier. Stadtpfarrer Dorn aus Erlangen berichtete
anſchaulich über die ſturmbewegte Zeit des Werdens und Wachſens des
Vereins. Wie kraftvoll er ſich entwickelte, kann man daraus erſehen
daß er in ſo impoſanter Weiſe der 28. Generalverſammlung die Gaſt=
ſtätte
bieten konnte. In einer engeren Sitzung des baheriſchen Haupt=
vereins
hielt Studienprofeſſor Höfler einen Vortrag über Prote=
ſtantismus
und völkiſche Bewegung‟. Dekan Baum aus Erlangen
ſprach über das Problem Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Der Abend vereinigte den Bund und die Münchenr Glaubens=
genoſſen
zu einer gewaltig beſuchten, vaterländiſchen Feier im Löwen=
bräukeller
, die unter das Wort Luthers geſtellt war: Für meine Deut=
ſchen
bin ich geboren, meinen Deutſchen will ich dienen! Als Abſchluß
der Münchener Tagung erließ der Bund durch ſeinen Vorſitzenden
D. Doehring folgende Kundgebung an das deutſche evangeliſche
Volk:
Der Evangeliſche Bund, der in dem Evangelium das höchſte ewige
Gut und als deutſcher Bund in dem deutſchen Volkstum das höchſte zeit=
liche
Gut ſieht, ruft das deutſch=evangeliſche Volk in allen ſeinen Schich=
ten
auf in einer Zeit ſchwerſter nationaler Not, ſich dieſer ſeiner geiſtigen
Beſitztümer frohbewußt zu bleiben.
Seine Arbeit iſt darauf eingeſtellt, mitzuhelfen, daß des evangeli=
ſchen
Glaubens Herrlichkeit, wie im Leben des Einzelnen ſo auch im
öffentlichen zur Erſcheinung und Auswirkung komme.
Darum bittet er: Evangeliſche Männer und Frauen, evangeliſche
Jugend ſchließt Euch alle im Evangeliſchen Bund zuſammen, damit er
als ein Bund aller Evangeliſchen den Dienſt erfüllen kann, den er der
deutſchen Nation, unſerem lieben Vaterland, ſchuldig iſt.

Die Karlsruher Herbſtwoche 1924.
wird am 7. September d. J3. durch einen Feſtakt, an den ſich die Er=
öffnung
der Hans Thoma=Graphik=Ausſtellung anſchließt, eröffnet wer=
den
. Unter den Veranſtaltungen der diesjährigen Herbſtwoche die
eine große Anzahl von hervorragenden Darbietungen auf künſtleriſchem,
muſikaliſchem, ſportlichem und wirtſchaftlichem Gebiete bringet wird,
ſind vornehmlich zu nennen: eine Sonderwoche des Badiſchen Landes=
theaters
mit einer Neueinſtudierung von Richard Wagners Ring des
Nibelungen, einer Aufführung von Richard Wagners Lohengrin mit
den bedeutendſten, aus Karlsruhe hervorgegangenen auswärtigen
Künſtlern (Eliſabeth Friedrich vom Opernhaus Frankfurt a. M., Maria
Lorentz=Hölliſcher vom Deutſchen Opernhaus Charlottenburg, Kammer=
ſänger
Robert Hutt von der Staatsoper Berlin, Karl Kamann vom
Stadttheater. Nürnberg; Adolf Schöpflin von Staatsoper Dresden,
Kammerſäuger Hermann Weil von der Metropolitan=Oper New York).
Richard Straußens Elektra, einer Erſtaufführung von Mar Mohrs
Komödie Die Karawane, einer Bruckner=Feier (Sinfoniekonzert) u. A.
die Aufführung von Hermann Grabners Weihnachtsoratorium durch
den Heidelberger Bachverein und die Heidelberger Liedertafel, eine
große kirchenmuſikaliſche Feier der vereinigten evangeliſchen Kirchen=
chöre
in der Feſthalle, ein Chorkonzert 4 capellz der Karlsruher Volks=
ſingakademie
, ein Konzert des Sixtiniſchen Chors aus Rom und ver=
ſchiedene
Kammermuſikabende, eine Reihe weiterer bedeutſamer Aus=
ſtellungen
, ſo die Weinbrenner=Ausſtellung in der Badiſchen Kunſthalle,
eine Ausſtellung der badiſchen Volkskunde (Trachten, Schwarzwälder
Bauernſtuben, Uhrenſammlung, Glasinduſtrie, Bauernkeramik) im
Badiſchen Landesmuſeum, eine Lebensmittelausſtellung der Kolg= Ein=
kaufsgenoſſenſchaft
, eine Ausſtellung von Reproduktions= und Illuſtra=
tionsverfahren
im Badiſchen Landesgewerbeamt, eine Kunſtausſtellung
Schwarzwald und Oberrhein, im Künſtlerhaus, eine Herbſtwoche
Karlsruher Künſtler im Badiſchen Kunſtverein, mehrere Kunſt= und
kunſtgewerbliche Ausſtellungen in Privatgalerien, eine Landes= Architek=
tur
= und Induſtrie=Ausſtellung in der ſtädt. Ausſtellungshalle, zwei
große landwirtſchaftliche Ausſtellungen in Karlsruhe und Durlach. An
der Spitze der ſportlichen Ereigniſſe ſteht der Jugend=Turn= und
Sports=Sonntag 28. Sept.) mit Feſtzug, daneben ſind große Motorrad=
Rennen, Pferde=Rennen u. a. vorgeſehen. Einen außergewöhnlich ſtarken
Fremdenzuzug wird der Badiſche Heimattag (alemaniſch=pfälziſch= frän=
kiſcher
Sonntag) am 21. September bringen, der ſeinen Höhepunkt in
einem heimatlichen Feſtzug haben wird, für den bereits über 80 Grup=
pen
mit Feſtwagen, Trachten und dergl. angemeldet ſind. Karlsruhe
wird daher in den nächſten Wochen in beſonders ſtarkem Maße im
Zeichen des Verkehrs ſtehen. Als Unternehmer zeichnet der Verkehrs=
verein
.
Unfall.
Hanau a. M. Auf dem Jahrmarkt in Bergen=Enckheim iſt der
25jährige Händler Karl Ritter von hier tödlich verunglückt. Infolge
des anhaltenden Regenwetters war der Zugang zum Jahrmarktsplatz
derartig aufgeweicht, daß er nur ſehr ſchwierig zu paſſieren war, wes=
halb
die Budenbeſitzer beſchloſſen, ihre Stände abzureißen und in das
Stadtinnere zu verlegen. Auch Ritter baute ſeine Bude ab; als er die
elektriſche Schalttafel abnehmen wollte, wurde er vom elektriſchen Schlag
getroffen. Die angeſtellten Wiederbelebungsverſuche blieben erfolglos;
er wurde in das hieſige Landkrankenhaus verbracht, jedoch auch die
hier angeſtellten Wiederbelebungsverſuche hatten keinen Erfolg. Der
Verunglückte iſt erſt ſeit einem halben Jahre verheiratet.

Heftiges Erdbeben in Island.
Aus Reykjavik erfährt Svenska. Dagbladet: Am
Dienstag abend vergangener Woche ereignete ſich ein heftiges
Erdbeben in Island. Das Veben, welches 10 Sekunden dauerte,
wurde beſonders ſtark in Reykjavik und Harnofjord bemerkt. Die
Gebäude zitterten und alle beweglichen Gegenſtände fielen auf
die Erde nieder. Isländiſche Parlamentarier befanden ſich unter
der Führung vom Finanzminiſter zufällig in Reykjanges und
mußten anläßlich einer mächtigen Flutwelle dort bleiben, welche
nach dem Erdbeben aus dem Meere längs der ganzen Küſte
entſtand.
Skandalgeſchichten der Rheinarmee.
Paris. Die Humanits beginnt heute mit der Veröffent=
lichung
einer Artikelreihe über Skandale bei der Rheinarmee
und insbeſondere über das luſtige Leben der Offiziere und Be=
amten
. Es wird eine ganze Reihe intereſſanter Einzelheiten ab=
gegeben
, die ſich mit Vorgängen in Speyer, Frankenthal, Kreuz=
nach
uſw. befaſſen. So wird u. a. mitgeteilt, daß Automobile
beliebig requiriert und ausſchließlich für Privatzwecke benutzt
werden. Weiter wird erzählt, daß außerordentlich hohe Gehälter
für Eiſenbahnbeamte gezahlt werden. Einzelne Bürovorſteher
erhalten 3000 bis 4000 Fr. monatlich, und zwar für einen Dienſt,
der ihnen die Nachmittage für Privatvergnügen bzw. Geſchäfte
freiläßt. Höhere Beamte beziehen Gehälter von monatlich 10 12000 Fr. Dabei kommt es ſtändig zu Skandalen jeg=
licher
Art.
Unwetterkataſtrophe auf atlantiſchen Inſeln.
Paris. Havas meldet aus London: Ein heftiger Sturm hat
die Leewardinſeln heimgeſucht. Von der Inſel Mont Serrgt werden
40 Tote und zahlreiche Verwundete gemeldet. Man befürchtet, daß die
ganze Ernte dem Sturm zum Opfer gefallen iſt. Von Tortola werden
beträchtliche Schäden gemeldet. Auf der Inſel Kewos ſind vier Tote
zu verzeichnen. Auch dort iſt der angerichtete Schaden beträchtlich. Nach
New Yorker Degeſchen beläuft ſich die Zahl der Toten auf 100.
Exploſionen.
Paris. Nach einer Meldung des Matin aus Brüſſel iſt in Ant=
werpen
an Bard der Eliſabethville ein Keſſelrohr geplatzt;
ein Neger wurde getötet und drei Weiße ver=
brannt
. (1 !)
Radiofunk aus einem Flugzeng.
London. Ein intereſſanter Verſuch von Funkſpruchübertragung
von einem Flugzeug aus iſt geſtern von der engliſchen Geſellſchaft für
Funktelephonie unternommen worden. Das Flugzeug flog über die
Vororte von London. Die Stimme von zwei bekannten Sängern, die
an Bord waren, wurde von den Aufnahmegpparaten aufgenommen
und in ganz England wiedergegeben. Die Wiedergabe war befriedigend,
obwohl ſie durch einige atmoſphäriſche Störungen teilweiſe etwas be=
einträchtigt
war.
Zur Kataſtrophe auf St. Thomas.
New York. Durch den Orkan auf der St. Thomas=Inſel auf
den Virgin=Inſeln ſind 80 Prozent der Ernte zerſtört worden. Auf
der Inſel Niebes () ſind 4 Perſonen getötet und 300 Häuſer zerſtört
worden.
Der Weltflug.
Hawkes Bai (Neufundland). Die amerikaniſchen Welt=
flieger
ſind geſtern, von Labrador kommend, hier eingetroffen.

Ang
Mt unſeie Aounnenen
richten wir die Bitte, den Trägerinnen
bereits beim erſten Vorſprechen den
Abonnementsbetrag für September
zu entrichten, da dieſelben angewieſen
ſind, bis ſpäteſtens 8. September
alle Außenſtände abzurechnen
Verlag des Darmſtädter Tagblatt
(11146fs)

Un=
9

Wollwaren, Strumpfwaren, Trikotagen, Oberkenden, Schürzen, Wäsche usw. bieten anerkannt die größten Vorteile
Farhige Sportwesten.
Farbige Oberhemden
Babge

für Damen und Herren, in vielen Far-
ben
vorrätig .. . 16.00, 1400, 12,00, G.G
Farbige
Kinder-Sportwesten
meliert und einfarbig, 8.00, 7.50, 7.00 0.0
Kinder-Strickiacken
mit Hütze für das Alter von 3
Jahren . . . . . . . . 1200, 10,50 d.0
Damen-Tellermützen
in weiß und allen modern. Farben, 2.20 K.

RInder-bfrumpte
Baumwolle, Gr. 5, 6, 7, 8, Winterguali-
tät
. . . ... .
jedes Paar 0.80
Wollene gestrickte Strümpfe in schwarz
Größe 8, 9, 10, 11.
jed. Paar 9.48
V
Gew. Damen-Strümpfe
schwarz und farbig am Lager, kräft.
30, 0.85. 0.06
Winterware .
Gestr. Herren-Socken
in grau, schw. Winteranal., 1.50, 1.20, 0,75, 0.00

mit 2 Kragen, in großer Ausmusterung
. .8.50, 7.50, 6.50, 0.00
Weiße Einsatz-Hemden
mit hübschen, waschechten Einsätzen,

300, 2,75 2.50
Damen-Greton- Hemden
Trägerhemd, gute Ausführung, 2.25, 1.80, 4.00
Damen-Prinzeß-Röcke
mit Hohls. u. breiter Stick, 6.00,5.50/4.90 0.00

in allen Größen, auch extra weit am
Lager
.. . 5.50, 5.00, 3.20, 2.80, BE

Hel
Große
ingetri &en: Sortimente in

farb. Sportwolle

Geshas 10=

Strickwolle

in schwarz, grau und farbig
Gebind

9

(11161)

R

[ ][  ][ ]

Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 5. September 1924.

Sport, Spiel und Tarnen.

Pferdeſport.

F. C. Eintracht Darmſtadt.
Für Freitag, den 5. September, hat Eintracht auf dem T.=G.D.=Platz
am Finanzamt wieder ein hochintereſſantes Abendſpiel angeſetzt. Es
treffen die 1a. Jugendmannſchaft des Sportvereins 98 Darmſtadt und
die 1. Jugend Eintrachts aufeinander. Die Jugendelf des hieſigen
Sportvereins 98 iſt erſter Meiſterſchaftsfavorit in unſerem Gau. Sie
ſpielt einen vorzüglichen, fairen Fußball und erfreut ſich deshalb allge=
mein
beſten Rufes. Auch die Einträchtigen können ſich ſehen laſſen;
ihre Elf iſt wohl körperlich ſchwächer als der Gegner, dürfte aber ſpie=
leriſch
den Sportvereinlern nichts nachgeben. Das Treffen verſpricht
unterhaltſam zu werden und verdient deshalb einen zahlreichen Beſuch
der hieſigen Fußballjünger. Das Spiel beginnt abends 346 Uhr.
heima.
F. C. Uknion E. V., Darmſtadt.
Auch am kommenden Samstag und Sonntag entfaltet der F. C.
Union rege ſportliche Tätigkeit. Am Samstag, abends ½6 Uhr, treffen
ſich an der Heidelberger Straße die Ligamannſchaft der Sportvereini=
gung
04 Arheilgen und die des F. C. Union zu einem Freundſchafts=
ſpiele
. Beider Mannſchaften Spielſtärke dürfte genügend bekannt ſein.
Unions faire Spielweiſe hat anläßlich des am letzten Samstag und
Sonntag abgehaltenen Pokalturniers des F. C. Viktoria Hanau 93 im
Kampfe gegen Viktoria Aſchaffenburg und Sportfreunde Frankfurt ein=
gehende
Würdigung in maßgebenden Sportzeitungen gefunden, und
auch unſere Gäſte werden alles daran ſetzen, ein Spiel vorzuführen, das
unſerer Bewegung Ehre macht. Sonntag, nachmittags 2 Uhr, ſtehen ſich
Sportvereins 3. Mannſchaft und Unions 2. Mannſchaft gegenüber, und
anſchließend um ½4 Uhr ringen die Ligareſerven beider Vereine in
friedlichem Kampfe um den Sieg. Auch die Mannſchaften des Sonn=
tags
werden nicht verfehlen, einwandfreie Spiele hinzulegen. Alles in
allem ein Sportprogramm, das jedem Freunde unſerer Sache willkom=
tnen
ſein wird.
V. f. R. Jgd. DarmſtadtT.= u. Sp.=V. Mannheim=Waldhof.
Am Samstag abend ſtehen ſich auf dem Exerzierplatz die 1a. Jgdm.
von T.= u. Sp.=V. 1877 Mannheim=Waldhof und V. f. R. Darmſtadt
gegenüber, die zu den beſten Jugendmannſchaften Deutſchlands gehören.
Das Spiel beginnt um 6 Uhr.
Norddeutſchland-Nordholland und Weſtdeutſchland.
Für den am 14. September in Bremen ſtattfindenden Fußball=
kampf
Norddeutſchland-Nordholland hat der Norddeutſche
F. V. eine Elf aus den beſten Spielern aus Bremen, Braunſchweig und
Hannover aufgeſtellt, und zwar im einzelnen: Theis (Braunſchweig),
Buckendahl (Braunſchweig), Preis (Bremen), Weſſel, Rebbelmund, Hin=
ners
(ſämtlich Bremen), Lange. Wult, Meher, Wolpers (ſämtlich Han=
nover
), Heinrichs (Braunſchweig). Zum Kampf gegen Weſt=
deutſchland
am 28. September in Elberfeld iſt folgende nord=
deutſche
Elf vorgeſehen: Wentorf (Altona), Buckendahl (Braunſchweig),
Günther oder Preis (Bremen), Rieper, Mahncke, Strahlbock, Lange,
Gebhardt, Jäger (ſämtlich Altona), Wolpers, Eſſer (beide Kiel).
Schlagball.
Um die Meiſterſchaft der D. S. B.
Um die Schlagballmeiſterſchaft der D. S. B. ſtehen
ſich am 14. September in Dresden Germania=Gleiwitz und
Boruſſia=Kiel im Endſpiel gegenüber. Die Kieler beſiegten in
der Vorrunde Atos=Steglitz und den Kölner B. C., während Germania=
Gleiwitz über Guts=Muts=Dresden triumphieren konnte.

