Einzelnummer 20 Goldpfennige
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B
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck fämtlicher rait X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 241
187. Jahrgang
Samstag, den 30. Auguſt 1924.
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streit uſw. erliſcht
ſede Verpſiſchtung auf Erfüllung der
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auſträge und Leiſfung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerſchtiſcher Beſteſbung fäül jeder
Rabat weg. Banſonto: Deuſche Banf und Dame
ſtädter 8 Nationalbank.
rümpter!.
Ntrumptes.
Srrumpte-
ümpfer1.
Oie Annahme der Gatachtengeſetze im Reichstag.
Vom Reichstag wurde geſtern das Geſetz über die Liquidierung des Umlaufes
von Rentenbankſcheinen bei der Schlußabſtimmung und in namentlicher Abſtimmung mit
einfacher Mehrheit angenommen. Abgegeben wurden 435 Stimmen. Dafür geſtimmt haben
262 Stimmen, dagegen 172 bei einer Stimmenthaltung.
Das Geſetz über die Induſtriebelaſtung wurde mit 220 gegen 176 Stimmen
angenommen.
Das Münzgeſetz wurde mit einfacher Mehrheit angenommen.
Das Reichsbankgeſetz iſt bei der namentlichen Schlußabſtimmung mit einfacher
Mehr=
heit angenommen worden. Abgegeben wurden 433 Stimmen. Mit ja geſtimmt haben 259
Ab=
geordnete, mit nein 172. Zwei Abgeordnete enthielten ſich der Stimme.
Das Privatnotenbankgeſetz wurde gleichfalls mit einfacher Mehrheit angenommen.
Mit ungeheuerer Spannung wurde ſodann das Ergebnis der Abſtimmung über das
Reichsbahngeſetz erwartet. Präſident Wallraf teilte mit, daß 441 Stimmen abgegeben worden
ſind. Es haben dafür geſtimmt 314 Stimmen, dagegen 127 Stimmen.
Damit iſt die für das Geſetzerforderliche Zweidrittelmehrheit vorhanden.
Das Ergebnis wurde von den Kommuniſten und Deutſchvölkiſchen mit lärmenden Pfuirufen
entgegengenommen.
O
Damen-
hürzer
ndWiener ?4
Vor und nach der Annahie.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Aehnlich wie bei der Londoner Konferenz liegen auch heute
e voll harter und nervenaufreibender Arbeit hinter den am
ten beteiligten Parlamentariern und Miniſtern. Aber auch
Spannung im deutſchen Volk ſelbſt wurde durch die ſich
ſtän=
wwiderſprechenden Mitteilungen über die Haltung der
Deutſch=
onalen bis ins Unerträgliche geſteigert. Ein allgemeines
Auf=
en geht jetzt durch das deutſche Volk, nachdem über die wei=
Zukunft der Gutachtengeſetze die Würfel gefallen ſind.
Schon kurz nach ihrem erſten Nein hatten die
Deutſchnatio=
n erkannt, daß ſie Gefahr liefen, in weiten Kreiſen, vor allem
Induſtrie und des beſetzten Gebiets, alle Sympathien zu
ver=
n. Dennoch war ihr weiteres Verhalten taktiſch durchaus
eſchickt. Auf der einen Seite verſuchten ſie, durch
Fühlung=
mie mit den Mittelparteien ihre Situation zu verbeſſern, auf
anderen verſchlechterten ſie dieſe durch ein unglückliches Hin=
Herlavieren und durch fortgeſetztes Betonen ihres ableh=
OF-A.MeLohet den Standrunktes. Die kritiſche Situation, die durch die
un=
kliche Haltung der Deutſchnationalen für das deutſche Volk
Entſtehen begriffen war, wurde bei den Mittelparteien und
allem bei der Deutſchen Volkspartei ſofort erkannt, die nun
rſeits nicht aus parteitaktiſchen, ſondern aus ſtaatspolitiſchen
inden verſuchte, die Wege für die Deutſchnationalen zu ebnen
durch entſprechende Anträge und Entſchließungen im Reiche=
* eine Plattform zu finden, auf die ſich nicht nur die
Deutſch=
ionalen, ſondern auch die Sozialdemokraten ſtellen konnten.
S iſt ihr auch in der Tat gelungen. Auf dieſe Weiſe kam es
einer Fühlungnahme mit den Deutſchnationalen, die
ihrer=
s nun verſuchten, noch möglichſt viel für ſich herauszuſchlagen.
n volksparteilicher Seite wurde den deutſchnationalen
Unter=
idlern immer wieder klargemacht, daß über die
volkspartei=
en Entſchließungen nicht hinausgegangen werden könne. Man
ände ſich in einer Zwangslage. Aenderungen würden nur zu
ſte er Hinauszögerung führen, ohne daß die Gewißheit beſtehe,
3 dieſe Aenderungen auch auf der Gegenſeite eine gute Auf=
Ahme finden würden. Es wurde beſonders darauf hingewieſen,
6 durch die ſeitens der Deutſchen Volkspartei geſtellten
An=
ge für die Reichsregierung eine Plattform gegeben ſei, von
E aus auf dem Verhandlungswege das zu erreichen ſei, was
ht allein von den Deutſchnationalen, ſondern auch von allen
rigen Parteien des Reichstags gewünſcht werde. Mehrfach
rde in dieſer Beziehung auch betont, daß eine Ablehnung von
Sutſchnationaler Seite die innerpolitiſche Lage lediglich zugun=
En der Sozialdemokratie verſchieben würde. Dieſer Hinweis
ſeint bei den Deutſchnationalen einen tiefen Eindruck
hinter=
ſſen zu haben.
„e Von den Deutſchnationalen wurde immer wieder verſucht,
der Frage einer Umbildung der Reichsregierung
weiter=
lkommen und nicht nur mündliche, fondern auch ſchriftliche
Zu=
herungen zu erhalten. Weſentliche Klärung erfuhr die Lage
Bließlich durch einen Brief vom 28. Auguſt, in dem die Deutſche
2 ollspartei den Deutſchnationalen mitteilte, daß man ſich nach
ner Annahme des Londoner Pakts mit allen Mitteln für eine
inbeziehung der Deutſchnationglen in die Reichsregierung
ein=
ie rtzen werde.
Wenige Stunden vor der Abſtimmung fiel dann erſt in einer
Zen Beſprechung zwiſchen dem Reichsaußenminiſter und den
— Eltſchnationalen Fährern die Entſcheidung. Es wurde in ge=
Tenſchaftlicher Ausſprache die abgegebene Erklärung des Reichs=
ANuers vorbereitet, die alle deutſchnationalen Wünſche berück=
Schigt. Ferner kam man den Deutſchnationalen einen weiteren
ESchrit entgegen, indem man beſchloß, gleichzeitig mit der Unter=
2 Sichnung des Londoner Paktes den Allierten eine Note über die
Tuegsſchuldfrage zu überreichen. Somit war den Deutſchnatio=
Shen der Weg zu einer Annahme der Londoner Vereinbarungen
7u einem großen Teil geebnet.
Nach monatelangem ſchärfſten Kampf gegen die Politik des
Reichsaußenminiſters haben ſchließlich bei der entſcheidenden
S ammung 55 deutſchnationale Reichstagsabgeordnete für das
MMeigshahngeſetz gefimmt. Daß die Verbreiterung der
gegen=
wirtiaen Reszierungskoaltion durch die Deutfſchnationglen mit=
Schns Folge der Verhandlungen über die Gutachtengeſetze ſein
end Eid derf Bof dis einicherngfen ſcher aungenonmen berhen.
Hinerin der Dirſten zum mirdeſten noch einige WVochen ins
Ein Bich, Wis biie Hrage fich ewdallig entſcheidet.
Der Per(auf der Sitzung.
Berlin, 29. Auguſt. (Eigener Bericht.)
Am Regierungstiſch: Reichskanzler Marx.
Präſident Wallraf eröffnet die Sitzung mit ſtarker
Ver=
ſpätung um 10,45 Uhr.
Der Antrag auf Strafverfolgung des Abg. Katz (Kom.)
wegen Vergehens gegen das Republik=Schutzgeſetz wird dem
Ge=
ſchäftsordnungsausſchuß überwieſen. Die Mitteilung erregt
Heiterkeit, da Katz ſtellvertretender Beiſitzer des
Staatsgerichts=
hofes zum Schutze der Republik iſt.
Die Diätenergänzungsvorlage, die den Reichstagsabgeordneten
die Freifahrt bis nach den Neuwahlen ſichert, wird
in 3. Leſung angenommen.
Einzelberatung der Gutachtengeſetze.
Die neuen Vorlagen werden bei der Einzelberatung in vier
Gruppen eingeteilt. Vor Beginn der Beratung nimmt
das Wort
Reichskanzler Marx
Zuden vorliegenden Geſetzentwürfen iſt von
verſchiedenen Parteien eine Anzahl von
An=
trägen und Entſchließungen eingebracht worden.
Zu den darin aufgeworfenen Fragen habe ich namens der
Reichs=
regierung folgendes zu erklären: Die Anträge beziehen ſich in
erſter Linie auf das Schickſal der beſetzten Gebiete. Die
Reichs=
regierung kann ſich die Grundgedanken, aus denen dieſe Anträge
hervorgegangen ſind, durchaus zu eigen machen. Sie muß ſtets
als das wichtigſte Ziel ihrer internationalen Verhandlung
über das Sachverſtändigengutachten anſehen, mit der Uebernahme
der darin feſtgeſetzten Verpflichtungen
die Befreiung von Rhein und Nuhr
herbeizuführen. Solange dieſes Ziel nicht erreicht wird, wird die
Reichsregierung das ſchwere Opfer, das dem deutſchen Volke mit
den Laſten des Gutachtens zugemutet wird, als vergeblich
an=
ſehen müſſen. Die Reichsregierung glaubt nach dem
Verlauf der Londoner Konferenz darauf vertrauen zu
können, daß dieſes Ziel ſchon vor Ablauf der in
London vorgeſehenen Maximalfriſt von einem
Jahrerreicht werden wird. Jedenfalls wird ſie all ihre
Kräfte dafür einſetzen, daß dieſes geſchieht. Die Annahme der
Lodoner Vereinbarungen wird ihr die Grundlage dafür geben,
mit allen ihr zur Verfügung ſtehenden Mitteln darauf
hinzu=
wirken, daß alle über den Verſailler Vertrag hinaus beſetzten
Gebiete zunächſt erheblich vor Ablauf jener Maximalfriſt geräumt
werden und daß in den altbeſetzten Gebieten eine lohale und
ge=
rechte Handhabung des Rheinlandabkommens ſichergeſtellt wird.
Solange dies nicht geſchehen iſt, iſt die Befürchtung begründet,
daß die normale Durchführung der wirtſchaftlichen und
finanziel=
len Beſtimmungen des Sachverſtändigengutachtens beeinträchtigt
iſt. Die Reichsregierung nimmt an, daß insbeſondere auch die
bevorſtehenden
Verhandlungen mit Frankreich und Belgien über
handels=
politiſche Fragen
die Erreichung des Zieles der Befreiung von Rhein und Ruhr
beſchleunigen werden. Die von uns angeſtrebte Herbeiführung
normaler Beziehungen zu Frankreich und Belgien, insbeſondere
die wirtſchaftliche Zuſammenarbeit mit dieſen beiden
Nachbar=
ländern erſcheint uns nicht in dem von uns gewünſchten Maße
durchführbar, ſolange nicht die Räumung des
Ruhr= und Sanktionsgebietes durchgeführt iſt.
Wir werden dieſe Geſichtspunkte bei den handelspolitiſchen
Ver=
handlungen für uns maßgebend ſein laſſen.
Die Reichsregierung kann ſich demnach auch den von der
Deutſchnationalen Volkspartei geſtellten Anträgen in
ihren Grundgedanken anſchließen. Sie kann ihnen indeſſen
in der vorgeſchlagenen Form nicht zuſtimmen.
Die Anträge ſind in der Form einer Suspenſierungsbedingung
für das Inkrafttreten der Londoner Vereinbarungen gekleidet.
Würde dieſe Form beibehalten, ſo beſtände die Gefahr, daß damit
das Ergebnis der Londoner Konferenz zu Fall gebracht würde.
Die Reichsregiernug iſt daher der Anſicht, daß der Grundgedanke
der Anträge in anderer Weiſe verwirklicht werden muß und auch
verwirklicht werden kann. Weitere Anträge der Parteien
be=
ziehen ſich auf die Möglichkeit, daß die Laſten des
Sachverſtändi=
gengutachtens die deutſche Leiſtungsfähigkeit überſteigen. Ich
möchte in dieſer Hinſicht auf die durchaus zutreffenden
Feſt=
ſtellungen des Antrages der Deutſchen Volkspartei hinweiſen,
wonach jowohl der Verſailler Vertrag, als auch das Sach
verſtändigengutachten und die Londoner
Ver=
einbarung der Reichsregierung ausreichende
Mittelin die Hand geben, jeder Ueberſchreitung
der Grenzen der deutſchen Leiſtungsfähigkeit
entgegenzutreten. Die Reichsregierung wird, wenn
tat=
ſächlich eine ſolche Ueberſchreitung droht, von dieſen Mitteln
rechtzeitig gebrauch machen. Wie aber der Herr Reichsminiſter
des Auswärtigen bereits geſtern dargelegt hat, glaubt die
Reichs=
regierung nicht, daß es zweckmäßig wäre, ſich in dieſer Beziehung
von vornherein auf beſtimmte Friſten feſtzulegen. Schließlich
liegt noch ein Antrag vor, der die Feſtſetzung einer Endſumme
für die deutſchen Geſamtleiſtungen fordert. Das
Sachverſtändigengutachten ſelbſt weiſt in ſeinen Schlußſätzen
dar=
auf hin, daß ſeine Annahme die Grundlage für ein endgültiges
und umfaſſendes Abkommen über alle Reparationen und
ver=
wandte Fragen bilden würde. Die Reichsregierung wird
wegen einer ſolchen endgültigen Regelung zu
gegebener Zeit mit den Alliierten in
Verhand=
lungen treten. Ich möchte dann noch bemerken, daß die
Reichsregierung die Anträge der Deutſchen Volkspartei durchaus
billigt und glaubt, daß auch die Entſchließungen der Deutſchen
Volkspartei ihr eine Grundlage geben, die wertvoll für die
Durch=
führung der kommenden Verhandlungen iſt. Ich darf alſo die
Bitte ausſprechen, daß die Beſchlüſſe der zweiten Leſung auch in
der dritten Leſung angenommen werden.”
Darauf wird in
die Einzelberatung des Bankgeſetzes
eingetreten.
Abg. Koenen Kom.) lehnt erneut die Vorlage ab. Die
Sozialdemokraten hätten ſich der Reaktion mit Haut und Haaren
verkauft. Erbärmlicher könne man die Intereſſen des Proletariats
nicht vertreten.
Abg. Reichert (dntl.) weiſt auf die ſchwere
Bela=
ſtung hin, die der Induſtrie aus dem Gutachten erwächſt.
Der Redner erklärt, daß ſeine Fraktion am letzten Tag
der Verhandlungen von der Regierung einen
Appell an das geſamte Ausland erwartet habe
und nicht nur ein Wort der Genügſamkeit und des
Sichzufrieden=
gebens. Die Regierung hätte noch einmal feſtſtellen müſſen, daß
durch die Beſetzung die Durchführung des Gutachtens in Frage
geſtellt ſei. Das Verlangen Frankreichs und Belgiens nach
Han=
delsverträgen ſtelle an Landwirtſchaft und Induſtrie ſo ſchwere
Zumutungen, daß die Regierung gewarnt werden müſſe.
Kei=
nesfalls dürfe durch Konzeſſionen an
Frank=
reich eine Benachteiligung unſerer
Landwirt=
ſchaft und Induſtrie erfolgen. Der Redner kündigt
einen entſprechenden Antrag an. Ein Vertrag dürfe überhaupt
nicht abgeſchloſſen werden, ſolange die militäriſche Beſetzung
dauert. (Beifall rechts.)
Abg. Frhr. vs Rheinbaben (D. Ppt.) betont, daß eine
militäriſche Beſetzung nicht geeignet ſei, eine loyale und
fried=
fertige Durchfihrung des Abkommens zu gewährleiſten. Ueber
dem Licht der Verſtändigung müſſe das Licht der Freiheit
er=
ſtrahlen.
Abg. Wulle (Natſoz.) ſpricht von einem Satyrſpiel im
Reichstag, das ſich ſeinem Ende zuneige. Noch niemals ſei ſo
viel gekuhhandelt worden, wie in dieſen Tagen. Man wolle
etwas unterzeichnen, von dem man wiſſe, daß es unerfüllbar ſei.
Mit der Antragsfabrik mache man ſich nur ſelbſt etwas vor. Auf
die Hergtſche Fanfare ſei jetzt die Schande des Kuhhandels
gefolgt.
Abg. Dr. Breitſcheid (Soz.) fragt, ob es richtig
ſei, daß die Deutſchnationale Volkspartei als
Preis für ihre Zuſtimmung den Eintritt einzelner
Mitglieder ihrer Fraktion in das Kahinett verlangt
habe. (Lebhaftes Hört, hört!) Er fragt weiter, ob die Deutſch=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 30. Auhuſt 1924.
nationale Volkspartei heute morgen noch als Hauptpreis
für ihren Umfall den Rücktritt des
Reichskanz=
lers Marx gefordert habe. (Große Bewegung und
leb=
haftes Hört, hört!) Iſt es richtig, daß der Vorſtand der
Zentrumspartei dieſes Anſinnen als abſolut
indiskutabel abgelehnt hat? (Abg. Fehrenbach nickt.)
Daß aber die Verhandlungen über den Kaufpreis trotzdem
fort=
geführt werden? (Abg. Fehrenbach ſchüttelt mit dem Kopf.) Was
aber auch der Kaufpreis ſein mag, es ſteht feſt, daß die
Deutſch=
nationalen bereit ſind, ſich das zweite Verſailles abpreſſen zu
laſſen. (Lebhaftes Hört, hört!) Wir erinnern uns daran, daß vor
gar nicht lenger Zeit ein Vertreter der Deutſchnationalen bei
einer Auseinanderſetzung mit den Kommuniſten hier erklärt hat:
„Deutſchnational ſein heißt: eine Sache um ihrer ſelbſt willen
tun.” (Heiterkeit.) Sie wollen alſo dem „Schandvertrag” um
ſeiner ſelbſt willen zuſtimmen? Darüber verlangen wir Klarheit
vor der Abſtimmung. (Lebhafter Beifall links.)
Reichskanzler Marx:
kann zunächſt nicht ſprechen, da bei den Kommuniſten und
Sozial=
demokraten große Unruhe herrſcht. Nachdem Vizepräſident Dr.
Bell nach anhaltendem Schwingen der Glocke endlich die Rühe
wiederhergeſtellt hat, erklärt Reichskanzler Marx:
Namens der Reichsregierung habe ich zu erklären: Das
Reichskabinett hat zu der Frage einer Umbildung der Regierung
nicht Stellung genommen. An der Ausſprache, die darüber
zwi=
ſchen verſchiedenen Parteien gepflogen ſein mag, war die
Reichsregierung überhaupt nicht beteiligt. (Große Unruhe und
Widerſpruch links.)
Abg. Dr. Breitſcheid (Soz.): Nachdem der Reichskanzler
erklärt hat, daß das Reichskabinett an den Verhandlungen über
die Umbildung der Resierung nicht beteiligt geweſen iſt, frage
ich: Kann der Reichskanzler darüber Auskunſt geben, ob ein oder
das andere Mitglied des Kabinetts an ſolchen Verhandlungen
oder Beſprechungen beteiligt geweſen iſt und wie der Verlauf Kommuniſten und Deutſchſoziale angenommen.
dieſer Verhandlungen war?
Reichskanzler Marx: Nach Erkundigungen, die ich
einge=
zogen habe, hat kein Mitglied des Reichskabinetts an den
Be=
ſprechungen über Umbildung der Reichsregierung, die
ſtattge=
funden haben, teilgenommen. Es haben nur Verhandlungen
zwiſchen den Mitgliedern des Kabinetts über die Ausarbeitung wird wiederum namentlich abgeſtimmt. Das
meiner Erklärungen ſtattgefunden, die ich heute abgegeben habe.
Weiteres habe ich nicht zu erklären. (Große Unruhe links.)
Damit iſt die Einzelberatung über die
Bank=
geſetze geſchloſſen.
Vizepräſident Dr. Bell ſchlägt vor, die Sitzung auf
andert=
halb Stunden zu unterbrechen. Inzwiſchen ſoll der Aelteſtenrat
zuſammentreten, um über die Geſchäftslage zu beraten. Schluß
1 Uhr.
Die Sitzung des Aelieſienrates.
Der Aelteſtenrat des Reichstages beſchäftigte
ſich während der Sitzungspauſe mit der Tagesordnung der
Samstagsſitzung, die um 10 Uhr beginnen wird. Nur
von einer Seite wurde darauf hingewieſen, daß dieſe Sitzung / Das Geſetz wird angenommen. Die Annahme erfolgt mit
doch wohl nur dann ſtattfinden könnte, wenn der Reichstag nicht
aufgelöſt werde.
Die Mehrheit der Parteien einigte ſich dahin, morgen
zunächſt das deutſch=ſpaniſche Handelsabkommen und den
deutſch=polniſchen Vertrag ohne Debatte zu erledigen.
Ferner wird der Geſetzentwurf über Zölle und
Umſatz=
ſteuer auf die Tagesordnung geſetzt werden, in
Verbin=
dung mit dem Antrag auf Aufhebung der Umſatzſteuer.
Zu dieſer Frage werden ſämtliche Fraktionen ſprechen, bzw.
formulierte Erklärungen abgeben. Der Geſetzentwurf wird dann
einem Ausſchuß überwieſen werden".
Da wegen des Katholikentages Sitzungen an den darauf zurückgeſtellt.
folgenden Tagen nicht ſtattfinden können, beantragen die
Kom=
muniſten am Donnerstag der nächſten Woche die
Zollfrage zu erledigen. Dieſer Antrag wurde jedoch
ab=
gelehnt. Von der Regierung wurde der Wunſch geäußert, die
zweite und dritte Leſung der Zollvorlage anfangs Oktober
vor=
zunehmen, da die Verabſchiedung dieſer Vorlage wichtig ſei für
evtl. Verhandlungen handelspolitiſcher Art.
Die Mehrheit der Parteien ſprach ſich jedoch dahin aus,
daß die Reichstagsferien bis zum 15. Oktober dauern
ſollen und dann die Zollfrage, die inzwiſchen vom
Aus=
ſchuß vorbereitet werden ſoll, erledigt wird.
Ueber die Frage, am Samstag auch noch den
kommuniſtiſchen Antrag, auf Aufhebung
baye=
riſcher Volksgerichtsurteile zur Erledigung zu
bringen, konnte im Aelteſtenrat keine
Einmütig=
keit erzielt werden.
Wiederaufnahme der Sitzung.
Kurz vor 3 Uhr wird die Sitzung vom Präſidenten
Wall=
rafwiederum eröffnet. Das Haus iſt ſtark beſucht. Ebenſo ſind
die Tribünen voll beſetzt.
Am Regierungstiſch haben der Reichskanzler Marx und
ſämtliche Mitglieder des Kabinetts Platz genommen.
Die Einzelberatung für ſämtliche Geſetze iſt abgeſchloſſen. Es
haben nur die Abſtimmungen ſtattzufinden. Die Kommuniſten
beantragen acht namentliche Abſtimmungen, die
Sozialdemokra=
ten nur eine namentliche Abſtimmung über das Reichsbahngeſetz.
Ein Antrag des Abg. Dr. Frick (Nat.=Soz.), vor der
Ent=
ſcheidung auch über die Amneſtieanträge abzuſtimmen, wird
gegen Nationalſozialiſten und Kommuniſten abgelehnt.
Es folgen nunmehr die Einzelabſtimmungen über die
ein=
zelnen Geſetze, denen ſich nachher die endgültigen
Schlußabſtim=
mungen, die zum großen Teil namentlich ſind, anſchließen
werden.
In der Einzelabſtimmung zur dritten Leſung wird das
Bankgeſetz gegen Deutſchnationale, Nativnalſozialiſten und
Kom=
muniſten angenommen. Mit der gleichen Mehrheit werden
an=
genommen das Privatnotenbankgeſetz, das Geſetz über die
Liqui=
dierung des Umlaufes in Rentenbankſcheinen, das Münzgeſetz,
das Induſtriebelaſtungsgeſetz und das Aufbringungsgeſetz.
Die=
ſelbe Mehrheit erklärt ſich für das Reichsbahngeſetz und das
Reichsbahnperſonalgeſetz.
Beim Mantelgeſetz wird der Antrag Hergt gegen die
An=
tragſteller abgelehnt, der die Räumung des widerrechtlich
beſetz=
ten Gebietes bis zum 10. Januar 1925 als Vorausſetzung für
das Inkrafttreten des Abkommens und einen offiziellen
Wider=
ruf des Schuldbekenntniſſes fordert.
Der Antrag Fehrenbach, wonach die Reichsregierung
das Inkraftreten des Geſetzes beſtimmt, wird angenvmmen.
Es wird darauf das Londoner Geſetz im ganzen, von der
gleichen Mehrheit wie bei den anderen Geſetzen angenommen.
Die Schlußgbſtimmungen.
In namentlicher Abſtimmung wird zunächſt
das Bankgeſetz
gegen Deutſchnationale, Nationalſozialiſten,
Die Annahme erfolgt mit 259 gegen 172 Stimmen bei
zwvei Stimmenthaltungen. In einfacher Abſtimmung
ange=
nommen wird
das Privatnotengeſetz.
Ueber die Liquidierung des Umlaufes in Rentenmarkſcheinen
Geſetz über die Liquidierung des Umlaufes in
Renten=
markſcheinen
wird mit 262 gegen 172 Stimmen bei einer Enthaltung
angenommen. In einfacher Abſtimmung wird darauf
das Münzgeſetz
angenommen. Es folgt dann die namentliche
Schluß=
abſtimmung über
das Induſtriebelaſtungsgeſetz.
Als bei der Unterſtützungsfrage ſich wieder Kommuniſten und
Nationalſozialiſten erhoben, unter letzteren auch Ludendorff,
er=
tönen wiederum in der Mitte lebhafte Rufe: „Heil Ludendorff!”
260 gegen 176 Stimmen bei einer Enthaltung. Es folgt
dann die Schlußabſtimmung über
das Aufbringungsgeſetz.
Dazu liegt eine Entſchließung Eſſer=Köln (Ztr.) vor, die auch von
den Mittelparteien unterſtützt wird und die die Reichsregierung
erſucht, mit Rückſicht auf die ſchwierige Lage der kleineren
ge=
werblichen Unternehmungen die Freigrenze nicht unter 20000
Mark feſtzuſetzen. Das Geſetz wird mit 261 gegen 175
Stimmen bei zwei Enthaltungen angenommen.
Die Zahl der anweſenden Abgeordneten hat ſich inzwiſchen
auf 438 erhöht. Die Abſtimmung über die Entſchließung wird
Die Abſtimmung über das Reichsbahngeſetz.
Unter allgemeiner großer Spannung wird dann zur
Abſtim=
mung über das Reichsbahngeſetz geſchritten. Hier iſt
be=
kanntlich eine Zweidrittelmehrheit erforderlich.
Die Abſtimmung iſt auf Antrag der Kommuniſten und
Sozial=
demokraten namentlich. Zahlreiche Deutſchnationale geben
weiße Ja=Karten ab. Die Spannung iſt aufs höchſte geſtiegen,
als der Präſident um 4.20 Uhr das Ergebnis der
Abſtim=
mung verkündigt. Er ſtellt feſt, daß es ſich um ein
verfaſ=
ſungsänderndes Geſetz handelt, daß daher bei der
Ab=
ſtimmung zwei Drittel aller Abgeordneten anweſend ſein müſſen.
Er ſtellt weiter feſt, daß die Zahl der Reichstagsmitglieder jetzt
466 beträgt. Zwei Drittel davon ſind 311.
Es wurden im ganzen abgegeben 441 Stimmen. Von
dieſen haben
314 Abgeordnete mit Ja geſtimmt.
Als der Präſident dieſes Ergebnis bekannt gibt, entſteht bei
den Kommuniſten ein Höllenlärm. Sie rufen drohend nach den
Deutſchnationalen gerichtet: „Pfui!” Von den Tribünen ertönen
laute Beifal skundgebungen, auch von der
Diplo=
matenloge. Die Nationalſozialiſten und die Kommuniſien
Rummer 241
drohen mit den Fäuſten nach den Tribinen. Der Präſdent
klärt, bei neuen Kundgebungen die Tribünen räumen zu lo
da Kundgebungen auf den Tribünen unzuläſſig ſeien. Nach
ſich der Sturm gelegt hat, teilt der Präſident weiter mit
gegen das Geſetz 127 Abgeordnete geſtimmt
haben: Er ſtellt feſt, das Geſetz habe die für
Aer=
rung von Verfaſſungsbeſtimmungen erfor?
liche Mehrheit erhalten. (Lebh. Beifall bei der Mehrhe
Es folgt darn die
namentliche Abſtimmung über das Reichsbahnperſonalges
Das Reichsbahnperſonalgeſeß wird mit 270 gegen 163 Stimme
genmmmen.
Beim Mantelgeſetz erfolgt einfache Abſtimmung. Das Geſetz
mit großer Mehrheit angenommen. Für das Geſetz ſtimmte au
große Mehrheit der Deutſchnationalen. Dagegen ſtimmte u. g.
Weſtarp. (Großer Lärm bei den Kommuniſten und Nationalſozial
Die Kommuniſten beantragen nunmehr auf Grun
beſtehenden Verfaſſungsbeſtimmungen, das Inkrafttreten der Gut,
geſetze für zwei Monate auszuſetzen und einen Volksentf
darüber herbeizuführen. Dieſem Verlangen wird ſtat
ben, wenn ein Drittel der Mitglieder des Reichstags dafür ſtimm
Abſtimmung iſt namentlich. Bei der Abſtimmung geben die 7
nationalen blaue Enthaltungszettel ab und rufen damit lärmende
bei den Nationalſozialiſten und Kommuniſten hervor. Für den 9
ſtimmen nur die Nationalſozialiſten und Kommuniſten. DerAn
wird mit 274 gegen 73 Stimmen bei 84 Enthal
gen abgelehnt. Damit iſt die verfaſſungsmäßige Voraus
nicht erfüllt, der Antrag alſo erledigt,
Es wird dann über
die Entſchließungen
abgeſtimmk. Die Entſchließung über die Freigrenze wird angeno
Ebenſo angenommen wird die Entſchließung auf Sicherung der
des Eiſenbahnerperſonals. Ueber eine Entſchließung, wonach alle
gekehrten ausgewieſenen Eiſenbahner wieder eingeſtellt werden
muß im Hammelſprung abgeſtimmt werden. Die Entſchließun
mit 286 gegen 92 Stimmen bei einer Enthaltung angenommen.
Abg. v. Guerard (Ztr.) gibt im Namen der Mittelpartei
der Bayeriſchen Volkspartei eine Erklärung ab, daß ein Teil de
glieder ihrer Parteien dagegen geſtimmt habe, weil ſie mehr wü
als in dieſen Entſchließungen ſtehe, und weil ſie das, was
dari=
geſetzlich verankern wollten.
Das von ben Kommnniſten eingebrachte Sozialiſierungsgefe
gegen die Antragſteller abgelehnt. Die Entſchließung v.
Guerar=
auf Reviſion der Anordnungen der Rheinlandkommiſſion wird au
m=
men; ebenfo die Entſchließungen Dr. Zapf (Dtſch. Ppt.) über die S.
frage und über die Handelsvertragsverhandlungen mit Frankre ſ5
Belgien. Auch die Entſchließung Leicht (Bayer. Vpt.), die die
Räumung des Ruhrgebiets fordert, gelangt zur Annahme. Arſ
men wird ferner die Entſchließung Dr. Zapf (Dtſch. Ppt.), die ſi.
die übermäßige Inanſpruchnahme der deutſchen Wirtſchaft und
beitskraft richtet. Angenommen wird die Entſchließung d.
(Natſz.), die ein allgemeines Amneſtiegeſetz für politiſche St a—n
fordert, und eine Entſchließung Hergt, die eine Herabſetzung 5
Dawesplan vorgeſehenen Belaſtungen verlangt.
Die deutſchnationale Entſchließung über die Handelsvertrag
mungen wird abgelehnt.
Vor der Abſtimmung über das Mißtrauensvotum der
ſozialiſten verſucht Abg. v. Graefe (Natſoz.) eine Erklärung zu
in der er es für unerhört erklärt, daß heute 314 Reichstagsabg
das deutſche Volk unter dem Beifall feindlicher Diplomaten de
nationalen Großkapital ausgeliefert hätten. Er konnte aber
klärungen nicht zu Ende bringen, da minutenlange ſtürmiſche S
ertönten. Im Hauſe herrſchte große, andauernde Erregung. D
muniſten überſchütteten die bürgerlichen Parteien und die Soz
kraten mit den übelſten Schimpfworten. Als Abg. Leicht GBay
ebenfalls das Wort zu einer Erklärung nehmen will, wird er
Kommuniſten niedergeſchrien. Er geht darauf auf ſeinen Plat 6
Vizepräſident Bell droht, die Sitzung abzubrechen.
Die Abſtimmung über das Mißtrauenst I munt
iſt namentlich. Die Deutſchnationalen enthalten ſich der Stim:
Mißtrauenspotum wird mit 251 gegen 94 Stimmnen bei 91 Enthe Ff0
(Deutſchnationale) abgelehnt.
Es folgt der Bericht des Ausſchuſſes für die
ten Gebiete, über Fürſorgemaßnahmen zug
der Ausgewieſenen und der aus den beſelt
bieten Vertriebenen.
Miniſter für die beſetzten Gebiete
Dr. Höfle
erklärt die Bereitwilligkeit der Regierung, den Vorſchlägen
ſchuſſes gemäß dem beſetzten Gebiet zu helfen. Die Gefang
Ausgewieſenen ſeien des Dankes des Vaterlandes gewiß.
Abg. Hofmann=Ludwigshafen (Ztr.) gibt im Namen
Parteien, mit Ausnahme der Nationalſt zialiſten und Kommun
Erklärung ab, in der er feſtſtellt, daß die Arbeiten desf u9 getragen waren von einem mitfühl en
innigen Verſtändnis für die Leiden und Laf
beſetzten Gebietes, insbeſondere für das Schickſal dere E
lieber aus der Heimat vertreiben und ins Gefängnis werfen I
Verat am Vaterlande zu verüben. Das Verſpreche das
ihnen zu Beginn des Ruhrkampfes von der Bie
rung gegeben wurde, muß eingelöſt werden
Nach weiterer Ausſprache werden die AusſchußvorPaße
angenommen.
Vizepräſident Dr. Bell kommt auf die nach der Abſtimn übe
das Londoner Abkommen vom Abg. Graefe abgegebene 110 zurück, die in dem allgemeinen Lärm unverſtändlich Tieben
m
*Sommerſpielzeit Bruno Harprecht.
Kleines Haus. — Freitag, den 29. Auguſt.
Dgs Reifenſpringen.
Drei eheliche Komödien von Julian Landau.
Drei Aufzüge hindurch redet Herr Julian Landau über
Ehe, Ehebruch und das Springen durch den ehelichen Reifen.
Er redet geſcheit, viel geſcheiter, als lebendige Menſchen zu reden
pflegen. Er läßt Behauptungen aufſtellen, nur um ſie durch den
Gegenſpieler widerlegen zu laſſen.
Arthur Schnitzler behandelt oft die gleichen Fragen. Dies
aber iſt der Unterſchied zwiſchen Landau und beiſpielsweiſe
Schnitzler, daß Schnitzler lebendige Menſchen geſtaltet, deren
Schickſal wir mitfühlen und teilen, während Landaus Perſonen
nur die Sprachrohre eines auf intellektuelle Spitzfindigkeit
ge=
gründeten Feuilletonismus ſind. Eine Bereicherung der
Lite=
ratur erwächſt hieraus nicht.
Der erſte Einakter „Der lila Handſchuh” ſpielt unter
einer lila Lampe in einem feinen, ſehr feinen Boudoir. Dieſen
Handſchuh hat der Gatte auf dem Divan eines Freundes
gefun=
den, der Freund erſcheint zum Tee, er wird als Verführer
ent=
larvt; der lila Gatte und der lila Freund ſchießen ſich unter der
lila Lampe. Der Erſtere fällt, doch erhebt ſich bald wieder, denn
er hatte die Piſtolen nur mit lila Platzpatronen geladen, und der
lila Handſchuh war auch gar nicht verloren gegangen, ſondern
hätte nur verloren gehen können. Platzpatrone — iſt beſtenfalles
das Kennzeichen des Stückes. Es verpufft ohne Wirkung. Frieda
Eichelsheim, Mariela Baumann, R. Fitz und W. Brück
waren um die Darſtellung bemüht.
Grün iſt die Lampe, unter der „Die Ausſprache”, des
folgenden Einakters erfolgt. Wieder iſt eine Gattin, mit dem
Freund durch den ehelichen Reifen geſprungen. Doch dieſer
Gatte greift nicht zur Platzpatrone, ſondern er redet dem Freund
durch die Blume ſo edel zu, daß die im Nebenzimmer lauſchende
Gattin reumütig den Freund verabſchiedet und zu dem Gatten
zurückkehrt. Wer auch könnte ſo großem Edelmut widerſtehen
— auf dem Papier wenigſtens? — Lili Runge ſpielte recht nett
die abenteuernde Gattin, Gert Benowski war der verlegenen
Situation des überraſchten Freundes geſchickt gewachſen, Franz
Sauer verkörperte den edelmütigen Gatten.
Zu noch ſpäterer Stunde findet „Der Beſuch in der
Nacht” ſtatt, den die Gattin des verreiſten Hofſchauſpielers —
würdiger Sicherheit geſpielt —
von Hetta Hiltrop mit li
von ihrem Freunde (Rolext Fitz) erhält. Die Lage verſchärft ſich,
als nun noch ein Gentleman=Dieb (Franz Sauer) erſcheint.
Zwiſchen den beiden Einbrechern im Hauſe des Schauſpielers
entwickelt ſich eine amüſante Unterhaltung, die originellſte Szene
des Abends, die aber allein einen Abend nicht tragen kann.
Die Zuſchauer waren dankbar und beifallsfreudig, ſodaß der
Verfaſſer an der Rampe erſcheinen konnte.
Z.
*Darmſtädter Ausſteilungen.
Kunſtſalon Sonnthal.
Darmſtadt hat ſeinen Ruf als Kunſtſtadt zu wahren. Dazu
genügt nicht, alljährliche mehr oder weniger große und mehr
oder weniger qualifizierte Kunſtausſtellungen zu veranſtalten,
dazu gehört auch, und zwar in erſter Linie, die weitgehendſte
Förderung und Unterſtützung von Unternehmungen, die vielfach
unter ſchweren materiellen Opfern beſtrebt ſind, Darmſtadt nach
innen und außen das Gepräge einer Kunſtſtadt zu erhalten. Die
Förderung und Unterſtützung dieſer Art Unternehmungen kann
unmöglich immer eine behördliche ſein, ſie iſt im Gegenteil Pflicht
aller Kreiſe, die in der Lage ſind, die Kunſt direkt oder indirekt zu
fördern, in erſter Linie alſo aller beſitzenden Kreiſe. Es
gibt in Darmſtadt, das ſoll anerkannt werden, viele, die es gleich
uns bedauern, wenn Stätten, die Kunſt ernſthaft pflegen,
mate=
rieller Schwierigkeiten wegen verſchwinden, und ſie, ſoweit es im
Bereich der Möglichkeit liegt, ihrerſeits ſicher in idealer
Be=
ziehung fördern und unterſtützen. Das reicht jedoch nicht aus, es
gibt in Darmſtadt auch viele, die trotz der Schwere der Zeit noch
über genügend Mittel verfügen, die es ihnen geſtatten ſollten,
Kulturgüter fördern und pflegen zu helfen. Es gehört allerdings
guter Wille und Verſtändnis, auch Gemeinſinn dazu. Beſitz
verpflichtet! Leider muß konſtatiert werden, daß ſchon ſeit
langer Zeit mit Berechtigung darüber geklagt wird, daß ſich dieſe
Kreiſe ihrer Pflichten nicht erinnern.
Es iſt höchſt bedauerlich im Intereſſe Darmſtadts, daß
Unternehmungen wie die der Firma Sonnthal gezwungen
ſind, Darmſtadt den Rücken zu kehren und andere Städte zu
ſuchen, wo mehr Verſtändnis und mehr guter Wille vorhanden
iſt. Der Kunſtſalon Sonnthal wird nach Köln verlegt und
veranſtaltet zurzeit ſeine letzte Ausſtellung in Verbindung
mit „Räumungsverkauf wegen Geſchäftsverlegung‟. Das gleiche
iſt, wie wir hören, mit einem anderen hieſigen privaten, ebenfalls
Kunſt und Kunſtgewerbe ſtark und zielbeſußt fördernden
Unter=
nehmen der Fall. Wir werden zu gegebener Zeit darauf
zurück=
kommen.
Die gegenwärtige letzte Ausſtellung vom Kunſtſalc Sonn
thal bringt eine Fülle wertvoller Gemälde, unter ande eine
Kollektion von Profeſſor Reinh. Kröh, der dringend Svull
ſchen wäre, daß ſie nicht, wie ſo viele andere Werke A
meiſters, mit nach auswärts wandern, ſondern in 2Erſtad
verblieben.
