Bezugspreis:
wöchentlich Tmaligem Erſcheinen vom 1. Auguſt
3t. Auguff 2.48 Goldmark und 22 Pfennig
agegebühr, abgeholt 2.25 Goldmar”, durch die
turen 2.40 Goldmark frei Haus.
Poſibezugs=
ohne Beſtellgeld monatlich 2.30 Goldmark.
ntworlichkeſt für Aufnahme von Anzeigen an
umten Tagen wird nicht übernommen.
Nicht=
inen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
ſtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
gspreiſes. Beſiellungen und Abbeſtellungen durch
ruf ohne Verbindlichkeit für uns. Poſtiſcheckonto:
Frankfurt a. M. 4304.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeskauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 217
187. Jahrgang
Mittwoch, den 6. Auguſt 1924.
Einzelnummer 10 Goltplennige
Anzeigenpreis:
27 mm breſte Zeiſe im Kreiſe Därmſtadt 20 Goldpfg.
Finanz=Anzeigen 30 Goldpfg, Reklamezeile (92 mm
breit)/ 4 Goldmarl. Anzeigen von auswärts 30 Goldpfg.
Finanz=Anzeigen 45 Goldpfg., 92 mm breite
Reklame=
zelle 4.50 Goldmarf. Alle Preiſe in Goltmart
(1 Dollar — 4.20 Mark). — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krſeg, Aufruhr Streik uſw., erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtiung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt jeder
Rabatt weg. Bankonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbanf.
bilde
fi!
ko
n4
B
je neue Phaſe der Reparationskonferenz.
1s Spießrutenlaufen zwiſchen den Photographen. — Der Empfang. — Ueberreichung des
ptokolls. — Die deutſche Antwort wird heute erwartet. — Macdonald drängt zur Eile.
Die erſte Zaſammenkunft
mit den Deutſchen.
e deutſche Oelegationin London eingetroffen.
London, 5. Aug. Die Deutſche Delegation unter
73 ung von Dr. Marx und Streſemann iſt heute morgen mit
eer Verſpätung um 8,45 auf der Liverpvol=Street=Station
getroffen. Außer einer Menge Neugieriger hatten ſich
Empfang auf dem Bahnhof eingefunden: Sir Donald
rhouſe und Miſter Selby, die beiden
Privatſekre=
des Premierminiſters, ferner Sir Maurice
ky, der Generalſekretär der Konferenz, ſowie Miſter Wir=
und Miſter Beare vom Foreign Office. Deutſcher=
Reiſiss waren zugegen: Botſchaftsrat Dufour, die
Botſchafts=
ſe äre Graf Bernſtorff und Baron von Pleſſen ſowie
di’ erren der Kriegslaſtenkommiſſivn. Als erſter
ariuſti Botſchafter Sthamer aus dem Zug, der der Delegation
na Harwich entgegengefahren war, dann folgte Außenminiſter
Sleſemann und dann Reichskanzler Dr. Marx.
N9: kachdem die Herren das Heer von Preſſephotographen
paſ=
viel ” ſie ſatten, beſtiegen ſie die für ſie bereitgeſtellten Autos und
be=
gchereßelgal, ſich in das Hotel. Auf Wunſch Macdonalds findet vor der
wonferenz kein formaler Beſuch und Gegenbeſuch ſtatt. Am
ſt &U RIooch abend gibt der Botſchafter den Spitzen der Delegation
en iſſen.
Iffnung auf ein befriedigendes Ergebnis.
D. London, 5. Aug. Die deutſche Delegation
m Montag die Fahrt bis Hoek van Holland dazu be=
, das Endergebnis der Londoner Konferenz
liierten, ſo wie es am Samstag protokollariſch feſtgelegt
4u ſtudieren. Die eigentliche erſte Arbeitsſitzung
vermutlich am Mittwoch ſtattfinden, in der die deutſche
ation ihr Memorandum überreicht und die Kommiſſionen
raltiſchen Arbeit gebildet werden. Man hofft, wenn alles
eht, am Samstag zu Ende zu kommen. Reichsaußenminiſter
ötreſemann empfing unmittelbar nach ſeiner Ankunft
Zertreter der Telegraphen=Union zu einer Unterredung, in
r die Hoffnung ausſprach, daß es gelingen werde,
der anſcheinend noch beſtehenden Meinungsverſchiedenheiten
inem für Deutſchland günſtigen Ergebnis
ommen.
inem Vertreter des Reuterbureaus erklärte Reichskanz=
Narx: Wir kommen mit dem aufrichtigen Wunſche
hier=
abei zu helfen, die beſte Methode zu finden, um den
Dawes=
n Erfüllung der Bedingungen des Berichts, und wir zwei= handlungen mit der Repko beauftragt.
ticht, daß wir den gleichen Geiſt in London vorherrſchend
i werden, und wenn das der Fall iſt, ſo kann man ſicher
ehmen, daß eine Verſtändigung bald
erfol=
wird.
Die Ankunft der Deutſchen im Hotel.
potel brachte in das Straßenleben Piccadillis eine beſondere
Eine Menge Photographen hatte vor dem Hotel
Aufſtel=
genommen, während ſich Hunderte von Neugierigen
an=
en. Für die deutſche Delegation war der Zugang zum
eleinwahres Spießrutenlaufen zwiſchen
Photo=
n nicht erſpart. Sie wurden durch eine freundliche
Hand=
gung eingeladen, den Wagen, bevor ſie in ihr Hotel
weiter=
vurnale abkonterfeien zu laſſen.
Die Auffahrt zur Konferenz.
ache Macdonalds eröffnet. Schon lange vor der Konferenz
ſelten ſich rieſige Menſchenmengen an, um die hiſtoriſche
fahrt der Delegierten zu beobachten. Berittene
ei hielt vor der Downingſtreet die Menſchenmenge, die
r mehr anwuchs, zurück. Im Hofe des Foreign Office
eine ſtrenge Kontrolle ſtatt, und es fiel die große Zahl der
Izenanzug, dann die Belgier, nachher die Franzoſen, Japaner
11 Amerikaner, letztere im Zylinder und Cutaway. Erſt dann
* Dr. Marx und Dr. Streſemann an, ebenfalls im Zylinder
* Cutaway. Dem zweiten deutſchen Auto entſtiegen Dr.
er, Spiecker und Weißmann. Das Publikum ver=
2t ſich paſſiv und äußerte keinerlei Kund=
Klungen.
und die Ruſſen kehren zurück”.
Die Begrüßung durch Macdonald.
lBung der Konferenz unter der Teilnahme der deutſchen
Slation. Die Sitzung wurde nach Austauſch der Begrüßungs=
Achen auf morgen vertagt.
Miniſterpräſident Macdonald eröffnete die Sitzung,
in=
dem er in ſeiner Eigenſchaft als Präſident der Konferenz die
deutſche Delegation begrüßte und darauf hinwies,
daß alle Konferenzteilnehmer die auf ihnen liegende
Verant=
wortlichkeit mit Rückſicht auf den allgemeinen Wunſch auf ſich
nehmen müßten, daß endlich ein ernſthafter und ehrenhafter
Verſuch unternommen werden müßte, die
Verpflichtun=
gen zu erfüllen, zu denen man ſich durch Unterſchrift
be=
kenne, daß dieſe aber erſt dann vollzogen werden dürften, wenn
jede Partei loyal angehört worden wäre. Macdonald
gab der Hoffnung Ausdruck, daß der Geiſt der
Verſtändi=
gung zum Vorteil der freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen
allen Mächten eine recht ſchnelle Einigung ermöglichen
werde.
Die Antwori des Reichskanzlers Dr. Marx.
Hierauf ergriff der deutſche Reichskanzler Dr. Marx das
Wort. Er dankte im Namen der deutſchen Delegation für die
freundſchaftliche Begrüßung und fuhr fort, die Aufgabe, die ſich
die deutſche Delegation gegenüberſtehe, ſei von entſcheidender
hiſtoriſcher Bedeutung. Die deutſche Delegation ſei
davon überzeugt, daß das Schickſal Deutſchlands und Europas
von der Löſung dieſer Aufgabe abhänge, die nur dann
mög=
lich ſei, wenn ſie im Geiſte friedlicher Verſtändigung
und unbeirrbaren Rechtsſinns behandelt würde. In
dieſem Geiſte beabſichtige die deutſche
Dele=
gation zu verhandeln. Die Wiederherſtellung
des gegenſeitigen Vertrauens ſei eine
lebens=
wichtige Vorausſetzung’ für das erfolgreiche
Zuſammenwirken der Nationen. Die deutſche
Dele=
gation erblicke in dem Expertenplan eine Methode,
die das deutſche Volk zu Freiheit und Frieden führen
könne und müſſe, und ſobald die weſentlichen
Vor=
bedingungen für ſeine freie wirtſchaftliche Entfaltung
ge=
ſchaffen ſeien, werde das deutſche Volk ſeine ganze
Kraft daran ſetzen, die von ihm verlangten ſchweren
Ver=
pflichtungen zu erfüllen. Dr. Marx beſtätigte
darauf=
hin nochmals die Erklärung der deutſchen Regierung, daß ſie
den Plan der Sachverſtändigen als eine
annehm=
bare Grundlage für, die Löſung der
Repara=
tionsfrage anerkenne, und fügte hinzu, daß ſeine Regierung
in Erwartung einer Einigung auf dieſer Konferenz ihre
Zu=
ſtimmung zu den von den Organiſationskomitees auf Grund des
Sachverſtändigenberichtes geſchloſſenen Vertragsentwürfen geben
werde.
Nach der Vollſitzung verſammelten ſich die
Dele=
gationsführer noch für kurze Zeit, um über das Arbeitsprogramm
zu verhandeln. Es wurde beſchloſſen, jeden Vormittag eine
Verſammlung der Delegationsführer abzuhalten
und die Nachmittage den Beſprechungen mit
t ungeändert und im Geiſt ſeiner Verfaſſer in die Wirkſam= Dr. Marx und Dr. Streſemann zu widmen. Reichs=
1u ſetzen. Wir beabſichtigen, unſeren Teil beizutragen zur finanzminiſter Dr. Luther iſt ſpeziell mit den Unter=
Der erſie Eindruck.
SD. London, 5. Aug. Die deutſche Delegation ſtand unter
dem Eindruck, daß Maedonald beabſichtige, die erſte Sitzung,
die unter Umſtänden größte Bedeutung gewinnen kann, mög=
D. London, 5. Aug. Die Ankunft der Deutſchen im lichſt herzlich zu geſtalten. Die deutſchen
Delegier=
ten wurden von Macdonald an der Tür empfangen und an
ihren Platz geführt, der dem viereckigen Tiſch der
Fran=
zoſen und Belgier gegenüberliegt. Nachdem die
Delegierten verſammelt waren, kam Macdonald noch einmal zu
den Deutſchen und bat ſie an die andere Seite, um ſie Herrn
enkaſten. Dieſes Spießrutenlaufen blieb auch den Sekretä= Herriot und den übrigen Delegierten vorzuſtellen. Macdonald
hielt dann ſeine Anſprache, die in Franzöſiſch überſetzt wurde.
Darauf bat der Reichskanzler ums Wort und hielt in
I, zu verlaſſen, um ſich mit den Koffern der Delegation für deutſcher Sprache ſeine Erwiderungsrede, die
durch den deutſchen Dolmetſcher, Dr. Michaelis, in Engliſch und
dann in Franzöſiſch überſetzt wurde.
Im weiteren Verlauf ſchlug Macdonald einen
abſicht=
lich jovialen Ton an. Er verwies darauf, daß die Deutſchen
D. London, 5. Aug. Die erſte Vollſitzung mit den Deut= die Nacht durchgefahren und infolge deſſen übermüdet ſeien,
ſo=
wurde wenige Minuten nach 12 Uhr mit einer Begrüßungs= daß es gut wäre, keine längere Sitzung abzuhalten. Er überreiche
deshalb alle Beſchlüſſe, die die Konferenz gefaßt habe, den
Deutſchen mit der Bitte, bis zum Dienstag abend
ſpä=
teſtens Mittwoch früh, ihre Antwort zu
über=
reichen.
Der Reichskanzler Marx antwortete, daß er ſich be=
— niſſarbeamten auf. Zuerſt erſchien Macdonald im einfachen mühen werde, innerhalb dieſer Friſt die deutſche
Antwort der Konferenz zu übermitteln.
Zum Schluß machte Macdonald, um einen behaglichen Ton
anzuſchlagen, darauf aufmerkſam, daß es erfreulich wäre, wenn
die Konferenz am Freitag beendet wäre, da er am Samstag gerne
abreiſen möchte. Ueber den weiteren Verlauf der Konferenz
ſol=
len noch beſondere Dispoſitionen getroffen werden. Es iſt
an=
zunehmen, daß deutſche Vertreter den einzelnen
Lhening Standard” bringt die Ankunft der Deut= Kommiſſionen zugewieſen werden, und zwar Mini=
2 unter der fetten Ueberſchrift: „Die Deutſchen kom= ſterialdirektor Gaus in die erſte Kommiſſion, Geſandter Ritter
in die zweite Kommiſſion und Staatsſekretär Fiſcher in die dritte
Kommiſſion.
Der Sonderberichterſtatter der Havasagentur in
Lon=
ondon, 5. Aug. Heute mittag 12 Uhr begann die erſte don ſtellt feſt, daß allgemein in alliierten
diploma=
tiſchen Kreiſen die Haltung der deutſchen
Dele=
gation einen günſtigen Eindruck gemacht habe
Die Delegation habe ebenfalls ihrer Befriedigung über den ihr
zuteil gewordenen Empfang zum Ausdruck gebracht.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Franzöſiſche und engliſche Zeitungen haben im Anſchluß an
die Erklärung, die Macdonald am Montag im Unterhaus
er=
ſtattete, einige Punkte genannt, welche die Alliierten den
Deut=
ſchen gegenüber geltend zu machen beabſichtigen. Die
Fran=
zoſen und Belgier werden ſich mit den Deutſchen über die
Frage der militäriſchen Räumung des
Ruhr=
gebietes unterhalten und dabei den Verſuch machen, eine
entgegenkommende Haltung ſo teuer wie nur
möglich zu verkaufen. Bekanntlich iſt es Frankreich ſehr
darum zu tun, mit Deutſchland vorteilhafte wirtſchaftliche
Be=
dingungen zu treffen, die nach dem 10. Januar 1925 in Kraft
zu treten haben. Wir hören dabei eine eigentümliche
Begrün=
dung für die Renitenz der Franzoſen in der Räumungsfrage.
Herriot und ſeine Berater befürchten, Deutſchland könne in den
Verhandlungen über die künftige wirtſchaftspolitiſche Stellung
Elſaß=Lothringens zum Reiche einen intranſigenten Standpunkt
einnehmen, wenn etwa zu Ende dieſes Jahres die franzöſiſche
Truppenmacht aus dem Ruhrgebiet herausgezogen wäre. Von
den Alliierten hat Frankreich keinen Druck dahin zu befürchten,
daß die Ruhr auch militäriſch innerhalb weniger Monate zu
räumen ſei.
Ein weiteres Druckmittel gegenüber den
deutſchen Delegierten führt das britiſche
Regierungs=
blatt „Daily Herald” an. Er iſt der Anſicht, daß die Alliierten
von Deutſchland verlangen werden, den Achtſtundentag
anzuerkennen.
Als drittes Druckmittel kommt dann noch die
Ab=
ſicht Frankreichs und Belgiens hinzu, auf der
Be=
laſſung von einigen Tauſend alliierten
Eiſen=
bahnern im Bezirk der bisherigen Regiebahn zu beſtehen.
Alle dieſe Punkte ſind entweder durch das Sachverſtändigen=
Programm im Sinne der von Deutſchland geſtellten
Forderun=
gen entſchieden, oder aber ſie haben mit den gegenwärtigen
Reparationsverhandlungen nichts zu tun und ſind deshalb als
Kompenſation ungeeignet.
Am Dienstag haben ſie die Alliierten darauf
beſchränkt, den Deutſchen das Protokoll über die bisher
erzielten Londoner Vereinbarungen zu überreichen. Es
wird bereits als ein großes Entgegenkommen bezeichnet, daß
man den Schaltraum, innerhalb deſſen die deutſchen
Ver=
treter zu dem Inhalt dieſes Dokumentes Stellung nehmen
müſſen, nicht befriſtet hat. Das hindert jedoch eine Reihe
von alliierten Zeitungen nicht, die deutſchen Vertreter
aufzu=
fordern, nur die wichtigſten Punkte zu erörtern und ſich vor
allem größter Eile zu befleißigen. Bedenkt man, daß ſich
die Alliierten trotz vorhergehender eingehender
Fühlung=
nahme in Chequers, Brüſſel und Paris volle drei Wochen
Zeit gelaſſen haben, ſo mutet es ſeltſam an, wenn
man von der Gegenſeite fordert, ſie möge in
drei bis vier Tagen zum Entſchlußkommen. Marx,
Streſemann und Luther haben gewiß nicht die Abſicht, durch
unnütze Erörterungen die Entſcheidungen um Tage oder Wochen
zu verſchleppen. Es liegt für uns jedoch kein Anlaß vor, den
Alliierten ſchon zum bevorſtehenden Wochenende die Rückreiſe in
die Heimat zu ermöglichen, wenn dies nur unter Preisgabe
wichtiger deutſcher Intereſſen geſchehen könnte.
Die Londoner Konferenz macht am dritten Wochenende den
Eindruck einer Abendgeſellſchaft, welche kurz vor dem Aufbruch
iſt und in die ein verſpäteter unliebſamer Gaſt eintritt. Am
liebſten würde man dem Gaſt die Tür weiſen. Man unterläßt
dies jedoch aus gewiſſen Höflichkeitsgründen und vor allem
deshalb, weil man die Unterſchrift dieſes Gaſtes unter ein
wich=
tiges Dokument braucht. An unſerem ſpäten Erſcheinen ſind
nicht wir, ſondern die anderen Gäſte ſchuld. Darum ſollten ſich
die deutſchen Vertreter auch nicht durch hyſteriſches
Geſchrei der Preſſe in Paris, London oder ſonſtwo daran
hin=
dern laſſen, alles vorzubringen, was von unſerem
Standpunkt aus zu den vielen bedenklichen Kompromißformeln
geſagt werden muß. Stellt ſich die Gegenſeite auf den
Standpunkt, daß in der eigentlichen Londoner Konferenz nur
die Anwendung des Sachverſtändigen=Gutachtens behandelt
werden ſoll, ſo können wir dieſen Standpunkt durchaus
reſpek=
tieren. Wir werden dann, genau ſo wie es einzelne alliierte
Delegationen gemacht haben, den Standpunkt einnehmen, daß
wir beſtimmte Zumutungen in der Reparationsfrage
nur übernehmen können, wenn in
Spezialberatun=
gen mit franzöſiſchen und belgiſchen Delegierten oder auch mit
der Repko unſerem Recht und der Vernunft Genüge getan iſt.
Das Londoner Protokoll, das den Deutſchen am Dienstag
über=
reicht worden iſt, enthält eine Reihe von Punkten, die ſelbſt mit
der größten Auslegungskunſt nicht mit den Beſtimmungen des
Gutachtens in Einklang gebracht werden können. Die
Wieder=
herſtellung von Text und Sinn des Gutachtens wird eine der
erſten Aufgaben der deutſchen Delegation ſein. Herriot ſoll
geäußert haben, er werde den Sitzungsſaal verlaſſen, wenn die
deutſchen Vertreter, die Frage der Kriegsſchuld
an=
ſchneiden ſollten. Hiergegen iſt zu ſagen, daß der
Sachver=
ſtändigenbericht an zwei Stellen auf die im unſeligen
Artikel 231 des Verſailler Vertrages enthaltene deutſche
Allein=
ſchuld am Kriege hinweiſt. Darum iſt es notwendig,
daß die deutſchen Delegierten ihre Auffaſſung
von dieſer Frage vortragen. Daß die Londoner
Kon=
ferenz kein geeignetes Forum für die Erörterung der
Kriegs=
ſchuldfrage iſt, werden auch weitſtehende Rechtsgruppen in
Deutſchland zugeben müſſen. Es muß nur vermieden werden,
daß die Alliierten aus Deutſchlands Zuſtimmung zu dem
In=
halt des Sachverſtändigen=Programms eine nochmalige
ausdrück=
liche Beſtätigung der deutſchen Kriegsſchuld herausinterpretieren.
Es wird den deutſchen Delegierten ſchwer fallen, gegenüber
den Druckmitteln, die den Alliierten zu Gebote ſtehen, ſtandhaft
zu bleiben. Wir wollen durch die Uebernahme von Zahlungs=
und Lieferungsverpflichtungen den deutſchen Boden innerhalb
kürzeſter Friſt von Fremdherrſchaft befreien. Diejenigen Truppen
der Alliierten, welche unter Bruch von Vertrag und Völkerrecht
auf deutſchem Boden weilen, müſſen innerhalb kürzeſter Friſt
verſchwinden. Für die Räumung der vertragsmäßig beſetzten.
deutſchen Gebietsteile darf kein anderes Recht gelten, als das
des ohnehin ſchwer auf uns laſtenden Verſailler Vertrages.
w
meiſter
mehmi
Ernſt
Bedin
„Selb
hält n
von d
Quadr
meind
noch 6
über
ſtaltur
Zeit
ung d.
Freier
Satzes
wertig
hat ſie
dieſen
Eberſ.
ken.
Kaſp
Hü
Bech
loſen
man
Wel
Ange
allen
mit
gonr
die
San
wär
Zun
bere
al
Abt
beſo
mae
teile
O
lun
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 6. Auguſt 1924.
Rummer 217
Morgan in London.
Die Ausſichten der deutſchen Anleihe.
London, 5. Aug. (Europapreß.) Morgan iſt geſtern
morgen in London angekommen.
Wie dem „Petit Pariſien” aus London gemeldet wird, hat
Morgan ſofort bei ſeiner Ankunft in London geſtern vormittag
nicht allein mit ſeinem Teilhaber und den amerikaniſchen
Sach=
berſtändigen, ſondern auch mit den alliierten Delegierten
Füh=
lung genommen. Der Korreſpondent des Blattes glaubt zu
wiſſen, daß die Finanzleute der City zwar noch zögerten, ſich
mit den von der Konferenz vorgeſehenen Garantien zufrieden zu
geben, daß aber Morgan dieſe Garantien für ausreichend erachte,
um zuſanmmen mit den übrigen amerikaniſchen Kreditinſtituten
einen Anleiheabſchnitt zu zeichnen, der bis zu 60 Prozent gehen
könnte.
SD. London, 5. Aug. Miſter Whigt Morrow von der
Morganbank erklärte, die Unterbringung der Anleihe hinge von
den gewöhnlichen altmodiſchen Leuten ab. Ohne das Geld der
Leute würde die Anleihe unmöglich und der Wiederaufbau der
Welt unausführbar werden. Er ſagte weiter, die amerikaniſche
bffentliche Meinung über Europa ſei durch die fortgeſetzt
auf=
tauchenden Gerüchte über Unruhen, politiſche Unordnung und
ſoziale Kämpfe beeinflußt. Amerika könne nichts für Europa
tun, wenn ſich dieſe Zuſtände nicht änderten. Faßt man den
bisherigen Eindruck der Londoner Konferenz zuſammen, ſo
er=
hellt, daß die anweſende deutſche Delegation im Hinblick auf die
notwendige Sicherheit der deutſchen Anleihe auf Grund des
Sachverſtändigenplanes durch das Wohlwollen des
anleiheſuchen=
den Publikums der ganzen Welt eine außerordentlich ſtarke
Stel=
lung einnimmt. Auch das Vertrauen auf Beſchleunigung, wie
es heute in der Preſſe ſichtbar wird, beruht größtenteils auf der
Erbenntnis dieſer Sachlage. — Dieſe Meldung widerlegt die
heute früh ausgeſtreute Anſicht, daß die amerikaniſche
Bereit=
willigkeit zur Beteiligung an der Anleihe unter den obwaltenden
Umſtänden offenbar größer ſei als die der Londoner City.
So=
fern es gelingt, zwiſchen dem Politikern und der Bankwelt, die
auch heute noch keineswegs einig ſeien, den richtigen Kurs zu
ſteuern, erſcheint die Wahrung der deutſchen Lebensintereſſen
durchaus möglich.
In Wallſtreet erklärt man im allgemeinen, daß die
deutſche Anleihe von 800 Millionen Goldmark zu acht
Prozent ausgegeben werden dürfte.
Die deutſche Oelegation an der Arbeit.
SD. London, 5. Aug. Die deutſche Delegation iſt
heute abend um halb ſechs Uhr zu Beratungen
zuſammen=
getreten, um die Antwort auf das in der heutigen
Plenar=
ſitzung überreichte Protokoll der Alliierten
fertigzuſtel=
len. Man rechnet damit, daß ſich die Beratungen bis in
die Nacht hineinziehen werden, zumal, da die Antwort
ſchriftlich erteilt werden ſoll. Die Beratungen der Delegation
haben jedoch unterbrochen werden müſſen, da einige wichtige
Fra=
gen an die Sachverſtändigen der Kommiſſion verwieſen werden
mußten. Nach dieſer Pauſe werden die Verhandlungen wieder
fortgeſetzt, da man hofft, daß die Sachverſtändigen bis gegen elf
Uhr abends zu einem Ergebnis gelangen werden. Darauf wird
in der Vollſitzung der Kommiſſion der Sachverſtändigenplan und
der Antwortentwurf durchgeſprochen und die endgültige Antwort
fertiggeſtellt werden. Vielleicht iſt es möglich, daß noch
heute nacht die Antwort Macdonald
übermit=
telt werden kann. — Ueber das Programm des morgigen
Tages verlautet noch nichts Beſtimmtes. Man rechnet aber mit
einer Vollſitzung und ferner mit der Hinzuziehung
der deutſchen Delegationsführer zum Rate der
Sieben.
SD. London; 5. Aug. Die heutigen Mittags= und Abendblätter
ſind angefüllt mit ausführlichen Mitteilungen und Bildern der deutſchen
Delegation. Selbſt die dem Daily Mail=Konzern angehörige „Evening
News” ſind auf einen liebenswürdigen Ton geſtimmt. Auch die
Steno=
typiſtinnen der deutſchen Delegation ſind der Aufmerkſamkeit der
Be=
richterſtattung nicht entgangen und die fünf Damen ſind allen engliſchen
Zeitungen abgebildet. Man vermerkt mit einer gewiſſen Verwunderung
die Einfachheit der geſamten deutſchen Delegation. Man findet, daß
Dr. Streſemann wie ein Arbeiterführer ausſieht. Marx wäre
Preſſe=
photographen gegenüber etwas erregt geweſen. Auch die anſpruchsloſen
Koſtüme der Sekretärinnen der Delegation erregten ein gewiſſes
Auf=
ſehen. Die ganze Delegation mache einen durchaus geſchäftzmäßigen
Eindruck, was von allen Seiten beſonders hervorgehoben wird. Die
wohlwollende Aufnahme der deutſchen Delegation bei den
Preſſever=
tretern ſcheint ein günſtiges Zeichen zu ſein. Weniger erfreulich iſt die,
zwar in liebenswürdiger Form vorgebrachte, aber der Sache nach etwas
kühle Mitteilung Macdonalds, daß er am Samstag ſchon nach
Schott=
land fahren müſſe. Im allgemeinen ſagt man bei Empfang der Gäſte
doch nicht, daß der Wagen zur Abfahrt ſchon bereit ſteht.
Obwohl die Delegierten es ablehnten, ſich über die
allge=
meine politiſche Lage auszuſprechen, ſo beſteht doch kein Zweifel
daran, daß keiner den Wunſch hegt, die Konferenz unnötig zu
verlängern. In der Tat beſteht in vielen Kreiſen das Verlangen,
alle Fragen ſo ſchnell wie irgend möglich zu erledigen, wenn auch
einer von den Delegierten erklärte: „Wir brauchen Zeit, um die
Lage zu beſprechen.”
Vom Tage.
Staatsſekretär Hüghes hat Berlin wieder verlaſſen.
Hughes begibt ſich nach Bremen, von wo er ſofort nach Amerika
zurück=
kehrt.
Der ruſſiſche Botſchafter in Berlin, Kreſtinski, iſt in
Berlin eingetroffen und hat ſeinen Poſten wieder
über=
nommen. Der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann empfing den
ruſſiſchen Botſchafter noch am Sonntag abend und hatte mit ihm eine
längere Unterhaltung über ſchwebende politiſche Probleme.
Die von der Entente geforderte blaue Uniformierung der
Schutzpolizei wird bis zum 1. April 1925 durchgeführt ſein. Bis
zu dieſem Termin werden die noch vorhandenen grünen Uniformen im
Innendienſt aufgetragen. Uebrigens ändert ſich an der Ausrüſtung und
Bewaffnung der Schutzpolizei nichts.
Der Deutſche Bankbeamtenberein hat den
Schieds=
ſruch, der eine zehnprozentige Gehaltsfteigerung für Juli=Auguſt
vorſah, angenommen, während der Reichsverband der
Bank=
leitungen ihn ablehnte. Der Deutſche Bankbeamtenverein hat ſofort
beim Miniſter Verbindlichkeit beantragt.
Die Regierung von Kaſſel hat den Abbau des
Ober=
bürgermeiſters Scheidemann als ungeſetzlich mit
aufſchieben=
der Wirkung beanſtandet.
Die Regierung der Pfalz in Speher hat eine neue Liſte
mit den Namen von 1100 Pfälzern erhalten, deren
Auswei=
ſung von der Rheinlandkommiſſion zurückgenommen worden
iſt. Es handelt ſich faſt ausſchließlich um Bahnangeſtellte.
Der ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete Breitſcheidt hat
dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Herriot einen Beſuch abgeſtattet.
Der deutſche Reichstagsabgeordnete Freiherr von Rheinhaben
iſt in London angekommen.
Die Reparationskommiſſion wird ſich am Mittwoch
im Hotel Ritz bei dem Reichsfinanzminiſter D. Luther
verſam=
meln, um die Fragen zu beſprechen, die nur von den Deutſchen und
der Reparationskommiſſion behandelt werden ſollen.
Der Präſident der Finanzkommiſſion der franzöſiſchen
Kam=
mer, Vincent Auriol, und Grumbach, die in London ſind, haben
ſich mit Herriot unterhalten. Sie ſind außerdem mit
zahl=
reichen Mitgliedern der Labour Party in Verbindung getreten.
Die franzöſiſche Regierung iſt entſchloſſen, nach ihrer
Rückkehr aus London dem Parlament ſobald wie möglich die
Reſo=
lution der Londoner Konferenz zu unterbreiten.
Nach einer Meldung aus Konſtantinopel hat der Rat der Kommiſſare
die Ernennung Kemal Eddin Samy Paſchas zum
Bot=
ſchafter in Berlin bewilligt.
Wie aus Honduras gemeldet wird, hat der Führer des letzten
Auf=
ſtandes, General Froſſara, eine neue Nevolution gegen
die proviſoriſche Regierung in Szene geſetzt. Aufrühreriſche Truppen
haben die Stadt Colutoſſa beſetzt.
Nach einer Meldung der „New York Tribune” aus Waſhington
nimmt man dort an, daß Coolidge nach der Löſung der
Reparationsfrage zwecks weiterer Beſchränkung der
Müſtungen eing neue Konferenz nach Waſhingkon
einberufen wird. Coolidge verfolgt eingehend den Verlauf der
Londoner Konferenz.