Tennis.

DeutſchlandHolland.
Der Tennis=Länderkampf Deutſchland-Holland in Nordwyk
(Holland) hat mit dem erwarteten Sieg der deutſchen Vertre=
ter
geendet, die von den 19 ausgetragenen Spielen 12 gewannen.
In den Einzelſpielen blieben die Damen Friedleben und Neppach, ſo=
wie
die Herren Froitzheim und Moldenhauer ungeſchlagen.

100 Vards in 9,4 Sekunden.
Seit faſt zwei Jahrzehnten bemühen ſich die beſten Kurzſtreckenläufer
der Welt, den im Jahre 1906 von dem Amerikaner J. Kelly mit 9,6
Sekunden aufgeſtellten Weltrekord im 100=Yards=Laufen zu verbeſſern.
Endlich gelang dies dem deutſchen Meiſter Houben, der die Strecke im
Juli d. J. in Kopenhagen in 9,5 Sekunden durchlief. Nun kommt aus
Amerika die Meldung, daß dieſe kaum noch verbeſſerungsmögliche Welt=
rekordzeit
abermals unterboten worden iſt. Bei einer Veranſtaltung
in Allentown (U. S. A.) lief der Student A. Leconey die 100 Yards
in der neuen Weltrekordzeit von 9,4 Sekunden. Leco=
neh
iſt kein Unbekannter, denn er lief bei der Olympiade in Paris in
der amerikaniſchen Mannſchaft, die die 4 mal 100=Meter=Staffel in der
neuen Weltrekordzeit von 41 Sekunden gewann.
Nurmi nicht in Stockholm.
Die Leichtathletikkämpfe in Stockholm, die am Montag im dortigen
Stadion vor ſich gingen, hatten unter Regen ſtark zu leiden und büßten
durch das Fehlen des Finnen Nurmi, der wegen einer Erkältung nicht
gekommen war, viel an Intereſſe ein. Das Meilenlaufen holte ſich Wide
in 4:25,8 gegen Kioelling 4:27,4 und Andersſon 4:30,2. Auch im 3000=
Meter=Laufen ſiegte Wide in 8:51,1 leicht gegen Bergſtroem 8:59,7 und
Sellen 8:598. Das Speerwerfen brachte Blomquiſt mit 61,82 Meter
gegen den Norweger Sunde (61,03 Meter) an ſich. Die 10mal 100= Me=
ter
=Staffel gewann Göta in 1:51,1 überlegen gegen Hellas 1:53,8 und
Kronoberg. Die 200 Meter ſicherte ſich Oeſterdahl in 22 Sek. vor Pet=
tersſon
(22,3) und Lindequiſt (22,8), während über 500 Meter A. Svens=
ſon
in 1:05,5 vor Lungdahl (1:08,2) und Melin (1:08,4) in Front
endete.

Verlegung des Homburger Reit= und Fahrturniers.
Die außerordentlich ſtarken Niederſchläge laſſen den Turnierplatz
in Bad Homburg für die nächſte Zeit als ungeeignet für ein Reit= und
Fahrturnier erſcheinen. Auch ſind die Landwirte der hieſigen Gegend
infolge der anhaltenden ſchlechten Witterung mit der Ernte ſehr im
Rückſtande und können ſich zurzeit an einem Turnier nicht entſprechend
beteiligen. Aus dieſen Gründen muß das für den 6. und 7. September
angeſetzte Turnier, unter Bezug auf 8 6 der beſonderen Beſtimmungen,
auf den Spätherbſt verſchoben werden. Der Termin des neuen Tur=
niers
wird, den alten Ausſchreibungen entſprechend, neu bekannt gege=
ben
werden. Die eingezahlten Nennungsgelder werden zurückerſtattet.
Neues vom Rennſport. Trainerwechſel der Ställe Weinberg und
Altefeld.
Trainer F. Föſten ſcheidet mit Ablauf der diesjährigen Saiſon
aus ſeiner Stellung am Stalle der Herren A. u. C. v. Weinberg aus.
Die Waldfrieder Züchter, deren überragende Stellung im deutſchen
Rennſport nicht zuletzt ihrem tüchtigen Trainer F. Föſten zu danken iſt,
löſen das mit dieſem beſtehende Verhältnis im gegenſeitigen Einver=
nehmen
. Wer die Weinbergſchen Pferde übernehmen wird, iſt noch un=
bekannt
. Die Mißerfolge des Hauptgeſtüts Altefeld haben die
Leitung des fiskaliſchen Stalles veranlaßt, Umſchau nach einem neuen
Trainer und einem neuen Jockey zu halten. Eine Reihe hochklaſſiger
engliſcher Mutterſtuten hat der bekannte Rennſtallbeſitzer und Züchter
L. Lewin angekauft. Es iſt dies um ſo mehr zu begrüßen, als nach
den Niederlagen der deutſchen Pferde durch die ausländiſchen Vertreter
in Baden=Baden, die Zuführung neuen Blutes in unſere Zucht dringend
notwendig erſcheint. Herr Lewin kaufte außerdem das an der Ham=
burger
Strecke gelegene, über 3300 Meter große Gut Paulinenau, zwecks
Errichtung eines neuen großen Geſtüts an. Der Italiener Scar=
ſellino
, der in Baden=Baden hinter Barde und Fundin den dritten Platz
im Auguſt=Batſchari=Erinnerungsrennen beſetzte, iſt von Sig. F. Teſio
an Herrn D. Ehrenfried verkauft worden. Der Hengſt bleibt in Deutſch=
land
. Monfalcone laboriert noch immer an den Sprunggelen=
ken
und wird in dieſem Jahre keine Rennbahn mehr betreten. Aus
Frankreich importierte der Stall Halma den 3j. Fuchshengſt Katchin
ſowie die Jährlingsſtute Aſtourie v. Oco=Aſtouge. Vor Beginn der
Hoppegartener Rennen am Freitag, den 5. Sept., bringt das Haupt=
geſtüt
Altefeld ſechs Zweijährige zur Verſteigerung, und zwar Tanuen=
berg
2, Löwenherz, Frühlingsbote, Frechdax, Die Zuverſicht und Gra=
burg
, die hinſichtlich ihrer Abſtammung eine hervorragende Gelegenheit
zum Erwerb erſtklaſſigen Materials bieten.
Traber=Zweikampf.
Ein intereſſanter Traber=Zweikampf wird am 21. September in
Mariendorf ſtattfinden. Der diesjährige öſterreichiſche Derbyſieger Co=
riolanus
kommt nach Berlin, um über die Diſtanz von 2000 Metern
gegen ſeinen Altersgenoſſen Alfred anzutreten. Die beiden Ställe
wollen feſtſtellen, welcher von den beiden Vierjährigen der ſchnellere iſt,
und haben zu dieſem Zweck den Zweikampf um einen Einſatz von je
50 Millionen öſterr. Kronen (3000 Mk.) vereinbart. Coriolanus der
von J. Naymer trainiert wird, ſoll in Verlin dann auch an anderen
Rennen teilnehmen.

Semmering=Bergrennen 1924.
Die Anmeldungen zu dem am 14. September ſtattfindenden Sem=
ing
=Bergrennen ſind nicht ſo zahlreich wie in früheren Jahren ein=
ingen
. Eine der Haupturſachen war die allgemeine Lage des Auto=
uisbilhandels
und der Automobilinduſtrie, dann aber auch die Ueber=
legenheit
des Kompreſſormotors. Beim erſten Nennungsſchluß waren
17 Motorräder, 15 Tourenwagen und 11 Rennwagen, insgeſamt alſo
43 Fahrzeuge, genannt worden. Am meiſten intereſſiert naturgemäß
die Klaſſe der Rennwagen. Mercedes hat den Wanderpreis zu vertei=
digen
und marſchiert mit ſo bewährten Kämpen wie Salzer, Neubauer,
Werner, Merz und Kappler auf. Wenn das Rennen zuſtande kommt,
wird es ein Duell MercedesSteyr werden, denn die öſterreichiſche
Waffenfabrik, die Rützler gemeldet hat, erſcheint hier zum erſten Male
ebenfalls mit Kompreſſormotor an der Oeffentlichkeit. In der Touren=
wagenklaſſe
ſind von deutſchen Marken Mercedes (E. Bronner, G. Kluge,
Graf Kolowrat) und Selve (H. Czermak) vertreten.

Boxen.

Meiſterſchaften des D.A. Sp.V.
Die Boxmeiſterſchaften des Deutſchen Athl.=Sp.=Verb. von 1891 ge=
langten
am Samstag und Sonntag durch die Athletik=Abteilung des
TV. Augsburg zur Durchführung. Die Abwickelung klappte im allge=
meinen
gut, jedoch zeigten ſich Ring= und Punktrichter, ihrer Aufgabe
nicht gewachſen, auch der Sport ließ noch zu wünſchen übrig, da von
dem, was man unter Boxen verſteht, nicht viel zu ſehen war. In den
einzelnen Klaſſen wurden folgende Meiſter ermittelt: Fliegengewicht:
Schwengler=Elberfeld: Bantam: Ramminger=Pforzheim; Feder: King=
Augsburg; Leicht: W. Handel=Stuttgart; Welter: L. Reich=Augsburg;
Mittel: J. Schmidt=München; Halbſchwer: K. Nieth=Pforzheim; Schwer=
gewicht
: Bogner=München.
Schwimmen.
Durch den Aermel=Kanal.
Die in letzter Zeit mehrfach ſowohl von Damen als auch von Herren
unternommenen Verſuche, den Aermelkanal zu durchſchwimmen, ſind
ſämtlich, teilweiſe ſogar im Angeſicht des nahen Zieles, geſcheitert. Den
letzten Verſuch unternahm der Engländer Frank Perks von Dover
aus. Nach 14½ſtündigen Anſtrengungen zwang ihn die grimmige Kälte,
vier Meilen von Calais, die Waffen zu ſtrecken. Durch die Strömung
abgetrieben, hatte er im ganzen 25 Meilen zurückgelegt.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Samstag, 6. September:
Heiter bis wolkig, nachts kühl, ſonſt mäßig warm, meiſt trocken.

Nummer
Rund=Funk=Programm.
Freitag, den 5. September:
Frankfurt a. M. (457 m). 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungs=
Uhr: Zeitangabe. 12 Uhr: Nachrichtendienſt.
Wirtſchaftsmeldungen. 4308 Uhr: Unterhaltugs
7.30 Uhr: Eſperanto=Unterricht. 9 Uhr: Vortraa don=
Fleſch: Ueber die Programmgeſtaltung im Rundfunt
Bitte nicht zu ſchweres Programm. (Heiterer Abend) M.
Frl. Anita Franz. Herr Riedel (Frankfurter Over).
Nachrichtendienſt, Wettermeldung, Sportbericht. gfo 4
Minuten Technik. 9,55 Uhr: Zeitvorberetung.
Drei Minuten der Hausfrau. 10 Uhr: Zeſtangabe
Uhr: Tanzmuſik.
Berlin (430 bzw. 500 m). 10 Uhr: Bericht über die Alemba
der wichtigſten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. .
Erſte Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten.
Kurzer Tendenzbericht der Berliner Vorbörſe. 1 11
mittlung des Zeitzeichens. 1.05 Uhr: Zweite Velann
neueſten Tagesnachrichten, Wetterdienſt. 2.15 Ubr: 9
denzbericht der Verliner Börſe. 4.305.30 Uhr: unt=
muſik
(Berliner Funkkapelle). 5.45 Uhr: Vortrag des
Franz Leppmann: Leſen und Bildung. 7.45 Uhr=
Herrn Erich Schulz über Schwimmen. 8.3010 us.
unter Mitwirkung von Joſef Plaut und Maria Some
1. Walzermärchen für Violine, Cello, Klavier, Ed. Schitt=
Georg Knieſtedt, Konzertmeiſter der Staatsoper; Celo=
Zeelander; Klavier: Dr. Felix Günther. 2. Arie aus
kaufte Braut, Smetana; Maria Schneider=Plaut. 3. S.
Ein wiſſenſchaftlicher Vortrag über das Thema: Enthillt,
den Mars, 1. Teil: Was wiſſen wir über die Sprache
(Mars=Bewohner), 4. Ungariſcher Tanz, Brahms; Geor=
Konzertmeiſter dre Staatsoper (Violine), 5. 2) Das Mäde
b) Meine Liebe iſt grün, e) Vergebliches Ständchen, Brahn
Schneider=Plaut. 6. a) Andacht, b) Reigen, Popper; Got
lander (Cello). 7. Joſef Plaut. Einige Rezitationen ud
der zur Laute mit Klavier. 8. Slaviſche Tänze für Viol
Klavier, Dvorzk. Violine: Georg Knieſtedt, Konzertmeiſte
oper, Cello: Gottfried Zeelander, Klavier: Dr. Felin Güf
Steinway=Flügel: Dr. Felis Günther. Anſchließend.
kanntgabe der neueſten Tagesnachrichten, Zeitanſage, V
Sportnachrichten.
Engliſche Stationen. London (365), 8 Uhr MEZ.: Muſie vir
tryſide‟. Birmingham (475), 8 Uhr MEZ.: Groß=eng
Cardiff (351), 8 Uhr MEZ.: Discloſure und The 9
2 Einakter. Glasgow (420), 8 Uhr MEZ.: Zwiſchenſpie
Literatur.
Ke
Die Werkſtätte moderner Bekleidungstu
Ußner, Sandſtraße 14 I, hatte in den letzten Tagen eine 9
die ſich des größten Zuſpruchs erfreute. In der Tat, es wur
und Künſtleriſches geboten, ſo daß ſelbſt die anſpruchsvolſte
voller Bewunderung waren. Die ſtilvollen, in der Linie
gearbeiteten Kleider und Mäntel, nach eigenen Entwürfen de
nen, wurden von zwei jungen Damen vorgeführt. Jedem al
entſprechende Hiite angepaßt. Die ganze Vorführung war ei
der Erfolg, für die Firma und könnte von ähnlichen Verau
in Großſtädten nicht übertroffen werden.
Eine wichtige Entdeckung auf den Marz
ſehenerregende Meldung kommt aus Amerika. Der bekannte
Profeſſor O. Kikmol, hat bei ſeinen Verſuchen, mit dem Ma
bindung zu treten, eine Beobachtung gemacht, die au
vor allem in der Frauenwelt großes Intereſſe finden
her waren dem Gelehrten, deſſen Obſervatorium mit den vor
Apparaten ausgerüſtet iſt, auf dem Mars beſtimmte Alecken a
die in ſchimmernder Weiſe ſtrahlten und die er anfangs f1
felder hielt. Das Eigenartige war jedoch, daß dieſe Felder au
genden auftraten, die nach der ſicheren Berechnung ä
Grad Hitze zeigten! Dieſe Tatſache legte die Vermutung mak.
ſich bei der Wahrnehmung um eine andere Erſcheinung
Mit Hilfe eines für den Zweck eigens konſtruierten, beſ
fähigen Teleſkops ſtellte jetzt der Gelehrte feſt, da
nicht aus Schnee beſtehen, ſondern Wäſchetre
Entdeckung iſt inſofern von größter Tragweite
der Beweis für das Bewohntſein des Mars
Tatſache übrigens, daß dieſe Felder in einem
ordentlich ſchönen Weiß prangen, ſchließt Pro
Marsbewohnerinnen das bei unſeren Hausfrauf
ſtehende Perſil bekannt ſein muß.
Sottesdienft der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße
Freitag, den 5. Sept. Vorabendgottesdienſt 6 ut 5 %.
Samstag, den 6. Sept. Morgengottesdienſt 3 U9 D
Sabbatausgang 7 Uhr 45 Min,
Wochentags=Gottesdienſt: Morgens 7 Uhr, Merd
30 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der Iſrael. Neligionsgeſe?
Samstag, den 6. Sept, Vorabend 6 Uhr 15M
8 Uhr 00 Min. Nachm. 5 Uhr. Sabatausgang 7 10
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. Nachm
Tageskalender. Freitag, den 5. September 10
Orpheum abends 8 Uhr: Sein Doppelgänger.
tracht. Darmſtadt, abends 189 Uhr, in der Brauere
S
gaſſe: Außerordentliche Mitgliederverſammlung.
abends 8½ Uhr: Vortrag von Rudolf Kindt: De
allerhand Ernſtes. Union=, Reſidenz=Theſter, Bolle
Kinovorſtellungen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft : Rudolf Maud
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: 9ol.
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druch und Verlag: L. C. Wittich ſäntlich in Durmſeodt.

Die heutige Rummer hat 14 Se

Uhren

bei Wurz, Dieburger
Straße 8, gut und
billig
((25334mf
reparieren

Achtung
Diebſtahl mehr.
Die Fauſt=Sicherung
verhindert dies.
Näheres bei Diehl,
Bruchwieſenſtraße 2.

Eilige
Paßbilder
Photogr. Werkſtätte
Schuchardſtr. 14, part.
Offen v. 97 Uhr. (10441a

Beiladung
von u. nach Frankfurt
und ſonſtige Fuhren
nimmt an (*255
Fritz Walther,
Neckarſtraße Nr 4.
Telephon 2277.