Eine ſehr intereſſante und umfangreiche Kollektiot pine
Bilder ſtellt der Münchener Erich Mercker aus, die
Eider=
für die Mitglieder des Deutſch=Oeſterreichiſchen Alpenve S h0
Intereſſe ſein ſollte. Es ſind flott und ſtark gemalte, g. Efen
und charakteriſtiſch kolorierte Bilder aus dem Stubaital &d de
Umgebung der Starkenburger Hütte. Die kraf
Merckers, ſeine flotte Malweiſe und ſein ſicherer Blic Kr. 0
Bildausſchnitte, das klare Kolorit, in dem die Bergr 7r und
Gletſcher gehalten ſind, laſſen dieſe Kollektion beſonders erthol
erſcheinen.
Aus der großen Menge der ſonſt vertretenen Ki cer e.
noch Marcel Richter hervorgehoben. Dieſer D'Ftäde
Künſtler verſucht ſich in ſeinen neueſten Werken in eine Biede
um neuen eigenartigen Farbengebung, die ſtark bildh däße
jedoch auffallend weich wirkt. Inhaltlich ſind ſeine La Ghaſie
wie immer ernſt=freundlich verträumt und verſonnen.
Von der Karlsruher Gruppe ſeien noch einma erh0
gehoben die Werke von Prof. Dill, die intereſſanter Sarin
ſtücke von Hempfing, die Landſchaften und Ge S von
Hans von Volkmann. Auch der Darmſtädter So. d:
noch mit einer Kollektion ſeiner intereſſanten Tierſtt F,
treten.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Zur dauernden Sicherung der Gö
Händel=Opern=Feſtſpiele, welche ſeit 1920 bſts vier
Opern Händels den Theatern des In= und Ausland iehe”
gewonnen haben, hat ſich eine Gemeinde der Händelfe Veie 9
gründet, die — wie ein ſoeben verſandter Aufruf de Suratl
riums beſagt — möglichſt einen Zuſammenſchluß alle
ändel=
freunde bezweckt. Es iſt ſehr zu wünſchen, daß auf d! Weile
auch die weitere Hebung und lebendige Vorführung vielen
noch unbekannten Werke des großen Klaſſikers ermög — wiid=
Den Mitgliedern werden gegen einen Jahresbeitrag vo — Mal.
nennenswerte Ermäßigungen bei den jährlich in Götti hr ſtan.
findenden Opernfeſtſpielen gewährt. Gönner und P ne
nießen weitere Vergünſtigungen. Auskunft erteilt die
ſtelle R. Kuhnhardt, Göttingen, Thegterſtraße 23.
Seite 3.
ummer 241.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 30. Auguſt 1924
fs In Hand des Stenogramms ſtelle er feſt, daß dieſe Erklärung weit
x den Rahmen einer zuläſſigen ſachlichen ſcharfen Kritik hinausgehe
u.nit der Aufrechterhaltung der Würde und Ehre
Reichstags nicht vereinbar ſei. Er weiſe dieſe
Aus=
f5.agen zurück und rufe den Abg. v. Graefe zur Ordnung. (
Lebhaf=
te eifall bei der Mehrheit, Lärm bei den Nationalſozialiſten und
Guniſten.)
S folgt dann
die Beratungen der Amneſtieanträge
Olusſchuß hat ſämtliche Anträge abgelehnt.
bg. Dr. Kaas (Dem.) lehnt für die Deutſche Volkspartei, die
Siſche Volkspartei, das Zentrum und die Demokraten die Anträge
al Nan könne aus dem Londoner Abkommen nicht herleiten, daß nun
w/s alle Hochverräter und politiſcher Verbrecher amneſtiert werden
nu n.
bg. Dr. Frick (Natſoz.) tritt für die Annahme der Anträge ein.
Oſeutſchnationalen, denen von Jagow und die Kapp=Putſchiſten
nahe=
ſer n, dürften ſich nicht hinter Kompetenzbedenken verkriechen.
ngenommen wird ein Antrag der Mittelparteien und der
Sozial=
do raten, in dem die Reichsregierung aufgefordert wird, die
verfaſ=
fa rechtliche Frage der Reichsamneſtie bezüglich ihrer Wirkſamkeit bei
in en der Länder der endgültigen Klärung durch den
Staatsgerichts=
b.izuführen.
bg. Lohmann (Dntl.) verteidigt die Richter gegen
kommuni=
f41 Angriffe.
bg. Roſenfeld (Soz.) fordert volle Amneſtie.
taatsſekretär Joel verteidigt entſchieden die deutſchen Richter
giüber den Vorwürfen der Linken.
bg. Wunderlich =Leipzig (Dtſch. Vpt.) ſtimmt dem
Staats=
e ir Joel zu.
die zweite Leſung wird beendet.
das Haus vertagt ſich auf Samstag, vormittags 11 Uhr:
Han=
ertrag mit Spanien, Amneſtievorlage, Zollvorlage.
ſchluß 10 Uhr abends.
Für die Annahme des Londoner Paktes ſtimmten aus den
Slkreiſen Heſſen und Heſſen=Naſſau die deutſchnationalen Ab=
ineten Hartwig, Veidt, Dorſch, Chriſt und Glaſer.
Der Reichsrat hat heute unter dem Vorſitz des Miniſters
Jarres von den Beſchlüſſen des Reichstages über die
Dawes=
e ohne Einſpruch Kenntnis genommen.
Die Vorverhandlangen.
Die Fraftionsſitzungen.
Berlin, 29. Aug. Heute vormittag um 9 Uhr trat die
tſchnationale Reichstagsfraktio zu einer
ing zuſammen, in der ihr Vorſitzender Hergtüber ſeine
erhandlungen mit Dr. Streſemann berichtete.
der Tür des Beratungszimmers hängt ein Schild, das in
er Schrift auf den ſtreng vertraulichen Inhalt und Charakter
—Beſprechungen hinweiſt.
Aber nicht nur die Deutſchnationalen, ſondern auch die
ttſche Volkspartei iſt gegenwärtig beiſammen. Die
ache, daß die Deutſche Volkspartei ihre Mitglieder in dieſer
n Stunde zuſammenberufen hat, um die Möglichkeiten der
hinderung einer Reichstagsauflöſung zu erörtern und durch
eſtändniſſe die Deutſchnationalen wenigſtens teilweiſe zur
ahme der Dawesgeſetze zu bewegen, hat auch die Demokraten
Sozialdemokraten veranlaßt, Fraktionsſitzungen
anzube=
nen.
Sehr günſtig kommentiert wurde bereits um die
Mittags=
de die Rede des Reichskanzlers, der man es anmerkte, daß
hrer Fertigſtellung auch der Reichsaußenminiſter mitgewirkt
. Im übrigen wurde von Deutſchnationalen offen zugegeben,
man ſich in eine höchſt unangenehme Lage
hineinmanöv=
habe.
Berlin, 29. Aug. Die Verhandlungen über
Umbildung der gegenwärtigen Reichsregierung konnten nach
Annahme der Geſetze noch nicht zu Ende geführt werden. In
amentariſchen Kreiſen, verlautet, daß die Deutſchnatio=
Cen bei dieſen Verhandlungen mit aller Deutlichkeit
da=
tfbeſtanden haben, nach dem Rücktritt des gegenwärtigen
inetts den Kanzlerpoſten von ſich aus zu beſetzen.
Da=
en wären ſie bereit, im Hinblick auf die von Dr. Strefemann
Monaten und auch in London geführten außenpolitiſchen
Be=
ingen, den Außenminiſterpoſten auch weiterhin
Händen Dr. Streſemanns zu belaſſen.
Die Frage, wer von den Deutſchnationalen für den
Kanzler=
een präſentiert werden ſoll, iſt auch innerhalb der Fraktion
Deutſchnationalen im Hinblick auf die kurze Zeit nur flüchtig
rtert worden. Man nimmt auch nicht an, daß die Frage ſchon
t in das Stadium der Perſonalauswahl treten wird, vielmehr
d es ſich nur um ein grundſätzliches Einverſtändnis der
bis=
der Regierung angehörenden Parteien über den Eintritt der
utſchnationalen und die Beſetzung des Reichskanzlerpoſtens
rch einen Deutſchnationalen handeln.
Kampf der Kriegsſchuldlüge!
Berlin, 29. Aug. Wie wir erfahren, hat die
Reichsregie=
rung beſchloſſen, die Kriegsſchuldfrage jetzt amtlich
aufzurollen. Am morgigen Samstag vormittag wird die
feierliche Widerrufung des Deutſchland im Verſailler Vertrag
abgepreßten Schuldbekenntniſſes ſämtlichen Mächten notifiziert
werden.
Kundgebung der Reichsregierung.
Berlin 29. Aug. (Priv.=Tel.) Aus Anlaß der
Verabſchie=
dung der Geſetze über die Londoner Vereinbarungen erläßt der
Reichskanzler namens der Reichsregierung folgende Kundgebung:
Der Reichstag hat mit den heute gefaßten Beſchlüſſen einen
Siegel unter die Londoner Vereinbarungen geſetzt, und damit iſt
eine Entſcheidung getroffen, die für das Schickſal des deutſchen
Volkes auf Jahre hinaus von Bedeutung ſein wird. Der
Reichs=
regierung iſt es ein Bedürfnis, allen Mitgliedern des Reichstags,
die zur dieſem Ergebnis beigetragen haben, ihren Dank
auszu=
ſprechen. Alle Beteiligten haben ſchwere Bedenken überwinden
und perſönliche Ueberzeugungen zurückſtellen müſſen, um zur
An=
nahme der Londoner Vereinbarungen zu gelangen. So ſchwer
der Entſchluß auch jedem Einzelnen geworden ſein mag, ſo mußte
er doch gefaßt werden, wenn unſerem Vaterland der Weg in eine
beſſere Zukunft eröffnet werden ſollte. Die Reichsregierung kann
und will aber dieſeen bedeutſamen Augenblick, mit dem ſie in
Durchführung des Verſailler Vertrages ſchwere Verpflichtngen
auf ſich nimmt, nicht vorübergehen laſſen, ohne zur
Kriegs=
ſchuldfrage, die ſeit 1919 mit ſchwerem Druck auf der Seele
des deutſchen Volkes laftet, klar und unzweideutig ihren
Stand=
punkt darzulegen. Die unsdurch den Verſailler
Ver=
trag unter dem Druck übermächtiger Gewalt
auferlegte Feſtſtellung, daß Deutſchland den
Weltkrieg durch ſeinen Angriff entfeſſelt habe,
widerſpricht den Tatſachen der Geſchichte. Die
Reichsregierung erklärt daher, daß ſie dieſe
Feſtſtellung nicht anerkennt. Es iſt eine gerechte
For=
derung des deutſchen Volkes, von der Bürde dieſer falſchen
An=
klage befreit zu werden. So lange das nicht geſchehen iſt und
ſolange ein Mitglied der Völkergemeinſchaft zum Verbrecher an
der Menſchheit geſtempelt wird, kann die wahre Verſtändigung
und Verſöhnung zwiſchen den Völkern nicht vollendet werden.
Die Reichsregierung wird Anlaß nehmen, dieſe Erklärung den
fremden Regierungen zur Kenntnis zu bringen.
Der Reichskanzler: Marx.
Der entſcheidende Brief der Deutſchen Volkspartei.
Berlin 29. Aug. Die letzten Verhandlungen zwiſchen der
Deutſchen Volkspartei und der Deutſchnationalen Volkspartei
ſind durch einen Brief der volksparteilichen Unterhändler
einge=
leitet worden. Dieſer Brief hat folgenden Wortlaut:
„Wir haben volles Verſtändnis dafür, daß in den Reihen der
Deutſchnationalen Volkspartei bittere Enttäuſchung herrſcht über
das in London nicht Erreichte. Wir teilen dieſe Empfindung. Der
Londoner Pakt iſt nur erträglich, wenn man ihn als erſten Schritt
in der Richtung der Neugeſtaltung der weltpolitiſchen Lage zu
Deutſchlands Gunſten und zugleich als das einzige hente
gege=
bene Mittel zur Befreiung von Rh=in und Ruhr aus den Feſſeln
der belgiſch=franzöſiſchen Pfänderpo’itik betrachtet. Es kommt
alles darauf an, auf dieſem Wege zielbewußt voranzuſchreiten
und mit aller Kraft das nachzuholen, was in London noch nicht
durchgeſetzt werden konnte. Zur Mitwirkung bei dieſer
Zukunfts=
arbeit rufen wir die Deutſchnationale Volkspartei auf.
Wir haben ſeit den Reichstagswahlen danach geſtrebt, die
wertvollen politiſchen und wirtſchaftlichen Kräfte der
Deutſch=
nationalen Volkspartei, zur verantwortlichen
Mit=
arbeit an den Reichsgeſchäften heranzuziehen. Wir erklären
heute, daß wir dieſe Mitarbeit bei der Durchführung des
Lon=
doner Paktes und des innerpolitiſchen Wiederaufbaues für
not=
wendig halten
Uebernimmt die Deutſchnativnale VollsFartei die
Verant=
wortung an dem Zuſtandekommen des Londoner Paktes
mit, ſo wird die Reichstagsfraktion der Deutſchen
Volks=
partei mit allen Mitteln auf eine ihrer Bedeutung
entſpre=
chende Tei(nahme der Deutſchnationalen an der
Reichs=
regierung beſtehen.
Dieſen Standpunkt haben unſere Vertreter bei allen Ausſprachen
der letzten Wochen eingenommen. Wir halten es
Pflicht, dieſes auch ausdrücklich zu wiederholen.”
für unſere
* Schöpferiſche Lebenswege.
Von Dr. Wladimir Aſtrow.
In einer Zeit, wo geiſtige Arbeit und ſchöpferiſche Beſtrebun=
IR wie vielleicht kaum jemals zu Boden gedrückt ſind, kommt
1Is ein Buch beſonders willkommen, das mit ſeltener. Wärme
id ungewöhnlicher Begabung eine für die Gegenwart
beſon=
rs bedeutſame Erſcheinung in ausführlicherer Weiſe
darzuſtel=
n bemüht iſt: die geniale Seelenforſchung Rudolf Maria
olzapfels.
Dieſes Werk, auf das in den letzten Jahren nicht wenige
un=
wöhnliche Geiſter aufmerkſam gemacht haben — wir nennen
ur unter anderen Ernſt Mach und Graf Hermann Keyſer=
Ing —, iſt ſchon lange einer Schar von tiefer Eingedrungenen
im Gegenſtand uneingeſchränkter Bewunderung und lebendiger
4ofſtung geworden, und es iſt nur aufs wärmſte zu begrüßen,
denn der Verſuch gemacht wird, Holzapfels Gedanken, in die
reiteſte Oeffentlichkeit zu tragen. Denn obwohl dem Aeußeren
ach ein ernſtes wiſſenſchaftliches Werk, könnte es im Grunde kein
Delö und von ihrer kaum abzuſehenden Tragweite für die Neu= geringe Modifizierung alter religiöſer oder ſozialer Standpunkte
Panideal” gegeben hat, das Herausgeriſſen=worden=ſein aus der
furchtbaren Chaotik unſerer Tage. Man merkt es allen Autoren
trotz offenbar größter Verſchiedenheit der Anlage an, daß das
ſchwerſte Erlebnis der Gegenwart, das Gefühl von der völligen
Auswegloſigkeit, der Zerſtörung der beſten Kräfte, das
Nicht=
wviſſen=wohin mit ſeinen intenſiven Bedürfniſſen, das
Zerriſſen=
werden in abſterbende Fragmente in ihnen überwunden wurde
durch das Erſchauen eines großen, wirklich produktiven Weges
und die Möglichkeit, ihre eigenen Kräfte einheitlich und fruchtbar
zu betätigen.
Beruht doch die Größe des Holzapfelſchen Weges darauf, daß
er zum erſtenmal mit voller Klarheit erſaßt hat, daß auf den
Gebieten des komplizierteren Geiſteslebens, gerade in den uns
am intenſivſten berührenden Problemen der Moral, der Kunſt
und des Ideals nicht der Weg des Improviſierens und Tappens
im Dunkeln, und noch weniger der des autoritativen Anpreiſens
oder dogmatiſchen Diktierens einer Formel uns aus der
beiſpiel=
loſen Verwirrung und Zerrüttung retten kann. Wohl haben
auch die größten Geiſter der Gegenwart und Vergangenheit
emp=
funden, daß nicht aus äußeren Inſtitutionen, nicht aus dem Sieg
Lndigeres, aktuelleres Buch geben, keines, das tiefer und för= dieſer oder jener Partei, eines Volkes, einer Raſſe oder einer
einder in unſere akuteſten Probleme eingriffe, keines, das mehr wirtſchaftlichen Gruppe ein entſcheidender Fortſchritt erzielt wer=
I eigenſtem Erleben der größten geiſtigen Not unſerer Zeit den wird; ſondern daß ausſchließlich eine innere Umwälzung,
tſtanden wäre, aber auch keines, aus dem wir zugleich größere, eine tiefgehende ſeeliſche Aenderung einen wirklichen Aufſchwung
tid berechtigtere Hoffnung zu ſchöpfen vermöchten. Ergriffen hervorzubringen imſtande ſein wird. Aber während die meiſten
a Jon den neuen und ſo ungewöhnlich fruchtbaren Schaffensergeb= derartige Ziele nur ganz vag und allgemein ins Auge gefaßt
9. riſſen Holzapfels, von ihrer tiefdringenden Wahrheit und Evi= haben und ſie ſich im Grunde nur als die Wiederbelebung oder
PEſtaltung unſeres Lebens, hat ſich eine Gruppe von Schriftſtel= denken konnten oder völlig unbeſtimmter, jeden aktiven Anſporns
Ein bereinigt, um in anſchaulichen Einzelabhandlungen, jeder ein entbehrender, nebuloſer Menſchheitsideale, oder gar als ein Zu=
Delonderes Gebiet behandelnd, Zeugnis abzulegen davon, was rückgreifen auf alte, rohe, längſt überwundene Kulturſtufen, hat
Bolzapfel ihnen geworden iſt.*)
Holzapfel neue, konkrete, der außerordentlich geſteigerten
Viel=
ein ungewähnlich gemeinſamer Zug verbindet alle dieſe heit der Bedürfniſſe und Komplikationen Rechnung tragende
Zlkbeiten. Ob ſie nun den äußerſt feinen und ſublim ſtimmungs= Möglichkeiten geöffnet. Denn ihm war es deutlich, daß nicht auf
Duien Nuancen der Einſamkeitserlebniſſe folgen oder der merk= dieſen Wegen, noch weniger durch einen bloßen Umſturz des
5 dis neuartigen Betrachtung und den Umformungsmöglich= Alten — den komplizierteren Verhältniſſen noch weniger ange=
5 Teiten der Kampfgefühle, ob ſie in die großartigen und als
pſycho=
paßt — das Heil zu finden ſei, ſondern nur durch intenſives
Er=
zſe7 giſche Enträtſelung einzig daſtehenden Gewiſſensanalyſen ein= forſchen und zweckvolles Neuformen der das Leben am meiſten
1Men oder die Hauptzüge der völlig originellen Kunſtpſychologie beherrſchenden inneren Vorgänge, nur in neuer, komplizierter,
1 in ſchcher, anſchaulicher Weiſe vor uns aufbauen — überall fühlt den verwickelten Lebensumſtänden beſſer angepaßter Erkenntnis
9 0, einer unſichtbaren gemeinſamen Wurzel gleich, ihren Aus= eine neue Grundlage geſchaffen werden könne. Dieſe Grundlage
1—gen das Gepacktſein vom Haupterlebnis an, das ihnen das konnte nur pſychologiſcher Natur ſein, ſie konnte nur eine vertiefte,
„Ein Künder neuer Lebenswege‟ Einzelbilder zur
Selgſorſchung Rudolf Maria Holzapfels. Herausgegeben von
Dis Bhinden. Mit einem Bildnis Holzapfels. Eugen Diederichs
Verlag, Jeng. 1923,
ſubtilere, umfaſſende Kenntnis des Seelenlebens bedeuten.
Darum haben Holzapfels Gewiſſensanalyſen ein bisher nicht
geahntes Maß pſychologiſcher Vertiefung erreicht und uns das
uralte geheime Rätſel der Geſpiſſensſtimmen und =Prozeſſe zum
Por der Tagung des Völkerbundes.
Von
Senator Dr. Nöldeke, Hamburg.
Am 1. September treten die Delegierten der Mitglieder des
Völkerbundes zu ihrer diesjährigen Tagung zuſammen. Der
engliſche und der franzöſiſche Premier werden zu dieſer Tagung
perſönlich in Genf erſcheinen, um ihren Verhandlungen ein
größeres Gewicht zu verſchaffen. Dagegen bleibt Muſſolini fern.
Ob er tatſöchlich allein durch die ſchwierige innere Lage Italiens
ferngehalten wird oder ob noch eine gewiſſe Verſtimmung über
die vorjährige Einmiſchung des Bundes in den italieniſch=
grie=
chiſchen Konflikt nachwirkt, mag dahinſtehen. Jedenfalls iſt es
ein Ereignis von beſonderer Bedeutung, daß die Leiter der
Poli=
tik der beiden europäiſchen Weſtmächte ſich in Perſon in Genf
einfinden werden. Das läßt an ſich darauf ſchließen, daß man in
dieſem Jahre mit Verhandlungen von beſonderer Wichtigkeit zu
rechnen haben wird.
Man könnte dazu zählen die Erörterungen über die Frage
des Beitritts Deutſchlands zum Völkerbund. Es hat auch eine
Zeit gegeben, in der man daran dachte, daß dieſe Frage den
Völ=
kerbund auf ſeiner diesjährigen Tagung beſchäftigen werde.
Ohne Zweifel ſind auch manche Hinderniſſe für unſeren Eintritt
in den Bund, wenn auch nicht ganz beſeitigt, ſo doch erheblich
gemildert worden. So iſt die Gefahr einer Ablehnung unſeres
Beitritts infolge des Widerſpruchs Frankreichs geſchwunden.
Auch beſteht unter den im Bunde führenden Mächten
Einver=
ſtändnis darüber, daß wir nach unſerem Beitritt einen feſten
Sitz im Rate des Völkerbundes erhalten ſollen. Damit iſt unſere
Gleichberechtigung im Bunde gewährleiſtet. Aber es ſind noch
mancherlei Formalitäten zu erfüllen, die eine Aufnahme
Deutſch=
lands in dieſem Jahre ausſchließen. Immerhin hat ſich unſere
Stellung zum Völkerbund in den letzten Monaten weſentlich
geändert.
Den Hauptgrund für die perſönliche Beteiligung Macdonalds
und Herriots an den Genfer Verhandlungen bildet die Frage
des ſogenannten Garantiepakts, die mit der der Abrüſtung
die bevorſtehende Tagung in hervorragendem Maße beſchäftigen
ſoll. Es iſt bezeichnend, daß dieſer Pakt von Frankreich und
Polen angenommen, dagegen in England, Amerika, Rußland,
Deutſchland, Italien abgelehnt worden iſt. Hieraus kann man
ſchon erkennen, zu weſſen Nutzen dieſer Pakt dienen ſoll.
Frank=
reich erblickt in ihm einen Erſatz für das Sicherungsbündnis, das
Wilſon und Lloyd George ihm bei den Pariſer
Friedensverhand=
lungen in Ausſicht geſtellt, das aber die amerikaniſche und
bri=
tiſche Regierung ihm bisher verweigert haben. Der
Garantie=
pakt will die Abrüſtung herbeiführen, die der Völkerbund der
unter der Waffenlaſt ſeufzenden Welt bringen ſollte, aber ihr
nicht gebracht hat. Bisher iſt dieſe Abrüſtung nur ganz einſeitig,
den im Kriege unterlegenen Völkern aufgezwungen worden,
wäh=
rend die Siegermächte zum guten Teil ſtärker gerüſtet daſtehen
denn je. Sodann will man durch den Garantiepakt den Ausbruch
eines „Angriffskrieges” verhindern.
In der deutſchen, britiſchen und ruſſiſchen Kritik des
Ent=
wurfes über den Garantiepakt iſt klar dargetan worden, daß die
jetzt gemachten Vorſchläge ebenſwenig dazu führen werden, das
von allen Mächten erſtrebenswert anerkannte Ziel zu erreichen,
wie dies der Satzung des Völkerbundes bisher gelungen iſt.
Da=
her iſt es völlig ausgeſchloſſen, daß der Garantiepakt auf der
be=
vorſtehenden Tagung des Völkerbundes Annahme finden wird,
auch wenn wichtige Gegner des Bundes, Deutſchland, Rußland
und die Vereinigten Staaten, nicht Mitglieder des Bundes ſind
und daher in Genf nicht vertreten ſein werden. Es kann aber in
Genf ein weſentlicher Schritt auf dem von allen Seiten erſtrebten
Wege getan werden, da ſich die bedeutendſten Gegner des
Garan=
tiepaktes über den einzuſchlagenden Weg grundſätzlich einig ſind.
Dieſer Weg beſteht in einem weiteren Ausbau des Gedankens
der Schiedsgerichtsbarkeit, wie er ſoeben auch in den
Londoner Verhandlungen verwirklicht worden iſt.
Es iſt nicht zu verkennen, daß ein ſolcher Ausbau der
Schiedsgerichtsbarkeit an ſich mit dem Gedanken des
Völker=
bundes des Verſailler Vertrages in einem gewiſſen Widerſpruch
ſteht. Dieſer Ausbau würde in der Tat eine Fortſetzung des
Haager Werkes enthalten, wie ſie insbeſondere, von deutſcher
wiſſenſchaftlicher Seite ſchon vor dem Weltkriege gefordert
wor=
den iſt. Wilſon lehnte dagegen dieſen Gedanken grundſätzlich ab.
Er wollte ſeinen eigenen Völkerbund errichten. Erſt allmählich
gelang es ihm, England und Frankreich für dieſen Gedanken zu
gewinnen, nachdem die Satzung des Bundes ſo umgeſtaltet war,
daß britiſche und franzöſiſche Intereſſen durch ihn nicht gefährdet
wurden und der Völkerbund im weſentlichen eine Fortſetzung
des Kriegsbündniſſes der Entente darſtellte.
Die weitere Ausbildung der Schiedsoerichtsbarkeit, die
weſentlich im Anſchluß an den Haager Weltgerichtshof erfolgen
mußte, würde eine Abkehr von dem Völkerbunde von Verſailles
und eine Fortbildung des Haages Werkes bedeuten. Mit Recht
iſt in der deutſchen Denkſchrift zum Garantiepakt, die von
Män=
nern der verſchiedenſten politiſchen Richtungen (Hoetzſch, Kaas,
Kahl, Schücking) unterzeichnet worden iſt, geſagt worden: „Man
erſtenmal reſtlos enthüllt. Darum war es ihm möglich, auf einer
grundlegenden Neugeſtaltung der Wertungspſychologie und den
tiefgrabenden Erkenntniſſen der Moralvorgänge neue, verfeinerte
und vergeiſtigte ethiſche Reaktionsweiſen und Möglichkeiten zu
erſchließen, die einen Weg heraus aus den unhaltbaren
Moral=
konflikten und =Kompromiſſen bedeuten, einer neuen,
verantwor=
tungsvolleren, aber harmoniſcheren Entwickiung entgegen.
Des=
halb hat auch das Problem von der geiſtigen Arbeit, von der
Stellung des geiſtig höher Entwickelten unter geiſtig weniger
Entwickelten, von der ſchöpferiſchen Begabung inmitten ihrer
Umwelt, das heute wie kaum jemals ſeine aktuellſte Schärfe
er=
halten hat, eine neue Löſung in den Forſchungen des Panideal
erhalten.
Aber dieſe Probleme bilden im Werk Holzapfels nicht
geſon=
derte Teilgebiete, ſondern ſind in einem großen, untrennbaren
Zuſammenhang erſchaut und dargeſtellt und werden auf alle
Geiſtesgebiete, auf Pädagogik und Juſtiz, auf Soziologie und
Kunſt, auf praktiſche Kulturgeſtaltung und theoretiſche Forſchung
gleich bedeutenden Einfluß gewinnen.
Angeſichts der großen und ſchwierigen Aufgabe, ein Werk
von dieſer Erneuerungsgewalt populär darzuſtellen, iſt es den
Verfaſſern vorzüglich gelungen, die ſchwierigen Gedanken auch
dem einfacheren Leſer in hohem Grade zugänglich zu machen. Sie
ſuchten, wie ſie ſelbſt ſagen, nicht eine eigentliche Einführung in
das ganze wiſſenſchaftliche Gebäude zu geben. Sie wollen
viel=
mehr, einzelne Gebiete herausgreifend, gemeinverſtändlich und
lebendig zeigen, in welcher neuen, tiefdringenden Weiſe, im
Gegenſatz zur ſtarren, uniformierenden oder ſcholaſtiſchen Art
Früherer, das Panideal dieſe Dinge, Gefühle, Zuſtände,
Erleb=
niſſe behandelt, ſo daß der Leſer zu ahnen beginnt, in welche
lebendige Beziehung alle dieſe Geſchehniſſe im Panideal zu
ſei=
nem Leben gebracht ſind.
Und wie es ihnen gelungen iſt, von dem äußerſt
verſchlunge=
nen Weg, den Holzapfel, durch das Gewirre und Dickicht der
Moralvorgänge zu bahnen imſtande war, auch dem einfachen
Leſer einen anſchaulichen Begriff zu geben, ſo haben ſie auch
ver=
mocht, mit ſchöner Klarheit jene einzigartigen Schaffensgeſetze
darzulegen, welche Holzapfel als Grundlage aller menſchlichen
Arbeit aufgeſunden und bis zur individuellſten Schilderung
kon=
kreten Kunſtſchaffens hinaufgeführt hat.
Zu einer der intereſſanteſten Schilderungen iſt die des
Her=
ausgebers Dr. H. Zbinden geworden, in ſeiner Darlegung des
„Weges zum ſynthetiſchen Ideal‟. Denn dem tiefſten Zwieſpalt
unſeres Weſens, dem Hin= und Hergeriſſenwerden zwiſchen
tau=
ſend Einzelzielen, begegnet das Holzapfelſche Werk in neuer
Weiſe. Ueberall auf die natürlichen Wurzeln der Seelenvorgänge
ſtaltur
Zeit
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Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 30. Auguſt 1924.
Rummer 24
verbiete die gewaltſame Austragung von Streitigkeiten, die
ge=
waltſame Durchſetzung vermeintlicher Anſprüche ſchlechtweg.
Man unterſage alle Sonderabmachungen, die den allgemeinen
Vertrag durchkreuzen oder beiſeite ſchieben, und beſeitige alle
Hemmungen aus früheren Verträgen. Man ſchaffe neben
dem für reine Rechtsſtreitigkeiten beſtimmten Weltgerichtshof
eine Schlichtungsinſtanz für politiſche Konflikte
mit allen Garantien der richterlichen
Unabhän=
gigkeit ihrer Mitglieder.”
Dieſer Gedanke, den auch Macdonald vertritt, wird in den
bevorſtehenden Verhandlungen von Genf vorausſichtlich einen
lebhaften Widerhall finden. Er führt vom Völkerbunde zurück
zum Haager Werk, würde aber in dieſem die Lücke ausfüllen, die
weſentlich bewirkt hat, daß es vor zehn Jahren und auch
wäh=
rend des Weltkrieges tatſächlich verſagt hat. Er führt aber auch
weit eher zu einer wirklichen Befriedung der Welt, als es der
Völkerbund vermocht hat.
Die Tagung des Völkerbundsrates.
Genf, 29. Aug. (Wolff.) Die 30. Tagung des
Völkerbunds=
rates iſt heute mittag unter dem Vorſitz des belgiſchen
Außenmini=
ſters Hymans eröffnet worden. Da Leon Bourgeois und
Jouvenel erſt am Sonntag eintreffen, war Frankreich durch den
Direktor der Völkerbundsabteilung am Quai d’Orſay vorläufig
ver=
treten. An Stelle Salandras kam für Italien vorläufig Marcheſe
Medici. Die Vertreter der übrigen Staaten ſind für England Lord
Parmoor, für Japan Iſchij, für Spanien Quinones de
Leon, für Schweden Branting, für die Tſchechoſlowakei
Be=
neſch, für Braſilien Mello Franco, für Uruguah Guani.
Die heutige erſte nichtöffentliche Sitzung war Beratungen über die
Tages=
ordnung gewidmet, auf der in erſter Linie die Frage der
Militärkon=
trolle in Ungarn, Oeſterreich und Bulgarien geprüft wird.
Die Kſeine Entente und Genf.
Belgrad, 29. Aug. (Europapreß.) Der Miniſter des Aeußern,
Marinkowitſch, hat dem Sonderkorreſpondenten des „Vrer” in Laibach
nach ſeiner Beſprechung mit Beneſch folgendes erklärt: Die Kleine
Entente wird in Genf ihren Standpunkt über die Militärkontrolle, den
Garantiepakt und das Uebereinkommen für die gegenſeitige Hilfeleiſtung
ſowie das Regime der Minderheiten darlegen. Hinſichtlich Rußlands
bewahren alle Mitglieder der Kleinen Entente ihre Handlungsfreiheit.
Italieniſche Preſſeſtimmen.
Rom 29. Aug. (Wolff.) Die Morgenblätter beſchäftigen ſich
mit den bald beginnenden Verhandlungen des Völkerbundes in Genf.
Der Meſſagero glaubt nicht, daß die Diskuſſion über die
Ent=
waffnung zu Lande ein poſitives Reſultat ergeben werde, weil in dieſem
Punkte Herriot gezwungen ſei, dieſelbe Politik zu treiben wie Poincaré.
Die Entwaffnungsfrage zur See ſei ſchon auf der Konferenz in Rom
daran geſcheitert, daß Rußland den ihm zugewieſenen Tonnenraum
nicht annehmen wollte. Ferner enthalte der diesbezügliche
engliſch=
amerikaniſche Vorſchlag einen Hinterhalt inſofern, als er den Bau von
Unterſeebooten und Waſſerflugzeugen beſchränken wollte, alſo gerade
derjenigen Verteidigungswaffen, auf die Italien unter keinen
Umſtän=
den verzichten werde. Was endlich die Anwendung des § 18 betreffe,
dh. die Boykotterklärung gegen ein Mitglied des Bundes, welches
einen Krieg beginne, ohne vorher den Bund angerufen zu haben, ſo ſei
dies offenbar gegen Italien gerichtet wegen ſeines damaligen Vorgehens
auf Korfu. Das Blatt verweiſt in dieſer Beziehung auf England,
wel=
ches, ohne den Bund abzuwarten, wiederum in Aegypten feſten Fuß
faſſen wolle, und ſagt, in nationalen Lebensfragen könne man heute
noch nicht an den Gerechtigkeitsſinn des Völkerbundes glauben.
Beratungen der Reparationskoxmiſſion.
Paris, 29. Aug. Die Reparationskommiſſion hat im
Ver=
laufe der heutigen Vor= und Nachmittagsſitzungen über die
Beſetzung der im Sachverſtändigengutachten vorgeſehenen Poſten
beraten. Als Generalagent für die Zahlungen wird
be=
kanntlich Owen Young nur für eine beſchränkte Zeitdauer
fungieren. Für die ſpätere Uebernahme des Poſtens iſt eine
andere amerikaniſche Perſönlichkeit in Ausſicht genommen, deren
Zuſtimmung aber offiziell noch nicht vorliegt.
Treuhänder für die Induſtrie= und
Eiſen=
bahn=Obligationen wird, wie bereits gemeldet, der
bis=
herige belgiſche Delegierte Delacroix ſein.
Die Namen der verſchiedenen Agenten, deren Ernennung
auf Grund des Sachverſtändigenberichts bevorſteht, werden, wie
der Temps zu wiſſen glaubt, der Reichsregierung erſt nach
An=
nahme und Veröffentlichung der drei Gutachtengeſetzentwürfe
(Eiſenbahn=Induſtrieobligationen und Reichsbank) offiziell
mit=
geteilt werden. Dieſe Mitteilung iſt inſofern von Bedeutung, als
die Reparationskommiſſion damit zum erſten Mal die
Aus=
führung des Dawesplanes durch Deutſchland feſtſetzt. Erſt
von dieſem Augenblick an treten die für die Räumung der Ruhr
vorgeſehenen Friſten in Kraft.
Vom Tage.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltung hat ſich nach
den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts für den 27. Aug,
gegen=
über dem Stand der Vorwoche (1,14billionenfache der Vorkriegszeit)
nicht geändert.
Die auf 3 Uhr geſtern nachmittag anberaumte Verhandlung der
Sechſerkommiſſion mit der Micum iſt, da zu dieſer Stunde
die Entſcheidung des Reichstags noch nicht vorlag, vertagt worden,
und zwar auf Sonntag vormittag.
Die vom Bund für Auslandsdeutſchtum E. V. für September
ge=
plante Tagung des geſamten Auslandsdeutſchtums in Berlin iſt auf
1925 verſchoben worden.
Der Handelsvertrag zwiſchen Holland und Portugal
iſt um 2 Jahre verlängert worden. Portugal erhält die
Meiſt=
begünſtigungsklauſel.
Bankier Lapont, Teilhaber am Bankhaus Pierpont Morgan u.
Company, der während der Londoner Konferenz in London war, iſt
in Genf eingetroffen.
Wie das Echo de Paris aus Mainz erfährt, hat die
Rheinlandkom=
miſſion aus dem beſetzten Gebiet auf drei Monate folgende Blätter
ausgeſchloſſen: „Völkiſcher Herold”, die Halbwochenſchrift „Der
Kumpel” die Wochenſchrift „Schwarzweißrot”, ſowie die Broſchüre „Was
heißt franzöſiſche Beſatzung?”
Wie aus Rom gemeldet wird, hat ſich die Lage des
Miniſte=
riums dadurch, daß die Rechtsliberalen und das Giornale d’Italia
die Oppoſition verminderten, augenblicklich gebeſſert. Man ſpricht
von einer zukünftigen Neubildung des Miniſteriums, wobei die
Rechts=
liberalen, ſowie die Anhänger des neuen katholiſchen Zentrums mehr
berückſichtigt werden würden.
Der Vollzugsausſchuß des engliſchen
Bergarbeiterver=
bandes iſt geſtern in Hull zuſammengetreten und hat die politiſchen
und wirtſchaftlichen Probleme, die mit der Bergwerksinduſtrie
zuſam=
menhängen, erörtert. Der Hauptpunkt der Tagesordnung, nämlich die
Wirkung des Londoner Abkommens, iſt noch nicht erörtert worden.
Heute wird der Ausſchuß die Punkte behandeln, die im Zuſammenhang
mit der ſpäter ſtattfindenden Beſprechung der Premierminiſter ſtehen.
„Daily Evening” meldet aus Odeſſa, daß der Zug Odeſſa—
Moskau, 200 Meilen von Odeſſa entfernt, von Räubern zur
Ent=
gleiſung gebracht wurde. Der Zug ſei in Brand geraten, viele
Reiſende ſeien getötet oder verwundet worden. Die nächſte Station habe
einen Hilfszug abgeſandt.
Nach der Mitteilung des rumäniſchen Kriegsminiſters kreuzt die
ruſſiſche Schwarzmeerflotte im Schwarzen Meer und hält
Uebungen ab.
Radikale und Kommuniſten griffen die Feſtung Saint Georges an
und nahmen drei Offiziere feſt. Die Manifeſtanten wurden von
Solda=
ten mit Gewehrſchüſſen und Kolbenſtößen zerſtreut, 19 von ihnen
wur=
den verhaftet. Die Ruhe iſt wiederhergeſtellt.
Dr. Schacht bei Muſſolini.
Rom, 29. Aug. (Europapreß.) Muſſolini hat am Donnerstag den
Präſidenten der Deutſchen Reichsbank, Dr. Schacht, in Begleitung des
deutſchen Geſchäftsträgers in Rom empfangen. Dr. Schacht führt laut
„Epoca” nach ſeinem Be uche in London und Paris auch in Rom
Be=
ſprechungen mit dem Finanzminiſter de Stefani und dem
Generaldirek=
tor der Banca d’Italia, Stringher, über die Gründung der neuen
Deutſchen Notenbank gemäß dem Londoner Abkommen. Bei dieſer
Ge=
legenheit werden auch die italieniſch=deutſchen Handelsbeziehungen
be=
raten.
Deutſch=belgiſche Wirtſchaftsverhandlungen.
Brüſſel, 29. Aug. Die belgiſche Delegation, die mit der
Be=
handlung eines wirtſchaftlichen Modus vivendi mit Deutſchland
beauf=
tragt iſt, wird am 13. September nach Berlin abreiſen. Wie
ſchon gemeldet, werden die Verhandlungen auf belgiſcher Seite von dem
Berliner belgiſchen Gefandten Grafen de la Faille geführt werden
Die Delegation wird von dem Direktor der wirtſchaftlichen Abteilung
im Auswartigen Amt van Angenhove geführt. Ihr werden ferner
vier Sachverſtändige beigegeben, die die Intereſſen der belgiſchen
Indu=
ſtrie= und Handelsverbände ſowie des Großherzogtums Luxemburg
ver=
treten. Der induſtrielle Zentralausſchuß wird von Guſtav Leo
Ger=
ard vertreten ſein.
Der deutſche Geſandte in Brüſſel v. Keller iſt geſtern vormittag
von dem Direkror des Auswärtigen Amtes Namay empfangen
wor=
den. Die Beſprechung bezog ſich auf die bevorſtehenden deutſch=belgiſchen
Handelsbeſprechungen.
Der Bürgerkrieg in China.
London, 29. Aug. (Europapreß.) Nach einer Meldung
aus Waſhington hat die amerikaniſche Regierung heute die Lage
in China geprüft, die nach den letzten Meldungen immer ernſter
wird. Doch ſcheint es, daß die Lage der Ausländer in Schanghai
bis jetzt nicht gefahrdrohend iſt. Eine Meldung aus Schanghai
beſagt, daß amerikaniſche und engliſche Flieger unter dem Befehl
von Wu=Pei=Fu von Schanghai nach der Front unterwegs ſind,
um an dem Kampf teilzunehmen. Die ſtreitenden Generale haben
beſchloſſen, bis aufs äußerſte um den Beſitz von Schanghai zu
kämpfen.
