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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshaugtſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 236 
Montag, den 25. Auguſt 1924. 
187. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw erliſcht 
jede Verpſlichtung auf Erfüllung der 
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aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt jeder 
Rabatt weg. Bankfonto: Deutſche Bank und 
            Darm=
ſfädter 8 Nationalbank.
erttagenssotan für Hertigt.
 a 1 24. Aug. (Wolff.) Die Kammer hat die 
            Inter=
atiotw batte über das Londoner Abkommen beendet und 
Regg ng mit 336 gegen 204 Stimmen das Vertrauen 
            aus=
procht
 die chtſitzung der franzöſiſchen Kammer. 
Pa /,24. Aug. (Wolff.) Beim Beginn der Nachtſitzung 
faſtſe Abgeordneten anweſend. Die Zuſchauertribünen 
übe t. Vor der Wiederaufnahme der Debatte ſtellt der 
ſeord 4 Thompſon unter Beifall der Linken den Antrag, 
Red= / —rriots durch Maueranſchlag zu verbreiten. 
            Hier=
rwirri der Montagsſitzung abgeſtimmt. Der Abgeordnete 
rkr, Herriot habe verſichert, daß ein neues Zeitalter 
müßten ſich aber die gleichen Gefühle, welche ſich 
in 8 kreich zeigten, auch in Deutſchland durchſetzen. Er 
e alſ wenn er auch Vorbehalte gemacht habe, doch für die 
ierurnimmen. Der frühere Miniſter der öffentlichen Ar= 
LeAxoquer ſucht dann zu beweiſen, daß der ſeinerzeit 
Bon; Law vorgeſchlagene Plan viel weniger günſtig als 
Dany Blan geweſen ſei. Er beglückwünſcht Herriot zu 
atholitt 
Ergsi s, welches er bezüglich der Kohlenlieferungen 
            er=
ſt hatty achdem der ſozialiſtiſche Radikale Nogare noch tech= 
Aul grungen über die Transferfrage gemacht hatte, wird 
He) eifheben ein Antrag auf Schluß der Debatte 
            ange=
nen. ter Präſident der Kammer Painlevé teilt mit, daß 
te ige Tagesordnung eingegangen ſei, welche von den 
eordnn Pacals, Blum, Violette und Morel unterzeichnet 
raupoynd f1 nden Wortlaut habe: 
Dioſ rmmer beglückwünſcht die Regierung dazu, daß ſie 
( Hſatz des Schiedsgerichts in die Londoner 
            Ab=
ſchur) hineingebracht und dadurch es den Unterhändlern. 
hat, in liberalem Geiſt internationaler Zuſammen= 
Eintracht zu praktiſchen, friedlichen Löſungen des 
rsdroblems zu kommen. Sie ſetzt das Vertrauen 
Sierung, daß ſie im Verlauf der bevorſtehenden 
ſer m über die interalliierten Schulden ſofort beim 
ölker:7o das Werk der Gerechtigkeit und des Friedens, 
imü rier Geſamtheit Sicherheit und Wiederaufbau 
            ver=
wi l, fortſetzen wird, billigt die Erklärungen der Re= 
SIng” gierunen d geht unter Ablehnung jedes Zuſatzes zur 
            Tages=
nurn Ver. 
Loucheur erklärt, ſeine Gruppe werde für die 
dnar ſtimmen. Der Kommuniſt Leriot macht, wiederholt 
mend r rbrochen, namens der kommuniſtiſchen Gruppe die 
ign rß die Kommuniſten gegen die Regierung ſtimmen 
iſt 3 Uhr morgens, als der Abg. Paul Bonceur 
ertribüne ſteigt. Er erklärt, Frankreichs einzige 
rheitsgarantie werde im Völkerbund liegen. Die 
heit z. für Frankreich noch wertvoller als Reparationen. 
verS Haher auch der Regierung das Vertrauen 
            aus=
n, m. nur, weil ſie aus dem Zuſammenbruch einen Teil 
epas nen gerettet hat, ſondern hauptſächlich deshalb, 
is ondon jenen Geiſteszuſtand geſchaffen hat, der es
 en wird, einen Appell an Europa zu richten, daß 
durch den Völkerbund eingerichtet wird. (
            Leb=
links.) Der Kommuniſt Faure macht längere 
wobei er auch erſvähnt, daß auch Frankreich für 
verantwortlich ſei. Er wird deshalb zur Ord= 
Miniſterpräſident Herriot ruft dazwiſchen: Frank=
 rer Weiſe für die Krieg verantwortlich, deſſen 
            un=
n meiſten gepeinigtes Opfer es iſt. Gegen 4 Uhr 
Abſtimmung über die vorliegende Tagesordnung, 
Regierung angenommen wird und die die Ver= 
)ftellt. Um /45 Uhr tritt eine kurze Pauſe ein, 
S aien zu zählen. Um 4 Uhr 35 wird die Sitzung 
r57 4. Der Präſident der Kammer teilt mit, daß die 
S=Tagesordnung, wie bereits gemeldet, 
” gen 204 Stimmen angenommen worden 
ehr vertagt ſich das Haus auf Montag vormittag 
21. Aug. (Wolff.) Nach dem „Journal des 
            Dö=
wirſ *e Debätte über die Londoner Abmachungen im 
iat amyl ristag vormittag beginnen. Bisher haben ſich drei 
ſiterpellg) eingeſchrieben: Lomery, de Villaine und Japy 
an reche Hamit, daß ſie mit ihren Ausführungen gegen 
ittag zu Oe ſein werden. In der Nachmittagsſitzung wer= 
An voraig) tlich Poincaré und Béranger das Wort ergreifen; 
nn rechr” ian mit einer Rede Herriots, ſo daß die 
            Abſtim=
uig am Unistag abend ſtattfinden könnte. 
*Fanzöſiſche Preſſeſtitimen. 
25. Aug. (Wolff.) Ueber die Abſtimenung in der 
St das Journal des Débats: Die Debatte in der
 inſoweit eine Rechtfertigung erfahren werden, als die 
            bevorſtehen=
den Beſprechungen uns den Ausgleich für das ſchaffen werden, 
was wir aufgegeben haben. Als Herriot von London 
            zurück=
kehrte, war er ein wenig von dem, was er als einen perſönlichen 
Erfolg betrachtet, berauſcht. Seine erſten Erklärungen waren 
            ge=
eignet, eine gewiſſe Unruhe hervorzurufen. Geſiern hat er ſich 
ſehr viel maßvoller ausgedrückt. Er iſt nicht auf oas Kapitol 
            ge=
ſtiegen und hat nicht den Triumph, der dem Sieger vorbehalten 
ift, für ſich in Anſpruch genommen. Mit Genugtuung kann man 
die Erklärung aufnehmen, die er bezüglich der interalliierten 
Schulden abgegeben hat. Es geht daraus hervor, daß der 
            Mini=
ſterpräſident ſich darauf vorbereitet, den Feldzug zu beginnen, der 
notwendig ift, um der Gerechtigkeit zum Siege zu verhelfen, ohne 
die die franzöſiſche Oeffentlichkeit ſich gegen eine Politik 
            aufleh=
nen würde, die uns, Deutſchland und den angelſächſiſchen 
            Mäch=
ten zum Nutzen, ausplündert. In dieſem Punkte iſt es wichtig, 
daß die Regierung ſich darauf vorbereitet, zu unſeren Alliierten 
und ſpäter zu unſeren Aſſoziierten mit Freimut zu ſprechen. 
Im Paris Soir heißt es: Herriot iſt nicht nur ein Mann 
guten Willens, ſondern auch ein Mann, der Willenskraft beſitzt. 
Die Aufgabe, die ihn noch erwartet, iſt groß, aber eine der 
            ſchön=
ſten, die es gibt. Herriots Reden und Taten laſſen den Anbruch 
einer neuen Zeit erhoffen. Man ſtellt nicht dadurch den Frieden 
her, daß man den Krieg vorbereitet. Das haben die ſchmerzvol= 
 
len Erfahrungen nur allzuſehr erwieſen. 
In der Liberté heißt es: Es iſt ein niederſchmetterndes und 
ſchmerzvolles Schauſpiel, zu ſehen, daß die franzöſiſche Kammer 
in Unordnung und Verwirrung wieder Abmachungen prüft und 
beſchließt, deren genauer Text noch nicht einmal bekannt iſt, und 
von denen das Schickſal des Vaterlandes abhängt. Ueber dieſen 
Punkt waren ſich alle Redner einig: die Londoner Abmachungen 
ſind nicht nur eine Niederlage für Frankreich, ſondern auch der 
Beginn der deutſchen Revanche. 
Schlußworte Herriots in der Nachmittagsſitzung. 
Paris 24. Aug. (Wolff.) Aus den Schlußworten Herriots 
            in=
der geſtrigen Nachmittagsſitzung iſt noch folgendes hervorzuheben: Auf 
die Illuſionen, daß Deutſchland vernichtet werden müſſe, damit 
            Frank=
reich blühe, hat man verſucht, den Frieden zu gründen. Man hat ſehr 
raſch bemerkt, daß, wenn Frankreich eine Bezahlung erhalten ſoll, 
            zu=
nächſt Deutſchland ſein Gleichgewicht wiedergegeben werden muß. Wollen 
Sie Frieden? Dann machen Sie ihn auf dem Gebiete der 
            wirtſchaft=
lichen Beziehungen, machen Sie Frieden durch einen Handelsvertrag; 
tun Sie es nicht, wird der Frieden nur ein trügeriſcher ſein, gut für 
ſchöne Reden, aber nicht imſtande, einer ernſten Prüfung zu widerſtehen. 
(Beifall links und auf der äußerſten Linken.) Ich ſage Ihnen: Der 
Davvesplan verwirklicht mit einem einzigen Schlag das Gleichgewicht und 
den Frieden Europas; meinen Freunden fage ich: Geben Sie ſich keinen 
Illuſionen hin. Wer den Frieden haben will, muß ihn verdienen. Seien 
wir die Führer der anderen Nationen, unterſtützen wie ſie, wenn 
            mög=
lich, fordern wir ſie auf, uns zu folgen. Aber da wir jenes ſo koſtbare 
Gut des ſicheren Friedens nicht beſitzen, laßt uns klug ſein, wachen und 
immer auf der Hut ſein, entſchloſſen, auf die kleinſten Einzelheiten des 
Zuſtandes in Europa zu achten und alles, was an kriegeriſchen Kräften 
übrig geblieben iſt, zu bekämpfen, und was an Friedenselementen ſich 
zeigt, durchzuſetzen. (Lebhafter Beifall links.) Ich ſage Ihnen: 
            Glau=
ben Sie nicht, daß man das Ergebnis, das wir anſtreben, erveichen 
werden auf dem Wege des Zwanges, indem man zur Gewalt Zuflucht 
nimmt und indem man ſeinen Willen aufzwingt durch ein Syſtem von 
Ultimaten. Unſer Land braucht Ruhe, das iſt der Sinn der Londoner 
Abmachungen. Wir haben die Hände frei. Sie können die Londoner 
Abmachungen ablehnen, können den Status quo aufrecht erhalten, Sie 
können an die Methoden glauben, die mehrere Jahre hindurch von 
            Ent=
täuſchung zu Enttäuſchung geführt haben; all” das können Sie tun, aber 
laſſen Sie fich ſagen, daß es eine ernſte Sache wäre. Ein Bruch der 
Londoner Abmachungen bedeutet die Verwirrung auf dem Gebiete der 
Währung und die Verpflichtung für Sie, die Gewaltpolitik wieder 
            auf=
zunehmen, nicht in demſelben Grade, wie ſie jüngſt betrieben worden iſt, 
ſondern mit aller Schärfe. Wir haben unſere Entſcheidung bereits g 
troffen. Die Regierung, in deren Namen ich vor Ihnen ſpreche, macht 
nicht geltend, daß ſie außerordentliche Vorteile erreicht habe und daß ſie 
einen großen Sieg errungen hat; ſie behauptet vielmehr, ein ehrenvolles 
Werk errichtet zu haben, ein Werk der Weisheit und Vernunft. Sie 
ſchenkt Ihnen nicht den Frieden, aber ſie bringt Ihnen den Geſvinn 
der Hoffnung auf den Frieden. Zweifellos leben wir nicht, wie wir 
gern möchten, wie die Menſchen möchten, wie wir wünſchen, daß unſer 
geliebtes Frankreich lebe; zweifellos leben wir noch nicht in dem dollen 
Lichte der Sonne, die beruhigt und heiter auf uns herabſchaut und die 
Arbeit des anſjändigen und geduldigen Arbeiters begünſtigt. Aber wenn 
wir noch nicht das volle Licht jenes Tages ſehen, ſo iſt es doch der erſte 
Schein einer Morgenröte, die uns das Ende einer Macht ankündigt, 
die wir mit ſo viel Schmerz durchſchritten haben und die mit ſo diel 
Blut getränkt war. (Lebhafter, ſtürmiſcher Beifall auf der Linken, der 
äußerſten Linken und bis zur Mitte des Hauſes. Die Abgeordneten 
erheben ſich von ihren Sitzen und umdrängen den Miniſterpräſidenten 
der ſich unter den Glückwünſchen feiner Miniſterkollegen und vieler 
            Ab=
geordneten wieder auf ſeinen Platz begibt.) Die Sitzung wurde dann, 
wie bereits gemeldet, um 9.15 Uhr auf halb 11 Uhr abends vertagt. 
26 prozentige Einfuhrabgabe an Frankreich? 
Paris, 24. Aug. (Wolff.) Wie Havas mitteilt, hat 
            Mini=
ſterpräſident Herriot in der geſtrigen Sitzung der Kammer 
            ange=
kündigt, daß er einen Geſetzentwurf vorbereitet habe, nach dem 
die deutſche Einfuhr von Frankreich einer 26prozentigen Abgabe 
unterworfen werden ſoll, analog der Abgabe, die in England 
            er=
hoben werde. Wenn dieſe Maßnahme in Frankreich zur 
            Durch=
führung komme, werde dieſe Abgabe einen Zuſchlag zu den 
            augen=
blicklich auf deutſchen Waren liegenden Zollgebühren darſtellen. 
Jeder franzöſiſche Schuldner würde, um die von dem deutſchen 
Lieferanten vorgelegte Rechnung zu bezahlen, dieſem Lieferanten 
nur 74 Prozent ſeiner Rechnung bezahlen, während die reſtlchen 
26 Prozent zur Speiſung der Reparationskaſſe an den 
            franzöſi=
ſchen Schatz bezahlt würden. Die Summen, die der franzöſiſche 
Staat auf dieſe Weiſe erhalte, würden den deutſchen Lieferauten 
durch den Generalagenten für die Reparationszahlungen 
            zurück=
erſtattet werden. Dies würde keine Beeinträchtigung der 
            Han=
delsbeziehungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland bedeuten 
und verhindern, daß ſeitens der deutſchen Lieferanten 
            Preisauf=
ſchläge erfolgten.
