Darmstädter Tagblatt 1924


07. August 1924

[  ][ ]

Einzelnummer 10 Goldpfennige

3
u.

Bezugspreis:
Gchentiſch 2 maligem Erſcheinen vom 1. Auguſt
1. Auguſf 2.18 Goldmark und 22 Pfennig
egebühr, abgeholt 2,25 Goldmark, durch die
ren 2.40 Goldmark frei Haus. Poſfbezugs=
ohne
Beſteilgeld monatlich 2.30 Goldmark.
woclichkeit für Aufnahme von Anzeigen an
gten Tagen wird nicht übernommen. Nicht=
en
einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
gt den Bezieher nicht zur Kürzung des
preiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
ohne Verbindlichkeit für uns. Poſiſcheckonto:
Franffurt a. M. 4301.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Pöchentliche illuftrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 218
Donnerstag, den T. Auguſt 1924.
187. Jahrgang

Anzeigenpreis:

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 20 Goldpfg.
Finanz=Anzeigen 30 Goldpfg., Reklamezelle (92 mm
breit) 4 Goldmark. Anzeigen von auswärts 30 Goldpfg.
Finanz=Anzeigen 45 Goldpfg., 92 mm breite Reklame=
zeiſe
1.50 Goldmark. Alle preiſe in Goſtmart
(1 Dollar 4.20 Marſ. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streikt uſw erliſcht
ſede Verpſiſchtung auf Erfüllung der Anzeigene
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonio: Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
8 Nationalbank.

Repko unter ſich. Sonderberatungen über die unerledigten Punkte außerhalb der
iferenz. Zwangloſe vertrauliche Ausſprache Streſemanns mit Herriot und Theunis.
dazu gegebenen Erläuterungen. Aber auch die Ausein=
1as Veilſſce Menorandun, anderſetzungen führten zu keinem Ergebnis und wurden
infolgedeſſen aufgehoben. Man hörte dann, daß in fran=
zöſiſchen
Kreiſen eine gewiſſe Nervoſität zu
Die weſentlichen Bedingungen.

en
wrä
Ne
ſt un
arderoh
di3
Ar4

2i
Schut
Sr.
erts-Hacke
9c

hr

ondon, 6. Aug. Die Bemerkungen der deutſchen
gation zu den bisher getroffenen Vereinbarungen der Lon=
Konferenz wurden heute vormittag dem Generalſekretär der Kon=
übergeben
.
er diplomatiſche Berichterſtatter des Daily Telegraph teilt mit,
Is deutſche Memorandum, an deſſen Entwurf bis in die Morgen=
t
2 a hinein gearbeitet wurde, heute vormittag um 10 Uhr dem Ge=
=kretär der Konferenz, Sir Maurice Hankey, überreicht wurde.
urde angenommen, daß die Bemerkungen der Deutſchen ſich zu=
nſetzen
würden
aus der Forderung beſchleunigter wirtſchaftlicher Räumung des
ebiets,
aus Einwänden gegen die Fortdauer der Sachlieferungen über
rtragszeitpunkte hinaus, desgleichen gegen das vorgeſehene Ver=
das
die neue Geſetzgebung notwendig mache,
aus Einwendungen gegen die Anweſenheit alliierter Eiſenbahner
1n Rheinbahnen und
aus dem Verlangen einer allgemeinen Amneſtie für alle Gefan=
und Verbannten aus dem beſetzten Gebiet mit Bürgſchaften gegen
Verfolgungen der Deutſchen. Ihre hauptſächlichſten Bemühungen
wi*: ſich auf die Erzielung einer baldigen militäriſchen Räumung
ihrgebiets konzentrieren, ſowie auf die Aufgabe des franzöſiſchen
un2 lgiſchen Gedankens der Durchſetzung des Eiſenbahnperſonals auf
der nken Rheinufer mit einer Anzahl alliierter Eiſenbahner. In
De3 land werde die militäriſche Räumung des Ruhrgebiets als eine
heß iche Bedingung und Folge des Dawesplanes angeſehen.
1 Paris, 6. Aug. (Priv.=Tel.) Wie berichtet, hat die
ſe Delegation heute vormittag 10 Uhr dem Generalſekretär
der onferenz eine Reihe von Bemerkungen zu den Beſchlüſſen
inferenz in Form eines Memorandums zugehen laſſen. In
uptſache befaßt ſich das Memorandum mit den Plänen der
Lommiſſionen über die wirtſchaftliche Räumung des Ruhr=
8 und Wiederherſtellung der fiskaliſchen und wirtſchaft=
ſch
Einheit des Reiches. Dieſer Teil beſteht aus den drei fol=
A.Artikeln: 1. der zeitlichen Aufeinanderfolge der von bei=
eiten
vorgeſehenen Maßnahmen, 2. Umfang und techniſche
hrung der Maßnahmen zur Räumung, 3. Begnadigungs=
hmen
.
1 Punkt 1 ſtellt die deutſche Regierung dabei den folgenden
ſ: Das Expertenkomitee beſtimmt die Tatſache, daß die
ührung des Dawes=Planes in demſelben Verhältnis vor
ſickhen müßte, in welchem die wirtſchaftliche, und fiskaliſche
ränität Deutſchlands erfüllt ſein wird. Hierdurch wird die
Frherſtellung der vollen Souveränität Deutſchlands zu einer
gung gemacht, die der Durchführung des Dawes=Planes
zugehen hat.
nter Abſatz 3 verlangen die deutſchen Vertreter, daß ſämt=
m
beſetzten Gebiet verurteilten Deutſchen ausnahmslos
digt werden. Die deutſche Regierung übernimmt indeſſen,
viſavas meldet, keineswegs die Verpflichtung, von Vergel=
maßrahmen
gegen Deutſche, die wegen ihrer Haltung zur
34er franzöſiſch=belgiſchen Beſetzung verurteilt wurden, ab=
z
9 n.
as deutſche Memorandum enthält nur wenig Bemerkens=
3 hinſichtlich der Beſchlüſſe der erſten Kommiſſion. Die
rkungen über die Beſchlüſſe der dritten Kommiſſion führen
daß das Reich keine direkten oder indirekten Verpflich=
für
die Ausführung der Sachlieferungen zu übernehmen
ſe.
chließlich iſt dem Memorandum ein kurzes Begleitſchreiben
ügt.
8 Begleitſchreiben zum deutſchen Memorandum.
ondon, 6. Aug. Die Bemerkungen der deutſchen
ition ſollen mit folgendem Anſchreiben des Reichs=
lers
an den Präſidenten der Konferenz verſehen geweſen
rr Präſident! Entſprechend der in der geſtrigen Sitzung ge=
en
Abrede beehre ich mich, Eurer Exzellenz die Bemerkungen
itſchen Delegation zu den bisherigen Beſchlüſſen der interalliierten
ſſionen zu überſenden. Die Kürze der zur Verfügung ſtehenden
aben es der deutſchen Delegation nicht ermöglicht, ſich über die
zeiten der interalliierten Beſchlüſſe und deren Tragweite ein
Urteil zu bilden. Ich bitte, die Bemerkungen der deutſchen
tion und insbeſondere ihre Formulierung unter dieſen Geſichts=
betrachten
zu wollen. Dabei nehme ich an, daß die noch erfor=
Klärung im Wege der gegenſeitigen Ausſprache herbeigeführt
Im übrigen geſtatte ich mir hervorzuhebend, daß die vorliegen=
terallierten
Beſchlüſſe nach Anſicht der deutſchen Delegation den
* Inkraftſetzung des Sachverſtändigenplanes zuſammenhängenden
komplex nicht erſchöpfen. Die deutſche Delegation muß insbe=
entſcheidenden
Wert darauf legen, die Frage der militäriſchen
ing der über den Vertrag hinaus beſetzten Gebiete zur Erörterung
en. Andererſeits hat der Herr Präſident der zweiten Kommiſſion
iem Begleitſchreiben zu den Beſchlüſſen dieſer Kommiſſion er=
daß
die franzöſiſchen und belgiſchen Heeresſachverſtändigen die
ung von etwa 5000 franzöſiſchen und belgiſchen Eiſenbahnbedien=
auf
beſtimmte Strecken des linksrheiniſchen Eiſenbahnnetzes ver=
Die deutſche Delegation iſt der Anſicht, daß dieſe Forderung
m Sachverſtändigenplan nicht zu vereinbaren iſt.
n Berliner amtlicher Stelle wird der Wortlaut
riefes nicht beſtätigt. Esliegt keine Meldung
Itlicher Stelle vor, wonach ein derartiges Begleit=
en
überreicht worden ſei.
Nervoſität bei den Franzoſen.
D. London, 6. Aug. Die heutige Sitzung unter
iligung der Deutſchen iſt ſchon kurz nach
* mittags beendet worden. Sie trug einen rein
len Charakter. Die deutſchen Gegenvorſchläge lagen den
rten noch nicht in der Ueberſetzung vor, weshalb keine
erung ſtattfinden konnte. Man beſchränkte ſich alſo auf
itgegennahme der Mitteilungen und der von den Deutſchen

ſpüren ſei, vor allem aber Mißbehagen über die vor=
zeitige
Veröffentlichung des Begleitſchreibens.
Infolgedeſſen iſt der Beſchluß gefaßt worden, ſolche Veröffent=
lichungen
zukünftig von einem gemeinſamen Beſchluß der Kon=
ferenz
abhängig zu machen.
Für heute abend 9 Uhr iſt eine zweite Konferenz=
Vollſitzung einberufen, bei welcher auf den materiellen
Inhalt der zur Erörterung ſtehenden Fragen eingegangen wer=
den
wird. Durch die Beratung des Arbeitsplanes
der weiteren Verhandlungen und die Organiſation der Aus=
ſchüſſe
und die techniſchen Arbeiten iſt der größte Teil der Be=
ſprechungen
in Anſpruch genommen. U. a. bereitet zum Beiſpiel
die Frage der zahlenmäßigen Vertretung der einzelnen Dele=
gationen
gewiſſe Schwierigkeiten. Beſonders auf deutſcher Seite
würde man gerne die Zuziehung des Reichswirtſchafts=
miniſters
Dr. Luther als Hauptdelegierten wün=
ſchen
, obwohl damit die Zahl der Hauptdelegienten auf 3, gegen=
über
einer Zahl von 2 bei den anderen Delegationen ſteigen
ſürde. Es iſt alſo nur eine Pauſe eingetreten. Man nimmt
an, daß die Erörterung der Ruhrfrage und der da=
mit
in Zuſammenhang ſtehenden Fragen aus dem Rahmer
der Konferenz ausgeſchieden werden wird, um
zwiſchen Deutſchen, Franzoſen und Belgiern weiter behandelt
zu werden. Dabei wird England, wie man annimmt, eine
Vermittlerrolle ſpielen, und auch der amerika=
niſche
Einfluß dürfte in gewiſſem Maße ausgleichend
wirkſam gemacht werden.
Die Sitzung der Sachverſtändigen.
SD. London, 6. Aug. Der heutigen Vollſitzung unter Betei=
ligung
der Deutſchen ging eine Sitzung der großen Sieben voraus,
welche auch noch nach dem Weggang der deutſchen Vertreter fortdauerte.
Die alliierten Miniſter blieben noch längere Zeit zuſammen. Die heute
abend einberufene Sitzung wird im Zimmer des Premierminiſters Mac=
donald
im Unterhaus ſtattfinden. Man erwartet, daß ſie ziemlich lange
dauern wird, ohne daß man indes glaubt, daß ſie beſondere Ergebniſſe
oder ſonſtige ſenfationelle Ereigniſſe zeitigen wird. Die heute nach=
mittag
zuſammengetretenen Ausſchüſſe der Sachverſtändi=
gen
, bei welchen auch deutſche Vertreter zugegen waren, beſchäftigten
ſich mit einer genauen Katalogiſierung des Inhalts der deutſchen Gegen=
vorſchläge
nach verſchiedenen Geſichtspunkten, und zwar nach finanziell=
ökonomiſchen
einerſeits und politiſchen andererſeits. Ferner wurde die
Frage der Zuweiſung der verſchiedenen Punkte an die einzelnen Mit=
glieder
der Konferenz verhandelt. Beſondere Fragen wurden von
vornherein dem Rat der Vierzehn zur Beratung überwieſen. Es han=
delt
ſich hierbei grundſätzlich um politiſche Fragen. Die Frage der mili=
täriſchen
Ruämung, ſowie einige andere Punkte werden von dem Rat
der Vierzehn nicht in ſeiner Eigenſchaft als Organ der Konferenz be=
raten
werden, ſondern die an dieſen Beratungen beteiligten Hauptdele=
gierten
werden ſich lediglich in ihrer Eigenſchaft als miniſterielle Ver=
treter
ihrer Länder mit der Räumungsfrage beſchäftigen. Auf engliſcher
Seite legt man beſonderen Wert auf dieſe feine Unterſcheidung. Alle
zuſtändigen Stellen auf engliſcher Seite bewahren die größte
Zurückhaltung in der öffentlichen Verhandlung aller Konferenz=
fragen
unter dem Hinweis, daß die meiſten zur Verhandlung ſtehenden
Fragen noch nicht ſpruchreif ſeien. Man befürchtet, daß eine zu frühe
Veröffentlichung von Verhandlungseinze lheiten einen Nachteil für die
Konferenzverhandlungen haben könnte. Das juriſtiſche Komitee hat
ſeine Beratungen in der Formulierung des Ergebniſſes der interalliier=
ten
Konferenz nach folgenden Punkten beendet:
1. Fragen, welche die Alliierten und Deutſchland, 2. Fragen, welche
die Reparationskommiſſion und Deutſchland, und 3. Fragen, welche die
Alliierten untereinander betreffen.
Nebenverhandlungen in London.
Berlin, 6. Aug. Aus London wird gemeldet, daß die in
dem Begleitſchreiben zu dem deutſchen Memoran=
dum
angeſchnittenen politiſchen Probleme wahrſchein=
lich
nicht auf der eigentlichen Konferenz erörtert werden,
ſondern in Verhandlungen, die neben der Kon=
ferenz
herlaufen.
Nach dem Londoner Sonderberichterſtatter des Intran=
ſigeant
haben heute vormittag Beſprechungen zwiſchen
Streſemann, Theunis und Herriot ſtattgefunden.
Die von der Konferenz nicht behandelten Fragen, wie die
militäriſche Räumung der beſetzten Gebiete, ſoweit die
Beſetzung über das Rheinlandabkommen hinausgeht, und die
Zurückbehaltung alliierter Eiſenbahner werden
einer eigens hierfür eingeſetzten Organiſation der gro=
ßen
Vierzehn überwieſen, der je zwei Vertreter einer
jeden Macht angehören. Die Organiſation iſt nicht als
zur Konferenz gehörig, ſondern als außerhalb der Kon=
ferenz
ſtehend zu betrackſten.
Zuſammenſtoß beider Veratung derKontrollmaßnahmen
SD. London, 6. Aug. Zu ſcharfen Auseinanderſetzungen
iſt es nach dem Berichtenſtatter des Daily Telegraph in dem
deutſch=alliierten Ausſchuß gekommen, der die Kontrollmaßnah=
men
des Dawes=Berichtes auszuarbeiten hat und der um 3 Uhr
zuſammentrat. Die Franzoſen ſtellten plötzlich die Forderung
auf, daß die etwaige Kontrolle über andere als in dem Sach=
verſtändigenplan
angegebene Einnahmequellen auch dann auf=
recht
erhalten werden ſolle, wenn die nötigen Jahreszahlungen
gedeckt ſeien. Die Engländer und Amerikaner hätten den Fran=
zoſen
erwidert, daß eine ſolche Forderung nicht nur unverſtänd=
lich
ſei, ſondern auch dem Dawes=Bericht widerſpreche. Die
Deutſchen hätten mit einer gewiſſen Schärfe die franzöſiſche
Forderung abgelehnt.

Die Schwierigkeitenin London
Drahtbericht unſeres Sonderkorreſpondenten.
London, 6. Aug. Macdonald, bemüht, das Tempo der
Konferenz zu forzieren; iſt bei dem erſten Verſuch geſcheitert.
Die Konferenz, die am Mittwoch morgen mit der ſachlichen
Arbeit beginnen ſollte, iſt abgebrochen worden, da die Alliierten
zum Teil noch keine Gelegenheit gehabt haben, das deutſche
Memorandum zu prüfen. Eine Aufgabe, die bei den verwickel=
ten
rechtlichen Fragen an ſich ſchon nicht ohne Schwierigkeiten
iſt. Als einziges Ergebnis blieb eine leiſe Verſtimmung der
Franzoſen, die hätte vermieden werden können, wenn man
ihnen Gelegenheit gegeben hätte, in aller Ruhe das Schriftſtück
unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit zu ſtudieren. Herriot ſtand
offenbar unter dem Eindruck, daß Deutſchland den Verſuch
machen wollte, die geſamten Themata, die nun ſchon ſeit Wochen
von der Konferenz behandelt worden ſind, in derſelben Breite
noch einmal zu erörtern. Er mußte ſich erſt von Macdonald,
dem ſeine Sachverſtändigen eine Ueberſicht über die deutſchen
Einwendungen ausgearbeitet hatten, davon überzeugen laſſen,
daß dieſes keineswegs beabſichtigt ſei. Herriot wurde ferner
darauf hingewieſen, daß ſich die deutſchen Gegenvorſchläge viel=
mehr
auf beſondere Punkte beſchränken, über die nach engliſcher
Auffafſung eine Verſtändigung möglich ſei.
Die Randbemerkungen, die von der deutſchen Delegation
der Konferenz unterbreitet worden ſind, ſind keineswegs ſo
geſtellt, daß ſie für die Franzoſen unannehmbar wären. Im
Gegenteil, ſie laufen im weſentlichen darauf hinaus, Unklar=
heiten
zu beſeitigen und in prinzipiell wichtigen Fragen eine
Klärung zuquuſten der Deutſchen herbeizuführen. Schließlich
iſt es auch nicht zuviel verlangt, wenn Deutſchland ſich nicht das
Fell über die Ohren ziehen laſſen will und infolgedeſſen eine
Definierung des Begriffes der abſichtlichen Verfehlung for=
dert
. Es will in bezug auf die Sachlieferungen Sicherheiten
dafür haben, daß Deutſchland nicht zu einem Warenhaus wird,
in dem ſich Frankreich nach Belieben zum Selbſtkoſtenpreis ein=
decken
kann. Endlich ſoll, ſoweit das Ueberweiſungskomitee in
Frage kommt, das Recht des Treuhänders zum Ankauf deutſcher
Häuſer und deutſcher Induſtrievermögen genau begrenzt werden.
Es wird alſo den Sachverſtändigen, die am Mittwoch tagen,
verhältnismäßig nicht ſchwer fallen, das Techniſche von dem
Politiſchen zu trennen und dadurch die nächſte Arbeitsſitzung
genügend vorzubereiten. Aber auch Herriot hat wohl durch
das Begleitſchreiben der deutſchen Delegation erkennen müſſen,
daß die Durchführung des Dawes=Gutachtens von einer vor=
herigen
Abmachung über die militäriſche und wirtſchaftliche Räu=
mung
abhängig iſt. Er weiß ja nicht erſt ſeit heute, daß die
deutſche Regierung ihre Unterſchrift erſt dann unter das Proto=
koll
ſetzen kann, wenn darüber kein Zweifel mehr beſteht. Es
wird ihm deshalb nicht unwillkommen ſein, daß bereits Bemü=
hungen
eingeleitet wurden, um ihm in zwangloſer vertraulicher
Ausſprache mit dem deutſchen Außenminiſter Dr. Streſemann
die Bedenken und die Wünſche darzulegen, die er mit der Räu=
mung
verbindet.
* Das deutſche Begleitſchreiben.
Die Veröffentlichung des deutſchen Memorandums hat in
Konferenzkreiſen, vornehmlich in franzöſiſchen, zu einer gewiſſen
Verſtimmung geführt, die ſicherlich noch heute in der Pariſer
Preſſe zu Quertreibereien führen wird. Dieſe Preſſe wird das
Schreiben als Signal zu einem heftigen Feldzug benutzen, da die
deutſche Delegation in ihm keine Zweifel darüber gelaſſen hat,
daß ſie auch die Frage der militäriſchen Räumung der über den
Verſailler Vertrag hinaus beſetzten Gebiete zur Erörterung zu
ſtellen gedenkt. Es wurde in London ſofort eine Verein=
barung
getroffen, in der ſich auch die Deutſchen ver=
pflichtet
haben, von vorzeitigen Veröffentlichun=
gen
abzuſehen. Falſch wäre es jedoch, zu behaupten, mit
dieſem Schreiben hätte die deutſche Delegation einen Vorſtoß
gegen die unter den Alliierten zuſtande gekommene Vereinbarung
über die Nichterörterung dieſes Problems auf der Konferenz
ſelbſt vornehmen wollen. Die ganze Aufmachung der Beant=
wortung
der engliſchen Denkſchrift über die bisherigen Beſchlüſſe
der Konferenz läßt klar erkennen, daß der deutſchen Delegation
nichts ferner liegt, als ein Mißbehagen hervorzurufen, mit dem
nun heute die Franzoſen ſchon bei der Hand ſind. Sie hat das
Memorandum Punkt für Punkt fertiggeſtellt, entſprechend den
ihr mitgeteilten Abmachungen. Sie hat ganz beſonders in einem
Begleitſchreiben Bemerkungen über Fragen gemacht, die über
der Konferenz ſchweben und auf die man ſchließlich doch zu
ſprechen kommen muß.
Das Schreiben, des Reichskanzlers läßt in
keinem Teile eine Ablehnung, über dieſe Fragen in
einer beſonderen Konferenz zu ſprechen, erkennen. Daß be=
reits
eine belgiſch=franzöſiſch=deutſche Ausſprache
über die militäriſche Räumung des Ruhrgebietes ein=
geſetzt
hat, iſt uns nach den aus London zugegangenen Infor=
mationen
gewiß. Ob es gelingen wird, hier zu einer Einigung
zu kommen, ſodaß die Räumungsfragen auf der Londoner Kon=
ferenz
ſelbſt nicht mehr angeſchnitten zu werden brauchen, muß
abgewartet werden. Sicherlich wird aber Frankreich allerlei
Winkelzüge machen, um ein den franzöſiſchen Wünſchen ent=
ſprechendes
Ergebnis, zu erzielen. Vielleicht wird der hier vor
ſeiner Vereinbarung ſtehende deutſch=franzöſiſche Han=
delsvertrag
keine geringe Rolle ſpielen, da Frankreich doch
damit rechnen muß, daß die bisherigen Beſchlüſſe über die Sach=
lieferungen
, die beinahe die Fortſetzung des alten, mit allen nur
erdenklichen einſeitigen Meiſtbegünſtigungsklauſeln verſehenen
deutſch=franzöſiſchen Handelsvertrages bedeutet, am deutſchen
Widerſtand ſcheitern werden. Welche Wege Macdonald
als Vermittler in der Räumungsfrage einſchlagen
wird, läßt ſich vielleicht aus ſeiner Unterhausrede entnehmen,
in der er den Verſuch machte, entgegen früheren Erklärungen
die Tür für eine Verbindung der Kölner Zone mit
der Ruhrräumung nicht ganz zuzuſchlagen. Anlaß hierzu
hat ihm zweifellos die Herriot in Ausſicht geſtellte. Bereit=
willigkeit
, die Kölner Beſatzungsfriſt zu verlängern, gegeben.
Das bedeutet aber nicht etwa ein Entgegenkommen in fran=
zöſiſchem
Sinne, ſicher aber doch eine Ueberſchreitung
der Friſt um mindeſtens 6 Monate. Damit wird
und kann ſich die deutſche Regierung nicht ein=
verſtanden
erklären. Sie wird ſich ſtets vor Augen halten
müſſen, daß das deutſche Volk nicht nur poſitive Arbeit in wirt=
ſchaftlicher
, ſondern auch in nationgler Hinſicht von ihr verlangt.

[ ][  ][ ]

wirtf
meiſte.
nehmi
Ernſt
Bedin
Selb
hält n
von d
Quad=
meind

noch 6
über
ſtaltur
Zeit
ung d
Freier
Satzes
wertig
hat ſi!
dieſen
Eberſ.

der
zollt
nal=
dia
.
ein

Kaſp
Hi
Be
loſen

man
Wel
Ang
allen
mit
gont

Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 7. Auguſt 1924.

Nummer 218.

Die Deutſchen in London.
Die franzöſiſche Preſſe für Ruhrräumung
gegen wirtſchaftliche Vergünſtigungen.

Paris, 6. Aug. (Europapreß.) Die Preſſe hütet ſich
noch, über die deutſche Delegation lange Kommentare zu ver=
öffentlichen
. Sie erkennt den korrekten Ton an, in dem die
geſtrigen Anſprachen gehalten wurden, möchte aber noch den
weiteren Verlauf der Konferenz abwarten, um ſich endgültig zu
äußern.
Barthou meint, daß die Deutſchen jetzt ebenſo biel Ver=
antwortlichkeitsgefühl
an den Tag legten wie die Alliierten.
Das Fournal des Débats beſchäftigt ſich ange=
legentlichſt
mit der militäriſchen Räumung der Ruhr und ſtellt
feſt, daß dieſe Frage den alliierten Panzer darſtelle. Es ſei
bedauerlich, daß Lloyd George in ſeiner geſtrigen Unterhaus=
rede
den Deutſchen gewiſſermaßen die Argumente für die mili=
täriſche
Räumung der Ruhr vorweg genommen habe. Die
Rede von Lloyd Georges bedeute durch ihren
Ton einen wahren Skandal und eine Grobheit.
Frankreich lehne die Räumung im Austauſch
gegen einen Handelsvertrag nicht ab. Dieſer Ver=
trag
müßte aber unterzeichnet ſein, bevor die Räumung voll=
zogen
werde.
Die Information ſchreibt, die Londoner Atmoſphäre
mache es den Deutſchen möglich, auf direktem Wege zu einem
Kompromiß mit der belgiſchen und der franzö=
ſiſchen
Delegation zu gelangen. Es verlaute, daß
Reichskanzler Marx als Gegenleiſtung für eine
raſchere Räumung des Ruhrgebietes wirt=
ſchaftliche
Vergünſtigungen im Rahmen des
künftigen deutſch=franzöſiſchen Handelsver=
trages
vorſchlagen werde! Die deutſche Delegation be=
ſitze
alſo einen ſtarken Trumpf. Da es ſich jedoch um unmittel=
bare
Abmachungen handle, ſei es vielleicht vorzuziehen, wenn
derartige Verhandlungen, die vielleicht Wochen erforderten, zur=
zeit
in London in erſchöpfender Weiſe geführt würden.
Oeuvre bringt zum Ausdruck, daß Frankreich gegen
gewiſſe Entſchädigungen bereit ſei, über die Frage der militä=
riſchen
Räumung der Ruhr mit der deutſchen Delegation zu
verhandeln.
Idurnee Induſtrielle ſchreibt, die Frage der Ruhr=
räumung
bilde das Hauptmotiv der ganzen Streſemannſchen
Politik. An der Art und Weiſe, wie Herriot dieſe Ruhrräumung
zugunſten Frankreichs löſe, werde ſein ganzes Werk in London
beurteilt werden.
Pertinax weiſt im Echo de Paris beſonders auf
den Satz hin: Deutſchland ſieht den Sachverſtändigenbericht als
Verhandlungsbaſis an. Mit anderen Worten, Deutſchland
ſehe in dem Sachverſtändigenbericht den Ausgangspunkt für
einen Vertrag. Es müſſe betont werden, wie ſehr dieſe Erklä=
rung
von der Formel des franzöſiſchen Wortführers abweiche.
Dazu komme noch, daß Herriot nicht nur den Sachverſtändigen=
bericht
angenommen habe, ſondern daß er darüber hinaus die
für Frankreich ungünſtige Interpretation habe gelten laſſen.
Frankreich müſſe ſie, wie ihm geſagt worden ſei, en bloo an=
nehmen
. Deutſchland dagegen habe jetzt Freiheit zum Handeln
und zum Feilſchen.

Günſtige Aufnahme der Kanzlerrede in London

London, 6. Aug. Die Londoner Preſſe beur=
teilt
die geſtrige Rede des Kanzlers ſehr günſtig.
Times bezeichnen die Rede als unwiderrufliche Beſtätigung
der Abſicht der deutſchen Regierung, die Bedingungen des Da=
wes
=Planes auszuführen, ſobald die gegenſeitigen Abmachungen
zum Abſchluß gebracht ſeien. Die Rede ſei ausgezeichnet geweſen
durch großen Takt.
Auch Daily Chroniele ſagt, die Rede von Marx
hätte einen ausgezeichneten Eindruck auf die Konferenzteilneh=
mer
gemacht.
Die Morning Poſt ſagt, der Geiſt der deutſchen Dele=
gation
ſei der einer friedlichen Uebereinſtimmung und einer
ſtrengen Fairheit des Verhaltens.
Der Daily Telegraph ſchreibt, es müſſe anerkannt
werden, daß der verſöhnliche Ton, den der Reichskanzler Marx
in ſeiner Rede angeſchlagen hat, einen ausgezeichneten Eindruck
unter den Alliiertem hekvorrief.

Ende der Konferenz am Samstag?

U. Paris, 7. Aug. Der allgemeine Eindruck in Lon=
doner
Konferenzkreiſen iſt zuverſichtlich. In amerikaniſchen und
engliſchen Finanzkreiſen herrſchte geſtern abend gehobene Stim=
mung
. Direkte Verhandlungen zwiſchen Herriot und Theunis
einerſeits und Dr. Marx und Dr. Streſemann andererſeits
haben, wie ausdrücklich feſtgeſtellt wird, noch nicht begonnen,
doch rechnet man beſtimmt damit, daß ſie heute oder morgen
einſetzen. Im allgemeinen gibt man der Erwartung Ausdruck,
daß die Konferenz am Samstag beendet ſein könne.

Zu Fr. Aug. Wolfs 100. Todestag 8. Auguſt.

Vom Tage.

Die auf den Stichtag des 5. Auguſt feſtgeſtellte Großhandels=
inderziffer
iſt gegenüber dem Stand vom 29. Juli mit 118,5 um
1 Prozent auf 1197 geſtiegen.
Die pberſchleſiſchen Reichstagsnachwahlen finden
am 21. September ſtatt.
In dem Gebäude der Ententekommiſſion in Stutt=
gart
ſind in der Nacht zum Dienstag mehrere Fenſterſcheiben
eingeworfen worden. Die Täter wurden ermittelt.
Der Berliner amerikaniſche Botſchafter Hougthon iſt nach
London abgereiſt.
Reichsbankpräſident Dr. Schacht iſt am Mittwoch vormittag in
London eingetroffen. Er hatte ſofort eine längere Unter=
redung
mit dem Außenminiſter Dr. Streſemann.
Die britiſche Regierung hat, die deutſchen. Dele=
gierten
eingeladen, die Ausſtellung in Wembley zu be=
ſuchen
.
Der deutſche Botſchafter in Moskau Graf Brockdorff=
Ranzau hat ſich zum Beſuche der deutſchen Kolonie nach Petersburg
begebeu.
Die Erinnerungsfeier für die Kriegsopfer iſt von
der deutſchen Kolonie in Konſtantinopel durch einen Trauer=
gottesdienſt
auf dem Ehrenfriedhof in Therapia begangen worden.
Kemal Eddin Paſcha iſt zum diplomatiſchen Vertreter in Berlin
ernannt worden.
Der Schüler Karl Betzſiegel aus Rüdesheim wurde von dem Wies=
badener
Kriegsgericht wegen Verbreitung einer Schrift verbote=
nen
Inhalts zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt.
In Worms wurde kürzlich der Unteroffizier der Reichs=
wehr
Panl Arno Freyer angehalten. Er erklärte, gegen die
Beſatzung habe er nichts im Schilde geführt; im Gegen=
teil
, er habe in Mainz, Ludwigshaben und Worms ſich Kriminal=
beamten
ber Beſatzungsbehörden für Spionagedienſte
angeboten. Das Gericht erkannte gegen ihn auf eine Gefängnis=
ſtrafe
von 1 Monat.
Havas berichtet aus Belgrad, daß die beiden entflohenen
ehemaligen Miniſter des Kabinetts Stambulinski beabſichtigen,
ſich nach Dalmntien zu begeben.
Havas beriehtet aus Konſtantinopel, der Vertreter der Ver=
einigten
Staaten, Admiral Briſtel, iſt zur Regelung der ſchwebenden
türkiſch=amerikaniſchen Fragen nach Angora gereiſt.
Der polniſche Außenminiſter hat bei dem Vertreter der Sow=
jetunion
in Warſchau ennergiſche Schritte zur ſofortigen
Freilaſſung der i Leningrad verhafteten Mitglieder der polniſchen
Delegation Profeſſor Sochgniewiee und Staniflawfki
unternommen.
In Lauſanne wurde die vierte Konferenz der inter=
nationalen
Union zur Bekämpfung der Tuberkuloſe
eröffnet.
Der öſterreichiſche Geſandte wird dieſer Tage nach An=
gora
abreiſen, um dem Austauſch der Ratifikations=
urkunden
für den Freundſchaftsvertrag zwiſchen Oeſterreich und der
Türkei beizuwohmnen.
Nach einer Meldung aus Mexiko hat der Gouverneur des
Staates Puebla im Zuſammenhang mit der Ermordung der Frau
Evans 60 Verhaftungen vornehmen laſſen. Einige von
ihnen wurden bereits erſchoſſen, andere wurden lediglich
überführt, erklärt zu haben, ſie würden die Ausländerin töten, wenn
ſie nicht bald ihr Gelzöft verlaſſe.