Anterzeichnung des Londoner Pak
Eine Anterredung mit Reichskanzler Me
Berlin, 29. Aug. Kurz nach Beendigung der Abſtiv
gen im Reichstag empfing Reichskanzler Dr. Marx einen
im=
treter der Telegraphen=Union und gab ihm auf einige
bereitwilligſt Auskunft.
Reichskanzler Marx brachte zum Ausdruck, daß auch
über das Ergebnis der Abſtimmung außerordentlich freue
ein negatives Ergebnis und die daraus folgende auton m.
Reichstagsauflöſung hätten in der Abwicklung der zuſg.
m=
hängenden Fragen für die Reichsregierung zu großen Scht
keiten geführt, da eine Reihe von Friſten nicht zu lauf
ne=
gonnen hätte und erſt dem neuen Reichstag neue Geſetze en
vorgelegt werden müſſen. Ganz beſonders für die beſetzte
Ke=
biete bedeute die Abſtimmung eine ungeheuere Entlaſtun fwr
der ſich Reichskanzler Marx ſehr viel verſpricht. Sicherlich rait
dem Ergebnis der ſehnlichſte Wunſch aller jetzt frei wer en
Gefangenen, Flüchtlingen und Ausgewieſenen in Erfüllu
gangen. —
Von dem Ergebnis der Abſtimmung ſei ſofort dem 7
ut=
ſchen Botſchafter in London Kenntnis gegeben und die
Be=
auftragt worden, morgen die Unterzeichnung des Londone
tes für die deutſche Regierung vorzunehmen. Aehnlich wses
auch von den anderen in London akkreditierten Botſchaft
ſchehen werde.
Reichskanzler Marx legte ganz beſonderen Wert dar
betonen, daß die Aufrollung der Kriegsſchuld
nicht nur ein Wunſch der Deutſchnationalen, ſondern ſichern
ganzen deutſchen Volkes ſei. Schon in London habe die Ks
regierung bei jeder ſich bietenden Gelegenheit, wenn au ächt
in offizieller Form, betont, daß die deutſche Bevölkerut
dem ſeinerzeit erzwungenen Schuldbekenntnis loskommen
Bei den außerordentlichen Laſten, die der Londoner 9
materieller Hinſicht uns für die nächſten Jahre auferlegt,
unbedingt notwendig, das deutſche Volk von dem DruK
Kriegsſchuldlüge durch die heutige amtliche Erklärung
freien.
Ueber die Entwicklung der parlamentariſchen Lag and
eine etwaige Umbildung der Regierung äußerte ſich Reie
Fäiz=
ler Marx begreiflicherweiſe ſehr zurückhaltend. Er glaubt, die
Ausführung der Londoner Geſetze zunächſt die Mitarb Ses
Reichstages nicht erhalte und nannte als Termin für d
Su=
ſammentritt des Reichstages Anfang Oktober.
* Bayern und die Eiſenbahnen.
Drahtbericht unſeres Korreſpondente
München, 29. A. K.
Eine halbamtliche Verlautbarung ſagt u. a.: In der ſage
der bayeriſchen Eiſenbahnen im Zuſammenhang mit der
on=
doner Abkommen herrſchen noch immer in manchen Krei
am=
klare und irrige Auffaſſungen. Die Wahrheit iſt, daß ger die
Gelegenheit der Londoner Konferenz von bayeriſcher äte
dazu benutzt wurde, eine Anzahl Sicherungen figie
Durchſetzung der bayeriſchen Forderunge xuf
dem Gebiet des Eiſenbahnweſens zu erreich Es
wurden mit der Reichsregierung eine Reihe von Abma gen
getroffen, die auch die beſondere Stellung des bayeriſchen
Ten=
bahnnetzes in der neuen Reichsbahn A.=G. nach außen und uen
ſcharf umriſſen in Erſcheinung treten laſſen. Von
b=
derer Wichtigkeit ſind dabei die Beſetzun er,
Zweigſtelle Bayern des Direktoriums des
r=
waltungsrates, insbeſondere auch die BeſetzunFer
Präſidentenſtellen, ferner die Mitwirkungb=e
Tarifgeſtaltung und die Sicherung beſtinser
für Bayern günſtiger Tarifſyſteme, eben die
Wahrung der Rechte der bayeriſchen Eiſen
Sn=
beamten. Von ausſchlaggebender Bedeutung iſt vo Tem
die Dezentraliſation der Verwaltung übe Aipt,
bei der das bayeriſche Netz eine Einheit darſtellen ſoll. ade
auf die Vorſtellungen Bayerns hin wurde dieſe Dezentr: Eion
im Organiſationskomitee beſchloſſen. Bayern hat auch nic Enen
einzigen=ſeiner Rechtsanſprüche aufgegeben. Es hat aber X eich
in der Zwiſchenzeit eine Anzahl Sicherungen erreicht, ine
weitgehende Selbſtändigkeit des bayeriſchen Netzes und Ließ
lich einen erleichterten Uebergang in die Selbſtverwalt der
bayeriſchen Bahnen ermöglichen.
James Speher in Berlin.
TU Berlin 29. Aug. Der Großbankier James Spe
das New Yorker Bankhaus Speher u. Co. leitet, iſt in Berl
troffen und hat im Hotel Adlon Wohnung genommen. Die
heit James Spehers hat offizielle Bedeutung. Er he
morgen bereits eine Unterredung mit den Miniſtern Dr. St Fichn
und Dr. Luther im Finanzminiſterium.
1Iä
hen
zurückgehend, ſind ihm die verſchiedenen Seelengebiete nicht
ge=
trennt, wie wir ſie in unſerer unſeligen Zerſplitterung empfinden,
ſondern wenn man den Seelenprozeſſen in ihren eigenſten
Wachs=
tums= und Entwicklungstendenzen folgt, zeigt ſich aus ihrer
inni=
gen Verwobenheit und gegenſeitigen Modifizierung auf einer
ge=
wiſſen Stufe, an Stelle der divergierenden Teilideale die Tendenz
zu einer gemeinſamen Zuſammenfaſſung ihrer Höchſtvorbilder,
zu einem „Panideal” das, ſelbſt Zentrum und Aktivitätswecker
des Lebens, rückwirkend auch den einzelnen geiſtigen
Beſtrebun=
gen erſt volle befreiende und erlöſende Entfaltung bringen kann.
Die Goethefeier in Frankfurt a. M.
Die Feier der Frankſurter Bürgerſchaft aus Anlaß von
Goe=
thes 175. Geburtstag fand auf dem Goetheplatz unter gewaltiger
Beteiligung ſtatt. Aus Anlaß der feſtlichen Veranſtaltung hatte
man das Goethedenkmal würdig geſchmückt, aus Tannengewinde
war über der ehernen Statue ein Baldachin errichtet, die
gärt=
neriſchen Anlagen, die auch ſonſt das Denkmal ſchmücken, waren
durch Blumenarrangements weiter verſchönt. Die Kapelle des
Verkehrsvereins eröffnete die Feier durch den Vortrag der
Egmontoüvertüre von Beethoben, dann ſang die Frankfurter
Sängervereinigung (Muſikdirektor Specht) den Prieſterchor aus
der „Zauberflöte‟. Stadtrat Dr. Meckbach hielt die Feſtrede. Er
würdigte darin die Bedeutung, die die Stadt Frankfurt für
Goe=
thes Entwicklung hatte und fuhr dann fort: „Was das
Wunder=
barſte iſt und unſerer höchſten Ehrfurcht wert, iſt das, daß dem
weiter im Leben und der Welt Voranſchreitenden nichts zerrann,
daß ſeine Bahn im Steigen blieb, immer ſo, wie es den
Puls=
ſchlägen der Lebensalter ſtufenweiſe gemäß iſt, bis der faſt
83jährige in Weimar die Augen ſchloß. Nicht einen
Lebenskünſt=
ler wollen wir ihn nennen — das Wort hat einen Beigeſchmack
von Opportunismus, der mit Goethe nichts zu tun hat —, aber
einen Lebendigen bis zum Tode. Der Redner legte darauf einen
Lorbeerkranz mit einer Schleife in den Farben der Stadt
Frank=
furt und mit der Inſchrift: „Die Stadt Frankfurt ihrem größten
Sohne” nieder. Der Vortrag des Hymnus „Das Göttliche” durch
einen Sprechchor gab der Feier den Abſchluß.
* Neues vom Büchermarkt.
Aus Ländern und Städten. Skizzen und Bilder aus
Italien gibt Bruder Willram in ſeinem geſchmackvoll ausgeſtatteten Buch
„Heliotrop”, (Verlagsanſtalt Tyrolia Innsbruck.) Bruder Willram iſt
Profeſſor Anton Müller. Seine Schöpfungen zeichnen ſich durch feurige
Sprachgewalt, durch eine ſehr ſtarke Phantaſie aus, die befähigt iſt,
jeden Eindruck in bildliche Geſtaltung zu zwingen. In „Heliotrop”, das
bereits die 4. Auflage erlebte, ſind es italieniſche Bilder, gut beobachtet,
mit warmen Herzen empfunden und mit reicher Palette gezeichnet.
Ge=
wiß noch klingt in uns Italiens Verrat nach, den wir nicht vergeſſen
werden, dieſen Verrat jedoch tragen wir äußerſten Falls den Menſchen
nach, nicht aber dem Italien der Kunſt und der wunderbaren Natur,
das wir lieben können und lieben dürfen, trotz der Vergangenheit.
Bruder Willram hat Italien offenen Auges und hellen Geiſtes
durch=
ſtreift und durchforſcht und ſeine Eindrücke in kriſtallener Form und
ſprachlicher Schönheit feſtgehalten.
Alexander Fiſcher=Verlag, Tübingen, legt in dem Buche „Alt=Ulm”,
ein Stadtbild von Otto Linck mit 70 Zeichnungen von Wilhelm Weißer,
ein Städtebild auf den Büchertiſch, das in Wort und Zeichnung uns die
Schönheiten einer der ſchönſten alten deutſchen Gegenden neu erſchließt.
Alt=Ulm mit ſeiner alten Kultur, ſeiner vielgeſtalteten Vergangenheit,
ſeinen reichen Schätzen an Baudenkmälern iſt es wohl wert, auch denen
bekannt zu werden, die nicht in der Lage ſind, zu reiſen und die
Schön=
heiten an Ort und Stelle zu ſtudieren, alſo durch die Literatur. Dieſes
Bild der ſchwäbiſchen Reichsſtadt iſt eine wertvolle Bereicherung der
künſtleriſchen deutſchen Städteliteratur und verdient Nachahmung. Alle
deutſchen Städte, die auf eine ſo reiche Kultur zurückblicken können,
ſollten ein Gleiches tun. Die Abbildungen, durchweg Reproduktionen
nach Federzeichnungen, ſind außerordentlich fein beobachtete und gut
charakteriſierende Kunſtblätter.
M. St.
Die Schriften des Vaters. Wer iſt „der Vater”? Ich
weiß es nicht. Vielleicht iſt es niemand. Scheinbar aber iſt es ein Menſch,
der in ſeinen Schriften den Nachſatz liefert, daß er ſich „Vater,, nennen
darf, Vater vielleicht vieler, die ziel =und leitungslos durch dieſes
ſchwerſte aller Leben ſtolpern. Der Vater begann ſeine
Auseinander=
ſetzung mit der Zeit, mit der „Einladung zu einer Begegnung”, (die
1914 erſchien), mit den Geſchichten, „Die Gottheit als Autor‟ „Die
Gottheit als Redner‟. Die Gottheit als Komödiant‟. Der Verlag
G. Kiepenheuer A.=G. Potsdam, der die Herausgabe der
Geſamtaus=
gabe der „Schriften des Vaters” plant, legt nunmehr vor: „Das
Teſta=
ment des Vaters”. „Der Königsroman”, „Rede über den Augenblick”
und „Das Stegreiftheater”. Merkwürdige Bücher, äußerlich und
inner=
lich. Bücher, mit denen man ſich, will man ſich recht verſtehen, zunächſt
innerlich auseinanderſetzen muß, die den Leſer aber dann bald dahin
überzeugen, daß hinter der Philoſophie, der Satire und dem manchmal
biſſigen, meiſt aber ſehr feinen Humor ein Menſch voll lebendigen Lebens
ſteht, der wohl berufen iſt, an der Grundfrage der Zeit und der
Menſch=
heit führend mitzuarbeiten. „Das Teſtament” iſt eine
lebensphilofophi=
ſche Auseinanderſetzung, iſt ein Gemiſch von Pathos, Lyrik und Liturgik,
iſt letzten Endes aber eine unbedingte Lebensbejahung. „Der
Königs=
roman” iſt derber, aber fein gegebener Humor, Sinnlichkeit und wer
weiß was alles. In der „Rede über den Augenblick” iſt Vater Kunſt=
Philoſoph und „Das Stegreiftheater” iſt unbewußt zum Regiebuch der
erſten deutſchen Verſuchsbühne für Stegreifſpiele geworden, von der
aus es viele öffentliche und private Vorführungen der Augenblickskunſt
beeinflußt.
M. St.
Für Jäger= und Tierfreunde. Der bekannte Verlag
J. Neumann, Nendamm hat bor kurzem 2 wertvolle Büicher her=
ausgebracht, deren eines bereits viele Auflagen erlebt hat und
möglichen Kulturſprachen überſetzt wurde. Es iſt dies das W
geſamte Vogelſchutz”, ſeine Begründung und Ausführung ar
ſchaftlicher natürlicher Grundlage von Hanns Freiher
Berlepſch (mit 5 Bunttafeln und 70 Textabbildungen).
iſt im Grunde genommen ſo bekannt, ſeine Lehren ſind allge
breitet, daß es ſich faſt erübrigt, noch viel darüber zu ſagen.
ſagt werden muß, wäre einzig das Bedauern, daß die Berlepſch.
vom Vogelſchutz immer noch nicht die genügende Achtung aller 2
fanden. Von Zeit zu Zeit rächt ſich dieſe Nichtachtung, wie
da die Forſtleute einen Vernichtungsfeldzug gegen die Kiefer
der Mark führte. Der ungeheuere Schaden, den dieſe Plage (
wäre ſicher bei rechtzeitigem planmäßigen Bogelſchutz in den
Wäldern vermieden worden. Mit warmem Herzen und tief
Waldes nachgeforſcht, und er iſt immer und immer wieder 4
Sachkenntnis hat Berlepſch den Lebensgewohnheiten der V
getreten, daß den Vögeln im Intereſſe der Natur der Schutz a
muß, den dieſe ihm ſelbſt überall da gewährt, wo der Menſch m.
Raubbau ihm nicht entgegen wirkt. Das Buch ſollte in der
keines Naturfreundes und auch keiner Schule fehlen.
Dr. Fritz Engelmanns „Der Dachsh und” Geſchicht
außerordentlich ſtark iſt, und der behandelte Gegenſtand, d.
dieſes Buches Vorteile ziehen. Intereſſant ſchon iſt die Geſc
Dachshundes in der der Urtyp und ſeine Kreuzungen bis zu den
kannten vielſeitigen Reſultaten nachgewieſen werden. Dann
fahren wir viel über richtige und falſche Pflege des Dachshun
thpiſchen Raſſemerkmale, lernen auch Ueberzüchtungen erken
finden Abbildungen und Beſchreibungen der edelſten Vertret
Raſſe. Ein beſonders umfangreiches Kapitel iſt der Verwen
Dachshundes zur Jagd gewidmet.
Fothek
Buchanzeigen.
Kurwort und Kurgaſt: Illuſtrierte Monatsſchrift für Reiſe, W.
und Abenteuer mit Beilage „Reiſeliteratur”, Heft 1 Auguſt,
19924. Preis —.30 Mk. A. Brandt, Berlin N 65, Barfuf?
Der Totenwolf, Ernſt Wiechert, Roman, Habbel u.
Verlag, Regensburg und Leipzig.
Südſee, Urwald Kannibalen, Felix Speifer, Strecker = Schrö
der, Stuttgart.
Das große Buch der Einmachkunſt, Gerda Gaertne Tug.
Steinitz, Berlin W 35. Preis 1.50 Mk.
Die Paulskirche, eine Sriftenfolge. Der Untergang des F4ſrurter
Parlaments, von Wily. Blos), Frankfurter egeietäts= /
B.m. b. H., Frankfurt g. M.
Aur unserer letzten Einkaufsreise War es uns möglich, bei erstklass, Fabrikkanten große Lagerposten in Wollwaren,
Strümpfen, Trikotagen, Oberhemden, Schürzen etc, eic, weit unter Herstellungspreisen zu erstehen
Einige Beispiele:
Strumptwaren /Fkofdgen
bige Sportwesten
amen und Herren, in vielen
Far-
orrätig ..
.. . 12.00
1u
N
tenng üufene ſch
Oktober.
re Onal., in den neuest.
Farben-
zent., auch schwarz, 18.00, 16.00
Tder-Sportwesten
*t und einfarbig, 8.00, 7.50, 7.00
der-Sweaters
plattiert, hochgeschlossen und
ragen.
.. . 3,60, 3.30
Ein großer Posten
BAollene gestr. Kinderstrümpfe
Wintergualität, Gr. 5, 6, 7, 8, jedes Paar
Ein großer Posten
wollens gestr. Strümpfe
in schwarz, Größe 8, 9, 10, 11, jodes Paar
Htend. Erau 1der-Sweaters
inte als Termin fütziFl Wolle, hochgeschlossen und mit
Hn...
... . . 6.00, 5.60
Kinder-Muschel-
Korreibns E berziehjäckchen
München, AI rbeit, in weiß, meiß-bnunt und
. . . 450, 4.25
WIchen-Jumpers
ii len Farben vorrätig, Ia Zephir-
. . 12.50, 11.00
lichen Forde Fl der-Strickjacken
hnweſens zu mkl ütze für das Alter von 3—12
.. . 1200, 10.50
Eiſenbahnen.
ung ſagt u. 4. i
nenhang m
r in manchen
Wahrheit iſt d
niz von bageriſt
ahl Sicherunge
eine Reihe von 1.H1....
ſtellung des bahenſfe
n A.0. nach ufe. P
reten laſſen.
ſei die Beſ
Direktoriumiſt
auch de Beitil
die Mitwirku
Sicherung
Tarifiyten
payeriſchen ſit
nder Bedeutung
Verwaltun
Einheit darſtell
Iin wurde dieſe 2.
n. Bohen hu
fgegeh
er in Berlit
UAwigstrasse 9—11
eir Lit. 2 ir Eerdis mic Serkiane
Gr. 1 2—3 4 5 6
50 55 60 70 80 90 100 110 1209
Hollene gestrickte Kind.-Strämpfe
in schwarz, sehr dauerhaft
Gr.3 4 5 6
1.20 1.30 1.45 1.60 1.80 2.00 2.25
Gew. Damen-Strümpfe
verstärkte Ferse und Spitze, in schwarz
und leder. .."
Fesf. 1.0d
men-Strickjacken
Wolle, in viel. Farb., 20,00, 16.00 1A.00
men-Tellermützen
8 und allen modern, Farben, 2.20
1.0
Gew. Damen-Strümpfe
mit Doppelsohle u. Hochferse, in schwarz
und modernen Farben .... . 095 0.00.
Gew. Damen-Strümpfe
schwere Wintergualität mit Doppelsohle
A
und Hochferse
1a
Herren-Socken
grau, gestrickt . . .
... . 075 0.00
Blüge Damen-Aeformhos
Graue Herrensocken
schwere Eutterware .
6.25, 5.50
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Bortnes
ſtmmer 241.
Darmſtädter Dagblatt, Samstag, den 30. Auguſt 1924.
Seite 3.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 30. Auguſt.
* Darmſtädter Geſchäftsſeben.
sir erhalten folgende Zuſchrift:
as löbliche Streben, Darmſtadt mehr und mehr zur
Kunſt=
zu entwickeln, hat doch wohl in erſter oder zweiter Linie
Zweck, den Zuzug des auswärtigen Publikums nach
Darm=
zu ſteigern und damit auch das Geſchäftsleben zu heben.
eunſt allein vermag aber das auswärtige Publikum nicht
eln. Wenn es zur Erledigung ſeiner Geſchäfte nach
Darm=
ommt und in der Zeit von ½1 bis 3 Uhr zumeiſt die
Laden=
verſchloſſen findet, iſt es nicht naheliegend, in einer
r Stunde nach Frankfurt weiterzufahren, wo man nicht
Stunden lang in der Beſorgung ſeiner Geſchäfte kalt geſtellt
azu kommt noch, daß der Ladenſchluß nicht einmal
einheit=
on 1 bis 3 Uhr durchgeführt iſt, ſondern daß manche
Ge=
von 12½ Uhr bis 2½ Uhr ſchließen. Bei dem heutigen
ſot an Arbeitskräften, die ſtellenlos geworden ſind, dürfte es
ſchwer fallen, Aushilfsperſonal für einige Stunden zu
be=
en und ſo ohne Verletzung des ſanktionierten
Achtſtunden=
den Intereſſen des kaufenden Publikums Rechnung zu
In Geſchäften, in denen der Andrang der Käufer nich:
ß oder nur zu beſtimmten Stunden vorhanden iſt, läßt ſich
ffenhaltung der Geſchäfte während der Mittagszeit durch
echende Einteilung des Perſonals auf die Tageszeit (Früh=
Spätdienſt) ermöglichen. Jedenfalls wird die Darmſtädter
iftswelt den Vorteil haben, der verhältnismäßig geringe
ausgaben in abſehbarer Zeit ausgleichen wird.
at ſich aber erſt einmal das kaufende Publikum daran
ge=
ind Kelterei=
, ſeine Einkäufe in Frankfurt zu machen, wird es ſehr
ſein, es wieder für Darmſtadt zurückzugewinnen, ſelbſt
odernſie Keſte” — inzwiſchen der Ratskeller erſtanden und die Erbſen, Boh=
Linſen und manche andere Schaufenſterauslage nach
künſt=
am Pohe , einwandfreien Geſichtspunkten gruppiert ſein ſollten. Auch
ſerer Zeit der Geldknappheit bedeutet Zeiterſparnis auch
auerfir. 34 9
Gelderſparnis. Wer — namentlich bei ſchlechtem Wetter —
ingen iſt, 2 bis 2½ Stunden untätig zu ſein, ſtatt ſeine
Ge=
zu beſorgen, muß während dieſer Zeit Geld ausgeben,
en Amtsberkäind
ch in einer Wirtſchaft oder im Café aufhalten zu können,
ndt und den Belaunt
daß er gerade das Bedürfnis hat, ſich dort 2 bis 3 Stunden
Polizeiamt
halten.
befunder
ie Anſicht, daß der gegenwärtige Zuſtand auf die Dauer
ring
tbar iſt, wird nicht nur im Publikum, ſondern, wie
Ein=
feſtſtellte, von zahlreichen Geſchäftsinhabern Darmſtadts
Bei einigem guten Willen iſt eine Löſung möglich und
ſie vorerſt auch nur in der Feſtſetzung eines nur
einſtün=
aber einheitlichen (etwa von 12½ bis 1½ Uhr)
Hunfs 10
iſchluſſes beſtände.
Pinſcher.
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Merkit
und Beſt
Uturhr
nmerten?
24
Ein Odenwälder Freund Darmſtadts.
Ernannt wurden: Am 12. Auguſt 1924 der Eichmeiſter Johann
ch Schmidt zu Gießen zum Obereichmeiſter an dem Eichamt zu
7, mit Wirkung vom 1. Auguſt 1924 an; der Eichmeiſter Friedrich
elm zu Offenbach zum Obereichmeiſter an dem Eichamt zu
dach, mit Wirkung vom 1. Auguſt 1924 an.
In den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt wurde am 26. Auguſt
Jahres der Landesbankdirektor Geh. Finanzrat Emil Baſtian
rmſtadt auf ſein Nachſuchen vom 1. November d. J. an.
Kirchliche Dienſtnachrichten. Dem Pfarrer Hermann Römer zu
vurde die zweite evangeliſche Pfarrſtelle zu Schotten übertragen.
Erledigt ſind: Eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
* Volksſchule zu Pfungſtadt, Kreis Darmſtadt.
Miet=
ang zurzeit ſchwer zu beſchaffen; eine Lehrerſtelle für einen
evan=
en Lehrer an der Volksſchule zu Malchen, Kreis Darmſtadt.
wohnung iſt vorhanden; eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen
an der Volksſchule zu Bullan, Kreis Erbach. Mit der Stelle
rüher Organiſtendienſt verbunden; Dienſtwohnung iſt vorhanden;
Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer oder eine evangeliſche
ein an der Volksſchule zu Beerfelden, Kreis Erbach.
Dienſt=
ung iſt nicht vorhanden, Mietwohnung kaum zu beſchaffen.
Die Volkshochſchule begeht heute, Samstag, den 30. Auguſt, eine
Schlußfeier ihrer Ferienkurſe von 1924. Die Teilnehmer treffen
n 8 Uhr am Böllenfalltor, um bei Lampionbeleuchtung zur
Lud=
öhe zu wandern. Dort wollen wir einige Stunden fröhlich
bei=
en ſein. Mitglieder der Volkshochſchule ſind herzlich willkommen.
Goethe=Morgenfeier, Sonntag, 31. Auguſt, vormittags 11½4 Uhr
lich, i der Aulg der Landesbaugewerkſchule (Neckarſtraße). Karl
ich wird Mozarts D=Moll=Fantaſie auf einem Steinway=Flügel
Firma Karl Arnold und Sohn, Rheinſtraße) ſpielen, Liesbeth
=Kraft ſingt Goethe=Lieder in der Vertonung von Schubert, Dr.
ann Bräuning=Oktavio lieſt aus Goethes Dichtungen. Eintritt frei
üedermann. Damit zweckloſes Lärmen und Enttäuſchungen
vermie=
verden, bitten wir, zu beachten, daß nach 11½4 Uhr niemand mehr
tt hat.
— Sommerſpielzeit Bruno Harprecht. Die beiden letzten Tage der
ihrigen Sommerſpielzeit bringen noch zwei Novitäten und eine
erholung. Am kommenden, Samstag und Sonntag wird in der
— Küche Heidelberger Straße 47. Die Küche des Hausfrauenbundes
wird am Montag, 1. September, ihren Betrieb wieder aufnehmen:; da= *Abgeordneter Dingeldeh uber die
mit die Leiterin gleich am erſten Tage mit einer beſtimmten Anzahl
von Portionen rechnen kann, ſind die Tiſchgäſte gebeten, ihr Erſcheinen
anzumelden, und zwar am Samstag zwiſchen 3 und 5 Uhr. Leider
wird die Anſtalt, wie es bis jetzt ſcheint, Hilfszuſchüſſe größeren
Maß=
ſtabes in dieſem Winter kaum erhalten; ſo muß ſorgfältig darauf ge= abend in den Fürſtenſaal eingeladen, um den eben aus Berlin, wo er
zahl der Beſucher auch wirklich bezahlt wird. Ermäßigungen im bis= zurückgekehrten Führer, R=A. Dingeldey; über ſeine Berliver
Ein=
rentner in den Stand ſetzen, den vollen Preis zu erlegen. Um in be= lieb nehmen. Stadtverordneter Haury eröffnete die Verſammlung
von wohlhabenden Mitbürgern erworben und entweder an Bedürftige aber eine erhebliche Beſſerung eingetreten ſei. Mit herzlicher
Anteil=
der Anſtalt den kommenden Winter überſtehen kann.
verband Heſſen, wird uns geſchrieben: Auf eine Eingabe des Hypo= haben wir den Weg der deutſchen Delegation nach London begleitet, wo
tung gebeten wurde, eine mäßige Verzinſung der ſtädtiſchen Vorkriegs= begann, ſondern mit der Frage, was im Falle einer deutfchen
Ver=
anleihen eintreten zu laſſen, hat dieſe u. a. geantwortet: „Eine Ver= fehlung geſchehen ſolle. Mit einer Art von Schamgefühl mußten wir
zinſung der gekündigten Anleihen könne überhaupt nicht ſtattfinden, die dann die Entwickelung der Dinge betrachten, als im erſten Stadium
der ungekündigten Anleihen könne nur im Rahmen der zu erwartenden der Konferenz die Bankiers eingriffen, aber hier zeigte ſich, wie recht
reichsgeſetzlichen Regelung erfolgen‟ Dieſe Antwort, abgedruckt im der deutſche Außenminiſter mit ſeiner immer wieder vertretenen
An=
älterer Stadtanleihen irre zu führen. Wenn die Stadtverwaltung in werden müſſe.
ihrer Antwort einen Unterſchied zwiſchen gekündigten und
ungekündig=
ter Anleihen macht, ſo unterdrückt ſie dabei die Beſtimmung des 8 16
den Reichsmarkbetrag von Zins und Kapital zum Nennbetrag als Konferenz nicht als irgendwie befriedigend betrachten, aber denken wir
Schulderfüllung anzunehmen. Dabei wird kein Unterſchied zwiſchen ge= hierbei daran, wie recht Streſemann hatte, als er zu Beginn der
daß bis zu ihrer Rückzahlung auch die gekündigten Anleihen hinſichtlich litiker, der im letzten Reichstagswahlkampf als Konferenzergebnis die
liche Betriebe, wie Gaswerk, Waſſerwerk, Elektrizitätswerk, Schlacht= Stellen, den Fortfall der geſamten Regie, die Näumung des
Ruhr=
z. B. vielfach beſſer, wie vor dem Kriege, da die Betriebsverwaltungen genommen und ausgelacht worden wäre. Als das Ergebnis der
Kon=
zwecke aufgenommenen Anleihen eintreten laſſen und daß ſie recht bald / Berichte der deutſchen Delegation ab. Ausdrücklich muß betont werden,
durch eine geſetzliche Regelung hierzu gezwungen werden.
— Das Schloßmuſeum iſt geöffnet: Samstag nachmittag, Führung ferenz eine Wiederaufnahme der Verhandlungen nach kurzer Friſt
11 Uhr.
band heſſiſcher Schreinermeiſter und verwandter Berufe am 13. und 14, wäre noch viel ſchärfer angezogen worden! Man darf auch nicht die
band bittet alle Kollegen, einerlei, ob ſie der Organiſation angehören
oder nicht, ſich recht zahlreich zu beteiligen. Nähere Auskunft erteilt der Frage der internationalen Verſchuldung Frankreich=England=
Nord=
wende man ſich an den Wohnungs= und Empfangsausſchuß am Bahnhof. Hergt, ſo auslegen: Das erſte iſt Herrenart, das zweite Knechtesart!
— Vom Backen und der Süßſpeiſenbereitung. Um einem allgemein Unſeres Erachtens durchaus zutreffend erwiderte Streſemann
dar=
empfundenen Bedürfnis abzuhelfen, werden in verſchiedenen Städten auf, daß der Staatsmann, der mit und um das Leben ſeines Volkes
Back= und Süßſpeiſekurſe abgehalten. In den Kurſen iſt den Haus= Was kommt danach?
frauen nicht nur Gelegenheit gegeben, ihre Kenntniſſe in der
Zuberei=
tung von Backwerk, Süßſpeiſen, Wiener Mehlſpeiſen uſw. gründlich
zu vervollkommnen, ſondern auch die vielfache Verwendungsmöglichkeit alles, aber auch wirklich alles, in den Dienſt für das Vaterland zu
dem am Montag in dem ſtädtiſchen Gebäude Waldſtraße 6, Erdgeſchoß, Löſung wirtſchaftlicher Fragen die Machtpolitik eine, zu große Rolle
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in keinem Falle irgendwie als Beſprechung obter Krſtik.
Annahme der Gutachtengeſetze.
Die Deutſche Volkspartei hatte ihre Mitglieder und Freunde geſtern
ſehen werden, daß der reouläre Eſſenspreis von 50 Pf. von der Meht= an den ausſchlaggebenden Veratungen der Partei teilgenommen hatte,
herigen Umfang können beim beſten Willen nicht mehr bewilligt wer= drücke und die neueſte Entwickelung der Dinge berichten zu hören. Der
den. Es ſteht zu hoffen, daß Erhöhungen, ihrer Bezüge die Klein= Saal war dicht gefüllt, zahlreiche Beſucher mußten mit Stehplätzen
vor=
ſonderen Fällen von Bedürftigkeit Hilfe leiſten zu können, iſt beabſich= und teilte mit, daß Landtagsabgeordneter Dr. Oſann plötzlich von
tigt, Karten mit dem Aufdruck „Ernährungsbeihilfe” auszugeben, die einer ſchweren Erkrankung betroffen wurde, nach den letzten Nachrichten
verſchenkt oder der Kaſſe für beſtimmte Perſonen übergeben werden nahme für den langjährigen Führer der Partei wurde dieſe Nachricht
können. Dieſe Karten koſten 5 Mark und dienen zur Aufwertung der von der Verſammlung äufgenommen. Hierauf erhielt ſofort
Abgeord=
ermäßigten Sätze für die Zeit eines Monats; ſie ſind an der Küchen= neter Dingeldey das Worr zu ſeinen Ausführungen, die er mit
kaſſe, aber auch in unſeren Verkaufsſtellen Eliſabethenſtraße 2 und einem Rückblick auf die Atmoſphäre einleitete, die zu Beginn der Lon=
Alexanderſtraße N zu haben. Wir hoffen, daß von diefer Einrichtung doner Konferenz herrſchte, als Herriot ſich das Wort
Poin=
fleißig Gebrauch gemacht wird, damit der mehr als je nötige Betrieb earés von den Beſetzungsfriſten, die noch nicht zu laufen begonnen
hät=
ten, zu eigen machte und dieſe und andere Aeußerungen das Schlimmſte
— Vom Hypothekenglänbiger= und Sparer=Schutzverband, Landes= für den Verlauf der Konferenz befürchten ließen. Mit bangem Herzen
thekengläubiger= und Sparer=Schutzverbandes, in der die Stadtverwal= die Konferenz nicht mit dem Kernpunkt des Dawesgutachtens
Darmſtädter Tagblatt vom 19. Auguſt, Nr. 230, iſt geeignet, die Beſitzer, ſicht hatte, daß das internationale Kapital für Deutſchland intereſſiert
In dieſe Situation hinein — machtpolitiſche Auseinanderſetzungen
Abf. 1—3 der 3. Steuernotverordnung vom 14. 2. 1994. Hiernach iſt auf der einen Seite, wirtſchaftliche Fragen auf der anderen — kam
der Gläubiger ſtädtiſcher Anleihen bis auf Weiteres nicht verpflichtet, nun die deutſche Delegation. Wir dürfen das Ergebnis der Londoner
kündigten und nicht gekündigten Anleihen gemacht. Daraus ergibt ſich, Reichstagsdebatte über die Londoner Konferenz betonte, daß der
Po=
der Verzinſung ebenſo, wie die ungekündigten, zu behandeln ſind. Die alsbaldige Räumung Dortmunds, des badiſchen Gebiets, der
Plaſchen=
meiſten ſtädtiſchen Anleihen ſind aufgenommen worden, um wirtſchaft= hälſe, die Rückkehr der Ausgewieſenen, der Beamten in ihre alten
höfe u. dal. zu errichten oder zu erweitern. Dieſe Vetriebe rentieren gebiets ſpäteſtens innerhalb Jahresfriſt vorausgeſagt hätte, nicht ernſt
heute nicht mehr, wie früher, aus den Ueberſchüſſen für den Zinſen= ferenz zuerſt bekannt wurde, war vielfach die Stimmung ſo, daß man
dienſt der betreffenden Anleihenſchulden aufzukommen haben. Schon nun endlich einmal das befreiende „Nein” hören wollte. Aber dann
dieſer Umſtand weiſt darauf hin, wie berechtigt das Verlangen iſt, daß ſetzten ſich langſam die Stimmen der Vernunft gegenüber den erſten
die Städte eine wenigſtens mäßige Verzinſung der für Wirtſchafts= gefühlsmäßigen Erwägungen durch und man wartete die ausführlichen
es iſt nicht richtig, daß Maedonald bei einem Scheitern der
Kon=
halb 4 und 4 Uhr; Sonntag vormittag, Führung 10, halb 11 und in Ausſicht ſtellte. Im Gegenteil! Er ſprach davon, daß auf
meh=
rere Monate hinaus von neuen Verhandlungen nicht die Rede
ſein könne! Und die internationalen Bankiers? Die Schraube der inter=
— Verbandstag. Wie uns mitgeteilt wird, hält der Landesver= nationalen Kreditaushungerung gegenüber unſerem Kredithunger, die
September in Gießen ſeinen diesjährigen Verbandstag ab. Der Ver= Rüchſichten außer Betracht laſſen, die Maedonald, vor allem in
Schreinermeiſter Georg Haubach. Gießen, Aſterweg, ſowie die Geſchäſts= amerika, auf das engliſche Parlament nehmen muß. Das bielzitierte
Wort von Theodor Storm: „Der eine fragt, was iſt recht, der andere,
ſtelle des Verbandes in Groß=Unſtadt. Bei der Ankunft in Gießen was kommt danach”, will der Führer der Deutſchnationalen Volkspartei,
von Frau Dr. W. Jürgenſen, Diplomhaushaltungslehrerin, einmalige auf dieſem internationalen Schachbrett ſpielen müſſe, nur fragen muß:
National iſt die Lage ſo kläglich, wie zuvor. Wo iſt der ernſte Wille,
des Gasherdes praktiſch kennen zu lernen. Welches Vertrauen unſere ſtellen?. Ich nehme da keine Partei aus. Für eine ernſte
Schickſals=
hieſigen Hausfrauen dieſen Kurſen entgegenbringen, geht daraus her= frage iſt es für das deutſche Volk noch zu früh. Unſer Ziel auf der
Lon=
vor, daß eine ganze Anzahl Meldungen zur Teilnähme vorliegen. Zu doner Konferenz mußte ſein: „Politiſch verhindern, daß bei der
beginnenden Kurſus werden Anmeldungen noch im Laufe des Mon= ſpielte, diplomatiſch den franzöſiſchen Machtſtandpunkt, möglichſt
tag Vormittag angenommen. Ein ungefährer Lehrplan, ſowie jede ge= zu iſolieren, die Auffaſſungen der anderen Staaten möglichſt
zuſammen=
wünſchte Auskunft iſt in dem Stadtpurean der ſtädtiſchen Betriebe, zufaſſen. Die Deutſche Volkspartei iſt nach ſorgfältiger Abwägung aller
Möglichkeiten aus eigenem freiem Entſchluß zu dem „Ja” gekommen.
Wenn auch in Herriot und Maedonald zwei Mäner in die
Füh=
rung der Weltpolitik gekommen ſind, die vom deutſchen Standpunkt aus
erträglich erſcheinen, ſo ſind dieſe beiden Politiker als internationale
Die bierunter erſchelnenden Noizen ſind ausſchileßich als Hinweiſe euf Anzeigen zu befrachten, Sozialiſten und Pazifiſten doch ihren Parlamenten gegenüber in
man=
cher Beziehung ſchwach und gebunden. Hätten wir nein geſagt, was
—Kriegerverein Darmſtadt 1874. Die zahlenden Mit= dann? Wenn Herriot ſich nicht hätte halten können, wäre ein
Poin=
glieder und Ehren= und Beitragsfreien Mitglieder werden hierdurch caré ſein Nachfolger geworden. Und innerpolitiſch? Alle die ver=
ltes Luſtſpiel gebracht hat, ein zweites dieſer Art „Im weißen Ausflug findet vorausſichtlich am nächſten Sonntag nach einem noch
be=
n Vorſtellungen als „Gieſecke” vom Darmſtädter Publikum. Neben bei Chriſt, Grafenſtraße eine außerordentliche Generalverſammlung
beiden Gäſten, Frieda Eichelsheim (Foſepha) und Hans Baumeiſter des Kriegerbereins 1874 ſtatt.
— Bund der Ausgewieſenen. Am Montag, den 1.
Sep=
vold) wirkt das geſamte Perſonal mit, in den Hauptrollen Franz
er, der au
tember, nachmittags, findet im Gaſthauſe Sitte, Karlſtraße 15, eine
Ooch ieh elech e ech el e
4der Antoren ſind ja durch ihre früheren Verke hier hinreichend be=
It, ſodaß jedes weitere Wort über dieſen neuen Schwank, der den
eren Werken in keiner Weiſe nachſteht, ſich erübrigt. In den
Haupt=
n ſpielen neben Bruno Harprecht, Frieda Eichelsheim und Franz
te Nacht” mit Bruno Harprecht wiederholt. So iſt an dieſen
en Tagen dem Darmſtädter Publikum nochmals Gelegenheit
ge=
n. ſich köſtlich zu unterhalten.
Iybiläen im Landestheaterorcheſter. Am 1. September begehen
2 Nitglieder des Heſſiſchen Landestheaterorcheſters, die Kammermuſiker
ſe1 8 Mehmel, Richard Walter, Wilhelm Omnus das Jubiläum
de
er 40jährigen Zugehörigkeit zu dem Orcheſter. Während die Herren
ilter und Omnus, wie auch Herr Duras, der dem Orcheſter bereits
Jahre angehört, ab 1. September in den wohlverdienten Ruheſtand
ſch
eAns in das Drcheſter eintraten. Den Jubilaren, die auch in wei=
Areiſen unſerer Stadt als vortreffliche Künſtler wie als liebe
Men=
en bekannt ſind, die herzlichſten Glückwünſche.
Vierzigjähriges Dienſtjubiläum. Der Amtsgehilfe des Heſſiſchen
„oestheaters Wilhelm Eiſenhauer feiert am 1. September ſein
NS jähriges Dienſtjubiläum.
Bühnenvolksbund. Die Verhandlungen mit dem Theater ſind
geſchloſe. Wir veranſtalten, den Wünſchen unſerer Mitglieder Nech=
Ne nd ungend, 12 geſchloſſene Vorſtellungen im Großen
8 Qrus und 6 Vorſtellungen im Kleinen Haus, letztere als Zuſatzmiete
Seren auf Grund beſonderer Einzeichnung. Die ſeitherigen An=
EI Illungen, beſonders auch der chriſtlichen und nationalen Verbände,
Deiſen das Erwachen eines erfreulichen Verſtändniſſes für unſere
Eie der Belebung des Thegters auf criſtlichdeutſcher Grundlage. Wir
A. D u der Hoffung berectigt, daß unſere Sondervorſtellngen mit
Me T mns ausgewählter Spielfolge ausverkauft ſein werden. Immerhin
De kot noch mancher einen Platz in unſeren Reihen. Wir gewähren
e Srhandsmitgliedern dieſelben Vergünſtigungen wie die an=
N.1 Een aegtegemeinden. Einzeichnung bei Chr. Arnold am Weißen
arm. Liſtenſchluß 3. September.
