Einzelnummer 10 Goldpfennige
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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitang der Landeshauptſtadt 
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Nummer 240 
187. Jahrgang 
Mittwoch, den 30. Juli 1924.
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht 
jede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigene 
aufträge und Teiſtuns von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerichtiſcher Beſtreibung fällt ſeder 
Nabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und 
            Darm=
ſtädter 8 Nanionaldank.
der Londoner Konferenz.
 nmungen über Hemmungen. — Logans Vermittiungsvorſchlag zu Protokoll genommen: 
der Suche nach neuen Formein. — Der franzöſiſche Sanktionen=Plan ein Austauſchgeſchäft
 ig Gegenliebe bei den Engländern und Franzoſen. 
Ein franzöſiſcher Alan im Hintergrund. 
ondon, 29. Juli. (Wolff.) Das erſte oder politiſche 
tee trat geſtern 11 Uhr vormittags zuſammen. Theunis 
lementel waren, obgleich ſie keine Mitglieder der 
            Komi=
ſind, in ihrer Egenſchaft als Miniſfe; anweſend. Die 
promißformel des belgiſchen 
            ᛋremiermini=
z, welche Beratungen der Reparationskommiſſion und der 
ten Regierungen, durch zwei Gruppen des Dawes=
            Sachver=
gen verſtärkt, bezüglich der Erklärung eines deutſchen 
            Ver=
oder des Ergreifens von Sanktionen vorſieht, wurde zuerſt 
bracht. Die franzöſiſche Delegation gab ihre 
            Bereit=
t kund, dieſe Formel anzunehmen, wenn ſie auch von 
n übrigen Delegierten bedingungslos 
            an=
mmen werde. Die Engländer beſtanden jedoch 
f, daß das Ergebnis der Beratun
 berückſichtige, und mit den politiſchen Fragen, die für die 
            fran=
zöſiſchen Intereſſen lebenswichtigen Fragen, wie die der 
            Sach=
lieferungen und der Barkonvertierungen verbinden würden. 
Außerdem ſei nicht ausgeſchloſſen, daß man ſich mit dem 
            Gedan=
ken trage, jeder einzelnen Macht ein Berufungsrecht gegen eine 
Entſcheidung zuzuerkennen, durch die ſie ſich geſchädigt fühle. 
Der Inhalt der franzöſiſchen Kompromißformel
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 er haben ſollte; dem widerſetzten ſich die Franzoſen ener= 
Es folgte eine ziemlich langwierige Erörterung. Von neuem 
d die Gefahr, daß ein vollſtändig toter Punkt erreicht 
n würde. Da unternahm der amerikaniſche Vertreter 
            Lo=
einen unerwarteten dramatiſchen Schritt: 
kit großer Ueberlegenheit erklärte der amerikaniſche 
            Be=
er in der Reparationskommiſſion, daß ſeine Regierung die 
hführung des Dawesberichtes als eine Frage 
zrößtem Intereſſe für die Vereinigten 
            Staa=
ind auch als einzigen praktiſchen Ausweg aus 
gegenwärtigen ſchwierigen Lage Europas 
Das Intereſſe ſeiner Regierung würde dadurch offenbar 
1t, daß ſie der Ernennung eines amerikaniſchen Bürgers 
zeneralagenten für die Reparationszahlungen, allerdings in 
er Eigenſchaft, zuſtimme. Logan wies auch die Annahme 
daß die amerikaniſchen Bankiers, als ſie für die Anleihe 
heiten forderten, ſich von dem Wunſche hätten leiten laſſen, 
die Politik einzumiſchen, Schließlich fand Logan dadurch 
Ausweg aus der ſchwierigen Lage, worin ſich das erſte 
ee plötzlich wieder befand, daß er eine eigene Formel 
            vor=
die dahin ging, daß es für das Komitee ſelbſt 
Zweck habe, zu verſuchen, die Bedingungen für die 
heit der Anleihe feſtzuſetzen, bevor die drei inter= 
Parteien, nämlich Deutſchland als Bürge, die 
ers als Leiter und die 
            Neparationskommiſ=
als Behörde beſondere deutſche Werte und Einkünfte, 
als Sicherheit für das Kapital und den Dienſt der Anleihe 
ſollen, dafür freigeben könnten, und nicht ſelbſt zu der 
udigen Vereinbarung gekangten. Sobald dies erfolgt ſei, 
licht vorher, werde es der Kommiſſion möglich ſein, die 
            ent=
enden notwendigen Vereinbarungen zu erwägen. 
aum hatte Logan ſeine Erklärung beendet, als ſich Theunis 
um zu erklären, daß die Worte, die die Kommiſſion ſoeben 
get habe, amerikaniſche Logik, amerikaniſche Vernunft und 
kaniſchen kaufmänniſchen Geiſt darſtellten. Theunis 
* dieſe Gelegenheit für ein engeres 
            Zuſammen=
ken zwiſchen Europa und Amerika nicht 
            vorbei=
laſſen. 
dem Berichterſtatter des „Daily Telegraph” zufolge gingen 
merweiſe weder die engliſchen noch die franzöſiſchen 
            Ver=
auf den amerikaniſchen Vorſchlag ein. Die Franzoſen 
n ſo gut wie ſtill und ſprachen ſpäter von der 
            Einbrin=
g einer neuen eigenen Formel. 
Son den Engländern brachte Snowden zum Ausdruck, 
O4der amerikaniſche Vorſchlag eine ſorgfältige Prüfung 
            erfor=
bevor er ſich binden könnte. Er müßte ſich erſt mit ſeinen 
gen beſprechen. Darauf kam man überein, daß das Komitee 
Uhr wieder zuſammentreten ſollte und in der Zwiſchenzeit 
n ſeinen Vorſchlag konkret ausarbeiten ſollte. 
PRungsverſchiedenheiten zwiſchen Belgien 
und Frankreich in der Räumungsfrage. 
U. Paris, 29. Juli. Der Matin ſtellt in einer 
            Be=
ſutng der Londoner Verhandlungen feſt, daß Belgien in der 
e der militäriſchen Räumung des Ruhrgebietes nicht den 
öſiſchen Standpunkt vertrete. Theunis nehme auf die poli= 
Lage ſeines Landes Rückſicht; auf jeden Fall ſei er einer 
Tetzung der Beſetzung abgeneigt. Auch innerhalb der 
            fran=
hen Delegation machen ſich verſchiedene Richtungen be= 
Dar. 
franzöſiſcher Porſchlag in Ausarbeitung. 
Paris 29. Juli. (Wolff.) Der Londoner Berichterſtatter 
Betit Pariſien meldet über die Lage von geſtern abend, 
mtlichen Delegationen ſei die Hoffnung zum Ausdruck 
            ge=
ten, bis Ende der Woche zu einer Verſtändigung 
            un=
den Alliierten zu gelangen. Man habe in dieſer 
hung ſtark auf den Vorſchlag gerechnet, den die 
            fran=
ce Delegation heute ausarbeitet und am Mitt= 
9 der Konferenz unterbreiten ſoll. Was den
 uiſſa, daß die ſragliche Vormel von allen denen, die bis 
Den der belgiſchen oder amerikaniſchen Delegation vorge= 
Zen wurden, inſofern völlig abweiche, als ſie die Arbeiten 
dritten Kommiſſion (Sachlieferungen und Konvertierung)
 Paris, 29. Juli. Die Agence Havas erklärt zu dem 
            fran=
zöſiſchen Kompromißvorſchlag, der morgen der erſten 
            Kommiſ=
ſion unterbreitet werden ſoll, daß er ſich auf den Schiedsſpruch 
beziehe, der für den Fall vorgeſehen ſei, daß die 
            Neparations=
kommiſſion nicht einſtimmig eine Verfehlung feſtſtelle. Eine 
            end=
gültige Faſſung des Wortlautes werde heute erfolgen. 
Paris, 29. Juli. (Wolff.) Der franzöſiſche neue 
            Vor=
ſchlag, der in der erſten Kommiſſion behandelt wird, beſteht in 
ſeinen Grundzügen darin, daß man jedesmal dann, wenn die 
Reparationskommiſſion über eine Verfehlung Deutſchlands ſich 
auszuſprechen hätte und nicht imſtande wäre, allgemeine 
            Ueber=
einſtimmung zu erzielen, eine ſchiedsrichterliche Entſcheidung in 
Anſpruch nehmen würde. Die Repko würde in dieſem Falle die 
Beſchlußfaſſung an ein Komitee von beiſpielsweiſe drei 
            Mitglie=
dern, darunter einem Amerikaner, verweiſen. Es verlautet, daß 
Macdonald die leitenden Gedanken dieſes Entwurfes gut 
            auf=
genommen habe. Der engliſche Sachverſtändige William 
Fiſher, der früher einen ähnlichen Entwurf bearbeitet, hat, 
wird gemeinſam mit dem franzöſiſchen Sachverſtändigen Arm 
von der Repko, heute nachmittag, wenn möglich, einen 
            gemeinſa=
men Text vorbereiten. Nach Auffaſſung der franzöſiſchen 
            Re=
gierung iſt die Annahme dieſes Kompromiſſes davon abhängig 
zu machen, daß Frankreich ſeitens der dritten Kommiſſion 
            Zu=
geſtändniſſe in der Frage der Sachlieferungen gemacht würden, 
die einer Garantie von ſeiten Deutſchlands bedürften. 
Peratung des franzöſiſchen Sanktionenvorſchlags. 
* London, 29. Juli. (Priv.=Tel.) Die heutige 
            Verſamm=
lung der Delegationsführer war von den Verſammlungen der 
letzten Tage etwas verſchieden. Der amerikaniſche Botſchafter 
Kellog war nicht anweſend, dagegen waren der franzöſiſche 
Finanzminiſter Clementel, der belgiſche Außenminiſter Hymans 
und der japaniſche Botſchafter Hayaſhi eingeladen worden und 
erſchienen. Es wurde vor allem über den franzöſiſchen 
            Vor=
ſchlag der Sanktionsfrage geſprochen. Der Vorſchlag ſteht mit 
dem Verſailler Vertrag nicht in Widerſpruch, da dieſer die 
            Re=
parationskommiſſion ermächtigt, ihre Vollmachten gegebenenfalls 
an einen außenſtehenden Organismus abzutreten. Der 
            Vor=
ſchlag iſt heute nachmittag gemeinſam, von den 
            fran=
zöſiſchen und engliſchen Sachverſtändigen 
            ge=
prüft worden. Es verlautet aber, daß die franzöſiſche 
Delegation einem Vorſchlag nur in Austauſch gegen gewiſſe 
Konzeſſionen in der Frage der Sachleiſtungen 
            auf=
rechterhalten will. Es ſoll ſich auch hier, wie in der Frage 
der Militärkontrolle, um ein Austauſchgeſchäft handeln, 
wobei die bisher in den Vordergrund geſtellten Hauptprinzipien 
und Vertragsrechte, fallen gelaſſen werden. 
Herriot verwickelt ſich in Widerſprüche. 
Paris 29. Juli. (Europapreß.) Der Londoner 
            Korre=
ſpondent des Intranſigeant teilt mit, daß der japaniſche 
            Bot=
ſchafter Hayaſhi nach der heutigen Sitzung der Delegationsführer 
erklärte, es ſei ſonderbar, daß Herriot in der 
            Vergan=
genheit die Beſetzung der Ruhr bekämpft habe 
und heute bei der Zumutung, daß Frankreich ſich 
            ver=
pflichten ſoll, nicht wieder in die Ruhr 
            zurückzu=
kehren, wie ein Löwebrüllt. 
Kſeinarbeit in den Komitees. 
SD. London, 29. Juli. Das erſte Komitee tritt morgen 
vormittag halb zehn Uhr wieder zuſammen und es iſt möglich, 
jedoch noch nicht ſicher, daß auch im erſten Komitee der neue 
franzöſiſche Plan zur Beratung vorgelegt werden wird. Um 
halb elf Uhr tritt gleichfalls das dritte Komitee zuſammen in 
ſeine Beratungen ein und aller Wahrſcheinlichkeit nach auch die 
juriſtiſche Kommiſſion. Nachmittags werden jedoch die großen 
Fünf eine gemeinſame Beſprechung haben. 
Zu der von der Daily Mail eingeleiteten Bewegung gegen 
eine britiſche Anleihe an Deutſchland wird von zuſtändiger 
Stelle erklärt, daß dieſe, ſowie der geſtern im Unterhaus 
            unter=
breitete Proteſt überhaupt keinerlei Beachtung geſunden habe und 
ihm daher keinerlei Bedeutung beizumeſſen ſei. Auf keinen 
Fall könne ein ſolcher Proteſt das Vertrauen an eine Anleihe an 
Deutſchland erſchüttern. 
Vorausſichtlicher Konferenz=Abſchluß 
Ende der nächſien Woche. 
London, 29. Juli. Wie Reuter erfährt, kann nach Anſicht 
eingeweihter Kreiſe der gegenwärtige Stand der Konferenz 
als hoffnungsvoll bezeichnet werden. Man hofft, daß die 
Konferenz Ende nächſter Woche zu einem erfolgreichen 
            Ab=
ſchluß kommt. Was die Einladung an Deutſchland betrifft, ſo 
iſt darüber noch nichts bekannt. Sie wird erfolgen, wenn die 
Hauptdelegierten den Zeitpunkt für gekommen erachten. Dagegen 
find Schritte ergriffen worden zur Einladung der 
            Repara=
tionskommiſſion nach London. Die amerikaniſchen und 
anderen Vorſchläge gewinnen jetzt feſte Geſtalt. Das 1. 
            Komi=
tee wird morgen zuſammentreten, ſobald man den ſkizzierten 
Plan für annehmbar hält. Die Frage der militäriſchen 
Räumung iſt überhaupt noch nicht zur Sprache gekommen, 
ſondern ſoll außerhalb des Verhandlungsrahmens diskutiert 
ſerden.
 Deutſchland und der Völkerbund. 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
Die innerpolitiſche Oppoſition, auf die ſich unſere 
            Sozial=
demokraten einſtellen, ſchlägt mehr als erforderlich und auch 
            nütz=
lich iſt, ins Außenpolitiſche über. So iſt es gekommen, daß 
            Reichs=
kanzler Marx gegen den Wunſch ſeiner Miniſterkollegen nach 
London geht, nur weil die Sozialdemokratie den Kampf gegen 
den Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann mit großem Ziel 
            vor=
bereitet und ſich zu dieſem Zweck ſogar Telegramme aus Paris 
hat beſorgen laſſen, die von einem Mißtrauen der franzöſiſchen 
Regierung gegen den deutſchen Außenminiſter ſprechen. 
Ein neues Angriffsfeld hat ſich der „Vorwärts” jetzt im 
            Völ=
kerbund geſucht. Er behauptet, daß Macdonald ſeinen eigenen 
Vertrauensmann nach Berlin geſchickt hätte, um Deutſchlands. 
Aufnahme in den Völkerbund für den Herbſt vorzubereiten, daß 
aber das Auswärtige Amt zu unerfüllbare Forderungen geſtellt 
habe und daran die ganze Miſſion geſcheitert ſei. Wenn es 
            rich=
tig ſein ſollte, ſo würden wir das für eine außenpolitiſche Tat 
            hal=
ten. Wir glauben aber nicht, daß dieſe ganzen Zuſammenhänge 
beſtehen. Nach unſerer Kenntnis hat vor vier Wochen die 
            eng=
liſche Regierung eine offizielle Anfrage nach Berlin gelangen 
laſſen, wie wir uns zu einem Eintritt in den Völkerbund ſtellten. 
Das Kabinett hat aber beſchloſſen, die Beantwortung ſolange 
hinauszuſchieben, bis das Ergebnis von London ſich überſehen 
ließe, weil natürlich von einer anderen Einſtellung Deutſchlands 
der Entente gegenüber mancherlei von unſerer Grundauffaſſung 
dem Völkerbund gegenüber abhängt. Die Hauptfrage aber, daran 
wird ſich nichts ändern, bleibt immer die gleiche, daß wir an 
unſeren Eintritt in den Völkerbund drei 
            Vor=
ausſetzungen knüpfen: 
Wir verlangen einen ſtändigen Sitz im 
            Völker=
bundsrat. 
Wir lehnen jede Neuverpflichtung auf den 
            Ver=
ſailler Friedensvertrag ab. 
Wir verlangen, daß der Völkerbund wenigſtens 
alle Staaten von Europa umfaßt, wozu eine 
            Ein=
ladung an Rußland erforderlich iſt. 
„Wenn wir in dieſen drei Punkten Entgegenkommen finden, 
läßt ſich über unſeren Eintritt reden. Wir glauben aber weiter, 
daß dieſe Frage gar nicht mehr aktuell iſt, weil auch Macdonald 
ſich über die Widerſtände in Frankreich getäuſcht hat, ſo daß 
Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund in dieſem Jahre 
            über=
haupt wohl nicht mehr in Frage kommt. Ein gewiſſes 
            Zuſam=
menarbeiten hat ſich ja angebahnt. Auf der letzten Sitzung wurde 
ein Vorſchlag über militäriſche Abrüſtung angenommen, der 
            ur=
ſprünglich einer engliſchen Anregung entſprach, aber unter 
            fran=
zöſiſchen Einwirkungen in das Gegenteil verkehrt wurde. Dieſer 
Entwurf iſt auch der deutſchen Regierung mit der Bitte um eine 
Rückäußerung übermittelt worden. Die Aeußerung iſt inzwiſchen 
erfolgt und liegt bereits in Genf vor. Auch da handelt es ſich 
freilich nur um ein akademiſches Problem, weil England 
            be=
reits heftig abgewinkt hat und dieſen Genfer Kompromiß 
nicht mitmachen will. Es ſcheint aber, als ob Macdonald 
darüber hinaus die Abſicht habe, zu der Sitzung des 
            Völkerbun=
des nach Genf perſönlich zu fahren, um dort die militäriſche 
            Siche=
rung des Rheinlandes auf Grund des Verſailler Vertrages auf 
eine andere Grundlage zu ſtellen, etwa in der Form, daß das 
Mandat der alliierten Mächte zur militäriſchen Beſetzung des 
Rheinlandes dem Völkerbund anvertaut wird. Auch darüber 
hinaus wird Näheres erſt zu ſagen ſein nach dem Abſchluß der 
Londoner Verhandlungen. 
Vorläufig hält England daran feſt, daß die erſte Zone 
am 10. Januar kommenden Jahres geräumt wird, und 
zwar zugunſten Deutſchlands geräumt wird, ſo daß 
Kölnwiederfrei würde. England will dann aber nicht 
etwa ſeine Truppen zurückziehen, ſondern denkt daran, 
            be=
ſtimmte Gebiete der zweit en Zone, die jetzt von 
den Franzoſen belegt ſind, zu beſetzen, ſo daß, 
wenn dieſe Dinge ſpruchreif werden, Koblenz künftighin 
eine engliſche Beſatzung haben würde. 
Der Völkerbunds=Gaxantiepakt von 
Deutſchland abgelehnt. 
TU. Genf, 29. Juli. Die deutſche Antwort auf die 
            Mittei=
lung des Völkerbundes bezüglich des Entwurfes einer 
            gegen=
ſeitigen Garantiepaktes, die am Montag hier eingetroffen iſt, wird 
vorausſichtlich Donnerstag veröffentlicht werden. Die 
            Andeutun=
gen ergeben, daß die deutſche Antwort zum Schluß kommt, 
den Vertrag abzulehnen, da er keinen Fortſchritt 
            gegen=
über dem Völkerbundsſtatut bedeutet. 
Frankreichs Perteidigungsrat nimmt den 
Garantiepakt des Völkerbundes an. 
* Paris, 29. Juli. (Priv.=Tel.) Im Zuſammenhang mit 
der engliſchen Zurückweiſung des vom Völkerbund 
            vorgeſchlage=
nen Garantiepaktes bemerkt der Matin: Die Entſcheidung der 
franzöſiſchen Regierung würde im Prinzip zu Gunſten einer 
            An=
nahme des Paktes ohne Vorbehalt ſein, ſowie Vorſchläge für 
ſeine Anwendung enthalten. Das Blatt fährt weiter fort, daß 
das von dem nationalen „Verteidigungsrat” ernannte Komitee 
zur Prüfung der Angelegenheit einſtimmig den 
            Völkerbundsvor=
ſchlag annahm. Die franzöſiſche Antwort an den Völkerbund 
werde vorausſichtlich im kommenden Monat abgeſandt werden.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 30. Juli 1994.
Rummer 210.
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teile 
Her 
lung 
men
 Finanzielle Garantien. 
Die Anleihebedingungen der Bankiers.
 TU. London, 29. Juli. Heute wird eine wichtige Sitzung 
der amerikaniſchen, britiſchen und alliierten Bankiers ſtattfinden, 
wahrſcheinlich unter dem Vorſitz Lamonts von der Firma 
            Mor=
gan E Co., um die notwendigen Bedingungen der Anleihe zu 
erwägen. Wie verlautet, haben die Bankiers drei Arten 
finanzieller Garantien vorgeſehen: 
1. allgemeine Garantien aller teilnehmenden Mächte; 
2. eine individuelle Garantie jeder Macht, die eine ſeparate 
Aktion unternimmt; 
8. Garantie der Bankiers der unter 2 erwähnten Mächte.
Hoffnung auf die Konferenz der Bankiers.
 SD. London, 29. Juli. Heute früh hat eine Beſprechung 
der großen Fünf ſtattgefunden, die erſt gegen Mittag zu Ende 
war. Gleichzeitig wird eine Geſamtkonferenz der Bankiers 
            ge=
meldet, an der die franzöſiſchen und belgiſchen Bankiers 
            teilneh=
men ſollen. Das Hauptintereſſe konzentriert ſich nach wie vor 
auf die außerhalb des eigentlichen Konferenzrahmens liegenden 
Dinge. Zunächſt auf den Vorſchlag Logans, der amtlich 
nicht abgelehnt, nicht angenommen, aber doch zu Protokoll 
genommen worden iſt. Gegenwärtig arbeitet man daran, 
ihn in Uebereinſtimmung mit dem franzöſiſch=belgiſchen Plan 
zu bringen.
Die Einladung der Repko und der Deutſchen.
 * London, 29, Juli. Die Vollſitzung der Konferenz hat 
in ihrem weiteren Verlauf beſchloſſen, die 
            Reparationskommiſ=
ſion einzuladen, nach London zu kommen, um mir den deutſchen 
Delegierten die Probleme zu behandeln, die die Deutſchen und 
die Reparationskommiſſion angeben. Dieſer Beſchluß ſteht in 
Uebereinſtimmung mit dem Bericht des juriſtiſchen Komitees, das 
bekanntlich die in London zu behandelnden Probleme in brei 
Gruppen eingeteilt hat. Die Einladung der Repko iſt bereits 
            er=
folgt; die Mitglieder der Kommiſſion werden am Mittwoch in 
London eintrefſen.
 Die Reparationskommiſſion hat in ihrer heutigen 
Nachmittagsſitzung das Quantum der von Deutſchland im Monat 
Auguſt zu liefernden Reparationskohle beſtimmt. Im Laufe der 
Sitzung iſt auch der Zeitpunkt der Abreiſe der 
            Kom=
miſſion nach London beſprochen worden, aber es 
wurde kein Beſchluß gefaßt.
Sachleiſtungen auch nach 1930!
 London, 29. Juli. (Europapreß.) In der Kommiſſion 
für den Zahlungsmodus iſt eine proviſoriſche Einigung erzielt 
worden über die Organiſation des Komitees für die 
            Sachleiſtun=
gen indem die Grundlagen feſtgeſetzt worden ſind, auf denen die 
Sachletſtungen nach 1930 fortgeſetzt werden können. 
Die deutſche Regierung ſoll überdies erſucht werden, 
durch ein feierliches Verſprechen ſich allen 
            Boy=
kottbewegungen entgegenzuſetzen, durch die die 
Sachleiſtungen hintertrieben werden könnten. Die franzöſiſche 
Delegation drückte darauf die Befürchtung aus, daß Deutſchland 
für die franzöſiſchen Kunden andere Preiſe feſtſetzen werde als 
für die Käufer der übrigen Nationen. Sie ſchlug vor daß ein 
mittlerer Exportpreis für die Sachleiſtungen feſtgeſetzt werde. Ein 
Beſchluß wurde noch nicht gefaßt. Die Kommiſſion tritt heute 
neuerdings zuſammen. Sie hofft, daß dies ihre letzte Sitzung 
ſein werde.
Franzöſiſcher Miniſterrat.
Oie innere Kriſe in Italien.
*Melchior Palägyi zum Gedächtnis.
 Mit Profeſſor Dr. Melchior Palägyi iſt einer der Größten 
junſerer Zeit dahingegangen. In Darmſtadt, wo Melchior Palägyi
Vom Tage.
 Nuntius Pacelli iſt nach ſeinem Eintreffen in Berlin beim 
Reichskanzler zu Beſuch geweſen. Wie wir hören, hat es 
ſich jedoch lediglich um einen perſönkichen Höflichkeitsakt gehandelt.
 Die Gemahlin Wilhelms II. iſt, aus Doorn kommend, am 
Montag im Heſſiſchen Hof in Frankfurt abgeſtiegen und am
 E.P. Paris, 29. Juli. Heute vormittag fand unter dem Vorſitz 
des Juſtizminiſters Renoult ein Miniſterrat ſtatt. Es wurde 
das Programm der parlamentariſchen Arbeiten 
            feſt=
ſetzt und ſodann einige Beſchlüſſe gutgeheißen, durch die der erwartete 
große Beamtenſchub eröffnet werden ſoll. Der bisherige 
            Polizeipräſi=
den von Paris Naudin iſt zum Polizeipräfekten des Seine=
            Departe=
ments befördert worden. Der Polizeipräſident des Nord=Departements 
Herain wurde Polizeipräſident von Paris. Die Regierung hat weiter 
beſchloſſen, eine Kommiſſion einzuſetzen, die ſich mit der allgemeinen 
Erhöhung der Beamtengehälter befaſſen ſoll.
 * Mailand, 29. Juli. (Priv.=Tel.) Die Organiſation der 
Oppoſitionsparteien macht trotz des Verſammlungverbots der 
Regierung Fortſchritte. Die Vorſtände der Oppoſitionsparteien 
der Lombardei haben ſich am Sonntag in Mailand verſammelt 
und beſchloſſen, den gegenwärtigen Freiwilligenblock der 
            Oppo=
ſitionskräfte im Namen der Freiheit und Gerechtigkeit auf die 
ganze Propinz auszudehnen und mit der beſſeren Organiſation 
einen Provinzausſchuß zu betrauen.
 Dienstag nach Baden=Baden weitergereiſt, um ſich wegen 
ihres Gelenkrheumatismus einer Kur zu unterziehen. 
In Zehlendorf bei Berlin iſt der Sänger und Liederkomponiſt 
Profeſſor Eugen Hildach, der durch das Lied „Der Lenz iſt 
da” populär geworden iſt, im 75. Lebensjahr geſtorben. 
Der wegen Beteiligung an der Münchener Räterepublik zu 5½ 
Jahren Feſtung verurteilte Guſtav Klingelhöfer iſt aus der 
Feſtungshaft in Niederſchönenfelde entlaſſen worden. Für 
das letzte halbe Jahr ſeiner Strafzeit hat er Bewährungsfriſt erhalten. 
Im Reichsarbeitsminiſterium iſt ein Schiedsſpruch gefällt 
worden, demzufolge die Gehälter der Bankbeamten für Juli 
und Auguſt um 10 Prozent erhöht werden. 
Bei den Wahlen für die Ortsberwaltung des Deutſchen 
            Metall=
arbeiterverbandes in Düſſeldorf erlitten die Kommuniſten eine 
ſchwere Niederlage. 
Die rumäntſche Regierung hat ſämtliche 
            kommu=
niſtiſchen Organifationen aufgehoben und ihre 
            Fort=
führung unter anderem Namen bei ſchwerer Strafe 
            ver=
boten. 
In Longwy iſt dieſer Tage ein junger italieniſcher 
            Ar=
beiter von Kommuniſten ermordet worden, weil er 
„Eviva Muſſolini” gerufen habe. 
Poincaré und Staatsfekretär Hughes werden ſich am 
            Mitt=
woch bei einem Nachteſſen treffen. Hughes wünſcht die Anſichten 
Poincarés über die Reparationsfrage kennen zu lernen. 
Joffe iſt in London angekommen. Kamenew wird in den 
nächſten Tagen erwartet. 
Wie aus Adana gemeldet wird, wurde im Willajet Moſſul 
eine engliſche Militärpatrouille von Eingeborenen 
angegriffen. 
Die Marokkaner haben am 26. Juli eine große 
            Offen=
ſive eröffnet. Den Spaniern find ſchwere Verluſte 
zugefügt worden. In Tetuan iſt eine große Anzahl von Verwundeten 
angekommen. 
Nach Meldungen aus Rio de Janeiro haben die 
            Aufſtän=
diſchen Sao Paulo verlaſſen. Die Stadt ſei von den 
Bundestruppen beſetzt werden. 
Reuter meldet aus Cambridge, Senator Lodge, der ſich 
einer Operation unterziehen mußte, iſt ernſtlich erkrankt. 
Präfident Coolidge hat an den Sekretär des 
            Nationalver=
bandes gegen den Krieg einen offenen Brief gerichtet, worin er die 
Pazifiſten dafür tadelt, daß ſie alle Kriegsrüſtungen der 
Vereinigten Staaten bekämpfen. 
Zur Ueberführung der Leiche des Konſuls Imrbie 
ſwird ein amerikaniſcher Kreuzer nach Perſien entſandt werden. Wenn 
nötig, werde das Schiff auch zu einer Demonſtration benutzt werden.
 wohl ſeinen Lebensabend in ruhiger Umgebung, aber in emſiger 
Tätigkeit zu beſchließen gedachte, erreichte ihn — zu früh, um 
das Letzte und Größte der Welt noch geben zu können, deſſen er 
fähig war — der Tod. Am Freitag, den 11. Juli, erlitt er einen 
Schlaganfell, der in der Frühe des folgenden Sonntags zum 
Tode führte. Er hat die letzten Stunden ſeines Lebens ohne 
            Be=
wußtſein vollbracht. Wie ſehr rege ſein Geiſt auch in dieſen 
            Stun=
den noch war, bezeugt die Mitteilung des ihn behandelnden 
            Arz=
tes, daß Palägyi auch in dieſen Stunden des fehlenden 
            Bewußt=
ſeins Ausſprüche von reifſter Lebenserkenntnis und Klarheit 
            ge=
tan. Auch im Unterbewußtſein bewegten ihn noch im Kampf mit 
dem Tode die Gedanken, die ſein Leben beherrſchten und aus 
denen heraus er die Menſchheit zu einer neuen Geſundung führen 
wollte, die im weſentlichen darauf gründete, daß nicht wie bisher 
das mechaniſch aufgefaßte Leben der Natur, ſondern die Herrſchaft 
des Geiſtes in Verbindung mit der lebendig erfaßten Natur, die 
neite Erkerntnis vom Sein, die neue Welt= und 
            Lebensanſchau=
ung ſein muß, die der Menſchheit eie neue Renaiſſance und eine 
Rettung von innen heraus bringen kann. In dieſer Erkenntnis 
traf ſich Palägyi in gewiſſem Sinne mit Holzapfel in ſeinem 
„Panidcal”, wenn auch die beiden Denker auf ganz 
            verſchiede=
nem Wege ihr der Menſchheit gewidmetes Ziel zu erreichen 
ſtrebten. 
Melchior Palägyi war Ungar, und nicht mit Unrecht wird er 
von maßgebender Seite als der letzte große Ungar bezeichnet, dem 
eine welthiſtoriſche Sendung einen Platz in der Geſchichte anwies, 
weit über die Grenzen ſeines Vaterlandes und ſeines Weltteils 
hinaus, einen Platz unter den erſten geiſtigen Führern der 
Menſchheit. Gewiß gehörte wohl ſein letztes, tiefſtes und 
heißes Gefühl, ſeine Liebe, ſeinem Vaterland, aber wie vor den 
Ereigniſſen des letzten Jahrzehnts, ſo noch mehr nachher, lebte 
in ihm die Ueberzeugung, daß der deutſche Genius berufen 
ſei, der Menſchheit Führer zu ſein. In Deutſchland, im deutſchen 
Volk verehrte er das „heilige Herz der Völker‟. Dieſe 
            Ueberzeu=
gung und der unerſchütterliche Glaube an Deutſchlands Zukunft 
ließ ihn ſchließlich nach Deutſchland überſiedeln, um inmitten 
            die=
ſes Volkes ſeine Erkenntnis zu vertiefen und in ihrer 
            Verwirk=
lichung tätigen Anteil zu nehmen. 
