Einzelnummer 10 Goldpfennige
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187. Jahrgang
Nummer 216
Dienstag, den 5. Auguſt 1924.
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpſiſchtung auf Erfüllung der
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auffräge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlſcher Beſtreibung fällt jeder
Rabat weg. Banſkonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Natſonalbank.
London in Erwartung der Deutſchen.
enferenz der Oelegationsführer. — Um die militäriſche Räunzung. — Herriot will
Sonder=
rhandlungen mit Deutſchland. — Macdonald und Herriot für baldigen Abſchluß der
Konferenz=
zöſiſche und der belgiſche Miniſterpräſident je einen von ihren
ie deutſche Oelegation nach London abgereift.
Kollegen aus den Kommiſſionen oder einen Sachverſtändigen
Berlin, 4. Aug. Heute vormittag iſt die deutſche
De=
ation im Sonderzug nach London abgereiſt. Als
treter des Reichspräſidenten überbrachte Staatsſekretär
Meiß=
die Grüße und Wünſche des Reichspräſidenten.
Verabſchiedung waren ferner die Reichsminiſter Jarres,
auns und Höfle erſchienen. Die Abreiſe vollzog ſich faſt
emerkt vom Publikum. Nur wenige Vertreter der deutſchen
1. ausländiſchen Preſſe waren zugegen.
Ausſichten der deutſchen Oelegation.
3.D. London, 4. Aug. Mit dem Eintreffen der deutſchen
Dele=
n beginnt der dritte entſcheidende Akt der Londoner Konferenz.
Pauſe wird von den ſieben Großen dazu ausgenützt, das große
ezeichen zu beſeitigen, das bisher noch ſtehen geblieben iſt: Die
mitä riſche Räumung des Einbruchsgebiets. Und
Eiſt einer der wichtigſten Drehpunkte des ganzen Dawesplans, der
Ernoch nicht auf der Tagesordnung der Konferenz ſteht und mit
Micht auf die Empfindlichkeit der Franzoſen auch nicht von der
Kon=
féz behandelt werden ſoll, ſondern Sonderabmachungen zwiſchen
75 kreich und Belgien einerſeits und Deutſchland andererſeits
vor=
be ten bleibt. Natürlich wiſſen die Engländer, daß die bisherigen
Er=
ge ſſe nur eine Teilung darſtellen, und die Zuverſicht, mit der
m den weiteren Vorgängen in der Preſſe entgegenſieht, etwas
Ge=
ur )tes iſt, weil man innerlich feſt überzeugt iſt, daß
Dtſchland in der Räumungsfrage nicht nachgeben
n und ſo der Konflikt mit Frankreich auf das ſchärfſte zugeſpitzt
derade deshalb wird den Franzoſen in der Preſſe auch dauernd
inigt, daß ſie in den Kompromißformeln einen ſtarken Erfolg
da=
o tragen haben, um zu vermeiden, daß ſie ſich bereits als die
Unter=
leg en vorkommen und zu irgend welchen Zugeſtändniſſen a priori
Ne ſagen. Herriot ſelbſt iſt wohl ſchon zu Zugeſtändniſſen in der
Zu=
rül ehung der franzöſiſchen Truppen bereit. Es muß nun Aufgabe
eutſchen Delegation ſein, ihn taktiſch in eine Lage
hineinzumanöv=
ry, in der er die Zuſtimmung geben kann, ohne an Preſtige zu ver=
I7 . Es iſt jedenfalls ſchon ein Erfolg der deutſchen Taktik, daß das
fiſtEßladungsſchreiben Maedonalds als Thema lediglich
Minahmen für die Durchführung des Dawesplans
bo ht, alſo die Aktionsfreiheit der deutſchen Delegation in keiner
W beſchneidet. Man hat im großen Ganzen dieſelbe Form gewählt,
oien anderen Delegationen gegenüber. Weil ſich aber für
Deutſch=
la Politik und Wirtſchaft ſehr viel ſtärker verflechten als für die
an=
de Staaten, iſt es uns doppelt wichtig, daß die Verbindung mit den
B/ tsſetzungen des Dawesgutachtens im weiteſten Sinne offen
geblie=
ie pſychologiſchen Umſtände, unter denen die deutſche Delegation
erhandlungen beginnt, ſind äußerſt günſtig und ungünſtig zugleich.
ig inſofern, als Herriot und Macdonald und die übrigen
Miniſter=
erenten ſchon ſtark abgekämpft ſind und deshalb zu Ende kommen
w.i, alſo vielleicht geneigt ſein werden, um endlich fertig zu werden,
de ſeutſchen größere Konzeſſionen zu machen. Ungünſtig, weil Her=
* erklärt hat, er müſſe unter allen Umſtſſnden mit dem Wochenende
n Paris zurückkehren und deshalb darauf hinarbeitet, die
9mung des Ruhrgebiets von dem eigentlichen
2gramm zutrennen und ſie für
Sonderverhandlun=
mit beſonderen Delegierten vielleicht in Düſſeldorf aufzuſchieben.
lerdings die Bankwelt und die Amerikaner ſich mit einer ſolchen
uung einverſtanden erklären werden, iſt vorderhand recht zweifel=
Deswegen legt man auch anſcheinend Wert darauf, daß die
deut=
kegierung nicht mit politiſchen oder Preſtige=Argumenten kämpft,
ie, wie die iDnge liegen, niemand ein richtiges Verſtändnis hat,
en, daß ſie ihren Standpunkt rein wirtſchaftlich vertritt, ſchon weil
die Auffaſſung vertritt, daß dieſe wirtſchaftlichen Argumente alles
e in ſich ſchließen.
S Anterbringung der Deutſchen in London.
3D. London 4. Aug. Die deutſche Delegation wird
en früh 8 Uhr 38 Min. auf der Liverpool=Street=Station
er=
t. Alle Delegationen ſind bekanntlich Gäſte der
liſchen Regierung. Die deutſche Delegation wird
Ritz=Hotel untergebracht, dem beſten und vornehmſten
Londons. Die engliſche Regierung hat offenbar Wert
1f gelegt, die Deutſchen beſonders gut unterzubringen. Für
elegation iſt das ganze fünfte Stockwerk des Hauſes
vor=
ten. Das Hotel liegt im Club=Viertel des Weſtens,
un=
lbar in der Nähe des Hydeparkes und der Hauptverkehrs=
Londons.
Programm für die Verhandlungen mit den Deutſchen
Paris, 4. Aug. (Wolff.) Ueber die Ergebniſſe der heutigen
ng der Hauptdelegierten, die von 10½ Uhr vormittags bis
gs gedauert hat, wird aus London berichtet, daß es ſich um
eſtlegung des Verfahrens gehandelt habe, das in
weiten Phaſe der Londoner Konferenz unter Teilnahme der
tſchen Delegierten befolgt werden ſoll. Dieſe, die
en vormittag 8 Uhr eintreffen würden, würden ſofort zur
Inahme an der Plenarſitzung berufen werden,
littags im Foreign Office ſtattfinden werde und in der ihnen
Protokoll, enthaltend die Beſchlüſſe der Alliierten über
4usführung des Sachverſtändigenplanes, unterbreitet
e. Das Dokument ſei noch in Bearbeitung im Juriſtenaus=
2 Es werde von den Beſchlüſſen der Konferenz diejenigen
* ymen, die eine Abmachung Deutſchlands entweder
unmittel=
lit den Alliierten oder mit der Reparationskommiſſion mög=
*nachten. Es ſei vereinbart worden, daß in dieſer Sitzung
Nießlich die Uebergabe des erwähnten Dokuments ſtattfin=
9l. Doch ſollen weder von allierier noch von deutſcher Seite
Reden gehalten werden, wie ſie auch bei Eröffnung der
renz ausgeblieben ſeien. Es würden vielmehr nur einige
9 iche Worte ausgetauſcht werden. Anſchließend
man die Tagesordnung der nächſten Sitzung
S len, in der die deutſchen Delegierten ihre Einwendungen
ingen ſollen. Die drei Kommiſſionen, auf die ſich bisher die
ken berteilten, würden zur Prüfung dieſer Einwendungen
von neuem berufen werden. Damit die Verhandlungen
ver=
ht und beſchleunigt würden, würden der engliſche, der fran=
zu Rate ziehen. Die Führer der übrigen alliierten Kommiſſionen
nehmen allein an den Sitzungen teil.
Deutſcherſeitswür=
den vier Bevollmächtigte und vier
Sachverſtän=
dige zugelaſſen werden. Neben den Verhandlungen in
der Konferenz würden die deutſchen Delegierten mit der
Repkoüber die in deren Zuſtändigkeitsbereich fallenden Fragen,
betreffend die Durchführung des Sachverſtändigenplanes,
ver=
handeln. Die Frage der Beibehaltung
franzöſi=
ſcher und belgiſcher Eiſenbahner auf dem rheiniſchen
Netz ſei heute vormittag nicht beſprochen worden. Macdonald
habe in der Sitzung und zwar in vollem Einvernehmen mit
Her=
riot, deutlich die Abſicht geäußert, die Konferenz gegen Ende der
laufenden Woche zum Abſchluß zu bringen.
Die deutſchen Forderungen.
London, 4. Aug. In politiſchen Kreiſen nimmt man an,
daß von der deutſchen Delegation vor allem folgende drei Punkte
zur Sprache gebracht werden: 1. die militäriſche
Räu=
mung der Ruhr, 2. die Frage des Verbleibens
fran=
zöſiſcher und belgiſcher Eiſenbahner in der
deut=
ſchen Eiſenbahngeſellſchaft, 3. die Rückkehr der deutſchen
Beamten.
Die noch zu regelnden Punkte.
London 4. Aug. (Wolff.) Der diplomatiſche
Bericht=
erſtatter des Daily Telegraph bezeichnet folgende Punkte, die
noch von der Londoner Konferenz zu regeln ſind:
1. eine Autorität, die den Dawesbericht auslegen ſoll;
2. die Ausarbeitung eines Protokolls durch das juriſtiſche
Komitee:
3. Beſtimmung der Fragen durch die Repko, über die die
Kommiſſion direkt mit den Deutſchen verhandeln ſoll; ein
Memo=
randum in dieſer Frage ſei am Samstag beendet wordent
4. die Frage der Eiſenbahnen im weſtrheiniſchen Gebiet.
Der Rat der Sieben, der heute bereits zuſammentreten
werde, werde dieſe Fragen, die ihm zur endgültigen
Entſchei=
dung übergeben wurden, zuſammen mit der der militäriſchen
Räumung des Ruhrgebiets und der der britiſchen Beſetzung der
Kölner Zone erörtern; desgleichen werde er ſich außer mit dem
Problem der Amneſtie für das beſetzte Gebiet mit dem
Verfah=
ren befaſſen, das von der Konferenz und dem Oberſten Rat ſelbſt
gegenüber der Deutſchen Delegation befolgt werden ſoll. Die
Repko, die deutſche Delegation und die Bankiers müßten
gemein=
ſam über die Bedingungen der vorgeſchlagenen Anleihe beraten.
Beſprechungen über die Sicherheitsfrage.
Paris, 4. Aug. (Wolff). Der Sonderberichterſtatter des
Intranſigeant in London will wiſſen, daß die Sicherheitsfrage,
trotzdem ſie nicht auf der Konferenz ſteht, ſeit geſtern ſtändig der
Gegenſtand von Beſprechungen zwiſchen den franzöſiſchen und
belgiſchen Delegierten ſei. Der Berichterſtatter erinnert daran,
daß nach franzöſiſcher Darſtellung die fünfjährige
Beſatzungs=
friſt der Kölner Zone überhaupt noch nicht begonnen habe und
daß die belgiſche Auffaſſung die Friſt ſeit dem 10. Januar 1923
ſuſpendiere. Einen engliſchen Standpunkt, fügt er hinzu, gäbe
es nicht. Aber der engliſche Oberbefehlshaber in Köln, General
Godley, möchte bekanntlich ſo früh wie möglich abziehen, wenn
Deutſchland den Sachverſtändigenplan akzeptiere. Der
Bericht=
erſtatter behauptet nun, wenn ſelbſt die franzöſiſchen
Sachver=
ſtändigen darum gefragt würden, ob ſie ſich für die Räumung
des Ruhrgebietes gleichzeitig mit der Zurückziehung der
eng=
liſch=belgiſchen Ingenieure und Eiſenbahner ausſprechen
wür=
den, ſo gingen die Wünſche Frankreichs dahin, daß die
Eng=
länder in Köln und die Belgier in Krefeld noch mindeſtens ein
Jahr und, wenn möglich, noch zwei Jahre bleiben würden.
Die Anleihebereitſchaft Amerikas.
London, 4. Aug. Die „Times” meldet aus New York,
in amerikaniſchen Bankkreiſen verlaute, daß die in dem Dawes=
Plan vorgeſehene Anleihe von 40 Millionen Pfund Sterling
innerhalb eines Monats zur Ausgabe bereit ſei und daß die
Hälfte davon in den Vereinigten Staaten aufgebracht werde.
Die Anleihe werde, ſoweit ſie in Amerika gezeichnet werde, von
einem Banken=Syndikat, das ſo gut wie ſämtliche großen New
Yorker und Chikagoer Banken und Inſtitute in allen Teilen des
Landes einſchließe, übernommen werden. Die Bankiers
verſicher=
ten, daß es noch zu früh ſei, um die Bedingungen der Anleihe
zu erörtern, daß jedoch die Zinſen hoch genug ſein
müßten, um die Anleihe für die amerikaniſchen
Kapitalanleger annehmbar zu machen.
„Von Angeſicht zu Angeſicht.”
Paris, 4. Aug. Die Blätter betonen in ihren
Kommen=
taren zu den Londoner Verhandlungen, daß mit dem Eintreffen
der deutſchen Delegation die zweite und ſchwierigſte Phaſe der
Londoner Konferenz beginne. Die Blätter vertreten die
Auf=
faſſung, daß die deutſchen Delegierten die vorläufigen Londoner
Uebereinkünfte nicht ohne weiteres annehmen werden. Das
Journal glaubt, daß die deutſchen Vertreter der zweiten und
dritten Kommiſſion angegliedert werden. Ein deutſcher
Ver=
treter werde auch in den Oberſten Rat aufgenommen werden.
Der Londoner Berichterſtatter des Oeuvre ſchreibt: Zum
erſten Male ſeit ſehr langer Zeit haben Deutſche und Franzoſen
Gelegenheit, von Angeſicht zu Angeſicht miteinander zu reden,
ohne Vermittler, ohne Sprachrohr und ohne Makler. Sie müſſen
aus dieſer Gelegenheit Gewinn ziehen. Die Deutſchen und
Franzoſen haben einander viel zu ſagen, wenn es ſich für den
Augenblick auch nur um die Räumung des Ruhrgebiets handelt.
Hughes.
Die Reiſe, die den amerikaniſchen Staatsſekretär Hughes
augenblicklich durch die bedeutendſten Hauptſtädte Europas führt,
gleicht beinahe ſchon einem Triumphzuge. Ueberall bemühen ſich
die führenden Politiker, mit ihm in Fühlung zu kommen, um
ihm ihre Abſichten plauſibel zu machen, und ſelbſt Könige beeilen
ſich, ihm ihr ganz beſonderes Wohlwollen auszudrücken. Und
Herr Hughes hat überall, wo er bisher geweſen iſt, namentlich
aber in Paris und Brüſſel, ein freundliches Geſicht gemacht,
Shakehands getauſcht — im übrigen aber, ſtatt zu reden, die
Rolle eines großen Schweigers geſpielt, der alles in ſich
auf=
nimmt, was man in ihn hineinſchüttet. Das ſcheint in Paris
aber nicht gerade ſehr gefallen zu haben. Denn zum Abſchied
hat ſelbſt der halbamtliche „Temps” dem Amerikaner recht
un=
höfliche Worte mit auf den Weg gegeben, in denen rund heraus
erklärt wird, daß es in Paris keine Wallſtreet und keine City
gäbe und die Franzoſen ſich auch von den wohlwollendſten
Ban=
kiers nichts vorſchreiben ließen uſw. uſw.
Der Ton hat vom erſten bis zum letzten Tage des Beſuches
alſo etwas gewechſelt. Und das muß wohl ſchon ſeine Gründe
haben; Gründe, die ſich aus den Richtlinien der augenblicklichen
amerikaniſchen Politik von ſelbſt ergeben. Dieſe Richtlinien ſind
in London von den Bankiers ja mit einer Schroffheit zum
Aus=
druck gebracht worden, die ſogar erheblich ſchärfer war, als es,
vom Standtunkt einer klugen Taktik geſehen, angebracht ſein
dürfte. Aber die Amerikaner ſind die franzöſiſche Haltung nun
einmal gründlich ſatt, weil ſie den amerikaniſchen Handel dauernd
ſtört und ihre Schatten ſogar bis in die letzten Farmerblockhütten
hinein wirft. Denn es handelt ſich ja nicht um Deutſchland
allein; von den Störungen des deutſchen Wirtſchaftslebens durch
die Franzoſen greifen die Wirkungen auf das übrige Europa
hinüber, und damit iſt eben ein ſo großes Störungsfeld
ge=
ſchaffen, daß auch die Amerikaner auf die Dauer gar nicht daran
vorbeigehen können, zumal die wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſich
bei ihnen unter der Goldanhäufung aus dem Kriege und der
erſten Nachkriegszeit her ſtark zugeſpitzt haben.
Wenn man die amerikaniſche Pſyche richtig verſtehen will,
dann darf man aber den Begriff des Geldes nicht von dem der
Macht trennen. Darin ſind die Yankees durchaus die Schüler
ihrer älteren engliſchen Brüder. Die ganze amerikaniſche
Ge=
ſchichte vom Tage der Unabhängigkeitserklärung bis zu dem
Vorſtoß der Bankiers auf der Londoner Konferenz iſt ſchließlich
nur ein einziger Drang nach Ausdehnung auf territorialem,
wirtſchaftlichem und machtpolitiſchem Gebiet. Territorial heißt
das letzte Kapitel Kanada, eine Gefahr, über deren Anwachſen
die Engländer ſich durchaus keinen Täuſchungen hingeben. Geld=
und wirtſchaftspolitiſch gibt die Londoner Konferenz einen
un=
übertrefflichen Anſchauungsunterricht, und das wieder iſt die
Grundlage und die Kuliſſe zugleich, mit deren Hilfe Amerikas
politiſche Macht ihre Arme weiter vorſtreckt. Wieweit es den
Amerikanern in den letzten zehn Jahren bereits gelungen iſt, ſich
in die vorderſte Linie der Weltmächte zu ſtellen, dafür iſt ja der
Ausgang der Waſhingtoner Konferenz ein geradezu
frappieren=
der Beweis geweſen, als die Engländer, die vorher nie eine
gleich ſtarke Flotte neben ſich geduldet hatten, jetzt ſogar
ver=
traglich eine gleich große amerikaniſche Flotte neben ſich
aner=
kannten, ein geradezu revolutionäres Zugeſtändnis in der
An=
ſchauungsweiſe des Inſelreiches.
Das iſt das Amerika von heute, eine Politik, ein Land und
ein Staat, die mit Hilfe einer Miſchung von kälteſter
Geſchäfts=
berechnung und romantiſcher Leidenſchaft ſich in einem
uner=
hörten Siegeszuge befinden, an deſſen Ende ſie die Herrſchaft
über die ganze Welt ſehen. Vor zehn Jahren noch hätte
Deutſch=
land dazu einen ganz anderen Standpunkt eingenommen, heute
aber iſt dieſes Amerika uns bis zu einem gewiſſen Grade der
Retter in der Not. Nicht etwa, als ob wir uns nun einbilden
dürften, daß die Amerikaner auch nur einen Finger um unſerer
ſchönen Augen willen rührten. Die ſchönen Worte des
berühm=
ten ernſten Satzes in der amerikaniſchen Grundverfaſſung von
den unveräußerlichen Menſchenrechten ſind immer als Mittel
der Politik angewandt worden. Immerhin, freuen wir uns,
daß die deutſchen Intereſſen wenigſtens im Augenblick den
ame=
rikaniſchen nicht zu fern liegen, daß ſie für eine gute Strecke
Weges ſogar zuſammenlaufen. Und wenn Staatsſekretär Hughes
jetzt auch der Reichshauptſtadt ſeinen Beſuch machte, ſo wird man
das in Deutſchland zu ſchätzen wiſſen. Hughes betonte ja, daß
ſeine Miſſion vollkommen unpolitiſch ſei. Aber auch, wenn es
ſich nur um einen Höflichkeitsakt handelt, ſo iſt auch ſchon das
ein Stück Politik. Denn noch bis vor kurzem lagen die Dinge
ſo, daß Deutſchland für die maßgebenden Ausländer überhaupt
nicht mehr auf dem Globus zu finden war. Wir ſind alſo
immer=
hin ſchon ein Stück vorwärts gekommen und man merkt auch im
Auslande, daß Deutſchland doch nicht ſo glatt zu überſehen iſt.
Der Beſuch in Berlin wird zudem Gelegenheit ſein, Herrn Hughes
etliche Aufſchlüſſe über die wahre Lage bei uns zu geben, und
man wird aus ſelbſtverſtändlichen Gründen heraus wieder
an=
nehmen dürfen, daß ſie nicht ganz zwecklos bleiben, wenn ſie
mit dem nötigen Geſchick und kluger Zurückhaltung vorgebracht
werden.
Die Berliner Preſſe beiStaatsſekretär Hughes.
Berlin, 4. Aug. Staatsſekretär Hughes empfing heute
in den Räumen der amerikaniſchen Botſchaft die politiſchen
Lei=
ter der Berliner Preſſe und die hieſigen Vertreter der
auswärtigen deutſchen Zeitungen. Der Staatsſekretär und der
Botſchafter begrüßten, die zahlreich erſchienenen Herren aufs
freundlichſte. Sodann richtete der Staatsſekretär das Wort an
die Verſammelten und führte etwas folgendes aus: Ich bin
höch=
lichſt erfreut über meinen Beſuch in Berlin und weiß die mir
ent=
gegengebrachte Aufmerkſamkeit, wohl zu würdigen. Berlin iſt
mir nicht unvertraut, da ich es aus früheren Jahren ſehr gut
kenne. Ich bedauere, daß mein Beſuch ſo kurz iſt. Ich muß aber
ſogleich nach den Vereinigten Staaten
zurückkeh=
ren. Morgen reiſe ich auf „Preſident Harding” von Bremen ab.
Es iſt mir beſonders angenehm, hier zu einem Zeitpunkt zu
wei=
len, wo ſo ausgezeichnete Ausſicht beſteht, daß die Grundlage
für den wirtſchaftlichen Wiederaufbau
geſchaf=
fen wird. Wir Amerikaner ſind auf das höchſte an den
Maß=
nahmen für dieſen Zweck intereſſiert und glauben feſt, daß der
Dawesplan ein Markſtein für ein neues Zeitalter des Friedens
und Gedeihens in Europa bildet. Wir hoffen auf das ernſtlichſte,
paß dieſer Plan unverzüglich in Wirklichkeit treten wird.
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Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 5. Auguft 1924.
Ratmiter 216.
Die Kontrollmaßnakmen.
Das vorausſichtliche Uebereinkommen des
deutſch=alliierten Komitees.
London, 4. Aug. (Wolff.) Der diplomatiſche
Berichterſtat=
ter des „Daily Telegraph” ſchreibt, das deutſch=alliierte Komitee,
das die Einzelheiten der Kontrollmaßnahmen über die deutſchen
Budgeteinnahmen auszuarbeiten habe, und dem der Dienſt der
Dawesannuitäten zugewieſen werden ſolle, werden
vorausſicht=
lich heute Owen Young und Sir Joſua Stamp die Beſchlüſſe
übermitteln, zu denen es durch einſtimmige Vereinbarung
gekom=
men ſei, ſowie auch die Punkte, über die zwiſchen ſeinen
Mit=
gliedern noch Meinungsverſchiedenheiten herrſchten. Owen Young
und Stamp würden als Schiedsrichter bezüglich dieſer Punkte
fungieren, und wenn ſie ihr Urteil gefällt hätten, werde der
vol=
lendete Bericht der Reparationskommiſſion vorgelegt werden.
Das Komitee ſei übereingekommen:
1. daß, ſolange das Erträgnis der zugewieſenen Einkünfte
(Zölle auf Tabak, Bier, Alkohol und Zucker) einen Ueberſchuß
von 20 Prozent über die geforderten Zahlungen zeige, eine aktive
Kontrolle nicht notwendig ſei, doch würden den Kontrolleuren
Reviſoren zur Seite ſtehen, die die entſprechenden fiskaliſchen
Be=
triebe beobachten, und bereit ſein würden; im Notfalle
einzu=
greifen;
2. daß, wenn das Erträgnis unter 120 Prozent, aber nicht
unter 100 Prozent fällt, die Kontrolle verſtärkt werden ſolle und
3. daß, wenn zu irgendeiner Zeit das Erträgnis unter 100
Prozent fällt, der Kommiſſar bevollmächtigt werden ſoll, ſcharfe
Maßnahmen zu ergreifen, z. B. Annahme weiterer fiskaliſcher
Geſetzgebung durch die deutſche Regierung, Zuweiſung von
an=
deren Steuern als die im Dawesbericht für den Dienſt der
An=
nuitäten vorgeſehenen und ſogar Schaffung von autonomen
kom=
merziellen Organiſationen zwecks Monopoliſierung irgendwelcher
der feſtgeletzten Einnahmequellen.
Andererſeits werden Young und Stamp noch folgende Punkte
regeln müſſen:
1. ob die Reparationskommiſſion bei Ausarbeitung des
Wohlfahrtsindex mitwirken ſolle oder nicht, damit die deutſchen
Schriftſtücke, auf die dieſer Index gegründet ſei, ſorgfältig
nach=
geprüft werden können;
2. ob der Kommiſſar für die kontrollierten Einnahmen, bevor
er irgendwelche Maßnahmen trifft, zunächſt die Zuſtimmung des
Generalagenten für die Reparationen erhalten muß;
3. ob er berechtigt ſein ſoll, die deutſchen Zölle einzutreiben
und
4. ob Deutſchlandzu den Koſten der verbeſſerten Kontrolle
beitragen ſoll, wenn ein Defizit in den zugewieſenen Einkünften
oder irgend welchen anderen Hilfsquellen entſteht, für das dieſe
Einkünfte normalerweiſe die notwendige Garantie bilden ſollen.
Vom Tage.
Nach einer Havasmeldung aus Wiesbaden iſt der im Dezember
Die Londoner breſſe zur Einladung an die Deutſchen.
* London, 4. Aug. (Priv.=Tel.) „Daily Chronicle‟
ſchreibt: Genau zehn Jahre nach Englands Kriegserklärung
reiſen deutſchen Delegierte nach London, um nachzuhelfen, den
Frieden dauernd zu ſichern. Mit ihrer Ankunft geht die „Alliierte
Konferenz” zu Ende und wird zu einer internationalen
Kon=
ferenz.
„Daily News” ſchreibt, dramatiſche Bedeutung liege in
der Tatſache, maß mit dem zehnten Jahrestage der
Kriegserklä=
rung die Nachricht von der Vereinbarung zwiſchen den Alliierten
und der Abſendung der Einladung an die Deutſchen, nach
Lon=
don zu kommen, zuſammenfällt. Diesmal würden die Deutſchen
als gleichberechtigt behandelt werden; ſie würden eingeladen
werden, um den Plan zur Durchführung des Dawes=Berichtes
zu — „erörtern”, kein Ultimatum werde ihnen hingeworfen
werden.
Die „Times” ſchreibt, zum erſten Male ſeit dem Kriege ſei
eine wirkliche vollſtändige Vereinbarung zwiſchen den Alliierten
am Samstag erzielt worden; England und Frankreich ſtänden
wieder zuſammen.
Die „Weſtminſter Gazette” ſagt, man glaube, daß die
Deutſchen, die morgen in London eintreffen, Bereitſchaft zeigen
werden, zu der Erzielung einer Vereinbarung zwecks
Inkraft=
ſetzung des Dawes=Planes beizutragen.
„Daily Expreß” bezeichnet die auf der Konferenz erzielte
Vereinbarung als Macdonalds Triumph.
„Daily Herald” ſchreibt, der Wunſch nach Beendigung
der Konferenz ſei allgemein, aber trotzdem werde es vielleicht
notwendig ſein, ſich auf weitere 10 bis 14 Tage oder noch mehr
gefaßt zu machen. Jeder Verſuch, die Erörterung mit den
Deut=
ſchen zu verhindern oder über ihre Einwände hinwegzuſchreiten,
würde, wenn nicht formell, ſo doch tatſächlich für den Erfolg
verhängnisvoll ſein. Im allgemeinen hoffe man, daß die
Deut=
ſchen ihr Beſtes tun werden, bei voller Wahrung des deutſchen
Intereſſes die Geduld der alliierten Staatsmänner nicht zu ſtark
in Anſpruch zu nehmen.
Die Beſatzung von Wiesbaden hat einen Teil der in den
Villen des Außenbezirks beſchlagnahmten möblierten Wohnungen
wieder freigegeben.
