Darmstädter Tagblatt 1924


18. August 1924

[  ][ ]

Einzelngmmer 10 Goldrfenuige

Auf Ihre Nachfrage teile ich Ihnen hierdurch mit, daß
je Stadt Darmſtadt ſeit etwa 5 Monaten im Beſitze von
1 Odoma=Schreibmaſchinen iſt und daß ſich die Maſchinen
dieſer Seit durch ruhigen Gang und durch Ihr vorzügliches
Naterial ſehr gut bewährt haben. Beſondere Vorzüge der
laſchinen ſind die Herausnehmbarkeit des Wagens und der
Upenhebel. Bei weiterem Bedarf wird die Stadtverwaltung
erne wieder auf die Beſchaffung Ihrer Maſchinen zurück=
reifen
.
Landeshauptſtadt Darmſtadt
i. A. Buxbaum.
Mit der mir im Juli vorigen Jahrs gelieferten Odoma=
chreibmaſchine
bin ich in jeder Beziehung zufrieden. Unter
en verſchiedenen bis jetzt von mir benutzten Marken halte ich
e Odoma für die vollkommenſte und leiſtungsfähigſte
chreibmaſchine.
Heinrich Weyrich, Verwaltungsſekretär.
Wir beſtätigen hiermit gerne, daß wir mit der von Ihnen
lieferten Odoma=Schreibmaſchine ſehr zufrieden ſind. Wir
dreiben die Maſchine ſeit eineinhalb Jahren täglich und hatten
s jetzt noch keinerlei Neparaturen, weshalb wir die Maſchine
ir beſtens empfehlen können.
eutſche Landwirtſchafts= und Handelsbank
Niederlaſſung Darmſtadt.
Hierdurch teilen wir Ihnen höflichſt mit, daß wir mit der
n Ihnen im Herbſt vorigen Jahres gekauften Schreib=
aſchine
zufrieden ſind. Dieſelbe gibt eine deutliche Schrift und
aren bis jetzt keinerlei Neparaturen nötig.
Hans u. Ludwig Oswald. A.=G.
Die von Ihnen Mitte vorigen Jahres gekaufte Schreib=
ſchine
Odoma entſpricht voll und ganz meinen Erwartun=
n
und habe ich bis heute noch keine Neparatur gehabt. Die=
be
gibt eine deutliche Schrift und hat einen leichten guten
Ing.
W. Dember Nachf. German Cuby.
Die von Ihnen Mitte vorigen Jahres gelieferte Schreib=
ſchine
Odoma entſpricht voll und ganz unſeren Erwartun=
1. Obwohl die Maſchine täglich ununterbrochen 8 bis 10
uinden in Gebrauch iſt, haben wir noch keine Neparaturen
Habt. Die deutliche Schrift und der außerordentlich leichte
ang gibt der Maſchine einen beſonderen Vorzug. Die
aſchine entſpricht allen Anforderungen, die an eine neuzeit=
de
Maſchine geſtellt werden können. Wir können ſie deshalb
r empfehlen.
Verband der Polizeibeamten Heſſens.

UUTZ
URTLILA
TAALLSTAOT
SSLA
DIL
OODTIA
Wir beſtätigen Ihnen gern, daß wir mit der uns gelieferten
Schreibmaſchine außerordentlich zufrieden ſind. Dieſelbe iſt jetzt
bei uns ſeit anderthalb Jahren in ununterbrochenem Betriebe
und ſchreibt noch ſo ſauber wie am erſten Cage. Da wir auch
keinerlei Anſtände oder gar Neparaturen während der ganzen
Seit gehabt haben, können wir dieſes Fabrikat nur beſtens
empfehlen.
Induſtriebedarf, G. m. b. H.
Mit der ſeit einem Jahre bei uns im täglichen Gebrauch be=
findlichen
Odoma=Schreibmaſchine ſind wir bisher ſtets zu=
frieden
geweſen. Beſonders gefällt uns die einfache Hand=
habung
und der leichte Gang. Wir können die Maſchine nur
empfehlen. Neinhart u. Comp., Eiſengießerei.

Anzeigenpreis:

im breſte Zeile im Kreiſe Darmftadt 20 Goldpfg.
nz=Anzeigen 30 Goldpfg., Reklamezeile (92 mm
1 Goldmark. Anzeigen von auswärts 30 Goldpfg.
nz=Anzeigen 45 Goldpfg., 92 mm breite Reflame=
1.50 Goldmark. Alle Preiſe in Goltmart
)ollar 4.20 Mark). Im Falle höherer
ſalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
Verpfichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
äge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
kurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt ſeder
at weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
8 Nationalbank.

Hierdurch teilen wir Ihnen mit, daß wir Ihre Maſchine
ſeit ungefähr ½ Jahren in Gebrauch haben und daß wir in jeder
Beziehung mit derſelben zufrieden ſind. Die Odoma‟= Schreib=
maſchine
wird bei uns ſehr viel benutzt und ermöglicht ein
ſicheres und müheloſes Arbeiten. Wir können Ihr Fabrikat in
jeder Hinſicht empfehlen und werden nicht verfehlen, bei wei=
terem
Bedarf wieder an Sie heranzutreten.
Leonhard Peters & Söhne.

Fo=Problem.
iſchen Berichterſtatter.
a-d. Madrid, im Auguſt.
as Problem, um das die ſpaniſche
en zahlreichen Schwierigkeiten inne=
er
jetzigen militäriſchen Regierung
rurſachen, wie den vorhergehenden
terien, gibt es wohl auch nicht eine,
mit dieſer Kapitalfrage in Zuſam=
ts
zur Gewohnheit geworden, daß
nte eingebracht iſt, die Kabylen der
ie unruhig werden; die Nervoſität
Ueberfällen auf die vorgeſchobenen
werden, ſowie namentlich die Nei=
andes
, jede Meldung dieſer Art in
lliger Abſicht zu entſtellen oder zu
zugenommen, ſeit vor drei Jahren,
ibruch der ſpaniſchen Front in der
ſen einer militäriſchen Kataſtrophe
ren Eindruck das politiſche Leben

Ich beſtätige gerne, daß ich mit der von Ihnen vor einem
Jahre gelieferten Maſchine ſehr zufrieden bin und bis heute noch
keinerlei Anſtände oder Neparaturen an derſelben hatte. Bei
Gelegenheit habe ich nur immer Ihr Fabrikat empfehlen können.
Karl Noth, Capeziermeiſter.
Wir beſtätigen hiermit gerne, daß wir mit der ſeit etwa
einem halben Jahr bei uns in Gebrauch befindlichen Odoma=
Schreibmaſchine in jeder Hinſicht zufrieden ſind, und können wir
dieſelbe daher beſtens empfehlen.
M. W. Herbig, Phyſ.=chem. Utenſ.
Wir beſtätigen Ihnen hiermit gerne, daß wir mit Ihrer
Odoma=Schreibmaſchine ſehr zufrieden ſind. Dieſelbe hat
einen leichten Gang, gleichmäßigen Anſchlag, die Schrift iſt
exakt und ſauber. Die Maſchine iſt ſeit etwa / Jahren in
unſerem Betriebe; größere Beanſtandungen haben ſich bis jetzt
nicht ergeben, und können wir Ihr Fabrikat jedermann aufs
beſte empfehlen.
Waggontechnik, Wiegand u. Cramer.
Mit der von Ihnen im vorigen Jahre bezogenen Odoma=
Schreibmaſchine bin ich ſehr zufrieden und kann dieſelbe in jeder
Hinſicht empfehlen.
Dampfwaſch=Anſtalt Phil. Korbus.

mens res Landes, das nur den Wunſch renne, namlich frei
Frici arbeiten zu können. Wir alle verſuchten, gute Ar=
iter
fi inen ſolchen Frieden zu ſein, und haben uns unter
ſinſatz eres beſten Willens bemüht, Europa zu einem nor=
alen
c iden Leben zurückzuführen, das alle Völker von Her=
ü n.
Derz; ieniſche Miniſter de Stefani drückte die Hoffnung
IS, de ie auf eine friedliche Löſung der internationalen
koblen; erichtete methodiſche Zuſammenarbeit der Völker
üirklichsb tverden möchte.
Oe/ Schlußprotokoll und die Anlagen.
Lo on, 17. Aug. (Wolff.) Die in der Konferenz ab=
ſchloſſſ
Uebereinkommen umfaſſen das Schlußprotokoll und
er Am) ri. Das Protokoll beſtimmt u. a., daß die einzelnen
ereinllrgen von einander abhängig ſeien. In der erſten
nlage, ſich mit der Durchführung des Dawesplanes befaßt,
Flärenz‟ Deutſchland und die Reparationskommiſſion zur
usführ) irgendwelcher Zuſatzabkommen zwiſchen den Alli=
irten
. Deutſchland einſchließlich der Frage der Abänderung
S Day olanes bereit. Die Reparationskommiſſion erklärt,
Aem)res tun zu wollen, um die Unterbringung der deut=
hen
Arl e zu erleichtern.
Dies eite Anlage behandelt u. a. die Art der Schieds=
richtsr
it, die in den verſchiedenen Fällen in Anwendung
kymr! Habe, und beſtimmt, daß eine aus Vertretern Deutſch=
inds
u. Her alliierten Länder zuſammengeſetzte Kommiſſion
Durl/ Hrung der Sachlieferungen regeln ſoll.
Die2 eren Anlagen beftimmen, daß die Wiederherſtellung
er ſteus Hen und wirtſchaftlichen Einheit Deutſchlands am
Oktobll ollzogen ſein ſoll. Zu dem gleichen Zeitpunkt ſollen
ſch diei atſche Verwaltungshoheit, die bis zum 11. Januar
N23 immtzten Gebiet beſtand, und die Rechte aller Induſtrie=
nd
any Unternehmer im Ruhrgebiet wieder hergeſtellt
ſerden. .
Die 3r der franzöſiſch=belgiſchen Regie betriebenen Linien
Auen bd aum 20. November an die deutſche Eiſenbahngeſell=
haft
u.1 agen werden. Meinungsverſchiedenheiten über die
leberein men ſollen dem Haager, internationalen Schieds=
erichtsb
ibertragen werden. Sanktionen ſollen nicht ange=
vend

Den, es ſei denn im Falle der Feſtſtellung eines vor=
rſchuldens
(A4grant defaut).

mung der ſogenannten Flaſchenhälſe und einer Reihe rechtswid=
rig
beſetzten Rheinhäfen und Eiſenbahnknotenpunkte brachte, de=
ren
Bedeutung nicht unterſchätzt werden dürfe. Dazu komme als
moraliſches Aktivum eine allgemeine Amneſtie; die wirtſchaft=
lichen
Vorteile des Abkommens ſeien unverkennbar.
Da aber der Souveränität in wirtſchaftlichen Dingen und
der Verkehrseinheit Deutſchlands nicht vollauf Rechnung getra=
gen
worden ſei, bleibe es fraglich, ob unter dieſen Umſtänden
es für die deutſche Wirtſchaft möglich ſein werde, die übernom=
menen
materiellen und moraliſchen Laſten zu tragen, die für ein
ſouveränes und kulturell hochſtehendes Volk bereits über die
Grenzen des Erträglichen hinausgehen. Einen Trumpf, der nicht
zu unterſchätzen ſei, ſieht das Blatt in dem Umſtand, daß Deutſch=
land
in handelspolitiſchen Fragen gegenüber Frankreich nicht ge=
bundene
Hände hat.
Macdonald über ſeine Eindrücke.
Paris, 17. Aug. (Wolff.) Macdonald hat einem Ver=
treter
des Petit Pariſien nach Schluß der Konferenz eine
ſchriftliche Aufzeichnung über ſeine Eindrücke übergeben. Es
heißt darin: Ich betrachte den Erfolg dieſer Konferenz als das
bedeutſamſte Ereignis ſeit der Unterzeichnung des Waffenſtill=
ſtandes
. Wir haben ein Ziel erreichen können, um das ſich ſeit
5 Jahren die Anſtrengungen aller enropäiſchen Mächte drehen.
Es bleiben noch zahlloſe Schwierigkeiten zu überwinden, und
mehr als ein praktiſches Problem zu löſen, bevor ſich die Welt
endgültig von ihrem Fall erholen kann, der die Folge des Krie=
ges
war. Aber ich habe die feſte Hoffnung, daß, wenn die
Mächte, die an der Konferenz teilgenommen haben, ſich daran
machen, dieſe Probleme und Schwierigkeiten in dem Geiſte zu
löſen, mit dem ihre Vertreter während des letzten Monats und
beſonders während der letzten Wochen an ihre Aufgabe heran=
gegangen
ſind, wir dann künftig das Datum der Unterzeichnung
des Dawesplanes als den Beginn der neuen Zeit friedlicher Zu=
ſammenarbeit
zwiſchen den Hauptnationen der Welt werden be=
trachten
können,

ſeit geraumer Zeif ſchon, anläßlich
die ſtark exponierte Stellung von
zereits im Frühjahr ſtattfanden, na=
z
im gleichen Abſchnitt des Gefechts=
mit
gutem Erfolg durchgeführten
reilig von dem Beginn, einer ſpa=
die
Blicke mit einer gewiſſen Span=
Nordafrika gerichtet. Selbſt den
keiten in Valencia, Madrid und
erſten Tagen des Juni der Gegen=
spaares
Gelegenheit bot, fehlte in=
ſchmack
, als man ſich aufs neue der
die Erwartungen einer für Spanien
rage von Tanger, mit denen man
eiſe des ſpaniſchen Monarchen nach
füllt hatten. In der zweiten Hälfte
* Verhandlungen des ſchon Jahre
ile Berenguer und Navarro ſchwie=
rlauf
über 8000 Folioſeiten Akten=
ſchmerzlichen
Bilder des Sommers
rnd gedachte man der fürchterlichen
ntearruit und Zeluan. Ob die Ent=
hlich
eine Löſung in der Frage der
edermetzelung von 20 000 Spaniern,
die Möglichkeit, ſich zu verteidigen,
t, iſt eine andere Frage. Im allge=
leichterung
empfunden, daß der ſeit
Leben Spaniens laſtende Albdruck,
atte über die Verantwortlichkeit ſich
faſt ohne Ausnahmen als Waffe
iloſeſter Weiſe mißbraucht worden
maßen anſtändigen Form aus der
dem Rechtsempfinden Vieler dürfte
ß die ſchwere Schuld, die durch eine
sſünden zu der Kataſtrophe von
feſühnt werden konnte, wenn für ſie
verantwortlich gemacht wurden, die
pferung gehenden Pflichterfüllung
wären, das bereits unvermeidliche
ſchuldigen für Annual und Monte
Kriegsſchauplatz zu ſuchen, ſie ſaßen
en in Madrid. Nachdem zunächſt
ger von Monte Arruit, acht, gegen
und Höchſtkommandierenden in Ma=
fahre
Gefängnis, für beide Verluſt
jar, wurde der erſtgenannte, für den
der ſchweren Leidenszeit, die er in
mnarorraniſcher Kriegsgefangenſchaft durchgemacht hat, die Stim=
mung
ſehr nachſichtig war, freigeſprochen, während der zweite zu
der ſehr gelinden Maßregelung des Ausſcheidens aus der aktiven
Armee, unter gleichzeitigem Uebertritt in die Reſerve, verurteilt
wurde. Unmittelbar darauf wurde die Vorbereitung eines ſehr
umfaſſenden Amneſtieerlaſſes angekündigt, der mittlerweile be=
reits
durch den König unterzeichnet wurde, und durch den, abge=
ſehen
von der Begnadigung wegen zahlreicher anderer Vergehen
nicht entehrender Art, nicht nur die Beſtrafung Berenguers, ſon=
dern
faſt aller Unterführer, die in letzter Zeit wegen Verfehlun=
gen
im Dienſt, im Verlauf der tragiſchen Vorgänge des Som=
ners
1921, bereits abgeurteilt worden waren, gegenſtandslos
vird. Am meiſten ſpricht es wohl für General Berenguer, daß
ſofort, nachdem das Urteil bekannt geworden war, ſich ſowohl die
wichtigſten ſpaniſchen Kolonien in Nordmarokko, als auch ganz
beſonders eine zahlreiche Abordnung von Notablen Spanien be=
freundeter
Stämme, die von dem kommandierenden General von
Melilla, Sanjurjo, empfangen wurde, ſich zugunſten des einſtigen
Oberkommiſſars verwendet und erklärt haben, daß ſie es nur be=
grüßen
würden, wenn er in irgend einer wichtigen militäriſchen
oder politiſchen Miſſion nach Afrika zurückkehren könnte.
Faſt zur gleichen Zeit, während in Madrid, ein Kriegsrat,
unter dem Vorſitz des uralten Generalkapitäns Teyler (des ſpa=
niſchen
Oberbefehlshabers im Kolonialkrieg gegen die Vereinig=
ten
Staaten von 1898) ſich abquälte, für dieſen ſenſationellen
Prozeß eine wenigſtens annehmbare Entſcheidung zu finden, be=
ſuchte
der Präſident des Direktoriums die wichtigſten andaluſi=
ſchen
Städte: Sevilla, Cadiz, Malaga, Granada. Wie bei frühe=
ren
Reiſen, die General Primo de Rivera in den letzten Mo=
naten
nach Barcelona, Valencia, Bilbao und verſchiedenen Pro=
vinzſtädten
Zentralſpaniens unternommen hatte, war auch dies=
mal
der Hauptzweck: die Vorbereitung zur Bildung und Aus=
dehnung
der neugegründeten nationalen Regierungspartei
Union Patriotica, und genau ſo wie Ende Mai in Medina del
Campo eine Rieſenverſammlung für die Agrarier, der beiden
(Alt und Neu) Kaſtilien, Leon un Galizien abgehalten woren
war, vereinigten ſich jetzt in Sevilla weit über 20 000 Vertreter
der landwirtſchaftlichen Elemente von Andaluſien und Eſtrema=
durg
. Der Marqués de Eſtella hatte aber gerade anläßlich dieſer
Reiſe wiederholt Gelegenheit genommen, von ſeiner Abſicht zu
ſprechen, Anfang Fuli Nordmgrokko zu beſuchen, und zugleich

[ ][  ][ ]

Seite 16.

häl
von
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über
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Freier
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Zun

gege
mac
teile
lum

Palast-Lich
Der neue große Pi
Hul Süralkliehe
Sensations-Groß
7 Akte in Eis u. 5
In der Hauptrolle
HARRV R

Ferner wirken mit

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Dodo als Hund
Fox-Komödie in 2 Aki

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am 18. Aug.
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ſtellung u.

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waren
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Wir beſtätigen gerne, daß wir mit der uns gelieferten
Odoma=Schreibmaſchine ſehr zufrieden ſind. Die Maſchine
können wir nur empfehlen.
Heſſiſche Landeszeitung
Darmſtädter Cäglicher Anzeiger.
Auf Wunſch beſtätigen wir Ihnen gerne, daß wir mit der
von Ihnen bezogenen Schreibmaſchine Odoma ſehr zufrieden
ſind. Der Gang der Maſchine iſt ein äußerſt leichter und ge=
räuſchloſer
, die Schrift ſehr ſchön und ſauber. Die Maſchine
ſelbſt von jedem Laien ſehr leicht zu bedienen. Wir können ſie
daher, Dank ihrer guten ſtabilen Bauart nur beſtens empfehlen
Heſſ. Reklame= und Verlags=Geſellſchaft
Lang u. Cie.
Ich bin veranlaßt, Ihnen mitzuteilen, daß die mir Anfang
Juli dieſes Jahres gelieferte Odoma=Schreibmaſchine zu
meiner vollſten Sufriedenheit ausgefallen iſt. Beſonders iſt der
geräuſchloſe Gang ſehr hervorzuheben. Ich kann ſomit dieſ
Schreibmaſchine nur jedermann beſtens empfehlen.
Georg Schneider, Kohlenhandlung.
Sch beſtätige hiermit gerne, daß ich mit der ſeit etwa einein
Jahr in meinem Beſitze befindlichen Odoma=Schreibmaſchine
außerordentlich zufrieden bin. Orgend welche Anſtände haben
ſich bis heute noch nicht ergeben. Aeußerſt angenehm berührt
mich immer der außerordentlich ruhige Gang der Maſchine und
der leichte Anſchlag derſelben. Durch die bequeme Heraus=
nehmbarkeit
verſchiedener Ceile, wie Wagen, Schreibwalze und
insbeſondere der Cupenhebel, iſt die Reinigung und Inſtandhal=
tung
der Maſchine ſehr erleichtert, was als ein großer Vorzug
anderen Maſchinen gegenüber, welche ich kenne, zu ſehen iſt.
Sch habe Ihre Maſchine ſchon des öfteren empfohlen und werde
dies bei jeder Gelegenheit tun.
Nudolf Senf.
Der Odo=Maſchinenfabrik, Darmſtadt, beſcheinige ich hier=
mit
gern, daß ich mit ſämtlichen von ihr bezogenen Schreib=
maſchinen
äußerſt zufrieden war. Der leichte Gang und die
Stabilität der Maſchinen ließen lebſt bei größter Inanſpruch=
nahme
nichts zu wünſchen übrig, ſodaß ich das Fabrikat nur
beſtens empfehlen kann. Karl Weiß, Papierhandlung.
Wir beſtätigen hiermit gerne, daß wir über die durch uns
für Ihre Sirma ſeit Jahren verkauften Schreibmaſchinen bis
ſetzt keinerlei Anſtände gehabt haben. Ihre Maſchine wurde
immer ſehr gerne gekauft, und verſprechen wir uns für die Su=
kunft
noch größere Abſchlüſſe.
Adolf Lächler, G. m. b. H.
Wunſchgemäß teile ich Ihnen gerne mit, daß die Odoma=
Schreibmaſchine in Intereſſentenkreiſen allgemein Anklang ge=
funden
hat; die ſeit Jahresfriſt verkauften Maſchinen ſind zur
vollſten Sufriedenheit der Käufer, ohne jede Beanſtandung
dauernd in Benutzung, was als beſtes Seichen für die Qualität
und Brauchbarkeit der Maſchinen anzuſehen iſt.
M. Pfersdorff Nachfolger.
Inhaber Heinrich Küttel.
Wir beſtätigen Ihnen gern, daß wir mit der uns gelieferten
Schreibmaſchine ſehr zufrieden ſind. Sie iſt ſeit der Lieferung
in ſtetem Gebrauch und haben bis jetzt noch keine Beanſtan=
dungen
gehabt.
Kohlenſparverein B. W. Darmſtadt.
Hierdurch teilen wir Ihnen mit, daß wir Ihre Maſchine
ſrhon längere Seit in Gebrauch haben und mit derſelben ſehr zu=
frieden
ſind. Wir können die Maſchine jedem Intereſſenten
beſtens empfehlen und werden uns auch bei jedem weiteren
Bedarf an Sie wenden.
Ludwig Kling, Inſtallations=Geſchäft.

Wir teilen Ihnen mit, daß wir mit der von Ihnen geliete.
ten Schreibmaſchine Odoma ſehr zufrieden ſind. Die Maſchi
wird bei uns ſtark beanſprucht, 67 Durchſchläge, und dürt
hinſichtlich Ihrer Bedienung, als auch ihrer Leiſtung zu den vol
kommenſten Cypen zu zählen ſein, die auf dem Markte erſche
nen. Wir werden Ihr Fabrikat jedem Intereſſenten empfehl=
Allg. Deutſcher Beamtenbund
LandesausſchußHeſſen.
Wir kommen gerne Ihrem Wunſche nach und beſtätie
Ihnen, daß wir mit den beiden uns gelieferten Schreibmaſchin
von denen wir eine Maſchine ein Jahr lang und die andere 2
ſchine ſeit Kurzem in Betrieb haben, äußerſt zufrieden ſind. Ir
beſondere bietet die herausnehmbare Walze, der herausneh
bare Wagen und die ſelbſttätige Farbbandumſchaltung gre
Vorteile. Auch die bequeme Herausnahme der einzelnen Cupe
hebel iſt für die Neinigung der Maſchine beſonders vorteilhe
Gegenüber den von uns bisher gehabten Adlermaſchinen f.
uns die beſondere Sahlenreihe auf, welche ein an ſonſtigen A
ſchinen notwendiges jedesmaliges Umſchalten von Sahlen au
ſchließt. Wir können die Maſchine jedenfalls für alle =
mäßigen
Schreibarbeiten als eine erprobte und betriebsſich
Konſtruktion empfehlen. Irgendwelche Beanſtandungen ha
wir bis zum heutigen Cage an den Maſchinen nicht gehabt. 2
hoffen, Ihnen hiermit beſtens gedient zu haben.
Ingenieurbüro Nobert Siegelmann, G. m.b

Auf Ihr Erſuchen beſtätigen wir Ihnen gerne, daß wir
ungefähr ½ und ½ Jahr je eine Schreibmaſchine Ihrer Fi=
in
Benutzung haben und mit derſelben ſehr zufrieden ſind.
Maſchinen wurden während dieſer Seit ununterbrochen gebra
und war an denſelben weder irgend eine Neparatur notwen
noch haben wir irgend ein Nachlaſſen derſelben feſtſtellen kön
Wir ſind damit einverſtanden, daß ſie unſere heutige Mitteil
zu Empfehlungszwecken weitergebrauchen.
Verlag für Verkehrsweſe
inHandelund Induſtrie.