Daß er Darmſtadt zum Wohnſitz wählte, mag Zufall geweſen 
ſein, vielleicht aber auch Abſicht, denn hier an der Grenze des 
Gebietes, in dem Deutſchlands Feinde nach kriegeriſchem 
            Zuſam=
menbruch Herrenrechte ausüben zu können glauben, pulſieren die 
Gegenſätze beſonders, und hier fand er Boden auch für ſeine
 Sie neu 
he 
770 
 
die neie MAoſaiſtge Hechetung.
 Die Radikalen und Pribitſchewitſchianer in 
der Oppoſition. 
Belgrad, 29. Juli. (Europapreß.) Die Bildung bes 
Geſchäftskabinetts durch den Demokraten Davidowitſch erfolgte 
auf Wunſch des Königs, nachdem der Vollzugsausſchuß der 
            Ra=
dikalen Partei beſchloſſen hatte, die Regierung nur zu 
            behal=
ten, wenn Paſitſch mit der Veranſtaltung von Neuwahlen 
            be=
traut werde. Dieſe Löſung der Kriſe hat in politiſchen Kreiſen 
allgemein überraſcht, da man keine Regierung ohne die 
            Mitwir=
kung der Unterſtützung von Paſitſch für möglich hält, beſonders 
nachdem Jowanowitſch vergeblich die Neubildung verſucht hatte. 
Die bisherigen Oppoſitionsparteien zeigen ſich ſehr befriedigt, 
während ſich die Radikalen und Pribitſchewitſchianer, die die 
neite Oppoſition gebildet haben, beſchloſſen, die Regierung 
            ener=
giſch zu bekämpfen. 
Der bisherige demokratiſche Oppoſitionsführer 
Davidowitſch übernimmt die 
            Miniſterpräſident=
ſchaft, Marinkowitſch das Außenminiſterium, Spaho 
die Finanzen, der bosniſche Muſelman Hrasnizza die Juſtiz 
und General Haditſch, der Feldadjutant des Königs, das 
Kriegsminiſterium. 
Das Programm der neuen Regierung ſieht nach 
den Erklärungen des Miniſterpräſidenten Aenderungen in der 
Innenpolitik des Landes vor, um eine Wiederannäherung 
            zwi=
ſchen Serben, Kroaten und Slowenen zu erreichen. Nächſte 
Woche wird die Skuptſchina zuſammenberufen, um einige 
            drin=
gende Geſetzesvorlagen gegen das Beſtechungsweſen uſw. zu 
            be=
handeln, die ſich im Grunde gegen das alte Regime richten. 
            Da=
gegen ſoll die Außenpolitik keine weſentliche Aenderung erfahren. 
Gegenüber Rußland wird die Haltung Macdonalds und 
            Her=
riots befolgt werden. Der neue Außenminiſter Marinkowitſch 
genießt in politiſchen Kreiſen, ſogar bei den Radikalen, hohes 
Anſehen.
Macdonald im Kreuzfeuer.
 Das Unterhaus verlangt Auskunft über den Garantiepak 
die Abrüſtungskonferenzen und die 40 Millionen=Anleih 
für Deutſchland. 
London, 28. Juli. (Wolff.) Ein Mitglied fragte, 
einige andere Mitglieder des Völkerbunds bezüg 
ihrer Haltung gegenüber dem vorgeſehenen Garantiep 
eine Entſcheidung getroffen hätten. Premierminiſter Me 
donald erwiderte, daß Belgien, Bulgarien, Eſtland, Finnl 
und Lettland ſich im allgemeinen günſtig geäußert hät 
wenn auch Belgien und Finnland zahlreiche Anregungen 
treffs Abänderungen gemacht hätten. Die Union der Sow 
republiken und die Vereinigten Staaten von Amerika hätten 
klärt, nicht in der Lage zu ſein, zuzuſtimmen. Die Frage, ob 
franzöſiſche Regierung allgemein ihre Zuſtimmung geäuf 
habe, wurde von Macdonald verneint. 
Kennworthy, ſtellte eine Frage wegen der geplan 
Abrüſtungskonferenzen. Macdonald erwiderte, 
Angelegenheit werde erwogen und es werde darüber verhand 
Auf die Anfrage Kennworthys, ob irgend ein 
ſchritt in der Richtung auf eine Verminderung der R 
ſtungen zur See durch eine Vereinbarung zwiſchen 
hauptſächlichſten Seemächten feſtzuſtellen ſei und welche Schr 
die engliſche Regierung in der Angelegenheit zu unternehy 
gedenke, erwiderte Macdonald, die Verminderung der Rüſt 
gen werde von der engliſchen Regierung als eine der weſentl 
ſten Bedingungen der nationalen Sicherheit betrachtet. Sie mi 
indeſſen durch eine Politik vorbereitet werden, die unter 
Nationen Vertrauen ſchaffe. Ein ungeſchickter Schritt wü 
unberechenbare Schäden anrichten. 
Kennworthy fragte, ob England nicht irge 
etwas tun könne angeſichts des endgülti 
Schrittes, der von dem amerikaniſchen Präſidenten Co 
lidge unternommen worden ſei. 
Macdonald antwortete, ein ſolcher Schritt ſei v 
Präſidenten der Vereinigten Staaten nicht getan worden. 
habe lediglich ſeine allgemeine Sympathie mit den Abrüſtung 
erklärt, und er, Macdonald, habe in gleicher Weiſe geantwor 
Sir William Bull unterbreitete eine Petition d. 
nationalen Verbands der Fabrikanten, worin 
beten wird, dem Plan, der jetzt die Aufmerkſamkeit d 
alliierten Konferenz bezüglich der Anleihe 
40 Millionen Pfund an Deutſchland in Anſpruch 
            nim=
ſorgfältige Erwägungen vom Standpunkt der Frage aus 
widmen, daß die britiſchen Induſtrien, von der Tex 
induſtrie abgeſehen, davon berührt werden. Der Plan mi 
einem Ausſchuß, der die Intereſſen der Unternehmer, wie ar 
der Arbeiter vertritt, zur Unterſuchung überwieſen werden, 
vor eine bindende Vereinbarung eingegangen werde. 
Blättermeldungen zufolge, hat Lord Birkenhead im Ob 
hauſe diefelbe Petition, die von 1700 Firmen ausgeht, unt 
breitet.
Die Kolonjaldebatte im Anterhaus.
 London, 29. Juli. (Europa=Preß.) Im Unterhaus ſchlug 
            he=
der Abg. Kennworthy bei der Diskuſſion des Kolonialbudg 
eine Kreditreduktion von 100 Pfund Sterling zu 
Zeichen des Tadels vor. Die Regierung habe in Meſopotami 
dieſelbe Politik, verfolgt wie die vergangenen Regierungen. Die Lu 
bombardemnts, die ſeinerzeit von der Arbeiterpartei ſo ſehr verurte 
worden ſeien, ſeien unter der Regierung Macdonalds ebenſo häuf 
wie unter der Regierung Baldwins. Außerdem habe die Arbeikerpar 
früher die Räumung Meſopotamiens verlangt, jetzt ſei davon ni 
mehr die Rede. Er fordert die Räumung Meſopote
 miens, da die ſtrategiſche Lage der britiſchen Tru 
pen gegenwärtig äußerſt gefährdet ſei.
 Der Kolonialminiſter Thomas antwortete namens der Regi 
rung, daß dieſe in Meſopotamien vor die Aufgabe geſtellt ſei, die früh 
eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen. — Was die türki 
Petroleum=Compagnie anlange, deren Aktienverteilung von Abge 
neten kritiſiert worden ſei, ſo hätten vor dem Kriege Deutſchland 
England ſich zu gleichen Teilen in den Aktienbeſitz geteilt. Nach 
Kriege habe Frankreich den deutſchen Anteil übernommen, ſpäter 
Amerika einen Anteil verlangt und ſchließlich ſei auch noch Italie 
dazugekommen, ſodaß die Konzeſſion in vier Teile geteilt werde 
mußte. — Auf die Moſſulfrage eingehend, erklärte der Kolonia 
miniſter, daß die Frage der Grenze des Moffulbezirkes gegenwärt 
dem Völkerbund unterbreitet ſei. Dieſe Frage werde ebenfalls von de 
Foreign Office geprüft. Es ſei ihm deshalb unmöglich, darüber ein 
Erklärung abzugeben. In Bezug auf die Näumung Meſopo 
tamiens ſei es ſchwierig, Garantien dafür zu geben 
daß die Räumung in vier Jahren erfolgen werde. Die Regierun 
habe die beſtimmte Abſicht, Meſopotamien zu räumet 
wenn ſie dann noch an der Macht ſein werde. — Darauf ergriffen no 
mehrere Abgeordnete das Wort und kritiſierten die Regierungspolitt 
in Meſopotamien und Paläſtina.
 politiſche Miſſion. Die Leſer des „Darmſtädter Tagblatts” haben 
Melchior Palägyi in den letzten Jahren durch zahlreiche Aufſätze 
teils politiſcher, teils philoſophiſcher Art kennen gelernt und 
            wer=
den mit uns die Gedankentiefe, die Reife ſeiner Anſchauung und 
die kriſtallene Klarheit ſeiner Sprache, in der er der 
            Oeffentlich=
keit ſeines Denkens Reſultate vermittelte, bewundert haben. 
Palägyi iſt im Alter von 64 Jahren aus einem Leben 
            geſchie=
den, das im wahrſten Sinne des Wortes begnadet war, weil es 
nicht ihm, nicht einem kleinen Kreiſe von Menſchen, ſondern der 
Menſchheit gewidmet war. Er hat Großes vollbracht, aber ſein 
Leben war noch angefüllt mit einem unerſchöpflichen Reichtum an 
Gedanken und Ideen, die der Reife entgegenwuchſen, ſo daß ſein 
Tod in Wahrheit eine Lücke in den kleinen Kreis der großen 
            Gei=
ſter riß, die ſobald nicht geſchloſſen werden wird. 
Wir zitieren aus einer Würdigung: „Er war jedem, der ihn 
kannte, wie ein letzter lebender Beweis dafür, daß auch in unſerer 
verdorrenden Gegenwart noch menſchliche Größe möglich ſei, wie 
wir ſie in den heiligen Namen der geiſtesgeſchichtlichen 
            Vergan=
genheit verehren. Allein ſchon die lebendige Anweſenheit eines 
Menſchen von ſolchem Range unter uns adelte unſeren Tag und 
hob unſeren Mut. Dabei hatte er bei aller imponierenden Größe 
eine menſchliche Güte, Zartheit und nie verſagende 
            Herzens=
wärme, die für alle, die von ſeinem gewaltigen Geiſte einen Hauch 
verſpürten, etwas ſo unendlich Rührendes und 
            Verehrungs=
würdiges hatte. Die Menſchheit verlor in Palägyi einen ihrer 
bedeutendſten Repräſentanten, die abendländiſche Geiſtesgeſchichte 
den letzten Philoſophen im alten und ſchweren Sinne des Wortes. 
Aber alle, die ihm im Leben naheſtehen durften, verloren den 
            un=
ermüdlichen Helfer, den gedankentiefen Anreger, den 
            warmherzi=
gen Förderer, den gütigen Freund, und ſind doppelt verarmt.”
 gik auf dem Scheidewege” (1902), „Theorie der Phantaſie‟ (1908) 
Er war der erſte Philoſoph, der ſich mit der Phantaſie er 
kenntniskritiſch auseinanderſetzte und die erſte Lehre von de 
Phantaſie entwickelte. Er hat, wie er ſelbſt einmal ſagte, di 
Phantaſie „philoſothiſch entdeckt” „Naturphiloſophiſche Vor 
leſungen über die Grundprobleme des Bewußtſeins und des 
Lebens” iſt als ſein Hauptwerk zu betrachten. Die erſte Auflag 
erſchien 1908 und nach langer Pauſe die zweite 1924
 Palägyi war, wie erwähnt, in den letzten Jahren, die er in 
Darmſtadt verlebte, politiſch tätig. Seine politiſchen Schriften 
und Vorträge liefen darauf hinaus, die Unhaltbarkeit der 
            Frie=
densverträge von Trianon und Verſailles zu beweiſen. Seiner 
Arbeit Ziel war weiter darauf gerichtet, das im Kriege gehegte 
enge freundſchaftliche Verhältnis zwiſchen Ungarn und 
            Deutſch=
land zu erweitern und zu vertiefen. Dieſe ſeine politiſche 
            Tätig=
keit ſollte, da der Tod ihm zu früh ein Ziel ſetzte, nicht ausreifen. 
Es dürfte die dankbare Aufgabe eines Gleichgroßen ſein, ſie 
            fort=
zuſetzen. 
Die wiſſenſchaftlichen Hauptwerke Palägyts ſind größtenteils 
in deutſcher Sprache erſchienen. Es ſind in erſter Linie: „Neue 
Theorie von Raum und Zeit” (1901), die von Minkowski und 
nachher von Einſtein, jedoch in mißverſtandener Form, 
            über=
nommen wurde. „Kant und Bolzano” (1902), über den Streit 
der Pſychologiſten und Formaliſten in der modernen Logik. „Lo=
 Palägyi wurde am 26. Dezember 1859 in Paks (Komita. 
Tolna, Ungarn) geboren. Sein Vater war Pädagoge; er gab ihn 
die erſte Anleitung im Lateiniſchen und Franzöſiſchen und regte 
in ihm die Liebe zur Philoſophie und den Wiſſenſchaften an 
Trotzdem wünſchte er, daß der Sohn einen praktiſchen Beruf 
            er=
greife und Ingenieur werde. So bezog Palägyi nach Abſolvie 
rung des Realgymnaſiums die Budapeſter Techniſche Hochſchule, 
ging aber ſchon nach einem Semeſter, angewidert von der 
            teſl=
niſchen Mechanik und angeregt von den mathematiſchen Kollegs 
Julius Königs, zum Studium der Mathematik und Phyſik über. 
Aber auch dieſes Gebiet wurde ihm ſchon in jenen 
            Studenten=
jahren (1877—1880) zu eng. Er ſtudierte ſelbſtändig Kant, die 
deutſchen Idealiſten und die engliſchen Empiriſten, und mit der 
wachſenden Kritik dieſer Lektüre nahmen die ahnungsvollen 
            Kon=
turen ſeiner Weltanfchauung bereits Form und Geſtalt an. 
So wurde Palägyi Philoſoph, aber er beſchräkte ſich nicht 
darauf, Berufswiſſenſchaftler zu bleiben, das vertrug ſich nicht 
mit der Größe ſeiner Ideen und auch nicht mit der von ihm mi. 
klarem Blick erkannten lebendigen Realität der Gegenwart, auc 
nicht mit ſeinem ausgeprägten freiheitlichen Kunſtempfinden. 
Nach einem mit Auszeichnung beſtandenen Staatsexamel 
wurde er freier Schriftſteller und als ſolcher der Mittelpunkt eines 
Kreiſes von Künſtlern, Gelehrten und Denkern, die er befruchtele 
und aus welchem Kreis heraus er in einer Fülle von Aufſätzen 
die Oeffentlichkeit beeinflußte. Im letzten Jahrzehnt des 
            ver=
gangenen Jahrhunderts erwieſen ſeine Schriften und Werke 
            klar=
daß ihn mehr und mehr rein wiſſenſchaftliche Probleme ganz 
            el=
faßten. In dieſen Jahren erſchienen unter anderem 
            Abhandlun=
gen über das Wachſein, das Bewußtſein, das Gedächtnis, das 
Zeſetz des Verſtandes, das Geſetz der Anſchauung, die ihren groß” 
zügigen Abſchluß in „Dichtung und Leben von Emmerich 
            Mar=
dach” fanden. Dann ſetzte eine außerordentlich fruchtbare literg 
riſche Tätigkeit ein, die ihren überkommenen Wert in den obes 
erwähnten Schriften rein philoſophiſchen Charakters fand.
 Während des Weltkrieges war Palägyi vorwiegend politiſch 
tätig. In vielen Aufſätzen trat er als begeiſterter Kämpfer ſu. 
die Sache des deutſchen Volkes ein, die er auch die Jahre u8
ummer 210.
Darmſtädter Tagbiatt, Mitttüach), den B(. He4 1974.
 eiſegung des deutſch=ruſſiſchen 
Zwiſchenfalls. 
Unterzeichnung eines Protokolls. 
erlin, 29. Juli. Heute vormittag iſt im Auswärtigen Amt 
u dem Reichsminiſter Dr. Streſemann und dem 
            Ge=
träger der U. S. S. R. Botſchaftsrat Bratmann=Prodowski 
rotokoll über die Beilegung des deutſch=ruſſiſchen 
            Zwi=
iles unterzeichnet worden. Das Protokoll hat 
den Wortlaut: 
Beleitet von dem Beſtreben, den durch die Vorgänge in der 
lsvertretung der Union der Sozialiſtiſchen Sowjet=
            Repu=
am 3. Mai hervorgerufenen Zwiſchenfall in freundſchaft= 
Weiſe beizulegen, haben die Deutſche Regierung, vertreten 
den Reichsminiſter des Auswärtigen, Herrn Dr. 
            Streſe=
liken, vertreten durch ihren Geſchäftsträger. Herrn Brat= 
Prodowski, die Unterzeichnung folgenden Protokolls 
            ver=
t: 
wiſchenfall als erledigt an. 
Die Deutſche Regierung gibt der Auffaſſung Ausdruck, daß 
An Polizeibehörden am 3. Mai zugegangene Meldung über 
ntweichen Bozenhardts keineswegs als Grund für die von 
olizei angeordnete Aktion gelten konnte. Aus dieſem Grund 
Am Hinblick auf das freundſchaftliche Verhältnis zwiſchen 
hland und der Union der Sozialiſtiſchen Sowjet=
            Republi=
tregierung Kenntnis, daß der Leiter der Aktion ſeiner 
            bis=
n Dienſttätigkeit enthoben iſt. Wegen der von deutſchen 
ien gegen exterritoriale Beamte der U.S.S.R. erfolgten 
ahmen hat die Deutſche Regierung bereits ihr 
uern ausgeſprochen. Die ſchuldigen deutſchen 
            Be=
werden beſtraft werden. 
Die Deutſche Regierung erklärt ſich bereit, den 
utſchen Beamten im Gebäude der Handelsvertretung 
            ver=
ten Materialſchaden, in entgegenkommender Weiſe 
tzen. 
Die Regierung der 1. S. S. N. beſtätigt, daß ſie in 
lage der Gegenſeitigkeit, allen ihren Beamten 
AAngeſtellten, alſo auch den Mitarbeitern der 
            Han=
unehmen, und wird für die Innehaltung dieſes 
            Ver=
das ſich naturgemäß nicht auf das Verhalten deutſcher 
ellter außerhalb ihrer Tätigkeit für die Handelsvertretung bezeichnen müſſe. 
t, nach wie vor Sorge tragen. Sie wird unter dieſem Ge= 
Munkt auch die in Verbindung mit dem vorliegenden Zwi= 
U entſtandenen Fragen behandeln. 
Beide Regierungen erkennen an, daß durch den Vorfall 
Mai die Rechtsſtellung der 
            Handelsvertre=
wie ſie ſich aus den geſchloſſenen Verträgen ergibt, nicht Volkspartei=Korreſpondenz mit der Samstag=Sitzung des Reic 
dert worden iſt. Da ſich jedoch anläßlich des Zwiſchen= 
Meinungsverſchiedenheiten über die Tragweite der nach 
en Rechte ergeben häben, ſind die beiden Regierungen 
brigen Teil des Gebäudes vorläufig getrennt wird und 
ie eigenen Straßeneingang beſitzt, als unverletzlich 
            ab=
ſol ert wird. Als eigentliche Handelsvertretung gilt die 
            Ge=
hml it der exterritorialen Mitarbeiter und der von ihnen ge= 
44: Abteilungen mit den zugehörigen Räumlichkeiten nach 
* rteilung des Hauſes in zwei gänzlich getrennte Teile, 
            ge=
dän em beigelegten Plan, der als Beſtandteil der vorliegenden 
Tion hung gilt. Durch dieſe Abſonderung werden die aus dem 
inde bleiben für die übrigen zur Handelsvertretung 
            gerech=
ei während der Dauer des Abkommens vom 6. Mai 1921 in 
1Abſchluß zu bringen. 
Beide Regierungen werden dafür Sorge tragen, daß die 
te zten Dienſtſtellen etwaige aus Anlaß des Zwiſchenfalls 
            ge=
die herſtellen und keine neuen derartigen 
            Maß=
ſiu gnen treffen. 
aft.
Aus Bayzern.
 Beginn der Eiſenbahnverhandlungen mit dem Reich. — 
            Kom=
muniſtenausſchließung bei vertraulichen Sitzungen. — Die 
Frankfurter Gelder. 
Drahtbericht unſeres Korreſpondenten. 
* München, 29. Juli. 
Morgen werden der Reichseiſenbahnminiſter Oeſer und 
der Reichsfinanzminiſter Dr. Luther in München 
            eintref=
fen, um die Eiſenbahnverhandlungen zwiſchen dem Reich und 
Bahern zu beginnen. An den Verhandlungen, die im 
            Mini=
ſterium des Aeußern ſtattſinden, wird von ſeiten Bayerns außer 
dem Miniſterpräſidenten Dr. Held, der Handelsminiſter von 
Meinl und der Finanzminiſter Kraußneck teilnehmen. 
 
Im Geſchäftsordnungsausſchuß des bayeriſchen Landtags 
wurde heute ein Antrag der bürgerlichen Parteien angenommen, 
und die Regierung der Union der Sozialiſtiſchen Sowjet= nach dem bei Sitzungen mit vertraulichem Charakter 
            Landtags=
mitglieder auszuſchließen ſind, die die Geheimhaltung der 
            Bera=
tung nicht gewährleiſten. Der Antrag richtet ſich gegen die 
            Kom=
muniſten, die — wie der deutſchnationale Redner in der 
            Aus=
ſprache erklärte — ausdrücklich betonten, daß es für ſie keine Ge= 
Die beiden Regierungen ſehen den Notenwechſelüber heimhaltung gebe, und daß ſie alles, was ſie auf vertraulichem 
Wege erfahren, zu Gunſten der Partei ausnützen wollten. Der 
kommaniſtiſche Redner erklitte, daß die Kommuniſten wohl 
von Moskau „Anregungen” bekommen, nicht 
aber Anweiſungen. Es beſtehe wohl das gleiche Verhältnis 
wie etwa bei der Bayeriſchen Volkspartei zum Vatikan. 
Der bayeriſche Finanzminiſter nahm in der heutigen Sitzung 
ißbilligt ſie dieſe Aktion und bedquert, daß der Zwiſchen= des Finanzausſchuſſes das Wort zu der Anfrage, die der 
            ſozial=
durch eine ſolche Ausdehnung erhalten hat. Sie gibt der demokratiſche Abg. Auer in der letzten Sitzung bzal, der 
            Frank=
furter Gelder der Baheriſchen Staatsbank geſtellt hatte. Der 
Finanzminiſter führte aus: Es ſei richtig, daß der 
            General=
ſtaatskommiſſar von Kahr im Herbſt vorigen Jahres an die 
            Re=
gierung das Erſuchen geſtellt habe, eine Million Goldmark zur 
Linderung der allgemeinen Not zur Verſügung zu ſtellen. Das 
Finanzminiſterium ſei aber außer Stande geweſen, dieſem 
            Er=
ſuchen zu entſprechen, und es ſei tatſächlich dem 
            Generalſtaats=
kommiſſariat keine Summe zur Verfügung geſtellt worden. Alle 
diesbezüglichen Kombinationen ſeien daher hinfällig, und es 
könne gar keine Rede davon ſein, daß die damals erbetenen 
            Gel=
der in irgend einem Zuſammenhang mit den Ueberweiſungen 
inſtimmung mit den geſchloſſenen Verträgen auf der an das Frankfurter Bankhaus ſtehen. Bei den Ueberweiſungen 
an dieſes Bankhaus habe es ſich um 24 Staatsbank=
            Niederlaſ=
ſungen gehandelt die mit dieſem in Verbindung ſtanden. 
rtretung verboten hat, in irgend einer Weiſe. Schließlich bemerkte der Finanzminiſter, daß Dr. v. Knilling ihm 
em innerpolitiſchen Leben Deutſchlands einen Brief überſandt habe, in dem er erklärte, daß er die 
            Be=
hauptung, er hätte die Weiſung erteilt, irgendwelche Gelder zur 
Verfügung zu ſtellen, als eine gänzlich haltloſe Verleumdung 
„Ein abgeſchlagener Porfioß gegen Bayers 
München, 29. Juli. Unter der Ueberſchrift: „Der a 
ſchlagene Vorſtoß gegen Bayern” beſchäftigt ſich die Bayer 
tags und ſpricht ihre Befriedigung darüber aus, daß der 
            Reichs=
tag nicht die Torheit und Verantwortungsloſigkeit begangen 
Zwiſchenfällen der Handelsvertretung zuſtehenden be= habe, die deutſche Politik mit einem innerdeutſchen Zwiſt zwiſchen 
Bayern und dem Reich zu erfüllen. Die Einſicht ſei in dieſem 
elngekommen, daß von der Geſamtheit der gegenwärtig zur. Falle auf der Seite der Mehrheit geweſen. Was der Reichstag 
Mlsvertretung gerechneten Näumlichkelten im beiderſeitigen ſonſt in bayeriſchen Angelegenheiten beſchloſſen habe, ſeien Ent= ſtriellen hätten des längeren ihren Standpunkt 
            auseinander=
nehmen, ein zuſammenhängender, Kompler, ſchließungen, die den Charakter von Anregungen tragen, aber in 
äumlichkeiten der eigentlichen Handelsvertretung, der von keiner Weiſe eine verpflichtende Wirkung hätten; man werde 
ſie in Bayern ſicherlich prüfen. 
Frankreich und Rußland. 
Grundſätzliche engliſch=franzöſiſche Einigung. 
okl men vom 6. Mai 1921 ſich ergebenden ſonſtigen Rechte und melden, vor ſeiner Abreiſe nach Moskau an die franzöſiſche De= 
Nech zugungen der Handeksvertretung nicht berührt. Insbe= legation in London die Bitte gerichtet, die Schlußfolgerungen 
der Seydoux=Kommiſſion über die Bedingungen der Wieder= 
* Räumlichkeiten die Beſtimmungen im Abſatz 2 des Arti= aufnahme der diplomatiſchen und kommerziellen Beziehungen 
S. des Abkommens in Geltung. Dieſe proviſoriſche Geltung mit Rußland ihm mitzuteilen, um ihn in die Lage zu verſetzen, len machten der Ruhrkohle erfolgreich Konkurrenz bis an die 
die Moskauer Regierung mit dieſen Bedingungen bekannt zu 
rA. Beide Regierungen werden inzwiſchen, geleitet von dem machen. Daraufhin hat Rakowsli ein Memorandum erhalten, gendtigt, Feierſchichten einzulegen. Die durch den 
Uh, den Handelsvertrag möglichſt bald abzuſchließen, worin gewiſſe Bemerkungen der Seydoux=Kommiſſion enthalten. Abſatzmangel in die Höhe getriebene Zahl der Arbeitsloſen 
            be=
geſtl t ſein, die Verhandlungen ſpäteſtens im Laufe eines ſind. Dieſe ſtützen ſich auf die Erklärungen, die in der Zeit vom 
al es nach Unterzeichnung dieſes Protokolls/ 20.—25. Juni im Quai d’Orſay von den Vertretern der 
            Bank=
welt, den ruſſiſchen Obligationsinhabern, deren Induſtrie und 
deren Geſchäfte von den Sowjets beſchlagnahmt worden ſind, 
gemacht wurden. Die franzöſiſche Regierung würde dieſe 
            Er=
olte Maßnahmen beſeitigen, den durch dieſe Maßnahmen, klärungen in künftigen Verhandlungen mit der Sowjetregierung 
rderten Zuſtand, wie er vor dem Zwiſchenfall beſtanden hat, in Betracht ziehen. Eine Uebereinſtimmung zwiſchen 
            Sowjet=
dürfte ſehr ſchwierig ſein. Hieraus geht hervor, daß ſich Eng= 
Das Protokoll tritt am Tage ſeiner Unterzeichnung land und Frankreich über die gegenüber Rußland zu ergreifende Bergbaus heute in Berlin eintreffen werden, um der 
Politik grundſätzlich geeinigt haben.
 Wiederzufammentritt 
der franzöſiſchen Pariamente. 
Ein Telegramm Herriots an die Kammer und den Senat. 
Paris, 29. Juli. (Europapreß.‟ Die Kammer= und 
            Senats=
ſitzungen ſind heute nachmittag wieder aufgenommen worden. In 
            bei=
den Parlamenten wurde ein längeres Telegraum Herriots verleſen, in 
welchem dieſer erklärte, er hätte gewünſcht, bei der Wiedereröffnung der 
Sitzungen über die Reſultate der Londoner Konferenz Bericht zu 
            er=
ſtatten. Das ſei aber nicht möglich, weil die Verhandlungen noch nicht 
abgeſchloſſen ſeien. Das Telegramm berichtet ſodann ſummariſch über 
die Konferenzberichte. Der Bericht der Sanktionenkommiſſion ſei von 
den Geldleihern als ungenügend erachtet worden und habe deshalb von 
der Konferenz nicht gutgeheißen werden können. Die franzöſiſche 
            Dele=
gation wolle den Geldleihern die gewünſchten Garantien geben. Sie 
wache aber auch darüber, daß der Verſailler Vertrag nicht verletzt und 
die Aktionsfreiheit Frankreichs nicht eingeſchräukt werde. Der Bericht 
der Kommiſſion für die Rückgabe der Pfänder ſei genehmigt worden. 
Nur die Frage der Verwendung franzüſiſcher und belgiſcher Giſenbahner 
auf der linken Rheinſeite bleibe offen. Die Kommiſſion für den 
            Zah=
lungsmedus ſei ermächtigt worden, ihr Programm ohne die bisherigen 
Vollmachtsbeſchränkungen zu erledigen. Eine Einigung ſei auch über 
die Einladung der deutſchen Delegierten zur Konferenz erzielt worden. 
Dieſe werde erſt erfolgen, wenn die weſentlichen Probleme der 
            Kon=
ferenz gelöſt ſein würden. Auch die Reparationskommiſſion ſei 
            einge=
laden worden, nach London zu kommen. Die Konferenz werde noch 
einige Tage dauern müſſen, um die noch verbleibenden techniſch., 
Schwierigkeiten zu überwinden. Die franzöſiſche Regierung verfolge 
die Unterhandlungen mit dem beſten Willen, die Rechte Frankreichs zu 
wahren und die interallierte Verſtändigung für den Frieden 
            wieder=
herzuſtellen. Die Reſultate der Konferenz würden der Kammer zur 
Beratung unterbreitet werden. 
Vor der heutigen Senatsſitzung hatte ſich die 
            Außenkommiſ=
ſion des Senats verſammelt, Auf der Tagesordnung ſtand die 
Beſprechung über die Londoner Konferenz. Es 
wurde beſchloſſen, die Diskuſſion zu verſchieben, obwohl der 
            Se=
nator Bertholt dagegen proteſtierte. Der Sengtor Homorat brachte 
die Nede auf die Militärkontrolle. Er ſchlug vor, daß in Deutſchland 
ſtändige Kontrollmaßnahmen zu ſchaffen ſeien mit der Aufgabe, den 
Völkerbund über den Stand der deutſchen Rüſtungen fortgeſetzt zu 
            infor=
mieren. Die Kommiſſion beſchloß, dieſen Vorſchlag an die Regierung 
weiterzuleiten. 
In der Kammer verlas Präſident Painlevé vor dem 
            Tele=
gramm Herriots einen Nachruf für den verſtorbenen Abgeordneten 
Jgnace. In den Kreiſen der Kammer befürwortete man, nus bis zu 
dem nächſten Donnerstag zu beraten, um dann die 
            Sit=
zungen bis zum 16. September zu verſchieben. Die 
            Kam=
mer hat über keine wichtigen und dringenden Vorlagen mehr zu 
            be=
raten. Sie war ebenſo wie der Senat heute in der Erwartung 
            zu=
ſammengetreten, daß die Londoner Konferenz beendet ſei und daß über 
deren Ergebnis diskutiert werden könnte. 
Die neuen Micum=Perhandlungen. 
Das franzöſiſche Communigué. 
Paris, 29. Juli. In Düſſeldorf hat geſtern eine 
            Kon=
ferenz zwiſchen dem Sechſerausſchuß der 
            Ruhr=
zechen und den Vertretern der Mieum über 
die erneute Verlängerung der 
            Kohlenliefe=
rungsverträge, die am 31. Juli ablaufen, ſtattgefunden. 