Die interalliierte Reinlandkommiſſion hat die Ausweiſung
von 5 in Wiesbaden wohnenden Perſonenſverfügt,
unter denen ſich auch zwei Eiſenbahnbeamte befinden.
In Verbindung mit der Erhöhung der Perſonenfahrpreiſe hat die
Eiſenbahnregie auch die Tarife für den Güterverkehr um 60
Prozent erhöht.
Der interallierte Bollausſchuß macht bekannt, daß die Straße
Saar=
holzlach —Saarburg, die bisher für den Verkehr geſperrt war,
wieder freigegeben iſt. Die Verzollung hat in Dahen
ſtattzufinden.
1922 vom Kriegsgericht in Mainz wegen angeblicher Spionage zu
fünf Jahren Gefängnis verurteilte Regierungsrar Prange
begnadigt worden.
Der Gebenktag für die Opfer des Weltkrieges
wurde in München durch feierliche Gottesdienſte in allen Kirchen
be=
gangen. Eine behördliche Feier wurde nicht veranſtaltet.
Gegen den Privatdozenten der Univerſitär Heidelberg Dr.
Gum=
bel iſt wegen einer Redewendung, in der in einem Teile der
Studen=
tenſchaft eine Beleidigung der Gefallenen erblickt wurde.
ein Diſziplinazverfahren eingeleitet worden. Das
Mini=
ſterium hat ihm vorläufig die Ausübung ſeiner
Lehrtätig=
keit unterſagt.
Vor einigen Tagen iſt in Dresden, eine größere Anzahl
franzö=
ſiſcher und belgiſcher Offiziere eingetroffen, die in Verfolg der
Deutſch=
land aufgezwungenen Generalkontrolle Inſpektionen vorneh
men wollen.
Der Sozialiſt Vinzent Auriol, Vorſitzender des Finanzausſchuſſes
der franzöſiſchen Kammer, iſt in London in Begleitung des Sozialiſten
Grumbach, der ſeinerzeit der Korreſpondent der „Humanité”, in
Berlin war, eingetroffen. Die beiden Abgeordneten wollen mit einigen
Mitgliedern der engliſchen Arbeiterpartei in Fühlung treten.
Reuter berichtet, die erſte Konferenz mit den Deutſchen
werde ſehr wahrſcheinlich am Dienstag ſtattfinden.
Die engliſch=ruſſiſche Konferenz ſteht vor ihrem
Ab=
ſchluß. Das Gerücht, daß bereits eine Einigung erfolgt ſei, entſpricht
nach Mitteilung der zuſtändigen Stellen nicht den Tatſachen.
Mit dem 1. Auguſt iſt in ganz Polen das Tabakmonopol
in Kraft getreten Alle bisherigen Privatfabriken für
Tabak=
erzeugniſſe im ehemaligen Kongreßpolen und Poſen ſind vom Staate
aufgekauft worden.
Der japaniſche Botſchafter in Waſhington iſt in
Tokio angekommen. Er erklärte, er ſei nicht abberufen worden,
ſondern komme, um mit der Regierung über die Frage der japaniſchen
Einwanderung in den Vereinigten Staaten zu ſprechen".
„Weſtminiſter Gazette” zufolge hat die japaniſche Regierung
bei der Firma Vickers 140 000 Maſchinengewehre beſtellt.
Die braſilianiſchen Bundestruppen, die nach dem
Fall von Sao Paolo die Aufſtändigen verfolgten, dieſe bei
Boto=
cato erreicht und zum Kampf gezwungen haben. Wie das
Gefecht ausgelaufen ſei, iſt noch nicht bekannt.
Miſter Dillen, Teilaber der bekannten New Yorker Bankfirma
Dillen und Kood, iſt nach Europa abgereiſt, um mit dem
Bank=
haus Warburg in Hamburg Verhandlungen über die
Finanzie=
rung der deutſchen Induſtrie zu pflegen.
Faßziſtiſcher Nationalrat in Rom.
Mufſolini über das Weſen des Faſzismus
Rom, 3. Aug. (Stefani.) Geſtern nachmittag fand
großen Saal des Palazzo Venezia die Eröffnungsſitzung
faſziſtiſchen Nationalrats ſtatt. Es nahmen daran u. a. Muf
lini, die Staatsſekretäre, die falziſtiſchen Senatoren und Dei
tierten und die führenden Mitglieder und Parteiſekretäre
faſziſtiſchen Provinzverbände teil. Der Staatsſekretär Gran
und der Deputierte Giunta hielten Anſprachen.
Danach ergriff Muſſolini das Wort und erklärte, daß
ſowohl als Parteichef wie als Haupt der Regi
rung ſpreche, da beide Funktionen eine untren
bare Einheit bildeten. Er begrüßte die Anweſenden u
beſonders die Vertreter der Provinzialverbände, die ſich treu u
ergeben gezeigt hätten. Er ſprach den Wunſch aus, ſie möch
in die übervölkerten Städte den Geiſt der Weisheit, die Kr
und Klarheit ihrer Worte ſowie den Duft der Felder und
Energie des Landvolkes tragen. Muſſolini betonte, daß
Faſzismus dem ländlichen Element eine Vorzugsſtellung
geräumt werden müſſe; denn die Faſziſten aus
Bauernkreiſen ſeien die diſziplinierteſten.
den letzten Wochen habe die Provinz ſich in glücklicher Weiſe
Wort gemeldet und eines der weſentlichſten Elemente der
gebildet. Muſſolini wies dann darauf hin, daß die Verſan
lung der faſziſtiſchen Partei eine kraftvolle Leitung mit genar
Verhaltungsmaßregeln geben müſſe. In der Frage der Pre
freiheit erklärte er, daß ſie in Wirklichkeit unbeſchränkt
Er bedauere nicht, daß jetzt einige von denen, die ſich in
Stunden der Erfolge dem Faſzismus angeſchloſſen hätten,
ihm abfielen; denn mit ſolchen Leuten könne man nicht
in Hand arbeiten. Wenn der Faſzismus auch Gewaltmi
preisgegeben habe, ſo dürfe er doch nicht ſich einer übertriebe
Sanftmut befleißigen, ſo daß die Gegner in den Stand ge
würden, ſich zu bewaffnen und ihn im Zuſtand der Unterle
heiz um Kampfe zu zwingen. Der Faſzismus wo
Eintracht und Frieden und eine Regelung
Feindſeligkeiten. Es würde ſich nicht lohnen, ſich Faf
zu nennen wenn man Stürmen nicht die Bruſt bieten wo
Der Faſzismus müſſe ſich bereit halten, jeder Gefahr zu tro=
und jede Tat zu tun, wenn es ſich darum handele, das Vaterle
und den Faſzismus zu verteidigen.
Die Rede wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen.
der Sitzung marſchierten die Verſammlungsteilnehmer in
ſchloſſenem Zuge zum Palazzo Chigi, wo ſie Muſſolini, der
dem Balkon des Innenhofes erſchien, das Treugelöbnis erner
ten. Auch die draußen wartende Menge brachte Muſſolini b
Verlaſſung der Verſammlung begeiſterte Ovationen dar.
ch im Verf
Fro Akt
Muſſolini gegen die Tagesordnung von Aſſiſ ſet ſch du
Engliſches Sutachtenüber Deutſchland
„Deutſchlands Pläne für die Bukunft.”
London 4. Aug. (Wolff.) „Daily Expreß” veröffentlicht
den zweiten Artikel des Parlamentsmitgliedes und
General=
majors Seely über ſeine Eindrücke in Deutſchland unter der
Ueberſchrift „Deutſchlands Pläne für die Zukunft”
Seely bezeichnet den Gedanken, Deutſchland bereite einen
Re=
vanchekrieg in der nahen Zukunft vor, als eine
vollkom=
mene Täuſchung, was die Frage der Vereinigung
Deutſch=
lands mit dem bolſchewiſtiſchen Rußland zur Führung eines
gro=
ßen europäiſchen Krieges betreffe, ſo müſſe hier hervorgehoben
werden, daß die einzigen Männer, die das deutſche Volk führen
könnten, das bolſchewiſtiſche Regime weit mehr haſſen als
irgend=
welche ihrer Nachbarn. Seely erklärt, das Ziel zahlreicher
Deutſcher ſei ihre Nation wieder aufzurichten
und Deutſchland wieder ſeinen Platz an der
Sonne zu geben, durch die Förderung der Geſundheit und
Diſziplin der Jugend und Vermehrung der Wirkſamkeit ſeiner
Fabrikationsmethoden. Es handele ſich nicht um eine fieberhafte
Energie, ſondern um die dumpfe Entſchloſſenheit, das,
was verloren ging, durch Tüchtigkeit wiederzugewinnen.
Die Ermordung der bulgariſchen Bauern.
Sofia, 4. Aug. (Wolff.) Im Hinblick auf die
Verſchlep=
pung und Ermordung von 19 bulgariſchen Bauern durch
grie=
chiſche Grenzſoldaten hat ſich die bulgariſche Regierung an den
Völkerbund gewandt mit der Bitte, den Vorfall ſofort zu
unter=
ſuchen. Ausländiſche Preſſevertreter aus Sofia begaben ſich an
die bulgariſch=griechiſche Grenze und ſtellten feſt, daß die
Ermor=
deten 19 Bulgaren keine Komitatſchis, ſondern friedliche, un=
S.
ſchuldige Bauern waren.
Rom, 4. Aug. (Wolff.) Geſtern vormittag fand im 790
azzo Venezia die zweite Sitzung des faſziſtiſchen Nationalr We 50h
unter dem Vorſitz Muſſolinis ſtatt. Der Gegenſtand der BM u6
ſprechung war die Tagesordnung des Kongreff ſM daß d
ehemaliger Kriegsteilnehmer in Aſſiſſi, mit der We. Aunah
die große Mehrheit der Anweſenden nicht einverſtaſſee Riaul
den erklären konte. Nach mehreren Nednern griff Muſſwi. Am
lini ſelbſt die Tagesordnung von Aſſiſſi ſchafdſ meh
an, indem er an alle Beſtrebungen der faſziſtiſchen Regieru Erü0g
zugunſten der Kriegsteilnehmer erinnerte und denſelben vorwe
das Ziel der Oppoſition zu unterſtützen.
In der Nachmittagsſitzung wurden außer der Haltung d
Kriegsteilnehmer Organiſationsfragen erörtert.
Kritik an der Nede Muſſolinis.
Rom 4. Aug. (Wolff.) Zur Rede Muſſolinis in der
öffnungsſitzung des faſziſtiſchen Nationalrates ſchreibt „Nut
Panſe”, Muſſolini habe als Parteiführer g
ſprochen, obwohl er ſagte, daß er als Chef der Regieru
ſprechen werde. Sein Wort, unter Gefahren zu leben, ſtehe
Widerſpruch zu ſeinen bisherigen Ankündigungen, ſich auf
Zuſtimmung des Volkes ſtützen zu wollen, und ſein zwei e
Wort, nach dem jedermann im Faſzismus ein Soldat ſein m.
ſei nur geeignet, den Kampfgeiſt der Faſziſten zu erregen !
daher vom politiſchen Standpunkt aus unangebracht. Der Faſt
mus könne nur an der Regierung bleiben, wenn er das teilwe
verlorene Veitrquen der Bevölkerung wieder zu gewinnen TM
ſtehe.
Auf der Suche nach der Leiche Matteottis
Rom, 4. Aug. (Wolff.) Da noch ein Zweifel darüber
ſtanden hat, ob nicht die Leiche Matteottis vielleicht auf d.
ſtädtiſchen Friedhof begraben worden iſt, ordneten die Behöri
die Exhumierung an fünf Gräbern an, die Gerüchten nach
Grab Matteottis in Betracht kämen. Das Ergebnis iſt nega
Keine der exhumierten Leichen iſt mit der Matteottis iden:”
G
*Die Blumenſtadt Florenz.
So milde die Gepäckreviſion an der deutſch=öſterreichiſchen
Grenze gehandhabt wird, ſo eifrig wühlen die Italiener am
Brenner in den Gepäckſtücken herum. Aber welch ein Gefühl,
nach ſo langer Zeit einmal dieſen alten Kulturboden wieder zu
betreten! Man iſt zunächſt über das Geräuſchvolle des
italie=
niſchen Straßenlebens betroffen. Das raſſelt und klingelt und
ſchreit ftändig durcheinander. Die Autos in dieſen meiſt engen
Straßen bilden ein Verkehrsproblem, das die mit ihren
Drei=
maſtern ſchmuck dreinſchauenden Karabinieri nur mühſam löſen.
Dann ſällt dem jetzigen Deutſchen ſeltſamerweiſe das militäriſche
Gefüge der Städte auf. Ueberall Uniformen; Soldaten und
Offi=
ziere ſpielen eine Hauptrolle im Geſamtbilde, im Gegenſatz zum
entmilitariſierten Deutſchland, deſſen kleine Reichswehr kaum in
die Erſcheinung tritt. Welche Wandlung gegen die
Vergangen=
heit, da etwa Alfieri über den kaſernenhaften Eindruck von
Ber=
lin Beſchwerde führte. Anſchlagſäulen kennt man nicht, dagegen
ſind alle Häuſer mit Plakaten beklebt. Zahlloſe Aufrufe prangen
an den Mauern und laden zum Anſchluß an den Faſzismus ein.
Die Schrecken des zerſtörenden Bolſchewismus werden in
grell=
farbigen Bildern den aufbauenden Wirkungen der Faſziſten
gegenübergeſtellt. Der anorevole Muſſolini und ſeine camiei
veri, die Schwarzhemden, werden in den Himmel gehoben.
„9 we!”. Zu miy! ruft eine aufgereckte, das neue Regime
dar=
ſtellende Jünglingsſigur, während ſozialiſtiſche Plakate
abge=
riſſen werden .. . .
Sonſt lebt die Italiener immer noch phäakiſch in den Tag
hinein. Die Kaffeehäuſer und Liquorerien ſind ſtets gefüllt,
ebenſo die mit unerhörtem Raffinement an Konfitüren ausge=
ſtatteten Paſticcerieen. Dieſe Torten, dieſes Konfekt ſpottet jeder
Beſchreibung!
Die Schönheit von Florenz beruht auf ſeiner erhabenen
Vergangenheit. Ein Blick auf den ſchwarz=weiß geſtreiften
wun=
derbaren Dom und das einzigartige Oktoquon des Baptiſteriums
genügt, um künſtleriſche Entzückungen wachzurufen. In das
Uffizien oder in dem goldſtrotzenden Palazzo Titti nach Raffael
und Botticelli auszuſchauen, iſt Lebensgewinn, der nur durch
das vielſprachige Gedränge ringsum beeinträchtigt wird. Von
dem Reichtum jener Zeit erhält man erſt hier einen Begriff.
Die plaſtiſche Gewalt eines Michelangelo ergreift uns, wenn
wir in der Krypta von San Lorenzo die Gräber der Medici und
die herrlichen Geſtalten Tag und Nacht, Morgen und Abend an=
ſtaunen, deren unſterbliche Wehmut uns aus Dämonenaugen
anſtarrt. Erhebend iſt jeder Gang durch dieſe Straßen, die
Dante Allighieri trat, deſſen Verſe an Ecken und Brückenpfeilern
an vorzeitiges Leben erinnern. Hier ſchritt er, hier Beatrice,
hier Petrarca, Boccaccio, Marſilio, Ficino, hier Lorenzo
Magni=
fico in ihren maleriſchen Gewändern. „Wer weinte nicht, wenn
das Unſterbliche vor der Zerſtörung ſelbſt nicht ſicher iſt” möchte
man den Trümmern des Lungarno ſeufzen, um fröhlich
aufzu=
atmen, wenn weiterhin in den Caſeinen, dem ſonntäglichen
Luſt=
ort der Florentiner, Karoſſen, Reiter, Autos und Schlenderer,
alle elegant und mit der ſonnigen Fröhlichkeit der Italiener,
die eleganten Alleen und Plätze bevölkern.
Lieber noch fährt man aus dem Gewühl auf die Höhen von
Fieſole, wo Radageis einſt die Germanen zum Sieg führte und
wo nun ein liebliches Städtchen ragt, auch reich an Kunſt und
Altertümern, von lauſchigen Villen und Klöſtern im Grünen
bedeckt. Der Blick von der Terraſſe herab iſt einzig ſchön. Im
Tal ganz Florenz; aus dem Häuſermeer ragen Kuppel und Turm
von San Giovanni, das bekannte Profil. Weiterhin ſilberne
Zickzacklinien des Arno; weiterhin unabſehbar das grüne
Tos=
kana! Nur Theodor Daubler, unſer großer Lyriker, wird ſolcher
Größe ſprcchlich gerecht.
An den Abhängen im Grünen ein deutſches Erinnern. Carlo
Böcklin, zu Unrecht einſt beſchuldigt, hütet des großen Vaters
Villa, die ſich träumend unter Bäume neigt. Arnold liebte die
Silberpappeln, er pflanzte ſie an den Weg, er malte ſie ſo ſchön!
Sie begrenzen den Weg. Der tüchtige Landſchaſter Weinzheimer
betreut Park und Atelier in hütender Unraſt. Mancher deutſche
Künſtler fand unter dieſem Dach Erholung und Anregung; eine
Stätte weihenden Gedenkens.
Die Sonne ſinkt in das Arnotal, die Stadt erwacht zu ſpätem
lichten Leben. Die Straßen glühen in einem uns jetzt
unge=
wohnten Reichtum an Licht, die Cafés ſind geſüllt, Theater,
Kinos ſind lückenlos beſetzt, indes die Nacht über dieſem ſchönen
Geſang der göttlichen Weltkomödie ihr ſtrahlendes Sternendiadem
erhebt.
Friedrich Wilh. Fuchs.
* Zwei kleine Reiſende. Noch vor einigen Jahren gaben
die beſorgten Eltern ängſtlich auf ihre Kinder acht, wenn ſie auf
der Straße über den Damm gingen — heute wird es nahezu eine
alltägliche Erſcheinung, daß kleine Kinder ganz allein die halbe
Welt durchreiſen. Zwei auffallende Beiſpiele dieſes neuen G
des der Emanzipation der Jugend ſind der zwei Jahre alte
orges Delrue und Keeth Herz. Der erſte hat die Ehre, der jung
Paſſagier zu ſein, der die transatlantiſche Reiſe ohne irgend ei!
Begleiter oder Begleiterin, ja ſelbſt ohne einen einzigen Frei
zurückgelegt hat. Der Kleine war bei ſeinen Großeltern in
Stadt Tourcoing an der franzöſiſch=belgiſchen Grenze. Er I
ließ dieſelben, um zu ſeinen Eltern zu ziehen, die ihren ſtändis
Wohnſitz in St. Johns (in der Provinz Quebec) aufgeſchlat
haben. Der kleiner Rekorder war der Star der Paſſagiere
Dampfers „Minnetoſa” der Canadian Pacific S. S., der den
lantiſchen Ozean durchkreuzte. Der andere Jüngling, Keeth ?‟
der ſchon das hohe Alter von elf Jahren erreicht hat, verließ au
ſeine Heimat Uſilug an der ruſſiſch=öſterreichiſchen Grenze,
mit einem kleinen Ranzen, einem Bündel Ausweiskarten
Einwandererdokumenten belaſtet. Nach dem Tode ſeiner Mu
völlig verwaiſt, begab er ſich nach Warſchau, wo ihn ein 99
der Canadian Pacific Railway traf, der ihn bis nach Antwerf
brachte. Dort erhielt er eine Fahrkarte, die beinahe ſo lang II
wie er ſelbſt, und wurde nach England geſchickt, von wo aus
nach Kanada ſegelte. Von da an, da er Warſchau verlaſſen 90.
befand er ſich unter der Obhut der Canadian Pacific. Es
überflüſſig, zu bemerken, daß beide gemeinſamen Bürſchchen
Ziel ihrer Reiſe dank der ſorgſamen Bewachung der Beam
der Canadian Pacific in beſter Geſundheit erreichten.
C.K. Urwalderlebniſſe einer Malerin. Eine engliſche Me
rin, Mabel Withers, hat 14 Jahre lang in den abgelegenſten
genden Südafrikas, Auſtraliens und Neuſeelands ihre Stafſ”
aufgeſchlagen und eine Fülle eigenartiger Landſchaftsbilder
der Leinwand feſtgehalten. Dabei hat ſie auch manches 4
regende Abenteuer beſtanden, wie ſie ſonſt Malerinnen nichl
gegnen. Eines Morgens hörte ſie ein heftiges Fauchen, das
von einem Tiger zu kommen ſchien. Sie konnte aber die De.
nicht entdecken und malte ruhig weiter. Am Nachmittag wi.
der Tiger, ein rieſiges Tier, geſchoſſen, und zwar auf einem 7.
ſen dicht über der Stelle, an der ſie gemalt hatte. Der Tiger 96
ſie augenſcheinlich die ganze Zeit bei ihrer Arbeit beobachtet.
andermal wurde ſie beim Malen plötzlich durch eine ſchwa
Rieſenſchlange erſchreckt, die ſich aus einem Dickicht vorſchne‟
Es war am obenren Murray=Fluß zwiſchen Neuſüdwales."
Victoria. Die Malerin ſprang auf eine Erhöhung, um von de
her dem Tier mit einem Stein den Rücken zu zerſchmettern..”
die Schlange entſchlüpfte vorher.
mmer 216.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 5. Auguſt 1924.
Seite 3.
inbarungen und Bürgſchaften. — Das amtliche England mißbilligt franzöſiſche
Sonder=
aE9 den. — Das Vertrauen in die Repko auf dem britiſchen und amerikaniſchen Markt verwirkt.
ndon, 4. Aug. (Wolff.) Im Unterhaus erklärte Moc=
(d über die von der alliierten Konferenz erzielten
nbarungen, durch die erreichten Beſchlüſſe würden
dene Bürgſchaften geſchaffen, um alle
Par=
gegen ſolche Entſcheidungen zu ſichern,
sparteiiſchoder ungerecht angeſehen wer=
Yönnten. Alle alliierten Regierungen hofften, daß die
yg der Vereinbarungen dahin gehen würde, einen neuen
zues Zuſammenwirkens auf beiden Seiten zu ſchaffen, ſo=
Fhdie Punkte, die einſtweilen vielleicht offen gelaſſen
wür=
ſie bei der gegenwärtigen Verfaſſung der öffentlichen
Zig nicht geregelt werden könnten, wohl aber nach einem
ung der öffentlichen Meinung Gegenſtand von
Verhand=
werden könnten.
weiteren Verlauf ſeiner Rede erklärte Premierminiſter
tald, man ſei der Anſicht, daß die Verhandlungen unter
liierten einen Punkt erreicht hätten, an dem die weiteren
frö ungen mit der deutſchen Regierung fortgeſetzt werden
.. Morgen vermittag hoffe man eine Sitzung der
Voll=
n1 iz unter Anweſenheit der deutſchen Vertreter anberaumen
1ien. Augenblicklich ſei geplant, drei Vereinbarun=
1urchzuführen:
die Vereinbarung zwiſchen der deutſchen Regierung und
Reparationskommiſſion hinſichtlich der Fragen, die inner=
(b der Zuſtändigkeit der Repko liegen;
„e Vereinbarung zwiſchen der deutſchen Regierung und
7 allierten Regierungen hinſichtlich der Fragen, die durch
ekte Vereinbarungen zwiſchen dieſen Regierungen
gere=
t werden müßten;
e Vereinbarung zwiſchen den alliierten Regierungen, die
Fragen regeln ſolle, die die Alliierten angingen.
s donald gab ferner ſeiner Bewunderung für die Führer
egationen und die Mitglieder der Sachverſtändigen=
Aus=
hir Ausdruck, die im Geiſte lohalen Entgegenkommens und
nting ſo hart gearbeitet hätten, um die erreichte
Verein=
fru zuſtande zu bringen.
oyd George fragte, ob die Aeußerungen
Mac=
r/ bedeuteten, daß er der Anſicht ſei, daß Frankreich
ſchm Verſailler Vertrag das Recht hätte, eine
ſe=
ze Aktion zu unternehmen, oder ob er der von
gangenen Regierung vertretenen Anſicht ſei, daß
Frank=
ſich ht das Recht habe, eine ſeparate Aktion zu unternehmen.
emierminiſter Macdonald erklärte: Meine Haltung
19B0n Ads ſich durch die Auslegung, welche die franzöſiſche
Regie=
igieſer Klauſel des Verſailler Vertrages gegeben haben,
„wi ezüglich der von meinem Vorgänger vertretenen Anſicht
ich. Als ich mich in der Oppoſition befand, vertrat ich die
„nſ”, daß die engliſche Regierung vollkommen im Recht iſt,
2 Annahme, daß eine individuelle Aktion durch dieſe be=
„nd) Klauſel nicht ſanktioniert iſt. Seitdem ich den Vorzug
einve
mibeſn Amte zu ſein, bin ich die geſamte Frage durchgegangen.
: mehr als je in der Anſicht beſtärkt, daß die britiſche
gk ng im Recht war.
Erwiderung einer Anfrage Baldwins erklärte
Mac=
unch er freue ſich, dem Hauſe mitteilen zu können, daß am
Eunz ig ein Uebereinkommen zwiſchen den Alliierten über
ge=
wiſſe us dem Sachverſtändigen=Bericht entſtandene Fragen
er=
hiel irde. Das Dokument, welches die Vereinbarung enthält,
ſud’s ſpäter in der Preſſe veröffentlicht würde, würde jetzt
uur iſtiſchen Komitee genau unterſucht. Den Inhalt des
Ab=
plinis, hmt s darlegend, erklärte Macdonald, die Grundlage der
Euch ſtändigen=Berichte ſei die Aufbringung einer Anleihe für
heit and, um es wirtſchaftlich auf die Beine zu ſtellen und
um ermöglichen, ſeinen Verpflichtungen nachzukommen und
ſie2 in das wirtſchaftliche Syſtem Europas einzutreten.
f dem britiſchen und amerikaniſchen Markt
1 Vertrauen in die Nepko als richterliche
Körper=
ſcha ur Erklärung des Verzuges vollſtändig verwirkt
e wie er höre — würde, ſolange ſie den wirtſchaft=
Kredit Deutſchlands durch Erklärung des
ſeltgs zerſtören könne, der tatſächlich vielleicht
über=
hur nicht beſtehe, die Sicherheit der Anleihe von ſo
1 gem Werte ſein, daß die Anleihe nicht gezeichnet würde.
nicht Aufgabe der Konferenz, die Vorkehrungen für dieſe
WAn!; zu treffen, die auf dem gewohnten Wege erfolgen
wür=
rE Aber es ſei ihre Pflicht, die Hinderniſſe zu beſeitigen,
e! die Anleihe auf dem Weltmarkt vielleicht unmöglich
gernt hätten.
Macdonald ergriff die Gelegenheit, um ſein Bedauern
aus=
zudrücken, daß ſo oft erklärt wurde, daß die Schwierigkeiten,
denen die Konferenz in dieſem Teile ihrer Arbeit ausgeſetzt
ge=
weſen ſei, von den Bankiers und Finanzleuten geſchaffen
wur=
den. Sie hätten ſich darauf beſchränkt, die Konferenz über die
Anſicht des Geld anlegenden Publikums zu
unter=
richten und ſie ſo zu leiten, daß ſie nicht zu einer Vereinbarung
gelangte, die die erforderliche Anleihe erſchwert hätte. Alle
Kon=
ferenzteilnehmer ſeien den Bankiers und Finanzleuten zu Dank
verpflichtet für die Information und Hilfe, die ſie gegeben hätten.
Macdonald führt dann die am Samstag getroffene und
be=
reits bekannte Formel an. Auf verſchiedene Anfragen erklärt
Macdonald: Was die Sanktionen im Falle einer
ausge=
ſprochenen Verfehlung und einer nicht zuſtande gekommenen
alliierten Einigung über dieſelben anlange, ſo ſtehe die Sache,
wie ſie ſich im gegenwärtigen Augenblick befinde.
Lloyd George fragte: „Und wo befindet ſie ſich?”
Macdonald antwortete: „Im gegenwärtigen Augenblick
iſt es ſo, daß, wenn die Regierungen zuſammentreten und
verſchiedener Anſicht ſind, ſie, falls dies nach dem Fehlſchlagen
einer Uebereinkunft möglich iſt, ihre eigene Politik
durchführen. So ſei es vom Verſailler Vertrag zugelaſſen
worden. Es ſei ganz klar, daß dies ein unbefriedigender Stand
der Dinge ſei. (Beifall bei der Oppoſition.) Aber man habe ſich
mit den Fragen zu befaſſen, wie ſie auftreten. Wenn jedoch die
Mitglieder des Hauſes ſich überlegen, wie die Maſchinerie
arbei=
ten werde, und wenn man erreichen könnte, daß ein Zuſtand der
Einmütigkeit notwendig werde, bevor ein Verzug ausgeſprochen
werde, ſo werde ſich die Geſamtlage erleichtern. Bisher ſei dies
unmöglich geweſen. Man habe dies aber jetzt erreicht. Was
weiter noch zu erledigen ſei, könne nach ſeiner feſten
Ueberzeu=
gung geregelt werden, wenn man zu einem Zuſtand
zuſammen=
bindenden Vertrauens gelangen würde. Die Mitglieder des
Un=
terhauſes könnten auf jeden Fall verſichert ſein, daß die Frage
der Anwendung von Sanktionen durch die Regierungen nicht
mit Plötzlichkeit auftreten werde.
