Einzelnummer 10 Goldpfennige
3
u.
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1. Auguſf 2.18 Goldmark und 22 Pfennig
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Pöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 218
Donnerstag, den T. Auguſt 1924.
187. Jahrgang
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(1 Dollar — 4.20 Marſ. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streikt uſw erliſcht
ſede Verpſiſchtung auf Erfüllung der Anzeigene
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonio: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
Repko unter ſich. — Sonderberatungen über die unerledigten Punkte außerhalb der
iferenz. — Zwangloſe vertrauliche Ausſprache Streſemanns mit Herriot und Theunis.
dazu gegebenen Erläuterungen. Aber auch die Ausein=
1as Veilſſce Menorandun, anderſetzungen führten zu keinem Ergebnis und wurden
infolgedeſſen aufgehoben. Man hörte dann, daß in
fran=
zöſiſchen Kreiſen eine gewiſſe Nervoſität zu
Die weſentlichen Bedingungen.
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ondon, 6. Aug. Die Bemerkungen der deutſchen
gation zu den bisher getroffenen Vereinbarungen der Lon=
Konferenz wurden heute vormittag dem Generalſekretär der
Kon=
übergeben.
er diplomatiſche Berichterſtatter des Daily Telegraph” teilt mit,
Is deutſche Memorandum, an deſſen Entwurf bis in die
Morgen=
t2 a hinein gearbeitet wurde, heute vormittag um 10 Uhr dem Ge=
=kretär der Konferenz, Sir Maurice Hankey, überreicht wurde.
urde angenommen, daß die Bemerkungen der Deutſchen ſich
zu=
nſetzen würden
aus der Forderung beſchleunigter wirtſchaftlicher Räumung des
ebiets,
aus Einwänden gegen die Fortdauer der Sachlieferungen über
rtragszeitpunkte hinaus, desgleichen gegen das vorgeſehene
Ver=
das die neue Geſetzgebung notwendig mache,
aus Einwendungen gegen die Anweſenheit alliierter Eiſenbahner
1n Rheinbahnen und
aus dem Verlangen einer allgemeinen Amneſtie für alle Gefan=
und Verbannten aus dem beſetzten Gebiet mit Bürgſchaften gegen
Verfolgungen der Deutſchen. Ihre hauptſächlichſten Bemühungen
wi*: ſich auf die Erzielung einer baldigen militäriſchen Räumung
ihrgebiets konzentrieren, ſowie auf die Aufgabe des franzöſiſchen
un2 lgiſchen Gedankens der Durchſetzung des Eiſenbahnperſonals auf
der nken Rheinufer mit einer Anzahl alliierter Eiſenbahner. In
De3 land werde die militäriſche Räumung des Ruhrgebiets als eine
heß iche Bedingung und Folge des Dawesplanes angeſehen.
1 Paris, 6. Aug. (Priv.=Tel.) Wie berichtet, hat die
ſe Delegation heute vormittag 10 Uhr dem Generalſekretär
der onferenz eine Reihe von Bemerkungen zu den Beſchlüſſen
inferenz in Form eines Memorandums zugehen laſſen. In
uptſache befaßt ſich das Memorandum mit den Plänen der
Lommiſſionen über die wirtſchaftliche Räumung des Ruhr=
8 und Wiederherſtellung der fiskaliſchen und
wirtſchaft=
ſch Einheit des Reiches. Dieſer Teil beſteht aus den drei fol=
A.Artikeln: 1. der zeitlichen Aufeinanderfolge der von
bei=
eiten vorgeſehenen Maßnahmen, 2. Umfang und techniſche
hrung der Maßnahmen zur Räumung, 3.
Begnadigungs=
hmen.
1 Punkt 1 ſtellt die deutſche Regierung dabei den folgenden
ſ: Das Expertenkomitee beſtimmt die Tatſache, daß die
ührung des Dawes=Planes in demſelben Verhältnis vor
ſickhen müßte, in welchem die wirtſchaftliche, und fiskaliſche
ränität Deutſchlands erfüllt ſein wird. Hierdurch wird die
Frherſtellung der vollen Souveränität Deutſchlands zu einer
gung gemacht, die der Durchführung des Dawes=Planes
zugehen hat.
nter Abſatz 3 verlangen die deutſchen Vertreter, daß
ſämt=
m beſetzten Gebiet verurteilten Deutſchen ausnahmslos
digt werden. Die deutſche Regierung übernimmt indeſſen,
viſavas meldet, keineswegs die Verpflichtung, von
Vergel=
maßrahmen gegen Deutſche, die wegen ihrer Haltung zur
34er franzöſiſch=belgiſchen Beſetzung verurteilt wurden,
ab=
z9 n.
as deutſche Memorandum enthält nur wenig Bemerkens=
3 hinſichtlich der Beſchlüſſe der erſten Kommiſſion. Die
rkungen über die Beſchlüſſe der dritten Kommiſſion führen
daß das Reich keine direkten oder indirekten
Verpflich=
für die Ausführung der Sachlieferungen zu übernehmen
ſe.
chließlich iſt dem Memorandum ein kurzes Begleitſchreiben
ügt.
8 Begleitſchreiben zum deutſchen Memorandum.
ondon, 6. Aug. Die Bemerkungen der deutſchen
ition ſollen mit folgendem Anſchreiben des
Reichs=
lers an den Präſidenten der Konferenz verſehen geweſen
rr Präſident! Entſprechend der in der geſtrigen Sitzung
ge=
en Abrede beehre ich mich, Eurer Exzellenz die Bemerkungen
itſchen Delegation zu den bisherigen Beſchlüſſen der interalliierten
ſſionen zu überſenden. Die Kürze der zur Verfügung ſtehenden
aben es der deutſchen Delegation nicht ermöglicht, ſich über die
zeiten der interalliierten Beſchlüſſe und deren Tragweite ein
Urteil zu bilden. Ich bitte, die Bemerkungen der deutſchen
tion und insbeſondere ihre Formulierung unter dieſen
Geſichts=
betrachten zu wollen. Dabei nehme ich an, daß die noch erfor=
Klärung im Wege der gegenſeitigen Ausſprache herbeigeführt
Im übrigen geſtatte ich mir hervorzuhebend, daß die
vorliegen=
terallierten Beſchlüſſe nach Anſicht der deutſchen Delegation den
* Inkraftſetzung des Sachverſtändigenplanes zuſammenhängenden
komplex nicht erſchöpfen. Die deutſche Delegation muß
insbe=
entſcheidenden Wert darauf legen, die Frage der militäriſchen
ing der über den Vertrag hinaus beſetzten Gebiete zur Erörterung
en. Andererſeits hat der Herr Präſident der zweiten Kommiſſion
iem Begleitſchreiben zu den Beſchlüſſen dieſer Kommiſſion
er=
daß die franzöſiſchen und belgiſchen Heeresſachverſtändigen die
ung von etwa 5000 franzöſiſchen und belgiſchen
Eiſenbahnbedien=
auf beſtimmte Strecken des linksrheiniſchen Eiſenbahnnetzes ver=
Die deutſche Delegation iſt der Anſicht, daß dieſe Forderung
m Sachverſtändigenplan nicht zu vereinbaren iſt.
n Berliner amtlicher Stelle wird der Wortlaut
riefes nicht beſtätigt. Esliegt keine Meldung
Itlicher Stelle vor, wonach ein derartiges
Begleit=
en überreicht worden ſei.
Nervoſität bei den Franzoſen.
D. London, 6. Aug. Die heutige Sitzung unter
iligung der Deutſchen iſt ſchon kurz nach
* mittags beendet worden. Sie trug einen rein
len Charakter. Die deutſchen Gegenvorſchläge lagen den
rten noch nicht in der Ueberſetzung vor, weshalb keine
erung ſtattfinden konnte. Man beſchränkte ſich alſo auf
itgegennahme der Mitteilungen und der von den Deutſchen
ſpüren ſei, vor allem aber Mißbehagen über die
vor=
zeitige Veröffentlichung des Begleitſchreibens.
Infolgedeſſen iſt der Beſchluß gefaßt worden, ſolche
Veröffent=
lichungen zukünftig von einem gemeinſamen Beſchluß der
Kon=
ferenz abhängig zu machen.
Für heute abend 9 Uhr iſt eine zweite Konferenz=
Vollſitzung einberufen, bei welcher auf den materiellen
Inhalt der zur Erörterung ſtehenden Fragen eingegangen
wer=
den wird. Durch die Beratung des Arbeitsplanes
der weiteren Verhandlungen und die Organiſation der
Aus=
ſchüſſe und die techniſchen Arbeiten iſt der größte Teil der
Be=
ſprechungen in Anſpruch genommen. U. a. bereitet zum Beiſpiel
die Frage der zahlenmäßigen Vertretung der einzelnen
Dele=
gationen gewiſſe Schwierigkeiten. Beſonders auf deutſcher Seite
würde man gerne die Zuziehung des
Reichswirtſchafts=
miniſters Dr. Luther als Hauptdelegierten
wün=
ſchen, obwohl damit die Zahl der Hauptdelegienten auf 3,
gegen=
über einer Zahl von 2 bei den anderen Delegationen ſteigen
ſürde. Es iſt alſo nur eine Pauſe eingetreten. Man nimmt
an, daß die Erörterung der Ruhrfrage und der
da=
mit in Zuſammenhang ſtehenden Fragen aus dem Rahmer
der Konferenz ausgeſchieden werden wird, um
zwiſchen Deutſchen, Franzoſen und Belgiern weiter behandelt
zu werden. Dabei wird England, wie man annimmt, eine
Vermittlerrolle ſpielen, und auch der
amerika=
niſche Einfluß dürfte in gewiſſem Maße ausgleichend
wirkſam gemacht werden.
Die Sitzung der Sachverſtändigen.
SD. London, 6. Aug. Der heutigen Vollſitzung unter
Betei=
ligung der Deutſchen ging eine Sitzung der großen Sieben voraus,
welche auch noch nach dem Weggang der deutſchen Vertreter fortdauerte.
Die alliierten Miniſter blieben noch längere Zeit zuſammen. Die heute
abend einberufene Sitzung wird im Zimmer des Premierminiſters
Mac=
donald im Unterhaus ſtattfinden. Man erwartet, daß ſie ziemlich lange
dauern wird, ohne daß man indes glaubt, daß ſie beſondere Ergebniſſe
oder ſonſtige ſenfationelle Ereigniſſe zeitigen wird. —— Die heute
nach=
mittag zuſammengetretenen Ausſchüſſe der
Sachverſtändi=
gen, bei welchen auch deutſche Vertreter zugegen waren, beſchäftigten
ſich mit einer genauen Katalogiſierung des Inhalts der deutſchen
Gegen=
vorſchläge nach verſchiedenen Geſichtspunkten, und zwar nach
finanziell=
ökonomiſchen einerſeits und politiſchen andererſeits. Ferner wurde die
Frage der Zuweiſung der verſchiedenen Punkte an die einzelnen
Mit=
glieder der Konferenz verhandelt. Beſondere Fragen wurden von
vornherein dem Rat der Vierzehn zur Beratung überwieſen. Es
han=
delt ſich hierbei grundſätzlich um politiſche Fragen. Die Frage der
mili=
täriſchen Ruämung, ſowie einige andere Punkte werden von dem Rat
der Vierzehn nicht in ſeiner Eigenſchaft als Organ der Konferenz
be=
raten werden, ſondern die an dieſen Beratungen beteiligten
Hauptdele=
gierten werden ſich lediglich in ihrer Eigenſchaft als miniſterielle
Ver=
treter ihrer Länder mit der Räumungsfrage beſchäftigen. Auf engliſcher
Seite legt man beſonderen Wert auf dieſe feine Unterſcheidung. Alle
zuſtändigen Stellen auf engliſcher Seite bewahren die größte
Zurückhaltung in der öffentlichen Verhandlung aller
Konferenz=
fragen unter dem Hinweis, daß die meiſten zur Verhandlung ſtehenden
Fragen noch nicht ſpruchreif ſeien. Man befürchtet, daß eine zu frühe
Veröffentlichung von Verhandlungseinze lheiten einen Nachteil für die
Konferenzverhandlungen haben könnte. — Das juriſtiſche Komitee hat
ſeine Beratungen in der Formulierung des Ergebniſſes der
interalliier=
ten Konferenz nach folgenden Punkten beendet:
1. Fragen, welche die Alliierten und Deutſchland, 2. Fragen, welche
die Reparationskommiſſion und Deutſchland, und 3. Fragen, welche die
Alliierten untereinander betreffen.
Nebenverhandlungen in London.
Berlin, 6. Aug. Aus London wird gemeldet, daß die in
dem Begleitſchreiben zu dem deutſchen
Memoran=
dum angeſchnittenen politiſchen Probleme
wahrſchein=
lich nicht auf der eigentlichen Konferenz erörtert werden,
ſondern in Verhandlungen, die neben der
Kon=
ferenz herlaufen.
Nach dem Londoner Sonderberichterſtatter des „
Intran=
ſigeant” haben heute vormittag Beſprechungen zwiſchen
Streſemann, Theunis und Herriot ſtattgefunden.
Die von der Konferenz nicht behandelten Fragen, wie die
militäriſche Räumung der beſetzten Gebiete, ſoweit die
Beſetzung über das Rheinlandabkommen hinausgeht, und die
Zurückbehaltung alliierter Eiſenbahner werden
einer eigens hierfür eingeſetzten Organiſation der
gro=
ßen Vierzehn überwieſen, der je zwei Vertreter einer
jeden Macht angehören. Die Organiſation iſt nicht als
zur Konferenz gehörig, ſondern als außerhalb der
Kon=
ferenz ſtehend zu betrackſten.
Zuſammenſtoß beider Veratung derKontrollmaßnahmen
SD. London, 6. Aug. Zu ſcharfen Auseinanderſetzungen
iſt es nach dem Berichtenſtatter des „Daily Telegraph” in dem
deutſch=alliierten Ausſchuß gekommen, der die
Kontrollmaßnah=
men des Dawes=Berichtes auszuarbeiten hat und der um 3 Uhr
zuſammentrat. Die Franzoſen ſtellten plötzlich die Forderung
auf, daß die etwaige Kontrolle über andere als in dem
Sach=
verſtändigenplan angegebene Einnahmequellen auch dann
auf=
recht erhalten werden ſolle, wenn die nötigen Jahreszahlungen
gedeckt ſeien. Die Engländer und Amerikaner hätten den
Fran=
zoſen erwidert, daß eine ſolche Forderung nicht nur
unverſtänd=
lich ſei, ſondern auch dem Dawes=Bericht widerſpreche. Die
Deutſchen hätten mit einer gewiſſen Schärfe die franzöſiſche
Forderung abgelehnt.
Die Schwierigkeitenin London
Drahtbericht unſeres Sonderkorreſpondenten.
London, 6. Aug. Macdonald, bemüht, das Tempo der
Konferenz zu forzieren; iſt bei dem erſten Verſuch geſcheitert.
Die Konferenz, die am Mittwoch morgen mit der ſachlichen
Arbeit beginnen ſollte, iſt abgebrochen worden, da die Alliierten
zum Teil noch keine Gelegenheit gehabt haben, das deutſche
Memorandum zu prüfen. Eine Aufgabe, die bei den
verwickel=
ten rechtlichen Fragen an ſich ſchon nicht ohne Schwierigkeiten
iſt. Als einziges Ergebnis blieb eine leiſe Verſtimmung der
Franzoſen, die hätte vermieden werden können, wenn man
ihnen Gelegenheit gegeben hätte, in aller Ruhe das Schriftſtück
unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit zu ſtudieren. Herriot ſtand
offenbar unter dem Eindruck, daß Deutſchland den Verſuch
machen wollte, die geſamten Themata, die nun ſchon ſeit Wochen
von der Konferenz behandelt worden ſind, in derſelben Breite
noch einmal zu erörtern. Er mußte ſich erſt von Macdonald,
dem ſeine Sachverſtändigen eine Ueberſicht über die deutſchen
Einwendungen ausgearbeitet hatten, davon überzeugen laſſen,
daß dieſes keineswegs beabſichtigt ſei. Herriot wurde ferner
darauf hingewieſen, daß ſich die deutſchen Gegenvorſchläge
viel=
mehr auf beſondere Punkte beſchränken, über die nach engliſcher
Auffafſung eine Verſtändigung möglich ſei.
Die Randbemerkungen, die von der deutſchen Delegation
der Konferenz unterbreitet worden ſind, ſind keineswegs ſo
geſtellt, daß ſie für die Franzoſen unannehmbar wären. Im
Gegenteil, ſie laufen im weſentlichen darauf hinaus,
Unklar=
heiten zu beſeitigen und in prinzipiell wichtigen Fragen eine
Klärung zuquuſten der Deutſchen herbeizuführen. Schließlich
iſt es auch nicht zuviel verlangt, wenn Deutſchland ſich nicht das
Fell über die Ohren ziehen laſſen will und infolgedeſſen eine
Definierung des Begriffes der „abſichtlichen Verfehlung”
for=
dert. Es will in bezug auf die Sachlieferungen Sicherheiten
dafür haben, daß Deutſchland nicht zu einem Warenhaus wird,
in dem ſich Frankreich nach Belieben zum Selbſtkoſtenpreis
ein=
decken kann. Endlich ſoll, ſoweit das Ueberweiſungskomitee in
Frage kommt, das Recht des Treuhänders zum Ankauf deutſcher
Häuſer und deutſcher Induſtrievermögen genau begrenzt werden.
Es wird alſo den Sachverſtändigen, die am Mittwoch tagen,
verhältnismäßig nicht ſchwer fallen, das Techniſche von dem
Politiſchen zu trennen und dadurch die nächſte Arbeitsſitzung
genügend vorzubereiten. Aber auch Herriot hat wohl durch
das Begleitſchreiben der deutſchen Delegation erkennen müſſen,
daß die Durchführung des Dawes=Gutachtens von einer
vor=
herigen Abmachung über die militäriſche und wirtſchaftliche
Räu=
mung abhängig iſt. Er weiß ja nicht erſt ſeit heute, daß die
deutſche Regierung ihre Unterſchrift erſt dann unter das
Proto=
koll ſetzen kann, wenn darüber kein Zweifel mehr beſteht. Es
wird ihm deshalb nicht unwillkommen ſein, daß bereits
Bemü=
hungen eingeleitet wurden, um ihm in zwangloſer vertraulicher
Ausſprache mit dem deutſchen Außenminiſter Dr. Streſemann
die Bedenken und die Wünſche darzulegen, die er mit der
Räu=
mung verbindet.
* Das deutſche Begleitſchreiben.
Die Veröffentlichung des deutſchen Memorandums hat in
Konferenzkreiſen, vornehmlich in franzöſiſchen, zu einer gewiſſen
Verſtimmung geführt, die ſicherlich noch heute in der Pariſer
Preſſe zu Quertreibereien führen wird. Dieſe Preſſe wird das
Schreiben als Signal zu einem heftigen Feldzug benutzen, da die
deutſche Delegation in ihm keine Zweifel darüber gelaſſen hat,
daß ſie auch die Frage der militäriſchen Räumung der über den
Verſailler Vertrag hinaus beſetzten Gebiete zur Erörterung zu
ſtellen gedenkt. Es wurde in London ſofort eine
Verein=
barung getroffen, in der ſich auch die Deutſchen
ver=
pflichtet haben, von vorzeitigen
Veröffentlichun=
gen abzuſehen. Falſch wäre es jedoch, zu behaupten, mit
dieſem Schreiben hätte die deutſche Delegation einen Vorſtoß
gegen die unter den Alliierten zuſtande gekommene Vereinbarung
über die Nichterörterung dieſes Problems auf der Konferenz
ſelbſt vornehmen wollen. Die ganze Aufmachung der
Beant=
wortung der engliſchen Denkſchrift über die bisherigen Beſchlüſſe
der Konferenz läßt klar erkennen, daß der deutſchen Delegation
nichts ferner liegt, als ein Mißbehagen hervorzurufen, mit dem
nun heute die Franzoſen ſchon bei der Hand ſind. Sie hat das
Memorandum Punkt für Punkt fertiggeſtellt, entſprechend den
ihr mitgeteilten Abmachungen. Sie hat ganz beſonders in einem
Begleitſchreiben Bemerkungen über Fragen gemacht, die über
der Konferenz ſchweben und auf die man ſchließlich doch zu
ſprechen kommen muß.
Das Schreiben, des Reichskanzlers läßt in
keinem Teile eine Ablehnung, über dieſe Fragen in
einer beſonderen Konferenz zu ſprechen, erkennen. Daß
be=
reits eine belgiſch=franzöſiſch=deutſche Ausſprache
über die militäriſche Räumung des Ruhrgebietes
ein=
geſetzt hat, iſt uns nach den aus London zugegangenen
Infor=
mationen gewiß. Ob es gelingen wird, hier zu einer Einigung
zu kommen, ſodaß die Räumungsfragen auf der Londoner
Kon=
ferenz ſelbſt nicht mehr angeſchnitten zu werden brauchen, muß
abgewartet werden. Sicherlich wird aber Frankreich allerlei
Winkelzüge machen, um ein den franzöſiſchen Wünſchen
ent=
ſprechendes Ergebnis, zu erzielen. Vielleicht wird der hier vor
ſeiner Vereinbarung ſtehende deutſch=franzöſiſche
Han=
delsvertrag keine geringe Rolle ſpielen, da Frankreich doch
damit rechnen muß, daß die bisherigen Beſchlüſſe über die
Sach=
lieferungen, die beinahe die Fortſetzung des alten, mit allen nur
erdenklichen einſeitigen Meiſtbegünſtigungsklauſeln verſehenen
deutſch=franzöſiſchen Handelsvertrages bedeutet, am deutſchen
Widerſtand ſcheitern werden. Welche Wege Macdonald
als Vermittler in der Räumungsfrage einſchlagen
wird, läßt ſich vielleicht aus ſeiner Unterhausrede entnehmen,
in der er den Verſuch machte, entgegen früheren Erklärungen
die Tür für eine Verbindung der Kölner Zone mit
der Ruhrräumung nicht ganz zuzuſchlagen. Anlaß hierzu
hat ihm zweifellos die Herriot in Ausſicht geſtellte.
Bereit=
willigkeit, die Kölner Beſatzungsfriſt zu verlängern, gegeben.
Das bedeutet aber nicht etwa ein Entgegenkommen in
fran=
zöſiſchem Sinne, ſicher aber doch eine Ueberſchreitung
der Friſt um mindeſtens 6 Monate. Damit wird
und kann ſich die deutſche Regierung nicht
ein=
verſtanden erklären. Sie wird ſich ſtets vor Augen halten
müſſen, daß das deutſche Volk nicht nur poſitive Arbeit in
wirt=
ſchaftlicher, ſondern auch in nationgler Hinſicht von ihr verlangt.
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Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 7. Auguſt 1924.
Nummer 218.
Die Deutſchen in London.
Die franzöſiſche Preſſe für Ruhrräumung
gegen wirtſchaftliche Vergünſtigungen.
Paris, 6. Aug. (Europapreß.) Die Preſſe hütet ſich
noch, über die deutſche Delegation lange Kommentare zu
ver=
öffentlichen. Sie erkennt den korrekten Ton an, in dem die
geſtrigen Anſprachen gehalten wurden, möchte aber noch den
weiteren Verlauf der Konferenz abwarten, um ſich endgültig zu
äußern.
Barthou meint, daß die Deutſchen jetzt ebenſo biel
Ver=
antwortlichkeitsgefühl an den Tag legten wie die Alliierten.
Das „Fournal des Débats” beſchäftigt ſich
ange=
legentlichſt mit der militäriſchen Räumung der Ruhr und ſtellt
feſt, daß dieſe Frage den alliierten Panzer darſtelle. Es ſei
bedauerlich, daß Lloyd George in ſeiner geſtrigen
Unterhaus=
rede den Deutſchen gewiſſermaßen die Argumente für die
mili=
täriſche Räumung der Ruhr vorweg genommen habe. Die
Rede von Lloyd Georges bedeute durch ihren
Ton einen wahren Skandal und eine Grobheit.
Frankreich lehne die Räumung im Austauſch
gegen einen Handelsvertrag nicht ab. Dieſer
Ver=
trag müßte aber unterzeichnet ſein, bevor die Räumung
voll=
zogen werde.
Die „Information” ſchreibt, die Londoner Atmoſphäre
mache es den Deutſchen möglich, auf direktem Wege zu einem
Kompromiß mit der belgiſchen und der
franzö=
ſiſchen Delegation zu gelangen. Es verlaute, daß
Reichskanzler Marx als Gegenleiſtung für eine
raſchere Räumung des Ruhrgebietes
wirt=
ſchaftliche Vergünſtigungen im Rahmen des
künftigen deutſch=franzöſiſchen
Handelsver=
trages vorſchlagen werde! Die deutſche Delegation
be=
ſitze alſo einen ſtarken Trumpf. Da es ſich jedoch um
unmittel=
bare Abmachungen handle, ſei es vielleicht vorzuziehen, wenn
derartige Verhandlungen, die vielleicht Wochen erforderten,
zur=
zeit in London in erſchöpfender Weiſe geführt würden.
„Oeuvre” bringt zum Ausdruck, daß Frankreich gegen
gewiſſe Entſchädigungen bereit ſei, über die Frage der
militä=
riſchen Räumung der Ruhr mit der deutſchen Delegation zu
verhandeln.
„Idurnee Induſtrielle” ſchreibt, die Frage der
Ruhr=
räumung bilde das Hauptmotiv der ganzen Streſemannſchen
Politik. An der Art und Weiſe, wie Herriot dieſe Ruhrräumung
zugunſten Frankreichs löſe, werde ſein ganzes Werk in London
beurteilt werden.
Pertinax weiſt im „Echo de Paris” beſonders auf
den Satz hin: „Deutſchland ſieht den Sachverſtändigenbericht als
Verhandlungsbaſis an.” Mit anderen Worten, Deutſchland
ſehe in dem Sachverſtändigenbericht den Ausgangspunkt für
einen Vertrag. Es müſſe betont werden, wie ſehr dieſe
Erklä=
rung von der Formel des franzöſiſchen Wortführers abweiche.
Dazu komme noch, daß Herriot nicht nur den
Sachverſtändigen=
bericht angenommen habe, ſondern daß er darüber hinaus die
für Frankreich ungünſtige Interpretation habe gelten laſſen.
Frankreich müſſe ſie, wie ihm geſagt worden ſei, en bloo
an=
nehmen. Deutſchland dagegen habe jetzt Freiheit zum Handeln
und zum Feilſchen.
Günſtige Aufnahme der Kanzlerrede in London
London, 6. Aug. Die Londoner Preſſe
beur=
teilt die geſtrige Rede des Kanzlers ſehr günſtig.
„Times” bezeichnen die Rede als unwiderrufliche Beſtätigung
der Abſicht der deutſchen Regierung, die Bedingungen des
Da=
wes=Planes auszuführen, ſobald die gegenſeitigen Abmachungen
zum Abſchluß gebracht ſeien. Die Rede ſei ausgezeichnet geweſen
durch großen Takt.