Auf Ihren Wunſch beſcheinige ich Ihnen ſehr gerne, da
mit der im März ds. Os. bei Ihnen gekauften und geliefe
Schreibmaſchine ſehr zufrieden bin. Dieſelbe hat einen lei=
Gang und hat, trotzdem dieſelbe ſtark in Anſpruch genon
wird, nicht ein einziges Mal in irgend welcher Art verſagt.
Durchſchlägen hatte ich derſelben bis jetzt 6 Stück anveri
und dieſelben waren einer wie der andere ſchön und ſar
Ich kann daher Ihre Maſchine beſtens empfehlen, habe
ſchon getan und werde es auch weiter tun.
Jakob Neuroth, Kommiſſionär, Griesheim

Ihrem Wunſche, ein Urteil abzugeben über die von C
gekaufte Odoma=Schreibmaſchine, kommen wir gerne
Die Maſchine iſt in allen ihren Ceilen praktiſch und vorter
zu bedienen. Die ſtarke Konſtruktion der Maſchine bietet
währ für die Dauerhaftigkeit. Beim Reinigen hat dieſelbe
den Vorteil, daß die Cypenhebel herausgenommen werden!0
und ſo ein beſſeres Reinigen gewährleiſtet iſt. In unſeren
triebe ſind zwei Odoma=Schreibmaſchinen im Gebrauch
ſind wir mit beiden durchaus zufrieden.
L. C. Wittich’ſcheHofbuchdrucker

Wir beſtätigen Ihnen gerne, daß wir mit der von Ihne
lieferten Odoma=Schreibmaſchine alleräußerſt zufrieden
Wir hatten ſchon mehrere Suſteme in Gebrauch, doch
Suſtem arbeitet ſo brillant, wie Dre Maſchine. Es i
Meiſterſtück deutſcher Cechnik.
Jakob Gräf, Holzbearbeitungsmaſchinen, Pfung

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olitik iſt die Kunſt des Möglichen. Zu ihrer Aus=
ng
ört Augenmaß. Am kommenden Donnerstag werden
Pcl niente Deutſchlands und Frankreichs über die Konfe=
AIſers iſſe zu Gericht ſitzen, werden Stellung nehmen und
der entſcheiden müſſen, ob ſie die getroffenen Abmachun=
bS
ri. An ihrem urſprünglichen Programm gemeſſen,
ſpie ferenz ein Erfolg. Die künſtliche Beſchränkung ihrer
migaE darf und kann aber nicht darüber hinwegtäuſchen, daß
de tveſentlichſten Wünſche Deutſchlands nicht erfüllt wor=
ſin
: Das Maß des deutſchen Erfolges war von vornherein
h E5 ergebniſſe der interalliierten Konferenz gegeben. Man
autrotzdem ſagen, daß trotz der Einſchränkung der deut=
S gsmöglichkeiten mehr erreicht worden iſt, als füglich
S rtet werden können. Der Obſerver meint heute,
er 1der letzten Woche hergeſtellten Konferenzſalbe für die
des uropas befänden ſich noch einige Fliegen, die man
rx, habe beſeitigen können. Das Nichteintreten der mili=
iüches
käumung der Ruhr fei ein Fiasko und ſtünde im
erſſh zu den Vorausſetzungen, auf denen das Sachver=
gy
rachten beruhe. Der böſe Wille Frankreichs, aus=
ſick
-* der Fortſetzung der Ruhrbeſetzung, ſei verewigt wor=
aE
die Ruhrräumung ſei nicht nur ein deutſch=franzöſi=
P em, ſie ſei ein internationales Problem, wenn Frank=
aurt
er Verbindung zwiſchen Räumung und interalliierter
ruch Fldee gelung nach wie vor beſteht. Die Konferenz iſt nicht
r Ant u0grezu geweſen, da ſie die beiden, außerhald des Programms
Süt aida Brobleme, nicht anzupacken gewagt hat. Marx und
ge ſchön miot3 ren unbefriedigt zurück. Marx iſt die franzöſiſchen
on gpes erriot ſeine Schulden nicht los. Deutſchland hat aber
H in künftigen Handelsvertragsverhandlungen, die
fa-b eine deutſch=franzöſiſche, ſondern eine internationale
gehte 7 =ellen. Frankreich hat immerhin begründete Ausſicht
inn egelung der Kriegsſchuldenfrage. So iſt denn alles
lenx jar der erſte Schritt erfolgt, und das eigentliche Er=
s
er angeſtrengten Arbeit beruht in der Zuverſicht aller
die rsu ilnehmer, daß weitere Schritte möglich geworden
wir /0 T, mem Punkt hat Macdonald in ſeiner Schlußanſprache
ch ud ), 4. unvollkommen das Ergebiis von London auch ſein
ine es die erſte auf Grund von wirklichen Verhandlungen
pffe Vereinbarung zwiſchen den ehemals kriegführenden
en?.
une
Die Schlußreden.
Men
Ge o aon, 17. Aug. (Wolff.) In der bei der Schlußſitzung
ſorg enz gehaltenen Rede beglückwünſchte der amerika=
V hafter Kellogg die Delegierten aller Länder zu
wru erzigen Politik, die die Konferenz zu erfolgreichem
br0e. Er führte aus, die endgültige Regelung auf der
dlol von Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit hinſichtlich aller
er vlr, , in den Krieg verwickelt waren, ſei die einzig ſichere
zuſientätr den Frieden. Kellogg drückte die Hoffnung aus,
brauch in u er Tag heraufdämmere und eine neue Hoffnung für
ſine (on u on Menſchen. Die Wiederbelebung des induſtriellen
ſtar/ s ſei zum Glücke und zum Fortſchritt der Menſchheit
enä)
Miri rpräſident Herriot bezeichnete nach einleitenden
sué en an Macdonald als Hauptaufgabe der Konferenz
n ü ung des Dawesplanes. Alle Beteiligten ſeien ſelbſt
n niden, in denen man an dem Erfolg der Konferenz
NyT zri In können, von dem Gedanken beſeelt geweſen, daß
h. in London um die Anbahnung einer neuen Aera
de6 Sölkern handele. Zwar ſeien nicht alle Probleme ge=
be/
an ſehe ſchon die Morgenröte tagen, und er, Herriot,
ddnan bald in das volle Licht des Tages treten werde.
ſcheh richterliche Gedanke ſtehe als erhabenes Symbol
des anzen Werk der Konferenz. Frankreich hätte keinen
renx’ uinſch und keinen höheren Ehrgeiz, als ſein eigenes
na Loſungswort: Freiheit, Gleichheit und Brüderlich=
auü
Ce Völker der Erde ausgedehnt zu ſehen.
ho ris erklärte in ſeiner Schlußanſprache, er rede
ns res Landes, das nur den Wunſch kenne, nämlich frei
Frie, arbeiten zu können. Wir alle verſuchten, gute Ar=
iter
f7 inen ſolchen Frieden zu ſein, und haben uns unter
nſatz /eres beſten Willens bemüht, Europa zu einem nor=
alen
o rden Leben zurückzuführen, das alle Völker von Her=
wüäl
en.
Der; lieniſche Miniſter de Stefani drückte die Hoffnung
s, dS ie auf eine friedliche Löſung der internationalen
(oblerk ferichtete methodiſche Zuſammenarbeit der Völker
ſirklickh tverden möchte.
D.(Schlußprotokoll und die Anlagen.
Looon, 17. Aug. (Wolff.) Die in der Konferenz ab=
ſchloſſ
7 Uebereinkommen umfaſſen das Schlußprotokoll und
er Ar) ai. Das Protokoll beſtimmt u. a., daß die einzelnen
ſſereinEll egen von einander abhängig ſeien. In der erſten
nlage, ſich mit der Durchführung des Dawesplanes befaßt,
klärenn, Deutſchland und die Reparationskommiſſion zur
usfüh d irgendwelcher Zuſatzabkommen zwiſchen den Alli=
ſtten
7 Deutſchland einſchließlich der Frage der Abänderung
S Da planes bereit. Die Reparationskommiſſion erklärt,
* Aeu) res tun zu wollen, um die Unterbringung der deut=
hen
A-P e zu erleichtern.
Dieſ eite Anlage behandelt u. a. die Art der Schieds=
richts
-2 it, die in den verſchiedenen Fällen in Anwendung
komraſ Gabe, und beſtimmt, daß eine aus Vertretern Deutſch=
ſinds
u Her alliierten Länder zuſammengeſetzte Kommiſſion
Dur/ Hrung der Sachlieferungen regeln ſoll.
Diesſ veren Anlagen beftimmen, daß die Wiederherſtellung
fr ſter!9 Hen und wirtſchaftlichen Einheit Deutſchlands am
Oktolku ollzogen ſein ſoll. Zu dem gleichen Zeitpunkt ſollen
ſich died ritſche Verwaltungshoheit, die bis zum 11. Januar
23 imuſ atzten Gebiet beſtand, und die Rechte aller Induſtrie=
nd
am) Unternehmer im Nuhrgebiet wieder hergeſtellt
ſerden.
Diesſ r der franzöſiſch=belgiſchen Regie betriebenen Linien
ien b aim 20. November an die deutſche Eiſenbahngeſell=
haft
üü agen werden. Meinungsverſchiedenheiten über die
ſebereir men ſollen dem Haager, internationalen Schieds=
erichtsl
übertragen werden. Sanktionen ſollen nicht ange=
Den, es ſei denn im Falle der Feſtſtellung eines vor=
guldens
(Hagrant dsfaut).

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Bezieher nicht zur Kürzung des Nachdruck ſämtlicher mit + verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
187. Jahrgang
Nummer 229
Montag, den 18. Auguſt 1924.

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Finanz=Anzeigen 30 Goldpfg., Rellamezelle (92 mm
breit) 4 Goldmark. Anzeigen von auswärts 30 Goldpfg.
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(1 Dollar 4.20 Marl. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krſeg, Aufruhr. Streik uſw. erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deuiſche Bank und Darm=
ſtädter
8 Nationalbanl.

Vom Tage.

Die ſeit einigen Tagen vermißten Touriſten Garrwels aus Bremen
und Dr. Schick aus Wien ſind, wie aus St. Moritz berichtet wird, er=
froren
aufgefunden worden. Der Führer iſt noch vermißt.
Von deutſchnationaler Seite ging dem Reichstag ein Antrag zu,
der angeſichts der in Winzerkreiſen herrſchenden Unzufriedenheit mit
dem deutſch=fpaniſchen Handelsvertrag deſſen ſofortige Vorlage im
Reichstag verlangt.
Die deutſche Delegation reiſte vormittags 9,15 Uhr aus London
ab. Zum Abſchied fanden ſich auf dem Bahnhof der deutſche Botſchafter
und ein Vertreter der britiſchen Regierung ein.
Dawes ſandte an den Reichskanzler Marx und an die deutſche Dele=
gation
in London ein Telegramm aus Amerika, in dem er ſeine Glück=
wünſche
zum glücklichen Gelingen der Londoner Konferenz ausſpricht.
Der Reichskanzler dankte Dawes in einem Antworttelegramm.
Macdonald reiſte abends nach Schottland ab.
Wie Havas meldet, verläßt die franzöſiſche Delegation am Montag
vormittag um 10 Uhr London und trifft am Montag nachmittag in
Paris ein.
Wie das Journal meldet, haben die Sowjetvertreter in London
verſucht, mit den franzöſiſchen und belgiſchen Miniſtern Verhandlun=
gen
anzuknüpfen. Die Ruſſen ſeien bereit, die franzöſiſchen und bel=
giſchen
Schulden teilweiſe anzuerkennen. Herriot und Theunis hätten
zwar Verhandlungen in London abgelehnt, ſeien aber übereingekom=
men
, daß die Sowjetregierung nach Schluß der Konferenz nach Paris
und Brüſſel eingeladen werden würde.
Geſtern traf unter Führung Rakowskis die zur engliſch=ruſſiſchen
Konferenz entſandte Sowjetdelegation wieder in Moskau ein. Die
Delegation war am 15. Auguſt von Königsberg abgeflogen, mußte
aber wegen Motordefekt unterwegs landen, doch war die Delegation
vollkommen unverletzt geblieben".

Die Berliner Preſſe zu den Londoner Beſchlüſſen.
Berlin, 17. Aug. Die Beſchlüſſe der Londoner Konferenz
werden von der geſamten Berliner Preſſe eingehend kommentiert.
Sie finden nirgends eine vollkommene Zuſtimmung. Ihre Be=
urteilung
iſt in einzelnen Punkten, wie auch hinſichtlich der Be=
deutung
des Geſamtergebniſſes durchaus geteilt. Die Rchts=
preſſe
bezeichnet den Londoner Vertrag als ein neues Diktat, als
ein neues Verſailles, und als eine vollkommene Niederlage der
deutſchen Delegation. Die Londoner Konferenz habe einen Rück=
fall
in die Methoden der Gewaltpolitik gebracht und das Haupt=
ziel
, die ſofortige Befreiung des Ruhrgebiets, ſei nicht erreicht
worden. Trotzdem bemerken ſowohl die Deutſche Allgemeine
Zeitung als auch die Kreuzzeitung, daß die Zeit für ein end=
güliges
Geſamturteil noch nicht gekommen ſei, da erſt ein voll=
kommen
abſchließender Bericht über die erzielten Ergebniſſe vor=
liegen
müſſe. Herriot und Macdonald werden verſchiedentlich
beſchuldigt, daß ſie ihrem wiederholt bekundeten Rechtsſtand=
punk
in der Frage der Ruhrbeſetzung nicht treu geblieben ſeien.
Die Börſenzeitung nimmt gegen die Londoner Beſchlüſſe
ebenfalls ſcharf Stellung, während der Börſenkurier bei allen
Bedenken doch die Frage aufwirft, was geſchehen wäre, wenn
die Konferenz zum Scheitern gebracht worden ſei und wie ſich
vor allem das dadurch am meiſten betroffene Rheinland dazu
verhalten hätte. Auch der Vorwärts, wirft dieſe Frage auf,
würdigt aber die in der wirtſchaftlichen Räumung und in der
Frage der Micumverträge und der Eiſenbahnregie, ferner die
hinſichtlich der Binnenzollinie erzielten Ergebniſſe und glaubt,
daß eine feſtbegründete Ausſicht beſtehe, daß nicht nur das neu=
beſetzte
Gebiet, ſondern auch die nördliche Zone des altbeſetzten
Gebietes binnen Jahresfriſt von der Beſatzung frei ſein werde,
Damit werde der weitaus größte und volksreichſte Teil des jetzt
noch beſetzten Gebiets in einem Jahre frei.
Das B. V. erklärt, man müſſe anerkennen, daß die äußere
Form der Londoner Beſprechungen durchaus loyal war und eine
Reihe von Erfolgen, vor allem hinſichtlich der wirtſchaftlichen
Räumung und der Beſeitigung der franzöſiſch=belgiſchen Eiſen=
bahnregie
, ferner hinſichtlich der ſofortigen militäriſchen Räu=
mung
der ſogenannten Flaſchenhälſe und einer Reihe rechtswid=
rig
beſetzten Rheinhäfen und Eiſenbahnknotenpunkte brachte, de=
ren
Bedeutung nicht unterſchätzt werden dürfe. Dazu komme als
moraliſches Aktivum eine allgemeine Amneſtie; die wirtſchaft=
lichen
Vorteile des Abkommens ſeien unverkennbar.
Da aber der Souveränität in wirtſchaftlichen Dingen und
der Verkehrseinheit Deutſchlands nicht vollauf Rechnung getra=
gen
worden ſei, bleibe es fraglich, ob unter dieſen Umſtänden
es für die deutſche Wirtſchaft möglich ſein werde, die übernom=
menen
materiellen und moraliſchen Laſten zu tragen, die für ein
ſouveränes und kulturell hochſtehendes Volk, bereits über die
Grenzen des Erträglichen hinausgehen. Einen Trumpf, der nicht
zu unterſchätzen ſei, ſieht das Blatt in dem Umſtand, daß Deutſch=
land
in handelspolitiſchen Fragen gegenüber Frankreich nicht ge=
bundene
Hände hat.
Macdonald über ſeine Eindrücke.
Paris, 17. Aug. (Wolff.) Macdonald hat einem Ver=
treter
des Petit Pariſien nach Schluß der Konferenz eine
ſchriftliche Aufzeichnung über ſeine Eindrücke übergeben. Es
heißt darin: Ich betrachte den Erfolg dieſer Konferenz als das
bedeutſamſte Ereignis ſeit der Unterzeichnung des Waffenſtill=
ſtandes
. Wir haben ein Ziel erreichen können, um das ſich ſeit
5 Jahren die Anſtrengungen aller enropäiſchen Mächte drehen.
Es bleiben noch zahlloſe Schwierigkeiten zu überwinden, und
mehr als ein praktiſches Problem zu löſen, bevor ſich die Welt
endgültig von ihrem Fall erholen kann, der die Folge des Krie=
ges
war. Aber ich habe die feſte Hoffnung, daß, wenn die
Mächte, die an der Konferenz teilgenommen haben, ſich daran
machen, dieſe Probleme und Schwierigkeiten in dem Geiſte zu
löſen, mit dem ihre Vertreter während des letzten Monats und
beſonders während der letzten Wochen an ihre Aufgabe heran=
gegangen
ſind, wir dann künftig das Datum der Unterzeichnung
des Dawesplanes als den Beginn der neuen Zeit friedlicher Zu=
ſammenarbeit
zwiſchen den Hauptnationen der Welt werden be=
trachten
können,

* Oas Marokko=Problem.
Von unſerem ſpaniſchen Berichterſtatter.
a-d. Madrid, im Auguſt.
Marokko iſt ſeit Jahren das Problem, um das die ſpaniſche
Politik ſich dreht, und unter den zahlreichen Schwierigkeiten inne=
rer
und äußerer Natur, die der jetzigen militäriſchen Regierung
das gleiche Kopfzerbrechen verurſachen, wie den vorhergehenden
parlamentariſchen Parteiminiſterien, gibt es wohl auch nicht eine,
die nicht direkt oder indirekt mit dieſer Kapitalfrage in Zuſam=
menhang
ſteht. Es iſt bereits zur Gewohnheit geworden, daß
Jahr für Jahr, ſobald die Ernte eingebracht iſt, die Kabylen der
noch nicht unterworfenen Zone unruhig werden; die Nervoſität
aber, mit der Nachrichten von Ueberfällen auf die vorgeſchobenen
ſpaniſchen Stellungen verfolgt werden, ſowie namentlich die Nei=
gung
in der Preſſe des Auslandes, jede Meldung dieſer Art in
tendenziöſer, oft direkt böswilliger Abſicht zu entſtellen oder zu
übertreiben, haben weſentlich zugenommen, ſeit vor drei Jahren,
im Juli 1921, der Zuſammenbruch der ſpaniſchen Front in der
Zone von Melilla, die Formen einer militäriſchen Kataſtrophe
angenommen hatte, unter deren Eindruck, das politiſche Leben
Spaniens heute noch ſteht.
So ſind auch jetzt wieder ſeit geraumer Zeif ſchon, anläßlich
verſchiedener Ueberfälle, auf die ſtark exponierte Stellung von
Tizzi Azza im Rifgebiet, die bereits im Frühjahr ſtattfanden, na=
mentlich
aber ſeit zufolge eines im gleichen Abſchnitt des Gefechts=
geländes
bei Sidi=Meſſaud mit gutem Erfolg durchgeführten
Vorſtoßes im Mai etwas voreilig von dem Beginn, einer ſpa=
niſchen
Offenſive die Rede war, die Blicke mit einer gewiſſen Span=
nung
bezw. Beſorgnis nach Nordafrika gerichtet. Selbſt den
glänzenden Empfangsfeierlichkeiten in Valencia, Madrid und
Barcelona, zu denen in den erſten Tagen des Juni der Gegen=
beſuch
des italieniſchen Königspaares Gelegenheit bot, fehlte in=
ſofern
nicht ein bitterer Beigeſchmack, als man ſich aufs neue der
Enttäuſchung erinnerte, daß die Erwartungen einer für Spanien
befriedigenden Löſung der Frage von Tanger, mit denen man
vor einem halben Jahr der Reiſe des ſpaniſchen Monarchen nach
Rom gefolgt war, ſich nicht erfüllt hatten. In der zweiten Hälfte
des Juni endlich rollten die Verhandlungen des ſchon Jahre
lang gegen die beiden Generale Berenguer und Navarro ſchwie=
benden
Prozeſſe, in deren Verlauf über 8000 Folioſeiten Akten=
material
verleſen wurden, die ſchmerzlichen Bilder des Sommers
1921 wieder auf und ſchaudernd gedachte man der fürchterlichen
Hekatomben von Annual, Montearruit und Zeluan. Ob die Ent=
ſcheidung
des Prozeſſes tatſächlich eine Löſung in der Frage der
Verantwortlichkeit an der Niedermetzelung von 20 000 Spaniern,
denen man teilweiſe ſogar die Möglichkeit, ſich zu verteidigen,
genommen hatte, gebracht hat, iſt eine andere Frage. Im allge=
meinen
wird es wohl als Erleichterung empfunden, daß der ſeit
Jahren auf dem politiſchen Leben Spaniens laſtende Albdruck,
zu dem allmählich dieſe Debatte über die Verantwortlichkeit ſich
ausgewachſen hatte, weil ſie faſt ohne Ausnahmen als Waffe
im Parteikampf in gewiſſenloſeſter Weiſe, mißbraucht worden
war, endlich in einer einigermaßen anſtändigen Form aus der
Welt geſchafft worden iſt, und dem Rechtsempfinden Vieler dürfte
die Auffaſſung entſprechen, daß die ſchwere Schuld, die durch eine
Verkettung von Unterlaſſungsſünden zu der Kataſtrophe von
1921 geführt hat, auch nicht geſühnt werden konnte, wenn für ſie
einige Führer an der Front verantwortlich gemacht wurden, die
ſelbſt bei einer bis zur Aufopferung gehenden Pflichterfüllung
nicht mehr imſtande geweſen wären, das bereits unvermeidliche
Unglück aufzuhalten. Die Schuldigen für Annual und Monte
Arruit waren nicht auf dem Kriegsſchauplatz zu ſuchen, ſie ſaßen
in ſchönen, bequemen Kubſeſſeln in Madrid. Nachdem zunächſt
gegen Navarro, den Verteidiger von Monte Arruit, acht, gegen
den einſtigen Oberkommiſſar und Höchſtkommandierenden in Ma=
rokko
, Berenguer, zwanzig Jahre Gefängnis, für beide Verluſt
des Dienſtgrades beantragt war, wurde der erſtgenannte, für den
von vornherein in Anbetracht der ſchweren Leidenszeit, die er in
marokkaniſcher Kriegsgefangenſchaft durchgemacht hat, die Stim=
mung
ſehr nachſichtig war, freigeſprochen, während der zweite zu
der ſehr gelinden Maßregelung des Ausſcheidens aus der aktiven
Armee, unter gleichzeitigem Uebertritt in die Reſerve, verurteilt
wurde. Unmittelbar darauf wurde die Vorbereitung eines ſehr
umfaſſenden Amneſtieerlaſſes angekündigt, der mittlerweile be=
reits
durch den König unterzeichnet wurde, und durch den, abge=
ſehen
von der Begnadigung wegen zahlreicher anderer Vergehen
nicht entehrender Art, nicht nur die Beſtrafung Berenguers, ſon=
dern
faſt aller Unterführer, die in letzter Zeit wegen Verfehlun=
gen
im Dienſt, im Verlauf der tragiſchen Vorgänge des Som=
mers
1921, bereits abgeurteilt worden waren, gegenſtandslos
wird. Am meiſten ſpricht es wohl für General Berenguer, daß
ſofort, nachdem das Urteil bekannt geworden war, ſich ſowohl die
wichtigſten ſpaniſchen Kolonien in Nordmarokko, als auch ganz
beſonders eine zahlreiche Abordnung von Notablen Spanien be=
freundeter
Stämme, die von dem kommandierenden General von
Melilla, Sanjurjo, empfangen wurde, ſich zugunſten des einſtigen
Oberkommiſſars verwendet und erklärt haben, daß ſie es nur be=
grüßen
würden, wenn er in irgend einer wichtigen militäriſchen
oder politiſchen Miſſion nach Afrika zurückkehren könnte.
Faſt zur gleichen Zeit, während in Madrid, ein Kriegsrat,
unter dem Vorſitz des uralten Generalkapitäns Teyler (des ſpa=
niſchen
Oberbefehlshabers im Kolonialkrieg gegen die Vereinig=
ten
Staaten von 1898) ſich abquälte, für dieſen ſenſationellen
Prozeß eine wenigſtens annehmbare Entſcheidung zu finden, be=
ſuchte
der Präſident des Direktoriums die wichtigſten andaluſi=
ſchen
Städte: Sevilla, Cadiz, Malaga, Granada. Wie bei frühe=
ren
Reiſen, die General Primo de Rivera in den letzten Mo=
naten
nach Barcelona, Valencia, Bilbao und verſchiedenen Pro=
vinzſtädten
Zentralſpaniens unternommen hatte, war auch dies=
mal
der Hauptzweck: die Vorbereitung zur Bildung und Aus=
dehnung
der neugegründeten nationalen Regierungspartei
Union Patriotica, und genau ſo wie Ende Mai in Medina del
Campo eine Rieſenverſammlung für die Agrarier, der beiden
(Alt und Neu) Kaſtilien, Leon un Galizien abgehalten woren
war, vereinigten ſich jetzt in Sevilla weit über 20 000 Vertreter
der landwirtſchaftlichen Elemente von Andaluſien und Eſtrema=
dura
. Der Marques de Eſtella hatte aber gerade anläßlich dieſer
Reiſe wiederholt Gelegenheit genommen, von ſeiner Abſicht zu
ſprechen, Anfang Fuli Nordmgrokkg zu beſuchen, und zugleich

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 18. Auguſt 1924.

Mumier

berſichert, binnen kurzem dort eine klare und auf die Dauer halt=
bare
Situation ſchaffen zu wollen.
Es war offenbar nicht ganz programmäßig, wenn die Rif=
kabylen
durch einen gut vorbereiteten Ueberfall, den ſie am
29. Juni mit ſtarken Kräften gegen die ſüdöſtlich von Tetuan über
den durch das Flüßchen Lau, den ſogenannten Uad Lau, gebil=
deten
Abſchnitt vorgeſchobenen ſpaniſchen Poſitionen ausführten,
bewieſen, daß ſie hierbei immerhin auch noch ein Wort mitzu=
ſprechen
haben. Daß der feindliche Angriff den Spaniern einiger=
maßen
überraſchend gekommen war, dafür war wohl der beſte
Beweis, daß der kommandierende General von Ceuta, der aller=
dings
mittlerweile abgelöſt worden iſt, am gleichen Tage, an
dem der Ueberfall erfolgte, nach Madrid die ſtereotype Meldung
geſchickt hatte: In der weſtlichen Zone nichts Neues. Das ge=
birgige
Gelände, in dem die letzten Gefechte ſich abgeſpielt haben,
ſoll für Ueberrumpelungen dieſer Art beſonders geeignet ſein,
da es von einem dichten, über zwei Meter hohen Geſtrüpp bedeckt
iſt. Im übrigen wiederholten ſich ähnliche Vorgänge, an die
man im Verlaufe der letzten Jahre bei Anläſſen dieſer Art be=
reits
gewöhnt iſt und die hauptſächlich darin beſtehen, daß einige
der vorderſten Poſitionen von der Verbindung abgeſchnitten
werden und man eine Reihe von Tagen über das Schickſal der
Beſatzungen im ungewiſſen iſt. Selbſtverſtändlich geht es bei der
Wiederherſtellung der Verbindung zwiſchen den einzelnen Stel=
lungen
ohne verluſtreiche Kämpfe nicht ab, und hierbei ſcheint
diesmal beſonders die ſpaniſche Schutztruppe, die ſogenannten
Regulares, gelitten zu haben, die noch dazu in verſchiedenen
Fällen irregeführt wurden, weil die Angreifer die gleichen Kaki=
uniformen
, wie ſie ſelbſt, trugen. Wie gewöhnlich waren ver=
ſchiedene
Alarmgerüchte im Umlauf, die ſich dann nicht beſtätig=
ten
; aber immerhin iſt die Lage einige Tage lang von der Re=
gierung
ausdrücklich als ernſt anerkannt worden. Auch war es
jedenfalls ein einigermaßen bedenkliches Zeichen, wenn in aller
Eile Truppen von Melilla, das im allgemeinen bei weitem als
die am meiſten gefährdete Zone angeſehen wird, nach dem Ge=
fechtsgelände
in Tetuan geworfen wurden. Oft freilich iſt die
Berichterſtattung ſelbſt dazu angetan, ein nicht ganz entſprechen=
des
Bild der Situation zu geben. Wenn man beiſpielsweiſe hört,
daß von der Garniſon von Kobt Darſa, die nach ſiebentägiger
tapferer Verteidigung durch die Kolonne des Generals Serrano
befreit wurde, die Hälfte tot oder verwundet war, glaubte man
natürlich zunächſt ſehr ſtarke Verluſte annehmen zu müſſen und
iſt einigermaßen überraſcht zu erfahren, daß es ſich lediglich um
einen Offizierspoſten von rund 20 Mann gehandelt hat, der zu=
fällig
, weil der Angriff im Moment der Ablöſung erfolgte, 39
Mann ſtark war.

