Einzelnummer 20 Goldpfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
K
Moigenzeitung der Landeshaupiwavt
Pöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 220
Samstag, den 9. Auguſt 1924.
187. Jahrgang
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Dollar — 4.20 Marh. —
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erſiſcht
zeigen=
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der A
Bel
aufträge und Leiſſung von Schadenerſatz.
Konkurs oder gerſchtliſcher Beſtreibung fällt-ſeder
Rabatt weg. Bankionto: Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter 8 Natlonalbank.
Tage „hoffnungsvoll,” aber noch nicht geregelt. — Die Franzoſen holen ſich neue
Mtinzen und Pollmachten in Paris. — Nach London Finanzminiſterkonferenz in Paris.
(ag4
9u
Reort tagang der Konferenz.
tbericht unſeres Sonderkorreſpondenten.
erich
ertr
M. London, 8. Auguſt.
e Sachverſtändigen haben ihren Plan, am Freitag
vor=
ihre Arbeiten abzuſchließen, nicht durchführen können.
ußten vielmiehr ihre Beratungen am Nachmittag wieder
men. Infolgedeſſen mußte auch die Sitzung der
en „Vierzehn” am Nachmittag bald wieder vertagt
, dn ihr die Berichte, nicht vorgelegt werden konnten.
onald hat ſich vorbehalten, einen Termin für
ächſte Sitzung anzugeben, da — wie er ſagte —
Hauptbeteiligte der Konferenz in London nicht anweſend
rden. Macdonald ſelbſt will wegen einer
Familien=
eit nach Schottland reiſen. Das Entſcheidende
daß Herriot am Samstag früh nach Paris
und erſt Montag wieder zurückkehrt. Man
deshalb an, daß die nächſte Sitzung nicht vor
ag ſtattfinden wird. Aus fränzöſiſcher Quelle wird
an=
t, daß der Grund der Reiſe Herriots nach Paris
renzen zwiſchen Herriot und Nollet wegen
umung des Ruhrgebietes ſeien und daß Herriot
des=
n Wunſch habe, am Sonntag vormittag mit dem fran=
Miniſterrat ſowie am Sonntag nachmittag mit
ſrien Parlämentariern Fühlung zu nehmen
die Zuſtimmung einer Mehrheit für ſeine
ᛋiten in der Ruhrräumung zu ſichern.
41 Schiedsgericht auch in der Transſer=Frage.
London, 8. Aug. Die Sitzung der Miniſterpräſidenten
be=
ſich heute vor ihrer Vertagung mit einem Abſchnitt aus dem
Der Treuhänder ſoll nach dem Dawesgutachten das Recht
delder, die er wegen Gefährdung der deutſchen Valuta nicht
and abführen kann, in Deutſchland ſelbſt anzulegen. Hierzu
ufſtellung einer Liſte der Anleiheobjekte erforderlich. Es war
geſehen, daß ein Einſpruch Deutſchlands genügen ſollte, um
egenſtände von der Liſte zu ſtreichen. Dagegen wünſchen die
n, daß der Einſpruch durch die deutſche Regierung nicht die
tſcheidung bedeuten ſolle, daß vielmehr auch hier ein
Schieds=
nzuſetzen wäre, welches über den Einſpruch der deutſchen
Re=
endgültig zu entſcheiden hätte. Zu einer Einigung iſt man
mmen, vielmehr wurden die in London anweſenden Mitglieder
eskomitees aufgefordert, über dieſe Fragen ein neues Gutachten
eiten. Dieſes Gutachten wird der Konferenz bei ihrer
näch=
ung vorgelegt werden. Die Gutachter ſind die Herren Young,
ey, Stamp und Peretti.
ti
G tiy=Peramwortung der Mächte für die Anleihe.
London, 8. Aug. Zu der heutigen Sitzung der großen
verlautet weiter, daß ſie ſich mit der Frage der
Verantwort=
ir die Aufbringung der Anleihe befaßt haben. Die getroffene
ung geht dahin, daß anſtelle der alleinigen Verantwortlichkeit
nds für die Sicherheit der Anleihe eine kollektive
Verantwort=
er geſamten beteiligten Mächte in Ausſicht genommen iſt. Die
Leite Fortſchritte der Konferenz hängen nun von den Arbeiten der
Ausſchüſſe ab. Bisher ſind einzelne Ausſchüſſe noch im Rück=
NnS t ihren Arbeiten.
* die Beratungen des dritten Komitees verlautet, daß die bei
der T rweiſungskommiſſion angeſammelten Guthaben auf Rparations=
(ont — ht von dem Ueberweiſungskomitee bezw. von ſeinem Vorſitzen=
Deutſchland angelegt werden ſollen, ſondern daß die einzelnen
Nax gen entſprechend einem noch feſtzuſetzenden Verteilungsſchlüffel
über Guthaben ſelber verſügen können, in welcher Weiſe und bis zu
welck Betrage die ihnen zuſtehenden Gelder in Deutſchland Anlage
ſiundes Ilen. Die einzelnen Regierungen übernehmen ſomit ſelber die
ders ortung für die ihnen zufließenden Gelder, welche nicht
über=
traa” erden können.
Au.
OAige Fornchritte in den Kommifſionsbergtungen.
biak
füg!
die
heu —
kanz
for
Fa
ndon, 8. Aug. (Wolff.) Wie hier verlautet, kann der
e Fortgang der Verhandlungen ſowohl
be=
auf die allgemein herrſchende Atmoſphäre, wie auch auf
lichen Ergebniſſe als durchaus befriedigend ange=
*2 verden. Die augenblickliche Lage der Konferenz kann
13 „hoffnungsvoll” aber noch nicht geregelt
PSen. Es iſt zu erwarten, daß die Beratungen des Zeiten
ſſes über die wirtſchaftliche Räumung des Ruhrgebietes
ormittag vollkommen erledigt werden. Mit Sicherheit
genommen werden, daß ſich dieſer Ausſchuß im weſent=
MDes nigen birch.
London, 8. Aug. Die heutigen Beratungen des
und dritten Komitees haben derart günſtige Fortſchritte
daß noch heute abend dieſe beiden Komitees ihre
Arbei=
nden werden. Die kommende Konferenz der
8miniſter in Paris dürfte ſich, wie an zuſtändiger
* Stelle erklärt wird, wahrſcheinlich in erſter Linie mit
* age beſchäftigen, ob die Koſten für die Nuhr=
Aung aus dem allgemeinen
Neparations=
beſtritten werden ſollen. Auf keinen
wird auf dieſer Konferenz über das Problem
keralliierten Schulden verhandelt
wer=
nd man weiſt in hieſigen unterrichteten Kreiſen darauf
die Beſürchtungen, die in dieſer Beziehung in
Waſhing=
wurden, zu Unrecht beſtehen.
*
Reparationskommiſſion hat der „Times” zu=
1 deutſche Geſetz betreffend die Bildung
neuen deutſchen Emiſſionsbank gebilligt
* Protokoll betreffend die Cinſetzung der im Dawesplan
enen Kontrollſtelle und der Beteiligung der Deutſchen
amen.
Kriſeinnerhalb der franzöſiſchen
Seieganon.
Herriot reiſt nach Paris.
Paris, 8. Aug. Der diplomatiſche Berichterſtatter der
Havas=Agentur teilt mit, daß Miniſterpräſident Herriot
mor=
gen, Samstag, in Begleitung von Kriegsminiſter
Nollet und Finanzminiſter Clémentel nach
Paris reiſen werde. Herrnot beabſichtigt, den
Mini=
ſterrat über die ſchwebenden diplomatiſchen Verhandlungen
zu unterrichten und ihn wegen der Haltung zu befragen,
die die franzöſiſche Delegation ſchließlich bei den beiden noch
ſtrittigen Fragen auf der Londoner Konferenz einnehmen ſoll:
die Frage der militäriſchen Räumung des Ruhrgebiets
und die Frage der Beibehaltung der
franzöſiſch=
belgiſchen Eiſenbahner auf den rheiniſchen
Eiſen=
bahnen. Der Miniſterpräſident und ſeine Mitarbeiter werden
nicht länger als 24 Stunden von London abweſend ſein.
Un=
mittelbar nach dem Miniſterrat werden ſie Paris verlaſſen, ſo
daß ſie Sonntag abend wieder in London ſein
könnten.
Herriot habe heute vormittag in der kurzen Sitzung der
Delegationsführer, die von 10 bis 11 Uhr dauerte, Macdonald
von ſeinem Plane Mitteilung gemacht. Der Berichterſtatter fügt
hinzu, die Reiſe der franzöſiſchen Bevollmächtigten nach Paris
dürfe nicht als gleichbedeutend mit einer Kriſe in den Arbeiten
der Konferenz betrachtet werden. Aber es ſei natürlich, daß der
Miniſterpräſident, unmittelbar bevor er ſich in Beſchlüſſen binde,
die ſowohl hinſichtlich der Regelung der Reparationsfrage als
auch der Sicherheiten von Bedeutung ſeien, ſich in volles
Ein=
vernehmen mit ſeinen Kollegen zu ſetzen beabſichtige, die er faſt
einen Monat nicht habe konſultieren können. Morgen vormittag
vor der Abreiſe Herriots würden die ſechs
alli=
ierten Delegationsführer noch eine Sitzung
abhalten.
Zwieſpalt zwiſchen Herriot und Nollet.
Paris, 8. Aug. (Europapreß.) In der Frage der
mili=
täriſchen Räumung ſollen zwiſchen General Nollet und
Herriot weitgehende Meinungsverſchiedenheiten
beſtehen. General Nollet möchte die Frage der Räumung der
Ruhr vor allem vom Sicherheitsſtandpunkte aus beurteilt wiſſen.
Für ihn iſt die Ruhr vor allem ein Sicherheitspfand, das nicht
aufgegeben werden ſollte, bis Deutſchland ſich den
Beſtimmun=
gen des Verſailler Vertrages über die Militärkontrolle gefügt
hat. General Nollet möchte deshalb die militäriſche Räumung
der Ruhr nicht auf einen beſtimmten Tag feſtgeſetzt wiſſen. Der
Zwieſpalt zwiſchen Herriot und Nollet ſcheint
übrigens in London ſchon ſeit Beginn der Konferenz beſtanden
zu haben, im beſonderen ſchon, als Herriot ſeine Zuſtimmung
dazu gab, die Reparationskommiſſion tatſächlich ihrer bisherigen
ausgedehnten Vollmachten zu berauben. General Nollet
ſoll bei dieſer Gelegenheit zweimal mit ſeiner
Demiſ=
ſion gedroht haben. Der Gegenſatz trat ferner auch geſtern
anläßlick, des Beſuches Herriots bei den deutſchen Delegierten
zu Tage. Der General weigerte ſich beharrlich, Herriot zu
be=
gleiten, und alle Verſuche des Finanzminiſters Clémentel, ihn
verſöhnlich zu ſtimmen, ſcheiterten. Der Beſuch Herriots
ent=
ſpringt ſomit nicht einer Kriſe innerhalb der Konferenz, ſondern
einer ſolchen innerhalb der franzöſiſchen Delegation. Wenn der
Miniſterrat in der Frage der militäriſchen Räumung der Ruhr
Herriot Recht geben wird, ſo dürfte wohl mit einer Demiſſion
des Generals Nollet zu rechnen ſein.
SD. London, 9. Aug. Aus der franzöſiſchen Delegation wird
dem Vertreter der Telegraphen=Union angedeutet, daß die Reiſe
Her=
riots nach Paris mit Meinungsverſchiedenheiten in der Frage der
Ruhrräumung mit ihm und Nollet zuſammenhänge und daß deshalb am
Sonntag der Miniſterrat ſowie die Parteiführer vor der Entſcheidung
zu Rate gezogen werden ſollen. Gleichzeitig ſoll auch die
Ueber=
tragungsfrage im Kabinett durchgeſprochen werden. Die Franzoſen
be=
klagen ſich darüber, daß ſie bei der deutſchen Delegation mit ihren
Wünſchen auf ein Handelsabkommen wenig Entgegenkommen gefunden
hätten. Die Franzoſen weiſen ferner darauf hin, daß nach ihrer
Auf=
faſſung das Dawesgutachten eine erhebliche Verminderung der Rechte
Frankreichs aus dem Verſailler Vertrag, wenn auch nicht formal, ſo
doch der Sache nach mit ſich bringe, ſo daß es deshalb irrig ſei, der
öffentlichen Meinung in Frankreich begreiflich zu machen, daß
Frank=
reich mit der Annahme des Dawesplanes das Ruhrgebiet räumen müſſe.
Sie ließen aber durchblicken, daß ſie auch für die Schwierigkeiten der
Deutſchen Verſtändnis hätten und ſich deshalb auch mit der Räumung
der Ruhr zu beſtimmter Zeit abfinden wollten. Man erwarte, daß die
Konferenz ſpäteſtens in der kommenden Woche, am Mittwoch oder
äußer=
ſtens am Samstag, ihr Ende finden werde. Man ſpricht ganz beſtimmt
davon, daß Herriot noch vor ſeiner Pariſer Reiſe eine vertrauliche
Be=
ſprechung mit dem deutſchen Außeuminiſter Streſemann haben werde. I
* Gefechtspauſe.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Herriot und Nollet haben die Abſicht, nach Paris zu fahren,
am Montag aber ſchon wieder in London zu ſein. Es wird
großer Wert auf die Feſtſtellung gelegt, daß dieſe Reiſekeine
Rückwirkung auf die Konferenz haben werde, daß
es ſich vielmehr für Herriot, darum handelt, verſchiedene
innerpolitiſche Fragen in Ordnung zu bringen.
Wenn Herriot und Nollet nach Paris fahren, ſo ſcheint bei dem
franzöſiſchen Miniſterpräſidenten nur das eine Streben
vorzu=
herrſchen, ſich von dem Miniſterrat Richtlinien und
Voll=
machten für ſein Verhalten in der Frage der militäriſchen
Räumung der Sanktionsgebiete und der Frage der
4000 Eiſenbahner geben zu laſſen. Er ſelbſt hat zwar heute
wieder gemeinſam mit den Belgiern und Deutſchen geſprochen,
fürchtet ſich aber, ſelbſtändig Entſcheidungen zu treffen. Es ſei
im übrigen auch hier feſtgeſtellt, daß alle Befürchtungen,
die deutſcherſeits an die Reiſe geknüpft werden, und
Ge=
rüchte, es ſei ein Kompromiß zuſtande gekommen, nach dem 4000
Regieeiſenbahner zurückbleiben, unbegründet ſind. Die
deutſche Regierung hat immer wieder ihren
diesbezüg=
lichen Standpunkt dargelegt, und wir ſehen auch nicht
ein, weshalb ſie davon abweichen ſoll, zumal ihre Stellung
in dieſer und der Räumungsfrage nach den letzten Londoner
Informationen als außerordentlich günſtig angeſehen
wird.
In den bisherigen Beſprechungen über die Räumungsfrage
hat ſich e; en, daß auf der Gegenſeite nicht nur die rechtlich
einwandfreie Auffaſſung der Deutſchen voll anerkannt wird, daß
ſie ſogar auf eine übereinſtimmende Unterſtützung ſämtlicher
Delegationen rechnen kann. Ja, daß bei den Franzoſen darüber
hinaus die Stimmung für eine Räumung geſtiegen iſt. Die
ver=
ſchiedenen Unterhaltungen haben aber gezeigt, daß die
Fran=
zoſen ſich die Ruhrräumung gerne durch einen dem alten
Handelsvertrag entſprechenden neuen abkaufen laſſen
möchten. Wie weit die deutſche Delegation hierin
entgegen=
kommen wird, bleibt abzuwarten. Erwogen wird anſcheinend,
den Franzoſen wenigſtens vorläufige
Vereinba=
rungen für eine Uebergangszeit zuzugeſtehen. Ob ſich
jedoch ein ſolcher Weg beſchreiten laſſen wird, erſcheint nach der
Haltung der deutſchen Induſtrie, die es ſatt hat, ſich noch länger
zugunſten der franzöſiſchen Wirtſchaft benachteiligen zu laſſen,
doch recht fräglich. — Um den Franzoſen jeden Grund zur Angſt
vor einem etwaigen deutſchen, an ſich überhaupt nicht möglichen
Ueberfall, zu nehmen, wird man vielleicht auf den ſeinerzeit
von der Regierung Cuno angebotenen Sicherheitsvertrag
zurückgreifen. — Die Arbeit ſelbſt hat erfreuliche Fortſchritte
gemacht, ſo daß damit gerechnet wird, daß anfangs nächſter
Woche eine Gefechtspauſe eingelegt wird, die mit Beſprechungen
über außerhalb der Konferenz liegende Streitfragen ausgefüllt
werden ſoll. Im Anſchluß daran wird aber wohl die Frage der
Sachlieferungen erörtert werden, die Frankreich über den
Verſailler Vertrag hinaus fortgeſetzt ſehen will. Dies wird aber
von der deutſchen Delegation ſtrikte abgelehnt werden. Die
zwiſchendurch erfolgte Rückkehr der Franzoſen wird übrigens
Klarheit darüber ſchaffen, welchen Standpunkt man in Paris
einnimmt und ob der engliſche Optimismus berechtigt iſt, daß
eventuell ſchon am Dienstag oder Mittwoch kommender Woche
das Schlußprotokoll unterzeichnet werden kann.
Die Verhandlangen der
A
Reparatonskommiſton.
Inoffizielſe Beſprechungen mit Dr. Luther.
London, 8. Aug. (Wolff.) Ueber die geſtrigen
Verhand=
lungen der Reparationskommiſſion meldet der diplomatiſche
Be=
richterſtatter des „Daily Telegraph”, die Kommiſſion habe
in inoffizieller Sitzung mit Hilfe der Juriſten Mittel erörtert,
um die Schwierigkeiten betr. die Zuſtändigkeit der
Reparations=
kommiſſion bei den Verhandlungen mit den Deutſchen über die
Fragen, die außerhalb des Teiles 8 des Friedensvertrages
liegen, zu umgehen. Folgendes Verfahren ſei ſchließlich
ange=
nommen worden: Die Regierungen (d. h. die Konferenz)
werden an die Reparationskommiſſion ein
Protokoll überſenden betr. der Punkte, die
außerhalb des Verſailler Vertrages liegen
und die ſich auf die Sachlieferungen und den
Transfer beziehen. Dieſer Bericht werde dann von der
Kommiſſion zu den zu ihrer Jurisdiktion gehörenden Problemen
hinzugefügt werden.
Geſtern nachmittag hatten Bradbury und Delacroix den
Be=
ſuch des deutſchen Finanzminiſters Dr. Luther und anderer
De=
legierter erhalten und mit ihnen inoffiziell die Fragen erörtert,
die zwiſchen der Kommiſſion und den Deutſchen behandelt
wer=
den ſollen. Dieſe inoffizielle Zuſammenkunft werde, wie man
erwarte, morgen nachmittag zu offiziellen Verhandlungen über
ein neues Protokoll zwiſchen der Kommiſſion und den Vertretern
der deutſchen Regierung führen. Solche Punkte, über die keine
ſofortige Löſung gefunden werden könnte, würden als annexe
behandelt werden, die ſpäter zu erörtern ſeien. Die Kommiſſion
habe offenbar den lebhaften Wunſch, nach Paris zurückzukehren.
Ihre Beziehungen zur Konferenz ſeien „ſehr entfernt”.
Unſerer heutigen Ausgabe liegt
Sae biegerart
Dgswiegtl i. At md Wort
bei.
Seite 2.
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loſen
man
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die
San
wär
Bun
bere
Darmſtädter Tagblatt, Sarnstag, den 9. Auguſt 1924.)
Rummer 22c
Der Stand der Arbeiten.
Teilweiſe Einigung. — Auf der Suche nach Löſungen.
Paris, 8. Aug. (Wolff.) Ueber den Stand der Arbeiten auf
der Londoner Konferenz meldet der „Matin”:
Verfehlungen und Sanktionen ſowie Zuſammenſetzung der
Repko: Keine uhüberwindlichen Schwierigkeiten.
Die Franzoſen haben daß Wort „Flagrante Verfehlung” definiert,
es bedeutet „beabſichtigte Verfehlung‟. Die Deutſchen haben jedoch ihre
Stellungnahme aufrecht erhalten und erklären, daß ſie über jede
Abän=
derung des Anhangs 2 des Abſchnitts 8 des Friedensvertrags gehört
werden müſſen. Sie werden ihre Forderungen ſchriftlich begründen.
Induſtrielle Rtumung des Ruhrgebiets.
Die Alliiertn ſahen den Brrmn der lukaken Pfänder in die
all=
gemeinen Pfänder m iuer Pewado hon z0 Zugen von der Aufgabe der
inneren Zollgrenze an vor. Als Schlußdatum für die Räumung war
der 15. Oktober feſtgeſetzt. Dieſes Datum iſt auf den 5. Oktober
ver=
legt worden. Schwierigkeiten beſtehen noch hinſichtlich der Forderung,
daß Deutſchland innerhalb von 40 Tagen die erſte Rate für die Annuitat
zahlen ſoll, die der Plan Dawes vorſieht. Die Alliierten haben
nun=
mehr zugeſtanden, daß innerhalb 45 Tagen alles das, was im
Ruhr=
gebiet vereinnahmt wird, dem Generalagenten für die Zahlungen
über=
wieſen wird. Jedoch verlangen die Franzoſen und Belgier den Abzug
der Beſatzungskoſten. Die Deutſchen haben dieſen Vorſchlag abgelehnt.
Amneſtie
Ueber dieſe Frage iſt ein Abkommen erzielt worden inſofern, daß
für alle noch nicht abgeurteilten Fälle beiderfeits Amneſtie gewährt wird.
(Der „Matin” betont ausdrücklich, durch dieſe Abmachung ſeien die
Sepa=
ratiſtenführer gerettet worden.) Was die noch im Gange befindlichen
und ſchon abgeurteilten Fälle betrifft, ſo iſt der deutſchen Forderung
nachgegeben worden.
Sachlieferungen.
Hier beſtänden noch ernſte Schwierigkeiten. Die deutſche Regierung
weigert ſich, in irgend einer Weiſe die Sachlieferungen über den im
Friedensvertrag feſtgeſetzten Zeitpunkt hinaus zu garantieren. Man
ſuche jetzt nach einer anderen Löſung.
Transfer.
Auch hier wurde nach einer neuer Kompromißformel geſucht.
Nach dem „Quotidien” iſt in dieſer Frage eine Einigung erzielt
worden. Nach dieſem Blatt beſtehen nur noch zwei Schwierigkeiten:
Einmal in der Frage der Sachlieferungen, in der übrigens die
franzö=
ſiſche Regierung nicht nachgeben könne und nicht nachgeben werde, und
das andere Mal in bezug auf die Zahlungen, die vor dem 5. Oktober
zu leiſten ſind und die der Vorſchlag der Alliierten für die
wirtſchaft=
liche Räumung vorſieht.
*
„Daily Expreß” ſchreibt, alle beteiligten Parteien,
Alli=
ierte wie Deutſche, ſeien der Meinung, daß der geſtrige Tag bei
weitem der arbeitsreichſte und auch befriedigendſte geweſen ſei.
Die Atmoſphäre ſei als außerordentlich befriedigend
bezeichnet worden, und nichts ſei geſchehen, was man als eine
ernſte Stockung bezeichnen könnte. Die Alliierten hätten
zahl=
reiche von den Deutſchen vorgebrachte
Vor=
ſchlage als vernünftig, und für die Regelung
geeignet befunden.
Der Berichterſtatter des „Daily Herald” ſchreibt, man
erhalte den Eindruck intenſivſter Tätigkeit und allgemeiner
Ent=
ſchloſſenheit, um die Arbeiten der Konferenz in der nächſten Woche
zum Abſchluß zu bringen. Dieſem Optimismus liege der
zunehmende Glaube zugrunde, daß in der Frage der militäriſchen
Räumung des Ruhrgebietes eine Einigung erzielt werde.
Franzöfiſche Widerſtände in der Sachlieferungsfrage.
London 8. Aug. (Wolff.) Beträchtlich
ſchwieri=
ger als im Zweiten Ausſchuß erſcheinen die
Verhandlun=
gen im Dritten Ausſchuß, da von franzöſiſcher Seite die
Nei=
gung beſteht, bezüglich der Sachlieferungen Dinge
durchzuſetzen, die Deutſchland ſchwerlich zugeſtehen kann. Nach
dem Verſailler Vertrag enden die Farbſtofflieferungen im Jahre
1925, die Kohlenlieferungen 1930. Hinſichtlich der Kohle handelt
es ſich um die grundſätzliche Frage, ob man über den
abgeſchloſſe=
nen Vertrag in einzelnen Punkten hinausgehen ſoll.
Franzöſi=
ſcherſeits zeigte ſich das Beſtreben, chemiſche Produkte, die
natür=
lich keine Naturalprodukte ſind, unter den Begriff „
Naturalliefe=
rungen” zu ſtellen. Die Erfüllung dieſer Forderung würde die
Fortdquer des bisherigen Druckes auf Deutſchlands chemiſche
Induſtrie und eine weitere Verhinderung ihrer Unabhängigkeit
auf dem internationalen Markte bedeuten. In der Frage der
Sachlieferungen kann von deutſcher Seite den franzöſiſchen
For=
derungen auf Holz und chemiſche Produkte nicht nachgekommen
werden. Dieſe Frage wird, wie zu erwarten iſt, vom Rat der
Vierzehn behandelt werden, weil es ſich um eine prinzipielle
Frage handelt. Ueber politiſche Fragen entſcheidet letzten
Endes die Vollkonferenz. Es beſteht die Anſicht, daß das
bis=
herige Ergebnis der Verhandlungen
Deutſch=
land keinerlei Grund gibt, enttäuſcht zu ſein,
da auf alliierter Seite mit bemerkenswerter
Sachlichkeit auf die deutſchen Argumente
an=
ſcheinend eingegangen worden iſt. Dies trifft
eben=
ſowohl für die Sanktionsfrage wie für die Frage der
Definition der Verfehlungen, wie ſchließlich auch für die
Am=
neſtie zu, in der durch die Ausmerzung des unerträglichen
Satzes, daß nur amneſtiert werden ſolle, ſoweit die Sicherheit
der Beſatzungstruppen nicht gefährdet werde, nun ſichergeſtellt
iſt, daß auch der letzte Deutſche amneſtiert werde.
Vom Tage.
Die Reichsindexziffer für die Bebenshaktung iſt
gegenüber der Vorwoche unverändert.
Nach einer Meldung aus Hamburg beſchloß der Hamburger
Senat, das Protektorat über den Hamburger Ortsverein des
Reichsbanners „Schwarzrotgold” zu übernehmen.
Das im Auguſt 1921 zwiſchen Deutſchland und Italien
vereinbarte Handelsabkommen iſt für neun Monate
ver=
längert worden.
Nach einer Meldung aus Singapure hat die Hafenpolizei
den deutſchen Dampfer Albert Vögler von der
Stinnes=
geſellſchaft beſchlagnahmt, der eine Waffenladung für China an
Bord gehabt haben ſoll.
Wie die „Narodne Politica” mitteilt, beabſichtigt die tſchechiſche
Regierung die Zahl der Gaue herabzuſetzen. Bei dieſer
Gelegenheit ſollen die beiden deutſchen Gaue von Karlsbad und
Böh=
miſch=Leipa beſeitigt und den tſchechiſchem Verwaltungsgebieten
an=
gegliedert werden.
In ſpäter Abendſtunde wird bekannt, daß zu dem Empfang in der
amerikaniſchen Botſchaft in London, zu welcher auch
Reichs=
außenminiſter Dr. Streſemann geladen iſt, auch Herriot
eingeladen ſei.
Wie wir hören, wird die Reichsregierung vorausſichtlich
un=
mittelbar nach Schluß der Londoner Konferenz den
Reichstag zuſammenberufen, um ihm die für die
Durch=
führung des Dawesgutachtens notwendigen Geſetzentwürfe vorzulegen.
Der Pfälzer Regierung iſt neuerdings von der
Inter=
alliierten Rheinlandkommiſſion eine Liſte mit 111 6
Ausgewieſe=
nen übereicht worden, denen die Rückkehr erlaubt worden iſt.
Auf der Liſte befinden ſich auch ſolche Pfälzer, die ſeinerzeit wegen
Ab=
wehr der Separatiſtenbewegung ausgewieſen worden waren.
Nach polizeilicher Unterſuchung der kommuniſtiſchen
Spio=
nageorganiſation haben 6 Mitglieder der
Sowjet=
geſandtſchaft in Warſchau an der Spionage aktiv
teilge=
nommen. Auf Veranlaſſung des Außenminiſteriums wurden dieſe
Mitglieder der Sowjetgeſandtſchaft aus Polen ausgewieſen.
Das Kommuniſtiſche Zentralkomitee in Warſchau
wurde geſtern gerade in dem Augenblick verhaftet, als eine Sitzung
ſtatt=
fand, in der die Bearbeitung eines Aufrufes zum allgemeinen
General=
ſtreik vorgenommen wurde. Eine große Menge Agitationsmaterial
wurde beſchlagnahmt.
Aus Belgrad wird gemeldet, daß der Londoner Vertreter
Jugoſlawiens bei den alliierten Mächten Proteſt dagegen
ein=
gelegt habe, daß der Vertreter Jugoſlawiens zu den Beratungen der
Reparationskommiſſion in London nicht hinzugezogen wurde. Dieſes
Vorgehen habe in Belgrad einen ſehr ſchlechten Eindruck hervorgerufen
wodurch ſich die Regierung veranlaßt ſehe, auf die möglichen Folgen
dieſer Brüskierung Jugoſlawiens hinzuweiſen.
Die Konferenz der baltiſchen Staaten, die für den
22. Auguſt anberaumt war, wird mit Rückſicht auf die Londoner
Kon=
ferenz erſt nach Ende dieſer ſtattfinden.
Die Vertreter Rußlands und Japans haben die
Ver=
handlungen zur Wiederherſtellung der
diplomati=
ſchen Beziehungen wieder aufgenommen.
Der engliſch=ruſſiſche Vertrag iſt geſtern nachmittag
6 Uhr von Macdonald und Ponſonby und der ruſſiſchen
Delegation unterzeichnet worden.
Die Erklärungen des Kolonialſekretärs Thomas im
Parla=
ment über die iriſche Grenzfrage haben, wie berichtet wird, in Irland
beruhigend gewirkt. Macdonald hat dem Präſidenten
Coſgrave ein Schreiben überſandt, in dem er ihn der
Aufrichtigkeit der britiſchen Regierung verſichert,
„Daily Mail” glaubt, daß an der geplanten Pariſer
Konfe=
renz der alliierten Finanzminiſter Muſſolini
teil=
nehmen werde. Es ſei auch möglich, daß Macdonald an ihrer
Schluß=
ſitzung Anteil nehmen werde.
In amerikaniſchen Bankkreiſen wird der Meinung Ausdruch gegeben,
daß die Ermäßigung des Rediskontſatzes des Federal
Reſerveboard in New York von 3½ auf 3 Prozent auf
die Auslandsanleihen, insbeſondere auf die Ausgabe der deutſchen
An=
leihe, eine günſtige Wirkung haben werde.
Nach einer telegraphiſchen Meldung des amerikaniſchen Geſandten
in Honduras hat dort der Bürgerkrieg von neuem begonnen.
Das Ende der Feindſeligkeiten iſt vorerſt nicht abzuſehen.
mEE
Die Legende vom deutſchen Reichtum.
Eine Anterredung mit Reichsfinanzminiſter Or. Luther.
London 8. Aug. (Wolff.) Die „Weſtminſter Gazette‟
veröffentlicht ein Interview eines ihrer Mitarbeiter mit dem
Reichsfinanzminiſter Luther, in dem dieſer nach Darſtellung der
chwierigen Lage des deutſchen Mittelſtandes und Widerlegung
der Legende vom Reichtum der deutſchen induſtriellen Klaſſe
ausführt, die Frage der Ruhrbeſetzung ſtehe mit Deutſchlands
Zahlungsfähigkeit in ſo innigem Zuſammenhang, daß es ſchwer
ſei, zu ſehen, wie irgendeine Löſung der gegenwärtigen
Schwie=
rigkeiten erreicht werden könnte, ohne daß dieſe Frage in den
Vordergrund der Erörterungen geſchoben werde. Abgeſehen von
den rein wirtſchaftlichen Intereſſen ſei auch die moraliſche Seite
der Frage in Betracht zu ziehen, wenn man erreichen wolle, daß
Deutſchland von ganzem Herzen am Wiederaufbau mitwirke.
Der Berichterſtatter bemerkt: Niemand, der mit Luther
geſpro=
chen habe, könnte nur einen Augenblick an ſeiner arfrichtigen
Hoffnung zweifeln, daß eine Vereinbarung erreicht werden
könnte.
Einleitung der
Räumungsverhandlangen.
Die Franzoſen verlangen deutſche Zugeſtändniſſe.
Paris, 8. Aug. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter
„Petit Pariſien” glaubt zu wiſſen, daß heute eine Verhand
zwiſchen den deutſchen, franzöſiſchen und be
chen Miniſtern über die Frage der militäriſchen Räun
des Ruhrgebietes eingeleitet wird. Für dieſe Verk
lungen ſehe man etwa 3 bis 4 Tage vor. Der Plan, der ge
durch General Nollet und Finanzminiſter Clämentel
engliſchen Miniſtern unterbreitet wurde, fordere als Zu,
ſtändnis für die militäriſche Näumung die
mobiliſierung der Reichspolizei, alſo der ar
Polizei, ſowie die eventuelle Kontrolle der (
waffnung Deutſchlands und fordere ſchließlich
zum endgültigen Abzug des franzöſiſchen
belgiſchen Heeres aus dem Ruhrgebiet die Fortſetz
der Beſetzung der Kölner Zone durch die brit
Truppen auf Grund einer Art Mandat, das der Völker
England übertrage.
Der diplomatiſche Berichterſtatter des „Daily T
graph” meldet, daß die franzöſiſchen und belgiſchen Mi
geſtern abend ſehr lange Beſprechungen über die
der militäriſchen Räumung des Ruhrgebietes abgeb
hätten.
Ueber den geſtrigen BeſuchHerriots beim deutſ
Reichskanzler ſchreibt das „Oeuvre”, nunmehr ſe
Kontakt hergeſtellt, nun würden die direkten
handlungen über die militäriſche Räumung des R
gebietes beginnen.
Wir haben bei anderen Konferenzen erlebt, daß Lor
im Dunkel der Nacht Rathenau einen Beſuch abgeſtatte
und er hat recht daran getan, ſo zu handeln. Jetzt aber
zum erſten Male ſeit dem Kriege die Chefs der franzöſiſcher
deutſchen Regierung in hellem Sonnenlicht ſich gegenſeiti
ſprochen.
Franzöſiſcher Miniſterrat.