Lrpheum. Eröffnungsgaſtſpiel Kölner, Volkstheater. Heute,
Knstag, und morgen, Sonntag, 30. und 31. Auguſt, „Familie
affre, muſtkaliſcher Schwank in drei Aten. Ein Lacherfolg ohne
B5 Eichen. Anfang 8 Uhr. Preiſe von 1—3 Mk. (S. An4
D S Berfahungsfeier. Das den Kindern anläßlich der Verfaſſungs=
Le Nerbrochene Erinnerungsgeſchenk gelangt am Montag und Diens=
S iheis nachnitags von 4—f Uhr, zur Ausgabe im Haus der
Agend, Stiftſtraße 45.
Rendenſener wird nicht mehr erhoben in: Gerurode Garz),
n!
Hi wisbkern Ghein), Brdckreuznach, Leibzig Magdeburg. Minden . V
Doeburg geſchah die Aufhebung in Erkenntnis der
Verkelrs=
einfſchest, in Minden i. W., da die Erhebung der Steues dis Le=
Dei Bikterten der Stoit ung
DEree e eneai e etde eret uch
Generalverſammlung teilzunehmen. Das Geſamtpräſidium ſieht ſich
in=
folge der fortdauernden Quertreibereien nicht mehr dem Verein
an=
gehörenden Herren zur Einberufung dieſer außerordentlichen
General=
verſammlung veranlaßt, um nunmehr entgültig dieſen für den Verein
unheilvollen Zuſtand zu beſeitigen. Anträge politiſcher, religiöſer und
perſönlicher Art werden nicht zugelaſſen. Die Kameraden werden
dringend gebeten, dem Aufruf des ſogenannten
Ausſchuſ=
ſes nicht Folge zu leiſten. Das Erſcheinen jeden Mitgliedes
zur außerordentlichen Generalverſammlung iſt Ehrenpflicht. Da
Tür=
kontrolle ſtattfindet, wird um Mitbringung der Zahlausweiſe gebeten.
— Verband Kameradſchaftliche Vereinigung der
Krieger= und Marine=Vereine Darmſtadt 1923. Der für
Sonntag, den 31. Auguſt geplante Familienausflug der geſamten
Ver=
dvorſtellung nach dem großen Erfolg, den „Die ſelige Exzellenz” bandsvereine fällt infolge des anhaltenden Regenwetters aus. Der
5!” aufgeführt. Bruno Harprecht verabſchiedet ſich in dieſen kanntzugebenden Lokal ſtatt. Am Dienstag, den 2. September findet
außerordentliche und wichtige Verſammlung der Ausgewieſenen ſtatt,
in welcher von unſerer Verliner Vertretung Bericht erſtattet wird über
die Stellungnahme der Reichsregierung gegenüber den Ausgewieſenen
und über die weitere Geſtaltung der Ausgewieſenenfürſorge. Alle
Mit=
glieder werden gebeten, pünktlich und vollzählig zu erſcheinen.
— Chriſtlicher Verein junger Männer e. V.
Darm=
ſtadt, Alexanderſtraße 22 (Infanteriekaſerne), 1. Hof links. Wir machen
unſere Freunde darauf aufmerkſam, daß bei dem am Sonntag, 31. Aug.,
abends, im Heim ſtattfindenden Familienabend Herr Lehrer
Helbing=Barmen, ein Sohn des auch in Darmſtadt bekannten
Bundes=
wartes Helbing aus Barmen, zu uns ſprechen wird.
— Deutſchorden. Am Samstag, 30. Auguſt, abends, hält im
Bürgerhof Ordensbruder, Schauſpieler Hellborn=Gießen, einen heiteren
Vortragsabend ab, bei welchem Damen und eingeführte Gäſte
will=
kommen ſind.
— Promenadekonzert im Herrngarten. Wegen
an=
dauernd ungünſtiger Witterung mußten auch die Frühkonzerte, im
Herrngarten eingeſtellt werden. Da nun die Sonne wieder lacht, findet
morgen Sonntag ab 11 Uhr ein Promenadekonzert wieder ſtatt. Herr
Obermuſikmeiſter Mickleh wird im Programm u. a. zum Vortrag
brin=
gen: Krönungsmarſch aus „Die Folkunger” von Kretſchmar; Duverture
„Orpheus in der Unterwelt” von Offenbach; Große Fantaſie aus „
Obe=
ron” von C. M. v. Weber; zwei Elſäſſiſche Bauerntänze; Finale des
3. Aktes aus „Rienzi” von R. Wagner; Mondnacht auf der Alſter,
Walzer von Fetras.
Kunſinotizen.
Ueber Werke, Künſiier und künftleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchiebt, behält ſich die Redalion iör Urtel vor.
— BergdesSchickſals‟. Die öffentlichen Vorführungen dieſes
Films beginnen Dienstag, den 2. September, abends 6 Uhr. Der
Be=
ſuch des Filmes kann nicht genug empfohlen werden. J. Kehling ſchreibt
in der Deutſchen Allgemeinen Zeitung: „Im Theater am
Nollendorf=
platz gab es wieder einmal eine Senſation; denn wenn ein Film der
Berg =und Sportfilm G. m. b. H. gezeigt wird, ſo iſt das immer ein
Ereignis. Dieſe Geſellſchaft, deren Seele hervorragende Sportsleute,
Hochtouriſten und Skiläufer ſind, hat ihre Spezialität, Bergſportliche
Filme zu ſchaffen, zu höchſter Vollendung gebracht. Nirgends ſonſt
ſieht man ſo überwältigende Aufnahmen der Alpenwelt, wie in ihren
Filmen und ſporttechniſch ſind ihre Bilder durchaus treu. Staunend,
entſetzt manchmal, ſieht das Publikum die Bilder mit ihrer
faszinieren=
den Macht, ſieht das Toben der Elemente, zuckende Blitze, wirbelnden
Schnee, begrüßt ſanfte Schneelandſchaften tropfende Eiszapfen
rauſchende Waſſerfälle, kurz alles, was das Märchenland der Dolomiten
bieten kann. Aber mit gewiſſem Schauder, meiſt verſtändnislos, ſieht
es das gefährliche Tun der Kletterer an ſteiler Wand, im engen Kamin,
die ſchwindelnden Abſeilmannöver und ſchreit laut auf, wenn der tödliche
Sturz in den Abgrund eintritt. So bietet dieſer neue, herrliche Film
allen etwas: Dem Kinobeſucher unvergleichliche Bilder, dem Freunde
der Berge aber innerſtes Erleben. Dem Schöpfer des Films und ſeinen
getreuen Mitarbeitern, von denen beſonders Hannes Schneider,
Ingenieur Trenker und Hertha Stern von Walther beſonders
hervor=
gehoben ſeien, gebührt höchſtes Lob für ihre ausgezeichneten Leiſtungen.”
Der Vorverkauf findet an der Kaſſe des Kleinen Hauſes von nachmitta
425 Uhr an, ferner im Verfehrsbürg und in der Volkshochſchule ſtatt.
pſtren bernſchtet wordeni, und im Gifternrund ſite der Konmunsemus
auf dem Boden der wirtſchaftlichen Zerſtörung zum letzten
vernichten=
den Schlag ausgeholt. Als die Deutſchnationalen ihre
Landesvorſitzen=
den in Berlin zuſammenriefen, mußten ſie jetzt hier, wo die Stimmung
der einzelnen Wahlkreiſe zum Ausdruck kam, die Folgen ihrer
Agita=
tion ſpüren. Vom parteipolitiſchen Standpunkt aus geſehen, kam ihr
„Ja” zu ſpät. Grundſätzlich muß hier noch betont werden, daß nun
auch die Deutſchnationalen der Politik zuſtimmen, die ſie ſo lange
und heftige bekämpften. Mit Genugtuung aber erfüllt es uns, beide
Parteien nun in großen Fragen auf dieſelbe Marſchroute zu bringen.
Wir müſſen jetzt einen Zweifronten=Krieg führen, gegen den
internatio=
nalen Marxismus innen und außen. Wir müſſen verſuchen, die
Räu=
mungsfriſten möglich zu verkürzen. Die Grundlagen der Machtpoſition
des Bürgertums müſſen ſo feſt gebaut werden, daß es einer zweiten
Erſchütterung wie 1918 gewachſen iſt. Wir hoffen, daß im Herbſt, wenn
die Landtagswahlen ſtattfinden, auch für unſer heſſiſches
Bür=
gertum ein ſtarker Antrieb zum gemeinſamen Handeln gegeben ſein
wird. Daß auch in Deutſchland die animaliſchen Kräfte ſich ſchon an die
Oberfläche wagen, hat uns das Schauſpiel im Reichstag kürzlich gelehrt.
Sorgen wir dafür, ſetzen wir alle Kräfte daran, daß ſolche Kräfte nicht
die Oberhand gewinnen. Mit großer Genugtuung dürfen wir auch
feſtſtellen, daß in dieſer ſchickſalsſchweren Zeit abſolute Harmonie in der
Fraktion der Deutſchen Volkspartei und zwiſchen der Fraktion und ihrem
Führer herrſchte, daß auch nicht einen Augenblick ein einziger einen
anderen Weg gehen wollte. Eine Genugtung bedeutet es auch für den
Parteiführer, daß jetzt, mehr oder weniger ſchweigend, die Politik
An=
erkennug findet, die er führte! Die Politik der nationalen
Beſonnen=
heit, die auf den Boden der Gegenwart tritt, um den Boden für die
Zukunft zu bauen!
Rauſchender Beifall folgte den klaren und überaus wirkungsvollen
Ausführungen. Auf Vorſchlag des Verſammlungsleiters wurde unter
dem Eindruck der Rede von einer Ausſprache abgeſehen. Herr Haury
faßte den Dank der Verfammlung für den Redner und für den
Außen=
miniſter und Führer der Geſamtpartei in kurze, herzliche Worte
zu=
ſammen.
H. W. W.
— Nächſte Dampfer=Abfahrten des Norddeutſchen Lloyb, Bremen,
Ab Bremen: Nach New Yovk: „Preſident Harding” 5. Sept.,
„Derfflinger” 6. Sept., „Columbus” 9. Sept., „München” 13. Sept.,
George Waſhington” 19. Sept., „Bremen” 20. Sept., „Republic” 22.
Sept., „Preſident Rooſevelt” 24 Sept., „Stuttgart” 25. Sept., „Amerika”
29. Sept., „Columbus” 2. Oktober. — Nach Kanada—Halifax:
„Bremen” 20. Oktober. — Bremen—La Plata: „Sierra Cordoba”
6. Sept. Werva” 20. Sept., „Gotha” 4 Okt., „Sierra Ventana” 11.
Okt., Weſer” 18. Okt. — Bremen-Kuba: „Raimund” 5. Sept.,
„Sehdlitz” 18. Sept. — Bremen—Oſtaſien: „Koblenz” 20. Sept.
(ab Hamburg). — Bremen-Auſtralien: „Holſtein” 27. Sept.
Weitere Auskunft durch den Vertreter des Norddeutſchen Lloyd,
Bre=
men, Anton Fiſcher, hier Frankfurter Straße 12/14.
— Eine Diebin verhaftet. Bei hieſigen Familien hatte ſich auf Grund
von Zeitungsinſeraten eine Frau einſtellen laſſen für Laufdienſte oder
ſonſtige Dienſte. Nach kurzer Zeit verließ ſie ihre Stelle unter
Mit=
nahme verſchiedener Gegenſtände, die ſie gerade erreichen konnte. Der
Kriminalpölizei gelang es, die Diebin in der viele Male vorbeſtraften
36jährigen Eliſe Wenz aus Worms feſtzunehmen. Sie kam in
Unter=
ſuchungshaft.
beherrscht die Straße.
Jeder Kenner weiß:
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 30. Anguſt 1924.
Rummer
Aus Heſſen.
H. Eberſtadt, 29. Aug. Gemeinderatsſitzung. Gemäß
Be=
ſchluß des Bauausſchuſſes wird dem Antrag der Anwohner der oberen
Luiſenſtraße um Herſtellung dieſes Straßenteils ſtattgegeben. Da das
in Betracht kommende Straßengelände noch nicht in das Eigentum der
„Gemeinde übergegangen iſt, ſoll zunächſt nur eine proviſoriſche
Inſtand=
ſetzung vorgenommen werden. Der Gemeinderat beſchäftigte ſich in
meh=
reren Sitzungen mit den Auswüchſen des Automobil= und
Krafträder=
verkehrs und beſchloß, den Anträgen des Gewerkſchaftskartells
entſpre=
chend, denen ſich der Bauausſchuß angelehnt hatte, bei der zuſtändigen
Stelle zu beantragen: Das Mühl= und Mordachtal an Sonntagen in der
Zeit von vormittags 8 Uhr bis nachmittags 10 Uhr durch
Polizeiverord=
nung für jeglichen Automobil= und Kraſträderverkehr zu ſperren; 2. die
Villenkolonien Eberſtadt als geſchloſſenen Ortsteil zu erklären und durch
Polizeiverordnung die Fahrtgeſchwindigkeit der Kraftfahrzeuge bei der
Durchfahrt durch dieſen Ortsteil und durch Eberſtadt ſelbſt auf 15 Km.
zu beſchränken. Die Kanalbenutzungsgebühren für das Jahr 1924 werden
in einer Höhe erhoben, wie ſie in dem Ortsſtatut der Gemeinde über
Hausentwäſſerungen vom 25. Januar 1917 feſtgelegt ſind. Soweit die
Hausanſchlüſſe an den Ortskanal noch nicht erfolgt ſind, ſollen die
Haus=
beſitzer zur Herſtellung der Anſchlüſſe mit Friſtſetzung aufgefordert
wer=
den. Gegebenenfalls werden die Anſchlüſſe auf Koſten der Säumigen
durch die Gemeinde hergeſtellt werden. Die Anwohner von Straßen, in
denen noch kein Entwäſſerungskanal liegt, ſollen zur Herſtellung von
Ab=
flußrohren zur Fortführung der Regenwäſſer über die Fußſteige
aufge=
fordert und angehalten werden. Die bei Erbauung eines
Geräteſchup=
pens am Waſſerwerk vorkommenden Arbeiten werden an Franz Simon,
Wilhelm Kern 4., Hch. Grimm 2. Hch. Ldw. Wolf und Frdr.
Mei=
dinger 2. zu den eingelegten Preiſen vergeben. Der Gemeinderat
be=
ſchließt, den Steuerſatz für die Erhebung einer vorläufigen
Gewerbe=
ſteuer für die Gemeinde, der z. Zt. der erſten Beſchlußfaſſung (Mai 1924)
80 Prozent der Einkommens= und Körperſchaftsſteuer=Vorauszahlungen
betrug, nach dem Beiſpiel des Staates auf 60 Prozent
herabzu=
ſetzen und die Steuer über die erſten vier Monate des
Rechnungsjah=
res 1924 hinaus bis zum Erlaß einer gegenteiligen miniſteriellen
An=
ordnung weiterzuerheben. Die Anlieferung von Zement= und
Steinzeug=
rohren für die Legung des Kanals in der Kirchſtraße wird dem Ludwig
Krug zum Angebotspreiſe übertragen. Das Geſuch der Feldſchützen um
Beſchaffung von waſſerdichten Umhängen wird zur Vorberatung dem
Finanzausſchuß, das Geſuch des Gg. Heil 4. um Bewilligung des
Ge=
meinde= und Staatszuſchuſſes für einen Wohnhausneubau an der
Pali=
ſadenſtraße dem Bauausſchuß überwieſen. Die Waſſerbezugsordnung
er=
ſcheint in ihrer jetzigen Faſſung abänderungsbedürftig. Es wird eine
engere Kommiſſion beſtimmt, die eine neue Faſſung beraten und feſtſtellen
ſoll. Das Baugeſuch des Albert Schneider in der verlängerten
Wald=
ſtraße findet entſprechend den vorgelegten Bauplänen Genehmigung, auch
wird ihm die auf Grund des Ortsbauſtatuts erforderliche Dispens
er=
teilt. Ebenſo finden die Baugeſuche des Otto Bender, in der Alten
Daumſtädter Straße, des Kurt Gebhardt in der Weinſtraße und des
Georg Emig (dieſes mit einem Vorbehalt) Genehmigung. Die
Pflaſterer=
arbeiten anläßlich der Pflaſterung der Schulſtraße werden dem Gg.
Wie=
mer 2. auf Grund ſeines Angebots übertragen. Der erforderliche Kredit
für die Herſtellung von Feldwegen, die durch die letzten Unwetter
teil=
weiſe in ſtarken Verfall geraten ſind, wird bewilligt. Es wurde angeregt,
die Befeſtigung einer Reihe von Feldwegen nach und nach ins Auge zu
faſſen und zu dieſem Zwecke in den nächſten Jahren entſprechende Kredite
im Voranſchlag vorzuſehen. In geheimer Sitzung: Steuer=
Stundungs=
geſuche und Perſonalangelegenheiten.
Pfungſtadt, 29. Aug. Unfall. Am Neubau der
Zigarren=
fabrik Freund ſtürzte der Weißbindermeiſter Hillgärtner aus der zweiten
Stockhöhe ſo unglücklich ab, daß er lange Zeit bewußtlos war und
an=
ſcheinend erhebbchere Verletzungen am Kopf und an einem Handgelent
davongetragen hat.
* Roßdorf, 28. Aug. Am Sonntag, den 31. ds. Mts., findet auf
dem Turnplatz znd in der Turnhalle des hieſigen Turnvereins das
Ju=
gendwetturnen des 4. Bezirks des Main=Rheingaues Deutſcher
Turnerſchaft ſteK. Als Einleitung zum Feſt findet am Samstag, den
30, d3. Mts., ein Mannſchaftskampf der ſämtlichen Bezirksvereine ſtatt.
Da der 4. Bezirk über gute Geräteturner verfügt, find ſpannende
Kämpfe zu erwarten. Das Jugendturnen ſelbſt beginnt am Sonntag,
vormittags 7 Uhr, auf dem Turnplatz des Turnvereins. Ein Feſtzug,
der um 2 Uhr in der Darmſtädter Straße aufgeſtellt wird, wird zum
zweiten Teil des Feſtes überleiten, das aus turneriſchen Vorführungen,
Geſangs= und Muſikvorträgen beſtehen wird. Dankenswerterweiſe haben
ſich ſämtliche Roßdörfer Geſangvereine in den Dienſt der guten Sache
geſtellt und werden durch ihre Lieder die Feier am Samstag abend
ſo=
wohl als auch am Sonntag nachmittag verſchönen helfen.
r. Babenhasſen, 29. Aug. Am Samstag abend veranſtaltet der
Geſangberein der Polizeiwachtabteilung „Harmonie”, vereint mit der
Polizei=Muſikkapelle, ein Wohltätigkeitskonzeut zugunſten der
Brandgeſchädigten. Gute ſoliſtiſche Kräfte haben ihre Mitwirkung in
ſelbſtloſer Weiſe zugeſagt. So ſingt Fräulein Ellen Kießling= ſchon manches Opfer, bei anderen Tieren gelang es, ſie noch rechtzeitig ab=
Darmſtadt Schülerin der Städt. Akademie für Tonkunſt, Lieder von
Leiter des Stadttheaters Aſchaffenburg a. M., bringt Lieder von Loewe
und Arien aus dem „Fliegenden Holländer” und der „Undine” zu
Ge=
hör. Wohleingeübte Chorvorträge und Konzertſtücke werden die ſoliſti= noch vor 8 Tagen mit 1,80 Mark bezahlte, koſtet heuer 2 Mark bis
ſchen Darbietungen umrahmen. Ein guter Beſuch des Konzertes iſt
ſchon des edlen Zweckes halber ſehr zu wünſchen.
* Schaafheim, 29. Aug. Auf der Straße nach Babenhauſen ereignete
ſich ein Motorradzuſammenſtoß. Ein Motorfahrer, von
Schaafheim kommend (Trippel), ſtieß mit Frl. Kreh, von Babenhauſen
kommend, an einer Kurve zuſammen. Das Damenrad wurde ſtark
be=
ſchädigt, beide Fahrer trugen äußere Verletzungen davon. — In der
Eingreifen der Feuerwehr war der Brand bald gelöſcht, ſodaß kein
großer Schaden entſtand.
— Hergershaufen, 29. Aug. Naturwunder. Der hieſige
Land=
wirt Sch. fand bei ſeiner Kornernte neben einer Reihe Halmen mit Pferde, nach Schriesheim. Der glückliche Gewinner iſt der Polizeidiener
zwei Aehren auch einen ſolchen mit drei und einen mit fünf
ausgewach=
ſenen, ausgereiften Aehren.
* Erbach i. O., 29. Aug. Keine Luxusſteuer für
Elfen=
beinſchnitzereien. In den neuen Beſtimmungen des
Umſatzſteuer=
geſetzes iſt eine Beſtimmung enthalten, nach der die Erzeugniſſe der El= ſchwarz und faul. Auch den Kartoffeln ſchadet die Näſſe. In manchen
fenbeinſchnitzerei von der das Gewerbe ſehr belaſtenden Luxusſteuer
be=
freit ſind.
Auerbach, 28. Aug. Gemeinderatsſitzung. In der genperiode ſtark beeinträchtigt.
geſtern abend ſtattgefundenen Sitzung kamen folgende Gegenſtände zur
Verhandlung. Die Anwohner eines großen Teils der Heidelberger=
Die Bekämpfung des Lupas.
Von Präſident H. Neumann, Darmſtadt.
Wenn man von Tuberkuloſe ſpricht, ſo denkt man gewöhnlich nur
an die Lungentuberkuloſe, die Schwindſucht. Das iſt inſofern berechtigt,
als die Lungentuberkuloſe bei weitem die häufigſte Form der
Tuber=
kuloſe iſt. Die übrigen Formen der Tuberkuloſe — Darmtuberkuloſe,
Nierentuberkuloſe, Drüſentuberkuloſe, Knochentuberkuloſe,
Gehirntuber=
kuloſe, Schleimhauttuberkuloſe uſw. — machen zuſammen noch nicht ein
Zehntel der Fälle der Lugentuberkuloſe aus. In Deutſchland ſterben
an Lungentuberkuloſe alljährlich mindeſtens 100 000 Menſchen, an
Tu=
berkuloſe der übrigen Organe ungefähr 10 000. Es iſt daher erklärlich,
daß auch der Kampf gegen die Tuberkuloſe, der in Deutſchland
plan=
mäßig geführt wird, zunächſt beſonders gegen die Lungentuberkuloſe
gerichtet war. Es wurden Lungenheilſtätten, Lungenkrankenhäuſer,
Walderholungsſtätten, Kinderheime, Auskunfts= und Fürſorgeſtellen für
Lungenkranke und dergleichen mehr geſchaffen. Die übrigen
Tuberku=
löſen blieben mehr auf den Weg der Eigenhilfe — auf Inanſpruchnahme
ärztlicher Behandlung, angewieſen. Dieſes galt beſonders für Kranke
mit Hauttuberkuloſe (Lupuskranke). Es gibt in Deutſchland
ſchätzungs=
weiſe 30 000 Lupuskranke. Daß man ſolche trotzdem äußerſt ſelten zu
Geſicht bekommt, liegt an dem entſtellenden Charakter der Krankheit,
die mit Vorliebe die von der Kleidung nicht bedeckte Haut und
nament=
lich das Geſicht befällt. Die Kranken meiden daher ihre Mitmenſchen,
verkriechen ſich vor ihnen in ihre Wohnungen und verbringen dort in
ſtumpfem Hinbrüten ihr trauriges und freundloſes Daſein.
ſtraße erſuchen in einer Eingabe an die Bürgermeiſterei um Verbeſſerung
des Fußſteiges, insbeſondere um Beſeitigung des Waſſers, das in ſeinem
Ablauf geſtört iſt. Es wurde beſchloſſen, dieſen Mißſtand nach
Möglich=
keit zu beſeitigen. — Bei der Ausſprache bezüglich des Platzes des zu
errichtenden Denkmals für die in dem Weltkrieg Gefallenen kam es zu
ernſtlichen Erörterungen. Gemeinderat Oberpoſtſchaffner Strößinger,
Vorſitzender des Kriegervereins, referierte eingehend über die
Denkmals=
frage. Als geeigneten Platz nahm der Kriegerverein den Garten beim
Pfarrhauſe in der Bachgaſſe in Ausſicht. Damit konnte ſich aber der
Gemeinderat in ſeiner großen Mehrheit nicht befreunden, und zwar in
verſchiedenen Beziehungen. Man erachtet dieſen Platz als vollſtändig
ungeeignet, der Bach, die nähere Umgebung, die Verſtümmelung der
Pfarrhofreite und nicht zuletzt die teuere Herrichtung des Platzes ſelbſt
ſeien Punkte, die in Betracht gezogen werden müßten. Die Gemeinderäte
Klinger und Treyſen ſind in politiſcher Hinſicht überhaupt gegen die
Denkmalerrichtung. Gemeinderat Graf empfiehlt den Platz gegenüber
dem Geflügelpark als geeiegnetſte Stelle, ebenſo Gemeinderat Elgert.
Daß dieſer ſchöne Platz als abgelegen bezeichnet wird, iſt nicht ſtichhaltig
und man wird ſich wohl noch mit dieſem Platz einverſtanden erklären
müſſen. Nebenbei ſei bemerkt, daß der Kriegerverein bis jetzt rund 1500
Mark für das Denkmal geſammelt hat. — Kaufmann Bert will ein
Ge=
ſchäftsſchild an der verkehrsreichen Hauptſtraße anbringen laſſen und
erſucht um Genehmigung. Bei dieſer Gelegenheit wurde die
Verſchande=
lung unſeres Straßenbildes und der näheren Umgegend durch die vielen
fremden Geſchäftsſchilder einer energiſchen Kritik unterzogen, und
ge=
eignete Schritte gegen dieſen Unfug ſind unbedingt erforderlich, wenn
das ſchöne landſchaftliche Bild unſerer herrlichen Vergſtraße erhalten
bleiben foll. Bert hat das erwähnte Schild in der Nähe der Krone
bereits anbringen laſſen, ohne die Genehmigung der Bürgermeiſterei
abzuwarten. — Die Verpachtung einer Reihe gemeinheitlicher
Grund=
ſtücke durch die Bürgermeiſterei erhielt die Genehmigung des
Gemeinde=
rats. — Der Verkauf einiger Grabſtätten auf dem Friedhofe wurde
ge=
nehmigt. — Der Vorſitzende Bürgermeiſter Blickensdörfer brachte ein
kreisamtliches Schreiben zur Kenntnis des Gemeinderats, in welchem die
109 Mitglieder zählende Schützengeſellſchaft die beabſichtigte Verlegung
ihres Schießſtandes anzeigt und die erforderliche Erlaubnis nachſucht.
Der Gemeinderat hat hiergegen nichts einzuwenden. Damit war die
öffentliche Sitzung in der Hauptſache erſchöpft und man ging zur
ge=
heimen Sitzung über.
* Heppenheim, 28. Aug. Milchpantſcher. Die Jak. Grein 3.
Ehefrau von hier wurde vom Schöffengericht zu 4 Wochen Gefängnis
und 50 Mark Geldſtrafe wegen Milchfälſchung verurteilt; ebenſo muß die
Verurteilte alle Koſten tragen; auch die Koſten der Veröffentlichung
des Urteils im Kreisblatt
* Hirſchhorn, 28. Aug. Einglücklicher Vater? Dieſer Tage
erfreute der Klapperſtorch die Familie des Taglöhners Pfirſich in
Ober=
dielbach mit Drillingen, zwei Mädchen und einem Buben. Mutter und
Kinder ſind wohl und munter. Die drei jungen Erdenbürger wiegen
Pfund.
Muß das ſo ſein? Nein!
Denn der Lupus iſt heilbar, wenn die Krankheit noch nicht ſo weit
vorgeſchritten iſt. Darum kommt es auch bei dem Lupus, genau wie
bei der Lugentuberkuloſe, vor allem darauf an, daß die Erkrankung
frühzeitig erkannt und in ſachgemäße Behandlung gegeben wird.
Was iſt nun der Lupns?
Der Lupus iſt eine Tuberkuloſe der Haut, d. h., er wird durch den
Tuberkelbazillus hervorgerufen, der gerade ſo, wie er ſich ſonſt in der
Lunge vorfindet, ſich hier in der Haut oder der Schleimhaut z. B. der
Naſe oder des Rachens feſtſetzt und daſelbſt zu kleinen Knötchenbildungen
— Tuberkeln — führt. Dieſe rufen entzündliche Veränderungen hervor,
zerfallen und führen zu geſchwürigen Zerſtörungen. Die Krankheit zeigt
je nach der Dauer die verſchiedenſten Formen, die beſonders deshalb
ſehr vielgeſtaltig ſind, weil die Krankheit die Neigung hat, an ihrer
urſprünglichen Stelle unter Narbenbildung zu verheilen, dafür aber in
der Umgebung fortzuſchreiten. So können große Hautflächen, oft das
ganze Geſicht im Laufe der Jahre, von der Krankheit befallen, ja man
kann direkt ſagen zerfreſſen werden. Dies kommt auch in dem Namen
der Krankheit — Lupus — freſſende Flechte — zum Ausdruck. Die
Narben, die der Lupus an den Stellen, an denen er abgeheilt iſt,
hinter=
läßt, ſind keineswegs belanglos. Bekanntlich zerren alle Narben, die
nach einem Subſtanzverluſt der Haut entſtehen. Sie ſind nur dann
ohne Bedeutung, wenn ſie am Rumpf oder mitten an den Gliedmaßen,
den Armen oder Beinen, gelegen ſind, da dort genügend Haut
vorhan=
den iſt, um auszugleichen. Das iſt jedoch nicht möglich, wenn die
Narben ſich in der Nähe von Gelenken befinden. So kann namentlich
an der Hand der Lupus zu ſtarker Verkrüppelung und Verſtümmelung
führen. Noch verhängnisvoller wirken die Narben im Geſicht. Hier
haben ſie zumeiſt häßliche Entſtellungen zur Folge, indem ſie Naſe und
Mund nach einer Seite herüberziehen. Bei ſtarker Narbenbildung in
der Nähe des Auges verhindern ſie das Schließen desſelben, was häufig
Erblindung zur Folge hat. In der Umgebung des Mundes gelegen,
können ſie die Nahrungsaufnahme verhindern. Im letzten Stadium
führt der Lupus zu jenen ſchrecklichen Formen, w. Naſe und Ohr völlig
wie weggefreſſen ſind. Wer Gelegenheit hatte, ſolche Elendsbilder in
Natura zu ſehen, wird ſie ſo leicht nicht vergeſſen.
Wie kommt eine lupöſe Erkrankung zuſtande?
Sie kann auf zweierlei Weiſe entſtehen, von innen heraus und von
außen.
Von innen heraus kann ſie entſtehen, wenn im Körper ſich bereits
ein tuberkulöſer Herd befindet, ſei es in der Lunge, in den Drüſen, in
den Knochen oder Gelenken. Von dieſen bereits beſtehenden Herden
können Tuberkelbazillen auf dem Wege der Blut= oder Lymphbahn in
die Haut verſchleppt werden und hier zu Lupusherden führen. Niemals
aber entſteht der Lupus bei einem nicht tuberkulöſen Körper von innen
heraus. Die andere Art ſeiner Entſtehung iſt die, daß die Krankheits=
erreger, die Tuberkelbazillen, von außen her in die Haut ge
geſchieht nun aber nicht ohne weiteres, indem dort gleich
Herd entſteht wo zufällig ein Tuberkelbazillus auf die H.
Der Lupus iſt im Grunde eine Wundkrankheit. Ernſt wer
durch Mangel an Reinlichkeit trocken, riſſig, mit
Schründe=
ſchlag uſw. bedeckt iſt, ſind die Eingangspforten für den Tuh
geſchaffen. Der Lupus iſt daher auch vornehmlich dort an=
Schmutz, namentlich wenn noch mit Armut gepaart, zuhauf
Eingangspforte für die Tuberkelbazillen beſteht natürlich
wenn die Haut oder Schleimhaut z. B. der Naſe, künſtlich d.
oder Bohren mit den Fingern verletzt worden iſt. Auf
entſteht häufig der Lupus bei Kindern von tuberkulöſen El
dieſe ihren Auswurf gedankenlos auf den Boden ſpucken.
ſteht der Lupus an der Stelle, wo die Tuberkelbazillen in
Haut hineingekommen ſind. Zweierlei iſt alſo nötig zum
men einer lupöſen Erkrankung von außen her. Erſtens eine
Schleimhautverletzung, ſei es, daß ſie durch Unreinlichkeit 1
hafte Hautpflege oder durch direktes Kratzen entſtanden iſt, u
das Hineindringen von Tuberkelbazillen. Letztere aber, wr
wiederholt ſei, fliegen nicht etwa von ſelbſt in die Haut o9
haut hinein, ſondern ſie müſſen gleichſam hineingeſchmiert
Wie iſt der Lupus zu bekämpfen?
Will man den von einem inneren tuberkulöſen Herde i
verſchleppten Lupus heilen, ſo muß zunächſt der innere 8
behandelt und beſeitigt werden. Im übrigen ergeben ſich
hütung des Lupus dieſelben Negeln, die auch gegenüber d
tuberkuloſe gelten: Reinhaltung des eigenen Körpers dur
Gebrauch von Waſſer und Seife. Tägliches Reinigen der
durch feuchtes Aufwiſchen, damit kein Schmutz aufkommt.
An Lupus erkrankte Perſonen müſſen, ſofort in ärztlie
lung gebracht werden. Von jeher bemühen ſich die Aerzte, dieſe
Herr zu werden. Man hat es erſt durch innere Mittel, Arz
Arſen, verſucht, leider erfolglos. Erſt die vom däniſchen
Ar=
entdeckte Heilkraft der ultravioletten Strahlen hat hier War
fen. Man het ſeitdem in dem natürlichen und künſtlichen
wirkſame Mittel zur Behandlung des Lupus. Es wurden Siſte
raſchende Erfolge erzielt bei dem Vorzug, faſt völliger Scht
der Behandlung. Kleinere Lupusherde können durch Licht
gründlich und radikal beſeitigt werden. Auch bei größeren
herden, die noch nicht zu weit vorgeſchritten ſind, kann n.
erzielt werden. Etwas eingeſchränkt wird der Segen der
lung nur dadurch, daß ſie langwierig und koſtſpielig iſt. Sie
größeren Herden oft über eine Reihe von Monaten hin.
land beſtehen zur Zeit eine Reihe von Anſtalten zur Licht
von Lupuskranken. Heſſen hat in der im Jahre 1913 durd
ſtättenverein erbauten Lupusheilſtätte in Gießen eine der
vollkommenſten Heilſtätten zur Bekämpfung des Lupus. Die
wird von dem auch über die deutſchen Grenzen hinaus rül
kannten Dermatologen Profeſſor Dr. Jeſionek geleitet.
Kranke aufnehmen. Die zur Verfügung ſtehenden Betten
ſi=
belegt. Die Kranken müſſen heute oft wochen= und monatela 6
bis ſie aufgenommen werden können. Die Heilſtätte ſoll des
Anbau vergrößert werden, um dadurch für weitere 20 Bette
ſchaffen.
Wie ſieht ein beginnender Lupus au!
Er zeigt ſich meiſt zunächſt in recht unſcheinbarer Weiſe
von kleinen roten oder bräunlichen, oft etwas ſchuppenden F
Knötchen. Beim Auftreten von Hautausſchlägen wende man
an einen Arzt oder an die Fürſorgeſtelle für Lungenkranke.
ſtellen für Lungenkranke beſtehen in Heſſen in ſämtlichen Kr
genommen Kreis Lauterbach. Iſt Lupus feſtgeſtellt, ſo iſt ei
Unterbringung in der Lupusheilſtätte in Gießen notwendig.
der Behandlung werden für Verſicherte von den Krankenk
Landesverſicherungsanſtalt oder der Reichsverſicherungsanſtalt
geſtellte getragen. Bei Nichtverſicherten und Kindern überne
Landesverſicherungsanſtalt und der Heilſtättenverein je einen
Koſten.
Durch eine planmäßige Bekämpfung des Lupus kann vi
werden. Mögen ſich deshalb auch im verarmten Deutſchlan. —4
und Wege finden, damit dieſe Krankheit wirkſam bekämneſt ur *
Kranken Hilfe gebracht werden kann.
* Aus dem Weſchnitztal, 28. Aug .Die Rotlaufſeuche unter
den Schweinen nimmt in letzter Zeit ziemlich überhand und forderte
zuſchlachten. — Hochwaſſergefahr. Infolge der anhaltenden
Brahms, Schubert und Regner. Herr Opernſänger Schwartz, zurzeit Regengüſſe iſt das Waſſer der Weſchnitz wieder bedeutend geſtiegen
und bei weiterem Steigen droht Hochwaſſergefahr. — Nicht Ab= ſondern
Aufbau der Preiſe iſt eben die Parole. Das Pfund Butter, das man
2,30 Mark, das Pfd. Zucker, ſeither 40 Pfg., koſtet jetzt 48 bis 50 Pfg.
ebenſo ſind die Preiſe für Brot Mehl und Fleiſch recht merklich
ge=
ſtiegen, das Pfd. Schweinefleiſch koſtet jetzt 1,20 Mark.
* Von der Bergſtraße, 28. Aug. Lebensmüde. Kürzlich ſprang
die von ihrem Manne getrennt lebende Ehefrau Endreß von
Friedrichs=
feld in den Neckar. Juſtizinſpektor Bürk von da, der den Vorfall
be=
merkt hatte, ſprang in den Neckar und brachte die mit den Fluten
Molkerei= und Mühlengenoſſenſchaft brach Feuer aus. Durch raſches Kämpfende glücklich ans Land. Die lebensmüde Frau wurde ins Spital
gebracht. Zerrüttete Familienverhältniſſe ſollen die bedauernswerte
Frau zu dem Entſchluſſe gebracht haben. — SchönerGewinn. Bei
der diesjährigen Maimarktlotterie fiel der erſte Preis, zwei wertvolle
Peter Mohr von da.
* Aus dem Ried, 28. Aug. Das Regenwetter gibt überall
zu lebhaften Klagen Anlaß. Die gemähte, noch auf den Feldern ſtehende
Frucht wird von Klee und Unkraut überwuchert. Das Stroh wird
Gemarkungen zeigt ſich bereits der Fäulnispilz daran. Auch die
Obſt=
ernte, die an und für ſich gut bis mittelgut ausfällt, wird durch die Re=
X Weiſenau b. Mainz, 29. Aug. Ein Konflikt. Während das
Kreisamt Mainz im Intereſſe der Arbeitsloſen kleinere
Notſtandsarbei=
ten genehmigte, lehnte dieſe jedoch der Verwaltungsausſchuß des
öffent=
lichen Arbeitnachweiſes Mainz ab. Da dieſe Ablehnung für die hieſigen
Arbeitsloſen eine ſo große Benachteiligung bedeutet, beſchloß die
Ge=
meinde, mit einer Kommiſſion in Mainz vorſtellig zu werden. Sollte
man zu keinem Ergebnis kommen, iſt der Bürgermeiſter bereits vom
Ge=
meinderat beauftragt worden, die Angelegenheit dem Miniſterium für
Arbeit und Wirtſchaft zu unterbreiten.
— Mainz, 29. Aug. Heimkehrende Ferienkinder. Die
auf dem Heuberg bei Stetten zur Erholung untergebrachten Mainzer
Kinder ſind dieſer Tage friſch und munter wieder hier eingetroffen. —
Die Schaubudenmeſſe iſt wegen der ſchlechten Witterung, die die
Verdienſtmöglichkeiten der Geſchäftsleute erheblich beeinträchtigte, bis
Ende dieſer Woche verlängert worden.
Nack (Kr. Alzey), 29. Aug. Ein großes Schadenfeuer
brach dieſer Tage in den erſten Morgenſtunden im Anweſen des
Bäcker=
meiſters Pick aus. Den Eigentümer des Hauſes und ſeinen Sohn mußte
man aus den bereits brennenden Betten (1) mit Hilfe ſeiner tatkräftig
zugreifenden Frau retten. Der an und für ſich ſehr beträchtliche Schaden
iſt größtenteils durch Verſicherung gedeckt. Die Urſache des Brandes
iſt noch unbekannt.
Offſtein (Kr. Worms), 29. Aug. Unfall. In der Mühle des
Müllers Wenz fiel beim Fruchtabladen das Dienſtmädchen Schildknecht
aus einer Höhe von acht Metern ſo unglücklich herunter, daß er ſchwere
innere Verletzungen davontrug und auf dem ſchnellſten Wege in das
Städtiſche Krankenhaus gebracht werden mußte.
X Oſthofen (Rheinh.), 29. Aug. Tot aufgefunden wurde
hier ein Radfahrer. Die ſofortige polizieiliche Feſtſtellung ergab, daß es
ſich um den aus der Koblenzer Gegend ſtammenden Lehrer Fritz Meher
handelt. Ob der Tod, was anzunehmen iſt, auf einen Unglücksfall
zu=
rückzuführen iſt, konnte noch nicht einwandfrei feſtgeſtellt werden.
Gonſenheim b. Mainz, 29. Aug. Bürgermeiſterwahl.