Jedenfalls ſchien bereits am 10. Juli die Lage wieder hin=
reichend
geklärt, daß der Präſident des Direktoriums ſeine in
Ausſicht genommene Reiſe nach Afrika tatſächlich antreten konnte.
Der Stamm der Beni=Said, in deſſen Gebiet die letzten Kämpfe
ſtattgefunden haben, hat den Wunſch ausgeſprochen, ſich den
Spaniern aufs neue zu unterwerfen, und Abd=el=krim, der nicht
unmittelbar an der Gefechtsleitung beteiligt geweſen iſt, ſoll den
Angreifern, in Anbetrach der bedeutenden Verluſte, die ſie in
der zweiten Phaſe der anfangs erfolgreichen Aktion offenbar er=
litten
haben, geraten haben, die Operation abzbrechen, womit
natürlich noch längſt nicht geſagt iſt, daß binnen wenig Wochen
ſich der Angriff nicht mit veränderter Front, gegen die öſtliche
Zone wiederholt.
Ob es nun allerdings dem General Primo de Rivera gelin=
gen
wird, mit der Leichtigkeit, wie er dies mehr als einmal ver=
ſichert
und erſt bei ſeiner Ankunft in Tetuan anläßlich der Be=
grüßung
des Jalifa, des Stellvertreters des Sultans im ſpani=
ſchen
Gebiet, wiederholt hat, eine Situation zu ſchaffen, in der
künftig die Spanier und die Marokkaner, ohne ſich gegenſeitig
die geringſten Schwierigkeiten zu machen, friedlich nebeneinander
leben ſollen, bleibt abzuwarten. Wie man hört, ſoll eins der
weſentlichſten Ziele der Reiſe des Generals geweſen ſein, eine
Einigung in der Frage der Regelung der Linie der vorderſten
Poſitionen herbeizuführen, die anerkanntermaßen in beiden Zo=
nen
ungünſtig iſt, da ſie ſich nirgends an einen durch das Ge=
lände
gegebenen Abſchnitt anlehnt. Während aber bei den maß=
gebenden
Faktoren an der Front begreiflicherweiſe der Wunſch
überwiegt, dieſe Normaliſierung, namentlich in der öſtlichen Zone,
durch einen Stoß nach vorwärts auszuführen, ſoll im Gegenteil
der Präſident des Direktoriums die Anſicht vertreten, zu weit
vorgeſchobene Poſitionen zurückzunehmen, überhaupt die Stel=
lungen
zu beſchränken und nur einige feſte Stützpunkte zu behal=
ten
. Das wäre die freiwillige Preisgabe eines ſchwer behaupte=
ten
Bodens, und deshalb ſoll zwiſchen dem Diktator und der Lei=
tung
der Fremdenlegion ein Gegenſatz beſonderer Schärfe be=
ſtehen
. Der Rücktritt des Führers der Legion, des Oberſtleut=
nant
Franco, ſoll nur durch das perſönliche Dazwiſchentreten des
Königs verhindert worden ſein.

Die engliſche Auffaſſung.
London, 17. Aug. (Wolff.) Garvin führt im Obſerver aus,
die deutſche Delegation habe das Höchſtmaß des gegenwärtig Erreich=
baren
erlangt, Vorteile und Garantien, auf die man zurzeit des Nuhr=
kampfes
nicht hoffen konnte, deren Annahme das einzige Mittel bildete,
um einem unermeßlichen Schaden zu entgehen. Vom deutſchen Stand=
punkt
ſei es beſſer geweſen, im letzten Augenblick nachzugeben, als die
ganze Konferenz zum Scheitern zu bringen. Die Regelung ſei mit allen
ihren Unvollkommenheiten beſſer als ein Abbruch und bilde im ganzen
einen denkwürdigen Fortſchritt.
Die Sunday Times bemerkt, Herriot und Marx hätten die Genug=
tuung
, daß ſie in der Lage ſind, ihren Ländern einen brauchbaren Plan
für den Wiederaufbau von Europa vorzulegen, den keine Regierung
und kein Parlament leichthin ablehnen wird. Die Anleihe, die Deutſch=
land
auf die Beine helfen ſoll, ſei gewährleiſtet. Es beſtehe die Sicher=
heit
, daß ein ſolches Unternehmen wie das Ruhrabenteuer nicht wieder
verſucht werden wird.

Pariſer Blätterſtimmen zum Ergebnis der Konferenz.

Württembergiſche Regierungsmitglied.
einer Bootsfahrt verunglückt.
Friedrichshafen, 17. Aug. (Wolff.) Sonn
mittag unternahmen verſchiedene Damen und Herren
Mitglieder der jetzigen und der früheren württemberat
gierung, eine Bootfahrt zur Beſichtigung des Fiſchfan=
Richtung von Langenargen. Bei einer ſcharfen Wer=
Bootes geriet es in das Kielwaſſer eines Motorboot=
infolge
zu ſtarker einſeitiger Belaſtung brach das Gel=
kleinen
Bootes, wobei etwa zehn Perſonen in
ielen, darunter der Miniſter des Innern B.
frühere Staatspräſident v. Hieber und Min
Linder vom Finanzminiſterium. Mit Ausnahme d.
Linder, der vermutlich infolge eines Herzſchlages e

Paris, 17. Aug. (Wolff.) Ueber die Ergebniſſe der Londoner
Konferenz äußert ſich der Temps Die Londone:r Abmachungen bilden,
alles in allem genommen die zweite Etappe auf einem neuen Wege. Die
erſte Etappe nennt ſich Dawesplan. Nachdem uns die wohlbekannten
Grundzüge des Dawesplanes vorgleegt worden waren, konnte man es
nicht unterlaſſen, in die zweite Etappe einzutreten, wollte man nicht
die Vorteile des neuen Weges verlieren, ohne dabei die des alten wie=
der
zu finden. Aber dieſe Etappe iſt noch nicht zu Ende, da die deutſche
Anleihe noch nicht ausgegeben iſt und da eine Anzahl von Fragen nocl=
in
der Schwebe iſt und da der Dawesplan ſeine volle Wirkung erſt in
vier Jahren zeigen wird. Es handelt ſich alſo nicht darum, zu be=
haupten
, daß Frankreich jetzt ſchon alles beſitzt, was es zu wünſchen
das Recht hat, aber es handelt ſich darum feſtzuſtellen, ob die Abmachun=
gen
von London Frankreich es möglich oder unmöglich machen, die
Vürgſchaften und die ſonſtigen Genugtuungen zu erhalten, auf die es
ein Recht hat. Es handelt ſich darum, feſtzuſtellen ob Frankreich durch
die Verweigerung des Abſchluſſes der Londoner Abmachungen es ſich
möglich oder unmöglich gemacht hätte, die Anerkennung der Bürgſchaf=
ten
und der übrigen Genugtuungen (Handelsvertrag, Sicherheit, Rege=
iung
der interalliierten Schulden) zu erhalten. Jeder von uns denke
richtig und ohne Parteigeiſt darüber nach und bedenke dabei, daß die
vitalen Intereſſen Frankreichs, wie die ganz Europas auch diesmal
von dem Beiſpiel abhingen, das die Franzoſen gaben.
Das Journal des Débats iſt der Anſicht, daß nichts die
internationalen Beziehungen mehr vergiften könne, als die wahnſinnige
Idee, überall Triumpfe oder Kapitulationen zu ſehen. Jede Verein=
barung
, ſchreibt das Blatt, iſt ein Kompromiß und deshalb laſſe jede
Vereinbarung notwvendigerweiſe zu wünſchen übrig. Die Londoner Ver=
einbarung
laſſe aber auch noch viel zu hoffen übrig. Dieſe Hoffnungen
beruhten in der Tat auf der Treue, die Deutſchland bei der Innehaltung
ſeiner Verpflichtungen anwenden werde. Es wäre ein zum mindeſten
ſehr unverſtändlicher Beweis von Voreingenommenheit, wenn man
von bornherein unterſtellen wollte, daß Deutſchland ſeine Unterſchrift
nicht reſpektieren werde, aber man dürfe ſich nicht wundern, wenn ein
gewiſſes auf die Erfahrung und die Vergangenheit gegründetes Miß=
trauen
im Publikum herrſche. Die Klugheit gebiete es, den Fortgang
der Geſchichte abzuwarten, um die Vereinbarung zu beurteilen, die ſo=
eben
ins Werk geſetzt worden iſt. Diefenigen, die in dem Londoner
Protokoll eine Neubefeſtigung des Völkerfriedens ſehen und die von
einem vollen Erfolg und von einem brillanten Wiederaufbau unſerer
Angelegenheiten ſprechen, haben Ausſicht, die öffentliche Meinung mehr=
zu
verſtimmen, als zu überzeugen. Jedenfalls iſt der Abſchluß eines
Uebereinkonmens gefunden worden.
Der Intranſigeant ſagt, das geſtern geſchloſſene Abkommen
werde den im Kriege Beſiegten das Gefuhl jener falſchen Ueberlegen=
heit
wiedergeben, das ſie über den Reſt der Welt zu haben glaubten und
das ſie am 11. November 1918 verloren hatten. Wir laſſen in London
diele Illuſionen, eine gewiſſe Anzahl von Möglichkeiten, die uns noch
blieben, um uns bezahlt zu machen und was vielleicht das Schwerſte iſt,
das Preſtige des Krieges, das wir bisher mit um ſo größerer Sorge ver=
teidigt
und gehütet hatten, als dieſe morgliſche Genugtuung unſer ein=
ziger
Nutzen geblieben war.
Wie der Matin berichtet, hat Herriot dem Londoner Berichter=
ſtatter
des Blattes geſtern, nach Abſchluß der Konferenz erklärt: Es
iſt das ein Anfang, wir wollen ſehen, wie es weiter geht. Dieſe Aeuße=
rung
ſei ganz richtig, ſchreibt der Matin, Frankreich verſucht es mit
Vertrauen, es habe ſeine Reparationsforderungen herabgeſetzt. Für
dieſe Herabſetzung habe Frankreich das Verſprechen bekommen, daß das
Problem der interalliierten Schulden einer Prüfung unterzogen wird.
Frankreich habe keine neue Sicherheitsgarantie bekommen, und der
Vertrag, den Amerika nicht ratifiziert habet ſei durch nichts erſetzt
worden. Aber im Völkerbund, bei dem Herriot, begleitet von aus=
gezeichneten
Unterhändlern, im nächſten Monat auftreten werde, werde
Frankreich vielleicht einen Ausgleich für dieſen Pakt bekommen können.
Frankreich habe keinen Handelsvretrag mit Deutſchland, aber am erſten
Oktober würden deutſche und franzöſiſche Bevollmächtigte in Paris zu=
ſammentreten
, um die Grundlage eines ſolchen Vertrages zu entwerfen.
Die Bilanz der Konferenz beſtehe alſo in der Hauptſache aus Verſprech=
ungen
. Man werde in den folgenden Monaten hören, ob die Völker,
mit deren Vertretern ſoeben Frankreich verhandelt hat, das franzöſiſche
Vertrauen verdienten. Sollte das nicht der Fall ſein, ſollte die Stim=
mung
in Deutſchland, dem eine Vorzugsbehandlung und die ſofortige
Räumung gewiſſer Gebiete zugeſtanden worden ſei, ſich nicht ändern,
ſollte England die franzöſiſchen Vorſchläge im Völkerbund nicht unter=
ſtützen
und im November eine nichtsſagende Abmachung bezüglich der
Schulden anbieten, ſollten mit einem Wort die Geſten des Edelmuts
und der Verſöhnung, die Herriot gemacht habe, zu keinem Ergebnis
führen, dann würde ſich in der öffentlichen Meinung Frankreichs, die
Herriot ſicherlich einen Kredit von einigen Monaten geben werde, der
notwendig ſei, um die Ergebniſſe der Konferenz zu überblicken, eine
ſchwere Enttäuſchung zeigen.

Nach der Action Frangaiſe hätte Frankreich ſeine Seu=
veränität
aufgegeben, da es die Reparationen internationalen Schieds=
richtern
überlaſſen habe. Frankreich habe in der Schuldenfrage und in

der Militärkontrolle ſowie in der wirtſchaftlichen Kontrolle nichts,
garnichts erreicht.

ken iſt, konnten alle gerettet werden, ohne weite
den zu nehmen. Staatspräſident Bazille hatte ebe
der Bootsfahrt teilgenommen.

Tagung der interparlamentariſchen 9

Bremen, 17. Aug. (Wolff.) Der amerikaniſche
Spencer aus St. Louis traf hier ein. Spencer wird
rikaniſchen Delegation für die am 22. Auguſt in Bern

interparlamentariſchen Union angehören.
ſichtigt, zunächſt an der in Paris zuſammentretenden
renz teilzunehmen. Eine Reihe bekannter amerikaniſch
mentarier, darunter das Kongreßmitglied Burton
frühere Gouverneur von Maryland Montague, be
zu dem gleichen Zweck zurzeit auf der Reiſe nach Eu
verlautet, daß die amerikaniſche Delegation der parlame

Union die Einladung Coolidges zur Abhaltung il
ſten Tagung in den Vereinigten Staaten überbringen t.

Auf Befragen erklärte Spencer" über die bevor
Präſidentſchaftswahlen, ſie würden ſeine
nach zu dem Ergebnis führen, daß Coolidge mit ſtar
heit wiedergewählt werde. Der demokratiſche
Davis ſei zwar ein Mann von hoher Befähigung un
Charakter, doch werde das demokratiſche Parteiprogy
dem amerikaniſchen Volk kein Vertrauen erringen. La
werde erfolglos bleiben, wie es ſtets bei einer Partei
ſei, die ihren Anſpruch auf Unterſtützung auf Haß und 2
gegen das Kapital gründe.

Der 8. Weltpoſikongreß.

Stockholm, 17. Aug. (Wolff.) Der in Stock!
ſammelte 8. Weltpoſtkongreß hat geſtern die Feier des
Jubiläums des Weltpoſtvereins gefeiert. Bei dem
der Königlichen Oper huldigte der Vorſitzende des K
der ſchwediſche Generalpoſtdirektor Juhlin, in ſeiner
Andenken an den deutſchen Poſtminiſter v. Stephan,
mittels ſeiner reichen Geiſtesgaben und ſeines kühnen
den Weltpoſtverein gegründet habe. Unter dem Vorſitz 1
prinzen fand abends ein Bankett von 500 Perſonen (2
das diplomatiſche Korps und hohe ſchwediſche Beamte)
haus ſtatt. Hierbei wurde beſchloſſen, ein Telegramn
Witwe des Gründers, Frau v. Stephan, Berlin, zu e
das in ehrerbietigſten Worten des Verdienſtes Stephans

Die Einſargung Matteottis.

Nom, 17. Aug. (Wolff.) Der vermeintliche Leichnat
ottis iſt eingeſargt und in die Friedhofskapelle des Dorf=
verbracht
worden. Der verſiegelte Sarg wird zur Verſü
Gerichtsbehörden gehalten. Die Kapelle wird von Ca.
auf das ſtrengſte bewacht. Es iſt noch nicht beſtimmt,
Identifizierung der Leiche in Rom oder in Riano erfolge
Am Samstag abend erſchien Frau Matteotti vor der Fr
kapelle und beſchwor den wachhabenden Offizier, der den
Befehl hatte, niemand einzulaſſen, ihr den Zutritt zu
Ohne auf die Anordnung des Offiziers zu achten, betra
lich Frau Matteotti in ihrem tiefen Schmerz die Kapell.
ſie lange kniend und betend vor dem Sarg verweilt
Matteotti richtete an den Unterſuchungsrichter die B.

Leiche ihres Gemahls nach Vollziehung aller gerichtlicl
nalitäten ausgeliefert zu erhalten.

Die ganze Preſſe beſchäftigt ſich in ſpaltenlangen
in Extraausgaben, mit der Auffindung der Leiche M.
Die Angelegenheit erregt alle Gemüter und macht ein
heuren Eindruck. Aus vielen Einzelheiten ſcheint zweiſe
vorzugehen, daß der vollſtändig nackt aufgefundene Ko.
dem Leichnam Matteottis identiſch iſt. Den Blättern
ſcheint der in geringer Tiefe begrabene Leichnam von
aufgefunden und angefreſſen worden zu ſein. Der Leie
von dem Geiſtlichen der nächſten Kirche eingeſegnet wor.
zählige Neugierige und Freunde des Ermordeten ſold
naliſten haben ſich an die Fundſtelle begeben, ſie werde
von den aufgeſtellten Carabinieri zurückgehalten.

* Darmſtädter Ausſtellungen.
Kunſthalle am Rheintor.

In der Kunſthalle am Rheintor wurde geſtern in Gegen=
wart
einer Reihe geladener Ehrengäſte eine Ausſtellung von
Werken rheinheſſiſcher und pfälziſcher Künſtler eröffnet. Träger der
Ausſtellung ſind die Vereinigung Mainzer Bildender
Künſtler e. V., die Arbeitsgemeinſchaft Pfälzer
Kunſt und die Künſtlergruppe Worms. Die Aus=
ſtellung
zeigt ein erfreulich ſtarkes Niveau und bildet eine aus=
gezeichnete
Ergänzung zur Südweſtdeutſchen Ausſtellung auf der
Künſtlerkolonie.
Führend in der Gruppe ſind die Pfälzer, ſowohl qualitativ
wie quantitativ, wenngleich auch aus Mainz und Worms erfreu=
lich
ſtarke Potenzen vertreten ſind. Die Geſamtausſtellung um=
faßt
bis auf ganz geringe Ausnahmen junge, ſtark lebens=
bejahende
Kunſt, zu der krankhafter Expreſſionismus nicht mehr
zählt. Dennoch ſind Künſtler der extremen Richtung nicht aus=
geſchieden
, aber was von ihnen vertreten iſt, iſt gut, hat die zer=
trümmernde
Krankhaftigkeit des revolutionären Stadiums über=
wunden
. Führend in der Pfälzer Gruppe iſt Profeſſor Albert
Haueiſen (Karlsruhe), der mit zwei Bildniſſen und einem
Stilleben von fabelhafter Technik vertreten iſt. Das Stilleben
iſt von wunderbarer Farbigkeit, lebendiger Friſche und wirkt
gleich wie die beiden Bildniſſe ungemein dekorativ. Haueiſens
Impreſſionismus iſt geſund und kernhaft, ſein Kolorit ſtark und
friſch, ſeine Linienführung ſonverän. Geſchmackvolle Bildhaftig=
keit
zeichnet ſeine Werke aus. Eugen Stoll erreicht ihn in
der Perſönlichkeitswirkung der Bildniſſe unbedingt. Auch in der
Technik iſt er ſeelenverwandt mit Haueiſen, deſſen Schüler er u.
W. iſt. Dennoch iſt ſeine Kunſt durchaus individuell. Die beiden
Porträtfiguren ſind mit einer Stärke des Ausdrucks in den
Rahmen geſetzt, die frappiert. Sein Kolorit iſt kräftig, die
Farbe nicht gerade weich kultiviert, aber in der Geſamtheit trotz
der ſtarken Wirkung unbedingt harmoniſch.
Otto Dill, dem wir in Darmſtadt ſchon öfter begegneten,
hat ein ſehr flottes, lebendig bewegtes Stiergefecht von lebhafter
Farbigkeit ausgeſtellt, ſeine Herbſtlandſchaft iſt von feinſtem
Impreſſionismus und zarter Stimmung, trotz der Kraft der
Pinſelführung und Farbengebung, meiſterhaft, wie in dem ſtark
betonten Wolkenhimmel, aus einer gewiſſen Entfernung die
Farbe vollſtändig zurücktritt und ſich in Luft auflöſt. Die Reiter
in dem Waldweg ſind mit etwas gewagter Farbenzuſammen=
ſtellung
gegeben, die jedoch der Geſamtwirkung zugute kommen.

Der Impreſſioniſt Hans Fay hat zwei Landſchaften aus
Annweiler und Lindelbrunn ausgeſtellt, die reich an Stimmung
und dabei von vorbildlicher Geſchloſſenheit der Bildwirkung ſind.
Seine ausgezeichnete Strichführung erweiſt das rein werkliche
Können des Künſtlers. Münz bei Annweiler iſt fabelhaft ſicher
in den Rahmen geſtellt. Dann die beiden Croiſſant, zwei
Künſtler von gleich ſtarker Potenz, wenn auch ihrer Weſensart
nach ſehr verſchieden. Auguſt Croiſſant in Landau, der
groß geſehene, weit erfaßte Landſchaften in feinem Impreſſionis=
mus
empfunden malt, und Hermann Croiſſant, der jetzt
in Berlin wirkt und in ſeinen ſtimmungsvollen Bildern, die leb=
haft
koloriert und ſehr ſauber gemalt ſind, eine glückliche Ver=
bindung
zwiſchen modernem Kunſtausdruck und älterer Schule
herſtellt. Ein intereſſantes Kinderporträt, vor roten Hintergrund
geſtellt, bringt Maria Herbig (Kaiſerslautern), ein Bild,
das in gleicher Weiſe Charakteriſtikum wie dekorative Bildmalerei
darſtellt, dem man die etwas gewagte Farbenzuſammenſtellung
gern nachſieht. Hermann Sauter (Landau) iſt mit großen,
das Lebendig=Blumige und Farbig=Duftende ausgezeichnet wie=

dergebenden Stilleben und Blumenſtücken vertreten, Auguſte
Reismüller (Speher) mit einer farbig reichen, ſchönen Land=

ſchaft und einer Pariſer Anſicht, wohl von der franzöſiſchen
Schule beeinflußt, in der kernhaften Auffaſſung jedoch durchaus
deutſch.
Adolf Keßler (Godramſtein) erinnert ſowohl in ſeinem
Blumenſtilleben, wie in ſeinen landſchaftlichen Motiven in der
kraftvollen Art des Ausdrucks und der ſouveränen Technik an
Slevogt. Die Bilder ſind von einer Farbenfreudigkeit und
Stärke, das ihrem Beſchauer helle Freude auslöſt. Daniel
Wohlgemuth (München) iſt mit zwei Landſchaften vertreten
von typiſch Münchener Schule, ſehr flott und trotz der faſt ſkizzen=
haften
Impreſſion von feiner, glücklich empfundener Stimmung.
Karl Graf Rothenburg (Speyer) hat zwei Gemälde
ausgeſtellt, von denen das ſtürmiſche Meer in ſeiner überwäl=
tigenden
Bewegung glänzend charakteriſiert iſt und die Größe
der See ſowohl in der Farbe wie in der Darſtellung ausgezeichnet
vermittelt. Das kleinere Bild Im Weidengraben iſt von ab=
geklärter
, ruhiger Stimmung. Dennoch ſcheint uns die Stärke
dieſes Künſtlers in der Graphik zu liegen. Seine Holzſchnitt=
Mappenwerke, toskaniſche Bergſtädte, und aus pfälziſchen Dör=
fern
, ſind zeichneriſch meiſterhaft, weil die ſtärkſte Wirkung mit
geringen Mitteln faſt nur durch ſichere Linienführung und ſau=
beren
Schnitt erzielt wurden.
Hermann Arnolds (Kirchheini=Bolanden) Pferde im
Stall ſind recht gute Tierſtudien, Ernſt Pfaus (Bad Dürk=
heim
) landſchaftlichen Anſichten, gut und farbig geſehen, fehlt
wohl noch die letzte Reife, Ludwig Herthels Blumenſtücke

(Nußdorf=München) ſind flott gemalt und duftig kolone
gut im Rahmen und ſind darum von ſympathiſcher Bil.
Hermann O. J. Müllers (Klingenmünſter) Bildn!
ſchaft und Stilleben gereicht der deutlich ſichtbare exbrel
Einſchlag, obwohl er geſucht wirkt, in der Bildwirkung.
Nachteil. Das Blumenſtück iſt im Grunde genommei
Impreſſionismus, in Details faſt Naturalismus, Ii
Blume vor einen expreſſioniſtiſch aufgeteilten Hinield.
ſtellt. Die Wirkung iſt ſo in der ſtarken Farbenfreudicht
us intereſſant.
Auch Ludwig Waldſchmidt (Kaiſerslautein)
eigenartig expreſſioniſtiſcher Auffaſſung, die aber Me
ſundem Impreſſionismus beherrſcht iſt. Sein Arbeitshl.
ſtarke Charakterſtudie, deren zurückhaltende Wirkung
ſachlich herbe Farbengebung nicht beeinträchtigt witd=
Koch (Gimmeldingen) iſt mit ſehr fein geſehenen All
ausgezeichnet gelöſten Freilichtſtudien vertreten. 4*
Kollektion ſprechen die Blühenden Bäume und vor. Lt
Königskerzen am meiſten an.
Eine Gedächtnisausſtellung des verſtorbenen Lanoe
lers Friedrich Ferdinand Koch bringt fünl
Zilder älterer Schule, geſund und reich in Technit 10
des Bildhaften.
Die Graphik iſt in dieſer Gruppe ebenfalls durchſle
reten. Eugen Croiſſant, Auguſt Re12N
Sophie Lindheimer Eugen Stoll, Wil
haben gute Aquarelle ausgeſtellt. Sie werden hie."
von Hans Weis (Kaiſerslautern), der eine große. .
ndividuell geſehener, ſowohl zeichneriſch wie kolgrie
eſſant gelöſter Aquarelle aus Italien ausgeſtellt 90.
und Linoleumſchnitten von durchgehend guter Ault
Hans Dietrich, Hanna Forſter und der genſi
Graf, mit einem intereſſanten Paſtell Golgath0.

Koeſtle und einer Kollektion Steinzeichnungen 9.""
lipp Spitzer, mit einem gut gezeichneten kniendel.
niel Wohlgemuth vertreten. Sehr intereſleil

flotten Linienführung und in der formalen Loſult

vurfs ſind die Tuſchzeichnungen von Sepp Sem‟,
flotten Farbenſtudien von Hermann Spatz,d
kes Talent ſchließen laſſen. Mit Martin 39.

Wilhelm Maxon ſei die Reihe beſchloſſen.
Die Pfälzer Gruppe bringt als einzige des Dreißelt
Plaſtik zur Ausſtellung. Theobald Hauck (hae..
eine Reihe ſehr bewußt erfaßter Holzplaſtiken und eile.
ſatz hierzu ſehr fein gefühlten Kopſ, Manja ſ.0
heim) drei kleine Bronzen in naturaliſtiſcher Auffahlält.
Mar Sik.
wandfreier Modellierung.