Paris 8. Aug. (Wolff.) Nach einem heute von
abgehaltenen Miniſterrat wurde folgendes Comm
gué herausgegeben:
„Im Einvernehmen mit dem Miniſterpräſidenten ſol
Generalſckretär bei der Miniſterpräſidentſchaft, Iſrgel
Samstag nach London reiſen und Herriot von den im Ka
aufgetauchten Bemerkungen über die Wiederaufnahme der
lamentariſchen Tagung unterrichten.”
Während jedoch der Miniſterrat noch im Gange
beſchloß Herriot ſchon, die Unterbrechung der Londoner
ferenz am Wochenende dazu zu benutzen, um mit dem G
Nollet und dem Finanzminiſter Clémentel nach Paris zu
und dem Präſidenten der Republik und ſeinen Miniſterko
über den Stand der Londoner Verhandlungen Bericht z
ſtatten.
Der Miiſterrat iſt für Samstag abend 10 Uhr is
zuſammenberufen. Herriot wird gegen 9 Uhr in Paris einty
Unterbrechung der Verhandlungen über
Generalinſpektion.
* Berlin, 8. Aug. (Priv.=Tel.) Die zwiſchen den z
digen deutſchen Stellen und der interalliierten Militärkor
kommiſſion geführten Verhandlungen ſind, wie bereits
ku=
meldet, im Augenblick unterbrochen worden, als der Pre
der Kontrollkommiſſion, der franzöſiſche General Walch, die
nach Paris berufen wurde. Die Unterhandlungen, die auf
ſcher Seite von General Strempl geführt wurden, haben
nur ein Einverſtändnis in der Frage der Reihenfolge, in d.
Generalinſpektion vorgenommen werden ſoll, erzielt.
werden die früheren Werke der Rüſtungsinduſtrie beſuch
dann die Organiſation und Bewaffnung der Schutzpolize
Reichswehr geprüft. Mit dem Beginn der Kontrolle kann
ſtens einige Tage nach Abſchluß der Londoner Konferenz
net werden. — Zu dem aus Dresden und anderen Städt
meldeten Perſonalwechſel innerhalb der Kontrollkommiſſit
fahren wir, daß es ſich in allen Fällen nicht um einen Aus
der Offiziere, ſondern vielmehr um eine Vergrößerung de
zelnen Kommandos handelt. Durch den Umſtand, daß in
mehr ſtattfand, wurde auch die Kommiſſion naturgemäß
nert. Zu der bevorſtehenden Generalinſpektion iſt aber
ein=
füllung ihres Perſonalbeſtandes notwendig geworden.
*Südweſideutſche Kunſtausſtellung
Darmſtadt 1924.
II.
Auf dem Plakat der Südweſtdeutſchen Kunſtausſtellung iſt
in einer Ecke ein Blumentopf dargeſtellt, aus dem drei Reiſer
emporwachſen, die verſchieden groß ſind. Wenn dieſe Symbolik
einen Sinn hat, ſo kann ſie nur die Kunſt der drei Länder Baden,
Heſſen und Württemberg meinen, und, in dieſer Reihenfolge
betrachtet, iſt Heſſen am ſtattlichſten, Württemberg am kleinſten.
Ob wirklich das Plakat dieſes Urteil abgeben wollte, iſt nicht ſehr
wahrſcheinlich, tatſächlich jedoch dürfte es mit der allgemeinen
Anſchauung übereinſtimmen. Wie ſchon geſagt, zeigt ſich in der
heſſiſchen Gruppe der Ausſtellung am ſtärkſten das Beſtreben,
die Kunſt einer neuen Entwicklung zuzuführen; hier ſind die
Pfadfinder nach dem unentdeckten Lande der Zukunft. Die Welt
der Formen tritt nach der Zerſtörungsſucht des Expreſſionismus
wieder klarer hervor, aber das Problem, die Kunſtentwicklung
weiter zu führen, wird mehr auf dem Gebiet der Farbe als dem
der Formen geſucht. Das Publikum iſt im allgemeinen gewohnt,
Bilder nur zu betrachten; unſere Sprache hat für die richtige
Art des Sehens der Kunſtwerke den Ausdruck „ſchauen‟. Das
Schauen geht über das Sehen hinaus; es iſt dem künſtleriſchen
Erfaſſen nahe verwandt, es verbindet Einzelheiten des
Kunſt=
gegenſtandes, ahnt die Seele des Kunſtwerkes und die Abſicht
deſſen, der es ſchuf. In der Seele des Betrachters, der zu
ſchauen verſteht, entwickelt ſich als Frucht die äſthetiſche Luſt,
die ein Widerſchein der Schaffensfreude des Urhebers iſt. Dieſes
innere Erlebnis braucht nicht notwendig von dem Gegenſtande
der Darſtellung auszugehen; es kann auch die Farbe ſein. Bei
einem nicht geringen Teile der heſſiſchen Künſtler iſt die Farbe
das Grundelement der Bildwirkung. Deshalb müßte bei einer
Beſprechung der Künſtausſtellung das Beſchreiben der
Farb=
wirkungen voranſtehen und einen breiten Raum einnehmen, der
uns nicht zu Gebote ſteht. Auch iſt feſtzuſtellen, daß alle
Be=
ſchreibung nicht den Eindruck ſelbſt erſetzen kann. Gerade das
Leuchten der Farben kann den Widerſchein der Eingebung des
Künſtlers in dem Genießenden erzeugen und ihn über ſich ſelbſt
erheben. Weit wichtiger iſt es, die ſeeliſchen Vorgänge des
Schauens auf ſich wirken zu laſſen, als ſchnell fertig zu ſein mit
dem Urteil „gut” und „ſchlecht”. Ob allerdings das Erheben
über ſich ſelbſt bei vielen Betrachtern auf der diesjährigen
Kunſt=
ausſtellung ſo weit geht, daß ſie das Göttliche in der Kunſt öfters
empfinden, erſcheint doch ſehr fraglich. Bei allen dieſen
Einwen=
dungen wollen wir jedoch nicht den Kulturwert einer Ausſtellung
wie die gegenwärtige aus den Augen verlieren. Dieſer geht
von ihr als Geſamtheit aus, weit weniger von den
Einzelerſchei=
nungen, den einzelnen Gemälden, Graphikern oder Plaſtikern.
In früheren Zeiten iſt es der Jugend ſehr ſchwer gemacht
worden, auf den Kunſtausſtellungen neben dem Alter noch
eini=
germaßen zur Geltung zu kommen. Die beſten Plätze waren ihr
verſagt; in der Ausſtellungsleitung war die Jugend gar nicht
oder kaum vertreten. Sie wurde auch nicht von Ihresgleichen
beurteilt, wenn es ſich darum handelte, welche Gemälde zu einer
Ausſtellung zugelaſſen werden ſollten. Alt und jung iſt ſo recht
in Gegenſatz geraten, und, von den großen Kunſtſtädten
aus=
gehend, haben dieſe Gegenſätze anderwärts, auch in Darmſtadt,
feſten Fuß gefaßt. Jahrzehnte ſind nun bereits über dieſe
Kämpfe hingegangen, ein Ausgleich iſt jedoch noch nicht erfolgt,
vielleicht auch gar nicht im Intereſſe der Kunſtentwicklung
ge=
legen. Aber heute iſt der Stand der Dinge doch ſo, daß die
jüngere Künſtlergeneration Oberwaſſer und die ältere allen
An=
laß zu Klagen hat. Auf der diesjährigen Ausſtellung auf der
Mathildenhöhe machen die älteren Künſtler gegenüber den
jün=
geren noch nicht ein Drittel aus. Und dieſe Alten ſind doch der
ruhende Pol in der Flucht der Erſcheinungen. Sie ſind
gewiſſer=
maßen das Rückgrat der Ausſtellung, denn das Publikum findet
bei den Kunſtwerken von Trägern bekannter Namen vielfach erſt
den Maßſtab, mit dem es andere Kunſtſchöpfungen mißt. Namen
wie Altheim, Bantzer, Beyer, Hölſcher u. a. ſind aus der
Ent=
wickelungsgeſchichte der heſſiſchen Kunſt der letzten Jahrzehnte
nicht wegzudenken. Wenn ihre Art des Malens auch bekannt,
ihre Eigenart gefeſtigt iſt, ſo wirken doch Bilder von ihnen außer
durch ihre Abgeklärtheit und Ruhe durch ein gewiſſes ſeeliſches
Element, das man als Freude des Wiederſehens bezeichnen
könnte. Bei der jüngeren Generation fehlt dieſes, dafür feſſelt
an ihr das Ringen nach einem Ausdruck des künſtleriſchen
Emp=
findens der Gegenwart. Georg Altheims „Abendnebel”
er=
zeugt mit ſeinen Farbenreizen Stimmung, ebenſo Bantzers
„Blick aus ſchattiger Landſchaft in ſonnige Ferne” und die Studie
„Bauern in der Kirche”; das jüngere Geſchlecht malt viel
ver=
ſtandesmäßiger. Welche Klarheit der Anſchauung und welch
geſundes Formgefühl ſpricht nicht aus der Darſtellung der
Knabengruppe „Jungen im Feld” von Richard Hölſcher?!
Bei Adolf Beyers Blumen „Cinnerarien” tritt ein geſunder
Sinn für das Gegenſtändliche hervor, während vielfach die
Stil=
leben der Ausſtellung unter dem Einfluß beſtimmter
Kunſt=
theorien gemalt ſind=
Um den richtigen Standpunkt für die Beurteilung ein
deren, eines jüngeren Malergeſchlechtes zu gewinnen, iſt 1
beachten, denn die ausgezeichneten Stilleben von Ale
Poſch (Darmſtadt) „Kakteen mit Orangen”, „Brauner
mit Blattpflanze”, ferner Marcel W. Richters (Darl
„Stilleben mit Gitarre”, ſowie Lothar Tollers (Dark
„Geige und Flöte” ſind auf ganz andere Kunſtanſchauung
gründet, auf völlig andere Farbwirkungen eingeſtellt. Am
ſten Ende dieſer Entwicklung ſteht Willi Hofferbert
ſtadt) mit einem Stilleben „Puppe Bajazzo”, das ſeine
noch ſehr problematiſch erſcheinen läßt, während ein a.
Bild desſelben Künſtlers von ſchönen Farbwirkungen iſt.
Stilleben, namentlich Blumen, ſind als Darſtellungs
bei Malerinnen ſtets ſehr beliebt, auch die gegenwärtige
ſtellung beweiſt dies, IIm ganzen ſchneiden ſie neben
männlichen Kollegen nicht ſchlecht ab, auch auf anderen Ge
der Malerei nicht, wenn ſie auch zumeiſt weniger origin
ſcheinen. Bei ihnen iſt die Neigung zu den Extremen, di
harrenden und des Fortſchreitenden, beſonders ſtark ausg”
Vergleiche dieſer Art erlaubt die nicht geringe Zahl von 2
dieſer Gattung. Frieda Beſt (Mainz) bietet ein „Sr
mit Apfelſine”. Anna Bornemann (Darmſtadt) „Kakt‟
Treibhaus”, Nadine von Enckevort (Darmſtadt) „Eik
(Darmſtadt) ebenfalls Stilleben.
Karl Deppert, der in Kurt Kempin ſeinen Port!
gefunden hat, beſchickte die Ausſtellung mit einem eigen
Gemälde, das den Titel „Taufe” führt. Er ſucht einen ſel
Vorgang in ſeiner ganzen Tiefe zu erfaſſen; das ſchein
um deswillen ſchon wenig geglückt, weil der Geſichtsal
bei dem Täufling nicht ſichtbar iſt. Aber die Abſonder
der Geſtalten, die Aufhebung aller Maße in den Verha.
der Körperformen zueinander, das mangelhafte Forn
laſſen dieſes Bild, das vielleicht über Gebühr beachter
weniger als einen Ausfluß ſtarker Eigenart als Eigene
in der Kunſt erſcheinen. In einer Folge von Radie
„Erlöſerleben” eingereiht, erſcheint dieſelbe Darſtellung in
Wirkungen gedämpfter. Der Gruppe der Grübler, wei.
von ganz anderer Art, könnte man auch Johann Ham”
(Bensheim) zuzählen, deſſen „Mondſtimmung” allerdings
ſo charakteriſtiſch wie andere Bilder von ihm dafür
ſind=
timmungsreicher, poetiſcher. Auch Ernſt Eimer (Dar=
Buide man von ſeinem „Betenden Pfründner” her n.
Mer 2
ſimmer 220.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 9. Auguſt 1924.
Seite 3.
Eine Perteidigungsrede Muſſolinis.
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ſ906.
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Rift
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om, 8. Aug. (Agenzia Stefani.) Im faſziſtiſchen
teu, get onalrat hielt Muſſolini eine Rede, in der er auf
hru rſchiedenen Probleme einging, die im Nationalrat zur
Leiſy Ss de gekommen ſind. Er räumte zunächſt ein, daß der
mus in gewiſſem Sinne die Eitelkeit allzu ſehr begünſtige.
ſ4; habe zuviel Auszeichnungen ausgeteilt. Der Faſziſt müſſe Verfaſſungsfeiern in Bayern geübt wird. Sie
es den Stolz beſitzen, auch ohne einen derartigen Anreiz zum
hßs zu gelangen. Die Erregung, die das Verſchwinden
9 chens und auf ſeine Anſtiſter zurückzuführen. Die Männer,
f ſen, und auf dieſes Verhältnis ſpekulierte die Oppoſition.
I) an nun geſehen habe, daß er handle und daß ſich die Lage
ſer ere, ſeien die Oppoſitionsparteien zu einer
a an der Regierung den Prozeß mache.
r Faſzismus habe in der Tat eine Zeit der Verwirrung
a macht, aber er habe ihr getrotzt. Wenn Trieſt heute der
m Handelshafen ſei, von dem das italieniſche Volk geträumt
ryvenn die Provinzen und Städte ſich ausdehnten, wenn
)über eine Luftflotte verfüge, die von 85 auf 1900
Flug=
ingewachſen ſei, wenn es ein Heer habe, das den kriege=
Geiſt der Nation zum Ausdruck bringe, wenn in den
Kolo=
uhe herrſche und wenn Italien im Djubaland ſeine
Be=
n um 91 000 Quadratkilometer habe ausdehnen können,
s 17 Haudelsverträge abgeſchloſſen habe, ſo ſeien das alles
die jede Anſtrengung der Oppoſitionsparteien unwirkſam
. Der ſtrategiſche Plan der Oppoſitionsparteien gehe
hinaus, den Faſzismus moraliſch und materiell zu iſo=
Die einzig mögliche Antwort darauf ſei, eine gute
Ver=
zu führen und einen geſunden Sozialismus zu fördern,
Faſzismus den Maſſen nähere. Die energiſche
Bekämp=
r. Oppoſition bedeute nicht die Abneigung jeder
Möglich=
er Zuſammenarbeit, doch dürfe man ſich keinen Illuſionen
n und müſſe in bezug auf die Entwicklung der Ereigniſſe
tiſch ſein.
m Schluß betonte Muſſolini, der Faſzismus ſolle jede
Be=
ung der Bevölkerung vermeiden, indem er ſich zugleich
ir kriegeriſchen und ſeiner menſchlichen Geſtalt zeige. Dieſe
mlung ſtelle ein ruhmreiches Datum in der Geſchichte des
uus dar. Keine andere Nation der Welt beſitze etwas,
h ihm vergleichen könnte. Muſſolini ſchloß: „Wir ſind
eit zu ſterben, wenn Italien dadurch groß wird.‟ Die
zorte löſten einen donnernden Beifallsſturm und
unbe=
he Huldigungen aus.
iland, 8. Aug. (Europapreß.) Während die Rede
Muſſo=
der faſziſtiſchen Preſſe begeiſtert unterſtrichen wird, erklären
Oppoſitionsblätter keineswegs damit zufrieden und nehmen die
g zur Einſtellung des Parteikampfes nicht ernſt. Der „
Cor=
ella Sera” bezeichnet es als zweideutig, wenn nach dem
unverſöhnlichen Parteigeiſtes im Konareß der Regierungschef
Aufgabe jedes Parteizwiſtes einlade. Der Faſzismus habe ſich
rſöhnlichſten gezeigt und die meiſten Geſetzwidrigkeiten be=
Keine der von der Regierung unter dem erſchütternden Ein=
Ermordung Matteottis gemachten Verſprechungen ſei gehalten
ſondern das Gegenteil ſei geſchehen. — Die „Dribung” iſt
ht, daß eine Verfaſſungsreform einen erbitterten Parteikampf
würde. Endlich bedauern die Blätter, daß von Faſziſten auf
in Plätzen Roms Hochrufe auf Dumini, den Hauptangeklagten
ffäre Matteotti, ansgeſtoßen wurden.
nſzenen im jugoſlawiſchen Parkament.
grad, 8. Aug. (Europapreß.) In der geſtrigen Sitzung
tſchina kam es zu heſtigen Auseinanderſetzungen zwiſchen den
gsparteien und der Oppoſition, die an einzelnen Miniſtern de
er
ſcharfe Kritik übte. Miniſterpräſident Davidowitſch nahm
riffenen Miniſter in Schutz. Der Wortwechſel artete in
Tät=
aus, wobei ein radikaler Abgeordneter einem klerikalen
Abge=
an den Hals ſprang und ihn zu würgen begann. Die Sitzung
die Debate über die Regierungserklärung ein. Der frühere
Trifkovie kritiſierte den außenpolitiſchen Teil der
Regierungs=
welcher eine Nachfolge der außenpolitiſchen Tätigkeit der
aten, alſo adh mit Bulgarien, in freundſchaftliche
Beziehun=
ſrheit, die Raditſch=Partei, in der mazedoniſchen Frage mit
n und dem mazedoniſchen Komitee offen ſympathiſiere. Heſtige
en richteten ſich in erſter Linie gegen den neu ernannten
Juſtiz=
ges öſterreichiſch=ungariſcher Militärrichter war. Er ſoll in
genſchaft während der Beſetzung Serbiens zahlreiche
Todes=
egen Serben gefällt haben.
” Ausführungen macht, die Entente wolle Krogtien an die
ſer=
mnaſtie verſchachern, aber die Organiſationsarbeiten in der (
Sr Faſzismus und ſeine Oppoſition. Das Perfaſſungsfeierverbot inBahern
Abwehr der Staatszeitung.
Drahtbericht unſeres Korreſpondenten.
— München, 8. Auguſt.
Die „Bayeriſche Staatszeitung” nimmt heute in einem
Leit=
artikel Stellung zu der Polemik, die von einigen linksſtehenden anwalt Goldſtein beſtellt worden. Vor Beginn der heutigen
Verhand=
norddeutſchen Blättern an dem Verbot öffentlicher lung teilte Rechtsanwalt Döring mit, daß den Rechtsanwalten Dr.
Herz=
ſchreibt u. a.: Die bayeriſche Staatsregierung reſpektiere und
achte die Reichsverfaſſung durchaus und trete erforderlichenfalls
ſbe; eottis ausgelöſt habe, ſei vor allem auf die Art des mit den ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln für ſie ein. Die
baye=
die er habe vorgehen müſſen, hätten ihm ziemlich nahe verhindern, daß unter dem Deckmantel einer
Ver=
faſſungsfeier am kommenden Sonntag auf offenen
Stra=
ßen und Plätzen große politiſche Demonſtrationen
abgehalten werden, die mit einer wirklichen
Verfaſ=
en Kampfart übergegangen und hätten verlangt, ſungsfeier nicht das geringſte zu tun haben.
Ur=
ſprünglich ſeien nämlich, insbeſondere in München und
Nürn=
berg, große politiſche Demonſtrationen geblant geweſen, die auf
eine offene Kraſtrrobe der aufgerufenen Organiſationen mit der
Regierung hinauslaufen ſollten. Eine ſolche Demonſtration hätte
bei der ſcharfen derzeitigen Gegnerſchaft zwiſchen
Rechts und Links zu gleichzeitigen Gegenkundgebungen
völkiſcher und vaterländiſcher Kreiſe geführt.
Auf Grund des Schweherſchen Kokarden=Erlaſſes vom 11.
Mai wurd, das Tragen der vom Reichsbanner „Schwarz=Rot=
Gold” geführten Kokarde von der Münchener Polizeidirektion
verboten.
Die Stellung der Oeutſchen Polfspartei zur
Verſaſungsſeier.
Berlin, 8. Aug. Ueber die Stellung der Deutſchen
Volks=
rtei zur Verfaſſungsfeier ſchreibt die „Zeit”, daß die Deutſche
oltspartei die Weimarer Verfaſſung als rechtmäßig
zuſtande=
ekommen und als geſetzliche Grundlage unſeres politiſchen
ebens betrachtet, deren Aenderung nur auf dem von der
Ver=
ſaſſung ſelbſt vorgeſchriebenen Wege möglich ſei. Als
ſtaats=
bejahende Partei beteiligte ſich die Deutſche Volkspartei auf
die=
ſem Boden am politiſchen Leben, auch durch Eintritt in die
Ne=
gierung. Das alles ändere jedoch nichts daran, daß die Deutſche
Volkspartei weſentlichen Teilen der Weimarer Verfaſſung
ab=
lehnend gegenüber ſteht und daß ſie den Tag, an welchem die
Verfaſſung in Kraft trat, nicht als einen ganz beſonderen Tag
des Heils zu betrachten vermag. Aus dieſem Grunde liege für
ihre Mitglieder auch keine Veranlaſſung vor, ſich an der großen
Feier am Verfaſſungstage zu beteiligen.
F.
Rat
Teilnahme des Reichspräfidenten an der Feier in Münſter
Berlin, 8. Aug. Anläßlich der Mitteilung, daß der
Reichsprä=
ſident am kommenden Sonntag an der Verfaſſungsfeier in Münſter
(Weſtfalen) teilzunehmen gedenkt bringt die „Kreuzzeitung” eine
Zu=
ſchrift aus Münſter, in der dem Oberpräſidenten der Provinz Weſtfalen,
Gronowſky, die Aeußerung in einer Beſprechung mit den
Gewerkſchafts=
führern zugeſchoben wird, er habe den Beſuch des Reichspräſidenten
ver=
anlaßt, weil Münſter ein ſo verdammt ſchwarzes Neſt iſt und in jedem
Betracht reaktionär. Der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt ſtellt hierzu
auf Grund der von ihm eingezogenen Informationen feſt, daß dieſe dem
funden iſt. Wie im übrigen der ganze Bericht der „Kreuzeitung” aus
Münſter zu bewerten ſei, gehe unter anderem auch daraus hervor, daß
behauptet worden iſt, der Biſchof von Münſter werde oſtentativ nicht
an der Feier teilnehmen, was nicht zutrifft.
Die Zolſvorſage im Reichsrat.
Berlin, 8. Aug. Der Reichsrat nahm in ſeiner heutigen Sitzung
eine Aenderung des Poſtgeſetzes an, wonach künftig bei Verluſt oder
währt werden, für eine eingeſchriebene Sendung 40 Mark. Weiter be= reitet. Huſemann faßte ſeine Ausführungen in einer Reſolution
zu=
riet der Reichsrat das Geſetz über Zölle und Umſatzſteuer. Das Geſetz
führt die autonomen Zollſätze wieder ein, wie ſie vor dem Kriege
be=
ſtanden haben, und zwar für Noggen, Weizen, Spelz, Gerſte friſche
nn unterbrochen. Nach der Wiederaufnahme trat das Parla= Kartoffeln. Nindvieh. Schafe, Schweine, Speck und einfach zubereitetes induſtrie in den einzelnen Staaten herausgibt. Die Reſolution for=
Schweinefleiſch. Ferner wird das Geſetz über die Aufhebung und
Herab=
ſetzung von Zöllen vom Juni 1921 verlängert. Dieſes Geſetz ſieht vor,
daß nach Aufhebung der Handelsverträge durch den Friedensſchluß die riats und die Herausgabe einer monatlichen Informationszeitſchrift zu
Regierung darſtelle. Der Verſuch der Regierung, mit allen Reichsregierung in Fällen dringender wirtſchaftlicher Bedürfniſſe die
eten, werde baran ſcheitern, daß die ſtärkſte Partei der Regie= Regierungsentwurf ſollte dieſe Beſtimmung weiter Geltung haben für
Gefrierfleiſch, Büchſenfleiſch und Butter. Nach Wiedereinführung der der Gefahr einer größeren Arbeitsloſigkeit, einer Ausſperrung oder
Agrarzölle ſoll auch das Einfuhrſyſtem wieder in Kraft treten. Ferner
der nunmehr in der Oppoſition ſich befindlichen Nadikalen und ſieht der Regierungsentwurf Zolländerungen durch die Regierung zum
des Kabinetts einen bosniſchen Mohemmedaner, der nährend von 2½ auf 2 Prozent herabgeſetzt werden. Nach längeren Beratun= aus moraliſcher oder auch aus finanzieller Unterſtützung beſtehen, auch
ſeiner Ausſchüſſe mit 35:26 Stimmen an. Dagegen ſtimmten das preu= abzielen, deren Bergarbeiter für ihre Forderungen kämpfen, oder in der
mark Weſtpreußen und Poſen, die Länder Sachſen, Schaumburg=Lippe zur Unterſtützung der kämpfenden Bergarbeiter.
Moskau wird gemeldet, daß Naditſch in einem Artikel in der und die Hanſeſtädte. Baden und Braunſchweig enthielten ſich der
Erklärung ab, wonach ſie die Notlage der Landwirtſchaft anerkennt,
artei, ſeien ſehr rege und böten die beſte Ausſicht für die aber die Wiedereiführung von Getreidezöllen nicht für geeignet hält, Kongreß den Rechnungsbericht des Internationalen
Bergarbeiterver=
der Notlage abzuhelfen.
Der Fiedler=Prozeß.
Auch der Verteidiger Rechtsanwalt Döring
legt ſein Mandat nieder.
Leipzig, 8. Aug. Im Prozeß Fiedler und Genoſſen vor
dem Staatsgerichtshof iſt als Verteidiger von Amts wegen
Rechts=
feld und Samter der Eintritt in den Zuhörerraum von den
überwachen=
den Polizeibeamten verboten wurde, trotzdem ſie im Beſitze von
recht=
mäßigen Ausweiskarten ſeien. Der Vorſitzende Niedner erklärte, ſeine
Verordnungen ſeien offenbar mißverſtanden worden. Sobald ſich die
Anwälte wie jeder andere Zuhörer ausgewieſen hätten, würden ſie ohne
riſche Regierung wolle aber gleichzeitig unter allen Umſtänden weiteres zugelaſſen werden. Nechtsanwalt Döring bittet um eine Pauſe
von zehn Minuten. Nach dieſer Pauſe erklärte er, bei ſeinem Beſchluß
trotz der lohalen Erklärung des Vorſitzenden bleiben zu müſſen. Er
ſchließe ſich den Ablehnungsgeſuchen nicht an, ſein Beſchluß gelte nicht
allgemein, ſondern lediglich für dieſen beſonderen Fall, weil die
Aus=
führungen, die er bei der Ausühung der Verteidigung gemacht habe,
vom Vorſitzenden in verletzender Weiſe unterſtrichen worden ſeien. Aus
dieſem kleinen Konflikt könnten ſich größere Konflikte ergeben, die
ſach=
lich die Verhandlung ſtören könnten. Im Intereſſe der Verhandlungen
ſowie der Angeklagten, deren Schickſal ihm anvertraut ſei, halte er es
für notwendig, ſein Mandat niederzulegen. Auf Antrag des
Reichs=
anwalts Neumann wird die Verhandlung bis nachmittags 3 Uhr vertagt.
Um halb 4 Uhr wurde vom Senatspräſidenten Niedner die heute
vormittag unterbrochene Sitzung fortgeſetzt. Als neue Offizialverteidiger
waren erſchienen die Nechtsanwälte Teichert und Taubert aus Leipzig,
als Wahlverteidiger der Berliner Rechtsanwalt Obuch. Es entſpann
ſich zunächſt zwiſchen dem Vorſitzenden und Rechtsanwalt Obuch eine
Auseinanderſetzung darüber, ob die heutige Vormittagsſitzung ventagt
oder unterbrochen war. Darauf lehnte Rechtsanwalt Obuch den
Senats=
präſidenten Niedner als Vorſitzenden wegen Befangenheit ab. Ein
ent=
ſprechender Antrag wurde abgelehnt. Ebenſo ein weiterer auf
Ver=
tagung. Rechtsanwalt Obuch legte darauf ſein Mandat nieder. Es
wurde nunmehr feſtgeſtellt, welche Angeklagten die Leipziger
Rechts=
anwälte zu verteidigen haben und ihnen bis Samstag früh Zeit
ge=
geben, mit ihren Klienten ſich auszuſprechen und von den Akten
Kennt=
nis zu nehmen.
Wegen Spionage fünf Jahre Zuchthaus.
Schneidemühl, 8. Aug. Wegen Spionage zugunſten Polens
wurde der Gärtner Martin Janak aus Birnbaum vom Meſeritzer
Ge=
richt zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt; außerdem erkannte das Gericht
auf 10 Jahre Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. Janak
hat den volniſchen Behörden in der Zeit, als das Gerücht einer
pol=
niſchen Beſetzung der deutſchen Grenzkreiſe Meſeritz, Schwerin an der
Warthe und Bomſt verbreitet war, Nachrichten gegen Entgelt zukommen
laſſen und dadurch eine Gefährdung der Sicherheit des Deutſchen
Rei=
ches herbeigeführt.
Internationaler Bergarbeiterkongreß.
Prag, 8. Aug. (Wolff.) Der Internationale Bergarbeiterkongreß
befaßte ſich geſtern unter dem Vorſitz des amerikaniſchen Delegierten
Murray mit der von der deutſchen Delegation eingebrachten
Entſchlie=
ßung über die Altersverſicherung der Bergarbeiter, in der eine
geſetz=
liche Regelung der Fürſorge für kranke Vergarbeiter ſowie für Witwen
und Waiſer der Bergarbeiter gefordert wird: für Arbeiter, deren Beruf
beſonders gefährlich oder der Geſundheit ſchädlich iſt, ſoll die bisherige
Altersgrenze für die Auszahlung einer Altersrente herabgeſetzt
wer=
den. Ein Richt auf die Altersrente ſoll der Bergarbeiter nach einer
Bjährigen Dienſtzeit erwerben, ſobald er das Alter von 50 Jahren
er=
reicht hat. Die einzelnen Redner gaben in der Debatte Aufklärung über
die ſoziale Geſetzgebung ihrer Länder und ſprachen ſich für die
Entſchlie=
ßung aus, die einſtimmig angenommen wurde.
Weiter befaßte ſich der Kongreß mit der Frage der internationalen
Dberpräſdenten unterſtelte Aeußerung von Anfang bis Ende frei er= Kohlenverteilung. Das Neferat erſtattete das Mitglied des polniſchen
Kabinetts Hodges, während der engliſche Delegierte Cook die
Reſolu=
tion begründete. Er betonte, daß für die beantragte Kohlenverteilung
die Errichtung eines internationalen Bureaus notwendig ſei, das dieſe
Frage ſtudiere. In der Reſolution wird beantragt, daß mit allen
Mit=
teln die Vergarbeiterverbände der einzelnen Staaten die Verwirklichung
des Gedankens eines internationalen Bureaus für die Kohlenverteilung
als erſten Schritt zur Verſtaatlichung der Bergwerke anſtreben ſollen.
Der deutſche Delegierte Huſemann hatte für den Kongreß ein
aus=
führliches Referat über eine internationale Aktion zum Zwecke der Ver=
Beſchädigung eines Pakets für das Pfund 3 Mark Entſchädigung ge= einigung der Bergleute aller Staaten gegen das Grubenkapital
vorbe=
ſammen, die beantragt, daß zum Zwecke der allgemeinen Informierung
ein Exekutivausſchuß des Internationalen Bergarbeiterverbandes vom
1. Oktober ab vierteljährlich Bericht über die Lage der
Bergwerks=
dert weiter den Internationalen Exekutivausſchuß auf, neuerdings die
Frage der Möglichkeit der Errichtung eines ſtändigen
Generalſekreta=
prüfen. Wenn es die Umſtände geſtatteten, werde der Exekutivausſchuß
autonomen Zollſätze auf die Vertragsſätze herabſetzen könnte. Nach dem ermächtiat, einen Generalſekretär zu beſtellen, um die
Informations=
zeitſchrift herauszugeben. Weiter heißt es in der Reſolution, im Falle
eines Streiks kann der Exekutivausſchuß nach durchgeführter
Unter=
ſuchung die geſamte Bergarbeiterinternationale zur Unterſtützung der
Schutze der Induſtrie vor. Ferner ſoll durch das Geſetz die Umſatzſteuer kämpfenden Bergarbeiter auffordern. Die internationale Aktion kann
gen nahm der Reichsrat die Regierungsvorlage nach den Beſchlüſſen aus Maßnahmen, die zur Verhinderung der Kohleneinfuhr in Länder
ßiſche Staatsminiſterium, die Vertreter von Berlin, der Provinz=Grenz= Aufforderung zur Benutzung des letzten gewerkſchaftlichen Kampfmittels
Nach Huſemann ſprachen zur beantragten Reſolution Jevking=Eng=
Stimme. Vor der Abſtimmung gab die preußiſche Staatsregierung eine land und Du Jardin=Velgien, worauf die Reſolution einſtimmig
ange=
nommen wurde. Zum Schluß der geſtrigen Sitzung genehmigte der
bandes.
bost
D
U
na4
chig erſoſſen, dieſe ſricht ſch mehr in ſeinen
nten” aus.
er den Landſchaſten iſt das „Matterhorn” von Roland
ßer (Jugenheim) durch ſeine lebendigen und friſchen
eine der ſtärkſten Leiſtungen auf dieſem Gebiete. Motive
ſen, unter ſich weſentlich verſchieden, aber alle mit ſtarken
reizen, bieten: Mathilde Huber (Mainz) „Weiſenau
hling‟, Elſe Luthmer (Lindenfels) „Winterlandſchaft
enwald”, Mathilde Stegmayer (Darmſtadt) „Burg
ſeihe Aez bei Gießen” und andere. Was die Darmſtädter
Ger=
faff mit ſeinem „Märznachmittag”, Karl Scheld mit
Ert Lintermorgen” Auguſt Soeder mit ſeinem farbig
un=
ſtarken, lebendigen „Roten Haus”. Werner Theſing
im Porträt und Richard Walter mit einer Waldlandſchaft
ſind Wechſel auf die Zukunft. Aus Rheinheſſen wäre
nennen Hans Hecker (Worms) mit einem Frauen=
und Karl Müller=Tenckhoff (Mainz), deſſen „Winter im
ck” eine gute Farbkultur verrät.
der Ländergruppe Heſſen ſind auch einige Künſtler
ver=
die wohl Beziehungen zu Heſſen haben, aber nicht oder
iehr eigentlich deſſen Kunſtentwicklung angehören, wie
einrich Engel (Berlin), Heinrich Giebel (Marburg),
enbeck=Zachariae (Frankfurt), Karl Friedrich Lipp=
(Frankfurt) und Willy Preetorius (München).
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
org Kaiſers „Kolportage”, Komödie in einem
1 und drei Akten nach 20 Jahren, iſt im Verlag „Die
De‟ (Berlin) in origineller Ausſtattung erſchienen. Die
e kommt heute Samstag im Sommertheater Bruno
Harp=
zr Erſtaufführung.