Die offiziöſe Havasagentur berichtet darüber, die 
            Indu=
geſetzt und daran erinnert, daß ſie ſchon am 3. Juli genötigt 
            ge=
weſen ſeien, die am 30. Juni unterzeichneten Verträge zu 
            kündi=
gen, weil die deutſche Regierung es ablehnte, über den 6. Juli 
hinaus einen Teil der Kohlenlieferungen auf Reparationskonto 
in Anrechnung zu bringen. Falls die deutſche Regierung ihren 
Entſchluß nicht rückgängig machen würde, ſo erklärten ſie, ſo 
würden ſie den ganzen Auguſt hindurch ihre Lieferungen nicht 
fortſetzen, da angeſichts der kritiſchen Lage der 
Ruhrzechen eine derartige Fortſetzung völlig 
TU. London, 29. Juli. Rakowski hat, wie die Times unmöglich ſei. Sie hätten darauf hingewieſen, daß trotz 
der 20 Prozent betragenden Herabſetzung der Kohlenſteuern, die 
im Anſchluß an eine von der Micum zugeſtandene Regelung bei 
der letzten Verlängerung der Verträge beſchloſſen wurde, die 
Zechen immer noch an Abſatzmangel leiden. Die ſchleſiſchen Koh= 
Grenzen des beſetzten Gebietes und die Zechen ſeien zurzeit 
trägt 35 000 täglich. Im gegenſeitigen Einvernehmen ſei 
            be=
ſchloſſen worden, am 31. Juli, vormittags 9 Uhr, eine neue 
            Be=
ſprechung abzuhalten, nachdem inzwiſchen die deutſchen 
            Indu=
ſtriellen mit der deutſchen Regierung erneut 
Fühlung genommen hätten. 
* 
Im Anſchluß an die Meldung über das Scheitern der 
            Ver=
rußland und Frankreich ohne Befriedigung der beteiligten Kreiſe handlungen zwiſchen der Sechſerkommiſſion des Ruhrbergbaus 
und der Miceum erfahren wir, daß die Vertreter des 
Reichsregierung über die Lage Bericht zuerſtatten.
 O 
ör armſtadt fand er neben ſeiner politiſchen Miſſion Zeit und 
hatz die Abſicht, ſeine gigantiſche Idee, ſeine grundlegenden 
            um=
bäl nden naturwiſſenſchaftlichen pſychologiſchen Erkenntniſſe zu 
ſein) neuen Syſtem der „Weltmechanik” zu verwirklichen. Dieſes 
le Werk blieb leider unvollendet, und es iſt zu befürchten, 
ein heute Lebender imſtande iſt, es zu vollenden. So wird 
od Palägyis zu einem Verluſt für die Menſchheit. 
zir und unſere Leſer wollen dankbar ſein, daß es uns 
            ver=
g51 war, mit einem Menſchen von der Größe dieſes Mannes 
Tage verlebt zu haben und von ſeinen Früchten in reicher 
wenn auch nicht reſtlos, genießen durften, die uns über 
jel leinlichkeiten des erdenſchweren Daſeins erhoben zu reinen 
Höi und uns immerhin einen Ausblick gaben in eine Zukunft, 
dei nſer Hoffen gelten darf. 
M. St.
 Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben. 
Margarethe Blaß aus Darmſtadt erhielt das 
            Zeug=
nis er künſtleriſchen Reife als Pianiſtin an der Staatlichen 
            Hoch=
ch für Muſik in Berlin. 
Aus dem Germaniſchen Muſeum. Im 
            Selbſt=
beig des Germaniſchen Muſeums in Nürnberg erſcheint ſoeben 
mi ahlreichen Abbildungen ausgeſtattet das Doppelheft 1922,23 
dei mtlichen Jahrespublikation. Anzeiger des 
            Germa=
nÜyen Nationalmuſeums‟. Das neue Doppelheft 
            ent=
hä olgende Abhandlungen: Die Neuerwerbung einer heil. 
            Eli=
ſal) von Tilmann Riemenſchneider von Theodor Hampe. Eine 
G1pe von Barockſkulpturen aus Augsburg und ihre Meiſter 
bo Palter Fries. Zwei Regenburger Madonnen der Frühgotik 
2D E. Heirrich Zimmermann. Sandſteinmadonna von der 
2 enabotheke in Nürnberg von Fritz Traugott Schulz. Der 
Kurg der Clarakirche in Nürnberg, ein Werk der Adam Kraft= 
Sſe, von Fritz Traugott Schulz. Eine neuerworbene 
            Fahence=
der I. V.=Gruppe von Walter Fries. 
Fb. Bühnenchronik. „Caglioſtro”, die vieraktige 
            Tragi=
je von Heinrich Lilienfein, wurde für Aufführungen in 
            nor=
her Sprache in Norwegen erworben. 
Nb. Im Renaiſſancetheater Berlin findet im 
            Otto=
je Erſtaufführung des üdiſchen Vollsliedes „Miſerere” von 
iowitſch unter der Regie von Theodor Tagger ſtatt. 
Rb. 25jähriges Bühnenjubilänm. Der beliebte 
erdirektor Goswin Moshauer, feierte in Bad Kudova ſein 
iges Jubiläum. Aus Anlaß dieſer Feier fand eine 
            Feſtvorſtel=
ſtatt, zu der auch die Gattin des Reichspräſidenten Ebert, ſowie die 
ter Bauer und Wels anweſend waren. Dem Jubilar wurden 
che Opationen zuteil.
 * Ferruccio Buſoni. 
Zum Tode des Künſtlers. 
Von Heinz Tieſſen. 
Die Muſikwelt, die geſamte Kulturmenſchheit hat einen 
            ſchwe=
ren, in ſeiner Art unerſetzlichen Verluſt erlitten. Im Alter von 
erſt 58 Jahren iſt Meiſter Buſoni nach langer Krankheit, die ihn 
ſchon ſeit geraumer Zeit ans Bett feſſelte, von uns gegangen: 
einer der ſublimſten Geiſter unſerer Zeit, eine Perſönlichkeit von 
Format, ein Künſtler von Weltbedeutung und Weltruhm wie nur 
wenige, dazu ein Menſch von eigenſter Anziehungskraft. 
Ferruccio Benvenuto Buſoni wurde am 1. April 1866 zu 
Empoli bei Florenz geboren. Der Vater ſeiner Mutter, der 
            Pia=
niſtin Anna Weiß=Buſoni, war Deutſcher. Bei ihr empfing er 
den erſten Klavierunterricht bis zu ſeinem 14. Lebensjahr. 
            Da=
nach war er Schüler von W. Maher in Graz, von Nottebohm, 
Habert und Goldmark in Wien, beſtand 1882 die Prüfung und 
wurde Mitglied der Philharmoniſchen Mkademie in Bologna. In 
den folgenden Jahren ausgedehnter Konzerttätigkeit errang und 
befeſtigte er ſeinen Namen als Pianiſt. Im Juli 1888 wurde er 
Lehrer am Konſervatorium zu Helſingfors, wo er ſich auch 
            ver=
heiratete, erhielt zwei Jahre ſpäter den Rubenſtein=Preis und 
wurde Profeſſor am Konſervatorium in Moskau, wo er jedoch 
nur kurze Zeit blieb. Im Jahre 1891 verließ er Europa und ging 
für einige Jahre nach Boſton, um dann im Jahre 1894 
            zurückzu=
kehren und nach Berlin überzuſiedeln, wo nun ſeine künſtleriſche 
Glanzzeit begann. 1907 bis 1908 verließ er Berlin nur für kurze 
Zeit, um am Wiener Konſerbatorium als Nachfolger Sauers 
eine Klatzier=Meiſterklaſſe zu übernehmen, folgte aber ſpäter im 
Jahre 1913 einem Rufe als Direktor des Liceo musieale in 
            Bo=
logna. Nach dem Weltkrieg und Umſturz wurde er im Jahre 1920 
als Leiter einer Meiſterklaſſe an die Akademie der Künſte in 
            Ber=
lin berufen und hat hier bis zu ſeinem Ende ſchaffend und 
            künſt=
leriſch befruchtend gewirkt. 
In dem genialen Klaviervirtuoſen verehrt die letzte 
            Pia=
niſtengeneration den Meiſter, der in gewiſſer Hinſicht ein geiſtiger 
Erbe Liſzts genannt werden kann. Gleich dieſem iſt er in ſeiner 
Klavtertechnik ſchöpferiſch und ſtilbildend und aus der 
            Ent=
wicklung nicht wegzudenken. Ein univerſeller Geiſt, ein Kopf, der 
ſtets und überall aus Grenzen hinausſtrebte: aus den Grenzen 
der traditionellen Inſtrumentaltechnik, der traditionellen 
            Ton=
fkala, der traditionellen Muſikformen, der deutſchen, ja der 
            eurb=
päiſchen Muſik. Sein „Entwurf einer neuen Aeſthetik der 
            Ton=
kunſt” iſt ein geiſtvolles Bekenntnis dieſer Sehnſucht zum 
            Gren=
zenloſen, Schwebenden, Ewig=Fließenden, zu einer myſtiſchen
 O 
alles Bisherige nur als Anfang, als erſte Gehverſuche der Muſik 
erſcheint. Hüter der Tradition haben ihm, zumal im Namen der 
deutſchen Muſik, der er nicht gerecht wurde, dieſe künſtleriſche 
Einſtellung verübelt. Einem ſchöpferiſchen Menſchen ſeines 
            For=
mats ſoll man indeſſen jene Eigenheiten, die das Korrelat ſeiner 
beſonderen Fähigkeit darſtellen, nachſehen. Und wenn er aus 
ſeiner Abneigung gegen Beethovens Ethos und Wagners Pathos 
kein Hehl gemacht hat, von anderen deutſchen Romantikern ganz 
zu ſchweigen, ſo beſaß und bewies er dafür eine um ſo höhere 
Verehrung für Bach und Mozart. Wie tief er ſich in Bach 
            ver=
ſenkt und eingelebt hat, bezeugen ſeine Bach=Bearbeitungen wie 
auch ſein eigenes Schaffen. Der linearen Polyphonie 
huldigt er mit der ihm eigenen formalen Meiſterſchaft; auf der 
anderen Seite aber entſteigen der Fülle ſeines pianiſtiſchen 
            Far=
benreichtums neue impreſſioniſtiſche Klangwelten. 
In dieſer Doppeleigenſchaft als klangſchöpferiſcher 
            Kontrapunk=
tiker ſchuf er zwei bedeutende Klavierwerke: die „Fantaſia 
            contra=
puntiſtio” für Klavier allein und das „Concerto” für Pianoforte, 
Orcheſter und Männerchor, daneben zahlreiche kleinere 
            Klavier=
werke „Sor gtinen, Elegien, das „Indianiſche Tagebuch” u. a. 
Seiner betonten Uaxt vour Lart=Kunſtanſchauung gemäß 
iſt ſein Schaffen mehr Aeußerung, des äſthetiſchen Spieltriebes 
als des ſeeliſchen Ausdrucksbedürfniſſes. Hier liegt die ſchwächere 
Seite ſeiner künſtleriſchen Potenz. Die kühle Spekulation und 
Diſtanzierung geht bei ihm oft weiter, als es die Tonkunſt 
            ver=
trägt. Mit dieſer Einſtellung auf das äſthetiſche Spiel trat er 
auch an das Problem der Oper heran, das ihn lebhaſt feſſelte 
und auf dem er auf ſeine Weiſe reformierend wirken wvollte. In 
der „Brautwahl”, in der „Turandot”=Muſik und im „Arleechino” 
ſchuf er Werke, die jedenfalls mit erleſener artiſtiſcher Fineſſe 
            ge=
ſtaltete Produkte hohen Geiſtesniveaus ſind. Von ſeinen übrigen 
Werken möchte ich noch beſonders herausgreifen das 
            Violinkon=
zert, die Orcheſterſuiten, die beiden Violinſonaten, die „Bergeus 
elsgiague” für Orcheſter und die Orcheſterlieder, von denen erſt 
kürzlich einige auf dem Frankfurter Tonkünſtlerfeſt zur 
            Urauf=
führung kamen. Mit größter Spannung ſehen wir der 
            Auffüh=
rung ſeines „Fauſt” entgegen, der vielleicht noch manche 
            grund=
ſätzliche Wandlung zeigen kann. 
In dem Geſamtbilde der vielfachen Verſuche unſerer Zeit, 
die muſikaliſche Entwicklung neu zu befruchten, verkörpert Buſoni 
eine der unbedingt charakteriſtiſchen, repräſentativen 
            Erſcheinun=
gen. Von gewiſſen Einſeitigkeiten aus früheren Jahren, hat er 
ſich ſpäter immer mehr entfernt, und aus ſeinen letzten 
            nieder=
gelegten Aeußerungen ſpricht eine umfaſſende Neiſe und Tiefe der 
Anſchauung, wie ſie jederzeit nur dem wahrhaftigen und innerlich 
großen Geiſte verliehen war.
 wirtſch 
meiſtet 
nehmit 
Ernſt 
Bedin 
„Sehl 
hält n 
von d. 
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noch 6. 
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2. 
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Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 30. Juli 1924.
Rummer 21
 TAURCH 
 Die kluge Hausfrau beherzigt diesen weisen Spruch und versteht es auch heute noch, trotz des 
geringen Einkommens den Ansprüchen ihres Mannes am Mittag- und Abendtisch in etwa gerecht 
zu werden. Das kann sie aber nur, wenn sie bei ihren sonstigen notwendigen Ausgaben am 
richtigen Fleck spart, so zum Beispiel beim Einkauf von
4uleh, Bolldek ind Wiinäts
Hafdälen
 Der überwiegend größte Teil der Darmstädter Bevölkerung, beiderlei Geschlechts, hat längst die 
großen Vorteile erkannt, die sich ihm bei uns bieten, trotzdem wir keine Saison- oder Total- 
Ausverkäufe machen, trotzdem wir auf Fensterdekoration mit Lockartikeln, die meist in den 
            ge-
gewünschten Größen „zufällig” nicht mehr vorrätig sind, von jeher verzichtet haben. 
Bei uns bedeutet jeder Schuh und Stiefel ein Schlager für sich, davon mögen Sie nachfolgende 
Beispiele treffend überzeugen, und wenn Sie zu uns kommen, werden Sie noch besser bestätigt 
finden, daß wir wirklich nicht übertreiben.
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Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 30. Juli 1924.
Seite 5.
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 30. Juli. 
Gewerbemuſeum. 
Im Lichthof des Muſeums ſind in neun Schaukäſten 
itzen und Poſamente in der Margareten=Technik ausgeſtellt, 
m Verfahren, das von Margarete Naumann in 
sauen erfunden wurde und der weiblichen Handarbeit neue 
ärlichkeiten eröffnet. Seit dem 17. Jahrhundert hat ſich die 
ßze in immer ſteigendem Maße in der Richtung auf größte 
gtigkeit und Zartheit der Wirkung entwickelt. Die kräftige 
mengebung der alten Durchbrucharbeiten, der Reticella und 
venetianiſchen Reliefſpitze machte dem duſtigen Geſpinſt 
Klöppelſpitze Platz; das entſprach dem Uebergang vom Samt 
Seidenatlas in der Bekleidung. Auch bei aller 
            Bewunder=
für die unendlichen Reize der Brüſſeler Spitzenkunſt wird 
bedauern, daß die herbere Kunſt, das feine Material zu 
iger, körperlicher Wirkung zu geſtalten, faſt ganz verloren 
Die Margareten=Technik zeigt neue Wege zu: Pflege dieſer 
vergeſſenen Kunſt, und ſie hat deshalb ſeit 1918 viele 
unde gefunden. Aber noch wichtiger erſcheint ihre 
            Bedeu=
für die handwerkliche Erziehung und für die Ausbildung 
Schülern im Textilberuf. Margarete Naumann hat 
darüber in einer Denkſchrift ausgeſprochen, die im Leſeſaal 
Gewerbemuſeums eingeſehen werden kann. Das 
            Textilge=
e iſt von den ſchädlichen Wirkungen der Maſchinenzeit noch 
erer getroffen, als andere Zweige des Handwerks. Zu dem 
meinen Rückgang an Gediegenheit der Arbeit und Urteil 
nt hier der eigenartige Umſtand, daß im Laufe des 19. 
            Jahr=
derts ſich der Mann von der eigenen praktiſchen Ausbildung 
er Textilinduſtrie faſt ganz zurückzog. Der Gedanke, auch 
männliche Jugend in den ſogenannten weiblichen 
            Handar=
n zu unterrichten, iſt unſerer Zeit fremd geworden. Es iſt 
Ausnahme, wenn etwa eine Reformſchule hie und da den 
vfertigkeitsunterricht auch der Knaben mit textilen 
            Fertigkei=
beginnt. Seinen maßgebenden Einfluß auf die Anwendung 
Technik und Muſter hat der Mann aber behalten. Die 
            Mu=
ſ1 ichner, die leitenden Perſönlichkeiten in Fabriken und 
            Schu=
die Fachleute in der Regierung ſind im allgemeinen nicht 
techniſch durchgebildet, ſondern nur zeichneriſch oder 
            theo=
h. Es iſt begreiflich, wenn die textile Ausbildung auch der 
ten unter dieſen Verhältniſſen gelitten hat. Die Arbeit 
1e mechaniſiert. Das Verſtändnis für die urſprünglichſten 
ngungen textiler Arbeit wurde erſtickt. Im Großgewerbe 
im Handwerksunterricht unſerer Schulen ſpüren wir die 
e einer abſterbenden oder abgeſtorbenen Kunſt. 
Nargarete Naumann verlangt alſo erſtens, daß der 
            textil=
grbliche Unterricht, mit Rückſicht auf ſeine grundlegende 
            Be=
mng für die Ausbildung von Auge und Hand auch für 
            Kna=
hulen wieder obligatoriſch wird. Und ſie verlangt zweitens, 
dieſer Unterricht nun auch tatſächlich ſich zum 
            Werkun=
icht ausgeſtaltet: die Tätigkeit des Schülers, ſchreibt 
            Mar=
e Naumann, muß von vornherein, eine rein ſchöpferiſche 
Der Schüler ſoll die urſprünglichſten 
            Naturnotwendigkei=
der textilen Betätigung, wie Reihen, Binden, Decken, 
tzen und dergleichen, gleichſam ſelbſttätig finden und aus 
Material heraus Technik und Form folgerichtig entwickeln. 
wenn in ſolchem Unterricht ein neues Geſchlecht heranwächſt, 
en wir imſtande ſein, den Unſegen der heutigen 
            Organiſa=
des Textilgewerbes zu überwinden. Für ſolchen ſchöpferi= 
Unterricht erſcheint die Margareten=Technik als ein 
            beſon=
dankbares Verfahren. Der techniſche Vorgang bei dieſer 
it wird den Beſuchern der Ausſtellung durch Text und 
            Ab=
füngen der ausgelegten Patentſchrift erläutert. Seine Er= 
A ng an dieſer Stelle iſt alſo nicht erforderlich. 
der Staat Sachſen, der an dem Gedeihen der Textilinduſtrie 
eutſchland am ſtärkſten intereſſiert iſt, beſitzt zur Förderung 
Sewerbes eine ſog. Submiſſionsamt. Dieſes Amt hat ſich 
Medankengänge von Margarete Naumann zu eigen gemacht. 
at die Margareten=Technik für Sachſen erworben und in — Vereinigung früherer Leibgardiſten. Gelegentlich 
en eine Zentrale für die Verwertung der Technik und für 
lusbildung von Lehrlingen gegründet. Die 
            ausge=
iten Arbeiten ſind ſämtlich von Lehrlingen 
Geſellen im Alter von 14—18 Jahren in 
en Werkſtätten ausgeführt. Die Ausſtellung im 
erbemuſeum gibt alſo nicht etwa eine Muſterſammlung 
            vor=
cher Arbeiten, ſondern ſie gibt Einblick in eine Methode 
Unterrichts. Die Arbeiten ſind nicht nach vorhandenem 
uurf ausgeführt, ſondern frei geſchaffen. Daß die Phantaſie 
nicht unterbunden oder zurechtgeſtutzt wird, ſondern ſich 
Alter der Schülerinnen entſprechend auslebt, gehört zu den derem Intereſſe ſein wird. Ein ſorgfältig aufgeſtelltes Programm iſt 
iden Grundlagen der Werkſtatt. Eine Meiſterin wird aus 
dir dankbaren Technik noch andere Werte herausholen, als 
ſie zum Teil in der Ausſtellung vereinigt finden. 
Die Handarbeitslehrerinnen in Heſſen und alle, die am 
Aunterricht Anteil nehmen, werden in der Ausſtellung 
            wert=
e zu flaggen haben, und zwar bis 12 Uhr 2 Minuten mittags auf 
maſt, worauf die Flaggen hochzuziehen ſind. Der Oberbürger= haben, daß ſie ohne Schädigung der Balz einen Herbſtabſchuß vertragen. 
hren. (Siehe Anzeige. 
sblattes des Reichspoſtminiſteriums wird das Wort „Radio” durch 
Wort „Funk” erſetzt. Nach der neuen Verordnung gibt es ein lung in die Jagdausübung bringt. 
Ssfunknetz, Reichsfunkanlagen und Funkſtellen. Radio=Amateure 
m jetzt „Funkfreunde” und die Antenne heißt „Luftleiter”. 
Die Ausweiſung des Oberbürgermeiſters Dr. Külb aus Mainz 
de zurückgenommen. Praktiſch iſt dies zur Zeit, wie in 
Fällen, ohne Bedeutung, da die Rücknahme der Ausweiſung nicht Gegen Ende des Monats kann wegen des beginnenden Herbſtzugs die 
bbedeutend iſt mit dem Recht, ſein Amt auszuüben. — Auch die Hüttenjagd an günſtigen Tagen Erfolg bieten. 
weiſung des Beigeordneten von Alzey, Landtagsabg. Lückel (S.) 
urückgenommen worden. 
Zurücknahme der Ausweiſungsbefehle nur im neubeſetzten Ge= Krebſe ſind jetzt am wohlſchmeckendſten. 
Der Oberdelegierte der belgiſchen Zone in Krefeld weiſt in einem 
eiben an den Regierungspräſidenten in Düſſeldorf darauf hin, daß 
Erlaß Degouttes, welcher grundſätzlich alle Ausweiſungs= 
Ue zurücknimmt, nur im neubeſetzten Gebiete 
            Gültig=
hat und daß Perſonen, welche von der Interallierten 
            Rhein=
kommiſſion ausgewieſen ſind, nur dann in die Heimat zurückehren 
en haben. Dieſe Zurücknahme können nur von der 
            Rheinlandkom=
ion ſelbſt ausgeſprochen werden. 
ausbezahlt. 
— Orangeriegarten. Im Freilichttheater finden ab heute Mittwoch Braunfärbung eines in das Pilzgericht eingetauchten ſilbernen Löffels, 
mittag gibts für unſere Jugend das Märchen „Dornröschen”. 
9 iſt, Hächeit.
 Das Schauſpielperſonal des Heſſ. Landes= 
Theaters in der neuen Spielzeit. 
Nach einer Meldung aus dem Bureau des Heſſiſchen 
            Landes=
theaters beſteht das Schauſpielperſonal für die neue 
            Spiel=
zeit aus folgenden Mitgliedern: 
Damen: Margarethe Carlfen 
Käthe Gothe. 
Elſe Heufelder, Berlin (neu engagiert) 
Aenne Kerſten 
Ilſe Lahn, Mannheim (neu engagiert) 
Miriam Lehmann=Haupt, München (neu engagiert) 
Käthe Meißner 
Ruth Poelzig, Berlin (neu engagiert) 
Lotte Schramke, Berlin (neu engagiert) 
Jeſſie Vihrog, Leipzig (neu engagiert); 
Herren: Hans Ausfelder 
Hans Baumeiſter 
Heintich Heilinger, Königsberg (neu engagiert) 
Max Hochſtetter, Berlin (neu engagiert) 
Richard Jürgas 
Hugo Keßler, Berlin (neu engagiert) 
Friedrich Kinzler. 
Rudolf Klix, Berlin (neu engagiert) 
Walter Kuliſch 
Paul Maletzki, Nürnberg (neu engagiert) 
Rudolf Renfer, Berlin (neu engagiert) 
Max Schramke, Kiel (neu engagiert) 
Fred Schüler, Nauheim (neu engagiert) 
Franz Sondinger, Nürnberg (neu engagiert) 
Kurt Weſtermann.
 dieſer köſtliche Schwank, der zum größten Lacherfolg der Saiſon Mitteilung des Direktoriums des Kurhotels „Zur goldenen Krone” hat 
geworden iſt, ſorat jeden Abend aufs Neue für das Lachbedürfnis des ſich die Zahl der Beſucher unſeres Luftkurortes und das Intereſſe der 
Darmſtädter Publikums. Anfang 8 Uhr. — Die Nachtvorſtel= Erholungſuchenden im weiten Reiche für Jugenheim unter beſonderer 
Mitwirkung des geſamten Perſonals einſchließlich der Gäſte. 
— Ferienkurſe der Volkshochſchule Darmſtadt. Die Volkshochſchule 
nehmer der Italienkurſe, ſowie für die weitere Fortentwicklung der überführt, wo der Kopf mit Rötgenſtrahlen durchleuchtet werden muß. 
Volkshochſchule ſelbſt, ſind die zahlreichen photographiſchen Aufnahmen. Da die Kugel im Kopfe ſteckt, gilt das Leben des Knaben als 
            hoffnungs=
auf denen die ſchönſten Momente feſtgehalten wurden. — Die Bilder ſind los verloren. 
zurzeit in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule, Wilhelminenſtraße 3 
(Baracke) ſowie ein Teil in dem Schaufenſter der photographiſchen Werk= lichen Sparkaſſen, fordern eben auf. die Einlagebücher vor= 
Bilder wird in hieſigen und auswärtigen illuſtrierten Blättern veröffent= ſolche gewünſcht werde, in Angriff genommen werden können. 
            Nach=
der Führer derſelben, Herr Dr. Robert Corwegh, in einem Lichtbilder= haben abgefunden werden ſollen, iſt die Umſtändlichkeit dieſes 
            Ver=
vortrag an Hand der gemachten Aufnahmen eingehend berichten. 
Pachtgelder, auf die wir unſere Mitglieder geſtern hinwieſen, iſt wird, auf die Wiedererlangung wenigſtens eines Reſtes ſeines Beſitzes 
gen über eine weitere Herabſetzung der Kohlen= und Kokspreiſe, viel= haben und abgefunden ſein. Die Anmeldung bei der Kaſſe und das 
            Vor=
leicht ſchon mit Wirkung ab 1. Auguſt, ſtattfinden. Es heißt, daß der legen der Sparbücher wäre dann überflüſſig. Viel Zeit und Mühe 
Abſchlag etwa 8—10 Prozent der jetzt gültigen Preiſe betragen ſoll. wären dann den Gläubigern erſpart. Die Sparkaſſen wiſſen doch aus 
d. Js, wird anläßlich des Segelflugwettbewerbs an der Waſſerkuppe der trügeriſche und unerfüllbare Hoffnungen zu erwecken, bald
Aus Heſſen.
bahnhof, an 11.09 Uhr abends.
Lokale Veranſtalfungen.
 * Roßdorf, 28. Juli. Vor einigen Tagen wurde auf dem Roßberg 
dahier ein flüchtig gegangener Marokkaner, angeblich von 
            Gries=
heim kommend, von Arbeitern feſtgehalten. Nachdem er gut verköſtigt 
worden war, wurde er weitertransportiert. — An Stelle des 
            ausgeſchie=
denen Kirchenrechners Graf wurde nunmehr der Ludwig 
            Ferdi=
nand Kloß, vom Kirchenvorſtand einſtimmig zum Kirchenrechner 
            ge=
wählt. Insgeſamt ſollen ſich 6 Bewerber um die Stelle beworbem 
haben. Herr Kloß verſieht ſeit langen Jahren dahier die Rechnerſtelle 
für die Ortskrankenkaſſe und erfreut ſich allerſeits großer Bekiebheit. 
Möge es Herrn Kloß vergönnt ſein, ſeinen neu übertragenen Poſten 
trotz ſeines hohen Alters noch recht lange Jahre zu verſehen. Seine 
Verpflichtung und die Geſchäftsübertragung haben bereits ſtattgefunden. 
2 Reichelsheim i. D., B. Juli. Vom Jubiläumsfeſt der 
Freiwilligen Feuerwehr. Der Feſt= und Ehrenausſchuß für 
die Feier des 50jährigen Jubiläums unſerer Feuerwehr hat nun ſeine 
Vorbereitungen ziemlich beendigt und ein hübſches Programm 
            auf=
geſtellt. Die Feier, mit der die Bannerweihe verbunden wird, findet 
nicht, wie zuerſt beabſichtigt, am 17. Auguſt, ſondern ſchon am 10. 
            kom=
menden Monats ſtatt. Die Brudervereine des Gerſprenztales bis 
Dieburg, des Münling= und oberen Weſchnitz= wie auch des 
            Reichenbach=
tales bis Bensheim ſind zur Teilnahme eingeladen, und viele haben 
ihr Erſcheinen bereits zugeſagt. Das Kreisamt Erbach wird durch 
Herrn Kreisdirektor v. Werner vertreten ſein, auch der Graf von 
            Er=
bach, der eine namhafte Spende überweiſen ließ, hatz ſein Erſcheinen 
in Ausſicht geſtellt. Die beiden hieſigen Turn=, zwei Geſangvereine 
ſowie der Ev. Kirchenchor wollen zur Verſchönerung des Feſtes 
            bei=
tragen. An die vormittags angeſetzte Feuerwehrübung ſchließt ſich die 
Uebergabe der Ehrenzeichen für B=. 40= und 50=jährige Mitgliedſchaft 
an. Auf dem Feſtplatze ſoll nachmittags die feierliche Weihe des 
            Ban=
ners vorgenommen werden und abends wird in zwei Gaſthäuſern ein 
Ball die Feier beſchließen. 
— Jugenheim (Bergſtr.), 28. Juli. Wie in verſchiedenen anderen 
deutſchen Bädern und Kurorten wurde auch hier durch Beſchluß der 
Gemeindevertretung die Fremdenſteuer — und zwar bereits vor Wochen 
— aufgehoben. Die Folgen dieſes zeitgemäßen Vorgehens einer um= 
— Sommerſpielzeit Bruno Harprecht. Die vertagte Nacht”, ſichtigen Gemeindepolitik machen ſich unmittelbar geltend. Nach einer 
lung am Samstag und Sonntag bringt „Bunte Bühne” unter Bezugnahme auf jene ausſchlaggebende Entſchließung ſofort beträchtlich 
gehoben. 
O Von der Bergſtraße, 28. Juli. Ein 12 Jahre alter Schüler des 
Darmſtadt führte in dieſem Jahre 4 Ferienkurſe durch, einen nach der Realgymnaſiums in Weinheim, einziger Sohn des Fahrikſchreiners 
Inſel Sylt, einen nach dem Harz und zwei nach Italien. Shlt und Bauer, verübte wegen einer in der Schule erhaltenen Rüge einen 
Italien ſind bereits zu Ende und wie die begeiſterten Berichte der Teil= Selbſtmordverſuch, indem er ſich mit einem Piſtolchen in den Kopf 
nehmer bezeugen, mit vollem Erfolg. Beſonders wertvoll für die Teil= ſchoß. Der ſchwerverletzte Knabe wurde, in die Heidelberger Klinik 
A Aus Starkenburg, 26. Juli, ſchreibt man uns: Die 
            öffent=
ſtätte Th. Perabo, Schuchardſtraße 14, ausgeſtellt. Eine Anzahl der zulegen, damit die Vorarbeiten für die Umwertung, ſoweit eine 
licht werden. Ueber den Verlauf, Zweck und Ziel der Italienkurſe wird dem die Gläubiger nur mit einem winzigen Bruchteil ihrer 
            Goldgut=
fahrens ſchwer zu verſtehen. Es iſt doch anzunehmen, daß in unſerer 
— Gartenbauverein Darmſtadt. Die Anzeige wegen Erhebung der Zeit der Geld= und Vermögensknappheit, niemand den Villen haben 
durch ein Verſehen erſt in die heutige Nummer aufgenommen worden, zu berzichten. Wer aber ſeine Bücher bis zum 31. Dezember d. J. 
            biel=
leicht aus Unachtſamkeit oder aus irgend einem anderen Grunde nicht 
Weitere Ermäßigung der Kohlenpreiſe. Gs verlautet, daß innerhalb vorlegt, wird ganz leer ausgehen. Es wäre doch viel 
            zweckmäßi=
der Verkaufsgemeinſchaft und den Ruhrkohlenzechen zurzeit Beſprechun= ger, die Sparkaſſen nähmen an, jeder Sparer wolle umgewertet 
— Der Perſonenzugverkehr anläßlich des Segelflugwettbewerbs an ihren Büchern, wver Sparer bei ihnen iſt und welches Guthaben die 
            ein=
der Waſſerkuppe. Vom 1. Auguſt 1934 bis einſchließlich 24. September zelnen Einleger beſitzen. Die Sparkaſſen ſollten aber auch, um nicht 
Perſonenzug 2425 18) Gersfeld ab 8.26, Fulda an 9.25 Uhr nachmittags, bekannt machen, welche Forderungen an ſie beſtehen und welche Beträge 
verſuchsweiſe täglich befördert. In Fulda hat dieſer Perſonenzug un= für die Befriedigung dieſer Forderungen vorausſichtlich zur Verfügung 
mittelbaven Anſchluß an den Zug D 44 nach Frankfurt a. M. Haupt= ſtehen. Dann aber müßten auch Ermittelungen darüber angeſtellt wer=
 Die blerunier erſcheinenden Nofizen ſind ausſchiießl 
im keinem Falle irgendwie als 2
 ſch als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten, 
Seſprechung oder Kritſe.
 des 10jähr. Stiftungsfeſtes wurde beſchloſſen, die Gründungsmitglieder 
durch Verleihung einer Gründungsnadel beſonders zu ehren. Zu dieſem 
Zwecke findet heute Donnerstag, 31. Juli, im Reſtaurant ,Bürgerhof” 
(früher „Stadt Pfungſtadt”) ein Gründer=Ehrenabend ſtatt, zu dem alle 
Kameraden nebſt Angehörigen eingeladen ſind. (Siehe Anzeige.) 