Mit der Anleihe habe die Regierung wirklich nicht das
geringſte zu tun. Wenn man die Arbeiten beendet habe, müßten
die Bankiers und Bankhäuſer in London, Paris
und anderswo ſich mit der Aufbringung der
An=
leihe befaſſen. Alles, was man tun könne, ſei, dieſe darüber
zufrieden zu ſtellen, daß die geſchaffene Maſchinerie, um eine
Verzugserklärung abzugeben, ſo geſchaffen ſei, daß eine
Verzugserklärung nicht erfolgen könne, wenn nicht
voll=
kommen klar ſei, daß ein Verzug ſtattgefunden habe. Wenn
wir unſere Vereinbarung getroffen haben und wenn die
Ban=
kiers mit der deutſchen Regierung zuſammen gekommen ſind,
und wenn Vorkehrungen für die Sicherheit getroffen
worden ſind, dann wird die Anleihe ausgegeben werden,
jedoch nicht unter den Auſpizien der Regierung oder unter der
Verantwortung der Regierung. Macdonald erklärte, er wolle
dem Hauſe eine Verſicherung über die Angelegenheit geben, wenn
das Abkommen endgültige Geſtalt angenommen habe. Im
gegen=
wärtigen Augenblick handle es ſich um Reſolutionen, die
von verſchiedenen Kommiſſionen entworfen
worden ſeien, davon einige unter großem Druck und in den
frühen Morgenſtunden.
Er habe es abgelehnt, ſeine Unterſchrift darunter zu ſetzen.
Gelächter und Beifall. Aber mit dem Hauptinhalt ſtimme
er überein. In manchen Punkten nach einem großen Druck.
Aber ein Handel ſei ein Handel und jeder könne
nicht immer ſeinen eigenen Willen haben.
Aber wenn alle dieſe Beſchlüſſe koordiniert und von den
juriſtiſchen Sachverſtändigen geprüft und in angemeſſener Form
unterbreitet worden ſeien, dann würde er, wenn er irgend etwas
in dieſen Vereinbarungen finden würde, was von jemandem,
Freund oder Feind, dazu benutzt werden könnte, anzugeben, daß
er irgend etwas gutgeheißen habe, was ſeit dem 11.
Ja=
nuar ſtattgefunden habe, vorſchlagen, einen Zuſatz
zu dem Dokument anzufügen, in dem es heißt,
daß nichts in dieſem Dokument ihn zu
die=
ſen Transaktionen verpflichte. Macdonald erklärte
weiter, was er gerne aufnehmen würde, ſei ein Syſtem von
Schiedsgerichtsbarkeit anzuwenden, das, wie er hoffe,
in ſeinem Wirken erfolgreich ſein werde. Er würde dieſelben
Bedingungen aus der Auslegung des Verſailler Vertrages
an=
wenden, ſo daß alle ſtrittigen Punkte an ihn
ver=
wieſen werden könnten, z. B. den internationalen
Schieds=
gerichtshof im Haag. Aber er befürchte, daß bei dem
augen=
blicklichen Stand der öffentlichen Meinung, nicht nur in England,
ſondern auch anderswo eine derartige Vereinbarung unmöglich
ſei. Er hoffe, daß man nach ſechs Monaten in der Lage ſein
werde, zu einer Vereinbarung über dieſen Punkt zu gelangen.
Llodyd George fragte, ob dieſe Vereinbarungen den
Bankiers unterbreitet worden ſeien.
Macdonald erklärte darauf, den Bankiers ſeien
die Vereinbarungen bekannt und er habe mit ihnen
Unterredungen gehabt, bei denen ihnen die Vereinbarungen
vor=
gelegen hätten. Bevor aber die Bankiers endgültig ſagen
könnten, ob ſie dieſe Anleihe ausgeben würden, müßten ſie die
deutſchen Vertreter zu Rate ziehen. Er könne dem
Hauſe verſichern, daß er infolge dieſer Beratungen mit den
Ban=
kiers der Anſicht ſei, daß, bevor die Konferenz ſich vertage, eine
endgültige Erklärung von ſeiten der Bankiers über
dieſe Frage abgegeben werde. Was die Wiederherſtellung des
Reparations=Recoverh=Aktes betreffe, ſo müſſe er den Rat des
Schatzamtes einholen, bevor er ſich feſtlegen könne.
„Griechiſch=deutſcher Zwiſchenfall.”
Phantaſien des „Temps.”
Berlin, 4. Aug. Der „Temps” läßt ſich aus Athen einen
angeblichen griechiſch=deutſchen diplomatiſchen Zwiſchenfall
mel=
den, der zur unvermittelten Abreiſe des deutſchen Geſandten
geführt haben ſoll, weil dieſer bei Ueberreichung ſeines
Beglau=
bigungsſchreibens ſeine Anſprache in deutſcher ſtatt in
franzö=
ſiſcher Sprache habe halten wollen. Dieſe Darſtellung entſpricht
nicht den Tatſachen. Nachdem der urſprünglich für den 26. Juli
angeſetzte Empfang des Geſandten zur Ueberreichung des
Be=
glaubigungsſchreibens wegen Erkrankung des Präſidenten der
griechiſchen Republik abgeſagt werden mußte, wurde dem
Ge=
ſandten einige Tage ſpäter mitgeteilt, daß der Empfang wegen
fortdauernder Krankheit des Präſidenten zum Bedauern der
griechiſchen Regierung erſt nach Rückkehr des Geſandten von
deſſen Urlaub ſtattfinden könne. Irgend ein Zuſammenhang
zwiſchen der Abreiſe des deutſchen Geſandten in Athen und dem
behaupteten Vorfall beſteht nicht. Ein Grund zu
Unſtimmig=
keiten der im „Temps” angedeuteten Art zwiſchen der griechiſchen
Regierung und dem deutſchen Vertreter liegt übrigens um ſo
weniger vor, als erſt vor kurzem der griechiſche Geſandte in
Berlin ſein Beglaubigungsſchreiben dem Reichspräſidenten mit
einer Anrede in griechiſcher Sprache überreicht hat. Es entſpricht
dem Grundſatz der Gegenſeitigkeit, daß ſich der deutſche
Ver=
treter in Athen bei dem gleichen Anlaß der deutſchen Sprache
bedient.
Aufklärung des Mordes an Gareis?
München, 4. Aug. Vor vier Jahren wurde der
Abgeord=
nete Gareis von der Unabhängigen Sozialdemokratiſchen Partei
vor ſeiner Münchener Wohnung durch Revolverſchüſſe getötet.
Der Mörder blieb damals unentdeckt. Nunmehr ſcheint in die
Angelegenheit, It. Münchener Zeitung, Licht zu kommen. Das
Ergebnis der bisherigen polizeilichen Nachforſchungen iſt bereits
der Staatsanwaltſchaft übergeben worden. Der
Unterſuchungs=
richter iſt nach dem genannten Blatt damit beſchäftigt, ſeit einer
Woche bereits zahlreiche Zeugen in dieſer Angelegenheit zu
ver=
nehmen.
Die Krogten für Davidowitſch.
Agram, 4. Aug. (Europapreß.) Die geſtrige
Vollver=
ſammlung der Abgeordneten der kroatiſchen Bauernpartei hat die
Politik ihres Präſidenten Stefan Raditſch einſtimmig
gutgehei=
ßen. Der Eintritt der Partei in die Moskauer Bauern=
Inter=
nationale wird als erſte reale Beziehung zwiſchen dem
kroati=
ſchen und ruſſiſchen Volke betrachtet. Die kroatiſche
Voll=
verſammlung erblickt in der Ernennung der Regierung
Davidowitſch einen Schritt zur Löſung des ſerbiſch=
kroati=
ſchen Konfliktes und beſchloß einſtimmig, dieſe Regierung zu
unterſtützen.
Rumäniſche Vorſichtsmaßnahmen.
TU. Bukareſt, 4. Aug. Alle von der Regierung
ergriffe=
nen Maßnahmen deuten darauf hin, daß man gegen einen
Aufſtand in Bulgarien gerüſtet ſein will. An der
bul=
gariſchen Grenze werden ſtarke Truppenkräfte zuſammengezogen.
Die militäriſchen Attachés in Sofia und Konſtantinopel wurden
abberufen. Gleichzeitig fanden Beratungen ſtatt mit der Türkei,
die ſich an der Niederwerfung des mazedoniſchen Aufſtandes
be=
teiligen ſoll. In Bukareſt fand unter dem Vorſitz des
Mini=
ſterpräſidenten Bratianu ein außerordentlicher
Mini=
ſterrat ſtatt, an dem auch der Kriegsminiſter teilnahm. Ueber
die Beſprechungen wurde vollkommenes Stillſchweigen gewahrt.
Die Polizei hat die notwendigen Maßnahmen, für
Alarm getroffen.
Die tſchechiſch=jugoſſawiſchen Beziehungen.
Belgrad, 4. Auguſt. (Europapreß.) Nach einer
Mel=
dung der Prema hat der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter Dr.
Beneſch in ſeinem Begrüßungstelegramm an den jugoſlawiſchen
neuen Außenminiſter Marikowitſch den Wunſch geäußert,
in nächſter Zeit zuſammengekommen, damit ſie ſich über die
gemein=
ſamen Fragen und Richtlinien ihrer Politik verſtändigen könnten.
Neue Erzähler=Literatur.
e Tarzanbücher erleben Rieſenauflagen und erregen bei
teuen Bande ſtarkes Intereſſe. Das macht, es herrſcht freie
ie in den Erzählungen der vielfarbenen Schickſale des Menſchen=
Tarzan bei den Affen. Erlebniſſe eines von
Menſchen=
eraubten. Von Edgar Rice Burroughs. (Verlag Dieck u. Co.,
t. Jeder in Deutſchland, der Tſchechoflowakei, Oeſterreich, der
uſw. weiß, daß dieſe ſpannungsgewaltigen Tarzan=Geſchichten
ßem Erfolg über die Filmbühnen gehen und wartet mit
Un=
auf dieſe Buchausgabe. Wie die beliebteſten Abenteurer=
Ge=
nimmt dieſer Tarzan — der durchaus originell iſt — alt und
ſeinen Bann. Die Handlung iſt von ſteigender Spannung und
zmt von eigenartig gewaltigen Urwaldſzenen, wie ſie kaum ein
ieller vorher geboten hat. Tarzan iſt das Kind eines engliſchen
der mit ſeiner Frau von der meuternden Schiffsmannſchaft an
tafrikaniſchen Urwaldküſte ausgeſetzt wird. Unter größten Ge=
2 hält ſich das junge Paar einige Zeit im Kampf mit der Wildnis
en Bewohnern. Ein kleiner Junge — der ſpätere Tarzan —
itten im Schrecken des Dſchungels geboren. Kaum ein Jahr alt,
er die Mutter durch Krankheit, den Vater durch einen Angriff
ſenaffen. Das Baby wird von einer Aeffin geraubt und groß=
Ganz Affentier, erlebt Tarzan in ſeinem wilden Kreiſe die
Abenteuer, er weiß nichts von den Menſchen, aber der
menſch=
erſtand wächſt und hebt ihn über ſeine Genoſſen der
Menſchen=
ibe hinaus. Er ſchafft ſich primitive Waffen und dringt zu den
Nenſchen — es ſind geflüchtete Kanibalen. Aus ihrem Dorfe holt
veitere Hilfsmittel. Inzwiſchen gelingt es ihm unter unſäglichen
leſen und ſchreiben zu lernen, da er in der wiedergefundenen
ſeines Vaters Bücher vorfindet. Aber immer wieder reißt die
3 ihn in ihre Arme zurück. Weiße Menſchen werden an ſeinen
n Strand geworfen, er rettet ſie aus größten Gefahren und
ver=
et ſtets wieder wie ein Waldgott, da er den Kulturmenſchen mit
Härten nicht verſteht und ſich ihm gegenüber unfrei fühlt. — Der
Band ſieht Tarzan nach einem kurzen feſſelnd erzählten
Gaſt=
der Kulturgemeinſchaft der Menſchen wiederum bei den Tieren
waldes, die er ſich untertan macht, ſie beherrſcht. Und wiederum
as Schickſal ihn in die Gemeinſchaft der Menſchen zurück. An
ung und Vielſeitigkeit ſteht der zweite Band dem erſten nicht nach.
heimnis deckt die dunklen Pfade, die hier das Schickſal ſchreitet, ob frei
gewählt, ob als Fluch der böſen Tat, Böſes gebärend.
Ernſt Klein. Das Gold im Meer. Roman. Verlag Dr.
Eys=
ler u. Co. A.=G. in Berlin SW. 68. Oben auf einer einſamen
Schären=
inſel ſitzt Profeſſor Chriſtian Vollmer mit ſeiner Tochter und ſeinem
Afſiſtenten und ſchöpft vermittels ſeiner Erfindung Millionen und
Millionen Gold aus dem Meere. In ſeinen Depots häuft er die
glei=
ßenden Barren auf, nicht um ſich und den Seinen unerſchöpfliche Reich=
Georg Wasner, Günther Ambach und die Baronin. Roman.
Verlag Dr. Ehsler u. Co. A.=G. in Berlin SW. 68. Eine Erzählung,
die durch Inhalt, Form und Sprache an die klaſſiſchen Vorbilder der
deut=
ſchen Romanliteratur erinnert. In feingepinſelten Charakter=, Natur=
und Geſellſchaftsbildern verſteht der Autor ein Geſamtgemälde von
reich=
ſter, farbiger Wirkung zu ſchaffen, das in den Einzelheiten durch zarte
Stimmungsmalerei überraſcht, durch die pſychologiſch folgerichtige
Ent=
wicklung von Gegenſätzen, die ſich aus den erotiſchen Regungen
verſchie=
tümer zu ſchaffen, ſondern um mit dieſem Golde die Welt zu befreien, dener gegeneinanderklingender Seelenſchwingungen ergeben, einen eigen=
Das Gold iſt der Tyrann, der die ganze Menſchheit knechtet, und Voll= artigen pikanten Reiz auf den Leſer ausübt.
mer plant nicht Sanderes, als dieſen Tyrann durch ſich ſelbſt zu vernich=
Leo Weismantel, Die Hexe, Legende. Verlag Joſef Köſel u.
ni Rothmund „Die Totbeterin”
ig und Zeichnungen von Hans Hauſamann; Verlag Reuß u.
190 Seiten ſtark;
Lonſtanz. Die Alte draußen im Wald, die Mutter, die einſt in
linderliebe zu Tod getroffen wurde, betet Jahr um Jahr den
es Himmels herab, auf den Verbrecher an ihrem Kinde und auf
=ſchlecht, den Unſegen auf Hof und Erben. — Das von der
un=
den Alten herabgeflehte Schickſal vollendet ſich mit unerbittlicher
und über das Geſchehen breitet ſich ein myſtiſches Dunkel. Doch
Myſtik nicht zur Konſtruktion wird, indem ſtets eine Erklärung
eren Geſetzen der Kauſalität noch denfbar bleibt. Ein tief Ge=
ten. Er will das Gold, das er in ſolch unerhörten Mengen mit ſeinen
Maſchinen aus dem naſſen Element bereitet, über die ganze Erde
wer=
fen und es auf dieſe Weiſe zum wertloſen Kieſelſtein machen. Seine
Idee iſt ungeheuerlich, aber mit eiſerner Energie opfert er ſein Glück
und das der Seinen, um ſie durchzuführen. Doch er ſcheitert.
Schei=
tert gerade an dem Unverſtändnis derjenigen, denen er helfen will. —
Eine Geſchichte, wie ſie wohl aktueller in unſeren Tagen nicht
geſchrie=
ben werden kann.
Ernſt Klein, Der geſtohlene Profeſſor. Roman. Verlag Dr.
Eysler u. Co. A.=G. in Berlin SW. 68. Bisher haben nur die
angel=
ſächſiſchen Schriftſteller das Privileg gehabt, ſpannende
Abenteurer=
geſchichten zu ſchreiben. Geſchichten, die man in einem Zuge von der
erſten bis zur letzten Zeile lieſt. Geſchichten, in denen es bei aller
Aben=
teuerlichkeit doch immer vernünftig und logiſch zugeht, weil der
Angel=
ſachſe ſein Publikum kennt und weiß, was es ihm glaubt und was es
ihm nicht glaubt. Nun kommt endlich einmal ein Deutſcher und macht es
ihnen nach. Nachmachen iſt vielleicht nicht das richtige Wort, denn Ernſt
Klein ſchreibt nicht als Amerikaner oder als Engländer, ſondern als
Kontinentaleuropäer, aber als einer, der ſich den Wind vieler Länder
um die Ohren hat blaſen laſſen. So hat er in dem vorliegenden Buche
„Der geſtohlene Profeſſor” die Geſchichte von der Entführung eines
deutſchen Gelehrten erzählt, die Saft und Kraft hat. Sein Vitus Thavon
iſt ein verwegener Journaliſt, wie er in den Zeiten des alten, heute
leider ausgeſtorbenen Kriegskorreſpondenten nicht ſelten war, ein
über=
mütiger Geſelle, der bei all ſeiner Tollkühnheit mit beiden Füßen feſt
auf dem Boden der Realitäten ſteht.
Ernſt Klein. Der Mann ohne Herz. Roman. Verlag Dr.
Eysker u. Co. A.=G. in Berlin SW. 68. Roger Lynne iſt ein Verbrecher,
ein gewalttätiger und brutaler Kerl, der ſich ſein Leben ſo angenehm,
wie möglich macht und durch keinerlei Skrupeln erſchwert. Er hat eine
eigene Metohde bei ſeinen Einbrüchen und hat mit ihr einen Weltruf
erlangt, der um ſo größer iſt, als man nur ſeine Taten und nicht ihn
ſelbſt kennt. Da kreuzt eines Tages in Genf ſeinen Weg ein blondes
Mädel, und nun beginnt in dieſem Gewaltmenſchen der Kampf mit ſich
ſelbſt. Er hat zu entſcheiden, ob er den „Paſcha von Aegypten”, den
be=
rühmten Diamanten, ſtehlen oder ob er ſich die Liebe der Jenny Schmidt
erringen ſoll. Das Mädchen ſiegt über den Stein und macht aus dem
brutal zuſchlagenden Roger Lynne einen braven fürſorglichen Ehegatten.
Das iſt reizend geſchildert, mit Schwung und Humor.
Friedrich Puſtet K.=G. Verlagsabteilung Kempten. — Es iſt ein ganzer
Legendenkranz um den „Brunnen des Einſiedlers” gewoben, der in der
Zeitſchrift Hochland ſeinerzeit erſtmals veröffentlicht wurde.
Geheim=
nisvoll taucht der heilige Berg der Rhön, die Milſeburg, auf, von
ſpuk=
hafter Heiterkeit iſt die Erzählung vom Erſcheinen des Einſiedlers
Gan=
golf in den vom dreißigjährigen Krieg verängſtigten Dörfern der Rhön;
voll wunderſamem Zauber die Schilderung des Pfingſtmorgens und der
Bergwallfahrt, voll beklemmender Angſt die Furcht vor dem Wunder, das
die Menſchen erfaßt. Voll Lieblichkeit die Geſchichte des ſanften
Heſſen=
mädchens Klara. Die ganze Dämonie Weismantelſcher Dichtung
offen=
bart ſich in der letzten Geſchichte der Hexe Beatris, die zur Teufelin wird,
weil ihr das Gute, das ſie liebt, verſagt ſcheint. Das Werk erſchien
be=
reits früher in Buchform unter dem Titel „Der Gangolfsbrunnen”. Aber
die koſtbare, jetzt vergriffene Dettelsbacher Pfingſtausgabe des
Patmos=
verlages war nur einem kleinen Kreis zugänglich geweſen.
Tony Schumacher: Ferienkinder in den Bergen. (Verlag
Lerg u. Müller, Stuttgart.) Ins volle Leben hinein greift unſere
Alt=
meiſterin mit dieſem feſſelnden Kinderbuch, das zugleich ein Volksbuch
im beſten Sinne iſt. Wie deutſche Ferienkinder unter der liebevollen
Obhut opferfreudiger Menſchen in den Schweizer Bergen und am
Zürich=
ſee Geſundung an Leib und Seele finden, das iſt hier in der bekannten
packenden Art Tony Schumachers erzählt, die ihren zahlreihen
voraus=
gegangenen Jugendbüchern die ungemeine Beliebtheit verſchaft hat. Eine
abgeklärte Lebensanſchauung ſpricht aus dieſem Buche, das das Band
helfender Liebe um die verſchiedenſten Menſchen und Kreiſe ſchlingt und
darüber hinaus ein Bauſtein zur Verſöhnung der Völker der Erde ſein will.
Oswald Spengler als Novelliſt. Vor der Konzeption
der Idee ſeines Hauptwerks „Der Untergang des Abendlandes”, fühlte
ſich Oswald Spengler erſt zur Geſtaltung kleinerer Dichtungen getrieben
von denen aber bislang gar nichts veröffentlicht worden iſt. Jetzt bringt
der ſoeben bei C. H. Beck in München erſchienene „3. Almanach der
Rupprechtspreſſe” eine Probe aus dieſem Stadium von
Speng=
lers Entwicklung, eine kleine Novelle aus dem Jahre 1910 „Der Sieger”.
Die Freunde des Kulturphiloſophen und Politikers wird außer dieſer
ſie jedenfalls ſehr überraſchenden Darbietung auch die Reproduktion
einer Porträtbüſte Spenglers intereſſieren — ein Werk des Münchener
Bildhauers Karl Nieber —, die ſich gleichfalls in dem auch ſonſt ſehr
reichen Almanach befindet und die das Geiſtige von Spenglers reicher
Perſönlichkeit in bedeutender Weiſe zum Ausdruck bringt.
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Seite 4.
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 5. Auguſt 1924.
Nummer 210
Darmſtadt, 5. Auguſt.
— Ernannt wurden am 16. Mai der Anwärter für den
Zeichenunter=
richt Wilhelm Götz aus Darmſtadt zum Zeichenlehrer an der
Volks=
ſchule zu Worms, am 28. Juli der Lehrer Wilh. Wagner zu
Rocken=
berg zum Lehrer an der Volksſchule zu Wohnbach (Kreis Friedberg),
am 31. Juli der Vorſtand der Landwirtſchaftlichen Schule zu Lich,
Land=
wirtſchaftsrat Dr. Heinrich May, mit Wirkung vom 1. Juli an zum
Vortragenden Nat bei dem Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft mit
der Amtsbezeichnung „Oberlandwirtſchaftsrat‟ Durch Entſchließung
des Miniſteriums des Innern vom 25. Juli wurde der Referendar Dr.
Heinz Emil Schäfer aus Darmſtadt zum Regierungsaſſeſſor ernannt.
Durch Entſchließung des Heſſiſchen Landesamts für das Bildungsweſen
vom 29. Juli 1994 wurden Profeſſor Dr. Ebel, Direktor der
Univerſi=
tätsbibliothek, und Profeſſor Dr. Frölich an der Landesuniverſität
Gießen zu Mitgliedern der Hiſtoriſchen Kommiſſion ernannt.
— Aus dem Staatsdienſt entlaffen wurde am 2. Auguſt der
Polizei=
wachtmeiſter Theodor Kümmel zu Darmſtadt auf Nachſuchen mit
Wirkung vom 1. September d. Js. an.
— Das Schloßmuſeum iſt geöffnet Dienstag, Mittwoch und
Donners=
tag. Führungen vormittags ½11 und 11 Uhr, nachmittags ½4
und 4 Uhr.
— Verfaffungsfeier 1924. Wie aus der heutigen Anzeige erſichtlich.
werden die Vereine und Organiſationen zu einer Vorbeſprechung auf
heute abend 8½ Uhr in den Fürſtenſaal, die Kinder, die an dem Feſtzug
teilnehmen wollen, auf heute abend 6 Uhr in die Rundeturmſchule
ein=
geladen.
C. In den hieſigen katholiſchen Kirchen wurde Sonntag nachmittag
gemäß der Anordnung der biſchöflichen Behörde eine Gedenkfeier
abgehalten anläßlich der 10jährigen Wiederkehr des Tages, an dem das
deutſche Volk in den Weltkrieg verwickelt wurde. In der St.
Ludwigs=
kirche warf Herr Dekan Kaſtell einen Rückblick auf die Erlebniſſe der
letzten 10 Jahre und zeigte den Leidensweg des deutſchen Volkes, der im
Vertrauen auf die göttliche Vorſehung durchlaufen werden muß.
Orgel=
ſtücke unſeres tüchtigen Organiſten Herrn Muſikdirektor Klaſſert halfen
die ernſte und doch zuverſichtliche Stimmung der Gläubigen vertiefen.
— Sommerſpielzeit Bruno Harprecht. Als Volsvorſtellung
zu ermäßigten Preiſen gibt es heute abend zum letzten Male den
bisher größten Lacherfolg der Saiſon: „Die vertagte Nacht”, mit
Bruno Harprecht in der Hauptrolle. Anfang 8 Uhr. — Eine zweite
Volksvorſtellung zu ermäßigten Preiſen bringt am Mittwoch noch
einmal „Alt=Heidelberg” mit E. Biſchoff, G. Benofsky, Bruno
Harprecht und Franz Sauer. Anfang 7½ Uhr. — „Die ſpaniſche
Fliege”, von dem Verfaſſer der „Vertagten Nacht” ſtammend, wird
für Donnerstag und Freitag vorbereitet. Die beiden Aufführungen
gewinnen ganz beſondere Bedeutung, weil ſich Franz Schneider
darin in einer ſeiner früheren Glanzrollen vom Darmſtädter Publikum
verabſchiedet. Außerdem ſind in den Hauptrollen mit Ausnahme von
Franz Sauer und G. Benofsky nur Kräſte beſchäftigt, die ſchon früher
hier dieſen tollen Schwank zuſammen geſpielt haben: Bruno Harprecht,
Käthe Gothe a. G., Paul Peterſen, Hans Ausfelder. Anfang 8 Uhr.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Am Sonntag, 10. Auguſt,
findet die 6, programmäßige Wanderung ſtatt. Am Endziel Groß=
Umſtadt, wird mit Rückſicht auf die vorgerückte Zeit nur gemeinſchaftlich
Kaffe getrunken. Teilnehmerkarten ſind, wie bekannt gegeben, zu löſen.
Bei der Wanderung wird auch feſtgeſtellt werden, wie groß die
Teil=
nehmerzahl bei der Familienwanderung am 24. Auguſt ſein wird.
* Geſellenprüfungen 1924. Für alle Lehrlinge, welche jetzt im Herbſt
ausgelernt haben, findet in dem kommenden Monat die Geſellenprüfung
ſtatt. Anmeldung von Mittwoch, den 6. Aug., bis Freitag, den 8. Aug.,
bei Herrn Weißbindermeiſter G. Kraus Luiſenſtraße 40. nur im der
Zeit von 1—5 Uhr nachmittags (Geſchäftszimmer Hof links, 1 Treppe
hoch). Die Prüflinge der Induſtrie melden ſich bei ihren Betriebsleitern.
(Siehe heutige Anzeige.)
— Zur Reichstotengedenkfeier. Von einer Abordnung des Bundes
Heſſiſcher egem. Leib=Dragoner, vertreten durch den Bundesvorſtand
und Vorſtand des Kreisvereins Darmſtadt, wurde am Kriegerdenkmal
am Paradeplatz nach einer kurzen Anſprach=, die Bezug nahm auf unſere
unvergeßlichen Toten, ein Kranz niedergelegt.
* Polizeioberſt Schützinger ſprach geſtern abend in einer vom
Reichs=
banner Schwarz=Rot=Gold in den Städtiſchen Saalbau einberufenen
öffentlichen Verſammlung über Zweck und Ziel des
Neichs=
bannes Schwarz=Rot=Gold. Dieſes habe ſich als höchſtes Ziel den Schutz
der Nepublik im engſten organiſchen Anſchluß an die Organe des
Staa=
tes geſteckt. Schon ihr bloßes Daſein werde keine Gegenrevolution
auf=
kommen laſſen. Der Aufſtieg des deutſchen Volkes und die Befriedung
Europas können nur aufgebaut werden auf dem Angelpunkt der
deut=
ſchen Nepublik. In der Zukunft ſei die Vereinigung mit den Brüdern
in Oeſterreich und den durch das ungerechte Friedensdiktat von
Deutſch=
land abgetrennten Gebieten zu erſtreben. Das Reichsbanner beabſichtige
nicht, das Geſpenſt des Krieges oder Bürgerkriegs heraufzubeſchwören.
Es werde ſeinen Anhängern den Krieg, wie er in den Granattrichtern
erlebt worden ſei, ſchildern müſſen. Der Pazifismus ſei nicht
ange=
züchtet durch irgend welche Profeſſoren oder Schulmeiſter, ſondern er ſei
erlebt in der modernen Schlacht. Redner ſchloß ſeine Ausführungen mit
dem Nufe: ECs lebe die Republik!. Die ſtark beſucht Verſammlung zollte
ſeinen Ausführungen lebhaften Beifall.
