Darmstädter Tagblatt 1924


01. Juli 1924

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 181
187. Jahrgang
Dienstag, den 1. Juli 1924.

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Kein Gedanke an einen Krieg. Mehr Rückſicht auf die wirtſchaftlichen Fähigkeiten des
deuiſchen Volkes. Die ſtändigen Kontrollen ein Eingriff in die Reichsſouveränität

Bedingte
AnnahmederGeneralinſpektion
Der 30. September Schlußtermin.

Berlin, 30. Juni. Der deutſche Botſchafter in Paris hat
Auftrag erhalten, dem Präſidenten der Botſchafter=
konferenz
heute folgende Note zu überreichen:
Herr Präſident! Namens der deutſchen Regierung habe ich
die Ehre, Ihnen den Empfang der Note vom 28. Mai 1924 ſowie
den Empfang des Schreibens, das Ew. Exzellenz gemeinſam mit
dem königlich großbritanniſchen Herrn Miniſterpräſidenten am
24. Juni dem Herrn Reichskanzler haben überreichen laſſen, zu
beſtätigen.
Die deutſche Regierung hat volles Verſtändnis für den
Wunſch, die internationale Lage nicht gerade in dem Augenblick
zu belaſten, wo die Ausſicht auf eine ſchnelle Durch=
führung
des Sachverſtändigenplanes die Hoffnung
aufkommen läßt, daß eine endgültige Regelung der Reparations=
frage
und damit zugleich die Grundlage eines allgemeinen und
wirklichen Friedens zwiſchen den beteiligten Völkern gefunden
werden kann. Sie will daher ihre Stellungnahme zu der Frage
der Militärkontrolle in dem gleichen Geiſte der Offenheit
darlegen, von dem das Schreiben an den Herrn Reichskanzler vom
24. Juni getragen war.
Es iſt eine irrige Auffaſſung, wenn in den alliierten Ländern
geglaubt wird, daß in Europa neue bewaffnete Konflikte zu be=
fürchten
ſeien von der zunehmenden Aktivität deutſcher Organiſa=
tionen
, die mehr oder weniger offen militäriſche Vorbereitungen
treffen. Die deutſche Regierung kann und will nicht in Abrede
ſtellen, daß ſich in Deutſchland zahlreiche Organiſationen befin=
den
, die ſich die

körperliche Ertüchtigung der deutſchen Jugend
zur Aufgabe ſetzen. Dieſe Organiſationen gehen aber bei ihren
Beſtrebungen von dem Gedanken aus; daß die frühere all=
gemeine
Wehrpflicht nicht nur einen militäriſchen, ſon=
dern
auch einen hervorragend erzieheriſchen Cha=
rakter
hatte. Tatſächlich iſt die Erziehung der Jugend
zur Achtung vor den Geſetzen der Ordnung und
Diſziplinweſentlichdurch die allgemeine Wehr=
pflicht
gefördert worden. Manche Erſcheinungen der
Gegenwart, die geradezu eine Verwahrloſung der Jugend erken=
nen
laſſen, müſſen auf das Fehlen dieſer Zucht und Erziehung
zurückgeführt werden. Jedes Volk wird beſtrebt ſein, ſich eine
geſunde und körperlich kräftige Jugend heranzublden. Gegen=
über
den Gefahren, die der Jugend drohen, iſt die Ausbildung des
Körpers die beſte Gewähr. Die große Entwicklung auf ſport=
lichem
Gebiete, die in anderen Ländern weit früher als in
Deutſchland vor ſich gegangen iſt, hat jetzt auch in Deutſchland
dazu geführt, daß in der Jugend der ſportliche Geiſt in immer
größerem Maße gepflegt wird. Die ſportlichen und turneriſchen
Vereinigungen der deutſchen Jugend irgendwie in Verbindung
zu bringen mit militäriſchen Vorbereitungen Deutſchlands iſt
daher nicht berechtigt. Damit wird der Geiſt der hier geübten
Erziehung, der der Geiſt jeder geſunden Nation ſein muß, völlig
verkannt.

Das deutſche Volk lehnt jeden Gedanken an Krieg ab
und unter allen politiſchen Faktoren beſteht Einigkeit darüber,
daß eine heimliche Waffenrüſtung als ebenſo unmög=
lich
wie nutzlos und gefährlich abzulehnen iſt. Dem=
zufolge
hat die Reichsregierung ſich auch ernſtlich bemüht,
die Entwaffnung gewiſſer politiſcher Verbände,
die mit den Turn= und Sportvereinen nicht verwechſelt werden
dürfen, rückſichtslos durchzuführen, ſo daß von einer
ernſthaften Bewaffnung dieſer Verbände nicht mehr die Rede ſein
kann.
Dabei will die deutſche Regierung aber nicht verhehlen, daß

im deutſchen Volke eine tiefgehende Erbitterung über die
gegenwärtige Lage Deutſchlands
herrſcht, eine Erbitterung, die ſich in Proteſten und Demonſtratio=
nem
Luft macht. Dieſe Entwicklung der deutſchem öffentlichen
Meinung kann niemanden überraſchen, der ſich vor Augen hält,
was Deutſchland in den Jahren nach dem Kriege hat erleben
müſſen. Es liegt der deutſchen Regierung fern, Wunden der Ver=
gangenheit
aufzureißen; aber ſie muß darauf hinweiſen, daß dieſe
ganze Bewegung niemals eine ſolche Ausdehnung und
niemals einen ſolchen Charakter erhalten hätte, wenn
man Deutſchland gegenüber von vornherein
eine Politik der Verſtändigung betrieben und
ihm die gleichberechtigte Mitarbeit zugeſtan=
den
hätte. Das deutſche Volk hat die Empfindung, daß man ihm
gegenüber jede Rückſicht auf ſeine wirtſchaftlichen
Fähigkeiten, vor allem auf ſein berechtigtes Selbſtgefühl,
hat vermiſſen laſſen. In einem Lande, das mit dem=
ſelben
Stolze an ſeiner Geſchichte hängt wie jede andere Nation,
konnte dies nicht ohne Rückwirkung bleiben. Manche Aeußerun=
gen
von Staatsmännern der alliierten Mächte laſſen darauf ſchlie=
ßen
, daß ſich die Erkenntnis dieſer Zuſammenhänge Bahn zu
brechen beginnt.
Mit um ſo größerem Recht glaubt die deutſche Regierung
ihrerſeits hervorheben zu müſſen, daß hier tatſächlich die Urſachen
derjenigen Bewegung liegen, die in dem Schreiben an den Herrn
Reichskanzler beklagt werden. Im Uebrigen glaubt die deutſche
Regierung die Tatſache feſtſtellen zu können, daß es keine ernſt=
hafte
Militärperſon gibt, die die Meinung haben könnte, daß
Deutſchland ſelbſt wenn es wollte, irgendwie imſtande wäre, in
Europa einen bewaffneten Konflikt hervorzurufen. Deutſchlands
techniſche Mittel, die materielle Stärke ſeiner Armee, ſind gerin=
ger
als diejenigen guch ſehr kleiner Staaten. In einer Zeit,

welche die techniſche Entwicklung der Kriegswaffe auf das
Aeußerſte ausgebildet hat, beſitzt Deutſchland keine dieſer mo=
dernen
Waffen; Deutſchland hat ſeit dem Frieden beiſpielsweiſe
keine einzige neue Kanone hergeſtellt, es beſitzt gegenwärtig nicht
einmal dasjenige Quantum an Munition, das ihm nach dem
Prſailler Vertrag zuſteht.
Es iſt überhaupt in einen Zuſtand der Waffenloſigkeit verſetzt,
der ohne gleichen in der Geſchichte der Völker daſteht. Das deutſche
Volk kann es deshalb ſchlechterdings nicht verſtehen, daß man
von dieſem Deutſchland eine Bedrohung des europäiſchen Frie=
dens
befürchtet und derartige Befürchtungen nicht vielmehr an
die Tatſache knüpft, daß der Gedanke der allgemeinen Abrüſtung
bei den anderen Nationen bisher keine nennenswerte Fortſchritte
gemacht hat. Die öffentliche Meinung in Deutſch=
land
lehnt ſich gegen eine neue Kontrolle von
Seiten der interalliierten Militärkontroll=
kommiſſion
deshalb auf, weil dieſe Kontrolle ihr
ſtändig einen Eingriff in die Reichsſouveränität
vor Augen führt, der an ſich ſchon etwas ganz beſonders Ver=
letzendes
hat und der überdies im Vertrag von Verſailles nicht
mehr begründet erſcheint. Sie glaubt, daß die deutſche Abrüſt=
ung
, ſoweit ſie anerkanntermaßen zu einer beſtimmten Zeit durch=
geführt
war, für die interalliierte Militärkontrollkommiſſion auch
endgültig erledigt ſein muß. Die deutſche Regierung kann auch
ihrerſeits von dem Rechtsſtandpunkt, den ſie in ihren früheren
Noten ausführlich dargelegt hat, nicht abweichen und ſie hält
dieſen Rechtsſtandpunkt ausdrücklich aufrecht.
Wenn ſie daraus jetzt gleichwohl nicht die praktiſchen Folge=
rungen
zieht, ſo iſt hierbei für ſie die inzwiſchen eingetretene Ver=
änderung
der geſamten politiſchen Lage beſtimmend. Die deutſche
Regierung mußte früher unter dem Eindruck ſtehen, daß die alli=
ierten
Regierungen die militäriſche Kontrolle Deutſchlands zu
einer dauernden Einrichtung machen wollten. Demgegenüber hat
die Note der Botſchafterkonferenz vom 28. Mai den
Gedanken der Einſetzung eines Garantiekomitees
anſtelle der Militärkontrollkommiſſion fallen gelaſſen und
die geforderte Generalinſpektion ausdrücklich
als den Schlußakt der interalliierten Militär=
kontrolle
bezeichnet. In dem gemeinſamen Schreiben
Eurer Exzellenz und des Königlich großbritanniſchen Herrn Mini=
ſterpräſidenten
iſt dies erneut zum Ausdruck gekommen.
Die Zurückziehung der Kontrollkommiſſion
wird hierin für einen möglichſt nahen Zeitpunkt in Ausſicht ge=
ſtellt
und es wird der lebhafte Wunſch ausgeſprochen, die inter=
alliierte
Militärkontrolle durch das im Artikel 213 des Verſailler
Vertrags dem Völkerbund übertragene Unterſuchungsrecht erſetzt
zu ſehen. Daraus glaubt die deutſche Regierung wahrnehmen
zu können, daß die gegenwärtige Lage durch das Beſtreben ge=
kennzeichnet
wird, an die Stelle einer Politik, die von deut=
ſcher
Seite als Gewaltpolitik bekämpft werden mußte, eine
Politik der Verſtändigung zu ſetzen und eine Politik,
die zugleich mit der Löſung der Reparationsfrage auch die Been=
Sigung aller Kampfmethoden umfaßt die bisher zur Erzwingung
dieſer Löſung angewandt wurden. Die ſchweren Opfer, die die
deutſche Regierung von dem deutſchen Volk verlangen muß, um
den Gedanken des Sachverſtändigengutachtens in die Tat umzu=
ſetzen
, werden nur in der Ueberzeugung tragbar ſein, daß dem
deutſchen Volke ſeine vertragsmäßigen Nechte
wieder geſichert werden und däß ſomit die Löſung der Re=
parationsfrage
nicht nur einen finanziellen wirtſchaftlichen Akt
darſtellt, ſondern eine neue Aera in den Beziehungen der Völker
einleiten wird.
Im Vertrauen darauf, daß dieſe Auffnſſung von den alliier=
ten
Regierungen geteilt wird und unter Feſtſtellung der aus=
drücklichen
Erklärng der alliierten Negierungen, daß es ſich bei
der geforderten Generalinſpektion um den Abſchluß der interalli=
ierten
Militärkontrolle und um den Uebergang zu dem in Artikel
213 des Verſailler Vertrages vorgeſehenen Verfahrens handeln
ſoll, iſt die deutſche Regierung bereit, die Generalinſpektion zu=
zulaſſen
.
Sie iſt ſich bewußt, daß ſie dem deutſchen Volke damit eine
außerordentliche ſeeliſche Belaſtung zumutet. Sie ſetzt deshalb
voraus, daß über die Modalitäten der Durchführung der Gene=
ralinſpektion
zwiſchen den alliierten Regierungen und der deut=
ſchen
Regierung eine Verſtändigung gefunden wird, die es er=
möglicht
, die Kontrolle in einer Weiſe durchzuführen, die bereits
von dem Geiſte erfüllt wird, der die Beziehungen der Völker in
Zukunft regeln ſoll, dem Geiſte der Achtung und des vertrauens=
vollen
Zuſammenwirkens, ohne den eine wirklich Befriedigung
dieſer Beziehungen undenkbar iſt.
Die deutſche Regierung darf ferner der Erwartung Ausdruck
geben, daß die interalliierte Militärkontrollkommiſſion die
Generalinſpektion mit allen Mitteln beſchleu=
nigen
wird. Die genaue Kenntnis aller einſchlägigen Verhält=
niſſe
wird es den ſeit Jahren eingearbeiteten Mitgliedern der
Kommiſſion zweifellos ermöglichen, die Kontrolle in kürzeſter
Zeit zu Ende zu bringen. Die deutſcheRegierungbittet
daher, als Schlußtermin für die Generalinſpek=
tion
den 30. September zu beſtimmen.
Hoeſch bei Herriot.
Paris, 30. Juni. (Wolff.) Botſchafter von Hoeſch hat
heute nachmittag Herriot anläßlich der Ueberbringung der deut=
ſchen
Antwortnote über die Militärkontrolle den Dank für den
Gnadenakt ausgeſprochen, durch den die Rückkehr von Ausge=
wieſenen
ins beſetzte Gebiet mit wenigen Ausnahmen geſtattet
wird. Er erklärte jedoch, daß eine völlige Befriedigung in
Deutſchland in dieſer Frage erſt dann eintreten könne, wenn die
Begnadigung der noch in den Gefängniſſen zurückgehaltenen po=
litiſchen
Gefangenen und Verurteilten erfolgt ſei.

4 Am Ende des Interregnums.
g. München, 30. Juni.
So iſt denn endlich auch dem Lande Bayern eine neue
Regierung gegeben, nachdem Wochen und wieder Wochen ver=
ſtrichen
waren, in denen man die Koalitions= und Regierungs=
bildung
zwar täglich erörterte, aber aus dieſem mit Recht ſo
beliebten Stadium der Erörterungen nicht zu der befreienden
Tat kommen konnte. Die neue Koalition iſt gebildet, der neue
Miniſterpräſident gewählt, die Kabinettsbildung abgeſchloſſen,
wenn auch die Vorſtellung der neuen Männer und die Kund=
niachung
des Regierungsprogramms erſt am Mittwoch erfolgt.
Ein ſchwarzer Tag der deutſchen Geſchichte ſah die Wahl des
neuen Miniſterpräſidenten jener 28. Juni, an dem vor fünf
Jahren das Verſailler Diktat unterzeichnet werden mußte, der
das Ende der Großmacht Deutſchland auf Jahre, vielleicht auf
Jahrzehnte hinaus bedeutete. Möge das zeitliche Zuſammen=
treffen
der Präſidentenwahl mit dieſem ſchmerzenreichen Er=
innerungstage
kein böſes Omen für den Mann ſein, der ſich
anſchickt, das Steuerruder in Bayern wieder feſt in die Hand zu
nehmen, die Autorität des Staates wieder zu feſtigen, die der
Streich Hitlers ſchwer erſchüttert hatte.
Die neue Koalition: Sie ſieht ſo aus, wie ſie hier
immer vorhergeſagt wurde, wenn auch in den letzten Tagen eine
Kriſe innerhalb der Kriſe eine gewiß nicht alltägliche Erſchei=
nung
die Koalitionsbildung abermals zu zerſtören drohte.
Urſache und Ausgang dieſer zweiten Kriſe ſind bekannt. Sie
zeigen aber auch, worauf hier nochmals hingewieſen ſei, zur
Genüge, auf welch ſchwankendem Grunde die neue Koalition
errichtet iſt. Als Trägerin die Bayeriſche Volkspartei, bei der
ſchon bisher nach ihrer zahlenmäßig dominierenden Stellung das
Schwergewicht in politiſchen Entſcheidungen lag. Rechts von ihr
die Fraktionsgemeinſchaft der Deutſchnationalen und Deutſchen
Volkspartei und Nationalliberalen Landespartei des Herrn Pro=
feſſor
Lent, der hier wieder einträchtiglich mit ſeinen früheren
Parteifreunden aus der Deutſchen Volkspartei, aber auch mit den
ihm politiſch offenbar näherſtehenden Deutſchnationalen und dem
Vertreter der Vaterländiſchen Verbände, Profeſſor Bauer, zu=
ſammen
an einem Tiſch ſitzt. Links von der Bayeriſchen Volks=
partei
als Dritter und Letzter der Koalitionspartner der Baye=
riſche
Bauernbund, der ſich zwar lebhaft für alle die Landwirt=
ſchaft
betreffenden Fragen einſchließlich des Landwirtſchafts=
miniſteriums
! intereſſiert, politiſch aber alles andere denn eine
entſchieden rechtsgerichtete Linie bisher hat erkennen laſſen.
Dieſe neue Koalition alſo will nachdem ſie der Kampf
um das bayeriſche Ermächtigungsgeſetz im September vorigen
Jahres durch das Aus=der=Reihe=Tanzen des Bauernbundes in
der Verſenkung hatte verſchwinden laſſen! in Bayern jenen
entſchiedenen Rechtskurs ſteuern, den die deutſch=
nationale
Fraktion als Volkswillen aus dem Wahlergebnis des
6. April und 4. Mai herauslieſt. Mit den Völkiſchen als Wäch=
tern
der nationalen Erneuerung auf der einen, den Demo=
kraten
, dem Zentrum, den Sozialdemokraten und Kommuniſten
als geſchloſſener Oppoſition auf der anderen Seite wird ſie da=
mit
keinen leichten Stand haben, um ſo weniger, als ſie in ſich
keineswegs als geſchloſſene Mehrheit in allen politiſchen
Fragen anzuſprechen iſt und ihre Mehrheit ganze drei Stimmen
beträgt. Man will den 9. November liquidieren, man will das
Konkordat unter Dach und Fach bringen, die entſprechenden Ver=
einbarungen
mit der evangeliſchen Landeskirche treffen, das Ver=
hältnis
zum Reich auf der Grundlage der föderaliſtiſchen Denk=
ſchrift
regeln, Eiſenbahn und Poſt zurückerwerben und ſchließlich
auch die bayeriſche Verfaſſung reformieren, mindeſtens wohl
Volksentſcheide erleichtern, eine zweite Kammer und endlich den
Staatspräſidenten ſchaffen. Die Aufgaben aufzählen, heißt gleich=
zeitig
die Gefahrenquellen aufzeigen, die der neuen Koalition von
außen und innen drohen. Der neue Miniſterpräſident Dr. Held
wird ſehr geſchickt ſteuern müſſen, will er ſeine Koalition um
dieſe Klippen herumbringen und dabei doch dem Staate das
verſchaffen, was er braucht, um arbeiten zu können.
Nun geht Herrn Dr. Held, dem neuen Miniſterpräſi=
denten
Bayerns, der Ruf eines der tüchtigſten Politiker des
Landes voraus. Seine Tätigkeit in dem letzten, der Selbſtauf=
löſung
verfallenen Landtag mußte ſeinen Anhängern wie ſeinen
Gegnern den Beweis liefern, daß dieſer Mann ein feſtgefügtes
politiſches Programm verkörpert, das dem Reiche gibt, was nach
ſeiner föderaliſtiſchen Grundeinſtellung des Reiches iſt, dem
Lande als ſolchem aber die Machtſtellung wieder zu erringen
ſucht, die ihm die Weimarer Verfaſſung genommen hatte. Dabet
wird man ſich bei dem neuen Manne aber ſicherlich keiner Ueber=
raſchungen
verſehen müſſen. Er, der aus längeren Reiſen auch
das Ausland und deſſen Pſyche kennt, hat bisher auch in außen=
politiſchen
Fragen, ſoweit ſie in die bayeriſchen Parlaments=
verhandlungen
hineinſpielten, immer einen klaren Blick für die
harten Realitäten der Gegenwart bewieſen. Er hat auch auf
den Gebieten der inneren Politik bisher ein ſolches Maß von
Verantwortungsgefühl für Staatsnotwendigkeiten an den Tag
gelegt, als daß von ihm übereilte, außenpolitiſch dem Reiche ab=
trägliche
Schritte auf dieſer Bahn erwartet werden könnten.
Man braucht alſo keineswegs gewiſſen völkiſchen Organen zu
folgen, die aus der Berufung des gebürtigen Heſſen=Darmſtädters
an die Spitze des bayeriſchen Staates mehr oder minder hämiſch
n Wandel der Bayeriſchen Volkspartei zu großdeutſch= uni=
cher
Einſtellung folgern wollten, um ſicher zu ſein, daß der
Staatsmann Dr. Held, als der er auch von ſeinen ernſt
zu nehmenden parteipolitiſchen Gegnern unbeſtritten anerkannt
wird, dem Reiche gegenüber eine Politik verfolgen wird, deren
Methoden von denen der Kahr=Epoche ſehr weit abweichen dürf=
ten
, ohne daß das Land und ſeine Notwendigkeiten dabei zu
Schaden kämen. Hält man überdies noch feſt, daß für Bayern
das Novum der Berufung des Fraktionschefs der ſtärkſten Partei
an die Spitze des Staates auch die Partei als ſolche in ungleich
größerem Ausmaß als bisher für die Regierungspolitik verant=
wortlich
macht, ſo iſt in dieſer Tatſache wohl eine Gewähr dafür
zu ſehen, daß Regierungspolitik und Politik des Landesparla=
ments
nicht in einer Weiſe divergieren werden, wie es vordem
beſonders in der Zeit des Generalſtaatskommiſſariates, faſt die
Regel wurde.
Die neuen Männer, die das Vertrauen des Miniſter=
präſidenten
in ihre Aemter beruft, ſind für den mit bayeriſchen
Verhältniſſen einigermaßen Vertrauten ſämtlich keine unbeſchrie=
benen
Blätter. Kultns, Finanzen, Handel, Soziales und Juſtiz
bleiben ihren gegenwärtigen Führern unterſtellt, obwohl ſich

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. Juli 1924

Rummer 181,

gerade gegen den deutſchnationalen Juſtizminiſter Dr. Gürtner
aus der neuen Koalition heraus die ſcharfe Gegenſtrömung gel=
tend
gemacht hatte, die zur Kriſe in der Kriſe führte. Das Innere
erhält Miniſterialrat Dr. Stützel, dem der Ruf eines bewähr=
ten
Verwaltungsbeamten aus ſeiner Tätigkeit als Staatskom=
miſſar
für Oppau vorausgeht. Mit ihm zieht der zweite
Pfälzer neben dem Kultusminiſter Dr. Matt in das Kabinett
ein, aus dem Miniſter Dr. Schweyer, von ſeiner Partei wohl
wegen des Welfenbriefes ſelbſt als unhaltbar betrachtet, aus=
ſcheidet
. Der neue Landwirtſchaftsminiſter Profeſſor Fehr,
der als einziger den Bauernſtand im neuen Kabinett vertritt,
dürfte aus ſeiner Tätigkeit als Reichsernährungsminiſter ge=
nügend
bekannt ſein. Von der im letzten Landtag nicht nur ge=
forderten
, ſondern ſchon beſchloſſenen und erſt nachträglich
ſuspendierten Verringerung der Miniſterien von acht auf fünf
aber iſt es wieder ſtill geworden . . . ."
Damit iſt der Untergrund in knappen Zügen gezeichnet, ſind
die Männer kurz umriſſen, denen fortan das Geſchick des Landes
und in den Wechſelbeziehungen der Landespolitik zu der des
Reiches auch ein gutes Teil der Reichsgeſchicke anvertraut ſind.
Ueber ihr Programm wird mehr zu ſagen ſein, wenn es erſt
in der Regierungserklärung die letzte Form erhalten hat. Was
wir von dieſem Kabinett erwarten, iſt zweierlei: Zum erſten,
daß im Lande Bayern eine Aufbaupolitik getrieben werde,
die wieder herſtellt, was der 9. November zerſchlug das An=
ſehen
Bayerns draußen im Reich und im Ausland als eines
Staates, der im Rahmen des Reiches deutſche Politik zu
treiben weiß. Zum zweiten: daß dem Reich gegenüber nun für
immer Schluß ſei mit einer Politik, die im Fall Loſſow, in der
Siſtierung der Schutzgeſetze und zahlloſen anderen Fällen ihre
letzten Früchte gezeitigt hatte.
Dann wird dem Lande Bayern wie dem Reich am beſten
gedient ſein. Den neuen Männern wird man das Vertrauen
entgegenbringen können, daß ſie ſich dieſer bayeriſchen und deut=
ſchen
Aufgaben bewußt ſind und bleiben werden.

Die Regierungsbildung in Bahern.
München, 30. Juni. Die Beſprechungen des neuen
Miniſterpräſidenten Dr. Held mit den in Ausſicht genommenen
Reſſortminiſtern und mit den Koalitionsparteien über die Kabi=
nettsbildung
und das Regierungsprogramm werden am Diens=
tag
abgeſchloſſen. Die Fraktion der Bayeriſchen Volkspartei trat
heute nachmittag nochmals zuſammen. Die deutſchnationale
Fraktion hält am Mittwoch vor Beginn der Plenarſitzung eine
Fraktionsſitzung ab. Nach einer Zuſchrift von deutſchnationaler
Seite in der Münchener Zeitung war von dieſer Seite ange=
ſtrebt
worden, das Miniſterium des Innern Herrn v. Knilling
anzutragen. Der neue Miniſterpräſident trat auf dieſe Veran=
laſſung
hin an Herrn v. Knilling heran, der jedoch ablehnte,
Das neue Kabinett ſetzt ſich, wie jetzt endgültig feſtſteht, wie folgt
zuſammen: Miniſterpräſidium und Aeußeres Dr. Held, Inneres
Dr. Stützel, Kultus Dr. Matt, Handel Dr. v. Meinel, Finanzen
Dr. Krausneck, Juſtiz Dr. Gürtner, Soziales Oswald, Landwirt=
ſchaft
Dr. Fehr
Der für das Innenminiſterium in Ausſicht genommene
Miniſterialrat Dr. Stützel iſt geboren am 22. Mai 1872 in Speyer
am Rhein. Er praktizierte nach ſeinem Studium an der Regie=
rung
der Pfalz und wurde zum rechtskundigen Funktionär beim
Bezirksamt Weißenburg, im Dezember 1901 zum Bezirksamts=
aſſeſſor
in Ebermannſtadt befördert. Auf Anſuchen an das Be=
zirksamt
Neuſtadt a. d. H. im Jahre 1905 verſetzt, wurde er im
Oktober 1911 zum Regierungsaſſeſſor bei der Regierung von
Oberbayern befördert. Im September 1914 wurde Stützel als
Hauptmann der Landwehr zum Heeresdienſt einberufen. Mit
der Errichtung des Sozialminiſteriums und der Zuteilung des
Wohnungsweſens an dieſes Miniſterium wurde er in das Sozial=
minifterium
berufen, wo er nach der Beförderung zum Ober=
regierungsrat
und ſpäteren Miniſterialrat die Abteilung für das
Wohnungsweſen führte.
Vom Reichszentrum.
Berlin, 80. Juni. Der Reichsparteivorſtand der Zentrums=
partei
beſchloß, in den Tagen des 4., 5. und 6. Oktober einen
Reichsparteitag in Fulda abzuhalten, um mit dieſem die Abhal=
tung
eines Preußiſchen Parteitages zu verbinden. Weiter be=
ſchloß
der Reichsparteivorſtand die Gründung eines Vereins, ge=
nannt
Klub der Zentrumspartei‟. Dieſer Klub hat die Auf=
gabe
, zunächſt ein Anweſen zu erwerben, um in ihm einen Mittel=
punkt
für das geſellige, aber auch das parteipolitiſche Leben in
der Reichshauptſtadt zu ſchaffen. Als Mitglieder ſollen gewonnen
werden die Abgeordneten des Reichs= und Landtags, die Preſſe
und Parteimitglieder im Land. Der Hauptteil der Tagung des
Reichsparteivorſtandes galt der Beſprechung des Verhältniſſes
zwiſchen Zentrumspartei und Bayeriſcher Volkspartei. Zu die=
ſem
Gegenſtand haben bereits mehrfache Vorerörterungen zwi=
ſchen
Vertretern des Zentrums und der Bayeriſchen Volkspartei
ſtattgefunden. Außerdem wurde auf eine Anregung des Reichs=
kanzlers
hin am 21. Juni im Hauſe des Führers der Bayeriſchen
Volkspartei, des Domkapitulars Leicht, eine nähere Beſprechung
abgehalten. Aus dieſen Erörterungen, wie aus denen, die jetzt
der Reichsparteivorſtand pflog, läßt ſich der Schluß ziehen, daß