Etwa 100 Banditen übetſchritten die ruſſiſche
Grenze überfielen das polniſche Grenzſtädtchen Stopcy,
be=
raubten und demolierten das Stadthaus und das Poſtgebäude. Einige
Perſonen kamen bei dem Ueberfall ums Leben, verſchiedene wurden
ver=
letzt. Die polniſche Regierung hat eine Unterſuchung eingeleitet.
Die Frage der militäriſchen Räumung.
Paris, 5. Aug. (Europapreß.) Anläßlich der Ankunft der
Deutſchen in London beſchäftigt ſich die geſamte Abendpreſſe mit der
Frage der militäriſchen Räumung der Ruhr. Man iſt überzeugt, daß
die Deutſchen die ſofortige Räumung der Nuhr verlangen werden. Der
„Jutranſigeant” ſchreibt: Die Deutſchen wüßten von vornherein, daß
ſie von Macdonald unterſtützt werden.
Der Sonderberichterſtatter des „Matin” meint, man dürfe die Frage
der Entwaffnung nicht vergeſſen, denn man könne doch nicht behaupten,
daß Deutſchland entwaffnet ſei, nachdem die Kontrollkommiſſion ſeit
nahezu zwei Jahren nicht kontrolliert habe. Es könne alſo nicht vor Ende
dieſes Jahres ernſtlich an die Räumung des Ruhrgebietes gedacht werden.
Der Sonderberichterſtatter des „Intranſigeant” bringt eine neue
Senſationsmeldung über die militäriſche Räumung des Nuhrgebietes. Er
behauptet, die Franzofen ſeien zur Zeit mit der Aufſtellung ihres
Planes beſchäftigt. Er nehme an, daß ſie ſich nach dieſem Plane damit
begnügen würden, die Engländer zur Feſtlegung der Konferenz
aufzufor=
dern, die ſich mit der Auslegung der Beſtimmungen des
Friedensver=
trages über die Befetzung des linken Rheinufers zu beſchäſtigen habe.
Damit ſoll vor allem vermieden werden, daß die Engländer den Eindruck
erhielten, daß dieſer oder jener Beſchluß betreffend den Kölner
Brücken=
kopf getroffen werden müſſe. Die franzöſiſche Auffaſſung gehe dahin,
daß die Truppen auf dem linken Rheinufer interalliierte Truppen ſeien
und daß dementſprechend für ſie die Militärkommiſſion von Verſailles
zuſtändig ſei, die den Friedensvertrag auslege. Der Berichterſtatter will
weiter wiſſen, daß franzöſiſcherſeits keine zeitliche Verlängerung der
Be=
ſetzung auf eine unbeſtimmte Friſt verlangt werde, ſondern daß man
eine Anzahl von Bedingungen ſtellen werde, die Deutſchland zu erfüllen
hätte, wenn die Räumung vollzogen werden ſoll. Es würde nichts
ver=
langt werden, was nicht ſtreng im Rahmen des Verſailler Vertrages
liege. Aber man werde den Beweis für die völlfge Entwaffnung
Deutfchlands fordern, durchgeführt ohne Einſchränkung der militäriſchen
Kontrolle. Von der militäriſchen Räumung des Ruhrgebiets würde erſt
die Rede ſein, nachdem ein Beſchluß über den Kölner Brückenkopf und die
belgiſche Zone von Krefeld getroffen worden ſei, es ſei denn, daß
Deutſchland den Franzoſen und Belgiern eine annehmbare
Kompen=
ſation biete. Die franzöſiſchen und belgiſchen Sachverſtändigen ſeien mit
der Frage beſchäftigt, doch ſei von einem franzöſiſch=belgiſchen
Abkom=
nen in dieſer Frage nicht die Rede.
Die Kommiſſionsberichte
der 1. Konferenz=Periode.
Das Arteil eines Neutralen.
Von unferem Londoner Korreſpondenten.
C.M.P. London, 4. Auguſt. (Durch Flugp.
Ein neutraler Politiker äußerte ſich züber
erſte Periode der Konferenz beziehungsweiſe über
von ihr angenommenen Kommiſſionsberichte, unſe
Korreſpondenten gegenüber wie folgt:
„Drei Punkte ſpringen in die Augen: das im weite
Umfange angenommene Prinzip ſchiedsgerichtlick
Entſcheidungen, das Gingreifen der Bankie
die Beſetzung der wichtigſten Stellen mit Ame
kanern. Was den erſten Punkt angeht, ſo iſt er der
entſcheide=
denn er allein hat die Konferenz gerettet. Es konnte vorein
nommen erſcheinen, wenn ich dieſen Punkt an die erſte &
ſetze, zumal der Präſident des Schiedsgerichts im Haag ſo oft
letzte Inſtanz zitiert wird. Aber wenn ſchon jedem Fernſtel
den, welcher dem Fluktuieren der Verhandlungen gar nicht
nur zu Anfang folgte, weil das ſtändig wechſelnde kaleidoſkopi
Bild zu unklare Eindrücke ſchaffte, aus der gedrängten Zuſ
menſtellung der angenommenen Kommiſſionsberichte ſofort
immer wiederkehrende Einſetzung ſchiedsgerichtlicher Entſe
dung als Hauptmoment auffallen muß, ſo erkennt derjenige,
dieſem dreiwöchigen Hin und Her aufmerkſam jeden Tag gef
iſt oder folgen mußte, erſt recht, daß die Vereinbarung
ſchiedsgerichtliche Entſcheidungen in der ganzen langen Zeit
mer wieder die rettende ultima ratio geweſen iſt. Es iſt ja
kein Geheimnis weiter, daß das Geſchick der Kr
ferenz wiederholt an einem nur recht mäf
ſtarken Faden hing, und daß man ſich für die Uebert
dung dieſer gefährlichen Paſſagen nur bei dem „Goodwill”
Engländer und der charakteriſtiſchen, reſſourcereichen Zähie
der Amerikaner zu bedanken hat. Es ſteht nur zu verwund
daß man nach der erſten glücklichen Einführung des Schie
gerichtsprinzips, bei ſpäteren Schwierigkeiten bezüglich and
Fragen nicht ſchneller zu dieſer ultima ratio gegriffen hat,
man ſchließlich doch wählen mußte.
Ueber das Eingreifen der Bankiers und ihre
mer wiederholten argwöhniſchen Einſprüche bei dem kleinſten
klaren Punkt hat man wiederholt verſchiedene Urteile gel
Aber konnten ſie als erfahrene Geſchäftsleute un
dem Druck einer Verantwortlichkeit, wie ſie
nie dageweſen iſt, anders handeln? Wie, wenn ſie in großzüg
Behandlung nicht jedes Wort der Vorſchläge auf alle nur d
baren Möglichkeiten und „loopholes” hin geprüft hätten?
brachten die eigentlichen Friedens=Garant
hinein. Es iſt das erſtemal in der Weltgeſchichte, daß ein in
nationales Finanz=Gremium in dieſer entſcheidenden Art V
geſchichte macht.
Daß ein Amerikaner und immer wieder ein Amerika
der in den höchſten Stellungen, welche die heutig
ternationale Welt zu vergeben hat, zu amtieren haben wird.
kein Wunder nehmen in Anbetracht der Tätigkeit, die ſie bei
Konferenz entwickelt haben, und die gar nicht hoch genug
geſchätzt werden kann. Aber hier liegt nicht das Bemerkenswe
ſondern darin, daß kein Angehöriger eines neutralen Staates
wählt worden iſt. Mit gutem Grunde. Auch bei der gröf
Objektivität iſt ein Angehöriger einer europäiſchen Nation n
imſtande, europäiſche Angelegenheiten mit einem ſo nüchter
Blick zu betrachten, als ein Bürger der durch den Atlantie
Europa getrennnten Staaten, zumal ja auch der moder
Schiedsgerichtsgedanke, der fortan der beſte Fti
densbürge ſein wird, dort drüben ſchon ſolche Verbreitt
gefunden hat. Nun kommt Deutſchland, und es ſteht zu hoff
daß es dieſe Schiedsgerichtsgarantien als den beſtmöglic
Schutz erkennen und annehmen wird.”
land
untwut
feie
Die Deutſchen der Mittelpunkt der Konfere
London 5. Aug. (Wolff.) Im Mittelpunkt des öffentli
Intereſſes ſteht die bevorſtehende Ankunft der deutſchen Delegation
London.
Die „Times” ſchreibt, die neue Phafe der Reparationskonferenz
ginne mit der deutſchen Delegation. Nach langer Debatte ſei ein Ue.
einkommen unter den Alliierten über die Bedingungen erzielt wor!
unter denen der Dawesplan zur Durchführung gebracht werden ſoll.
Die Konferenz werde ihre Arbeit getan haben, wenn ſie
ſowohl die Franzoſen als auch die Deutſchen aus der
Atmoſphäre des Ruhrkonflikts herausbekomme.
Es heiße, daß die Forderungen, die die Deutſchen vorbringen woll
ſich hauptſächlich auf die Frage der militäriſchen Räumung des Ru
gebiets und die Rückkehr der ausgewieſenen Gefangenen nach ih
Heimſtätten im Ruhrgebiet und Rheinland beziehen. Dieſe Forder
gen ſeien logiſch und berechtigt.
„Daily News” betont, daß
die Deutſchen ihren Platz an dem Beratungstiſch der allie
ierten Nationen unter der Bedingung der Gleichberechti”
gung einnehmen werden.
* Südweſtdeutſche Kunſtausſtellung
Darmſtadt 1924.
Die Südweſtdeutſche Kunſtausſtellung Darmſtadt 1924 hat
aus finanziellen Gründen ihre Grenzen enger gezogen als früher
und diesmal die Ländergruppen Heſſen, Baden und
Württem=
berg zu einer gemeinſamen Schau zuſammengefaßt. Jede
Aus=
ſtellung, wenn ſie auch mit dem Anſpruch auftritt, einen
Ueber=
blick über das Kunſtſchaffen der Gegenwart zu geben, kann doch
im allgemeinen nur in ſehr gedrängter Form dieſen
Geſamtein=
druck vermitteln, denn das deutſche Kunſtſchaffen iſt viel zu
um=
fangreich, viel zu weitverzweigt, als daß eine Gemäldeſammlung,
ſelbſt wenn ſie mehrere hundert Bilder umfaßt, dieſe Aufgabe
löſen könnte. Wenn nun diesmal die Ausſtellung auf der
Mathil=
denhöhe auf dieſen weitgehenden Anſpruch verzichtet, ſo iſt der
engere Rahmen zwar kein zuverläſſiger Maßſtab für das, was
heute deutſche bildende Kunſt genannt werden kann, ſind aber
doch gewiſſe Züge und Strömungen auch in dieſem Ausſchnitt
zu erkennen, die der Geſamtheit der Gegenwartskunſt gleichfalls
eigen ſind oder die Rückſchlüſſe darauf geſtatten. Da erhebt ſich
zunächſt die Frage: Gibt es überhaupt eine deutſche Kunſt? Man
hört heutzutage ſo viel von internationaler Kunſt reden, daß
dieſe Frage wohl berechtigt erſcheint. Es wird ja auch die
For=
derung nach internationalen Kunſtausſtellungen erhoben, auch
hier in Darmſtadt. Die Meinungen über dieſe Frage ſind
keines=
wegs einheitlicht wer jedoch in der Kunſt den Ausdruck von
Seelenkräften ſieht, muß notwendig zu der Anſchauung kommen.
daß Kunſtſchaffen und Volkstum enge Beziehungen haben. Das
ſchließt natürlich nicht aus, daß die deutſche Kunſt vom Ausland
nichts lernen könnte, daß ſie ſich abſchließen müßte, aber mehr
als Anregungen dürfte ſie von dort her nicht empfangen. „Bloße
Nachahmung”, ſagt Schlegel, „iſt in den ſchönen Künſten immer
fruchtlos; auch was wir von anderen entlehnen, muß in uns
gleichſam wieder geboren werden.‟ Die abflauende
Kunſtſtrö=
mung des Expreſſionismus hatte in ihrem Kern, in ihrer
Be=
tonung des Seeliſchen, etwas, das dem deutſchen Gemüt
ent=
ſprach, aber ſie hat es nicht verſtanden, ſich vom Ausland
frei=
zu machen, ſie hat die Formzerſtörung nicht überwinden können
und iſt darum ſelbſt verhältnismäßig ſchnell überwunden worden.
Die Ausſtellung auf der Mathildenhöhe zeigt deshalb nur noch
wenige rein expreſſioniſtiſche Bilder. In der deutſchen
Geſamt=
kunſt, nicht allein auf dem Gebiete der darſtellenden Kunſt,
ſon=
dern auch auf dem der Literatur, der Theaterkunſt uſw. iſt die
Blüte des Expreſſionismus vorüber; es war eine Blüte, die nur
wenig Früchte reifen ließ. Expreſſioniſtiſche Bücher lieſt jetzt
ſozuſagen kein Menſch mehr; an expreſſioniſtiſcher Bühnenkunſt
hat das Publikum größtenteils den Geſchmack verloren, nur in
der Muſik iſt die Zerſetzungserſcheinung noch nicht ſo weit
vor=
geſchritten.
„Alles iſt nur ein Uebergang,” ſagt ein alter beutſcher tiefſinniger
Spruch an einer Brücke, auch für die Zeit gilt er; Altes verſinkt
und Neues kündigt ſich an, ringt nach Ausdruck, nach Klarheit.
Bald tritt mehr das Beharrende hervor, bald mehr das Streben
nach Neuem. Allem Anſchein nach ſteht die deutſche Kunſt an
einer Wende, in der ſich beide Strömungen noch die Wage halten.
Charakteriſtiſch hierfür iſt die diesjährige Darmſtädter
Ausſtel=
lung, dies zeigt ſich nicht nur in einem Vergleich der
Länder=
gruppen untereinander, ſondern auch bei einer vergleichenden
Betrachtung der Kunſtwerke einer Ländergruppe allein. Bald
neigt die Wage mehr nach dem Alten, bald mehr nach dem Neuen.
Es iſt daher ein uneinheitlicher Zug, der durch die Ausſtellung
geht, der ſelbſtverſtändlich auch früher vorhanden war, ſich aber
nicht ſo wie diesmal dem Betrachter aufdrängt. Dieſe Halbheit,
dieſe Uebergangskunſt iſt wohl auch der Verſuch, daß Kunſtwerke,
die man als Spitzenleiſtungen anſprechen möchte, faſt ganz
fehlen; auch die nicht gerade zahlreich vertretenen Namen von
Künſtlern mit vollerem und allgemeinerem Klang bieten ſie
nicht. Da das ein offenbarer Mangel iſt, ſo iſt doch feſtzuſtellen,
daß das Zeugnis „mittelgut” vielleicht am beſten als
Geſamt=
urteil über die Ausſtellung abgegeben werden darf, denn
eigent=
lich Schlechtes, durchaus Unzulängliches iſt kaum zu finden.
Darum iſt der Geſamteindruck, für die Allgemeinheit zweifellos
günſtiger als der in den letzten Jahren. Aus dieſem Grunde
ſollte das Publikum, namentlich das Darmſtädter Publikum,
nicht verſäumen, die Ausſtellung zu beſuchen; ſie vermittelt in
der Beſchränkung auf Südweſtdeutſchland doch manche
Vorſtel=
lungen vom deutſchen Kunſtſchaffen der Gegenwart und bietet
da jede der drei Ländergruppen in ſich geſchloſſene Ausſtellungen
bilden, die Möglichkeit zu ſehr anregenden Vergleichen. Man
kann hier die Kunſtſtrömungen in Baden und Württemberg
ſtudieren, ohne ſich an Ort und Stelle bgeben zu müſſen.
Eigent=
lich ſollte dieſe bequeme Art des Kunſtgenuſſes gerade in
Darm=
ſtadt wahrgenommen werden, aber wie die Ausſtellungsleitung
feſtſtellt, kommen die Beſucher meiſt von auswärts. Das
Sprich=
wort von dem Propheten, der nichts in ſeinem Vaterlande gilt
iſt ſinngemäß auch auf die Unternehmungen der Vaterſtadt
an=
zuwenden. Wenn zahlreiche Menſchen ſogar den Schlaf opfern,
um Nachtrorſtellungen beizuwohne
ſie ſtundenlang in
den Straßen ſtehen und gaffen, um irgendeinen Umzug an
ſehen, müßten ſie doch auch die Zeit und die Gelegenheit fin?
die Bildungsſtätten aufzuſuchen. Wenn auch die Ausſtell!
auf der Mathildenhöhe keine Ewigkeitswerte der Kunſt zeigt,
etwa die Gemäldegalerie des Landesmuſeums, was man g
nicht ohne weiteres von ihr verlangen darf, ſo birgt ſie 1
Kulturwerte genug; und wenn auch Werke von großem Wurſ
fehlen, eine Weiterentwicklung der Kunſt nicht recht ſich darft
ſo iſt von ihr zu ſagen, was auch vom Theater gilt. Es ke
nicht immer Schöpfungen geben, das lehrt ja jeder Zweig
Kunſtbetrachtung, die einer Blütezeit der Kunſt entſprechen,
dem Meinungsſtreit entrückt, Ewigkeitswert haben. Auch
Mittelgute hat ſeine Kulturaufgabe; es iſt das, was in die b
teren Schichten dringt, den Geſchmack bilden, läutern und he
hilft und damit den Boden bereitet für die Leiſtungen des Gen
Fehlt dieſe Kunſtpflege auf breiterer Grundlage, ſo geht
Geſamtkultur des Volkes zurück. Nach Schiller, der tief über
Weſen der Kunſt nachgedacht hat, iſt Kunſt der Anfang a.
Kultur und letzte, höchſte Vollendung.
Der Tagesſtreit der Meinungen über den Wert dieſes d
jenes Kunſtwerkes läßt ſich zumeiſt auf einen Kampf. um
Zugehörigkeit zu einer Strömung oder Richtung zurückführ
In der wahren Kunſt gibt es keine modernen oder alten Richt.
gen, ſondern nur gute und ſchlechte Leiſtungen. Wollte man
den Maßſtab der Richtung anlegen, dann wäre die heſſiſche Ku
zuerſt zu nennen, denn ſie gebärdet ſich am modernſten. Bal
und Württemberg ſind viel konſervativer oder, wohl richtiger
ſagt, akademiſcher. Aber dieſer Maßſtab einer Mode ſoll n.
angewandt werden, ſondern lediglich das Augenmerk auf
Ringen nach neuen Ausdrucksformen des Kunſtempfindens
richtet werden. Aber auch hier gebührt Heſſen unſtreitig
Vorrang vor Berlin und Württemberg.
In dieſem Streben nach neuen Entwicklungsmöglichkeften
der Darmſtädter Paul Theſing Führer und Vorbild. 2
er die ſtärkſte Begabung in einem Kreiſe von Gleichſtrebenden
kann man an ſeinen eigenen Schöpfungen feſtſtellen, aber aug
anderen Bildern wahrnehmen, die mehr oder weniger unter
nem Einfluß ſtehen; er hat förmlich Schule gemacht. Der Kur
ler, iſt nur mit drei Gemälden vertreten, zwei Portraits 1
einem Stilleben. Von den beiden Porträts iſt das Damenbi
nis am charakteriſtiſchſten für ſeine Kunſt, fowohl in der Fa
tönung ſeiner Maltechnik, wie in der Erfaſſung des geiſtigen Ab
drucks. Bei dem männlichen Portrait ſind die Nachwirkung
xpreſſioniſtiſcher Kunſt noch ſpürbar. Das Geſicht erſcheint ſ.
allzufehr wie aus verſchiedenen farbigen Flächen zuſammengele.
es iſt darum hart, eckig und der Ausdruck des Geiſtigen tritt
Mnmmer 213.
Datmſtädter Tagblatt, Mittwoch, derz 6. Augzſt 1924.
Seite 3.
gs Gutachten. — Die militäriſche Beſatzung ein Hemzmnis. — Keine Verquickung der
ölner Zone mit der Ruhr. — Ergreifung von Sanktionen nur nach Verfehlungserklärung.
8D. London, 5. Aug. Miniſterpräſident Macdonald
heute im Unterhaus in Erwiderung auf verſchiedene
An=
gen Lloyd Georges, und des früheren konſervativen
niſters Mac Neill eine Erklärung über die
Re=
rationsfrage ab. Macdonald erklärte: Die Frage, mit
ſich die Regierung bei Veröffentlichung des Dawesgutachtens
ſe befaſſen müſſen, ſei mehr einfacher Natu: geweſen. Dieſe
ige habe gelautet: Können wir dieſen Bericht als Ganzes,
all ſeinen Fehlern und mit all ſeinen zweifelhaften
Be=
imungen annehmen und wollen wir die in ihm liegende
Mög=
keit benutzen, um
in neues Kapitel in der Geſchichte der Beziehungen ſowohl
wiſchen den Verbündeten als auch zwiſchen den Verbündeten
und Deutſchland
beginnen? Die engliſche Regierung, ſei zu einer
ſitiven Antwort auf dieſe Frage gekommen. Von da
habe er als Außenminiſter, wie auch als Premierminiſter ſich
ſtlich daror geſcheut, ſich über irgend eine Einzelheit des
hverſtändigen=Berichtes zu äußern, da er das Gefühl gehabt
e, daß dieſes Gutachten als Ganzes
hingenom=
nwerden und, ſoweit wie möglich, mit ſeinen beſtehenden
timmungen ausgeführt werden müſſe, um das
hängnisvolle Ereignis eines Zuſammenbruches oder eines
eitern dieſes Planes zu verhüten. Er habe verſucht, dieſe
ohl für die Beziehungen zwiſchen Frankreich und England
auch zniſchen den Verbündeten und Deutſchland äußerſt
nswichtige Frage zu löſen. Heute wäre
e Vollkonferenz, vervollſtändigt durch die Vertreter der
deutſchen Regierung,
immengetreten. Der deutſchen Delegation ſeien die
inter=
erten Vereinbarungen vorgelegt worden, und man habe ſie
gefordert, diejenigen Punkte anzugeben, über die ſie noch
ndere Erläuterungen und Kommentare zu erhalten wünſche.
egen werde, wie er hoffe, die Konferenz ihre ſtändigen
Sitzun=
aufnehmen. Das Haus möge ihm verzeihen,
nn er erkläre, daß er heute optimiſtiſcher
als jemals zuvor. Er habe die felſenfeſte
berzeugung, daß vielleicht noch vor Ende der Woche ſich
usſtellen würde, welche Ausſichten die Konferenz
Bezug auf eine endgültige Verſtändigung beſitze. Mac=
Hald ſagte ſchließlich, daß er glaube, das Unterhaus
ne am Donnerstag in die Ferien gehen und
Regierung die Beendigung der Arbeiten überlaſſen.
Mit Bezug auf die
wirtſchaftliche Räumung des Ruhrgebietes
dirte Macdonald, daß darüber durch Sachverſtändige, die
ſo=
wI die Situation an der Ruhr als auch im übrigen Deutſch=
T aus eigener Anſchauung kennten, ein ſorgfältiger
Vertrags=
ſellurf zuſtande gekommen ſei. Die ganze interalliierte Kon=
f1z habe dieſem Entwurf zugeſtimmt.
Bezüglich der
militäriſchen Räumung der Ruhr
Ɨn die Dinge folgendermaßen: Die Sachverſtändigen hätten
exrt, über dieſe Frage keine Entſcheidung treffen zu können,
dlie außerhalb ihrer Kompetenz liege. Aber ſie wünſchten
d’ nigen Regierungen, die das Sachverſtändigengutachten
Ausführung zu bringen haben, zu warnen, da der Ver=
9, die wirtſchaftliche und ſtaatliche Einheit
itſchlands wiederherzuſtellen, nur gelingen
ne, wenn das in der militäriſchen Beſetzung
ſende Hemmnis beſeitigt würde. Die franzöſiſche
erung habe es ganz klar ausgedrückt, daß ſie das Ruhrgebiet
äriſch beſetzt habe, nicht um der Sicherheit Frankreichs
n, nicht um ſich deutſche Gebiete anzueignen, nicht um einen
Ɨ militäriſcher oder politiſcher Natur, ſondern weil Deutſch=
Verfehlungen begangen habe. Die franzöſiſche Regierung
gegenüber dieſen Verfehlungen Sanktionen zur
Ausfüh=
gebracht und gewiſſe Teile der wirtſchaftlichen Maſchinerie
ich in Anſpruch genommen, um Frankreich die zuſtehenden
Cünfte zu verſchaffen, wobei notwendig geweſen ſei, mili=
* che Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Dies ſei die gegen=
Bige Lage. Frankreich habe das Dawesgutachten
enommen. Es habe auch die neue Maſchinerie
2 die neuen Methoden angenommen, um
Repara=
in zu erhalten. Er glaube nicht, daß die franzöſiſche öffent=
Meinung den Verpflichtungen gagenüber blind ſei, die die
zöſiſche Regierung durch ihre eigenen Erklärungen auf ſich
mmen habe.
Was die
engliſche Beſetzung der Kölner Zone
treffe, ſo liege kein Grund für die engliſche Re=
gierung vor, dieſe Frage mit der franzöſiſchen
Beſetzung der Ruhr irgendwie zu verquicken.
Dies würde unratſam ſein, ſolange die Konferenz noch über die
Art und Weiſe diskutiert, wie dieſe oder jene Frage geregelt
wer=
den ſoll.
Macdonald ging dann auf
die Sanktionsfrage
ein und erklärte: Keine Regierung ſolle nunmehr
Sank=
tionen Deutſchland gegenüber ergreifen ſolange
nicht die Reparationskommiſſion offiziell eine böswillige
Ver=
fehlung Deutſchlands feſtgeſtellt habe. Solange nicht ein
dahin=
gehender einſtimmiger Beſchluß der Reparationskommiſſion oder
ein ſolcher der von der Reparationskommiſſion zu dieſem Zweck
zu ernennenden Sachverſtändigenkommiſſion, oder, falls auch
ein ſolcher nicht zuſtande kommen könne, die Entſcheidung des
Präſidenten des Haager Schiedsgerichtshofs nicht vorliege, könne
nicht das Geringſte gegen Deutſchland unternommen werden.
Dieſe Verfehlungserklärung müſſe erfolgt ſein,
bevor die Regierungen zuſammentreten könnten, um auch nur
die Frage der Möglichkeit von Sanktionen zu erörtern.
Zum Schluß erklärte Madonald, die engliſche
Regie=
rung kenne genau den beſchränkten Charakter der Konferenz.
Aber ſie hoffe, daß eine freundſchaftliche Löſung
er=
zielt werden könne, um dieſen, wenn auch in gewiſſer Beziehung
unvollkommenen Plan der Sachverſtändigen,
zur Ausführung zu bringen. Dieſer Sachverſtändigenplan habe
den Grundſatz des Schiedsgerichts aufgeſtellt, und er
hege keinerlei Zweifel darüber, daß alle großen Länder
keinen Augenblick zögern würden, im Notfall dieſen Grundſatz
zu erweitern.
Im weiteren Verlauf ſeiner Rede erklärte der engliſche
Miniſterpräſident, das Syſtem der Reparationen hänge
nicht ſo ſehr davon ab, wieviel ein Land zu zahlen in der Lage
ſei, ſondern in welcher Form dieſe Bezahlung vor ſich gehen
könne. Eine weitere Frage ſei, wieviel könne ein Land, das
dieſe Zahlungen erhalte, aufnehmen, ohne daß ſeine eigene
Wirt=
ſchaft darunter leide.
Darauf führte John Simons aus, der Premierminiſter
habe erreicht, daß die Erklärung einer Verfehlung
eigentlich, wie er hoffe, mehr ein juriſtiſches
Verfah=
ren ſein ſolle. Es ſei jedoch eine ſehr komiſche und
unbefrie=
digende Lage, daß die Konferenz, obgleich die Alliierten ein mehr
juriſtiſches Glied zu ernennen beabſichtigten, beſchloſſen habe,
daß jede der alliierten Mächte das Urteil ſo
aus=
führen könnte, wie es ihr am richtigſten
er=
ſcheine.
Der Premier antwortete, daß die amerikaniſchen
Ver=
treter nur zur Sitzung hinzugezogen würden, wenn die
Repara=
tionskommiſſion ſich mit den Verfehlungen beſchäftigen werde.
Sollte die Frage der deutſchen Zahlungsfähigkeit aufgeworfen
werden, unabhängig von den anderen Problemen, ſo würden die
amerikaniſchen Vertreter nicht hinzugezogen werden. Würde
jedoch die Frage im Zuſamenhang mit den Verfehlungen
Deutſchlands zur Sprache komen, dann wären auch Amerikaner
in der Kommiſſion vertreten.
Br zurück. Das „Stilleben mit Maske” iſt eines der charakte=
Uchſten Bilder der Ausſtellung, nicht allein wegen der etwas
nderlichen Zuſammenſtellung der wiedergegebenen Gegen=
)e, ſondern wegen ſeiner farbigen Wirkungen, ſeiner ſcharfen
traſte. Paul Theſing iſt ein Eigener; er zeigt ſich hier auf
Wege einer gegenſtändlichen Malerei, die auch wohl, dem
vicklungsgang der deutſchen Kunſt im allgemeinen entſpricht.
4der Entfaltung ſeines Kunſtſchaffens offenbart ſich eine Folge=
Tigkeit, die den Künſtler vorausſichtlich auf dieſem Wege
wei=
ihrt. Im ganzen iſt die heſſiſche Kunſt mit etwa 30 Namen
der Ausſtellung vertreten; der Geſamteindruck iſt zwar nicht
nlos, aber faſt alle Gruppen ſind zu ſehen. Darmſtadt iſt
Mittelpunkt, wenn auch in ganz anderer Weiſe als Stuttgart
Karlsruhe, die ihren Ländern durch die Akademien einen
en Rückhalt geben und dadurch ihren Vorang behaupten.
Darmſtadt ſind es allein die künſtleriſchen Perſönlichkeiten,
dieſe Stellung geſchaffen haben, zu denen in der Gegenwart
ing gehört. Von anderen ſoll in einem weiteren Artikel die
e ſein.
* Der geizige Ehemann.
(In der Märchenſammlung „Atlantis” des
Verlages Eugen Diederichs in Jena iſt ein
neuer Band „Dämonen des Sudan”, von Leo
Frobenius herausgegeben, erſchienen. Mit Erlaubnis
des Verlages bringen wir folgende Geſchichte zum
Ab=
druck.)
Ein junger Mann hatte viel Geld. Er hatte ſehr viel Geld.
vollte aber vor allem nichts ausgeben für Eſſen. Der junge
in heiratete ein junges Mädchen. Er ging in ſeinen kleinen
(cer, er nahm ein klein wenig Guineakorn heraus. Das gab
iner jungen Frau und ſagte: „Bereite hiervon ſieben Klöße
Dann ging der junge Mann auf ſeine Farm.
Die junge Frau kochte von dem Korn ſieben Klöße. Abends
ihr Mann von der Farm. Er ſagte: „Bringe mein Eſſen!”
junge Frau brachte die ſieben Klöße. Der junge Mann ſetzte
zum Eſſen nieder und aß alle ſieben Klöße auf. Seiner jungen
u gab er nichts davon. Die Haut der jungen Frau trocknete
(das heißt ſie hungerte, fiel ein; in der Tat iſt es auffallend,
derſchieden die Hautſpannung eines und desſelben Negers
e nachdem er einen Tag nichts oder eine große Portion des
„Dien Breies gegeſſen hat), weil ſie nichts zu eſſen bekam.