Miniſter Söfle über die Konferenz
Politiſche Forderungen.

Berlin, 6. Aug. Heute nachmittag um 5 Uhr fand
vom Reichslandbund veranſtalteter Empfang von etwa 80 Ay
rikaneen, Profeſſoren und Paſtoren, im Prinz Albrecht= Pal=
ſtatt
. U. a. ſprach auch Reichsminiſter für die beſe
ten Gebiete, Höfle. Er kam zunächſt auf die Frage d
Ruhrgebietes zu ſprechen und mußte feſtſtellen, daß das Au
land aug) heute noch die Fragen des Ruhrgebietes nicht ger
gend würdige. Selbſt amtliche engliſche Stellen wüßten ja o
ziell noch liichts von dieſer Ruhrbeſetzung, die ſeit einundeinh=
Jahren auf Deutſchland laſte. Wir müſſen auf der Londor
Konferenz unter allen Umſtänden eine ſofortige Räumur
verlangen und wir müſſen darauf beſtehen, daß die Friſt
des Verfailler Vertrages in ihrer Laufzeit a
erkannt werden, ſowie daß im Januar nächſten Jahres
der Räumung auch der altbeſetzten Gebiete
gonnen wird. Heute noch ſind mehr als die vom Verſailler V
trag zugelaſſener 70 000 Mann Truppen in den beſetzten
bieten. Schule und Wohnräume ſind beſchlagnahmt. Das gar
kulturelle und wirtſchaftliche Leben leidet ſchwer. Wir müf
hier an unſeren Forderungen feſthalten. Die Verhandlungen
London werden autßerordentlich ſchwer ſein. Wir hoffen ab
daß das Ergebnis der Londoner Konferenz ſo ſein wird, das
es anzunehmen berniögen.
Dem Reichsminiſter antwortete Miſter Eddy, der ſagte,
Amerika liege es nicht, daß Freiheit, Gerechtigkeit und Brüd
lichkeit in der Welt naeh der Periode des Krieges noch nicht e
gezogen wären. Weil Wilſon aber als Amerikaner die 14 Pun
verſprach, ohne ſie zu halten, habe Amerika einen groß
Teil der Schuld an dem heutigen Zuſtande.
iſt Amerika moraliſch verpflichtet, dieſe Punk
die damals nicht ausgeführt werden konnten, zu verwir
lichen.
Scharfe Auseinanderſetzungen in der Rept
Berlin, 6. Aug. Nach einer Meldung aus London iſt
in der Reparationskommiſſion zu heftigen Auseinand
fetzungen gekommen. Die Mehrzahl der juriſtiſchen Sacht
ſtändigen warnte die Reparationskommiſſion davor, daß
Fragen, die zwiſchen der Reparationskommiſſion und den De

Die Anleiheausſichten.
Einleitung von Qollarkrediten für deutſche Induſtrien.

New York, 6. Aug. (Funkſpruch.) Zahlreiche Bankiers
äußerten die Anſicht, die Auflegung der Hälfte der im Dawes=
Plan vorgeſehenen Anleihe hierzulande bedeute nur die Ein=
leitung
des amerikaniſchen Programms für die finanzielle
Unterſtützung Deutſchlands. Das Inkrafttreten des Dawes=
deutſche
Geſchäftswelt zeitigen. Einzelne Banken leiteten be= Muſſolini in letzter Stunde den Wortlaut der Tage
reits Dollarkredite für verſchiedene deutſche ſordnung Marchi etwas gemildert, offenbar infolge der h
Induſtrien ein, ähnlich dem kürzlichen 4=Millionen=Kredit tigen Kritik ſeiner unverſöhnlichen Haltung in der Preſſe.
für die Zuckerinduſtrie.

die Ausgabe der Anleihe in die Hand nehmen werde. In dieſem Stärkung der Staatsverfaſſung.
um 25 Punkte geſtiegen.

ſchen verhandelt werden ſollen, außerhalb der juriſtiſchen Be
teilung liegen ſollen. Darauf trat die Reparationskommiſſ
gegen Mittag zuſammen, und die Meinungen platzt
ſcharf aufeinander. Der Standpunkt der
riſten der Reparationskommiſſion geht dahin, daß die Re=
rationskommiſſion
nur den Teil behandeln könne, der ſich
dem Verſailler Vertrag befaßt ſowie nur die Punkte des Daw
Gutachtens, die außerhalb des Verſailler Vertrages liegen.
Die Reparationskommiſſion hat heute vormit 118
am Sitz der franzöſiſchen Delegation in London in einer off
ziöſen Sitzung den Stand der Konferenzverhandlungen z
Kenntnis genommen. Sie tritt morgen wiederum zufſamm
und wird vielleicht dann beſchließen, die deutſchen Delegiert
offiziell zu hören.

Die Reſolution des faſziſtiſchen Nationalrat=

Rom, 6. Aug. (Europapreß.) Nach mehreren Tagen u
Planes werde weitere Kredite und Anleihen für die perſöhnlicher Reden im Nationalrat der faſziſtiſchen Partei I
einmütig angenommene Tagesordnung lautet: Der National.
der faſziſtiſchen Partei nimmt mit Stolz von der untremnbai
Einheit und Feſtigkeit der Partei Kenntnis und betont die N
Das amerikaniſche Shndikat für die deutſche Anleihe, wendigkeit, die Nevolution vom Oktober 1922 weiter zu e
New York, 6. Aug. (Europapreß.) Das Wallſtreet wickeln, durch die Aufnahme neuer Kräfte des italieniſchen V
Journal ſchreibt über die deutſche Anleihe, daß der Erfolg kes in den erſchöpften demokratiſch=liberalen Staat, in dem du
dieſer Anleihe in der Hauptſache von der Höhe des Zinsfußes weitgreifende Neuordnungen der jetzigen Geſetzgebung und V
abhängen werde, doch dürften 7 Prozent genügen, um die Geld= faſſung jene Einrichtungen verwirklicht werden, welche die Kru
leiher zu intereſſieren. Schon jetzt ſeien Beſtrebungen im Gange, in kluger Vorausſicht bei der Eröffnung der letzten Legislat
um ein Syndikat zu gründen, das in den Vereinigten Staaten periode als unerläßlich angekündigt hat, zur Ergänzung 1
Syndikat werden folgende Großbanken vertreten ſein: Morgan, Rom, 6. Aug. (Europapreß.) Gegenüber der Tagesordnt
Kühn, Loeb, Firſt, Nationalbank, National Citybank, Bankers des Nationalrates der Faſziſten für den Ausbau der Revolut
Truſt, Kidder, Pealody u. Companie, Harry Forbes u. Comp., im Staate betonen die liberalen Blätter, die Verfaſſung du
Higginſon. An der New Yorker Börſe bekundet man gegen= nicht angetaſtet werden. Das Giornale d’Italiano ſchreibt,
wärtig großes Intereſſe für alle deutſchen Aktienpapiere, ſo zum Folgen eines ſolchen Abenteuers wären unberechenbar. Alle A
Beiſpiel ſei die 3½prozentige Preußenrente ſeit einigen Tagen faſſungsparteien würden ſich dem widerſetzen und bis zum äuf
ſten für die Verteidigung der Verfaſſung kämpfen.

Der Schöpfer der klaſſiſchen Philologie

Den Fürſten der Philologen haben ſeine Zeitgenoſſen Fr.
Aug. Wolf genannt, den genialen Freund Goethes und W. von
Humboldts, der am 8. Auguſt 184, fern von der Heimat, auf
einer Reiſe nach Nizza in Marſeille ſtarb und auf dem dortigen
Friedhof beſtattet liegt. Der frühreife Wunderknabe der nach
raſchem Durcheilen des Gymnaſiums der erſte Studioſus Philo=
logige
Deutſchlands und der Welt überhaupt wurde und dann
ſpäter der klaſſiſchen Philologie ihre ſelbſtändige Stellung unter
den Wiſſenſchafte neroberte, war nicht nur ein großer Lehrer und
Gelehrter, ſondern er iſt uns mehr als einer der großen För=
derer
der Kultur, der neuen fruchtbaren Samen in den Boden
der Geiſtesgeſchichte ſenkte. Es iſt ja kein Zufall, daß die klaſſiſche
Philologie, die Kunde von dem Weſen und Wert des Alter=
tums
, ihre Schwingen entfaltete zuſammen mit dem Aufflug

unſerer klaſſiſchen Dichtung, und dieſe Verſenkung in die Schön=
heitswelt
des Helenentums iſt dunch keinen mehr gefördert wor=

den, als durch dieſen Philologen, der über dem Wort nie den
Sinn, über dem Buch nicht das Leben vergaß. Wilhelm von
Humboldt bekannte ſich ſtets dankbar als ſeinen Schüler, und
wenn er die deutſche Wiſſenſchaft auf die einſame Höhe der
tiefſten Erkenntnis führte, ſo war ihm durch Wolf der Blick
für die geheimſten Zuſammenhänge der Natur geöffnet worden.
Aber auch Goethe bekannte, daß einen Tag mit dieſem Manne
zuzubringen, ein ganzes Jahr gründlicher Belehrung eintrage‟,
und er feierte den Verfaſſer der berühmten Prologomena ad
Homerum als den Befruchter der Zeitdichtung, der, endlich
vom Namen Homeros uns befreiend, uns auch ruft in die
vollere Bahn‟. Der Briefwechſel zwiſchen Goethe und Wolf
iſt das koſtbare Zeugnis der ſchönſten Belebung dichteriſcher
Arbeit durch wiſſenſchaftliche Forſchung: Goethe iſt nicht nur
durch die Kenntniſſe des Altertums, die ihm der Heros der
deutſchen Philologen eröffnete, dazu ermutigt worden, uns
Hermann und Dorothea und das großartige Wortkunſtwerk
der Achilleis zu ſchenken, ſondern er iſt durch ihn in der
ganzen Richtung ſeines klaſſiziſtiſchen Schaffens beſtärkt worden.
Wolf hat ſein Beſtes als Lehrer während ſeiner 23jährigen
Profeſſur in Halle geleiſtet. Er wurde der unumſtrittene Meiſter,
deſſen Schüler dann im 19. Jahrhundert die Philologie ſo groß=
artig
ausbildeten. Goethe, der 1805 ſeinen Vorleſungen hinter
einer Taxetentür zuhörte, fand darin eine aus der Fülle der
Kenytnis hervortretende freie Ueberlieferung, aus gründlichſtem

Wiſſen mit Freiheit, Geiſt und Geſchmack ſich über die Zuhörer
verbreitende Mitteilung. Die Wirkung als Schriftſteller lag
dem geiſtvoll=nervöſen, mit dem Rieſenſtoff innerlich ringenden
Manne weniger, und ſo iſt denn auch ſeine berühmteſte Schrift,
in der er die homeriſchen Gedichte für die Lieder verſchiedener
Rhapſoden erklärte, nur eine Gelegenheitsſchrift geweſen. Seine
Anſchauung, daß die ſo unſterblichen Werke nicht von einem
Dichter verfaßt ſein könnten, fand bereits damals bei den Dich=
tern
, zuletzt auch bei Goethe, Ablehnung, wurde aber von der
Wiſſenſchaft als Dogma anerkanint. Heute iſt der alte Homer
wieder in ſeine Rechte als ſchöpferiſches Genie eingeſetzt, aber
der Gedanke Wolfs hat lange auf die ganze Philologie, auch
auf die Betrachtung des Nibelungenliedes, Einfluß gehabt.
Von bleibenderem Wert, iſt die großartige Darſtellung der
Altertumswiſſenſchaft, die Wolff in der erſten von ihm heraus=
gegebenen
philologiſchen Zeitſchrift, dem Tiuſeum der Alter=
tumswiſſenſchaft
, veröffentlichte uend die in einem Umriß das
ganze Gebiet der klaſſiſchen Philologie aufzeigt, die möglichſt
vollſtändige Erkenntnis des geſamben Lebens der Griechen und
Römer als letztes Ziel der Altertumsſtudien hinſtellt. Wolf tat
in der Betonung des Griechiſchen den entſcheidenden Schritt
von der Verehrung des Römertuems zum Verſtändnis der
Helenenwelt. Er ſchuf die Grundlacfe für das höhere Bildungs=
weſen
in Preußen und war an der Gründung der Berliner
Univerſität entſcheidend betiligt. Es waren zum nicht geringen
Teil ſeine Gedanken, die ſein Schüler Wilhelm von Humboldt
in der Reorganiſation des deutſchen Bildungsweſens nach dem
Zuſammenbruch von 1806 verwertete. Wolf ſelbſt wurde da=
mals
aus Halle nach Berlin berufen, aber die Vollkraft ſeines
Schaffens war bereits gebrochen. Jnyner mehr traten in dem
großen Vielwiſſer, der ſich vergebens aus ſeinem Bücherkerker
zu befreien ſuchte, die abſonderlichen, Xrankhaften Züge hervor.
Seine Zankſucht, ſeine Eitelkeit, ſein Wyiderſpruchsgeiſt ſteigerten
ſich ins Unerträgliche, und Zelters launige Schilderungen ſeines
Unweſens in ſeinen Briefen an Goethſe geben nur noch eine
Karikatur ſeines einſt ſo genialen Feueuweſens.

gendes geſagt: Ich bitte die Anweſenden, der Toten zu
denken, die ich ſage nicht auf dem Felde der Unehre
fallen ſind, aber die doch um gräßliche Weiſe ums Leben kame
Dieſe Bemerkung hat großes Aufſehen erregt. Eine Student
verſammlung von etwa 50 Teilnehmern hat Stellung genomn
und erklärt, durch dieſe Aeußerung habe Dr. Gumbel das
denken derer in den Schmutz gezogen, die für uns den Helden
erlitten und ſich außerhalb des deutſchen Volkes geſtellt.
Studenten beſchloſſen, Dr. Gumbel ſei die Lehrberechtigung
entziehen. Die Univerſitätsbehörden und das badiſche Un=
richtsminiſterium
nahmen daraufhin Anlaß, gegen Dr. Gum
vorzugehen. Gegen den Privatdozenten wurde ſofort ein Diſ'
linarverfahren eingeleitet, bis zu deſſen Entſcheidung ihm
Lehrberechtigung entzogen worden iſt. Eine akademiſche Un
ſuchungskommiſſion hat in dieſer Angelegenheit bereits mehr
Sitzungen abgehalten, iſt aber noch zu keinem abſchließen!
Ergebnis gelangt. Es iſt anzunehmen, daß dieſe Affäre 4
noch den Landtag beſchäftigen wird.

Ein Univerſitätsſkandal in Heidelberg.

die Oeffentlichkeit ſeit einigen Tagen ein zeinliches Vorkomm=
nis
. Der Privatdozent Dr. Gumbel hatte in einer Propa=
gandaverſammlung
Nie wieder Krieg! gigt Schluß etwa fol=

Neue hiſtoriſche und literar=hiſtoriſd
Romane.
Es iſt ein im Intereſſe der breiten Maſſe des Leſepublikums du
aus dankenswertes Unterfangen, das gegenwärtig merkbar gepflegt w

die großen Perſönlichkeiten der Vergangenheit Dichter, Künſtler, R
tiker in der Form romanhafter, erzählender Darſtellung ihres Lel
und Wirkens der lebenden Generation näher zu bringen. Wenn in
ſen Romandarſtellungen nicht gar zu viel freie Phantaſie obwaltet,
die Darſtellung geeignet iſt, ein gutes Charakteriſtikum in ſcharf ge2
neten Umriſſen oder in eingehenden Beſchreibungen zu geben, rei
dieſe Darſtellungen aus, der Menge das Wiſſenswerte zu vermitteln
zu vertiefen. Und wenn dann noch, was vielfach Brauch, Abbildur
und Quellennachweiſe hinzutreten, erfüllen dieſe Bücher einen Kul
zweck und ſind geeignet, Schundromane erfolgreich zu verdrängen. Di
Art Nomane und Erzählungen liegen eine Reihe ſehr bemerkenswe
auf dem Tiſch der Bücherneuheiten. Wir erwähnen die Nachſtehent
Die Goetheliteratur iſt um 2 Werke bereichert, die uns den Olhm
und ſeine nächſte Umgebung menſchlich näher bringen. Gornel
die Schweſter Goethes, von Georg Witkowsky (Rütten u. Loen
Frankfurt a. M.) und Goethe, und ſein Sohn von Kat.

fm. Karlsruhe 5. Aug. (Eigenbe richt.) Wie unſerem Holtei (Vera=Verlag G. m. b. H., Hamburg). Cornelia erſcheint
Korreſpondenten aus Heidelberg berichtet ſpird, beſchäftigt dort reits in zweiter Auflage. Er ſchildert Weſensart und Schickſal der Si
ſter Goethes objektiver als es in Dichtung und Wahrheit geſch

und zwar auf Grund vorſichtiger Deutung der Tatſachen, der Aeußer
gen der Zeitgenoſſen über Coxnelia und, von ihren ſchriftlichen Selb!
zeugniſſen. Das indefinible‟ Weſen,)wießGoethe ſeine Schweſtes

[ ][  ][ ]

Immmer 218.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Augnſt 1924.

Seite 3.

Räu
Lauftei
Jaht!

Ziederaufnahme der engliſch=
ruſſiſchen
Verhandlungen.
Frreſchende Einigung. Erklärungen im Unterhaus.
zD. London, 6. Aug. Im engliſchen Unterhaus erklärte
Interſtaatsſekretär im Auswärtigen Amt, Ponſonby, heute
daß die Verhandlungen zwiſchen der engliſchen Re=
ng
und der Sowjetdelegation während der letzten 24 Stun=
vieder
aufgenommen worden ſeien, und daß heute
eine Einigung zwiſchen beiden erzielt worden ſei.
ir erklärte weiter, man habe geradezu einen Wettlauf mit
eit unternommen, da es der engliſchen Regierung
darauf angekommen ſei, mit den Vertretern
Sowjetregierung zu einer Einigung zu kom=
noch
bevor das Unterhaus in die Ferien ginge, damit ihm
Einigung bekannt gemacht werden könnte. Der aus dieſer
ung hervorgehende Vertrag werde dem Unterhaus vorgelegt
n. Die Konferenz ſei gerade in den letzten Stunden durch=
m
Geiſte gegenſeitiger Freundſchaft geführt worden. Es
cht in letzter Linie der Fühlungnahme, der beiden Dele=
isführer
, Rakowski und ihm, zu verdanken, daß ein Ab=
en
im Rahmen der vielen noch ausſtehenden Schwierig=
ſo
ſchnell möglich geworden ſei. Gleichzeitig hätte auch
nterkommiſſion der Konferenz unabhängig von dieſen Be=
ungen
miteinander über eine Reihe Fragen verhandelt,
Erledigung zur Schaffung eines Rahmens für den Ver=
inbedingt
notwendig ſei. Von allen Schwierigkeiten, mit
die engliſche Regierung ſeit Antritt ihres Amtes zu kämp=
habt
habe, ſei die der Beziehungen zwiſchen England und
ind wohl die ſchwierigſte geweſen.


O
231

ge Sorgen Englands. Der iriſche Grenzkonflikt.
und Henderſon verhandelten geſtern in Dublin den
egierung des iriſchen Freiſtaats über die Fragen der
n Grenzen.
ublin, 6. Aug. (Europapreß.) Hier geht das Gerücht,
Fräſident Cosgrave beabſichtige, zu demiſſio=
en
.
ondon, 6. Aug. (Europapreß.) Heute nachmittag er=
der
Kolonialminiſter Thomas im Unterhaus, daß die
erung beſchloſſen habe, das Parlament im
ck auf den Ernſt des iriſchen Grenzkonfliktes ſchon am
eptember einzuberufen, anſtatt wie vorgeſehen
. Oktober, um dem Unterhaus Gelegenheit zu geben, die
ungsvorlage über die Beilegung des genannten Konfliktes
ſandeln. Der Miniſter fügte bei, daß die Regierung mehr
ig zu bringen. Die Regierung hoffe aber, daß bis zum
ſſen habe, einen Vertreter in die Grenzkom=
ion
zu entſenden. In dieſem Falle würde das
eſehene Geſetz gegenſtandslos werden.
ie engliſche Regierung hat geſtern im Ober=
ich
des Exiſtenzminimums der Landarbeiter. Ein weiterer
antrag wurde mit 26 Stimmen angenommen, der eben=
on
der Regierung bekämpft worden war.
gariſche Uebergriffe an der griechiſchen Grenze.

Tex
e;
huu
No1

hen, 6. Aug. Zu der von den zuſtändigen griechiſchen Be=
veranſtalteten
Unterſuchung in der Angelegenheit der 17 bei
getöteten Bulgaren, erfährt die Agence dAthenes, daß die ein=
Unterſuchung ergeben hat, daß unzweifelhaft ein Angriff dieſer
ſchen Bande gegen den griechiſchen Major und den griechiſchen
vorliegt. Von den 17 Leichen tragen vier die Uniform bulgari=
omitatſchis
. In der Nähe des Angriffsortes wurden bulgariſche
anaten und Patronen gefunden.
ch einer Meldung der Agence d’Athönes ſind neue bulgariſche
bei Baballa, nordweftlich von Sufli, mit Handgranaten und
gengewehren bewaffnet, aufgetaucht. Die Bande wurde von einer
chen Abteilung verfolgt und flüchtete unter Zurücklaſſung von
auf bulgariſches Gebiet zurück.

Pulſthgerachte aus dem memenand.
Siebzehn junge Leute verhaftet.
Memel, 6. Aug. Gegenüber den von mehreren Blättern
des Memellandes gemachten Mitteilungen über einen Putſch=
verſuch
im Memelgebiet teilt das Memeler Dampfboot mit,
die Standhaftigkeit der umlaufenden Gerüchte könne erſt an
Hand einer eingehenden Unterſuchung geprüft werden. Ganz
unwahrſcheinlich ſei im beſonderen das Gerücht, daß finanz=
kräftige
memelländiſche Kreiſe hinter dem Putſchverſuch ſtänden.
Es ſei lediglich eine Verſammlung von jungen Leu=
ten
aufgehoben worden. Es ſoll auch belaſtendes Material
beſchlagnahmt worden ſein. In dieſer Angelegenheit ſei auch
eine Reihe von Hausſuchungen vorgenommen worden, ſo
bei dem Vorſitzenden des memelländiſchen Kulturbundes und
einigen hier weilenden reichsdeutſchen Perſönlichkeiten.
Wie wir hören handelt es ſich bei den in Memel unter
dem Verdacht des Putſchverſuches verhafteten 15 bis 17 jungen
Leuten, ſoweit es ſich feſtſtellen ließ, ausſchließlich um Memel=
länder
. Es ſollen noch mehrere Hundert Perſonen im Memel=
land
in die Angelegenheit verwickelt ſein, worüber Ermittelun=
gen
im Gange ſind. Die Angelegenheit wurde der Staatsan=
waltſchaft
übergeben. Bis jetzt haben ſich poſitive Anhalts=
punkte
dafür, daß Reichsdeutſche in Memel oder außerhalb
Memels in die Vorgänge verwickelt ſind, nicht erbringen laſſen.
Es ſcheint ſich bei den Verhafteten um jugendliche Elemente mit
unklaren Zielen zu handeln.
Die Frage des Eintritts deutſcher Politiker
in das tſchechiſche Kabinett.
Prag; 6. Aug. (Wolff.) Wie das Prager Tageblatt er=
ondon
, 6. Aug. (Wolff.) Die britiſchen Miniſter Tho= fährt, wird ſeitens leitender Stellen die Frage des Ein=
tritts
deutſcher Politiker in das tſchechiſche Ka=
n
Tag über mit Cosgrave und anderen Mitgliedern binett neuerlich erwogen. Es werden Verhandlungen mit den
deutſchen Parteiführern vorbereitet und es ſcheine, daß der Ge=
danke
einer deutſch=franzöſiſchen Entſpannung auch auf die natio=
nalen
Gegenſätze in der Tſchechoſlowakei mildernd wirkte. Das
Blatt nimmt an, daß der Eintritt der Deutſchen das Ausſcheiden
der tſchechiſchen National=Demokraten der Richtung Kramarſch
aus der Koalition zur Folge haben würde. Nach dem unmittel=
baren
Eintritt der Deutſchen in das Kabinett hält das Prager
Tageblatt auch die Bildung eines Beamtenkabinetts unter Teil=
nahme
deutſcher Beamten für möglich. Hierzu iſt zu bemerken,
daß ſowohl auf Seiten der deutſchen Sozialdemokraten als auch
einzelner deutſcher bürgerlicher Parteien, und zwar der Agrarier,
der Chriſtlich=ſozialen und der Demokraten der Wille zur Mit=
arbeit
grundſätzlich mehrfach betont wurde, und daß auch in
je entſchloſſen ſei, die Bedingungen des Vorſchlages von einem Teil der tſchechiſchen Regierungsparteien eine Reviſion der
ingſtreet über die Feſtſetzung der Ulſtergrenze zur Durch= bisherigen nationaliſtiſchen Politik ſich vorbereitet. In deutſchen
Kreiſen iſt man der Anſicht, daß die unter ſtarken Schwierigkeiten
rzuſammentritt des Parlamentes Ulſter ſich ent= leidende Regierung, falls ſie vor die Wahl der Zuſammenarbeit
mit den ſtändig wachſenden Kommuniſten oder mit den Deutſchen
geſtellt würde, ſich für die Deutſchen entſcheiden würde. Aller=
dings
müßten ihrem Eintritt Konzeſſionen wirtſchaftlicher und
politiſcher Natur vorausgehen. Man hält es übrigens nicht für
unwahrſcheinlich, daß an Stelle der bisherigen Re=
gierung
im Herbſt ein rein tſchechiſches Beamten=
zwei
neue Niederlagen erlitten, und zwar kabinett trete, welches ein Proviſorium bis zu den Neuwah=
len
unter vorläufiger Umgehung des tſchechiſch=
deutſchen
Ausgleichs auszufüllen hätte.
Internationaler Sozialiſtenkongreß in London.
Londor, 6. Aug. (Europapreß.) Neben der interalliierten
Konferenz tagt hier ein internationaler Sozialiſtenkongreß.
Franzöſiſche, belgiſche und deutſche Sozialiſten ſind in London
anweſend und halten ebenſo häufige wie auch geheimnisvolle
Beſprechungen mit ihren engliſchen Kollegen ab. Wie verlautet,
ſuchen ſie auf Macdonald einzuwirken, damit er ſeine auf dem
Sozialiſten=Kongreß in Frankfurt a. M. bekannt gegebenen Ver=
ſprechungen
auch verwirkliche. Insbeſondere müßten die fran=
zöſiſchen
interalliierten Kriegsſchulden auch zur Verhandlung
kommen. Wie verlautet, beantragen die franzöſiſchen Sozia=
liſten
, daß die franzöſiſche Kriegsſchuld an England um 70 Proz.
reduziert werde. Von deutſchen Sozialiſten iſt u. a. Reichstags=
abgeordneter
Breitſcheidt anweſend.

Die Tarifpolitik der Reichsbahn
Bevorſiehende Ermäßigung der Gütertarife.
Berlin, 6. Aug. Der Reichsverkehrsminiſter
hatte den ſtändigen Ausſchuß des Reichseiſen=
bahnrats
zum 5. Auguſt berufen, um in dieſem Sachver=
ſtändigenkreis
eine allgemeine Ausſprache über die =
tertarifpolitik
der Reichsbahn herbeizuführen. Nach
Eröffnung der Sitzung durch den ſtellvertretenden Vorſitzenden,
Geheimen Oberregierungsrat Vogel, gab Reichsverkehrsmini=
ſter
Oeſer, einen Ueberblick, über die Entwicklung der
Reichsbahn im letzten halben Jahr und über die innen= und
außenpolitiſchen Zuſammenhänge, insbeſondere die Fragen, die
den augenblicklichen Tarif und die Finanzpolitik der Reichsbahn.
beſtimmen. An das Referat der Verwaltung über die Finanz=,
Tarif= und Verkehrslage ſchloß ſich eine eingehende und ausge=
dehnte
Erörterung, deren Ergebnis in einer einſtimmig ange=
nommenen
Entſchließung zuſammengefaßt wurde, wonach zur
Wiederbelebung der Geſamtwirtſchaft ſowohl als auch im In=
tereſſe
der Eiſenbahneinnahmen ein ſofortiger, jedoch vorſichtiger
Abbau der Eiſenbahngütertarife erforderlich erſcheine. Die Auf=
rechterhaltung
der heutigen Tarife werde beſtimmt zu einem wei=
teren
Rückgang der Eiſenbahneinnahmen führen. Deshalb emp=
fehle
ſich eine alsbaldige wirkſame Ermäßi=
gung
der Tarife für Kohle, als wichtigſten Rohſtoff.
Die Ermäßigungder übrigen Tarifeerſchien dem
Ausſchuß ebenfalls erwünſcht, jedoch müſſe deren
Form, Ausmaß und Zeitpunkt von der finanziellen Leiſtungs=
fähigkeit
der Reichsbahn abhängig gemacht werden. Die Tarifi=
ſierung
der einzelnen Güter ſoll nach Maßgabe der wirtſchaft=
lichen
Bedürfniſſe nachgeprüft werden. Zum Schluß wurdem
einzelne Tarifanträge für Oberſchleſien beraten.
Kommuniſtiſche Umtriebe in der Reichswehr.
Leipzig, 6. Aug. Vor dem norddeutſchen Senat des Staats=
gerichtshofs
zum Schutze der Republik begann heute unter dem Vorſitz
von Senatspräſident Niedner ein neuer Tagungsabſchnitt, der die kom=
muniſtiſchen
Umtriebe in der Reichswehr zum Gegenſtand hat. Am
erſten Verhandlungstage hatte ſich der 51 Jahre alte Ingenieur und
Reiſevertreter Oswald Dieke zu verantworten. Die Angelegenheit be=
ſchäftigte
bereits vor einigen Monaten das Landgericht Kaſſel, das ſich
aber für unzuſtändig erklärte. Zur Verhandlung ſind 11 Zeugen ge=
laden
, darunter eine Reihe von Angehörigen des Reiterregiments 16
in Hofgeismar. Der Angeklagte Dieke wird beſchuldigt, am 15. Okto=
ber
1923 in Hofgeismar ein hochverräteriſches Unternehmen dadurch
vorbereitet zu haben, daß er an Reichswehrſoldaten Flugblätter mit der
Auforderung zum Ungehorſam und zur Bildung von proletariſchen Hun=
dertſchaften
übergeben, auch verſucht habe, Waffen von der Reichswehr
zu erlangen. Nach der Anklage ſoll er weiter ſeine Reiſetätigkeit im
Auftrage der Zentrale der Kommuniſtiſchen Partei zu kommuniſtiſchen
Propagandazwecken, namentlich in der Reichswehr, benutzt haben. Der
Angeklagte gab zu, an zwei Reichswehrſoldaten Flugblätter gegeben zu
haben, deren Inhalt er aber nicht genau gekannt hat, beſtritt jedoch die
anderen Anklagepunkte entſchieden. Er ſei niemals Funktionär der
Kommuniſtiſchen Partei geweſen. Lediglich um ſich Proviſion zu ver=
dienen
ſei er im Auftrag eines Bekannten namens Leukart, der aller=
dings
Funktionär der Partei ſei, an die Reichswehrſoldaten herange=
treten
, ſie ſollten beim Waffenmeiſter nachfragen, ob Geſchütze oder über=
zählige
Waffen zu verkaufen ſeien. Dies ſei aber legal und in voller
Offenheit geſchehen. Die Waffen ſollten nach Angabe Leukarts ins Aus=
land
verkauft werden.
Zweieinhalb Jahre Zuchthaus für einen
kommuniſtiſchen Funktionär.
Leipzig, 6. Aug. In dem Prozeß gegen den Ingenieur und
Reiſevertreter Oswald Dieke vor dem Staatsgerichtshof lautete das Ur=
teil
auf zweieinhalb Jahre Zuchthaus unter Anrechnung von 6 Mo=
naten
Unterſuchungshaft, ſowie auf 200 Goldmark Geldſtrafe. Das Ge=
richt
hielt es für erwieſen, daß der Angeklagte als Funktionär der Kom=
muniſtiſchen
Partei anzuſehen ſei. Seine Tat wiege beſonders ſchwer,
weil er ſich nicht ſcheute, das letzte Bollwerk der Republik, die Reichs=
wehr
, anzugreifen und die Soldaten zu Attentaten auf ihre Offiziere
und zum Sturz der Republik aufzufordern. Ohne ideale Gefinnung,
nur um des ſchnöden Geldverdienſtes willen, iſt der Angeklagte ſchuldig
geworden. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft hatte eine Zuchthaus=
ſtrafe
von 3 Jahren und 300 Goldmark Geldſtrafe beantragt, da der
Angeklagte als ſogenannter Zerſetzungsmann fungierte und in dieſer
Eigenſchaft beſonders gefährlich war.

ren

Merikaniſche Studienreiſe durch Deutſchland.

