Darmstädter Tagblatt 1924


26. August 1924

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Einzelnuminer 10 Goldpfennige

wöchesl
ragegest
Onturenry
ohr 7
antwor=
Aimmter-1
einen
Riſchigt
Mruf 2E.)

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2maligem Erſcheinen vom 1. Auguſt
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Hefſiſche Neueſte Nachrichten

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Wöchentliche iAuftrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 237
Dienstag, den 26. Auguft 4924.
187. Jahrgang

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Ne 2de Hergts. Eine leichte Entſpannung? Deutſchnationgle Abänderungswünſche. Die
r ichstagsauflöſung. Die Angſt vor dem Bürgerblock. Die Deutſcheölkiſchen in unentt

* AN die geſtrige Reichstagsſitzung hat die parlamentariſche
uge no ineswegs geklärt, wenn auch in Berlin die Situation
as iger beurteilt wird als noch am Ende der vergange=
Woo. Dabei muß aber doch geſagt werden, daß zum min=
ien
er! Aeußerungen in der Rede Herrn Hergts allzu gro=
Ops Bmus als einigermaßen verfrüht erſcheinen laſſen.
wiß, : r man dieſe Rede des deutſchnationalen Führers als
nzes frnt, ſo bemerkt man, daß ſich ſeine Kritik im weſent=
alen
ny gegen einzelne Punkte des Londoner Abkommens
gütet. dieſer Kritik aus aber kommt Herr Hergt ſchließlich
h zu Urnerkungen, die eigentlich nur als eine Art Ein=
ung kelegt werden können an den Reichsaußenminiſter
Stui rann und die Deutſche Volkspartei, ſich mit den
tſchr) rralen über einzelne Punkte auseinanderzuſetzen, um
a noe rögliche Verbeſſerungen herauszuholen. Wenn dieſe
ffaſſuuich als richtig erweiſen ſollte, ſo wäre das allerdings
, alfu an nach der düſteren Stimmung der letzten Woche
ſarteny nte.
Daßz zahlreichen wuchtigen Kundgebungen aus den be=
en
EAten auf die Deutſchnatisnalen nicht ganz ohne Ein=
gebd
n ſind, darf jedenfalls wohl angenommen werden,
bereits am Samstag Verſuche eingeleitet worden,
biell! mit Hilfe einer Entſchließung, die der Abſtimmung
herzuu ai hätte und in der die deutſchen Vorbehalte in Form
Prü es nochmals zuſammenzufaſſen wären, den Boden
ſchafffi auf dem die auseinandergehenden Meinungen ſich
fen en. Die geſtrige Rede Hergts läßt allerdings dieſen
sweg 9. kaum gangbar erſcheinen, da in ihr tatſächliche Ab=
erungn
Der Geſetzentwürfe verlangt werden. Von ſich aus
kamu er Reichstag dieſe Abänderungen nicht vornehmen,
es ja um Geſetze handelt, die den Charakter eines
tatsbesl Fes haben. Man könnte ſich aber doch denken, daß
der ichsaußenminiſter den Verſuch machte, mit Herriot
Mac) ald, auf die es ja ſchließlich ankommt, gewiſſe Aen=
ngenn
vereinbaren, auf welche die beiden Kabinettschefs
er Ung) den wohl leichter eingehen würden, als daß ſie die
ze Arrl, von London gefährdet ſehen, umſomehr, als auch
minän elle Exiſtenz eng mit dem praktiſchen Ergebnis der
doner) eferenz verknüpft iſt. Eine Löſung des Konflikts?
r Hil) ng ſprach bereits betrübt vöm kommenden Bür=
block
,, das ganze Friedenswerk gefährden und die kom=
den
2. andlungen erſchweren würde. Wenn etwas geeig=
ſein
F, die deutſchnationalen Führer nachdenklich zu ſtim=
ſo
f=es dieſer ſozialdemokratiſche Klageruf ſein. Man
einnm inen Augenblick die unabſehbaren außenpolitiſchen
igen ei? Ablehnung der Gutachtengeſetze außeracht laſſen
ſt es 4 ich im Intereſſe der Deutſchnationalen, daß durch
von K Linken ſehnſüchtig herbeigewünſchte Reichstagsauf=
ung
de zialdemokratiſche Einfluß auf die deutſche Politik
je Stäü g erfährt?
Alle 7 riigen aber, für die der Bürgerblock nicht Schreik=
lenſt
, vern erſtrebenswertes Ziel iſt, werden bedauern,
z Herr u. gt geſtern ſein Temperament nicht etwas mehr ge=
zelt
. Al ſein, daß Herr Hergt ſich geſtern nicht ganz wohl in
ner HS)fühlte. Wenn aber ausgerechnet der Führer der
utſchnol alen ſich zu der Bemerkung verſteigt, daß in dem
ederholle Verweiſen des Reichsaußenminiſters auf die Be=
tung
2 ealen Machtverhältniſſe eine Verkennung der Sieg=
ſtigkeit
1 Rechtsgedankens liege, ſo mutet das doch recht ſon=
bar
aru Is nach dem Zuſammenbruch ſo oft davon geredet
irde, d.4 un eine neue Aera anhebe, in der nicht mehr die
walt, f ern das Recht regieren werde, waren es denn da=
als
nichl ch die Deutſchnationalen, die ſich durchaus zu Recht
t beſon; + Schärfe gegen dieſe Utopien wandten?
Von / em entſcheidet ſich deutſches Schickſal. Geſpannt
ht die 2 Welt nach Berlin. Schwere Verantwortung liegt
en 2imern am Königsplatz.

eneraldebatte imn Reich=

Oepoſion.

Sitzungsbericht.

* Berlin, 25. Auguſt.

erungstiſch: Reichskanzler Marx, Innenminiſter
Am
Ts, Außenminiſter Dr. Streſemann, Finanz=
Luther, Ernährungsminiſter Graf Kanitz,
beitsmu ar Dr. Brauns.
Präſiſ Wallraf eröffnet die Sitzung um 12.25 Uhr
id teilt 1., daß der Geſetzentwurf über Zölle und
imfatz / ern dem Reichstag zugegangen iſt. Der
räſidenttu 4 feſt, daß er den Fortgang der wichtigen Beratun=
in
nicht u h längere Geſchäftsordnungsdehatten ſtören laſſen
erde. (2) Ell.) Mit der
Beſprechung der Regierungserklärung
ird verlü en die erſte und zweite Leſung ſämt=
ſcher
0 etzentwürfe, die mit dem Londoner Abkom=
en
in W aidung ſtehen. Als erſter Redner nimmt das Wort
Abg. ſrgt (deutſchnational). Er erklärt, daß in der gro=
en
Reich rsſitzung vor London der Abg. Schultz=Bromberg
s SpreiAl, der deutſchnationalen Fraktion bei der Stellung=
ahme
zuu r Mißtrauensvotum der Nationalſozialiſten erklärt
abe, dann ſei noch nicht der richtige Zeitpunkt geweſen, zu der
tage, olll n der Regierung ein Vertrauens= oder ein Miß=
auenspol
, erteilen ſolle, Stellung zu nehmen. Die Entſchei=
gung
werr) er fällen ſein, wenn die Herren aus London zurück=
ekehrt
ſiü. Heute ſind, ſo fährt der Redner fort, die Herren
Aus Lond) Burückgekehrt und heute ſind wir Deutſch=
ation
Nm zuunſerem Bedauern, ich ſtelle das aus=
rücklich
leider genötigt, unſerem Mißtrauen
ach ve, jedenen Richtungen hin Ausdruck zu
eben.

Mißtrauen empfinden wir gegenüber dem Verhalten der
deutſchen Delegation in London, gegenüber dem Ergebnis
der Londoner Verhandlungen und nicht zuletzt gegenüber
den Reden, die vorgeſtern hier von der Regierung gehalten.
wurden und die gegen die nationale Oppoſition gerichtet
waren.
Gab es denn keine Möglichkeit, zuſammenzukommen mit der
nationalen Oppoſition zum Zwecke einer erfolgreichen Außen=
politik
? Esiſt durchaus richtig, daß der Kampf um
die Befreiung der beſetzten Gebiete mit Lon=
don
erſtbeginnt. Gerade dann aber wäre es nötig geweſen,
die Waffen für den Kampf zu ſchärfen und nicht abzuſtumpfen.
Wir können es nicht billigen, wenn immer wie=
der
das beſetzte Gebiet gegen Geſamtdeutſch=
land
ausgeſpielt wird. Wenn Dr. Streſemann immer
wieder auf die Bedeutung der realen Machtverhältniſſe verwies,
ſo lag darin eine Verkennung der Sieghaftigkeit des Rechts=
gedankens
, der Deutſchlands einzige Waffe iſt. Aus den Mini=
ſterreden
entſteht der Eindruck, daß die gegenwärtige Re=
gierung
gegen die deutſche Wirtſchaft regiert.
(Zuſtimmung rechts.) Unſere nationale Oppoſition war die ganze
Stärkung für die deutſche Delegation in London. Ihr hat ſie die
Erfolge zu verdanken, die ſie in gewiſſem Umfange erreicht hat.
Eswurde in London viel zu viel Rückſicht aufdie
Perſönlichkeit Herriots genommen. Wir vermiſſen
auch die richtige Ausnützung der Stellungnahme der Bankiers.
Die deutſche Delegation hätte erklären müſ=
ſen
, daß ſie ſich bei einer Fortſetzung der Ruhr=
aktion
nur einem Diktat fügen könne.
Solange noch ein Franzoſe im Lande ſteht, müſſen alle
handelspolitiſchen Verhanslungen abgelehnt werden.
(Beifall rechts.) Die franzöſiſchen Zufagen für die Räumung
des Düſſeldorfer Gebietes ſind viel zu unbeſtimmt. Macdonald
hat iun feinem Brief an Herriot den Rechtsſtandpunkt ſo betont,
wie es eigentlich die deutſche Delegation hätte tun müſſen. Die
Räumung der Kölner Zone wird von der Abrüſtung abhängig
gemacht. Die Abrüſtung iſt doch vorgenommen. Hier rächt ſich
ſchon die Zuſtimmung der Regierung zur Militärkontrolle. Der
Reichskanzler hätte als treuer Rheinländer wenigſtens erreichen
müſſen, daß die ſchikanöſe Auslegung des Rhein=
landabkommens
aufhört. Wir wollen doch deutſche Be=
amte
und nicht Franzoſenknechte. (Beifall rechts.)
Die Kriegsſchuldfrage
hätte an erſter Stelle ſtehen müſſen. Wenn die anderen hinaus=
gelaufen
, wären, hätte ich als deutſcher Unterhändler dennoch
weitergeſprochen. (eBifall rechts.) Der Redner kritiſiert
dann die Einzelheiten des
Sachverſtändigengutachtens.
Das deutſche Volk würde damit auf die Stufe eines afrikaniſchen
Negerſtammes gedrückt. Den Deutſchnationalen bliebe
kein anderer Weg als die Ablehnung aller Gutachten=
geſetze
. Das Ziel unſerer Oppoſition iſt die Herbeifüh=
rung
neuer Verhandlungen mit einem für Deutſch=
land
günſtigen Ergebnis. Dadurch, daß man dauernd Zwietracht
in die Reihen der Deutſchnationalen zu ſäen verſucht, verhindert
man eine vernünftige Einheitsfront aus pareipolitiſchen Rück=
ſichten
. Die Arbeiter, die der ſozialdemokratiſchen Parole folgen,
werden dies noch mit tiefem Schmerz bereuen. Unſere Parole iſt:
Für Einigkeit und Recht und Freiheit! (Beifall
bei den Deutſchnationalen.)
Abg. Dr. Hilfferding (Soz.) hob hervor, daß der Vor=
redner
manches geſagt habe, was darauf hindeute, daß ſeine Frak=
tion
ſich ablehnend verhalte. Aber die Frage nach der Haltung
bei der Abſtimmung ſelbſt habe er nicht beantwortet. Der Red=
ner
erklärt, daß
auch die Sozialdemokraten von der jetzigen Löſung nicht
befriedigt
ſeien, da ſie keine Löſung vom Standpunkt der Arbeiterklaſſe ſei.
Aber die Ablehnung des Gutachtens würde die
Kriſisverſchärfen. Auch er ſehe in dem Ergebnis nur den
Anfang zu neuen Verhandlungen. Aber dieſer Anfang müßte ge=
macht
werden. Das Abkommen bringe keinen Verſchlechterung
gegenüber jetzt. Schon der Fortfall der Belaſtung durch die
Micumverträge bedeute eine Verbeſſerung. Der Redner hebt
dann im einzelnen die Beſſerungen hervor, die durch das
Londoner Abkommen geſchaffen worden ſeien. Die Deutſch=
nationalen
handelten mit ihrer Ablehnung nicht als verant=
wortliche
Oppoſition, ſondern als Haſardeure. Die öffent=
liche
Meinung der ganzen Welt würde ſich gegen Deutſchland wen=
den
. Die Haltung der Kommuniſten entſpreche nur den außen=
politiſchen
Intereſſen der ruſſiſchen Regierung. Der Preis für die
deutſchnationale Zuſtimmung erſcheint den Sozialdemokraten zu
hoch. Der Preis des Bürgerblockes würde das ganze Friedens=
werk
gefährden. Eine Bürgerblock=Regierung würde auch die kom=
menden
handelspolitiſchen Verhandlungen ſehr erſchweren. Der
Redner fordert Auflöſung des Reichstages.
(Der Präſident ruft einen nationalſozialiſtiſchen Abgeordne=
ten
zur Ordnung, der dem Redner Saujude zugerufen hatte.)
Abg. Dr. Kahs (Zentrum) erklärt, daß es an Kritik bei der
Oppoſition nicht gefehlt habe, poſitive Vorſchläge zur Beſſerung
ſeien dagegen nicht gemacht worden. In dieſer Hinſicht ſei die
Oppoſition durchaus ſteril. Es ſeien in London zweifellos unbe=
ſtreitbare
Verbeſſerungen gemacht worden, die die Oppoſition
nicht aus der Welt ſchaffen könne. Herr Hergt könne doch nicht
ernſthaft glauben, daß er mehr erreicht hätte bei Männern wie
Macdonald und Herriot; die ſeiner Auffaſſung ſo ſehr fernſtün=
den
. Trotz ſchwerſter Bedenken gegen die Durchführbar=
keit
des Gutachtens in einzelnen Teilen, werde das Zentrum
die Vorlage annehmen. Der Entſchluß ſei nicht leicht ge=
worden
, aber ein Nein wäre die Zerſchlagung unſerer
letzten Kräfte und die Preisgabe des beſetzten
Gebietes,

Die neue erfreuliche Entwicklung Frankreichs dürfe nicht
durch Fehler von unſerer Seite aus geſtört werden. Die Rolle
einer Reparationsprovinz, die das beſetzte Ge=
biet
als Folge der deutſchnationalen Haltung
übernehmen müßte, könnte das Zentrum nicht
billigen. Das deutſche Volk ſei zur Solidarität in der Tra=
gung
der Laſten verpflichtet. London ſei nur der Anfang. Das
Zentrum werde die Regierung in einer Ent=
ſchließung
erſuchen, in dieſem Sinne weiter zu
arbeiten im Intereſſe des beſetzten Gebietes.
General de Metz habe bereits mit den pfälziſchen Separatiſten
für den Fall der Ablehnung des Londoner Abkommens wieder
Fühlung genommen. (Hört, hört.), Das Zentrum werde
von dem Beſtreben geleitet, die Reichseinheit
zuſichern.
Abg. Frau Gohlke (Ruth Fiſcher) (Komm.) zweifelt
nicht daran, daß das Gutachten in Deutſchland durchgeführt wird,
nachdem ſolange die Reklametrommel dafür gerührt wurde. Am
eifrigſten habe ſich dabei die Sozialdemokratie gezeigt. Die Red=
nerin
ſpricht von einer falſchen Ueberſetzung des franzöſiſchen
Textes über die Ruhrräumung. Tatſächlich derſpreche Herriot,
nur nach einem Jahr zur militäriſchen Räumung zu ſchreiten,
und nicht innerhalb eines Jahres dieſe vorzunehmen. Für die
deutſche Arbeiterklaſſe gebe es nur eine Löſung, ſtatt des Duckens
under das Joch des Kapitalismus ein Bündnis mit Rußland
abzuſchließen. Rettung bringe nicht London, Rettung bringe
Moskau.
Abg. Dr. Curtius (Dtſch. Vpt.) bezeichnet eine Ableh=
nung
des Gutachtens für unmöglich. Seine Fraktion
werde einſtimmig die Regierungsvorlage annehmne. Auch bei
ſeinen Freunden habe das Londoner Ergebnis in vielen
Punkten Enttäuſchung und Erbitterung hervorge=
rufen
, aber die Reichsregierung habe keine andere Stellung ein=
nehmen
können. Die ſieben Punkte der Deutſchnationalen hät=
ten
ihren Zweck erfüllt und gehörten jetzt der Geſchichte an. Die
Annahme des Abkommens ſei das kleinere Uebel.
London ſei die erſte Etappe auf dem Wege des Wieder=
aufſtieges
und der Befreiung Deutſchlands.
Nach Räumung der Dortmunder Zone müſſe die Regierung da=
hin
wirken, daß recht bald die weiteren Etappen folgen. Un=
ſere
Fortſchritte ſeien nicht zuletzt der Zähigkeit zu verdanken,
die die Männer der Roten Erde in ihrer Treue
zum Vaterland bewieſen hätten. (Beifall.)
Vor allem müſſe die ſofortige Räumung des geſamten be=
ſetzten
Gebiets verlangt werden, wenn die Anderen han=
delspolitiſche
Verhandlungen führen wollen.
Der Redner erinnert daran, wie auch Preußen einſt die Laſten
Schleſiens übernommen habe, um die Provinz zu erhalten, und
betont, daß es ebenſo mit Ruhr und Rhein gehalten werden
müſſe, um den deutſchen Rhein und die deutſche Freiheit wieder
zu gewinnen.
Abg. Wulle (Natſoz.) bezeichnet das Londoner Abkommen
als ein zweites Verſailles, das unbedingt abgelehnt werden müſſe.
Auch das Sachverſtändigengutachten geht von der Kriegsſchuld=
lüge
aus. Die freiwillige Unterſchrift unter das
Sachverſtändigengutachten ſei geradezu lan=
desverräteriſch
. Der Redner bezeichnet den Kommiſfar
über den deutſchen Haushalt als den ungekrönten König
Deutſchlands‟. Die Geſchichte kenne kein Beiſpiel, daß ein nicht
unterworfenes Volk freiwillig die Verſklavung auf ſich genom=
men
habe. Aus Streſemanns Silberſtreif ſei ein Nebelſtreif ge=
worden
. Die Sozialdemokratie erblickt jetzt die
einzige Rettung Deutſchlands in dem inter=
nationalen
Judenkapital. Die Judenſchaft hätte den
Krieg angeſtiftet, darum verhindere ſie jetzt die Aufrollung der
Kriegsſchuldfrage. Der Verzweiflungspolitik Marx
müſſe endlich ein Ende gemacht werden. (Heilrufe
bei den Nationalſozialiſten.)
Abg. Erkelenz (Dem.) wirft der Rechten vor, ſie treibe
eine demagogiſche Hetze. Wie Poincaré in Frankreich, ſo hätten
auch in Deutſchland die Nationalſozialiſten abgewirtſchaftet. Der
Redner erwartet, daß der neue von London ausgehende Geiſt
ſich beſonders bei der Rückkehr der Ausgewieſenen und bei dem
Auftreten der Beſatzungsbehörde ausdrücken werde. Es ſei
ſchwer, ſich mit der verlängerten Ruhrbeſetzung abzufinden; aber
die Ausſicht auf ihr Verſchwinden werde große Einwirkungen auf
die Bevölkerung haben. Das Rheinland ſei den Män=
uern
, die in London verhandelt haben, zu aller=
größtem
Danke verpflichtet. (Beifäll.) Die Deutſch=
nationalen
haben den Weſten und das ganze beſetzte Gebiet
preisgegeben. Herr Hergt ſei ein ſchlechter Prophet. Das habe
ſich ſchon im Kriege gezeigt, als er einen großen Erfolg des
U=Boot=Krieges vorausſagte. Das Londoner Abkommen
ſei eine wichtige Etappe auf dem Weg zu einer
beſſeren Zukunft.
Reichskanzler Marx
bedauert die Angriffe des Abg. Hergt auf den Reichspräſidenten.
Es ſei unwahr, daß der Reichspräſident ſich
nicht von ſachlichen Erwägungen, ſondern von
taktiſchen und parteipolitiſchen Gründen lei=
ten
laſſe. Eine Partie, die wie die Deutſchnationalen für die
Staatsautorität eintreten wolle, ſollte nicht in dieſer Weiſe die
Autorität des Staates ſchädigen. Eſ ſei auch unwahr, daß
der Reichspräſident im Mai dieſes Jahres bei
den Verhandlungen, ein ultimatum geſtellt
habe. Der Reichskanzler wendet ſich dann gegen den Abg.
Wulle und antwortet ihm, daß die Reichsregierung bei jeder ge=
eigneten
Gelegenheit
die Kriegsſchuldfrage
in entſchiedener Weiſe aufgerollt habe. Dieſe Frage könne aber
nicht mit Schlagworten gelöſt werden, ſondern auf dem Wege

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Freier
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ſch
Bewu
loſen
Veh
allen
mae
teile

ſtreng hiſtoriſcher wiſſenſchatlicher Forſchung. (Großes Gelächter
rechts.) Auch Broſchüren und Flugblätter über dieſe Fragen
ſeien vorbereitet worden. Herr Wulle habe ſich nur auf eine nega=
tive
Kritik beſchränkt, ohne einen Weg anzugeben, was dann ge=
ſchehen
ſolle, wenn die Vorlagen abgelehnt werden. Ein ſtarkes
Stück ſei es, zu behaupten, daß wir uns bezüglich der Ruhr=
räumung
mit irgendeiner unverbindlichen Erklärung Herriots
begnügt hätten.
Unter den Urkunden befinde ſich eine ausdrückliche ſchrift=
liche
Erklärung des franzöſiſchen und belgiſchen Miniſter=
präſidenten
, in der die Räumung in der Höchſtfriſt von
einem Jahre zugeſagt werde.
(Zuruf des Abg. Wulle: Das iſt doch aber kein Vertrag!) Durch
die Unterzeichnung des Londoner Protokolls iſt dieſe Erklärung
ein Teil des Abkommens. Alles, was geſchehe, ſolle, ſich im
Geiſte der Friedfertigkeit und der Loyalität vollziehen.
Die Reichsregierung iſt voll und ganz gewillt, das Dawes=
Gutachten mit aller Loyalität auf friedfertiger Geſinnung zur
Durchführung zu bringen ſoweit es in ihrer Macht ſteht.
Die Reichsregierung iſt dazu entſchloſſen, und ich hoffe, daß
der Reichstag ſie dabei unterſtützen wird. (Beifall bei der Mehr=
heit
.) Der Reichskanzler ſtellt dann feſt, daß
die Nationalſozialiſten des beſetzten Gebietes die Zuſtimmung
zum Gutachten verlangt
haben. Er fährt dann fort: Ich lege beſonderen Wert darauf,
unſere Lage vor dem deutſchen Volk völlig klar und offen darzu=
legen
. Leider iſt in den letzten Jahren das Heutſche Volk nicht
immer vor die wahren Tatſachen geſtellt worden. Man hat es
mehrfach nicht gewagt, ihm den ganzen Ernſt der Situation zu
zeigen. Durch Fanfaren= und Tromperengeſchmetter hat man das
Volk in eine geiſtige Verfaſſung hineingebracht, die ſich bald als
wenig angebracht erwieſen hat. Von den Erklärungen am Sams=
tag
iſt nicht das Geringſte zurückzunehmen. Es muß aber hier ganz
offen erklär werden:
Ich ſehe allerdings außerordentlich peſſimiſtiſch in die Zu=
kunft
, wenn das Gutachten abgelehnt wird und der Londoner
Vertrag ſcheitert.
Dann ſcheint mir alles aus zu ſein. (Lebhaftes Hört! Hört!) Oder
glaubt wer, daß in zwei Monaten eine neue Londoner Konferenz
zuſtande kommt? Von der Rechten wird uns vorgeworfen, daß
wir den ſieghaften Rechtsgedanken hätten allzuſehr zurücktreten
laſſen. Gerade von der Rechten. bin ich mit lautem Hohngelächter
empfangen worden, als ich vor einiger Zeit von Weltgewiſſen und
Weltgericht ſprach.
Unbegreiflich iſt auch der Vorwurf, daß wir die Schuld an
der Einheitsfront der Alliierten trügen.
Reden, wie ſie Herr Wulle gehalten hat, ſcheinen mir allerdings
geeignet, die alliierte Einheitsfront zu ſtärken. (Lebhafte Zuſtim=
mung
bei der Mehrheit!) Ich kann wiederholt feſtſtellen, daß ſich
die Nationaliſten im franzöſiſchen und deutſchen Parlament die
Bälle gegenſeitig zuwerfen.
Wir hätten nur die Einheitsfront der Alliierten feſter ge=
ſchmiedet
, wenn wir die Verhandlungen abgebrochen hätten.
In der Frage der Ruhrräumung kann von einem Umfallen nicht
die Rede ſein. Der Reichskanzler wirft den Nationaliſten
dann verhetzende Demagogie vor und ruft dadurch bei
dieſen einen Sturm der Entrüſtung hervor. Der Reichskanzler
erklärt, daß es
die Abſicht der Regierung geweſen ſei, die handelspolitiſchen
Fragen in keiner Weiſe mit der Nuhrräumung zu verknüpfen.
Für den Oktober ſei die Anbahnung von Handelsverhandlungen
verſprochen worden. Wäre dies nicht geſchehen ſo würde man
der Regierung ſicherlich Pflichtverletzung vorgeworfen haben. Von
der Rechten wird ferner bemängelt, daß wir freiwillig unterſchrie=
ben
haben. Ich hätte die Stimmung im Reichstag ſehen mögen.
wenn wir mit einem Diktat zurückgekommen wären. Wir ſind be=
reit
, am Samstag freiwillig zu unterzeichnen, weil wir den Ver=
trag
als einen erſten Schritt zur Geſundung des Vaterlandes be=
trachten
. (Lebhafter Beifall in der Mitte und bei den Sozial=
demokraten
! Gelächter rechts!)
Vizepräſident Rieſer erteilt, dem Abg. Graefe (Natſoz.)
nachträglich einen Ordnungsruf für den Zwiſchenruf: Jammer=
volle
Mätzchen!.

Abg. Pfleger (Bayer. Vpt.) erkennt an, daß von der deut=
ſchen
Delegation große Arbeit geleiſtet worden ſei. Seine Partei
ſtimme den Vorlagen notgedrungen zu. Man
köne aber nicht mit Vertrauen in die Zukunft blicken, wenn nicht
in der Geſtaltung der Regierung ein Wandel geſchieht. Eine
Minderheitsregierung wird immer großen Gefahren ausgeſetzt
ſein.

Abg. Kunze (Deutſchſoz.) lehnt die Gutachten=
geſetze
ab.

Damit iſt die erſte Beratung der Vorlagen erledigt.

Nächſte Sitzung Dienstag, vormittags 11 Uhr.

Schluß der Sitzung ½12 Uhr nachts.

Vom Tage.

Englands Haltung auf
Londoner Konferenz.

Aenderung der
Deutſchnationglen Haltung.
Bei der Abſtimmung kein Fraftionszwang.
Die Montagspoſt glaubt, von einer Aenderung der
Stellungnahme der Deutſchnationalen berichten
zu können. Unter dem Einfluß des Parteivorſitzenden Hergt,
des Großadimarls Tirpitz, des Reichstagspräſidenten Wall=
raf
und des württembergiſchen Staatspräſidenten Bazille
würde die deutſchnationale Fraktion für die entſcheidende Abſtim=
mung
keinen Fraktionszwang beſchließen, ſondern viel=
mehr
ihren Mitgliedern die Abſtimmung freigeben.
Hanſa=Bund und Londoner Protokoll.
Berlin, 25. Aug. (Wolff.) Auf der Präſidialſitzung des
Hanſabundes iſt nach einem Bericht des Präſidenten des
Hanſabundes, Reichstagsabgeordneten Herm. Fiſcher, folgende
Kundgebung einſtimmig angenommen worden: Das Prä=.
ſidium des Hanſabundes für Gewerbe, Handel und Induſtrie
ſchließt ſich mit allem Nachdruck dem Proteſt an, den der Deutſche
Induſtrie= und Handelstag, der Reichsverband der deutſchen In=
duſtrie
und der Wirtſchaftsausſchuß für die beſetzten Gebiete ge=
genüber
der mit der Zielſetzung der Sachverſtändigengutachten
unvereinbaren Aufrechterhaltung der militäriſchen Beſetzung des
deutſchen Gebietes außerhalb der Verſailler Vertragsgrenzen er=
hoben
haben. Das Präſidium des Hanſabundes folgt aber der
Reichsregierung in der Erklärung, daß auf dem Wege wirtſchaft=
licher
Verſtändigung das im Augenblick Erreichbare durchgeſetzt
iſt. Er richtet entſprechend ſeiner Zuſtimmung zum Sachverſtän=
digenbericht
unter nochmaliger Betonung ſeiner ernſten Bedenken
hinſichtlich der Ueberſchätzung der deutſchen Leiſtungsfähigkeit an
den Deutſchen Reichstag den dringenden Appell,
die das Londoner Protokoll betreffenden Geſetzesvorlagen
anzunehmen. Je einheitlicher die politiſchen und wirtſchaft=
lchen
Kräfte in Deutſchland jetzt zuſammenſtehen, umſo nachdrück=
licher
wird ſich die Reichsregierung für die Beſchleunigung der
vollen Befreiung des beſetzten Gebietes einſetzen können. Daher
erwartet auch das Präſidium des Hanſabundes, daß die politi=
ſchen
Parteien ſich in ihrer Entſcheidung ausſchlielich von dieſer
nationalen Gemeinſchaftspflicht leiten laſſen und ihre Zuſtim=
mung
nicht mit parteipolitiſchen Sonderſpünſchen belaſten. An
die Wirtſchaft des Auslandes, richtet das Präſidium des Hanſa=
bundes
den Ruf, die Durchführungsmöglichkeit der deutſchen Re=
parationsverpflichtungen
nicht durch eine kurzſichtige, protektio=
niſtiſche
Handelspolitik zu gefährden, ſondern den Weg zu weiterer
politiſcher Verſtändigungsarbeit der Nationen durch Förderung
der weltwirtſchaftlichen Verpflichtungen frei zu machen.