Auch „Daily Chroniele” ſagt, die Rede von Marx
hätte einen ausgezeichneten Eindruck auf die
Konferenzteilneh=
mer gemacht.
Die „Morning Poſt” ſagt, der Geiſt der deutſchen
Dele=
gation ſei der einer friedlichen Uebereinſtimmung und einer
ſtrengen Fairheit des Verhaltens.
Der „Daily Telegraph” ſchreibt, es müſſe anerkannt
werden, daß der verſöhnliche Ton, den der Reichskanzler Marx
in ſeiner Rede angeſchlagen hat, einen ausgezeichneten Eindruck
unter den Alliiertem hekvorrief.
Ende der Konferenz am Samstag?
U. Paris, 7. Aug. Der allgemeine Eindruck in
Lon=
doner Konferenzkreiſen iſt zuverſichtlich. In amerikaniſchen und
engliſchen Finanzkreiſen herrſchte geſtern abend gehobene
Stim=
mung. Direkte Verhandlungen zwiſchen Herriot und Theunis
einerſeits und Dr. Marx und Dr. Streſemann andererſeits
haben, wie ausdrücklich feſtgeſtellt wird, noch nicht begonnen,
doch rechnet man beſtimmt damit, daß ſie heute oder morgen
einſetzen. Im allgemeinen gibt man der Erwartung Ausdruck,
daß die Konferenz am Samstag beendet ſein könne.
Zu Fr. Aug. Wolfs 100. Todestag — 8. Auguſt.
Vom Tage.
Die auf den Stichtag des 5. Auguſt feſtgeſtellte
Großhandels=
inderziffer iſt gegenüber dem Stand vom 29. Juli mit 118,5 um
1 Prozent auf 1197 geſtiegen.
Die pberſchleſiſchen Reichstagsnachwahlen finden
am 21. September ſtatt.
In dem Gebäude der Ententekommiſſion in
Stutt=
gart ſind in der Nacht zum Dienstag mehrere Fenſterſcheiben
eingeworfen worden. Die Täter wurden ermittelt.
Der Berliner amerikaniſche Botſchafter Hougthon iſt nach
London abgereiſt.
Reichsbankpräſident Dr. Schacht iſt am Mittwoch vormittag in
London eingetroffen. Er hatte ſofort eine längere
Unter=
redung mit dem Außenminiſter Dr. Streſemann.
Die britiſche Regierung hat, die deutſchen.
Dele=
gierten eingeladen, die Ausſtellung in Wembley zu
be=
ſuchen.
Der deutſche Botſchafter in Moskau Graf Brockdorff=
Ranzau hat ſich zum Beſuche der deutſchen Kolonie nach Petersburg
begebeu.
Die Erinnerungsfeier für die Kriegsopfer iſt von
der deutſchen Kolonie in Konſtantinopel durch einen
Trauer=
gottesdienſt auf dem Ehrenfriedhof in Therapia begangen worden.
Kemal Eddin Paſcha iſt zum diplomatiſchen Vertreter in Berlin
ernannt worden.
Der Schüler Karl Betzſiegel aus Rüdesheim wurde von dem
Wies=
badener Kriegsgericht wegen Verbreitung einer Schrift
verbote=
nen Inhalts zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt.
In Worms wurde kürzlich der Unteroffizier der
Reichs=
wehr Panl Arno Freyer angehalten. Er erklärte, gegen die
Beſatzung habe er nichts im Schilde geführt; im
Gegen=
teil, er habe in Mainz, Ludwigshaben und Worms ſich
Kriminal=
beamten ber Beſatzungsbehörden für Spionagedienſte
angeboten. Das Gericht erkannte gegen ihn auf eine
Gefängnis=
ſtrafe von 1 Monat.
Havas berichtet aus Belgrad, daß die beiden entflohenen
ehemaligen Miniſter des Kabinetts Stambulinski beabſichtigen,
ſich nach Dalmntien zu begeben.
Havas beriehtet aus Konſtantinopel, der Vertreter der
Ver=
einigten Staaten, Admiral Briſtel, iſt zur Regelung der ſchwebenden
türkiſch=amerikaniſchen Fragen nach Angora gereiſt.
Der polniſche Außenminiſter hat bei dem Vertreter der
Sow=
jetunion in Warſchau ennergiſche Schritte zur ſofortigen
Freilaſſung der i Leningrad verhafteten Mitglieder der polniſchen
Delegation Profeſſor Sochgniewiee und Staniflawfki
unternommen.
In Lauſanne wurde die vierte Konferenz der
inter=
nationalen Union zur Bekämpfung der Tuberkuloſe
eröffnet.
Der öſterreichiſche Geſandte wird dieſer Tage nach
An=
gora abreiſen, um dem Austauſch der
Ratifikations=
urkunden für den Freundſchaftsvertrag zwiſchen Oeſterreich und der
Türkei beizuwohmnen.
Nach einer Meldung aus Mexiko hat der Gouverneur des
Staates Puebla im Zuſammenhang mit der Ermordung der Frau
Evans 60 Verhaftungen vornehmen laſſen. Einige von
ihnen wurden bereits erſchoſſen, andere wurden lediglich
überführt, erklärt zu haben, ſie würden die Ausländerin töten, wenn
ſie nicht bald ihr Gelzöft verlaſſe.
Miniſter Söfle über die Konferenz
Politiſche Forderungen.
Berlin, 6. Aug. Heute nachmittag um 5 Uhr fand
vom Reichslandbund veranſtalteter Empfang von etwa 80 Ay
rikaneen, Profeſſoren und Paſtoren, im Prinz Albrecht=
Pal=
ſtatt. U. a. ſprach auch Reichsminiſter für die beſe
ten Gebiete, Höfle. Er kam zunächſt auf die Frage d
Ruhrgebietes zu ſprechen und mußte feſtſtellen, daß das Au
land aug) heute noch die Fragen des Ruhrgebietes nicht ger
gend würdige. Selbſt amtliche engliſche Stellen wüßten ja o
ziell noch liichts von dieſer Ruhrbeſetzung, die ſeit einundeinh=
Jahren auf Deutſchland laſte. Wir müſſen auf der Londor
Konferenz unter allen Umſtänden eine ſofortige Räumur
verlangen und wir müſſen darauf beſtehen, daß die Friſt
des Verfailler Vertrages in ihrer Laufzeit a
erkannt werden, ſowie daß im Januar nächſten Jahres
der Räumung auch der altbeſetzten Gebiete
gonnen wird. Heute noch ſind mehr als die vom Verſailler V
trag zugelaſſener 70 000 Mann Truppen in den beſetzten
bieten. Schule und Wohnräume ſind beſchlagnahmt. Das gar
kulturelle und wirtſchaftliche Leben leidet ſchwer. Wir müf
hier an unſeren Forderungen feſthalten. Die Verhandlungen
London werden autßerordentlich ſchwer ſein. Wir hoffen ab
daß das Ergebnis der Londoner Konferenz ſo ſein wird, das
es anzunehmen berniögen.
Dem Reichsminiſter antwortete Miſter Eddy, der ſagte,
Amerika liege es nicht, daß Freiheit, Gerechtigkeit und Brüd
lichkeit in der Welt naeh der Periode des Krieges noch nicht e
gezogen wären. Weil Wilſon aber als Amerikaner die 14 Pun
verſprach, ohne ſie zu halten, habe Amerika einen groß
Teil der Schuld an dem heutigen Zuſtande.
iſt Amerika moraliſch verpflichtet, dieſe Punk
die damals nicht ausgeführt werden konnten, zu verwir
lichen.
Scharfe Auseinanderſetzungen in der Rept
Berlin, 6. Aug. Nach einer Meldung aus London iſt
in der Reparationskommiſſion zu heftigen Auseinand
fetzungen gekommen. Die Mehrzahl der juriſtiſchen Sacht
ſtändigen warnte die Reparationskommiſſion davor, daß
Fragen, die zwiſchen der Reparationskommiſſion und den De
Die Anleiheausſichten.
Einleitung von Qollarkrediten für deutſche Induſtrien.
New York, 6. Aug. (Funkſpruch.) Zahlreiche Bankiers
äußerten die Anſicht, die Auflegung der Hälfte der im Dawes=
Plan vorgeſehenen Anleihe hierzulande bedeute nur die
Ein=
leitung des amerikaniſchen Programms für die finanzielle
Unterſtützung Deutſchlands. Das Inkrafttreten des
Dawes=
deutſche Geſchäftswelt zeitigen. Einzelne Banken leiteten be= Muſſolini in letzter Stunde den Wortlaut der Tage
reits Dollarkredite für verſchiedene deutſche ſordnung Marchi etwas gemildert, offenbar infolge der h
Induſtrien ein, ähnlich dem kürzlichen 4=Millionen=Kredit tigen Kritik ſeiner unverſöhnlichen Haltung in der Preſſe.
für die Zuckerinduſtrie.
die Ausgabe der Anleihe in die Hand nehmen werde. In dieſem Stärkung der Staatsverfaſſung.
um 25 Punkte geſtiegen.
ſchen verhandelt werden ſollen, außerhalb der juriſtiſchen Be
teilung liegen ſollen. Darauf trat die Reparationskommiſſ
gegen Mittag zuſammen, und die Meinungen platzt
ſcharf aufeinander. Der Standpunkt der
riſten der Reparationskommiſſion geht dahin, daß die
Re=
rationskommiſſion nur den Teil behandeln könne, der ſich
dem Verſailler Vertrag befaßt ſowie nur die Punkte des Daw
Gutachtens, die außerhalb des Verſailler Vertrages liegen.
Die Reparationskommiſſion hat heute vormit 118
am Sitz der franzöſiſchen Delegation in London in einer off
ziöſen Sitzung den Stand der Konferenzverhandlungen z
Kenntnis genommen. Sie tritt morgen wiederum zufſamm
und wird vielleicht dann beſchließen, die deutſchen Delegiert
offiziell zu hören.
Die Reſolution des faſziſtiſchen Nationalrat=
Rom, 6. Aug. (Europapreß.) Nach mehreren Tagen u
Planes werde weitere Kredite und Anleihen für die perſöhnlicher Reden im Nationalrat der faſziſtiſchen Partei I
einmütig angenommene Tagesordnung lautet: Der National.
der faſziſtiſchen Partei nimmt mit Stolz von der untremnbai
Einheit und Feſtigkeit der Partei Kenntnis und betont die N
Das amerikaniſche Shndikat für die deutſche Anleihe, wendigkeit, die Nevolution vom Oktober 1922 weiter zu e
New York, 6. Aug. (Europapreß.) Das „Wallſtreet wickeln, durch die Aufnahme neuer Kräfte des italieniſchen V
Journal” ſchreibt über die deutſche Anleihe, daß der Erfolg kes in den erſchöpften demokratiſch=liberalen Staat, in dem du
dieſer Anleihe in der Hauptſache von der Höhe des Zinsfußes weitgreifende Neuordnungen der jetzigen Geſetzgebung und V
abhängen werde, doch dürften 7 Prozent genügen, um die Geld= faſſung jene Einrichtungen verwirklicht werden, welche die Kru
leiher zu intereſſieren. Schon jetzt ſeien Beſtrebungen im Gange, in kluger Vorausſicht bei der Eröffnung der letzten Legislat
um ein Syndikat zu gründen, das in den Vereinigten Staaten periode als unerläßlich angekündigt hat, zur Ergänzung 1
Syndikat werden folgende Großbanken vertreten ſein: Morgan, Rom, 6. Aug. (Europapreß.) Gegenüber der Tagesordnt
Kühn, Loeb, Firſt, Nationalbank, National Citybank, Bankers des Nationalrates der Faſziſten für den Ausbau der Revolut
Truſt, Kidder, Pealody u. Companie, Harry Forbes u. Comp., im Staate betonen die liberalen Blätter, die Verfaſſung du
Higginſon. An der New Yorker Börſe bekundet man gegen= nicht angetaſtet werden. Das „Giornale d’Italiano” ſchreibt,
wärtig großes Intereſſe für alle deutſchen Aktienpapiere, ſo zum Folgen eines ſolchen Abenteuers wären unberechenbar. Alle A
Beiſpiel ſei die 3½prozentige Preußenrente ſeit einigen Tagen faſſungsparteien würden ſich dem widerſetzen und bis zum äuf
ſten für die Verteidigung der Verfaſſung kämpfen.
Der Schöpfer der klaſſiſchen Philologie
Den „Fürſten der Philologen” haben ſeine Zeitgenoſſen Fr.
Aug. Wolf genannt, den genialen Freund Goethes und W. von
Humboldts, der am 8. Auguſt 184, fern von der Heimat, auf
einer Reiſe nach Nizza in Marſeille ſtarb und auf dem dortigen
Friedhof beſtattet liegt. Der frühreife Wunderknabe der nach
raſchem Durcheilen des Gymnaſiums der erſte Studioſus
Philo=
logige Deutſchlands und der Welt überhaupt wurde und dann
ſpäter der klaſſiſchen Philologie ihre ſelbſtändige Stellung unter
den Wiſſenſchafte neroberte, war nicht nur ein großer Lehrer und
Gelehrter, ſondern er iſt uns mehr als einer der großen
För=
derer der Kultur, der neuen fruchtbaren Samen in den Boden
der Geiſtesgeſchichte ſenkte. Es iſt ja kein Zufall, daß die klaſſiſche
Philologie, die Kunde von dem Weſen und Wert des
Alter=
tums, ihre Schwingen entfaltete zuſammen mit dem Aufflug
unſerer klaſſiſchen Dichtung, und dieſe Verſenkung in die
Schön=
heitswelt des Helenentums iſt dunch keinen mehr gefördert wor=
den, als durch dieſen Philologen, der über dem Wort nie den
Sinn, über dem Buch nicht das Leben vergaß. Wilhelm von
Humboldt bekannte ſich ſtets dankbar als ſeinen Schüler, und
wenn er die deutſche Wiſſenſchaft auf die einſame Höhe der
tiefſten Erkenntnis führte, ſo war ihm durch Wolf der Blick
für die geheimſten Zuſammenhänge der Natur geöffnet worden.
Aber auch Goethe bekannte, daß „einen Tag mit dieſem Manne
zuzubringen, ein ganzes Jahr gründlicher Belehrung eintrage‟,
und er feierte den Verfaſſer der berühmten „Prologomena ad
Homerum” als den Befruchter der Zeitdichtung, „der, endlich
vom Namen Homeros uns befreiend, uns auch ruft in die
vollere Bahn‟. Der Briefwechſel zwiſchen Goethe und Wolf
iſt das koſtbare Zeugnis der ſchönſten Belebung dichteriſcher
Arbeit durch wiſſenſchaftliche Forſchung: Goethe iſt nicht nur
durch die Kenntniſſe des Altertums, die ihm der „Heros der
deutſchen Philologen” eröffnete, dazu ermutigt worden, uns
„Hermann und Dorothea” und das großartige Wortkunſtwerk
der „Achilleis” zu ſchenken, ſondern er iſt durch ihn in der
ganzen Richtung ſeines klaſſiziſtiſchen Schaffens beſtärkt worden.
Wolf hat ſein Beſtes als Lehrer während ſeiner 23jährigen
Profeſſur in Halle geleiſtet. Er wurde der unumſtrittene Meiſter,
deſſen Schüler dann im 19. Jahrhundert die Philologie ſo
groß=
artig ausbildeten. Goethe, der 1805 ſeinen Vorleſungen hinter
einer Taxetentür zuhörte, fand darin „eine aus der Fülle der
Kenytnis hervortretende freie Ueberlieferung, aus gründlichſtem
Wiſſen mit Freiheit, Geiſt und Geſchmack ſich über die Zuhörer
verbreitende Mitteilung”. Die Wirkung als Schriftſteller lag
dem geiſtvoll=nervöſen, mit dem Rieſenſtoff innerlich ringenden
Manne weniger, und ſo iſt denn auch ſeine berühmteſte Schrift,
in der er die homeriſchen Gedichte für die Lieder verſchiedener
Rhapſoden erklärte, nur eine Gelegenheitsſchrift geweſen. Seine
Anſchauung, daß die ſo unſterblichen Werke nicht von einem
Dichter verfaßt ſein könnten, fand bereits damals bei den
Dich=
tern, zuletzt auch bei Goethe, Ablehnung, wurde aber von der
Wiſſenſchaft als Dogma anerkanint. Heute iſt der alte Homer
wieder in ſeine Rechte als ſchöpferiſches Genie eingeſetzt, aber
der Gedanke Wolfs hat lange auf die ganze Philologie, auch
auf die Betrachtung des Nibelungenliedes, Einfluß gehabt.
Von bleibenderem Wert, iſt die großartige „Darſtellung der
Altertumswiſſenſchaft”, die Wolff in der erſten von ihm
heraus=
gegebenen philologiſchen Zeitſchrift, dem „Tiuſeum der
Alter=
tumswiſſenſchaft”, veröffentlichte uend die in einem Umriß das
ganze Gebiet der klaſſiſchen Philologie aufzeigt, die möglichſt
vollſtändige Erkenntnis des geſamben Lebens der Griechen und
Römer als letztes Ziel der Altertumsſtudien hinſtellt. Wolf tat
in der Betonung des Griechiſchen den entſcheidenden Schritt
von der Verehrung des Römertuems zum Verſtändnis der
Helenenwelt. Er ſchuf die Grundlacfe für das höhere
Bildungs=
weſen in Preußen und war an der Gründung der Berliner
Univerſität entſcheidend betiligt. Es waren zum nicht geringen
Teil ſeine Gedanken, die ſein Schüler Wilhelm von Humboldt
in der Reorganiſation des deutſchen Bildungsweſens nach dem
Zuſammenbruch von 1806 verwertete. Wolf ſelbſt wurde
da=
mals aus Halle nach Berlin berufen, aber die Vollkraft ſeines
Schaffens war bereits gebrochen. Jnyner mehr traten in dem
großen Vielwiſſer, der ſich vergebens aus ſeinem „Bücherkerker”
zu befreien ſuchte, die abſonderlichen, Xrankhaften Züge hervor.
Seine Zankſucht, ſeine Eitelkeit, ſein Wyiderſpruchsgeiſt ſteigerten
ſich ins Unerträgliche, und Zelters launige Schilderungen ſeines
Unweſens in ſeinen Briefen an Goethſe geben nur noch eine
Karikatur ſeines einſt ſo genialen Feueuweſens.
gendes geſagt: „Ich bitte die Anweſenden, der Toten zu
denken, die — ich ſage nicht auf dem Felde der Unehre —
fallen ſind, aber die doch um gräßliche Weiſe ums Leben kame
Dieſe Bemerkung hat großes Aufſehen erregt. Eine Student
verſammlung von etwa 50 Teilnehmern hat Stellung genomn
und erklärt, durch dieſe Aeußerung habe Dr. Gumbel das
denken derer in den Schmutz gezogen, die für uns den Helden
erlitten und ſich außerhalb des deutſchen Volkes geſtellt.
Studenten beſchloſſen, Dr. Gumbel ſei die Lehrberechtigung
entziehen. Die Univerſitätsbehörden und das badiſche
Un=
richtsminiſterium nahmen daraufhin Anlaß, gegen Dr. Gum
vorzugehen. Gegen den Privatdozenten wurde ſofort ein Diſ'
linarverfahren eingeleitet, bis zu deſſen Entſcheidung ihm
Lehrberechtigung entzogen worden iſt. Eine akademiſche Un
ſuchungskommiſſion hat in dieſer Angelegenheit bereits mehr
Sitzungen abgehalten, iſt aber noch zu keinem abſchließen!
Ergebnis gelangt. Es iſt anzunehmen, daß dieſe Affäre 4
noch den Landtag beſchäftigen wird.
Ein Univerſitätsſkandal in Heidelberg.
die Oeffentlichkeit ſeit einigen Tagen ein zeinliches
Vorkomm=
nis. Der Privatdozent Dr. Gumbel hatte in einer
Propa=
gandaverſammlung „Nie wieder Krieg!” gigt Schluß etwa fol=
Neue hiſtoriſche und literar=hiſtoriſd
Romane.
Es iſt ein im Intereſſe der breiten Maſſe des Leſepublikums du
aus dankenswertes Unterfangen, das gegenwärtig merkbar gepflegt w
die großen Perſönlichkeiten der Vergangenheit — Dichter, Künſtler, R
tiker — in der Form romanhafter, erzählender Darſtellung ihres Lel
und Wirkens der lebenden Generation näher zu bringen. Wenn in
ſen Romandarſtellungen nicht gar zu viel freie Phantaſie obwaltet,
die Darſtellung geeignet iſt, ein gutes Charakteriſtikum in ſcharf ge2
neten Umriſſen oder in eingehenden Beſchreibungen zu geben, rei
dieſe Darſtellungen aus, der Menge das Wiſſenswerte zu vermitteln
zu vertiefen. Und wenn dann noch, was vielfach Brauch, Abbildur
und Quellennachweiſe hinzutreten, erfüllen dieſe Bücher einen Kul
zweck und ſind geeignet, Schundromane erfolgreich zu verdrängen. Di
Art Nomane und Erzählungen liegen eine Reihe ſehr bemerkenswe
auf dem Tiſch der Bücherneuheiten. Wir erwähnen die Nachſtehent
Die Goetheliteratur iſt um 2 Werke bereichert, die uns den Olhm
und ſeine nächſte Umgebung menſchlich näher bringen. „Gornel
die Schweſter Goethes, von Georg Witkowsky (Rütten u. Loen
Frankfurt a. M.) und „Goethe, und ſein Sohn” von Kat.
fm. Karlsruhe 5. Aug. (Eigenbe richt.) Wie unſerem Holtei (Vera=Verlag G. m. b. H., Hamburg). „Cornelia” erſcheint
Korreſpondenten aus Heidelberg berichtet ſpird, beſchäftigt dort reits in zweiter Auflage. Er ſchildert Weſensart und Schickſal der Si
ſter Goethes objektiver als es in „Dichtung und Wahrheit” geſch”
und zwar auf Grund vorſichtiger Deutung der Tatſachen, der Aeußer
gen der Zeitgenoſſen über Coxnelia und, von ihren ſchriftlichen Selb!
zeugniſſen. Das „indefinible‟ Weſen,)wießGoethe ſeine Schweſtes
Immmer 218.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Augnſt 1924.
Seite 3.
Räu
Lauftei
Jaht!
Ziederaufnahme der
engliſch=
ruſſiſchen Verhandlungen.
Frreſchende Einigung. — Erklärungen im Unterhaus.
zD. London, 6. Aug. Im engliſchen Unterhaus erklärte
Interſtaatsſekretär im Auswärtigen Amt, Ponſonby, heute
„ daß die Verhandlungen zwiſchen der engliſchen
Re=
ng und der Sowjetdelegation während der letzten 24
Stun=
vieder aufgenommen worden ſeien, und daß heute
eine Einigung zwiſchen beiden erzielt worden ſei.
ir erklärte weiter, man habe geradezu einen Wettlauf mit
eit unternommen, da es der engliſchen Regierung
darauf angekommen ſei, mit den Vertretern
Sowjetregierung zu einer Einigung zu
kom=
noch bevor das Unterhaus in die Ferien ginge, damit ihm
Einigung bekannt gemacht werden könnte. Der aus dieſer
ung hervorgehende Vertrag werde dem Unterhaus vorgelegt
n. Die Konferenz ſei gerade in den letzten Stunden
durch=
m Geiſte gegenſeitiger Freundſchaft geführt worden. Es
cht in letzter Linie der Fühlungnahme, der beiden
Dele=
isführer, Rakowski und ihm, zu verdanken, daß ein
Ab=
en im Rahmen der vielen noch ausſtehenden
Schwierig=
ſo ſchnell möglich geworden ſei. Gleichzeitig hätte auch
nterkommiſſion der Konferenz unabhängig von dieſen
Be=
ungen miteinander über eine Reihe Fragen verhandelt,
Erledigung zur Schaffung eines Rahmens für den
Ver=
inbedingt notwendig ſei. Von allen Schwierigkeiten, mit
die engliſche Regierung ſeit Antritt ihres Amtes zu
kämp=
habt habe, ſei die der Beziehungen zwiſchen England und
ind wohl die ſchwierigſte geweſen.
O
231
ge Sorgen Englands. — Der iriſche Grenzkonflikt.
und Henderſon verhandelten geſtern in Dublin den
egierung des iriſchen Freiſtaats über die Fragen der
n Grenzen.
ublin, 6. Aug. (Europapreß.) Hier geht das Gerücht,
Fräſident Cosgrave beabſichtige, zu
demiſſio=
en.
ondon, 6. Aug. (Europapreß.) Heute nachmittag
er=
der Kolonialminiſter Thomas im Unterhaus, daß die
erung beſchloſſen habe, das Parlament im
ck auf den Ernſt des iriſchen Grenzkonfliktes ſchon am
eptember einzuberufen, anſtatt wie vorgeſehen
. Oktober, um dem Unterhaus Gelegenheit zu geben, die
ungsvorlage über die Beilegung des genannten Konfliktes
„ſandeln. Der Miniſter fügte bei, daß die Regierung mehr
ig zu bringen. Die Regierung hoffe aber, daß bis zum
ſſen habe, einen Vertreter in die
Grenzkom=
ion zu entſenden. In dieſem Falle würde das
eſehene Geſetz gegenſtandslos werden.
ie engliſche Regierung hat geſtern im
Ober=
ich des Exiſtenzminimums der Landarbeiter. Ein weiterer
antrag wurde mit 26 Stimmen angenommen, der
eben=
on der Regierung bekämpft worden war.
gariſche Uebergriffe an der griechiſchen Grenze.
Tex
e;
huu
No1
hen, 6. Aug. Zu der von den zuſtändigen griechiſchen
Be=
veranſtalteten Unterſuchung in der Angelegenheit der 17 bei
getöteten Bulgaren, erfährt die „Agence dAthenes”, daß die ein=
Unterſuchung ergeben hat, daß unzweifelhaft ein Angriff dieſer
ſchen Bande gegen den griechiſchen Major und den griechiſchen
vorliegt. Von den 17 Leichen tragen vier die Uniform
bulgari=
omitatſchis. In der Nähe des Angriffsortes wurden bulgariſche
anaten und Patronen gefunden.
ch einer Meldung der „Agence d’Athönes ſind neue bulgariſche
bei Baballa, nordweftlich von Sufli, mit Handgranaten und
gengewehren bewaffnet, aufgetaucht. Die Bande wurde von einer
chen Abteilung verfolgt und flüchtete unter Zurücklaſſung von
auf bulgariſches Gebiet zurück.
Pulſthgerachte aus dem memenand.
Siebzehn junge Leute verhaftet.