Schiedsſpruch für die oberſchleſiſche Eifenhütteninduſtrie

erlin, 6. Aug. Eine Abordnung unter Führung von Dr.
Ek ood Eddy von 70 amerikaniſchen Geiſtlichen und Hochſchulprofeſſo=
e
nach Berlin kamen, um die politiſche und wirtſchaftliche Lage
plands zu ſtudieren, wurde vom Staatsſekretär des Auswärtigen
Freihern von Maltzahn, in Vertretung des in London weilen=
de
1 iniſters des Aeußern empfangen. Der Staatsſekretär bekundete
der ſchienenen großes Intereſſe für ihre dankenswerten Beſtrebungen
ur7 erſprach ihnen volle Unterſtützung.

E

Berlin, 6. Aug. Unter dem Vorſitz des von dem Reichsarbeits=
miniſterium
beſtellten Schlichters, Regierungsrat a. D. Profeſſor Dr.
Brahn, wurde am 5. Auguſt ein Schiedsſpruch gefällt, der mit Rückſicht
auf die augenblickliche ſchwierige wirtſchaftliche Lage in der oberſchleſi=
ſchen
Eiſenhütteninduſtrie neben einigen wirtſchaftlich notwendigen Ver=
änderungen
der Arbeitsbedingungen eine Senkung der Löhne um 5
Prozent vorſieht, andererſeits aber die Grundlage der Akkordverdienſte
erweitert.

Deutſche Gleichberechtigungsforderungen in
Eupen=Malmedy.
Eupen, 6. Aug. Am Sonntag abend haben die Demokraten im
deutſchſprachigen Eupen in einer Verſammlung eine Reſolution ange=
nommen
, in der ſie vollkommene Sprachgleichheit mit den Franzoſen
und Plamen fordern, ſowie die Sicherſtellung der ſozialen Geſetzgebung
und überhaupt volle politiſche Gleichberechtigung mit den Belgiern des
alten Belgiens. Die Verſammlung forderte ferner, daß auch die Kriegs=
invaliden
unverzüglich nach dem gleichen Geſetz behandelt werden und
daß eine Verringerung des Beamtenheeres erfolgt.

zeichnete, die mit ſoviel Liebe und Verehrung an den Bruder hing
nter der Trennung von ihm ſo ſtark litt, erhielt hier Züge, die
e intereſſante und keineswegs unbedeutende Perſönlichkeit menſch=
he
bringen und einen Blick öffnen in eine ſchlicht und warm emp=
e
Frauenſeele, die immerhin auch Goethe’s Schaffen und Dichten
ußte. Eine Anzahl Bilder bilden willkommene Illuſtration der
Uung.
Goethe und ſein Sohn erſcheinen Holteis unbekannte bunte
götzliche Erlebniſſe mit Goethe, die ſehr feſſelnd und flott geſchil=
nd
, zum erſten Male in geſonderter Ausgabe. Das Buch umfaßt
Sirer Erlebniſſe in den Jahren 182731 und ſtellt eine Auswahl
ſolteis Lebenserinnerungen Vierzig Jahre dar. Iſt auch viel
tliches Erleben des Verfaſſers darin enthalten, der die Gewähr für
Darſtellung ſelbſt trägt, ſo iſt doch auch dieſes Buch, dem ebenfalls
ſſe beigegeben ſind, ein intereſſanter Beitrag zur Spezial= Goethe=
obert
Schumann’s Lebensroman wird in Der Weg in den Aſcher=
1ch von Kurt Arnold Findeiſen fortgeſetzt (Verlag Grethlein u.
Eibzig). Im erſten Bande Herzen und Masken geſtaltete Find=
Schumanns Werdegang und Kampf um Klara Wieck. Der zweite
gibt das Leben eines Schaffenden auf unterwühltem Grund, den
jang eines Genies, das ſich ſelbſt verzehrt. Jean Pauls ausſchwei=
Schwärmereien, E. T. A. Hoffmanns bizarre Dämonien gewinnen
es erſehnten Liebesglückes mit Klara Schumann, trotz künſtleriſcher
ensluſt immer mehr an Gewalt. Unberechenbare Gemütserregun=
iſſen
das Ende ahnen. Er ſieht ſich mißverſtanden und flieht die
gen, flüchtet von Leipzig nach Dresden und nach Düſſeldorf, wo er
menbricht, ſich in den Rhein ſtürzt, gerettet und ins Irrenhaus
9r wird. Findeiſen iſt den Schickſalswegen Schumanns bis an
agiſches Ende nachgegangen. Berühmte Zeitgenoſſen gehen durch
oman.
er Antäus=Verlag G. m. b. H., Lübeck (Binderſtraße 48a), brachte
dart’s Leben und Geſinnungen von ihm ſelbſt im Kerker aufgeſetzt
130 Jahre haben dieſe Lebenserinnerungen des aus Schiller’s
2 bekannten Dichters Schubart unbekannt geruht, nun liegen ſie
m Buchmarkt der Oeffentlichkeit vor und Niemand wird dieſe Schil=
ſen
, die in der Sprache wohl moderniſiert ſind, ſonſt aber die
anſchauliche Art des Erzählensoriginal beibehalten haben, leſen
davon gepackt zu werden. Die Tragik eines Dichterdaſeins, deſſen
en bolitiſche und perſönliche Nanküne vorzeitig ein Ziel ſetzte,
in dieſer ſchmuckloſen Darſtellung wie ein Roman. Es iſt eine
liche Tragik, die am Geſchehen unſerer Zeit gemeſſen, nicht von
gendem Geiſte iſt, die aber als Kulturdokument gewürdigt zu
r verdient.
er Eleng Gottſchalk=Verlag(Berlin W. 62), der ſich bewußt in
dienſt der Kulturpolitik und einer jungen Dichtung europäiſcher
ng geſtellt hat, brachte zum 60. Geburtstag Heinrich Wölfflins
Lürdigung dieſes kunſtgeſchichtlichen Schriftſtellers und Eſſahiſten
Geder Franz Landsbergers heraus. Ein Buch, das um ſo mehr
Beachtung verdient, als es ſich auch bei aller Bewunderung Wölff=
-i mit ſeiner grundſätzlichen Einſtellung auseinanderſetzt. Es

behandelt ſowohl den Schriftſteller wie den Redner Wölfflin und iſt ein
höchſt wertvoller Beitrag zur Kunſtgeſchichte überhaupt. Die Behand=
lung
Dürer’s rechtfertigt es, im Anſchluß hieran dem dritten Band von
Albrecht Dürer, ein deutſcher Heiland, Roman von Hermann
Cl. Koſel (Verlag Richard Bong, Verlin) zu erwähnen. Mit dieſem
dritten Bande Der Apoſtel, fand der umfangreiche Dürerroman ſei=
nen
wertvollen Abſchluß. Wir haben die beiden erſten Bände eingehend
beſprochen. Das damals geſagte, die Feſtſtellung der Tatſache, daß in
dieſem Werke eine Tat deutſcher Kultur geſchehen, findet im dritten
Bande Beſtätigung. Er führt Dürer’s Kampf mit der Kunſt und um
die deutſche Kunſt zu Ende. Zeigt uns, wie dieſer deutſcheſte Deutſche
ſein Leben beendet, wie es begonnen, im Kampf um die Schönheit in
der Kunſt und um das Deutſchtum. Wie ſeine heilige Miſſion der Reife
entgegenging und ihn in Wahrheit zum Apoſtel ſtempelte. Auch dieſem
Bande iſt eine ſorgſamſt ausgewählte Reihe von Werken aus Dürers
letzter Schaffensperiode beigegeben.
Die Duplizität der Ereigniſſe legt uns gleich zwei umfangreiche
Werke über Frankreichs unglückliche Königin Maria Antoinette der
Tochter Maria Thereſiens von Oeſterreich, vor und bringt damit Doku=
mente
aus Frankreichs Geſchichte in Erinnerung, die gerade heute auf
ſtarkes Intereſſe ſtoßen: Marie Antoinette, Königin von
Frankreich mit 40 Reproduktionen nach alten Kupfern, von H.
Prehm=von Dewitz (Verlag von Georg Weſtermann, Braunſchweig).
Verſailles und Klein Trianons rauſchende Feſte durchlebt der Leſer
im Geiſte. Noch einmal ſcheint das Jahrhundert des vierzehnten Lud=
wig
heraufzuziehen, noch einmal das goldene Zeitalter über Frankreichs
geſegneten Fluren zu ſtehen. Es iſt eine eigenartige Zeit, die der Re=
volution
vorhergeht. Noch atmet alles Ruhe, Zufriedenheit, Reichtum,
Glück, und doch ſteht jene Geſellſchaft, die ſich auf den Höhen des Lebens
wähnt, vor dem Verfall. Eine junge, liebreizende Königin ſitzt auf
Frankreichs Sonnenthron Marie Antoinette. Mit magiſcher Gewalt
reißt ſie der Strudel der bereits dekadenten, zugrunde gehenden galan=
ten
Zeit mit hinab. Es kommt die eiſerne Zeit, die mit Feuer und
Schwert vernichtet, was drei Könige geſchaffen. Das Fallbeil zerſchneidet
das Leben eines Menſchenkindes, das, zu den höchſten Ehren berufen, in
Glück und Liebe ſeine Jugend verbrachte und unverſtanden als Herrſche=
rin
, bejammernswert als Mutter, verläſtert als Weib, müde und gebro=
chen
das Haupt der Guillotine bietet.
Und als zweites Erinnerungen an Marie Antoinette,
Königin von Frankreich von Henriette Campan (Verlag Julius Hoff=
mann
, Stuttgart) die deutſche Ausgabe dieſer Memoiren wurde von
Hiltgart Vielhaber beſorgt. Auch dieſer ſind 24 Abbildungen nach
zeitgenöſſiſchen Stichen und Gemälden beigegeben. Aufbau und Inhalt
der beiden Bücher ſind ſtark ähnlich, und eine Verſchiedenheit der Charak=
teriſierungen
kann an dem heute hiſtoriſch feſtliegenden Bilde der Köni=
gin
nichts ändern. Madame Campan war die intime Hofdame der Ge=
mahlin
des XIl. Ludwig und iſt wohl berufen geweſen, zur pſychologi=
ſchen
Beurteilung der Perſönlichkeit dieſer vielgeliebten und vielgeſchmäh=
ten
Frau auf Frankreichs Sonnenthron herangezogen zu werden. Frau
Campan iſt nach ihren Memoiren keine blinde Anbeterin geweſen, wenn

ſie Marie Antoinette auch geliebt hat. Sie erzählt ſchonungslos, aber
aus ihrer Schrift geht es hervor wie unentrinnbares Schickſal, das Be=
ſtimmung
iſt und nicht fragt nach Schuld und Sühne. Wie Schickſal,
dem es gefiel eine berückend ſchöne und zwingend liebenswerte Frau der
Guillotine zu überliefern.
Und als Ergänzung des gleichen geſchichtlichen Abſchnitts von
Frankreichs Vergangenheit bringt der gleiche Verlag Julius Hoffmann
heraus Robespierre Studien zur Pſycho=Pathologie des Macht=
triebes
von Hans von Hentig. Dieſe Biographie eines Mannes, der
Asket und ein Wüſtling des Machttriebes zugleich war, der mit blutigem
Griffel ſeinen Namen in die Blätter der Geſchichte Frankreichs ſchrieb,
iſt aus einem bedeutenden Material zu größerer Knappheit zuſammen=
gezogen
. Eine kalte und leidenſchaftsloſe, aber vielleicht gerade dadurch
ſo packende Schilderung der Männer der größten franzöſiſchen Geſchichts=
umwälzung
. Wer war dieſer grauſame Wüterich, der, wie wir wiſſen,
im Privatleben ängſtlich für ſein eigenes Wohl und Wehe beſorgt war?
Wie war es möglich, daß dieſem kalten Maſſenmörder, der ſich in ſeiner
krankhaften Eitelkeit zum Hoheprieſter der demokratiſchen Idee auf=
ſchwingen
wollte, das Volk begeiſtert zujubelte und daß es ihn den Un=
beſtechlichen
nannte?. War dieſer kleine Advokat, der in dem blutigen
Drama der Revolution eine der größten Rollen ſpielte, ein Verbrecher
ein Geiſteskranker, oder ein ehrlicher Fanatiker, der ſeine Ideale auch
über Leichen hinweg zu verwirklichen ſuchte? Der Münchener Kriminal=
pſychologe
hat umfangreichen Quellen nachgeſpürt, um dieſe Frage zu
beantworten. Das vorliegende Reſultat dieſer Forſchungen v. Hentigs
zeigt uns, geſtützt auf 12 Bildniſſe ſeines Helden und deſſen Um=
gebung
, die ganze geiſtige Entwicklung des Mannes, deckt ſeine geheim=
ſten
Gedankengänge und Schwächen auf und enthüllt ſeine letzten Ab=
ſichten
. Niemand wird das Buch aus der Hand legen können, ohne von
der erſten bis zur letzten Zeile gefeſſelt zu ſein.
M. 8t.
Ein Buch von gleicher Stärke, wenn auch ganz anderen Charakters,
gleichfalls ein Kulturdokument aber aus der Geſchichte Rußlands iſt
Zar Iwan, der Schreckliche von Alexis Tolſtoi (Verlag Franz
Schneider, Berlin=Leipzig). Hier iſt wiederum die Form des Romans
gewählt um das wildbewegte Leben des Mannes zu ſchildern, deſſen
Herrſchaft Ströme von Blut kennzeichneten, der Freund und Feind den
Mördern und Henkern auslieferte und die nächſten Verwandten nicht
ſchonte. Alexis Tolſtoi, deſſen größtes dichteriſches Werk die dramatiſche
Trilogie Der Tod Jwans des Schrecklichen war, gibt auch in dieſem
(gut überſetzten) Roman, den Dr. Franz Werner Schmidt in neuer
Faſſung vorliegt, einen äußerſt ſpannend und eindrucksvoll geſchriebenen
Abriß aus der Geſchichte des Zarenreiches.
Mit L. N. Tolſtoj’s Auferſtehung (Bruno Caſſirer, Ber=
lin
) ſei dieſe Reihe abgeſchloſſen. Die ausgezeichnete Verdeutſchung
dieſes für Tolſtof’s Weltanſchauung und für ſeine dichteriſche Miſſion
grundlegenden dreiteiligen Romans iſt von Auguſt Scholz, ſeine Heraus=
gabe
in der gediegenen Form ein Verdienſt des Verlages. Die literg=
riſche
Bewertung dieſes erſchütternden Charakterbildes ruſſiſcher Volks=
kultur
ſteht feſt, ſo daß wir uns mit dem Geſagten wohl begnügen
können,
V2

[ ][  ][ ]

wirtſch
meiſte.
nehmi
Ernſt
Bedin
Selb
hält n
von d
Quad=
meind

noch 6
über
ſtaltur
Zeit
ung d
Freier
Satzes
wertie
hat ſie
dieſen
Eberſ.

Kaſp.
Hüt
geſchl
Bewi
loſen

A
An
allen
mit

wär
Bun
bere

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 7. Anguſt 1924.

Nummer 21/

Aus der Landeshauptſtadt.

Darmſtadt, 7. Auguſt.

Oberreallehrer Lerch

Ernannt wurde am 31. Juli der Bibliothekar bei der Landes=
bibliothek
Prof. D. Guſtav Pfannmüller in Darmſtadt mit Wir=
kung
vom 1. Juli 1924 an zum Oberbibliothekar bei der Landes=
bibliothek
.

Aus dem Staatsdienſt entlaſſen wurde, am 2. Auguſt 1924 der
Polizeiwachtmeiſter Joſef Steibli in Offenbach a. M. mit Wirkung
vom 1 September 1924.

Techniſche Hochſchule Darmſtadt. Rektor und Senat der
Techniſchen Hochſchule Darmſtadt haben auf einſtimmigen An=
trag
der Abteilung für Kultur und Staatswiſſenſchaften Herrn
Kommerzienrat Edmund Troſter, Generaldirektor der Aelte=
ſten
Volkſtedter Porzellanfabrik A.=G. in Volkſtedt, in Aner=
kennung
ſeiner hervorragenden Dienſte um die Entwicklung der
deutſchen Porzellaninduſtrie, in wirtſchaftlicher und techniſch=
künſtleriſcher
Hinſicht die Würde eines Doktor=Ingenieurs ehren=
halber
verliehen.
* Der Landesverband des Hypothekengläubiger= und Sparer= Schutz=
verbandes
tagte geſtern nachmittag im Fürſtenſaale. Die Führer aller
Ortsgruppen waren anweſend. Zunächſt erſtattete Profeſſor Axt= Darm=
ſtadt
Bericht über die Delegiertentagung in Berlin. Von beſonderem
Intereſſe war der ſchriftliche Bericht des Herrn Oberlandesgerichtspräſi=
denten
i. R. Dr. Beſt in Berlin von dem Aufwertungsausſchuß, dem
u. a. zu entnehmen war, daß nicht weniger als 14 Schuldnerverbände
gehört wurden, daß man aber den Ausführungen Dr. Beſts ſelbſt auch
in Schuldnerkreiſen weitgehendſtes Verſtändnis entgegenbrachte. Es
folgte eine Beſprechung und Beratung von 10 Anträgen der Orts=
gruppe
Bensheim, die teilweiſe durch die Statuten ihre Erledigung
fnden, zum anderen Teil wurde die Erledigung in Ausſicht geſtellt.
Zur Feſtſetzung der Statuten fand die Wahl einer Kommiſſion ſtatt,
während die vorgeſchlagene Organiſation des Landesverbandes in Pro=
vinzialverbinde
abgelehnt wurde. An die Tagesordnung ſchloß ſich
eine ausgedehnte Ausſprache an, die ſich in der Hauptſache um die künf=
tige
Arbeit des Verbandes drehte und in Wünſchen bezüglich aufklären=
der
Propaganda durch entſprechende Redner gipfelte. Der Landesver=
bandsvorſitzende
, Obering. Quiel, ſchloß hierauf die Tagung.
Sommerſpielzeit Bruno Harprecht. Franz Schneider, das
langjährige Mitglied der Darmſtädter Bühne, der an das Frankfurter
Schauſpielhaus geht, verabſchiedet ſich heute Donnerstag und Freitag als
Heinrich Meiſel in der Spaniſchen Fliege vom Darm=
ſtädter
Publikum. Als Gäſte wirken außerdem neben Bruno Harprech
noch Käthe Gothe, Paul Peterſen und Hans Ausfelder mit. Es ſin.
dies die beiden letzten Auftreten des beliebten Künſtlers in Darmſtadt
Anfang 8 Uhr. Kolportage, Komödie in 3 Akten und einen
Vorſpiel von Georg Kaiſer, dem bekannten Bühnenſchriftſteller, der in
Darmſtadt ſeinerzeit durch eine Aufführung von Gas (Abſchied. Jo=
hannes
Heinz) eingeführt wurde. Georg Kaiſer hat einen Hinter=
treppenroman
, den Kindesraub des Grafen Stjernenhö, für ſein. Werk
verwendet und ihn mit überlegener Meiſterſchaft zu einer bühnenwirk=
ſamen
Komödie umgeſtaltet. Kein Wunder, daß er damit überall einen
großen Erfolg errang und zu den meiſtgeſpielteſten zeitgenöſſiſchen
Schriftſtellern gehört. Das Werk wurde zur Förderung der Kinderfür=
ſorge
und des zeitgenöſſiſchen Theaters geſchrieben. Kabarett
zur weißen Maus. Der außerordentliche Erfolg, den dieſe Neu=
ſchöpfung
in der vergangenen Woche bei Publikum und Preſſe hatte,
veranlaßt die Direktion zu einer zweimaligen Wiederholung
am kommenden Samstag und Sonntag als Nachtvorſtellung mit neuem
Programm. Neben den ſeitherigen Gäſten iſt noch Opernſänger Paul
Peterſen gewonnen worden.
Schwurgericht. 1. Zunächſt wird gegen den Kaufmann Albert
Funke aus Eberſtadt wegen Meineids verhandelt. Verteidiger iſt
R.A. Sandmann. Als Sachverſtändiger iſt Amtsarzt Dr. Vix erſchie=
nen
. Funke, der ſeit 10. Mai 1924 in Unterſuchungshaft iſt, iſt ange= wegung des Zuſammenſchluſſes ehemaliger Mariner anzuſchließen. Unter

klagt, als Zeuge in der Strafſache gegen Kaufmann Hanauer in Reinheim
am 20. März 1924 vor dem Schöffengericht Reinheim einen Meineid
in zwei Richtungen geleiſtet zu haben, indem er erſtens, hinſichtlich Vor=
ſtrafen
gefragt, geſagt habe, er habe nur eine Vorſtrafe (4 Monate
wegen Betrugs) erhalten, während er eine Reihe von Vorſtrafen er=
litten
hat; zweitens zeugenſchaftlich eidlich unwahr deponiert zu haben,
von einem Angebot oder Verlangen der Zahlung in Dollar oder holl.
Gulden ſei bei dem Geſchäft mit Hanauer nie die Rede geweſen. (Das
Strafverfahren gegen Hanauer war durch Funkes Anzeige, daß Hanauer
dem Geſetz zuwider Papiermark nicht in Zahlung nehmen wolle, ver=
anlaßt
worden.) Ueber die Vernehmung des Zeugen Funke vor dem
Reinheimer Schöffengericht wird als Zeuge Juſtizinſpektor Steckenreuter
in Verhinderung des Oberamtsrichters Breidenbach vernommen. Auf
den Zeugen St. machte Funke einen guten Eindruck, nur fiel ihm der
ſtarke Gegenſatz zwiſchen den Ausſagen des Zeugen Funke und denen
des Angeklagten Hanauer auf, welch letzterer betonte, daß von Zahlung
gerade in Dollars oder holl. Gulden die Rede geweſen, zumal Hanauer
dem Zeugen St. als redlicher Mann bekannt iſt. Vom Amtsanwalt und
Schöffengerichtsvorſitzenden ſei Funke eindringlich belehrt worden, daß
er über die Vorſtrafen unter allen Umſtänden Auskunft geben müſſe
und dieſe Angaben unter den Eid fielen. Funke meinte damals, das
gehöre nicht zur Sache. Bei der heutigen Vernehmung erklärt der An=
geklagte
, er habe weitere Vorſtrafen verſchwiegen, weil ihm ſchon fünf=
mal
durch dieſe Vorſtrafen und deren Bekanntgabe ſeine Exiſtenz ver=
dorben
worden ſei. Funke wurde damals nach der Vernehmung als
Zeuge beeidigt. Zeuge Hanauer beſtätigt im weſentlichen die Anklage,
namentlich auch, daß ein feſter Geſchäftsabſchluß mit Funke nicht
ſtattgeſunden habe, es ſich vielmehr nur um Vorverhandlungen zu einem
Kaufe gehandelt habe. Der Sachverſtändige verbreitet ſich eingehend
über den Lebenslauf des Angeklagten und ſeine Kriminalität; er gibt
ein früheres Gutachten wieder, das Funke als ſchweren Neuraſtheniker
und impulſiven Menſchen bezeichnet. Ein Nervenleiden beſteht nach dem
Gutachten des Amtsarztes Dr. Vis nicht, wohl aber nervöſe Erſchöpf=
barkeit
. In Betracht müſſe gezogen werden, daß Funke bei ſeinen Vor=
ſtrafen
wohl in einen gewiſſen Affekt geriet; 8 51 Reichsſtrafgeſetz=
buches
ſei nicht anwendbar, wohl aber ſei die Handlung des Angeklagten
milder zu beurteilen. Der Staatsanwalt beantragt ein Schuldig des
Meineids in den beiden zur Anklage verſtellten Punkten, begangen in
einer einheitlichen Handlung. Hinſichtlich der Strafzumeſſung wird auf
die Vorſtrafen einerſeits, andererſeits auf die Gemütsverfaſſung des
Funke bei der Zeugnisablage verwieſen. Trotz der Erſchwerungs=
momente
wird vom Staatsanwalt eine Strafe von 1 Jahr Zuchthaus
als ausreichend angeſehen mit den Folgen, die 8 161 Reichs= Strafgeſetz=
buchs
vorſchreibt. Ein Teil der erlittenen Unterſuchungshaft ſei wohl
anzurechnen. Die Verteidigung bittet, von der Milde in weiteſtem
Maße hier Gebrauch zu machen. Das Urteil lautet auf 1 Jahr
Zuchthaus mit den Nebenſtrafen. Die erlittene Unterſuchungshaft
wird aufgerechnet. 2. Die weitere Meineidsanklage richtet ſich gegen
Joſef Schmuck und Jakob Born 6., beide von Kelſterbach.
Als Verteidiger ſind Rechtsanwalt Frank=Frankfurt a. M. für Rechts=
anwalt
Seckel und Gerichtsaſſeſſor Dr. Klein für Geh. Juſtizrat Hall=
wachs
erſchienen. Auch in dieſer Sache fungiert Amtsarzt Dr. Vix als
Sachverſtändiger. Schmuck ſoll vor der 2. Strafkammer hier am 3. März
1924 einen Meineid in einer Diebſtahlsſache, bei der es ſich um von
Born geſtohlene Enten und eine geſtohlene Gans handelte, geleiſtet,
Born den Schmuck zu dieſem Meineid beſtimmt haben. Born ſchildert
in beweglichen Worten ſeine damalige Notlage, in der ihm Schmuck
ſeine Hilfe auch zugeſagt habe. Schmuck beſtreitet den Meineid wie
auch irgend eine auf ihn geübte Beeinfluſſung durch Born. Der Sach=
verſtändige
berichtet über eine im Gefängnis in der Unterſuchungshaft
bei Born beobachtete Geiſtesſtörung (Zweckpſychoſe); in einem Gießener
Gutachten (pſych. Klinik) wird hyſteriſches Irreſein bei Born feſtgeſtellt.
Born iſt eine ſchwachſinnige, geiſtig minderwertige Perſönlichkeit, die
eine mindere Widerſtandskraft bezüglich der hier in Betracht kommen=
den
Straftaten (Diebſtahl und Anſtiftung zum Meineid) beſitzt; von
einer Anwendbarkeit des 8 51 Reichs=Strafgeſetzbuches kann indes keine
Rede ſein. Zur Erhebung eines Obergutachtens liegt nach Angabe des
Sachverſtändigen kein Anlaß vor. Der Zeuge Immicke wird nach Ge=
richtsbeſchluß
, weil im Sinne des Geſetzes beteiligt, nicht beeidigt. Der
Staatsanwalt führt aus, daß nach dem Ergebnis der Hauptverhandlung
die Angeklagten der ihnen zur Laſt gelegten Straftaten überführt er=
ſcheinen
; er bringt eine Strafe von fe 1 Jahr Zuchthaus, in Antrag
unter Anrechnung von Unterſuchungshaft (Schmuck iſt ſeit 3. März,
Born ſeit 28. März 1924 in Unterſuchungshaft). Der Verteidiger
Schmucks vermißt jedes Motib für einen Meineid, die Anklage beruhe
auf zur Verurteilung nicht ausreichenden Indizien; auf die Ausſage
Immickes dürfe gar kein Gewicht gelegt werden, es fehle jede pſycholo=
giſche
Grundlage für einen Meineid des Schmuck. Es wird Frei=
ſprechung
beantragt. Der Verteidiger Borns bittet in Anknüpfung an
die Ausführungen ſeines Kollegen auch um Borns Freiſprechung, ins=
beſondere
, weil für eine Anſtiftung gar nichts zutage getreten ſei. Ur=

haus.

Lokale Veranſkaliungen.
Die bierunter erſcheinenden Nofizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.

Deutſcher Offizier=Bund. Es wird an den Herren=
abend
, Donnerstag, den 7. Auguſt 1924, 8 Uhr abends, erinnert. Vor
trag des Herrn Speidel aus Ludwigsburg Der innere und äuß
Wiederaufbau des preußiſchen Heeres in der Zeit von 18061813

Am 2. d. M. verſtarb hier ein um die Geſchicke unſerer Stadt und
der Bevölkerung hochverdienter Mann im hohen Alter von 83 Jahren.
Vielen iſt die ehrwürdige Geſtalt des beliebten alten Herrn des Ober=
reallehrers
i. R. Georg Lerch in bleibender Erinnerung, ſei es,
daß man ſich ſeiner aus der eigenen Schülerzeit im Ludwig=Georgs=
Gymnaſium dankbar erinnert, oder daß man die rührige Arbeit des Ge=
nannten
im Darmſtädter Volksbildungsverein und dem Eisbahnverein
ſchätzen lernen konnte. Immer war er bis in ſein hohes Alter hinein
für das Wohlergehen und die Erziehung der Jugend oder für die Fort=
bildung
ſeiner Mitmenſchen eifrig bemüht. Selbſtlos, an ſich ſelbſt aber
die höchſten Forderungen der Pflicht ſtellend, hat er für Darmſtadt und
ſeine Bewohner manche gemeinnützigen Einrichtungen und Anlagen ge=
ſchaffen
, durch intenſive Verfolgung der einmal geſteckten Ziele und ge=
tragen
von einer hohen Liebe zu Volk und Heimat.
Lerch gab u. a. die Anregung zur Herſtellung des Martinspfades
und hat ſich weſentlich bei der Erwerbung des erforderlichen Geländes
betätigt. Ebenſo iſt die Entſtehung und Unterhaltung der Kraftruhe
ein Verdienſt des Verſtorbenen. Als Gründer des Eisbahnvereins ſchuf
er die Eisbahn hinter dem Woog, und im Darmſtädter Volksbildungs=
verein
hat er im Laufe von Jahrzehnten durch Veranſtaltung mehrerer
Hundert Vorträge durch hervoragende Gelehrte und Künſtler auf dem
Gebiete der Kunſt, Wiſſenſchaft, Technik uſw. ſeinen Mithürgern manche
genußreiche und lehrreiche Stunde verſchafft. Lehrkurſe für die Heran=
bildung
der berufstätigen Jugend, und Reihenvorträge, wie ſie heute
durch die Volkshochſchule zur ſtehenden Einrichtung geworden ſind, hat
Lerch ſeit mehr denn 20 Jahren vor Ausbruch des Krieges ins Leben
gerufen, und gar mancher, der heute in Amt und Würden ſteht, hat ihm
hierdurch vieles zu danken. Die von ihm weſentlich erweiterte Volks=
bibliothek
des Volksbildungsvereins wurde ſpäter an die Stadt abge=
treten
und iſt die Grundlage geworden für die heutige Städtiſche Leſe=
und Bücherhalle. Lerch gründete damals ſofort eine neue Bibliothek des
Volksbildungsvereins in Beſſungen, die ſich dauernd vergrößert hat,
insbeſondere nach Angliederung eines öffentlichen Leſezimmers und die
ſich heute eines regen Zuſpruchs aus den Kreiſen der Bewohner des
Beſſunger Stadtteils erfreut, ein Zeichen, daß dieſe Einrichtung ein Be=
dürfnis
für Beſſungen iſt. Um die noch ſchulpflichtige Jugend nach Be=
endigung
des Unterrichts von der Straße fern zu halten, ſchuf er gemein=
ſam
mit einigen Beſſunger Stadtbewohnern den Beſſunger Knaben=
hort
. Während des Krieges und in der Nachkriegszeit pachtete er um=
fangreiche
, ertragloſe Geländeteile in Darmſtadt, teilte dies Gelände
in kleinere Teile und vermiete es koſtenlos an die minderbemittelte,
nsbeſondere die arbeitende Bevölkerung, zwecks Errichtung von
chrebergärten, um auf dieſem Wege die Not des Volkes zu lindern.
Lerch hat ſich ferner bei der Bekämpfung der Schundliteratur durch
rrichtung einer Jugendſchriften=Ausſtellung und Bildung eines
ſugendſchriften=Ausſchuſſes, der ſich ſpäter mit dem Heſſiſchen Volks=
chriftenverein
einigte, ganz beſondere Anerkennung erworben. Auch
die Bildung eines Ausſchuſſes für Filmprüfungen iſt dem Verſtorbenen
zu verdanken, wie er auch emſig für die Einführung von Volksvorſtel=
lungen
im früheren Hoftheater (Landestheater) tätig war. Im ſtädtiſchen
Schulausſchuß wie im Ausſchuß für die ſtädtiſche Leſehalle war Lerch
ein eifriger Mitarbeiter und Berater.
In dankbarer Würdigung ſeiner Verdienſte um das Gemeinwohl
der Stadt Darmſtadt wurde der Verſtorbene im Jahre 1914, als er
wegen ſeines hohen Alters die Leitung des Darmſtädter Volksbildungs=
vereins
auf ſeinen dringenden Wunſch niederlegte, von dem Geſamt=
vorſtand
des Vereins einſtimmig zum Ehrenvorſitzenden gewählt.
Als leuchtendes Beiſpiel edler, ſelbſtloſer Menſchenliebe und als
ein Mann eiſerner Willenskraft und außergewöhnlichen Fleißes wird
er in weiten Kreiſen der Darmſtädter Bevölkerung vergeſſen bleiben. W.