 Von unſerem Schweizer Berichterſtatter 
Zürich Mitte Auguſt. 
Getreidemonopol oder Garantiepreis ſind die Probleme, mit 
denen ſich das ſchweizeriſche Volk demnächſt auseinanderſetzen 
wwird. Zurzeit liegt den ſchweizeriſchen Parlamenten eine 
            Bot=
ſchaft vor, die ſich mit der Frage der zukünfigen Sicherung der 
Getreideverſorgung der Schweiz beſchäftigt. Für die Zeit bis 
zur Erledigung dieſer Vorlage hat der Bundesrat als die oberfte 
geſetzgebende Inſtanz unter dem 20. Juni dieſes Jahres die 
Brotverſorgung der Schweiz auf dem Wege der 
            Aufrechterhal=
tung des bisherigen Monopols geſichert. Zweifellos bietet die 
Schweiz mit ihrem großen Verbrauch und ihrer geringen 
            Anbau=
fläche kein einwandfreies Vergleichsobjekt. Die Löſung der 
Monopolfrage und die für die künftige Regelung beſtehenden 
Pläne ſind aber angeſichts der gerade gegenwärtig akuten 
Frage der Getreidezölle auch für Deutſchland intereſſant und 
wertvoll genug, um ſie einer kurzen Darlegung zu würdigen. 
Zurzeit beſteht, wie geſagt, ein vollkommenes 
            Einfuhr=
monopol, das auch noch für das Jahr 1924 und vdrausſichtlich 
für das Jahr 1925 Gültigkeit haben wird. Das Monopol iſt 
verbunden mit einer den Weltmarktgetreidepreis erheblich 
            über=
ſchreitenden Preisgarantie für das ſchweizeriſche Inlandsgetreide 
und einer erheblichen Mahlprämie für ſelbſt gebautes und ſelbſt 
verbrauchtes Brotgetreide. Die Notwendigkeit beſonderer 
            der=
artiger Maßnahmen ergibt ſich zwanglos aus dem Umſtande, 
daß die Schweiz beiſpielsweiſe im Jahre 1914 nur ein Achtel 
ihres Bedarfs aus eigener Produktion decken konnte. Dieſer 
            ge=
ringe Prozentſatz iſt inzwiſchen zufolge der Maßnahmen der 
Bundesverordnung ein erheblich günſtigerer geworden; die 
            Not=
wendigkeit einer ausreichenden Sicherung der Brotverſorgung 
durch die Bereithaltung größerer Vorräte wird davon aber nicht 
berührt. 
Die Aufgaben des Monopols werden in der Botſchaft des 
Bundesrats an die Bundesverſammlung, betreffend die 
            Siche=
rung der Getreideverſorgung des Landes vom 27. Mai 1924, 
folgendermaßen ſkizziert: 
Unterhaltung der erforderlichen Getreidevorräte, Förderung 
des inländiſchen Getreidebaues, Erhaltung der einheimiſchen 
Mühleninduſtrie und Stabiliſierung der Getreide= und 
            Brot=
preiſe. Hier wird alſo die Verſorgung der Bevölkerung mit 
Brot durch die Förderung des inländiſchen Getreidebaues auf 
der Grundlage eines feſten und damit der Landwirtſchaft 
            garan=
tierten Preiſes als Monopolzweck genannt. Alle vorgenannten 
Aufgaben ſind durch die Monopolverwaltung tatſächlich erreicht 
worden. 
Die Einfuhr der erforderlichen Getreidevorräte bezifferte ſich 
in den letzten Jahren regelmäßig auf über 400 000 Tonnen 
Weizen. (Im Jahre 1923: 455 341). Die Lagerung dieſer 
            Ge=
treidemengen machte keinerlei Schwierigkeiten und konnte auch 
dadurch erheblich verbilligt werden, daß ein großer Prozentſatz 
bei den verarbeitenden Mühlen gelagert werden konnte. Das 
Einfuhrmonopol leiſtete aber dem Lande indirekte und 
            un=
ſchätzbar. Dienſte dadurch, daß es den Export von induſtriellen, 
gewerblichen und landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen auf dem Weg 
der Kompenſation ſtark förderte. 
Die Lieferung des eingeführten Getreides an ſchweizeriſche 
Mühlen erfolgt gegen Vorauszahlung. Die Verkaufspreiſe ſind 
nach der Getreidequalität abgeſtuft und für alle Mühlen 
            ein=
heitlich franko Empfangsſtation feſtgeſetzt. Die Koſten für 
            Zin=
ſen, Verwaltung und Lagerung betragen für je 100 Kilogramm 
des verkauften Getreides: a) für Zinſen 45 bis 50 Cts., b) für 
Verwaltungskoſten 11 bis 14½ Cts. und c) für Ein= und 
            Aus=
lagerung, Lagerkoſten und Feuerverſicherung 43 Cts., ſo daß 
etwas über 1 Franken für den Doppelzentner an Koſten 
            ent=
ſtehen. 
Der Handel mit Getreide und Mehl iſt im Inland frei. 
            Da=
gegen beſteht für die Monopolverwaltung eine Abnahmepflicht 
für das ihr angebotene Inlandsgetreide. Diefes wird von den 
landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften und 
            Genoſſenſchaftsverbän=
ben durch beſondere Sachverſtändige abgenommen und den 
            Land=
wirten zu einem Preiſe bezahlt, der beiſpielsweiſe in dieſem 
Jahr um Frs. 8.— höher iſt als der mittlere Preis von 
            Aus=
landsgetreide frei Schweizer Grenze. Dieſe weitgehende 
            Preis=
garantie beruht auf der allſeits anerkannten Tatſache, daß die 
ſchweizeriſche Getreideproduktion erheblich teurer iſt als die 
            aus=
ländiſche, und die Eidgen. Räte haben in ihren Beratungen 
            aus=
drücklich anerkannt, daß ein weiterer Rückgang des 
            Getreide=
baues unvermeidlich ſei, wenn der Getreidepreis nicht den 
            wirk=
lichen Probuktionskoſten angepaßt und der Landwirtſchaft 
            garan=
tiert würde. So haben die Schweizer Getreidebauern den 
            gro=
ßen Vorteil, daß ſie ihr angebautes Getreide jederzeit an die 
ſchweizeriſche Monopolverwaltung zu einem Preiſe abſetzen 
können, der um 8.— Franken über dem Weltmarktpreiſe liegt. 
Die Konſequenz dieſer Preisgarantie war eine erhebliche 
            Steige=
rung des Getreidebaues und eine Ablieferung von rund 90000 
Tonnen Brotgetreide im Werte von faſt 40 Millionen Fr., 
            bei=
nahe der doppelten Menge des Jahres 1922. 
Das ganze Geſchäft der Monopolverwaltung wird von 67 
Beamten durchgeführt. Die Ausnützung der 
            Weltmarktkonjunk=
tur, die durch die Unterhaltung großer Läger geſichert iſt, hat 
es ermöglicht, das Getreide zu verhältnismäßig billigem 
            Durch=
ſchnittspreiſe abzugeben. Die Belaſtung des von der 
            Getreide=
verwaltung verkauften Auslandsgetreides durch die Uebernahme 
der Preisggrantie im Inlande belief ſich im Jahre 1923 für. je 
100 Kilogramm allerdings auf Frs. 3,90. Für das Jahr 1924 
rechnet man mit einem um Frs. 5,— niedrigeren Preis. 
Die Brotkreiſe können auf der Baſis der jetzt beſtehenden 
Organiſation auf lange Zeit ſtabil gehalten werden. Zurzeit 
koſtet das Pfund Brot rund 26 Cts. Dabei handelt es ſich 
            aus=
ſchließlich um Weizenbrot. Da für die Durchſchnittsbelaſtung 
pro Doppelzentner verkauften Getreides für das Jahr 1924 eine 
Belaſtung von nur Frs. 2,50 erwartet wird, dürfte ſich der 
Brotpreis trotz der an die Selbſtverſorger zur Auszahlung 
            kom=
menden Mahlprämie von Frs. 5,— für die 100 Kilogramm noch 
ermäßigen laſſen. 
Soviel über die Regelung bis 1925. Für die Zeit nach 1925 
hat ſich der Bundesrat trotz der bisherigen guten Erfahrungen 
in einer Botſchaft, die ſich auf die Sicherung der 
            Brotgetreide=
verſorgung nach dem Jahre 1925 bezw. 1926 bezieht, nicht auf 
deu Boden der Beibehaltung des Monopols geſtellt, wohl aber
 Bedin= 
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Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 25. Auguſt 1924.
 vorgeſchlagen, ihm das Recht zu geben: a) Vorräte an Getreide 
zu unterhalten oder für ſolche in anderweitiger Weiſe Vorſorge 
zu treffen und b) den inländiſchen Getreidebau, ſowie die 
            Ver=
wertung und Verarbeitung der Produkte desſelben durch hierzu 
geeignete Anordnungen und Maßregeln zu erleichtern und zu 
fördern. Die Wiedereinführung des Monopols iſt in dem 
            Vor=
ſchlage des Bundesrates ausdrücklich ausgeſchloſſen. 
Sofern ſich die Zuſammenſetzung des ſchweizeriſchen 
            Parla=
ments bis zur Erledigung dieſer Vorlage nicht erheblich 
            ver=
ändert, wird die Brotverſorgung der Schweiz, wenn nicht wieder 
auf dem Wege des Monopols, ſo doch ſicher auf dem der 
            Vor=
ratswirtſchaft in Verbindung mit einer Preisgarantie von einer 
Mahlprämie durchgeführt werden.
 Die Beratung der Reichsbahngeſetze im 
Auswärtigen Ausſchuß. 
* Berlin, 25. Aug. (Priv.=Tel.) Im Auswärtigen 
            Aus=
ſchuß des Reichstages erklärte bei der Beratung der 
            Reichsbahn=
geſetze Staatsſekretär Vogt vom Reichsverkehrsminiſterium zur 
Begründung der Vorlage, daß es in London gelungen ſei, den 
deutſchen Charakter der Reichsbahngeſellſchaft weit ſtärker 
            durch=
zuſetzen, als es in dem urſprünglichen Gutachten vorgeſehen war. 
Die finanzielle Belaſtung werde bei normaler Entwickelung des 
Verkehrs durchaus tragbar ſein. Für die Deutſchnationalen 
ſprach Abg. Dr. Quaartz. Er bezeichnete die Belaſtungen der 
Reichsbahn als viel zu hoch und erklärte, daß bei Annahme der 
Vorſchläge von einem deutſchen Unternehmen nicht mehr die 
Rede ſein könne. Reichsverkehrsminiſter Oeſer betonte den 
deutſchen Charakter des Unternehmens. In der Frage der 
Tarifgeſtaltung ſei man keinerlei Bindungen eingegangen. Die 
Sachverſtändigen hätten allerdings die deutſchen Eiſenbahntarife 
als zu niedrig bezeichnet. Durch die Zurückgewinnung der 
Ruhreiſenbahnen würde die Reichsbahn große Mittel gewinnen, 
die zur Ermäßigung der Tarife benutzt werden könnten. Bei 
der Vorlage handele es ſich um einen Teil des deutſchen 
            Be=
freiungswerkes. Das Reichsbahngeſetz ſei international 
            verein=
bart und Aenderungen ſeien gar nicht möglich. Das 
            Reichsver=
kehrsminiſterium behalte auch nach Abtrennung der 
            Reichsbahn=
verwaltung noch die großen Aufgaben der 
            Waſſerſtraßenverwal=
tung, alle ſonſtigen Fragen der Schiffahrt und des Luft= und 
Kraftfahrweſens bei. Es könnte deshalb in Frage kommen, es 
durch Hinzufügung der Aufſicht zu einem „Miniſterium der 
öffentlichen Arbeiten auszugeſtalten. Zum Schluß wurden 
            meh=
rere Entſchließungen angenommen, deren Zweck es iſt, die 
            Sicher=
ſtellung der Rechte der Beamtenſchaft bei der Reichsbahn zu 
verbürgen. Damit waren die Geſetzentwürfe für die Reichsbahn 
und über eine zweite Aenderung der Perſonalabbauverordnung 
erledigt. Die Beratungen des Ausſchuſſes hatten den ganzen 
Sonntag von 10 Uhr vormittags bis 8 Uhr abends ohne Pauſe 
in Anſpruch genommen. 
Annahme der Geſetze über die Induſtriebelaſtung. 
* Berlin, 25. Aug. (Priv.=Tel.) Die Geſetzentwürfe 
über die Induſtriebelaſtung und über deren Aufbringung 
            wur=
den im Auswärtigen Ausſchuß des Reichstags mit einigen 
            Aende=
rungen angenommen. Angenommen wurde ferner der vom 
Reichsrat geſtrichene Abſatz des § 2 des Aufbringungsgeſetzes, 
der die Einbeziehung der öffentlichen Betriebe in den Kreis der 
Aufbringungspflichtigen enthält. Eine volksparteiliche 
            Ent=
ſchließung, daß die Reichsregierung bei einer demnächſtigen 
            Aen=
derung der Einkommenſteuergeſetze die Abzugsfähigkeit der nach 
dem Aufbringungsgeſetz zu zahlenden Jahresleiſtungen und 
            zu=
gleich vom ſteuerpflichtigen Jahreseinkommen vorſehen möchte, 
fand Annahme.
Vom Tage.
 Berlin, 23. Aug. Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstags hat 
heute Nachmittag die Vorberatung der Gutachtengeſetze fortgeſetzt. 
Reichswirtſchaftsminiſter Hamm erklärte zu dem Entwurf des 
            Bankge=
ſetzes, daß Reichsbank und Reichsregierung dem Wunſche auf 
            Zulaſ=
ung von Privatbanknoten im Betrage von 20 Mark nicht entſprechen
 könnten, da die frühere Mindeſtgrenze von 100 Mark ſchon auf 50 
            her=
abgeſetzt worden ſei, und ein weiteres Herabgehen die mühſam erreichte 
Währungsordnung gefährden würde. Der Vorlage wurde ohne weitere 
Debatte zugeſtimmt. Hierauf kam die Vorlage über die Liquidierung der 
Rentenbankſcheine zur Beratung. Der Geſetzentwurf wurde ohne 
            Aus=
ſprache erledigt, ebenſo der Entwurf des Münzgeſetzes.
 Der wirtſchaftspolitiſche und finanzpolitiſche Ausſchuß des 
            vorläu=
figen Reichswirtſchaftsrats haben eine Entſchließung gefaßt, in der 
            feſt=
geſtellt wird, daß weſentliche Vorausſetzungen, die von den 
            internatio=
nalen Sachverſtändigen als unerläßlich zur Durchführbarkeit ihrer 
            Vor=
ſchläge bezeichnet wurden, im Londoner Abkommen unerfüllt geblieben 
ſind, und daß ernſthaft bezweifelt werden muß, daß die dem deutſchen 
Volke im Dawesgutachten auferlegten Laſten tragbar ſeien. Dennoch 
ſeien die Ausſchüſſe angeſichts der gegenwärtigen wirtſchaftlichen und 
politiſchen Lage, insbeſondere auch im beſetzten Gebiet, der Anſicht, daß 
eine Ablehnung nicht möglich ſei.
