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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
187. Jahrgang
Nummer 192
Donnerstag, den 17. Juli 1924.
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erſiſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigene
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fälſt jeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
Die Londoner Konferenz.
die fünf Punkie der Reparationskommiſſion. — Macdonald zum Präſidenten der Konferenz
nannt. — Einſetzung verſchiedener Kommiſſionen. — Die Aufgabe der Konferenz.
haben werden. Jede Großmacht hat vier Sachverſtändige in jede
der Kommiſſionen zu ernennen. Portugal, Südſlawien, Rumä=
Die Bilanz des erſten Tages.
nien und Griechenland haben dagegen zuſammen nur zwei Dele=
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der erſte Tag der Londoner Konferenz hat im
ſentlichen nur die Begrüßungsanſprache
Mac=
nalds und die Formalitäten gebracht. Der politiſche
Er=
g kann nur gering ſein. Immerhin iſt nach der Rede
Mac=
talds anzunehmen, daß er den Verſuch gemacht hat, die
Rich=
ig der Konferenz von den franzöſiſchen Wünſchen
abzubrin=
i, indem er ihre Aufgabe auf die Durchführung des
Sachver=
idigengutachtens begrenzte. Daß er hierbei die Schaffung
n Sicherheiten, für die Anleihe und die
Wie=
rherſtellung der deutſchen Einheit miteinander
koppelte, iſt die eigentliche Pointe ſeiner Rede, denn er
eift damit über die Pariſer Abmachungen auf
e Konferenz von Chequers zurück, zum Teil unter
7 Druck der engliſchen öffentlichen Meinung, zum Teil aber
h wohl unter dem Druck der Finanzkreiſe, die ſchließlich das
d hergeben ſollen. Daß damit aber etwas Poſitives
gewon=
iſt, läßt ſich nicht ſagen. Erſt bei den weiteren Arbeiten wird
zeigen müſſen, ob Herriot gegenüber den Pariſer
Einflüſ=
ſtark genug iſt, den Weg zu gehen, den Maedonald ihn
füh=
will, oder ob er auf der Einſchaltung der
Reparationskom=
ſion beharrt, womit der negative Ausgang der Konferenz
egelt wäre.
Vor Beginn der=Konferenz.
London, 16. Juli. Eine Stunde vor Eröffnung der
nferenz ſammelte ſich in der Downing Street eine große
nſchenmenge an. Das Foreign Office bildete den Treffpunkt
die Journaliſten und Photographen. Nur den Beamten des
reign Office war es geſtattet, das Gebäude zu betreten. Als
e trafen die japaniſchen Delegierten Hayaſchi und Lſahit ein.
nen folgten die griechiſchen, portugieſiſchen, rumäniſchen und
flaſviſchen Vertreter. Dann erſchienen Theunis und Hymans
nach ihnen Herriot mit ſeinem Stabe. Herriot wurde
beſon=
s herzlich begrüßt. Die italieniſchen Delegierten trafen
zu=
t ein.
Die Platzordnung.
Die Platzordnung iſt folgendermaßen geregelt wor=
7: Die Hauptdelegierten ſitzen an einem langen
hufeiſen=
migen Tiſch; der Präſident in der Mitte, rechts von ihm die
nzöſiſchen, italieniſchen, belgiſchen und portugieſiſchen und
Es die britiſchen, amerkianiſchen, japaniſchen, griechiſchen,
ſüd=
wiſchen und rumäniſchen Delegierten, und hinter den
Dele=
rten ſitzen an kleinen Tiſchen die Sekretäre und
Sachverſtän=
en.
Die Eröffnungs=Sitzung.
* London, 16. Juli. Als Herriot heute vormittag ſein
tel verließ, um ſich zur Konferenz zu begeben, erklärte er
7 Journaliſten, daß nach ſeiner Anſicht die Konferenz
nige Zeit dauern werde. Man dürfe ſich nicht zu ſehr
eilen, denn die zu behandelnden Fragen ſeien zu
verſchieden=
ig und die zu erzielenden Reſultate von ſo großer Bedeutung,
ß jede Ueberſtürzung vermieden werden müſſe.
Nachdem Macdonald die Delegierten in ſeiner
Eröff=
ingsrede willkommen geheißen hatte, erinnerte er an die
eſchichte des Dawes=Planes, der der einzige
Ge=
ächsgegenſtand der Konferenz ſein werde. Er hoffe, daß die
frichtigen Beſtrebungen, eine Löſung der ſo kompliziert
erſchei=
nden Reparationsfragen zu finden, von Erfolg gekrönt ſein
rden. Mgedonald hieß darauf beſonders die amerikaniſchen
legierten willkommen, die zwar keine Bevollmächtigten ſeien,
* aber durch ihr Erſcheinen Beweiſe eines guten Willens
ge=
ben hätten.
Darauf ergriff Herriot das Wort. Er dankte
Mac=
nald für ſeine Ausführungen und erklärte, daß es ſich bei der
Inferenz darum handle, die gemeinſamen Intereſſen der Völker
wahren, die im ſchrecklichſten aller Kriege gemeinſam gekämpft
tten und die nun den Frieden organiſieren wollten. Herriot
glückwünſchte ebenfalls die amerikaniſchen Delegierten zu ihrem
ſcheinen und ſchlug dann vor, Macdonald zum Präſidenten der
Infernz zu ernennen.
Der amerikaniſche Botſchafter in London,
Ellog, erwiderte dem Vorredner und erklärte, daß die
ameri=
liſchen Delegierten ohne Vollmachten an der Konferenz teil=
Dmen, weil die Vereinigten Staaten den Verſailler Vertrag
9k katiſiziert hätten. Amerika müſſe aber gleichwohl dazu
Tragen, das größte Problem zu löſen, das Europa je gekannt
De. Die amerikaniſche Regierung und das amerikaniſche Volk
En überzeugt, daß die Annahme des Planes Dawes der erſte
Aritt zur Reſtaurierung Europas und zur Stabiliſierung ſeiner
duſtrie, zum Wohlſtand und Glück ſeiner Völker ſein werde.
Nachdem der italieniſche Delegierte di Stefani
2 der belgiſche Delegierte Theunis noch kurz den Vorſchlag
rriot unterſtützt hatten, beſchloß die Konferenz, Macdonald
M Präſidenten zu ernennen.
Maedonald dankte für die Ehrung und erklärte,
Ne Konferenz werde nicht nur eine hiſtoriſche Konfe=
18 ſein, ſondern noch etwas mehr, nämlich ein großes Bei=
2 Lgfür, daß Männer guten Willens Friedensfreunde ſein
hen, ohne die Intereſſen ihrer Länder preiszugeben. Die
ieierenz beſchloß darauf, zwei Kommiſſionen zu er=
Sch, die ſich in die Erledigung des Programms zu teilen
gierte in jede Kommiſſion entſandt. Die beiden
Kommiſ=
ſionen haben ſich heute nachmittag erſtmals verſammelt
und werden abends ein Kommunigué
veröffent=
lichen.
Die Konferenz hat darauf noch ihr Generalſekxetariat
beſtellt und als deſſen Präſidenten Sir Maurice
Han=
cey ernannt.
Die Sitzung wurde darauf um 2½ Uhr aufgehoben.
Der diplomatiſche Berichterſtatter des Daily Telegraph
er=
fährt, die Zahl der Vollſitzungen der
interalli=
ierten Konferenz werde ziemlich beſchränkt ſein.
Private Beſprechungn zwiſchen den Häuptern der Delegationen
über die politiſchen Fragen und Ausſchußarbeiten über die
tech=
niſchen Probleme würden wahrſcheinlich den größten Teil der
Zeit in Anſpruch nehmen. Was die Dauer der Konferenz
betreffe, werde dies notwendigerweiſe nicht nur davon
ab=
hängen, wie bald ein interalliiertes Abkommen erreicht
werde, ſondern auch davon, ob Deutſchland eingeladen
werde, die Durchführung des Dawesberichts jetzt oder auf
einer ſpäteren Konferenz mit zu erörtern.
Macdonalds Eröffnungsrede.
London, 16. Juli. (Wolff.) In der Eröffnungsſitzung
der Interalliierten Reparataonskonferenz gab Macdonald
in ſeiner Begrüßungsanſprache den Delegierten eine Ueberſicht
über die infolge des Dawes=Berichts entſtandene Lage. Die
Konferenz habe die Aufgabe, führte er aus, die
Bedin=
gungen zu ſchaffen, unter denen der Dawes=
Plan durchgeführt werden ſolle. Dabei betonte
Macdonald beſonders die Bichtigkeit der
Durchfüy=
rung des Dawes=Planes als Ganzes ohne
Aen=
derung. Weiter erklärte Macdonald, zwei der feſtgeſetzten
Be=
dingungen ſeien abſolut weſentlich, die
wirtſchaft=
liche und fiskaliſche Einheit Deutſchlands und
eine angemeſſene Sicherheit, für die
Kapital=
anleger, die Deutſchland Geld leihen wollen. Einer der
großen Verdienſte des Dawes=Ausſchuſſes ſei es geweſen, daß er
an das Reparationsproblem in kaufmänniſchem Geiſte
herange=
treten ſei und die Politik ausgeſchaltet habe. Er hoffe, daß die
Konferenz das Problem in demſelben Geiſte in Angriff nehmen
werde. Der Dawes=Bericht würde die Löſung des
Reparations=
problems und den Wiederaufbau Europas noch nicht endgültig
regeln. Es ſei vielmehr notwendig, ihn zuerſt in Anwendung
zu bringen und den Weg frei zu machen, um dann andere
Probleme in Angriff zu nehmen. Er wiederhole, daß die
Kon=
ferenz ſich ausſchließlich mit dem
Sachverſtän=
digen=Gutachten und nicht mit dem
Sicherheits=
problem oder der Frage der interalliierten
Schulden zu befaſſenhabe. Der Bericht weiſe neue Wege:
er habe etwas ſehr Nützliches geleiſtet, da er Mittel ausfindig
machte, um zugleich Deutſchland wieder aufzubauen und deutſche
Zahlungen an die Alliierten zu ermöglichen.