Aus Heſſen.

H. Eberſtadt, 6. Aug. Verfaſſungsfeier. Der vor
Vertretern der Vereine, Gemeinde und Schule gewählte zwölfglie
Ausſchuß legte in einer Sitzung am Montag abend den Verlauf de
Sonntag, den 10. Auguſt, hier geplanten Verfaſſungsfeier feſt. De
wird die Feier in einem Umzuge mit Muſik durch eine Anzahl von
ſtraßen mit anſchließendem Feſtakt auf dem Schulhofe beſtehen. Der
zug wird ſich um 9½ Uhr am Kriegerdenkmal aufſtellen. Die ge

25 Jahre Marineverein.

Im Jahre 1899 taten ſich acht ehemalige Angehörige der deutſchen
Marine zuſammen, um ſich der durch ganz Deutſchland gehenden Be=
dem
Vorſitz des heute noch unermüdlich wirkenden, mit ſicherer Hand
das Ruder des Marinevereins führenden früheren Bootsmanns Schnell=
bacher
konſtituierte ſich der Darmſtädter Marineverein
Kameradſchaft iſt das Prinzip der Marinevereine, infolgedeſſen iſt alles,
was ſtörend darauf einwirkt, ausgeſchloſſen. Weder politiſche noch kon=
feſſionelle
Unterſchiede kennen die Marinevereine.
Zurückblickend: Es war der 19. Juli 1914 ein großer Tag für den
Darmſtädter Marineverein. Es war Flaggenweihe und Seine Exzellenz
Admiral von Jacobſen hielt damals die ſo feierliche Rede der Flaggen=
weihe
. Vierzehn Tage ſpäter kam der Weltbrand. Wir alle fühlen
die aus blutiger Saat des Weltkrieges emporgeſproſſene neue Zeit. Die
europäiſche Kriegsflotte wird und muß aus Gründen der Selbſterhal=
tung
Europas beſtehen bleiben.
Beim Ausbruch des europäiſchen Krieges eilten 58 Kameraden des
Darmſtädter Marinevereins, darunter Seeoffiziere, Ingenieure, Aerzte.
zur Fahne. Unter Waſſer, über Waſſer, in der Luft, ſowie in Flan=
dern
und an den Dardanellen kämpften Kameraden des Vereins. Auch
bei der Seeſchlacht am Skagerrak waren mehrere Kameraden dabei.
Viele Gegenſtände, wie Bilder, Karten, Briefe, Erzählungen von Kriegs=
erlebniſſen
, ſind dem Städtiſchen Muſeum überwieſen worden.
Der Verein zählt zurzeit 132 Mitglieder, darunter alle Chargen,
vom Admiral bis zum Matroſen. Am Samstag abend, pünktlich 8 Uhr,
findet der Gedenktag der Gründung des Marinevereins ſtatt. Viel In=
tereſſantes
wird geboten werden. Hervorzuheben iſt hier das Einlaufen
eines Kriegsſchiffes in einen fremden Hafen unter dem üblichen Salut,
künſtleriſche Vorträge eines früheren Mitgliedes des Landestheaters,
lebende Marinebilder, Matroſenleben und Treiben auf einem Kriegs=
ſchiffe
u. a. m. Eine gute Orcheſtermuſik wird die Gedenkfeier ver=
ſchönen
und nach Beendigung des Programms die Jugend ein Tänz=
chen
zuſammenführen.

6. Bundestag des Beamtenvereins der Militärmuſiker Deutſch=
lands
. Die geſtrigen Verhandlungen wurden um 9 Uhr durch den Vor=
ſitzenden
Stahl=Berlin eröffnet. Zunächſt wird der Dringlichkeitsantrag
Berlin=Oſten auf Umgeſtaltung der Bundeszeitung bzw. Vereinigung
mit der deutſchen Militärmuſikerzeitung nach kurzer Ausſprache ein=
ſtimmig
abgelehnt. Unter Zurückziehung des Antrages Aſchersleben wird
ein Antrag Cuxhaven angenommen, der Bund möge die Landesverbände
und Ortsgruppen dazu anhalten, Inſerate für unſere Zeitung Das
Schwalbenneſt anzuwerben. Der Herausgeber der Zeitung Das
Schwalbenneſt Schriftleiter Flüchter=Erfurt, dankt der Verſammlung
für die ihm gewordene Anerkennung. Es wird dann beſchloſſen, dem
Kollegen Flüchter die Leitung der Bundeszeitung bis zum nächſten Bundes=
tag
und dann immer je auf ein Jahr beſtimmt zu übertragen. Ein
Dringlichkeitsantrag betr, den Ausſchluß eines Mitgliedes durch eine
Ortsgruppe wird dem Bundesvopſtand bzw. den Landesgruppen zur
Erledigung übertragen. Dann wird ein Antrag auf Abänderung der
Bundesſatzungen, beraten in der auch die evtl. Zugehörigkeit zum deut=
ſchen
Muſikverband zur Sprache kam. Die vom Bundesvorſtand vor=
geſchlagenen
Aenderungen werden mit Mehrheit mit einigen Abände=
rungen
und Zuſatzanträgen angenommen, die betreffen die Mitglied=
ſchaft
zu anderen Verbänden, die Beitragserhebung, das Zeitungs=
weſen
, die Arbeitsteilung des Bundesvorſtandes, Bildung von Bezirks=
gruppen
, den Geſchäftsverkehr u. a. Die Beratungen werden heute fort=
geſetzt
.
Ein großes Militärkonzert fand am Dienstag aus Anlaß des
6. Bundestages der Beamtenvereine ehemaliger Militärmuſiker Deutſch=
lands
im Garten des Städtiſchen Saalbaus ſtatt, der vollbeſetzt war,
und, wie üblich, harrte auf der Straße eine faſt ebenſo große Menge
von Zaungäſten. Eine beſondere Anziehungskraft übte an dieſem Abend
das Aufgebot von zwei Orcheſtern aus, die von der Ortsgruppe Darm=
ſtadt
des Beamtenvereins ehemaliger Militärmuſiker gebildet waren;
das eine war ein Infanterieorcheſter und ſtand unter der Leitung des
Hern Georg Greilich, das andere, ein Kavallerieorcheſter ſeiner Zuſam=
menſetzung
nach, ſtand unter der Leitung von Herrn Auguſt Rühle=
mann
. Dem Geſchmack der Zuhörerſchaft war alſo in doppelter Hin=
ſicht
Rechnung getragen; ſie konnte den leichtbeſchwingten Weiſen der
Kavalleriemuſik und den volleren Tönen der Infanteriemuſik lauſchen.
Die Vortragsfolge beſtand aus drei Teilen, der erſte brachte den Marſch
Deutſchlands Ruhm von M. Schröder, die Freiſchützouvertüre, einen
Feſtgruß (Fanfarenmuſik) von Auguſt Rühlemann, das Volkslied
3 kommt ein Vogerl geflogen, im Stile älterer und neuerer Meiſter
bearbeitet von Siegfried Ochs, und den Marſch Schwarz=weiß=rot von
Reinhold Spielberg, Mitglied der Hamburger Ortsgruppe; die Lei=
tung
dieſer Programmnummer hatte der Komponiſt. Die Verteilung
der Muſikſtücke auf die Orcheſter war ſo, daß der Marſch Deutſchlands
Ruhm und der Feſtgruß, der wegen des lebhaften Beifalls wieder=
holt
werden mußte, dem Kavallerie=Orcheſter zufielen, die übrigen Num=
mern
aber der Infanteriemuſik. Der zweite Teil des Programms war
Wagner gewidmet; er etthielt die Quvertüre zu Rienzi, angereihte
Stücke aus der Walküre, eine Fantaſie aus Siegfried, ſowie Melo=
dien
aus dem Lohengrin. Im Anſchluß hieran wurde ein Sieges=
marſch
von Reinhold Spielberg unter Leitung des Komponiſten vor=
getragen
. Die Partien aus der Walküre und dem Lohengrin fielen
diesmal dem Kavallerie=Orcheſter zu. Im dritten Teil des Programms
war das Infanterie= und das Kavallerie=Orcheſter unter der Leitung
von Herrn Rühlemann vereinigt, um Meherbeers. Fackeltanz und
das Niederländiſche Dankgebet gemeinſam zu ſpielen. Damit war
jedoch die Vortragsfolge nicht erſchöpft denn ſämtliche Darbietungen
wurden mit ſo ſtarkem Beifall aufgenommen, daß mehrfach Zugaben
und Einlagen folgen mußten; außerdem wurden die beiden Dirigenten
noch mit Lorbeerkränzen geehrt.

geſtellt werden. Die Pfeifer= und Trommlerkorps der Turngeſel
und der Freien Turnerſchaft haben ihre Mitwirkung ebenfalls zug
Die republikaniſche Bevölkerung iſt zur Teilnahme am Feſtzuge
Feſtakt durch einen Aufruf in der Preſſe eingeladen. Der Feſtal
dem Schulhofe wird durch eine Begrüßungsanſprache des Bürgerme
Schäfer eröffnet werden. Darauf Prolog und Feſtrede. Muf
träge werden den Feſtakt feierlich umrahmen.
* Ober=Ramſtadt, 5. Aug. Kommenden Sonntag, der
ds. Mts., begehen alle im Jahre 1888 konfirmierten Schulkamer
einerlei, ob hier geboren oder zugezogen, im Gaſthaus zum
(Schneider) gemeinſam ihren 50: Geburtstag. Wie alljährlich, iſt f.
Vormittag ein gemeinſamer Kirchgang der Beteiligten, alsdann
niederlegung an den Gräbern der verſtorbenen Kameraden und
Nachmittag gemütliches Zuſammenſein im Gaſthaus Löwen g
wobei manche Jugenderinnerungen zum Austauſch kommen werder
* Aus dem Kreiſe Heppenheim, 5. Aug. Amtstage. Das
amt Heppenheim wird nächſtens folgende Amtstage abhalten: Am
nerstag, den 7. ds. Mts., nachmittags 2 Uhr, im Rathaus zu Hi
horn, und am Freitag, den 8. ds. Mts., nachmittags 2 Uhr,
Bürgermeiſterei zu Mörlenbach.
* Aus dem Weſchnitztal, 5. Aug. Schlechtes Erntewe
Wir ſtehen nun mitten in der Getreideernte, aber die täglichen
ſchläge behindern in unangenehmer Weiſe den raſchen Fortgan
Erntearbeiten und beeinträchtigen ſchwer die Güte der Körner
lagert die Frucht vielfach auf dem Boden, und die Aehren wachſe
Nur einige ſchöne ſonnige Tage wären nötig, um die meiſt übe
Frucht zu bergen. Möchten dieſe ſich doch bald einſtellen! So
wünſcht nun die letzten Regengüſſe für die Getreideernte war, um ſo
kommener, waren dieſe unſeren Kartoffelfeldern, die dadurch die
benötigte Feuchtigkeit erhielten und nun einen guten Ertrag er
laſſen. Auch alle übrigen Hackfrüchte, ſowie die Bohnen und B.
gemüſe bedurften des Regens und ſehen nun wieder friſch und geſun
* Siedelsbrunn, 5. Aug. Einweiſung. Georg Schwöbel
hier wurde zum Rechner der Gemeinde ernannt, verpflichtet und in
Dienſt eingewieſen.
* Aus Starkenburg, 6. Aug. Wir erhalten folgene Zuſchrift:
Nr. 210 des Darmſtädter Tagblattes vom 30. 7. 24 findet ſich aus
kenburg, 26. Juli eine Notiz, die ſich mit der Aufwertung dur
öffentlichen Sparkaſſen befaßt und der Richtigſtellung bedarf. Der
faſſer überſieht, daß nach 8 7 der dritten Steuernotverordnung nu
jenigen Sparkaſſenguthaben einen Anſpruch auf Aufwertung haben,
bis zum 31. Dezember 1924 bei der Aufwertungsſtelle, als welche dur
Heſſ. V.=O. vom 4. Juni 1924 die öffentlichen Sparkaſſen beſtimmt
angemeldet worden ſind, und daß die Sparkaſſen verpflichtet ſin
Teilungsmaſſe zur Aufwertung der angemeldeten
haben zu verwenden. Wenn eine öffentliche Sparkaſſe allen Sp
die Aufwertung gewähren wollte, ſo müßte ſie dafür eine beſondere
mögensmaſſe zur Verfügung ſtellen, die ſie nicht hat. Da die öffent
Sparkaſſen durch Geſetz verpflichtet waren, ihre Gelder mündelſiche ender Na
zulegen, ſo ſind ſie heute in derſelben Lage, wie jede Privatperſol dnſt der V
ebenfalls mündelſichere Anlagen gewählt hat; es verbleiben ihnen
nur die Hypothekenforderungen. Die Feſtſtellung der Teilungsmaſſe
voraus eine Feſtſtellung der Beträge, welche die Hypothekarſchuldne
nil
ihre in Gold erhaltenen Darlehen vergüten müſſen, und hier ha
Geſetzgebung in 8 11 der zit. Steuernotverordnung vollſtändig ve
Die geübte Kritik ſollte ſich daher nicht gegen die öffentlichen Spark
ſondern gegen die Geſetzgebung wenden
R. Mainz, 4. Aug. Ueber die beiden Tuchhändler Jakob S
und Guſtav Sander wurde das Konkursverfahren eröffnet.
Worms, 5. Aug. 600 Jahre Weſthofener Ma
Mehr als 1500 Jahre ſind verfloſſen, ſeit die Menſchen an der ei

artigen Weſthofener Seebachquelle ihren feſten Wohnſitz aufgeſchl fein
haben, nachdem ſchon Jahrhunderte zuvor menſchliche Kultur hier i ſchn
Einzug gehalten hatte. Ueber 1000 Jahre iſt der Weſthofener Meit
alt und 600 Jahre ſind nunmehr vergangen, ſeitdem das Beuel
unſerer Altforderen, Markt abhalten zu dürfen, obrigkeitliche Ben
gung fand. Die älteſte Nachricht über die Marktgerechtigkeit im 2
hofen ſtammt aus der Zeit des Kaiſers Ludwig von Bahern. Er
lieh dem Raugrafen Georg von Altenbaumburg am 4. Tage nach
Feſt des Hl. Markus 1324 das Recht, jeden Dienstag einen Wochenn
abzuhalten. Bezüglich des Jahrmarktes, der bereits im 16. Jahr
dert genannt wird, iſt uns folgendes überliefert: Von undenkl
Zeiten her wurden hier zwei Jahrmärkte gehalten, der eine auf
rentoi ohnabänderlich, der ander den erſten Dienstag in der fe
Durch 6 Jahrhunderte hat er ſich gehalten, durch Krieg und Fri
mit Weſthofens Sein und Werden innig verbunden. Wenn nun
diesjährige Jahrmarkt am 24. Auguſt unter dem Drucke der Zei
hältniſſe nicht das Gepränge einer lauten Jubiläumsfeier träg
wollen wir es doch nicht verſäumen, des bedeutſamen Ereigniſſes eh
zu gedenken, den Großtaten unſerer Väter zu ihrer gerechten 2
digung zu verhelfen.
* Bad=Nauheim, 4. Aug. Der Winterſtein erhält in Kürze
bedeutende Sehenswürdigkeit, die gewiß zahlreiche
derer, Natur= und Altertumsfreunde intereſſieren wird. Am Fuße
Berges, 200 Meter von der alten Kaiſergrube, wird gegenwärtig
römiſcher Wachtturm in ſeiner alten Form wieder aufgel
Der maſſige Steinturm mißt 8 Meter im Quadrat und iſt be
8 Meter hoch gediehen, jetzt kommt noch der Rundgang und das
darauf, ſodaß eine Geſamthöhe von 12 Metern herauskommen wird.
Turm iſt von einem Deutſch=Amerikaner geſtiftet, Erbauer iſt Bauu
nehmer Morchel=Friedberg. Von dieſem Turm aus verſtändigte ſich
römiſche Beſatzung durch Zeichen mit den Wachttürmen auf dem K
berg, dem Johannisberg und mit dem Kaſtell Kapersburg.
k. Gießen, 6. Aug. Der Kellnerverein Gießen feiert nächſte A
ſein Bjähriges Beſtehen. Zu dem Feſte ſind zahlreiche Gäſte aus
Heſſenlande und Frankfurt angemeldet.
* Großen=Linden, 6. Aug. Der Geſangverein Harmonie hat
ſchloſſen, ſein F5jähriges Beſtehen im nächſten Jahre durch einen
ſangswettſtreit zu feiern.
e. Lauterbach, 6. Aug. Gegenwärtig hält der Reichsbund Hei
ſchule in unſrer Stadt eine Heimatſchulwoche ab. Zahlreiche Le
der Volksſchulen und höherer Lehranſtalten ſowie Geiſtliche nehmen
ran teil. Auch eine Ausſtellung heſſiſchen Schrifttums und heſ
Kunſt iſt von Lehrer Oswald=Bad=Nauheim in der Turnhalle eingert
worden.
* Alsfeld, 6. Aug. Die Stadfverwaltung beſchloß, die Dienſtbe
der ſtädtiſchen Beamten nach Beſoldungsgruppe IVI mit Wirkung
1. Juni gemäß der Beſoldung der Staatsbeamten Heſſens zu erhöhe
Johann Hedrich erhielt einen Bauzuſchuß von 2400 Mk. zu ſeinen
Bau befindlichen Einfamilienhaus.

Erhältlich im Buch= und Schreibwarenhar
ferner in jeder Auto= und Fahrradhandlan
Herausgeber: Continental=

[ ][  ][ ]

mmer 218.

Römiſcher Brief.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Auguſt 1924.

Seite 5.



er
U
1
0
9

mo
fär
ger
vor

Unſterblichen im Gefängnis zu Regina Coeli.
Rom, den 28. Juli.
römiſche Skandalſtatiſtik hat in letzter Zeit einen beach=
ten
Zuwachs erfahren. Ob es die übergroße Hitze iſt
lche anderen Einflüſſe es ſind, die ſo den Bodenſatz auf=
haben
wer vermöchte das zu entſcheiden? Sicher iſt,
beilich je in ſo kurzer Zeit eine ſolche Zahl von ſkanda=
ey
reigniſſen vorgekommen iſt.
fing in den erſten Junitagen mit einer abſcheulichen Tat
die Chronik verzeichnen wird und die die ganze Bevölke=
radezu
beſeſſen machte.
es Abends fand man an einer Hecke in den Wieſen bei
ſen Baſilika von Sankt Paul den vergewaltigten Körper
inen Toten: Bianca Carlieri, eines jener unglücklichen
chen, deſſen Familie ſtets dem Verdienſt nachgehen und
Hihre Kinder ſich ſelbſt überlaſſen muß. Dieſer kleine
rwurde von der Straße, wo er ſeine Tage im Spiel
deren Kindern verbrachte, unter Liebkoſungen fortge=
von
einem jener rätſelhaften Weſen, bei denen man
hr das Gefühl hat, einem menſchlichen Weſen gegen=
hen
.
m wurde die Auffindung des kleinen zu Tode gemar=
örpers
ruchbar, als ſich eine ungeheure Empörung der
Bevölkerung bemächtigte. Mit verhaltenem Atem
(lles den Nachforſchungen der Polizei, die unter dem
er öffentlichen Meinung teils den verzweifelſten Hypo=
Ilgten, teils ſich auf die abſurdeſten Annahmen ſtützten
ungelung von irgendwelchen Anhaltspunkten, um den
ger der Schandtat zu finden. Aber dieſes Ungeheuer
nicht auffinden. Da, als noch wie eine Schwüle die
heit auf dem Volk lag, löſte ſich aus der gärenden
ſer Menge heraus eine Geſtalt: ein armer Narr, der,
d, was er tat, ſich ſelbſt des Verbrechens beſchuldigte,
die Tat mit allen Einzelheiten erzählte, bis er zuletzt
dem Trauerwagen gefolgt zu ſein, und bei dieſer Er=
brach
er ſelbſt in Tränen aus: dieſer reine Tor der
ichkeit nicht das geringſte mit der Tat zu tun hatte,
an den Narren in Boris Godounoff, der das ganze
* Parias vergegenwärtigt, die heute ſo gut wie je die
Schichten der Menſchheit zu bilden verdammt ſind.
kleinen Bianca hat das römiſche Volk feierliche Ehren
An einem ſtrahlenden Sonntag=Nachmittag fand die
ö ng ſtatt mit Begleitung von zwei militäriſchen Muſik=
wahren
Bergen von Blumen und unter Teilnahme
enſchenmenge, wie man ſie ſonſt nur bei der Ankunft
Könige zu ſehen gewohnt iſt. So geſtaltete ſich die
einer Prozeſſion zu Ehren der kleinen Bianca, in der
Kinderſeelen gleichſam verkörperten.
Sdieſer noch von Erbitterung und Empörung geladenen
jre bildete ſich jedoch ſogleich der neue Unſtern der
katteotti, die bis heute die Welt in Atem hält und die
ler Nationen mehr wie je auf Italien gelenkt hat. Die
der Vorfälle iſt heute überall bekannt: Am lichten Tage

wird ein Abgeordneter, der aus ſeiner Wohnung tritt, von fünf
Unbekannten angefallen, überwältigt, in ein Auto geriſſen und
entführt, ohne daß es bis jetzt möglich geweſen wäre, auch nur
eine Spur von ihm wiederzufinden. Nach all den ergebnisloſen
Verſuchen muß man ſich wohl mit der Tatſache abfinden, daß
Matteotti aus politiſchen und perſönlichen Gründen beſeitigt
und wahrſcheinlich ermordet worden iſt von Verbrechern
die zu den höchſten Schichten der Regierung und zune Bodenſatz
der faſziſtiſchen Partei gehörten. Und jetzt entwickelte ſich der
Skandal; kaum hatte der Miniſterpräſident im Schmerz der
Ueberraſchung die Kraft gefunden, der Gerechtigkeit freie Bahn
zu machen, ſo fiel als Erſter Aldo Finzi, Unterſtaatsſekretär
im Miniſterium des Innern, ein Menſch, der ſich mit Hilfe
ſeiner Frau, die ſich in den höchſten Kreiſen der römiſchen Ari=
ſtokratie
Zutritt zu verſchaffen gewußt hatte, eine wunderbare
Stellung gemacht hatte mit vielen Millionen und Automobilen
und der ſehr ungerechtfertigterweiſe ſeine Herkunft aus dem
ehrbaren Stande eines Mechanikers vergaß. Der Zweite, der
vom Sturm erfaßt wurde, war Ceſare Roſſi der vom
Setzer zum Chef der Preſſeabteilung im Miniſterium des Innern
emporgeſtiegen war und der eine beſondere Befriedigung darin
fand, ſich jede Woche in der teuerſten Schneiderei Roms einen
Anzug nach neueſtem Schnitt machen zu laſſen. Der Dritte im
Bunde war der geniale und unerſchrockene Filippo Fili=
pelli
, Direktor der Zeitung Il Corriere Italiano, dem es
nach einem bewegten Leben als Zeitungs=Inſeraten=Aquiſiteur
gelungen war, eine Tageszeitung zu gründen, die bald zum
Tummelplatz der ganzen unmoraliſchen Literatur und Politik
Italiens wurde, und zwar ſo, daß ſie ſich ſehr bald vom Papſt
auf den Index geſetzt ſah Es folgten dieſen Größen noch
andere mehr oder weniger bedeutende Geſtalten aus den poli=
tiſchen
und literariſchen Kreiſen. Wie jede Tragik nicht einer
leiſen Komik entbehrt, ſo finden ſich auch in dieſem dunklen
Charaktergemälde Züge, die erheiternd wirken. Unter den Ver=
hafteten
befinden ſich nämlich viele Mitglieder eines Klubs, der
ſich Die Unſterblichen nennt und der vor kurzem in dem
wegen ſeines Nachtlebens berühmten und berüchtigten Kabarett
Bragaglia gegründet wurde.
Man muß nämlich wiſſen, daß im Corriere Italiano ſich
alles zuſammengetan hatte, was literariſch und politiſch aus
Mangel an wirklichen Fähigkeiten ſich nicht einen Platz an der
Sonne der Oeffentlichkeit erobern konnte: Geſcheiterte und ver=
krachte
Exiſtenzen, die kläglichen Mitläufer des Futurismus und
anderer literariſcher Schulen von recht zweifelhafter Färbung,
wie Ardengo Soffici, Antonio Baldini, Bruno
Barilli, Gubello Memmoli, Alberto Savigno=
Luigi Aziarelli, Vincenzo Cardarelli uſw. und
andere berühmte Unbekannte, wie Guiſeppe Raveg=
nani
, comm. Mario Lancia, Vincenzo Tieri
Giuſeppe Galaſſi, Cantalameſſa u. a. . . . . Alles
Leute, die, aus literariſchen und politiſchen Kreiſen ausge=
ſchloſſen
, gedachten, ſich dort eine Berühmtheit zu ſchaffen, in=
dem
ſie ſich zuſammenſetzten und geradezu eine Sekte bildeten.
Sie pflegten ſich in den Stunden nach Mitternacht zu ver=
ſammeln
bei dem Wirt Bragaglia, der die heimatlichen Berge,
wo er als Kuhhirt friedlich lebte, mit dem ſchlüpfrigen Pflaſter
der Stadt vertauſcht hatte und hier als Schnüffler in Theater=

ſkandalen und Vermittler eleganter Abenteuer bekannt iſt. Und
in dieſem Lokal, in einer jener Verſammlungen war es, wo ſie
auf den ſchnurrigen Gedanken verfielen, eine Geſellſchaft zu
bilden. Man höre und ſtaune: Sie gründen den Klub der Un=
ſterblichen
, ſchreiben ſich ein und ſchließen ſchnell die Liſte"
Na und nun kommt der Skandal Matteotti: und einer
der Allerunſterblichſten wandert zunächſt in das Gefängnis
zu Regina Coeli (zur Himmelskönigin). Es iſt Giuſeppe
Galaſſi, früherer Muſikkritiker beim Giornale di Roma und
zugeteilter, Kunſtkritiker des Corriere Italiano. Was will
man noch mehr?
Jetzt endlich ſchweigen ſie, die Unſterblichen. Ihre Zei=
tung
, vom Strudel des Skandals mitgeriſſen, erſcheint nicht
mehr. Trauriges und rührendes Nebenbei: Filippo Filipelli,
dem ehemaligen Inſeraten=Aquiſiteur, jetzt aber Beſitzer von
fünf Automobilen und verſchiedenen Milliönchen, war es ge=
glückt
, ſich einen Roman zu ſichern vom verdorbenſten italieni=
ſchen
Schriftſteller: Guida da Verona. Der Roman handelt
von Mata=Hari und wollte antideutſche Propaganda treiben
unter literariſcher Flagge. Der Roman, der in den korrupteſten
Kreiſen Roms das lebhafteſte Intereſſe erregte, mußte bei der
38, Fortſetzung aufhören mit den ironiſch klingenden Worten:
(Fortſetzung folgt)
Die Unſterblichen ſind tot. Aber ſie werden ſicher kein
ehrenvolles Leichenbegängnis haben. Repuiescant in pace!"
Aber die Reihe iſt noch nicht zu Ende! Omnium trinum
perfectum est! Aller guten Dinge ſind drei . . und auch
hier kam noch ein kleines Skandälchen hinzu: Italien und ſpe=
ziell
Rom werden in Atem gehalten von einem Vater, der ſein
dreijähriges Söhnchen den Armen der Mutter, die es entführt
hatte, zu entreißen ſuchte. Es iſt der General und Komman=
deur
der Fliegertruppen Piccio, und ſeine Sache iſt ein inter=
eſſantes
Beiſpiel für die Erforſchung der Ehe=Wiſſenſchaft. Als
ſich Piccio in Amerika befand, heiratete er die Tochter des ame=
rikaniſchen
Milliardärs Brachfield zum Schmerz ſeiner ganzen
Familie. Er ſiedelte dann in amtlicher Miſſion nach Paris
über, wo ſich jedoch in der Ville Lumiere allſogleich die Unver=
träglichkeit
der beiden Charaktere herausſtellt. Es kommt zur
Scheidung und das Söhnchen, das der unglücklichen Verbindung
entſtammt, wird der Mutter zugeſprochen. Der Vater jedoch iſt
nicht geneigt, ſich eine ſolche Beraubung gefallen zu laſſen, und
es gelingt ihm, den Kleinen zu entführen, worauf er nach Ita=
lien
zurückkehrt. Lady Brachfield verſteht keinen Spaß und
denkt nicht daran, ſich für beſiegt zu geben, ſtürzt in Begleitung
eines Schwarmes von franzöſiſchen Detektiven ihrem Gatten
nach Rom nach und es gelingt ihr nun ihrerſeits, den Sohn zu
rauben und auf einem gemieteten Schiff nach Sardinien zu ent=
fliehen
. Signor Piccio gibt die Partie noch nicht verloren, läßt
ſich von der Regierung zwei Flugzeuge geben und ereilt die
Fliehenden auf offener See Bewegter hätte ſich die Sache
nicht abſpielen können. Schade nur, daß Lady Brachfield nicht
auch den Filmregiſſeur Ernſt Lubitſch benachrichtigt hatte
Die Geſchichte ſagt leider nicht, wie das Abenteuer zu Ende
ging, und das alte italieniſche Sprichwort hat wieder einmal
Recht: Moglie e buoi dei paesi tuoi! Nimm Weib und
Ochſen von deinem eigenen Dorf ..
ſi.

rmiliennachrichten

eute verſchied unerwartet
lieber Mann, unſer Bruder,
ager und Onkel
Herr
inrich Wieſenecker
gobergehilfe bei der Ober=
rechnungskammer

lter von nahezu 63 Jahren.
mſtadt, den 6. Aug. 1924.
nen der trauernd Hinterbliebenen:
u Margarethe Wieſenecker
geb. Jäger.
eerdigung findet am Freitag,
3 Uhr, auf dem alten Fried=
in
der Nieder=Ramſtädter
Straße ſtatt. (B10011
izſpenden dankend verbeten.

enstag früh entſchlief im Alter
8 Jahren, infolge eines Herz=
es
, meine liebe Frau, die treue
er meines kleinen Kindes

geb. Altendorf
Im Namen
er trauernden Hinterbliebenen:
org Keil und Kind.
mſtadt, 6. Auguſt 1924.
(*22658
inkenſteinſtr. 40,
Zeerdigung findet Donnerstag,
n. 3 Uhr, von der Kapelle des
hofes an der Nieder= Nam=
tädter
Straße aus ſtatt.

rwandten, Freunden und Be=
en
die traurige Nachricht daß
einnigſtgeliebte Gattin, Mut=
Großmutter, Schweſter und
liſe Beutel
geb. Schachner
längerem Leiden im 55. Le
ahre ſanft entſchlafen iſt.
In tiefer Trauer:
Beutel und Familie.
tadt, den 5. Auguſt 1924,
2 ratiusſtr. 69.
Beerdigung findet Freitag,
Auguſt, nachmittags 4 Uhr,
em alten Friedhof, Nieder=
tädterſtraße
, ſtatt. (*22660

Todes=Anzeige.
Heute entſchlief ſanft nach längerem Leiden unſer lieber
Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Schwager
Herr Fabrikant
Georg Theodor Donges
im Alter von 81 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eleonore Müller, geb. Donges.
Konrad Müller
Georg Müller.
Darmſtadt, den 5. Auguſt 1924.
Die Beerdigung findet ſtatt am Freitag, den 8. Aug., nachm. 2 Uhr, von der Kapelle
des Friedhofes in der Nieder=Ramſtädter Straße.
(9998
Von Beileidsbeſuchen und Blumenſpenden bitten Abſitand nehmen zu wollen.