Der bisherige Bürgermeiſter Alexander, dem bei der Wahl zwei
Kan=
didaten gegenüberſtanden, iſt mit 1645 Stimmen (mit einer Mehrheit von
311 Stimmen) zum Bürgermeiſter wiedergewählt worden.
Nierſtein, 28. Aug. Weinverſteigerung. Am 17. September
wird die Vereinigung Nierſteiner Weingutsbeſitzer E. V. im Saale der
Stadt Mainz ihre diesjährige Weinverſteigernug abhalten. Zum
Aus=
gebot kommen 19/2 und 44 Stück 1923er 16/2 und 1. Stück 1923er ſowie
Stück und 100 Flaſchen 1921er Nierſteiner Weine zum Ausgebot. —
Große Schäden in den Weinbergen. Durch die letzten
Hagelſchläge ſind in den hieſtgen Weinbergen und auch in der ganzen
Umgebung ſchwere Schäden entſtanden. Strichweiſe iſt der Behang
ganzer Weinberge vernichtet. Gelitten haben alle Lagen.
* Butzbach, 28. Aug. Die Stationskaſſe der Butzbach-Licher
Bahn wurde von Einbrechern erbrochen und ausgeraubt. Die Polizei iſt
den Tätern auf der Spur,
* Ruppertenrod, 28. Aug. Unſer Schulhausneubau iſt fertiggeſtellt;
die Einweihung ſoll am 14. September erfolgen.
* Aus Oberheſſen, 28. Aug. Einen troſtloſen Anbl
heute die Felder und Fluren, wenn man mit der Bahn durch 2
fährt. Von Dienstag abend an regnet es faſt ohne Unterbrech.
Gießen iſt die Wieſeck über die Ufer getreten, und die deb
mung des Lahntals durch die hochgehende Lahn iſt morgen zu
Bei Lich ſind Wetter und Eſchersbach ausgetreten, die Wieſe
Ettingshauſen, Lich, Beſſingen ſtehen unter Waſſer. Noch
laſſen ſich die Nidda und Nidder an, deren Quellen im Oberwe
Von Nidda bis Ranſtadt und Mockſtadt bildet die Nidda, bo
und Stockheim bis Höchſt und Altenſtadt die Nidder einen gr
Und erſt das Vilbeler Becken zwiſchen Vilbel, Harheim, Grou
felden und Dortelweil, durch welches die Bahnlinie Vilbel—
führt, iſt weit überflutet. Die Landwirte ſind in großer Sorg”
Ernte. Manche Aecker mit den darauf befindlichen Getreidehar
im Waſſer. Was noch auf Klecken lag, iſt fortgeſchwemmt. N
findet man Kornhaufen, aus welchen die Keime faſt fingerlan
wachſen. Das Stroh iſt ſchwarzgrau, ſein Wert als Futter
Sehr ſchlimm ſieht es auch mit der Grummeternte aus: d.
ſtehen tagelang unter Waſſer, vielfach hat das Waſſer Schlamt
geſchwemmt. Die Bauern können nicht auf die Aecker um da
Grünfutter für das Vieh und Kartoffeln zu holen. Falls es ni
erſten Tagen Sonnenſchein gibt, iſt mindeſtens die halbe Ernte
* Alsfeld, 28. Aug. Seltene Gäſte, die ſeit zehn Jahren
waren, ſind jetzt wieder eingetroffen, nämlich das oberbayeriſche
theater vom Königsſee. Die Königsſeer geben ſeit geſtern ih!
Geſangs= und Theatervorſtellungen in der Turnhalle und erf
eines guten Zuſpruchs.
9. Aus dem Lande, 29. Aug. Während der Beratung de
voranſchlags im Landtage ließ die Regierung erklären, das 2
für das Bildungsweſen könne durch Abbau von Beamt
eingeſchränkt werden, da es zu überlaſtet ſei. Das Anhören
loſen Anliegen und Wünſchen, die täglich vorgetragen und dech
kleinſten Teil erfüllt werden können, bildet ohne Zweifel ein
lichen Teil dieſer Ueberlaſtung. Miniſterialdirektor Urſtadt
Landtage an, er habe ſogar einen Fortbildungsſchüler empfange
der ſich über den zuſtändigen Kreisſchulrat beſchwerte. Iil
tiſchen Staate könne man aber die Leute nicht abweiſen. Es iſ
merkenswert, daß ſich auch in der Lehrerwelt der Gedanke regt,
desbildungsamt müſſe zu viel Beſuch empfangen. Das Fach
heſſiſchen Lehrer ſchreibt nämlich: „Wir halten das Verfahr
Lehrer, die das Landesamt geradezu belagern, eines Lehrers 1
Bei Stellenbeſetzungen ſollten nur, objektive Gründe den Aus
ben.” Zweifellos wäre für die Geſchäftsführung und die Entla
Bildungsamtes viel gewonnen, wenn man das perſönliche B.
in dieſem Landesamte auf die Form und den Umfang der Vor
zurückführte.
Beit=Bewerb.
Für unſere 2. Serie Heſſendruck=Spruchkarten ſuchen wi.
10 Sprüche.
Die Sprüche können ſelbſt verfaßt, oder aus Schriften C.
ſein. Aus den uns eingeſandten Sprüchen wählt das Schiedsg
10 beſten aus und wir zahlen für jeden einzelnen Spruch
200 Mark.
Bedingungen zur Teilnahme.
1. Einſenden Ihrer genauen Adreſſe und 50 Pfennig in.
in einem Brief.
Sie erhalten von uns: Poſtfrei zugefandt.
1. 5 Spruchkarten unſerer Serie I. als Muſter wie Die
wirken ſollen und zum Gebrauch (Ladenpreis 10 Pf. das Stüt
2. Eine Schrift, für welchen Zweck die Spruchkarten ged9
3. Ein Wett=Bewerbſchein, den Sie beim Einſenden Ihre”
beiſügen müſſen.
Die ausgewählten Sprüche; ebenſo deren Einſender, we
dieſer Zeitung veröffentlicht. Die Entſcheidung des Schiedsge
endgültig und unanfechtbar.
Das Schiedsgericht beſteht aus den Herren Dr. Heinrl
Darmſtadt. Sekretär Philipp Steuernagel; Nieder”de
Schriftſteller G. F. Knoll, Traiſa,
Einſendeſchluß 15, Oktober, Veröffentlichung 15, Dezeſh.
Heſiſches Druck= und Verlagsbaus Traiſe beiddkK
ihmer 241.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 30. Auguſt 1924.
Seite 4
ageſuche
eibich —
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in Zeugnis
ſtei g.gl. welche
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ſr 4. im Kochen
Shalt. (*24818
reu. M 129
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Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 30. Auguſt 1924.
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Das neue Amerika=Luftſchiff.
tuttgart. Ingenieur Lehmann von der
Luftſchiffbau=
ge in G.m.b.H. ergänzte in einer Unterredung, die er einem
Ver=
tro der Telegraphen=Union gewährte, den von der Geſellſchaft
aus=
geg ten Bericht über die Werkſtättenfahrt des Luftſchiffes:
D7i isfahrt, die urſprünglich hätte um halb 8 Uhr morgens ſtattfinden
ſo U hat ſich etwas verzögert, da die Meteorologen eine nicht ganz
ſti ade Berahnung aufgeſtellt hatten. Nach einer zweiten Berechnung
ha) ian dann den Aufſtieg gewagt, trotzdem ſie nicht günſtiger
ge=
lax= habe als die erſte. Damit hatte das Luftſchiff ſeine Probe zu
befyr, wie man ſie ſonſt für eine erſte Fahrt nicht wählt. Aber es
ſeie imtliche Erwartungen übertroffen worden. Die neue Form, ins=
beß) re die neue Kontſtruktion im Hinterſchiff, habe ſich
außerordent=
lickp; bewährt. Die Starrheit des Luftſchiffes, die nie ganz erreicht
we— konnte, ſei bei dieſem Modell ſoweit erreicht worden, daß ſogar
em= liche Naturen nicht ſeekrank werden dürften. Die
Leiſtungsfähig=
kei4 hinſichtlich der Steuergeſchwindigkeit und der Tragfähigkeit
un=
gef5 10 Prozent höher als garantiert worden ſei. Bei der Steigerung
aun chſtleiſtung kurz vor Beendigung der Fahrt ſei ein Bolzen, der
angezogen war, ausgebrochen und habe eine unbedeutende
Be=
ſchen ng des betroffenen Motors verurſacht. Um in Zukunft ſolchen
St gen vörzubeugen, werden nunmehr an ſämtlichen Motoren neue
L.i eingeſetzt, deren Anfertigung für jeden Motor etwa 24 Stunden
ruch nimmt. Dadurch müßten die geplanten Probefahrten auf
two itte nächſter Woche verſchoben werden. Die erſte dieſer Fahrten
—im Mittwoch vormittag — günſtiges Wetter vorausgeſetzt — be=
Ein beſtimmter Zeitpunkt dafür könne jedoch nicht feſtgelegt
wer
er das Schickſul des Luftſchiffes in Amerika befragt, erklärte
ur Lehmann, daß es ziemlich ſicher mehrere Monate lang zu
ecken verwendet werde. Für alle Fälle bleibe ein kleiner Teil
atzung in der erſten Zeit bei dem Luftſchiff in Amerika; ob es
end ag an die amerikaniſche Marine oder an das übrige Militär
kom oder an ein dortiges Verkehrsunternehmen abgegeben werde, ſei
ung 1 . Jedenfalls werde es, in welche Hände es drüben auch komme,
ame3 tiſchen Intereſſen zu dienen haben.
Samstag, 30. Auguſt
2ntiüt
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Treutaaun.0
Finnland auf der Frankfurter Herbſtmeſſe.
Her kommenden Herbſtmeſſe, welche vom 21. bis 27. September
* beabſichtigt auch die finniſche Regierung, durch eine geſchloſ=
Zſtellung der Erzeugniſſe Finnlands teilzunehmen. Zurzeit fin=
den — Verhandlungen in Helſingfors zwiſchen der finniſchen Regierung
und dortigen Vertreter des Meßamtes Frankfurt a. M. ſtatt zwecks
FeſtElig von Einzelheiten. Das Meßamt Frankfurt a. M. wird für
die ſche Abteilung einen beſonders geeigneten Raum zur Verfügung
Ke uher Herbſtwoche — Ausſtellung der Graphik Hans Thomas.
Karlsruhé. Die zur diesjährigen Karlsruher Herbſtwoche
ſa— ngebrachte Graphik Hans Thomas gibt zum erſten Male einen
vollk3 renen Einblick in die weitverzweigte und doch einheitlich und
PaflSThaN verſE9 geſtaltete Tätigkeit des Meiſters Thoma, der ſchon mit 16
Jahrs Segonnen hat, graphiſch zu arbeiten. Eine Reihe von
Gelegen=
heitss iten aus früherer Zeit, die ganz unbekannt ſind, werden das
groß z hiſche Schaffen, das in den 90er Jahren des vorigen
Jahrhun=
derts chtvoll einſetzte, einleitend und ergänzend begleiten. Die
Litho=
grap 4 und Radierungen, mit denen Thoma ſeine vornehme
Volks=
kunſt fründete, werden in nie mehr erreichter Vollſtändigkeit
vorge=
führe rden.
Ve igte Beſuchsgelegenheit anch dem wiederbefreiten Offenburg.
Darlsruhe. Zur Belebung des Verkehrs nach dem
wieder=
fre— Offenburg, das ſo lange vom allgemeinen Verkehrsleben
abge=
ſchlof? war, iſt die Anregung gegeben worden, im badiſchen Land und
2 chland überhaupt Fahrkarten mit zweitägiger Gültigkeit zum
Beſu-1 Offenburgs auszugeben, wobei der Preis für Hinfahrt auch für
Rückf7 gelten müßte.
Eine wichtige Entſcheidung im Memeler Kirchenftreit.
. Das „Memeler Dampfboot” veröffentlicht eine wichtige
c tng in der ganzen kirchenrechtlichen Sreitfrage.
Ein . Landesſynodal=Ausſchuß ergangenes Rundſchreiben hatte
An=
fang il die Gemeinde=Kirchenräte und Geiſtlichen des Gebietes
auf=
efor— dem Weiſungen des Diktators und ſogenanntn „
Kirchen=
kemnx! 8” keine Folge zu leiſten und die Wahl, die mit dem
Landes=
direk m verabredet, aber dann von ihm verboten war, doch
vor=
zunel . Das Kownoer Regierungsblatt kam in den Beſitz dieſer
vertra hen Mitteilung und veröffentlichte ſie, das
Landesdirek=
toriu— hob Strafanzeige wegen Aufreizung zum Ungehorſam gegen
ſtagtl / Verordnungen. Als Verfaſſer und Abſender bekannte ſich
Supe ent Gregbr. Das Amtsgericht lehnte aber die
Erö ung eines Verfahrens gegen ihn ab, weil das
Schre, als vertraulich bezeichnet und nicht für die Oeffentli hkeit
be=
weſen ſei und ſich nur an einen eng begrenzten Perſonenkreis
Jabe. Die Staatsanwaltſchaft erhob Beſchwerde an das
Land=
die aber als unbegründet verworfen wurde.
dgericht billigte den Standpunkt des Amtsgerichts. Nur
2eizung zum Ungehorfam gegen rechtsgültige
Verord=
es Landesdirektoriums könne ſtrafbar ſein. Die Anordnungen
2 nkommiſſars aber ſeien ebenſowenig rechtsgültig wie die Ver=
4oom 22. März 1924, aus der er ſeine Machtbefugniſſe herleite.
ur gebe keine Staatskirche, der Staat dürfe in die Anglegenheiten
S. nicht anders eingreifen als in diejenigen jeden Bürgers. Für
S gelte alſo nur das allgemeine Geſetz, ſie unterliege keinerlei
Sbez— ſetzen. In dieſen Rechtszuſtand hätten die erwähnten
Verord=
nung eir unzuläſſiger Weiſe eingegriffen. Der Oberſte
Bevollmächtig=
de auiſchen Regierung ſei zu ſeinem Vorgehen nicht ermächtigt
gewer; da er ſich nicht über die Verfaſſung wegſetzen könne. Zudem
habe Kirchenkommiſſar noch den Rahmen der ihm zu Unrecht
er=
teiltex) fugniſſe weit überſchritten und habe den Grundſatz des
Rechts=
ſtagte- erhaupt verlaſſen.
Feuer in Freiſtatt.
Am Freitag, den 8. Auguſt, iſt die Kolonie Freiſtatt im
Wietings=
moor von einer ſchweren Feuersbrunſt heimgeſucht worden. Durch ſie
iſr der große, für 180 Tiere eingerichtete Jungviehſtall mit der geſamten
Heuernte vernichtet worden. Soweit ſich bisher hat feſtſtellen laſſen, iſt
der Brand durch Selbſtentzündung des Heues entſtanden. Ueber den
Verlauf des Unglücks hören wir folgendes:
Nachmittags um 4 Uhr waren drei alte Koloniſten in dem Stall
an der Arbeit, als einer von ihnen nach einem leiſen, dumpfen Knall
eine Flamme an dem ganzen Heuhaufen entlangſchießen ſah. In kürzeſter
Friſt war der ganze Stall in Rauch und Flammen gehüllt. Dieſe
ſchlu=
gen alsbald zu den Türöffnungen und zum Dach hinaus. Das ganze
Gebäude brannte in kürzeſter Friſt in ſeiner geſamten Ausdehnung.
Es gelang, die Kälber, die zur Fütterung im Stalle waren, ſämtlich —
bis auf drei — zu retten. Zwei Kunſtdünger=Streumaſchinen, darunter
eine ganz neue, die Viehwage und die geſamte Häckſelſchneidevorrichtung
ſind verbrannt; an Erntevorräten 300 bis 500 altes und etwa 5000
Zentner neues Heu und etwa 1000 Zentner Stroh. Mit dem
Jung=
viehſtall iſt auch der angebaute Kälberſtall ein Raub der Flammen
ge=
worden. Nur noch die Umfaſſungsmanern ſind ſtehen geblieben, außer
der öſtlichen Giebelwand, die wegen der Einſturzgefahr umgeſtoßen
wer=
den mußte.
Der Wind wehte aus Nordoſten und trieb die Flammen, auf die
übrigen Gebäude der Kolonie zu, beſonders den Kuhſtall, Schweineſtall
und die Kornſcheune. Dieſe drei Gebäude waren ſtundenlang auf das
höchſte gefährdet und ſind nur gerettet worden, weil zahlreiche
Hilfs=
kräfte zur Verfügung ſtanden und ausreichend Waſſer vorhanden war.
Immer wieder fingen die Teerpappendächer der umliegenden Gebäude
an zu brennen, ſo daß der Belag ſtark beſchädigt, zum Teil gänzlich
zerſtört iſt. Auch die Giebelwände der beiden Getreideſcheunen ſind
be=
denklich angekohlt. Die Feuerwehr von Freiſtatt, ſämtliche Brüder,
Angeſtellten, Koloniſten und Zöglinge haben auf das Hingebendſte bei
dem Rettungswerk mitgeholfen. Dank ſchulden wir auch unſeren
Nach=
barn aus Wehrbleck, Barver, Sulingen und Diepholz, die mit ihren
Spritzen zur Stelle waren. Wäre der Wind ſtärker geweſen oder der
Brand in der Nacht ausgebrochen, ſo hätte, nach menſchlichem Ermeſſen,
die ganze Kolonie in Flammen aufgehen müſſen. So darf die Gemeinde
von Freiſtatt, trotz des großen Unglucks, das über ſie hereingebrochen
iſt, doch noch für eine gnädige Bewahrung vor noch größerem Schaden
dankbar ſein.
Leid und Verluſt der Tochtergemeinde Freiſtatt trifft die ganze
Mutteranſtalt Bethel. Aus dem Jungviehſtall in Freiſtatt beziehen die
landwirtſchaftlichen Betriebe der Anſtalten ihre Kühe. So hängt die
ganze Milchverſorgung der vielen Kranken und Kleinen von dieſer
wich=
tigen Arbeitsſtätte unſerer Freiſtätter Koloniſten ab. Wir fragen uns,
wie wir das Jungvieh ernähren ſollen, nachdem der größte Teil der
Wintervorräte verbrannt iſt. Wir wiſſen nicht, mit welchen Mitteln
wir den zerſtörten Stall rechtzeitig wieder aufbauen können, zumal die
Verſicherung vorausſichtlich nur einen kleinen Teil des Schadens decken
wird, und das in einer Zeit, die einen täglich ſchwereren Druck auf die
Anſtalten legt.
Demütig beugen wir uns unter Gottes gewaltige Hand und bitten
ihn, daß er uns verſtehen hilft, was er uns durch dieſe Heimſuchung
ſagen will; zugleich bitten wir alle Freunde von Bethel und ſonſtigen
Wohltäter, ihre Herzen und Schultern mit unter dieſe Laſt zu ſtellen
und ſie uns, ſoweit es möglich iſt, tragen zu helfen.
F. v. Bodelſchwingh, Paſtor.
Bethel b. Bielefeld.
Poſtſcheckkonto Hannover 1904.
Die große Deutſche Funkausſtellung!
Die Preſſe=Abteilung des BerlinerMeſſe=Amtes teilt mit: Nachdem
eine Reihe von Arbeitsſtörungen die Vollendung des „Haus der
Funk=Induſtrie” das als Stätte für die erſte Große Deutſche
Funkausſtellung zur Zeit auf dem Ausſtellungsgelände am Kaiſerdamm
im Aufbau begriffen iſt, verzögert haben, iſt nunmehr der Termin
der Funkausſtellung endgültig, auf die Tage vom 4. bis
14. Dezember 1924 feſtgeſetzt worden. Für dieſen Termin iſt
die böllige Fertigſtellung der Halle gewährleiſtet und das zeitliche
Zu=
ſammenfallen der Funkausſtellung mit der ebenfalls auf Anfang
Dezem=
ber verſchobenen Automobilausſtellung geſichert, das ja von vornherein
vorgeſehen war. Die endgültige Terminfeſtſetzung iſt im Einvernehmen
mit der Radioinduſtrie geſchehen, deren führende Firmen bereits
aus=
nahmslos ihre Beteiligung an der Ausſtellung zugeſagt haben.
Schweres Automobilunglück.
Amſterdam. Auf der Strecke zwiſchen Heino und Raalte geriet
ein vollbeſetzter Autobus, der von einer Kirmeß heimkehrte, auf
unauf=
geklärte Weiſe in Brand und war nach wenigen Sekunden vollkommen
ausgebrannt. Vorbeifahrenden Radfahrern gelang es, einige
Perſo=
nen durch die Fenſter aus dem Wagen zu ziehen. Die übrigen
Paſſa=
giere verbrannten vollſtändig, ſo daß die genaue Zahl der Opfer noch
nicht feſtgeſtellt werden konnte. 6 Leichen wurden bereits identifiziert.
Ausgrabungen in Stuhlweißenburg.
Budapeſt. Wie „A Reggel” mitteilt wurden in
Stuhlweißen=
burg im Laufe der Arbeiten an der neuen Radioſtation hochintereſſante
Gräber aus der Zeit der Landnahme entdeckt. Die ſyſtematiſchen
Gra=
bungen beganen vor 14 Tagen unter Leitung von Anthropologen aus
Budapeſt und Stuhlweißenburg. In den erſten 8 Tagen wurden 18
Gräber freigelegt. Man fand nicht nur die überaus wohlerhaltenen
Skelette von Männern, Frauen und Kindern, ſondern auch zahlreiche
Schmuckgegenſtände, Waffen und Gefäße. Bis jetzt wurden insgeſamt
43 tauſend Jahre alte Skelette von Magyaren aus der Zeit der
Land=
nahme gefunden und in das ethnologiſche Muſeum übergeführt, wo die
anthropologiſche Unterſuchung der Skelette vorgenommen werden wird.
Kein Attentat auf das jugoflawiſche Königspaar. .
Belgrad. Während das Königspaar auf ſeiner Rundfahrt in der
Station Lipljang in einem Sonderzug die Nacht verbrachte, wurde die
5 Km. weit entfernte Gemeinde Lepina von einer 30 Mann ſtarken
Räu=
berbande überfallen, die mehrere Häuſer in Brand ſteckte, jedoch bald
darauf von herbeigerufenem Militär in die Flucht geſchlagen werden
konnte. Dieler Ueberfall hat zu verſchiedenen Gerüchten Anlaß
gege=
ben, die ausſagen, daß es ſich um ein beabſichtigtes Attentat auf das
Königspaar gehandelt hätte. Bei dem Feuergefecht zwiſchen Räubern,
Dörflern und Militär wurde ein Bauer und ein Mädchen getötet.
Vier=
zehn Häuſer ſind niedergebrannt.
1924
Die Probefahrt des Amerika=Zeppelins.
Flensburg. Die Probefahrt des Rieſen=Zeppelins, die vor der
Amerikafahrt nach Kopenhagen ſtattfinden ſoll, wird, wie die Neue
Flensburger Zeitung zu berichten weiß, wahrſcheinlich Ende dieſer Woche
vor ſich gehen. Der Führer des Schiffes, Dr. Erckeler, ein geborener
Flensburger, will den Zeppelin über Berlin und Flensburg, die
nord=
ſchleswige Oſtküſte entlang, durch Jütland und zurück über Dünen,
See=
land und Berlin führen.
Gebirgsunglück.
Mailand. Wie aus Trient gemeldet wird, iſt der deutſche
Alpiniſt Wilhelm Hartmann aus Mannheim bei der Beſteigung des
ſogenannten Oberen Turmes erfroren, als er mit zwei Gefährten im
Schneegeſtöber übernachten mußte. Seine beiden Freunde konnten noch
lebend eine Schutzhüitte erreichen.
Die Weltausſtellung in Wembley.
London. Die engliſche Weltausſtellung in Wembleh wird nicht,
wie urſprünglich geplant, bis nächſtes Jahr weitergeführt werden,
ſon=
dern Ende Oktober geſchloſſen werden.
Schwere Sturzivellen.
New York. Von dem gegenwärtig im Atlantiſchen Ozean
herr=
ſchenden Sturm ſind mehrere Schiffe ſtark in Mitleidenſchaft gezogen
worden. So ſind an Bord des engliſchen Paſſagierdampfers „Arabic”
durch eine Sturzwelle 52 Paſſagiere verletzt worden; dieſe mußten nach
der Landung in das Spital übergeführt werden. An Bord des
Damp=
fers „Homerix”, der der gleichen Geſellſchaft angehört, ſind aus der
gleichen Urſache 8 Perſonen verletzt worden.
Schiffskataſtrophe.
New York. Die Zahl der auf dem Poſtdampfer „Arabic” infolge
des Orkans Verwundeten beläuft ſich auf 52, darunter 35 Paſſagiere.
Sieben Verletzte wurden in das Hoſpital eingeliefert. Der geichfalls der
White=Star=Linie angehörende Dampfer „Homeric” wurde ebenfalls
durch den Orkan beſchädigt. Die Zahl der Verletzten auf dieſem
Damp=
fer beträgt acht. AAndere Schiffe wurden ebenfalls beſchädigt.
Rund=Funf=Programm.
Samstag, den 30. Auguſt 1924.
Frankfurt a. M. (467 m). 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen. — 11.55
Uhr Zeitangabe. — 12 Uhr: Nachrichtendienſt. — 4.10 Uhr:
Wirtſchaftsmeldungen. — 4.30—6 Uhr: Nundfunknachmittag in
Muſik und Wort — 7.20 Uhr: Vortrag von Herrn Schablitzki
über: Torfmull als neuzeitliches, billiges Obſtkonſervierungsmittel für
jedermann. — 8 Uhr: Vortrag von Ing. Richard Schiefer: Henry
Ford und ſeine Bedeutung für den deutſchen Induſtriellen und
Ge=
werbetreibenden (I). — 8.30 Uhr: Zyklus Beethovenſcher
Kammermuſik. 1. Streichquartett Op. 18, Nr. 5. 2. Lieder.
3. Streichquartett Op. 74 (Harfenquartett). Mitwirkende: Frl.
Schä=
fer (Sopran). Das Lenzewski=Quartett, die Herren: Guſtav Lenzewski,
Emmel, Gerſter, Schneider. — 9.30 Uhr: Nachrichtendienſt,
Wetter=
meldung, Sportbericht und Tagesbericht des Rhön=Segelflug=
Wettbe=
werbs. — 9,50 Uhr: Fünf Minuten Technik. — 9.56 Uhr:
Zeit=
vorbereitung. — 9,56 Uhr: Drei Minuten der Hausfrau.
10 Uhr: Zeitangabe. — 10—11 Uhr: Blasmuſik der Stadtkapelle
Offenbach.
Berlin (430 bzw. 500). 10 Uhr: Bericht über die Kleinhandelspreiſe
der wichtigſten Lebensmittel in der Berliner Zentralmarkthalle. —
10.15 Uhr: Erſte Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten. —
12,55 Uhr: Uebermittlung des Zeitzeichens. — 1.05 Uhr: Zweite
Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten. — 5.30—7 Uhr:
Un=
terhaltungsmuſik (Berliner Funkkapelle). — 7.30 Uhr: Vortrag des
Herrn Schontek: „Solang noch Untern Linden..." (Vom
Bran=
denburger Tor zum Schloß). — 8.10 Uhr: Vortragsreihe:
Berufs=
beratung, I. Vortrag: Herr Elsner, Abteilungsleiter im
Landesbe=
rufsamt Berlin, Berufsmöglichkeiten für die männliche Jugend”.
— 9—10 Uhr: Wiener Operetten=Abend. Mitwirkende:
Ellen Harris=Wien, Kammerſänger Dr. Pauk Kuhn=München. Ein
Kammerquintett. Am Steinwah=Flügel: Dr. Felix Günther.
Anſchließend: Dritte Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten,
Zeitanſage, Wetterdienſt, Sportnachrichten. — 10.25—11.30 Uhr:
Tanzmuſik.
„London (365), 8 Uhr MEZ.: Kapelle der Schottiſchen Leibgarde
Sei=
ner Majeſtät.
Verjüngen Sie Ihr Ausſehen!
wenn Sie in ſchwerer Zeit raſch ergraut ſind,
mit Hennigſon’s Haarfarbe „Julco”.
Färbt naturgetreu und haltbar! Unſchädlich!
In Apotheken, Drogerien, Parfümeriegeſchäften. (7698a
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Sonntag, den 31. Auguſt:
Wolkig, aufheiternd, tagsüber milde, zeitweiſe Regenfälle.
Tageskalender.
Landestheater, Kleines Haus, Sommerſpielzeit Bruno Harprecht,
abends 8 Uhr: „Im weißen Röß!” abends 10½ Uhr: „Das
Schützen=
feſt”. — Dramatiſcher Klub, abends 7 Uhr, im
Konkordia=
ſaal, Waldſtraße 33: Feſtball. — Deutſchorden, abends 8½ Uhr,
im Bürgerhof: Heiterer Vortragsabend. — Union=, Reſidenz=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwoxtlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann.
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Wilky Kuhle
Druch und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die hentige Nummes hat 20 Seiten
Beispiele
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Form Lady"
Damen-Spangenschuh,
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gueme Form mitniedr. Absatz
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Modeschuh ..
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vreau, echt randgenäht . .
150
150
g80
aA90
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Baußg
„Madabe
Verkaufsstelle
Conrad Tack & Cie., G. m. b. H.
Darmstadt
17 Ludwigstrasse 17.
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Saustag, den 30. Augiſt 1924.
Nummer 24
von d
Quad=
meind
noch 6
über
ſtaltur
Zeit
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Freier
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ertig
loſen
We
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allen
mit
No7t, Spiel and Zurnen.
Rennwoche in Baden=Boden, 4. Tag.
Iſchida ſchlägt Goldwert.
Endkampf zwiſchen Pan Robert und Hornbori.
Marzellus (Jentzſch), der Sieger im Zukunftsrennen.
Fußball.
Durch den letztſonntägigen Sieg von V. f. L. Neckakau über F.V.
Kaiſerslautern auf deſſen eigenem Platze haben ſich wieder einige
Aus=
ſichten aufgetan, die den Aufſtieg Sportvereins in die Bezirksliga doch
nicht in dem Bereich des Unvermögens erſcheinen laſſen. Nach dem
ver=
gangenen Sonntag wirklich unverdient verlorenen Spiel tritt
Sport=
verein kommenden Sonntag zu ſeinem letzten Aufſtiegſpiel gegen F.V.
Kaiſerslautern an. Gelingt es ihm, dieſesmal das Spiel für ſich zu
ent=
ſcheiden, ſo hat er den ſechſten Punkt eingeheimſt, welche Punktzahl aller
Vorausſicht nach auch Kaiſerslautern erreichen wird. Es wäre dann
immer noch ein Entſcheidungsſpiel nötig, wovor wir jetzt noch nicht zu
bangen brauchen. Es iſt ſinnlos, die Darmſtädter Mannſchaft immer
wie=
der zu ermahnen. Es weiß und wußte die ganze Zeit jeder Einzelne,
um was es geht, und wird nun morgen das Schickſal Sportvereins
end=
gültig bsfiegelt. Das Spiel beginnt um 3 Uhr, und hat jedes Mitglied,
das ſeinen Beitragsverpflichtungen nachgekommen iſt, die Vergünſtigung
grmäßigten Eintrittsgeldes. Vor dieſem Spiel empfängt die
Liggerſatz=
mannſchaft des Platzvereins die erſte von Eintracht=Weinheim zu einem
Privatſpiel. Die Gäſte geben einen ſpielſtarken Gegner ab, und da die
Einheimiſchen in vergnberter und verſtärkter Aufſtellung antreten, iſt
Gewähr gegeben für einen ſchönen, anſtändigen Kampf.
Im weiteren Verlauf der 1. Jugendmeiſterſchaft ſpielt die 1a=
Jugend=
mannſchaft um 10 Uhr gegen die gleiche von Weiterſtadt am Arheilger
Mühlchen. Bei der derzeitigen Spielſtärke der hieſigen Jungen iſt bei
aufmerkſamem und gewiſſenhaftem Spiel der Verteidigung ein Erfolg
wahrſcheinlich. Die 1b=Jugend fährt nach Heppenheim, um gegen die
gleiche von Starkenburgia ein Freundſchaftsſpiel auszutragen. Die 2a=
Jugend empfängt zu friedlichem Wettkampf um ½11 Uhr die gleiche von
Germania=Frankfurt a. M., während die 2b=Jugend ſich nach Frankfurt
begibt und einer Rückſpielverpflichtung gegen die gleiche Mannſchaft von
Germania nachkommt.
F. K. „Union”, Jugendabteilung.
Am morgigen Sonntag trifft die 1a=Jugend Unions mit der Ub=
Jugend des V.f.R. Darmſtadt zuſammen. Da die 1b=Jugend nicht viel
der 1a=Jugend des V.f.R. nachſteht, und die 1a=Jugend Unions in
ſtärk=
ſter Aufſtellung antritt, wird man ein ſchönes und faires Spiel zu ſehen
bekommen. Spielbeginn 10.30 Uhr, Rennbahn. Weiter herrſcht unter
den anderen Mannſchaften ein reger Spielbetrieb; es ſpielen:
1b=Schüler Union—2. Schüler Eintracht um halb 9 Uhr.
1b=Jugend Union —lb Jugend Eintracht um halb 10 Uhr,
1a=Schüler Union—1a=Schüler V.f. R. um halb 12 Uhr.
1a=Jugend Union—lb=Jugend V.f.R. um halb 11 Uhr.
Akademiſcher Sportklub Darmſtadt—Sp.=Vgg. Pfungſtadt.
Der Akademiſche Sportklub tritt am Sonntag vormittag um 11 Uhr
auf dem Hochſchulſportplatz im Meiſterſchaftsſpiel um den Kreispokal der
Sp.=Vgg. Pfungſtadt gegenüber. War der A. S.K. bisher nur in
Freund=
ſchaftsſpielen angetreten, ſo beteiligt er ſich in dieſem Jahre erſtmalig
am Punktkampf. Ueber die 1. Mannſchaft des A. S.K. braucht wohl
nichts weiter geſagt zu werden, wenn man weiß, daß die
Hochſchulmann=
ſchaft, die in dieſem Jahre Fußballmeiſter von Süd= und
Weſtdeutſch=
land iſt, ſich reſtlos aus A. S. K.ern zuſammenſetzt. Der
Hochſchulſport=
platz befindet ſich in einem ausgezeichneten Zuſtand, iſt er doch erſt vor
einigen Wochen mit einer Drainageanlage verſehen worden, ſo daß ſelbſt
nach längerem Regenwetter der Platz in einem ſpielfähigen Zuſtande
iſt. Hoffentlich zeigt Darmſtadts Fußballgemeinde das nötige Intereſſe
für dieſes Spiel, hat doch die A. S. K.er Mannſchaft den Namen
Darm=
ſtadts bis zum Endziel um die deutſche Hochſchulmeiſtereſchaft würdig
vertreten.
Scobas gewinnt den Großen Preis von Baden=Baden.
Was nach dem Ergebnis des Fürſtenbergrennens, in dem
die Italienerin Roſalba Carriera unſere Dreijährigen in Grund
und Boden galoppierte, mit ziemlicher Sicherheit feſtſtand, iſt zur
Tatſache geworden. Roſalba Carrieras um ein Jahr älterer
Bei=
gefährte Scopas, der im Mutterleibe von England nach Italien
verkauft worden war und dort eine Ausnahmeſtellung einnimmt,
hat unſere beſten älteren Pferde in der gleichen Weiſe abgefertigt.
Der Tag des Großen Preiſes, der den Höhepunkt des Baden=
Badener Meetings darſtellt, war auf der ganzen Linie ein Erfolg
für die Veranſtalter. Die Bahn war bei ſchönem Wetter ſehr
ſtark beſucht. Die beiden einleitenden Rennen gingen ohne
ſon=
derliches Intereſſe vorüber. Dann aber belagerte die Menge den
Führring, in dem die ſieben Kandidaten für den Großen Preis
herumgeführt wurden. Beſonders Scopas und Ganelon, der
Sieger des gleihen Rennens vom Vorjahre, wurden genau
ge=
muſtert. Ganelon lahmte etwas. Er hatte beim Aufſatteln mit
der einen Hinterhand an die Wand geſchlagen und ging auch im
Rennen etwas ſteif. Dieſer Zwiſchenfall hatte aber auf das
Ren=
nen abſolut keinen Einfluß. Die Spannung der Maſſe war auf
das höchſte geſtiegen, als die Pferde am 2400=Meter=Start
Auf=
ſtellung nahmen. Innen ſind Habicht neben Ganelon, Barde,
Scopas, Midland, Arbogaſt und Fundin. Der Ablauf glückt
ſchnell. An den Tribünen vorbei galoppierten Habicht, Barde,
Ganelon und Scopas faſt auf gleicher Höhe vor Midland,
Fun=
din und Arbogaſt. Am 1600=Meter=Startpoſten, wo Barde klar
in Führung lag, ſchob ſich Scopas an die Spitze. Hinter Barde
lag Ganelon an dritter Stelle. An der gegenüber liegenden Seite
waren Habicht und Arbogaſt geſchlagen und im Raſtatter Bogen
fiel auch Fundin zurück. Der Italiener führte hier mit mehreren
Längen Vorſprung vor Ganelon, dem im Abſtand Barde folgte.
Das Rennen war hier ſchon entſchieden. Scopas ſchob ſich in der
Geraden von Ganelon weg und gewann im Handgalopp mit
ſechs Längen Vorſprung. Da der Italiener das Vertrauen der
Maſſen trug, wurde er und ſein Reiter Regoli bei der Rückkehr
zur Wage lebhaft begrüßt. Die Zeit von 3 Minuten für die
2400 Meter iſt ein deutlicher Beweis von dem Zuſtand des
Ge=
läufes.
Die Ergebniſſe.
1. Yburg=Rennen. 5000 Mk. Ausgleich. 1400 Meker: 1. G.
Ehrenfrieds Kati (Albert), 2. H. v. Opels Farmer, 3. M. Nuſſenows
Sapientia. Ferner liefen: Humboldt, Hexenmeiſter 2., Contrahent,
Bones, Carl Heinz. Zwirns Bruder, Licht Alberich, Mime, Meſſina,
Tot.: 41: 20, 50, 47.
2. Chamant=Rennen. 10000 Mk. Für Zweijährige. 1000
Meter: 1. Geſtüt Harzburgs Nubia (Grabſch), 2. Geſtüt Starpels
Frigga 2., 3. Geſtüt Weils Laufjunge. Ferner liefen: La Paludiére,
Blümlisalp, Memnon, Chiemgauerin. Tot.: 40; 14, 22 18.
3. Großer Preis von Baden. Ehrenpreis und 70 000 Mk.
2400 Meter: 1. Sign. F. Teſios Scopas (Regoli), 2. A. u. C. v.
Wein=
bergs Ganelon (O. Schmidt), 3. O. Bakes Barde (Torke). Ferner liefen:
Midland, Fundin, Habicht, Arbogaſt. Tot.: 16; 11, 11, 11.
4. Waſſerfall=Ausgleich. 6000 Mk. 2000 Meter: 1. H. M.
Goldſchmidts Tatkraft (M. Dreißig), 2. H. v. Opels Karrara, 3. Lt. O.
Bebiés Araucaria. Ferner liefen: Aralinda, Mainberg, Imperialiſt,
Baſalt, Rochebelle. Tot.: 141; 31, 23, 20.
5. Preis von Raſtatt. 5000 Mk. 1800 Meter: 1. Dr. F.
Loh=
manns Banduſia (Wenzel), 2. Lt. O. Bebiés Nain Nain, 3. Edm.
Schmidts Idealiſt. Fener liefen; Wackerbart, Malaviſta. Tot.: 26;
16, 16.
6. Hehden=Linden=Hürdenrennen. 5000 Mk.
Aus=
gleich. 3000 Meter: 1. M. Perkes Augur (Otto Marbauer), 2. Jul.
Mayers Jahn, 3. Major G. Krauſes Danabourg. Ferner liefen:
Exzel=
ſior, Palette. Tot.: 62; 23, 15.
Verein für Raſenſpiele e. V. Darmſtadt.
Die Ligamannſchaft des V. f. N. Darmſtadt begibt ſich am
kommen=
den Sonntag nach Hofheim, um dort das fällige Rückſpiel
auszutra=
gen. Das Vorſpiel auf heimiſchem Gelände endete mit einem
Unent=
ſchieden (2: 2). Ebenfalls auswärts weilt die Liga=Erſatzmannſchaft, die
in Ober=Ramſtadt gegen die 1. Mannſchaft des V. f. B. die
Ver=
einsfarben zu vertreten hat. Ferner ſpielt am Sonntag nachmittag um
5.15 Uhr auf der Rennbahn die 3. Mannſchaft gegen die 2. Mannſchaft
der „Union‟=Darmſtadt.
Auch die Jugendabteilung wird am nächſten Sonntag eine
rege Tätigkeit auf dem grünen Raſen entfalten: Die 1a=Jugend=Elf
begibt ſich nach Weinheim, um dort an einem Pokalturnier des
F.V. 09 teilzunehmen. Die 2a= und 2b=Jugendmannſchaft und die 1b=
Schülerelf treten in Frankfurt den gleichen Mannſchaften von
„Germania 04” im friedlichen Wettſtreit gegenüber. Ferner ſpielt um
10.30 Uhr auf der Rennbahn die 1b=Jugend gegen „Union‟=Darmſtadt=
Jugend. Man darf auf das Abſchneiden der V.f.R. 1b=Jugend, die
vergangenen Sonntag in Mannheim gegen die 42=Jugend des V.f.R.
knapp 1:2 verlor, geſpannt ſein. Um halb 12 Uhr ſtehen ſich auf dem
Union=Platz die 1a=Schükerelf des V.f. R. und die des Platzvereins
gegen=
über. Hoffen wir, daß die Jugend= und Schülermannſchaften am
näch=
ſten Sonntag mit Luſt und Liebe bei der Sache ſind und nur Ehre für
den Verein einlegen.
E. W.
Schwimmen.
Deutſche Schwimm=Meiſterſchaften 1925.