Tücht. Frau empf. ſich
in Haus= u. Kinder=
garderobe
, Weißzeug,
alle vorkommenden
Näharbeiten. (*25581
Geht auch auswärts.
Angebote unt. 0 98
a. d. Geſchäftsſtelle,

Wir bringen Freitag und Samstag sämtliche

AALIINA

in Kleiderstoffen, Baumwollwaren und Weißwaren
unseres gesamten Lagers extra billig zum Verkauf.
Die Preise sind mnit Blaustift verrnerkt.
11170

E
Joh. Heinr. Lauml
Germanns Nachld.
Meſſel b. D.
Schöner Spaziergang 20t.
Wildpark / 20 Minuten ho
Bahnſtation / Schaffige
iFür Vereine großer Sadl 30
Vorzügliche albewähſet.
Altbekannter Apfelwein / Wel
B
Eee

Ludwigstraße 6.

Bitte die Schaufens
achten

[ ][  ][ ]

Num e 243.
Ha Argent.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 5. S Picmber 1924.

Seite 9.

Feiſch eingetroffen

per Pfund AOpf
Gackenheinen

Feleph=

S37.

(11138)

Große Ochſengaſſe.

Ree
Fabrikanten
Bernhard Mah
Söhne,
Groß=Zimmern. (7693g

g Bärger Achtung!
W
K/ erſäger Obermark, langjährig erfahrener Fach=
mann
. u 2rnimt die Vertilgung ſämtlicher Ungeziefer
wie Nr 1, Wühlmäuſe, Mäuſe, Schwaben, Wanzen, Ameiſen
ufw. 2 Jahre ſchriftlicher Garantie. Erfolg inner=
halb
tunden. Für Menſchen und Tiere umſchädlich.
Völlic 1srottung des Ungeziefers iſt im Intereſſe der
Volksr / Haft unbedingt erforderlich.
Spest tät. Veigaſung gegen Wanzen
Bal chterfolg zahle Geld zurück.
Bel ingen erbitte ſofort unter Kammerjäger
Ober rk an die Geſchäftsſtelle dieſer Zeitung. (11188

Eingeführte Handelsfirma
sucht stillen oder tätigen
Teilhaber
für den Vertrieb eines patentierten Massen-
artikels
, der im In- und Auslande grossen
Anklang findet. Beste und sichere Ge-
winn
-Aussichten. Erforderliches Kapital
ca. 10000 G.-M. (41179fgi
Angebote uuter 0. 119 an die Geschäftsst, d. Bl.

in allen Far=
ben
und Fül=
lungen
von

Pröſer, Eliſabethenſtr. 44.

Menlce.

nach Frankfurt und
zurück. (11 174a
Beiladung erwünſcht.
Auch ſonſt. Fuhren
nimmt an Friedrich
Löchel, Arheilgerſts.
Teleph. 270

Fahrräder Paßbilder

emaillieren und
bernickeln, Reparaturen,
wie Erſatzteile billig
Hans Ripper,
K2
r. 12. (7716

in einer Stunde (1100a
billig und gut.
Thiele Nachf.
nur Bleichſtr. 9. Tel. 1912

Fran nimmt Pfand=
hausgänge
an. Fr. Stoll,
61er Kaſinv, (*25625

P AtrumpfHerkauf
Wir widmen dieser großen Spezialabteilung nach wie vor unser Hauptinteresse und
ind heute in der Lage, große Mengen Damen-u. Kinderstrümpfe, Herrensocken
nnur guten, soliden Qualitäten und großen Farbensortimenten preiswert anzubieten

Damen-Strümpfe, Baumwolle m. verst, Ferse
u. Spitze, schw, leder, grau u. beige, Paar 445
Damen-Strümpfe, Baumwolle, gute Qual,, in
Hel,Modef., Doppelsohle uHochferse, Paav 309
Damen-Strümpfe, Macco,schw. u. farbig,glatt
u. mit Laufmasche, Doppels,, Hocht, Paar 1.40
Damen-Strümpfe, guter Seidenflor, Doppel-
sohle
, Hochterse, in allen mod,-Farben, Paar 1.00
Tamen-Strümpfe, 2fach gek., Macco, gut 1
Verstärkt . . . . . . . . . . . . . Paar 1.10
amen-Strümpfe, Kunstseide, glatt und mit
Laufmasche, in vielen Farben .. . Paar 1.90
amen-Strümpfe, unser Spezialstr. Telu‟
Ia Seidentlor, bes, schw, Qual,in viel. Farb. 3.40

Damen-Strümpfe, Flor mit Seide, in pracht-
vollen
Farben . . . . . . . . . . Paar 4.00
Damen-Strümpfe, Wolle mit Seide, in allen 8
Modetarben .. . . . . . . . . . . Paar 0.40
Damen-Strümpfe, reine Seide, schwarz, weiß 8
und aparte Parben .. . . . . . . Paar 0.00
Mie
Herren-Socken,grau,gestr. u. gewebt, Paar 48, 32
Herren-Socken, Baumw,,verst. Ferse u. Spitze 75
Herren-Schweiß-Socken, schwere Oual, Paar 95
Herren-Socken aus Vigogne-Wolle, Markke /
Wanderlust . . . . . . . . . . . " Paav 1.30
Herren-Socken, gewebt, in vielen Farben, 1 0
reine Wolle ... . . . . . . . . . Paar 1.00

Kinder-Strümpfe

in Baummolle und Wolle, in schmarz, loder und tarbig
in grosser Auswahl zu äusserst kalkulierten Preisen

er extra billige Verkauf in
Damenwäsche
eit 10Prozent Rabatt
dauert nur noch bis
Samstag abend!
bchürzen
uOriginal-Fabrikpreisen
nur noch bis Samstag

Textilhaus Ludwigsplatz
1Elisabethenstrasse1

Täglich Eingang von Herbst-
neuheiten
in
Kleiderstoffen
In den Abteilungen:
Baumwollwaren,
Weisswaren
besonders billige Preise!

(11163

Stutei &er Purſtwaren
Schiri/ Hurſt, hartgeraucht,
Speckry . Tyoner, Schwarze,
Lany r, Göttinger uſw.
in bekaxo ſFen Qualitäten empfiehlt
ElBater,
Wur;) rik=Stuttgart
Solzſtraße 4
Altbek. A Haus. Preisliſte bereitwitl.
Ve /=ter geſucht!

Mirngee
Maſchinenſchreibſtube
liefert (osssA
nur Qualitätsarbeit
Rheinſtr. 8 - Tel. 122

Ofe
Korbkinderwag.
bill. zu verk. (*25619
Bismarckſtr. 105, pt.

I.St. 11183

lrber vergebung.
Die bei R Tierung der Schwarz=
ſich
in ders markungen Aſtheim
nd Trebxi orkommenden Arbeiten
ſt etwa 53 P chm Erdbewegung
Aen öffent:) wergeben werden.
Erbffnunm Angebote findet Mon=
ug
, den 15.0 Stember ds. Js., vorm.
Uhr, im) Tturbauamt Darmſtadt,
(10866st
ſeichſtr. Nuſl ſtatt.
Pläne uu Sedingungen liegen da=
bſt
auf.
Angebots), rucke koſten 2 Mk.
Kultur) ramt Darmſtadt.

ne Grunſ.=4gras=Verſteigerung
ſurde, nichl nehmigt.

Die an September abgehal=

Die für 7 Tag ausgeſchriebenen
ſieſenlpſe k xen deshalb am Don=
erstag
, B A1. September, vor=
ittags
9 . in Darmſtadt Zum
eiligen) Kreu nochmals zum Aus=

bot.
Dartnſtasu at 3. Sept. 1924
eſſ. /obesl Fterei Kranichſtein.

(11186

Teilzahlung
liefere ſeit 19 Jahren.
Stets Lager in:
Bettſtellen, Matratzen, Patent=
rahmen
, Stühlen, Tiſchen, Klei=
derſchränken
, Waſchkom., Nacht=
kom
., Küchenſchränken, einzeln
uſw., ſowie ganzen Schlafzim.,
eiche u. lackiert, Küchen, natur
laſiert n. lackiert, Diwans, Chaiſe=
longues
, Büfetts, Schreibtiſche,
Flurgarderoben, eiche und weiß,
uſw. Alles enorm billig
bei geringer Anzahlung und
Teilzahlung nach Verein=
barung

Die alte gute Firma!
Zulius Wagner
Darmſtadt
Karlſtraße Nr. 30.

: Henzel.

Habe meine Tätigkeit wieder auf-
genommen

Dentist Rudolf Hupfer
Landwehrstr. 4, I. (*25647fg
Sprechst. v. 9-12 u. 2-6 Uhr.
Samstags nach mittags geschlossen.)

K
Berſteigerung
im Städt. Leihamt, Kirchſtraße 9.
Dienstag, den 9. September ds.
Js., von vormittags 8½/, Uhr ab,
Verſteigerung der verfallenen Pfänder
(Gold= und Silberwaren, Wäſche, Klei=
dungsſtücke
, Fahrräder, Photo=Apparate
uſw.).
(st10806
Darmſtadt, den 27. Aug. 1924.
Städtiſches Leihamt.

Eichber
Kaffee
in eigener Rösterei
stets frisch geröstet

3.20 3.80 4.00 Ptund
Edelkaffee gold
Mk. A.40 per Pfd.


IOhgeT
GErnst-Ludwigstraße 6

In eigener Bachel
Seit einiger Zeit erhalte ich deuernd Zuschriften, in denen mir Vierke- Wein-
bereiter
sagen, eie hätten von maßgebender Seite die Nachricht erhalten, daß
Bestrebungen im Gange seien, den Vertrieb der Vierka-Hefe durch Belegen
mit einer hohen Steuer zu unterbinden.
Von anderer Seite wird mir geschrieben, daß der Direktor einer Staatlichen
Untersuchungsanstalt geänßert habe: Wir sind dauernd bemüht, die Vierka-
Hefe zu diskreditieren. Unsere Bemühungen werden hoffentlich zu einem Ver-
kaufsverbot
führen, denn wir konnten bereits nachweisen, daß eine Packung
nur sehr wenig Edelhefen aufwies.
Tch enthalte mich einer naheliegenden Bemerkung über derartige Bestrebun-
gen
1 Jedenfalls stehe ich derartigen Wühlereien nicht ungewappnet
gegenüber und werde sie nicht nur widerlegen, sondern auch als das kennzeichnen
können, was sie sind. Einige dieser Herren waren zu unvorsichtig, stellten sich
zu seh: bloß und werden daher gut tun, wie jetzt bereits nur als Drahtzieher im
Hintergrund zu arbeiten und ihre Untergebenen weiterarbeiten zu lassen!
Der Staat jedenfafls kann und wird sioh nie durch derartige Sonderinteresden-
ten
beeinflussen lassen. Er steht über den Parteien und hat nicht nur die In-
teressen
einiger Gewerbetreibender und deren Wortführer zu vertreten, sondern
die Interessen des Gesemtvolkes wahrzunehmen, Zu dem Volk gehören nicht
nur die Vierka-Freunde, sondern auch die vielen Industrien, die Tausende und
aber Tausende von Angestellten unterhalten und die durch die Vierka-Hefen und
die von mir erst geschaffene Hausweinbereitung nunmehr jahrelang Verdienst
fanden. lch erinnere dabei an die vielen Glasfabriken, welche Gärflaschen, Gär-
ballons
usw. herstellen, an die Gasbläger, die allein durch Anfertigung von Gär-
rohren
sich ernähren konnten, an die Kork- und Gummifabriken, die Gärkorke,
FIsschenkorke, Gummischläuche lieferten, und nicht zum mindesten an die
Wiederverkäufer der Vierka-Hefen, zu denen viele gehören, die Traubenwein
seines hohen Preises wegen dem verarmten deutschen Volke nicht verkaufen
kannten wie früher, sich aber durch den Verkauf der Vierka-Hefen und der
Zubehöre zur Weinbereitung ernährten! Diese alle sellen brotlos werden, weil
einige edle Naturen sieh bemühen, den Verkauf der Vierka-Hefen zu unterbin-
den
, sei es durch Versteuerung, sei os durch Diskreditierung!! Und das soll
im Deutschen Reiche geschehen, ohne daß sich das Gefühl eines jeden gegen
solche Machenschaften sträubt!/ Vorläufig erhebe ich an dieser Stelle Protest
und unterstütze diesen durch Anführung nachstehender Außerungen aus Ver-
braucherkreisen
, die geeignet eind, die Sache ins richtige Licht auch bei denen
zu setzen, die bisher die Eigenweinbereitung nicht kannten.

Gotha, im September 1924.

Friedrich Sauer.

Ans meiner Sammelmapge!
M. im Junt 1924. Angriffe auf Ihre Vierka-Hefen veranlassen mich z0 meinem
Schreiben: Als Leiter eines öffentlichen Untersuchungslaboratoriums bin ich min
Freuden bereit, Sie vorkommendenfalls sor Gericht zu verkreten. Tch habe Ihre Hefen
nun jahrelang ansprobiert und kann die damit erzielfen, hervorragenden Erfolge
unter Eid bestätigen.
Im Vertrauen kann ich Ihnen aueh mitteilen, daß der Direkior der Staatlichen
Untersuchungsgnsteit in .. .: Professor Dr. ... die Vierkg-Hefen veröffent-
Lichte.
A. B.
A., im Junt 1924. Ais früherer Schüller der Weinbauversuchsanstalt. .. war ich
auf die Reinhefen eingeschworen und hatit großes Mißtrauen gegen Ihre Trocken:
befen. Durch Ihre Anleitungen wurde ich auf die großen Erfolge aufmerksam ge
macht und entschloß mich zu Versuohen, die gtefs tadelloss Produleke lieferten. Ich
verwende jetzt nur nock Ihre Vierka-Hefen! Untererchungslaboratorium Dr. B,G.
B. in Britisch-Indien, April 1924. Auf unsere Anfrage nach der Weinbereitung
antwortete uns der Direktor der Universität . . .r Wegen Beschaftung einer geeig
neten Weinhefe leönnten Sie sich mit Herrn Friedrich Sauer, Gotha (Germary), in
Verbindung setzen. Er stellt eine trockene Weinhefe von guter Beschaffenheic her
und publisiert auch ein kleines Buch über die Herstellung des Weines, welches für
den Gebrauch im keteinen Maßstab das beste seiner Art ist, das ich zu Gesieht
beſeam.
M.D.
H., im August 1924. Die Erfahrungen, die ich seit Jahren und insbesondert in
diesem Jahre mit der Verwendung der Vierka-Hefen zur Hausweinbereitung
machte, verunlassen mich, Ihnen folgendes mitzuteilen!
Ihre Hefen und die damit hergestellten Hausweine sind ganz hervorragend, Wenn
man das Wort Hauswein hört, denkt man schlschthin an ein gewöhnliches, alkoholi.
sches Getränk, das mehr oder minder gut schmeckt, das aber, da mit gilden Hefen
vergoren, an den Geschmack und die Güte eings echten Weines nicht herunreichen
kann. Im allgemeinen wird der Stachelbeer- und Johannisbeerwein unter diese
Kotegorie fallen, die stets einen gewissen Prozentsatz der höheren Alkohole enthalten,
denen die Fähigkeit, einen dicken Schädel zu bilden‟, in bisweilen betrüblichem
Maße zukommt. Ohne son Ihren Prospekten und Druckschriften mich in irgend
einer Weise beeinflugsen zu lassen, habe ich schon seit Jahren Ihre Hefen zur Her-
stellung
der verschiedensten ich kann wohl sagen allen Weinarten benutzt und
kann ich, zumal als Chemiker, mein Urieil in das Prädikat ganz ausgezeichnet
zusammenfassen!
Von der diesjährigen Ernte habe ich gegenwärtig einen Wein mit Portweinhefe
vergoren, der nicht nur zu meiner pollen Zufriedenkeit, sondern guch zu der aller
derer ausgefallen ist, die sich direkt von dem guten Tropfen überzeugen konnten.
Erst keute nachmittag wieder haben mir zwei alte Weinkenner bestätigt, daß dieser
Wein wohl kaum von echtem Portwein zue unterscheiden ist, trotzdem er eist zwei
Mongte alt ist!
Chemisches Laboratorium Dr. B.B.
B., im August 1924. Ihre Vierka-Hefen und die daraus bergestellten Erzeugnisse
werden hier allgemein lobend anerkannt. Es hat sich eine gunze Anzahl Kleingärt-
ner
bereit erklärt, die mit Ihrer Vierka-Hefe hergestellten Obstweine auszustellen.
Reichsverband der Kleingärtner P.V. B.
B., im August 1924. Die auf der hiesigen Ausstellung für Landwirtschaft und
Gewerbe von Postmeister . . . ausgestellten, mit Vierka-Heie bereiteten Weine wurden
wegen ihrer vorzüglichen Quglität mit der Goldenen Medaille, der höchsten zu ger=
Leihenden Auszcichnung, prämtiert.
RW.
B., im August 1924. lch habe bisher mit Vierka-Hefen verarbeitet: Feigen mit
Liebfrauenmilch-Hefe, Feigen mit Tokejer-Hefe, Johannisbeeren mit Madeira-
Hefe. Alle so bereileten Weine eroberten die kritischen und ablehnenden Spötter.
Einen Weinkenner legte ich mit Liebfrauenmilch herein zun großen Hallo an-
seres
Kreises. Das macht Freude, und ich glaube, es macht Ihnen auch Freude,
wenn Ihnen solche Briefe ins Haus fliegen.
G.G.
B., im August 1924. Seit drei Jahren bin ich Vierka-Kelterer, Vierka-Wein in
allen Arten hat meine Bekannten und mir manch frohes Mahl gewürzt. Ja, als ich
meine Hochzeit feierte, standen auf der großen Tafel nur Vierka-Weine. Keiner
der Gäste und es waren Weinkenner durunter hat es mir geglaubt, daß es selbst-
gekelterte
Weine waren.
Dirrch Ihre Vierka-Hefen ist auch dem einfachen Manne möglich, sich ein gutes
Glas Wein zu leisten. Die ungezühlten Millionen, die beute noch für fremde Weine
ins Ausland wandern, können zum Besten des Vaterlandes im Lande bleiben/ Daher
habe ich als deutscher Staaisbürger auch ein Interesse an der Verbreitung Ihrer guten
Vierka-Hefen.
Lehrer K.G.
C., im August 1924. Ich war wohl hier der erste, der Vierka-Weine bereitete.
Heute habe ich allein unter meinen Bekannten eine Gemeinde von viel über 100 Vier-
ka
-Keltern. Jeder ist entzückt! Und es wären noch meltr, wenn man allen erzählen
könnte, wie billig der Wein ist. Sie müssen einmal eine Rechnung eiga nach.
folgendem Schema aufstellen:

5 Pfund Feigen .. . . .. . . . . . . 3. M. / oder: 20 Pfund Apfel. . . . . . . . 3. M.
3 Pfund Zucker ......... . . . 1,35
1 Vierka-Rheinweinhefe ... . . 0,45
Wasser, 25 Liter ...
Summa 25 Liter Wein ..:. 4,80M1

2 Pfund Zucker .......... . . 0.90
Wasser, bis es 25 Liter sind. ..
1 Wierka=-Zeltingerhefe .. . . . . 0.45
25 Liter Wein ...... . . . . . 4,35 M.