* Weinkontrolle. Nach der Deutſchen Weinzeitung wurde durch den
amtlichen Weinkontrolleur Becker bei dem Gaſtwirt Recht in Wackenheim
ein Viertelſtück Ausſchankwein beanſtandet. Dieſer Wein wurde ihm von
Franz Bernard III. in Wackenheim geliefert. Die Unterſuchung ergab,
daß Bernard „Haustrunk” (aus Treſter uſw. hergeſtellt) in Dorn=
Dürk=
heim gekauft hatte. Bernard wurde durch das Schöffengericht
Oppen=
heim zu vier Bochen Gefängnis und 500 Mk. Geldſtrafe verurteilt. Dazu
iſt zu erläu ern, daß der Handel mit „Haustrunk” verboten iſt, vielfach
aber ſolcher als „Wein” verkauft wird. Es iſt daher durchaus angebracht,
daß die amtliche Weinkontrolle gegen eingeriſſene Unreellität der Winzer
und des Handels ſcharf einſetzt und nicht abgebaut wird, wie an manchen
Stellen aus Sparſamkeitsgründen gewünſcht wird. Auch der Handel iſt
dieſer Meinung.
— Internationale Aktendiebe. Zwei Münchener Kriminalbeamten
gelang es, im D=Zug Berlin—München zwei internationale Aktendiebe
feſtzunehmen. In der letzten Nacht waren wiederholt beim Ein= und
Ausſteigen auf verſchiedenen Stationen Aktendiebſtähle vorgekommen.
* Freigeſprochen wurde von der Ferienſtrafkammer der Student B.,
der vom Schöffengericht nach dem Geſetze zum Schutze der Nepublik zu
3 Monaten Gefängis verurteilt worden war, weil er Flugblätter der
Nationalſozialiſtiſchen Partei verteilt hatte. Das Berufungsgericht
ge=
langte zum Freiſpruch, weil B. die Flugblätter, die ihm in einer
Ver=
ſammlung des Jungdeutſchen Ordens (bei der Flugſchriften abgegeben
wurden) zugeſteckt wurden, mit den Beſtrebungen des Jungdeutſchen
Or=
dens identiſch hielt und den Inhalt des Flugblattes nicht näher kannte.
* Schwurgerichtstagung. Am nächſten Mittwoch, den 6. Auguſt,
fin=
den vor dem hieſigen Schwurgericht zwei Verhandlungen ſtatt und
be=
ginnt dieſe Sitzung vormittags 914 Uhr mit der Anklage gegen den
Kauf=
mann Albert Funke aus Eberſtadt, verteidigt durch Rechtsanwalt Hehdt,
wegen Meineids. Die hierauf folgende Anklage richtet gegen die aus
Kelſterbach ſtammenden Beſchuldigten Joſeph Schmuck und Jakob Born 6.,
deren Verteidigung durch die Rechtsanwälte Seckel=Frankfurt a. M. und
Geh. Juſtizrat Hallwachs geführt wird, und lautet ebenfalls auf
Mein=
eid, ſowie Anſtiftung dazu. Beide Fälle ſind nicht beſonders
umfang=
reich, und es greift zum erſten Male hier die neue Zuſammenſetzung
des Schwurgerichts mit ſechs Laienrichtern, Geſchworenen und drei
Be=
rufsrichtern unter Vorſitz eines der letzteren Platz.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzelgen zu befrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krſtül.
— Sommernachtfeſt der „Liedertafel” findet
Sams=
tag, den 9. Auguſt, im Garten und ſämtlichen Sälen des Saalbaus ſtatt.
(Siehe Anzeige in der nächſten Freitags=Nummer.)
g. Wartburgverein. Heute Dienstag abend findet im
voll=
ſtändig renovierten Heim der Martinsgemeinde, Liebfrauenſtraße 6, nach
zwei Monaten wieder die Bihelſtunde ſtatt.
Kameradſchaftliche Vereinigung ehem. 118er.
Diejenigen Kameraden, welche an dem Konzert im Saalbau nicht
teil=
nehmen, werden gebeten, zu dem am Dienstag, den 5. Auguſt d8. Js.
ſtattfindenden Bierabend im Heſſiſchen Hof zu erſcheinen.
Aus Heſſen.
Der ſchöne Odenwald.
Unter dieſem Titel erſchien mit Genehmigung des Odenwaldklubs
im Verlag „Unter der Dorflinde” ein hübſches Mappenwerk mit 7
Originalzeichnungen von J „Dieffenbach. Es handelt ſich hier um
Original=Federzeichnungen, die in hervorragender Weiſe wiedergegeben
ſind und wohl Anklang bei allen Odenwaldklubmitgliedern und
Natur=
freunden finden dürften. Dem Werk iſt eine Beſprechung des
bekann=
ten Odenwaldkenners. Herrn Oberſtudiendirektor Kiſſinger,
bei=
gegeben. Es bringt die ſchönſten Punkte des Odenwaldes. Die
Kunſt=
blätter ſelbſt eignen ſich auch als Wandſchmuck und dürften überall mit
Freuden begrüßt werden. Der Verlag hat hier etwas Hervorragendes
herausgebracht, und der Preis von 1,50 Mk. iſt derart gering, daß das
Werk wohl die verdiente Verbreitung finden dürfte. Beſtellungen
neh=
men der Verlag „Unter der Dorflinde‟ Geſchäftsſtelle Karl Wieland=
Darmſtadt, Kiesſtraße 18, entgegen. Die zweite Folge erſcheint
voraus=
ſichtlich im Monat Auguſt.
* Ober=Ramſtadt, 3. Aug. Gefallenen=Gedenkfeier. Am
Sonntag fand auch in hieſiger Gemeinde eine Gedächtnisfeier für die
Opfer des Weltkrieges ſtatt. Eingeleitet wurde ſie mit gemeinſamem
Kirchgang der an der Feier beteiligten Vereine. In dem
Trauer=
gottesdienſt, bei welchem auch Kirchengeſangverein und Poſaunenchor
mitwirkten, hielt Herr Pfarraſſiſtent Klotz aus Darmſtadt eine tief zu
Herzen gehende Predigt. Mächtig und eindrucksvoll ließ er die
gewal=
tigen Auguſterlebniſſe des Jahres 1914 noch einmal am geiſtigen Auge
vorüberziehen, und ganz beſonders gedachte er der leider allzu großen
Zahl derer, die aus dieſem Menſchenmorden nicht mehr in die Heimat
zurückehrten, ſondern auf fremden Fluren für uns ihr Leben gelaſſen
haben. Nach Beendigung des Gottesdienſtes begann nun die eigentliche
Feier am Ehrendenkmal hinter der Kirche. Die Veranſtaltung ſelbſt
hatte die Ortsgruppe Ober=Ramſtadt des Reichsbundes der
Kriegs=
beſchädigten und =Hinterbliebenen in die Hand genommen und
nach=
dem ein Lied des Poſaunenchors verklungen war, richtete zunächſt der
Vorſitzende der Ortsgruppe, Göriſch, an die zahlreich Erſchienenen Worte
der Begrüßung. Hierauf legte er im Namen der Ortsgruppe am
Ehrendenkmal einen Kranz mit einer Schleife in den Reichsfarben
nieder, wobei er ebenfalls der vielen Brüder gedachte, die zum Schutze
des Vaterlandes auf fremder Walſtatt ihr Leben in die Schanze
ſchlu=
gen. Im Namen der Ortsgruppe ſchilderte er nun die abſolut
unzu=
reichende Unterſtützung der Kriegsopfer und forderte vom Reiche die
Verſorgung, die den Opfern ſtets verſprochen worden ſei.
Bürgermei=
ſter Rückert legte nun im Namen der Gemeinde einen Kranz nieder und
erinnerte in bewegten Worten ganz beſonders an die vielen glücklichen
Familienleben, die durch den unſeligen Krieg zerſtört wurden und daran,
daß wir alle unſeren lieben Gefallenen aus innerſtem Herzen danken
müſſen, denn ſie haben das Verſprechen, das ſie beim Scheiden gegeben,
das Vaterland und damit uns zu ſchützen, ehrlich gehalten und leider
nur zu zahlreich mit ihrem teueren Leben bezahlen mußten. Jetzt
folg=
ten Einzelchöre der Geſangsvereine „Germania‟. Eintracht‟
Turner=
ſingmannſchaft. „Concordia” und ein gemeinſamer Chor von „Vorwärts”
und „Sängerluſt”. Nach einem von einer Kriegswaiſen, Frl. Kögel,
gut geſprochenen Prolog ergriff der Vorſitzende der Kreisgruppe
Darm=
ſtadt, Herr Wagner, das Wort zu einer Anſprache, in welcher er der
Bedeutung des heutigen Tages gedachte, an das Reich ſowohl ſowie an
alle bemittelten Stände zur weitgehendſten Unterſtützung der abſolut
ungenügend verſorgten Kriegsopfer appellierte und ſeine Ausführung
mit einem. Nie wieder Krieg” ſchloß. Nachdem der Poſaunenchor noch
das Lied „Ich hatt einen Kameraden” vorgetragen, war die Feier
be=
endet und ſetzte nun ein halbſtündiges Glockengeläute ein.
* Seeheim a. d. B., 3. Aug. Kinodiebſtahl. Am Samstag
wurde dem Kinobeſitzer L. Daum von hier ſeine ganze Kinoeinrichtung
mit Filmen geſtohlen. Der Diebſtahl wurde nachts zwiſchen 12 und 1
Uhr durch Einbruch ausgeführt. Daum, der durch den Diebſtahl ſehr
geſchädigt iſt, hat ſofort Meldung bei der Gendarmerie in Jugenheim
erſtattet.
Groß=Umſtadt, 2. Aug. Faſel= und Zuchtviehmarkt,
Donnerstag, den 18. September 1. Js vormittags 9 Uhr beginnend,
veranſtaltet der Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß für die Provinz
Star=
kenburg mit Unterſtützung der Stadt Groß=Umſtadt und in Verbindung
mit der Zuchtpferde= und Fohlenſchau in Groß=Umſtadt einen Faſel= und
Zuchtviehmarkt, verbunden mit Preiszuerkennungen. Mit dem Markt
findet gleichzeitig eine unentgeltliche Körung der aufgetriebenen
männ=
lichen Zuchttiere ſtatt. Es dürfen nur Tiere aus Gemarkungen aufge=
trieben werden, die in Bezug auf die Maul= und Klauenſeuche weder
zu einem Sperrbezirk noch Beobachtungsbezirk gehören. Der Auftrieb
zum Markt findet am Markttage, vormittags von 8—9 Uhr. ſtatt. Die
Preisverteilung findet zwiſchen 12 und 1 Uhr mittags, und zwar von
der Treppe der früheren Brauerei Ernſt Eidmann aus ſtatt, bei welcher
Gelegenheit die mit Preiſen ausgezeichneten Tiere (mit Ausnahme der
Schweine und Ziegen) durch ihre Beſitzer vorzuführen ſind.
A Vom Katzenbuckel, 3. Aug. Man ſchreibt uns: Wanderern,
die den Katzenbuckel beſuchen wollen, ſei zu Nutz und Frommen
mitgeteilt, daß der Turm auf dem Gipfel des Berges nur
Mitt=
wochs und Sonntags geöffnet iſt. An anderen Tagen der Woche
muß der Bergſteiger, ehe er ſeine Schritte zum Turme wendet, den
Schlüſſel beim Waldhüter in Waldkatzenbach mitnehmen.
Es iſt dies den meiſten Wanderern unbekannt, da es kein Führer
ver=
zeichnet, und ſo ſtand ſchon mancher vor der verſchloſſenen Türe des
Turmes. Der Schreiber dieſer Zeilen kannte das Geheimnis, und doch
ſtand er am 29. ds. Mts, mit vielen anderen aus Darmſtadt, Groß=
Bieberau, Heilbronn, Nieder=Klingen, Offenbach, Wiesbaden uſw.
ebenfalls vor dem verſchloſſenen Turme, und das kam ſo: Der
Wald=
hüter hatte den Schlüſſel bereits zwei weiblichen
Sommer=
friſchlern aus Wald=Katzenbach ausgehändigt. Man wartete alſo
am Turme auf die beiden Fräuleins, die da den Schlüſſel mitbringen
ſollten. Man wartete, wartete ſchließlich anderthalb Stunden,
aber niemand kam mit dem Schlüſſel. In der Zwiſchenzeit lief ein
junger Herr in anerkennenswerter Weiſe noch einmal zum Waldhüter.
ob der verliehene Schlüſſel nicht wieder abgegeben worden ſei. Auch
er kam ehne den Schlüſſel. Seine Mühe war umſonſt. Da mußten die
Wartenden, manche hatten beim Waldhüter ſchon die Gebühr für
Be=
ſteigung des Turmes entrichtet, alle Hoffnungen fahren laſſen. Mit
nicht gerade chriſtlichen Wünſchen für die Beſitzerinnen des Schlüſſels
an dieſem Morgen zerſtreute man ſich endlich. Beim Waldhüter in
Wald=Katzenbach erfuhr man dann, daß der Schlüſſel nun wieder zu
haben war. Die beiden Entleiherinnen des Schlüſſels hatten es
vor=
gezogen, den Turm gar nicht zu beſuchen! Nun ſtaunt man ja
heute über Vieles nicht mehr. Hier aber liegt eine
Rückſichtslofig=
keit vor, die nicht ſcharf genug verurteilt werden
kann! Man opfert Zeit, Mühe und Geld, und dann ſteht man
wegen eines ſolch unverantwortlichen Verhaltens vor
dem verſchloſſenen Ausſichtsturme!. Alles vergeblich! Die Gemeinde
Wald=Katzenbach, oder wer ſonſt zuſtändig iſt, müßte dafür ſorgen, daß
hier Abhilfe getroffen wird. An ſchönen Sommertagen, müßte der
Turm täglich geöffnet ſein. Die Beſucher müßten ein kleines
Ein=
trittsgeld bezahlen. Jeder tut das gern, wenn er dadurch davor
be=
wahrt iſt, die Reiſe umſonſt gemacht zu haben. Einen
Erwerbs=
beſchränkten, der die Aufſicht am Turm führen könnte, wird die
Gemeinde Wald=Katzenbach wohl beſitzen.
— Kelſterbach, 4. Aug. In der Nummer 210 unſeres Blattes wurde
berichtet, daß in der Kunſtſeidefabrik ein größerer Treibriemendiebſtahl
ausgeführt worden ſein ſoll. Dieſe Meldung entſpricht inſofern den
Tatſachen nicht, als der Diebſtahl nicht in der Kunſtſeidefabrik, ſondern
vielmehr in dem bei Kelſterbach liegenden bekannten Munitionsdepot
ſtattfand.
Mainz, 4. Aug. Schwindler. Ein angeblicher Schriftſtellev
Max Enger=Berrenberg aus Krefeld gab ſich, wie der Mainz.
Anzeiger meldet, bei rheiniſchen und katholiſchen Familien als
ausge=
wieſener Rheinländer und als Sekretär des Ordens „Unitatis Fidei‟—
Orden zur Wiederherſtellung der Glaubenseinheit der chriſtlichen Kirche
— aus. Er wollte ein Generalſekretariat eröffnen, für das er ſchon die
entſprechendeg Vorbereitungen in einer mitteldeutſchen Stadt getroffen
hatte. Er borgte ſich unter mancherlei Vorwänden von den
Rheinlän=
dern Geld und verſchwand dann unter Hinterlaſſung erheblicher
Logis=
ſchulden. Auch von Heidelbera werden ähnliche Schwindeleien dieſes
„Generalſekretärs” berichtet. Bis jetzt konnte der Schwindler nicht
er=
mittelt werden.
Grundſieinlegung des 116er Steins.
*Gießen, 3. Aug. Der zweite 116er=Tag, verbunden
Grundſteinlegung des Ehrenmales für die Gefall
des Regiments 116 und ſeiner Kriegsformationen, fand geſtern
Nicht nur aus dem unbeſetzten Heſſenlande, ſondern auch aus vielen
bieten des Reiches waren ſchätzungsweiſe 2000 Kameraden zu dem
dichein gekommen, ſodaß in Gießen ein reges Treiben herrſchte. Ge
nachmittag, als man zur Grundſteinlegung antreten wollte, ging
ſchweres Gewitter über der Stadt nieder, ſodaß ſich die Feier um
Stunde verzögerte. Dann aber konnte der feſtliche Akt bei hellem Son
ſchein vorgenommen werden. Um 5 Uhr erſcholl lautes Hoch= und H.
rufen, der ehemalige Großherzog Ernſt Ludwig war, von Lich komn
eingetroffen. Als die Fahnenkompagnie mit den ruhmgekrönten
zeichen des ehemaligen Regiments eintraf, entblößten ſich alle Häu
Das Niederländiſche Dankgebet eröffnete den Feſtakt, und Generalm
a. D. Mohr begrüßte den ehemaligen Großherzog, die Vertreter
ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden und die Regimentskameraden.
dem der Bauerſche Geſangverein den Chor. Wie ſie ſo ſanft ruhn”
getragen, begannen die Anſprachen der Geiſtlichen der drei Konfeſſit
Es ſprachen Pfarrer Ausfeld fſtr die ebangeliſche Gemeinde, für
katholiſche Dekan Bayer und für die iſraelitiſche Rabiner Strauß.
ſchließend wurde das Soldatenlied geſungen: „Ich hatt’ einen g
raden”. Major a. D. Lindenau, der Vorſitzende des Verbands eher
ger 116er, verlas die Urkunde zur Grundſteinlegung. Während
mit der Kaſſette in den Grundſtein niedergelegt wurde, begannen
Glocken der Stadtkirche zu läuten. Von 25 Vertretern der
Behö=
der Vereine, der Korporationen und der ehemaligen Kriegsformati
wurden die drei Hammerſchläge ausgeführt. Der ehemalige Großhe
Ernſt Ludwig begleitete die Hammerſchläge mit einer ernſten Mahr
zur Hingabe ans Vaterland und ſchloß mit den Worten: „Gott,
Vaterland!” Als Vertreter der einzelnen Regimenter, die 116
Stammregiment hatten, führten die Hammerſchläge aus: für aktive
Major a. D. Zickendraht, für Reſerbe 116 Oberſtleutnant Nademe
für Landwehr 116 Bäckermeiſter Auauſt Noll, für Negiment 222 Fre
von Rotzmann, für Regiment 254 Hch. Weſtſchulte, für 186 Oberſt
ſchau, für die Veteranen von 1870,/71 Geh. Rat Emmelius, für die
gerkameradſchaft „Haſſia” Prof, Dr. Krämer, für die Hinterblieb
Witwe Oberſtleutnant Großmann, für die ſtaatliche Behörde Oberr
rungsrat Wolker, für die Stadt Bürgermeiſter Keller, für die Unive
Rektor Prof, Dr. Laqueur. Abends verſammelten ſich wohl mehr
2000 Feſteilnehmer auf dem großen Feſtplatz im Philoſophenwald.
der Verband ehemaliger 116er Hallen und Stände errichtet hatte.
Feſtabend eröffnete Major Lindenau mit herzlichen Begrüßungswo
Er ſprach ſeine Freude darüber aus, daß trotz der Schwere der 2 ehemalige Kameraden herbeigeeilt ſeien, gelte es doch, die br
Gefallenen zu ehren und ihnen einen würdigen Mal zu errichten.
Ehrung ſolle es ſein für die, die ihre Treue zum Reich mit dem
beſiegelten, ein Anſporn für die kommenden Geſchlechter. Die Reichst
kapelle und die Muſikkabelle Topp konzertierten, der Bauerſche Geſ
verein und der Sänger Kurt Richter vom Stadttheater verſchönerten
Abend durch Geſangsvorträge, und die Reichswehrſoldaten ſtellten P
miden. Den Abſchluß bildete der große Zapfenſtreich.
des
Mainz, 3. Aug. Die Regiebahn hat ſich zur Ausgabe
billigen Sonntagskarten entſchloſſen, die zum Teil von Samstag hu
Montag gültig ſind.
Worms, 4. Aug. Warnung. In letzter Zeit erſcheinen in
Tagespreſſe Anzeigen über lohnenden Nebenverdienſt durch ſchri
liche Heimarbeit. Diefenigen, die ſich melden erhalten
Schreiben, worin Einſendung eines Betrags von 3 Mark für die ue
ſendung des erforderlichen Arbeitsmaterials verlangt wird. Mit
zugehenden Material kann der Einſender in der Negel nichts anfau
und das Geld iſt verloren. Die ſtädtiſche Rechtsauskunftsſtelle w.
daher vor Abſendung von Geldbeträgen an unbekannte Firmen.
Gießen, 4. Aug. Die Wohnungshilfe ſchreitet rüſtig Under u
wärts. Durch die Opferwilligkeit des Gießener Bürgertums iſt jetzt uweſ
zweites Denkmal echten Gemeinſinns im Entſtehen begriffen, das ei, dub
in ſeiner Art in Deutſchland daſtehen wird. Obgleich einzelne dem
men
meinnützigen Unternehmen durchaus keine Gegenliebe entgegenbrin
iſt die Hausſammlung für den Monat Juli recht befriedigend gewe hten der
und durch das verſtändnisvolle Entgegenkommen ſeitens der Stadt n den ge
der Bau eines Hauſes geſichert, ſo daß vorausſichtlich in aller Kürze n. Es
dem Bau desſelben begonnen wird. In den nächſten Tagen werden en und
Sammelliſten für den Monat Auguſt in Umlauf geſetzt werden.
b. Friebberg, 3. Aug. An dem Ehrengrabe, welches die Opfer Namn
letzten Weltkrieges auf dem hieſigen Friedhofe birgt, hatte ſich he viert
vormittag 11½ Uhr eine hundertköpfige Menge zu einer ſchlichten, a
ſtimmungsvollen und ergreifenden Trauerfeier verſammelt. Der O
ziersverein, ſämtliche militäriſche Vereine, der Reichsbund der as
beſchädigten ſowie zahlreiche andere Vereine, zum Teil mit ihren 7
nen, ſowie die Vertreter der Behörden waren erſchienen. Eröffnet wu
der Trauerakt durch Choralmuſik und Geſang des Friedberger Dop
quartetts, dann ergriff Profeſſor Werner, Neligionslehrer an der
ſigen Auguſtinerſchule, das Wort zur Traueranſprache. In ergreffen
Worten, unter dem Motto: „Die Liebe höret nimmer auf” gedachte
der großen Zahl derer, die begeiſtert dem Rufe des Vaterlandes fole
und ihr Leben für uns hingaben, aber damit ſei es nicht genug,
Toten zu gedenken, vor allem ſei eine innere Einkehr nötig, eine imr
Einigkeit und Geſchloſſenheit, eine Ueberbrückung der Gegenſätze,
unſer Volk zerreißen, eine Abkehr von dem herrſchenden Materialisn
nur dann ſei eine Geſundung unſeres Volkes und eine Hoffnung
beſſere Zeiten möglich. Die Worte des Nedners hinterließen e
tiefen Eindruck und ſind hoffentlich auf fruchtbaren Boden gefallen.
unterdeſſen die 12. Stunde gekommen war, verbrachte die Menge
vorgeſchriebene zweiminutliche Trauerpauſe entblößten Hauptes
ſtillem Gebete. Geſang und Choralmuſik ſchloſſen die Feier, unter
Klängen des Liedes „Ich hatt” einen Kameraden” verließ die Menge
Trauerſtätte.
* Langgöns, 3. Aug. Eine furchtbare Entdeckung ma
die Gendarmerie. In einer Hofreite der Frankfurter Straße fand1
in einer dunklen Kammer ein etwa 42 Jahre altes weibliches Weſen,
ſchon acht Jahr hier eingeſperrt war, in vollſtändig verkommenen,
wahrloſtem Zuſtande und faſt derhungert vor. Eine Familie hatte
Kinder, einen Sohn und ein Mädchen: damit nun das Vermögen zuſ
menbleiben ſollte, hinderte man das Mädchen am Verkehr mit den 2
ſchen und ſperrte es vor jetzt acht Jahren vollſtändig ein. Acht 2
hat es das unglückliche Weſen in der Kammer ausgehalten; zu eſſen
kam es nur Brotrinden und Küchenabfälle. Das enge Kämmerchen h.
weder Bett noch Stroh, gereinigt wurde überhaupt nicht, Kleider h.
das arme Geſchöpf kaum noch in Fetzen an. Von Zeit zu Zeit wenn
Bruder von Frankfurt kam, gab es furchtbare Schreie in dem Haus. 2
mand wußte ſich das zu erklären, da auch die Tochter in Frankfurt
Stellung ſein ſollte. Der Nachbar hörte dieſer Tage wieder das jämn
liche Geheul und holte die Gendarmen. Dieſen bot ſich ein furchtbe
Anblicke. Wunden, Schmutz und Kleiderfetzen bedeckten den Körper.
nur noch 60 Pfund wog, ein entſetzlicher Geruch kam aus dem Rat
Das Mädchen wurde ſofort in ärztliche Behndlung gegeben und in
Heil= und Pflegeanſtalt Gießen gebracht.
* Ruppertsburg, 3. Aug. Ein ſteckbrieflich verfolgter Bankbean
aus Frankfurt erſchoß ſich zwiſchen hier und Laubach in dem Aug
blick, als ihn die verfolgende Gendarmerie nahezu erreicht hatte.
fand noch eine bedeutende Summe, des veruntreuten Geldes bei
Toten.
— Dutenhofen bei Gießen, 3. Aug. Heute vormittag brach hier
Feuer aus, welchem dreiScheuern zum Opfer fielen. Die F
wehren von Atzbach, Allendorf und Münchholzhauſen kamen zu. Hi
ſodaß weiteres Unglück verhütet werden konnte. Um 11 Uhr war
Brand gelöſcht.
Aus den Parteien.
— Deutſch=demokratiſche Jugend. Donnerst
abend Vorſtandsſitzung und außerordentliche Hauptverſam
lung: Teilweiſe Neuwahl des Vorſtandes. Antrag auf Abänderr
der Satzung. Verſchiedenes. Daran anſchließend Heimabend: Freu
Knöpp ſpricht über „1813 im Lichte der Gegenwart”.
atürliche Mundreinigung durch Chlorodont-Lahnvaste
Die Ertahrung ist der beste Lehrmeistes.
Mülionen, die heute „Chlorodont-
Zahndaste” täglich im Gebrauch haben,
haben es selbst ausprobtert, daß ein
Mund-
wasser allein die mechanisch reinigende Lahn-
saure KalkFist ein geit ältersher gekanntes
unenthehrliches Putzmittel für die Lähne, das
den Sehmels nicht angreitt. Neben diesem
mechanugehen” Reinigunge mittel 7 enthält
Chlorodont neutrale Salze, dieiden Speichel
pastenicht ergetsen kann. Der mikroskopisch" mehren zund dadurch eiäe Hatürliche Mund-
Eeins, chsmiach reine vrassrpitjerte, kohlenz3 reinieugs, kewurken sSchädliebe undzunans
genehm schmeckende antigept, Chemikalten,
wie in manchen Mundwäsgern, eind
ausge-
schlossen. „Chlorodont-
Zahn=
dastei, mit ihrem hertlichl ertrischenden
Pfettermins-Geschmackl ist zeine glückliche
Komposition von Mundwagger und Lahn-”
spalvar aut wisdenge
FEendlegei
Wer;Haneben Mundlwagser verwenden 79
benutze; das preiswerte und angenehm:
trischend gchmeckende „ChZorodon
Mundwasser.,;Jas trei von Sal
und 8. anderen ”t schädlichen, unangeneh
schmeckenden Chemikalien List. — Eas
1480 Ptenpige, wie die große Lube Aalpett
Lummer 216.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 5. Auguſt 1924.
Seite 5.
Eine Bäderreiſe im Weſergebiet.
Von Dr. Walter Georgi.
Dort, wo die Weſer in großem Bogen den Teutoburger Wald
ießt und zwiſchen Wiehen= und Weſergebirge in die weite
rſächſiſche Tiefebene hinausſtrömt, entſpringen aus der Erde
1 eiche wertvolle Heilquellen. Sie ſchenken dem Reichtum des
F1tbaren Landes noch die Wunderkraft heilbringender Quellen.
Sende und Abertauſende beſuchen alljährlich in den
Sommer=
ry iten dieſe Stätten des Heils. Geheilt und erfriſcht kehren
fü, das werktätige Leben zurück. Jene Heilkräfte aber, die die
Hiche Erde ſpendet, ſind ein Teil deutſchen
Nationalvermö=
ge das beſonderer Pflege bedarf und berufen iſt, im
Wieder=
g= u Deutſchlands eine große Rolle zu ſpielen. Vor allem
Hörnſthaften Heilquellen im Weſergebiet, die heute ſchon weit
711 Deutſchlands Grenzen hinaus bekannt ſind.
Sommerſonne liegt über dem bewaldeten Hügelland, als
„ſinter Hameln die Weſer überſchreiten".
kyrmont! Es geht ein ſeltſames Klingen von dieſem Wort
Wie von ſilbernen Glöckchen und einer Hirtenſchalmei.