—Ehemalige Annaburger treffen ſich erſtmals Mittwoch, 
den 30. Auguſt, abends, bei Heß (Kirchſtraße) im Speiſeſaal, 1. Tiſch 
rechts. 
— Donnerstags=Konzerte. Im dieswöchentlichen 
            Kon=
zerte leitet Obermuſikmeiſter H. Hauske das Philharmoniſche Orcheſter, 
was für die Beſucher dieſer Veranſtaltungen früherer Zeiten von 
            beſon=
vorgeſehen. (Siehe auch Anzeige.) 
Jagd und Fiſcherei im Auguſt. 
— Auch dem Weidmann reift, wie dem Landmann, im Auguſt die 
Anregungen finden. Nicht weniger aber möchten wir ihren wohlverdiente Ernte ſeiner Hege. In dieſem Jahre allerdings ſind die 
ch den Müttern empfehlen. Denn um die Kinder han= Ausſichten nicht alzu roſig infolge des ſtrengen Winters und nach Lage 
es ſich bei dieſer, wie ſchon bei mancher Ausſtellung des der Reviere wohl äußerſt verſchieden. Von Mitte des Monats ab 
            wer=
erbemuſeums, und wo die Mütter verſagen, läßt ſich auch den Hirſch und Gams ſchußbar. Dennoch empfiehlt es ſich, gerade 
der Schule wenig erwarten. Die ausgeſtellten Arbeiten ſind heuer, wie die Jagdwochenſchrift. „Der deutſche Jäger” München) 
            mit=
iuflich. Die Preiſe ſind beim Aufſeher zu erfahren. rI. teilt, den Feiſthirſch tunlichſt zu ſchonen. Der Rehbock ſteht noch in 
der Brunſt und dem Jäger, der die Kunſt des Blattens verſteht, winkt, 
nachdem der Kornſchnitt die Nehe in den Wald zurücktreibt, mancher 
Aus Anlaß der 10jährigen Wiederkehr des Kriegsbeginns findet Bruch. Der Haſe erfreut ſich noch der Schonzeit und ſorgt für weitere 
Sonntag, den 3. Auguſt, eine Gedenkfeier für die Opfer des Nachkommenſchaft. Beim Abſchuß von Birkwild iſt Mäßigung geboten, 
kriegs im ganzen Deutſchen Reiche ſtatt. Das Heſiſche Geſamt= da um dieſe Zeit die Jungen meiſt noch nicht ausgefärbt ſind, 
            anderer=
terium hat angeordnet, daß an dieſem Tage alle öffentlichen Ge= ſeits nur noch wenig Reviere einen ſo erfreulichen Beſtand aufzuweiſen 
Wo aber größere Moorflächen ſich ausdehnen, da kann der gegen 
er bitet die Beſitzer der Privatgebäude, in der gleichen Weiſe zu ſtarke Hitze gefeite Flugſchütze manch frohe Stunde verbringen. Junges 
Moosgeflügel aller Art, Jungenten laden zu köſtlichem aber ermüden= 
Neuerung in der Amtsſprache. In der letzten Nummer des dem Weidwerk, das auch ſpäter, wenn gegen Ende des Monats die Jagd 
auf Rebhühner und Wachteln ausgeübt wird, eine angenehme Abwechs= 
Junge Wildtauben fallen gerne auf abgeerntete Felder ein, können 
dort beſchlichen werden und liefern einen zarten, vorzüglichen Braten. 
Junges Haar= und Federraubwild iſt kurz zu halten, und nicht ſelten 
bietet gerade die Hühnerjagd Gelegenheit zu einem glücklichen Schuß. 
Günſtige Fangzeit für Aeſche, Forelle, Regenbogenforelle, 
            Bach=
ſaibling, Barbe, Barſch, Bleie, Aitel, Karpfen, Schied und Aal. 
            Ge=
legentlich beißt der Huchen in kleinen Flüſſen, ſehr gut der Hecht. Die
Vorſicht beim Sammeln von Pilzen.
 en, wenn ſie die Zurücknahme der Ausweiſungsentſcheidung er= ten Jahren beobachtete große Zahl von Pilzvergiſtungen mahnt zur Werkſtatt iſt bereits vorhanden. Man hofft, daß die Linie ſpäteſtens 
Vorſicht beim Einſammeln von Pilzen. Die meiſten Unglücksfälle ſind am 1. Oktober den Betrieb aufnehmen wird. Das Kreisamt Friedberg 
nicht — wie vielfach irrtümlich angenommen wird — auf den Genuß ver= und die Oberpoſtdirektion haben ihre Mitwirkung zugeſagt. 
dorbener, ſondern giftiger Pilze zurückzuführen, die nicht auf Märk= 
Auszahlung an Kleinrentner für die erſte Auguſthälfte findet ſtatt ten gekauft, ſondern von unkundigen Perſonen geſucht worden ſind. Es hieſigen Pfarrkirche ein Patronatsfeſt ſtatt. Das feierliche Hoch= 
Donnerstag, 31. Juli, im Städtiſchen Leihamt, vorm. 8—12 Uhr, kann nicht dringend genug gewarnt werden vor dem Einſammeln und amt wird von dem Kirchenchor Guſtavsburg, durch den Vortrag der 
den Anfangsbuchſtaben der Zunamen A.—N., und nachmittags von dem Genuß von Pilzen, die dem Sammler nicht ſicher als unſchädlich be= lateiniſchen Meſſe verſchönt werden. Die Feſtpredigt wird ein hervo== 
Uhr an die mit den Anfangsbuchſtaben der Zunamen O.—3. Nicht= kannt ſind. Ganz irrig iſt die leider noch immer weit verbreitete An= ragender Kanzelredner halten. Nachmittags gibt der Kirchenchor im 
holte Beträge werden nur am nächſtfolgenden Tage in der Stadt= ſchauung, daß es allgemein gültige Erkennungszeichen für eßbare oder Saalbau Wenzel ein Konzert unter gef. Mitwirkung des 
            Männer=
giſtige Pilze gäbe, wie Milchſaft, klebrige Beſchaffenheit des Hutes, Geſangvereins Germanig=Aſtheim. 
der Aufführungen der Hans Sachs=Spiele ſtatt. Wir können und Verfärbung einer mitgekochten Zwiebel. Allein die genaue Kenut= ſchmuck, bunte Fahnen wehen in den Straßen und reges Treiben 
en den Beſuch dieſer amüſanten Darbietungen allen, die noch nicht nis der beſonderen Merkmale der einzelnen eß= herrſcht, denn nicht weniger als fünf 
            Studentenverbindun=
genheit hatten, die Vorſtellungen zu beſuchen, empfehlen. Heute baren und giftigen Pilze ſchützt vor ſchädlichen Fol= gen feiern jetzt mit dem Semeſterſchluß ihre Stiftungsfeſte, 
die wichtigſten eßbaren und die wichtigſten ſchädlichen Pilze in einem 
— Nichtigſtellung. Es wird neuerdings das Gerücht verbreitet, daß Pilzmerkblatt zuſammengeſtellt, das eine Reihe von Belehrungen Landwirt Damon aus Hochweiſel. Sein Pferd ſcheute und ging durch 
f Hermann Keyzſerling in den Aufſichtsrat der Aktiengeſell= und eine Tafel mit 34 farhigen Abbildungen enthält. Das jetzt in neuer. Damon ſtürzte rücklings vom Wagen und blieb tot liegen. 
t „Der kommende Tag”, welche die Tätigkeit des Anthropoſophen erweiterter Ausgabe im Verlage von Julius Springer, Berlin W. 9., 
olf Steiner geſchäftlich fundiert, eingetreten ſei. An dieſem Ge= Linkſtr. 23/24 — erſcheinende wohlfeile Pilzmerkblatt kann von dort oder findet nächſte Woche hier unter Leitung des Schulrats Denzer ſtatt. 
            Zahl=
t, das wegen der unverhohlenen Feindſchaft des Steiner=Kreiſes im Wege des Buchhandels bezogen werden. Namentlich ſind damit auch reiche Lehrer des Kreiſes haben ſich angemeldet. — Die 
            Muſterturn=
nüber dem Darmſtädter Philoſophen dieſen höchlich ergötzt hat iſt die Erkennungsmerkmale der Knollenblätterſchwämme, der ſchule des Lurnvereins Lüneburg trifft am 30. Juli hier ein und 
irlich kein wahres Wort. Es iſt möglich, daß es ſich um eine Ver= gefährlichſten aller Giftpilze, angegeben und an farbigen Abbildungen er= veranſtaltet in der Turnhalle Vorführungen. Die Schule beſteht aus 55 
Uelung mit einem geheren Grßfen Keyſerking; der in Schkeſien an= läutert. Auch ſind dieſen Pilzarten die ihnen ähnlichen eßbaren Pilze Knaben und Mädchen. Von hier aus begibt ſich die Schule nach 
gegenübergeſtellt.
 den, wer für das allzu bereitwillige Zurücknehmen, von 
Hypotheken und ſonſtigen alten Goldſchulden in Papiermark 
zu einem Zeitpunkt, in dem man in fachfremden Kreiſen längſt 
            er=
kannt hatte, daß die Inflationsmark keine Goldmark ſei, 
verantwortlich iſt. Es gebt nicht an, daß ein Beamter in einer, folch 
wichtigen Sache ſeine Unfähigkeit nachweiſen darf, ohne dafür 
            verant=
wortlich gemacht zu werden. Er iſt doch mit ſchuld daran, daß ſo viele 
Hypotheken in entwertetem Paviergeld zurückgezahlt wurden 
und die Deckung für die umzuwertenden Forderungen, wenn der 
            Reichs=
tag jetzt den Abfindungsſatz erhöht, mühſam ermittelt und 
            herein=
geholt werden muß. 
* Mainz=Koſtheim, 29. Juli. 50jähriges Beſtehen der 
Freiwilligen Feuerwehr. Von herrlichem Feſtwetter 
            be=
gleitet, fand hier das 50jährige Beſtehen der Freiwilligen Feuerwehr 
ſtatt, das in großangelegter Weiſe in allen Teilen einen harmoniſchen 
Verlauf nahm. Eingeleitet wurde die Feier am Samstag mit einem 
Kommers in dem Vereinshaus des Männergeſangvereins „Harmonie‟ 
unter Mitwirkung ſämtlicher hieſiger Vereine. Als Ehrengäſte hatten 
ſich bei der Jubelfeier eingefunden der Herr. Provinzialdirektor Geh. 
Rat Dr. Uſinger als Vertreter der Stadt Mainz Aſſeſſor Schwan, 
Ortsvorſteher Frenz ſowie die Vertreter der Wehren aus den 
            umliegen=
den Orten und die Fabrikfeuerwehrleute. Die eindrucksvolle Feſtrede 
hielt Herr Profeſſor Peterſen; ebenſo ſprachen Herr 
            Probinzial=
direktor Geh. Rat Dr Uſinger und Aſſeſſor Schwan. Alsdann 
wurden die Jubilare für 50jährige Tätigkeit und Gründer die Herren 
Thomas Lorenz und Jourdan Johann, für 40jährige Tätigkeit 
            Sieben=
haar Friedrich und 12 Jubilare für 25jährige Tätigkeit mit 
            Auszeich=
nungen geehrt. Der Feſtſonntag wurde in früher Morgenſtunde durch 
ein großes „Wecken” der Feſtkapelle eingeleitet. Um 9. Uhr fand eine 
Friedhofsfeier zum Gedächtnis der Verſtorbenen und Gefallenen unter 
Mitwirkung des Männergeſangvereins „Harmonie” ſtatt. Eine 
            in=
tereſſante Uebung fand um 11 Uhr ſtatt. Am Nachmittge ſetzte ſich 
ein langer Feſtzug, an dem ſich B Wehren mit Fahnen und Muſik 
            be=
teiligten, durch die Ortsſtraßen nach dem Feſtſaale in Bewegung. Auch 
für den Sonntagnachmittag war ein ſehr reichhaltiges Programm 
            vor=
geſehen. 
Weiſenau bei Mainz, 28. Juli. Die Ernte iſt hier in vollem 
Gang. Als eine Natur=Kurioſität kann ein Birnbaum in einer 
            Hof=
reite bezeichnet werden, der einerſeits noch Blüten trägt und 
            anderer=
ſeits bereits reife Früchte hat. — Ein 15jähriger Junge fuhr mit 
ſeinem Paddelboot an einen Schlepper, durch den ſtarken Wellengang 
wurde das Boot umgeſchlagen. Der Junge konnte ſich aber ſo lange 
feſthalten, bis Rettung nahte. 
* Kelſterbach, 26. Juli. Treibriemendiebſtahl. In der 
hieſigen Kunſtſeidefabrik iſt ein großer Treibriemendiebſtahl ausgeführt 
worden. Es ſind mindeſtens vier Treibriemen, geſtohlen worden. Die 
Firma hat zur Ergreifung der Täter eine hohe Belohnung ausgeſetzt. 
Pfeödersheim b. Worms, 38. Juli. Feuer brach auf 
            unge=
klärte Weiſe in dem Anweſen des Konrad Antz aus. Die Scheune 
wurde bis auf die Umfaſſungsmauern ein Opfer des Brandes. Auch das 
Dach der Stallungen, die ſelbſt unverſehrt blieben, wurde eingeäſchert. 
Die Nachbarſcheune konnte durch das tatkräftige Eingreifen der 
            Frei=
willigen Feuerwehr vor einem Uebergreifen des Brandes gerettet 
werden. 
* Nieder=Florſtadt, 29. Juli. Eine 
            Kraftwagenverbin=
dung ſoll von hier durch die mittlere Wetterau nach 
            Bahn=
hof Friedberg eingerichtet werden. Der Kraftwagen foll mit 
            An=
hängewagen ſechzig Perſonen faſſen. Die Koſten belaufen ſich auf 
33 000 Mark. Nieder=Florſtadt will 20 000 Mark aufbringen, Oſſenheim 
Die Sammelzeit für Pilze iſt wiederum gekommen. Die in den letz= und Ober=Florſtadt ſollen je 5000 Mark geben. Eine fertige Halle mit 
* Aſtheim, 28. Juli. Am Sonntag, den 3. Auguſt, findet in der 
* Gießen, 29. Juli. Die Stadt prangt ſeit geſtern im 
            Feſt=
gen. Zur Verbreitung ſolcher Kenntnis hat das Reichsgeſundheitsamt darunter die Darmſtädter, die Germanen, die Alemannen, die Heſſen. 
* Butzbach, 29. Juli. Tödlich verunglückt iſt der ältere 
* Alsfeld, 28. Juli. Ein Lehrgang im Verkunterricht 
Marbuch. ”
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 30. Juli 1924.
Nummer 214
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 Mein Beſuch 
beim Kazifen Namuncurd. 
Interview mit einem Indianerhäuptling. 
Von A. H. Kober. 
Buenos Aires, im Juni 1924. 
In Buenos Aires iſt eine Deputation von Indianern aus 
der Südprovinz Neuquen eingetroffen. Sie wollen vom 
            Präſi=
denten des argentiniſchen Bundesſtaates empfangen werden und 
Klagen darüber vorbringen, daß man ſie aus ihren heimatlichen 
Gebieten verdrängt. Der Führer der Abordnung iſt Alfredo 
Namuncurd, der Sohn des berühmten Kaziken (Häuptlings) 
Manuel Namuncurd, der den letzten großen Kampf der 
            Pampas=
indianer gegen die Bleichgeſichter führte. 
Die ganze wilde Romantik unſerer „Indianergeſchichten” 
taucht mit dieſem Namen Namuncurd auf. 1833/34 hatten die 
Weißen einen großen Feldzug gegen die Indianer unternommen. 
Der Diktator Roza trieb ſie durch die Pampaswüſte gegen die 
Cordilleren, vernichtete mehr als 6000 Rothäute und erwarb ſich 
den Ehrennamen eines „Hervo de Deſierto”. Aber die Indianer 
erholten ſich wieder, während die Argentinier ſich in jahrelangen 
Bürgerkriegen zerfleiſchten. Städte wurden überfallen und 
            ge=
plündert, gewaltige Viehherden geraubt und nach Chile hinüber 
verkauft. Um 1870 herum begannen die Weißen ihre endgültige 
Abrechnung mit den Indianern vorzubereiten. In dem 
            ſüdweſt=
lich an die Provinz Buenos Aires angrenzenden Gouvernement 
Pampa entzog 1875 die Bundesregierung den Indianern ihre 
Weideflächen und Wohngebiete, der weiße Mann beanſpruchte ſie 
für ſich und drängte die ehemaligen Herren des Landes weiter 
nach Weſten, in die Oede, in die Wildnis, in die Schluchten der 
Anden. Da rief Namuncurd, der „Herr der Pampas”, der ſchon 
oft den Aufſtand, „wie einen reißenden Orkan” über die Steppe 
hatte brauſen laſſen, ſeine roten Krieger zu einem letzten 
            Ent=
ſcheidungskampfe auf. Epumez, der Kazike der Ranqueles, 
            Or=
queque und Shayhubucque, Häuptlinge der Arducanen, 
            verſtärk=
ten ſeine ſchwache Heeresſchar. Fünf argentiniſche Provinzen 
boten ihre Milizen auf, die mit ihren modernen Feuergewehren 
gegen die Rothäute zogen. Nach vier Jahren langwieriger 
Märſche, zahlreicher Gefechte, zeitraubender Aktionen und 
            Ope=
rationen gelang es endlich dem General Roca, die Indianer in 
die Enge zu treiben. Durch einen breiten Graben von 780 
            Kilo=
metern Länge ſperrten die Weißen ihren Gegnern die Zufuhr 
ab, die aus zuſammengeraubten Viehherden beſtand. Dann fielen 
ſie in das Indianerlager ein, führten Frauen und Kinder weg 
und zwangen die „Wilden”, die ihre Familie mehr noch als ihre 
Freiheit lieben, zur Auslieferung der Waffen. Als die Indianer 
ſich hierzu einfanden, wurden ſie gefangen. Ihre Frauen und 
Kinder aber waren inzwiſchen ſchon nach Buenos Aires 
            abge=
ſchleppt worden. Durch die Zeitungen wurden ſie als Geſchenke 
ausgeboten, in den Vorhallen der Kirchen zur Beſichtigung 
            aus=
geſtellt und wer wollte, konnte ſich dort billige Arbeitskräfte 
            aus=
ſuchen. 
Die Führer des „Aufſtandes” wurden zu ſtrenger Haft auf 
eine Inſel verbannt. Viele ſind da geſtorben, einige wurden nach 
langen Jahren freigelaſſen. Unter ihnen Manuel Namuncurd. Er 
ſiedelte ſich mit den letzten ſeiner Getreuen in der Provinz Entre 
Rios an. Ader auch jetzt fand er noch keine Ruhe. 1894 erſchien 
der Greis mit vierzig Kriegern in Buenos Aires, um vom 
            Präſi=
denten ſichere Wohnſitze für ſich und die Seinen zu erbitten. Es 
wurden ihm 200 Quadratkilometer am Zuſammenfluß von 
Rimay und Neuquen zugewieſen. 
Aus dieſer Gegend kommt nun jetzt wieder ſein Sohn, der 
Kazike Alfredo Namuncurd. Und wieder trägt er dem 
            Präſiden=
ten die alte Bitte vor: laßt uns ein letztes Stückchen Erde, deren 
Herren wir einſt waren, aus Gnaden zu eigen! 
Ich telephonierte den Indianerhäuptling an: „Grand Hotel 
Eſpana! Können Sie mit Sennor Alfredo Namuneurd 
            verbin=
den?” — „Namuneurd?” — „Mit N bitte.” — „Moment. 
            Be=
dauere. Der Herr iſt nicht auf ſeinem Zimmer, auch nicht in der
 Halle. Vielleicht verſuchen Sie ſpäter noch einmal.” — Als ich 
ein paar Stunden danach zum Miniſterium des Innern 
            herauf=
gehen will, kommen die Treppe herunter mir entgegen ſechs, 
ſieben bäuerlich gekleidete Männer von dunkelbrauner 
            Geſichts=
farbe, geführt von einem alten weißen Mann, auf den ein junger 
heftig einredet. Bis der Alte pathetiſch die Hand erhebt und 
            ab=
weiſt: „Nein! Dieſe Männer werden nicht vom weißen Manne 
ausgebeutet werden! Niemals! Hören Sie: ſie ſind ſich zu gut 
für ſo etwas!” — Oben erzählte mir der Beamte: „Eben war 
Namuncurd mit ſeinen Leuten hier, ſie müſſen Ihnen auf der 
Treppe noch begegnet ſein. Ihr Advokat wollte ihre Klagen dem 
Miniſter vortragen, aber wir haben ſie zum Koloniſationsdirektor 
verwieſen, weil die Angelegenheit in deſſen Reſſort fällt.” — Ich 
wie der Wind die Treppe hinunter! Aber ich treffe unten nur 
noch den abgewieſenen Jüngling. Er erzählt mir betrübt: er 
habe die Indianer für einige Vorſtellungen im Zirkus Sarraſani 
engagieren wollen. 
Die Spur der Indianer auf der Pampa zu verfolgen, kann 
den Helden der Buffalo=Bill=Romane nicht ſchwerer geworden 
ſein, als mir die Auffindung Namuncurds in Buenos Aires. 
Endlich hatte ich Santiago Jota Alvayarin. Das iſt nämlich der 
Oberſt, dem die Indianer während ihres Aufenthaltes in der 
Bundeshauptſtadt anvertraut ſind; einer der Offiziere, die in 
Indianerdiſtrikten ſtationiert waren und mit der Sprache und 
den Sitten der Rothäute vertraut ſind. 
Rothäute! — Das war ja gleich die erſte Enttäuſchung, als 
ich nun endlich dem lange geſuchten Kaziken gegenüberſaß: er iſt 
gar nicht rot, ſondern dunkelbraun. Die ganze 
            Indianergeſell=
ſchaft hätte ich achtlos als Neger oder Meſtizen vorübergehen 
            laſ=
ſen: dunkelbraune Geſichter mit hervorſtehenden Backenknochen, 
niedrigen Stirnen, aufgeworfenen Lippen, dazu manchmal noch 
Stupsnaſen. Wundervoll aber ſind die Augen dieſer Indianer: 
ganz groß und ganz dunkel, ganz der Ausdruck einer 
            unbeſchreib=
lichen, mit Worten unſagbaren Melancholie. Und manchmal, ganz 
plötzlich und ganz ſchnell, läuft darüber ein heller Fleck, blitzt auf 
und gibt den Eindruck jener wilden Kühnheit, die wir bei dem 
Begriff Indianer immer noch ſuchen. 
Ich ſehe nun nur noch dieſe Augen an, ſehe nichts mehr von 
dieſen bäueriſch gekleideten Menſchen, die da vor mir ſitzen, 
manche etwas gebückt, unbeholfen, ſchutzſuchend, andere wieder 
gezwungen gerade. „Wir ſind friedliche Leute,” ſagt der Kazike 
Namuncurd in einem etwas kurzatmigen, rauhen Tonfall, „und 
ſind hierher gekommen, um darum zu bitten, daß man uns 
            unſe=
ren Frieden laſſe.‟ Dabei fährt er mit der Hand über die 
            Weſten=
taſche und bei dieſer ganz belangloſen Bewegung, die jeder 
            Kauf=
mann im Börſengeſpräch ausführen könnte, muß ich plötzlich 
            den=
ken, ob dieſe Indianer wohl Chriſten ſind oder ob ſie noch mit 
den Dämonen ihrer Urväter leben? „Mein Vater war der 
            be=
rühmte Kazike Manuel Namuncurd”, erzählt der Indianer 
            wei=
ter. Als ich nicke, daß mir deſſen Gefchichte wohl bekannt ſei, 
bricht er ſofort ab und wartet mit feiner Höflichkeit auf meine 
weiteren Fragen. Mich aber verblüfft dieſe beſcheiden=edle Geſte 
ſo, daß ich ſchweige. Der Oberſt füllt die Pauſe aus mit einer 
klugen, warmen Darſtellung des tragiſchen Geſchicks der von der 
Ziviliſation aufgeriebenen Ureinwohner Südamerikas, deren 
Reſte man nur dadurch retten könne, daß man ſie der Ziviliſation 
zuführe. Die Indianer verfolgen aufmerkſam die Ausführungen 
ihres Anwalts und einmal, wie er von der Sinnloſigkeit roher 
Indianerverfolgungen ſpricht, nicken ſie heftig bejahend mit den 
ſchweren Köpfen. 
„Buenos Aires iſt eine ſchöne Stadt”, ſagt Namuncurd ganz 
unvermittelt. Er hat es wahrſcheinlich ſchon unzählige Male 
            ge=
ſagt in dieſen Tagen jedem Ausfrager hier, um mit einer kleinen 
Liebensrürdigkeit über Gegenſätze und über das Peinliche ſeiner 
Miſſion hinwegzukommen. Ich ſage ihm, daß ich kein 
            Argen=
tinier bin, ſondern Bewohner eines fernen, fremden Erdteiles. 
Der Kazike Namuncurd hört ſich auch das höflich an. Aber ſeine 
Augen ſcheinen ſchon wieder ganz weit weg zu ſein, als er mir 
zum Abſchied die Bauernhand gibt und mich mit ſeinen dunklen 
Getreuen zur Tür geleitet, hinter der die Hotelhalle mit 
            Klub=
ſeſſeln, Salonorcheſter und auf= und niedergleitenden Fahrſtühlen 
ſich öffnet. 
 Der 16. deutſche Genoſſenſchaftste 
in Berlin. 
— In den Feſtſälen des „Rheingolds” begannen am Sonntag 
Verhandlungen des 16. Genoſſenſchaftstags des auf politiſch neutr 
Boden ſtehenden Reichsverbandes deutſcher Konſumvereine Düſſel 
Reisholz. Im Auftrage der Reichsregierung war Reichsarbeitsmi= 
Dr. Brauns erſchienen, außerdem hatten das Reichswirtſchaftsmi 
rium, das Reichsfinanzminiſterium, das Reichsjuſtizminiſterium und 
Landwirtſchaftsminiſterium Vertreter entſandt. Direktor des R 
verbandes, Reichstagsabg. Schlack, eröffnete die Tagung mit 
Begrüßungsrede. Alsdann ſprach Reichsarbeitsminiſter Brauns 
Glückwünſche der Reichsbehörden aus. Die Reichsregierung wiſſe 
hohen Wert der konſumgenoſſenſchaftlichen Bewegung zu ſchätzen. 
deutſche Volk ſei in der Gewerkſchaftsbewegung allen Völkern der 
voraus. Aber neben die durch dieſe Bewegung erreichte Erhöhung 
Nominallohnes ſei in den Konſumgenofſenſchaften eine weitere 
wegung zur Hebung des Reallohnes getreten. Dieſe 
            Bewegun=
mehr denn jede andere geeignet, die Maſſen in die Fragen des 
ſchaftslebens einzuführen und werde von Reichswegen mit lebhe 
Intereſſe verfolgt und gefördert. Alsdann überbrachte der Wohlfg 
miniſter Hirtſiefer die Glückwünſche der preußiſchen Staatsregie 
Grüße überbrachten noch Stadtrat Schöning im Namen der Stadt 
lin, Abgeordneter Stegerwald als Vertreter der chriſtlichen Ge 
ſchaften, Rechtsanwalt Gennes für die landwirtſchaftl. Genoſſenſch 
und andere. 
Als erſter Redner ſpracl nun Reichstagsabgeordneter Sch 
über das Thema „Konſumgenoſſenſchaftsbewegung 
Volksgemeinſchaft‟ Er ſagte u. a.: Die Rettung Deutſchl 
wird zu einem großen Teile davon abhängen, ob das deutſche Vo 
einer Volksgemeinſchaft zuſammengeſchweißt werden kann. Die G 
ſätze im deutſchen Volke ſind zu einem großen Teil hervorgerufen 
den durch Preistreiberei und Wucher. Die Konſumgenoſſenſchaf 
wegung iſt die Sozialwirtſchaft der breiten Schichten ohne Proviti 
eſſen. Eine ſolche Bewegung muß im eigenſten Intereſſe aus S 
erhaltungstrieb von den ſtaatlichen Gewalten gefördert werden. 
Am Nachmittag ſprach der Leiter der Rheiniſch=Weſtfäliſhen 
ſumgenoſſenſchaft „Wohlfahrt” Arnold Biſſels, Mitglied des Re 
wirtſchaftsrats, über „Die Schickſalsgemeinſchaft unſerer Beweg 
Nach einer angeregten Ausſprache fanden nachſtehende Entſchließu 
Annahme: 
1. Die Lage der deutſchen Konſumgenoſſenſchaften iſt den 
ſchwierig. In der Zeit der Inflation haben die Konſumvereine 
Opfer geſcheut, um die notwendigſten Lebensmittel herbeizuſchaffen 
dadurch viel zur Beruhigung beigetragen. Die Folgen dieſer v 
ländiſchen Tätigkeit ſind große Vermögensverluſte. Reich und Lä 
haben das größte Intereſſe an der Weiterführung der ſozialen 
keit der Konſumgenoſſenſchaften. Darum müſſen Reich und Lä 
auch der Konſumgenoſſenſchaftsbewegung auf dem Wege über die 7 
ßiſche Zentral=Genoſſenſchaftskaſſe langfriſtige und billige Kredite 
Verfügung ſtellen. Der Genoſſenſchaftstag richtet deshalb an die Re 
regierung und an die Regierungen aller Länder die dringende 4 
auf dem Wege der Kreditgabe die ſegensreiche Tätigkeit der Geno 
ſchaftsbewegung auch für die Zukunft ſicherſtellen. 
2. Der jetzige politiſche und wirtſchaftliche Zuſtand Deutſchland 
nicht länger tragbar. Deutſchland muß endlich aus der Zeit der 
gerechten Behandlung, der Beunrnhigung und der Diktate in eine 
ruhiger Entwickelung kommen. Hierfür iſt die politiſche und wirtſe 
liche Einheit die erſte Vorausſetzung. Wird dieſe Vorausſetzung 
reicht, dann ſieht der Genoſſenſchaftstag in der Annahme des Sad 
ſtändigengutachtens den erſten Schritt auf dem Wege zu dieſem 
Er verkennt nicht die Schwere der Laſten, die damit dem deutſchen 9 
beſonders aber den arbeitenden Schichten, auferlegt werden. Der 
noſſenſchaftstag hegt ſogar ſtarke Zweifel, ob trotz aller Anſtrengu= 
und Opferwilligkeit des deutſchen Volkes es möglich ſein wird, 
Leiſtungen, die das Sachverſtändigengutachten von uns fordert, zu 
bringen. Trotzdem ſieht der Genoſſenſchaftstag in der Annahme 
Sachverſtändigengutachtens einen gangbaren Weg, um zur Klärung 
Verhältniſſe in Deutſchland und zur Befriedung der Welt zu komn 
Er unterſtützt die Reichsregierung in ihrem Beſtreben, alle Beſtre 
gen, die die Würde und die Rechte eines großen Kulturvolkes anta 
abzuwehren. 
Mit der Tagung der Konſumgenoſſenſchaften war eine Wa 
meſſe verbunden. 
Die Verhandlungen nahmen am Montag ihren Fortgang imnt 
ſprach Direktor Klein als erſter Redner über „Reklame‟. Auch 
Konſumgenoſſenſchaftem müßten Reklame machen. Erſtklafſige 9 
geſtaltung der Abgabeſtellen, genoſſenſchaftlich und kaufmänniſch 
ſchultes Perſonal, Forcierung der Eigenpackungen. In der Zent 
müſſe eine beſondere Reklameſtelle gebildet werden.
 Aus den Amtsverkändigungen des Kreisamts 
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des 
Polizeiamts Darmſtadt. 
Gefunden: 1 Taſchenſpiegel, 1 brauner 
Damenmantelgürtel. 1 ſilberner Ring. Ein 
mittelgroßer und 5 kleine Schlüſſel am Ring. 