Die Kommiſſionsſitzungen.
London, 16. Juli. Reuter erfährt, daß heute keine zweite
Plenarſitzung der Konferenz ſtattfinden werde, bis die
Kom=
miſſionen, die ſich mit den verſchiedenen ſtrittigen Einzelfragen
beſchäftigten, ihre Berichte vorgelegt haben. Die
Kommiſ=
ſionen ſind heute zuſammengetreten und haben
un=
gefähr 2 Stunden verhandelt. Morgen werden ſie
wie=
der zuſammentreten. Die Komiſſion, die ſich mit der
Autori=
tät der Reparationskommiſſion beſchäftigte, vereinigte mit
Rück=
ſicht auf die Sicherheit der Geldgeber ihre Bemühungen darauf,
die Anweſenheit eines Amerikaners in der
Reparationskommiſ=
ſion für den Fall eines deutſchen Verfehlens ſicherzuſtellen.
Sollte ſich dieſe Löſung als unmöglich erweiſen, ſo werden
viel=
leicht Schritte unternommen werden, um einen
General=
agenten für die Reparationen, zu berufen. Alle
Punkte, die den Kommiſſionen überwieſen worden ſind, haben in
hohem Maße techniſchen Charakter und wurden alle in der
eng=
liſch=franzöſiſchen Note der letzten Woche unter den Abſchnitten
C, D und E beſchrieben.
Die Aufgaben der Kommiſſionen.
* London, 17. Juli. (Priv.=Tel.) Die drei
Kommiſſio=
nen, die von der Konferenz heute eingeſetzt wurden, haben ſich
mit den Aufgaben zu befaſſen, die in den Pariſer Abmachungen
feſtgelegt ſind. Die Arbeit verteilt ſich folgendermaßen
1. Erſte Kommiſſion. Ihre Aufgabe beſteht darin,
die Frage der Sicherheiten für die Anleihe zu
löſen, die von der amerikaniſchen und engliſchen Finanz
gefor=
dert werden. Sie wird alſo über den Plan zu verhandeln
ha=
ben, einen Amerikaner als Vertreter in der
Repara=
tionskommiſſion aufzunehmen, falls es ſich um die
Feſtſtellung einer deutſchen Verfehlung handelt.
Sie beſchäftigt ſich weiterhin mit dem Alternatipplan, der
dahin geht, die Entſcheidung über Verfehlungen
Deutſchlands einem Generalagenten zu übertragen.
Schließ=
lich wird ſich dieſe Kommiſſion mit der Frage befaſſen, welche
Maßnahmen die Alliierten im Falle einer
abſicht=
lichen Verfehlung Deutſchlands ergreifen können.
2. Zweite Kommiſſion. Dieſe berät über die
wirtſchaftliche und finanzielle
Wiederherſtel=
lung. Die Aufgabe dieſer Kommiſſion ſchließt an die
Beſtim=
mungen der Pariſer Abmachungen an, wonach die
Reparations=
kommiſſion eine Anregung für die Wiederherſtellung der
wirt=
ſchaftlichen Einheit Deutſchlands an die Konferenz gelangen
laſ=
ſen ſoll. In dieſer Komiſſion wird alſo auch die Frage der
Ruhekeſetzung behandelt.
(Hier iſt die Verbindung mit London unterbrochen!)
Die Vorſchläge
der Reparationskommiſſion.
„Die nach der Zuſammenkunft Macdonalds und Herriots in
Paris am 9. Juli geäußerte Befürchtung, die
Wiederein=
ſetzung der Reparationskommiſſion in ihre
alten Befugniſſe ſei eine folgenſchwere Konzeſſion
an den Geiſt Poincaréſcher Politik, hat ſich
be=
ſtätigt. Die beiden Premierminiſter hatten beſchloſſen, die
Re=
parationskommiſſion möchte die Bedingungen ausarbeiten, die
erfüllt ſein müßten, ehe erklärt werden könnte, daß Deutſchland
ſeine Reparationsverpflichtungen ins Werk zu ſetzen begonnen
habe. Weiter war der Reparationskommiſſion aufgetragen
wor=
den, einen Plan für die Wiederherſtellung der deutſchen
Wirt=
ſchaftsſouveränität in den beſetzten Gebieten Weſtdeutſchlands zu
entwerfen. Zur Eröffnung der Londoner
Konfe=
renz am 16. Juli hat die Reparationskommiſſion
nur einen Teil der ihr übertragenen Aufgabe
er=
füllt, indem ſie Bedingungen formulierte, auf Grund
derer dann der Beginn der Reparationserfüllung
ausgeſprochen werden könne. Die neueſte Meinungsäußerung
der Reparationskommiſſion reiht ſich ihren früheren Noten und
Mitteilungen würdig an. Als erſte Bedingung fordert die
Re=
parationskommiſſion die umgehende Annahme und Verkündung
der für die Durchführung des Planes erforderlichen deutſchen
Geſetze, und zwar in einer von der Repärationskommiſſion
aus=
drücklich gebilligten Form. Bekanntlich treten Frankreich und
Belgien ſtets für die Rechte der Reparationskommiſſion ein.
Es iſt aber trotzdem nicht zu erwarten, daß ſich die beiden Mächte
auch gegen eine vertragswidrige Erweiterung der Befugniſſe
der Repko ſtellen. Wenn ſchon eine Begutachtung der von
Reichsregierung, Reichsrat und Reichstag zu ſchaffenden
beſon=
deren Reparationsgeſetze ſtattfinden ſoll, ſo wären hierfür
höch=
ſtens die verantwortlichen politiſchen Leiter der
Gläubigerſtaa=
ten und vielleicht auch die Vertrauensleute der internationalen
Finanziers, nicht aber der kompromittierte Reparatiansausſchuß
in. Paris die richtige Stelle. Die zweite, dritte und vierte
Be=
dingung der Repko erſtrecken ſich auf die Erfüllung von
Forma=
litäten und Organiſationsbeſtimmungen, welche im
Sachverſtän=
digenplan ausdrücklich vorgeſchrieben ſind. Es bedeutet aber
ſchon einen Mißbrauch der Macht, wenn die Pepko
die Erfüllung der Vorſchriften für das
Gut=
achten zur Vorausſetzung für die
Wiederher=
ſtellung der wirtſchaftlichen Souveränität
Deutſchlands machen will. Es iſt, wie es der
Sachverſtändigenbericht an mehreren Stellen
ausſpricht, umgekehrt zu verfahren. — Beſonders
bedenklich iſt jedoch die fünfte der von der Repko formulierten
Bedingungen. Hier wird verlangt, daß der Vertrag wegen der
Unterbringung der 800 Millionen Goldmark vorher fertig
vorbe=
reitet ſein ſoll, ſo daß ſie nach Erfüllung aller Bedingungen des
Sachverſtändigenprogramms ohne Zeitverluſt in „Kraft treten
können. Eine einfache Zeitberechnung zeigt, daß dieſer Punkt
auf eine Verſchleppung der Frage hinausläuft. Aller
Voraus=
ſicht nach werden die Alliierten mindeſtens bis Ende Juli in
London beraten und dann erſt will man deutſche Vertreter laden.
Um überhaupt mit den internationalen Geldgebern über die
Hergabe der 800 Millionen Goldmark verhandeln zu können, muß
Deutſchland das Reparationsprogramm wirklich angenommen
haben. Die Verhandlungen deutſcher Regierungsvertreter mit
den britiſchen und amerikaniſchen Finanziers könnten dann kaum
vor Mitte Auguſt beginnen. Wenn alles gut verlaufen ſollte, ſo
wäre mit einem Abſchluß des Eventualvertrages vielleicht Ende
Auguſt zu rechnen. Dann würde erſt die Reparationskommiſſion
beurteilen müſſen, ob dieſer Vertrag den Intereſſen der Alliierten
genügt. Auf dieſe Weiſe würde es bis Ende September dauern,
ehe der Plan für die Wiederherſtellung der deutſchen
wirtſchaft=
lichen und finanziellen Souveränität im beſetzten
Weſtdeutſch=
land in Kraft geſetzt werden könnte. Sollten dann etwa noch
einzelne Etappen für die Freigabe der Zollgrenze, die
Rück=
gabe der Eiſenbahnen, für die Aufhebung wirtſchaftsſtörender
Verordnungen und Ordonnanzen vorgeſehen werden, ſo würde
es bis tief in den Herbſt hinein dauern, ehe die Vorausſetzung
erfüllt iſt, unter welcher die internationalen Sachverſtändigen
dem deutſchen Volk die Erfüllung des großen Löſungsprogramms
überhaupt nur zumuten können glaubten.
In der Entſtehungsgeſchichte der Reparationskommiſſion
wird erklärt, daß es dem franzöſiſchen Hauptdelegierten Barthou
und ſeinem belgiſchen Kollegen Delacroix viel Mühe gekoſtet
habe, den engliſchen Delegierten zur Zuſtimmung zu bewegen.
Sir Bradbury ragt noch aus der Zeit der Politik Lloyd Georges
herein. Er treibt ſeine Oppoſition gegen die Forderungen
Frankreichs und Belgiens nie ſoweit, daß dadurch die
Bezieh=
ungen zwiſchen England und den beiden kontinentalen
euro=
päiſchen Verbündeten gefährdet werden könnten. Er hat ſehr
oft mit ſeinem Rücktritt gedroht und ſchließlich doch immer
wie=
der der Politik der Reparationskommiſſion zugeſtimmt. Der
engliſche und der italieniſche Vertreter haben den von der
Repa=
rationskommiſſion formulierten Bedingungen zugeſtimmt.
So=
mit beſteht wenig Ausſicht darauf, daß ſich die ſtimmberechtigten
Teilnehmer an der Londoner Könferenz in einen Gegenſatz zu
den Vorſchlägen der Reparationskommiſſion ſetzen werden.