Der Mann gab ihr jeden Tag ein wenig Korn und ſagte:
iche hiervon ſieben Klöße.” Und wenn er dann abends heim=
Aß er ſie auf und gab der jungen Frau nichts ab. Vier Tag
Abbruch der engliſch=ruſſiſchen
Konferenz.
London, 5. Aug. Eine amtliche Mitteilung des
Aus=
wärtigen Amtes über die engliſch=ruſſiſche Konferenz
beſagt, daß am Montag nachmittag eine Vollſitzung, die bis
7.15 Uhr heute vormittag andauerte, ſtattfand, nachdem die
Aus=
ſchüſſe der engliſch=ruſſiſchen Konferenz den ganzen Samstag und
Sonntag getagt hatten. Da die ruſſiſche Abordnung
außerſtande war, die Abänderungen und
Bedin=
gungen hinſichtlich des Artikels 14 des Vertragsentwurfes
anzunehmen, kam eine Einigung nicht zuſtande.
Die Verhandlungen wurden abgebrochen; irgend
ein Abkommen wird nicht unterzeichnet.
Es wird ferner berichtet, daß der in dem offiziellen
Kommu=
niqué erwähnte Artikel 14, über den eine Einigung nicht
ſtatt=
finden konnte, ſich auf die ruſſiſchen Forderungen
gegenüber den Anſprüchen der engliſchen Aktionäre und auf die
ruſſiſchen Kompenſationsforderungen gegenüber anderen
eng=
liſchen Anſprüchen bezog. Dieſe Fragen ſollten durch einen
be=
ſonderen Vertrag geregelt werden. In den vorhergegangenen
Verhandlungen ſeien ſeitens der Engländer
Konzeſ=
ſionen bis zur Grenze des Möglichen gemacht
worden.
hintereiander erhielt die junge Frau nichts von den ſieben
Brei=
klößen, die ſie jeden Tag für ihren Mann machen mußte.
Am fünften Tag ging der junge Mann, wieder zu ſeinem
Speicher und nahm ein wenig Sorghum heraus. Das gab er
ſeiner Frau und ſagte: „Bereite hiervon ſieben Klöße Brei.”
Dann ging der junge Mann auf ſeine Farm. Die junge Frau
begann das Korn zu reiben. Es kam eine alte Frau aus dem
Nachbargehöft, die wollte ein wenig Feuer holen. Die alte Frau
ſah die junge an und ſagte: „Was iſt das mit dir, daß deine Haut
ſo trocken iſt?‟ Die junge Frau ſagte: „Mein Mann gibt mir
nichts zu eſſen. Ich bekomme jeden Tag Korn für ſieben Klöße.
Die bereite ich. Abends ißt er ſie dann auf und gibf mir nichts
davon ab.‟ Die alte Frau ſagte: „Wenn er dir nur ſoviel Korn
gibt und nichts von der Speiſe übrig läßt, dann nimm einen der
ſieben Klöße beiſeite. Dann wirſt du ihn erkennen!“ Die junge
Frau ſagte: „Es iſt gut. Die alte Frau nahm das Feuer und ging.
Die junge Frau machte die ſieben Breiklöße. Sie nahm einen
davon und legte ihn beiſeite. Abends kam der Mann von der
Farm. Er ſagte: „Bringe mir mein Eſſen!‟ Die junge Frau
brachte die ſechs Breiklöße. Der junge Mann ſetzte ſich zum Eſſen hin
und zählte. Der junge Mann fand nur ſechs Breiklöße. Der
junge Mann rief ſeine junge Frau und ſagte: „Wer nahm den
einen Breikloß?‟ Die junge Frau ſagte: „Es kam eine Ziege und
ſtahl ihn.‟ Der junge Mann ſagte: „Wenn ich den einen
Brei=
kloß nicht noch heute ſehe, muß ich ſterben.‟ Die junge Frau ſagte:
„Die Ziege wird ihn gefreſſen haben.‟ Der junge Mann ſagte:
„Wenn ich den einen Breikloß nicht noch heute ſehe, muß ich
ſterben!“ Der junge Mann ſtand auf; er ging einige Schritte. Er
fiel hin. Er ſtand auf; er ging einige Schritte; er fiel hin. Er
ſtand auf; er ging einige Schritte; er fiel hin und blieb liegen.
Er ſagte: „Du ſiehſt, ich ſterbe! Bring” den einen Breikloß!‟
Da=
nach ſagte er nichts mehr und bewegte ſich auch nicht mehr.
Die junge Frau ſchrie: „Mein Mann ſtirbt wegen eines
Breikloßes! Kommt und ſeht ihn!‟ Die Familie, der jungen
Frau kam herbei. Die junge Frau ſagte zu ihrer Familie: „Ihr
ſeht, mein Mann iſt geſtorben; er lebt nicht mehr! Grabt alſo
eine Grube, daß wir ihn begraben!” Sie legten den jungen
Mann hin. Einige gingen hin, das Grab auszuheben. Sie
wuſchen den Körper des jungen Mannes.
Die junge Frau ſagte: „Erſt bringt ein großes Tuch, damit
wir ihn einwickeln!” Sie brachten das Tuch. Die junge Frau
deckte das Tuch über den jungen Mann. Sie kroch ſelbſt
darun=
ter und ſprach leiſe zu ihm: „Sieh, die Leute ſind gekommen,
dich zu begraben. Willſt du dich eines Breikloßes wegen
begra=
ben laſſen?‟ Der Mann antwortete
HKaſt du den Breikloß
Der Hexenkeſſel Balkan.
Revolutionäre Bewegung in Bulgarien?
Belgrad, 5. Aug. (Europapreß.) Wie die Blätter
mel=
den, wurden bei den letzten Kämpfen mit bulgariſchen Banden
auch die Geheimaufzeichnungen des Bandenchefs
Michelow erbeutet. Aus dieſen geht hervor, daß die
Re=
gierung Zankow von den Aktionen der Banden
Kenntnis hat. Die Gefangenen haben ausgeſagt, daß das
Mazedoniſche Komitee auch mit den albaniſchen
Revo=
lutionären Fühlung unterhält. Die geſtern in der Nähe
von Zaribrod auf jugoſlawiſches Gebiet übergetretenen
bulga=
riſchen Flüchtlinge gaben in den Verhören vor den jugoſlawiſchen
Behörden an, daß die bulgariſche Bevölkerung mit der
Regie=
rung Zankow unzufrieden ſei. Das Heer habe die
Regie=
rung im Stich gelaſſen. Die Regierung war gezwungen,
in einem Teil Bulgariens den Belagerungszuſtand zu
ver=
hängen.
Sofia, 5. Aug. (Wolff.) Im Kampfe gegen den Kommunismus,
der auf dem ganzen Balkan immer mehr an Boden zu gewinnen ſcheint
und die Ruhe und Sicherheit aller Balkanländer bedroht, hat ſich in
Bulgarien in mehreren Städten die Bürgerſchaft
zuſam=
mengetan, um die Ruhe aufrecht zu erhalten. In Bragizowo
haben die Kommuniſten den Verſuch gemacht, die Kommune
aus=
zurufen. Durch den energiſchen Widerſtand, der Bürgerſchaft iſt der
Verſuch geſcheitert. Die Kommuniſten erlitten große Verluſte. —
Die Behauptung, daß die bulgariſche Regierung die Armee ohne
Er=
laubnis der internationalen Kontrollkommiſſion verſtärkt und die
Re=
ſerviſten unter die Waffen gerufen habe, entbehrt jeder Grundlage. Es
handelt ſich um bürgerliche Organiſationen, die ſich der Regierung zur
Verfügung geſtellt haben, um Ruhe und Ordnung im Lande aufrecht zu
erhalten.
Sofia, 5. Aug. (Wolff.) Die früheren Miniſter der
Bauern=
partei Atanaſoff und Steynnoff, die zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt
und kürzlich wegen Erkrankung in das Alexanderhoſpital überführt
worden ſind, ſind geſtern im Einverſtändnis, mit ihrem Wächter
ent=
flohen. Heute wird gemeldet, daß ſie ſich auf ſerbiſchem Gebiet in
Zari=
brod befinden.
Die Lage in Rumänien.
* Frankfurt a. M., 5. Aug. (Priv.=Tel.) Bezugnehmend auf
die Gerüchte, die im Umlauf ſind über die Maßnahmen, die vor einigen
Tagen in Rumänien getroffen worden ſind, gibt uns das Königlich
rumä=
niſche Generalkonſulat folgende Aufklärung:
Der Belagerungszuſtand wurde über kein neues Gebiet
des Landes verhängt. Er bleibt nur in einigen Zentren beſtehen,
in Bukareſt, Beßarabien, Orades=Mare, Cluj und in der Grenzzone.
Durch die Verordnung hat keine Veränderung des bisherigen Zuſtandes
ſtattgefunden; es handelt ſich hier lediglich um eine
Vorbeugungs=
maßnahme, um der Oeffentlichkeit ins Gedächtnis zurückzurufen,
daß die Regierung gewillt iſt, mit äußerſter Entſchiedenheit gegen
die=
jenigen einzuſchreiten, die die öffentliche Ordnung und die Sicherheit des
Staates zu ſtören ſuchen.
Es iſt intereſſant, den Gerüchten nachzugehen, die in letzter Zeit in
der ausländiſchen Preſſe über den angeblichen Staatsſtreich des General
Avareseu im Umlauf waren und damit die Erklärungen zu vergleichen
die dieſer Politiker in der Sitzung des Exekutivkomitees ſeiner Partei
am Donnerstag, den 25. Juli, abgegeben hat.
Als einer meiner Parteigänger ſich über die gegenwärtige Lage
be=
ſchwerte und verlangte, daß die Volkspartei ihr Möglichſtes tun müſſe,
um jeden Preis, gleichviel mit welchen Mitteln, zur Macht zu gelangen,
unterbrach General Avarescu den Redner und erklärte, daß er nicht auch
nur für einen Augenblick die Anſicht desſelben teilen könne.
Die Volkspartei iſt eine Ordnungspartei, ſagte er, und als ſolche
wird ſie nicht einen Augenblick die Ordnung des Landes zu ſtören ſuchen.
Er pflichtet ganz den Maßnahmen bei, die zur Aufrechterhaltung der
Ordnung ergriffen worden ſind und, fügte der General hinzu, wenn
man ihn jemals brauchen ſollte, ſo werde er nicht zögern, ſeine
Uni=
form wieder anzuziehen, um für das Anſehen des Thrones und die
ge=
ſetzlichen Einrichtungen des Landes zu kämpfen. Sollte die Volkspartei zur
Regierung berufen werden, ſo würde er nicht das niederreißen, was ſeine
Vorgänger aufgebaut hätten, ſondern nur zu ſeinem Teil zur
Entwick=
lung des Landes beizutragen verſuchen.
Der Parteikongreß ſoll in der 2. Hälfte des November nach Bukareſt
berufen werden.
Kennes über die Wirkung der Reparationen.
„England hat kein Intereſſe daran, einen Druck auf
Deutſch=
land auszuüben”.
London, 5. Aug. (Wolff.) Im „Daily Herald”
er=
klärt Profeſſor Keynes zu der Frage der Wirkung der
Reparationen und der Schuldzahlungen: durch
die Annahme oder die erzwungene Annahme einer
nied=
rigeren Lebenshaltung als der engliſchen werde
Deutſchland in der Lage ſein, in einer für
Eng=
land verhängnisvollen Weiſe in den
Wettbe=
werb zu treten. England habe ein Intereſſe daran, daß in
Deutſchland und in Europa im allgemeinen der Friede und die
Wohlfahrt wiederhergeſtellt werden; aber es habe kein Intereſſe
daran, auf Deutſchland einen Druck auszuüben. Die
Lebens=
haltung ſeiner Arbeiter ſei auf einen Stand herabgedrückt
wor=
den, der es Deutſchland erlaube, ſeine Produkte, die mit den
bri=
tiſchen auf dem Weltmarkte im Wettbewerb ſtünden, zu einem
Preiſe zu verkaufen, der mit der Aufrechterhaltung einer
ange=
meſſenen Lebenshaltung in England unvereinbar ſei.
wieder zurückgebracht?‟ Die junge Frau kam unter dem Leichentuch
hervor und ſagte: „MeinMann iſt wirklich tot. Bringt ihn insGrab.”
Darauf nahmen die Leute den jungen Mann auf und trugen
ihn hinaus. Sie legten ihn an den Rand des Grabes. Die
junge Frau ſagte: „Nun tretet alle zurück!” Alle Leute traten
zurück. Die junge Frau beugte ſich über den jungen Mann und
ſagte ihm leiſe durch das Leichentuch ins Ohr: „Sieh, die Leute
ſind gekommen, dich jetzt in das Grab zu legen. Du liegſt am
Rande des Grabes. Willſt du dich eines Breikloßes wegen
be=
graben laſſen?‟ Der Mann antwortete leiſe: „Haſt du den
Brei=
kloß zurückgebracht? Wenn du den Breikloß zurückgebracht haſt,
bin ich nicht tot!‟ Die Frau trat zurück und ſagte zu den
Leu=
ten: „Begrabt ihn jetzt! Laßt aber ein ganz kleines Loch!”
Der junge Mann wird begraben. Die Leute ließen aber ein
ganz kleines Loch, das in die Grabkammer hinabführte. Die
Leute gingen. Die junge Frau trat an das Grab. Sie ſprach
durch das kleine Loch: „Nun biſt du begraben; willſt du nun
auch wirklich eines einfachen Breikloßes wegen ſterben?‟ Der
junge Mann antwortete von unten: „Haſt du meinen Breikloß
zurückgebracht?”
Die junge Frau antwortete: „Ja, er iſt wieder da!‟ Der
Mann rief von unten: „Das muß ich ſehen. Rufe die Leute, ſie
ſollen ſchnell wieder kommen und das Grab öffnen, damit ich
nach meinen Breiklößen ſehn kann.‟ Die junge Frau rief die
Leute. Die Leute öffneten das Grab. Der junge Mann kam
heraus. Die junge Frau rief alle Leute von ihrer Familie und
alle Leute von der Familie ihres Mannes zuſammen. Sie ſagte:
„Kommt alle, denn ich will mit allen ſprechen, ſodaß es alle
hören.” Alle Leute kamen zuſammen.
Die junge Frau ſagte: Dieſer Mann heiratete mich. Er
gab mir jeden Morgen das Korn heraus für das Eſſen, das er
am Abend ſelbſt verzehrte. Ich erhielt nichts zu eſſen. Meine
Haut iſt verwelkt. Darauf nahm ich einen Breikloß. Er zählte
die Klöße und merkte eß. Er ſagte, er müſſe ſterben, wenn er
den Breikloß nicht wieder erhalte. Er ließ ſich begraben, weil
er den Breikloß nicht wiedererhielt. Endlich ließ er ſich wieder
ausgraben, um zu ſehen, ob der Breikloß wieder da wäre. Hier
ſteht er. Er hat ſeinen Breikloß wieder bekommen. Hier iſt der
Breikloß. Es liegt ihm am Breikloß mehr als an ſeinem Leben.
Es liegt ihm am Breikloß mehr als an mir. Dann muß er auch
mit ſeinem Breikloß allein bleiben. Ich will jedenfalls mit dem
Breikloßzähler nicht mehr zuſammenleben.”
Die junge Frau ging. Ihre F=
junge Mann bekam keine andere Frau. Von da
Mut
ſich ſein Eſſen ſtets ſelbſt machen
wirtſch
meiſte.
mehmi
Ernſt
Bedin
„Selb
hält n
von d
Quad=
meind
noch 6
über
ſtaltur
Zeit
ung d
Freiet
Satzes
wertie
hat ſi
dieſen
Eberſ.
Kaſt
H
loſen
9
Ar
alle=
mit
wi
Bun
bere
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 6. Auguſt 1924
Nummer 21
Mus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 6. Auguſt.
Von der Erziehung der Erwachſenen.
Ueber erzieheriſche Pflichten und Aufgaben der Jugend wird
heute viel geſprochen und geſchrieben. Viel Gutes, das wirklich
aus Gedanken und Wünſchen ſtammt, die auf den
Zukunfts=
hoffnungen unſeres Volkes beruhen. Daneben auch viel
Schlech=
tes, Egoiſtiſches, Parteiſüchtiges, durchaus Unjugendſiches.
We=
nig hört man dagegen von den erzieheriſchen Pflichten, die an
Erwachſenen zu üben ſind. Die Erwachſenen leben zumeiſt in
dem Wahn, daß ihnen mit zunehmendem Alter auch von ſelbſt
die Weisheit in Strömen zufließe. Ihr Selbſtgefühl iſt oft ſo
groß, daß ſie ſich nicht einmal im ſtillen Kämmerlein daheim,
hinter verſchloſſenen Türen die Mühe nehmen zur Selbſtkritik.
Der Jugend predigt man mit wohlklingenden Worten und
be=
deutender Geſte die Notwendigkeit ſteter, gewiſſenhafter
Selbſt=
erziehung. Ein großer Teil der Erwachſenen aber weiß nichts
von ſolchen Verpflichtungen gegen ſich ſelbſt. Was ein
Erwach=
ſener tut, iſt wohlgetan, ſchlechthin wohlgetan, unabhängig von
den Motiven, aus denen die Tat geſchah, unabhängig von den
Wirkungen, die ſie ausübt. Und wenn man nach den Gründen
fragt, ſo erkennt man, daß Bequemlichkeit, nichts weiter
als ſtumpfe, dumpfe Bequemlichkeit die Quelle dieſer
Selbſt=
gefälligkeit iſt. Nur keine Aufgabe haben, nur keine
Verant=
wortung übernehmen wollen! Das reißt aus der eigenen
Be=
haglichkeit, aus dem gleichmäßigen Sich=gehen=laſſen heraus!
Das erfordert Haltung, Rückſicht, Leiſtung! Darum wird alle
Lebensverantwortung auf andere abgeſchoben: auf die Schule,
die Partei, die Gemeinde, die Kirche, den Staat. Darum ſucht
man ſich in der Maſſe zu verlieren, ſich in ihr mit der eigenen
Bequemlichkeit zu verkriechen. Dann kann man, in irgendeinem
Falle zur Rede geſtellt, ſtets ſagen: ſieh doch, die anderen, die
machen es alle in gleicher Weiſe, die denken genau wie ich, die
ſchließen ſich alle dieſer allgemeinen Meinung an! Dann iſt
man immer frei von Schuld! Denn die anderen ſind alle doch
nicht beſſer! Und dieſer Bequemlichkeitstrieb unerzogener
Men=
ſchen und all der Menſchen, die ſich nicht erziehen wollen, wird
heute in unverantwortlicher Weiſe ausgebeutet von Politikern,
die ein Intereſſe daran haben, das freie Perſönlichkeitsgefühl
unter deutſchen Menſchen zum Sterben zu bringen, die die
welt=
überragende Größe Lutherſcher und Kantſcher Geiſtesrichtung
kennen und fürchten! Darum muß heute ebenſo eindringlich
wie an die Jugend an die Erwachſenen der Ruf ergehen:
Arbeitet an euch ſelbſt, verlaßt euch nicht aufs Hörenſagen, nicht
auf die anderen, ſucht ſelbſt die wirkliche Lebenslage zu erkennen.
Kein Menſch iſt je zu alt, um etwas lernen zu können. Sorgt
auch ihr Erwachſenen dafür, daß mehr innerliche Bildung,
wahr=
haftige Bildung, unter euch herrſche. Laßt euer Familien= und
euer Berufsleben durchdrungen ſein von einem innerlichen
Pflichtgefühl, gebt euerm Daſein geiſtigen Gehalt! Und
wenn nicht alle die anderen den gleichen Weg gehen, ſo iſt das,
wenn es auch die Maſſen=Politiker ſagen, kein Zeichen dafür,
daß man auf dem falſchen Wege ſei, ſondern im Gegenteil ein
Zeichen dafür, daß man den rechten Weg gefunden hat. Denn
höher als die neuzeitliche Maſſenmoral ſteht die Moral des
alten Bibelbuches, und das ſagt uns: Die Pforte iſt weit und
der Weg iſt breit, der zur Verdammnis abführet, und ihrer ſind
viele, die darauf wandeln. Und die Pforte iſt eng, und der
Weg iſt ſchmal, der zum Leben führet, und wenige ſind ihrer,
die ihn finden.
Franz Sauer (Alois Wimmer), Walter Brücke und Eliſabeth Wigge
(Ehepaar Meiſel). Anfang 8 Uhr. — „Kolportage”. Georg Kaiſers
neueſte Komödie erlebt am Samstag ihre Darmſtädter Erſtaufführung.
Die Regie führt zum erſten Male in dieſer Spielzeit Eliſabeth
Horn=Harprecht.
* Auszeichnungen. Auf der Deutſchen Wandergewerbeſchau in
Marienburg (Freiſtaat Danzig) erhielt die Firma Gottfried Schwarz
u. Co., Darmſtadt, auf die „Kolumbusbeute” (eine neue Bienenbeute)
die höchſte Auszeichnung mit Ehrenpreis, und bei der Bienenzüchter=
Ausſtellung in Marburg den erſten Preis.
— Ehrenvolle Berufung. Der Maler und Graphiker Herr
Rin=
kert, der ſeit mehreren Jahren als Lehrer an der Mainzer
Kunſt=
gewerbeſchule ſehr erfolgreich tätig war, wird Mainz verlaſſen, um
einem Ruf nach München zu folgen, wo er zum Oberſtudiendirektor der
ſtädtiſchen Gewerbeſchule ernannt wurde.
— Der Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß Starkenburg hält am
1. Oktober I. J. zu Fürth i. O. eine Bezirkstierſchau ab, mit der
eine Ausſtellung landwirtſchaftlicher Bodenerzeugniſſe (Obſt= und
Acker=
bau) verbunden werden ſoll. Die Landwirte werden gebeten, neben der
Tierausſtellung die Ausſtellung landwirtſchaftlicher Bodenerzeugniſſe
recht zahlreich zu beſchicken und bei der bevorſtehenden Ernte mit ihren
Erzeugniſſen darauf Rückſicht nehmen zu wollen. Es ſtehen namhafte
Preiſe (Friedenspreiſe) zur Verfügung, ſo daß jeder Ausſteller aller
Vorausſicht nach auf ſeine Koſten kommen dürfte. Da die
Bezirkstier=
ſchau als auch die Ausſtellung landwirtſchaftlicher Bodenerzeugniſſe
erſt=
mals wieder nach dem Kriege in größerem Umfange geplant iſt, iſt es
Pflicht eines jeden Landwirts, die Ausſtellung zahlreich zu beſchicken, um
zu zeigen, daß auch die Landwirtſchaft beſtrebt iſt, an dem Wiederaufbau
tatkräftig mitzuarbeiten.
* Die Fahrradmarder ſind wieder an der Arbeit. Es vergeht kein
Tag, an dem nicht Fahrräder, insbeſondere vor öffentlichen Gebäuden,
Poſt, Reichsbank, Krankenkaſſe, Banken u. a. m., geſtohlen werden. In
vielen Fällen ſind die Geſchädigten ſelbſt ſchuld, die die Fahrräder ohne
Aufſicht oder ohne ſie abzuſchließen, hinſtellen.
— Adreßbuch. Die Zuſammenſtellung der Gewerbetreibenden liegt
bis einſchließlich Samstag, den 9. d. M., im Stadthaus, Zimmer 18,
während der Dienſtſtunden (7—3 Uhr) zur Einſichtnahme der
Intereſſen=
ten offen. Da es ſich gezeigt hat, daß ſeit der Aufſtellung verſchiedene
Aenderungen eingetreten ſind, auch bei der Anmeldung der Gewerbe
andere Bezeichnungen uſw. gewählt wurden, dürfte es ſich empfehlen,
von der Einſichtnahme recht regen Gebrauch zu machen.
— Die Reichsbahndirektion Frankfurt a. M. teilt mit: Vom 11.
Auguſt 1924 ab verkehrt auf der Strecke Lauterbach (Heſſen)=Nord—
Vilbel=Nord der Perſonenzug 4138 ab Grebenhain=Crainfeld drei
Minu=
ten früher. Neue Abfahrt daſelbſt 6,37 Uhr vormittags.
— Amtsgericht. 1. Die Angeklagten Georg Erb und
Katha=
rina Erb von Darmſtadt uund Bauführer Holzhauer waren
gute Gäſte bei Wirt Jäckle hier; ſie benutzten die Gelegenheit der
Ab=
weſenheit des Wirts, um diebiſche Griffe in die Ladenkaſſe und nach
Zigaretten zu tun. Erb Ehemann will aus Scherz gehandelt haben.
Das Gericht erkennt gegen den Ehemann Erb auf 6 Wochen Gefängnis,
gegen die unter ehemännlichem Einfluß handelnde Frau auf 20 Mk. Geld=
6. Bundestag der Beamtenvereine ehemali
Militärmuſiker Deutſchlands.
Der 6. Bundestag der Beamtenvereine ehemaliger Militärm
Deutſchlands begann bei gutem Beſuche aus allen Teilen des deu
Gebietes im ſtädtiſchen Saalbau ſeine Beratungen, nachdem eine
grüßung mit gemütlicher Ausſprache im Konkordiaſaale ſtattgef:
hatte. Die Beratungen wurden durch eine Trompetenfanfare
leitet. Der Bundesvorſitzende eröffnete um 9 Uhr die Sitzung mit
lichen Begrüßungsworten und wies darauf hin, daß der Schwer
der Bewegung im Weſten des Vaterlandes liege. Er heißt beſo
die Kollegen aus dem beſetzten Gebiete willkommen und ſprichk
Hoffnung aus, daß ihnen recht bald ein beſſeres Lobs beſchieder
möge. Im Namen des Landesverbandes und der O
gruppe Darmſtadt heißt Kollege Wuttig den Bundesvor
ſowie die übrigen Vertreter, beſonders aus dem Rhein= und
gebiet willkommen.
Als Verhandlungsleiter wird dann Kollege Stahl=Berli
wählt. Bundesvorſitzender Müller gibt die an die Behörden erg
nen Einladungen bekannt, die leider nur ſehr ſchwach vertreten
Der Bund hatte im abgelaufenen Geſchäftsjahr unter den allgem
ungünſtigen Verhältniſſen zu leiden. Schwer getroffen iſt der
durch die vom Reichskabinett herausgegebenen Richtlinien.
Poſtperſonalien. Der Poſtreferendar Metzler in Darmſtadt
hat vor dem Prüfungsrat des Reichspoſtminiſteriums in Berlin die
Poſtaſſeſſorprüfung beſtanden. Die Poſträte Schneider und
Klingelhöffer in Darmſtadt ſind zu Oberpoſträten ernannt
wor=
den. Verſetzt ſind der Poſtdirektor Hilf von Düſſeldorf nach Bingen
und der aus Mainz ausgewieſene Telegraphendirektor Dox nach
Kaſſel. Die Ausweiſung des Telegraphendirektors Gies in Mainz
iſt zurückgenommen, er hat indeſſen ſeine Dienſtgeſchäfte noch nicht
wie=
der übernehmen dürfen.
— Sommerſpielzeit Bruno Harprecht. Der heutige Abend bringt
noch einmal „Alt=Heidelberg” als Volksvorſtellung zu
ermäßig=
ten Preiſen. Die Rollen ſind teilweiſe neu beſetzt, ſo ſpielen neben Eva
Biſchoff, als Käthi und Gert Benofsky, als Karl Heinz, Bruno
Harprecht als Kammerdiener Lutz, Franz Sauer den Dr. Jüttner,
Paul Peterſen den Gaſtwirt Rüder und Hans Ausfelder den
Keller=
mann. Anfang bereits 7½ Uhr. — Zum Abſchied Franz Schneiders
in der „Spaniſchen Fliege” am Donnerstag und Freitag ſind
auch die übrigen erreichbären Kräfte der früheren Hoftheaterbeſetzung
herangezogen worden. Franz Schneider ſpielt natürlich, wie
früher, den ſächſelnden Heinrich Meiſel, Bruno Harprecht den
Moſtrichfabrikanten Klinke Käthe Gothe ſeine Frau, Paul
Peterſen den alten Tiedemann und Hans Ausfelder den
Reichstagsabgeordneten Burwig. Sonſt wirken noch mit Gert Benofsky
(Rechtsanwalt Gerlach) und Mariela Baumann (Klinkes Tochter Paula),
ſtrafe; Holzhauer, der aus Reue die Sache bei der Polizei anzeigte,
er=
hielt 50 Mark Geldſtrafe, — 2. Fritz Jülich, der mittellos hierher
kam, iſt angeklagt, dem Städtiſchen Wohlfahrtsamt im
Verſorgungs=
hauſe Bekleidungsgegenſtände im damaligen Werte von 23 Millionen
Mark unterſchlagen zu haben. Er iſt geſtändig und erhält 30 Mark
Geldſtrafe. — 3. Der Kraftwagenführer Ludwig Köhler, von
Pfeddersheim ſoll am 12. September 1923 auf der Fahrt von Bürſtadt
nach Frankfurt a. M. auf der Heidelberger Straße nahe Hermannſtraße
hier den auf dem Rade fahrenden F. Becker hier angefahren haben.
Becker kam zu Fall. Das Zeugnis des Arztes Dr. Degen ſtellt eine
tief=
gehende Quetſchung am Naſenbein, ſowie Hautabſchürfungen und
Blut=
erguß feſt. Köhler ſtellt die Sache ſo dar, daß Becker, auf das
Hupen=
ſignal nicht achtend, falſch gefahren ſei. Dieſe Darſtellung unterſtützt der
auf dem Wagen ſitzende Zeuge Oberingenieur Cornelius der Wormſer
Firma Heyl. Der Zeuge Sekretär i. R. Guſtav Rieſe, der an dieſem
Tage von ſeiner Wohnung kommend, auf dem Rade fuhr, betont, daß
die von Eberſtadt in die Stadt fahrenden Autowagen in raſendem
Tempo ſich bewegen und daß ſie nicht rechtzeitig bei der Beſſunger
Turn=
halle ſtoppen. Auch bezeugt Zeuge Rieſe, daß beim fraglichen Vorfall
der Chauffeur in ſtarkem Tempo fuhr das Auto, in eine Staubwolke
gehüllt, ſich der Stadt näherte. Der Staatsanwalt hält die Schuld des
Angeklagten für erwieſen und beantragt wegen fahrläſſiger
Körperver=
letzung eine Geldſtrafe von 100 Mark. Referendar Neuſchäffer
begrün=
det des näheren, daß der Chauffeur im Rahmen der geſetzlich
zugelaſſe=
nen Geſchwindigkeit gefahren ſei, daß aber ein Verſchulden des
Rad=
fahrers in Frage komme, der hätte abſteigen müſſen ſtatt rechts
aus=
zuweichen; es ſei in ſolchem Falle dem Kraftwagenführer faſt
unmög=
lich, mit dem ſchweren Wagen den Zuſammenſtoß mit dem Radfahrer
zu vermeiden; es wird in erſter Linie Freiſprechung beantragt. Das
Urteil des Gerichts ſchließt ſich dem Strafantrag
des Staatsanwalts an. Becker ſei nach dem Zeugnis des
Cor=
nelius ein unſicherer Radfahrer, um ſo mehr hätte der Angeklagte da
der Radfahrer noch weit vor ihm fuhr, das Tempo mäßigen müſſen.