 Beim Reichsminiſter des Auswärtigen iſt folgendes Telegramm 
eingegangen: „Hundert wegen deutſchnationaler Propaganda im 
            fran=
zöſiſchen Gefängnis in Dortmund nach Freiheit ſchmachtende 
            Ge=
fangene bitten unter allen Umſtänden um Annahme des Londoner 
            Ab=
kommens. Rotes Kreuz, Lünen. gez.: Balzer, Vorſitzender.” 
Zur 10jährigen Gedenkfeier der Schlacht von Tannenberg traf beim 
Landeshauptmann der Provinz Oſtpreußen das nachſtehende Telegramm 
ein: „Die Geſchäftslage des Reichstages macht die Teilnahme eines 
Reichsminiſters bei der zehnjährigen Oſtpreußenfeier unmöglich. Die 
Reichsregierung ſendet der Provinz Oſtpreußen die herzlichſten Wünſche 
für ihr zukünftiges Gedeihen.” 
Habas meldet aus Brüſſel: Die Chefs der franzöſiſchen und 
            belgi=
ſchen Zivilmiſſion im Ruhrgebiet werden in einigen Tagen ſich in 
            Düſ=
ſeldorf treffen, um ſich über die praktiſchen Maßnahmen zu einigen, die 
angeſichts der in den Londoner Abmachungen vorgeſehenen 
            wirtſchaft=
lichen Räumung des Nuhrgebietes getroffen werden ſollen. 
Nach einer Meldung aus Brüſſel teilt der „Etoile Belge” mit, daf 
Enver Bey, der zukünftige türkiſche Geſchäftsträger, in Brüſſel 
eingetroffen iſt. Er wird übermorgen von dem Miniſter des Aeußern 
empfangen werden, wodurch die diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen 
der Türkei und Belgien wieder aufgenommen werden. Der 
            Friedens=
vertrag von Lauſanne ſei durch die Kammer bereits ratifiziert worden; 
es ſtehe nur noch die Ratifizierung durch den Senat aus. Demnächſt 
werde eine türkiſche Wirtſchaftsmiſſion in Belgien eintreffen, um dort 
verſchiedene Einkäufe zu machen. 
Die Anglo=Oeſterreichiſche Bank hat beſchloſſen, der 
            Generalver=
ſammlung vorzuſchlagen, in dieſem Jahre keine Dividende zu zahlen. 
Nur für die Vorzugsaktien ſoll eine 6prozentige Dividende gezahlt 
werden. Der Reingewinn der Bank beträgt über 1000 Pfund. 
Wie der Matin mitteilt, iſt der amerikaniſche Schatzſekretär Mellen 
in Paris eingetroffen. Er habe ſchon mit den politiſchen und 
            Wirt=
ſchaftskreiſen Frankreichs Fühlung genommen und ſich mit einigen 
Finanzleuten beſprochen. Der Matin mißt der Anweſenheit Mellens 
in Paris große Bedeutung bei. 
Der außerordentliche Kommiſſar des italieniſchen Miniſters des 
Innern hat die Unterſuchungen in Neapel beendet und iſt nach Rom 
zurückgekehrt. 18 Mitglider der faſziſtiſchen Hafenpolizei wurden in 
Haft behalten und unter die Anklage des Mordverſuchs und der 
            Plün=
derung geſtellt. 
Auf Anordnung des Polizeipräſidenten wurde in Belgrad eine 
Gruppe ſerbiſcher Kommuniſtenführer verhaftet. Sie wurden in einer 
Geheimſitzung von der Polizei überraſcht. Unter den Verhafteten 
            be=
findet ſich der Sekretär der Unabhängigen Mazedoniſchen Arbeiterpartei 
Stefan Iwanowitſch, der als Idealog des ruſſiſchen Bolſchewismus 
innt iſt und großen Ruf bei der Arbeiterſchaft genießt. 
In Beßarabien wurde wiederum ein großes Waffenlager 
entdeckt. Man nimmt an, daß die Waffen über die ruſſiſche Grenze 
            ge=
ſchmuggelt worden find.
 Griechenland vor 
folgenſchweren Ereigniſſen.
 U. Paris, 24. Aug. Griechenland ſcheint, nach 
            verſchie=
denen Meldungen, die in Paris vorliegen, zu urteilen, am 
            Vor=
abend ſchwerwiegender Ereigniſſe zu ſtehen. Havas berichtet, 
daß die Marineoffiziere mehrerer Schlachtkreuzer an die 
            Regie=
rung ein Ultimatum geſtellt hätten, 20 ſeinerzeit 
            zurückgetre=
tene Offiziere nicht mehr einzuſtellen. Es wurde ſofort ein 
dringender Kabinettsrat einberufen und der 
            Auffor=
derung des Marineoffizierkorps vorläufig Folge gegeben. Der 
„New York Herald” erfährt andererſeits aus Athen, daß das 
Kabinett ſich nunmehr entſchloſſen hat, die Rüſtung der geſamten 
griechiſchen Flotte anzuordnen. Sämtliche Schiffseinheiten ſollen 
im Kriegshafen von Athen zuſammengezogen werden. Ein 
            Be=
fehl in dieſem Sinne ſei bereits ergangen. Wie die weiteren 
Meldungen beſagen, ſtehen der frühere Marineminiſter, Kapitän 
Hadjikzriskos, und der Oberſt Pangales an der Spitze der 
            Be=
wegung, die auf eine Verkündigung der Diktatur 
abzielt.
Die Identifizierung des Erzbergermörders.
 Budapeſt 24. Aug. (Wolff.) Nach Mitteilungen der 
Preſſe waren die nach den Mördern Erzbergers fahndenden 
            deut=
ſchen Kriminalbeamten in dem Zimmer des 
            Oberſtadthaupt=
mannſtellvertreters, wo die Konfrontierung mit dem verhafteten 
Förſter ſtattfand, mit verſchiedenen Photographien des Mörders 
Schulz erſchienen. Ein deutſcher Kriminalbeamter, der Schulz 
perſönlich kannte, trat ſofort auf Förſter zu und identifizierte ihn 
als Mörder Erzbergers. Förſter verſuchte ſein Alibi zu beweiſen, 
die deutſchen Kriminalbeamten erklärten jedoch den Beweis für 
hinfällig. Nach der Konfrontierung wurde Förſter alias Schulz 
der Staatsanwaltſchaft eingeliefert. Der ungariſche 
            Juſtiz=
miniſter hat ſich dahin geäußert, daß die Regierung zur Frage 
der Auslieferung noch keine Stellung genommen habe. Er 
            ver=
trete den Standpunkt, daß der Gerichtshof darüber zu 
            entſchei=
den habe, ſobald ſich herausſtellt, daß es ſich tatſächlich um den 
Mörder Erzbergers handelt. In dieſem Falle würde die 
            Aus=
lieferung ordnungsgemäß eingeleitet werden. Bezüglich der 
            An=
weſenheit der deutſchen Kriminalbeamten erklärte der Miniſter, 
daß es ſich hier nicht um Erhebungen fremder Behörden in 
Budapeſt handele, ſondern ausſchließlich um eine Identifizierung.
Das deutſche Herz.
68)
 Romtan von Adolf Schmitthenner. 
(Nachdruck verboten.)
 Friedrich dagegen drückte ſein Geſicht an die ſchwarzen 
            Schei=
ben und weinte im verborgenen um ſeinen Knecht. „Nikolaus 
iſt für mich geſtorben. Hannes iſt für mich geſtorben. Ich bin all 
dieſer Treue nicht wert!” Und er gelobte, ſeinen Untertanen und 
ſeinen Dienſtleuten Treue zu halten und, da es ihm unmöglich 
war, in dem entſprungenen Kampfe Partei zu ergreifen, ſein 
Leben daran zu ſetzen, daß denen, die Gott ihm befohlen haben, 
Schutz und Schirm nicht fehle. 
Am zweiten Tage nach der Rückkehr, in der zweiten Hälfte 
des Vormittags, klopfte es an der Tür zu der Stube des jungen 
Herrn. Hans öffnete und es begegnete dem erſtaunten Blick des 
Sohnes der entſchloſſene und doch zugleich verlegene Blick des 
Vaters. Friedrich reichte ſeinem Sohne die Hand. Er fühlte wie 
teilnahmslos die ergriffene Rechte in der ſeinen lag und wie 
raſch ſie ihm entſchlüpfte. Seine Freundlichkeit wurde gedrückt, 
und er wich den fragenden Augen des Sohnes aus. Hans ſchob 
den Seſſel zurecht; der Vater ſetzte ſich und ließ ſeine Augen 
            um=
herſchweifen als ob er etwas ſuche, damit ſeine Rede an einen 
gemütlichen Gegenſtand anknüpfe. 
„Was lieſeſt du da?” fragte er den Sohn und ergriff das 
offen liegende Buch. 
„Es iſt ein italieniſches Hirtenſtück,” ſagte Hans. 
„Das freut mich.” 
„Das glaub’ ich wohl. Es gibt darinnen keinen andern Krieg 
als um Blumenkränze und um weiße Lämmer. Aber ſchließlich 
küſſen ſie ſich immer.” 
„Das iſt hübſch,” ſagte Friedrich gepreßt. 
„Nicht wahr, Vater? Aber das ſag’ ich dir im voraus, du 
bringſt mich doch nicht dazu, daß ich dir die Schweine auf die 
Weide treibe.” 
„Höre, Hans!” ſagte der Vater. Er hatte ſich gefunden und 
redete mit Nachdruck. „Wären deine kleinen Brüder am Leben 
geblieben, ſo würde ich dir ſagen: Trage dein Schwert in die Welt 
hinaus und hole dir Ehre und Freude. Nur nicht wider den 
Kaiſer und nicht wider Kurmainz, aber auch nicht wider die 
            evan=
geliſche Religion! Ich würde dir ſagen: Geh zu Guſtavus 
            Adol=
phus von Schweden und kämpfe gegen die Polen, oder zu den 
Niederländern oder zum König von Frankreich und ficht wider 
die ſpaniſchen Wölfe. Nun aber biſt du mein Einziger.” 
„Will’s Gott, ſo bleib’ ich es nicht, Vater!”
 Die Regelung der Amneſtiefr 
Ein Interview Dr. Grimms.
 „Das hoffe ich auch. Aber noch biſt du’s.” 
„Gott ſegne meine Mutter!” rief Hans, und die Tränen 
            tra=
ten ihm in die Augen. 
Friedrich griff nach des Sohnes Hand und drückte ſie. 
Nach einer Weile fuhr er fort: „Du haſt nicht nur dein 
            ritter=
lich Herz und dein Schwert, du haſt auch deinen Namen und dein 
Erbe. Der Name Hirſchhorn iſt eine ſchwere Laſt. Ich habe ſie 
getragen mit Herzbrechen, Gott weiß es. Hilf mir tragen, Hans, 
mit deinen jungen Händen und ſtarken Schultern.” 
Hans zuckte die Achſel. „Was ſoll ich tun? Ich verſteh’ dich 
nicht.” 
„Der Name Hirſchhorn verlangt von ſeinem Träger, daß der 
jetzt ſtille ſitze, ſich koſtbar mache, Treue halte und auf ſeinen 
            Vor=
teil denke.” 
„Das ſoll der Hirſchhorn tun, der ſo alt iſt wie du, Vater! 
Aber wenn ich mich in ſolche Rolle denke, muß ich lachen.” 
„Drum will ich es dir erleichtern, Hans.” 
„Wie?” 
„Du wirſt es hören. Laß dich noch vorher an dein Erbe 
erinnern. Alle Hirſchhorn, auch die bösartigen unter ihnen, ſind 
gute Haushalter geweſen. So hat ſich der Beſitz gemehrt von 
Jahrhundert zu Jahrhundert. „So reich wie die Hirſchhorn, iſt 
ein Sprichwort hierzulande.” 
„Das hat mir der Jude in Heilbronn geſagt.” 
„Der Jude ſoll es ſagen als unſer Makler, aber nicht als 
unſer Gläubiger. — Auch ich, Hans, habe hinzugetan und noch 
mehr, ich habe für Land und Leute geſorgt. Meine Bauern ſitzen 
fröhlich auf ihrem Miſt, und meine Müller werden rund und 
gehen wie die Herren. All dies blühende Leben, — iſt kein 
            Hirſch=
horn mehr da, dann ſoll es in Gottes Namen zerfahren, iſt aber 
ein Hirſchhorn vorhanden, dann ſoll er mein Erbe behutſam mir 
aus den Händen nehmen und ſoll es mit meinen Augen 
            an=
ſchauen und in meiner Weiſe pflegen. Er ſoll nicht das Schwert 
ziehen, es gehe denn um Hab und Gut, um Weib und Kind oder 
auf des Reiches Geheiß und in der Pflicht unſerer 
            Landesherr=
ſchaft. Kein anderer Krieg geziemt dem Hirſchhornſchen Erben.” 
„Ach, Vater,” rief Hans ſchmerzlich, „ich will nicht dein Erbe 
ſein. Gib mir tauſend Goldgulden. So reite ich in die Welt 
            hi=
naus und jage das Glück mit des Schwertes Spitze. Das 
            Hirſch=
hornſche Weſen in all ſeiner Blüte laſſ’ ich mit Frieden den 
            Er=
ben, die hinter mir kommen.” 
„Du ſprichſt wie der Sohn im Evangelium, den man den 
verlorenen Sohn nennt,” ſagte Friedrich bitter. 
„Sein Vater hat ihn ziehen laſſen,” warf Hans ein=
 TU. Berlin, 24. Aug. Rechtsanwalt Dr. Gri 
vekannte Verteidiger zahlreicher Rhein= und Ruhrg 
weilt in Berlin. Da die Amneſtie der Ruhrgefangene 
Vordergrund des Intereſſes ſteht, nahm die Telegrap 
Veranlaſſung, mit Dr. Grimm die Lage der 
            Gefan=
die weitere Entwickelung der Amneſtiefrage auf Grund 
doner Paktes zu beſprechen. Dabei erklarte Dr. 