* Sommerſpielzeit Bruno Harprecht.
Kleines Haus. Montag, 25. Auguſt.
Die ſelige Erxzellenz.
Luſtſpiel von R. Presber und L. W. Stein.
Nach achtjähriger Ruhe iſt Die ſelige Exzellenz auf
der Bühne des Sommertheaters geſtern wieder auferſtanden und
erweckte wie früher behagliche Heiterkeit. Herr Leo Walter Stein
verſorgt ſeit 25 Jahren den deutſchen Theatermarkt mit leichter
Unterhaltungsware. Selten iſt er der alleinige Verfaſſer; meiſt
zieht er einen Mitſchuldigen zu. Die Namen der Letzteren wech=
ſeln
von Lippſchitz über Skowronek und Heller bis Jacobſon
und Bredſchneider. Bei der Seligen Exzellenz iſt es Rudolf
Presber, der zu der Bühnentechnik Steins gewiſſermaßen die
höhere Familiengeiſtigkeit zugibt. So entſteht ein ſauberes, ge=
fälliges
Luſtſpiel, und mit heiterer Spannung verfolgt der Zu=
ſchauer
die überraſchenden Wirkungen, die das Tagebuch der ſeli=
gen
Miniſter=Exzellenz ausübt; welches Tagebuch ſchließlich in
einem Band des Konverſations=Lexikons Rotkohl bis Soxleth
beſteht!
Das Harprecht=Enſemble eignet ſich für ſolche Luſtſpiele we=
ſentlich
beſſer als für ernſtgemeinte Dramen aus der Feder Su=
dermanns
. So kam geſtern eine ſehr nette, anſprechende Vorſtel=
lung
zuſtande. Hüter des Tagebuches waren Hetta Hiltrop,
die in Spiel wie Kleidung feſche Freundin der ſeligen Exzellenz,
und Robert Fitz, der tüchtige Privatſekretär. Die Gegenmine
legte Bruno Harprecht, der in ſeiner Stellung bedrohte und
darſtelleriſch ſtets wirkungsvolle Oberhofmarſchall, unterſtützt von
Frieda Eichelsheim, einer klug pointierenden Oberhof=
meiſterin
.
Um dieſe Hauptſpieler ſcharten ſich die Typen der kleinen Re=
ſidenz
: Hans Ausfelder und Eduard Göbel als amüſante
Hofbeamte Franz Sauer ein devoter Kanzleirat Gert Ber=
nowsky
, der flotte Adjutant, Paul Peterſen, das dienende
Lämpchen, Walter Brück, ein köſtlicher Kleinbürger, und Eva
Biſchoff, ein friſcher, luſtiger Wildfang.
Die hübſche Aufführung fand lebhaften Beifall.

*Entwicklungsgeſchichtliches von Erde
und Mars.
Von Dr. Gradenwiß.
Die in dieſen Tagen zu erwartende Annäherung des Mars,
der ſeit 1845 zum erſten Male ſeine größte Erdnähe erreicht, iſt
nicht nur für den Aſtronomen ein Ereignis höchſter Bedeutung:
Auch Vertretern anderer WLiſſsagzweige, jg ſelbſt den jeder wiſſen:

ſchaſtlichen Forſchung fernſtehenden Laien gibt dieſes Vorkomm=
nis
mancherlei zu denken. Da nicht nur an jenem Tage, ſondern
auch unmittelbar vor= und nachher außergewöhnlich günſtige Be=
obachtungsmöglichkeiten
vorliegen, friſcht man alte Streitfragen
wieder auf, erörtert die durch die drahtloſe Telephonie und Tele=
graphie
beſonders aktuell gewordene Frage einer eventuellen
Verſtändigung und diskutiert über das Problem der Bewohn=
barkeit
bes Nachbarplaneten.
Wenn man gegen die Annahme des Vorhandenſeins men=
ſchenähnlicher
Lebeweſen die ungünſtigen atmoſphäriſchen und
Temperaturverhältniſſe anführt, ſo faßt der amerikaniſche Phy=
ſiker
, H. Gernsback in New York die Sache anſcheinend ver=
ſtändiger
auf. Er weiſt nämlich darauf hin, daß die dünne Atmo=
ſphäre
mit den daraus folgenden ſtarken Temperaturſchwankun=
gen
nur das Endprodukt einer millionenjährigen Entwicklung iſt,
das die Verhältniſſe auf Erde und Mars urſprünglich ziemlich
übereinſtimmend lagen und daß ſich die ſchnellere Abkühlung,
ebenſo wie die dadurch beſchleunigte Entwicklung auf dem Mars,
offenbar durch die kleineren Abmeſſungen des Planeten erklärt.
Den gleichartigen Verhältniſſen entſprechend, mögen ſich vor
Millionen Jahren auf dem Mars ähnliche Lebeweſen wie auf der
Erde entwickelt haben, die ſich dann im Laufe der Jahrhundert=
tauſende
allmählich den ebenſo allmählich veränderten Klima=
verhältniſſen
anpaßten und in Ausſehen und Lebensweiſe eine
durchgreifende Wandlung erfuhren.
Wenn wir nun im Nachſtehenden den Gedankengängen Gern=
backs
folgen, ſo geſchieht dies nicht immer wegen ſeiner vielfach
kurioſen Ergebniſſe, ſondern vor allem wegen der intereſſanten
und lehrreichen Parallelen zwiſchen der mutmaßlichen Entwick=
lungsgeſchichte
beider Planeten.
Die entwicklungsgeſchichtliche Vergangenheit des Menſchen iſt
durch die paläontologiſche Forſchung der letzten Jahrzehnte in
ihren großen Umriſſen aufgeklärt, und ein Vergleich der aufeinan=
derfolgenden
Schädelformen aus den letzten 500 000 Jahren zeigt
deutlich eine ſtetige Zunahme des Gehirnvolumens vom
Menſchenaffen, über den Affenmenſchen (Pithecanthropus), den
Piltdown=Menſchen, den Neandertal= und den Cro=Magnon=
Menſchen zum Menſchen der Gegenwart. Da nun dieſe Entwick=
lung
allem Anſchein nach noch keineswegs abgeſchloſſen iſt, dürfte
ſich der Menſch in etwa 2 Millionen Jahren, entſchprechend
dem gegenwärtigen Stand auf dem Mars eines ſeltſam aus=
gebauchten
, ungeheuren Schädels erfreuen, und das Gleiche dürfte
daher (ſtets nach Gernbacks Anſicht) ſchon jetzt für den Mars=
bewohner
gelten,
Die urſprünglich der Erdatmaſphäre gleichende Atmoſphäre
des Mars hat ſich ſicherlich im Laufe der Jahrhunderttauſende
alljährlich immer mehr verflüchtet und iſt ſchließlich noch dünner
getporden als die auf dem Gipfel des Mount Evereſt. In dem=
ſelben
Maße aber, wie Dichte und Sauerſtoff der Marsatmo=
phäre
abnahmen, muß der Bruſtumfang etwaiger Marsbewoh=

Von L. Raſchdau.
Es iſt in Deutſchland wenig bekannt, daß der
feines Landes unter die Sonde genommen und in
von Artikeln ſich äußerſt ſcharf darüber geäußert.
hat er nicht bloß die Richtung dieſer Politik und

Dem Reichstag ging der angekündigte Geſetzentwurf über die Zölle
und Umſatzſteuer zu.
Das Flugzeug D 149 der Aero=Lloyd=A.=G. iſt geſtern mittag in=
folge
einer Gewitterbö auf der Fahrt Berlin=Hof in der Nähe von
Wittenberg abgeſtürzt. Der Flugzeugführer Schmilisei iſt ſchwer ver=
letzt
; ein Paſſagier leicht verletzt. Das Flugzeug iſt verbrannt.
Die Füllung des Luftſchiffes 3. R. 3 iſt geſtern beendet worden, britiſchen Politik, bebor er zur Macht gelangte, ſich
Mit den Probefahrten wird vorausſichtlich am nächſten Mittwoch be= riſch lebhaft betätigt hat. So hat er auch die auswär
gonnen werden.
Präſident Calles von Mexiko wird am Mittwoch in München ſein.
Geſtern nachmittag wurde die Eſſener Tabakmeſſe eröffnet. Sie iſt
von 200 Ausſtellern aus ganz Deutſchland beſchickt und wird bis zum an Volkstümlichkeit bekämpft, er hat auch die ganz
27. Auguſt dauern. Bei der Eröffnung ſprach unter anderem auch Dr. ſetzung jener Einrichtung, die man das Foreign
und ihre verſchrobenen und pedantiſchen Formen veru
Schacht als Vertreter der Handels= und Induſtriekammer Eſſen.
dieſes Amt geradezu als das übelſte aller Auswärti
Der Internationale Weltpoſtkongreß hat den Beſchluß gefaßt, das
internationale Briefporto um 50 Prozent herabzuſetzen, und zwar noch bezeichnet. Man durfts daher erwarten, daß unter
ein neuer Geiſt in dieſes ſo wichtige Amt einziehen
zum 10. Oktober d. J.
Dazu kam, daß Maedonald, als hervorragendes
Der Berliner belgiſche Botſchafter, Graf de la Faille, wird nach
einer Agenturmeldung aus Brüſfel als Botſchafter nach Rom gehen. Union of Democratie Control, die Behandlung
Der bisherige Botſchafter in Rom, Graf van de Steen, wird in den durch die Sieger, ja den ganzen Verſailler Vertra=
Ruheſtand verſetzt.
der Regierung fernſtand, auf das ſchärfſte verurtei
Das ſpanifche Mitglied der Regierungskommiſſion des einem von ihm mitgezeichneten Manifeſt der Arbei=
Saargebietes, Oberſt Eſpinoſa Del Los Monteros, iſt geſtor= zu leſen: Wir werden unabläſſig für die Redift
ben. Er war vor einigen Monaten gewählt worden. Seine Wahl ſailler Vertrags tätig ſein, für deſſen Bedingunge
wurde beſonders im Saargebiet bekämpft, da er als franzoſenfreund= Verantwortung übernehmen können! Es iſt dabe
lich galt.
wunderlich, wenn die eigene Partei des Miniſters
Maedonald und Herriot werden vermutlich auf der Reiſe denken nicht verhehlt. So kann man in der jüngſt
zur Völkerbundstagung nach Genf von Paris aus zuſammenfahren, des Organs jener Union Ausführungen leſen
Macdonald verläßt London wahrſcheinlich am 2. September. Lord
Parmoor wird ſchon am 29. Auguſt abreiſen, um bei der Eröffnungs= nalds Verhalten den Erwartungen ſeiner Partei
ſprochen habe. Kurz geſagt: Maedonald hat die
tagung am 1. September zugegene zu ſein.
täuſcht, wenn ihm auch daraus keine perſönliche
Der Matin teilt mit, daß Herriot ſich Ende Oktober nach Starß=
burg
begeben werde, um an Ort und Stelle in Elſaß=Lothringen die ſtehen dürfte, zumal es nicht zweifelhaft erſcheint,
Frage der Einführung der Geſetze über die Trennung von Kirche und deren Parteien mit der Art der Erledigung der Kor
der Hauptſache einverſtanden ſind.
Staat in Eiſaß=Lothringen zu prüfen.

Für Deutſchland liegen damit die engliſchen Dine
klar. Von allen Teilnehmern aus der Konferenz war
land allein, deſſen Unterſtützung uns eine Verbeſſerun
Lage in Ausſicht ſtellte. Dieſer Beiſtand war durch da
Intereſſe des Inſelreiches diktiert. Eben darum konnte
einiger Sicherheit darauf rechnen, und es iſt nicht ſe
Punkte zu erkennen, wo wir tatſächlich mit dieſer H
ſchritte erreicht haben. Freilich über das Maß dieſe
willigkeit beſtanden Zweifel, und dieſes Maß wurde
guliert von der mehr oder minder ſtarken Widerf
Frankreichs, deſſen Gegnerſchaft das heutige England
wenig riskieren will, wie das frühere, von einem Llor=
oder
Baldwin geleitete. Es klingt durchaus wahrſchei
Macdonald in der Nuhrfrage bei Herriot eindringlich z
Gunſten eingetreten iſt, aber als nun einmal das au
Entgegenkommen Herriots durch die Warnungen Louc
ſtört worden war und jener um ſeine miniſterielle
bangen anfing, da war es auch um den guten Willen
geſchehen. Dieſe gleiche Entwicklung beobachten wir
JJahren, und dieſe Eigentümlichkeit wird ſich ſo lange
als der Einfluß Englands nicht eine ſehr viel emſte
ſtützung durch die amerikaniſche Union erfährt, deren er
Politik noch immer ſcheu und taſtend bleibt. Man hat
da den von Macdonald uns gegebenen Rat, in die fr
Forderung einzuwilligen, als ein Ultimatum bezeichn
ſollte er nicht ſein und war es auch nicht. Es blieb
Freiheit des Entſchluſſes, und von einem engliſchen
etwa wie bei dem Ultimatum Lloyd Georges im Frühje
war nicht die Rede. Aber der Ernſt der Macdonaldſch
ſtellung war darum nicht zu verkennen, zumal ſich die
kaner der Warnung anſchloſſen. Wir müſſen uns darü
ſein, daß, trotz einiger Anzeichen zunehmenden Verſtä
für die deutſche Notlage, die angelſächſiſchen Stausmäz
der entſcheidenden Frage das Gewicht ihrer Stnne gge
abgaben und darin beharren werden, auch wem das leſte
noch nicht geſprochen ſein ſollte. Wollen wir jett inſe
ſtimmung zum Gutachten verweigern, ſo dürfen mit ur
über keiner Täuſchung hingeben, daß wir die Ruhrftag
matiſch allein auszufechten haben würden. Es wäre hor
eſſe zu wiſſen, ob unſere Vertreter den Engländern nochd
vorgehalten haben, daß dieſe tatſächlich für die Forſſhu!
Unrechts eingetreten ſind, das ſie ſelbſt öffentlich as ei
fehlung gegen den Verſailler Vertrag anerkannt hatteh,
ſie damit beitrügen, der franzöſiſchen Politik ein
Zwangsmittel für neue Forderungen an die Hand zu ſe.
es wäre weiter wiſſenswert, ob unſere Vertreter an recht
init allem Ernſt darauf hingewieſen haben, daß die &
unſerer ergiebigſten Provinz, vermöge ihrer durchals
lichen Behandlung, unſere Leiſtungsfähigkeit ſchwer be
tige. Damit konnten wir die Räumungsfrage in de
ganz ſelbſtverſtändliche Zuſtändigkeit der Konferen)
Eine ſolche Aufklärung wäre um ſo erwünſchter, als Me
worte unſeres Vertreters auf der Konferez von deit
Geiſt der Verſöhnlichkeit, der die Verhandlungen getrſtz Deutſchland vielfach beanſtandet worden. Solche 22
G
ner zugenommen haben. Daß dies keine bloße Spent
beweiſt das Beiſpiel der auf den peruaniſchen Bergen
3600 Metern. Höhe lebenden Cholos=Indianer, dere 2
fang von 79 Zentimetern, dem Normalbetrage, bis Al.
meter zugenommen hat. Dieſelbe Entwicklung durſie.*
weit größeren atmoſphäriſchen Veränderungen enhpie
dem Mars zu noch weit größerer Volumenzunghme Ne=
kaſtens
geführt haben.
Ferner iſt zu bedenken, daß infolge der wei
Schwerkraft ein auf Erden 50 Kilogramm wiegende. *
auf dem Mars nur etwa 15 Kilogramm Gewicht hol.
Ein derartiges Weſen würde daher ohne größere. 40
nicht 112 Meter, ſondern vielleicht 34 Meter e
können. Ebenſo würde ein ſolches Weſen entſpregſeſe
Maſſen tragen und heben.
In Anbetracht der viel geringeren Schwerkraft wüt.e
auch eine mehrfach größere Körperhöhe erreichen wie. L
Der Marsbewohner würde im Einklang mit ſeiner Aos
geren Kulturentwicklung jede körperliche Betätiguld.
als wir ausgeſchaltet und durch Maſchinenkraſt. L
und daher vermutet Gernsback im Einklang Mi. d
kulg
entſprechenden Rückgang in der Ausbildung der. 2
will ſeinen Marsbewohnern nur ſpinnenartige Nihl. L
Auch die Beine, für die ſich bei der allgemeinen. d.
mechaniſcher Tränsportmittel woenig Gelegenhei. .
bieten würde, dürften zu ſpindeldürren Gliedern. Al
Knochen entartet ſein, während ſich die Füße, um.
tragen, entſprechend verbreitern müßten.
Eine weitere Folge der verdünnten Atmoſphäre.
ſchwerte Tätigkeit des Niechorgans. Da die Gerüch.
nen Luft nicht an die Naſe des Martianers herohch
den, muß dieſe gewiſſermaßen den Gerüchen Eusk
wie
daher einen rüſſelartigen Fortſatz beſitzen, ähllec
fant einen Rüſſel braucht, um ſich ſein Trintwolle.
ähnlich wie der Giraffe nur mit Hilfe eines. L
ihr zuſagende Futter erreichen kann."
Da in einer dünnen Atmoſphäre alle Gekl=
entſprechend
ſchwächer werden, iſt zu erwarten, 90b
ſchen Marsbewohner mit großen Fledermausol.
und daher entſprechend mehr Schallvolumen. La
Aehnlich vermutet Gernsback bei ihnen he
Augen, uned ſchließlich hält er es für währich.
Natur ihnen zum Schutz gegen die häufig 1e9
Pelz= oder Federhülle beſchert hat.
Aber wenn auch manches für die Nichtigte
ſchen Annahmen ſpricht, ſo bleibt uns doch Le
Marsbewohner möglicherweiſe ganz anders Le
ſie bielleicht gar nicht exiſtieren und daß die ſch0
Natur don der Schaffung derartiger Ungetüme.
wird.

[ ][  ][ ]

Mum/: 232.

Darmſtädter Dagblatt, Dienstag, den 26. Auguſt 1924.

Seite 3.

den nern einen unverdienten Anlaß, ſich der Gerechtig=
ihres
litiſchen Verhaltens zu rühmen und mit Stolz,
ſich Honald ausdrückt, auf die erfolgreich beendete Ar=
zu
E n.
Damit der britiſche Staatsmann eine Zufriedenheit aus=
roche
e nicht im Einklang ſteht mit der Haltung, die er
freier inn gegenüber dem Verſailler Vertrag bekannt hat.
dieſ Tann, deſſen Charakterbild von nahen Beobachtern
ſorteiry gezeichnet wird, ſich des Widerſpruchs nicht be=
t
ſeiny te, ſteht außer Frage, und er hat ſeinen Gewiſſens=
in
na=o glich freien Ausdruck gegeben. Aber hier tritt ſo
die ingslage hervor, in der ſich jede engliſche Regier=
bewes
! Auch heute iſt England noch eine Macht, deren
dit in Welt viel bedeutet. Aber der Eindruck iſt mehr
aliſche rt, er iſt nicht von der Stärke, daß er entſchloſ=
Wid= rüche zu überwinden vermöchte. Die Welt weiß
*e zu , daß das Rieſengebäude, das eine hundertjährige
hichte, gebaut hat, erſchüttert iſt und gerade in den letz=
Jahre, ſchneller Folge Unterſpülungen aufweiſt, die dem
ndrar der Londoner Staatsmänner die äußerſte Vorſicht
m erf ten laſſen. Auf ſich allein geſtellt iſt heute England
untes menden Politik abgeneigt. Wo man auch auf ſei=
weits
jebiete hinſchaut, kann man die Neigung beobach=
den
Eer durch Nachgiebigkeit zu beſänftigen. Man erin=
ſich
z5 des vernichtenden Urteil, das Lloyd George über
Vertr von Lauſanne gefällt hat. Und was ſpeziell Eng=
s
Ein n für deutſche Belange betrifft, ſo ſteht dem Inſel=
ein
1 alles Maß gerüſteter Gegner gegenüber. Aus die=
Lage irt es ſich, wie jetzt immer wieder die britiſche
tskuny m die Anlehnung an die Weltmacht jenſeits des
en W./ S bemüht bleibt, in der ſie die letzte Bürgſchaft für
eigen cherheit erblickt.
Die Eritlage gibt uns einen Anhalt für die Möglichkei=
ſt
die ſici as zurzeit bieten, wenn wir vor die Frage geſtellt
en, o. ir die Londoner Abmachungen auf uns nehmen
ablekl ſollen. Sie haben ſich für uns in dieſem Augen=
ſiu
in der ihrfrage verdichtet, und es iſt für die Entſcheidung,
ſn dir zu fen haben, nötig, zu wiſſen, wieweit wir in dieſem
t auf ſide Unterſtützung zu hoffen haben.
ſelgé rechtfertigt ſeine Haltung auf der
Londoner Konferenz.
Lond 25. Aug. (Wolff.) Der Brüſſeler Korreſpondent
Dailk) elegraph meldet, die Belgier proteſtierten nach=
lich
ger, die von Herriot gegebene Darſtellung der Rolle,
ie bell en Miniſter auf der Londoner Konferenz ſpielten.
nis er te dem Korreſpondenten, daß die belgiſche Regie=
niemy
, ihre Anſichten geändert habe, ſie ſei die einzige
erung,g von Anfang an eine zuſammenhängende und lo=
Polil vezüglich der Ruhr trieb; von Anfang an betrach=
ſie
die ahr als ein Mittel und nicht als das Ziel. Die
ier häö ſich jeder Einmiſchung in die ſeparatiſtiſche Bewe=
die
irend der Ruhrbeſetzung aufgekommen ſei, pein=
enthal
-). Die Regierung erklärte niemals, ſie werde im
gebiet iben, bis die letzte Goldmark bezahlt ſei, ſondern
herde. Sen, bis Deutſchland ſeine Reparationsverpflich=
en
duru hre. Herriot, der, als er in der Oppoſition war,
die yrpolitik ſtimmte, deſſen ganzes Wahlprogramm
uf diei rhrräumung gründete, habe den Standpunkt ein=
nmen
. 1 z die militäriſche Räumung auf die wirtſchaftliche
n müſſitnd zwar mit keinem größeren Zwiſchenraum, als
derlichh, um Deutſchland Beweiſe erbringen zu laſſen,
s tatßt ich zur Durchführung ſeiner Reparationsverpflich=
en
berr; ſei. Dies wäre genau der belgiſche Standpunkt,
wäre e rimer geweſen.
Be6 ptung gewiſſer franzöſiſcher Blätter, daß Theunis
ſt di age der Ruhrräumung aufwarf, wurde von die=
beſtimmin
Abrede geſtellt. Die Frage der militäriſchen
mung=urb ſich auf der Londoner Konferenz ganz von
Tatt, ich ſei ſie von den Alliierten vom erſten Tage an
ert wo r.
ghes 2 * die deutſch=amerikaniſchen Beziehungen.

Kundgebungen aus den beſetzten Gebieten.

UEl
ner Ur!
lick auu=
ſſch
=antes
uingen
bereitss
üche
nte Hue!
zu ihre
etragen 2
Ge

Hington, 25. Aug. Staatsſekretär Hughes hat
edung mit dem Vertreter des United Preß, im
dreijährige Wiederkehr der Unterzeichnung des
riſchen Friedensvertrages auf die freundlichen Be=
chen
beiden Ländern hingewieſen. Er erklärte,
reiviertel aller amerikaniſchen An=
nüber
Deutſchland geregelt ſeien. Schließlich
noch die Bedeutung ſeiner Reiſe nach Berlin, die
Teil mit zum Gelingen der Londoner Konferenz

e.

Die Londoner Konferenz und die chriſtlichen Gewerkſchaften.
Zu dem Ergebnis der Londoner Konferenz haben die verantwort=
lichen
Vertreter, der chriſtlichen Gewerkſchaften in Köln folgende Reſo=
lution
gefaßt:
Wenn die chriſtlichen Gewerkſchaften des Kölner Gebietes trotz
ſchwerwiegender Bedenken ſeitens des Reichstags ſchnellſtens die Verab=
ſchiedung
der nach dem Sachverſtändigengutachten erforderlichen Geſetze
fordern, geſchieht es deshalb, weil eine Verzögerung Folgen mit ſich
brächte, welche in erſter Linie Arbeiterſchaft, Wirtſchaft und Bevölkerung
der beſetzten Gebiete wieder zu tragen haben: Vermehrte Arbeitsloſig=
keit
, Verminderung der Möglichkeiten wirtſchaftlichen Aufſtiegs, politiſche
Bedrückung, Hinausſchiebung der Rückkehr der Ausgewieſenen. Nach
Auffaſſung der chriſtlichen Gewerkſchaften muß es aber Hauptſorge aller
politiſchen Parteien und der Reichsregierung ſein, die jetzt zur Unerträg=
lichkeit
geſtiegene allgemeine Verelendung, insbeſondere der arbeitenden
Bevölkerung an Rhein und Nuhr, möglichſt zu mindern und Wege aus=
findig
zu machen, die Exiſtenzverhältniſſe der Bevölkerung der beſetzten
Gebiete zu beſſern. Mit der Annahme der nach dem Sachverſtändigen=
urteil
zu erlaſſenden Geſetze und der Durchführung der erzielten prak=
tiſchen
Ergebniſſe ſind Verbeſſerungen der deutſchen Verhältniſſe an Rhein
und Ruhr ſicherlich zu erwarten.
Wohl bewußt der ungeheuren Laſten und Opfer, die das deutſche
Volk zukünftig zu tragen hat, fordern wir doch die möglichſt umgehend
zu erfolgende Verabſchiedung der entſprechenden Maßnahmen durch
Reichstag und Reichsregierung und würden es als ein nicht zu begrün=
dendes
und die Zukunft des arbeitenden Volkes an Rhein und Nuhr be=
drohendes
Vorgehen bezeichnen, wenn die in London gegebenen Mög=
keiten
ausgeſchlagen würden.
Eine ähnliche Stellung haben auch die am Sonntag, den 24. d. M.,
in Mainz verſammelten Vertrauensleute des chriſtlichen Metallarbeiter=
verbandes
für die beſetzten heſſiſchen Gebiete ſowie vom Hunsrück, Rhein=
gau
, Taunus und Höchſt a. M. eingenommen.
Die Vertreter der Beamtenſchaft des Reichsbahndirek=
tionsbezirkes
Mainz hat an die Deutſchnationale Volkspartei
folgendes Telegramm gerichtet:
Als Vertreter der geſamten Beamtenſchaft des zum größten Teil
beſetzten Reichsbahndirektionsbezirkes Mainz, erheben wir flammenden
Proteſt gegen die Haltung der Deutſchnationalen Partei in der Frage
der Londoner Protokolle. Die Bevölkerung des beſetzten Gebietes, ins=
beſondere
die Ausgewieſenen blicken verzweifelnd nach Berlin und for=
dern
vom Reichstag unter allen Umſtänden Zuſtimmung zu den Londoner
Abmachungen. Die Ablehnung führt große Teile des beſetzten Gebietes
in die Hände des Separatismus, da die Ablehnung als Verrat an den
vitalſten Intereſſen des Rheinlandes empfunden wird.
Unter großer Beteilung fand in Köln im Beiſein von Vertretern
der Reichs= und Staatsbehörden der 40. rheiniſche Handwer=
kertag
ſtatt. Reichstagsabgeordneter Eſſer=Euskirchen erſtattete
über die parlamentariſche Lage Bericht und wies auf die ernſten Folgen
einer Ablehnung des Sachverſtändigengutachtens hin. Der Reichsmini=
ſter
für die beſetzten Gebiete, Hoefle, hob gleichfalls die Folgen der
Ablehnung der Londoner Abmachungen hervor und ſagte, der eigentliche
Zweck des Dawesgutachtens fei die Umlegung der bisher vom beſetzten
Gebiet getragenen Laſten auf das ganze Reich. Die Löſung der Näu=
mungsfrage
ſei erreicht worden, ohne daß man handelspolitiſche Ver=
pflichtungen
gegenüber Frankreich eingegangen ſei. Man dürfe auch nicht
vergeſſen, daß den Gefangenen die Freiheit auf Grund des Londoner
Abkommens wiedergegeben werde. Für das beſetzte Gebiet habe jetzt
die Schickſalsſtunde geſchlagen. Es wurde einſtimwig eine Entſchlie=
ßung
angenommen, in der der rheiniſche Handwekkertag an den Reichs=
tag
dringenden Appell richtet, den Londoner Beſchlüſſen zuzuſtim=
men
, da deren Ablehnung für das Handwerk den Zuſammenbruch be=
deuten
würde.
Die Induſtrie= und Handelskammer Wiesbaden
hat an den Reichsminiſter des Innern nachſtehendes Telegramm gerichtet:
Trotz ſchwerſter Bedenken gegen die Laſten des Sachverſtändigengutachtens
und ſchmerzlichen Bedauern über die nicht ſofortige Näumung des Ruhr=
gebiets
hält die Induſtrie= und Handelskammer Wiesbaden die An=
nahme
des Londoner Abkommens für unbedingt er=
forderlich
. Die Nichtannahme würde unabſehbares Unheil für das
beſetzte Gebiet und ſeine neun Millionen Einwohner hervorrufen, deren
jahrelang ertragene Leiden nur eine Verſchlimmerung und den völligen
Zuſammenbruch der Wirtſchaft bedeuten.
Die im großen Saale des Geſellſchaftshauſes zu Ludwigshafen am
Rhein tagende, glänzend beſuchte Verſammlung (Zentrumspartei
der Pfalz) bedauert lebhaft, daß weite, ſich national nennende Kreiſe
des deutſchen Volkes noch kein Verſtändnis haben für die gewaltige wirt=
ſchaftliche
und nationale Not, in der ſich ganz Deutſchland, insbeſondere
die beſetzten Gebiete, befinden. Für unverantwortlich aber hält es die
Verſammlung, daß die parlamentariſchen Vertreter dieſer Kreiſe die
Beſchlüſſe der Londoner Konferenz illuſoriſch zu machen ſich bemühen,
während die Pflicht eines jeden wahrhaft national empfindenden Deut=
ſchen
ſein ſollte, mit allen Kräften dafür beſorgt zu ſein, daß dieſe Be=
ſchlüſſe
baldigſt in die Tat umgeſetzt werden können. Auch die Verſam=
melten
verkennen nicht die außerordentliche Belaſtung, die Deutſchland
durch die Ausführung der Londoner Beſchlüſſe erfährt, anerkennen aber,
daß die deutſche Delegation in London ihr Möglichſtes tat, zu erreichen,
was eben zu erreichen war. Die Verſammlung ſpricht deshalb der Lon=
doner
Delegation aufrichtige Anerkennung und wärmſten Dank aus.