Memel, 6. Aug. Gegenüber den von mehreren Blättern
des Memellandes gemachten Mitteilungen über einen
Putſch=
verſuch im Memelgebiet teilt das „Memeler Dampfboot” mit,
die Standhaftigkeit der umlaufenden Gerüchte könne erſt an
Hand einer eingehenden Unterſuchung geprüft werden. Ganz
unwahrſcheinlich ſei im beſonderen das Gerücht, daß
finanz=
kräftige memelländiſche Kreiſe hinter dem Putſchverſuch ſtänden.
Es ſei lediglich eine Verſammlung von jungen
Leu=
ten aufgehoben worden. Es ſoll auch belaſtendes Material
beſchlagnahmt worden ſein. In dieſer Angelegenheit ſei auch
eine Reihe von Hausſuchungen vorgenommen worden, ſo
bei dem Vorſitzenden des memelländiſchen Kulturbundes und
einigen hier weilenden reichsdeutſchen Perſönlichkeiten.
Wie wir hören handelt es ſich bei den in Memel unter
dem Verdacht des Putſchverſuches verhafteten 15 bis 17 jungen
Leuten, ſoweit es ſich feſtſtellen ließ, ausſchließlich um
Memel=
länder. Es ſollen noch mehrere Hundert Perſonen im
Memel=
land in die Angelegenheit verwickelt ſein, worüber
Ermittelun=
gen im Gange ſind. Die Angelegenheit wurde der
Staatsan=
waltſchaft übergeben. Bis jetzt haben ſich poſitive
Anhalts=
punkte dafür, daß Reichsdeutſche in Memel oder außerhalb
Memels in die Vorgänge verwickelt ſind, nicht erbringen laſſen.
Es ſcheint ſich bei den Verhafteten um jugendliche Elemente mit
unklaren Zielen zu handeln.
Die Frage des Eintritts deutſcher Politiker
in das tſchechiſche Kabinett.
Prag; 6. Aug. (Wolff.) Wie das „Prager Tageblatt”
er=
ondon, 6. Aug. (Wolff.) Die britiſchen Miniſter Tho= fährt, wird ſeitens leitender Stellen die Frage des
Ein=
tritts deutſcher Politiker in das tſchechiſche
Ka=
n Tag über mit Cosgrave und anderen Mitgliedern binett neuerlich erwogen. Es werden Verhandlungen mit den
deutſchen Parteiführern vorbereitet und es ſcheine, daß der
Ge=
danke einer deutſch=franzöſiſchen Entſpannung auch auf die
natio=
nalen Gegenſätze in der Tſchechoſlowakei mildernd wirkte. Das
Blatt nimmt an, daß der Eintritt der Deutſchen das Ausſcheiden
der tſchechiſchen National=Demokraten der Richtung Kramarſch
aus der Koalition zur Folge haben würde. Nach dem
unmittel=
baren Eintritt der Deutſchen in das Kabinett hält das „Prager
Tageblatt” auch die Bildung eines Beamtenkabinetts unter
Teil=
nahme deutſcher Beamten für möglich. Hierzu iſt zu bemerken,
daß ſowohl auf Seiten der deutſchen Sozialdemokraten als auch
einzelner deutſcher bürgerlicher Parteien, und zwar der Agrarier,
der Chriſtlich=ſozialen und der Demokraten der Wille zur
Mit=
arbeit grundſätzlich mehrfach betont wurde, und daß auch in
je entſchloſſen ſei, die Bedingungen des Vorſchlages von einem Teil der tſchechiſchen Regierungsparteien eine Reviſion der
ingſtreet über die Feſtſetzung der Ulſtergrenze zur Durch= bisherigen nationaliſtiſchen Politik ſich vorbereitet. In deutſchen
Kreiſen iſt man der Anſicht, daß die unter ſtarken Schwierigkeiten
rzuſammentritt des Parlamentes Ulſter ſich ent= leidende Regierung, falls ſie vor die Wahl der Zuſammenarbeit
mit den ſtändig wachſenden Kommuniſten oder mit den Deutſchen
geſtellt würde, ſich für die Deutſchen entſcheiden würde.
Aller=
dings müßten ihrem Eintritt Konzeſſionen wirtſchaftlicher und
politiſcher Natur vorausgehen. Man hält es übrigens nicht für
unwahrſcheinlich, daß an Stelle der bisherigen
Re=
gierung im Herbſt ein rein tſchechiſches
Beamten=
zwei neue Niederlagen erlitten, und zwar kabinett trete, welches ein Proviſorium bis zu den
Neuwah=
len unter vorläufiger Umgehung des
tſchechiſch=
deutſchen Ausgleichs auszufüllen hätte.
Internationaler Sozialiſtenkongreß in London.
Londor, 6. Aug. (Europapreß.) Neben der interalliierten
Konferenz tagt hier ein internationaler Sozialiſtenkongreß.
Franzöſiſche, belgiſche und deutſche Sozialiſten ſind in London
anweſend und halten ebenſo häufige wie auch geheimnisvolle
Beſprechungen mit ihren engliſchen Kollegen ab. Wie verlautet,
ſuchen ſie auf Macdonald einzuwirken, damit er ſeine auf dem
Sozialiſten=Kongreß in Frankfurt a. M. bekannt gegebenen
Ver=
ſprechungen auch verwirkliche. Insbeſondere müßten die
fran=
zöſiſchen interalliierten Kriegsſchulden auch zur Verhandlung
kommen. Wie verlautet, beantragen die franzöſiſchen
Sozia=
liſten, daß die franzöſiſche Kriegsſchuld an England um 70 Proz.
reduziert werde. Von deutſchen Sozialiſten iſt u. a.
Reichstags=
abgeordneter Breitſcheidt anweſend.
Die Tarifpolitik der Reichsbahn
Bevorſiehende Ermäßigung der Gütertarife.
Berlin, 6. Aug. Der Reichsverkehrsminiſter
hatte den ſtändigen Ausſchuß des
Reichseiſen=
bahnrats zum 5. Auguſt berufen, um in dieſem
Sachver=
ſtändigenkreis eine allgemeine Ausſprache über die
Gü=
tertarifpolitik der Reichsbahn herbeizuführen. Nach
Eröffnung der Sitzung durch den ſtellvertretenden Vorſitzenden,
Geheimen Oberregierungsrat Vogel, gab
Reichsverkehrsmini=
ſter Oeſer, einen Ueberblick, über die Entwicklung der
Reichsbahn im letzten halben Jahr und über die innen= und
außenpolitiſchen Zuſammenhänge, insbeſondere die Fragen, die
den augenblicklichen Tarif und die Finanzpolitik der Reichsbahn.
beſtimmen. An das Referat der Verwaltung über die Finanz=,
Tarif= und Verkehrslage ſchloß ſich eine eingehende und
ausge=
dehnte Erörterung, deren Ergebnis in einer einſtimmig
ange=
nommenen Entſchließung zuſammengefaßt wurde, wonach zur
Wiederbelebung der Geſamtwirtſchaft ſowohl als auch im
In=
tereſſe der Eiſenbahneinnahmen ein ſofortiger, jedoch vorſichtiger
Abbau der Eiſenbahngütertarife erforderlich erſcheine. Die
Auf=
rechterhaltung der heutigen Tarife werde beſtimmt zu einem
wei=
teren Rückgang der Eiſenbahneinnahmen führen. Deshalb
emp=
fehle ſich eine alsbaldige wirkſame
Ermäßi=
gung der Tarife für Kohle, als wichtigſten Rohſtoff.
Die Ermäßigungder übrigen Tarifeerſchien dem
Ausſchuß ebenfalls erwünſcht, jedoch müſſe deren
Form, Ausmaß und Zeitpunkt von der finanziellen
Leiſtungs=
fähigkeit der Reichsbahn abhängig gemacht werden. Die
Tarifi=
ſierung der einzelnen Güter ſoll nach Maßgabe der
wirtſchaft=
lichen Bedürfniſſe nachgeprüft werden. Zum Schluß wurdem
einzelne Tarifanträge für Oberſchleſien beraten.
Kommuniſtiſche Umtriebe in der Reichswehr.
Leipzig, 6. Aug. Vor dem norddeutſchen Senat des
Staats=
gerichtshofs zum Schutze der Republik begann heute unter dem Vorſitz
von Senatspräſident Niedner ein neuer Tagungsabſchnitt, der die
kom=
muniſtiſchen Umtriebe in der Reichswehr zum Gegenſtand hat. Am
erſten Verhandlungstage hatte ſich der 51 Jahre alte Ingenieur und
Reiſevertreter Oswald Dieke zu verantworten. Die Angelegenheit
be=
ſchäftigte bereits vor einigen Monaten das Landgericht Kaſſel, das ſich
aber für unzuſtändig erklärte. Zur Verhandlung ſind 11 Zeugen
ge=
laden, darunter eine Reihe von Angehörigen des Reiterregiments 16
in Hofgeismar. Der Angeklagte Dieke wird beſchuldigt, am 15.
Okto=
ber 1923 in Hofgeismar ein hochverräteriſches Unternehmen dadurch
vorbereitet zu haben, daß er an Reichswehrſoldaten Flugblätter mit der
Auforderung zum Ungehorſam und zur Bildung von proletariſchen
Hun=
dertſchaften übergeben, auch verſucht habe, Waffen von der Reichswehr
zu erlangen. Nach der Anklage ſoll er weiter ſeine Reiſetätigkeit im
Auftrage der Zentrale der Kommuniſtiſchen Partei zu kommuniſtiſchen
Propagandazwecken, namentlich in der Reichswehr, benutzt haben. Der
Angeklagte gab zu, an zwei Reichswehrſoldaten Flugblätter gegeben zu
haben, deren Inhalt er aber nicht genau gekannt hat, beſtritt jedoch die
anderen Anklagepunkte entſchieden. Er ſei niemals Funktionär der
Kommuniſtiſchen Partei geweſen. Lediglich um ſich Proviſion zu
ver=
dienen ſei er im Auftrag eines Bekannten namens Leukart, der
aller=
dings Funktionär der Partei ſei, an die Reichswehrſoldaten
herange=
treten, ſie ſollten beim Waffenmeiſter nachfragen, ob Geſchütze oder
über=
zählige Waffen zu verkaufen ſeien. Dies ſei aber legal und in voller
Offenheit geſchehen. Die Waffen ſollten nach Angabe Leukarts ins
Aus=
land verkauft werden.
Zweieinhalb Jahre Zuchthaus für einen
kommuniſtiſchen Funktionär.
Leipzig, 6. Aug. In dem Prozeß gegen den Ingenieur und
Reiſevertreter Oswald Dieke vor dem Staatsgerichtshof lautete das
Ur=
teil auf zweieinhalb Jahre Zuchthaus unter Anrechnung von 6
Mo=
naten Unterſuchungshaft, ſowie auf 200 Goldmark Geldſtrafe. Das
Ge=
richt hielt es für erwieſen, daß der Angeklagte als Funktionär der
Kom=
muniſtiſchen Partei anzuſehen ſei. Seine Tat wiege beſonders ſchwer,
weil er ſich nicht ſcheute, das letzte Bollwerk der Republik, die
Reichs=
wehr, anzugreifen und die Soldaten zu Attentaten auf ihre Offiziere
und zum Sturz der Republik aufzufordern. Ohne ideale Gefinnung,
nur um des ſchnöden Geldverdienſtes willen, iſt der Angeklagte ſchuldig
geworden. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft hatte eine
Zuchthaus=
ſtrafe von 3 Jahren und 300 Goldmark Geldſtrafe beantragt, da der
Angeklagte als ſogenannter Zerſetzungsmann fungierte und in dieſer
Eigenſchaft beſonders gefährlich war.
ren
Merikaniſche Studienreiſe durch Deutſchland.
Schiedsſpruch für die oberſchleſiſche Eifenhütteninduſtrie
erlin, 6. Aug. Eine Abordnung unter Führung von Dr.
Ek ood Eddy von 70 amerikaniſchen Geiſtlichen und
Hochſchulprofeſſo=
e nach Berlin kamen, um die politiſche und wirtſchaftliche Lage
plands zu ſtudieren, wurde vom Staatsſekretär des Auswärtigen
Freihern von Maltzahn, in Vertretung des in London
weilen=
de1 iniſters des Aeußern empfangen. Der Staatsſekretär bekundete
der ſchienenen großes Intereſſe für ihre dankenswerten Beſtrebungen
ur7 erſprach ihnen volle Unterſtützung.
E
Berlin, 6. Aug. Unter dem Vorſitz des von dem
Reichsarbeits=
miniſterium beſtellten Schlichters, Regierungsrat a. D. Profeſſor Dr.
Brahn, wurde am 5. Auguſt ein Schiedsſpruch gefällt, der mit Rückſicht
auf die augenblickliche ſchwierige wirtſchaftliche Lage in der
oberſchleſi=
ſchen Eiſenhütteninduſtrie neben einigen wirtſchaftlich notwendigen
Ver=
änderungen der Arbeitsbedingungen eine Senkung der Löhne um 5
Prozent vorſieht, andererſeits aber die Grundlage der Akkordverdienſte
erweitert.
Deutſche Gleichberechtigungsforderungen in
Eupen=Malmedy.
Eupen, 6. Aug. Am Sonntag abend haben die Demokraten im
deutſchſprachigen Eupen in einer Verſammlung eine Reſolution
ange=
nommen, in der ſie vollkommene Sprachgleichheit mit den Franzoſen
und Plamen fordern, ſowie die Sicherſtellung der ſozialen Geſetzgebung
und überhaupt volle politiſche Gleichberechtigung mit den Belgiern des
alten Belgiens. Die Verſammlung forderte ferner, daß auch die
Kriegs=
invaliden unverzüglich nach dem gleichen Geſetz behandelt werden und
daß eine Verringerung des Beamtenheeres erfolgt.
zeichnete, die mit ſoviel Liebe und Verehrung an den Bruder hing
nter der Trennung von ihm ſo ſtark litt, erhielt hier Züge, die
e intereſſante und keineswegs unbedeutende Perſönlichkeit
menſch=
he bringen und einen Blick öffnen in eine ſchlicht und warm
emp=
e Frauenſeele, die immerhin auch Goethe’s Schaffen und Dichten
ußte. Eine Anzahl Bilder bilden willkommene Illuſtration der
Uung.
Goethe und ſein Sohn” erſcheinen Holteis unbekannte bunte
götzliche Erlebniſſe mit Goethe, die ſehr feſſelnd und flott
geſchil=
nd, zum erſten Male in geſonderter Ausgabe. Das Buch umfaßt
Sirer Erlebniſſe in den Jahren 1827—31 und ſtellt eine Auswahl
ſolteis Lebenserinnerungen „Vierzig Jahre” dar. Iſt auch viel
tliches Erleben des Verfaſſers darin enthalten, der die Gewähr für
Darſtellung ſelbſt trägt, ſo iſt doch auch dieſes Buch, dem ebenfalls
ſſe beigegeben ſind, ein intereſſanter Beitrag zur Spezial=
Goethe=
obert Schumann’s Lebensroman wird in „Der Weg in den Aſcher=
1ch” von Kurt Arnold Findeiſen fortgeſetzt (Verlag Grethlein u.
Eibzig). Im erſten Bande „Herzen und Masken” geſtaltete Find=
Schumanns Werdegang und Kampf um Klara Wieck. Der zweite
gibt das Leben eines Schaffenden auf unterwühltem Grund, den
jang eines Genies, das ſich ſelbſt verzehrt. Jean Pauls ausſchwei=
Schwärmereien, E. T. A. Hoffmanns bizarre Dämonien gewinnen
es erſehnten Liebesglückes mit Klara Schumann, trotz künſtleriſcher
ensluſt immer mehr an Gewalt. Unberechenbare
Gemütserregun=
iſſen das Ende ahnen. Er ſieht ſich mißverſtanden und flieht die
gen, flüchtet von Leipzig nach Dresden und nach Düſſeldorf, wo er
menbricht, ſich in den Rhein ſtürzt, gerettet und ins Irrenhaus
9r wird. Findeiſen iſt den Schickſalswegen Schumanns bis an
agiſches Ende nachgegangen. Berühmte Zeitgenoſſen gehen durch
oman.
er Antäus=Verlag G. m. b. H., Lübeck (Binderſtraße 48a), brachte
dart’s Leben und Geſinnungen von ihm ſelbſt im Kerker aufgeſetzt”
130 Jahre haben dieſe Lebenserinnerungen des aus Schiller’s
2 bekannten Dichters Schubart unbekannt geruht, nun liegen ſie
m Buchmarkt der Oeffentlichkeit vor und Niemand wird dieſe
Schil=
ſen, die in der Sprache wohl moderniſiert ſind, ſonſt aber die
anſchauliche Art des Erzählensoriginal beibehalten haben, leſen
davon gepackt zu werden. Die Tragik eines Dichterdaſeins, deſſen
en bolitiſche und perſönliche Nanküne vorzeitig ein Ziel ſetzte,
in dieſer ſchmuckloſen Darſtellung wie ein Roman. Es iſt eine
liche Tragik, die am Geſchehen unſerer Zeit gemeſſen, nicht von
gendem Geiſte iſt, die aber als Kulturdokument gewürdigt zu
r verdient.
er Eleng Gottſchalk=Verlag(Berlin W. 62), der ſich „bewußt in
dienſt der Kulturpolitik und einer jungen Dichtung europäiſcher
ng” geſtellt hat, brachte zum 60. Geburtstag Heinrich Wölfflins
Lürdigung dieſes kunſtgeſchichtlichen Schriftſtellers und Eſſahiſten
Geder Franz Landsbergers heraus. Ein Buch, das um ſo mehr
Beachtung verdient, als es ſich auch bei aller Bewunderung Wölff=
-i mit ſeiner grundſätzlichen Einſtellung auseinanderſetzt. Es
behandelt ſowohl den Schriftſteller wie den Redner Wölfflin und iſt ein
höchſt wertvoller Beitrag zur Kunſtgeſchichte überhaupt. Die
Behand=
lung Dürer’s rechtfertigt es, im Anſchluß hieran dem dritten Band von
Albrecht Dürer, ein deutſcher Heiland, Roman von Hermann
Cl. Koſel (Verlag Richard Bong, Verlin) zu erwähnen. Mit dieſem
dritten Bande „Der Apoſtel”, fand der umfangreiche Dürerroman
ſei=
nen wertvollen Abſchluß. Wir haben die beiden erſten Bände eingehend
beſprochen. Das damals geſagte, die Feſtſtellung der Tatſache, daß in
dieſem Werke eine Tat deutſcher Kultur geſchehen, findet im dritten
Bande Beſtätigung. Er führt Dürer’s Kampf mit der Kunſt und um
die deutſche Kunſt zu Ende. Zeigt uns, wie dieſer deutſcheſte Deutſche
ſein Leben beendet, wie es begonnen, im Kampf um die Schönheit in
der Kunſt und um das Deutſchtum. Wie ſeine heilige Miſſion der Reife
entgegenging und ihn in Wahrheit zum Apoſtel ſtempelte. Auch dieſem
Bande iſt eine ſorgſamſt ausgewählte Reihe von Werken aus Dürers
letzter Schaffensperiode beigegeben.
Die Duplizität der Ereigniſſe legt uns gleich zwei umfangreiche
Werke über Frankreichs unglückliche Königin Maria Antoinette der
Tochter Maria Thereſiens von Oeſterreich, vor und bringt damit
Doku=
mente aus Frankreichs Geſchichte in Erinnerung, die gerade heute auf
ſtarkes Intereſſe ſtoßen: „Marie Antoinette, Königin von
Frankreich” mit 40 Reproduktionen nach alten Kupfern, von H.
Prehm=von Dewitz (Verlag von Georg Weſtermann, Braunſchweig).
Verſailles” und Klein Trianons rauſchende Feſte durchlebt der Leſer
im Geiſte. Noch einmal ſcheint das Jahrhundert des vierzehnten
Lud=
wig heraufzuziehen, noch einmal das goldene Zeitalter über Frankreichs
geſegneten Fluren zu ſtehen. Es iſt eine eigenartige Zeit, die der
Re=
volution vorhergeht. Noch atmet alles Ruhe, Zufriedenheit, Reichtum,
Glück, und doch ſteht jene Geſellſchaft, die ſich auf den Höhen des Lebens
wähnt, vor dem Verfall. Eine junge, liebreizende Königin ſitzt auf
Frankreichs Sonnenthron — Marie Antoinette. Mit magiſcher Gewalt
reißt ſie der Strudel der bereits dekadenten, zugrunde gehenden
galan=
ten Zeit mit hinab. Es kommt die eiſerne Zeit, die mit Feuer und
Schwert vernichtet, was drei Könige geſchaffen. Das Fallbeil zerſchneidet
das Leben eines Menſchenkindes, das, zu den höchſten Ehren berufen, in
Glück und Liebe ſeine Jugend verbrachte und unverſtanden als
Herrſche=
rin, bejammernswert als Mutter, verläſtert als Weib, müde und
gebro=
chen das Haupt der Guillotine bietet.
Und als zweites „Erinnerungen an Marie Antoinette,
Königin von Frankreich von Henriette Campan (Verlag Julius
Hoff=
mann, Stuttgart) die deutſche Ausgabe dieſer Memoiren wurde von
Hiltgart Vielhaber beſorgt. Auch dieſer ſind 24 Abbildungen nach
zeitgenöſſiſchen Stichen und Gemälden beigegeben. Aufbau und Inhalt
der beiden Bücher ſind ſtark ähnlich, und eine Verſchiedenheit der
Charak=
teriſierungen kann an dem heute hiſtoriſch feſtliegenden Bilde der
Köni=
gin nichts ändern. Madame Campan war die intime Hofdame der
Ge=
mahlin des XIl. Ludwig und iſt wohl berufen geweſen, zur
pſychologi=
ſchen Beurteilung der Perſönlichkeit dieſer vielgeliebten und
vielgeſchmäh=
ten Frau auf Frankreichs Sonnenthron herangezogen zu werden. Frau
Campan iſt nach ihren Memoiren keine blinde Anbeterin geweſen, wenn
ſie Marie Antoinette auch geliebt hat. Sie erzählt ſchonungslos, aber
aus ihrer Schrift geht es hervor wie unentrinnbares Schickſal, das
Be=
ſtimmung iſt und nicht fragt nach Schuld und Sühne. Wie Schickſal,
dem es gefiel eine berückend ſchöne und zwingend liebenswerte Frau der
Guillotine zu überliefern.
Und als Ergänzung des gleichen geſchichtlichen Abſchnitts von
Frankreichs Vergangenheit bringt der gleiche Verlag Julius Hoffmann
heraus „Robespierre” Studien zur Pſycho=Pathologie des
Macht=
triebes von Hans von Hentig. Dieſe Biographie eines Mannes, der
Asket und ein Wüſtling des Machttriebes zugleich war, der mit blutigem
Griffel ſeinen Namen in die Blätter der Geſchichte Frankreichs ſchrieb,
iſt aus einem bedeutenden Material zu größerer Knappheit
zuſammen=
gezogen. Eine kalte und leidenſchaftsloſe, aber vielleicht gerade dadurch
ſo packende Schilderung der Männer der größten franzöſiſchen
Geſchichts=
umwälzung. Wer war dieſer grauſame Wüterich, der, wie wir wiſſen,
im Privatleben ängſtlich für ſein eigenes Wohl und Wehe beſorgt war?
Wie war es möglich, daß dieſem kalten Maſſenmörder, der ſich in ſeiner
krankhaften Eitelkeit zum Hoheprieſter der demokratiſchen Idee
auf=
ſchwingen wollte, das Volk begeiſtert zujubelte und daß es ihn den „
Un=
beſtechlichen” nannte?. War dieſer kleine Advokat, der in dem blutigen
Drama der Revolution eine der größten Rollen ſpielte, ein Verbrecher
ein Geiſteskranker, oder ein ehrlicher Fanatiker, der ſeine Ideale auch
über Leichen hinweg zu verwirklichen ſuchte? Der Münchener
Kriminal=
pſychologe hat umfangreichen Quellen nachgeſpürt, um dieſe Frage zu
beantworten. Das vorliegende Reſultat dieſer Forſchungen v. Hentigs
zeigt uns, geſtützt auf 12 Bildniſſe ſeines „Helden” und deſſen
Um=
gebung, die ganze geiſtige Entwicklung des Mannes, deckt ſeine
geheim=
ſten Gedankengänge und Schwächen auf und enthüllt ſeine letzten
Ab=
ſichten. Niemand wird das Buch aus der Hand legen können, ohne von
der erſten bis zur letzten Zeile gefeſſelt zu ſein.
M. 8t.
Ein Buch von gleicher Stärke, wenn auch ganz anderen Charakters,
gleichfalls ein Kulturdokument aber aus der Geſchichte Rußlands iſt
„Zar Iwan, der Schreckliche” von Alexis Tolſtoi (Verlag Franz
Schneider, Berlin=Leipzig). Hier iſt wiederum die Form des Romans
gewählt um das wildbewegte Leben des Mannes zu ſchildern, deſſen
Herrſchaft Ströme von Blut kennzeichneten, der Freund und Feind den
Mördern und Henkern auslieferte und die nächſten Verwandten nicht
ſchonte. Alexis Tolſtoi, deſſen größtes dichteriſches Werk die dramatiſche
Trilogie „Der Tod Jwans des Schrecklichen” war, gibt auch in dieſem
(gut überſetzten) Roman, den Dr. Franz Werner Schmidt in neuer
Faſſung vorliegt, einen äußerſt ſpannend und eindrucksvoll geſchriebenen
Abriß aus der Geſchichte des Zarenreiches.
Mit L. N. Tolſtoj’s Auferſtehung” (Bruno Caſſirer,
Ber=
lin) ſei dieſe Reihe abgeſchloſſen. Die ausgezeichnete Verdeutſchung
dieſes für Tolſtof’s Weltanſchauung und für ſeine dichteriſche Miſſion
grundlegenden dreiteiligen Romans iſt von Auguſt Scholz, ſeine
Heraus=
gabe in der gediegenen Form ein Verdienſt des Verlages. Die
literg=
riſche Bewertung dieſes erſchütternden Charakterbildes ruſſiſcher
Volks=
kultur ſteht feſt, ſo daß wir uns mit dem Geſagten wohl begnügen
können,
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Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 7. Anguſt 1924.
Nummer 21/
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 7. Auguſt.
Oberreallehrer Lerch †
— Ernannt wurde am 31. Juli der Bibliothekar bei der
Landes=
bibliothek Prof. D. Guſtav Pfannmüller in Darmſtadt mit
Wir=
kung vom 1. Juli 1924 an zum Oberbibliothekar bei der
Landes=
bibliothek.
— Aus dem Staatsdienſt entlaſſen wurde, am 2. Auguſt 1924 der
Polizeiwachtmeiſter Joſef Steibli in Offenbach a. M. mit Wirkung
vom 1 „September 1924.