1 Brille mit und eine ohne Futteral. Eine 
goldene Lorgnette mit Tulaſtiel. 1 Paar 
lange graue Damenhandſchuhe. 1 
            Patent=
ſchlüſſel. 1 Hundekette. 1 Paar lange 
graue Damenhandſchuhe. 1 Handtuch mit 
2 Badehoſen, 1 braungrüne Mütze, —erb. / 70.—, 1 Herr. 
Zugelaufen: 1 Dackel (Baſtard), rot. Ein 
Dobermann (Baſtard) ſchwarz mit gelb. 
1 Baſtardhund, ſchwarz mit gelb. 1 roter termantel ℳ 40.—; 1 
Pinſcher. 1 junger brauner Hund. 
Bekanntmachung. 
Aus Anlaß der zehnjährigen 
            Wieder=
kehr des Kriegsbeginns findet am 
            Sonn=
tag, den 3. Auguſt 1924, eine Gedenh=ſöfen wegen Einbau 
feier für die Opfer des Weltkrieges 
im ganzen Deutſchen Reiche ſtatt. 
Das heſſiſche Geſamtminiſterium hat 
angeordnet, daß an dieſem Tage alle 
öffentlichen Gebäude zu flaggen haben, preisw. zu verk. (rum 
und zwar bis 12 Uhr 2 Minuten 
            mit=
tags auf Halbmaſt, worauf die Flaggen 
hochzuziehen ſind. Ich bitte die 
            Be=
ſitzer der Privatgebäude, in der 
gleichen Weiſe zu verfahren. 
Weiter richte ich an alle Beteiligten Theatergläſer u. eine 
die Bitte, am 3. Auguſt 1924 die Krieger= mit Doppel=
            Anaſtig=
gräber zu ſchmücken und auf Krieger= mat Splendar” 1:4,5 
ehrungen hinzuwirken. 
(st9685 
Darmſtadt, den 28. Juli 1924. 
Der Oberbürgermeiſter. 
Pflaſterarbeiten. 
Die Herſtellung von 3500 qm 
            Klein=
pflaſter in der Kirſchenallee ſoll vergeben 
werden. 
Arbeitsbeſchreibungen und 
            Bedin=
gungen liegen bei dem unterzeichneten! 
Amte, Zimmer Nr. 5, während der 
            Dienſt=
ſtunden zur Einſicht offen. Auch werden / Sportmodell D K. W per Stuck 95 Gm. 
dort die Angeborſcheine abgegeben. 
8. Auguſt Ifd. Js., vorm. 11 Uhr, 
bei unterzeichneter Stelle einzureichen. 
Darmſtadt, den 28. Juli 1924. 
Tiefbauamt. (st9683 ſtand z. verk. Prei= 
Berſteigerung 
im 
Städt. Leihamt, Kirchſtraße 9 
Mittwoch, den 6. Auguſt ds. Js., 
von vorm. 8½), Uhr ab, Verſteigerung 
der verfallenen Pfänder (Gold=, 
            Silber=
waren, Wäſche, Kleidungsftücke, 
            Fahr=
räder, Photo=Apparate uſw.). (st9684 
Darmſtadt, den 30. Juli 1924. 
Städtiſches Leihamt.
 Große eiſerne 
Bettstelle 
(weiß) faſtneum. 
            Ma=
tratzen f. 40.ℳ z. verk. 
Näh. Geſchſt. (*21801 
Billig zu verkauf.: 
1 Photo=App., 9X12, 
m. Zubehör ℳ 40.—, 
1 Herren=Fahrrad, g. 
Wintermantel, neu, 
ℳ 60.—, 1Herr. Win= 
Gummimant. ℳK 10.-, 
2 Herrenhüte(Velour) 
ℳ 10.-, Emilſt. 17, III., 
ab ½5 Uhrn. (*21813 
3 gut erhalt, 
            Kachel=
einer Zentralheizung 
bill, abzug. (*21672im 
Wendelſtadtſtraße 3. 
Phanola= 
Vorſetzer 
Roßdörferſtr. 10, II. 
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            Aha=
ftr. 24, ptr. r. (221820
 Freibank 
Schlachthof. 
Mittwoch 
von 8 Uhr ab, (9661
 Erbacherſtraße 12. 
Opel= 
Leichtmotorrad 
in ſehr gutemZu= 
250 ℳ, auch Teilzahl. 
Näher. Emilſtraße 4, 
Werkſtätte. 
Rrrd 
Gebr. Motorräder 
1 D. Triumph 
gut erhalt. 550 ℳ 
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Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 30. Juli 1924.
Seite 7.
 Reich und Ausland. 
Tagung des Deutſchen Werkbundes in Karlsruhe. 
Fm. Karlsruhe. Gegenwärtig hält der Deutſche Werkbund 
13. Jahrestagung ab, zu welcher zahlreiche Teilnehmer aus 
Teilen des Reiches eingetroffen ſind. Nach vorausgegangenen 
ungen des Vorſtandes ſowie der Ausſchüſſe wurde in die offizielle 
gliederverſammlung eingetreten, in welcher der Vorſitzende Prof. 
nenſchmid den Bericht über die Tätigkeit des Vorſtandes im 
            ver=
enen Jahre und über die als günſtig zu bezeichnenden Finanzen des 
kbundes erſtattete. Er teilte dabei unter anderem mit, daß der 
kbund jetzt wieder in der Lage ſei, ſeine bekannten 
            Veröffentlichun=
über Einzelfragen des Kunſtſchaffens erneut aufzunehmen. An die 
führungen des Vorſitzenden ſchloß ſich eine anregende Ausſprache. — 
Stadt Karlsruhe hatte die Tagungsteilnehmer zu einem 
            Feſt=
nd eingeladen, bei welchem auch das Badiſche Kultusminiſterium 
zeten war. Nach der Begrüßungsanſprache des Oberbürgermeiſters 
Finter verbreitete ſich Fabikdirektor Bruckmann=Heilbronn, der 
te Vorſitzende, über die Aufgaben des Werkbundes, beſonders in 
iger Zeit. Der Werkbund ſei berufen. Hüter echter deutſcher Art 
ein. Es ſei erſtrebenswert, eine Südweſtdeutſche 
            Arbeitsgemein=
t zu bilden, in der ſich Baden, Württemberg und Heſſen zur 
            Zu=
nenarbeit vereinigen. — Die Tagung bot fernerhim eine Reihe 
voller fachwiſſenſchaftlicher Vorträge, ſowie Beſichtigungen der 
Sruher Majolika=Manufaktur und deren künſtleriſchen Werkſtätten. 
eſſor Riemenſchmid fand weiterhin Gelegenheit, in einer 
            be=
eren Sitzung die Vertreter des Reiches, der badiſchen Regierung, 
e zahlreicher Körperſchaften zu begrüßen. Als Vertreter der 
            Reichs=
rung begrüßte Staatsſekretär Schulz=Berlin die Verſammlung 
betonte, wie eng dem Reiche in Anbetracht der mißlichen 
            Finanz=
die Grenzen für kulturelle Aufwendungen gezogen ſeien. Dennoch 
e ſich die deutſche Kultur zu behaupten wiſſen. In der gegenwär= 
Zeit der Not habe die Kunſt beſondere Aufgaben zu erfüllen. Der 
che Kultusminiſter überbrachte der Verſammlung die herzlichſten 
ze des badiſchen Landes. — Direktor Boſch von der Boſch=A.G. in 
tgart hielt einen Vortrag über mechaniſierte Induſtriearbeit, der 
6 zu einer lebhaften Ausſprache gab. Der badiſche Kultusminiſter 
einen Vortrag über die Erziehung der Arbeit. In ſeinem 
            Vor=
wies er darauf hin, daß die bei Ford vollendete Mechaniſierung 
Arbeit dieſe völlig aus dem Zuſammenhange der Perſönlichkeit 
habe; alles Seeliſche, Sittliche, Menſchliche des Arbeiters liege 
rhalb dieſer Arbeit. Glücklicherweiſe beſtehe in Deutſchland eine 
tteilige Bewegung, die ſich in der Betonung des ethiſchen Prinzips 
ue, in der Notwendigkeit der Wiederbeſeelung des Arbeiters und 
Arbeit, die durch deren Zerſtückelung verloren gegangen iſt. 
            An=
ßend an dieſe mit Beifall aufgenommenen Darlegungen hielt Pro= 
Würtemberger einen Vortrag über die Organiſation der 
            Landes=
chule welche ſchon 1919 aus der Vereinigung von Kunſtakademie 
Kunſtgewerbeſchule gebildet iſt. 
Blutiges Familiendrama. 
Nannheim. In der Gärtnerſtraße hat ſich am Sonntag früh ein 
ges Familiendrama abgeſpielt. Der von einem Zechgelage 
            betrun=
eimkehrende Zementeur Zähringer verlangte von ſeinem in dem= 
Hauſe wohnenden Schwiegervater, dem Maurer Füg, ſchimpfend 
res Geld, um noch mehr trinken zu können. Als ihm das 
            verwei=
purde, entſpann ſich zwiſchen ihm, ſeinem Schwiegervater und ſeiner 
igeeilten Frau ein Handgemenge, in deſſen Verlauf Zähringer von 
n Schwiegervater erſtochen wurde. Er iſt auf dem Transport ins 
kenhaus geſtorben. Füg hat ſich der Polizei ſelbſt geſtellt. Er 
            be=
ſich in Unterſuchungshaft. Ob es ſich um einen Akt der Notwehr 
It, muß die nähere Unterſuchung ergeben. 
Freches Gqunerſtück. 
Jernberg (Oberpfalz). Unter der Mittagszeit begab ſich ein 
* Burſche in das Haus des Bäckermeiſters Andreas Wagner, 
            klei=
ich im oberen Stockwerk mit dem Anzug des Knechtes um, eignete 
argeld und Lebensmittel an und hatte dann die Frechheit, in das 
er des Beſtohlenen zu gehen, um dort „vorzuſprechen‟. Er erhielt 
Habe, dankte und verſchwand. Da der Diebſtahl jedoch ſofort 
            ent=
wurde, konnte der Täter bei Ullersricht trotz Widerſtandes 
            ver=
werden. 
Die Mörder eines Realfchülers feſigeſtellt. 
m 24. Juli war auf der Landſtraße zwiſchen Kraiburg und 
            Mühl=
n Oberbayern der 14jährige Realſchüler Fritz Gretinger von zwei 
r Burſchen überfallen, durch mehrere Stiche ins Gerz getötet und 
Fahrrades beraubt worden. Die Mörder, die man zuerſt für 
er oder Studenten gehalten hatte, wurden nunmehr als der 24jäh= 
Bäcker Franz Schneider aus Preimsfeld bei Marktheidenfeld und 
eu gleichaltrige Mechaniker Otto Poehl aus Linden bei Hannover 
tellt. Beide Täter ſind flüchtig.
Unpolitiſche Tagesſchau.
 Nach einer Meldung aus Breslau fuhr ein dem Oberingenieur 
Müller aus Beuthen gehöriger ſchwerer 45pferd. Daimlerwagen 
in übermäßigem Tempo über die Landſtraße zwiſchen Eiſenberg und 
Luiſenhof und ſchlug bei einer Kurve mit dem hinteren Teil derartig 
gegen einen Kirſchbaum, daß das Auto zerſchellte. Von den ſechs 
            In=
ſaſſen wurde die Schwägerin des Oberingenieurs Müller bei dem Sturz 
ſofort getötet, die fünf übrigen Inſaſſen wurden mehr oder minder 
ſchwer verletzt. 
Weitere Opfer des Automobilſports 
werden nicht lange ausbleiben. Es dürfte wohl im allgemeinen 
            Inter=
eſſe liegen, wenn die Regierung gegen derartige Ausartungen des 
            Auro=
ſports mit energiſchen Maßnahmen einſchreiten würde. 
Den fälligen Autounfall in Berlin lieferte der Zuſammenſtoß 
eines Privatkraftwagens mit einer Kraftdroſchke. Der Führer des 
            erſte=
ren Wagens, Karl Wiſſing, wollte einer Waſſerpfütze ausweichen und 
fuhr dabei in die von der anderen Seite kommende Kraftdroſchke. 
            In=
ſaſſen und Wagen wurden dabei gleich ſchwer beſchädigt. Die beiden 
Wagen wurden von der Feuerwehr abgeſchleppt, die Verletzten wurden 
zur Rettungswache gebracht, wo man ihnen Hilfe angedeihen ließ. 
Lebensgefährlich wurde niemand verletzt. 
Kurz nach ſeiner Abfahrt von Kriſtiania brach auf dem norwegiſchen 
Amerikadampfer „Bergens Fjord” ein gefährlicher Brand aus. Die 
Paſſagiere, über 500 an Zahl, wurden ſofort in die Rettungsboote 
            ge=
bracht und nach Kriſtiania zurückgeſchickt. Es gelang der Beſatzung nach 
angeſtrengter Tätigkeit, des Feuers Herr zu werden, doch iſt der 
            ent=
ſtandene Materialſchaden bedeutend. Menſchen ſcheinen bei dem 
Schiffsbrand 
nicht ums Leben gekommen zu ſein. 
Einen tragiſchen Abſchluß fand ein fröhlicher Dampferausflug, den 
der 19jährige Kutſcher Brödter aus Oberſchöneweide, zuſammen mit 
mehreren Bekannten unternahm. In ſtark angetrunkenem Zuſtande 
trat die Geſellſchaft am Abend die Rückfahrt an, wobei ſich Brödter ſo 
weit über das Geländer lehnte, daß er ins Waſſer ſtürzte. Da er des 
Schwimmens nicht kundig und auch ſchon zuvor nicht mehr recht Herr 
ſeiner Sinne war, verſank er in den Fluten und kam auch nicht mehr 
zum Vorſchein. Trotzdem der ſofort alarmierte Reichswaſſerſchutz das 
Waſſer gründlichſt abſuchte, konnte die Leiche bisher noch nicht geborgen 
werden. 
* 
Die Ueberſchwemmungen in Indien bedrohen immer noch in 
hohem Maße die tiefer gelegnen Gebiete. Beſonders ſchlimm iſt der 
Staat Cochin betroffen, aus dem fortwährend neue Unglücksmeldungen 
einlaufen. So iſt in Cheruthuruthy eine Knabenſchule von den 
            Flu=
ten ſo unterſpült worden, daß das Gebäude einſtürzte. Dies erfolgte ſo 
unerwartet, daß in den Schulräumen noch Unterricht erteilt wurde und 
bei dem Einſturz 
ein Lehrer und 64 Schüler getötet 
und zahlreiche Schüler verletzt wurden. — Eine andere Unglücksbotſchaft 
kommt aus New York, derzufolge in Pennſylvanien bei einer 
großen 
Grubenexploſion 
200 Arbeiter verſchüttet wurden, deren Schickſal noch in 
Frage ſteht. Bisher ſind fünf Leichen geborgen worden. 
und maßgebenden Münchener und Wiener Kreiſen beginnt der 
Bau des Rhein — Main — Donau=Kanals 
immer mehr in das Gebiet der Wirklichkeit zu rücken. Das 
            amerika=
niſche Großkapital mit den Repräſentanten Warburg, Morgan und 
Harrymann will ſich mit Hunderten von Millionen Dollars an dem 
Kanalbau beteiligen. Der amerikaniſche Finanzmann und Philantrop 
Mannh Strauß — der übrigens auch der faktiſche Organiſator der 
amerikaniſchen Kinderhilfe für Europa iſt — bringt in dieſen Tagen 
die Verhandlungen, die er mit Wiener Finanzkreiſen, mit dem Leiter 
der Rhein—Main—Donau=Aktiengeſellſchaft und mit dem ebenfalls 
            an=
weſenden Leiter der International Acceptance Bank zum Abſchluß.
 Plünderung eines Ausflugslokals. 
Berlin. Am Sonntag nachmittag drangen etwa 100 junge 
            Bur=
ſchen in das Berliner Ausflugsreſtaurant „Schildhorn” an der Havel 
ein und begannen Streit mit den Gäſten und dem Bedienungsperſonal. 
Sie fingen an, die Vorräte an Eß= und Trinkwaren zu plündern. Die 
herbeigerufene Polizei war zunächſt machtlos und mußte Verſtärkung 
heranholen. Es gelang dann der Polizei, ſieben Rädelsführer zu 
            ver=
haften, die alle aus Ketzin bei Potsdam ſtammen und angaben, einem 
Muſikverein anzugehören. Da der Verdacht beſteht, daß es ſich um eine 
politiſche Angelegenheit handelt, übernahm die politiſche Abteilung 
des Berliner Polizeipräſidiums die Bearbeitung des Falles. 
Des Mordes verdächtig. 
Dresden. Der in Glashütte verhaftete 19jährige 
            Eletrotech=
niker Netoma, der verdächtig iſt, gemeinſam mit zwei anderen jungen 
Leuten in Petersdorf ſeine 82jährige Mutter und ſeine Schweſter 
            er=
mordet und beraubt zu haben, iſt aus dem Gerichtsgefängnis in Lauenſtet 
ausgebrochen, nachdem er den Wärter zu Boden 
            geſchla=
gen hatte. Seine in Wien verhafteten Helfer, der 26jährige 
            Schuh=
macher Glaſer und der Textilarbeiter Friedel, befinden ſich noch in 
Haft. 
Tödlich abgeſtürzt. 
Die Studenten Beck aus Augsburg und Scherer aus München ſind 
im Karwendelgebirge abgeſtürzt und tödlich verunglückt. Ihre 
            Beerdi=
gung hat in Scharnitz ſtattgefunden. 
Verunglückter Ballon. 
Paris. Der franzöſiſche Ballon Cychon, der bei dem Großen 
Preis des Aeroklubs in Lyon aufgeſtiegen war, iſt im Mittelmeer von 
einem engliſchen Dampfer als Wrack und ohne Paſſagiere aufgefunden 
worden. Es hat ſich herausgeſtellt, daß die beiden Inſaſſen verſucht 
hatten, zu landen. Im Augenblick, als ſie auf die Erde gingen, wurde 
der Ballon von einem Windſtoß in die Höhe gehoben. Die beiden 
            In=
ſaſſen ſtürzten ab und wurden nicht unerheblich verletzt. 
Die zweiſtöckige Straße. 
In San Franzisko werden die Verkehrsſchwierigkeiten an 
einer ſehr belebten Straßenkreuzung auf eine wirklich geniale Weiſe 
            ge=
löſt. Die Nordſüdſtraße beließ man auf der Erde, führte aber die 
            Weſt=
oſtſtraße in einem etwa 300 Meter langen Tunnel unter der anderen 
Straße hinweg. Die ganze Straße hat alſo ſozuſagen zwei Stockwerke, 
das eine für den Nord—Süd=, das andere für den Weſt—Oſtverkehr. 
Eine ſo radikale Löſung war nötig, wenn man bedenkt, daß an dieſer 
Straßenkreuzung im Durchſchnitt des Tages 600—1000 Automobile und 
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Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 30. Juli 1924.
Sport, Spiel und Zurnen.
 Radfahren. 
3. Bundesfeſt des Heſſiſch=Naſſauiſchen 
Radfahrer=Bundes in Wörrſiadt. 
Zu einer impoſanten Kundgebung für den edlen Radſport in allen 
ſeinen Teilen geſtaltete ſich das in den Tagen des 12., 13. und 14. Juli in 
Wörrſtadt ſtattgefundene 3. Bundesfeſt des Heſſiſch=Naſſauiſchen 
            Rad=
fahrer=Bundes, verbunden mit dem 25jährigen Stiftungsfeſte des 
            Rad=
fahrerverein Wörrſtadt. 
In muſtergültiger Weiſe durch den Verein Wörrſtadt ſowohl, als 
auch durch den Vorſtand des Gau I (Rheinheſſen) vorbereitet und 
            orga=
miſiert, wofür dem zweiten Bundes= und Gauvorſitzenden, Herrn Lehrer 
Cronenbold, als Hauptorganiſator hohe Anerkennung gezollt werden 
muß, verlief dies reichhaltige Feſt in ſchönſter Harmonie und zur 
            allge=
meinen Zufriedenheit. Bereits am Samstag Nachmittag zogen mit dem 
Bundesvorſtand weit über 500 Radler aus ſämtlichen 5 Gauen in das 
überaus ſchön geſchmückte Wörrſtadt ein. Wahrlich, Wörrſtadts 
            Einwoh=
ner gaben ſich alle Mühe, die Bundesradler feſtlich zu empfangen und 
gaſtlich zu bewirten. Der Kommersabend wies ein reichhaltiges 
            Pro=
gramm auf und wetteiferten abwechſelnd Geſang=, Turn= und Radfahrer= 
Vereine mit ihrem beſten Können. Den Abſchluß bildete das Abbrennen 
eines rieſigen Feuerwerkes. Der Feſtſonntag ſelbſt wurde durch den 
Weckruf um 6 Uhr früh eingeleitet. Bereits um 7 Uhr 50 Minuten 
            be=
gannen die Reigenkonkurrenzen, welche auf zwei Fahrböden 
des Feſtplatzes und in der unmittelbar bei dem Feſtplatz befindlichen 
Turnhalle ausgetragen wurden. Nicht weniger denn 75 
            Reigenmann=
ſchaften traten in dem hochintereſſanten Wettkampfe auf. Dank dem ſtets 
faſt pünktlich erfolgten Antreten ſämtlicher Mannſchaften, konnte dieſes 
„Rieſenprogramm”, welches noch auf keinem Radfahrerfeſte in ſo 
            reich=
haltiger Fülle ſtattfand, in glatt 4 Stunden erledigt werden. 
Nachfolgend ſeien die Ergebniſſe in den einzelnen Reigenarten 
            be=
kanntgegeben: 
Es errangen: 1. Im Sechſer=Kunſtreigen auf 
            Touren=
maſchinen unter 3 Vereinen: Radfahrerverein Nieder=Olm mit 15,604/ 
Punkten die Bundesmeiſterſchaft und Ehrenpreis; Radfahrerverein 
Hechtsheim mit 14,14½½ Punkten den 1. Preis. 
2. Im Achter=Kunſtreigen auf Tourenmaſchinen als 
            alleini=
ger Verein: Radfahrerverein Nieder=Olm mit 14,30/z Punkten die 
Bundesmeiſterſchaft und Ehrenpreis. 
3. Im Sechſer=Kunſtreigen auf Saalmaſchinen unter ſechs 
Vereinen: Radfahrerverein 97 Biſchofsheim mit 19,48/ Punkten die 
Bundesmeiſterſchaft und Ehrenpreis; „Radfahrerverein Ginsheim mit 
16,81¾½ Punkten den 1. Preis; Radfahrerverein „Conus” Griesheim mit 
15,51½)½ Punkten den 2. Preis; Radfahrerverein Nauheim mit 15,00½½ 
Punkten den 3. Preis. 
4. Im Achter=Kunſtreigen auf Saalmaſchinen als alleiniger 
Verein: Radfahrerverein 97 Biſchofsheim mit 17,294½ Punkten die 
Bundesmeiſterſchaft und Ehrenpreis. 
5. Im Sechſer=Damenreigen auf Saalmaſchinen unter drei 
Vereinen: Radfahrerverein „Conus” Griesheim mit 8,242½ Punkten 
den Ehrenpreis; Veloziped=Club Biſchofsheim mit 7,94 Punkten den 
1. Preis. 
6. Im Sechſer=Schulreigen auf Tourenmaſchinen unter 19 
Vereinen: Radfahrerverein Nieder=Saulheim mit 8,71. Punkten den 
Ehrenpreis; Radfahrerverein Eſſenheim mit 8,38½½/ Punkten den 1. Pr.; 
Nadfahrerverein Schornsheim (1. Mannſchaft) mit 8,26½½ Punkten den 
2. Pr.; Radfahrerverein Schornsheim (2. Mannſchaft) mit 7,83½½/ 
            Punk=
ten den 3. Pr.; Radfahrerverein Undenheim mit 7,68½½ Punkten den 4. 
Pr.; Radfahrerverein Griesheim b. Darmſtadt mit 7,6 Punkten den 5. 
Pr.; Radfahrerverein Worfelden mit 7,4 Punkten den 6. Pr.; 
            Radfahrer=
verein Hechtsheim mit 7,33½/ Punkten den 7. Pr.; Radfahrerverein 
            Nor=
denſtadt mit 6,98½½ Punkten den 8. Pr.; Radfahrerverein Marienborn 
mit 6,96½½ Punkten den 9. Pr.; Radfahrerverein Gau=Algesheim mit 
6,93 Punkten den 10. Pr.; Radfahrerverein Wallertheim mit 6,86 
            Punk=
ten den 11. Pr.; Radfahrerverein Armsheim mit 6,731½ Punkten den 
12. Preis. 
7. Im Achter=Schulreigen auf Tourenmaſchinen unter ſechs 
Vereinen: Radfahrerverein Klein=Winternheim mit 7,381/ Punkten den 
Ehrenpreis; Radfahrerverein Gau=Algesheim mit 7,10 Punkten den 1. 
Pr.; Radfahrerverein Wonsheim mit 7,05 Punkten den 2. Pr.; 
            Rad=
fahrerverein Sprendlingen mit 7,03½ Punkten den 3. Preis. 
8. Im gemiſchten Reigen auf Tourenmaſchinen unter 4 
            Ver=
einen: Radfahrerverein Nieder=Saulheim mit 8,65 Punkten den 
            Ehren=
preis; Radfahrerverein Worfelden mit 5,11½/ Punkten den 1. Preis. 
9. Im Sechſer=Schulreigen auf Saalmaſchinen unter 13 
Vereinen: Radfahrerverein Nauheim mit 8,9 Punkten den Ehrenpreis; 
Radfahrerverein Griesheim mit 8,35 Punkten den 1. Preis; 
            Radfahrer=
verein Laubenheim mit 8,33 Punkten den 2. Preis; Radfahrerverein 
Königſtädten (1. Mannſchaft) mit 7,98½½ Punkten den 3. Preis; 
            Rad=
fahrerverein Trebur mit 7,93½½, Punkten den 4. Preis; Radfahrerverein 
Ginsheim (Damenmannſchaft) mit 7,65 Punkten den 5. Preis; 
            Radfahrer=
verein Budenheim mit 7,46 Punkten den 6. Preis; Radfahrerverein 
            Dotz=
heim mit 7,381/ Punkten den 7. Preis. 
10. Im Achter=Schulreigen auf Saalmaſchinen unter acht 
Vereinen: Radfahrerverein Biſchofsheim mit 8,162½ Punkten den 
Ehrenpreis; Radfahrerverein Gonſenheim (1. Mannſchaft) mit 7,631½ 
Punkten den 1. Preis; Radfahrerverein Erbenheim mit 7,23½½ Punkten 
den 2. Preis; Radfahrerverein Budenheim mit 7,21½½ Punkten den 3. 
Preis; Radfahrerverein Gonſenheim (2. Mannſchaft) mit 6,61½½ Punkten 
den 4. Preis. 
11. Im Jugendreigen auf Saalmaſchinen unter 2 Vereinen: 
Radfahrerverein Griesheim b. D. mit 8,58½½ Punkten den Ehrenpreis; 
Radfahrerverein Erbenheim mit 6,66½ Punkten den 1. Preis. 
12. Im Jugendreigen auf Tourenmaſchinen unter 7 
            Ver=
einen: Radfahrerverein Schornsheim mit 7,65 Punkten den Ehrenpreis; 
Radfahrerverein Nieder=Saulheim mit 6,55 Punkten den 1. Preis; 
Radfahrerverein Nieder=Olm mit 5,712/ Punkten den 2. Preis. 
13. Im Damenreigen auf Tourenmaſchinen unter 2 Vereinen: 
Nadfahrerverein Nieder=Saulheim mit 7,73½ Punkten den Ehrenpreis; 
Nadfahrerverein Wallertheim mit 6,68½½ Punkten den 1. Preis. 
14. Radballſpiele: Die Austragung der Bundesmeiſterſchaft 
im Radballſpiel fand unter den vier Gaumeiſtern der 
            Rad=
fahrervereine Laubenheim, Erbenheim, Rüſſelsheim und Biſchofsheim 
ſtatt. Es war ein heißer Kampf, zumal ſich nur erſtklaſſige Mannſchaften 
gegenüber ſtanden. Die Ergebniſſe ſind folgende: 
Radfahrerverein Laubenheim (1. Mannſchaft) mit 10 Punkten die 
Bundesmeiſterſchaft; Radfahrerverein Rüſſelsheim mit 8 
            Punk=
ten den 1. Preis; Radfahrerverein Laubenheim (2. Mannſchaft) mit 
6 Punkten den 2. Preis; Radfahrerverein Erbenheim (2. Mannſchaft) 
mit 4 Punkten den 3. Preis. 
Unter den Klängen von fünf Muſikkapellen vollzog ſich die 
            Aufſtel=
lung zum großen Preiskorſo” in der Zeit von 1½ bis 2 Uhr, 
an dem ſich 45 Radfahrervereine beteiligten. Ein ſtattlicher Zug von 
Radfahrern zog an den nach Tauſenden zählenden Zuſchauern vorüber. 
Ein maleriſches Bild boten die Blumen= und ſonſtigen Gruppen. Wahre 
Blumenwagen rollten vorüber und ein Verein ſuchte den anderen durch 
wundervolles Schmücken der Räder zu überbieten. Den Preisrichtern 
obwaltete infolgedeſſen ein ſchweres Amt. Viele Vereine gefielen durch 
ihre einheitliche Kleidung, welches ein ſtattliches Bild abgab, ganz 
            beſon=
ders dem Auge des Sportmanns. Alles in Allem war dieſer impoſante 
Corſo eine „Reklame” im beſten Sinne des Wortes für den Heſſiſch= 
Naſſauiſchen Radfahrerbund, was allen noch fernſtehenden 
            Landver=
einen zur Lehre dienen ſollte. 
Die Ergebniſſe ſind folgende: 
1. Im Blumen=Corſo Klaſſe A: Radfahrerverein 
            Arms=
heim mit 21,33½½ Punkten den Ehrenpreis; Veloziped=Club 
            Biſchofs=
heim mit 20,03 Punkten den 1. Preis. 
2. Blumen=Corſo Klaſſe B: Radfahrerverein Undenheim 
mit 20,91½)½ Punkten den Ehrenpreis; Gau=Algesheim mit 19,90 Punkten 
den 1. Preis; Schornsheim mit 19,21½½ Punkten den 2. Preis; 
            Buden=
heim mit 18,86½ Punkten den 3. Preis; Bechtolsheim mit 18,2 Punkten 
den 4. Preis; Undenheim mit 17,31½/ Punkten den 5. Preis; Weiſenau 
mit 17,30 Punkten den 6. Preis; Engelſtadt mit 16,78½½ Punkten den 
7. Preis. 
3. Schmuck=Corſo Klaſſe 4: Radfahrerverein. Finthen mit 
21,0 Punkten den Ehrenpreis; Marienborn mit 16,93½/ Punkten den 
1. Preis; Mombach mit 16,73½½ Punkten den 2. Preis. 
4. Schmuck=Corſo Klaſſe B: Radfahrerverein. Wornsheim 
mit 18,20 Punkten den Ehrenpreis; Ober=Olm mit 18,06/ Punkten den 
1. Preis; Wallertheim mit 16,95½ Punkten den 2. Preis; Klein=
            Win=
ternheim mit 16,28½½ Punkten den 3. Preis; Ockenheim mit 13,75½½ 
Punkten den 4. Preis. 
Preis=Corſo Klaſſe 4: Radfahrerverein Erbenheim mit 
14,58), Punkten den Ehrenpreis; Nieder=Saulheim mit 14,30 Punkten 
dem 1. Preis; „Conus” Griesheim mit 13,881/ Pünkten den 2. Pkeisz 
Arten im Mit 171e Punftaen deit 2. Preis,
 Preis=Corſo Klaſſe B: Radfahrerberein. Dotzheim mit 
12,56½½ Punkten den Ehrenpreis; Rüſſelsheim mit 12,5 Punkten den 
1. Preis; Nieder=Olm mit 12,4 Punkten den 2. Preis; Laubenheim mit 
12,2 Punkten den 3. Preis. 
Preis=Corſo Klaſſe C: Radfahrerverein Gonſenheim mit 
12,117) Punkten den Ehrenpreis; Ginsheim mit 11,78½/ Punkten den 
1. Preis; Nordenſtadt mit 11,48½½ Punkten den 2. Preis; Biſchofsheim 
mit 11,18½½ Punkten den 3. Preis; Eſſenheim mit 11,11¾/ Punkten den 
4. Preis; Trebur mit 10,70 Punkten den 5. Preis; Sprendlingen mit 
10,61 Punkten den 6. Preis; Worfelden mit 10,56 Punkten den 7. Preis; 
Stadecken mit 10,13 Punkten den 8. Preis; Goddelau mit 10,06¾/ 
            Punk=
ten den 9. Preis. 
Sichtlich befriedigt, reich an ſchönen ſportlichen ſowie geſelligen 
            Er=
innerungen vom 3. Bundesfeſte verließen viele Bundesvereine am Abend 
in geordneten Zügen nach allen Richtungen das gaſtfreundliche Wörrſtadt. 