Frauenlachen und girrendem Schäferſpiel zwiſchen
Linden=
i und geſchnittenen Taxushecken. Fürſtliches Rokoko. Reif=
und Puderperücken. Dann wieder die klaſſiſche Romantik
iedermeierzeit, Tiefurt und Lauchſtädt. Von Friedrichs des
und Goethes Zeiten ſtehen noch heute hier die
Weg=
die zur Gegenwart führen. Ueberall iſt die
Vergangen=
tit der neuen Zeit zu einer köſtlichen Einheit verſchmolzen.
ont hat Tradition wie kaum ein anderes deutſches Bad,
ur chöpft dennoch Jugend und Stärke aus dem natürlichen
mus ſeiner ungebrochenen Kraft. Noch entſpringen ſeine
tellen, heute wie einſt, dem Boden, alljährlich Tauſenden
Nenſchen Heilung bringend von ihren Leiden. Zeitalter
Nenſchen vergehen, aber die Quellen ſind geblieben.
ine eindrucksvolle Feier eröffnete in dieſen Tagen eine
Periode in der Entwicklung des Bades. Wenn auch bei
Feſte der Rokokozauber dem nüchternen Bratenrock
ge=
iſt und der Daſeinskampf die Schäferſpiele in die
ver=
ten Winkel des alten Parkes verdrängt hat, ſo iſt die
wart Pyrmonts doch nur eine Fortſetzung der
Vergangen=
erl it anderen dem modernen Verkehr angepaßten Mitteln.
Näer impoſanten Brunnen= und Wandelhalle, die im
Bei=
eir es preußiſchen Finanzminiſterus in feierlichem Akt der
AN einheit übergeben wurde, hat ſich Pyrmont einen neuen
Ni unkt ſeines täglichen Badelebens und zu ſeinen
vorbild=
ſch Badeeinrichtungen eine wertvolle Neueinrichtung
geſchaf=
err Zugleich hat der preußiſche Staat, der die Mittel für den
har rreitſtellte, ſeinem „jüngſten Kind”, das durch
Volksabſtim=
mer ſeit 1922 ſeinem Staatsverband angehört, bewieſen, daß
mr 4. der Not der Zeit für es zu ſorgen weiß und auch weiter
tür te Entwicklung ſorgen wird. Das erkennen auch heute die
hhrnter und Waldecker, die dieſer Einverleibung mit
gemiſch=
gen fühlen gegenüberſtanden, dankbar an.
s Leben und Treiben auf der Kurpromenade, auf der
erye des vornehmen Kurhauſes entfaltet Reize, wie ſie
eſſel er und wirkungsvoller kaum ein anderes deutſches Bad
ufz eiſen hat. Wenn ſich auch heute hier ein faſhionableres
üls arbietet, wie zur Zeit, da Goethe hier ſeine 17 Glas
bru nwaſſer täglich trank, ſo ſind doch die farbenprächtigen
rachn der Bückeburgerinnen nicht verſchwunden, die überall
zebe den geſchmackvollen Toiletten einer mondänen Welt
auf=
reinſte! Es hat eine eigene Bewandnis mit dieſen
Bückeburge=
une und dem Bad Pyrmont, Beziehungen, die ſogar von
dier rder Ehevertrag regelt! Es iſt Sitte, daß in dieſem Vertrag
nn die Verpflichtung übernimmt, ſeiner Frau alljährlich
ierwöchigen Kuraufenthalt in Pyrmont ohne Begleitung
des Mannes zu geſtatten — zur Freude der Ehefrauen. Ob auch
zur Freude der Ehemänner, mag mitunter fraglich ſein.
Wes=
halb auch dieſe Bückeburger Sitte wohl nicht allenthalben
Nach=
ahmung und Verbreitung gefunden hat: . . . . Aber es zeugt
von dem großen Vertrauen der einheimiſchen Bevölkerung auf
die Heilkraft der Pyrmonter Quellen, die bei Blutarmut,
Rheu=
matismus und Herzkrankheiten ſeit Jahrhunderten glänzende
Erfolge aufzuweiſen haben.
Ebenſo wie bei Bad Pyrmont iſt der preußiſche Staat heute
Großaktionär bei dem jetzt in eine Aktiengeſellſchaft
umgewan=
delten, früher ſtaatlichen Bad Oeynhauſen. In der Luftlinie
ſind beide Bäder nur etwa 50 Kilometer voneinander entfernt,
in ihrem Charakter aber trennen ſich die Schweſtern. In
Pyr=
mont iſt der lebensfrohe Rhythmus ein wichtiger unterſtützender
Heilfaktor, in Oeynhauſen iſt es ein ſtiller Ernſt, der die Kur
und Heilung begleitet. Die Zahl der Schwerkranken, die
Oeyn=
hauſen beſuchen und auf die Heilkraft ſeiner Thermalquellen
ver=
trauen, iſt größer als in Pyrmont. Ueberall begegnet man in
der Stadt und in den Parkanlagen jenen Stuhlwagen, in denen
vor allem die an Lähmungserſcheinungen Erkrankten die
ärzt=
lich verordnete Ruhe genießen. Dieſe Wagen und die Eigenart
der Erkrankungen, denen das Bad Linderung und Geneſung
bringt, haben es bedingt, daß Oeynhauſen als „Stadt ohne
Stufen” gebaut iſt. Man hat faſt überall auf Stufen und
Treppen verzichtet, ſo daß der Kranke ohne Schwierigkeit über
eine Rampe die Parterrezimmer der Unterkunftshäuſer erreichen
kann. So unterſtützt die bauliche Eigenart der Stadt, die in
ebenem Gelände liegt, in jeder Weiſe die Kur und erntet den
Dank ſeiner zahlreichen Herzkranken und Gelähmten, deren
Hoff=
nung die Oeynhauſer Quellen ſind.
Fährt man auf der Schnellzugſtrecke Hannover-Köln an
Oeynhauſen vorbei, ſo reizt nichts, den Zug zu verlaſſen und die
Stadt zu beſuchen. Ein nüchterner Villenort — das iſt alles,
was man vom Bahnhof aus von dem Bade Oeynhauſen ſieht.
Hat man aber die erſten Straßen hinter den Eiſenbahnſchienen
überwunden, ſo wird man bald eines Beſſeren belehrt. In einem
wundervollen alten Park, den der Gartenkünſtler Lenné vor
70 Jahren angelegi hat, ſind das Kurhaus und die Badehäuſer
eingebettet. Landſchaft und Architektur hat hier ein künſtleriſches
Naturgefühl verbunden. Raſenflächen wechſeln mit
Teppich=
beeten, über denen ſich ein alter Baumbeſtand in mächtigen
Kup=
peln wölbt. Für den Kenner iſt das alte von Schinkel entworfene
Badehaus in ſeinem graziöſen klaſſiziſtiſchen Stil eine beſondere
Freude. Das Kurhaus, in einem langgeſtreckten modernen
Barock=
ſtil errichtet, gibt den Parkanlagen einen wirkungsvollen
Ab=
ſchluß. Nirgends aufdringliche Spielereien, überall klare Linien
und gediegene Ornamentik. Es iſt eine Freude, durch dieſe
ein=
heitliche Schöpfung von Architektur und Natur zu wandeln und
den vornehmen Frieden zu genießen, die von ihr ausgeht.
Auf dem neu angelegten Flugplatz jenſeits der Eiſenbahn
hinter dem Flüßchen Werre hat die Weſtflug G. m. b. H. eine
Junkers Ganzmetall=Limouſine zum Rundflug bereitgeſtellt. Der
Propeller wird angedreht und bald heben wir uns über die
Felder, auf denen die Landleute die Ernte zu Garben binden.
In kurzem Bogen überfliegen wir den Kurpark und das
Kur=
haus, immer höher ſteigend. Wie dicke Striche erſcheinen die
langgeſtreckten Gradierwerke längs des Silberbandes der Werre.
Dann folgen wir der Bahnſtrecke nach Minden bis zur Weſer,
auf der die Schleppzüge wie liebliches Spielzeug treiben. Das
Wiehen= und Weſergebirge richtet ſich vor uns auf. Tief unter
uns liegt der Einſchnitt der Porta Weſtfalica. Um den
Kuppel=
bau des Kaiſer=Wilhelm=Denkmals rundet ſich in unzähligen
kleinen Kuppeln der Wald. Mit der Höhe und der Entfernung
verliert das Einzelne an Bedeutung. Aber es wächſt zuſammen
zu einer höheren Einheit und gewinnt an innerem Wert. Alles
wird Kosmos, Felder, Flüſſe, Häuſer und Wälder. Und eine
neue tiefe Liebe zu der Erde unter uns erwacht. — Ohne Zwiſchen=
fall landen wir wieder auf dem Flugplatz mit einem Gefühl
unbeſchränkten Vertrauens zu unſerem Luftautobus, einem
Meiſterwerk deutſcher Technik.
Nur eine gute halbe Stunde Bahnfahrt von Oeynhauſen
entfernt liegt das lippiſche Solthermalbad Salzuflen unfern vom
Teutoburger Wald. Ein altes betriebſames Städtchen mit
präch=
tigen Giebelhäuſern aus der Zeit des 30 jährigen Krieges, an
das ſich das eigentliche Bad anſchließt und dort emporſtrebt, wie
ein junger blühender Zweig an einem alten Stamm. Um die
kühle, ſalzhaltige Luft ſpendenden Gradierwerke ſind die
ein=
zelnen Badehäuſer, das Kurhaus und der Kurpark gelagert,
Ein vortrefflich eingerichtetes Inhalatorium unterſtützt die
Wir=
kung der Quellen, die Trink= und Badekur. Vor allem
Erkran=
kungen der Atemwege, Krankheiten des Herzens und Blutarmut
werden hier mit Erfolg behandelt. Frei von allem übertriebenen
Luxus, iſt Salzuflen das Bad des Erholung ſuchenden
Mittel=
ſtandes.
Seine prächtige Umgebung verleiht Salzuflen einen
beſon=
deren Reiz. Wenn man auf den Abhängen der bewaldeten Höhen
im Norden des Bades ſteht, an jener Stelle, wo die Salzufler
Bevölkerung ihren im Kriege gefallenen Söhnen einen der
ſchönſten Erinnerungsſteine im deutſchen Vaterlande geſetzt hat,
ſchweift der Blick weit über fruchtbare Aecker und Wieſen zu den
Hängen des Teutoburger Waldes. Eine Autofahrt bringt uns
weit in das lippiſche Land hinein. Als Siedlungen verſtreut,
ſind überall, von dem Grün der Obſtbäume beſchirmt, kleine
wohlhabende Bauernhöfe mit dem reichen Boden verwachſen,
Dort, wo das Gebirge zum Hermanns=Denkmal anſteigt, dehnt
ſich das liebliche Detmold mit ſeinem alten Fürſtenſchloß unweit
der Stelle, die für die römiſche Geſchichte durch die Niederlage
der Legionen und Reitergeſchwader Quintilius Varus eine
Weltwende bedeutete. Als ein Mahnzeichen für die deutſche
Einigkeit erhebt ſich das Hermanns=Denkmal über die Tannen=
und Eichenwälder des Teutoburger Waldes. Man denkt an
Ernſt von Bandel, als den Schöpfer dieſes wuchtigen
Erinne=
rungsmals, der trotz ſchwierigſter Verhältniſſe in 36 Jahren, oft
nur auf ſeine eigenen Mittel angewieſen, dieſes Denkmal dem
deutſchen Volke ſchuf. Ein Idealismus echt deutſcher Art!
Am Ufer eines freundlichen Sees ragen ſeltſame
Felſen=
gebilde hoch über die Bäume des Waldes empor. Schroff
aben=
teuerliche Zacken wie die Zähne eines Rieſen. Es ſind die
Externſteine, die ſchon in den älteſten Chroniken eine Rolle
ſpielen. Eine tiefe Grotte iſt in einen der Felſen gehauen, die
einſt als Kapelle diente. Ein Relief, das künſtleriſche Hände in
den Fels arbeiteten, ſtellt eine Kreuzesabnahme dar, voll
rühren=
der Innerlichkeit, in der primitiven Art des 11. Jahrhunderts.
Man wird nicht fehlgehen, wenn man hier eine alte germaniſche
Kultſtätte vermutet, die nach der Einführung des Chriſtentums
von der Kirche übernommen und zu einem chriſtlichen
Wallfahrts=
ort ausgebaut wurde. Heute ſind ſie das Ziel aller, die den
Teutoburger Wald beſuchen, eine eigenartige feſſelnde Laune der
Natur, die trotz wiſſenſchaftlicher Erklärungen ihren romantiſchen
Zauber nicht verliert.
Von den Externſteinen iſt es nur ein Sprung zu dem
idyl=
liſchen kleinen Moorbad Meinberg mit ſeiner kohlenſäurehaltigen
Heilquelle. Man fühlt ſich um hundert Jahre zurückverſetzt, wenn
man die alten Linden= und Kaſtanien=Alleen des Kurparkes
durchwandert und zu beiden Seiten die großväterlichen behäbigen
Fachwerkbauten der Unterkunftshäuſer erblickt. Man hat das
Gefühl, in einem der alten Familienbäder des vorigen
Jahr=
hunderts zu leben, in dem die Tradition von jedem Einzelnen
Beſitz ergriffen hat. Fernab vom haſtenden Verkehr verbreitet
ſich unter hundertjährigen Bäpimen des Parks eine wohltuende
Ruhe, die den Kranken ſchon auf halbem Weg zur Heilung führt.
Das beſcheidene Meinberg iſt in ſeiner Eigenart eine Perle unter
den deutſcher Bädern.
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Friſeur und Landwirt
im 53. Lebensjahre.
(9932
Dietrauernden Hinterbliebenen.
Roßdorf, Malchen, 4. Aug. 1924.
Die Beerdiguug findet Mittwoch
nachmittag 3 Uhr in Roßdorf
vom Trauerhauſe aus ſtatt.
Wer an
Kannerllsen
leidet
hüte sich, mit dem Messer zu schneiden. Ebenso verwende man
keine Mittel, welche nur aus einem Stückchen gestrichenen
Pflaster bestehen. Denn diese kleben meistens am Strumpfe
fest, verschieben sich häufig und entstehen dann bei
empfind-
licher Zehenhaut leicht Entzündungen. Gegen
Hühneraugen auf den Zehen
gibt es nichts besseres als die seit 20 Jahren bewährten
Zehenbinden
Hühneraugen Lebewohl
Hefteflasterband
Filzrine
FPflasterkern
Zei denkbar bequemster Anwendung lindern diese durch den
1ruckmildernden Filzring den Schmerz sofort. Durch den
er-
weichenden Pflasterkern wird das Hühnerauge in wenigen Tagen
radikal beseitigt. Gegen schmerzhafte
Hornhaut auf der Fussohle
sind Lebewohl-Ballen-Scheiben
Dne Iernsehae
Deckscheiben verhindern jedes
Ver=
rutschen sowie das lästige Festkleben
am Strumpfe. Der Schmerz
ver-
schwindet bald nach dem Auflegen.
Die Hornhaut stirbt ab und löst sich
von selbst los.
Beschleunigt wird die Wirkung
durch vorheriges Baden der Füß
A
mit
Lebewohl-Fußbade-Bulver
nebenbei ein geradezu ideales Mittel zum Abhärten
empfünd-
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Habe meine ärztliche
Tätigkeit wieder
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Habe meine ärztliche
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AI,76461
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 5. Anguſt 1924.
wirtſd
meiſte=
mehmi
Ernſt
Bedin
„Selb
hält n
von
Quad
meind
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über
ſtaltun
Zeit
ung d
Freier
Satzes
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hat ſie
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Eberſ.
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ei
Ge
ken.
Kaſp
Beſh
loſen
man
Well
Ange
allen
mit
gont
di
San
Reich und Ausland.
Wucheranzeigen gegen Behörden.
A.E. Frankfurt a. M. Durch die Frankfurter Blätter
ging dieſer Tage ein Fall, der alle Hausbeſitzer lebhaft intereſſieren
dürfte. Ein Hausbeſitzer in Frankfurt=Rödelheim hatte gegen das
Frank=
furter Wohnungsamt eine Wucheranzeige erhoben, weil das
Woh=
nungsamt eine Ablöſungsſumme von anfangs 3000, dann 1500 Mark
dafür verlangt hatte, daß ihm eine Dreizimmerwohnung in ſeinem
eigenen Haus überlaſſen werde. Ueber das Schickſal dieſer eigenartigen
Anzeige konnte ich noch nichts in Erfahrung bringen. Ich höre nur
beim Wohnungsamt, daß der betreffende Hauseigentümer 1919 ſeine
Wohnung in ſeinem Haus aufgegeben hatte und in ſein eigenes Hotel
ge=
zogen war. 1922 wurde er dann wieder um Zuweiſung einer Wohnung
vorſtellig. Das Amt ſteht nun zwar auf dem grundſätzlichen
Stand=
punkt, daß Wohnungsinhaber, die ſich ſelbſt wohnungslos machten,
kei=
nen Anſpruch mehr auf Wohnung haben, hat ſich jedoch „
entgegenkom=
menderweiſe” bereit erklärt, ihm eine aus Mitteln des Amts
freigewor=
dene Wohnung im eigenen Haus des Wohnungsſuchenden zu überlaſſen
gegen Zahlung der betreffenden Ablöſungsſumme. Man darf geſpannt
ſein auf den Ausgang dieſer eigenartigen Wucheranzeige.
Uebrigens bildet ſie ein intereſſantes, ſcheinbar zeitgemäßes
Gegen=
ſtück zu einer anderen Wucheranzeige eines Frankfurter Induſtriellen
gegen das Frankfurter Finanzamt, das ihm wegen Verzugs in der
Zahlung der Steuer für ſein Automobil eine Strafe auferlegte, die faſt
dem Wert des Wagens entſprach. Solche Strafen ſollen maſſenweiſe
ver=
hängt worden ſein. Jedenfalls nicht nur in Frankfurt allein. Die
Geld=
kalamitäten laſſen ſolche Verzögerungen verſtändlich erſcheinen. Die
Verhängung ſolcher hoher Strafen iſt jedoch ſinnlos. Juriſtiſch ſind
Stra=
fen nach dem Wortlaut der Beſtimmungen nur bei Hinterziehung
zuläſſig. Davon kann natürlich in keinem Fall die Rede ſein. Die
Aem=
ter ſollten in der Behandlung des Publikums etwas vorſichtiger ſein,
ſonſt könnte es noch mehr derartiger Wucheranzeigen regnen.
Die Karlsruher Gedächtnisfeier zu Ehren der Gefallenen.
fm. Karlsruhe. (Eigenbericht.) Eine ungeheure Menſchen=
menge hatte ſich geſtern zur Ehrung der Toten zu einer Feier in die
Feſthalle begeben. Anweſend waren die Spitzen der ſtaatlichen und
ſtädtiſchen Behörden. Im ernſten muſikaliſchen Rahmen hielt
Schrift=
ſteller Dr. Walter Bloem die Gedächtnisrede, die bei den Anweſenden
herzliche Aufnahme fand. Er ſang das hohe Lied der zwei Millionen
Deutſchen, die ihr Leben hingegeben haben für das deutſche Vaterland.
Nicht nur der Toten gedachte er, ſondern auch der Kriegsbeſchädigten
und Erkrankten, die ehrenvolle Narben an ihrem Leib tragen und die
ſich nun mit gebrochener Lebenskraft durch das bittere Daſein
hindurch=
quälen müſſen. Der Deutſche habe der Welt, die gegen uns in Waffen
zuſammengeſchloſſen war, ein Schauſpiel geboten, deſſen wir heute am
erſten Jahrzehnt=Gedächtnistage jener Zeit mit höchſtem Stolz eingedenk
ſein dürfen. Als die Glocke 12 Uhr ſchlug, unterbrach Walter Bloem
ſeine Rede, und die Anweſenden erhoben ſich von den Sitzen, um zwei
Minuten derer zu gedenken, die gefallen ſind. Dann fuhr der Redner
fort, die Pflichten aufzuzeigen, die der Geſamtheit des deutſchen Volkes
harren, und rief in die Menge die beherzigenden Worte hinein: „Seid
einig, einig!” welchen Ruf die Toten aus ihren Gräbern uns zurufen.
In dem Glauben, daß, wenn wir einig ſind und zuſammenſtehen, weil
wir zuſammengehören, wieder beſſere Zeiten für uns kommen,
vereini=
gen wir uns mit den 25 Millionen Deutſchen, die außerhalb unſerer
Reichsgrenze in fremder Knechtſchaft leben, zu dem inbrünſtigen Rufe,
deſſen Allgewalt die Pforten des Schickſals eines Tages ſprengen wird;
„Herr, mach’ uns frei!”
Das Höllentalwerk nicht genehmigt.
Das badiſche Arbeitsminiſterium hatte ſich in letzter Zeit mit der
Frage einer Waſſerkraftanlage im Höllental zu befaſſen, welche u. a.
einen Stauweiher von großer Länge bei Hinterzarten und die
Aus=
nützung der Waſſerläufe im Höllental, darunter auch die des
Ravenna=
baches zur Kraftgewinnung vorſah. Es hat ſich dem Anſinnen
gegen=
über ablehnend verhalten, weil die Naturſchönheit des Höllentales von
ſolcher Eigenart und von ſolchem Wert iſt, daß ſie eben gerade darum
das Ziel Vieler aus allen Gauen Deutſchlands und darüber hinaus
alljährlich darſtellen. Solche allgemeinen Werte dürfen nicht einem
Unternehmen geopfert werden, das nur lokale Bedeutung hat. Der
Wert des Höllentales liegt u. a. in ſeiner durch das Waſſer geſchaffenen
Erſcheinungsform, aber auch in dem in ihm und zu ihm fließenden
Ge=
wäſſern, deren Wirkung um ſo ſtärker ſein wird, je mehr Waſſer ſie
führen. Es gibt im Lande noch genug Waſſerkräfte, welche ohne
Schädi=
gung von Naturſchönheiten nutzbar gemacht werden können. Die
Ent=
ſcheidung wird ſicher von jenem, bei welchem das Verſtändnis für die
Größe und Schönheit der Natur des badiſchen Landes herrſcht,
ge=
billigt werden.
Die Rückkehr zum Zylinder.
Der Zylinder, einſt die Kopfbedeckung jedes eleganten Briten, war
in England ſo ziemlich ausgeſtorben, feiert aber in dieſem Sommer eine
fröhliche Auferſtehung, und zwar ſind es die zahlreichen amerikaniſchen
Beſucher, die die „Angſtrohre” den Engländern wieder bringen,
nach=
dem ſie ſie von ihnen übernommen haben. Bei dem Beſuch der
ameri=
kaniſchen Rechtsanwälte in London prangte der Zylinder auf den
Köp=
fen aller dieſer würdigen Juriſten, und die engliſchen Kollegen mußten
ihre hohen Hüte, die ſie in den Schränken vergraben hatten, wieder
herausholen. Gar mancher hatte das Aufbügeln ſehr nötig; aber die
Hutmacher waren auf dieſe, ihnen früher alltägliche Prozedur nicht mehr
eingerichtet, und ſo zeigten die engliſchen Zylinder vielfach ein nicht
vorſchriftsmäßiges Ausſehen. Es ſind in den letzten Wochen in den
engliſchen Hutgeſchäften ſo viel Zylinder gekauft worden, wie früher
nicht in Jahren. Bei allen geſellſchaftlichen Veranſtaltungen, die unter
dem Zeichen der Reichsausſtellung in London ſo zahlreich ſind,
krium=
phiert der Zylinder auf der ganzen Linie.
Eiſenbahnunfall.
Erfurt. Die hieſige Eiſenbahndirektion teilt mit: Geſtern
nach=
mittag iſt der Sonderzug 4583 in Mellrichſtadt infolge Ueberfahrens des
auf Halt ſtehenden Ausfahrſignals bei Weiche 25 auf die für den Zug
4583 beſtimmte Vorſpannlokomotive aufgefahren. Siebzehn Perſonen,
darunter der Zugführer, der Lokomotivführer und der Heizer des Zuges
ſowie der Lokomotivführer der Vorſpannlokomotive ſind verletzt
wor=
den. Die Verletzungen ſind faſt ſämtlich leichter Natur. Beide
Loko=
motiven entgleiſten und ſind beſchädigt. Der Packwagen wurde
zertrüm=
mert und ein Perſonenwagen ſchwer und einer leicht beſchädigt. Die
Gleisverſchiebungen ſind gering. Die Inſtandſetzung wird
vorausſicht=
lich 12 Stunden dauern.
„Moſes im Kornfeld.”
Köln. In einem Kornfelde bei dem benachbarten Gleuel hörte
dieſer Tage ein aBuer beim Mähen das Schreien eines Kindes. Beim
Abſuchen des Feldes fand er ein nacktes Knäbchen. Ein Arzt ſtellte feſt,
daß das Kind erſt eine halbe Stunde alt war. Der kinderloſe Bauer will
ſich des kleinen Findlings annehmen; man hat dem Knaben, da er im
Kornfeld gefunden wurde, vorerſt den Namen Auguſt Kornfeld gegeben.
Das Bismarckſtraßen=Unternehmen ſchuldenfrei.
Eine der großzügigſten und koſtſpieligſten ſtädtebaulichen
Unter=
nehmungen in Groß=Berlin war die unter dem verſtorbenen
Oberbürger=
meiſter Schuſtherus durchgeführte Verbreiterung der Bismarckſtraße
in Charlottenburg, die den Auftakt zur Anlage des Kaiſerdamms und der
Döberitzer Heerſtraße bildete. Charlottenburg mußte faſt alle
anliegen=
den Grundſtücke kaufen und eine Schuldenlaſt von faſt 100 Millionen
aufnehmen. Die Geldentwertung hat Charlottenburg auch von dieſer
Schuld, die damals auf Anleihen genommen wurde, befreit. Wie aus
dem Haushaltsplan des Bezirks Charlottenburg hervorgeht, ſind die
Schulden des Bismarckſtraßen=Unternehmens am Schluß des
Rechnungs=
jahres 1922 aus dem Erlös für eine einzige verkaufte Parzelle am
Kaiſerdamm gedeckt worden. Die laufenden Geſamtausgaben des
Bis=
marckſtraßen=Unternehmens in Höhe von 6490 Mark werden durch
Mieten und Pachten gedeckt.
Wirbelſturm.
Uerdingen. Geſtern nachmittag ſuchte ein Wirbelſturm
den ſüdlichen Stadtteil heim. Dächer wurden abgeriſſen und teilweiſe
bis an das andere Rheinufer geſchleudert. Auch zahlreiche
Fenſter=
ſcheiben und Schaufenſter wurden zertrümmert. Selbſt Schiffe auf dem
Rhein wurden in Mitleidenſchaft gezogen und vom Orkan ans Ufer
geſetzt. Auf der Uerdingen gegenüberliegenden Seite wurden das
Strandbad und das Fährhaus ſtark mitgenommen und teilweiſe
zer=
trümmert. Menſchenleben ſind, ſoweit bis jetzt feſtgeſtellt, nicht zu
beklagen.
Schwerer Automobilunfall.
Königsberg. Geſtern nacht fuhr ein aus Gerdauen
kommen=
des Automobil beim Korinthendamm in die Pregel. Der Führer des
Kraftwagens ſchien mit der Oertlichkeit nicht genau vertraut zu ſein,
denn er hatte in der Dunkelheit bei ſtarkem Regen den Weg verfehlt.
Während ſich die in dem Kraftwagen befindlichen älteren Perſonen zu
retten vermochten, konnten zwei Kinder, ein Knabe und ein Mädchen
nur als Leichen geborgen werden.
Altertumsfund.
Ein vorgeſchichtliches Grab, allem Anſchein nach das einer Germanin,
iſt neuerdings in Pyritz gefunden worden, wo ſchon vor etwa 40 Jahren
ein großes Gräberfeld der Bronzezeit entdeckt worden war. Dieſes
neuerdings aufgefundene Grab befindet ſich zwiſchen den Orten Megow
und Wobbermin. Es enthält zwei durch eine Steinpackung geſchützte
Urnen, welche Knochen und Kohlen, enthielten, die darau ſchließen
laſ=
ſen, daß der Leichnam auf einem Holzſtoß verbrannt worden iſt.
Außer=
dem fand man in den Urnen Ueberreſte einer Halskette aus
Bronce=
perlen und Spiralen=Drähten, ſowie blauen Glasperlen. Die Oeffnung
der einen Urne war durch ein kleines Bleigefäß geſchloſſen, welches
Spinn=
wirtel und einen kleinen plattgeſchliffenen Stein enthielt. Der Art
des Schmuckes nach handelt es ſich um ein Grab aus der älteren Eiszeit,
in welcher ſchon Deutſche im Lande gewohnt haben. In der Nähe der
Urnen fand man nach Ueberreſte eines Skeletts, die jedoch zu dem
eigent=
lichen Grab in keiner Beziehung zu ſtehen ſcheinen.
Fliegerunfall.
Rotterdam. Der italieniſche Flieger Lacatelli, der
ur=
ſprünglich mit Amundſen nach dem Nordpol fliegen ſollte, iſt geſtern
wegen eines Motordefekts hier gelandet. Er iſt über Piſa nach
Mar=
ſeille, Lauſanne, Mannheim und Weſel hierher geflogen. Er konnte
heute den Flug nicht fortſetzen, da ſein Motor noch nicht ausgebeſſert
iſt und zudem ungünſtiges Wetter das Aufſteigen in Frage ſtellte.