Vom Tage.
In Auweſenheit des Generals Ludendorff und des
Jenerals Litzmann fand am Sonntag in Neubrandenburg die
örundſteinlegung zu einem Schlageter=Denkmal ſtatt.
Die Hauptverhandlungen gegen den früheren ſäch=
ſiſchen
Miniſterpräſidenten Dr. Erich Zeigner vor dem Reichs=
gericht
finden vorausſichtlich am 8. Juli ſtatt.
Die Ere Nouvelle glaubt zu wiſſen, daß die interalliierte
Konferenz noch nicht am 16. Juli ſtattfinden, ſondern ver=
ſchoben
werde, bis Deutſchland die notwendigen Geſetze für die
Durchführung des Sachverſtändigenberichts im Reichstage zur Annahme
gebracht habe.
Aus London wird gemeldet, daß Frankreich und die Ver=
einigten
Staaten offiziell zugeſagt haben, Vertre=
ter
zu der Konferenz am 16. Juli zu entſenden. Die Zu
ſtimmung Italiens und Belgiens liegt bereits vor.
Reuter berichtet, daß in einem offenſichtlich unbedeutenden Punkt
des Budgets die engliſche Regierung im Unterhaus mit
220:165 Stimmen eine neue Niederlage erlitt.
In Londoner offiziellen Kreiſen glaubt man nicht, daß Muſſo=
lini
perſönlich an der Konferenz am 16. Juli teilnehmen
werde. Man vermutet, daß der Londoner italieniſche Botſchafter den
Auftrag erhalten wird, Italien zu vertreten.
Der Präſident des iriſchen Freiſtaates, Cosgrave beabſichtigt,
e Valera und die anderen politiſchen Gefangenen bei günſtiger
Gelegnheit in Freiheit zu ſetzen.
Serbien trifft alle Maßnahmen, um eine vollſtändige
Mobiliſierung gegen Albanien durchzuführen. Engliſche
und amerikaniſche Kriegsſchiffe ſollen in der Adria geſichtet worden ſein.
Der Wiederaufbau Angoras ſoll gemäß dem mit einer
amerikaniſchen Baugeſellſchaft vereinbarten Kontrakt in zwei Monaten
beginnen.
Reuter meldet aus Alexandria, daß dort eine große Kund=
gebung
für Zaglul Paſcha veranſtaltet wurde; zu Zwiſchen=
fällen
ſei es nicht gekommen.
Redter meldet aus Johannisburg, daß der Konvent der
Arbeiterpartei mit 513 gegen 17. Stimmen beſchloſſen hat=
Mitglieder der Partei in das Kabinett zu entſenden.
Das ſüdafrikaniſche Kabinett iſt wie folgt gebildet
worden: Hertzog Premierminiſter, Havenga Finanzminiſter,
Beyers Bergwerke und Induſtrie. Das Kabinett umfaßt außerdem
zwei Führer der Arbeiter, nämlich Crewell für Verteidigung und
Arbeit und Beywall für Poſt und Telegraphie.
Die ſtreikenden kanadiſchen Poſtbeamten haben
eingewilligt, die Arbeit wieder aufzunehmen. Der Arbeits=
miniſter
verſprach, ihre Beſchwerde zu prüfen.
Thomas Lamont, Teilhaber der Firma Morgan, reiſte von
New=York nach Europa ab. Man bringt dieſe Reiſe in Zu=
ſammenhang
mit der amerikaniſchen Beteiligung an der deut=
ſchen
Anleihe.
Bei der Abſtimmung des demokratiſchen Konvents über
die Nominierung des Präſidentſchaftskandidaten in New=York er=
hielt
im erſten Wahlgang Mac Adoo 520 Stimmen und der Gouver=
neur
Smith 210 Stimmen. Die übrigen verteilen ſich auf die 17
andern Kandidaten.

die engere Zuſammenarbeit der beiden Parteien auch im Parla=
ment
wieder herbeigeführt wird. Auf beiden Seiten beſteht
jedenfalls der Wunſch, über Schwierigkeiten, wie ſie ſich in den
letzten Jahren durch die völlige politiſche Umwälzung ergeben
haben, hinwegzukommen. Die Tagung des Reichsparteivorſtan=
des
beſchäftigte ſich im weiteren mit Organiſationsfragen, aus
deren Erörterung ſich ergab, daß die Stellung der Partei im
Lande feſtgefügt iſt.
Wiederannäherung der Bageriſchen Volks=
partei
an das Zentrum.
In Bamberg fand im Hauſe des Führers der Bayeriſchen
Volkspartei Domkapitular Leicht eine Zuſammenkunft zwiſchen
der Bayeriſchen Volkspartei und dem Zentrum ſtatt, die einen
befriedigenden Verlauf nahm, und Ausſichten auf ein engeres
Zuſammenarbeiten der beiden Fraktionen im Parlamente eröff=
nete
. Der Reichsparteivorſtand der Zentrumspartei billigte ein=
mütig
die Ergebniſſe der Bamberger Beſprechung. Die Aus=
ſprache
ſoll in den nächſten Tagen fortgeſetzt werden.
Vor einer Herabſetzung der Ruhrkohlenpreiſe.
Berlin, 30. Juni. In der morgigen Sitzung der Zechen=
beſitzer
des Ruhrgebiets, in welcher der Vorſtand beantragen
wird, mit Rückſicht auf den bereits lange beſtehenden Abſatz=
mangel
die Beteiligungsziffer der Zechen bis zu 45 Prozent zu
ermäßigen, ſoll auch die Frage der Herabſetzung der Kohlenpreiſe
zur Hebung des Abſatzes und zur Stärkung der Wettbewerbs=
fähigkeit
der Ruhrkohle beſprochen werden. Die Herabſetzung
der Beteiligungsziffer würde eine entſprechende Fördereinſchrän=
kung
der Zechen und damit Einlegung von Feierſchichten zur
Folge haben. Wie der Deutſche Handelsdienſt erfährt, iſt die
Herabſetzung der Kohlenpreiſe von den heutigen Verhandlungen
mit der Micum abhängig. Man rechnet jedoch in den beteilig=
ten
Kreiſen mit einer Herabſetzung von um 15 Prozent. Eine
ſolche Herabſetzung würde natürlich auf Koſten der kleineren
und ſchlechter rentierenden Werke gehen.

m
Wachen, Schlaf und Traum.
Von Prof. Dr. Melchior Palägyi.
Die Aufeinanderfolge von Wachen und Schlafzuſtänden ver=
leiht
unſerem ganzen Lebenslauf von der Geburt bis zum Tode
einen hythmiſchen Charakter, der die Menſchen von jeher unge=
mein
geheimnisvoll und wunderbar anmutete. Trotzdem gelang
es niemals, der tiefen Verwunderung über das Wellenſpiel von
Wachen und Schlafen, aus dem das ganze Leben beſteht, zu=
reichenden
Ausdruck zu geben. Denn das ganze Geheimnis un=
ſeres
Daſeins und Menſchſeins drängt ſich ſo ſehr in das Pen=
deln
zwiſchen zweierlei gegenſätzlichen Lebens= und Bewußtſeins=
zuſtänden
des Wachens und des Schlaſens zuſammen, daß die
Löſung dieſes einen Geheimniſſes auch die Löſung aller übrigen
in ſich zu enthalten ſcheint. Wenigſtens habe ndie meiſten Men=
ſchen
das Gefühl, daß die vollſtändige Erklärung des Wachens
und des Schlafes auch das Rätſel der Ohnmacht und des Todes,
des Dies= und Jenſeits zur Löſung bringen müßte. Daß dem
ſo iſt, leuchtet beſonders daraus hervor, daß die Myſtik aller
Zeiten und Völker, Spiritismus, Okkultismus, Parapſychologie
uſw. ſtets an das Geheimnis des Wachens und des Schlafes,
beſonders aber an das Rätſel des letzteren anknüpften. Denn
indem der Schlaf das Traumleben, alſo eine zweite und geheim=
nisvolle
Art des Wachſeins in ſich ſchließt, erweckt er den Gedan=
ken
an die Möglichkeit eines ganz anders gearteten Bewußtſeins,
als dasjenige, welches uns aus dem nüchternen Wachſein des All=
tags
bekannt iſt. Und neigt man einmal zu der Annahme hin, daß es
auch eine andere Art des Wachſeins geben könnte als dasjenige
unſerer gewöhnlichen Lebensbeſchäftigungen, deren herrſchendes
Geſtirn die Sonne iſt, dann iſt auch dem Glauben Tür und Tor
geöffnet, daß im geheimnisvollen Wachſein innerhalb des Schlafes
ſich höhere Fähigkeiten und Kräfte des Menſchen kundgeben
könnten, als diejenigen ſind, die wir im nüchternen Tageswach=
ſein
betätigen.
Alle ſogenannten Geheimlehren, welche moderne Benennung
ſie ſich auch beilegen mögen, ſind dadurch gekennzeichnet, daß ſie
im Namen eines zweiten und geheimnisvollen Wachſeins (oder
Bewußtſeins) dem gewöhnlichen wachen Alltagsbewußtſein
das gleichſam auf das Sonnenlicht eingeſchworen iſt Konkur=
renz
zu machen und es zu übertrumpfen verſuchen. Der Philo=
ſoph
, der dies rechtzeitig merkt, beſchließt ſchon in jungen Jahren

bei ſich, mit ſeinem Urteil zurückzuhalten, aber ſein ganzes Leben
hindurch dem Problem des Wachſeins und des Schlafs die ihm
gebührende Aufmerkſamkei zuzuwenden, da ſich in dieſem einen
Problem wenn es richtig erfaßt wird tatſächlich alle Rätſel=
fragen
des menſchlichen Lebens und Bewußtſeins wie in einem
Brennpunkt anſammeln und vereinigen. Das ſollten aber auch
die fachmänniſchen Forſcher, insbeſondere die Phyſiologen ( Bio=
logen
) beherzigen. Denn man kann mit bloßer fachmänniſcher
und amtlicher Autorität die großen Fragen des Wachſeins und
des Schlafes nicht einer fortſchreitenden Klärung entgegenführen,
ſondern man muß den Geheimlehren gegenüber auch wirklich
ein neues Licht anzuſtecken wiſſen. Nun herrſcht aber bezüglich
des Wachens und des Schlafes nicht nur in den Fachwiſſenſchaf=
ten
, ſondern auch in der Philoſophie ein ſolcher Grad von Ver=
vorrenheit
, desgleichen in anderen Problemſtellungen kaum zu
finden iſt. Dann ſoll man ſich aber nicht darüber wundern, daß
der Okkultismus in unſeren Tagen wieder in mächtigem An=
ſchwellen
begriffen iſt. Es gibt eine außerordentlich weitſchichtige
und faſt unüberſehbare Literatur über das Wachen, Schlafen,
Träumen uſw., aber wenn ich einen einzigen Leitſatz aus ihr
herausheben ſollte, befände ich mich in ziemlicher Verlegenheit.
Ich geſtehe, daß ich bei aller Achtung der großen Verdienſte ſo
mancher Forſcher auf dem vorliegenden Gebiete doch nur den
einzigen Heraklit anzuführen wage. Er ſagt: Im Wachen
haben alle Menſchen eine gemeinſchaftliche Welt, im Schlafen
und im Traum hat jeder ſeine eigene. Eine tiefer reichende,
ahnungsvollere Einſicht in das Geheimnis von Wachen und
Schlaf habe ich bei keinem anderen Denker gefunden. Der große
Weiſe des Altertums läßt uns fühlen, daß in den Gegenſatz von
Wachen und Schlafen der Urgegenſatz von äußerer und innerer
Welt, von Sachbewußtſein und Selbſtbewußtſein, von Objekt
und Subjekt hineinſpielt. Ein einziger ſolcher Satz, wie der
zitierte, enthält mehr Anregendes, als manches große Sammel=
werk
über das Wachen und den Traum. Man verwundert ſich
nur, daß der Satz von Heraklit nicht zum Ausgangspunkt der
Erforſchung des Traumbewußtſeins gemacht wurde.
Der nächſte Schritt, den wir über Heraklit hinaus machen
können, iſt etwa der folgende: Wie das Sach= und das Selbſt=
bewußtſein
des Menſchen ſtets ineinander übergreifen, ſo darf
man auch erwarten, daß die Zuſtände des Schlafens und des
Wachens ineinander herüber und hinüber ſpielen .Dieſe Ver=
mutung
bewährt ſich denn auch durch die nähere Erforſchung der

Das Echo der Militärkontrollnote.
Billigung durch die Koalitionsparteien.
Sachliche Oppoſition.
* Berlin, 30. Juni. (Priv.=Tel.) Wie nach dem Verlauf
der Verhandlungen nicht anders zu erwarten war, drückt die
nunmehr an Herriot übergebene deutſche Note das deutſche An=
erkennmis
zu einer letzten Generalinſpektion zum Abſchluß der
interalliierten Militärkontrolle unter beſtimmten Vorausſetzun=
gen
aus. Die wichtigſte dieſer Vorausſetzungen beſteht darin,
daß ein Schlußtermin für die Generalinſpektion, der 30. Sep=
tember
, von Deutſchland als Wunſch geäußert wird, ein Termin,
der es ermöglichen würde, die Kontrolle wenigſtens innerhalb
drei Monaten endgültig los zu ſein. Dieſe Terminſetzung lag
nahe, nachdem die Note der Botſchafterkonferenz vom 28. Mai
ſelbſt einen Zeitabſchnitt von 34 Monaten als Maximum für
dieſe Schlußkontrolle unter der Vorausſetzung genannt hatte,
daß eine geeignete Zuſammenarbeit mit den deutſchen Behörden
ſtattfinden könnte. Weiter ſetzt die Note gegen Schluß voraus,
daß über die Modalitäten der Durchführung der Generalinſpek=
tion
zwiſchen den alliierten Regierungen und der Reichsregie=
rung
eine Verſtändigung gefunden werde, die es ermöglicht, die
Kontrolle in einem Geiſt durchzuführen, der bereits an anderer
Stelle der Note näher gekennzeichnet iſt, der die Beziehungen der
Völker in Zukunft regeln ſoll, nämlich den Geiſt des ſachlichen
und vertrauensvollen Zuſammenwirkens, ohne den eine wirk=
liche
Befriedigung dieſer Beziehungen undenkbar iſt. Dies iſt
der weſentliche Kern der Note. Was auf der erſten Seite der
Note außerdem geſagt wird, iſt in der geſamten deutſchen Preſſe.
aus Anlaß der Debatte über dieſe Note zum Teil ſchon viel deut=
licher
und klarer geſagt worden, ſo daß ein näheres Eingehen
auf dieſe Teile der Note ſich erübrigt. Anſchließend ſei nur noch
einmal zuſammengefaßt, daß wie ſchon angekündigt von
der Reichsregierung der Rechtsſtandpunkt voll gewahrt wird,
und daß die Annahme mit dem Hinweis auf die inzwiſchen ein=
getretene
Veränderung der geſamten politiſchen Lage erfolgt ſei.
Sachlich glaubt die Reichsregierung der nunmehr ſtattfindenden
Generalinſpektion mit Ruhe entgegenſehen zu können, da im
Deutſchland eine Rüſtungsinduſtrie überhaupt nicht mehr beſteht
und der Status der Reichswehr zu irgendwelchen Schwierigkeiten
keinerlei Anlaß mehr geben kann. Auf der anderen Seite ſcheint
der Regierung die Erlaubnis zu dieſer letzten Kontrollmaßnahme
das einzig wirkſame Mittel der endgültigen Beſeitigung dieſer
läſtigen Frage zu ſein, zumal aus beſtimmten Anzeichen auf die
ſichere Wahrſcheinlichkeit geſchloſſen werden kann, daß das Aner=
bieten
der deutſchen Regierung zu dieſer Kontrolle auch auf der
Gegenſeite das notwendige Verſtändnis findet und die Frage
tatſächlich aus der Welt ſchafft. Eine Ablehnung der Note da=
gegen
hätte nach Auffaſſung der Reichsregierung ein Mittel dar=
geſtellt
, das für die Verhandlungen über das Sachverſtändigen=
gutachten
die vorhandenen Chancen ohne praktiſchen Effekt ver=
ſcherzt
und den Gegnern Deutſchlands die Möglichkeit gegeben
hätte, aus dieſer Ablehnung Schlüſſe in der Richtung zu ziehen,
daß Deutſchland etwas zu verheimlichen habe, und daß die im
Sachverſtändigengutachten für Deutſchland vorgeſehenen Kredite.
nicht der deutſchen Wirtſchaft, ſondern Rüſtungszwecken zuge=
führt
werden könnten. Gelingt es, dieſe letzte Kontrollinſpektion
in geeigneter Form bis zum 30. September durchzuführen, ſo
glaubt die Regieung, mit Sicherheit darauf rechnen zu können,
daß dieſes leidige Kapitel der durch den Verſailler Vertrag ge=
ſchaffenen
Souveränitätsbeſchränkungen endgültig ad geta gelegt
werden kann.
* Berlin, 30. Juni. (Priv.=Tel.) Die überwiegende
Mehrheit der Berliner Preſſe nimmt zu der Antwort=
note
der deutſchen Regierung eine anerkennende Hal=
tung
ein und unterſtreicht, daß die Note ſich in ihrer ganzen
Form angenehm von ihren Vorgängerinnen unterſcheidet. Die
Gründe, die für die Regierung bei ihrem Entgegenkommen maß=
gebend
waren, werden von den Koalitionsparteien wie von den
Sozialdemokraten gebilligt. Beachtenswert iſt jedoch, daß die
Oppoſition der Deutſchnationalen ſich in verhältnismäßig ſach=
lichen
Grenzen hält. Der Lokalanzeiger gibt zu, daß
die Note in recht geſchickter Art die Anſicht der Reichsregierung
gegenüber Herriot und Macdonald und gegenüber einem Teil
der öffentlichen Meinung in deren Ländern zum Ausdruck bringt.
Er betont ausdrücklich, daß in dem Schriftſtück einige Wahr=
heiten
ſtehen, über die man ſich freuen darf, ſie in dem Schrift=
ſtück
zu finden. Auch die Deutſche Tageszeitung will
die diplomatiſch geſchickte und im einzelnen wirkſame Formulie=
rung
der Note nicht beſtreiten. Daß die beiden Zeitungen,
ebenſo wie die Kreuzzeitung die wenigſtens nicht die
ſchwierige Lage der Regierung verkennen wollen, ſachlich zu
einem anderen Ergebnis kommen, iſt begreiflich. Nur die
Kreuzeitung ſpricht von einer recht ſchmachvollen Unterwer=
fung
. Auch bei ihr iſt jedoch die Art verhältnismäßig maßvoll.
Man wird auch daraus den Schluß ziehen können, daß die
Deutſchnationalen dem Schritt der Reichsregierung gegenüber
und in ihrer Abwehr die Dinge nicht ſoweit zuſpitzen wollen,
um daraus innerpolitiſche Konflikte heraufzubeſchwören.

gegenſätzlichen zwei Zuſtände in einem überraſchenden Maße und
führt zu einer Vertiefung unſerer Selbſterkenntnis, alſo auch zu
einer Umgeſtaltung unſerer ganzen Weltbetrachtung. Wir ſtehen
nämlich in der Erfahrung niemals einem reinen (abſoluten)
Wachzuſtande und genau ſo auch niemals einem reinen Schlaf=
zuſtande
gegenüber (von pathologiſchen Schlafzuſtänden wollen
wir zunächſt abſehen), ſondern haben es immer mit einer Miſch=
form
von Wachen und Schlafen, mit einer kombinierten Form
aus den beiden gegenſätzlichen Zuſtänden zu tun. Der Schlaf
ſpielt immer in die Zuſtände des Wachſeins hinein und verleiht
dieſem letzteren ſehr verſchiedenartige typiſche Charaktere, die
eindringlich erforſcht werden müſſen, wenn es überhaupt zu einer
Erkenntnis der menſchlichen Perſönlichkeit kommen ſoll. Umge=
kehrt
ſpielt in den Schlafzuſtand in einer noch viel rätſelhafteren
Weiſe ſtets der wache Zuſtand hinein, ſo daß hierdurch jene
Formen der Hypnoſe, des Somnambulismus, der Hellſeherei
uſw. entſtehen können, die in allen okkultiſtiſchen und ſpiritiſtiſchen
Anſichten eine ſo bedeutſame Rolle ſpielen. Man darf es direkt
als ein Prinzip der Lebensforſchung hinſtellen, daß die Lebens=
zuſtände
ſich niemals in ihrer vollkommenen Reinheit und ſchärf=
ſten
Gegenſätzlichkeit unſerem prüfenden Blick darbieten, ſondern
gleichſam einander wechſelſeitig vermummen und verdunkeln.
Wir werden im Sinne dieſes Prinzips zwei große Klaſſen
von Tatſachen näher ins Auge faſſen müſſen: 1. das Eindringen
des Schlafes in die Lebenszuſtände des Wachſeins oder, wie ich
es nennen will, die Somnifikation des Wachens und 2. das Ein=
dringen
des Wachſeins in die Zuſtände des Schlafes oder kürzer
die Vigilation des Schlafens. Da das Wachſein naturgemäß
zugänglicher für die Erſorſchung iſt, als der Schlaf, iſt es zweck=
mäßig
, die Aufmerkſamkeit zunächſt auf die Somnifikation der
wachen Zuſtände hinzulenken, denn in dem Maße man ſich mit
dieſem Tatſachenkreis vertrauter macht, wird es auch leichter wer=
den
, die Geheimniſſe, der Vigilation des Schlafes aufzuklären.
Freilich ſind dieſe letzteren undergleichlich intereſſanter, als die
erſteren, denn ſie ſchließen alle Probleme des Hypnotismus,
Somnambulismus und überhaupt des Mediumismus in ſich,
aber ſie bleiben ſamt und ſonders unbegreiflich und werden zu
einem Gebiete des bloßen Wunderglaubens, wenn man nicht
vorerſt den der alltäglichen Erfahrung zugänglichen erſten Tat=
ſachenkreis
genauer prüft. Wir ſtehen alſo vor der grundlegen=
den
Frage, was unter Somnifikation des Wachſeins zu ver=
ſtehen
ſei. Gemeint iſt damit, was wir oben andeuteten, daß es

[ ][  ][ ]

Nummer 181.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. Juli 1924.

Seite 3.

Ein Dokument.
Der Boche iſt keine Erfindung feindlichen Haſſes. Es gibt
ihn. Es gibt dieſen Schweinehund, der kalten Blutes auf Befehl
Wehrloſe ſchlachtet, und zwar befindet er ſich ebenſo gut unter
den Rotgardiſten wie unter den Weißen. Es gibt den unifor=
mierten
Strolch, der ſich Meuchelmord an dem, der geſtern noch
ſein Freund war, befehlen läßt. Es gibt den zweibeinigen
Schakal, der ſich auf die noch warme Leiche ſeines Opfers ſtürzt
und ſie ausplündert. Es gibt den Hundsfott von deutſchem,
aiſerlichem Offizier, der Wehrloſe mißhandelt, viehiſch umbringt
und dann beſtiehlt.
So ſchrieb Herr Wilhelm Michel im Heſſiſchen Volksfreund‟
vom 28. Juni 1924.

Weitere Berliner Preſſeſiimmen.
Die Blätter der Mitte ſtimmen der Note durchaus zu,
ſprechen aber die Erwartung aus, daß die Vornahme dieſer letz=
ten
Militärkontrolle in Formen geſchehen werde, die keine neue
Erbitterung und Demütigung für Deutſchland bedeuten müſſen.
So ſagt das Berliner Tageblatt man müſſe die
nachdrückliche Erwartung ausſprechen, daß man auf der Gegen=
ſeite
die Antwort auf die Note der Botſchafterkonferenz als ein
neues Dokument ernſteſten deutſchen Verſtändigungswillens
ſeiner ganzen Bedeutung nach zu würdigen wiſſe, denn ſie laſſe
die Größe des von Deutſchland im Intereſſe der endlichen Be=
friedung
der Welt und der endgültigen Löſung der Reparations=
frage
gebrachten Opfers klar erkennen. Das neue Frankreich
werde ſich darüber klar ſein müſſen, daß die Kontrollfrage jede
demokratiſche Regierung zu Fall bringen würde, wenn ihr un=
nötige
Schwierigkeiten bereitet würden.
Die Voſſiſche Zeitung nennt die deutſche Note im
Tone das Echo des höflichen und ſachlichen Schreibens aus
Chequers.
Die Germania meint, die zuſtimmende Antwort ſei zu=
nächſt
als eine Verſtändigungsgeſte zu bewerten. Sie
ſolle auch der nationaliſtiſchen Oppoſition der alliierten Regie=
rungen
den Wind aus den Segeln nehmen und ſchließlich die
Bahn glätten helfen, auf der die Reparationsfrage in Zukunft
einer Löſung entgegengeführt werde. Sie ſoll die moraliſche
Poſition der deutſchen Sachwalter bei den kommenden Verhand=
lungen
ſtärken. Im übrigen ſpricht das Blatt die Erwartung
aus, daß dies die letzte Militärkontrolle ſein werde, und meint,
je weniger auffällig die Kontrolle von ſich gehen werde, um ſo
beſſer ſei dies für beide Teile.
Der Vorwärts begrüßt die vorbehaltloſe Annahme der
Kontrollforderungen, weil dadurch die nationaliſtiſchen Gegner
der Regierung Herriot um eine Hoffnung ärmer geworden ſeien.
Beurteilung der Note in Paris.
TU. Paris, 30. Juni. Die deutſche Antwort auf
die Note der Botſchafterkonferenz vom 28. Mai wurde heute
nachmittag ½1 Uhr vom Botſchafter v. Hoeſch im Quai
dOrſay übergeben. Sie wird Gegenſtand einer Beratung
des interalliierten Komitees in Verſailles ſein und erſt hierauf
vor der Botſchafterkonferenz, wahrſcheinlich in ihrer nächſten
Sitzung, zur Sprache gebracht werden. Die Prüfung des
Schriftſtücks ſoll mit größter Beſchleunigung erfolgen.
Die Pariſer Preſſe legt ſich bei Beurteilung der
Note große Zurückhaltung auf. Der verſöhnliche Charak=
ter
der Note wird indeſſen allgemein zugegeben, und es berührt
offenbar angenehm, daß die Note keine der Vorbehalte aufweiſt,
die ihr Pariſer Leitartikel heute früh ſchon voreilig zugeſchrieben
haben. Als Fortſchritt gegenüber früheren Dokumenten ähnlichen
Inhalts wird es angeſehen, daß die Reichsregierung ſich auf die
öffentliche Meinung in Deutſchland beruft. Was die Bitte der
Reichsregierung anlangt, auf den 30. September den Schluß der
Kontrollkommiſſion feſtzuſetzen, ſteht man hier auf dem Stand=
punkt
, daß die Erfüllung dieſer Bitte von dem Grade der Un=
terſtützung
abhängt, den die Reichsregierung der Interalliierten
Kommiſſion bei der Wiederaufnahme der Kontrolle angedeihen
laſſen wird.
Die Vorbereitungen zur interalliierten Konferenz.
* London, 30. Juni. (Priv.=Tel.) Die Vorbereitungen
für die neue Konferenz, die am 16. Juli in London ſtattfinden
ſoll, ſind bereits jetzt weit vorgeſchritten und die Wichtigkeit der
Beſchlüſſe der Konferenz wird von der Londoner Preſſe vollauf
gewürdigt. Die Gerüchte, daß die Konferenz vielleicht vertagt
werde, ſind ohne Grund. Die Großmächte, die an ihr teilnehmen
werden, haben bereits die Einladung erhalten und angenommen.
Wie bei früheren Konferenzen, werden die fremden Delegationen
Gäſte der engliſchen Regierung ſein. Man glaubt, daß die Kon=
ferenz
von Mitgliedern aller Mächte beſucht werden wird, denen
ein Prozentſatz der deutſchen Reparationszahlungen nach dem
Spaaer Abkommen vom Juli 1920 zuerkannt oder ſeit der Unter=
zeichnung
dieſes Protokolls angeboten wurde. Dies würde ein=
ſchließen
: Frankreich, Italien, Belgien, Japan, Portugal, Grie=
chenland
, Serbien und Rumänien.

Abſchlaf .. Micum=Verhandlungen.
Das Abkommen bis zur Inkraftſetzung des
Gutachtens verlängert.
Düſſeldorf, 1. Juli. Die Verhandlungen der
Sechſerkommiſſion mit der Micum führten geſtern
abend um 11½ Uhr zu folgendem Abſchluß:
Das Abkommen gilt vom 1. Juli bis zur Inkraftſetzung des
Sachverſtändigengutachtens. Es kann jedoch beiderſeits zu jedem
Monatsanfang mit einer Friſt von 10 Tagen gekündigt werden.
Die Beſtimmungen des heutigen Vertrages ſind dieſelben wie
diejenigen des Abkommens vom 15. April mit folgenden Aen=
derungen
:
a) Die laufende Kohlenſteuer wird auf 75 Pfennig
feſtgeſetzt.
Ausland), ſowie die Zuleitungs= und Ablauf=
gebühren
(Verkehr mit dem unbeſetzten Gebiet) der
Konzerne und Zechen werden auf die Hälfte her=
abgeſetzt
.
e) Die Verkehrsabgaben für die Nebenprodukte wer=
den
auf 1 Prozent ermäßigt. Die Lieferung von Neben=
produkten
wird auf folgende Prozente der Herſtellung feſt=
geſetzt
: 10 Prozent für Benzol (wie bisher), 6 Prozent für
Pech (ſeither 10 Prozent), 8 Prozent für ſchwefelſaures
Ammoniak und die übrigen Nebenprodukte (ſtatt 10 Proz.)
Die unter a bis e genannten Ermäßigungen erhalten rück=
wvirkende
Kraft vom 15. 6. ab.
Für die Sireikzeit vom 1. Mai bis 17. Juni einſchließlich
wird die an Reparationsbrennſtoffen zu liefernße Menge auf
27 Prozent der einzelnen Förderung der Zechen in dieſem Zeit=
raum
ermäßigt.
Vor Unterzeichnung dieſes Abkommens hat die Sechſerkom=
miſſion
ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß die Ver=
längerung
des Abkommens für den Monat Auguſt von der
Möglichkeit der Finanzierung abhängt. Sie wird hierüber in
den nächſten Tagen verhandeln und hat ſich der Micum gegen=
über
vorbehalten, falls dieſe Verhandlungen eine Finanzierungs=
möglichkeit
nicht ergeben, den Vertrag alsdann zum 31. Juli zu
kündigen.
Räumung Offenburgs?
* Karlsruhe, 30. Juni. (Priv.=Tel.) Nach hier um=
laufenden
Gerüchten aus zuverläſſigen Quellen beabſichtigen die
Franzoſen, das während des Ruhreinbruchs widerrechtlich be=
ſetzte
Offenburg demnächſt zu räumen.
Der Graff=Prozeß in Stettin.
Die Zeugenvernehmung geht weiter.
Stettin, 30. Juni. In der heutigen Verhandlung wurde
zunächſt Dr. Sondermann vernommen, der den erſchoſſenen Bel=
gier
Graff in der Straßenbahn zuerſt unterſucht hat. Sonder=
mann
ſollte ſich über die Möglichkeit äußern, ob Graff ſchon vor
dem von außen kommenden Schuß, der ihn getroffen hat, infolge
des Schreckens über die von Kaws abgegebenen Schüſſe, die ihn
nicht getroffen haben, am Herzſchlag geſtorben ſein könne. Dr.
Sondermann kann hierzu nichts Beſtimmtes äußern, will aber die
Möglichkeit nicht beſtreiten. Es ſoll ſich nunmehr ein Anatom
über die Frage des Gutachtens äußern.
Hierauf wird der Zeuge Lohmann vernommen, der ſeiner=
zeit
beim Landbund angeſtellt war und dort die Arbeitsvermitt=
lung
verwaltete. Er gibt zu, daß er vorher von einem Herrn
darauf aufmerkſam gemacht worden iſt, daß Schupobeamte aus
Hamborn ſich bei ihm melden würden, die an der Erſchießung
Graffs beteiligt ſeien. Der Zeuge erklärt: Als Kaws zu mir
kam, und um Vermittlung einer Anſtellung bat, wußte ich nur,
daß er in den Fall Graff verwickelt ſei. Ich äußerte ihm gegen=
über
meine Verwunderung, daß er ſich an mich wende, da er
mich nicht kenne und ich ihn eventuell zur Anzeige bringen könnte.
Kaws erwiderte, da ich preußiſcher Offizier ſei, habe er Zutrauen
zu mir. Ich erklärte Kaws ſpäterhin, daß ich an ſich den politi=
ſchen
Mord verurteile. Ich brachte Kaws zunächſt auf mehrere
Tage unter, dann beſtellte ich ihn zu mir und ſprach mit ihm
über ſeine Beteiligung an der Tat. Einige Zeit ſpäter meldeten
ſich Engeler und Schwirrat, für die der Zeuge dann ebenfalls
Stellungen beſorgte.
Ein bedeutſamer Separatiſienprozeß.
Hanau, 30. Juni. Am 3. Juli, vormittags 9 Uhr, beginnt
vor dem Staatsgerichtshof zum Schutze der Nepublik im Land=
gerichtsgebäude
in Hanau die Hauptverhandlung gegen den
Weingutsbeſitzer Anton Barkhold aus Eltville, der ſich zurzeit im
Unterſuchungsgefängnis in Frankfurt a. M. befindet. Barkhold
wird beſchuldigt, die ſeparatiſtiſche Bewegung unterſtützt zu
haben. Der Prozeß dürfte deshalb von ganz beſonderem Inter=
eſſe
ſein, da nach der Anklage in einer ſelten ſo nachweisbaren
Form hinter den Rüdesheimer Separatiſten als treibende Kraft
und Drahtzieher des hochverräteriſchen Unternehmens der be=
rüchtigte
franzöſiſche Kreisdelegierte Armand geſtanden hat.