Techniſche Hochſchule Darmſtadt. Rektor und Senat der
Techniſchen Hochſchule Darmſtadt haben auf einſtimmigen
An=
trag der Abteilung für Kultur und Staatswiſſenſchaften Herrn
Kommerzienrat Edmund Troſter, Generaldirektor der
Aelte=
ſten Volkſtedter Porzellanfabrik A.=G. in Volkſtedt, in
Aner=
kennung ſeiner hervorragenden Dienſte um die Entwicklung der
deutſchen Porzellaninduſtrie, in wirtſchaftlicher und
techniſch=
künſtleriſcher Hinſicht die Würde eines Doktor=Ingenieurs
ehren=
halber verliehen.
* Der Landesverband des Hypothekengläubiger= und Sparer=
Schutz=
verbandes tagte geſtern nachmittag im Fürſtenſaale. Die Führer aller
Ortsgruppen waren anweſend. Zunächſt erſtattete Profeſſor Axt=
Darm=
ſtadt Bericht über die Delegiertentagung in Berlin. Von beſonderem
Intereſſe war der ſchriftliche Bericht des Herrn
Oberlandesgerichtspräſi=
denten i. R. Dr. Beſt in Berlin von dem Aufwertungsausſchuß, dem
u. a. zu entnehmen war, daß nicht weniger als 14 Schuldnerverbände
gehört wurden, daß man aber den Ausführungen Dr. Beſts ſelbſt auch
in Schuldnerkreiſen weitgehendſtes Verſtändnis entgegenbrachte. — Es
folgte eine Beſprechung und Beratung von 10 Anträgen der
Orts=
gruppe Bensheim, die teilweiſe durch die Statuten ihre Erledigung
fnden, zum anderen Teil wurde die Erledigung in Ausſicht geſtellt.
— Zur Feſtſetzung der Statuten fand die Wahl einer Kommiſſion ſtatt,
während die vorgeſchlagene Organiſation des Landesverbandes in
Pro=
vinzialverbinde abgelehnt wurde. An die Tagesordnung ſchloß ſich
eine ausgedehnte Ausſprache an, die ſich in der Hauptſache um die
künf=
tige Arbeit des Verbandes drehte und in Wünſchen bezüglich
aufklären=
der Propaganda durch entſprechende Redner gipfelte. Der
Landesver=
bandsvorſitzende, Obering. Quiel, ſchloß hierauf die Tagung.
— Sommerſpielzeit Bruno Harprecht. Franz Schneider, das
langjährige Mitglied der Darmſtädter Bühne, der an das Frankfurter
Schauſpielhaus geht, verabſchiedet ſich heute Donnerstag und Freitag als
„Heinrich Meiſel” in der „Spaniſchen Fliege” vom
Darm=
ſtädter Publikum. Als Gäſte wirken außerdem neben Bruno Harprech
noch Käthe Gothe, Paul Peterſen und Hans Ausfelder mit. Es ſin.
dies die beiden letzten Auftreten des beliebten Künſtlers in Darmſtadt
Anfang 8 Uhr. — „Kolportage”, Komödie in 3 Akten und einen
Vorſpiel von Georg Kaiſer, dem bekannten Bühnenſchriftſteller, der in
Darmſtadt ſeinerzeit durch eine Aufführung von „Gas” (Abſchied.
Jo=
hannes Heinz) eingeführt wurde. Georg Kaiſer hat einen
Hinter=
treppenroman, den Kindesraub des Grafen Stjernenhö, für ſein. Werk
verwendet und ihn mit überlegener Meiſterſchaft zu einer
bühnenwirk=
ſamen Komödie umgeſtaltet. Kein Wunder, daß er damit überall einen
großen Erfolg errang und zu den meiſtgeſpielteſten zeitgenöſſiſchen
Schriftſtellern gehört. Das Werk wurde zur Förderung der
Kinderfür=
ſorge und des zeitgenöſſiſchen Theaters geſchrieben. — „Kabarett
zur weißen Maus”. Der außerordentliche Erfolg, den dieſe
Neu=
ſchöpfung in der vergangenen Woche bei Publikum und Preſſe hatte,
veranlaßt die Direktion zu einer zweimaligen Wiederholung
am kommenden Samstag und Sonntag als Nachtvorſtellung mit neuem
Programm. Neben den ſeitherigen Gäſten iſt noch Opernſänger Paul
Peterſen gewonnen worden.
— Schwurgericht. 1. Zunächſt wird gegen den Kaufmann Albert
Funke aus Eberſtadt wegen Meineids verhandelt. Verteidiger iſt
R.A. Sandmann. Als Sachverſtändiger iſt Amtsarzt Dr. Vix
erſchie=
nen. Funke, der ſeit 10. Mai 1924 in Unterſuchungshaft iſt, iſt ange= wegung des Zuſammenſchluſſes ehemaliger Mariner anzuſchließen. Unter
klagt, als Zeuge in der Strafſache gegen Kaufmann Hanauer in Reinheim
am 20. März 1924 vor dem Schöffengericht Reinheim einen Meineid
in zwei Richtungen geleiſtet zu haben, indem er erſtens, hinſichtlich
Vor=
ſtrafen gefragt, geſagt habe, er habe nur eine Vorſtrafe (4 Monate
wegen Betrugs) erhalten, während er eine Reihe von Vorſtrafen
er=
litten hat; zweitens zeugenſchaftlich eidlich unwahr deponiert zu haben,
von einem Angebot oder Verlangen der Zahlung in Dollar oder holl.
Gulden ſei bei dem Geſchäft mit Hanauer nie die Rede geweſen. (Das
Strafverfahren gegen Hanauer war durch Funkes Anzeige, daß Hanauer
dem Geſetz zuwider Papiermark nicht in Zahlung nehmen wolle,
ver=
anlaßt worden.) Ueber die Vernehmung des Zeugen Funke vor dem
Reinheimer Schöffengericht wird als Zeuge Juſtizinſpektor Steckenreuter
in Verhinderung des Oberamtsrichters Breidenbach vernommen. Auf
den Zeugen St. machte Funke einen guten Eindruck, nur fiel ihm der
ſtarke Gegenſatz zwiſchen den Ausſagen des Zeugen Funke und denen
des Angeklagten Hanauer auf, welch letzterer betonte, daß von Zahlung
gerade in Dollars oder holl. Gulden die Rede geweſen, zumal Hanauer
dem Zeugen St. als redlicher Mann bekannt iſt. Vom Amtsanwalt und
Schöffengerichtsvorſitzenden ſei Funke eindringlich belehrt worden, daß
er über die Vorſtrafen unter allen Umſtänden Auskunft geben müſſe
und dieſe Angaben unter den Eid fielen. Funke meinte damals, das
gehöre nicht zur Sache. Bei der heutigen Vernehmung erklärt der
An=
geklagte, er habe weitere Vorſtrafen verſchwiegen, weil ihm ſchon
fünf=
mal durch dieſe Vorſtrafen und deren Bekanntgabe ſeine Exiſtenz
ver=
dorben worden ſei. Funke wurde damals nach der Vernehmung als
Zeuge beeidigt. Zeuge Hanauer beſtätigt im weſentlichen die Anklage,
namentlich auch, daß ein feſter Geſchäftsabſchluß mit Funke nicht
ſtattgeſunden habe, es ſich vielmehr nur um Vorverhandlungen zu einem
Kaufe gehandelt habe. Der Sachverſtändige verbreitet ſich eingehend
über den Lebenslauf des Angeklagten und ſeine Kriminalität; er gibt
ein früheres Gutachten wieder, das Funke als ſchweren Neuraſtheniker
und impulſiven Menſchen bezeichnet. Ein Nervenleiden beſteht nach dem
Gutachten des Amtsarztes Dr. Vis nicht, wohl aber nervöſe
Erſchöpf=
barkeit. In Betracht müſſe gezogen werden, daß Funke bei ſeinen
Vor=
ſtrafen wohl in einen gewiſſen Affekt geriet; 8 51
Reichsſtrafgeſetz=
buches ſei nicht anwendbar, wohl aber ſei die Handlung des Angeklagten
milder zu beurteilen. Der Staatsanwalt beantragt ein Schuldig des
Meineids in den beiden zur Anklage verſtellten Punkten, begangen in
einer einheitlichen Handlung. Hinſichtlich der Strafzumeſſung wird auf
die Vorſtrafen einerſeits, andererſeits auf die Gemütsverfaſſung des
Funke bei der Zeugnisablage verwieſen. Trotz der
Erſchwerungs=
momente wird vom Staatsanwalt eine Strafe von 1 Jahr Zuchthaus
als ausreichend angeſehen mit den Folgen, die 8 161 Reichs=
Strafgeſetz=
buchs vorſchreibt. Ein Teil der erlittenen Unterſuchungshaft ſei wohl
anzurechnen. Die Verteidigung bittet, von der Milde in weiteſtem
Maße hier Gebrauch zu machen. Das Urteil lautet auf 1 Jahr
Zuchthaus mit den Nebenſtrafen. Die erlittene Unterſuchungshaft
wird aufgerechnet. — 2. Die weitere Meineidsanklage richtet ſich gegen
Joſef Schmuck und Jakob Born 6., beide von Kelſterbach.
Als Verteidiger ſind Rechtsanwalt Frank=Frankfurt a. M. für
Rechts=
anwalt Seckel und Gerichtsaſſeſſor Dr. Klein für Geh. Juſtizrat
Hall=
wachs erſchienen. Auch in dieſer Sache fungiert Amtsarzt Dr. Vix als
Sachverſtändiger. Schmuck ſoll vor der 2. Strafkammer hier am 3. März
1924 einen Meineid in einer Diebſtahlsſache, bei der es ſich um von
Born geſtohlene Enten und eine geſtohlene Gans handelte, geleiſtet,
Born den Schmuck zu dieſem Meineid beſtimmt haben. Born ſchildert
in beweglichen Worten ſeine damalige Notlage, in der ihm Schmuck
ſeine Hilfe auch zugeſagt habe. Schmuck beſtreitet den Meineid wie
auch irgend eine auf ihn geübte Beeinfluſſung durch Born. Der
Sach=
verſtändige berichtet über eine im Gefängnis in der Unterſuchungshaft
bei Born beobachtete Geiſtesſtörung (Zweckpſychoſe); in einem Gießener
Gutachten (pſych. Klinik) wird hyſteriſches Irreſein bei Born feſtgeſtellt.
Born iſt eine ſchwachſinnige, geiſtig minderwertige Perſönlichkeit, die
eine mindere Widerſtandskraft bezüglich der hier in Betracht
kommen=
den Straftaten (Diebſtahl und Anſtiftung zum Meineid) beſitzt; von
einer Anwendbarkeit des 8 51 Reichs=Strafgeſetzbuches kann indes keine
Rede ſein. Zur Erhebung eines Obergutachtens liegt nach Angabe des
Sachverſtändigen kein Anlaß vor. Der Zeuge Immicke wird nach
Ge=
richtsbeſchluß, weil im Sinne des Geſetzes beteiligt, nicht beeidigt. Der
Staatsanwalt führt aus, daß nach dem Ergebnis der Hauptverhandlung
die Angeklagten der ihnen zur Laſt gelegten Straftaten überführt
er=
ſcheinen; er bringt eine Strafe von fe 1 Jahr Zuchthaus, in Antrag
unter Anrechnung von Unterſuchungshaft (Schmuck iſt ſeit 3. März,
Born ſeit 28. März 1924 in Unterſuchungshaft). Der Verteidiger
Schmucks vermißt jedes Motib für einen Meineid, die Anklage beruhe
auf zur Verurteilung nicht ausreichenden Indizien; auf die Ausſage
Immickes dürfe gar kein Gewicht gelegt werden, es fehle jede
pſycholo=
giſche Grundlage für einen Meineid des Schmuck. Es wird
Frei=
ſprechung beantragt. Der Verteidiger Borns bittet in Anknüpfung an
die Ausführungen ſeines Kollegen auch um Borns Freiſprechung,
ins=
beſondere, weil für eine Anſtiftung gar nichts zutage getreten ſei. Ur=
haus.
Lokale Veranſkaliungen.
Die bierunter erſcheinenden Nofizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Deutſcher Offizier=Bund. Es wird an den
Herren=
abend, Donnerstag, den 7. Auguſt 1924, 8 Uhr abends, erinnert. Vor
trag des Herrn Speidel aus Ludwigsburg „Der innere und äuß
Wiederaufbau des preußiſchen Heeres in der Zeit von 1806—1813‟
Am 2. d. M. verſtarb hier ein um die Geſchicke unſerer Stadt und
der Bevölkerung hochverdienter Mann im hohen Alter von 83 Jahren.
Vielen iſt die ehrwürdige Geſtalt des beliebten alten Herrn — des
Ober=
reallehrers i. R. Georg Lerch — in bleibender Erinnerung, ſei es,
daß man ſich ſeiner aus der eigenen Schülerzeit im Ludwig=Georgs=
Gymnaſium dankbar erinnert, oder daß man die rührige Arbeit des
Ge=
nannten im Darmſtädter Volksbildungsverein und dem Eisbahnverein
ſchätzen lernen konnte. Immer war er bis in ſein hohes Alter hinein
für das Wohlergehen und die Erziehung der Jugend oder für die
Fort=
bildung ſeiner Mitmenſchen eifrig bemüht. Selbſtlos, an ſich ſelbſt aber
die höchſten Forderungen der Pflicht ſtellend, hat er für Darmſtadt und
ſeine Bewohner manche gemeinnützigen Einrichtungen und Anlagen
ge=
ſchaffen, durch intenſive Verfolgung der einmal geſteckten Ziele und
ge=
tragen von einer hohen Liebe zu Volk und Heimat.
Lerch gab u. a. die Anregung zur Herſtellung des Martinspfades
und hat ſich weſentlich bei der Erwerbung des erforderlichen Geländes
betätigt. Ebenſo iſt die Entſtehung und Unterhaltung der Kraftruhe
ein Verdienſt des Verſtorbenen. Als Gründer des Eisbahnvereins ſchuf
er die Eisbahn hinter dem Woog, und im Darmſtädter
Volksbildungs=
verein hat er im Laufe von Jahrzehnten durch Veranſtaltung mehrerer
Hundert Vorträge durch hervoragende Gelehrte und Künſtler auf dem
Gebiete der Kunſt, Wiſſenſchaft, Technik uſw. ſeinen Mithürgern manche
genußreiche und lehrreiche Stunde verſchafft. Lehrkurſe für die
Heran=
bildung der berufstätigen Jugend, und Reihenvorträge, wie ſie heute
durch die Volkshochſchule zur ſtehenden Einrichtung geworden ſind, hat
Lerch ſeit mehr denn 20 Jahren vor Ausbruch des Krieges ins Leben
gerufen, und gar mancher, der heute in Amt und Würden ſteht, hat ihm
hierdurch vieles zu danken. Die von ihm weſentlich erweiterte
Volks=
bibliothek des Volksbildungsvereins wurde ſpäter an die Stadt
abge=
treten und iſt die Grundlage geworden für die heutige Städtiſche Leſe=
und Bücherhalle. Lerch gründete damals ſofort eine neue Bibliothek des
Volksbildungsvereins in Beſſungen, die ſich dauernd vergrößert hat,
insbeſondere nach Angliederung eines öffentlichen Leſezimmers und die
ſich heute eines regen Zuſpruchs aus den Kreiſen der Bewohner des
Beſſunger Stadtteils erfreut, ein Zeichen, daß dieſe Einrichtung ein
Be=
dürfnis für Beſſungen iſt. Um die noch ſchulpflichtige Jugend nach
Be=
endigung des Unterrichts von der Straße fern zu halten, ſchuf er
gemein=
ſam mit einigen Beſſunger Stadtbewohnern den Beſſunger
Knaben=
hort. Während des Krieges und in der Nachkriegszeit pachtete er
um=
fangreiche, ertragloſe Geländeteile in Darmſtadt, teilte dies Gelände
in kleinere Teile und vermiete es koſtenlos an die minderbemittelte,
nsbeſondere die arbeitende Bevölkerung, zwecks Errichtung von
chrebergärten, um auf dieſem Wege die Not des Volkes zu lindern.
Lerch hat ſich ferner bei der Bekämpfung der Schundliteratur durch
rrichtung einer Jugendſchriften=Ausſtellung und Bildung eines
ſugendſchriften=Ausſchuſſes, der ſich ſpäter mit dem Heſſiſchen
Volks=
chriftenverein einigte, ganz beſondere Anerkennung erworben. Auch
die Bildung eines Ausſchuſſes für Filmprüfungen iſt dem Verſtorbenen
zu verdanken, wie er auch emſig für die Einführung von
Volksvorſtel=
lungen im früheren Hoftheater (Landestheater) tätig war. Im ſtädtiſchen
Schulausſchuß wie im Ausſchuß für die ſtädtiſche Leſehalle war Lerch
ein eifriger Mitarbeiter und Berater.
In dankbarer Würdigung ſeiner Verdienſte um das Gemeinwohl
der Stadt Darmſtadt wurde der Verſtorbene im Jahre 1914, als er
wegen ſeines hohen Alters die Leitung des Darmſtädter
Volksbildungs=
vereins auf ſeinen dringenden Wunſch niederlegte, von dem
Geſamt=
vorſtand des Vereins einſtimmig zum Ehrenvorſitzenden gewählt.
Als leuchtendes Beiſpiel edler, ſelbſtloſer Menſchenliebe und als
ein Mann eiſerner Willenskraft und außergewöhnlichen Fleißes wird
er in weiten Kreiſen der Darmſtädter Bevölkerung vergeſſen bleiben. W.
Aus Heſſen.
H. Eberſtadt, 6. Aug. Verfaſſungsfeier. Der vor
Vertretern der Vereine, Gemeinde und Schule gewählte zwölfglie
Ausſchuß legte in einer Sitzung am Montag abend den Verlauf de
Sonntag, den 10. Auguſt, hier geplanten Verfaſſungsfeier feſt. De
wird die Feier in einem Umzuge mit Muſik durch eine Anzahl von
ſtraßen mit anſchließendem Feſtakt auf dem Schulhofe beſtehen. Der
zug wird ſich um 9½ Uhr am Kriegerdenkmal aufſtellen. Die ge
25 Jahre Marineverein.
Im Jahre 1899 taten ſich acht ehemalige Angehörige der deutſchen
Marine zuſammen, um ſich der durch ganz Deutſchland gehenden
Be=
dem Vorſitz des heute noch unermüdlich wirkenden, mit ſicherer Hand
das Ruder des Marinevereins führenden früheren Bootsmanns
Schnell=
bacher konſtituierte ſich der Darmſtädter Marineverein”
Kameradſchaft iſt das Prinzip der Marinevereine, infolgedeſſen iſt alles,
was ſtörend darauf einwirkt, ausgeſchloſſen. Weder politiſche noch
kon=
feſſionelle Unterſchiede kennen die Marinevereine.
Zurückblickend: Es war der 19. Juli 1914 ein großer Tag für den
Darmſtädter Marineverein. Es war Flaggenweihe und Seine Exzellenz
Admiral von Jacobſen hielt damals die ſo feierliche Rede der
Flaggen=
weihe. Vierzehn Tage ſpäter kam der Weltbrand. Wir alle fühlen
die aus blutiger Saat des Weltkrieges emporgeſproſſene neue Zeit. Die
europäiſche Kriegsflotte wird und muß aus Gründen der
Selbſterhal=
tung Europas beſtehen bleiben.
Beim Ausbruch des europäiſchen Krieges eilten 58 Kameraden des
Darmſtädter Marinevereins, darunter Seeoffiziere, Ingenieure, Aerzte.
zur Fahne. Unter Waſſer, über Waſſer, in der Luft, ſowie in
Flan=
dern und an den Dardanellen kämpften Kameraden des Vereins. Auch
bei der Seeſchlacht am Skagerrak waren mehrere Kameraden dabei.
Viele Gegenſtände, wie Bilder, Karten, Briefe, Erzählungen von
Kriegs=
erlebniſſen, ſind dem Städtiſchen Muſeum überwieſen worden.
Der Verein zählt zurzeit 132 Mitglieder, darunter alle Chargen,
vom Admiral bis zum Matroſen. Am Samstag abend, pünktlich 8 Uhr,
findet der Gedenktag der Gründung des Marinevereins ſtatt. Viel
In=
tereſſantes wird geboten werden. Hervorzuheben iſt hier das Einlaufen
eines Kriegsſchiffes in einen fremden Hafen unter dem üblichen Salut,
künſtleriſche Vorträge eines früheren Mitgliedes des Landestheaters,
lebende Marinebilder, Matroſenleben und Treiben auf einem
Kriegs=
ſchiffe u. a. m. Eine gute Orcheſtermuſik wird die Gedenkfeier
ver=
ſchönen und nach Beendigung des Programms die Jugend ein
Tänz=
chen zuſammenführen.
— 6. Bundestag des Beamtenvereins der Militärmuſiker
Deutſch=
lands. Die geſtrigen Verhandlungen wurden um 9 Uhr durch den
Vor=
ſitzenden Stahl=Berlin eröffnet. Zunächſt wird der Dringlichkeitsantrag
Berlin=Oſten auf Umgeſtaltung der Bundeszeitung bzw. Vereinigung
mit der deutſchen Militärmuſikerzeitung nach kurzer Ausſprache
ein=
ſtimmig abgelehnt. Unter Zurückziehung des Antrages Aſchersleben wird
ein Antrag Cuxhaven angenommen, der Bund möge die Landesverbände
und Ortsgruppen dazu anhalten, Inſerate für unſere Zeitung „Das
Schwalbenneſt” anzuwerben. Der Herausgeber der Zeitung „Das
Schwalbenneſt” Schriftleiter Flüchter=Erfurt, dankt der Verſammlung
für die ihm gewordene Anerkennung. Es wird dann beſchloſſen, dem
Kollegen Flüchter die Leitung der Bundeszeitung bis zum nächſten
Bundes=
tag und dann immer je auf ein Jahr beſtimmt zu übertragen. Ein
Dringlichkeitsantrag betr, den Ausſchluß eines Mitgliedes durch eine
Ortsgruppe wird dem Bundesvopſtand bzw. den Landesgruppen zur
Erledigung übertragen. Dann wird ein Antrag auf Abänderung der
Bundesſatzungen, beraten in der auch die evtl. Zugehörigkeit zum
deut=
ſchen Muſikverband zur Sprache kam. Die vom Bundesvorſtand
vor=
geſchlagenen Aenderungen werden mit Mehrheit mit einigen
Abände=
rungen und Zuſatzanträgen angenommen, die betreffen die
Mitglied=
ſchaft zu anderen Verbänden, die Beitragserhebung, das
Zeitungs=
weſen, die Arbeitsteilung des Bundesvorſtandes, Bildung von
Bezirks=
gruppen, den Geſchäftsverkehr u. a. Die Beratungen werden heute
fort=
geſetzt.
— Ein großes Militärkonzert fand am Dienstag aus Anlaß des
6. Bundestages der Beamtenvereine ehemaliger Militärmuſiker
Deutſch=
lands im Garten des Städtiſchen Saalbaus ſtatt, der vollbeſetzt war,
und, wie üblich, harrte auf der Straße eine faſt ebenſo große Menge
von Zaungäſten. Eine beſondere Anziehungskraft übte an dieſem Abend
das Aufgebot von zwei Orcheſtern aus, die von der Ortsgruppe
Darm=
ſtadt des Beamtenvereins ehemaliger Militärmuſiker gebildet waren;
das eine war ein Infanterieorcheſter und ſtand unter der Leitung des
Hern Georg Greilich, das andere, ein Kavallerieorcheſter ſeiner
Zuſam=
menſetzung nach, ſtand unter der Leitung von Herrn Auguſt
Rühle=
mann. Dem Geſchmack der Zuhörerſchaft war alſo in doppelter
Hin=
ſicht Rechnung getragen; ſie konnte den leichtbeſchwingten Weiſen der
Kavalleriemuſik und den volleren Tönen der Infanteriemuſik lauſchen.
Die Vortragsfolge beſtand aus drei Teilen, der erſte brachte den Marſch
„Deutſchlands Ruhm” von M. Schröder, die Freiſchützouvertüre, einen
„Feſtgruß” (Fanfarenmuſik) von Auguſt Rühlemann, das Volkslied
3 kommt ein Vogerl geflogen”, im Stile älterer und neuerer Meiſter
bearbeitet von Siegfried Ochs, und den Marſch „Schwarz=weiß=rot” von
Reinhold Spielberg, Mitglied der Hamburger Ortsgruppe; die
Lei=
tung dieſer Programmnummer hatte der Komponiſt. Die Verteilung
der Muſikſtücke auf die Orcheſter war ſo, daß der Marſch Deutſchlands
Ruhm” und der „Feſtgruß”, der wegen des lebhaften Beifalls
wieder=
holt werden mußte, dem Kavallerie=Orcheſter zufielen, die übrigen
Num=
mern aber der Infanteriemuſik. Der zweite Teil des Programms war
Wagner gewidmet; er etthielt die Quvertüre zu „Rienzi”, angereihte
Stücke aus der „Walküre”, eine Fantaſie aus „Siegfried”, ſowie
Melo=
dien aus dem „Lohengrin”. Im Anſchluß hieran wurde ein „
Sieges=
marſch” von Reinhold Spielberg unter Leitung des Komponiſten
vor=
getragen. Die Partien aus der „Walküre” und dem „Lohengrin” fielen
diesmal dem Kavallerie=Orcheſter zu. Im dritten Teil des Programms
war das Infanterie= und das Kavallerie=Orcheſter unter der Leitung
von Herrn Rühlemann vereinigt, um Meherbeers. Fackeltanz” und
das „Niederländiſche Dankgebet” gemeinſam zu ſpielen. Damit war
jedoch die Vortragsfolge nicht erſchöpft denn ſämtliche Darbietungen
wurden mit ſo ſtarkem Beifall aufgenommen, daß mehrfach Zugaben
und Einlagen folgen mußten; außerdem wurden die beiden Dirigenten
noch mit Lorbeerkränzen geehrt.
geſtellt werden. Die Pfeifer= und Trommlerkorps der Turngeſel
und der Freien Turnerſchaft haben ihre Mitwirkung ebenfalls zug
Die republikaniſche Bevölkerung iſt zur Teilnahme am Feſtzuge
Feſtakt durch einen Aufruf in der Preſſe eingeladen. Der Feſtal
dem Schulhofe wird durch eine Begrüßungsanſprache des Bürgerme
Schäfer eröffnet werden. Darauf Prolog und Feſtrede. Muf
träge werden den Feſtakt feierlich umrahmen.
* Ober=Ramſtadt, 5. Aug. Kommenden Sonntag, der
ds. Mts., begehen alle im Jahre 1888 konfirmierten Schulkamer
einerlei, ob hier geboren oder zugezogen, im Gaſthaus zum
(Schneider) gemeinſam ihren 50: Geburtstag. Wie alljährlich, iſt f.