Lacatelli, der auch Mitglied der italieniſchen Kammer iſt, wird von
zwei Offizieren und zwei Mechanikern begleitet.
Der Verfall der deutſchen Pflanzungen in den Mandatsgebieten.
Eine ſcharfe engliſche Kritik.
Der Verfall der deutſchen Farmwirtſchaft in vielen Teilen der
ehe=
maligen, deutſchen Kolonien als eine der Folge der kolonifatoriſchen
Unfähigkeiten und Unzulänglichkeiten der Mandatsſtaaten iſt eine der
traurigſten Folgeerſcheinungen des Kolonienraubes und des
Mandats=
ſyſtems. Selbſt die Preſſe der Mandatsländer muß dieſen Mißerfolg
der Mandatswirtſchaft zugeſtehen. So übt die „African World” in einer
ihrer letzten Ausgaben (12. Juli, Seite 447) ſcharfe Kritik an den
Be=
richten aus den Mandatsländern Togoland und Kamerun, deren
Ver=
waltung im allgemeinen zwar nichts zu wünſchen übrig laſſe, deren
Pflanzungen ſich aber in einem traurigen Zuſtande befänden. Wörtlich
ſchreibt das Blatt: „Sowohl das Land wie die techniſche Einrichtung
verſchlechtern ſich rapide und der hohe Stand der Leiſtungsfähigkeit
unter den Deutſchen iſt nicht im entfernteſten erhalten worden.‟ Die
Schuld an dieſen troſtloſen Zuſtänden trage der Mangel an finanziellen
Mitteln. Die hohen Verwaltungskoſten belaſteten das Budget von
Nige=
ria ſo ſchwer, daß für den Wiederaufbau der Pflanzungen keine Mittel
zur Verfügung ſtänden. Unter dieſen Umſtänden ſeien der Stand der
Ein= und Ausfuhr in Togo und Kamerun nicht gerade ermutigend . . . .
Hotelbrand.
Nach einer Meldung des „Montags”, aus Meran iſt in der
Sommerſtation St. Vallentin a. d. Haide das Hotel zur Poſt,
wo auch das Poſt= und Telegraphenamt untergebracht iſt,
nieder=
gebrannt. Außerdem fielen dem Feuer zwei Häuſer und drei
Wirtſchaftsgebäude zum Opfer. Die Gäſte konnten ſich retten.
Charlie im bloßen Hemd.
In New York ſtarb ein Mann, der zu den auffallendſten
Erſcheinun=
gen dieſer Weltſtadt gehörte. Charlie mit dem bloßen Hemd, wie man
ihn zu nennen pflegte, war der Sproß eines Indianerſtammes. Vor
zwanzig Jahren ermordete er ſeine Frau. Zur Sühne durfte er laut
einem Beſchluß ſeiner Stammesgenoſſen, ſein Lebenlang außer dem
Hemd keine Kleidung tragen. Um der Schande zu enrgehen, wanderte
er bald nach ſeiner Verurteilung nach New York aus. Obwohl ihn hier
niemand mehr dazu zwingen konnte, führte er doch freiwillig die ihm
auferlegte Strafe aus. So ſah man ihn 20 Jahre lang durch die Straßen
Neu Yorks im bloßen Hemd umhergehen.
Ein Menſch von Wieſeln angefallen.
Kürzlich erlebte ein engliſcher Radfahrer auf einer Fahrt durch das
ſchottiſche Hochland ein ſeltſames Abenteuer. Er war vom Rade
geſtie=
gen, um die Landſchaft zu betrachten und ſeine Pfeife anzuzünden, als
er plötzlich ein Wieſel über den Weg laufen. Halt machen und ihn
be=
trachten ſah. Der Engländer ergriff einen Stein, warf und traf das
Tierchen. Dies ſtieß ſofort einen eigenartigen ſchrillen Schrei aus. In
kurzer Zeit erſchienen 10 bis 12 Wieſel aus dem Gebüſch und
ſtürzten ſich auf den Angreifer, der große Mühe hatte, ſie von ſeinen
Beinen, Armen und dem Geſicht abzuwehren. Schleunigſt ſchwang er
ſich dann auf ſein Rad und jagte davon, aber noch einige Kilometer weit
verfolgten ihn die flinken Tierchen, bis ſie das Ausſichtsloſe ihrer
Be=
mühungen einſahen.
In einem Gummiball über den Niagara.
Bobby Heach, der einzige lebende Menſch, der bisher glücklich die
Niagara=Fälle befahren hat, bereitet ſich zu einer neuen Fahrt auf dem
größten Waſſerfall der Welt vor. Während er bei ſeiner erſten
glück=
lichen Ueberquerung eine Stahlröhre benutzt hatte, will er jetzt die
Fahrt in einem großen Gummiball antreten,, den er für ſeine Zwecke
hat anfertigen laſſen. Er will ſich in dieſem Ball aus einem Flugzeug in
die reißende Strömung der kanadiſchen Seite werfen laſſen und dann
den Katerakt herunterſchießen. Dieſe etwas umſtändliche Art, in den
Niagarafall zu gelangen, wählt er deshalb, weil ſowohl die kanadiſche
Regierung, wie die der Vereinigten Staaten, den Verſuch, von der Küſte
aus in die Fälle zu gelangen, aufs ſtrengſte verboten haben. Da von
der Luft aus kein Verbot vorliegt, ſo hofft er, auf dieſe Weiſe ſtraflos
zu bleiben. In dem Ball, der 4 Fuß dick iſt befindet ſich eine
Hänge=
matte, in der Leach bei ſeiner gefährlichen Fahrt liegen wird, er hält
ſich dabei an einem Ring feſt, um bei den raſchen Umdrehungen ſtets
auf=
recht zu bleiben. Es iſt für Luftzufuhr geſorgt, die ihn eine Stunde
am Leben erhält.
Neue „ſiameſiſche” Zwillinge.
Ein neues Paar ſiameſiſcher Zwillinge iſt in Amerika aufgetaucht.
Es ſind zwei hübſche 16jährige Mädchen Violet und Daiſy Hilton, die am
unteren Teil der Wirbelſäule zuſammengewachſen ſind, ganz ſo, wie es
die berühmten ſiameſiſchen Zwillinge waren. Das merkwürdige Paar
wurde zu Brighton in England geboren, lebt aber mit den Eltern ſeit
längerer Zeit in Kalifornien, und da ſie aus einer gut ſituierten Familie
ſtammen und daher ſich nicht öffentlich zur Schau ſtellen, ſind ſie erſt
jetzt entdeckt worden. Bei einem Beſuche in Chicago wurden ſie
aus=
gefragt. Die beiden Mädchen haben haben jede einen Freund, und wenn
die eine von ihrem „Boy” beſucht wird, ſo lieſt die andere unterdeſſen
ein Buch und kümmert ſich wenig um die zärtliche Unterhaltung ihrer
Schweſter. Dieſe revanchiert ſich natürlich, wenn die andere Beſuch von
ihrem Freunde erhält. Sie beſuchen Geſellſchaften und Tanzvergnügen
und hatten kürzlich auf einem Ball in Los Angeles 17mal mit jungen
Herren getanzt. Da die Aerzte erklärten, daß eine Trennung durch eine
Operation tödlich ſein könnte, ſo denken ſie nicht daran, ihre innige
Ge=
meinſchaft aufzugeben, und befinden ſich dabei ſehr wohl. „Wir
amü=
ſieren uns prächtig,” ſagte Violet, „und wollen alle Sehenswürdigkeiten
in Chicago anſehen. Wir ſingen beide und ſpielen Klavier. Da man uns
oft geſagt hat, daß wir hübſch ſind, ſo hoffen wir, daß wir auch beide
heiraten werden.”
Schlechte Zeiten — neue Meſſen.
Von R. Franke, Direktor des Meſſeamts Danzig.
Die Ueberſchrift klingt wie ein Paradox. Wenn zwei Kaufleu
zuſammen ſind, klagen ſie ſich gegenſeitig ihr Leid über die ſchlecht,
Ziten, über die große Geldknappheit, wettern über die nicht
herein=
holenden erheblichen Außenſtände und drücken ſich beim Scheiden
einem verzagt klingenden Seufzer die Hand. Die Poſt bringt tägl
mmer dringender werdende Mahnbriefe und — eines Tages auch
Einladung zur Beteiligung an der 2. Danziger Internationalen Meſ
in den erſten Tagen des Oktober dieſes Jahres. Mancher Kaufmann un
Induſtrielle wird ſich ſchon geſagt haben, daß es ein kühnes Unte
nehmen iſt, gerade in dieſer Zeit der wirtſchaftlichen Depreſſi
eine neue Meſſe ins Leben zu rufen. Nun, das Danziger Wappen
ein breites Schriftband mit dem Satze: Nec temere, nec timide! Dief
Satz gibt den Danzigern täglich neuen Lebensmut, und wer einmal d.
alten Stadt mit ihren verwitterten Zeugen alter deutſcher Glanzzeite
einen Beſuch abgeſtattet hat, wird ſicher Gelegenheit gehabt haben,
Zähigkeit der Danziger kennen zu lernen. Hanſeatengeiſt nennen wir
Hanſeatengeiſt, geerbt von den alten Danziger Kaufmannsgeſchlechter
die vor Hunderten von Jahren den
tigen Bau der Marienkire
erſtehen ließen, die die vielen Korn= und Warenſpeicher bauten, die
eine eigene Handels= und Kriegsflotte ſchufen und die Wert dar
legten, daß dem Danziger Banner überall Achtung und Recht zute
wurde. Nun hat man behauptet, daß diejenigen Männer, die heute
Geſchicke der freien Stadt Danzig zu leiten haben, ja gar keine gebore
Danziger ſind, ſondern zumeiſt von Deutſchland importierte Kräfte,
kein Recht hätten, ſich den vererbten Hanſeatengeiſt der alten Danz
zuzſchreiben. Dieſe Behauptung iſt in ihrem Teil richtig, aber wer
Reihe von Jahren in Danzig gelebt und gewirkt hat, der muß di
Stätte kraftvollen Schaffens lieb gewinnen, der muß ſich dafür
ſetzen, daß die nun auf ſich ſelbſt geſtellte Freie Stadt Danzig auf
alten Traditionen weiterbaut. Von den trutzigen Bauten in Dan=
Straßen geht eine ſo poſitive Lebensbetonung aus, daß auch die heuti
Führer von Danzigs Wirtſchaft den Hanſeatengeiſt der Altvorderen
ſich in Anſpruch nehmen dürfen.
Aus dieſem Geiſt heraus führend zu wirken, iſt bereits 1919
Plan der Danziger M:ſtermeſſen geboren worden, 1920 einmal dur
geführt, dann aber aus dolitiſchen Gründen für einige Zeit zurückgeſtel
Nun lebt er wieder auf, nicht als gewagtes Unternehmen, ſondern
ſolideſter und breiteſter Grundlage fundiert. Die Inflationsmeſ
ſind vorbei, der Kaufmann muß ſich wieder daran gewöhnen, mit de
roten Pfennig zu rechnen und muß prüfen, wie er vorteilhaft produzie
wo er gute Abſatzmöglichkeiten hat, wo er mit geringſten Unkoſten die
tragreichſten Geſchäftsbeziehungen anknüpfen kann. Danzig iſt weit et
fernt davon, ſeine Muſtermeſſe als die allein maßgebende für Oſteuro
hinzuſtellen. Die Danziger Muſtermeſſe hat aber keine geringere 7
deutung als die übrigen Meſſen, die nach der erſten Danziger Meſ
1919 in Oſteuropa erſtanden ſind. Es ſind alle keine Weltmeſſen, e
jede hat ſich ein beſtimmtes Ziel geſteckt. So auch die Danziger Meſt
die den Vorrang hat, von einem Verſorgungsgebiet geſtützt zu werde
wie es keiner anderen Oſtmeſſe zur Verfügung ſteht. Jahrhundertelau
ging der Handel Oſteuropas über den Danziger Hafen und Danzig
wur=
zum Welthandelsplatz. Es iſt eine Naturnotwendigkeit, daß alle a
Handel Oſteuropas intereſſierten Kreiſe ſich dieſes alten traditionelle
Handelsweges wieder bedienen. Führende internationale Handelshäuf
gehen ſchon längſt wieder dieſen Weg, ſie haben in Danzig Kapital i Zür die
veſtiert, eigene Fabriken erbaut beziehungsweiſe Tranſit= oder Kor ändſche
ſignationsläger errichtet. Die großen deutſchen Banken dürfen wohl a t
vorſichtige Wirtſchaftspolitiker angeſehen werden. Sie ſitzen ſamt ur
ſonders in Danzigs City und bauen im Vertrauen auf die ausſichtsreic
Zukunft Danzigs ihre Beziehungen aus, die bereits einen Aktionsradit —2s
erreicht haben, von deſſen Bedeutung nur der Eingeweihte ſich ei
richtiges Bild machen kann.
Der Danziger hat in früheren Jahrhunderten ſeine Meſſen gehab
der Ruf des Danziger Dominiks als internationaler Warenmarkt we die
Mot=
feſt fundiert und wohlbegründet. Danzig muß auch jetzt wieder dara
gehen, die Aufmerkſamkeit der internationalen Handelswelt durch i. Die
Ren=
ternationale Meſſen auf ſich zu lenken, nicht aus ſelbſtſüchtigen, egoiſ
ſchen Gründen, ſondern um der Weltgeſundung zu dienen. Die ſchlechte
Zeiten, die gegenwärtig Handel und Wandel überall bedrohen
können und dürfen für Danzig kein Hindernis ſein, die Danziger O ſtung,
tobermeſſe ſo lebensfähig zu machen, daß ſie als ein künftig unentbeh: ſer P
licher Faktor im Wirtſchaftsleben Oſteuropas daſtehen wird.
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Briefkaſſen.
B. W. W. Wir bitten um genaueſte Angabe des Sachverhält
niſſes, wenn ſachentſprechende Auskunft gewünſcht wird.
Nach Bensheim. Der Lohn dürfte nicht zu pfänden ſein. Die El
tern können nicht ohne weiteres herangezogen werden. Wir raten, z.
nächſt zuzuwarten, bis Schuldner volljährig (21 Jahre alt) geworden
Unter den geſchilderten Umſtänden erſcheint der Offenbarungseid zur
zeit kaum erfolgverſprechend.
Geſchäftliches.
Ein praktiſcher Wink für die Küche. Welche Hausfra
kennt nicht folgendes einfache und bequeme Rezept: Kochendes Waſſe
1 Maggis Suppenwürfel, und in kurzer Zeit ſind 2 Teller guter, nah
hafter Suppe fertig, z. B. Erbs, Kartoffel, Ochſenſchwanz, Reis,
Eie=
nudeln oder irgend eine andere Sorte. Und es ſchmeckt „wie von Mu
tern” gekocht, beſonders wenn die Kochvorſchrift genau beachtet wir
Dieſe iſt natürlich nicht für alle Suppen die gleiche. Denn eine Supt
braucht mehr, die andere weniger Waſſer; eine muß länger, eine ander
weniger lange kochen uſw. — In den jetzigen teuren Zeiten ſind Magg
Suppen beſonders zu empfehlen.
der erfrischende
Sarct
G
für Sportler Jurner,wanderer Raucher. (
in Apotheke, Drogerie u. Spotlartkeigechöft.
Allsinige Herfellerin: Enerserk A. G. fönigdtein Ebe Morw. Aft.
Tageskalender.
Sommerſpielzeit Bruno Harprecht (Kleines Haus), 8 u.
abends, Volksvorſtellung: „Vertagte Nacht” (ermäßigte Preiſe)
Städt. Saalbau=Garten, 8 Uhr abends: Großes Milita
Feſtkonzert. — Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kin
Vorſtellungen.
Verſteigerungskalender — Mittwoch, 6. Auguſt:
Städtiſches Leihamt, Kirchſtraße 9: Verſteigerung vormittal
von 8½ Uhr ab.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Mittwoch, 6. Auguſt.
Wolkig bis heiter, mäßig warm, vorwiegend trocken.
Hauptſchriftleitung: i. V. Max Streeſe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: i. V. Andreas Bauer
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für den Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: i. V. Ad. Fleiſchmann
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten
Korpulenz und Krankheit.
Die Krankheiten des reiferen Alters.
Bei den meiſten Menſchen ſtellt ſich ſchon vor dem vierzigſten
Jahre irgendein Merkmal des beginnenden Alters ein, meiſtens
in Form einer unliebſamen Leibesfülle.
Korpulenz iſt die Einleitung für allerlei Gebrechen und
Schwächen der reiferen Jahre. Sie iſt eine Folge der
Verzöge=
rung des Stoffwechſels und Blutumlaufes und ſteht im
Zu=
ſammenhang mit vielen körperlichen Leiden und Beſchwerden.
Je ſpäter Leute korpulent werden, deſto länger bleiben ſie
jung, friſch, lebensmutig und leiſtungsfähig.
Durch knappe Ernährung die Fettleibigkeit bekämpfen zu
wollen, hat keinen Zweck, Blutarmut und Nervenſchwäche ſind
eft die Folgen.
Noch ſchädlicher können Jodkuren, einſchließlich der Kuren
mit ſogenannten Entfettungstees, die aus jodhaltigen Pflanzen
(Fueus) hergeſtellt ſind, im Einzelfalle wirken.
Wer Zeit und Mittel dazu hat, benutzt mit Erfolg gegen
Fettleibigkeit Brunnenkuren. Aber man kann doch nicht das
ganze Jahr in Kurorten zubringen.
Der Reaktol=Verſand in Berlin hat nach den wirkſamen
Beſtandteilen von fünf der bewährten Kurbrunnen Tabletten
künſtlich hergeſtellt, die man jederzeit ohne große Vorbereitungen
einnehmen kann und die gegenüber allen anderen Kuren
außer=
ordentlich billig ſind.
Die Kur erfordert keine beſondere Diät oder ſonſtigen
Zwang, man wird nicht im Beruf oder in der Erholung geſtört,
ſie verurſacht keine Durchfälle oder ſonſtige Unannehmlichkeiten,
und, was die Hauptſache iſt, ſie wirkt ganz ausgezeichnet.
Reaktol hat Dankſchreiben von Perſonen, die ihrer Stellung
nach ſicher nicht einen überraſchenden Erfolg beſtätigen würden,
wenn er nicht tatſächlih vorhanden wäre, und ſie kann mehrere
tauſend ſolcher Erfolgsbeſtätigungen aufweiſen. Gewichtsabnal
men von 20 bis 30 Pfund ſind nichts Seltenes, und, wohlg!
merkt, wird das erzielt ohne jede Beeinträchtigung des Wo9
befindens, vielmehr macht ſich ſchon nach kurzer Zeit ein deutlſ
wahrnehmbares Gefühl größerer körperlicher Friſche bemerklig
Atemnot, Kopfſchmerzen und andere Begleiterſcheinungen de
Korpulenz verſchwinden oft ſchon, bevor eine größere Gewichts
abnahme feſtgeſtellt werden konnte.
Teilen Sie uns Ihre Adreſſe auf einer Poſtkarte ſofort m.
und adreſſieren Sie dieſe: An die Hauptniederlage für Realtd
Viktoria=Apotheke, Berlin A. 112, Friedrichſtraße 19. Es gek
Ihnen dann vollſtändig koſtenfrei eine Probe Reaktol nebſt eine
für jeden Korpulenten außerordentlich wichtigen und intereſſante
Aufklärungsſchrift zu.
Wenn Sie ſich überzeugt haben, ſo ſteht es Ihnen frei, Me2
von dem Mittel zu beziehen oder es in einer dortigen Abolye‟
zu kaufen.
hen zu haben. II.9
Regktol iſt in den meit
Mo=
ſtatt
Gem
Aus
Ra
Cur
immer 216.
Darmſtädter Tagblatt. Dienstag, den 5. Auguſt 1924.
Seite 7.
Sport, Spiel und Turnen.
n
Motorſport.
Bergrennen im Taunus.
Heſſiſcher Motorradklub.
dem geſtern von dem Gau 3a des Allgemeinen Deutſchen
Auto=
ab auf der Saalburg im Taunus veranſtalteten Bergrennen für
äder aller Stärken, welches anläßlich des Bundestags des B. D.R.
d, errang unſer Mitglied und Sportleiter Herr Georg Hahn
den ind Herr Fr. Schönberger den 3. Preis, und wurden ſomit
er der Silbernen ſowie Bronzenen A.D.A. C.=Sportmedaille.
ei der am Samstag ſtattgefundenen Sternfahrt über 150 Klm.
es unſeren Mitgliedern Herrn Gg. Hahn, Hans Ludwig,
ditter und Fr. Schönberger die A. D.A.C.=Plakette zu
Rund um Frankfurt 1924.
den Ergebniſſen über das Motorradrennen Rund um
Frank=
u. a. Herr Wieſt aus Darmſtadt als 3. aufgeführt. Herr Wieſt
ſch den 2. Platz im Rennen belegt. Das erſte Ergebnis beruht
m Irrtum. Die Leitung des Frankfurter Motorradklubs ſandte
i Wieſt folgendes Schreiben:
mir einesteils peinlich, andererſeits freut es mich, Ihnen
mittei=
können, daß bei der Ermittelung der Reſultate dem
Zielrichter=
n ein bedauerlicher Fehler unterlaufen iſt derart, daß Sie an 3.
Jung=Mannheim an 2. Stelle als Preisträger aufgeführt wor=
Meine in Ruhe und Sorgfalt erfolgten Nachprüfungen haben
daß Sie an 2. Stelle rangieren. Ihre in der Preisverteilung
te Zeit ſtimmt genau, während die von Herrn Jung bedeutend
iſt. Sie haben in jeder Runde ungefähr 4—6 Minuten ſchneller
als Herr Jung. Ich habe mich der Nachprüfung Ihrer Zeit
ſonders gewiſſenhaft angenommen, nachdem ich während der
enz vom Preſſewagen aus Gelegenheit hatte, Ihre ſchneidige
ſe wiederholt zu bewundern.
bitte Sie im Namen des Klubs, den unterlaufenen Fehler zu
ent=
n. Derartige Verſehen ſind ſchon immer vorgekommen und bei
bemeſſener Zeit auch unvermeidlich.
„
A. D. A. C.=Preußenmeiſterſchaft am 10. Anguſt 1924.
Preußenmeiſterſchaft des A.D.A. C. wird in fünf Klaſſen
gren:
Kleinkrafträder bis 150 ccm Hubvol. über 20 Klm.: 50 Runden,
Leichtkrafträder bis 250 ccm Hubvol. über 20 Klm.: 50 Runden,
Krafträder bis 350 ccm Hubvolumen über 24 Klm.: 60 Nunden,
Krafträder bis 500 ccm Hubvolumen über 24 Klm.: 60 Runden,
Krafträder über 500 ccm Hubvolumen über 24 Klm.: 60 Runden.
Olympia=Radrennbahn in Berlin=Charlottenburg mit ihren ſtark
en Kurven eignet ſich außerordentlich gut für eine
Veranſtal=
ſie das Ausfahren einer Meiſterſchaft darſtellt. Bereits im
914 wurden auf dieſer Bahn Geſchwindigkeiten von über 100
er erzielt, ſo u. a. von Hoffmann und von Retnien — beide
damals „Indian”=Maſchinen.
die Preußenmeiſterſchaft am 10. Auguſt ſind ſowohl in= wie
iſche Maſchinen zugelaſſen, deren rennmäßige Herrichtung
er=
erforderliche A. D.A. C.=Bahnlizenz kann während des bereits
ge vor der Veranſtaltung beginnenden Trainings erworben wer=
Das Nenngeld, das ganz Reugeld iſt, wird den ſtartenden
Privat=
zurückgezahlt.
jeder Klaſſe kommen je eine goldene, eine ſilberne und eine
e Medaille zur Verteilung. — Der Gau 1 Berlin ſowohl als
Motorſport=Tafelrunde Berlin haben bereits wertvolle
Ehren=
eſtiftet. Weitere Stiftungen ſtehen in Ausſicht.
Rennleitung legt großen Wert darauf, die Verteilung der Preiſe
bar nach Beendigung der Rennen vorzunehmen. Eine
Bahn=
ltung läßt, ſofern keine Proteſte vorliegen, eine ſofortige
Preis=
ig ja auch ſehr gut zu; ganz im Gegenſatz zu einer
Straßenver=
ig, bei der meiſtens die Nachrichten der einzelnen Kontrollſtellen
Preisverkündung abgewartet werden müſſen.
* Ueberfluß fällt bei der Bahnveranſtaltung die langwierige
beit weg. Nur der Erſte wird gezeitet, während für die anderen
angegeben wird, um wieviel Meter ſie ſich hinter dem erſteren
haben.
Kegeln.
2. Süddeutſches Gaukegelfeſt in Frankfurt a. M.
Auftakt zum 2. Süddeutſchen Gaukegelfeſt in Frankfurt a. M
die Begrüßungsfeierlichkeit am Samstag abend im
Volksbil=
der auch der Darmſtädter Keglerverband durch eine Ab=
ordnung vertreten war. Die Feier war von echtem fröhlichem
Kegler=
geiſt beſeelt. Vertreter aller Gaue fanden ſich ein. Es wäre zu
wün=
ſchen geweſen, wenn recht viele Darmſtädter Kegelbrüder ſich
eingefun=
den hätten. Der Verlauf des Abends wäre ihnen eine Belehrung
darüber geweſen, wie die Entwicklung des Kegelns auf ſportlichem
Ge=
biet fortgeſchritten iſt. Daß ſolches auch behördlicherſeits anerkannt
und unterſtützt wird, zeigte die Anweſenheit von Vertretern der Stadt
und des Amts für Leibesübungen.
Am Sonntag begannen nach Eröffnung des Gaukegelns durch die
Bundesleitung um 12 Uhr die Kämpfe um die Gaumeiſterſchaft und
den Jakob=Sonntag=Wanderpokal.
15 Verbände ſind daran beteiligt. Jeder Verband hat eine Riege
von 10 Mann zu ſtellen, die je 100 Kugeln abzuſchieben haben. Die
Kämpfe dauern die ganze Woche an. Den Abſchluß bildet ein
Städte=
wettkampf Frankfurt=Würzburg=Nürnberg. Der Verband. Darmſtadt
ſtartete neben Bad=Nauheim auf Aſphalt geſtern nachmittag.
Nahezu drei Stunden hatte die Mannſchaft auf vier Bahnen zu
werfen. Das Reſultat iſt folgendes:
Geſamtholzzahl bei der Gaumeiſterſchaft: 4754,
Geſamtholzzahl bei Jakob=Sonntag=Pokal: 4862.
Das Reſultat von Bad=Nauheim war noch nicht bekannt.
Das Reſultat eröffnet zwar keine Ausſicht auf die Gaumeiſterſchaft
zeigt jedoch beachtenswerte Leiſtungen. Der Verband Darmſtadt ſteht
erſt am Anfang ſeiner Entwickelung und ſteht bewährten erprobten
Sportkeglern gegenüber, deren Bruſt ſchon reich mit Auszeichnungen
geziert iſt. Der Erfolg des Beſuches eines derartigen Kegelns liegt
darin, zu ſehen, zu hören und zu lernen. Der Keglerſport breitet ſich
immer mehr aus und wäre es zu begrüßen, wenn die noch
fernſtehen=
den Kegelbrüder dem Verbande beitreten würden, um auch in Darmſtadt
dem Kegelſport den Platz zu ſichern, der ihm gebührt.
Leichtathletik.
Deutſche Leichtathletikſiege in Kopenhagen.
Einige Mitglieder des S.=K. Charlottenburg ſtarteten bei den
Leichtathletik=Wettkämpfen am Sonntag in Kopenhagen mit beſtem
Erfolge. So gewann Fritzmann den Hochſprung mit 1,82 Meter vor
dem Dänen Nielſen 1,75 Meter und Schoemann das 2000 Meter=Laufen
n 5:48,8 von Dam=Kopenhagen 5:48,9. In der 4 mal 100 Meter=
Staffel belegte Charlottenburg den zweiten Platz hinter dem in 43,6.
ſiegenden Akademikern=Kopenhagen. Krüger konnte in dem von Schiang
in 10,9 Sek. gewonnenen 100 Meter=Lauf nur Vierter werden, ebenſo
belegte Simon über 400 Meter nur den letzten Platz.
Weſtdeutſchland—Holland.
ammentreffen zwiſchen den beſten Leichtathleten
Das neuerliche
Weſtdeutſchen Verbandes, über das wir bereits
Hollands mit dene
Duisburg ſtattfand, ergab abermals einen
kurz berichteten,
rtreter, die jedoch nur knapp mit 61:52 Punk=
Sieg der weſtdeu
chlechtes Wetter übte einen ungünſtigen
Ein=
ten gewinnen ko
3. Beſonders der 5000 Meter=Lauf, der unter
fluß auf die Leiſ.
urde, hatte darunter zu leiden. Die Einzel=
Hagelſchauern ge
Meter=Staffel: 1. Holland 44,1 Sek.; 2.
Weſt=
ergebniſſe ſind: 4
ter: 1. Paulen=Holland 51,8 Sek.; 2.