Todes=Anzeige.
Heute morgen entſchlief ſanft am Herzſchlag mein lieber
Mann, unſer lieber Vater, Großvater und Urgroßvater
der Königliſch Preußiſche Generalleutnant
Friedrich Metzler
im Alter von 85 Jahren.
Im Namen aller Angehörigen:
Ida Metzler, geb. Küchler.
Villenkolonie Eberſtadt, den 6. Auguſt 1924.
Kranzſpenden und Beſuche nicht erwünſcht. (*22657

Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige)
Heute ſrüh entſchlief ſanft nach
langem, mit großer Geduld ertra=
genem
Leiden meine liebe Frau
Gertrud Rumpf
geb. Schmitt
Im Namen der Angehörigen
Frhl. Oberfürſter Otto Rumpf
Ockſtadt, den 5. Auguſt 1924,
Die Beerdigung findet ſtatt:
Donnerstag, den 7. Auguſt, nach
mittags 3 Uhr, auf dem Fliedhof
.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgange
unſerer lieben

Lina

ſagen wir auf dieſem Wege herz=
lichen
Dank.
2258:
Darmſtadt, 5. Auguſt 1924.
Familie Heun.

Gepolſterter
Rollſtuhl
zu verk. Dieburger=
ſtraße
21. (*22677

Transport., doppelwat
Hühnerſtall
mit Gitter zu ver
Hoffmannſtr. 20, I.

Habe meine zahn=
ärztliche
Tätigkeit
wiederaufgenommen
Dr. B. Will
prakt, Zahnarzt
Zimmerstr. 3½
Fernruf 218. (*22364

Dr. Mayer ?
pr. Arzt u. Kinderarzt
zurückgekehrt. Eliſa=
bethenſt
. 70. Tel. 3030,

Bettnäſſen.
Eltern uſw. verlg, ſof.
m. Spez.=Kur 5,0
G.=M., Nachn. 50 Pf.
mehr. Erf. Behdlg.
ſelbſtnoch in ſchlimmſt.
veraltet. Fällen. (9432a
Homäopath. Inſtitut Stoll,
Jugenheim a, d. Brgſt.

Entkettung
Tabletten Coronova‟
mit Marienbader Salz
nallen Apotheken, bes.
Merck-Bpotheke. (*

Gutes Pianino
(dunkel eiche) wenie
geſpielt, billig z. vk.
P. Kraft‟
Möbel=An= u. Verkauf
aden Karlſtr.=Ecke=
Steinackerſtr. (*22668

Am Dienstag mittag verſchied unſer ver=
ehrter
Senjorchef
Herr
Georg Theodor Donges.
Mit dem Heimgegangenen verlieren wir
einen Chef, der durch ſeinen offnen und
graden Charakter uns ſiets ein wohlwollen=
der
Freund und Berater geweſen iſt. Wir
werden dem Entſchlafenen allezeit in un=
auslöſchlicher
herzlicher Verehrung und
Dankbarkeit ein warmes Gedenken be=
wahren
.
(9999
Darmſtadt, den 6. Auguſi 1924.
Die Angeſtellten und Arbeiter
der Firma Eiſenbau Donges, G.m.b. H.

Todes-Anzeige.
Verwandten und Freunden bringen wir
hiermit zur Kenntnis, daß unser lieber
Herr H. B. Helbing
nach schweren Leiden heute Nacht sanft
entschlafen ist.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Dorothy Helbing.
*22606)
Bern 7, Kollerweg, 5. August 1924.

Majolikaofen
nit amerikan. Einſatz,
ſehr geeign. für Lokal,
Büro oder dergl., in
vorz, Zuſtand, billig
abzugeb. Sandberg
ſtraße 57, ptr. (*22621

uverkaufen. Ewald,
Schießhausſtr. 14. (*d.

Nerböſe und Neuraſtheniker
die an Reizbarkeit, Willensſchwäche, Energie=
loſigkeit
, trüber Stimmung, Lebensüber
ruß, Schlafloſigkeit, Kopfſchmerz, Angſ
ut. Zwangszuſtänden, Hypochondrie, nervö
Herz=u. Magenbeſchwerden leiden, erhalten
koſtenfr. Broſrüre von Dr. Weiſe über
Nervenleiden. Dr. Hugo gvo ( m. b. D.,
(E. BIn. 9930
Berliu=Friegenau 8.

Von der Reise zurück:
A. med. d. Sprenger
Facharzt für Hautleiden
22608) Rheinstraße 15, II.,

Facharzt

ſucht

3 zur Abhaltung ſeiner Praxis geeig=
nete
leere oder
möblierte Räume.
Angebote unt. G 129 Geſchſt. (*22647

broßer engl Kaurin=
ſpiegel
, tadello
halten, zu verkaufen
Taſeiladiet
Nachm. 46 Uhr
1
Grüner ſagt die Geſchſt. (*mk
2.
Beg 31

[ ][  ][ ]

Seite 6.

wirtſch
meiſte:
nehmi
Ernſt
Bedin
Selb
hält n
von d
Quad=
meind

noch 6
über
ſtaltur
Zeit
ung d.
Freiet
Satzes
werti(
hat ſie
dieſen
Eberſ.

Kaſp
Hüte
ge
Bewi
loſen

Ai
W
An
allen
mit
gont
die
San
wär
Zun
bere

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Anguſt 1924.

Rummer 21

Sport, Spiel und Turnen.

Turnen.
Zweites Jugendtreffen der Deutſchen Turnerſchaft.

2. und 3. Auguſt in Marburg.
15 000 Teilnehmer. Eine geſunde Turnerjugend. Fortſchritte auf
allen Gebieten. Guter Ausgleich zwiſchen Turntechniſchem und Vater=
ländiſch
=Geiſtig=Sittlichem.
Die Deutſche Turnerſchaft veranſtaltete am 2. und 3. Auguſt in
Marburg ihr zweites Jugendtreffen. Es ſollte den Prüfſtein dafür
abgeben, ob das neue Jugendturnertum in ihren Reihen das vor zwei
Jahren auf dem Jugendtreffen in Weimar die erſte Probe glücklich be=
ſtand
, in der Zwiſchenzeit Fortſchritte gemacht hat. Die Deutſche
Turnerſchaft war nach dem Kriege durch allzu ſtarke Betonung und
Förderung des Turn= und Sporttechniſchen in die Gefahr gekommen,
ſich der Lehre Jahns, die das Turnen lediglich als Mittel zum Zweck
vaterländiſcher Erziehung bezeichnete, in Etwa zu entfremden. Man
erkannte indes dieſe Gefahr ſchnell und ebenſo ſchnell fand man
Mittel und Wege der Abhilfe. Bei der Jugend mußte angefangen
werden, wollte man geſundes Turnen und eine geſunde Pflege vater=
ländiſcher
Geſinnung in die Zukunft retten. Oberſtudiendirektor Dr.
Neuendorff (Mülheim=Ruhr) wurde auf dem letzten Deutſchen
Turntag in Kaſſel zum Jugendwart der Deutſchen Turnerſchaft ge=
wählt
, und ſchon im darauffolgenden Jahre rief er die Deutſche Tur=
nerjugend
nach Weimar zum erſten Jugendtreffen der Deutſchen Tur=
nerſchaft
. Weimar wurde ein glückverheißender Anfang, Marburg
bewies, daß die Erfahrungen von Weimar in allen Kreiſen der Deut=
ſchen
Turnerſchaft nutzbar gemacht worden waren, in Oſtpreußen wie
in Bayern, in Hamburg wie in Dresden. Marburg bewies aber auch,
daß die in der Deutſchen Turnerſchaft hie und da vertretene Anſchau=
ung
, das in der Turnerjugend neuerdings ſtärker bevorzugte Wandern
und die Tieabende bedingten, wenn auch unbeabſichtigt, eine zu weit=
gehende
Abkehr von Turnen, Sport und Spiel, falſch iſt. Marburg
zeigte, daß Turnen, Spiel, Sport, Wandern und geiſtig=ſittliche Be=
ſtrebungen
jetzt im richtigen Grade aufeinander abgeſtimmt ſind. Und
über allem leuchtet der vaterländiſche Gedanke.
Das Jugendtreffen begann am Samstag vormittag mit Spielen und
Staffeln. Ueberall wurden tüchtige Leiſtungen gezeigt. Am Abend ver=
fammelte
ſich die Turnerjugend mit ihren Wimpeln auf dem Kampf=
raſen
zu einer
Begrüßungs=Feier.
Das gemeinſame Lied Ein Ruf iſt erklungen leitete ſie ein. Der
Oberbürgermeiſter von Marburg begrüßte die Turnerjugend im Namen
der Stadt Marburg. Er erinnerte an die reiche geſchichtliche Vergangen=
heit
der Stadt, die ſich in dem Schloß, der Univerſität uſw. wider=
piegele
, und betonte weiter, daß in Marburg ſtets deutſches Leben ge=
herrſcht
habe. Auch das turneriſche Leben ſei in Marburg ſtets recht
vege geweſen. Mit herzlichen Wünſchen für einen guten Verlauf des
ziveiten Jugendtreffens der Deutſchen Turnerſchaft ſchloß der Redner.
Der Vorſitzende der Deutſchen Turnerſchaft, Dr. Berger, legte in
einer Anſprache dar, daß in der Deutſchen Turnerſchaft trotz der
nenen Jugendturnbewegung Jugendliche und Alte die gleichen Ziele
hätten. So wenig man je der Turnerjugend das Recht auf ein eigenes
Leben kürzen werde, ſo ſehr müſſe andererſeits die Turnerjugend den
großen Zielen, die der geſamten Deutſchen Turnerſchaft vorſchweben,
nachſtreben. Ein Gedichtvortrag Feuer wurde mit begeiſtertem
Ausdruck in die Ordnung der Feier eingeflochten. Das von Neuendorff
gedichtete Lied Wer uns ſchlägt, unter Begleitung der Marburger
Reichswehrkapelle geſungen, wurde ſtimmungsvoller Abſchluß der Ver=
auſtaltung
. Anſchließend ging es in die Pfarrkirche und die Eliſabethen=
kirehe
zu je einer
Abendmuſik.
Beide Kirchen waren bis auf den letzten Platz beſetzt. Die ehrwürdigen
Gotteshäuſer, in denen ſich die Turnerjugend zu einer ſtillen Stunde der
Erhebung ſammelte, gaben den friſchen Bildern der jungen Menſchen in
ihren ſchmucken Wandertrachten einen unvergleichlich eindrucksvollen
Rahmen. In der Eliſabethenkirche ſprach Dr. Neuendorff von deutſcher
Not und deutſcher Hoffnung. In ſeiner eindringlichen, tief zu Herzen
gehenden Art wies er der Turnerjugend die Wege zur Erneuerung, zur
Aubeit für Volk und Vaterland durch das eigene Beiſpiel einer muſter=
haften
Lebensführung und durch ernſten Dienſt an der Volksgemein=
ſchaft
. Immer ſtärker ſenkte ſich während der Ausführungen des Red=
neus
der Abend herab. Lautloſe Stille herrſchte im Raum, den, nachdem
Dr. Neuendorff geſchloſſen, feierliche Orgelklänge durchfluteten. Er=
greifend
wirkten auch die zarten Muſik= und Geſangsvorträge von
Jugendturnergruppen. In vier Sälen der Stadt fanden hinterher
Tie=Abende ſtatt, die durch Vorträge in den verſchiedenen Mundarten
hefonders wertvoll wurden und den Teilnehmern überall genußreiche
Stunden brachten.
Am Sonntag morgen ſtand Marburg vollſtändig im Zeichen des
Jugendtreffens. Alle Straßen, die ohne Ausnahme auf das Reichſte be=
flaggt
waren, wurden von den Scharen der Jugendturner und = turne=
rinnen
durchzogen. Ihr Ziel waren Aufſtellplätze, auf denen ſie ſich zu
langen Zügen ordneten. Von hier ging es zu einer am Fuße des Bis=
marckturmes
liegenden Wieſe zu einer

Feſtwieſe,
dem früheren Exerzierplatz der Marburger Jäger. Der etwa eineinhalb=
ſtündige
Marſch durch Wälder und Felder, über Berge und durch Täler,
mitten durch ein von Natur aus reich geſegnetes Stückchen Erde war
vundervoll. Die Züge ſahen prächtig aus. Die farbenfrohen Wander=
trachten
der Jungen und Mädel und die bunten Wimpel klangen in einen
reinen Akkord der Augenfreude zuſammen, und die munteren Wander=
und Turnerlieder, die immer wieber angeſtimmt wurden, erhöhten die
Würze des Genuſſes dieſer herrlichen Sonntagswanderung. Auf der
Feſtwieſe entfaltete ſich ſchnell ein buntes Treiben. Die Züge löſten ſich
in einzelne Gruppen auf, die ſich um ihre Wimpel ſcharten und in dem
welligen, von herrlichen Wäldern eingerahmten Gelände verteilten. Zu=
erſt
wurde abgekocht. Dann trat die Fröhlichkeit in ihr Recht. Spiele
aller Art, Fuchsprellen uſw. verkürzten die Zeit. Daneben wurden
gehaltvolle Proben der Vielſeitigkeit des turneriſchen Jugendlebens in
Form eines Wimpelſtreits gegeben. In mehreren großen Ringen
d. h. runden Plätzen, die durch die im Kreiſe lagernden Zuſchauer gebil=
det
wurden, lieferten zahlreiche Gruppen ſich einen intereſſanten Wett=
ſtreit
. Jede Gruppe mußte ein Lied ſingen, einen Tanz und eine Frei=
oder
eine Handgerätübung vorführen. Alles wurde nach feſten Maß=
ſtäben
gewertet. Hierbei zeigten ſich die gegen Weimar gewonnenen
Fortſchritte beſonders deutlich. Man konnte feſtſtellen, daß auf das
mehrſtimmige Singen zu Geigen= oder Klampfenbegleiung jetzt großer
Wert gelegt wird. Einige dieſer Vorträge wirkten in ihrer Schlichtheit
und Tonſchönheit faſt künſtleriſch. Auch die Tänze fielen überwiegend
zufriedenſtellend aus, nicht weniger die turneriſchen Uebungen. Daß ſich
einiges der Kritik gegenüber weniger hieb= und ſtichfeſt erwies, iſt bei
der großen Zahl der Vorführungen nicht verwunderlich. Einen unver=
gleichlich
ſchönen Anblick boten ſchließlich noch die allgemeinen Freiübun=
gen
, die Jungen und Mädel vereinigten und denen ein großer Auf=
marſch
der Wimpel den eindrucksvollen Auftakt gab. Auch dieſer Teil
der Veranſtaltung bewies, daß dem praktiſchen Turnen durch die Jugend=
turnbewegung
nicht das Geringſte genommen werden ſoll. Am Abend
marſchierten die Teilnehmer nach Marburg zurück. Das Schloß er=
ſtrahlte
in feſtlicher Beleuchtung und auf allen Höhen um Marburg her=
um
flammten Feuer auf. Eindrucksvoll wie der Tag begonnen hatte, ſo
klang er ernſt und rein in den zum dunklen Abendhimmel ſtill auflodern=
den
Feuerzauber aus.
Am Montag begann der größte Teil der Teilnehmer, unter denen
auch die Turnvereine unſerer Stadt vertreten waren, Wanderungen
durch das heſſiſche Land.

Radfahren.
Deutſche Saalſportmeiſterſchaften.

Houben Paddock.

Houben ſchlägt Paddock (10,8)

Drahtbericht unſeres Korreſpondenten.
Das ſenſationelle Zuſammentreffen des beſten deut=
ſchen
Sprinters Houben mit den Amerikanern Paddock und
Murchiſon hatte den Sportplatz in der Seydlitzſtraße bis auf das
letzte Plätzchen gefüllt. Was man im Stillen gehofft hatte, traf ein:
Houben trug die deutſchen Farben zu einem knappen, aber eindrucks=
vollen
Sieg und hat damit von neuem einen Beweis ſeines großen Kön=
nens
gegeben. Die übrigen Konkurrenzen, mit Ausnahme des 3000=
Meter=Laufens, in dem der Düſſeldorfer Bedarff ſeine Gegner nicht
zu fürchten hatte, fielen an die Amerikaner.
Reſultate:
100=Meter=Laufen: 1. Houben=Krefeld 10,8 Sek.,
2. Paddock=Amerika Bruſtbreite, 3. Murchiſon=Amerika 1 Meter zurück.
200=Meter=Laufen: 1. Paddock=Amerika 21,4 Sek.,
2. Murchiſon=Amerika Bruſtbreite, 3. Houben=Krefeld 21,6 Sek.
800=Meter=Laufen: 1. Helffrich=Amerika 1:56,2
2. Martin=Schweiz Bruſtbreite 3. Ufer=Bonn 1:58,1.
4X100=Meter==Staffel: 1. Amerika 43 Sek., 2. Deut=
ſcher
Sportklub 43,2 Sek.
Hochſprung: 1. Braun=Amerika 1,80 Meter frei, 2. Skort=
zinski
=Berlin 1,80 Meter berührt.
110=Meter=Hürden: 1. Riley=Amerika 15,1 Sek.,
2. Moore=Amerika 1 Meter zurück.
Schwedenſtaffel: 1. Amerika 2:01,1, 2. Deutſchland
2 Meter zurück.
3000=Meter=Lauf: 1. Bedarff=Düſſeldorf 9:04,1, 2. Tu=
moszeit
=Berlin 70 Meter zurück.

Morgenfeier,
die gleichzeitig zu einer Gedächtnisfeier für die im Weltkriege Gefallenen
geſtaltet wurde. An ihr nahmen außer der Turnerjugend Vertreter der
Stadt, der Studentenſchaft, das Marburger Reichswehr=Bataillon uſw.
teil. Zur Eröffnung donnerten drei Böllerſchüſſe durch das Lahntal,
dann ſtieg das allgemeine Lied Brüder, reicht die Hand zum Bunde‟
zum leuchtenden Himmel auf. Der Turner Schlink (Ruhrort) trug
Steguweits Rufe der Jugend vor. Die Anſprache hielt Dr. Neuen=
dorff
. Im erſten Teil gedachte er der Toten des Weltkrieges, anknüp=
fennd
an die Worte Sei getreu bis in den Tod, ſo will ich dir die Krone
des Lebens geben und Niemand hat größere Liebe als die, daß er ſein
Leben läſſet für ſein Frunde. In lange Augenblicke tiefſten und ergrif=
fenen
Schweigens und inneren Rückſchauens in die tragiſchen Geſcheh=
niſſe
des letzten Jahrzehnts ſchickte die Reichswehrkapelle das Lied Ich
hatt einen Kameraden.
Dann fuhr Dr. Neuendorff fort. Jetzt ging er auf die Jugend=
turnbewegung
ein, ihre Aufgaben und Ziele in hinreißender Beredſam=
keit
zeichnend. Wie am Abend vorher in der Kirche, ſo gingen auch
hier ſeine eindringlichen Worte allen Hörern tief zu Herzen. Nund
20000 Menſchen waren verſammelt, und doch herrſchte eine Ruhe auf
dem Platze, wie ſie bei Begebenheiten wie hier ganz ſelten ſein dürfte.
In das gemeinſame Lied Ich hab' mich ergeben klang der feierliche
Ak: aus.
In drei geſchloſſenen Abteilungen marſchierten die mehr als 15 000
Turner und Turnerinnen jetzt zur

Die große Feſthalle in Frankfurt a. M. war am Montag abe
Schauplatz der Entſcheidungskämpfe um die deutſchen Saalſvortr
ſchaften des Bundes Deutſcher Radfahrer. Es hatten ſich viele Zu=
eingefunden
, die den intereſſanten Wettbewerben mit Spannung
und die glänzenden Leiſtungen wiederholt durch ſpontane Beifal
gebungen quittierten. Den Titel im Einerkunſtfahren holte ſich
Gutſchmidt=Caputh von dem vorjährigen Sieger Reichart
berg wieder zurück. Im Zweier=Kunſtfahren gab es eine Ueberrg
Die Mannſchaft Weller=Bechtel (Mundenheim) ſiegte überlegen
Panze (Nordhauſen) und den vorjährigen Meiſtern Reichart=
(Nürnberg). Im 6er Kunſtreigen kam der RV. Friſchauf Haini
verdienten Meiſterehren, die ihm im Vorjahre durch einen Kette
entgangen waren. Der Verteidiger RV. Bonn=Süd endete an
Stelle. Im 8er=Kunſtreigen konnte der RV. Pfeil=Erfurt den
wohnten RV. Blitz=Neukölln knapp aus dem Felde ſchlagen. Die
Radballmeiſterſchafen fielen an die Vertreter des Erfurker TV
Radballſpiele DeutſchlandSchweiz, letztere vertreten durch der
elub an der Sihl=Zürich wurden von Deutſchland gewonnen. Die
tate: Einer Kunſtfahren: 1. W. Gutſchmidt=Caputh 61,49 P.; 2. R
Nürnberg 60,95 P.: 3. Weller=Mundenheim 58,74 P. 2er=Kunſtſ
1. Weller=Bechtel (Mundenheim) 62,71 P.; 2. Heher=Panze (Nord
60,85 P.; 3. Reichert=Frank (Nürnberg) 50,01 P. 6er Kunſtreie
Friſchauf=Hanichen 13,09 P.; 2. Panther=Braunſchweig 12,86
Möve=Britz 20,80 P.; Adler=Breslau 12,63 P. 8er Kunſtreigen: 1.
Erfurt 13,39 P.; 2. Blitz=Neukölln 13,83 P.; 3. RV. Schwen
12,48 P.; 4. NV. Spandau 12,22 P. Zweier Radballſpiel: Gebr.
(Erfurt5 Köping=Holſt (Berlin) 8:7. Zer Radballſpiel: Gebr.
Richter (Erfurt) Gebr. Richter=Feik (Lichterfelde) 4:0. 2er
ſpiel DeutſchlandSchweiz 8:4; 3er Radballſpiel Deutſchland
2:1. Das Ergebnis der Meiſterſchaft im Einerſtreckenfahren
rufsfahrer iſt wie folgt geändert worden: 1. Paul Kohl 8:11:55; 2.
8:15:41; 3. Huſchke 8:18:21; 4. Dobbrack 8:2817. Die übrigen
ſtarteten Fahrer wurden disqualifiziert, weil ſie eine Zwangspauſe
Kontrolle Michelſtadt nicht innegehalten hatten.

Automobil= und Motorrad=Turnier
des A. O.A. G. Gau IIIa
Automobil= und Motorrad=Turnier des A. D. A. C., Gau II

Der A. D. A. C., Gau IIIa, Frankfurt a. M., veranſtal.
17. Auguſt 1924 in Friedberg i. H. Bad=Nauheim ein Automob
Motorrad=Turnier in großem Stile. Die Veranſtaltung gewinnt i.
lebhaftes Intereſſe, als dieſelbe vom Reichsverband der Induſt:
Reklame freigegeben worden iſt. Das Turnier wurde letztma
Jahre 1922 in Bad=Nauheim mit größtem Erfolg durchgeführt und
allen Teilnehmern noch in angenehmer Eerinnerung ſein.
Es findet in der Frühe ein Bergrennen über 5 Kilometer 1
Anſchluß daran ein Flachrennen über ca. 7,8 Kilometer ſtatt.
Straßen, welche zur Austragung dieſer beiden Konkurrenzen
werden, ſind in beſtem Zuſtande. Am nachmittage finden in Fr
auf der Seewieſe eine Schönheitskonkurrenz und eine Geſchickli
prüfung ſtatt. Es werden bei letzterer an die Wagenfahrer grof
forderungen bezüglich ihrer Fahrtechnik und Fahrſicherheit
werden. Auch in derſelben Weiſe gilt dies für die Motorradfahr
u. a. die Fuchsjagd ganz beſonderes Intereſſe finden dürfte.
Eine große Anzahl von Preiſen iſt bereits geſtiftet, außerder
den noch folgende Wanderpreiſe verteidigt: 1 Silberpokal, geſtift
der Hupfeld=Diele, Bad=Nauheim, Verteidiger Herr Otto G
Frankfurt a. M., 1 Bronze=Büſte, ein Mädchenkopf, geſtiftet vr
Chemiſchen Fabrik M. Jakobi A.=G., Frankfurt a. M., Vert
Herr Fritz Kleemann, Bad=Homburg, 1 Goldpokal, geſtiftet ve
Agrippina, Verteidiger Herr Ewald Kroth, Frankfurt a. M.
Die Preisverteilung findet abends 8 Uhr in Friedberg, Hotel
ſtatt. Da bereits eine große Anzahl Meldungen der bekannteſten
ſchen Sportleute zur Teilnahme vorliegen, ſo verſpricht die Ver
tung heute ſchon einen großen Erfolg.
Ausſchreibungen über alle Einzelheiten werden jedem Inter
von der Geſchäftsſtelle des A. D. A. C. koſtenlos geſtellt.
Nennungen ſind zu richten an den Gauſportleiter, Herrn (
Kroth, Frankfurt a. M. Forſthausſtraße 35 oder an die Hauptgeſt
ſtelle des A. D. A. C., Hochſtraße 43, I.

Fußball.

Verein für Raſenſpiele Offenbach a. M.Spielvereinigung Darmſtadt

Houben.

Weitere Erfolge des S. C.C. in Kopenhagen.
Die Fortſetzung der leichtathletiſchen Wettkämpfe in Kopenhagen am
Montag zeitigte wiederum einige deutſche Siege. Der Sportklub Char=
lotenburg
gewann durch Krüger die 200 Meter in 22,9 Sek. vor Truelſen
und Kah Jenſen, durch Schoemann die 1500 Meter in 4:14 vor Axel
Rasmuſſen und Dam, während die Schwedenſtaffel an die Kopenhagener
Akademiker fiel, die in 2:01 vor Jdrget=Kopenhagen und S.C. Char=
lottenburg
ſiegreich blieben.

Am kommenden Samstag abend wartet die hieſige Spielverein
weiterhin mit einem intereſſanten Treffen auf. V. f. R. Offenbac
früherer Ober=Ligaverein im Süddeutſchen Fußballverbande, iſt
mal der Gegner. Im Jahre 1921 vereinigte ſich V. f. R. mit Ki
Offenbach, doch tat dieſe Fuſion nicht lange gut. Schon nach 3 Mk
trennten ſich die zwei Vereine wieder. V. f. R. trat dann dem Ar.
Turn= und Sportbund bei und konnte hier mit ſeiner 1. Mant
1923/24 die Bezirksmeiſterſchaft in der Sonderklaſſe erringen, um
in den ſich anſchließenden Kreismeiſterſchaftsſpielen mit 3:2
gegen Vorwärts=Lampertheim zu unterliegen. Die V. f. R.= Man=
iſt
auch hier in Darmſtadt nicht mehr unbekannt. Früher, als der
ein noch dem Süddeutſchen Fußballverbande angehörte, ſpielt
Mannſchaft verſchiedenen Male gegen die Liga des hieſigen
vereins 98 und konnte ſie die Spiele immer für ſich entſcheiden. A1
Arbeiter=Turn= und Sportbund hat die Mannſchaft ſchon ſchöne C.
zu verzeichnen, ſo konnte ſie den Schweizer Bundesmeiſter, Spo
Baſel mit 3:1 bezwingen, gegen Chemnitz 4:1, gegen Germanig=
bach
3:0, gegen Nordend=Frankfurt 5:2 uſw. ſpielen. Am Sonn!
auch ein erſtklaſſiger Gegner für die 1. Mannſchaft gewonnen.
ebenfalls eine Offenbacher Mannſchaft: Freie Turner. Au
gehört zu den beſten ihres Bezirks. In der letzten Serie konnte
Gruppenmeiſterſchaft holen. Weiteres über Spielbeginn uſw. erfol
dieſer Stelle in der Samstag=Ausgabe.

Tennis.

Karlsbader Turnier.
Das Karlsbader Tennisturnier iſt ſehr ſchnell be
worden. In den beiden Herreneinzelſpielen hatte v. Kehrling
viel zu fürchten. Er gewann die Meiſterſchaft von Karlsbad 6:
6:2 gegen den Tſchechen Soyka, und den Bäderpreis 6:2, 6:44:
gegen Graf Salm. Das Herrendoppelſpiel wurde dank beſſeren
menſpiels eine Beute von KreuzerH. Kleinſchroth 2:0
6:2, 7:5 gegen v. KehrlingGraf Salm. Die Damenmeiſterſchal
Karlsbad fiel an Frl. Weihermann, die ihre indisponierke
nerin, Frau Neppach, 6:4, 6:4 abfertigte.

Haus

zum Alleinbewohner
etwa 6 Zimmer, z
kanfen geſ. Zuſchr. m.
Höhe d. Anzahl. unt
G 137 Geſchſt.

Bauplatz

angelegter Garten,

euche zu kaufen
im Auftrage mehrere
preiswerte (*22647

vollſtänd. eingezäunt,
zirka 1500 qm, bei
23000 Mk. Anzahl.
ſofort zu verkaufen.
Angeb. unt. G 132
Geſchäftsſt. (*22644

Minder engeich
gute Tageskaſſe, ſof.
für 2500 Mk. zu verk.
Angeb. unt. G 128
Geſchäftsſt. (*22648

Einfamilienhaus

3X2Zimmer=Haus
nit Seitenb. u. Stal=
lung
f. 8000 ſof. z1
verk. b. 23000 Anz.
Näh. Kiesbergſt. 1,p.

im Tintenviertel, freie Lage, Südſeite,
mit 7 Zimmern, Nebenräumen uſw.
(Dielen u. mehrere Zimmer vertäfelt)
mit 2500 qm großem Zier= und Nutz=
garten
, Autohalle uſw., geg. 5 Zimmer=
wohnung
zu vertauſchen. (*22630
Näh. Friedrich, Roquetteweg 34. Tel. 1825

Hauſer
und Siulen

bei hoher Anzahlung,
bezw. Barzahlung.
P. C. Hellmund
Immobilien=Büro
Kaſinoſtr. 24 Tel. 3084,

Einfam.=Haus

in der Eberſtädter
Villenkol. mit 6 Zim.,
Küche, Diele, Bad
uſw., groß. Garten
beziehbar, bei größ,
Anzahlung zu verk.
Angeb. unt. G 133
Geſchäftsſt. (*2264

Traben=Trarbach
Preis. Anzahle
Hotel m. Inventar .. . . 80 000, 35 000
Geſchäftshäuſer
Inſelſtraße 30 .
.. . . 20000, 10000
Bleichſtraße. . . . . . . . . . . 18000, 10000
Liebfrauenſtraße. . . . . . . 17000, 3 000
Grafenſtraße. . . . . . . . . . 32 000, 12000
Wohnhäuſer
Karlsſtraße . . . . . . . . . . . 20 000, 15 000
Ludwigshöhſtraße. . . . . . ℳK 5000, 3000
Landhaus Nied.= Ram=
ſtadt
, 5 Zimmer, Zu=
behör
, ſofort beziehbar 15000.
Diverſe Villen, nächſter Umgebung.
Zu vermieten: Büro, Werkſtätten, Lager
räume uſw. Näheres durch die Alleinbe=
vollmächtigten
Ph. Fries & Co., Bankge=
ſchäft
, Saalbauſtr. 26. Telephon 14 u. 2953.
(*22640
Immobilien=Abteilung.