Stein am Rhein ſtarb, 78jährig, Profeſſor Ferdi=
Vetter, der Wiederherſteller des Kloſters St. Georgen,
Profeſſor für germaniſche Philologie und
Literaturge=
an der Uniberſität Bern. Vetter iſt Verfaſſer zahlreicher
rgeſchichtlicher Schriften.
b. Kammerſängerin Marie Knüpfer=Eali
* Kuli im Krankenhauſe in Bayreuth an den Folgen einer
on geſtouben. Sie war eine in Bayreuth ſehr beliebte
rin, ſowohl von ihren Konzerten her, als auch von ihrem
ken an den Baureuther Feſtſpielen der Jahre 1901—1908.
* Ein klaſſiſcher Geograph.
Zu Friedrich Natzels 20. Todestage, 9. Auguft.
Am 9. Auguſt ſind zwei Jahrzehnte dahin gegangen, ſeit
der große Meiſter der geograpiſchen Darſtellung, der Begründer
der politiſchen Geographie, Friedrich Natzel, dahinſchied, und
noch im Auguſt könnten wir ſeinen 80. Gebrutstag feiern, wenn
er noch am Leben wäre. Anlaß genug, um an dieſen bedeutenden
Gelehrten zu erinnern, der den Geiſteswiſſenſchaften neue Wege
wies und zugleich ein Meiſter der deutſchen Proſa war. Nicht
nur Ratzels wiſſenſchaſtliche Werke ſind kühne Grundlegungen
neuer Erkenntniſſe, auf denen die Geographie weiterbaut,
ſon=
dern er hat uns auch in ſeinen Naturſchilderungen und
Lebens=
erinnerungen, von denen er vieles in dem Bande „Glücksinſeln
und Träume” ſammelte, klaſſiſche Werke der Literatur geſchenkt.
So wurde mit Necht unter die kürzlich in den „Büchern der
Roſe” erſchienenen Jugenderinnerungen deutſcher Männer die
wundervolle Darſtellung der Kindheit aufgenommen, die Ratzel
gegeben hat. Er erzählt hier von ſeinem frühen Leben im
Karlsruher Park, von ſeiner angeborenen Freude an der Natur,
die ihn ſchon als Schüler zum Erforſchen drängte, von der
Ent=
ſtehung ſeiner Weltanſchauung, die Gott in der Welt und die
Welt in Gott ſieht und die zu glauben wagt, ohne das Kleinſte
von dem aufzugeben, was die Wiſſenſchaft weiß oder noch
er=
fahren wird.”
Zunächſt glaubte er, als Apotheker hinter die
Geheimniſſe der Schöpfung zu kommen, widmete ſich aber dann
dem Studium der Naturwiſſenſchaſten und vertiefte ſich in die
dichteriſche Erfaſſung der Natur, von der er ſpäter in ſeinem
ſchönen Werk über Naturſchilderung ſo reiche Kunde gegeben.
Es drängte ihn in die Welt hinaus, und als er auf ſeiner erſten
Studienreiſe nach Südfrankreich mit dem Geld knapp wurde,
da ſchrieb er ſeine Reiſeerlebniſſe nieder und ſandte ſie an die
„Kölniſche Zeitung”, die den genialen Berichterſtatter dann auf
große Reiſen, beſonders nach Amerika, ſchickte. Unterbrochen
wurden dieſe Weltfahrten durch die Teilnahme am Kriege gegen
Frankreich, in dem der Kriegsfreiwillige ſich rühmlich
auszeich=
nete und ſchwer verwundet wurde. Auch dieſe Epiſode ſeines
Lebens hat er in prachtvollen Erinnerungen feſtgehalten. Nach
kurzer Lehrtätigkeit in München wurde er 1886
Univerſitäts=
profeſſor in Leipzig und gehörte bis zu ſeinem Lebensende zu
den Zierden dieſer Hochſchule. Der auffallend ſchöne Mann,
ein Urbild edelſter Männlichkeit, zeigte ſchon in ſeinem ganzen
Weſen die Weite des Blicks und die Harmonie der Geſtaltung,
die ſeine Werke auszeichnen. Seine große Bedeutung lag in
der Neubegründung der politiſchen Geographie, die er in ſeiner
„Anthropogeographie” einleitete, in der ungeheuren Stoffülle
ſeiner, Völkerkunde” ausbaute und in ſeiner „Politiſchen
Geo=
graphie” krönte. In der vor kurzem bei N. Oldenbourg neu
erſchienenen Auflage dieſes Werkes hat ſein Schüler Eugen
Oberhummer die Bedeutung des Meiſters im Rahmen der
Ge=
ſchichte der Geographie gewürdigt. Die Staaten wurden hier
nach ihren Naumverhältniſſen und ihrer Lage auf der
Erdober=
fläche betrachtet und damit einer Auffaſſung die Bahn gebrochen,
die der Deutſche in ſeiner politiſchen Erziehung ſich beſonders
zu eigen machen muß. Den ganzen Univerſalismus ſeines
Schaf=
fens hat Lamprecht ſchön bezeichnet, wenn er ſagt: „Klar iſt
Ratzels Stellung in der Geſchichte ſeiner Wiſſenſchaft. In einer
Zeit, da die Geographie den Naturwiſſenſchaften zu verfallen
drohte, hat er mit Erfolg ihre geiſteswiſſenſchaftliche Seite
be=
tont. Es iſt nur reine Wahrheit, daß er in dieſer Hinſicht über
das Denken ſeines Lehrers Ritter hinaus der erſte unmittelbare
Fortſetzer Herders geweſen iſt, und ſein Ideal wäre es wohl
geweſen, den Gedankengehalt des Humboldtſchen „Kosmos” und
der Herderſchen Ideen” in einer höheren Einheit
zuſammen=
zufaſſen, wie dieſe durch ein Syſtem neuer Grundbegriffe von
Naum, Zeit und Leben hergeſtellt werden mochte. Dieſer ſtarke
Lebensgehalt aber, der weit über das dem einzelnen
Menſchen=
leben Mögliche hinauszuführen ſcheint, gab Ratzel zugleich eine
entſcheidende Bedeutung für das Ganze der nationalen Kultur
und ſichert ihm dieſe Bedeutung auch für eine gewiß nicht zu
kurz bemeſſene Zukunft.”
* Ein ganzer Indianerſtamm der Lepra verfallen. Der
Stamm der Sitſchini=Indianer, der im Tale des Findlayfluſſes
im Norden von Kanada ſeine Wohnſitze hat, iſt vom Ausſatz
dezi=
miert und geht einem langſamen, qualvollen Tod entgegen.
Pelz=
jäger, die aus dem entlegenen Norden von Britiſch=Kolumbia
in Edmonten eintrafen, wiſſen entſetzliche Einzelheiten von dem
erbärmlichen Leben dieſes dem Untergang geweihten Stammes
zu berichten. Die Lepra hat unter den früher durch Kraft und
Geſundheit hervorragenden Sitſchini=Indianern furchtbar
aufge=
räumt, daß zurzeit im Tale nur noch etwa zweihundert
Stam=
mesangehörige leben, die ausnahmslos der Krankheit verfallen
ſind, blind oder verſtümmelt, qualvoll dahinleben und den Tod
erwarten, der für ſie eine Erlöſung bedeutet. Es iſt grauenhaft
anzuſehen, wie dieſe blinden, verkrüppelten, vom Hunger
gequäl=
ten Indianer in den Wäldern auf der Suche nach Mooſen
umher=
irren, um ihr erbärmliches Leben weiterzufriſten.
wirtſck
meiſter
mehmi
Ernſt
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„Selb
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drei
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beſo
jege
mac
teile
Her
lun
ner
Die Spelunke von
Dawson Sitg
Sensationsdrama in 6 Akten mit
Priscilla Dean, Dorothy PhillIps
Originalaufnahmen aus dem Wunderlande Alaska
Als Beiprogramm.
Tetzten Augenblick
6 Akte mit Ernst Reicher, Dary Holm
Karl Wüstenhagen Aruth Wartau
(10037fsgo
Herengarten
Anläßlich der Verfaſſungsfeier
Feſtliches
Philharmoniſches Orcheſter
Teitung: H. Hauske (10128
Städtiſcher Saalbau
Sonntag, den 10. Auguſt 1924
8 Uhr abds., anläßlich d. Berfaſſungsfeier
Großes
Feſt=Konzert
ausgeführt vom
Philharmoniſchen Orcheſter
10121)
Leitung: R. Ludwig.
Fest-Programm
Im Saal ab 8 Uhr T
Nauchklab deskath. Geſellenbereins
Darmſtadt —
Of
Tanztranzcen
am Sonntag, den 10. Auguſt 1924, im kath.
Geſellenhaus,Friedrichſtr. 30, ab 4 Uhr nachm.
Mitglieder, Freunde und Gönner des
Vereins werden herzl, eingeladen. (*22070
In den unteren
Näumen Kaffe „Blaue Wolke‟
ST0
OOTN0
A
Fledermaus u. Schiepklub
„Wallachei”
Kommerſpielzeit
Abends 8 Uhr (zond
Kolportage.
Abends 10½ Uhr:
Kabarett
zur wBeißenMeus
in Tafeln
Pfund S89.
Salatöl
Schoppen 55 9
Lafelöl
Schoppen 659
Jafolhatte
Auftienttel
billigſt. Tagespreis
nkent
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Ecke Schul- und Karlstraße
Ae,
empfiehlt seine
bekannt gute Küche.
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Im Ausschank:
Vorzügliche Weine
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Schöne Fremdenzimmer
Gemütliche Vereins- und Gesellschaftsräume.
10113)
M. Schnellbacher.
Ser kauner
Tot Pütt
Macistes
Abenteu
2. Teil — 5 Akte
Macistes Kampf ge
List und Verderbe
Sittendrama — 6 Akte
In der Hauptrolle:
Carl de Vogt
In der Hauptroll
Maciste, der stär
Mann der Welt
Hie Cnogar
Sittendrama in 6 Akte
EvaMay, Alfred Abel
der Wunderknabe in dem
6 aktigen Filmspiel
„MyBoy‟
Gestörte
Flikterwoche
3 Akte mit Leo Pei
Eberſtädter Kerb
Deiollatiſche
10. und 17. Auzuſt
Aultel
Treffpunkt zum Zug
am Sonntag am Gaswerk (nicht
Kahlert=
ſtraße) pünklich 1¾ Uhr.
Starke Beteiligung Ehrenpflicht!
Der Vorſtand.
10107)
merken Sie ſich das
Gafthaus zum Odenwald
Da tanzen, trinken
u. eſſen Sie am beſten
und billigſten.
Ax
(10130
Eberſtadt.
Stenographen=V
„Gabelsberge
Gegr. 1861.
imd Maſchigenſchr
Neue Anfängerkurſe
Sonntag, 10. Augufi, nachm. 4 Uhr,
He Somn
ei. Solnnerſeit
auf der
„Windmühle‟, Pallaswieſenſtr.,
beſtehend in Konzert, Preisſchießen,
Tombola, Tanz und
Kinderbelufti=
gungen, Schiffſchaukel, Karuſſell uſw.
unter Mitwirkung des Geſangvereins
Liederhort und der
Kraftſportverei=
nigung Darmſtadt 1895.
in 5=Pfd.=Paketen
A.n
Roſ4luſſee
44 Pfd. v. 659 an
Amerikaniſches
5 Pfd.=Säckchen
1.45
10 Pfd.=Säckhen
2.80 s
Stenographie und Maſchinenſchre
beginnen am
Donnerstag, 14. Auguſt und am Montag, 18. 2
abends 8 Uhr, in der Ballonſchule.
Anmeldung dortſelbſt in der 1. Stunde. — Shſtemwiederk
Satzkürzungs= und Diktatkurſe jederzeit.
Am Sontag, den 10. Nuguft 1924
Große Damen=Schönheits=Konkurrenz
mit Tanz=Turnier
im Kurhaus Trautheim
Jene 3 Damen, die nach Aufruf um 12 Uhr die meiſſten
Stimmzettel vorzeigen können, erhalten 3 Preiſe in
Form von Naturalgaben im Werte von ca. 100 G.=M.
Eintrittskarten ſind zu haben im Vorverkauf
Blumen=
haus Müller, am Verkehrsbüro, und Zigarrengeſchäft
Hugo de Waal, Rheinſtraße. — Die Preiſe ſind im
Blumenhaus Müller ausgeſtellt. Die verehrten
Be=
ſucher können verſſchert ſein, daß ſle einen genußreichen
Abend verleben werden. .= Die Oirektien.
10r20
Das Konzert wird ausgeführt von dem
Philharmoniſchen Orcheſter.
Das Schießen beginnt vormittags 10 Ubr und
dauert bis zum Eintritt der Dunkelbeit.
Gönner und Freunde des Klubs ladet
höflichſt ein
Der Borſtand.
Eintritt 50 per Perſon
Kinder unter 14 Jahr, in Begleitung
Erwachſener frei. (*22716
m 3.0 H 5a 36
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Es ladet freundlichſt ein
Wir bitten Sie, hiervon
aus=
giebigen Gebrauch zu machen
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Darmstadt.
Zur Beteiligung an der Gühernde.
nur Ia Marken.
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GeringeAnzahlg Be=
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wöchentliche Naten=
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rätehaus II. Bug einfinden. Anzug, uni= H. Bullmann
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Tountag, den 10. Auguſt, abends 8 Uhr: 2 Stück A 6PS, 1 Stück 7½ PS. Dieſelben
Die Zdventbewegung einſt u. jetzt ſind teils noch nen, werden wegen Betriebs=
Sein Fundament Weſen und Gebiet, veränderung frei und können hier im
Be=
trieb beſichtigt werden. (10112
Redner: Pr. J. F. Grießer. Eintritt frei!
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ZERT
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oder Kontorräume einzubauen. Intereſſenten we‟
um gefl. Aufgabe ihrer Adreſſe unter H 52 an
(*2:
Geſchäftsſtelle gebeten.
Rummer 220.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 9. Anguſt 1924.
Seite 5.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 9. Auguſt.
Ueber die Mieten am Landestheater
gen uns Zuſchriften zu, die über die Höhe und die
Miet=
ingungen Klage führten. Wir erhielten auf unſer Erſuchen
der Generalintendanz nachſtehende Erklärung:
Die gegenwärtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe des
Landes=
ters und die daraus reſultierenden Maßnahmen mit denen
vorigen Jahres zu vergleichen, iſt müßig, denn damals
ſtan=
wir in der ſogenannten Inflationszeit.
Die Erhöhung der diesjährigen Mietpreiſe war angeſichts
Steigerung der Betriebskoſten geboten; und wenn man
be=
daß in der teuerſten Kategorie für 36 Aufführungen nur
Mark eingefordert werden und dieſen Mietpreis mit denen
rer Theater, die auf gleicher künſtleriſcher Höhe ſtehen,
ver=
ht, ſo wird man finden, daß der Theaterbeſuch in Darmſtadt
den Abonnenten nicht teuer iſt. Dieſer Meinung ſcheint auch
Publikum zu ſein; es beweiſen dies die überaus zahlreichen
inmeldungen, die bereits in den allernächſten Tagen eine
eßung der Abonnementsliſten herbeiführen werden.
Bei einer etwa befürchteten Verſchlechterung der wirtſchaft=
Verhältniſſe des Einzelnen beabſichtigt die Theaterleitung
verſtändlich nicht, einen Druck auf die Abonnenten
auszu=
die nachweisbar nicht in der Lage wären, ihren Abonne=
Spflichten nachzukommen, und wird ſtets zu perſönlſchen
andlungen bereit ſein.
Grnannt wurden am 31. Juli die Polizeiwachtmeiſter auf Probe
Arnold aus Alsbach, Kreis Bensheim, Johann Birkmeyer
Lainz, Johann Fleiſchmann aus Meedensdorf, Bezirksamt
rg, Wilhelm Heiſel aus Ober=Ramſtadt, Jean Horle aus
bach, Kreis Heppenheim, Georg Meyer aus Michelſtadt i. O.,
nes Schwind aus Frankfurt a. M., Johannes Stein aus
eim a. d. B. und Georg Speyer aus Frankfurt a. M. zu
wachtmeiſtern, ſämtlich mit Wirkung vom 1. Auguſt 1994 an.
Ernennung: Am 31. Juli 1924 wurde der ſtändige Hilfsarbeiter
Abteilung für Forſt= und Kameralverwaltung des Miniſteriums
tanzen Forſtrat Karl Heſſe vom 1. Juli 1924 ab zum
vortragen=
t bei der vorerwähnten Abteilung mit dem Amtstitel „
Oberforſt=
jannt.
Verfaſſungsfeier. Unſeren Mitteilungen betreffend Verfaſſungs=
Darmſtadt ſei noch ergänzend nachgetragen, daß bei der am
g im Schloßhofe ſtattfindenden Kinderfeier Herr Haſſinger,
der Zentralſtelle für Volksbildung und Jugendpflege, die
Feſt=
ge hält. — Es ſei noch wiederholt bekanntgegeben, daß ſich die
ge teilnehmenden Kinder punkt 1 Uhr (nicht ½2 Uhr) im Hofe
adchenſchule in der Rundeturmſtraße verſammeln.
Darmſtädter Turuerſchaft. Den Mitgliedern der angeſchloſſenen
ſei hierdurch mitgeteilt, daß es ihnen freigeſtellt iſt, ſich an dem
am Sonntag und Lampionszug am Montag anläßlich der
Ver=
feier zu beteiligen.
Sommerſpielzeit Bruno Harprecht. Es ſei nochmals ganz
beſon=
if die heute abend ſtattfindende Premiere von Georg
Kai=
ausgezeichneter Komödie „Kolportage” hingewieſen, die
ar von den intellektuellen Kreiſen Darmſtadts ſeit Wochen mit
ing erwartet wird, ſondern auch mit der erſtklaſſigen Beſetzung
liſabeth Horn — Harprechts Regie ein ganz
beſon=
reignis der diesjährigen Sommerſpielzeit zu werden verſpricht.
aiſer, in weiteſten Kreiſen durch ſeine Werke „Gas”, „Von Mor=
Mitternacht”, „Nebeneinander” bekannt, hat es ausgezeichnet
en, einen Hintertreppenroman zu einer delikaten Komödie
um=
en, die vom erſten Augenblick ihr Publikum in Spannung hält.
Harprecht, Eliſabeth Horn, Frieda Eichelsheim und Käthe
als Gäſte, Franz Sauer, Robert Fitz, Gert Benofsky, Walter
va Biſchoff und Lily Runge ſorgen für eine ausgezeichnete Dar=
Anfang 8 Uhr. — „Kabarett zur weißen Maus”.
en Vorſtellungen dieſer unterhaltſamen Kleinkunſtbühne finden
chtvorſtellungen heute Samstag und morgen Sonntag,
0½ Uhr, ſtatt. Auch diesmal werden neben Bruno Harprecht,
Horn und den bekannten Gäſten Frieda Eichelsheim Käthe
ieſel Thiele (Wien) und Paul Peterſen, das geſamte Perſonal
m Programm unter Franz Sauers geſchickter Führung das
beſtens zu unterhalte
ubiläum. Oberin Almira iſt demnächſt 25 Jahre lang
un=
en in der Frauenklinik Dr. Machenhauer, Lagerhausſtraße,
beſter tätig.
as Schloßmufenm iſt geöffnet: Samstag nachmittag. Führung
Uhr. Sonntag vormittag. Führung 10, ½11 und 11 Uhr.
er Hypothekengläubiger= und Sparer=Schutzverband, Landes=
Heſſen, teilt mit, daß der Zentralvorſtand in Berlin an den
folgende Anträge geſtellt hat: 1. Der Reichstag wolle
beſchlie=
ort die 3. Steuernotvcrordnung aufzuheben. 2. Sofort eine
gegen alle Prozeſſe aus der 8. Steuernotverordnung zu
beſtim=
jedes Verbot freiwilliger Anerkennung der alten Schulden für
zu erklären. 3. Einen neuen Geſetzentwurf zu beſchließen und
erung zu zwingen, denſelben ſchnellſtens fertigzuſtellen und in
ſetzen. 4. Der 18. (Aufwertungs=)Ausſchuß des Reichstags
1s Grundlage für ſeine Beratungen unſeren Geſetzentwurf, den
verlandesgerichrspräſident Dr. Beſt=Darmſtadt ausgearbeitet hat,
die Individualmethode ehrlich, klar und ſchnell durchführbar iſt,
nur die allgemeine und grundſätzliche Schuldenanerkennung
reu und Glauben hervorrufen und der Wirtſchaft die Möglichkeit
rd, ſich ſelbſt wieder einzurenken, e) weil die Zinfenzahlung
ſo=
innen kann und die Kreditnot dadurch behoben wird, wenn mit
jederſtrich die alten Großzahlungsmittel für den Kreisumlauf
tſchaft ebenſo wieder hergeſtellt werden, wie fie f. Zt. durch die
rnotverordnung geſtrichen wurden. — Der
Hypothekengläubiger=
trer=Schutzverband für das Deutſche Reich, Landesverband Heſſen,
ie Stadt Darmſtadt folgende Anträge geſtellt: 1. Die Kündigung
kriegsanleihen offiziell zurückzunehmen. 2. Den Rückkauf dieſer
einzuſtellen. 3. Die zum Nückkauf der Anleihen bereitgeſtellten
zu einer entſprechenden Verzinſung zu verwenden. 4. Die in
eingeleiteten Verhandlungen über eine große Anleihe
einzu=
nd dafür im Inland eine Anleihe auszuſchreiben, von welcher die
Sanleihen mit mindeſtens 50 Prozent in Zahlung genommen
5. Jede unnütze Ausgabe, wie den Bau eines Ratskellers, die
ig des Palaisgartens, die Errichtung einer Feſthalle uſw. mit
Mitteln zu vermeiden.
Gewerbeſteuer. Auf Grund des endgültigen Finanzgeſetzes
Rechnungsjahr 1924 vom 25. Juli iſt die ſtaatliche
Gewerbe=
ie nach dem vorläufigen Finanzgeſetz zunächſt nur für 4 Ziele
Juni) zu bezahlen war, auch weiterhin jeden Monat zu
entrich=
zwar bis auf weiteres in Höhe von 60 Prozent der
Einkommen=
verſchaftsſteuervorauszahlung. Da der Antrag der Stadt
dt auf Beibehalung des Satzes von 80 Prozent noch nicht
ge=
iſt, ſo ſind auch im Auguſt an ſtädtiſcher Gewerbeſteuer nur 60
zu bezahlen.
Witwen= und Witwerente und 24 Mk. für jede Waiſenrente.”
bs ber Beſſunger Vücherhalle (Beſſungerſtraße 48) wurden i=
1: 350 Bücher entliehen. Die Zahl der eingeſchriebenen Leſer
Geſchenke von Büchern, Geld und guten Zeitſchriften
der
dem Vorſtand des Vereins für Volksbildung ſowie E
Mittwoch und Samstag von 4—6 Uhr, gerne entge
Das der Bücherhalle angegliederte öffentliche Leſezimmer iſt
2—7 Uhr geöffnet.
err? Man teilt uns mit: Die in Nr. 219 Ihrer geſchätzten
Jahnte Erſcheinung habe ich von der Hoffeite meiner Woh=
Oſtraße 30 III, aus wahrgenommen. Nach meiner
Beobach=
ich jedoch der leuchtende Körper in ſchräger Richtung von
(ach Norden etwa 2—3 Stunden lang bewegt. Die übrigen
mungen ſtimmen mit den meinigen überein. — Auch ich habe
Erwähnte Himmelserſcheinung wahrgenommen. Ich ſtand
Süut', abends 310 Uhr, im Darmſtädter Bahnhof. Auf einmal
i bſtlichen Himmel ein grünlich leuchtender Körper, von dem
en abſtoben. Faſt glich die Erſcheinung einer Rakete.
Mobbelenchtung in Heidelberg. Anläßlich des Verfaſſungstages
1. d. M. bei Eintritt der Dunkelheit eine Schloßbeleuchtung mit
Eüchung und Feuerwerk ſtatt. Nach der Beleuchtung
Sonder=
h allen Richtungen.
Aus den Parteien.
deutſche Demokratiſche Partei. Verfaſſungsfeier.
dern unſere Mitglieder zu zahlreicher Beteiligung am Zuge
ntag nachmittag auf. Treffpunkt 134 Uhr am Gaswerk (Siehe
tige Anzeige.)
ütſch=Demokratiſche Jugend. Die Gruppe nimimt
* am Feſtzug am Sonntag nachmittag teil. Treffpunkt Wald=
* Unwetter in Darmſtadt.
Ein furchtbares Unwetter ging am Donnerstag abend über
Darmſtadt und die Umgebung nieder, ein Unwetter, wie wir es
ſeit langem nicht erlebten. Starke Gewitter mit
wolkenbruch=
artigem Regen waren von einem Sturm begleitet, der vielfach
nicht unerheblichen Schaden anrichtete. Telephonleitungen
wur=
den zerſtört, die große Plakattafel am Bahnhof wurde
umgewor=
fen. In verſchiedenen Straßen konnte die Kanaliſation die
Ab=
wäſſer nicht faſſen, ſo daß abfallende Straßen teilweiſe
Gieß=
bächen glichen und vielfach Keller unter Waſſer geſetzt wurden.
Einen ganz eigenartigen Unfall hatte das Unwetter in der
Annaſtraße zur Folge. Aus irgendwelchen, noch nicht
feſtge=
ftellten Gründen wurde die Fahrſtraße unterſpült und dadurch
eine alte Waſſerader oder eine alte Kanalleitung
zum Einſturz gebracht, ohne daß das offen ſichtbar wurde.
Geſtern morgen gegen 8 Uhr paſſierte ein vollbeladener
Kohlen=
wagen die Annaſtraße. Der Fuhrmann und ſein braver Gaul
mögen nicht wenig erſchrocken ſein, als plötzlich der Wagen mit
den Hinterrädern einbrach, nach hinten hochkippte und faſt zu
zwei Drittel verſank. Die Deichſel ragte ſteil in die Höhe, aber
wie durch ein Wunder blieben Pferd und Fuhrmann unverletzt.
Das in der Straße entſtandene Loch von zunächſt 1,50 Meter
Durchmeſſer ließ einen Einblick in eine Höhle von etwa der
Größe eines kleinen Zimmers frei. Selbſtverſtändlich waren die
Kohlen in einer Geſchwindigkeit abgeladen und in dieſen
plötz=
lich entſtandenen Keller verſtaut, die nicht zu übertreffen war.
Das Loch ift inzwiſchen um mindeſtens den doppelten Umfang
vergrößert, der über der Höhle noch vorhandene Boden etwa
25 bis 30 Zentimeter dick. Wir geben obenſtehend ein Bild der
Unfallſtelle, das etwa eine Viertelſtunde nach dem eigenartigen
Unfall von Herrn Rudolf Roſt aufgenommen wurde. Die
Feuerwehr wurde alsbald alarmiert, jedoch gelang es ihr nicht,
den Wagen aus ſeiner gefährlichen Lage zu befreien, er mußte
auseinandergenommen und teilweiſe zerſägt werden.
Vielfach hat das Unwetter, beſonders im Odenwald und an
der Bergſtraße, großen Schaden angerichtet, namentlich aus dem
Modautal liegen Meldungen über Zerſtörungen vor; teilweiſe
wurden Häuſer abgedeckt, Obſtbäume umgeweht und weite
Strecken bebauter Aecker und Felder verwüſtet.
Auch in Mannheim war das Gewitter von Wolkenbruch und
orkanartigem Sturm begleitet, ſo daß viele Dächer abgedeckt und
jahlloſe Fenſterſcheiben zertrümmert wurden.
Das Jubiläum des ehem. 2. Großherz. Heſſ.
F.=A.=R. 61
findet am 6. und 7. September 1924 in Darmſtadt ſtatt. Da der
even=
tuele Ueberſchuß dem Denkmakfonds des Vereins zugeführt werden ſoll,
ſo wird an alle Freunde und Gönner des ehemaligen Regiments und
des jetzigen Vereins die herzliche Bitte gerichtet, eingedenk der im
Welt=
krieg für das Vaterland gefallenen Kameraden Spenden auf das
Poſt=
ſcheckkonto Frankfurt a. M. Nr. 65 917, Herrn Oberſtadtſekretär Peter
Bert, Darmſtadt, Sandbergſtraße 62, zu überweiſen. — Was das Feſt
ſelbſt anbelangt, ſo ſoll das 25jährige Jubiläum wieder einmal alle
ehe=
maligen 6ler in ihrer alten Garniſonſtadt Darmſtadt vereinigen. Um
nun dieſe von auswärts herbeigeeilten Kameraden unterbringen zu
können, wird die Bevölkerung gebeten, Quartiere zur Verfügung zu
ſtellen.
Das Jubiläumsfeſt wird eingeleitet durch einen allgemeinen
Be=
grüßungsabend im Chauſſeehaus in Beſſungen (dem Standort des
ehe=
maligen Regiments); am Sonntag, vormittags 8 Uhr, werden am
Kriegerdenkmal zum Andenken an unſere Gefallenen Kränze
nieder=
gelegt; von 9½ Uhr verſammeln ſich alle Darmſtädter und bereits von
auswärts anweſenden Kameraden im Rummelbräu bei einem
Milirär=
konzert der Beamtenmilitärmuſiker unter Leitung des ehemaligen
Ober=
muſikmeiſters Weber; um 11 Uhr vormittags Sammeln aller Kameraden
auf dem Exerzierplatz und gemeinſchaftlicher Abmarſch mit zwei
Ka=
pellen nach dem Saalbau.
Der Feſtakt im Saalbau beginnt um 12 Uhr, die Feſtrede hält der
letzte Friedenskommandeur, Herr General a. D. von Crüger. Von
nachmittags 3 Uhr ab findet alsdann die Hauptfeier ſtatt, und zwar in
fämtlichen Näumen des Städtiſchen Saalbaus, einſchließlich Garten,
und wird daſelbſt eine Kapelle von zirka 30 Mann ehemaliger
Militär=
ninſiker das Feſt verſchönern. Der Großherzog von Heſſen ſowie eine
roße Anzahl Ehrengäſte haben ihr Erſcheinen bereits zugefagt. Der
Vorſtand unter der rührigen Leitung ſeines 1. Vorſitzenden, Kamerad
Steingaß, hat keine Mühe geſcheut, das Feſt zu einem Jubiläumsfeſt
in des Wortes vollſter Bedeutung zu geſtalten.
Feſtkarten können von den Mitgliedern des Vereins bezogen werden.
Auskunft über das Feſt erteilt der 1. Vorſitzende, Kam. Steingaß,
Darm=
ſtadt, Beſſunger Straße 125 I.
Lokale Veranſialiungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu befrachten,
in feinem Falle irgendwie als Beiprechung oder Kritik.
— Im Saalbaugarten gibt das Philharmoniſche Orcheſter
heute abend ein großes Feſtkonzert. Anläßlich der Verfaſſungsfeier iſt
ein auserleſenes Programm dem Konzert zugrunde gelegt.
—„Heſſen”, Verein für Leibesübung. Darmſtadt. Auf
das heute abend ſtattfindende Sommernachtsfeſt auf dem Heiligen Kreuz
(ſiehe unſere geſtrige Anzeige) wird nochmals hingewieſen. Die
Ver=
anſtaltung findet bei jeder Witterung ſtatt.
Herrngarten=Konzert. Aus Anlaß der Verfaſſungsfeier
iſt für das übliche Morgenkonzert eine beſonders feſtliche Vortragsfolge
vorgeſehen. Das verſtärkte Philharmoniſche Orcheſter ſteht unter
Lei=
tung des Hern Hauske. (S. Anz.)
Verein ehem. 25er. Samstag, den 9. Auguſt, 8.30 Uhr
abends, Hauptverfammlung in der „Kanone”, (Mitteilungen über die
Auguſtfeier, Verleihung der Ehrendenkmünzen u. a.). Zahlreiches
Er=
ſcheinen erwünſcht. Neueintretende erhalten bei der Auguſtfeier die
gleiche Ermäßigung wie die Mitglieder.
Fünfte Jahresſitzung
der Handelskamner Darmſtadt
am 4. Auguſt 1924.
In einer Sitzung der zuſtändigen Kommiſſion war über den
Ent=
wurf einer 4. Durchfüh=ungsverordnung zur
Gold=
bilanzverordnung beraten und die Stellungnahme der
Handels=
kammer dem Deutſchen Induſtrie= und Handestag mitgeteilt worden.
Ebenſo hatte die Handelskammer Stellung genommen zu den
Ge=
richts= und Notariatsgebühren bezw. Durchführung
der Goldbilanzverordnung.
Eingehend wurde Stellung genommen zu Vorſchlägen zur
Ab=
änderung des Heſſ. Handelskammergeſetzes und der
Satzung des Heſſ. Handelskammertags. Zu dieſen
Vor=
ſchlägen wird ſich der Heſſ. Handelskammertag noch zu äußern haben,
ſvorauf die durch die veränderten Zeitverhältniſſe bedingten
Abände=
rungsvorſchläge den heſſ. geſetzgebenden Körperſchaften zu unterbreitem
ſein werden.
Die gegenwärtigen, für Induſtrie und Handel außerordentlich
drüchenden Steuerverhältniſſe wurden einer eingehenden
Er=
örterung unterzogen. Feſtgeſtellt wurde, daß die Handelskammer
wäh=
rend der letzten Monate fortgeſetzt bemüht geweſen iſt, die größten
Härten unſerer gegenwärtigen Steuergeſetzgebung zu beſeitigen und auf
eine gerechte Ausgeſtaltung der einzelnen Steuerarten für die
Zukunft=
hinzuwirken. In dieſer Hinſicht iſt von den Heſſ. Handelskammern
be=
reits vor Monaten der Wunſch ausgeſprochen worden, es möchte ſeitens
der Heſſ. Regierung ſobald als irgendwie möglich das Ergebnis, welches
die erſten vier Monate der Gewerbeſteuerzahlungen
gezei=
tigt haben, den Heſſ. Handelskammern mitgeteilt werden, damit dann
über die endgültige Geſtaltung der Gewerbeſteuer mit den zuſtändigen
Behörden verhandelt werden kann. Die gegenwärtige
Gewerbebeſteue=
rung kann nur als eine vorläufige betrachtet werden. Auch über die
Umgeſtaltung der zu hohen Sätze, der Umſatzſteuer wurde
verhan=
delt. Insbeſondere wurde beſchloſſen, entſchiedenen Widerſpruch gegen
die Weigerung der Finanzbehörden zu erheben, die im beſetzten Gebietz
vor dem 1. Mai zuviel entrichteten Umſatzſteuern in der Höhe von
½ Prozent zurückzuvergüten oder auf ſpätere Zahlungen anzurechnen.