Laur Bekanntmachung des Deutſchen Schwimmverbandes findet das
Verbandsfeſt 1925 verbunden mit den deutſchen Meiſterſchaften, am 8.
und 9. Auguſt in Bremen ſtatt. Als Termin für die Kreisfeſte 1925 wird
der 19. Juli beſtimmt.
Motorſport.
Teiltiehüfer: 1teber 200 Motorräder und 50 Kraftwagen.
se= Die vom Klub für Mokorſport in Köln am Samstag,
mit dem Start in Köln und dem Ziel in Darmſtadt zum 2.
bommende Rheiniſche Touren= und Zuverläſſigr
fahrt hat wider Erwarten eine glänzende Beteiligung gefunde..
Nennungsſchluß am 25. Auguſt hatten ſich über 200 Motorſahre.
über 50 Kraftfahrer einſchreiben laſſen. Die einzelnen Meldunge:
teilen ſich auf 18 am Rhein liegende, dem Allgemeinen Deutſchei
mobilklub angeſchloſſene Vereine. Daß ſich die Teilnehmerza
dem Nachnennungsſchluß noch erhöhen wird, ſteht ſicher zu Elit
Damit wächſt die Veranſtaltung weit über das Maß einer IL4
Veranſtaltung gleicher Art, einesteils, weil kei einer ſolchen iſt
Deutſchland noch ſelten eine ſo große Zahl von Teilnehmern 3
abgegeben und andererſeits die Klaſſe der Teilnehmenden B69
Führer von Wagen der Veranſtaltung ihren beſonderen Stemſee.
drücken. Unter den Motorfahrern befinden ſich faſt reſtlos aue
gen, die bei der Deutſchlandfahrt in dieſem Jahre der Motorräol.
ſo außerordentlich große Erfolge brachten. Die Abnahme ui
bierung der Fahrzeuge erfolgt am Freitag, den 5. September. "
In ſechs Klaſſen für Motorräder und fünf Klaſſen für Krolt”
ſtarten die Teilnehmer an der Fahrt am Samstag, den 6. Ser”
1924, vormittags 7 Uhr, in Köln=Höhenburg. Die Fahrt Ioe
Touren= und Zuverläſſigkeitsprüfung rheiniſcher Fahrer darſtete”
welcher vor allen Dingen eine außerordentlich gute Fahrdiſzin.
Ausdruck kommen ſoll. Zur Erreichung einer Spitzenleiſtung
Bergprüfung im Weſterwald vorgeſehen. Als Preiſe gelgnbe”
den Zuſatzpreiſen vergoldete, verſilberte und bronzene Plälte.
Verteilung. Der Fahrer jeder Klaſſe mit der höchſten Punktagse
außerdem den Titel „Klubmeiſter der Jahresſchau 1924
Dankbar erinnert ſich der gleiche Veranſtalter jener grob‟
durch Deutſchlands Gauen, bei der ſeine Deutſchlandsfahrere. ”
jahr 1924 in Darmſtadt bei ihrer Durchfahrt ſo freundliche aaI
gefunden hatten. Und nicht zum wenigſten hofft auch diesmc. .
anſtalter, daß Darmſtadts Bevölkerung und ſeine maßgehenoet.
bei der Ankunft ſeiner Rheinlandfahrer das gleiche Entgegelt.
und dieſelbe Unterſtützung finden werden.
Der Heſſiſche Motorradklub Darmſtadt vertraut mit der Bi
tragenen Organiſation und Vorbereitung fün den Empfang. Li
Unterbringung der großen Zahl von Teilnehmern an der. Oe
Endziel in Darmſtadt, daß ihm dieſe Unterſtützung auch heute Illt”
ſagt wird.
Flugſport.
Ein engliſcher Flugwettbewerb.
Vom 27. September bis 4. Oktober wird in Lympne ein Eutz”
Wettbewerb. für leichte Flugzeuge ſtattfinden. Es ſind N.
Sterl. Preiſe vorgeſehen. Bis jetzt haben ſich nur 18 Teilnehmer
meldet. Die Zeitungen weiſen darauf hin, daß bei dem letzten Delt”
Wettbewerb von Deutſchland 75 Anmeldungen vorlagei. L. d
erſten Preiſe einige hundert Pfd. Sterl. nicht überſchnrk”
Taugenichts (Jentzſch), der Sieger im Oos=Ausgleich)
[ ← ][ ][ → ]tititter 241.
Darmſtädter Tazblatt, Sattstag, den 30. Lkuguſt 1924.
Seite 13.
mit neuen giänzenden Erfolgen
Internationales Rennen in Fand
Oänemarkl am 22, 3. 3. August 1934
Rennwagenklasse: Erster Karl Jörns / Tourenwagenklasse: Erster Fritz Jay
Tourenwagen-Vorgabefahren: Zweiter Karl Jörns
Karl Jörns fährt die beste Zeit und ist schnellster sämtlicher Wagen
4/48 Ps
14/48 P8
Flaco und Bergrennen
des Hieslschen Automoblt Clud in Dormtadt
ODEL-Wagen
Vollendet In der Konstruktion
Tourenwagenklasse 12: Erster Karl Jörns / Rennwagenklasse: Erster Hans v. Opel".
Tonrenwosenklasse 12: Zweiter Hans Ludwig
14/48 P8
Bei diesem Renuten mußte der Almmelster Karl löms noch 1.5hm aufscben, da die Rennstrecke derart von Menschen belebt war, daß leicht hötte ein Unglück
pousleren können. Am Tose rorder hatte er eine Köchstgeschwindiskelt von 195 Im enhrtickelt und 2. Rlnuten tar die Rennstrecke gebraucht, also
neit ichneller als der ichnelte Wogen am Toge des Rennens, der eine Gezamtrelt von 213 Mnuten und nur 138 hm Köchstseschwtindlskelt fuhr.
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Seite 14.
Von der „großen Woche‟
in Baden=Baden.
Von F. H. Staerk.
Es gibt zweierlei Menſchen, die Baden=Baden jetzt in
der Hochſaiſon aufſuchen. Solche, die ſehen wollen, und ſolche,
die ſich ſehen laſſen wollen. Alle kommen auf ihre Rechnung.
Wir ſind mitten in der „großen Woche”. Sie trägt ihren
Namen zu Recht. Sie iſt wie ein einziger großer
Ausſtattungs=
film, programmäßig und ſicher am Abrollen und von immer
wie=
der imponierenden Anziehungskraft. Ihr Mittelpunkt ſind die
traditionellen „internationalen Rennen” in Iffezheim,
welche die Bezeichnung international eigentlich erſt jetzt zum
erſtenmal wieder nach dem Kriege richtig verdienen.
Auslän=
diſche Ställe, namentlich italieniſche, öſterreichiſche und ungariſche
ſind wieder vertreten.
Das Wetter iſt nicht viel beſſer als anderswo. Es ſchneit
zwar nicht, wie mancherorts in der Schweiz, aber einige großen
Hotels mußten doch ſchon heizen, und das Weltbad im Regen
und zwiſchen wolkenverhängtem Schwarzwaldhintergrund iſt
ſchließlich auch eine Senſation für ſich. Ein wohltuender Zufall,
daß an den Regentagen, wie von einem gönnerhaften
Wetter=
regiſſeur inſzeniert, das trübe Grau ſich aufhellt und zuweilen
ſogar zu einem leuchtenden Blau ſich verſteigt. Nicht nur die
Wettrennen und die Rennwetten ſind Glückſache, ſondern auch
das Wetter. Wer Schneid hat, der läßt ſich durch nichts
abhal=
ten und ſetzt ſeine Hoffnung auf die Prophezeiungen der
Wetter=
kundigen, die für die nächſten Tage Beſſerung verheißen. Und ſo
iſt es denn doch noch nach der mageren Stabiliſierungsſaiſon
ganz hübſch geworden mit dem Fremdenbeſuch in Baden=Baden.
Irgend ein Prominenter vergangener Zeiten hat einmal das
Wort geprägt: in Baden jagen ſich die Vergnügen, aber ſie
wie=
derholen ſich nicht. In der „großen Woche” hat man dieſen Satz
in großzügigem Stil wieder wahrgemacht. Der Anmarſch einer
neugierigen und vergnügungsſüchtigen Menge iſt ſeit einiger
Zeit im Gang und die Paraden der eleganten Welt finden
ab=
wechſelnd in Baden und in Iffezheim ſtatt. Wenn an den
Renn=
tagen die Schar der Turfluſtigen, beträchtlich vermehrt durch
Paſſanten von nah und fern, in die Rheinebene pilgert und die
glitzernden Schlangen von Autos und Fahrzeugen aller Art das
Gros nach Iffezheim befördern, dann iſt Feſtſtimmung — mag
das Wetter noch ſo zweifelhaft ſein. Ueberfüllte Züge, Autos
aller Länder und Zonen, Wagen an Wagen — ſie alle verſchluckt
der Rennplatz, der trotz des ausgiebigen Regens ſeine Elaſtizität
bewahrt hat. Jenſeits wimmeln die Hügel von Zaungäſten. Die
Tribünen, mit wehenden Fahnen geſchmückt, ſind bis hoch hinauf
angefüllt, Kopf an Kapf, auf dem Raſen wogt die Menge, die ſich
zeigen will und ſehen laſſen kann, obwohl man die große und
markante Toilette der Damen vermißt oder doch nur, wohl unter
dem Eindruck des wetterwendiſchen Himmels, in unauffälligerer
Eleganz bemerkt. Das fremde Sprachengewirr iſt intereſſant.
Da ertönen nordiſche Laute, die den Zauber der Fjords
herunter=
wehen, dert überpurzeln ſich die temperamentvollen Prognoſen
italieniſcher Zungenfertigkeit, mit gelaſſener Sachlichkeit erörtern
Amerikaner und Engländer den vermutlichen Gang der Dinge,
und nur einige Japaner lächeln unentwegt=aſiatiſch dazwiſchen.
In den Pauſen drängt ſich alles zu dem Totaliſator. Man hört
von Rieſenwetten und erſtaunlichen Umſätzen, und die
Aßen=
ſeiter bringen hohe Quoten. Aber es klimpert noch nicht
genü=
gend. Trotzdem: mancher bringt einen Teil ſeines
Sommer=
aufenthalts wieder ein oder doch wenigſtens die Wagenfahrt zum
Rennplatz, was auch ſchon wohltut.
Mehr als in den früheren Nachkriegsjahren bemerkt man die
bekannten Geſtalten der internationalen Sportwelt, die auch dem
Internationalen Klub angehören, der die Rennen veranſtaltet.
Auf der Klubtribüne iſt eine anſehnliche Eleganz aufgeboten.
Man kennt ſie und weiß, wer ſie ſind. Manche ſind berühmt.
Aber man erlebt hier auch, was es heißt, populär zu ſein. Das iſt
was ganz anderes wie berühmt ſein. Der Jockey Otto
Schmidt, der gleich am erſten Renntag ſeinen hundertſten
Sieg lanzierte, war bis dahin berühmt. Nun aber iſt er populär
geworden. Er iſt zurzeit ſogar der populärſte Mann in Baden=
Baden. Und das will immerhin etwas heißen in Baden=Baden,
wo eine ganze Reihe bekannter Kurgäſte eingetroffen ſind und
Auſmerkſamkeit beanſpruchen dürfen.
In der Lichtentaler Allee, jenem ſeit langer Zeit berühmten
trottier roulant der eleganten Welt, wo einſt Großfürſten, Lords
und Marquiſen die Boudoirgeheimniſſe von halb Europa
be=
tuſchelten, begegnet man jetzt zeitgemäßeren Erſcheinungen. Wenn
auch die immer wiederkehrenden hervorragenden Gäſte aus allen
Kreiſen, vom Fürſten Fürſtenberg bis zu Max
Pallen=
berg und Fritzi Maſſary den Grundton des vielgeſtaltigen
geſellſchaftlichen Orcheſters angeben, ſo taxiert der naive
Beobach=
ter hier nicht mehr wie einſt allein nach geſellſchaftlichen
Unter=
ſchieden, ſondern im abgekürzten Verfahren nach der
Fremd=
ſprache und dem äußeren Aufwand. Blieb der argloſe Bürger
ſrüher andächtig ſtehen, wenn die pikante Gräfin X. in den Sattel
ſtieg, ſo nird das heute gänzlich unintereſſant gegenüber der Tat=
Botſchafter mit der bekannten Milliardärin Y. aus der fünften
Avenue in New York ſich unterhält. Dann gibt es immer
harm=
loſe Wichtigtuer, die meinen, das Gras wachſen zu hören und
Geſpräche von politiſcher Bedeutung vermuten, wo doch nur über
das ſchlechte Wetter geſprochen wird. Aber auch dieſe
Senſa=
tionen verblaſſen, wenn man im „Badeblatt” die Ankunft einer
Hermine aus Doorn mit Gefolge” lieſt man in der
Fremden=
liſte. Und mit einem mal hat man ein aufreibendes Geſprächs= kommer Anlaß für Diplomaten, Staatsmänner und politiſche
thema. Ob nämlich die Prinzeſſin Hermine Reuß, die zweite Drahtzieher, ſich hier unter der Deviſe eines mondänen Lebens
Gattin des ehemaligen Kaiſers Wilhelms II., ſich wirklich
Kai=
ſerin und Majeſtät nennen könne. Jedenfalls: die um den
intereſſauten Kurgaſt im altberühmten „Hotel Stephanie”
ent=
ſtandene kleine Hofwvelt billigt ihr kaiſerliche Anrede und Titel
zu und man ſchreibt ſich, ganz wie einſt, in aufliegende Liſten,
um ſeine Ergebenheit zu bekunden. Aber man ſieht die Gattin
des früheren Kaiſers ſelten. Sie lebt zurückgezogen und
kur=
gemäß nach den Anordnungen ihres Leibarztes, und nur hin
und wieder hört man von kurzen und ſchlichten Empfängen zur
Teeſtunde, zu denen bisweilen auch bekannte Kurgäſte, wie z. B.
Die Rechtslage der in Papiermark „bezahlten”
Gläubiger hochwertiger Forderungen.
Von Regierungsrat a. D. Dr. Walther Breiding,
Rechtsanwalt in Caſſel.
In der Inflationszeit ſind eine Unzahl hochwertiger
For=
derungen, z. T. aus der Vorkriegszeit ſtammende reine
Goldmark=
beträge, mit völlig entwertetem Papier zum Nennbetrage „
heim=
gezahlt” worden. Die Konjunktur war den Schuldnern günſtig:
Weſen und Urſache der Geldentwertung waren noch nicht klar
er=
kannt, man ſprach z. T. noch von Warenteuerung, die
Rechtſprech=
ung war befangen in dem Irrtum, daß Mark gleich Mark ſei, der
Geſetzgeber verhielt ſich untätig und die Gläubigerſchaft ſtand dem
täglich ſich breiter machenden Unfug der Papierrückzahlug ratlos
und reſigniert gegenüber.
Nachdem der Aufwertungsgedanke ſich endlich durchgeſetzt
hatte, wurde er unmittelbar im Anſchluß an die bekannte
Ent=
ſcheidung des Reichsgerichts über die Hypothekenaufwertung
(RG. Bd. 107, S. 78) von der Reichsregierung durch die 3.
St. N. V.O. in ſpaniſche Stiefel eingeſchnürt.
Wie iſt nun die Rechtslage der in Papiermark „abgefundenen”
Gläubiger? Haben ſie ihr Aufwertungsrecht endgültig verloren?
Oder iſt es ihnen erhalten geblieben, in welchem Umfange, unter
welchen Vorausſetzungen? Die wichtigſten Geſichtspunkte ſollen
hier kurz erörtert werden.
Man hat zu unterſcheiden zwiſchen
1. den Gläubigern, deren Aufwertungsrecht durch die
3. St. N. V.O. geregelt iſt; dies ſind die Gläubiger von „
Ver=
mögensanlagen”, 8 1 Abſ. 2 Ziff. 1—10 8 12 Abſ. 1, als deren
wichtigſte Fälle erwähnt ſein mögen: Hypotheken,
Grundſchul=
den, Rentenſchulden, hypothekariſch geſicherte Forderungen (auch
ſolche aus gegenſeitigen Verträgen), Induſtrieobligationen,
Gut=
haben bei öffentlichen Sparkaſſen,
Lebensverſicherungsan=
ſprüche, langfriſtig gewährte Darlehen ohne Hypothekenſicherung
uſw.
2. den Gläubigern, deren Aufwertungsrecht durch die 3. St.
N.VO. nicht geregelt, d. h. beſchränkt iſt und ſich nach allgemeinen
Grundſätzen des bürgerlichen Rechts richtet; dies ſind
insbeſon=
dere (8 12 Abſ. 2) die Gläubiger, deren Anſprüche herrühren aus
gegenſeitigen Verträgen, vorausgeſetzt, daß dieſe Anſprüche nicht
hypothekariſch geſichert ſind, Anſprüche aus Geſellſchaftsverträgen
und anderen Beteiligungsverhältniſſen, Anſprüche auf
wieder=
kehrende Leiſtungen, die bei Abfindungen, Auseinanderſetzungen
oder ähnlichen Rechtsvorgängen begründet ſind, ſowie endlich alle
Anſprüche, die, wirtſchaftlich betrachtet, mit Rückſicht auf die von
den Parteien gewollte kurzfriſtige Tilgung nicht als „
Vermögens=
lagen” angeſehen werden können.
I. Die Aufwertungsgläubiger der 3. St.N.VO.
Ihr Aufwertungsrecht iſt durch § 11 beſchränkt: Aufwertung
iſt ausgeſchloſſen, auch wegen ungerechtfertigter Bereicherung,
Irr=
tumsanfechtung oder aus anderem Rechtsgrunde, wenn der
Gläu=
biger einer dinglichen Laſt (8 1 Abſ. 2 Nr. 1—3) die Löſchung des
Rechtes bewilligt, der Gläubiger einer obligatoriſchen Forderung
(8 1 Abſ. 2 Nr. 4—10) die Zahlung angenommen hat, „ohne ſich
ſeine Rechte vorzubehalten‟. Damit wird ein Rechtsvorbehalt
verlangt für die Vergangenheit, in der weder der Geſetzgeber
noch die Rechtſprechung ein Gläubigerrecht auf Aufwertung
kann=
ten bezw. anerkannten. Welche Rechte muß alſo der
Gläubi=
ger ſich vorbehalten haben? Die VO. gibt darüber keine
Aus=
kunft. Weil aber die Rechtslage ſo überaus verworren und
un=
geklärt war und kein Menſch wußte, welches denn nun eigentlich
„ſeine Rechte” waren, ſo muß als wirkſamer Rechtsvorbehalt des
Gläubigers jede Erklärung ſeiner Unzufriede nheit
mit der Zahlung angeſehen werden, die für den Schuldner
ir=
gendwie erkennbar war. (Vgl. Koppers in D,J.3. 1924, S. 3071
Runge, ebenda, S. 598.) Wann muß der Vorbehalt erklärt
ſein? Daß ein bei Zahlungsannahme bezw. Erteilung der
Löſchungsbewilligung erklärter Vorbehalt wirkſam iſt, verſteht ſich
von ſelbſt; aber auch ein vorher (vgl. Koppers, a. a. O.; L. L.
Göttingen in J.W. 1924, S. 860, Nr. 17) oder ohne ſchuldhaftes
Zögern nachher (vgl. Schlegelberger, Die Aufwertung, S. 84)
gemachter Vorbehalt muß genügen, wobei der Begriff „
ſchuldhaf=
tes Zögern” unter Berückſichtigung der perſönlichen Verhältniſſe
des Gläubigers und der von ihm billigerweiſe zu verlangenden
Geſchäftsgewandtheit möglichſt wohlwollend auszulegen iſt. Wie
muß der Vorbehalt erklärt ſein? Formlos, entweder
ausdrück=
lich (ſchriftlich oder mündlich), oder durch ſchlüſſige Handlungen,
(z. B. der Gläubiger quittiert über den empfangenen „Teilbetrag”
oder ſtellt die Schuld in Goldmark und die Zahlung in
Papier=
mark einander gegenüber). Im Zweifeliſt ein Bekenntnis des
Gläubigers zu der Rechtsüberzeugung des Schuldners nicht zu
vermuten (ſo Schlegelberger, a. a. O.), d. h. wer in der
Infla=
tionszeit Goldſchulden mit Papiermarkbeträgen im Wert von
wenigen Pfennigen oder Bruchteilen von Pfennigen „bezahlt”
hat, muß darlegen und beweiſen, daß der Gläubiger die Zahlung
vorbehaltlos angenommen habe, auch wenn der Gläubiger
ſolche Sendung unbeantwortet gelaſſen und nicht zurückgef.
hat. (Oft genug lohnte es ja nicht einmal, die Portokoſten d
zuhängen.) Sind bei dinglichen Laſten Quittung
Löſchungsbewilligung in einer Urkunde erklärt un
der Vorbehalt nur bei einer dieſer beiden Erklärungen gem
ſo iſt er auch auf die andere Erklärung zu beziehen. (Val
in OLG. 43, S. 174: KG. in D.J.3. 1924, S. 635: a. M. Rick
J.W. 1924, S. 1135: LG. Stettin ebenda, S. 864, N. 28.)
Vorbehalt gemacht und trotzdem die Löſchung der dinglichen
im Grundbuch vorgenommen worden, ſo iſt das Grundbuch
richtig, und der Gläubiger kann Wiedereintragung des urſpri
lichen Betrages der Belaſtung, eventl. unter gleichzeitiger Be
ſichtigung der Aufwertung, im Wege der Grundbuchberichtig
verlangen. (KG. in J.W. 1924, S. 544, Nr. 1 und neuerd
Oberſtes Landgericht München in einer noch nicht veröffentlie
Entſcheidung.)
Im einzelnen knüpfen ſich noch eine große Anzahl Zwei=
und Streitfragen an die Auslegung des geſetzestechniſch gän
verunglückten § 111 hier kam es nur darauf an, im Intereſſe
Gläubiger kurz diejenigen Geſichtspunkte herauszuſtellen, die
Handhabe für die „abgefundenen” Gläubiger bieten, ihre
wertungsrechte auch jetzt noch geltend zu machen.
II. Die Aufwertungsgläubiger des bürgerlid
Rechts, (außerhalb der 3. St. N. Vo.)
Ihre Rechte ſind durch kein Ausnahmegeſetz beſchränkt.
wirkende Aufwertung läßt ſich daher auf mannigfache Weiſ
gründen.
1. Häufig beſteht trotz Papiermarkzahlung der weitaus ar
Teil der Forderung noch. Denn da der Aufwertungsgedanke
in der Rechtſprechung jetzt reſtlos durchgeſetzt hat, ſteht feſt,
die Papiermarkzahlung nicht Bewirkung der geſchulde
Leiſtung, ſondern höchſtens Teilleiſtung war, die das Sch 4
verhältnis gemäß 8 362 BGB. nicht völlig, ſondern nur
him=
lich eines winzigen Teilbetrages zum Erlöſchen bringen kot
Annahme der Papiermarkſumme an Erfüllungsſtatt,
nach § 364 BGB. ein völliges Erlöſchen der Schuld begrür Cumf
würde, wird kaum jemals Parteiwille, insbeſondere Wille Ee
Gläubigers, geweſen ſein und angeſichts der dagegen ſprecher a—üt
tatſächlichen Vermutung des Lebens vom Schuldner niemals
wieſen werden können. Regelmäßig liegt bloße Annahme Snnge
Erfüllung vor; dieſe aber bringt das Schuldverhältnis 1 —0
zum Erlöſchen, ſondern bürdet dem Gläubiger nur den bei
Offenkundigkeit dieſer Tatſache leicht zu führenden Beweis
daß die Leiſtung unvollſtändig geweſen ſei, 8 363 BGB. Sr
kann Ergänzung dieſer Leiſtung, d. h. Aufwertung, verlangt 4 E0f
den. (Vgl. hierzu beſonders OLG. Darmſtadt in J.W. 1924 1—noh
206, Nr. 9).
2. Nimmt man an, der Gläubiger müſſe die Papiermark;
lung als Erfüllung gegen ſich gelten laſſen, ſo wäre der Sch. /Echoſt,
ner, da weder Schulderlaß, noch Gläubigerſchenkung, noch 9 —ſen.
gleich vorliegt, durch faſt völlige Befreiung von ſeiner Sch iſſe
ungerechtfertigt bereichert und gemäß 8 812 BC Hung?
zur Herausgabe dieſer Bereicherung verpflichtet, d. h. die Sch we
Schuld, verringert um die Papiermarkzahlung, lebt wieder 1 Hau
3. Eventuell kommt Anfechtung, der Zahlungsannal 4 —vo
wegen Irrtums in Frage, 8 119 BGB., jedoch nur da
wenn die irrige Meinung des Gläubigers, zur Annahme
Papierſumme verpflichtet zu ſein, ausnahmsweiſe kein recht .
unbeachtlicher Motivirrtum iſt; dies trifft dann zu, wenn Gläu mſ
ger und Schuldner über dieſe Gläubigerpflicht geſtritten ha
und der Gläubiger ſich der Rechtsanſicht ſeines Schuldners
beugt hat. (Vgl. Warneyer, Komm. z. BGB. Bem. /I zu 81
4. Auch ein Vergleich über die Zahlungsannahme,
auf dieſer Grundlage geſchloſſen iſt, wäre gemäß s 79 B8B.
wirkſam und ſtände einer nachträglichen Aufwertung nicht
Wege. (Vgl. Michaelis, Die Aufwertung, S. 152).
5. Endlich kommt noch der Geſichtspunkt der Nichtigk
des ganzen Leiſtungsgeſchäfts (Zahlung, Zahlungsanna9
Quittung) wegen Schuldnerwuchers gemäß 8 138 BGB. in
tracht. Des Näheren muß hierzu auf die wiederholten Entſe
dungen des OLG. Darmſtadt in J.W. 1923, S. 459, Nr. 2
S. 522, Nr. 6 ſowie auf die Aufſätze ſeines Präſidenten Beſt,el
da, S. 111 und 980 verwieſen werden.
Man ſieht, der Wege ſind viele, die nach Rom führen, ,8e
Fall liegt anders und bedingt eine individuelle Behandlung.
nach Lage der Sache wird man bald den einen, bald den ande
rechtlichen Geſichtspunkt in den Vordergrund zu rücken ha.
Nur eins iſt vom Uebel: Untätigkeit des Gläubigers oder Lau
in der Rechtsverfolgung. Denn: wer ſchweigt, verliert ſein ”
Cläre Dux, geladen ſind. Und es iſt auch noch ſehr die Frage,
ſache, die man im Vorübergehen erlauſcht, daß der engliſche ob ſich der Kronprinz, der demnächſt zu Beſuch kommen
ſoll, ſich öfter ſehen laſſen wird als ſeine Stiefmutter.
Saiſon in Baden=Baden bringt, wie man ſieht, allerlei
Inter=
eſſantes. Ihr traditioneller Höhepunkt iſt die Rennwoche. Seit
beinahe 70 Jahren gehört ſie zu den unerſchütterlichen
Veran=
ſtaltungen. Mit der Geſchichte dieſer Rennen iſt ein bedeutſamer
Abſchnitt aus der Geſellſchaftsgeſchichte des 19. Jahrhunderts,
leidhaftigen kaiſerlichen Majeſtät vermerkt ſieht. „Kaiſerin ja ſogar der dolitiſchen Geſchichte verknüpft, denn das Leben und
Treiben während der Badener Rennen war immer ein
will=
zu einem Pläneſchmieden hinter den Kuliſſen zu treffen. Man
erinnere ſich unter den politiſchen Figuren nur z. B. Eduards VII.
von England, der als Prinz von Wales eine immer
wieder=
kehrende tyeiſche Erſcheinung auf dem Iffezheimer Turf war.
Und noch vör drei Jahren bemerkte man zur Rennzeit hier den
inzwiſchen verſtorbenen berühmten engliſchen Staatsmann und
Finanzier Sir Erneſt Caſſel, der ſeiner Deutſchfreundlichkeit
wegen von ſeinen Landsleuten, ſtark angefeindet wurde, im
Kreiſe bedeutender Perſönlichkeiten der Politik und der
Hoch=
finanz. Auch heute bemerkt man international bekannte Geſichter,
und manchmal hat man den Eindruck, als liefen auch ſeh.
der politiſche Fäden hier zuſammen, wie damals, als Bisſi
oft hier weilte. Wenn es irgendwo eine Stadt gibt, wd
Völkerverſöhnung ſozuſagen in der Luft liegt, dann iſt s B0=
Baden, wo Spiel, Sport und anmutige Geſelligkeit die
aller Länder in amüſanter Weiſe einander näher bringen.
Freilich; kommt man hierher von anderswo, wo das
korrekt und unerbittlich am Schnürchen abläuft, ſo glauh.
ſich zunächſt in eine andere Welt verſetzt. Zwiſchen
rennen, Modeſchauen, Theater= und Opernvorſtellungeſ,
Tanzturnieren und Sportveranſtaltungen, verhuſcht hiet
geldknappe Zeit, als ſei ſie leicht wie ein Federball. Ind
dieſen für manchen erſchütternden Tatſachen vergißt mal
nahe, daß es noch andere Dinge und andere Menſchen hiet
Menſchen, die abſeits der Tagesſenſationen ſich hier gunle.
Sie ſind nicht ſo leicht heranszufinden. Zwar ſpazieren
Geſchöpfe mit eremitiſch fataliſtiſchem Lächeln oft mitten.
den Figurinen zum Untergang des Abendlandes mit eine.
wandleriſchen Sicherheit, aber eher noch begegnet mal
dort, wo der Shimmy nicht hinkommt mit ſeiner Quſt
dem Gegaukel dieſes kleinen Welttheaters zwiſchen 9ö9le
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eir wird im Obſtgarten das Fallobſt noch immer nicht
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nügerr eachtet. Häufig liegt es in Mengen unter den Bäumen.
eihtige Obſtzüchter ſammelt alles Fallobſt und entfernt es
Oi Obſtgarten. Wenn auch der Baum ſolche Früchte
ab=
zu dicht hängen, die er alſo nicht ernähren kann, ſo
das meiſte Fallobſt durch die Obſtmade verurſacht.
* die Früchte an und frißt die Kerne aus. Der Frucht
fehlt a. der Wachstumsanreiz, den die Samenanlage ausübte,
und ſäj Ut ab. Während das Obft, das in Haſelnußgröße aus
Nahrry inangel abgeſtoßen wird, ohne Schaden unter den
Bäu=
men in bleiben darf, muß alles angeſtochene Obſt ſorgfältig
entfer m derden. Geſchieht das nicht, ſo kriecht die in der Frucht
enthal ) Obſtmade heraus, klettert im Auguſt (gewöhnlich Mitte
bis Er;Auguſt) an dem Stamm in die Höhe, ſucht ſich ein
Win=
ferqucge, verwandelt ſich darin und klebt im Juni an die
Frücht er Obſtbäume als Schmetterling ihre kleinen Eier, aus
denen ſtmaden entſtehen. So kann durch die auskriechenden
Maderr Obſtgarten verſeucht werden. Wenn man bedenkt,
wie ges I die Arbeit iſt, die man mit dem Aufleſen des Obſtes
ſat uryvelchen Nutzen dieſe geringe Arbeit bringt, dan iſt es
unverf lich, warum manche Gartenbeſitzer das Fallobſt unter
den Bnen herumliegen laſſen. Jeden Tag, morgens und
ſbends ollte man das Fallobſt ſorgſam zuſammenleſen. In
Baum3 en zum Beiſpiel iſt das Zuſammenleſen des Fallobſtes
urni= o leicht, weil ſich die eine oder andere Frucht zwiſchen
verborgen hält. Wenn auch, was wohl zugegeben
verder uß, manche Frucht ſchon von Maden verlaſſen iſt, ſo
doch noch der größte Teil der Früchte dieſen Obſtfeind,
eswe; ſich das Zuſammenleſen des Fallobſtes immer ganz
nd lohnt.
preche nicht davon, daß die Arbeit nicht der Mühe wert
t doch ſchon viel für unſeren Obſtgarten getan, wenn
em abgefallenen Obſt einige hundert Maden unſchädlich
ußerdem gewinnt man auch direkt, denn das Fallobſt
ſt ſie af mannigfache Weiſe im Haushalte verwerten.
D2fſelnußgroßen Früchte, die im Juni und Juli abfallen,
ind m von den Maden des Apfelſtechers und der
Birnbaum=
hücke ohnt. Ließe man dieſe Früchte liegen, ſo könnte im
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 30. Auguſt 1924.
Seite 15.
* Das Fallobſt.
jächſte ahre der Befall ſo groß werden, daß man beträchtlichen
ſchade ätte, denn die Schädlinge könnten ſich ja dann ungeſtört
ind ur1 indert vermehren und würden in den folgenden
Jah=
ſen au=ordentlich verheerend auftreten. Dieſe kleinen Früchte
in I— ſelbſtverſtändlich in der Küche nicht verwerten, da ſie
ſoch z— art und unentwickelt ſind. Sie geben aber ein ganz
ſen ſei, 8BSſorzüg / s Viehfutter. Namentlich die Schweine freſſen dieſes
Aufwerg ”Fallob it Vorliebe. Im Garten ſollen die haſelnuß= und wal=
Larmſtadt 7 Afußgre Früchte ſtets ſorgſam geſammelt werden. Auf Wieſen
und ir eefeldern iſt dies nicht möglich, da muß man warten,
die ſis na— em erſten Schnitt. Hat der Gartenbeſitzer keine
Land=
ſſen, ſo hul birtſch— Hann kann er das Fallobſt auch zur Kompoſtbereitung
rcheus ſenutze- Die Früchte werden auf Haufen geſchüttet und
ſchich=
freiung m enwets tit gebranntem Kalk durchſetzt. Durch die
Wärmeent=
gewif bicklur es Aetzkalkes, der ſich mit Waſſer und Kohlenſäure
ver=
ſindet, rden die Schädlinge in den Früchten vernichtet. Wird
Har öfters umgeſetzt und mit Jauche getränkt, ſo entſteht
liches Düngemittel.
Nutzen hat man von ſolchen Früchten, die etwa zur
* zu zwei Dritteln ausgeſachſen ſind. Dieſe Früchte
its genügend Fleiſch. Man kann daher dieſe Früchte
Obſtdauerprodukten verarbeiten. Am bekannteſten iſt
Zerwendung zu Gelee und Mus. Bei der
Geleeberei=
ifes Obſt zweckmäßig, doch geliert das unreife Obſt
e Amerikaner benutzen zu ihrem Apfelgelee, das ſie in
erſenden, nur ganz reifes Obſt ohne Zuſatz von Zucker.
ewohnt, zu reifem Obſt etwa 500 Gr. Zucker zu geben,
m geben wir 1½ Kg. auf 1 Liter Fruchtſaft. Die
ſſen vorher natürlich gewaſchen und ausgeſchnitten
Iſt aus den Aepfeln der Saft gewonnen worden, ſo
ne chſt raſch eingekocht werden. Es muß deswegen ein
großer Feuerungsfläche Verwendung finden. Fängt
Sa in zu kochen, ſo ſetzt man einen Teelöffel
Schlemm=
e I Liter Saft zu, um den Saft zu klären. Die
Schlemm=
reide Bmit den anderen Unreinlichkeiten bald einen dicken
chaun4 f der Maſſe, der ſorgfältig entfernt werden muß. Das
inkoch= des Saftes muß möglichſt ſchnell vorgenommen
wer=
da nur bei ſchnellem Einkochen die Stärke in Zucker
ver=
uißerdem läßt ſich aus angeſtochenem Obſt auch Obſt=
Marmelade herſtellen. Das Kernobſt wird geſchält ge=
Sgeſchnitten und von dem Kerngehäuſe befreit. Dann
Früchte gewogen und in einem Topf mit ſoviel
Waſ=
ſen, daß die Früchte davon bedeckt ſind. Die gleiche
enge Zucker wird nun in Waſſer gekocht. Der kochende
z öſters abgeſchäumt werden. Sind die Früchte weich
werden ſie, nach dem man ſie zur Erleichterung der
Ar=
hat abkühlen laſſen, durch ein großmaſchiges Haarſieb
tiebe. Der Apfelbrei wird nun mit Zucker vermiſcht und
iniel ſtetem Umrühren ſo lange gekocht, bis der Brei Fäden
nz beſonders wird der Wohlgeſchmack erhöht, wenn
teis es Kochens Zitronenſchalen, Zimmt und
Gewürznel=
das egeben werden. Am beſten bewahrt man das Mus
Töpfen oder Gläſern auf, auf die oben ein in
getränktes Papier gelegt wird. Schließlich werden
mit Pergamentpapier oder Schweinsblafe luftdicht
Durch Hagel oder ſtarke Stürme wird häufig ſehr
s Obſt abgeworfen, das zum Rohgenuß noch nicht
werden kann. Aus ſolchem Obſt kann man einen
ſchmeckenden Obſtwein bereiten. Notwendig iſt, daß
bſt erſt einige Wochen gelagert wird. Den Früchten,
ibgeſchlagen werden, fehlt es an Zucker, dagegen haben
Sieberſchuß an Säure. Wie lange das Fallobſt liegen
zerden darf, richtet ſich ganz allein nach der kürzeren
ren Haltbarkeit des Obſtes. Das Obſt darf nur
ſo=
n. bis es mürbe getuorden iſt. Fäulnis darf nicht
ein=
n faules Obſt verliert Zucker. Der Moſt wird auch
rch und nicht haltbar. Da wie geſagt, den unreifen
ichts ſo ſehr fehlt, wie der Zucker, ſo iſt dem Moft,
d— letränk nicht als junger Moſt bald weggetrunken wird,
es zuſatz von Zucker und Waſſer nötig. Es ſollte des=
Moſt von unreiſem Obſt um einen ſtärkeren haltbaren
Oubereiten, noch etwa 20 Gr. roher oder Rübenzucker
errung gegeben werden. Der Zucker verwandelt ſich bei
Gslg in Weinge 2. Auf dieſe Weiſe läßt ſich aus dem
In ſchmackhaſter Obſtwein, für den Hausgebrauch be=
Erie und Aufbewahrung von Zwiebeln.
Di 1eife der Zwiebeln tritt im Auguſt oder September ein.
rd von vielen Gartenbeſitzern das Kraut niedergelegt.
rlegen des Krautes erfolgt, wenn die Zwiebeln un=
Hälfte ihrer ganzen Dicke erreicht haben. Es erfolgt
Wed Atit einer Walze oder mit den Händen. Beim
Nieder=
n die Röhren etwas gedreht werden. Dadurch wird
Geldes Saftes unterbrochen. Der Saft, der den Röhren
ſute ommen wäre, wird in den Wurzeln zurückgehalten.
D Adas Niedertreten der Röhren nicht durchaus notwen=
ge Gartenbeſitzer wollen beobachtet haben, daß ſie die
rAwiebeln bei ſtehenden Röhren ernteten. Das ſicherſte
* der Reife iſt das Weichwerden der Röhren am
Zwie=
die Nöhren fallen, wenn ſie nicht niedergetreten
wur=
m, und werden dürr. Die Zwiebeln nimmt man nun
Holze aus der Erde. Natürlich darf zur Ernte nur
nwer Tag gewählt werden. Man läßt die Zwiebeln auf
au, Kleintierzucht und Sie
dem Boden liegen, damit ſie erſt von der Luft etwas abgetrocknet
werden. Es ſollten nur gut abgetrocknete Zwiebeln auf den
luf=
tigen Boden zum völligen Trocknen gebracht werden. Die
Zwie=
beln werden dünn ausgebreitet und dann von den Wurzeln und
den längſten Blättern befreit. Die mittleren Blätter werden feſt
und zähe.
Die Zwiebeln ſind beſonders empfindlich gegen Feuchtigkeit
und Näſſe. Froſt ſchadet ihnen weniger, ſie können ganz gut
einige Grad unter Null vertragen. Sie verlieren durch geringe
Kältegrade weder an Wohlgeſchmack, noch werden ſie ſüß wie die
Kartoffeln. Darum ſollten die Zwiebeln nicht in zu warmen
Näumen aufbewahrt werden. Namentlich im Frühjahr treiben
ſie in zu warmen Räumen leicht aus. In den Keller gehören
da=
her die Zwiebeln ebenſowenig wie in eine feuchte Speiſekammer.
Der beſte Aufbewahrungsraum iſt der trockene Hausboden.
Ent=
weder breitet man ſie aus oder man flicht ſie zu Zöpfen
zuſam=
men. Schließlich können auch Netze verwendet werden, wenn die
Zwiebeln in dieſen nicht zu dicht liegen. Allerdings ſchaden die
Fröſte den Zwiebeln nicht direkt. Aber das wiederholte
Gefrie=
ten und Auſtauen beeinträchtigt doch ganz weſentlich die
Halt=
barkeit der Zwiebeln. Um ſie vor Fäulnis zu ſchützen, iſt es in
manchen Gegenden Sitte, die Zwiebeln, die in Zöpfen geflochten
ſind, in den Schornſtein zu hängen und zu räuchern. Am beſten
halten ſich Zwiebeln, wenn ſie in das Schürloch eines nicht
be=
nutzten Kachelofens geſchüttet werden. In dem Schürloch liegen
ſie luftig und nicht zu warm, ſodaß ein Austreiben der
Zwie=
beln nicht zu befürchten iſt. Ehe die Zwiebeln in den
endgül=
tigen Aufbewahrungsraum gebracht werden, müſſen ſie
ausge=
leſen werden. Beſchädigte Zwiebeln werden möglichſt bald
ver=
braucht. An den wunden Stellen ſiedeln ſich nämlich Fäulnis=
und Schimmelpilze an, ſodaß die Zwiebeln verderben. Auch die
von den Maden der Zwiebelfliege zerfreſſenen Stücke müſſen
aus=
geleſen werden. Der verderblichſte Feind der lagernden
Zwie=
beln iſt jedoch ein weißlichgrauer bis grünſchwarzer Schimmel,
der zurzeit der Ernte noch wenig entwickelt iſt. Der
Schimmel=
pilz wächſt jedoch während des Winters und verdirbt ſchließlich
die Zwiebeln. Bei Zwiebeln, die friſch geerntet wurden, iſt der
Befall ſehr leicht daran zu erkennen, daß die Schale am
Zwiebel=
halſe vertrocknet und eingeſunken iſt. Wird eine ſolche kranke
Zwiebel aufgefchnitten, ſo findet man, daß die ſaftigen
Zwiebel=
ſtücke an ihrem oberſten Ende weich, faſt wie gelocht erſcheinen
und auch braun gefärbt ſind. Zwiſchen den Schalen iſt der Pilz
aber dann leicht zu entdecken. Man findet vereinzelte ſchwarze,
ſtecknadelkopfgroße Schimmelraſen, die manchmal auch grau oder
grünſchwarz ſind, und die Größe eines Gerſtenkornes erreichen
können. Wenn eine ſolche kranke Zwiebel mit in den
Aufbewah=
rungsrgum gerät, vermehren ſich die Pilze ſowohl nach innen
als nach dem Grunde der Zwiebel zu, bis dieſe vollſtändig
ver=
dorben iſt. Wenn die Zwiebel aber feucht aufbewahrt wurde,
ver=
fault und verjaucht ſie. Darum müſſen alle kranken Zwiebeln
ausgeleſen werden. Die erkrankten Teile werden ausgeſchnitten
und die übrigen Zwiebeln dann ſchnell verbraucht.