Die Lage in Jtalien.
Umbildung des italieniſchen Kabinettes.
* Rom, 30. Juni. (Priv.=Tel.) Der König nahm das
Nücktrittsgeſuch der Miniſter Gentile, Corbino
und Carnazza an und ernannte auf Vorſchlag Muſſolinis
folgende Miniſter: Unterricht: Senator Caſſati, Wirtſchaft;
Senator Nava, öffentliche Arbeiten: Abg. Sarroci.
Für das Kolonialminiſterium, das bisher von Muſſolini
verwaltet wurde, wurde Abg. Lanza de Scalea in Ausſicht
genommen.
Die Antwort des Königs auf die Adreſſe des
Senats und der Kammer.
b) Die Ein=,und Ausfuhrabgabe (Verkehr mit dem TU. Rom, 30. Juni. Die Vertreter von Senat und Kam=
mer
begaben ſich heute vormittag zum Quirinal, um dem König
die Antwort auf die Thronrede, die Adreſſe des Parlamentes,
zu überbringen. Der Empfang fand im Thronſaal in Anweſen=
heit
Muſſolinis und ſämtlicher Miniſter und großen Würden=
träger
des Hofes ſtatt. Der König beantwortete die an ihn ge=
richtete
Eingabe folgendermaßen: Die Botſchaft, die Sie mir im
Namen der beiden Häuſer des Parlamentes überreichten, zeigt
Uebereinſtimmung mit den Zielen, mit denen beide Kammern
die von mir bezeichneten Aufgaben aufgenommen haben. Beiden
ſpreche ich hiermit meine Zufriedenheit und meinen Dank aus.
Ich bin glücklich, daß der Senat des Königreiches und die Depu=
tiertenkammer
mit ſoviel Freimütigkeit des Gedankens und Ueber=
einſtimmung
des Gefühls den Willen zum Ausdruck gebracht
haben, der geeignet iſt, die unerſchütterliche Gewähr für die ſichere
Zukunft des Landes zu ſtärken. Ich bin ſicher, daß, indem wir
uns mit dem Gedächtnis unſerer gefallenen Brüder erfüllen, die
Eintracht aller Italiener dem Opfer der Helden den Ruhm be=
reiten
wird, ſich nicht umſonſt für das Glück und die Größe des
Vaterlandes, das der beſten und größten Beſtimmung würdig iſt,
geopfert zu haben. Das von mir betonte Wort Eintracht gibt den
einmütigen Wünſchen des Volksbewußtſeins Ausdruck. Heute,
da ein furchtbares Verbrechen meinen Abſcheu, ſowie den meiner
Regierung, des Parlamentes und des ganzen Landes hervorge=
rufen
hat, iſt es ſtärker als je notwendig, daß beide Kammern der
Nation ein Beiſpiel der Verſöhnung geben. Das italieniſche Volk
hat den dringenden Wunſch, ſeine großen Energien verwerten zu
können. Es wünſcht Ruhe für fruchtbare Arbeit, immer größere
Vervollkommnung ſeines Zugehörigkeitsgefühles, Stärkung der
Zucht, des Staatsorganismus, ſowie ein geregeltes nationales
Leben. Beide Kammern werden durch kluges Handeln und ge=
hobenes
Verantwortungsgefühl mitzuhelfen wiſſen, die gemein=
ſamen
Wünſche in voller Ausdehnung zu verwirklichen.
Aegypiens Anſpruch auf den Sudan.
Kairo, 29. Juni. (Wolff.) Zaglul Paſcha teilte ſei=
nen
bereits gemeldeten Beſchluß, zurückzutreten, im Laufe der
Kammerdebatte mit. Zaglul berichtete über die Mitteilung der
britiſchen Regierung, daß ſie den Sudan nicht aufgeben und ihrer
Politik vom 28. Februar 1922 treu bleiben werde, an welchem
Tage erklärt wurde, daß das Protektorat über Aegypten aufge=
hoben
und Aegypten als unabhängiger Staat anerkannt werde,
wobei ſich die britiſche Regierung ihre Entſcheidung über verſchie=
dene
Fragen, namentlich die Frage des Sudans, für die Zukunft
vorbehielt. Zaglul betonte, Aegypten werde niemals ſeine Rechte
auf den Sudan aufgeben und niemals einwilligen, auf der
Grundlage der Politik vom 28. Februar 1922 zu verhandeln.
Die Kammer ſprach auf dieſe Erklärung Zagluls hin dieſem ihr
Vertrauen aus und proteſtierte gegen ſeinen Rücktritt. Aber
Zaglul erklärte trotzdem, daß er die Angelegenheit dem König
unterbreiten werde. Als der König das Rücktrittsgeſuch Zagluls
ablehnte, erbat Zaglul Bedenkzeit, um ſich mit ſeinen Amtskolle=
gen
zu beſprechen, und kehrte heute abend nach Kairo zurück.
* Kairo, 30. Juni. (Priv.=Tel.) Die Kammer beſchloß
einſtimmig, dem König Fuad eine Dankeskundgebung zu über=
reichen
dafür, daß er den Rücktritt Zaglul Paſchas abgelehnt hat."
Wegen Landfriedensbruch verurteilt.
Vor dem großen Schöffengerichte in Hirſchberg hatten ſich
78 Angeklagte, meiſt Bergarbeiter aus dem Waldenburger Indu=
ſtriegebiet
, wegen Landfriedensbruch zu verantworten. Im No=
vember
vorigen Jahres war es in Walzbrunn und Umgebung zu
Lebensmittelkrawallen und Plünderungen gekommen, an denen
die Angeklagten beteiligt waren. Der Staatsanwalt ſelbſt be=
zeichnete
die damalige Not als ſtrafmildernd. 22 Angeklagte er=
hielten
Gefängnisſtrafen zwiſchen 1 und 9 Monaten, die übrigen
wurden freigeſprochen. Die Angeklagten, die weniger als ſechs
Monate erhielten, bekamen Strafaufſchub.

kein reines Wachſein gibt und daß ein jeder wache Zuſtand
einen gewiſſen Einſchlag von Schlaf oder richtiger von Traum=
vorgängen
in ſich enthält. Es iſt dies ein Grundgeſetz unſeres
wachen Lebens und Bewußtſeins, das zwar mannigfach geahnt,
aber niemals mit Klarheit und Schärfe ausgeſprochen und noch
weniger in ſeiner unermeßlichen Bedeutung für unſere philo=
ſophiſche
Weltbetrachtung erfaßt wurde. Es gibt kein traum=
freies
(alſo ſchlaffreies) Wachſein für uns Menſchen.
Eigentlich iſt es nur dieſer eine, aber fundamentale Satz,
der in der folgenden Betrachtung etwas näher beleuchtet werden
ſoll, weil er gleichſam den Schlüſſel zu den Problemen des Wach=
ſeins
und Schlafes in ſich enthält. Zwar iſt es allgemein be=
kannt
, daß wir Zuſtände haben, die wir als ein waches
Träumen bezeichnen, aber eine genauere Unterſuchung der=
ſelben
wird nirgends geliefert. Gewöhnlich glaubt man nämlich,
daß das eigentliche Wachſein ein völlig nüchterner Zuſtand iſt,
der jede Spur des wachen Träumens ausſchließt, ſo daß dieſer
letztere Zuſtand nur hie und da als luxusartige Einſtreuung in
das Wachſein auftritt. Eine genauere Unterſuchung ergibt
jedoch, daß es im allgemeinen keine Minute, ja auch keine Se=
kunde
unſeres Wachſeins gibt, in welche die flüchtige Fee des
wachen Träumens ſich nicht unmerklich einzuſchleichen wüßte.
Das iſt durchaus nicht verwunderlich, denn die echten Geheimniſſe
unſeres inneren Lebens ſpielen ſich in kleinen Bruchteilen der
Sekunde ab. Die Wiſſenſchaft der Selbſterkenntnis iſt ja zum
Teil deshalb von ſo außerordentlicher Schwierigkeit, weil die
bedeutſamſten Ereigniſſe unſeres inneren Lebens in Zehntel=,
Hundertſtel= und Tauſendſtelſekunden entſtehen und vergehen.
Wie weit der Schlaf bzw. das Traumbild in die kleinen Inter=
walle
unſeres Wachſeins hineinreichen kann, davon haben die
wenigſten Menſchen eine Ahnung. Will man ſich davon eine
beiläufige Vorſtellung machen, ſo denke man z. B. an eine Per=
ſon
, die in eine ſpannende Romanlektüre vertieft iſt, denn eine
ſolche befindet ſich im Zuſtande eines regelrechten wachen Trau=
mes
, der gleichſam in einem vorgezeichneten Bett dahinfließt.
Das Auge des Leſers fliegt über die Buchſtaben hin, und das
bloße Wahrnehmen dieſer Buchſtaben kann zum wachen Leben
gehörig betrachtet werden, während die Bilder, die der Inhalt
der Lektüre weckt, als Traumbilder gelten können. Greift man
eine Sekunde aus dem inneren Leben dieſes Leſers heraus und
denkt man ſich feſtgeſtellt, der wievielte Teil dieſer Sekunde vom
Wahrnehmen der Buchſtaben in Anſpruch genommen war, ſo gibt

der Reſtteil der Sekunde (mit einer gewiſſen Annäherung) die
Zeitdauer an, die auf das Traumleben entfällt. Für einen experi=
mentellen
Pſychologen iſt hiermit der Weg angedeutet, wie er
zu einer ſtrengen Erforſchung der wachen Traumzuſtände vor=
dringen
könnte.
In jedem wachen Träumen pendelt das Bewußtſein zwiſchen
der Wahrnehmung der Bilder der realen Umgebung und zwiſchen
den traumartigen Bildern von irgend etwas Nichtgegenwärtigem
hin und her. Denn nur die Wahrnehmung der uns umgebenden
Wirklichkeit gehört dem reinen wachen Leben an, wohingegen
jedes uns vorſchwebende bloße Phantaſiebild etwas Traum=
artiges
iſt. Bedenkt man dies, ſo ſieht man auch ſofort ein, daß
all unſer Wachſein aus einem Wellenſpiel von zweierlei gegen=
ſätzlichen
Zuſtänden beſtehen muß: bald weilt unſer Bewußtſein
bei den Dingen unſerer wirklichen Umgebung, bald ſchweifen
wir ab zu Erinnerungsbildern der Vergangenheit, zu Erwar=
tungsbildern
der Zukunft und zu erdichteten Phantaſien über=
haupt
. Nur das Weilen bei den Wirklichkeitsbildern der Gegen=
wart
iſt das reine Wachſein, alles übrige hingegen iſt nur waches
Träumen. Da es nun unmöglich iſt, ſich ſo an die Wahrnehmung
des Wirklichen hinzugeben, daß keinerlei Bilder des Vergangenen,
des erſt Kommenden und überhaupt des Nichtgegenwärtigen
hineinſpielen dürften, ſo iſt eben das reine Wachſein eine Un=
möglichkeit
. Denn es wäre gleichbedeutend mit der völlig ge=
dächtnisloſen
und völlig erwartungsloſen reinen Gegenwart, alſo
gleichbedeutend der Bewußtloſigkeit. Um ein Bewußtſein zu
haben, muß notwendig das Vergangene und das Zukünftige
irgendwie in die Gegenwart hineinſpielen können. Dies bedeutet
aber, daß das wache Bewußtſein nicht auf bloßen Wirklichkeits=
bildern
des Gegenwärtigen beruhen kann, ſondern ſich auch eben
ſo ſehr auf die Traumbilder des Nichtgegenwärtigen ſtützen muß.
Kurz, jedes Wachſein iſt nur eine Art des wachen Träumens.
Dies iſt der Fundamentalſatz der Lehre vom Wachen und
Schlafen. Er enthält ein ſehr wichtiges methodiſches Prinzip
auch zur Erforſchung des Schlafes. Wer in das Geheimnis des
Schlafzuſtandes eindringen will, darf nicht damit beginnen,
dieſen Zuſtand durch direkte Beobachtung ergründen zu wollen,
denn das hieße ſo viel, wie mit dem Kopf gegen die Wand rennen.
Man muß den Umweg über das Wachſein machen und ſich durch
Erforſchen des wachen Träumens auf die überaus ſchwierige
Aufgabe der Unterſuchung der verſchiedenen Schlafzuſtände vor=
bereiten
. Man muß ſchon eine außerordentliche Schulung in

der Prüfung der verſchiedenen Typen des Wachſeins bzw.
des wachen Träumens erlangt haben, um ſich zu erkühnen, das
Problem des Schlafes in Angriff zu nehmen. Zuweilen bietet
ſich die Gelegenheit dar, aus einem Einſchlummern zu erwachen
und ſich über den ſeltſamen Wirrwarr des erſten Schlummers
zu verwundern. Was dieſen Zuſtand charakteriſiert, iſt die ganz
außerordentliche Zuſammenhangloſigkeit von Gedanken und Bil=
dern
. Wer auf die Zuſtände des erſten Schlummers (in ihrem
Uebergang vom Wachſein) beſonders achtet, kommt zu der An=
ſicht
, daß er aus geſonderten kurzen und immer kürzer werdenden
Träumen beſteht, die in den vollen, geſunden, bewußtſeinsledigen
Schlaf einmünden. Daraus ergibt ſich die Hypotheſe, daß die
Bewußtſeinsledigkeit auch im tiefſten Schlaf nur auf der ſehr
kurzen Dauer von unentwickelten, geſonderten Traumbildern be=
ruht
. Denn hat ein jedes Traumbild etwa nur Zwanzigſtel=
oder
Dreißigſtelſekunden für ſeine Entwicklung zur Verfügung,
dann kann keiner derſelben mehr zum Bewußtſein kommen, und
es entſteht ein ſanftes, immer ſanfteres Schwirren des inneren
Lebens, das zu jener großen Entſpannung des Bewußt=
ſeins
hinführt, die den geſunden tiefen Schlaf kennzeichnet.
Ich neige alſo zu der Annahme, daß ein jeder geſunde Schlaf aus
einem überaus zarten und völlig unmerklich werdenden Traum=
ſchwirren
(nicht zu verwechſeln mit dem eigentlichen Träumen)
beſteht, das natürlich beim Erwachen kein Gedächtnis zurücklaſſen
kann. Durch dieſe Annahme tritt der geſnnde Schlaf auch in
einen völligen Gegenſatz zu jenen ohnmachtartigen Zuſtänden, zu
deren Weſen es gehört, daß ſie auch des Traumſchwirrens ent=
behren
. Der Schlaf iſt alſo nichts weiter als Traumleben, das mit
einer großen und einer größer werdenden Entſpannung des Be=
wußtſeins
verbunden iſt. Nimmt die Spannung des Bewußt=
ſeins
wieder zu, dann können allmählich einzelne Akte des Be=
wußtſeins
in das Traumleben eindringen und eine Vigilation
innerhalb des Schlafes herbeiführen. Es entſteht dann ein
Traumbewußtſein und der eigentliche Schlaftraum, von dem wir
auch im wachen Zuſtand ein Gedächtnis bewahren können. Man
ſieht alſo, daß die Vigilation des Schlafes gleichſam eine Um=
kehrung
der Somnifikation des Wachens darſtellt, und man be=
ginnt
zu ahnen, daß die Lehre vom wachen Traum wirklich die
geeignetſte Einführung in die Lehre vom Schlaſtraum iſt. Vor
allem aber drängt ſich die Einſicht auf, daß Wachen und Schlaf
Gegenſätze ſind, die ſich genau ſo zueinander verhalten, wie das
Wirklichkeitsbild zum Traumbild.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

1171944.

Rummer 181.

Nmerifa vor einer Wirtſchafts=
depreſſion
?
Von Virgil Jordan, Neu=York.
Die immer wiederkehrenden Ausbrüche von Optimismus
hinſichtlich der nächſten geſchäftlichen Entwickllung in Amerika ſind
nehr Wunſch= als Wahrträume und durch die faltiſche Geſtaltung
ſicht gerechtfertigt. Dieſer Optimismus iſt teils unverwüſtlich,
teils bewußte Mache, und es iſt auffällig, daß ſelbſt Organi=
ſationen
wie der Wirtſchaſtsdienſt der Harvard=Univerſität ( Har=
dard
Economic Service), die man weder politiſcher Motive noch
einer allzu großen Voreingenommenheit, für die Buſineß=Welt
zeihen kann, immer noch bei der Anſicht beharren, daß der Ge=
ſchaftsverlauf
in den nächſten Monaten wenigſtens ziemlich ſicher
günſtig ſich geſtalten werde, wobei allerdings auch er ſeinen Be=
teuerungen
, wie die meiſten Propheten, hinzufügt: vorausgeſetzt,
daß nicht ungünſtige politiſche Faktoren in die Erſcheinung treten.
Dies alles aber kann den Kenner des amerikaniſchen Gemüts
nicht Wunder nehmen. Der Amerikaner, ſelbſt der am meiſten
ſtatiſtikengläubige, und dieſer vielleicht ſogar erſt recht, kann ein=
fach
in der Zukunft nichts andres ſehen als eine noch glänzendere
Gegenwart, weil er aus ſeiner praktiſchen Erfahrung heraus an
die ewige Geeignetheit der Dinge, beſonders der amerikaniſchen
Dinge, felſenfeſt glaubt; er läßt nicht ab, daran zu glauben, daß
ein gutes, ein beſonders gutes Geſchick über den amerikaniſchen
Angelegenheiten waltet und ſie davor behütet, durch Weltereig=
niſſe
und =gewalten in Mitleidenſchaft gezogen zu werden. Er
iſt durchaus überzeugt, daß kein Grund beſtände, weswegen ſich
das amerikaniſche Geſchäft verſchlechtern ſolle, oder wenigſtens
weiß er von keinem. Die amerikaniſche Preſſe beſtärkt ihn in die=
ſer
Hinſicht naturgemäß in jeder Weiſe und hat in den letzten
Wochen ihr Möglichſtes getan, um von der Lage ein denkbar
roſiges Bild zu geben. Auch die einſchlägigen Bundesbehörden
haben, mit der ſpeziellen Abſicht, die Wählerſchaft bei guter Laune
zu erhalten, von Zeit zu Zeit Verſicherungen von ſich gegeben,
daß alles in ſchönſter Ordnung ſei und wohl auch bleiben werde,
vorausgeſetzt natürlich, die richtige Partei bleibe auch nach den
Novemberwahlen an der Macht.
Allem lauten Optimismus zum Trotz aber befindet ſich
bereits die Geſchäftstätigkeit auf einem abſteigenden Aſte,
und dieſer Abſtieg wird mit jedem Tage deutlicher. Der
Kleinhandel ſtagniert ſeit einiger Zeit und läßt weiter nach.
Der Groſſiſt bleibt auf ſeinen Waren ſitzen, und Terminkäufe ſind
recht ſelten. Die Neigung, von der Hand in den Mund zu leben,
und die Abneigung, Verpflichtungen auf längere Sicht einzu=
gehen
, beſtehen auf allen Gebieten des Handels und machen ſich
bereits auch für die Induſtrie bemerkbar. Die Textil=, Schuh=
und Kleiderinduſtrie ſieht ſich mehr und mehr zur Verkürzung
der Arbeitszeit genötigt. Der Güterverkehr der Eiſenbahnen läßt
nach und die Eiſenbahngeſellſchaften vermindern ihre Material=
käufe
. Im beſonderen ſteht die Automobilinduſtrie vor einem
zunehmend ſchweren ſlump; mit Ausnahme der Ford=Werke
haben die Automobilfabriken ihren Abſatz der Produktion nicht
anzugleichen vermocht und haben dieſe deswegen einſchränken
müffen.
Die meiften der genannten Induſtrien ſuchen ſich durch Ent=
laſſungen
zu helfen ſodaß in den Zentren der Textil=, der Klei=
der
= und der Automobilinduſtrie die Arbeitsloſigkeit im Steigen
iſt. Es beſtehen wohl ſtarke Neigungen, die Löhne zu drücken, aber
man ſchreckt davor einſtweilen noch zurück, teils um nicht die
Kaufkraft allzu ſtark und plötzlich zu ſchwächen, teils auch wegen
der beſtehenden zahlreichen langfriſtigen Tarifabkommen mit den
Gewerkſchaften, die in einer Zeit ſteigender Löhne und wachſen=
der
Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt zuſtande gekommen ſind;
die Bergarbeiter im Weichkohlenbergbau haben ſogar noch An=
fang
April dieſes Jahres einen Tarifvertrag auf zwei Jahre ab=

geſchloſſen, ebenſo haben gewiſſe Ciſenbahnerverbände noch in
letzter Zeit Lohnerhöhungen durchſetzen können. Auch im ſtark
beſchäftigen Baugewerbe beſtehen langfriſtige Tarifverträge und
die Bewegung unter den Arbeitern ſtrebt ſogar noch höhere
Löhne an; das Baugewerbe iſt allerdings auch das einzige, das
keine Anzeichen für einen ſlump aufzeigt, und hat in den letzten
Monaten einen Gutteil mit dazu beigetragen, das allgemeine
Geſchäft hechzuhalten. Aus dieſen Grurden haben ſich bis jetzt
die Löhne gehalten; ob das während der nächſten Zeit aber noch
der Fall ſein wird, bleibt ſehr dahingeſtellt.
Das Bundes=Reſerve=Bankſyſtem hat neuerlich die Situation
dadurch zu beleben verſucht, daß es den Rediskontſatz um
herabgeſetzt hat, um den Kredit noch mehr zu erleichtern. Aber
die Geldſätze ſind ohnedies ſchon ſeit längerem nicht übermäßig
hoch geweſen, und es haben kaum Schwierigkeiten hinſichtlich der
Kreditbeſchaffung beſtanden. Es bleibt abzuwarten, ob dieſe
Maßnahme, die die Bundesreſervebanken anſcheinend jedesmal
im Jahr der Präſidentſchaftswahlen zur Anwendung bringen
müſſen, etwas gegen die Depreſſionstendenz wird ausrichten
können. Depreſſionen zu begegnen, iſt freilich das Reſerveſyſtem
ſeinerzeit ins Leben gerufen worden, aber die gegenwärtige
Lage unterſcheidet ſich von der typiſchen Depreſſion dadurch, daß
offenbar keine Kreditknappheit in der Union vorliegt. Und dieſe
Tatſache macht es den buſineß=Propheten wohl auch ſo unmög=
lich
zu glauben, daß eine Depreſſion kommen könne.
Immerhin wird für zwei beſondere Kreiſe das Vorgehen des
Reſerveſyſtems eine große und nützliche Bedeutung erlangen
können. Wie bekannt, hat die Automobilinduſtrie ihre rieſenhafte
Produktion der letzten zwei Jahre in zunehmendem Maße auf
Kredit geſtellt gehabt. Um ihre Wagen abzuſetzen, hat ſie ſehr
ſorgfältige Pläne für die Finanzierung des Abſatzes an weniger
Wohlhabende, vor allem auch an Arbeiter, auf Grund von Teil=
zahlungen
ins Werk geſetzt. Sollte die Beſchäftigung allgemein
nachlaſſen, ſo würde ein großer Teil von Wagen zum Händler
zurückwandern, der den Banken gegenüber, die ihn finanzieren,
in Schwierigkeiten geraten würde. Werden die Diskontſätze weit=
gehend
genug reduziert manche halten ſogar einen Satz für
Geld von 2% für möglich ſo kann dadurch ein Zuſammenbruch
für die Automobilinduſtrie wohl verhindert werden. Es darf
übrigens in dieſem Zuſammenhang als intereſſant vermerkt wer=
den
, daß in jenen Städten, wo die Arbeitsloſigkeit bereits ſeit
einiger Zeit eingeſetzt hat, die Arbeitsloſen nicht etwa auf den
immerhin beſcheidenen Luxus ihrer Automobile verzichten,
ſondern lieber ihre Lebenshaltung in anderer Hinſicht einſchrän=
ken
, um nur ja ihren Blechwagen zu retten das einzige Mittel,
ſich aus der Monotonie des Alltags zu retten.
Die Erleichterung des Kredits dürfte ferner der zunehmend
ſchwierigen Lage der Landwirtſchaft etwas aufzuhelfen ver=
mögen
. In manchen der reichſten landwirtſchaftlichen Bezirke
gelangen Tag für Tag Farmen zur Verſteigerung, weil ſie die
Steuern und die Hypothekenzinſen nicht aufzubringen vermoch=
ten
. Die amerikaniſche Landwirtſchaft macht heute eine Revolution
durch; wenn die ländlichen Banken durch das Bundesreſerve=
ſyſtem
geſtützt werden, ſo können gewiß auf dieſem Wege die
Schmerzen der Landwirtſchaft etwas gelindert werden.
Grundurſache bleibt für alle dieſe Erſcheinungen des ameri=
kaniſchen
Wirtſchaftslebens nach ſeiner landwirtſchaftlichen und
induſtriellen Seite hin die Verbundenheit mit dem daniederlie=
genden
Wirtſchaftsgebiet, Europa. Ohne auswärtige Märkte und
ohne radikale Veränderungen in ſeiner eigenen ökonomiſchen
Struktur darf Amerika nicht auf einen Fortgang ſeiner Proſperi=
tät
im alten Umfang und Tempo hoffen. Aus der Erkenntnis
dieſer Tatſache erwächſt wohl auch das ausgeſprochene Intereſſe
an einem Gelingen des Dawes=Planes ſowohl auf Seiten der
amerikaniſchen Induſtriellen, die den ausländiſchen Wettbewerb
zu kontrollieren hoffen, wie auf Seiten der Landwirtſchaft, die
der ausländiſchen Märkte bedarf. Wie dieſe einander wider=
ſtreitenden
Intereſſen zu verſöhnen ſind, iſt das große Problem
der amerikaniſchen Wirtſchaft von heute.

Ein Wirbelſturm in Amerika.
250 bis 500 Tote. 1300 bis 2.500Verletzte
Cleveland (Ohio), 30. Juni. Ueber Amerika brauſte
ein Wirbelſturm hinweg, der Cleveland in einer Ausdehnung
von 60 Meilen heimſuchte, und zwar von den Ufern des Erie=
ſees
bis Sandusky.
Nach den aus Amerika eintreffenden neueren Nachrichten
ſtellen die von einem Wirbelſturm im Staate Ohio angerichteten
Zerſtörungen eine Kataſtrophe dar, die in ihrem Umfange zu den
tragiſchſten Ereigniſſen in der Geſchichte des amerikaniſchen Vol=
kes
zählen. Neben vorläufig vollſtändig nicht feſtzuſtellendem
Sachſchaden, den das Naturereignis anrichtete, hat es auch
ſchwere Menſchenopfer gekoſtet; nach den bisher vorliegenden
Meldungen werden 250 bis 500 Tote und 1500 bis 2500 Verletzte
gezählt. Der Wirbelſturm, der die Häuſer ganzer Straßenreihen
mit einem Schlage wegriß, war von einem Sturmregen begleitet,
der die Rettungsaktion außerordentlich erſchwerte. Das Stadt=
theater
in Lorrain ſtürzte ein. Unter ſeinen Trümmern wurden
allein 167 Leichen hervorgezogen. Der Telephon= und Tele=
graphenverkehr
mit Lorain iſt völlig unterbrochen. Man fürchtet
auch, daß der Dampfer der den Verkehr auf dem Erieſee verſieht
und der zur Zeit des Sturmes 300 Perſonen an Bord hatte, in=
folge
des Unwetters geſunken iſt.
Der am Waſſer gelegene Teil der Stadt wurde vollſtändig
zerſtört. Sämtliche Hoſpitäler ſind überfüllt. Die verfügbaren
Truppen der Nationalgarde haben den Befehl erhalten, in die
betroffenen Städte abzugehen. Der Gouverneur von Ohio hat
ſich auf den Schauplatz der Kataſtrophe begeben.
Außer etwa 80 Toten im Staate Ohio wurden infolge
des Wirbelſturmes vom Samstag im Staate Pennſyl=
vanien
16 Menſchen getötet. Man glaubt, daß auch
zahlreiche Leichen unter den Trümmern liegen.
Der Luſiverkehr zwiſchen London und Berlin
in Frage geftellt.
London, 30. Juni. (Wolff.) Den Blättern zufolge iſt die
Fortſetzung des britiſchen Reichsluftverkehrsdienſtes zwiſchen
London und Berlin in Frage geſtellt. Laut der Morning Poſt
habe die deutſche Regierung auf eine Aenderung der den Bau
deutſcher Luftfahrzeuge betreffenden Beſchränkungen gedrungen.
Das britiſche Luftminiſterium ſei auch dafür geweſen, da dies den
Weiterbetrieb des gegenſeitigen Dienſtes zwiſchen London und
Berlin und ſeine Ausdehnung bis Prag ermöglicht haben würde.
Eine Aenderung jener Beſchränkungen könne jedoch ohne Zu=
ſtimmung
der Allierten nicht erfolgen, Frankreich habe ſeine
Zuſtimmung bisher nicht erteilt. Deshalb drohe Deutſchland jetzt,
daß es die von ihm gewährte Lizenz, die demnächſt ablaufe,
nicht erneuern werde, jedenfalls ſolange nicht, als eine Aende=
rung
der Baubeſchränkungen nicht erfolgt ſei. Infolgedeſſen
werde der Reichsluftverkehrsdienſt auf der fraglichen Linie viel=
leicht
eingeſtellt werden müſſen.
Daß Deutſchland mit der Nichterneuerung der am 30. Juni
abgelaufenen Konzeſſion gedroht habe, iſt, wie wir von zuſtän=
diger
Stelle erfahren, nicht zutreffend. Die deutſche Regierung
hat die engliſche Regierung lediglich darauf aufmerkſam gemacht,
daß ſie, nachdem ſie zu dem Ergebnis gelangt ſei, daß ihre Be=
mühungen
wegen Abänderung der für die deutſche Induſtrie
gültigen Baubeſchränkungen in abſehbarer Zeit keine Ausſicht
auf ein Ergebnis haben, nunmehr auch von den mit Deutſchland
im Luftverkehr ſtehenden ausländiſchen Linien die Verwendung
von Flugzeugen verlangen müſſe, welche ſich innerhalb der durch
die Baubeſchränkung begreiflich feſtgelegten Grenzen für Zivil=
luftfahrzeuge
halten, ſie hat ſich dabei aber ausdrücklich bereit
erklärt, die laufenden Konzeſſionen an ſich nochmals auf zwei
Monate zu verlängern.