Sie sollen einmal sehen, wie das sieht, denn ein Liter Wein und dazu tadelloser,
kein so saurer, wie man heute für 2 und 3 Marle und teurer bekkommt, 20 Pfennig,
also eine Flasche 15 Pfennig; das überzeugt. So billig bekommt man nicht einmal
Lehrer H.H.
Bier!
M., im August 1924. Bisher ließ ich meine Weine mit der Reinzuchthefe der ..
Anstalt vergären. Besonders begeistert war ich nicht davon. Die Weine waren nicht
schlecht, aber ich habe nicht gefunden,daß man demCharakter einer bestimmtenWVein-
sorte
, die man aufimpfte, nahekam. Jaauch möglich, daß das Verfahren die Hefe
auf Löschpapier zu übertragen, nicht unbedingt geeignet ist, gute Weine zi erzielen.
Dann lernte ich Ihr Weinbuch kennen. Dies wurde ein wahres Schatzkästchen für
mich. Dann machte ich Proben, dievorzüglich gelangen; ein Faß Johannisbeerwein.
mit Vierka-Portweinkeie vergoren, zeigt jetzt schon den Charakter echten Portweins,
Einem Praltiker, der 30 Jahre kelterte, ist es eine Freude zu wissen, daß man
gelbst aus getrockneten Früchten, wie Hagebutten, Feigen, Backpflaumen, Wein
bereiten kann, genau so wie aus frischen. Das sind neue Wege und neue Ziele
Wer einmal mit Vierlea gekeltert hat, läßt es nie mehr.
K.M.
Die Vierka-Weinhefen sind in den Drogerien und Apotheken erhältlich. Vierka-
Hefe-Packung 0,45 Gm., Das neue Weinbuch‟‟ 0,25 Gm.
(I. Bln.11144

[ ][  ][ ]

Seite

45
Daralg

Die Klugheit der Bienen.

Von Dr. Th. Zell .
Von der Klugheit der Bienen ſcheinen mehr die Theoretiker
zll ſchwärmen als die Praktiker. Ein Profeſſor ſchwelgt ordentlich
in ihrem Lobe. Er findet es beiſpielsweiſe herrlich, daß ſie mit
dem faulen und gefräßigen Geſindel der Drohnen in den ſogen.
Drohnenſchlachten ein Ende machen und es zum Tempel hinaus=
jagen
, wo es elendiglich umkommt.
Der Praktiker denkt weſentlich nüchterner über die Klugheit
der Bienen. In einer der erſten landwirtſchaftlichen Zeitungen
wurde kürzlich von einer Autorität unter den Bienenwirten fol=
gendes
geſchildert:
Um die in der Winterruhe befindlichen Bienen, heißt es dort,
ſowohl vor grellen Sonnenſtrahlen als auch vor Zugluft und
großer Kälte und nicht zuletzt vor den ſo ſchädlichen Beſuchen der
Vögel, beſonders der Kohlmeiſen, zu ſchützen, verwende ich ſchon
längere Zeit vor den Fluglöchern beſondere Schutzlädchen. Sie
werden natürlich nur im Winter angebracht. Hinaus finden die
Bienenſnur mit Mühe. Sie kommen ſchließlich doch heraus, da
es ja kein hermetiſcher Abſchluß iſt, aber hinein finden ſie
merkwürdigerweiſe nicht mehr, was ein eigentümliches Licht auf
die vielgerühmte Klugheit der Biene wirft und wieder einmal
ein Beweis dafür iſt, daß ſie nicht denkt, ſondern alles bei ihr
rein trieb= und inſtinktmäßig geſchieht.
Der Bienenwirt hat alſo zum Schutz ſeiner Bienen, nament=
lich
gegen Vögel, ein Brettchen anbringen laſſen. Denn die Kohl=
meiſent
fangen im Winter eine Menge von ihnen fort. Sie pochen
an den Stock, worauf es nicht lange dauert, bis eine von den In=
ſaſſinnen
am Flugloch erſcheint, um ſich den Störenfried näher
anzuſehen. Hierauf hat der liſtige Vogel nur gewartet und packt
den Ankömnling. Trotz ihres Stachels iſt die Biene gegen den
Hornſchnabel des Vogels machtlos.
Man ſieht daraus, daß der Begriff nützliche und ſchädliche
Tiere naturgernäß ſehr ſchwanken muß. Der Imker hält eine
Menge Tiere für ſchädlich, die ſonſt zu den nützlichſten gerechnet
werden, ſo die Meiſen, Roſenſchwänzchen, Kröten uſw.
Dieſes kleine Brettchen verhindert, daß die Bienen in ihren
Stock zurückfinden. Der Imker berichtet als Beweis hierfür fol=
gendes
Erlebnis:
Am Chriſtfeſt ſetzte nach längerer Kälte plötzlich warme Wit=
terung
ein. Ich war über Mittag abweſend, die Lädchen entfernte
ich nicht, weil es doch kein ausgeſprochenes Tauwetter und der
Boden vor dem Stand noch mit Schnee bedeckt war. Als ich
abends heimkam, war es zu ſpät, um nachzuſehen, am anderen
Morgen fand ich ſämtliche anderen Völker noch in ungeſtörter
Winterruhe ſitzend, nur bei zwei Sorgenkindern zeigte ſich an den
Lädchen eine Menge dort angeklammerter toter Bienen. Die
Stöcke wurden ſofort geöffnet und jedem eine ſtarke Kehrſchaufel
toter Bienen entnommen. Im Frühjahr waren beide Stöcke
ausgeſtorben.
Nach der Schilderung des Imkers haben alſo die zurückflie=
genden
Bienen wohl das Schutzbrettchen gefunden, nicht aber
ihr wenige Zentimeter davon erntferntes Flugloch. Das ſcheint
uns Menſchen und auch unſerem Bienenwirt ein Zeichen großer
Dummheit zu ſein.
Um ein Urteil hierüber zu fällen, wollen wir noch hören,
wie der Bienenwirt in Zukunft ähnliche Fälle verhindert hat.
Den Tag nach dem Unglück, ſchreibt er, hatte ich den Beſuch eines
Kollegen. Dieſer riet mir, die Brettchen zu kürzen, damit ſie nicht
überhingen, und Fluglöcher hineinzuſchneiden. Dieſe Aenderung
hat ſich bewährt. Wenn jetzt bei raſchen Witterungsumſchlägen
die Bienen herausdrängen, finden ſie auch wieder den Rückweg
in ihre Wohnung.
In dem vorſtehenden Bericht des Imkers findet ſich inſofern
ein Widerſpruch, als er die Schutzbrettchen nicht nur der Vögel

Am 31. Auguſt fand a
Schlachtfelde von Tan
eine große Gedenkfeier
innerung an die Befrei=
preußens
ſtatt in G
einer Reihe Generäle d.
Armee und unter ſtar
teiligung ſchwarz=wei
Verbände.
Unſer Bild zeigt die
ßung zwiſchen dem
feldmarſchall v. Hinden!
und dem Oberkomma
den der Reichswehr
von Seeckt (1)
Im Hintergrunde Gen
Ludendorff (3) und in
uniform Generalfe
von Mackenſen

wegen anbringen ließ, ſondern auch gegen Zugluft und Sonnen=
ſchein
. Nachdem er auch in das Brettchen ein Loch gemacht hat,
kann es in dieſem Zuſtande nicht mehr den urſprünglichen
Zwecken dienen. Nur als Schutz gegen Vögel kommt es noch
in Betracht, was wohl das wichtigſte iſt.

Die Bienen haben alſo nach der Durchlöcherung des Schutz=
brettchens
den Rückweg in ihren Stock wieder gefunden. Sind
ſie inzwiſchen klüger geworden? Oder ſehen ſie durch das Flug=
loch
des Brettchens das alte Flugloch?
Ich nehme an, daß der vorliegende Fall kein Beweis für die
Dummheit der Biene iſt, und zwar aus folgenden Gründen:
Die meiſten Bienen beſitzen einen Ortsſinn. Bei den Bienen
iſt dieſer rätſelhafte Sinn ſeit Urzeiten bekannt. Schon die In=
dianer
benutzten den Ortsſinn der wilden Bienen, um ihren
Stock ausfindig zu machen. Sie machten eine Biene irgendwie
kenntlich und folgten ihr. Einen ſehr ſchönen Fall erlebte ich
bei einem befreundeten Bienenwirt. Er hatte ſein halbes Grund=
ſtück
verkauft, das bisher acht Hektar groß war. Auf den ver=
bliebenen
vier Hektar baute er ſich ein neues Haus und brachte
auch den Bienenſtand, der bisher ziemlich in der Mitte des alten
Grundbeſitzes geſtanden hatte, auf das ihm gebliebene Gebiet.
Zu dieſem Zwecke mußte der Bienenſtand etwa um zwanzig bis
dreißig Schritte nach Oſten gebracht werden. Die ſchönſten Honig=
gebiete
für die Bienen lagen öſtlich, ſo daß ſie es alſo durch dieſe
Verſchiebung näher hatten. Wer beſchreibt unſer Erſtaunen, als
die Bienen in den erſten Tagen ſämtlich an dem neuen Bienen=
ſtand
vorbeiflogen und an der leeren Stelle, wo er früher geſtan=
den
hatte, nach ihrem Stocke ſuchten. Erſt allmählich gewöhnten
ſie ſich an den neuen Bienenſtand.
Hieraus geht hervor, daß die Biene gar nicht mit den Augen
ſucht, wie wir Menſchen es tun. Sie hätten doch ſonſt nicht nach
der ganz leeren Stelle fliegen können. Vermöge des uns rätſel=
haften
Ortsſinnes wiſſen ſie; hier iſt der Platz, wohin wir gehören.

Als der Imker das Schutzbrettchen anbrachte, fande
nächſt nicht aus dem Flugloch heraus. Das iſt ſehr
Bisher war es an dieſer Stelle hell geweſen, jetzt nie
Endlich fanden ſie das Fluloch und flogen fort. Bei ih.
kehr leitete ſie der Ortsſinn nicht zur Ausgangsſtelle,
wegen des Hinderniſſes nur zum Schutzbrettchen. Der
konnte ihnen hier nicht helfen. Was aber noch ſchlim
ſie fanden im Schutzbrettchen keine Spur von Bien
Wie die Weſpen ſich ſofort dort einſtellen, wo ſie Gute.
ſo haben auch die Bienen einen wunderbar feinen Ger=
Flugloch riecht ſonſt ganz nach Bienen, aber das Schuz
war ganz frei davon.

Jetzt geriet die Biene mit ihren beiden hervorragen
nen, dem Ortsſinn und dem Geruchſinn, in Widerſtre
der Ortsſinn recht, ſo mußte es an ihrer Abflugſtelle nae
riechen. Das war aber nicht der Fall.

Leider geht aus der Schilderung des Imkers nich
was eigentlich die Haupturſache iſt in welcher Weiſe di

jetzt, wo das Brettchen ein Loch hat, abfliegen. Ichn;
daß ſie von dem alten Flugloch nach dem neuen kriechen
dort abfliegen. So erhält auch das Flugloch m Bret=
erforderlichen
Bienengeruch.

Der Rat des Kollegen iſt alſo gut geweſen, aber
gründung, weshalb auch das Schutzbrettchen ein Loch
hat er nicht gegeben. Er hat wohl inſtinktiv gefühlt, da
Gewohnheitstiere ſind und an die Stelle zurückehren nür
der ſie abgeflogen ſind.
Im Widerſtreit ihrer wichtigſten Sinne haben alſo di
nicht gewußt, was ſie machen ſollten, und ſind elendgli
kommen. Das iſt kein Beweis von großer Dummheit,
die Praktiker ſtempeln wollen. Aber umgekehrt legt ’es
kein Zeugnis von der großen Intelligenz der Bienen ab,
die Theoretiker ſchwärmen.

Tenno Moon EnA

mit den
Toten Band

Ist in 80 Jahren erprobter zwecknäß
Zusammensetzung Uberall wieder 2u naf
wo im Schaufenster sichtbal.

Vertreter: Ph. Hemmer, Darmstadt, Telephon 1220.

Ungere Riesonläger
in neuester Herbst- und Winter-Konfektien

sind von uns frühzeitig ausserordentlich vorteihaft ein-
gekauft
. / Sie treffen Ihre Auswahl unter mehr als

(TV,11156

Rub

18009 neuester

no Winter=

Jackenklelder/ Keiger

westen / Kindemmäntel /K.-Mleider/ Belawaren

Da die Preise sicherlich im Laufe des Herbstes und
Winters anziehen werden, so liedt es in Ihrem Interesse

Denn Sielhren

Gegr.
g80

Frankfurs
am Main
Zeft 72-

3. Dong
Wr
Häk‟

Frankfurts grösstes Damen- und Kinder-Konjektions-Hät-

[ ][  ][ ]

Numy: 247.

Wes B
Dlte4
Rie
teno
Ɨſtin
Zeugt
Silb.

Hi. SUreſ
geübt
Stenvgz) ie und
tſchinen-1 engl.
franz, K1 wond.,
hrjähr. B Praxis
9t Stelll. An=
16 an
Aelt.
1.,

aush.,

Rawecken, / Näh.,
urchaus Gren,
ht, geſt) beſte
Aitgn., 3/ Ptober
mlbſtänd.: ung in
uenlof.
Shalt.
gebote V 118
d. Geſchn *25222

füngere idchen,
J., weir beſſ.
ushalt 2 ſucht
ell. tags-7 bt. bis
ihr nachs) Ungeb.
O. 88 (. (Easti
eſſ., ſel:5
He

Mäßen
* gut. riſſen.
s g. kock-h ann,
ellung 2 Sept.
1. Okt.-1 Stütze
er Alle bchen.
Eigeb. 11 87 an
eſchäftsſt7i 25574
nſtändd Frau
htabendZ. Stun=
en
Bürog migen.
ih. GeſckEl.
Frau gels aſchen
Putz, NS1 arien=
*25593
Ni einliche B fudk
hu üferindew.
halbe
(nst
mmige V
Rut
6, I.r.
aufſtel 9 Junge

au
Tage
eſch
Eatius=

Eb, ung
Kochen, 2/ B. erf.,
cht Beſcrtz) r. i. kl.
aus
3 Uhr.
ngeb. uru 2. 103
5608
Fräufn
zur
rung es! auenl.
Anm O.125

Darmftädter Tagblatt, Freitag, den 5. September 1924.

Seite 11.

Wir erhielten in der letzten Zeit
einige Tausend Meter

Gabardine, Rips, Popeline, Cheviot, Velourde laine, Ootele, Karos u. Streifen
reinwollene erstklassige Fabrikate.
Wir können diese Posten wegen Platzmangel nicht fachgemäß lagern
und unterstellen deshalb auch diese
neuen Herbststoffe ausserordentl, billig
unserem

AusloTRadt Tegen

Wir gewähren
auch hierauf

4
olTAäddte

welche an der Kasse bar
in Abzug gebracht werden.

Cheviof reiue Voll, 130 em bret Ueter B.9S
Popeline to0en breit, rdine Woll, Ueter Z.9S
130 cm breit, reine Wolle
Meter
Rat
Sabar uné

Mankelflausch 130 en br, Utr.

Mantelflausch
Mantel-Heleun

130 cm br., kar.
und Noppen, Atr.
r.Wolle, 130 cm
br., mod. Farb.M.