[ ][  ][ ]

Dttter 229.

Dariſtädter Tagblatt, =ttag, den 18. Auguft 1924.

Seite 3.

*98 der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 18. Auguſt.
2l aſi=Erinnerungsfeier und Fahnenweihe
deFerbandes heſſiſcher Regimentsvereine
der ehem. 2.5. Diviſion.
nter iltiger Beteiligung die Auguſt=Erinnerungsfeier und Fahnen=
eihe
heſſiſchen Regimentsvereine ſtatt, die unter dem Vorſitz von
ezelle)v on Kleinſchmitt zum Verband der Regimentsvereine
er eh ligen 25. (Großherzoglich Heſſiſchen) Diviſion zuſammen=
ſchlo
/ ſind. Der Begrüßungsabend, der am Samstag im Oran=
viege
- veranſtaltet wurde, litt unter der Ungunſt der Witterung.
achde as Wetter ſich den Nachmittag über gehalten hatte, ſetzte
Aſchhegen hr abends ſtrömender Negen ein. Trotzdem konnte die
traßes n, die verſtärkten Betrieb eingerichtet hatte den Andrang
um itigen. Der Orangeriegarten war mit Geſchick in einen Feſt=
atz
gemütlichen Ecken, ausreichender Sitzgelegenheit und guter
eleucsch ; verwandelt worden. Nun war, wenigſtens für den Sams=
ab
= alle Mühe umſonſt, und die Veranſtaltung wurde in das
geriehaus verlegt, das dank der tatkräftigen Mithilfe zahl=
villiger
Helfer, die Tiſche und Bänke hereinbringen, ſchnell
eine nproviſierten Feſtſaal umgeſtaltet wurde. Das vorgeſehene
der Beamtenvereinigung ehemaliger Militärmuſiker unter
D Herrn Hermann Buslau wurde inſofern geändert, als
5t auf die Akuſtik, allerdings vielleicht nicht zum Leidweſen,
Freude der Feſtteilnehmer, hauptſächlich Militärmuſik zum
rtra, /racht wurde. Das ungefähr 40 Mann ſtarke Orcheſter ſpielte
ter S chneidigen und ſicheren Leitung ſeines Dirigenten die alten
trau Weiſen flott und wuchtig. Raſch fanden ſich an den ein=
jen
die Angehörigen der früheren heſſiſchen Truppenteile
ſamn-uind nahmen unter ſich herzlich die jungen Angehörigen der
aditi= j uppenteile der Reichswehr auf nur bedauernd, daß dieſe
ſtci vertreten waren. Aber zur Zeit befinden ſich die meiſten
auf dem Uebungsplatz Münſingen, wie alljährlich in der
ubta: dungszeit. Exzellenz v. Kleinſchmitt, deſſen Rede wie
übrigen ſpäteren Redner mit Fanfarenſtößen angekündigt
ch die Begrüßung. Kurze, markige, zu Herzen gehende
weithin ſchallender Stimme geſprochen, bis in den letzten
großen, dicht gefüllten Saales vernehmbar, klangen ſie aus
heller Begeiſterung aufgenommenes Hoch auf die deutſche
hsws. Für den dienſtlich unabkömmlichen General Reinhardt vom
hrkre nmando in Stuttgart war als Vertreter der Reichswehr
erſt S necker, Kommandeur des 5. Artillerieregiments in Fulda,
20Monge hiens er in ſeiner Anſprache den Gedanken hervorhob, daß die
chswehr, anknüpfend an die Traditionen der alten Armee
auf em feſten Fundament fußend, nur ein Teil des deutſchen
s ſci d ihre Aufgabe nur erfüllen könne, wenn das ganze deut=
aſchloſſen
hinter ihr ſtehe. Seine Rede ſchloß mit einem
auz alte Armee, das, ausgebracht von den anweſenden Ange=

DD Iin Wweiteren Perlauf des Aends Durac nuch Neſkte=
valt
bhenn=Darmſtadt, Vorſitzender des Regimentsvereins
115e5
Wen; eich draußen der Regen ununterbrochen niederſtrömte, ſo
dock on am Begrüßungsabend der Andrang ſo ſtark, daß unter
m v.Unwetter ziemlich verſchonten Zelte ein Teil der Zuhörer
rgebs" werden konnte. Die Kapelle der Beamtenvereinigung
de gt, ſo daß an beiden Stellen die friſchen und munteren
iſen ingen. Von echt kameradſchaftlichem Geiſte erfüllt, alte
undſo’ n erneuernd und neue Beziehungen anknüpfend, blieben
Me
Teilrl er noch lange gemütlich zuſammen.
Am intag morgen mögen viele Tauſende ängſtlich nach dem
imel gaut haben, ob es nicht doch ein rechtes Feſtwetter werde.
die 2 nſche und Hoffnungen wurden belohnt, denn von einigen
ſenſchoh m abgeſehen, hielt ſich das Wetter ziemlich, die Sonne brach
* nr e hervor und vermochte ſich im Kampf mit den ſtürmiſchen
ken K ich durchzuſetzen.
Um 2 Uhr mitags hatten die Ehrengäſte vor dem großen
gugeri S Aufſtellung genommen, gegenüber die Kapelle der Bee=
tenver
Tung, und nun rückten, die Fahnen voran, all die Regi=
ſtsver
heran, die die Namen, die jedem Darmſtädter und jedem
imn vee t ſind: 115, 116, 117, 118, 168, Dragoner 23, 24, Artillerie
T3 18, Kavallerieverein, Jäger zu Pferde 3, Kavallerieverein
inkfur- M., Marineverein und die vaterländiſchen Verbände und
eine ihren flatternden Fahnen und Wimpeln. Nachdem der
imarſcſ r Vereine und Abordnungen erfolgt war, unter denen
onderss kleine Abordnung der Reichswehr mit ihren ſchmucken
formst affiel, erſchien der Großherzog mit ſeiner Gemahlin und
Prirz). Nach Vorſtellung der Ehrengäſte begaben ſich dieſe zu
eiges hen Feſtplatz, auf dem neben dem Altar mit ſchlichtem
mnenſch)k die Rednertribüne errichtet war. Orcheſterſpiel und
orgeſa v eiteten die Feier ein, dann hielt die Gedenkrede General=
FVrr von Preuſchen. Weithin klar und verſtändlich
ter . folgendes aus:

rmeraden, hochverehrte Damen und Herren!
Augrs/ 870, Auguſt 1914, zwei Markſteine in der Geſchichte des
tſchen y kes. Beidemale wurde das friedlich ſeiner Arbeit nach=
ende
. che Volk gezwungen, das Schwert zu ziehen, und beide
le flah 2 eine unendliche Begeiſterung durch die Herzen des deut=
n
Volle, 1870 ſtand nach einem bisher noch nicht dageweſenen Sie=
zug
ne! inf Monaten das deutſche Heer im Herzen von Frankreich,
dieſe g machtlos am Boden. Seit der Niederlage der Jahre
/71 g.,s für Frankreichs Politik nur noch eine Richtſchnur: Re=
che
ur1 Cache an Deutſchland. Da es ſich allein doch zu ſchwach
einenu rffengang mit Deutſchland fühlte, mußte es ſich Bundes=
ſſen
ben. In Rußland hatte ſich die Stimmung gegen Deutſch=
ſeit
1 marcks Abzug vollkommen gewandelt. Die Politik einer
lwolle)r Neutralität war einer ſolchen heftiger Feindſchaft gegen
utſchla rewichen. Es fiel Frankreich nicht ſchwer, Rußland für
ſe PlSl ar gewinnen. England war das mächtige Aufblühen von
utſchla-0 Handel und Induſtrie und die ihm dadurch entſtandene
Aenkurres hon lange ein Dorn im Auge. Dann kam der Mord von
gietva is in die letzten Stunden hat unſer damaliger Kaiſer alles
in, ur) e Kriegsgefahr zu bannen. Es war vergebens; unſere
ner mI u den Krieg. Als dann am 1. Auguſt der Mobilmachungs=
A he Akam, löſte ſich die fieberhafte Spannung in einer einzigen
mmenS5 kohe der Begeiſterung. Alle Parteigegenſätze waren ver=
vunder
gab nur noch Deutſche.
Wieb von denen, die damals hinauszogen, die im Verlauf des
K s ihren heißen Wunſch, mitzukämpfen, noch erfüllt ſahen,
iele E all denen ſind nicht zurückoekehrt! Ihrer zu gedenken, ſei
unf70 rſte Pflicht. Wir neigen uns vor Euch, Ihr treuen Toten,
ringl Such das Gelübde unauslöſchlicher Liebe, nie vergeſſender
nibark5. Ihr treuen Kameraden, nicht umſonſt ſeid Ihr geſtorben,
übe 2 Ha, wo ein deutſcher Soldat den letzten Schlaf ſchläft, iſt
S .
ach / igem Heldenkampf nach Taten, die ſo gewaltig und in
beſche der Völker und Zeiten ohne Beiſpiel ſind, mußte Deutſch=
ſich
-A Ueber macht, ſondern der Ueber zahl ſeiner Gegner
volle 2 deshalb mit dem Schickſal hadern? Die Weltgeſchichte
ſet ur) ahrzehnten und Jahrhunderten, ſie ſchreitet über Völker
verſtörend, da aufbauend. Wo ſie zerſtörend wirkt, ſoll ſie
klel itiges Geſchlecht finden? Groß ſein im Unglück iſt gewal=
abesl
ch viel, viel ſchwerer als groß ſein im Glück.
die 2 rhe 25. Diviſign rückte in den erſten Auguſttagen im Ver=
id
des Irmeekorps geſchloſſen ins Feld, mit Ausnahme der beiden
oner ämenter, die der 3. Kavalleriediviſion zugeteilt waren.
uf. ſchwerſten, dem weſtlichen Kriegsſchauplatz, hat ſie ſich be=
E., der ſchweren und gewaltigen Schlachten im Weſten iſt
en ohne daß die Diviſion nicht rühmlichſten Anteil daran
r Erinnerungen wollen wir pflegen, an ihnen wollen wir
erhelkl. aid erbauen. Und wir wollen uns umblicken in der Natur,
er 2 Sonne auf Regen, Licht auf Schatten, Tag auf Nacht!
(0 ſoll r Leben der Menſchen, der Völker anders ſein?. Erſt der
hmerz 4 alt und vertieft das Leben; wenn es keinen Schmerz gäbe,
ſu gabe0 ruch keine Freude. Im Gegenſatz liegt der Wert des Lebens.
Seid", ſchwach und kleinlich, möchte ich jedem deutſchen Mann
D ieder 7 ſchen Frau zurufen! erweiſt Euch groß und ſtark im Un=
üick
, den34 F Regen folgt Sonnenſchein, auf Schatten Licht, auf die
icht der F. Cs wird und muß auch wieder eine deutſche Sonne
ben! Q ar Mann, der Deutſchlend ſeiner Sonne entgegenführen
rd, ſchod boren iſt, wir wiſſen es nicht. Daß er aber kommen
rd, dass nicht nur unſere Hoffnung, das ſoll unſere felſenfeſte
Aberſicht R Und aus dieſer Zuverſicht wollen wir und, wenn es
in muß d= noch unſere Kinder und Kindeskinder die Kraft ſchöpfen,
das S8 re zu ertragen, das uns vielleicht noch bevorſteht, bis der=
nſt
die 0]an des Wunderwerkes Erwins von Steinbach, die altehr=
ürdigen
/ rien des Mainzer und Kölner Domes, ſich wieder im
Eien deug e Rhein ſpiegeln.

In dieſer Hoffnung und in dieſer Zuverſicht wollen wir rufen:
Unſer geliebtes deutſches Vaterland hurra, hurra, hurra! Brauſen=
dem
Beifall folgte die erſte Strophe des Deutſchlandliedes. Während
der Redner in ſeinen Worten der gefallenen deutſchen Helden gedachte,
ſpielte die Kapelle gedämpft Ich hatt: einen Kameraden.
Auf einem mit den Reichs= und Landesfarben geſchmückten Tiſche
vor dem Altar lag die neue Fahne des Verbandes der Heſſiſchen Regi=
mentsvereine
, mit der Aufſchrift Gott, Ehre, Vaterland. In den Nüben und Kartoffeln trockenes Wetter gut gebrauchen. Der Zir=
25. Diviſion eingeſtickt. Die Weiherede hielt der frühere Diviſions=
pfarrer
, Stadtpfarrer Lautenſchläger.
Wir können ſtolz ſein auf unſere Taten, die der Geſchichte ange=
A uanztag und Sonntag fand im Darmſtädter Orangeriegarten, hören; auch der geringſte im Volke hat Anteil daran. Die anderen
Völker können uns nicht verachten, wenn wir uns nicht ſelbſt herab=
ſetzen
wollen, das unſchöne und allzu Menſchliche betonen, Schmähworte
auf unſere Geſchichte ertönen laſſen, ſondern uns zu dem bekennen, was
daß wir nicht auf die Kraft verzichten knnen, die aus der Vergangenheit
wart und um der Zukunft willen, um aufzubauen und um dem Volke Schaden an Feldwegen verurſacht, ſind doch abſchüſſige. Wegeſtrecken
zu helfen zu dem, was ihm gebührt aus innerem Recht. Wir müſſen
dienen dem Volk, dem zum Reich geeinten Volk gegenüber. Hierzu
gehört auch der Dienſt der Einzelnen, auch der Dienſt in der Familie,
ſagen: Wir wollen dienen‟. Dienſt iſt nur möglich, wenn wir uns
einordnen in die Geſamtheit! Das bedeutet für den Einzelnen aber
den Dienſt dem Vaterland gegenüber, dürfen wir nicht vergeſſen, daß
wir auch noch Eigenes haben, die Verpflichtung gegenüber der Heimat.
Laßt uns die Kraft zum Dienen ſchenken von dem, der ſie uns für unſer
irdiſches Leben geben kann, von Gott dem Herrn, der uns die Kraft
geben möge zum Dienſt für das deutſche Vaterland.
und ſodann die Fahnennagelung vorgenommen. Als Erſter tat der
Großherzog die drei Schläge mit den Worten: Beharrlichkeit in ſchwe=
ren
Zeiten, Treue zum Guten, Zuverſicht auf eine goldene Zukunft.
Die weitere Nagelung nahmen Vertreter der verſchiedenen Regiments=
vereine
unter kernigen Sinnſprüchen vor. An die eigentliche Fahnen=
weihe
und das Gebet ſchloß ſich das wiederum geminſam geſungene Lied
Großer Gott, wir loben Dich‟. Dann wurde die Fahne in die Obhut
des Vorſitzenden des Verbandes der Regimentsvereine Exzellenz von
Kleinſchmitt übergeben.
Regimentsvereine und ſonſtigen Verbände an den Ehrengäſten in der
Allee zwiſchen dem Springbrunnen und dem großen Orangeriehaus.
Manch zweifelnder Blick wandte ſich gegen den Himmel, an dem eine
neue ſchwarze Wolkenwand herandrohte; aber der Wettergott meinte es
noch einmal gnädig, und als die letzten Verbände vorbeimarſchiert
waren, öffneten ſich erſt die himmliſchen Schleuſen. Wenn auch dadurch,
daß nur verhältnismäßig wenig Uniformen und nur hier und da eine
ſolche des alten Heeres in ihren bunten Farben zu ſehen war, das
militäriſche Bild nicht ganz das erwartete und altgewohnte war, ſo
wirkte doch der ſtramme Vorbeimarſch der geſchloſſenen Abteilungen im
gleichen Schritt und Tritt impoſant und wuchtig. Faſt alle trugen
Ehrenzeichen an der Bruſt, darunter viele noch die Orden und Denk=
münzen
der Jahre 1870 und 71.
Am Spätnachmittag war der Orangeriegarten auch der Allgemein=
heit
zugänglich, und es entwickelte ſich bald bei ſtärkſtem Anſtrom der
Darmſtädter und auswärtigen Gäſte in den Zelten, vor all den Ständen
und Buden ein buntbewegtes Leben und Treiben, ein richtiges Volks=
feſt
. An verſchiedenen Stellen ſpielte die Muſik; Kriegsteilnehmer und
alte Soldaten ſuchten die durch große Schilder kenntlich gemachten und
für die einzelnen Regimenter abgeteilten Räume in den Zelten auf und
fanden überall alte Freunde; im gemeinſamen Gedankenaustauſch frü=
herer
ſchöner und auch ernſter, ſchwerer Tage gedenkend. Wer die fro=
hen
und bewegten Geſichter ſah, hatte das Gefühl, daß ein Band der
Kameradſchaftlichkeit und Zuſammengehörigkeit alle einte und als Glie=
der
eines großen Volksganzen empfinden ließ. Manch ſtilles Gedenken
wurde den Vielen, Allzuvielen geweiht, die für das Vaterland ihr Leben
HI. W. W.
dahingegeben haben.
* Sommerſpielzeit Bruno Harprecht.
Nur ein Traum.
Luſtſpiel in drei Akten von Lothar Schmidt.
Als Nachtvorſtellung ging am Samstag und geſtern das drei=
aktige
Luſtſpiel Nur ein Traum von Lothar Schmidt in Szene.
Das Stück ſelbſt, eine ſehr luſtige Ehebruchskomödie mit etwas
ſentimentalem Einſchlag, verlangt keine literariſche Bedeutung,
wenngleich der Vorwurf einmal nicht nach Schema E gelöſt iſt,
ſondern immerhin Anſpruch auf Originalität erheben kann.
Lothar Schmidt lag wohl in erſter Linie an einer Zeichnung der
weiblichen Pſyche in derart heiklen Situationen, und das hat der
Autor nicht ungeſchickt verfaßt. Es handelt ſich im Grunde ge=
nommenen
um einen doppelten Ehebruch, der allerdings bei
dem weiblichen Teil der Ehe nicht ſo weit ging als bei dem
männlichen, immerhin aber die Verzeihung für dieſen infolge
des eigenen Schuldbewußtſeins erwirkte. Der männliche Teil über dem Neckar emporragenden Stadtſilhouette geplant, deren impo=
iſt
inſofern letzten Endes der Betrogene, als er den begangenen
Ehebruch der Frau nur als Drohung und Revanche auffaßt und
nicht daran glaubt.
Wie bei all dieſen leichten Luſtſpielen, intereſſiert in erſter
Linie die Infzenierung und die Darſtellung. Dieſe war durch=
weg
ausgezeichnet, beſonders wenn man in Betracht zieht, daß
Bruno Harprecht ſpielte den betrogenen Betrüger Karl
Stabrin mit der ganzen Routine ſeiner darſtelleriſchen Kunſt und
der weltmänniſchen Gediegenheit des Auftretens. Er war ein
ebenſo ſtarker Verführer wie verliebter und reuezerknirſchter Ehe=
mann
. Eliſabeth Horn ſtielte ſeine Gattin in beiden Si=
gewiſſem
Sinne Beſchränktheit. Sie war temperamentvoll und
weich. Ein ſchneidiger Verführer war Gert Benowsky, der
rechte Spiel fand. Eine ſtarke Leiſtung in bezug auf Charakte=
riſierung
war die des Profeſſors Hausmann, durch Franz
Sauer, der ſich immer mehr, als ein Künſtler von ſtarker
Potenz erweiſt. Flott und lebendig gab Hetta Hiltrop ſeine
ſchöne Gattin.
in einer verführeriſchen Maiennacht und dem darauf folgenden
Tag abſpielt, war ſehr geſchickt und ſtimmungsvoll inſzeniert, der es in bekannter großzügiger Weiſe verſtand, der Bedeutung des
Zu dem ſchönen Bühnenbild, trug die Beleuchtung, für die
Bruno Harprechts Spielleitung ſorgte geſchickt für flottes Spiel
und für die Herausarbeitung aller Pointen. Die Nachtbeſucher
beifallsfreudig.
Sommerſpielzeit Bruno Harprecht. Heute abend findet die vor= gene Klavierquarttete fanden eine ſehr beifällige Aufnahme.
letzte Mietvorſtellung der Montagsmiere ſtatt und zwar, Das ſil=
berne
Kaninchen. Afred Möllers entzückendes Luſtſpiel. Es wehrformation nimmt gegenwärtig an größeren Uebungen auf dem
dürfte Vielen ein ganz beſonderes Vergnügen bereiten, Bruno Har=
precht
wieder einmal als jugendlichen Schwerenöter zu der Truppen wird erſt Ende September erfolgen.
ſehen, der nicht nur durch ſeine Rolle, ſondern vielmehr durch die per=
ſönliche
Note, die er in jede Rolle hineinzulegen verſteht, die Szene der Landwirtſchaftskammerausſchuß für die Provinz Oberheſſen beſchloſ=
beherrſcht
. Anfang 8 Uhr.
Bühnenvolksbund. Man ſchreibt uns: Jeder chriſtliche Verein,
jeder chriſtlich geſinnte Gebildete ſollte ſich die Mitgliedſchaft des B.V.B.
erwerben. Unſere Ideale ſind zu erreichen, wenn ſich das Chriſtliche
bei Chriſtian Arnold am Weißen Turm.
* Neue Wohnungsbewirtſchaftung. Eine Lockerung der Wohnungs= bevor. Das Stationsgebäude wird gegenwärtig neu hergerichtet.
zwangswirtſchaft bezüglich der Ein= und Zweizimmerwohnungen hat die
Stadt Solingen ſeit drei Monaten mit ſolchem Erfolge eintreten der Bevölkerung die Beerdigung des Altbürgermeiſters Karl Flach ſtatt.
laſſen, daß ſie künftig auch auf größere Wohnungen ausgedehnt werden Außer der Stadtverwaltung legten mehrere Vereine Kränze am Grab
ſoll. Wohnungſuchende, die auf der Dringlichkeitsliſte ſtehen, erhalten
ſchließen. Auf dieſe Weiſe wurden im Monat Mai 45 Familien gegen 1901 bis 1910 Beigeordneter und zuletzt bis 1919, Bürgermeiſter Wäh=
25 im Vormonat untergebracht. Als Vorteil des neuen Weges der
Zwangsbewirtſchaftung wird eine intenſivere Bearbeitung des Woh=
wirkt
auch inſofern erzieheriſch, als ordentliche Mieter, die regelmäßig hohe Alter von 88 Jahren.
ihren Verpflichtungen nachkommen, eher Ausſicht haben, unterzukommen,
als ſolche Nutznießer der jetzigen Mieterſchutzgeſetzgebung, die im Ver=
trauen
auf die Unmöglichkeit, zwangsweiſe aus der Wohnung geſetzt
zu werden, einfach keine Miete zahlen und ihrem Vermieter oft genug
das Leben in ſeinem Eigentum recht ſauer machen,

Aas Heſſen.