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Rummer 181.

Di iſtädter Tayblatt, Dieustag, den 1. Juli 1924.

Seite 5.

Aus dem Reichsſteuerbukett für Juli.
Aus der Landeshauptſtadt.
Streik im Baugewerbe.

Darmſtadt, 1. Juli.
Neue Paßverordnung und neue Gebuhren für
Ausfertigung von Päſſen und Sichtvermerken.
Am 1. Juli tritt die neue Bekanntmachung zur Ausführung der
Paßverordnung in Kraft. Aus ihrem Inhalt ſei hervorgehoben, daß die
Päſſe in der Regel auf 2 Jahre und mit Geltung für das In= und
Ausland ausgeſtellt werden ſollen, die Behörden bei Erteilung des Sicht=
vermerks
auf das perſönliche Erſcheinen des Bewerbers verzichten können,
die Geltungsdauer der Sichtvermerke künftig nicht mehr vom Tage der
Erteilung läuft, ſondern Beginn und Ende der Geltungsdauer nach dem
tatſächlichen Bedürfnis des Reiſenden feſtgeſetzt werden kann und dar=
über
hinaus für Rückreiſe=Sichtvermerke mit einer Höchſtdauer von einer
Woche vorgeſehen iſt, daß ihre Geltungsdauer innerhalb einer länge=
ren
Nutzuingsfriſt erſt mit dem erſten Grenzübertritt beginnt. Im Zu=
ſammenhange
mit der neuen Paßbekanntma hung werden auch die Ge=
bühren
für die Ausfertigung von Päſſen, ſonſtigen Reiſe=
papieren
und Sichtvermerken vom gleichen Tage an teu feſtgeſitzt. An
Gebühren werden fortan erhoben:
1. für Ausſtellung eines Paſſes 5 Mark, eines Perſonalausweiſes
als Paßerſatz 10 Mark., eines Kinderausweiſes 2 Mark,
2. für Verlängerung eines Paſſes 3 Mark und eines Perſonalaus=
weiſes
6 Mark,
3. für ſonſtige Abänderungen oder Ergänzungen eines Paſſes oder
Perſonalausweiſes 2 Mark.
Die Sätze gelten für Einzel= und Familienpäſſe. Für Ausſtellung
eines Einzelpaſſes an den Inhaber eines Familienpaſſes wird nur die
Hälfte der Gebühr erhoben, wenn die Geltungsdauer des Einzelpaſſes
auf die Geltungsdauer des Familienpaſſes beſchränkt bleibt. Bei Sam=
melliſten
als Paßerſatz werden für die Perſon 50 Pfg., mindeſtens 10
Mark erhoben. Gebühren werden nicht erhoben für die Ausſtellung von
Ausweiſen zum Verkehr a) zwiſchen Oſtpreußen und dem übrigen
Reichsgebiet, b) mit dem beſetzten Gebiet.
Die Gebüren für die Sichtvermerke ſind wie folgt bemeſſen:
1. für die Erteilung eines Sichtvermerks a)zur einmaligen Ein=
oder
Ausreiſe 5 Mark, b) zur einmaligen Ein= und Wiederausreiſe,
Aus= und Wiedereimeiſe oder Durchreiſe bei einer Geltungsdauer von
drei Tagen 2 Mark, einer Woche 5 Mark, einem Monat 10 Mark drei
Monaten 15 Mark, darüber hinaus 20 Mark, e) zur einmaligen Durch=
reiſe
und zurück die Summe der Gebühren, die ſich nach b) je nach der
Geltungsdauer des Sichtvermerks für jede der beiden Durchreiſen er=
geben
, d) zur beliebig häufigen Ein= und Wiederausreiſe, Aus= und
Wiedereinreiſe oder Durchreiſe bei einer Geltungsdauer von drei Mona=
ten
25 Mark ſechs Monaten 40 Mark, zwölf Monaten 60 Mark, e) zur
beliebig häufigen Ausreiſe die Hälfte der Sätze zu 4), k) zur Wieder=
einreiſe
nach erfolgter Ausreiſe oder zur Wieedrausreiſe nach erfolgter
Einreiſe die Hälfte der Sätze unter b) bis 4)
2. für die Erteilung eines Ausnahme=Sichtvermerks a) zur einmali=
gen
Einreiſe und zur einmaligen Ein= und Wiederausreiſe oder Durch=
reiſe
neben der Reichsgebühr ein Zuſchlag von 50 v. H. (Landesgebühr),
b) zur einmaligen Ausreiſe 7.50 (Landesgebühr),
3. für Erteilung eines Seeſchifferſichtvermerks die Hälfte der Ge=
bühr
für einen entſprechenden ordentlichen Sichtvermerk,
4. für Erteilung eines Sichtvermerks auf Familienpäſſen die Ge=
bühr
für den entſprechenden Einzel=Perſon=Sichtvermerk,
5. für Erteilung von Sammelſichtvermerken 10 v. H. des Betrages
für die entſprechenden Einzelſichtvermerke der Teilnehmer mindeſtens
10 Mark. Für die Verlängerung eines Sichtvermerks iſt die Gebühr
zu erheben, die für Erteilung eines entſprechenden Sichtvermerks durch
die für den Wohnſitz oder den Ort des dauernden Aufenthalts des Sicht=
vermerkinhabers
zuſtändige Behörde zu erheben wäre. Für Umwand=
lung
eines Durchgangsſichtvermerks in einen Sichtvermerk zur Wieder=
ausreiſe
nach dem Ausgangslande ſowie für ſonſtige Abänderungen
eines Sichtvermerks wird 1 Mark erhoben.
und ſonſtigen im kleinen Grenzverkehr eingeführten Ausweispapieren
iſt den Landesregierungen und den von ihnen ermächtigten Behörden
überlaſſen. Die Gebühren ſollen 1 Mark und bei einer Geltungs= hätten ihn unter Schlagen und Zerven gezwungen, das Waſſer wieder an=
dauer
von drei Monaten 3 Mark nicht überſteigen. Bei nachgewieſener
gebühren ermäßigt oder erlaſſen werden.
füllt worden, die in der auf Einladung von der Reichszentrale für Deut=
ſche
Verkehrswerbung am 15. Februar 1924 in Berlin abgehaltenen
wäre nun zu wünſchen, daß auch das Ausland ſich allgemein zu gleichem
Vorgehen entſchlöſſe und die Sichtvermerksgebühren ermäßigte, ſolange
es leider noch nicht durchführbar erſcheint, die Paßplackereien völlig zu.
beſeitigen.
Fahrplanänderungen ab 1. Juli ds. Js. Zug 940 (paßfrei) Frank=
2,30, Darmſtadt an 3,04. Vorzug 465 Hanau Oſt ab 5,43 nach Baben=
hauſen
hält jetzt auch in Hainſtadt an 5,56 ab 5,57. Zug 3612 Dieburg
ab 3,12 nachm. nach Reinheim i. O. verkehrt: Dieburg ab 3,06, Rein= ſich zu begeben und die Wiederanſtellung des Waſſers zu verlangen.
heim an 3,26, zur Herſtellung des Anſchluſſes an T 715 nach Wiebels= Oberinſpektor Ahl beſtreitet, daß er den Steinbach ermächtigt habe, nun
ſtadt an 6,55 nachm. wird bis auf Weiteres bis Frankfurt a. M. durch=
geführt
, Darmſtadt ab 708, Frankfurt an 7,40 nachm. Der Zug iſt paß= darmerieWachtmeiſter Schmidt Ehefrau in Worms gibt eine ein=
frei
und hält auf keiner Unterwegsſtation. Die Sonntagsvorzüge 916
und 969, Darmſtadt ab 7,04 vorm. nach Weinheim und Darmſtadt an
9,B nachm. von Weinheim werden bis auf Weiteres bis und ab Heidel=
berg
durchgeführt. Vorzug 916 Heidelberg an 9,14 vorm. und Vorzug
969 Heidelberg ab 6,49 nachm.
Zeichenkunſt in Deutſchland dauert noch bis zum 6. Juli weiter. Sie ganzen Körper gezittert, die Beamten ſeien ſehr brutale gegen S. auf=
wird
dann erſetzt durch eine weitere Folge aus dem Beſtande des Kupfer= getreten. Dies iſt die Darſtellung einer mit Sottung gar nicht bekannten,
Niederländern. Die zweite Ausſtellung des Kupferſtichkabinetts Noman=
tiſche
Zeichnung bleibt weiter beſtehen. Aehnlich, wenn auch nicht ſo Die Zeugin beſtätigt auch, der Wachtmeiſter Kani habe die Tochter Sot=
Ueberſicht über den Erfolg der romantiſchen Sehnſucht, die aus der zurückgeſtoßen und am Eintritt ins Zimmer gehindert. Dieſe Darſtellung
(Gundolf, Hölderlins Archipelagus).
Der Provinzialdirektor der Provinz Starkenburg, Geh. Rat Beſt,
ſcheidet am 1. Juli nach Erreichung der Altersgrenze aus dem aktiven legenheit ſich eingemiſcht habe. Die Ausſage der Zeugin Schmidt wird
Dienſte. 1859 in Darmſtadt geboren, hat derſelbe eine lange Dienſtzeit ihrerſeits durch das Zeugnis des Hauptzollamtsangeſtellten Karl
in verantwortungsvollen Stellungen zurückgelegt. Er war vom Jahre Mitſchka in Worms=Hafen, unterſtützt. Sottung weigerte ſich, das
1886 an zunächſt eine Reihe von Jahren als Hilfsarbeiter im Miniſterium Waſſer wieder anzuſtellen und wurde für verhaftet erklärt, feſtgenom=
des
Innern tätig, wurde 1896 Kreisamtmann, 1898 Rat bei der Provin= men und von Noll mit dem Gummiknüppel geſchlagen, aus dem Zimmer
zialdirektion Starkenburg. 1899 erfolgte ſeine Berufung als juriſtiſcher geſchleift; ein ſolches Verfahren der Beamten verurteilt der Zeuge. Sot=
vortragender
Nat in die Abteilung für Schulangelegenheiten des Mini=
ſteriums
des Innern, in der er mit Eiſenhuth und Nodnagel zuſammen Vorfall ſo aufgeregt, daß er ſeine Amtshandlung (Prüfung des Wein=
tätig
war. Im September 1902 wurde Beſt zum Miniſterialrat im ſteuerbuchs) nicht vornehmen konnte. Steinbach hielt ſich bei der ganzen
Miniſterium des Innern ernannt, 1912 wurde ihm der Vorſitz in der Sache, wohl weil ſelbſt beteiligt, zurück. Die Tochter Sottungs wurde
Abteilung für öffentliche Geſundheitspflege übertragen. Als Miniſterial= von einem der Beamten zurückgeſtoßen. Zeuge Mitſchka beſtätigt auch,
referent für die Kreis= und Gemeindeverwaltung war Geh. Nat Beſt
bei der im Jahre 1911 zum Abſchluß gelangten Reviſion der Verwal= Vertreter des Staatsintereſſes betont, daß der ganze Vorfall aus der
tungsgeſetze hervorragend beteiligt. Am 1. Oktober 1913 erfolgte ſeine Wohnungszwangswirtſchaft und gegenſeitigen Chikanen herausgewach=
Ernennung zum Provinzialdirektor der Provinz Rheinheſſen. Nach der ſen iſt. (Waſſergeld, Waſſerrechnung, Nichttilgung derſelben, Abſperrung
Beſetzung Rheinheſſens wirkte Beſt bis zum Februar 1922 als Landes= der Waſſerzufuhr.) Steinbach wandte ſich an ſeinen Vorgeſetzten Ahl,
kommiſſar für das beſetzte Gebiet. Dieſe Tätigkeit am Sitz der franzö= der verſuchte, dem Untergebenen Steinbach zu helfen. Zu der Erregung
ſiſchen Rheinarmee ſtellte ihn vor wichtige und ſchwere Aufgaben, die er beider Teile treten die damals in Worms durch Separatiſten= und Kom=
mit
Takt und Geſchick erledigte. Bei der Bevölkerung des beſetzten Ge=
bietes
ſtand Geh. Nat Beſt in hohem Anſehen. Das Vertrauen, das des Waſſers nach Anbieten des Waſſergeldes ſeitens Sottung ſtellte ſich
ihm von allen Seiten entgegengebracht wurde, äußerte ſich bei ſeinem als Schikane des Sottung dar. Aber die Beamten waren nicht berech=
ſprach
Beſt beim Scheiden aus dem Amt des Landeskommiſſars vollſte wirken. Ahl hatte eine derartige Ermächtigung nicht erteilt. Aber die
Anerkennung aus. Seinem Wunſche entſprechend vertauſchte Geh. Nat Beamten waren überzeuat, daß ſie ermächtigt wären, ſie hielten ſich für
Beſt im Februar 1922 die Stelle des Provinzialdirektors in Mainz mit ermächtigt, vorzugehen, die Anſtellung des Waſſers zu erzwingen. Das
derjenigen in Darmſtadt. Er ſchoidet in voller Rüſtigkeit aus dem Dienſte durften ſie nicht. Was die Beamten getan haben, war ein ſtar=
des
Landes, dem er mehr als 4 Jahrzehnte ſeine Kraft mit ſeltener kes Stück: ſie drangen in die Wohnung, gingen brutal vor, benutzten
Pflichttreue gewidmet hat.
Die Tagesordnung zur Sitzung der Stadtverordnetenverſamm= Einariff in die perſönliche Freiheit. Die Gründe zu ſolchem Einariff
lung am Donnestag, den 3. Juli 1924, nachmittags 5 Uhr, um= mußten hieb= 1Rd ſtichfeſt ſein. Ein Grund zur vorläufigen Feſtnahme
faßt folgende Punkte: 1. Aenderung der Wochenmarktordnung, 2. Neu= oder Verhaftung des Sottung beſtand nicht. Der Vertreter des Staats=
feſtſetzung
des Wochenmarktarifs, 3. Beitrag zum Wohlfahrts= und intereſſes kommt deshalb zu dem Schlußantrage, daß ſich die Polizei=
Schulverein für Nordſchleswig. 4. Zuſchuß zur ſtudentiſchen Wirt= beamen Steinbach, Noll, Schwarzenberg und Kani einer Ueberſchreitung
ſchaftshilfe. 5. Zuſchuß zum 75jährigen Jubiläumsfeſte der freivilligen ihrer Amtsbefugniſſe ſchuldig gemacht haben. Der Gerichtshof er=
Feuerwehr. 6. Jahresbeitrag für die freiwillige Feuerwehr. 7. Erlaß
eines Nachtrags zur ſtädtifchen Vergnügungsſteuerordnung. 8. Herab=
ſetzung
des Steuerſatzes für die Fremdenſteuer. 9. Aenderung der merkſam gemacht worden, daß Einreiſende aus dem un=
Satzungen des Gewerbe= und Kaufmannsgerichts. 10. Errichtung von beſetzten ins beſetzte Gebiet darauf bedacht ſein ſollen,
Schulgärten für die Fortbildungsſchulen. 11. Herſtellung der Dach= ordnungsmäßige Päſſe bei ſich zu führen, um ſich keinen
geſchoßwohnung im Hintergebäude der Hofreite Waldſtraße 21. 12 In= Ungnnehmlichkeiten auszuſetzen. Wie nun bekannt wird, ſind in letzter
ſtandſetzung von Wohnungen im Liebfrauenhaus. 13. Einfriedigung / Zeit wiederholt Perſonen feſtgehalten und mit hohen Geldſtrafen belegt
des Teiches in dem Gelände der Müllerſchen Ziegelei. 14. Moder= worden, weil ſie ihren Paß vergeſſen hatten, oder derſelbe nicht ord=
niſierung
des Röntgen=Therapie=Aparates im Krankenhaus. 15. Bau= nungsgemäß ausgeſtellt war. So wurde letzthin auch ein hieſiger be=
liche
Herſtellungen in der ſtädtiſchen Akademie für Tonkunſt. 16. Um=
benennung
von Straßen. 17. Kontrolle der Hunde. 18. Voranſchlag Arbeiten zur Ausführung bringt, längere Zeit feſtgehalten und mit
des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums für 1924 19. Desgleichen des Neal= einer hohen Geldſtrafe bedacht, weil der Paß, den er bei ſich führte,
aymnaſiums. 20. Desgleichen der Ludwigs=Oberrealſchule, 21. Des= abgelaufen war. Sorge ein jeder dafür, bevor er ins beſetzte Gebiet
gleichen der Liebigs=Oherrealſchule, 22. Mitteilungen.

Am 5. Juli müſſen die Steuerabzüge vom Arbeitslohn, die in der
Zeit vom 20.30. Juni 1924 einbehalten wurden, an die Finanzkaſſe
abgeführt (bzw. eingeklebt) werden. Bei Verſäumung der Friſt 5 Prgz.
Zuſchlag für je 15 Tage. Am 10. Juli haben die Gewerbebetriebe
eine Vorauszahlung auf die Einkommenſteuer zu leiſten. Schonfriſt:
eine Woche, danach für je 15 Tage 5 Proz. Zuſchlag. Am 10. Juli haben
die Gewerbebetriebe eine Vorauszahlung auf die Körperſchaftsſteuer
zu leiſten. Schonfriſt: 1 Woche, danach für je 15 Tage 5 Proz. Zuſchlag.
Am 10. Juli iſt die Umſatzſteuer für die Umſätze des Monats Juni
fällig. Schonfriſt 1 Woche danach für je 15 Tage 5 Proz. Zuſchlag.
Am 10. Juli hat die Vierteljahrsvorauszahlung für April, Mai, Juni
auf die Umſatzſteuer der kleineren Betriebe, die vierteljährlich zahlen,
zu erfolgen. Schonfriſt: 1 Woche, danach 5 Proz. Zuſchlag für je 15
Tage. Am 10. Juli ſind von den Arbeitgebern Lohnzettel über das
Lohneinkommen in den Monaten April, Mai, Juni derjenigen Arbeit=
nehmer
einzuſenden, die in dieſen Monaten mehr als 2200 Mk. Brutto=
arbeitslohn
hatten. Keine Schonfriſt. Am 10. Juli hat die Voraus=
zahlung
für die Monate April, Mai, Juni auf das Einkommen, aus
Grundbeſitz, freiem Beruf und ſonſtigen Einnahmen, ſowie aus lohn=
ſteuerpflichtigem
Arbeitseinkommen über 2000 Goldmark vierteljährlich,
ſowie für kleine Gewerbetreibende zu erfolgen. Schonfriſt: 1 Woche,
danach 5 Proz. Zuſchlag für je 15 Tage. Am 15. Juli. müſſen die
Steuerabzüge vom Arbeitslohn, die in der Zeit vom 1.10. Juli 1924
einbehalten wurden, an die Finanzkaſſe abgeführt (bzw. geklebt) werden.
Keine Schonfriſt! 5 Prozent Zuſchlag für je 15 Tage. Am
25. Juli müſſen die Steuerabzüge vom Arbeitslohn, die in der Zeit
vom 10.20. Juli einbehalten wurden, an die Finanzkaſſe abgeführt
(bzw. geklebt) werden. Keine Schonfriſt! 5 Proz. Zuſchlag für je 15 Tage.
Am 25. Juli haben die Verſicherungsgeſellſchaften die
vierteljährliche Reſtzahlung auf die Einkommenſteſtuer oder Körper=
ſchaftsſteuer
der Monate April. Mai, Juni zu leiſten. Keine Schon=
friſt
. Am 25. Juli haben die Straßenbahnen, Kleinbahnen und
Privateiſenbahnen die Einkommen= oder Körperſchaftsſteuervoraus=
zahlungen
für die Monate April, Mai, Juni zu leiſten. Keine Schonfriſt.
An unſere Stadtbezieher!
Heute beginnen unſere Trägerinnen mit dem
Einziehen der Bezugsgelder für den Monat
Juli. Wir bitten höflichſt, die Gelder bereit
zu halten, damit die Abrechnungen raſcheſtens
erledigt werden können. Bei dieſer Gelegenheit
machen wir nochmals darauf aufmerkſam, daß
nur den bekannten Zeitungsfrauen das Geld
auszuhändigen iſt und in Zweifelsfällen wolle
man den Ausweis verlangen, der für jede
Frau auf den entſprechenden Bezirk eingeſtellt iff
A
Der Perlag des Darmſtädter Tagblatt

8 Verwaltungsgerichtshof. Vorbereitendes Verfahren gegen Polizei=
wachtmeiſter
Philipp Steinbach und Genoſſen in Worms wegen Miß=
brauchs
der Amtsgewalt; hier Vorentſcheidung. Küfermeiſter Söttung
Die Feſtſetzung der Gebühren für Ausſtellung von Greuzſcheinen erſtattete gegen Steinbach Anzeige, mit dem er wegen des Waſſergeldes
Differenzen hatte. S. behauptete, Steinbachs Genoſſen ſeien mit Revol=
vern
und Gummiknüppeln bewaffnet in ſeiner Behauſung erſchienen und
zuſtellen. Die Polizeibeamten erklären, Sottung habe ſich der Feſt=
Bedürſtigkeit der gebührenpflichtigen Perſon können die Sichtvermerk= nahme entziehen wollen. S. habe laut geſchimpft, er ſei ein roher ge=
walttätiger
Menſch; den Polizeibeamten habe er mit Anzeige wegen
Mit der Ermäßigung der Gebühren iſt eine der Forderungen er= Hausfriedensbruchs gedroht, die angewandten Zwangsmittel ſeien unver=
meidlich
geweſen. Mit Steinbach ſind die Polizeiwachtmeiſter Noll,
Schwarzenberg und Kani in die Sache verwickelt. Das Mini=
Sitzung der großen Organiſation nachdrücklichſt verlangt wurde. Es ſterium des Innern hat die Vorentſcheidung des Verwaltungsgerichts=
hofes
beantragt. Sottung erklärt, er zähle zum 1. Polizeirevier, wäh=
rend
die hier in Rede ſtehenden Wachtmeiſter zum 4. Polizeirevier ge=
hören
. Es ſind eine Reihe von Zeugen geladen: Polizei=Oberinſpektor
Ahl=Bad=Nauheim (damals in Worms tätig) wollte dem Steinbach
bei ſeinen Differenzen mit Sottung behilflich ſein. Steinbach wollte von
Amtswegen des Waſſer wieder angeſtellt haben, was Ahl ihm
furt a. M. ab 2,34 verkehrt 4 Minuten früher Frankfurt a. M. ab ablehnte und ihn (Steinbach) an das Amtsgericht verwies.
Nach Ahls Anſicht war Steinbach nicht berechtigt, ſo wie geſchehen, mit
Beamten ſeines des 4. Rediers im 1. Revier in Sottungs Wohnung
bach, Reinheim ab 3,3. Sonntagsvorzug 961 Weinheim ab 5,40 Darm= ſelbſt unter Selbſthilfe vorzugehen, oder daß er ihm erlaubt habe, noch
drei Polizeibeamten mitzunehmen in Sottungs Wohnung. Die Gen=
gehende
Schilderung des ganzen Vorganges: Einer der Polizeibeamten
(Noll) habe mit dem Gummiknüppel auf den Tiſch geſchlagen und gefragt:
Wollen Sie das Waſſer anſtellen? Sottung verneinte und erklärte:
Verlaſſen Sie mein Haus‟. Die Beamten darauf: Wir werden Sie
verhaften. Die Beamten ſchleiften den S durchs Zimmer, dann dem
Kupferſtichkabinett des Landesmuſeums. Die Ausſtellung Alte Treppengeländer entlang in den Hof, wo S. liegen blieb. S. habe am
ſtichkabinetts an alten Zeichnungen und zwar durch eine erſte Serie von ganz unbeteiligten Zeugin. Die Frau Schmidt erzählte die Sache gleich
ihrem Mann und fragte: Dürft Ihr ſo vorgehen? Er ſagte: Nein
treffend, wie die vor drei Jahren gezeigte Sammlung, gibt dieſe eine tungs, als ſie ins Zimmer hereinkam und der Mutter beiſtehen wollte,
Leere kommt und durch Traum erſetzt, was die Wirklichkeit verſagt, beſtätigt auch die Tochter Sottungs, Kani habe auch ihr mit Verhaftung
gedroht. Der Beiſitzer, Oberlandesgerichtsrat Melcker, ſtellte feſt, daß
keiner der Beamten jemals vorher in einer ſolchen privaten Ange=
tung
wurde in den Hof hinabgeſchleift. Zeuge Mitſchka war über den
daß Noll den Sottung mit dem Gummiknüppel geſchlagen hat. Der
muniſtntreibereien hervorgerufenen Zuſtände hinzu. Die Abſtellung
Weggange in zahlreichen Kundgebungen. Auch die heſſiſche Regierung tigt, die Wiederanſtellung des Waſſers durch polizeilichen Zwang zu be=
die
Gummiknüppel und nahmen den Sottung feſt, vollzogen alſo einen
kennt auch in dieſem Sinne.
* Zur Beachtung! Es iſt ſchon früher an dieſer Stelle darauf auf=
kannter
Geſchäftsmann, welcher für die Franzoſen im beſetzten Gebiet

reiſt, daß er ſeinen ordnungsmäßigen Paß bei ſich führt.

Man ſchreibt uns: Am Montag, den 23. Juni, haben die hieſigen
Bauarbeiter Maurer, Zimmerer und Bauhilfsarbeiter auf Veran=
laſſung
des deutſchen Baugewerkbundes und des Zentralverbandes der
Zimmerer die Arbeit niedergelegt,
Da hierüber zum Teil irreführende Angaben verbreitet wurden, ſol=
len
nachſtehend die Vorgänge, die zum Streik geführt haben, kurz geſchil=
dert
werden.
Es ſei vorausgeſchickt, daß gemäß Vereinbarung der Tarifvertrags=
parteien
für den Bezirk des Mitteldeutſchen Arbeitgeberverbandes für
das Baugewerbe, dem die Freie Vereinigung der Maurermeiſter und
Bauunternehmer von Darmſtadt E. V., mit der Vereinigung Darmſtädter
Zimmermeiſter als Ortsverband angehört, nur die Bezirksorganiſation
in Frankfurt für die Lohnregelung zuſtändig iſt.
Der Stundenlohn eines Maurers und Zimmerers betrug ab:
53 Pfg.,
14. Januar 1924
6. März 1924
58 Pfg.
3. April 1924
.. 63 Pfg.,
..
10. Aprik 1924
68 Pfg.
Am 3. Mai wurde, unter Mitwirkung des Unparteiiſchen, Herrn
Stadtrat Dr. Michel, für die Zeit vom 1. Mai bis 4. Juni der Stunden=
lohn
, trotz des von Arbeitgeberſeite wiederholt zum Ausdruck gebrachten
Hinweiſes auf die dann zu erwartende Stillegung der Induſtriebauten,
nochmals, und zwar auf 74 Pfg. erhöht. Die Folge dieſer Erhöhung war,
wie vorausgeſehen war, die Einſtellung zahlreicher Induſtriebauten, u. a.
in Höchſt und Biebrich, wodurch etwa 800 Bauarbeiter brotlos geworden
ſind.
Ab 5. Juni beſtand keinerlei Lohnabkommen mehr. Bei den am
6. Juni in Frankfurt zwiſchen den Vertragsparteien geführten Ver=
handlungen
wurde von den Vertretern der Arbeitnehmer, ohne die durch
die Stillegung der zahlreichen Neubauten eingetretene kritiſche Lage zu
beachten, eine weitere Erhöhung des Stundenlohnes auf 80 Pfg. gefor=
dert
, während die Vertreter der Arbeitgeber die Meinung vertraten, daß
man nur durch Anpaſſung der Löhne an das allgemeine Lohnniveau die
ſtillgelegten Bauten wieder in Gang bringen könne. Die Arbeitgeber
glaubten, daß dies möglich ſei, wenn man den Stundenlohn auf 68 Pfg.
feſtſetze.
Da bei dieſen Meinungsverſchiedenheiten kein Ergebnis zu erwarten
war, einigten ſich die Parteien, die Regelung des Konfliktes einer beſon=
deren
Schiedsſtelle zu übertragen. Den Wünſchen der Arbeitnehmer be=
züglich
des Vorſitzenden dieſer Schiedsſtelle wurde bereitwilligſt ent=
ſprochen
.
Dieſe Schiedsſtelle, der außer den drei unparteiiſchen Vorſitzenden
Gewerberat Schilling, Landrat Zimmermann und Dr. Ziegler, 4 Arbeit=
geber
(Dörband, Kuban, Lüſcher und Schubat) und 4 Arbeitnehmer
(Hempel, Hüttmann, Maul und Schleicher) angehörten, fällte nach mehr=
ſtündiger
Beratung einen einſtimmigen Schiedsſpruch. Nach dieſem be=
trägt
ab 12. Juni der Spitzenlohn für die Bauarbeiter:
a) in Frankfurt 74 Pfg.,
b) in Darmſtadt, Mainz, Wiesbaden, Worms, Offenbach und Fechen=
heim
71 Pfg.,
c) in Höchſt und Griesheim 68 Pfg.
Die Parteivertreter, auch die der Arbeitnehmer, hatten zugeſagt,
daß ſie ſich mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Mitteln für die Annahme
des Schiedsſpruches einſetzen werden, damit die Wiederaufnahme der
ſtillgelegten Bauten ſo ſchnell als möglich erfolgen könne. Dieſer einſtim=
mig
beſchloſſene Schiedsſpruch wurde von Arbeitgeberſeite angenommen,
von Arbeitnehmerſeite aber abgelehnt. Von Arbeitgeberſeite wurde beim
Reichsarbeitsminiſterium beantragt, dieſen Schiedsſpruch für verbindlich
zu erklären.
Am 25. Juni fanden die Einigungsverhandlungen, unter dem Vorſitz
des Vertreters des Reichsarbeitsminiſters, Herrn Oberreg.=Rat Dr. Gold=
ſchmitt
in Frankfurt ſtatt. Da in dieſer Sitzung die Arbeitnehmer zum
Teil noch Erhöhungen über den Lohn von 74 Pfg. hinaus beantragt hat=
ten
, konnte eine Einigung nicht erzielt werden. Der Antrag der Arbeit=
geber
, der Reichsarbeitsminiſter möge den einſtimmig beſchloſſenen
Schiedsſpruch für verbindlich erklären, wurde aufrecht erhalten.
Daß die Darmſtädter Bauunternehmer auf die Wirtſchaftslage m
allgemeinen, wie auch auf die ſoziale Lage der Bauarbeiter ſtets Rückſicht
genommen haben, kann durch eine Gegenüberſtellung der Bauarbeiter=
löhne
mit den anderen hier gezahlten Arbeiterlöhnen belegt werden. Die
Bauarbeiter wurden nicht von den Unternehmern, ſondern von der Ge=
werkſchaft
in dieſen Streik getrieben.