Nach Ueberzeugung der Handelskammer müſſen zu Unrecht gezahlts
Steuerbeträge unter allen Umſtänden möglichſt ſofort zurückerſtattet
wer=
den. Auch über die ungerechtfertigt hohen Vorauszahlungen
zur Einkommen= und Körperſchaftsſteuer, wodurch
viele Gewerbebetriebe außerordentlich belaſttet werden, wurde
geſpro=
chen. In zahlreichen Fällen ſind tatſächlich irgend welche Einkommen
übrhaupt nicht vorhanden. Infolgedeſſen muß auf allgemeine
Erleich=
terung, wie Stundung, Beſeitigung der außerordentlich hohen
Mahn=
gebühren uſw. hingewirkt werden. Die Handelskammer wird ſich eine
ſoſche Tätigkeit fortgeſetzt angelegen ſein laſſen.
In Anbetracht der Tatſache, daß die ſteuerlichen
Beſtim=
mungen des § 19 der Goldmarkbilanzverordnung,
beſonders die Worte „lediglich zahlenmäßige Veränderungen” eine ſehr
einſchränkende Auslegung erfahren ſollen, wodurch die Aufftellung der
Goldbilanz ungünſtig beeinflußt werden würde, wurde an den Deutſchem
r möchte entſchieden
Induſtrie= und Handelstag die Bitte gerichtet
gegen dieſe Steuerpläne vorgehen, welche vermutlich zahlreiche
Nach=
veranlagungen für die zurückliegenden Jahre mit ſich bringen würden.
Trotzdem, daß der Deutſche Induſtrie= und Handelstag in dieſer Frage
vorſtellig geworden iſt, konnte eine Abänderung der Vorſchriften des § 19
der Goldmarkbilanzverordnung nicht erreicht werden. Daraufhin wurde
dem Induſtrie= und Handelstag mitgeteilt, er möchte dafür eintreten,
daß die Worte „lediglich zahlenmäßige Veränderungen” dahin ausgelegt
werden, daß als ſolche Veränderungen nur diejenigen angeſehen
wer=
den, bei denen die in Goldmark ausgedrückten Aktien= oder Anteilwerte
geringer ſind als die urſprünglich in Vorkriegs= oder Papiermark
Aus=
gedrückten und zwar bei einem Vergleich der abſoluten Zahlen.
Vom Deutſchen Induſtrie= und Handelstag iſt auf unſere Vorſtellung
hin der Handelskammer mitgeteilt worden, der Handelstag habe bei der
Verwaltung der Golddiskontbank angeregt, daß die Aenderung der
bis=
herigen Beſtimmungen über die Verzinſung der
Pfundkon=
ten in ernſte Erwägung gezogen wird. Die Golddiskonrbank iſt
be=
reit, diejenigen Valuten, die vor Fälligkeit der Schuld zur Deckung dieſer
Schuld bei ihr eingereicht werden, zu verzinſen. Zunächſt wollen die
Pri=
vatbanken dieſe Verzinſung aber nur inſoweit geſtatten, als die von der
Golddiskontbank diskontierten Wechſel kein Bankgiro tragen. Solche
Wechſel ſind im Anfang der Tätigkeit der Golddiskontbank häufig
aus=
gegeben worden. Bei Aufnahme der neuen Rediskontkredite in London
und New York mußte aber die Golddiskontbank die Zuſicherung geben,
daß die von ihr hereinzunehmenden Wechſel ſtets das Giro einer Bank
tragen. Infolgedeſſen hat das Zugeſtändnis der Banken ſo gut wie
keinen Wert. Von der Leitung der Golddiskontbank wurde noch
zuge=
ſagt, es könne eine Verzinſung von höchſtens 2 Prozent in Frage kommen.
An die zuſtändigen Behörden wurde im Anſchluß an Vorſtellungen
der Induſtrie= und Handelskammer Frankfurt a. M.=Hanau ein Antrag
gerichtet bezüglich Aenderung der geſetzlichen Beſtimmungen über
Päſſe, Sichtvermerke und Ur
edenklichkeitsbeſchei=
nigungen. Kann nicht die vollkom
ene Paßfreiheit erlangt
wer=
den, ſo müßten wenigſtens mit möglichſt vielen Ländern Abkommen
ge=
troffen werden, durch welche der gegenſeitige Viſumzivang aufgehoben
wird. Die Unbedenklichkeitsvermerke dürften auch höchſtens an eine
ge=
ringe Verwaltungsgebühr geknüpft werden. — Ebenſo wurde in
Ueber=
einſtimmung mit Ausführungen der Induſtrie= und Handelskammer
Frankfurt a. M.=Hanau eine weſentliche Ermäßigung der
Ka=
pitalverkehrsſteuern beim Reichsfinanzminiſter beantragt,
nämlich Herabſetzung der Wertpapierſteuer auf Ausgabe von Aktien von
7½ auf 3 Prozent, von Teilſchuldverſchreibungen privater
Unterneh=
mungen von 4 auf 2 Prozent und Herabſetzung der Börſenumſatzſteuer
für Kundengeſchäfte von 1,5 auf den Stempelſatz von 0,03 Prozent der
Vorkriegszeiten.
Bezüglich Bearbeitung des neuen Zolltarifs wurde
zwiſchen dem Deutſchen Induſtrie= und Handelstag und dem
Reichsver=
band der Deutſchen Induſtrie vereinbart, die Aufſtellung der
Zolltarif=
wünſche ſoll grundſätzlich den induſtriellen Verbänden überlaſſen bleiben,
während die Induſtrie= und Handelskammern Gelegenheit erhalten
ſol=
len, das von den Fachverbänden zuſammengeſtellte Matcrial zu begutachten.
Eine Eingabe des Vereins bayeriſcher Branntwein= und
Likörfabri=
kanten wurde dem Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft mit der Bitte
zurückgereicht, es möchte eine Beſeitigung oder Herabſetzung
des Branntweinaufſchlags für die Kleinbrennereien ſtattfinden.
Dem Deutſchen Induſtrie= und Handelstag gegenüber, wurde der
Ueberzeugung Ausdruck verliehen, daß eine durchgreifende Beſſerung der
im Mahnverfahren gegenwärtig zutage tretenden Mißſtände nur
durch grundſätzliche Beſeitigung der Gerichlsferien erzielt werden kann.
Eine derartige Maßnahme müßte für die kommenden Jahre angeſtrebt
werden.
Die Staatsanwaltſchaft Darmſtadt wurde auf die ſich mehrenden
Fälle von Preisausſchreiben welche auf Grund des
§ 286 des Strafgeſetzbuches ſtrafbar ſind, aufmerkſam gemacht.
In verſchiedenen Fällen wurde Strafantrag geſtellt.
Wegen des Brückengeldes auf der Brücke
Guſtavs=
burg-Koſtheim—Mainz wurden verſchiedentlich Vorſtellungen
bei dem Heſſ. Finanzminiſterium erhoben. Die Handelskammer
wen=
dete ſich dagegen, daß Perſonenkraftwagen als Luxusfahrzeuge angeſehen
würden, ſodaß ſie eine Gebühr von 1 Mk. zahlen müſſen. Oftmals iſt
der Perſonenwagen als Gebrauchsfahrzeug, das Handel und Induſtrie
ticht mehr entbehren können, anzuſehen.
Die ſiebente Wiener internationale Meſſe findet
vom 7. bis 14. September in Wien ſtatt. Nähere Auskunft hierüber
er=
eilt der Syndikus der Handelskammer.
Vom 1. Auguſt d. J. ab werden ſeitens der Bahnverwaltung die
Vagenladungen nur abgangsfertig übernommen. Die
Knſchlußgleisbeſitzer müſſen alſo eine Selbſtbezettelung und
Selbſtverbleiung der Güterwagen vornehmen.
Ermitte=
lungen, welche bezüglich dieſer Maßnahme in Intereſſentenkreiſen
ſtatt=
gefunden haben, haben dazu geführt, daß grundſätzliche Bedenken gegen
die neue Maßnahme im Intereſſe einer ſchnelleren Abbeförderung der
Ladungen nicht geäußert werden ſollen. Dagegen wurde eine Anzahl
von Anträgen zu dieſer Verwaltungsmaßnahme geſtellt. Darauf wurde
im Intereſſe der Wahrung von Geſchäftsgeheimniſſen ſeitens der
Bahn=
verwaltung zugeſtanden, daß gegen die Bezettelung der Wagen kurz vor
der Bediennung des Anſchluſſes nichts einzuwenden iſt. Weiter wird
den Anſchlußgleisbeſitzern, die ſchon früher die Verbleiung der bedeckten
Wagen vornahmen, und noch im Beſitze von
Stahlblechſtreiſenverſchlüf=
ſen ſind, geſtattet, den noch vorhandenen Beſtand reſtlos anfzubrauchen.
Leitungswege auf fernmündlichem Wege
Endlich ſoll die Erfragung de
für Einzelfälle zugelaſſen werden. Die Eiſenbahnverwaltung empfiehlt
aber, daß ſich die Anſchließer bei der Güterabfertigung einen Auszug
aus den Leitungsvorſchriften für beſtimmte Empfangsſtationen, nach
denen ſie regelmäßig verſenden, fertigen. Ein ſolcher Auszug kann bei
allen nachfolgenden Sendungen ohne weiteres verwendet werden,
wo=
durch für beide Teile Zeit und Geld geſpart wird.
Eine Anfrage des Miniſteriums für Arbeit und Wirtſchaft bezüglich
Darmſtadt nach den Hauptorten
erwüinſcht.
und Württemberg ſehr
[ ← ][ ][ → ]Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 9. Anguſt 1924.
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bere
Aus Heſſen.
Griesheim, 7. Aug. Am Samstag abend kam auf dem Feſtplatz des
Sportklubs „Viktoria” Herr Schreinermeiſter Georg Frank ſo unglücklich
zu Fall, daß er einen Beinbruch erlitt.
* Eberſtadt, 7. Aug. Neuer Lehrer. Herr Lehrer Thon
zuletzt in Jugenheim a. d. B. hat jetzt Verwendung an der hieſigen
Volksſchule gefunden. — Die Ernte iſt in vollem Gange. Zur
Bewäl=
tigung des Druſches find zwei Dreſchmaſchinen aufgeſtellt, eine ſchon
ſeit längerer Zeit an der Alten Darmſtädter Straße und eine andere,
die aus Eſchollbrücken ſtammt, ſeit heute am Griesheimer Weg. — Die
Kabelarbeiten innerhalb des Ortes ſchreiten rüſtig vorwärts.
2
Jährend im ſüdlichen Ortsviertel noch aufgegraben wird, wird im
nördlichen Teil an den aufgeriſſenen Straßenſtellen ſchon wieder
ge=
pflaſtert. Durch die Arbeiten haben zirka 20 Arbeitsloſe Verdienſt
ge=
funden.
— Ober=Ramſtadt, 7. Aug. Verfaſſungsfeier. Wie ſchon
kurz mitgeteilt, wird am kommenden Sonntag, den 10. d8. Mts.,
nach=
mittags gegen 3 Uhr, auf dem Sportplatz am Buchwald eine
Verfaſ=
ſungsfeier ſtattfinden, die ein ziemlich umfangreiches Programm aufweiſt
Die Einzelheiten desſelben ſind in den Aushangkaſten für die amtlichen
Bekanntmachungen durch die Bürgermeiſterei angeſchlagen, und wird
durch dieſe gleichzeitig die geſamte Einwohnerſchaft zu recht zahlreicher
Veteiligung an der Feier eingeladen. Dem Vernehmen nach wird die
Muſik von der „Mandolinengeſellſchaft 1924, Ober=Ramſtadt” ausgeführt.
Reichelsheim i. O., 8. Aug. Geſtern hielt das Kreisamt Erbach
hier einen Amtstag im Rathauſe. — Auch die Bezirkskaſſe Erbach hatte
heute einen Vertreter hierhergeſchickt, um ſich die Sparkaſſebücher durch
deren Beſitzer vorlegen zu laſſen, und zwar mit Rückſicht auf die
Auf=
wertung. Wer dieſe Anmeldung beſorgte, erhielt auch ein vom
Vor=
ſtand des Heſſiſchen Sparkaſſen= und Giroverbandes unterzeichneten
Hinweis auf die „Sparprämie für Weihnachten”.
8 Kirch=Brombach i. O., 7. Aug. Turnplatzweihe. Nach
Ueberwindung vieler Schwierigkeiten iſt es dem hieſigen Turnverein
gelungen, mitten im Orte ſich einen eigenen geräumigen Turnplatz zu
ſchaffen. Die Platzweihe ſoll am Sonntag in acht Tagen ſtattfinden.
Steinbach i. O., 7. Aug. Jugendturnfeſt. Am
kommen=
den Sonntag findet hier das 3. Jugendfeſt des 1. Bezirkes des
Oden=
waldgaues (D.T.) ſtatt. Samstag abend findet unter Mitwirkung der
Turnvereine Erbach und Michelſtadt eine Vorfeier ſtatt. Die
Wett=
kämpfe am Sonntag ſpielen ſich auf der Schloßwieſe ab.
A. Aus dem Kreiſe Erbach, 7. Aug. Förderung des
Spar=
ſinns. Der Vorſtand der Bezirksſparkaſſe Erbach hat alle diejenigen,
die ihre Sparkaſſeeinlagen aufgewertet haben wollen, aufgefordert, ihre
Sparbücher behufts Eintrag der Anmeldung zur Aufwertung
vorzu=
legen. Dieſe Anmeldung hat nebenbei den Zweck, daß die Betreffenden
auf die Beſtrebungen der Sparkaſſen aufmerkſam gemacht werden, den
Sparſinn zu fördern. Denjenigen Einlegern, die bis zum 1. Oktober
I. Js. ein Mindeſtguthaben von 50 Goldmark und bis zum 1. Dezember
ein ſolches von 80 Goldmark in ihrne Sparbüchern zu verzeichnen
haben, ſoll die „Sparprämie für Weihnachten” auf dem
Verloſungs=
wege zugute kommen. Von der Vorausſetzung ausgehend, daß 20000
Sparer ſich den Anſpruch auf Berückſichtigung bei der zwiſchen dem
15. und 20. Dezember 1924 ſtattfindenden Prämienverteilung erwerben.
ſollen 1007 Prämien in Höhe von 52 000 Goldmark zur Ausloſung
ge=
langen. Die Wertbeſtändigkeit der Einlagen wird gewährleiſtet, ebenſo
werden ſie wie die übrigen Einlagen verzinſt.
2. Aus dem Odenwald, 7. Aug. Zunahme
desHauſierer=
tums. Zu einer großen Landplage iſt die von Tag zu Tag wachſende
Zahl der Hauſierer geworden. Daß man Kriegsbeſchädigten die
Er=
laubnis zum Hauſieren erteilt, wird man gewiß nicht beanſtanden.
Aber in den allermeiſten Fällen ſind es erwerbsfähige, jüngere
Per=
ſonen, die dorfauf und dorfab das Land überfluten und aus
Arbeits=
ſchen auf dieſe Weiſe ihren Unterhalt zu verdienen ſuchen. Die
Ge=
ſchäftsleute werden durch dieſen Straßenhandel ſehr geſchädigt.
Schönderg, 7. Aug. Rohheit. Auf der Höhe am Wege
nach dem Feldberg urde dieſer Tage im Walde eine Nachtlagerſtelle
gefunden, wozu gefchnittene Frucht, die auf einem nahen Acker lag
herangeſchafft wurde. Anſcheinend waren es Wanderer, die ſich hier ein
billiges Nachtquartier zurechtgemacht hatten, ohne daran zu denken,
welche bodenloſe Gemeinheit ſie bei Verwendung der Frucht begingen.
— Mörfelden, 6. Aug. Unfall. Beim Spielen auf dem
Turn=
platz erlitt ein vierjähriger Junge einen doppelten Armbruch.
Mörfelden, 7. Aug. Schulfragen. Der Gemeinderat
be=
ſchloß die Anſchaffung von Tiſchen und Stühlen für die Mädchen=
Fort=
bildungsſchule. Da aber die Gemeinde in Geldverlegenheit iſt, ſollen
die Koſten hierfür durch eine Hausſammlung aufgebracht werden.
Gleich=
zeitig wurde gemäß Beſchluß des Schulvorſtandes die Anſchaffung eines
Barrens für die Schule beſchloſſen. Das Bahnhofsſchulhaus ſoll
gründlich renoviert werden.
8 Groß=Gerau, 7. Aug. Selbſtmord. Ein ehem.
Kriegsteil=
nehmer, der öfters an Anfallen litt, hat ſeinem Leben durch Erhangen
ein Ende bereitet.
Wnn
Gmgnn
2
Die deutſche Jugendherberge.
Man ſchreibt uns: Urkräfte ſtrömen aus der Erde, ergießen ſich
in unſere Leiber, machen uns ſtark und kampfesfroh im Alltag.
Wan=
dern — frei ſein von Werktags Laſt und Mühe, ſich Leben, neues, heißes
Leben trinken aus nimmerleeren Quellen — wer wollte es nicht? Und in
der deutſchen Jugend, die groß wurde in den Nachwehen des Weltkrieges,
iſt der Drang nach Erneuerung, nach Befreiung, nach Verinnerlichung
des eigenen Ich ſtärker als ſonſtwo. Jugendwandern! — Aus
qualmi=
gen, dumpfen Städten und Stuben drängt es heraus — Mädel und
Buben. Ein Schrei nach Licht, Luft und Sonne iſt in ihnen, heiß,
brünſtig. Und ſie wandern. Kehren zurück froh, ſtark, ſonnenbraun
neue Menſchen. Immer und immer wieder ziehen ſie hinaus, und nimmer
müde ſrärkt ſie Allmutter Erde.
Die Jugend iſt die Zukunft unſerer Nation. Wer ſeinem Volk ein
freies, ſicheres Werden und Wachſen wünſcht, der ſorge dafür, daß die
Jugend nicht verkümmert. Arbeit an der Jugend iſt Arbeit am
Volks=
tum; iſt wichtiger als alle Parteiſtreitereien.
Das Jugendwandern zu fördern, Deutſchlands Jugend zu ſtärken
und zu heilen — das iſt das Ziel und die Aufgabe des Verbandes für
Deutſche Jugendherbergen Ueber 1700 Jugendherbergen hat er ſchon
geſchaffen im Reich, aber es ſind noch lange nicht genug, um allen, allen,
die im Wandern neues Leben ſuchen, in notwendiger Weiſe zu helfen.
Denn die Jugendherbergen ſind nicht nur billige Bleiben für die Nacht,
ſondern auch zugleich Heimſtätten von Spiel, Scherz, Volkstanz und
Volkslied. Sie helfen das Band um alle deutſchen Gaue enger ſchließen:
Hier tauſcht der Sachſe ſeine Fahrterlebniſſe aus mit dem Schwaben,
der Pommer mit dem Baher. Hier ſind die beſten Bollwerke gegen
Schmutz, Schund und Kitſch und zugleich gegen die Verderber der Jugend,
Alkohol und Nikotin. Unendlich wichtig iſt es für unſer geſamtes Volk,
daß das Herbergswerk ſich ausdehnen und feſtigen kann. Und dazu
braucht es der Mithilfe Aller!
Und gerade in unſerer engeren Heimat, im Odenwald und an der
Bergſtraße, ſind noch gar zu wenig Jugendherbergen. Unermüdlich ſchafft
der Zweigausſchuß Odenwald in Verbindung mit der Ortsgruppe
Darm=
ſtadt an der Einrichtung neuer Bleiben. Doch abgeſehen davon, daß er
für ſeine Arbeit noch viel zu wenig Verſtändnis bei Bevölkerung und
Behörden findet, mangeln ihm vor allem die geldlichen Mittel. Darum
helft!
In Gemeinſchaft mit dem Zweigausſchuß Main=Lahn=Fulda
ver=
anſtaltet der Zweigausſchuß Odenwald für Deutſche Jugendherbergen
eine Lotterie, die neben einer Unmenge kleinerer Preiſe (jedes dritte
Los gewinnt!) Gewinne wie eine Dreizimmereinrichtung, ein
Motor=
rad, ein Piano, Faltboot, Schneeſchuhe, Fahrräder u. a bringt.
Kauft dieſe Loſe! Eines koſtet ja nur 50 Pfennige! Für die deutſche
Jugend iſt es, der deutſchen Jugend helft ihr damit, aus dem großen
ſittlichen und geſundheitlichen Sumpf herauszukommen! 50 Pfennig!
Und wieviel gebt ihr aus für nutzloſe, ja ſchädliche Genußmittel!?
Für faden Tand!?! Helft der Jugend — und damit euch ſelbſt!
Verkaufs=
ſtellen der Loſe befinden ſich: In der Geſchäftsſtelle des Zweigausſchuſſes
Jägertorſchule, Aleanderſtr. 27, im Hauſe Jugend, Stiftſtr. 45, im
Sport=
haus Adelmann, Rheinſtr., bei Saeng, Kirchſtr., Philipp Heß,
Schiller=
platz ſowie den durch Aushang kenntlich gemachten Geſchäften. Siehe
Anzeige. Und nun helft — euch und uns — und kauft Loſe der
deut=
ſchen Jugendherbergslotterie!
X Groß=Gerau, 7. Aug. Der Kreistag des Kreiſes Groß=
Gerau genehmigte in ſeiner letzten öffentlichen Sitzung nach eingehender
Beratung den Kreiskaſſenvoranſchlag für das Rechnungsjahr 1924 mit
allen gegen eine Stimme. Zur Erwerbsloſenfürſorge wurde beſchloſſen,
bei den zuſtändigen Stellen dahin wirken zu wollen, daß die Dauer der
Unterſtützung über 39 Wochen hinaus verlängert wird. Ein Antrag
wegen Ausſcheidung aus dem Bezirks=Arbeitgeberverband wurde
ab=
gelehnt.
X Groß=Gerau, 7. Aug. Kredite für die Landwirtſchaft
Der hieſigen Volksbank iſt es gelungen, einen anſehnlichen Kredit
fü=
ihre Mitglieder, ſoweit ſie ausſchließlich Landwirtſchaft betreiben, für
die diesjährige Ernte zu erhalten.
A. Stockſtadt, 7. Aug. Die Ernte iſt in vollem Gange. Eine
Verlängerung der Schulferien wäre erwünſcht. Die Obſternte der
Ge=
meinde verſpricht recht gut zu werden.
Walldorf, 7. Aug. Blitzſchlag. Bei einem über unſeren
Ort hinziehenden Gewitter ſchlug der Blitz in das Anweſen des Jakob
Cezanne in der Bahnhofsſtraße ein. Die eine Stubendecke iſt
vollſtän=
dig zerſtört worden. Sonſt wurde kein Schaden angerichtet.
r. Babenhauſen, 7. Aug. Nachdem am letzten Sonntag die
Gedenk=
feier für die Toten hier einen feierlich würdigen Verlauf genommen hat,
ſind die Vorbereitungen zu der Verfaſſungsfeier, die, den
ört=
lichen Verhältniſſen Rechnung tragend, dieſen Sonntag, den 10. Auguſt,
ſtattfindet, in voll m Gange. Nachmittags 2½ Uhr wird ſich ein
Feſt=
zug, an dem ſich die beiden hieſigen Schulen und ſämtliche Vereine
be=
teiligen, durch die Hauptſtraße des Städtchens zum Feſtplatz auf den
Schloßwieſen bewegen. Bei ungünſtiger Witterung iſt die
bahn der Polizeiwachtabteilung in Ausſicht genommen. Die Fe
gedechte
wird Herr Polizeihauptmann Heinrich von Frankfurt a. M.
Geſangliche, ſportliche und turneriſche Vorführungen werden der
rede den außeren Rahmen geben. Zum Betreten der Feſtſtätte wird
Eintritt erhoben, um jedermann Gelegenheit zu geben, an der 9
ſungsfeier teilzunehmen. Die Schulkinder, die durch Stabübungen
genſpiele und zwei Geſamtchöre das Geſamtprogramm vervollſtär
werden, ſollen Brezeln, und kleine Fähnchen in den Reichsfarbe=
Erinnerung an die Feier erhalten. Nicht unerwähnt bleibe, da
Mädchen eine Sammlung zugunſten der hieſigen Kriegsbeſchädigte
hinterbliebenen ſtattfindet. Jedes Scherflein iſt willkommen und
zur Linderung der Not. Die Bürgermeiſterei hat in einer Be
machung alle örtlichen Reichs= und Landesbehörden, die Vereine u
geſamte Einwohnerſchaft eingeladen, ſich an der Verfaſſungsfeier
teiligen.
Mainz 7. Aug. Weinmarkt. Der Stand der rheinhe
C
Reben kann im allgemeinen als befriedigend bezeichnet werden
ſtehen die beſſeren Lagen, ſchlechter die geringeren Lagen. Im f
digen Verkehr mit Wein hat ſich nicht viel geändert. Leider
deh=
die Peronoſpora immer weiter aus.
R. Mainz, 4. Aug. In der Lithographenanſtalt und Drucken,
Joſeph Scholz brach heute im Dachſtuhl Feuer aus, das in das
übergriff. Durch das raſche tatkräftige Eingreifen der Berufsfeue
konnte das Feuer nach 1½ſtündiger raſtloſer Arbeit auf ſeinen He
ſchränkt werden. Der Sachſchaden iſt umſo größer, da bereits eie
ßerer Poſten Weihnachtsbücher für das diesjährige Weihnachtsfeſt
im Lager ſaß. Ueber die Urſache des Brandes iſt bisher noch
bekannt.
Friedberg, 7. Aug. Eine Frage, welche ſeit längeren Jahr
Gemüter der Bevölkerung in erheblichem Maße bewegt, iſt die
richtung eines ſtädtiſchen Saalbaues. Schon 9
meiſter Stahl hatte während ſeiner Amtszeit ſich mit dieſem
beſchäftigt und ein Preisausſchreiben erlaſſen, welches eine lebhaf
teiligung fand, leider iſt aber die Sache durch die Ungunſt der
nicht zur Ausführung gekommen. Nun hat Beigeordneter Dr.
gens den Gedanken wieder aufgegriffen und die Bürgerſchaft zu
öffentlichen Verſammlung in den Ratskeller eingeladen. Der
ſtarke Beſuch der Verſammlung, in welcher alle Stände Veruf
und politiſchen Parteien vertreten waren, bewies das allgemein
tereſſe welches man der Sache entgegenbringt. In ſeinem ein
den Vortrage entwickelte der Einberufer die Vorgeſchichte der
legenheit und begründete die Notwendigkeit der Errichtung. Fri
beſitzt z. Z. zwei Säle, den einen im Hotel Trapp und den Sa
Wenn nun der letztere dem Vernehmen nach zur Einrichtung
Varietés hergerichtet werden ſoll und ſomat der allgemeinen Ben
entzögen wird, ſo iſt die ganze Stadt auf den einen Saal, der noc
viel zu klein iſt, angewieſen; das dringende Bedürfnis in einer
haften Stadt wie Friedberg ſteht ſomit außer allem Zweifel.
Referat ſchloß ſich eine ſehr lebhafte Diskuſſion an von allen
wurde die dringende Notwendigkeit anerkannt und ein Wider
machte ſich nicht geltend. Die ſchwierigſte Frage wird, wie ſch=
Referent ausführte, die Beſchaffung der benötigten Mittel ſein
Vorſchlag geht darauf hinaus, eine G. m. b. H. zu gründen u
betreffenden Vereine und Privatperſonen zur Uebernahme vo
teilſcheinen zu veranlaſſen, auf dieſe Weiſe ſollte etwa die Häll
Kapitals aufgbraecht werden, die andere Hälfte durch eine Hypoth
die die Stadt Bürgſchaft leiſtet. Nach einer längeren Beſprechung
eine aus Vertretern aller intereſſierten Stände beſtehende Komr
gewählt, welche ſich mit den techniſchen und finanziellen Maßn
beſchäftigen und in einer demnächſt einzuberufenden weiteren Ver
lung das Refultat ihrer Beratungen mitteilen ſoll. Als Platz
zu errichtenden Bau wurde als ſelbſtverſtändlich die ſtädtiſche S
angenommen, damit es den zahlreichen hieſigen Sportvereinen
gemacht wird, die Halle für ihre Zwecke zu benutzen.
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P. f. M. Darmſtadt— Sp.=Kl. Viktoria=Griesheim.
ſeute abend um 6 Uhr hat der V. f. R. Darmſtadt Gäſte aus dem
en Gebiet, und zwar iſt es der Sp.=Kl. Viktoria=Gries=
, der A=eiſter des Gaues Bergſtraße. In den vergangenen
ndsſpielen iſt dieſem Verein der große Wurf gelungen: der
Auf=
n die Kreisliga. Dieſer Erfolg iſt um ſo höher zu bewerten, da
heim infolge ſeiner Gebundenheit im beſetzten Gebiet ſeine ſämt=
Verbandsſpiele auf fremden Plätzen austragen mußte. Am
ver=
gen Sonntag unterlag Viktoria=Griesheim der Sp.=Vgg.
Arheil=
napp 1:0; dieſes Ergebnis bürgt für einen ſpannenden Kampf,
kommen offen iſt. Beide Mannſchaften werden in zurzeit
ſtärk=
ufſtellung antreten.
m Sonntag folgt die Ligamannſchaft des V. f. R. einer
Ein=
der Sp.=Vgg. 04 Mannheim=Neckarau und trägt dort
ich des 2jährigen Stiftungsfeſtes dieſes Vereins das Rückſpiel
Hoffen wir, daß die Ligamannſchaft die Scharte vom Vorſpiel,
2 verloren ging, auswetzt und ſich einmal auf ihre Pflichten be=
Die Ligaerſatzmannſchaft ſpielt in Heppenheim gegen die
nnſchaft des dortigen F. C. Starkenburgia; ſie wird alles aus ſich
geben müſſen, um ehrenvoll zu beſtehen. Die 3. Mannſchaft
be=
zur Spielvereinigung Mannheim=Sandhofen, um dort der glei=
If entgegenzutreten.
E. W.
Spielvereinigung 1921 Darmſtadt (Abt. des Fr. Tgde.).
ir heute, Samstag, und morgen, Sonntag, iſt es gelungen, zwei
liche Vertreter des runden Leders als Gegner für die 1.
Mann=
u gewinnen. Heute abend 6 Uhr werden auf dem Sportplatz Wind=
Ecke Gräfenhäuſer Weg und Pallaswieſenſtraße, V. f. R.
nbach (Bezirksmeiſter der 11. Klaſſe) und morgen, Sonntag,
nachmittags, Freie Turner Offenbach (Gruppenmeiſter
Klaſſe) eine Gaſtrolle hier geben. Zwei Mannſchaften, deren
ärke weit über die engeren Grenzen des Kreiſes bekannt iſt. Am
ag abend eine frühere Ober=Ligamannſchaft des Süddeutſchen
lverbandes, am Sonntag nachmittag ein alter Pionier des
Arbei=
zballſports! Sollte das nicht zu viel für die mit jüngeren
Spie=
ufgefriſchte Mannſchaft der Spielvereinigung ſein? Ach was!
gewagt iſt halb gewonnen!“ Dieſes Sprichwort möge ſich die
ter die Ohren ſchreiben und es wird ſchon gehen. Es müſſen ja
diege ſein, es gilt ja nur zu werben für den Arbeiterſport. Zwei
ide Spiele ſind zu erwarten, und das Publikum . . .?. Das
er=
der gaſtgebende Verein. Auch die unteren Mannſchaften
wer=
ntlich auf dem grünen Plan antreten. Der Samstag=Abend wird
te, V. f. R., mit den Gaſtgebern zu einigen gemütlichen Stunden
n (Windmühle), worauf wir unſere Mitglieder nochmals hin=
Sportverein Darmſtadt 1898.
kommenben Sonntag nehmen die Spiele um den Aufſtieg m
irksliga ihren Fortgang. Die Ligamannſchaft hat eine ſchwere,
dende Fahrt zu machen. F.V. Kaiſerslautern iſt der Gegner,
ch auf ſeinem eigenen Platze. Ueber die Spielſtärke der
Links=
hen ein Urteil abzugeben, können wir uns nicht erlauben.
Tat=
daß ſie lange Zeit auf Befehl der Franzoſen ausfetzen mußten.
h ob dadurch ihre Spielſtärke eingebüßt hat, wird der kommende
zeigen. Sportvereins Mannſchaft fährt in derſelben
Aufſtel=
te im Spiel gegen Ludwigshafen, hoffentlich aber mit etwas mehr
nd Verantwortungsgefühl. Läßt ſie allen perſönlichen Hader
ſe und iſt ſie ſich ihrer ſchwerwiegenden Aufgabe voll bewußt,
llte der Erfolg nicht ausbleiben. Wir wollen hoffen, daß ſie
zerein und unſere Stadt würdig vertritt; mit einem Sieg
wer=
dem erſehnten Ziel, der Bezirksliga, einen bedeutenden Schritt
mmen. Unſere beſten Wünſche begleiten ſie auf ihrer Fahrt. —
ht minder ſchweres Spiel ſteht der Liggerſatzmannſchaft
Sport=
hier auf dem Stadion bevor. Die gleiche Mannſchaft des
Be=
iſters, der T.= u. Sp.=V. Mannheim=Waldhof, iſt der nicht zu
unde Gegner. Bei der enormen Spielſtärke der beiden
Mann=
dürfte ein ſchönes, ſportlich hochſtehendes Spiel gezeigt werden.
ſei daher der Beſuch des Stadions empfohlen.
Erfüllung einer Rückſpielverpflichtung begibt ſich die
Junior=
aft nach Frankfurt zu dem befreundeten V. f. R., um gegen
gaerſatzmannſchaft anzutreten. Das Vorſpiel hier konnten die
idter nach ſchönem, wechſelvollem Spiel knapp 4:3 für ſich ent=
Ob ſie den Sieg in Frankfurt wiederholen werden? Wir
hoffen, wenn ſie auch mit zwei Erſatzleuten fahren müſſen.
Sportliche Veranſtaltungen im Nieb.
der Fußballklub Germania 1910 in Leeheim veranſtaltet am
den Sonntag anläßlich der Einweihung ſeines Sportplatzes einen
Zerbetag. Ferner begeht am Sonntag der Radfahrerverein
ſtädten das Feſt ſeines 20jährigen Beſtehens unter
Mitwir=
mtlicher Ortsvereine. — In Raunheim und Dornheim
as Bezirksjugendturnen des Main=Rodgaues (S. T.B.) ſtatt.
ich findet am Sonntag das 10jährige Jubiläumsfeſt des Sport=
Viktoria=Walldorf ſtatt.
Länderkampf Deutſchland—Schweden.