Gleichzeitig verbinder ſie damit die herzliche Bitte, auf dem eingeſchla=
genen
Wege unbeirrt fortzufahren zum Wohle des deutſchen Volkes und
zum Frieden der Welt. Zentrumspartei der Pfalz.
Der Rheiniſche Städtetag in Köln hat folgendes Tele=
gramm
an den Reichstag abgeſandt: Verband der Städte und Landkreiſe
des beſetzten Gebiets bittet den Reichstag dringend, trotz aller Bedenken
den Londoner Abmachungen zuzuſrimmen, damit die völlig zerrüttete
Wirtſchaft des beſetzten Gebietes wieder in Gang kommt und eine geord=
nete
Verwalung möglich wird. Eine Ablehnung wird die Lage im be=
ſetzen
Gebiet unerträglich geſtalten.
daß die ſchweren Laſten des Gutachtens für die Induſtrie und die Land=
wirtſchaft
kaum tragbar ſeien. Schließlich wurde von den Mitgliedern
aller der Arbeitsgemeinſchaft angehörenden Parteien die beſtimmte Hoff=
nung
ausgeſprochen, daß ein Weg gefunden werde, um dieſe für das
Rheinland wichtigſte Entſcheidung unter Mitwirkung aller in der Ar=
beitsgemeinſchaft
vertretenen Parteien zur Löſung zu bringen.
Beim Reichskanzler ſind weiter u. a. folgende Kundgebungen aus
dem beſetzten Gebiet eingegangen:
Gedenket der Drangſale, welchen die beſetzten Gebiete unterworfen
waren, und ſorgt für die Annahme der Londoner Abmachungen im
Reichstag. Pfälzer Bauernbund Kaiſerslautern.
Die Kreiskammer und der Landwirtſchaftliche
Kreisausſchuß der Pfalz erwarten von der Reichsregierung
und den Parteien des Reichstags, daß die in London zwiſchen der deut=
ſchen
Regierung und den Allierten getroffenen Vereinbarungen in An=
betracht
der im beſetzten Gebiet beſtehenden Verhältniſſe unbedingt an=
genommen
werden. Der erſte Vorſitzende des Landeskreisausſchuſſes der
Pfalz: gez. Franco. Der erſte Vorſitzende des Landeskreisausſchuſſes:
Steitz.
Der Geſamtvorſtand des Provinzialverbandes des Deutſchen
Beamtenbundes im rheiniſch=weſtfäliſchen Indu=
ſtriegebiet
bedauert in einem Telegramm an den Reichsminiſter
des Auswärtigen, daß in London die ſofortige militäriſche Räumung
des Ruhrgebiets nicht zu erreichen war. Er ſtimmt dem Ergebnis der
Londoner Konferenz zu, ſoweit es ſich auf die Verhältniſſe der Beamten=
ſchaft
des beſetzten Gebiets bezieht, und begrüßt, daß es der deutſchen
Vertretung gelang, die Amneſtierung ſämtlicher Gefangenen, die Rück=
kehr
der Ausgewieſenen und die Wiedereinſetzung der abgeſetzten Be=
amten
in ihre Aemter durchzuſetzen. Die Beamtenſchaft des beſetzten
Ruhrgebiets hat großes Intereſſe an der vollſtändigen Aufhebung der
franzöſiſch=belgiſchen Eiſenbahnregie, an der Rückgabe der Verwaltung
der Zölle des Ein= und Ausfuhrdienſtes, der ſtaatlichen Forſten und Do=
mänen
und der Gerichtsbarkeit, ſowie an der Beſeitigung der Binnen=
zollinie
und des Paßzwanges. Dieſe Verwaltungszweige bieten der
Beamtenſchaft jedoch erſt Beſchäftigung und Lebensmöglichkeit, wenn
gleichzeitig das Wirtſchaftsleben des rheiniſch=weſtfäliſchen Induſtrie=
gebiets
von einſeitiger Belaſtung befreit und ohne Einſchränkung ſchnell=
ſtens
wieder in Gang gebracht wird. Wir erwarten von dieſen Maß=
nahmen
die Wiederherſtellung der ſtaatlichen und wirtſchaftlichen Hoheit
Preußens und des Reiches im Ruhrgebiet. Die Beamtenſchaft des be=
ſetzten
rheiniſch=weſtfäliſchen Induſtriebezirks, die während der Be=
ſatzungsdauer
die ſchwerſten Bedrückungen ertragen und die größten
Opfer bringen mußte, erwartet von der Volksvertretung, daß ſie die
in Lundon angebahnte und vorläufig erreichte Verſtändigung gut heißt.
Am Sonntag fand im Barmer Nathaus eine Sitzung der
Fraktionen der Arbeitsgemeinſchaft des rheiniſchen
Provinziallandtages ſtatt, an der Mitglieder der Deutſch=
nationalen
Volkspartei, der Deutſchen Volkspartei und Demokratiſchen
Partei teilnahmen. Nach einem ausführlichen Bericht des der Arbeits=
gemeinſchaft
angehörenden Reichsminiſters Dr. Jarves wurde die po=
litiſche
Lage eingehend erörtert. Von allen Seiten wurde der ſchwe=
ven
Enttäuſchung, der rheiniſchen Bevölkerung über die Fort=
dauer
der Beſetzung Ausdruck verliehen und weiter ausgeführt,
*
Im Auftrag der Städte Frankenthal, Kaiſerslautern,
Landau, Ludwigshafen, Neuſtadt, Pirmaſens,
Speyer und Zweibrücken, richtete der Oberbürgermei=
ſter
von Ludwigshafen an den Reichstag folgendes Telegramm:
Die Bevölkerung der unmittelbaren Städte der Pfalz weiß, daß die
Londoner Abmachungen dem deutſchen Volke ungeheure Laſten aufbür=
den
und ſchwere Bedenken auslöſen müſſen. Trotzdem bitten ſie den
Reichstag dringend, den Abmachungen zuzuſtimmen, da eine Ab=
lehnung
unabſehbare Folgen für das wirtſchaftliche Leben, nicht nur des
beſetzten Gebietes, ſondern des geſamten deutſchen Vaterlandes mit ſich
brächte.
Eine maſſenhaft beſuchte Mitgliederverſammlung der Orts=
gruppe
Trier des Reichsverbandes der Ausgewieſe=
nen
und Verdrängten von Rhein und Ruhr, am 23. Auguſt
faßte eine Reſolution, in der es heißt: Die Ausgewieſenen erinnern
das deutſche Volk, daß es den Erklärungen der Regierung ſtets zu=
ſtimmte
, daß für die Befreiung der beſetzten Gebiete und den Schutz
der Ausgewieſenen kein Opfer zu groß ſei. Die Stunde zur Erfüllung
dieſer Worte iſt gekommen. Wir müſſen verlangen, daß Reichsregierung
und Reichstag mit allem Nachdruck arbeiten, die erforderlichen Geſetze
zur Durckführung des Sachverſtändigengutachtens zu verabſchieden. Die
Ausgewieſenen, die bitteres Leid dulden mußten und noch immer müſſen,
finden kein Verſtändnis dafür, wenn durch eine Ablehnung des Ab=
kommens
beſonders die Rückehr der Ausgewieſenen und die Freilaſſung
der Gefangenen hinausgeſchoben oder gar verhindert würde.



Wäeſe der Polarforſchung.
Neulichrb Dien in dieſem Blatt ein Artikel über Polartragö=
der
iri iner Senſationsrünſtigkeit und kinomäßigen Auf=
hung
er anz falſches Bild von Zwecken und Zielen der
arforſch e gibt und geeignet iſt, derartige Expeditionen in
Kapite rſchwendender Abenteurerluſt einzureihen. Dem=
nüber
T e es angebracht ſein, darauf hinzuweiſen, daß die
arforſch 4 hohen wiſſenſchaſtlichen Zielen dient, ohne deren
ung vie 3 robleme der Erdforſchung unbeantwortet bleiben
Zten. U iit geringen Opfern ſind die Ergebniſſe aller die=
Expedit z r errungen worden, mit Opfern, die viel geringer
als au ielen anderen Gebieten der Forſchung oder der
tſchaftlioi Betätigung.
Das ick der Franklin=Expedition wurde ja auch zum
ßten Tes echt veranlaßt durch unvermeidliche Gefahren, die
Polarfci ang wie jede Forſchung mit ſich bringt, ſon=
n
durch tände, die vermieden werden konnten. Und wenn
Kritik a, an Führer auf dieſer, wie auf noch anderen Expe=
onen
, ſch gt, ſo geſchieht es in Ehrfurcht vor dem Charakter
Mannes er ſeine taktiſchen Fehler durch heldenmütigen Tod
gegliche=Art. Als kleiner Beleg, wie gering die Zahl der
ſer, die Polarforſchung gefordert hat, ſei erwähnt, daß im
traum g. 36 Jahren, den die Franklinſuche eingenommen
42 grei Sxpeditionen und etwa 100 Schlittenexpeditionen
geſandt rden, von denen nur die Franklinſche ſelbſt zu=
ude
giny =Bewundernswert bleibt aber der Mut, mit dem
ſals Ex=) ionen in die Arktis vorſtießen. Wirklich in Nacht
Graue Argen dieſe Männer hinaus, gingen, trotzdem man
klar dSder war, daß man keine geeigneten Ausrüſtungs=
Verpf. rgsmethoden kannte, die die Gefahren auf das
nimum T Sſetzen, das jeder Unternehmung aus ihrer Eigen=
heraus
2 wohnt, Methoden, die wir heute kennen.
Kurz zri yſt Einiges über die Ziele der Polarforſchung. Im
ardergruru tehen natürlich geographiſche Intereſſen, Neuent=
eungen
, I enen allerdings das Streben öfters in rein ſport=
es
Vorky =Sdrängen ausartet. Iſt doch allein im Polar=
ſten
der Ielichen Halbkugel heute noch ein Gebiet von der
öße RuuDs unbekannt, in dem man aus verſchiedenen
ünden mi Landentdeckungen erwarten kann. Ebenſo bieten
noch vo. Fragen der Geologie für die Unterſuchung, be=
iders
au=ü gi neuen Erdteil der Antarktis. Fragen der Eis=
tforſchunm
rden durch die Beobachtung in den ähnlich gear=
/eii Verhöl fſen des Südkontinentes geklärt werden und auch
nördliche Zolarbecken, das dem Einfluß trockenen Kontinen=
klimas
ag, fetzt iſt, bietet die Erforſchung des Eiſes in ſeinen
elfachen F xen noch vieles Intereſſante. Daneben ſteht die
ferſchung- Pflanzen= und Tierwelt, die noch allerlei Neues
zeben wiiſ. Hat ja die Südpolarexpedition unter Drugalski
ein über /O neue Tierarten aufgefunden. Beſonders aber

erfahren diejenigen Zweige der Forſchung Förderung, die für
ihre Ergebniſſe eine lange Kette regelmäßiger Beobachtungen in
möglichſt vollſtändiger Ausdehnung über die ganze Erde ver=
langen
, vor allem Erdmagnetismus und Meteorologie. Gerade
die Vorgänge in der Atmoſphäre der Erde bilden ein derartig ge=
ſchloſſenes
Ganze, daß viele Erſcheinungen der gemäßigten und
ſpondierende Beobachtungsreihen aus den arktiſchen Gebieten.
Und endlich ſtellt, wenigſtens im Nordpolargebiet, die Geographie
des Menſchen noch verſchiedenen Fragen, die der Klärung bedür=
ſen
. Es ſeien nur die Probleme erwähnt, die berührt werden in
den Sagen der Eskimos, daß ſie aus dem Weſten gekommen
ſeien. Daß man in dieſer Beziehung Ueberraſchungen nicht von
der Hand weiſen kann, zeigt die Tatſache, daß noch 1911 Stefanſ=
ſon
einen Eskimoſtamm entdeckte, der durch ſeine blonden Haare
und blauen Augen eine Blutmiſchung mit germaniſchen Elemen=
ten
vermuten läßt.
Vor allem aber hat die Erfahrung auf den Expeditionen ſelbſt
in Bezun auf Ernährung und Anpaſſung des Menſchen unter
verändertem Klima vieles der Wiſſenſchaft geleiſtet und dieſe
wieder hat dadnrch, daß ſie dieſe Erfahrungen verarbeitete und
neuen Unternehmungen zugänglich machte, dazu beigetragen, der
Polarwelt ihre Schrecken zu nehmen. Dieſe Entwicklung geht
von Nanſen, Beary über Rasmuſſen bis zu Stefanſſon, der dieſe
Art der Nordsolarreiſen bis zur Vollkommenheit ausgebaut hat
und damit überraſchende Reſultate erreichte. Man iſt ſo immer
mehr dazu gekommen, von den rieſigen, umſtändlichen europä=
iſchen
Ausrüſtungen abzuſehen und ſich immer mehr der Lebens=
weiſe
der Eskimos anzupaſſen. Man will den Einbruch in die
Geheimniſſe der Polarwelt nicht mehr erzwingen, man ſchleicht
ſich, ſozuſagen an ſie heran. Ausrüſtung, Kleidung und Ernäh=
rung
haben ſich geändert, nachdem man eingeſehen hat, daß
man nicht einfach europäiſche Vorausſetzungen für ſolche verän=
derten
Bedingungen zu Grunde legen kann. Da ſind die alten
Expeditionen eines Mc Clure, Greely, die mühſam ſchwere Schiffs=
bcote
auf rieſigen Schlitten von Menſchenkraft vorwärtsſchleppen
laffen. Und rieſige Mengen ungeeigneter Nahrungsmittel wer=
den
mitgeſchleppt, die in ſich ſelbſt alle Vorausſetzungen für den
Skorbut haben, wührend friſches Fleiſch doch zu haben wäre,
das gerede der Skeibütgefahr entgegenarbeiten würde. Dann
kommt Nanſen, der den Hund als Zugtier verwendet, der auch
ſchon von der Jagd lebt, aber doch nur widerwillig und in der
Not, dann Peary, der die Zweckdienlichkeit der Schneehütte er=
kennt
, Rasmuſſen, dei ſchen die Jagdbeute in ſeinen Berechnun=
gen
mitzählt. Ma= Miſlian tut den Ausſpruch, daß es für den
Weißen gut möglich ſei, drei Jahre als Eskimo zu leben. Aber
das alles waren noch übernommene Erfahrungen der Eskimos.
Stefanſſon geht darüber hinaus. Er eignet ſich nicht nur alle
Jagdmethoden der Eskimos erleichtert durch die beſſere Waffe
an, ſondern er wagt ſich hinaus auf das Eis des Polarmeeres,
während alle Eskimos der Anſicht waren, daß es nur au der

Küſte möglich ſei, zu leben. Und da draußen lebt er auch nur von
der Jagd, iſt mit zwei Begleitern und nur einem leichten Schlit=
ten
mit 6 Hunden 18 Monate unterwegs, ohne eine Mahlzeit aus=
zulaſſen
. Sein Buch über ſeine letzte große Expedition nennt er
Die freundliche Polarwelt ein Titel, der ſeine Anſichten ganz
deckt, der aber aus unverſtändlichen Gründen in der deutſchen
heißen Zonen nicht geklärt werden können ohne längere korre= Ueberſetzung fallen gelaſſen wurde. Daß dieſer Titel ſeine Be=
rechtigung
hat, zeigt die Tatſache, daß Stefanſſon 12 Jahre im
Nordpolargebiet gelebt hat ohne irgendwelche Unfälle zu haben,
und er lebte dabei doch ausſchließlich von dem, was Land und
See ihm boten.
Und auch die Methoden der Forſchung ſind andere geworden.
Leichtigkeit und Handlichkeit der Inſtrumente erlauben ein viel
einfacheres und präziſeres Arbeiten und vermindern die Zahl der
nötigen Teilnehmer.
So kommt es, daß heute Nordpolarforſchung viel mehr
Löſung einer wohlerwogenen, feſt umſchriebenen Aufgabe bedeu=
tet
, als das unſichere Hinausgehen in Eis und Grauen. Die Ein=
ſicht
in die Natur der Polarwelt, verbunden mit der Anpaſſung
anddie gegebenen Bedingungen, haben der Polarforſchung das
Unſichere, Unberechenbare genommen und ſie anderen Wiſſenſchaf=
ten
in ihren Vorausſetzungen und Methoden gleichgeſtellt.
Das ſind die Richtlinien, auf denen zukünftige Polarfor=
ſchung
weiterzuſchreiten hat, die Linien, die es erlauben, mit
einem Minimum von Unkoſten ein Maximum von wiſſenſchaft=
lichen
Ergebniſſen einzuernten. Gewiß ſtellt dieſe Art der For=
ſchung
an die Teilnehmer hohe Anforderungen an Leiſtungs=
fähigkeit
und Energie, bietet aber darum gerade wieder eigene Reize.
Hoffen wir, daß auch die deutſche Wiſſenſchaft auf dieſem
Gebiete wieder neue Leiſtungen und Ergebniſſe für ſich erobern
wird.
* Der Büffel der Prärien. Nach neueren Beobachtungen und
Feſtſtellungen iſt die Befürchtung, daß der Büffel, der noch vor
fünfzig und ſechzig Jahren die nordamerikaniſchen Prärien in
nach Tauſenden zählenden Herden belebte, binnen wenigen Jah=
ren
völlig verſchwinden werde, unbegründet. Rückſichtsloſes
Abſchießen durch Sportjäger und Pelzhändler hatte dieſen Vor=
weltrieſen
Amerikas dem völligen Ausſterben nahegebracht. In=
deſſen
hat die ſeit einiger Zeit geübte Schonung Erfolg ge=
habt
. Eine im vorigen Jahre in der Union vorgenommene
Zahlung und Schätzung des Wildbeſtandes gibt die Zahl der
Büffel auf 140 000 an, ſo daß der Büffel trotz allem noch an
zweiter Stelle ſteht; nur das Rotwild deſſen Zahl auf 440 000
geſchätzt wird, iſt zahlreicher. Die Rettung des Büffels vor
Vernichtung ſcheidet alſo aus den Aufgaben des amerikaniſchen
Weidmannes aus. Amerika verfügt ja auch nirgends über ſo
große Flächen unkultivierten Landes, daß man noch große Sport=
jagden
abhalten könnte. Außerdem hat ſich gezeigt, daß der Büf=
fel
auch in der Gefaugeuſchaft ſich leicht fortpflanzt.

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Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. Auguſt 1924,

Nummer

Die Pariſer Kammerdebatte
um den Lauſanner Vertrag.
Paris, 25. Aug. Die Kammer hat heute vormittag die Be=
ratungen
über den Lauſanner Vertrag fortgeſetzt.
In der allgemeinen Diskuſſion ſtellte der Abg. Engeraud feſt,
daß die Kammer nicht über die eigentliche Ratifizierung des Vertrags
zu beſchließen habe, denn der Vertrag ſei in Kraft getreten, da er be=
reits
von drei Ländern ratifiziert worden ſei, nämlich von England,
Italien und Japan. Es könne ſich darum nur noch um eine akademiſche
Diskuſſion handeln. Man könne nur noch bedauern, daß der Vertrag
beſtehe, der für keine europäiſche Nation Angenehmes enthalte.
Der Berichterſtatter Milhaud, gibt darauf ein Expoſé über die
Lauſanner Konferenz und über den Inhalt des Vertrags. E ſtellt feſt,
daß das türkiſche Reich, das im Jahre 1918 vollſtändig zuſammenge=
brochen
war, in der Form einer Republik wieder neu erſtanden ſei und
es verſtanden habe, in Lauſanne die geſamte europäiſche Diplomatie in
Schach zu halten.
Herriot erklärte, daß die türkiſche Republik die Toch=
ter
Frankreichs ſei. Die türkiſchen Staatsmänner ſeien unter
franzöſiſchem Einfluß herangebildet worden. Die Intervention der
Türkei an der Seite Deutſchlands hätte vermieden werden können, wenn
man einige Jahre zuvor der Türkei die Unterſtützung gewährt hätte, die
das Land damals von Frankreich verlangte. Frankreich ſei glücklich,
der Türkei zu helfen und ihr republikaniſches Regime zu befeſtigen.
Der Kommuniſt Berthon bemerkt in einem Zuruf, daß der Lau=
ſanner
Vertrag eine Totgeburt ſei. Der Berichterſtatter erwiderte,
daß die diplomatiſche Iſolierung Rußlands dieſes Land allein angehe.
Man habe aber in Lauſanne geſehen, daß die Regimeänderung in Ruß=
land
auf ſeine Meerengenpolitik keinen Einfluß ausgeübt habe. Der
Berichterſtatter berichtet über die Ratifizierung des Vertrags.
In der Nachmittagsſitzung wurde mit 336 gegen 166 Stimmen be=
ſchloſſen
, die Rede Herriots vom letzten Samstag in allen Ge=
meinden
Frankreichs öffentlich anſchlagen zu laſſen.
Die Debatte über den Lauſanner Vertrag wurde darauf fortgeſetzt.
Im Laufe des Nachmittags ſprach als erſter Redner der Graf de
la Ferronnays, der die Schattenſeiten des Vertrags zu ſchildern
verſuchte. Er behauptete, mit der Ratifizierung des Vertrags müſſe
Frankreich auf ſeine Rechte in Paläſtina verzichten und werde ſeines
Preſtiges verluſtig gehen. Außerdem bedeute die Ratifizierung den
endgültigen Verzicht auf Moſſul. Alexandrette gerate in die Tragweite
der türkiſchen Geſchütze. Der Redner ſchloß mit der Feſtſtellung, daß
Frankreich durch den Lauſanner Vertrag die größten Ungelegenheiten
bekommen und daß dieſer größte Konflikte heraufbeſchwören könne. Er
riet von der Ratifizierung ab.
Herriot wies in ſeiner Erwiderung darauf hin, daß bereits
duei Mächte dieſen Vertrag unterzeichnet hätten
und man ſich lediglich ſchlüſſig werden müſſe, ob er
mit oder ohne Frankreich zur Anwendung gelangen
ſolle. (Berthon ruft dazwiſchen: Die Schuld an der eingetretenen
Verzögerung trifft Poincaré.)
Dann ſpricht Danielbu für Unterzeichnung. Der Abgeordnete
kommt auf die Vorkriegszeit zu ſprechen und behauptet u. a., daß die
deutſche Propaganda, die bereits vor dem Kriege in ſämtlichen Orient=
ländern
rege Tätigkeit entfaltet habe, von neuem einſetze. (Franklin
Bouillon ruft dazwiſchen: Wegen der Nachläſſigkeit Frankreichs!)
Herriot: Das war unſere Schuld! Wir haben die Türkei, als
ſie 1908 ihre Staatsumwälzung vollzog, im Stich gelaſſen. Sie wandte
ſich an Frankreich, und ihre Führer hofften, daß wir an dem Werk der
Befreiung mitarbeiten werden. Was geſchah? Europa iſt dem Land,
das ſich dem Fortſchritt entgegenwandte, an die Kehle geſprungen.
Herriot, der morgen im Senat in der Frage der Londoner Beſchlüſſe
das Wort ergreifen muß, beſtand darauf, daß zu einer Abſtimmung noch
heute geſchritten werde.
Die Kammer hat die Sitzung um halb 9 Uhr aufgehoben und tritt
um halb 10 Uhr zu einer Nachtſitzung zuſammen. Man nimmt
an, daß die Ratifizierung des Lauſanner Vertrags gegen 2 Uhr mor=
gens
beſchloſſen wird.
Der Senatsausſchuß für Auswärtige Angelegenheiten hat
geſtern der Annahme des Lauſanner Vertrags zugeſtimmt. Die Be=
ſprechung
im Senat ſoll morgen oder übermorgen ſtattfinden.

Weitere franzöſiſche Preſſeſtimmen zum
Vertrauensvotum.
Paris, 25. Aug. (Wolff.) Zu der Annahme des Vertrauens=
votums
durch die Kammer ſchreibt das Oeuvre‟: Die Abſtimmung
iſt eine klare Sache. Es iſt das nicht eine jener Abſtimmungen, wie ſie
die alte Kammer vornahm, wo 500 Stimmen an einem Tage eine Poli=
tik
billigten und bereit waren, ſechs Wochen ſpäter der diametral ent=
gegengeſetzten
Politik das Vertrauen auszuſprechen. Heute befinden wir
uns einer geſchloſſenen Majorität gegenüber, die ihre Grenzen kennt,
und einer hartnäckigen Majorität, die ſich an die Vergangenheit
klammert.
Im Radical heißt es, wenn uns der deutſche Reichstag nicht
einige Unruhe einflößen würde, ſo würde das Ergebnis der geſtrigen
Abſtimmung uns noch heiterer ſtimmen müſſen. Aber die Sache liege
klar. Herriot habe in der Kammer ausgeſprochen, wenn das deutſche
Parlament nicht die Abmachungen annehme, dann werden ſie als null
und nichtig betrachtet. Man würde es mit Recht bedauern, daß die
Londoner Anſtrengungen und die Anſtrengungen der franzöſiſchen Kam=
mer
und des franzöſiſchen Senats, ohne von dem zu ſprechen, was im
Auslande vor ſich gehe, ſchließlich in einer Sackgaſſe enden würden. Aber
Frankreich habe dabei nichts zu verliren; das Pfand bleibe ihm. Je
länger der deutſche Reichstag hin und her verhandele, je länger die
Deutſchen zögerten, je länger dauere die Nahrbeſetzung. In Frankreich=
ſei
die Zeit für die Beſetzung feſtgeſetzt; wenn Deutſchland der Anſicht
ſei, daß dieſe Friſt zu lange ſei, ſo werde Frankreich dies bald wiſſen.
Die Lanterne nennt die Abſtimmung den Triumph der Frie=
denspolitik
, die ſich auf das Vertrauen und die Zuſammengehörigkeit der
Völker gründe. Wenn die franzöſiſche Sicherheit unverſehrt bleibe
und in dieſer Beziehung liege die bejahende Auskunft der franzöſiſchen
militäriſchen Sachverſtändigen vor , ſo präſentierten ſich die Londoner
Abmachungen den Leuten, die guten Willens ſind, als ein Friedenspakt,
der preiswert erkauft ſei. Frankreich habe nichts ausgegeben, was es
unumgänglich notwendig gebraucht habe. Seine Opfer hätten einen
Ausgleich in den förmlichen Verpflichtungen, die die Ausführung eines
förmlich umriſſenen Pſanes ſicherſtellten. Die fürchterliche Legende vom
franzöſiſchen Imperialismus ſei im Verſchwinden. Die Zwangsmetho=
den
hätten Frankreich zu den Ergebniſſen geführt, die durch den Zünd=
ſtoff
, den ſie anhäuften, ergebnislos geweſen ſeien. Die Methode des
Vertrauens ſtelle die Einheitsfront der Alliierten wieder her, die eine
weſentliche Bedingung für den Aufbau Europas ſei.
Der Figaro ſchreibt, wenn die Londoner Abmachungen wirk=
lich
ſo glücklich wären, würden die Freunde der Regierung ſich dann
die Mühe machen, die Verantwortung dafür auf die Irrtümer der Ver=
gangenheit
zu ſchieben? Würde man nicht alles Suchen nach einer Ver=
antwortung
beiſeite laſſen?
Im Eelair heißt es: Welch ſchreckliche Bilanz! Briand hat
geſtern den Türken gegenüber dasſelbe Verfahren angewandt, wie es
heute den Engländern und Deutſchen gegenüber angewandt wird; die=
ſelben
Methoden, dieſelben Ergebniſſe. Einer nach dem anderen ſchwin=
den
die ſiegreichen Friedensverträge dahin, die unſere heroiſchen Solda=
ten
uns zu unterzeichnen geſtatt" haben, und wir werden bald zwiſchen
dem germaniſchen Frieden und dem Krieg zu wählen haben.
Das Echo de Paris meint, die Mehrheit habe nur eins im
Sinne gehabt: die Profite aus der unternommenen Operation. Das
Kartell der Linken, das jetzt erſt zuſammengeſchweißt und Herr der
inneren Lage ſei, wünſche Freiheit zur Ausbeutung der Lage. Für den
Augenblick habe es die Partie gewonnen. Das ſei jedoch kein Grund,
daß die Oppoſition abrüſte, im Gegenteil, die Stunde der Rache würde
vielleicht raſcher kommen, als ſich diejenigen einbildeten, die die blökende
Herde der Radikalen hinter ſich dreinzögen. Dieſe ſtelle ſich bekanntlich
mit demſelben Eifer und mit derſelben Feigheit in den Dienſt jedes
beliebigen Sieges. Ihr Wunſch ſei, in Frankreich das abſcheuliche
Regime wieder herzurichten, das von von den Combes und Caillaux
protegiert worden ſei, das Regime des wahren Friedens, mit Hilfe
der bürgerlichen Zwietracht, der religiöſen Verfolgung, der Sabotage
der Armee und des Verzichts auf die großen Intereſſen und Rechte
Frankreichs im Auslande.
Der radikale Quotidien ſchreibt, die von der Kammer beim
Abſchluß der Debatte über das Londoner Abkommen angenommene
Tagesordnung ſei ein großes Verdienſt; ſie bedeute nicht nur die Zu=
ſtimmung
zur Politik der Regierung, ſie hebe nicht allein zur Ehre des
Miniſterpräſidenten den entſcheidenden Zug hervor, der den glücklichen
Ausgang der Verhandlungen vorausſetzte, das Schiedsgerichtsverfahren.
Die Tagesordnung mache dieſen gleichen Begriff des internationalen
Schiedsgerichts auch zum Stimulant für die künftigen Aktionen, die zum
wahren Frieden führen ſollen. Das Schiedsverfahren ſei der Friede.

Auslieferung der Erzberger=M
Eine deutſche Verbalnote.
Offenburg, 25. Aug. Von unterrichteter
wir: Der Reichsjuſtizminiſter hat geſtern dem bie
ſuchungsrichter in der Erzbergerſache telegraphiſch
daß nach dem Bericht der deutſchen Geſandtſchaft ir
die vom Unterſuchungsrichter dorthin entſandten Krim
ten den verhafteten Schulz zweifelsfrei identifiziert
Der deutſche Geſandte Graf Weltzerk überreichte
Außenminiſter Daruvary eine Verbalnote, in weſch
Auslieferung des Heinrich Schulz alias Förſter als d
dung Erzbergers dringend verdächtig an Deutſchlan
Der Außenminiſter erwiderte, daß über die Frage
ferung der Juſtizminiſter nach Anhörung eines un=
ungariſchen
Gerichts zu entſcheiden habe. Die ungg
wortnote wird vorausſichtlich morgen oder übermo=
deutſchen
Geſandten in Budapeſt überreicht werden.
Ein Journaliſt richtete geſtern an den Oberſtadthe
Stellvertreter in Budapeſt die Frage, ob die Polize
Unterſuchung auf die beiden anderen Gäſte des Aba
Heinrich Schneider und Konrad Mayer, aufnehmen n
Oberſtadthauptmann=Stellvertreter verweigerte die
tung dieſer Frage.
Der zweite Erzbergermörder, Heinrich Tilleſſe,
gegangen und konnte bis jetzt nicht ermittelt werden,
tueller Feſtnahme wird auch deſſen Auslieferung bean=
den
Tilleſſen ſteht auch im Verdacht, am Gareismor
zu ſein. So viel wir erfahren, wird die Staatsanwa
München auch deſſen Auslieferung beantragen.
Die Lage in Egypten.
London, 25. Aug. Die Lage in Aegypten wir
liſchen Blättern als ruhig angeſehen, jedoch treffen
Truppenverſtärkungen ein. Flugzeuge überwachen di
denen Stationen und verſuchen durch Schauflüge auf 1
kerung Eindruck zu machen. Am Freitag iſt die ägypt
wort auf die engliſche Note der engliſchen Regierung
ägyptiſchen Geſandten in London überreicht worden.
teſtiert gegen den drohenden Charakter der br.tiſ
und will nicht einräumen, daß der Generalgouverneur v.
das Recht habe, ohne Beratung mit der ägyptiſchen
zu handeln, da er in ſeiner Eigenſchaft als Sirdard
ägyptiſcher Beamter ſei. Die Antwort beſtreitet ferner
antwortlichkeit der ägyptiſchen Preſſe und des ägyptiſch
ments für die letzten Zwiſchenfälle und lehnt es ab, anzu
daß die Regierung von Sudan die Aktionsfreiheit be
daß die britiſche Regierung der Regierung von Sudan
der Aktionsfreiheit verleihen könne.
Interparlamentariſche Konferenz
Bern, 25. Aug. (Wolff.) Heute wurde auf der
lamentariſchen Konferenz die allgemeine Ausſprache f
Das Mitglied des amerikaniſchen Repräſentantenhauſes,
ſprach ſeine Befriedigung über die Reden des franzöſiſche maſt
tors Merlin und des früheren deutſchen Reichskanzler ſmu
aus, die hoffentlich die Meinung der Mehrheit der Franz
der Deutſchen widerſpiegeln. Nachdem jahrhundertelang
land und Frankreich unaufhörlich im Kriege miteinander
hätten, müſſe der Rhein nun endlich der Verbindungslk
friedliche Beziehungen werden. Burton gab femer der
tung Ausdruck, daß es zu einer Regelung der Mindeche
bleme kommen werde.