Höch=
ſtens iſt zu erwarten, daß ſich der amerikaniſche Delegierte gegen
einen Beſchluß, durch welchen die kommenden Verhandlungem
mit Deutſchland, über ein internat. Darlehen präjudiziert werden
können, ausſprechen würden. — Sir Oven Young ſoll ſich bereits
einverſtanden erklärt haben, das Amt eines Sachverſtändigen für die
nach Oppoſition aus. Für die Reichsregierung wäre jedenfalls
eine Reparations=Entſcheidung, derzufolge die Befreiung
Deutſch=
lands an ſchwierige und langwierige Vorbereitungen geknüpft
würde, bei unſerer gegenwärtigen Wirtſchaftslage nicht
annehm=
bar. Wir dürfen uns das einzige wirtſchaftliche Plus, das uns
der Dawesplan bietet, nicht durch Intriguen aus den Händen
winden laſſen.
n mit
lautet,
utſchen
einzöll
te.
vürd
itſchen
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 17. Juli 1924.
Rummer 197.
Sport, Spiel und Turnen.
Fußball.
V.f. R. 1a Jgd. — „Eintracht” 1. Jgd. 6:0
Leichtathletik.
Deutſch=Akademiſches Olympia 1924.
Beim Meldeſchluß beim Deutſch=Akademiſchen Olympia vom 18. bis
20. Juli in Marburg a. L. hatten mehr als 1200 Teilnehmer ihre
Nen=
nungen abgegeben. 45 deutſche und ausländiſche (Wien-Prag)
Hoch=
ſchulen ſind beteiligt. 250 Teilnehmer kämpfen in Mannſchaften (Fußball,
Stock=, Hand=, Fauſt=, Schlag=, Schleuder= und Waſſerball) um den Sieg.
Beſonders zahlreich iſt die Beteiligung an dem deutſch=akademiſchen
Mehrkampf (gemiſchter Neunkampf). Die vielen Meldungen für die
ver=
ſchiedenn Mehrkämpfe ſind von beſonderem Intereſſe, da der
Mehr=
kampf, der den Körper am beſten und vielſeitigſten ausbildet, ja auch im
Mittelpunkt des antiken Olympia ſtand. Unter den Gemeldeten
befin=
den ſich u. a. der bekannte Zehnkämpfer Dr. Ritter v. Halt, Peltzer, der
für mehrere Wettbewerbe gemeldet hat, und Renell. In den
Fußball=
entſcheidungskampf kommen T. H.=Darmſtadt und T. H.=Hannover. Das
Spiel findet am Samstag, den 19. Juli, abends 6 Uhr, im
Univerſitäts=
ſtadion ſtatt und wird von Dr. Bauwens=Köln geleitet. Die
Entſchei=
dung im Hockeyſpiel liegt zwiſchen T. H.=Hannover und Univerſität=
Hei=
delberg. Die Kämpfe finden im Univerſitätsſtadion, dem Kampfraſen,
in der Univerſitätsturnhalle (Fechtboden) und im
Univerſitätsſchwimm=
bad ſtatt.
Internationale Leichtathletik=Hochflut.
Mit ganz geringen Ausnahmen haben ſich die deutſchen
Leichtath=
letikvereine in der bisherigen Saiſon auf nationale Veranſtaltungen
be=
ſchränkt, aber ſchon in einigen Tagen wird das Bild ein ganz anderes
Ausſehen erhalten. In der Zeit von 16. bis 27. Juli ſind nicht weniger
als ſieben internationale Feſte vorgeſehen, wobei ein Verein den anderen
in der Verpflichtung ausländiſcher Kräfte zu überbieten ſucht. Den
Reigen eröffnet der Berliner Sportelub am 16. Juli. Neben
Houben und Bedarff, ſowie den beſten Hamburger Vertretern und
zahl=
reichen anderen inländiſchen Kräften gehen die Ungarn Gerö und
Kurunczy an den Start. Der SC. Charlottenburg hat mit
dem Engagement der Schweizer Olympiamannſchaft für den 20. Juli,
der u. a. Imbach, Schärrer, Martin angehören, ſicher keinen ſchlechten
Griff getan. Für den gleichen Tag haben Eintracht=Frankfurt
a. M. und Düſſeldorf 99 internationale Feſte angeſetzt, bei denen
wahrſcheinlich die Nordländer ſtark vertreten ſind. Am Dienstag, 22. 6.
ladet Houbens Verein Preußen=Krefeld zu einem Abendfeſt, ebenſo wie
der Hamburger VfL. für Mittwoch 23. An beiden Orten iſt ſicher mit
einer guten ausländiſchen Beteiligung zu rechnen. International
aus=
geſchrieben iſt auch das 25 Kilometer=Laufen und Gehen „Rund um
Duisburg” am 27. Juli, an welchem Tage in Berlin auch der Deutſche
Margthonlauf ſtattfindet.
Weſtdeutſche Leichtathletikmeiſterſchaften in
Krefeld. 100 Meter: Houben=Krefeld 10,9 Sek.; 20 Meter: Moſt=
Krefeld 22,9 Sek. 40 Meter: Stevens=Köln 51,5 Sek. 800 Meter: Klotz=
Köln 1:59,3: 490 Meter Hürden: Michel=Köln 59,9 Sek.; Zehnkampf:
Dobermann=Marienburg 407 P.; Hochſprung: Stockmeier=Munſter 1,525
Meter; 4 mal 100 Meter=Staffel: Preußen=Krefeld 43,9 Sek.; 33 mal
1000 Mter: Kölner BC 8:13,3: Diskus: Hofmeiſter=Münſter 40,76
Meter; Speerwerfen: Hofmeiſter 52,65 Meter. — Weitſprung:
Spren=
ger=Weidenau 6,59 Meter; 1500 Meter: Böcher=Köln 4:10,7. — 5000
Meter (eine Runde zu früh abgeſtoppt bei 4700 Meter: Corneliums=
Bochum 15:01.
Schwimmen.
Deutſchlands Schwimmer gegen Ungarn.
Für den 2. Schwimm=Länderkampf Deutſchland=
Ungarn, der am 19. und 20. Auguſt in Budapeſt ſtattfindet, ſind die
deutſchen Repräſentanten bereit Sausgewählt worden. Es wurden nach
einer Bekanntmachung des Verbands=Schwimmwartes folgende
Schwim=
mer nominiert: 4 mal 50 Meter Freiſtil: Ohlrogge, Rademacher.
Dah=
lem, Eitner, Treis; 4 mal 100 Meter Freiſtil: Dahlem, Eicker, Eitner,
Gropper, Gubener, Heinrich, Rademacher, Marx, Vierkötter, 4 mal 50
Meter Lagenſtafel: Sommer, Rademacher, Fauſt (Bruſt), Dahlem,
Eit=
ner, Boddin, Ohlwein, Skamper (Nücken), Benecke Gropper, Märtens
(Seite), Heinrich, Treis (frei). Die Waſſerball=Mannſchaft wird
ent=
ſprechend zuſamengeſtellt. Dieſe Auswahl iſt eine vorläufige und erfolgt
Fechten.
Fechtturnier in Danzig.
Der Danziger Fechtklub unter Leitung des
akad.
Hampe hält am 26. und 27. Juli ein Fechtturnier in Florett, Säbel und
Degen ab, zu welchem der Senat der Freien Stadt Danzig für die
Sie=
ger in den Schlußrunden die Plaketten geſtiftet hat. Gefochten wird nach
den Beſtimmungen des Deurſchen Fechterbundes. Zugelaſſen ſind die
Mitglieder des Deutſchen Fechterbundes und der Deutſchen Turnerſchaft.
Die politiſche Loslöſung der kerndeutſchen Stadt Danzig läßt es
drin=
gend notwendig erſcheinen, daß die Verbindung mit dem alten
Vater=
lande ſo viel wie möglich aufrecht erhalten wird, weshalb an alle
deut=
ſchen Fechter der Ruf ergeht, ſich zahlreich an dem Turnier zu beteiligen.
37. Fechtturnier des Verbandes mittelrheiniſcher Fechtklubs.
Die Seniorenkämpfe des Verbandes (Gruppe III des Deutſchen
Fechterbundes) finden dieſes Jahr im Palmengarten zu Frankfurt am
16. und 17. Auguſt ſtatt. Für die Sieger ſtehen Wanderpreiſe,
Ehren=
preiſe und Plaketten zur Verfügung. Der von dem Großherzog von
Heſſen ſeinerzeit geſtiftete Wanderpreis wird dieſes Jahr im Florett
ausgefochten.
Pferdeſport.
Augias gewinnt den Großen Preis von Berlin.
Ferienzeit und 35 Grad im Schatten — und trotzdem auf der
Grune=
waldbahn ein Maſſenbeſuch wie noch nie in dieſem Jahre. Die
An=
ziehungskraft war der Große Preis von Berlin, der allerdings in
die=
ſem Jahre ein Rennen war wie ſchon ſeit langem nicht mehr. Die
beſten älteren Pferde im Kampfe gegen die beſten Dreijährigen. Der
vorjährige Sieger Augias ſah wie das blühende Leben aus, um ſo
weniger konnte der Derbyſieger Anmarſch gefallen, der ſchwitzend ins
Rennen ging. Der Start gelang ſofort. Monfalcone kam am beſten
ab und führte zunächſt vor Tuan Fang und Patrizier, wurde aber zu
Beginn der Langen Seite zurückgenommen, ſo daß nun Tuan Fang vor
Eigilbert führte. An dritter Stelle lag Patrizier vor den anderen, die
in aufgelöſter Reihenfolge galoppierten, Augias in der Mitte,
Staffel=
ſtab Letzter hinter Hornborn. Im Bogen kam das Feld an Tuan Fang
heran, der mit ſeiner Kunſt zu Ende war, ſo daß nun Eigilbert die
Spitze hatte, hinter dem ſich Augias nach vorn ſchob. In die Gerade
kamen Augias und Eigilbert nebeneinander vor Patrizier, Monfalcone
und Hampelmann. Als dann Otto Schmidt ſeinem Pferde den Kopf
freigab, war das Rennen entſchieden. Unter einem unbeſchreiblichen
Beifallsſturm zog Augias als überlegener Sieger nach Haus vor
Eigil=
bert, Hampelmann und Staffelſtab. Den fünften Platz überließ
Mon=
falcone freiwillig dem Derbyſieger. Die Zeit von 2:35,9 für die 2400
Meter iſt mittelſchnell, da Augias im vergangenen Jahre nur 2:31
ge=
braucht hatte. Es iſt bei Augias das erſte Mal der Fall, daß ein Pferd
den Großen Preis in den 36 Jahren ſeines Beſtehens zweimal
gewin=
nen konnte. Der Ausgang der wertvollſten Berliner Prüfung iſt ein
vernichtendes Urteil über den Derbyjahrgang, der mit den älteren
Pferden einfach nicht galoppieren konnte. Letzter wurde Falſum, der
niedergebrochen war.