In dieſem Verhalten erblickt das Gericht die kauſale Fahrläſſigkeit des
Wagenführers. — 4. Wilh. Ernſt Hagemann von Ulm kam mit
einem Freund und ſeiner Braut mittellos nach Darmſtadt; er iſt ſchon
wegen Diebſtahls und Betrugs vorbeſtraft. Hier ſoll er im April 1924
bei den Oberkellnern in der „Traube” und im „Bahnhofhotel” unter
dem Vorgeben, er könne einen günſtigen Kaufabſchluß machen,
Geld=
beträge (65 und 30 Mark) erſchwindelt haben. In der „Traube” mietete
der mittelloſe Angeklagte ein Zimmer und trug ſich unter fremdem
Namen ins Fremdenbuch ein. Ein gleiches Manöver vollführte er dann
im „Bahnhofhotel”. Im Begriffe, nach Stuttgart abzudampfen, wurde
der Angeklagte im Hauptbahnhof verhaftet. Das Urteil lautet unter
Einbeziehung einer in Stuttgart erkannten Gefängnisſtrafe auf 8
Mo=
nate Gefängnis; 4 Monate werden auf die erlittene Unterſuchungshaft
angerechnet.
die Rechte der beamteten früheren Militärmuſiker beſchneidet,
die Zukunft der deutſchen Orcheſter iſt in Gefahr, da es mit dem
wuchs ſehr ungünſtig beſtellt iſt. Das Volk müſſe mehr zur Würd
der Volkskunſt erzogen werden. Von Seiten der Regierung wir
wirtſchaftliche Not der Beamten anerkannt und die Nebenbeſchäftt
zugegeben, im Gegenſatz zu den Gewerkſchaften, die dieſe Nebenb
tigung nicht anerkennen. Die von dem früheren Syndikus
Bundeszeitung iſt nunmehr an den Kollegen Flüchter in (
übergegangen, der ſie zur vollen Zufriedenheit mit vermehrten
verbeſſertem Inhalt herausgibt. In der Ausſprache bringen Be
den und Wünſche gegenüber dem Bundesvorſtand vor: Schmidt=
Leich=Leipzig Wigleb=Erfurt, Oppermann=Düſſeldorf, Kägel=Berlin
Spielberg=Berlin, der in einem Dringlichkeitsantrag
ſchlägt, eine Kommiſſion zu wählen, die einen Antrag auf Herſt
des früheren Zuſtandes, auf Anerkennung des Bundes auf die
pflichtung des Bundes, ſeine Mitglieder anzuhalten, nur gelee
zu muſizieren, ausarbeitet, aber auch fordert, daß die Verhältniſ
Muſikerverbandes durch die maßgebenden Stellen ſchärfer geprüft
den. Nach der Pauſe wird die Beſtellung eines juriſtiſchen Beiſte
beſprochen und Dr. Mühlmann=Dresden vorgeſchlagen. Nach we
Debatte wird dem Bundesvorſtand einſtimmig Entlaſtung erteilt.
lebhafte Ausſprache entſteht über den Antrag, wegen der Entſchäd
gen für die Mitglieder des Bundesvorſtandes. Die im Vorjahr
willigten Beträge für 1922/23 ſind zur Hälfte ausbezahlt, die Dif
gilt infolge der Inflation mit Zuſtimmung des Vorſtandes al
ledigt. Für 1923/24 werden die von Kühnert=Eſſen vorgeſchla/
Beträge gutgeheißen. Auch den Landesgruppen werden nach län
Ausſprache je 100 Mark für die Vertreter, die von den Landesgr Gmichnden
bevollmächtigt ſind, bewilligt. Auch dem Kaſſierer werden 100 Mar h.d vmn
ſeine Bemühungen genehmigt. Schluß 6 Uhr. Fortſetzung Mitt uch der
früh ½9 Uhr.
— Blindenkonzert. Ein Konzert erblindeter Künſtler findet
3. September im Städtiſchen Saalbau ſtatt. Das Konzert iſt be
früher hier, ebenſo in vielen anderen Städten, gegeben worden und
überall eine ſehr gute Beurteilung gefunden. Mit polizeilichem
weis verſehene Damen werden in den nächſten Tagen die Karten
Kauf anbieten. Es wurde hier vor einem Schwindelunternehmer
warnt, das mit ihrer Sache nichts zu tun hat. An die Bevölke
wird die herzliche Bitte gerichtet, das Unternehmen zu unterſti
(Näh. ſ. Anz.)
— Kathol. Jünglings= und Jungmännerverein an St. Eliſa
Darmſtadt. Am Sonntag ſpielten die beiden Vereine im Konkordie
das Drama Schinhofens „Andreas Hofer‟. Das ganze Stü
ein Loblied echter, geſunder Vaterlandsliebe, treuer Freundſchaft
wahren Gottvertrauens. Die Aufführung muß als hervorragend
zeichnet werden. Alle Erwartungen, die man an die Spieler ſtellte,
den übertroffen. Leider war der Konkordiaſaal zu klein, ſo daß
Intereſſierten abgewieſen werden mußten. Daher iſt es nur zu in ſeh
grüßen, daß die Vereine am nächſten Sonntag, abends punkt 7 zu de8
nochmals das Stück ſpielen.
* Der 6. Verbandstag des Verbandes der Heſſiſchen Freiwill,
Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz findet am 12. Oktober dieſes Jal
in Babenhauſen ſtatt.
* Vorträge. Vom 5. bis 12. Oktober wird Miſſionsdirektor Mü.
von der Deutſchen Mitternachtsmiſſion in Hamburg auf Vermlaſſt Tol
des Wartburgvereins Vorträge halten über ſittliche und ſexuelle Frge
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſchelnenden Nofizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu bckred
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
* Kam. Vereinigung ehem. Heſſ. Garde=Drag.
Hauptgruppe Darmſtadt. Die Standartenweihe des Vereins eh
Kgl. Bayer. 1. Ulanen in Aſchaffenburg findet am 10. Auguſt *
ſtatt und iſt auf den 7. September verſchoben. Die Mitglieder wer
gebeten, hiervon Notiz zu nehmen.
Aus den Parteien.
Frauenausſchuß der Deutſchen Volkspartei.
monatliche Zuſammenkunft der Frauen der D.V.P. findet nach ku
Sommerunterbrechung wieder dieſen Samstag, den 9. Auguſt,
mittags 4 Uhr, im Rummelbräu ſtatt. In dankenswerter Weiſe hat
ein Mitglied bereit gefunden, das Zuſammenſein durch Geſangsdar
tungen zu verſchönen. Mitglieder und Freundinnen, auch Ausge
ſene, mögen ſich wieder zahlreich einfinden. Gebäck mitbringen.
Kaufe
dauernd
Lumpen
Flaſchen
Papier
J. Blum
Gut erhalten.
Herren=
ead zu kauf. geſ. Ang.
mit Preis unt. G 87
an die Geſch. (*22541
Gutes
ca. 50 Liter
zu kaufen geſucht.
Ang. unt G 105 an
die Geſchſt. (9989md
Lauteſchlägerſtr. 12.
Guterhalt. Deckbett
u. Kiſſen zu kaufen
geſucht. Angebote m.
Preis u. G 95 a. d.
Geſchäftsſt. (*22547
Gut erhaltenes
Damenrad
zu kaufen geſucht.
Angebote unter G 84
Geſchäftsſtelle, (*za4v
Suche
zu haufen:
Gebrauchtes
Herrenzimmer
gebrauchte
Büromöbel
gebrauchtes
—
Klavier=
gegen Barzahlung.
Angebote mit Preis
unter G 76 an die
361
Geſchäftsſtelle.
1 Fahrkuh
1 Wurzelmühle
1 Hächkſelmaſchine
z kaufen geſucht. Ang.
m. Preisang. u. F 131
Geſchäftsſt. (*2220g
Jüngeres
eP
zugfeſt, g. Gänger,
mittl. Schlags, unter
Garantie, ſowie
Federrolle
bis 30 Ztr. Tragkraft
ſof. geg. Barzahlung
zu kaufen geſucht.
Angebote unter G 99
a. d. Geſchſt (222563
2 jge. Fahrkühe
und 1 Rind
zu verkaufen (*22552
Ober=Ramſtadt
Nd.=Ramſtädterſtr. 28.
Achtung!
Kaufe getragene
Kleider, Schuhe
Wäſche uſw.
Komme ſofort auf
1934im
Beſtellung.
d. Schatz
Schloßgaſſe 23.
Telephon 1924.
2 braune, deutſche
Hühnerhunde,
4 Monat alt, billig
abzugeben. Näheres
witmannſtr. 19 III.
Siold daclotielle
zum Beſien des
Jagendherbergswerkes
U E
Preis der Loſe
Aus den Amtsverkündigungen des Kreisa
Darmſtadt und den Bekanntmachungen
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 goldener Kinder=Koral
ohrring. 1 Scheuertuch, 3 Schlüſſel
Ring. 1 grauer Filzhut. 1 Taſchenme
mit braunem Stiel. 1 ſchwarze Handta
mit 2 Taſchentüchern und 1 Paar H
ſchuhen. 1 Tuchbeutel mit 1 Paar Ti
ſchuhen. 1 Umhang. 1 Peitſche. B
Billionenſcheine. 1 braunes Krokodillel
täſchchen mit Taſchentuch und Spie
1 alte gelbe Herren=Remontoiruhr. —
gelaufen: 1 Wolfshündin, ſchwarz
braunen Abzeichen.
Bekanntmachung
auptgewinne:
(ine Oreizimmer=(inrichtung
1 Motorrad, 1 Piano, 1 Faltboot, 1 Garnitur Korbmöbel, 50
Fahr=
räder, Photo=Apparate, Schneeſchuhe, Gitarren, Mandolinen,
Aluminium=Geſchirre, zahlreiches Wandergerät, Kunſigegenſtände
edes dritte Los gewinnt
2 ſchöne, kräftige
Schäferhunde
6 Mt., m. Ia
Stamm=
baum bill. zu verk.
Sandbergſtr. 54 I. (
Schwarzer Dackelrüde.
Beding.: klein, zirka
—1½jähr., vollſtand.
raſſeecht, ſtubenrein,
preisw. z. kauf. ge
Ang. unt. G 78 an
d. Geſchſt. (*22492
Ziehung am 14. September 1924, vormittags 9 Uhr,
unter behördlicher Aufſicht in der Geſchäftsſielle, Frankfurt a. M., Schwälbacherſtr. 80
In den für den Aushang der ſtä.
ſchen Bekanntmachungen beſtimn
Kaſten ſind auf einige Tage die zur 2
hütung von Grundſtücks=Ueberſchwe
mungen maßgeblichen Vorſchriften *
öffentlicht.
Darmſtadt, den 2. Aug. 1924.
Städt. Tiefbauamt.
Unterſtützt das Jugendherbergswerk!
Verband für deutsche Jugendherbergen
Z. A. Main-Lahn-Fulda
3. A. Odenwald
Soſe ſind in den durch Plakataushang kenntlich gemachten Geſchäften erhältlich.
Holzverſteigerung
in den Gräflichen Oberförſtereien Be
felden und Schöllenbach Mittwoch, d.
20. Auguſt ds. Js., vorm. 10 UII
im Gaſthaus „Zum Schützenhof”
(996(
Beerfelden i. Odenwald.
A. Oberförſterei Beerfelden.
(Markertsgrund, Landwehrberg, Kurz
Erbſenbach, Schnuppenberg)
Kohlholz ca. Rm.: 750 Schäleichen I.
87 Rauholz.
B. Oberförſterei Schöllenbach=
(Kailbacher Berg)
Knüppel ca. Rm.: 19 Schäleiche, 6 Rauh!
Kohlholz ca. Rm.: 147 Schäleiche I.
128 Rauholz.
Blaudurchſtrichene Nummern komn
nicht zum Ausgebot.
Beerfelden und Schöllenbach,
4. Auguſt 1924.
Gräfl. Oberförſterei Beerfelden
Weſternacher.
Gräfl. Oberförſterei Schöllenba
Heidenreich.
immer 217.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 6. Auguft 1924.
Seite 5.
Aus Heſſen.
Schwimmbad=Einweihung Arheilgen.
ter Anteilnahme faſt der ganzen Gemeinde Arheilgen und ſehr
her Beſucher von auswärts fand am Sonntag die Einweihung
s9 jeröffneten Gemeindeſchwimmbades ſtatt. Das Bild an und für
cin idylliſchen, von Bäumen und Sträuchern umſäumten Teiches,
a noch weſentlich verſchönt durch reichen Schmuck von Fahnen,
Wim=
ey id Girlanden. Die Einweihung ſelbſt geſtaltete, ſich zu einer
hw nſportlichen Veranſtaltung erſten Ranges. Für die Behörde war
ger Frovinzialdirektor Dr. Kranzbühler erſchienen. Das Programm
hay durch einen Geſangsvortrag von Schulkinden unte Leitung des
Lehrer Tiefel mit Muſikbegleitung eröffnet. Alsdann ergriff
ew ürgermeiſter Jung das Wort und dankte dem Herrn
Regierungs=
eryr für ſein Erſcheinen. In ſeinen weiteren Ausführungen legte
nm err Bürgermeiſter Jung die Entſtehungsgeſchichte des Bades ein=
„Go dar, ſchilderte, wie ſchon lange der Wunſch des Bades vorhanden
aber die Verwirklichung an Umſtänden mancherlei Art geſchei=
Erſt dem gegenwärtigen Gemeinderat bezw. der mit der Sache
n Tiefbaukommiſſion und hier insbeſondere der rührigen
Hin=
n derem Vorſitzenden, des Gemeinderats Geometer Kunz, ſei es
7, die ſchwierigen Verhandlungen zu einem guten Ende zu
füh=
as hochanerkennenswerte Entgegenkommen der beiden Mühlen=
Gg. Appel 2. und B. Appel, das die Verwirklichung des Bades
öglichte, wurde von Bürgermeiſter Jung lobend anerkannt. Mit
unſche, daß durch das Schwimmbad für die gegenwärtige und
de Generation der Grundſtein zur Ertüchtigung, insbeſondere
gend ein geſundes Geſchlecht heranwachſen möge, übergab der
neiſter das Bad ſeiner Beſtimmung. Auf je einem Sprungbrett
brachten nun ein Knabe und ein Mädchen einen ſchönen, von
Jüngling jr. hier verfaßten Prolog zu Gehör. Gegenſtand des
war der Dank der Jugend an die Alten, die das Werk ſchufen.
nEnde des Prologs ſprangen die beiden Kinder in das Waſſer,
Beginn der ſportlichen Veranſtaltungen bedeutete. Dieſe ſetzten
n und zeigten eine Fülle höchſt intereſſanter und in dieſer
Form=
ng wohl von vielen noch nicht geſehener Leiſtungen. An den
m beteiligten ſich: die Freien Waſſerſportvereine Darmſtadt,
ay ck und Aſchaffenburg, ſowie der ev. Jugendbund Guſtavsburg.
tungen Aller verdienen höchſtes Lob und fanden auch den unge=
Zeifall der nach Tauſenden zählenden Zuſchauermenge. Ueberaus
e) nahm ſich die Damenriege des Freien Darmſtädter
Waſſer=
eins aus, deren anſtrengende Leiſtungen beſonders erwähnt zu
„Hverdienen. Die geſamten, recht abwechſelungsreichen Veranſtal=
Adquerten bis etwa 7 Uhr. Inzwiſchen hatte ſich auf den
an=
isden Feſtwieſen ein äußerſt reger Betrieb entwickelt. Zwei
Ka=
je Orcheſtervereinigung und der Poſaunenchor Arheilgen, trugen
ſchönerung des Feſtes bei. Für leibliche Stärkung war ebenfalls
h’ ichender Weiſe Sorge getragen. Wenn auch Jupiter Pluvius
urs d wann einmal in gelinder Form ſeine Schleuſen öffnete, ſo
urQ och der ganze Verlauf des Feſtes dadurch nicht beeinträchtigt
ma wiſchendurch die liebe Sonne ſich immer wieder einmal zeigte.
7 Uhr beginnende Pauſe wurde allgemein zur Einnahme des
lonzn 2r— ens verwendet. Den Wiedererſcheinenden bot ſich ein überaus
v.: Anblick dar. Der ganze Teich war rundum elektriſch beleuchtet.
ein der Lampen ſpiegelte ſich im Waſſer wieder, was ſich herrlick
Es entwickelte ſich nochmals ein recht vielſeitiger Betrieb auf
ſſer und zu Land. Den Abſchluß bildete ein Brillant=Feuerwerk,
dem oberen Laufſteg abgebrannt wurde. Die zum dunklen
erinmel aufſteigenden Raketen boten, insbeſondere wenn ſie ſich in
O in viele kleine Leuchtkugeln zerteilten, die dann zum Waſſer
ede jedergingen, einen überaus maleriſchen Anblick dar, der von den
an St.
iſchirn außerordentlich begeiſtert aufgenommen wurde. Erſt gegen
its cht leerte ſich allmählich der Feſtplatz. Alles in allem iſt zu
mex daß der Verlauf des Feſtes ein überaus zufriedenſtellender
ge=
ſerr . Die allgemeine Meinung ging dahin, daß ein Feſt, das ſo
ne ſchauer befriedigte, in Arheilgen noch ſelten gefeiert worden ſei.
ſor der ſo zahlreichen Feſtbeſucher war auch das finanzielle
Ergeb=
es ms eiſehr zufriedenſtellendes, ſodaß der Ueberſchuß zum weiteren
usbe des Bades Verwendung finden wird.
Nn
Zuchtpferde=und Fohlenſchau zu Groß=Umſtadt
In Verbindung mit dem am 18. September 1924 vom
Landwirt=
ſchaftskammerausſchuß für die Provinz Starkenburg und der Stadt
Groß=Umſtadt abzuhaltenden Zuchtviehmarkt veranſtaltet der
Landwirtſchaftskammerausſchuß für Starkenburg im Verein mit dem
Landespferdezuchtverein für Heſſen eine Zuchtpferde= und
Foh=
lenſchau am gleichen Tage, verbunden mit einer Preiszuerkennung.
Die Schau umfaßt: Klaſſe 1: Mutterſtuten mit Fohlen, die im laufenden
Jahre geboren ſind, oder mit mehreren Nachkommen. Klaſſe 2: Hengſt=,
Stut= und Wallachfohlen, 3jährig (1921 geboren). Klaſſe 3: Hengſt=,
Stut= und Wallachfohlen, 2jährig (1922 geboren). Der
Landespferde=
zuchtverein verleiht für alle zuerkannten erſte Preiſe Preisurkunden. Die
vorgeführten Stuten und Fohlen müſſen mindeſtens 5 Monate im
Be=
ſitze des Züchters bezw. Landwirts ſein. Händler werden zum
Preis=
wettbewerb in vorſtehenden Klaſſen nicht zugelaſſen. Die Anmeldungen
von Stuten und Fohlen haben bis ſpäteſtens zum 15. September I. J.
an die Bürgermeiſterei Groß=Umſtadt zu geſchehen. Die Preisverteilung
findet zwiſchen 12 und 1 Uhr mittags, und zwar von der Treppe der
früheren Brauerei Ernſt Eidmann aus ſtatt, bei welcher Gelegenheit die
mit Preiſen ausgezeichneten Tiere (mit Ausnahme der Schweine und
Ziegen) durch ihre Beſitzer vorzuführen ſind.
— Eberſtadt, 4. Aug. Der Amtsſchimmel im
Sonnen=
bad. Man ſchreibt uns: Das hieſige Schwimmbad wurde in dieſem
Jahre einer modernen Renovierung unterzogen, und wurde in
Verbin=
dung hiermit der Herſtellung eines Sonnenbades in der gleichen Anlage
Rechnung getragen, was von unſerer Gemeinde ſehr begrüßt wird. Daß
die Sonnenſtrahlen von ganz hervorragender Heilkraft ſind und
Tau=
ſende und Abertauſende alljährlich in den Sonnenbädern wieder ihre
volle Geſundheit erlangen, dürfte allgemein bekannt genug ſein. Schon
mehrere Wochen iſt es den Beſuchern des Bades vergönnt, das
Sonnen=
bad nur vor verſchloſſener Tür zu genießen. Man iſt ſich in der
Ver=
waltung des Bades noch nicht klar, ob und wieviel Zuſchlag für die
Be=
nutzung des Sonnenbades extra erhoben werden ſoll. Hierzu ſei noch
erwähnt, daß die Badepreiſe, Kabine 50 Pfg., allgemein 25 Pfg., doch
erheblich hoch ſind. Mit einem bevorſtehenden Sonderzuſchlag von 10
bis 20 Pfg. würde alſo das Baden in Eberſtadt 60—70 Pfg. koſten. In
der heutigen knappen Geldzeit iſt das zuviel. Hoffentlich entſchließen ſich
die hierzu maßgebenden Stellen für den Wegfall des projektierten
Zu=
ſchlags für das Sonnenbad, für eine Herabſetzung der Badepreiſe im
allgemeinen und für eine baldige Eröffnung des Sonnenbades.
* Ober=Ramſtadt, 4. Aug. Arbeitsmarkt. Die Zahl der hier
gegenwärtig in Unterſtützung ſtehenden Erwerbsloſen beträgt 128. Sie
ſetzt ſich zu etwa drei Viertel aus Arbeitern der Kamm= und ein Viertel
der Metallinduſtrie zuſammen und iſt immer noch im Steigen begriffen.
Bei Letzterer iſt beſonders die bedeutende Betriebseinſchränkung der
Falcon=Automobil=Werke zu erwähnen.
* Erbach i. O., 3. Aug. Zu Ehren der im Weltkriege Gefallenen
nahm der Militär= und Veteranenverein Erbach i. O.
heute am Gottesdienſt teil. Unter den Anweſenden waren zu bemerken:
Graf Konrad, Erbgraf Alexander zu Erbach, die früheren hieſigen
Be=
zirkskommandeure Oberſt von Zülow, Oberſtleutnant Kühl u. a. m. Nach
dem Gottesdienſt rückte der Verein geſchloſſen an das Kriegerdenkmal auf
dem Marktplatz. Dort hielt Pfarrvikar Rheinfurth eine tief
durch=
dachte und zu Herzen gehende Anſprache, in der er der Gefallenen und
der Not unſeres Vaterlandes gedachte. Hierauf legten der Vorſtand des
Militär= und Veteranenvereins, Hörr, für den Verein und der 1.
Bei=
geordnete, Egner, namens der Stadt je einen Kranz am
Kriegerdenk=
mal nieder. Letzterer gedachte mit herzlichen Worten der gefallenen
Er=
bacher. Mit dem Deutſchlandlied ſchloß dieſe eindrucksvolle Feier.
* Birkenau, 4. Aug. Gedächtnisfeier. Geſtern fand eine
ſchlichte, aber recht würdige Gedenkfeier für die Opfer des Weltkrieges
ſtatt. Nach dem Vormittagsgottesdienſt in den beiden hieſigen Kirchen
ſammelten ſich faſt alle Kirchenbeſucher vor dem neuen Kriegerdenkmal
im ſchönen Wamboltſchen Parke. Nachdem der Gemeinderat — die
links=
ſtehende Partei desſelben beteiligte ſich nicht an der erhebenden Feier
und die beiden hieſigen Kirchenchöre vor dem Denkmal Aufſtellung
ge=
nommen, legte Herr Bürgermeiſter Brehm unter einer kurzen
An=
ſprache einen prachtvollen Kranz am Denkmal nieder. Der kath.
Kirchen=
chor brachte dann ein der Feier angepaßtes Lied zum Vortrag, worauf
Herr Pfarrer Müller die Gedächtnisrede hielt. Herrliche Worte
waren es, die der Herr Feſtredner an die Gemeinde richtete, und die
einen tiefen Eindruck zurückließen. Ein weiteres, vom evang. Kirchenchor
vorgtragenes Lied beſchloß die Feier. Schließlich ſei noch bemerkt, daß
die fürs Vaterland Gefallenen der etwa 2300 Seelen zählenden Gemeinde
Birkenau nahezu die Zahl 100 erreicht.
R. Jugenheim, 5. Aug. Man ſchreibt uns: Wie erwartet, hatte die
Aufführung der Lili Hicklerſchen Kinder=Tanz= und =Spiellieder von
nah und fern ſo viele Beſucher angezogen, daß im großen Gartenſaal
der „Krone” ſich nicht wenige mit Stehplätzen begnügen mußten. Die
überaus reizenden Darbietungen, bei denen außer der künſtleriſchen
Ver=
tonung ganz beſonders die natürliche, von jeder Dreſſur freie
Unbefan=
genheit der mitwirkenden 40 Kinder erfreute, mußten auf ſtürmiſches
Verlangen hin ſämtlich wiederholt werden. Wer hätte nicht bei den
„Waſchmamſellchen” und dem „Brautzug” an Ludwig Richterſche Bilder
gedacht? Am nächſten Sonntag, 5 Uhr nachmittags, findet eine
Wieder=
holung der Aufführung ſtatt, und zwar zu ermäßigten Preiſen. Wir
„Jugenheimer ſind Frl. Lili Hickler zu beſonderem Dank verpflichtet, da
ſie einen weſentlichen Teil des Reinertrages dem „Konzertverband der
unteren Bergſtraße” zufließen läßt und dieſem dadurch die Möglichkeit
gibt, bei den Veranſtaltungen im nächſten Winter trotz niedriger
Mit=
gliedsbeiträge erſtklaſſige künſtleriſche Kräfte einzuladen.
* Viernheim, 3. Aug. Totengedenktag. Um die
Mittag=
ſtunde tönte feierliches Geläute. Am Nachmittag um 3 Uhr verſammelte
ſich eine mehr als tauſendköpfige Gemeinde auf dem Ehrenfriedhofe zur
Gedenkfeier. Während noch viele ſich auf dem Wege dahin befanden,
durchdrang der Klang des Bſäſerchors der Feuerwehr die Stille. Dann
ſetzte der von innerer Totenklage getragene Geſang der „Sänger=
Ein=
heit” ein und grüßte die Toten. Es folgten nun auf die Feier
beſon=
ders eingeſtellte Anſprachen der Herren Bürgermeiſter Lamberth und
des Vorſitzenden des Reichsbundes der Kriegsteilnehmer und =
Hinter=
bliebenen Winkenkreh unter Niederlegung prächtiger Kränze. Nach einem
ſtimmungsvollen Harmoniumbortrag des Herrn Baldauf ſetzt nochmals
der Chor der „Sängereinheit” mit dem Liede „Wie ſie ſo ſanft ruh’n”
ein. Und weit über die Gräber hin klingt zum Schluß das Lied: „Ich
hatt” einen Kameraden”, vorgetragen von dem Bläſerchor der
Feuer=
wehr, und ergriffene Feierſtimmung löſte ſich im Gelöbnis: „Bleib” du
im ew’gen Leben, mein guter Kamerad!"
N. Aus dem Lande, 5. Aug. Während des letzten Tagungsabſchnittes
des Landtags beklagte es der ſozialdemokratiſche Landtagsabgeordnete
Storck, daß in den Volksſchulen immer noch freiſtaatlich nicht gereinigte
Rechenbücher benutzt werden müßten, die noch Stellen enthielten, mit
denen für den monarchiſchen Gedanken Stimmung gemacht werden könne.
Es darf deshalb einmal darauf hingewieſen werden, daß die große
Mehrzahl der heſſiſchen Lehrerſchaft nicht auf dieſem ängſtlichen
Stand=
punkt ſteht. Selbſt der Standesverein, dem der Abgeordnete Storck
an=
gehört und in dem er eine gewiſſe Rolle ſpielt, macht davon keine
Aus=
nahme. In dem Kalender des Heſſiſchen Landeslehrervereins für 1924
findet man nämlich immer noch unter den Gedenktagen den Geburts=
und Sterbetag Kaiſer Wilhelms I. und des Kaiſers Friedrich, den
Ge=
burtstag, Kaiſer Wilhelms II., des Großherzogs Ernſt Ludwig, der
Großherzogin Eleonore von Heſſen und des Kronprinzen Wilhelm des
Deutſchen Reiches, den Sterbetag der Großherzöge Ludwigs I. und
Lud=
wigs IV. von Heſſen, ſämtlich in der Form aufgeführt, wie ſie hier
genannt ſind. Der Geburtstag der Verfaſſung Heſſens iſt unter dem
17. Dezember 1820 vermerkt. Es kann ſich alſo nur um das
Staats=
grundgeſetz des Großherzogtums handeln. Dagegen fehlt der Hinweis
auf die Verfaſſung des Freiſtaates Heſſen vollſtändig.
* Bad Salzhauſen (Oberheffen), 5. Aug. Der Beſuch des Bades
iſt in dieſer Saiſon ſtärker als in den Vorjahren, denn wer einmal hier
geweſen; kommt gerne wieder und bringt neue Freunde mit. Salzhauſen
liegt an der Bahnſtrecke Friedberg—Nidda, die beſte Verbindung iſt ab
Darmſtadt Hbf. 3 Uhr 25 nachmittags man trifft nach
einviertelſtün=
digem Aufenthalt in Friedberg zum Abendeſſen hier ein. Ein
pracht=
voller, ausgedehnter Park und große Waldungen umgeben den Platz,
überall laden bequeme Sitzgelegenheiten zum Ausruhen ein. Für die
Kleinen ſind ſchöne Spielplätze vorhanden, für die Jugend
Tennis=
plätze, und wer größere Wanderungen unternehmen will, dem bietet die
berrliche Umgebung reichliche Gelegenheit. Die ſehr heilkräftigen Stahl=,
Salz=, Schwefel =und Lithium=Quellen und die neuzeitlich
eingerich=
teten Bäder werden gegen Gicht, Ischias, Herzleiden, Influenza und
bei Erkrankungen der Atmungsorgane ärztlicherſeits ſehr empfohlen,
Wer rauſchende Vergnügungen ſucht, kommt hier nicht auf ſeine Koſten,
wer ſich aber gern von den Laſten und Mühen des Alltags erholen will,
der iſt hier am richtigen Orte.
Codes=Anzeige.
Montag früh entſchlief ſanft
langem, ſchwerem Leiden
ge liebe Tochter, unſere
weſter und Schwägerin
Krankenſchweſter.
e trauernden Hinterbliebenen:
ilie Herrlinger, geb. Schott
i Schwab, geb. Herrlinger
iI Herrlinger
ie Brüning, geb. Herrlinger
eodor Schwab
Walther Brüning.
Beerdigung findet Mittwoch
zm. ½3 Uhr von der Kapelle
Friedhofs an der
Nieder=
nſtädterſtr. aus ſtatt. (*22572
Todes=
Anzeige.
Allen Freunden und Bekannten mache ich hiermit die
tief=
traurige Mitteilung, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat,
meinen herzensguten, lieben Mann, unſeren treubeſorgten Vater,
Bruder, Schwager und Großvater
Hch. Möſer,
heute früh im 56. Lebensjahr nach langem, ſchwerem in großer
Geduld ertragenem Leiden durch einen ſanften Tod in die
Ewig=
keit abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Sophie Möſer, geb. Hudelmaier.
Darmſtadt (Kaſinoſtr. 18), den 5. Auguſt 1924. (9986
Die Beerdigung findet in der Stille ſtatt.
att beſondrer Anzeige
Am 2. Auguſt 1924, nachmitt.,
(5ſed unſer lieber Vater
ſerr Reallehrer i. R.
Neorg Leich
begonnenen 83. Lebensjahre.