Familiennachrichten

Ein liebes, geſundes Mädel
angekommen
Carl Winkel und Frau
Heidelbergerſtraße 29

*24439

Mit großer Freude zeigen
wir die Geburt unſeres prächti=
gen
Sonntagskindes Ingeborg
Gerda an.
Frau Mary Müger
geb. Lüling
Ing. Heinrich Müger
Darmſtadt, den 24. Aug. 1924
Heidelbergerſtr. 100
(*24413
Siatt Karten.
Ihre Verlobung beehren ſich
anzuzeigen
Marie Adam
Heinrich Bernius
Telegraphenpraktikant
Klein=Bieberau Jugenheim a. d. B.
(*2408
Regierungsbaumeiſter
Kurt Walbe
und Frau Lilli
geb. von Zangen
zeigen ihre Vermählung an
Darmſtadt, 23. Aug. 1924

Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Hiermit die traurige Nachricht, daß unſer lieber Vater,
Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel
Feitii Micen
heute nacht 2 Uhr nach ſchwerem Teiden zu Gott heim=
gerufen
wurde.
Groß=Zimmern, Nieder=Mörlen, Stuttgart, Cöln,
Bingen a. Rh., Seligenſtadt a. M., den 24. Auguſt 4924.
Die trauernden Hinterbliebenen:

Helene Dietz, geb. Michell
Heinrich Dietz
Jacob Michell
Carl Michell
Chriſtine Michell, geb. Kempes

Heinrich Theodor Michell
Marie Michell, geb. Schlett
Marie Michell
Frieda Michell.
(*24375

Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 27. Aug., mittags 12 Uhr, ſiatt.

Todes=Anzeige.
Plötzlich und unerwartet ver=
ſchied
heute morgen um 10 Uhr
infolge Herzſchlag meine treu=
beſorgte
Gattin, unſere herzens=
gute
Mutter, Schwägerin, Nichte
und Tante

geb. Gehrhardt
im Alter von 46 Jahren.
Darmſtadt, den 26. Aug. 1924.
Pankratiusſtr. 38. (10694
Im Namen d. trauernd Hinterbliebenen:
Jak, Fey und Kinder
Anna und Adolf.
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 28. Auguſt, nachm. 3 Uhr,
vom Portal des alten Friedhofs,
Nieder=Ramſtädterſtr., aus ſtatt.
Einſegnung //, Stunde vorher.

Zu tauſchen geſucht
faſt neuer 10,2 PS
Elektromotor
A. E. G., weil z. groß
gegen 2 kleinere von
etwa 3 u. 5 PS. Eber=
ſtadt
, Griesheimer=
(*24464
weg 3.

Hämorrh.
Magen Berſtopfguſw.
überr. Erfolge.
in ganz kurzer
Sschias zeit behoben.
in 24
Gallenſteine std.
ſchmerzl. Entfernung.
Speckur.
Kur 5.50
Bettnäfſen Nachn.
Auch in veralt. Fällen.
in Tag.
Keuchhuſten geheilt
wie ſonſt Wochen.
man
offene Beine verk.
aufkl. Schriftſatz 20.J
Lungen=,
Nerbens Nierene,
Leberleiden in ſchwer.
Fäll. konnte nochhelf.
Verlg. Sie mein Rat
Briefl. 1ℳK. Perf. Sprech
91, 35. Homöop.
Inſt. Stoll, Jugenheim.
Bergſixaße, (1009841

Zwecks Umzugsver=
billigung
(5889a
verleihe tageweiſe
Möbelrolle, Möbelwa
gen, Gardinenwagen
Hügelſtraße 15, Laden

A
Zurück
Hermann Stange
Dentiſt
R4
Vf

Fußſäcke
Au
(Pelz
äußerſt billi
Teilzahlung.
Roßdörferſtraße 75, I

Dieädas0
von der Reiſe
zurück. (*241

Habe meine Prakis
wieder aufgenommen
Sprechst, von //,91(
u. 1/,34 Uhr, außer
Samstag nachmittag
Dr. Johanna Schmidt,
Aerztin für Frauen
und Kinder
Saalbaustr. 60, I

Strof
wird vorerſt nicht
mehr abgegeb. (10774
Hagedorn
Gut Kranichſtein.

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billig abzugeben

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9arhard, Fahmmanäk

S
ſtru
Da.
Eng!
ie
Stendg

R ee
guchfitk.
A.
Be
Inmeldg?
bis 9 M=
Hals

[ ][  ][ ]

N.Iner 237.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. Auguſt 1924,

Seite 5.

Sas der Landeshauptſtadt.

Darmſtadi, 26. Auguſt.

* migung der Stelle des Präſidenten des Verwaltungsgerichts=
pfes
m er des Präſidenten der Oberrechnungskammer. Der Staats=
räſide
4 am 19. Juli dem Landtag eine Geſetzesvorlage zugehen laſ=
, di 2lbänderung des Art. 4 des Geſetzes die Einrichtung und Be=
igniſſes
;, Oberrechnungskammer vom 14. Juli 1879 die Zuläſſigkeit der
9ü ſerbin 1. der beiden genannten Stellen vorſieht. Begründet wird
ſeſe E ränkung des Verwaltungsaufwandes damit, daß die Entwick=
ing
d:7 Verabſchiedung des Verwaltungsrechtspflegegeſetzes vom 8.
uli 17 hegte Annahme, die erweiterten Zuſtändigkeiten des oberſten
erwal / sgerichts würden die Arbeitskraft ſeines Vorſitzenden voll in
nſpru ehmen, nicht gerechtfertigt habe. Als Leiter des Gerichts
hmme Bräſident der Oberrechnungskammer um ſo mehr in Betracht,
s aucü durch ſeine Amtsgeſchäfte nicht in vollem Maße in Anſpruch
nomr ei. Der Landtag habe ſchon vor einigen Jahren die Ver=
ndung
) der Stellen ins Auge gefaßt, deshalb ſeien auch die Gehalte
ider en nur für die Inhaber bewilligt worden. Nach dem Alters=
tenzen
) ſcheide der derzeitige Präſident des Oberverwaltungsgerichts=

fs Er ktober 1924 aus dem Amt, der Präſident der Oberrechnungs=

mmer 1e ſich zur Uebernahme des Amts neben dem von ihm beklei=
ten
be erklärt.
erſtichkabinett des Landesmufenms. Häufige Anfuagen ver=
tlaſſern
, wiederholt bekannt zu geben, daß der Studienraum
s Kuurichkabinetts Mittwochs von 111, 35, Freitags
n 11 Ihr geöffnet iſt. Zu dieſen Zeiten finder an jeden Intereſ=
uten
S erausgabe der in den Schränken gelagerten Mappen (Stiche,
uſw.) ſtatt. Auskünfte erteilt der anweſende Beamte.
ellungen des Kupferſtichkabinetts dagegen ſind ſtets
nit den übrigen Sammlungen des Mufeums zugänglich.
eAlung Rheinhefſiſcher und Pfälzer Künſtler, Darmſtabt. Der
rſtverein hat entgegenkommenderweiſe für die Dauer der
Pfälziſchen Kunausſtellung in der Kunſthalle am Rheintor
preis für Nichtmitglieder auf 0,50 Mk. ermäßigt.
Schloßmuſeum iſt geöffnet: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag.
rnittags ½11 und 11 Uhr, nachmittags ½4 und 4 Uhr.
enerſpielzeit Benno Harprecht. Die ſelige Exzel=
Luſtſpiel aus der guten, alten Zeit von Rudolf Presbeu
Iter Stein. Dieſes reizende Werk der bekannten Auroren
3 einſchließlich Donnerstag im Spielplan gehalten werden.
andere Novitäten für den Reſt der Woche in Vorbereitung
yft am Freitag Das Reifenſpringen von Julian

eft und als Abſchied für Bruno Harprecht noch ein be=
erbiſſen
, der überall außerordentlich beliebt, hier aber lange
wurde, unter Mitwirkung von Frieda Eichelsheim und
3,4 iſter als Gäſte
Hedenkblatt für Anna Beher. Die letzte Nummer von
1k u u Scholle, bringt einen intereſſanten Auffatz über Anna
er’s ftleriſches Schaffen aus der Feder ihres Gatten, Pro=
r
A. Beyer, miit vielen Abbildungen von Werken der
inſtlers
Gbaru cher Bunb. Für die 36. Ländesverſammlung, die der
Itverein vom 6. bis 3. September in Büdingen hält, macht
Eifev bemerkbar. Der Hauptvereinsvorſtand und
Feſtausſchuß ſind unausgeſetzt damit beſchäftigt, die
iner großangelegten und glänzenden zu geſtalten. De=
ndesbote
, in
von 25 000 bringt in dieſen
nladung. Wir
eichhaltigen Feſtordnung
ichſte: Sa=
ſind
Vortragsabende in
an anderer
igen ſpricht über die Ge=
eformation

einer ihrer beſten Kenner,
hn' von Lo
gvormirtag iſt feſtlichen
geweiht. In
er Eckel zu Lampert=
a
Senior D.
teiermark), der ſich
Sebtember zu Vo
aufhält; an 21 anderen
zr namhafte Füh=
es
Evangeliſchen Bun=
lichen
Gottesdienſter
chöre, Kirchengeſangver=
Ten mit. Nachmittags
6 Bläſerchören und
e evangeliſd
lung (bei ungünſti=
d
in Sälen.
das Thema der
d deutſ.
ei Redner ſpre=
Idmann=Frankfurt
natspri
rmſtadt.
röffnung und Lei=
nde
, Pfarrer D. Waitz=Darmſtadt; das
riftführer, Pfarrer Berck=Roßdorf. Abends
lungen in mehreren Sälen. Der Montagvor=
Iſt die Freunde der ebangeliſchen Bewegung in
enior D. Spanuth Bericht erſtattet. Sodann iſt die
rdnetenverſammlung des Bundes, in der inmitten
zwei Vorträge ſtehen: Evangeliſcher Glaube
(Privatdozent Lic. Dr. Adolph=Gießen) und
ein evangeliſcher Volksbund (Pfarrer D.
Zu der Tagung werden die Zweigvereine ihre Abge=
en
Volksverſammlung am Sonntag Stadt und Land
Sonderzüge dazu werden vorbereitet. Anmeldungen
ei= oder Gaſthofquartier nimmt der Vorſitzende des Feſt=
arrer
Göbel=Büdingen, entgegen. Büdingen, die altevan=
ſiſche
Stadt, entbietet ihren Gäſten herzlichen Willkomm.
en des Drucks und der Sorge ſoll uns der Evangeliſche
eben! Auf nach Büdingen!
chengemeindetag zu Ober=Namſtadt, der am letzten Sonn=
ab
der Feſtgemeinde und den zahlreichen aus Darmſtadt,
Seeheim, Nieder=Modau, Rohrbach und Wembach,
Ueberau, Gundernhauſen, Georgenhauſen und Zeilhard
Tſten einen lebendigen Eindruck davon, daß in einer Anzahl
Hemöl er tatſächlich das geſchieht, wozu die treffliche Feſtpredigt
Pfarrus torck zu Langen aufforderte mit ihrer Mahnung, nicht
m nyährten Alten feſtzuhalten, ſondern auch ein Neues zu
beiden Vorträge, die in der Gemeindeverſammlung dar=
en
woa der von Prof. D. Matthes über Hebung des Kir=
beſuchs
=ch Gemeindeleben und der von Oberreallehrer Sann
Kirzi rind Gemeindeleben waren inhaltsreich und gaben ein
von dem im neuen Werden begriffenen Gemeindeleben,
der Darmſtädter Gemeinden. Die freie Ausſprache, die
die si kräge anſchloß, zeichnete ſich dadurch aus, daß in ihr nur
rr. Deten und Männer freimütig ſprachen, die der, zumal in
reiſe evangeliſchen Männervereine neu erwachten Freude an
rchl N Gemeindeleben lebhaften Ausdruck gaben und die emp=
in
1c=Namſtadt dieſelben Wege einzuſchlagen. Der Gemeinde
Ram in deren Namen Pfarrer Lie. Wags die Verſammlung
reunk) er Worten begrüßte, iſt herzlichſter Dank dafür zu ſagen,
ie dii Beranſtaltung der heſſiſchen Landesgruppe des deutſchen
Semeindetages ermöglicht und durch Schmücken des Got=
Durch die ſehr ſchönen Darbietungen des Kirchengeſangver=
d
O ugendvereine verſchönt und feſtlich geſtaltet hat.
Juz) ron. Kommenden Oktober werden es 50 Jahre, daß der
ge be Kirchengeſangverein der Stadtkirche
unx) re ſegensreiche Tätigkeit entfaltet hat. Dank der tüchtigen
ſesi Vorſitzenden und Dirigenten und des zielbewußten, eifri=
Streb d einer Mitglieder iſt es ihm gelungen, Großes zu leiſten,
at diei Hen Schätze, die wir in den herrlichen Werken alter und
dderner ker der Kirchenmuſik beſitzen, in reichem Maße zu Gehör
Carde nahe gebracht; er hat anregend in unſerer Stadt und
Heſſen= , in Deutſchland und darüber hinaus gewirkt; durch
inen Eirz, iſt der Kirchengeſangverem für Heſſen entſtanden, der
it über Kirchengeſangbereine und viele Chorſchulen zählt, ebenſo
der K3. für Deutſchland, der alle Länder Deutſchlands umfaßt
durch / Cmäßige Tagungen einigend und fördernd wirkt. Er hat
ch die Eigkeit billigen Notenmaterials erkannt und bewirkt, daß
mn K.G.=. 7r Heſſen die Heſſiſchen Chorhefte verlegt wurden, die
tt in 22 den von Exemplaren in Deutſchland und Oeſterreich
braucht en. Der Verein beabſichtigt, ſein Jubiläum beſonders
wdurch zuſ n, daß er ſeine Darbietungen in der Kirche zu ſteigern
no zu be kommnen ſucht. Er wird am Dienstag, den 2. Sept.,
ne wöche0 Hen Proben wieder aufnehmen und hofft und wünſcht,
zahlroy ftimmbegabte Glieder der Gemeinde ſeine Reihen ver=
irken
unin re Aufgaben fördern helfen. Die Proben finden Diens=
g
5 abenSt r 8 Uhr im Evgl. Gemeindehaus Kiesſtraße 17 ſtatt.
nd und Bühne behandelt in Vorträgen und Aufführun=
in
eine vd. Zentralinſtitut für Erziehung und Unterricht in Gemein=
haft
mit 1 Bühnenvolksbund dem Rhein=Mainiſchen Verband, der
eſſiſchen 2.½ alſtelle für Volksbildung und den Vertretern der Jugend=
Aege und 0 ndbewegung in Frankfurt am Main vorbereitete Tagung,
ie am 15., und 17. September ds. Js. in Frankfurt am Main ſtatt=
unden
ſoll.) naue Programme verſendet das Zentralinſtitut für Er=
ſehung
uru riterricht, Berlin W. 35, Potsdamerſtraße 120, ſowie die
ſchäftsſteſ rir die Tagung Jugend und Bühne in Frankfurt am
mmIfenlager 1. An dieſe ſind auch alle Anmeldungen, Woh=
beſtelu
n uſw. zu richten.
Disſ wülkerung wird aufs nachdrücklichſte davor gewarnt, mit
port=Kompagnie Urania in Valkenburg (Holland) in
bindung zu treten. Es handelt ſich um ein Unternehmen,
eine ganze Reihe von Perſonen um beträchtliche Summen
en iſt. (Vom Polizeiamt.)

*9. Verbandstag des Heſſiſchen
Schuhmachermeiſter=Verbandes.
Der 9. Verbandstag des Heſſiſchen Schuhmachermeiſterverbandes
wurde am Monrag vormittag mit einem Allgemeinen Schuh=
machertag
im Konkordiaſaal fortgeſetzt.
Direktor Schüttler von der Handwerkskammer hielt einen Vor=
trag
über allgemeine Handwerkerfragen. Der Redner
bemerkte in der Einleitung zu ſeinem Vortrag, er wolle nicht die Ver=
hältniſſe
des Handwerks in der vergangenen Zeit ſchildern, ſondern mehr
die Zuſtände betrachten, wie ſie im Jahre 1923 und in den erſten Mong=
ten
des Jahres 1924 waren. Ueberall zeige ſich eine Nichtachtung der
Belange des Handwerks. Bei den maßgebenden Stellen der Reichs=
regierung
glaube man, dem Handwerk Feſſeln anlegen zu müſſen, auch
ſcheine man immer noch nicht zu erkennen, welch großen wirtſchaftspoli=
tiſchen
Faktor das geſamte deutſche Handwerk darſtelle. Dieſe fortgeſetzte
Außerachtlaſſung des Handwerks habe zu dem Antrag des Reichsver=
bandes
des deutſchen Handwerks geführt, daß in der Reichsregierung
ein beſonderes Staatsſekretriat für das Handwerk geſchaffen werde. Der
Redner ging dann näher auf die wirtſchaftlichen Auswirkungen der
Inflationszeit ein. Man habe ja bereits während des Krieges das ſchöne
Preistreibereigericht geſchaffen gehabt und aus Angſt vor der Straße
im Juli 1923 dieſes Recht verſchärft und die Befugniſſe der Preisprü=
fungsſtellen
ganz erheblich erweitert. Mit der Knechtung und Bedrük=
kung
des gewerblichen Mittelſtandes habe man geglaubt, die deutſche
Wirtſchaft retten und den Sturz der Mark aufhalten zu können. Man
habe es aber nicht fertig gebracht, eine ähnliche Geſetzgebung gegen
Großkonzerne und Großſyndikate zu erlaſſen, deren Preisbildung dochkz
gerade die Kalkulation des Handwerks maßgebend beeinflußte. Fort=
geſetzt
wären dagegen Verhandlungen mit der Landes= Preisprüfungs=
ſtelle
und ihren Unterſtellen zu prüfen geweſen unter Zuziehung der
Handwerkeroganiſationen, da immer wieder mit Schärfe auf einen
Preisabbau hingewirkt wurde. Es hätte ſchärfſter Anſpannung bedurft,
um die Berechtigung des Handwerks zur Preisbildung ſeiner Erzeug=
niſſe
zur Anerkennung zu bringen. Es dürfte aber auch nicht unerwähnt
bleiben, daß vielfach die Innungen ſich Verſtöße gegen die Verordnun=
gen
zuſchulden hätten kommen laſſen. Die Auffaſſung, daß Zwangs=
innungen
ihren Mitgliedern bindende Preiſe vorſchreiben könnten, ſei
abwegig; aber das Geſetz verbiete nicht, daß dieſe Innungen ihren Mit=
gliedern
Richtlinien für die Preisbildung geben könnten. Das Mini=
ſterium
für Arbeit und Wirtſchaft habe dieſe Auffaſſung anerkannt. In
abnormen Zeiten, wie den heutigen, ſei zu berückſichtigen, ob nicht die
Preiſe bei der Notlage weiter Kreiſe geſenkt werden könnten. Redner
kritiſierte das Verfahren der Wuchergerichte. Wegen einer Preisdifferenz
von 1215 Pfg. habe das Schöffengericht Gernsheim einen ehrlichen
Handwerker zu ſechs Wochen Gefängnis verurteilt; ſpäter ſei allerdings
das Urteil aufgehoben worden. Das Handwerk verlange die Aufhebung
der Preistreibereiverordnung; ein Teilerfolg ſei inſofern erzielt worden,
als die Beſtimmungen über die Wüchergerichte aus der Preistreiberei=
berordnung
inzwiſchen aufgehoben worden ſind. Im Mai vorigen Jah=
zes
ſei die Verordnung über den Verkehr mit Deviſen herausgekommen;
eine große Zahl von Firmen habe fortgeſetzt in ausländiſcher Währung
fakturiert, als aber das Handſverk zu derfelben Preisberechnung über=
ging
, ſei die Behörde dagegen eingeſchritten. Dem Handwerk habe
man eine Rechnungſtellung auf Goldmark erſt im Dezember vor. Js.
zugebilligt.
Nach der Einführung der Rentenmark ſei zunächſt ein Wiederauf=
leben
der deutſchen Wirtſchaft eingetreten, dann aber eine Stockung,
die ſeit Monaten andauere. Wenn nicht die Heſſiſche Handwerkskammer
es verſtanden hätte, eine großzügige Kreditorganiſation durch Verhand=
lungen
mit den Privatbanken durchzuführen, ſo wären die einzelnen
Betriebe nur auf die Bankanſtalten oder ſonſtige Geldgeber ange=
wieſen
.
Die weiteren Ausführungen des Redners galten der Steuerfrage,
insbeſondere der Einkommenſteuer. Der Redner erwähnte u. a., daß
durch Verhandlungen mit dem Landesfinanzamt erreicht worden ſei,
daß in Heſſen die größeren Betriebe (mehr als 10 Perſonen) unter die
Vorauszahlung der Steuer für Handwerksbetriebe einbegriffen werden.
Wie ſtark die Belaſtung des Handwerks ſei, zeige ein Blick in den Vor=
anſchlag
des Volksſtaates Heſſen, wonach für das Jahr 1924 aus Ein=
kommenſteuern
rund 20 Millionen gezogen würden, während aus Ge=
werbe
= und Grundbeſitz in regulären und Sonderſteuererhebungen mehr
als 23 Millionen zu erwarten ſtehen. Eine derartige Steuerbelaſtung
könne ſelbſtverſtändlich nur vorübergehend ſein. Das Handwerk fordere
weiter nichts von der deutſchen Wirtſchaft, als volle Anerkennung als
ſelbſtändiger Berufsſtand wie andere Wirtſchaftsgruppen.
Zum Schluſſe ſeiner Ausführungen ſprach der Redner auch von
dem Londoner Abkommen und ſprach die Erwartung aus, daß der
Reichstag es annehmen möge. Wären auch nicht alle Wünſche in Lon=
don
erfüllt worden, ſo brauche doch unſere Wirtſchaft unbedingt eine
Ruhepaufe und einen ausländiſchen Kapitalzufluß, um den Weg wieder
aufwärts finden zu können. Die Ausführungen des Redners fanden die
einmütige Zuſtimmung der Anweſenden.
Nach dem Vortrag wurde die Preisverteilung vorgenom=
men
. Das Programm der Tagung, die Montag zu Ende ging, ſah
noch einen Beſuch des Schloßmuſeums und einen Ausflug nach dem
Jagdſchloß Kranichſtein vor.
Geflügelzuchtverein Ornis. Im Anker fand die Monatsver=
ſammlung
ſtatt. Der 1. Vorſitzende eröffnete die gut beſuchte Verſamm=
lung
mit einem Bericht über die bevorſtehende Ausſtellung. Allſeitige
freudige Zuſtimmung erregte die Mitteilung, daß neben den bereits ſchon
gemeldeten Spezialklubs auch der Bagdettenklub ſich an unſerer Jubi=
läumsausſtellung
mit einer Sonderſchau beteiligen wird. Mit beſon=
derem
Dank nahm die Verſammlung die Mikteilung betreffend der Käfig=
beſchaffung
auf. Herr Bormet führte uns in recht lebendig geſchilderter
Weiſe das Bild der kommenden ſchönen Schau vor Augen, gleichzeitig
damit allen Züchtern und Mitgliedern einen Anſporn gebend, mit ganzer
Kraft und eiſernem Willen das geſteckte Ziel zum Wohle des Vereins ſo=
wie
der geſamten Geflügelzucht zu erreichen. Alsdann fand ein reger
Gedankenaustauſch über die zur Schau geſtellten engl. Zwergkröpfer ſtatt,
an der ſich u. a. bewährten Züchtern auch unſer Altmeiſter in der Tau=
benzucht
, Herr Schnepper, in humorvoller Weiſe beteiligte. Den Schluf
bildete eine reichhaltige Verlofung, und mit Freuden nahmen die glück=
lichen
Gewinner ihre ſaftigen Braten u. dergl. angenehme Sachen mit
nach Hauſe. Allen Anweſenden werben die in ernſtem Züchterkreiſe
fröhlich verlebten Stunden in angenehmer Erinnerung bleiben.
8 Beziuksſchüffengericht. 1. Kaufmann Anton Boller von Flörs=
heim
am Main, 2. deſſen Schweſter Katharina Boller von da, 3.
Fährmann Adam Schindling von Höchſt a. M., wohnhaft in Flörs=
heim
, ſind: Boller des Diebſtahls von Fahrrädern bei Opel in Rüſſels=
heim
, Kath. Boller und Adam Schindling der Hehlerei angeklagt. Anton
Bolleu, der in Unterſuchungshaft ſitzt, gibt die unter Fälſchung von Tor=
häſſen
begangenen Diebſtähle zu, Kath. Boller und Schindling beſtreiten
eine Hehlerei. Der Leumund war bisher gut. Bei Kath. Boller han=
delt
es ſich um einen, bei Schindling um drei Fälle. Sch. hat drei Räder
gekauft, die Schweſter Boller ein ſolches Rad für einen dem Bruder ge=
machten
Anzug erhalten. Der Staatsanwalt beantragt gegen Anton
Boller wegen Diebſtahls und ſchwerer Urkundenfälſchung eine Geſamtge=
fängnisſtrafe
von zwei Jahren unter Anrechnung der Unterſuchungshaft,
gegen Kath. Boller eine ſolche von zwei Monaten, die wohl in Geldſtrafe
umzuwandeln ſeien, gegen Schindling acht Monate Gefängnis. Die Ver=
teidigung
Bollers bittet, ihn nur wegen Diebſtahls zu verurteilen, da
eine Urkundenfälſchung nicht vorliege, ſondern nur Legitimationspapiere
in Frage kämen, bei der Schweſter Boller liege keine Hehlerei vor. Der
Verteidiger Schindlings vermißt jedes Moment dafür, daß dieſem beim
Erwerb der drei Räder ein ſtrafbares vorſätzliches oder fahrläſſiges An=
ſichbriugen
nachgewieſen ſei, zumal Schindling ſofort, nachdem die Haus=
ſuchung
bei Boller die Diebſtähle ergeben hatte, ſich zur Polizei in Flörs=
heim
begab und dort fragte, was er tun ſolle, da er drei Räder von Bol=
ler
gekauft habe; er bittet um Freiſprechung, Urteil: Anton Boller
erhält eine Gefängnisſtrafe von acht Monaten, Kath. Boller wird
freigeſprochen, ebenſo Adam Schindling. Dem Anton Boller
wird die Unterſuchungshaft ſeit 23. Juni 1924 angerechnet. Diebſtähle
zum Nachteil der ſüddeutſchen Glaswerke G. m. b. H., hier, führen
Schreiner Hch. G. und Kaufmann Herbert Sch., beide hier, in deren Dien=
ſten
, vor Gericht, während ſich der in Mannheim wohnhafte Jean
Walter von Unterſchönmattenwag als Hehler zu verantworten hat.
Walter war früher Abnehmer der Firma und beſtreitet, von den Dieb=
ſtählen
, die G. und Sch. zugeſtehen, etwas gewußt zu haben. Belaſtend
für ihn iſt die von Sch. mit ihm geführte Korreſpondenz. Walter will
angenommen haben, es handele ſich um Waren, die Sch. als Angeſtellter
der Firma oder für Rechnung eines Dritten von dieſer bezogen habe. Das
Diebſtahlsgut waren 4 Kiſten Spiegelgarnituren, die Walter wieder an=
derweit
verkauft hat. Sch. erklärt, bei den Diebſtählen aus einer Not=
lage
heraus gehandelt zu haben, von der Walter aber nichts gewußt
haben will. Die Kiſten enthielten 40 Stück Kriſtallfacettſpiegel im Werte
von etiva 800 Goldmark. Der wegen Gewerbeſteuervergehen vorbeſtrafte
Walter befindet ſich in Unterſüchungshaft. Der Staatsanwalt hält Ge=
ſtändnis
und ſonſtige Angaben der diebiſchen Angeklagten für glaub=
haft
, auch ſoweit dieſe den der Hehlerei angeklagten Walter belaſten, und
letzteren der gewerbsmäßigen Hehlerei ſchuldig. Es werden gegen G.
und Sch. je 7 Monate Gefängnis, gegen Walter ein Jahr Zuchthaus be=
antragt
. Die Verteidigung von G. und Sch. bittet um Anwendung des
Geldſtrafengeſetzes. Urteil: G. und Sch. erhalten je 4 Monate
Gefängnis Walter 6 Monate Gefänynis; bei Walter wurde
gewerbsmäßige Hehlerei nicht angenommen,

Konferenz des Chriſtlichen Meigiiarßeiter=
verbandes
, 6. Bezirk, für das beſetzte Gebiet.
Der Chriſtliche Metallarbeiterberband 4. Bezirk hielt für ſeine
Vertrauensleute und Funktionäre des beſetzten heſſiſchen Gebietes, ſowie
für den Hunsrück, Rheingau, Taunus und Höchſt a. M. am Sonntag,
den 24. Aug., in Mainz eine Konferenz ab. In ſeiner Begrüßung
konnte der Konferenzleiter Heibel=Mainz feſtſtellen, daß aus allen in
Betracht kommenden Gebieten Vertreter zahlreich erſchienen ſind. Zu
Punkt 1 der Tagesordnung: Ueber innere Verbandsarbeit, referierte
Geſchäftsführer Theis, über den 2. Punkt: Aufgabe der Vetriebs=
räte
, ſprach Stadtv. Marſchang=Höchſt a. M. Beide Redner
gaben auf Grund ihrer langjährigen praktiſchen Erfahrungen wertvolle
Anregungen über die zukünftige Arbeit der Sektionsleiter wie für unſere
Betriebsräte. Aber auch die Ausſprache, die ſich an die Vorträge an=
ſchloß
, zeigte, wie überall der Wille vorhanden iſt, den Verband, trotz
der ſchweren Zeit, vorwärts zu bringen. Die vorgeſchlagene weſenkliche
Erhöhung der Lokalbeiträge wurde einſtimmig gutgeheißen. Auch die
Diskuſſion über den zweiten Vortrag gab ein Bild, wie manchmal die
Betriebsräte ihre Aufgaben verkannt haben und, daß auf dieſem Gebiet
von den Vetriebsräten noch manches nachzuholen iſt. Nach Erledigung
einiger interner Punkte, wie die Wahl eines Verwaltungsausſchuſſes
uſw., hielt der Bezirksleiter Weſp den Schlußvortrag. Ausgehend,
daß in dieſem Jahre 25 Jahre verfloſſen ſind, wo die Gründung der
chriſtlichen Gewverkſchaften vollzogen wurden und, daß gerade hier in
Mainz vor 25 Jahren ſich die junge Bewegung damals ihre Leitfätze
gab, die bis auf den heusigen Tag noch voll in Geltung ſind und die
trotz Weltkrieg, Revolution uſw. noch keine Aenderung erfahren brauch=
ten
, muß uns zeigen, daß unſere Auffaſſung über Gewerkſchaftsarbeit
die richtige iſt. Eingehend behandelte dann der Redner die Aufgaben
des Verbandes in der heutigen Zeit. Uraufgabe einer richtigen Gewerk=
ſchaft
iſt es, der Arbeiterſchaft in jeder Staatsform helfend zur Seite
zu ſtehen, Lohn= und Arbeitsverhältniſſe zu verbeſſern, die arbeitsrecht=
lichen
Belange zu wahren uſw. Aber auch politiſch und relegiös ſich
neutral zu verhalten, gehört zur Aufgabe einer Gewerkſchaft. Die
chriſtlichen Gewerkſchaften haben ſeit ihrer Gründung bis auf den heuti=
gen
Tag dies getan. Kurz geſagt, praktiſche Tagesarbeit für die Arbei=
terſchaft
zu leiſten, das iſt die Aufgabe einer Gewerkſchaft. Am Schluſſe
ſeiner grundſätzlichen Ausführungen kam der Redner auf die Eingaben
und Maßnahmen, die der Bezirk getroffen hat, zu ſprechen. Eingaben
wurden gemacht an die einzelnen Länderregierungen um die Erhöhung
der Erwerbsloſen= und Wiedereinführung der Kurzarbeiterunterſtützung.
Ferner fordert der Bezirk von den in Betracht kommenden Länderregie=
rungen
, daß endlich einmal etwas Durchgreifendes getan wird, um den
Wucher zu bekämpfen, der bei den Lebensmitteln und ſonſtigen Bedarfs=
artikeln
kraſſer wie je zum Ausdruck kommt. Die Lebensmittelpreiſe
ſteigen wieder, aber ein Eingreifen der Preisprüfungsſtellen iſt nicht zu
zierken. Aber auch dem Gebiet den hohen Bankzins zu nehmen, muß
von den berufenſten Stellen verlangt werden, daß auf dieſem Gebiete
alles getan wird, damit dieſer Wucherzins beſeitigt wird. Was vor dem
Kriege Wucher war, muß auch heute noch Wucher ſein. Es muß nicht
allein von der Reichsregierung verlangt werden, daß die Arbeitsloſig=
keit
abnimmt, ſondern auch die Landesregierungen müſſen alles tun,
damit die Arbeitsloſigkeit ein Ende nimmt. Die Arbeiterſchaft hat das
Brot der Arbeitsloſigkeit vielfach zu lange gegeſſen, um nicht zu wiſſen,
wie bitter es ſchmeckt. Sie weiß es leider nur zu gut. Die Organiſa=
tion
aber wird nach wie vor den Weg gehen, der ihr vorgeſchrieben iſt
als Gewerkſchaft, als Vertreterin der organiſierten Arbeiterſchaft. Sie
wird auch in der Zukunft alle ihr zu Gebote ſtehenden gewerkſchaftlichen
Mittel einſetzen, damit endlich wieder einmal die Lage der Arbeiterſchaft
eine beſſere wird. Wir werden weiter den Weg gehen, den wir in den
letzten 25 Jahren gegangen ſind zum Wohle der deutſchen Arbeiterſchaft.
Der lebhafte Beifall und der einſtimmige Beſchluß, von einer Ausſprache
über dieſes Referat abzuſehen, zeigte, wie bei allen Delegierten der
Wille vorhanden iſt, das Gehörte jetzt auch überall in die Tat umzu=
ſetzen
. Der Vorſitzende konnte dann noch feſtſtellen, daß die anweſenden
Vertreter des beſetzten Gebiets ſich voll und ganz der Auffaſſung über
die Annahme des Londoner Abkommens der Vertrerer der chriſtlichen
Gewerkſchaften, wie es im Bezirk Köln zum Ausdruck kam, anſchließen.
Und mit einem kräftigen Appell, nunmehr an die praktiſche Gewerk=
ſchaftsarbeit
heranzugehen, fand die Konferenz ihren Abſchluß.