Am 31. Auguſt gelangt im Deutſchen Stadion zu Berlin der
Länder=
kampf zwiſchen den Fußballmannſchaften von Deutſchland und Schweden
zum Austrag. Die ſportlichen Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern
waren ſtets die beſten, aber troydem haben ſich die beiden
Ländermann=
ſchaften erſt zweimal gegenüber geſtanden und zwar vor 13 Jahren. Am
18. Juni 1911 in Stockholm ſiegte Deutſchland 4:2 am 29. Oktober des
gleichen Jahres in Hamburg Schweden mit 3:1. Seither hat der
Fuß=
ballſport in beiden Ländern einen ungeahnten Aufſchwung genommen,
was am deutlichſten in der Spielſtärke zum Ausdruck kommt. Schweden
belegte im Okympiſchen Fußballturnier in Paris den dritten Platz hinter
Uruguay und der Schweiz, während die deutſche Länderelf auf eine
grandioſe Erfolgſerie in der letzten Zeit, errungen gegen die Vertreter
von Holland, Norwegen, Finnland, Oeſterreich und der Schweiz,
zurück=
blicken kann. Die Vertretung der deutſchen Intereſſen in dem Kampf
hat der Hauptſpielausſchuß des D. F. B. folgenden Spielern übertragen:
Kuhnt (Norden Nordweſt Berlin); Müller, Riſſe (Beide Hamburg);
Eſchenlohr (Tennis Boruſſia Berlin); Lux (Tennis Boruſſia Berlin);
Schumann (Vorwärts=Berlin); Leip (Dresden), Reismann (Dresden),
Harder, Hartmann (Hamburg), Paulſen (Leipzig).
Deutſche Dauerprüfungsfahrt 1924.
Die ſchon im Vorjahr beabſichtigte, infolge der
Beſatzungsſchwvierig=
keiten aber um ein Jahr verſchobene Deutſche Dauerprüfungsfahrt geht
nunmehr in der Zeit vom 10. bis 15. Auguſt unter Leitung des
Wies=
badener AC. vor ſich, der die Fahrt gemeinſchaftlich mit den
Automobil=
klubs in Coblenz, Krefeld, Köln, Trier, ferner des Heſſiſchen und des
Rheiniſch=Weſtfäliſchen Automobilklubs zur Durchführung bringt. Die
rund 1450 Kilometer lange Fahrt führt in vier Etappen rund durch das
beſetzte Gebiet und wird den Teilnehmern die Schönheiten jener Teile
deutſchen Landes vor Augen führen, das durch die Beſetzung heute
weniger zum Ziel von Fernfahrten geworden iſt denn einſt. Am erſten
Tage haben die Teilnehmer 414,5 Kilometer zurückzulegen, am zweiten
Tage 463,2 Kilometer, am dritten Tage 446 Kilometer. Der vierte Tag
bringt dann die entſcheidenden Berg= und Flachrennen auf der Strecke
Steeg—Rheinböllen, die in der Streckenfahrt Koblenz—Bingen—Mainz—
Wiesbaden eingerahmt ſind. Zugelaſſen ſind alle Wagen jeden Urſprungs
von 3,5 bis einſchließlich 40 Steuer=PS mit zwei= bis ſechsſitzigen
Karoſſe=
rien, die mit ſoviel Perſonen beſetzt ſein müſſen, als feſte Sitze vorhanden
Schwimmen.
Deutſche Schwinm=Meiſterſchaften im Grunewald=Stadion.
Am Samstag und Sonntag ſteht das ſportliche Berlin im Zeichen
der deutſchen Meiſterſchaften im Schwimmen. In den vielen Jahren
hat der deutſche Schwimmſport ſchon oft Feſte mit erſtklaſſiger Beſetzung
geſehen, noch nie waren jedoch die Bewerber ſo gleichwertig wie beim
33. Verbandsfeſt. International gemeſſen, bleiben die Leiſtungen im
freien Stil hinter den Pariſer Ergebniſſen zurück. Im Bruſtſchwimmen
haben die beiden Favoriten Sommer und Rademacher nichts zu fürchten,
auch Harbordt und Fauſt dürften ſich noch überall zur Geltung bringen.
Die Seitenlage, nur in Deutſchland gepflegt, iſt ebenſo offen. Der
Ver=
teidiger Cramer=Breslau hat in Schmidt=Halle, Heuſer und Märtens
und hauptſächlich Benecke gleichwertige Gegner. In der Rückenlage iſt
keinem Teilnehmer auch nur ein Bruchteil einer Sekunde abzuſprechen,
Dahlem, Eitner, Hülſer, Boddin, Skamper, Ohlwein haben ſich
gegen=
ſeitig beſiegt. Hier kann nur der Anſchlag entſcheiden. Im freien Stil
erſcheint Heinrich vorausſichtlich nur über 100 Meter am Start. Hier
erwachſen ihm in Eicker, Eitner, Treis, Ohlwein, Lieret ſtarke Gegner.
Der deutſche Rekord iſt gefährdet. Die 400 Meter ſind in Abweſenheit
von Heinrich dem Darmſtädter Berges ſo gut wie ſicher. Ueber 1500
Meter hat Berges nicht einmal Vierkötter zu fürchten. Der Oſtſee= und
Strommeiſter iſt zu rundlich geworden, um gegen die prächtige Geſtalt
des Darmſtädters aufkommen zu können, der ſicher noch mehr zu leiſten
imſtande wäre, wenn er ſportlicher leben würde. Im Springen,
Deutſch=
lands Stolz bei den Olympiaden, ſind weitere Fortſchritte zu erwarten.
Dr. Lechnir, Wieſel, Luber, Schrötter, Plumanns, Baumann zeigen
durch ihre Nennungen, daß das Wort vom Niedergang des
Kunſtſprin=
gens eine Phraſe iſt. In den Staffeln prägt der Kampf Magdeburg—
Köln noch ſtärker als in den Einzelkämpfen dem Verbandsfeſt das Zeichen
auf. Die Staffelmeiſterſchaften ſind eine neue Einrichtung. Es iſt
un=
möglich, auch nur in einer Staffel einem Verein das Uebergewicht
zu=
zuſprechen. Dieſe Lage hat die anderen Vereine von Meldungen
ab=
gehalten, die nur das Programm belaſtet hätten. So bringen die
Wett=
kämpfe der Herren das Beſte, was Deutſchland aufzuweiſen hat. — Auch
in den Damenwettbewerben iſt das gleiche Bild. Alle Berteidigerinnen
ſind am Start. In allen Städten hat das Damenſchwimmen einen
un=
geahnten Aufſchwung erfahren. Zahlreicher denn je ſind die Felder.
Hermes, Söhnchen, Rehborn, Murray, Simon ſind Namen, die überall
in Deutſchland Klang beſitzen. Die Damenvennen brachten ſtets
Ueber=
raſchungen. So wird es wohl auch diesmal, beſonders in der zeuen
Staffelmeiſterſchaft, ſein. Die Vorkämpfe beginnen am Samstag um
9 Uhr, Sonntag 10 Uhr vormittags, die Endkämpfe um 5 bezw 3 Uhr
nachmittags. Nach Schluß der Meiſterſchaft
n am Sonntag gibt es noch
zwei Waſſerballvorrunden. Es ſpielen: ABTS.=Bremen gegen
Waſſer=
freunde=Hannover und Hellas=Magdeburg gegen Spandau 04.
Einge=
leitet werden die Meiſterſchaften mit dem am Nachmittag 5 Uhr an der
Muſeumsinſel beginnenden Wettſchwimmen „Quer durch Berlin”, das
eine die Vorjahre übertreffende Beſetzung erhalten hat. Berlin, Köln,
Magdeburg, Hannover, Münſter, Leipzig, Dresden, Braunſchweig,
Stendal, Duisburg, Ahlfeld, Forſt ſenden ihre beſten Kräfte in allen
Klaſſen. Beſonders die Damen ſind ſo gut wie nie vertreten. — Der
Reichspräſident hat ſein Erſcheinen für Samstag zugeſagt.
ſind. Jeder Wagen erhält einen Unparteiiſchen. Für alle Tagesetappen
iſt eine feſtgelegte Durchſchnittsgeſchwindigkeit einzuhalten. Die Abnahme
der Wagen erfolgt am 10. Auguſt zwiſchen 3 und 6 Uhr nachmittags in
Wiesbaden. Der Start für die erſte Etappe wird am 11. Auguſt um
6 Uhr morgens gegeben. Die Etappenſtrecken ſind wie folgt eingeteilt:
11. Auguſt: Wiesbaden-Biebrich-Mainz—Sprendlingen-Kreuznach—
Kirchberg-Büchenbeuren—Longcamp-Bernkaſtel—Hetzerath—Scheſvich-
Trier—Erang—Manderſcheid—Dockweiler—Stadtkyll—Münſtereifel—
Eus=
kirchen—Rheinbach—Altenahr—Remagen-Bonn; 12. Auguſt: Bonn—
Honnef—Asbach—Flammersfeld—Neuwieß-Bendorf—Montabaur—Kobe
lenz — Mayen — Dockweiler — Prüm — Kall—Euskirchen-Köln—Jülich—
Grevenbroich-Neuß-Worringen-Köln; 13. Auguſt: Köln—Opladen—
Düſſeldorf—Uerdingen-Mörs—Rheinberg—Jſſum—Geldern-Krefeld —
Gladbach—Aachen—Düren—Euskirchen—Stadtkyll—Dockweiler—Cochem—
Kaiſerseſch-Polch—Minkelfeld-Koblenz; 14. Auguſt: Koblenz—Boppard
—Bacharach—Steeg—Rheinböllen— (Berg= und Flachrennen) Stromberg
—Bingen—Gaulsheim—Ingelheim-Mainz—Wiesbaden. Am 15. Auguſt
vereint eine Dampferfahrt alle Teilnehmer und am 16. Auguſt bedeutet
die Bergprüfungsfahrt auf die „Hohe Wurzel” um den Pokal der Stadt
Wiesbaden, offen für Kräfträder mit und ohne Seitenwagen, Touren=
und Nennwagen den Abſchluß der großen motorſportlichen Veranſtaltung,
die in allen Teilen des Reiches viel Anklang gefunden hat.
Das Meldeergebnis zu der am 11. Auguſt 1924 in Wiesbaden
begin=
nenden Viertage=Zuverläſſigkeitsfahrt für Perſonenkraftwagen über
rund 1450 Kilometer iſt recht günſtig ausgefallen. 34 Teilnehmer
mit den verſchiedenſten Wagentypen haben ſich in die Liſte eintragen
laſſen. Deutſcherſeits wurden drei Mercedes (W. Eberhardt=
Halle, W. Deußen=Krefeld, Schwenders=Kaſſel), drei Steiger (Dr.
N. Zapp=Düfſeldorf, Peter Jans=Krefeld, Alf. Noll), zwei Benz (Dir.
Dr. Brecht=Mannheim, Fahrer W. Walb, Dir. Dr. Nallinger, Fahrer
Ing. Fr. Nallinger), zwei Preſto (Autofunk=Trier), zwei
Dür=
kopp (O. Wette=Bielefeld, Joſ. Bertrand=Düſſeldorf),
zwei Aga
(Dr. H. Fauſt=Frankfurt a. M., Holländer=Krefeld) und je ein Nag
(Keilmann=Kurl i. Weſtf.) und Fafnir (P. Jungbluth=Rheydt)
ge=
nannt. Die Meldungen ausländiſcher Fabrikate verteilen ſich auf zwei
Oäkland, zwei Buick, ein Auſtro=Daimler, ein Fiat, ein Irat,
Arm=
ſtrong, Nation, zwei Bugatsi, Citroen, Ballot uſw.
Leichtathletik.
Tennis.
Froitzheim ſchlägt Hannemann.
Die Senſation des Düſſeldorfer Tennisturniers war das
Zuſammen=
treffen von Froitzheim und Hannemann in der Schlußrunde des
Herren=
einzelſpiels. Der Altmeiſter rang ſeinen gefährlichen Gegner 6:2, 6:3,
6:3 leicht nieder und bewies durch dieſen Sieg, daß er wieder auf der
Höhe ſeiner Form iſt. Das Dameneinzelſpiel wurde eine Beute von
Frl. Kallmeher=Berlin, die Frau Hoeſch=Königswinter 6:4, 6:3 bezwang.
Große nationale olympiſche Wettkämpfe in Fulda.
Fulda plant am 31. Auguſt 1924 die Austragung eines modernen
leichtathletiſchen Programms mit erſter Beſetzung aus dem ganzen
Reiche. Veranſtalter iſt der 1. Sportverein Boruſſia 1904, Fulda,
Mit=
glied der D. S. B.. Die Ausſchreibungen ſind dieſer Tage
heraus=
gegangen und enthalten nähere Einzelheiten über die Kämpfe ſelbſt.
Der veranſtaltende Verein hat auch bereits mit mehreren
leiſtungs=
fähigen Vereinen Verhandlungen angeknüpft, die zum Teil ſchon zum
Abſchluß gekommen ſind. Das Programm erſtreckt ſich auf alle Lauf=,
Wurf= und Sprungkonkurrenzen, die auf einer tadelloſen, einwandfreien
Platzanlage zur Abwicklung gelangen (380 Meter Aſchenbahn mit einer
eingelegten 120 Meter Geraden, 5 Bahnen nebeneinander). Den von
weither kommenden Teilnehmern werden Freiquartiere zur Verfügung
geſtellt. Nähere Auskunft durch den Verein ſelbſt, Poſtfach 89/90, Fulda.
Breitenſträter—Rudy Wagner abgeſagt.
Der für den 24. Auguſt nach Duisburg vorgeſehene
Ausſcheidungs=
boxkampf zur Deutſchen Schwergewichtmeiſterſchaft zwiſchen Exmeiſter
Hans Breitenſträter und Rudy Wagner iſt für Duisburg fallen gelaſſen
worden, da die dortige Steuerbehörde nicht zu bewegen war, die Steuer
auf ein erträgliches Maß herabzuſetzen. Das Treffen wird nunmehr in
nächſter Zeit vorausſichtlich in Berlin ſtattfinden.
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 9. Auguſt 1924.
Kammer 220.
Reich und Ausſand.
Die Frankfurter Oberbürgermeiſterfrage.
Dr. Voigt geht?
* Frankfurt a. M. Seit mehreren Wochen bereits ſchwebt die
Oberbürgermeiſterfrage, die durch den bevorſtehenden Ablauf der
Amts=
periode des jetzigen Oberbürgermeiſters Dr. Voigt akut geworden iſt.
In der Oeffentlichkeit herrſchte zwar vollkommene Unwiſſenheit über
aber deſto rühriger war man hinter den Parteikuliſſen. Beſonders
von=
ſeiten des Zentrums und der Sozialdemokratie wurde ein
Eifer entfaltet um die Neubeſetzung des Poſtens, der eigentlich für die
andern Parteien hätte vorbildlich ſein ſollen. Im Laufe der letzten
Wochen wurde eine ſganze ſtattliche Reihe von Kandidaturen, teils in der
hieſigen Preſſe, teils in den verſchiedenen Fraktionen genannt, die aber
alle mit ſchönen umbrämten Dankſagungen endeten, ſodaß alſo wenig
Geneigtheit für den Frankfurter Oberbürgermeiſterpoſten zu beſtehen
ſcheint. Ob die Gerüchte auf Wahrheit beruhen, daß die bisher
angegan=
genen Herren mit Rückſicht auf den jetzigen Stelleninhaber Dr. Voigt
ab=
ſagten, ſei dahingeſtellt.
Jedenfalls iſt die Sache jetzt aus dem bisher ſozuſagen latent
ge=
weſenen Kriſenſtadium ins akute getreten dadurch, daß mit der
größ=
ten Wahrſcheinlichkeit damit zu rechnen ſein dürfte, daß Dr. Voigt von
ſeinem Poſten freiwillig zurücktreten, bzw. aus den Ferien überhaupt
nicht wieder kommen wird. Dies wird nicht wenig Ueberraſchung
her=
vorrufen, da Voigt in der Frankfurter Bürgerſchaft ſich großer
Shm=
pathie erfreute. Er hat immerhin Großes geleiſtet; er hat die
Meſſe=
frage gelöſt, das Feſthallengelände erſtehen laſſen, den Ausbau des
Oſt=
hafens betrieben und auch ſeine Leiſtungen während der Kriegs= und
Inflationsjahre ſind durchaus anzuerkennen.
Die Entſcheidung der Neuwahl wird wohl eine Frage von Tagen nur
ſein. Die Fraktionen des Stadtparlaments haben ſchon geſtern ihre
Stellungnahme beſprochen. Der Wahlausſchuß der
Stadtverordneten=
verſanmlung trat am 7. Auguſt zuſammen. Schon jetzt irgendwelche der
durch die Luft ſchwirrenden Namen zu nennen, iſt müßig.
-N
Aus der Reichshauptſtadt.
— Der blutige Zuſammenſtoß auf dem Grundſtück
Frank=
furter Allee 315 bei dem der Hausverwalter, Kriminalaſſiſtent Ludwig
Wolf die Pferdehändler Luſzack und Zawiſtowski durch je einen
Piſtolen=
ſchuß ſo ſchwer verletzte, daß ſie bald darauf ſtarben, iſt jetzt aufgeklärt.
Wolf ſtand abends kurz vor 7 Uhr mit ſeiner Frau auf dem Hofe und
ſprach mit ihr über die dort liegenden Stallungen und Remiſen. Er
hatte feſtgeſtellt, daß der Pächter eines Raumes auch fremden Leuten
erlaubte, ihre Handelswagen unterzuſtellen. In dieſem Augenblick kam
nun dieſer Pächter auf den Hof gefahren. Wolf machte ihn auf das
Unerlaubte ſeiner Handlungsweiſe aufmerkſam und unterſagte ihm für
die Zukunft Fremde zuzulaſſen. Einer dieſer Fremden, Zawiſtowski,
befand ſich unterdeſſen gerade in dem Stall. Der Pächter teilte ihm mit,
daß er auf Anweiſung des Verwalters nichts mehr unterſtellen dürfe.
Zawiſtowski war darüber aufgebracht, folgte Wolf und ſeiner Frau
nach dem Hausflur und ſtellte ihn über ſein Verbot zur Rede. Während
des Wortwechſels kam Luſzack dazu. Er war etwas angetrunken und
ſprang ſofort ſeinem Freunde Zawiſtowski bei. Jetzt ſchickte Wolf ſeine
Frau zur Revierwache, um polizeilichen Schutz zu holen. Luſzack und
ab. Die beiden drangen aber weiter auf ihn ein und jetzt feuerte Wolf
ihm auf einen Meter nahe gekommen waren, zog der Bedrohte ſeine
Piſtole und gab über ihre Köpfe hinweg einen Schreckſchuß in die Lu
ab. Die beiden drangen aber weiter auf ihn ein und jetzt feuerte Wolf
zweimal auf ſeine Angreifer. Der erſte Schuß traf Zawiſtowski in die
Lunge. Luſzack erhielt einen zweiten Schuß in das Herz und ſank tot
zu Boden. Jetzt kamen die von der Frau gerufenen Beamten der
Schutz=
polizei herbei. Sie nahmen Wolf in Gewahrſam und ließen ſeine beiden
Gegner nach dem Krankenhaus bringen.
Der Dresdner Zwinger in Gefahr.
Dresdner Zeitungen berichten: Der Fluch der flüchtigen Bauark der
Zeit Auguſt des Starken wirkt ſich aus. Der luftdichte Oelanſtrich ließ
unter ſeinem unkünſtleriſchen Gewande den Sandſtein nur noch ſchneller
verwittern. Das Mauerwerk iſt zerfreſſen, das feiner Zierwerk
zer=
bröckelt, ganze Figuren ſind vom Dache abgeſtürzt. Man denkt, alles
iſt aus einem Stück, maſſiv und ſtark, und man ſieht Flickwerk, mit Gips,
Holzdielen oder Eiſenbändern gebunden. Man hofft durch Vermiſchung
von Cottaer Sandſtein und Elbſandſtein dem Zerfall zu begegnen und
der Nachwelt das genialſte Werk Pöppelmann, das Symbol ſeiner Zeit,
zu erhalten.
Das Recht am eigenen Bilde.
Ein für die Preſſe intereſſanter Rechtsſtreit beſchäftigte den 3.
Zivil=
ſenat des Berliner Kammergerichts. Der Herausgeber der „Weltbühne‟
Siegfried Jacobſohn, hatte beim Landgericht eine einſtweilige Verfügung
gegen das ſyndikaliſtiſche Organ „Die Aktion” erwirkt wonach der
letzte=
ren verboten wird, Jacobſohns Photographie in ihren Blättern zu
ver=
öffentlichen. Auf eine Beſchwerde der „Aktion”, die damit begründet
wurde, daß Siegfried Jacobſohn der Zeitgeſchichte angehöre und deshalb
nach den geſetzlichen Beſtimmungen auch ohne Erlaubnis photographiert
werden dürfe, hob das Landgericht dieſe einſtweilige Verfügung wieder
auf. Dagegen hatte der Herausgeber der „Weltbühne” wiederum
Be=
rufung eingelegt. In der Berufungsverhandlung vor dem
Kammer=
gericht beſtritt Jacobſohn, daß er der Zeitgeſchichte angehöre, während
der Vertreter der Gegenſeite darauf hinwies, daß jeder der Zeitgeſchichte
angehöre, der ſich in die Oeffentlichkeit ſtelle, dieſe beſchäftige oder zu
beeinfluſſen ſuche. Das Kammergericht ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß
ein Publiziſt wie Jacobſohn nicht der Zeitgeſchichte angehöre und hob
das Landgerichtsurteil auf, ſodaß es bei der einſtweiligen Verfügung
gegen die „Aktion” bleibt.
Ein Denkmal für Maria Hart.
D. A. I. In der ausgezeichneten Zeitſchrift „Elſaß=Lothringiſche
Heimatsſtimmen”, herausgegeben von Dr. Robert Ernſt (Berlin W 30,
Poſtſcheckamt Berlin NW 7. Nr. 109 799) veröffentlichen die Führer der
Elſaß=Lothringer im Reiche einen Aufruf, der verſtorbenen elſaß=
lothrin=
giſchen Dichterin Maria Hart im Schwarzwaldſtädtchen Liebenzell, wo
ſie eine zweite Heimat fand und ſtarb, ein Denkmal zu errichten, das
auch zugleich ein Denkmal der Treue zur Heimat werden ſoll. Ein
Aus=
ſchuß aus den drei Organiſationen „Altelſaß=lothringiſche Vereinigung”,
„Hilfsbund für die Elſaß=Lothringer im Reich” und „Wiſſenſchaftliches
Inſtitut der Elſatz=Lothringer im Reich” übernimmt die Vorarbeiten.
Geldbeiträge werden erbeten.
Eine tüchtige Polizei.
Ein Fremder hatte dieſer Tage in Oberleutersdorf (Sachſen) bis nach
Mitternacht gezecht, und war dann zur Erfriſchung ſeines benebelten
Kopfes noch ein wenig in den Anlagen ſpazieren gegangen. Dort hatte
er ſich auf eine Bank geſetzt und war eingeſchlafen. Gegen Morgen erſt
war er dann in das Hotel zurückgekehrt. Im Laufe des Vormittags
be=
merkte er plötzlich, daß ihm ſeine Brieftaſche und ſeine goldene Uhr
ab=
handen gekommen waren. Er lief zur Polizei und erſtattete Anzeige.
Aber der Polizeibeamte lächelte und erzählte dem Fremden, daß eine
Polizeipatrouille in der Nacht an ihm vorbeigegangen ſei, während er
auf der Bank geſchlafen habe. Damit die Brieftaſche und die goldene
Uhr nicht einem Unberufenen in die Hände fallen könnte, habe die
Patrouille ihm die Sachen abgenommen.
Auszeichnung für einen chriſtlichen Bergarbeiterführer.
Köln. Der Papſt hat den Vorſitzenden des chriſtlichen
Bergarbeiter=
verbandes, Reichstagsabgeordneten Weber, in Anerkennung ſeiner großen
Verdienſte um die chriſtliche Arbeiter= und Gewerkſchaftsbewegung und
mit Rückſicht auf ſeine ſegensreiche Wirkſamkeit zum Wohle der
Arbeit=
nehmer zum Ritter des Gregoriusordens ernannt.
Von der Straßenbahn getötet.
Ensheim. Einen ſchrecklichen Tod fand am letzten Sonntag
nach=
mittag der 16jährige Sohn des Radfahrhändlers Bauer von hier auf der
Straße oberhalb Fechingen. Er wollte einem Auto ausweichen und geriet
Las Schickſal der Neubeſetzung des immerhin ſehr bedeutenden Poſtens, dabei unter die vorüberfahrende tSraßenbahn. Er war ſofort tot.
Ein ſchlechter Nachtwächter.
Ettlingen. Ein ſchlechter Nachtwächter war der 50jährige
ber=
heiratete Ernſt Ganzhorn. Anſtatt fremdes Gut zu ſchützen und zu
über=
wachen, beraubte er die Spinde der Arbeiter der Altbahn. Als er auf
friſcher Tat ertappt wurde, verſuchte er ſeinem Leben ein Ende zu machen.
Dem Angeſtellten, der dem Dieb auflauerte, gelang es nur mit großer
Mühe, Ganzhorn die Waffe zu entreißen. Aus Furcht vor den Folgen
ſeiner Handlungsweiſe trank Ganzhorn Lyſol. Unter den gräßlichſten
Qualen ſtarb er bald darauf.
Einer, der ſein eigener Großpater iſt.
Eine Zeitung in Stockholm berichtet von einem Manne, der ſein
eigener Großvater iſt. Wie dieſer Mann ſein eigener Großvater geworden
iſt, erzählt er ſelbſt in einer Stockholmer Zeitung: „Ich verheiratete
mich mit einer Witwe, die eine erwachſene Tochter hatte. Mein Vater,
der uns oft beſuchte, verliebte ſich in meine Stieftochter und heiratete
ſie; dadurch wurde alſo mein Vater mein Schwiegerſohn und meine
Stieftochter meine Mutter. Einige Zeit darauf ſchenkte mir meine Frau
einen Sohn, der der Schwager meines Vaters und mein Onkel wurde.
Die Frau meines Vaters, das will ſagen meine Stieſtochter, bekam auch
einen Sohn. Dadurch erhielt ich gleichzeitig einen Bruder und einen
Enkel. Meine Frau iſt meine Großmutter, da ſie ja die Mutter meiner
Mutter iſt. Ich bin alſo gleichzeitig der Mann meiner Frau und der
Enkel meiner Frau, mit anderen Worten, ich bin mein eigener Großvater.
Strohhäuſer.
Moskau wird eine Stadt aus „Stroh und Sägeſpänen” werden, wenn
der Traum eines bekannten ruſſiſchen Ingenieurs und Erfinders, Peter
Gallakow, ſich verwirklicht. Nach den Berichten ruſſiſcher Blätter hat er
eine neue Hausform, das „Thermolit=Haus”, erfunden und hat von den
Sowjetbehörden die Genehmigung erhalten, ſeine neue Konſtruktion zu
erproben und zunächſt einmal ein Dutzend dieſer Bauten in verſchiedenen.
Teilen der Stadt zu errichten. Solch ein Thermolit=Haus kann in vier
bis ſechs Wochen gebaut werden. Das Rahmenwerk beſteht aus Holz,
aber das Füllmaterial iſt eine von Gallakow erfundene Maſſe, das ſog.
Thermolit. Es beſteht aus Strdh, Sägeſpänen und Baumblättern, d
mit Kalk, Gips und einer antiſeptiſchen Löſung vermiſcht ſind. Der
Er=
finder behauptet, daß dieſe Mäſchung, wenn ſie hart geworden iſt, das
Haus gegen Inſekten und Dampf ſchützt, während eine Farbſchicht, die
aufgeſtrichen wird, die Thermolitwände vollkommen feuerſicher machen
foll. Das Baumaterial ſoll ſehr haltbar und praktiſch ſein. „Mein Haus
iſt das Ideal für jede Arbeiterfamilie”, ſagte Gallakow. „Es kann mit
einem Koſtenaufwand erbaut werden, der 25 Prozent geringer iſt, als
man ſonſt zu dem billigſten Hausbau braucht.”
Die Erntcausſichten in Rumänien.
Der letzte vom rumäniſchen Ackerbauminiſterium ausgegebene
Schätzungsbericht beſagt, daß die Ernteausſichten nicht günſtiger
ge=
worden ſind. Die Anbaufläche hat zwar mit 10,5 Millionen Hektars
gegenüber dem Vorjahre eine Vergrößerung erfahren und nähert ſich
dem kultivierten Areal der Vorkriegszeit von 12 Millionen Hektars, die
Pflanzen haben aber im Mai unter der Dürre derartig gelitten, daß
pro Hektar mit einem geringeren Erträgnis zu rechnen iſt als im
Vor=
jahr. Die Anbaufläche wird für die einzelnen Getreidearten wie folgt
veranſchlagt: Weizen annähernd 3 Millionen Hektar, Noggen 2
Millio=
nen Hektar, Hafer 1,5 Millionen Hektar, Mais 3,8 Millionen Hektar.
Für Weizen iſt namentlich in der Dobrudſcha und Beßarabien, wo die
Ausſaat vorwiegend aus Frühjahrsweizen beſtand, mit einem
geringe=
ren Erträgnis zu rechnen, während die Haferernte im alten Königreich
und in Beßarabien unter der Trockenheit ſtark gelitten hat. Auch die
Roggenernte dürfte nach den amtlichen Schätzungen hinter dem
Er=
trägnis des Vorjahres zurückbleiben. Während die im Juni erfolgten
ſtarken Niederſchläge die im Mai angerichteten Schäden für die
genann=
ten drei Getreideſorten nicht mehr wett machen konnten, kam der Regen
der Maiausſaat zugute. Die Maisernte befindet ſich in ganz Rumänien
mit Ausnahme eines kleinen Bezirkes im ſüdlichen Beßarabien in
be=
friedigender Entwicklung. Falls das günſtige Wetter anhält, hat
Ru=
mänien die beſte Maisernte ſeit 10 Jahren zu erwarten.
Infolge der unbefriedigenden Ernteausſichten haben die
Getreide=
preiſe in den letzten Wochen ſtark angezogen. Ende Juli wurde in Galatz
und Braila für Weizen ein Preis von 74 000 Lei, für Roggen ein ſolcher
von 58 000 Lei und für Hafer ein Preis von 41 000 Lei pro Waggon
erzielt.
Die Ueberſchwemmungen in China.
Nach einer Agenturmeldung aus Peking ſind durch die
Ueberſchwem=
mungen in der Provinz Petſchili in Nordchina mehr als 3500 Dörfer
vernichtet worden. Die Regierung hat für mehr als eine Million völlig
mittellofer Menſchen zu ſorgen. In der Gegend von Kalgan ſind mehr
als 3500 Menſchen umgekommen, unter ihnen eine große Anzahl Ruſſen,
die ſich in einem Penſionat aufhielten, das in den Fluten verſchwand.
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K
7ch
Maſſenſterblichkeit in den Bergwerken der Goldküſte.
Das Schickſal der Eingeborenen von DeutſchTo=
Die engliſche Kolonialzeitſchrift „Weſt=Afrika” veröffentlicht Auffo)
erregende Berichte über die Goldbergwerke an der Goldküſte. 9
einem dieſer Artikel, der eine Rede des an den Goldbergwerken re
gewordenen Magnaten Edmund Davis wiedergibt, geht hervor.
die Goldminen in den letzten Jahren ihren Bedarf an Arbeitern
den nördlichen Gebieten der Goldküſten=Kolonie gedeckt haben, daß g
kürzlich wegen der erſchreckend hohen Sterblichkeit unter den
Berawe=
arbeitern die Arbeiterrekrutierung aus den nördlichen Gebieten
der Regierung geſtoppt worden iſt. Davis macht auf das benachba
reich bevölkerte Togo aufmerkſam, das den ganzen Bedarf der Mi
an Arbeitern zu decken in der Lage wäre und fordert Abmachun
mit dieſer Kolonie.
Das alſo ſoll das Schickſal der Togoleute werden. Im franzöſiſe
Togo, werden die Eingeborenen zu Soldaten gepreßt, im engliſe
Togo wollen die Bergwerksmagnaten ſie in die ungeſunden
Mi=
ſtecken. Was ſagt zu allem dieſen der Völkerbund?!
* Das Lockmittel des Banditen.
Einen neuen Trick, bei dem ein hübſches Mädchen als Lockmi
dient, wenden jetzt amerikaniſche Straßenräuber an. Ein charakteriſtiſ
Fall, der in New Yorker Blättern erzählt wird, ereignete ſich in Detr
Zwei junge Männer, Dana Peck und Earl Wegnes, die in ihrem Kr
wagen langſam durch die Stadt fuhren, ſahen ein reizendes junges W.
chen, das ſich ängſtlich und ratlos umſah. „Bitte, halten Sie ei
Augenblick an!” rief ſie den beiden mit ſanfter Stimme zu. „Ich
hier fremd und kann mich nicht zurechtfinden. Ich möchte gern nach
Wohnung meiner Tante.” Als die Herren ſich nach der Lage der A
nung erkundigten, nannte ſie ihnen eine Straße im Norden der St
und ſie machte einen ſo hilfloſen und rührenden Eindruck, daß die jun
Leute ſich erboten, ſie hinzufahren. Während der Fahrt erheiterte
die beiden durch anmutige Scherze, und als man ſchließlich in ein
menſchleeren Stadtteil angelangt war, ſagte ſie plötzlich: „Ich glau
hier bin iſt zu Hauſe.‟ Der Wagen hielt, und ſofort trat ein fren
Mann hinter einem Baum hervor, erhob einen Revolver und rief
Mädchen zu: „Laß ſie ausſteigen.” Er nahm dann Peck einen Diaman
ring und 6 Dollar ab, während er Wegner ſeine Börſe. mit einem In
von 11 Dollar geſchickt aus der Hüftentaſche zog. „Fahrt zurück
feht Euch nicht um,” gebot er dann den beiden jungen Leuten, die
ſchrocken abfuhren, während der Bandit mit dem reizenden Lockm
eiligſt verſchwand.
Brieſtaſſen.
R. St. hier. Im Rahmen des Briefkaſtens iſt es unmöglich,
3 allgemein gehaltenen Fragen erſchöpfend zu behandeln. Aug
der Steuerbeilage gebricht es derzeit an Naum. Aber die ganze Fr
eben erſchöpfend zu behandeln, dürfte deshalb zwecklos ſein, weil
neues Einkommenſteuergeſetz demnächſt den Reichstag beſchäftigen n
das ſich auf neuen Grundſätzen aufbauen wird. Zur Zeit ſind
Grund der 2. Steuernotverordnung vom 19. Dezember 1923 auch
dem Einkommen der freien Berufe Vorauszahlungen auf die Eink
menſteuer 1924 zu leiſten. Aber das Reichsfinanzminiſterium
den derzeitigen Einkommensverhältniſſen der ſog. freien Berufe
ihrer Notlage Rechnung zu tragen. In der 4. Durchführungsbef
mung zur 2. Steuernotverordnung iſt unter C. auf Grund des *
Abſ. 1 der 2. Steuernotverordnung beſtimmt, daß zur Abgabe e
Einkommenſteuervoranmeldung ohne beſondere Aufforderun
pflichtet ſind: Perſonen, die in einem Vorauszahlungsabſchnitt
künfte: a) aus Gewerbebetrieb, b) Grundbeſitz, c) aus freien Ver=
und anderer ſelbſtändiger Arbeit, 4) aus ſonſtigen Einnahmen
Sinne der 88 5, 11 EinkStG. bezogen haben, zu a) bis 4):
die Roheinkünfte insgeſamt mehr als 500 A
betragen haben. Sollten Sie einen Vorauszahlungsbeſchei
Einkommenſteuer 1924 erhalten haben, ſo iſt binnen Monatsfri
Zuſtellung des Beſcheids Beſchwerde zuläſſig, mit der eine Vora
dung über Betriebseinnahmen und =ausgaben im abgelaufenen
Oni
lenderjahre einzureichen wäre. Fehlt im Beſcheid die Recht
belehrung, ſo wäre die Beſchwerdefriſt noch gar nicht in Lauf ge
Geſchäftliches.