            Gr=
cher in den letzten Wochen in Paris und London über 
verhandelt hatte, daß gerade die Amneſtieangelegenbe 
don in weiteſtem Umſange im deutſchen Sinne gerege 
ſei. Die Gefangenen werden ſofort freigelaſſen werd 
der Londoner Pakt in Kraft tritt, und zwar ohne daß 
handlungen für die Modalitäten erſt noch notwendi 
Unter die Amneſtie fallen ſämtliche politiſche Gefan 
ſchließlich derjenigen, die wegen Sabotage verurtei 
ſind. Es kommen in Frage die Gefangenen, die ſichk 
Gefängniſſen befinden, außerdem die Ausgewieſenen 
triebenen, endlich aber auch die große Zahl der geflüch 
ſonen, die ſich, um ihrer Verhaftung zu entgehen, im 
Gebiet aufhalten müſſen, welche aber unbeſorgt 
können, ſobald die Amneſtie in Kraft tritt. In all 
Fällen ſind keinerlei Anfragen auf Rückkehrerlaubnis 
ſonſtigen Formalitäten mehr notwendig. Die Amn 
vollſtändig automatiſch in Kraft und niemand wird 
weiter behelligt werden. Es wird auch kein Unter 
ſchen abgeſchloſſenen, ſchwebenden und noch nicht ei 
Verfahren gemacht. Mit der Amneſtie entfallen auch 
nicht bezahlten Geldſtrafen, insbeſondere die 
            ungehe=
ſtrafen, welche die Exiſtenz der mittleren Induſtrie 
ſchwerſte bedrohen. Für die Amneſtierung liegen aus 
nach der Richtung vor, ſie lohal auszuführen, wenn 
Praxis eine Lücke in den Abmachungen herausſtelle 
Außerdem ſehen die Abmachungen bereits für alle Zh 
ein Schiedsgericht vor, in welchem auch die Deutſch 
gleichberechtigt vertreten ſind. Bis zur Beendigung 
mung wird der völkerrechtlich normale Zuſtand einge 
den, daß ſchiedsgerichtliche Verfolgungen nur in ſolch 
eintreten, die ſich direkt gegen Leib und Leben der 2 
truppen richten. Tatſächlich iſt, wie Dr. Grimm unte 
Abbau der franzöſiſchen Juſtizbehörde im Ruhrgebiet 
Vorbereitung.
Danktelegramm Düſſeldorfs an den Reichzke
 Berlin, 24. Aug. Beim Reichskanzler iſt folgen 
gramm aus Düſſeldorf eingegangen: „Mit Bangen un 
hat die Bürgerſchaft der Stadt Düſſeldorf den Gang 
doner Verhandlungen, mit tiefem Verſtehen für die ( 
Aufgabe, aber auch mit feſtem Vertrauen hat ſie die Tä 
deutſchen Abordnung verfolgt. In dieſem Vertrauen 
die Stadt Düſſeldorf nicht getäuſcht. Beſſer als Fe 
vermögen die Düſſeldorfer Bürger zu beurteilen, was 
erreichbar iſt. Namens der Stadt Düſſeldorf ſprech Fäſe 
deutſchen Vertretung, vor allem Ihnen, Herr Reia /Awiſ 
tiefen Dank für alles aus, was Sie in dieſen ſchwerer 
mit auforfernder Hingabe für uns getan und erreichk 
Möge die Zeit nicht fern ſein, wo die Stadt Düſſeldorf zuch fer 
Reichskanzler, an der Stelle Ihrer früheren Tätigkeit n und 
Düſſeldorf als Gaſt der freien Stadt begrüßen darf. 9. —um 
ich, den übrigen Mitgliedern der deutſchen Abordnung 8 umuß 
Düſſeldorfs zu übermitteln. Der Oberbürgermeiſt 
Geuſen.”
Die Wahlreformnovell.
 Berlin, 24. Aug. Die Wahlreform=Novelle ſh 
der Reichstagsabgeordneten auf 399 f 
waren folgende Erwägungen maßgebend: Die Zall de 
ordneten im Reichstag der Bismarckſchen Verfaſſung der 
vovon 15 auf Elſaß=Lothringen, 14 auf Poſen und die 
Abtretungsgebiete fielen. Von den alten 397 Wahlreiſenl 
alſo nur noch 348 im jetzigen Reichswahlgebiet 0ls N0 
gelten. Mit Rückſicht auf die erweiterten Aufgaben des 
Reichstages gegenüber dem früheren Reichstag erſchent 
boten, nicht unter die Zahl des alten Reichstags Nr. 
gehen. Die ungerade Zahl 399 bietet eine bequeme Bele 
grundlage für einfache und qualifizierte Mehrheuel. 
hat die Zahl ſeiner Landtagsmitglieder bereits von 
            Ae=
auf künftig 128, Württemberg von bisher 101 auf i. 
Braunſchweig von 60 auf künftig 48 herabgeſetzt. 2ſ 
derung der Zahl der Abgeordneten beträgt alſo im 3. 
Prozent, gegenüber 17/40 Prozent in Bayern, 1940 P1 
Württemberg, 20 Prozent in Braunſchweig. in Ve
 Wahlkreiscinteilung, wie ſie der dem Reichstag zuhe 
Wahlreform=Novelle zugrunde liegt, bilden die Grohlt”
weder für ſich oder in Verbindung mit benachbarten."
 Bezirken je einen Wahlkreis. Als ſelbſtändige V0hlt. 
ſcheinen die Städte Breslau, Hannover, Frankfurt 0. 2 
dorf, Dresden und Chemnitz.
 „Was hat er draußen getan? Er hat ſein Gut 
            e=
verſchlungen." 
„So hat er doch ſeinen Willen gehabt." 
„Was haſt du geſagt?” 
Hans ſchwieg. 
Friedrich ſeufzte. „Du vergiſſeſt,” ſagte E. 
Vater noch einen Sohn hatte; du aber biſt mein Lid 
„Da faßte der Sohn ſeines Vaters Hand 104 
„Gib mir einen Bruder und laß mich ziehen.” 
„Freple nicht!” rief Friedrich zornig, aber lih * 
Hand, und während er das folgende ſagte, ſuche." 
Sohnes Fingern und faßte und hielt ſie, 
„Haſt du einen Bruder, ſo biſt du frei. Aber Ne.T 
Hans — um es dir zu erleichtern — ſchau mich A. * 
du biſt mein Gefangener. — Deine=Ritterlichkeit ſ. 
Geh, wohin du willſt, aber nicht über den Bahl 
hornſchen Stammlehens. Treibe, was du wilſt, t. 
nicht die Waffen, wenn ſich dieſer Krieg, in l 
ſchlägt. Du nächtigſt nirgend anders als auf Bug. 
Verreiſe ich, ſo begleiteſt du mich. Im übrigen. 
und in allem ſoll nichts binden als die Ehre. 
Friedrich wartete eine Weile. Hans gab k. 
Auch der Druck ſeiner Hand erhielt keine Anſchlt 
Friedrich auf und ging, ohne umzuſchauen, zu. * 
Hans ſah hinter ihm drein und ſchaute die Sl. 
der der Vater verſchwunden war. Breitbeinig ſio 
Arme in die Seiten geſtemmt, und ſchaute, w. 
Blicke das Brett durchſtoßen müßten. 
So?” rief er endlich und brach in Lachen aus= 
Vater und Sohn hatten das Bedürfnis, übe. 
gang mit Urſula zu reden. 
Friedrich ſuchte alsbald ſeine Gatin auf 1 
den Verlauf der Unterredung. 
Urſula erſchrak. „Hätteſt du mich gefragt, 0 9
 abgeraten,” ſagte ſie. 
„Das wußte ich, denn du hältſt zu ihm, drüſl. 
vorhin nichts davon geſagt.” 
„Ich fürchte, es entſteht übel Ding daraus. 
nicht an der ritterlichen Ehre anbinden ſollk. 
zu jung für einen ſo koſtbaren Zaum." 
„Geſchehen iſt geſchehen!” ſagte Friedrich. 
klang ſchier verzagt. „Hilf ihm, urſuha. 
über ihn.” 
Pfortſetzung folgt)
Ath
 Darmſtadt, 25. Auguſt. 
*9. Verbandstag 
es ſiſchen Schuhnachermeiſtſer Verbandes 
Verbandstag des Heſſiſchen Schuhmachermeiſterverbandes 
en vormittag in Gegenwart von Vertretern des Kreisamts, 
ekskammer der Handwerker=Zentralgenoſſenſchaft ſowie 
            zahl=
ter aus allen Teilen Heſſens im Konkordia=Saal abgehalten. 
führte Schuhmachermeiſter Wilhelm Weber=Darmſtadt, der 
sbericht erſtattete, der genehmigt wurde, auch der 
            Kaſſen=
icht de gutgeheißen und dem Haushaltsplan nach den 
            Vorſchlä=
un zugl imt. 
Sen zu den Vorſtandsämtern hatten nachſtehendes Ergebnis: 
ſorſitzender. J. Lotz, 2. Vorſitzender, „Biſchoff Kaſſierer, 
führer. Sämtliche Vorſtandsmitglieder haben ihren 
            Wohn=
in 2 ſtadt. Als Beiſitzer aus dem beſetzten Gebiet wurde 
            Gehres=
ginz hli. Der bisherige Vorſitzende Wilhelm Weber wurde zum 
terenv== enden ernannt. 
Die 3=Jammlung beſchloß die Wohlfahrtskaſſe des Verbands, 
en 2 nd in Frage geſtellt war, vorläufig weiterzuführen. Die 
ſddeu= Schuh= und Lederzeitung in Freiburg hat der 
            Wohl=
rtska— C0 Mark und die Heſſiſche Handwerkerzentralgenoſſenſchaft 
500 E zugewendet. Die Mitteilung von den Spenden wurde mit 
hafte— eifalt aufgenommen. 
In m Vortrag von Schuhmachermeiſter Weber über „
            Kalkula=
nSſyſtc ind Geſchäftsunkoſten” legte der Redner dar, daß nicht mehr 
ein d— eſtehungskoſien bei der Preisberechnung zu Grunde gelegt 
rden en, ſondern auch der Arbeitslohn zu berückſichtigen ſei. Nach 
Low ſtem beträgr der Verdienſt an einem Paar. Herrenſtiefel 
2 Mcl tatt 3.90 Mark in der Vorkriegszeit, alſo 48 Pf. weniger. 
Zu uX zu dem Lohntarif müſſe ſtatt auf 100 Prozent, jetzt auf 
Prr: feſtgeſetzt werden. Im Anſchluß an dieſe Darlegungen 
d einmigere Ausſprache ſtatt, in der namentlich die Frage der 
            Ge=
iftsunu m erörtert wurde. 
Die / ammlung beſchloß, unter der Annahme, daß das Londoner 
kommx ngenommen werde und Erleichterungen für den Verkehr 
denrretzten Gebiet bringe, den nächſten Verbandstag in Mainz 
uhalt 
m —en Verlaufe der Verhandlungen wurden verſchiedene 
            An=
ge er—k und Fachfragen erörtert. 
Am igen Montag findet ein Allgemeiner Schuhmachertag im 
gkordx ral ſtatt. Vorgeſehen iſt ein Steuervortrag durch Syndikus 
dema — and ein Vortrag über allgemeine Handwerkerfragen durch 
miektor 7 ittler. 
— S terſpielzeit Bruno Harprecht. Die letzte Woche der 
Sjähri: Sommerſpielzeit beginnt heute abend 8 Uhr mit einer 
            Auf=
rung : Rudolf Presbers und Leo Walter Steins reizendem 
            Luſt=
ſel „2—2 felige Exzellenz”, das auf vielſeitigen Wunſch in 
Spiein aufgenommen wurde. Es iſt dies heute die letzte 
            Vor=
lung Montagsmiete. 
— 22 Solizeiſtunde. Art, 1 § 2 des Notgeſetzes vom 24. Februar 
3 verk: tet die Landesbehörden, Beſtimmungen über die Feſtſetzung 
Hanan uung der Polizeiſtunde in Gaſt= und Schankwirtſchaften zu 
iſſen. Gei iſt auch vorzuſchreiben, wie ihre Einhaltung zu 
            über=
hen iſrſi ach 8 4 desſelben Gefetzes wird beſtraft, wer den auf Grund 
26 enen Vorſchriften vorſätzlich zuwiderhandelt. Und zwar iſt 
entge = / 365 R.St. G. — die Tathandlung als Vergehen mit 
            Ge=
rgnis X. 21 6 Monaten und mit Geldſtrafe bis zu 1 Million Mark 
* mit ᛋ — dieſer Strafen zu ahnden. Nach einer Entſcheidung des 
erſten esgerichts München iſt durch das Notgeſetz an den Voraus=
Rr. ner 236.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 25. Auguſt 1924,
Seite 3.
Sis der Landeshauptſiadt.
Die Tagung des Landesverbandes des Seſſiſchen Einzelhanzdels.
 ungen n. Beſtrafung von Gäſten wegen Uebertretung der 
            Polizei=
de nirn geändert. Zuwiderhanölungen von Gäſten ſind nach wie 
vor 1. § 365 R.St.G. zu entnehmen. Zur Beſtrafung iſt deshalb
 fernm forderlich, daß beim Verweilen über die gebotene 
            Polizei=
de hiri, der Wirt, ſein Vertreter oder ein Polizeiheamter die Gäſte 
Fora en aufgefordert haben. Mangels ſolchen Aufforderung 
z Fre s ung eintreten. 
— SS ſteinfegerorönung. Am 19. Februar 1924 änderte das 
            Ge=
atminify rm den wichtigen 8 26, wonach ſeit 1921 alle Schornſteine, 
ausgeß: Haß die in ſie mündenden Feuerungen im Gebrauch ſind, 
talle zi Monate in gleichen Zwiſchenräumen gefegt werden 
ſſen, dö, ab, daß dieſe Fegung nur dreimal im Laufe des 
ihres ttzufinden habe. Nun iſt ein halbes Jahr ins Land 
            ge=
igen u: Dasſelbe Geſamtminiſterium gibt bekannt, daß mit dem 
ge der 1 Uindung im Regierungsblatt 8 26 in der Faſſung der Ver= 
„dung : 4. März 1921 wieder hergeſtellt pird, daß alſo alle drei 
onate T zu fegen iſt. Es wäre denn doch, ſo meinen wir, aller 
6 gegr, daß die Regierung der Allgemeinheit eine Erklärung 
dieſe: erung der Stellungnahme erteile.
 8 Anu Hflicht für die Gehirnrückenmarckentzündung der Pferde. 
Heſi, beſteht für dieſe (Bornaſche) Krankheit der Pferde die 
eigepfli im Sinne von 8 9 des Viehſeuchengeſetzes vom 26. Juni 
derr itpunkt des Inkrafttretens beſtimmt das hefſiſche 
aatss riſterium. 
— Schi vewegungen der Hamburg=Amerika=Linie. Mitgeteilt von 
Vertrrt. Adolph Rady in Darmſtadt, Zimmerſtraße 1. 
            Nord=
terik 1D. Albert Ballin 15. Auguſt ab Southampton, Ausreiſe. 
Nelian y — Auguſt in New York, Ausreiſe. D. Weſtphalia 17. Aug. 