Vormittag ein gemeinſamer Kirchgang der Beteiligten, alsdann
niederlegung an den Gräbern der verſtorbenen Kameraden und fü
Nachmittag gemütliches Zuſammenſein im Gaſthaus „Löwen” g
wobei manche Jugenderinnerungen zum Austauſch kommen werder
* Aus dem Kreiſe Heppenheim, 5. Aug. Amtstage. Das
amt Heppenheim wird nächſtens folgende Amtstage abhalten: Am
nerstag, den 7. ds. Mts., nachmittags 2 Uhr, im Rathaus zu Hi
horn, und am Freitag, den 8. ds. Mts., nachmittags 2 Uhr,
Bürgermeiſterei zu Mörlenbach.
* Aus dem Weſchnitztal, 5. Aug. Schlechtes Erntewe
Wir ſtehen nun mitten in der Getreideernte, aber die täglichen
ſchläge behindern in unangenehmer Weiſe den raſchen Fortgan
Erntearbeiten und beeinträchtigen ſchwer die Güte der Körner
lagert die Frucht vielfach auf dem Boden, und die Aehren wachſe
Nur einige ſchöne ſonnige Tage wären nötig, um die meiſt übe
Frucht zu bergen. Möchten dieſe ſich doch bald einſtellen! — So
wünſcht nun die letzten Regengüſſe für die Getreideernte war, um ſo
kommener, waren dieſe unſeren Kartoffelfeldern, die dadurch die
benötigte Feuchtigkeit erhielten und nun einen guten Ertrag er
laſſen. Auch alle übrigen Hackfrüchte, ſowie die Bohnen und B.
gemüſe bedurften des Regens und ſehen nun wieder friſch und geſun
* Siedelsbrunn, 5. Aug. Einweiſung. Georg Schwöbel
hier wurde zum Rechner der Gemeinde ernannt, verpflichtet und in
Dienſt eingewieſen.
* Aus Starkenburg, 6. Aug. Wir erhalten folgene Zuſchrift:
Nr. 210 des Darmſtädter Tagblattes vom 30. 7. 24 findet ſich „aus
kenburg, 26. Juli” eine Notiz, die ſich mit der Aufwertung dur
öffentlichen Sparkaſſen befaßt und der Richtigſtellung bedarf. Der
faſſer überſieht, daß nach 8 7 der dritten Steuernotverordnung nu
jenigen Sparkaſſenguthaben einen Anſpruch auf Aufwertung haben,
bis zum 31. Dezember 1924 bei der Aufwertungsſtelle, als welche dur
Heſſ. V.=O. vom 4. Juni 1924 die öffentlichen Sparkaſſen beſtimmt
angemeldet worden ſind, und daß die Sparkaſſen verpflichtet ſin
Teilungsmaſſe zur Aufwertung der angemeldeten
haben zu verwenden. Wenn eine öffentliche Sparkaſſe allen Sp
die Aufwertung gewähren wollte, ſo müßte ſie dafür eine beſondere
mögensmaſſe zur Verfügung ſtellen, die ſie nicht hat. Da die öffent
Sparkaſſen durch Geſetz verpflichtet waren, ihre Gelder mündelſiche ender Na
zulegen, ſo ſind ſie heute in derſelben Lage, wie jede Privatperſol dnſt der V
ebenfalls mündelſichere Anlagen gewählt hat; es verbleiben ihnen
nur die Hypothekenforderungen. Die Feſtſtellung der Teilungsmaſſe
voraus eine Feſtſtellung der Beträge, welche die Hypothekarſchuldne
nil
ihre in Gold erhaltenen Darlehen vergüten müſſen, und hier ha
Geſetzgebung in 8 11 der zit. Steuernotverordnung vollſtändig ve
Die geübte Kritik ſollte ſich daher nicht gegen die öffentlichen Spark
ſondern gegen die Geſetzgebung wenden
R. Mainz, 4. Aug. Ueber die beiden Tuchhändler Jakob S
und Guſtav Sander wurde das Konkursverfahren eröffnet.
— Worms, 5. Aug. 600 Jahre Weſthofener Ma
Mehr als 1500 Jahre ſind verfloſſen, ſeit die Menſchen an der ei
artigen Weſthofener Seebachquelle ihren feſten Wohnſitz aufgeſchl fein
haben, nachdem ſchon Jahrhunderte zuvor menſchliche Kultur hier i ſchn
Einzug gehalten hatte. Ueber 1000 Jahre iſt der Weſthofener Meit
alt und 600 Jahre ſind nunmehr vergangen, ſeitdem das Beuel
unſerer Altforderen, Markt abhalten zu dürfen, obrigkeitliche Ben
gung fand. Die älteſte Nachricht über die Marktgerechtigkeit im 2
hofen ſtammt aus der Zeit des Kaiſers Ludwig von Bahern. Er
lieh dem Raugrafen Georg von Altenbaumburg am 4. Tage nach
Feſt des Hl. Markus 1324 das Recht, jeden Dienstag einen Wochenn
abzuhalten. Bezüglich des Jahrmarktes, der bereits im 16. Jahr
dert genannt wird, iſt uns folgendes überliefert: „Von undenkl
Zeiten her wurden hier zwei Jahrmärkte gehalten, der eine auf
rentoi ohnabänderlich, der ander den erſten Dienstag in der fe
Durch 6 Jahrhunderte hat er ſich gehalten, durch Krieg und Fri
mit Weſthofens Sein und Werden innig verbunden. Wenn nun
diesjährige Jahrmarkt am 24. Auguſt unter dem Drucke der Zei
hältniſſe nicht das Gepränge einer lauten Jubiläumsfeier träg
wollen wir es doch nicht verſäumen, des bedeutſamen Ereigniſſes eh
zu gedenken, den Großtaten unſerer Väter zu ihrer gerechten 2
digung zu verhelfen.
* Bad=Nauheim, 4. Aug. Der Winterſtein erhält in Kürze
bedeutende Sehenswürdigkeit, die gewiß zahlreiche
derer, Natur= und Altertumsfreunde intereſſieren wird. Am Fuße
Berges, 200 Meter von der alten Kaiſergrube, wird gegenwärtig
römiſcher Wachtturm in ſeiner alten Form wieder aufgel
Der maſſige Steinturm mißt 8 Meter im Quadrat und iſt be
8 Meter hoch gediehen, jetzt kommt noch der Rundgang und das
darauf, ſodaß eine Geſamthöhe von 12 Metern herauskommen wird.
Turm iſt von einem Deutſch=Amerikaner geſtiftet, Erbauer iſt Bauu
nehmer Morchel=Friedberg. Von dieſem Turm aus verſtändigte ſich
römiſche Beſatzung durch Zeichen mit den Wachttürmen auf dem K
berg, dem Johannisberg und mit dem Kaſtell Kapersburg.
k. Gießen, 6. Aug. Der Kellnerverein Gießen feiert nächſte A
ſein Bjähriges Beſtehen. Zu dem Feſte ſind zahlreiche Gäſte aus
Heſſenlande und Frankfurt angemeldet.
* Großen=Linden, 6. Aug. Der Geſangverein „Harmonie” hat
ſchloſſen, ſein F5jähriges Beſtehen im nächſten Jahre durch einen
ſangswettſtreit zu feiern.
e. Lauterbach, 6. Aug. Gegenwärtig hält der Reichsbund Hei
ſchule in unſrer Stadt eine Heimatſchulwoche ab. Zahlreiche Le
der Volksſchulen und höherer Lehranſtalten ſowie Geiſtliche nehmen
ran teil. Auch eine Ausſtellung heſſiſchen Schrifttums und heſ
Kunſt iſt von Lehrer Oswald=Bad=Nauheim in der Turnhalle eingert
worden.
* Alsfeld, 6. Aug. Die Stadfverwaltung beſchloß, die Dienſtbe
der ſtädtiſchen Beamten nach Beſoldungsgruppe I—VI mit Wirkung
1. Juni gemäß der Beſoldung der Staatsbeamten Heſſens zu erhöhe
Johann Hedrich erhielt einen Bauzuſchuß von 2400 Mk. zu ſeinen
Bau befindlichen Einfamilienhaus.
Erhältlich im Buch= und Schreibwarenhar
ferner in jeder Auto= und Fahrradhandlan
Herausgeber: Continental=
mmer 218.
Römiſcher Brief.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Auguſt 1924.
Seite 5.
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fär
ger
vor
„Unſterblichen” im Gefängnis zu „Regina Coeli”.
Rom, den 28. Juli.
römiſche Skandalſtatiſtik hat in letzter Zeit einen
beach=
ten Zuwachs erfahren. Ob es die übergroße Hitze iſt
lche anderen Einflüſſe es ſind, die ſo den Bodenſatz
auf=
haben — wer vermöchte das zu entſcheiden? Sicher iſt,
beilich je in ſo kurzer Zeit eine ſolche Zahl von
ſkanda=
ey reigniſſen vorgekommen iſt.
fing in den erſten Junitagen mit einer abſcheulichen Tat
die Chronik verzeichnen wird und die die ganze
Bevölke=
radezu beſeſſen machte.
es Abends fand man an einer Hecke in den Wieſen bei
ſen Baſilika von Sankt Paul den vergewaltigten Körper
inen Toten: Bianca Carlieri, eines jener unglücklichen
chen, deſſen Familie ſtets dem Verdienſt nachgehen und
Hihre Kinder ſich ſelbſt überlaſſen muß. Dieſer kleine
rwurde von der Straße, wo er ſeine Tage im Spiel
deren Kindern verbrachte, unter Liebkoſungen
fortge=
von einem jener rätſelhaften Weſen, bei denen man
hr das Gefühl hat, einem menſchlichen Weſen
gegen=
hen.
m wurde die Auffindung des kleinen zu Tode
gemar=
örpers ruchbar, als ſich eine ungeheure Empörung der
Bevölkerung bemächtigte. Mit verhaltenem Atem
(lles den Nachforſchungen der Polizei, die unter dem
er öffentlichen Meinung teils den verzweifelſten Hypo=
Ilgten, teils ſich auf die abſurdeſten Annahmen ſtützten
ungelung von irgendwelchen Anhaltspunkten, um den
ger der Schandtat zu finden. Aber dieſes Ungeheuer
nicht auffinden. Da, als noch wie eine Schwüle die
heit auf dem Volk lag, löſte ſich aus der gärenden
ſer Menge heraus eine Geſtalt: ein armer Narr, der,
d, was er tat, ſich ſelbſt des Verbrechens beſchuldigte,
die Tat mit allen Einzelheiten erzählte, bis er zuletzt
dem Trauerwagen gefolgt zu ſein, und bei dieſer
Er=
brach er ſelbſt in Tränen aus: dieſer „reine Tor” der
ichkeit nicht das geringſte mit der Tat zu tun hatte,
an den Narren in „Boris Godounoff”, der das ganze
* Parias vergegenwärtigt, die heute ſo gut wie je die
Schichten der Menſchheit zu bilden verdammt ſind.
kleinen Bianca hat das römiſche Volk feierliche Ehren
An einem ſtrahlenden Sonntag=Nachmittag fand die
ö ng ſtatt mit Begleitung von zwei militäriſchen
Muſik=
wahren Bergen von Blumen und unter Teilnahme
enſchenmenge, wie man ſie ſonſt nur bei der Ankunft
Könige zu ſehen gewohnt iſt. So geſtaltete ſich die
einer Prozeſſion zu Ehren der kleinen Bianca, in der
Kinderſeelen gleichſam verkörperten.
Sdieſer noch von Erbitterung und Empörung geladenen
jre bildete ſich jedoch ſogleich der neue Unſtern der
katteotti, die bis heute die Welt in Atem hält und die
ler Nationen mehr wie je auf Italien gelenkt hat. Die
der Vorfälle iſt heute überall bekannt: Am lichten Tage
wird ein Abgeordneter, der aus ſeiner Wohnung tritt, von fünf
Unbekannten angefallen, überwältigt, in ein Auto geriſſen und
entführt, ohne daß es bis jetzt möglich geweſen wäre, auch nur
eine Spur von ihm wiederzufinden. Nach all den ergebnisloſen
Verſuchen muß man ſich wohl mit der Tatſache abfinden, daß
Matteotti aus politiſchen und perſönlichen Gründen beſeitigt
und wahrſcheinlich ermordet worden iſt — — von Verbrechern
die zu den höchſten Schichten der Regierung und zune Bodenſatz
der faſziſtiſchen Partei gehörten. Und jetzt entwickelte ſich der
Skandal; kaum hatte der Miniſterpräſident im Schmerz der
Ueberraſchung die Kraft gefunden, der Gerechtigkeit freie Bahn
zu machen, ſo fiel als Erſter Aldo Finzi, Unterſtaatsſekretär
im Miniſterium des Innern, ein Menſch, der ſich mit Hilfe
ſeiner Frau, die ſich in den höchſten Kreiſen der römiſchen
Ari=
ſtokratie Zutritt zu verſchaffen gewußt hatte, eine wunderbare
Stellung gemacht hatte mit vielen Millionen und Automobilen
und der ſehr ungerechtfertigterweiſe ſeine Herkunft aus dem
ehrbaren Stande eines Mechanikers vergaß. Der Zweite, der
vom Sturm erfaßt wurde, war Ceſare Roſſi der vom
Setzer zum Chef der Preſſeabteilung im Miniſterium des Innern
emporgeſtiegen war und der eine beſondere Befriedigung darin
fand, ſich jede Woche in der teuerſten Schneiderei Roms einen
Anzug nach neueſtem Schnitt machen zu laſſen. Der Dritte im
Bunde war der „geniale und unerſchrockene” Filippo
Fili=
pelli, Direktor der Zeitung „Il Corriere Italiano”, dem es
nach einem bewegten Leben als Zeitungs=Inſeraten=Aquiſiteur
gelungen war, eine Tageszeitung zu gründen, die bald zum
Tummelplatz der ganzen unmoraliſchen Literatur und Politik
Italiens wurde, und zwar ſo, daß ſie ſich ſehr bald vom Papſt
auf den Index geſetzt ſah Es folgten dieſen Größen noch
andere mehr oder weniger bedeutende Geſtalten aus den
poli=
tiſchen und literariſchen Kreiſen. Wie jede Tragik nicht einer
leiſen Komik entbehrt, ſo finden ſich auch in dieſem dunklen
Charaktergemälde Züge, die erheiternd wirken. Unter den
Ver=
hafteten befinden ſich nämlich viele Mitglieder eines Klubs, der
ſich „Die Unſterblichen” nennt und der vor kurzem in dem
wegen ſeines Nachtlebens berühmten und berüchtigten Kabarett
Bragaglia gegründet wurde.
Man muß nämlich wiſſen, daß im „Corriere Italiano” ſich
alles zuſammengetan hatte, was literariſch und politiſch aus
Mangel an wirklichen Fähigkeiten ſich nicht einen Platz an der
Sonne der Oeffentlichkeit erobern konnte: Geſcheiterte und
ver=
krachte Exiſtenzen, die kläglichen Mitläufer des Futurismus und
anderer literariſcher Schulen von recht zweifelhafter Färbung,
wie Ardengo Soffici, Antonio Baldini, Bruno
Barilli, Gubello Memmoli, Alberto Savigno=
Luigi Aziarelli, Vincenzo Cardarelli uſw. und
andere „berühmte Unbekannte”, wie Guiſeppe
Raveg=
nani, comm. Mario Lancia, Vincenzo Tieri
Giuſeppe Galaſſi, Cantalameſſa u. a. . . . . Alles
Leute, die, aus literariſchen und politiſchen Kreiſen
ausge=
ſchloſſen, gedachten, ſich dort eine Berühmtheit zu ſchaffen,
in=
dem ſie ſich zuſammenſetzten und geradezu eine Sekte bildeten.
— Sie pflegten ſich in den Stunden nach Mitternacht zu
ver=
ſammeln bei dem Wirt Bragaglia, der die heimatlichen Berge,
wo er als Kuhhirt friedlich lebte, mit dem ſchlüpfrigen Pflaſter
der Stadt vertauſcht hatte und hier als Schnüffler in Theater=
ſkandalen und Vermittler eleganter Abenteuer bekannt iſt. Und
in dieſem Lokal, in einer jener Verſammlungen war es, wo ſie
auf den ſchnurrigen Gedanken verfielen, eine Geſellſchaft zu
bilden. Man höre und ſtaune: Sie gründen den „Klub der
Un=
ſterblichen”, ſchreiben ſich ein und ſchließen ſchnell die Liſte"
Na — und nun kommt der Skandal Matteotti: und einer
der „Allerunſterblichſten” wandert zunächſt in das Gefängnis
zu „Regina Coeli” (zur Himmelskönigin). Es iſt Giuſeppe
Galaſſi, früherer Muſikkritiker beim „Giornale di Roma” und
„zugeteilter”, Kunſtkritiker des „Corriere Italiano”. Was will
man noch mehr?
Jetzt endlich ſchweigen ſie, die „Unſterblichen”. Ihre
Zei=
tung, vom Strudel des Skandals mitgeriſſen, erſcheint nicht
mehr. Trauriges und rührendes Nebenbei: Filippo Filipelli,
dem ehemaligen Inſeraten=Aquiſiteur, jetzt aber Beſitzer von
fünf Automobilen und verſchiedenen Milliönchen, war es
ge=
glückt, ſich einen Roman zu ſichern vom verdorbenſten
italieni=
ſchen Schriftſteller: Guida da Verona. Der Roman handelt
von Mata=Hari und wollte antideutſche Propaganda treiben
unter literariſcher Flagge. Der Roman, der in den korrupteſten
Kreiſen Roms das lebhafteſte Intereſſe erregte, mußte bei der
38, Fortſetzung aufhören mit den ironiſch klingenden Worten:
(Fortſetzung folgt)
Die „Unſterblichen” ſind tot. Aber ſie werden ſicher kein
ehrenvolles Leichenbegängnis haben. „Repuiescant in pace!"
Aber die Reihe iſt noch nicht zu Ende! „Omnium trinum
perfectum est!“ — — Aller guten Dinge ſind drei . . und auch
hier kam noch ein kleines Skandälchen hinzu: Italien und
ſpe=
ziell Rom werden in Atem gehalten von einem Vater, der ſein
dreijähriges Söhnchen den Armen der Mutter, die es entführt
hatte, zu entreißen ſuchte. Es iſt der General und
Komman=
deur der Fliegertruppen Piccio, und ſeine Sache iſt ein
inter=
eſſantes Beiſpiel für die Erforſchung der Ehe=Wiſſenſchaft. Als
ſich Piccio in Amerika befand, heiratete er die Tochter des
ame=
rikaniſchen Milliardärs Brachfield zum Schmerz ſeiner ganzen
Familie. Er ſiedelte dann in amtlicher Miſſion nach Paris
über, wo ſich jedoch in der „Ville Lumiere” allſogleich die
Unver=
träglichkeit der beiden Charaktere herausſtellt. Es kommt zur
Scheidung und das Söhnchen, das der unglücklichen Verbindung
entſtammt, wird der Mutter zugeſprochen. Der Vater jedoch iſt
nicht geneigt, ſich eine ſolche Beraubung gefallen zu laſſen, und
es gelingt ihm, den Kleinen zu entführen, worauf er nach
Ita=
lien zurückkehrt. Lady Brachfield verſteht keinen Spaß und
denkt nicht daran, ſich für beſiegt zu geben, ſtürzt in Begleitung
eines Schwarmes von franzöſiſchen Detektiven ihrem Gatten
nach Rom nach und es gelingt ihr nun ihrerſeits, den Sohn zu
rauben und auf einem gemieteten Schiff nach Sardinien zu
ent=
fliehen. Signor Piccio gibt die Partie noch nicht verloren, läßt
ſich von der Regierung zwei Flugzeuge geben und ereilt die
Fliehenden auf offener See Bewegter hätte ſich die Sache
nicht abſpielen können. Schade nur, daß Lady Brachfield nicht
auch den Filmregiſſeur Ernſt Lubitſch benachrichtigt hatte
Die Geſchichte ſagt leider nicht, wie das Abenteuer zu Ende
ging, und das alte italieniſche Sprichwort hat wieder einmal
Recht: „Moglie e buoi dei paesi tuoi!” — Nimm Weib und
Ochſen von deinem eigenen Dorf ..
ſi.
rmiliennachrichten
eute verſchied unerwartet
lieber Mann, unſer Bruder,
ager und Onkel
Herr
inrich Wieſenecker
gobergehilfe bei der
Ober=
rechnungskammer
lter von nahezu 63 Jahren.
mſtadt, den 6. Aug. 1924.
nen der trauernd Hinterbliebenen:
u Margarethe Wieſenecker
geb. Jäger.
eerdigung findet am Freitag,
„3 Uhr, auf dem alten
Fried=
in der Nieder=Ramſtädter
Straße ſtatt. (B10011
izſpenden dankend verbeten.
enstag früh entſchlief im Alter
8 Jahren, infolge eines
Herz=
es, meine liebe Frau, die treue
er meines kleinen Kindes
geb. Altendorf
Im Namen
er trauernden Hinterbliebenen:
org Keil und Kind.
mſtadt, 6. Auguſt 1924.
(*22658
inkenſteinſtr. 40,
Zeerdigung findet Donnerstag,
n. 3 Uhr, von der Kapelle des
hofes an der Nieder=
Nam=
tädter Straße aus ſtatt.
rwandten, Freunden und
Be=
en die traurige Nachricht daß
einnigſtgeliebte Gattin, Mut=
Großmutter, Schweſter und
liſe Beutel
geb. Schachner
längerem Leiden im 55. Le
ahre ſanft entſchlafen iſt.
In tiefer Trauer:
Beutel und Familie.
tadt, den 5. Auguſt 1924,
2 ratiusſtr. 69.
Beerdigung findet Freitag,
Auguſt, nachmittags 4 Uhr,
em alten Friedhof,
Nieder=
tädterſtraße, ſtatt. (*22660
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief ſanft nach längerem Leiden unſer lieber
Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Schwager
Herr Fabrikant
Georg Theodor Donges
im Alter von 81 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eleonore Müller, geb. Donges.
Konrad Müller
Georg Müller.
Darmſtadt, den 5. Auguſt 1924.
Die Beerdigung findet ſtatt am Freitag, den 8. Aug., nachm. 2 Uhr, von der Kapelle
des Friedhofes in der Nieder=Ramſtädter Straße.
(9998
Von Beileidsbeſuchen und Blumenſpenden bitten Abſitand nehmen zu wollen.
Todes=Anzeige.
Heute morgen entſchlief ſanft am Herzſchlag mein lieber
Mann, unſer lieber Vater, Großvater und Urgroßvater
der Königliſch Preußiſche Generalleutnant
Friedrich Metzler
im Alter von 85 Jahren.
Im Namen aller Angehörigen:
Ida Metzler, geb. Küchler.
Villenkolonie Eberſtadt, den 6. Auguſt 1924.
Kranzſpenden und Beſuche nicht erwünſcht. (*22657
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige)
Heute ſrüh entſchlief ſanft nach
langem, mit großer Geduld
ertra=
genem Leiden meine liebe Frau
Gertrud Rumpf
geb. Schmitt
Im Namen der Angehörigen
Frhl. Oberfürſter Otto Rumpf
Ockſtadt, den 5. Auguſt 1924,
Die Beerdigung findet ſtatt:
Donnerstag, den 7. Auguſt, nach
mittags 3 Uhr, auf dem Fliedhof
.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgange
unſerer lieben
Lina
ſagen wir auf dieſem Wege
herz=
lichen Dank.
2258:
Darmſtadt, 5. Auguſt 1924.
Familie Heun.
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ehrter Senjorchef
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Georg Theodor Donges.
Mit dem Heimgegangenen verlieren wir
einen Chef, der durch ſeinen offnen und
graden Charakter uns ſiets ein
wohlwollen=
der Freund und Berater geweſen iſt. Wir
werden dem Entſchlafenen allezeit in
un=
auslöſchlicher herzlicher Verehrung und
Dankbarkeit ein warmes Gedenken
be=
wahren.
(9999
Darmſtadt, den 6. Auguſi 1924.
Die Angeſtellten und Arbeiter
der Firma Eiſenbau Donges, G.m.b. H.
Todes-Anzeige.
Verwandten und Freunden bringen wir
hiermit zur Kenntnis, daß unser lieber
Herr H. B. Helbing
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entschlafen ist.
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Beg 31
Seite 6.
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gont
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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Anguſt 1924.
Rummer 21
Sport, Spiel und Turnen.
Turnen.
Zweites Jugendtreffen der Deutſchen Turnerſchaft.
2. und 3. Auguſt in Marburg.
15 000 Teilnehmer. — Eine geſunde Turnerjugend. — Fortſchritte auf
allen Gebieten. — Guter Ausgleich zwiſchen Turntechniſchem und
Vater=
ländiſch=Geiſtig=Sittlichem.
Die Deutſche Turnerſchaft veranſtaltete am 2. und 3. Auguſt in
Marburg ihr zweites Jugendtreffen. Es ſollte den Prüfſtein dafür
abgeben, ob das neue Jugendturnertum in ihren Reihen das vor zwei
Jahren auf dem Jugendtreffen in Weimar die erſte Probe glücklich
be=
ſtand, in der Zwiſchenzeit Fortſchritte gemacht hat. Die Deutſche
Turnerſchaft war nach dem Kriege durch allzu ſtarke Betonung und
Förderung des Turn= und Sporttechniſchen in die Gefahr gekommen,
ſich der Lehre Jahns, die das Turnen lediglich als Mittel zum Zweck
vaterländiſcher Erziehung bezeichnete, in Etwa zu entfremden. Man
erkannte indes dieſe Gefahr ſchnell — und ebenſo ſchnell fand man
Mittel und Wege der Abhilfe. Bei der Jugend mußte angefangen
werden, wollte man geſundes Turnen und eine geſunde Pflege
vater=
ländiſcher Geſinnung in die Zukunft retten. Oberſtudiendirektor Dr.
Neuendorff (Mülheim=Ruhr) wurde auf dem letzten Deutſchen
Turntag in Kaſſel zum Jugendwart der Deutſchen Turnerſchaft
ge=
wählt, und ſchon im darauffolgenden Jahre rief er die Deutſche
Tur=
nerjugend nach Weimar zum erſten Jugendtreffen der Deutſchen
Tur=
nerſchaft. Weimar wurde ein glückverheißender Anfang, Marburg
bewies, daß die Erfahrungen von Weimar in allen Kreiſen der
Deut=
ſchen Turnerſchaft nutzbar gemacht worden waren, in Oſtpreußen wie
in Bayern, in Hamburg wie in Dresden. Marburg bewies aber auch,
daß die in der Deutſchen Turnerſchaft hie und da vertretene
Anſchau=
ung, das in der Turnerjugend neuerdings ſtärker bevorzugte Wandern
und die Tieabende bedingten, wenn auch unbeabſichtigt, eine zu
weit=
gehende Abkehr von Turnen, Sport und Spiel, falſch iſt. Marburg
zeigte, daß Turnen, Spiel, Sport, Wandern und geiſtig=ſittliche
Be=
ſtrebungen jetzt im richtigen Grade aufeinander abgeſtimmt ſind. Und
über allem leuchtet der vaterländiſche Gedanke.