Pfungſtadt, 15. Aug. Von der Ernte. Die Ernte hat durch
die ſchweren Regenfälle der letzten Tage eine erhebliche Verzögerung er=
fahren
. Sonniges Wetter wäre dringend erwünſcht. Auch könnten die
kus Otto Marck, der ſeither in Darmſtadt gaſtierte, hat jetzt hier ſeine
Ecken der Fahne ſind die Namenszüge ſämtlicher Truppenteile der alten Zelte aufgeſchlagen. Die Vorſtellungen erfreuen ſich, beſonders auch
aus den nahen Riedorten, eines guten Beſuches.
2 Pfungſtadt, 16. Aug. Bachreinigung. Wegen Reinigungs=
arbeiten
an der Bachſohle und Ausbeſſerung der Bachufer wird die
Modau gegenwärtig in die Sandbach und den Hintergraben abgeleitet.
h. Ober=Ramſtadt, 15. Aug. Infolge des anhaltenden Regenwetters
leiden die Erntearbeiten ſtark not. Sehr wenig Getreide konnte bis
wir geleiſtet haben. In unſerer Zeit hat man uns ſo viel genommen, jetzt vollkommen trocken geborgen werden und die landwirtſchaftlichen
Arbeiten häufen ſich dann bis zum Eintreten beſſerer Witterung ſehr
uns zuſtrömt. Wir wollen die Vergangenheit pflegen um der Gegen= an. Auch haben die ſeitherigen ſtarken Regengüſſe, ſchon erheblichen
teilweiſe unfahrbar.
Aus dem Kreiſe Dieburg, 16. Aug. Man ſchreibt uns: Das neue
heſſiſche Volksſchulgeſetz vom Oktober 1921 ſchreibt bezüglich des Neli=
der
Dienſt im Beruf iſt Dienſt für Volk und Vaterland. Wir müſſen gionsunterrichtes vor, daß die Ausübung des Ueber=
wachungsrechtes
von der oberſten Schulbehörde im Einvernehmen
mit den oberſten kirchlichen Behörden nach einheitlichen Grundſätzen
geregelt werde. Im Entwurf des Geſetzes ſtand dieſer Abſatz 2 des
nicht Verzicht auf jedes eigene Sein. Dienſt iſt nicht möglich, wenn Artikels 13 nicht. Er iſt erſt während der Beratung im Ausſchuß auf
man ſelbſt nichtz zu geben hat. Wenn wir uns einordnen wollen in Anregung des deutfchnationalen Abgeordneten Dr. Diehl eingefügt
worden. Am 1. November 1923 iſt nun die Verfügung des Landesamtes
für das Bildungsweſens zur Ausführung dieſer Geſetzesbeſtimmung
erſchienen Sie iſt erſt in den letzten Wochen in der Lehrerſchaft all=
gemein
bekannt geworden. Das Landesbildungsamt war natürlich ver=
pflichtet
, die Ueberwachung des Religionsunterrichts für beide Bekennt=
Gemeinſam wurde das Lied Wir treten zum Beten geſungen, niſſe, das evangeliſche und das katholiſche, einheitlich zu regeln, wie es
das Geſetz vorſieht. Es war vorauszuſehen, daß die katholiſche
Kirche in der zu erlaſſenden Verordnung von ihren früheren Aufſichts=
gewohnheiten
und Ueberwachungsrechten nichts aufgäbe. Die evangeliſche
Kirche dagegen hatte von ihrem Ueberwachungrecht mit der Zeit immer
mehr abgebaut. Dadurch, daß beide Kirchen geſetzlich nach einheitlichen,
Grundſätzen behandelt werden müſſen und mußten, iſt nun für die
evangeliſchen Lehrer und Lehrerinnen ein gewaltiger Rückſchritt zu
verzeichnen. Das veraltete Recht, das die katholiſche Kirche im Laufe
der Zeit unverändert feſthielt, darf nun auch die evangeliſche Kirche
Den Abſchluß der offiziellen Feier bildete der Vorbeimarſch der wieder für ſich in Anſpruch nehmen. Nach der Meinung der Lehrer=
ſchaft
genügt es aber, wenn die Prüfung der Kinder in einem Feſtgot=
tesdienſt
durch den Prälaten erfolgt und die Religionslehrer dazu ein=
geladen
werden. So hielt es die evangeliſche Kirchenbehörde von 1918
bis März 1924, und dieſes Verfahren hat ſich durchaus bewährt. Die
Bereitwilligkeit der evangeliſchen Religionslehrer, den Religionsunter=
richt
auch weiterhin freiwillig zu erteilen, darf dem Landeskirchen=
amt
Beweis und Gewähr ſein, daß die Lehererſchaft dieſen Unterricht
mit Luſt und Liebe und im Geiſte ihres Bekenntniſſes weiter erteilen
wird. Man hofft deshalb, daß die evangeliſche Kirche wieder frei=
willig
auf die neuerdings zugeſtandenen Rechte, die die katholiſche
Kirche allerdings nicht entbehren zu können glaubt, verzichtet. In
Lehererkreiſen hat noch beſonders verſtimmt, daß die Verordnung ohne
Anhören der Lehrerſchaft erlaſſen wurde. Die evangeliſchen
Lehrer und Lehrerinnen unſeres Kreiſes, 112 an der Zahl, haben die=
ſer
Tage dem Landeskirchenamt und dem Landesbil=
dungsamt
eine Bittſchrift zugehen laſſen, worin um die Wieder=
herſtellung
des früheren Verhältniſſes gebeten wird. Will das
Landeskirchenamt die Einſichtnahme in die Erteilung des Religions=
unterrichts
in der ſeit März d. J. geübten Art beibehalten, ſo wird die
Lehrerſchaft daraus die Folgen ziehen und von dem ihr in der Ver=
faſſung
gewvährleiſteten Rechten Gebrauch machen.
Klein=Umſtadt, 15. Aug. Geſtern nachmittag zwiſchen 5 und 6 Uhr
zog ein ſchweres Gewitter über unſere Gemarkung. Zwiſchen Klein=
Umſtadt und Kleeſtadt ging ein Wolkenbruch nieder, welcher durch die
gewaltigen Maſſermaſſen großen Schaden in den Feldern verurſachte.
Streckenweiſe zeigte ſich dabei Hagelſchlag. Das Wetter verbreitete ſich
auch über die Nachbargemarkung. In dem benachbarten Harperts=
hauſen
wurden zwei Mädchen des Landwirts Breitwieſer auf freiem
Feld vom Blitz getroffen. Das Dienſtmädchen im Alter von 23 Jahren
war ſofort tot, die Tochter ſtürzte bewußtlos zu Boden, erholte ſich aber
ſpäter wieder.
r. Babenhauſen, 16. Aug. Jagdverpachtung. Herr Val.
Hofmann von hier blieb bei der Verpachtung der ſtaatlichen Wald=
jagd
im ſogen. Schwabenholz Höchſtbietender mit 345 Mk. jährlicher
Pacht. Der Eiſenbahnerverein beabſichtigte, am Sonntag
einen Ausflug nach Eberſtadt zu unternehmen. Mit Rückſicht auf das
große Brandunglück wurde der Ausflug auf unbeſtimmte Zeit ver=
ſchoben
.
Aus dem Gerſprenztal, 16. Aug. Obgleich jetzt die allermeiſte
Winterfrucht geborgen iſt, konnte infolge des ſehr unbeſtändigen
Wetters der letzten Woche der zuletzt geſchnittene Weizen und Hafer
nicht eingeheimſt werden. Für den Hafer iſt der Regen ja weniger nach=
teilig
. Dagegen ſtehen alle Hackfrüchte gut, und die Frühkartoffeln fallen
in dieſem Jahr ſehr gut aus. Auch die Futterrüben und Wieſen liefern
eine weitere gute Ernte.
Wk. Wimpfen a. N., 14. Aug. Bei einer nächtlichen Motorradfahrt
erlitt der Diplom=Landwirt K. Otſch von hier einen Knöchelbruch.
Wk. Wimpfen a. Neckar, 15. Aug. Für Samstag, den 23. Auguſt,
iſt nochmals eine Beleuchtung der geſamten 200 Meter hoch ſteil
ſanter Eindruck vom Beſuch des Heſſiſchen Landtages in Wimpfen her
noch in beſter Erinnerung iſt.
Mörfelden, 16. Aug. Feldgeſchworener. Für den ſeit=
herigen
Feldgeſchworenen Riegel wurde ſeitens des Gemeinderats Hch.
Schulmeyer 12. zum Feldgeſchworenen gewählt.
* Langen, 15. Aug. Von der Volksſchule. Da ſich die
an einem Abend das Enſemble zwei neue Luſtſpiele, die ſehr Eltern der Schulkinder bereit erklärt haben, ihre Kinder ein Jahr länger
in die Volksſchule zu ſchicken, kann die Errichtung eines 9. Schuljahres
flottes und zuſammenhängendes Spiel verlangen, leiſten mußte, mit erweiterten Lehrzielen bei der Volksſchule als geſichert gelten. Auch
der Gemeinderat hat ſich damit einverſtanden erklärt.
* Aus dem Ried, 16. Aug. Die Zeit de Kirchweihen iſt
gekommen. Am vergangenen Sonntag fand bereits die Kirchweihe in
Trebur ſtatt. Am Sonntag wird als bedeutendſte Kirchweihe die Rüſ=
ſelsheimer
zu nennen ſein, die als Rüſſelsheimer Markt ſehr bekannt
tuationen glaubhaft und mit überzeugender Lebendigkeit und in iſt. Außerdem findet am Sonntag die Weiterſtädter, Kirchweihe
ſtatt.
+ Offenbach, 15. Aug. Bevölkerungsſtatiſtik. Die Stadt=
Offenbach zählt nach den neueſten Angaben des Statiſtiſchen Amtes 79 230
auch in Situationen der Zerknirſchung den rechten Ton und das Einwohner. Die Zahl der Geburten beträgt durchſchnittlich im Mo=
nat
110.
C. Friedberg, 16. Aug. Die in den Saalbau zur Feier des Ver=
faſſungstags
einberufene Verſammlung erfreute ſich ſehr guten
Beſuchs und eines ſchönen Verlaufs, wozu nicht wenig das ausgewählte
Programm beitrug, welches die Erſchienenen von Anbeginn bis zum
Ende in Spannung hielt. Die Begrüßungsrede namens der Staats=
Die Villa im Berliner Grunewald, in der das Luſtſpiel ſich regierung hielt in Vertretung des nach Gießen verſetzten Kreisdirektors
Graef Negierungsrat Dr. Goebel, die Feſtrede Prof. Dr. Keller,
Tages gerecht zu werden. Aus dem muſikaliſchen Teile ſind in erſter
Chriſtian Schott verantwortlich zeichnet, erheblich bei. Linie erwähnenswert die meiſterhaften Violinvorträge des Konzert=
meiſters
Poſt von Frankfurt, darunter eine eigene Kompoſition Ro=
menza‟
. Auch das in weiten Kreiſen rühmlichſt bekannte Friedberger
Doppelquartett unter der Leitung von Herrn Hermann Hanſtein
waren, wenn auch nicht ſehr zahlreich, ſo doch außerordentlich erntete wieder ſtürmiſchen Beifall. Insbeſondere gefielen die zwei
Chöre: Pilgerchor aus Tannhäuſer und Matroſenchor aus Fliegen=
dem
Holländer. Auch zwei von Friedberger Muſikfreunden vorgetra=
X Gießen, 14. Aug. Von der Garniſon. Die hieſige Reichs=
württembergiſchen
Truppen=Uebungsplatz Münſingen teil. Die Rückkehr
e= Gießen, 14. Aug. Um die Obſtbaumzucht zu fördern, hat
ſen, Obſtbäume gemeinſam zu beziehen und an die Landwirte und ſon=
ſtige
Obſtzüchter zum Einkaufspreis abzugeben.
O Göbelnrod bei Gießen, 16. Aug. Die Wiedereröffnung
Volk einmütig in unſerer Theatergemeinde zuſammenfindet. Anmeldung der Bahnſtation, die unter dem Druck der Sparmaßnahmen im
Frühjahr für den Verkehr geſchloſſen worden war, ſteht unmittelbar
K. Butzbach, 14. Aug. Geſtern fand unter allgemeiner Beteiligung
nieder, darunter auch die Freiwillige Feuerwehr, welche Flach lange
vom Wohnungsamte auf Antrag eine Karte ausgeſtellt, die ſie berech= Jahre als erſter Kommandant führte. Vierzig Jahre hat er dem Wohle
tigt, ſich ſelbſt eine Wohnung zu ſuchen und einen Mietvertrag abzu= der Stadt gewidmet, er war zuerſt Stadtvorſtandsmitglied, dann von
rend ſeiner Tätigkeit hat er ſtets die Geſchicke der Stadt in umſichtiger
Weiſe zu leiten verſtanden, ſo daß er ſich allgemeine Achtung und Be=
nungsmarktes
hervorgehoben, ſowie die dem Vermieter gegebene erhöhte liebtheit erfreute. Als er, 76 Jahre alt, in den Nuheſtand trut, er=
Möglichkeit, ſich ſelbſt einen Mieter auszuſuchen. Das neue Verfahren nannte ihn die Stadtverwaltung zum Ehrenbürger. Er erreichte das
s Butzbach, 14. Aug. Bei Reparaturarbeiten an der Ueberland=
leitung
wurde bei Gambach der Inſtallateur F. Reed aus Södel vom
Starkſtrom getötet.
* Alsfeld, 15. Aug. Feuer brach in der Steinborngaſſe aus und
zerſtörte das Anweſen des A. Hanitſch.

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Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 18. Auguſt 1924.

Führertagung des ebangeliſchen Verbands
für die weibliche Jugend Deutſchlands.

Nummer

ep. Tübingen, 15. Auguſt. Gegen 600 Vertreter und Vertre=
terinnen
aus allen Teilen Deutſchlands fanden ſich vom 12.15. Auguſt
in der gatlichen Univerſitätsſtadt Tübingen zu einer bedeutungsvollen
Führertagung zuſammen, die vom Evangeliſchen Verband für die weib=
liche
Jugend Deutſchlands unter der Leitung ſeines Vorſitzenden Pfarrer
D. Thiel e=Berlin veranſtaltet wurde.
Die Tagung ſtand unter der Geſamtloſung: Zeit und Ewigkeit im
Leben unſerer Jugend. Für ihre Beratungen gaben der durch Dekan
Vöhringer=Ulm gehaltene Eröffnungsgottesdienſt am Dienstag abend
ſowie die täglich ſtattfindenden Morgenfeiern in der ehrwürdigen Stifts=
kirche
den rechten Grundton an.
Der 1. Verhandlungstag galt der Frage: Das Evangelium und das
Ningen der Jugend um Volkstum und Vaterland. In einem grund=
legenden
Vortrag bekannte ſich der Vorſitzende des Deutſchen Evangeli=
ſchen
Kirchrntages D. Frhr. von Pechmann=München in warmherziger
und geiſtvoller Weiſe zu Volkstum und Vaterland als dem heiligen
Boden, auf dem ſich im Ringen der Geſchichte die Anlagen der Menſch=
heit
zu wahrer Kultur entfalten ſollen; es gelte in der Rechtsordnung
die ſittlichen Ueberzengungen, im Staatsleben die geſchichtliche Beſtim=
mung
des Volkes zu verwirklichen, was ohne nationale Unabhängigkeit
nicht möglich ſei. Dieſe Forderungen ſtehen mit denen des Evangeliums
nicht im Widerſpruch, wenn man die letzteren nicht als Staatsgeſetz,
ſondern als Lebensgefetz für die Wiedergeburt der Geſinnung auffaſſe.
Der Mitberichterſtatter Pfarrer Burckhardt=Bethel forderte, daß die
chriſtliche Jugendarbeit das im Zuſammenbruch Deutſchlands vernehm=
bare
Nein Gottes für unſere Generation nicht überhöre, die großen
Lebensfragen nicht nur als Fragen der Einzelperſönlichkeit, ſondern der
Volksgemeinſchaft behandle und ſich für ihren Dienſt an allen Volks=
ſchichten
ihre parteipolitiſche Neutralität wahre. In der folgenden über=
aus
lebhaften Ausfprache wurde vielfach auf die ſozialen Mißſtände be=
ſonders
im Wohnungsweſen als Hemmnis für die Vaterlandsliebe von
Millionen Volksgenoſſen hingewieſen; zugleich wurden praktiſche Wege
gezeigt, um die Jugend zu einem neuen chriſtlich und ſozial vertieften
Patriotismus zu erziehen.
Die damit berührte Linie wurde am 2. Verhandlungstag fortge=
führt
, bei dem das Evangelium und unſere Stellung zu Wirtſchafts=
leben
und Arbeit zur Sprache kam. Im einleitenden Vortrag ſchilderte
der durch ſein erfölgreiches ſoziales Wirken bekannte Lic. Erfurth= Elber=
feld
in zündender Rede, wie im modernen Wirtſchaftsleben ein rück=
ſichtslos
durchgeführter Kapitalismus zerſetzend auf Menſchentum und
Kultur wirke und vielfach die Arbeit zu einem mechanifchen, bezahlten
Handlangertum erniedrige. Die chriſtliche Jugend aller Stände müſſe
die Not ſehen und ihren Gegenſatz zum Evangelium der Gottes= und
Nächſtenliebe empfinden. Bei der Uebermacht der Verhältniſſe könne
eine Löſung nur von Gott erwartet, müſſe aber von den Chriſten vor=
bereitet
werden durch Schärfung des öfentlichen ſozialen Gewiſſens und
durch Bildung chriſtlicher Standesvereinigungen.
In der anſchließenden eingehenden Ausſprache erklärte der Vor=
ſitzende
, daß der Vortrag als Weckruf der Gewiſſen beabſichtigte Ein=
ſeitigkeiten
enthalten werde, die jedoch nicht als das ſoziale Programm

des Verbandes aufgefaßt werden dürfen. Von verſchiedenen Seiten,
namentlich von den Mitberichterſtattern Pfarrer Lutz=Mannheim und
Frl. von Feldmann=Schneidemühl, der Vorſitzenden des Verbandes Evan=
geliſcher
Arbeiterinnenvereine, wurde gefordert, die Weckung eines
neuen Berufsbewußtſeins bei der werktätigen Jugend, ihre Aufklärung
über die ſozialen Schutzgeſetze, die erzieheriſche und feelſorgeriſche Be=
handlung
der Wirtſchafts= und Berufsfragen in den Vereinen, foziale
Schulung der Jugendführer; auch wurden die Wege der ſozialen Hilfe
für die Jugendarbeit gezeigt.
Der am Freitag vormittag erſtattete Jahresbericht gab einen feſ=
ſelnden
Einblick in die ſegensreiche Arbeit des Evang. Verbands für die
weibliche Jugend Deutſchlands. Derſelbe umfaßt in 5500 Vereinen
185 000 Mitglieder; in ſeinen 31 Landes= und Provinzialverbänden
wurden 2 Lehrgänge für Vereinsleiterinnen, 120 Freizeiten mit 3800
Teilnehmerinnen und 34 größere Jugendtagungen mit 23000 Teilneh=
merinnen
, außerdem zahlreiche Bibelkurſe veranſtaltet. In vielen Ver=

einen haben ſich Kampfgruppen gegen den Alkoholismus gebildet, die
Zeitſchriften des Verbandes haben mit 138 000 Bezieherinnen den Stand
von 1914 überſchritten; die Bewegung unter den Mädchen mit gehobe=
ner
Schulbildung vertieft ſich. Eine beſondere Berufsarbeiterin wid=
met
ſich den deutſchen Mädchen in Holland; der chineſiſche Verband Ev.
Jungmädchenvereine hat ſich zwei deutſche Jugendpflegerinnen erbeten.
Die Evang. Deutſche Bahnhofsmiſſion verzeichnete 310000 Hilfeleiſtun=
gen
und verpflegte in ihren Erholungsheimen 1838 Gäſte an 24100
Tagen, außerdem mit ſchwediſcher Hilfe 1150 Mädchen aus dem Ruhr=
gebiet
.
Den erhebenden Abſchluß der Tagung, an die ſich noch ein Jugend=
ſonntag
und ein Lehrgang für Vereinsleiterinnen anſchließen ſollen,
leitete am Freitag nachmittag ein Vortrag ein, den Stadtpfarrer Rieth=
müller
=Eßlingen, der Vorſitzende des württembergiſchen Verbandes hielt
über die Hoffnung der Kirche als Botſchaft an unſere Zeit und unſere
Jugend. Hatten die beiden anderen Hauptvorträge gezeigt, was die
Zeit erfordert, ſo wurde hier in feiner pſychologiſcher Anknüpfung und
mit überzeugender Klarheit und Kraft dargelegt, was für Werte die im
Evangelium von Chriſtus begründete Ewigkeitshoffnung für das Leben
und Wirken in der Welt gibt. Von der inhaltsreichen Führertagung
dürfen tiefgehende Wirkungen für die deutſche Jugend und die deutſche
Zukunft erhofft werden.

Reich und Ausland.

Unterſchlagung.
Nürnberg. Vor einigen Wochen flüchteten die bei der Firma
Eugen Bab u. Co: angeſtellten Bankbeamten Guſtav Doblansky und
Michael Fieger unter Mitnahme von 40 000 Goldmark. Die beiden
konnten nun in Mailand verhaftet werden. Man fand bei ihnen noch
ungefähr 10 000 Mark.
Auto=Unfall.
Auf der Magdeburger Landſtraße in der Nähe von Löbejün über=
ſchlug
ſich ein mit fünf Perſonen beſetztes Automobil infolge zu ſtarken
Bremſens. Der Beſitzer des Wagens Dr. Arthur Braun aus Magde=
burg
, und der Syndikus Dr. Fritz Meyer waren ſofort tot. Der Re=
gierungslandmeſſer
Schauß und der Chauffeur Vorthmann wurden
ſchwer verletzt.
Einheits=Stenographie.
Der Südweſtdeutſche Verband für National=Stenographie hat auf
ſeiner Tagung in Heidelberg nachſtehende Entſchließung einſtimmig an=
genommen
:
Der bisher eingeſchlagene Weg, die deutſche Einheits=Kurzſchrift
durch Kompromiſſe zu ſchaffen, hat ſich als ausſichtslos erwieſen. Die
drei verbreitetſten Kurzſchriftſyſteme Deutſchlands, Gabelsberger, Stolze=
Schrey und Nationalſtenographie ſtellen drei verſchiedene Methoden
dar, die ſich nicht nur hinſichtlich ihrer Schriftformen, ſondern hauptſäch=
lich
durch die Zahl ihrer Gedächtnismomente (100; 250; 50) weſentlich
voneinander unterſcheiden. Die beſte dieſer drei Methoden feſtzuſtel=
len
, iſt eine Angelegenheit des Staates, nicht der ſtenographiſchen Par=
teien
, deren Werturteil über die von ihnen vertretenen Syſteme einer
Nachprüfung bedarf. Von den Behauptungen der Syſtemparteien führt
nur ein Weg zum Beweis:
Das Experiment, die Parallel= oder Vergleichskurſe.
Um die Unterſchiede bezüglich der Qualität der Stenographielehrer und
die Begabung der Schüler gegenſeitig auszugleichen, ſind Vergleichs=
kurſe
überall da einzurichten, wo ſie ſich ermöglichen laſſen. Durch amt=
liche
Feſtſtellung der Unterrichtsergebniſſe läßt ſich diejenige Kurzſchrift
ermitteln, die durch ihre Ueberlegenheit dazu berufen iſt, Allgemeingut
des Deutſchen Volkes zu werden.

Briefkaſten.

Nach Bensheim. Ihre Annahme iſt richtig. Wir haben ſeinerzeit
Ausführungen darüber gebracht. Zuletzt wurde in Nr. 207 vom 27. 7.
Seite 5 in einer Mitteilung der Landwirtſchaftskammer Darmſtadt die
Frage nochmals ausführlich behandelt. Wir bitten, dieſe nachzuleſen.

Rund=Funk=Programm.

Frankfurt a. Main.
Wellenlänge 467 m.
Antennenenergie zirka 0,81 kw.
Dienstag, den 19. Auguſt 1924.
11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen.
11. 55 Uhr: Zeitangabe.
12 Uhr: Nachrichtendienſt.
4. 10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen.
4. 306 Uhr: Rundfunknachmittag in Muſik und W
7. 30 Uhr: Vortrag (Zyklus des Stadtgeſundheitsamt
ſter Vortrag: Herr Stadtmedizinalrat Dr. Oxenius: Geſu=
Bedeutung von Licht und Luft.

8 Uhr: Der Briefkaſten. (Was der Rundfunkhörer wür
8. 30 Uhr: Ferruccio Buſoni zum Gedächtnis.
Worte (Ernſt Schoen); 2. Zweite Sonate für Geige und Kladie
taſia auf den Tod des Vaters (für Klavier); 4. Drei Lieder
thes Fauſt; 5. Divertimento für Flöte und Klavier. (
Jean Stern, v. d. Frankf. Oper, Violine: Herr Meinel, am
Steinweg=Flügel: Herr Dr. Merten.
9. 30 Uhr: Nachrichtendienſt, Wettermeldung und St
9. 50 Uhr: Drei Minuten der Hausfrau.

Berlin.
Berlin: Sender 1 Welle 430 m, Sender 2 Welle 50
Dienstag, den 19. Auguſt 1924.
7. 30 Uhr: Vortrag: Ich ſammle Briefmarken,
8.10 Uhr: Vortrag des Herrn Chriſtian Kraus. Di
Mirbach=Telegraphen=Büros (MTB): Der Preſſe=Nachrichtet
10 Uhr: Konzert. 1. G. F. Händel: a) Arie
rah‟, b) Arie aus Ferxes (Konzertſänger Kurt Becker),
mann: Romanze für Oboe (Guſtav Kern, Solo=Oboiſt des
Philharm. Orcheſters; 3. J. S. Bach: Arie Schlummert eir
garethe Schlenzka=Kramm); 4. Lauriſchkus: a) Arabiſcher T,
mon: Muſette (Guſtav Kern, Solo=Oboiſt des Berl. Philh. 2.
v. J. Marx: a) Bitte, b) Hat dich die Liebe berührt

Schlenzka=Kramm); 6. Hugo Kaun: a) Vale cariſſima,
(Konzertſänger Kurt Becker). Am Steinwah=Flügel: Dr
ther. Anſchließend: Dritte Bekanntgabe der neueſten Tag
ten, Zeitanſage, Wetterdienſt, Sportnachrichten.

Engliſche Stationen.
Wellenlänge der engliſchen Sendeſtationen:
Cardiff 351, London 365, Mancheſter 375, Bournemouth 385
400, Glasgow 420, Birmingham 475, Aberdeen 495, Sh=
Plymouth 330.
Zeitangabe mitteleuropäiſch!
Dienstag, den 19. Auguſt 1924.
Birmingham, 8 Uhr: She Stoops to Conquer (Olive
ſmith); Bournemouth, 8.15 Uhr: Gemeindekapelle, Dirigen
Dan Godfrey; Glasgow, 8.15 Uhr: Zwei Einakter.
Ausführliches Rundfunk=Programm in der Radio=Umſch

Tageskalender, Montag, den 18. Auguſt.
Landestheater, Kleines Haus, Sommerſpielzeit Bruno §
abends 8 Uhr: Das ſilberne Kaninchen. Union=, Reſide
ter, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.

Hauptſchriftleitung: i. V. Max Streeſe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: i. V. Andreas Bauer
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Stre
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für den Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Rummer hat 8 Seiten

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Frau Katharine Born, geb. Aſk.
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Die Veerdigung findet in
Stille ſtatt.
Beileidsbeſuche und Kranzlk
verbeten,

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 18. Auguſt 1924.

Seite 5.

Nr. ter 229.

Sport, Spiel und Turnen.

Motorſport.
NordSüd=Expreßfahrt.