Die Reſultate: Anſchluß=Rennen 2700 Mk., 1800 Meter: 1.
G. Schmalbachs Bardes Bruder (Jentzſch), 2. Mandarin (Raſtenberger),
3. Guenole (O./ Schmidt). Tot.: 36, Pl. 17, 22, 18. F.: Nicotin (4),
Meergeiſt, Miltiades, Ulan II, Allelufa. 2—1 Lg. — For Ever=Rennen,
3400 Mk., 1200 Meter: 1. Geſtüt Weils Hermoder (Tarras), 2. Jſonzo
(Raſtenberger), 3. Peter Moor (Torke). Tot.: 13. 1—5 Lg. — Tokio=
Ausgleich, 5400 Mk., 1400 Meter: 1. Rauths Traumdeuter (Torke), 2.
Lapis Elektrix (Tarras), 3. Enver (Koſina). Tot.: 78, Pl. 28, 55, 23.
F.: Caprivi (4), Pan Robert, Humboldt, Gondatlan. 34—3—Hals. —
Großer Preis von Berlin, 70 000 Mk., 2400 Meter: 1. v. Weinbergs
Augias (O. Schmidt), 2. Eigilbert (Jentzſch), 3. Hampelmann (
Teich=
mann). Tot.: 17, Pl. 12, 30, 20. F.: Staffelſtab (4), Anmarſch (5),
Monfalcone (6), Honbori (7), Patrizier (8), Tuan Fang (9), Falſum.
134—½—3—3 Lg. — Majeſtic=Rennen. 3400 Mk., 1000 Meter: 1. Geſt.
Weils Laufjunge (Tarras), 2. Melia (O. Schmidt), 3. Dirndl (
Raſten=
berger). Tot.: 36, Pl. 15, 12. F.: Magnet. 3—34 Lg. — Tuki=Rennen,
4100 Mk., 1800 Meter: 1. Hauptgeſtüt Altefelds Wartburg (Huguenin),
2. Sternſchnuppe (O. Schmidt), 3. Roskva (Tarras). Tot.: 32, Pl. 19,
19. F.: Pikdame (4), Leſe. 5—1—1½ Lg. — Orelio=Rennen, 4100 Mk.,
1600 Meter: 1. L. u. W. Sklareks Habicht (Jentzſch), 2. Mädchenjäger
(O. Schmidt), 3. Sonnenſtrahl (Raſtenberger). Tot.: 26, Pl. 16, 18, 16.
F.: Per Dark (4), Mumpitz, Döberitz, Sankt Thomas, Maura, Sigrune,
Quarta, Fontamora. 1—3—1 Lg.
Motorſport.
Deutſche Dauerprüfungsfahrt für Automobile.
Eine große Prüfungsfahrt für Tourenwagen in vier Etappen über
insgeſamt 1517 Kilometer veranſtaltet der Wiesbadener Automobil=Kluß
gemeinſchaftlich mit den Koblenzer, Krefelder, Heſſiſchen, Kölner,
erierer und Rheiniſch=Weſtfäliſchen Automobilklubs ab 11. Auguſt.
Zu=
gelaſſen ſind Wagen jeden Urſprungs von 3,5 bis 40 Steuer=PS. mit
zwei= bis ſechsſitzigen Karoſſerien. Das Rennen iſt nur für
ausgeſpro=
chene Tourenwagen offen. Spezialwagen werden nicht zugelaſſen. Der
Start erfolgt am 11. Auguſt, vormittags 6 Uhr, vor dem Wiesbadener
Kurhaus und führt am erſten Tage über Kreuznach, Trier, Euskirchen,
Altenaar nach Bonn (414,5 Km.). Dann geht es am nächſten Tage über
Neuwied, Koblenz, Dockweiler, Köln, Jülich, Grevenbroich, Neuß,
Wor=
ringen nach Köln (4632 Km.). Die dritte Etappe führt von Köln über
Opladen, Düſſeldorf, Mörs, Xanten, Cleve, Geldern, Krefeld, München=
Gladbach, Aachen, Düren, Kochem, Kaiſerseſch nach Koblenz (506,2 Km.),
Der vierte Tag führt die Teilnehmer von Koblenz über Boppard,
Bacha=
rach, Rheinböllen, Ingelheim, Mainz zurück nach Wieshaden (133,1 Km.),
Der Motor darf während der Fahrt nicht ruhen, alle Verrichtungen am
Wagen ſind verboten, nur beim Aufenthalt an den Benzinſtationen
dür=
fen Benzin und Oel nachgefüllt werden. Die Sieger werden in einem
Flach= und Bergrennen ermittelt, für die Mindeſtgeſchwindigkeiten
feſt=
geſetzt ſind. Jeder Kilometer über die feſtgeſetzte
Mindeſtgeſchwindig=
keit ergibt beim Flachrennen einen, beim Bergrenen zwei Gurpunkte,
Nennungsſchluß iſt am 25. Juli beim Wiesbadener Automobil=Klub.
Wiesbaden, Moritzſtr. 29; das Nenngeld beträgt 200 Mk.
Nachnennun=
gen mit 50 Prozent Aufſchlag werden bis zum 5. Auguſt angenommen,
Deutſcher Sieg in der Schweizer Alpenfahrt.
Die vom Schweizer Automobilklub veranſtaltete Alpenfahrt hatte
am 7. Juli, unter Beteiligung von 20 Wagen, in Genf ihren Anfang
genommen und führte über Luzern. Altdorf, Lugano, Freiburg,
Zwei=
ſimmen und Lauſanne nach Genf zurück. Die äußerſt ſchwierige, 1445
Kilometer lange Strecke ſtellte die höchſten Anforderungen an Fahrer
und Material und wurde noch durch eingelegte Flach= und
Bergprüfun=
gen bedeutend erſchwert. Die Fahrt wurde am Montag in Genf
be=
endet und endete mit einem durchſchlagenden Erfolg der Marke Benz,
deren Fahrer Nallinger und Schürch die beiden erſten Plätze beſetzten.
Nallinger wurde auch Sieger in der Verbrauchsprüfung. Das genaue
Reſultat: 1. Nallinger (Benz) 18 Strafpunkte; 2. Schürch (Benz)
29 Strafpunkte; 3. Poulin (Citroen) 34 Strafpunkte; 4. Goufon (
Mi=
nerva) 41 Strafpunkte; 5. De Jonghe (Minerva) 45 Strafpunkte;
6. Marmini (Minerva) 51 Strafpunkte. — Markenklaſſement: 1.
Mi=
nerva 137 Punkte; 2. Benz 188 Punkte. — Schnelligkeitspreis im
Bergrennen: 1. Baron Walberg (Auſtro=Daimler) 46,250 Kilometer.
Schnelligkeitspreis im Flachrennen: 1. Schriever (Bignan) 106,500
Kilometer. — Preis der Verbrauchsprüfung: 1. Nallinger (Benz). —
Preis der Regularitätsprüfung: 1. Nigg (Anſaldo).
Das Deutſche Akademiſche Oiympia.
Wir ſtehen vor großen Tagen, vor Tagen innerer Erregung und
Spannung, vor den Tagen des Deutſchen Akademiſchen Olympia in
Mar=
burg an der Lahn. Nie werden die Tage des 18. bis 20. Juli aus dem
Gedächtnis derer ſchwinden, die ſie miterlebt haben, denn es iſt das erſte
Mal, daß Deutſchlands akademiſche Jugend ſich im Zeichen von „Sport,
Spiel und Turnen” auf den Bahnen eines Stadions zu friedlichem
Wett=
kampfe vereint, um zu zeigen, was ſie gelernt hat und wie ſie unter der
Leitung ihrer Sportlehrer geſund und kräftig geworden iſt. Doch noch
mehr ſoll uns dieſe Veranſtaltung zeigen. Sie ſoll uns Antwort geben
auf die Frage: Wer iſt der Beſte, wer darf in dieſem oder jenem
Sport=
zweig den Titel „Deutſcher Hochſchulmeiſter” führen?
Auch unſere Darmſtädter Hochſchule iſt aufs beſte vertreten. In
allen Konkurrenzen der Leichtathletik, des Schwimmens und des
Tur=
nens iſt Darmſtadt am Start. Wäre es im Hockey und Handball nicht
ſchon in den Vorrunden ausgefallen, ſo könnte man auch bei allen
Spie=
len Darmſtadts Farben im Felde ſehen. Wie wird unſere Heimatſtadi
abſchneiden? Werden ihre Vertreter zum Teil auch in der Liſte der
deut=
ſchen Meiſter ſtehen? Warten wir ab und hoffen wir voller Zuverſicht
auf das Beſte. Unſeren Kämpfern aber ein herzliches „Glück auf” zu
ſchwerer Fahrt!
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Dermſiädter Tagblatt
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Die Finanzen Badens.
Im Haushaltsausſchuß des badiſchen Landtags teilte
Finanzmini=
ſter Köhler mit, daß ſich die Finanzlage Badens in den letzten Wochen
erheblich ungünſtig entwickelt habe. Durch die Ermäßigung der
Um=
ſatzſteuer von 2½ auf 2 Prozent werde Baden einen Einnahmeausfall
von ungefähr 700 000 Mark erleiden. Dazu komme, daß die
gewerh=
lichen Betriebsvermögen ſich geradezu kataſtrophal entwickelt und
ver=
mindert hätten. Wir werden dazu kommen müſſen, ſo führte der
Finanzminiſter aus, beſondere Kommiſſare zu ernennen, die ſich dafür
einſetzen, daß die Erhebung der Steuern zu Gunſten des Landes richtig
erfolgt.