Adreßbuch 1924. Der alphabetiſche Teil des neuen Adreßbuchs,
Buchſtaben F und G, liegt in der Zeit vom 1. bis einſchl. 3. Juli in
Zimmer 23 des Stadthauſes zur Einſicht auf. Es wird gebeten, Ein=
ſicht
zu nehmen und etwaige Irrtümer berichtigen zu laſſen.
Geſelliger Abend beim hefſiſchen Geſandten in Berlin. Wie wir
hören, hatte der heſſiſche Geſandte in Berlin am Donnerstag abend
zahlreiche in Berlin wohnhafte Heſſen zu einem geſelligen Abend in der
Geſandſchaft eingeladen. Der Einladung waren über ſechzig Heſſen, da=
runter
Reichs=, Staats= und Kommunalbeamte ſowie Vertreter freier
Berufe, von Kunſt und Wiſſenſchaft gefolgt. Herr von Biegeleben und
ſeine Gemahlin verſchafften den Gäſten in zwangloſem Plaudern einige
angeregte Stunden. Die ſchönen Räume der Geſandtſchaft, die in der
Tiergartenſtraße nunmehr ein dem Staat gehöriges Haus beſitzt, das
ſeine Innenausſtattung Heſſens Handel und Induſtrie verdankt, erregten
die Bewunderung ſämtlicher Gäſte. Die Teilnehmer ſchieden mit dem
Bewußtſein von ihren Gaſtgebern, in der Berliner Geſandtſchaft ſowohl
eine eifrige Förderin und Beraterin in allen dienſtlichen Angelegenheiten,
als auch einen Mittelpunkt landsmannſchaftlichen Zuſammenhaltens zu
Künſtleriſcher Wettbewerb. Die Reichsarbeitsverwaltung beab=
ſichtigt
, durch eindrucksvolle Bilder in den Betriebs= und Verſammlungs=
räumen
der Arbeiterſchaft ſtändig die Gefahren des betreffenden Be=
triebes
vor Augen zu führen. Um dieſe Bilder auf eine künſtleriſche
Höhe zu erheben, und ſie dem Empfinden des deutſchen Arbeiters anzu=
paſſen
, veranſtaltet ſie ein Preisausſchreiben, deſſen Bedingun=
gen
in dem Leſezimmer des Gewerbemuſeums eingeſehen werden können.
Kriegerverein Darmſtadt 1874. Am Donnerstag, den 3. Juli,
abends punkt 8 Uhr, findet im Städt. Saalbau die Generalprobe des
Vaterländiſchen Feſtſpieles Armin der Befreier in einem Aufzug von
Heinrich Enders ſtatt. Es wird dem Publikum dadurch Gelegenheit ge=
boten
, infolge der Ueberfüllung des Saales bei der eigentlichen Auffüh=
rung
am Jubiläumstag, ſich ſchon jetzt dieſes echt deutſche Spiel anzu=
ſehen
. Da die Aufführung in voller Koſtümierung und Ausſchmückung
geſchieht, dürfte den Zuſchauern wieder einmak ein genußreicher Abend in
echt deutſchem Geiſte geboten werden. Um zahlreichen Beſuch bittet das
Gſamtpräſidium. (Siehe Anzeige.)
Der Wein wird billiger! Nicht nur in Birkenau an der Verg=
ſtraße
und in der Pfalz, ſondern auch in Darmſtadt iſt Rheinwein im
Ausſchank zu 30 Pfg. das Viertelliter in der Spaniſchen Bodega (L.
Brugal) zu haben. Wir verweiſen auf die heutige Anzeige.
Sommerſpielzeit Bruno Harprecht. Wenn der junge Wein
blüht .." Bförnſons feines Luſtſpiel, das bei Publikum und Preſſe
ſo warme Aufnahme gefunden hat, wird nur noch bis einſchließlich
Donnerstag gegeben. Da am Donnerstag wieder Mietvorſtellung iſt,
dürfte es empfehlenswert ſein, ſich für die Dienstag= und Mittwoch=
Aufführung Plätze zu ſichern. Für Freitag und Samstag werden unter
der Regie Franz Sauers zwei Aufführungen von Alt= Heidel=
berg
mit Robert Nhil als Jüttner vorbereitet. Der Karten=
verkauf
beginnt am Dienstag (vorm. von 10 bis 1 Uhr) an der Kaſſe
des Kleinen Hauſes, während der übrigen Zeit bei Konzert=Arnold.
Klopſtock=Feier. Nicht wenigen Teilnehmern wird es willkommen
ſein, daß Profeſſor Dr. Bergers Feſtrede jetzt als 40ſeitiges Druck=
heft
erſchienen iſt.
Palaſt=Lichtſpiele. Der in der Regie von Heinrich Brandt er=
ſchienene
neue Deuliafilm. Der Kampf ums Ich wird vom 1. bis 3.
Juli in den Palaſt=Lichtſpielen vorgeführt. Die aus der intereſſanten
Zeitungswelt entnommene ſpannende Handlung bürgt, zuſammen mit
Regie und Rollenbeſetzung durch erſte Künſtler und Künſtlerinnen, für
einen vollen Erfolg. Drei Frauen und drei Männer führen den Kampf
umeinander und um das eigene Jch. Nicht alle vermögen den Kampf
zum erſehnten Ende zu führen. Die einen rangen ſich durch zum Glück,
die anderen erlagen und die dritten beginnen unentwegt von neuem.
Berichtigung. Der im Kirchenzettel für Donnerstag vor feſehene
Vortrag von Pf. Heidmann=Gamburg (Verf. v. Groſſtadt u.nd Nel.)
findet heute, Dienstag, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus, Kahlertſtr. 24,
ſtatt.
Aus den Parteien.
Mitglieder der Deutſchnationalen Volks=
partei
. Mitgliederverſammlung am Dienstagabend bei Sitte.
Eintritt nur mit Mitgliedskarte.
Deutſche Volkspartei. Donnerstag, den 3. Juli, findet
abends 8 Uhr eine Verſammlung für alle weiblichen Mitglieder der
Partei bei Sitte ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht als wichtigſter Punkt
die Neuwahl des Vorſtandes der Frauengruppe. Im Anſchluß an den
geſchäftlichen Teil wird Herr Generalſekretär Kollbach über die politiſiche
Lage ſprechen. Die Verſammlung iſt allen Mitgliedern zugänglich; im
Hinblick auf die Wichtigkeit der Tagesordnung iſt zahlreicher Beſuch
erwünſcht.

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Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. Juli 1924.

Rummer 181.

Aus Heſſen.

Eberſtadt, 30. Juni. Kirchenkonzert. Am Sonntag Abend
fand in der hieſigen evangeliſchen Kirche eine Konzert ſtatt, das von
Darmſtädter Künſtlern ausgeführt wurde. Frl. Ellen Kiesling (Sopran),
Herr Heinrich Hebbel (Gambe und Gitarre) und Herr Georg Kreß (Gi=

ihrer Inſtrumente. Den Künſlern gelang es ſchon mit ihrer erſten dar=
bietung
Weihegeſang (komp, von Herrn Hebbel), die Zuhörer in eine
weihevolle Stimmung zu verſetzen, und gaben damit dem Abend ſein
eigenes Gepräge. Zu begrüßen war, daß die Einwohner Eberſtadts die=
ſer
guten alten Kirchenmuſik ſo reges Intereſſe entgegenbrachten und ſich
zahlreich einfanden.
HI. Eberſtadt, 25. Juni. Gemeinderatsſitzung. Die geſtrige
Gemeinderatsſitzung wurde von dem Beigeordneten Flick geleitet. Da
dieſelbe Tagesordnung wie zur zuletzt einberufenen wegen Beſchlußun=
fähigkeit
vertagten Sitzung zur Beratung ſtand, konnte trotz abermaliger
Beſchlußunfähigkeit verhandelt werden. Der Gemeinderat nahm zunächſt
Kenntnis von dem Schreiben des Gemeinderats Kalbfuß, womit dieſer
ſeine Mandatsniederlegung anzeigt. Zur Feſtſtellung und Berufung des
an deſſen Stelle tretenden Kandidaten wird die Angelegenheit der Wahl=
kommiſſion
überwieſen. (Es ereignete ſich hier ein Zwiſchenfall. Ein
von einer Wohnungszwangsmaßnahme betroffener Familienvater ver=
ſchaffte
ſich Einlaß und legte ein Baby auf den Tiſch des Hauſes nieder,
mit der Forderung, die Gemeinde möge ihm für ein Obdach ſorgen,
nachdem ſeine Familie obdachlos gemacht worden ſei. Die Szene endigte
mit einem Wutanfall des Vaters, nachdem dieſer auf die Unzuſtändigkeit
des Gemeinderats in der Angelegenheit und auf die Unrichtigkeit der
Darſtellung der Verhältniſſe aufmerkſam gemacht und aus dem Sitzungs=
ſaal
verwieſen worden war.) Der Gemeindevoranſchlag für das Ni. 1924
wurde an den Finanzausſchuß überwieſen und beantragt, deſſen Beratung
nochmals auf die Tagesordnung der nächſten Gemeinderatsſitzung zu ſtel=
len
. Die Neueinteilung der Feldſchutzbezirke, die durch die Ruheſtands=
verſetzung
des Feldſchützen Haller, deſſen Stelle aus Sparſamkeitsrück=
ſichten
nicht wieder beſetzt werden ſoll, notwendig geworden war, wird
gemäß den Vorſchlägen der Feld= und Waldkommiſſion gutgeheißen. Die
Errichtung einer Bedürfnisanſtalt auf dem Marktplatz, welche von den
Anwohnern des Marktplatzes beantragt worden war, wird mit Rückſicht
auf die hohen Koſten vorerſt zurückgeſtellt. Der Voranſchlag über die
Neupflaſterung und Kanaliſierung eines Teiles der Kirchſtraße ſowie der
Schulſtraße findet Zuſtimmung. Es wird beſchloſſen, in dieſem Jahre
zunächſt einen Halbteil der entſtehenden Arbeiten zur Ausführung brin=
gen
zu laſſen. Die Baugeſuche des Karl Häußer (Errichtung einer
Schlächtereianlage), des Wilhelm Heß (Wohnhaus=Neubau) und des Johs.
Grünewald II. (Wohnhaus=Um= und Ausbau) finden entſprechend den
vorgelegten Bauplänen Genehmigung. Fünf Anträge auf Bewilligung
von Baudarlehen ſeitens der Gemeinde werden genehmigt. Es wird der
gleiche Betrag (4500 Mk.) bewilligt, wie ihn der Staat aus Mitteln der
Sonderſteuer der Gemeinde zur Verfügung geſtellt hat. Da genannter
Betrag der Vorſchrift entſprechend in ſechs Teile zu gehen hat, aber nur
5 Anträge hierzu vorlagen, wird die Gemeinde ſelbſt noch ein weiteres
Wohnhaus erſtellen. Die Badezeiten für das Gemeindeſchwimmbad
wurden einem Vorſchlage der Badekommiſſion entſprechend neu und
zwar wie folgt feſtgeſetzt. Montags: von vorm. 8 bis nachm. 1 Uhr:
Familienbad, von nachm. 15 Uhr Damenbad, von 57 Uhr reſerviert
für den Schwimmverein, von 79 Uhr für die Freie Turnerſchaft und
Arbeiter=Kraft=Sportverein; Dienstags: von vorm. 8 bis nachm. 9 Uhr
Familienbad; Mittwochs: von 8 Uhr vorm. bis 5 Uhr nachm. Familien=
bad
, von 5 bis 9 Uhr Herrenbad; Donnerstags: von 8 Uhr vorm. bis
1 Uhr nachm. Familienbad, von 15 Uhr Damenbad, von 57 Uhr
reſerviert für den Schwimmverein, von 79 Uhr für den Turnverein
E. V.; Freitags: von vorm. 8 bis nachm. 5 Uhr Familienbad; Sams=
tags
: von vorm. 8 bis nachm. 5 Uhr Familienbad, von 59 Uhr Herren=
bad
; Sonntags: von vorm. 8 bis nachm. 9 Uhr Familienbad. Die
Vergütung für die Grasnutzung der Anlieger des Bewäſſerungsgrabens
auf den Mühlwieſen wird in Goldmark feſtgeſetzt, und ſoll von dieſen
alsbald zur Erhebung gelangen. Auf Antrag des Gemeinderats Wer=
ner
ſollen im kommenden Winter die Benutzungsflächen genau feſtgeſtellt
und das bisher an Fölſing überlaſſene Gelände an die Anſtößer aufgeteilt
werden. Die auf Grund der Perſonalabbau=Verordnung einem Ange=
ſtellten
der Bürgermeiſterei gegenüber auf den 1. Juli ausgeſprochene
Kündigung wird mit Rückſicht auf die Arbeitsverhältniſſe bei der Ver=
waltung
zunächſt zurückgenommen. Der Gehilfe Flammiger wird aeuf
ſeinen Antrag in die Beſoldungsgruppe IV eingereiht. Nachdem das
Miniſterium der Finanzen die Genehmigung des neuen Bebauungs=
planes
für die am Lämmchesberg geplante Siedelung erteilt hat, wird
beſchloſſen, das Weitere wegen Austauſchs des Geländes alsbald zu ver=
anlaſſen
. Die Sache wird dem Feld= und Waldausſchuß zur Vorberatung

überwieſen. Das Geſuch des Geſangvereins Germania um Ueber=
laſſung
des Feſtvlatzes für ſein 30jähriges Stiftungsfeſt vom 5. bis
7. Juli wird unter noch feſtzuſetzenden Bedingungen genehmigt. Die
Einladung des genannten Vereins zur Beteiligung des Ortsvorſtandes
an dem Feſte wird zur Kenntnis gebracht. Einem Geſuch des Feſtaus=
ſchuſſes
entſprechend ſoll das Fußballſpielen auf dem Feſtplatze künftig
unterſagt werden. Eine Anzahl kleinerer Vorlagen und Geſuche wird
den Ausſchüſſen überwieſen.

s- Heppenheim (Vergſtr.), 30. Juni. Die gefährdete Star=
kenburg
. Nun fängt der Turm an, abzubröckeln! An der ſüdöſt=

lichen Ecke hat ſich die Blendmauer abgeſchält, ſo daß das ſchadhafte
Innenmauerwerk des Turmfußes bloßliegt. Die eingegipſten Glas=
ſcheiben
waren alſo doch von dem ſich in ſich bewegenden Mauerverband

geſprengt und nicht, wie man verſchiedentlich annahm, durch Steinwürfe
geſprengt worden. Am Samstag hat eine abermalige Beſichtigung durch
die Bauabteilung des Miniſteriums ſtattgefunden. Hoffentlich hat man
ſich jetzt davon überzeugt, daß Eile not tut, wenn nicht der Turm in ſich
zuſammenſtürzen ſoll.

I Heppenheim (Bergſtr..), 30. Juni. Am 28. Juni fand hier die
26. ordentliche Hauptverſammlung des Heſſiſchen Sparkaſſenverbandes
ſtatt, die von faſt allen heſſiſchen öffentlichen Sparkaſſen beſchickt war.
Nachdem der Vorſitzende, Herr Juſtizrat Reh=Alsfeld, die Teilnehmer
und beſonders die Vertreter des heſſiſchen Miniſteriums, die Herren
Finanzminiſter Dr. Henrich und Staatsrat Dr. Reitz, begrüßt hatte
wurde der Geſchäftsbericht, der Kaſſenbericht und der Reviſionsbericht
für 1924 erſtattet und dem Verbandsvorſtand Entlaſtung erteilt. Der
bisherige Reviſionsverband wurde aufgelöſt, an ſeine Stelle tritt der
Giroverband der heſſiſchen Sparkaſſen. In einem eingehenden Vortrag
behandelte Herr Stadtamtmann Kröckmann=Darmſtadt die Aufwertungs=
frage
, während Herr Sparkaſſendirektor Arnold=Heppenheim beachtens=
werte
Anregungen gab, wie der Sparſinn wieder zu beleben ſei. Im
Anſchluß hieran wurde die Einführung von Sparprämien beſchloſſen,
für welchen Zweck der Giroverband 52 000 Mark zur Verfügung ſtellt.
Die Prämien von je 1000 Mark ſollen im April nächſten Jahres unter
diejenigen Sparer verloſt werden, welche bis 1. Oktober d. J. mindeſtens
50 Mk., bis 1. Januar 1925 mindeſtens 100 Mk. und bis 1. April 1925
mindeſtens 150 Mk. als Spargelder bei einer heſſiſchen Sparkaſſe ein=
gelegt
haben. Ein gemütliches Zuſammenſein in den gaſtlichen Räu=
men
des Halben Mondes beſchloß die in jeder Hinſicht gut verlaufene
Tagung.
Von der Bergſtraße, 29. Juni. Heuernte. Die Ernte des
Heues iſt in vollem Gange und fällt infolge des ſehr günſtigen Wetters
in jeder Hinſicht zur vollen Zufriedenheit der Landwirte aus. Nur die
Wieſen, die überſchwemmt waren, laſſen etwas zu wünſchen übrig. In=
folgedeſſen
iſt ihr Ertrag nicht ſo groß, als der der höherliegenden Wie=
ſen
. Da auch die Kleeäcker viel Futter bringen, ſo haben die Landwirte
genügende Heuvorräte für den kommenden Winter.
r. Babenhauſen, 27. Juni. Bei der geſtrigen Gemeinderats=
ſitzung
wurde der Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1924 be=
raten
und genehmigt. Er bewegt ſich in Einnahme und Ausgabe auf
149 482,06 Mk. Die neu feſtgeſetzte Baufluchtlinie, Bahnhofſtraße
Steinweg wurde genehmigt. Ein Koſtenvoranſchlag für die Herſtellung
des Sportplatzes an der Lache wird vom Herrn Bürgermeiſter vorge=
legt
und erörtert. Die Koſten belaufen ſich auf 7200 Mark. Die Aus=
führung
der Arbeiten wird vorläufig zurückgeſtellt. Für die im Herbſt
dahier ſtattfindende Bezirkstierſchau wird eine Kommiſſion gebildet, die
aus den Herren Bürgermeiſter Rühl, den Gemeinderäten Göhrig,
Macha und Pilzer, ſowie aus den Herren W. Rühl 2., Karl Loeſch, Th.
Roſe und Ph. Fr. Rühl 4. ſich zuſammenſetzt. Von den Einladungen
des Wanderklubs Berg auf und des Turnvereins 1891 zu ihren Feſt=
lichkeiten
wird Kenntnis genommen. Da die Wohnungskommiſſion nicht
mehr vollſtändig iſt und ſich bei einer vom Herrn Bürgermeiſter anbe=
raumten
Bürgerverſammlung niemand zu dieſer Kommiſſion meldete,
wird ſie aufgelöſt. An ihrer Stelle wird der Gemeinderat in Zukunft
alle Wohnungsangelegenheiten erledigen. Zum Schluſſe der Sitzung
wird die Herrichtung der früheren Wohnung des Herrn Rektors Mathes
zu einem Schulſaal für die Mädchenfortbildungsſchule beſchloſſen. Die
Erwerbung eines der Gemeinde angebotenen Bauplatzes wurde wegen
des hohen Preiſes abgelhnt.

R. Mainz=Koſtheim, 30. Juni. Am 5., 6. und 7. Juli d. J. findet
hier 9s 43. Gauturnfeſt des 5. Gaues Rheinheſſen ſtatt, an dem ſich
etwa 7100 Wetturner beteiligen werden. Samstag nachmittag iſt Wett=

ſchwirmen und abends großer Turnerkommers. Sonntag, vormittags
7 Uhr, Beginn des Wetturnens, nachmittags Muſterriegenturnen. Mon=
tag
iſt allgemeines Volksfeſt. Die Arbeiten zu dem großen Feſte, welche
in vollem Gange ſind, hat der hieſige Turnverein wiederum auf ſich
genommen. Es kann mit einem ſchönen Verlauf des Feſtes gerechnet
werden. Den auswärtigen Turnern, welche mit beſonderer Vorliebe
hierher kommen, ſollen, wie in früheren Jahren, wieder einige genuß=
reiche
Stunden bereitet werden.

Oppenheim, 29. Juni. Endlichgefaßt. Von einem gemein=
gefährlichen
Fahrraddieb en gros, der die Landorte der Kreiſe Oppen=
heim
, Worms und auch jenſeits des Rheins unſicher gemacht hat, iſt
endlich die Bevölkerung befreit worden. Es iſt dies der 24jährige Hans
Groh aus Wintersheim. Groh hat es verſtanden, mit außerordentlicher
Raffineſſe überall aufzutauchen, mit einer fabelhaften Geſchicklichkeit
Fahrräder in Feld und Flur, aber auch aus Gebäuden zu ſtehlen und
mit ſeiner Beute zu entkommen. Schließlich gelang es doch, den über=
aus
gefährlichen Dieb zu ermitteln.

k. Gießen, 29. Juni. Die elektriſche Straßenbahn, die
durch die Inflation in den Dornröschenſchlaf verfiel, iſt erwacht.
Geſtern hörte man zum erſten Male wieder das langentbehrte Klingeln
und Groß und Klein blieb ſtehen und blickte ihr freundlich nach. Der
Fahrpreis beträgt je nach der Länge der Fahrt 1520 Pf.
e- Gießen, 29. Juni. Der zweite 116er=Tag in Verbin=
dung
mit der Grundſteinlegung eines Gedenkſteins für
die Gefallenen des Regiments und ſeiner Kriegsinformationen iſt end=
gültig
auf den 3. Auguſt feſtgeſetzt. Der Tag ſoll eine eindrucksvolle
Kundgebung zu Ehren der tapferen Gefallenen werden und zugleich
einen machtvollen Ausdruck der Zuſammengehörigkeit aller 116er zeigen.
Die Modelle zu dem Ehrenmale ſind bereits eingetroffen und vom
Preisgericht beſichtigt und begutachtet worden. Aus Anlaß des 116er=
Tages erſcheint ein Feſtbuch.

I. Gießen, 28. Juni. Ein Werbetag für die Jugend=
herberge
auf dem Hoherodskopf fand heute durch ſämtliche hieſige
Jugendverbände ſtatt. Zahlreiche Bünde und Gäſte aus der Nachbar=
ſchaft
waren eingetroffen. Heute nachmittag bewegte ſich ein ſtattlicher
Feſtzug durch die Stadt zum Trieb, wo Hans=Sachs=Spiele, Märchen=
ſpiele
, Kaſperletheater, Volkslieder, Volkstänze und turneriſche Darbie=
tungen
abwechſelten. Der Lehr=Film Ich fahr in die Welt wurde am
Freitag und Samstag auf Anregung des Landesamts für Volksbildung
gegeben und war von den Schulen Gießens und der Nachbarorte gut be=
ſucht
, ſo daß ein guter Ertrag für die Jugendherberge erzielt wurde.

ei- Gießen, 29. Juni. Der Berliner Männergeſang=
verein
Sängerkranz traf geſtern nachmittag ein und wurde, am
Bahnhof vom Geſangverein Heiterkeit, mit dem Chor begrüßt:
O Schutzgeiſt alles Schönen‟. Ehrenpräſident Berber bewillkommnete
außerdem die Gäſte in herzlichen Worten und der Vorſitzende Meier
dankte im Namen der Berliner Sänger für den begeiſterten Empfang.
Das Konzert in der neuen Aula der Univerſität war gut beſucht und
die dankbare Zuhörerſchaft ſpendete wiederholt lebhafteſten Beifall. Die
Feſtfeier im katholiſchen Vereinshaus führte zu einer herzlichen Verbrü=
derung
der Berliner mit dem hieſigen Geſangverein Heiterkeit. Beide
tauſchten als Erinnerungsgaben Fahnenſchleifen aus, und der Vorſitzende
Meier=Berlin übergab dem Vorſitzenden Eiſe=Gießen eine goldene Nadel.
Heute unternehmen beide Vereine einen Ausflug in den Philoſophen=
wald
. Die Berliner Gäſte fahren morgen auf Einladung der Bade=
direktion
nach Bad=Nauheim und dann nach Süddeutſchland.

I. Klein=Linden, 29. Juni. Das 70jährige Jubelfeſt des
Paſauenchors und Kirchen=Muſikvereins fand heute unter ſehr
großer Beteiligung ſtatt. Es waren 12 auswärtige Vereine mit etwa
200 Bläſern erſchienen und auch der evangeliſche Arbeiterverein Gießen
und andere chriſtliche Vereine nahmen am Feſte teil. Bei herrlichem
Wetter fanden der Feſtgottesdienſt und die Nachfeier im Walde ſtatt.
Die 200 Bläſer eröffneten die Feier durch die Hymne von Schneider.
Pfarrer Germer=Bingen hielt die Feſtpredigt und gedachte der Grün=
dung
und Entwicklung des Vereins. Miſſionsinſpektor Weißhaupt= Leip=
zig
ſprach über Heidenmiſſion und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die
deutſchen Miſſionäre bald wieder zur Heidenmiſſion zugelaſſen werden
würden. Nachmittags 21 Uhr fand ein Feſtzug durchs Dorf ſtatt. Pfar=
rer
Petſchar=Ebsdorf, Miſſionsinſpektor Weißhaupt=Leipzig und Pfarrer
Lenz=Lich hielten Anſprachen. Superintendent Dr. Peterſen= Darm=
ſtadt
ſandte dem Poſaunenchor herzliche Glückwünſche zum Jubiläum.
Da er durch eine große kirchliche Tagung am Erſcheinen verhindert war,
ſo ſprach im Namen der Kirchenbehörde der Vertreter des Dekanats
Gießen, Pfarrer Groth=Rödgen. Der Verein wurde 1854 gegründet, iſt
alſo der älteſte Poſaunenchor und Miſſionsverein im Heſſenland. Nach
ſeinem Vorbild haben ſich im Laufe der Jahre in Oberheſſen und in den
benachbarten preußiſchen Gebieten zahlreiche Poſaunenchöre gebildet.

Vilbel, 30. Juni. Der Landesfeuerwehrtag, verbunden mit der
50jährigen Feier der Freiwilligen Feuerwehr Vilbel, findet am 5., 6. und
7. Juli hier ſtatt. Der Empfang der Delegierten und Gäſte zum Landes=
feuerwehrtage
erfolgt am Samstag, den 5. Juli, ab mittags 12 Uhr, am
Bahnhof Vilbel Nord. Die Zuteilung der Quartiere erfolgt in der Gaſt=
wirtſchaft
Zum Löwen direkt am Nordbahnhof. Am Sonntag, den
5. Juli, findet in der Zeit von 710 Uhr vormittags Nordbahnhof und
an allen Ortsſtraßen ein Empfang der auswärtigen Wehren ſtatt.

[ ][  ][ ]

Aummer 181.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. Juli 1924,

Seite 2.