Fü. Ausreiſe. D. Deutſchland 19. Auguſt in Cuxhaven zu er= 
D eveland 16. Auguſt ab New York, Heimreiſe. D. Reſolute 
Auguſtſ Samburg nach Cuxhaven, Ausreiſe. — 
            Nordamerika=
ſtküſri D. Sachſen 16. Auguſt an Antwerpen, Ausreiſe. D. Ker= 
15. A.3— ab Portland nach San Franeisco, Heimreiſe. — 
            Süd=
erik 1 O. Scchſenwald 15. Auguſt ab Vliſſingen, Ausreiſe. D. 
ttembad 6. Auguſt ab Buenos Aires, Heimreiſe. D. Idarwald 
iguſri Buenos Aires Ausreiſe. D. Eupatoria 15. Auguſt an 
v. Ausreiſe. D. Braſilia 18. Auguſt Fernando de 
            No=
paſf), Ausreiſe. D. Baden 18. Auguſt ab Puerto Luz, Aus= 
Damerika=Weſtküſte: D. Schwarzwald 16. Auguſt 
allao xreiſe. D. Odenwald 17. Auguſt Lizard paſſiert nach 
            Ant=
pen, H2 eiſe. D. Kellerwald 18. Auguſt St. Martin paſſiert, 
ceiſe. Weſtküſte=Zentral=Amerika: D. Tſad 14. 
aE Mare, Heimreiſe. — Oſtaſien: D. Oldenburg 14. 
ſt Ak aſſiert, Ausreiſe. M.S. Rheinland 15. Auguſt in Shang= 
Heim=n M.S. Havelland 15. Auguſt an Antwerpen, Ausreiſe. 
5. Ermn / 18. Auguſt Aden paſſiert, Heimreiſe. D. Preußen 16. 
uſt abd rua, Heimreiſe. — Cuba=Mexiko: D. Holſatia 17. 
uſt ab d Corung, Ausreiſe. — Weſtindien: D. Teutonia 17. 
ſt ab ” mburg. — Afrika: D. Livadia 12. Auguſt an Acera, 
Tanganüka 16. Auguſt Cap Finniſterre, Ausreiſe.
 Aus den Parteien. 
ſche Demokratiſche Jugendgruppe. Am 
H Herr Dr. Corwegh in der Deutſch=Demokratiſchen 
von ſeinen Eindrücken und Erlebniſſen auf der 
            Italien=
liedern der Darmſtädter Volkshochſchule. Nach der 
            Auf=
rtragenden beruht der Zweck einer Volkshochſchule 
            weni=
verlieferung von Kenntniſſen als in der Schaffung von 
in denen ſich die Anlagen des Einzelnen unter Aus= 
Echten und gemeinſamen Erlebniſſen entfalten. Um eine 
haft zu bilden, die in der Iſolierung im Auslande die 
2r aufeinander anweiſt als in der Heimat, und ihnen 
und kleine Erlebniſſe, gemeinſame Erinnerungen ver= 
Dieſe Reiſe unternommen. Sie war in jeder Beziehung 
rd der Redner darf heute geſtehen, daß dieſe Fahrt ins 
gewiſſe, im Ganzen gelungen iſt. Der Zuſammenſchluß 
wurde erreicht, und unerklärbare, aber deutlich 
            ſpüc=
nkeiten verbinden ihn mit den Mitreiſenden, wie dieſe 
aider. Daran ſchloß ſich eine Schilderung der Reiſe, wo 
or ſeine Rechte eingeräumt wurden. Der erſte Kurs 
Schweiz, Mailand, Genua nach Chiavari. Hier lernte 
r Male die See kennen und den Genuß eines Seebades 
ittelmeer. Piſa und ein Stägiger Aufenthalt in Florenz 
lſius folgten. Der Redner ſchilderte Kunſt und 
            Land=
ſtadt, wie ſie ſich ſeinen Genoſſen geboten haben, und 
mmen der Bevölkerung. In Verona und mit einem 
Gardaſee ſchloß die Reiſe. Ein Teil hette anſtelle des 
Spritztour nach Venedig, wenn auch nur für wenige 
Zogen. — Der zweite Kurs begann in Verona. Eine 
Svorſtellung in der antiken Arena bildete den Abſchluß 
rids. Wieder bildeten acht Tage, diesmal in Venedig 
auptteil der Fahrt. Dann wurde noch Padua beſucht 
K am Gardaſee, an ſeinem ſüdlichen Teil in Torbote als 
Thalt, angeſchloſſen. Ueber Bozen und den Brenner 
            er=
ahrt. 200 Bilder des mitgereiſten Photographen und 
die bald in den Händen jedes Mitreiſenden ſein ſollen, 
nnerung an dieſe Ferienfahrt feſthalten, die aber im 
— die ſie mit erleben durften, auch ſo nicht ſchwinden 
Hoffnung, daß weitere ſolche Reiſen den 
            Gemeinſchafts=
die Augen Aller auf den Wert und den Sinn unſerer 
Aenken werden, ſchloß der Redner ſeine mit dem größ. 
            Efge=
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 — In der Turnhalle am Woogsplatz hielt geſtern vormittag der 
Landesverband des Heſſiſchen Einzelhandels ſeine Hauptverſammlung 
ab, die zahlreich beſucht war. Unter den Ehrengäſten befanden ſich 
Vertreter der Regierung, der Stadt Darmſtadt, der Handelskammern, 
ſowie Vertreter benachbarter Verbände mit gleichen Beſtrebungen, ferner 
Vertreter der Induſtrie, des Großhandels und des Verbandes der 
            Ver=
kehrsvereine. Von Parlamentariern waren anweſend die 
            Landtags=
abgeordneten Dingeldey und Dr. Büchner. Der Vorſitzende des 
            Landes=
verbandes des Heſſiſchen Einzelhandels Herr W. Kalbfuß richtete 
an die Ehrengäſte eine beſondere, ſowie an die anderen Anweſenden 
eine allgemeine Begrüßungsanſprache, in der er ausführte, daß ſeit der 
erſten Tagung des Verbandes, der damals noch den Namen „Verband 
der Detailliſten” führte, zehn Jahre verſtrichen ſeien; wenige Wochen 
ſpäter ſei der Weltkrieg ausgebrochen. Ein Jahrzehnt wirtſchaftlicher 
Sorgen liegt hinter uns; was wir erlebt haben in den fünf Jahren 
ſogenannten Friedens brauche ich nicht zu ſchildern. Auf uns allen laſtet 
der Druck der wirtſchaftlichen Lage in der Gegenwart, und vielleicht 
ſteht uns noch Schlimmeres bevor. Unter denen, die unter den 
            Ver=
hältniſſen des letzten Jahrzehnt am meiſten gelitten haben, gehört der 
Einzelhandel. Die Geſetzgebung hat förmlich Ausnahmegeſetze gegen 
ihn erlaſſen. Der Heſſiſche Verband des Einzelhandels hat während des 
Krieges ſeine Tätigkeit faſt einſtellen müſſen; nach ungeheurer 
            Anſtreng=
ung iſt ſeine Arbeit nur langſam wieder in Gang gekommen. 
            Beſon=
ders ſchwierig ſind für unſere Aufgaben die Verhältniſſe in Heſſen, denn 
ein Drittel des Landes iſt beſetzt. Die rheinheſſiſchen Städte ſind ohne 
Intereſſe für unſere Arbeit. Von Oberheſſen aus iſt unſere 
            Landes=
hauptſtadt nicht leicht zu erreichen. Aber heute bereits zählt unſer 
            Ver=
band über 2000 Mitglieden: Oberheſſen und Starkenburg iſt von uns 
faſt vollſtändig durchorganiſiert. In Rheinheſſen haben wir kein 
            Ent=
gegenkommen gefunden; die Einladungen an Worms, Mainz und an 
Bingen ſind unbeantwortet geblieben. 
Wir wollen unſere Intereſſen in erſter Linie wahren, wir wiſſen 
aber auch, daß wir für die Allgemeinheit Arbeit zu leiſten haben. Der 
Einzelhandel iſt ein wichtiges Glied im Wirtſchaftsleben Deutſchlands. 
Eine Beeinträchtigung ſeines Wirkens führt zu einer Schädigung für 
ganz Deutſchland. Unſere Arbeit dient dem Wiederaufbau des 
            Vater=
landes. 
Der Redner kam dann auf die wichtigen politiſchen Entſcheidungen 
in den kommenden Tagen zu ſprechen und teilte mit, daß der Vorſtand 
an ſämtliche Reichstagsabgeordnete Heſſens ſich für die Annahme des 
Londoner Abkommens gewandt habe. (Lebh. Beifall.) Unſere Freunde 
im beſetzten Gebiet erwarten, daß wir für ſie eintreten. (Zuſtimmung.) 
Der Redner ſchloß mit den beifällig aufgenommenen Worten: Unſere 
Arbeit ſoll den Intereſſen unſeres Standes, der Allgemeinheit und dem 
Wiederaufbau des Vaterlandes dienen. 
Oberregierungsrat Weber begrüßte die Verſammlung im Namen 
der Staatsregierung und gab die Verſicherung ab, den Verhandlungen 
mit Aufmerkſamkeit zu folgen und das Ergebnis den zuſtändigen 
            Stel=
len vorzutragen. Den Verhandlungen wünſche er einen guten Erfolg 
im Intereſſe des Vaterlandes. 
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing entbot den Willkommengruß 
der Landeshauptſtadt. Alle Anweſenden ſeien wohl der Meinung, daß 
wirtſchaftliche Erleichterungen eintreten müßten zur Geſundung der 
            Ver=
hältniſſe im Innern. Die Uebergangszeit mit ihren 
            Konjunkturſchwan=
kungen bringe manche Schwierigkeiten. Der Redner gab in ſeinen 
            wei=
teren Ausführungen dem Wunſche Ausdruck, daß ſich eine Geſundung 
der Verhältniſſe anbahnen möge. 
Direktor Kahlert, der für die Handelskammern ſprach, wies 
auf die wirtſchaftliche Bedeutung des Einzelhandels hin; dieſe ſpreche 
ſich auch darin aus, daß der Vorſitzende des Verbandes des Heſſiſchen 
Einzelhandels, Herr W. Kalbfuß, in den Reichswirtſchaftsrat berufen 
wurde. Dank der Organiſation und des Vorſitzenden werde es mit 
ernſtem Arbeitswillen auch in Zukunft gelingen, den Stand 
            hochzu=
halten und die Ziele des Verbandes zu erreichen. 
Fabrikant Dr. Röhm übermitelte die Grüße der Darmſtädter 
            In=
duſtriellenvereinigung. Beide Organiſationen, der Verband der 
            Einzel=
händler und die Induſtriellenvereinigung, hätten vielfach erfolgreich 
            zu=
ſammengewirkt; beide ſeien Vertreter der freien Wirtſchaft, gegenüber 
den Feſſeln, die der Staat dem Wirtſchaftsleben angelegt hatte, und 
gegen die verhängnisvolle Idee des Staates, daß Goldmark — 
            Papier=
mark ſei. Das Londoner Abkommen bedeute eine ſtaatliche 
            Planwirt=
ſchaft und ſei zunächſt, allgemein geſprochen, nicht glücklich, hoffentlich 
handele es ſich hier um eine Uebergangswirtſchaft. Zu erſtreben ſei 
unbedingt eine freie Wirtſchaft. 
Herr Stemmer begrüßte die Verſammlung im Namen des 
Verbandes Heſſiſcher Verkehrsvereine und des Darmſtädter 
            Verkehrs=
vereins; er gab ſeiner Freude Ausdruck, daß der Verband des 
            Einzel=
handels wieder einmal den Anfang mit einer Ausſtellung in 
            Darm=
ſtadt gemacht habe. Der Verband habe immer mit dem Verkehrsverein 
zuſammengearbeitet und überhaupt erſt die Errichtung eines 
            Verkehrs=
bureaus in Darmſtadt ermöglicht. Darmſtadt ſei durch die Revolution 
eine arme Stadt geworden, aber ohne Handel, Induſtrie und Handwerk 
ſei kein Aufblühen möglich. 
Außer den hier erwähnten Rednern hielten auch noch einige Herren 
von auswärts Begrüßungsanſprachen. 
Hierauf hielt Senator Beythien, M. d R., einen Vortrag über 
die „Beziehungen zwiſchen Einzelhandel und Parlament‟. Er führte 
zur gegenwärtigen Lage aus, daß im Reichstag auf der einen Seite 
            Zer=
ſtörungswille ärgſter Art herrſche, und auf der anderen 
            Vaterlands=
liebe und der Wille zum Aufbau. Aus dieſen Tagen politiſchen 
            Rin=
gens müſſe man die Hoffnung ſchöpfen, daß wieder eine 
            Lebensmöglich=
keit für die Arbeit entſtehen werde. Wir müßten Opfer auf uns 
            neh=
men, damit wir die Freiheit erlangen. Ein Staatsmann müſſe dem 
deutſchen Volke etwas bieten, ſonſt würde die Freiheit des beſetzten 
Zebietes, die Einheit und die Souveränität verloren gehen. Die 
            Einzel=
kaufleute hätten eine alte und bedeutſame Tradition ihres Standes, ſie 
ſeien durch ihre Tüchtigkeit mit Schuld am Kriege geweſen. Heute 
            je=
doch müſſe der deutſche Kaufmann um das Exiſtenzminimum kämpfen;
 aber er müſſe die Ausſicht haben, vorwärts zu kommen. Er müſſe ſich 
vereinigen, um ſeine Forderungen durchzubringen. Was durch 
            Selbſt=
hilfe zu erreichen wäre, ſei nicht unbedeutend. Die Geſetzgebung dürfe 
nicht ſo ſehr dem Volksinſtinkt nachgeben und nicht z. B. Teuerung mit 
dem Begriff Wucher zuſammenwerfen. Der Schieber hätte nur im 
Dunkel der Zwangswirtſchaft gedeihen können. Es ſei zu wünſchen, 
daß von der kühl abwägenden Ark des Kaufmauns etwas auf das 
            Parla=
ment übergehen würde. Durch das Wirken der bürgerlichen 
            Reichs=
tagsabgeordneten ſei der Sozialiſierung und Kommunaliſierung ein 
Riegel vorgeſchoben worden; die Steuerbefreiung der Konſumvereine 
habe aufgehört, die Wuchergerichte ſeien gefallen und eine Amneſtie für 
geringfügige Vergehen ſei gewährt worden. Bei allen bürgerlichen 
            Par=
teien im Reichstage herrſche das Stueben, den Wünſchen des 
            Einzelhan=
dels entgegenzukommen; es ſei aber auch die Durchſetzung der 
            Forde=
rungen in den Parlamenten der Einzelſtaaten und in den 
            Stadtparla=
menten zu erſtreben. Die wichtigſten Aufgaben der 
            Einzelhandelsorga=
niſationen ſei der Kampf gegen die Konſumvereine, gegen die 
            groß=
kapitaliſtiſchen Kräfte, wie Kartelle, Truſts uſw., ſowie gegen das 
            Groß=
bankweſen. Mit den Reſten der Zwangswirtſchaft müſſe aufgeräumt 
werden und eine grundlegende Aenderung der Steuergeſetzgebung ſei 
anzuſtreben. Werde, wie von gewiſſer Seite vorgeſchlagen, die Steuer 
nur beim Einzelhandel erhoben, an der letzten Stelle, ſo werde ſich ein 
umfangreicher Schleichhandel entwickeln. Die Vertaufsſtellen bei den 
Behörden ſeien zu beſeitigen. In Preußen würden ſolche Betriebe jetzt 
von der Gewerbeſteuer erfaßt. Bei der Einrichtung von Verkaufsſtellen 
durch die Behörden ſei wohl nicht in erſter Linie der Wunſch 
            maß=
gebend, den Zwiſchenhandel zu beſeitigen, als vielmehr die 
            Zwiſchen=
handelsgewinne einzuſte: 
Im weiteren Verlaufe ſeiner Anſprache übermittelte der Redner 
Grüße des Reichstagsabgeordneten Dr. Becker=Heſſen, der bedauerte, 
nicht kommen zu können, da er an einer wichtigen Sitzung des 
            Aus=
wärtigen Ausſchuſſes teilnehmen müſſe. 