Zur Frage der Beſetzung des Präſidentenpoſtens der
Reichsbahn=
direktion Karlsruhe bemerkte der Finanzminiſter, daß die badiſche
Re=
gierung ihre Zuſtimmung für den Freih. v. Eltz=Rübeneck erſt dann
ge=
geben habe, als das Reichsfinanzminiſterium erklärt habe, keinen
Prä=
ſidenten der Reichsbahndirektion zu ernennen, der in ſeiner Direktion
anſäſſig ſei.
In der Ausſprache erfuhr die Auslegung der Reichsverfaſſung wie
die des Staatsvertrages ſeitens des Reichsverkehrsminiſteriums eine
ſtarke Ablehnung. Der Wahrung des badiſchen Standpunktes ſeitens
der badiſchen Regierung wurde Zuſtimmung erteilt. Im
Zuſammen=
hang mit der Frage der Holzverſteigerungen wurde von Regierungsſeite
mitgeteilt, daß der Abſatz an Rohholz aus den ſtaatlichen und privaten
Forſten zurzeit völlig ins Stocken geraten ſei, weil große deutſche und
auch badiſche Firmen ſich in der Pfalz und im Rheinland an den
Holz=
verkäufen der franzöſiſchen Behörden beteiligten. Von
Regierungs=
ſeite und auch vom Haushaltsausſchuß wurde dieſes Verhalten ſehr
ſcharf kritiſiert.
Handel und Wandel in Heſſen.
— Zigarrenfabrik Lorenz Kern, Klein=
Stein=
heim a. M. Ueber das Vermögen der Zigarrenfabrik in Klein=
Stein=
heim a. M. wurde zwecks Abwendung des Konkursverfahrens
Geſchäfts=
aufſicht angeordnet. Rechtsanwalt Keßler in Offenbach a. M. wurde
zur Geſchäftsaufſichtsperſon beſtellt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
w. Verordung über Verzugszuſchläge. Der
Reichs=
miniſter der Finanzen hat am 15. Juli eine Verordnung über
Verzugs=
zuſchläge erlaſſen, die demnächſt im Reichsanzeiger und im
Reichsgeſetz=
blatt veröffentlicht wird. Durch die Verordnung werden die
Verzugs=
zuſchläge, die bei nicht rechtzeitiger Zahlung von Einkommens=,
Körper=
ſchafts= und Vermögensſteuer erhoben werden, mit Wirkung ab 20. Juli
herabgeſetzt. Nach der zweiten Steuernotverordnung war für jeden
auf den Zeitpunkt der Fälligkeit folgenden angefangenen halben Monat
ein Zuſchlag von 5 v. H. des rückſtändigen Steuerbetrages zu zahlen.
Dieſe Vorſchrift entſprach den Verhältniſſen beim Erlaß der zweiten
Steuernotverordnung, die vor allem beſtrebt war, die Wiederkehr des
unerfreulichen Zuſtandes des vorigen Jahres, daß einzelne
Steuer=
pflichtige aus der Nichtzahlung ihrer Steuerſchulden wirtſchaftliche
Vor=
teile zu Laſten des Reiches ziehen konnten, zu verhindern. In der
zweiten Steuernotverordnung war aber bereits dem Reichsminiſter der
Finanzen die Ermächtigung erteilt worden, den Satz der
Verzugs=
zuſchläge zu ändern. Von dieſer Ermächtigung hat der Reichsminiſter
der Finanzen nunmehr Gebrauch gemacht. Künftig ſoll der Zuſchlag
für jeden angefangenen halben Monat 2 v. H. des Rückſtandes
betra=
gen. Im übrigen ſind die für die Verzugszuſchläge geltenden
Beſtim=
mungen nicht geändert worden. Insbeſondere gilt auch fernerhin die
Beſtimmung, daß die Verzugszuſchläge nicht erhoben werden, wenn
innerhalb der auf den Zeitpunkt der Fälligkeit folgenden Wohe gezahlt
wird (die ſogen. Schonfriſt). Dieſe Schonfriſt gilt jedoch nicht für die
Abführung der Lohnſteuerbeträge durch die Arbeitgeber.
* Die Unterſuchung der Verhältniſſe in der
Preußiſchen Porzellanmanufaktur. Der
Unterſuchungs=
ausſchuß des preußiſchen Landtags zur Unterſuchung der Verhältniſſe
in der Preußiſchen Porzellanmanufaktur ſetzte am Dienstag abend die
Zeugenvernehmung fort. Die Zeugen ſagten in ihrer weitaus größten
Mehrheit aus, daß der Handelsminiſter Siering in der
Betriebsver=
ſammlung am 16. Mai ausgeführt habe, daß von ihm aus das
Etats=
recht abſichtlich verletzt worden ſei. Damit wurde die Beratung
abge=
brochen. Am Donnerstag 6 Uhr findet die nächſte Sitzung ſtatt, in der
Handelsminiſter Siering vernommen wird. Unter Umſtänden ſoll auch Kurſe beeinflußt. Chemiewerte waren wie in den letzten Tagen auch
noch Amtsrat Brandt von der Oberrechnungskammer vernommen
wer=
den, falls er den Wunſch hat, gegen die von dem Abgeordneten
Heil=
mann (Soz.) ihm zur Laſt gelegten ſchweren Verdächtigungen ſich zu
verteidigen. Abgeordneter Heilmann hatte in einem Antrag unter
Be=
weis geſtellt, daß Brandt von Angeſtellten Porzellan zu einem
Spott=
preis gekauft habe.
Feierſchichten im Ruhrbergbau. Die Nachrichten
über die Einlegung von Feierſchichten im Ruhrbergbau wegen
Abſatz=
mangel haben in den letzten Tagen einen erſchreckenden Umfang
an=
genommen. Wie gemeldet wird, habe allein die Gelſenkirchener
Berg=
bau=A.=G. in den beiden letzten Tagen, auf acht ihrer Zechen je eine
Feierſchicht einlegen müſſen. Bei der Harpener Bergbaugeſellſchaft mußte
am 12. Juli auf fünf ihre Zechen der Betrieb wegen Abſatzmangel
voll=
ſtändig ſtillgelgt werden. Der Umſtand, daß die Zechen zu derartigen
Maßnahmen greifen müſſen, trotz der am 1. Juli eingetretenen
Kohlen=
preisermäßigung um 20 Prozent, kennzeichnet deutlich die
Schwierig=
keiten der augenblicklichen Lage.
Das Elbe—Oſtſee=Kanalprojekt aufgegeben.
Wie das B. T. erfährt, iſt das Elbe—Oſtſee=Kanalprojekt (Wismar—
Stettin—Wittenberge) wegen finanzieller Schwierigkeiten aufgegeben
worden. Die Hamburger Vereinsbank, die das Unternehmen finanzieren
wollte, hat ſich unter Geſchäftsaufſicht begebe nmüſſen. Ausländiſches
Geld, auf das man rechnete, konnte nicht flüfſig gemacht werden.
Erwerbsgeſellſchaften.
— Die Papiermarkbilanz der Berlin=Gubener
Hutfabrik A.=G. per 31. Dezember weiſt einen buchmäßigen
Ueber=
ſchuß von rund Mk. 490 000 Billionen auf, über deſſen Verwendung die
G.=V. zu beſchließen haben wird. Die Vorlage der Goldmarkbilanz
bleibt einem ſpäteren Zeitpunkte vorbehalten.
Banken.
17. Juli 1924 Nr. 197
ländiſche Renten waren heute vernachläſſigt, Pfandbriefe um
Kleinig=
keiten ſchwächer. Stadt=Anleihen blieben im allgemeinen behauptet. Im
freien Verkehr hörte man: Becker Stahl 1,4, Becker Kohle 3,5, Benz 2,
Brown Boveri 0,8, Growag 0,12, Krügershall 2,25. Memeler
Zell=
ſtoff 80, Petroleum 10½/s, Raſtatter Waggon 1,75, Ufa 4. Das erhöhte
Niveau konnte ſich bis zum Schluß der Börſe erhalten.
w. Berliner Börſenbericht. Im Anſchluß an die
geſt=
rige Beſſerung der Stimmung eröffnete auch der heutige Börſenverkehr
in feſter Haltung bei vermehrter Kaufluſt. Den Anlaß ’ſollen,
hoff=
nungsvollere Anſichten bezüglich des Ergebniſſes der Londoner
Konfe=
renz und ferner die andauernde Flüſſigkeit des Geldmarktes gegeben
haben. Zumal man hofft, daß die Wiederaufnahme der
Wechſeldis=
kontierung ſeitens der Seehandlung den Banken größere Mittel auf
längere Termine zuführen wird. Es hieß, daß beſonders aus der
Pro=
binz in größerem Umfange Kaufaufträge eingelaufen ſeien. Den
mei=
ſten Nutzen hieraus zogen Montanwerte, von denen die
Unternehmun=
gen der Rhein=Elbe=Union die Bochumer, Deutſch=Luxemburger und
Gelſenkirchener bis etwa 2 Billionen Prozeut höher einſetzten und dann
zunächſt ihren Gewinn noch etwas vergrößern konnten. Andere
Pg=
piere hatten gleichfalls vorwiegend Kurserhöhungen, wenn auch
uin=
derer Art, zu verzeichnen. Erſt gegen die zweite Börſenſtunde ſtellte
ſich eine leichte Abſchwächung infolge drückender Geſchäftsſtille ein,
je=
doch wurde im allgemeinen die günſtige Stimmung dadurch wenig
be=
einträchtigt Bank= und Schiffahrtsaktien veränderten, bei ganz
mini=
malem Geſchäft, kaum ihren Kursſtand. In auslnädiſchen Anleihen
ſtockte faſt vollſtändig das Geſchäft, Kriegsanleihe wurde zu 265 bis
270 Milliarden, alſo um 20 Milliarden höher als geſtern, gehandelt.
t. Unterſchlagung bei der Reichsbankhauptſtelle
in Frankfurt a. M. Bei der hieſigen Reichsbankhauptſtelle hat
ein älterer Kaſſierer einige hunderttauſend Mark unterſchlagen. Die
Unterſuchungen ſind noch im Gange. Der betreffende, ſeither ſtets
ver=
trauensvolle Beamte wurde in eine Nervenheilanſtalt gebracht. Ein
großer Teil des Fehlbetrags iſt durch Vermögenswerte gedeckt.