Geſchäftsverkauf
Alteingef. Möbel=
geſchäft
in Frankfurt
a. M., großer Laden,
Mitte der Stadt, mit
10-15 000 Anzahl
zu verk. Angeb. u
G121 Geſchſt. (*2n

Student

ſucht möbl. Zimmer
m. elekr. Licht u. Bett=
wäſche
in nur gutem
Hauſe. Geneff, Bis=
marckſtr
. 41. (*22636

In nur guter Verkaufslag
für Herrenſchneiderei
Ladentokat

geſucht.

Das Lokal kommt nur für den Verkauf in
Frage. Angebote unter G 142 an die Ge=
ſchäftsſtelle
ds. Bl.
(TV. 10003

Beſſere Familie (drei
erw. Perſonen) ſucht
2 möblierte
Zimmer
in nur gutem Hauſe
Angebote mit Preis=
angabe
erb. an Rein=
heimer
, Auerbach a. d. B.,
Philippshöhe. (*22634

Ein oder zwei
leere Räume
f. Bürozwecke geſ.
Angeb. u. G 140
Geſchäftsſt. (*ds

Gut

mobl. Zimmer
ofort geſucht. Nähe
Zahnhof o. Zentrum.
Angebote unter G 79
Geſchäftsſt. (*22493

junge Kaufleute
ſuchen möbl.

Meine Frau war
E3 Jahre mit einer
Züglichen

geſundes Fleckchen hatte ſie
dem Leibe. Durch Zucker’9 Pa‟

1 leeres Zimmer
od. Verk.=Raum in
verkehrsreicher Lage
geſucht. Rheinſtr. 49, 1II.
Ppfaff.
(*22584


Größeres, geräumiges

mit
Lagerhaus Gleisanſchluß

(2 Betten) möglichſt
Nähe Frankfurterſtr.
Angebote an Köhler,
Schwanenſtr. 33, I. (*

behaftet. 4
Mediziagl=Seife wurdendieFlec
in 3 Bochen beſeitigt. Dieſe Seift
Tauſende wert. E. W. Dazu Znck.
Ereme (nicht fettend und fetthal
In allen Apotheken, Drogerien
Kerfümerien erhältlich.

v. Dauermieter, mögl.
i. Zentrum d. Stadt,
evtl. gegen Abſtands=
ſumme
geſucht. An=
gebote
mit Preisan=
gabe
unter G 130
Geſchäftsſt. (10007a

in guter Lage Darmſtadts
für längere Jahre zu mieten oder preiswert zu kaufen geſucht.
Gefl. ausführliche Angebote unter G 113 an die Ge
ſchäftsſtelle ds. Blattes erbeten. Vermittler verbeten. (*22605

Zahle für Altr.
Weißwein=
Flaſchen
15 Pfg., ſowie für alle
and. Sort. Flaſchen
Lumpen, Papier uſw.
höchſte Tagespreiſe
A. Zwickler
Schwanenſtr. 12.
Tel, 1760, (*22589d

Getragenerſchwarzer
Belz
zu kauf. geſ. Angeb
nur mit genauer An=
gabe
der Pelzart und
des Preiſes u. G 116
an die Geſch. (*22623

Zeugnisabſchriften
ſowie alle Schreib-
maſchinen
=Arbeiten

Waldſtr. 17, p. (*

Empf. mich z. Waſche
u. Bügeln im Hauſe
hauptſ. Stärkewäſche
Näh. Geſchſt. (mf.

Brennho
Unionbrik

liefert in Fuhr
Zentner
Ph. Helein
Wienersſt. 65. Te

Ia Marker
bequeme wöcher
oder monatliche
lungen.
H. Eullmar
Moosbergſtraße

[ ][  ][ ]

ſch3
tito
all.
Ur1
2
n

Reich und Ausland.
Eine deutſch=engliſche Sommerſchule.
30 Delegierte engliſcher Volksbildungsvereine zu Gaſt.
rankfurt. Am letzten Sonntag ſind wieder Gäſte von jen=
des
Kanals hier eingetroffen, Delegierte der engliſchen Volks=
rgsvereine
, der Workers Educational Aſſociation
us den Trade Unions zufammengeſtellt iſt. Dreißig Perſonen,
n und Herren, Vertreter intellektueller Berufe ſolohl wie des
ten=, des kaufmänniſchen und des Arbeiterſtandes ſind mehrere
als Gäſte des Frankfurter Bundes für Volksbildung zur Teil=
an
einer ſog, deutſch=engliſchen Sommerſchule hier anweſend.
Magiſtrat ließ es ſich nicht nehmen, am Montag die Abgeſandte
rüben durch Bürgermeiſter Gräf zu begrüßen. Der offizielle Em=
durch
den Bund für Volksbildung fand am Dienstag abend im
vildungsheim an der Eſchersheimer Anlage ſtatt. Dr. Epſtein
te die engliſchen Freunde und wünſchte der Sommerſchule beſten
Der ganze Abend wurde ausgefüllt mit wechſelſeitigen deut=
und engliſchen Reden. Dr. Epſtein erinnerte unter dem Beifall
liſchen Gäſte daran, daß im Jahre 1911, als 100 deutſche Arbeiter
zu Gaſt waren, auch Macdonald in einer großen Ver=
ung
vor 2000 Perſonen die Deutſchen in ſehr freundſchaftlicher
begrüßt hatte.
je deutſch=engliſche Sommerſchule hat heute ihren
genommen. Sie beſteht aus einer Serie von Vorträgen und
rachen zwiſchen den engliſchen Gäſten und Angehörigen des Deut=
Zundes für Volksbildung über die gegenſeitigen wirtſchaftlichen,
hen und geiſtigen Verhältniſſe und ihre vorausſichtliche Entwicklung.
Deutſcher Orientaliſtentag.
it der Jahresverſammlung der ſeit 1845 beſtehenden Deutſchen
nländiſchen Geſellſchaft iſt, ſeitdem die internationalen Orien=
tkongreſſe
eine Unterbrechung erfahren haben, der Deutſche Orien=
ag
verbunden. Die diesjährige Tagung findet vom 1.4. Ok=
in
München ſtatt und berückſichtigt die geſamte Orientaliſtik. Zu
gen in größeren, gemeinſamen Sitzungen haben bis jetzt Zuſagen
die Herren Prof. Littmann=Tübingen, Sarre=Berlin, Schäfer=
Außerdem ſind Ausſtellungen bayeriſcher Staatsſammlungen
Anmeldungen von Nichtmitgliedern werden an die Geſchäfts=
er
Deutſchen Morgenländiſchen Geſellſchaft, Berlin W 10, Gen=
traße
38 oder an die Geſchäftsſtelle des vorbereitenden Ortsaus=
München, Muſeum für Völkerkunde, Galerieſtraße 4, erbeten.
Rheinſchiffahrtstag 1924.
n 6. September d. J. wird der Verein zur Wahrung der Rhein=
rtsintereſſen
e. V., Sitz Duisburg, in Frankfurt a. M. den Rhein=
rtstag
1924, gleichzeitig in Verbindung mit ſeiner 16. und 17.
ichen Hauptverſammlung abhalten. Für die Tagung ſind außer
kurzen geſchäftlichen Teil eine Reihe von Vorträgen ſachverſtän=
Perſönlichkeiten in Ausſicht genommen, die ſich mit wichtigen
gen der Rheinſchiffahrt und des Rheinhafenweſens auf den ver=
iſten
Gebieten, teilweiſe unter Vorführung von Lichtbildern,
igen. Die Stadt Frankfurt wird, um der Tagung, zu der die
er der zuſtändigen Miniſterien und ſonſtigen Behörden des Reichs
* Länder ſowie die führenden Perſönlichkeiten der Wirtſchaft im
Deutſchlands geladen ſind, einen würdigen äußeren Rahmen zu
en, den hiſtoriſchen Kaiſerſaal des Römer zur Verfügung ſtellen.
Gräberfunde.
jeinsheim. In dem Gewann Hardt wurden dieſer Tage
nen halben Meter unter der Erdoberfläche zwei getrennt liegende
mit guterhaltenen Knochenüberreſten, Bronzepfeilen, Bronze=
und einer Urne gefunden. Wahrſcheinlich handelt es ſich um die
ſte von Kriegern (Kelten?), die einſtens durch Pfeilſchüſſe ge=
ind
. Es wäre wünſchenswert, für dieſe intereſſanten Funde die
ide Unterſtützung Sachkundiger zu finden.
Brandſtiftung auf dem Felde.
rolsheim. Nachts gegen 2 Uhr wurden unweit der hieſigen
ft auf dem Felde zwei große Fruchthaufen, die zum Dreſchen
aßen, abgebrannt. Es handelt ſich hier um 102 Haufen Weizen,
und Korn. Dem oder den Brandſtiftern iſt die Gendarmerie auf
Der dankbare Italiener.
Ikheim. Bei der Wirtin Barucker übernachtete dieſer Tage
ger Mann, der helle Kleider und rotbraune Schnürſchuhe trug
als Italiener ausgab. In ſeinem Schlafzimmer bewahrte die
in einer Kommode einen größeren Geldbetrag auf, der nach
ggehen des Fremden verſchwunden war.
Langemark=Feier deutſcher Jugendbünde.
n 2.4. Auguſt trafen ſich auf dem Heidelſtein in der
twa 20 Wandervogel= und Pfadfinder=Bünde,
* auch Bünde aus Heſſen, zuſammen ekwa 2000 Teilnehmer, zu
edenkfeier für die Gefallenen des Weltkrieges anläßlich der
rigen Wiederkehr des Kriegsausbruches. Die Teilnehmer ge=
aus
ihrem freien, naturtiefen Weſen auf waldiger, einſamer
n ernſtes Feſt deutſcher Jugend, für die Langemark ein Sinnbild
fer= und Jugendkraft geworden iſt. In nächtlicher Feier fand
hter Rudolf Binding tiefe Worte des Gedenkens. Bei Sonnen=
wurde
ein Malſtein mit der bedeutungsvollen Inſchrift Lange=
errichtet
. Am Mittag fanden dann Wettkämpfe zu Ehren der
nen ſtatt.

Deckeneinſturz.
Lörrach. In einem Neubau einer Stoffdruckerei ſtürzte eine
Betondecke ein und begrub ſieben Arbeiter unter ihren Trümmern. Von
den ſchwer verletzten Arbeitern befindet ſich einer in Lebensgefahr.
Großfeuer.
Harthauſen. In der Nacht von Sonntag auf Montag brach hier
ein Großfeuer aus. Vier mit Frucht gefüllte Scheunen brannten dabei
völlig nieder. Ein junger Mann fiel von der Feuerleiter, die während
der Löſcharbeiten brach, und mußte ſich in ärztliche Pflege begeben.
Infolge eines Mißverſtändniſſes erhängt.
Siegelbach. Hier erhängte ſich der 47 Jahre alte Taglöhner
Johann Schwehn. Am Samstag abend kehrte der Mann mit ſeinen
Arbeitskollegen von ſeiner Arbeitsſtätte im Saargebiet nach Hauſe wo=
bei
dem Alkohol etwas zu viel zugeſprochen wurde. Seine Kollegen
brachten ihn nach Hauſe. Damit er ſein Lehngeld nicht verlieren ſollte,
hatten ihm ſeine Kollegen die Brieftaſche abgenommen und das Geld
ſeiner Frau ausgehändigt. Als Schwehn Sonntag Morgen aufwachte,
war ſeine Frau in der Kirche. Er ſuchte nach ſeiner Brieftaſche, fand
aber weder dieſe, noch einen großen Betrag, den er bei ſich trug, in
ſeinen Kleidern. Jedenfalls glaubte er, alles verloren zu haben und aus
Reue ging er auf den Speicher und machte ſeinem Leben durch Er=
hängen
ein Ende. Als die Frau aus der Kirche heimkehrte, fand ihn
eines ſeiner Kinder nach längerem Suchen auf dem Speicher hängend
tot auf.
Schweres Autounglück.
Wattenheim. Ein ſchweres Autounglück ereignete ſich abends
auf der Strecke nach Carlsberg an der etwas abfallenden Kurve in der
Nähe der Metſchmühle. Der 6=Sitzer=Perſonenwagen des Herrn Adam
Joa II. von Carlsberg fuhr mit 10 Perſonen beſetzt gegen 7Uhr vom
hieſigen Turnfeſt nach Hauſe. An der beſagten Stelle geriet der Wagen
aus bis jetzt unbekannter Urſache plötzlich auf die Seite, riß drei ſchwere
Straßenprellſteine um und ſtürzte, ſich zweimal überſchlagend, die etwa
6 Meter hohe Böſchung hinab, die Inſaſſen zum größten Teil unter ſich
begrabend. Von den Inſaſſen wurden Adam Auguſt Noll, deſſen Frau,
Frau Johann Jog III., Frau Adam Jog II. und der Chauffeur Georg
Schwender alle von Carlsberg mehr oder weniger ſchwer verletzt. Die
übrigen Inſaſſen wurden herausgeſchleudert und kamen im großen und
ganzen mit dem Schrecken davon.
Eine Neuerung im transatlantiſchen Paffagierverkehr.
Die große engliſche Cunard=Schiffahrtsgeſellſchaft hat, wie aus New
York berichtet wird, im transatlantiſchen Paſſagierverkehr ein neues
Eperiment unternommen, das ſich als nachahmenswert empfiehlt. Sie
hat nämlich auf einigen ihrer Dampfer während des Sommers die dritte
Klaſſe, die im allgemeinen nur von Einwanderern benutzt wird, für
Angehörige gelehrter Berufe reſerviert, die eine Europareiſe machen
wollen, ſich aber den Luxus einer Ueberfahrt in der Kafüte nicht leiſten
können. Damit wird einem ſeit langem empfundenen Bedürfnis Rech=
nung
getragen. Die Paſſageraten der transatlantiſchen Dampferlinien
ſind in den letzten zehn Jahren um mehr als das Doppelte geſtiegen.
Vor dem Kriege konnte man für 120 Dollar in der erſten Kajüte des
größten und ſchnellſten Luxusdampfers über den großen Teich fahren,
heute koſtet eine derartige Paſſage von 250 Dollar aufwärts. Die
Mindeſtraten der zweiten Klaſſe ſind von 60 auf 125 Dollar geſtiegen,
die der dritten Klaſſe von 45 Dollar auf rund hundert. Eine Reiſe im
Zwiſchendeck koſtet alſo heute faſt ſchon ſoviel wie vor zehn Jahren die
Ueberfahrt in der erſten Kafüte. Bei derartigen Preiſen können ſich
ſelbſt die wenigſten amerikaniſchen Profeſſorn, Lehrer und Studenten
den Luxus einer Europafahrt erlauben. Paſſage in der dritten Klaſſe
kam bisher für die gebildeten Stände gar nicht in Betracht. An ſich iſt
die dritte Klaſſe auf den modernen Dampfern ſo vorzüglich eingerichtet,
daß ſie auch den Anſprüchen einigermaßen kultivierter Menſchen zu ge=
nügen
vermag, aber es iſt nicht jedermanns Sache, eine Woche lang in
engen Räumen mit polniſchen und italieniſchen Einwanderern zuſammen
zu hauſen. Die von der Cunard=Lienie eingeführte Neuerung verdient
deshalb ungeteilten Beifall. Sie iſt natürlich nicht aus reiner Menſchen=
freundlichkeit
entſtanden, ſondern wurde zweifellos von der Erwägung
eingegeben, daß für den durch dieſe Beſchränkung der amerikaniſchen
Einwanderung verurſachten Ausfall im Zwiſchendecksgeſchäft irgendwie
Erſatz gefunden werden müſſe.
Entgleiſung einer elektriſchen Eiſenbahn in Vareſe.
Vareſe. Hier entgleiſte die elektriſche Eiſenbahn, wobei 6 Per=
ſonen
getötet und ungefähr 40 zum Teil ſehr ſchwer verwundet wurden.
Waldbrand.
Cheyenne (Wyoming). Ein Waldbrand zerſtörte die Anſiedlung
Coldſprings fowie die benachbarten Bergwerksbauten.

Hornhaut, Schwielen und Warzen
beſeitigt ſchnell,
ſicher, ſchmerz=
und gefahrlos Mukipol
Aerztlich empfohlen. Millionenfach bewähre.
In Apotheken und Drogerien erhälklich. Gegen Fußſchweiß,
Brennen und Wundlaufen Kukirol=Fußbad.
Engel=Apotheke Dr. E. Merck; Drogerien: Beſſunger=Drogerie, Inh.
W. Hartlaub, Beſſungerſtraße 1; Anton Fiſcher, Frankfurterſtraße 14;
Gg. Liebig & Co. Nachf., Luiſenſtraße 4; Apotheke Logel, Eliſabethen=
ſtraße
30: Martins=Drogerie, Pankratiusſtraße 41; Ph. Secker Nachf.,
Ludwigshöhſtraße 1; C. Watzinger Nachf., Wilhelminenſtraße 11; Chr.
Schwinn, Rheinſtraße; G. Hübner, Karlſtraße 56.
(V,1080

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltlon keineriel Ver=
antwortung
; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.) Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandt, die Ablebnung nicht begründet werden.
An der Außenſeite des hieſigen Hauptbahnhofsgebäudes ſind drei
Uhren, nach der Südſeite, Oſtſeite und Nordſeite, angebracht, von denen
nach Anbruch der Dunkelheit nur diejenigen an der Süd= und Oſtſeite
beleuchtet werden, während die dritte Uhr im Dunkeln liegt. Es würde
im Intereſſe der Reiſenden, die von der Waldkolonie und dem nord=
weſtlichen
Stadtteil aus den Bahnhof aufſuchen, gelegen ſein, wenn auch
die dritte Uhr abends beleuchtet würde, damit ſie von weitem her die
Zeit erkennen können.
Briefkaſfen.
Sch., hier. 8 6 Abſ. 1 des Reichsmietengeſetzes beſagt: Der In=
ſtandſetzungszuſchlag
(§ 3: die Koſten für laufende Inſtandſetzungsarbei=
ten
) iſt von dem Vermieter für die erforderlichen laufenden Inſtand=
ſetzungsarbeiten
ſachgemäß zu verwenden. Der Vermieter hat der Mie=
tervertretung
auf Antrag die Verwendung der Gelder nachzuweiſen.
Dazu beſtimmt § 4 der Anordnung des Oberbürgermeiſters vom
23. September 1922: Die Inſtandſetzungsarbeiten ſind nach Möglich=
keit
in allen Wohnungen im gleichen Verhältnis auszuführen. Eine Bevor=
zugung
einzelner Mieter oder ſonſtiger Wohnungsinhaber iſt zu ver=
meiden
. Die Verwendung der Zuſchläge für dieſe Arbeiten iſt den
Mietern nach Maßgabe der geſetzlichen Vorſchriften vom Vermieter nach=
zuweiſen
. Die Nachprüfung der Belege muß geſtattet werden. Bei
Streit über Inſtandſetzungsfragen entſcheidet die ſtädtiſche Inſtand=
ſetzungskommiſſion
. In der Anmerkung z=. § 4, auf die ſich der Haus=
herr
anſcheinend beruft, iſt geſagt: Bei Feſtſetzung des Zuſchlages für
laufende Inſtandſetzungsarbeiten iſt angenommen, daß eine Küche nach 7
Jahren der vollſtändigen Herſtellung bedarf, ein Wohnzimmer nach 12
Jahren, ein Schlafzimmer nach 15 Jahren, ein Empfangszimmer nach
20 Jahren, Flure, Aborte, Badezimmer, Speiſekammern nach 10 Jah=
ren
, Treppenhäuſer nach 15 Jahren. Dieſe Anmerkung iſt indes nur
als allgemeine Richtſchnur unſeres Erachtens aufzufaſſen. Die
Reparatur norwendigkeit kann im Einzelfalle anders gelagert
ſein. Es wäre gut, wenn eine Mietervertretung beſtünde und, wie es
die preußiſche Ausführungsverordnung vom 12. Juni 1922 vorſchreibt
(zu § 3, Z. 3): Vermieter und Mietervertretung ſich zweckmäßig auf
einen für längere Zeit aufgeſtellten Verwendungsplan bezüglich
des Zuſchlages für laufende Reparaturen zu einigen haben. Hin=
ſichtlich
des Waſſergeldes hat bekanntlich das Miniſterium für Arbeit
und Wirtſchaft bei Beginn der wärmeren Jahreszeit beſtimmt, daß ein
Erſatz ſeitens des Vermieters nur begehrt werden könne, wenn der Mehr=
verbrauch
2½ Prozent der Friedensmiete im Monat überſteige. Das
ſetzt natürlich voraus, daß der Mieter nicht auf Koſten des Vermieters
mit dem Waſſer verſchwenderiſch umgeht. Der Vermieter mußte bei
tatſächlichem Mehrverbrauch ſtreng genommen ſolchen dem ſchuldvoll
handelnden Mieter, den er zum Erſatz heranziehen will, nachweiſen, man
wird aber hier ſchon im Jitereſſe aller Mieter den Sünder wohl leicht
herausfinden. Ein ſalomoniſches Urteil hier zu fällen, müßte dem Miet=
ſchöffengericht
vorbehalten bleiben. In unſerer ernſten Zeit ſollte das
Rechtsgefühl ſchon das Richtige herausfinden. Auch hier heißt
es: ſich vertragen Und das römiſche Recht hat einen hier einſchlagen=
den
Grundſatz aufgeſtellt, der verdeutſcht heißt:: Um Kleinigkeiten wil=
len
, ſoll man den Richter nicht angehen müſſen.
Geſchäftliches.
Jede Reklame iſt zwecklos, wenn das Fabrikat, für wel=
ches
die Propaganda erfolgt, in ſeiner Qualität nicht der Anpreiſung
entſpricht. Ein gutes Fabrikat empfiehlt ſich in erſter Linie von ſelbſt,
und deshalb iſt es auch erklärlich, warum der Dunlop Cord=Reifen
durch die techniſche Vollkommenheit ſeiner Herſtellung, unter Verwen=
dung
allerbeſten Rohmaterials in der kurzen Zeit ſeit ſeiner Einfüh=
rung
eine ſo beiſpielloſe Verbreitung gefunden hat. Er beherrſcht die
Straße, denn ein jeder Kenner weiß: Die Weltmarke bürgt für
Qualität.
Tageskalender.
Landestheater, Kleines Haus, Sommerſpielzeit Bruno Harp=
recht
, abends 8 Uhr Abſchiedsvorſtellung Franz Schneider: Spaniſche
Fliege. D. O. B., Herrenabend, abends 8 Uhr, Bürgerhof.
Ehemalige Annaburger, Verſammlung, abends 8 Uhr,
Reſtaurant Sitte, Karlſtraße. Union=, Reſidenz=Thegter, Palaſt=
Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Weiterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Freitag, den 8. Auguſt.
Vorwiegend heiter, tagsüber wärmer, trocken.
Hauptſchriftleitung: i. V. Max Streeſe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: i. V. Andreas Bauer
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für den Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: i. V. Ad. Fleiſchmann
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 10 Seiten

Neue Klelderstoffe
Für den Herbst
zu besonders billigen Preisen
parte Stellungen, doppelbreit
Schotten
Ueter 1.85
doppeltbreit, in groß.
Streifen u. Karos Sortimend . . . Mleter 2.20
105 cm breit, gute
Gabardinstreifen Oualität .. . Neter 2.96
in vornehmer Aus-
Streifen u. Karos
musterung

gute Cheviotqualität . . . . . Meter 4 25.

3.90

einwollene Popeline, letzte Neuhei
Streifen
Ueter 6.75

reine Wolle, in verschiedenen
Finettes Barben
. ... lleter 2.95
5cm, in modernen Farben
Seidentrikot
Sortiment 9.90

reine Wolle, doppeltbreit, marine
Ueter 1.95
Uheviot und schwarz ...

Velour delaine
Donbattoheft. 1s8/140 cm br., 1a Ougl. f. Mäntel,
Jackenkleid. in divers. Farb., Mtr. nur

Beachten Sie bitte unsere Auslagen!
TEKTILHAUS
LUBWIGSpL.
Anton & Ce.
Elisabethenstr. 1. Telephon 402.

(1001

reißelbeeren
In den nächſten Tagen treffen große
Sendungen Preißelbeeren ein. Um meine
werte Kundſchaft prompt bedienen zu
können, erſuche ich um Vorausbeſtellungen,
die bei Eintreffen der Reihenfolge nach zum
allerbilligſten Tagespreis prompt erledigt
werden können. Einmach=Zucker billig.
Ferner eine Partie Heidelbeeren Pfd. 16.9
zu Wein= und Geleebereitung. (B10019
Bh. Germann
Karlſtraße 63½
Telephon 1299.

oooeeoeooeot Heoesoooooeee Geldverkehrß Wer leiht einem
Geſchäftsmann
600 Gmk geg. h. Zinſ.
u. Sicherheit? Ang. u
G 90 Gſchſt. (*estmd Firma ſucht
4r000o U. M aufkurze Zeit. Sicher=
heitshypothek
kann Ke auf zwei Anweſer
eingetragen werden
Anfr. unt. G 112
Geſchäftsſt.
00 2 kleine Häuſer, m
und ohne Laden, im
Zentrum, ſof z kauf.
geſ. Ang. unt. G 119 200 Mh.
auf 3 Monate gegen
Sicherheit u. monatl.
20% Zinſen. (*2267
Angebote u. G 141 an die Geſch. (*2261 Meideiſchranft
(Mahagoni) zu kaufen
geſucht. Angebote m
Preisangabe u. G 123
Geſchäftsſt. (*22639 an die Geſchäftsſtelle. Gutes Gutgehendes Fabri=
kations
= und Handels=
geſchäft
ſucht ſtillen
oder tätigen Weinfaß
ca. 50 Liter
zu kaufen geſucht.
Ang. unt G 105 an
die Geſchſt. ( Leithaver
Angebote unt. G 136
a. d. Geſchſt. (10009dg Gebr. Schalwage
k. geſ. Ang u. G/125
a. d. Geſchſt. (*2265=

Suche
Beteiligung
an
mgeſunden rentablen Unternehmen
mit 38000 Mk. Angebote unter G 138
an die Geſchäftsſtelle,

[ ][  ][ ]

wirtſch
meiſte:
mehmi
Ernſt
Bedin
Selb
hält n
von d
Quad:
meind
noch 6
über
ſtaltur
Zeite
ung d.
Freiet
Satzes
wertig
hat ſie
dieſe=
Eberſ.
zellt
nal
dia‟

K
W
loſen

A
all
mit
Zu

lun
men

Darmſtädter Tagblatt

Handelsbia

7. Auguſt 1924 Nr. 21

Deutſchlands Wirtſchaftslage.
Wirtſchaftsminiſter Hamm gegen Poincaré.

Der Korreſpondent der Morning Poſt befragte den Reichswirt=
ſchaftsminiſter
Hamm um ſeine Anſicht über den Stand und die voraus=
ſichtliche
Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft.
Der Miniſter antwortete ihm: Die deutſche Wirtſchaftskriſe greift
immer weiter um ſich. Täglich werden Stillegungen auch großer und
namhafter Werke gemeldet. Die Zahl der unterſtützten Erwerbsloſen iſt
in der erſten Hälfte Juli um 15 Prozent geſtiegen, in einer Zeit, die
ſonſt immer ein Schwinden der Arbeitsloſigkeit ſah. Die Zahl der
Kurzarbeiter beträgt nach den Zählungen der Gewerkſchaften in manchen
Zweigen mehr als die Hälfte der Arbeiterſchaft.
Wenn demgegenüber darauf verwieſen wird, daß der deutſche Pro=
dukttonsapparat
erhalten und für die abgetrennten Induſtrieanlagen
z. T. Erſatz geſchaffen ſei, ſo können damit allein die tiefen Sorgen aller
deutſchen Wirtſchafter nicht behoben werden. Schon unſer Produktions=
apparat
bedeutet weltwirtſchaftlich, nicht dasſelbe wie vor dem Kriege.
Dieſe Neuanlagen ſind zum großen Teil nicht ſtreng wirtſchaftlich auf
bleibenden Inlandsabſatz noch auf Weltkonkurrenz eingeſtellt. Die Ka=
pitalnot
hat die Betriebsmittel aufgezehrt. Es fehlt vor allem an Kauf=
und Sparkraft bei den Inlandsabnehmern, von denen Kapital der Pro=
duktion
zufließen ſoll. Es iſt alſo richtig, wenn das Dawes=Gutachten
ſagt, daß der deutſchen Wirtſchaft das Schmieröl fehlt und langfriſtige
Auslandskredite notwendig ſind, den Zuſammenbruch aufzuhalten. Aber
auch damit kann der gewaltige Rückgang der inneren Kaufkraft noch
nicht ausgeglichen werden, der noch auf viele Jahre hinaus die Produk=
tivität
der deutſchen Wirtſchaft hemmen muß. So hat erſt vor wenigen
Tagen Herr Poincaré in der Daily Mail den Beweis zu führen ver=
ſucht
, daß der deutſche Produktionsapparat eine Konkurrenzgefahr für
die geſamte Wirtſchaft darſtelle. Es iſt klar, daß Deutſchland wieder
auf Ausfuhr trachten muß. Dieſe Erkenntnis iſt durch das Dawes= Gut=
achten
Gemeingut der Welt geworden. Wer Reparationen will, darf
deutſche Ausfuhr nicht verdammen. Aber es iſt eine Verkennung der
allgemeinen Wirtſchaftsgeſetze, wenn man nun von Deutſchland her eine
Ueberflutung der Weltwirtſchaft erwartet.
In dem Aufſatz der Daily Mail wird die Anſicht vertreten, daß
die deutſche Induſtrie nach der heutigen Förderung 17 Prozent mehr
Kohle zur Verfügung habe als 1913. Darin werden aber die Repara=
tions
= und Micumleiſtungen außer Acht gelaſſen, die Förderzahlen über=
ſchätzt
, ſowie Braunkohle und Steinkohle wahllos addiert. In Wirklich=
keit
liegt es ſo: Die Ruhrförderung beträgt gegenwärtig etwa 100 Mil=
lionen
To. gegenüber 114 Millionen To. im Jahre 1913, bleibt alſo
hinter der Friedensziffer zurück. Für das übrige Reich iſt mit einer
Förderung von 27 Millionen To., zuſammen alſo mit 127 Millionen
To., zu rechnen. Davon geht zunächſt der Zechenſelbſtverbrauch ab in
Höhe von 11 bis 12 Prozent 15 Millionen To., ſowie die Repara=
tionsbelaſtung
. Wollte man für dieſe das Programm der Micumlei=
ſtungen
zugrunde legen mit 1,83 Millionen To. monatlich, ſo käme man
auf 22 Millionen To. jährlich, ſodaß dem Inlandsverbrauch nur 90 Mil=
lionen
To. zur Verfügung ſtänden. Demgegenüber verbrauchte das
Deutſchland der jetzigen Grenzen im Jahre 1913 118 Millionen und hatte
32 Millionen To. Mehrausfuhr. Heute ſtehen nur 90 Millionen To.
zur Verfügung, und es iſt klar, daß davon doch auch eine gewiſſe Menge
(etwa 6 Millionen To.) zur Ausfuhr abgezweigt werden muß.
Nun wird geltend gemacht, daß die Braunkohlenförderung geſtiegen
ſei. Wir können heute etwa mit einer Jahreserzeugung von 130 Mil=
lionen
To. rechnen, die, in Steinkohlenwert umgerechnet, 30 Millionen
To. gegenüber 20 Millionen To. im Jahre 1913 ergibt. Das ſind noch
nicht 85 Prozent. Es iſt alſo unerfindlich, wie behauptet werden kann,
daß der deutſchen Induſtrie eine erweiterte Kohlenbaſis zur Verfügung
ſtünde.
Poincaré behaupter, die Kohlenpreiſe in der Ruhr ſeien trotz der
Micumlaſten und der an Frankreich und Belgien zu entrichtenden Koh=
lenſteuer
niedriger als der Weltmarktpreis.
Nach ſehr einwandfreien Berechnungen bewegen ſich die Kohlen=
preiſe
heute etwa auf der Höhe der engliſchen Kohlen=
preiſe
und der eigenen Selbſtkoſten mit Zinslaſten
ohne Gewinn. Daß der Ruhrbergbau die Micumlaſten nicht mehr
zu tragen vermag, bedarf keines Beweiſes.
Ebenſowenig wie hiernach der Kohlenbergbau kann die deutſche
Eiſeninduſtrie des Ruhrgebiets als eine erdrückende Weltkonkurrenz
hingeſtellt werden. Vor allem aber iſt zu beachten, daß die franzöſiſche
Eiſeninduſtrie durch die Angliederung Elſaß=Lothringens und Luxem=
burgs
und die Einbeziehung des Saargebiets ungeheuer kräftig gewor=
den
iſt, ſodaß ſie den Inlandsbedarf ſchon mit 50 Prozent ihrer Produk=
tionsfähigkeit
decken kann. Demgegenüber hat die deutſche Eiſeninduſtrie
den heimiſchen Bedarf nur zu einem Teil decken können. Und auch dies
war nur durch eine Umſtellung der Roheiſenproduktion vom Thomas=
auf
das Siemens=Martin=Verfahren möglich, d. h. durch weiteſtgehende
Verwendung von Schrott; dieſe Verwendung wird allmählich immer

ſchwieriger. So kam es zu ſteigender Einfuhr ausländiſchen Roheiſens
und ausländiſcher Eiſenerzeugniſſe. Vor dem Kriege dagegen überſtieg
in Deutſchland die Ausfuhr an Eiſen und Stahl die Einfuhr um das
10fache, jetzt aber hat die Einfuhr die Ausfuhr erheblich übertroffen.
Zur gleichen Zeit hat dagegen Frankreich mit Hilfe der deutſchen Nepa=
rationskohle
die deutſchen Preiſe andauernd unterboten und dadurch
ſeine Ausfuhr auf nicht weniger als das dreifache geſteigert.
Auf die Frage bezüglich der geſamten Exportentwicklung Deutſch=
lands
erwiderte der Reichsminiſter: Die Kapitalkraft Deutſchlands und
damit ſeine inländiſche Konſumkraft ſind aufs tiefſte geſunken. Ausfuhr
und Inlandsabſatz aber ſtehen zueinander ſeit alters in einem gewiſſen
Verhältnis. Ausfuhrfähigkeit fordert Weltmarktpreiſe, dieſe aber ſind
nur möglich bei wirtſchaftlicher Ausnutzung der Betriebe und bei ſtarker
heimiſcher Kaufkraft. Die deutſche Ausfuhr des unbeſetzten Gebietes
betrug im erſten Halbjahr 1924 nur 45 Prozent von 1913, der Einfuhr=
überſchuß
aber vom Januar bis einſchließlich Juni 1924 1,6 Prozent.
Solange Deutſchland nicht im Innern wieder eine ſtärkere Verbrauchs=
kraft
gewinnt, wird auch ſeine Ausfuhrleiſtungsfähigkeit geſchwächt
bleiben.
Darum iſt es mit wirtſchaftlichen Geſetzen nicht vereinbar, von
Deutſchland ſolche Laſten zu fordern, wie es Herr Poincaré tut. Nach
den vor aller Welt klar liegenden Tatſachen müſſen gerade dieſe Laſten
auf dem Wege der Ausfuhr an die Wirtſchaften der anderen Länder
übertragen werden. Wirtſchaftlich aber müſſen die Dinge betrachtet wer=
den
, wenn anders Europa zum Frieden kommen will.