Zum Schluſſe ſeines gedankenreichen Vortrags ſprach der Redner 
die Hoffnung aus, daß eine große bürgerliche Einigung zu erreichen 
ſei, daß das ganze Bürgertum ſich hinter das Gutachten und das 
            Lon=
doner Abkommen ſtelle. Wenn die im Kaufmannsſtande lebende 
            Ehr=
barkeit und Pflichttreue ſich durchſetzte, dann werde in Zukunft wieder 
eine ſtolze und glückliche Zeit unſerem Vaterland beſ hieden ſein. (
            Leb=
hafter Beifall.) 
Nachdem der Vorſitzende dem Redner den Dank der Verſammlung 
ausgeſprochen hatte, erſtattete Syndikus Dr. Mößner den 
            Geſchäfts=
bericht über das abgelaufene Verbandsjahr und nahm gleichzeitig in 
ſeinem Vortrag Stellung zu den wichtigſten wirtſchaftlichen Fragen. 
Die Zahl der Verbandsmitglieder beträgt rund 2000, davon ſind 1200 
Lebensmittelhändler. Der Berichterſtatter beſchäftigte ſich mit dem 
Vortragsweſen, dem Verkehr mit den Behörden und den 
            Handelskam=
mern, den Aufbaumaßnahmen, dem Verbandsorgan, dem Tarifweſen, 
Steuerfragen, dem Hauſier= und dem Straßenhandel. Auch dieſe 
            Aus=
führungen wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen. 
Die nachſtehenden drei Entſchließungen, die vom Vorſtand 
vorgeſchlagen waren, wurden einſtimmig angenommen: 
1. Das Ueberhandnehmen des Wanderlagergewerbes, des Hauſier= und 
Straßenhandels gibt zu ernſten Befürchtungen Anlaß, daß das 
            Publi=
kum mit Waren minderwertigſter Art überſchwemmt wird. Der 
            Ein=
zelhandel erwartet von der Regierung, daß auf ihn als 
            volkswirt=
ſchaftlich wichtigen Warenverteiler und Steuerzahler Rückſicht 
            ge=
nommen wird, zumal bei dem Wandergewerbe die Steuerkontrolle 
auf große Schwierigkeiten ſtößt. Das Intereſſe des Publikums 
            er=
heiſcht aber bei der heutigen Geldknappheit eine Verſorgung mit 
guten und billigen Waren, nicht eine Ueberſchwemmung mit 
            minder=
wertigen, daher teuren Artikeln. 
2. Die augenblickliche Steuerbelaſtung des Einzelhandels iſt untragbar, 
da ſie weit über die Leiſtungsfähigkeit des Standes hinausgeht. Unter 
voller Würdigung der finanziellen Schwierigkeiten und des 
            Steuer=
bedarfs von Neich, Stant und Gemeinde muß jedoch bei der 
            kommen=
den Steuerreform unter Berückſichtigung der beſonderen Verhältniſſe 
des Einzelhandels eine gerechtere Verteilung der Steuerlaſten 
            an=
geſtrebt werden. In ganz beſonderem Maße trifft dies auf die 
            Um=
ſatzſteuer zu, die in ihrer jetzigen Form außerordentlich 
            preisver=
teuernd wirkt. Der Gedanke einer Kleinhandelsſteuer (Umſatzſteuer 
der letzten Hand) iſt als undurchführbar abzulehnen. 
3. Die Stabiliſierung unſerer Währung hat auf dem Warenmarkt eine 
allgemeine Beruhigung herbeigeführt. Die Verſorgung der 
            Bevölke=
rung mit Gegenſtänden des täglichen Bedarfs iſt im vollſten Maße 
geſichert, das Angebot überſteigt in vielen Fällen die Nachfrage. 
            Da=
mit ſind die Verordnungen zum Schutze des Konſumenten überflüſſig 
geworden. Die Regierung wird daher erſucht, den Abbau der 
            Aus=
nahmegeſetze gegen den Handel, insbeſondere der 
            Preistreibereiver=
ordnung und der Verordnung über die Preisprüfungsſtellen, auf 
beſchleunigtem Wege vorzunehmen. 
Die Verſammlung genehmigte einige Satzungsänderungen und 
wählte dann Herrn W. Kalbfuß wieder zum Verbandsvorſitzenden 
und Herrn Horn=Gießen zum zweiten Vorſitzenden. Ferner wurden 
für Oberheſſen 3 und für Starkenburg 4 Beiſitzer gewählt und der 
            Rech=
nungsablage zugeſtimmt. Nachdem dann noch der Vorſitzende Herrn 
Rothſchild, der während des Kriegs die Verbandsgeſchäfte geführt 
hatte, mit warmen Worten gedankt hatte und Bad=Nauheim als 
nächſtjähriger Tagungsort beſtimmt war, wurden die Verhandlungen 
geſchloſſen. 
Mittags wurde ein gemeinſames Eſſen in der Vereinigten 
            Geſell=
ſchaft eingenommen und abends fand dort ein „Bunter Abend” ſtatt. 
Auch dieſe Veranſtaltung war ſehr ſtark beſucht. Es waren erfolgreich 
hieran beteiligt: Frau Gothe und die Herren Goebel und Roth, ſowie 
als Begleiter am Klavier Herr Siegfried May. Ferner wirkten mit 
vom Harprecht=Enſemble die Herren Sauer, Fitz und Benowsky, ſowie 
die Damen Biſchoff, Eichelsheim und Thiele.
Aus Heſſen.
 * Pfungſtadt, 23. Aug. Die Bachſohle wird zurzeit einer 
gründlichen Reinigung unterzogen. Einſchließlich der Erwerbsloſen 
ſind daran 100 Arbeiter beſchäftigt. Bei der Vergebung der Arbeiten 
iſt der Taxationspreis von 1200 Mk. um 200 Mk. überboten worden. 
— Entgleiſt. Beim Rangieren zwiſchen dem Bahnübergang und der 
Güterhalle entgleiſte vorgeſtern früh ein Eiſenbahnwagen, der erſt nach 
geraumer Zeit wieder in das Geleiſe hineingebracht werden konnte. 
Durch die Verkehrsſperrung mußte der Zug 7,13 Uhr nach Eberſtadt 
ausfallen, ſo daß die Reiſenden genötigt waren, nach der Station 
            Eber=
ſtadt zu gehen, um die Anſchlüſſe zu erreichen. 
8 Fürth i. O., 22. Aug. Gemeindehäuſer. Die hieſige 
            Ge=
meinde hat im Laufe der letzten Zeit vier Hofraiten käuflich erworben. 
Die größte daunter iſt das Bauerſche Anweſen, zu dem über 50 
            Mor=
gen Land gehören. 
8 Bürſtadt, 23. Aug. Ein großes Schadenfeuer äſcherte 
hier eine voll gefüllte Scheune ein. Es ſind ungefähr 3—4000 Haufen 
Frucht und reichliche Heuvorräte ein Raub der Flammen geworden. Der 
Schaden iſt bedeutend. Zur Löſchung des Feuers waren neben der 
            Orts=
feuerwehr auch Nachbarwehren herbeigeeilt. 
8 Mörfelden, 22. Auguſt. Neuer Friedhof. Mit den erſten 
Arbeiten für die Anlegung des neuen Gemeindefriedhofes wird in aller 
Kürze begonnen werden. Die Ausführung des Objektes beläuft ſich auf 
insgeſamt 2600 Mk. — Das Obſt des neuen Schulgartens, das dieſer 
Tage bereits zur Verſteigerung gelangte, erzielte verhältnismäßig hohe 
Preiſe. So kam z. B. ein Baum Aepfel, der ungefähr 4 Zentner bringt, 
auf über 32 Mk. 
Offenbach, 23. Aug. Während der Inflationszeit waren 
die hieſigen Beamten und auch diejenigen des ganzen Landes genötigt, 
ihre Bezüge an der Hauptſtaatskaſſe in Darmſtadt abzuholen. Ohne 
dieſes Entgegenkommen wären die Gelder noch entwerteter in die 
Hände der Empfänger gekommen. Das Verfahren, das zu mancherlei 
Mißſtänden und Unzuträglichkeiten führte, von den Koſten, die es den 
Beamten auferlegte, ganz abgeſehen, beſteht in der Hauptſache noch 
heute. Zwar können ſeit Juli die Monatsbezüge wieder überwieſen 
werden. Die Ueberweiſung iſt aber wenig zweckmäßig, da jeder Beamte 
den größten Teil ſeines Einkommens, ſchon kurz nach dem 
            Monats=
erſten wieder verbraucht hat. Die Ueberweiſung erfüllt erſt bei 
            vier=
teljährlicher Ueberweiſung ihren Zweck. Um nun das Schreiben der 
Liſten und die übrigen Umſtändlichkeiten, die die hieſigen Beamten einſt 
der Hauptſtaatskaſſe in der Inflationszeit abnahmen, wieder 
            loszu=
werden, wird immer dringender die Errichtung einer ſtaatlichen (
            heſſi=
ſchen Zahlſtelle an hieſigem Platze verlangt. Es iſt ja auch ein 
            unhalt=
barer Zuſtand, daß in einer Zeit, in der man die Staatsbeamten durch 
Verſtaatlichung der Polizei und der Volksſchule faſt verdoppelt hat, jede 
Gelegenheit zur Erlangung des Gehalts am Dienſtorte beſeitigt iſt, und 
das noch dazu in einer Stadt von rund 80 000 Seelen. 
* Mainz, 20. Aug. Den ſtädtiſchen Beamten und Angeſtellten der 
Beſoldungsgruppe 1 bis 6 wurde mit Genehmigung der 
            Stadtverordne=
tenverſammlung eine beſondere Unterſtützung durch Nachzahlung 
            ge=
währt,
 — Mainz, 22. Aug. Guter Fang. Ein 20jähriger Anſtreicher 
verſuchte in eine Wohnung am Forſterplatz einzubrechen. In dem 
Augenblick, als er mit einem falſchen Schlüſſel die Vorplatztür öffnete, 
erſchien plötzlich der Sohn der Wohnungsinhaberin. Der Einbrecher 
flüchtete durch ein Fenſter auf das Dach, doch wurde er von dem 
            ver=
folgenden Sohn eingeholt und der Polizei übergeben. Im Beſitze des 
Feſtgenommenen wurden mehrere Pfandſcheine über Kleidungsſtücke 
            ge=
funden. Dieſe rühren von den Manſardeneinbrüchen her, die in letzter 
Zeit verübt wurden. Die Beſtohlenen haben die Sachen als ihr 
            Eigen=
tum erkannt. 
Mainz, 21. Aug. Franzöſiſches Militärgericht. Der 
Student Karl Schwarz aus Rotehütte (Harz) war von einem 
            Studien=
freund nach Boppard eingeladen worden. Er ließ ſich durch ſeinen 
            Be=
kannten Rudolf Hanneſen in Düſſeldorf einen Paß beſorgen, der bei 
der Kontrolle beanſtandet wurde. Bei dieſer Gelegnheit wurde bei 
Schwarz auch ein Dolch gefunden. Das Militärpolizeigericht verurteilte 
Schwarz zu 40 Tagen Gefängnis und 150 Mk. Geldſtrafe. 
— Oppenheim, 20. Aug. Ins Waſſer gefallen. Aus Worms 
ſpurde kürzlich berichtet, daß zwei junge Burſchen, die ſich an einen 
Rheindampfer anhängen wollten, durch ſtarken Wellenſchlag mit ihrem 
Paddelboot zum Kentern gebracht wurden. Ein ähnlicher Vorfall hat 
ſich auch hier abgeſpielt, wo drei junge Leute verſuchten, in einem 
Nachen über den Rhein zu ſetzen, ungeachtet deſſen, daß ein Schleppzug 
im Herannahen begriffen war. Die jungen Leute gerieten mit ihrem 
Nachen in den Wellengang des Schraubendampfers und kenterten, da 
ſie ihr Boot ſtatt ſenkrecht zu den Wellen parallell mit dieſen hielten. 
Der Sturz ins Waſſer hatte weiter nichs auf ſich da ſie von einem 
ſich in nächſter Nähe der Unfallſtelle befindlichen Fiſchernachen gefiſcht 
und aufs Trockene gebracht werden konnten. Die vom Tode des 
            Er=
trinkens glücklich Geretteten mögen ſich dieſen Vorfall als Warnung 
dienen laſſen. 
O Schotten, 23. Aug. Der Waldwirtſchaftsplan für 
1925, der von dem Gemeinderat bereits genehmigt worden iſt, ſieht 
eine Fällung von 625 Feſtmetern Holz vor. — Die Kanaliſation 
ſoll über die Molkerei hinaus bis an den Stadtbach durchgeführt 
            wer=
den. — Die Wohnungskommiſſion hat ſich erneut aufgelöſt. 
Als einziges Gemeinderatsmitglied hat Herr Rektor Kröll ſich bereit 
erklärt, weiter auf dieſem undankbaren Gebiete mitzuarbeiten. Es foll 
verſucht werden, eine neue aus Mietern und Vermietern paritätiſch 
            zu=
ſammengeſetzte Kommiſſion zu bilden. 
* Alsfeld, 21. Aug. Der Stadtvorſtand lehnte den Beitritt zum 
Wohnungs= und Heimſtättenverein ab, da man ſich davon 
            keiner=
lei Vorteil verſpricht und mehr der Selbſthilfe vertraut. — Infolge 
der ſtarken Spannungsſchwankungen der elektriſchen Stromverſorgung 
ſind vielfach ernſte Störungen und Beſchädigungen in manchen Betrieben 
vorgekommen. Deshalb beſchloß der Stadtvorſtand die Anſchaffung 
eines Spannungsreglers für 1500 Mk. — Ferner wurde beſchloſſen, den 
ſtädtiſchen Beamten von Gruppe 1 bis 6 eine einmalige 
            Bei=
hilfe zu gewähren in gleicher Höhe wie der heſſiſche Staat. — Die 
Gaſtwirte hatten ein Geſuch um Aufhebung der 
            Uebernach=
tungsſteuer eingereicht. Das Geſuch wurde abgelehnt. — Um jedem 
Bürger die Benutzung der Badeanſtalt möglich zu machen, ſollen die 
Preiſe für die Bäder beträchtlich herabgeſetzt werden. Ein Ausſchuß 
wurde mit der Angelegenheit betraut.