Oeviſenmakft.
Warenmärkte.
w. Amtliche Notierungen der Frankfurter Börſe,
Abteilung Getreide vom 16. Juli 1924. (Getreide, Hülſenfrüchte und
Biertreber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack).
Preis je 100 Kg.: Weizen Wetterau 18,75—19,75; Roggen 17,50—18:
Sommergerſte für Brauzwecke 17,50—18,50, Hafer inländiſch 18—18,50,
Hafer ausländiſch —, Weizenmehl ſüdd. Spezial Null 31—32,
Roggen=
mehl 25—25,50, Weizen= und Roggenkleie 9,50—10. — Tendenz: leicht
abgeſchwächt.
w. Berliner Produktenbericht. Die geſtrige ſcharfe
Preisſteigerung wurde am Produktenmarkt heute durch eine leichte
Ab=
ſchwächung abgelöſt. Die Auffaſſung, daß noch ſehr bedeutende
Ge=
treidevorräte im Lande vorhanden ſeien, und die mäßige
Preisab=
ſchwächung Amerikas veranlaßten die Käufer zur Vorſicht, ſo daß
Wei=
zen wie Noggen einige Preiseinbußen erlitten. Gerſte konnte ſich
be=
haupten, da ſich noch manche Kaufneigung zeigte. Hafer mußte bei
ge=
ringer Nachfrage etwas im Preiſe niedriger gehalten werden. Mehl
war ſchwierig zu verkaufen. In Futterartikeln geſtaltete ſich das
Ge=
ſchäft ruhiger.
* Tee=Bericht per Monat Juni 1924. (Mitgeteilt von
der Firma Karl Schaller, Tee=Import, Karlsruhe.) Im Monat Juni
zeigte der Teemaukt eine durchaus feſte Haltung bei langſam
anziehen=
den Preiſen. Feine Sorten, die dauernd knapp blieben, ſind lebhaft
und zu hohen Preiſen gefragt. Während in Niederländiſch=Indien und
Ceylon die Produktion an Menge und Qualität normal iſt, bleibt ſolche
zunächſt in Indien der Menge nach gegen die gleiche Zeit des Vorjahres
zurück. — In China iſt nicht nur eine kleinere Ernte zu erwarten,
ſon=
dern infolge beſonders regneriſcher Witterung in einem Teil der
Pro=
vinzen hat auch die Qualität gelitten, ſo daß die mittleren und beſſeren
Qualitäten einen kleineren Teil der Ernte ausmachen als in normalen
Jahren. Mit großer Wahrſcheinlichkeit iſt durch dieſe Tatſachen
anzu=
nehmen, daß die nächſten Monate einen ſehr feſten Teemarkt und ein
weiteres Steigen der Preiſe von zirka 2 Prozent bringen werden.
... 18.05— 18.15— 18.00 — 18.10— voll London ..
.. 1832— 18.41- 18.275 18.365 voll New=York. 4.19 4.19 4.21 voll Paris... 21.75— 21.85 21.50— 21.69 — voll Schweiz 75.41 76.79 76.41— 76 79— voll Spanien
.. 55.81 56.2 55.61 55 89 voll Vien (i. D.=Oſterr, abg.). 5.99— 5.94— 5.92— 5.94 — voll Prag . ... . ...... ......" 12.40— 12.46— 12.39 — 12.44— voll Budapeſt. . . . . . .. . . . 5.04— 5.05— 5.04— 5.94 voll Buenos=Aires. 1.345 1.353 1.345 1.355 voll Bulgarien. 3.71 3.85— 3.01— 3.03— voll Japan. 1.73— 1.74— 1.73 — 1.74— voll Rio de Faneiro 0.385 0.39 0.385 0. 395 voll Belgrad. 3.05 3.07— 4.95— 4.97— voll Liſſabon 10.97 11.03 10.97 11.03 voll Danzig. 73.28 73 64 73.10 73.46 voll
Berliner Kurſe
Sämtliche Zahlen
(Eigene telegr. Meldung.)
verſtehen ſich mit 1000 000 000.
Börſen.
* Frankfurter Börſe vom 16. Juli 1924. (Eigener
Be=
richt.) Die Diskontbereitſchaft der Seehandlung und vielleicht auch
In=
tereſſenkäufe in Berlin dürften den Anlaß gegeben haben für die
Kurs=
beſſerungen, die heute in der Hauptſache auf dem Montan=Aktienmarkt
erzielt wurden. Möglicher Weiſe haben hier auch Deckungskäufe die
heute wieder leicht gebeſſert und insbeſondere waren Elberfelder Farben
und Anilin=Aktien in größeren Poſten gefragt und etwas höher. Auch
für deutſche Renten machte ſich an der heutigen Börſe wieder Intereſſe
bemertbar, ausgehend von Preuß. Conſols, die durchweg ſtärker im
Kurs profitieren konnten. Kriegsanleihen, die vorbörslich mit 230
an=
geboten waren, konnten im Verlaufe der Börſe bis 270 anziehen. Aus=
Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl.f.Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte ......
Braunkohlen=Briketts
Bremer Vulkan".
„ Wolle. ... ."
Chem. Heyden ...."
Weiler
Deutſch=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch=Niedld. Tel.
Deutſche Erdöl.
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke.
Dt. Waffen u. Munit ion
Donnersmarckhütte
Dynamit Nobel ....
Elberfelder Farben...
Elektr. Lieferung ...
R. Friſter ......
Gaggenau Vorz.
Geſſenk. Gußſtahl ..
Geſ. f. elektr. Untern..
Halle Maſchinen
Han. Maſch.=Egeſt
8109 16. 7.
8200 Hanſa Dampfſch. . 15. 7.
7100 16. 7. 12000 12750 Hemoor Zement ...." 29000 28750 15300 15200 Hirſch Kupfer ..... 14930 14750 3100 3500 Höſch Eiſen ....... 26600 27500 2750 3200 hohenlohe Werke. 13000 13000 Kahla Porzellan .. 5730 5600 12500 13100 lLindes Eismaſch. 5000 4900 37250 38250 Lingel Schuh 1760 1625 70000 69250 Linke u. Hofmann. 8000 13000 1800 1875 12. Loewe u. Co. 51300 52400 8250 7750 C. Lorenz 2630 200 7250 7700 Meguin 7109 7000 4090 4000 Nieberländiſche Kohle 23100 23500 14770 15100 Nordd. Gummi 6225 0225 1 30100 30875 Orenſtein. 9500 7750 Rathgeber Waggon, 2358 2500 20500 21500 Rombacher Hütten. 8750 9300 59500 5962d Roſitzer Zucker 29308 21750 50000 52000 I. Rütgerswerke 8750 9250 4700 4700 Sachſenwerk 0800 8100 8309 Sächſiſche Gußſtahl: 12500 12750 9500 4400 Siemens Glas 8609 9000 2000 2100 Steaua Romana: 6400 6100 Ver. Lauſitzer Glas.. 7000 7000 Volkſtedter Porzellan. 4000 3500 12100 12300 Beſtf. Eiſ. Langendreer 10809 11000 6503 6375 ittener Gußſtahl. 15500 15500 33000 42500 nderer=Werke. 5500 5700
Frankenkurs in London: 84.55
Markkurs „ „ 18.75
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Frankfurter Kursbericht vom 16. Juli 1924,
Europäiſche Staatspaviere.
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ..........."
.
3½%
....
Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ...
4½% I. u. V. Schatzanweiſg.
4½% II.—IK.
42 Dt. Schutzgebiet v. 0,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe ....... .."
Zwangsanleihe .............."
49 Preuß. Konſols ........."
3½% „ „ „......
........
3%
42 Bad. Anl. unk. 1935 „....
8½% - „ b. 1907 ......
„ 1896 ......."
8%
49 Bahern Anleihe .........
...
33
Heſf. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rck. 26 ....... ....."
8—16% Heſſen Reihe XXXYI.
untilgb. b. 28.....
T
49 Heſſen unk. 1924.. . .......
3½%„....... ..... .....
3% „...................
4½ Württemberger alte ......"
b)Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
5% L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½ „ v. 1902 ........."
4½ „ .........."
5% Bulgar. Tabak 1902.. . .. ..
12/ % Griech. Monopol .......
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ........."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ............"
42 Oeſt. Goldrente ........."
4% „ einheitl. Rente ......"
5% Rum. am. Rente v. 03 ....
4½% „ Goldrente v. 13 ....
47 „ am. Goldrente ronv.
4% „ am. v. 05 ....."
4½ Türk. (Admin.) v. 1903...
4% „ (Bagdad) Ser. I ..
„II.."
4½ „
4% „ v. 1911, 8ollanl. ...
4½% Ung. Staatsr. v. 14 ...
4% „ Goldrente ........"
„ Staatsr. v. 10 ...
4½
42 Kronenrente ......
Anßereuropäiſche.
5% Mexik. amorl. innere . . . . .."
„ konſ. äuß. b. 99.....
„ Gold v. 0X. ſtfr. .. . .
konſ. inner. .......
4½% Frrigationsanleihe
amaulipas Serie l..
Oblig. v. Transportanſt.
4½ Eliſabethbahn ſtfr. . .
4% Gal. Carl Ludw.=Bahn. . . .
5% Oeſt. Südb. (Vomb.) ſtfr. ..
6,5 1 6,6
T— Tauſend. M— Millionen Md — Milſiarben 9U
— 047 046 Blo 25 0,8 0,75
1 5,75 1.8 i. 0,75 4,75 6,25 2,5 4,35 0,65 0,8 0.9
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
2 6%Neue
0. 265) 4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
1. b. 8. Er...
3% Oeſt.