Reich und Ausland.
* Unpolitiſche Tagesſchau.
Großfeuer.
Die Eiſenbahnwerkſtätten in Guben fielen einem verheerenden
Großfeuer zum Opfer. Auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe brach
der Brand in der etwa 5000 Quadratmeter umfaſſenden Waggonmon=
tagehalle
und Lackiererei aus. Trotzdem ſofort alle verfügbare Feuer=
wehr
aufgeboten wurde, konnte von dem Inhalt der Waggonhalle, die
unter anderem 30 bis 35 zur Abfahrt bereite Perſonenwagen barg,
nichts mehr gerettet werden. Mit Mühe gelang es das Feuer auf ſei=
nen
Herd zu beſchränken. Die Waggonhalle iſt völlig niedergebrannt.
Der Material= und Gebäudeſchaden wird auf 1½ Millionen Mark ge=
ſchätzt
. Die zahlreiche Belegſchaft wird vorläufig weiterbeſchäftigt.
Auch Stettin wurde von einem großen Schadenfeuer
heimgeſucht. Das Dachgeſchoß und das oberſte Stockwerk der dortigen
Brennerei und Spritfabrik Lefevre A.=G. brannten vollkommen aus.
Durch das Eingreifen der geſamten Stettiner Feuerwehr wurden die
unteren Geſchoſſe vor dem Feuer gerettet. Das in den oberen Räumen
aufgeſtapelte Getreide, das ſich auf mehrere tauſend Zentner belief, ging
in den Flammen auf.
Ein ähnliches Brandunglück wird aus Prag gemeldet.
In der Automobilfabrik der Firma Laurin und Clement A.=G. in
Jungbunzlau brach, wahrſcheinlich infolge von Kurzſchluß, ein großer
Brand aus, der mit raſender Schnelligkeit um ſich griff. Auch hier
gelang es der Belegſchaft, im Verein mit den Feuerwehrzügen aus
Jungbunzlau und Umgebung nur unter den größten Anſtrengungen,
das Feuev auf ſeinen Herd zu beſchränken und dadurch die Gefahr von
den benachbarten Gebäuden abzuwenden. Der Brand, wütete eine
ganze Nacht lang und legte die Abteilung der Werkzeugmaſchinen völlig
i Aſche. Da die Wiederherſtellung des Betriebs erſt im Laufe eines
Jahres möglich ſein wird iſt zu befürchten, daß die große Mehrzahl von
den 900 angeſtellten Arbeitern entlaſſen werden muß. Der Schaden
dürfte ſich auf 20 Millionen Tſchechenkronen beziffern.
In Berlin ſpielte ſich wieder einmal
eine blutige Ehetragödie
gb. Bei der Familie des 43 Jahre alten Schneidermeiſters Otto See=
hagen
wohnte ſeit 14 Jahren ein nun 40jähriger Ingenieur Wilhelm
Reddert als Untermieter. Schon nach zwei Jahren unterhielt R. Be=
ziehungen
zu der Frau ſeines Wirtes. Obwohl Seehagen das Verhält=
nis
der beiden bald erfuhr, änderte er erſt in letzter Zeit alſo nach=
dem
12 Jahre verſtrichen waren ſein Verhalten zu dem Ingenieur.
Er ſtieß wiederholt Drohungen gegen den Untermieter aus, ſo daß die
Frau für den Geliebten ernſtlich zu fürchten begann. Als ſie den In=
genieur
dieſer Tage von der Arbeitsſtätte abholen wollte, verfehlte ſie
ihn, und dieſer traf mit dem Ehemann allein zuſammen. Im Verlauf
des ſich nun entſpinnenden Streites griff Reddert zum Revolder und
feuerte vier Schüſſe auf Seehagen ab, ſo daß dieſer blutüberſtrömt zu=
ſammenbrach
. Schwer verletzt wurde er von der herbeigerufenen
Feuerwehr ins Krankenhaus gebracht. Rededrt wurde ſofort verhaftet.
Er behauptet, in der Notwehr gehandelt zu haben.
Ein Erholungsheim des V.W.A.
Der Verband der weiblichen Handels= und Burequangeſtellten hat
ſeinen Mitgliedern ein Ferienheim geſchaffen und zum 1. Juli 1924 der
Benutzung übergeben, in dem ſie, fern von der Alltags=Umgebung, in
ſchönſter Landſchaft Ferien feiern können. Das Haus, im Schweizer
Stil erbaut, liegt auf luftiger Anhöhe etwas abſeits vom Dorfe Zerns=
dorf
bei Köngswuſterhauſen in der Mark. Von der oberen Veranda,
die ſich rings um das Haus hinzieht, ruht der Blick auf der Seenkette,
die Zernsdorf im Halbkreis umlagert. Dort iſt den Heimbewohnern
Gelegenheit gegeben, ſich dem Ruder, Segel= und Schwimmſport zu
widmen oder auch am Uferrand dem neckiſchen Spiel der Fiſche im
Sonnenſchein, den kühnen Seglern und Ruderern zuzuſchauen und ſich
am ſanften Gekräuſel der Wellen und der lieblichen Umgebung der Seen
zu ergötzen. Wer des Waldes ſchattige Kühle liebt, hat gleich neben
dem Hauſe auf eigenem Boden Gelegenheit dazu im ſchönſten Kiefern=
hain
.
Wenn des Himmels Blau ſich hinter grauen Wolken verſteckt und
dieſe ihr kühles Naß zur Erde ſenden, oder wenn des Sturmes All=
gewalt
den Aufenthalt draußen unmöglich macht, ſo bietet das Heim
mit ſeinem behaglich ausgeſtatteten Speiſe= und Leſezimmer Gelegenheit
zu geſelligem Beiſammenſein. Alles, was willkommen iſt, köſtliche Frei=
ſtunden
auszufüllen, findet ſich dort: eine Bibliothek, Spiele und andere
Dinge. 25 Gäſte können in ſehr ſchön eingerichteten, weißen Zimmern
untergebracht werden. Für die Jugend iſt recht zweckmäßig und bequem
eine Jugendherberge eingerichtet. Das ganze Anweſen legt Zeugnis
ab, was ſtarker Frauenwille, kaufmänniſcher Geiſt, verbunden mit künſt=
ler

m Schönheitsſinn, zu leiſten vermögen!

Südweſtdeutſche Luftverkehrs=A.=G.
Frankfurt a. M. Der Flugplatz Rebſtock am Nordende der
Stadt, faſt unmittelbar an der Grenze des beſetzten Gebiets gegen Gries=
heim
zu, der eine ebenſo glänzende wie kurze Vergangenheit zur Zeit
der Zeppeline hinter ſich hat, iſt erſt ſeit ungefähr 2 Monaten wieder
in Benutzung genommen. Die Trans=Europa=Union, die
den geſamten Flugverkehr ſowohl in Deutſchland, wie auch nach der
Schweiz, nach Oeſterreich, Ungarn und Rußland betreibt, hat es verſtan=
den
, auch in Frankfurt, das, als zur neutralen Zone gehörig, bisher
aus dem Flugverkehr ausgeſchaltet war, Fuß zu faſſen. Die Union hat
während der bisherigen Zeit ihres Betriebs in Frankfurt bekanntlich
regelmäßige tägliche Paſſagierflüge nach NürnbergMünchen mit An=
ſchluß
an die Auslandslinien veranſtaltet. Täglich früh um ½9 Uhr
ging mit der Pünktlichkeit eines D=Zuges das Flugzeug ab, und das
von München kommende traf mit größter Pünktlichkeit um ½5 Uhr nach=
mittags
in Frankfurt ein.
Stetig, wenn auch langſam, bürgerte ſich der Flugverkehr ein. Er
wird ſich allmählich auch in Frankfurt rentieren, denn eine ſüdweſtdeutſche
Flugſtation kann nicht von geringerer Bedeutung ſein als z. B. die ſüd=
lichen
Linien, wo der Flugverkehr einen lebhaften, regelmäßigen Zu=
ſpruch
findet.
In Erkenntnis dieſer unfehlbaren Entwicklung hat ſich ſchon vor
einiger Zeit unter Beteiligung der Stadt Frankfurt die Südweſt=
deutſche
Luftverkehrs=A.=G. gebildet, die jetzt den Flugver=
kehr
ziemlich erweitert. Sie hat drei der bekannten Junkers Ganzmetall=
Verkehrslimouſinen für je 6 Perſonen erworben, die dieſer Tage im
Frankfurter Lufthafen eingetroffen ſind. Die neue Geſellſchaft wird die
bisher von der Trans=Europa=Union betriebene Linie nach Nürnberg
München mit Anſchluß nach der Schweiz bzw. Oeſterreich=Ungarn weiter=
führen
.
Während zwei der Flugzeuge den Dienſt nach München verſehen,
wird das drite in Frankfurt ſtationiert bleiben, um für die täglich ſtatt=
findenden
kürzeren Rundflüge oder Sonderflüge zur Ver=
fügung
zu ſein. Die Rundflüge finden auch Sonntags ſtatt, während
die regelmäßigen Streckenflüge nach München nur Werktags vor ſich
gehen. Außer der im Betrieb befindlichen Linie nach dem Süden ſind
noch einige andere Verkehrsprojekte in Behandlung. Der Verwirk=
lichung
einer Linie nach Oſtdeutſchland dürften keine beſonderen
Schwierigkeiten im Wege ſtehen. Anders verhält es ſich jedoch mit der
ebenfalls geplanten Linie nach Köln, mit der Frankfurt eigentlich erſt
zum großen internationalen Flughafen werden wird. Das größte Hin=
dernis
ſind auch hier, wie überall bei der Aufwärtsentwickelung Deutſch=
lands
, die Franzoſen. Hatte doch ſogar der Kapitän Pomarede in
Frankfurt bei Nollet proteſtiert, als der Flugverkehr aufgenommen
wurde. Da der Frankfurter Hafen aber keine installation üre nach
dem Verſailler Friedensvertrag iſt, alſo für Kriegszwecke keine Ver=
wendung
finden könnte, ſo holte ſich der übereifrige Kapitän bei Herrn
Nollet eine gehörige Naſe. Anders ſteht es jedoch mit dem Flugverkehr
nach den beſetzten Gebieten. Daß die Franzoſen großes Intereſſe daran
aben, ebenſo groß wie die Engländer, beweiſen die vielen Angebote,
die von Pariſer Fluggeſellſchaften Frankfurter Fachleuten
gemacht wurden; ſie haben natürlich alle ein unrühmliches Ende im
Papierkorb gefunden.
Die unermeßliche Bedeutung des Anſchluſſes an Köln ergibt ſich
aus den Plänen der Engländer, die dann über Frankfurt eine
direkte Linie nach Indien legen wollen. Vorläufig ſind dieſe Pläne
jedenfalls noch Luft. Inzwiſchen geht aber die innerdeutſche Ausgeſtal=
tung
des Flugnetzes weiter vor ſich. Auf dem Wege nach München
wird in den nächſten Tagen eine Zwiſchenſtation vor Nürnberg einge=
ſchoben
werden: Würzburg wird Flughafen. Die Einweihung ſoll
am nächſten Sonntag ſtattfinden. Als Feſtgäſte werden die ſämtlichen
in Frankfurt ſtationierten Flugzeuge eintreffen. Plätze für dieſe Flüge
ſind noch zu vergeben. Auskunft darüber erteilt ſowohl die Start=
leitung
auf Flugplatz Rebſtock (Maingau 2120), wie die Hapag, Kaiſer=
A. E.
ſtraße.
Die Urſache des Eiſenbahnunglücks in Bellinzona.
Bundesrat Haab hat im Nationalrat folgende Verfehlungen des
Bahnperſonals feſtgeſtellt: Der Abfertigungsbeamte der oberteſſiniſchen
Station, der dem Luzerner Schnellzug einen verſpäteten Güterſchnell=
zug
vorgehen ließ, hat es unterlaſſen, auch die Stationen unter Biasra
(alſo auch Bellinzona) hiervon in Kenntnis zu ſetzen. Der Weichen=
wärter
am Nordausgang des Bahnhofs Bellinzona hatte es unterlaſſen,
die Weiche nach Einfahr, des von Biasra kommenden, dem Luzerner
Zug vorangehenden Güterzugs in dem Güterbahnhof wieder für die
Durchfahrt gerade zu ſtellen. Der Abfertigungsbeamte von Bellinzona
hate es unterlaſſen, ſich vor der Abfahrt des Mailänder Schnellizuges
zu erkundigen, ob die Ausfahrt nach Biasra frei reſp. die Weichen ge=
rade
geſtellt ſeien. Der ſchwerſte Verfehlung beging der Führer der
Vorſpannlokomotive des Luzerner Schnellzugs, der das geſchloſſene
Einfahrtsſignal trotz Warnung ſeines Nebenmannes überfuhr. Davon,
daß das Perſonal überangeſtrengt geweſen, kann keine Rede ſein.

2. Fränkiſcher Tag 1924 in Marktbreit.
Die Vorarbeiten für den am 5. und 6. Juli in Marktbreit ſtattfin=
denden
2. Fränkiſchen Tag ſind abgeſchloſſen. Wurde ſchon der 1. Frän=
kiſche
Tag voriges Jahr in Marktbreit aus allen Teilen Deutſchlands
beſchickt, ſo iſt diesmal beſtimmt damit zu rechnen, nachdem die völkiſche
Bewegung ſtark angewachſen iſt, daß zirka 1015 000 Perſonen nach der
alten Mainſtadt Marktbreit eilen werden zur völtiſchen Heerſchau. Die
namhafteſten Führer der nationalen Bewegung haben ihr Erſcheinen zu=
geſagt
. Die Leitung des Ganzen liegt wieder in den Händen des
Schriftleiters Max Thiele. Aus der Feſtfolge ſei hervorgehoben: Sams=
tag
abend in zwei Sälen Begrüßungsabend. Sonntag nach dem muſika=
liſchen
Weckruf Feldgottesdienſt und anſchließend Uebernahme des Bun=
des
Frankenland durch Exzellenz General Ludendorff. Gleichzeitig fin=
den
vormittags Tagungen des Bundes Frankenland und der Deutſchen
Arbeiterpartei ſtatt. Um 11 Uhr Standkonzert der geſamten Muſik=
kapellen
. Nachmitags 2 Uhr wird ſich ein Feſtzug durch die Stadt be=
wegen
. Dann findet auf dem ſtädtiſchen Sportplatz eine große vaterlän=
diſche
Kundgebung ſtatt. Das die Liebe zur Heimat und vaterländiſche
Geſinnung wachrufende Feſt findet ſeinen Abſchluß am Abend in Deut=
ſchen
Weiheſtunden. Nach dem Verlauf des 1. Fränkiſchen Tages 1923
zu ſchließen, wird auch die diesjährige Veranſtaltung eine machtvolle
Kundgebung des vaterländiſchen Gedankens werden. Darum auf am
5. Juli nach der Mainſtadt Marktbreit!
Ein Ohrenkauz
bewirkte auf der elektriſchen Strecke Wikon-Brittnau-Zofingen ein
grandioſes, prächtiges Feuerwerk. Mit naſſen Schwingen kam er an
einen Iſolator der elektriſchen Leitungen, was ſofort einen Kurzſchluß
bewirkte und auf der ganzen Strecke ein einziges großes Flammenmeer
auslöſte. Die Röte ſoll weithin ſichtbar geweſen ſein. Den Feuer=
werker
fand man verbrannt auf den Schienen.
Das Pferd im Flugzeug.
Von Bourget nach Rotterdam wurde ein Pferd mit vier Mann
durch ein Flugzeug auf dem Luftwege transportiert. Der Transport
koſtete 4200 Fr.
Briefkaſten.
F. B. in T. Die Frage iſt nicht ſo einfach zu beantworten. Es
kommt auf den Inhalt des das Mietverhältnis aufheben=
den
Urteils an. Nur wenn in dem Urteil, das § 4 Abſ. 7 des
Mieterſchutzgeſetzes ergangen iſt, ausdrücklich ausgeſprochen iſt, daß das
Beſchlagnahmerecht der Gemeindebehörde ausgeſchloſſen ſei, iſt die Ge=
meinde
(Wohnungsamt) zu einer Beſchlagnahme nicht befugt.
R. S. hier. Wohnungsluxusſteuer iſt bei dem von Ihnen angegebe=
nen
Hausſtand für diejenigen Wohnräume zu entrichten, die über die
um 1 vermehrte Zahl der zum Hausſtand des Wohnungsinhabers ge=
hörigen
Perſonen hinaus vorhanden ſind. Als Wohnräume gelten in
ſich abgeſchloſſene Räume, die zum mindeſten ein ins Freie führendes
ſtehendes Fenſter haben und wenigſtens 2,20 Meter Höhe, 8 Quadratmeter
wagrechte Deckenfläche und 10 Quadratmeter Bodenfläche aufweiſen.
J. H. in K. B. Wenden Sie ſich an das Hauptzollamt Darmſtadt.
Geſchäftliches.
Kurzes Kochen iſt beſonders an heißen Tagen eine große Annehm=
lichkeit
, deshalb verwendet die Hausfrau mit Vorliebe die kochfertigen
Maggi’s Suppen. Sie enthalten die natürlichen Beſtandteile haus=
gemachter
Suppen und ſchmechken ebenſo gut wie die beſten, mit Fleiſch=
brühe
zubereiteten Suppen. Mehr als 20 Sorten wie Eiernudeln, Erbs,
Königin, Ochſenſchwanz, Tapioka echt uſw. bieten reiche Abwechslung.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Mittwoch, den 2. Juli.
Heiter bis wolkig, wenig Aenderung der Temperatur, vorwiegend
trocken.
Tageskalender. Dienstag, den 1. Juli.
Landestheater, Kleines Haus, Sommerſpielzeit Bruno Harp=
recht
, abends 8 Uhr: Wenn der junge Wein blüht ." Union=,
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſr
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 1 Seiten

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unvergleichlichen Wohlgeſchmack mit einigen Tropfen
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Familiennachrichten


Die glückliche Geburt eines Töchterchens
zeigen hocherfreut an
Hans Heilbut und Frau
Eſſe, geb. Stade
Halle (Saale), 29. Juni 1924

(*18869

Herzlichen Dank für die zahlreichen
Blumenſpenden und Geſchenke anläß=
lich
unſerer Vermählung.
Emil Rößling und Frau
Paula, geb Hohmeher
Müllerſtr. 22
18834

Statt beſonderer Anzeige.
Heute erlöſte ein ſanfter Tod
meinen armen Gatten, unſeren
Schwiegervater und Großvater

Baurat i. R.
Dietrauernden Hinterbliebenen.
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Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. Juli 1924,

Rummer 181.

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Die Mitglieder der Stadtverwaltung und der Stadtverordneten=
verſammlung
ſind beſonders eingeladen.
Das Erſcheinen ſämtlicher Kleingartenbautreibender Darmſtadts
wird mit Rückſicht auf die Wichtigkeit des Verhandlungsgegen=
ſtandes
beſtimmt erwartet.
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[ ][  ][ ]

Nummer 181.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. Juli 1924:

Seite 9.

Das moderne Babel.
New=ſorker Brief.
Faſt drei Viertel von allen Fremden, die nach den Vereinig=
ten
Staaten kommen, bleiben zunächſt einmal in Neu=York hän=
gen
, nicht allein weil die Anziehungskraft der Stadt ſehr ſtark
iſt, ſondern weil ſich hier auch noch die leichteſte Möglichkeit des
Hineinfühlens in die neuen Verhältniſſe bietet, weil jeder Ge=
legenheit
hat, vorwärts zu kommen, auch wenn er kein einziges
Wort engliſch ſpricht. Gerade in der unteren Stadt hört man alle
lebenden Sprachen durcheinander, ja merkwürdigerweiſe hat ſich
faſt jede Nation ihr eigenes Fleckchen Erde geſichert, und wenn
es nur einige Straßen ſind, in denen man eng aneinander ge=
drängt
wohnt und Ermnerungen an die alte Heimat tauſchen
kann. Jede Nation hat deshalb aber auch ein Intereſſe daran,
ihren Anteil an der Neu=Yorker Bevölkerung möglichſt hoch ein=
zuſchätzen
. Wenn man die Zahlen addiert, die Juden, Griechen,
Slawen, Italiener, Chineſen und was ſonſt noch zuſammen=
kommt
, angeben, dann müßte Neu=York ſtatt 6 Millionen weit über
10 Millionen zählen. Am ſtärkſten ſind die Juden; es mag ſchon
richtig ſein, daß von ihnen 2 Millionen in Neu=York ſitzen, daß
alſo Neu=York tatſächlich die größte jüdiſche Stadt der Welt iſt.
Das jüdiſche Viertel umfaßt denn auch einen ganzen Stadtteil,
der zwar keine Aehnlichkeit mit den Ghettos des Oſtens hat, aber
doch nach ſeinem ganzen Charakter typiſch jüdiſch iſt. Nicht weni=
ger
als drei hebräiſche Zeitungen erſcheinen dort, das ganze
Leben, einſchließlich des Verkaufs von Lebensmitteln, ſpielt ſich
auf der Straße ab, die Lebhaftigkeit der Raſſe ſetzt ſich durch, ſo
ſtark, daß man in den Varietés ſchon gelegentlich antiſemitiſche
izüglichkeiten zu hören bekommt. Aber auch die Griechen haben
ihren Bereich für ſich. Wenn man hindurchgeht, freut man ſich,
daß man auf der Schule einmal griechiſch gelernt hat, alle An=
chriften
, alle Reklameplakate ſind griechiſch und der Vollklang
der Sprache boller Vokale tönt aus jedem einzelnen Namen her=
vor
. Ja, ſogar die Chineſen haben ein Eckchen für ſich, das man
ſtolz Chinaſtadt nennt, obwohl es eigentlich nur drei oder vier
Straßen ſind, in denen ſie in drangvoll fürchterlicher Enge bei=
eiander
ſitzen. Aus ihnen aber hat die Fremdeninduſtrie eine
beſondere Senſation gemacht: an den verſchiedenſten Ecken Neu=
Yorks ſieht man Wagen, die für einen Dollar zur Beſichtigung
der Chinaſtadt einladen, wo dann den Schauluſtigen Opium=
höhlen
und alle Schreckniſſe des aſiatiſchen Reiches in natur=
getreuer
Nachahmung vorgeführt werden. Echt kaum. Eine
Widerſpiegelung des wirklichen chineſiſchen Lebens ſieht man nur
in den einfachen Kneipen, wo der mit Stäbchen zu eſſende Reis
die Speiſekarte beherrſcht. Im übrigen ſind diejenigen Chineſen,
die in dieſen Vierteln wohnen, meiſt harmloſe Leute, bei denen
man deutlich den immer ſtärker werdenden Einfluß des amerika=

niſchen Mileus feſtſtellen kann. Was an oſtaſiatiſchen Verbrecher=
inſtinkten
ſich in Neu=York herumtreibt, hat für ſeine Laſter ganz
andere Schlupfwinkel.
Dieſe Fremdenviertel bedeuten immer nur das Abſteigequar=
tier
für die Neuzugezogenen, aus dem heraus ſie ihren Flug in
die amerikaniſche Welt unternehmen und in kürzerer oder länge=
rer
Friſt von der neuen Kultur aufgenommen werden. Merk=
würdig
genug, wie raſch dieſer Prozeß ſich vollzieht, ſo raſch,
daß die klügeren Köpfe in Waſhington aus dem Grunde ſchon
ſeit langer Zeit die Einwanderung erſchwert haben, weil ihnen
der ſlawiſche Einſchlag in ihrer Blutmiſchung zu ſtark wird.
Hätten ſie es nur mit germaniſchen Elementen zu tun, die ganze
Einwanderungsgeſetzgebung wäre wohl nie gekommen. Man
merkt zu deutlich, daß Nachwuchs aus Deutſchland nach wie vor
willkommen iſt, deswegen ſind auch die neuen Geſetze ſo gehalten,
um, wenn auch nicht theoretiſch, ſo doch praktiſch das germaniſche
Element zu bevorzugen. Freilich möchte man ſich auch hier nur
das Beſte herausſuchen, das wird aber die Folge haben, daß die
Einwanderung aus Deutſchland und den nordiſchen Staaten
immer mehr ſtockt, während die Romanen und Slawen ſich wei=
terhin
vermehren. Geht das auch nur ein Menſchenalter ſo fort,
dann ſind daraus ſtarke Verſchiebungen der Lebenshaltung und
der Kultur unvermeidlich, die umſo ungünſtiger wirken müſſen,
als gerade auf kulturellem Gebiet noch alles im Fluktuieren iſt.
Das eigentliche Problem aber iſt für den Oſten der Neger,
während der Weſten ſich mit Gewaltmitteln vor dem Ertrinken
in der japaniſchen Flut zu ſchützen ſucht. Man ſpricht zwar nicht
von Negern, ſondern allgemein von den Farbigen, aber gemeint
ſind damit nur die Schwarzen, denn von den Indianern iſt nichts
mehr übrig geblieben, ihre Geſamtzahl in den Vereinigten Staa=
ten
wird kaum noch eine Viertel Million betragen, die als unſchäd=
liche
Ackerbürger auf dem Lande wohnen. In den Großſtädten
iſt der Indianer eine Sehenswürdigkeit, genau wie bei uns, ſeine
ſoziale Stellung wird aber durch ſeine Farbe keineswegs beein=
trächtigt
, während der Neger trotz aller angeblich ſo freiheitlich
demokratiſchen Geſetzgebung auch heute nach halbwegs geächtet
iſt. Durch die Freizügigkeit der Arbeitsverſchiebung im Kriege
iſt das ſchwarze Element aus den ſüdlichen Provinzen jetzt auch
noch mehr nach Norden gekommen, fühlt indeſſen auch hier eine
Iſolierſchicht der Verachtung um ſich, die nicht ganz ſo harte For=
men
hat wie in den alten Sklavenſtaaten, in ihrer Wirkung aber
doch die gleiche iſt. Der Neger iſt der Stiefelputzer, Liftboy, Zei=
tungsausträger
, weiter kommt er nicht. Jeder kaufmänniſche An=
geſtellte
würde ſich weigern, neben einem Neger am Schreibtiſch
zu ſitzen. Dazu ſoll die pſychologiſche Erklärung ausreichen, daß
bei dieſer Raſſe die Intelligenz über das achtzehnte Jahr hinaus
ſich nicht weiter entwickelt und ſie infolgedeſſen nur zu den nied=
rigſten
Arbeiten zu brauchen iſt, was jedenfalls in dieſer Ver=
allgemeinerung
nicht ſtimmt; es iſt unbeſtritten und unbeſtreit=
bar
, daß einzelne Neger ſehr gute Kaufleute ſind, die ſich ein
Millionenvermögen angehäuft haben, daß ſie auch wiſſenſchaft=

lich durchgebildete Köpfe zu den Ihren zählen. Aber auch dieſe
Oberſchicht iſt, ſelbſt wenn das Negerblut durch Zwiſchenheiraten
mit weißen Elementen auf ein Viertel oder Fünftel verdünnt iſt,
genau ſo boykottiert, die eigentliche Geſellſchaft will von ihnen
nichts wiſſen. Das geht ſoweit, daß, wenn erſt einmal ein Neger
in eine Straße zieht, die Weißen fluchtartig die Straße räumen,
daß auch im Lokal oder im Theater niemand, der etwas auf ſich-
hält
, neben einem Neger zu ſitzen wünſcht. Es iſt ein ungeſchrie=
benes
Geſetz, daß in allen Theatern die Orcheſterſitze nur für die
Weißen reſerviert ſind. Begreiflich genug, daß gerade die reich=
gewordenen
Neger den Ehrgeiz haben, hier einzudringen. Es
gelingt ihnen aber nicht, ſelbſt wenn ſie ſich Karten beſorgt haben,
werden ſie einfach von dem Direktor aus dem Hauſe gewieſen,
weil er weiß, daß er ſonſt das geſamte gut zahlende Publikum
verliert. Eine Ausnahme wird nur in den eigentlichen Neger=
theatern
gemacht, die man als Sehenswürdigkeit gern beſucht.
Sie ſind auch intereſſant, ſchon deshalb, weil ſich hier die Leiden=
ſchaftlichkeit
und die geheimen Sehnſüchte dieſes Volkes frei aus=
toben
können mit dem Ergebnis, daß die ſchwarzen Schauſpieler
ſich auch weiß ſchminken und nun wenigftens auf der Bühne die
Gleichberechtigung innerhalb der ſozialen Schichtung bean=
ſpruchen
, die ihnen im wirklichen Leben verſagt wird. Das ein=
mal
mit anzuſehen, iſt auch dem hochmütigſten Yankee wertvoll
genug, um dafür in Kauf zu nehmen, daß er möglicher=
weiſe
mitten zwiſchen zwei diamantenüberladenen ſchwarzen
Ladies ſitzen muß.
Die Stellung des Negers iſt aber eine der vielen ungelöſten
Fragen, mit denen ſich die Vereinigten Staaten noch auseinander=
zuſetzen
haben. Sehr viel ſtärker noch im Süden, wo auf der
Eiſenbahn wie auf der Straßenbahn eigene Wagen nur für die
Farbigen laufen. Es muß einmal der Zeitpunkt kommen, wo
die Neger kraft ihrer Zahl ſich dieſe geiſtige und ſeeliſche Miß=
handlung
nicht länger gefallen laſſen. Je ſtärker unter der Ein=
wirkung
ihrer Führer ihr Selbſtbewußtſein ſteigt, deſto mehr
ſpitzt ſich der Konflikt zu. Vorläufig tragen ſie aber noch das
Joch einer geſellſchaftlichen Knechtung, ohne ſich allzu ſtark da=
gegen
zu wehren. Und der Amerikaner hält das für ſelbſtver=
ſtändlich
. Ein Beweis, wie verlogen innerlich die Begriffe von
Demokratie und Freiheit trotz der Freiheitsſtatue im Neu=
Yorker Hafen ſind.

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eines Polgglotten.
Polyglotten ſind bekanntlich Menſchen, die mehrere Sprachen
geläufig beherrſchen. Was geht im Gehirn eines Polyglotten
vor, in welchen Beziehungen ſtehen die einzelnen Sprachen
zueinander? Prof. Dr. Epſtein von der Univerſität Lauſanne
hat zahlreiche Polyglotten unterſucht und intereſſante, für das
Sprachſtudium hochwichtige Feſtſtellungen gemacht. Einwand=
frei
widerlegt wurde in erſter Linie die Auffaſſung der Ver=
faſſer
unſerer bisherigen Methoden und Selbſtunterrichtsbriefe,
daß eine fremde Sprache durch Ueberſetzungstechnik auf die
Mutterſprache aufgepfropft werden können. Feſtgeſtellt wvurde
die wichtige Tatſache, daß der Polhglott bei geläufigem Sprechen
nicht in der Mutterſprache, ſondern in der fremden Sprache
denkt. Hiermit finden die geradezu kläglichen Reſultate unſerer
bisherigen ſogenannten pädagogiſchen Sprachmethodik eine
wiſſenſchaftliche Erklärung. Die erſte praktiſche Verwertung
haben Epſteins Unterſuchungsergebniſſe in der ſogenaunten
pſychotechniſchen Methode Mertner gefunden. Alles
ſtumpfſinnige Auswendiglernen von Vokabeln, Ueben von
grammatiſchen Regeln, Nachſchlagen in WVörterblicherx iſt hier
als überlüſſig erwieſen. Der Spxachſtrom wird init den Ge=
danken
in unmittelbare Verbindung gebracht, die Funktion der
Mutterſprache ausgeſchaltet. Wie groß das Bedürfnis nach
einer ſolchen wirklich zeitgemäßen, auf den neueſten Forſchungs=
ergebniſſen
aufgebauten Sprachmethode iſt, beweiſen die bis=
herigen
Erfolge: in kaum 40 Monaten über 100 Auflagen!Wer
englich, franzö ſiſch, ſpaniſch oder italieniſch noch nicht fließend
beherrſcht, leſe ſofort die lehrreiche Broſchüre: Spracherwerb
ohne Lernzwang, die von der Buchhandlung Heinrich Schroth
vorm. Karl Buchner, Hofbuchhandlung, Darmſtadt, Rheinſtr. 15
zwecks koſtenloſer Verteilung an Intereſſenten vorrätig ge=
halten
oder von der Geſellſchaft zur Verbreitung zeitgernäßer
Sprachmethoden, Kempten (Bayern) auf Verlangen franko
überſandt wird,
(II. Mn, 7293

[ ][  ][ ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. Juli 1924,

Mummer 181.

Sport, Spiel und Turnen.
Berges ſtellt einen neuen deutſchen Rekord auf.
Turnen.
Schwimmen.
Zung=Oeutſchland in Köln und Mannheim ſiegreich. Main=Rhein=Gau Deutſche Turnerſchaft.