Bad=Mergentheim. Die vorzügliche Heilwirkung der
len hat bewirkt, daß trotz der Ungunſt der Zeit die Beſucherzahl in
ſer Saiſon die des Vorjahres erheblich überſchritten hat. Es hat ſie
zeigt, daß die Fertigſtellung des Hauſes Ferdinand eine dringende
wendigkeit war, da ſonſt wieder eine erhebliche Zahl von Patier
hätte abgewieſen werden müſſen. Neben der Heilwirkung der Quel
iſt es die ausgezeichnete Unterkunft und die vorzügliche, von den Ba
ärzten überwachte Küche der Hotels der Bad=Vergentheim A.=G, vel
den Ruf des Bades mehr und mehr heben. Für Abwechſelung ſo.
Theater, Konzerte und andere Kunſtdarbietungen. Mitte Auguſt m
ein großes Reit= und Fahrturnier veranſtaltet. Das wunderſchöne
bertal und die in näherer und weiterer Umgebung gelegenen alten St
Rothenburg. Wertheim, Weikersheim bilden ein Ziel für ſchöne
flüge und bieten, ebenſo wie die Stadt Mergentheim durch ihre maleri
Architektonik jedem Kunſtliebhaber ſtets neue Freude.
Bad-Salzhausen
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Landestheater, Kleines Haus, Sommerſpielzeit Bruno Harpr
abends 8 Uhr: „Kolportage‟ Nachtvorſtellung 10½ Uhr: „Kaba
zur weißen Maus”. — Turnverein Arheilgen: Verbau
ſchwimmfeſt am Arheilger Mühlchen abends 9 Uhr Begrüßur
abend. — Marine=Verein Darmſtadt: 25jähriges e
tungsfeſt, abends 8 Uhr, Mathildenhöhſaal. — „Heſſen”, Ve
für Leibesübung, Darmſtadt: Sommernachtfeſt im Heiligen Kr
abends 7½ Uhr. — Liedertafel: Sommernachtfeſt im St
Waldmühle Auerba
ſchen Saalbau, abends 8 Uhr. —
Schlachtfeſt. — Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kit
vorſtellungen.
Weiterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherfage für Sonntag, den 10. Auguſt:
Wolkig bis heiter, zunächſt trocken und Temperaturanſtieg,
wieder zunehmende Verſchlechterung.
Hauptſchrif eitung: i. V. Max Streeſe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: i. V. Andreas Bauer
Verantwortlich für Feuilleton und Heſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwor lich für den Stlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſe a enteil: i. V. ud. Fleiſchmann
Lruch und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
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Beilage zum Darmſtädter Tagblatt
9. Auguſt 4924
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(Schluß.)
Am Refektorium erregt das ſpätgotiſche Portal,
Spitz=
gentüre i rechtwinkliger profilierter Umrahmung mit
Blatt=
rk in der Hohlkehle des wagrechten Rahmenſturzes durch Adel
5 Entwurfs und Feinheit der Ausführung das Entzücken der
nner. Am Konventsbau machen Kragſteine an der Hofſeite
3 frühere Vrrhandenſein einer gedeckten Halle oder eines
euzgangs wahrſcheinlich. Dort über einer Tür die
Jah=
zahl 1514. Im Inuern barg das Gebäude m zweiten Stock
zu beiben Seiten eines Längsgangs liegenden Zellen für
Nonnen. In einem Kämmerchen ſind noch Wandmalereien
alten, die offenſichtlich eine der Inſaſſen ſelbſt ausgeführt hat,
Für diejenigen meiner ſchönen Leſerinnen, die durchaus ins
ſter gehen wollen, habe ich die Maße der einzigen noch
un=
ränderten Zelle aufgeſchrieben, damit ſie ſichs noch
mal überlegen. Länge 3 Meter, Breite 2,90 Meter, Höhe 2,45
ter, Höhe der Türe 1,70 Meter. Breite des Fenſterchens 25
itimeter, Höhe 55 Zentimeter, ſitzt in einer 4 Meter dicken
ßenwand, Nordoſtſeite (Kloſterhof), im Schatten hinter der
en Kirche. Die Maße ſind demnach durchgängig unter den
tzlichen Mindeſtmaßen für einen Wohnraum. — „Raum iſt
der kleinſten Hütte”, höre ich ſagen; ja, aber nur „für ein
klich liebend Paar!”
Aus dieſer engen Kloſterzelle ſehnt man ſich ordentlich nach
iheit. Hinaus in die Ferne. In Licht und Luft! Dazu
bie=
die Umgebung von Höchſt die wunderſamſte Gelegen=
Genußreiche Spaziergänge prachtvolle Ruhepunkte.
Weſt=
am Neuen Berg, die Moltkes= und die Bismarcksruhe
nörd=
am Schorſchberg, dicht über der Stadt der Schillertempel
halbwegs Sandbach die Brunnenbank. Oeſtlich, jenſeits
enbachs am Bohrberg der Ludwigsbrunnen. Im Höchſter
terwald „Waidmannsblick” und „Acht Buchen”, an ſeiner
dſpitze die Wilhelminenruhe.
Welche Fülle lieblicher Landſchaftsbilder
ſchüt=
dieſe Gänge vor uns aus. Köſtliche Ausſchnitte, Tal und
hen, Stadt und Dörſchen, ſattgrüner Wald und lichtgrüne
ten!. Aus naher Ferne ſchaut der Breubergturm auf unſer
ben, würdevolleheiter mit ſeinen koketten
Renaiſſancehäub=
auf der altväterlich romaniſchen Quaderſchaube ſeines
nhaften Leibes.
Den Freund des klaſſiſchen Altertums zieht es die alte
Nö=
traße hinauf, nach Rimhorn zu, zum „Steinrücken‟
Hohen Berg. Die Trümmer eines römiſchen Gutshofes
laſ=
ſeutlich vier ſich in ihren Grundformen von der Umgebung
bende Gebäude erkennen. Hier wohnten römiſche Kolonnen,
ausgedehnte römiſche Soldaten, denen die Hofgüter
ge=
die Abgabe des Zehnten und die Verpflichtung zum
Kriegs=
t im Notfalle auf Lebenszeiten überlaſſen waren.
Bir ſehen im Geiſte das Leben auf einem ſolchen Bauernhof.
Großvater kam mit dem Numerus Brittonum
putienſium aus Britannien, der Vater diente bei dem
en Numerus und der älteſte Sohn ſteht gerade bei derſel=
Truppe, die zurzeit die Beſatzung der Odenwaldkaſtellchen
t. Die Kinder eilen mit Holzgladien und Pilen in den
ſchen dem im Planwagen nahenden Vater, entgegen, der
Bodenerzeugniſſe im Vorort der Civitas Cubiorum
urg) auf den Markt gebracht hat und allerhand Sachen
Spielzeug, vielleicht ſogar getrocknete Südfrüchte, ſeltene
arkeiten im Odenwald, mitbringt.
Zielleicht hat auch die ganze Familie im altrömiſchen
hteiche (ſeine Spuren in geringer Entfernung nach Oſten,
alb des Weges nach dem nahen Bohrberg) einen
erfolg=
n Zug getan und trägt die naſſe Beute unter Jubel und
ig zur Heimat. (Da ich über den Namen. Civitas
Cubi=
nichts näheres mitteilen konnte und ſeine Bedeutung für
u von Wert iſt, habe ich mich an den größten lebenden Latei=
WKarlchen Mießnick, Quarta, Coetus „b‟, Bealin,
ge=
t. Der Name würde demnach mit „Staat der Kubiſten,
Sſtenſtaat” zu überſetzen ſein, deſſen Vorort Dieburg alſo
di ls war.)
lings um den Römerhof lagen die Agri, die Aecker. Von
iſt keine Spur mehr zu ſehen, während ſich Spuren ger=
Eſchen Landbaus erhalten haben. Der römiſche Pflug
rückſtändiger als der deutſche. Er hatte kein Streich=
E und wandte die Scholle nicht um. Der Boden wurde nur
kratzt. Damit dieſe primitive Bodenbearbeitung einiger=
maßen gründlich war, wurde der Acker zweimal, der Länge und
der Quere nach, gepflügt. Bei dieſer Begckerungsart, die auch
die quadratiſche Form der römiſchen Aecker bedingte, blieb die
Ackeroberfläche in ihrer urſprünglichen Ebene liegen.
Beim deutſchen Pflug, der die Ackerkrume umwandte,
wurde mit jeder Furche die Oberfläche etwas nach der Seite
ge=
ſchoben. Da die Germanen mit dem Pflügen der Aecker außen
anfingen, nahmen dieſe allmählich die Form von in der Mitte
erhöhten B eten an. Der unberührte Waldboden hat daher die
Spuren germaniſcher Beackerung zahlreich erhalten, der römiſche
nicht.
Die römiſchen Straßen und römiſchen Höfe lagen meiſt auf
den flachen Höhenrücken. Die Täler waren in der Regel
ſumpfig und nur an den Hängen anbaufähig. Man denke
ſich nur das Ausputzen der Bäche und Mühlgräben einige Jahre
unterlaſſen, und man wird ſich leicht ein Bild der früheren
Zu=
ſtände machen können. Das Geröl, das durch die Regengüſſe
in das Bachbett hineingeflößzt wurde, bildet Bänke und Barren,
der Bach tritt über ſeine Ufer, und der Sumpf iſt da. In engen
Tälern füllt der Schotter die ganze Talſohle aus, worüber der
Fluß bald links, bald rechts ſeinen Weg ſucht. (So ſieht man
es heutzutage, noch im Apennin, im „ſchönen” Schurkenland
Italien.)
Die flachen Rücken des Buntſandſteingebiets im öſtlichen
Odenwald waren wie gemacht für hochliegende Kaſtellinien und
Römerſtraßen. Die Straße am „Steinrücken”, wo wir uns eben
befinden, kommt vom Kaſtell Hainhaus und geht als ſogenannte
Frankfurter Straße nördlich Höchſt auf dem etwa drei
Stunden langen Gebirgszug zwiſchen Höchſt und Schlierbach über
Schorſchberg, Heidenſtock, Mittelberg, Erbſenacker, Klotzeberg und
Vinſelberg nach Langſtadt. Dort am Wingertsberg kreuzt ſie
die von Dieburg nach Aſchaffenburg ziehende Römerſtraße und
läuft dann nordweſtlich weiter.
Auch an dieſem Teil der Hochſtraße befindet ſich eine größere,
von Höchſt leicht zu erreichende Römerniederlaſſung, wenige
Hun=
dert Meter ſötlich des Heidenſtocks, wo die weiße Markierung
nach Oſten zum Breuberg abbiegt. Die Trümmerſtätte führt
den Namen „Wambolter Schlößchen” und wurde ehedem
für den Stammſitz der Familie von Wambolt angeſehen, deren
Eigentum ſie iſt. Die Ausſteinung und das Grenzgräbchen machen
ihre Auffindung leicht. Oeſtlich der Straße im lichten Hochwald
iſt noch deutlich der Standplatz eines Hauſes wahrzunehmen.
Weſtlich der Straße im dichten Stangenholz liegen noch höhere
Durch Nach=
Trümmerhaufen, ſind aber ſchwerer zugäng
78 wurde der
grabungen des Hiſtoriſchen Vereins im Jah
römiſche Urſtrung erwieſen.
In allen Römerruinen der Gegend wird Brandſchutt
feſt=
geſtellt, ein Beweis, daß die Gebäude ſämtlich beim Eindringen
der Gexmanen durch Feuer zugrunde gegangen ſind. Welche
Fülle von Haß muß ſich in den drei Jahrhunderten
Nömerherr=
ſchaft gegen die welſchen Bedrücker angeſammelt haben! Allein
ſchon die Gegenſätze des römiſchen Rechts und des altdeutſchen
Rechtsempfindens laſſen dies verſtehen. Was erleben wir nicht
ſelbſt heutzutage wieder an romaniſcher Rechtspraris? Das trägt
natürlich ſeine Früchte. Wie ſingt doch Scheffel;
In dem armen römſchen Heere
Diente auch als Volontgire
Scävola, ein Rechtskandidat,
Den man ſchnöd gefangen hat.
Wie die Andern alle.
Dieſem iſt es ſchlecht ergangen,
Eh’ daß man ihn aufgehangen,
Stach man ihn durch Zung und Herz,
Nagelt ihn dann hinterwärts
Auf ſein „Corpus Furis”.
Dicht füdöſtlich des Wambolter Schlößchens” ragt die
Ernſ=Ludwigs=Heilſtätte mit ihren roten traulichen
Ziegeldächern aus dem Grün der engen, tieſeingeſchnittenen
Tal=
falte. Ein bequemer Fahrweg führt aus der wohltuenden
Welt=
abgeſchiedenheit des Platzes, die allein ſchon als Heilfaktor zu
bewerten iſt, nach dem nahen Sandbach, deſſen hochgelegene
Kirche mit ihrer „welſchen Haube” freundlich Willkommen grützt.
Das aus dem 18. Jahrhundert ſtammende Gotteshaus birgt
im Innern einige ſehenswerte Grabſteine, ſo den des Grafen
Michael III., von Wertheim, der als der Letzte ſeines
Ge=
ſchlechts auf dem Breuberg 1556 verſtorben iſt. Der Stein iſt
bemerkenswert durch die Feinheit der Ausführungen aller
Ver=
zierungen, z. B. auf Rüſtung, Helm uſw. Das Monogramm
„P. D.” läßt auf den Würzburger Künſtter Peter Dill als
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Urheber ſchließen, eines der letzten Vertreter der Schule des
berühmten Plaſtikers Tylmann Riemenſchneider,
Während auf dieſem Stein noch die Formſprache der
deut=
ſchen Frührengiſſance waltet, zeigt ein zweiter Grabſtein, dem
Andenken des 1569 verſtorbenen, Ortspfarrers Scherpfius
gewidmet, ſchon ganz den Charakter der deutſchen Hochrenaiſſance.
Obwohl kaum zwei Meter hoch, kommt das Denkmal nach Urteil
der Kunſtkenner wegen des harmoniſchen Geſamteindrucks,
Rein=
heit des Stils und trefflicher Meiſelführung unter den
gleich=
altrigen Gralſteinen der Odenwaldzone ein Ehrenplatz zu.
Hier beherrſcht die Zinnen bekrönte, mächtige Bergkuppe des
Breubergs das Bild. Zu ſeinen Füßen umdrängen ihn die
Dächer von Neuſtadt wie Küchlein, die im Federkleid der Mutter
Schutz ſuchen. Das entzückendſte Gemälde bietet ſich jenſeits
vom Waldrand der ſüdlichen Talſeite, wo die Robertsruhe
zum Verweilen lädt: Vor uns das ſaftgrüne Wieſental mit den
Uferbüſchen des Flüßchens, helle Landhäufer am Wege nach
Breitenbach, gegenüber der ſtolze Burgberg, mit ſeiner Maſſe
alles erdrückend und mit Dächern und Turm nach den Wolken
zielend. Davor die langen Häuſerreihen des freundlichen
Städt=
chens, von zwei Kirchtürmen ſanft behütet, wie eine Herde von
den Hirten. Die Linien der zahlloſen Terraffen, die die
ganze Südſeite des Burgbergs bedecken, ehemals Weingärten,
jetzt Obſtgärten tragend, laſſen den Berg noch höher, ins
Uner=
meßliche aufſteigen. Oder ſind es die Volants einer rieſigen
Teepuppe, die mit breitgebauſchtem Krinolinenrock auf dem
grün=
gedeckten Tiſch der Blumenau ſteht?
Neuſtadt, das die gleiche geſchichtliche Entwickelung
er=
lebte wie Höchſt und der Breuberg, gehörte urſprünglich zur Cent
Höchſt, war aber ſpäter Hauptort einet eigenen Cent. Als
Wahr=
zeichen dieſer Gerichtsbarkeit ſteht noch jetzt inmitten der Stadt
ein (1646 errichtetes) hölzernes Kreuz mit eiſernem
Schwert und einer eiſernen, wie zum Schwur erhobenen Hand
an den Krauzesbalken. Hinter dem Kreuz erfreut der maleriſche
Anblick eines Fachwerkshauſes von 1569 mit einem aus dem
Achteck konſtruierten Erker, von geſchweifter Schieferhaube
be=
deckt, das Auge.
Wie in Höchſt, ſo ſind auch hier zahlreiche Holzhäuſer, zum
Teil mit Holzſchnitzereien zu bemerten. Mehrere alte dreiſtöckige
Bauten geben dem Straßenbild einen ſtädtiſchen Anſtrich.
Tat=
ſächlich war auch Neuſtadt mit einer Stadtmauer umgürtet
und Adelsſitz Breubergiſcher Burgmänner befanden ſich hier.
Es werden genannt die Bache von Neuſtadt, Herren von
Roſen=
bach, Ganſe von Otzberg und Herren von Rodenſtein.
Ueber=
reſte des Rodenſteiner Hofs, Mauer mit Schießſcharten
und Graben nach der Talſeite, Wappenſtein an der Straße
wer=
den noch gezeigt, desgleichen eine Inſchrift der Rodenſteiner am
Schulhauſe,
In der hübſchen katholiſchen Kirche im Weſten der
Stadt, 1849 erbaut, ſind einige ältere Kunſtgegenſtände
bemer=
kenswert. So eine faſt lebensgroße Holzfigur des Heilands im
Grabe aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, die für das
Inein=
anderfließen des ſpätgotiſchen und Nenaiffanceſtils ein lehrreiches
Beiſpiel bietet. Einige lebensgroße Gemälde gehören nebſt
Rokokoumrahmung in die Mitte des 18. Jahrhunderts.
Von der ehrwürdigen evangeliſchen Kirche, inmitten
der Stadt gelegen, hat der Turm am meiſten den Charakter des
alten, urſprünglich gotiſchen, aus dem 15. Jahrhundert
ſtammen=
den Baues bewahrt. Alle anderen Bauteile ſtammen aus dem
Anfang des 18. Jahrhunderts und zeigen die Stikrichtung des
Barock. Ebenſo die teils mit ſpiralförmigen Zierſäulen, teils
mit ſchönem Arabeskenwerk ausgeſtattete Inneneinrichtung,
Kanzel, Orgelgehäuſe und Chorgeſtüihl. Den Turm ziert, wie
in Sandbach, eine ſchöne „welſche Haube” mit Laternentürmchen
und ſchmiede iſernem Kreuz.
*
Ich bin in der glücklichen Lage, zur Wanderung Nr. 11
(Lindenfels) noch einige wertvolle Mitteilungen über das
Kinderheim bringen zu können, deſſen trauliche Häuſer ſo
freundlich aus dem Steckwald herübergrüßen. Das Heim „
Ein=
ſiedel” iſt Eigentum der „Auarter Colleetion Newark”,
einer Vereinigung deutſch=amerikaniſcher Frauen, und wird
von dieſer ſeit 1920 unterhalten (die Nennung des Namens
Stirn war eine Verwechſelung mit einem anderen Kinderheim),
Das Heim hat bis jetzt ſchon über 1100 deutſchen Kindern
koſtenlos einen achtwöchigen Erholungsaufenthalt gewährt,
Hoffentlich iſt es mir nächſtens möglich, über das ſo ſegensreiche
Unternehmen, ſeine hochherzigen Stifterinnen und vortrefflichen
Leiterinnen ausführlich Bericht zu erſtatten.
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teile
Her
lun
men
s
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 9. Auguft 1924.
RiüMtt 22d.
Im verrufenen Piertel von Tetuan.
Von Friedrich von Gagern.
fiſes ſeinem ſoeben bei Paul Paret, Berlin SV. 11, erſchienenen, Morſchaitter, und die Fata Morgang verſank.
höchſt feſſelnden Roman „Das nackte Leben”.
wölbten Krämergaſſen. Hunde flüchteten da und dort knurrend auf aus ſtände in den Mondſchein heraus.
der Finſternis, verſchwanden hhänenhaft, böſe Nachtgedanken. Aus den
Schlünden verwinkelter Sackgäßchen drohte Winſeln und Knacken,
Schmatzen und Schnappen, Nagen und fletſchiges Gegrunz. Aber doch ſie frech.
hauchten die Gänge dieſes Labyrinths von Bogen, Stollen und Lauben
ureinen Bodens. Die Parias, dort nicht geduldet, verſahen hier den anz die haben Duros, wo wir noch keine Muſung.”
niedrigſten Dienſt, den der Abdecker und Totengräber.
Rauch der Gerberlohe wehte mit Bergwind entgegen. Sie traten auf
den grellen freien Platz hinaus. Links über ihnen auf dumklem, teilweiſe
vor ihnen, zur Kasba hinanſteigend, die krenelierte Stadtmauer mit ihren Liebe verkauft, die Portion zu fünfundzwanzig Centimes.
Zinnen und Scharten und dem Schattenbogen des Bab Mkabar.
Efrus blieb ſtehen: drei Kapuzengeſtalten löſten ſich aus
dämmern=
dem Hintergrund eines nächtigen Torgewölbes.
„Chamaſig?” fragte eine Stimme.
„Mauſiehr!” antwortete der Jude.
heran. Dolchſcharfe Augen blitzten im ſchmalen Ausſchnitt der
ge=
heimnisvollen Masken; im Mondſtrahl funkelte ſchwarzer Laufſtahl.
„Wer iſt der andere?”
„Ein Freund.”
„Was für ein Freund?”
Ein Vertrauter.”
„Was für ein Vertrauter?”
„Ein Bu Chamaſia, ein Vater der Fünfſchüſſigen.”
„Wozu haſt du ihn mitgebracht?.”
„Euretwegen.”
„Was will er von uns?‟
„Dasſelbe, was ich von euch will, wenn ihr dasſelbe wollt wie von
mir.
„Warum iſt er mit dir gekommen?”
„Damit ev ſieht, was gegeben wird und was genommen.”
„Woher iſt er?”
„Aus einem Lande, wo man nachts nicht ſo viel fragt.”
René fühlte die taſtenden Spitzen meſſerkalter Blicke. Die drei
Masken zogen ſich zu flüſternder Beratung zurück.
„Was ſoll das heißen?” fragte René auf türkiſch; „bin ich ein Händler
Mee Ked
Ffrus ſchüttelte bejahend den Kopf. „Der Efendi verſteht; der
Efendi laſſe es bewenden.”
Die Kapuzenmäntel traten wieder heran.
„Hat dieſer Bu Chamaſia Mauſiehr zu verkaufen?”
„Mauſiehr, Etnaſchia, Zwölfſchüſſige, was ihr wollt.”
„Auch Patronen?”
„Soviel ihr braucht.”
„Auch Pulver, Geſchoſſe, Bündkapſeln?”
„Alles.”
„Wir können das nicht glauben. Wann hat noch ein Jahudi ſein
Geſchäft einem anderen überlaſſen?”
Ich muß es tun.”
„Warum..
„Sie ſind mir auf der Spur. Es iſt vielleicht die letzte Lieferung.
Ich muß Tetuan vielleicht verlaſſen.”
„Iſt dieſer hier ein Litauni?”
„Er wird es vielleicht werden, wenn er ſieht, daß es lohnt.”
„Ein Jahudi9”
„Was fragt ihr?. Sind die Mauſiehr Jahudis?”
Die drei Kapuzenmänner gingen noch einmal zur Seite. Ihre
Blicke blitzten manchmal argwöhniſch herüberz ihre Büchſen ſchimmerten der Nachbarſchaft erregt; überall raunte es und ſpähte aus den
mor=
nackt im Mondſchein.
René hatte jedes Wort verſtanden. Der Sprecher redete ein
ſelt=
ſam gedrängtes, bündiges, doch leidlich reines Arabiſch, nicht unähnlich drängten Hütten dieſes Venusberges. René ging langſam wartend
jenem der algeriſchen Kabylie. Efrus ſelbſt ſchien im Verkehr mit
ſol=
chen Leuten ein anderer zu ſein. Seine Antworten waren klar, hart,
ſtreng.
Die Masken kamen zurück.
„Dieſer iſt uns im Wege.”
„Und eure Torheit iſt mir im Wege. Ich kann Mauſiehr auch
nach Fes oder Melilig verkaufen. Dann bin ich frei von jedem
Ver=
dacht und bleibe.”
Die anderen überlegten.
„So ſei es, inſch Allah. Gehen wir.”
die mondhell leuchtende Zitadelle hinauf. Der im dunklen Mantel aber einer heimlichen Seuche.
ging wachſam hinterdrein, und in ſeinen Händen ſpiegelte ſchwarz das
Gewehr.
Die Aashunde knurrten, Schakale heulten, vom Gräbertale her einer argwöhniſchen fremden Hündin.
lachten wild die Hyänen. Einmal wars, als riefe eine klagende
Mond=
ſtimme aus den ſilberſchauernden Bergen.
Das mußte das verrufene Viertel ſein. René erkannte verdächtige Europäer?”
kleine Hütten und durch all das nachtlagernde Gedünſt witterte er den
widrigen Miſchgeruch von Khol, Henah und ranzigem Moſchus.
Die Führer blieben horchend ſtehen. Wölfiſch Gerudel ſtob auf aus
Knochen knirſchten unter Zahnraſpel, alte Sohlen, verworfene Scherben, barhütten — „die da können es natürlich nicht. Aber ich.”
daran vielleicht noch ein Duſt von eingeſogenem Hammeltalg. Die
Pa=
rias, Herrenloſe, Ausgeſtoßne, wie das arme Weibsgetier dieſer
Biſam=
höhlen.
Seltſam, dachte René, daß doch die Dirnenquartiere faſt aller Städte
irgendwie auf Hügeln niſten: Tempel. Kapitole und Lupanare. ..
Und dann erinnerte er ſich der üppigen Liebesoaſe Biskra, dieſer von Glanz und Macht, von Perlenketten, Kronen und leuchtenden i
dieſes lieblichen Wüſtengartens giftſcharfer Reize, tödlicher Tänze,
braunen leichten Töchter der Ulad Nail, welche ſeit Geſchlechtern Lebens, harten Blickes, Greifhand, Wehrfauſt und Bocksplies. Statt
irdiſche Houris züchten wie andere Stämme ihre Hochblutpferde, die des Romangrafen irgend, ein ganz alltäglicher Verführer, der Erſtbeſte, 9
Biſcharihn ihre Hedjahn, die Tuareg ihre weien Meheri. .. Da ſaß den die zur Blüte aufgetane Sehnſucht empfängt; ſtatt hohen Traum= ſi
man in irgendeinem der zahlloſen Kaffeehäuſer, auf ein= und ſelber ſchloſſes oder des fürſtlichen Hotels in vornehmem Faubourg das
Ma=
mit dem Kabylen, mit dem verſchleierten Tuareg, mit dem eingeborenen vor und gab es abwehrend hin; aber das Frauenzimmer haſchte in= u
Biskri, der ſich in Algier oder Conſtantine glücklich ein paar Naböleons brünſtig nach ſeiner Hand und klammerte ſich an ihm feſt.
zuſammengefront und nun ſeine Handvoll Verdienſt im Paradies der
Straße lacht plötzlich ein Flug kohlegeſchminkter Nailijahs, bronzene glücklich ...".
Bacchantinnen, Geiſhas der Wüſte. . . Wie Tauben zur Tränke laſſen
Herzſud ſo ſchwarz und heiß und geſüßt wie der Girrblick ihrer laſter= im Mondſchein.
haft untermalten Augen. . . Und dann der betäubende Paukenſchlag
mit einem Sprunge flattert, das auf zum Tanz dieſem Tanz der begleitet vom Flüſtern und Kichern der Fenſtergitter. Hoch vor 1
der Allabrebetakte eines inwendigen Preſto, der Raſerei lechzender elf= freien Platz; Geſpenſterhunde knurrten um Schutthaufen; drun
jähriger Körper, ſchluchzenden Entgegenbäumens, zitternder Auflöſung, ſchlummerte marmorweiß die Stadt, ein Traumgeſicht inmitten
wollüſtiger Erſtarrung. Aber hier war nicht das blühende Biskra, dunklen Wirklichkeit ſtarrer alter Wächterberge.
Wir entnehmen die farbenreiche Schilderung mit Erlaubnis des Ber= hier war Tetuan und gefährliche Gegenwart, nicht die Derbuka dröhnte,
ſondern derber Fauſtſchlag des Führers gegen ampelrot durchglommenes
Ein Frauenzimmer trat auf die Schwelle der Hüttenhöhle. Der ſcheiden, nicht entſagen zu können, der Erſte und Ewige zu ſein u
Sie kamen ins unheimliche Dunkel der klaſterengen, vielfach über= vermeintliche Freudengaſt griff zu und warf die Herrenloſe ohne Um=
„Hier ſind zwei Billein, wir brauchen dein Quartier,
Die Dirne ſchien ſolcher Mietsgeſchäfte gewohnt. „Drei!” forderte
Allein der Kapuzenmantel drohte mit Fußtritt und Kolbenſtoß.
ſolche Peſtilenz nicht aus wie die Höhlen des Ghetto, der Sumpf des „Zwei ſind zuviel für eine, die keine Perita wert iſt. Die Fahudis bettle
Er ließ das Weib ſtehen und ging voran; die andern folgten.
entgegen; eine verfaulte Matte; eine Blechlaterne, mit einem ſchmie= war er, der geheimnisvolle Diebel Hamam, der Taubenberg?. Der B
mit weißen Hütten beniſtetem Hügel leuchtete mondbleich die Bitadelle, rig=roten Bigeunerfetzen Kattun traurig überdämpft. Hier alſo wurde
zes Bewußtſein war mit einemmal Bitterſalz, lau aufſteigender
Brech=
reiz. Nicht der widerwärtige ſüßranzige Geruch, nicht das bißchen
Elend und Verweſung; aber die Welt, die mit der Flamme der Talg=
Die drei Kapuzenmäntel, zwei helle, ein dunkler, kamen langſam kerze hinter dieſem täuſchenden roten Lumpen ſchweltel . . . Luſt
wurde hier feilgehalten, Tod wurde hier verſchachert — Bordell und
Arſenal, die Fortſchrittswerkſtatt der Menſchheit.
Sein Herz hatte Luftnot; das geſchah noch manchmal, wenn er
un=
verſehens zu tief getaucht. Was gingen die Geſchäfte des alten Juden und Jugurthas, übte und nachprüſte — welcher Marabut, wele
ihn ſchließlich an? Er trat zurück, hinaus in den reinen Mondſchein,
gefolgt von den argwöhniſchen Blicken der Masken.
Alles um Geld! Um Geld züchten und verkaufen die Ulad Nail
ihre Töchter, bauen die Völker ihre Kanonen, Eſſen und Eiſenbahnen.
Hätte man ſeiner einmal ſo viel, daß man es gar nicht mehr ſähe nicht
daran denken müßte! Das geheimnisvolle Wort der Tefinag=Schrift
ſtieg wieder vor ihm auf, von Irrlichtern umſpielt wie mitternächtiger
Schatz an verrufenem Kreuzweg, wie eine phosphoreſzierende Leiche.
wie ein ſchwimmender Berg aus Truggärten der Fata Morgana. Iſt
doch nichts anderes, darum die Fauſte ſich mühen und aus der Aſche
ihrer Herde Flammen blaſen; nichts anderes, was die Gretchen verführt
und mit Spiegelungen blendet und zu Ruhm gekommen, zu Fluch
ge=
worden iſt um ihretwillen, nichts anderes, darum Pakte mit heißem
Blut unterzeichnet; Urkunden gefälſcht und entſumpfende Kanäle
ge=
graben werden. Inſch Allah, all das mit Willen Gottes, des
All=
erbarmers; es hatte alſo keinen Zweck, darüber nachzugrübeln. Aber
wenn jene Mütter der Dinge im Djebel Hamam wohnten und ein
mephiſtopheliſcher Zufall bot die Schlüſſel zu ihrem Verließ —
drüben in dornendurchſtrauchten Klippen des Gräbertales lachten die
Hyänen. —
Es währte lange. René bemerkte, wie einer der drei
Kapuzen=
männer ihm nach auf die Schwelle trat und da zur Wacht ſich kauerte.
Mochte er: mochte er ſchießen oder dolchen, es war ja ganz gleichgültig.
Wer die Liebe aus dem Leben verloren, hat keine Angſt mehr vor den
Menſchen und ihren kleigen, neidiſch wachſamen Sorgen.
Cs war wieder einer jener Anfälle alkaliſch bitterer Geſundheit,
die ihn mit aſtronomiſcher Regelmäßigkeit faſt heimſuchten und deren
Grundgefühl ihn nie ganz verließ; eine inwendige Malaria, gegen die
es kein Chinin gab und kein Klima, keine Landſchaft und keinen
bleiben=
den Menſchen, nur die zuniſche Homöopathie eines Opiats bisweilen
und dann dämmerndes Vergeſſen.
Hinter dem Rohrgitter des kleinen rohen Spitzbogenfenſters
beweg=
ten ſich die Schemen der drei Schattenmenſchen, Spieler einer
Schatten=
pantomime auf rotem Hintergrund der Luſthöhle, ein Gleichnis aus
platoniſchem Ibeenreich. Deutlich zeichnete ſich, neigte und ſträubte ſich
der Shylockbart gegen die ſtummen Kapuzen: Geld gegen Waffen,
ge=
münzter Verſtand gegen eiſerne Gewalt. Der Beſuch hatte die Neugier
ſchen, dumpf durchglühten Rohrgittern der regellos in Trümmern und
Unkraut verſtreuten, dann wieder zu geſchloſſener finſterer Zeile
ge=
durch das Quartier hinan, heiß angeflüſtert, am Mantel gegriffen,
an=
gehaucht von Moſchusatem, Hennah und Beizdunſt von Ammoniak und
Schwefelantimon.
Die Ausgewieſene, hockte auf einer der nächſten Schwellen; der
den hettelnden entzündenden Blitz ihrer Augen. Sie zerrte am Haik die Brocken, deſto heißer und lauter die Eiferſucht, deſto länger u
des Wanderers.
„Komm mit mir!. Wir gehen hier hinein. Für einen halben das Mißtrauen. Wenn ja einem der europäiſchen Ungeheuer, ſom
Billun macht Merham uns Platz.”
Sie ſprach ein ſeltſam verderbtes, naſales Arabiſch. Ihr Flüſtern
Die beiden Hellen führten ins Gaſſengewinkel der Hügelſtadt gegen war krank und heiſer, ſtaubig wie von ſüßlichem Puder und Meltau=
René blieb ſtehen und taſtete durch den Mantel nach ſeiner Börſe.