Das Jugendtreffen begann am Samstag vormittag mit Spielen und
Staffeln. Ueberall wurden tüchtige Leiſtungen gezeigt. Am Abend
ver=
fammelte ſich die Turnerjugend mit ihren Wimpeln auf dem
Kampf=
raſen zu einer
Begrüßungs=Feier.
Das gemeinſame Lied „Ein Ruf iſt erklungen” leitete ſie ein. Der
Oberbürgermeiſter von Marburg begrüßte die Turnerjugend im Namen
der Stadt Marburg. Er erinnerte an die reiche geſchichtliche
Vergangen=
heit der Stadt, die ſich in dem Schloß, der Univerſität uſw.
wider=
piegele, und betonte weiter, daß in Marburg ſtets deutſches Leben
ge=
herrſcht habe. Auch das turneriſche Leben ſei in Marburg ſtets recht
vege geweſen. Mit herzlichen Wünſchen für einen guten Verlauf des
ziveiten Jugendtreffens der Deutſchen Turnerſchaft ſchloß der Redner.
— Der Vorſitzende der Deutſchen Turnerſchaft, Dr. Berger, legte in
einer Anſprache dar, daß in der Deutſchen Turnerſchaft trotz der
nenen Jugendturnbewegung Jugendliche und Alte die gleichen Ziele
hätten. So wenig man je der Turnerjugend das Recht auf ein eigenes
Leben kürzen werde, ſo ſehr müſſe andererſeits die Turnerjugend den
großen Zielen, die der geſamten Deutſchen Turnerſchaft vorſchweben,
nachſtreben. — Ein Gedichtvortrag „Feuer” wurde mit begeiſtertem
Ausdruck in die Ordnung der Feier eingeflochten. Das von Neuendorff
gedichtete Lied „Wer uns ſchlägt”, unter Begleitung der Marburger
Reichswehrkapelle geſungen, wurde ſtimmungsvoller Abſchluß der
Ver=
auſtaltung. Anſchließend ging es in die Pfarrkirche und die
Eliſabethen=
kirehe zu je einer
Abendmuſik.
Beide Kirchen waren bis auf den letzten Platz beſetzt. Die ehrwürdigen
Gotteshäuſer, in denen ſich die Turnerjugend zu einer ſtillen Stunde der
Erhebung ſammelte, gaben den friſchen Bildern der jungen Menſchen in
ihren ſchmucken Wandertrachten einen unvergleichlich eindrucksvollen
Rahmen. In der Eliſabethenkirche ſprach Dr. Neuendorff von deutſcher
Not und deutſcher Hoffnung. In ſeiner eindringlichen, tief zu Herzen
gehenden Art wies er der Turnerjugend die Wege zur Erneuerung, zur
Aubeit für Volk und Vaterland durch das eigene Beiſpiel einer
muſter=
haften Lebensführung und durch ernſten Dienſt an der
Volksgemein=
ſchaft. — Immer ſtärker ſenkte ſich während der Ausführungen des
Red=
neus der Abend herab. Lautloſe Stille herrſchte im Raum, den, nachdem
Dr. Neuendorff geſchloſſen, feierliche Orgelklänge durchfluteten.
Er=
greifend wirkten auch die zarten Muſik= und Geſangsvorträge von
Jugendturnergruppen. — In vier Sälen der Stadt fanden hinterher
Tie=Abende ſtatt, die durch Vorträge in den verſchiedenen Mundarten
hefonders wertvoll wurden und den Teilnehmern überall genußreiche
Stunden brachten.
Am Sonntag morgen ſtand Marburg vollſtändig im Zeichen des
Jugendtreffens. Alle Straßen, die ohne Ausnahme auf das Reichſte
be=
flaggt waren, wurden von den Scharen der Jugendturner und =
turne=
rinnen durchzogen. Ihr Ziel waren Aufſtellplätze, auf denen ſie ſich zu
langen Zügen ordneten. Von hier ging es zu einer am Fuße des
Bis=
marckturmes liegenden Wieſe zu einer
Feſtwieſe,
dem früheren Exerzierplatz der Marburger Jäger. Der etwa
eineinhalb=
ſtündige Marſch durch Wälder und Felder, über Berge und durch Täler,
mitten durch ein von Natur aus reich geſegnetes Stückchen Erde war
vundervoll. Die Züge ſahen prächtig aus. Die farbenfrohen
Wander=
trachten der Jungen und Mädel und die bunten Wimpel klangen in einen
reinen Akkord der Augenfreude zuſammen, und die munteren Wander=
und Turnerlieder, die immer wieber angeſtimmt wurden, erhöhten die
Würze des Genuſſes dieſer herrlichen Sonntagswanderung. Auf der
Feſtwieſe entfaltete ſich ſchnell ein buntes Treiben. Die Züge löſten ſich
in einzelne Gruppen auf, die ſich um ihre Wimpel ſcharten und in dem
welligen, von herrlichen Wäldern eingerahmten Gelände verteilten.
Zu=
erſt wurde abgekocht. Dann trat die Fröhlichkeit in ihr Recht. Spiele
aller Art, Fuchsprellen uſw. verkürzten die Zeit. Daneben wurden
gehaltvolle Proben der Vielſeitigkeit des turneriſchen Jugendlebens in
Form eines Wimpelſtreits gegeben. In mehreren großen „Ringen”
d. h. runden Plätzen, die durch die im Kreiſe lagernden Zuſchauer
gebil=
det wurden, lieferten zahlreiche Gruppen ſich einen intereſſanten
Wett=
ſtreit. Jede Gruppe mußte ein Lied ſingen, einen Tanz und eine
Frei=
oder eine Handgerätübung vorführen. Alles wurde nach feſten
Maß=
ſtäben gewertet. Hierbei zeigten ſich die gegen Weimar gewonnenen
Fortſchritte beſonders deutlich. Man konnte feſtſtellen, daß auf das
mehrſtimmige Singen zu Geigen= oder Klampfenbegleiung jetzt großer
Wert gelegt wird. Einige dieſer Vorträge wirkten in ihrer Schlichtheit
und Tonſchönheit faſt künſtleriſch. Auch die Tänze fielen überwiegend
zufriedenſtellend aus, nicht weniger die turneriſchen Uebungen. Daß ſich
einiges der Kritik gegenüber weniger hieb= und ſtichfeſt erwies, iſt bei
der großen Zahl der Vorführungen nicht verwunderlich. Einen
unver=
gleichlich ſchönen Anblick boten ſchließlich noch die allgemeinen
Freiübun=
gen, die Jungen und Mädel vereinigten und denen ein großer
Auf=
marſch der Wimpel den eindrucksvollen Auftakt gab. Auch dieſer Teil
der Veranſtaltung bewies, daß dem praktiſchen Turnen durch die
Jugend=
turnbewegung nicht das Geringſte genommen werden ſoll. Am Abend
marſchierten die Teilnehmer nach Marburg zurück. Das Schloß
er=
ſtrahlte in feſtlicher Beleuchtung und auf allen Höhen um Marburg
her=
um flammten Feuer auf. Eindrucksvoll wie der Tag begonnen hatte, ſo
klang er ernſt und rein in den zum dunklen Abendhimmel ſtill
auflodern=
den Feuerzauber aus.
Am Montag begann der größte Teil der Teilnehmer, unter denen
auch die Turnvereine unſerer Stadt vertreten waren, Wanderungen
durch das heſſiſche Land.
Radfahren.
Deutſche Saalſportmeiſterſchaften.
Houben — Paddock.
Houben ſchlägt Paddock (10,8)
Drahtbericht unſeres Korreſpondenten.
Das ſenſationelle Zuſammentreffen des beſten
deut=
ſchen Sprinters Houben mit den Amerikanern Paddock und
Murchiſon hatte den Sportplatz in der Seydlitzſtraße bis auf das
letzte Plätzchen gefüllt. Was man im Stillen gehofft hatte, traf ein:
Houben trug die deutſchen Farben zu einem knappen, aber
eindrucks=
vollen Sieg und hat damit von neuem einen Beweis ſeines großen
Kön=
nens gegeben. Die übrigen Konkurrenzen, mit Ausnahme des 3000=
Meter=Laufens, in dem der Düſſeldorfer Bedarff ſeine Gegner nicht
zu fürchten hatte, fielen an die Amerikaner.
Reſultate:
100=Meter=Laufen: 1. Houben=Krefeld 10,8 Sek.,
2. Paddock=Amerika Bruſtbreite, 3. Murchiſon=Amerika 1 Meter zurück.
200=Meter=Laufen: 1. Paddock=Amerika 21,4 Sek.,
2. Murchiſon=Amerika Bruſtbreite, 3. Houben=Krefeld 21,6 Sek.
800=Meter=Laufen: 1. Helffrich=Amerika 1:56,2
2. Martin=Schweiz Bruſtbreite 3. Ufer=Bonn 1:58,1.
4X100=Meter==Staffel: 1. Amerika 43 Sek., 2.
Deut=
ſcher Sportklub 43,2 Sek.
Hochſprung: 1. Braun=Amerika 1,80 Meter frei, 2.
Skort=
zinski=Berlin 1,80 Meter berührt.
110=Meter=Hürden: 1. Riley=Amerika 15,1 Sek.,
2. Moore=Amerika 1 Meter zurück.
Schwedenſtaffel: 1. Amerika 2:01,1, 2. Deutſchland
2 Meter zurück.
3000=Meter=Lauf: 1. Bedarff=Düſſeldorf 9:04,1, 2.
Tu=
moszeit=Berlin 70 Meter zurück.
Morgenfeier,
die gleichzeitig zu einer Gedächtnisfeier für die im Weltkriege Gefallenen
geſtaltet wurde. An ihr nahmen außer der Turnerjugend Vertreter der
Stadt, der Studentenſchaft, das Marburger Reichswehr=Bataillon uſw.
teil. Zur Eröffnung donnerten drei Böllerſchüſſe durch das Lahntal,
dann ſtieg das allgemeine Lied „Brüder, reicht die Hand zum Bunde‟
zum leuchtenden Himmel auf. Der Turner Schlink (Ruhrort) trug
Steguweits „Rufe der Jugend” vor. Die Anſprache hielt Dr.
Neuen=
dorff. Im erſten Teil gedachte er der Toten des Weltkrieges,
anknüp=
fennd an die Worte „Sei getreu bis in den Tod, ſo will ich dir die Krone
des Lebens geben” und „Niemand hat größere Liebe als die, daß er ſein
Leben läſſet für ſein Frunde.” In lange Augenblicke tiefſten und
ergrif=
fenen Schweigens und inneren Rückſchauens in die tragiſchen
Geſcheh=
niſſe des letzten Jahrzehnts ſchickte die Reichswehrkapelle das Lied „Ich
hatt” einen Kameraden.”
Dann fuhr Dr. Neuendorff fort. Jetzt ging er auf die
Jugend=
turnbewegung ein, ihre Aufgaben und Ziele in hinreißender
Beredſam=
keit zeichnend. Wie am Abend vorher in der Kirche, ſo gingen auch
hier ſeine eindringlichen Worte allen Hörern tief zu Herzen. Nund
20000 Menſchen waren verſammelt, und doch herrſchte eine Ruhe auf
dem Platze, wie ſie bei Begebenheiten wie hier ganz ſelten ſein dürfte.
In das gemeinſame Lied „Ich hab' mich ergeben” klang der feierliche
Ak: aus.
In drei geſchloſſenen Abteilungen marſchierten die mehr als 15 000
Turner und Turnerinnen jetzt zur
Die große Feſthalle in Frankfurt a. M. war am Montag abe
Schauplatz der Entſcheidungskämpfe um die deutſchen Saalſvortr
ſchaften des Bundes Deutſcher Radfahrer. Es hatten ſich viele
Zu=
eingefunden, die den intereſſanten Wettbewerben mit Spannung
und die glänzenden Leiſtungen wiederholt durch ſpontane Beifal
gebungen quittierten. Den Titel im Einerkunſtfahren holte ſich
Gutſchmidt=Caputh von dem vorjährigen Sieger Reichart
berg wieder zurück. Im Zweier=Kunſtfahren gab es eine Ueberrg
Die Mannſchaft Weller=Bechtel (Mundenheim) ſiegte überlegen
Panze (Nordhauſen) und den vorjährigen Meiſtern Reichart=
(Nürnberg). Im 6er Kunſtreigen kam der RV. Friſchauf Haini
verdienten Meiſterehren, die ihm im Vorjahre durch einen Kette
entgangen waren. Der Verteidiger RV. Bonn=Süd endete an
Stelle. Im 8er=Kunſtreigen konnte der RV. Pfeil=Erfurt den
wohnten RV. Blitz=Neukölln knapp aus dem Felde ſchlagen. Die
Radballmeiſterſchafen fielen an die Vertreter des Erfurker TV
Radballſpiele Deutſchland—Schweiz, letztere vertreten durch der
elub an der Sihl=Zürich wurden von Deutſchland gewonnen. Die
tate: Einer Kunſtfahren: 1. W. Gutſchmidt=Caputh 61,49 P.; 2. R
Nürnberg 60,95 P.: 3. Weller=Mundenheim 58,74 P. 2er=Kunſtſ
1. Weller=Bechtel (Mundenheim) 62,71 P.; 2. Heher=Panze (Nord
60,85 P.; 3. Reichert=Frank (Nürnberg) 50,01 P. 6er Kunſtreie
Friſchauf=Hanichen 13,09 P.; 2. Panther=Braunſchweig 12,86
Möve=Britz 20,80 P.; Adler=Breslau 12,63 P. 8er Kunſtreigen: 1.
Erfurt 13,39 P.; 2. Blitz=Neukölln 13,83 P.; 3. RV. Schwen
12,48 P.; 4. NV. Spandau 12,22 P. Zweier Radballſpiel: Gebr.
(Erfurt5 — Köping=Holſt (Berlin) 8:7. Zer Radballſpiel: Gebr.
Richter (Erfurt) — Gebr. Richter=Feik (Lichterfelde) 4:0. 2er
ſpiel Deutſchland—Schweiz 8:4; 3er Radballſpiel Deutſchland—
2:1. Das Ergebnis der Meiſterſchaft im Einerſtreckenfahren
rufsfahrer iſt wie folgt geändert worden: 1. Paul Kohl 8:11:55; 2.
8:15:41; 3. Huſchke 8:18:21; 4. Dobbrack 8:2817. Die übrigen
ſtarteten Fahrer wurden disqualifiziert, weil ſie eine Zwangspauſe
Kontrolle Michelſtadt nicht innegehalten hatten.
Automobil= und Motorrad=Turnier
des A. O.A. G. Gau IIIa
Automobil= und Motorrad=Turnier des A. D. A. C., Gau II
Der A. D. A. C., Gau IIIa, Frankfurt a. M., veranſtal.
17. Auguſt 1924 in Friedberg i. H. — Bad=Nauheim ein Automob
Motorrad=Turnier in großem Stile. Die Veranſtaltung gewinnt i.
lebhaftes Intereſſe, als dieſelbe vom Reichsverband der Induſt:
Reklame freigegeben worden iſt. Das Turnier wurde letztma
Jahre 1922 in Bad=Nauheim mit größtem Erfolg durchgeführt und
allen Teilnehmern noch in angenehmer Eerinnerung ſein.
Es findet in der Frühe ein Bergrennen über 5 Kilometer 1
Anſchluß daran ein Flachrennen über ca. 7,8 Kilometer ſtatt.
Straßen, welche zur Austragung dieſer beiden Konkurrenzen
werden, ſind in beſtem Zuſtande. Am nachmittage finden in Fr
auf der Seewieſe eine Schönheitskonkurrenz und eine Geſchickli
prüfung ſtatt. Es werden bei letzterer an die Wagenfahrer grof
forderungen bezüglich ihrer Fahrtechnik und Fahrſicherheit
werden. Auch in derſelben Weiſe gilt dies für die Motorradfahr
u. a. die Fuchsjagd ganz beſonderes Intereſſe finden dürfte.
Eine große Anzahl von Preiſen iſt bereits geſtiftet, außerder
den noch folgende Wanderpreiſe verteidigt: 1 Silberpokal, geſtift
der Hupfeld=Diele, Bad=Nauheim, Verteidiger Herr Otto G
Frankfurt a. M., 1 Bronze=Büſte, ein Mädchenkopf, geſtiftet vr
Chemiſchen Fabrik M. Jakobi A.=G., Frankfurt a. M., Vert
Herr Fritz Kleemann, Bad=Homburg, 1 Goldpokal, geſtiftet ve
Agrippina, Verteidiger Herr Ewald Kroth, Frankfurt a. M.
Die Preisverteilung findet abends 8 Uhr in Friedberg, Hotel
ſtatt. Da bereits eine große Anzahl Meldungen der bekannteſten
ſchen Sportleute zur Teilnahme vorliegen, ſo verſpricht die Ver
tung heute ſchon einen großen Erfolg.
Ausſchreibungen über alle Einzelheiten werden jedem Inter
von der Geſchäftsſtelle des A. D. A. C. koſtenlos geſtellt.
Nennungen ſind zu richten an den Gauſportleiter, Herrn (
Kroth, Frankfurt a. M. Forſthausſtraße 35 oder an die Hauptgeſt
ſtelle des A. D. A. C., Hochſtraße 43, I.
Fußball.
Verein für Raſenſpiele Offenbach a. M.—Spielvereinigung Darmſtadt
Houben.
Weitere Erfolge des S. C.C. in Kopenhagen.
Die Fortſetzung der leichtathletiſchen Wettkämpfe in Kopenhagen am
Montag zeitigte wiederum einige deutſche Siege. Der Sportklub
Char=
lotenburg gewann durch Krüger die 200 Meter in 22,9 Sek. vor Truelſen
und Kah Jenſen, durch Schoemann die 1500 Meter in 4:14 vor Axel
Rasmuſſen und Dam, während die Schwedenſtaffel an die Kopenhagener
Akademiker fiel, die in 2:01 vor Jdrget=Kopenhagen und S.C.
Char=
lottenburg ſiegreich blieben.
Am kommenden Samstag abend wartet die hieſige Spielverein
weiterhin mit einem intereſſanten Treffen auf. V. f. R. Offenbac
früherer Ober=Ligaverein im Süddeutſchen Fußballverbande, iſt
mal der Gegner. Im Jahre 1921 vereinigte ſich V. f. R. mit „Ki
Offenbach, doch tat dieſe Fuſion nicht lange gut. Schon nach 3 Mk
trennten ſich die zwei Vereine wieder. V. f. R. trat dann dem Ar.
Turn= und Sportbund bei und konnte hier mit ſeiner 1. Mant
1923/24 die Bezirksmeiſterſchaft in der Sonderklaſſe erringen, um
in den ſich anſchließenden Kreismeiſterſchaftsſpielen mit 3:2
gegen „Vorwärts”=Lampertheim zu unterliegen. Die V. f. R.=
Man=
iſt auch hier in Darmſtadt nicht mehr unbekannt. Früher, als der
ein noch dem Süddeutſchen Fußballverbande angehörte, ſpielt
Mannſchaft verſchiedenen Male gegen die Liga des hieſigen
vereins 98 und konnte ſie die Spiele immer für ſich entſcheiden. A1
Arbeiter=Turn= und Sportbund hat die Mannſchaft ſchon ſchöne C.
zu verzeichnen, ſo konnte ſie den Schweizer Bundesmeiſter, Spo
Baſel mit 3:1 bezwingen, gegen Chemnitz 4:1, gegen
Germanig=
bach 3:0, gegen Nordend=Frankfurt 5:2 uſw. ſpielen. — Am Sonn!
auch ein erſtklaſſiger Gegner für die 1. Mannſchaft gewonnen.
ebenfalls eine Offenbacher Mannſchaft: Freie Turner. Au
gehört zu den beſten ihres Bezirks. In der letzten Serie konnte
Gruppenmeiſterſchaft holen. Weiteres über Spielbeginn uſw. erfol
dieſer Stelle in der Samstag=Ausgabe.
Tennis.
Karlsbader Turnier.
Das Karlsbader Tennisturnier iſt ſehr ſchnell be
worden. In den beiden Herreneinzelſpielen hatte v. Kehrling
viel zu fürchten. Er gewann die Meiſterſchaft von Karlsbad 6:”
6:2 gegen den Tſchechen Soyka, und den Bäderpreis 6:2, 6:44:
gegen Graf Salm. Das Herrendoppelſpiel wurde dank beſſeren
menſpiels eine Beute von Kreuzer—H. Kleinſchroth 2:0
6:2, 7:5 gegen v. Kehrling—Graf Salm. Die Damenmeiſterſchal
Karlsbad fiel an Frl. Weihermann, die ihre indisponierke
nerin, Frau Neppach, 6:4, 6:4 abfertigte.
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2
n
Reich und Ausland.
Eine deutſch=engliſche Sommerſchule.
30 Delegierte engliſcher Volksbildungsvereine zu Gaſt.
rankfurt. Am letzten Sonntag ſind wieder Gäſte von
jen=
des Kanals hier eingetroffen, Delegierte der engliſchen
Volks=
rgsvereine, der „Workers Educational Aſſociation”
us den Trade Unions zufammengeſtellt iſt. Dreißig Perſonen,
n und Herren, Vertreter intellektueller Berufe ſolohl wie des
ten=, des kaufmänniſchen und des Arbeiterſtandes ſind mehrere
als Gäſte des Frankfurter Bundes für Volksbildung zur
Teil=
an einer ſog, deutſch=engliſchen Sommerſchule hier anweſend.
Magiſtrat ließ es ſich nicht nehmen, am Montag die Abgeſandte
rüben durch Bürgermeiſter Gräf zu begrüßen. Der offizielle
Em=
durch den Bund für Volksbildung fand am Dienstag abend im
vildungsheim an der Eſchersheimer Anlage ſtatt. Dr. Epſtein
te die engliſchen Freunde und wünſchte der Sommerſchule beſten
Der ganze Abend wurde ausgefüllt mit wechſelſeitigen deut=
und engliſchen Reden. Dr. Epſtein erinnerte unter dem Beifall
liſchen Gäſte daran, daß im Jahre 1911, als 100 deutſche Arbeiter
zu Gaſt waren, auch Macdonald in einer großen
Ver=
ung vor 2000 Perſonen die Deutſchen in ſehr freundſchaftlicher
begrüßt hatte.
je deutſch=engliſche Sommerſchule hat heute ihren
genommen. Sie beſteht aus einer Serie von Vorträgen und
rachen zwiſchen den engliſchen Gäſten und Angehörigen des Deut=
Zundes für Volksbildung über die gegenſeitigen wirtſchaftlichen,
hen und geiſtigen Verhältniſſe und ihre vorausſichtliche Entwicklung.
Deutſcher Orientaliſtentag.
it der Jahresverſammlung der ſeit 1845 beſtehenden Deutſchen
nländiſchen Geſellſchaft iſt, ſeitdem die internationalen
Orien=
tkongreſſe eine Unterbrechung erfahren haben, der Deutſche
Orien=
ag verbunden. Die diesjährige Tagung findet vom 1.—4.
Ok=
in München ſtatt und berückſichtigt die geſamte Orientaliſtik. Zu
gen in größeren, gemeinſamen Sitzungen haben bis jetzt Zuſagen
die Herren Prof. Littmann=Tübingen, Sarre=Berlin, Schäfer=
Außerdem ſind Ausſtellungen bayeriſcher Staatsſammlungen
Anmeldungen von Nichtmitgliedern werden an die
Geſchäfts=
er Deutſchen Morgenländiſchen Geſellſchaft, Berlin W 10,
Gen=
traße 38 oder an die Geſchäftsſtelle des vorbereitenden Ortsaus=
München, Muſeum für Völkerkunde, Galerieſtraße 4, erbeten.
Rheinſchiffahrtstag 1924.
n 6. September d. J. wird der Verein zur Wahrung der
Rhein=
rtsintereſſen e. V., Sitz Duisburg, in Frankfurt a. M. den
Rhein=
rtstag 1924, gleichzeitig in Verbindung mit ſeiner 16. und 17.
ichen Hauptverſammlung abhalten. Für die Tagung ſind außer
kurzen geſchäftlichen Teil eine Reihe von Vorträgen ſachverſtän=
Perſönlichkeiten in Ausſicht genommen, die ſich mit wichtigen
gen der Rheinſchiffahrt und des Rheinhafenweſens auf den
ver=
iſten Gebieten, teilweiſe unter Vorführung von Lichtbildern,
igen. Die Stadt Frankfurt wird, um der Tagung, zu der die
er der zuſtändigen Miniſterien und ſonſtigen Behörden des Reichs
* Länder ſowie die führenden Perſönlichkeiten der Wirtſchaft im
Deutſchlands geladen ſind, einen würdigen äußeren Rahmen zu
en, den hiſtoriſchen Kaiſerſaal des Römer zur Verfügung ſtellen.
Gräberfunde.
jeinsheim. In dem Gewann „Hardt” wurden dieſer Tage
nen halben Meter unter der Erdoberfläche zwei getrennt liegende
mit guterhaltenen Knochenüberreſten, Bronzepfeilen, Bronze=
und einer Urne gefunden. Wahrſcheinlich handelt es ſich um die
ſte von Kriegern (Kelten?), die einſtens durch Pfeilſchüſſe
ge=
ind. Es wäre wünſchenswert, für dieſe intereſſanten Funde die
ide Unterſtützung Sachkundiger zu finden.
Brandſtiftung auf dem Felde.
rolsheim. Nachts gegen 2 Uhr wurden unweit der hieſigen
ft auf dem Felde zwei große Fruchthaufen, die zum Dreſchen
aßen, abgebrannt. Es handelt ſich hier um 102 Haufen Weizen,
und Korn. Dem oder den Brandſtiftern iſt die Gendarmerie auf
Der „dankbare” Italiener.
Ikheim. Bei der Wirtin Barucker übernachtete dieſer Tage
ger Mann, der helle Kleider und rotbraune Schnürſchuhe trug
als Italiener ausgab. In ſeinem Schlafzimmer bewahrte die
in einer Kommode einen größeren Geldbetrag auf, der nach
ggehen des Fremden verſchwunden war.
Langemark=Feier deutſcher Jugendbünde.
n 2.—4. Auguſt trafen ſich auf dem Heidelſtein in der
twa 20 Wandervogel= und Pfadfinder=Bünde,
* auch Bünde aus Heſſen, zuſammen ekwa 2000 Teilnehmer, zu
edenkfeier für die Gefallenen des Weltkrieges anläßlich der
rigen Wiederkehr des Kriegsausbruches. Die Teilnehmer
ge=
aus ihrem freien, naturtiefen Weſen auf waldiger, einſamer
n ernſtes Feſt deutſcher Jugend, für die Langemark ein Sinnbild
fer= und Jugendkraft geworden iſt. In nächtlicher Feier fand
hter Rudolf Binding tiefe Worte des Gedenkens. Bei
Sonnen=
wurde ein Malſtein mit der bedeutungsvollen Inſchrift „
Lange=
errichtet. Am Mittag fanden dann Wettkämpfe zu Ehren der
nen ſtatt.