8.15
3.95
470

Die hier angezeigten Artikel sind netto‟

chneßt Ein
Kuz

ict. Tieri
mmt Kuu aft
m Hauſet A=
an
Bſt.
Nänm
Fraft
M.
milit.
gew.
geigryy Pition.
Verty Uisſte
Angu O 104

ung. Kcl Tann
8 J. alt, ſri Stell.,
mr ſich t aus=
ubilden
, g rräßig.
ſonorar, E ei w.
branche. O. Beue
iſſe vorha o. Ein=
bitt
kann 1.t erf.
Ingeb. untn O6a
ſie Geſchſttſt *25585
Metzt=
Vehrlingg He!!!
ri reinen
ohn,
e alt,
Jofort L1-telle.
539ake

Vexkauf im 1. Stock,

1147)

OAA

Eingang Ludwigsplatz.

Geſucht
als Stütze oder Haus=
tochter
bei altem Ehe=
paar
in Bad Hombure
gebild, Fräul, welches
ſelbſtändig kocht und
TeilHausarbeit über=
nlmmt
. Perſönlich
vorzuſtellen (11153
Sotel Goldene Krone
Jugenheim a. d. B.
Bergmann

Gewandtes tüchtiges
Mädchen
w. kochen kann, für
1. Okt, geſucht. Zu
erfrag, bis 4 u. nach
7 Uhr abends. Guter
Lohn u. gut Behandl.
Frau Oberbaurat
425579) Heyl
Mathildenſtr. 51, I.

Perfekte
Pelz-
näherinnen

ſucht
Hermann Rau
Pelzwaren
Schützenſtr. 20 (k25591

Erfahr. Alleinmädchen
d. ſelbſt. kochen kann,
oder einf. Stütze in
kleinen Einfamilien=
haush
. i. rhein. Groß
ſtadt geſ. Vorzuſtell.
Liebigſtr. 2, von 25
nachmittags. (Bkufks

Mdfift
e füt ren 15
fahre alt. 4 Fofort
Lehrſtelle, ,7 4 Jahr
Näh.
Bäckerei?
338dks


(nicht
rhr

Jg. Mädchen mit 10
ähr. Schulb. kann d.
Weißnähen
erlernen,
dafelbſt a. Näherin
geſucht. Wo, ſagt die
Geſ

Allein=
mädchen

das kochen kann, mit
guten Zeugniſſen für
15. Sept. vd. 1. Okt.
(*25695
geſucht.
Saalbauſtr. 81, pt.

nſtändig

nicht unt. 18 J.
für kleinen Haushalt
tagsüber geſ. Eintr.
ſofort vd. am 15.
Am Erlenberg 31, II.

Mädchen (1720 I
ſür Hausarbeit in kl.
Haushalt bis nach d.
Spülen geſucht Karl=
*2566

ſtraße 92.

ane
dei
r erſte branche=
0 Tkaufskraft bei hohem
Selbſtändige Damen
a Hriger Erfahrung wollen
n unter 0. 120 an die Ge=
111176fg
Blattes.

Mädchen
welchell -be zu Kindern hat, wird
zur B8 Echtigung eines 2jährigen
Kindesl, fort geſucht.
es bei Brunner
, nnaſtraße 26

Jüng. Alleinmäd=
chen
nach außerh. geſ.
Kurze Ang. u. 0. 93
Geſchäftsſt. (*255

Suche Stütze
die in Haushalt und
fein. Küche durchaus
ſelbſtändig iſt u. gute
Empfehlungen hat.
Riedeſelſtr. 52. Eo

Haushälterin
oder Mädchen
das kochen kann, nicht
über 50 Jahre, von
alleinſt, höh. Beamt.
geſucht. Angeb. unt.
O. 102 a. d. Geſch. *

Elektrische
Taschenlampen
BATTERIEN
(alle gangbaren Orößen)
stets frisch vorrätig
bei


Sallwestto.
Grafenstr. 26
Fernruf 2556

einer ſehr bedeutenden, bekannten Schuh=
remefabrik
(führende Marke) iſt ſofort
an beſteingeführten Herrn gegen hohe
Proviſion zu dergeben. Bezirk: Provinz
Starkenburg. Angebote unter O. 99 an
die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. (1115,

Jüngerer Verkäufer
zum 1. Oktober oder
auch früherv. Lebens=
mittelgeſchäft
geſucht.
Angebote u. O. 10
Geſchäftsſt. Gezeuzmt

Hieſige General=
agentur
ſucht zur
Akquiſition arbeits=
freudigen
Herrn geg
Gehalt und Abſchluß=
proviſion
. Nur ſolche
Herren wollen, ſich
melden, die wirklick
Intereſſe f. Verſiche=
rungen
haben. Nicht=
fachl
. werd. eingearb.
Ang. u. 0. 113 a. Ge
ſchäftsſt. erb. *25641f

Neckarſt. 9, I
gut möbl. Wohn=
Schlafzim. z. vm.

Leeres Zimmer
zu mieten geſucht.
Schriftl. Angeb. m.
Preis an Meon,
Alieeſtraße 18 part.

2 leere Zimmer
mit od. ohne Kochg.
v. kinderl. Beamtenf.,
Mann gel. Spengl.
geſ.; auch wird im
Haueh. d. g. Tg. mit=
geholfen
. Schmidt
Liebfrauenſtraße 113,
(*2556
parterre.

Mactauſch
Lauſche W.,pt., Oſt=
viertel
. gegen 4-5 Z.=
W., 1. St., in gleicher
Gegend. Ang. u. 0 81
a. d. Geſchſt ſr25542dt

Mädchen 3 mal in der
Voche geſucht. Kies=
ſtraße
129, UI. (4256or

Geb. Stütze
im Koch. erf., u. Näh.,
mit guten Empf., p
15. Sept. od. ſpät. geſ.
Lucasweg 23, (*2566:
Männlich

Zwei erfahrene
*
Polierer
zum baldigen Eintritt
gefncht.
Möbelfabrik
Ehrhardt & Söhne
Darmſtadt, (41150ks

Ich ſuche zum ſofortigen
Eintritt ein. tücht. gewandt.
DEHORAYEUR
der gewohnt, iſt bei erſtklaſſ.
Kundſch. ſelbſt, zu arbeiten.
Umgeh. Angeb. mit Zeugnis=
abſchr
. u. Lichtbilderbeten an
J. Trier, Möbelfabrik
Darmſtadt, Wilhelminenſtr. 25
11148

Darmſtadt.
e Likörfabrik ſucht tüchtigen
Vertreter
für Stadt und Umgebung.
Offerten unter F.M. A. 5542 an Rudolf
Moſſe, Frankfurt am Main. I.11166

Tücht. Reiſender
für Stadt u. größeren
Bezirk per ſof. zum
waggonweiſen Ver=
kauf
unſ. Braunkoh=
len
=Briketts an Hän=
ler
und Verbraucher,
vorl. gute Proviſion.
Angeb. u. I. L. 7302
bef. Rudolf Mofſe,
Leipzig. (IL71182

Haupt= oder Neben=
erwerb
! 2030 Mk
verdienen Sie täglich
durch den Verkauf
meiner erſtkl. Gebr=
artikel
. Verkauf an
Geſch. u. Priv. Pro=
ſpekt
koſtenl. Erich
Pötters, Barmen
Heusnerſtr. 1IK11168

Wohnungstauſch
Darmſtadt. Butzbach
vd. Umgebung. Gebe
ſchöne 3 Z.=W. i. D
u. ſuche gleiche oder
kleinere. Hch. Gonter,
Weinbergſtr. 46.

MSbl. Zimmerß

Bornehm. möbl.
Zim., ſof. beziehbar.
Fremdenheim, Hügel=
110362

Zimmer m. Schreibt
a. n. ſol. Hrn. z. vn
Soderſtr. 75 pt., Olß. (

Sol. Student ſucht
klein, einf. Zimmer;
kein Gas. Angeb. u.
0 101 a. Geſchſt. E

Wolſen Sie
Ihr Abſatzgebiet bedeutend vergrößern?
Dann inſerieren
Sie laufend im Darmſtädter Tagblatt.

Möbl. Zimmer
heizbar, in gut. Lage
von berufstät. Herrn
geſucht. Werner, Ol=
brichweg
6, II. (sgaks

Geſucht v. einer Dame
12 gut möblierte
Zimmer
evtl. ſeparater Ein=
gang
, Tinrenviertel
Künſtlerkolonie oder
Zentrum der Stadt
bevorzugt. Angebote
nit Preisangabe u.
0. 86 an die Ge=
ſchäftsſtelle
, (*2556

Berufstätige junge
Dame ſucht einf, k.
möbl. Zimmer. An
gebote erb. an Detta
Bittner, Liebigſt. 44.0
Ea

Möbl. Zimmer geſ=
mögl
. in der Nähe v.
alten Bahnhof. Ang.
u. 0.117Gſchſt./7Mut

Rhönring 45, II.,
bei 8. Müller möbl.
Zimmer z. berm.

Fröl. möbl. Zimmer
mit elektr. Licht, zu
verm. Martinſtr. 2;
allensleben.
2. Et.

Gut
msbl. Zimmer
in ruhig. Lage preis
wert zu ver
erfragen i.

Käntlerkolonie
Stiftſtraße 17, 2. St.
gut möbl. Zimmer
event. mit 2 Betten,
ſof, zu verm. (2562

Wir ſuchen
für einen jung Mann
in guter Poſition per
15. September 1 od.
2 gut möbl. Zimmer,
möglich im Zentrum
Darmſtadts. (*25618
Gebr. Rothſchild
G. m. b. H.
Darmſtadt.

2 teilw.
möbl. Zimmer
mit Raum zum Ein=
ſtellen
einer Küche v.
j. Ehepaar, Kfm., ge=
ſucht
. Angebote an
Schmidt, Ernſt=Lud=
235555
29
w

Student ſucht per 15.
September ein gut
mäöbl. Zimmer
mit elektr. Licht. An=
an
Stylianidis,
Kaſinoſtr. 23, I. (*221

Gut möbl. Wohn= u.
Schlafz. m. 2 B. zu
mieten geſ. Angeb.
an O.=Landmeſſer
Eppelsheimer, Eſcholl=
brückerſtr
. 27. (*25662fs

erloren od. geſtohlen!
2. 9. 24 heimkehrend, iſt mir meine Brief=
mappe
mit zirka 50 Mk. Inhalt und ein=
liegend
Gewerbeſchein nebſt Steuerheft ab=
handen
gekommen. Der ehrliche Finderod.
der Dieb wird doch dringend gebeten, die
Papiere, welche doch für ihn wertlos ſind,
nebſt Abzug von Finderlohn umgehend
(11155
zurückzuſenden.
Frau Kath. Straub
Händlerin, Kirchbrombach.

2 ruhige Dauermieter
ſuchen per ſofort oder ſpäter
(11158
2 Schlafzimmer u. 1 gemein=
ſames
Wohnzimmer
Elektr. Licht und Teilpenſion erwünſcht,
jedoch nicht Bedingung. Angebote unter
0. 100 erbeten an die Geſchäftsſt. ds. Bl.

(Oza en

Hier Nckk

Karankia
Aaif

Ke

Lie Fhuhl Mark des Tod4

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblätt

Handeisblatt

Die Ausſichten der Peltwirtſchaft.
Urteile amerikaniſcher Wirtſchaftsführer.
( Anläßlich des Londoner Paktes hat das New=Yorker
Ivurnal of Commerce einigen Wirtſchaftsführern die Frage
vorgelegt, ob ſie ſich von der Durchführung des Dawes=Plans
eine Konſolidierung der Weltwirtſchaft, und im Zuſammenhang
damit eine allgemeine Geſchäftsbelebung in den Vereinigten
Staaten verſprechen. In der Stellungnahme der Induſtriellen
und Bankiers zu dieſem Problem kommt nach den Ausführungen
des Blattes ein geſunder Optimismus zum Ausdruck, der vor=
wiegend
auf der Ueberzeugung baſiert, daß die Ausfuhr der Ver=
einigten
Staaten nach dem Kontinent ſich in den nächſten Mona=
ten
namentlich in Kupfer und Baumwolle ganz erheblich
ſteigern werde.
Trotzdem ſo heißt es weiter mache ſich in der Beurtei=
lung
der künftigen Entwicklung der Weltwirtſchaft eine gewiſſe
Skepſis bemerkbar, die darauf zurückzuführen ſei, daß man Zwei=
fel
an einer ſtetigen Zunahme des amerikaniſchen Außenhandels
hege. Ein bekannter Bankier erklärte, man müſſe vor allem den
Wiederaufbau der deutſchen Induſtrie abwarten, denn es ſei nicht
ausgeſchloſſen, daß dieſe ſich in der nächſten Zeit zu einem Faktor
entwickele, der die weitere Steigerung der amerikaniſchen Aus=
fuhr
ernſtlich behindern könne. In den Vereinigten Staaten
dürfte ſich zwar der deutſche Wettbewerb infolge der Schutzzoll=
tarife
weniger fühlbar machen, aber auf dem Weltmarkt vor
allem in Oſtaſien und Südamerika habe die deutſche Induſtrie
begründete Ausſicht, ſich neue Abſatzgebiete zu ſichern, weil die
Produktionsunkoſten in Deutſchland erheblich niedriger ſeien, als
in der Union. Ein anderer, von einer Studienreiſe durch
Deutſchland zurückgekehrter Bankier erblickt in einer etwaigen
Erſtarkung der deutſchen Induſtrie keine ernſtliche Gefahr für
den amerikaniſchen Außenhandel. Nach ſeiner Anſicht bedingt die
wirtſchaftliche Geſundung Mitteleuropas einen ſtärkeren Wett=
bewerb
des Kontinents auf dem Weltmarkt. Die amerikaniſche
Wirtſchaft könne unmöglich damit rechnen, daß ihr die Abſatz=
gebiete
auf die Dauer erhalten bleiben, die ihr nur infolge der
Zerrüttung Europas zugefallen ſeien. Erſt wenn in Großbritan=
nien
, Deutſchland und Frankreich normale wirtſchaftliche Verhält=
niſſe
herrſchen, ſei der Krieg endgültig vorüber.
Allen G. Goldſmith, der Chef der Europa=Abteilung des
amerikaniſchen Handelsdepartements, äußert ſich dahin, daß die
Behebung der Kreditnot und die endgültige Stabiliſierung der
Währung die Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Induſtrie beträcht=
lich
erhöhen dürften. Der deutſchen Wirtſchaft würden aber auf
Grund der Dawes=Geſetze ſo hohe Laſten aufgebürdet, daß der
Produktionsprozeß in Deutſchland ſich künftighin nicht billiger
ſtelle als in den Vereinigten Staaten. Mit einer ſtärkeren deut=
ſchen
Konkurrenz auf dem Weltmarkt müſſe zwar gerechnet wer=
den
, aber die amerikaniſche Inöuſtrie könne dieſem Wettbewerb
ohne Beunruhigung entgegenſehen, denn die Zeit der anormalen
Preisunterbietungen, wie ſie während der Inflationszeit mög=
lich
waren, ſei jetzt vorüber. Durch Erſtarkung der deutſchen In=
duſtrie
werde die Kaufkraft in Deutſchland gehoben und der Kon=
ſum
geſteigert. Der Union komme aber nicht nur der ſtärkere Be=
darf
Deutſchlands an amerikaniſchen Produkten, wie Baumwolle,
Kupfer und Lebensmitteln zugute, ſondern auch der zu erwar=
tende
höhere Konſum an Erzeugniſſen, die die Union nicht lie=
fern
könne. Wenn beiſpielsweiſe die Einfuhr Deutſchlands an
braſilianiſchem Kaffee und Chile=Salpeter im Laufe der nächſten Neichsanleihe ſetzte ihre Aufwärtsbewegung wieder weiter fort und er=
Jahres beträchtlich zunehme, ſo wachſe auch die Kaufkraft der mungsumſchwung ein, wozu in den letzten Tagen, in der Preſſe ge=
ſüdamerikaniſchen
Länder, die ihrerſeits wieder einen Teil des nannte Berichte mit beigetragen haben mögen. Die Kurſe gaben unter
Gegenwertes für dieſe Lieferungen zum Ankauf amerikaniſcher ſtarken Abgaben der Spekulation ſtark nach. Gegen Schluß wurde
Erzeugniſſe verwenden dürften.