2NordSüd=Expreßfahrt des Deutſchen Motorrad=
bandes
, die am Samstag, den 16. Auguſt, in Ham=
rg
Leipzig ihren Ausgang nahm, hatte trotz der geldlich
wwerer nit und trotz der außerordentlichen Anforderung, die dieſe
hrt cy ahrer ſtellt, ein Meldeergebnis von 53 Fahrern erbracht.
r Gee der NordSüd=Expreßfahrt liegt ſchon über ein Jahr
rück. ch dieſe Fahrt ſollte die Zuverläſſigkeit der Maſchinen durch
de Dcc ahrt über eine längere Strecke erwieſen werden, und zu=
ich
d ondition der ankommenden Maſchinen am Ziel überprüft
d ein dfreie Unterlagen für Beurteilung von Konſtruktion und
tterice teilnehmenden Maſchinen geſchaffen werden. Nächſt der
utſch= ſchen Fernfahrt Kopenhagen-Breslau-Kopenhagen, die
gleiei Zwecke verfolgte, iſt dieſe Veranſtaltung die erſte, die ſeit
hren Motorräder in Deutſchland zur Durchführung gebracht
rde. Wirkungen dieſer Fahrt, bei der die Maſchinen in allen
en lewichtigen Teilen am Start plombiert wurden, werden für
ſpor Erziehung der Motorradfahrer und für die Weiteentwick=
e
nſtruktion nicht ausbleiben. Da die Fahrt über alle Ge=
deart
nd Wegeverhältniſſe führte und noch dazu die Nachr hin=
ſch
gE5 tdar ſie eine der hervorragendſten Prüfungsfahrten nicht
für Maſchine allein, ſondern auch für die Beleuchtung, die wohl
wdieſer usmaße erſtmalig überprüft wird. Auch für die Beleuch=
gsind
e ſollte dieſe Fahrt weſentliche Aufſchlüſſe geben. Die Fahr=
cke
an den unüberſichtlichſten Punkten von Mitgliedern des
N.V. befreundeten Vereinen (Radfahrer, Leichtathleten uſw.)
Die nehmer hatten faſt auf der ganzen Strecke unter den un=
iſtiger
itterungsverhältniſſen zu leiden. Faſt kein Fahrer kam
den bfrigen Straßen ohne Sturz davon. Im Laufe des Sonn=
tra
in Frankfurt a. M., dem Ziel der Fahrt, folgende
ſrer S
Ph. erer, Frankfurt a. M., Fr. M.C. (Horex, 249,6 Kubit
zenti r), 7 Uhr vormittags.
Herrx oßner, Zeitz, M.v.D. (Horex, 249,6), 7.18 Uhr vorm.
F. K.mann, Homburg, Fr. M. C. (Horex, 249,6), 8.12 Uhr vm.
Kurtk. del, Leipzig=Lindenau, M.C. Leipzig 1913 (Alba, 249,9)
9 UE Minuten vormittags.
Adolle anger=Darmſtadt, M.C. Darmſtadt (Lehé=Spezial, 250)
en 18.1
UET Min. vormittags.
Curtzt eichelt=Berlin, M.v.D. (Mabeco, 748), 9.51 Uhr vorm.
u W. 2 rmeier=Berlin, M.v.D. (Harley=Davidſon, 988,83), 11.34.
LuH Ski=Spandau, D.M.V. (D.=Nad, 500), 11.59 Uhr vm.
G. O zelaBerlin, M.C.B. (Mabeco, 748) 12.04 Uhr nachm.
Nud0 ckart=Darmſtadt, M. C. D (Krieger=Gnädig, 500), 12.06 Uhr.
79
zu Ch. edecker=Mainz, M.S.C. Mainz (engl. Triumph, 499),
12 UTI O:01 nachmittags.
E. E urggaller=Berlin, M.v.D. (B.M.W., 499), 1.11 Uhr.
Ad.: rdes=Nürnberg, M.C. Breslau (Viktoria, 499,4), 1.40:17,8.
imlich n Am byu Amus=Nürnberg (Hecker), 1.42:31 6.
Heinyrhardt=Berlin, M.C.B. 1912 (Mabeco, 748), 1.45:55.
Ernſ) öhler=Berlin, M.C.B. 1912 (Rinne, 149), 2.13:12,8.
erhatsBar mfeind=Nürnberg (Ardia), 2 Uhr 41 Min. 33,4 Sek.
Wilh. Ott=Wildungen, Gaſt (Walmet 349), 3.23:03.
Oberr Gohlke=Berlin, D.M.V. (D.=Rad, 500), 4 Uhr 8 Min.
Huga j.ſcher= Heidelberg, M. C. Heidelberg (Allright,
UK Min. 11,8 Sek. abends.
Brurn riedrich=Berlin, M. C.B. 1912 (Norton,
Wrt, Telin=Pankow, M. C.B. 1912 (N. S. uU.,
der Sieger erfolgt am Montag
da am
die Maſchinen noch eine Konditionspri=ſtung zu be=
3Internationales Klauſenpaßrennen
in der Schweiz.
Der erſte Tag.
Das der Sektion Zürich des Automobilklubs der Schweiz
ganiſiei dritte internationale Klauſenpaßrennen nahm am
imsta= inen Anfang. Es wurden die Tourenwagen und
ei Klol, der Sportwagen auf die 21,5 Kilometer lange Strecke
uſchickt, eine Höhendifferenz von 1273 Metern aufweiſt. Die
agen r. ten von Amateuren oder Experten geſteuert werden.
8 ſolc Ile diejenigen Amateure, die ſchon in mindeſtens drei
innen I. erſter Stelle klaſſifiziert worden oder deren Beruf
irgenu iner Weiſe mit der Motorfahrzeuginduſtrie in Be=
hung
t.
Die /gebniſſe:
Tourenwagen:
bis / ccm: 1. Halter (F. N.) 29 Min.; 2. Corti (Fiag)
34,4. perten: 1. Meiſterhans (F. N.) 25:51; 2. Karrer
ande-2 28:46,6: 3. Hirſch (Wanderer) 38:49,6.
bis / ccm: 1. Jäggli=Mariotti (Lanzia) 25:14,2: 2. Cher=
jak
(S) 25:19,6. Experten: 1. Beck (Lanzia) 23:45,2;
Widlel anzia) 24:47,6; 3. Hoffmann (Dürkopp) 26:25.
bis () ccm: 1. Sommer (N. S. U.) 24:46,6; 2. Turler
ſteher 1 25,2. Experten: 1. Colas (Cottin Desgouttes) 21:50,6;
übe-3 10 ccm: 1. Zimber (Adler) 25:36,8: 2. Sacchi (Lan=
Experten: Dafour (Hiſpania Suiza) 22:54,4.
Der zweite Tag.
Der eite Tag des Bergrennens ſtand im Zeichen der deut=
hen
Fei Die Mercedes=Kompreſſor=Wagen zeigten ſich ihren
onkurrg mi bei weitem überlegen. Durch einen in der Nacht
iedergel genen Regen war die Rennſtrecke teilweiſe recht
zwer Orden. Trotzdem wurde ein Rekord nach dem anderen
rbeſſe? Der von Rützler mit 20:24,4 Sek. gehaltene deutſche
ekord hr durch Merck (Mercedes=Kompreſſor) mit 18:48,6
e gas veſentliche Verbeſſerung. Es entſpricht dies einer
ſtunder Hwindigkeit von 68,7 Kilometer. Aber auch Rützler
mnte einem Steher=Wagen mit 19:26,8 ſeine alte Beſt=
ſiſtung
Ach herunterſetzen. Zur allgemeinen Ueberraſchung
ſurden u: dem Rennen die Steiger= und Chiribiri=Wagen
Kruckges) ni. Beim Kilometerrennen fuhr Merck auf Mercedes=
iomhresl
eine Stundengeſchwindigkeit von 143,68. Die Kon=
ſrrentel
eſchwerten ſich nach dem Rennen wegen der Teil=
ahme
Mercedes=Kompreſſor=Wagen und drohten, in Zu=
ſuft
de Klauſenpaßrennen zu meiden, falls nicht für die
Tonnre Wagen beſondere Klaſſen geſchaffen würden.
Sportwagen
bis 45 ccm: 1. Bauer (Rally) 23:54,2;
bis 4) ccm: 1. Carraciola (Mercedes=Kompreſſor) 20:29,2:
Klug: Mercedes=Kompreſſor) 22:44: 3. Berger (Talbot)
4:31,8
bis AD ccm: 1. Sieg (Preſto) 23:47,4; 2. Rothenbach (O.
N.) 236.
bis A0 ccm: 1. Lempk (Mercedes=Kompreſſor) 20:08,8:
Hauſ ! Steher);
übeN O0 ccm: 1. Keßler (Spaa) 21:27: 2. von Zolnay
Merceß Tompreſſor) 22:26,8.
Rennwagen
bis AO ccm: 1. Rehmann (Auſtro Daimler) 21:28,8:
ſ. Bauell Kalby) 23:06;
bis AD ccm: 1. Lekary (Fiag) 20:46,8: 2. Roſenberger
4Merceß? Zompreſſor) 20:21,8; 3. Reppler (Mercedes=Kompr.)
38:2
bis A D ccm: 1. Merck (Mercedes=Kompreſſor) 18:48,6
Reſordy Salzer (Miercedes=Kompreſſor) 19:01,4;
1. Rützler (Steher) 19:26,8.

Auguſimeeting des Frankfurter Rennklubs.
Fundin ſchlägt Augias.

Der vierte und Schlußtag des Auguſt=Meetings des Frank=
furter
Rennklubs wies einen ſtarken Beſuch auf. Er war vom
Wetter begünſtigt. Das erſte und das Schlußrennen waren am
ſtärkſten beſetzt. O. Schmidt konnte im Preis von Fürſteneck
und im Preis von Hochheim mit Aulis bzw. Roſſini ſeinen
Siegeszug fortſetzen. Er hat nunmehr in dieſem Jahre bereits
94 Rennen gewonnen und iſt damit ſeinem im Vorjahre aufge=
ſtellten
Rekord von 97 Erfolgen nahe gerückt. Die größte Senſa=
tion
des Tages war der Sieg Fundis über Augias im Preis
der Stadt Frankfurt, der vom Totaliſator mit 108:10 bezahlt
wurde. Augias führte in dieſem Rennen bis zur Diſtanz, wo
Fundin vorgeworfen wurde, der nach aufregendem Endkampf
von H. Blume vorzüglich geritten, Augias um Kopfeslänge
ſchlug. Das Publikum bejubelte dieſen überraſchenden Sieg

Fundin (Blume)
der Bezwinger von Augias

Fundin ſchlägt Augias
und klatſchte lauten Beifall. Barde, der Augias, wenn auch
durch mancherlei günſtige Umſtände, im Hanſa=Preis bezwungen
hatte, konnte ihm diesmal nicht gefährlich werden. Er landete
als Letzter. Auch im Pergoleſe=Preis mußte der Stall Wein=
bergs
eine Enttäuſchung erleben. Hier konnte O. Schmidt nur
den zweiten Platz für ſeinen Stall herausreiten, während Fürſt
Emmo unter Raſtenberger knapp, aber ſicher, ſiegte.
Die Ergebuiſſe:
Preis von Fürſteneck. (Ehrenpreis und 5000 Mk.
(Ehrenpr. u. 3000, 1000, 600, 400). Für 3jährige und ältere
Pferde aller Länder, die 1924 kein Rennen von 4000 Mk. gewon=
nen
haben. 1800 Meter: 1. Aulis (O. Schmidt), 2. Geſtüt Weils
Kili (Tarras), 3. Mainberg (H. Blume). Ferner liefen: Nobel=
mann
, Taurus, Südwind, Malaviſta, Zwirns Bruder, Otavi,
Segieth. Tot. 15: 12, 13, 26. L. 2½, 1, 2. Zeit 1:59.
2. Preis von Hochheim. 4000 Mk. (2500, 800, 400,
300). Für 2jährige inländiſche Hengſte und Stuten, mit Aus=
ſchluß
des Siegers im Landgrafen=Rennen zu Frankfurt a. M.
1200 Meter: 1. Roſſini (O. Schmidt), 2. Herrn A. Sulzbergers
Marcellus (Raſtenberger), 3. Edelreis (Korb). Tot. 14. L. Hals,
3. Zeit 1:17,5.
3. Odenwald=Jagdrennen. Preiſe 5000 Mk. (3000,
1000, 600, 400). Ehrengabe dem Trainer des Siegers. Für 4 jäh=
rige
und ältere Pferde aller Länder, die 1924 kein Rennen von
5000 Mk. gewonnen haben. 3600 Meter: 1. Contrahent (Lüder),
2. Logenbruder (Mate). Ferner liefen; Ehrentraut, Cgeſar.
Tot. 17: 12, 14. L. 3, 3. Zeit 4:39,5.
4. Preis der Stadt Frankfurt a. M. Ehrenpreis,
gegeben von der Stadt Frankfurt a. M., und 30 000 Mk. ( Ehren=
preis
und 20000, 5000, 3000, 2000). Für 3jährige und ältere
Hengſte und Stuten aller Länder. 2000 Meter:
ar=

pels Fundin (Blume), 2. Augias (O. Schmidt), 3. Herrn G.
Schmalbachs Bardes Bruder (Raſtenberger). Ferner liefen:
Barde, Le Gerfaut. Tot. 108: 13, 10. L. Kopf, 4, 1½. Zeit 2:12.
5. Pergoleſe=Preis. 13 500 Mk. (10 000, 2000, 1000,
500). Für 2jährige Hengſte und Stuten aller Länder, mit Aus=
ſchluß
der engliſchen, franzöſiſchen, belgiſchen und außereuro=
päiſchen
und mit Ausſchluß des Siegers im Landgrafen=Rennen
am 12. Auguſt. 1200 Meter: 1. Fürſt Emmo (Raſtenberger),
2. Antenor (O. Schmidt), 3. Melanie (Korb). Ferner liefen:
Joceta, Laufjunge. Tot. 24: 13, 15. L. 3½, 2. 2. Zeit 1:16½.
6. Klub=Jagdrennen. Ausgleich I. Ehrenpreis
und 8500 Mk. (Ehrenpr. u. 5000, 2000, 1000, 500). Ehrengabe
dem Reiter des Siegers. Für 4jährige und ältere Pferde aller
Länder. 4500 Meter: 1. Herren R. Hildebrand und O. Kratzs

Aulis (O. Schmidt)
Sieger im Preis von Fürſteneck.

Endkampf zwiſchen Roſſini und Marcellus
Tippel (Lüder), 2. Dr. R. Lindenbergs Paleſtrina (Mate),
3. Herrn M. Perkes Marotte (Unterholzner). Ferner liefen: Lin=
denblüte
. Tot. 18: 12, 15. L. ½, 1½, 10. Zeit 5:57.
7. Preis von Königſtein. Ausgleich. Ehrenpreis
und 6000 Mk. (Ehrenpr. u. 4000, 1000, 600, 400). Ehrengabe
dem Trainer des Siegers. Für 3jährige und ältere Pferde aller
Länder, die 1924 kein Rennen von 5000 Mk. gewonnen haben,
während des Auguſt=Meetings in Frankfurt a. M. gelaufen ſind
und während desſelben nicht geſiegt haben. 1400 Meter: 1. Herrn
A. Sulzbergers Hanſa (Raſtenberger), 2. Geſtüt Starpels Ange=
lus
(H. Blume), 3. Farmer (O. Schmidt). Ferner liefen: Blü=
cher
, Laufeyna, Sapienta, Rochebelle, Naive, Herenmeiſter, Aida,
Tigris. Tot. 65; 22, 35, 16. L. ½, 74. Zeit 1:29.
Die Bilder über das Frankfurter Rennen hat Photograph
Zinſel=Darmſtadt aufgenommen.
Reit= und Fahrturnier in Bad Homburg.
Das Sportkartell in Bad Homburg wird auch in dieſem Jahre, und
Zwwar am 5. und 7. September ein Reit= und Fahrturnier, verbunden mit
Rennen, abhalten. Die Ausſchreibungen ſind für aktive Turnierreiter
und für Landwirtſchaft beſtimmt. Im Gegenſatz zu ſonſtigen Turnieren
werden auch Trab= und Galopprennen ſtattfinden. Zu dieſem Zweck wird
der Turnierplatz erheblich verlängert.
Die öffentlichen Prüfungen des Programms beſtehen in einer Ma=
terialprüfung
für Reitpferde, einer Eignungsprüfung für Reitpferde,
einer Eignungsprüfung für Jagdpferde, zwei Dreſſurprüfungen, einem
Damenjagdſpringen, einem leichten und einem mittleren Jagdſpringen,
einem Gruppenſpringen und einer Paarklaſſe.
Die nichtöffentliche Prüfung, die vornehmlich für die Landwirtſchaft
und Gewerbetreibende beſtimmt iſt, zerfällt in eine Prüfung für Ar=
beitsgeſbanne
im Oekonomiewagen, eine Eignungsprüfung für Wagen=
pferde
, Trabreiten, Flachrennen für Arbeitspferde, Galoppreiten für
Laudwirte auf Kaltblut, Panjerennen und Reiterſpiele.

[ ][  ][ ]

Rifſt.
nehmi
Ernſt
Bedin
Selb
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noch 6
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ſtaltur
Zeit
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Freier
Satzes
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loſen
Weß
Ang
allen
mit
gonr
die
San
wärt
Bun
vere

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mae
teile
Her
lun

Seite 6.

Fußball.
Sportverein 98 Darmſtadt-Viktoria=Aſchaffenburg 1:2 (1:1).
Platze; eine wohlverdiente und aller Vorausſicht nach nicht die legten Konkurrenzen konnten erfolgreich beſtritten werden.
letzte. Von Beſtändigkeit kann keine Rede mehr ſein. Den einen
Sonntag Sturm ſchlecht, Hintermannſchaft gut, heute umgekehrt.
Die Leiſtungen des Torwarts werden von Sonntag zu Sonntag 12 Sekunden.
mäßiger, die Verteidigung hat von ihrer Ballſicherheit auffallend
eingebüßt. Das Schaffen des rechten Loch angerechnet, doch et= 39,1 Sekunden.
was mehr Geiſt beim Spiel, bitte. Takafh wieder als Mittel=
läufer
wohl noch der beſtändigſte. Mahr war nach langer un= bekannten Leunig (Eintracht Frankfurt) Zweiter.
freiwilliger Pauſe auch wieder mit von der Partie und nicht der
Schlechteſte. Bärenzens Poſten iſt ſicher der eines Außenläufers, kurrenz.
doch mehr Acht haben auf den Außen, es gibt auch Beſſere wie
der von Aſchaffenburg. Der Sturm immer noch das Schmer=
zenskind
. Das Verſtändnis von Mann zu Mann iſt ganz ab= umgeſtellt:
handen gekommen. Der naſſe, glitſchrige Boden iſt nicht allein
ſchuld daran. Auf Halblinks ſahen wir zum erſten Male den
Bruder unſeres lieben Becker. Ueber ſein Können ein Urteil ab=
zugeben
will ich mir nach dieſem Spiel verkneifen, Anlagen ſind Schönwolf Reichert Bärthel Kern Würtz
ſicher vorhanden. Die anderen vier waren wohl beſſer bei der
Sache wie in den vergangenen zwei Spielen, doch das ziel=
bewußte
, erfolgbringende Schaffen fehlt. Aſchaffenburg ſtellte Platz war allerdings weniger gut; die Frankfurter, an ihn ge=
eine
merklich verjüngte Mannſchaft. Belz im Tor der ruhende wöhnt, konnten bis zur Halbzeit mit 2:2 den Heſſen die Wage
Pol. Die Verteidigung äußerſt ballſicher. Die Läufer eifrig und halten. Doch dann kam das dicke Ende: die Heſſen drücken ſie
ſchnell am Ball. Der Sturm wohl der beſte Teil der Mannſchaft, jetzt zurück, zeigen einen tadelloſen Endſpurt und können das
Münſtermann auf Halblinks überragte hier ſeine Mitſpieler um
ein Bedeutendes. Zum Spiel ſelbſt iſt wenig zu ſagen. Es fehlte
das Feſſelnde, Nervenkitzelnde. Es war wohl das mäßigſte Gießen.
Spiel, das ſeit langem dem einheimiſchen Publikum vorgeführt
wurde. Das Tor für Darmſtadt ſchoß der neue Becker auf Flanke, ſämtliche gemeldeten Wettkämpfe ebenfalls mit Erfolg beſtritten.
von Rechtsaußen. Die beiden Aſchaffenburger reſultieren aus Die Damen=Jugend=Staffel und Damen=Jugend=Bruſtſtaffel
hängen laſſen, auch uns ſcheint wieder mal die Sonne. W.C.
V. f. R. DarmſtadtGermania 03 Pfungſtadt 0:1.
Das Spiel konnte nur eine Halbzeit durchgeführt werden, beliebig Erſtſchwimmen belegen.
da anhaltender Regen das Weiterſpielen unmöglich machte.
Pfungſtadt hat ſtets etwas mehr vom Spiel und geht durch einen Schwimmvereins wurde Martin Gerbig im III. Seniorſpringen
Elfmeter in Führung. V. f. R. hat Gelegenheiten zum Aus= hinter Hans Bunge (Sparta, Dresden) Zweiter. Fritz Petry
gleich, der Sturm iſt aber mit Ausnahme von Müller, der eine wurde im 100 Meter Junior=Seiteſchwimmen Dritter. 1., 2. und
ſchöne Leiſtung bot, zu langſam und unentſchloſſen.
V. f. R. IIa=JugendV. f. R. IIb=Jugend 0:1.
Sportverein 1898, ReſerveEintracht=Frankfurt a. M. 1:2.
Beide Mannſchaften lieferten ſich am geſtrigen Sonntag ein breite zurück; 3. Schmidt (Aſchaffenburg) 2:13,50.
Spiel, das reich an ſchönen Momenten war, obwohl die Bodenver=
hältniſſe
infolge heftiger Niederſchläge die denkbar ungünſtigſten
waren. In der 1. Halbzeit war das Spiel ausgeglichen; der be= hardt (Hamburg) 8 Punkte; 2. Moſt (Krefeld) 7 Punkte;
kannte Frankfurter Sturm, Kirch, konnte für ſeine Mannſchaft,
infolge Unachtſamkeit der Verteidigung, ein Tor vorlegen. In
der 2. Halbzeit drückt Sportverein andauernd und gleicht ſchließ=
lich
durch Halbrechts aus; ein weiterer ſchöner Schluß des Links=
außen
prallt an der Torſtange ab; die beſte Hilfskraft des Geg= Ungarn) 22,5 Ser.
ners iſt jedoch der Moraſt vor deſſen Tor, der die beſtgemein=
teſten
Angriffe buchſtäblich erſäuſt‟. Einige Minuten vor Schluß. Nach vielen Fehlſtarts, bei denen Gerö immer zu früh abſprang,
erhält Frankfurt einen Strafſtoß zugeſprochen, der wiederum
die ſpielſtarke Reſerve, des größten Frankfurter Sportvereins
auf deſſen eigenem Platz trotzdem ſehr ehrenvoll.
C. P.

Fußball in Eberſtadt.

* F. V. Germania entfaltete am Samstag und Sonntag eine
rege Spieltätigkeit. Das am Samstag nachmittag auf dem Eber=
ſtädter
Sportplatz ſtattgefundene Spiel gegen Union=Darmſtadt
mußte infolge des einſetzenden Regens (1:0 zugunſten Unions)
vorzeitig abgebrochen werden. Die 1. Jugend verlor ihr Meiſter=
Darmſtadt. Am Sonntag nachmittag war F.V. Hemsbach Gaſt auf die ſchlechten Bodenverhältniſſe zurückzuführen ſind.
in Eberſtadt. Die 1. Mannſchaft von Germania=Eberſtadt ſpielte
bunktgleich 1:1 gegen die Gäſte, während ſich die 2. Mannſchaft
der Germania einen 3:0=Sieg über Hemsbachs 2. Mannſchaft
errang.
Ergebniſſe:
Germania=FrankfurtHelvetia=Frankfurt 1:0.
F. Sp.V. BornheimV. f. B. Mannheim 1:3.
Eintracht=Frankfurt-Kickers=Stuttgart 2:4.
V. f. B. 01 FrankfurtUnion=Niederrad 2:6.
1. F.C. NürnbergT. C. Fortung=Leipzig 2:2.
1. F.C. NürnbergGutsmuts=Dresden 1:0.
Sp.Vg. FürthF.C. Duisburg 2:0.

Städtekämpfe.
Leipzig-Berlin 2:2 (1:0).
RotterdamHamburg 4:3.
Schiedsrichter BerlinMainz 6:2.

Berlin:
Weißenſee-Kickers 0:6.
Spandauer Sp.V. AlemanniaHaſelhorſt 3:1.
MinervaTennis=Boruſſia 1:0.
V.f.R. PankowNiederſchöneweide 5:2.
Union 92Viktoria 1:1.
Union OberſchöneweideSpandauer Sportv. 2:0.
Unien PotsdamWacker 5:0.
Deutſcher F.C. PragHerta 9:2 (4:2).

Sportverein 98 Darmſtadt.

Die mit dem Fußball verbundene Leichtathletik hatte durch die
Witterungsungunſt manche Beeinträchtigung erfahren. Schwere
Vahn, Gegenwind ließ wenig Kampfesfreude aufkommen. Trotz=
dem
gelangten die meiſten Malleute im 100 Meter Vorgabe=
Rennen an die Spitze, wo es am Zielband recht knappe Reſul=
tate
gab.
Die Leiſtungen der Malleute waren durchweg gut, wenn auch
nur Pabſt als Einziger alle Vorgaben aufholte und als Erſter
ins Ziel kam.
Die Leiſtungen der Malleute: Küch 11,9 Sek., Engelhard
11,9 Sek., Schneidewind 12,2 Sek., Pabſt 11,9 Sek.
Reſultate der vier Vorgabe=Rennen 100 Meter: 1. Lauf:
1. Schupr (+ 2 Meter Vorgabe) 11,8 Sek.: 2. Küch (Mal) Bruſt=
breite
; 3. Schließmann ( 6 Meter) Handbreite; 4. Fiedler
(+ 7 Meter) 1 Meter zurück.
2. Lauf: 1. Stahl (+ 5 Meter) 11,8 Sek.; 2. Engelhard
(Mal) 1 Meter zurück; 2. Müller (8 Meter) ½ zurück; 4. Loe=
wel
( 7 Meter) ½ zurück.
3. Lauf: 1. Deginder (+ 8 Meter) 12,0 Sek.; 2. Hujer ( 6
Meter) Bruſtbreite: 3. Schneidewind (Mal) ½ Meter zurück;
4. Krichel ( 5 Meter).
4. Lauf: 1. Pahſt (Mal) 11,9 Sek: 2. Numrich ( 7 Meter)
Handlreite; 3. Pfeil (+ Meter) ½ Meter zurück; 4. Gehbauer
( 8 Meter) 1 Meter zurück.
100 Meter Mallaufen: Es ſtarten: Engelhard, Küch,
Pfeil, Schneidewind. 1. Engelhard, 12,5 Sek.; 2. Küch, 2 Meter
zurück; 3. Schneidewind, 1 Meter; 4. Pfeil, 3 Meter.
Die vier Mannſchaften der 4 mal 100 Meter=Staffel liefen
ein gleichmäßiges Rennen, das die Jugend=Mannſchaft unange=
fochten
gewann, allerdings in mäßiger Zeit. Als nächſtbeſte
erwieſen ſich die Jungmannen, die allerdings nicht in beſter Auf=
ſtellung
liefen.
4 mal 100 Meter Staffel: 1. Jugend Mannſchaft.
50 Sek.; 2. Jun mannen, 2 Meter zurück; 3. Aktive 1, 3 Meter
4. Aktive II, 1 Meter.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 18. Auguſt 1924.