Steven=
deutſchland. — 400
Weſtd. 1½ Meter; 3. Getz (W.); 4. Kloos (H.) — 800 Meter: 1. Paulen
(H.) 2:01,1; 2. Ufer (W.) 1 Meter; 3. Menſo (H.); 4. Klotz (W.). —
1500 Meter: 1. Böcher (W.) 4:20; 2. Ufer (W.) 4 Meter; 3. Zeigers
(H.); 4. Rotteveel (H). — 5000 Meter: 1. Bedarff (W.) 16:06,5; 2.
Cor=
nelius (W.) 35 Meter; 3. Dullaard (H.); 4. de Boer (H.). — 110 Meter
Hürden: 1. v. Rappard (H) 16,1 Sek.; 2. Stöckmann (W.) 1½ Meter:
100 Meter: 1. Houben (W.)
3. Sepl (H.); 4. Hammerſchmidt (W
11 Sek.; 2. Broos (H.) 2 Meter; 3. Vandenberghe (H.); 4. Dreibholz
(W.). — Diskuswerfen: 1. Junghenn (23.) 3935 Meter; 2. Hofmeiſter
W.) 38,72 Meter; 3. de Kahſer (H.) 37,80 Meter; 4. Selman (H.) 3760
Meter. — Speerwerfen: 1. Hauer (98.) 49,78 Meter: 2. Schild (H.)
47,79 Meter; 3. Knol (H.) 47,64 Meter; 4. Hofmeiſter (W.) 44,32 Meter.
Schwimmen.
Verbandsſchwimmfeſt des 2. Gauverbandes, Deutſche Turnerſchaft,
am 10. Auguſt in Arheilgen.
Das Gemeindeſchwimmbad am Arheilger Mühlchen wird am
kom=
menden Sonntag der Ort einer großen waſſerſportlichen Veranſtaltung
werden. Beſte Kräfte des Waſſerturnens und Schwimmens ſowie
Sprin=
gens und Waſſerballſpiels werden in höchſter Vollendung zu ſehen ſein.
Ein Feſt= und Begrüßungsabend, für die von auswärts kommenden
Schwimmer findet am Samstag in ſämtlichen Räumen des an das Bad
angrenzden Arheilger Mühlchens ſtatt, woſelbſt auch für den Sonntag
ein guter Wirtſchafts= und Feſtbetrieb vorgeſehen iſt. Dieſer beliebte
Ausflugsort ſteht der Veranſtaltung ganz zur Verfügung. Umfangreiche,
ernſte und zähe Arbeit wird bei dieſem Wettkampf zeigen, wie das
Waſ=
ſerturnen zur Ausdauer und Stählung des Leibes angewandt werden
muß, und ſoll Männer, Frauen, Knaben und Mädchen anfeuern, dieſe
geſundeſte Leibesübung zu treiben. Der Turnverein Arheilgen hat keine
Mühe und Opfer geſcheut, mit dieſem Feſte Angenehmes und Nützliches
ſeinen Feſtgäſten zu bringen.
B.
Waſſerſport.
Die V. Große Grünauer Kanu=Regatta
des Deutſchen Kanuverbandes wurde am Sonntag vor den nur ſehr
ſchwach beſetzten Regattatribünen vom Berliner KRV. durchgeführt.
Die erzielten Leiſtungen waren teilweiſe ſehr gut. Der erfolgreichſte
Verein war der Halliſche RV. Böllberg. Die Reſultate: Zweier
Falt=
boot: 1. Böllberg=Halle 5:5,2; 2. VfK.=Dresden 6:15,1. — Doppelkajak
für Anfänger: 1. Waſſerſport Forſt 5:57. — Einer=Kajak: 1. Bugow
(VfK.=Berlin) 6:02; Alleingang. — Doppelkajak für Junioren: 1.
Kanu=
klub Werder=Magdeburg 5:57; 2. VfK.=Berlin 6:04. — Einer=Kanadier:
1. Schwarz (Tegelort) 7:49,1; 2. Kanuklub Wannſee 8:02,8; — Einer=
Kajak für alte Herren: 1. Pohl (VfK.=Berlin) 6:45,3; 2. Itzerod (Vergg.
Märk. Wanderpaddler=Berlin) 8:06,4. — Doppel=Kajak: 1. Turich=
Wein=
gärtner (Böllberg=Halle) 5:48,2: 2. Saade=Lieber (Fecherterſchaft Forſt)
5:55,4. — Doppelkanadier für Junioren: 1. TV. 1861 Fürſt 6:47,8. —
Doppelkajak für Anfänger: 1. Kunz=Rothe (Berl. Kanuklub Favorit)
6:03,1. — Renndoppelkajak: 1. Turich=Weingärtner (Böllberg=Halle)
5:05,
kajak: 1. Bugow (VfK.=Berlin) 5:48,4; 2. Liebherr (Forſt) 5:52,4. —
Einerkajak für Junioren: 1. Eichler (VfK.=Berlin) 6:28; 2. Schmigg
(Kanuklub Werder=Magdeburg). — Doppelkanadier: 1. Timm=Rückert
(Sankt Georg=Hamburg) 6:33,2; 2. Gebr. Neufert (Weddigen=Görlitz)
6:42,2. — Doppelkajak: 1. Bugow=Zippe (VfK.=Berlin) 5:46,4; 2. Rau=
Stüdemann (Neptun) Berlin und Stübner=Juriſch (KC. Wannſee).
3. Dobermann (W.) 634 Meter; 4. de Boer (H.) 6,30 Meter. —
Stab=
hochſprung: 1. Adams (W.) 3,60 Meter; 2. Baltes (W.) 3,40 Meter; 3.
de Runia (H.) 3,40 Meter; 4. de Kayſer (H.) 3,20 Meter.
Pferdeſport.
Großes Berliner Jagdrennen.
Der Verein für Hindernisrennen hatte am Sonntag wieder einen
großen Tag. Der Beſuch war, berückſichtigt man die Ferienzeit, glänzend
und in ſportlicher Beziehung wurden mit dem großen Berliner
Jagd=
rennen und dem neuerlichen Zuſammentreffen von Magnolie und Sydow
zwei hochintereſſante Ereigniſſe geboten. Das große Berliner
Jagd=
rennen im Werte von 30000 Mark über 5000 Meter der großen Bahn
nahm einen ſehr ſpannenden Verlauf, denn Tippel verſuchte es
gewohn=
heitsgemäß mit dem Davonlaufen und war bald 100 Meter von Narr
und Immelmann, die den gut geſchloſſenen Reſt anführten. So verging
es bis zum Grabenbuſch, nach welchem Tippels Herrlichkeit erloſch.
Narr und Guenolé rückten zu ihm auf und auch Immelmann brachte
das durch einen kleinen Fekler verlorene Terrain wieder ein. Auf dem
Nachhauſewege überholten Narr und Guénolé den führenden Tippel,
der dann auch noch von Immelmann paſſiert wurde. Den letzten Sprung
nahm Guenolé vor Narr, an deſſen Innenſeite Immelmann vorſtieß.
Narr war von ihm bald paſſiert und auch der Franzoſe Guenolé mußte
knapp vor dem Ziel klein beigeben, ſodaß Immelmann einen knappen
aber leichten Sieg erringen konnte. Das Zuſammentreffen von Magnolie
und Sydow erbrachte den Beweis, daß die Stute die Beſſere iſt, denn
die ſicher ſpringende Magnolie führte durchweg und ließ Sydow nie
her=
ankommen. — Die Reſultate: Goldlack=Jagdrennen: 3000 Mark, 3000
Meter: 1. Skampers Schnucki II (Dyhr); 2. Oro (Bismarck); 3. Diamant
(Edler) Tot: 88, Pl. 15, 12, 13. F.: Macbeth (4), Gnädigſte,
Roſen=
könig (gef.), Leoſett, Tyche, Erdroſe, Maſſary, Morgenſtunde Kiß me
quick, Szepaßony. 4—3 Lg. — Verſuchs=Jagdrennen 3000 Mark, 3000
Meter: 1. Stall Halmas Oddrun (Schuller); 2. Gentmora (Maté); 3.
Kappenberg (Walt. Heuer) Tot: 51, Pl. 38, 41. F.: Kriegbruder (angeh.),
Octavio (gef.). 2—4 Lg. — Frohnhof=Jagdrennen. Ehrenpr. und 3000
Mark. 3700 Meter: 1. v. Belows Räuberhauptmann (Lt. v. Metzſch); 2.
Heldin (Borke); 3. Coriolan II (Dornberg) Tot: 38, Pl. 16, 14. F.:
Märchenprinz (4), Hella. 1—1½ Lg. — Diamant=Hürdenrennen. 4500
Mark, 2800 Meter: 1. A. Gittlers Magnolie (Edler); 2. Sydow (até)
3. Tereſina (B. Streit) Tot: 15, Pl. 11, 11. F.: Columbus. 3—Weile.
Großes Berliner Jagdrennen. Ehrenpr. und 30 000 Mark, 5000 Meter:
1. J. Kühns Immelmann (Thalecke); 2. Guénolé (Schuller); 3. Narr
(até) Tot: 25, Pl. 12, 16, 12. F.: Tippel (4), Elfchen (5), Abenteurer,
Shaun Aboo (angeh.), Valance (gef.). ½—5—2½ Lg. — Ruhin=
Hürden=
rennen. 350 Mark 3000 Meter: 1. A. Lenaus Denkſtein (Maté); 2.
Tara Hill (Edler); 3. Exzelſior (Oertel) Tot: 22, Pl. 12, 17. F.: Vivace.
Kopf—2 Lg. — Karlshorſter Ausgleich. 6000 Mark, 2500 Meter: 1. Graf
E. Henkels Phariſäer (Thielemann); 2. Königsleutnant (Oleinik); 3.
Wippizo (Jentzſch) Tot: 175, Pl. 26, 14, 17. F.: Habakuk (4), Miramar,
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tag ein Herrenhut
ver=
tauſcht! Umzutauſch.
bei Wachter,
Nieder=
ramſtädterſtr. 28, pt. (*
Verloren
Nenioren
am Sonntag a. d. Wege
Hoffmannſtr.,
Paulus=
kirche, Klappacherſtraße
goldene Broſche
Familienandenken.
Abzugeben geg.
Be=
lohn. Hoffmannſtr. 21,
U1 Iks., Hths. (*22449
100 Mark
Belohnung
Im Südoſtviertel w.
ansl. Papiergeld
ge=
ſtohlen, dar, 75 Doll.,
Engl. Pfund, Holländ.
Gulden, Schweiz. u.
Franz. Franken. Wer
kann Auskft, geben?
Näh. Geſchſt. (*22377
wirtſ
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lun
Darmſtädter Tagblatt
5. Auguſt 1924 Nr. 21
Handel und Wandel in Heſſen.
— Konkurſe. Eröffnet wurde der Konkurs über das Vermögen
des Tuchhändlers Guſtav Sender in Mainz am 31. Juli d. Js.
Verwalter: Rechtsanwalt Dr. Otto Keller in Mainz. Anmeldefriſt läuft
am 19. Auguſt ab. Prüfungstermin am 29. Aug., vormittags 10½ Uhr,
beim Amtsgericht Mainz. — Am gleichen Tage hat dasſelbe Gericht auch
über das Vermögen des Tuchhändlers Jakob Stock in Mainz Konkurs
eröffnet. Verwalter iſt Rechtsanwalt Lucius in Mainz. Anmeldefriſt
läuft am 19. Auguſt ab. Prüfungstermin am 29. d. M., vorm. 10½
Uhr, beim Amtsgericht Mainz.
* Der Deutſche Induſtrieſchutzverband gegen die
Einmiſchung von Gemeindevertretungen bei Streiks
und Ausſperrungen. Der Vorſtand des Deutſchen
Induſtrie=
ſchutzverbandes, Sitz Dresden (Geſchaftsführer Grützner), hat in ſeiner
letzten Sitzung einſtimmig folgenden Beſchluß gefaßt: Fortgeſetzt und
in ſtändig ſteigendem Maße macht ſich bei Streiks und Ausſperrungen
eine verfaſſungs= und rechtswidrige Einmiſchung von
Gemeindevertre=
tungen zugunſten der Arbeitnehmer bemerkbar. Gemeindevertretungen
mit ſozialiſtiſchen und kommuniſtiſchem Mehrheiten unterſtützen aus
öffentlichen Mitteln Streikende oder Ausgeſperrte, vielfach unter dem
Deckmantel einer Unterſtützung der Angehörigen dieſer Arbeitnehmer.
Wiederholte, an die Reichs= und oberſten Landesbehörden deswegen
ge=
richtete Beſchwerden haben nicht dazu geführt, daß wirkſame Maßnahmen
gegen das rechtswidrige Verhalten der Gemeinden getroffen wurden.
Die Arbeitgeber ſind nicht gewillt, noch länger die unberechtigte
Partei=
nahme zu dulden; ſie ſehen ſich, nachdem die Staatsbehörden wirkſamen
Schutz verſagt haben, genötigt, Selbſthilfe zu üben, indem ſie, je nach
Lage der Verhältniſſe im einzelnen Falle, diejenigen Arbeitnehmer, die
ſelbſt oder deren Angehörige von Gemeinden unterſtützt worden ſind
(gleichgültig unter welcher Bezeichnung, Miethilfe oder ſonſtwie, die
Unterſtützung gewährt wurde), nach beendeter Arbeitseinſtellung
ent=
weder (mindeſtens für die gleiche Zeitdauer als die, während der ſie
unterſtützt worden ſind), ſpäter als die übrigen Arbeitnehmer oder gar
nicht wieder einſtellen. Ferner werden die Arbeitgeber die gleiche oder
eine mehrfach größere Anzahl von Arbeitnehmern anderer Betriebe,
gegebenenfalls ſämtliche in der unterſtützenden Gemeinde wohnhaften
Arbeitnehmer ausſperren, ſo lange die Unterſtützung dauert. Außerdem
wird die Bereitſtellung von Mitteln in Ausſicht genommen, die der
höhe=
ren Entſchädigung derjenigen Arbeitgeber dienen ſollen, deren
Arbeit=
nehmer während der Arbeitskämpfe gemeindliche Unterſtützung erhalten
haben. Es iſt dann die Schuld der Gemeinden, wenn die Arbeitskämpfe
in unerwünſchter Weiſe verſchärft und ausgedehnt werden.
* Sicherheitsleiſtung mit E=Schätzen. Wie uns der
Zentralverband des Deutſchen Großhandels mitteilt, haben die ſtändigen
Bemühungen der Spitzenverbände der Wirtſchaft, insbeſondere auch des
Zentralverbandes des Deutſchen Großhandels, die vom Reich
ausge=
gebenen E=Schatzanweiſungen in Form der Sicherheitsleiſtung für
Steuerzwecke verwertbar zu machen, nunmehr zu einem Erlaß des
Reichs=
finanzminiſters an die Landesfinanzämter geführt, in dem ſich der
Reichsfinanzminiſter damit einverſtanden erklärt, daß die E=Schätze zu
80 Prozent ihres Nennwertes als Sicherheit für Reichsſteuern von den
Finanzämtern angenommen werden.
— Intereſſengemeinſchaft. Unter Mitwirkung der den
beiden auf dem Gebiete der Herſtellung von Lokomobilen und
landwirt=
ſchaftlichen Maſchinen führenden Unternehmungen Heinrich Lanz in
Mannheim und R. Wolf. A. G. in Magdeburg ſeit langem
naheſtehen=
den Bankengruppe, die Deutſche Bank und die Rheiniſche Kreditbank,
haben die genannten beiden Firmen eine langjährige
Intereſſengemein=
ſchaft vereinbart.
w. Wochenüberſicht der Deutſchen Golddiskontbank vom
31. Juli. Aktiva: 1. Goldbeſtand 9000 Lſtrl., 2. Noten ausländiſcher
Banken 11 674 Lſtrl. 7 Sch., 3. täglich fällige Forderungen im Ausland
429 589 Lſtrl. 8 Sch. 8 P., 4. Wechſel und Schecks 6 471 911 Lſtrl. 18 Sch.
5 Pence, davon kurzfriſtig 107 986 Lſtrl. 18 Sch. 6 P., 5. noch nicht
ein=
gezahltes Aktienkapital 3 529 800 Lſtrl., 6. ſonſtige Aktiva 18 103 Lſtel.
6 Sch. 8 P., in Summa 10 470 079 Lſtrl. 9 Pence. — Paſſiva:
1. Grundkapital 10 000 000 Lſtrl., 2. Reſerbefonds —, 3.
Banknotenum=
lauf — 4. täglich fällige Verbindlichkeiten 149 094 Lſtrl. 8 Sch. 4 P.,
5. ſonſtige Paſſiva 320 984 Lſtrl. 12 Sch. 5 Pence, insgeſamt 10 470 079
Lſtrl. 9 Penre. Giroverbindlichkeiten: 7 334 685 Lſtrl. 7 Sch. 10 Pence.
Wirtſchaft des Ausſandes.
B.R. Beginnende Geſchäftsbelebung in den
Ver=
einigten Staaten. Die ſtimulierende Wirkung, die die Hauſſe
an den Getreidemärkten im Verein mit der Geldflüſſigkeit auf die
Wirt=
ſchaftslage in den Vereinigten Staaten ausübt, tritt ſeit Mitte Juni
deutlich in Erſcheinung. Nachdem der Abſatz lebhafter geworden iſt,
haben auch die Auftragseingänge merklich zugenommen. Die Produk=
tion beginnt ſich wieder zu heben, da der Großhandel nicht mehr in dem
gleichen Maße wie im Mai und Juni mit ſeinen Beſtellungen
zurück=
hält. Der durch die monatelange Depreſſion ausgelöſte Peſſimismus
hat einer zuverſichtlichen Beurteilung der wirtſchaftlichen Entwicklung
Platz gemacht, die auch in der Börſentendenz zum Ausdruck kommt. Die
Textilinduſtrie der Neu=England=Staaten und des Fall Riverdiſtriktes
hat ihre Produktion bereits etwas erhöht und beginnt, die infolge der
Betriebseinſchränkungen entlaſſenen Arbeiter wieder einzuſtellen. Die
Maſchinen= und Automobil=Induſtrie berichtet über Zunahme des
Auf=
tragsbeſtandes und Nachlaſſen der Abſatzſchwierigkeiten. — Die
Eiſen=
bahnen, die in der letzten Zeit nur geringfügige Beſtellungen vergeben
hatten, halten jetzt anſcheinend den Zeitpunkt für gekommen, um die
an=
geſichts der rückläufigen Preiſe zurückgeſtellten Aufträge auf rollendes
Material, Waggons und Lokomotiven zu plazieren. Die allgemeine
Anſicht, daß die Preiſe ihren Tiefſtand erreicht haben und jetzt langſam
wieder anziehen, trägt zur Belebung der Kaufluſt bei. Auch in der
Eiſen= und Stahlinduſtrie, die von der Wirtſchaftskriſe ſehr ſtark in
Mit=
leidenſchaft gezogen worden iſt, macht ſich ein friſcherer Zug bemerkbar.
Die Aufträge gehen ſeit kurzem nicht mehr ſo ſchleppend ein wie bisher,
und eine Reihe von Werken hat die Produktion in der dritten Juliwoche
etwas erhöhen können. Im Youngſtownbezirk arbeiten die Stahlwerke
ſchon wieder mit einer Kapazität von 60—70 Prozent. Die American
Sheet an Tin Plate Co. hat den Betrieb in ihren Werken, die in der
erſten Julihälfte ſtillgelegt worden waren, wieder aufgenommen. Die
Stahlwerke haben größere Aufträge auf Konſtruktionsſtahl erhalten;
ein Anzeichen dafür, daß ſich auch die Bautätigkeit wieder hebt.
w. Frankfurter Getreidebörſe vom 4. Aug. Amtliche
Notierungen (Preis je 100 Kilo): Weizen Wetterau 20,50—21, Roggen
17,50—18, Sommergerſte für Brauzwecke 18—18,50, Hafer inländiſcher
18—18,50, Weizenmehl ſüdd. Spezial Null 31,75—33, Roggenmehl 26 bis
26,50, Weizen= und Roggenkleie 10,50—11. Tendenz feſt.
t. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb 1712
Rin=
der, darunter 476 Ochſen, 73 Bullen, 1163 Färſen und Kühe, 318 Kälber,
99 Schafe und 3382 Schweine. Preiſe für 1 Zentner: Rinder 45—50,
38—44, 30—37, 34—38, 28—33, 44—48, 36—42, 30—35, 20—30, 10—15,
Kälber: 45—50, 38—44, 30—36, Schafe: 30—35, 28—30, Schweine: 69
bis 70, 58—66, 68—70, 68—70, 68—70 58—65. Marktverlauf: In allen
Viehgattungen ruhiger Handel, bei Rindern und Schweinen größerer
Ueberſtand.
Mannheimer Produktenbericht. Bei gutem Beſuch
verlief der Markt in ruhiger Haltung. Man nannte Weizen inländiſchen
mit 21,50—22,25, ausländiſchen mit 24,25—26,50, Roggen inländiſchen
mit 17,75—18, ausländiſchen 18,25—18,50, alte Sommergerſte 19,50—20,
neue Wintergerſte 18,50—19, Hafer 17,25—18 Goldmark — alles per 100
Kilo bahnfrei Mannheim. Futtermittel verkehrten in behaupteter
Hal=
tung. Kleie war zu 10,75—11, Futtermehl zu 13 und Nachmehl je nach
Qualität zu 14—18 Goldmark — alles per 100 Kilo Waggon Mühle
Mannheim angeboten. Für Weizenmehl Baſis 0 bewegten ſich die
Müh=
lenforderungen zwiſchen 33—33,50, wogegen die zweite Hand zu 32,50
Goldmark am Markte iſt. Inländiſches Roggenmehl wurde mit 26,
holländiſches Roggenmehl, 65—68preoz. Ausmahlung, mit 25,75 Gmk.
per 100 Kilo bahnfrei Mannheim genannt.
* Mannheimer Kolonialwarenbörſe. Tendenz feſt.
Kaffee Santos 3,60—4,20, gewaſchen 4,80—6,10; Tee gut 6—7, mittel
7—8, fein 8—11; Kakao holl. 1,50, inländiſcher 1,30; Reis Burma 0,38,
Weizengrieß 0,42, Hartweizengrieß 0,49; Zucker kriſtalliſiert 0,84 Gmk.,
alles pro Kilo. — Am nächſten Montag, 11. Auguſt, findet anläßlich des
Verfaſſungstages kein Börſenverkehr ſtatt.
* Mannheimer Viehmarkt. Zum Viehmarkt waren
zu=
geführt: 215 Ochſen, 188 Bullen, 585 Kühe und Rinder, 439 Kälber,
62 Schafe, 1803 Schweine. Verlangt wurden — alles in Goldmark —:
für Ochſen 22—48, Bullen 28—38, Kühe 30—50, gering genährtes
Jung=
vieh 10—28, Kälber 44—58, Schafe 20—30, Lämmer 18—22, Schweine
62—71. Marktverlauf: mit Großvieh mittelmäßig, geräumt; mit
Käl=
bern mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen mittelmäßig, kleiner
Ueber=
ſtand. — Nächſter Großviehmark am Dienstag, den 12. Auguſt.
w. Berliner Produktenbericht. Die hohen
Preisnotie=
rungen Amerikas bewirkten auf dem hieſigen Produktenmarkt eine
Be=
feſtigung. Weizen und Roggen waren vom Inlande nur knapp und
teurer angeboten; die Mühlen zeigten ſich kaufluſtiger, obwohl ſich das
Mehlgeſchäft kaum gebeſſert hat und die Unternehmungsluſt vorſichtige
Zurückhaltung zeigte. Lebhaft begehert bei ſteigenden Preiſen war
Wintergerſte, die namentlich für Hamburg viel gekauft wurde. Hafer
war in guter weißer Ware ſehr knapp angeboten und daher weiter feſt.
Futterartikel hatten ruhiges Geſchäft bei feſter Haltung.
Börſen.
w. Berliner Börſenſtimmungsbild. Recht
hoffnungs=
freudige Stimmung herrſchte bei Wochenbeginn an der Börſe, weil die
Einladung der deutſchen Delegierten nach London und die ermutigenden
Aeußerungen des Staatsſekretärs Hughes bei dem heutigen Preſſeemp=
fang in der amerikaniſchen Botſchaft die Auffaſſung bezüglich eines gu
Ausgangs der Londoner Konferenz gerechtfertigt erſcheinen ließen.
dem wurden umfangreiche engliſche und amerikaniſche Käufe, nament
in Induſtriewerten und angeblich auch in deutſchen Anleihen, beobach
Auf allen Gebieten ſetzte eine ſtarke Aufwärtsbewegung ein, die
ſchwere Induſtriewerte vielfach Gewinne von 2—3 Billionen Proz
zur Folge hatte. Von Montanwerten ſind als weſentlich höher an
geben: Bochumer Guß, Gelſenkirchen, Köln=Neueſſener und Mann
mann; von Kaliwerten Deutſche Kali; von chemiſchen Papieren Elk
felder und Höchſter Farben; auf dem Markte der Elektrizitätspavi
ſtiegen beſonders Akkumulatoren, Bergmann, Schuckert; von Maſchin
fabrikaktien ſtellten ſich Augsburg=Nürnberger Maſchinen um 4,25 B
Löwe um 2/s Bill., R. Wolf um 1 Bill. Prozent höher. Schiffahr
aktien waren gleichfalls recht lebhaft, bei kräftig anziehenden Kurſ
auf dem Bankenmarkte gewannen Diskonto über 1 Bill. Prozent.
Spekulation benutzte die gute Stimmung, um eine außerordentlich k.
tige Aufwärtsbewegung der deutſchen Anleihen in Szene zu ſetz
Zproz. Reichsanleihe ſtiegen auf 1500, 3proz. Preußiſche Konſols
1600 und 3½proz. Preußiſche Konſols auf 1300 Milliarden Proze
Kriegsanleihen wurden zu 480 Milliarden gehandelt.
— Druckfehlerberichtigung. In dem am 3. Auguſtt
öffentlichten Auffatz zu der Frage der Zukunft der Deutſchen Rentenb
ſt im vierten Abſatz der letzte Satz wie folgt zu leſen: Außerdem hat
Landwirtſchaft als demnächſt alleinige Trägerin der Rentenbank all
aus ihren Mitteln die Tilgung der Reichsſchuld von 1200 Millionen
bewirken (nicht 200 Millionen).
Oeviſenmarkt.
ONneGeld Brie ON
Geld
Ae Vee Amſterdam=Rotterdam . . 160.05 160.85 160,80 161.60 Brüſſel=Antwerpen .. . . . 1 19.20 — 19.30— 19.89 19.90 Chriſtiania. . 56.61 56.89 57.16 57.44 Kopenhagen 67.44 67.77 67.83 68.17 voll Stockholm. 111.42 111.98 111.42 111.98 voll Helſingfors 10.47— 10.53— 10.52— 10.58— voll Italien 18.10— 18.20— 18,275 18.375 voll London 18.455 18.545 18.305 18.68 voll New=Yor 4.19 4.21 4.19 4.21 voll Paris.. 21.175 21.275 22.12— 22.24— volk Schweiz 77.76— 78.14— 78.25 73.65 voll. Spanien. 55.61 55.89 55.88 56.14 voll Wien (i. D.=Sſterr. 5.90— 5.92 — 5.92— 5.94— voll Prag. 12.38— 12.44 — 12.46— 12.51— voll Budapeſt. 5.36 — 5.38— 5.41— 5.43 — Buenos=Aires. 1.36— 1.37— 1.375 1.385 Bulgarien.. 3.03— 3.05 — 3.03 3.055 Japan .. . .. 1.715 1.725 1.715 1.725 voll Rio de Janeiro 0.385 0.395 0.385 0.395 voll Belgrad, 4.99— 5.01— 5.02 5.04— voll Liſſabon. 11. 27 11.33 11.27 11.33 voll Danzig. 73.62 73.98 74.01 74.39 Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000.
Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte .. . . . ."
Braunkohlen=Briketts.
Bremer Vulkan ......"
„ Wolle.... . . . ."
Chem. Heyden ......."
Weiler .......
Deutſch=Atlant. Tel.. . .
Deutſche Maſchinen. . .
Deutſch=Niedld. Tel.
Deutſche Erdöl ..."
Deutſche Petroleum".
Dt. Kaliwerke
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte ..
Dynamit Nobel .. .
Elberfelder Farben. . . .
Elektr. Lieferung ..
R. Friſter ....."
Gaggenau Vorz. .
Gelſenk. Gußſtahl ...."
Geſ. f. elektr. Untern.. .
Halle Maſchinen
Han. Maſch.=Egeſ.
13500 4. 8.