Berges ſchwamm am Sonntag, den 29. Juni, anläßlich des Ver=
bandsoffenen
des S.=V. Rhenus in Köln, unter ſchärfſter Konkurrenz
des deutſchen Meiſters Vierkötter=Köln, über 1000 Meter bel. einen neuen
deutſchen Rekord in 14,47 Min. und gewann außerdem 200 Meter bel.
in 2,32. Nähere Einzelheiten folgen morgen.
In Mannheim dominierte die Damenjugend des D.S.C. Jung=
Deutſchland. Sie konnte bei ſchärfſter Konkurrenz (Elberfeld, Mann=
heim
) zwei aufſehenerregende Siege erringen, indem ſie die Damen=
jugendbruſtſtaffel
4 X 50 Meter und die Damenjugendlagenſtaffel
4 X 50 Meter ſicher für ſich entſcheiden konnte. Außerdem konnte Lilli
Reitinger im Damenjugendrücken und Henny Heeb im Damenjugend
bel. je einen zweiten Platz belegen. Heribert Schmuck wurde Dritter im
2. Sen. bel. 100 Meter. Nachſtehend die Ergebniſſe:
Damenjugendrücken, 50 Meter: 1. M. Lindemann,
Offenbach; 2. L. Reitinger, J.=D. in 55 Sek.
Damenjugendbruſtſtaffel, 4 X 50 Meter: 1. Jung=
Deutſchland (Schulte=Umberg, Heeb, Müller, Made) in 3 Min. 40 Sek.
Damenjugend bel., 50 Meter: 1. E. Uhde (Heſſen=
Darmſtadt) in 45,4 Sek. 2. H. Heeb, J.=D., in 45,5 Sek.
2. Sen. bel., 100 Meter: 1. H. Grützner=Offenbach, 114,2;
2. W. Stüber=Leipzig, 1,15: 3. H. Schmuck, J.=D., 1,17.
Damenjugendlagenſtaffel, 4 X 50: 1. Jung= Deutſch=
land
in 3,11. (Schulte=Umberg 46,1; Müller 53,1; Reitinger 49,1;
Dr. H.
Heeb 42,2).
Flugſport.
Eine Flugveranſtaltung in Darmſtadt.
Das Sehnen des Menſchen dem Vogel gleich ſich in den Aether zu
ſchwingen und dem göttlichen Odem näher zu kommen, iſt heuer mehr
verſtändlich denn je, bedrückt doch wohl jeden Deutſchen die Erdenſchwere
ht ſich wohl jeder hinauf in ferne Höhen, um

Doch wo ſind unſere grauen Himmelsvögel, die uns einſt in lichte
Höhen hinauftrugen und deren Silberflügel am blauen Himmel glänz=
ten
?, Zerſchlagen und verkohlt liegen ſie in grauenhaftem Trümmerhau=
fen
, den der grauſe Weltkrieg mit ſeinen unſeligen Folgen uns ſchlug.
Doch aufwärts den Blick und die Muskeln geſpannt, es muß uns doch
gelingen! Deutſche Jugend und zäher Männerwille brachten den Segel=
flug
auf Deutſchlands Rhöngebirge zur Vollendung und Möwen gleich
erhob ſich der deutſche Pilot an brandender Oſtſee und zeigte uns die
Wege zum Wiederaufſtieg durch zielbewußtes Streben und zähe Spann=
kraft
. Auch die tapferen Piloten mit ihren Flugzeugen mit leichten
Motoren erhoben ihre Flügel und brachten der deutſchen Induſtrie und
deutſchem Anſehen und Weltgeltung manch ſchönen Erfolg.
Auch hier in unſern Mauern iſt der forſche Fliegergeiſt nicht ge=
brochen
, und wurde in ſtiller, emſiger Arbeit die Grundlage gelegt um
den Ruhm unſerer Vaterſtadt, in der ſtets aufſtrebender Fliegergeiſt zu
ſpüren war, neu zu erwecken und zu beleben. Nur wenige Wochen
trennen uns von der erſten Flugveranſtaltung mit der der Bund
Heſſiſcher Flieger, die Heſſen=Flieger, in die Oeffentlichkeit treten
wird
Schon ſeit Tagen ſieht man unſere Piloten in kameradſchaftlichem
Zuſammenhalten mit Spaten, Axt und Pickel auf dem neuen Darmſtäd=
ter
Flugplatz am alten Friedhof an der Nieder=Ramſtädter Straße im
Schweiße ihres Angeſichts hantieren, um den Platz gebrauchsfähig zu
machen, und manche Schramme und manches Bläschen von ungewohnter
Arbeit wird treulich mit nach Hauſe genommen.
Viel Kraftleiſtung iſt noch erforderlich, denn am 13. Juli ſoll das
erſte deutſche Flugzeug wieder über unſerm lieben Darmſtadt ſurren, zu
Ehren der feierlichen Eröffnung des Flugplatzes. Wenn die Morgen=
ſonne
über die grünen Höhen unſeres Odenwalds leuchtet, werden ſich
die Flugzeuge in munterem Luftſpiel tummeln und ihre Geſchicklichkeit
und Flugſicherheit zeigen.
Möge ein glücklicher Stern über der erſten Flugveranſtaltung
beuchten!

Pferdeſport.
Das deutſche Derby.

Das Deutſche Derby, zu dem 17 Pferde ſtarteten, wurde von A.
Stierheims Anmarſch (Torke) mit 1½ Längen gewonnen. Zweiter
wurde von Weinbergs Oſtrea (O. Schmidt) und 3. Geſtüt Weils Horn=
bori
(Hanek). Tot: 51:10; 16,24,16:10.

43. Gauturnfeſt in Ober=Ramſtadt.
(Schluß.)
17. Jakob Seipel, Tv. Büttelborn, Ludwig Braun, Tv. Erfelden,
Jakob Fertig, Tv. Bensheim, Ludwig Burger, Taſ. Ober=Ramſtadt,
Gg. Kraft, Tv. Hoffnung Hahn, H. Link, Tv. Hoffnung Hahn. Ludwig
Scherer, Tv. Wallerſtädten 144 P., 18. Nikolaus Ehresmann, Tade.
Nieder=Roden, Gg. Hefermehl, Tv. Goddelau, Adam Luckhaupt, Tv.
Nieder=Ramſtadt, Martin Kärchner, Tv. Heppenheim, Phil. Hennemann,
Tv. Bickenbach Michael Emig, Tv. Ober=Ramſtadt, 143 Punkte,
19. Heinrich Emmer Tv. Erfelden, Ludwig Geier, Tad. Beſſungen,
142 P. 20. Jakob Darmſtädter, Tv. Pfungſtadt. Adam Schwinn, Tv.
Nieder=Beerbach. Wilhelm Ehrhardt, Tgſ. Ober=Ramſtadt, Jakob
Schmitt, Tgſ. Walldorf, Guſtav Barth, Tv. Langen, Willi Ritter Tgde.
Beſſungen, Karl Schwinn, Tv. Jugenheim, 141 P. 21. Gg. Stuckert,
Tv. Ober=Ramſtadt Gg. Knapp, Tv. Lindenfels, Gg. Schmidt, Tv.
Jugenheim, Heinrich Spieß, Tv. Nieder=Beerbach, Alois Hunger, Tv.
Bensheim, Peter Schaaf, Tgſ. Griesheim. Johann Peter, Tv. Reichen=
bach
, 140 P. 22. Peter Mink, Tv. Reichenbach, Wilhelm Haag, Tv.
Eberſtadt, Hermann Schäfer, Tgde. Sprendlingen, Friedrich Heil, Tv.
Crumſtadt, Willi Dingeldein, Tgſ. Griesheim. Adam Bierach, Tv.
Büttelborn, Willi Plößer, Tv. Alsbach, Gg. Beſt, Tv. Büttelborn,
139 P. 23. Phil. Plößer, Tv. Ober=Ramſtadt, Auguſt Dornbach, Tv.
Seeheim, Hans Hebling, Tade. Biblis ,Ludwig Bauer. Tv. Jugenheim,
Heinrich Ackermann, Tv. Nieder=Modau, Peter Roth, Tv. Auerbach,
Adam Schupp, Tv. Nauheim, Hans Hoch, Tgde. Darmſtadt Phil Poth.
Tv. Babenhauſen, 138 P. 24. Wilhelm Ewald, Tv. Erfelden, Emil
Robold, Tv. Eberſtadt, Gg. Hunger, Tv. Bensheim, Ludwig Hefermehl,
Tv. Goddelau, Karl Merk, Tv. Walldorf, Wilhelm Schmitt, Tv. Ar=
heilgen
, Jakob Büdinger, Tgde Nieder=Roden Hch. Schuchmann Tv.
Frankenhauſen. 137 P. 25. Ad. Hochgeſand, Tv. Reichenbach, Bernh.
Schober, Tv. Bensheim, Jakob Rittersberger, Tv. Heppenheim. 136 P.
26. Fritz Lautenbach, Tv. Groß=Rohrheim Chr. Herpel, Tv. Bickenbach,
Johann Lutz Tv. Arheilgen, Karl Bley, Tad. Darmſtadt. Adam Meher,
Tv. Hahn, Phil. Haller, Tv. Hahn, Gg. Plößer, Tgd. Traiſa, Heinrich
Rupp, Tv. Arheilgen, Wilhelm Strauch, Tv. Crumſtadt. 135 P.
27. Adam Daab, Tv. Lindenfels, Hermann Wolferſtädter, Tgd. Sprend=
lingen
, Fritz Hoch, Tv. Rüſſelsheim, Ernſt Gerhardt, Tv. Zwingenberg,
Martin Friedmann, Tv. Büttelborn, Johannes Wagner, Tv. Eberſtadt.
134 P. 28. Friedr. Merſchroth, Tv. Hahn, Ludwig Hartung, Tv. God=
delau
, Willi Dreeſen, Tgd. Griesheim, Jakob Karn, Tgd. Darmſtadt,
Gg. Hofmann, Tv. Heppenheim, Friedrich Meher, Tv. Hahn, Friedr.
Seelbach, Tad. Beſſungen, Friedrich Weicker, Tv. Hahn. 133 P. 29 Ernſt
Machleid, Tv. Zwingenberg, Heinrich Behre, Tv. Büttelborn, Tobias
Fleck, Tgſ. Griesheim. Peter Bauer, Tv. Arheilgen. 132 P. 30. Karl
Maus, Tv. Pfungſtadt. Gg. Seeger, Tv. Zwingenberg. Ernſt
Lindner, Tgſ. Griesheim, Peter Hofmann Tgd. Griesheim Friedrich
Geher, Tgd. Beſſungen, Wilhelm Emmrich, Tv. Reichenbach, Rudolf
Kuth, Tgſ. Walldorf, Joſef Kratz, Tv. Gernsheim. 131 P. 31. Hein=
rich
Kramer, Tv. Pfungſtadt, Bernhard Knieß, Tv. Eberſtadt, Georg
Schäfer, Tv. Seeheim, Gg. Marx, Taſ. Ober=Ramſtadt, Ludwig Fon=
tius
, Tv. Gernsheim, Ludwig Luft, Tad. Neu=Iſenburg, Martin Becker,
Tgd. Nieder=Ramſtadt. 130 P. 32. Chriſtian Schmitt, Tv. Bensheim.
129 P. 33. Fritz Henſſel, Tv. Worfelden, Willi Steller, Tgd. Darm=
ſtadt
, Heinrich Schwinn, Tv. Nieder=Beerbach, Ludwig Steter, Tv.
Ober=Ramſtadt Ernſt Schuſter, Tad. Neu=Iſenburg. Willi Göriſch, Tv.
Langen. 128 P. 34. Willi Artmann, Tgd. Neu=Iſenburg, Karl Stay,
Tv. Groß=Rohrheim, Gg. Merkel, Tv. Ober=Ramſtadt, Hch. Münch,
Tgſ Griesheim, Aug Spieß, Tgd. Traiſa, Heinrich Hennemann. Tv.
Bickenbach, Otto Traſer, Tv. Arheilgen. 127 P. 35. Max Heeſe, Tv.
Egelsbach, Heinrich Haas, Tgſ Ober=Ramſtadt, Fritz Felger, Tv. Roß=
dorf
, Wilhelm Becker, Tgd. Sprendlingen. Ernſt Jachtmann, Tad.
Darmſtadt, Juſtus Gonzoreck, Tv. Groß=Gerau, Gg. Rindfleiſch. Tv.
Auerbach, Ludwig Schüler, Tv. Bickenbach. 126 P. 36. Johannes
Schmitt, Tv. Gernsheim, Wihelm Wendel, Tv. Frankenhauſen, Wilhelm
Jordan, Tv. Bütelborn, Friedrich Ewald, Tv. Noßdorf, Paul Bergoint,
Nieder=Modau, Michael Hill, Tv. Goddelau, Chr. Jäger, Tv. Nieder=
Roden, Chr. Gernandt, Tgſ. Walldorf, Phil. Völger, Tv. Langen.
125 P. 37. Joh. Schmidt, Tgd. Sprendlingen, Philipp Diehl, Tv.
Rüſſelsheim, Jakob Meiſter, Tv. Gernsheim, Gg. Hebling, Tgd. Bib=
lis
. Hans Kautzmann, Tv. Groß=Rohrheim. 124 P. 38. Friedrich =
bel
, Tv. Arheilgen, Konrad Kleefeld, Tv. Auerbach, Hans Heller, Tv.
Langen, Gg. Hofmann, Tv. Ober=Ramſtadt, Kurt Baldauf. Tv. Egels=
bach
, Karl Pfitzenmeier, Tv. Auerbach, Ludwig Klein, Tv. Alsbach.
123 P. 39. Wilhelm Gieck, Tv. Babenhauſen, Karl Mohr, Tv. Arheil=
gen
, Hermann Reitz, Tv. Nieder=Ramſtadt, Wilhelm Engel, Tgd. Beſ=
ſungen
, Jakob Daubner, Tv. Erfelden, Daniel Friedmann, Tv. Büttel=
born
. Gg. Bonin, Tv Alsbach. 122 P. 40. Konrad Helfmann, Tv.
Vorw.=Langen, Johannes Maul, Tv. Erfelden, Leonhard Hamm, Tv.
Arheilgen, Philipp Müller, Tv. Büttelborn, Friedrich Rückert, Tv.
Nieder=Ramſtadt. 121 P. 41. Otto Kühn Tv. Egelsbach, Michael Metz,
Tv. Lorſch, Ludwig Friedrich, Tv. Stockſtadt, Aug. Spieß, Tv. Eber=
ſtadt
, Fritz Kiſſel, Tv. Pfungſtadt. 120 P.

Vereins=Vetturnen.
A=Klaſſe: 1. Turnverein Bensheim, 1 Sieg, 598 Punkte.
2. Turnverein Rüſſelsheim, 1, 59/; 3. Turnverein Groß=Gerau, 2,
51½; B=Klaſſe: 1. Turnverein Roßdorf, 1, 67; 2. Turnge=
meinde
Griesheim, 2, 603; 3. Tv. Wallerſtädten, 3, 59½, 4. Tv. Er=
felden
, 4, 57½; 5. Tv. Heppenheim 5, 55; 6. Tgſ. Griesheim. 6, 5434;
Tv. Auerbach, 7, 46818. C=Klaſſe: 1. Tv. Nieder=Roden, 1,
65¾; 2.Tgm. Nieder=Roden, 2, 56½; 3. Tv. Reichenbach, 3, 52½,
4. Tv. Gernsheim, 4, 51; 5. Tv. Stockſtadt, 5, 502/8; 6. Tv. Baben=
hauſen
, 6, 50; 7. Tv. Worfelden, 7, 4834; 8. Tgm. Biblis, 8, 47½;

Fußball.

Sp.=V. Münſter 1. Jgd.V. f. R. Darmſtadt 1a Jgb. 2:3 (0:1).
Die 1a Jgd. des V. f. R. begab ſich am Sonntag zum fälligen Ver=
bandsſpiel
nach Münſter und bewies mit dieſem auf fremdem Ge=
lände
erfochtenen 3:2=Sieg erneut ihr ausgezeichnetes Können. Unter
der guten Leitung des Herrn Schwarz von Dieburg lieferten ſich beide
Mannſchaften einen äußerſt harten, erbitterten Kampf, den die V. f. R.
Jugend durch eine weitaus beſſere Geſamtleiſtung zu ihren Gunſten
entſcheiden konnte. Durch einen Prachtſchuß von Werkmann geht V. f. R.
in Führung, um bald darauf ſeinen Vorſprung zu vergrößern durch
einen von Eckel ſcharf geſchoſſenen Ball, den der Münſterer Verteidiger
ins eigene Tor lenkt. Münſter iſt aber auch nicht müßig und ſtellt bald
durch Elfmeter und ein weiteres Tor die Partie auf remis. Da gelingt
es Eckel nach ſchönem Durchſpiel an dem herauslaufenden Torhüter
vorbei, das Siegestor zu erzielen.
Weitere Reſultate:
V. f. R. Ib Jgd 1. Jad. F. C. Hemsbach 1:0.
V. f. R. Ia Schüler2. Jgd. Sp. V. Roßdorf 4:0.
V. f. R. Ib Schüler1. Schüler Sp. V. Meſſel 0:5.
Rudern.
Frankfurter Regatta.
Der erſte Tag der Frankfurter Regatta verlief bei ſchönem Wetter
ſehr ſpannend. Dominierend waren die Vereine aus Groß=Mainz, die
allein 5 Rennen gewannen, darunter der Mainzer Ruderverein drei, und
damit ſeinen 500. Sieg. Die Ergebniſſe:
Begrüßungseiner: 1. Rudergeſellſchaft Worms, 2. Ruder=
verein
in Nürnberg. Verbands=Vierer: 1. Frankfurter Ger=
mania
, 2. Mainzer Rudergeſellſchaft. Preis von Mühlberg:
Vierer, 1. Abtlg.: 1. Mainzer Ruderverein, 2. Offenbacher Ruderver=
ein
, 3. Offenbacher Ruderverein, 2. Mannſch. 2. Abtlg.: 1. Heidelber=
ger
Ruderklub, 2. Frankfurter Germania, 3. Rudergeſellſchaft Trier.
Preis von Saalhof. Vierer ohne Steuermann: 1. Mainzer
Ruderverein, 2. Nelſon=Halle, 3. Frankfurter Germania. Oſthafen=
Einer: 1. Frankfurter Germania, 2. Frankfurter, Ruderverein.
Strahlenberg=Vierer: 1. Heidelberger Ruderklub, 2. Mann=
heimer
Ruderklub. 2. Rennen: 1. Hanauer Rudergeſellſchaft, 2. Bon=
ner
Waſſerſport. 1. Vierer ohne Steuer: 1. Offenbacher Un=
dine
, 2. Studentenmannſchaft Laga‟, Delft (Holland, 3. Kölner Klub
für Waſſerſport. Preis von Oberrad. Achter: 1. Mainzer Ru=
derverein
, 2. Manheimer Ruderklub. 3. Frankfurter Germania. Preis
von Frankfurt. Vierer: 1. Mainzer Rudergeſellſchaft, 2. Stutt=
garter
Rudergeſellſchaft, 3. Nelſon=Halle. Doppelzweier:
1. Frankfurter Ruderverein, 2. Mülheim=Ruhr, 3. Frankfurter Germa=
nia
. Hochſchul=Vierer: 1. Bonner Waſſerſport. 2. Heidelberger
Ruderklub, 3. Karlsruher Ruderverein. Jubiläumsachter:
1. Rudergeſellſchaft Mainz=Kaſtell, 2. Mannheimer Amicitia, 3. ,
4. Kölner Klub für Waſſerſport.
Das Rennen am Sonntag.
Heinrich Heyter=Gedächtnis=Achter: 1. Rennen:
Sieger: Frankfurter Ruderverein. 2. Rennen: 1. Mainzer Ruder=
verein
, 2. Waſſerſportverein Düſſeldorf. Preis von der Kai=
ſerburg
: 1. Rennen: 1. Frankfurter Rudergeſellſchaft Germania,
2. Wetzlarer Ruderklub 3. Offenbacher Ruderverein. 2. Rennen:
1. Ruderklub Möve‟=Groß=Auheim, 2. Mainzer Ruderverein. Tau=
nuspreis
. Doppelzweier ohne Steuermann: 1. Gießener Ruder=
geſellſchaft
, 2. Mainzer Ruderverein, 3. Frankfurter Ruderklub. Kai=
ſerpreis
=Vierer: 1. Frankfurter Rudergeſellſchaft Germania
2. Kaſteler Rudergeſellſchaft, 3. Studenten=Ruderverein Laga‟=Delſt.
Ernſt Ladenburg=Senioren=Vierer: 1. Mainzer Ru=
dergeſellſchaft
, 2. Mainzer Ruderverein. Preis vom Roten
Hamm, Jungmannen=Einer: 1. Berliner Ruderklub (Arno Breit=
meher
), 2. Frankfurter Rudergeſellſchaft Germania, Preis vom
Fiſcherfeld, Juniorenachter: 1. Rennen: 1. Ludwigshafener Ru=
derverein
, 2. Frankfurter Rudergeſellſchaft Oberrad, 3. Mannheimer
Ruderverein Amicitia. 2. Rennen: 1. Rudergeſellſchaft Trier 2. Ka=
ſteler
Rudergeſellſchaft, 3. Offenbacher Rudergeſellſchaft Undine‟,
4. Offenbacher Ruderverein. Preis von der Gerbermühle,
Einer: 1. Frankfurter Ruderverein (Walter Flinſch), 2. Waſſerſport=
verein
Mülheim=Ruhr, 3. Berliner Ruderklub. Preis von Sach=
ſenhauſen
, 1. Rennen: 1. Heidelberger Ruderklub, 2. Bonner
Waſſerſportverein, 3. Kitzinger Ruderverein. 2. Rennen: 1. Hanauer
Rudergeſellſchaft, 2. Mannheimer, Ruderklub, 3. Donau=Ruderklub
Ingolſtadt. 3. Rennen: 1. Ludwigshafener Ruderverein, 2. Ruderver=
ein
Bamberg, 3. Ruderverein Hellas=Offenbach a. M., 4. Ruderverein
Koſtheim=Guſtavsburg. Inſel=Preis, Zweier ohne Steuermann:
1. Kölner Klub für Waſſerſport, 2. Karlsruher Ruderverein, 3. Mann=
heimer
Ruderverein Amicitia. Anfänger=Preis, Vierer:
1. Ruderverein, Bayer=Leverkuſen, 2. Donau=Ruderklub Ingolſtadt.
Germania=Preis (Achter): 1. Kölner Klub für Waſſerſport,
2. Kaſteler Rudergeſellſchaft, 3. Frankfurter Rudergeſellſchaft Germa=
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[ ][  ][ ]

Nummer 181.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. Juli 1924.

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unterliegt. Es wird deshalb Zubeh., Zentralhzg.,
vor Beginn der Kelterperiode beſonders
darauf hingewieſen, daß neben den ge=
werbsmäßigen
Herſtellern auch Private
für die von ihnen gekelterten Weine die
Getränkeſteuer bezahlen müſſen.
Wer derartige Weine auch in geringen
Mengen für ſich herſtellt, hat dies vor
Beginn der Kelterung im Stadthaus,
Zimmer 20/21, ſchriftlich oder mündlich
anzuzeigen. Die Kelterung wird wenn
es ſich um größere Mengen handelt, durch
die Aufſichtsbeamten überwacht, die be=
rechtigt
ſind, die Menge des bereiteten
Moſtes ſowohl, im Kelterhaus als im
Keller jederzeit feſtzuſtellen. Nach beende=
ter
Kelterung wird die Getränkeſteuer Lage Darmſtadts.
nach den beſtehenden Sätzen berechnet
und erhoben.
Das Aufſichtsperſonal iſt angewieſen,
die Durchführung dieſer Beſtimmungen
auf das ſchärfſte zu überwachen.
Zuwiderhandlungen werden auf Grund b. Schmeel, gut möbl.
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Darmſtadt, den 28. Juni 1924.
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Darmſtädter Tagblatt

Dan derbda

1. Juli 1924 Nr. 181

Handel und Wandel in Heſſen.
Ordentliche Hauptverſammlung der Beam=
kenbank
Darmſtadt e. G. m. b. H. Der Vorſitzende ſtellt die
ordnungsmäßige Einberufung der Verſammlung feſt. Das abgelaufene
Geſchäftsjahr war im Zeichen des Währungsverfalls das ſchwierigſte
der ſeither erlebten. Der Vorſtand und Aufſichtsrat kamen zum
Schluſſe, daß die Geſchäftsanteile nicht aufzuwerten ſeien, wohl aber
die Spargelder um 30 Prozent. Geſchäftsanteil und Haftſumme ſind
auf 20 Mark feſtgeſetzt. Die Zahl der Mitglieder iſt am Ende des Be=
richtsjahres
auf 3666 geſtiegen. Die Schwierigkeiten der Inflationszeit
ſind glücklich überwunden. Der Geſchäftsbericht des Aufſichtsrats und
Vorſtands wird genehmigt, ebenſo die Bilanz, dem Vorſtand wird Ent=
laſtung
erteilt. Der Reingewinn von 1189 Mk. wird auf geſetzliche und
Sonderrücklage verteilt. Die Goldmarkeröffnungsbilanz findet Ge=
nehmigung
. Es wird ſodann über die geſetzliche Reviſion vom 22. Sep=
tember
1923 berichtet, die Verbandsreviſor Stürmer in Karlshorſt vor=
nahm
. Der Reviſien iſt zu entnehmen, daß die Genoſſenſchaft am
2. 8. 1921 begründet wurde, die Geſchäftsführung ſorgfältig iſt; das
Geſchäft iſt noch in der Entwicklung, aber das Ergebnis ein gutes zu
nennen. Die Satzung wird hinſichtlich der aufnahmefähigen Mitglieder,
der Höhe des Eintrittsgeldes (auf 1 G.=Mk.) geändert, Geſchäftsanteil
und Haftſume werden auf 20 Goldmark feſtgeſetzt.: Gemäß § 34 Abſ. 2
der Satzung wird die Höchſtgrenze für Perſonalkredite auf 1000 Mk.
beſtimmt, für Realkredite ſoweit Mittel vorhanden ſind, auf 2000 Mk.
Die Wahlen zum Aufſichtsrat fallen auf die Herren Becker, Herbert,
Krug, Dr. Gergen und Schmitz. Zu Punkt 8: Wahl zum Vorſtand
wird Direktor Burger wiedergewählt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
w. Reichsbankausweis. Die in den beiden Vorwochen be=
obachtete
Entlaſtung des Status der Reichsbank hat ſich nach dem Bank=
ausweis
vom 23. Juni noch etwas fortgeſetzt. Die geſamte Kapital=
anlage
ermäßigte ſich von 2141 auf 2045,4 Trillionen Mk., d. i. um
95,6 Trillionen Mark, hiervon entfallen 25 Trillionen Mk. auf die Wei=
terbegebung
von Rentenmarkwechſeln. Im Wechſeldiskont und Lom=
bardgeſchäft
gingen die Rentenmarkkredite im ganzen um 71,7 auf
1 129,8 Millionen Rentenmark, die Papiermarkkredite um 23,8 auf
839,1 Trillionen Mark zurück. Die Summe der weitergegebenen Ren=
tenmarkwechſel
beläuft ſich zurzeit auf 45 Millionen Nentenmark. Im
Zuſammenhange mit den Veränderungen der Anlagekonten ſteht ein
erneuter Rückgang des Zahlungsmittelumlaufs. Der Umlauf an
Reichsbanknoten nahm um 32,2 auf etwa 1575 Millionen Rentenmark
ab. Um den gleichen Betrag ſtiegen dementſprechend die Beſtände der
Bank an Rentenbankſcheinen, die ſich am 23. ds. Mts. auf 474,3 Millio=
nen
Rentenmark ſtellten. Die fremden Gelder ſind insgeſamt um 70,1
auf 1071,7 Trillionen Mark angewachſen. Der Goldbeſtand weiſt eine
neue Zunahme um 14,2 auf 462,2 Millionen Goldmark auf. Infolge
Rückzahlung eines Darlehens im Auslande wurde das dafür als Sicher=
heit
hinterlegte Gold frei, und ferner bot ſich Gelegenheit, ein Valuta=
guthaben
im Auslande in Gold umzuwandeln. Das unbelaſtete Gold=
depot
bei ausländiſchen Zentralnotenbanken verſtärkte ſich demgemäß
von 16,1 auf 30,3 Millionen Goldmark. Die Scheidemünzenbeſtände
vermehrten ſich durch Ablieferung von Silbermünzen ſeitens der Münz=
anſtalten
um 10,6 auf 23,4 Trillionen Mark.
Warenmärkte.
w. Amtliche Notierungen der Frankfurter Börſe,
Abteilung Getreide vom 30. Juni. Getreide, Hülſenfrüchte und Bier=
treber
ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack. Preis
je 10 Kilogramm: Weizen (Wetterau) 16,2516,75, Roggen 15,25 bis
15,75, Sommergerſte für Brauzwecke 16,5017,00, Hafer (inländiſch)
15,5016,00, Hafer (ausländiſch , Weizenmehl, ſüdd. Spezial 0
27,2528,50, Roggenmehl 22,7523,50, Weizen= und Roggenkleie 8,25
bis 8,75. Tendenz ruhig.
* Mannheimer Schlachtviehmarkt. Auf dem geſtrigen
Viehmarkt waren zugeführt und wurden je 50 Kilo gehandelt: 191 Och=
ſen
2248 G.=Mk., 182 Bullen 2536 G.=Mk., 701 Kühe und Rinder
1255 G.=Mk., 612 Kälber 3860 G.=Mk., 76 Schafe 1520 G.Mk.,
286 Schweine 4255 G.=Mk. Marktverlauf mit Großvieh ſchleppend,
Ueberſtand, mit Kälbern langſam geräumt, mit Schweinen mittelmäßig,
Ueberſtand.
* Mannheimer Produktenbörſe. Die an der geſtrigen
Produktenbörſe vorgenommene Mehlverſteigerung brachte für Weizen=
mehl
Spezial 0 26,6027 G.=Mk., für Roggenmehl deutſcher Her=
kunft
21,20 pro 100 Kilo, Weizen lag feſter auf ausländiſche Erntenach=
richten
hin. Starke Roggenverkäufe der Reichsgetreideſtelle beeinflußten
den übrigen Markt. Verlangt wurden für die 100 Kilo bahnfrei Mann=
heim
: Weizen, inl. 17,25 G.=Mk., ausl. 20,522,25 G.=Mk., Roggen,
inl. 15,5016 G.=Mk., ausl. 16,25, Gerſte 16,7517,75 G.=Mk., Hafer
15,2515,50, Mais 16, Weizenmehl 2829, Roggenmehl 22,2523,25,
Kleie 8,75.