Sie zog ſich an ihm hinauf; ihre Nüſtern ſchnoberten, wie die Naſe
lockendem Einverſtändnis; „der Herr iſt kein Araber, kein Maure
Warum?. Wer ſagt Ihnen dasd‟
Sie lachte häßlich mit ſchmalen, larbenhaften Lippen.
„Man riecht esl . . . Ich rieche es. Die da” — ſie zeigte mit dem
der blauen Helle, Schattenleben rührte ſich in ſchützendem Mauerdunkel, Daumen nach den wiſpernden und winkenden Rohrgittern der Nach= Gibraltar, hatte er an eine hübſche Tochter Juda in Samt und Dama
„Sie ſind Franzöſin?”
„Von Nimes. Ich kam — zuerſt als Gouvernante nach Marſeille,
dann nach Algier, dann nach Conſtantine, dann nach Tetuan . . ."
Das alte Lied; welche törichten Träume einſt in dieſer Seele, als
ſie noch lebte und im warmem Bett der Knoſpe ſchlief! . . . Träume
Tempelſtadt der Venus Africana, dieſes Dattelpalmenhains der Lüſte, Seidenbrokaten, von Paradieſen und Purpurn, vom großen Wunder! Sabbathbart und vorſichtig buſenbergendem Faltenwurf des Mantel
. . . Und der täuſchenden, ſchmeichelnden Kunſt ſchlechnter Romane folgte die drei Kapuzenmänner mit argwöhniſch blitzenden Maskenaugen u.
brennend ſüßer Freuden, mohnroter Myſterien, deren Prieſterinnen die als Erfüller der große unbarmherzige Künſtler, der nackte Gott des ſchwarzfunkelndem Lauftahl.
Matte zuſammen mit den Ibn Meraſia, der eine Karawane glücklich troſenbordell in Algier und zum Schluß eine verpeſtete Hüttenhöhle im
über den Salzſumpf des Schott el Dſcherid gebracht, mit dem Ihn Mzab, Dirnenviertel von Tetuan. René langte ein Fünffrankenſtück her= auch dein Bruder, und iſt er dein Bruder,
„Oh. du biſt gut! . . Du biſt ſchön! Du biſt ſo ſchön!
Heimat verſchwelgen möchte: — und herein von mädchenſchwärmender dul . . . Bleibl .. . Ich will dir erzählen! . . . Oh, ich bin ſo un= ſten Hammel ſtillen, die Neugier aber mit dem Dolch.‟ Er fpuckte au
Aus einer der benachbarten Hütten kam ein ſpäter Liebesgaſt
ge=
ſie ſich flüchtig nieder zu den dampſenden Schalen, darin der narkotiſche ſchlichen, ein Neger. Er grinſte, ſeine breiten heißen Zähne funkelten Durch das geſpenſtige, hundertäugige Labyriuth dunkelüberbaute
der Derbuka, und das holztrockene Knacken gerupſter Saitennerven: und leere Lachen der Dirne. Er ſtieg höher den verrufenen Hügel hinan, zurück.
Buckungen, der Schauder, der rhythmiſchen Krämpfe, der Muskelakkorde, leuchtete kreidehell die Bitadelle, eine Geiſterburg. Er erreichte ein
In ſolchen Nächten rufen die Stundenglocken über lindenumbli
tem Silberſommer der Brunnen, heimliche Gärten duften nach Tau u
Liebe und irgendwo im Dunkel eines Tores bildet man ſich ein, n
gleich ſolchem Mondbrunnen unſtillbar dahinbluten zu müſſen. . . u
wo endet all dieſe Lyrik?. Ihr Goldſchnitt erblindet, ſie ſelbſt w
Makulatur, und war das Leben gnädig und köſtlich geweſen, ſo iſt m
auf deſſen Mittagshöhe immer noch ein Heimatloſer, ein Freier,
Herrenloſer — biſſig und mißtrauiſch wie die Hunde dort um
Schutthaufen, von brennenden Bitterſäften vergiftet, ungläubig u
frech wie die Dirnen . . . Nach dem Buche der Lieder das der Satir
und ſchließlich die Grube voll ungelöſchtem Kalk. . .
René ſah noch eine Weile über die feenweiße Stadt hin nach
Ekle Schwüle von Schminke, Talg, Ruß und Lauch ſchlug ihnen fremden, düſterſchimmernden Bergen im Süd. Welcher unter ihr
der Wirklichkeit, die jede noch ſo hohe Intuition beſchließt?
Gut, hatte ihn der Zufall ſchon an dieſe Küſte verſchlagen, ſo
Nené= fühlte es bis in Haarwurzeln und Fingerſpitzen. Sein gan= ten Söhne und Enkel dieſes Zufalls ihn noch weiter führen. 9
Schlüſſel zu Gottes innerſtem Heiligtume in der Hand: — vielle
hörte dann all das ermüdende Zweifeln einmal auf.
Als er damals, auf Anſchluß an eine Karawane nach Tuggurt
Biskra wartend, im alten heißen Rhadames ſich langweilte und
Palmenſchatten der berühmten Stutenquelle Henri Duvehriers „T.
areg du Nord” las, als er ſpäter das Duvehrierſche Alphabet an
ehrwürdigen Tugga=Inſchriften, verſteinerten Zeitgenoſſen Hannib
Traum hätte ihm da vorhergeſagt, wo das Ungefähr dieſer Kennt
ihm noch nützen würde, wie und wann!. Inſch Allah, der Allgereg
mußte es ſo gewollt haben. Wozu?. Allah wußte es beſſer.
René wandte ſich ab vom Bilde der jungfräulich ſchlummernt
Mondſtadt und wanderte langſam zwiſchen Schutthalden und Na
geſtrüpp ins elende Dirnenviertel hinunter. Nein, mit philoſophiſch
nicht, mit kaltſachlichem Zynismus wollte er über die ſeltſame Geſchie
nachdenken. Geſchäftsmäßig kalt; raſiermeſſerkalt; detektiviſch kalt.
Erſtens gleich: wer war überhaupt dieſer Efrem Efrus, die
vorgebliche Spaniole edlen Sethardenbluts? Spaniolen waren
den Mauren nach Afrika ausgewandert oder vielmehr geflüchtet; richt
Aber dieſer Efrem Efrus aus dem berühmten Finanzhauſe der Efr
und Ephruſſi kam aus Saloniki oder Trieſt, wo allemal der Wei,
reicher blüht als im dürren Tetuan. Alſo irgend ein triftiger Gru
vorhanden; ein zwingender oder lockender Grund. Zweitens dar
wie war dieſer Efrem Efrus zu ſolchem Schriftſtück gelangt —
vielmehr: wie ſolch eine Urkunde in Schrift und Sprache der Sah
in die Krallen eines alten lebantiniſchen Geiers?. Woher das Do
ment und welchen Alters?. Wenn in Beziehung zu dieſem Lan
warum in Zeichen und Idiom eines fremden fernen Volkes? Hatte
überhaupt ſeine Richtigkeit damit? Djebel Hamam: nie davon gehö
Und doch ſollte gerade dieſer Fleck marokkaniſchen Bodens irgend
berühmt, ja ſogar — berüchtigt ſein?. Und wenn alles leidlich ſtimr
—hatte denn ein Efrem Efrus oder irgendein Menſch verwirkl
baren Anſpruch auf eine Handvoll Landes, das wahrſcheinlich län
nicht mehr herrenlos war?. Natzürlich, danach frägt Europa verdam
wenig. Europa braucht, der andre muß. Aber man iſt nicht allein
Europa. Im Gegenteil, in Europa iſt man nie allein. In
Eur=
riecht doch jeder den Braten des anderen, noch in der Pfanne. Eurt
iſt übervölkert von einander beſchnuppernden Hunden. In Europa w
ununterbrochen Lärm geſchlagen, geſchnüffelt und geſchwatzt. Die We
Europas ſteht auf Schraubenz ein Lufthauch, und das Gleichgewicht
verloren. Ganz Europa iſt geladen mit Dynamitz ein Funke und
Welt fliegt in die Luft. Ganz Europa iſt unterhöhlt von labyrinthiſc
Minen und Konterminen, von Stollen und Schachten; ein Strahl:
offener Flamme, und der Kohlenſtaub vergaſt, Schlagwetter ſprengen
Erde. Kein Schade drum; einmal mußte mit den Millionen ein b
chen aufgeräumt, mußte gründlich durchgeforſtet werden; allein darül
ging vielleicht die gute Beute verloren. Ohne Europäer war im Er,
fall nichts zu machen; aber ſo ein Europäer hält fürs Leben nicht
Maul, und die Folge iſt der Nibelungen Not und Untergang. Gere
Marokko war den Europäern, war den Doggen, Bullenbeißern, Bl
und Wolfshunden der hohen Politik eine Art von herrenloſem Ma
knochen, wie einſt Polen, wie Syrien und Arabien, wie Perſien u
Inneraſien, wie Aegypten und vorläufig noch der antarktiſche Kontine,
runde Mondſchein fiel gerade auf ihr kalkweißes, narbiges Geſicht, in Solch nahrhafter Abfälle aber gab, es immer weniger, und je ſelten
ſchärfer die Fangzähne, deſto grimmiger die Wachſamkeit, deſto giſtig
dem beſcheidei ſten gönnte er den Fund; ſeinem eigenen Oeſterteie
dem einzigen Kulturſtat des Abendlandes. Aber Oeſterreich lag= au
und müde abſeits der großen Schinderſtatt: Oeſterreich ſah in die a.
geregte Welt mit den wunſchlos weiſen Augen des erfüllten Greiſe
der nur noch an das Eine denkt: den hitzigen unmündigen Erben y
letzten gütigen Kräften Häuſer und Aecker vorſorgend zu beſtellen.
Nein. Oeſterreich ſtreckte ſeine altersſchwache Hand nicht mehr aus
„Monsieur 1 nest pas 4rabo,” ſagte ſie plötzlich, dann leiſe in dem geheimnisvollen Diebel Hamam im ſüdfernen Aklas, im Lande ?
Heſperiden. Und der Weg auch von den Quadraten und Kreiſen!
Tefinag=Schrift bis in den Schoß jenes unbekannten Sagenberges w
ein recht weiter, höchſt ungewiſſer und unwahrſcheinlicher. Nene
kannte es und ſetzte vorläufig einen klaren Punkt. Inſch’ Allah!
Vor wenigen Tagen noch hatte er an die verirrte Fahrnis
zenerſeide, hatte er an ein beſchauliches Landhaus in Büjükdere u
einen ungewöhnlich langen Liebeskef gedacht .. . Und nun dieſe ne
Fata Morgana, ein ſchimmernder, kaum geahnter Höhenzug in fli.
mernder Ferne, Gärten blühenden Genuſſes ringsher um ſeine quelle
rieſelnden Hänge, drüben gen Mitternacht der Wüſte das ſchwüle re
Sandſturmgewölk der großen Politik — — und dort traten ſie gera
in den Mondſchein heraus, Efrem Efrus in ſilbern durchſchauerte
Ein Erkennen, ein Aufdrohen lang ſpielte Wetterleuchten ihr
Blicke über René hin, den Fremden, den Ungerufenen. Dann wandte
ſie ſich zum Gehen, ohne Gruß oder Gebärde des Friedens.
Aber nach drei Schritten blieb, der Führer umkehrend ſtehen.
„Wenn dieſer Ungläubige da wirklich dein Freund iſt, dann iſt
Sit fihd ud if in den Lungder des Giche u etalf fid ei e
„U slam — wir ſind fertig.”
Die drei Masken verſchwanden im Gemäuerſchatten der Nach
Gaſſen und Höfe führte Efrus nach dem ſchmalen, ſtrengen, mondeit
René hatte ſich losgeriſſen. Hinter ihm her rief das enttäuſchte ſamen Tore der Lemurenſtadt, der Schmerzensſtadt ewigen Heimwl
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Die am 2. Auguſt 1924 ſtattgehabte
ſordentliche Generalverſammlung unſer
Geſellſchaft hat folzende Mitglieder de
Aufſichtsrats wiedergewählt:
Herrn Fabrikant Bihtor Kuchu4 in Raſtatti.
Herrn Karl Roeder in Zürich.
Das ſeitherige Betriebsratsmitgliel
Herr Jakob Michel, iſt ausgeſchieden. An ſeir
Stelle hat der Betriebsrat Herrn Walt
Schombert delegiert.
Darmſtadt, den 7. Auguſt 1924.
Gebrüder Roeder A.-G.
H00s
Phil, Roeder,
Rummer 220.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 9. Auguſt 1924.
Seite 11.
Nachichten des Standesante Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 24. Juli: Meyer, Jenny, geb. Bodenheimer, 53 J.,
Fhefrau des Kaufmanns, Zeughausſtr. 3; Arnold, Wilhelmine,
Küchen=
virtſchafteri, ledig, Emilſtr. 1: Schaffner, Marie, geb. Roß, 51 J.
Witwe des Ober=Bauſekretärs, Wenckſtr. 24. Am 25. Juli: Grimm,
foachim Schuhmacher, 73 J., Babenhauſen, hier, Stadtkrankenhaus. Am
4. Juli: Scholmeher, Peter, Waldarbeiter, 66 J., Mörfelden, hier,
Stadtkrankenhaus. Am 26. Juli: Pauly, Eliſe, geb. Mah, 61 J.,
Ehe=
rau des Rentners, Bismarckſtr. 50. Am R. Juli: Hoffmann, Anna,
eb. Soeder, 74 J., Witwe des Schloſſers, Rodenſteinweg 5; Lang, Gg.,
Verkhelfer i. N. 71 J., Liebfrauenſtr. 90. Am 28. Juli: Schäfer, Anna,
eb. Spamer, 68 J. Witwe des Hofgürtlers, Barkhausſtr. 72. — Am
Juli: Treichler, Lorenz, Schweizer, 61 J., Pallaswieſenſtr. 60; Otto,
Fhil, Händler, 51 J., ledig, Kranichſteinerſtr. 43. Am 28. Juli:
Hart=
rann, Adam, Landwirt, 26 J., Rohrbach, hier, Stadtkrankenhaus: Roth,
tikolaus, Privatier, 67 J., Steinſtr. 33. Am 29. Juli: Reeg, Katharina,
eb. Trinkaus, 79 J., Witwe des Fabrtkarbeiters, Liebfrauenſtr. 46;
örr, Anng, o. B., 24 J., Leeheim, hier Stadtkrankenhaus. Am 30. Juli:
oelſch. Marte, geb. Noll, 64 J., Wwe, d. Bankprokuriſten, Mathildenſtr.48;
ſchäfer, Eliſe, geb. Klein, 50 J., Ehefrau des Kaufmanns. Kirchſtr. 8;
ſtöller, Minna, geb. Wenner, 45 J. Ehefrau des Hausmeiſters,
Neckar=
raße 13. Am 31. Juli: Fütterer, Alois. Ingenieur, ledig, Waldſtraße
): Numpf, Anng. geb. Völker, 60 J. Witwe des Stadtbauaufſehers i.
„ Hügelſtr. 79. Am 1. Auguſt: Heun, Lina, Privatin, ledig,
Pallas=
jeſenſtr 11: Eckart, Paula, geb. Kiebgis, 27 J., Ehefrau des
Dach=
ickers, Exerzierplatz, Baracke 14.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Svangeliſche Gemeinden.
8. Sonntag nach Trinitatis, den 10. Auguſt 1924.
ctadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil.
bendmahts. Pfarrer Heß.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr
rchmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle;, Vorm, 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
einhardt.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
einhardt. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarker Goethe.
Martinekirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den
Nord=
eſtbezirt (Aſſtentenbezirk) im Gemeindehaus: Pfarraſſiſtent Müller;
r den Oſtbezirk in der Kirche: Pfarrer Beringer. — Um 10 Uhr:
zuptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Müller. — Um 11 Uhr:
Kinder=
ttesdienſt für den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer.
Fohanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfr. Wagner
Um 11 Uhr: Chriſtenlehre für den Weſtbezirk im Gemeindehaus.
farrer Wagner.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre
Gruppe). Pfarraſſiſtent Gerſtenmater. — Um 10 Uhr:
Haupt=
ttesvienſt. Pfarrer Wagner. — Um 11½ Uhr: Kirchenmuſikaliſche
ierſtunde.
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
otz. —
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Clotz.
ollekte für die Innere Miſſion.)
Häusliche Pflege von kranken Männern (Aushilfe am Tage und
Nachtwachen) übernehmen die Brüder (Digkonen) der
Männertranten=
pflege=Station im Evang. Männerheim, Forſtmeiſterſtraße o.
Fern=
ſprecher 2883.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Miſſ. Bellon.
Der Kindergottesdienſt fällt aus. — Ebang. Sonntagsverein
riſtl. Verein junger Mädchen): Sonntag, nachm. von 4 bis 7 Uhr:
Vereinsſtunden. — Donnerstag, den 14. Aug,, abends 8 Uhr: Betſtunde,
Kranichſtein (Schloßkapelle); Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt,
Pfarraſſiſtent Wetzel=Arheilgen.
Stadtmiſſion (Mühlſtr 24): Sonntag, vorm. 7 Uhr: Hofmiſſion.
Um 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Nachm. 8½ Uhr: Bibelſtunde. Miſſ.
Neuber. — Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. — Montag, abends
8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Männer. — Dienstag abends 8½ Uhr:
Blaukreuzbibelſtunde — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde
(Hohelied). — Freitag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde in der
Stadt=
mädchenſchule, Beſſungen. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor,
— Jugendbund für E. C. Mühlſtraße 24: Sonntag, nachm.
2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. — Um 4½ Uhr:
Bibelbe=
ſprechſtunde für Jungfrauen. — Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. —
Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge und
Gebetsſtunde für Jungfrauen. — Mittwoch, abends 8½ Uhr:
Bibel=
ſtunde für Freundeskreis. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde
für Jünglinge. — Freitag, abends 8½ Uhr: Unterhaltungsabend für
Fünglinge. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Wartburgverein Darmſtadt (E, B. J. M.). Vereinslokal:
Ge=
meindehaus der Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr. 6 (Mollerſtr. 23).
Sonntag, den 10. Aug.: Familienſpaziergang nach dem Kirchberg.
Abmarſch nachmittags 3 Uhr vom Tierbrunnen. — Dienstag, abends
8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde. — Samstag, abends 8 Uhr:
Poſaunen=
chor=Probe im Evang. Vereinshaus, Mühlſtr. 24.
Bereinigte Poſaunenchöre von Darmſtadt und umgegend:
Ge=
meinſame Proben zum Homburger Poſaunenfeſt. Samstag, den
9. Aug,, abends pünktl 8 Uhr, im Evang Vereinshaus, Mühlſtr. 24, Hth.
Chriſtlicher Berein junger Männer Darmſtadt, E.B.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof links): Sonntag:
Tageswande=
rung. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. — Donnerstag,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde im Familienkreiſe.
Shriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.): Jeden
Mittwoch, abends 84 Uhr: Bibelſtunde (Beſprechung der Offenbarung
Johannes).
Katholiſche Bemeinden.
Sonntag, den 20. Auguſt 1924.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. ½6 Uhr: Beichtgelegenheit — Um 6 Uhr: Erſte
heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um 8 Uhr:
Singmeſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um
11 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Nachm 123 Uhr: Chriſtenlehre;
darauf Bittandacht anläßlich der Verfaſſungsfeier. — Um 5 Uhr:
Ver=
ſammlung des Müttervereins.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. ½7 Uhr:
Heil. Meſſe. — Nachm. 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle zu Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt mit
Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm, um 5 Uhr und abends
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. —
½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. —
um
um ½10 Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Andacht.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. 1210 Uhr: Hochamt.
St. Martinskapelle am Herdweg: Samstag, nachm. von 5—7 Uhr
und abends von 8—½9 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. 6½ Uhr: Heil, Beichte. — Um 7½ Uhr: Heil.
Meſſe. — Um 7¾ Uhr: Predigt. — Um 8½ Uhr: Heil Meſſe. — Um
9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um
2½ Uhr: Andacht. — An allen Werktagen, vorm. 6½ Uhr: Heil. Meſſen,
St. Fideliskirche: An allen Sonn= und Feiertagen morg, 8 Uhr:
Neſſe und Predigt in der Kapelle der Engliſchen Fräulein in der
heil. 2
Waldſtraße,
Kirche zu Eberſtadt: Samstag; nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um 6½ Uhr:
Aus=
teilung der heil, Kommunion. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt,
Nachm. ½2 Uhr; Chriſtenlehre. — Um 2 Uhr: Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg. 18 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 129 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um 9 Uhr: Hochamt und Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag; den 10. Aug.)
vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 4½ Uhr:
Verkündi=
gung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 13, Aug., abends 81 Uhr:
Gebetsſtunde — Freitag, den 15. Aug,, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag; den
10. Aug, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8½ Uhr:
Gottes=
dienſt. — Um9 Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 14, Aug,, abends
814 Uhr: Bibelſtunde. Pred. Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40):
Sonntag=
den 10. Aug, vorm. 8 Uhr: Heiligungsſtunde.
— Um 19 Uhr:
Evan=
geliſation. — Dienstag, abends ½9 Uhr: Bibelſtunde, — Freitag,
abends 129 Uhr: Gebetsſtunde.
Gemeinde der Siebententags=Adventiſten, Mauerſtr. 5, I.:
Frei=
tag, abends 8 Uhr und Samstags, vorm. ½10 Uhr: Oeffentl.
Gottes=
dienſt. — Sonntag, abends 8 Uhr: Religiöſer Vortrag,
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, den 10. Aug., vorm, 10 Uhr: Gebetsſtunde. — Nachm.
4 Uhr: Predigt. — Abends 8 Uhr: Fugendſtunde. — Donnerstag, den
14. Aug,, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 10. Aug,, vorm. 10½ Uhr=
Sonntagsſchule. — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, den
13, Aug., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann willkommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe3, Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Heili=
gungs=Verſammlung. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends
8 Uhr: Eine beſondere Verſammlung.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 10. Aug.
vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. — Um 11½ Uhr: Sonntagsſchule.
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A
Wäsche
R.
A
leth
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tets uit AMAKA-SEIFENPULHER N N Behandh
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E
August Jacobi Akt.-Ges., Darmstadt
Dnn
T., Gottes übergroße Güte
ſchenkte uns heute einen
prächtigen Jungen
Wilhelmine Sperb, geb. Wahl
Leopold Sperb,
Pfarraiſiſtent a. D.
Darmſtadt, 8. Auguſt 1924
Inſelſtraße 41
(*22831
Aenne Zimmermann
Ludwig Warias
Verlobte
Darmſtadt Kettwig a. d. Ruhr
Zeughausſtr. 7 z. Zt. Darmſtatzt
10. Auguſt 1924
Bpaß2 3
Ihre Verlobung geben bekannt
Anni Eimer
Joſef Fleig
Oipl.=Ing.
Grube Meſſel Frankfurt a.M
10. Auguſt 1924
(*22665
Todes=Anzeige.
Heute früh 6 Uhr verſchied
ah kurzem, ſchwerem Leiden
in Alter von 24 Jahren unſer
eber Sohn, Bruder, Bräutigam
und Schwager
D
9
Ialod Ber.
Weiterſtadt, 8. Aug. 1924.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Michael Horſt
Lenchen Bierach, Braut
Familie Philipp Heß.
Die Beerdigung findet Sonntag,
den 10. Auguſt, nachmitt. 3 Uhr
ſtatt. (*22893
Dr. Theodor Mandel
Dr. Lisi Mandel-Lutz
geb. Ehrenberg
VERMAHLTE
Darmstadt, 9. August 1924
BRß4
Geſtern verſchied plötzlich und /
unerwartet infolge eines
Hirn=
ſchlags mein lieber Mann, unſer
treuſorgender Vater
Herr
Städt. Materlalverwalter
im Alter von 51 Jahren.
Darmſtadt, den 8. Aug. 1924.
In tiefem Schmerz:
Auguſte Manneſchmidt
geb. Bender.
Aenne Manneſchmidt
Erwin Manneſchmidt.
Die Beerdigung findet Montag,
den 11. ds. Mts, vorm. 11 Uhr,
auf dem alten Friedhof, Nieder=
Ramſtädter Straße ſtatt. (*22858
Danfſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
An=
teilnahme anläßlich des Heimganges
un=
ſeres lieben Entſchlafenen
3A9
K
Beinic Moſel
ſprechen wir allen unſren innigſi. Dank aus.
Sophie Möſer, geb. Hudelmaier
Hanna Roller, geb. Möſer
Erwin Roller.
Darmſtadt, den 9. Nuguſt 1924.
Frankfurt a. M.
(10101
Dr. Mayer ?
pr. Arzt u. Kinderarzt,
zurückgekehrt.
Eliſa=
bethenſt. 70. Tel. 3030.
S
liche Praxis wieder
aufgenommen.
Dr. Löffler
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machen, per Pfund
35 J jed Quantum,
ſowie Kriſtall=Zucker
5 Pfd. 2.19, billig
empfiehlt
Frau Stilling Witwe
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Leilnahme ſowie für die reichen
Slumenſpenden bei dem Heimgange
meiner lieben Frau, unſerer guten
( 22868
Mutter
ach
Marzuleihe Reil
geb. Altendorf
insbeſondere dem Herrn Pfarrer
Wagner für die troſtreichen Worte
am Grabe, den Schutzpolizeibeamten
der 4 Bereitſchaft und des 1.
Ueber=
gangskurſus 1924, ferner all.
Freun=
den und Bekannten ſagen wir
hier=
mit unſeren herzlichſten Dank.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Georg Keil und Kind.
V
I
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
aufrich=
tiger Teilnahme bei dem Hinſcheiden
unſeres lieben Entſchlafenen
ögern Pynrnd
Bwah
deiln Kohrad Suiban
ſagen wir Allen unſeren aufrichtigen
Dank. Insbeſondere danken wir Herrn
Pfarrer Berck für ſeine troſtreichen
Worte am Grabe, der Krankenſchweſter
für ihre liebevolle Pflege, dem
Oden=
välder Muſikverband, dem
Militär=
verein, dem Radfahrerverein und allen
denen, die ihm das letzte Geleit gaben,
ſowie für die zahlreichen Kranz= und
(10103
Blumenſpenden.
Roßdorf, Malchen, 8. Aug. 1924,
Die trauernden Sinterbliebenen.
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Georg Beſt
Bismarckſtraße 21
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Sprechzeit: 11,9—12 und 2—6 Uhr
Dankſagung.
Allen denen, die mir beidem
Heim=
treuſorgenden Vaters ſo hilfreich und
tröſtend zur Seite ſtanden, auf dieſem
Wege unſeren tiefgefühlten Dank.
Be=
für die ehrenden Kranzſpenden der
Kriegsbeſchädigten, der Vereinigten
Hutwerke Darmſtadt, des Geſangb.
Germania wie auch für deſſen
erhe=
benden Grabgeſang, Herrn Pfarrer Agraue Katze,
Paul für die ſo herzlich gedachten
Troſt=
lichſt zugedachten Blumenſpenden.
gebs Dehmer
nebſt Kindern und Angehörigen.
K
bedürfen keiner Operation, oder eines 18s- Die Prokura des Fritz Schlapper iſt
tigen Federbandes, menn Sie meln Bruch= erloſchen.
band „Ideal” ohne Feder, eigenes Sustem,
oder das Bruchband Kolumbus D. R. P.
tragen, das Beste, was existiert, rutscht und
drückt nicht, Tag und Nacht tragbar.
Garantie für tadelloses Passen. Leib-,
Nabel- und Vorkallbinden, Geradehalter
usw. Langjährige Erkahrung. Reelle Be- am Sonntag, den 10.Auguſt d8. J3., ver=
13. Ausust von 8—2 Uhr, im Hotel
„Prinz Heinrich‟ Bleichstrasse, (I. St. 10085 Darmſtadt, den 8. Auguſt 1924.
Band. Spex. Eus Frei. Stutzart, kronenst 4e 1 100771 Heſſiſhe Eiſenbahn=A.=G.
Hochſtraße 4. (22903 Aus den Amtsverkändigungen des Kreigamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1grüner Gummiball. Eine
Anzahl verſchiedene Schlüſſel. 1 Bund (5)
gang meines lieben Mannes, unſeres Akleine Schlüiſſel am Ring. 12 Hefte (
Frank=
reichs Ringen an Rhein und Ruhr). Ein
Eiſernes Kreuz II. Kl. (im Herbſt vor, J8.).
ovaler ſilberner Anhänger (
Muttergottes=
ſonders herzlich danken wir den Schwe= AMedaille), 1 weißer langer durchbrochenet
Fauſthandſchuh. 1 Marktſtandſch. Ein
ſtern für ihre liebevolle Pflege, ferner Albraunes Geldmäppchen mit 12 Mark. Ein
dunkelgrauer Umhang. 1 Badezeug. —
Zugelaufen: 1 Dobermann (Kreuzung),
rehfarbig. 1 junger Wolfshund, 1 junge
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
und Grabesworte, und alle freund= Kden Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der Woche vom
Aug, bis einſchließlich 16. Aug, den
Nachtdienſt die Werck’ſche Apotheke,
Frau Eliſabeth Schneider ARheinſtraße 9, und Beſſunger Apotheke,
Larlſtraße 111.
Heutige Einträge in das Handels=
Eberſtadt, 8. Auguſt 1924, (rott: regiſter B: Süddeutſche Eiſenbahn=
Geſellſchaft, Aßtiengeſellſchaft,
Darm=
ſtadt: Durch Beſchluß der
Generalver=
ſammlung vom 30. September 1922 iſt
„Bruchleidende HlderGeſellſchaftsvertraggeändert;
Schlap=
per, Aktiengeſellſchaft, Darmſtadt:
(10082
Darmſtadt, den 30. Juli 1924.
Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekanntmachung.
Anläßlich der Kirchweihe in Eberſtadt,
dienung. — Für alle Bruchleidende kosten- kehren die Wagen der Vorortlinie 8
halb=
los zu sprechen in Darmstadt, Mittwoch, ſtündlich bis 12 Uhr nachts einſchließlich.
wirtſchk
meiſte=
mehmi
Ernſt
Bedin
Selb
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noch 6
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ung
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wärt
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zahl
abſie
Abt
beſo
gege
mae
teile
Her
lur
Darmſtädter Tagblatt
Wirtſchaftliche Rundſchau.
t. Der Rheinſchiffahrtstag 1924 in Frankfurt am
Main. Am 6. September wird der Verein zur Wahrung der
Rhein=
ſchiffahrtsintereſſen E. V., Sitz Duisburg, in Frankfurt a. M. den
Rheinſchifahrtstag 1924 gleichzeitig in Verbindung mit ſeiner 16. und
17. Hauptverſammlung abhalten. Unter anderem ſind eine Reihe von
Vorträgen ſachverſtändiger Perſönlichkeiten in Ausſicht genommen, die
ſich mit wichtigen Zeitfragen der Rheinſchiffahrt und des
Rheinhafen=
weſens beſchäftigen. Die Stadt Frankfurt wird der Tagung, zu der die
Vertreter der zuſtändigen Miniſterien und ſonſtigen Behörden des
Rei=
ches und der Länder ſowie führende Perſönlichkeiten der Wirtſchaft in
Deutſchland geladen ſind, einen würdigen äußeren Rahmen verleihen
und den hiſtoriſchen Kaiſerſaal des Römers zur Verfügung ſtellen.
B.R. Starke Zunahme der deutſchen
Konſerven=
einfuhr. Die amtlichen Ziffern über den amerikaniſchen
Außen=
handel in dem am 30. Juni abgelaufenen Fiskaljahr laſſen erkennen,
daß die Ausfuhr von
gen in Erſcheinung, wie aus nachſtehender Tabelle hervorgeht:
Wert in Mengen in Wert in Mengen in
1000 Dollar 1000 Pfd. 1000 Dollar 1000 Pfund
5 25
4924
17011
15 35.
25 663
23 32
177 812
26 572
320 695
23 993
213 419
Das amerikaniſche Handelsdepartement weiſt in ſeinem Kommentar
darauf hin, daß dieſe erhebliche Steigerung der Ausfuhr faſt
ausſchließ=
lich auf die gewaltig geſtiegene Einfuhr Deutſchlands, namentlich in
Fruchtkonſerven, zurückzuführen ſei.
B.R. Der Umfang der deutſchen
Baumwollrück=
verkäufe. Die vom Bremer Baumwollhandel für eigene bzw. für
Rechnung deutſcher Textilfabriken getätigten Rückverkäufe amerikaniſcher
Baumwolle haben einen größeren Umfang angenommen, als in New
Yorker Fachkreiſen urſprünglich erwartet worden war. Die bis Ende
Juli getätigten Abſchlüſſe werden auf 10—12000 Ballen geſchätzt. Da
die Abgaben etwas unter den New Yorker Marktnotierungen lagen,
haben ſie durchweg ſchlanke Aufnahme gefunden. Die Rückverkäufe ſind
nach Anſicht des New Yorker Baumwollhandels darauf zurückzuführen,
Mdeodet
9. Auguſf 1924 Nr. 21
Fleiſchkonſerben
Kondenſierte Milch 28 174
Fruchtkonſerven
Erwerbsgeſellſchaften.
daß die in erſter Hand ſich befindlichen Baumwollvorräte in Deutſchland
nicht nur viel größer ſind als im Vorjahr, ſondern auch den
Konſump=
tivbedarf erheblich überſteigen.
Die Baumwolleinfuhr Deutſchlands aus den Vereinigten Staaten
im Mai bezifferte ſich auf 165 375 Ballen, während Großbritannien in
der gleichen Zeit nur 64 349 Ballen amerikaniſcher Baumwolle einführte.
Vom 1. Juli 1923 bis 30. Mai 1924 bezog Deutſchland insgeſamt
1262375 Ballen amerikaniſcher Baumwolle gegen 866 950 Ballen in
der entſprechenden Zeit des Vorjahres. Die Baumwollvorräte in
Bremen gegen Ende Juli werden auf 115 000 Ballen geſchätzt, die ſich
jedoch durch weitere, vor dem Abſchluß ſtehenden Rückverkäufe in Kürze
noch um einige tauſend Ballen verringern dürften.
Vor Seiten der franzöſiſchen Baumwollimporteure in Le Havre
ſind in der letzten Zeit gleichfalls Rückverkäufe vorgenommen worden,
die ſich jedoch nur auf 3 bis 4000 Ballen belaufen. Dagegen ſind in
Liverpool keine Abgaben in amerikaniſcher Baumwolle erfolgt und
auch nicht zu erwarten.
t. Die Einfuhr von Verbrauchszucker zugelaſſen.
Die Einfuhr von Verbrauchszucker iſt bis auf weiteres ohne beſondere
Einfuhrerlaubnis zugelaſſen. Der Reichskommiſſar für Aus= und
Ein=
fuhrbewilligungen hat die Zollſtelle entſprechend verſtändigt.
F7
WLirtſchaft des Auslandes.