 Im Anſchluß an ſtädtiſche Straßen= u. 
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[ ← ][ ]Seite 6.
Darmſtädter Tazblati, MRontag, den 25. Auguſt 1924.
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* Rund um Darmſtadt. 
Während das Rennen „Rund um Darmſtadt”, das ſeit dem 
anderen „Rundum Rennen”, nahmen an dem geſtrigen Rennen 
auch auswärtige Fahrer des im Frühjahr dieſes Jahres 
            neuge=
ſchaft auf der Landſtraße austragen laſſen. Dank der 
            vortreff=
lichen Organiſation nahm das Rennen unter der Leitung von J. 
Leiſtung der Fahrer, die trotz der ſchlechten Wegeverhältniſſe, trotz 
Wind und Regen die 145,4 Km. lange Strecke in etwas mehr als 
fünf Stunden zurücklegten, iſt über alles Lob erhaben. 
Der Verlauf des Rennens. 
Kurz vor 7 Uhr ſchickt der Starter L. Raab 38 Rennfahrer an 
der ehemaligen Radrennbahn an der Heidelbergerſtraße auf die 3. Siegesmund, Tgde, Bockenheim, Lang, Tv. Heuſenſtamm, 89. 
Reiſe. Das Feld zieht geſchloſſen in ziemlich gleichmäßigem 
Tempo die Bergſtraße bis Weinheim entlang, wo der Weg nach 
Mörlenbach abzweigt. Nur in den Ortſchaften wird das Tempo 
beſchleunigt, ohne daß es der Spitze gelingt, ſich von dem Gros Keim, T.= u. F.C. Frankfurt, 73: 3. Jean Senff, Tgde. Bürgel, 72. 
abzuſondern. Bickenbach wird um 7.17, Bensheim 7,35, 
            Heppen=
heim 7,46, Weinheim um 8,10 und Mörlenbach um 8,30 erreicht. 
Während bis Weinheim nur einzelne Fahrer durch Oefekte 
ausſcheiden, lichtet ſich das Feld vor Birkenau. Die erſte 
            Ent=
ſcheidung fällt an der Höhe von Waldmichelbach, wo unter der 
Führung von Wolf=V. C. D. Darmſtadt, ſich eine aus ſieben 
            Fah=
rern beſtehende Spitzengruppe herausbildet, die bis zur Kontroll= ſtadt, Bliſſe, Tv. Frankfurt, 73: 3. Schauß, Tv. Biebrich, 72. 
ſtelle in Michelſtadt, wo eine Zwangspauſe eingerichtet war, aus 
Stroh, Gugau, Deibel, Müller, Wolf, Knappke und Heinz 
            Bött=
gen beſtand. 
Um 10.15 Uhr bricht die aus ſieben Fahrern beſtehende 
Spitzengruppe in Michelſtadt auf. Die Steigung bei König läßt 
Deibel und H. Böttgen zurückfallen. Auch Wolf, der durch ſein 
ſchneidiges Fahren bisher auffiel, fällt vor Groß=Umſtadt ab, 
ſo daß nunmehr nur noch vier Anwärter auf den 
            Meiſterſchafts=
titel übrig bleiben, die abwechſelnd führen. In der Ebene ſchlägt 
Müller trotz des ſtarken Gegenwindes, allerdings durch die jetzt 
beſſeren Straßenverhältniſſe begünſtigt, ein ſehr raſches Tempo 
ein, dem Knappke an der Steigung bei Roßdorf zum Opfer fällt. 
Die Spitzengruppe beſteht nunmehr nur noch aus Stroh, Gugau 
und Müller. Müller, dem das Glück heute nicht hold iſt, fährt 
von Nieder=Ramſtadt ab mehrere Kilometer auf den Felgen, 
ſteigt dann ab und läßt Groh und Gugau allein von dannen hoch: 1. Tgde. Bornheim, 623 Mtr. — Kugelſtoßen; 1. Tgde. 
ziehen. Gugau, der nach ſeinem ſchweren Sturz im Großen Bornheim, 25,35 Mtr. 
Straßenpreis von Frankfurt ſein erſtes Straßenrennen wieder 
beſtreitet, mußte ſich im Endkampf, der 300 Meter vor dem Ziel 
mit einer Radlänge vor ihm landet und damit Meiſter des Lan= Tv. Nieder=Eſchbach je 2:0. 
desverbandes Heſſen iſt. 
Das Endergebnis: 
1. Stroh, 5 Stunden, 7 Min., 35 Sek. 2. Gugau 5:7,36: 3. 
Müller, 577,50; 4. Knappke, 5:9,45: 5. Wolf, 5:17,5: 6. Böttgen, 
Heinz, 5: 17,6: 7. Emmerich, 5:20,31:1 8. Schwarz, 5,:21,/45: 9. Hirſch, 
5:27,20; 10. Böttgen, Arth., 5;33,18: 11. Wittmann, 5:35,20.
Turnen.
Leichtathletik.
 Houben ſchlägt Carr und Porritt. 
Der deutſche Meiſterläufer Houben=Krefeld hat am Sonntag 
im Deutſchen Stadion bei den internationalen Wettkämpfen des 
Sportklubs Charlotenburg einen neuen ſenſationellen Sieg 
            er=
rungen, der ihn zu einem der ſchnellſten Läufer der Welt, wenn 
nicht gar zu dem zurzeit ſchnellſten ſtempelt. Nachdem Houben 
erſt kürzlich die Amerikaner Muchiſon und Paddock in 
            eindrucks=
voller Weiſe geſchlagen hatte, triumphierte er am Sonntag über 
den Auſtralier Carr und den Neuſeeländer Porritt mit einer 
noch größeren Ueberlegenheit. Dieſer neue Sieg iſt inſofern 
            be=
ſonders bemerkenswert, als Porritt vor nicht allzulanger Zeit den 
Olympiaſieger Abraham im Kampf um den engliſchen 
            Königs=
preis beſiegt hat. Dem Wettkampf wohnten etwa 15000 
            Zu=
ſchauer bei, darunter Vertreter der Diplomatie, der Behörden 
und auch der mexikaniſche Präſident Calles. Unter atemloſer 
Spannung traten Houben, Porritt und Carr zum Start an. 
Bei etwa 40 Metern machte ſich der deutſche Meiſter frei und 
hatte ſofort gewonnenes Spiel. Er ſiegte mit etwa 3 Meter 
            Vor=
ſprung vor Carr, dem Porritt mit etwa 2 Meter Abſtand folgte. 
Die übrigen Teilnehmer, Moſt=Krefeld, Pampe=Zehlendorf und 
van Rappart=Holland, endeten dichtauf. Die Zeit von 106 
            Se=
kunden iſt in Anbetracht der durch den Regen mitgenommenen 
Bahn als ſehr gut zu bezeichnen. Mit Ausnahme des 200= 
Meter=Siegs von Carr, wo Houben nicht mitlief, mußten ſich 
die ausländiſchen Teilnehmer mit den Plätzen begnügen. 
Peltzer=Stettin gewann das 1000=Meter=Laufen in der neuen 
Beſtzeit von 2 Minuten 30,3 Sekunden nach ſpannendem Kampf 
gegen Schömann=Charlottenburg. Die Mannheimer 
            Turngefell=
ſchaft holte ſich die 4 mal 400=Meter=Staffel mit der Mannſchaft 
Appel, Hebel, Neumann und Wellenreuther in der neuen 
            Rekord=
zeit von 3 Minuten 25,/4 Sekunden. 
Die Ergebniſſe: 
100 Meter: 1. Houben=Krefeld 10,6, 2. Carr=Auſtralien 
3 Meter zurück, 3. Porritt=Neuſeeland 2 Meter zurück. 
Stabhochſprung: 1. Leninger=Charlottenburg 365 
Meter. 
Hochſprung: 1. Skortzinski=Berlin 1,78 Meter. 
Diskuswerfen: 1. Hähnchen=Berlin 39,61 Meter. 
1000 Meter: 1. Peltzer=Stettin 2 Minuten 30,3 Sekunden 
(Rekord). 
Speerwerfen: 1. Groth=Steglitz 51,38 Meter. 
200 Meter: 1. Carr 21,8 Sek, 2. van Rappart. 
4 mal 100=Meter=Staffel: 1. Preußen=Krefeld 
42,8 Sek., 2. Sportklub Charlottenburg, 3. Saarbrücken. 
400 Meter: 1. Schmidt=Berlin 50,3 Sek, 2. Ufer=Bonn. 
200 Meter Hürden: 1. Lepke=Berlin 279 Sek, 2. 
            Le=
ninger=Charlottenburg, 3. Porritt. 
4mal 400=Meter=Staffel: 1. Mannheimer 
            Turn=
geſellſchaft 3 Min. 25,/4 Sek. (Rekord), 2. Polizei Berlin, 3. 
            Sport=
klub Charlottenburg. 
Handball. 
Sportverein Darmſtadt 1898—Sportfreunde Frankfurt 4:1. 
Die Mehrzahl der Darmſtädter Sportfreunde wird die 
            Nie=
derlage ihrer beſten Ligamannſchaft ob dieſes 4:0=Reſultates 
nicht überwin den können. Aber freuen wir uns trotzdem dieſer 
gleichmäßigen, ſchönen Siege der Handballer. Diesmal ſpielte 
ſich der Kampf im Frankfurter Riederwald ab, wo der V. f. B. 
ſein fünfjähriges Geburtstagsfeſt feierte und die Darmſtädter 
Sieger mit einem herrlichen Potal belohnte. Dieſe ſpielten im 
Sturm nicht einwandfrei zuſammenhängend, aber zu nur” 4 
Toren langte es doch. In der Läuferreihe bewies Juda mehr 
dicke als große Form und auch Götz ſpielte ſchon beſſer. In der 
Verteidigung muß Galm ruhiger ſpielen, damit Eisfeller im 
Tor nicht zu oft beweiſen muß, daß er etwas kann. Der Gegner 
hat im Sturm gefährliche, flinke Schützen und wird bei den 
            Ver=
bandsmeiſterſchaften unter den erſten ſein. Herr Dutiné leitete am Kaiſerdamm zu Berlin ſtatt. 
während der 2 mal 30 Minuten ſtreng und vorbildlich. 
Zum Schluß hieß es 7:1 für Darmſtadt. Macht es weiter ſo! 
zeigte ſich derſelbe geſunde Sportgeiſt wie auf dem Spielfeld: 
nicht zu viel Geſchwätz! Der Verein meldet zu den 
            Meiſterſchaf=
ten zwei Mannſchaften, von denen die erſte diesmal unbeding 
Meiſterehren einheimſen will. Hoffen wir, 
5 2s gelingt!
 Feldbergturnen 1924. 
IIr. Das diesjährige Feldbergfeſt, das 71. ſeit dem erſten denheit des rhein=mainiſchen Städtekranzes im Zuſammt 
Jahre 1903 läuft, bisher nur für Darmſtädter Fahrer offen war Verſuch, vor nunmehr 80 Jahren, mußte auch am geſtrigen Rhein und Main mit ſeiner Zentrale Frankfurt, heraus= 
und infolgedeſſen nicht die Bedeutung gewinnen konnte, wie die Sonntag wieder, und zwar zum ſechſtenmal, wegen der Beſetz= ſtädtiſchen Wirtſchaftsdeputation, wird in Kürze im 
            Verſ=
ung des Gipfels des Taunusrieſen, nach dem das Feſt ſeinen 
Namen führt, auf dem Truppenübungsplatz bei Bad Homburg 
gründeten bezw. begrenzten Landesverbands Heſſen teil. Der abgehalten werden. Trotz des ſchlechten Wetters hatten ſich über 
Landesverband Heſſen konnte geſtern zum erſtenmal die Meiſter= 2000 Turner und Turnerinnen eingefunden, um in dem für alle 
Gruppen ausgeſchriebenen Vierkampf den Beweis zu erbringen, 
daß auch bei der Deutſchen Turnerſchaft der leichathletiſche Sport 
König und L. Raab einen muſtergiltigen Verlauf. Die ſportliche in hoher Blüte ſteht und daß hierbei ſehr erfreuliche Leiſtungen 
von den Turnern erzielt werden können. 
Ergebniſſe: 
Oberſtufe: 
Ehrenſieger: Karl Kurt, Tv. Bieber 92 Punkte; 1. Preis 
            Hin=
lein, Tv. Aſchaffenburg, 92 Punkter 2. Schaller, Tv. Homburg, 90; 
Altersturner: 
(1884 und früher geboren): 1. Böhm=Hemmer, Geldhauſen, H. 
Klimmer=Heinau, 74 Punkte: 2. G. Balzer, Tv. Bockenheim, G. 
(1885 bis 1889): 1. L. Finck, Tb. Bingen, W. Burkert T.= u. 
F.C. Frankfurt, 74 Punkte; 2. W. Arlt, Tv. Ems, 73: 3. Martin 
Gebhardt, Joſef Lindners, Eintracht=Frankfurt, 71. 
Turnerinnen: 
1. Pahl, Tgde. Beſſungen, 76 Punkte: 2. Treuſch, Tgſ. Darm= 
Jugendturner: 
1. Adolf Muth, Tade. Rödelheim, 78 Punkte: 2. Heinrich 
Bär, Tgde. Bornheim, Otto Jakob, Tv. Rüſſelsheim, H. Müller, 
Biebrich, 77: 3. Wieland, Tgde. Hanau, Heinrich, Ranft, Tv. 
Okriſtel, Trushaim, Tgde. Nieder=Urſel, Bourquin, Tv. Jahn, 
Frankfurt, 76. 
Völſungen=Wanderpreis: 1. Tv. Bieber, 306 P., 
2. Frankurter Tv. 60, Homburger Tb., 297 P. 
Brunhildeſchild, 4875 Meter=Staffel: 1. Tgde, 
            Rödel=
heim, 44,4 Sek. 2. Tade, Vilbel, 47,6 Sek. 
Jahnſch *ld, 58100 Meter=Staffel: 1. Tv. Völklingen, 61,1 
Sek.: 2. Tgde, Bockenheim, 62,4 Sek., 3. Tv. 60, Frankfurt. 
Mannſchaftskämpfe: 
Steinſtoßen: 1. Tgde. Nieder=Rufenberg, 29,75 Mtr. — Frei= 
Fauſtball: 
Gruppe 1: Tgde. Friedberg gegen Tv. Gießen und Tb. 
            Nau=
einſetzt, dem vorzüglichen Endſpurt Willy Strohs beugen, der heim je 2:0. — Gruppe 2: Tv. Wetzlar gegen Tv. Aarheim und 
Gruppenſieger: Tade. Friedberg—Tv. Wetzlar, 2:0. 