Sein Wirken galt der
Allge=
nheit.
ie trauernde Familie.
Einäſcherung fand in aller
ſie auf dem Waldfriedhof ſtatt.
1 Beileidsbeſuchen bitten wir
abzuſehen. (*22579
Todes=Anzeige.
Hiermit die traurige Nachricht, daß unſere
innigſigeliebte und treubeſorgte Mutter
Frau Kath. Schlegel
im Alter von 85 Jahren nach ſchwerem Leiden
ſanft verſchieden iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Jacob Schlegel, Zuiſenſtr. 40
Familie Heinr. Schlegel, Offenbach a.M.
Erwin Klöpper, Heidelberg.
Die Beerdigung findet Donnerstag vorm. 11 Uhr vom
Portale des Friedhofes an der Nieder=Ramſtädterſtraße
(9985
aus ſtatt.
Dankſagung.
ür die vielen Beweiſe herzlicher
ahme bei der Krankheit und
digung unſerer teuren
Entſchla=
ſowie für die vielen Kranz=
— Blumenſpenden ſage ich allen
dieſem Wege meinen innigſten
(*22535
Im Namen
ber trauernden Hinterbliebenen:
Nikolaus Dingeidey.
Enbach, Eberſtadt, 5. Aug. 1924.
Habe meine
Tätigkeit wieder
aufgenommen
Dentist (*a,ssomf
Atfred Sohaefer
Elisabethenstraße 5, I.
Habe meine
zahn=
ärztliche Tätigkeit
wie=
der aufgenommen
R
Br. Bülle!
Eliſabethenſtraße 2.
Tel, 1506. (*22459me
Asthma
Kranke erh. koſtenfr.
Broſch. Nr. 7. Dr. Hugo
Caro, GmbH., Berlin=
Friedenau 101. (E BIndist
Bettnäſſen.
Eltern uſw. verlg. ſof.
m. Spez.=Kur 5,00
G.=M=, Nachn. 50 Pf.
mehr. Erf. Behdlg
ſelbſtnoch in ſchlimmſt.
veraltet. Fällen. (9432a
Homäopath. Inſtitut Stoll,
Jugenheima. d. Brgſt.
Damenräder
Herrenräde
(Qualitätsmarken)
1 Jahr Garantie, beſte
Ausführ. 4 100 Mk.
Erbacherſtraße 12
(Laden). (3eeimd
Ia reines amerikan,
Petroleum
per Liter 329, ſtets
vorrätig (jede Menge)
ſowie buchene
Bügel=
kohlen, per Pak. 30,X,
emfiehlt
L. Stilling Wwe.
Hochſtraße 4.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Hinſcheiden
un=
ſerer lieben Verſtorbenen
19
Frau Shereſe Ruhl
Biemlacschäßter
ſagen wir auf dieſem Wege
herz=
lichen Dank.
Insbeſondere danken wir Herrn
Pfarraſſiſtenten Müller für ſeine
troſtreiche Grabrede ſowie den
Schweſtern des Städt.
Kranken=
hauſes für die liebevolle Pflege.
Darmſtadt, 4. Aug. 1924.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Rühl
Maſchinenmeiſter. (*22461
Wohne jetzt
aristr. 8d
(Linie 3 Halteſtelle Wilhelmſtraße)
Spezialarzt für Chirurgie
Sprechstunden von 12—1 u. 3—5.
Fernsprecher 2023. (K.9888
iſt bis auf
Meine Pribatwohnung weiteres
Wilhelminenſtr. 40, Tel. 155
Sprechſtunden: Werktags 11—12 u.
2—4 i. d. Klinik Eſchollbrückerſtr. 12
Btzets grauenarzt Dr. Mack.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme anläßlich des
Hinſchei=
dens meiner lieben, unvergeßlichen
Gattin und unſerer Mutter
Frau
Eliſe Pauly
geb. May
ſagen nur auf dieſem Wege
tiefge=
fühlteſten Dank
(*22545
Clemens Pauly u. Kinder.
Darmſtadt, Bismarckſtr. 53.
Schuhmacherei Gebr. Hübner
Mathildenplatz 10, II.
5133a
Wäſche
zum Waſchen u.
Bü=
geln u. zum
Ausbeſ=
ſern wird
angenom=
imen — Raſenbleiche,
g. Behandlung.
Bal=
onpl. 3, Hts. I, I.
Wäſche
zum Waſchen und
Flicken wird
ange=
nomm. Daſelbſt auch
ein Zimmer zu
ver=
mieten. Nähleres Ge
ſchäftsſtelle, (*22531
für Hoch=, Tief= ſotv
Maſchinenbau werd
angefertigt. Näheres
Geſchäftsſt (*22517
Nehme noch
Flichkarbeiten
in und außer dem
Hauſe. Frl. Mahler,
Ballonplatz?
Hinter=
baife 2. St. (22529
in das beſetzte
Einreiſeerlaubnis Gebiet!
Ausk. über Formalitäten wird erteilt. Anfr
int. G 74 Geſchſt.
(*22479ms
Wäſche
nimmt noch an und
wird abgeholt. Ang.
u. G 72Geſchſt. (*md
Weinzipfel verloren!
Farben: braun=weiß
blau. Geg. Belohn.
abzug. Scheid, Beck
ſtraße 75.
Aünterichtf
Erteile. Unterricht im
Schneidern (abends
und nehme nod
Kunden an. Bill.
Berech. Ang. u. G 80
a. die Geſchſt. (*2
Tiicht. Lehrer ode
Lehrerin für
franzö=
ſiſchen Unterricht
ge=
ſucht. Angeb. unter
+82 Geſchſt. (*22498
F. B. Grodhaus
am Weißen Tnrm
Kernſeifen
Toiletteſeifen
Schmierſeifen
Kerzen
beſte Ware, billigſt
Berechnung. (*22575
Privatklinik Dr. Mack
nimmt von heute ab Patientinnen in
III. Verpflegungsklaſſe auf.
Eſchollbrückerſtr. 12. Teleph. 155.
zu allen Kaſſen zugelaſſen). (9834som
Soaoi
Habe mich Schuchardſtraße 1,
Ecke Ernſt=Ludwigſtr. niedergelaſſen.
Hans Kramer
Dentiſt (seisssom
Sprechſtunden von 9—1 und 3—7.
FODZ
Blähhals u. dicken Hals entfernt
Eich-
heimer Balsam (Marke Sagitta). Tausende
von Anerkennungen bezeugen die
über-
raschend gute Wirkung. Vollkommen
un-
schädlich. Kann unauffällig angewandt
werden, da er nicht fettet und nicht färbt.
In allen Apotheken erhältlich, stets vorrätig:
Engel-, Hirsch- und Löwen-Apotheke,
Darmstadt.
zgitta-Werk, G. m. b. H., Mänchen SWl. 2. (I, Mn968
Pack=
Beuter
Dnten papiere
Jakob Skurnik, Wendelſtadtſtr. 28, Tel. 1791.
L-Ppoft
Bus StoheHenfer Preisaassckeiben
verstößt nicht, wie die meisten anderen, gegen irgend welche
gesetzlichen Bestimmungen. Es ist weder eine Lotterie, noch
eine Ueberteuerung des Publikums, sondern es ist reell wie
die beiden millionenfach bewährten Präparate Kukirol-
Fuß-
bad und Kukirol-Hühneraugen-Pfaster selbst.
Es kann deshalb weder verboten, noch nachbesteuert
werden, sondern die Preisverteilung findet aut alle Fälle
(V.9927
statt wie versprochen.
Heuteist derletzte Termin für die Absend. d. Bewerbungen.
Hün-hde herHasdenars
HARFDTR
Seite G.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 6. Anguſt 1924.
Rummer 21
wirt
meiſte.
nehmi
Ernſt
Bedin
„Selb
hält n
von d
Quad=
meind
noch 6
über
ſtaltur
Zeit
ung d
Freier
Satzes
wertil
hat ſi
dieſ
Kaſp
Hüte
loſen
man
Well
Ang
allen
mit
gont
die
San
wärt
Bun
beſo
gege
mac
teile
Her
lun
men
Was der Fremde in Moskau erlebt...
Von Georges Popoff.
Die ausländiſchen Kaufleute, welche Sowjetrußland beſuchen,
„um Geſchäfte zu machen” begeben ſich in Moskau in erſter
Linie nach dem „Kommiſſariat für auswärtigen
Handel”. Und da erwartet ſie ſchon die erſte große
Ueber=
raſchung: ausgerechnet im Vorzimmer des Volkskommiſſars
Leſhawa, wo die „Kapitaliſten des Weſtens” in großer Zahl
antichambrieren, ſtehen mehrere Geldſchränke, die alle Spuren
gewaltſamer Oeffnung aufweiſen.
Dieſe Geldſchränke haben rieſige Löcher und man ſieht es
ihnen förmlich an, wie an ihnen mit Brechſtangen und anderen
Diebsinſtrumenten herumgewirtſchaftet worden iſt. Einſt waren
ſie in den Büros der klotzig reichen Moskauer Handelsherren
aufgeſtellt und hüteten deren Schätze. Bis die „Bolſchewizki”
neugierig, wie ſie ſchon ſind — nachſehen wollten, was darin iſt.
Die Moskauer dickbauchigen Kaufleute waren geflohen oder
auf=
geſpießt worden. Und hatten dabei die Schlüſſel zu ihren Safes
ins Emigrantenexil, reſpektive Himmelreich, mitgenommen. Da
blieb nun den neugierigen Bolſchewiſten nichts anderes übrig,
als die komplizierten Safesſchlüſſel mit der probateren, aber
etwas gröberen Brechſtange zu vertauſchen . . . Nachher aber,
als die „Heroen=Zeit” vorbei war, haben ſie mit Not und Mühe
die Geldſchränke wieder in Stand geſetzt und bewahren in ihnen
nun die Gelder auf, welche die „Kapitaliſten des Weſtens” in
Rußland inveſtieren. Nur ſind an den beſagten Geldſchränken
die Spuren ihrer „Arbeit” noch allzu deutlich ſichtbar. Sollte,
dieſer Anblick nicht ſo manchen „Kapitaliſten des Weſtens” zum
Nachdenken zwingen?
Zunächſt iſt es ein Glück für die Bolſchewiſten, daß der
Fremde die wahren Zuſammenhänge in Sowjetrußland eben
nicht begreift. Die Wichtigkeit dieſer Tatſache haben dieſe ſofort
erkannt und tun auch ihrerſeits alles, um den Fremden möglichſt
im Dunkeln über den Sachverhalt in Rußland zu laſſen, d. h.
ihn in ihrem Sinne zu informieren. Das wird ihnen durch
mancherlei natürliche Umſtände erleichtert: da es in Moskau
keine privaten Hotels, Penſionen uſw. gibt, ſind alle Ausländer
gezwungen, in den von der Sowjetregierung verwalteten Hotels
Unterkunft zu ſuchen. Es gibt in Moskau im ganzen 5 bis 10
dieſer „Gaſt= oder Fremdenhäuſer‟. Die bekannteſten ſind: das
Hotel „Savoy”, das Hotel „Slawjanſky Bazar” und das
Frem=
denheim auf dem „Sofisky=Ufer‟. Dieſe Gaſtſtätten unterſtehen
einer beſonderen Abteilung des Außenkommiſſariats, dem
ſoge=
nannten Bureau „Bin‟. Dieſes Bureau hat darüber zu
be=
ſtimmen, in welchem „Heim” der neu angekommene Fremdling
Aufnahme finden kann. Es fixiert den gewöhnlich ſehr hohen
und in engliſchen Pfunden berechneten Preis, da es ebenfalls
ſür die wirtſchaftliche Seite der ſtaatlichen Hotels zu ſorgen hat.
Auch wird ſchließlich der ganze Angeſtelltenſtab der ſtaatlichen
Hotels vom Bureau „Bin” ernannt.
Es iſt klar, daß der Sowjetregierung die politiſche
Ueberwachung dieſer von ihr ſelbſt verwalteten Hotels nicht
ſchwer fallen kann. Und ſo iſt es in der Tat. Gemäß den
Eigen=
heiten des bolſchewiſtiſchen Verwaltungsſyſtems ſitzen im Bureau
„Bin” zahlreiche Beamte der Tſcheka und in den Geſchäftsräumen
der Tſcheka wiederum beſondere Vertreter des Bureau „Bin”
Das Zuſammenarbeiten iſt ſo intim, daß es gänzlich unmöglich
iſt, feſtzuſtellen, welche Beamten des Bureau „Bin” Tſchekiſten
und welche Sowjetdiplomaten ſind. Alle haben ſie nur eine
Aufgabe: die in Rußland weilenden Ausländer möglichſt ſcharf
zu beobachten. Zur Erleichrerung dieſer Aufgabe iſt nun in
erſter Linie dafür Sorge getragen, daß alle Angeſtellten der
ſtaatlichen Hotels, wie Kellner, Portiers, Zimmermädchen, Haus=
Liener uſw. Agenten der Tſcheka ſind. Sie ſind verpflichtet,
einem beſonderen Oberagenten, der ſich täglich im Hotel
ein=
findet, Bericht über das Tun und Treiben der im Hotel
wohnen=
den Fremden zu erſtatten, die dort faſt wie in einem Gefängnis
kontrolliert werden. Alle ankommenden Briefe werden
ſelbſt=
verſtändlich verluſtriert, jeder Beſuch, der ins Hotel kommt,
arg=
wöhniſch geprüft uſw.
Am raffinierteſten funktioniert dieſes Spionage=Syſtem im
oſt genannten Hotel „Savoy” wo auch ich ein Jahr lang
ge ohnt habe und daher mit allen „Sitten und Gebräuchen”
dieſer bolſchewiſtiſchen Gaſtſtätte genau bekannt bin. Ueberdies
hat mich einer der Kellner, der es anſcheinend gut mit mir
meinte, in einer aufrichtigen Minute in viele dieſer Schliche und
Ceheimniſſe eingeweiht. Er berichtete mir von einer Vorrichtung,
ipelche es ermöglichte, die in ſämtlichen Hotelzimmern geführten
Geſpräche zu belauſchen. Auch zeigte er mir Verſtecke, von denen
aus die Tſchekiſten die Korridore und den Treppenflur des
Hotels beobachten könnten, ohne daß ſie ſelbſt geſehen werden.
Meiſtens genieren ſie ſich allerdings gar nicht, und oft iſt ihre
Beſpitzelung zu plump, daß ſie auch dem unbefangenen Fremden
auffallen müßte. .
Wie leicht jedoch Fremden, infolge ihrer Unkenntnis der
ruſſichen Sprache, Dinge, die um ſie vorgehen, unverſtändlich
bleiben, beweiſt der Bericht eines ausländiſchen Korreſpondenten,
der ſeinem Blatte meldete, daß in Moskau des öfteren
Straßen=
demonſtrationen ſtattfinden, und zwar hauptſächlich unter der
Loſung „Rußland—Deutſchland‟. Dabei bemerkt der
Bericht=
erſtatter, daß beſonders ein Plakat bejubelt wurde, welches
be=
ſagte: „Der deutſche Dampfhammer und der ruſſiſche Acker
er=
obern die Welt‟. Der Mann verſtand anſcheinend nicht ruſſiſch
zu leſen und mußte ſich damit begnügen, was ihm irgend ein
Sowjetagent zu überſetzen beliebte. Dabei iſt ihm die
Haupt=
ſache verborgen geblieben. Auch ich habe dieſe Demonſtrationen
geſehen, und mir ſind ganz andere Plakate aufgefallen, z. B.;
„Es lebe die Sowjetrepublik Deutſchland” — „Ruſſiſche Arbeiter,
befreit das deutſche Proletariat aus den Klauen der Kapitaliſten” Geldknappheit große Schwierigkeiten ergeben haben. Auch ſind die Fa=
— „Deutſche Genoſſen, entzündet die Brandfackel der
kommuniſt=
iſchen Revolution” — „Nieder mit der Blutherrſchaft Ebert—
Seeckt” und anderes mehr. Dieſe Demonſtrationen ſind natür= wurde ebenfalls abgelehnt.
lich nicht ſpontan und werden künſtlich von der Sowjetregierung
organiſiert, welche im Grunde ein ſehr geringes Intereſſe für
den „Deutſchen Dampfhammer” hat, dagegen Tag und Nacht, abend bei der Station Mellrichſtadt, 18 Kilometer von Meiningen
ent=
für einen kommuniſtiſchen Umſturz in Deutſchland agitiert.
Beſonders beachtenswerte Fremde erhalten einen Dolmetſcher beſchädigt. Von den zahlreichen Fahrgäſten des Sonderzuges ſind 16
oder Guide vom Außen=Kommiſſariat zugewieſen. Daß dieſer mehr oder minder ſchwer verletzt.
Dolmetſcher” auch ein Tſchekiſt iſt, verſteht ſich von ſelbſt. Er
begleitet den „vornehmen Fremden” auf allen Gängen und iſt
daher leicht über jeden Schritt desſelben unterrichtet. Doch
außerdem ſcheint es Aufgabe dieſes Begleiters zu ſein, dem mar, Frankenberg, Kirchhain, Hersfeld und Eſchwege ſchwere Hagel=
Fremden Vortrag über die Vergangenheit, Gegenwart und Zu= unwetter mit teilweiſe vernichtenden Folgen für dig Landwirtſchaft
kunft Rußlands zu halten, auf das frühere Regime nach Kräften 92,95 und 100 Prozent Totalſchäden verſicherungstechniſch beziffert ſind.
zu ſchimpfen und die Sowjetregierung als die einzige
Verkörpe=
rung des ruſſiſchen Volkswillens darzuſtellen. Der „Dolmetſcher”, ihre Verſicherungen verfallen laſſen, ſodaß ſie jetzt durch dieſe
Unwetter=
verſteht es geſchickt, alle anderen „bürgerlichen” Ruſſen, welche
vielleicht anderer Anſicht als er ſein könnten, dem „illuſtren Gaſt” worden ſind. Der Regierungspräſident hat die zahlreichen Bittgeſuche
vom Leibe zu halten. Sollte dieſes aber gelegentlich nicht mög= abſchlägig beſcheiden müſſen, da ihm Staatsmittel zur Beſeitigung von
lich ſein — ſo berichtet er getreu der Tſcheka, mit wem der
Fremde Umgang gepflogen hat, was geſprochen worden iſt uſw. die einzelenen Gemeinden Staatsmittel in Form von ſofortigen lang=
Beſteht ein Verdachtsmoment gegen irgend einen der ruſſiſchen
Freunde des betreffenden Ausländers, ſo wandert dieſer ins
Gefängnis, während der Fremde ſich harmlos über das plötzliche
myſteriöſe Verſchwinden ſeines Bebannten wundern kann . . ..
Die verſchiedenen Ausländer gruppieren ſich in Moskau um
die entſprechenden Geſandtſchaften und Handelsvertretungen. Es
iſt ähnlich wie in China oder irgendwo in Afrika. Man führt
ein „Burgendaſein”. Namentlich an kalten ruſſiſchen
Winter=
abenden will man unter ſich, unter ziviliſierten Menſchen ſein.
Daher achtet man viel auf geſelligen Verkehr und ſchätzt mehr
als anderswo jene Behaglichkeiten, welche von weichen Teppichen,
brennenden Kaminen und gutem Eſſen und Trinken ausgeht.
Am beſten haben es in dieſer Hinſicht ſelbſtredend die Engländer
und Amerikaner. Das beſſere Geld iſt auch hier
ausſchlag=
gebend . . . Zu den Amuſements gehören hauptſächlich das
Bal=
lett und die Oper, wo allabendlich der ganze erſte Rang nur von
Ausländern beſetzt iſt.
Außer verſchiedenen Merkwürdigkeiten, die jeder ziviliſierte
Menſch im heutigen Rußland zu ertragen hat, muß der
Aus=
länder es noch in den Kauf nehmen, daß er von den Ruſſen ſehr
wenig ſchmeichelhaft beurteilt wird. Worin dieſe Leute leider
ſehr oft recht haben, denn unter den Ausländern, die Rußland
beſuchen, gibt es nicht wenig ſchieberhafte Typen. Daher iſt die
Beurteilung, vielmehr die Verurteilung der Ausländer vielleicht
die einzige Frage, in der ſich alle Ruſſen — Kommuniſten,
Bour=
geoiſie und Bauern — einig ſind. Das allgemeine Urteil lautet
ungefähr folgendermaßen: „Die nach Rußland ſtrömenden
Aus=
länder führt nur das Verlangen nach ſchnellem Reichtum
hier=
her!‟ Dieſe Ueberzeugung hat tiefe Wurzeln ſogar im
ein=
fachen Volke gefaßt: Einſt paſſierte ich mit zwei Amerikanern,
die ſehr „ausländiſch” gekleidet waren, einen Markt, wo wir
ſofort von zahlreichen Armen angebettelt wurden. Plötzlich
ſagte aber einer von ihnen: „Die geben nichts. Das ſind
Aus=
länder. Sie wollen ſich ſelbſt etwas aus Rußland holen.” Und
augenblicklich ließen alle Bettler von uns.
Es mag für den Fremden nicht angenehm ſein, derartiges
zu hören, aber man muß auch jene allgemein pſychologiſche
Bitterkeit in Betracht ziehen, mit der der Ruſſe an die übrige
Welt denkt, von der er ſeit Jahren getrennt iſt und die ihn,
wie er ſich ausdrückt, „im Stich gelaſſen hat‟. Das ſcheint die
allgemeine Anſicht des ruſſiſchen Volkes zu ſein: Zuerſt hat
man Rußland in den Krieg gelockt, hierauf mit ruſſiſchem Blut
die Alliierten gerettet, dann hat Deutſchland „in plombierten
Wagen” den Bolſchewismus nach Rußland gebracht und
ſchließ=
lich, als Rußland zuſammenbrach, haben es alle Mächte
ver=
raten . . . Darum ſind ihnen heute alle gleich verhaßt. Was
etwas an jene Verachtung erinnert, welche der Chineſe für die
weiße Raſſe ſeit dem Weltkriege bekommen hat, als er plötzlich
gewahrte, daß dieſelben Kulturträger, welche im Fernen Oſten
einſt gemeinſam Frieden ſtifteten, nun in Europa Unerreichtes
im Selbſtvernichten leiſteten . . ."
Reich und Ausland.
10 Jahre Preſſe=Konferenz.
Berlin. Aus Anlaß des zehnjährigen Beſtehens der Preſſe=
Konferenz fand heute in der Preſſeabteilung eine kleine Gedenkfeier
ſtatt. Die Preſſekonferenz, in der ſich täglich Vertreter der deutſchen
Preſſe und der deutſchen Regierung zum Gedankenaustuſch über die
ſchwebenden politiſchen und wirtſchaftlichen Fragen zuſammenfinden,
iſt am 4. Auguſt 1914 auf Veranlaſſung des Generalſtabes gegründet
worden. Major Schweitzer der ſeitdem den Vorſitz führte, ſchilderte kurz
deren Geſchichte. Miniſterialdirektor Dr. Spiecker, der augenblicklich in
London weilt, hat in einem ſehr warm gehaltenen Schreiben ſeine
Glück=
wünſche ausgeſprochen. In dem Schreiben ſind die unſchätzbaren
Ver=
dienſte, die ſich ganz beſonders Major Schweitzer um die Preſſekonferenz
erwarb, gerühmt. Miniſterialdirektor Spiecker ſchließt mit dem Wunſch,
daß auch in Zukunft das vertrauensvolle Verhältnis gewahrt bleiben
möge, das bisher die Reichsregierung und insbeſondere die
Preſſeabtei=
lung der Reichsregierung mit der Preſſekonferenz und durch ſie mit der
Seele der geſamten deutſchen Preſſe verbunden habe. Der Referent der
Preſſeabteilung, Oberregierungsrat Saller ſchilderte in ſehr
wirkungs=
voller Weiſe das harmoniſche Zuſammenarbeiten zwiſchen Preſſe und
Reichsregierung, die beide das gemeinſame Ziel hätten, dem Vaterlande
und dem deutſchen Volke zu dienen. Der bisherige Dirigent der
Preſſe=
abteilung, Geheimer Degationsrat von Stihrer, der kürzlich zum
Per=
ſonalchef des auswärtigen Amtes ernannt worden iſt, verabſchiedete
ſich von den Teilnehmern. An ſeine Stelle tritt der bei der Preſſe
allge=
mein beliebte Geheime Legationsrat Dr. Zechlin. Dr. Zechlin ſchildert
in ſehr humorvoller Weiſe ſein bisheriges Wirken bei der
Reichspreſſe=
ſtelle. Die Reichsregigerung hat aus Anlaß der Feier ein ſehr reiches
Blumenarragement geſtiftet.
Muſterausſtellung beim deutſchen Generalkonſulat in Barcelona.
Berlin. Das am 1. Auguſt ds J. in Kraft getretene
deutſch=
ſpaniſche Handelsabkommen, das den Valutazuſchlag beſeitigt und
ge=
wiſſe Zollermäßigungen bringt, dürfte die deutſche Induſtrie in
ge=
wiſſem Umfange wieder konkurrenzfähig auf dem ſpaniſchen Markte
machen. Der deutſche Induſtrie= und Handelstag weiſt daher darauf hin,
daß noch die Möglichkeit einer Beteiligung an der Muſterausſtellung
beim deutſchen Generalkonſulat in Barcelona beſteht. Alle Anträge auf
Zulaſſung ſind an die zuſtändige Induſtrie und Handelskammer zu
rich=
ten, bei der auch Näheres über die Höhe des Beitrages, die Ausmaße der
Schaukäſten uſw. zu erfahren iſt. Es empfiehlt ſich, die Anträge
um=
gehend einzureichen, da der noch zur Verfügung ſtehende Raum nur
be=
ſchränkt iſt.
Straßenbahnunfälle.
Berlin. In einem Vorort ſind heute zwei Straßenbahnwagen
ſo heftig zuſammengeſtoßen, daß dabei ſechs Perſonen verletzt wurden.
In Charlottenburg geriet ein Fahrgaſt, der auf einen in Fahrt
befind=
lichen Wagen ſpringen wollte, unter die Näder und konnte nur noch als
Leiche hervorgezogen werden.
Ausfall des Münchener Oktoberfeſtes.
K. München. Der Stadtrat hat geſtern mittag beſchloſſen, in
dieſem Jahre kein Oktoberfeſt abzuhalten, da ſich namentlich infolge der
brikanten nicht in der Lage, die für das Feſt geplante Ausſtellung
land=
wirtſchaftlicher Maſchinen zu beſchicken. Ein Feſt in kleinerem Rahmen
Zugzuſammenſtoß.
Meiningen. Durch Ueberfahren des Halteſignals fuhr geſtern
fernt, ein Perſonenſonderzug auf die für ihn beſtimmte
Vorſpann=
maſchine. Beide Maſchinen wurden aus den Gleiſen gehoben und ſchwer
Schwere Hagelſchäden.
Caſſel. In den vergangenen Wochen ſind in den Kreiſen
Hofgeis=
niedergegangen, die jetzt erſt zu überſehen und bei Weizen und Hafer mit
Die meiſten betroffenen Landwirte, zumeiſt kleine und mittlere, hatten
kataſtrophen in große Not gekommen und um Staatshilfe vorſtellig ge=
Hagelſchäden nicht zur Verfügung ſtehen. Es ſoll mit Rückſicht auf die
Ausdehnung der Hagelſchäden die Staatsregierung erſucht werden, für
friſtigen Krediten zur Verfügung zu ſtellen.
Schwerer Unfall eines Sonderzuges.
Erfurt. Ueber den Unfall des Sonderzuges in der När
Bahnhofes Mellrichſtadt auf der Strecke Würzburg—Berlin wird f
der amtlicher Bericht ausgegeben: Sonntag abend 9,28 Uhr
Sonderzug 4583 in Mellrichſtadt infolge Ueberfahrens des auf
ſtehenden Ausfahrtsſignals bei Weiche 25 auf die für 4583 beſt
Vorſpannlokomotive aufgefahren. 17 Perſonen, darunter der Zugf
der Lokomotivführer und der Heizer des Zuges ſowie der Loko
führer der Vorſpannlokomotive ſind verletzt. Die Verletzungen ſit
ſämuich leichter Natur. Beide Lokomotiven entgleiſten und ſi
ſchädigt. Der Packwagen iſt zertrümmert. Ein Perſonenwagen iſt
und einer leicht beſchädigt. Die Gleisverſchiebungen ſind gering
Inſtandſetzung wird vorausſichtlich zwölf Stunden dauern. Der T
Meiningen—Schweinfurt wird aufrecht erhalten.
Tödlicher Unfall eines Journaliſten.
Elberfeld. Bei einer vom Automobilklub Elberfeld
ſtalteten Konkurrenz wurde der Elberfelder Journaliſt Weber, d
Unparteiiſſcher in einem Wandererwagen mitfuhr, ſo ſchwer v
daß er ſtarb.
Der Studententag in Innsbruck.
Innsbruck. Am Montag fand die letzte Vollſitzung des der
Studententages ſtatt. Der Verfaſſungsausſchuß brachte verſchieden
träge zum Aufbau der Fachſchaften ein, die größtenteils angeno
wurden. Zukünftig muß jeder Studierende der ſeiner Fakultä
ſprechenden Fachſchaft angehören. Der Hauptausſchuß wurde
tragt, mit dem Verband der deutſchen Hochſchulen Fühlung zu n
eine geeignete Baſis für das Zuſammenarbeiten zu finden. Die S
tenſchaft drückt ihr Bedauern über die bisherige Haltung des Verl
aus, der einſeitig die Intereſſen der Profeſſoren gefördert habe
Vernachläſſigung der ſtudentiſchen Intereſſen. Ferner wurde ein
klärung gegen die jetzigen hohen Studiengebühren abgegeben, d
untragbar bezeichnet wurden. Nach Erledigung der übrigen ur
reichen Tagesordnung ſchritt man zur Neuwahl des Vorſtandes. 1
ſitzender wurde der bisherige Leiter des Kreiſes II, Referendar 9
Kiel. Zu Beiſitzenden wurden ernannt: Liebel=Köln und Zimmer
Berlin, der Leiter des Auslandsamtes. Aelteſte wurden die Herren
ſtock, Frank und Stöckle. Ferner fand die Neuwahl der Mitgliede
oberſten Ehrenrates ſowie des ſtudentiſchen Mitgliedes der Wirtſ
hilfe ſtatt. Nachdem den ausſcheidenden Amtsträgern der Dan
Studentenſchaft ausgeſprochen war, wurde der Studententag mi
Abſingen des Deutſchlandsliedes geſchloſſen.
Schweres Bergwerksunglück in Oeſterreich.
Lgibach. In dem Kohlenbergwerk Karmel, das dem Gro
ſtriellen Pakil gehört, ereignete ſich ein ſchweres Grubenunglück. Vo
Andreasſchacht ſammelten ſich in einer Grube ungefähr eintauſend
meter Waſſer, welche die Mauern des Schachtes durchbrachen.
zeitig erfolgte eine heftige Exploſion. Die eingedrungenen A
maſſen richteten ungeheueren Schaden an. Die Bergungsarbeiten
ten bis ſpät in die Nacht hinein. Die Zahl der Toten betrug 10.
Wieder eine Fliegerkataſtrophe in Poſen.
Poſen. Auf dem Poſener Flugplatz ereignete ſich wiede
Fliegerunfall, der die Reihe der polniſchen Flugzeugunfälle fortſetzt
Militärapparat des Typs Briſtol ſtürzte infolge Motordefekts und k
ſeine beiden Inſaſſen, zwei Leutnants, unter ſich.