P. O. 
„All Heil!” dem edlen Radſport. 
Straßenrennen Leipzig—Eiſenach. 
Die 188 Kilometer lange BDR.=Fernfahrt von Leipzig nach Eiſenach 
ging unter Teilnahme von zirka 60 Herrenfahrern vonſtatten, die bei 
mehrfachen Regenſchauern mit heftigem Gegenwind zu kämpfen hatten. 
Den Sieg errang der Erfurter, Hilpert, der die Strecke in genau 
7 Stunden zurücklegte. Den zweiten Platz belegte W. Hundertmark= 
Leipzig in 7:01:45, vor P. Lex=Guben, 1 Lg., Setzepfand=Erfurt, ½ Lg., 
und Doſt=Leipzig, 7:24:15.
Turnen.
 Am letzten Sonntag hielt der Turnverein 1863 Groß= 
Zimmern ſein diesjähriges Sommerfeſt ab, verbunden mit 
            leicht=
athletiſchen Einzelwettkämpfen, die am Vormittag ausgetragen wurden 
und recht günſtige Reſultate ergaben. Preisgekrönt wurden in jedem 
Kampfe die drei erſten Sieger, und zwar der erſte Sieger mit einer 
Plakette, die nachfolgenden mit Diplomen. Die Einzelreſultate ſind: 
100 Meter=Lauf: 1. Laumann 12,2 Sek., Fritz Engelhardt 12,3 Sek., 
Jean Angermeier 12,4 Sek. — Kugelſtoßen: Hch. Guttandin, 
            Turnge=
meinde Dieburg, 9,87 Mtr., Göbel Frz. 9,54, Hans Laumann 9,13 Mtr. 
— Dauer=Stemmen, 75 Pfund: Joſeph Krauß 43 Hebungen, Ludwig 
Engelhardt 37, Jakob Lutz, Nieder=Klingen, 28. — Schleuderball: Hans 
Laumann 44,60 Mtr., Frz. Göbel 40,90 Mtr., Aug. Hoffmann 39,90 Mtr. 
— Steinſtoßen: Frz. Göbel 7,51 Mtr., Guttandin, Dieburg, 7,38 
Mtr., Fritz Engelhardt 6,83 Mtr. — Stabhoch: Frz. Göbel 2,85 Mtr., 
Ludwig Engelhardt 2,60 Mtr., Leonhard Keßler, Nieder=Klingen, 2,50 
Mtr. — Freihochſprung: Jean Angermeier 1,56 Mtr., Hans Laumann 
und Keßler je 1,50 Mtr. Die Turner ohne Ortsangabe gehören dem 
hieſigen Turnverein 1863 an. 
Zweites Jugendtreffen der Deutſchen Turnerſchaft in Marburg. 
Am Samstag und Sonntag werden die Jugendturner und =
            Turne=
rinnen der Deutſchen Turnerſchaft in Marburg zuſammenſtrömen, um 
dort ihr 2. Jugendtreffen zu begehen, das an Umfang und Bedeutung 
dem 1., das vor zwei Jahren in Weimar im Beiſein von 10 000 
            Jugend=
lichen abgehalten wurde, noch überlegen ſein dürfte. 
Man rechnet mit einer Beteiligung von mindeſtens 20000 
            Jugend=
lichen bei dem diesjährigen Jugendtreffen, das unter der Oberleitung 
des Jugendwarts der Deutſchen Turnerſchaft, Dr. Neuendorff, ſteht. 
Wohl kommt bei dieſem Treffen auch der Wettkampf zu ſeinem Recht, 
im weſentlichen ſind es jedoch Geſang, Muſik, Vortrag, Volkstanz und 
Feiern an den Feuern, die den Inhalt des Jugendtreffens ausmachen 
und dazu dienen ſollen, die Jugend zu ideeller Lebensauffaſſung 
            zurück=
zuführen und mit den reinen turneriſchen Grundſätzen eines Friedrich 
Ludwig Jahn wieder vertraut zu machen. Das Jugendtreffen ſteht im 
Zeichen der körperlichen und ſittlichen Ertüchtigung der deutſchen Jugend, 
deren Erweckung und Gewinnung für die großen Ideale des deutſchen 
Turnens eine nicht hoch genug einzuſchätzende volkserzieheriſche Tat der 
Deutſchen Turnerſchaft iſt.
Handball.
Leichtathletik.
 Turngemeinde Bockenheim — Turngemeinde Befſungen 3:2. 
(Verſpätet eingegangen.) 
Obige 1. Mannſchaften trafen ſich am vergangenen Samstag abend 
zu einem Freundſchaftsſpiel auf dem Platz der Turngemeinde 
            Beſſun=
gen. Wer ſich das Spiel angeſehen hat, wird in ſeinen Erwartungen 
nicht getäuſcht geweſen ſein, denn Bockenheim ſtellte eine Mannſchaft 
ins Feld, die ein wunderbares Spiel vorführte. Auch Beſſungen hatte 
ſeinen Tag, denn das erzielte Reſultat zeugt von einer 
            Spielfähig=
keit, die Beſſungen, das ſchließlich auch noch Anfänger in dieſer 
            Sport=
art iſt, nicht immer zum Ausdruck bringt. Nach einem gegenſeitig als 
Begrüßung ausgebrachten „Gut Heil” gibt der Schiedsrichter den Ball 
frei. Beſſungen hat Anwurf, ſpielt aufgeregt und eifrig durch, und 
kann in der erſten Minute ſchon einen Schuß aufs Tor ſetzen, der 
jedoch ſicher abgewendet wurde. Das Spiel wogt ſtändig hin und 
her, und Bockenheim, die an Erfahrung gereiftere und ſpieltechniſch 
beſſere Mannſchaft, verſteht es bald, durch prächtiges Zuſammenſpiel 
das 1. Tor für ſeine Farben zu buchen. Beſſungen dadurch nicht 
            ein=
geſchüchtert, im Gegenteil nur angeeifert, erzielt bald durch einen 
            pla=
zierten Schuß ſeines Halbrechten den Ausgleich. Die Bockenheimer 
            ar=
beiten nun kräftig auf eine verbeſſerte Torzahl hin, was ihnen auch 
ſchließlich gelingt. Dadurch, daß jeder auf ſeinem Poſten war durch 
vorzügliches Zuſammenſpiel, gute Fangtechnik und hervorragende 
            Be=
rechnung, bringt ein zweites und drittes Tor letzteren die Führung. 
(3:1.) — Nach Seitenwechſel ausgeglichenes Spiel, in dem bald die 
eine, bald die andere Partei im Vorteil war. Beſſungen, das immer 
noch nicht ſo recht das Zuſammenſpiel verſteht, verſucht es öfters zu 
Erfolg zu kommen und konnte auch ſchließlich durch ſeinen 
            Mittelſtür=
mer nochmals einſenden. So blieb nun das Torverhältnis bis zum 
Schluß des Spieles beſtehen. Kurz davor wurde ein Stürmer 
            Bocken=
heims, nachdem er öfters gewarnt worden war, infolge rohen Spiels 
vom Platz verwieſen. Der Schiedsrichter, Herr Bott, von der 
            Turn=
gemeinde Beſſungen, traf ſeine regelrechten Entſcheidungen. 
Rudern. 
Deutſche Ruderſiege in Luzern. 
Die vom Luzerner Regattaverein durchgeführte zweitägige 
            Ruder=
veranſtaltung auf dem Vierwaldſtätter See hatte an beiden Tagen 
            un=
ter den denkbar ſchlechteſten Witterungsverhältniſſen zu leiden. Die 
            be=
teiligten deutſchen Rudervereine konnten ſich mehrfach in die 
            Sieger=
liſte eintragen. Der zur deutſchen Meiſterſchaftsregatta gemeldete 
Fremersdorf=Frankfurt a. M. ſtartete für den Seeklub Luzern. — 
Reſultate: Junior=Vierer: 1. Heidelberger R.=C., 8:53,6; 
2. F.=C. Zürich, 9:00,4; 3. Waſſerſport Warmbach. — Einer: 
1. Seeclub=Luzern (Schneider), 8:25,2; 2. Seeclub=Luzern (
            Fremers=
dorf), 8:31,2. — Vierer m. St.: 1. Undine=Offenbach, 8:06,4; 
2. de Amſtel=Holland. — Vierer v. St.: 1. Seeclub=Zürich, 7:03; 
2. Reuß=Luzern, 7:06,4; 3. Undine=Offenbach, 7:09. — Anfänger= 
Vierer: 1. R.=C. Donau=Ulm, 7:21,8; 2. Seeclub=Luzern, 7:28,2. 
— Vierer m. St.: 1. Heidelberger R.=C., 7:13,8; 2. de Amſtel= 
Holland. — Doppelzweier: 1. Seeclub=Luzern (Fremersdorf= 
Schneider), 7:15; 2. Grashoppers=Zürich (Dr. Boßhardt=Thoma), 7:27,8. 
Schwimmen. 
Düſſeldorfer Rheinſtrom=Schwimmen. 
3000 Meter Senioren: 1. Handſchuhmacher=Dortmund, 
14:37; 2. Marx=Köln; 3. Hölzken=Eſſen; 4. Skamper=Köln. 
Junioren: 1. P. Henke=Köln, 17:22; 2. H. Pielſticker=
            Düſſel=
dorf. — Damen, 1500 Meter: 1. Frl. Breimann=Düſſeldorf, 
7:23; 2. Frau Kuſſerow=Duisburg. — Vereinsmannſchaften: 
1. Rhenus=Köln. 
Deutſche Strommeiſterſchaften. 
Der Ort der diesjährigen Austragung der Deutſchen 
            Strommeiſter=
ſchaften war die Nogat bei Marienburg i. Weſtpr., wo dank der 
            muſter=
gültigen Organiſation des Kreiſes VI (Oſtpreußen) des DSV. die 
            Ver=
anſtaltung glatt abgewickelt wurde. Da auch wider Erwarten die 
            Mel=
dungen erfüllt und gute Leiſtungen auf der 6 Kilometer langen Strecke 
erzielt wurden, gab es nichts zu klagen. Bei den Herren gewann der 
Kölner Vierkötter, wie im Vorjahre, dagegen mußte die Verteidigerin 
der Damenmeiſterſchaft, Frl. Döbler=Köln, ſchon nach 3 Kilometer, die 
Waffen ſtrecken. Die Reſultate: Herren: 1. Vierkötter= 
Köln, 1:25:00; 2. Zander=Danzig, 1:35:00; 3. Scharbordt=Potsdam, 
1:38:00; 4. Lemke=Königsberg, 1:40:00. — Damen: 1. Frl. 
            Breis=
ler=Dresden, 1:44:00; 2. Frl. Bunram=Heidelberg, 1:45:00; 3.. Frl. 
Lehmann=Neukölln, 1:45:18; 3. Frl. Wolter=Königsberg, 1:49:00. 
Militärſchwimmer: 1. Obergefr. Schramm=Hannover, 1:45:00; 
2. Schütze Flor=Göttingen, 1:53:00; 3. Gefr. Staderoth= Minden, 
Ri94:0: 4. Musk, Bioneeck=Lötzen, 2:07:00,
 F.=C. „Eintracht‟, Darmſtadt. 
Der F.=C. „Eintracht” feierte am Sonntag, den 27. Juli, 
erſtes leichtathletiſches Sportfeſt, das, vom Wetter begünſtigt, einen 
guten Verlauf nahm. Es wurden im allgemeinen recht gute Le 
gen gezeigt, obwohl man es in der Mehrheit mit ausgeſprod 
Leichtathleten nicht zu tun hatte. Für den Fünfkampf war von 
Mitglied ein Wanderpreis geſtiftet worden, der nach dreimaligem ( 
desſelben Kämpfers in den Beſitz des Vereins übergehr. 
Siegerliſte. 
Schüler: 
Dreikampf (50=Meter=Lauf, Weitſprung. Ballweitwer 
1. Hans Kumpf, 63 Punkte; 2. Otto Joſt und Aug. Müller, 5 
3. Jac. Uhrig, 55 P. 
150=Meter=Lauf f. Schüler: 1. Theo John; 
Joſt; 3. Aug. Müller. 
2. Jugend: 
Dreikampf (100=Meter=Lauf, Weitſprung, Kugelſtoßen): 1. 
wig Böhmann, 118 P. 2. Willi Ruppert, 90 P. 3. Wilh. Thier, 
400=Meter=Lauf: 1. Karl Wicklaus; 2. Wilh. 
3. Ludwig Lang. 
Schüler und Jugend ſomit erledigt. 
Fünfkampf (100=Meter=Lauf, 400=Meter=Lauf. Weitſpr 
Kugelſtoßen und Ballweitwerfen): 1. Herbert Heeſe, 210 P. 2. 
wig Hofferbert und Heinrich Maul, 186 P. 3. Willi Mehring, 18 
Einzelkonkurrenzen: 
200=Meter=Lauf: 1. Ludwig Hofferbert; 2. Herbert 6 
3. Karl Mühlbach. 
800=Meter=Lauf: 1. Herbert Heeſe; 2. Willi Mehr 
1500=Meter=Lauf: 1. Herbert Heeſe; 2. Eduard Po 
3. Ludwig Hofferbert. 
Speerwerfen: 1. Karl Bauer; 2. Fritz Schmidt; 3. ( 
Ruppert. 
Schleuderball: 1. Karl Bauer; 2. Ernſt Rup) 
3. Ludwig Hofferbert. 
Hochſprung: 1. Ludwig Hofferbert; 2. Ludwig Wiet 
3. Willi Kallor. 
Fußballweitſtoßen: 1. Willi Mehring; 2. Eduard 
zel; 3. Herbert Heeſe. 
Internationale Leichtathletik in München. 
Bei einigermaßen günſtigen Witterungsverhältniſſen und gutem 
ſuch wurden am Sonntag die leichtathletiſchen Wettkämpfe in Mün 
abgewickelt. Die Bahnen und die Sprungverhältniſſe waren recht ſchl 
Von dieſem Geſichtspunkt aus ſind auch die Ergebniſſe zu betrad 
100 Meter: 1. Obermeier=München 11,2 Sek.; 2. Rauch=Wien 113 
3. Möbus=Stuttgart 11/4 Sek. — 200 Meter: 1. Möbus 23,3 Sek. 
Renell=Berlin 23,4 Sek. — 400 Meter: 1. Stieglitz=München 53,4 
2. Häuſer=München 53,9 Sek.; 3. Benedek=Wien 54 Sek. — 800 Me 
1. Peltzer=München 1:58,6; 2. Mahr=Wien 2:00,5. — 1500 Meter 
Schmid=München 4:25,4; 2. Heidegger=Wien 4:27. — 3000 Meter 
Heidegger 9:26,3; 2. Töpfer=Stuttgart 9:28,4. — 110 Meter Hürt 
1. Zeeh=Stuttgart 17,6 Sek. — Hochſprung: 1. Wacker=München 
Meter. — Weitſprung: 1. Seitz=München 6,56 Meter; 2. Schmid=M 
chen 6,51 Meter; 3. Bormann=Berlin 6/44 Meter. — 4mal 100 Me 
1. Deutſcher S. C.=Berlin 44,7 Sek.: 2. 1860=München 44,8 Sek.; 3. St 
garter Kickers. — Olympiſche Staffel: 1. 1860 München 3:41,1: 2. W. 
F.=Wien 3:43,3. — Rekordverſuche von Peltzer über 1000 Meter 
1860=München in der 3mal 1000 Meter Staffel ſcheiterten, da die er, 
ten Zeiten von 2:32,9 bezw. 7:52,5 an die deutſchen Höchſtleiſtungen 
heranreichten. 
Deutſche Leichtathletik=Meiſterſchaften. 
Der Meldeſchluß. Die diesjährigen deutſchen Leichtathle 
meiſterſchaften, die dem S.C. Preußen=Stettin für den 9. und 
Auguſt zur Durchführung übertragen worden ſind, haben bei den e 
zelnen Landesverbänden das erwartete ſtarke Intereſſe gefunden. 
den Herren=Wettbewerben liefen 214 Einzel= und 23 Staffelmeldune 
bei den Frauen 57 bezw. 7 ein. Recht erfreulich iſt die ſonſt nicht* 
handen geweſene ſtarke Beteiligung aus dem Oſten des Reiches, da 
den abgetrennnten oſtpreußiſchen Gebieten, aus Königsberg ſowie 
dem Freiſtaat Danzig mehrfach gemeldet wurde. Recht ſtark iſt a 
Schleſiens Metropole vertreten. Das Hauptkontingent der Teilnehr 
ſtellen naturgemäß Berlin ſowie Süd= und Weſtdeutſchland. Mit A 
nahme von Holz, Wenninger und Frl. Müller=Torgau werden auch 
Meiſter des vergangenen Jahres ihre Titel verteidigen. Im einzelt 
erhielten bei den Herrenwettbewerben die 100=Meter 26, 200=Meter 
400=Meter 12, 800=Meter 17, 1500=Meter 17, 5000=Meter 13, 10 000=Me 
13, 110=Meter Hürden 7, 400=Meter Hürden 6, 4mal 100=Meter Sta 
15, 3mal 1000=Meter=Staffel 8, Hochſprung 9, Weitſprung 15, Stabhl 
ſprung 9, Kugelſtoßen beſt= und beidarmig 4, Diskuswerfen 
            beſt=
beidarmig 7, Speerwerfen beſt= und beidarmig 10, Zehnkampf 15 
            Meld=
gen. — Von den Frauenmeiſterſchaften wurden für 100=Meter 12, 4n 
100=Meter=Staffel 7, Hochſprung 9, Weitſprung 13, Kugelſtoßen 7, 2 
kuswerfen 5, Speerwerfen 10 Nennungen abgegeben.
Boxen.
 Breitenſträter—Rudi Wagner. 
Die für den 3. Auguſt im Duisburger Stadion vorgeſehenen Bo 
kämpfe ſind vorläufig der hohen Beſteuerung zum Opfer gefallen. 
Duisburger Stadtverwaltung kann ſich anſcheinend noch immer nicht 
dem Standpunkt anderer großer Städte aufſchwingen, die den Wert 1 
Sports erkannt und die Steuer auf ein erträgliches Maß zurückgeſe 
haben. Im Intereſſe des weſtdeutſchen Sportes iſt es nur zu wünſch 
daß der Kampf Breitenſträter—Rudi Wagner in Duisburg doch zuſtan 
kommt. Die allgemein intereſſierende Begegnung iſt vorläufig auf d. 
24. Auguſt verſchoben worden. Das Beiprogramm des Kampftages ſte 
bereits wie folgt feſt: Hans Wagner gegen Diener, Luis=Duisburg geg 
ein belgiſches Halbſchwergewicht und Gores=Duisburg gegen Urban Gre
Kegeln.
 Zweites Süddeutſches Gaukegeln des Deutſchen Keglerbundes 
in Frankfurt a. M., vom 2.—10. Auguſt 1924. 
Vom 2. bis 10. Auguſt d. J. findet in Frankfurt a. M. 
2. Süddeutſche Gaukegeln des Deutſchen Keglerbundes, Mitglied d! 
Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, verbunden mit der Austragur 
der ſüddeutſchen Gaumeiſterſchaften, ſtatt. 
Alles iſt bis ins Kleinſte vorbereitet; die Räumlichkeiten des Spor 
hauſes ſind bedeutend erweitert worden, neue Bahnen wurden eing 
baut und die alten neu hergerichtet. Die Feſtleitung liegt in den b 
währten Händen der Herren Auguſt Doſch als Vorſitzender, Fritz W. 
gener, Karl Pinkel, Alfred Klein und Konrad Eurich. Die Feſtleitur 
hat, verbunden mit den einzelnen Ausſchüſſen, alles darangeſetzt, um der 
Gaufeſt den ſportlichen Charakter zu geben, der dem Kegeln auch wir 
lich gebührt. Weiß doch heute ein jeder, daß das Kegeln ein eben 
wichtiger und geſunder Sport iſt, wie jeder andere, welche Tatſache au 
durch die Aufnahme des Deutſchen Keglerbundes in den Reichsausſchu 
für Leibesübungen (welche im letzten Jahre ſtattgefunden hat) bewieſe 
wurde. 
Bei dem 2. Südd. Gaukegeln wird in ſportlicher Beziehung Groß 
geboten werden, durch die Austragung der Gaumeiſterſchaft, des Je 
kob=Sonntag=Wanderpreiſes der verſchiedenen Herren= und Damer 
Städte=Wettkämpfe, durch die Möglichkeit, das Sportabzeichen des 
            Deu=
ſchen Keglerbundes zu erwerben. Es ſtehen zur Verfügung: eine ner 
eingeführte amerikaniſche Parkettbahn, die Ehrenbahn und einige 2e 
gesprämienbahnen für Einzel= und Riegenkegeln. Nicht weniger al 
25 Verbände Deutſchlands haben zu den Kämpfen gemeldet und ein 
ſtattliche Zahl erſtklaſſiger Sportkegler aus Altona, Barmen, Berlit 
Bremen, Braunſchweig, Krefeld. Hannover, Leipzig, Chemnitz, Uelzer 
Hamburg, Wernigerode uſw., ſelbſt aus dem beſetzten Gebiet (Saar 
brücken allein hat 40 Kegler angemeldet), werden am Start erſcheinen 
ja ſogar das Ausland wird genügend vertreten ſein. — Ueber 9e 
Reſultate werden wir ſeinerzeit noch berichten. 
An dem am 3. Auguſt d. J. ſtattfindenden Feſtzug anläßlich de 
41. Bundes=Radfahrerfeſtes werden ſich auch die Kegler in ihren 
ſchmucken Sportdreß mit einem Feſtwagen und mehreren Bannern be 
teiligen. 
Pferdeſport. 
Auflöſung eines Rennſtalles. 
Herr Schiller verkaufte ſeine Pferde Memling, Eck, Walküre und 
Lavinia an Herrn A. Lengu. Die Pferde bleiben weiter bei Anmt. 
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schreiben ein verbotenes Lotteriespiel. Um Weiterungen zu 
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meiden, haben wir uns entschlossen, unser Preisausschreiben nicht 
abzuhalten Diejenigen, welche bereits einen Apparat gekauft 
haben, belieben denselben der Verkaufsstelle gegen Rückzahlung 
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Darmſtädter Tagblatt
Dndersda
30. Juli 1924)
Wirtſchaftliche Rundſchau.
 f. Eine Eingabe der Frankfurter 
            Handelskam=
mer wegen Aenderung der Ausreiſebeſtimmungen: 
Die Induſtrie= und Handelskammer Frankfurt a. M.=Hanau hat unter 
dem 24. Juli an den Reichswirtſchaftsminiſter, Reichsminiſter des 
            In=
nern, Reichsminiſter des Auswärtigen, Reichsminiſter der Finanzen 
folgende Eingabe gerichtet: 
Die über den Reiſeverkehr beſtehenden geſetzlichen Vorſchriften 
            bil=
den zur Zeit den Gegenſtand ſtändiger Klagen. Insbeſondere wird 
aus den von uns vertretenen Kreiſen des Handels und der Induſtrie 
in ſehr eindringlicher Form darauf hingewieſen, daß durch die 
            gegen=
wärtigen Beſtimmungen über Päſſe, Sichtvermerke und ſteuerliche 
            Un=
bedenklichkeitsvermerke (Unbedenklichkeitsbeſcheinigung) die 
            internatio=
nalen Geſchäftsreiſen und der Fremdenverkehr in Deutſchland ſehr 
erſchwert und ganz unerträglich verteuert werden. Es iſt daher geboten, 
die in Betracht kommenden Vorſchriften, nämlich die Paßverordnung 
vom 10. Juni 1919 (RGBl. S. 516), die Bekanntmachung zur 
            Ausfüh=
rung der Paßverordnung vom 14. Juni 1924 (RGBl. S. 613), die 
            Ver=
ordnung über die Gebühren für die Ausfertigung von Päſſen, ſonſtigen 
Reiſepapieren und Sichtvermerken vom 27. Juni 1924 (RGBl. S. 657) 
und die Verordnung über Gebühren für die ſteuerlichen 
            Unbedenklich=
keitsvermerke und Unbedenklichkeitsbeſcheinigungen vom 17. Juni 1924 
(R.=Anz. Nr. 142 vom 18. Juni 1924) einer eingehenden Nachprüfung 
zu unterziehen. 
Iſt der beſtehende Paß= und Sichtvermerkzwang ſchon an ſich von 
Uebel, ſo muß ganz beſonders die Erhebung von z. T. recht 
            beträcht=
lichen Gebühren für Päſſe, Sichtvermerke und Unbedenklichkeitsvermerke 
auf das Entſchiedenſte bekämpft werden. Die Gebühren für Päſſe 
ſchwanken zwiſchen 2 und 10 Goldmark, die für Sichtvermerke zwiſchen 
2 und 60 Goldmark, wozu noch bei Ausſtellung durch die deutſchen 
            Ver=
tretungen im Ausland ein Zuſchlag von 100 Prozent treten kann, und 
die für Unbedenklichkeitsvermerke zwiſchen 10 und 60 Goldmark. Dieſe 
Beträge werden als ſogenannte Verwaltungsgebühren erhoben, in 
Wahrheit charakteriſieren ſie ſich als eine verhüllte und ſehr ſchädliche 
Verkehrsſteuer, da ſie unmittelbar oder mittelbar den Außenhandel 
bzw. den Fremdenverkehr in Deutſchland hindern und verteuern. 
Was insbeſondere die Sichtvermerke anbelangt, ſo iſt darauf 
            hin=
zuweiſen, daß eine Reihe von Staaten, z. B. England Frankreich, 
Belgien, Holland, Italien und die Schweiz durch gegenſeitige 
            Ueber=
einkunft den Viſumzwang für Angehörige der anderen Vertragsſtaaten 
abgeſchafft haben. Es wäre dringend zu empfehlen, daß auch 
            Deutſch=
land mit möglichſt vielen Ländern derartige Abkommen ſchließt, um die 
möglichſt allgemeine Viſumfreiheit im internationalen Reiſeverkehr zu 
verwirklichen. Betr. der Unbedenklichkeitsvermerke iſt darauf 
            hinzu=
weiſen, daß dieſe für notwendige Geſchäftsreiſen völlig gebührenfrei 
erteilt worden waren. Es iſt ſehr bedauerlich, daß dieſer richtige 
Grundgedanke bei der Verordnung über Gebühren für ſteuerliche 
            Un=
bedenklichkeitsvermerke vom 17. Juni 1924 völlig außer Acht gelaſſen 
wurde. Die jetzigen hohen Gebühren werden ganz allgemein als eine 
ſchwere Belaſtung empfunden. Nach unſerer Anſicht wäre das durch 
eine neue Regelung der Materie zu erſtrebende Ziel,, die 
            Unbedenklich=
keitsdermerke gänzlich zu beſeitigen oder wenigſtens die Erteilung der 
Unbedenklichkeitsvermerke ganz allgemein an keine oder nur ganz 
            ge=
ringe Verwaltungsgebühren zu knüpfen. 
Wir faſſen unſere Anträge wie folgt zuſammen: 
Wir ſtreben grundſätzlich die Wiedereinführung der Paßfreiheit, wie 
ſie vor dem Kriege beſtand, an. Für den Fall, daß dieſes Ziel nicht ſo 
bald zu erreichen iſt, befürworten wir, daß umgehend mit möglichſt 
vielen Ländern Abkommen getroffen werden, wonach der Viſumzwang 
gegenſeitig aufgehoben wird. Außerdem beantragen wir, die 
            Unbedenk=
lichkeitsvermerke (bzw. Unbedenklichkeitsbeſcheinigungen) zu beſeitigen, 
oder falls dies aus ſteuertechniſchen Gründen z. Z. nicht möglich iſt, die 
Erteilung der Unbedenklichkeitsvermerke allgemein an keine oder nur 
ganz geringe Verwaltungsgebühren zu knüpfen. Induſtrie= und 
            Han=
delskammer Frankfurt a. M.=Hanau, Hauptgeſchäftsſtelle. 
t. Vier Millionen Dollar Kredit für die deutſche 
Zuckerinduſtrie. Eine vom Equitabletruſt geführte 
            Banken=
gruppe in London hat einen ſechs Monate laufenden 4 Millionen 
            Dol=
lar=Kredit für die deutſche Zuckerinduſtrie abgeſchloſſen. Der Zinsſatz 
beträgt 7—7½ Prozent und iſt durch die Zuckerlieferung ſichergeſtellt. 
Die Wechſel werden auf deutſche Raffinerien gezogen, dann von 
            deut=
ſchen Großbanken indoſſiert und nach New York zur Bevorzugung 
            ge=
fandt. Ehe nicht die deutſchen Schuldner die zur Deckung der Beträge 
notwendigen Zuckerausfuhrgenehmigungen vorweiſen, wird kein Geld 
gezahlt. Die Rechnungsgrundlage iſt dabei ein Preis von 2 Cents pro 
Kilogramm Zucker. Das Abkommen iſt bisher geheim gehalten worden 
im Hinblick auf den engliſch=amerikaniſchen Wettbewerb in Anleihen, 
den man nach der Reparationslöſung erwartet. Der Export von 200000 
Tonnen Zucker wird auf dieſe Weiſe finanziert. 
 
— Zur Geſchäftsaufſicht. Wenn die Geſchäftsaufſicht über 
einen Schuldner angeordnet wird, der im „Bezirk eines anderen Ge=
 richts eine Zweigniederlaſſung errichtet hat, ſo hat der Gerichtsſchreiber, 
wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt einer allgemeinen Verfügung 
des Juſtizminiſters entnimmt, von der Anordnung auch dem für den 
Sitz der Zweigniederlaſſung zuſtändigen Regiſtergericht Anzeige zu 
            er=
ſtatten. Das Gericht der Zweigniederlaſſung hat der für ſeinen Bezirk 
zuſtändigen amtlichen Vertretung des Handels uſw., die in der 
            Be=
kanntmachung über die Geſchäftsaufſicht zur Abwendung des Konkurſes 
vorgeſchriebene Mitteilung zu machen. Dies gilt auch für bereits 
            an=
geordnete Geſchäftsaufſichten. 
Wirtſchaft des Auslandes. 
t. Alarmierende Getreidepreis=Erhöhungen 
in Amerika. Wie aus Otawa gemeldet wird, hat die kanadiſche 
Regierung eine Kommiſſion von Sachverſtändigen ernannt, die die 
            Ur=
ſachen der alarmierenden Getreidepreiserhöhungen, insbeſondere für 
Weizen, nachprüfen ſoll. 
* Südſlawiſche Anleihe. Die Mittelmeer=Telegraphen= 
Agentur teilt mit, daß die Verhandlungen des Banca commerziale in 
Rom mit der ſüdflawiſchen Regierung wegen der 600 Millionen Lire= 
Anleihe infolge der Demiſſion Paſitſchs zeitweilig unterbrochen ſeien. 
B.R. Kanadiſche Anleihe in New York. Die kanadiſche 
Refunding=Anleihe im Betrage von 300 Millionen Dollars, deren 
            Auf=
nahme vom Parlament genehmigt worden iſt, ſoll nach den letzten 
            Ent=
ſchlüſſen des Finanzminiſteriums in New York zur Zeichnung aufgelegt 
werden, und zwar Ende September. Finanzminiſter Robb hat erklärt, 
die Anleihe werde mit einem Zinsfuß unter 5 Prozent ausgeſtattet ſein 
und dort aufgelegt, wo das Geld am flüſſigſten und billigſten ſei. Ein 
New Yorker Finanzkonſortium, dem die führenden Banken angehören, 
wird die Anleihe übernehmen. Nur ein kleiner Teilbetrag ſoll den 
kanadiſchen Banken zur Verfügung geſtellt wverden. 
B.R. Steigerung der ſüdafrikaniſchen 
            Goldpro=
duktion. Nach einer Statiſtik der Transvaaler Minenkammer 
            be=
trug die Goldproduktion am Witwatersrand in der erſten Jahreshälfte 
4,704,035 Unzen im Werte von 22,386,069 Pfd. Sterl. gegen 4,516,541 
Unzen im Werte von 19,992,149 Pfd. Sterl. in der gleichen Zeit des 
Vorjahres. Die Steigerung iſt in erſter Linie darauf zurückzuführen, 
daß die Arbeiterſchwierigkeiten ſich vermindert haben. Die Zahl der 
farbigen Arbeiter, die Ende Juni 175 000 Eingeborene umfaßte, hat ſich 
gegenüber dem Vorjahr um 4700 Arbeiter erhöht. 
Warenmärfte. 
w. Frankfurter Getreidebörſe vom 29. Juli. 