Der Muſikverein Darmſtadt macht darauf aufmerkſam, daß eine
Anzahl inaktiver Mitglieder noch keine Plätze für die Hauptkonzerte zu
dem bekanntgegebenen Termin (25. Auguſt) beſtellt hat. Die Mitglieder
werden gebeten, dies umgehend nachzuholen (ſiehe heutige Anzeige), da
ſonſt über die Plätze anderweitig verfügt wird. Auch neue Mitglieder
können bei ſofortiger Anmeldun gbei A. Baumann, Wilhelminenſtraße 17,
noch aufgenommen werden
Auszahlung von Militärverſorgungsgebührniſſen beim hieſigen
Poſtamt I. Die Auszahlung der Militärverſorgungsgebührniſſe für den
Monat September erfolgt am 29. Auguſt an 8 Zahlſkellen in der Paket=
ausgabe
von 7½12 Uhr vorm und 25 Uhr nachm. Die an dieſem
Tage nicht abgehobenen Beträge werden noch bis einſchließlich 3. Sep=
tember
zum Abheben in der Rentenſtelle während der Zahlſtunden von
8½ Uhr vorm. bis 12½ Uhr nachm. bereit gehalten. Nach dieſem Tage
findet eine Zahlung von Militärverſorgungsgebührniſſen nicht mehr ſtatt.
Die Beträge werden vielmehr dem Verſorgungsamt zurücküberwieſen.
Lokale Veranſialtungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Sinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Mieterverein Darmſtadt. Wir machen unſere Mitglie=
der
darauf aufmerkſam, daß am kommenden Mittwoch abend im Hoſpiz
(Obergaſſe) eine außerordentliche Generalverſammlung unſeres Vereins
ſtattfindet. Zunächſt werden in einem Vortrag die derzeit wichtigſten
Fragen des Mieterrechts und Mieterſchutzes beſprochen, im Anſchluß da=
ran
ſtehen wichtigſte Organiſationsfragen zur Beratung. Wir laden
unſere Mitglieder zu zahlreicher Beteiligung freundlichſt ein. Mitglieds=
karte
muß am Saaleingang vorgezeigt werden. Zugleich machen wir
auf unſere Auskunftsſtelle aufmerkſam, die regelmäßig jeden Mittwoch
abend von 68 Uhr im Feierabend, Stiftſtraße 51, unter Leitung eines
Juriſten in allen das Mietverhältnis betreffenden Fragen Rat und Aus=
kunft
erteilt wird. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Kunſinotizen.
Ueder Werke, Künfſier und künffleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchiebt, behält ſich die Redaktion ibr Urteil vor.
Palaſt=Lichtſpiele. Mutter, der berühmteſte Fox=
Film, hat ein Jahr lang ſechs Theater in New=York gefüllt. Dieſer
Film hat die größten Erfolge auf der ganzen Welt zu verzeichnen. Er
wurde in Boſton 13 Wochen, in Chikago 11 Wochen, in Cineinnatti 7,
in Columbia 4, in Philadelphia 8, in Pittsburg 9, in San Franzisko,
Toledo, Toronto, Los Angeles und Cleveland zirka 8 Wochen geſpielt.
Der Film läuft ab Freitag im Palaſt=Lichtſpiel. Die Rolle der Mutter
wird von Mary Carr dargeſtellt, und dieſe Darſtellung iſt ſo vollendet,
daß Mary Carr mit dieſem Film in die Reihen der größten Filmkünſt=
lerinnen
gerückt iſt. Von beſonderem Intereſſe dürfte es ſein, daß die
reizenden Kinder der Mutter im Film zum großen Teil die eigenen
Kinder Mary Carrs ſind. Der Film ſchlägt an Beliebtheit alles, was
das Kino bis zum heutigen Tage gebracht hat; die Premierenzahlen
legen davon Zeugnis ab. Mehr als 80 Millionen Menſchen haben bis=
her
das Stück andächtig betrachtet. Die rührende, dem wirklichen Leben
entnommene Handlung brachte auch in den härteſten Zuſchauern Ge=
fühlsſaiten
zum tönen, jene Saite, die vielleicht ſeit ihrer Jugend nicht
mehr erklungen war. Die Freuden und Leiden einer Mutter, einer der
Millionen Mütter, die in der ganzen Welt das gleiche Schickſal haben,
ſind hier mit unvergeßlicher Treue und Realiſtik geſtaltet. Mary Carr
erweiſt ſich als eine Künſtlerin, die das Herz jedes Einzelnen gewinnen
muß, denn was wir in ihrer Leiſtung ſehen, iſt nicht einfach eine vor=
zügliche
Schauſpielerin, ſondern eine echte Mutter, das treue Mütter=
chen
, deſſen wir uns ſo gerne erinnern und das uns allen ſo nahe ſteht.

Geſchäftliches.
Moderne Kleidung und trotzdem dabei ſparen
wie oft wurde vergeblich verſucht, beides in Einklang zu bringen. Und
doch iſt es möglich: Die in den weiteſten Kreiſen bekannte Zeitſchrift
Behers Modenblatt aus dem Verlag Otto Beyer, Leipzig, ſteht bei
der Verwirklichung des Grundſatzes als vollkommenſter und praktiſcher
Verater für die Haus= und Berufsſchneiderei jeder Hausfrau treu zur
Seite. Eine Fülle moderner und dabei doch praktiſcher Modelle für
Damen und Kinder bietet jedes Heft, das die Anſchaffung der notwendi=
gen
Schnitte durch zwei beiliegende Schnittbogen für alle im Heft
abgebildeten Kleidungsſtücke entbehrlich macht. Nicht nur der Mode,
ſondern auch der Handarbeit, der Unterhaltung und Belehrung wird
in weitgehendſtem Maße Rechnung getragen. Alles in allem kann ge=
ſagt
werden, daß Beyers Modenblatt in den Haushalt jeder wirtſchaftlich
denkenden Hausfrau gehört. Wenige Pfennige ſind es im Monat, die
ſie dafür auszugeben hat; aber ſie wird manche Goldmark für andere
Zwecke erübrigen können, wenn ſie die mannigfaltigen Vorteile dieſer
praktiſchen Zeitſchrift ſich nutzbar zu machen weiß. Der Darmſtädter
Buch= und Zeitſchriften=Vertrieb Karl Herzberger. Darmſtadt.
Karlſtraße 39, wird Beſtellungen darauf prompt erledigen und hat der
heutigen Nummer einen Proſpekt beigelegt, der die beſondere Beachtung
unſerer Leſerinnen verdient.
(19683

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 2G. Auguſt 1924.

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noch 6
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Ab=
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teile
He
lung
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Aus Heſſen.
* Eine Kraftpoſtverbindung vom Bayeriſchen
Maintal in den Heſſiſchen Odenwald.

Es iſt ein lange gehegter Wunſch nicht nur des Main= und Müm=
lingtals
, ſondern auch aller Wanderer und Odenwaldfreunde, die den
öſtlichen Odenwald beſuchen, daß eine Kraftpoſtverbindung von Milten=
berg
nach Erbach-Michelſtadt und von da nach Lindenfels-Bensheim
eingerichtet wird. Muß doch der Reiſende, der von Erbach oder Michel=
ſtadt
nach Miltenberg will, mit der Bahn ſo zeitraubende Umwege machen,
daß er zu Fuß viel eher an ſeinen Beſtimmungsort käme.
Den ſeit vielen Jahren beſtehenden Plan der obengenannten Kraft=
poſtverbindung
hat der rührige Vorſitzende des Odenwald= Verkehrsbun=
des
, Herr Kreisamtmann Dr. Röſener, wieder aufgegriffen, um ihn
ſeiner Verwirklichung entgegenzuführen. Kurz vor der Inflation war

das Projekt ſchon ſoweit gediehen, daß von ſeiten der Intereſſenten die
geplante Strecke, die weit großzügiger wie das heutige Projekt angelegt

war, abgefahren werden konnte. Da kam die Inflation und machte dieſen
Plan wie ſo vieles andere zunichte.
Anläßlich des Eulbacher Marktes in Erbach Ende Juli ds. Js. wurde
eine Autolinie von Miltenberg über Amorbach nach Erbach über die
Hauptfeſttage eingerichtet, die ſtark benützt wurde. Der Verkehrsverein
Erbach hatte Hand in Hand mit dem Bürgermeiſter von Erbach Dank
des Entgegenkommens der O.P.D. Würzburg dies erreicht. Man hatte
damals auch für die Feſttage die Autolinie Bensheim-Lindenfels nach
Erbach durchführen wollen, doch ſcheiterte dieſer Plan daran, daß einer
der Lindenfelſer Kraftpoſtwagen defekt war und das Poſtamt Lindenfels
trotz mehrfacher Anträge keinen Erſatzwagen erhalten konnte. Wie wir
ſeinerzeit ſchon berichteten, fand auch während der Hundertjahrfeier des
Eulbacher Marktes eine Tagung des Odenwald=Verkehrsundes ſtatt, wäh=
rend
der Kreisamtmann Dr. Röſener wieder über den Fortgang der
Verhandlungen mit der O.P.D. Würzburg berichtete.
Ein glücklicher Zufall wollte es, daß die O.P.D. Würzburg die Drei=
radpoſtlinie
MiltenbergRiedern im Laufe des Herbſtes zu einer mit
9ſitzigen Dürkopp=Wagen befahrenen Linie ausbaut. Da der für dieſe
Linie vorgeſehene Wagen nicht an jedem Tage ausgenützt wird, war es
der O.P.D. Würzburg möglich, dieſen an vier Tagen für die geplante
Kraftpoſtverbindung vom Bayeriſchen Maintal nach dem Mümlingtal zur
Verfügung zu ſtellen. Dies iſt ein großer Vorteil für die beteiligten In=
tereſſenten
, da anderwärts von den Oberpoſtdirektionen die Anſchaffung
eines Kraftwagens auf die in Betracht kommenden Bezirke umgelegt
wurde. Es wäre demnach nur noch die den Betrieb ſichernde Garantie=
ſumme
von dem Intereſſenkreis (Bezirk, Kreis und Gemeinden) aufzu=
bringen
. In einer von dem äußerſt tätigen Erbacher Verkehrsverein
einberufenen Verſammlung aller Gewerbetreibenden Erbachs wurde ein=
ſtimmig
der Beſchluß gefaßt, die auf Erbach entfallende Summe aus
ihren Kreiſen aufzubringen. Eine in dieſer Sitzung erfolgte Zeichnung
hatte den ſchönen Erfolg, daß die nicht nur von Erbach, ſondern von
allen in Betracht zu kommende, von der O.P. D. verlangte Summe weit
überzeichnet wurde. Dies ſpricht ein beredtes Zeugnis dafür, welch große
Bedeutung die Erbacher Geſchäftswelt der Verwirklichung dieſes Planes
zumißk.
Der Fahrplanentwurf ſieht für die vier Tage und zwar für Diens=
tag
, Donnerstag, Freitag und Sonntag die nachſtehende Verbindung vor:

80 (Bahn) ab Amorbach
an (Bahn) 655 910 km Miltenberg 6es 920 3. Klein=Heubach 615 940 7 Laudenbach 6ee 1000 16 Hainhaus 530 10:0 17 Vielbrunn 528 1050 20 Eulbach 1035 22 Kreuzung Würzberg 1085 28 Erbach 1110 30 Michelſtadt (Bhf.) A

Die auf der Hin= und Rückfahrt zutage tretenden Verſchiedenheiten in der
Fahrzeit werden durch die Steigungen bedingt, auf denen naturgemäß
ein beſetzter Kraftwagen etwas langſamer fahren muß.
Einen Schönheitsfehler hat dieſer Fahrplan, den beſonders die vie=
len
Wanderer der großen Städte bedauern werden; es iſt nämlich mit
dieſem nicht möglich, von Darmſtadt, Frankfurt, Heidelberg, Mannheim
und den andern großen Städten aus in einem Tage in das Maintal und
zurückzukommen. Vielleicht ließe ſich da noch eine Aenderung ſchaffen.
Unendlich bedauerlich iſt auch, daß dieſe Kraftpoſtlinie nicht zu glei=
cher
Zeit nach Fürth bezw. nach Lindenfels (von dort führt bekanntlich
eine Kraftpoſtlinie nach Bensheim) ausgebaut wird. Vielleicht nimmt
ſich die O.P. D. Darmſtadt dieſes Planes ebenſo rührig an, wie Würzburg
den bayeriſchen Teil nach dem Mümlingtal bearbeitet hat. Wie uns die
O.P. D. Würzburg mitteilt, liegt das ganze Projekt ſchon den maß=

gebenden Stellen in München vor. Hoffentlich verſagen dieſe der für
den ganzen Odenwald und das Maintal ſo wichtigen Verbindung nicht
ihre Zuſtimmung.
Wir werden über den weiteren Verlauf der Angelegenheit berichten.

* Griesheim, 24. Aug. Gemeinderatsbericht. Die Prü=
fung
der Gemeinderechnung pro 1922 hat zu Beanſtandungen keinen
Anlaß gegeben. Betreffs Ausſchlags der Gemeindeſteuer pro 1924
wurde der Beſchluß vom 24. Juli d. J. auf Vorſchlag des Kreisamts
wie folgt geändert: 20 Goldpf. auf ja 100 Mk. Steuerwert der Gelände
und Bauplätze, 50 Goldpf. auf je 100 Mk. Steuerwert des land= und
forſtwirtſchaftlich genutzten Grundbeſitzes, die Gewerbeſteuer auf der
Grundlage des Geſetzes vom 27. März 1924. Die Vergebung der Koh=
len
= und Kokslieferung für die Schulen wurde wegen nochmaliger Ver=
handlung
mit den Kohlenhändlern zurückgeſtellt. Noch einer Verfügung
des Miniſteriums des Innern vom 19. Juli 1924 haben die Gemeinde=
rechner
neue Dienſtſicherheiten zu ſtellen. Die Kautionsſumme wurde
vom Gemeinderat auf 600 Mk. feſtgeſetzt. Der Gemeinderechner hat für
dieſen Betrag eine Hypothek auf ſeine Hofreite zu beſtellen. Dem Kon=
rad
Wilhelm Funk 3 hier wurde die Genehmigung zur Erbauung eines
Gebäudes von 4,50 Meter Breite an der Straße mit Knieſtock und Traufe
nach der Straße zu erteilt. Dem Johannes Zugſchwerdt wurde zur
Vollendung ſeines begonnenen Wohnhaufes ein weiterer Baukoſten=
zuſchuß
von 800 Mk. bewilligt. Heinrich Stier 2.,, Philipp Altweiler 2.
und Kaſpar Knecht mußten die ſeinerzeit von der Gemeinde erworbenen
Bauplätze wieder zurückgeben, da dieſelben nicht innerhalb zwei Jahren
erbaut worden waren. Als Entſchädigung für die verlorenen Kreszen=
zen
wurde denſelben je eine Vergütung von 50 Goldmark bewilligt. Dem
Johannes Helfmann 2. hier wird ein Bauplatz in der Sterngaſſe zum
Preiſe von 1 Goldmark pro Quadratmeter übertragen. Da Helfmann
erſt im nächſten Frühjahr zu bauen beabſichtigt, behält ſich der Ge=
meinderat
das Recht vor, für den Fall, daß ſich ein Bauluſtiger einſtellt,
der ſofort bauen will, die Uebertragung an Helfmann wieder zurückzu=
ziehen
. Dem Georg Bender und Friedrich Schüler 2. wird die Deck=
gebühr
für ihre Kühe erlaſſen, da beide Muttertiere verendet ſind. Der
Gartenbeſitzer=Vereinigung hier wird für die Obſt= und Gemüſeausſtel=
lung
ein Beitrag von 25 Mk. aus der Gemeindekaſſe bewilligt. Zur Er=
bauung
mehrerer Wohnhäuſer durch die Gemeinde wurde die Aufnahme
eines Kapitals von 30000 Goldmark bei der Kommunalen Landesbank
beſchloſſen. Der Freien Turnerſchaft wurde auf Gemeindekoſten ein
Klettermaſt zur Verfügung geſtellt. Der Anſchaffung einer neuen
Schreibmaſchine für die Bürgermeiſterei wurde zugeſtimmt. Den Schluß
der Sitzung bildeten Wohlfahrts= und Stundungsfachen, die teils in
zuſtimmendem, teils verneinendem Sinne erledigt wurden.
* Eberſtadt, 24. Aug. Gemeinderatsſitzung. Die nächſte
Zuſammenkunft des Gemeinderats findet am Donnerstag abend ſtatt.
Die altbekannte Gaſtwirtſchaft Zur Traube an der Halteſtelle der
Trambahn, die während der Inflationszeit in eine Bank umgebaut
worden war und zuletzt einer Papierwarenfabrik als Kontor diente,
wird demnächſt wieder eröffnet werden. Sie iſt an eine auswärtige
Brauerei verpachtet worden. Bei dieſer Gelegenheit iſt die Feſtſtellung
intereſſant, daß es in Eberſtadt zurzeit 28 Gaſtwirtſchaften gibt. Dazu
ſei bemerkt, daß in den letzten Jahren 14 Wirtſchaften eingegangen ſind.
Ergänzend ſei noch mitgeteilt, daß in Eberſtadt gegenwärtig 18 Bäcke=
reien
(ausſchließlich eine Konditorei) und 19 Metzgereien vorhanden ſind.
A. Pfungſtadt, 24. Aug. Die Herbſtfrüchte und das Gras
auf den Wieſen ſtehen üppig, wie ſelten zuvor, und verſprechen bei
einigermaßen günſtigem Wetter eine ſehr gute Ernte. Hunde=
ſchau
. Der Polizei= und Schutzhunde=Verband hat beſchloſſen, ſeine
diesjährige Vorführung von Polizei= und Schutzhunden in Pfungſtadt
abzuhalten. Die Vorführung findet am 27. und 28. September ſtatt.
Eine interne Prüfung geht am 31. Auguſt voraus.
A Hahn bei Pfungſtadt, 24. Aug. Der Modaubach wird gegen=
wärtig
gereinigt, und zwar längs der Strecke von der Hahnmühle bis
zum Bruchhof. An den Reinigungsarbeiten, die nur einige Tage in
Anſpruch nehmen, ſind Arbeitsloſe beſchäftigt.
§ Eſchollbrücken, 24. Aug. Rathaus=Renovierung. Das
aus dem 16. Jahrhundert ſtammende Rathaus wird gegenwärtig ſoweit
wie möglich in ſeinen altertümlichen Zuſtand als Fachwerkhaus ver=
ſetzt
. Die innere Renovierung iſt bereits erfolgt.
* Reinheim, 24. Aug. Die Arbeiter=Samariter veran=
ſtalten
in den nächſten Tagen eine Hausſammlung zur Anſchaffung
einer Räderbahre für Krankentransporte. Die Arbeiter=Samariter und
=Samariterinnen ſtellen ſich damit in den Dienſt der Nächſtenliebe. Die
Einwohnerſchaft wird gebeten, dieſer Wohltätigkeitspflege Vertrauen
entgegenzubringen. Am 1. Oktober beginnt ein neuer Kurſus
in der Ausbildung für die erſte Hilfe bei vorkommenden Unglücks=
fällen
und plötzlichen Erkrankungen. Frauen, Mädhen und Männer
vom 18. Jahre ab können ſich jetzt ſchon beim Vorſitzenden, Heinrich
Coy, und Kolonnenführer Hans Herbert zwecks Aufnahme anmelden.
r. Schaafheim, 24. Aug. In der Mühle der Molkerei und Müh=
lengenoſſenſchaft
brach vergangene Woche durch Heißlaufen eines Lagers
plötzlich Feuer aus. Durch das raſche Eingreifen der Feuerwehr und
der Einwohner wurde es bald auf ſeinen Herd beſchränkt, ſo daß nur
wenig Schaden angerichtet wurde.

r. Babenhauſen, 24. Aug. In nicht geringe Au
vorgeſtern abend die Eltern der 2½jährigen Annelieſ=
Das Kind ſpielte am ſpäten Nachmittag wie gewöhn
kleinen Kindern hinter dem Kammergebäude der Kaſe
lien der Ausgewieſnen untergebracht ſind. Als gegen
chen nicht heimkehrte, ſuchte man auf dem Exerzierpl
Suchen der vielen Kaſernenbewohner bis in die Nach
geblich. Das Kind blieb verſchwunden. Es war nur
keit noch vorhanden, daß es im Walde von der anhre.
überraſcht worden war und dort mutterſeelenallein
hatte. Alle Nachforſchungen am frühen Vormittgg
ſchaften blieben zunächſt ergebnislos. Am Suchen

beteiligten ſich auch trotz ihres Jahresſportfeſtes
ſchaften der hieſigen Polizeiwachtabteilung. Eine Re=

das Glück, gegen 10 Uhr vormittags das Mädchen in
Blumen pflückend, zu aufzufinden. Eine große Sch
gab dem Finder, Herrn Oberwachtmeiſter Daum. de
Exerzierplatz, als er das harmos dreinblickende, no
Kerlchen auf den Armen den gewiß hocherfreuten El
i. Beerfelden, 24. Aug. Allen Regenſchauern zum
heute mittag der hieſigen Raſenſportverein (1. Mann
Michelſtädter Bruderverein (2. Mannſchaft) das verabref
Die Mannſchaften kämpften mit Eifer, aber in aller
nung. Das Spiel endete Beerfelden zu Michelſtadt 9.
Spiel dürfte Michelſtadt ſeine 1. Mannſchaft ſtellen
hältnis ſcheinbar ein etwas ungleiches war. Daß
2. Mannſchaft ſtellte, iſt wohl darin begründet, daß
erſt ſeit ganz kurzer Zeit beſteht.
Bensheim, 24. Aug. Juxplatz. Die Stadt b
einen Platz zur Aufſtellung von Karuſſells uſw. Da
eines ſolchen Platzes in Bensheim ſehr ſchwer iſt, ſo hat
verordnetenverſammlung in ihrer letzten Sitzung den
das Gelände der früheren Güterhalle an der Rodenſtei
einen Juxplatz zu gewinnen. Die Bürgermeiſterei wu

bei dem Eiſenbahnfiskus die nötigen Schritte einzuleiten.

bahnverwaltung unter den derzeitigen Verhältniſſen
alles zu verwerten, was ihr möglich iſt, ſo erwartet mat
kommen dieſer Behörde. Brotpreis. Die Bäcke
des Kreiſes Bensheim hat den Brotpreis erhöht und koſte
Brot 65 Pf. Seither war der Preis 60 Pf.
Gießen, 24. Aug. Goldenes Geſchäftsju
Geheimen Kommerzienrats Wilhelm G
ßen. Im Saale des Geſellſchaftsvereins verſammelten
mittag die Vertreter der Behörden, die Angehörigen de
Philipp Gail, die Vertreter der Beamten, Angeſtellten
der Firma, um das 50. Geſchäftsjubiläum des verdien
des Weltruf beſitzenden Induſtriewerkes feſtlich zu bege
war aufs ſchönſte mit Tannen= und Birkengrün, mit Bl.
men geſchmückt; die Dekoration lag in den bewährten Här
Stückrath=Gießen. Die Feier ſelbſt wurde eröffnet von
Jubilars, Dr. Gail. Er ſchilderte den Werdegang des 18
Induſtriewerkes, den Eintritt des Jubilars in das Ge
großen Verdienſte desſelben um Entwickelung und Auf
ſamten Werkes, das ſich unter ſeiner Leitung nicht nur in
Gießens, ſondern in ganz Deutſchland ausgebreitet habe
Zigarrenfcbrik, der Angeſtellten und Arbeiter ſprach Dire
die herzlichſten Glückwünſche aus. In gleichem Sinne 1
älteſte Kontorbeamte. Heinrich Aubel, die Glückwünſche
ihm ſchloß ſich der Direktor der 1892 gegründeten Ton
ſchein, an. Oberbürgermeiſter Keller ſprach die Glückwün
Gießen aus und erklärte, daß Entſtehung und Entwicke.
ſchen Fabrik für Gießen und ſeine Einwohnerſchaft von
geweſen ſei. Auch die idealen Güter der Stadt habe de
reichert durch die Zuwendungen zum Oberheſſiſchen Muſ
die Gründung der Gailſchen Sammlung. Der Rektor 2
verſität. Profeſſor Dr. Laqueur, hob die engen Beziehung
Gail mit der Univerſität hervor, welche heute herzlichſt
Vertreter der neugegründeten Zigarettenfabrik ſprach die
des Aufſichtsrats aus. Tief gerührt dankte der Jubilar f.
und erklärte, daß nur dank der Tätigkeit der Beamten
das Werk ſolchen Aufſtieg zu verzeichnen habe. Während
zertierte die Muſikkapelle Topp unter perſönlicher Leitur
meiſters Topp. Nach Beendigung der akademiſchen Fei
Bauerſche Geſangverein ein und brachte dem Jubilar e
welches mit dem Chor eröffnet wurde: Die Himmel rühr
gen Ehre!
Laubach (Oberh.), 23. Aug. Ausgewieſene Bht!
jetzt die Erlaubnis zur Rückkehr erhalten. Es handelt ſich
Perſonen aus der Gegend Bingen und Rheingau, die iſt u.
untergebracht waren.
* Allendorf a. b. ,Lahn, 23. Aug. KinderundR
Im nahen Niederwetz räumte der Müller Schleſinger ſehen
plötzlich krachte ein Schuß und mit einem Schrei ſot 0.
ſitzende Kind tot vom Stuhl. In der Schublade lag en 2
der ſich entladen hatte. Die älteren Buben des Müllets
vorher Raten geſchoſſen und den Revolver nicht entlagen.

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tumer 232.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. Auguſt 1924.

Seite 3.

Tannenberg.
Von Heinrich Müller=Schönke.
Si fractus illabatur orbis
Impavidum ferient ruinae.
Der Aufmarſch.
Jahrzehnt iſt verfloſſen und verrauſcht, aber immerdar
ſſen wird ſie bleiben die hohe, die herrliche Zeit, da ein=

- as deutſche Volk ſich erhob, Raubgier und Kriegsgelüſte
ubz) ſen und einer Welt von Feinden zu zeigen, daß Deutſch=
anzu
s Fürchten noch nicht gelernt hatte.