Deckeneinſturz.
Lörrach. In einem Neubau einer Stoffdruckerei ſtürzte eine
Betondecke ein und begrub ſieben Arbeiter unter ihren Trümmern. Von
den ſchwer verletzten Arbeitern befindet ſich einer in Lebensgefahr.
Großfeuer.
Harthauſen. In der Nacht von Sonntag auf Montag brach hier
ein Großfeuer aus. Vier mit Frucht gefüllte Scheunen brannten dabei
völlig nieder. Ein junger Mann fiel von der Feuerleiter, die während
der Löſcharbeiten brach, und mußte ſich in ärztliche Pflege begeben.
Infolge eines Mißverſtändniſſes erhängt.
Siegelbach. Hier erhängte ſich der 47 Jahre alte Taglöhner
Johann Schwehn. Am Samstag abend kehrte der Mann mit ſeinen
Arbeitskollegen von ſeiner Arbeitsſtätte im Saargebiet nach Hauſe
wo=
bei dem Alkohol etwas zu viel zugeſprochen wurde. Seine Kollegen
brachten ihn nach Hauſe. Damit er ſein Lehngeld nicht verlieren ſollte,
hatten ihm ſeine Kollegen die Brieftaſche abgenommen und das Geld
ſeiner Frau ausgehändigt. Als Schwehn Sonntag Morgen aufwachte,
war ſeine Frau in der Kirche. Er ſuchte nach ſeiner Brieftaſche, fand
aber weder dieſe, noch einen großen Betrag, den er bei ſich trug, in
ſeinen Kleidern. Jedenfalls glaubte er, alles verloren zu haben und aus
Reue ging er auf den Speicher und machte ſeinem Leben durch
Er=
hängen ein Ende. Als die Frau aus der Kirche heimkehrte, fand ihn
eines ſeiner Kinder nach längerem Suchen auf dem Speicher hängend
tot auf.
Schweres Autounglück.
Wattenheim. Ein ſchweres Autounglück ereignete ſich abends
auf der Strecke nach Carlsberg an der etwas abfallenden Kurve in der
Nähe der Metſchmühle. Der 6=Sitzer=Perſonenwagen des Herrn Adam
Joa II. von Carlsberg fuhr mit 10 Perſonen beſetzt gegen 7Uhr vom
hieſigen Turnfeſt nach Hauſe. An der beſagten Stelle geriet der Wagen
aus bis jetzt unbekannter Urſache plötzlich auf die Seite, riß drei ſchwere
Straßenprellſteine um und ſtürzte, ſich zweimal überſchlagend, die etwa
6 Meter hohe Böſchung hinab, die Inſaſſen zum größten Teil unter ſich
begrabend. Von den Inſaſſen wurden Adam Auguſt Noll, deſſen Frau,
Frau Johann Jog III., Frau Adam Jog II. und der Chauffeur Georg
Schwender alle von Carlsberg mehr oder weniger ſchwer verletzt. Die
übrigen Inſaſſen wurden herausgeſchleudert und kamen im großen und
ganzen mit dem Schrecken davon.
Eine Neuerung im transatlantiſchen Paffagierverkehr.
Die große engliſche Cunard=Schiffahrtsgeſellſchaft hat, wie aus New
York berichtet wird, im transatlantiſchen Paſſagierverkehr ein neues
Eperiment unternommen, das ſich als nachahmenswert empfiehlt. Sie
hat nämlich auf einigen ihrer Dampfer während des Sommers die dritte
Klaſſe, die im allgemeinen nur von Einwanderern benutzt wird, für
Angehörige gelehrter Berufe reſerviert, die eine Europareiſe machen
wollen, ſich aber den Luxus einer Ueberfahrt in der Kafüte nicht leiſten
können. Damit wird einem ſeit langem empfundenen Bedürfnis
Rech=
nung getragen. Die Paſſageraten der transatlantiſchen Dampferlinien
ſind in den letzten zehn Jahren um mehr als das Doppelte geſtiegen.
Vor dem Kriege konnte man für 120 Dollar in der erſten Kajüte des
größten und ſchnellſten Luxusdampfers über den großen Teich fahren,
heute koſtet eine derartige Paſſage von 250 Dollar aufwärts. Die
Mindeſtraten der zweiten Klaſſe ſind von 60 auf 125 Dollar geſtiegen,
die der dritten Klaſſe von 45 Dollar auf rund hundert. Eine Reiſe im
Zwiſchendeck koſtet alſo heute faſt ſchon ſoviel wie vor zehn Jahren die
Ueberfahrt in der erſten Kafüte. Bei derartigen Preiſen können ſich
ſelbſt die wenigſten amerikaniſchen Profeſſorn, Lehrer und Studenten
den Luxus einer Europafahrt erlauben. Paſſage in der dritten Klaſſe
kam bisher für die gebildeten Stände gar nicht in Betracht. An ſich iſt
die dritte Klaſſe auf den modernen Dampfern ſo vorzüglich eingerichtet,
daß ſie auch den Anſprüchen einigermaßen kultivierter Menſchen zu
ge=
nügen vermag, aber es iſt nicht jedermanns Sache, eine Woche lang in
engen Räumen mit polniſchen und italieniſchen Einwanderern zuſammen
zu hauſen. Die von der Cunard=Lienie eingeführte Neuerung verdient
deshalb ungeteilten Beifall. Sie iſt natürlich nicht aus reiner
Menſchen=
freundlichkeit entſtanden, ſondern wurde zweifellos von der Erwägung
eingegeben, daß für den durch dieſe Beſchränkung der amerikaniſchen
Einwanderung verurſachten Ausfall im Zwiſchendecksgeſchäft irgendwie
Erſatz gefunden werden müſſe.
Entgleiſung einer elektriſchen Eiſenbahn in Vareſe.
Vareſe. Hier entgleiſte die elektriſche Eiſenbahn, wobei 6
Per=
ſonen getötet und ungefähr 40 zum Teil ſehr ſchwer verwundet wurden.
Waldbrand.
Cheyenne (Wyoming). Ein Waldbrand zerſtörte die Anſiedlung
Coldſprings fowie die benachbarten Bergwerksbauten.
Hornhaut, Schwielen und Warzen
beſeitigt ſchnell,
ſicher, ſchmerz=
und gefahrlos Mukipol
Aerztlich empfohlen. Millionenfach bewähre.
In Apotheken und Drogerien erhälklich. — Gegen Fußſchweiß,
Brennen und Wundlaufen Kukirol=Fußbad.
Engel=Apotheke Dr. E. Merck; Drogerien: Beſſunger=Drogerie, Inh.
W. Hartlaub, Beſſungerſtraße 1; Anton Fiſcher, Frankfurterſtraße 14;
Gg. Liebig & Co. Nachf., Luiſenſtraße 4; Apotheke Logel,
Eliſabethen=
ſtraße 30: Martins=Drogerie, Pankratiusſtraße 41; Ph. Secker Nachf.,
Ludwigshöhſtraße 1; C. Watzinger Nachf., Wilhelminenſtraße 11; Chr.
Schwinn, Rheinſtraße; G. Hübner, Karlſtraße 56.
(V,1080
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltlon keineriel
Ver=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandt, die Ablebnung nicht begründet werden.
— An der Außenſeite des hieſigen Hauptbahnhofsgebäudes ſind drei
Uhren, nach der Südſeite, Oſtſeite und Nordſeite, angebracht, von denen
nach Anbruch der Dunkelheit nur diejenigen an der Süd= und Oſtſeite
beleuchtet werden, während die dritte Uhr im Dunkeln liegt. Es würde
im Intereſſe der Reiſenden, die von der Waldkolonie und dem
nord=
weſtlichen Stadtteil aus den Bahnhof aufſuchen, gelegen ſein, wenn auch
die dritte Uhr abends beleuchtet würde, damit ſie von weitem her die
Zeit erkennen können.
Briefkaſfen.
Sch., hier. 8 6 Abſ. 1 des Reichsmietengeſetzes beſagt: „Der
In=
ſtandſetzungszuſchlag (§ 3: die Koſten für laufende
Inſtandſetzungsarbei=
ten) iſt von dem Vermieter für die erforderlichen laufenden
Inſtand=
ſetzungsarbeiten ſachgemäß zu verwenden. Der Vermieter hat der
Mie=
tervertretung auf Antrag die Verwendung der Gelder nachzuweiſen.”
Dazu beſtimmt § 4 der Anordnung des Oberbürgermeiſters vom
23. September 1922: „Die Inſtandſetzungsarbeiten ſind nach
Möglich=
keit in allen Wohnungen im gleichen Verhältnis auszuführen. Eine
Bevor=
zugung einzelner Mieter oder ſonſtiger Wohnungsinhaber iſt zu
ver=
meiden.” — „Die Verwendung der Zuſchläge für dieſe Arbeiten iſt den
Mietern nach Maßgabe der geſetzlichen Vorſchriften vom Vermieter
nach=
zuweiſen. Die Nachprüfung der Belege muß geſtattet werden.” — „Bei
Streit über Inſtandſetzungsfragen entſcheidet die ſtädtiſche
Inſtand=
ſetzungskommiſſion.” — In der Anmerkung z=. § 4, auf die ſich der
Haus=
herr anſcheinend beruft, iſt geſagt: „Bei Feſtſetzung des Zuſchlages für
laufende Inſtandſetzungsarbeiten iſt angenommen, daß eine Küche nach 7
Jahren der vollſtändigen Herſtellung bedarf, ein Wohnzimmer nach 12
Jahren, ein Schlafzimmer nach 15 Jahren, ein Empfangszimmer nach
20 Jahren, Flure, Aborte, Badezimmer, Speiſekammern nach 10
Jah=
ren, Treppenhäuſer nach 15 Jahren.‟ Dieſe Anmerkung iſt indes nur
als allgemeine Richtſchnur unſeres Erachtens aufzufaſſen. Die
Reparatur norwendigkeit kann im Einzelfalle anders gelagert
ſein. — Es wäre gut, wenn eine Mietervertretung beſtünde und, wie es
die preußiſche Ausführungsverordnung vom 12. Juni 1922 vorſchreibt
(zu § 3, Z. 3): „Vermieter und Mietervertretung ſich zweckmäßig auf
einen für längere Zeit aufgeſtellten Verwendungsplan bezüglich
des Zuſchlages für laufende Reparaturen zu einigen haben.‟ —
Hin=
ſichtlich des Waſſergeldes hat bekanntlich das Miniſterium für Arbeit
und Wirtſchaft bei Beginn der wärmeren Jahreszeit beſtimmt, daß ein
Erſatz ſeitens des Vermieters nur begehrt werden könne, wenn der
Mehr=
verbrauch 2½ Prozent der Friedensmiete im Monat überſteige. Das
ſetzt natürlich voraus, daß der Mieter nicht auf Koſten des Vermieters
mit dem Waſſer verſchwenderiſch umgeht. Der Vermieter mußte — bei
tatſächlichem Mehrverbrauch — ſtreng genommen ſolchen dem ſchuldvoll
handelnden Mieter, den er zum Erſatz heranziehen will, nachweiſen, man
wird aber hier ſchon im Jitereſſe aller Mieter den Sünder wohl leicht
herausfinden. Ein ſalomoniſches Urteil hier zu fällen, müßte dem
Miet=
ſchöffengericht vorbehalten bleiben. In unſerer ernſten Zeit ſollte das
Rechtsgefühl ſchon das Richtige herausfinden. Auch hier heißt
es: „ſich vertragen” Und das römiſche Recht hat einen hier
einſchlagen=
den Grundſatz aufgeſtellt, der verdeutſcht heißt:: „Um Kleinigkeiten
wil=
len, ſoll man den Richter nicht angehen müſſen.”
Geſchäftliches.
Jede Reklame iſt zwecklos, wenn das Fabrikat, für
wel=
ches die Propaganda erfolgt, in ſeiner Qualität nicht der Anpreiſung
entſpricht. Ein gutes Fabrikat empfiehlt ſich in erſter Linie von ſelbſt,
und deshalb iſt es auch erklärlich, warum der „Dunlop Cord=Reifen”
durch die techniſche Vollkommenheit ſeiner Herſtellung, unter
Verwen=
dung allerbeſten Rohmaterials in der kurzen Zeit ſeit ſeiner
Einfüh=
rung eine ſo beiſpielloſe Verbreitung gefunden hat. Er beherrſcht die
Straße, denn ein jeder Kenner weiß: „Die Weltmarke bürgt für
Qualität”.
Tageskalender.
Landestheater, Kleines Haus, Sommerſpielzeit Bruno
Harp=
recht, abends 8 Uhr Abſchiedsvorſtellung Franz Schneider: „Spaniſche
Fliege”. — D. O. B., Herrenabend, abends 8 Uhr, Bürgerhof. —
Ehemalige Annaburger, Verſammlung, abends 8 Uhr,
Reſtaurant Sitte, Karlſtraße. — Union=, Reſidenz=Thegter, Palaſt=
Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Weiterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Freitag, den 8. Auguſt.
Vorwiegend heiter, tagsüber wärmer, trocken.
Hauptſchriftleitung: i. V. Max Streeſe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: i. V. Andreas Bauer
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für den Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: i. V. Ad. Fleiſchmann
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Darmſtädter Tagblatt
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7. Auguſt 1924 Nr. 21
Deutſchlands Wirtſchaftslage.
Wirtſchaftsminiſter Hamm gegen Poincaré.
Der Korreſpondent der „Morning Poſt” befragte den
Reichswirt=
ſchaftsminiſter Hamm um ſeine Anſicht über den Stand und die
voraus=
ſichtliche Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft.
Der Miniſter antwortete ihm: Die deutſche Wirtſchaftskriſe greift
immer weiter um ſich. Täglich werden Stillegungen auch großer und
namhafter Werke gemeldet. Die Zahl der unterſtützten Erwerbsloſen iſt
in der erſten Hälfte Juli um 15 Prozent geſtiegen, in einer Zeit, die
ſonſt immer ein Schwinden der Arbeitsloſigkeit ſah. Die Zahl der
Kurzarbeiter beträgt nach den Zählungen der Gewerkſchaften in manchen
Zweigen mehr als die Hälfte der Arbeiterſchaft.
Wenn demgegenüber darauf verwieſen wird, daß der deutſche
Pro=
dukttonsapparat erhalten und für die abgetrennten Induſtrieanlagen
z. T. Erſatz geſchaffen ſei, ſo können damit allein die tiefen Sorgen aller
deutſchen Wirtſchafter nicht behoben werden. Schon unſer
Produktions=
apparat bedeutet weltwirtſchaftlich, nicht dasſelbe wie vor dem Kriege.
Dieſe Neuanlagen ſind zum großen Teil nicht ſtreng wirtſchaftlich auf
bleibenden Inlandsabſatz noch auf Weltkonkurrenz eingeſtellt. Die
Ka=
pitalnot hat die Betriebsmittel aufgezehrt. Es fehlt vor allem an Kauf=
und Sparkraft bei den Inlandsabnehmern, von denen Kapital der
Pro=
duktion zufließen ſoll. Es iſt alſo richtig, wenn das Dawes=Gutachten
ſagt, daß der deutſchen Wirtſchaft das Schmieröl fehlt und langfriſtige
Auslandskredite notwendig ſind, den Zuſammenbruch aufzuhalten. Aber
auch damit kann der gewaltige Rückgang der inneren Kaufkraft noch
nicht ausgeglichen werden, der noch auf viele Jahre hinaus die
Produk=
tivität der deutſchen Wirtſchaft hemmen muß. So hat erſt vor wenigen
Tagen Herr Poincaré in der „Daily Mail” den Beweis zu führen
ver=
ſucht, daß der deutſche Produktionsapparat eine Konkurrenzgefahr für
die geſamte Wirtſchaft darſtelle. Es iſt klar, daß Deutſchland wieder
auf Ausfuhr trachten muß. Dieſe Erkenntnis iſt durch das Dawes=
Gut=
achten Gemeingut der Welt geworden. Wer Reparationen will, darf
deutſche Ausfuhr nicht verdammen. Aber es iſt eine Verkennung der
allgemeinen Wirtſchaftsgeſetze, wenn man nun von Deutſchland her eine
Ueberflutung der Weltwirtſchaft erwartet.
In dem Aufſatz der „Daily Mail” wird die Anſicht vertreten, daß
die deutſche Induſtrie nach der heutigen Förderung 17 Prozent mehr
Kohle zur Verfügung habe als 1913. Darin werden aber die
Repara=
tions= und Micumleiſtungen außer Acht gelaſſen, die Förderzahlen
über=
ſchätzt, ſowie Braunkohle und Steinkohle wahllos addiert. In
Wirklich=
keit liegt es ſo: Die Ruhrförderung beträgt gegenwärtig etwa 100
Mil=
lionen To. gegenüber 114 Millionen To. im Jahre 1913, bleibt alſo
hinter der Friedensziffer zurück. Für das übrige Reich iſt mit einer
Förderung von 27 Millionen To., zuſammen alſo mit 127 Millionen
To., zu rechnen. Davon geht zunächſt der Zechenſelbſtverbrauch ab in
Höhe von 11 bis 12 Prozent — 15 Millionen To., ſowie die
Repara=
tionsbelaſtung. Wollte man für dieſe das Programm der
Micumlei=
ſtungen zugrunde legen mit 1,83 Millionen To. monatlich, ſo käme man
auf 22 Millionen To. jährlich, ſodaß dem Inlandsverbrauch nur 90
Mil=
lionen To. zur Verfügung ſtänden. Demgegenüber verbrauchte das
Deutſchland der jetzigen Grenzen im Jahre 1913 118 Millionen und hatte
32 Millionen To. Mehrausfuhr. Heute ſtehen nur 90 Millionen To.
zur Verfügung, und es iſt klar, daß davon doch auch eine gewiſſe Menge
(etwa 6 Millionen To.) zur Ausfuhr abgezweigt werden muß.
Nun wird geltend gemacht, daß die Braunkohlenförderung geſtiegen
ſei. Wir können heute etwa mit einer Jahreserzeugung von 130
Mil=
lionen To. rechnen, die, in Steinkohlenwert umgerechnet, 30 Millionen
To. gegenüber 20 Millionen To. im Jahre 1913 ergibt. Das ſind noch
nicht 85 Prozent. Es iſt alſo unerfindlich, wie behauptet werden kann,
daß der deutſchen Induſtrie eine erweiterte Kohlenbaſis zur Verfügung
ſtünde.
Poincaré behaupter, die Kohlenpreiſe in der Ruhr ſeien trotz der
Micumlaſten und der an Frankreich und Belgien zu entrichtenden
Koh=
lenſteuer niedriger als der Weltmarktpreis.
Nach ſehr einwandfreien Berechnungen bewegen ſich die
Kohlen=
preiſe heute etwa auf der Höhe der engliſchen
Kohlen=
preiſe und der eigenen Selbſtkoſten mit Zinslaſten
ohne Gewinn. Daß der Ruhrbergbau die Micumlaſten nicht mehr
zu tragen vermag, bedarf keines Beweiſes.
Ebenſowenig wie hiernach der Kohlenbergbau kann die deutſche
Eiſeninduſtrie des Ruhrgebiets als eine erdrückende Weltkonkurrenz
hingeſtellt werden. Vor allem aber iſt zu beachten, daß die franzöſiſche
Eiſeninduſtrie durch die Angliederung Elſaß=Lothringens und
Luxem=
burgs und die Einbeziehung des Saargebiets ungeheuer kräftig
gewor=
den iſt, ſodaß ſie den Inlandsbedarf ſchon mit 50 Prozent ihrer
Produk=
tionsfähigkeit decken kann. Demgegenüber hat die deutſche Eiſeninduſtrie
den heimiſchen Bedarf nur zu einem Teil decken können. Und auch dies
war nur durch eine Umſtellung der Roheiſenproduktion vom
Thomas=
auf das Siemens=Martin=Verfahren möglich, d. h. durch weiteſtgehende
Verwendung von Schrott; dieſe Verwendung wird allmählich immer
ſchwieriger. So kam es zu ſteigender Einfuhr ausländiſchen Roheiſens
und ausländiſcher Eiſenerzeugniſſe. Vor dem Kriege dagegen überſtieg
in Deutſchland die Ausfuhr an Eiſen und Stahl die Einfuhr um das
10fache, jetzt aber hat die Einfuhr die Ausfuhr erheblich übertroffen.
Zur gleichen Zeit hat dagegen Frankreich mit Hilfe der deutſchen
Nepa=
rationskohle die deutſchen Preiſe andauernd unterboten und dadurch
ſeine Ausfuhr auf nicht weniger als das dreifache geſteigert.
Auf die Frage bezüglich der geſamten Exportentwicklung
Deutſch=
lands erwiderte der Reichsminiſter: Die Kapitalkraft Deutſchlands und
damit ſeine inländiſche Konſumkraft ſind aufs tiefſte geſunken. Ausfuhr
und Inlandsabſatz aber ſtehen zueinander ſeit alters in einem gewiſſen
Verhältnis. Ausfuhrfähigkeit fordert Weltmarktpreiſe, dieſe aber ſind
nur möglich bei wirtſchaftlicher Ausnutzung der Betriebe und bei ſtarker
heimiſcher Kaufkraft. Die deutſche Ausfuhr des unbeſetzten Gebietes
betrug im erſten Halbjahr 1924 nur 45 Prozent von 1913, der
Einfuhr=
überſchuß aber vom Januar bis einſchließlich Juni 1924 1,6 Prozent.
Solange Deutſchland nicht im Innern wieder eine ſtärkere
Verbrauchs=
kraft gewinnt, wird auch ſeine Ausfuhrleiſtungsfähigkeit geſchwächt
bleiben.
Darum iſt es mit wirtſchaftlichen Geſetzen nicht vereinbar, von
Deutſchland ſolche Laſten zu fordern, wie es Herr Poincaré tut. Nach
den vor aller Welt klar liegenden Tatſachen müſſen gerade dieſe Laſten
auf dem Wege der Ausfuhr an die Wirtſchaften der anderen Länder
übertragen werden. Wirtſchaftlich aber müſſen die Dinge betrachtet
wer=
den, wenn anders Europa zum Frieden kommen will.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
— Reichsbankausweis. Bei den Abrechnungsſtellen
wur=
den im Monat Juli abgerechnet in Billionen 695 309 600 und 1 460 399 000
R.=M. (Rentenmark=Abrechnung). Wie bei den letzten Monatsſchlüſſen
ergaben ſich zum Ultimo Juli ſehr beträchtliche Anſprüche an
Zahlungs=
mitteln an die Reichsbank, die wiederum nicht durch neue
Kreditanfor=
derung, ſondern im weſentlichen durch Abhebung vorhandener
Girogut=
haben befriedigt wurden. Nach dem Bankausweis vom 31. Juli ſind an
Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen 376,7 Trillionen
Mark neu in den Verkehr gelangt. Der Banknotenumlauf wuchs
näm=
lich um 201,5 Trillionen Mark auf 1211 Trillionen Mark der
Renten=
markumlauf um 175,2 auf 1803 Millionen Rentenmark. Den
Abhebun=
gen von Rentenmark entſprechend gingen die ausgewieſenen Beſtände
der Bank an Rentenbankſcheinen auf 208 Millionen Rentenmark zurück.
Die fremden Gelder verminderten ſich im ganzen um 317,8 auf 743
Tril=
lionen Mark. — Die Anlagekonten zeigten demgegenüber keine
erheb=
lichen Bewegungen. Während ſich die Papiermarkwechſel= und
Lom=
bardbeſtände um 6,5 auf 838,3 Trillionen Mark vermehrten, nahmen die
Rentenmarkkredite im Wechſel= und Lombardgeſchäft um 12,3 auf 1022,3
Millionen Mentenmark ab, von dieſem Rückgang entfallen 1,1 Millionen
Rentenmark auf die Weiterbegebung von Rentenmarkwechſeln, womit die
Summe der auf dieſem Wege der Wirtſchaft zugeführten Beträge auf
83,6 Millionen Rentenmark geſtiegen iſt. Für die geſamte Kapitalanlage
ergab ſich eine Abnahme um 5,9 auf 1937,1 Trillionen. Der Goldbeſtand
hat ſich durch Umwandlung eines Deviſenbetrages in Gold im
Aus=
lande um 6,3 auf 484,3 Millionen Goldmark erhöht. An Scheidemünzen
floſſen 5,2 Trillionen Mark in den Verkehr, ſodaß der
Scheidemünzen=
beſtand auf 26,1 Trillionen Mark abnahm. Der Beſtand an
Darlehns=
kaſſenſcheinen iſt mit der weiteren Abdeckung der Ausleihungen der
Reichsdarlehnskaſſen auf 0,5 Trillionen zurückgegangen.
Meſſen.
— Ledermeſſe in Frankfurt. Frankfurt a. M. iſt als
Zentrum des Hauptproduktionsgebietes der deutſchen Lederwirtſchaft
be=
kanntlich auch zu deren Hauptmeſſeort geworden. „Haus Offenbach” und
„Haus Schuh und Leder” haben in dieſen Kreiſen einen guten Klang.
Es iſt deshalb lebhaft begrüßt worden, daß die räumlich ſehr
unzurei=
chenden beiden Gebäude vor einiger Zeit, durch eine beſonder
Schuh=
maſchinen=Halle und zur nächſten Meſſe, die vom 21. bis 27. September
ſtattfindet, durch einen Teil der ehemaligen Oſthalle C beträchtlich
ver=
größert worden ſind. Auch dieſer vergrößerte Raum iſt trotz der
über=
aus mißlichen allgemeinen Lage bereits überbelegt.
Warenmärkte.
w. Amtliche Notierungen der Frankfurker Börſe,
Abteilung Getreide, vom 6. Auguſt 1924. Getreide, Hülſenfrüchte und
Biertreber ohne Sack; Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack.
Preis je 100 Kg. Weizen (Wetterau) 20,50—21, Roggen 17,75—18,
Som=
mergerſte für Brauzwecke 18,50—19,50, Hafer, inländiſch 18—18,50,
aus=
ländiſch ——, Weizenmehl, ſüdd. Spezial 0 31,75—33, Roggenmehl
26—26,50, Weizen= und Roggenkleie 10,50—11 Mk. Tendenz;
unver=
ändert.
w. Berliner Produktenbericht. Mattere amerikaniſche
Depeſchen wirkten am hieſigen Produktenmarkte auf die
Unternehmungs=
luſt lähmend ein. Roggen wird von den Provinzmühlen nur für den
ſofortigen Bedarf gekauft, aber auch dies bewirkt, daß nur wenig W
bei der geringen Ablieferung der Landwirtſchaft hierher gelangt; gle
wohl konnte das Angebot nur zu niedrigen Preiſen untergebracht ᛋ
den. Das Mehlgeſchäft war ſtill. Gerſte war in feinen neuen Sor
gut verkäuflich. Wintergerſte behielt eine ziemlich feſte Haltung. He
war im Preiſe nachgiebiger, da die Käufer zurückhielten. Futterſt
hatten ruhiges Geſchäft.