B.R. Wachſende Kapitalknappheit der belgiſchen
Induſtrie. Infolge der auf Stützung des Franckurſes baſierenden
Kreditpolitik der belgiſchen Staatsbank wird es der Induſtrie
neuer=
dings ſo gut wie unmöglich gemacht, die erforderlichen Betriebsmittel ſich
auf dem Kreditwege zu beſchaffen, weil die durch die Kreditreſtriktionen
bedingten hohen Zinsſätze die Rentabilität empfindlich beeinträchtigen
würden. Die meiſten Geſellſchaften ſind infolgedeſſen dazu
übergegan=
gen, der drohenden Illiquidität durch Vornahme von Kapitalerhöhungen
vorzubeugen. Es gibt in Belgien faſt kein induſtrielles Unternehmen,
das nicht in letzter Zeit ſein Kapital um das Doppelte oder Dreifache
erhöht hat. Die zweite Julihälfte brachte geradezu eine Hochflut von
Kapitalerhöhungen, deren Umfang ſich auf nicht weniger als 300
Mil=
lionen Franes bezifferte. Viele Geſellſchaften haben ſogar im Juli die
zweite oder dritte Kapitalerhöhung ſeit Anfang des Jahres angekündet.
Eine Folgeerſcheinung der Geldverknappung iſt die Intereſſeloſigkeit,
die die Vörſe den feſtverzinslichen ſtaatlichen und kommunalen Werten
entgegenbringt. Neue Emiſſionen dieſes Anleihetyps ſind nicht zu
pla=
zieren, ſodaß eine Reihe von geplanten öffentlichen Arbeiten auf
unbe=
ſtimmte Zeit zurückgeſtellt werden mußten.
* Sunlicht=Geſellſchaft A.=G., Mannheim=Rheinau.
Die von einem Aktionär gegen die Generalverſammlungsbeſchlüſſe vom
21., 12., 23. und 29. Januar 1924 angeſtrengten Anfechtungsprozeſſe
ſind durch einen zwiſchen den Parteien geſchloſſenen Vergleich erledigt
worden. Der Inhalt des Vergleichs ſelbſt iſt noch nicht feſtgelegt.
* Zellſtoffabrik Waldhof. Wie der Vorſtand der
Geſell=
ſchaft bekannt gibt, hat die Firma Ernſt von Braumüller u. Cie.,
G. m. b. H. in Berlin=Grunewald, Hohenzollerndamm 56, gegen die
Beſchlüſſe der Generalverſammlung dieſer Geſellſchaft vom 28. Juni
1924, ſoweit ſie die Genehmigung der Bilanz und die Entlaſtung von
Vorſtand und Aufſichtsrat betreffen, Anfechtungsklage erhoben. Der erſte
Verhandlungstermin ſteht am 14. Oktober 1924 vor dem Einzelrichter
der Zweiten Kammer für Handelsſachen des Badiſchen Landgerichts in
Mannheim an.
V3
4Sarenmarkte.
w. Amtliche Notierungen der Frankfurter Börſe
Abteilung Getreide, vom 8. Auguſt 1924. Getreide, Hülſenfrüchte und
Biertreber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack.
Preis je 100 Kilogramm: Weizen (Wetterau) 20.50—21, Roggen 17.50
bis 18 Sommergerſte für Brauzwecke 18.50—19.25, Hafer (inländiſch)
18—18.50, Hafer (ausländiſch) —.
Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 31.75
bis 32.75, Roggenmehl 26—26,50, Weizen= und Roggenkleie 10.50—11.
Tendenz feſt.
w. Berliner Produktenbericht. Die
Getreidepreisſteige=
rungen an den amerikaniſchen Märkten führte an dem hieſigen
Produk=
tenmarkt zu einer entſchiedenen Befeſtigung und regte die Nachfrage für
die Ausfuhr von neuem an. Weizen war hauptſächlich in alter Ware
verlangt. Roggen begegnete hauptſächlich an Stationen, die für die
Küſte günſtig liegen, einem lebhaften Intereſſe. Inländiſche Ware war
nur mäßig angeboten. Gerſte behielt ihre feſte Haltung. Die
hochgehal=
tenen Preiſe für Sommergerſte konnten aber nicht immer erzielt
wer=
den. Von Hafer war aber gute Ware geſucht und knapp. Mehl
be=
hauptete ſeinen Preisſtand.
t. Nürnberger Hopfercarkt. Die Zufuhr betrug
ge=
ſtern 10 Ballen, der Umſatz gleichfalls 10 Ballen. Geſchäft ruhig und
unverändert. Hallerthauer 240—285.
=. Vom Holzmarkt. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt
uns: Die letzte vom Deutſchen Holzarbeiterverband aufgeſtellte Statiſtik
zeigt empfindliche Zunahme der Arbeitsloſigkeit. Sie umfaßt den
Mo=
nat Juni und ergibt u. a., daß neben den ſtilliegenden Unternehmungen
151 Betriebe mit verkürzter Arbeitszeit arbeiten. Inzwiſchen haben ſich
die Verhältniſſe weiter verſchlechtert. Daß der geringe
Beſchäftigungs=
grad in der Induſtrie die Kaufluſt in Konſumentenkreiſen lähmt,, iſt
ſelbſtverſtändlich. Dagegen will man ſtellenweiſe im Holzhandel leichte,
geringe Zunahme der Umſätze bemerkt haben. Keinesfalls iſt ſie
ge=
nügend groß, um der Menge derjenigen Firmen, die Schnittholz
ver=
kaufen wollen, teilweiſe müſſen Beſchäftigung zu bieten. Die Preiſe
ſind für viele, namentlich für beſſere Schnitthölzer ſo gedrückt, daß ſie
ſich tatſächlich — bei den vorkommenden Notverkaufen — dicht über der
Friedensbewertung halten. Dagegen bringen Bauholzſorten 20—30
v. H. darüber. Die Geldnot iſt im Holzgewerbe noch ebenſo groß wie
im Juli und von einer Beſſerung der Zahlweiſe kann keine Rede ſein.
Nicht befriedigend ſieht es im Ausfuhrgeſchäft aus. Auch in Danzig iſt
das Geſchäft eingeengt. Die engliſchen Importeure wollen
Vorſchuß=
geſchäfte nicht tätigen und die polniſchen Exporthäuſer haben keine
Nei=
gung, zu langfriſtigen Zahlungsbedingungen Schnittholz abzugeben. In
Kongreßpolen ſind jetzt verſchiedene Waldungen vom Pinskerkanal bis
zur Weichſel zum Verkauf am Markt. Bis auf den größeren Abſchluß
eines Londoner Konſortiums, das mit der polniſchen Regierung einen
Abſtockungsvertrag (ſehr preiswert und unter Weltmarktparität) ſchloß,
ſind keine Verkäufe perfekt geworden. Es liegt das an der vollkommenen
Inaktivität der bedeutenden Warſchauer Häuſer, denen es am
notwen=
digſten Betriebskapital und an jedem Kredit der polniſchen Banken,
ſo=
wohl an Bar= als an Wechſelkredit, fehlt.
Börſen.
* Frankfürter Börſe vom 8. Auguſt 1924. (Eigener
Bericht.) Die Börſe zeigte auch heute wieder eine durchweg feſte
Ten=
denz, wozu die Meldungen, daß am 12. Oktober die wirtſchaftliche
Räu=
mung des Ruhrgebietes erfolgen ſoll, weſentlich mit beitrugen. Es
lagen alle Aktienmärkte feſter, doch gingen gegen Schluß der Börſe
die Kursbeſſerungen teilweiſe wieder verloren, ſo ſpeziell am Chemie=
Aktienmarkt, wo Höchſter 161 mit 153 ſchließen. Am Montan=
Aktien=
markt waren Buderus, Klöcknerwerke und Laurahütte bevorzugt. Auch
Schiffahrtsaktien konnten ihre Kursſteigerungen weiter fortſetzen. Bank=
und elektr. Werte lagen ruhiger bei kleinen Kursbeſſerungen. Eine
Ausnahme bildeten Reichsbankanteile, die mit 41 lebhaft umgeſetzt wur=
den. Der Einheitsmarkt und der Freiverkehr hatte heute lebhafter
Geſchäft bei anziehenden Kurſen. Am letzteren waren ſpeziell Petr
leum mit 16½—171 gefragt. Sonſt hörte man hier: Becker Stahl mit
Becker Kohle 55)., Benz 4, Hanſa Lloyd 1,3, Krügershall 52/., Otto
Quanz 1,9, Raſtatter Waggon 33 Ufa 6½. Der Rentenmarkt w
immer noch das Hauptbetätigungsfeld der Spekulation. Die Ku
konnten hier, wenn auch unter Schwankungen weiter ſteigen, Kriee
anleihe 750. Eine Ausnahme machten Türken=Renten, die ihre geſtrig
Kurſe nur knapp behaupten konnten.
w. Berliner Börſenbericht. Neue Anregung lag für d
Effektenverkehr außer den Londoner Nachrichten nicht vor. Die Sti
mung war aber in gleicher Weiſe wie geſtern günſtig. Auf allen (
bieten regte ſich die Unternehmungsluſt, jedoch erfolgte nur vereinz
eine beſonders ſtarke Aufwärtsbewegung. Deutſche Erdölaktien ſetzt
mit einer Beſſerung von 3½ Bill. Proz. ein. Schwere Montanwer
wie Bochumer, Deutſch=Luxemburger und Gelſenkirchener ſtellen ſich
1½ Bill. Proz. höher. Sonſt bewegten ſich die Schwankungen auf d.
Induſtrieaktienmarkt meiſt im Rahmen eines Prozents, da die mißli
Geſchäftslage der Induſtrie und ſchnelle Gewinnſicherung der vorſt
tigen Spekulation einer kräftigeren Steigerung entgegenwirkten.
Schiffahrtsaktien iſt nach dem geſtrigen Anlauf der Zug nach oben zie
lich zum Stillſtand gekommen. Von Banken waren Berliner Har
geſellſchaft. Diskonto und Leipziger Kredit bemerkenswert höh
Deutſche Anleihen wurden von neuem ziemlich beträchtlich in die Hi
gefetzt, während ausländiſche Anleihen vernachläſſigt blieben. Das (
ſchäft trug namentlich im ſpäteren Verlauf ruhigen Charakter.
Oeviſenmarkt.
Geld
Brief 8-
Dnden eite
Geld Amſterdam=Rotterdam. 162,5 163,8 Brüſſel=Antwerpen ..... 19. 21.3, Chriſtiania. . . . . . . . . . . . . Kopenhagen .. . . . . . .." „S3
6 Stockholm . . . . . . . . . . . . . 11- Helſingfors ..........."
Italien .... . . . . ....." 74 105 — 18.60 18. London .. . ... .. ......" 88 18.70 9i5 New=York ..... .. . .. .." Paris. . . . . . . . . . . . . .... 2. D 23 54 2. chweiz .. . . . . . . . . . . . ." 39 Spanien ..... ........." j.11 * vof Wien (i. D.=Oſterr. abg.). Prag................" 12 12.30— 12.42 Budapeſt. . . . . . . . . . . . 5.45— 5 Buenos=Aires. . . . . . . . . . 375
1.3— Bulgarien. .. . . . . . . . . .." 30 3. Japan ..............." 1715 725 179 1.73 Rio de Janeiro .. . . . ... 0.39 0.40 Belgrad. . . . . . . . . . . . .. ." 5.14— 5.1f Liſſabon .............." 11.27 1.33 Danzig ........ ......." 74.41 74.79 75 4 75 8. v
Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtof
Augsb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f.Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte .......
Braunkohlen=Bril
18
Bremer Vulkan ......"
Wolle. . . . . . . .
Chem. Henden ......"
Weiler ......."
Deutſch=Atlant. Tel.. . .
Deutſche Maſchinen. . .
Deutſch=Niedld. Tel. ..
Deutſche Erdöl .......
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke
Dt. Waffen u. ?
Donnersmarckhütte . . .
Dynamit Nobel ......
Elberfelder Farben. . . .
Elektr. Lieferung ....."
R. Friſter ..... ......"
Gaggenau Vorz. ... ..
Gelſenk. Gußſtahl ....
Geſ. f. elektr. Untern...
Halle Maſchinen .....
Han. Maſch.=Egeſt.. . . .
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000 000.
8
7. 8.
Ce;
Hanſa Dampfſch. . . . . .
Hemoor Zement ....
Hirſch Kupfer ........
Höſch Eiſen ........."
Hohenlohe Werke. . . . .
Kahla Porzellan .. ..
Lindes Eismaſch. .. . .
ngel Schuh .
...
inke u. Hofn
n....
L. Loewe u. Co. .....
Vorenz ...........
Neguin ...."
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Nordd. Gummi ....."
ſtein.. .
.
Rathgeber Wage
R...
Rombacher Hütten...
Roſitzer Zucker .......
Rütgerswerke ......."
Sachſenwerk
iſche Guß
Sc
hl..
ens Glas ......"
ua Romana . . . .
er. Lauſitzer Glas ...
Volkſtedter Porzellan.
Weſtf. Eiſ. Langendreer
Wittener Gußſtahl .. . .
Wanderer=Werke .....!
180
1525
24.
8000
Frankenkurs in London: 80.45
Markkurs
„ „ 19.25
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 8. Auguſt 19
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ...........
oo
„ „......
39
3.
....
Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
1
32..
Dollar=Schatzanweiſungen ..
4½% T. u. V. Schatzanweiſg.
4½%HI.—HX.
4½ Dt. Schutzgebiet v.0.,8-11u. 13
v. 14
Sparprämienanleihe .. . . . . . ..
Zwangsanleihe ............
Preuß, Konſols ........."
oo-
6%
8½.
Do
4½ Bab. Anl. unk. 1935 ....
½% „ v. 1907 .......
1896 ......
48 Bahern Anleihe .......
.......
8½%
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 . . . . . . . . . . . . . „ff
8—16% Heſſen Reihe X
untilgb. b. 28 .. . . . . . . . .. ..."
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . . . ..
2% .............. ...
...............
4% Württemberger alte .. .. ..
b)Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
5%
v. 1902 ...........
*
.
58 Bulgar. Tabak 1902.......
17/ % Griech. Monopol ......
Oeſt. Staatsrente v. 1913
4½
b 1918 ..........."
4½%0 Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ..... ... . . . .... ..
4% Oeſt. Goldrente .........
4% „ einheitl. Rente ......
50 Rum. am. Rente v. 03....
Goldrente v. 13
4½%
am. Goldrente k.
am. v. 05 .. . .. ....
48
42 Türk. (Admin.) v. 1908....
„ (Bagdad) Ser. I ..
48
H..
48
4% „ v. 1911, Zollanl. ...
4½% Ung. Staatsr. v. 14 ....
„ Goldrente ... ....."
Staatsr. v. 10 ....
43
Kronenrente .. . . ..
4%
Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort innere . . . . . ."
„ konſ. äuß. v. 99.....
Gold v. 04, ſtfr. . . . .
konſ. inner. . .... ..
*
Irrigationsanleihe
5½ Tamaulipas. Serie l......
Oblig. v. Transportanſt.
4½ Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . .
4% Gal. Carl Ludw.=Bahn.. . .
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. . .
4,6 D
* — 9.
1,2 3B
1.4
— 4,75 4,9 25 34 2
*
131, 2= 225 * —.
7! 3 15 1,5 8l=
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
76%Neue
2 Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...
1. b. 8. Em.,
½0 Oeſt. „
9. Em. .. .
„
v. 1885 ...
% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz
70 Nudolfb. (Salzkammerg.) .
Anatolier I............
Salon. Conſt. Jonction ...
Salonique Monaſtir ......
58 Tehuantepee. ... naa1.s74
4½% „ ........
Nach Sachwert verzinsl,
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
.. . . . . . . ." "
Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
..........
II.
im. ...
6%0
ßkr.
rk Mannheim
ohlenwertanl. b. 28..
I.v.23
% Heſſ.Braunk.=Rogg
Neckar A.=G. Stuttgart 6o
anl. v. 23........ . . . . . ...."
20 Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24.. . . . . . . .. . . ...
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
Roggenwert=Anl. ..
Rhein. Hypot.=Bank Gol
5
Pfdbr. v. 24 .............."
ſo Rhein=Main=Donau
Gold=
anl. v. 23 ................"
50
Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser, T u. II.
tanl. v. 23
% Sächſ. Rogge=
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl,
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......
Barmer Bankverein. . . .
...
Baher Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft ...
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank ............ .."
eutſcheEffekten= u. Wechſelbank
deutſche Hypot.=Bank Mein.. . .
eutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft .. . . . . . . .
Dresdner Bank. . . . . . . . . . . . .."
Frankfurter Bank .........."
Hypotheken=Bank".
Metallbank. . .
re
eldeutſche
tbank. . . . . .
ſeſterreichiſche Ereditanſtalt „.,
Reichsbank=Ant. . . . . . . . . . . . . .
Rhein. Creditban ..........."
„ Hypothekenbank ....
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
ſtbank .. . . . . . . . . . . . . . . . ..
Wiener Bankverein .........."
Bergwerk8=Aktien.
Berzelius ................."
Bochamer Bergb. ....... ...."
uderus. . . . . . . . . . . . . . . .....
Dt. Luxemburger .. . . . . . . . ..."
veiler Bergwerks=Akt. . . ..
n Bergw. ... . . . .."
Gelſenkire
Harpener Bergbau..... . . . . . ."
Milliarden 0U=ohne Umſaz
xationiert.
17
9
9.9
1,4
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1.5
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53,75
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68
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Kaliwerke Aſchersleben .... ..."
Salzdetfurth . . . . . . ."
*
Weſteregeln .......
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren ........
ſansfelder ................."
Oberbedarf
2)”
Oberſchleſ. Eiſen (Car
tavi Minen u. Eb.=Ant. ....
Phönix Bergbau ............
ein. Stahlwerke . ... . .. .. ..
Ss
liebeck Montan.. . . . . . . . . . . . .
Rombacher Hütte..
Akt. ..
Tellus Bergb.=u. H
Ver, Laurahütte . . . . .... ... ..
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbrän München ........"
Schöfferhof (Binding)........
Werger ..... . . . ... . . ... . ..."
Akkumulat. Berlin .... ......."
Abler & Oppenheimer ......"
Adlerwerke (v. Kleher) .......
A. E. G. Stamm. . . . . . . .
orzug Lit. A ...
6% „
orzug Lit. B ..
5%
Amme Gieſecke & Konegen ....
Anglo=Continental=Guano .. . ..
Anilin Bln.=Treptow. . . . . . . . .
ſchaffenburger Zellſtoff ...."
Zadenia (Weinheim)......."
Zabiſche Anilin= n. Sodafabrik
Durlach ......."
r. Furtwangen.
Baldur Piano. . . . . . . . . . . . . .
Baſt Nürnberg ............."
Bayriſch. Spiegel ............
Beck &
kel (Caſſel) ........
Bergmann El. Werke ... .... .
A.
Metallwerke .... .. ....."
Nchu
ties, Nieder=Walluf....
Cementwerk Heidelberg. .. . . . .
„ Karlſtadt . . . . . .
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . . . . . . . ."
Griesheim Elektron ....
Fabrik Milch .........
Weiler=ter=mer .. . .. .."
Daimler Motoren ...."
Deutſch. Eiſenhandel
in ..
D
tſche Erdöl ............."
Dt. Gold= u. Silberſcheidea
Dingler, Zweibrücken .. . . . .."
Dresdener Schnellpreſſen ...
Dürkoppwerk (Stamm) .....
d. Ratinger (Dürr) ....."
*
ſof & Widm. Stamm .. .
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....".
Meher jr. ... .."
Elberfelder Farbw. v. Baher.
Kupfer= u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft . .. . . .
Elſäſſ. Bad. Wolle.. . .. . . .. . ..
Emag, Frankfurt a. M... . .. .
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Enzinger Werke ..... . ......."
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rant
furter Hof............. 3 Fkf. Maſch. Pokorny & Wit uchs, V
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vig, Mainz ....... Geiling & Cie.
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Wag
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er, Dr. Paul ..........." tiag, Mühlenb., Frankf. a. M.. 11 Noenus Stamm .. . . . . . . . . .." Totorenfabrik Deuz........." dtorenfabrik Oberurſel ....." Ne
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etall Vorzüge .. . . ." 52lg Rhenania,
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2
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Heilbronn. . . . . . . . .
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Rheingau zuuaus.:
uttgart . . . . . . . . .
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Süddeutſche E
ſenbahn=Geſ. ..
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Darmſtädter Werte,
Bahnbedarf .. ... ..........."
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Motorenbfarik Darmſtadt .. . . .
Gebr. Roeder .
Venuleth & Ellenberger ......"
Unnotierte Aktien,
Apf ... . .. ... .. . . . . . .. . .....
Beckerkohle .. .. . . . . .. . . . ....."
Beckerſtahl .... .. . .... ......"
Benz.. . . . .. ......... .......
Brown Boveri ............."
Chem. Andreae .............
Deutſche Petroleum .. . .. . . . . .
Diamond Shares .. . . . . . . . .. .
trepriſe
Falcon
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Unterfranken (Ufra) .........."
Hanſa Lloyd ...............
Hero Conſerven ............"
Holſatiawerke, Altona .. . . . . .
Kabel Rhe
„.........
Krügershall
Kalt ..........
Metall Starkenburg .........
Otto & Quanz.. . . . . . . . . ...."
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Textil=Ind. Barmen (Tiag)....
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B1
immuer 220.
Das deutſche Herz.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 9. Auguſt 1924.
Seite 13.
ar
Reman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
In einer Sitzung des Geheimrats und der Geſandten des
geliſchen Fürſtenbundes, bei der Friedrich der Enterich, ſo
ten die Freunde unter ſich den Kurfürſten, denVorſitz
führ=
uurde ein Handſchreiben des Münchner Vetters, des Her=
Maximilian von Bayern, verleſen. Es enthielt eine
Ab=
jung, deren bedrohlicher Ton auch die leichtfertigſten
Plau=
betroffen machte. Philipp benutzte die Stimmung und
erregt und bewegt. Plötzlich brach er ab, und ſein Geſicht
daß er aufs tiefſte verletzt war. Der Kurfürſt wurde rot
ein ertappter Schulbube. Der badiſche Geſandte bat ums
und Friedrich ſtand auf und geſellte ſich zu ſeinem
Freun=
er in den Hintergrund des Saales getreten war.
Was iſt mit dir?” fragte er.
Ich ſah, während ich redete, zufällig dem Kurfürſten auf
ärde. Als ich die Folgen auseinanderſetzte, die ein
Zer=
tis der beiden Wittelsbacher Häuſer für die Pfalz haben
zog der Enterich heimlich ein ſeidenes Band aus dem
latz und liebkoſte es unter der Tiſchplatte, mit zitternden
rn.”
Wehe dem Lande, des König ein Kind iſt,” ſagte
Hirſch=
traurig.
Ich bin überzengt,” klagte Helmſtatt, „er nimmt die Krone
diglich um ſeine Liebſte fragen zu können: „Wie tut es,
man einen König umarmt?"
er Kurfürſt, der aus ſeinen ſchönen, träumeriſchen Augen
ere Blicke zu den grollenden Freunden ſchickte, hob die
ig auf mit dem Beſcheid, man werde die vorgetragenen
ungen überlegen, und lud zugleich die Herren zu einem
n Hoffeſte ein, das den böhmiſchen Geſandten zu Ehren
i Tagen ſtattfinden werde. Hirſchhorn und Helmſtatt ſahen
i. „Der Würfel iſt gefallen,” ſagte Philipp.
s war die einzige feſtliche Veranſtaltung des Hofes in all
agen, die ſchon faſt die dritte Woche füllten. Die Frauen
die Jugend hatten ſich in dieſer Zeit, auf eigne Fauſt in
köſtlicher Freiheit ihre kleinen Feſte aufgebaut und aus dem
ſchwellenden Uebermut ſchöner Stunden heraus Spiel und
Scherz und Luſtbarkeit geſtaltet. Die jungen Pfalzgräfinnen,
Verwandte des Kurfürſten, waren die Führerinnen durch den
Wald und über die Berge, und wer konnte und wollte,
wettei=
ferte mit ihnen im Erfinden und Schaffen neuer Freude.
Darum wurde die Botſchaft von dem bevorſtehenden
Prunk=
feſte von den jungen Leuten mißmutig aufgenommen. Sie
hat=
ten für jenen Tag ein Quellenſuchen im Walde verabredet. Die
Mädchen ſollten die Quellnymphen ſein, diesſeits und jenſeits
des Neckars, und die fremden Kavaliere die irrenden Ritter, die
nach ihren verlorenen Schönen ſuchen und ſtatt ihrer die
verfüh=
reriſchen Nymphen finden, die im Wald und in den Tälern mit
Blumen bekränzt an den Brunnen ſitzen, immer zwei oder
drei beiſammen, und auf Abenteuer warten. Die Jugend hatte
Mädchen umgeben hatte, zunutze gemacht. Völlig aufſichtslos
gaben ſie ſich dem ſüßen Reize des freien Verkehrs hin, und
wenn ſie’s auch nicht weiterführten als bis zum Spiel der
Lippen, ſo endigte doch jede Unternehmung in dieſem
gefähr=
lichen Grenzgebiet, und eben darinnen beſtand die unendliche
Wonne dieſer Tage. Für Hans Hirſchhorn hatten ſie noch einen
ganz beſonderen Reiz. Als er ſich einmal einer Fenſterniſche
näherte, hörte er eine Mädchenſtimme ſagen: „So denke ich mir
den Aminta‟. Er erkannte an dem fremdländiſchen Klang die
Stimme eines adligen Fräuleins aus Italien. Er hob den
Vor=
hang. Giulietta und ein Fräulein von Enzberg ſtaken dahinter.
„Wer ſieht aus wie Aminta?”
„Ihr, wenn Ihr es wiſſen wollt”, ſagte die kleine Schwäbin.
„Wer iſt Aminta?
„Ein garſtiger Schäfer,” neckte ie Enzberg.
„Kennt Ihr den göttlichen Torquato Taſſo nicht?” fragte die
Italienerin.
„ „Das befreite Jeruſalem” habe ich geleſen,” erwiderte Hans
in der Sprache des Dichters.
„Ach, das iſt langweilig; ſchön iſt nur die Geſchichte von Ri=
naldo und Armida. Aber gar der Amintal. Das iſt lauter
Süßigkeit.
„Dann iſt es nichts für mich.”
„Herbe Süßigkeit!” ſagte ſie und ſchlug ihn mit dem Fächer
auf die Wange.
Am andern Tage begegnete ſie ihm im Garten mit einem
Buch und ſagte:
„Hier iſt der Aminta. Wollen wir ihn zuſammen leſen?”
Und nun trafen ſie ſich täglich irgendwo, immer im freien
Licht und im hellen Sonnenſchein und laſen den Aminta,
lang=
ſam und gründlich, und ließen ſich durchſtrömen von zärtlichem
Feuer, und wenn ſie auch nicht weiterkommen wollten und nicht
weiterkamen, als daß er ihre Hand ergriff, die blauen Adern
be=
trachtete und die Fingerſpitzen an ſeine Lippen führte oder daß
ſie ein= oder zweimal ſeine Locken berührte, ſo waren ſie doch
mitten darinnen, ſich die üppige Kunſt einer leidenſchaftsloſen
Liebe zu lehren.
All dieſes gefährliche Spiel nahm nun ein Ende. Die zwei
Tage vor dem Feſte wurden von den Vorbereitungen und
Uebun=
gen völlig in Anſpruch genommen, und wenn auch die Vertrau=
Augen, zum Haſchen der Hände, zum huſchenden Kuſſe verwirrter flichkeit, die unter den jungen Leuten entſtanden war, die Proben
mit ausgelaſſenem Mutwillen erfüllte, ſo waren die Jünglinge
und Mädchen doch nicht mehr ſich ſelber überlaſſen. Diener und
Dienerinnen gingen beſtändig ab und zu. Auch waren ältere
Männer und Frauen unter ihnen. So waren dieſe Tage doch
wie durchgeſtrichen. Es lag ein Mehltau auf ihrer Fröhlichkeit.
Davon merkten freilich die Graubärtigen nichts. Friedrich
Hirſchhorn, der als Truchſeß tägliches Hofamt hatte, freute ſich
an ſeinem Sohne, dem er bei den Vorbereitungen oft begegnete.
Bisher hatten ſich die beiden nur ſelten getroffen. Sie hatten ſich
etwa einmal im Tage begegnet und mit den Augen gegrüßt, in
einem der Säle, ein jeder in ſeiner Geſellſchaft, oder ſie waren
auf einem Waldſteg aneinander vorübergegangen, wenn der
Vater von einer frühen Pirſchjagd zurückkehrte und der Sohn mit
ſeinen Freunden und Freundinnen ins Revier der Vögel
hin=
auszog. Oft ſahen und hörten ſie ſich erſt wieder daheim im
Schlafgemach.
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 9. Auguſt 1924,
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An die Bevölkerung Darmſtadt
und Umgebung!
Der Tag der Verfaſſung, der Geburtstag des aus 9
lage und Verwirrung wieder auferſtandenen Deutſchen R
ſteht bevor.
Ueberall rüſtet das deutſche Volk, dieſen Tag feſt
begehen.
Jeder, der das deutſche Vaterland liebt und ſich zu
Staatsgrundſatz bekennt, iſt zu der
WA
Verfaſſungskeie
in Darmſtadt am 10. und 11. Auguſt herzlichſt einge
Programm:
Sonntag, den 10. Auguſt,
vormittags 6 Uhr: Wecken;
nachmittags 1½ Uhr: Aufſtellen des Feſtzuges
Frankfurter Straße mit der Spitze am Gaswerk.
Um die Frankfurter Straße für den Abmarſch
halten, nehmen die einzelnen Gruppen in den Seitenſ
Aufſtellung.
Gruppe 1: 1. Reiter. 2. Radfahrer „Solidarität”, 3. /
4. Reichsbanner. 5. Parteien (Aufſtellut
Gaswerk — Kinder Blumenthalſtraße).
Gruppe 2: 1. Turn= und Sportvereine. 2. Beamten.
geſtelltenverbände. 4. Reichsbund der Kri
ſchädigten. 5. Baugewerkſchaften. 6. Grie
Erzhauſen. (Aufſtellung Rhönring.)
Gruppe 3: 1. Radfahrer „Waldesgrün”. 2. Geſangv
3. Militärvereine. 4. Metallarbeiterver
5. Chauffeurverein. 6. Berufsfeuerwehr.
meinde= und Staatsarbeiter. 8. Fabrikar
9. Weiterſtadt Worfelden. Nieder=Rar
Traiſa. Ober=Ramſtadt uſw. (Aufſtellung
ſtraße, rechts.)
Gruppe 4: 1. Freiwillige Feuerwehr. 2. Holzarbei,
bände, 3. Graphiſches Kartell. 4. Nah
mittelgewerbe. 5. Arheilgen. Auswärtige V
(Aufſtellung Pallaswieſenſtraße — links.)
Gruppe 5: 1. Radfahrer „Fortung”, 2. Eiſenbahner. 3.
kolonie. 4. Transportgewerbe. 5. Klein=
Michelſtadt. 6. Reiter. (Aufſtellung K
ſtraße — links).
Punkt 2 Uhr: Abmarſch durch folgende Straßen:
furter Straße, Wilhelminenſtraße, Rheinſtraße bis Rh.
Neckarſtraße, Eliſabethenſtraße, Wilhelminenſtraße,
traße, Ernſt=Ludwigs=Platz, Marktplatz.
Die Schulkinder ſammeln ſich punkt 1 Uhr
Rundeturmſchule und marſchieren unter Vorantritt
Muſikkapelle durch die Rundeturmſtraße, Große Ochſe
Schillerplatz, Marktplatz, Rheinſtraße, Luiſenſtraße,
furter Straße nach dem Gaswerk, um ſich dort in den
zug einzugliedern.
Für die Kinder, die beim Vorbeigehen des Feſtzug
Schloſſe in den Schloßhof geführt werden, findet daſelb
beſondere Feier ſtatt, bei der Direktor Haſſinger die Anf
hält. Nach der Feier erhalten die Kinder ein kleines G
zur Erinnerung an die Verfaſſungsfeier 1924.
Anſprachen: Reichstagsabgeordneter Dr. Que
Landtagsabgeordneter Nuß, Landtagsabgeordneter R
Feterliches Hiſſen der Reichsflagge.
Nach dem Feſtakt Freikonzert — Um in den
nen Lokalen ein Ueberfüllen zu vermeiden, werden die V
uſw. gebeten, nach dem Feſtakt ſich in folgende Loka
begeben:
Saalbau: Waldesgrün, Liederzweig, Liederkranz, S6
kranz, Arheilgen.
Gewerkſchaftshaus: Arbeiter=Sängerbund,Metallarl
Nahrungsmittelgewerbe, Graph. Karlell, Solidarität, 2
portarbeiter.
Hanauer Hof: Konkordia, Frohſinn, Fabrikarbeiter
meinde= und Staatsarbeiter, Kriegsbeſchädigte, Bauge
ſchaften.
Heſſiſcher Hof: Fröhlichkeit, Holzarbeiter, Weite=
Michelſtadt.
Konkordiaſaal: Fortuna, Teutonia. Weſtend, Frein
Feuerwehr, Worfelden.
Fürſtenſaal: Quartettverein 1920, Olympia, Arſor
amten= und Angeſtelltenverbände, Militärvereine.
Rummelbräu: Rheingold, Liederhalle, Bürgergeſang
Beſſungen, Griesheim, Eiſenbahner.
Chauſſeehaus und Beſſunger Hof (Weimar); Erzl.
Nieder=Ramſtadt, Ober=Ramſtadt, Traiſa, Klein=Gere
Odeon: Berufsfeuerwehr, Chauffeurverein.
Vereinen, die ſich nach Auſſtellung dieſes Planes
anmeldeten, iſt es freigeſtellt, von den vorgenanten L
ſich eins auszuwählen.
Montag, den 11. Auguſt,
abends 7½ Uhr, Verfaſſungsfeier im Landest.
(veranſtaltet von der heſſiſchen Regierung und demh
bürgermeiſterder Stadt Darmſtadt).
Redner: Univerſitätsprofeſſor Dr. van Aſter, G
Abends 8½ Uhr, Aufſtellen des Fackelzuges mit über te
Fackelträgern auf dem Marienplatz.
Abmarſch durch folgende Straßen: Neckarſtraße,
ſtraße, Luiſenplatz, — Anſprache des Herrn Staatspräſi!
Ulrich vom Balkon des Landtags — Rheinſtraße, Parad
Theaterplatz, Hochſchulſtraße, Pankratiusſtraße, Müller
Heinheimer, Straße, Karlsſtraße, Hügelſtraße, Mariet
Dortſelbſt Feuerſpruch und Auflöſung des Fackelzuges.
Die Einwohner von Darmſtadt werden höflichſt ge
am 10. und 11. Auguſt ihre Häuſer zu flaggen, die Bew
der Straßen, durch die der Fackelzug geht, am 11. 2
zu illuminieren.
Zu zahlreicher Beteiligung an allen Feierlickh.
laden ein
Die republikaniſchen Parteien und vereinigt
republikaniſchen Verbände.
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