Geiſt der Hermannsſchlacht und des großen Königs

Fries ), der Freiheitskriege und Siege von 1870/71, er war im
Rötur 3brauſen erwacht und erfüllte alle deutſchen Herzen. Das
Voxy es ſterbenden Attinghauſen: Seid einig, einig, einig
Gar1 Wahrheit geworden. Mochte der Krieg auch ſchwer ſein,
dr mne zur heiligen Pflicht für jeden Deutſchen, denn er war
Lot:=) und Verteidigungskrieg.
Rußland, das heilige Rußland, mit dem wir faſt 1½
Fah. / Herte hindurch freundnachbarlich gelebt hatten, befand
ſiichr unſeren Feinden. Wie war das möglich? Waren die
vo iederholten feierlichen Verſprechungen des Zaren ſeinem
iſes en Freunde gegenüber Lügen geweſen? Hatten andere,
unbesite Kräfte ihre Hand im Spiel? Niemand wußte es,
ſber 1, eine war gewiß: Rußland ließ ſeine gewaltige Kriegs=
iaſc
gegen Deutſchland und Oeſterreich=Ungarn los, um den
eutf; Sieg über die Weſtmächte zu verhindern.
i ruſſiſche Armeen, jeder von ihnen ſtärker als die zur
bwe im Oſten bereitgeſtellte 8. deutſche Armee, ſetzten ſich
un uf oſtpreußiſche Grenze zu in Bewegung, die eine unter
Vencl Rennenkampf mit 24 Infanterie= und 3 Kavallerie=
viſih)t auf Inſterburg nördlich der oſtpreußiſchen Seenkette,
ſe z3e unter Saſanow mit 13 Infanterie= und 3 Kavallerie=
iviſirr
auf Allenſtein ſüdlich der Seenkette.
Sam es, daß die notgedrungen nur aus 11 Infanterie=
ſviſihr
und einer Kavalleriediviſion beſtehende 8. deutſche Ar=
eec", faſt dreifachen Uebermacht gegenüberſtand und getrennt
wzwuiruppen kämpfend ſich vergeblich bemühte, den von Oſten
und en gleichzeitig in Oſtpreußen eindringenden Gegner
rtrücl eiſen.
Srwar am 20. Auguſt abends vom deutſchen Oberkom=
andc
+ 8. Armee der Befehl, hinter die Paſſarge bzw. Weich=
1 zuu zugehen, gegeben, da erſchienen im kritiſchen Augenblick
mm bei lſer unbekannte Männer auf dem Plan, die bald als Ret=
.r Orßens in aller Munde ſein ſollten: Hindenburg und
enc üderr, ff.
A2 Tenialer Sicherheit wurde, der Plan über die weitere
ührr; des Feldzuges entworfen. Die Trennung der beiden
indl Nr Heere auszunutzen und erſt die Armee Saſanow,
inn 1 Armee Rennenkampf mit den vereinten deutſchen Kräf=
naxu
reifen, wurde als Generalidee aufgenommen. Zu die=
m
Skewurde in der Zeit vom 23. bis 26. Auguſt die Linie
8 bed s ſüdlich Allenſtein bei Hohenſtein mit der Front nach
ſten: riden, auf 3½ Diviſionen verſtärkten 20. deutſchen Armee=
rps
4, dem linken nördlichen Flügel durch eine Landwehr=
viſicf
uf dem rechten ſüdlichen Flügel durch das inzwiſchen
m M en herangerollte 1. Armeekorps verlängert, deſſen rech=
r
FT7 General von Mülmann mit Teilen der herangehol=
m
Kr4=beſatzungen aus den Weichſelfeſtungen gegen feindliche
savalll, deckte.
VV er Front dieſer 7 deutſchen Diviſionen ſtand der ruſſi=
idrhe
G9. al Saſanow mit ſeinen 5 Armeekorps, von denen das
ichte 1 gelkorps (6. ruſſiſches) am 26. Auguſt Biſchofsburg,
8 lizl erſt im Anmarſch befindliche Flügelkorps (1. ruſſiſches)
olday reicht hatte.
Dd utſche Führung beſchloß, in dieſe Bewegung mit der
ſamtn Zidlichen Gruppe der 8. Armee von Weſten her hinein=
ſtoßei
den durch dieſen Angriff gefeſſelten Gegner in ſeiner
iken / rike nördlich Soldau zu umfaſſen und ihn gleichzeitig
it deru iden von Rennenkampfs Front wegzuführenden Korps
Rol ekorps und 17. Armeekorps) von Norden her über=
ſchewir
der Flanke und im Rücken anzupacken, einzukreiſen
id zuf rnichten. Dem Vormarſch des 1. Reſervekorps und

Korg Hatte ſich die 6. Landwehrbrigade, die bisher als Siche=
ng
a der oſtpreußiſchen Seenkette geſtanden hatte, anzu=

Diz ruptſorge der deutſchen Führung war, ob es tatſächlich
öglickhi ri würde, die beiden Korps von der Armee Rennen=
mpf
. xuführen, um ſie mit der ſüdlichen Gruppe der deut=
den
AL. e zu einem Schlage gegen Saſanow zu vereinigen.
Al.N e beiden Korps, das 1. Reſervekorps über Seeburg,
18 175)rps über Lautern, in der Mitte zwiſchen ihnen die
Lanm Hrbrigade, in der Morgenfrühe des 26. Auguſt den
ormah nach Süden antraten, wurde es klar, daß Rennen=
mpf
!, folgte, ſondern, getäuſcht durch die vor ſeiner Front
laſſen) deutſche Kavalleriediviſion, nur unweſentlich vorrückte
d kers Finger rührte, um das drohende Unheil von der
rmee 4 anow abzuwenden.
Der Angriff im Norden,

Um) 6. Landwehrinfantriebrigade hatte bis zum 24. Auguſt
924 ar r maſuriſchen Seenkette gelegen und geſchanzt.
Amu Auguſt früh erhielt ſie plötzlich den Befehl, in Eil=
järſche/
ach dem zirka 60 Kilometer weſtlich liegenden Lautern
bzurü z um in der Mitte zwiſchen dem von Norden heran=
ickendd
Reſervekorps und dem 17. Armeekorps das ruſſiſche
ichte: felkerps der Narew=Armee (6, ruſſiſches Korps) an=
ggreif
1.
Ncrwei ſtarken Tagesmärſchen ſtand unſere Brigade am
Au=, früh 7 Uhr, unmittelbar weſtlich Lautern mit der
front Süden. Vor uns dehnte ſich in mehr als 6 Kilometer
änge große Lautern=See. Heller Sonnenſchein lachte über
ſer liel; ſchönen maſuriſchen Landſchaft und ließ den auf einer
5eite pochwald umſäumten Waſſerſpiegel tiefhlau erglänzen.
4rd wir in Gruppen umherſtanden und unſere Mor=
enzige
) auchten, kamen ab und zu hochbepackte Wagen mit
Flüchtlt a angerollt, die jedoch durch Kavalleriepatrouillen
on de- raße gewieſen wurden und ſich zu förmlichen Wagen=
ſurgen
9 ammelten. Straße frei war die Loſung. Es mußte
Iſo etri, Beſonderes im Werke ſein. Und in der Tat! Gleich
arauf / cen etwa 20 hochbeladene Laſtautos einer Kavallerie=

brigade an uns vorüber, denen endloſe Infanteriekolonnen des
17. Armeekorps von Biſchofsſtein her folgten. Gleichzeitig trat
das weſtlich von uns bei Seeburg ſtehende 1. Reſervekorps den
Vormarſch rach Süden an.
Die Schlacht bei Tanneberg nahm ihren Anfang.
Gegen 9 Uhr ertönte aus ſüdlicher Richtung Geſchützfeuer,
ein Zeichen, daß unſere Truppen auf den Feind geſtoßen waren,
und gleich darauf marſchierte auch unſere dem 1. Reſervekorps
unterſtellte Brigade geſchloſſen bei großer Hitze und Staubent=
wicklung
um den Weſtrand des Lauternſees nach dem 12 Kilo=
meter
entfernten Bürgerdorf.
Ueber ein blutrot blühendes Kleefeld geht es in Kompagnie=
kolonnen
mit einem Schützenſchleier in den dünn beſtandenen
Kiefernwald hinein, über den die erſten ruſſiſchen Granaten hin=
wegheulen
. Dann liegt vor uns freies Fald mit einzelnen
Bauerngehöften, in der Ferne lodern Dörfer und Gehöfte in
hellen Flammen. Angeſichts des freien zu durchſchreitenden Ge=
ländes
befehle ich, daß nach der ſogenannten Burentaktik in
dünnen Schützenwellen von Gruppenſtärke i einer Frontbreite
von 150 Metern angegriffen wird.
In Begleitung meiner beiden Entfernungsſchätzer mit vor=
ſpringend
, konzentrierte ſich zunächſt all mein Denken auf mög=
lichſt
gleichmäßige Sprünge und genaue Innehaltung der Rich=
tung
. Da, beim vierten Sprunge, ändert ſich plötzlich die Situ=
ation
. Waren vorher nur Granaten hoch über uns hinweg=
gegurgelt
, ſo pfiffen uns jetzt die erſten Infanteriegeſchoſſe um
die Ohren. Links und rechts einer Kiesgrube vorgelagert und
von letzterer etwa 600 Meter entfernt lag zerſtreut ein halbes
Dutzend kleiner Gehöfte. Ehe wir ſprungweiſe dieſe Linie er=
reichten
, ſetzte bei jedem Sprung von der Kiesgrube her ein ſo
gewaltiges Maſchinengewehrfeuer ein, daß ich zeitweiſe das Ge=
fühl
hatte, durch einen Bienenſchwarm zu laufen. Ein Glück
für uns war das wellige Gelände, das nach jedem Sprung gute
Deckung bot. Wenn ich mich in einer Atempauſe umſah, ſah ich
meine Kompagnie in dünnen Wellen hinter mir auftauchen und
wieder verſchwinden und freute mich, daß von meiner vorderſten
Gruppe bisher kein einziger Mann getroffen war. Aber ein Blick
nach links hinüber zum Schweſternregiment 34 belehrte mich, daß
es nicht überall ſo gut vorwärts ging. Ein Zug 34er, der in dich=
ter
Schützenlinie über eine Höhe ging, verlor durch ſtarkes Ma=
ſchinengewehrfeuer
Dutzende von Mannſchaften und flutete wie=
der
zurück, um Deckung zu nehmnen.
Endlich, noch 600 Meter von der Kiesgrube entfernt, erreichte
ich mit meiner Schützenwelle einen tief eingeſchnittenen Graben,
hinter dem ſich eine Bodenwelle erhob, die ganze Kompagnie
gegen Sicht und feindliches Feuer deckend. Die ſo lange erſehnte
Feuerſtellung war endlich erreicht!
Ich kroch mit dem Gruppenführer an dem Abhang in die
Höhe. Gläſer heraus! Vor uns lag die ominöſe Kiesgrube, aus
der man jetzt deutlich kleine Rauchwölkchen aufſteigen ſah. Die
ruſſiſchen Maſchinengewehre hoben ſich als winzige kleine Punkte
von dem hellen Sande ab.
Es war inzwiſchen 6 Uhr geworden. In der Ferne vor uns
brannten Dörfer und Gehöfte lichterloh. Gewaltig rollte der
Kanonendonner über die ſonnedurchglühte Landſchaft. Unſer
Feuer auf die Kriegsgrube lag ausgezeichnet, aber auch die bis
an den Hals eingegrabenen ruſſiſchen Schützen wehrten ſich
hartnäckig. Hier und dort in meiner weitgeſtreckten Schützenlinie
gab es Verwundete, und mein lieber /Oberleutnant Berg, der
uns ſo oft durch ſeinen trockenen Humor erfreut hatte, wurde
durch einen Halsſchuß getötet. Starkes Maſchinengewehrfeuer
aus einem halblinks von mir ſtehenden Gehöft hielt mich einſt=
weilen
noch von weiterem Vorgehen ab. Da kam plötzlich ein
junger Artillerieoffizier aus dem Graben zu mir emporgekrochen:
Herr Hauptmann waren ſo ſchön im Vorgehenz der Batteriechef
fragt an, wodurch weiteres Vorgehen verhindert wird. Ich zeige
ihm das Gehöft, aus dem unaufhörlich die Maſchinengewehre
rattern. Er notiert ſich die geſchätzte Entfernung und verſchwin=
det
eilends wieder im Graben. 10 Minuten ſpäter ſauſen zwei
Haubitzgranaten über uns hinweg und ſchlagen dicht vor dem
Gehöft ein. Gleich darauf die zweite Gruppe, deren zwei Gra=
naten
mitten auf dem hohen Dach des Viehſtalles krepieren. Eine
gewaltige Rauchwolke iſt die Quittung und in demſelben Augen=
blick
verſtummt das Hämmern der Maſchinengewehre. Da höre
ich plötzlich aus der Ferne Hurrarufe. Im Nu bin ich auf den
Beinen. 11. Kompagnie ſtoppen! Seitengewehr pflanzt auf!
Ganze 11. Kompagnie Sprung! Auf marſch, marſch! Und mit
mächtigen Sprüngen geht es den Abhang hinunter, unaufhörlich
vorwärtsdrängend, in einem gewaltigen Anlauf bis in die feind=
liche
Stellung.
Eine feindliche Diviſion war vernichtet, 44 Geſchütze und
über 100 Maſchinengewehre erbeutet. Die Trümmer des 6. ruſ=
ſiſchen
Korps wurden von unſerem ſcharf nachdrängenden 17.
Korps auf Biſchofsburg und Ortelsburg zurückgeworfen und
fluteten aufgelöſt und in wilder Flucht über die Grenze zurück.
In den Tagen vom 27. bis 30. Auguſt halfen dann das
1. Reſervekorps bei Allenſtein, das 17. Korps bei Ortelsburg=
Willenberg den Ring um die Armee Saſanow ſchließen, während
die 6. Landwehrbrigade bei Lautern in weit ausgedehnter Linie
mit der Front nach Norden ſämtliche Wege und Höhen beſetzte,
um unſer im Süden kämpfendes Heer gegen den drohenden
Ueberfall der bei Gerdauen ſtehenden Rennenkampfſchen Kaval=
leriediviſionen
zu ſichern.
Der Angriff im Süden.
Einkreiſung und Vernichtung.
In der Frühe des 26. Auguſt begann im Raume von Lautern
uind Seeburg der Angriff der nördlichen deutſchen Gruppe auf
das rechte Flügelkorps der Ruſſen (6. Korps). Das 17. Korps
ging über Lautern auf Biſchofsburg vor und war ſchon um
9 Uhr morgens bei Groß=Böſſau in heftigen Kampf mit einer
vorgeſchobenen Diviſion des 6. ruſſiſchen Korps, die ſich mit der
Front nach Norden eingegraben hatte, verwickelt. Da griff nach=
mittags
auch die um den Lauternſee in die linke Flanke der
Ruſſen vorgeführte 6. Landwehrbrigade mit einigen Bataillonen
des 1. Reſervekorps ein. Dem heldenmütigen Anſturm der deut=
ſchen
Truppen war der Ruſſe nicht gewachſen. Am Abend des
26. Auguſt war der größte Teil der ruſſiſchen Diviſion gefangen,
44 Geſchütze und 100 Maſchinengewehre erbeutet. Der Reſt der
Diviſion rettete ſich durch wilde Flucht, in die auch die andere
Diviſion des 6. ruſſiſchen Korps mit hineingeriſſen wurde, über
Biſchofsburg hinaus. Das ſcharf nachdrängende 17. Korps fand
am 27. Auguſt ſüdlich Biſchofsburg nur noch geringen Wider=

ſtand und konnte vom 28. an gemeinſam mit den rechts von ihm
vorgeführten 1. Reſervekorps die Einkreiſung der drei im Raume
von Hohenſtein kämpfenden ruſſiſchen Korps (13, 15., 23.) von
Norden und Often aus vollenden.
Während im Norden des 1. Reſervekorps und 17. Korps ſieg=
reich
in die rechte Flanke und den Rücken Saſanows vorgingen,
galt die Hauptſorge des Armeeoberkommandos dem anderen Flüe
gel, wo die Schlachtentſcheidung erſtrebt wurde und die Dinge
erheblich ſchwieriger lagen. Hier ſollte das 1. Armeekorps die
linke Flanke der Narew=Armee umfaſſen und ſo die völlige Ein=
kreiſung
derſelben vollenden. Nach ſehr großen Marſchleiſtungen
ſchritt dieſes Korps in der Frühe des 26. Auguſt dem Tage
von Groß=Böſſau zum Angriff, aber erſt am nächſten Tage ge=
lang
es, den Brennpunkt des Kampfes, die von dem 1. ruſſiſchen
Armeekorps außerordentlich ſtark befeſtigte Stellung bei Usdau
ſüdlich Gilgenburg, mit ſtürmender Hand zu nehmen. Seine Be=
ſatzung
, das alte ruſſiſche Regiment Wiborg, mit dem Namenszug
des deutſchen Kaiſers auf den Achſelklappen, wurde nach tapfe=
rem
Widerſtand faſt gänzlich aufgerieben. Unter ſchweren Ver=
luſten
wich der Gegner im Verfolgungsfeuer der deutſchen Artil=
lerie
auf Soldau aus. Damit war auch die linke Flanke der
Narew=Armee dem vernichtenden Vorſtoße des 1. Armeekorps
preisgegeben.
Am 28. Auguſt folgte der eine Teil des Armeekorps dem
weichenden Gegner bis Soldau, während der Reſt zu jener rück=
ſichtsloſen
Verfolgung einſetzte, die der Maſſe der Narew=Armee
den Rückweg nach Polen ſperrte. Unaufhaltſam ſchob ſich das
Korps trotz der verzweifelten Gegenwehr, die Teile der Ruſſen
beſonders in den Wäldern leiſteten, über Neidenburg an der
großen Straße nach Willenberg vorwärts, um den daſelbſt von
Norden her eingetroffenen Teilen des 17. Korps die Hand zu
reichen und den Ring um das 13., 15. und 23. ruſſiſche Armee=
korps
zu ſchließen. Da erhielt der Führer des 1. Korps, General
Frangois, am 30. Auguſt morgens die Meldung, daß neue ſtarke
ruſſiſche Kräfte von Neidenburg her im Anmarſch ſeien und ihn
im Rücken bedrohten. Der General, feſt entſchloſſen, die unge=
heuere
Beute, die in den Wäldern ſeiner harrte, niemals frei=
zugeben
, machte in ſpannender Enge nach Norden und Süden
Front. Heldenmütig deckten die Teile, die bei Neidenburg nach
Süden herausgeſchoben waren, den Rücken des Armeekorps, bis
Nachbartruppen eingriffen.
In der Nähe von Muſchoken öſtlich Neidenburg erntete am
30. Auguſt das 1. Korps den Lohn für ſeine Mühen. 20 000 Ruſ=
ſen
, darunter ein kommandierender General, ergaben ſich ohne
Gegenwehr im Walde. Einige hundert Offiziere wurden in zwei
Gehöften auf Stroh zuſammengepfercht. Die Leute lagen in
großen Roßgärten teilweiſe barfuß und halb verhungert, von den
deutſchen Truppen bewacht, bis endlich ihr Abtransport nach
Deutſchland erfolgte.
Während dieſer Kämpfe des 1. Armeekorps war es auch dem
verſtärkten 20. Armeekorps im Zuſammenwirken mit der Land=
wehrdiviſion
von der Goltz und dem von Nordoſten eingreifen=
den
1. Reſervekorps und 17. Korps gelungen, das ruſſiſche 13.,
15. und 23. Korps zu ſchlagen und in die Wälder ſüdöſtlich
Hohenſtein zurückzuwerfen. Es kam nur noch darauf an, dem
Gegner die letzte Rückzugsſtraße über Willenberg zu verlegen,
wo bereits am 29. Auguſt Teile des 1. und 17. Korps eingetrof=
fen
waren.
Schon am 29. Auguſt fielen anſehnliche Mengen von Gefan=
genen
, Bagagen und Geſchützen in die Hand der Verfolger, die
Hauptbeute wurde jedoch erſt am 30. Auguſt gemacht. Wie ſchon
oben erwähnt, ergaben ſich an dieſem Tage dem 1. Armeekorps
allein 20 000 Gefangene, die ſich am 31. Auguſt auf 60 000 Mann
erhöhten mit 231 Geſchützen. Dem 17. Korps ergaben ſich am
30. und 31. Auguſt 20 000 Mann und 100 Geſchütze. Auch die
kommandierenden Generale des 15. und 13. Armeekorps fielen
den Deutſchen in die Hände.
Das Ergebnis war die völlige Vernichtung der Narew=
Armee, die 150 000 Tote auf dem Schlachtfelde ließ, 93000 Ge=
fangene
und etwa 500 Geſchütze dem Gegner ausliefern mußte.
Nur ſpärliche Reſte flohen über die Südgrenze Oſtpreußens.
Safanow.
Das tragiſche Ende des ruſſiſchen Oberbefehlshabers, des
Generals Saſanowp, iſt bekannt. Intereſſante Einzelheiten über
ihn und ſeinen Stab finden ſich in den Tagebuchaufzeichnungen
des engliſchen Generals Knox, der dem ruſſiſchen Oberbefehls=
haber
als Militärbevollmächtigter der engliſchen Regierung zu=
geteilt
war. Danach war Saſanow am 28. Auguſt nördlich Nei=
denburg
eingetroffen und erfuhr erſt hier, daß ſein 6. Korps be=
reits
am 26. Auguſt bei Böſſau geſchlagen und auf der Flucht
war. Unter dem Eindruck der Meldungen über die deutſchen Er=
folge
und der Umfaſſung auch ſeiner linken Flanke erteilte er
dem General Knox alsdann den Rat, umzukehren, da die Lage
der ruſſiſchen Armee äußerſt kritiſch geworden ſei.
Saſanow ritt dann in nordöſtlicher Richtung zu ſeinen bei
Hohenſtein geſchlagenen Truppen, mit denen er in der Nacht vom
29. zum 30. Auguſt im Walde nördlich Willenberg umherirrte.
Schließlich war er mit einigen Offizieren ſeines Stabes allein,
zu denen er wiederholt äußerte, daß er die Schande der Nieder=
lage
nicht ertragen könne. Der Zar vertraute mir, wie kann ich
ihm nach ſolcher Kataſtrophe wieder vor die Augen treten? Er
ging dann abſeits und erſchoß ſich.
Der Generalſtabschef und die übrigen Offiziere ſeines Sta=
bes
ſetzten die Flucht fort und erreichten ſchließlich die ruſſiſche
Grenze, nachdem ſie etwa 30 Kilometer zu Fuß zurückgelegt hat=
ten
. Saſanow wurde unweit Willenberg unerkannt beerdigt.
Durch ein Medaillon, das ihm bei ſeiner Beſtattung abgenom=
men
war, konnte ſeine Gattin, die in Kriegsgefangenenangelegen=
heiten
in Deutſchland war, das Grab feſtſtellen.
Schlußwort.
Die Schlacht von Tannenberg ſtellt ſich ſtrategiſch als eines
der genialſten Einkreiſungsmanöder dar, die die Kriegsgeſchichte
kennt. Die Schlacht iſt für Führer und Truppen, für Offizier
und Mann, für das ganze Vaterland ein Ruhmesblatt. Sie wird
für alle Zeiten die Erinnerung an deutſche Heldentaten im Welt=
kriege
lebendig erhalten und die deutſche Nation niemals ver=
geſſen
laſſen, welcher Leiſtungen ſie fähig iſt, wenn ſie im Innern
einig iſt. Wenn heute noch dunkle Wolken über dem Vaterland
hängen und die wahnwitzige Politik der Feindesſtaaten unſer
geknechtetes Volk darniederhält, wir wollen nicht verzagen, ſon=
dern
mutvoll in die Zukunſt ſchauen. Tannenberg weiſt uns
den Weg!


Großte Würzokraft, desheb
sehr ausgiebig und im Gebrauch
die Pilligste!
V. 9923

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Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Dieustag, den 2G. Anguſt 1924.

Numme

Sport, Spiel und Turnen.
Zu den diesjährigen Rhön=Segelflug=Wettbewerben.

Waſſerkuppe, 23. Auguſt.
Unter großer Konkurrenz haben
die diesjährigen Wettbewerbe
begonnen. Leider läßt das an
allen Tagen regneriſche und
neblige Wetter wenig Flüge zu,
ſo daß bisher noch nichts von
nennenswerteren Flügen er=
wähnt
werden kann. Alle nam=
haften
Segelflieger ſind zur
Stelle und hoffen, mit ihren
vielfach verbeſſerten Apparaten
gute Ergebniſſe zu erzielen.
Leider ſcheidet der Weltmeiſter
Schulz aus den Wettkämpfen
aus, da er ſeine neue Maſchine
bei einem mißglückten Fluge
zerbrochen hat. Unſer Bild
zeigt einen hannoverſchen mo=
torloſen
Segelflieger vor der
Landung.

Der bisherige Verlauf des Rhönſegelflugwettbewerbs leidet unter
dem Einfluß der ungünſtigen Witterung. Immerhin konnten bereits
ſehr ſchöne und gut gelungene Flüge ausgeführt werden, unter denen
wieder die unſerer Darmſtädter Akademiſchen Fliegergruppe ſowohl an
Leiſtung als auch Zahl an erſter Stelle ſtehen. Es beſteht demnach be=
gründete
Hoffnung, daß die Gruppe ihre in den letzten Jahren erreichte
Stellung unter den Wettbewerbsteilnehmern beibehalten, womöglich noch
verbeſſern kann. Vertreten iſt ſie bisher durch 4 Flugzeuge, die, außer
der Heſſen, ſämtlich bereits erfolgreich an dem vorjährigen Wettbewerb
teilnahmen, nämlich Geheimrat, Konful, der Rekordmaſchine des
letzten Jahres, mit der Botſch 19 Km. flog, dem Doppelſitzer Margarete‟
und der Heſſen. Eine neue Maſchine iſt nicht rechtzeitig fertig gewor=
den
und wird verſpätet eintreffen. Die Darmſtädter Gruppe tritt alſo
wohlgerüſtet auf den Plan. Sie gab gleich nach ihrer Ankunft Beweiſe
davon, daß ſie auf aller Höhe ſteht, indem ſie innerhalb weniger Tage
die meiſten Starts ausführt, die hier infolge ihrer Exaktheit und ihrem
Schneid eine gewiſſe Berühmtheit erlangt haben. Unter anderem wurden
mehrere Schulflüge ausgeführt, da die Heranziehung von Segelflugzeug=
führern
eine der wichtigſten Aufgaben iſt. Abgeſehen von einer kleinen
Beſchädigung am Rumpfe, die raſch behoben war, konnten ſämtliche Flüge
glatt ausgeführt werden, eine Leiſtung, die umſo höher zu bewerten iſt,
als ein neuer Pilot führte, der ſich erſt der Segelflugzeugführerprüfung
unterziehen und die Maſchinen kennen lernen mußte. Eine beſondere
Erwähnung verdienen außerdem die mit der Margarete ausgeführten
Segelflüge mit und ohne Paſſagier, deren Möglichkeit damit bewieſen iſt.
Am 21. Auguſt konnte die Margarete einen gelungenen Flug von
10½ Minuten ausführen.
Unter den zahlreichen Bewerbern um die großen Preiſe des diesjäh=
rigen
Wettbewerbs kommen eigentlich für Darmſtadt nur wenige, dafür
aber deſto ernſthaftere Konkurrenten in Frage. Das iſt in erſter Linie
Martens mit ſeinen glänzend durchkonſtruierten Maſchinen, dem Strolch
aus dem letzten Jahre, ſowie ſeinem Max und Moritz und dem neuen
Doppalſitzer Deutſchland, der in den nächſten Tagen zum Start kommen
dürfte, wobei er zeigen wird, ob er Darmſtadts Margarete über=
legen
iſt.
Zwei der beſten Flugzeuge, nämlich der Pelikan der Hannoveraner
Gruppe, und die Eſpenlaubmaſchine ſind infolge Abſturzes, bei dem ſie
reſtlos zu Bruch gingen, leider ausgeſchieden, was umſo mehr zu be=
dquern
iſt, als ſie vorzügliche Arbeit darſtellten.
Der Niederrheiniſche Verein für Luftſchiffahrt, Sektion Wuppertal,
hat ein vorzüglich gebautes Flugzeug hier, deſſen ernſthaftes Eingreifen
als Konkurrent aber noch abzuwarten bleibt. Der Dauerrekordflieger
Schulz, der in Roſitten an der kuriſchen Nehrung bei dem letzten dor=
tigen
Wettbewerb 8½ Stunden flog, iſt auch mit ſeinen Maſchinen ein=
getroffen
. Ob es ihm gelingen wird, ſeinen dortigen Erfolgen hier an=
dere
anzuſchließen, bleibt abzuwarten. Es darf nicht vergeſſen werden,
daß die Windverhältniſſe hier gänzlich andere ſind als dort. Vor allem
fehlt die Stetigkeit, wie ſie für den Seewind typiſch iſt.
An neueren Maſchinen anderer Vereine und Gruppen haben die mei=
ſten
noch nicht in den Wettbewerb eingegriffen. Ein Urteil über ſie wäre
alſo verfrüht. Die überwiegende Anzahl der Teilnehmer war bereits bei
früheren Wettbewerben vertreten. Erwähnt davon ſeien die Berliner
Gruppe mit ihrer Charlotte‟, Hannöver mit dem Greif die Würz=
burger
mit den Meſſerſchmittmaſchinen, Aachen und Weltenſegler.
Eine neue Note bekommt die diesjährige Veranſtaltung durch den
Sonderwettbewerb für Segelflugzeuge mit Hilfsmotor. Eine Anzahl die=
ſer
Maſchinen iſt ſchon eingetroffen und führte zum Teil ſehr ſchöne Flüge
aus. Die Vorarbeiten, die der Segelflug dem Klein= und Leichtmotor=
flugzeug
geleiſtet hat, ſind klar zu erkennen und die Entwicklung dieſer
Maſchinen bietet die hoffnungsvollſten Ausblicke. Für Darmſtadt kom=
men
zwei Maſchinen in Frage, nämlich eine von der Bahnbedarf=A.=G.
gemeldete und die der Akademiſchen Fliegergruppe. Bisher konnte ſie

Mk. 500.
auf ½ Jahr oder
kürzer geſucht zwvecks
Ausbeutg ein Patent.
geg. monatl, höchſte
Zinſen, und vielfache
Sicherheit, Angeb. u.
L 118 Geſchſt. (*24369

45000 Mk.
geg. dopp. Sicherheit
ſof, zu leihen geſucht.
Ang. unt I. 131 an
die Geſchſt. (*24403
Geſchäftsmann ſucht

g.h. Zinſ. u. Sicherh.
Angeb. unker L, 141
Geſchäftsſt /*24418im

Tücht erfähr. Kauf=
mann
ſuht ſich mit

an ſolid. Unernehmen
tätig zu beteiligen.
Angeb uint M 12an
die Geſhſt. (*24471
ABertaiſcht
inorgen 348
Uhr i. d. Ludwigskirche
Schirm vertauſcht
Rücktauſich gegen Be=
lohnung
Blichhand=
lung
Griesheimer (an
der Ludwigskirche. (*

Verloren!
Silb. Handtaſche m.
Inhalt Sonntag im
Orangeriegarten ver=
loren
. Ehrl. Finder
wird herzl. gebeten,
dieſ. geg. Bel. abzug
Lucasweg 7, I. (*2446

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4 Uhr nachmittags.

Kaſtenwagen
Wagner=u. Schmiede=
Arbeit, 15 Ztr. Trag=
kraft
, zu verk. (*24371
Dieburgerſtr. 17, pt.

mit ihren Erfolgen voll zufrieden ſein. Sie gibt ſich alle Mühe, ſie zu
verteidigen, womöglich noch zu verbeſſern. Für Ende Auguſt hat ſich der
Heſſiſche Landtag zum Beſuch angeſagt, und die Darmſtädter Gruppe
hofft, bis dahin und an dieſen Tagen ſelbſt, wenn der Wettergott ein Ein=
ſehen
hat, das ihr vom Staat und der Darmſtädter Bevölkerung ent=
gegengebrachte
Wohlwollen dadurch rechtfertigen zu können, daß ſie zeigt,
was ſie zu leiſten imſtande iſt.
Fußball.
R. Sp.V. Germania=PfungſtadtV.f. B. Wormatia=Worms 4:7 (3:1).
Die Pfungſtädter Germanen hatten ſich in dem Bezirksligaverein
Wormatia=Worms eine ausgeſprochene Kampfmannſchaft verpflichtet,
die ein ſehr hartes, für ein Freundſchaftstreffen faſt allzu ſcharfes Spiel
vorführte. Der Pfungſtädter Sturm verſuchte, durch die Läuferreihe
gut unterſtützt, die weit überlegenen Wormſer bis eine halbe Stunde
vor Schluß mit 4:1 im Schach zu halten. Bedauerlicherweiſe mußte
Germanias Mittelläufer, nicht ganz ohne Verſchulden des Wormſer
Mittelläufers, infolge unglücklichen Sturzes in der zweiten Halbzeit
ausſcheiden. Durch das Fehlen Hillgärtners, der bis dahin das Spiel
ſeiner Mannſchaft taktiſch ſehr gut geleitet hatte, waren die Pfungſtädter
ſo geſchwächt und deprimiert, daß ſie zum Schluß der ungewöhnlich
harten Spielweiſe von Wormatia zum Opfer fielen. Schiedsrichter
Degen aus Lotſch mußte bei der nicht gerade allzu großen ſportlichen
Diſziplin der Wormſer alle Mühe aufwenden, um dem ſchweren Spiel
gerecht zu werden.
Dr. hage.
1. Jgdm. Spv. Lengfeld1. Jgdm. Spv. Weiterſtadt=Br. 3: 0.
Mit 10 Spielern und ohne Tormann begab ſich am Sonntag die
1. Jgdm. von W.=Br. nach Lengfeld, um gegen den dortigen Bezirks=
meiſter
das fällige Gaumeiſterſchaftsſpiel auszutragen. Lengfeld führte
ein hohes durchſchlagkräftiges Spiel vor, das für die dortigen Platz=
verhältniſſe
ſehr angebracht iſt; W.=Br. dagegen ſpielte flach und ge=
nauer
. Jedoch nur der Sturm von W.=Br. konnte ſich mit vier Mann
nicht gegen die gute Hintermannſchaft von Lengfeld durchſetzen. Wäh=
rend
das Spiel bis Halbzeit 0:0 ſtand, konnte Lengfeld in der zweiten
Hälfte das Spiel mit 3:0 für ſich entſcheiden. Alle drei Tore waren zu
halten.
Sparta=Prag in Nürnberg geſchlagen.
Etwa 8000 Zuſchauer wohnten am Sonntag einem gigantiſchen
Kampfe zwiſchen den Meiſtern von Deutſchland und der Tſchechoſlowakei
bei. Beide Mannſchaften waren zum mindeſten gleichwertig, Sparta
ſogar teilweiſe überlegen. Der 1. F.C. Nürnberg ging ſofort in Füh=
rung
und erreichte kurz vor Halbzeit das zweite Tor. In der zweiten
Hälfte konnten die Prager durch Ludowski in der 56. und 57. Minute
den Ausgleich herſtellen. Im Endkampf gelang es dem Club, ein
drittes Tor zu erzielen, womit er 2:3 gewann. Die Torſchützen für
Nürnberg waren Hochgeſang und Träg.
Boxen.
Breitenſträter-Wagner am 7. September.
Der in Duisburg geplante Ausſcheidungskampf um die deutſche
Schwergewichtsmeiſterſchaft im Boxen zwiſchen Breiten=
ſträter
und Rudi Wagner iſt nach Mülheim verlegt worden, da die
dortige Stadtverwaltung bei der Feſtſetzung der Steuer weit mehr Enk=
gegenkommen
als in Duisburg gezeigt hat. Dieſer Kampf findet am
7. September auf der Mülheimer Radrennbahn ſtatt.