Börſen.
w. Berliner Börſenbericht. Am Anleihemarkte kam
Aufwärtsbewegung zum Stillſtand und es wurden Realiſierungen
genommen auf Grund der von den Zeitungen gebrachten amtlichen
klärung, daß von amtlicher Seite keine Aufkäufe in Reichs= oder Sta
anleihen erfolgte. Die Kurſe der deutſchen Anleihe ſtellten ſich naml
niedriger; auch ausländiſche Renten waren weniger lebhaft, für
kiſche Anleihen beſtand allerdings nach wie vor Intereſſe bei teilw
gebeſſerten Kurſen. Kanadaaktien verloren im Anſchluß an die
ſchwächung der deutſchen Anleihen 2 B. Proz. Schiffahrts= und Be
aktien änderten bei geringen Umſätzen ihren Kursſtand nur wenig.
dem Induſtrieaktienmarkte herrſchte zum großen Teil Zurückhaltu
Montanwerte ſetzten meiſt zu gebeſſerten Kurſen ein, konnten den
winn ſpäter aber meiſt nicht aufrechterhalten. Große Meinungskä
fanden in Mannesmann=Röhren ſtatt und ſteigerten den Kurs die
Papiers von 5 B. Proz., wovon allerdings 1 B. ſpäter wieder verlo
ging. Auf anderen Umſatzgebieten blieb der Kursſtand im allgemei
behauptet bei ziemlich ruhigem Verkehr. Von Maſchinenfabrikakt
büßten R. Wolf 1 B. Proz. des geſtrigen Gewinnes wieder ein.
Oeviſenmarkt.
GeldBrief Fa
Geld Vif Amſterdam=Rotterdam:. 161.69 162,51 161.99 162,81 Brüſſel=Antwerpen .. . . ." 20.15— 20.25— 21.50 21.60 bol Chriſtiania.
.. 57.71 57.99 57.71 57.99 voll Kopenhagen". 68.13 68.47 67,93 68.27 vol Stockholm . . 111.52 112.08 111.42 111.98 Helſingfors 10.495 10.555 10.,52— 10.58 — vo. Italien. 18.40— 18.50— 18.375 18.475 voll London 18.685 18.775 18,71— 18.80 voll New=York 4.19 4.21 4.19 4.21 voll Paris. 22.64— 22.76— 23 19— 23.31— voll Schweiz".
Spanien. 78.80— 79.20— 79.00 79.40 voll 56.34 56.64 56.11 58.39 voll Wien (i. D.=Oſte 5.92— 5.94 — 5.92— 5.94— voll Prag.. 12.44— 12.50 — 12.40— 12.46— voll Budapeſt.. . 5.41— 5.43— 5.40— 5.43— voll Buenos=Aires. . . 1.38— 1.395 1.375 1.385 voll Bulgarien. .. 3.03— 3.05 — 3.05 3.07— voll Japan .... 1.715 1.725 1.715 1.725 voll Rio de Janeiro 0.40— 0.41— 0.395 0.405 voll Belgrad..
.... 5.41— 5.43— 5.02 5.04— voll Liſſabon. 11.37 11.43 11.27 11.33 voll Danzig . 74.31 74.69 74.46 74 84 vol Konſtantinope 216.— 218.
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000.
Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f.Elektr. W.vorzug.
Bismarckhütte .. . . . .".
Braunkohlen=Briketts. I
Bremer Vulkan ......
Wolle.. ......
Chem. Heyden .......
Weiler .......
Deutſch=Atlant. Tel.. . .
Deutſche Maſchinen. . .
Deutſch=Niedld. Tel. ..
Deutſche Erdöl .......
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke ......."
Dt. Waffen u. Munit ion
Donnersmarckhütte ...
Dynamit Nobel ......
Elberfelder Farben. . . .
Elektr. Lieferung .....
R. Friſter ...........
Gaggenau Vorz. .. ...
Gelſenk. Gußſtahl ....
Geſ. f. elektr. Untern...
Halle Maſchinen ...."
Han. Maſch.=Egeſt.
Frankenkurs in London: 81.50
18.75
Markkurs „
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Frankfurter Kursbericht vom 6. Auguſt 192
Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ..........."
...
4%
3½%
.........
3%
Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ..."
(½% T. u. V. Schatzanweiſg.
4½% HI.—IX.
4½ Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u. 13
v. 14
Sparprämienanleihe ... .. .. .."
Zwangsanleihe ..............
48 Preuß. Konſols .......
8½%
.
48 Bad. Anl. unk. 1935 „....
3½% „ v. 1907 ......."
1896 .......
49 Bahern Anleihe ........."
8½.%
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 ..... . . . . . . ..
8—16% Heſſen Reihe XXXHI.
untilgb. b. 28.. . . . . . . . . . . . ."
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . . . ..
3½% .............."
3‟
n .
42 Württemberger alte ......
b) Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
5% L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½ „ v. 1902 ........."
„
5% Bulgar. Tabak 1902.... . ..
17/ % Griech. Monopol ..... .."
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ..........."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ...... ..........
4% Oeſt. Goldrente ........."
4% „ einheitl. Rente ......"
5% Rum. am. Rente v. 03 ....
4½% Goldrente v. 13 ...
am. Goldrente konv.
420
8½ „ am. v. 05 ..."
4% Türl. (Admin.) v. 1903..
(Bagbad) Ser. I
42
„II.
4‟
v. 1911, Bollanl. .."
4%
1. Staatsr. v. 14 ...
Goldrente ... .. . ..
Staatsr. v. 10 .."
Kronenrente .. ....
42
Auzereuropäiſche.
% Mexif. amort. innere
konſ. äuß. v. 99.,
Gold v. 04, ſtfr. . . .
konſ. inner. ....."
IFrrigationsanleihe
ulipas, Serie T....
Oblig. v. Transportauſt.
4½ Eliſabethbahn ſtfr. . . . . .
4% Gal. Carl Ludiwv.=Bahn.
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr
179 13 1.175 2.3 4,2 4,2 4,2 4,2 82 82,5 0.560 0 4201 415 0.355 4.15 0.,3551 0.496 a 350 36 Mdl 20 Md 1,85 2,05 1,75 2,43 1,65 — 1,2 — 1.3 11is 1.55 4,2 4,2 1.2M d. 13 2,3 0.850 55 4.7 2,75 9,75 131. 127 12,75 12,75 7.2 6.75 1,5
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
2.G0en=
490 Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
3% Oeſt.
1. b. 8. Em..
9. Em. .. ..
v. 1885 ....
38 Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
49 Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½% Anatolier I............"
3% Salon. Conſt. Jonction ...
3% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepec. . . . . . . . . . . . .
4½%
Nach Sachwert verzinsl,
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em. . . . . . . . . . . . . . . . .. ."
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23.. .. . . ."
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5%Neckar A.=G. Stuttgart
Gold=
anl. v. 23...... ....."
5% Pfälzer Hhp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24... . . . . . . . . . .. .
5%0 Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5% „ Roggenwert=Anl. . .
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 ............."
5% Rhein=Main=Donau
Gold=
anl. v. 23 ...............
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II...... ........."
5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd, Feſtwertbk. Goldobl,
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ....
Barmer Bankverein. . . . . . . . . ."
Baher Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft .. .
Commerz= und Privatbank ..."
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank .............
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hhpot.=Bank Mein.. . .
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft . ........
Dresdner Bank. . ...........
Frankfurter Bank ..........."
Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . .. ..
Mitteldeutſche Creditbank. . . . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . .
Neichsbank=Ant. . . . ...... . . ..
Rhein. Creditban 1..........."
„ Hypothekenbank .. ...."
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ..................."
Viener Bankerein .......
19.5
10.5
13
9,75
1,4
46,75
11,5
1.4
2.7
15
1,6
Bergwerks=Aktien.
Berzelius .. . . . .. ......."
Bochamer Bergb. ..... ..
Buderus. . . . . . . . . .... ...
Dt. Luxemburger ........
Eſchweiler Bergwerks=Akt.
Gelſenkirchen Bergw. ....
arpener Bergbau.......
2,1
2,6
1.9
2,3
29,75
5.,75
8,5
9,95
3,5
2,5
0,.450
12
6,5
1,8
3.25
15
2,3
0,470
39,5
2,45
3,6
8,5
0.300
0.300
6,75
6. 8
10,5
14
47,5
11
2.5
2,7
3ig
1,5
2.10
1.26
15
2.1
2.1
1,75
2,2
23,75
5.75
9,6
3.9
0.40
11
65I
19
3.3
22
0.459
38,25
22l,
3,9
8,1
u.300
0.29*
.
62
Kaliwerke Aſchersleben .. . . .
Salzdetfurth. .. . ..
Weſteregeln .......
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren ........
Mansfelder ......
Oberbedarf ................."
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......"
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ...
Phönix Bergbau ...
Rhein. Stahlwerke.
Riebeck Montan..
Rombacher Hütte.. . . . . . . . . . ."
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver. Laurahütte .. . . .
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding)........"
Werger ............ . .. . ....
jer
„ohne
Akkumulat. Berlin ..........."
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (v. Kleher) ......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . ."
6% „ „ Vorzug Lit.4 ...
5% „ „ Vorzug Lit. B ..."
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano ....."
Anilin Bln.=Treptow. . . . . . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim)........."
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. . . . . . .. . .. . . . .
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel CCaſſel) ........"
Bergmann El. Werke ..... ...."
Bing. Metallwerke . .. .. .. . . . .
Brockhues, Nieder=Walluf...."
Cementwerk Heidelberg.. ...
Karlſtadt . . . . . . ..
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . . . . . . .
„ Griesheim Elektron ...."
„ Fabrik Milch .........."
Weiler=ter=mer ........
Daimler Motoren ..........."
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl.. . . .. ... . . . . .
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. .
Dingler, Zweibrücken .. . . . . .."
Dresdener Schnellpreſſen ...."
Dürkoppwerk (Stamm) ... ..."
Düſſeld. Ratinger (Dürr)....."
Dyckerhof & Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meher jr. .. . . .."
Elberfelder Farbw. v. Baher ..
Kupfer= u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft . ... . ..
Elſäſſ. Bad. Wolle. ...... ...
Einag, Frankfurt a. M.. . . . . .
Email.- & Stanzw, Ullrich ...
Enzinger Werke .......... .. ."
Eßlinger Maſchinen ........"
Ettlingen Spinnerei ....
Fahen 39h. Bleiſtift 71770
* 16 13.25 13 3,2 3.1 — 45 15.9 14,75 3.9 —
— 13 3.* 3,9 1.45 2 15,35 2,6 15,5 15,25 8,75 79 7.3 2.430 5.5
* 45 60 15 ½5
Faber & Schleicher ..... ....."
Fahr, Gebr., Pirmaſens .....
Felten & Guilleaume, Carlsw.. .
Feinmechank (Jetter)... . . . ..
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.. . . . . . . . . . ..
Frankfurter Hof .............
Fkf. Maſch. Pokornh & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm .. . . ."
Ganz. Ludwig. Mainz ......."
Geiling & Cie. ..............
Germania Linoleum .. . . . . . . ."
Gelenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt, Th..
Gotha Waggon.... .. ......."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. . .
Grün & Bilfinger ...........
Hammerſen (Osnabrück)......"
Hanfwerke Füſſen ..........."
Heddernheimer Kupfer ......."
Heyligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. . .. . . . . ..
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ. ... .. . .
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben ............."
Holzmann, Phil. . ...........
1,65 Holzverk.=Induſtr. .... . . . ...."
Hydrometer Breslau ........"
Inag ....................
Junghans Stamm. . . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen ........"
Karſtadt R... . . . . . . . ....... ."
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn ............"
Kolb & Schüle Spinn. . . . . . . .
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . ."
Lahmeher & Co. ............
Lech, Augsburg ............."
Lederw. Rothe .............."
Lederwerke Spicharz ........"
Lingel, Schuhw. Erfurt .. . ..."
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metallw. ... . . . . .
Luther, Maſch.=u Müh enbau..
Lux’ſche Induſtrie ..........."
6.9 Mainkraftwerke Höchſt ......
Meguin, Butzbach ..........."
Metallgeſ. Frkft. . . . . .
Meher, Dr. Paul ..........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm .. . .. . .. . . . ."
Motorenfabrik Deutz ........."
4,25 Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke. . .
Neckarwerke Eßl. Stamm .. .. .
Oleawerke Frankfurt a. M.....
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer........"
Philipps A.=G. ............."
Porzellan Weſſel............
Reiniger, Gebbert & Schall.. .
Rhein. Elektr. Stamm .. . . . . . .
„ Metall Vorzüge ... ...."
Rhenania, Aachen ..........."
Riedinger, Maſchinen ........."
Rückforth, Stettin ..........
Rütgerswerke .............."
0. 4304 Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau.. . . . . . . .
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik. . . . . . . . . .
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schugert Eleſtr. (NArnhergl ..
3 2,5 5.4 4,6 4,5 4 6,3. u 35
Schuhfabrik Berneis=Weſſel ...
Schuhfabrik Herz............"
Schuhf. Leander Offenbach ...
Schultz, Grünlack, Rdsh.... . . . ."
Seilinduſtrie Wolff .........."
Sichel & Co., Mainz ........."
Siemens Elektr. Betriebe ... ..
Siemens Glasinduſtrie ... .. ..
Siemens & Halske.. . .. . . . . . .
Stöckicht=Offenbach=Gummi .. .
Süddeutſche Immobilien .....
Thüring. eleltr. Lief.=Geſ., Gotha
Uhrenfabrik Furtwängler ....."
Veithwerke in Sandbach .....
Verein f. Chem. Induſtr. Frkft.
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
Faßfabriken Caſſel ...."
Gummifabr. Bln.=Frkf..
Pinſelfabr. Nürnberg ..
„ Ultramarin . . . . . . . . ..."
Zellſtoff, Berlin ......."
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ....
Stämme ....
Voigt & Haeffner Stämme . . .
Voltohm, Seil..
Bahß & Frehtag. . . .
Wegelin Rußfabrik ......."
Zellſtoff Waldhof Stamm ....
Zuckerfabr. Waghäuſel ... . . . . .
Frankenthal ......
Heilbronn. . . . . . . . .
Offſtein ..
Rheingau .. . . . .
Stuttgart ..
Transport=Aktien.
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm. . .
Schantung E. B. .... ........
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. ..
Hapag. (Paketfahrt) . .........
Nordd. Aohd.. .............
3,5 3.3 9,75
3,9 4.: 3,6
Darmſtädter Werte,
Bahnbedarf.. . .... ...."
Dampfkeſſel Rodberg.. . . .
Helvetia Konſervenfabrik.
Gebr. Lutz ............."
Motorenbfarik Darmſtadt
Gebr. Roeder .........."
Venuleth & Ellenberger
Unnotierte Aktien.
Api... . . . .. .. .. .. . . .. . ...."
Beckerkohle. . .. . . . . . . . . .. ...
Beckerſtahl .. . . . . . . . . . .......
Benz.. . . . . . . . . . . . . .. .......
Brown Boveri.... ......... .
Chem. Andreae ............."
Deutſche Petroleum .. . . . . .
Diamond Shares ..."
Entrepriſe ..... . . .
Falconwerke ................
Großkraftw. Württemb. (Growag)
Unterfranken (Ufra) .........."
Hanſa Lloyd ..... ..........
Hero Conſerven .............
Holſatiawerke, Altona .. . . . ...
Kabel Rheydt .............."
Krügershall Kali ............"
Metall Starkenburg ........."
Otto & Quanz... . . . . . . . .. . .."
Raſtatter Waggon ..........."
Textil=Ind. Barmen (Tiag)....
Ufg Film „slsesttertitsi
Ast
a.
15
immer 218.
Das deutſche Herz.
Darmſtädter Dagblatt, Donnerstag, den 2. Auguſt 1924,
Seite 9.
Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
Is er ſie bei jenem erſten Ritt in die Welt hinter ſich hatte,
m die vom Strome durchrauſchte Stille des Tales
unend=
ohl, und als die türmereiche Stadt neben dem glänzenden,
tenden Neckar vor ihm auftauchte und der Blick ſich über den
grünen Ausgang des Bergtales in die lichterfüllte Ebene
bis zum zartblauen Saum der fernen Vogeſen, da
er=
ihm dies alles wie ein ſchönes Gemälde, und es kam ihm
inderlich vor, daß er jetzt in all dieſe ſtummen, leuchtenden
n hinreiten ſollte. Und jetzt ritt er neben ſeinem Vater
die engen Gaſſen. Das verklärte Lächeln, das in ſeinem
e lag, als er vor dem Stadttore hielt war verſchwunden.
roßen Augen ſchaute er in das Feſtgewoge der
aufgereg=
tadt. Die einzelnen Geſtalten, die ſich an ihm
vorüber=
en, ſah er kaum, aber er empfing den Eindruck von einem
erten Leben, das viel freier und herlicher war, als er es
hen hatte, als ob die Menſchen hier weniger erdenſchwer
chritten, gelöſtere Glieder hätten und viel keckere
Augen=
aus den Geſichtern leuchteten als anderswo. Und als nun
rs Fürſtenſchloß erſchien und in ſeiner heiteren Majeſtät
ie und ſo nah über ihm ſtand und er, auch wenn er nicht
ſchaute, ſeine hehre Gegenwart fühlte, da war er
über=
t und wußte nicht mehr, ob er wache oder träume, und
s er im dunkelgetäfelten Gemach des Hirſchhornſchen
Ho=
der Kettengaſſe ſaß und um ſich her nur die bekannten
Ge=
aus der väterlichen Burg ſah und all die fremde Fülle
echſelnden Bilder ferne blieb, fand er ſeine Seele wieder
innte ſich beſinnen und ein vernünftiges Wort reden. Er
ſich an die Wand und lächelte vor ſich hin. Sein Vater,
und zu ging, tat, als merke er nichts, und wenn er ihm
zu ſagen hatte, war der Ton barſcher als ſonſt, aber als
den ſich gegenüber am Eßtiſche ſaßen, ſtand Friedrich auf,
en Becher und ſachte: „Willkommen in der Welt! Bleib
en fromm und bieder! Erwirb Ehre unſerm Haus und
ſie heim im Frieden! Hirſchhorn auf ewig!” Hans
ſchnell=
je Höhe, leerte ſein Glas und dankte dem Vater mit einem
leuchtenden Blick. Da ging Friedrich langſam um den Tiſch
her=
um, ſtrich ſeinem Sohne die Locken aus der heißen Stirn und
drückte das geliebte Haupt zärtlich an ſeine Bruſt. Hans bekam
feuchte Augen. Er fühlte ſich unſäglich reich und begückt, ſchaute
aber nach der Türe und frente ſich, daß die Aufwärterin gerade
draußen war.
Noch an demſelben Tage gingen Vater und Sohn zu Hofe.
Kaum waren ſie in den Vorſaal eingetreten, da ſagte eine
fröh=
liche Stimme: „Ei, da iſt ja Hans Hirſchhorn!” Ein halb Dutzend
Hände ſtreckten ſich ihm entgegen, und er ſah ſich mitten unter
ſeinen Kameraden. Der jugendliche Adel des Pfälzerlandes,
deſſen Glieder ſich durch Beſuchsritte von Burg zu Burg und
durch ritterſchaftliche Zuſammenkünfte kannten, wie ſie denn auch
alle unter ſich durch alte und vielfache Verflechtungen der
Fami=
lien verwandt waren, war beieinander, und ſie bauten ſich
ſo=
gleich auf eigene Fauſt eine Welt der Freude und des
Mutwil=
lens mit der unerſchöpflichen Geſtaltungskraft einer geſunden,
lebensfröhlichen Jugend. Hans begrüßte lachenden Augens die
Geſellen und warf einen neugierigen, ſcheuen Blick zu den ſtolzen
Mädchengeſtalten der nächſten Gruppe. Raſch machte er ſich los
und ſpähte nach ſeinem Vater. Als er ihn gefunden hatte,
wandte er wie zufällig den Kopf hinüber zu den Mädchen und
ſchaute verwirrt in kühle, forſchende Augen hinein.
Die Vorſtellung ging glücklich vonſtatten. Der junge Fürſt
war gütig und ſchlicht. Dem Vater Hirſchhorn gegenüber war
er faſt verlegen wie einer, der ein unruhiges Gewiſſen hat und in
richterlichen Augen etwas von Billigung oder Entſchuldigung
leſen möchte. Gegen Hans war der hohe Herr zutraulich und
fröhlich, als ob er zu fühlen geben wollte: wir ſind
Altersgenoſ=
ſen und wollen unſer Anrecht auf das Leben miteinander
gel=
tend machen. Und nun trat die Kurfürſtin herzu, die
Königs=
tochter aus Engelland aus dem Stamm der Stuarts. „Das iſt
Frau Venus ſelber,” dachte Hans und wurde in jene
Verwir=
rung geſtürzt, die der ſchönſte Triumph iſt, den ein Weib erleben
kann. Auch Friedrich fühlte bis ins innerſte Mark den
mäch=
tigen Anhauch, als die ſtolze und reizvolle Schönheit dieſer Frau
ihm nahetrat. „Bei Gott,” dachte er, „ein Ritter dieſer Frau zu
ſein, iſt ein ſtolzes Ding. Auch ich täte einen Gang mit meinem
Schwert um ein huldvolles Lächeln von dieſen vornehmen, ſüßen
Lippen, trotz meiner Urſula.‟ Er trat zurück und ſah, wie die
Fürſtin ein ſolches Lächeln ſeinem Sohne ſchenkte. Es war ein
anmutiges Bild, die beiden ſchönen jungen Menſchen zu ſchauen,
wie ſie ſich zueinander neigten in zartem Wohlgefallen, hier die
bewußte ſpendende Huld der Frau und dort die
verwirrungs=
volle Jünglingsſeele, trunken von der zarteſten Spende weiblicher
Gunſt. Während Friedrich ſolches beobachtete, kam ihm zum
erſten Male in den Sinn, daß auch ſein Sohn etwas Berückendes
habe; er ſah in die Runde und es entging ihm nicht, daß vor
keinem ſo viele feurige Pfeile aus Mädchenaugen
niederflatter=
ten als vor ſeinem Sohne. Einen Augenblick freute er ſich deſſen,
aber dann legte ſich ihm eine Sorge aufs Herz.
Aber weder der Vater noch der Sohn konnten ihren
Emp=
findungen nachhängen. Eines drängte das andere. Im nächſten
Augenblick ſtand jeder in neuer Umgebung; aber was da
ge=
plaudert und verhandelt wurde, war im Nu wieder weggeſchoben
und durch etwas ganz Andersartiges erſetzt.
Wie war doch alles ſo gänzlich verſchieden von den
Vorſtel=
lungen, mit denen Hans hierher gekommen war. Es war das
unbefangenſte, freiſte und fröhlichſte Leben, wo jeder ſich völlig
geben konnte wie er war, und, da alle geſteigert waren, das Beſte,
was er in ſich hatte, in der liebenswürdigſten Weiſe in den
Strom des Lebens ſpendete. Die ſpaniſche Hofſitte war in
Hei=
delberg nicht eingekehrt. Die tiefe Lebensglut, die verborgen in
der Seele der Eliſabeth Stuart brannte, wurde zu einer freien,
lodernden Flamme in dem Schloſſe über dem Strom, denn die
waldwürzige Neckarluft duldet nichts Stockiges und Brütendes.
Mit dieſer heißen Leidenſchaft miſchte ſich mildernd und löſend
die natürliche Lebensanmut und die Offenherzigkeit des
rhein=
fränkiſchen Weſens. Es gab wohl keinen anderen Fürſtenhof in
Deutſchland, wo eine ſo feine und freie Geſelligkeit herrſchte, wie
an dem in Heidelberg. Allerdings ſolche Beobachter, die das
Leben unter dem früheren Herrn, Friedrich dem Vierten, gekannt
hatten, meinten, daß der künſtleriſche Wert des höfiſchen
Trei=
bens gegen damals geſunken ſei und daß damals alles zwar
einfacher und derber, aber bis in die Arbeit der Tafeldecker und
der Dekorateure hinein gediegen, durchdacht und ſchön geweſen
ſei, während doch mancherorts gedankenloſer Prunk, der rohes
und unordentliches Weſen verbard, ſich in die Lücken ſchob.
heriſſen Bocheit
der Kochkuſt;
und ſchützen deshalb unſer
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anzumelden und die Urkunde vorzulegen,
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Darmſtadt, den 30. Juli 1924.
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Die Geſelſchaft iſt aufgelöſt. Die Fi1
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Roßkopf iſt erloſchen. 2. Erloſct
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ſtadt, am 30. Juli 1924.
Darmſtadt, den 4. Aug. 1924.
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Dragonerkaſerne
(t0o1s
u. a.: 2 kompl. Betten, 1 ſehr gut. Bett
mit Ueberbett, 1 zweitür Nußb.=
Kleider=
ſchrank, 1 zweitür lack Kleiderſchr., 1 pol.
Waſchſchrank mit Marmor, 1 Nachttiſch,
2 Kommoden. 1 pol. hochf Spiegelſchrank,
1 Glasſchrank, 1 einf. Kanapee, 1
Plüſch=
ſofa mit 2 Seſſeln, 1 pol. Pfeilerſchrank,
1 guter Velourteppich, 1 dito, 1
Näh=
maſchine, 1 Kochkiſte, 20 Jagdmeſſer, eine
faſt neue Kücheneinrichtung in pitſch pine,
einige Hnndert Zigarren in 5oer Kiſtchen.
Den Vormittag von 10 Uhr ab
Beſich=
tigung und gleichzeitig freihändiger
Ber=
kauf zu billigſten Preiſen.
Darmſtadt. Hch. Hilsdorf
Waldſtraße 3 Amtsgerichtstaxator.
Am Freitag, den 8. Auguſt 11
nachm. 3 Uhr, werden
Bleichſtraße 41
(Reſtauration Rummel) zwangsweiſe K,
gen Barzahlung verſteigert:
1 Partie Herren=, Damen,
K=
der= und Arbeitsſchuhe, Ha
und Gummiſchuhe, Herren=1
Damenhemden, Strümpfe, Soc
und ſonſtige Wollwaren, 20
genſchirme ſowie Hausmobilien d1
alle Rubriken u. a. m.
Darmſtadt, den 7. Aug. 1924.
Kapp,
Stellvertreter d. Gerichtsvollzieh
Jungermann in Darmſtadt.
grofwangerschaf
Direktion: A Marienplatz
MRMOP OONARM tdebr, Harkl Darmstadt
Heute und weitere Tage täglich abends 8 Uhr: Gala-Parade-Programm mit 20 Sensationen!
Allabendlich Auftreten der hier bestens bekannten und beliebten Künstler-Familie LORSCH!
Die Plrektlon.
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