beim Kalifyndikat eingegangenen Aufträge aus der Union werden im
Wert auf 26 Millionen Dollars geſchätzt. Die Erteilung weiterer gro=
ßer
Aufträge von Seiten der amerikaniſchen Landwirtſchaft ſteht bevor.
Die Verbraucher zeigen ſich vorläufig noch etwas zurückhaltend, weil ſie
damit rechnen, daß das Kaliſyndikat ſeine Preiſe für den amerikaniſchen
Markt etwas ermäßigen werde. Die Potaſh Importing Co., die ameri=
kaniſche
Verkaufsorganiſation des Kaliſyndikates, hat der Preſſe be=
ſtätigt
, daß dieſe Informationen den Tatſachen entſprechen, und daß die
dem Kaliſyndikat aus der Effektuierung der Aufträge zufließenden Mit=
tel
als Sicherheit für die Gewährung des Kredits von 6 Millionen
Dollars gedacht ſind.
Warenmärkte.
w. Amtliche Notierungen der Frankfurter Ge=
treidebörſe
vom 4. September 1924. Getreide, Hülſen=
früchte
und Biertreber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie
mit Sack. Preis je 100 Kilogramm: Weizen Wetterau 2324, Roggen
19,5020,50, Sommergerſte für Brauzwecke 23,2524,25, Hafer, inlän=
diſch
2122. ausländiſch 0000, Weizenmehl, ſüdd. Spezial 0. 34,755
bis 35,25, Rogenmehl 28,5029, Kleie 11,7512,75. Tendenz: feſt.
Frankfurter Viehmarkt vom 4. September. Der
Auftrieb des Nebenmarktes beſtand aus 92 Rindern, darunter 50 Ochſen,
1 Bullen, 32 Färſen und Kühen, 9 Freſſern, ferner aus 938 Kälbern,
589 Schafen und 831 Schweinen. Ninder wurden nicht notiert. No=
tiert
wurde nach Goldmark für den Zentner Lebendgewicht: Kälber:
b) 670, c) 5864, d) 4857; Schafe: a) 4146, b) 3440 und Merz=
ſchafe
2028; Schweine im Gewicht von 160200 Pfund 7275, unter
160 Pfund 6070, von 20 bis über 300 Pfund 7275. Bei Kälbern
bröckelten die Preiſe etwas ab, während Schafe die letzten Notierungen
behaupteten. Schweine ließen um 36 Goldmark per Zentner Lebend=
gewicht
nach. Marktverlauf: Gedrückter Handel; bei Schweinen ge=
ſuchte
Ware auch höher bezahlt.
* Mannheimer Produktenbörſe. An der geſtrigen Pro=
duktenbörſe
war die Haltung feſt. Die Beſſerung des Peſos hatte
höhere Guldenforderungen im Cifgeſchäft zur Folge. Auch die ameri=
kaniſchen
Forderungen lauteten höher. Angebote in trockener Inlands=
ware
ſind knapp. An der Frühbörſe wurden verlangt für je 100 Kilo=
gramm
waggonfrei Mannheim: Weizen, ausl. 26N, inl. 2324,
Gerſte 2224,50, Roggen ausl. 2021,50, inl. 19,5020, Hafer 1920,
Mais 2. Die Mühlen verlangten für Weizenmehl Spezial 0 35 Mk.,
für Roggenmehl 28,50 Mk. die 100 Kilogramm. Die zweite Hand gab
etwa eine halbe Mark darunter.
* Mannheimer Schlachtviehmarkt. Am Viehmarkt be=
trug
der Auftrieb 91 Kälber, 5 Schafe, 122 Schweine, 449 Ferkel und
Läufer, 8 Ziegen. Bezahlt wurden für die 50 Kilogramm Lebendgewicht:
Kälber 5272, Schweine 6682, Ferkel und Läufer pro Stück 1034
Mark. Marktverlauf: Kälber lebhaft, geräumt; Schweine mittelmäßig,
langſam geräumt.
w. Berliner Produktenbericht. Der heutige Getreide=
markt
zeigte durchſchnittlich recht feſte Haltung. Bei höheren Preiſen
hatte Amerika ſeine eif=Forderungen für Weizen, Roggen und Mais
geſteigert. Vom Inlande wird weiter über das unbeſtändige Wetter
geklagt, ſo daß neuerdings Beſorgniſſe hinſichtlich der mittelſpäten Sor=
ten
der Herbſtkartoffeln, namentlich auf tiefgelegenem Boden, auftauchen.
Die erhöhte Kaufluſt für Kartoffelfabrikate hängt offenbar hiermit zu=
ſammen
. Roggen lag wiederum bei ſehr knappem Angebot recht feſt.
Bei ſtark erweiterter Nachfrage für Roggenmehl ſind die Mühlen,
namentlich auch die oſtpreußiſchen, dringende Reflektanten hierfür. Wei=
zen
wird aus dem Inland wenig angeboten, doch bietet das Ausland Braunkohlen=Briketts".
hierfür genügenden Erſatz. Gerſte und Hafer blieben feſt. Futterartikel
waren für ſpätere Lieferung begehrt.

5. September 1924 N. 2
des Publikunls imſier beitere Kreiſe, wobei nach ſachlichen griu
wenig gefragt wird und eigentlich nur der Wunſch des Mitherdi=
maßgebend
iſt. Kriegsanleihe erreichte einen Stand von 1350
entſprechendem Ausmaße wurden auch die Anleihen des Neiches
Länder ſowie im Freiverkehr Schätze und Zwangsanleibe her
Die Umſätze waren, wenigſtens zu Anfang, infolge großer
Beteiligung recht bedeutend. Das große Gebiet der Dicvide
trat demgegenüber anfänglich in den Hintergrund, weil
lanten nach dem Anleihemarkt mit ſeinen geſteigerten Verdi
keiten abgewandert ſind. Eine zu Beginn mäßige Senkung
ſtandes wurde aber hier ſpäter wieder ausgeglichen, als infolg=
Konzernkäufe in Rheinſtahl, Mannesmann und Phönir der A
markt ſich belebte und für die genannten Werte bis 5 Billionen Nr
betragende Kursaufſchläge gegen geſtern eintraten. Dies
auch einen Teil der Spekulanten zur Rückkehr nach dem Mont=
ſo
daß am Anleihemarkt das Geſchäft nachließ und ein ziemlich
licher Rückſchlag eintrat, welcher die Kriegsanleihe bis 1900
entſprechend auch die anderen marktgängigen Papiere dieſes
zurückdrückte. Die Grundſtimmung der Börſe war alſo im alſo=
trotz
dieſer Schwankungen als feſt zu bezeichnen und auch d.
ſchäft iſt verhältnismäßig lebhaft geblieben. Bei den zu Einbei
gehandelten Induſtriepapieren war die Beteiligung des Puhli
der etwas ſtärker. Die Kurſe verzeichneten überwiegend
Am Geld= und Deviſenmarkt hat ſich nichts von Bedeutung
Nachzutragen iſt noch das ſtärkere Intereſſe für alle türki
ſowie auch die erneute Kursſteigerung von Kanada Pacifie
lionen Prozent.
Oeviſenmarkt.
VFe
Tee
G
Brie
Gelt
Amſterdam=Rotterdam . 162,04
162,88
161.59
16241
Brüſſel=Antwerpen .....
21.45 21.55
20.95 21.05

Chriſtiania. . . . . . . . . . . . .
57.71
57.99
57,66
57.94 voll
Kopenhagen ....
69.17
6883
69.43
69.77 voll
Stockholm ....
11137
111.93
111.22 1178 b
Helſingfors
10.47 10.53 10.47 10.53-
Italien".
...... / 18,59 18.69
18.45 1855
London
......., / 1881 18.90 187 1889 bol
New=York
4.21
4.19
T
4.19
421 vol
Paris..
... / 2269
22.81- 222 2231
78.95
Schweiz..

79.30 1 78.95 79.35
Spanien..
55.54

55.36
55.11
6539 vo
Wien (i. D.=Oſterr. abg.).
5.015
5.935
5.91 5.3
12,633
Prag. .......... . . . . . . 12.575
12.57 12.5
5.47
Budapeſt. . . . . . . . . . . ... 5.45
5.44
6.6-
Buenos=Aires.. ..
1.455
1.445
1.445

1451
3.08
3.06
Bulgarien.
3.09 3.11-
Japan
171
1.72
171
172
Rio de Janeiro.
0.395 0.405
0.405
0.415
Belgrad..
5.49
5.47
5.,64
5.66
Liſſabon.
12.03
11.97
11.9
12.03
Danzig
75.16
75.54
74.81
75.1
Konſtantinopel.........
2.247 2.265
2.235
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000000000,
4. 9.
Aktiengeſ. für Anilinfr. 16375 15500 Hanſa Dampfſch. .

Börſen.

Wirtſchaftliche Rundſchau.

* Große amerikaniſche Aufträge für die deutſche
Kali=Induſtrie. Nach den Informationen des Journal of Com=
merce
iſt begründete Ausſicht vorhanden, daß im Zuſammenhang mit
den geplanten Kredittransaktionen die deutſche Kaliausfuhr nach den
Vereinigten Staaten eine ſtarke Steigerung erfahren werde. Die bisher

* Frankfurter Börſe vom 4. September 1924.
(Eigenbericht.) An der heutigen Börſe konzentrierte ſich das Intereſſe
überwiegend auf den Markt der feſtverzinslichen Werte, Hprozentige
reichte einen Höchſtkurs von 1350 Milliarden. Plötzlich trat ein Stim=
Kriegsanleihe mit zirka 1060 Mill. genannt. 3½prozentige Preußiſche
Konſols erreichten mit 1,9 bis 1N5 die niedrigſten Tageskurſe. Alte
Pfandbriefe waren gefragt. Man hörte alte Frankfurter Hyp.=Bk. bis
55 Prozent; Stadtanleihen lagen ruhiger. Der Aktienmarkt hatte zu
Beginn bei leicht ermäßigten Kurſen ruhiges Geſchäft. Später konnte
ſich, ausgehend von Befeſtigungen am Montanmarkt, eine leichte Er=
holung
durchſetzen. An der Nachbörſe blieben heimiſche Renten un=
erholt
. Aktien lagen ruhig.
w. Berliner Börſenbericht. Auf dem heimiſchen Anleihe=
markt
zieht die Aufwärtsbewegung bei ſtetig wachſender Beteiligung

AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch.,
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl.f.Elektr. W.vorzug.
Bismarckhütte ......"
Bremer Vulkan ...."
Volle.
Chem. Hehden.
Weiler.
Deutſch=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch=Niedld. Tel.
Deutſche Erdöl.
Deutſche Petroleum:
Dt. Kaliwerke.
Ot. Waffen u.Munition
Donnersmarckhütte.
Dynamit Nobel..
Elberfelder Farben..
Elektr. Lieferung ..
R. Friſter .........
Gaggenau Vorz. . ..
Gelſenk. Gußſtahl ....
Geſ. f. elektr. Untern...

23250 Hemoor Zement .. 25750 23750 Hirſch Kupfer. 7375 7125 Höſch Eiſen. 7875 7875 Hohenlohe Werke,,. Kahla Porzellan. 36000 36000 Lindes Eismaſch. . 62000 62000 Lingel Schuh ... 10600 10700 Linke u. Hofmann u 3700 3750 L. Loewe u. Co. .... 16000 16000 C. Lorenz .......... 23500 Meguin .......... 7000 6625 Niederländiſche Kohle 34900 Nordd. Gummi 41600 42600 Orenſtein. . ......... 19120 Rathgeber Waggon.. 49000 52300 Rombacher Hütten. 68875 71000 Roſitzer Zucker ..... 20000 Rütgerswerke .. 9500 9500 Sachſenwerk .. 17610 17000 Sächſiſche Gußſtahl, 15250 1520 Siemens Glas .. 3600 3400 Thale Eiſenhütte 8250 7250 Ver. Lauſitzer Glat.,1 20500 20500 Volkſtedter Porzellan. 17125 1770 Weſtf. Eiſ. Langendreel 11750 11400 Wittener Gußſtahl 78000 78000 Wanderer=Werke ...I

Frankenkurs in London: 84.15
Markkurs
18.15

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 4. September 192
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.

Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche.
6% Reichsanleihe
..:
.....
43
.........."
Dollar=Goldanleihe per 1935 . 110
1932.. 100
Dollar=Schatzanweiſungen ...
4½% I. u. V. Schatzanweiſg.
4½%H.IX.
42Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe ..........
Zwangsanleihe ...... .. . . . . . . / 347:M436
48 Preuß, Konſols ........."
8½%
......
48 Bad. Anl. unk. 1935. . . 25
3½% v. 1807......
1896 ......"
48 Bahern Anleihe .........
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rc. 26 ..............."
816% Heſſen Reihe XXXfI.
untilgb. b. 28. . . . .. . . . . . . . . 12 M
48 Heſſen unk. 1924.. . ......
3½
3%r n. zinniesssraigrnns
4% Württemberger alte ......"
b) Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914.. 57/g
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
5%
4½ v. 1902 ........."
.......
6% Bulgar. Tabak 1902.... ...
1/4% Griech. Monopol .......
4½8 Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ...
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
b. 1914 ............."
4% Oeſt. Goldrente ........."
49 einheitl. Rente ......"
52 Rum, am. Nente v. 03 ..
412% Goldrente v. 18 ...
% am. Goldrente konb.
48 am. b. 05 ......
43 Türk. (Admin.) v. 1903..
48 (Bagdad) Ser. I..
II..
4%
4X v. 1911, Zollanl. ...
4½% Ung. Staatsr. v. 14 ...."
Goldrente ........"
Staatsr. v. 10 ...
Kronenrente ......
Außereuropäiſche.
ik, amort. innere . . . . . ."
konſ. äuß. v. 99... . .
Gold v. 04, ſtfr. .. .
konſ. inner. ...
erigationsanleihe
autkipas. Serie 1......

3. 9. 4. 9,

1,15
19
1.99
86.75
1.05
1,03
72/.
75.
0,76
1,6
205
19

23
2,225
1.9
1.5

1,7

23 1 3
G.S5ol
0860
2,3
2,2
2,33

5,75

2.6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
26%Neue
12 40 Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
380 Oeſt.
1. b. 8. Em.,
1,6751 38
9. Em. ...."
v. 1885 ...
94,75 38 Deſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
100 4% Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
36,8 4½% Anatolier 1............
2 Salon. Conſt. Fonction ..
% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantcpee. . . . . . . . . . . . ."
4½%

Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
520 Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. . . . . . . . . . . . . . . . . . .."

5% Ffter, Pfandbr.=Bk. Goldobl.

II. Em. . . . . . . . . . . . . . . . . .."
24 6%0 Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23 .. . ..
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
4,2 5%Neckar A.=G. Stuttgart Gold=
anl
. v. 23... .. . . . . . . . . . . . .
5%0 Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24... . . . . . . . . . . . ."
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe .."
5%9 Noggenwert=Anl. ..
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 ....... .... ..."
5% Rhein=Main=Donau Gold=
anl
. v. 23 ..............."
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II........... . ..."
5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl,
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ....
5 Barmer Bankverein. . ......
Baher Hypotheken= u. Wechſelb.
13 Berliner Handelsgeſellſchaft . ..
Commerz= und Privatbank ...
4.9
4,25
Darmſtädter u. Nationalbank ..
6.75 Deutſche Vank .... ....74
*
3. DeutſcheEffekten= u.Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. ..
10,6 10,75 Teutſche Vereinsbank .......
Disconto=Geſelſchaft . ......."
Dresdner Bank. . . . . .. .. . . ..
125
12.75
Frankfurter Bank ...........
13.75
137g
Hypotheken=Bank.
7,5
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . ....
9.9
9,5 1 Mitteldeutſche Creditbank. . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . ..
21 Reichsbank=Ant. .......
23
Rhein. Creditban ..........
Hypothekenbank .....
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ...................


Wiener Bankverein ...
Bergwerks=Aktien,
Berzelius .................."
20
20
Bochzmer Bergb. ..... . . . . ..
Buderus...........
Hong. v, Transportanſt,
Dt. Luxemburger ........"
490 Ulſaberhbochn ſtfr.
1,8. Eſchweiler Bergwerks=Akt. ..
1,55
42o Gal. Carl Ludw.=Bahn. . .
Gelſenkirchen Berow. ......
17
1,7
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. . .
Harpener Bergbau... . . . . . .
rationierk.

m 0Uohne Um
MM

3. 9.
7,5
525
11

9,6
2.25

26

10.3

61
11,75

1,8
3,5
625

1,55
5.2
2 G

2,1
2.4
2.1
2,75
28
6,5
10½=
11.75
3,8
435
0.350
13½
7lo
2,05
4,9
13,6
2.3
0.437
46,5
2.6
5,5
9,25
0,350
0.290

13.5
49
3,5
75,75

79
5,25
10½a

jo
8.
28
26,5

1,75
61
10,45

1.9
5,6
1,8
2,6
32

19
2,3
18.
2,75
27,5
6,25
9,75
10.75
3,3
4,35
0,350
12,75
4,75
13.25
2,4
14251
45,3
23
5,5
0.340
4275

6.25

13
54
B
76

Kaliwerke Aſchersleben ....
Salzdetfurth.. .. . . .
Weſteregeln .......
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren...
Mansfelder ......iafffff.7f
Oberbedarf ................."
Oberſchleſ. Eiſen CCaro) ......"
Otavi Minen u. Cb.=Ant. .... 25
Phönix Bergbau ............"
Rhein. Stahlwerke . . . . . . . .. .."
Riebeck Montan.. . . . . . . . . . . . .
Rombacher Hütte . .... . . . . 187.
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver, Laurahütte .. . . . . . . . . . .."
Aktien induſtr. Anternehmung,
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding)........
Berger .....