Numme=

Heſſen, Verein für Leibesübungen.
Trotz eifriger Arbeit bei Herſtellung des Sportplatzes be=
teiligen
ſich die Mitglieder noch mit Erfolg an Wettkämpfen. So
nahmen die Leichtathleten an den nationalen Wettkämpfen der
Seit über einem Jahre die erſte Niederlage auf eigenem Sportvereinigung von 1904 Arheilgen teil. Die von ihnen be=
300 Meter Junioren: Hans Schnelle, 1. Sieg, in
300 Meter Junioren: Hans Schnelle, in Sieg, in
800 Meter Jugend: Karl Müller knapp hinter dem
Schwedenſtaffel: Zweiter Platz bei ſchwerer Kon=
Die Handballer des Vereins trugen geſtern ein Privat=
ſpiel
gegen Jugendkraft=Frankfurt aus. Die Mannſchaft war
Reinhart
Fiſcher
Schröder
Michel
Aßmann
Peters
Dieſe Umſtellung bewährte ſich zum Teil ſehr gut. Der
Spiel mit 7:3 für ſich entſcheiden.
Die Schwimmer weilten zum Teil in Lampertheim, teils in
Bei dem kreisoffenen Schwimmfeſt in Lampertheim wurden
Fehlern der Verteidigung. Trotzdem wollen wir den Kopf nicht erhielten je den zweiten Platz. Erſtere mit 3,05 Minuten, letztere
mit 3,27 Minuten. Auguſt Schwartz belegte bei guter Konkur=
renz
den zweiten Platz im Streckentauchen. F. Knauff konnte
infolge einer Unachtſamkeit nur den dritten Platz im 50 Meter
Bei dem verbandsoffenen Schwimmfeſt des Gießener
3. Platz entſchieden ſich hier nur durch Handſchlag.
Wettgehen über 20 Kilometer in Düfſſſeldorf.
1. Siwert (Neukölln) 2:01,37: 2. Schwab (Schweiz) Bruſt=
Großer deutſcher Sprinterpreis in Münſter.
Laufen. 50, 100 und 200 Meter: 1. Dr. Rein=
3. Wettermann.
Wettkämpfe in Budapeſt.
200 Meter: 1. Houben (Krefeld) 22,2 Sek.: 2. Kurunczy
Ueber 100 Meter trafen Houben und Gerö zuſammen.
wurde eine Pauſe von 20 Minuten eingelegt. Dann gelang ein
von Kirch wunderſchön verwandelt wird. Wenn auch die Hie= guter Ablauf. Beide Läufer waren bis 40 Meter auf gleicher
ſigen knapp und unverdient dazu verloren, iſt das Ergebnis gegen Höhe. Dann kam Houben vor. Gerö gab nach 50 Meter das
ausſichtsloſe Rennen auf. Houben ſiegte in 10,7 Sek., und zwar
gegen den Ungarn Side, 11,4.
In der 4 mal 100 Meter=Stafſel wurde die Kre=
felder
Preußen=Mannſchaft von dem Budapeſter Verein K. O. F.
geſchlagen.
Neuer 10 000 Meter=Rekord von Bedarff.
Der mehrfache Rekordinhaber Bedarff unternahm am Freitag abend
in Düſſeldorf unter offizieller Kontrolle einen Angriff auf den von ihm
gehaltenen Rekord im 10 000 Meter=Laufen. Der Verſuch glückte.
Bedarff verbeſſerte ſeine eigene Höchſtleiſtung von 32:23,3 auf 32:14,2
ſchafts=Entſcheidungsſpiel (1:0) an die 1. Jugend Sportverein und lieferte damit den Beweis, daß ſeine Niederlagen in Stettin nur
Turnen.
Die Meiſterſchaftskämpfe der Deutſchen Turnerſchaft am 30. und 31. Auguſt
in Hannover.
Die Deutſche Turnerſchaft veranſtaltet in dieſem Jahre zum dritten
Male Meiſterſchaftskämpfe in volkstümlichen Uebungen. Der Veran=
ſtaltung
ſelbſt ging eine Rieſenarbeit voraus. Nachdem in den vielen
Gauen der D. T. unter regſter Beteiligung Ausſcheidungen getroffen
waren, fanden in den Kreiſen Meiſterſchaften ſtatt, wobei die Beſten der
Kreiſe ermittelt wurden. Die Meldungen dieſer ſind ſo zahlreich, daß
noch eine beſondere Ausleſe getroffen werden muß.
Die tüchtigen Vorbereitungen, die in Hannover in beſten Händen
liegen, und die herrliche Kampfſtätte laſſen eine glänzende Abwicklung
der Meiſterſchaftskämpfe erhoffen.
Vorläufige Kampffolge.
Samstag, den 30. Auguſt:
Turnerinnen, Vorläufe und Vierkampf, Diskuswurf, Turner, Vor=
kämpfe
und Zehnkampf, 100 Meter, Turner, Vorläufe für Sechs= und
Zehnkampf, Weitſprung, Turnerinnen, Vorkämpfe und Vierkampf, 200
Meter, Turner, Vorläufe, Schlagballwurf, Turnerinnen, Vorkämpfe,
und Entſcheid, Weitſprung, Turner, Vorkämpfe, Sechs= und Zehnkampf,
3mal 1000 Meter=Staffel, Vorläufe, ᛋmal 100 Meter=Staffel, Turnerinnen,
Vorläufe, Schlagballwurf, Turner, Vorkämpfe, 4mal 100 Meter, Turner,
Vorläufe, Kugelſtoßen. Turner, Vorkämpfe und Zehnkampf, 800 Meter,
Turner Vorläufe, 400 Meter, Turner, Vorläufe, 1500 Meter, Turner, Vor=
läufe
, Olympiſche Staffel, Vorläufe, Hochſprung, Turner, Vy=kämpfe für
Sechs= und Zehnkampf, Kugelſtoßen, Turnerinnen, Vorkämpfe und Vier=
kampf
, 100 Meter Turnerinnen, Zwiſchenläufe, Dreiſprung, Vorkämpfe,
4mal 100 Meter, Turner Zwiſchenläufe, 4mal 100 Meter Turnerinnen,
Zwiſchenläufe, Stabhochſprung für Zehnkampf, 100 Meter, Turner,
Zwiſchenläufe, 200 Meter, Zwiſchenläufe, Schleuderball, Turner, und
für Sechskampf, Hochſprung, Turnerinnen, Vorkämpfe und für Vier=
kampf
, Schwedenſtaffel, Vorläufe, Stabhochſprung, Vorkämpfe, Speer=
wurf
, Vorkämpfe und für Zehnkampf, Kreisſtaffel, 10mal 250 Meter,
Vorläufe.
Sonntag, den 3 1. Auguſt.
110 Meter, Hürden, Vorläufe und ſür Zehnkampf, Speerwurf, Turne=
rinnen
, Vorkämpfe und Entſcheidung, 200 Meter, Zwiſchenläufe, Stein=
ſtoßen
, Vorkämpfe und Entſcheidung und für Sechs= und Zehnkampf,
400 Meter, Entſcheidung, Kugelſtoßen, Turnerinnen, Entſcheidung, Drei=
ſprung
, Entſcheidung, 1500 Meter, Entſcheidung, 110 Meter, Hürden,
Zwiſchenläufe, Weitſprung, Turnerinnen, Entſcheidung, Diskuswurf,
Entſcheidung, 200 Meter, Entſcheidung, Hochſprung, Turnerinnen Ent=
ſcheidung
, Speerwurf, Entſcheidung, 800 Meter, Entſcheidung, 110 Meter,
Hürden, Entſcheidung, 4mal 100 Meter, Turner, Entſcheidung, 100
Meter, Turnerinnen, Entſcheidung, Hochſprung, Turner, Entſcheidung,
Weitſprung, Turner, Entſcheidung, Zmal 1000 Meter, Entſcheidung,
Kugelſtoßen, 7½ Kilogramm, Turner, Eutſcheidung, 100 Meter, Turner,
Entſcheidung, 4mal 100 Meter, Turnerinnen, Entſcheidung, Olympiſche
Staffel, Entſcheidung, Schleuderball, Entſcheidung, 1500 Meter für Zehn=
und Sechskampf, Stabhochſprung, Entſcheidung, Schlagballwvurf. Ent= t
ſcheidung, Schwedenſtaffel. Entſcheidung, 5000 Meter, Entſcheidung, Kreis=
ſtaffel
10mal 250 Meter, Entſcheidung.

Höchſtleiſtungsverſuche werden am Sonntag vormittag erledigt.
Wenn durch zu ſtarke Beſetzung etwa des Hochſprungs eine Zerlegung
in Riegen notwendig ſein ſollte, deren Uebungszeiten auf den Tag ver=
teilt
werden müſten, und wenn dadurch ein Wettkampf an der Aus=
führung
einer anderen Uebung behindert werden ſollte, ſo wird Ge=
legenheit
zum Nachholen gegeben.
Neuer Stadionlehrgang der Deutſchen Turnerſchaft.
Vielfachen Wünſchen entſprechend hat ſich die Geſchäftsſtelle um
einen weiteren Lehrgaug bemüht; es findet nun vom 1. bis 13. Septem=
ber
1924 im Stadion Grunewald bei Berlin ein Lehrgang für volkstüm=
liche
Uebungen ſtatt, für den Meldungen bis zum 20. Auguſt in der
Geſchäftsſtelle einzureichen ſind. Die Teilnehmer werden im Stadion
untergebracht (Frauen jedoch nicht) und verpflegt. Höchſt=Teilnehmerzahl
30. Die Lehrgebühr beträgt 50 Mark einſchließlich Unterbringung und
volle Verpflegung und iſt vor Beginn des Lehraanges auf das Poſt=
ſcheckkonto
der Hochſchule, Berlin 128 90 einzuſenden. Von jedem
Teilnehmer ſind Handticher und ein Vorhängeſchloß mitzubringen. Zwei
Decken werden geliefert.
u

Schwimmen.
Internationales Wettſchwimmen in
In den beiden Länderkämpfen blieb die deutſche
leichter Sieger. Der deutſche Meiſter Dahlem hol=
Rückenſchwimmen gegen den Amerikaner Krüger, wäh.
müller in ſeinen Konkurrenzen überlegen war.
Die Ergebniſſe:
50 Meter: 1. Weißmüller, 27 Sek.; 2. Krüger
28,4 Sek.
100 Meter: 1. Weißmüller, 58,4 Sek.
100 Meter Rückenſchwimmen: 1. Dahl
lau), 1:16,6: 2. Krüger, 1:19,4.
Länderſtaffel 10 mal 33½= Meter;
land 3:07,9; 2. Oeſterreich 3:12.
Länderſtaffel 200 Meter Bruſt, 10
Rücken, 66½ Meter Freiſtil: 1. Deutſchle
2. Oeſterreich 5:24,3.
Waſſerball: Vienna WienHellas Magdebur
Berges=Weißmüller.
Der mehrfache deutſche Meiſter Berges=Darmſta
dem Weltmeiſter Weißmüller über 400 Meter auf e
zwinglichen Gegner. Weißmüller ſiegte in 5:11 mit 16
Vorſprung.
Um die deutſche Meiſterſchaft im Waſſerbau
Der ſüddeutſche Meiſter Bayern 07=Nürnberg ſp
den weſtdeutſchen Meiſter Rhenus=Köln. Die Bayern
1:0. Das Tor fiel in der 4. Minute durch den Mittel
In Leipzig ſiegte in der Vorrunde Stern=Leipzig
Weißenfels=Leipzig 8:2. Das Entſcheidungsſpiel
zwiſchen Nürnberg und Leipzig ſtatt.
Rudern.
Meiſterſchaftsregatta des Süddeutſchen Ruderverl
Am Samstag und Sonntag wurde in Frankfurt
48. Regatta des Süddeutſchen Ruderverbands abgehe
gleich wurden die Verbandsmeiſterſchaften im Einer,
Achter ausgefahren.
Die Ergebniſſe::
Senior=Vierer: 1. Freiheit=Mühlheim 3:28,
wärts=Offenbach 3:36,/4. (Beim erſten Start wurde
Kaſtel wegen Kolliſion ausgeſchloſſen.)
Schüler=Vierer (Wanderpreis des Herrn V
Emden), 1260 Meter: 1. Haſſia=Gießen 3:43: 2. Germa
bach 3:47,6; 3. R. C. 03 Mainz 3:56.
Junior=Vierer: 1. Freiheit=Mühlheim 6:23,
mania=Offenbach 6:26: 3. W. Sp. S. Ludwigshafen 6:2
Anfänger=Vierer: 1. Boruſſia=Frankfurt 6:*
wärts=Offenbach 7:02,4; 3. Haſſia=Gießen 7:08. (Gern
ßen gab auf wegen Ruderbruchs kurz nach dem Start.
I. Achter (Reichspräſidentenpreis): 1. Germania
5:35: 2. Germania=Kaſtel 5:37,4. (Vorwärts wegen
erlittenen Bootsdefekts nicht geſtartet.)
Gaſt=Vierer: 1. Germania=Kaſtel 6:23,2:
Mainz 6:24,8. (Haſſia=Gießen kurz vor dem Ziel aufg
Jungmannen=Vierer: 1. Frankf. R.SpV.
6:41: 2. Hellas=Gießen 6:48: 3. R. C. Raunheim 6:50.
Vierer o. St.: 1. Fortung=Mainz 6:49,4.
Junior=Einer: 1. Boruſſia=Frankfurt (Geo
hack) 7:47,81 2. Undine=Frankfurt (C. Schäfer) 8:106.
Junior=Achter: 1. Undine=Frankfurt 6:264
Gießen 6:24,4. (Amicitia=Frankfurt wegen Kollſin
ſchloſſen.)
Meiſterſchafts=Vierer: 1. Vorwärts=Offelbe
2. W. Sp.V. Vorwärts=Mannheim 6:44,2; 3. German
6:49,8: 4. R.C. 03=Mainz 7:08,4.
Meiſterſchafts=Einer: 1. Vorwärts=Offen
Reinecker) 7:25,8: 2. Undine=Frankfurt (C. Schäfer) 7.
II. Achter: 1. Freiheit=Mühlheim 6:00; 2. Haſſt
6:07,8: 3. R. G. 1910=Fechenheim 6:17,4.
Alter Herren=Vierer: 1. Boruſſia=Frankfu:
2. Germania=Kaſtel 4:14,2: 3. Germania=Offenbach 41.
Ermunterungs=Vierer: 1. R. V. 19=Wezle
2. Germania=Offenbach 3:44: 3. Haſſia=Gießen 3:55.
Meiſterſchafts=Achter: Vorwärts=Offenhad
2. Germania=Offenbach 5:52,4; 3. Germania=Kaſtel 5.50

OffenbachHanauer Stadtachter.
In Hanau wurde am Sonntag zum fünftenmal der
Hanauer Stadtachter ausgetragen. Für dieſes Rennen hatt
Offenbacher Rudergeſellſchaft Undine und die Hanauer Ruder
von 79 qualifiziert. Bis zu 1000 Meter lagen beide Bote
ſammen. Offenbach gewann das ſpannende Nennen knapp 1
vor Hanau in 5 Minuten und 30 Sek. Damit geht der
endgültig an die Offenbacher Undine über. Das ſeit
ſtehende Offenbach=Hanauer Achterrennen iſt damit beendet,
beabſichtigt, vom kommenden Jahr, ab Frankfurt mit in de
einzubeziehen.
Tennis.
Deutſche Tennismeiſterſchaften.
Eine Senſation gab es bereits in der Herrenmeite.
Deutſchland, wo Rahe von Rahn nach heftigem Kampf 6.:4, b=
geſchlagen
wurde. Froitzheim=Kreuzer, Landmann und v. Kek.
ten in ihren erſten Spielen wenig Mühe. Dr. Brühler war
6:1, 6:2, 6:1 erfolgreich. Bei den Damen ging es vorläufig d.
raſchung ab. Frau Nebpbach, Frl. Weihermann, Frau Frichle
Stephanus, Frau Uhl und Frau v. Barady kamen ohne Au
in die nächſten Runden. In der Herren=Doppelmeiſterſchaft
Froitzheim=Kreuzer gegen Tümmel=Groos 6:2, 6:4. Dr=
Grandi gegen Lehmann=Mehres 6:4, 6:4 und v. Kehrling
Bauer=Wetzel 6:1, 6:1. Im Gemiſchten=Doppel iſt die Nide
Frau von Varady=Rahn gegen Frau Geard=Roſenberg
merkenswert.
Die erſte Entſcheidung fiel am Sonntag im Herrenlet
Paar v. Kehrling=Rahe ſiegte 8:6, 8:6, 9:7 gegen Landwall=
Die weiteren Entſcheidungen fallen am Montag. In den Le
gab es große Ueberraſchungen. So mußte Froitzheim nach Lt
Kampfe eine Niederlage von Grandy hinnehmen, der 4i0
wann. Bei den Damen verlor unerwarteter Weiſe die.
Frau Friedleben=Frankfurt 3:6, 2:6, gegen Frau Nebbas
hatte vorher gegen Frl. Weihermann mit gleichem Ergehl.
Radfahren.
Meiſterſchaften des Landesverbands Hefſen.
Das Bundesfeſt bildet alljährlich den Höhepunkt des 2
deutſchen Nadſport. Es hat auch diesmal wieder gezeigt, Ae
Leutſcher Radfahrer der führende deutſche Nadſportoerbah.
alle Deutſchen Gaue, beſonders in ſportlicher Hiuſicht, ſi.
tag reichlich zu tun, ſo haben ſich Frankfurt und die anſchle.
beſonders angeſtrengt, um auf dem Bundesfeſt würdig 9. L
ſtortlichen Vettbewerbe, die aljährlich zu erledigen ſind Fl.
gemaß nickt alle pünktlich unter Dach und Fach gebracht De
eiſt im Februar zu Halle der Bund neu eingeteilt wurde. L
meiſterſchaft des Landesverbands Heſſen bereits ausgetro.
ſehlt noch die Meiſterſchaft auf der Landſtraße.
Das alljährlich äusgetragene Rennen Nund um Di.
am kommenden Sonntag einen großen Tag haben, wird De.
oge dieſes Nennen als Meiſterſchaft von Heſſen gelten. 4
Fahrer des Landesverbands, die Anſpruch auf den wetod.
bei, ließen ſich in der Liſte eintragen. Es war ein glücklche..
des durch das Bundesfeſt überlaſteten Landesverbandsporſk.
rich Beck, daß er die Meiſterſchaft dem Beloziped=Elub Durhl
trug. Der Vorſtende des Klußs, Jakob Kunig, ſein Foh.
Naab, mit den Getruen des V69. haben wochenland Sith
um das Neunen glänzend zu geſtalten. Durch die hielch. Se
Bundestages veratlaßt, hat der Veraunſtalter den Neſl.
den 2. Auguſt verlegt. Auf das Nennen ſelbt Leonae. D
unſerer nächſten Nummern noch ausführlich zurüch.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 18. Auguſt 1924.

Seite 2.

Nuy er 229.

RMomtchäft, entenoag, Memmelſäct und Siehmaswefen

ie Jentbehrlichkeit der Ackerſchleife.
Dies erfchleife iſt kein neues Gerät, bereits in den alten
owim iftlichen Lehrbüchern wurde dieſelbe öfters erwähnt
w ihm orzügliche Wirkung lobend hervorgehoben. Früher
ge m) ber faſt nur von einer Benutzung der Ackerſchleife für
Vor= it des Feldes im Frühjahr. Heute iſt dieſes aber an=
Virtſchaften, die intenſiv bewirtſchaftet werden, findet
Acke= eife faſt das ganze Jahr für die verſchiedenſten Arbei=
in
Ver= pung. In ſolchen Betrieben gelangt heute kaum eine
varb=/ um Abſchluß, ohne daß die Ackerſchleife dabei mitge=
ſt
has Es haben jetzt viele der hervorragendſten praktiſchen
zu dwi rkannt, daß wir unter Zuhilfenahme der Ackerſchleife
Ackes el beſſer und billiger beſtellen können.
Das dziel einer jeden Bodenbearbeitung iſt, den Acker in
e zu ſetzen. Zur Erzielung dieſer Aufgabe iſt es erforder=
denn
weren Boden in der Oberfläche fein zu zerkrümeln,
mnürbet ind zu lockern, den leichten Boden dagegen bis zu
m a ſen Grade zu dichten, befeſtigen und decken. Dieſes

der

zwes niz verſchiedene Aufgaben, die durch Anwendung mo=
er
rſchleifen erreicht werden können. Nachdem die
ſche, dwirtſchaftliche Maſchineninduſtrie ſich in den letzten
ſſaren ehender mit dem Ackerſchleifenbau befaßt hat, bringt
Ac yleifen auf den Markt, die eine höchſt vollendete Ar=
liefe
diele Verwendungsmöglichkeiten beſitzen und in ihrer
eit aw Bodenverhältniſſen angepaßt werden können.
Im ühjahr findet die Ackerſchleife zunächſt Verwen=
zu
1 arbeitung der rauhen Furche, Förderung der Boden=
Err ung der Bodenfeuchtigkeit, Beſchleunigung des Kei=
8 des krautſamen, wie Hederich uſw., die dann bei der dar=
nacks
riger Zeit folgenden Bearbeitung reſtlos vernichtet
den ren. Wird der Acker rechtzeitig und ſorgfältig ge=
chift
, 2. tritt die ſo ſehr gefürchtete Zweiwüchſigkeit des Ge=
es r. ein. Hinter dem Kultivator läßt man ebenfalls die
rſchle folgen, damit etwaige aufgeriſſene feuchte Erdſtücke
erk. n und um das Austrocknen der Ackerkrume zu ver=
ern
.
Uebe ie Wichtigkeit des Schleifens im Frühjahr berichtet
erguu ſitzer Schurig=Zuſtow in einem Vortrage, ge=
men
iru.: Düngerabteilung der D. L. G. am 15. Febr. 1922:
Frühjahr iſt das erſte, was meines Erachtens gemacht
merder: 146, daß der Acker, ſobald er abgetrocknet iſt, abge=
leppo
rd. Wenn man ſieht, wie der Boden vielfach liegen
eibt, e abgeſchleppt zu werden, und es kommt nachher die
arme ärzſonne, die ſo ungeheuer trocknet, dann ſoll man
h nioi oundern, wenn nachher das Waſſer zum großen Teil
8 de Joden herausgeht, die Schollen austrocknen und die
eſtellr) erſchwert wird. Deshalb iſt meines Erachtens un=
ding
y twendig, daß jeder genügend Ackerſchleifen hat, denn
komry darauf an, daß dieſe Arbeit im Frühjahr ſo ſchnell
gie nuu gend möglich gemacht wird.
Somme nun zu einer Maßnahme, die vielfach ſehr ver=
drt
S icht wird und ſehr ſchädigend für den Waſſervorrat
8 Bärs iſt, nämlich, daß man im Frühjahr den Boden
ſchhers fgrubbert und ihn vielfach in gegrubbertem Zuſtand
gen k. Einen größeren wirtſchaftlichen Unſinn gibt es
cht.
imDie rſchleife fördert ebenfalls die Vorbereitung des Kar=
Ifeldd beſorgt das Zudecken der gelegten Kartoffeln. Vor
gang 9. Kartoffeln wird durch Schleifen ein ebenes, klares
geſol en, ſo daß das ſpätere Hacken und Behäufeln beſſev;
ſtatten ht. Das Ernten, ſei es durch Hand oder Maſchine
ebexs s durch die Vorarbeit der Ackerſchleife bei der Beſtel=
begy
igt. Für die Herſtellung des Rübenfeldes, welches
eines onders muſterhafte Bearbeitung erfordert, findet die
rſchles umfangreiche Anwendung, wodurch auch viele,
ere W arbeit geſpart wird.
Für. Pflege der jungen Saaten, Wieſen und Weiden iſt
Ackerfi: fe auch von großer Bedeutung. Sie verhindert oder
itigt etwa ſchon eingetretene Kruſtenbildung, vernichtet
im K,4 m begriffenen Unkrautſamen der gedrillten, aber noch
t auf.ü Urfenen Frühjahrsſaaten. Das Schleifen begünſtigt,
g imm ühjahr ausgeführt, die Entwicklung der grünenden
iterſa u .
Endse ril oder Anfang Mai, je nach den vorliegenden klima=
en
Vs ltniſſen, empfiehlt es ſich, die Wieſen, Weidekoppeln
Kleeser zum zweiten Male zu ſchleifen, um etwaige in=
ſchen
andene Maulwurfshaufen zu beſeitigen. Durch eine
Bei blung der Wieſen und Weiden werden dieſe plan=
öig
el! die Erträge geſteigert, das Mähen erleichtert und
e Harz Seit überflüſſig:
Im mmer iſt die Ackerſchleife unentbehrlich bei der
rrbeitrt der Brache. Sie ſchafft einen reinen, klaren Acker.
zr erf: eich wirkt die Ackerſchkeife bei den im Laufe des
Immer= ufgebrochenen Klee= und Weideſchlägen, um dieſe
tzeitig! Ttaufnahmefähig zu machen, welches manchmal mit
t gro. Schwierigkeiten verbunden iſt. Kaum iſt die Oel=
chtern
! sendet, dann tritt die Ackerſchleife wieder in Tätig=
um
geſtürzten Acker für die folgende Winterſaat vorzu=
eiten
an mache es ſich zur Regel; die Ackerſchleife ſtets
R Pflli. und jeder intenſiven Bodenbearbeitung folgen zu

en, dis irkung iſt dann ſtets eine höhere.
Im Fe des Sommers werden die Weidekoppeln wieder=
t
geſo) t, um die Kuhfladen auseinander zu bringen; es
ſteheny rn keine Geilſtellen. Gleichzeitig werden dann auch
kräuts die Ampfer, Diſteln uſw. zermalmt und allmählich
in Abf n gebracht. Für das Schleifen der Weiden, welches
nig 33 aft erfordert, können Jungpferde, Deckſtiere wie auch
he ber; werden.
Im jrbſt werden die geſchälten Felder mit der Acker=
leife
E eitet, damit die Ackerkrume zermürbt, das Unkraut
inichte 3 rd. Durch das Schleifen des geſtoppelten Ackers
rd dasl tere Tiefpflügen ſehr erleichtert. Weiter werden die
der 2 leift, die im Laufe des Winters mit Stall= und
inſtdüx), befahren werden ſollen. Dadurch werden Pferde,
agen, gerſtreuer geſchont und die ganzen Arbeiten gehen
ſſer vsi kten. Neuerdings geht man, ſogar ſo weit, bereits
Herbi n ganzen Acker einzuſchleifen. Rittergutsbeſitzer Frei=
kr
vookichthofen=Boguslawitz ſagt darüber fehr
treffeny einem Bortrage, gehalten bei der Herbſttagung der
7. L. Cr Hildesheim am 11. Oktober 1922:

W xehen mit dem Einſchleppen des Ackers jetzt aber ſo
weit, E. wir möglichſt zu allen Früchten ſchon im Herbſt vor
Winter) Ceppen. Ich halte die Notwendigkeit der ſogenann=
ten
ra=0l. Furche ſeit der Drainage in der Allgemeinheit für
überho! Einſt waren die großen Schollen, deren Kämme etwas
trocken! be gaben, wohl notwendig. Heute iſt das Feld ent=
wäſſer
ocken, und es iſt in keinem Stadium die geſunde
Feuchtti tserhaltung aus dem Auge zu laſſen. Die im Herbſt
leicht e ſchleppten Felder beſtellen ſich beſſer als die in rauher
Furcheſ aſſenen, und wenn im Frühjahr nicht oder zu ſpät
geſchle:3 wird, iſt die ſo dringend nötige Arbeit geleiſtet. Viel,
ſehr bi sſunde Winterfeuchtigkeit wird dadurch erhalten.
Im niter gibt es ſelbſt für die Ackerſchleife keine Ruhe,
um hau zvir angefangen, die Wieſen und Weiden mit Kom=

oſt odendt verem Dünger zu befahren, dann muß dieſe nach er=
(lgtem Iſtreuen das Zerfeinern beſorgen. Es gibt keine
leichmä se Verteilung des Kompoſtes als durch die Acker=
hleife
.
Wir 7, daß die Ackerſchleife in heutiger Ausführung, nach
en neuz). Errungenſchaften der Technik gebaut, während des

ganzen Jahres die mannigfaltigſten Arbeiten in glänzendſter
Weiſe zu verrichten vermag und berufen ſein wird, einſt in der
deutſchen Landwirtſchaft eine große Rolle zu ſpielen.
N. Friedrichſen, Landgut Weidefeld.
* Maſchinenarbeit im Gortenbau.
Bei den gegenwärtig hohen Betriebskoſten, welche vornehm=
lich
durch die hohen Löhne und Materialpreiſe verurſacht werden,
trachten alle Gartenbeſitzer danach, ihre Anlagen auf jede Art
ohne Einbuße der Produktion billiger zu geſtalten und die Kul=
turarbeiten
zu vereinfachen.
Eine ganz weſentliche Verbilligung der Arbeitskoſten, ohne
dabei die Rentabilität und die Erzeugung zu ſchädigen, ſtellt die
Verwendung von Maſchinen dar, oder auch nur die Anwendung
von geeigneten, raſch und ſauber arbeitenden Handgeräten,
durch welche die Arbeit in kürzeſter Zeit geleiſtet wird. Die
Anſchaffung derartiger Apparate macht ſich überraſchend ſchnell
durch die Arbeitserſparnis bezahlt. Die Landwirtſchaft iſt in
dieſer Beziehung dem Gartenbau weit überlegen, denn dort wer=
den
in gut geleiteten Betrieben ſtets nur die geeignetſten Geräte
zu den verſchiedenen Arbeiten benutzt. Nicht in dieſem Maße iſt
es im Gartenbau der Fall, wenn auch zugegeben werden muß,
daß die größeren Betriebe und Plantagen bereits zur Maſchinen=
arbeit
übergegangen ſind. Aber ſieht man ſich in dieſer Hinſicht
einmal die mittleren und lleineren Betriebe, die kleineren
Handelsgärtnereien, die Siedlungsgärten und alle jene Anlagen
an, in welchen der Beſitzer mit feinen Angehörigen die geſamte
Arbeit allein leiſtet, ſo findet man oft nicht den einfachſten Appa=
rat
, wie ihn zum Beiſpiel ein Furchenzieher darſtellt, ſondern
nur die ſeit alters her gebräuchlichen Werkzeuge. Gerade in
all den Anlagen, in denen wenige Leute viel leiſten müſſen, wäre
die Verwendung von geeigneten Maſcht, n eine ungeheure Zeit=
und Kräfteerſparnis. Man denke nur, welche Erleichterung eine
Handhackmaſchine (Räderhacke) darſtellt; gibt es doch von die=
ſer
Modelle in den verſchiedenſten Ausführungen, welche auch
in den kleineren Betrieben verwendbar ſind und für die engſten
Reihenpflanzungen eingerichtet werden können. Eine ſolche
Räderhacke ſtellt mit ihren verſchiedenen Teilen ein Univerſal=
inſtrument
dar zur Unkrautbekämpfung, Bodenlockerung und
=Bearbeitung. Wenn auch der Einzelne bei Verwendung von
einer Hackmaſchine ſeine gewohnte Einteilung etwas ändern
muß, um die Vorteile dieſes Gerätes ganz ausnutzen zu
können, ſo wird man in Kürze mit dieſer Aenderung verſöhnt
ſein in anbetracht der Arbeitsſchnelligkeit, die man hierdurch
erlangt.
Noch mehr im argen liegt die Verwendung von Sämaſchinen
im Gartenbau. Hier mag viel der Umſtand mit Schuld tragen,
daß dieſe Apparate für den mittleren und kleineren Betrieb teils
zu teuer, teils zu groß und für kleinere Landſtücke und Beete
nicht zu gebrauchen ſind. Wie bei der Anwendung der Hand=
hackapparate
ſo zeigen ſich auch bei der Sämaſchinen viele Vor=
teile
. Zuerſt möge die Samenerſparnis genannt werden, die
bei den gegenwärtigen hohen Preiſen ſehr ins Gewicht fällt;
zweitens erreicht man gleichmäßige Saattiefe und weite. Ferner
bietet ſie alle Annehmlichkeit der Reihenſaat, weiterhin gleich=
mäßiger
, nicht zu dichter Aufgang der Samen, ſchnelles, ſauberes
Arbeiten. Sämaſchinen für den Gartenbau gibt es ebenfalls in
verſchiedenen Modellen, welche ſich für Anlagen von verſchie=
dener
Größe eignen.
Keine Vermehrung ohne Ausleſe!
Auch in Kleingärten iſt es allgemein üblich, die Nachzucht
von Erdbeerpflanzen aus den eigenen Anlagen zu gewinnen.
Mit Bedacht wählt man die ſtärkſten Jungpflanzen aus, um neu
Becte dami: zu beſetzen. Trotzdem geht oft der Ertrag im Laufe
der Jahre deutlich zurück. Dafür können natürlich verſchiedene
Umſtände verantwortlich ſein, an einen ſehr wichtigen denkt
man aber gewöhnlich nicht: Vermehrung unfruchtbarer Pflan=
zen
. Wenn man ſeine Erdbeeren zur Blüte= und Fruchtzeit auf=
merkſam
beobachtet, findet man ſtets große Unterſchiede in der
Blühwilligkeit und Tragbarkeit. Manche Pflanzen zeigen ein
ſtarkes geſundes Blattwachstum, bringen aber wenig oder kleine
Früchte; dafür treiben ſie viel kräftige Ausläufer mit ſchnell
wachſenden Jungpflanzen, die ſich dem Unkundigen ſpäter als
beſtes Pflanzengut zu empfehlen ſcheinen. Dieſe Ableger der
unfruchtbaren Pflanzen ſind natürlich ebenfalls wertlos in
Pflanzungen, bei denen es auf den Fruchtertrag ankommt. Hier
gibt es nur ein Mittel, und zwar ein ſehr einfaches: alle in der
Blütezeit als faule Träger erkennbar geweſene Pflanzen ſind
zu entfernen und dem Kompoſthaufen zuzuführen. Von den am
beſten früchtenden Büſchen aber, die man durch beigeſteckte Merk=
ſtäbe
kenntlich machte, nimmt man weitere Nachzucht.
Aehnlich verfährt man beim Rhabarber. Hier kommt es
auf die Blattentwicklung an, während die Blütenſtiele uner=
wünſcht
. ſind. Durch Ausleſen müſſen wir auch hier immer
nutzbarere Pflanzen heranziehen, die reichlich Blätter an langen,
ſtarken Stielen erzeugen, aber keine Neigung zum Blühen zei=
gen
. Dieſe vegetative Vermehrung, wie man die Bildung von
neuen Pflanzen aus Wurzelteilen der alten, aus Ablegern und
Stecklingen, im Gegenſatz zur geſchlechtlichen Vermehrung durch
Samen nennt, iſt vorzüglich geeignet, die erwünſchten Eigen=
ſchaften
der Mutterpflanze zu ſteigern. Bei Obſtbäumen führt
das Pfropfreis das Leben des Mutterbaumes vervielfältigt
fort. Daß man Pfropfreifer nur von beſten Trägern nimmt, iſt
ſelbſtverſtändlich. Hier hat aber am Nutzwert des Baumes
freilich auch die Unterlage großen Anteil. Auch bei den Beeren=
ſträuchern
erreicht man wüchſigere, geſündere Büſche mit größe=
ren
Früchten, wenn man Steckholz, Ableger und Wurzelſproſſen
nur von beſten Mutterpflanzen verwendet.
In gleicher Weiſe beobachtet man bei der Ausleſe von
Pflanzen, die guten Samen im Sinne der Höherzüchtung her=
vorbringen
ſollen, alle Entwicklungsmomente, die auf die Frucht=
bildung
von Einfluß ſind.
Vom Wiederauffriſchen welkender Pflanzen.
Bei allen Topfpflanzen, namentlich, wenn ſie auf dem Bal=
kon
oder am Fenſter ſtehen, kann ſich jedes Verſehen in der regel=
mäßigen
Waſſerzufuhr bitter rächen. Dieſe Pflanzen welken
dann meiſt ſehr ſchnell und erholen ſich ſehr ſchwer wieder. Es
gibt aber ein ausgezeichnetes Mittel, um wertvolle Pflanzen wie=
der
zu beleben, nämlich der Kampfer, der ja auch beim Menſchen
dazu dienen muß, ein verlöſchendes Leben wieder anzufachen.
Man ſtellt eine geſättigte Löſung von Kampfer in Alkohol her.
Von dieſer Löſung gießt man einige Tropfen in ein ungefähr
einen Liter Waſſer enthaltendes Gefäß. Zuerſt wird die Kampfer=
löſung
eine dünne Decke lilden, ſich jedoch allmählich mit dem
Waſſer miſchen. Dann ſtellt man die welken Pflanzen in das
Waſſer. Nach zwei bis drei Stunden werden die zuſammengefal=
lenen
Blätter ſich wieder ausdehnen, die jungen, herabhängenden
Triebe ſich aufs neue erheben und die trockene Rinde wieder feſt
und ſaſtig werden. Nun bringe man die Pflanze in gute Erde
und halte die Sonnenſtrahlen ſolange von ihr fern, bis die Wur=
zeln
Boden gefaßt haben. Sollen große Pflanzen oder Bäume
wieder belebt werden, ſo kann man die Wurzel in das mit Kamp=
ferlöſung
gemiſchte Waſſer ſetzen und Stamm= und Zweigſpitzen
damit befeuchten; wenn möglich ſtellt man aber die ganze Pflanze
ins Waſſer. Bei Pflanzenteilen wird von jedem Stengel vor
dem Eintauchen in das Kampferwaſſer erſt ein Stück friſch abge=
ſchnitten
, weil dann die Zellen leiſtungsfähiger werden.

Verhütet Aſtbrüche bei Obſibäumen.
Alljährlich gehen Unmengen von Obſt dadurch verloren, daß
überladene Aeſte abbrechen, obwohl ſolche Unfälle verhältnis=
mäßig
leicht zu verhindern ſind. Man braucht die fruchtſchweren
Aeſte nur rechtzeitig zu ſtützen.
Die einfachſte Stütze iſt die von Natur gabelförmige Stange.
Hat man keine ſolche bei der Hand, ſtellt man ſie ſelbſt her durch
Einſchlagen eines ſtarken, 4= bis 5zölligen Nagels, der mit altem
Stoff umwickelt wird, oder ſtellt zwei Stangen auf, die mit einem
Querholz verbunden werden. Wer ſich die Mühe der Selbſtan=
fertigung
nicht machen will, kann ſich Haken aus geſtanztem Eiſen=
blech
kaufen, die man auf jede Holzſtange ſchieben kann. Das
hierfür vorgeſehene Loch hat zackige Nänder, ſodaß der Haken in
jeder gewünſchten Höhe feſthält. Durch eine Wölbung des Bleches
an den Stellen, wo der Aſt aufliegt, wird eine Verletzung der
Rinde vermieden. Die Stützen werden etwas ſchräg nach außen
in die Baumkrone geſtellt und der Aſt an geeigneter Stelle, am
beſten dort, wo er ſich gabelt, unterſtützt. Bei beſonders ſchwerem
Behang ſtellt man auch wohl eine lange kräftige Fichten= oder
Kiefernſtange ſenkrecht am Baumſtamm auf und verbindet ſie
in verſchiedener Höhe durch Stricke mit den Hauptäſten. Dabei
muß man darauf achten, daß die Stütze nicht einſeitig belaſtet
wird und dadurch aus ihrer ſenkrechten Lage kommt, ſonſt kann
es geſchehen, daß ſie bei zunehmender Laſt bricht.
Reißen zwei Aeſte an einer Gabelung der Bildung ſolcher
Gabelungen begegnet der aufmerkſame Obſtpfleger durch ent=
ſprechenden
Schnitt auseinander, ſo kann man den Schaden
noch heilen, ſofern der Aſt nicht geknickt iſt. Man verbindet dann
beide Aeſte durch mehrere Strickverbindungen und verkürzt dieſe
dann durch Drehen eines dazwiſchen geſchobenen Holzftückes,
ähnlich dem Spannen einer Säge. Dann grenzen die Wund=
flächen
ſo eng aneinander, daß ſie zuſammenwachſen, um ſo
beſſer, wenn die Wundränder mit Baumwachs überdeckt werden.
Sind aber Aeſte unrettbar abgebrochen, dann müſſen bei
Steinobſtbäumen nach dem Glattſchneiden der Schnittflächen die
Holzteile mit alter Oelfarbe beſtrichen werden, während die
jüngere Holzſchicht und die Nindenränder fünfmal mit Holzeſſig
einzureiben ſind, worauf man den freien Rand mit Baumwachs
überſtreicht. Beim Kernobſt iſt die Behandlung mit Eſſig über=
flüſig
.
Soll eine große Obſtwunde raſcher vernarben, als dies ohne
Beihilfe geſchieht, dann wird der Vernarbungsring alljährlich an
ſeiner ſchmalen Seite gegen die Wundſtelle zu mit der Meſſer=
ſpitze
durchſchnitten, wodurch eine vermehrte Zellbildung erfolgt.
Hautreizende Pflanzen.
Alle oberirdiſchen Organe unſerer einheimiſchen Brenneſſel=
arten
verurſachen bekanntlich nach Berührung einen lokalen
Hautausſchlag, kleine rundliche, gewöhnlich rote, ſtark juckende
Erhebungen, die nach kurzer Zeit wieder verſchwinden. Die
Brennborſten dieſer Neſſelgewächſe haben am Ende ein kleines,
verkieſeltes Köpfchen, das bei der Berührung leicht abbricht; nun
dringt das Haar in die Haut ein und ergießt in ſie eine ſehr
kleine, aber augenblicklich wirkende Menge einer bisher nicht
näher bekannten giftigen Subſtanz. Ganz anders, man möchte
ſagen heimtückiſch, wirken einige Primelarten, insbeſondere die
ſogenannte Becherprimel, eine ſehr bekannte und beliebte, in
vielen Spiekarten kultivierte Zimmerpflanze. Auch hier ſind die
Hagre die Ekzeuger und Träger einer hautreizenden Subſtanz=
Dieſe Haare ſind jedoch von ganz anderer Beſchaffenheit als die
Borſten der Brenneſſeln. Eine mechaniſche Verletzung der Haut
durch ſie iſt vollſtändig ausgeſchloſſen, da ſie ganz weich ſind und
mit einer größeren runden Zelle endigen. Dieſe Köpfchenzelle
ſondert aber eine Subſtanz ab, die der Träger des hautreizenden
Giftes iſt. Gelangt dieſes Sekret auf die Haut des Menſchen, ſo
wirkt es nicht wie das Gift der Brenneſſel augenblicklich, ſondern
es vergehen ſtets einige Stunden, ja ſogar mehrere Tage, bis die
erſten Zeichen einer beginnenden Ekzembildung ſich bemerkbar
machen. Dieſe ſehr auffallende, ſpät eintretende Wirkung des
Primelhautgiftes iſt auch die Urſache geweſen, daß man lange
Zeit keine Ahnung von der mitunter außerordentlich unangeneh=
men
Eigenſchaft dieſer ſchönen Zimmerpflanze hatte. Die durch
dieſes Primelgift entſtandene Hauterkrankung, die mitunter erſt
in zwei bis drei Wochen heilt, iſt durch mehr oder weniger weit
ausgebreitete Blaſenbildung und heftiges, namentlich in der
Nacht auftretendes Jucken äußerſt läſtig; ſie kann wie manche Bei=
ſpiele
gezeigt haben, durch fortgeſetzte Infektion viele Wochen
lang dauern und durch Uebertragungen des Giftes durch die
Hände auf allen möglichen Körperſtellen auftreten, wenn die Ur=
ſache
nicht rechtzeitig erkannt und das einzig ſicher wirkende Mit=
tel
angewendet wird: Entfernung der Primel aus dem Zimmer.
Die Fütterung der Zucht= und Legeenten.
Die Gefräßigkeit der Enten veranlaßt die Entenhalter leicht,
zu viel zu füttern. Eine knapp gefütterte Zuchtente legt aber
ſchneller, wenn ſie plötzlich gutes Futter bekommt, als eine zu
fette, die erſt durch Hungern dazu gebracht werden ſoll. Bei
einer gut gefütterten Ente muß der Bruſtknochen deutlich fühl=
bar
, die Bruſt aber trotzdem ſchön vollfleiſchig ſein. Nach Maß
oder Gewicht abzugeben, wieviel eine gute Zuchente zu ihrer
täglichen Erhaltung braucht, iſt ſchwer, denn nach Raſſen und
Haltungsbedingungen kann man ſagen: morgens erhalten die
Tiere ſo viel Weichfutter, daß der Kropf annähernd gefüllt er=
ſcheint
. Abends verabreicht man gröberes Schrot von Hafer,
Mais, Gerſte oder Weizen. Auch Roggen verträgt die Ente gut.
Man füttert ſoviel, wie die Tiere in 10 bis 15 Minuten auf=
nehmen
, wenn man das Getreide auf den Boden ſtreut. War
die Morgenfüterung zu knapp, machen die Enten ſchon zeitig am
Nachmittag durch heftiges Geſchrei höchſt nachdrücklich auf dieſen
Fehler aufmerkſam, ſo daß man bald die nötige Futtermenge
abzuſchäzen weiß.
Die Ente frißt alles, ſelbſt das noch, was alle anderen Haus=
tiere
außer den Schweinen verſchmähen. Sehr geeignet ſind
Küchenabfälle, Treber, Melaſſe, Kartoffelflocken, Kartoffeln, alle
Getreidearten, in welcher Form immer Eicheln, Kaſtanien in
vorbereitetem Zuſtande, eigentlich überhaupt alles, was ein
Enten= oder Schweinemagen nur aufnehmen und verarbeiten
kann. Größere Haushaltungen oder landwirtſchaftliche Betriebe
können die Abfälle, die ſonſt auf Dünger= oder Kompoſthaufen
wandern, wenn ſie für einen Entenmagen nur halbwegs ver=
daulich
erſcheinen Geruch und Geſchmack iſt dabei völlig
Nebenſache , nicht zweckmäßiger verwerten, als im Enten=
futtertrog
.
Für Züchter, die alles Futter kaufen müſſen, mögen folgende
Futterzuſammenſtellungen für die Zuchtenten als Anhalt dienes:
4 Teile Kartoffeln, 2 Teile Weizenkleie. 1 Teil Getreideſchrot
und 1 Teil Fiſchmehl. Ein ſehr gutes Legefutter iſt: 3 Teile
Getreideſchrot, 2 Teile Kleie, 2 Teile Helianthiknollen, Kartoffel=
ſchalen
, Kohlblätter oder ein anderes Maſſe erzeugendes Futter=
mittel
von geringerem Nährwert und 1 Teil Fiſchmehl, Gar=
neelen
oder Fleiſchmehl. Letzteres iſt aber im Verhältnis zu den
Erfolgen teurer als Fiſchmehl, aber zur Abwechſelung gut.
Ein anderes Futtergemenge ſetzt ſich zuſammen: 1. Teil Malz=
keime
, 2 Teile Kartoffelflocken, 1 Teil Kleie und 1 bis 2 Teile
Fiſchmehl. Zu einem Drittel der Geſamtmenge können Küchen=
abfälle
dazu gegeben werden. Der Fiſchmehlzuſatz verringert
ſich, je mehr Fleiſchabfälle in den Küchenreſten enthalten ſind,
und erhöht ſich, wenn dieſe fehlen.

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teile

Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 18. Auguſt 1924,

Das deutſche Herz.

61)

Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)

Urſa hatte im über die Schulter geſehen, während er ſchrieb.
Auch er ſtand auf. Sie berührten ſich nicht, aber ſahen mit tränen=
den
Augen auf die ſchimmernden Schriftzüge, lange lange, bis die
Schrift getrocknet war.
Halt! ſagte ſie und zog das Blatt hinweg. Es dürfen
keine Tränen darauf fallen. Sie würden dein Blut verwiſchen.
Aber nun, wie ſoll ich es aufbewahren?
Hans beſann ſich, dann eilte er an ſeine Truhe, hob den Deckel
und kramte darinnen. Er kam an den Tiſch zurück und hielt ein
kleines Ding in der Hand.
Hier iſt ein hölzernes Oſterei, das mir einmal meine liebe
Mutter aus Miltenberg mitbrachte. Man kann es aufſchrauben.
Er tat es. Urſa faltete das Blatt, legte es in das Ei, ſchraubte
den Deckel darauf und ſchob die Gabe in ihr Kleid.
Ich danke dir, ſagte ſie. Und nun will auch ich dir etwas
ſchenken.
Sie griff in ihren Buſen und holte ein Ringlein heraus, das
ſie an einer ſeidenen Schnur um den Hals getragen hatte. Sie
hob die Schlinge über ihr Haupt, neſtelte den Goldreif heraus
und hielt ihn ins Licht.
Er gehörte meiner Mutter. Aber ſie hat ihn nie getragen.
Er fand ſich bei ihren Sachen, als ſie zum Kriegsvolk entwich.
Sie hat ihn wohl von meinem Vater erhalten in jener Nacht, die
für ihn
Sie ſtockte.
So ſüß und ſo groß war, voller Liebe, voller Feuer und
nichts mehr.
Sie beugten ſich über das Licht und betrachteten ihn mitein=
ander
. Es war ein breiter Reif von edelſter Kunſt. Er tug einen
mattweißen Stein, über den eine rote Flamme zuckte. Um die
Faſſung herum ſtand eine Schrift.
Ich verſtehe ſie nicht, ſagte Urſa. Kannſt du ſie leſen?
Es iſt Italieniſch, erwiderte Hans. Er las und wurde er=
ſchüttert
.
Wie heißt es doch?"
Hamore dolce e la morte, zu deutſch: die ſüße Liebe und
der Tod
Sie ſahen ſich mit großen Augen an, faſt erſchrocken über die
Stimme aus den Flammen und aus der Nacht. Es wurde ihnen
feierlich zumut.
Urſa riß ſich aus den Empfindungen los.
Erlaube! ſagte ſie ſchüchtern. Gib mir deine linke Hand.
Wenn du einmal deine Frau herzeſt, dann ſoll die linke Hand
nicht wiſſen, was die rechte tut.
Sie ſteckte ihm den Ring an den Goldfinger und betrachtete
ſeine Hand mit ſeligem Lächeln.

Nun geſtatte, daß ich dir danke, ſagte er, errgiff ihre beiden
Hände über dem Knöchel und dem Rücken, führte zuerſt die Linke
und dann die Rechte an ſeine Lippen und küßte mit zarteſtem
Kuß die roſigen Fingerſpitzen.
Urſas Angeſicht leuchtete verklärt.
O, wie iſt dieſe Liebe ſo einzig ſchön! flüſterte ſie.
Nun aber wollen wir Abſchied nehmen. Wozu anders ſind
wir vorhin aufgeſtanden?"
Sie lächelte wehmütig.
Hans ſah ſie an mit einem großen Blick. Zuerſt ſah er ihr
in die Augen, dann maß er ſie vom Scheitel bis zur Zehe.
O, daß wir uns im Kriegslager träfen! Auf einmal ſtehſt
du da, lachend, mit dem gefüllten Becher. Und ich ſage: Urſa, es
ging heute heiß her!. Gib mir zu trinken.: Was frag iſt dann
nach deiner Vergangenheit? Wenn ich dich nur habe!
Oder, fuhr ſie fort, und es blitzte aus ihren Augen, ich
ſtehe in der finſteren Nacht am Weg, du reiteſt vorbei und ſiehſt
mich nicht. Aber ich erkenne dich und rufe dir zu: ,Hans, ich
bin’s! Du wirfſt das Pferd herum und nimmſt mich zu dir in
den Sattel.
Hans ſah ſie an mit trunkenen Augen.
Die ſüße Liebe und der Tod! Er wollte die Arme nach ihr
ſtrecken.
Nicht ſo, Hans, ſagte ſie beſchwichtigend. Nur die zarte
Liebe iſt ſüß; die wilde Minne ſie flüſterte ſoll aus der
zarten aufſteigen, übermächtig, ſo daß alles ſchweigt und zittert,
und wie ſie kommt, ſo ſoll ſie gehen, als ob ſie ein Sturm wäre
aus Gottes Fingern. Aber die zarte Liebe bleibt zurück, ſchüch=
tern
, verwundert, aber bald wieder fröhlich und getroſt; o, die
iſt ſüß!
Du Wiſſende! ſagte Hans und ſah ſie bewundernd an.
Ich hab alles raſch gelernt. Weißt du, ich bin ein Kind der
Liebe, und für die Liebe bin ich da. Nun aber lebe wohl!
Sie faßten ſich an den Händen und ſtanden wie ein Paar, das
im Reigen geht.
Urſa ſagte in ſingendem Ton:
Wir ſtanden auf einem Lindenblatt,
Einem maiengrünen Lindenblatt.
Ein Engelein hat es gebrochen.
Ein Wind, der hat es hergeweht,
Ein Wind, der hat es fortgeweht.
Wo bleißen wir beide, ich und du?"
Sie ſchwiegen und ſahen einander an in Todestraurigkeit.
Da tat ſich die Tür auf. Drei Menſchen ſtanden auf der
Schwelle und ſchauten herein.
Urſulas erſter Blick flog angſtvoll nach der Stelle, wo das
Lager ſtand. Das Bett war unberührt. Die beiden ſtanden neben=
einander
, unverwirrt, ruhigen Blicks. Auf dem Tiſch das bren=
nende
Licht und daneben die aufgeſchlagene Bibel.
Was ſoll das? fragte Hans.

Die bei dir iſt, iſt eine Ehefrau, ſagte Friedrich
der Stimme. Sie ſtand heute vor dem Altar. Sie a
Gatten."
Das wiſſen wir beide, ſagte Hans.
Was hat ſie bei dir zu ſchaffen?"
Wir ſind zuſammen Kinder geweſen und ſind z
aufgewachſen, jagte Hans, ſeine Stimme brach, und
kämpfen gegen die aufſteigende Rührung. Wir habe
genommen.
Haſt du ein gutes Gewiſſen, mein Sohn?
Er hat es! rief Urſula.
Der gegenüber? ſagte Hans bitter und wies
Ein beſſeres als der Vater!"
Friedrich erbleichte.
Urſula wandte ſich zu der aufhorchenden Barbara
ſie in den Hof, damit ſie die wartenden Burſchen for
dem Hochzeiter melde, die Braut ſei bei der Herrſcha
Friedrich hatte ſich gefaßt.
Geh jetzt, Urſa, zu deinem Manne.
Erlaube, ich geleite ſie, ſagte Hans und ſchri
Braut zur Stube hinaus.
Ein Klafter weit von der Türe lag die Hunds
dem Boden. Urſa trat darauf und glitt aus. Har
und ſchaute zu Boden.
Ach, die Hundspeitſche! ſagte er bitter. Die
die alte Barbara mit dem Lichte hinter euch hertrager
Die Hundspeitſche weiß nicht, wie ſie hierher kor
Urſula, hob das Ding auf und barg es hinter ihrem
Geſtatte, Vater, ſagte Hans und ſchaute über d
zurück, daß ich morgen fortreite.
Friedrich blieb ſtehen und rief dem Vorwärtsi
nach: Halt! Wohin willſt du?
Alle waren ſtehen geblieben mitten auf der We
Urſula, die die hinterſte war, hob das Licht über den
Stiegenbaum.
Wohin, iſt einerlei, nur fort von hier. Ich halte
länger daheim aus.
Nun gut, du ſollſt gehen, aber nicht nach Böhmer
in die Niederlande und nicht nach Italien. Kriegsdier
du nirgends, Hans. Im übrigen ſteht dir die Welt
Was ſoll mir die offene Welt, wenn ich hinaus
ohne Schwert? Ich will nicht weit. Ich will zu ein
Freunde, um einmal in anderen Wäldern zu jage
einem anderen Tiſch zu ſitzen.
So gehe zu Philipp von Helmſtadt nach Lauffen.
Damit mich meine Patin Margarete erziehe? Lie
Zu Reinhard von Eemmingen nach Guttenberg
Alexander von Helmſtatt nach Biſchofsheim?
Das eine iſt mir ſo lieb wie das andere, Vater.
Nur laß mich morgen fort!

(Fortſetzung folgt.)

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