Tannheimer Kolonialwarenbörſe. In der Kolo=
nialwarenabteilung
herrſchte ruhige Tendenz. Verlangt wurde pro
Kilo in Goldmark: Kaffee Santos 3,604,20, gewaſchen 4,806,10, Tee
gut 67, mittel 78, fein 810. Kakao, holl. 1,50, inl. 1,30. Reis
Burmah 0,35. Weizengrieß 0,37, Hartweizengrieß 0,42, Zucker, kriſtal=
liſiert
0,74.
w. Berliner Produktenbericht. Im Produktenverkehr
hält die feſte Grundſtimmung an. Die Landwirte, welche auf Maß=
nahmen
zur Verbeſſerung ihrer Lage hoffen, beſtehen auf höheren
Preiſen. Gleichzeitig hält die Nachfrage, namentlich für Noggen, an
und verſteht ſich auch zu beſſeren Geboten. Mittel= und Süddeutſch=
land
, ſowie hieſige und auswärtige Mühlen bekunden Bedarf. Weizen
liegt bei leicht befeſtigten Preiſen unverändert ruhig. Für Gerſte zeigte
ſich etwas Nachfrage für gutes Material. In Hafer hat der lebhafte
Kaufbegehr nachgelaſſen. Weizenmehl hat ſich ebenſo wie Roggenmehl
im Abſatz etwas gebeſſert. Futterartikel waren zumeiſt für ſpätere
Lieferungen begehrt.
t. Nürnberger Hopfenmarkt. Am geſtrigen Hopfenmarkt
waren 10 Ballen Zufuhr zu verzeichnen. Der Umſatz betrug 5 Ballen.
Das Geſchäft war ſehr ruhig. Preis: 440490.
* Vom Holzmarkt. Unſer fachmänniſcher r=Mitarbeiten
ſchreibt uns: Infolge der Betriebseinſchränkungen in der Möbel=
induſtrie
, des ſtockenden Abſatzes im Tiſchlereigewerbe und der zuneh=
menden
Arbeitsloſigkeit in ſonſtigen Induſtriezweigen, die Holz verar=
beiten
, ſtockte der Schnittholzmarkt auf der ganzen Linie. Nur in Bau=
hölzern
hörte man von kleineren Verkäufen, die durch noch im Gang
befindliche Siedlungsbauten, Ausbauten und in der Vollendung befind=
liche
Landhausbauten bedingt waren. Soweit die Geldverhältniſſe es
zuließen, kaufte in einzelnen Fällen der Platzholzhandel zur Ergänzung
ſeiner Beſtände kleine Partien Kantholz und Schalware. Nennenswert
waren die Umſätze nicht. Im allgemeinen iſt die Verſchiedenartigkeit
der Preisforderungen für Bauhölzer ſo erheblich, daß man von regel=
rechten
Marktpreiſen nicht mehr ſprechen kann. Hierbei iſt als bemer=
kenswert
feſtzuſtellen, daß in Süddeutſchland beſonders billige Angebote
in derartigen Sortimenten umherſchwirren, die unter den Preiſen, die
jetzt am norddeutſchen Markt üblich ſind, liegen. In Süddeutſchland
hatte ſich in den Monaten der Aufwärtsbewegung vom Februar bis
zum April ds. Js. der Zwiſchenhandel im Einkauf von Bauholzein=
ſchniten
teilweiſe ſtark betätigt und wird nun von den Sägewerken
um Verladeaufträge gedrängt. In Norddeutſchland war das weniger
der Fall. Hier ſind wieder in größeerm Umfange Verträge auf Lie=
ferung
von Tiſchlermaterialien getätigt worden. Tatſächlich hört man
heute, wie wohl auch in allen anderen Branchen, häufig von Angeboten
in Schnitthölzern, die weſentlich unter den Selbſtkoſten der Sägewerks=
induſtrie
liegen. Man kann ſolche aus der Notlage und der Sorge um
die Geldbeſchaffung diktierten Forderungen nicht als maßgebend betrach=
ten
. Gegenſtand lebhafter Sorge iſt zur Zeit die Gewißheit, daß in
den nächſten Monaten infolge Vernichtung durch die Spannerraupe
erhebliche Beſtände in Deutſchland, beſonders im Oſten, gefällt werden
müſſen. Es ſind Beſtände von der Raupe befallen worden, die ſich
teilweiſe zu Grubenholz, zum großen Teil aber auch zur Herſtellung
von Sägewerksſortimenten eignen.
Börſen.
* Frankfürter Börſe vom 30. Juni 1924. (Eigener
Bericht.) Die Diskuſſion des Reichstages über das Aufwertungs=
problem
veranlaßte die Spekulation neuerdings, ſich am Markte der
deutſchen Renten und Pfandbriefe zu betätigen. Die heutige Bewegung
wurde eingeleitet durch eine ſprunghafte Kursſteigerung der Kriegs=
anleihe
auf 370 Mill. Prozent, die auch darauf zurückzuführen ſein
dürfte, daß heute in Berlin Exekutionen in Kriegsanleihe angeblich
im Betrage von 150 Millionen ausgeführt wurden, was den Kurs um
ſo ſtärker beeinfluſſen mußte, als am Kriegsanleihemarkt Material
kaum vorhanden iſt. Nach mehrfachen Schwankungen ſchloß man leicht
abgeſchwächt mit 325 Milliarden Prozent. Stärker favoriſiert waren
heute insbeſondere Vorkriegspfandbriefe, die ihre Kurſe zum Teil um
ein Fünftel erhöhen konnten. Ebenſo waren bundesſtaatliche Vor=
kriegsanleihen
ſtärker geſucht. So wurden vor allem in Preußiſchen
Konſols größere Umſätze getätigt, von denen die 3½proz. teilweiſe bis
530 Milliarden Prozent anziehen konnten. Am Markte der auslän=
diſchen
Renten beſtand hauptſächlich Intereſſe für 4proz. Ungariſche
Goldrente, die bis 5‟/s Prozent gehandelt wurden. Im Gegenſatz zu
den lebhaften Umſätzen, die auf dieſen Märkten getätigt wurden, lag
der Akkienmarkt wieder ſehr ſtill und zeigte keine nennenswerten Ver=
änderungen
. Im freien Verkehr hörte man: Becker Stahl 1,5, Benz 2
Brown Boveri 1,4, Growag 0,17, Kreichgauer 0,12, Krügershall
Memeler Zellſtoff 90, Petroleum 11, Naſtatter Waggon 2, Ufa 4½4.
Mit Wirkung vom 1. Juli 1924 ab wird an der Frankfurter Börſe
der Danziger Gulden zur Notierung gelangen. Die Notiz ver=
ſteht
ſich, wie in Berlin, für fl. 100.
w. Berliner Börſenbericht. Durch die Verhandlungen
im Reichstage über die Anträge der Deutſchnationalen auf Aufhebung

bzw. Rebiſiont der 3. Steuernotberordnung iſt die Erörterung über
das Aufwertungsproblem wieder in Fluß gekommen. Trotzdem der
Antrag an eine Sonderkommiſſion verwieſen worden iſt oder vielleicht
auch gerade deswegen erhielt ſich das Intereſſe für Kriegsanleihe. Die
ſprunghaften Kursſteigerungen waren in der Hauptſache allerdings
auf größere Zwangsdeckungen zurückzuführen, weil ſeitens einiger Fir=
men
noch ausgedehnte Lieferungsverpflichtungen beſtehen ſollen. Im
Zuſammenhang hiermit erwarte man übrigens den Eintritt von Zah=
lungsverlegenheiten
bei einigen kleineren Firmen. Die Tatſache, daß
heute eine kleinere Bankfirma in Berlin (David Homburger) und ein
freier Makler wegen Zahlungsverlegenheiten als Aufgabe nicht mehr
genommen zu werden brauchten, hängt hiermit allerdings nicht zuſam=
men
. Der Kurs für Kriegsanleihe ſetzte mit 320 ein, ging vorbörslich
bis 375 und bewegte ſich dann ungefähr auf der Grundlage von 350
bis 340. Erheblich waren die Kursbeſſerungen auch für alte Reichs=
anleihen
und Konſols, bei denen in der Hauptſache Aufwertungshoff=
nungen
der treibende Grund hierfür ſind. Sonſt unterſchied ſich die
Börſe hinſiktlich der hochgradigen, auf allen Märkten herrſchenden Ge=
ſchäftsſtille
in nichts von ihren Vorgängerinnen. Die Stimmung war
zwar unter dem Eindruck der etwas hoffnungsvolleren Beurteilung der
geſamten auswärtigen Lage und der ſich fortſetzenden Eatſpannung am
Geldmarkt, wie ſie auch in den Ziffern des heute veröffentlichten
Reichsbankausweiſes zum Ausdruck kommt, ziemlich feſt. Die Kurs=
veränderungen
blieben geringfügig und erreichten nur bei einigen
wenigen Papieren eine Billion Prozent, wobei es ſich zumeiſt um
Steigerungen handelt. Am Geld= und Deviſenmarkt hat ſich nichts
von Bedeutung geändert.

Oeviſenmarkt.

Juni
rief rfe
Geld
Briel Meffe
tiert Amſterdam=Notterdam.. 17.70 158.50 157.60 158.50 voll Brüſſel=Antwerpen ....." 19.35 19.35 19.35 19.45 voll Chriſtiania. . . . . . . . . . . . ." 56.66 56.94 56.26 656.54 voll Kopenhagen .........." 69,63 69.97 68.43 68.77 voll Stockholm..

111.12 111.68 111.12 111.68 voll Helſingfors ..........." 10.46 10.52 10.45 1051 voll Italien ......... ......" 18.15 18.25 18.10 13.20 voll London .............." 18.155 18.215 18.13 18.22 voll New=York.
. 4.19 4.21 4.19 4.21 voll Paris. . . .
22.24 22.36 22.19 22.31 voll Schweiz.
D 74.16 74.54 74.16 74.54 voll Spanien . .. ... ........" 56.26 56.541 56.16 66.44 voll Wien (i. D.=Oſterr. abg.). 5 92 5.94 5.92 5.94 voll Prag .... .. ..... . .. . . . 12.37 12.43 12.35 12.31 voll Budapeſt. . . . . . . . . . . . . ." 5.09 z.11 5.09 5.11 voll Buenos=Aires. . . .
1.345 1.355 1.345 1.355 voll Bulgarien. .......... .." 2.990 3.01 3.06 3.07 voll Japan .. . . . . . .. ......" 1.765 775 1.765 1.775 voll Rio de Janeiro ....... ." 0.44 0.44 0.45 voll Belgrad. . .
4.69 4.815 4.835 voll Liſſabon. 1162 11.47 11.53 voll Danzig. 72.62 72.52 72.88 voll

Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000000000.

Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte .. . . . . .
Braunkohlen=Briketts.
Bremer Vulkan ......"
Wolle. .......
Chem. Heyden ....."
Weiler ......"
Deutſch=Atlant. Tel.. . .
Deutſche Maſchinen. . .
Deutſch=Niedld. Tel. ..
Deutſche Erdöl .... . .
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke ....
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte . . .
Dynamit Nobel ......
Elberfelder Farben. .
Elektr. Lieferung ..
R. Friſter ........."
Gaggenau Vorz. ...."
Gelſenk. Gußſtahl ...."
Geſ. f. elektr. Untern..
Halle Maſchinen .....
Han. Maſch.=Egeſt..

27. 6. 30. 6. R. 6. 9250 9375 Hanſa Dampfſch. . . 8800 16750 16500 Hemoor Zement .. 32200 17000 177530 Hirſch Kupfer. 1800 5000 4750 Höſch Eiſen. 30000 3875 3675 Hohenlohe Werke. 16730 Kahla Porzellan 6000 15669 16500 Lindes Eismaſch. 5250 41500 40000 Lingel Schuh ... 2100 71000 71000 Linke u. Hofmann .... 9100 2200 2100 L. Loewe u. Co. ...... 6530 8875 8250 C. Lorenz ..........." 3260 9100 Meguin
. 8700 4375 Niederländiſche Kohle, 26250 15200 15250 Nordd. Gummi 0560 3600) 36500 Orenſtein. . . . . . . . . .. 11900 Rathgeber Waggon... 3750 26250 26000 Rombacher Hütten.. . 10135 69373 Roſitzer Zucker. 21000 70000 60000 Rütgerswerke 9409 5100 5400 Sachſenwerk .. 1200 10250 9930 Sächſiſche Gußſtahl. 15000 10000 10250 Siemens Glas .. 10000 2880 Steaua Romana . . . . 8350 7000 Ver. Lauſitzer Glas .. 9250 9000 Volkſtedter Porzellan. 1250 16000 15875 Weſtf. Eiſ. Langendreer 10750 7600 Wittener Gußſtahl . . . 16000 41500 41509 Wanderer=Werke ... . . 6500

30. 6.
850
32100
18250
29875
16750
6506
5250
2100
9250
63500
3100
8500
25250
0276
12125
3250
9900
24750
10600
1100
17500
10100

Boo
10500
16000
6100

Frankenkurs in London: 81.85
Markkurs
181/8

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Die Notierungen ſind in Billionen

Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ...
oooo--
4½
--
3½%
....
3%0
Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ....
4½% IV. u. V. Schatzanweiſg.
4½% HI.TX.
4½ Dt. Schutzgebiet v.0.8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe .. . . . . . ..
Zwangsanleihe ... . .. . . ..
4% Preuß. Konſols ........."
3½½ ...

3
4% Bad. Anl. unk. 1935 ......
3½% v. 1907 ......"
1896 .......
3%
4½ Bahern Anleihe ........."
.
3½%
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 .... . . . . . .
816% Heſſen Reihe XXXHI.
untilgb. b. 28 .. . . . . . . . . . . . ."
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . . . .."
3½% ................."
3% ................
4½ Württemberger alte ......
b)Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914.
5% L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½ v.1902 ...
......
48 .
5% Bulgar. Tabak 1902.. . . . . .
12/ % Griech. Monopol ......"
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ........"
4½% Oeſt. Schatzanweif., ſtfr.
v. 1914 ................
4% Oeſt. Goldrente ........."
4% einheitl. Rente ......"
5% Rum. am. Rente v. 03 ....
4½½ Goldrente v. 13 ...
4½ am. Goldrente konv.
4% am. v. 05 ..... ...."
4% Türk. (Admin.) v. 1903....
48 (Bagdad) Ser, I..
II..
49
4% v. 1911, Zollanl. ...
4½% Ung. Staatsr. v. 14 ...
420 Goldrente ........
Staatsr. v. 10 ....
*
4% Kronenrente .. .. .
Außereuropäiſche.
5% Mexik. amorl. innere . . . . ..
5% konſ. äuß. v. 99... ..
Gols v. 04, ſtfr. . . . .
4%0
konf. inner. .. . . ."
Irrigationsanleihe
zulipas Seriel....."
5%

Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtſr. . . . .
4½ Gal. Carl Ludw.=Bahn. . . .
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. . .
T Tauſend. M Millionen Md

27. 6.

0,269
0.49
0,95
4,2
4,2
76,95

0.099
0,005
0,43
0.42
0.,45
0.4
0.54
0.79
0.72
4,2

0.65
,55
0.45

0050

0,5

0,63
0,9
6,5

30. 6. 27. 6. 2,6% Alte Oeſt. Sübb. (Lomb. ) 2 6%Neue 7.3 0.35 4% Oeſt. Staatsb. b. 1883 .... 2.9 75 3% Oeſt.
1. b. 8. En.. 9 10 0,51 9. Em. .. . 1.16 v. 1885 .... 85 4,2 39 Heſt. Staatsb. b. Erg. Netz. 4,2 4½ Rudolfb. (Salzkammerg.) .. 77,5 4½% Anatolier I............" 7,5 75 3½ Salon. Conſt. Jonetion ..." 155 Md % Salonique Monaſtir ......" 6,1 5% Tehuantepec. . . . . . . . . . . . ."
4½%0 0,2
0,008
0,515 Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23 9,25 0.53 5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. . .. . . . 11 105 0.505 5%0 Ffter. Pfandbr.=Bk. Golbobl.
II. Em. . . . . . . .. . . . ." 42 47 0,79 6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23.. .. . 9,9 10.5 4,2 6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23 2,15 5%Neckar A.=G. Stuttgart Gold=
anl
. v. 23... ... . .. . . . ...." 1,65 850 5% Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24.... .. .... .. ..." 0,6 5%0 Preuß. Kaliwert=Anleihe .. 2,6 0.6 5%0 Roggenwert=Anl. 0,575 5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 ......." 11 5% Rhein=Main=Donau Gold=
anl
. v. 23 ........ 17 17 5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II.... ..... .. . . . 12 1,35 5% Sächſ. Noggenwertanl. v. 23 2,3 5% Südd, Feſtwertbk. Goldobl, 13 135 Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . 1.2 11 Bank für Brauinduſtrie ... Barmer Bankverein. ......" 145 13 Baher Hypotheken= u. Wechſelb. 06 Berliner Handelsgeſellſchaft .. . 24.5 Commerz= und Privatbank ... Darmſtädter u. Nationalbank .. Deutſche Bank .............. DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank 3,1 Deutſche Hypot.=Bank Mein.. . . Deutſche Vereinsbank ........" 0.36 Disconto=Geſellſchaft .. . . .. ..." 8, Dresdner Bank.. . . Frankfurter Bank .........." 1. 1,45 Hypotheken=Bank. 2,75 Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . . ." 12,2 12,4
2.25 5,25 Mitteldeutſche Creditbank. . . . . . 2 4,9 Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . . 0.305 0,310 Reichsbank=Ant. . . . . . . .
34,5 36,5 Rhein. Creditban ........." 1,55 1,55 Hypothekenbank .. . . .." 84 Süddeutſche Disconto=Geſellſch. 6,25 Weſtbank ............ . . ..." 0.309 0.300 Wiener Bankverein........ 0,230 0. 33 Bergwerks=Aktien.
Berzelius .................." 4.1 32 Bochumer Bergb. .. .. . . ....." Buderus... . . . . . . . . .. .. Dt. Luxemburger .......... 46 44,2,
63 Eſchweiler Bergwerks=Akt. . . .. Gelſenkirchen Bergw. .... . .. Harpener Bergbau... . . . . . . . .

Kaliwerke Aſchersleben.
Salzdetfurth . . . . . . ."
Weſteregeln ....."
Klöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren ........
Mansfelder ................."
Oberbedarf .................
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......"
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ....
Phönix Bergbau ............"
Rhein. Stahlwerke . ..........
Riebeck Montan.. . . . . . . . . . . . .
Nombacher Hütte . . . . . . . . . . . ."
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver. Laurahütte . . .
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbrän München ........"
Schöfferhof (Binding) ........"
Werger .

Akkumulat. Berlin .. . . ...
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (v. Kleher)......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
6% Vorzug Lit.A ...
5% Vorzug Lit. B..."
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano .. . . .
Anilin Bln.=Treptow.. . . . . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim).........
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Vad. Maſchf. Durlach .... ...."
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen ..
Baldur Piano. . . . . . . . . .. . . . ."
Baſt Nürnberg ............."
Bahriſch. Spiegel............
Beck & Henkel (Caſſel) ........"
Bergmann El. Werke ..... . . . ."
Bing. Metallwerke .... . .. . . . ."
Brockhues, Nieder=Walluf.... .
ementwerk Heidelberg.....
Karlſtadt . . . . . . . .
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . . . . . . . . ."
Griesheim Elektron ...."
Fabrik Milch .........."
Weiler=ter=mer ..... ..."
Daimler Motoren ..........."
Deutſch. Eiſenhandel Berlin .."
Deutſche Erdöl ........ ......"
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. .
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ...."
Dürkoppwerk (Stamm) ......"
Düſſeld. Natinger (Dürr) ....."
Dyckerhof & Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meher jr. .... ..
Elberfelder Farbw. v. Baher ..
Kupfer=n. Meſſingw.
Elektr. Lieferung3.=Geſ. ....."
Licht und Kraft . .. ...."
Elſäſſ. Bad. Wolle..... . . . . . . ."
Emag, Frankfurt a. M.. . . . . ..
Email.= E Stanzw. Ullrich ...."
Enzinger Werke ... . . .. . . . ..."
Eßlinger Maſchinen ..........
Ettlingen Spinnerei ........."
Faber, Joh., Bleiſtift ........"

Frankfurter Kursbericht vom 30. Juni 1924.
Prozent ausged rückt.

27. 6
6,8 79 Faber & Schleicher .... . ...."
Fahr, Gebr., Pirmaſens .. . . . 3,9 30. 6. 19 107 10(s Felten & Guilleaume, Carlsw... 17.25 17,5 Feinmechank (Fetter). . ....... 10.45 Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.. 111 1. 2,6 2,55 Frankfurter Gas.. . . . . .. . . . . . 4,75 4,6 10 Frankfurter Hof ............. 10 Frf. Maſch. Pokorny & Wittek. 2.3 2.45 A Fuchs, Waggon Stamm. . . . . . 0.740 0,700 25,25 24,75
2,5 Ganz=
Ludwig, Mainz ......." 0,430
0,700 Geiling E Cie. .............." 0.7 34,25 Germania Lin=
oleum
.. . . . . . . ." 8 8,5 10.25 104 Gelenkirchen Gußſtahl ......." 1,4 1,4 Goldſchmidt, Th. . ........... 4,9 Gotha Waggon .............." 15 19 Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. ..
Grün & Bilfinger ..........."
Hammerſen (Osnabrück)......"
Hanfwerke Füſſen ..........." 32 Heddernheimer Kupfer ......." i 11.75 ü=, Hehligenſtaedt, Gießen ......." Hilpert Armaturenf. . . . . . . . .. 20 Hindrichs=Auffermann. . . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ. ..... . .
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben ..........." 17,5 3.3 Holzmann, Phil. ...... . . 2,3 14 Holzverk.=Induſtr. ......... 5,4 6.9 17 Hydrometer Breslau ........" 3.4 Inag ...................." 1.25 2.2 2. Junghans Stamm . . . . . . . . . . . 65 2,25 2.1 Karlsruher Maſchinen ........" 2,25 Karſtadt N....... .. ........." 1.45 Klein, Schanzlin & Becker ... 2,8 3 1 16 Knorr, Heilbronn............" 3 0,800 0, Kolb & Schüle Spinn. . ... . . . 12,75 12.5 Konſervenfabrik Braun ......" 0,59 0,5. 10 10 Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . . 10 Lahmeher & Co. ............ 6.5 33 1,4 Lech, Augsburg ............."
Lederw. Rothe .............." 8,5 8,25 4.2 46
2,25 45 4,75 erke Spicharz ........" 1,75 Lingel, Schuhw. Erfurt ... ..." 1,75 1,9 10 18, Löhnberger Mühle .........." 17 Lüdenſcheid Metallw. ........" 1,65 1,6 3,9 Luther, Maſch.=u Mühlenbau. . 1,6 1,5 Lux’ſche Induſtrie ..........." 4.25 Mainkraftwerke Höhſt ......."
Meguin, Butzbach ..........." 6,2 6,5 8,75 9,5 35.5 Metallgeſ. Frkft. . . . . . . . . . . . .. 10,75 11,2 101, Meyer, Dr. Paul..........." Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.. 0.600 Moenus Stamm .. . . . . . . . . . . 2 2,05 Motorenfabrik Deuz........." Motorenfabrik Oberurſel ....." 12 12 Neckarſulmer Fahrzeugwerke . .. 120 Neckarwerke Eßl. Stamm .. ... 3,3 1.15 Oleawerke Frankfurt a. M..... 1,1 Peters Union Frankfurt a. M. Pfälz. Nähm., Kayſer ........"
Philipps A.=G. ...... .... . . ." 1,5 2.9 2,5 2.05 2,25 Porzellan Weſſel...........
Reiniger, Gebbert & Schall:. . 0.9 0,85 16 1.25 1.1 Rhein. Elektr. Stamm .. . . . . ." 10.5 Metall Vorzüge ... . . .." 2.7 Rhenania, Aachen .. ........" 4,2 9,6 Riedinger, Maſchinen ........." 19. 11.5 Rückforth, Stettin ........... 0.4301 5,5 Rütgerswerke ............... 9,5 1 0,550 0,27 Schleußner (Frankfurt a. M.) .. 1.95 2.4 Schneider & Hanau.... . . . . . 2,6 Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik. . .. 3,8 4.1 Schriftgießerei Stempel, Ffn. 6,25 80 Schuckert Eleltr. (Nürnberg) .. 29,75 2

Schuhfabrik Berneis=Weſſel ..."
Schuhfabrik Herz............
Schuhf. Leander Offenbach ...
Schultz, Grünlack, Rdsh.... . . . .
Seilinduſtrie Wolff .........."
Sichel & Co.. Mainz ........."
Siemens Elektr. Betriebe .....
Siemens Glasinduſtrie .......
Siemens & Halske. . . . . . . . . . .
Stöckicht=Offenbach=Gummi .. .
Süddeutſche Immobilien ....."
Thäring. elektr. Lief.=Geſ., Gotha
Uhrenfabrik Furtwängler ....."
Veithwerke in Sandbach ....."
Verein f. Chem. Induſtr. Frkft,
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
Faßfabriken Caſſel ...."
Gummifabr. Bln.=Frkf..
Pinſelfabr. Nürnberg ..
Ultramarin ......... .."
Zellſtoff, Berlin ......."
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ....
Stämme . . ..
Voigt & Haeffner Stämme . . .
Voltohm, Seil ......... ....."
Wahß & Freytag. . . . . . . . . ...."
Wegelin Rußfabrik .........."
Zellſtoff Waldhof Stamm .. . .
Zuckerfabr. Waghäuſel ..... ..."
Frankenthal ......
Heilbronn. . . . . . . . .
Offſtein .........."
Rheingau .. . . . . . . ."
Stuttgart . . . . . . . . .

Tranzport=Aktien.
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm.
Schantung E. B. ..........
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ.
Hapag (Paketfahrt) ........
Nordd. Llohd. . . . . . . . . . . . ..

Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf.. . . . ..........."
Dampfkeſſel Rodberg. ........
Helvetia Konſervenfabrik. . . . ..
Gebr. Laß ..................
Motorenbfarik Darmſtadt ... .."
Gebr. Roeder .............."
Venuleth & Ellenberger ...."

Annotierte Aktien.
Api .. . . . . . ..
Beckerkohle.. .
Beckerſtahl .. . . . . .
Doo-
Benz.. . . . ...............
Brown Boveri ............. ."
Chem. Andreae .....
Deutſche Petroleum.
Diamond Shares
Entrepriſe...
Falconwerke
Großkraftwu. Württemb. (Growag)
Unterfranken (ufra) .
Hanſa Lloyd ..
Hero Conſerven.
Holſatiawerke, Altona . ..
Kabel Rheydt
Krügershall Kali
Metall Starkenburg".
Otto & Quanz..
Raſtatter Waggon
Textil=Ind. Barmen (Tiag)..
Ufa Film ....

25
0,15)

0.700

0,17

[ ][  ][ ]

Das deutſche Herz.

15)

Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)

Ja. Ich erinnere mich deutlich, daß ich an jenem Tag mit
meinem Brüderchen Leonhard die erſten Veilchen geſucht hatte.
Eine weite Strecke des Wegs hielt ich das Sträußchen in der
Hand. Als ich es verloren hatte, ſchrie ich ſo heftig, daß der Knecht
abſtieg und mir große Waldveilchen brach. Habe ich dirs nicht
erzählt?"
Und nun noch das Jahr, ſagte Friedrich. Sein Wort
klang mehr wie ein düſterer Abſchluß, als wie eine Frage der
Wißbegierde.
Anno 1589."
Des Junkers Hengſt ſprang auf die Seite. Friedrich hatte
ſich hoch aufgerichtet und ſah in die Wieſen hinüber. Er ritt fort,
ohne zu bemerken, daß ſein Weib ſtillehielt.
Friedrich! rief ſie ihm nach. Er wandte ſein Pferd und
ritt langſam zurück. Sein Geſicht war ſehr bleich und ſehr ernſt,
ſeine Haltung war ſtraff. Mit unſäglicher Traurigkeit und in
überſtrömendem Erbarmen ſah er ſein Weib an.
Friedrich! rief ſie ihm entgegen, ſiehe, die Kinder von
Zwingenberg wollen uns grüßen.
Im grünen Eingang einer Schlucht ſtand ein Häuflein von
Knaben und Mädchen. Sie ſchwenkten grüne Maien und riefen
um die Wette: Heil dir, lieber Herr!. Heil dir, liebe Frau!
Dann ſtellten ſie ſich in eine Gruppe und ſangen Johann Heer=
manns
ſchönes Lied:

Mit Jeſu fang’ ich an,
Mit Jeſu will ich enden;
Was ich nur immer tu,
Wohin ich mich mag wenden,
Soll meiner Augen Ziel
Nur einzig Jeſus ſein:
In meinem Herzen nichts
Als Jeſus wohn’ allein.
Friedrich hatte die Hände gefaltet und ſaß andächtig im
Sattel, als der Geſang ſchon eine Weile zu Ende war.
Der Herr dankt euch, ſagte Urſula freundlich zu den Kin=
dern
. Ich freue mich, daß ihr euern Herrn ſo lieb habt und daß
ihr ſo ſchön ſingen könnt.
Sie winkte ein Mädchen zu ſich heran.
Was haſt du in deinem Körbchen?
Eier! Unſre Hühner haben ausgelegt; ſie fliegen alle
Morgen in die Wolfsſchlucht und verlegen ihre Eier. Aber wir
haben alle ſieben gefunden.
Weis einmal her.
Das Kind hob das Körbchen in die Höhe.
Friſchgelegte Eier! Wer von euch Buben hat ein Meſſer
im Sack?
Drei hoben den Finger in die Höhe und riefen: Ich!
Weſſen Meſſer iſt am ſauberſten?
Zweie der Knaben ſchauten ſich verlegen an. Der dritte aber
war wie der Blitz in das rieſelnde Bächlein geſprungen, wuſch
die Klinge ſeines Meſſers und rief während dieſes Geſchäftes:
Meines iſt das ſauberſte!
Auf jeden Fall biſt du der Fixeſte.
Der Knabe brachte das Meſſer. Die Schneide blinkte wie
Fenſterglas in der Abendſonne.

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Biſt du nicht der Schnelläufer, der von Lindach hierher ge=
ſprungen
iſt?
Der Knabe nickte ſtolz mit dem Kopf.
Biſt du von Lindach oder von Zwingenberg?
Ich bin von hier. Wir wohnen oben gerade vor dem Schloß,
ſeit unſer Haus abgebrannt iſt.
Ihr armen Leute! Euer Haus iſt abgebrannt?
Der Knabe nickte betrübt mit dem Kopf, und in dem Tone,
in dem man zu ſagen pflegt: Selten kommt ein Unglück allein,
fügte er hinzu: Wir haben daheim auch noch ein kleines
Wickelkind.
O!. Das will ich ſehen! Sage deiner Mutter, ich beſuche
euch heute. Und nun nimm dein Meſſer und köpfe ein Ei.
Kannſt du es tun?
O gut!
Nun komme du, du mit der blauen Jacke, halte das
geköpfte Ei.
Und du mit dem Meſſer, wie heißt du doch?
Lips!
Lips, du machſt es mit einem zweiten Ei geradeſo.
Junker Hirſchhorn! rief ſie ihrem Gatten zu.
Er war raftlos im Schritt auf und nieder geritten.
Wir nehmen jetzt die beiden Eier. Das ſind unſere Becher.
Mit denen ſtoßen wir an, und wir trinken ſie aus auf alle Kinder
in Zwingenberg.
Die Kinder ſchauten lachend zu.
Nun aber müſſen wir auch unſere Zeche zahlen, lieber Herr.
Was koſten die Eier?
Die koſten nichts.
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Seite 14.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den
Juli 1924.

Nummer 181.

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