            Amt=
liche Notierungen (Preiſe je 100 Kilo): Weizen Wetterau 20,50—21 
Roggen 17,50—18 Sommergerſte für Brauzwecke 18—18,50. Hafer 
            in=
ländiſcher 18—18,50, Weizenmehl ſüddeutſches Spezial Null 31,50—33, 
Roggenmehl 25,50—26, Weizen= und Roggenkleie 10,25—10,75. Tendenz 
war feſt. 
wb. Berliner Produktenbericht. Trotz abgeſchwächter 
amerikaniſcher Notierungen für Weizen war die Haltung des 
            Produk=
tenmarktes bei etwas ruhigerem Verkehr weiter feſt, zumal nach der 
Tſchechoſlowakei dauernd Nachfrage beſteht und Mehl eine feſte 
            Hal=
tung bekundete. Für Roggen waren die Verkäufer aus der Provinz 
zurückhaltend bei hohen Preisforderungen; auch für die Ausfuhr zeigte 
ſich Begehr. Die gute Haltung der Gerſte wurde geſtützt durch 
            Nach=
frage aus dem Nordweſten. Hafer hatte ruhiges Geſchäft, da die 
            letzt=
hin ſehr geſtiegenen Forderungen das Geſchäft hemmten. Die übrigen 
Artikel waren feſt bei geringen Umſätzen. 
Börſen. 
* Frankfurter Börſe vom 29. Juli. (Eigener Bericht.) Der 
Verkehr an der heutigen Börſe zeichnete ſich durch eine weitere ſtarke 
Geſchäftsbelebung aus. Obgleich die Meldungen aus London inſofern 
enttäuſchten, als ſie bis jetzt keinen Fortgang in den Verhandlungen 
erkennen laſſen, konnten ſie einen Einfluß auf die heutige Tendenz nicht 
gewinnen, da die Kaufaufträge von ſeiten des Publikums heute ſeit 
langer Zeit wieder einmal ſehr zahlreich eingelaufen waren und das 
vorhandene Material auf allen Marktgebieten zu den heutigen Kurſen 
noch ſehr knapp war. Nachdem im Verlauf auf den variablen Märkten 
die Nachfrage einigermaßen befriedigt war, machte ſich hier eine leichte 
Abſchwächung bemerkbar, dagegen behielt der Kaſſamarkt auf allen 
            Ge=
bieten bis zum Schluß der Börſe ſeine Feſtigkeit. Die Ware wurde 
auch hier zum großen Teil von der Börſe ſelbſt gegeben, da man in 
dem langſamen Fortgang der Londoner Konferenz ein Argument dafür 
ſieht, daß noch große Schwierigkeiten zu überwinden ſind. Die größte 
Geſchäftsbelebung zeigte der Chemieaktienmarkt, an dem in Berlin 
            an=
ſcheinend ſehr große Kaufaufträge vorlagen. Der Rentenmarkt trat 
heute mehr in den Hintergrund, wohl im Zuſammenhange damit, daß 
die Meldungen über die Verhandlungen der Sachverſtändigenkommiſſion 
in der Aufwertungsfrage keine beſonderen Hoffnungen erwecken können. 
Die Börſe ſchloß unter Gewinnſicherungen der Spekulation leicht 
            ab=
geſchwächt. 
wb. Berliner Börſenbericht. Die geſtrigen hohen 
            Schluß=
kurſe konnten ſich im heutigen Verkehr anfänglich behaupten und zum
 Teil ſtellten ſich die erſten amtlichen Notierungen noch etwa: bher 
von auswärts ziemlich umfangreiche Kaufaufträge vorle n. 
hieſige Spekulation verhielt ſich demgegenüber zögernd, da 
markt, wohl infolge der Geſchäftsbelebung, eine leichte 
zeigte und die Nachrichten, aus London Hemmungen in 
Verlauf der Londoner Konferenz erkennen ließen. Dieſe 
kamen aber nur wenig zur Auswirkung und hatten im E 
Ganzen nur einen ruhigeren Verlauf der Börſe zur Folge. 
mung bewahrte dagegen ihren feſten und zuverſichtlichen Che 
mal gute Kaufluſt für die nur zu Einheitskurſen gehande 
ſtriewerte eine Stütze boten. 
Auf dem Montanmarkte waren Harpener ſtark begehrt 
um 1½ Prozent. Auch Klöcknerwerke gewannen einen a 
Verluſt von 1½ B. zurück und ſtiegen um 1/= B. über den 
hohen Schlußkurs hinaus. Von Kaliwerten zogen die gef 
zurückgebliebenen Papiere, wie Kali, Aſchersleben und 2 
Alkali kräftig an. Für chemiſche Werte bekundete die Bör 
reges Intereſſe, was beſenders Elberfelder= und Höchſter Fa 
Riedel und Scheidemandel zugute kam. Von Elektrizitätsw 
den Akkumulatoren, Velten und Guilleaume und Poege 
Auf dem Marke der Maſchinenfabrikaktien ſetzten 
            Berliner=
ihre Aufwärtsbewegung fort. Auch Loewe überwanden ein 
liche Abſchwächung und ſtellten ſich gegen geſtern 1 B. Proz 
Auch Textilwerte fanden mehr Beachtung. Deutſche Anleihe 
abgeſchwächt; die geſtrigen Aeußerungen der Sachverſkändig 
Aufwertungskommiſſion wirkten hier nachteilig ein. Auslän 
ten behauptet. Mexikaniſche Eiſenbahnobligationen wurden 
wertet. Tägliches Geld wurde zu ’s pro Mille verlangt.
Deviſenmarkt.
rief Amſterdam=Rotterdam. 160.00 160.80 Brüſſel=Antwerpen ... .." 19.20 19.30 1i Chriſtiania. . . . . . . . . . . . ." 56.36 56,64 55.51 Kopenhagen .........." 67.73 68.07 67,53 Stockholm . . . . . . . . . . . . . 111.47 112.03 111 47 Helſingfors ...10.47— 10.53— 10,47— Italien ....."
.. 18.10— 18.20— 18.10— London
.
... 18.43— 18.52— 18.415 18.76 New=York. ..
D 4.19 4.21 4.19 4.21 Paris. 21.40— 21.50 — 21 15— Schweiz 77.06 77.44— 77.06 77.44 Spanien
.. 55.61 55.89 65.61 55.89 Wien (i. D.=Oſterr. abg.). 5. 91— 5.93 — 5 91— 5.93- Prag. 12.445 212.505 12.405 12.485 Budapeſt. 5. 29— 5.31— 5.24— 5.27- Buenos=Aires. 1.345 1.355 1.355 1.365 Bulgarien. 3.01— 3.03— 3.31 3.03— Japan 1.705 1.715 1.715 1.725 Rio de Janeiro
.
Velgrad.
.. 0.385
4.94— 0.395
4.95— 0.395
4.94 0.405
4.96— Liſſabon. 11.27 11.33 1127 11.33 Danzig. 73.67. 74.63 73.43 73 78
 Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.) 
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000,
 Attiengeſ. für Anilinfr. 
AſchaffenburgerZellſtoff 
Augsb.=Nürnb. Maſch.. 
Berl.=Anhalt=Maſchinen 
Berl. ſ.Elektr. W. vorzug. 
Bismarckhütte 
Braunkohlen=Briketts . 
Bremer Vulkan .. 
Wolle. 
Chem. Hehden. 
Weiler 
Deutſch=Atlant. 
Deutſche Maſchiner 
Deutſch=Niedld 
Deutſche Erdöl 
Deutſche Petroleu 
Dt. Kaliwerke 
Dt. Waffen u. Mu 
donnersmarckhütte 
Dynamit Nobel 
Elberfelder Farben. 
Elektr. Lieferung 
R. Friſter 
Gaggenau Vorz. 
Gelſenk. Gußſtahl 
Geſ. f. elektr. Untern. 
Halle Maſchinen 
Han. Maſch.=Egeſt..
 12200 
16500 
1900 
4875
 21250 
42250 
70500 
2900 
12250 
10230 
4875 
36000 
29000 
75000 
70300 
6500 
13400 
12100 
3300 
7009 
10000 
15000 
8909 
39500
 29. 7. 
1310 
18500 
2162, 
5750 
5185 
22000 
45000 
72030 
3590 
12369 
11500 
6500 
 
38500
 78000 
80000 
6875 
14700 
12625 
3400 
7500 
11500 
13375 
9125 
41500
 Hanſa Dampfſch. . . 
Hemoor Zement ..... 
Hirſch aupfer ...... 
Höſch Eiſen .. 
Hohenlohe Werke. 
Kahla Porzellan .. 
Lindes Eismaſch. . . . 
Lingel Schuh .... ..." 
Linke u. Hofmann ... 
2. Loewe u. Co.. 
C. Lorenz. 
Meguin 
Niederländiſche Kohle. 
Nordd. Gummi 
Orenſtein. . . ... .." 
Rathgeber Waggon.. . 
Rombacher Hütten. . . . 
Roſitzer Zucker. 
Rütgerswerke 
Sachſenwerk 
Sächſiſche Gußſtahl. 
Siemens Glas 
Steaua Romana . .. 
Ver. Lauſitzer Glas... 
Volkſtedter Porzellan. 
Weſtf. Eiſ 
Langendreer 
Wittener Gußſtahl .... 
Wanderer=Werke ..
 12800 
24750 
12000 
1100 
15400
 4600 
11750 
27680 
6750
 Frankenkurs in London: 86.65 
Markkurs „ „ 18.25
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
29, 7. 2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb. 2 6%Neu= 0.,297* 4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 .... 38 Oeſt.1. b. 8. Er... 9. Em. .. .. v. 1885 ...." 42 7 Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz 4,2 4½ Rudolfb. (Salzkammerg.) .. 81,8 4½% Anatolier I............" 3% Salon. Conſt. Jonc ion ..." 0.215 32 Salonique Monaſtir ......" 5% Tehuantepee. . . .........." 4½2% „ „..." .
10,5Mc
0,665 Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5½ Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23 10,25 0,670 5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
1. Em.
.
...." 1,37 O,830 5% Fſter. Pfandbr.=Bk. Goldobl. II. Em. . . . . . . . . . . . . . . . .." 46,5 46,5 D77d 6O Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23 ......" 10.55 10,5 4,2 6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl.v. 23 5%Neckar A.=G. Stuttgart Gold=
anl. v. 23................. 2,25 75
0,703
G, 640 5% Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24.. .. . . . . . . . . . . . 1.375 5%0 Preuß. Kaliwert=Anleihe .. 2,5 2.5 0.625 5% „ Roggenwert=Anl. . . 3,4 58 Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 ............. 1375 1.35 5% Rhein=Main=Donau Gold=
anl. v. 23 .........." 2,26 2.B 09 5‟ Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II............. 1,1 1,25 5%0 Sächſ. Roggenwertanl. v. 23 5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl, 1,42 1.45 1,6 Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . . 15 19. 6,25 Bank für Brauinduſtrie ......" 1.75 Barmer Bankverein. . ........ 1,4 Berliner Handelsgeſellſchaft ... Commerz= und Privatbank ..." Darmſtädter u. Nationalbank .. Deutſche Bank ........
. 9,25 9.22 1 DeutſcheEffelten= u. Wechſ ſelbank Deutſche Hypot.=Bank Mein.. . . Deutſche Vereinsbank ........" 0.35 Disconto=Geſellſchaft .. ......." 10,2) 109. Dresdner Bank. .. . . . . . . . . . .." 5,25 1i9 Frankfurter Bank ..........." 1.6) Hypotheken=Bank. 2.9 3,25 Metallbank. . . . . . . . . . . . . . .. . ." 14 1451. Mitteldeutſche Creditbank. . . . . . 2,25 22 Oeſterreichiſche Creditanſtalt ... 0,350 9.36) 0.,8‟ Reichsbank=Ant. . . .. .... . . .. 39.25 39,75 Rhein. Creditban . .......... 18 1.7 Hypothekenbank ...." 3.3 Süddeutſche Disconto=Geſellſch. 6,75 Weſtbank .................. 0.2330 0.250 Wiener Banderein .........." 1250 0.23 Bergwerks=Aktien.
Berzelius .................. 485 5,5 Bochamer Bergb. .. ... .. . . . . Buderus......
s- Dt. Luxemburger ............" 49,75 Eſchweiler Bergwerks=Akt. . . 68 66 0.300 Gelſenkirchen Bergw. .... ...." 59 69 Harpener Bergbau..... . . . . .. sfö 883
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Frankfurter Kursbericht vom 29. Juli 12
 Europäiſche Staatspapiere. 
a) Deutſche. 
5% Reichsanleihe ........... 
„.- 
.. 
31 
.." 
Oollar=Goldanleihe per 1935 .. 
„ 1932.. 
Dollar=Schatzanweiſungen . 
4½% IV. u. V. Schatzanweiſg. 
4½% II.—TK. 
4½ Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.13 
v. 14 
Sparprämienanleihe ....... .." 
Bwangsanleihe . . . . . . . . . . .. . . 
4½ Preuß. Konſols ........" 
„ „...... 
8½% 
„... 
78 
4½ Bad. Anl. unk. 1935 ..... 
3½% „ „ v. 1907 ......." 
„ 1896 ......." 
Jo 
4½ Bahern Anleihe ........." 
...." 
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw. 
rckz. 26 ... . . . . . . . .." 
8—16% beſſen Reihe XXXYI. 
untilgb. b. 28.. . . . . . . . . . . .. 
4½ Heſſen unk. 1924... . . . . ... 
5½% ................. 
8½ „ ............... 
4% Wärttemberger alte ......" 
b) Ausländiſche. 
5%½ Bosnien L.=E.=B. v. 1914.. 
5% L.=Inveſt.=Anl. b. 1914 
4½ „ v. 1902 ......... 
........ ... 
5½ Bulgar. Tabak 1902... . . .. 
17/ % Griech. Monopol ... ... 
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913 
ab 1918 ............ 
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr. 
b. 1914 ......... 
4% Oeſt. Goldrente ........." 
4½ „ einheitl. Rente ......" 
5% Rum. am. Rente v. 03 .... 
4½% Goldrente v. 13 .... 
„ am. Goldrente konv. 
4½ „ am. v. 05 „........" 
4½ Türk. (Admin.) v. 1903.... 
4½ (Bagdad) Ser. I .. 
„ II.. 
4% 
4½ „ v. 1911, Bollanl. ... 
4½% Ung. Staatsr. v. 14 .... 
4% Goldrente ........ 
Staatsr. v. 10 .... 
42 
Kronenrente . . . . . . 
4½ 
Anßereuropäiſche. 
5% Mexik. amorl. innere . . .. .." 
5% „ konſ. äuß. v. 99....." 
4½ „ Gold v. 04. ſtfr. . . . . 
8% „ konſ. inner. ......
52 Tamau
 4½% Irrigationsanleihe 
lipas. Serie l....
 Oblig. v. Transportanſt. 
4½ Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . . 
4½ Gal. Carl Ludiv.=Bahn. . . . 
5½ Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtr. ..
28. 7.
 0.3175 
0.320
 4,2 
81.,3 
0.220 
29 
2,9 
0.200
 0,665 
0.706 
0. 650 
0.830 
0,510
 4,2 
650 
0,650 
0,62) 
0.625
 2.35 
0.95
 0,930 
6.85
EFalſteitzt Me mimtoitet M— Mikitanen 90 dhns Pmickz Xtätenießt.
 Kaliwerke Aſchersleben .. 
Salzdetfurth .. . . ." 
Weſteregeln ......" 
Klöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte) 
Mannesmann Nöhren ........" 
Mansfelder ................." 
Oberbedarf ................" 
Oberſchleſ. Eiſen CCaro) ......" 
Otavi Minen u. Eb.=Ant. .... 
Phönix Bergbau ............" 
Rhein. Stahlwerke . .........." 
Riebeck Montan.. . . . . . . . . . . . . 
Rombacher Hütte . . . . . . .... .. 
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . . 
Ver, Laurahütte . . . 
Aktien induſtr. Anternehmung. 
Brauereien 
Henninger Kempf=Stern. . . . . . 
Löwenbräu München ........" 
Schöfferhof (Binding)........ 
Werger ...................."
 Rkkumulat. Berlin .... ..." 
Adler & Oppenheimer ......." 
Adlerwerke (v. Kieher) ......." 
A. E. G. Stamm. . . . . . . . . 
6% „ Vorzug Lit.A ... 
5% „ „ Vorzng Lit. B ... 
Amme Gieſecke & Konegen .... 
Anglo=Continental=Guano .. . . ." 
Anilin Bln.=Treptow. . ... . . . . 
Aſchaffenburger Zellſtoff ....." 
Badenia (WPeinheim)........." 
Badiſche Anilin= n. Sodafabrik. 
Bad. Maſchf. Durlach ........ 
Bad, Uhrenfabr. Furtwangen .. 
Baldur Piano. . ....... .. . . .." 
Baſt Nürnberg .............." 
Bahriſch. Spiegel ............" 
Beck & Henkel (Caſſel) ........" 
Bergmann El. Werke ......... 
Bing. Metallwverke ..........." 
Brockhues, Nieder=Walluf..... 
Tementwerk Heidelberg. ... . .. 
„ Karlſtadt . . . . . .. 
„ Lothringen (Metz). 
Chem. Werke Albert. . . . . . . . . . 
Griesheim Elektron .... 
„ Fabrik Milch .........." 
Weiler=ter=mer ..... ..." 
Daimler Motoren ...... .. .... 
Deutſch. Eiſenhandel Berlin .. 
Deutſche Erdöl .... .. . . ...." 
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. . 
Dingler, Zweibrücken ........" 
Dresdener Schnellpreſſen ...." 
Dürkoppwerk (Stamm) ......" 
Düſſelb. Ratinger (Dürr) ....." 
Dyckerhof E Widm. Stamm ... 
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....." 
L. Meher jr. ...... 
Elberfelder Farbw. v. Baher .." 
Kupfer=u. Meſſingw. 
Elektr. Lieferungs. Geſ. ......" 
Licht und Kraft . ...... 
Elſäſſ. Bad. Wolle...... .. . . . ." 
Einag, Frankfurt a. M.. . . . . .." 
Email.- E Stanz v. Ullrich ...." 
Enzinger Werke ......" 
Eßlinger Maſchinen 
Sttkingen Sptnner 
F4beh 8byr. Bleilſift ...3:.3.
13 35 Germania Linoleum ........." 9,9 3:25 Gelenkirchen Gußſtahl ......." 12 Goldſchmidt, Th. .... . . .. . . .. 10,8 u15 5½g 39 Gotha Waggon.... ........." „8 Greffenius, Maſchinen Stamm. 1.35 Gritzner Maſchinenf. Durlach. .. 15,5 1. Grün & Bilfinger ........... Hammerſen (Osnabrück) ...... 2,75 21.5 23 Hanfwerke Füfſen ..........." 10 125 35,73 Heddernheimer Kupfer ......." Hehligenſtaedt, Gießen ......." 2,1 1 12 11 Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . . 34 Hindrichs=Auffermann. . . . . . . . 3.7 3.9 Hirſch Kupfer u. Meſſ. .... . . . 18,25 17,5 Hoch= und Tiefbau .........." 2,05 2,35 24 25 Höchſter Farben ............." 12 13 Holzmann, Phil. ..... . . . . . .." 3.7 135 145 Holzverk.=Induſtr. .. . .. . .. ..." 6.75 91 Hydrometer Breslau ........" 5,3 3,4 3.1 Inag ...
.... . .. . .. . 1,5
7.25 Junghans Stamm . . . . . . . . . . . 2.2:
9.73 Karlsruher Maſchinen ........" 1,85 29
1.9 Karſtadt R.
Klein, Schanzlin & Becker ... 3,2 17 125 Knorr, Heilbronn ............" 3.85 0,700 9.88
157, Kolb & Schüle Spinn.. ... ... 8,75 15,25 Konſervenfgbrik Braun ......" 0.300 1.9304 11.,8 12" Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . . 95 Lahmeyer & Co. ............" 9.35 1.25 Lech, Augsburg ............." 10. 5,25 Lederw. Rothe .............." 56,5 4,75 Lederverke Spicharz ........" 2.25 2,3 Lingel, Schuhw. Erfurt ......" 13 1,8 12.5 Löhnberger Mühle .........." 4,8 4,8 2,3 Lüdenſcheid Metallw. ..... . . . 1,6 1.9 49 Luther, Naſch.=n Nüh enbau.. 1,8 2 9,873 Lux’ſche Induſtrie ........... 4,5 45 Mainkraftwerke Höchſt ......." 7.25 85 Meguin, Butzbach ..........." 10 13.25 Metallgeſ. Frkft. .........
Meher, Dr. Paul ..........." 13,4 135
0,740 Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.. 1,9254 17.,75 13 Moenus Stamn ...... . ... . ." 21 2,1 2,75 Motorenfabrik Deuz ........." 375 Motorenfabrik Oberurſel ....." 10.25 115 37,5 Reckarſulmer Fahrzeugwerke... 14,2 15 Neckarwerke Eßl. Stamm ..... 4,1 4,3 2,6 Oleawerke Frankfurt a. M..... Zeters Union Frankfurt a. M. 1.15 Pfälz. Nähm., Kahſer ........" 1,4
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35
[ ← ][ ][ → ]Rummer 210.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 30. Juli 1924.
Seite 11.
Das deutſche Herz.
 Roman von Adolf Schmitthenner. 
(Nachdruck verboten.)
 Trotz meines Rauſches haben ſie ſich mir eingeprägt. Sie 
uteten: 
„Moribunda benedicab, 
Mortua teneat, 
Putrida vinciat, 
Ossa frugiferant, 
Cinera muniant! 
In saecula saeculorum 
Hirschhorn!“ 
id dann fügte ich den Stein in die Lücke. Der tolle Hans 
tchtete mir. Als ich den Stein einfügte, erſcholl aus der Mauer 
dumpfer, gurgelnder Laut. Es wurde mir ſchwarz vor den 
igen und übel im Herzen. Nikolaus führte mich weg. Ich 
ollte nicht mehr in den Saal hinein. Noch in der Nacht ritten 
r nach Zwingenberg zurück. Als ich nach vier Wochen 
            wieder=
n, war die Wand friſch getüncht.” 
Friedrich von Hirſchhorn ſchwieg. Während er erzählt hatte, 
iren ſeine Blicke nicht von jener Stelle gewichen, wo unter der 
inche der Stein ruhte, der dereinſt die Gruft der lebendig 
            Be=
abenen zugeſchloſſen hatte. Je länger er geſprochen hatte, deſto 
hr war es ihm zumut geworden, als ob er Aug’ in Auge mit 
Verklägerin des Hauſes Hirſchhorn ſtünde, und nun wartete 
wie wenn eine Antwort erfolgen müßte, wider ihn oder für 
. Da lief ein Spinnlein über jene Stelle und zog hinter ſich 
en glänzenden Faden. Er beobachtete ſeinen flinken Lauf, 
d es kam ihm ein freudiges Sprichwort in den Sinn: 
„Spinnlein am Abend 
Erquickend und labend.” 
mußte lächeln. Es war, wie wenn das Tierchen durch ſein 
chäftiges Rennen einen böſen Zauber zerſchnitten und die 
den Mächte des Lebens aus ihrer Erſtarrung aufgeweckt hätte. 
ſenkte den Blick und ſah Urſula zu ſeinen Füßen. Er ſah 
der hin und ſtaunte, er beugte ſich nieder und ſpähte in ihr 
ſicht: ſie war eingeſchlummert. 
Friedrich ließ ſich auf die Knie nieder und betrachtete gerührt 
armes Weib. Wieviel Leid war in ihr Herz gezogen ſeit 
7 Tage, wo ſie über die Schwelle ſeines Hauſes geſchritten 
r. Welch ein Jammer war über ihre Seele geſtrömt ſeit der 
inde, wo man ihr das Grab der Mutter zeigte. Es packte ihn 
Angſt, daß ihr Geiſt und Leib zerbrochen ſei und ſie 
            wider=
idslos in der Flut des Elends untergehen müſſe. Ihr blaſſes 
icht zeigte die Spuren der tiefſten Erſchöpfung und die Züge
 eines unendlichen Grames. Er lauſchte auf ihre Atemzüge. Sie 
waren unregelmäßig und haſtig und wurden zuweilen 
            unter=
brochen von einem tiefen Seufzer. Er legte leiſe ſeine Hand auf 
ihre verwirrten Flechten und ſah zu, wie der letzte Schimmer des 
Tages über die Hand und die Haare glitt und im Winkel des 
Ganges ſchwand und ſtarb. 
Da gab es ihr einen Stoß aus der Tiefe der Bruſt, ſie ſchlug 
die Augen auf, hob ihren Kopf und war wach. Als ſie ihren 
Gatten neben ſich ſah und in ſein angſtvoll liebendes Auge 
ſchaute, lächelte ſie. Aber dieſes Lächeln war ein entflogener 
Vogel, hinter dem die Türe des Käfigs zugeſchlagen wird, damit 
kein anderer nachfolge. Im nächſten Augenblick ſtieß ſie ihren 
Gatten zurück und rief: „Hinweg mit diy! Du haſt meiner 
Mutter Grab das letzte Licht genommen und haſt ihr Gefängnis 
zum Grab gemacht. Du biſt ihr Mörder!” 
Friedrich ſtand auf, trat von ihr hinweg und fragte: 
„Haſt du gehört, was ich zu dir geſagt habe? Deine Mutter 
vergibt mir, ich weiß es. Und du?‟ 
Sie ſchwieg einen Augenblick, dann brach ſie los: „Wäre 
ein Funken Menſchlichkeit in dir geweſen, ſo hätteſt du die Wand 
ihres Kerkers eingeriſſen und hätteſt ſie aus der Mauer 
            heraus=
geführt. Wozu trugſt du ein Schwert an der Seite?” 
Friedrich atmete auf, als ob er Kraft ſchöpfe. 
„Schmähe mich, wie du willſt,” ſagte er, „aber verlaſſe dieſen 
Ort. Du legſt dich zu Bett und nimmſt Nahrung zu dir, und 
morgen geht das Leben wieder ſeinen notwendigen Gang.” 
„Ich bleibe bei meiner Mutter. Ihr Tod ſchläft da drinnen 
bei ihrem Gebein. Ich wecke ihn auf durch mein Geſchrei. Dann 
kriecht er durch die Mauer und erwürgt mich.” 
Und ſie fing an zu ſchluchzen und zu weinen, warf ſich an 
die Mauer und rief: „Mutter, Mutter! Ich will ſterben! Schicke 
nir deinen Tod.” 
Da faßte er ſie in ſeine Arme, ſuchte ihr den Mund zu 
            ver=
ſchließen und drückte ihren Kopf an ſeine Bruſt. Sie bäumte ſich 
in ſeiner Gewalt und zitterte unter ſeinen preſſenden Armen 
und ſchmähte ſein Haus und fluchte ſeiner rechten Hand, und es 
graute ihm vor den Fetzen ſchwarzen Blutes, welche die Raſerei 
ihres Schmerzes aus ihrer Seele warf. Als ſie aber anfing, 
ihren Schoß zu verwünſchen, wenn er wieder zum Mutterſchoße 
würde und dem verruchten Geſchlechte eine Frucht trüge, da 
ſprang in ihm wie ein Raubtier der Zorn des Hauſes Hirſchhorn 
in die Höhe und bekam ihn ſo ganz in ſeine Gewalt, daß er tat, 
was er nicht wußte. Daneben aber ſtand eine verlotterte Geſtalt 
und ſchaute zu. Es war der tolle Hans. Der kkatſchte nach 
ſeiner Gentohnheit in die blaßroten Hände und freute ſich, daß 
es die Jungen trieben, wie die Alten getan. Seine wirren grauen 
Locken züngelten in die Höhe, und in ſeinen verglaſten Augen
 glühten zwei flammenhelle Lichter, und er rief mit ſeiner 
            gellen=
den Stimme: „In ſaecula ſaeeulorum Hirſchhorn!“ 
Friedrich hatte ſein Weib geſchlagen. Er ſtand an der Pforte 
des Ganges als ein gebrochener Menſch. Er riß ſich das ritterliche 
Schwert von der Seite und warf es auf den Boden des Zimmers. 
Dann hielt er den rechten Arm vor die Augen. Die Hand hing 
ſchlaff herunter, als ob ſie lahm wäre. Friedrich ſah ſie an und 
ſtöhnte: „O Schmach! O Schmach!” 
Urſula hatte ſich aufgerichtet und ſtand vor ihm, todesſtarr, 
ſtumm, wie eine aufgerichtete Leiche. Er nahm ſie in die Arme. 
Sie ſträubte ſich nicht mehr. Er trug ſie in das Schlafgemach 
und legte ſie auf ihr Bett. Sie blieb regungslos liegen, wie er 
ſie bettete. Dann holte er aus der Kemenate Speiſe und Trank. 
Er flößte ihr Wein ein. Sie ließ es gefchehen und ſchluckte. 
Er ſteckte ihr Nahrung zwiſchen die Lippen. Sie wollte das 
            Ge=
reichte empfangen und eſſen. Aber der Biſſen quoll ihr im 
Munde und ſie beſudelte ſich. Als er dies ſah, mußte er bitter 
weinen. Er nahm einen Schwamm und reinigte ſie. Dann 
verließ er die Stube, ging durch den Gang, das Wohngemach, ſtieg 
die Treppe hinunter und ging aus dem Hauſe, ein geſchlagener 
Mann. 
Diner und Mägde kamen auf ihn zu. Er übergab der 
            ge=
treuen Barbara den Schlüſſel zum Schlafgemach und befahl ihr, 
die Frau ruhen zu laſſen, aber von Zeit zu Zeit nach ihr zu 
ſchauen und ihr Nahrung zu bringen. Darauf ging er in den 
Stall. Er ſchickte die Knechte hinaus und ſattelte ſich ſelbſt 
ſein Pferd. Als er über den Hof ritt, ſahen ihm die Leute 
            kopf=
ſchüttelnd nach, aber keiner wagte es, ein Wort zu ſagen. Der 
alte Peter öffnete das Tor und ſagte zu ſeinem Herrn: 
„Ihr habt Euer Barett vergeſſen, Junker. Ich will in die 
Burg laufen und es holen” 
„Gib mir deinen Hut, Peter!” erwiderte der Reiter. 
„Das geht nicht an, Herr. Mein Hut iſt ein alter, 
            ſchmutzk=
ger Filz.” 
„Gib. mir deinen Hut!” wiederholte der Junker. 
Da holte Peter den Hut vom Nagel und reichte ihn dar. 
Es war graue Dämmerung. Auf den Wieſen und über dem 
Fluß braute der Nebel. Als Friedrich ſein Pferd auf die 
Fähre führte, deutete der Fährmann nach Ersheim hinüber 
und wollte haſtig etwas ſagen, ſo wie man eine erſchreckende 
Neuigkeit kundgibt. Aber beim erſten Laut des Mannes machte 
der Junker eine gebietende Gebärde. Da ſchwieg der Fährmann. 
Friedrich aber ſtand neben ſeinem Pferd hatte ſeinen linken 
Arm um den ſchlanken Hals geſchlungen, drückte eine Handvoll 
Pferdehaare in ſein Geſicht und ſchluchzte leiſe in die Mähne 
ſeines Tieres hinein. 
(Fortſetzung folgt.)
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Bis Ai
Samstag, den 2. August
 Wir haben in allen Abteilungen nochmals besonders vorteilhatte Waren in den Verkauf gebracht 
und bringen nachstehend einige Beispiele:
 Schotten 
verschiedene moderne Karos, 
doppelbreit . . . . . ...
 Kleiderstoffe 
Blusenstreifen 
in vielen hübschen Mustern. . . 
100 
M. O 1 r 
für Unterröcke in vielen Farben 
Rockstreifen 
105 am brelt, moderne Muster
Baollwaren Heißwaren
 Che v1 O 
reine Wolle, doppelbrelt, in
schwarz . .
 F 1 n ett e 
reine Wolle, in allen modernen 
Farben . . .. 
K 
P opelIne 
reine Wolle, doppelbreit, Ia 
Qualität, in verschiedenen Farben G.0t 
Chev1 O 
reine Wolle, 130 cm breit, in 
schwarz und marine . 
G abardine 
130 cm breit, in schwarz . 
40 
Herren-Artikel 
Strickbinder 
verschiedene Muster .. . 
V 
Selbstbinder 
Kunstseide, hübsche Muster .. . 
G= 
Sportkragen 
gute Ripsware, moderne Form 
Oberhemden 
guter Perkal, mit Kragen .. 
Oberhem d 
aus gutem Zephir, hübsche 
4R0 
Streifen
 Waschseide 
80 cm br., in schwarz u. 15 
            ver-
schiedenen prachtvollen Farben". 
Helvetia-Seide 
gute Qualität, in großem 
            Farben-
sortiment . . . . . 
* 
Helvetia-Seide 
doppelbrelt in schwarz, weiß 
und allen modernen Farben .. 
EoLjen nie 
doppelbrelt in schwarz, weiß 
u. viel. prachtvollen Kleiderfarben 
Crepe de chine 
doppelbrelt, gute Qual., in allen 
gangb. mod. Farb.sow. schwz. u. wö. 
R Ohsei de 
echt japanische Ware, gute 
            Qua-
lität . . ..... 