Der Farbe nach unterſcheidet man weiße, gelbe, blaßrote und
dunkelrote Zwiebeln. Der Form nach gibt es glattrunde, runde
und längliche. Den feinſten Geſchmack haben die runden, gelbe
und rote Zittauer Zwiebel. Dieſe Sorten halten ſich auch am
beſten. Magnum bonum hat ovale Form, braungelbe Farbe und
iſt ebenfalls feſt und haltbar. Im Juli reift ſchon die frühe weiße
von Mocera, die ſich aber ebenfalls bis zum Frühjahr gut hält.
Da ſie einen feinen milden, aromatiſchen Geſchmack hat und nicht
beißt, iſt ſie beſonders als Einmachzwiebel geſchätzt. Als Gemüſe
wird die Madeirazwiebel am meiſten verwendet. Im Sommer
wird die dunkelrote Ulmer ſehr viel gekauft.
Zeitgemäßes von der Bienenzucht.
Von
Dr. Hermann Legewie.
Die Schwarmzeit iſt beendet, die Zeit der Tracht faſt beendet.
Vor lauter Freude und Hoffnung über den eingetragenen
Blumenſegen, über den gefüllten Honigtopf, deſſen zweckmäßigſte
Behandlung ſpäter noch geſchildert werden ſoll, vernachläſſige
man ja nicht die Beobachtung des Volkes, verliere vor allem die
Königin, die Staatserhalter und Nährerinnen nicht aus dem
Auge. Man iſt bei der heurigen allzu ſpäten Schwarmzeit vor
vieler anderer Arbeit dazu geneigt. Beſonders auf das Anſetzen
von neuen Weiſelnäpfchen iſt zu achten, die beizeiten
herausge=
ſchnitten werden müſſen, es ſei denn, daß der ſchon etwas
erfah=
renere Imker ſich eine Königinnenzucht von edlem Stamm
zu=
legen will, die ihm Erſatz für ſolche Völker bietet, deren Weiſel
zur Eiablage wenig tauglich oder gar drohnenbrütig geworden
iſt. Auch ſolche Völker, deren Königin, wie es gar nicht ſo ſelten
vorkommt, auf einem ſpäten Hochzeitsfluge verloren geht oder
überhaupt nicht begattet wird, iſt ſehr zu achten. Will der Imker
ſich gar neue Völker, ſogenannte Kunſtſchwärme, anſchaffen, dann
iſt auch hier eine gute Königinzucht, die ihm nur beſtes Material
liefert, unbedingt vonnöten. Ich will hier kurz auf die
Prinzi=
pien der praktiſchſten Weiſelzucht für den Anfänger eingehen, muß
aber gleich vor einer ſchwierigen Methode: der amerikaniſchen
Königinnenzucht warnen, die eine ganz beſondere Apparatur,
mehr noch aber viel Geſchicklichkeit und Erfahrung erfordert.
Wankler, der Altmeiſter der Königinnenzucht und =pflege, hat ſich
ein verhältnismäßig einfaches Verfahren erdacht, das wohl jedem
Anfänger am meiſten zu empfehlen wäre.
Einem kräftigen guten Volke, deſſen Königin alle vornehmen
Eigenſchaften einer leiſtungsfähigen Eierlegerin in ſich vereint,
nimmt man die Weiſel — ja ſo merkwürdig es klingt: die gute
Königin wird dem ſtarken Volk genommen. Ihre jüngſten
Kin=
der aber, die allerhöchſtens zwei Tage alten Larven, überträgt
man aus den Arbeiterinnenzellen mit einem feinen Pinſelchen,
mit dem man ſie vorher aus dem Futterbrei herausgehoben hat,
in die unterſten Randzellen einer Drohnenwabe, deren einzelne
Zellen bekanntlich in der Größe zwiſchen denen der Arbeiter und
Königinnen liegen. Die Bienenammen, das ſind die jüngſten,
noch nicht ausgeflogenen Arbeiterinnen, nehmen ſich der kleinen
Larpen ſehr ſorgſam an und bauen die Drohnenzellen zu den
typiſchen großen Weiſelwiegen aus. Auf dieſe einfache Art kann
man ſich beliebig viel junge Königinnen beſter Raſſe heranziehen.
Einige Tage vor dem Ausſchlüpfen bringt man je eine der
in=
zwiſchen zugedeckelten Königinnenzellen in den Stock, der gerade
eine Weiſel braucht und veredelt ihn auf dieſe Weiſe. Zuvor
ver=
geſſe man aber ja nicht, die unter 1:tänden noch vorhandene
un=
brauchbare Königin zu entfernen. Das Umlarven, wie man
dieſe und ähnliche Methoden nennt, beruht letzten Endes auf der
wunderbaren Tatſache, daß Arbeiterinnen und Bienen aus ganz
denſelben Eiern ſich entwickeln, daß die Unterſchiede zwiſchen
bei=
den Formen lediglich eine verſchiedene Fütterung durch die
Ar=
beiterinnen hervorruft.
Der ſpäte Auguſt bringt für die meiſten Imker ein Nachlaſſen
oder Aufhören der Tracht. Die Bienen laſſen infolgedeſſen in
Anſatz neuer Brut nach, da ſie keine Flugbienen zum Einſammein
von Honig mehr brauchen. Die im Auguſt und September ſich
entwickelnden Bienen ſind aber gerade diejenigen, welche gut
überwintern und das Frühjahr erleben. Im Intereſſe einer
ra=
tionellen Bienenzucht iſt daher ein reichlicher Brutanſatz zu
er=
ſtreben. Eine Brutreizfütterung mit warmem Zuckerwaſſer von
dem Verhältnis eins zu eins in kleinen, abends gereichten Gaben
ungefähr drei Wochen lang iſt dringend notwendig. Man hängt
zu dieſem Zwecke einen mit Zuckerlöſung gefüllten Glasballon,
deſſen Oeffnung mit Leinwand verſchloſſen wird, in das eigens zu
dieſem Zwecke am Honigraum auf unſerem Kanitzkorb
ange=
brachte Loch (ſiehe Abbildung). Dabei iſt große Vorſicht vor
fremden Bienen und zahlreichen Weſpen zu üben. Von den
Bie=
nen nicht vollbeſetzte Fluglöcher ſind zu verengen oder ganz zu
verſchließen. Etwa noch vorhandene allzu große Honigräume
ſind abzunehmen und der in den Waben enthaltene Honig zu
ſchleudern. Die nach der Ernte noch feuchten Waben gibt man
den Vienen zum Ausſchlecken wieder in den Stock zurück. Das
Auskoſten der leeren Waben im Freien reizt die Bienen zum
Rauben und iſt deshalb dringend abzuraten.
Wer irgend kann, wandert mit ſeinen Bienen in die Heide
oder in andere in ſeiner Nähe liegende Spättrachtgebiete. Man
kann ſich hierbei zu mehreren leicht zuſammenſchließen. Die
Eiſenbahn befördert Bienenkörbe zu ermäßigtem Eilgutſatz. Die
Wanderung wird ſich faſt immer lohnen, wenn das Wetter nicht
gar zu ſchlecht iſt. Auch wenn kein barer Ueberſchuß
heraus=
ſchauen ſollte, iſt der durch ſtarke Tracht veranlaßte ſtarke
Brut=
anſatz wertvoll, da er im Frühjahr ſtarke Völker ſicherſtellt. Auch
die beſte Reizfütterung kann eine Wanderung nicht erſetzen.
Es genügt, wenn man die Bienen aus dem Wanderſtabe etwa
alle 10 Tage durchſieht und etwaigen Mängeln abhilft.
Zum Schluß noch einiges zur Pflege des Honigs. Zunächſt
wird auch für den Kleinimker eine Honigſchleuder (ſiehe
Abhil=
dung) von großem Nutzen ſein. Zwar ſind dieſe Apparate für
uns heute noch bedenklich teuer (50 Mark), die Anſchaffung iſt
aber nur einmalig, Honig aus den Waben geht dabei im
Gegen=
ſatz zu den primitiven Methoden ſo gut wie gar nicht verloren.
Man kaufe ſich aber unter allen Umſtänden keine
Schleuder=
maſchine ohne Deckel. Den ſo gewonnenen und für den
Hausge=
brauch beſtimmten Honig fülle man zweckmäßig gleich in die
Gläſer. Etwaige Wachsſtückchen entferne man aus der
Ober=
ſchicht, bis ſie ganz klar iſt. Auf dieſe einfache Art geht von dem
flüchtigen Honigaroma am wenigſten verloren. Honig, der
der=
kauft werden ſoll, gießt man zuerſt durch ein feines Doppelſieb
und füllt auch ihn dann möglichſt ſchnell in die Gläſer ab.
Kaninchenmaſt.
Das Kaninchenfleiſch iſt wegen ſeines zarten Geſchmackes, der
je nach Alter dem Hühner= oder Kalbfleiſch ähnelt, fehr beliebt.
Deshalb werden die Kaninchen auch gemäſtet. Dazu eignen ſich
Tiere, die nicht unter ſechs Monaten alt ſind. Man ſtellt ſie zwei
bis drei Wochen vor der beabſichtigten Verwendung in die Maſt.
Jedes Tier erhält einen einzelnen Stall, der nicht geräumig zu
ſein braucht. In Lothringen hängen die Tiere in kleinen Käfigen
in Toreinfahrten, im Hofe und im Stalle zur Maſt frei an der
Wand. Dem gewohnten Futter, das jetzt beſonders reichlich
ge=
geben wird, ſetzt man nach und nach ſteigend aromatiſche Kräuter
ſowie Mehl, Zucker und milchhaltige Futterſtoffe zu, ferner
ge=
kochte oder aufgequellte Hülſenfrüchte, wie Bohnen und Erbſen,
beſonders Feldbohnen, geſchrotenen Hafer oder Mais, gekochte
Runkelrüben, Lein= und Erdnußkuchen mit abgerahmter Milch
(Magermilch) angemacht. Ctwas Milch oder Mollen kann man
auch als Getränk geben. Ganz geringe Salzgaben dem breiigen
Futter zuzuſetzen, iſt von Vorteil. Für die Maſt in größerem
Maßſtabe laſſen ſich auch Eicheln, Bucheckern ſowie Kaſtanien
verwenden. In drei Wochen wird ein ſo geſüttertes Tier reichlich
fett ſein.
Soll die Ziege jedes Jahr lammen?
Viele Ziegenhalter, ſind ſchon zufrieden, wenn ſie in der
Hauptmilchzeit täglich 1½ bis 2 Liter Milch von einer Ziege
be=
kommen. Für eine lohnende Ziegenzucht genügt dies jedoch nicht.
Das mindeſte ſollten zwei bis drei Liter am Tage ſein. Hier
ſpricht wohl eine Folge der Unterernährung während des
Krie=
ges mit, die die Ziege degeneriert hat. Nun iſt es den meiſten
Ziegenhaltern ſelbſtverſtändlich, daß ihre Tiere jährlich laumen
müſſen. Das muß aber ſehr bezweifelt werden, auch wo es ſich
um Zucht auf Milchleiſtung handelt. Wenn man bedenit, wie
die jährlichen Geburten die Tiere ſchwächen, ſo muß man
anneh=
men, daß die Milchergiebigkeit dabei auch leidet, zumal dann,
wenn das Futter knapp iſt. Es ſollte öfter verſucht werden,
Zie=
gen ein Jahr nicht belegen zu laſſen, namentlich ſollten dies die
Ziegenhalter tun, die mehrere Tiere haben, ſodaß jedes Jahr eine
Ziege lammt, die andere nicht. Die nichttragenden Ziegen geben
natürlich das ganze Jahr ununterbrochen Milch. Die von
ge=
ſchonten Muttertieren geworfenen Jungen erweiſen ſich
anderer=
ſeits viel geeigneter zur Zucht, als wenn die Muttertiere Jahr
für Jahr lammen.
Waxum wird das Brot altbagfen?
Ueber die Veränderungen, die beim Aufbewahren von Brot
eintreten und die in dem Unterſchied von friſch= und altbacken
ihren Ausdruck finden, hat ein Amſterdamer Forſcher namens
Katz wiſſenſchaftliche Unterſuchungen angeftellt. Er erhitzte die
Brotkrume in verſchloſſenen Röhren im Waſſerbad längere Zeit
auf verſchiedene Temperaturen und unterſuchte die
Veränderun=
gen, die das Erhitzen verurſachte. Die Verſuche ergaben, daß in
der Brotkrume ein von der Temperatur abhängiges
phyſikaliſch=
chemiſches Gleichgewicht beſteht, derart, daß bei höherer
Tem=
peratur, das friſche Brot den Gleichgewichtszuſtand darſtellt,
während bei Zimmertemperatur das altbackene Brot die
beſtän=
digere Form iſt. Der Uebergang von „friſch” zu „altbacken”
konnte einerſeits durch die Strukturveränderung von „weich,
feucht, elaſtiſch und biegſam” in „hart, trocken und krümelig”,
an=
derſeits durch Abnahme des Quellungsvermögens verfolgt
wer=
den. Beim Aufbewahren der Röhren bei Zimmertemperatur war
das Brot ſchon nach vierundzwanzig Stunden altbacken, hart und
trocken. Wurden die Nöhren dagegen auf 60—70 Grad erhalten,
dann blieb der Krume vollſtändig friſch und behielt auch ihren
Geſchmack und Geruch unverändert bei. Es handelt ſich demnach
beim Altbackenwerden des Brotes nicht um einen
Entwäſſerungs=
vorgang oder eine durch Austrocknen hervorgerufene
Zuſtands=
änderung, ſondern um die Verſchiebung eines phyſikaliſch=
chemi=
ſchen Gleichgewichtes. Hieraus erklärt ſich auch die allen
Haus=
frauen und Bäckern wohlbekannte Erfahrung, daß altbackenes
Brot durch Ertärmen bis zu einem gewiſſen Grade wieder
auf=
gefriſcht werden kann. Dasſelbe Ergebnis wird auch durch eine
Abkühlung des Brotes erreicht. Bei niedriger Temperatur
auf=
bewahrtes Brot blieb längere Zeit friſch und wies keine
Ver=
änderung auf. Bei ſtarker Abkühlung, z. B. mittels flüſſiger
Luft, wurde ſelbſt altbackenes Brot wieder vollkommen friſch.
Um das Altbackenwerden des Brotes zu verhindern, muß man
)t entweder in geſchloſienem Behälter
emperatur aufbewahren, oder
lräume lagern, deren Temperatur mehrere Grad unter
Null liegt.
Seite 16.
ung d
Freier
Satze
wertig
hat ſit
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 30. Auguſt 1924.
Nummer 24
Nachrichten des Standesamfs Darmſadt.
Sterbefälle. Am 14. Aug.: Elſa Weber, Sekretärin,
Hoffmann=
ſtraße 13; am 16.: Lina Ihne geb. Haeberle, 60 J., Gervinusſtr. 95;
am 15.: Wilhelm Breitwieſer, Bezirkskaſſenkontrolleur, 49 J.,
Rein=
heim, hier Eliſabethenſtift; am 17.: Gg. Friedrich Stühlinger,
Land=
wirt, 58 J., Reinheim, hier Hermannſtr. 6; Jakob Schimmel, Lehrer,
47 J., Egelsbach, hier Stadtkrankenhaus; Wilhelm Richard Born,
Archivaſſiſtent i. R., 56 J., im Schloß hier; Peter Beilſtein, Hilfswärter
beim ſtaatl. Hochbauamt, 65 J., Wienersſtr. 73; Karl Veith,
Ober=
juſtizinſpektor i. R., 67 J. Kranichſteiner Str. 50; am 16.: Erich
Deuchert, 5 Stdn., Feldbergſtr. 71; am 9.: Giſela Geni geb. Buchauer,
28 J., Eſchollbrücken, hier Eſchollbrückerſtr. 4½; am 19.: Margarethe
Reinecke geb. Amend, 67 J., Schleiermacherſtr. 19; am 18.: Katharina
Caſtan geb. Exel. 50 J., Kirchſtr, 5; am 19.: Auguſt Uſchmann,
Brau=
meiſter, 56 J., Waldſtr. 20; am 19.: Friedrich Schäfer, Lehrer i. R.,
71. 8. Karlſtraße 31; Fanny Seriba, Pfründnerin, Heinrichſtraße 74;
am 20.: Richard Berg, 44 J., Kaufmann, Karlſtr. 93.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
11, Sonntag nach Trinitatis, den 31. Auguſt 1924.
Jugendſonntag.
Stadtkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Lukasgemeinde.
Pfarrer Kleberger. — 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
(Für die Jugendverbände ſind Bankreihen in der Nähe des Altars
frei=
gehalten.) — U7. 11¼ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Reinhardt. — Die Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde fällt
wegen Teilnahme am Jugendſonntag aus. — Um 11)4 Uhr:
Kindergottes=
dienſt. Pfarrer Kleberger.
Schloßkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer
Zimmer=
mann. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil,
Abend=
mahls für die konfirmierte Jugend. Pfarrer Zimmermann. — Um
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann. — Abends
6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Reinhardt.
Amtshandlungen an Auswärtigen bis 31, Aug,: Pfarrer
Goethe; vom 1. Sept, an: Pfarrer Wagner II.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 171 Montag, den 1. Sept., abends
8½ Uhr: Monatsverſammlung der Männervereinigung der
Lukasge=
meinde. Vortrag von Kaufmann Adolf Dillmann über: „Haus
Romanow”.
Martinskirche: (Kollekte für die kirchliche Jugendarbeit) Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt unter Mitwirkung des Wartburg=
Poſaunen=
chors. Pfarraſſiſtent Müller, — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für
den Weſtbezirk. Pfarraſſiſtent Müller. — Dienstag, den 2. Sept.,
abends 8 Uhr im Martinsſtift: Beginn der Proben des
Kirchengeſang=
vereins.
Altersheim: Vorm. ½10 Uhr: Pfarraſſiſtent Reinhardt.
Johanneskirche: Vorm. 9 Uhr: Waldgottesdienſt in der Kolonie
am Dornheimerweg. Pfarrer Wagner. — Um 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt, Pfarrer Marx, (Kollekte für die Jugendarbeit.) — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt.— Die Chriſtenlehre für den Nordbezirk fällt wegen
des Haupt=Jugendgottesdienſtes aus.
Beſſunger Kirche (etrusgemeinde): Samstag, den 30. Auguſt,
abends 8½ Uhr: Feier des heiligen Abendmahls für die konfirmierte
Jugend. — Sonntag, den 31. Aug., vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt,
Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt,
Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Abends 8 Uhr: Elternabend der
beiden Jugendvereine. — Montag, den 1. Sept., vorm. 11 Uhr:
Vor=
ſtandsſitzung des Frauenvereins. — Mittwoch, den 3. Sept., abends
8 Uhr: Monatsverſammlung der Männervereinigung. Vortrag von
Pfarraſſiſtent Clotz über: „Neuregelung der öffentlichen
Wohlfahrts=
pflege und evangeliſche Kirche‟
Pauluskirche: (Kollekte für die evangel. Jugendpflege.) Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert. — Um 11½ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Häusliche Pflege von kranken Männern (Aushilfe am Tage und
Nachtwachen) übernehmen die Brüder (Diakonen) der
Männertranken=
pflege=Station im Evang. Männerheim, Forſtmeiſterſtraße 9.
Fern=
ſprecher 2883.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Miſſ. Bellon,
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang.
Sonntagsver=
ein (Chriſtl. Verein junger Mädchen): Sonntag, nachm. von 4 bis
7 Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag, den 4. Sept,, abends 8 Uhr:
Betſtunde.
Lutheriſcher Gottesdienſt. (Selbſtändige evang.=luth. Kirche.)
Am 11. Sonntag nach Trinitatis, den 31. Aug,, vorm. 10 Uhr, im „
Feier=
abend”, Stiftſtraße 51. Pfarrer Müller.
Stadtmiſſion (Mühlſtr 24): Sonntag, vorm. 7 Uhr: Hofmiſſion.
— Um 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. —
Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde. Lehrer Spamer. — Abends 8 Uhr:
Berichtsabend über die europäiſche Jugendbundtagung in Hamburg.
— Montag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Männer. —
Dienstag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für Jungfrauen. —
Mitt=
woch, nachm. 4 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen. —
Don=
nerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde (Hohelied). — Freitag, abends
8½ Uhr: Blaukreuzbibelſtunde und Bibelſtunde in der
Stadtmädchen=
ſchule, Beſſungen. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor. —
Jugendbund für E. C., Mühlſtraße 24: Sonntag,nachm. 2½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. — Um 4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für Jungfrauen. — Abends 8 Uhr: Berichtsabend über die Hamburger
Jugendbund=Konferenz. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde
für Jünglinge. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für
Jüng=
linge. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Wartburgverein Darmſtadt (E, V. J. M.). Vereinslokal:
Ge=
meindehaus der Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr. 6 (Mollerſtr. 23).
Sonntag, den 31. Aug, vorm. 10 Uhr: Gemeinſamer Kirchgang zur
Martinskirche. Predigt des Vereinsgeiſtlichen Pfarraſſiſtent Müller,
Mitwirkung des Poſaunenchors. Treffen: Vorm. 90 Uhr vor der
Mar=
tinskirche, — Dienstag, den 2. Sept, abends 8½ Uhr:
Bibelbeſprech=
ſtunde.
Ehriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E.V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof links): Sonntag, abends 8½ Uhr:
Familienabend. Lehrer Helbing aus Barmen wird zu uns ſprechen.
— Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde der Haupt= und
Jugend=
abteilung (getrennt). — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde im
„Familienkreiſe.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.): Jeden
Mittwoch, abends 8)4 Uhr: Bibelſtunde (Beſprechung der Offenbarung
Johannesl.
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 31. Auguſt 1924.
Feſt des heil. Ludwig.
St. Ludwigskirche: Samstag; nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 146 Uhr: Beichtgelegenheit — Um 6 Uhr: Erſte
heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um 8 Uhr:
Singmeſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Feierliches Hochamt mit
Pre=
digt. — Um 11 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Nachm. 13 Uhr:
Chriſtenlehre; darauf Feſtandacht. — Abends 6 Uhr: Herz=Mariä=
Bruderſchaftzandacht mit Predigt.— Donnerstag, nachm. 5upr.
gelegenheit. — Freitag, vorm. 8½ Uhr: Segenamt. — A.
Herz=Feſu=Andacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm.
Heil. Meſſe. — Nachm. 2 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm, um 5 Uhr und
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm, von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil, Beic
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe. — um
Feierliches Primizamt, mit Feſtpredigt. — Nachm. 3 upr.
Veſper. — Nach dem Hochamt und nach der Veſper Austeiu
Primizſegens.
St. Martinskapelle am Herdweg: Samstag, nachm. von
7 Uhr und abends von 8—½9 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beich
Sonntag, vorm. 6½ Uhr: Heil. Beichte. — Um 71 Uhr
Meſſe. — Um 730 Uhr: Predigt. — Um 8½ Uhr: Heil Meſſe.
9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre
2½ Uhr: Andacht. — An allen Werktagen, vorm. 61½ Uhr: Heil.?
St. Fideliskirche: An allen Sonn= und Feiertagen mora,
heil. Meſſe und Predigt in der Kapelle der Engliſchen Fräulein
Waldſtraße.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um 6½ Uhr
teilung der heil, Kommunion. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit 9
— Nachm. ½2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um 2 Uhr: Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 19 Uhr: Be
heit. — Um 9 Uhr: Hochamt und Predigt,
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag; den 31
vorm. 11½4 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 41 Uhr: Ve
gung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 3. Sept, abends 8
Gebetsſtunde. — Freitag, den 5. Sept, abends 8½4 Uhr: Bibel
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonnt
31. Aug, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8½ Uhr:
dienſt. — Um 9 Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 4, Sept.,
8½ Uhr: Bibelſtunde, Pred. Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40):
den 31. Aug, vorm. 8 Uhr: Heiligungsſtunde, — Um 19 Uhr
geliſation. — Dienstag, abends ½9 Uhr: Bibelſtunde,
abends ½9 Uhr: Gebetsſtunde.
Gemeinde der Siebententags=Adventiſten, Mauerſtr. 5, I.
tag, abends 8 Uhr und Samstags, vorm. ½10 Uhr: Oeffentl.
dienſt. — Sonntag, abends 8 Uhr: Religiöſer Vortrag,
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauer
Sonntag, den 31. Aug., vorm. 10 Uhr: Gebetsſtunde. —
4 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 4. Septemb., abends 8
Bibelſtunde.
Kirche Feſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Dau
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 31. Aug,, vorm. 10
Sonntagsſchule. — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mitwo
3, Sept., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann willkommen,
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Sonntag, vorm. 10 Uhr:
gungs=Verſammlung. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. —
8 Uhr: Eine beſondere Verſammlung.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 31
vorm. 10 Uhr: Predigt. — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule.
8 Uhr: Geſanggottesdienſt.
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Die Verlobung unſerer
Toch=
ter Helene mit Hrn. Regierungs=
Aſſeſſor Paul Gutermuth geben
wir bekannt
Brennereigutsbeſitzer
Everke und Frau Paula
geb. Rehage
Sendenhorſt i. Weſif.
Meine Verlobung mit
Fräu=
lein Helene Everke gebe ich
be=
kannt
Am 27. Auguſt verſchied
plötzlich mein lieber Mann,
unſer lieber Sohn und Bruder
Regierungsaſſeſſor Gutermuth
Fritz von Hahn
Darmſiadt
Im Auguſt
(10867
Oarr64
. Die glückliche Geburt
eines kräftig. Stamm=
halters zeigen in
dank=
barer Freude an
Willi Haußner und Frau
Emma, geb. Ihrig
Darmſtadt, den 29. Aug. 1924
z. Zt. Gutenbergſtr. 1, III.
(*24890
hre am Sonntag, den 31. Auguſf,
Onachmittags 3 Uhr, in der
Martins=
kirche ſtatfſindende Trauung zeigen
hiermit an
Eliſabeth Hallſtein
Karl Philippi
Darmſtadt, den 30. Auguſi 1924
Liebfrauenſtr. 41
(*24905
Statt Karten.
Hugo H. Becker
Frau Lieſel, geb. Lenz
Vermählte
Darmſtadt, Martinſtr. 17
Kirchliche Trauung Samstag, den 36.
Aug, nachm. 3 Uhr, in der Pauluskirche
(*24912
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat
es gefallen, meinen
innigſtgelieb=
ten Mann, unſeren treuen
Bru=
der, Schwager, Onkel und Neffen
Karl Jung
Eiſenb.=Ing.
nach langem mit Geduld
ertra=
genem Leiden heute vormittag
1,11 Uhr im Alter von 53 Jahren
in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Babette Jung, geb. Becker.
Darmſtadt. 28. Auguſt 1924.
Wendelſtadtſtr. 31. (*24751
Die Beerdigung findet Montag
nachm. 3 Uhr von der Kapelle
des alten Friedhofs aus ſtatt.
Oberleutnant a. D.
im ehem. Großh. Artillerie=Korps.
Frau Lotte von Hahn
geb. Schmidt
Fritz von Hahn und Frau
Geh. Regierungsrat
Wilhelm Schmidt u. Frau
Mafor a. O.
Arthur von Hahn
Walter von Hahn.
Die Beerdigung findet in aller Stille
von der Kapelle des alten Friedhofs,
Nieder=Ramſtädterſfraße, aus ſtatt.
Es wird gebeten, von
Beileidsbe=
ſuchen abzuſehen. (10883
I. Fritz Groos
Hals=, Naſen= und Ohrenarzt, hält
ab 4. Sept. wieder Sprechſtunde.
Heinrichſtr. 21
Nachmittags 3—5 Uhr, (*24839
Todes=Anzeige.
Heute morgen wurde unſere
liebe, treuſorgende Mutter
Frau
Marie Matthes Bwe.*
geb. Bernhard
von ihrem ſchweren Leiden erlöſt.
Dietrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 29. Aug. 1924.
Die Beerdigung findet Montag,
den 1. Sept, nachm. 14 Uhr,
auf dem alten Friedhof, Nieder=
Namſtädterſtr., ſtat. (24914
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Anteilnahme beim
Heim=
gange unſres lieb. Entſchlafenen
Friedrich Schäfer
Lehrer i. R.
ſagen wir hierdurch unſren
tief=
gefühlten Dank.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Pfarrer Köhler
geb. Schäfer
Rektor Karl Schäfer.
Nidda, Darmſtadt. (10895
Dankfagung.
Für die tröſtende Teilnahme,
welche wir in dieſen Tagen
er=
fahren durften, ſprechen wir
un=
ſeren herzlichen Dank aus.
Darmſtadt, 30. Aug. 1924.
Eliſabethenſtr. 31.
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Die Geſchäftsführer:
De ſtädter Tagblatt
Handeisblatt
30, Auguſt 1924 Nr. 241
Wirtſchaftliche Rundſchau.
— andels= und Gewerbebank Heidelberg. In der
Gene= rſammlung wurde der Bericht über das abgelaufene
Geſchäfts=
jahr. Kenntnis gebracht. Von dem im letzten Jahr gefaßten
Be=
ſchluß5e Genoſſenſchaft in eine Aktiengeſellſchaft umzuwandeln, hat
man ſehen, da infolge der eingetretenen Veränderung der
wirt=
ſchaft D: Lage der Zweck dieſer Umſtellung nicht erreicht worden wäre.
Die E rige Form bleibt daher gewahrt, was im Intereſſe der
Auf=
rechter ung des Genoſſenſchaftsgedankens begrüßt werden kann. Die
GoldSy z wurde genehmigt und dem Vorſtand und Aufſichtsrat
Ent=
laſtum teilt. Es wurde beſchloſſen, den neuen Geſchäftsanteil und die
Haftſaue auf je 500 Mk. feſtzuſetzen. Eine ausführliche Beſprechung
fand ſi über die Höhe der aufzuwertenden Beträge für die alten
Ge=
ſchäft=s ile und Sparanlagen. Mit Rückſicht auf die immer noch
ungek I. Lage ſoll über dieſen Gegenſtand erſt zu einem ſpäteren
Zeit=
punkt jültig Beſchluß gefaßt werden. Die Verwaltung gibt jedoch die
beſtim: Zuſage, den Mitgliedern und Spareinlegern durch
entſpre=
chende= weiſungen entgegenzukommen.
Die Karlsruher Börſe gegen zollfreie
Ein=
uhr ſäfſiſche Produkte. Jüngſte Zeitungsnotizen ließen
Wchtung aufkommen, daß die Londoner Verhandlungen einen
Verla; ehmen würden, wonach elſäſſiſche Produkte auch über das
hinaus zollfrei nach Deutſchland gelangen ſollen. Eine
der=
rtige ißnahme wäre für zahlreiche in der Karlsruher Börſe
ver=
einigte ſchäftszweige wie Mehl, Bier, Wein, Hefe, Nährmittel uſw.
gerades rdrückend, ebenſo auch für die Mannheimer Produktenbörſe.
Die Kruher, Börſe hat ſich daher ſofort an das badiſche
Innenmini=
ſteriux wandt und dieſes gebeten, mit größter Beſchleunigung alle
Schrit-ᛋ unternehmen, um den drohenden Eingriff in das
Wirtſchafts=
leben erhüten.
B— Der Weltkonſum an Baumwolle. Nach der
Jahres=
ſtatiſti.-/3 Cenſus Bureau in Waſhington beliefen ſich die
Baumwoll=
vorräxk) amerikaniſchen Lagerhäuſern und Spinnereien am 31. Juli
ſauf 1 761 Ballen, von denen 116 224 Ballen auf überſeeiſche, und
ſzwar — liegend auf ägyptiſche Baumwolle, entfielen. Der
Baumwoll=
konſure Vereinigten Sraaten in dem Ende Juli abgelaufenen
Ernte=
ahre tg 5688 111 Ballen gegen 6 666 092 Ballen im Vorjahr. Im
i den in der Union nur 346 671 Ballen verarbeitet, d. h. das
ſgerings! Nonatsquantum ſeit Dezember 1920. Die amerikaniſche
Baum=
wolla:r während des abgelaufenen Jahres bezifferte ſich auf
772 — Zallen gegen 4 864 027 Ballen im Vorjahr. Nach Deutſchland
gern igeſamt 1 300 000 Ballen gegen 934 000 Ballen im Vorjahrze.
„3allein wurden aus der Union 211 533 Ballen Baumwolle
aus=
geführ— Der Weltkonſum an Baumwolle im letzten Erntejahr wird
vom E 18 Bureau auf 20 950 000 Ballen geſchätzt, während die
Welt=
rodus nur 18 261 000 Ballen betrug. Die am 1. Auguſt
vorhan=
enen tbaumwollbeſtände haben ſich demnach gegenüber dem Vorjahr
2S00 Ballen verringert.
Zankgründung in Paris. Unter der Firma „
Bane=
terriale Africaine” iſt in Paris mit einem Kapital von ſechs
Franken eine neue Bank zwecks Förderung der
Handelsbe=
zwiſchen Frankreich und Afrika gegründet worden.
irtſchaftliche Erholung in Japan. Die wirt=
S Erholung in Japan hat in den letzten Monaten erhebliche
Bgemacht, da die umfangreichen Aufträge für
Wiederaufbau=
aus den Mitteln der japaniſchen Rekonſtruktionsanleihe
finan=
en, zu einer induſtriellen Belebung geführt haben. Infolge
Arſteigerung hat ſich die Paſſivität der Handelsbilanz merklich
Der Einfuhrüberſchuß bezifferte ſich im Juli nur auf 16
lto / Yen. Am Geldmarkt iſt eine merkliche Entſpannung einge=
—ie der Wirtſchaft von der Bank von Japan eingeräumten
-1d von 861 Millionen Yen Ende Dezember auf 404 Millionen
. Auguſt zurückgegangen. Auch der Notenumlauf hat ſich ſeit
es inn um rund eine halbe Milliarde Yen verringert. Er betrug
T5rguſt 1 220 Millionen Yen gegen 1 697 Millionen Yen Ende
Warenmärkte.
ntliche Notierungen, der Frankfurter
Ge=
örſe vom 29. Auguſt 1924. Getreide, Hülfenfrüchte
reber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit
rikaniſche Angebot in Weſtern=Roggen iſt billiger als das deutſche,
wes=
halb auch vermehrte eif=Abſchlüſſe in den erſteren ſtattfanden. Da aber
das Mehl aus Weſtern=Roggen wegen ſeiner grauen Farbe unbeliebt
iſt und ſtark mit deutſchem Roggenmehl gemiſcht werden muß, kaufen
die Mühlen fremdes Rohmaterial gegenwärtig noch immer vorſichtig.
Roggenmehl iſt bei knappem Angebot weiter im Preiſe geſtiegen.
Wei=
zen und Weizenmehl verzeichnen nur geringe Preisaufſchläge, weil es
an in= und ausländiſchen Offerten nicht mangelt. Von Gerſte waren
nur die feinſten Sorten zu verkaufen. Futterartikel erhöhten ihren
Preisſtand weiter. Hafer ſtieg mäßig.
— Nürnberger Hopfenmarkt. Die Zufuhren an dem
geſtrigen Hopfenmarkt betrugen 100 Ballen, der Umſatz betrug 80 Ballen.
Das Geſchäft iſt ruhig. Die Preiſe ſind 20 Mk. niedriger (130 bis 250
Mark).
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Börſen.
* Frankfurter Börſe. (Eigener Bericht.) Im Verlauf des
heutigen Vormittegs und auch bei Beginn der Börſe ſchritt die
Spekula=
tion aus einer beſſeren Beurteilung der innerpolitiſchen Lage heraus
zu Rückkäufen und Eindeckungen der geſtern eingegangenen Baiſſe=
Engagements. Teilweife mögen auch Vorkäufe getätigt worden ſein, wie
auch das Publikum mit einzelnen Kaufaufträgen am Markte war. Das
is je 100 Kilogramm: Weizen, Wetterau 22,50—23, Roggen Kursniveau konnte ſich infolgedeſſen auf allen Gebieten etwas befeſtigen.
Sommergerſte für Brauzwecke 22,50—23,50, Hafer, inländiſch
ausländiſch 00—00, Weizenmehl. ſüdd. Spezial 0 33—34,
/T 26,75—77,25, Weizen= und Roggenkleie 11,25—11,50,
Ten=
erliner Produktenmarkt. Die Steigerung der
ſe ſetzte ſich heute in verſtärktem Maße fort. Die Deckungen
ere Abgaben hielten an und gleichzeitig wurde lebhaft für
f gekauft, da das Angebot aus der Landwirtſchaft bei den
täglichen Preiserhöhungen ſich immer mehr zurückhält. Es
ederum beträchtliche Aufſchläge bewilligt werden. Das ame=
Beſonders am heimiſchen Rentenmarkt trat eine kräftige Erholung ein;
Kriegsanleihe wurde bis 830 gehandelt. Am Schluſſe der Börſe zeigte
ſich lebhafteres Intereſſe für die Zwangsanleihe, die mit etwa 20
ge=
handelt wurde. Von den Aktienmärkten, die ziemlich einheitlich anziehen
konnten, iſt Beſonderes nicht zu erwähnen. Von Auslandswerten waren
Kanada geſucht und bis 53 geſteigert. Die Nachbörſe hatte noch etwas
Geſchäft in deutſchen Renten zu behaupteten Kurſen. Der Aktienmarkt
blieb geſchäftslos.
w. Berliner Börſenbericht. Trotzdem zur Stunde noch
niemand mit einiger Sicherheit ſagen kann, wie die gegen nachmittag
4 Uhr ſtattfindende Schlußabſtimmung im Reichstag ausfallen wird
bleibt die Börſe ihrer optimiſtiſchen Einſtellung treu und rechnet auf
Grund von allerhand mehr oder minder glaubwürdigen Nachrichten und
Kombinationen mit einem Sieg der Regierung. Die Spannung iſt
auf das Höchſte geſtiegen. Begierig werden alle aus dem Reichstag
ein=
laufenden Meldungen über den Gang der Verhandlungen in der Sitzung
und zwiſchen den Parteien aufgenommen. Die zuverſichtlich Auffaſſung
ſpiegelte ſich auch deutlich in der Kursbildung auf allen Märkten wider,
womit gleichzeitig wenigſtens zu Anfang eine gewiſſe Geſchäftsbelebung
verbunden war. Die Nervoſität iſt verſchwunden und eine gewiſſe
ge=
hobene Stimmung war unverkennbar. Die geſtrigen Kursrückgänge
wurden durch Erholungen von 1 bis 3 Billionen Prozent für die
füh=
renden Papiere wieder wettgemacht. Für Kanada=Aktien ergab ſich
eine Höherbewertung um nahezu zehn und für Baltimore and Ohio
um über fünf Billionen Prozent, weil die Spekulation bei Annahme
der Londoner Abmachungen mit einer Freigabe der beſchlagnahmten
Stücke rechnet. Auch am Rentenmarkt iſt die geſtrige Abſchwächung
ausgewiſcht und eine neue Kursſteigerung, zum Teil anſehnlichen
Um=
fanges, für Kriegsanleihen, alte Reichsanleihen und preußiſche
Kon=
ſols, ſowie den Anleihen der Länder, Provinzen und Städte eingetreten.
Auch bei den zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriewerten hat ſich
das Angebot zurückgezogen und überwiegend waren hier ähnliche
Kurs=
beſſerungen wie im Großverkehr feſtzuſtellen. Im weiteren Verlaufe
iſt das Geſchäft übrigens allgemein in ſeine bisherige
Bedeutungsloſig=
keit zurückgefallen. Am Geldmarkt hat ſich die Nachfrage wegen des
Ultimos etwas verſtärkt. Die Deviſenpreiſe wurden zumeiſt wie geſtern
feſtgeſetzt.
Oeviſenmarkt.
Geld e
Gel Meefe
tier Amſterdam=Rotterdam.. 16239 163.21 16234 188.16 voll Brüſſel=Antwerpen ....." 21.00— 21.10— 21.00- 21.10— voll Chriſtiania. . . ......... 57.71 K9 57.71 57.99 voll Kopenhagen ......... 67,68 68.17 68.33 68.67 voll Stockholm . „ „aaaanaa!9 111.32 111.88 111.32 111.88 voll Helſingfors 10.49— 10.55— 10.37— 10.53— voll Italien ..
18.55 — 18.65— 18.55— 18.65— voll London. 18,815 18.305 18.815 18.905 voll New=York. 4.19 4.21 4.19 4.21 voll Paris.. 22 67— 22.79— 22.69— 22.81— voll Schweiz .....
.. 7865 79.25 78.85 — 78.25— voll Spanien. ............." 55.36 55.54 55.36 55.64 voll Wien (i. D.=Oſterr. abg.). 5 92— 5.94— 5.91— 5.93— voll. Prag. ................" 12.585 12.645 12.575 12.645 voll Budapeſt. . . . ... ... ... 5.48— 5.50— 5.48— 5.50— voll Buenos=Aires. . . . . . . . . . 1.405 1.415 1.415 1.42, voll Bulgarien..