14900 Hanſa Dampfſch. . . . . . 1. 8. 19700 20750 Hemoor Zement .. 21000 24000 Hirſch Kupfer. 20750 5503 650 Höſch Eiſen 34750 4750 Hohenlohe Werke. 21500 Kahla Porzellan". 8100 19500 20000 Lindes Eismaſch. 7100 45000 46000 Lingel Schuh 2250 75250 89000 Linke u. Hofmann". 12400 3700 3700 L. Loewe u. Co 55375 13600 14759 C. Lorenz 4500 12375 Meguin 10700 6300 6775 Niederländiſche Kohle Nordd. Gummi 40500 43200 Orenſtein.. 14500 Rathgeber Wagge
Rombacher Hütten. 5000 34000 13625 71625 78775 Roſitzer Zucker 78000 8000 Rütgerswerke 14000 7000 7500 Sachſenwerk 1652 11250 15.500 Sächſiſche Gußſtahl 17000 1810 12800 15000 Siemens Glas". 2900 2900 Steaua Romana 7375 7625 Ver. Lauſitzer Glas.. 150 10375 13000 Volkſtedter Porzellan. 15125 16525 Weſtf. Eiſ. Langendreer 12500 8750 8750 Wittener Gußſtahl". 23250 56000 Vanderer=Werke". 7400
Frankenkurs in London:
Markkurs
86.40
18.25
Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ..........."
o-
42
ooaa-
3½½
Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ...."
4½% T. u. V. Schatzanweiſg.
4½% HI.—TK.
4½ Dt. Schutzgebiet v. 0,8-11u. 13
v. 14
Sparprämienanleihe .... ....."
Zwangsanleihe . . . . . . . . .. . . . .
4½ Preuß, Konſols .........
3½% „ „ ..
3%
4% Bab. Anl. unk. 1935 ......"
3½% „ v. 1907 ......"
„ 1896 ......."
8%
40 Bahern Anleihe ........."
3½
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 . . . .. . . .."
8—160 Heſſen Reihe XXXHI.
untilgb. b. 28.. . . . . . . . . .. ..
4% Heſſen unk. 1924.. . . . . . . . .
3½% .............
5% „ ...........
4% Württemberger alte .. . ..."
1. 8.
0.355
0,810
0,780
1.350
4,2
4,2
81,7
0.300
3.1
3,1
0.27
13.5 Mc
0,790
0,870
4.2
4, 8.
0,475
1.03
1,65
4,2
4,2
81,7
0.410
3.55
3,55
0.360
38 Mo
1.3
1
1,65
4,2
b) Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
50 L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
(½ „ v. 1902 ........."
4½ „ ..
5% Bulgar. Tabak 1902.. . . . . .
12/,½ Griech. Monopol .... . . ."
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ..............
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ... .........
4½ Oeſt. Goldrente ........."
4% einheitl. Rente ......"
50 Rum. am. Rente v. 03 .. . .
4½% Goldrente v. 13 ....
4½ „ am. Goldrente konv.
4% „ am. v. 05 ....."
4% Türk. (Admin.) v. 1903..
4½ „ (Bagdad) Ser. I
„ II
4%
4% „ v. 1911, Zollanl.
960
0,800
0.700
0.750
8,25
4.25
3.5
10.5
8,75
2,60 Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
2.6%Neue
40 Oeſt. Staatsb, v. 1883 ....
1. b. 8. Er..
38 Oeſt.
9. Em. .. . .
v. 1885 ....
3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
40 Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½% Anatolier I .... . . . . . ..."
3‟ Salon. Conſt. Jonction ..."
3% Salonique Monaſtir ......"
50 Tehuantepec. . . . . . . . . . . . ."
D
4½%
Nach Sachſvert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Köhlenwrtanl. v. 23
3% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. . . . . . . . . . . . . . . . . . ."
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em. . . . . . . . . . . . . . . . .. ."
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23.......
6% Heſſ. Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5%Neckar A.=G. Stuttgart
Gold=
anl. b. 23....... . . . . . ...
5% Pfälzer Hhp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24.. .. . . . . . . . . . . ."
50 Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5% „ Roggenwert=Anl. . .
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 .. .. .... ....."
5% Rhein=Main=Donau
Gold=
anl. v. 23 ........... ....
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. T u. II.... . . . . .
50 Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl,
6,25
0,60
175
4½% Ung. Staatsr. v. 14 ....
% „ Goldrente ........"
Staatsr. v. 10 „...
4% Kronenrente . . . . ..
Außereuropäiſche.
59 Mexik. amori. innere . . . . . .
konſ. äuß. v. 99. . . . .
62ſo
Gold v. 04, ſtfr. . . . .
4½
konſ. inner. .. . . . .."
Frrigationsanleihe .
2 Tamaulipas, Serie l......
Oblig. v. Transportanſt,
4% Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . ."
4% Gal. Carl Ludw.=Bahn. . . .
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. . .
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein. . . . . . . . ..
Bayer Hypotheken= u. Wechſelb,
Berliner Handelsgeſellſchaft .. ."
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. . .
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft . . . . . . . . ."
Dresdner Bank. . . . . . . . . . . . .."
Frankfurter Bank .. .. ......."
Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . .."
Mitteldeutſche Creditbank. . . . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . ."
Reichsbank=Ant. . . . . . . .
Rhein. Creditban . ..........."
Hypothekenbank . . . ."
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank .. .. . .. . . .... ......
Wiener Bankverein ........."
ſt=Geſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 4. Auguſt 192
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
3,25
9,6
10
10.9
102/g
1.35
46,75
10,9
1.36
2.5
3.8
2,18
1,25
1,6
1,55
1.45
2.,2
25
9,25
3,25
Bergwerks=Aktien.
Berzelius .... .........."
Bochamer Bergb. .. .. . .
Buderus. . . . . .. . .......
Dt. Luxemburger .. . . . . ."
Eſchweiler Bergwerks=Akt.
Gelſenkirchen Bergw. ..."
Harpener Bergbau... . . .
0,360
10,3
6
1,6
2.9
14
0.4125
39,75
19
0.300
0. 290
Kaliwerke Aſchersleben .. . . . .."
Salzbetfurth . . . . . . .
Weſteregeln ......."
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren ..... . .."
Mansfelder .. ... . . .... ......
Oberbedarf . . . . . . . . . . .... ..."
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......"
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ...."
Phönix Bergbau ............"
Rhein. Stahlwerke ..
.
Niebeck Montan.. .
Rombacher Hütte . . . . . . . . . . . .
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver, Laurahütte . . .
10.25
1,4
46,25
11
1,4
3,75
1,5
2.10
1,5
1,6
6,5
46, 25
9,7
60
1.95
1,7
2,2
26,75
5.9
8
9,7
3,8
2,
0.4f
11.
16
2.2
9.4
40
2.8
3,6
8,75
0.30
0.29
Aktien induſtr. Anternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbrän München .... . . .."
Schöfferhof (Binding) .... . ..."
Werger .... ... ... ... ... ....
6,8
11,
32
Willigrden 2U —ohne Amſaz X— ratienierß,
T- Zaulend M—1
Akkumulat. Berlin ..........."
Adler & Oppenheimer .. .. . .."
Adlerwerke (v. Kleher) ......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
6% „ „ Vorzug Lit.4 ...
5% „ „„ Vorzug Lit. B ..."
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano .. . . .
Anilin Bln.=Treptow. . . . . . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff....."
Badenia (Weinheim) .. . . . . . .
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen ..
Baldur Piano. .. . . . . . . . . . . . ."
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel (Caſſel) ........"
Bergmann El. Werke .... . . . . ."
Bing. Metallwerke .. . . . . . . . . ."
Brockhues, Nieder=Walluf.. . . ."
Eementwerk Heidelberg. .. . . . ."
Karlſtadt . . . . . . . ."
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . . . . . . . . .
„ Griesheim Elektron ....
„ Fabrik Milch .........."
Weiler=ter=mer .. . . . . . ."
Daimler Motoren ............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl ... .. .. . . . ...."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken .. . . . ..."
Dresdener Schnellpreſſen .. ..
Dürkoppwerk (Stamm) .. . . . .
Düſſeld. Ratinger (Dürr) ....."
Dyckerhof & Widm. Stamm . . .
Eiſenwerk Kaiſerslautern ... .."
L. Meher jr. .. . . .."
Elberfelder Farbw. v. Baher ..
Kupfer=u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......
Licht und Kraft .......
Elſäſſ. Bad. Wolle. . .. .. . . .. .."
Emag, Frankfurt a. M.. . . . . . .
Email.= E Stanzw. Ullrich ....
Enzinger Werke ............"
Eßlinger Maſchinen .. .. .. . . ..
Ettlingen Spinnerei .........
Jaben Joh. Bleiſtift zuaie
8
3,81
9.25
12.25
26,5
8,5
6,25
13,25
6,4
118
16
43,25
32,25
4½
10/g
29,75
2475
Fie
1,5
9
3,2
3
9,25
19
0,750
16.5
4
5.75
28
14
2.25
5,5
10,75
6,8
4,2
35
14,5
9,5
12.5
2,7
14,75
„2
7,4
26
40
17,5
15
27
1.8
9,5
3,2
2.,8
3,25
17
11
1.8
2,9
15
2.55
6,25
11.25
6.9
Faber & Schleicher ..... ....."
Fahr, Gebr., Pirmaſens .. . . ."
Felten & Guilleaume, Carlsw.. .
Feinmechank (Jetter). .. . . . . . ."
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.. . . . . . . . . . ..
Frankfurter Hof............."
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm .. . . .
Ganz, Ludwig, Mainz .......
Geiling E Cie. ..............
Germania Linoleum .. . . . . . . ."
Gelenkirchen Gußſtahl .. .. ...
Goldſchmidt, Th. .. . . . ... ...."
Gotha Waggon..... . .. . .. . ..
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. . .
Griin & Bilfinger ..........."
Hammerſen (Osnabrück) ......"
Hanfwerke Füſſen .... ......."
Heddernheimer Kupfer ... .. .."
Heyligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . .
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ. .... . . ."
Hoch= und Tiefbau ..........
Höchſter Farben ............."
Holzmann, Phil. ....... ....."
Holzverk.=Induſtr. .. ... . ....."
Hydrometer Breslau ........"
Jnag .. . . ........ .....
Junghans Stamm . . . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen .. . .. . . ."
Karſtadt R. .. . . . . . . ... ......"
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn ... . . . ......"
Kolb & Schüle Spinn. .. . . . . .
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeher & Co. ............
Lech, Augsburg ............."
Lederw. Rothe .............."
Lederwerke Spicharz .. ... ..."
Lingel, Schuhw. Erfurt ... . .."
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metallw. .. . . . . . .
Luther, Maſch.=u Müh enbau..
Lux’ſche Induſtrie ..........."
Mainkraftwerke Höchſt......."
Meguin, Butzbach ..........."
Metallgeſ. Frkft. . . . . . . . . . . . . .
Meher, Dr. Paul ..........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm .. . . . . . . . . . ."
Motorenfabrik Deutz ........."
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke. . .
Neckarwerke Eßl. Stamm .. . . ."
Oleawerke Frankfurt a. M.. . . .
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer ........"
Philipps A.=G. ............."
Porzellan Weſſel ............"
Reiniger, Gebbert & Schall. . .
Rhein. Elektr. Stamm . . . . . . . .
Metall Vorzüge ... .. . .
Rhenania, Aachen ...........
Riedinger, Maſchinen .. . . . . . .."
Rückforth, Stettin ...........
Rütgerswerke .... ......... ..
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau.. . . . . . . . .
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik. . . . . . . . .
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Scugert Gleftr. (drnberal „
4,25
5,5
13,75
1,7
2,5
1.1
0,470
0,720
10/g
12
2,5
1,6
19,5
11
11,75
11,5
6,5
2,3
3.35
4.25
19,75
3,2
13.25
3.5
6e1g
5l,
1.65
45
6.5
15
1.9
5.4
12,5
1.65
0,509
1
11,5
137g
1.,8
18,5
11.5
12.25
6,75
5,6
2.9
2,1
3,9
3.95
9,75
0.,900
4,25
11
2,1
2
5,75
2,2
3,5
5,5
9
10.25
12.7
0.900
2.3
17
12½g
33
3,3
1,5
1.9
5,5
7,75
2,3
7.35
4.9
PI=
11,25
0.700
13.9
2,5
2.9
4,6
4
6,25
85
2.9
1451,
3.95
72.
6
Pi8
3,5
2,1
4.,8
4,25
10,2)
4.5
9.9
11,5
55,5
2.5
Schuhfabrik Berneis=Weſſel ...
Schuhfabrik Herz ...... ......"
Schuhf. Leander Offenbach ..."
Schultz, Grünlack, Rdsh.. . . . . . .
Seilinduſtrie Wolff .........."
Sichel & Co., Mainz........."
Siemens Elektr. Betriebe ... .."
Siemens Glasinduſtrie .. . . . . .
Siemens & Halske. .. . . . . . . . ."
Stöckicht=Offenbach=Gummi .. .
Süddeutſche Immobilien ... .."
Thüring. elektr. Lief.=Geſ., Gotha
Uhrenfabrik Furtwängler .. . . ."
Beithwerke in Sandbach .. . .."
Verein f. Chem. Induſtr. Frkft.
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
„ Faßfabriken Caſſel ...."
„ Gummifabr. Bln.=Frkf..
„ Pinſelfabr. Nürnberg ..
Ultramarin . . . . . . . . . . .
Zellſtoff, Berlin .. . . ..."
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ....
Stämme . . . .
Voigt & Haeffner Stämme . . .
Voltohm, Seil.............."
Wayß & Frehtag. . . . . . . . . . . ..
Wegelin Rußfabrik ..... . . ..."
Zellſtoff Waldhof Stamm .. . .
Zuckerfabr. Waghäuſel .. . . . . . ."
Frankenthal ... . .."
Heilbronn. . . . . . . .
Offſtein ........
Rheingau ..
Stuttgart . . . .
6
2.2
3.5
9,25
12.8
14
1.
2.4
21
12,5
3.3
1.
12
0.70
14,75
2,6
5,4
4,5
6.35
36
Transport=Aktien.
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm. . .
Schantung E. B. ............
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. ..
Hapag (Paketfahrt) .........."
Nordd. Lloyd. . . . . . . . . . . . . . .."
Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf . . . . . . . . ........
Dampfkeſſel Rodberg... . . . . . ."
Helvetia Konſervenfabrik. . . . . .
Gebr. Lutz...... .... ... ....."
Motorenbfarik Darmſtadt .. . . .
Gebr. Roeder ..............."
Venuleth & Ellenberger ..
Annotierte Aktien.
Abi.. . . . . ..... ............
Beckerkohle. . . . . .
Beckerſtahl .. . . . .
Benz.. . . . . . . ... ..
Brown Boveri ....
Chem. Andreae ....
Deutſche Petroleum
Diamond Shares
Entrepriſe .. . . .
Falconwerke .. . .."
Großkraftw. Württemb. (Growag)
Unterfranken (Ufra).
Hanſa Lloyd
Hero Conſerven ........"
Holſatiawerke, Altona .. . . .
Kabel Rheydt.. . .. .. . ......"
Krüigershall Kali ...... ......"
Metall Starkenburg .. . . .. ..."
Otto & Quanz.. . . . . . ... ...."
Raſtatter Waggon .. ........."
Textil=Ind. Barmen (Tiag)....
IIg Fillf zeseeengeeeeeeeeve
0.165
[ ← ][ ][ → ]ummer 216.
Darmſtätter Tagblatt, Dienstag, den F. Lin uiſt 1924.
E(
Das deutſche Herz.
ſta
ſte
Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
da beugte ſich Urſula weit zum Fenſter hinaus und rief:
iſt mein Gatte und dies iſt ſein Haus!”
Friedrich war ſchon unterwegs. Aus bem Schlafgemach
e eine geheime Treppe in den Graben. Urſula blieb im
Fin=
zurück. Jetzt fiel ein Lichtſchein aus der Grabmauer, Leon=
Geſtalt tauchte aus der Finſternis, er ging auf dem Licht=
und verſchwand. Urſula ſchloß das Fenſter, ging im
Fin=
an die Wiege des Kindes, und hier wartete ſie, hoch aufge=
„ auf den Bruder.
die Wand öffnete ſich, es wurde Licht im Gemach, Friedrich
gerein und ſchaute wartend zurück. Und nun trat der
Ein=
in die Stube. Er ſah verwittert und verwildert aus und
SoZlick aus den hohlen Augen war noch düſterer geworden.
Leonhard!” rief Urſula und ſtreckte ihm die Arme entge=
„Gott ſei geprieſen, daß du da biſt! Wie haben wir nach
ſucht im vorigen Sommer, um dir die Kunde zu geben, daß
tutter gefunden ſei. Aber du warſt verſchwunden, und
nie=
wußte eine Spur. Wie haben wir nach dir gefragt all die
her! Und nun lebſt du mir noch und biſt da!‟
jie machte eine Bewegung, wie wenn ſie ihm entgegeneilen
n. aber ſie hielt mit zitternden Händen die Wiege und ſah
Bruder forſchend in die Angen.
eonhard ſchaute ſtarr nach dieſen Händen und rührte ſich
Laß die Wiege los!”
Gott hat uns geſegnet! Küſſe deinen Neffen.”
Arſula, du biſt treulos, du biſt eine Hirſchhorn geworden.”
Ich habe getan, wis ich mußte,” ſagte ſie leiſe.
a ſchaute er ſcharf auf.
Gezwungen?” fragte er.
Ja, gezwungen,” rief ſie, „ſo gezwungen!“
nd ſie ging auf ihren Gatten zu, legte ihm die Arme um
als und ſchmiegte ſich an ſeine Bruſt.
er Einſiedler ſah ſchweigend zur Seite. Dann fragte er
„Wo iſt die Mutter”?
ottweg=
Atorräder
2 PS. neueſte
ſofort liefer=
(5882a
es & Wieſt
2
je Ztr. (994
10 1Mark.
1700
gedorn
G Tranichſtein.
Eilige
ßbilder
. Werkſtätte
rdſtr. 14, part.
9.7 Uhr. (225
*2
Z1ſgabſchriften
alle Schreib
mer ien=Arbeiten.
17, P
1t
79
bmaſchinen=
ſeE nwerd. ſauber
MT Il. angefertigt.
ſt Wagner,
r.10,III. (rzatidt
Friedrich löſte ſich aus ſeines Weibes Umarmung und ſagte
„Ich führe dich zu ihrem Grabe.”
Urſula ging an die Wiege, kniete nieder und barg die
wei=
nenden Augen in den Vorhang, der ihres Kindes Schlummer
hütete.
Friedrich führte ſeinen Gaſt in den Gang hinaus und hielt
die Leuchte hoch. Die gegenüberliegende Wand war mit
friſch=
gemalten Bildern bedeckt, die das Leiden des Heilands
dar=
ſtellten.
Leonhard betrachtete ſchweigend ein Bild ums andere.
Das erſte ſtellte Jeſus im Garten Gethſemane dar. Hinter
einem Buſche ſchliefen die Jünger. Jeſus kniete zwiſchen
mauer=
artigen Felſen, über die dürre Zweige hereinhingen, in
ſchauer=
licher Einſamkeit. Sein Antlitz war bartlos und frauenhaft und
drückte unſägliche Angſt und ein unendliches Grauen aus. Es
hatte die Augen und die Brauen der Sternfels.
Leonhard ſchaute ſich um und ſchaute Friedrich mit
haßerfüll=
ten Augen an.
„So hat die Mutter in euerm Hauſe gelitten?”
Friedrich nickte ſtumm.
Das zweite Bild zeigte Jeſus inmitten der Knechte, die ihn
mißhandeln. Der Heiland hatte dasſelbe Antlitz. Mit gefeſſelten
Armen, die ſich leiſe erhoben, als ob ſie um Erbarmen flehen
wollten, ſtand er an eine kahle Mauer gelehnt in
herzzerbrechen=
der Hilfloſigkeit. Vor ihm ſtanden drei Knechte. Zwei von ihnen,
mit gemeinen Geſichtern, hielten ſich zurück, der eine, als ob er
müde wäre vom Spotten und Schlagen, der andere, als ob er auf
einen neuen Schimpf ſänne. Der dritte Knecht aber, der ein
rit=
terliches Schwert an der Seite trug, hatte die Geſtalt und das
Antlitz des Junkers, aber ſein Geſicht war vom Zorn verzerrt.
Er holte aus zu wütendem Fauſtſchlag. Im nächſten Augenblick
mußten die harten Ecken der Fingerknöchel auf des Heilandes
Schulter niederfallen.
Leonhard betrachtete das Bild lange.
„Friedrich von Hirſchhorn mißhandelt ſein Weib,” ſagte er
endlich.
„So iſt des Bildes Meinung,” erwiderte Friedrich, ohne eine
Miene zu verziehen.
Der Einſiedler ging einen Schritt weiter und ſtand vor dem
gekreuzigten Heiland. Ein milder, ſonnverklärter. Abendhimmel
bildete den Hintergrund. Ein einziges Kreuz erhob ſich. Es
wuchs aus einer geborſtenen Mauer heraus. Der Herr war tot,
ſein Haupt geſenkt, die Augen geſchloſſen wie im Schlummer.
Die Sternenfelsſchen Brauen hoben ſich ſcharf ab von der hohen
klaren Stirn. Der Hauch eines unſäglich hehren Friedens wehte
aus dem Bild.
Leonhard ſah einen Augenblick hin, dann rief er: „Hier iſt
der Mutter Grab!”, ſtürzte auf die Knie, breitete die Arme aus
und bedeckte die Füße des Herrn mit ſeinen Tränen und mit
ſei=
nen Küſſen.
Urſula trat leiſe aus der Stube in den Gang. Die Gatten
lehnten ſich aneinander und ſchauten gerührt auf den
ſchluchzen=
den Mann.
Als Leonhard ſeinen Schmerz geletzt hatte, neſtelte er ſein
Gewand auf, holte einen Roſenkranz hervor und betete lange
und inbrür ſtig.
Friedrich und Urſula falteten die verſchlungenen Hände
und ſtanden und warteten ſtill.
Als ſich der Beter endlich erhob, wollte die Schweſter in
auf=
wallender Liebe auf ihn zugehen, aber ſein harter Blick wies ſie
grauſam zurück.
„Geh zu deinem Kinde, ich habe mit deinem Gatten zu
reden,” ſagte Leonhard kalt.
Urſula neigte das Haupt und ging in die Stube, wo die
Rit=
ter von Hirſchhorn bei ihren Frauen lagen und wo ihre
Gattin=
nen dem Geſchlechte ſeine Kinder gebaren."
Als Urſula die Tür hinter ſich zugemacht hatte, faltete
Leon=
hard die Arme über die Bruſt und ſah Friedrich finſter an.
„Hier iſt ihr Grab und ihr Kreuz?” fragte er.
„Beides,” erdwiderte Friedrich.
„Begraben, ehe ſie ſtarb?” fragte Leynhard. Seine Stimme
zitterte.
„Ja.”
„Und du haſt mitgeholfen?"
„Ich habe den letzten Stein in die Mauer gefügt.”
Leonhard fuhr mit der Hand unter ſein Gewand. Friedrich
ſah es und hob die Rechte zur Gegenwehr.
„Ich war ein Knabe, willenlos, gedankenlos, ein Mitläufer
des Geſchlechtes.”
(Fortſetzung folgt.)
ausgiebigste
deshalb
V. 5918
die Billigs
Jüng. Kontoriſtin
perfekt in
Schreib=
maſchine u.
Steno=
graphie, mit flotte
Handſchr., p. ſof. geſ.
Kafſenfabrik, G. m.b.5
Annaſtr. 44.
Mädchen
i, gr. Haushalt ſo
geſ. Hilfe vormittag
vorhand. Gr. Wäſche
außer Haus. Lohn
25 ℳ. Alexanderſt. 6./*
Fleiß., ehrl. Mädchen,
das ſchon in
Stellun=
war, geſucht, (*2236
Landwehrſtraße 6, I.
Braves, anſtändiges
Mädchen
zur Hilfe im Haushalt
und zu einem Kind
geſucht. Zu erfragen
Dieburgerſtr. 62, p. (
lengeſuche ß
Weiblich
Fräulein
ote unt. G 50
ftsſt. (*22415
junge Damen
rn. gl. w. Art.
u. ( 22 an die
ftsſt. (*22324
ſere, beſſere.
al: tehende Frau
ſi” or= oder
nach=
verbeit, geht auch
u.G 39 an die
iftsſt. (*22376
ſucht
Lauf=
ſtr. 28, III. I. (*
F au ſ. Stunden=
* bei anſt, Fam.
innſtr. 8, II.
Verkäuferin
I. in Lebensm.
läckerei, würde
twas Hausarb.
Ang. u. G 30
iftsſt. (*22335
ſaubere Frau
einige Stunden
ift., am liebſten
Ang. u. G 25
Ehrl., braves, fleißig
Mädchen
mit nur gut. Zeugn.
geſ. Gute Behandlg.
und Lohn zugeſichert
5 Vorzuſt. v. 2—6 Uhr
Kahlertſtr. 21, I. (*22418
Tüchtiges —
Gervierfräulein
icht Beſchäftig, ſof. geſ. Ratskeller,
ym. z. Kindern. Obergaſſe 3. (*2239=
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von 9 Uhr bis n. d
Spülen für leichte
Filiale Hausarb, ſof, geſuch=
Kittlerſtr. 46, III.
Jüngeres, zuverläſ
(*22379
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M73 einige Std. bei hohem Lohn ge
Roquetteweg 4, II.
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Mädchen
für Haus und Küche
(ruh. Haush.) b. gut.
A dienſt. Näh. Verpfl. u. Lohn geſ.
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General-Vertreter
der Prov. Starkenburg auf eig. Rechnung
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Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 5. Auguſt 1924.
Rummer 216
Palast-Lichtspiele
HAchloTälhe
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Lia Eibenschütz, Fritz Kampers
Tom Sheldon, der
Meisteriockey
Großer Sportfilm in 6 Akten mit (9908imd
Violet Hopson, Maforle Bengon
Dienstag, den 5. Auguſt, abends 8 Uh
Großes au.
Militär=Feſtkonzert
Veloeiped=Club 1899 E. B.
Darmſtadt.
Wir bitten unſere Mitglieder, ſich heute
abend 9¾ Uhr ohne Räder vollzählig am
Bahnhof zum Empfang unſerer
einzufinden. Die Mannſchaften werden mit
Muſik zum Clubheim eingebracht, dortſelbſt
(9907
anſchl, Siegesfeier.
Der Vorſtand.
Sommerſpielzeit
Brand Harpreolt
Abends 8 Uhr (70=
Vertagte Nacht.
Verbandsſchwimmfeſt
(2. Gauverband Deutſche Turnerſchaft)
am 9. und 10. Auguſt am Arbeilger Mühlchen
(unbeſetztes Gebiet)
(Bahnſtation Kranichſtein)
Samstag, abends 9 Uhr: Begrüßungsabend für die Wettſchwimmer, Konzert,
Geſangsvorträge, turneriſche Aufführungen.
Sonntag, vormittags 6 Uhr: Weckruf.
8 Uhr: Sitzung des Kampfgerichts.
9 Uhr: Beginn des Wettſchwimmens für Turner und
Turnerinnen.
nachmittags 3 Uhr: Staffeln, Schauſpringen, Waſſerballſpiele.
abends 8 Uhr: Feſtabend mit Konzert und Tanz.
Gute Reſtauration am Platze
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Jae
Arborein
in dem Abenteuerfilm
6 Akten (*224
Teuustene
Kaudhe
Sittenbild in 6 Akten,
enWeldky
Alle Vereine und Organiſationen, die
an der Verfaſſungsfeier teilnehmen
wollen, werden zu einer
Vorbeſpre=
chung heute Dienstag, den 5. Auguff,
abends 8”/, Uhr, in den Fürſienſaal
eingeladen. Die Kinder, die ſich an
dem Feſizug am Sonntag beteiligen
wollen, werden gebeten, heute um
6 Uhr in der Rundeturmſchule zu
erſcheinen. (9939
Der vorbereitende Ausſchuß
der Verfaſſungsfeier.
Sonntag, d. 10. Aug.
6. Wanderung.
Näh. b. Rob.
Berg=
mann und Freitag
b. Bierabend (Krone).
Kaffeekarten bis
Frei=
tag abend.
D. O. B. 19909
Herrenabend
Donnerstag, 7. Aug.,
8 Uhr, „Bürgerhof”.
Vortrag eines Gaſtes
aus Ludwigsburg.
Ehemalige
Annaburger!
Donnerstag, 7. Aug
abends. 8 Uhr,
Re=
ſtaurant Sitte,
Karl=
ſtraße: (*22212
Berſammlung
zw. Gründung einer
Vereinigung f.
Darm=
ſtadt und Umgebung.
Vollzähliges
Erſchei=
nen erwünſcht.
J. A.:
Mehrer Kameraden.
Neichsbund der Zivildienſtberechtigten
Zweigverein Darmſtadt. (9940
Der Bund des Beamten=
Vereinsehem. Mil.=Muſik.
(Ortsgr. Darmſtadt)
ver=
anſtaltet anläßlich ſeines
g. 6. Bundestages in
Darm=
ſtadt im ſtädt. Saalbau
einDoppel=Konzert,
wozu alle Mitglieder
herzl, eingeladen
wer=
den. Wir bitten durch
recht zahlreichen Beſuch
unſere ehem. Mil.=
Mu=
ſik unterſtützenz. wollen
—Mat.-301. Praiheitspartei H
Mitglieder-Versammlung
Mittwoch, den 6. August, 8 Uhhr abends
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