A
A.
SastGlsattaädi

keine Kotterie nach 8 286R8t83laut letzter
Reichsgerichtsentscheidung vom / 21 AktX 1368
e
G
TPREIS
fe
ffffe

GSFGO/C-

Schießſport.

Privilegierte Schützen=Geſellſchaft Darmſtadt.
Für die Privilegierte Schützen=Geſellſchaft Darmſtadt
geſtrige Sonntag wieder ein großer Tag. Nach zehniäl
brechung kam die wertvolle Schützenkette, die zuletzt von
Raſt erſchoſſen worden war, zum Ausſchuß. Zu dieſem
Wettſchießen hatte ſich eine ſo große und ſeit Jahren n=
reichte
Anzahl Schützen auf den Schießſtänden in Nieder=9
gefunden, daß die Schießhalle kaum alle aufnehmen konnt=
wurde
auf 175 Meter freihändig. Tabelle 15 Schuß, anſch
ſcheibe 2 Schuß. Pünktlich um 3 Uhr begannen auf zwei
Schießen, die erſt mit einbrechender Dämmerung ihr Ende
vielhundertköpfige Zuſchauermenge umſäumte, die Schießh
folgte in geſpannteſter Aufmerkſamkeit die einzelnen Schie
Schluſſe. Die Verkündigung der Sieger mit anſchließend
teilung fand bei Schützenbruder Bender ſtatt und wurde du=
ſchützenmeiſter
Keller in feierlichſter Weiſe vorgenommen
bei dem Preisſchießen ging Herr E. Gunſchmann ber
Preisträger der wertvollen Schützenkette den Titel Schü
für 1924/25 damit zu führen errungen hat. Die
ſtifteten ſchönen Preiſe wurden von den Herren Raſt
Bierbach, Keller, Meiſel, Gelfius, Boſch, Waldſchmidt u.
Meyer erſchoſſen; die Ehrenſcheiben von Herrn Franz u
Meher. Mit herzlichem Dank an die Stifter der Ehrendr
einem begeiſtert aufgenommenen Horrido auf das Wieder
ſerer vielhundertjährigen Privilegierten Schützen=Geſellſcho
Oberſchützenmeiſter Keller das heutige Königsſchießen,
Kegeln.
Wanderpreis=Wettkämpfe, des Darmſtädter Keglerder
Um den Wanderpreis des Verbandes Silberne
wurde am 16. und 17., ſowie am 23. und 24. Auguſt 17
Auf der Kegelbahn in der Beſſunger Turnhalle, traten 1
Start an und rangen um die Siegespalme. Zu verteidig
Pokal der Klub 12er T.G. 46 der ihn zweimal hint
rungen hatte. Bei dreimaligem ununterbrochenem Errir
in Eigentum über. Jeder Kegelbruder hatte 10 Kugeln i
zu ſchieben. Das Kegeln löſte große Spannung aus, da e
Zeit wieder ein gemeinſchaftliches Spiel offen für jede
mitglied war; andererſeits auch der Kampf auf einer
len Bahn ſtattfand, auf der kein Klub des Verbandes kegelt
wettkegeln war ſeither durch das Sportkegeln mange
Bahnen etwas zurückgedrängt. Jeder Kegler war eifrig
Beſte für ſeinen Klub herauszuholen, um den Sieg zu errir
die Eigenart der Bahn bereitete den meiſten Keglern
raſchung. Die Reſultate blieben infolgedeſſen hinter de
wohnten Durchſchnittszahl 5. zurück. Die Ergebniſ
1. Klub Haſſia,
Nix verdorwe‟
268
2.
305
3.
Johannes
Waiſenpumpe‟
410
4.
K. K. 1911
407
12er T. G. 46
419
Um ihr Buwe‟
322
346
L. L. 0
2ler
337
Um mit’n
194
Molly
320
Kranz
253
Lokälche

179
Rauh, aberherzlich9
14.
Safepulwer
261
18
Puddel
Die nächſte Veranſtaltung wird ein Kegeln der
ſein. Hierzu treten die Kegelbrüder, die 50 und mehr
an Sie haben pro Mann 30 Kugeln in die Vollen zu
dieſes Kegeln iſt man ſehr geſpannt.
Radfahren.
Hahn ſchlägt Lorenz und Rütt.
Die Berliner Olympiaradrennbahn
Sonntagskarte ein großes Fliegerprogramm geſetzt, in weick
der deutſchen Meiſterſchaft teilgenommenen Fahrer ſtartete!
verſchiedene Ueberraſchungen. Zunächſt gewann Schrage
Zwiſchenlauf durch Ausreißen mit 20 Meter Vorſprun
H. Meyer. Im zweiten Zwiſchenlauf konnte Hahn
Manier Rütt mit drei Längen abfertigen. Der drite
erwartungsgemäß an Lorenz vor Arend und Peter, fe00d
der deutſche Meiſter im Endlauf Hahn beugen, der mit 30
dem Ziel zum Endſpurt einſetzte, an Lorenz vorbei
leicht mit einer Länge abfertigte. In den Dauerrennen
verſchiedene Defekte, durch die im 50=Kilometer=Rennen 9
ſichtsreickſten Fahrer, Wegmann, Lewanow und Bauel
wurden. Der Schweizer ſtürzte durch Radſchaden zwei
Schluß in voller Fahrt, hatte jedoch zum Glück nur gerugl
abſchürfungen erlitten. Der Beſuch der Bahn war bei deil
Wetter nur ſchwach. Die Reſultate: Hauptfahren: .
renz 1 Lg., 3. Schrage 1 Lg. Prämienfahren: 1. Schw)
leben, 3. Behrendt. Dauerrennen, 10 Kilometer: 1. Leha
2. Wegmann 120 Meter, 3. Schubert 270 Meter, 4. Bauer
5. Stellbrink 820 Meter zur. 25 Kilometer: 1. Wegmick
2. Schubert 395 Meter, 3. Stellbrink 780 Meter, 4. Bau
5. Lewanow 1720 Meter zur. 50 Kilometer: 1. Schit
2. Lewanow 580 Meter, 3. Stellbrink 820 Meter, 4. Bauſe
zurück. Wegmann geſtürzt.

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Darmſtadt, ſind zu Geſamtprokuriſten
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10663id

Seite 10.

Reich und Ausland.
Das Sänger=Bundesfeſt in Hannover.
Hannover. Die Reihe der feſtlichen Veranſtaltungen iſt am
Sonntag vormittag mit einer Aufführung im Stadion eingeleitet wor=
den
, wo unter Leitung von Prof. Wohlgemuth=Leipzig zehn=
tauſend
Sänger Chöre zu Gehör brachten. Der Bundesvorſitzende,
Rechtsanwalt Friedrich Liſt, hielt eine Anſprache, die in ein Gedenken
an unſere Gefallenen ausklang. Am Nachmittag bewegte ſich durch die
reich geſchmückten Straßen der Stadt nach der Stadthalle ein Feſtzug
der Sänger, deſſen Vorbeimarſch nahezu vier Stunden dauerte. Der
Reichspräſident ſandte folgendes Telegramm: Den zum erſten
Male ſeit dem Kriege wieder zum Bundesfeſt verſammelten deutſchen
Sängern entbiete ich herzlichſte Grüße. Die deutſche volkstümliche
Kunſt und die Liebe zu Heimat und Vaterland hatten in der deutſchen
Sängerſchaft ſtets eine gute Pflegeſtätte; ihrer bedürfen wir in den
ſchweren Tagen der Gegenwart erſt recht. So wünſche ich Ihren Be=
ſtrebungen
und Ihrem Bundesfeſt von Herzen den beſten Erfolg. Den
Vereinen aus Rheinland und Weſtfalen übermittele, ich in
dankbarer Anerkennung all deſſen, was ſie für das Deutſchtum im be=
ſetzten
Gebiet taten, mit beſonderen Gruß und herzliches
Willkommen. Begrüßungstelegramme gingen ferner ein vom
Geſangverein Fidelio in Chicago und der deutſchen Kolonie in
Mexiko.
Der preußiſche Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung
Boelitz hielt zur geſtrigen Bannerweihe eine Anſprache,
in der er zunächſt die Teilnehmer aus dem Saargebiet und dem beſetzten
Gebiet, ſowie die öſterreichiſchen Sänger mit beſonderer Herzlichkeit
begrüßte. Der Miniſter führte u. a. aus, Lied und Geſang bildeten das
geiſtige Band, das alle Deutſchen, wo ſie auch wohnen, unlöslich zu=
ſammenſchließe
als Glieder des gleichen Volkstums. Boelitz wies darauf
hin, daß die Schulreform dem Schulgeſang und dem Schulmuſikunter=
richt
die eifrigſte Pflege zuwende, um auf dieſe Weiſe auch ihrerſeits
zur Förderung der deutſchen Sängerbünde beizutragen. Auch die Fort=
bildungskurſe
zu Chordirigenten in den ſtaatlichen Muſikbildungsanſtal=
ten
, zum Beiſpiel in der Hochſchule für Muſik und in der Charlotten=
burger
Akademie für Kirchen= und Schulmuſik ſollen demnächſt unter
Heranziehung anerkannter Fachleute dezentraliſiert werden. Soeben ſei
auch ein Runderlaß an die Oberpräfidenten ergangen, der die Pflege
des Chorvereinsweſens behandele und darauf hinweiſe, wie glülich ſich
gerade auf dieſem Gebiete Schule und Leben berührten. Nicht Ueber=
ſteigerung
der techniſchen Leiſtungen und der Zahl der Wettſtreite ſei
das Ziel, ſondern die Pflege des urſprünglichen ſchlichten Liedes, in dem
ſich das ganze Fühlen und Sehnen des deutſchen Volkes offenbare. Der
Miniſter ſchloß ſeine Anſprache mit der Zuſage, daß die preußiſche
Staatsregierung dieſe Beſtrebungen mit aller Kraft unterſtützen und
fördern werde.
Aus der Reichshauptſtadt.
Ende dieſes Monats feiert der Berliner Architekten=
Verein ſein hundertjähriges Beſtehen. Unter den zahlreichen Ver=
anſtaltungen
verdient beſondere Beachtung die Jahrhundertausſtellung
in den Sälen des Charlottenburger Rathauſes am Wilhelmsplatz, welche
vom 29. Auguſt bis 2. September allgemein zugänglich iſt; am 29. Auguſt
iſt die Ausſtellung von 12 Uhr mittags bis 6 Uhr abends, an den an=
deren
Tagen von 10 Uhr vormittags bis 6 Uhr abends geöffnet. Ein=
trittspreis
50 Pf. Beſitzer einer Teilnehmerkarte zu den Feſtlichkeiten
des Vereins haben freien Zutritt. Studenten mit Semeſter= Auswei=
karten
, Schulklaſſen unter Führung von Lehrern erhalten Ermäßigung.
Die Ausſtellung zerfällt in mehrere Abteilungen, Hochbau, Waſſerbau,
Eiſenbahnbau, Deutſches Bauweſen im Auslande und Bauweſen im
Felde während des Weltkrieges. In der dem Hochbau gewidmeten Ab=
teilung
wird in großen Zügen die Entwickelung des Norddeutſchen Bau=
weſens
, beſonders von Berlin und Umgegend, in den letzten hundert
Jahren durch Zeichnungen vor Augen geführt, unter denen viele her=
vorragend
ſchöne Originale, von Schinkel, Stüler, Strack, Perſius,
v. Arnim, Heſſe uſw., z. T. ganz unbekannte Blätter, ſich befinden. Auch
werden einige Handzeichnungen von Friedrich Wilhelm IV. und zahl=
reiche
Originalaquarelle von Greab ausgeſtellt. In der Abteilung
Waſſerbau werden u. a. Pläne und Abbildungen der Märkiſchen Waſſer=
ſtraßen
gezeigt, in der Abteilung für Eiſenbahnbau die Entwickelung
des Berliner Verkehrsweſens (Stadtbahn, Hoch= und Untergrundbahn)
vorgeführt In der Abteilung Deutſches Bauweſen im Auslande‟
wird an einigen Plänen, Modellen und Lichtbildern gezeigt, welchen
großen Anteil die deutſche Technik an hervorragenden baulichen Lei=
ſtungen
in unſeren ehemaligen Kolonien und Schutzgebieten, ſowie in
faſt allen Erdteilen vor dem Kriege gehabt hat. Zum Schluſſe ſei noch
auf die kleine Sammlung von Darſtellungen von Aufnahmen und Bau=
ausführungen
während des Weltkrieges hingewieſen.
Eine Gattenmörderin.
Wie die Blätter melden, hat die Berliner Kriminalpolizei die
55jährige Witwe Marie Krueger wegen Verdachts des Gattenmordes
verhaftet. Im September 1923 wurde in Hammer in der Nähe von
Landsberg a. d. Warthe der 73 Jahre alte Landwirt und Stellmacher
Krueger in ſeinem Wohnzimmer mit durchſchnittener Kehle aufgefun=
den
. Frau Krueger gab an daß ihr Mann in geiſtiger Umnachtung
Selbſtmord begangen habe. Als nun Frau Krueger, die ſchon dreimal
verheiratet war, kaum ein Jahr nach dem Tode ihres dritten Mannes
auf Heiratsanzeigen in Berliner Blättern antwortete und dabei, wie
ſchon früher, alte Männer bevorzugte, wurde die Polizei auf ſie auf=
merkſam
. Ermittelungen ergaben, daß der letzte ihrer drei Männer,
Krueger, von fremder Hand getötet worden iſt. Es wird angenommen,
daß die Frau ihre beiden anderen Männer durch Gift umgebracht hat,
um ſie zu beerben.

Darmſtädter Tagblatt, Dieustag, den 26. Auguſt 1924.

Zum Empfang
des mexikaniſchen
Präſidenten in Berlin.
Präſident Calles (links) und
Reichspräſident Ebert verlaſ=
ſen
den Lehrter Bahnhof.
Geſtern gab Reichsaußenmini=
ſter
Dr. Streſemann zu Ehren
des Gaſtes ein Frühſtück, wel=
ches
einen äußerſt angeregten
Verlauf nahm. Außer dem Prä=
ſidenten
nahmen noch teil: Mili=
tärattachee
Numior Caſſige, der
mexikaniſche GeneralkonſulElias,
der neuernannte deutſche Ge=
ſandte
für Mexiko, Dr. Will, der
Bruder des Präſidenten, Leg.=
Rat Baumbach vom Auswärti=
gen
Amt, Leg.=Rat Baron von
Schoon und Leg.=Rat Heimburg,
ſowie Vertreter der Bank= und
Händelswelt. Trinkſprüche wur=
den
keine gewechſelt.

Muuttt n

Tagung der Naſſauiſchen Rhein= und Lahnſtädte.
Rüdesheim. Die Arbeitsgemeinſchaft der Naſſauiſchen Rhein=
und Lahnſtädte hielt unter dem Vorſitz des Herrn Bürgermeiſters Dr.
Weber=Oberlahnſtein eine gut beſuchte Verſammlung im Stadtverord=
netenſitzungsſaale
ab. Zur Beſprechung ſtanden Verkehrsfragen und
wurde ganz beſonders darüber verhandelt, welche Mittel angewandt
werden können, um den Reiſeverkehr in den rheiniſchen Gebieten zu
heben. Der Geſchäftsführer des Rheiniſchen Verkehrsverbandes, Herr
Direktor Liebenſtund, verbreitete ſich in ſehr eingehender Weiſe über
diejenigen Werbemaßnahmen, welche ſeitens des von ihm vertretenen
Verbandes durchgeführt und für die nächſtjährige Reiſezeit eingeleitet
ſind. Zur Wiedergewinnung des Verkehrs aus den unbeſetzten Ge=
bieten
ſollen die diesjährigen Maßnahmen wiederholt werden, ſo daß,
unterſtützt durch die unbeſchränkte Aus= und Einreiſe, ein beſſerer Frem=
denverkehr
wie der diesjährige erhofft werden kann. Seine Ausfüh=
rungen
über die Werbungen zur Wiedergewinnung des nord= und ſüd=
amerikaniſchen
, des holländiſchen und des Verkehrs aus den nördlichen
Ländern wurden beifällig aufgenommen. Ebenſo die Mitteilungen über
die Herſtellung von weiteren Werbefaltblättern, worunter ſich ein ſol=
ches
für das Lahngebiet befindet. Die Verſammlung beſchäftigte ſich
auch mit der Werbung durch den Film und kam zu dem Beſchluſſe, vor=
erſt
eine abwartende Stellung einzunehmen. Bezüglich des Perſonen=
verkehrs
auf dem Rheine wurde angeregt, daß die früher ausgegebenen
Rückfahrſcheine und die Wechſelfahrkarten zwiſchen Schiff und Eiſen=
bahn
wieder zur Einführung gelangen möchten; Geſellſchaftsfahrten
vermittels Dampfer, die ſich auf mehrere Tage erſtrecken ſollen, wurden
als verkehrsfördernde Einrichtung angeſehen. Eine eingehende Be=
handlung
erfuhr auch die Frage der Preisbildung und waren die Teil=
nehmer
der Meinung, daß alle Stellen durch eine den ſchwierigen wirt=
ſchaftlichen
Verhältniſſen angepaßte Preisbildung bemüht ſein müßten,
den Verkehr am Rhein und in den Nebentälern weiter fördern zu hel=
fen
. Die Frage einer Kollektivbeteiligung der Naſſauiſchen Rhein= und
Lahnſtädte an der nächſtjährigen Ausſtellung in Köln wurde beſprochen.
Verſchiedene Anregungen für die Ausgeſtaltung wurden gegeben, eine
Schlußentſcheidung bis zur nächſten Tagung zurückgeſtellt.
Die Weltpfadfindertagung.
Kopenhagen. Die Weltpfadfindertagung wurde nach drei=
wöchiger
Dauer offiziell geſchloſſen. In der letzten Woche fand eine Pa=
rade
ſämtlicher auf der Tagung vertretenen Nationen vor dem König
von Dänemark ſtatt. Die Tagung war auf Einladung der däniſchen
Pfadfinderleitung auch von zweihundert deutſchen Pfadfindern beſucht,
die allerſeits herzliche Aufnahme fanden. Am letzten Freitag abend
veranſtaltete die deutſche Kolonie in Kopenhagen zu Ehren der deut=
ſchen
Pfadfinder und der gleichfalls anweſenden deutſch=böhmiſchen Pfad=
finder
eine Feſtlichkeit, an der der deutſche Geſandte v. Mutius und
Gemahlin und das übrige Geſandtſchaftsperſonal teilnahmen. Der Vor=
ſitzende
der Kolonie, Direktor De Ves, ſowie v. Mutius begrüßten die
Pfadfinder mit herzlichen Worten und dankten für ihr Erſcheinen. Der
Führer der deutſchen Ringpfadfinder, Dr. Fritſche aus Leipzig, ſprach
den Dank der deutſchen Teilnehmer für die freundliche Aufnahme aus.
Am Samstag reiſten die deutſchen Pfadfinder heim.
Betterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Mittwoch, 27. Auguſt:
Wenig wärmer, etwas aufheiternd, ſpäter wieder zunehmende Be=
wölkung
mit Regengefahr.

Rund=Funf=Programm
Mittwoch, den 27. Auguſt1924
Frankfurt a. M. (467 m). 11.10 Uhr: Wirtſchaft=
Uhr: Zeitangabe. 12 Uhr: Nachrichtend
Wirtſchaftsmeldungen. 4.306 Uhr:
Muſik und Wort. 7.30 Uhr: Vortrag
des Goethehauſes): Das Frankfurter Goethe
Beſprechung. 8.30 Uhr: Slawif
Dichter. 1. Streichquartett As=Dur, Op. 10
tion aus böhmiſchen und ruſſiſchen Dichtern
Moll Op. 30, Tſchaikowsky. Das Kraus=L
Kraus (1. Violine), Itke (2. Violine), Graf
Rezitation: H. Baumann. 9.30 Uhr: N
meldung, Sportbericht und Tagesbericht
bewerbs. 9.50 Uhr: Fünf Minuten
Zeitvorbereitung. 9.58 Uhr: Drei Minute=
10 Uhr: Zeitangabe. 1011 Uhr: Der M
Chordirektor Simrock.
Berlin (430 bzw. 500 m). 10 Uhr: Bericht über die
der wichtigſten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle.
Erſte Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten.
Kurzer Tendenzbericht der Berliner Vorbörſe. 12.
mittlung des Zeitzeichens. 1.05 Uhr: Zweite Bek
neueſten Tagesnachrichten. 2.15 Uhr: Kurzer Tent
Berliner Börſe. 5.307 Uhr: Unterhaltung
Funkkapelle). 7.30 Uhr: Vortrag: Frau Adele Pr
und Märchen. 910 Uhr: Aus Opern. 1.A
Maskenball, Verdi. Kammerſänger Arnold Gabor
politan=Oper, New York. 2. Arie aus Aida‟, Verdi
ber=Sattler (von der Großen Volksoper, Berlin), 3.
Rigoletto, Verdi; b) Ach, wie ſo trügeriſch, aus
Bernhard Bötel vom Deutſchen Opernhaus, Charlotten
aus Aida‟, Verdi. Margarete Schreber=Sattler un
Arnold Gabor. 5. Arie aus Carmen, Bizet. Bert
6. Duett aus Carmen, Bizet. Margarete S
Bernhard Bötel. 7. Poſas Tod, aus Don Carlos
merſänger Arnold Gabor. 8. Duett aus Bohéme‟ Pu
Bötel und Kammerſänger Arnold Gabor. Am Steinpah
Felix Günther. Anſchließend: Dritte Bekannaabe
Tagesnachrichten, Zeitanſage, Wetterdienſt, Sportachrich
Engliſche Stationen. London (365 m), 9 Uhr MEZ.: Hahie=
linrezitation
, Maurice Cole und Beatrice Evelyn.
(475 m), 8 Uhr MEZ.: Italieniſche Nacht. Glaßg
8 Uhr MEZ.: Abend am Meer.

Tageskalender.
Landestheater, Kleines Haus Sommerſpielzeit Bru
abends 8 Uhr: Die ſelige Exzellenz. Union=, Reſie
Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Mak
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt

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Darmſtädter Dagblatt, Dienstag, den 26. Auguſt 1924.

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Darmſtädter Tagblatt
Handel und Wandel in Heſſen.
Weiler hier, der bereits früher im Vorſtand verdienſtvoll tätig war, nährtes Jungvieh 1230, Kälber 5068, Schafe 2436, Lämmer 20
wird mit Wirkung vom 15. Oktober ab wieder in die Vorſtandſchaft des bis 24, Schweine 6680, Arbeitspferde 5001400, Schlachtpferde 40 bis
Inſtituts an leitender Stelle eintreten.

Meſſen.

vor dem intereſſanten mittelalterlichen Alten Schloß (Akershus Slotz), durch die Mühlen und ſonſtigen Deckungsbedarf weiter eine Stütze.
nicht mit der am Ende des Carl Johan der ſchönen Hauptſtraße Gerſte wird in feiner Brauware wenig, in mittlerer und geringerer
Branchen und aus allen Zentren Norwegens in nähere perſönliche Be= von der die Vorräte mehr und mehr abnehmen, begehrt.
ziehungen zu treten. Die Hauptſtadt Norwegens iſt Anfang September
Knotenpunkt der Verkehrslinien, mit einer kürzeren oder längeren Holzwirtſchaft der beſetzten Gebiete führen würde. Auch iſt die Beden=
ſchönſten
Partien des berühmten Touriſtenlandes zu beſehen.
im voraus zu ſichern.
Warenmärkte.
fen und 2951 Schweinen. Gegenüber dem letzten Hauptmarkt kamen
b) 4348, 6) 3845, 0) 3442, e) 2532, 1) 1030; Kälber: b) 6570, Verbilligung des Halbfabrikates nehmen kann.
c) 6064, d) 5458, e) 4653; Schafe: 2) 4046, b) 3340; Schweine
Färſen und Kühe um 24 Gmk. zurück, während Kälber um 519 flott gekauft.
Gmk. höher bezahlt wurden, und auch Schafe teilweiſe ihre letzte Notie=
macherwurſt
1,60 und Leberwurſt 1 Goldmark.
infolge der ungünſtigen Witterung ungünſtig ſind. Man notierte für kanin waren 40 bis 50 Prozent gebeſſert, desgleichen Haſen.
Weizen inländ. 23, ausländ. 24,5025, Roggen inländ. 1818,50, ausl.
18,50 Gerſte 2224, Hafer 1819,50, Mais 18,50 alles per 100 Kilo 23. September 1924 vorgeſehen.
bahnfrei Mannheim. Von Futtermitteln waren Weizen= und Roggen=
Fleie zu 11,25 die 100 Kilo frei Waggon Mannheim offeriert. Der Mehl=
markt
lag unverändert. Für Weizenmehl Spezial Null lauten die For=
derungen
auf 3334 und für Roggenmehl auf 26,5027 Mk. die 100
weizengrieß 0,50; Zucker Kriſtall 0,82 alles per Kilogramm.