Hochwaſſer in Polen.
Warſchau. Ueber einen großen Teil Polens iſt wiederun
ſchwere Hochwaſſerkataſtrophe hereingebrochen. Die Weichſel iſt abe
über ihre Ufer getreten und zahlreiche Ortſchaften unter Waſſer
Viele Häuäſer und Scheunen wurden zerſtört. Große Mengen
mittel wurden von den Waſſermengen fortgeführt.
Internationaler Mittelſtandskongreß.
Derſelbe findet vom 2.—5. September in Bern und In
laken ſtatt. Der ſchweizeriſche Bundesrat wird ſich durch eines
Mitglieder vertreten laſſen, Bundesrat Schultheß mit dem Ehren
betraut werden.
In Deutſchland ſcheint man noch nicht genügend unterrichtet zu
daß man gerade in der Schweiz den Fragen der Erhaltung
leiſtungsfähigen Mittelſtandes ein reges Intereſſe entgegenbringt.
Straßenbahnunglück.
Mailand. Die elektriſche Straßenbahn Ponte Treſa=Vare
Montag vormittag in Vareſe entgleiſt. Es gab 5 Tote und 760
verletzte, außerdem wurden über 30 Paſſanten leicht verletzt.
Deutſche Arbeiterkinder in Frankreich.
Paris. Nach einer Meldung der „Humanite” ſind 23 deutſche
beiterkinder in Frankreich eingetroffen; am kommenden Mittwoch we
noch etwa 200 erwartet. Wie die T. U. von zuſtändiger Stelle in B.
zu dieſer Meldung erfährt, hat die Reichsregierung ihre urſprüng!
Bedenken, die ſie gegen die Verſchickung deutſcher Kinder nach Fran
hatte, aufgegeben, nachdem die Internationale Arbeiterhilfe die Or
ſation dieſer Kindererholungsreiſe der Liga für Menſchenrechte
tragen hatte. Die Liga für Menſchenrechte iſt eine Internationale ?
niſation. Ihre deutſche Abteilung wird u. a. von Graf Harry K
geleitet. In ihr iſt der Bund „Neues Vaterland” aufgegangen.
Der engliſche Weltflug aufgegeben.
London. Der engliſche Weltflug iſt von Mac Laren wegen
ren Maſchinenſchadens in Alaska endgültig aufgegeben worden.
der amerikaniſche Weltflieger Wado, der gezwungen war, in der
der Farör=Inſeln niederzugehen mußte, nachdem er 19 000 Meiler
rückgelegt hatte, ſeinen Flug aufgeben, da ſeine Maſchine derart
b=
digt war, daß eine Reparatur unmöglich geworden war.
Waldbrände in Finnland.
Stockholm. In einem großen Teil des ſüdlichen Finnland
rieſige Waldbrände ausgebrochen. Mehrere Dörfer ſind vom 7
bedroht. Die Brände erſtrecken ſich auf eine Länge von nahezu
Kilometer. Zur Bekämpfung des Feuers iſt Militär entſandt worder
den
Briefkaſten.
H. H., hier. Die Zahlung hatte nach dem Wortlaut bis zum
laufe der angegebenen Zeit zu erfolgen. Die ſeitdem zu zahlenden
ſen ſind als Verzugszinſen anzuſehen. Sie werden deshalb wohl z‟
müſſen.
Autodidakt. 1. Unter einem Homöopathen verſteht man bei un
erſter Linie einen Arzt, der in der inneren Medizin Arzneien
den Grundſätzen der Homöopathie verordnet. 2. Die homöopathi
Aerzte ſind genau wie alle anderen auf unſeren Hochſchulen vorgek
worden. Aus dem Geſagten ergibt ſich die Beantwortung Ihrer
gen Fragen von ſelbſt. Obwohl wir wiſſen, daß die Homöopathi
Publikum viel Anhänger beſitzt und deshalb auch von Laienprakt
viel angerandt wird, ſo werden Sie verſtehen, daß wir Ihnen
gutem Gewiſſen nicht raten können, den Beruf eines ſolchen 2
praktikers zu ergreifen.
Jaaeece
Landestheater, Kleines Haus, Sommerſpielzeit Bruno
Harp=
abends 8½ Uhr, Volksvorſtellung: „Alt=Heidelberg” (ermä
Preiſe). — Nat.=Soz. Freiheitspartei., Mitgliedet
ſammlung, 8 Uhr abends, Bürgerhof (Stadt Pfungſtadt). — Un
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
ſteigend.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherfage für Donnerstag, den 7. Auguſt.
Zunächſt noch wolkig, ſpäter langſam aufklärend, Temperatur
Hauntſchrifleitung: 1. D. Mar Streeſe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: i. V. Andreas Bauer
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann.
Verantwortlich für den Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: i. V. Ad. Fleiſchmann
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten
OOOHOSL OONIO ber-Chemikallenersetst
sie kann niemals durch
Parforcemittel und
Zau-
werden, wenn es darauf ankommt, Ihren wertvollen Wäschebestand, die Wollsachen
uSM. zu schonen und lange zu erhalten. Schnellwäsche und Schnellbleiche geht
allemal auf Kosten der Gewebe, das ist wissenschaftlich erwiesen und auch ganz
natürlich. Ihre gute, teure Wäsche geht dabei allzubald in die Brüche. Eine
hervor-
ragende reine Seife, die jeden Stoff, ob weiß oder farbig. glänzend reinigt
und schont, die empfindlichen Farben frischt, Wolle und Baumwolle weich el
hält und nicht verfilzt, ist die seit nun über 30 Jahren von allen erfahrenel
sparsamen Hausfrauen gerühmte weiße LUHNS Salmiak-Terpentine
Kernzeife mit rotem Kreuzband. LUHMS stellt das Vollkommenste dar,
Wa-
sich nach alten Erfahrungen an feiner Wäsche-Wasch-Kernseife überhaupt Nei"
stellen läßt. Deswegen auch ist AUHMS Salmiak-Ferpentin-Kernselle
aus LUHNS Seifenfabrik, Barmen, in jedem Geschäft zu haben, Wo im Sollat.
fenster sichtbar. Für Wiederverkäufer auch bei den altbekannten Grossisten. (93988
7 Eh. Hammer, Darmstadt, Telep
[ ← ][ ][ → ]Nummer 212.
Darmſtädter Tagblatt, Mittſvoch, den 6. Auguſt 1924.
Seite 7.
Sport, Spiel und Turnen.
Radfahren.
41. Bundestag und Sportwoche des Bundes Deutſcher Radfahrer.
Der Gau IIIa des A. D.A. C. veranſtaltete gemeinſam mit dem
D.R. einen Motorrad=Wettbewerb: der Start war an der Karlsbrücke
Dornholzhauſen, das Ziel am Römerkaſtell an der Saalburg. Es
eiligten ſich an dieſer Bergprüfung 40 Fahrer. Die Ergebniſſe ſind
adezu glänzend. Die Sieger erhielten goldene, ſilberne und bronzene
ketten. Fur den beſten Motorradfahrer hat die Firma E. F.
Wied=
in einen Ehrenpokal als Preis geſtiftet. Die Rennen, die bei
gün=
em Wetter ohne jeden Unfall verliefen, ſtanden unter der Leitung
Herren Kroth, Dr. Dietz, als Vorſitzenden des IIIa, und Wiedmann,
Vertreter des B.D.R. Die Ergebniſſe ſind folgende:
Klaſſe 1: 1. Michael Link, Frankfurt 4 Min. 42,2; 2. Hans
un, Frankfurt 6:10,3; 3. Adolf Mahr, Frankfurt 6:32.
Klaſſe 2: 1. Wilhelm Götting, Frankfurt 3:02/; 2. Fritz
Klee=
in, Frankfurt 3:25‟/; 3. Werner Dietrich, Frankfurt 4:55½/.
Klaſſe 3: 1. Seigel, Offenbach 3:27,4; 2. Hahn, Darmſtadt 4:32,3;
Schönberger, Frankfurt 4:43.
Klaſſe 4: 1. Mettenheimer, Frankfurt 2:32; 2. Belles, Frankfurt
; 3. Zenſes, Frankfurt 3:24,2.
Klaſſe 5: 1. Otto Glöckler, Frankfurt 2:18½/; 2. Karl Schäfer,
nkfurt 3:51; 3. Karl Breunig, Frankfurt 4:07/
Leichtathletik.
Houben — Paddock.
Schwimmen.
Die Darmſtädter Damen in Freiburg erfolgreich.
Am Samstag, 2. Auguſt, ſtartete eine Damenmannſchaft des
„C. „Jung=Deutſchland” in Freiburg anläßlich des Verbandsoffenen
dortigen Schwimmſportvereins. Sämtliche beſetzten Rennen waren
ſichere Beute der Darmſtädter Damen; 3 erſte und 1 zweiter Platz
iten für die Farben „Jung=Deutſchlands” gelandet werden.
Nachſtehend die Ergebniſſe:
Junior beliebig 50 Meter: I. Herta Weicker 42 Sek.
II. Elſa Nagel . 43 Sek.
Juniorbruſt 100 Meter: I. M. Schulte=Umberg 1,46 Min.
Jugendbruſt 100 Meter: I. G. Made 1,48 Min.
Dr. H.
2
G
F.
z1
Z
Schießſport.
Schützengeſellſchaft „Weidmannsheil‟. Darmſtadt.
Während am Freitag, den 1., Samstag, den 2. und Sonntag, den
uguſt das Verbands= und Werbeſchießen fortgeſetzt wurde, war der
oſſene Sonntag vornehmlich dem Gruppenklaſſen= und
Tagespreis=
ßen gewidmet.
Aus Anlaß des Gedenktages ordnete der I. Vorſitzende Philipp
nß in dem Augenblick, in welchem ganz Deutſchland der im Welt=
Gefallenen gedachte, einen kurzen Stillſtand des Schießens an, und
I. Verbandsvorſitzende Kurt Rohde gedachte im Namen des
ſchen Schießſport=Verbandes in feierlichen Worten der uns durch
Krieg entriſſenen Brüder, die uns lieb und wert waren, und von
cer Seite geriſſen wurden, und forderte die anweſenden Schützen
ſich von ihren Sitzen zu erheben, um in ſtiller Andacht ihrer
Ge=
ien zu gedenken. Eine Muſikkapelle unterſtützte dieſe kurze Feier,
das Schießen nahm alsdann ſeinen Fortgang.
Sieger im Gruppenklaſſen ſchießent
Gruppenklaſſe: 1. Preis, Schützengeſellſchaft „Wild=
=Darmſtadt. (Schützen Steger Schneider, Hohmann.)
I. Gruppenklaſſer 2. Preis, Schützengeſellſchaft „Diana”. (Schützen Laumann, Schneider, Merz.)
II. Gruppenklaſſe; 3. Preis, Schützengeſellſchaft „Wild=
=Darmſtadt. (Schützen Reibold, Hartmann, Becker.)
Tagespreisſchießen:
IIs Sieger vom 27. 7. 24 ging Schützenbruder Georg Maſſing
idmannsheil‟=Darmſtadt) hervor. Ihm wurde als Zeichen der
kennung für Höchſtleiſtung ein Ehrenpreis überreicht. Am
iguſt entſpann ſich ein heißer Kampf zwiſchen den Schützenbrüdern
e, Grimm und Lich („Weidmannsheil”=Darmſtadt), aus .dem
zenbruder Karl Grimm („Weidmannsheil”=Darmſtadt als
w hervorging. Es wurde ihm ebenfalls als Zeichen der
Anerken=
ein Erenpreis überreicht. „Gut Schuß” zur Meiſterſchaft am
ſenden Sonntag.
Sch.
Juternationales Abendfeſt des D. S.C.
Als der deutſche Meiſter
Houben im vergangenen
Monat in Kopenhagen den
Weltrekord im 100
Yards=
laufen auf 9,5 Sek.
ver=
beſſerte und gleich darauf
die Mitteilung verbreitet
wurde, zwiſchen Houben und
dem Amerikaner Paddock
fei für den 31. Auguſt ein
Kampf in Kopenhagen
ver=
einbart worden, horchte alle
Welt auf. Schneller als
vor=
geſehen, iſt dieſe
Begeg=
nung nun zuſtande
gekom=
men, die als das Ereignis
des Jahres anzuſprechen iſt.
Als die in Stockholm
wei=
lende amerikaniſche
Mann=
ſchaft dem Deutſchen
Sport=
klub ihre Zuſage erteilte,
am Mittwoch in Berlin zu
ſtarten, erklärte ſich auch
Houben ſofort bereit, gegen
dieſen Mann von
inter=
nationalem „Ruf in die
Schranken zu treten.
Er=
höht wird der Reiz noch
da=
durch, daß Paddocks
Lands=
mann Murchiſon, der in
Stockholm fabelhafte Zeiten
lief, ſich gleichfalls an dem
Kampf beteiligt. Houben
iſt bereits in Berlin
ein=
getroffen, während die
Amerikaner am Mittwoch
früh erwartet werden.
Die Verhandlungen mit
namhaften anderen
Vertre=
tern der deutſchen
Leicht=
athletik ſind noch nicht ganz
abgeſchloſſen. Für die 100
Meter ſind neben Houben,
Paddock und Murchiſon,
fer=
ner Kammerdiener,
Bor=
mann. Düncker feſt
ein=
geſchrieben worden. Mit
Pampe, Friedrich=Leipzig,
Möbus=Stuttgart u. Suhr=
Karlsruhe ſchweben die
Ver=
handlungen. Ueber 200 m
Charles Paddock
ſtartet außer Houben,
Pad=
dock und Murchiſon noch
der Mannheimer Apfel.
Ueber 800 m hat der Amerikaner Helffrich nichts zu fürchten, es ſei denn,
daß Peltzer, Klotz, Ufer, Langkutſch, Schoemann, Amberger und
Wellen=
reuther am Start erſcheinen. Die Ausſichten hierfür ſind ſehr günſtig.
In der Schwedenſtaffel läuft Amerika gegen Wellenreuther, Renell,
Apfel und Houben. Die 110 Meter Hürden ſind den Amerikanern Riley
und Moore ſicher. Wenn Kaſten und Troßbach am Start erſcheinen,
hat man jedoch einen guten Maßſtab. Zum Hochſprung treten Skorzinski
und Schlöske und der Amerikaner Brown an. Höchſtwahrſcheinlich
kom=
men aber noch Fritzmann und der deutſche Meiſter Huhn hinzu. Die
4X100 Meter=Staffel beſtreiten D. S. C., Brandenburg, B. S. C., Schupo
und evtl. Amerika. Das 3000 Meter Einzel= und Mannſchaftslaufen
wird, Schupo (Brauch, Tummeszeit, Kibbert), B.A.K. (Vietz, Thiele,
Wanke), B. S. C., S. C. C. und evtl. Komet in Wettbewerb ſehen. Damit
iſt das Programm, das am Mittwoch um ½6 Uhr auf dem Sportplatz
in der Sehdlitzſtraße abgewickelt wird, aber noch nicht erſchöpft.
Ver=
ſchiedene Jugend= und andere Wettbewerbe kommen zur Abwickelung.
der Lebensmittel= und
rkäuferin golontalwarenbranche,
zuverläſſig, flott bedienend,
jeſtem Zeugnis verſehen, ſucht
z. 1. Sept., evtl. a. ähnl. Branche,
Uung Angebote u. G6S Gſchſt. (mk.
ellengeſucheg Kaufmann
30 Jahre alt (zurzeit
Weiblich ſelbſt.), ſucht
Reiſe=
poſten oder ſonſtige
itempfohl. Fräu= Vertrauensſtellung.
ſucht halbe Tage Nur Firmen, die Wert
ſäftig, im Haush. auf einen tüchitgen
Sept. Angebote Mitarbeiter legen,
77 Geſchſt. (* wollen Angeb. geben
Fräulein unter G 81 an die
u. umſichi., m. Geſchäftsſt. (*22505
t. Zeugn., ſucht
z. Führung d
h. Ang. u. G 100
ſchſt. (*22562
tellung.
je, beſſere Frau
m. ihr. 5jähr.
erz. Töcht, bald.
b.geb. einz. Hrn.
Aug. vd. 1. Sept.
u G68 Gſchſt. (
tellung
bſt, Führung d.
3h. o. ähnl. Stadt
Land geſ. Beſte
f. Ang. u. G 49
häftsſt. (*22408im
inge Frau
ehlt ſich im
en. Nähs. Geſchſt.
5jähr. Mädchen,
erlos, paſſende
lung i. Haushalt
ht. Gute
Be=
lung, Lohn
Ne=
ache. Zu erfrag
vorſt,
Beſſunger=
e 18
506
lerin nimmt noch
den an, geht auch
nähen.
Ange=
unter G 60 an
Geſchſt. (*22431
nges, 15 jähriges
chen v. Lande ſ.
ehrſtelle
S das Schneidern
ol. erlern. kann.
tgebote u. G 67
häftsſt. (9956
Mich
Bäcker
fahre, ſ. Stelle
ändige Führung
rzugt, (*22551mt
Dann, Gernsheim,
ſt=Ludwigſtr. 4,
Düheettcliter
9 Jahre, erſtklaſſiger
Arbeiter in all.
Fä=
chern, in ungekünd.
auswärtig. Stellung,
ſucht ſich zu
ver=
ändern. la Referenz.
zur Verfügung.
Angebote u. G 75
Geſchäftsſt. (*22483
Ein älterer
Schloſſermeiſter
geprüft. Heizer,
über=
nimmt die Leitung
einer Dreſchmaſchine
oder dergl. gegen
ge=
ringe Vergüt. Ang.
unter G 92 an die
22527
Geſchſt.
Weiblich
Junge Dame a. guter
Familie, Ende 20, in
Handarb. u. Haushalt
ausgeb., muſik., ſucht
Stell,
als Stützel
od. Geſellſchafterin.
Ang. Jugenheim a. B.,
Tannenhof. (9876gm
Jüngeres, gebildetes
Mädchen
in Hausarb. bewand.,
als Stütze in kleinen
Haush. (2 Kind. von
13 u. 6 Jahren) geſ.
Putzfrau vorhanden.
Angebote erbeten an
Frau Dr. Bender
Höchſt am Main
Talſtr. 4. (*22274gms
Alleinſtehend, alter
Herr ſucht z. Führung
ſeines einfach.
Haus=
haltes ruhige ältere
Dame.
Angeb. unt. G 88
Ge=
ſchäftsſtelle. (*22540
Ich ſuche für meine
beiden Kinder, 4 u.
5 Jahre alt, geb.,
zu=
verläſſige
Kinder= Hausmädchen
gärtnerin
welche bereits in gu= in Privath. bald ge
tem Hauſe tätig war. Nd.=Ramſtädterſt. 152
Vorzuſtellen: vorm. Ecke Kékuléſtr.
10—12 Uhr; nachm.
3—5 Uhr.
Wilhelmſtr. 98. Part.
Das prachtvollste Schneeweiß
zeigt jede Wäsche, die mit Sil behandelt ist.
Henkel’s bellebtes Bleich- und Waschmittel
N
Str mrt
els Zusatz zur Seilenlauge gebraucht, ersetzt die umständliche Rasenbleiche.
— OHNE. CHLOR —
Wir suchen
1 durchaus perfekte
Buchhalterin oder
Buchhalter und 1
ge=
wandte Stenotypiſtin
Angebote m. Gehalts
anſprüchen und
früh=
ſtem Eintrittstermin
unter G 86 an die
Geſchäftsſtelle. (997
Zeugnis=Abſchriften
Bäumer’s (5886a
Maſchinenſchreibſtube.
Rheinſtr. 8. Tel,1223.1
Nur Qualitätsarbeit!
Einige (Dme
Mädchen
werden eingeſtellt.
Lippmann May
Weiterſtädterſtr. 70.
Gut empf. ält.
Mäd=
chen in kl. Haushalt
geſucht.
Fraudberbaur. Becker
Ohlyſtr. 31, p. (B993
Jgs. Mädchen
tagsüber geſucht.
Frankfurter Str.
Alteres Ehepaar ſucht
einfache Stütze
für alle Hausarbeit.
Martinsſtr. 2½
Ha Mächen
vorm. b. n. d. Spülen
geſ. Frau Dr. Gerlach
Heidelbergerſtr. 81¾/,
Mdch. D0. Frau
für vorm. geſ. (B998
Niebergallweg 22, pt
neb. d. Pauluskirche.
Fleiß. Mädchen
aus anſtänd. Familie
bei zeitgem Lohn u.
gut. Behandlg. geſ.
Riedeſelſtraße 33, II.
Tücht, gutempfohl.
Reſtaur.=Köchin
ſofort geſucht (*22476
Reſtaur. zum Odeon
Sandſtraße 26.
Geſucht ſelbſtändiges
Mädchen od. Frau
für alles, die gut kocht,
30 Mk. Lohn, kann
Leiterin werd. (*
Schott, Bensheim,
Schönbergerſtr. 14,
Zuverl., gutempfohl.
Ogee
22504 liches Mädchen
oder Frau wöchentl.
zweimal geſ. (*22471
Heidelbergerſtr. 1, I.
Sück. Mödchen
in allen Hausarb. u.
etwas im Kochen
er=
fahren, gegen hohen
Lohn z. 15. Aug. geſ.
Dieburgerſtr. 150 (2282
Sichere Existenz.
Erſtklaſſ. Reklame=Neuheit (geſ. geſch.) an
ſeriöſe Herren lizenzweiſe für den dortigen
Platz u. andere Bezirke zu vergeben. Hohes
Einkommen, vornehme u. einfache Tätigkeit.
Gefl. Angebote unt M. M. 598 an Rudolf
Moſſe, Mannheim, erbeten.
1.9963
über 17 Jahre alt,
ſofort geſucht. (*22568
Roquetteweg 4, 2. St.
Männlich
10 M. Verdienſt
pro Tag und mehr
durch Uebernahme v.
Vertretung,
Akqui=
ſition u. Heimarbeit
ohne Vorkenntniſſe u
Barmittel garantiert.
Anweiſung und
Pro=
ſpekte durch
Adreſſen=
verlag Emil Streppel
& Co., Köln=Ehrenfeld,
Schützenſtr. (9957
iſt redegewandtem, repräſentablem
Herrn oder Dame geboten durch
Alleinverkauf
unſeres kI. patent,
Parkettreinig=
ungsapparates (Stahlſpäne
un=
nötig) Der Apparat, leicht u.
hand=
lich, von jedermann mühelos zu
be=
dienen, ſpart Zeit und bisherige
Extrakoſten. Dringend benötigt von
Haushalt und Hotels, daher leicht
verkäuflich! Einmalige mäßige
Li=
zenzgebühr je nach Bezirk. Nur
ernſtl. Intereſſenten, die über kl.
Barkapital verfügen, wollen ſich
melden unt. F. U. G. 169 anRudolf
Moſſe, Frankfurt a. Main. (1.9962
Saub., fleiß. (*22475
Lehrjunge
für Reſtaur ſof geſ.
Reſtaur. zum Odeon
Sandſtraß
Tüchtiger Friſeur
gehilfe ſofort geſucht
Angebote 17. G 71
Geſchäftsſt. (*2248
Lehrling
aufgeweckter Jung
mit guter Schulbild,
auf Verſ.=Büro, pe
ſofort geſucht. (*22468
Angebote n. G 70
an die Geſchäftsſt.
Nordiſche Rekorde.
Bei den am Sonntag in Sinköping (Schweden) abgehaltenen
Provinzmeiſterſchaften ſtellte Petterſon=Björneman im Weitſprung
mit der Leiſtung von 7,39 Meter einen neuen ſkandinaviſchen Rekord
auf= während Dertil Janſſon im Kugelſtoßen einen neuen
ſchwe=
diſchen Rekord ſchuf. Er warf die Kugel rechts 14,80 Meter,
beid=
händig 27,67 Meter. Björneman hätte auch im olympiſchen Weitſprung
eine gute Rolle ſpielen können, durfte aber daran nicht teilnehmen, da
er in Paris journaliſtiſch beſchäftigt war. Die amerikaniſche Mannſchaft,
beſtehend aus Paddock, Murchiſon, Riley, Helffrich, Johnſon, Moore,
Norton, Brown hat ſich von Stockholm nach Gothenburg begeben,
ſtar=
tet Dienstag in Malmö und trifft dann am Mittwoch in Berlin
ein, um beim Abendſportfeſt des Deutſchen Sportklub an den Start
zu gehen.
Turnen.
Neue turneriſche Höchſtleiſtungen.
Beim Sportfeſt von Turnſport Eintracht=Lichtenberg konnte
Martha Graſſe (Tv. Niederlehme), die Meiſterin der Deutſchen Tur=
nerſchaft, mit einem Kugelſtoß von 9,60 Meter ſiegen. Bei den
leicht=
athletiſchen Wettkämpfen der Tgm. Schwanheim erzielten Dörr (Tgm.
Schwanheim) im Weitſprung 6,80 Meter, Bliſchke (Tv. Schwanheim) im
Dreiſprung 13,08 Meter, Stieb (Tv. Mainz=Mombach) im Hochſprung
1,74 Meter, zwei weitere Turner ſprangen 1,73 und 1,72 Meter.
Auf dem Kreisſportfeſt des IV. Turnkreiſes („Norden”) der
Deut=
ſchen Turnerſchaft in Elmshorn wurden die Höchſtleiſtungen der
D.T. im Schlagballwurf ſowohl für Männer als auch für Frauen
ver=
beſſert. Es gelang dem Turner F. Schulz, Mtv. Neuſtadt in
Mecklen=
burg, den Schlagball 108,65 Meter weit zu werfen; er übertraf dadurch
die bisherige beſte Leiſtung um 9,75 Meter. Bei den Frauen glückte
es der Turnerin Marie Köger, Mtv. v. 1859 in Neumünſter eine
neue Höchſtleiſtung im Schlagballwurf mit 63 Metern aufzuſtellen;
ſie erzielte alſo 2,50 Meter mehr als die Inhaberin der letzten
Höchſt=
leiſtung.
Verlegung der Meiſterſchaftsſpiele der Deutſchen Turnerſchaft von
Köln (Rhein) nach Altenburg (S.=A.).
Die Meiſterſchaften der Deutſchen Turnerſchaft in Schlagball,
Fauſtball und Schleuderball mußten wegen Wohnungsſchwierigkeiten
von Köln verlegt werden. Sie finden an den ſchon beſtimmten Tagen,
am 13. und 14. September, in Altenburg (S.=A.) ſtatt. Die ſchöne alte
Reichsſtadt Altenburg mit ihrer Lage im Mittelpunkt des Reiches und
dem ſoeben fertiggeſtellten Stadion iſt ein beſonders günſtiger Erſatz
für Köln.
50 Jahre Hermanns=Denkmal und die
Deutſche Turnerſchaft.
Der Vorſtand der Deutſchen Turnerſchaft beſchloß in ſeiner Sitzung
am 22. Juli in Detmold, an der auch der Oberbürgermeiſter von
Det=
mold, Dr. Peters, teilnahm, am 16. Auguſt 1925 gelegentlich der
fünf=
zigſten Wiederkehr des Einweihungstages des Hermanns=Denkmals eine
größere Veranſtaltung in Detmold abzuhalten.
Es ſollen die volkstümlichen Meiſterſchaftskämpfe ſtattfinden ſowie
ein großer Stern=Staffellauf, der von den äußerſten Grenzen
Deutſch=
lands zum Hermanns=Denkmal führt. Das Lippeſche Landes=Präſidium
hat bereitwilligſt ſeine Unterſtützung zugeſagt.
Fußball.
Nord= gegen Weſtdeutſchland.
Die repräſentativen Fußballmannſchaften von Weſt= und
Norddeutſch=
land werden ſich am 28. September den vierten Kampf um einen im
Jahre 1920 geſtifteten Pokal liefern. Im erſten Spiele ſiegte der
Nor=
den mit 8:0, im zweiten der Weſten mit 3:2. Der dritte Kampf endete
unentſchieden 1:1. Mit dem vierten Treffen wird das Stadion in
Elber=
feld eingeweiht.
Handball.
Die D. S. B.=Damenmeiſterſchaft.
Die D.S.B.=Damenmeiſterſchaft im Handballſpiel wurde in
Falken=
ſtein entſchieden. Die Damen der Sportvereinigung Siemens errangen
zum dritten Male den Titel. Sie fertigten die Spielvereinigung Plauen
mit 4:1 (2:1) ab. — Im Vorrundenſpiel um den Handballpokal der
D. S. B. ſiegten in Dresden die mitteldeutſchen Vertreter über
Südoſt=
deutſchland mit 5:2 (5:1).
Suche
tauſchen. Friedr
Soderſtr. 40 pt. r.
1 Zimmer
zu vermieten.
Lagerräumeß
Einfahrt p.
zu verm.
Möbl. Zimmerk
Zim., ſof. beziehbar
ſtr. 15, Laden. (7966a Zim. zu vm. (*22565
Wohnungs= vermieten. (*22523 Bücking, gut möbl
Reeg, Mauerſtr. 28
tauſch. Roßdörferſtr.85, III
Ich ſuche in Darmſt. großes, gut möbliert.
5.-6 Zimmerwohnung Zimmer zu vermiet. E
in gut Lage; habe in/*22467) Ulrich.
Leipzig lſchöne 6 Bim= Prinz Chriſtianweg 23 Näh Geſchſt. (*22554
nerwohn. für direkten ſchön möbl. Wohn= u. Einige guterhaltene
od. Ringtauſch. (*2 2 kl. Schlafzimm. (ev.
dtto Reichl=Verlag Raum f. Küchenben.) mit Sprungr. zu verk
z. verm. Stockhauſen.
Darmſtadt.
Berlin=
in Darmſtadt.
Geſucht:
allen Plätzen
Proviſionsvertreter
und ebenſo auch
Stille Vermittler
kommen für jedermann, Kaufleute,
oder abgebaute Beamte, Lehrer, Penſ
uſw. Bei einiger Bewährung feſtes G
Proviſionen, Speſen, Lebensſtellung.
unter G 89 an die Geſchſt. (*226
g/Bender, gut möbl. Zim=
merſofort z. verm. (* G. möbl. Zimmer
. m. Penſion z. vermie=
ten Wellmann, Eliſa=
t. bethenſtr. 25½II. (*ms Gut
möbliertes. Zimmer
mit Extra=Eingang,
für die Zeit vom
zu 15. Auguſt bis 1
Oktober zu vermiet
Annaſtr. 37, Part.
bei Frau Draudt. Möbliertes Zimmer
. mit Penſion zu verm.
Wahl. Heidelberger
Straße 9 II. (*22490 Schön. gr. möbl. Zim.
ſof. z. verm. Keller
Barkhausſtr. 577, r. Freneſtr. 1 b. Loskant
g. möbl. Zimmer z
L/15 8. od. fr. z. verm
a. ſol. berufst. Herrn.(* Möbl. Zimmer mit
Penſion zu vermieten.
Hochſtraße 15, I. bei
Vornehm. möbl. Getroſt. (Esatcme Ludwigshöhſtr. 31, b.
Fremdenheim, Hügel= Weingärtner, möbl. Möbl. Zimmer zu Riegerplatz 12, I
Zim. m. elekt. Licht u
voll. Penſ. ſof. z. v.