... 3.07— 3.09— 3.07— 3.00— voll Japan .... 171— 1.72— 1.71— 1.72— voll Rio de Janeiro... 0.41— 0.42— 0.41— 0.42— voll Belgrad. 5.2 5.31— 5.34-— 5.3 voll Liſſabon 11.97 12.03 11.97 1203 voll Danzig". 75.11 75 49 75.16 75.54 voll Konſtantinot ½.— 226.—
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18.75
n
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Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
4
—.
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nleihe per 1935 .
. 1932 ..
Janweiſungen
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gebiet v.0,8-11u.13
v. 14
tanleihe ........"
he......."
Konſols ........."
l. unk. 1935 .....
v. 1907 ......."
1896 ......
Anleihe ........."
Boldmk.=Schatzanw.
ſen Reihe XXXFI.
28.............."
nk. 1924,. .. .. . . ..
.
aberger alte
Sländiſche.
L.=E.=B. v. 1914.
Inveſt.=Anl. v. 1914
1902 ........
............
Tabak 1902.. . . . . .
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Staatsrente v. 1913
.
Schatzanweiſ., ſtfr.
...
oldrente ........."
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Dr4
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3 Tdmin.) v. 1903....
Bagdad) Ser. I..
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1911, Bollanl. ..
Staatsr. v. 14 ....
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5%Neckar A.=G. Stuttgart
Gold=
anl. b. 23........
50 Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24... .. . . . .. .....
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
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5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 ..............
52 Rhein=Main=Donau
Gold=
anl. v. 23 ................"
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
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Metallbank. . . . . . . . . . . . . . .. . ."
Mitteldeutſche Creditbank. . . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt ...
Reichsbank=Ant. .. .. . .. . . ..."
Rhein. Creditban ..........."
Hypothekenbank ......"
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ...................
Wiener Bankverein .........9
Bergiverkö=Aktien,
Berzelius .. . . . . . ..........."
Bochamer Bergb. ..... .. . . . .
Buderus......... . . . . ......
Dt. Luxemburger ............"
Eſchweiler Bergwerks=Akt. ...
Gelſenkirchen Vergw. .......
Harpener Bergbau..... .. .. . .
275
10
1,75
10,75
673
26,5
23
1,8
2,2
17
2,5
27,25
5,8
1075
3,25
0.350
12,5
19
4.7.
12,75
17
0,400
43,5
3.
9‟
0.36
0270
12
47.2-
72.25
50.25
691
9,75
96
1,75
2.9
1,8
2,6
1.,85
2,55
29
6,35
9,25
117/
38
3,25
0,3.
13
13.25
1.95
0,400)
45,5
2,25
5,4
Nac
A.280
6,25
79 MEMillienen, 104z Milliarben All zghus Amſatz ASféteviert
Kaliwerke Aſchersleben .... . .."
Salzdetfurth . . . . .. .
Weſteregeln ......
Klöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Nöhren...
Mansſelder ................
Oberbedarf ........4..
Oberſchleſ. Eiſen CCaro) .
Otavi Minen u. Cb.=Ant. ...."
Phönix Bergbau ............"
Rhein. Stahlwerke ..........."
Riebeck Montan.. ..........
Rombacher Hütte . .......
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver, Laurahütte . . . .
Aktien induſtr. Unternehmung,
Brauereien
Henninger Lempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding)........"
Werger ....... .... .........
Akkumulat. Berlin ..........."
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (b. Kleher) ......."
A. E. G. Stamm.. . . . . . .
6% „ „ Vorzug Lit.A ...
5%0 „ „„ Vorzug Lit. B...
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano ... .."
Anilin Bln.=Treptow. . . . . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff ...
Badenia (Weinheim) .....
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. . ....... .. . . ..
Baſt Nürnberg ..L.ss.anna!
Bahriſch. Spiegel ..... ......."
Beck & Henkel (Caſſel) ........"
Bergmann El. Werke .........
Bing. Metallwerke ..........."
Brockhues, Nieder=Walluf.....
Eementwerk Heidelberg. ,1..
„ Karlſtadt . . . . ...."
„ Lothringen (Metz).
Chem, Werke Albert. . . ... ....
Griesheim Elektron ....
Fabrik Milch ..........
Veiler=ter=mer ........"
Daimler Motoren ............
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl ............."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ....
Dürkoppwverk (Stamm) ......"
Düſſeld. Ratinger (Dürr) .....
Oyckerhof & Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meher jr. ......
Elberfelder Farbw. v. Baher ..
„ Kupfer= u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......
Licht und Kraft . ......"
Elſäſſ. Bad. Wolle..... . .. . . . ."
Emag, Frankfurt a. M... . . ..
Email. & Stanzu, Ullrich ...."
Enzinger Werke .........."
Eßlinger Maſchinen .........."
Ettlingen Spinnerei .........
FgbeR Jehn Bleiſtiſt zHici
— 4,6 42,5 42 15, 15,25 585 1.9 2,2 2,9 3. 15,75 16,75 133 142 9,3 13 3104 4,4 z 15
Faber & Schleicher..... ....."
Fahr, Gebr., Pirmaſens .....
Felten & Guilleaume, Carlsiv..
Feinmechank (Jetter)........"
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas... . .. .
Frankfurter Hof............
Frf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm ....."
Ganz. =Ludwvig, Mainz ......."
Geiling & Cie. .............."
Germania Linoleum .. . . . . . .."
Gelenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt, Th. .... . . . . . ...
Gotha Waggon.............."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach...
Grün & Bilfinger ........t..
Hammerſen (Osnabrück) ......"
Hanfwerke Füſſen ..........."
Heddernheimer Kupfer ......."
Hehligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. .........
Hindrichs=Auffermann. . .. . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ. .... ..."
boch= und Tiefbau ........."
Höchſter Farben .............
Holzmann, Phil. . ...... . ...
Holzverk.=Induſtr. ......... ..
Hydrometer Breslau ......."
Inag .. . ...............
Junghans Stamm.. . . . . . ..
Karlsruher Maſchinen ........"
Karſtadt R... . . . . .. ........."
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn............
Kolb & Schüle Spinn. .....
Konſervenfabrik Braun ......
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeher & Co. ............"
Lech, Augsburg ............."
Lederw. Rothe .............."
Lederwerke Spicharz ........"
Lingel, Schuhw. Erfurt ......"
Löhnberger Mühle ........."
Lüdenſcheid Metallw. ........
Luther, Maſch.= u Müh enbau..
Lux’ſche Induſtrie ..........."
Mainkraftwverke Höchſt ......."
Meguin, Butzbach ..........."
Metallgeſ. Frkft. . . . . . . . . . . . . ."
Meher, Dr. Paul ..........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.
Moenus Stamm .. . . . . . . . . . ."
Motorenfabrik Deutz ........."
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke...
Neckarwerke Eßl. Stamm .. .. .
Oleawerke Frankfurt a. M.....
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kahſer ........"
Philipps A.=G. ...... ..... . ."
Porzellan Weſſel ............"
Reiniger, Gebbert & Schall..
Rhein. Elektr. Stamm .. . . . . . ."
„ Metall Vorzüge .......
Rhenania, Aachen ..........."
Niedinger. Maſchinen . 7......
Rückforth, Stettin ...........
Rütgerswerke ..............."
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau.... . . . . . ."
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik. .....
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schndert Feltr. Würuberal 42
Schuhfabrik Berneis=Weſſel ...
Schuhfabrik Herz............
Schuhf. Leander Offenbach ..."
Schulz, Grünlack, Rdsh... .
Seilinduſtrie Wolff ..........
Sichel & Co. Mainz ........."
Siemens Elektr. Betriebe ....."
Siemens Glasinduſtrie ......."
Siemens & Halske...... . . . . ."
Stöclicht=Offenbach=Gummi ...
Süddeutſche Immobilien ...."
Thüring, elektr. Lief.=Geſ., Gotha
nhrenfabrik Furtwängler ....."
Beithwerke in Sandbach
Verein f. Chem. Induſtr. Frkft.
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
„ Faßfabriken Caſſel ....
Gummifabr. Bln.=Frkf.,
„ Pinſelfabr. Nürnberg ..
Ultramarin ..........."
Zellſtoff, Berlin ......."
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ....
Stämme ....
Voigt & Haeffner Stämme . . .
Voltohm, Seil........... . .."
Wahß & Frehtag. . ...........
Wegelin Rußfabrik ..........
Zellſtoff Waldhof Stamm ....
Buckerfabr, Waghäuſel........"
Frankenthal ......"
Heilbronn. . . . . . ..
Offtein ..........
Rheingau .........
Stuttgart .. .
Transport=Aktien.
Deutſhe Eiſenb.=Geſ. Fftm. . .
Schantun E. B............
Suodeutſche Eiſenbahn=Geſ. ..
Hapag (Bzketfahrt) . .........
Nordd. Llohd.. ..........."
Darmſtädter Werte,
Bahnbedarf .. . . . . ..........
Dampfkeſſel Rodberg.........
Helvetia Konſervenfabrik. . ..
Gebr. Lutz z...1stfffffff77f
Motorenbfarik Darmſtadt ...!.
Gebr. Roeder ...............
Venuleth & Ellenberger ....."
Nnnotierte Aktien,
Apf .... .. ..... .. .. .........
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Beckerſtahl .................."
Benz.. .. . ........ .. . . . . . . ..
Brown Boveri.............."
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Faleonwerke .. . . . . . .. . . ....."
Großkraftw. Württemb. (Growag)
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Kabel Rheydt ..............
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Metall Starkenburg .........
Otto & Quanz.. . . . . . . . . .. ...
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Textil=Ind. Barmen (Tiag)....
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Seite 18.
Die Prüfung der Goldbilanzen
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 30. Auguſt 1924
Von
Eduard Butzmann, Berlin=Wilmersdorf.
Die nach dem Handelsgeſetzbuch vorgeſchriebene Aufſtellung
bon Bilanzen unterliegt in der Hauptſache der pflichtgemäßen
Auffaſfung und Beurteilung durch die Verwaltung des
Unter=
nehmens, in erſter Linie durch den Vorſtand. Es iſt dabei nach
den Gewohnheiten eines ordentlichen Kaufmanns zu verfahren,
was für die Bewerrung und Einſtellung der eizelnen
Bilanz=
poſten einen recht weitgehenden Spielraum offen läßt. Da das
Geſetz jedoch die Genehmigung der Bilanz durch die
General=
verſammlung verlangt, ſo liegt die endgültige Entſcheidung über
die Bilanzierung in den Händen der Aktionäre. Die große
Be=
weglichkeit der Geſellſchaftsform der Aktiengeſellſchaft bringt es
mit ſich, daß große Aktienpakete ſich häufig in einer Hand
ver=
einigen, ſo daß es ſehr leicht zu einer Ueberſtimmung der übrigen
Aktionäre kommen kann. Um ſolchen Vorkommniſſen
vorzubeu=
gen, die in der Regel zur Uebervorteilung der Minderheit führen,
hat der Geſetzgeber in den §§ 266 und 267 Beſtimmung darüber
getroffen, in welcher Weiſe eine Minderheit oder aber eine
Oppo=
ſition gegen die Verwaltung ſich gegen Uebervorteilungen zu
ſchützen vermag. Es ſind daſelbſt die Reviſoren behandelt, welche
von der Generalverſammlung oder auf Antrag einer Minderheit
der Aktionäre durch das Gericht beſtellt werden können, um die
bemängelte Bilanz oder die darin beanſtandeten Poſten einer
Prüfung zu unterziehen.
Bei der Ausarbeitung der Goldbilanzverordnung (G.B.V.)
vom 28. Dezember 1923 und der hierzu gehörigen
Durchführungs=
verordnung (D. V.) vom 28. März 1924 hat man ſich nicht damit
begnügt, die beſtehenden Beſtimmungen des Handelsgeſetzbuchs
einfach zu übernehmen, ſondern es vorgezogen, den etwas anders
gearteten Verhältniſſen entſdrechend beſondere Beſtimmungen
für die Goldbilanzen und die Goldumſtellung zu erlaſſen. Es
kommt hier in erſter Linie der § 13 der G.B.V. in Frage.
Der=
ſelbe zerfällt in mehrere Abſchnitte, deren Bedeutung und
Trag=
weite kurz dargelegt werden ſollen.
Zuerſt wird den Mitgliedern des Aufſichtsrats die
Verpflich=
tung auferlegt, die Golderöffnungsbilanz und die beabſichtigte
Umſtellung von der Papiermark in die Goldmark zu prüfen. Dieſe
Pflicht iſt unverändert aus dem Handelsgeſetzbuch übernommen
worden, in welchem ſie, für alle Jahresbilanzen geltend,
ent=
halten iſt.
An zweiter Stelle obliegt es dem Vorſtande und dem
Auf=
ſichtsrat, alſo beiden Gliedern der Verwaltung, über das
Ergeb=
nis der Prüfung einen ſchriftlichen Bericht zu erſtatten. Dieſer
Bericht iſt der Generalverſammlung zur Kenntnis zu bringen
und hat die Aufgabe, den Aktionären die zum beſſeren
Verſtänd=
nis der einzelnen Poſitionen und ihrer zahlenmäßigen
Bewer=
tung erforderliche Aufklärung zu geben, die ſie ſonſt nicht zu
er=
langen vermögen. Bezüglich dieſes Prüfungsberichtes über die
Goldbilanz ſchreibt der § 13 der G.B.V. ausdrücklich vor, daß
derſelbe die weſentlichen Umſtände darlegen muß, die für die
Bewertung der Vermögensgegenſtände in der Bilanz maßgebend
geweſen ſind. Da nach den Beſtimmungen der G.B.V. und ihrer
D.V. Bewertungen zugelaſſen ſind, die je nach der Auffaſſung der
zur Beurteilung berufenen Perſonen ſehr bedeutende Differenzen
ergeben können, ſo iſt die erwähnte geſetzliche Beſtimmung über
die Darlegung der für die Bewertung maßgeblich geweſenen
Gründe für die Aktionäre von einer gar nicht hoch genug
einzu=
ſchätzenden Bedeutung.
Bei allem Vertrauen, welches den Verwaltungen der
Aktien=
geſellſchaften entgegengebracht wird und auch dargebracht werden
ſoll, wäre es doch angebracht geweſen, wenn die G.B. V. die
zwin=
gende Beſtimmung gebracht hätte, daß außer dem Berichte des
Aufſichtsrats und des Vorſtandes auch noch der Reviſionsbericht
eines unabhängigen Kollegiums von Reviſoren beizubringen
wäre. Dieſer Weg iſt im Saargebiet und auch im Memellande
beſchritten worden, wo bekanntlich die Umſtellung auf Franken
bzw. Litas ſchon früher durchgeführt worden iſt. Der deutſche
Geſetzgeber hat geglaubt, von dieſem Zwange Abſtand nehmen
zu können, um die Durchführung der Umſtellung auf Goldmark
nach Möglichkeit zu erleichtern. Demzufolge mußten
Beſtimmun=
gen darüber getroffen werden, daß die Aktionäre ſich mit den
Berichten der beiden Verwaltungsorgane nicht zu begnügen
brauchten, daß es ihnen vielmehr überlaſſen wurde, nach eigenem
Ermeſſen eine für notwendig und erwünſcht gehaltene Reviſion
durchzuführen. Die oben erwähnten §8 266 und 267 des H.G.B.
wurden daher als zweiter Abſatz zu § 13 der G.B.V. ſinngemäß
übernommen. Danach kann die Generalverſammlung mit
ein=
facher Stimmenmehrheit beſchließen, daß Reviſoren beſtellt
wer=
den. Dieſe haben dann ſowohl die Eröffnungsbilanz und den
Hergang der Umſtellung zu prüfen und der Generalverſammlung
darüber Bericht zu erſtatten.
Bei der ſchon erwähnten häufig vorkommenden
Ueberſtim=
mung von Minderheiten iſt für den Fall der Ablehnung eines
ſolchen Antrags durch die Generalverſammlung vorgeſehen, daß
die Minderheit den Antrag ſtellen kann, durch das zuſtändige
Gericht Neviſoren ernennen zu laſſen. Der Antrag muß jedoch
von Aktionären geſtützt ſein, deren Anteile zuſammen den
zehn=
ten Teil des Grundkapitals erreichen. Auch dieſe Beſtimmung
entſpricht den Rechten, welche die Aktionäre bisher ſchon bei der
Beratung und Beſchlußfaſſung über die Jahresbilanzen nach
dem H. G.B. hatten.
Der Vollſtändigkeit halber ſei noch hinzugefügt, daß etwa
hiervon abweichende Beſtimmungen in den Satzungen der
Aktien=
geſellſchaft keinerlei Beachtung zu beanſpruchen haben. In jedem
Falle gelten die angeführten Vorſchriften des § 13 der G.B.V.
Soweit die Publikationspflicht der Aktiengeſellſchaften
Ver=
öffentlichungen über dieſe Frage weiteren Kreiſen zur Kenntnis
gebracht hat, darf darauf hingewieſen werden, daß die
Anfech=
tung der von der Verwaltung vorgelegten Golderöffnungsbilanz
ſowie die vorgeſchlagenen Maßnahmen zur Umſtellung auf
Gold=
mark in der Regel die Zuſtimmung der Generalverſammlung
finden. Es werden zwar hier und dort Anfragen geſtellt, um
Aufklärung über einzelne Poſitionen zu erhalten, aber die
Ein=
bringung von Anträgen zur Einſetzung von Reviſoren trifft man
nur ganz vereinzelt an. Es muß dabei beachtet werden, daß bei
der Einberufung der Generalverſammlung, welche über die
Gold=
eröffnungsbilanz und Umſtellung beraten und beſchließen ſoll,
die Aufnahme eines Antrags in die Tagesordnung nicht
aufge=
nomimen zu werden braucht. Dieſer Antrag auf Einſetzung von
Rediſoren kann vielmehr ohne weiteres geſtellt werden, weil er
unter den Punkt der Tagesordnung fällt, welcher die Prüfung
und Genehmigung der Bilanz und Umſtellung bezeichnet.
Des=
halb erfährt man von ſolchen Maßnahmen nichts auf dem Wege
der pflichtgemäßen Bekanntmachungen der Geſellſchaften im
Reichsanzeiger, ſondern nur durch die Berichte der den
Verſamm=
lungen beiwohnenden Berichterſtatter unſerer großen
Tageszei=
tungen. Dabei wäre es wirklich ſehr angebracht und ſogar
not=
wendig, wenn ſolche Prüfungsausſchüſſe öfters eingeſetzt
wer=
den würden.
Wer die zur Veröffentlichung kommenden Goldbilanzen mit
großem Intereſſe verfolgt, der kann faſt täglich die Feſtſtellung
machen, daß die Herabſetzung der Papiermark=Kapitalien auf
Goldmark in viel größerem Umfange erfolgt als dies notwendig
iſt. Es erſcheinen Bilanzen, welche unter den Aktiva ein
Kapital=
entwertungskonto aufweiſen, trotzdem aber unter den Paſſiva
Reſerven aufführen. Weit häufiger ſind jedoch die Fälle, in
denen nach der Gegenüberſtellung der Papiermark mit der
Gold=
markbilanz die Herabſetzung des Kapitals im Verhältnis von
50:1 erfolgt, obgleich die vorhandenen Vermögenswerte
geſtat=
ten würden, im Verhältnis von 40:1 oder noch günſtiger
um=
zuſtellen. Die Verwaltungen laſſen ſich hierbei vielfach von der
Erwägung leiten, den Ausgleich durch Abſtempelung der 1000=
Mark=Aktie auf 20 Goldmark herbeizuführen. Dies gewährleiſtet
natürlich eine glattere Abwickelung der mit der Umſtellung
ver=
bundenen Formalitäten und des Verkehrs mit den Aktionären.
Die Aktionäre ſollten ſich jedoch die für ſie damit verbundene
Be=
nachteiligung nicht gefallen laſſen. An einem Beiſpiel der letzten
Tage ſei dieſe Kürzung der Rechte der Kleinaktionäre
nach=
gewieſen.
Die Goldmarkbilanz eines ſüddeutſchen
Induſtrieunterneh=
mens führt unter den Paſſiva neben dem Aktienkapitalkonto
noch drei Reſervekonten auf, nämlich:
Reſervefondskonto T * 30 000 Mark
Reſervefondskonto II * 70 000
Rückſtellungskonto . * 3 500
durch in erheblichem Umfange ſtille Reſerven gebildet, 6.
Kleinaktionären nicht zugute kommen. Dieſe hätten vielme
einer mäßigeren Herabſetzung des Kapitals und einer 6
ermöglichten beſſeren Bedenkung mit einer größeren
Aktien einen ungleich größeren Vorteil zu verzeichnen.
fach ſo drückend empfundene Gefühl der Machtloſigkei
auf dieſem Wege eine recht beachtenswerte Milderung er
Nachdem wir in Deutſchland einen Zwang zur Prüfu
Golderöffnungbilanz und des Hergangs der Umſtellung
ſetzlichem Wege nicht erhalten haben, iſt den Aktionären dr
anzuempfehlen, von dem Rechte zur Einſetzung von Re
nach Möglichkeit Gebrauch zu machen. Es kommt darin k
Mißtrauen gegen die Organe der Verwaltung zum Au
vielmehr würde ein ſolcher Beſchluß nur dem Wunſche
zu=
rung berechtigter Intereſſen dienen.
Wirtſchaft des Auslandes.
*o. Frankreichs Kohleneinfuhr. In Frankreich
Zuſammen: 103 500 Mark.
Die zuletzt angeführten 3500 Mark mögen außer Betrachtung
bleiben, um mit den verbleibenden 100 000 Mark glatter rechnen
zu können. Würden die Aktionäre von ihren Rechten Gebrauch
machen und beſchließen, daß dieſe 100 000 Mark aus der
Gold=
eröffnungsbilanz als Reſerven verſchwinden, ſo könnten ihnen
hierfür noch 5000 Aktien zu 20 Goldmark zugeführt werden. Es
würde demnach jeder Aktionär ſtatt drei Aktien zu 20 Goldmark,
welche er für drei alte Aktien zu 1000 Papiermark erhält, vier
Aktien zu 20 Goldmark bekommen. Sein Attienbeſitz würde ſich
dadurch um ein Drittel vermehren, was beſonders für den
Klein=
aktionär von weſentlicher Bedeutung iſt.
Die an dieſem Beiſpiele gezeigte rückſichtsloſe Herabſetzuny
des Aktienkapitals bei gleichzeitiger Bildung von nennenswerten
Reſerven wird bei den meiſten veröffentlichten Goldbilanzen
da=
durch zu verdecken verſucht, daß man die Vermögenswerte einer
entſprechenden niedrigen Bewertung unterwirft. Es werden da=
im Juni insgeſamt 2 124 507 Tonnen Kohle eingeführt, die ſich
verteilen: Großbritannien 1 072 142 To., Belgien=Luxembur
Tonnen, Vereingte Staaten 23 121 To., Deutſchland 193 185
gebiet 598 027 To., Holland 47 360 To., andere Länder 67 To.
B.R. Franzöſiſche Anleihepläne. In Londoner
kreiſen vorliegende Informationen beſagen, daß die franzöſiſch
rung kürzlich in der City ſondiert habe, ob die internationa
finanz im Prinzip bereit ſei, nach endgültiger Anahme des Daw
durch alle beteiligten Mächte auch Frankreich eine langfriſtige An
gewähren. Die Vorbeſprechungen ſind ergebnislos verlaufen,
City ſich gegenüber den franzöſiſchen Anleihewünſchen ablehnen
Vor einigen Tagen wurden in Paris New Yorker
Kabeltelegra=
breitet, denen zufolge Wallſtreet im Prinzip nicht abgeneigt ſei
Frankreich eine Anleihe im Betrage von 150 Millionen Dollars
Jahre zu einem relativ mäßigen Zinsſatz zu bewilligen. Dieſe
über günſtige franzöſiſche Anleiheausſichten haben bisher keine
gung gefunden. In den maßgebenden New Yorker
Finanzkr=
nichts davon bekannt, daß die Auflegung einer franzöſiſchen An
Ausſicht genommen wird. Offizielle Verhandlungen haben bishe
falls nicht ſtattgefunden, ſodaß es ſich nur um unverbindliche Vo
chungen handeln kann, die nach Auffaſſung der amerikaniſchen
kreiſe allerdings im Bereich der Möglichkeit liegen.
B.R. Zentraliſierung des franzöſiſchen De
handels. Auf Veranlaſſung des franzöſiſchen Finanzmini
iſt einem aus Sachverſtändigen beſtehenden Ausſchuß die Aufgal
tragen worden, die Zentraliſierung des franzöſiſchen Deviſenhand
zubereiten. Zu dieſem Zweck ſoll eine beſondere Organiſation g
werden, die im Auftrage und für Rechnung des Importhandels
Induſtrie die Beſchaffung der erforderlichen ausländiſchen 7
mittel übernimmt. Die Deviſenverkäufe ſollen künftighin gleichfa
die neue Inſtitution erfolgen, ſodaß die in Ausſicht genommene
liſierung einer Aufhebung des freien Deviſenhandels gleichkommt
FB.R. Italiens Handelsverträge. Der kürzlich
Italien und Jugoſlawien abgeſchloſſene Handelsvertrag zeigt d
/=
chen Grundriß wie die übrigen Handelsverträge, die die italieni —
gierung in den letzten drei Jahren eingegangen iſt. Neben der
begünſtigungsklauſel ſichern ſich die beiden Länder eine beſond /—
handlung ihrer Spezialprodukte zu. Bemerkenswert iſt, daß
für ſeine Weine, mit Ausnahme von Wermuth und Marſala, kei
fuhrfreiheit erhalten hat. Eine Reihe weiterer Handelsvertre
anderen Ländern werden von dem italieniſchen Handelsminiſterit
bereitet. Der Handelsvertrag mit Japan, über den bereits ver
wird, ſoll in der nächſten Woche zum Abſchluß gelangen.
B.R. Unſtimmigkeiten zwiſchen den ameri
ſchen Schiffahrtsbehörden. Dem „Journal of Cor
zufolge ſind zwiſchen dem Shipping Board und der Emergene
Corporation Meinungsverſchiedenheiten entſtanden, die zur Folge
dürften, daß die Reorganiſation der ſtaatlichen amerikaniſchen
Darmſ=
flotte eine weitere Verzögerung erfährt. Präſident Palmer v.
Fleet Emergench Corporation vertritt den Standpunkt, daß die
bilanz, mit der die amerikaniſche Handelsſchiffahrt arbeitet, nur
tigt werden könne, wenn alle unwirtſchaftlich betriebenen Schiffe a
Verkehr gezogen und aufgelegt werden. Der Präſident des S.
Board, O’Connor, dagegen beharrt auf ſeiner wiederholt zun
druck gebrachten Auffaſſung, daß derartig einſchneidende Maßt
nicht erforderlich ſeien, und daß es genüge, die einzelnen Routen
menzulegen bezw. zu ändern, um die ſtaatliche Handelsflotte nenta
geſtalten. Da eine Einigung nicht erzielt werden konnte, iſt der
fall an den für derartige Fälle vorgeſehenen parlamentariſchen S
ausſchuß verwieſen, der am 15. September zuſammentreten und
den ſtrittigen Fragen befaſſen wird.
FB.R. Der Baumwollkonſum der Vereini
Staaten. Der Baumwollkonſum der amerikaniſchen Spinnere
lief ſich nach dem Zenſus=Bericht im Juli auf 347 000 Ballen, von
327 000 Ballen auf amerikaniſche Baumwolle entfielen. In der
Ende Juli abgelaufenen Saiſon 1923/24 wurden in den Vere
Staaten 5 34200 Ballen amerikaniſcher Baumwolle verarbeitet
6 322 000 Ballen im Vorjahre. Der Verbrauchsrückgang von fa)
Million Ballen wird durch die Zunahme der Baumwollausfüh
900 00 Ballen annähernd ausgeglichen. In der letzten Saiſon
nämlich insgeſamt 5 772000 Ballen Baumwolle aus der Union
führt gegen 4 864 000 Ballen in der gleichen Zeit des Vorjahr”
Vorräte in den Lagerhäuſern betrugen Ende Juli 64100
(868 00 Ballen i. V.), die Beſtände in den Spinnereien 636 00
(978 000 Ballen i. V.).
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(10858
[ ← ][ ][ → ]Seite 79.
zütte-
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ſchol
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der
fla—
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Ztmer 241.
Darmſtädter Tagblatt, Samstsg, beit 30. üzuſt 1524,
Das deutſche Herz.
FArs ngstauſch
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Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
Hrich ſtarrte lange auf das Schriftſtück, bis ſeine Hände
und ſich ſeine Augen mit Tränen füllten. Er würgte
was aufſteigen wollte, legte das Blatt zuſammen und
in ſeinen Wams. „Ich will es am Herzen bergen, bis
rz mürbe geworden iſt,” dachte er bitter.
ter Frau ſagte er kein Wort. Am Abend dieſes Tages
ihn laut reden in ſeinem Gemach. Sie lauſchte hinter
e und hörte die Worte:
ergott, ein ehrloſer Sohn ſoll mein Geſchlecht nicht fort=
Da haſt du ihn wieder; ich mag ihn nicht. Mach mit
Me. ihm—/S du willſt!“
hüttert ſchlich Urſula davon.
ſie zu Bette lagen, fäßte ſie ſich ein Herz und fing an:
rlos hat Haus nicht gehandelt.”
hat die Ritterlichkeit für nichts geachtet.”
ſt du ihn durch ſein Wort verpflichtet? Du haſt es nicht
ißt Du, warum nicht? Ich glaubte ihn zu kränken, wenn
hm ſein ritterliches Wort verlange. Um ſo tiefer hat er
michit gekränkt."
ell ihn vor ein Rittergericht; es wird ihn freiſprechen.”
s weiß ich. Aber ich ſtelle ihn vor das Gericht meines
en Vertrauens, das grenzenlos war.”
ß es grenzenlos war, iſt eine Schuld von dir. Du haſt
gend vergeſſen.”
ula, er hat ſein Blut von dir und von mir. Darum
h ihm ins grenzenloſe vertrauen.”
trägt ſeinen Maßſtab in ſich ſelbſt.”
ig ſein; aber was mein iſt, das meſſ’ ich mit dem
meini=
id noch iſt mein Sohn mein eigen.”
Is haſt du vor?”
ſoll mir Rede ſtehen, warum er mir mein Eigentum
et hat, dann laſſ ich ihn fahren.”
jedrich, ſieh zu deinen Worten! Er hat dir nichts ent=
Auch ich habe nachgeſehen.”
hat meine Diener verleitet, meine Roſſe entführt und
üigt über einen Teil meiner Güter, der, wie der Knabe
ihm gehört. Nichts gehört ihm; keine Feder eines Hirſch=
Ein Hauſes.”
Gott, hilf du!” jammerte Urſula, „ich weiß keinen Rat!”
ergriff Friedrich ſeiner Frau Hand und hielt ſie feſt
ize Nacht hindurch.
—der kurzen Friſt, in der die Gatten noch beieinander
wurde niemals mehr zwiſchen ihnen der Name ihres
Sohnes genannt. Um ſo öfter ſcholl er von draußen herein. Das
ganze Neckartal war erfüllt von dem Gerüchte, daß Hans
Hirſch=
horn von ſeines Vaters Burg entwichen und mit einigen
Knech=
ten auf die Feſte Dilsberg geritten ſei. Befehlshaber des Schloſſes
war Sebaſtian Schmidt von Soden, ein erfahrener und tapferer
Kriegsmann, auf den Friedrich Hirſchhorn hohe Stücke hielt.
Die Fenſter im Schloſſe zu Hirſchhorn erzitterten von der
Be=
ſchießung der Feſte. Atemlos lauſchten die Eltern und dachten
an Hans. Am andern Tage brachten die Knechte freudeſtrahlend
die Nachricht von Tillys vergeblichen und verluſtreichen
Stür=
men gegen die zerſchoſſenen Mauern. Oder es kam Nachricht
von einem glänzenden Ausfall der Belagerer, bei dem eine
Batterie zerſtört oder ein Zug Ochſen erbeutet wurde.
Jedes=
mal wurde von den Leuten mit hohem Stolz der Name des
Hans Hirſchhorn genannt, daß er dabei geweſen ſei und das
Beſte getan habe. Als der letzte Sturm abgeſchlagen wurde,
war Hans es geweſen, der den erſten Bienenkorb einem
herauf=
ſtürmenden Korporal an den Kopf warf. Die andern folgten
dem Beiſpiel. Unter Gebrüll rannten die von den Bienen
ver=
folgten Soldaten den ſteilen Abhang hinunter und riſſen die
Nachſtürmenden mit ſich. Die Belagerer feuerten nach, und die
Zahl der vor der Feſtung Gebliebenen ſchwoll auf über
Zwölf=
hundert. Da warf der alte Tilly von dem Gemünder
Schloß=
berg noch einen grimmigen Blick auf die leuchtende Feſte, ſtieß
einen franzöſiſchen Fluch aus und befahl, die Belagerung
auf=
zuheben. Die Niederlage zwang den Feldherrn, den Anſchlag
auf Heidelberg aufzugeben. Zudem erhielt er beunruhigende
Nachrichten aus dem Rheintal. Mansfeld hatte den Strom
überſchritten und ſich mit dem Markgrafen Georg Friedrich
ver=
einigt. Da verließ Tilly ſchleunigſt den Neckar, er zog die Elſenz
hinauf und quer über die Täler und Hügelzüge des Kraichgaus
nach dem Rheintale zu, deſſen öſtlicher Bergſaum, dem alten
Speher gegenüber, von ihm beſetzt und befeſtigt wurde.
Im unteren Neckartale atmete man auf. Man glaubte ſich
gerettet. Mit hoher Freude erzählte man von pfälziſchen
Helden=
taten im Kleinkrieg, und zu den beiden gefeierten Namen
Johann Obertraut und Sebaſtian Schmidt fügte man den
Namen des jugendlichen Hans Hirſchhorn.
Wenn die Leute dem Vater den Sohn prieſen, dann ſagte
er: „Daß er tapfer iſt, iſt ſelbſtverſtändlich, doch er hat das
vierte Gebotübertreten, und das wird an ihm gerochen werden.”
Doch ſah er bei ſolchen Worten befriedigt drein.
Gleich nach der Aufhebung der Belagerung ſchickte Friedrich
einen vertrauten Knecht auf die Feſte. Dieſer übergab dem
jungen Hirſchhorn einen Brief des Vaters, worinnen der
ge=
meſſene Befehl ſtand, der Sohn ſolle zurückkehren. Hans wurde
rot, als ihm der Brief übergeben wurde, er las, ſteckte das
Papier in die Taſche und ſagte dem wartenden Knecht, er ſolle
die Mutter grüßen und den Eltern ſagen, daß er bleibe. Tags
darauf ritt er mit einer Kompagnie pfälziſcher Truppen über
Heidelberg nach Walddorf im Rheintal, wo Mansfeld mit ſeiner
Armee lagerte.
An demſelben Tage, an dem der ausgeſandte Knecht zu
Friedrich zurückkehrte, überbrachten zwei Tillyſche Pikeniere
den Jägerburſchen, der einen Tag ſpäter als Hans aus
der Burg entwichen war. Er war den Feinden in die Hände
gefallen, und da er ſich weigerte, bei ihnen Dienſte zu nehmen,
wurde er gefangengehalten. Zur Auswechſlung beſtimmt,
wurde er dem Feldherrn vorgeführt, er bekannte, daß er von
Schloß Hirſchhorn entronnen ſei, und wurde vom General an
ſeinen Herrn zurückgeſchickt. Tilly gab ein höfliches Schreiben
mit, 4rinnen er des Hans Hirſchhorn mit keinem Wort
er=
wähnt= Friedrich ließ ſich von dem Knecht erzählen, lobte ihn
wegen ſeiner Tapferkeit, ſchalt ihn, daß er ſich habe
gefangen=
nehmen laſſen, labte ihn mit einem Becher ſeines beſten Weines,
ſtieß mit ihm an auf das Wohl des Sebaſtian Schmidt und ließ
ihn dann als Ausreißer aufhängen. Nach ſeinem Sohne fragte
er nicht, und als der Burſche von ihm erzählen wollte, winkte
er ihm ab mit einer heftigen Gebärde.
Auch dieſe Seele kommt auf die Rechnung meines
Ge=
ſchlechtes,” ſagte Friedrich düſter, als das Armſünderglöcklein
erſcholl.
Vom Rheintale her kamen aufregende Nachrichten, und ſie
verfetzten das leicht bewegliche Volk in die freudigſte Spannung.
Zu der Botſchaft, daß Mansfeld und die Badenſer ſich vereinigt
hätten, kam auch das falſche Gerücht, daß auch die Schwaben
und die Heſſen im Anzug ſeien. Friedrich horchte auf. Sollte
ſich das ganze evangeliſche Südweſtdeutſchland vereinigen, ohne
Bund, durch die beſſer ſchmiedende Not der Zeit, dann müßte
die Macht Tillys erliegen. Aber bald ſchüttelte er wieder den
Kopf und ſagte zu Urſula:
„Was wird es ſein? Wenn die Herren beieinander ſind,
wird jeder tun, was alle andern nicht wollen, dann kriegen ſie
rote Köpfe und gehen im Zorn auseinander.”
Doch, es ſchien, als ob er diesmal ein ſchlechter Prophet ſei.
Wie ein Frühlingsſturm allen Schnee von den Bergen nimmt,
ſo ſchwanden alle Sorgen hin, als die Kunde kam von dem
Treffen bei Wiesloch, das für Tilly zu einer ſchweren
Nieder=
lage ausſchlug. Es war das erſtemal, daß der ſieggekrönte
General gründlich geſchlagen wurde. Zwei Tage darauf kam die
Nachricht, daß Sinsheim von den Badenſern, erobert, daß
Laden=
burg mit ſtürmender Hand von Mansfeld genommen worden
ſei. Und wieder wurde mit Glorie der Name Hans Hirſchhorn
genannt. Er hatte durch eine Petarde das Stadttor von
Laden=
burg geſprengt und war als erſter eingedrungen. In der Schlacht
bei Wiesloch aber hatte ihm Mansfeld ein Reiterfähnlein, deſſen
Führer gefallen war, anvertraut, und Hans war mit
dabeige=
weſen bei dem Angriff der Reitergeſchwader, die das baheriſche
Fußvolk über den Haufen warfen. Wie leuchteten Urſulas
Augen, als man ihr ſolches erzählte.
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beim 1. Präſidenten, Hoffmannſtr. 8,
ein=
gereicht ſein, Türkontzolle, Zahlausweiſe
mitbringen, Siehe lok. Teil. (10850
Das Geſamtpräſidium.
Samstag, den 30. 8. 1924, ab 4 Uhr nachm.
Sonntag, den 31. 8. 1924, ab 10 Uhr vorm.
Samstag, den 6. 9. 1924, ab 4 Uhr nachm.
Sonntag, den 7. 9. 1924, ab 10 Uhr vorm
auf der neu hergerichteten Kegelbahn des
Reſtaurants Sitte, Karlſtraße.
(7r24866
Alle Kegelbrüder wverden hierzu freundl.
eingeladen.
Kegelklub „Safepulwer”,
Einem geehrten Publikum, ſowie
allen meinen Bekannten, Freunden und
Gönnern zur Mitteilung, daß ich ab
morgen Sonntag die
(*24881
Wirtſchaft
Goldene Kette
Obergaſſe 44
in Vertreiung übernehme. — Wie in
meinem früherenGeſchäft (
Schwimm=
bad) werde ich auch hier bei billigſter
Berechnung das Beſte bieten. Durch
eigene Schlachtung iſt fürKüche beſtens
geſorgt. Zugleich empfehle ich einen
prima Wein zu 25 Pfennig.
Auch für angenehme Unterhaltung iſt
Sorge getragen.
Um geneigten Zuſpruch bittet
Roche Paul und Frau
aſthaus
ſtadt
Beſ.: K. Breidert
empfiehlt zum Kirchweihfeſt am Sonntag,
den 31. Auguſt, ſeine vorzüglichen
Weine, beſtes Kronenbien,
Spezialität Hausm. Bratwurſt,
alle Fleiſch= und Wurſtwaren
aus eigener Schlachtung.
Kaffee, Obſtkuchen. — Eis
bei mäßigen Preiſen. (24941
Kirchweih Meſſe
Gaſtwirtſchaft
Georg Heberer III
Empfehle
für die beiden
Kirchweihtage
ff. Flaſchenweine, Ausſchankweine
Apfelwein in bekannter Güte.
Bei eigener Schlächterei
borzügliche Küche
HANS WILL.
10771ds. Pächter
Motorrad=”
Darmſtadt (ſ
D. M. V.
Sonntag, den 31. Auguſt
nachmittags 3 Uhr
Großes
mmu
Geſellſchaft Allema
Darmſtadt
gegr. 1899 —
2Sjährige
Stiftungsfe
im Reſtaurant Rummelbr
Samstag, den 30. Auguſt, a
8 Uhr:
Festkommers
beſtehend in Geſang u. mſike
Darbietungen.
Sonntag, den 31. Auguſt, nacht
4 Uhr ab:
Gartenkeuzert, Preisſchießen, H
beluſtigungen. Im Saale T
u. a. m.
Um freundlichen Zuſpruch bit
Der Feſtau
Jarmſiäd
Bichele&.
Sonntag, den 31. Auguſt
Familien Spazieigk
nach Traiſa, Heſſiſche t
Abmarſch:
21/. Uhr vom Schwimn
Sagl Maues
Sonntag, 34
Vortrag- hens4Mh=
„Warnung vor falſch. Anbe
des Tieres, Bildes u. Annahme d.*
Fortſetzg. des Themas: Das Weib
Tier, Eintrittfrei! Redner; Pr.JF.