Handelsbiatt
und Rinder, 447 Kälber, 49 Schafe, 2144 Schweine 85 Arbeitspferde,
22 Schlachtpferde. Die Preiſe verſtehen ſich in Goldmark pro 50 Kilo
Volksbank Darmſtadt G. m. b. H. Kaufmann Ga. Lebendgewicht: Ochſen 2050, Bullen 3042, Kühe 3252, gering ge=
100. Marktverlauf: Mit Großvieh mittelmäßig, geräumt; mit Kälbern
mittelmäßig, ausverkauft; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand; mit Pfer=
den
ruhig.
w. Berliner Produktenbericht. Niedrigere amerikaniſche
* Die Norwegiſche Muſtermeſſe in Kriſtiania Getreidepreiſe wirkten zwar etwas dämpfend auf die Unternehmungsluſt
31. Auguſt bis 7. September. In der Hauptſtadt Norwegens am Produktenmarkte änderten aber am Preisſtand nicht viel. Auslän=
findet
am 31. Auguſt die feierliche Eröffnung der jährlichen norwegi= diſcher Weizen und Roggen werden wegen des verhältnismäßig knappen
ſchen Muſtermeſſe ſtatt. Die Meſſe hat eine zentrale Lage an dem Platze inländiſchen Angebots täglich neu gekauft. Die Inlandspreiſe, finden
impoſant gelegenen Königsreſidenz zu verwechſeln. Die norwegiſche Qualität täglich ſtärker angeboten, ohne in letzterer diel Beachtung zu
Muſtermeſſe, die fyſtematiſch nach Warengruppen geordnet iſt, hat ſich finden. Die Exportregelung für Gerſte bringt einige Erſchwerungen, für
ſeit 1920 als die ausgezeichnetſte Gelegenheit zu einem eingehenden anderes Getreide dürfte ſie nur eine mäßige Gebühr für die Unbedenk=
Studium der Erzeugniſſe aller Produktionszweige Norwegens bewährt, lichkeitsſcheine vorſehen. Hafer und Futterartikel lagen ſtill, noch mehr
Sie bietet auch die beſte Gelegenheit mit norwegiſchen Firmen aller war dies für Mehl der Fall. Hier war nur amerikaniſche Lokoware,
* Vom Holzmarkt. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt
während der Meſſe von Kaufleuten und Induſtriellen der Provinz ſehr uns: In Fachkreiſen iſt man übereinſtimmend der Anſicht, daß das In=
ſtark
beſucht. Der Beſuch aus dem Auslande iſt auch ſehr bedeutend. krafttreten des Londoner Paktes zur Belebung des Holzmarktes und vor
Sehr bequem läßt ſich ja auch ein Geſchäftsbeſuch in Kriſtiania, dem allem zur Wiederaufrichtung der vollkommen lahmgelegten Kräfte in der
Touriſtenreiſe im Wunderlande der Natur vereinigen. Wenn ein paar tung der Tatſache nicht zu unterſchätzen, daß wichtige Waldgebiete wieder
Tage zur Verfügung ſtehen, bleibt Zeit, von Kriſtiania aus einige der der deuſchen Verwaltung unterſtellt ſein würden. Bei der augenblicklichen
außenpolitiſchen Unſicherheit hat ſich die Nachfrage, die bereits lebhafter
Die Meſſe gibt ausländiſchen Geſchäftsleuten koſtenfrei Zutritts= geworden war, etwas vermindert. Immerhin ſind auch jetzt noch die Um=
karten
. Für die Einquartierung der Meſſebeſucher iſt die Meſſeleitung ſätze in Schnitthölzern aller Arten größer als Ende Juli. Es will auch
beſorgt geweſen und hat dafür ein beſonderes Büro eingerichtet (Vare= ſcheinen, als ſei es mit den ſchlimmſten Schleuderangeboten und Abſchlüſ=
meſſens
Intkvarteringskentor, Kriſtignig). Es empfiehlt ſich, Zimmer ſen zu derartigen, große Verluſte bedeutenden Preiſen vorbei. Die größ=
ten
Verlegenheiten um die Geldbeſchaffung ſcheinen überwunden zu ſein,
und wenn auch im Holzkonſum die Zahlweiſe viel zu wünſchen übrig
läßt, ſo konnten doch dank dem entgegenkommenden Verhalten der meiſten
Amtliche Notierungen der Frankfurter Ge= Holzlieferer die dringendſten Zahlungsverpflichtungen fortgeräumt wer=
treidebörſe
vom 25. Auguſt. Getreide, Hülſenfrüchte und Bier= den. Neuerdings waren die Umſätze in Hobeldielen, vor allem ſolche in=
treber
ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack. Preis ländiſcher Herkunft, etwas größer als im Juni, und es geſtalteten ſich
je 100 Kg. Weizen, Wetterau, 22,5023, Roggen 17,5018,50, Sommer= auch die Umſätze in Kanthölzern und Schalbrettern wieder lebhafter, was
gerſte für Brauzwecke 22,50B3,50, Hafer, inländiſch, 19,502, Hafer, auf einige Aufträge im Siedlungsweſen zurückgeführt wird. Trotz allem
ausländiſch, , Weizenmehl, ſüdd. Spezial 0, 32,7533,75, Roggen= iſt die Preislage am Schnittholzmarkt ganz unbefriedigend für die Säge=
mehl
26,5026,75, Weizen= und Roggenkleie 11,2511,75. Tendenz: ſtetig, induſtrie, ſie liegt zum erheblichen Teil unter dem Weltmarktſtande. Da
kaum damit zu rechnen iſt, daß die ſtaatlichen Forſtverwaltungen künftig
Frankfurter Viehmarkt vom 25. Aug. Der Auftrieb, die Abſicht haben, ihre Nohholzeinſchläge zu verſchleudern, da ſogar ver=
zum
Hauptmarkt beſtand aus 1749 Rindern, darunter 452 Ochſen, 88 ſchiedene Anzeichen dafür ſprechen, daß einige Nachfrage nach ſtarkem
Bullen und 1909 Färſen und Kühen, ferner aus 386 Kälbern, 214 Scha= Schneide= und Bauholz vorliegen wird, iſt die Holz= und Volkswirtſchaft
406 Rinder und 168 Schweine mehr zum Verkauf. Notiert wurde pro keinesfalls daran intereſſiert, daß durch Notverkäufe die Holzſubſtanz
Zentner Lebendgewicht: Ochſen: Klaſſe a) 5055, e) 4549, 0) 3449; unter ihrem angemeſſenen Wert fortgeht und die Spekulation, die über
Bullen: Klaſſe 2) 4046, b) 3339; Färſen und Kühe: 2) 4659, Geld verfügt, gewinnt, ohne daß der endgültige Verbrauch Anteil an der
Rauchwaren. Aus Leipzig wird uns geſchrieben: Die ſchon
im Gewicht von 160200 Pfund 7880, unter 160 Pfund 7077, von ſeit einigen Wochen anhaltende Beſſerung der allgemeinen Marktlage
200240 Pfund 7888 und für ſolche von 240 bis über 300 Pfund 78 trat bei der am 21. und 22. ds. Mts. ſtattgefundenen Verſteigerung der
bis 80, und für Sauen und Eber 6270 Goldmark. Verglichen mit den Nauchwaren=Verſteigerungs=Aktiengeſellſchaft, Leipzig, beſonders in Er=
letzten
Hauptmarkt=Notierung waren Ochſen um 23, Bullen um 25, ſcheinung. Die Tendenz war feſt und die angebotenen Mengen wurden
Füchſe waren mit zum Teil erhöhten Preiſen gut behauptet. Iltiſſe
rung überholten. Schweine behaupteten annähernd ihre letzte Notie= erzielten im Vergleich zur letzten Auktion 10 bis 25 Prozent höhere Preiſe.
rung. Marktverlauf: Bei Großvieh und Schweinen ruhiges Geſchäft, Stein= und Baummarder waren gleichfalls gut gefragt. Erhöhtes In=
und Ueberſtand; Kleinvieh rege und ausverkauft. Großhandels= tereſſe zeigte ſich für weiße Wieſel mit Preiserhöhungen von 30 bis 50
Fleiſchpreiſe: Ochfenfleiſch 1. Qual. 7080, Bullenfleiſch 6570, Kuh= Prozent. Eichhörnchen und Dachſe wurden zu alten Preiſen aufgenom=
fleiſch
1. Qual. 7080, 2. Qual. 6070 und 3. Qual 4060, Kalbfleiſch men. Prima Biſam notierten 2 Prozent, Hamſter 50 bis 100 Prozent
8085, Hammelfleiſch 1. Qual. 6575, 2. Qual. 5060, Schweinefleiſch höher. Maulwürfe lagen gegen Juli 20 Prozent beſſer. Für Zickel zeigt
8590 Goldpfennige das Pfund. Die Fleiſcherinnung veröffentlichte auf ſich beſondere Nachfrage, einzelne Sorten Kürſchner= und Lederware
dem Schlachthof folgende Richtpreiſe für den Kleinverkauf: Schweine= konnten ihre letzten Notierungen verdoppeln. Katzen waren weſentlich
fleiſch das Pfund 1,501,60, Schinkenwurſt 2,00, Fleiſchwurſt 1,80, Haus= befeſtigt, beſonders Winterware. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtan=
den
Kanin. Der ſtarken Nachfrage ſtand nur ein mäßiges Angebot ge=
Mannheimer Produktenbörſe. Der hieſige Markt genüber. Die Gebote bewegten ſich durchſchnittlich 60 Prozent über denen
verkehrte in behaupteter Haltung, da die Ernteausſichten in England der Juni=Auktion, Schneide= und Futterware bis 100 Prozent. Wild=
Die nächſte Verſteigerung iſt für Anfang Oktober mit Annahmeſchluß
Vörſen.
w. Börſenbericht vom 25. Auguſt 1924. Die Börſe ſieht
Kilo frei Waggon Mühle. Die Tendenz an der Kolonialwaren= die Annahme des Londoner Abkommens durch die beteiligten Regierun=
börſe
war feſt: Kaffee Santos 3,884,36, gewaſchen 4,806,10; Tee gen, insbeſondere durch den deutſchen Reichstag, als ſicher an, und ſtellte
gut 6.407,40, mittel 7,508,50; fein 8,5012; Kakao holländ. 1,50 bis heute alle ſeither im Zuſammenhang damit gehegten Bedenken vorerſt
1,65, inländ, 1,401,60; Reis Burma 0,40, Weizengrieß 0,44, Hart= zurück. Der Verkehr eröffnete bei recht lebhaftem Geſchäft auf allen
Marktgebieten in feſter Haltung. Am Aktienmarkte ſtanden Chemie= und
* Mannheimer Schlachtviehmarkt. Dem heutigen weſtliche Montanwerte im Vordergrunde des Intereſſes. Deutſche Nen=
Schlachtviehmarkt waren zugeführt: 173 Ochſen, 158 Bullen, 606 Kühe ten hatten bei ſteigenden Kurſen ſehr reges Geſchäft. Kriegsanleihe

26. Auguſt 19247

waren vorübergehend bis 870 Milliarden Prozent. Auch Aus
ten, Vorkriegs=Obligationen und Vorkriegs=Städteanleihen ware
ziehenden Kurſen geſucht. Gegen Schluß war das Geſchäft etwas
die Kurſe aber vollkommen behauptet.
w. Berliner Börſenbericht. Hinſichtlich des Ausf
Reichstagsverhandlungen über die Londoner Abmachungen
Börſe zwar nach wie vor optimiſtiſch geſtimmt, zieht es aber
bis zur endgültigen Gewißheit Zurückhaltung zu üben.
indes eigentlich nur für Dividendenpapiere, während für Re=
das
ſtarke ſpekulative Intereſſe anhielt und bei großem
neuen Kursſteigerungen führte. Außer der Kriegsanleihe
Reichsanleihen und preußiſchen Konſols wurden ziemlich all
ſchreibungen der Länder, Provinzen, Städte und zum Te
Hypothekenbanken in die Aufwärtsbewegung, für welche ſachlig
bekannten Gründe gebeſſerter,. Aufwertungsmöglichkeiten I
wird, mit hineingezogen. Für Aktienpapiere war die Haltung
doch waren die Umſätze weit beſcheidener und die Kursſteigerun
bei ungleichmäßiger Kursbildung über eine Billion Prozent
aus; ſie erreichten nur für wenige Montan= und Kalipaviere
lionen Prozent. Später konnten zwar die Kursſteigerungen ni
aufrechterhalten werden, doch beeinträchtigten mäßige Abbröckel;
an ſich feſte Grundſtimmung nicht. Vom Rentenmarkt iſt
zutragen, daß die Kaufluſt bei ziemlich anſehnlichen Beſſerunger
ausländiſche Anleihen, beſonders Türken und Ungarn überg
daß von den Banken Reichsbankanteile und von den Bahnen
niſche 2 bis 3 Bill. Proz, ſtiegen. Am Geldmarkt bleibt
unverändert leicht. Am Deviſenmarkt ſind Veränderungen vor
tung nicht eingetreten.
Oeviſenmarkt.

Amſterdam=Rotterdam..
Brüſſel=Antwerpen ....."
Chriſtignia. .........."
Kopenhagen .........."
Stockholm .. . . . . . . . . . . 1. 11122
Heiſingfors ...... .. ... / 10.48
Italien .....
London ........... ... 18,875 18.965
New=York ........ . . . . .
Paris. . . . . . . . . . . . . ...."
Schweiz..
.""

Spanien..............
Wien (i. D.=Oſterr. abg.).
Prag . ..
Budapeſt.
Buenos=Aires. . . . . . . . ..
Bulgarien. .. . . . .. . . ..."
Japan . . . . . . . . . . . .. .."
Rio de Janeiro ........ 0.40
Belgrad.
Liſſabon.
Danzig.

162,79 15,61 16237 2).95 21.05 20.90 21.00 57.85 58.15 57.,85 6798 68.32 6803 68. 111.78 111.22 10.54 1047 153 ... / 18.60 18.70 18.55 1865 18.805 4.19 4.21 4.19 22 79 22.91 22.59 22.71- 78.,60 79.00 78.55 55.56 55.84 55.56 5.925 5.945 5.325

11178
18891
.21
789-
12.60 12.66 12.59
N0
........ 1 5.49
5.51 5.49
1.405
1.405
1.415
1ir
3.045
3.065
3.045
1.71
1.72
1.71 1N=
0.41
0.405
5. 19
5.21
..... / 5.19
521
12.03
1197
1197
..
2.03
75 79
75.21
75.41
75.58
Konſtantinopel
222. 24
Verliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000.

Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl.f.Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte ......
Braunkohlen=Briketts .
Bremer Vulkan ......
Wolle..... . ..
Chem. Hehden ......."
Veiler ......."
Deutſch=Atlant. Tel... .
Deutſche Maſchinen. .
Deutſch=Niedld. Tel. ..
Deutſche Erdöl ......."
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke ......."
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte ...
Dynamit Nobel ......
Elberfelder Farben. . ..
Elektr. Lieferung ....."
R. Friſter ....
..
Gaggenan Vorz. ....,
Gelſenk. Gußſtahl ....
Geſ. f. elektr. Untern..
Halle Maſchinen ....
Han. Maſch.=Egeſt.

22. 8. 25. 8. 15000 15250 Hanſa Dampfſch. . . . 180 20100 21icd Hemoor Zement .. 22500 24250 Hirſch Kupfer ... 7500 7500 Höſch Eiſen ........ 6375 6100 Hohenlohe Werke.. ... Kahla Porzellan ... 29750 30000 Lindes Eismaſch. .... 56509 54500 Lingel Schuh .... 89100 88500 Linke u. Hofmann .... 3500 3750 L. Loewe u. Co. ..... 15300 15400 C. Lorenz ......" 22000 Meguin ..........! soo 6500 Niederländiſche Kohle 29500 Nordd. Gummi ... 44500 41900 Orenſtein. ..... 18250 Rathgeber Waggon.. 44500 43000 Rombacher Hütten. 77750 74250 Roſitzer Zucker ..... 82500 88000 Rütgerswerke .....! 8500 8400 Jachſenwerk ..nn, 16375 16750 Sächſiſche Gußſtahl. .. 14100 15000 Siemens Glas ... 3000 3000 Thale Eiſenhütte . . 7000 7009 Ver. Lauſitzer Glas 7 16100 16000 Volkſtedter Porzellan. 19100 21375 Weſtf. Eiſ. Langendreel 10000 9750 Wittener Gußſtahl ... 6400 68000 Wanderer=Werke ..

Frankenkurs in London: 83.
Markkurs 18.15

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Die Notierungen ſind in Billionen

Franßfurter Kursbericht vom 25. Mafl1.

Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ..........."
.
...
13=
.
Dollar=Golbanleihe per 1935 ..
1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ...."
4½% II. u. V. Schatzanweiſg.
4½%HI.IX.
42 Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe ... . . .. .."
Zwangsanleihe ..............
425 Preuß. Konſols .........
3½% ...

83
4% Bab. Anl. unk. 1935 ......"
3½% b. 1907 ......
1896 ....."
48 Bahern Anleihe ........."

3½
Heſſ. Dollar Golbmk.= Schatzanw.
rck. 26 ...............
816% Heſſen Reihe XXX11,
untilgb. b. 28. ..... .....
48 beſſen unk. 1924.. ........
3½%, ..... ..."
5% .................
48 Pürttemberger alte ......"
b) Ausländiſche.
5% Bosnien L.=C.=B. v. 1914..
5% L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½ v.1902 ........"


5% Bulgar. Tabak 1902.......
17/, % Griech. Monopol ......."
4½%0 Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 .........."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ,, ſtfr.
v. 1914 ......... ........."
4% Oeſt. Goldrente ........."
4% einheitl. Rente ....."
5% Rum. am. Rente v. 03 ....
4½% Goldrente v. 13 ....
4% am. Goldrente konv.
4% am. b. 05 .........
4%0 Türk. (Admin.) v. 1903....
47 (Bagdad) Ser, 1..
II..
4F v. 1911, Zollanl. ...
Ing. Staatsr. v. 14 ....
Goldrente . ...g7.!
8
Staatsr. v. 10 ....
42 Kronenrente ......
Außereuropckiſche.
5% Mex: amort, innere . ... ..
konf. äuß. v. 99... . .
Gold v. 04, ſtfr. ....
konſ. inner. ......
39
Frigationsanleihe
iaulipas. Serie T.....
Oblig. v. Trausportanſt,
4% Cliſabethbahn ſtfr. . . . . . .
4% Gal. Carl Ludw.=Bahn..
5% Oeſt. Südb, (Lomb.) ſtfr. ..

22. 8.

1
4,2
42
86,4
0.560
0.500
3,3
3,3
0.450
13 R
1,3
1,46
12

14
4,2
11,5 M
11
11
105
1.05

25. 8.

0.850
13751
115
1.68
42
4,2
86.70
6.700
6.,620
3,65
0.451
15.5 Mc

1,575
1,525
15
13
17
4,3
9

1,3

1
13

6,5 Glo
9, 25
ſin

1s

15

1=

425

14

775

2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
2.6 %Neue
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...."
1. b. 8. En...
320 Oeſt.
9. Em. ....
3%
v. 1885 ....
3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
6 Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
% Anatolier I............"
Salon. Conſt. Jonction ...
3½ Salonique Monaſtir ......"
50 Tehuantepee. . . ..........
oa-
4½%
Nach Sachwvert verzinsl,
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
1. Em. ..... . . . . . . .

5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em. . . . . . . . . . . . . . . . . .."
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23.. ....."
6% beſſ.Braunk.=Rogg. Anl.v.23
5%Neckar A.=G. Stuttgart Gold=
anl
. v. 23...... ..........."
5% Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24.. . .. . . . . . . ...."
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5% Roggenwert=Anl. . .
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24..............
5% Rhein=Main=Donau Golb=
anl
. v. 23 .........."
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II......
58 Sächſ. Roggenwvertanl. v. 23
52 Südd, Feſtiwertbk. Golbobl,
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Byaufnduſtie ......
Barmer Bankverein. . .. .. ....
Baher Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft .. .
Commerz= und Privatbank ..."
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. ..
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft . ........
Dresdner Bank.. .. .. .. .. . . ..
Frankfurter Bank ..........."
Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . . . . . . . .. .. . ."
Mitteldeutſche Creditbank. . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt ...
Reichsbank=Ant. .. ... ..... ..
Rhein. Crebitban ...........
Hypothekenbank ......
Sübbeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ..................."
Wiener Bankverein .........."
Bergwverk?=Rktien.
Berzelius .................."
Bochamer Bergb. .. ... .. .. .."
Buderns.... . . . . . . .. . . . . ...."
Dt. Luxemburger ............"
Eſchweiler Vergwerks=Akt. . . . .
Gelſenkirchen Bergw. ........
Harpener Bergbau.. ........"

22.

10
9,6
27

1i.

97
1221g

2,4

Kaliwerke Aſchersleben ..
Salzdetfurth . . . . . . .
Beſteregeln ......
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren...
Mansfelder .

Oberbedarf ................."
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) .....
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ....
Phönix Bergbau .....
"
Rhein. Stahlwerke.
Riebeck Montan.. . ..
Rombacher Hütte. . ...."
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver, Laurahütte .. .
Rktien induſtr. Anternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........
Schöfferhof (Binding)........
Werger ...
D

6,1

Akkumulat. Verlin ..........."
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (v. Kleher) .......
A. &. G. Stamm. . . . . . . . .
6% Vorzug Lit. A ..."
5% Vorzug Lit. B...
Amme Gieſecke & Konegen ....
Anglo=Continental=Guano ....."
Anilin Bln.=Treptow.. . .. .. .
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Beinheim).........
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad, Uhrenfabr. Furtwangen ..
Baldur Piano. ............
Baſt Nürnberg ..............
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel Caſſel) ........"
Bergmann El. Werke ........."
Bing. Metallverke ..........."
Brockhues, Nieder=Walluf.....
Eementwerk Heidelberg.. .. ..."
Karlſtadt . ......
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . ........"
Griesheim Elektron ....
Fabrik Milch .........."
Weiler=ter=mer ........"
Daimler Motoren ............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erböl..............
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ........"
Oresdener Schnellpreſſen ....
Dürkoppwerk (Stamm) ......
Düſſeld. Ratinger (Dürr)....."
Lyckerhof E Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meher jr. ......"
Elberfelder Farbw. v. Baher ..
Kupfer=u. Meſſingwv.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft . . . . . . 8,8
Elſäſſ. Bad. Wolle...... .. . . . . 7,5
Emag, Frankfurt a. M... .. ..
Email. & Stanzw,. Ullrich ...."
Enzinger Werke ............."
Eßlinger Maſchinen . ......!.!
Ettlingen Spinnerei ........."
Faben Teln Bleiſtift writann

22. 8. 1621. 1* 19,75 20,5 40 38 39,5 5,4 12,75 137. 14,5 142½g 25 ,25 25,5 36,75 38 31 16.73 17,6 4.9 31,5 31.5 40,75 41,5 18.2 1875 16 16 2,3 25 9,8 10,1 3,5 3,4 3,1 12.5 157/g 21,5 21,75 19,3 158 13,75 1. 2,1
5,55 5.95 3.1 15.7
2,75 15,75
2,75 5,75 5.5 12’½g 121g 6= 6.5 771, 43.0 2 16,75 167, 13,1 13,75 15 2,85 2.9 4,6 4,6 40 42 15,5 15,6 4,1 4,9 2,25 2 2,9 34 3,25 1,55 1,55 1,6 195 16,21 17,4 2.25 13,5 14.6 9,25 6310 2. 7,5 4,2 12 15 83

Faber & Schleicher .........."
Fahr, Gebr., Pirmaſens .....
Felten & Guilleaume, Carlsw...
Feinmechank (Fetter). .....
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.. .. . . .. ....
Frankfurter Hof .............
Frf. Maſch. Pokornh & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm ....
Ganz. Ludwig, Mainz..
...
Geiling & Cie. ....."
Germania Linoleum.
Gelenkirchen Gußſtahl
Goldſchmidt, Th. ..
Gotha Waggon... . ........."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach...
Grün & Bilfinger ..........."
Hammerſen (Osnabrück) ......"
Hanfwerke Füſſen ..........
Heddernheimer Kupfer .......
Hehligenſtaedt, Gießen ......."
Hildert Armaturenf. . ....
Hindrichs=Auffermann.

Hirſch Kupfer u. Meſſ..
Hoch= und Tiefbau .....
::
Höchſter Farben ............."
Holzmann, Phil. . ...... . ...
Holzverk.=Induſtr. . ....... . .
Hydrometer Breslau ......."
Fnag ... ...................
Junghans Stamm. . . . . . . . . . .
Karlöruher Maſchinen ........"
Karſtadt R... . . . .. . ... .. ...."
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn...........!
Kolb & Schüle Spinn. ......"
Konſervenfabrik Braun .....
Krauß & Co., Lokom. . ..... . .
Lahmeher & Co. ............"
Lech, Augsburg ..n.....
Lederiv. Rothe .............."
Lederwerke Spicharz ........"
Lingel, Schuhwv. Erfurt ......"
Löhnberger Mühle .........
Lüdenſcheid Metallw. . ......
Luther, Maſch.=u Müh enbau.
Luxſche Induſtrie .......a...
Mainkraftwverke Höchſt ......
Meguin, Butzbach ..
Metallgeſ. Frkft. . . . . .
Meher, Dr. Paul ..........:
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm .. . . . . . . . . ..
Motorenfabrik Deusz ........."
Motorenfabrik Oberurſel .....
Neckarſulmer Fahrzeugwerke. ..
Neckarwerke Eßl. Stamm .. ...
Oleawerke Frankfurt a. M.....
Beters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm, Kahſer ........"
Philipps A.=G. .......... . . ."
Porzellan Weſſel............"
Reiniger, Gebbert & Schall...
Rhein. Elektr. Stamm .......
Metall Vorzüge.......
Rhenania, Aachen ..........."
Riedinger, Maſchinen ........."
Rückforth, Stettin ......"
Rütgerswerke .........."
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider E Hanau..........
Schnellpreſſen Frankenthal. ..
Schramm Lackſabrik. .......
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schuckert Elektr. (Pürnberal /

i
15
1,3
5,4
13,5
1.3
0.400
0,905
94
1,5
3,4
22,5
13,25
14,5
14.25
2.9
5

2,8
15,5
4g
6,8
7,2
1.45
9,25
3,8
2,4
4,3
3,5
9,5
11-
5.,3
10.25
141g
52
2.7
2.5
14
43
7.5
3,25
2,5
5.25
9,75
8,75
6il,
6,1
15,5
0,605

23,75
16
15
355
18
0.360
0850l
14,5
18
22,5
23,5
15
15,5
7.2
295
51
5,6
3.15
15
45
695
10,5
141
6,75
13,25
13,5
1ü
145
4,3
79
2,6
5.1
9.5
2.25
6,25
15
0.700
17,8
35
53
6.0
36

Schuhfabrik Berneis=Weſſel ...
Schuhfabrik Herz ............
Schuhf. Leander Offenbach .
Schultz, Grünlack, Rdsh.. . . ...
Seilinduſtrie Wolff ..........
Sichel & Co., Mainz........."
Siemens Elektr. Betriebe ....
Siemens Glasinduſtrie ....n.
Siemens & Halske. . ........
Stöckicht=Offenbach=Gummi ...
Süddeutſche Immobilien . ...
Thüring, elektr. Lief.=Geſ., Gotha
Uhrenfabrik Furtwängler ...7
Beithwerke in Sandbach ..
Verein f. Chem. Induſtr. Friſt.
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
Faßfabriken Caſſel
Gummifabr. Bln.=Friſi.=
Pinſelfabr. Nürnberg ..
Ultramarin ..........."
Zellſtoff, Berlin ......."
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ....
Stämme .
Voigt & Haeffner Stämme..,
Voltohm Seil..........4
Wahß & Frehtag. . ....... .4
Wegelin Rußfabrik .........
Zellſtoff Waldhof Stamm ....
Zuckerfabr. Waghäuſel.......9
Frankenthal ...
Heilbronn. . . ......
Offſtein ..........
Rheingau .........
Stuttgart . . . . . . .
Transport=Aktien.
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm. .
Schantung E. B. .........44
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ.
Hapag (Paketfahrt) ..........
Nordd. Aohd. . ............
Darmſtädter Werte,
Bahnbedarf................
Dampfkeſſel Rodberg........
Helvetia Konſervenfabrik. ..
Gebr. Lut :.......fff.f.
Motorenbfarik Darmſtadt . ...
Gebr. Roeder ..............."
Venuleth & Ellenberger ....."

Nunotierte Aktien.
Apf............ . . . . . . . . aa0
Beckerkohle. . ...............
Beckerſtahl z.nnaaaaaasaasaff
Benz........ . . . ......."
Brown Boberi ......,nnnsan4
Chem. Andreae ..........
Deutſche Petroleum ssasas.43
Diamond Shares ..........."
Entrepriſe................."
Falconwerke ................"
Großkraftw. Württemb. / Growagl
Unterfranken (Ufra) .......""
Hanſa Llohzd .........."
Hero Conſerven ....... .. ..."
Holſatiaiuerke, Altong ......."
Kabel Rhehdt ....nnalaa.0
Krügershall Kali.........."
Metall Starkenburg ......"."
Otto & Quanz.... . . . . . . .""
Raſtatter Waggon .........""
Textil=Ind. Barmen (Tigg)..
ufa Filmt zakkakktaeetstt

18:

[ ][  ][ ]

S

imer 232.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 2G. Auguſt 1924.

Seite 13.

erstklassiges Fabrikat, wohl das Beste, was hergestellt wird, aparte
FInerie u. Urope Streiten ant elkenbeinfarbigem Grund ...
4.80

Hantelstoffe

140 cm breit, einfarbig, i
sand, grün und marine.

cm breit, in dunklen
Tuch Parben
140 cm breit
Velour de laine
Ia mollige
reinwollene Qualität.

Flausch

140 cm breit, reine Wolle,
in Fischgrat und Karo ..

Flausch

Krimmer, Bersianer, Plüsch
für Jacken und Mäntel

Ludwigspletz

Das deutſche Herz.

Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)

ei ſchlang er ſeinen Arm um ihren Nacken und ſagte
leiſeEs liegt nur an dir, ſo iſt er frei.
mir? Was muß ich tun?
ihm einen Bruder!
ſo meinſt du? ſagte Urſula und wurde rot.
ni war Friedrich weggegangen, ſo ſchlenderte Hans vor=
bei
. holte ſich einen Schemel, ſetzte ſich zu ſeiner Mutter
Füßee rid ſah in ihr Geſicht.
in aber der Vater predigen! fing er an. An dem iſt
ein O rer verloren gegangen!
kommſt du darauf?
ich meine nur! Predigt er dir auch ſo ſchön?
gibt keinen, der ritterlicher gegen ſeine Frau iſt als
ja, mit der Ritterlichkeit ſteht er gut. Drum hat er ſie
uuch rieinem Hüter beſtellt.
wollte dich dir ſelber in die Hände geben.
haſt du ſchön geſagt, Mutter. Das haſt du von ihm
elerr=! Ich möcht’ ihn nur einmal ſehen, wenn er zärtlich
ſegenn 9 iſt. Geht es da auch erſtens, zweitens?
a wurde unwillig, aber ſie bezwang ſich.
gibt niemand, der liebreicher wäre als er.
, ſagſt du, erſtens, weil du ein Weib biſt, zweitens, weil
zuſe Beib biſt. Siehſt du, als würdiger Erbe habe auch ich
don geleint.
biſt unartig! ſagte Urſula entrüſtet und wollte ſich
rheb./. Hans hielt ſie an den beiden Händen und zwang ſie
uf i. 1. Seſſel nieder.
ter, ich bitte dich, bleibe. Mutter, ich habe noch nie
ine ſ7 ere Frau geſehen als dich. Du biſt tauſendmal ſchöner

ein er.

als Giulietta, und hundertmal ſchöner als Urſa. Bei Gott, wärſt
du nicht meine Mutter, ich verliebte mich in dich.
Gott ſei Dank, daß ich deine Mutter bin!
Urſula war es nicht wohl bei dieſen Scherzen.
Wie hab’ ich mich heute nach den beiden Mädchen geſehnt.
Urſa iſt eine Ehefrau, ſogar eine Witwe.
Ach was, jetzt iſt ſie wieder ein Mädchen.
Wo ſie wohl ſein mag?
An einem luſtigen Fleck, Mutter. Weißt du auch, warum
ich zu dir gekommen bin? Ich wollte eine Frauenhand faſſen
und eine Frauenſtimme hören. Weißt du auch, Mutter, daß du
mir helfen kannſt?
Urſula wurde verlegen. Sie wollte ablenken.
Ich will mit deinem Vater reden. Kommt Zeit, kommt
Rat.
Hans lächelte.
Ach ja, kommt Zeit, kommt ein kleiner, dicker, runder Rat.
Ich bitte dich, Mutter, liebſte Mutter! Schenke mir einen Bru=
der
, dann läßt mich der Vater los.
Jetzt hab’ ich’s aber genug! ſagte Urſula, ſtand auf und
verließ zürnend das Zimmer.
Einundzwanzigſtes Kapitel.
Die aufregenden Nachrichten ließen nicht mehr ab. Sie
kamen vom Oſten und ſie kamen vom Weſten. Die kleinen Bot=
ſchaften
wurden von den großen, die tröſtlichen von den un=
ſeligen
überholt.
Urſula, die voll Mitleids gegen den geächteten Pfalzgrafen
war und die in die rheiniſchen Gebiete einrückenden Bayern und
Spanier von Grund der Seele haßte, ſchöpfte immer wieder
neue Hoffnung aus den kleinen Schlappen der Feinde; Friedrich
dagegen verdachte es dem flüchtigen Kurfürſten, daß er nicht
durch Unterwerfung unter das Gericht des Kaiſers dem Blut=
vergießen
ein Ende mache, und wenn Urſula über das von
Mansfeld erbeutete Butterfäßlein frohlockte, worinnen der feind=

liche Kriegsſchatz verfteckt war, oder den Handſtreich rühmte,
durch den ſich der Volksheld Obentraut eines Städtleins am
Rhein bemächtigte, dann lächelte der Junker und ſagte: Das
ſind die Traubenbeeren, die ſich die Spatzen holen, deswegen
keltert Tilly doch ſeinen Wein.
Hans aber ſchwieg. In ſeinem Herzen war er für die pfalz=
gräfliche
Familie, weil ſeine Heidelberger Freundinnen dort
drüben waren, und wenn er ſich vorſtellte, daß die Kurfürſtin
durch Weinen ihre ſchönen Augen trübte, wurde er ingrimmig
auf den Herzog von Bahern. Die Traurigkeit aber, die ihn
lähmte und ihm jede Stunde vergällte, hatte keine andere Ur=
ſache
als die eine, daß er daheim ſitzen mußte und nicht dabei
war, wo die Roſſe wieherten und die Kartaunen krachten. War
ſein Vater in Hörweite, ſo redete Hans kein Wort über die Be=
gebenheiten
, die aller Herzen erfüllten. Wenn er bei ſeiner
Mutter in der Stube ſaß oder mit ihr durch den hohen Wald
wandelte, ſprach er von nichts anderem, aber er tat es in einem
höhniſchen Ton, der Urfula ſchmerzte, und ſetzte etwvas darein,
gefühllos zu erſcheinen, wobei er dann zuletzt immer in irgend=
einer
Weiſe die Mutter durch den Vorwurf empörte und zu=
gleich
demütigte, daß er ſich nicht beklagen würde, wenn man
ihm die Urſa gelaſſen hätte. Nur bei den Jägern und Knechten
gab er ſich, wie er war, ließ ſich von denen erzählen, die einmal
dem Kalbfell gefolgt waren, und ſchwelgte in der Vorſtellung,
daß er auf die Feldwacht reite und den Ueberfall eines feind=
lichen
Fähnleins im Schilde führe.
Die Mutter dachte an ihren Knaben mit Sorge bei Tag
und Nacht. Friedrich dagegen glaubte, daß ſein Sohn in der
Ehrenhaftigkeit der Ritterlichkeit ſo ſicher und ſo bieder ver=
wahrt
ſei, wie wenn er hinter ſieben Mauern in Abrahams
Schoß ſäße. Urſula hütete ſich wohl, einen Zweifel in ihrem
Gatten zu erregen, ſie ſelbſt aber kümmerte ſich, ſo oft Hans
ausritt, ob er auch wiederkehren werde.
(Fortſetzung folgt.)

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Büfettdeckchen in weiss
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Decken, weiss und grau
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In den Abteilungen Damenwäsche, Trikotagen, Schürzen, Kleiderstoffe, besonders vorteilhatte 2

DARMSTADT

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