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Reichsbankausweis. Bei den Abrechnungsſtellen wur=
den
im Monat Juli abgerechnet in Billionen 695 309 600 und 1 460 399 000
R.=M. (Rentenmark=Abrechnung). Wie bei den letzten Monatsſchlüſſen
ergaben ſich zum Ultimo Juli ſehr beträchtliche Anſprüche an Zahlungs=
mitteln
an die Reichsbank, die wiederum nicht durch neue Kreditanfor=
derung
, ſondern im weſentlichen durch Abhebung vorhandener Girogut=
haben
befriedigt wurden. Nach dem Bankausweis vom 31. Juli ſind an
Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen 376,7 Trillionen
Mark neu in den Verkehr gelangt. Der Banknotenumlauf wuchs näm=
lich
um 201,5 Trillionen Mark auf 1211 Trillionen Mark der Renten=
markumlauf
um 175,2 auf 1803 Millionen Rentenmark. Den Abhebun=
gen
von Rentenmark entſprechend gingen die ausgewieſenen Beſtände
der Bank an Rentenbankſcheinen auf 208 Millionen Rentenmark zurück.
Die fremden Gelder verminderten ſich im ganzen um 317,8 auf 743 Tril=
lionen
Mark. Die Anlagekonten zeigten demgegenüber keine erheb=
lichen
Bewegungen. Während ſich die Papiermarkwechſel= und Lom=
bardbeſtände
um 6,5 auf 838,3 Trillionen Mark vermehrten, nahmen die
Rentenmarkkredite im Wechſel= und Lombardgeſchäft um 12,3 auf 1022,3
Millionen Mentenmark ab, von dieſem Rückgang entfallen 1,1 Millionen
Rentenmark auf die Weiterbegebung von Rentenmarkwechſeln, womit die
Summe der auf dieſem Wege der Wirtſchaft zugeführten Beträge auf
83,6 Millionen Rentenmark geſtiegen iſt. Für die geſamte Kapitalanlage
ergab ſich eine Abnahme um 5,9 auf 1937,1 Trillionen. Der Goldbeſtand
hat ſich durch Umwandlung eines Deviſenbetrages in Gold im Aus=
lande
um 6,3 auf 484,3 Millionen Goldmark erhöht. An Scheidemünzen
floſſen 5,2 Trillionen Mark in den Verkehr, ſodaß der Scheidemünzen=
beſtand
auf 26,1 Trillionen Mark abnahm. Der Beſtand an Darlehns=
kaſſenſcheinen
iſt mit der weiteren Abdeckung der Ausleihungen der
Reichsdarlehnskaſſen auf 0,5 Trillionen zurückgegangen.

Meſſen.

Ledermeſſe in Frankfurt. Frankfurt a. M. iſt als
Zentrum des Hauptproduktionsgebietes der deutſchen Lederwirtſchaft be=
kanntlich
auch zu deren Hauptmeſſeort geworden. Haus Offenbach und
Haus Schuh und Leder haben in dieſen Kreiſen einen guten Klang.
Es iſt deshalb lebhaft begrüßt worden, daß die räumlich ſehr unzurei=
chenden
beiden Gebäude vor einiger Zeit, durch eine beſonder Schuh=
maſchinen
=Halle und zur nächſten Meſſe, die vom 21. bis 27. September
ſtattfindet, durch einen Teil der ehemaligen Oſthalle C beträchtlich ver=
größert
worden ſind. Auch dieſer vergrößerte Raum iſt trotz der über=
aus
mißlichen allgemeinen Lage bereits überbelegt.

Warenmärkte.

w. Amtliche Notierungen der Frankfurker Börſe,
Abteilung Getreide, vom 6. Auguſt 1924. Getreide, Hülſenfrüchte und
Biertreber ohne Sack; Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack.
Preis je 100 Kg. Weizen (Wetterau) 20,5021, Roggen 17,7518, Som=
mergerſte
für Brauzwecke 18,5019,50, Hafer, inländiſch 1818,50, aus=
ländiſch
, Weizenmehl, ſüdd. Spezial 0 31,7533, Roggenmehl
2626,50, Weizen= und Roggenkleie 10,5011 Mk. Tendenz; unver=
ändert
.

w. Berliner Produktenbericht. Mattere amerikaniſche
Depeſchen wirkten am hieſigen Produktenmarkte auf die Unternehmungs=
luſt
lähmend ein. Roggen wird von den Provinzmühlen nur für den

ſofortigen Bedarf gekauft, aber auch dies bewirkt, daß nur wenig W
bei der geringen Ablieferung der Landwirtſchaft hierher gelangt; gle
wohl konnte das Angebot nur zu niedrigen Preiſen untergebracht
den. Das Mehlgeſchäft war ſtill. Gerſte war in feinen neuen Sor
gut verkäuflich. Wintergerſte behielt eine ziemlich feſte Haltung. He
war im Preiſe nachgiebiger, da die Käufer zurückhielten. Futterſt
hatten ruhiges Geſchäft.
Börſen.

w. Berliner Börſenbericht. Am Anleihemarkte kam
Aufwärtsbewegung zum Stillſtand und es wurden Realiſierungen
genommen auf Grund der von den Zeitungen gebrachten amtlichen
klärung, daß von amtlicher Seite keine Aufkäufe in Reichs= oder Sta
anleihen erfolgte. Die Kurſe der deutſchen Anleihe ſtellten ſich naml
niedriger; auch ausländiſche Renten waren weniger lebhaft, für
kiſche Anleihen beſtand allerdings nach wie vor Intereſſe bei teilw
gebeſſerten Kurſen. Kanadaaktien verloren im Anſchluß an die
ſchwächung der deutſchen Anleihen 2 B. Proz. Schiffahrts= und Be
aktien änderten bei geringen Umſätzen ihren Kursſtand nur wenig.
dem Induſtrieaktienmarkte herrſchte zum großen Teil Zurückhaltu
Montanwerte ſetzten meiſt zu gebeſſerten Kurſen ein, konnten den
winn ſpäter aber meiſt nicht aufrechterhalten. Große Meinungskä
fanden in Mannesmann=Röhren ſtatt und ſteigerten den Kurs die
Papiers von 5 B. Proz., wovon allerdings 1 B. ſpäter wieder verlo
ging. Auf anderen Umſatzgebieten blieb der Kursſtand im allgemei
behauptet bei ziemlich ruhigem Verkehr. Von Maſchinenfabrikakt
büßten R. Wolf 1 B. Proz. des geſtrigen Gewinnes wieder ein.

Oeviſenmarkt.

Geld
Brief Fa
Geld Vif Amſterdam=Rotterdam:. 161.69 162,51 161.99 162,81 Brüſſel=Antwerpen .. . . ." 20.15 20.25 21.50 21.60 bol Chriſtiania.
.. 57.71 57.99 57.71 57.99 voll Kopenhagen". 68.13 68.47 67,93 68.27 vol Stockholm . . 111.52 112.08 111.42 111.98 Helſingfors 10.495 10.555 10.,52 10.58 vo. Italien. 18.40 18.50 18.375 18.475 voll London 18.685 18.775 18,71 18.80 voll New=York 4.19 4.21 4.19 4.21 voll Paris. 22.64 22.76 23 19 23.31 voll Schweiz".
Spanien. 78.80 79.20 79.00 79.40 voll 56.34 56.64 56.11 58.39 voll Wien (i. D.=Oſte 5.92 5.94 5.92 5.94 voll Prag.. 12.44 12.50 12.40 12.46 voll Budapeſt.. . 5.41 5.43 5.40 5.43 voll Buenos=Aires. . . 1.38 1.395 1.375 1.385 voll Bulgarien. .. 3.03 3.05 3.05 3.07 voll Japan .... 1.715 1.725 1.715 1.725 voll Rio de Janeiro 0.40 0.41 0.395 0.405 voll Belgrad..
.... 5.41 5.43 5.02 5.04 voll Liſſabon. 11.37 11.43 11.27 11.33 voll Danzig . 74.31 74.69 74.46 74 84 vol Konſtantinope 216. 218.

Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000.

Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f.Elektr. W.vorzug.
Bismarckhütte .. . . . .".
Braunkohlen=Briketts. I
Bremer Vulkan ......
Wolle.. ......
Chem. Heyden .......
Weiler .......
Deutſch=Atlant. Tel.. . .
Deutſche Maſchinen. . .
Deutſch=Niedld. Tel. ..
Deutſche Erdöl .......
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke ......."
Dt. Waffen u. Munit ion
Donnersmarckhütte ...
Dynamit Nobel ......
Elberfelder Farben. . . .
Elektr. Lieferung .....
R. Friſter ...........
Gaggenau Vorz. .. ...
Gelſenk. Gußſtahl ....
Geſ. f. elektr. Untern...
Halle Maſchinen ...."
Han. Maſch.=Egeſt.

5. 8. 6. 8. 1475 15000 Hanſa Dampfſch. . . 13100 23250 20750 Hemoor Zement .. 41000 25000 236B Hirſch Kupfer .. 21500 6375 5750 Höſch Eiſen.. 36250 6000 Hohenlohe Werke. 23750 Kahla Porzellan .. 8900 18000 21000 Lindes Eismaſch. 7500 50000 53250 Lingel Schuh 2600 94750 98000 Linke u. Hofmann. 13375 3700 8. Loewe u. Co. 61500 14750 14300 C. Lorenz. 4875 12875 13125 Meguin 13900 6600 Niederländiſche Koh 35600 12815 Nordd. Gummi 1425 4075 40000 Orenſtein. 16100 Rathgeber Waggon. 6200 39750 38750 Rombacher Hütten. 15375 76625 78000 Roſitzer Zucker. 31000 88000 82000 Rütgerswerke 15250 74000 7250 Sachſenwerk 2000 15250 13125 Sächſiſche Gußſtahl. 18100 14900 14700 Siemens Glas .. 18250 3200 3000 Steaua Romana 7500 7500 Ver. Lauſitzer Glas. 16000 13900 13000 Volkſtedter Porzellan. 6750 16800 16800 Weſtf. Eiſ. Langendreer 1360( 6000 8750 Wittener Gußſtahl 25500 5500 Vanderer=Werke 1800

Frankenkurs in London: 81.50
18.75
Markkurs

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.

Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.

Frankfurter Kursbericht vom 6. Auguſt 192

Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ..........."
...
4%

3½%
.........
3%
Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ..."
(½% T. u. V. Schatzanweiſg.
4½% HI.IX.
4½ Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u. 13
v. 14
Sparprämienanleihe ... .. .. .."
Zwangsanleihe ..............
48 Preuß. Konſols .......

8½%
.
48 Bad. Anl. unk. 1935 ....
3½% v. 1907 ......."
1896 .......
49 Bahern Anleihe ........."

8½.%
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.

rckz. 26 ..... . . . . . . ..
816% Heſſen Reihe XXXHI.
untilgb. b. 28.. . . . . . . . . . . . ."
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . . . ..
3½% .............."
3
n .
42 Württemberger alte ......

b) Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
5% L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½ v. 1902 ........."

5% Bulgar. Tabak 1902.... . ..
17/ % Griech. Monopol ..... .."
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ..........."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ...... ..........
4% Oeſt. Goldrente ........."
4% einheitl. Rente ......"

5% Rum. am. Rente v. 03 ....
4½% Goldrente v. 13 ...
am. Goldrente konv.
420
8½ am. v. 05 ..."

4% Türl. (Admin.) v. 1903..
(Bagbad) Ser. I
42
II.
4
v. 1911, Bollanl. .."
4%

1. Staatsr. v. 14 ...
Goldrente ... .. . ..
Staatsr. v. 10 .."
Kronenrente .. ....
42

Auzereuropäiſche.
% Mexif. amort. innere
konſ. äuß. v. 99.,
Gold v. 04, ſtfr. . . .
konſ. inner. ....."
IFrrigationsanleihe
ulipas, Serie T....

Oblig. v. Transportauſt.
4½ Eliſabethbahn ſtfr. . . . . .
4% Gal. Carl Ludiwv.=Bahn.
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr

5. 8. 6. 8. 0,669 0,575 17
179 13 1.175 2.3 4,2 4,2 4,2 4,2 82 82,5 0.560 0 4201 415 0.355 4.15 0.,3551 0.496 a 350 36 Mdl 20 Md 1,85 2,05 1,75 2,43 1,65 1,2 1.3 11is 1.55 4,2 4,2 1.2M d. 13 2,3 0.850 55 4.7 2,75 9,75 131. 127 12,75 12,75 7.2 6.75 1,5

2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
2.G0en=
490 Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
3% Oeſt.
1. b. 8. Em..
9. Em. .. ..
v. 1885 ....
38 Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
49 Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½% Anatolier I............"
3% Salon. Conſt. Jonction ...
3% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepec. . . . . . . . . . . . .
4½%

Nach Sachwert verzinsl,
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em. . . . . . . . . . . . . . . . .. ."
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23.. .. . . ."
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5%Neckar A.=G. Stuttgart Gold=
anl
. v. 23...... ....."
5% Pfälzer Hhp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24... . . . . . . . . . .. .
5%0 Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5% Roggenwert=Anl. . .
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 ............."
5% Rhein=Main=Donau Gold=
anl
. v. 23 ...............
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II...... ........."
5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd, Feſtwertbk. Goldobl,

Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ....
Barmer Bankverein. . . . . . . . . ."
Baher Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft .. .
Commerz= und Privatbank ..."
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank .............
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hhpot.=Bank Mein.. . .
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft . ........
Dresdner Bank. . ...........
Frankfurter Bank ..........."
Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . .. ..
Mitteldeutſche Creditbank. . . . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . .
Neichsbank=Ant. . . . ...... . . ..
Rhein. Creditban 1..........."
Hypothekenbank .. ...."
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ..................."
Viener Bankerein .......

19.5

10.5
13

9,75
1,4
46,75
11,5

1.4
2.7

15

1,6

Bergwerks=Aktien.
Berzelius .. . . . .. ......."
Bochamer Bergb. ..... ..
Buderus. . . . . . . . . .... ...
Dt. Luxemburger ........
Eſchweiler Bergwerks=Akt.
Gelſenkirchen Bergw. ....
arpener Bergbau.......

2,1
2,6
1.9
2,3
29,75
5.,75
8,5
9,95
3,5
2,5
0,.450
12
6,5
1,8
3.25
15
2,3
0,470
39,5
2,45
3,6
8,5
0.300
0.300

6,75

6. 8

10,5
14

47,5

11
2.5

2,7
3ig

1,5
2.10
1.26
15

2.1
2.1
1,75
2,2
23,75
5.75

9,6
3.9

0.40
11
65I
19
3.3

22
0.459
38,25
22l,
3,9
8,1
u.300
0.29*

.
62

Kaliwerke Aſchersleben .. . . .
Salzdetfurth. .. . ..
Weſteregeln .......
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren ........
Mansfelder ......

Oberbedarf ................."
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......"
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ...
Phönix Bergbau ...
Rhein. Stahlwerke.
Riebeck Montan..
Rombacher Hütte.. . . . . . . . . . ."
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver. Laurahütte .. . . .

Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding)........"
Werger ............ . .. . ....

jer
ohne

Akkumulat. Berlin ..........."
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (v. Kleher) ......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . ."
6% Vorzug Lit.4 ...
5% Vorzug Lit. B ..."
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano ....."
Anilin Bln.=Treptow. . . . . . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim)........."
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. . . . . . .. . .. . . . .
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel CCaſſel) ........"
Bergmann El. Werke ..... ...."
Bing. Metallwerke . .. .. .. . . . .
Brockhues, Nieder=Walluf...."
Cementwerk Heidelberg.. ...
Karlſtadt . . . . . . ..
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . . . . . . .
Griesheim Elektron ...."
Fabrik Milch .........."
Weiler=ter=mer ........
Daimler Motoren ..........."
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl.. . . .. ... . . . . .
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. .
Dingler, Zweibrücken .. . . . . .."
Dresdener Schnellpreſſen ...."
Dürkoppwerk (Stamm) ... ..."
Düſſeld. Ratinger (Dürr)....."
Dyckerhof & Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meher jr. .. . . .."
Elberfelder Farbw. v. Baher ..
Kupfer= u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft . ... . ..
Elſäſſ. Bad. Wolle. ...... ...
Einag, Frankfurt a. M.. . . . . .
Email.- & Stanzw, Ullrich ...
Enzinger Werke .......... .. ."
Eßlinger Maſchinen ........"
Ettlingen Spinnerei ....
Fahen 39h. Bleiſtift 71770

19. 165 3225 35,5 4,3 10.25 13 13,5 26 29,25 24,75 3. 15.25 145 2,2 2,1 Gle 26 25,75 42 14 16 30 185 9,65 91/ 3,4 3.15 3.10 3,5 3.25 14,75 14,75 22,5 2),6 1,2 14.5 115 1.,8 5.9 3.. 14,75 2.9 6,75 11.25 z0 39,75 16,5
* 16 13.25 13 3,2 3.1 45 15.9 14,75 3.9
13 3.* 3,9 1.45 2 15,35 2,6 15,5 15,25 8,75 79 7.3 2.430 5.5
* 45 60 15 ½5

Faber & Schleicher ..... ....."
Fahr, Gebr., Pirmaſens .....
Felten & Guilleaume, Carlsw.. .
Feinmechank (Jetter)... . . . ..
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.. . . . . . . . . . ..
Frankfurter Hof .............
Fkf. Maſch. Pokornh & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm .. . . ."
Ganz. Ludwig. Mainz ......."
Geiling & Cie. ..............
Germania Linoleum .. . . . . . . ."
Gelenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt, Th..
Gotha Waggon.... .. ......."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. . .
Grün & Bilfinger ...........
Hammerſen (Osnabrück)......"
Hanfwerke Füſſen ..........."
Heddernheimer Kupfer ......."
Heyligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. . .. . . . . ..
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ. ... .. . .
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben ............."
Holzmann, Phil. . ...........
1,65 Holzverk.=Induſtr. .... . . . ...."
Hydrometer Breslau ........"
Inag ....................
Junghans Stamm. . . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen ........"
Karſtadt R... . . . . . . . ....... ."
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn ............"
Kolb & Schüle Spinn. . . . . . . .
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . ."
Lahmeher & Co. ............
Lech, Augsburg ............."
Lederw. Rothe .............."
Lederwerke Spicharz ........"
Lingel, Schuhw. Erfurt .. . ..."
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metallw. ... . . . . .
Luther, Maſch.=u Müh enbau..
Lux’ſche Induſtrie ..........."
6.9 Mainkraftwerke Höchſt ......
Meguin, Butzbach ..........."

Metallgeſ. Frkft. . . . . .
Meher, Dr. Paul ..........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm .. . .. . .. . . . ."
Motorenfabrik Deutz ........."
4,25 Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke. . .
Neckarwerke Eßl. Stamm .. .. .
Oleawerke Frankfurt a. M.....
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer........"
Philipps A.=G. ............."
Porzellan Weſſel............
Reiniger, Gebbert & Schall.. .
Rhein. Elektr. Stamm .. . . . . . .
Metall Vorzüge ... ...."
Rhenania, Aachen ..........."
Riedinger, Maſchinen ........."
Rückforth, Stettin ..........
Rütgerswerke .............."
0. 4304 Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau.. . . . . . . .
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik. . . . . . . . . .
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schugert Eleſtr. (NArnhergl ..

15 14.,75 5,2 48 13 13 2,8 2,55 1,45 12 0525 0.4 954 0,81 10 15 13.25 132/g 3,25 1,75 1,8 26 12,5 11 12,5 11.1 15,75 15,25 6,9 6,6 29 2,5 3,9 4,1 5.8 5,5 2025 33 2,65 14,5 1421. 4,25 3,5 7.3 6.9 6.8 6.5 195 1.5 2.25 2,7 3,9 24 2,5 4,8 4.1 4,6 4,25 10,75 10,75 1,1 10,7 95 12,75 11,5 55 2.75 2,25 6.8 2,75 3.25 3.25 775 6,75 975 9,25 15.25 13,5 12,5 12,5 1,2 0,850 1.3 12 2,4 2,1 22 13,25 14 5.1 4,5 6,1 3,5 1,8 1.6 2,7 2 6,75 8,5 2,6 7.7 7,8 5,5 5ei= 13" 12 0.300 15½ 14,75 2,85
3 2,5 5.4 4,6 4,5 4 6,3. u 35

Schuhfabrik Berneis=Weſſel ...
Schuhfabrik Herz............"
Schuhf. Leander Offenbach ...
Schultz, Grünlack, Rdsh.... . . . ."
Seilinduſtrie Wolff .........."
Sichel & Co., Mainz ........."
Siemens Elektr. Betriebe ... ..
Siemens Glasinduſtrie ... .. ..
Siemens & Halske.. . .. . . . . . .
Stöckicht=Offenbach=Gummi .. .
Süddeutſche Immobilien .....
Thüring. eleltr. Lief.=Geſ., Gotha
Uhrenfabrik Furtwängler ....."
Veithwerke in Sandbach .....
Verein f. Chem. Induſtr. Frkft.
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
Faßfabriken Caſſel ...."
Gummifabr. Bln.=Frkf..
Pinſelfabr. Nürnberg ..
Ultramarin . . . . . . . . ..."
Zellſtoff, Berlin ......."
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ....
Stämme ....
Voigt & Haeffner Stämme . . .
Voltohm, Seil..
Bahß & Frehtag. . . .
Wegelin Rußfabrik ......."
Zellſtoff Waldhof Stamm ....
Zuckerfabr. Waghäuſel ... . . . . .
Frankenthal ......
Heilbronn. . . . . . . . .
Offſtein ..
Rheingau .. . . . .
Stuttgart ..

Transport=Aktien.
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm. . .
Schantung E. B. .... ........
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. ..
Hapag. (Paketfahrt) . .........
Nordd. Aohd.. .............

3 1,9 0.910 4.25 5.3 9,4 16,25 43 33 5,5 185 2,75 3.25
3,5 3.3 9,75
3,9 4.: 3,6

Darmſtädter Werte,
Bahnbedarf.. . .... ...."
Dampfkeſſel Rodberg.. . . .
Helvetia Konſervenfabrik.
Gebr. Lutz ............."
Motorenbfarik Darmſtadt
Gebr. Roeder .........."
Venuleth & Ellenberger

Unnotierte Aktien.

Api... . . . .. .. .. .. . . .. . ...."
Beckerkohle. . .. . . . . . . . . .. ...
Beckerſtahl .. . . . . . . . . . .......
Benz.. . . . . . . . . . . . . .. .......
Brown Boveri.... ......... .
Chem. Andreae ............."
Deutſche Petroleum .. . . . . .
Diamond Shares ..."
Entrepriſe ..... . . .
Falconwerke ................
Großkraftw. Württemb. (Growag)
Unterfranken (Ufra) .........."
Hanſa Lloyd ..... ..........
Hero Conſerven .............
Holſatiawerke, Altona .. . . . ...
Kabel Rheydt .............."
Krügershall Kali ............"
Metall Starkenburg ........."
Otto & Quanz... . . . . . . . .. . .."
Raſtatter Waggon ..........."
Textil=Ind. Barmen (Tiag)....
Ufg Film slsesttertitsi
Ast

[ ][  ][ ]

a.
15

immer 218.

Das deutſche Herz.

Darmſtädter Dagblatt, Donnerstag, den 2. Auguſt 1924,

Seite 9.

Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
Is er ſie bei jenem erſten Ritt in die Welt hinter ſich hatte,
m die vom Strome durchrauſchte Stille des Tales unend=
ohl
, und als die türmereiche Stadt neben dem glänzenden,
tenden Neckar vor ihm auftauchte und der Blick ſich über den
grünen Ausgang des Bergtales in die lichterfüllte Ebene
bis zum zartblauen Saum der fernen Vogeſen, da er=
ihm
dies alles wie ein ſchönes Gemälde, und es kam ihm
inderlich vor, daß er jetzt in all dieſe ſtummen, leuchtenden
n hinreiten ſollte. Und jetzt ritt er neben ſeinem Vater
die engen Gaſſen. Das verklärte Lächeln, das in ſeinem
e lag, als er vor dem Stadttore hielt war verſchwunden.
roßen Augen ſchaute er in das Feſtgewoge der aufgereg=
tadt
. Die einzelnen Geſtalten, die ſich an ihm vorüber=
en
, ſah er kaum, aber er empfing den Eindruck von einem
erten Leben, das viel freier und herlicher war, als er es
hen hatte, als ob die Menſchen hier weniger erdenſchwer
chritten, gelöſtere Glieder hätten und viel keckere Augen=
aus
den Geſichtern leuchteten als anderswo. Und als nun
rs Fürſtenſchloß erſchien und in ſeiner heiteren Majeſtät
ie und ſo nah über ihm ſtand und er, auch wenn er nicht
ſchaute, ſeine hehre Gegenwart fühlte, da war er über=
t
und wußte nicht mehr, ob er wache oder träume, und
s er im dunkelgetäfelten Gemach des Hirſchhornſchen Ho=
der
Kettengaſſe ſaß und um ſich her nur die bekannten Ge=
aus
der väterlichen Burg ſah und all die fremde Fülle
echſelnden Bilder ferne blieb, fand er ſeine Seele wieder
innte ſich beſinnen und ein vernünftiges Wort reden. Er
ſich an die Wand und lächelte vor ſich hin. Sein Vater,
und zu ging, tat, als merke er nichts, und wenn er ihm
zu ſagen hatte, war der Ton barſcher als ſonſt, aber als
den ſich gegenüber am Eßtiſche ſaßen, ſtand Friedrich auf,
en Becher und ſachte: Willkommen in der Welt! Bleib
en fromm und bieder! Erwirb Ehre unſerm Haus und
ſie heim im Frieden! Hirſchhorn auf ewig! Hans ſchnell=
je
Höhe, leerte ſein Glas und dankte dem Vater mit einem

leuchtenden Blick. Da ging Friedrich langſam um den Tiſch her=
um
, ſtrich ſeinem Sohne die Locken aus der heißen Stirn und
drückte das geliebte Haupt zärtlich an ſeine Bruſt. Hans bekam
feuchte Augen. Er fühlte ſich unſäglich reich und begückt, ſchaute
aber nach der Türe und frente ſich, daß die Aufwärterin gerade
draußen war.
Noch an demſelben Tage gingen Vater und Sohn zu Hofe.
Kaum waren ſie in den Vorſaal eingetreten, da ſagte eine fröh=
liche
Stimme: Ei, da iſt ja Hans Hirſchhorn! Ein halb Dutzend
Hände ſtreckten ſich ihm entgegen, und er ſah ſich mitten unter
ſeinen Kameraden. Der jugendliche Adel des Pfälzerlandes,
deſſen Glieder ſich durch Beſuchsritte von Burg zu Burg und
durch ritterſchaftliche Zuſammenkünfte kannten, wie ſie denn auch
alle unter ſich durch alte und vielfache Verflechtungen der Fami=
lien
verwandt waren, war beieinander, und ſie bauten ſich ſo=
gleich
auf eigene Fauſt eine Welt der Freude und des Mutwil=
lens
mit der unerſchöpflichen Geſtaltungskraft einer geſunden,
lebensfröhlichen Jugend. Hans begrüßte lachenden Augens die
Geſellen und warf einen neugierigen, ſcheuen Blick zu den ſtolzen
Mädchengeſtalten der nächſten Gruppe. Raſch machte er ſich los
und ſpähte nach ſeinem Vater. Als er ihn gefunden hatte,
wandte er wie zufällig den Kopf hinüber zu den Mädchen und
ſchaute verwirrt in kühle, forſchende Augen hinein.
Die Vorſtellung ging glücklich vonſtatten. Der junge Fürſt
war gütig und ſchlicht. Dem Vater Hirſchhorn gegenüber war
er faſt verlegen wie einer, der ein unruhiges Gewiſſen hat und in
richterlichen Augen etwas von Billigung oder Entſchuldigung
leſen möchte. Gegen Hans war der hohe Herr zutraulich und
fröhlich, als ob er zu fühlen geben wollte: wir ſind Altersgenoſ=
ſen
und wollen unſer Anrecht auf das Leben miteinander gel=
tend
machen. Und nun trat die Kurfürſtin herzu, die Königs=
tochter
aus Engelland aus dem Stamm der Stuarts. Das iſt
Frau Venus ſelber, dachte Hans und wurde in jene Verwir=
rung
geſtürzt, die der ſchönſte Triumph iſt, den ein Weib erleben
kann. Auch Friedrich fühlte bis ins innerſte Mark den mäch=
tigen
Anhauch, als die ſtolze und reizvolle Schönheit dieſer Frau
ihm nahetrat. Bei Gott, dachte er, ein Ritter dieſer Frau zu
ſein, iſt ein ſtolzes Ding. Auch ich täte einen Gang mit meinem
Schwert um ein huldvolles Lächeln von dieſen vornehmen, ſüßen

Lippen, trotz meiner Urſula. Er trat zurück und ſah, wie die
Fürſtin ein ſolches Lächeln ſeinem Sohne ſchenkte. Es war ein
anmutiges Bild, die beiden ſchönen jungen Menſchen zu ſchauen,
wie ſie ſich zueinander neigten in zartem Wohlgefallen, hier die
bewußte ſpendende Huld der Frau und dort die verwirrungs=
volle
Jünglingsſeele, trunken von der zarteſten Spende weiblicher
Gunſt. Während Friedrich ſolches beobachtete, kam ihm zum
erſten Male in den Sinn, daß auch ſein Sohn etwas Berückendes
habe; er ſah in die Runde und es entging ihm nicht, daß vor
keinem ſo viele feurige Pfeile aus Mädchenaugen niederflatter=
ten
als vor ſeinem Sohne. Einen Augenblick freute er ſich deſſen,
aber dann legte ſich ihm eine Sorge aufs Herz.
Aber weder der Vater noch der Sohn konnten ihren Emp=
findungen
nachhängen. Eines drängte das andere. Im nächſten
Augenblick ſtand jeder in neuer Umgebung; aber was da ge=
plaudert
und verhandelt wurde, war im Nu wieder weggeſchoben
und durch etwas ganz Andersartiges erſetzt.
Wie war doch alles ſo gänzlich verſchieden von den Vorſtel=
lungen
, mit denen Hans hierher gekommen war. Es war das
unbefangenſte, freiſte und fröhlichſte Leben, wo jeder ſich völlig
geben konnte wie er war, und, da alle geſteigert waren, das Beſte,
was er in ſich hatte, in der liebenswürdigſten Weiſe in den
Strom des Lebens ſpendete. Die ſpaniſche Hofſitte war in Hei=
delberg
nicht eingekehrt. Die tiefe Lebensglut, die verborgen in
der Seele der Eliſabeth Stuart brannte, wurde zu einer freien,
lodernden Flamme in dem Schloſſe über dem Strom, denn die
waldwürzige Neckarluft duldet nichts Stockiges und Brütendes.
Mit dieſer heißen Leidenſchaft miſchte ſich mildernd und löſend
die natürliche Lebensanmut und die Offenherzigkeit des rhein=
fränkiſchen
Weſens. Es gab wohl keinen anderen Fürſtenhof in
Deutſchland, wo eine ſo feine und freie Geſelligkeit herrſchte, wie
an dem in Heidelberg. Allerdings ſolche Beobachter, die das
Leben unter dem früheren Herrn, Friedrich dem Vierten, gekannt
hatten, meinten, daß der künſtleriſche Wert des höfiſchen Trei=
bens
gegen damals geſunken ſei und daß damals alles zwar
einfacher und derber, aber bis in die Arbeit der Tafeldecker und
der Dekorateure hinein gediegen, durchdacht und ſchön geweſen
ſei, während doch mancherorts gedankenloſer Prunk, der rohes
und unordentliches Weſen verbard, ſich in die Lücken ſchob.

heriſſen Bocheit

der Kochkuſt;

und ſchützen deshalb unſer
Eingernachtes vos dein
Perderben durch Schimmel
und Gährung nur durch
Verwendung d. bewährten

1Pächchen genügk um 10 Pfd.
Frächte, Gelee, Gurken uſw.
haltbar zu machen Sezepte
umſonſt in d. Geſchäftenodert.
Dr A. Oeiber Bielefelß.

engeſuche

Beiblich

jäng. Frau
dausarbeiten
ſucht vor
3 9Uhr b. n. d.
Beſchäftig.
jeſchſt. (*2259
ht. Frl. ſucht
als Stütze od.
desgl. ſuchen
g. Mädch, die
n. koch, kön=
axoline
Beck,
rbsmäßige
ivermittlerin,
ße 25. (*22669
5 n ſucht Lauf=
doffmannſtr
. 1,
Stb. (*2267

Einfaches Mädchen
von 9 Uhr vorm. bis
nach dem Spülen geſ.
Soderſtr. 99, II.