Rkkumulat. Berlin ..........."
Adler & Oppenheimer .... . .."
Adlerwerke (v. Kleyer)......."
A. C. G. Stamm. . . . . . . . .
6% Vorzug Lit. A ...
5% Vorzug Lit. B..."
Amme Gieſecke & Konegen ....
Anglo=Continental=Guano ....."
Anilin Bln.=Treptow. . . . . . . ..
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim) ........."
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano.. .. .. ... . . . . ..
Baſt Nürnberg ..uaasaaafffs
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel (Caſſel) ........"
Bergmann El. Werke ........"
Bing. Metallwerke ..........."
Brockhues, Nieder=Walluf.....
Cementwerk Heidelberg. .... .."
Karlſtadt . . . . . ..
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . ........"
Griesheim Elektron ...."
Fabrik Milch .........."
Weiler=ter=mer ..... ..."
Daimler Motoren ............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin .."
Deutſche Erdöl .............."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ...."
Dürkoppwerk (Stamm) ......"
Düſſeld. Ratinger (Dürr)....."
Dyckerhof & Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meher fr. ......"
Elberfelder Farbw. v. Baher ..
Kupfer= u. Meſſingiv.
Eleltr. Lieſerungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft . ......
Elſäſſ. Bad. Wolle......... ..."
Emag, Frankfurt a. M... . . .
Email.= & Stanziv, Ullrich ...."
Enzinger Werke ............."
Eßlinger Maſchinen .........."
Ettlingen Spinnerei .........
Faber, Joh., Bleiſtift ....

19,5 192 23,25 225 43,75 415 49,5 43,5 5,75 5,3 1425 14 15,25 14,75 23,5 38 41.25 34,5 41 30,5 4) 19 2.35 2,1 8eig G1ig 34 36 43.5 43 19 19.75 16 16 2,5 23 10.5 10,3 3.9 3.9 3.4 4.25 4 1G7o 5,8 23.75 23.1 1.05 211, 16,5 165 14,1 14,1 19 1,9 6,8 6,7 65 3,2 16.75 3,3 6,8 68 141g 14.5 7.3 6,75 10 10 45 41.1 17,25 16.75 15 15 15.9 15 3.4 6,25 49 15,75 15,6 6.7
3.3 63
3 2,5 425 3,9 1,8
2.25 1.75
2,25 17.71 17 2,4 z 2,4 15.25 9.75 9i. 1.9 0.430 3.3704 4,8
13,5 4,9 7,6
69 86 4,75 Faber & Schleicher .........." 42 Fahr, Gebr., Pirmaſens ..... 6,5 Felten & Guillegume, Carlsw... Feinmechank (Jetter). ..... 184 Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.. ,6 Frankfurter Gas.. . . ... 1z 5,7 Frankfurter Hof........7.4.4 15 Frf. Maſch. Pokorny & Wittek. 3,9 3,5 Fuchs, Waggon Stamm ....." 1.4 15lg Ganz. Ludwig, Mainz ......." 0,420 0.400 Geiling E Cie............... 1 Germania Linoleum ........." 10,6 95 Gelenkirchen Gußſtahl ....... 24,75 20,25 Goldſchmidt, Th. . .......... 15,5 13,5 Gotha Waggon.............." 3,6 3ig Greffenius, Maſchinen Stamm. 2,5 Gritzner Maſchinenf. Durlach. .. 29,75 27.25 Grün & Bilfinger ..........." 16 Hammerſen (Osnabrück) ......" 15.25 15,25 Hanfwerke Füſſen ..........." 15,5 Heddernheimer Kupfer ....... 73 Heyligenſtaedt, Gießen ......." 2.95 Hilpert Armaturenf. ......... 5,5 5,4 Hindrichs=Auffermann. ...... 6,6 6,6 Hirſch Kupfer u. Meſſ........ Hoch= und Tiefbau .......... 3,9 3,8) Höchſter Farben ............." 16.75 162e Holzmann, Phil. . ..... . . . . ..
Holzverk.=Induſtr. . ........ 5,8 7.9 70 Hydrometer Breslau ........" 7.9 Jnag ...... ......... ... ...." 1.75 Junghans Stamm.. . . . . . . . .. 8 Karlsruher Maſchinen ........" 4,45 Karſtadt R... . . . . . . ... .. ...." 2.7 2,5 Klein, Schanzlin & Becker ... 5,1 Knorr, Heilbronn ............" 4,05 Kolb & Schüle Spinn. .. .. . . . z. Konſerbenfabrik Braun ...... 125 1,375 Krauß & Co., Lokom. .. ... .. Lahmeyer & Co. ............" 119 11,5 Lech, Augsburg ............ 15fg 15,5 Lederw. Rothe .......... 64,5 Lederwerke Spicharz ....." 2. Lingel, Schuhw. Erfurt ...... Löhnberger Mühle .........." Lüdenſcheid Metallw. ........"
Luther, Maſch.= u Müh enbau.. Lur’ſche Induſtrie .........!. Mainkraftwerke Höchſt ....... Meguin, Butzbach ........... Metallgeſ. Frkft. . . . . . . . . . . .." Meher, Dr. Paul ..........." 13 Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.. 14 1.45 Moenus Stamm .. . . . . . . . . . ." 2,5 2,55 Motorenfabrik Deus ......... 26 26 Motorenfabrik Oberurſel ....." 16,5 16 Neckarſulmer Fahrzeugwerke . .. 4,55 4.5 Neckarwerke Eßl. Stamm ..... 7,75 Oleawerke Frankfurt a. M.....
Beters Union Frankfurt a. M. 35 3,5 2,1 Pfälz. Nähm., Kahſer ........"
Philipps A.=G. ............. 5,5 Porzellan Beſſel..........." 115 Reiniger, Gebbert & Schall.. 22 Rhein. Elektr. Stamm . . . . . . . . 25 Metall Vorzüge ... ...." 7.25 Rhenania, Aachen ...........
Riedinger, Maſchinen.. Bo 17.25 Nückforth, Stettin ...... 0.S10l b. Rütgerswerke ........... 18,4 18.75 Schleußner (Frankfurt a. M.) . 3,6 Schneider & Hanau......... 3,5 Schnellpreſſen Frankenthal. . ..
Schramm Lackfabrik. .... 6,75 4,25 Schriftgießerei Stempel, Ffm. 73
33 Schuckert Elektr. (Nürnberg) .. 38,5

Schuhfabrik Berneis=Weſſel..
Schuhfabrik Herz .......4.4
Schuhf. Leander Offenbach ...
Schultz, Grünlack, Rdsh.,......
Seilinduſtrie Wolff .....anna!
Sichel & Co. Maint .......o
Siemens Elektr. Betriebe .
Siemens Glasinduſtrie ......
Siemens & Halske.: . ....4.0
Stöckicht=Offenbach=Gummi .."
Süddeutſche Immobilien ....
Thüring, elektr. Lief.=Geſt, Gochd
uhrenfahrik Furtwängler .....
Beithwverke in Sandbach ..
Verein f. Chem. Induſtr. Frlſt.
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
Faßfabriken Caſſel ..
Gummifabr. Bln.=Frlf.
Pinſelfabr. Nürnberg .
Ultramarint ......""
Zellſtoff, Berlin ......"
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ..."
Stämme
Voigt & Haeffner Stämme ..
Poltohm, Seil.............
Wahß & Frehtag. . ........."
Wegelin Rußfabrik ..........
Zelſtoff Waldhof Stamm u=
Buckerfabr. Waghäuſel ..7an4b
Frankenthal ..,
Heilbronn.. . . .....
Offſtein ...
Rheingau uuuna
Stuttgart zuuuafrr
Transport=Aktien.
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm...
Schantung E. B. ...7..4
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ.
Hapag (Paketfahrt) . .......4
Nordd. Llohd.. . .......
Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf ................
Dampfkeſſel Rodberg. . .....
Helvetia Konſervenfabrik. .
Gebr. Lutz ............
Motorenbfarik Darmſtadt ..."
Gebr. Roeder ............."
Venuleth & Ellenberger .
Annotierte Aktien.
Apf ............. .. . . . . .."
Beckerkohle. . .............00
Beckerſtahl ............"
Benz.............. . . a...00
Broivn Boveri....... .. . . ."
Chem. Andreae .........""""
Deutſche Petroleim :......"
Diamond Shares .........09
Entrepriſe ......... . . . . ." ."
Falconwerke ......... . . .."
Großkraftw. Württemb. (Growag
Unterfranken (Ufra) ........""
Hanſa Llohd ......nnn."
Hero Conſerven ..........""
Holſatiawerke, Altona ......"
Kabel Rheydt .........0"
Krügershall Kali ...... ..."
Metall Starkenburg .....""
Otto & Qitauz..... . . .""""
Naſtaiter Waggon .....""""
Textil=Ind. Barmen (Tiagl..
ufa Filim ..s.aatankk14U"

[ ][  ][ ]

S

Rnmme
Friedric)
) ſeiner
über d. /
n TüchE
hen war
Schimm=
nerei
. O
BuchſtaE
4Philips
beitet. A
dabei
Sie
en. Jetz=
ipp
Hel 1
Er legt..
So ſin-)
Aknaben
rſagen
o wüſt
wunderr.
Mit U
Ite von
das Be
de jetzt
Da hör:
Mein.

247.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 5. September 1924.

Seite 13.

Er lauf
Soldaten

in Reite
ſchhorn I
hätten
Friedric:
andernat
en zwim!
Bald an
Sohn T.
Sonſt
mm. ſol
eſieder ſ7
rüte Frie,

Das deutſche Herz.
an von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
ge ſich zu Bett, und ſtreckte ſich behaglich aus.
vohnheit ſchob er die rechte Hand am Ohr vor=
Lopf hinaus und griff unter das Kiſſen. Da faßte
Er fühlte, daß er im Winkel mit einer Stickerei
Neugierig ſtieg er aus dem Bette und betrachtete
es Lichtes, das aus dem Stubenboden quoll, die
var ein Wappen: ein ſchreitender Rabe, darunter
M. v. H.
ar hier! rief er erfreut, und Margarete hat ihn
gut für ſie daß ſie aus der Falle entwiſcht ſind!
ſie gegen mich liebenswürdig geweſen wie im=
n
mir den Platz, beides zugleich, geräumt und
irmt. t kann ich aber nimmer in dies Lager zurück=
g'
ich mich zu meinem lieben alten Kameraden
tt."
) nieder, die Bettſtatt krachte.
ir ſchon einmal beieinander gelegen Phips, als
Johann Kaſimir in Neuſtadt. Da haſt du mich
hrt und haſt mir die Stallbubengeſchichte erzählt,
daß nur Pagen ſie nacherzählen können, wüſt und
n!
rgen dachte Friedrich an die wüſte, ſchöne Ge=
beiden
Stallbuben und mußte ſo herzlich lachen,
ſchüttert wurde.
Hab ioch all mein Lebtag nimmer daran gedacht, und
z ſie mir einfallen!
den Namen Hirſchhorn unten in der Gaſtſtube.
ni iſt gekommen! dachte er. Nein, ſie reden von

daren eingetreten, die erzählten von einer glück=
ife
, von der ſie gerade zurückkehrten. Hans von
ſie geführt, verwegen und vorſichtig wie immer.
Wagen voll Weinfäſſer erbeutet und einen ligi=
ſſen
Offi 5. gefangengenommen.
drchte auf. Es war ihm zumute die einem Vater,
n Söhru, von den Lehrern gelobt wird und der vor ſich
gleichen tut, als ob des Knaben Vortrefflichkeit
ſelbſtvo ridliche Sache wäre, um die man nicht mit den
e.
blies der Wind aus einem andern Loch. Von
en ſie auf den Vater zu reden.
ßt es doch, der Apfel fällt nicht weit vom
eine dünne, breite Stimme, das könnte der
den ich auf der Schreibſtube getroffen habe.
9. Ja, nicht weit vom Stamm. Diesmal

aber iſt’s doch geſchehen, der Alte iſt vom Jungen verſchieden
wie ein Engerling vom Maikäfer.
IIch bin der Engerling, dachte Friedrich.
Ich bin dabei geweſen, wie er den Hans von Handſchuhs=
heim
erſchlagen hat.
Er hat den Knaben geſtochen, wie man ein Schwein metz=
get
, ſagte eine andre Stimme.
Das kann ich bezeugen, rief der erſte. Ich bin ſo nah
dabei geſtanden, wie ihr neben dem Ofen ſteht. Der wilde
Hirſchhorn hat im Schatten gelauert, der Vollmond ſtand am
Himmel und es war ſchwarz und hell auf dem Platze. Wie der
Handſchuhsheim vorbeigeht ſpringt der Hirſchhorn herzu und
ſtößt ihm mit dem Schwert in den Schenkel. Der Junge will
ſich die Waffe herausziehen bringt es aber nicht fertig. Da ruft
er: Fritz, zieh mir das Eiſen heraus. Was tut der Hirſch=
horn
? Er dreht ihm das Schwert in der Wunde herum, läßt es
ſtecken und läuft davon. Ich und der Eckbäcker ſelig, dem jetzigen
ſein Bruder, haben ihn da hereingetragen.
Gerade ſo wird es auch im Lied erzählt, ſagte ein Soldat:
Wohlan wir heben wiederum an
Vom Herrn von Handſchuhsheim.
Laß dir’s nur nicht einfallen, dies Lied zu ſingen, wenn
der junge Hirſchhorn in der Nähe iſt. Wie wir vom Dilsberg
hierhermarſchiert ſind, haben ein paar im vorderſten Glied an=
gefangen
; wie s Wetter iſt er herbeigeſprengt und hat mit ſeiner
Fuchtel auf die Leute eingehauen, daß die Offiziere haben weh=
ren
müſſen, er hätte ſie totgeſchlagen."
Er hat geſtern mit einem Offizier von den Niederländern
ein Duell gehabt wegen ſeines Vaters und hat ihm eine über
den Hinterkopf gegeben, daß er genug hatte. Sie haben ſich dann
verſöhnt.
Neue Gäſte traten ein.
Wovon habt ihr’s? fragten ſie.
Vom alten und vom jungen Hirſchhorn.
Der alte muß ein edler Herr ſein, reich und wohltätig.
Der? rief die Bierſiederſtimme. Knauſeriger hat noch
keiner in den Neckar geſpuckt. Eh’ der ſich ein Paar Stiefel ſohlen
läßt, verträgt er ſeinem Stallknecht ſeine.
Wunderlich; der junge gibt doch her mit vollen Händen.
Das hat er auf der Straße aufgeleſen oder wer weiß in wel=
chem
Buſch.
Wie iſt es doch geweſen mit dem wilden Hirſchhorn und
dem Handſchuhsheim?
Ich, ich bin dabei geweſen. Ich und der Eckbäcker ſelig, wir
zwei beide kamen gerade miteinander aus der Apothekergaſſe,
wo wir dabei waren, wie ein Student einem Schloſſergeſellen
mit einem Scheitholz den Schädel eingeſchlagen hat. Iſt im Rauſch
geſchehen, ohne Vorſatz. Wir haben den Schloſſergeſellen er
hat Peter Wurz geheißen und war aus dem Hohenlohiſchen
in den Welſchen Hahn getragen und ſind miteinander auf den

Marktplatz. Da geht der Hans von Handſchuhsheim an uns vor=
bei
und ſingt ein Liedchen vor ſich hin. Ich ſag zu meinem
Kameraden: Für den ſollten nicht vierzehn Schutzengel wachen,
ſondern achtundzwanzig, denn auf dem ſeinen zwei Augen ſteht
das älteſte Geſchlecht der Pfalz. Auf einmal ſpringt einer aus
dem tiefen Schatten von der Heiliggeiſtkirche her und ſtößt dem
Handſchuhsheim das Schwert in den Leib.
Wir beide ſtehen erſtarrt und keiner bringt einen Ton
heraus. Du, ſag’ ich zum Eckbäcker ſelig, das iſt der wilde
Hirſchhorn.
Pfui, rief einer der Soldaten, das iſt feig und grauſam.
Der Erzähler fuhr dann prahleriſch in ſeiner Geſchichte fort
und, von neuen Ankömmlingen unterbrochen, fing er ein drittes=
mal
an mit neuen Ausſchmückungen.
Eine Zeitlang hörte Friedrich ruhig zu. Dann ſagte er zu
ſich: Es geziemt ſich, daß ich bekleidet ſei, wenn ich gerichtet
werde.
Er zog ſich langſam an.
Komm, du Ehrenlumpen, bedecke meine Blöße, ſagte er,
als er ſeinen Staatsrock anzog. Dann hing er die goldene Kette
um und brummte vor ſich hin:
Ei du ſchönes Kleinod,
Wie ſtehſt du mir ſo gut,
Als ein guter hänfner Strick
Dem armen Sünder tut.
Jetzt war er geſtiefelt und bis auf die Halskrauſe in der
anſtändigſten Verfaſſung.
Sie iſt zerknittert, Urſula,, ſagte er, während drunten der
Erzähler ihn zum drittenmal die Waffe in der Wunde herum=
drehen
ließ.
Nun holte er ſich einen Schemel, ſetzte ſich neben das Schand=
loch
und hörte die Läſterungen an. Der helle Schein fiel in ſein
Geſicht. Ein wunderlicher Kampf von Neugier, Mißbehagen und
guter Laune ſpielte ſich in den Zügen ab.
Urſula, ſagte er, wie wenn ſie da wäre, ich hab dir ver=
ſprochen
, nie mehr zu beten: Der Herr hat ſie’s geheißen; du
biſt der Sünde ſchuldig, wenn ich fluche: lüget, daß euch die
Kehlen berſten.
In dieſem Augenblick wurde unten die Türe aufgeworfen,
ſo daß der Schenktiſch klirrte, und eine ſcharfe, helle Stimme
rief: Wer meinen Vater tückiſch ſchilt, iſt ein Lotterbube!
Es wurde totenſtill.
Dort iſt’s geweſen, dort an dieſem Tiſch. Einer von den
dreien dort! Wenn er ſich nicht meldet, ſo iſt er nicht wert, daß
ihn ein Hund an ..."
Ich war’s.
Kavalier?
Enzberg.
Kommt mit heraus auf den Marktplatz und beweiſet mir
meines Vaters Tücke mit dem Schwert.
(Fortſetzung folgt.)

m4conder-1 iſe
zurüol
Aunf
2.9

Med. AA0M
jalarzt für u irgie
KrankheF= der
2995
185
kei
fgenz den.
er=
ſeur
u. s
igenoper: kr
verſtr. 21.

mpfehle r. im
befſern u. u Fer=
v
. Weißsä

= und 0 Tin=
icht
ert 3 (g.
bel, Eliſü hen=
rivatſtuu
n.
Nathematät iſi
ingliſch, ſore Ich=
ämtl
. I ern
* Oberr.3ule
Dipl. czo ing
u. -1122

rerteilt 1(1 fge
ülerin 9S50 Elfe
utſch). Na3 in=
viert
Angy. Pr.
nteru)t
K3
Stri. 3

hr mäßrg eis

egerſtr. 54,

Verlorei

Gold. Manſchettenkn.
m. rotem Stein a. d.
Wege v. Martinspf.
ü. Paulusk. Friedhof
z. Oſtbahnhof, evtl.
i. d. Bahn (Zeilhardt)
verloren. Geg. Belg.
abzug. Schilling,
Büchnerſtr. 12.