Turnerinnen: Frankfurt Tv.—Tgde. Sachſenhauſen, 2:0. 
Handball: 
Tgſ. Walldorf—Tp. Heddernheim, 2:0; Tgde, Bockenheim— 
Tv. Nied, 2:0. 
Schlagball: 
Frankfurter Tv. 60—Turnerbund Wiesbaden, 89.:50. 
Auch die Darmſtädter Turnerſchaft war mit ihren beſten 
Kämpen angetreten und konnte ſich trotz des gewaltigen Wettbe= nachher den Schwindel nicht merken. 
werbes recht beachtenswerter Erfolge erfreuen. Beſonders muß 
anerkennend erwähnt werden, daß die beiden erſten Siege in der 
Turnerinnenklaſſe nach Darmſtadt gefallen ſind. 
An Siegen durften die Darmſtädter mit nach Hauſe nehmen: 
(die Rangeinſtufung ſtand bei Verlaſſen des Turnplatzes noch 
nicht für alle feſt): 
Vorläufige Ergebniſſe: 
Aeltere Turner (über 40 Jahre): Adolf Bauſcher, Tgde. 
Darmſtadt, 69 P. — 6. Sieg. 
Durner: H. Zimmermann, Tgde. Darmſtadt, 77 P.; Ad. 
Weber, Tade. Beſſungen, 71 P.: G. Schmahl, Tgde. Beſſungen, 
70 P.; G. Hofmann, Tade Beſſungen, 68 P.; V. Hebel, Tgde. 
Beſſungen, 64 P.: J. Scherer, Tagde. Beſſungen, 62 P.: L. Lich, 
Tgſ. Darmſtadt, 59 P.; P. Hofmann, Tgde. Beſſungen, 58 P.1 P. 
Dorn, Tgde, Beſſungen, 56 P. 
Jugendliche Turner: W. Scheuermann, Tgde. 
            Beſ=
ſungen, 74 P.; W. Engel, Tade, Beſſungen, 69 P.: P. Heymann, 
Tade, Beſſungen, 60 P.: L. Lißmann, Tgde. Beſſungen, 60 P. 
Durnerinnen: Aenne Pahl, Tgde, Beſſungen, 76 P. 
(erſter Sieg); Lina Treuſch, Tgeſ. Darmſtadt. 73 P., (zweiter Verlin (430 bzw. 500 m). 10 Uhr: Bericht über die Alein! 
Sieg); Wilma Schubkegel, Tgeſ. Darmſtadt, 62 Punkte. 
Jugendturnen im 5. Bezirk des Main=Rhein=Gaues der D. T. 
Im feſtlich geſchmückten Heppenheim a. d. B. fanden ſich 
am geſtrigen Sonntag mehr denn 300 Schüler und Zöglinge aus 
den deutſchen Turnvereinen des 5. Bezirks zuſammen, ihre 
            jun=
gen Kräfte in turneriſchem Wettkampf zu meſſen. — Von dem 
veranſtaltenden Turnverein Heppenheim gut vorbereitet, wickelte 
ſich das Wetturnen der verſchiedenen Altersabteilungen glatt 
ab. Ihnt voraus gingen Feſtgottesdienſte in der evangeliſchen 
und der katholiſchen Kirche, denen alle Teilnehmer nebſt dem 
geſamten Kampfgericht und den mitgebrachten Vereinsfahnen 
beiwohnten. — Die Einteilung des Kampfgerichtes und der 
Riegenführer war Aufgabe der Kampfrichterſitzung am 
            Sams=
tag Abend. Der folgende Feſtabend brachte in echt turneriſchem 
Sinn bei Lied, Rede und turneriſchen Vorführungen die 
            Be=
grüßung der Gäſte und die Uebergabe des Feſtes an Bezirks= 
und Gauleitung. — Nach Beendigung der Einzelkämpfe und 
der Verpflegung all der kleinen Wetturner, für die 
            Heppen=
heims Bevölkerung in ſchönſter Weiſe ſorgte, zog ein ſtattlicher Engliſche Stationen. Bournemouth (385), 815 Uw 
Feſtzug, an dem auch die Ortsvereine Heppenheims regſten 
            An=
teil nahmen, durch die dicht belebten Straßen nach dem 
            Feſt=
platz, ſchön gelegen mitten in der Stadt unter lauter Bäumen. 
Ein Gemeinturnen aller Teilnehmer an acht Barren, vom 
Kampfgericht bewertet, ſowie die allgemeinen Freiübungen riefen 
noch einmal alle Teilnehmer auf den Plan, dann mußten ſchon 
die erſten Vereine abziehen, um noch rechtzeitig die Heimat zu 
erreichen. Beendet wurde das Feſt, das oft mit reichlich Regen 
bedacht war, der aber ſeine Durchführung nicht zu ſtören 
            ver=
mochte, durch die Siegerverkündigung, ausgeführt durch 
            Bezirks=
turnwart Schneider (Auerbach). — Dann gings ſieggekrönt nach 
Hauſe. Euch, ihr kleinen und größeren Sieger, „Gut Heil!” 
zum Erfolg und zu weiterer Arbeit, allen aber ein 
            anerkennen=
des „Wacker” für euer tapferes Aushalten in Wetter und Regen. 
Den Heppenheimern aber und all denen, die mithalfen, 
            herz=
lichen Dank für den herrlichen Tag, den ihr unſerer Jugend 
            be=
reitet habt. Die Freude im jungen Lurnerherzen iſt der ſchönſte 
Lohn für die reiche Arbeit, die das Feſt vorbereitete und ſeinen 
Verlauf allſeits befriedigend regelte.
Motorſport.
 Deutſche Autvmobil=Ausſtellung. 
Die deutſche Automobil=Ausſtellung, die, wie wir bereits 
gemeldet, auf den Dezember verſchoben wurde, findet nach einem 
Beſchluß des Reichsverbands der Automobilinduſtrie nunmehr 
in der Zeit vom 5. bis 14. Dezember in den Ausſtellungshallen 
Verſchiebung der ADAC.=Reichsfahrt. 
Die urſprünglich für den 28. bis 31. Auguſt vorgeſehene 
Reichsfahrt des ADAC. von Nürnberg über Gera, Torgau, 
In der Spielerverſammlung der Sportvereins=Handballer Frankfurt a. O., Stettin, Hamburg und Bremen nach Hannover 
mußte infolge Eintretens unvorhergeſehener Ereigniſſe 
            verſcho=
ben werden. Die Fahrt findet 14 Tage ſpäter, vom 10. bis 
13. September ſtatt, doch iſt als Ausgangspunkt ſtatt 
            Nürn=
herg Eiſeng 
gewählt word
 Reich und Ausland 
Der Rhein=Mainiſche Städtekranz. 
Eine Sonderſchrift über die Verkehrs= und wirtſchaß 
Reklame G. m. b. 5. Abteilung Römerverlag”, erſcheinen 
gabe wird vorausſichtlich noch zur diesjährigen Franffurt 
nalen Herbſtmeſſe erfolgen. Das kleine Werk 
            behand=
räumige Broßſtadtgebilde am Untermain unter dem 
aus den Forderungen der Wirtſchaft, des Handels u 
ergebenden Aufgaben. In der Sonderſchriſt iſt eine R. 
einzelnen Sondergebiete des Verkehrs, der Induſtrie. 
Siedlung, ſowie der Großverſorgung und kommungle 
rufenen Perſönlichkeiten zu Worte gekommen. Die 
nen und Abbildungen, reich ausgeſtattete Schrift verſp. 
reichhaltigen Inhalt eine Lücke in der Literaur unſeres 
ſchaftsgebietes auszufüllen. Dieſe Sonderſchrift ſoll 
maßgebenden Kreiſe der Finanzwelt, von Handel und 
der Kommunalverwaltungen auf die wirtſchaftlichen 
niſchen Zuſammenhänge des Untermaingebietes hi 
Ein kleines Oktoberfeſt? 
München. Eine Abordnung von Schauſtellern. 
großen Proteſtverſammlung im Mattheſer gewählt wurt 
im Nathauſe eine Ausſprache, wobei eine Pntſchließzu 
wurde, die auf die erheblichen Unkoſten der Münchener 
tigen Ausſteller mit Rückſicht auf das Oktoberfeſt hinwe 
geordneten ſprachen den dringenden Wunſch aus, eir 
kleines Oktoberfeſt abzuhalten. Wie verlautet, wird ſich 5 
Stadtrat vorausſichtlich mit den vorgebrachten Wünſch 
faſſen. 
Durch die Glocke getötet. 
Merſeburg. Anläßlich einer Beerdigung ereignet 
ſchweres Unglück. Das zehnjährige Söhnchen der Witwe 
der in Schwingung ſich befindenden großen Glocke zu nal 
ſo ſchwer getroffen, daß es ſofort, tot war. Das Kind 
Glockenturm aus den Leichenzug beobachten. 
Großherzog Demitrius als Angeſtellter. 
London. Die Zeitungen teilen mit, daß der Gt 
mitrius, Sohn des Großherzogs Alexander und Neffe des 
ren Nikolaus, gegenwärtig Angeſtellter der National Amer 
Der Streik der Londoner Gemüſehändler. 
London. Der Konflikt zwiſchen den Angeſtellen 
und Früchtehallen von Covent Garden und den Arbeitgebe 
ausbreiten zu wollen. Die Arbeitgeber haben ſich gewe 
Verſammlung der Arbeitnehmer teilzunehmen, die vom 9. 
einberufen war. Nach dieſem Beſchluß hat die Transporte 
beſchloſſen, die Streikenden wirkſam zu unterſtützen und n. 
forderliche Befehle zu geben, damit die Früchte= und ( 
nach England vollſtändig unterbunden wird. Im beſonde 
Einfuhren von Frankreich, die London bisher zum gröſten 
ten, aufhören. Die Arbeitgeber haben ihrerſeits erklärt, 
Organiſation planen, um die Verproviantierung von L. 
möglichen. 
Der Doppelgänger des Präſidenten. 
In Robert W. Maynard, dem Geſchäftsleiter einer beke 
in Boſton, hat Präſident Coolidge einen Doppelgäuge, 
Staatsoberhaupt ſo ähnlich ſieht, daß niemand, der nicht 
dem Präſidenten bekannt iſt, den Unterſchied bemerken vi. 
W. Mahnard iſt neulich zu Beſuch im Weißen Hauſe get 
wurde er bereits immerfort auf den Korridonen gegüf 
ſoll Mahnard gefragt haben, ob er nicht für ihn jeden 
Beſuchern die Hand ſchütteln wolle;, das würde den Geſchäf 
derlich ſein. Maynard ſoll ſich für dieſes Amt beſtnz be 
Aber das kann eine taktiſche Falſchmeldung ſein, dan 
Rund=Funk=Programm. 
Dienstag, den 26. Auguſt1944 
Fraukfurt a. M. (467 m): 11.10 Uhr: Wirtſchaftsneliunf 
Uhr: Zeitangabe. — 12 Uhr: Nachrichtendienſ. 
Wirtſchaftsmeldungen. — 4.30—6 Uhr: Rundiuntnack 
Muſik und Wort. — 730 Uhr: Vortrag der Pülk 
Künſtlerſpiel=Wiedergabe=Inſtrument „Duea”, g 
Cttel v. Frankf. Schauſpielhaus. — 8 Uhr: Der 
8.30 Uhr: Altitalieniſche Muſik. 1. 60 
Cello und Klavier, Boccherini;, 2. a). Sento nel 0 
Searlatti. b) Danza, fanciulla gentile, Duranté; 3. 
für Cello und Klabien Cervetto; 4. 2). Caro mi ben 
b) Ah ſe tu dormi ancora, Baſſani; 5. Andante amtab 
Geſang: Frl. Anne Lönholdt. Cello: Frl. Ilſe Bernat 
rian=Steinweg=Flügel: Frl. Jda Biel. — 930 Ul 
dienſt, Wettermeldung, Sportbericht und Tagesbericht 
SegelflügVettbewerbs. — 950 Uhr: Fünf Mntel. 
965 Uhr: Zeitvorbereitung. — 9.56 Uhr: Drei Minte 
frau. — 10 Uhr: Zeitangabe. 
der wichtigſten Lebensmittel in der Zentralmarkthall. 
Erſte Vekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten. 
Kurzer Tendenzbericht der Berlimer Vorbörſe. — 191
 Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten. — 21 1 
Tendenzbericht, der Berliner Börſe. — 5.30—7 Uhr* 
tungsmuſik (Berliner Funkkapelle). — 730 Uh: 
Herrn Ggon Jacobſohn: „Ich bin eingeladen. — 41 
trag des Herrn Regierungsrats Dr. Zacher, V 
toriums für Vorrats= und Speicherſchädlinge bei der 
anſtalt: „Schäblingsbekämpfung vom landwirtſchaſli 
punkt”. — 9—10 Uhr: Konzert. 1. Sonate 
Klabier, Mozart. Rudolf Deman, 1. Konzertmeiſter it 
oper Berlin (Violine) und Dr. Felir Günther (Gla0 
„Mozart auf der Reiſe nach Prag”, Ed. Möricke, Mezit 
Zander (vom Deutſchen Theater, Berlin), 3. 21 Melod! 
Rubinſtein: „b) Mazurka für Cello, Popper. Kammerm 
Dechert, Soliſt der Staatsoper, 4. Gedichte, Th 
Zander (vom Deutſchen Thegter Berlin), 5. Trid fiz 
und Kladier, Haydn. Rudolf Deman Violine; Karl 2 
Dr. Felis Günther, Klavier. Am Steinway=Flügel. 2 
ther. — Anſchließend: Dritte Bekanntgabe der neueſter. 
richten, Zeitanſage, Wetterdienſt, Sportnachriſtel. 
der Gemeindekabelle. — Mancheſter (375), 8 Uhr 
Noad”. — Glasgom (420), 8 Uhr M63.: Literariſcher
 Mfelethtst 
A.A zronatisch und ausglebin Milliyim leihre 
Opiginalpackungen 
zum Miederierkaut mit höchetem Kabst 
Ceylon. china und indischer T 
In Kisten soltie lose, zu billigsten Tagesprelsel. 
Frank0-Lieferung uon8 Ffd. anl 
Beklamematerial zu Diensten. 
Tee-Einfuhr 1 7 Ronnefeldt, Frantei”
 Tageskalendet. 
Landestheater, Kleines Haus, Sommerſpiel 
recht, abends 8. Uhr: „Die ſelige Exzellenz” 
Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen. 
Wetterbericht der Gießener Wetteibe 
Wettervorherſage für Dienstag, den 26. Augyſt 1* 
Abnehmende Bewölkung, tagsüber mild, ſonſt fühh 92 
ſchläge von Bedeutung.
 H 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: i. V. Andreas 
Verantwortich für Feuilleton und Heſiſche Nachrichten: Me. 
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann 
Verantwortlich für den Schlußdienſt: Andreas Bäue 
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle 
Druch und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtode 
Die heutige Nummer hat 6 Seiteh