9. Em. .. ..
v. 1885 ...."
3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
42 Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½% Anatolier I............"
3% Salon. Conſt. Jonction ..."
3% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepee. . ...........
........
4½%0
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibnngen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
...
I. Em. . ....
580 Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em. . . . . . . . . . . . . . . . .. .
6% Großkraftwerk Mannheim.
Kohlenwertanl. v. 23.... .."
6% Heſſ. Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5%Neckar A.=G. Stuttgart
Gold=
anl. v. B..... .. ........
5%0 Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24... .. . . . . . . . . . .
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5% „ Roggenwert=Anl. ..
5%0 Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 ....... ......
5% Rhein=Main=Donau
Gold=
anl. v. 23 .............."
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. T u. II..............
5% Sächſ. Roggenwertanl. b. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Golbobl,
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein. . . . . . . . . ."
Baher Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft ...
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein...
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft ........."
Dresdner Bank. . . . . . . . . . . . . ."
Frankfurter Bank ...........
öypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . . ."
Mitteldeutſche Creditbank. . . . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . .
Reichsbank=Ant. . . . . . . . . . . ..
Rhein. Ereditban 1 ...........
„ Hypothekenbank . ...."
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ..................."
Wiener Bankerein .........."
Bergwerks=Aktien.
Berzelius ..................
Bochamer Bergb. .... . .. . . . .
Buderus. . . . . . . . . . . .. .. ....."
Dt. Luxemburger ......
Eſchweiler Bergwerks=Akt. ...
Geſſenkirchen Bergw. ........
Harpener Bergbau....
—ohne Umſaz X—mtionſert,
15. 7. 16 7.
6.75
1.25
2a
6,5
9,6
14
48
10,5
1,3
3,2
3,5
1,35
1.3
25
0.35
7.9
3.75
27
2,6
16
0.3
32‟
1,55
0,2
0,235
4,1
47
10
9,8
14
47
10,4
2,8
2,05
38
3,9
13
2.15
z1
131
13
1,05
1,8
33
5,75
71.
25
1.4
0,34
7,65
15
277
1025
1,5
0.305
32,75
1.5
3.,3
0.2
024
46
Kaliwerke Aſchersleben ......."
Salzdetfurth . . . . . . .
Weſteregeln ......."
glöcknerwverke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Nöhren ........
Mansfelder ..
Oberbedarf ................."
Oberſchleſ. Eiſen Caro) ......"
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ....
Phönix Bergbau ............"
Rhein. Stahlwerke . . . . ... .. . ."
Riebeck Montan.. . . . . . .. . . . ..
Rombacher Hütte. ...........
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver. Laurahütte . . . . . . .
....
Aktien indnſtr. Anternehmnng.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding)........"
Werger ...
Akkumulat. Berlin ..........."
Adler & Oppenheimer .......
Adlerwerke Gv. Kleyer) ......"
A. E. G. Stamm. . . ..
6% „ „ Vorzug Lit. A ...
5% „ „ Vorzug Lit. B...
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano .. . .."
Anilin Bln.=Treptow.. .. . . ..
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim)........."
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Pfano............ ..."
Baſt Nürnberg .............."
Bayriſch. Spiegel............"
Beck & Henkel (Cafſel) ........
Bergmann El. Verke.........
Bing. Metallwerke ...........
Brockhues, Nieber=Walluf .....
Eementwerk Heidelberg. .....
Karlſtadt ........"
Lothringen (Metz).
Chem, Werke Albert. . . . . . . . ..
Griesheim Elektron ....
Fabrik Milch ...
Weilerter=mer
Daimler Motoren....
Deutſch. Eiſenhandel Berlin .,
Deutſche Erdöl ...........
Dt. Gold= u. Silberſcheidennſt.
Dingler, Zweibrücken ........
Dresdener Schnellpreſſen ...."
Dürkoppwverk (Stamm) ......
Düſſeld. Ratinger (Dürr) .....
Oyckerhof & Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Laiſerslautern ....."
L. Meher fr. ......
Elberfelder Farbw. 5. Baher ..
Kupfer=u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft . ......
Elſäſſ. Bad. Wolle...... . . . . .."
Emag, Frankfurt a. M...... .
Email. & Stanzv. Ullri.h
Eitzinger Werke ......
Eßlinger Maſchinen..
Ettlingen Spinnerei ...
guber, Foh, Bleiſtiſt ......
20
28,25
8,55
1.25
18.5
28,75
11
6.4
07
10
845
11
163
1,63
0,75
10.25
1,7
16. 7.
Faber & Schleicher .........."
Fahr, Gebr., Pirmaſens ....."
8,8 Felten & Guilleaume, Carlsw...
Feinmechank (Fetter). . .. . . . .."
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.. .. . . . . . . . . .
19
Frankfurter Hof.............
Fkf. Maſch. Pokornh & Wittek.
21,2 Fuchs. Waggon Stamm ....."
Banz. Ludwig. Mainz ......."
Geiling & Cie. .............."
Germania Linoleum ........."
Gelenkirchen Gußſtahl ......."
1.25 Goldſchmidt, Th. .... .. . . . ...
3,75 Gotha Waggon.............."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach...
Grün & Bilſinger .....s...!
Hammerſen (Osnabrück) ......
18,5 Hanfwerke Füſſen ...........
29,5 1 Heddernheimer Kupfer .......
10,05 Hetzligenſtaedt, Gießen .......
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . .
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . .
Hirſch Kupfer 1. Meſſ........
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben ............."
Holzmann, Phil. ....... . . . .."
1,05 1 Holzverk.=Induſtr. ...... . . . ..
6,3 1 Hydrometer Breslau ......."
2.) 3nag ......................"
1.75 Junghans Stamm. . . . . . . . . . .
1,6 Karlsruher Maſchinen .... . ..."
Karſtadt R... . . . . . . ... ......
Klein, Schanzlin & Becker ...
13.,3 Knorr, Heilbronn ............"
0,600) Kolb & Schüle Spinn. . ......
10.8 Konſervenfabrik Braun ......"
11 Krauß & Co., Lokom. . . . . . . .
Lahmeher & Co. ............"
1,6 Lech, Augsburg .............
Lederw. Rothe ...........
Lederwerke Spicharz ......."
175 Lingel, Schuhw. Erfurt .....
10
Löhnberger Mühle .........."
1,63
Lüdenſcheid Metallv. . ......."
3.25 Luther, Maſch.=u Müh enbau..
Lux’ſche Induſtrie ..........."
4,75 Mainkraftwerke Höchſt ......
Meguin, Butzbach .........
Metallgeſ. Frkft. . . . . . . . . . . . . ."
Meher, Dr. Paul ..........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm ............"
17. Motorenfabrik Deutz ........."
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke...
10,4
Neckarwerke Eßl. Stamm.....
Oleawverke Frankfurt a. M.....
0,9 Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer ........"
Philipps A.=G. ....... .....
Porzellan Weſſel ............"
0,81 I Reiniger Gebbert & Schall.. .
Rhein. Elektr. Stamm .. . . . . . .
„ Metall Vorzüge .... .. .
ſ.
Rhenania, Aachen ..........."
Riedinger, Maſchinen .........
Rückforth, Stettin ..........."
Rütgerzwerke ..............."
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau.. ..... . ..
Shnellpreiſen Frankenthal. . . .
Ihranm Lackfabrik. . ..
hrift zießerei Stempel, Ffm:
1 Shuckert Elektr. (Nürnberg) .„
1.25 3,75 Bahnbedarf................" 1,5 1,
15 Dampfkeſſel Rodberg. . ....... Helvetia Konſervenfabrik. . .. 3 Gebr. Lutz .................." 20.7 Motorenbfarik Darmſtadt ....." 925 Gebr. Roeder ............... 3 Venuleth & Ellenberger 0,52. 9525 1,6 1,5 Unnotierte Aktien. Apf ...... ... .. .. .. . .. . ... .. 11,25 1135 Beckerkohle. . ...... . .. . . . . . .." Beckerſtahl .................. Benz............ . . . ..... Brown Boveri.............." Chem. Andreae ............." „1 1,05 Deutſche Petroleim .........." 3,5 Diamond Shares ............" Entrepriſe .. . . . . . . . . . . . . . . .." 15 Falconwerke ................" Großkraftw. Württemb. ( Growag) 2,75 Unterfranken (Ufra) ........." 3,75 Hanſa Llohd ..............." 10 10 Hero Conſerven ............." 035 Holſatiawerke, Altona . . . . . . . . 8. Kabel Rheydt .............." 1.75 Krügershall Kalt ............" 16. Metall Starkenburg ......... Otto & Quanz.... ........... Raſtatter 29aggon ..........." 5,75 Textil=Ind. Barmen (Tiag)...." 26.5 3.3 Ufa Film ....... ... . . . . . . .. [ ← ][ ][ → ]
Nummer 192.
Darmſtädter Dagblatt, Donnerstag, den 17. Juli 1924.
Seite 11.
Das deutſche Herz.
29)
Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
Urſulg hob das leidenſchaftliche Kind auf und zog es in ihre
Arme.
„Tu mir nur die eine Liebe: rede niemand davon und frage
mich nicht.”
Margarete nickte ernſthaft mit ihrem braunlockigen Köpfchen.
„Wollen wir nicht auf die Wieſe? Sieh doch die vielen
Ver=
gißmeinnist!“
Wir wollen den zwei kleinen Junkern jedem ein Kränzchen
mitbringen. Die armen Schelme ſind über keine irdiſche
Wieſe=
geſprungen und haben noch keine Erdenblumen in ihren
Fäuſt=
cen gehalten."
„Dafür ſpielen ſie jetzt auf des Chriſtkindes Wieſe,” ſagte
Margarete, und ihre Augen glänzten; „wenn du einmal dorthin
kommſt, gehen ſie dir entgegen und tragen Himmelsblumen in
den Händen.”
„Du Gute! Du Liebe!”
„Wie heißen ſie denn?”
„Ach, ſie ſind ja ſo früh geſtorben, der älteſte ohne Taufe, der
zweite mitten in der Nottaufe, die ihm ſein lieber Vater gab.