Verkäufſel 2 g. Deckbetten z verk. Betten
Näheres. Landwehr=
ſtraße 2, part. (*22521 Kleine Bettſtelle mit
Strohroſt, billig
zu verk. Sandberg
ſtraße 54, II., r. Büroſchreibtiſche
Schreibmaſchine
Kopierpreſſe
zu verkaufen. (*22482
0 Heidelbergerſtr. 23, II. Gebr. Bettſtelle mit
Sprungr. billig zu
verkaufen. Angebote
u. G69 Geſchſt. Hochfeine.
n
Kinder=
Klappwagen
aller Art, ſvwie
Korbſefſel und Tiſche
weit unter Laden=
preis zu verk. (*22556
Riedeſelſtraße 39
Kaffenberger. Starker Leiterwagen
Tragkr. 4—5 Ztr., ſehr
billig zu verk. (*22557
Kaffenberger
Riedeſelſtraße 39,
Zu verkaufen
einige Steintöpfe
zum Einmachen
1 Wage mit Gew;
1 Leiterwagen
1 Anſtelleiter (aau
Kl. Ochſengaſſe 16.
faſt neu, m. D.K. W.=
Motor, erſtkl. Läufer,
zieht 2 Perſonen aus
dem Stand, für 350
Mark zu verk. (WBEim
Erbacherſtraße 12.
M. 8. U.
Pony 2 PS neuſtes
Mod., wenig gefahr.
mit allen Schikanen,
Tachometer, Spiegel,
Uhr, Soziusſitz z.
ver=
kaufen. Näh. Benz &
Co, Grafenſtr. 20.
Motorräder
ſpottbillig abzugeben,
1 „Evans”, faſt neu/
1 „Buſſe‟ 2½ PS.
1„Herko” m. Getriebe
u. Kickſtarter, 1 Dam.=
Fahrrad. An= u.
Ver=
kauf v. Fahr. u. Mot.=
Räder. Fr. Starck,
Frankfurterſtr. 5.
Großer engl.
Kamin=
ſpiegel, tadellos
er=
halten, zu verkaufen.
Nachm. 4—6 Uhr. Wo
ſagt die Geſchſt. (*mf.
Hand=Nähmaſch.
bill. zu verk.
Neckar=
ſtr. 4, H., r., III. (222542
Faſt neuer grauer
Anzug für 16—18
jäh=
rigen billig zu verk.
Schwanenſtr. 77, I. (*7704
Kisten
große und mittlere zu
verkaufen. (*22478
Aliceſtraße 20.
Hänge Ga8= (222457
Badeofen
Spanier, Saalbauſt. 6111
M.S. U.
1922, wenig
n, in tadellof.)
lit. Zuſtand;
ert abzu=
(*22484mt
wirtſch
meiſte.
mehmi
Ernſt
Bedin
„Selb
hält n
von d
Quad:
meind
noch 6
über
ſtaltur
Zeit e
ung d
Freiet
Satzes
wertie
hat ſie
dieſen
Eberſ.
Ka
loſen
Re
Wel
Ange
allen
mit
gont
die
San
wärt
Bun
bere
Darmſtädter Tagblatt
Handeisbia
6. Auguſt 1924 Nr. 24
Handel und Wandel in Heſſen.
— Heſſiſche Motorenbau=A.=G. in Darmſtadt. Die
Generalverſammlung beſchloß, aus dem im erſten Geſchäftsjahr
erziel=
ten Reingewinn von 2949 Billionen Mark dem Reſervefonds 949
Bil=
lionen Mark zu überweiſen und 2000 Billionen Mark auf neue
Rech=
nung zu überweiſen. Es gelangt ſomit keine Dividende zur Verteilung.
In der Bilanz werden u. a. ausgewieſen: Kaſſe 37 109 Billionen Mark,
Vorräte 120 736 Billionen Mark, Debitoren 46 540 Billionen Mark,
Aktienkapital 300 Mill. Mark, Kreditoren 883 746 Billionen Mark und
Entwertungskonto 118 000 Billionen Mark.
— Konkurſe. Eröffnet wurde ſolcher: 1. Ueber das Vermögen
der Firma Hch. Schab in Biblis und deren Inhabers gleichen
Namens am 4. d. Verwalter: R.A. K. Brun in Lampertheim.
An=
meldefriſtablauf am 2. September. Prüfungstermin: 9. September,
nachmittags 4 Uhr beim Amtsgericht Gernsheim. — 2. Ueber das
Ver=
mögen der Firma Wilh. Haindl und der Inhaber Ferd. u.
Wilh. Haindl in Offenbach am 31. Juli. Verwalter: R.A.
Hen=
rich daſelbſt. Anmeldefriſtablauf: 25. September. Prüfungstermin:
11. Oktober, vormittags 12 Uhr, beim Amtsgericht Offenbach.
3. Ueber das Vermögen der Firma Schuhwarenhaus „
Mono=
pol” (Inh.: Gebr. Reichenberger) in Worms am 1. d.
Ver=
walter: R.A. Dr. Deppiſch in Worms. Anmeldefriſtablauf: 15.
Sep=
tember. Prüfungstermin: 30. September, vormittags 9½ Uhr, beim
Amtsgericht Worms.
— Anordnung von Geſchäftsaufſichten. Zwecks
Ab=
wendung des Konkurſes wurde die Geſchäftsaufſicht über folgende
Offen=
bacher Firmen angeordnet: 1. Die Lederwarenfabrik Cahn, Valeri
u. Co. Zur Geſchäftsaufſichtsperſon wurde der Rechtsanwalt Keßler
zu Offenback beſtimmt. 2. Die Firma Bach u. Reuter,
Schloß=
ſtraße 19. Rechtsanwalt Dr. Lachmann wurde zur
Geſchäftsaufſichts=
perſon beſtellt. 3. Die Firma Hedwig Eis, Große Marktſtraße 1.
Der Kaufmann und Rechtspraktikant Max Oppenheim in
Offen=
bach, Bleichſtraße, wurde zur Geſchäftsaufſichtsperſon beſtellt. In
ſämt=
lichen Fällen=ſind Forderungsanmeldungen bei Gericht nicht zu
be=
wirken.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
— Die Ein= und Ausfuhrbewilligung im beſetzten
Gebiete. Die Interalliierte Rheinlandkommiſſion bringt den Ge=
ſchäftsleuten folgende Verordnung zur Kenntnis, die am 1. Auguſt 1924
in Kraft getreten iſt: 1 Vom 1. Auguſt 1924 an ausgeſtellte Ein= und
Ausfuhrbewilligungen ſind bis auf weiteres nur für einen Monat
gül=
tig, und zwar ohne daß im Falle der Nichtbenutzung dieſer Dokumente
eine Rückerſtattung der bezahlten Gebühren verlangt werden kann. —
2. Vor dem 1. Auguſt 1924 ausgeſtellte Bewilligungen, die nicht benutzt
worden ſind, können nur dann zurückgenommen und die Gebühren
zu=
rückbezahlt werden, wenn die entſprechenden Anträge bis zum 15. Aug.
eingereicht worden ſind. Nach dieſem Datum werden Anträge auf
Zu=
rückzahlung der Gebühren nicht mehr angenommen.
* Stand der Geſchäftsaufſichten. Die Zahl der unter
Geſchäftsaufſicht ſtehenden deutſchen Firmen iſt nach den Feſtſtellungen
des Zentralverbandes des Deutſchen Großhandels in den letzten 16
Ta=
gen um weitere 479 Geſchäftsaufſichten geſtiegen. Die Geſamtzahl der
nunmehr unter Geſchäftsaufſicht Stehenden wird uns vom
Zentralver=
band auf 2615 angegeben. Aufgehoben ſind von dieſen Geſchäftsaufſichten
bisher insgeſamt 414, davon in den letzten 16 Tagen 262. Die tägliche
Zunahme an Geſchäftsaufſichten war in derſelben Zeit durchſchnittlich
etwa 30, während die Zahl der täglichen Aufhebungen durchſchnittlich
etwa 17 betrug. Die vierte Liſte der Geſchäftsaufſichtsfirmen iſt vom
Zentralverband des Deutſchen Großhandels, Berlin W. 8, Budapeſter
Straße 21, herausgegeben und bei ihm erhältlich.
Erwerbsgeſellſchaften.
— Gründung einer internationalen
transeuro=
päiſchen Waſſerſtraßen=Geſellſchaft. Die Wiener Sonn=
und Montagszeitung veröffentlicht Aeußerungen des öſterreichiſchen
Handelsminiſters Schürf zur Frage des Rhein—Main—Donaukanals.
Danach haben die amerikaniſchen Finanzmänner Strauß und Harriman,
ſowie Walter Böhmer aus München beim Miniſter vorgeſprochen, um
ſich über die Stellungnahme der öſterreichiſchen Regierung zu
informie=
ren. Der Miniſter verſicherte den Herren daß die Regierung den
Ge=
danken der Gründung einer internationalen transeuropäiſchen
Waſſer=
ſtraßen=eGeſellſchaft freudig begrüße.
* Umgruppierungen im Stinnes=Konzern. Der
Barmer Bankverein hat ſeine langjährigen Beziehungen zur Diskonto=
Geſellſchaft gelöſt und Herr Geſchäftsinhaber Urbig iſt aus deſſen
Auf=
ſichtsrat ausgetreten. Ebenſo traten die bisherigen Geſchäftsinhaber
Arioni und Himsberg aus der Direktion des Barmer Bankvereins in
den Aufſichtsrat über. Dagegen tritt Herr Georg Rogalski, bisheriger
Leiter der Stinnesſchen Finanzabteilung, in Berlin als Geſchäftsinhaber
in die Direktion des Barmer Bankvereins ein.
Warenmärkte.
w. Amtliche Notierungen der Frankfurter Börſe,
Abteilung Getreide, vom 5. Auguſt 1924. Getreide,
Hülſenfrüchte und Biertreber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und
Kleie mit Sack. Preis je 100 Kilogramm: Weizen, Wetterau 2,50—21,
Roggen 17,75—18, Sommergerſte für Brauzwecke 18,50—19, Hafer,
in=
ländiſch 18—18,50, ausländiſch 00—00, Weizenmehl, ſüdd. Spezial 0
31,75—33, Roggenmehl 26—26,50, Weizen= und Roggenkleie 10,50—11.
wb. Berliner Produktenbericht. Da die Landwirtſchaft
wegen der Erntearbeiten wenig Ware abliefert, war das Angebot am
Produktenmarkt knapp, und dieſer Umſtand ſtützte die Preiſe für
Brot=
getreide. Unternehmungsluſt zeigte ſich wenig; allerdings beſtand noch
einige Nachfrage für den Export, wobei indeſſen nach der Tſchecho=
Slowakei der polniſche Roggen dem deutſchen Roggen empfindliche
Kon=
kurrenz bietet. Sehr feſte Tendenz herrſchte für Gerſte und Hafer;
die erſtere war nach der Küſte und zum Teil zur Ausfuhr begehrt.
Hafer war in guter Ware wenig am Markt und wurde höher bezahlt;
neue Ware wurde auf Lieferung mehr begehrt. Das Mehlgeſchäft war
ruhig. Futterartikel behaupteten ihren Preisſtand.
t. Nürnberger Hopfenmarkt. Dem heutigen Hopfen=
markt wurden 50 Ballen zugeführt. Bei unverändert ruhiger Tendenz
fand ein Umſatz von 20 Ballen ſtatt. Die Preiſe bewegten ſich zwiſchen
180—265 Mark.
* Schmiermittelmarktbericht. Bei leicht geſteigertem
Umſatz, der durch allmählich hier und da trotz unveränderter
Wirtſchafts=
lage wieder eintretendem Bedarf hervorgerufen wird, ließen die Preife
noch etwas nach.
Es wurden erreicht:
Unverzollt Berzollt
Naßdampf=Zylinderöle: Visk. 4—5/100 Flp. 240 8 5.90 8 8.55
Heißdampf=Zylinderöle:
4—5/100
4—5/100
4—5/100
5—6/100
8/100
270/80
280/90 „
290/300
ca. 320
330/35
Maſchinenöl=Deſtillate:
2.5ſch Ib. 150/60 4—5/50 180 4—5/50 üb. 200 5—6/50 ca. 180., 6—7/50 180/90 „ 7—8/50 üb. 200 7—8/50 230/40 8—9/50 210 3—6/50 180 7—8/50 180 Amertik. Natur=Paſeline, hellgelb, techniſch.
pharmazeutiſch „ 10.65 „ 14.15
weißlich,
weiß,
28.90 „ 32.40
ſchneeweiß
Amerik. Weißöl, hellgelb, entſcheint
alles per 100 kg netto, einſchl, Holzfaß; verzollt, reſp, unverzollt; ab
Lager Hamburg.
6.15
6.90
7.65
11.15
12.90
10.20
5.15
6.40
7.65
7.15
7.15
7.90
8.15
8.40
5.40
5.65
7.15
27.15 „ 30.65
„30.90 „ 34.40
„ 5,65
9.—
9.80
„10.30
13.40
„15.65
„ 12.90
7.90
8.50
9.90
9.75
„10.40
„10.65
10.90
11.15
8.15
8.40
8.40:
9.40 „ 11.90
8.40
Börſen.
* Frankfurter Börſe vom 5. Auguſt 1924. (Eigener
Bericht.) Die Börſe ſtand heute in dem Zeichen der Rentenhauſſe. Nach=
richten Berliner Blätter, wonach die Spekulation mit einer Aufwertung
der Anleihen bis 5 Prozent rechnet, ſowie andere Lesarten, die die
Aufnahme der Goldzinszahlung erwarten, beeinflußten die
Anleihe=
märkte heute in einer noch nicht dageweſenen Weiſe. Kriegsanleihe, die
vorbörslich bis 540 geſteigert war, eröffnete in der Börſe mit zirka 600,
ſtieg bis 725, um ſpäter auf Glattſtellung mit 675 zu ſchließen. Die
größte Steigerung erzielten wieder 3½proz. Konſols, die heute früh
mit 1,5 einſetzten und an der Börſe einen Kurs von 2,/4 erreichten.
Be=
merkenswert die Bewegung der Zwangsanleihe, auf die ſich beſonders
die kleine Spekulation ſtürzte und die vorübergehend bis 57 getrieben
wurde, ſchließlich aber unter dem geſtrigen Kurs mit 39 angeboten blieb.
Die Anleihen aller übrigen Bundesſtaaten waren ebenfalls weſentlich
höher; beſonders geſucht blieben Bayern. Im Gegenſatz zu geſtern
waren auch die Umſätze in ausländiſchen Renten weſentlich größer und
hauptſächlich in Türken ſetzten Aufkäufe ein, die die Kurſe von
Zoll=
türken und II. Bagdadbahn bis auf 13 brachten. Im Zuſammenhang
damit waren auch Ungarn, Nuſſen und Rumänen gefragt. Ferner
waren heute Pfandbriefe ſehr ſtark geſteigert, die Kurſe zogen hier um
15—20 Prozent ihres vorigen Wertes an. Die Aktienmärkte traten
heute vollſtändig in den Hintergrund. Die variablen Märkte waren
auf Gewinnſicherungen und auf Nachrichten über die anhaltend ſchlechte
Lage faſt durchweg etwas ſchwächer. Die Belaſtungen, die aus dem
Dawes=Plan für die Induſtrie zu erwarten ſind, wurden heute kritiſcher
betrachtet, auch war das Publikum teilweiſe mit Verkaufsaufträgen am
Markt. Bemerkenswert war die Feſtigkeit von A. Z. P. 22,5 auf H..
nungen auf eine günſtige Goldbilanz. Die Börſe ſchloß bei lebhaft
Geſchäft auf dem Rentenmarkt, während die Aktien vernachläf
blieben.
wb. Berliner Börſenbericht. Das Hauptintereſſe
Börſe konzentrierte ſich auf den Markt der Deutſchen Anleihen, wo
äußerſt lebhafte Treiben trotz der vielfachen Warnungen ſeinen F.
gang nahm. Die Gründe, die für eine Höherbewertung der deutſe
Vorkriegsanleihen geltend gemacht werden, haben nach dem Urteil
rufener Kritiker ſehr wenig Berechtigung. Die Anleihen gewann
in großen Sprüngen 600 bis 700 Milliarden gegen den geſtrigen Schl
kurs und die Bewegung wurde nur zeitweilig durch Realiſierun,
unterbrochen. In einem gewiſſen Zuſammenhang mit dieſer Bewegr
wurden auch Kanada=Aktien um 5 B. Proz. in die Höhe geſetzt. Sr
herrſchte bei mäßigem Verkehr eine feſte Stimmung auf dem Sch
fahrtsmarkt unter Bevorzugung von Hamburger Paketfahrt und He
burg=Südamerikaniſche Banken blieben im allgemeinen gut behaupt
Berliner Handelsgeſellſchaft gewannen ſogar 2 B. Proz. Auf d
Markte der Induſtriewerte war die Haltung von vornherein unſich
Die politiſche Lage ſah man etwas ſkeptiſcher an als geſtern und n
hielt demgemäß Zurückhaltung für geboten. Infolge verringerter Ke
luſt gerieten im Verlaufe die Kurſe zum Teil ins Schwanken, doch b
ben die Abſchwächungen geringfügig. Von Maſchinenfabrik=Aktien
fuhren einige Werte neue Aufbeſſerungen. Ludwig Löwe, die um
gegen geſtern ſich höher ſtellten, und vor allem R. Wolf, die mit R
ſicht auf die Intereſſengemeinſchaft mit Lanz 1 bis 1½ B. gewann
Von Papierfabriken wurden Aſchaffenburger Zellſtoff um ziemlich 4
Prozent höher bezahlt.
Oeviſenmarkt.
Geld Brief Ie
Brief
Geld Nebe Amſterdam=Rotterdam .. 160,80 161.60 161.69 162.51 voll Brüſſel=Antwerpen .... . 19.89 19.90 20.15— 20.2— volt Chriſtiania. . . . . . . . . . . . ." 57.16 57.44 57.71 57.99 voll Kopenhagen 67.8 68.17 68.13 68.47 voll Stockholm.. 111.42 111.98 111.52 112.08 voll Helſingfors 10,52— 10.58— 10.495 10.555 voll Italien". 18.275 18.375 18.40— 18.50— voll London 18.305 18.68 18.685 18.775 voll New=York 4.19 4.21 4.19 4.21 volk Paris. 22.12— 23.24— 22.64— 22.76— voll Schweiz 78.25 73.65 78.83— 79.20— Spanien. 55.88 56.14 56.34 56.64 Wien (i. D.=Oſterr, abg.). 5.92— 5.94— 5.92— 5.94— Prag .. 12.46— 12.51— 12.44— 12.50— Budapeſt. 5.41— 5.43— 5.41— 5.43— Buenos=Aires 1.375 1.385 1.38— 1.395 Bulgarien. 3.03 3.055 3.03— 3.05 — Japan 1.715 1.725 1.715 1.725 Rio de Janei 0.385 0.395 0.40— 0.41— Belgrad., 5.02 5.04— 5.41— 5.43— volt Liſſabon 11.27 11.33 11.37 11.43 voll Danzig". 74.01 7439 74.31 74.69 voll Konſtantinopel 202,5
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000 000.
Frankenkurs in London:
Markkurs „
86.40
18.25
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aßtien.
Frankfurter Kursbericht vom 5. Auguſt 192.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Europäkiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ..........."
.
3½%
3%
Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
„ 1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ..
4½% IV. u. V. Schatzanweiſg.
4½% HI.—IX.
4¾ Dt. Schutzgebiet v.0.,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe .. . . . . . .."
Zwangsanleihe .. . . . . . . ... ..."
4% Preuß. Konſols ........."
3½% „ „ „.....
48 Bab. Anl. unk. 1935 ......
3½% „ v. 1907 ......."
„ 1896 ......."
8%
48 Bahern Anleihe ........."
.
3½%
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckh. 26 ... .. . . . . . . . . .."
8—16% Heſſen Reihe XXXFI.
untilgb. b. 28.. . . . . . . ... . ..
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . . ..."
3½% ..."
„ „
4% Württemberger alte ......"
b) Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
689
4½ „ v. 1902 ........."
„.....
48
5% Bulgar. Tabak 1902.. .. . . .
1/,% Griech. Monopol ......
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 „.............
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ..... ...........
4% Oeſt. Goldrente ........."
48 einheitl. Rente ......
4. 8.
0.475
103
1,65
4,2
4,2
81.7
0.410
3,55
3,55
0.360
38 Md
1.300
1.390
1,5
1
1.65
4,25
3,5
105
5% Rum. am. Rente v. 03 ....
4½% Goldrente v. 13 ....
4% „ am. Goldrente konv.
4% „ am. v. 05 ......
4% Türk. (Admin.) v. 1903..
4½ (Bagdad) Ser. I
„ II
4%
4% „ v. 1911, Bollanl.
4½% Ung. Staatsr. v. 14 ....
4½ „ Goldrente ..... ..."
„ Staatsr. v. 10 ....
OSlo
Kronenrente . . . . . .
49
Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort. innere . . . . . ."
„ lnſ. äuß. v. 99.. . . .
Gold v. 04, ſtfr. .. . .
4%
konſ. inner. .......
Irrigationsanleihe
aulipas, Serie T....
Oblig. v. Transportanſt,
4½ Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . .
4% Gal. Carl Ludſ.=Bahn. . . .
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. ..
6,25
0,600
j. 8
0.669
19
23
42
A
0.5604
4.15
4.15
0.490
36 Mc
1.85
2,05
2.43
2.3
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
2.6%Neu=
49 Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
39 Oeſt.
1. b. 8. Em.,
9. Em. .. ..
v. 1885 ....
3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz,
4% Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½0 Anatolier I............
2o Salon. Conſt Jonction ...
3% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepec. . . . . . . . . . . . ."
4½%
...
Nach Sachwert verzinsl,
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. . . . . . . .."
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em. . . . . . . . . . . . . . . . .."
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23.. .. ..
6% Heſſ. Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
58Neckar A.=G. Stuttgart Gold=
..."
anl. v. 23.........."
5% Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24... . . . . .. . . . . ..
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5% „ Roggenwert=Anl. . .
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 ............."
5% Rhein=Main=Donau
Gold=
anl. b. 23 ..............."
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II...... .."
5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl,
0,80
11,2
10.21
198g
13
0.80
1.3
25
9,75
1278
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein. . . . . . ..
Bayer Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft .. .
Commerz= und Privatbank ..."
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank ............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. . .
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft .. . . . . . . ."
Dresdner Bank. . . . . . . . . . . . ..
Frankfurter Bank .. .. ......."
Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mitteldeutſche Creditbank. . . . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . .
Reichsbank=Ant. . . . . . . . . . . . . .
Rhein. Creditban ..........
Hypothekenbank .
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ..... ........ ......
Wiener Bankerein ..........
1,5
1.95
33
5.9
8
9.7
3,8
2,25
0.400
11,5
Wie
18
16
2.2
0.43)
40
2.8
3,6
8,75
0.300
0.290
Kaliwerke Aſchersleben .... . .
Salzdetfurth . . . . ."
Weſteregeln ...
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren.
Mansfelder .......
Oberbedarf ..........
Oberſchleſ. Eiſen Caro) ......"
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ....
Phönix Bergbau .........
Rhein. Stahlwerke.
Riebeck Montan.. .
Rombacher Hütte. ..
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver. Laurahütte . . . .
Bergwerks=Aktien.
Berzelius .............."
Bochamer Bergb. .. . . . .
Buderus. . . . . . . . . . . . . . .
Dt. Luxemburger .. . . . . . ."
Eſchweiler Bergwerks=Akt.
Gelſenkirchen Bergw. ...
parpener Bergbau... . . ..
6,8
11,5
50,75
67
52,25
2,1
2,6
19
2.3
29,75
5,75
8,5
9,95
3,5
2,
0,45‟
12
6,5
1.8
3,25
15
2.3
0470
395
2.45
3,6
8,5
0.300
0.30)
6,75
A= Tauſend: M2 Million
1—)
Aktien induſtr. Anternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbrän München ........"
Schöfferhof (Binding)..... ..."
Werger ......... . .. ........
Akkumulat. Berlin ..........."
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (b. Kleher) .......
A. E. G. Stamm.. . . . . . . ."
6% Vorzug Lit. 4 ...
5% „ „ Vorzug Lit. B ...
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano .. . . ."
Anilin Bln.=Treptow. . ... . . ..
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim) .. . . . . ..
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. . . . . . . . . . . . . . ."
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel (Caſſel) ........"
Bergmann El. Werke ... .. . . . .
Bing. Metallwerke ..........."
Brockhues, Nieder=Walluf.....
Cementwerk Heidelberg.......
Karlſtadt . .......
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . . ..
Griesheim Elektron ....
„ Fabrik Miſch .........."
Weiler=ter=mer ..... ..."
Daimler Motoren ............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin .."
Deutſche Erdöl ... .. .. . . . ..."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. .
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ...."
Dürkoppwerk (Stamm) .....
Düſſeld. Ratinger (Dürr) ....."
Dyckerhof & Widm. Stamm .. .
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meher jr. .. . . . ."
Elberfelder Farbw. v. Baher ..
Kupfer=n. Meffingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft . .. . .."
Elſäſſ. Bad. Wolle. . ... . . . . . . .
Emag, Frankfurt a. M... . . . . .
Email. & Stanzw. Ullrich ...."
Enzinger Werke ..... . .. ...."
Eßlinger Maſ hinen .... .."
Ettlingen Spinnerei ...."
Faber, Joh., Bleiſtift ..
30 1.8 185 9, 3,4 3,25 3,5 14.75 21.,75 22,5 0.,800 12 17,75 178 14,75 1. 12 1,8 5,25 2.9 15 13,25 2.55 6.25 11.25 6.9 16.2= 165 13.2: 15,9 39 3,5 3,9 1,45 15.2 15,25 2,6 15,75 15,5 9,5 3,75 0,390 2.400) 2,4 5,5
11,5 PFaber & Schleicher ....
Fahr, Gebr., Pirmaſens .....
Felten & Guilleaume, Carlsw...
Feinmechank (Jetter). . . .. . . ..
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.. . . . . . . . . . . .
Frankfurter Hof ............"
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm ....."
Ganz. Ludwig. Mainz ......."
24,75 Geiling & Cie. ..............
Germania Linoleum .. . . . . . ..
Gelenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt, Th. .. . . . . ... ..."
Gotha Waggon .... ........."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. . .
Grün & Bilfinger ...... ....."
Hammerſen (Osnabrück)......"
Hanfwerke Füſſen ..........."
Heddernheimer Kupfer ......."
Heyligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . ..
Hindrichs=Auffermann. . . . . . ..
Hirſch Kupfer u. Meſſ. .......
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben ............."
Holzmann, Phil. ...... . . . . ..
Holzverk.=Induſtr. ...... .....
9,65 Hydrometer Breslau „......"
Fnag .. . . . . ....... ... ......
Junghans Stamm . . . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen .... . ..."
Karſtadt R.. . .. . . .. ..... .."
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn ............
Kolb & Schüle Spinn. . . . . . . .
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeyer & Co. ............
Lech, Augsburg ............."
Lederw. Rothe ..............
Lederwerke Spicharz ........"
Lingel, Schuhw. Erfurt ......"
Löhnberger Mühle .........."
lüdenſcheid Metallw. . .. . . . . .
Luther, Maſh.=u Müh enbau..
zur ſche Induſtrie ...........
Mainkraftwerke Höchſt......."
Meguin, Butzbach ..........."
Metallgeſ. Frkft. . . . . . . . . . . . . .
Meyer, Dr. Paul ..........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm .. . .. . . . . . .."
Motorenfabrik Deutz ........."
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke. ..
Neckarwerke Eßl. Stamm . . . . .
Oleawerke Frankfurt a. M... . .
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer ........"
Philipps A.=G. ..... ........
Porzellan Weſſel ............"
Reiniger, Gebbert & Schall. . .
Rhein. Elektr. Stamm .. . . . . . .
„ Metall Vorzüge . .. . . . .
Rhenania, Aachen ... .. ......"
Riedinger, Maſchinen .. . . . . . . .
Rückforth, Stettin ..........."
Rütgerswerke .............."
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau.. .. . . . . .
Schnellpreſſen Frankenthal. . .
Schramm Lackfabrik...
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schuckert Elektr. (Nürnberg) ..
— 6 6.8 2.3 2,75 3,5 3,25 — 775 9.25 275 12.8 15.25 14 12,5 1 1,2 1,2 1.3 2.4 2,4 21 22 12,5 13.25 6,1 3: 3,5 2,7 6,75 8. 2,6 19" 13 0,700 0.9 14,75 131. 2,6 2.,85 3,1 5,4 5,4 4, 4.5 6.35 6,3 —
Schuhfabrik Berneis=Weſſel ...
Schuhfabrik Herz..........."
Schuhf. Leander Offenbach ..."
Schultz, Grünlack, Rdsh.. . . . . ..
Seilinduſtrie Wolff .........."
Sichel & Co. Mainz ........."
Siemens Elektr. Betriebe ... ..
Siemens Glasinduſtrie ... .. ..
Siemens & Halske.. . ...... .."
Stöckicht=Offenbach=Gummi .. .
Süddeutſche Immobilien ...."
Thüring. elektr. Lief.=Geſ., Gotha
Uhrenfabrik Furtwängler ....."
Veithwerke in Sandbach ....."
Verein f. Chem. Induſtr. Frkft.
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
„ Faßfabriken Caſſel ...
„ Gummifabr. Bln.=Frkf..
Pinſelfabr. Nürnberg ..
Ultramarin ... . . . . . . ..
„ Zellſtoff, Berlin
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ..
Stämme . . . .
Voigt & Haeffner Stämme ..
Voltohm, Seil......
Wayß & Freytag. .
Wegelin Rußfabrik
Zellſtoff Waldhof Stamm ..
Zuckerfabr. Waghäuſel ... . . ..
Frankenthal ...
Heilbronn.. .
Offſtein ..
Rheingau ........
Stuttgart
Transport=Aktien.
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm. . .
Schantung E. B. ..........
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. ..
Hapag (Paketfahrt) .........."
Nordd. Lloyd.. . . . . . . . . . . . . . ."
19.5
„05
32
Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf . . . . . . . . . ... .
Dampfkeſſel Rodberg.. .. .
Helvetia Konſervenfabrik.
Gebr. Lutz .............."
Motorenbfarik Darmſtadt .
Gebr. Roeder ...........
Venuleth & Ellenberger ...
Annotierte Aktien.
Apt. . . . . . ..................
Beckerkohle. . .. . . ..
Beckerſtahl ......
Benz.. . . . . . . . . ...."
Brown Boveri ............. ."
Chem. Andreae .... ........."
Deutſche Petrolenm .. . . . . . .. ."
.
Diamond Shares .....
Entrepriſe...
Falconwerke .. . . .."
Großkraftw. Wünttemb.( Growag)
Unterfranken (Ufra) ..
Hanſa Llohd .....
Hero Conſerven ......"
Holſatiawerke, Altona .
Kabel Rheydt..
Krügershall Kali ....."
Metall Starkenburg ...."
Otto & Quanz.. . . . . . . .. ..
Raſtatter Waggon .........."
Textil=Ind. Barmen (Tiag)...."
Ufa Film .............. ....."
1,75
Gle
[ ← ][ ][ → ]Nummer 217.
Darmſtädter Dagblatt, Mittwoch, den G. Auguſt 1924.
Seite 9.