Verkänfeß

Speiſezimmer
Eiche, beſte Ausfüh=
rung
, in allen Größen
äußerſt billig zu ver=
kaufen
, (11066mt
Möbelhaus Menger
Bleichſtr. 17.

Kinder=
Bettſtellen
w. Eiſen 20, Holz 29./
Kinderbett matratzen
70X140 cm, 9,50 ,
w. eiſ. Bettſtellen
für Erwachſene 30 ,
gute Wollmatratzen
in rotem Drell 35 ,
Kopfkiſſen 7,50 .
Darmſtädter
Möbel=Zentrale,
Gr. Ochſengaſſe 10.
Teleph. 2696. (*25633

Lehnſeſſel
reich geſchnitzt, alte
Arbeit, beſter Erhal=
tung
, privat abzugeb.
Landskronſtr. 79,pt. /*

1 Poſten
f. Küfer
Bandeiſen geeion.
zu verkaufen. (*25652
Lauteſchlägerſtr. 26, Stb.

Moderner
Kachelofen
Mußgrave=Einſatz
geeignet f. Wirtſchaft
vd. Etagenbeheizung
bill. abzugeb. (11175
Speier’s
Schuhwarenhaus.

Reu eingetroffen!
Grosse Sendungen
MAlOTTA
Unübertroffen in Auswahl, Geschmack
und Prelswürdigkelt

Ankauf Verkauf
Möbel aller Art
10280a) Jul. Lich, 3 Ellexanderſtraße 3.

Beachten Sie unsere Schaufenster

Grösstes Haus für Damen-

Darmstadt, Ludwigstr. 5
Backfisch- und Mädchenkleidung

Gut erh. Roederherd
zu vk. Näh. Kranich=
ſteinerſtr
. 15., (11180

Kataloge und-Prospekte
sowle alle in Frage kom
renden Drucksachen in
künstlerisch vollendeter
Ausführung. Bel kürzester
Lieferfrist verbürgt unser
Haus tadellosen Druck.
Spezlell Bearbeltung von
Umfangreichen Werken
in ein- und mnehrfarbiger
Ausführung
L. 6. WITTICHISCHE
HOFBUCHDRUCKEREI
Darmstadt, Rheinstrasse 23

Preiswerte.
Anzugſtoffe
Reſte, paſſ. f. Hoſe
u. Knabenanzüge. (*
Wienersſtr. 46, II r.

Opel=Motorrad
billig zu verkaufen.
Erbacherſt. 15. Stb.,p.
Anzuſ. 10-12. (*25661

Für Studentenver=
bindungen
, Vereine:

zum Umhängen, mit
reich verſilb. Beſchlä=
gen
, neu, unter Pr.
Ang. 0 105 Gſchſ

Einbaumotor
g. erh., prw. abzg.
Heidelbergrſt. 103, 9.

Eleg. neues Schlaf=
zimmer
, a. Tlz. geſt.,
umſtändeh. zu verkf
Ang. 0 198 G

Eleg. neues Schlaf=
zimmer
, umſtdh. zu
verkf., a. Teilz. ge
Ang. 0 109 Gſchſt.

Zarmiger elektriſcher
Lüſter
mit Gaszuglampe zu
verkaufen. Heinrich=
ſtraße
81,
(41178


i.
(11171/g Zu verkauf.: Kupfer
ſtichbildnis mit Roh=
men
, 60X80. Bilder=
rahmen
, mittl Größe,
ſpottbillig. Angebote
unter O. 92 an die
Geſchäftsſt. (*25577 Elektr. Fahr=u. Mo=
torradbeleuchtung
,
erſte Fabrik.: Boſch,
Berko, Bulli, ſpott=
billig
abzug. Näh. u.
0111Geſ 2S
Dert.- Fählrad
zu verkaufen.
Grafenſtr. 16. (11189
Gelegenheit!/
Wanderer=Motorrad
PS., betriebsfert.,
ſteuerfrei, preiswert
zu verk. Lein, Alex=
nderſtraße
7. (*256271

Das pracht vollste Schneeweiß
zeigt jede Wäsche, die mit Sil behandelt ist.
Henkel’s beliebtes Bleick- und Waschmittel
St4.
mureattgeasrsitegningtansnis
als Zusalz zur Seiſenlauge gebraucht, erselzl dlie umständliche Rasenl. ciche.
OHNE. CHLOR

mit
Cello Bogen
/: Geige u. Mando=
line
z. verk. Liebeck
Kirchſtraße 10 II. (*

Näufel

Kaſſenſchrank
Suche einen kleinen
gebr. Kaſſenſchrank
Näh. Geſch. (*25537fs

Eine gut erhaltene
gebrauchte
25568
Liegebadewanne
zu kaufen geſucht.
Ang. u. 090 Gſchſt

Gebrauchte Matratzen=
Roßhaare zu kaufen
geſucht. Angeb. mit
Preis u. 0. 121 an
die Geſchſt. (*25650fs

800 Mark
zu leihen geſucht geg.
Ia Sicherheit u. gute
Zinſen. Angeb. 0 94
a. d. Geſchſt. (*25

500 Gold=Mark
zur Verſtärkung der
Betriebsmittel von
ſol. Fabr.=Geſch, zu
leihen geſ. Ang. unt.
O. 118 Geſchſt.

Einfamilienhaus
d. Villa zu kaufen
geſucht. Angeb. unk.
O. 21 Gſchſt. (2255661s

Etagenhaus
46 Zim., in guter
Lage zu kaufen geſ.
Angeb. mit Preis u.
O89 a. Geſchſt. (Efs

Gnterh. Papageikäfig geſ
N.=Niederſt. 15, I., I. (*

WPenſionenß

Gut bürgerl.
Privat=Mittag= und
Abendtiſch. (*25612
Alexanderſtr. 7 II.

2 Schülerinnen
höh. Lehranſt. erhalt

t3. Angeb.
115 an die

Geldverkehr

Suche zu leihen ſo=

bis 14. Oktober, geg
g. Sicherheit. Rück=
zahlung
Mk. 400..
Angeb. unter O. 114
Beſchäftsſt. (22564

Geſchäftsmann v. Ld.
m. eig. Haus, ſucht
1000 Goldmk.
auf 1 Jahr geg. gute
Sicherh. v. Selbſtg. z.
leihen. Ang. u. 0 97
a. d. Gſchſt. (*25582fg

Gebe ſofort (*25476
1000 Goldmart

Anzahlung für mod.
Einfamilienhaus in
guter Lage in Darm=
ſtadt
Hochfeine Herr=
ſchaftswhg
. in erſter
Lage kann in Tauſch
gegeben werden. Ver=
mittler
verbeten. An=
gebote
0 61 a. Gſchſt.

Bauplatz
i. d. Eberſtädt. Vill.=
Kol., beſte Lage, za.
1400 qm, als Garten
u. Park angelegt, bei
Anzhlg. billig zu vkf.
Ang. 0 110 Gſchſt.

Haus
mit 12 Zimmern, f.
Stud.=Verb. geeign.;
zu verk. u. beziehbar
Fa. Alb. Mittelſtädt
Gänswein A.=G.
Riedeſelſtr. 21. (*25665

Läuferſchweine
abzugeb. Orangerie=
ſtr
. Nr. 2. (B11165
Jge. frm. Ziege, ev.
m. Lamm, z. verkf.
Barkhausſtr. 15 pt. (*

4 reinr. Tigerdackel,
Rüden, 2jähr. zahm.
Rehbock billig z. ver=
kaufen
. Ballonplatz 6,
Hinterh. C25572

Jagdhund
(dtſch. Vorſtehh., kurz=
haar
.), 5 Mon. alt, z.
verk. Näher. Witt=
mannſtr
. 19 III.

auf unbelaſteten Grundbeſitz, Stadt= und
Landhäuſer für Handel, Induſtrie und Ge=
werbe
, in jeder Höhe, unter annehmbaren
Bedingungen auszuleihen.
Vorausſichtliche Auszahlung, falls Unter=
lagen
genügend, anfangs Oktober ds. Js.
Alle Geſuche werden gewiſſenhaft, ſtreng
reell erledigt. Jedem Geſuch ſind 10 5 für
Rückporto anzuſchließen.
Angebote unter O. 28 an die Geſchäfts.
ſtelle ds. Bl. erbeten
67m

[ ][  ]

Seite 14

Darmſtädter Tagblatt, Freitag,

den 5. September 1324,

Nummer

Aus friſchen Zufuhren empfehle
im Ausſchnitt
Cabliau . . . . . . Pfund 55 3
Schellfiſch . . . . . Pfund 70
Bratſchellſiſch . . Pfund 25
Nordfeeſiſchladen
Hans Wagner
Eliſabethenſtraße 7 (*25623

Der große sensationelle Sittenfün
in 6 Akten

Vielſeitigem Wunſch entſprechend gebe
ich hiermit bekannt, daß ich mich entſchloſſen
habe, die Modelle letztmalig am Samstag
nachmittag von 36 Uhr und Sonntag
von 111 und 36 Uhr nochmals vorzu=
führen
.
(11193
Guſtel Ußner
Werkſtätte moderner Bekleidungskunſt
Sandſtraße 14,

Regie: Richard Eichbe
Mitwirkende:

bekannt als Hauptdarstellerin m AMfi0dW
Frl. Raffke‟
Mary Parker, Henry Bend

Georg Alexander
ag die
rrio=
Die Aufnahmen des Vesuv-Ausbruc
wurden unter Nichtachtung all. Schnie
bäud
keiten u. Gefahren am Tage des Erdsto
von Amalfi, 26. März 1924 aufgenomm imit Shmpathi
iaf Kenigt
Pat und Patachon
nen nicht
die bekannten nord, Komiker in ihr. 2akt, Luste
Was die Wellen plauder

Gebrüder Liebermann
Eiergroßhandiung
Frankfurt a. M. Zeil Nr. 50
Tel. Hanſa 753839. Fernr. Römer 3060
offerieren (I.11167
prompt wie auch aus laufend an=
kommenden
Waggons garantiert
feinſte, vollfriſche Eier, alle Pro=
venienzen
zu billigſtenTagespreiſen,
Italiener Stehern
Holländer Norddeutſche
Bulgarien Schleſien
Giert

Rumänien

Residenz- Theate

Tierausſiopferei
RReinstr. 41
E. Acken

präpariert Bögel u. Säugetiere naturgetreu
u. dauerhaft. Annahme von Fellen zum
(10c98a
Gerben auf Pelz u. Färben.

Der große Sensatic
in 3 Teilen

Piratenfil
Akten

1, Teil: Der Todenkopf im Wappen 64F
In der Hauptrolle: Edie Polo
Der 2. Teil: Die Urkunde ohne Schrift
Der 3. Teil: Piraten der Großstadt
kommen anschließend im nächsten Programn 2
Vorführung
Der Ruf der Bünde
Roman in 5 Akten

Die Zentr.=Luftheiz. G. m. b. H. Lud=
wigshafen
Darmſtadt bringt Scherers
wirklich brauchbare Brennſtoffſparer als
Roſteinſätze, für jede Art Feuerſtelle in
Oefen, Herden, Retorten, Zentralheizungen
uſw., garanriesend die Hälfte weniger
Brennſtoffaufe=affungen wie ſeither ge=
braucht
, in den Handel.
Pro Stück Roſt 9 G.=M. ſofort
erſpart."
(11140a
Beratungen u. Proſpekt unentgeltlich durch
Urch. Gg. Scherer in Darmſtadt
Spezial=Luftheiz. u. Sparfeuerungen. Vor=
zügl
. Ausproben u. Referenzen. Wieder=
verkäufer
hoher Rabatt.
Ladenverkauf: W. Hublitz, Eiſenhandlung,
Lagerverkauf: G. Scherer, Riedlingerſtr. 43,
u. Kohlenhandlung Lud. Fiſcher & Sohn,
Neckarſtr. 10. Vertreter geſucht allerorts.
ODIEOCTOSOSe

HnglingsrAnzäge
in vielen Farben und neuen Formen für das Alter von 1218 Jahren
Einheitspreis 23.00

Markt 4
Karlſtr. 47
Täglich friſcher
Röſtkaffee
¼ Pfd. 0.70, 0.80,
0.90, 1.00
Echt arabiſche
Mokka=
Miſchung
¼ Pfd. 1.10
Tafelbutter
½ Pfd. 1.25
Schmalz
Pfd. 98 J
Kokosfett
Pfd. 75 Z
Nußbutter
Pfd. 85 Z
Halatöl
Schoppen 55
Tafelöl
Schoppen 65 J

Fensterleder
von 1. Mk. an bis zu den größten
Ganze Felle für Auto
Fenster- u. Bade-Schwämme
Größte Auswahl Billigste Preise
Parfümerie Tillmann
Elisabethenstr. 21 (msA

HerfeheAnädge

besonders dauerhafte u. elegante Herbst-Anzüge in 8 verschiedenen
aparten Dessins, auch für große starke u. kleine dicke Herren am Lager
Einheitspreis 48.00

Süßrahmbutter 2
iſche
Tafel=Margarihe g5
Ariſta=Nußbutter
feinſt, Butter=Erſatz, P
Allgäuer Stangen 5c1
Pfund 1.20
Edamer Käſe Pfund
ezuckert (Löw
Milch marke)

8 Schustergasse 19
Beosssesessesessseess
9Pflanzenfett Palmrecht
in Tafeln . . . . nur 0.60
Corned beef
große Ooſe, 6 Pfd., nur 3.00
Feinſtes Tafelöl
Schoppen 1.30
Gezuckerte Vollmilch
Oofe 0.450
Prima Zervelatwurſt
Pſund 0.50
Streichleberwurſt
Pfund 0.80
9 GeräuchertesDörrfleiſch
Pfund 0.25
Feinſter Kakao
Pfund 0.40 und 0.30
Feinſter Chinatee
Paket nur 0.30
3 große Tafeln
Schokolade
0.80
Pfund=Tafel
9Schokolade
nur 0.55
Haferflocken
in Pfund=Paketen 0.40
WFſt. gebr. Bohnenkaffee
Pfund 0.60
11194)
Friſche ungeſalzene
Tafelmargarine
Ausnahmerreis Pfund 1.00

hochfeine, schwere Kammgarn-Oualität, erstklassige Verarbeitung
ferner hochfeine Nadelstreifen

Einheitspreis

Neue Kartoffel!
Zwiebeln
Salzgurke
Tomaten
billigſt. Tagesprel
Neue Grünker!
Neue Linſel
Reiner Bieſeihlle
Oliven=Oel (1.
Dr. Alopfers Achahlt.
Prima gemiſchie
Bauernb
vorzüglich im 0e
4 Pfund=Laib.

K
PR

Benutzen Sie diese nie wiederkehrende Kauf-
gelegenheit
und besichtigen Sie ohne jeden
Kaufzwang meine Riesen-Warenläger

Kleinverkaufsstelle
Helderfabrik

7II96)

Nokäbble bom
Schwabenland
die wunderbare Neu=
heit
, iſt die Königin
aller Erdbeeren,
Die Siegerin
auf der Beerenobſt=
ſchau
in Stuttgart
im Juli 1924.
10 Pflanz. 2,50 Mk.

Feinſte Tiſchmargarine, Marke
(feine Butter gleich)
Rahma mit dem Blauband

Schloßgraben 13a
direkt hintermn Schloß

50 Pflz. 10,00 Mk.
100 Pflz. 20,00 Mk.
Paape, Weingarten i.
Wttbg., Erdbeerkult.

Große Eſſig= u. Salzgurken
in größ
Stück 0.10. Menge Stück 0.06

Größerer gut erhalt.
Herd
geg. kl. guten Herd
zu tauſchen geſucht.
Eliſabethenſtraße 5,I.

EAMNT