Ich weiß nicht, wie ich ſie rufen ſoll, wenn ich auf die große
Wieſe komme.”
„Wir wollen uns auf zwei Namen beſinnen. Der älteſte iſt
der Junker Namenlos und der zweite iſt der Junker Ohnename.”
Urſula lächelte.
„Nun aber haben wir genug Blumen. Wir ſetzen uns auf
den Rain und winden Kränze.”
Sie taten alſo.
„Der meine iſt für Ohnename,” ſagte Margarete, und hielt
ihr Werk in die Sonne.
„Und meiner für Namenlos. Nun ſind noch Blumen übrig,
die reichen für einen dritten Kranz.”
„Her mit!” rief Margarete. „Ich weiß für wen. Füüür?”
„Findebuſch!” ſagten beide eines Mundes.
Nun ſtanden ſie auf und gingen zur Kirche.
„Laß mich voraus und die Junker und Findebuſch ſuchen.”
rief Margarete.
Sie öffnete die Tür und ließ ſie hinter ſich angelehnt. Man
hörte ihren raſchen Schritt auf dem ſteinernen Boden.
Urſula ſtand an der Tür und lauſchte.
Aber anſtatt des erwarteten Rufes ihrer jungen Gefährtin
am dieſe ſelbſt zur Kirche heraus. Sie zog die Tür hinter ſich
zu, ſah ihre Freundin mit entſetzten Augen an und flüſterte: „Du,
dein Bruder iſt drinnen."
„Wer?”
„Dein Bruder! — O bleib zurück.”
Urſula hatte die Tür aufgeriſſen. Mit raſchen Schritten ging
ie in die Kirche, Margarete ſah ihr nach.
Einen Augenblick ſtanden ſich die Schloßfrau und der
Ein=
iedler lautlos gegenüber. Urſulas Augen wurden immer größer
ind größer. Zögernd ging ſie auf den Mann zu, der
hochauf=
ſerichtet an der Mauer lehnte. Sie blieb dicht vor ihm ſtehen
ind ſpähte in ſeinem Geſicht. Da kam auf einmal über ihr Herz
ie Gewißheit wie ein feuriger Strom.
„Leonhard!” ſagte ſie leiſe, legte ſich langſam an ſeine Bruſt
und ſchloß ihre Wange an des Bruders Wange. Da ſchlang er
ſeine Arme um ihren Hals und flüſterte: „Liebe Schweſter
Ur=
ſula.” Aber wie wenn er noch etwas künden müßte, ehe er ſich
dem Schmerz und der Wonne des Wiederfindens hingebe, riß er
ſich aus der Umarmung, deutete auf eine Grabplatte, über der ein
großer Strauß von Donnerblumen an der Wand hing, und ſagter
„Urſula, das iſt der dritte. Wir ſind die letzten Kinder aus dem
Hauſe Sternenfels. Komm!”
Er führte ſie hin. Sie knieten auf der Platte nieder und
hiel=
ten ſich umſchlungen.
Margarete war vor der Schwelle ſtehen geblieben. Sie ſchaute
und horchte atemlos. Urſula weinte leiſe, es klang wie eines
Kindes Wimmern. Da wurden Margaretens Augen naß. Als
nun aber der Mann zu ſtöhnen anhob und alles Weh um Vater
und Mutter und um das eigne zertretene Leben ſchluchzend aus
dem Herzen brach, verließ Margarete erſchüttert die Kirche und
zog die Türe hinter ſich zu.
Das Kind verließ den Friedhof und ſetzte ſich neben die
lie=
gengebliebenen Kränze auf den Raſen. Margarete ſtützte die
Ell=
bogen auf die Knie, legte ihr Geſichtchen in die flachen Hände und
ſchaute über die kreuzweiſe gelegten Finger auf den Boden.
„Geſchwiſterliebe iſt ſtärker als Mutterliebe und Gattenliebe,
dachte ſie, und ihre kleine Denkerſtirne legte ſich in Falten. „Ich
verſtehe auch warum: der Gatte iſt ein fremder Mann, im Kinde
iſt auch ein gut Teil von draußen her, alles, was von ſeinem
Vater rührt; aber Geſchwiſter ſind einerlei Leben, die hängen
zu=
ſammen wie einerlei Geſtein, wie
Margarete ſchaute auf. Aber der rote Sandſtein des
Neckar=
tales ſchien ihr für einen Vergleich nicht geeignet. Da gedachte
ſie an ihr liebes altes Biſchofsheim mit ſeinen Kalkſteinbuckeln
und vollendete ihr Gleichnis.
— wie der Autenberg und der Galgenberg.”
Sie grübelte weiter.
„Ich glaube, ich werde auch einmal meinen Bruder Albert
lieber haben als meinen Ehegemahl und meine Kinder. Es tut
mir dies leid wegen meines Gatten.”
Tränen traten in ihre Augen.
Da mußte ſie an Urſulas Gemahl denken. Wenn er wüßte,
daß ſie ihren Kranz auf Findebuſchs Grab gelegt hat und die
Kränze ihrer Kinder hat ſie vergeſſen! „Wie dauert mich der
arme Mann!“
Ihre Tränen floſſen reichlicher.
„Nichts Dümmeres, als wenn man heult und weiß nicht
wa=
rum, dachte ſie zornig und ſprang auf.
Sie ſchaute nach der Kirche zurück.
Da ſtecken ſie drinnen. Schon ſo lange! Was ſie wohl
einan=
der zu erzählen haben? Das müſſen furchtbare Geſchichten ſein.
Das Kirchlein lag in ſonnigem Frieden. Einige Hühner
waren durch das offene Pförtchen in den Kirchgarten gewandelt
und ſpäzierten geruhſam zwiſchen den Gräbern umher.
Margarete folgte ihnen langſam nach, die Hühner bekamen
Angſt und fingen zu laufen an. Da kehrte ſie zurück, ſtellte ſich
vor die Kirchtüre und betrachtete ſie erwartungsvoll. Sie
be=
merkte einen großen Roſtflecken auf dem Türdrücker. Sie ſah
dieſen an, und es war ihr, als müſſe er ſich jetzt im Augenblicke
ſenken; aber er blieb unbewegt, und kein Geräuſch näherte ſich
der Türe. Ein großer Falter flatterte über Margaretens Kopf,
ſchwebte am Pfoſten nieder und ſetzte ſich auf die ſonnenbeglänzte
Stelle. Im leiſen, kühlen Hauch, der zwiſchen Türbrett und
Steinboden aus der Kirche ſtrich, ſchlug der Schmetterling die
Flügel auseinander und ließ Sonnenſtrahlen und Luftzug auf
dem ſchimmernden Grunde ſpielen. Margarete ſah ihn an und
lauſchte und wartete. Jetzt hob ſich der Falter in die Luft, das
Kind fuhr zuſammen. Aber die Tür blieb unbewegt, und der
Schmetterling flog langſam uend ſorglos um die Klinke herum
und zum Elendſtein hinüber.
Margarete ſah ihm nach und dachte: Es hat ſich niemand
da drinnen genähert, ſonſt wäre er anders davongeflogen.” Sie
legte ihr Ohr an die Ritze und horchte, dann ſchloß ſie ihre Hand
um die Klinke und ließ ſie da ruhen. Endlich faßte ſie ſich ein
Herz und drückte hinunter. Das Eiſen knarrte. Da fuhr ihre
Hand zurück wie geſchleudert. Margarete ſprang von der
Kir=
chenwand hinweg, zum Friedhof hinaus und ſtand bald wieder
neben den beiden Kränzen auf dem Raſen.
Außerhalb des Bezirkes, über den Kirche und Elendſtein die
Herrſchaft übten, in der fröhlichen Weltlichkeit, die grün und
ſon=
nig um ſie gebreitet war, verflog ihre Angſt, und ihr kleines
Herz wurde mutig.
„Heda!” rief ſie, „heda!” Ihr zwei da drinnen! Ich bin auch
noch da.‟
Alles blieb ſtill.
Nun wurde ſie keck und rief:
„Frau von Hirſchhorn, Euer Gaſt hat Hunger! Hunger!“
Nichts rührte ſich.
Sie legte die hohlen Hände an den Mund und rief:
„Ade! Ich laufe der Kutſche entgegen.”
Sie wartete eine Weile und war entſchloſſen, zu tun, wie
ſie geſagt, wenn nicht jetzt alſobald jemand herauskäme.
„Ich bin ein Narr”, ſagte ſie zu ſich ſelber; „warum gehe ich
denn nicht geradezu hinein?”
Da öffnete ſich die Tür, die Geſchwiſter traten heraus,
ſtan=
den mit ſuchenden Augen auf der Schwelle, und beider Blicke
um=
faßten zu gleicher Zeit das wartende Kind. Leonhard ſchaute
ſtechend herüber, Urſula rief ihr zu: „Ich komme ſogleich!‟ Dann
reichten ſich Bruder und Schweſter die Hand und ſahen ſich lange
in die Augen.
„Sternenfels!” ſagte ſie. Es klang wie ein Vundeswort.
„Dir die Mutter,” erwiderte er, „mir der Vater. Und nun
Lebewohl!”
„Wo ſuchſt du?‟
„Die ſchwache Spur, die ich habe, führt an die Bergſtraße.”
„Wie ſoll ich dir Nachricht geben, wenn ich die Mutter
ge=
funden habe?"
„Ich kehre zurück von Zeit zu Zeit. Findeſt du zu Häupten
von der Grabplatte unſeres Bruders ein Tannenzweigchen in
der Ritze ſtecken, ſo bin ich da. Nochmals Lebewohl!”
Sie küßten einander auf die Wangen; und der Einſiedler
entglitt wie ein Schatten. Urſula trat an das Kircheneck und ſah
dem Verſchwundenen nach, dann wandte ſie ſich zu Margarete.
Die Geſchwiſter hatten die letzten Worte ſo laut geſprochen,
daß keine Silbe der Lauſchenden entgangen war. Sie ſtand da,
und ihr Geſichtchen war lauter Frage.
(Fortſetzung folgt.)
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