Waschseide 
80 cm breilt, moderne Streifen, 
für Oberhemden u. Hemdblusen 
R ohseide 
80 cm breit, mod. Streifen für 
eleg. Oberhemden u. Hemdblusen 
Tapon-Seide 
90 cm breit, für Lampenschirme, 
Kleider und Blusen ..
 Damenstrümpte 
Hermeta Hochf., Doppels., gute 
feinfäd, Qual. in schwz., wV. u. farb.
 Damenstrümpfe 
Hochferse, Doppelsohl., Ia Macco 
in schwarz und leder . . . . .
 Damenstrümpte 
Hermeta, Seidenflorm. Schutzreihe 
Hocht., Doppels., alle moderne 
Kleider- und Schuhfarben. .. . A.10 
Damenstrümpfe 
guter Seidenflor, Hochf., Doppels., 
schwarz, weiß und farbig . . .
 K 
R
 Hemdentlanell 
in verschiedenen Streifen 85, 75 
Bettkattun 
rot, blau und lila gemustert 
Bettze u 
in verschiedenen Karos. 
Blusentlanell 
in verschiedenen Streifen. 
Kleiderzeu 
doppeltbreit, verschiedeneKaros 
Schürzenzeug 
120 cm breit, gute Qualität. 
Schürzendruck 
120 cm breit, gute Ware. 
Kleidersatin 
100 cm breit, hübsche dunkle 
Muster ... . . . .. 
Bettbarchent 
echtrot und federdicht, 160 cm br. 
M. 3.50, 130 cm br. 2.90, 80 cm br.
 Einsatzhemd 
gute imitierte Mako=Qualitat . . H.40 
Herrenhemd 
imitierte Macco-Qualität 
Unterjacken 
für Herren . . . . . 
Schlupf-Hosen 
in welen Farben. 
Herren-Garnituren 
farbig, Mako-Imitat, Hose und 
 
Jacke „ . . . . . zusammen
 Hemdentuch 
80 cm breit, gute Qualität. 
908 
K r.eton nie 
130 cm breit, gute kräftige 
Ware 
1.60 
Seidenbatist 
115 cm breit, weiss, gute 
            Qua-
lität .... 
 
D a m a s 
130 cm breit, gestreift und ge- 
400 
blumt, gute Ware .. .... 
Haustuch 
150 cm brelt, kräftige Ware. 
1.00 
C r O 1 s 
gute gerauhte Qualität ... 
90 g 
Handtuchstoft 
gestreitte Ware ... . . .. 
4. 
Handtuchstoff 
Gerstenkornqualität . . . 
404 
Frottier-Handtuch 
gute Qualität . . . . . . . .. . 00 ¼
Bamen-Wäscke
 Damen-Hemden 
aus gutem Kretonne, mit Stickerei 
und Hohlsaumträger . . 
 
Hemdhose 
aus gutem Kretonne reich mit 
Hohlsaum verarbeitet . . . . . 
Dam.-Nachthemden 
aus gutem Kretonne, mit Stickerei 
verarbeitet . . . . . . . . . . 
Reform-Rock 
aus gutem Kretonne, mit breiter 
Stickerei verarbeitet . . . 
. 
Hemd hose 
für Damen, weib, gewebt . .
 Ra0 
46
 Grosse Posten Wasch-Musseline, Woll-Musse- 
Iine, Voll-Voile, Frotté, Kleider- und Blusen- 
Sdtlh in einfarbig und gemustert, in grosser Auswahl
 Veit 
Unker 
Prels
 De Tdare 
Oo 
EnlesT Ter Voselk 
Ein nervöser Mensch ist ein 
unglücklicher Mensch! 
Kleine Widerwärtigkeiten können ihn zur Verzweiflung bringen, die 
kleinste Aufregung kann ihm tagelang Kopfschmerzen und Uebelkeit 
            verur-
sachen, ihn ärgert die Fliege an der Wand, und er ärgert sich wiederum darüber, 
daß er sich so ärgert. 
en Sind zumelst Cehifnielden.
Einzelnummer 10 Goldpfennige
Anzeigenpreis:
 (adt 
Port 
gbl.” geſfattet. 
Jahrgang.
 27 mm breſte Zeile im Kreiſe Darmſtadt 20 Goldpfg. 
Finanz=Anzeigen 30 Goldpfg., Reklamezeile (92 mm 
breit) 4 Goldmark. Anzeigen von auswärts 30 Goldpfg. 
Finanz=Anzeigen 45 Goldpfg., 92 mm breite 
            Reklame=
zelle 1.30 Goldmark. Alle Preiſe in Golt mart 
(1 Dollar — 4.20 Marl). — Im Falle höherer 
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht 
jede Verpſlichtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt jeder 
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und 
            Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
 und Geisteskrankheit, unbewußte Handlungen, Rückenmarkslähmungen usw. sind nur besonders schwere Folgen 
rselben. In leichteren Fällen äußert sich Nervosität durch: Kopfschmerzen, Gliederreißen, Zuckungen, 
ickenschmerzen, Gesichtsschmerzen, Schmerzen in Hals, Armen und Gelenken, Augenflimmern, 
            Blut-
illungen, Herzklopfen, Schlaflosigkeit, schwere oder schreckliche Träume, Beklemmungen, 
            Schwindel-
fälle, Angstgefühle, übermäßige Empfindlichkeit gegen Geräusche, Reizbarkeit, besonders früh nach dem 
ufstehen, Unruhe, Launenhaftigkeit, Versagen des Gedächtnisses, gelbe Hautflecke, Klopfen in den Adern, 
sfühl von Taubheit in den Gliedern, Zittern der Hände und Kniee bei Erregungen, blaue Ringe um die 
igen, Ohrensausen, sonderbare Gelüste und Abneigungen, Schreckhaftigkeit. Viele weniger auffällige 
cheinungen treten einzeln oder zusammen auf und sind Anzeichen dafür, daß die Nerven 
gegriffen sind. 
Zeigen sie sich, so sollte unbedingt sofort etwas geschehen. Man muß den erschöpften Nerven diejenigen Stoffe 
führen, die sie bei der übermäßigen Anstrengung verbraucht haben. Diese Stoffe bestehen aus organischen 
            Phosphor-
treverbindungen, und es ist der Wissenschaft gelungen, sie aus organischen Substanzen in sehr starker Konzentration 
gewinnen. In zweckmäßiger Zusammensetzung enthält sie das bekannte, sehr empfohlene Dr. med. Robert Hahns 
ervisan‟. Hören Sie, wie es beurteilt wird: 
lch bin sehr zufrieden, fühle mich jetzt viel wohler, hauptsächlich der Schlaf ist viel besser geworden, ich schlafe 
zt fast jede Nacht ununterbrochen durch, was erst nicht der Fall war. . . . . . Bruder, Justizwachtineister. . . . . . daß 
mit Ihrem „Nerwisan” sehr zufrieden bin, ich bin mein Nervenleiden Gott sei Dank log,wofür ich Ihnen 
ir dankbar bin, lch habe es schon vielen empfohlen und werde es auch weiter tun. Val. Göring. . . . . . . zu meiner 
friedigung kann ich Ihnen die freudige Mitteilung machen, daß ich mich wieder wohl und gesund fühle und wieder 
ganz anderer Mensch bin. Werde 
cbemühen, Ihr „Nervisan” über- 
Hier abtrennen! 
zu empfehlen, danke Ihnen noch- 
Karten, die 
Is nachträglich. Fr. Fuchs ...... 
nicht genügend 
1 viele andere mehr. 
oder gar nicht 
Drucksache 
Wenn man sich unter Berufung 
frankiert zind, 
werden nicht 
diese Zeitung an Dr. med. 
angenommen 
bert Hahn & Co., G. m. b. H., 
igdeburg, wendet, so erhält 
n vollständig kostenlos und 
Herren 
rtofrei eine Probeschachtel 
            /=
sernervenstärkenden  
            Pastillenzu-
andt, außerdem auch noch ein 
Dr. med. Robert Hahn & Co. 
h, in welchem die Ursachen und 
„O 
Heilung der Nervenleiden klar „ 
G. m. b. H. 
verständlich geschildert sind. 
Mittel, welches von jedem 
Is günstigste beurteilt wird, 
Ite man mindestens ver- 
A chen, besonders wenn 
Magdeburg 
ser Versuch nichts kostet.
 Frankreich 
n den Berſailler Vertrag. 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
nur eine reinliche und klare Löſung der in London zur 
g ſtehenden Probleme Ausſicht auf eine Beſſerung 
            un=
gewährt, ſo ſei rund herausgeſagt, daß ſich in den 
ten Tagen die Ausſichten auf ein erſprießliches Er= 
Konferenz wieder erheblich verſchlechtert haben. 
das ſich zuerſt als Hort und Hüter des Verſailler 
ertrages aufgeſpielt hat, verſucht in einem neuen 
            Kom=
ſchlag wichtige Feſtſetzungen des Verſailler Vertrages 
ſchieben. Macdonald, deſſen Anregungen ſich 
            bis=
enig glücklich erwieſen haben, hat der franzöſiſchen 
            De=
titgeteilt, daß er die militäriſche Räumung des 
tes ſpäteſtens 6 Monate nach dem 
            In=
eten des Reparationsprogramms für 
            not=
ilte. Die Franzoſen haben daraufhin prompt eine 
ſrige Friſt für die Räumung eines Gebietes 
            ver=
ber welches ſich alle anſtändigen Menſchen in der Welt 
daß es wider Vertrag und Völkerrecht beſetzt wor=
 en, das politiſche Programm der Feſtſetzungder 
            Ver=
ungen und Sanktionen mit den vitalſten Fragen 
franzöſiſchen Intereſſes, alſo der Sachlieferung und 
Transferierung zu verbinden. Außerdem denke 
daran, daß jeder Nation das Appellationsrecht 
1i eine Entſcheidung zuſtehe, die gegen ihr eigenes Intereſſe 
Rſenſtimmung in der franzöſiſchen Oelegation 
D. London, 30. Juli. Die Schwierigkeiten, die infolge der 
rollung der militäriſchen Räumung 
            entſtan=
ſind haben eine Kriſe innerhalb der 
            franzöſi=
n Delegation herbeigeführt, die ſich in immer wieder 
etenden Gerüchten von einem Rücktritt Nollets 
            aus=
en. Herriot iſt zu bedeutenden Zugeſtändniſſen bereit, 
er befindet ſich dabei im Widerſpruch mit der außenpoliti= 
Autorität Frankreichs, der er ſelber keine Autorität, ſondern 
eine beinahe ſchon ſchwindende Majorität 
            entgegen=
kann. Es iſt deshalb die Möglichkeit einer Vertagung 
Frage bis zur Ankunft der deutſchen Delegation nicht von 
Hand zu weiſen. 
1as franzöſiſche Memorandum im 
            Mittel=
peinft des Konferenzintereſſes. 
3D. London, 30. Juli. Der tote Punkt der Konferenz 
it überwunden zu ſein. Für morgen ſind Sitzungen des er= 
und dritten Komitees anberaumt worden. Heute hat neben 
Seſprechung des Siebener=Ausſchuſſes auch eine Sitzung der 
en juriſtiſchen Kommiſſion ſtattgefunden. Bei der Beratung 
r allem das franzöſiſche Memorandum beſprochen 
en, das ſich auf die bekannten drei Punkte bezieht. Dieſes 
* orandum bildet heute den Hauptpunkt des Konfe= 
Zintereſſes. Bei der Unterhaltung ſind die Fragen der 
„ariſchen Räumung ſebenfalls beſprochen worden. — Die 
e der deutſchen Einladung iſt noch nicht erörtert worden. Sie 
Ach nicht einmal im Entwurf fertiggeſtellt. Die 
            Reparations=
tiſſion wird vielleicht ſchon morgen in London vollſtändig 
Immelt ſein und mit ihren Veratungen beginnen, die wahr= 
Allich im Schatzkanzleramt ſtattfinden werden. — Die Beur= 
Ig der geſamten Ausſichten der Konferenz iſt nach wie vor 
liſtiſch, wenn auch nicht hinſichtlich der erforderlichen 
            Fort=
mit einem abſchließenden Ergebnis vor Ende der nächſten 
e gerechnet werden kann. Nicht zuletzt wegen des 
            amerika=
n Beſtrebens, auch die nicht in den direkten Rahmen der 
erenz gehörigen Fragen zu behandeln. Noch ſind von der 
treet keine weiteren Schritte unternommen worden. Es 
            ver=
t aber, daß man ſich bemüht, für die 40 Millionen 
I2=Anleihe Bürgſchaften von den allier=
 Mächten zu erlangen, weil man der Meinung iſt, daß 
            da=
die Sicherheit und Verkäuflichkeit der Anleihe inſofern 
            ge=
en würde, als die Unverſehrtheit Deutſchlands dann im
EEle der einzelnen Regierungen auch liegen würde.
 yPcr DeyutvonN=ZonvoneineN DFUG 
auszuüben beabſichtigen. Der Dollar mußte an der 
heutigen Pariſer Börſe mit 19,94 bezahlt werden gegenüber 
geſtern 19,67. Der heutige Eröffnungskurs in New York betrug 
19,87, während Paris zu Anfang der Börſe nur 19,73 notierte. 
Die Repko reiſt nach London. 
Paris, 30. Juli. (Wolff.) Die erſten und zweiten 
            Delegier=
ten der Reparationskommiſſion reiſen heute nachmittag um 5 Uhr 
nach London. Der engliſche Delegierte befindet ſich bereits 
dort. Morgen vormittag um 10 Uhr findet die erſte 
            offi=
zielle Sitzung in London ſtatt. 
Die Form der Einladung. 
TU. Paris, 30. Juli. New York Herald ſchreibt: Die 
Einladung an Deutſchland wird entweder eine kurze ſchriftliche 
Mitteilung ſein, oder es wird eine mündliche Benachrichtigung 
durch den Londoner deutſchen Botſchafter erfolgen. Die 
            Ein=
ladung wird keine genauen Angaben betreffend 
            Verhandlungs=
gegenſtände enthalten. 
Keine Beteiligung Frankreichs an der 
800 Millionen=Anleihe. 
TU. Paris, 30. Juli. Die Reiſe der franzöſiſchen 
            Ban=
kiers nach London hat, wie der Ere Nouvelle mitgeteilt wird, kein 
Ergebnis gehabt. Es wurden den Bankiers die nachſtehenden 
Fragen zur Beantwortung vorgelegt: 
1. Sind die Forderungen der amerikaniſchen Finanzkreiſe 
            un=
angemeſſen und nicht in Einklang zu bringen mit den 
            Vorſchrif=
ten für die Unterbringung einer 800 Millionen=Anleihe? 
2. Iſt es möglich, einen Teil der Anleihe in Frankreich 
            unter=
zubringen? 
Die Bankiers haben auf die erſte Frage eine ſehr 
            zurückhal=
tende Antwort gegeben. Sie gaben zu verſtehen, daß angeſichts 
des außergewöhnlichen Charakters der Anleihe kein Grund 
            vor=
liege, die Forderungen der amerikaniſchen Finanziers zu 
            kritiſie=
ren. Was die zweite Frage anbelangt, ſo erwiderten die 
            Ban=
kiers, es beſtünde keine Hoffnung, auch nur einen ſehr geringen 
Teil der Anleihe in Frankreich unterzubringen. 
Es verlautet, daß die Vertreter der Finanzgruppe, die auf 
Veranlaſſung des belgiſchen Miniſterpräſidenten in London 
            er=
ſchienen, erklärten, ſie wären nur in der Lage 200 Millionen 
Goldmark aufzubringen, könnten aber für eine ſpätere Anleihe 
die Unterſtützung der Morganbank und der Bank von England 
nicht entbehren.
 nicht an franzöſiſche Verhandlungsmethoden gewöhnt 
e8 unbegreiflich gefunden haben, wie Herriot und 
täriſcher Berater Nollet es überhaupt wagen 
wiſchen der Räumung der Ruhr und der Räumung 
ier Bezirkes eine Verquickung herzuſtellen. Die 
Regierung fordert unter Berufung auf das Angebot 
ds, daß England die Kölner Zone keinesfalls eher 
nicht Frankreich und Belgien ihre Truppen aus dem 
t herausgezogen hätten. Die unendliche Hochachtung, 
n bis dahin in Paris vor den Paragraphen des 
            Ver=
trages bekundet hat, kommt in dieſem Vorſchlag, den 
i einer ſeiner wichtigſten Beſtimmungen abzuändern, 
Ausdruck. Man erzählt ſich allerlei über die 
            Anſtren=
e General Nollet gemacht hat, um Herriot in der 
            Räu=
ſe das Rückgrat zu ſtärken. Zweifellos hat der 
            franzö=
gsminiſter neben Herrn Peretti della Rocca als 
            Ver=
icaréſchen Geiſtes in London gewirkt. Herriot, der ein 
Grauen vor ſeiner heimatlichen Deputiertenkammer 
lem vor ſeinem Senat bekundet, hat ſich die 
            Anregun=
s zu eigen gemacht. Er urteilt etwa wie folgt: Das 
ſolk erwartet als Ergebnis der Londoner Konferenz 
die ſchleunige wirtſchaftliche Räumung der Ruhr und 
auf die militäriſche Räumung wenigſtens die Bekannt= 
Termine. Die Vertreter der Reichsregierung werden 
vereit fein, ſich die Erfüllung dieſes Wunſches etwas koſten zu 
laſſen. Bis zum 1. April braucht, dieſe Anſicht hegt ſogar 
            Mac=
donald, das Ruhrgebiet nicht geräumt zu ſein. Ziehen die 
Engländer am 10. Januar ihre Truppen aus dem 
Kölner Abſchnitt heraus, ſowürden die 
            franzö=
ſiſch=belgiſchen Truppen an der Nuhr in der 
Luft hängen. Da man ihnen dies aber nicht zumuten 
könnte, müßten die Engländer eben ſo lange in Köln bleiben, bis 
das letzte Käppi vom Ufer der Ruhr verſchwunden ſei. Herriot 
ſcheint im Ernſt anzunehmen, daß die Reichsregierung dieſer 
            Be=
weisführung zuſtimmen würde. Am gleichen Tage, an welchem 
Herriot dieſe Kompromißformel erſonnen und vorgebracht hat, 
haben ſich die juriſtiſchen Sachverſtändigen in der franzöſiſchen 
Kommiſſion den Kopf darüber zerbrochen, ob nicht durch die 
            Ein=
räumung von Befugniſſen an ein internationales Schiedsgericht 
der im Verſailler Vertrag vorgeſehenen Souveränität der Repko 
Abbruch geſchehe. Um die Befugniſſe der Repko zu wahren, iſt 
der Verſailler Vertrag gut. Um aber eines der wenigen deutſchen 
Rechte zu ſichern, iſt er jederzeit abänderungsfähig. Es iſt nicht 
anzunehmen, daß ſich irgendeine deutſche Regierung bereitfindet, 
mitzumachen. 
Die neueſte franzöſiſche Kompromißformel bezweckt aber 
augenſcheinlich mehr als eine formelle Einigung mit den 
            Alli=
ierten. Die Väter dieſer Kompromißformel wiſſen ganz genau, 
daß ſich jeder Bewohner im beſetzten deutſchen Weſten, auch die 
unter der weſentlich milderen britiſchen Beſetzung Lebenden, 
leidenſchaftlich nach der Befreiung und nach der völligen 
            Wieder=
vereinigung mit dem Reiche ſehnt. Ließen ſich die Vertreter der 
Reichsregierung und nachher der Reichstag in London 
            breit=
ſchlagen unter dem Druck der dort verſammelten Mächte, in eine 
Verlängerung der Beſatzungsdauer für den Kölner Abſchnitt, 
auch nur im Ausmaße von 12 Wochen einzuwilligen, ſo würde 
das zu einer Neuentfachung ſeparatiſtiſcher Strömungen am 
Niederrhein führen. Wir erinnern uns, an einem Wilſonſchen 
Erguß mehr als genügend zu haben, daß Völker nicht wie Sachen 
behandelt werden und nach dem Belieben anderer Völker hin 
und her geſchoben werden dürfen. Selbſt Herriot, der einen ſo 
ganz neuen Geiſt in die franzöſiſche Politik einführen zu wollen 
behauptete, nimmt das Schickſal von Millionen hochkultivierten 
Menſchen als Kompenſation an, um ſich und ſeine Verbündeten 
aus einer diplomatiſchen Verlegenheiten zu ziehen. Wenn 
            künf=
tig noch einmal ein franzöſiſcher Staatsmann die Unantaſtbarkeit 
des Verſailler Vertrages behauptet, ſo werden wir ihn an die 
Haltung erinnern, welche Herriot in der dritten 
            Verhandlungs=
woche auf der Londoner Konferenz vom Juli 1924 
            einge=
nommen hat.
Seite 12.
 wirtſck 
meiſte. 
mehmi 
Ernſt 
Bedin 
„Selb 
hält n 
von d 
            Quad=
meind 
noch 
über 
ſtaltu 
Zeit 
ung d 
Freier 
Satze! 
werti/ 
hat ſi 
dieſen 
Eberf 
 
n 
Ka 
Hüte 
geſ 
Bewu 
loſen 
Weſt 
Ang 
allen 
mit 
Son 
wärt 
BZuw 
bere
T0aslaftader ſelbildltsaf
 In großer Zahl sind uns Schreiben zugegangen, in denen die ausgezeichnete Wirkung des Präparates 
hervorgehoben wird. Wir geben nachstehend einen Teil der uns seit Mitte 1923 zugegangenen Anerkenn E, 
wieder, uns Raumiangels halber auf diese kleine Anzahl beschränkend. Im Jahre 1923 allein sind uns 
6000 solcher Schreiben zugegangen, die alle bei uns im Original vorliegen und von uns weder erkauft noch ve 
worden sind. — Diese Sammlung von Anerkennungen besagt mehr als alle Anpreisungen von unserer (Fe 
Pr. med. ROBERT HAHN & CO., G. m. m.
Bis Ai
Wir haben in allen
Kleiderstoffg
 Schotten 
verschiedene moderne Karos, 
doppelbreit . . . . . .. .. . 
Blusenstreifen 
in vielen hübschen Mustern. . . 
M o 1 r 
für Unterröcke in vielen Farben 
Rockstreifen 
105 cm brelt, moderne Muster 
C h e v1 Ot 
reine Wolle, doppelbrelt, in 
schwarz . 
F 1 n et te 
reine Wolle, in allen modernen 
Farben . 
Popel 1 ne 
reine Wolle, doppelbreit, Ia 
Qualität, in verschiedenen Farben C 
Che v1 O 
reine Wolle, 130 cm breit, in 
schwarz und marine . 
G abardine 
130 cm breit, in schwarz .
 Herren-Artikel 
Strickbinder 
verschiedene Muster . . . .. 
9e. 
Selbstbinder 
Kunstseide, hübsche Muster .. . 
Sportkragen 
gute Ripsware, moderne Form 
Oberhemden 
guter Perkal, mit Kragen . 
Oberhemd 
aus gutem Zephir, hübsche 
Streifen . . . . . . . . ..
 Wyk-Föhr, den 12. Mai 23. Bitte an Adresse Frau E. Brunner, Wyk, Nervisan zu 
senden. lch bin mit dem Nerventonikum schr zufrieden und habe sehr guten Erfolg 
damit gehabt. Nervöse Zustände, wie Zittern, Angstanfälle, 
            schlaf-
lose Nächte, und dergleichen, haben seit einiger Zeit gänzlich aufgehört. R. Brink. 
Coesfeld, den 9. Mai 23. . . . Meine Kopfschmerzen sind bedentend besser 
geworden oder vielmehr fast ganz verschwunden. Seit Jahren litt ich schon an 
nervösen Kopfschmerzen, die sick fast täglich einstellten, nun bin ich seit 3 Wochen 
von diesem Ubel ganz befreit, wofür ich Herrn Dr. Hahn vielmals danke. Wenn ich 
bei Bekannten Gelegenheit habe, Ihr Nerwisan zu empfehlen, werde ich mich Ihrer stets 
Liesbeth Bertels. 
dankbar erinnern. 
Nuttlar, den 13. Mai 23. lch muß Ihnen mitteilen, daß sich meine Frau nach dem 
Gebrauch Ihres Nervisan sehr gut gebessert hat. Schon nach dem Gebrauch der ersten 
Sendung kam der Schlaf allnächtig wieder. Ihr Allgemeinbefinden ist 
im ganzen besser geworden. Nur die Rückenschmerzen sind noch nicht ganz 
            ver-
schwunden. Senden Sie mir bitte also noch einmal 6 Original-Dosen, damit sie bei 
schweren Anstrengungen und Aufregungen noch einige Pillen nehmen kann. lch 
spreche Ihnen hiermit meinen wärmsten Dank aus und werde Sie in meinen Freundes- 
und Bekanntenkreisen gern empfehlen. Gleichzeitig lege ich eine Bestellkarte für meine 
I..5 
Schwester in Hochemerich bei. 
Dornheim, den 21. Mai 23. Durch einen Artikel im „Hessischen Bauernbund” wurde 
ich aufmerksam auf Ihr Nervisan. Meine Tochter ist 34 Jahre alt, hat sich entschlossen, 
nicht zu heiraten, und leidet an starker Nervosität, sie macht ihre Arbeit, klagt jeden 
Tag eine andere Krankheit, auch ihr Geistesaustand hat in letzter Zeit gelitten. Durch 
den Gebrauch Ihres Nervisan spürt meine Tochter Besserung, besonders im Kopf. 
Vorläufig spreche ich Ihnen meinen wärmsten Dank aus, und ich werde bemüht sein, 
daß die Kur von meiner Tochter richtig weitergeführt wird und ich bald noch bessere 
Erfolge berichten kann. Ich werde bemüht sein, Ihr gesch. Nervisan weiter zu 
Philipp Metzger. 
empfehlen. 
Nahnisdorf, den 27. Mai 23. Teile Ihnen mit, daß Ihr Nervisan eine sehr gute 
Wirkung gehabt hat, Ich bin von Rückenschmerzen befreit. . . . . . lch spreche 
nochmals dem Herrn Doktor meinen herzlichen Dank aus und werde Sie weiter 
Paul Richter. 
empfehlen. 
Halingen, den 1. Juni 23. Teile Ihnen mit, daß ich die Paketsendungen Ihres berühmten 
Nervisan erhalten habe, Ich habe es genau nach Vorschrift angewendet und bin jetzt 
schon der Uberzeugung, daß Ihr Mittel gut geholfen hat, wofür ich Ihnen sehr 
dankbar bin, lch litt seit dem furchtbaren Kriege an Aufregung und 
Kopfschmerzen, wovon ich jetzt schon fast ganz wieder befreit bin, 
und werde Ihre letzte Sendung Nervisan anwenden. Meinen herzlichsten Dank werde 
ich Ihnen am besten erweisen können, daß ich Ihr Mittel allen ehemaligen 
            Kriegs-
teilnehmern bestens empfehle. Sage hiermit Herrn Doktor Hahn für die gute Hilfe 
Friedr. Krumscheidt. 
besten Dank.
 Dresden, den 28. Mai 23. Teile Ihnen kurz mit, daß mir Ihr Nervisan sehr 
hat. Mein Kopfschmerz ist vollständig verschwunden. Ernst 
Oberkassel b. Bonn, den 1. Juni 23. Ihr wertes Schreiben habe ich mit vie 
erhalten. lch freue mich, Ihnen mitteilen zu können, daß sich meine Frau vie 
befindet. Sie litt nämlich an Kopf- und Rückenschmerzen un 
keine Nacht sclla n infolge der aufreibenden Arbeit in einer Gese 
während des Krieges. Nachdem sie nun jetzt einige Sendungen nach 
gebraucht hat, ist sie wieder ganz hergestellt und die alte Lober Lind, 
ist wieder zurückgekehrt. Da fühle ich mich nun veranlaßt, Ihnen Kr 
meiner Frau meinen herzlichen Dank auszusprechen. Es war mir bis 
möglich, dieses Mittel weiter zu empfehlen, jedoch werde ich bemüht sein, 
            d=
oft mir hierzu Gelegenheit geboten wird, noch nachzuholen. Wilhelm 
Laasr ke den 4. Juni 23. Meinen besten Dank für Ihre Sendungen „
            Nervi=
fühle mich viel wohler. Das Zucken in den Augen ist so weit ver 
ich kann wieder schlafen. Sollte ich noch weiter bedürfen, werde ich 
Frau Hern 
Nochmals meinen besten Dank für Ihre Hilfe. 
Berlin, den 4. Apr:! 23. litr wertes Schreiben und drei Sendungen „
            Nervi=
ich mit bestem Dank erhalten lch freue mich, Ihnen mitteilen zu könner 
mich jetzt bedeutend walſes T7le, lch habe furchtbare Nervenschr 
ganzen Körper gehabt, wahnstunige Kopischtserzen, Magenschmerzen, so dat 
nicht mehr bewegen konnte, Schmerzen und Mattigkeit in den Armen une 
so daß ich Messer und Gabel beim Essen fallen ließ und nicht imstande war, 
zu schreiben. Herzschmerzen, daß ich dachte, ich müßte jeden Augenblick ste 
war schon ganz verzweifelt. Jetzt ist eine bedeutende Bessert 5 
getreten. lch glaube, ich werde wieder ganz gesund werden. lch laite 
Hoffnung aufgegeben, da ich schon Nerventee, Kola-Dultz und andere Mittel 
habe und nichts geholfen hat. Meine Kinder sind ganz glücklich, daß ich ihn 
ein fröhliches Gesicht zeigen kann. lch gebe ihnen auch Nervisan, da sie 
            au=
leidend sind. — lch werde nicht versäumen, Ihr Nervisan weiter zu empfehlel 
Sie mir bitte wieder 6 Dosen davon. Frau Helene Wichert, Berlin N. 
Steinborn, den 15. Juni 23. Nachdem wir jetzt längere Zeit von Ihrem", 
bezogen haben für meine nervöse Frau, muß ich Ihnen mitteilen, daß Ihr Nei 
gute Dienste getan hat. Wir sind sehr damit zufrieden, das Befinden meine 
sich sehr gut gebessert, ich werde Ihr Nervisan allen Nervösen empfehlen, U 
wir selbst noch wieder Bedarf haben, so werdle ich mich sofort wieder an Si 
auch weil es nach den heutigen Verhältnissen nicht zu teuer ist. Heinrich Bre 
Neustadt O.-S., den 3. Juni 23. Durch Ihr vorzügliches Nervisan bin ich v 
schmerzen und schlaflosen Nächten befreit worden, Spreche Ihnen, sel 
Herr Doktor, hiermit meinen herzlichsten Dank aus und werde Ihr wirksame / 
Anna Pietscht, Bo
auch anderen bestens empfehlen.
 Hier abtrennen! 
Herren Dr. Robert Hahn & Co., G. m. b. H., Magdeburg 
Unterzeichneter ist Leser der 
Zeitung und ersucht auf Grund Ihres 
Angebotes in derselben um eine 
kostenlose Probedosis „Nervisan” 
sosdie um das lehrreiche Buch: Auf zum Kampfe gegen Nervosität. Beides 
ist kostenlos, portofrei und underbindlich in verschlossenem Brief zu senden. 
Herr 
Genaue Adresse: Frau
Fräulein
 Stand: 
Ort und Straße:
 Ostkilver, den 4. Mai 23. Kann Ihnen 
dankerfülltem Herzen mitteilen, daß 
den Gebrauch Ihres weltberühmten Fu 
san” von meinem Nervenleiden beitre 
nervösen Kopfschmerzen habt kdl 
gelassen, auch die Schlaflosigkei Fei 
schwunden. lch danke Ihnen nochn 
erwiesene Freundlichkeit. Frau Käth F 
Oberachern, den 2. Juni 23. Unterzeicl 
um Zusendung von einer Packung 
Es macht mich selir gut im Ko R 
viel besser denken, auch das 
ist nicht mehr so stark. Bin 
dankbar für Ihr „Nervisan‟ Werde 
emptehlen. Ich bitte, mir Nerwisan 
bis es 30 Pakete sind. Fran Kau 
Ranis, den 12. Juni 23. Nachdem ichk 
9 Päckchen Ihres „Nervisan” gebrau 
bestätige ich Ihnen gern, daß dassr 
sehr wohltuende, beruhigende 
bei meinen nervösen Zustäne 
vorgebracht hat. Das Ausse 
sich gebessert und ich fühle mick 
und leistungsfähiger, Frau Schu 
Großenlüder, den 31. Mai 23. Da me 
Sendung „Nervisan” soweit, alle ist, 
Sie mir bitte die zweite, damit ich n 
brechung bekomme, Ich bin sehr d P 
Frieden und mein Befinden 
schon sehr gebessert. 
Ruthun Wald, den 18. Mai 23. Nun 1 
mich ganz gesund und gut ge 
nötige keine Arzenei mehr, sage m 
bindlichsten Dank.
 Dontliche Schrift unbodingt erbeten. 
Oran
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