19
Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
„So laufe auch hinter den anderen drein zur Hölle!” rie
onhard. Ein Meſſer blinkte in ſeiner Hand. Aber wie er
zu=
ß, faßte Friedrich den Arm über dem Gelenk und hielt ihn mit
rnem Griffe feſt. Dann entwand er den Dolch mit der ande=
Hand den kraftlos werdenden Fingern und warf ihn in
Winkel.
„Nimm das Ding dort,” ſagte er zu Urſula, die, Böſes
tend, aus dem Zimmer getreten war, „und wirf es zum
Fen=
hinaus. Sol Und nun verlaß uns wieder.”
„Ich bleibe bei dir.”
„Lauſche hinter der Tür, aber es iſt mir leichter, wenn du
t da biſt.”
Urſula ging in das Zimmer zurück. Friedrich folgte ihr mit
Augen. Als ſie verſchwunden war, lies der Junker ſeinen
angenen los, und als ob nichts geſchehen wäre, ſagte er:
„Haſt du mich noch etwas zu fragen?”
Leonhard ſtand da wie ein gebrochener Menſch und verdeckte
Geſicht mit den Händen.
Friedrich legte ihm die Hand auf die Schulter und ſagtet
18 du vorhin getan haſt, hättelich auch getan. Aber jetzt hab'
ein Anrecht, von dir zu fordern, daß du mir vergibſt.”
Er ſtreckte ſeine Hand hin.
Leonhard rührte ſich nicht.
„Wie du willſt,” ſagte Friedrich traurig und ließ ſeine Rechte
n. „Willſt du noch etwas wiſſen, Schwager?”
„Noch zwei Fragen, dann gehe ich.”
„Du bleibſt bei uns”, ſagte Friedrich leiſe.
„Warum habt ihr meiner Mutter ſo grauſam getan?”
„So frag’ ich auch” erwiderte Friedrich. „Kein Tag, an dem
ticht ſo frage. Ich habe noch keine Antwort.” Nach einer
sle fügte er hinzu: „Ich vermute, daß man ſie dem Geſchlecht
fert hat in grauenvollem Wahn.”
Leonhard nickte mit dem Kopfe.
„Und nun die zweite Frage?”
Leonhards Mienenſpiel veränderte ſich völlig. Ein hohnvoller
Imph blitzte aus ſeinen Augen.
Ein Eid hat bislang deine Lippen gebunden. Du haſt durch
DEidbruch ihre Minne gekauft und deinen Sohn gewonnen?”
„Pfui!” rief Urſulas Stimme, und ſtand vor ihrem Bruder
geballten Fäuſten und ſprühenden Augen. „Du biſt kein
Snenfels!”
„Er iſt es ſo lange nur im Haß geweſen, Urſula; lehre es
ihn Liebe zu ſein.”
Friedrichs Stimme zitterte vor Bewegung. Er wandte ſich
ieonhard:
„Du täuſcheſt dich, Schwager. Ich habe meinen Eid gehal=
* Der Maurer, der gedungen worden war zu dem Frevelwerk,
ge aus fernen Landen, zurück, während ich fort war. Aus
ſeinem Munde erfuhr Urſula die Wahrheit. — Und nun kommm
bleibe bei uns! Ein neues Leben beginnt, lebe es mit uns.”
Leonhard ſchüttelte den Kopf.
„Wohne auf der Burg! Brüderlich ſei ſie mit dir geteilt.
Lege dies Kleid ab! Nimm dir ein Weib. Wähle dir den
Wohn=
ſitz! Nimm Zwingenberg, nimm Kürnbach. Aber am liebſten
wohne hier mit uns!”
„Wenn ich hier wohne, ſo wohne ich als Laienbruder im
Karmeliterkloſter,” ſagte Leonhard mit ſchroffer Stimme. Das
Kloſter wird wieder errichtet, du wirſt den Raub deines
Geſchlech=
tes herausgeben, und am Fronleichnamstage wird die Prozeſſion
mit fliegenden Fahnen vom Obertor nach dem Untertor ziehen.”
Friedrich ſeufzte: „Daß du der andern Kirche angehörſt, tut
unſrer Liebe nichts, aber daß du es mit meinen Feinden hältft,
das ſchafft uns Wehe.”
Der Junker griff nach ſeiner Frauen Hand und hielt ſich
an ihr feſt. Urſula legte ihr trauriges Geſicht an des Gatten
Wange.
„Iſt der Weg frei hier hinaus durch die Burg in den Hof
und durchs Tor?”
„Der Weg iſt frei.”
„Iſch gehe.”
„Was haſt du vor?”
„Ich ſuche des Vaters Gebein.”
„Haſt du eine Spur?”
„Ich hatte ſie und verlor ſie wieder. Aber ich weiß einen
Menſchen, der des Vaters Grab weiß, den ſuch’ ich auf.”
„Laß ihn. Bleibe hier.”
Leonhard ging.
„So ſchau noch einmal zurück! Hinter dir ſteht Urſula und
ſieht dir nach mit ſchweſterlicher Liebe. Sie hat die Arme
aus=
gebreitet.”
Leonhard blieb ſtehen und ſenkte den Kopf, aber er ſah nicht
zurück.
„Jener Menſch, den du aufſuchſt —”
„Braucht einen Schatten. Dieſer Schatten bin ich.”
„Und wer iſt es?”
„Die Ber ßerin von Ingelheim.”
Leonhard glitt zur Pforte hinaus wie ein Schatten.
Fünfzehntes Kapitel.
Auf dem Heimritt von Zwingenberg, wo der Junker, von
ſeinem Sohne begleitet, ein Geſchäft ausgerichtet hatte, holten ſie
einen Burſchen ein, der auf einem Bauernklepper dahintrabte.
Sie waren ſchon an ihm vorüber, da rief er ihnen nach: „Kuriöſe
Neuigkeit aus dem Böhmerland!” Hans ſah zurück und erkannte
einen Zeitungskrämer. Der hielt ihm ein bedrucktes Papier
ent=
gegen und ſagte: „Das iſt mein letztes Blatt, alle andern
hab=
ch in Beerfelden und Eberbach verkauft.” Hans hielt ſein Pferd
an zog ſeinen Beutel aus dem Wams, zahlte die geforderte
Münze und ritt mit dem Blatte ſeinem Vater nach.
„Friſche Zeitung aus Böhmen!” wiederholte er. Sie ließen
ihre Gäule verſchnaufen, und Hans las vor, was auf dem Blatte
gedruckt war. Es war die Nachricht, daß die böhmiſchen Stände,
die dem Erzhauſe Oefterreich das Erbrecht abgeſagt hatten, den
Kurfürſten Friedrich den Fünften von der Pfalz zu ihremi
Könige gewählt hatten.
„Das will mir nicht gefallen!” rief Friedrich. „Ich fürchte,
der junge Mann nimmt die böſe Krone an.”
„Wer eine Krone ausſchlägt, verdient die Schellen zu ſeiner
Kappe”, erwiderte Hans und gab ſeinem Pferd die Sporen.
Friedrichs Hengſt ſetzte ſich von ſelbſt in Galopp, und bald
ritten Vater und Sohn wieder nebeneinander. Sie ſchwiegen
beide, denn ſie wußten, daß ſie nicht einig gingen. So hing jeder
ſeinen eigenen Gedanken nach. Bei dem Vater waren ſie
nebel=
düſter, bei dem Sohne ſonnengolden.
Als ſie um den Feuerberg herumritten, hielt Friedrich ſein
Pferd zurück, und ſobald ihm ſein Sohn aus den Augen war,
ließ er es ſtilleſtehen und lauſchte.
Kopfſchüttelnd ritt er weiter. „Sie wiehern nicht” dacht
er. „Ich weiß auch warum. Weiß ſich ein Gaul dem Ziele nal
ſo ſchweigt er und greift aus.”
Erſt vor dem Burgtor holte er ſeinen Sohn ein.
„Du hier?” rief er erfreut und winkte mit der Hand ſeiner
Gattin.
Urſula ſtand unter dem offenen Tor. Sie hielt einen
geöfſ=
neten Brief in der Hand.
„Botſchaft aus Heidelberg!” rief ſie und ſah ihrem Liebſten
prüfend in die Augen. „Die böhmiſche Geſandtſchaft iſt dort
ein=
getroffen. Der Kurfürſt ſchreibt eigenhändig, Hans ſolle dich
be=
gleiten."
Sie trat zur Seite und Friedrich ritt an ihr vorüber in ſeine
Burg. Im Vorbeiftreifen liebkoſte ſeine Hand, was ſie von
Ur=
ſula erreichen konnte, ihr Haar, ihr Ohr, ihre Wange. Sie ergrif;
ſein Pferd am Zügel, und zu ihm aufblickend fragte ſie: „Nun?”
„Ich fürchte, ich fürchte”, erwiderte er.
Hans hätte jauchzen mögen, aber er ſchwieg.
Am andern Morgen ritten Vater und Sohn mit drei Dienern
gen Heidelberg. Sie nahmen ihren Weg am linken Ufer des
Neckars. Als ſie über Neckargemünd hinausgekommen waren, finn
für Hans die unbekannte Welt an. Er war lauter
Empfänglich=
keit und Erwartung. Ohne ſich deſſen bewußt zu werden,
emp=
fing er einen tiefen Eindruck von der wachſenden Größe der
Land=
ſchaft. Ganz beſonders aber feſſelten ihn die wie blühendes
Mor=
genrot leuchtenden Steinbrüche rechts und links vom Strome.
Es wimmelte darinnen von Menſchen, die an den Felſen hingen
und das Tal mit dem Schalle ihres Klopfens und Hämmerns
er=
füllten. Durch dieſes Treiben in den mächtigen Steinbrüchen
be=
kam Hans den erſten tiefen Eindruck von der Gewalt der
Men=
ſchenwelt, und noch lange, nachdem er ſchon viel Herrlicheres
vom menſchlichen Leben und Weben erfahren hatte, drängten ſich
ihm die leuchtenden und lauten Bilder dieſer Steinbrüche in ſeine
Träume.
(Fortſetzung folgt.)
E.
jeueſte Modelle / in vielen Farben
rößte Auswahl, von der einfachſten
is zur feinſten Ausführung.
e Anfertigung. / Keine Stapelware.
von Mark 74.00 an
A Wunſch bequeme Teilzahlung.
A1 ederbüte werden auf neu umgearbeitet.
Laden. / Schulſtr. 11, 1 St.
E ges Spezialgeſchäft am Platze. (*22560
ſtadt, 356 qm 350 ℳ,
7Verkäufe derd mit Back=
Kommode, ge=
eintür Kleider=
k, 2. gr. Bogel=
preisw. z. verk.
r.,55II,At. primal ürsten v
äſche, Kopf
und ſönſtige
geeign.), auch
n, billig abzu= /
Guter Artikel /;
uſierer. Liebig= O
48, 1 Tr. lks. (* geuer Babykorb
zu verk. (*22495)
2. St.
emſtr. ig z. verk.: Gut=
Brennaborkinder= z
(Peddigrohr,
geſtell) Pr. 30.,, o
Kinderklappſtühl=
Breis 15ℳ. Am
nacker 13, II. r. (* rhalten. ( 2253
Liegewagen
nabor) zu verk.
vergſtr. 6a, 1. St. u. Liege=Wa=
Zehge) 22 ℳ bei
t. Frankfurter=
T22511 inſpän=
Fuhren Miſt
ckaufen. Löffel=
22463 z mmobil
eltenes ngebot!
immerhaus mit C
idas in gut, bau=
Zuſtande weg
für 12000 Mk.
fl. 3000Mk Anz.
Vohn. ſogl. frei.
erb. u. G 58 an
eſchſt. (9943im
U
Korbmöbel
Näh. Heidel=
65, Werkſt. (*
jelen
Beerenobſt=
räuchern,
Erdbeer=
flanzg. Nähe
Oſt=
ahnhof zu verkaufen.
Angeb. u. G 53 an
jie Geſch. (222427im
In Eberſtadt
Näheres
(*22543
Re
Geſchäftstüchtige
oder
auswärts
Schriftl.
unt. G 93
C2251g
ragende Lage
künſtlerkolonie,
illig zu verkau=
Engeb. u. G 98
Heſchſt. (*22566
fr. ſch. Bauplatz
aumbe
ſtr. d T
Eberſte
Jarmſtad
enſtr. 45, 12-2U
groß.
Re=
mit Kolleg,
irtenwirtſch.,
er uſw.
um=
geg. mäßige
ig abzugeb.
Wer leiht einem
600 Gmk geg. h. Zinſ.
u. Sicherheit? Ang. u.
G 90 Gſchſt. (*233tmd
geg. Unterpfand und
zeitgem. Zinſen auf:
Monate geſ. Ang. u
G 96 Geſchſt. (*22546
für Handel und Induſtrie in jeder
Höhe ſofort zu günſtigen Bedingungen
auszuleihen. Adreſſenangabe ſeriöſer
Reflektanten unter G 91 an die
Ge=
ſchäftsſtelle ds. Blattes.
(*22528
gegen hohe Vergütung ſucht alte, angeſehene
Verſich.=Geſ. Verſchwiegenheit zugeſichert.
Angebote unter G 103 Geſchäftsſt. (*22577
etziacken
etziacken
verschiedene
Größen
Schlupfform,
alle Größen
aus Macco-
UnterjackenImitat Er.4
acco- Imitat
Herren-Hemden Größe 4
a. gut. Macco-
Einsatz-Hemden Imitat, mit
I.e
hübschen Ripseinsätzen, alle Größen
aus feinfädig.
Einsatz-Hemden Macco-Imit,
9.
naturfarbig u. weiß, alle Größen
aus Macco-
Herren-Garnitur Imit, in
ver=
schied. Farben, Jacke u. Hose zusammen X.
aus gestreift.
Herren-Hemden Fianell mit
4,0
doppelter Brust, alle Größen
aus feinfäd.
Herren-Grarnitur gebleichter
Oual., Hose m. Riegelbund, Jacke u. Hose
d.I
zusammen . .
Ein Posten Velvet ware.
tiefschwarz, 70 cm breit . . . . . 0.10 Ein Posten
reinwollenes Kammgarn
130 cm breit, gute Qualität, in schwarz,
marine u. modelarbig .. . . . . . 0.00 Ein Posten Cretonne
160 cm breit, kräftige Qualität ... .90
C
aus gestreiftem
Blusenschürzer Baumwollzeug,
hell und dunkel mit einfarbigem Besatz
und aufgenähter Tasche
aus gestreif-
Wiener Schürzen tem
Baum=
wollzeug mit Volant und autgenähter
Tasche ...
aus hübsch
Satin mit einfarbigem Besatz, Volant und
aufgenähter Tasche
aus gemus-
Wiener Schürzen tertem Satin
Jumperform, hübsch verarbeitet, mit
auf-
genähter Tasche.
aus gutem
Kleider-Schürzen Baumwoll.
zeug, hübsch verarbeitet, in allen
Wei-
ten.
Wiener Schürzen gemustert.
Kleider-Schürzen modern
aus gutem,
mustertem Satin, in grosser Auswahl"
us gestreif-
Kinder-Schürzen tem
Baum=
wollzeug und gemustertem Satin, mit
ein-
farb. Besatz, für das Alter von 2 —13 Jahren
Ein Posten Kleiderseide
80 cm breit, solide Qualität,
silber-
grau, traise, kirschrot, turguise, weiß,
giftgrün, terragotte, kupfer, seegrin 9.00
Ein Posten Bettkattun
hübsche Blumenmuster, in großer Aus-
wahl .
.
(9978
WDarkt
8000 Mark
in Teilbeträgen geg.
a Sicherheiten
aus=
zuleihen. Angeb. u
G 97 Geſchſt. (*2252
Zumieten geſucht
Zu mieten geſucht
der
ungebdtezuner K3=
224
Geſchäfts
erde, Heubode
u. Einfahrt zu
Ang. unt. G 83
deſchſt.
n Bent eme
Däm=
ſtadts per ſofort oder
päter zu mieten
ge=
ſucht. Ang. u. G 10
a. d. Geſchſt. (*2255
2 Zimmer, ganz od.
teilweiſe möbl., mi
Küchenbenutzung von
jung. Ehepaar geſuch
Angebote an Schmidt,
Ernſt=Ludwigſtr. 29 (*
1 leeres oder einfach
möbl Zimmer von
älterem Herrn ſofort
geſucht. Kammler
Grafenſtr. 31. (*22567
Gut
mnzbl. Zimmer
ofort geſucht. Nähe
Bahnhof o. Zentrum.
Angebote unter G 79
Geſchäftsſt. (*22493
Fräulein ſucht leeres
Zimmer, auch Manſ.
evtl. Beihilfe i.
Haus=
halt. Angeb. u. G 85
Geſchäftsſtelle. (* aaso
Kinderl. Ehepaar
ſucht per ſofort
1—2 leere
Zimmer
in gutem Hauſe mit
Kochgelegenh. (*22558
E. Wiſſenbach
Rheinſtr. 49, II., 3.16.
Aeltere Dame ſucht
für vorübergehenden
Aufenthalt leeres od.
einf. möbl. Zimmer. (*
berſyn,
Heidelberger=
ſtraße 23, II. (*22481
Dame ſucht gut möbl.
Zimmer im Zentrum.
Angeb. an Witteck,
Schuchardſtr. 18.
2-3 möblierte
Zimmer
m. Küche od.
Küchen=
benutzung für ſofort
(9987
geſucht
Angebote u
Preis=
angabe unt. G 102
an die Geſchäftsſt.
Ein od. zwei gut
(elektr, Licht, Balkon)
in ruhig. Lage zum
1. Oktober zu mieten
geſucht. (*22570mfg
Friederief, Dipl.=Ing.
Viktoriaſtr. 43.
Strümpfe w. angeſtr.
Wolle geſt.
Roßdör=
ferſtr. 23 I. (*22514
bitten wir unsere neuen
Bedingungen einzuholen.
zu 3/4 Jahren 7
gewähren wir Ihnen.
Generalvertreter der Deutschen
Werke Berlin.
— O
wirtſchk
meiſter
mehmi
Ernſt
Bedin
„Selb
hält n
von d
Quad=
meind
noch 6
über
ſtaltur
Zeit
ung d
Freier
Satzes
werti/
hat ſie
dieſen
na
dia‟
Wi
loſen
A.
alle
Zun
be
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 6. Auguſt 1924,
Rummer 21
Palast-Lichtspiele
Nachtstürme
Drama in 5 Akten mit
Lia Eibenschütz, Fritz Kampers
Tom Sheldon, der Meisteriockey
Großer Sportfilm in 6 Akten mit (9908imd
Violet Hopson, Maforle Eenson
Aültt Tond
Auoigshofe
Telephon 594
Telephon 591
Heute nachmittag 4 Uhr
KOltLLR!
ausgeführt vom Philharm. Orcheſter
Leitung: R. Ludwig.
Abonnementskarten 10 Stück 3 Mark
erhält=
lich an der Kaſſe oder Zigarren=Geſchäft
Ludwig, Kariſtraße 7. (B.9981
Stadt. Saalbau
Muſikal. Soliſten= und Quartett=Abend
erblindeter Künſiler am 3. Sept. 1924
ausgeführt von dem
Konzeriſänger Heinrich Mayer,
Konzert=
zimiſten Willy Müller, Karl Kliver,
Bariton und Fritz Feldmann, Baß.
Numerierte Plätze 3 ,ℳ u. 2.R, unnum. 1.0
Anfang 8 Uhr abends.
Karten durch mit polizeilichem Ausweis ver=
(*22564
ſehenen Damen.
Großwanderſchau
Zirkus Otto Mark
(Direktion: Gebr. Mark)
Marienplatz, Darmſtadt
Gegr. 187‟
Gegr. 1873
Heute und weitere Tage täglich abends 8Uhr
Gala=Parade=Programm
mit 20 Senſationen
Allabendlich Auftreten der hier beſtens
be=
kannten u. beliebten Künſtler=Familie Lorſch
9984)
Die Direktion.
Sommerſpielzeit
Brnng Harprooht
Bolksvorſtellung
Abends 7½ Uhr (u0a
Alt=Heideiberg.
M. 8. U.
Greif Zu
Damen= und
Herrenräder
eingetroffen. Preiſe
billigſt. Vertretung
für Darmſtadt (9603a
Benz& Comp.
Grafenſtraße 20/22.
29 (6976a
HigenTägser
A in allen Größen
für alle Zwecke.
Domschke & Joost
G.m. b. H. Berlin W15.
Buche und Eiche
geſchnittenp. Ztr. 1.40
ofenfertig p. Ztr. 1.50
liefert frei ans Haus
H. Kämmerer IV. Wtw.
Pfungſtadt
Eberſtädterſtr. 46, (02be
Nolhtechnikum Friedberg
(9145=
Heſſen (18)
Abteilungen für Architektur, Bauingenieure,
Elektrotechnik und Maſchinenbau
Semeſterbeginn: Anfang April und Oktober.
Proſpekte durch das Sekretariat.
Sonder-Angebot!
Ia Gualitätszigarren
(rein Uebersee)
10Pfg.-Zigarre zu 7½ Pfg.
„ 9½
12,
15 „
10
„ 12
20 „
„ 17
25 „
„ 20
25 „
*
„ 25
40 „
Abgabe von 50 Stck. an. Beste
Gelegenheit für Wiederverkäufer.
Bei Abn. ½ Milleweise 5% Rabatt.
L. Beutel
Liebigstr. 48. ( 22532) Tel. 3294.
Eine junge Braut
sollte beiBeschaffung ihrer Aussteuer meine
jetzige „Weisse Woche” weitgehendst zum
Einkauf benutzen. Die Preise sind noch nie
so vorteilhaft gewesen. Was zu
Friedens-
zeiten der Braut Stolz und Freude war, will
ich wieder zur Tatsache werden lassen: Die
Füllung des Wäscheschrankes mit weissen
Waren bewährter Qualitäten auch mit
wenigen Mitteln! lch wiederhole, was ich
schon sagte: lch bin beispiellos billig!
Versäumen Sie nicht, meine, WeisseWloche"
zu besuchen, es liegt in Ihrem Interesse.
NOlIS
Ludwigstrasse 15
Unlon-Theater
ScheineAuu
Toae
Sittenroman in 6 Akten
Hauptdarsteller:
Eva May, Alfred Abel,
Bruno Decarli, Albert
Steinrück
Gestörte
Flitterwochen
Schwank in 3 Akten mit
Le0 Peukert (*257
Macistes
Abenteue
2. Episode — 5 Akte
Macistes Kampf gege
List und Verderben
Sensationsdrama
In der Hauptrolle:
Maciste, der stärke
Mann der Welt
BAAUn
Ein Liebesdrama in 5 Aki
In der Hauptrolle:
Grete Reinwald, Kät
Haack, Th. Loos
Geflügel
wird bei mir
jeden Mittwoch ge
ſchlachtet. Beſtellung.
rechtzeitig erb. (*22474
Kiesſtr. 15
Schröder gel.
Ia Marken
bequeme wöchentliche
oder monatliche Zah=
(B9880
lungen.
(9977
„Meroedes‟” Sohreibmaschinen
„Senta‟ Büro- und Reise-Schreibmaschinen
Büro-Möbel
erster Spezialfabriken
sofort lieferbar.
(5969.
TRAURINGE
Eigene fugenlose Fabrikation
in 8, 14 und 18 Kar.
Anfertigung und Umarbeiten feiner
Juwelenstücke sowie alle Reparaturen
und Gravierungen in eigener Werkstätte
Spez.: Schwer versilberte Tischbestecke
aus ersten Fabriken (6631a
Juwelier
Hermann Macholdt, Schulstr.
Spezial=Reparaturwerkſtätte
für
(8150a
Fahrräder
Fachmännige Bedienung, ſolide Preiſe.
Eigene Löt= und Schweißanlage.
Fahrradhaus Gg. Hahn & Co.
Fahrradſchloſſermeiſter
Große Ochſengaſſe 12.
K
Nachttiſch =Einlagen
D.R. P. Impr.
Holz=
filz. Töt. Krankheitsk.
Gegen üblen Geruch.
In Haush. Droger.,
Bietigheim, Württ.
(I. St. 9833
20 Waggon
Granit=
Mauerſteine
preisw. abzug, (WBim
Hermann Joſeph
Pallaswieſenſtr. 153.
Einmach=Efſig
gar, haltb., nicht kanig
werdend, empfiehlt
Bh. Heleine, (9628a
Wienerſtr. 65, Tel. 1234
Kinderwagen
in großerAuswahl
Spezialgeſchäft
Donges & Wieſt
Eliſabethenſtr. 25 ½-(537a
Fahrradrahmen
kompl., nur 1klaſſige
Markenrahmen.
Au=
ßen= u. Innenlötung,
in geſchmackvoller
Form, Gmk. 35.—
Iſing, jr.
Sandſtr. 44/48. (*22445
Zeugnigabſchriften
ſowie alle
Schreib-
maſchinen=Arbeiten.
Waldſtr. 17, p.(*mt
Karl Bader,
Telephon 376.
Bürobedarf
Rheinstraße 26.
ean. S. Chem.Fohr., Werein der Oiflziere des ehem. Leibg.-Regls.
Die 10jährige Gedenkfeier der Schlacht von Anloy findet
am 23. Auguſt in den Vereinsräumen ſtatt.
Anſagen zu dem um 7 Uhr abends ſtattfindenden
ge=
meinſamen Eſſen (trocknes Gedeck 2 Mark) bis ſpäteſtens
17. Auguſt an Herrn Otto Egner, Zeughausſtr. 2, erbeten.
Weitere Aufforderungen ergehen nicht.
An die am 17. Auguſt ſtattfindende Gedenkfeier de
vereinigten Heſſ. Regimentsvereine wird erinnert. Es wird
dringend um vollzähliges Erſcheinen gebeten.
(9958
Der Vorſtand.
Eilige
Paßbilder
Photogr. Werkſtätte
Schuchardftr. 14, part.
Offen v. 9-7 Uhr. (7a
ooeoooeooogelleeegeeeoeeeo
Billige
Qualitäts=Zigaretten
Großer Poſten
4Pfg. Zigaretten
Goldmundſtück
oriental. Tabak 100 Stäk. Mk. 1.60
Avramikos Bajazzo, 6 Pfg.=
Zigarette, 100 Stck. Mk. 3.50
Avramikos Virginia, 3 Pfg.=
Zigarette, 100 Sick. Mk. 2.20
Tabakkaus de ReDa
Eliſabethenſtraße 35. (9988
Sooooooegeeeleoeogeeoosee
Vie
Ve
Aus friſcher Zufuhr inhochfeiner, nur
beſter Qualitätsware embfehlen
Ia blütenweißer Kabliau Pfd. 4
Schellfiſch Pfd. 4
Hochfeiner Seelachs
Pfd. 2
Goldbarſch
Pfd. 2
Bratſchellfiſche
Donnerstag eintreffend Pfd. 2
Ia friſch geräucherte
Lachsbücklinge Pfd. 2
Neue Salzheringe
in allen Preislagen
Neue Marinaden und Gurke
Alle Sorten Wurſtwaren im Aus 9
Fette, Butter und Käſ
Limburger /. Pfd. 25 6
ſowie alle
Delikateſſen zu billigſt. Prei
Enfirch 8 Rüh
Inhaber: Ludwig Rühl
Kiesſtr. 41 (9991) Tel. 2
Damen= und
Herren=Kleid
werden in kurzer Zeit
gereinigt, gefärbt und gebü
Trauergarderobe
wird ſofort gefärbt
Billigſte Preiſe!
Bei meiner „Ehag‟
Alarm=Kaſſette
iſt Diebſtahl unmöglich
Bei der geringſten Berührung läutet ſie
8 Stunden Sturm.
Praktiſch für jedermann. Abgabe gegen
be=
queme Teilzahlungen.
Liebigſtraße 48
L. Beutel Telephon 3294.
Vertreter und Reiſende geſucht gegen
guten Verdienſt.
K
Herrenſohlen u. Fleck 4 Mk.
normale Größe
Damenſohlen u. Fleck 3 Mk.
Nur bei
Thalheimer & Söhne
Arheilgerſtraße 66. (7273a
Verarbeitung von prima Kernleder.
Zelteidungsarkitel auer Ark
Wäſche und Stoffe
käufen Sie geg. bequeme Teilzahlung nur bei
METER & STERN
Darmſtadt, Saalbauſtr. 2—6. (8842a
Paßbilder
in einer Stunde (90a
billig und gut.
Thiele Nachf.
nur Bleichſtr. 9. Tel. 1912
Korbmöbel=Zentrale
Grafenſtraße 26, I. Stock (*2257
(Neben der Stadtkaſſe)
Korbmöbel=Garnituren
aus Schilf, Peddigrohr und Weide, ſowie
Korbwaren adler Art
zu fabelhaft billigen Preiſen.
Freie Beſichtigung. Teilzahlung geſtattet.
Kranichſteinerſtr. 28. Wilhelminenſt
Nähmaschiner
Reparaturel
Meine mehr als 40 jährige Tätigkei
der Nähmaſchinenbranche bürgt für
gemäße Ausführung.
August Zürtz
Nähmaſchinen= u. Fahrradhdl
Fernſprecher 2952. Schuchardſt
Leo Lammeriz-Madeln
für alle Nähmaſchinen=Syſteme ſtets
Lager.
Tüten, Beutel u1
Einſchlagpapiet
Konkurrenzlos billig
f. Kiesſtraße Nr=
V. Dember Nach). Tel. 1761.
Kachelöfen
in jeder Farbe und Größe empff
ADOLF KIENZLE, Ofengeschä.
Schützenſtraße 12 (*22453) Telephon 1
Wir übernehmen:
Die Einziehung von Forderungen,
Die Erteilung von Auskünften auf alle Plätze,
Rechts= und Sachrat in kaufm. Angelegenheiten
(7695a
Treuhandfunktionen
„Merkur
Auskunftei und Inkaſſo=Inſtitut für Handel und Gewerbe
Kari Bauer
jetzt Rheinſtr. 26.
Telephon 376
Hrn. Oberhoſen
v. wie neu gewaſchen
. gebügelt (*22549
Kleine Ochſengaſſe 16.
Empf. mich z. Waſchen
. Bügeln im Hauſe,
hauptf. Stärkewäſche
Näh. Geſchſt. (*mfg
Empfehle meine bekannten
2buten- U. Stadt=Autos
in jeder erdenklichen Ausführung,
zu allen Gelegenheiten bei
billig=
ſter Berechnung.
Für Hochzeiten
beſondere elegante Landauletts ſow.
Mercedes und Benz.
Beſichtigung meines Auto=Parks
iſt gerne geſtattet.
Auch habe ich die Erlaubnis, mit
meinen Autos das ganze beſetzte
Deutſchland zu befahren. (7544a
Telephon die ganze Nacht 135.
Auto-Fischer.
2ebDen Heas A. 6. ditlendufg:
Mmtttis
PMaanz
oh. Dan. Haas,A=G., Dillendurg, Vertz.:
Krullſchnitt
100 gr Meiſter Lampe, roſa . . . . . 50 Pfg.
100 gr Meiſter Tampe, blau . . . . . 60 Pfg.
100 gr Meiſter Lampe, orange . . . 70 Pfg.
100 gr Meiſter Tampe, braun . . . . 80 Pfg.
100 gr Meiſter Tampe, pergamin . 90 Pfg.
100 gr Meiſter Lampe, lila . . . . . 1.—M.
II.9827
Kaulbacherstr. 2
H. Graf, Frankfurt-Sid, Spessart 239