Solides, zuverläſſ.
ung. Mädchen tags=
über
in beſſ, Haus=
halt
geſucht (*2266
Rheinſtraße 39, II

. Mädchen
i. gr. Haushalt ſof.
geſ. Hilfe vormittags
vorhand. iGr. Wäſche
auß. Haus. Lohn 25.½
Alexandraweg 6.

v.½8 bi
Lauffrau g uhr ſof
geſucht. Nied.= Ram=
ſtädterſtr
. 65½, part.

=äulein (20J
ehrſtelle
aE togr. Angeb.
ung y 144 an die
tsſt. (*2267

Ordentl. Mädchen
in kl. Haush. ab 15.
geſucht. Wagner
Saalbauſtr. 65. (10026
m
Männlich

ännlich

ger Mann
ſucht Ber=
nSpoſten
als
oder derg
kann evtl. ge
erden. Ang. u
Geſchſt. (*2221

Perfekte
iglerin
ag im Monat
Näheres Ge
telle

Schriftl. Geimarbeit
Nebenverdienſt z. vergeb.
Adreſſen=Verlag Ludwis
Oſtermeyer, München, Rei
chenbachſt. 49 1.J. MIn. 10021

Büglerin
geſ. Waldſtr. 30.
Apfwäſcherei
apper, (re‟

nige
ädchen
en eingeſtelit.
nann May

erſtädterſtr. 70.

ädchen
int. 17 J., findet
enh., i. Stellg.
ausmädch, den
en Haushalt zu
en in gut. Hauſe
rmſtadt zum 15.
Noch ein Mädch.
auſe. (*22586
Geſchäftsſtelle

biete
3 Zimmer

gegen
4 Zimmer

1Eßzimmer, 1 Her=
renzimmer
, 1 gr. gute
Roltwand preiswert
zu verkaufen. Herd
weg 95, Gartenhs. (*

Angebote unt. G 117 an d. Geſchſt. (*2262

Per 1.15. Oktob.
wird 6 Zimmerwoh
nung mögl. Künſtler
kolonie od. Nähe, ge
gen hübſche 5 Zim. im Herd=
wegviertel
zu tauſch.
geſucht. Umzug wirt
vergütet. Näh. Tauſch=
büre
Alter/Eliſabethen=
ſtraße
34.
(9997

Wohnungs
Tauſch.
Tauſche meine Woh
nung (3 Zimmer,

Gut eingeführte
Platz=Vertreter
zum Verkauf unſeres
Bohnerwachſes gegen
hohe Einführungs=
Prov. geſucht. (*22524
Schäfer & Koch
Frankfurt am Main
Hohenſtaufenſtr. 23

Fräul. od. j. Mann
kann (*22611

gründl.erlernen. Nach
3 Monaten kl. Gehalt.
Zuſchr. unt. G 108
an die Geſchäftsſt.

Lehrling
aus achtbar. Famili
w. noch eingeſtellt be
Hallwey & Co.
Grafenſtr. 26. (10002

Wohnung
beſteh. aus 5 Zimm
u. Zubehör im Zen=
trum
der Stadt zu
vermieten. Anfrager
an das Wohnung
tauſchbüro J. Blückert
Bleichſtr. 29. (999

Schlafzimmer p. 1.
an ſoliden Herrn z
vermieten. Wäſe
muß geſtellt werd,

Möbl. Zimmer
Penſion zu verm
Hochſtraße 15,
Getroſt.

häng, Frau für
Hausarbeit für
re Std. täglich
Ernſt=Ludwig=
14, II. (*22612

g. Hausmädchen
20 J., m. gute
geſucht. L
9 Mk. (*226

erdweg 561

rbes, junges
ädchen
Unlernen am
* geſucht. Vor=
g
. 1012 vor=
18.
(10025
Iner Hofbräu.
Tatholiſches
einmädchen
G139
28672

auch Damen
für Tee, Kaffee, Kakao zum
Verkauf direkt an Prirate gesucht,
Vornehme Arbeitsweise!
ca. 810 Mk. täglich!
Angebote unter
G 103
an die Geschäftsstelle ds. Bl. (*22613

Gründung
einer

500260 0. Intereſſent
Verſandfiliale K. Z.
Moſſe, Aachen, wenden,

Ver ſuckt ein ſchänes Lofal2
Große, helle Räume (ca. 400 qm)
i. beſt. Lage, mod herger. f. Büro u.
Lagerräume, eventl. leichte Fabri=
kat
, abzugeben. Ernſtl. Intereſſen=
ten
wollen ſich melden unter ( 131
Geſchſt, (Horcher Papierkorb) (10005

Mauerſtraße 21, I., /1
b. Scharf, ſchön möbl.
Zimmer an ſoliden I
Herrn zu vm. (*ds
Gut
möol. Zimmer
an Kaufmann oder 5
Beamt. p. 15. Auguſt
oder 1. September zu
vermiet. Anzuſehen
zwiſch. 1 u. 2 Uhr od.
abends nach 7 Uhr.
Hügelſtraße 4, 2. St.
(*22615ds
Supp. 23 teilweiſe
möbl. Zimmer
mit Küchenbenutzung
ſofort gegen Abſtand
koſtenlos zu vermiet.
Angeb, unter G 114
an die Geſch. (*22599 Möbliertes (k22582d8
Zimmer
ſof. an beſſ. Herrn
zu vermieten. Grüner
Weg 19, II. Schmidt. 1 kleines gut möbl.
Zimmer ev. Küchen=
anteil
. Seuſ, Land=
wehrſtr
. 14, 4. St. (*:02 Einfach möbl. (*22593
Zimmer bei Heyl,
Heinrichſtraße 87. Einfach möbliertes
Zimmer per ſofort
zu vermieten. Mohr,
Heidelbergerſt. 15,II. (* Vorgehm. mbbl.
Zim., ſof. beziehbar.
Fremdenheim, Hügel=
ſtr
. 15, Laden. (7966a Rheinſtr. 7, r., 2. St.,
elbei Gilberg, ſchönes
möbliert. Zimmer zu
ivermieten. (*22412ids Schlafzimmer mit
elektr. Licht, v. Bed.,
dlan 1 od. 2 Damen zu
vermieten. Heinrich=
ſtraße
13. (*22683 Schönes möbl. Zimmer
im 1. Obergeſchoß
(Oſtviertel) an ruhig.
Herrn zu vermieten.
Finger, Roßdörfer=
ſtraße
51, I. (*22680 Berkäufel
ud Gelegenheit!
Gr. mod. Schreib=
maſchine
, neue
Typendruckmaſchine
m. Schrift zu halb.
Preis abzugeb. Büro=
Verlag Heidelberg,
Bergſtr. 33. (987000 Faltboot
t. Mifuwe=Zweiſitz,,5,20
fIIg., 0,85br. tadell. erh.,
I. K. 10023 mit Perſenning und
all. Zubeh. für 100.K
* zu verkaufen. Näh.
in d. Geſchſt. (*22491 Rhöna=
Schweiß=Apparat
fabrikneu, 150 Mk., zu
verkaufen. Tel. 1856,
Moosbergſtraße 2

1 weißemaill. Bett=
ſtelle
mit Metallm
1 weiß eiſernes Kin=

Neckarſtr. 34
(*22

Reiſekiſten
Gr. 78 X 45 X 42,
7X34X23) bill. z. vk.
Angebote u. G 122
jeſchäftsſt. (*22641

Gleichſtr.=Mot.
(Fabr. AEG) ge=
braucht
, 2 PSn 1300
150.-
2Gleichſtr.=Mot
faſt neu, (Fabr. Ley)
3 PS 220 V. n 1280
Stückpr. 260. zu
verkaufen. Heinrich
Lautz, Rheinſtr. (100
6.-9.=Wagen
3 PS., D. K. W..
Motor, ſehr billig ab=
zugeben
. (10016
J. Donges & Wieſt.

2 Kücheneinricht.
verſchiedene Muſter,
billig zu verk. (**2e26
Anſtrich nach Wunſch,
Schreinerei
Langgaſſe 37.

Freilauf;dopp Ueber=
ſetzung
, umſtändeh.
billig zu verk. (*22637
Aliceſtraße 2.
Alte
1080=Mk.=Scheine
1910 abgeſtempelt, hat
noch abzugeben. Näh.
Geſchäftsſt. (*22614

Schweres, eichenes
Schlafzimmer
IaSchreinerarb. (ohne
Spiegel u. Marmor),
für 400 ſofort zu
verk. Gefl. Zuſchrift.
unter G 126 an die
Geſchäftsſt. *22652

Einkoch=Appar, ( kom=
plett
, u. 60 Gläſer f.
30.,, el. Zuglampe
m. 5 Birn. f. 18.4 z. vk
Näh. Geſchſt. (*2266

Faſt neues
Herrenrad
(Marke Allright) z.
verkaufen. Schäfer,
Brün. Weg 10. (22588

Zu verkeufen:
1 Cutaway m. Hoſe,
3 Straßenanzüge, 1
Herbſtpalet., 1 Gum=
mimantel
, 1 weiße
Leinenhoſe, 2 Raſier=
meſſer
, 2 elektriſche
Fahrradlaternen, 1
Raſierapp.. Selbſt=
und Strickbinder,
paar Arbeitsſchuhe
alles faſt neu. (*22574
Zeughausſtraße 2.
Samstag v. 122 u.
von 1256 Uhr.

Zuſammenlegbare
Anſtellleiter zu verk.
Näh. Geſchäftsſt. (

Ein faſ
neuer Anzug
f. jg. Mann, mittl. F.z
für 50 zu verkauf.
Näh. Geſchſt. (*22682

Faſtneue Halbſchnhe
(Chevreaux) Gr. 38,
zu verkaufen. *22616
Wienerſtraße 60.

Gut erhaltener
Kinder=
wagen

Brennab.) u. Kinder=
ſtühlchen
zu verkauf.
Schuſterg. 16, II. (*22650

Aus unserer

ganzbesonders vorteilhafte Spezial-Angebote

Schmale Fenstergardinen
55, 70, 80, 90, 1 1

Breite Gardinen
00 925 (430 960 900
1 1 Ar Ar dr A 3

Spannstoffe 2050 cm
490
920
*
G
K

Etamine 13050

em

130 cm 440 140 cm 450 150 cm 470
breit 4
breit A
breit A

weiß und bunt, 5565 cm
ETamIne für Küchen- und Treppenfenster

76, 78, 85, 90, 10

Tüll-Bettdecken
900 4000
10 1 10 10 10 20-
Madras-Garnituren
1350 1722 180 905 91.

Etamine-Garnituren
100
1 14 1 10 16 16-
Gardinen abgepaßt
95.
200
1010 1u 4 30 00-
OTOTOS Etamine, mit schönen Einsätzen
900 m50 000 4450 und
G 1 9 1k besser
4
U

[ ][  ]

wirtſch
meiſte.
mehmi
Ernſt
Bedin
Selb
hält
von d
Quad=
meind

noch 6
über
ſtaltun
Zeit
ung d
Freier
Satzes
wertie
hat ſi
dieſen
Eberf

Kaſp
Hüte
geſchl
Bewu
loſen

Mie
Wek
Ang
allen
mit
gont
die
San
wärt
Zun
bere


mae
teile
Her
lun
men

Palast-Lichtspiele

Nur noch heute!

Nachtstürme

Drama in 5 Akten mit
Lia Eibenschütz, Fritz Kampers

Am Sonntag, den 10. Auguſt 1924
Große Damen=Schönheits=Konkurrenz
mit Tanz=Zurnier
im Kurhaus Trautheim

Tom Sheldon, der Meisteriockey
Großer Sportfilm in 6 Akten mit (9908imd
Violet Hopson, Majorle Benson

Jene 3 Damen, die nach Aufruf um 12 Uhr die meiſten
Stimmzettel vorzeigen können, erhalten 3 Preiſe in
Form vonNaturalgaben im Werte von ca. 100 G.=M.
Eintrittskarten ſind zu haben im Vorverkauf Blumen=
haus
Müller, am Verkehrsbüro, und Zigarrengeſchäft
Hugo de Waal, Rheinſtraße. Die Preiſe ſind im
Blumenhaus Müller ausgeſtellt. Die verehrten Be=
ſucherkönnen
verſichertſein, daß ſie einen genußreichen
Abend verleben werden. t ..x Die Direktion.

1924

Marine=Verein
Darmftadt

Samstag, 9. Auguſt,
abends punkt 8 Uhr,
in ſämtlichen Räumen des
Mathildenhöbſaales

Feier des 25jährigen
Stſtungseſſet
wozu ergebenſt einladet. Der Vorſtand.

Restaurant Elisabethenstraße 2
BÜRGERNOF

Kommerſpielzeit
Brand Harpreoht
Abends 8 uhr (uestdlt
Abſchied
Franz Schneider.
Saniſceäleg.

10004

Mneen
Familie kehrt in aller=
nächſter
Zeit zurück u.
wäre geneigt, mir ei=
nige
Möbelſtücke ins
beſetzte Gebiet mitzu=
nehmen
gegen ent=
ſprech
, Vergütung.
Gefl. Angebote unter
G 106 an die Ge=
ſchäftsſtelle
. (s22591
EE

Bilanzſicherer
Buchhakter
empfiehlt ſich im Bei=
tragen
d. Büch. Gefl.
Angeb. unt. G 32 an
die Geſchſt. /*22329id

EErmrrmmmrrrrmmrrmrrrrmmrnnf
EGeorg v. Oinhaufens
Waldſchmidtſtr. 95 /( Frankfurt a. M. / Telephon H. 6311/12;

Damenräder
Herrenräder

K Herren=und
Dm Men
Regulgteure

und Wecker billig mit
Garantie. (82874
P. Grünkeld
Uhrmacher
Große Ochſengaſſe 30,
neb. d. Gold, Anker.

(Qualitätsmarken)
1 Jahr Garantie beſte
Ausführ. 4 100 Mk.
Erbacherſtraße 12
Ladenl, Geimg

Abteilung I
Segeltuche aller Art
* Wagendecken, Waggondecken.
Auch Leihanſtalt
* Zelie aller Art. (U.6186

Abteilung II
Laſt= u. Lieferautomobiles
neu u. gebraucht, 1, 2, 3 u. 5.5
Tonn. Tragkraft. Große Aus=
wahl
. Lagerbeſuch lohnend.

Gutes Klavier
aus Privathand zu
miet geſ. Ang. m. Pr.
u. G 111 Geſchſt. *

von Paris

Sittendrama 6 Akte
In der Hanptrolle:
Carlide Vogt

Irchie Csodan
der Wunderknabe in dem
6 aktigen Filmspiel
MyBoy

Macistes
Abenteue
2. Teil 5 Akte

Macistes Kampf geger
List und Verderben

In der Hauptrolle:
Maciste, der stärksl

Mann der Welt

Scheine des Todle

Sittendrama in 6 Akten m
BraMlay, Alfred Abeluen

Gestörte
Flitterwochen
3 Akte mit Le0 Peukel

Wäſche
nimmt noch an und
zwird abgeholt. Ang.
u. G 72 Geſchſt. (4md

Billige
a Motorräder
Wanderer 4 PS. Mk.
700 gut erhalten,
Cockerell, Sportmod,
Waſſerkühlung, neu
Mk. 1100 Opel1½
PS. Mk. 300., Elite
1 PS. Mk. 300.
Emora 134 PS., neu
Mk. 600.. 10015
J. Donges & Wieſt.

Gut bürgerliches Haus
Vorzüglicher Mittagtisch von 80 Pfg. an
Reichhaltige Abendkarte
Schattiger Garten
(9892a
Große und kleine Säle mit Klavier.

Paßbilder
für die Reiſe

Ko

in nur beſter Ausführung
Photographiſches Atelier
Cartharius
Ludwigsplatz 6 Telephon 1703

Burg Nordeck
(bei Gießen), in ſchönſter Lage
unmittelb. am Hochwald, nimmt
Gäſte nur guter Kreiſe auf
penſionspreis 6 Mk. (alles einbegriffen)
Jagdgelegenheit. (89194

Mataräde
adria ... 350
Hufo mit elektr. Licht
750 Mk. Alle Maſchin.
ſind fahrbeit, ſowie
einige gute gebr. Hrn.=
Räd. zu vk. (*2210000
Jgnaz Wagner
Kiesſtraße 34.

Unſer diesjähriger

Einmach=Efig

gar, haltb., nicht kanig
werdend, empfiehlt.
Ph. Heleine, (9628a
Wienerſtr.65. Tel. 1234

Grußet

Saiſon=Ausverkauf

PFlegt die Schuhe
nur mit
beste Oualitätsmarke.

dauert noch wenige Tage!

Wäſche und Stoffe

kaufen Siegeg,bequeme Teilzahlung nur bei

Alleiniger Hersteller
austar Schlenker
Mioder-Ramstadt.
Chemische
Erzeugnisse. (90032

MENER & STERN

Darmſtadt, Eaalbauſtr. 2-6. 88422

Ccch. Reich

emnpiehlen sich zuf
Ausführung aller Spezielarbeiten der
Färberei, Bleicherei, Appretur.
Gnonieche Renlgung
10012a) gegründet 1905
Fabrik:
Laden:
Fheinstr. 4
Pallaswiesenstr. /46
Tel. 1501
Tel. 472

Gäcke
neu u. gebr. ſind bill.
z. haben. A. Zwichler,
Schwanenſtraße 12.
Tel 1760. *29590do

Gebrauchte Wöbel
aller Art
AGSa
O Ernst-Ludwigstrasse 9
Hinterhaus
Verkauf von 2 bis 6 Uhr.

Graue Kopf= und Varthare!

färbt waſchecht und naturgetreu (5u=
Hennigſohn Saarfarbe Zulcg
ſehr leicht u. bequem zu handhaben. Un=
ſchädlich
! In allen Nuancen zu haben:
Apotheken, Drogerien, Parfümeriegeſchäfte.
Engros=Niederlage: Hans Knos, G.m.b. 6.

Herrenſohlen u. Fleck 4 Mk.
normale Größe
Damenſohlen u. Fleck 3 Mk.
Nur bei
Thalheimer & Söhne

Arheilgerſtraße 66. (7273e
Verarbeitung von prima Kernleder.

Korbmöbel=Zentrale
Grafenſtraße 26, I. Stock
(Neben der Stadtkaſſe)
Korbmöbel=Garnituren
Schilf, Peddigrohr und Weide.
Konkurrenzlos billig. (*22676
Freie Beſichtig. Teil=abl ung geſt

Wir bringen in allen Abteilungen beſonders
preiswerte Angebote zu weit reduzierten
Preiſen!

Außerdem gewähren wir auf alle regulären Waren.

9

O Extra=Rabatt

Continental,
beſte deutſche
Schreibmaſchine,
ſofort lieferbar.
Donges & Wieſt
Grafenſtr. 43. (65880a

* Wir bitten um Beachtung unſerer 5 Schaufenſter

Welze

auf Teilzahlung ge=
gen
kl. Raten. (*son
Roßdörferſtraße 75, I.

Veh
Paßbilder
Photogr. Werkſtätte
Schuchardſtr. 14, part.
Offen b. 9-7 Uhr. ſechg

von und nach Frank=
furt
u. ſonſtige Fuh=
ren
nimmt an. zng
Fritz Walther
Reckarſtraße 4
Telephon 2277.

Mine4
Maſchinenſchreibſtube
liefert ſana
nur Quglitätsarbeit
Rheinſtr. 8-Tel. 1223

Gebräder Anger

Darmſtadt

Ludwigſtr. 9/41
10014

Achtung!!
Intereſſenten für
Holzrolleaux und
Jalouſien
belieben Angebote
aufzugeben unter
G 134 an die Ge=
ſchäftsſtelle
(essets

Schreibmeſchinen=
arbeiten
werd, ſauber
und bill. angefertigt.
Ernſt Wagner,
Schulſtr. 10,M,ktesejar!

Wäſche z. Waſchen u.
Bügeln wird angen.
Näh. Geſchſt. (22681

Derjen. Herr, welch
auf Nr. B 99 unter
dem Namen E. Sch.
geantw. hat, wird um
nähere Auskunft ge=
bet
, da der Brief zu
ſpät abgeh. Angeb. u.
G 107 Geſchſt. (aae

unterrichtK

Ferien=
Repetitorium
geleit, v. prakt Juriſt.
F. Stud, u. ſ. w. der
Rechte, Schriftl. An=
fragen
u. B. 148 an
die Geſchſt. (421825dg

Engliſch. Unterricht
wird erteilt. Näheres
Geſchäftsſt. (*22587

Ital. Stunden
(linsua toseang)
zu nehmen geſ. (ezme
Angebote u. G 120
an die Geſchäftsſt.

Student (Gymnaſiaſt,
Rt
Nachhilfe.
Anfr. unter G 143 an
die Geſchſt. (22675

In garantiert lebendfriſcher Ware:
Bratſchellfiſch . . . . Pfd. 259
Seelachs im Schnitt Pfd. 359
Cabliau im Schnitt Pfd. 459 49
Schellſiſch i. Schnitt Pfd. 50 9
Goldbarſch ohne K. Pfd. 359
Nordſee=Schellfiſch, Rotzungen, Gee= P
hecht, Heilbutt, Rhein=Zander,
Blaufelchen
Aus meiner Rheinſiſcherei:
Lebende Aale, Kaxpfen, Hechte, fo
Schleien, Bärſche
imt
Rheinbackſiſch . . . . Pfd. 409
Neue Matſes= und holländ. Heringe

Täglich friſche Räucherwaren
367 Telephon 36T (t00g
Ur!
Dcm
Steppdechenzu 2.509

Ludwig Nöſinger
42 nur untere Elifabethenſiraße 42

wöchentl. Teilzahlung, Auswahlſendung
verbindlich und bereitwilligſt. Gefl. Ad=
unter
G118 an
eſchäftsſtelle, (24

Nicht

durch Angebote billiger Ramſchware,
der im Ausſchnitt, Gummiſohlen und
ſätze und ſonſtige Schuhbedarfzartikel
nur beſten Qualitäten kaufen Sie
billigſten im

Spezialgeſchäft sarlar
Alexanderſtraße 16.
Vertilgung von Ungeite
Wanzen, Käfer, Mäufe uſb. Rte
erledigt prompt und diskret unter Garat Mhlun

Tel. 461

Ibel8 Loß=

Zel.

Ke wrklichF auue orrehtalsche Sagrefe
(h eröhntesten Feinsckmecker entzictkend
2. 3.4.5 Ptennige
Muſzeeachetse.
kserderzwir aut Mmsch unbereckitet
Earrd portetrei. Die Kosten der Postkartd
Kächerk sich bezahlk. Jedentals ist der
MMnrMst Mttt
aiuertäsiger als der könendste Wortscknall
ſEberzeugen Sie sich ind Sie wahlen dar:

jahrt. 9.

Vertrauensw., ge=
ſchäftsgew
. Ehep ſucht
Filiale
zu übernehm., gl. w.
Br. Gefl. Angebote
unter G 115 an die
Geſchäftsſt. (*22624

vuese Igo1
Waſſerhöhe 3,85 m.
Luftwärme 192 C.
Waſſerwärme vorm.
7 Uhr 200 C.

Ständige
Ankaufsstelle
von Brillanten, Gold= u. Silber=
waren
, Perſerteppichen, Kunſt=
gegenſtänden
:: :: :: befindet ſich
Pädagogſtraße 2, Tel. 1202.

Anabenkleide
Neckarſtraße 18 pt.

Schneiderin
empf ſich im Anfertig.
u. Umänd. v Kleid, u.
Wäſche a. d. Hauſe.
Karlſtr 23, II. (28631

Aufgebot.

Die Commerz= und Privatbank, Aktien=
geſellſchaft
, Berlin W8, Behrenſtr. 46/48,
vertreten durch deren Vorſtand, die Herren
Bankdirektoren Guſtav Pilſter und Karl
Herter, haben, das Aufgebot auf Kraft=
loserklärung
des Mantels zu einer Aktie
der Odenwälder Hartſtein=Induſtrie über
1000 Mark Nr. 1691 beantragt. Der In=
haber
der Urlunde wird aufgefordert,
ſpäteſtens in dem auf
(9993
den 30. Juni 1925, vorm. 9 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht anbe=
raumten
Aufgebotstermine ſeine Rechte
anzumelden und die Urkunde vorzulegen,
widrigenfalls, die Kraftloserklärung der
Urkunde erfolgen wird.
Darmſtadt, den 30. Juli 1924.
Amtsgericht Darmſtadt I.

H
1. Firmenänderungen: Am 28 Jult 1
Darmſtädter Fiſchräucherei 10
Marfnieranſtalt. Enkirch & R1
Darmſtadt: Die offene Handelsge
ſchaft iſt aufgelöſt. Geſchäft ſamt Fi.

iſt auf den bisherigen Geſellſchafter K. 41
mann Ludwig Rühl in Darmſtadt als eiſt
zelkaufmann übergegangen: am 20.7h.
1924: a) Wilhelm Deuſter, Da f.
ſtadt: In das Geſchäft iſt ein Komm
ditiſt eingetreten. Die Kommanditge 5
ſchaft hat am 1. Januar 1924 begonr
b) Walkenhorſt & Co., Darmſtt
Die Geſelſchaft iſt aufgelöſt. Die Fi1
iſt erloſchen; 2) M. Herrmann F.
Darmſtadt: Die Prokura des Al 7
Roßkopf iſt erloſchen. 2. Erloſct
Firmen: E. Göbel, Darmſtadt,
25. Juli 1924, und Wilh. Bech, Da
ſtadt, am 30. Juli 1924.
Darmſtadt, den 4. Aug. 1924.
Amtsgericht Darmſtadt I.

Verſteigerung

nächſten Freitag, den 8. Aug., nachmittags
von 13 Uhr ab, Marienplatz, frühere
Dragonerkaſerne
(t0o1s
u. a.: 2 kompl. Betten, 1 ſehr gut. Bett
mit Ueberbett, 1 zweitür Nußb.= Kleider=
ſchrank
, 1 zweitür lack Kleiderſchr., 1 pol.
Waſchſchrank mit Marmor, 1 Nachttiſch,
2 Kommoden. 1 pol. hochf Spiegelſchrank,
1 Glasſchrank, 1 einf. Kanapee, 1 Plüſch=
ſofa
mit 2 Seſſeln, 1 pol. Pfeilerſchrank,
1 guter Velourteppich, 1 dito, 1 Näh=
maſchine
, 1 Kochkiſte, 20 Jagdmeſſer, eine
faſt neue Kücheneinrichtung in pitſch pine,
einige Hnndert Zigarren in 5oer Kiſtchen.
Den Vormittag von 10 Uhr ab Beſich=
tigung
und gleichzeitig freihändiger Ber=
kauf
zu billigſten Preiſen.
Darmſtadt. Hch. Hilsdorf
Waldſtraße 3 Amtsgerichtstaxator.

Am Freitag, den 8. Auguſt 11
nachm. 3 Uhr, werden
Bleichſtraße 41
(Reſtauration Rummel) zwangsweiſe K,
gen Barzahlung verſteigert:
1 Partie Herren=, Damen, K=
der
= und Arbeitsſchuhe, Ha
und Gummiſchuhe, Herren=1
Damenhemden, Strümpfe, Soc
und ſonſtige Wollwaren, 20
genſchirme ſowie Hausmobilien d1
alle Rubriken u. a. m.
Darmſtadt, den 7. Aug. 1924.

Kapp,
Stellvertreter d. Gerichtsvollzieh
Jungermann in Darmſtadt.

grofwangerschaf

Direktion: A Marienplatz
MRMOP OONARM tdebr, Harkl Darmstadt
Heute und weitere Tage täglich abends 8 Uhr: Gala-Parade-Programm mit 20 Sensationen!
Allabendlich Auftreten der hier bestens bekannten und beliebten Künstler-Familie LORSCH!
Die Plrektlon.
(10008)