Darmstädter Tagblatt 1924


28. Juni 1924

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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 178
Samstag, den 28. Juni 1924.
187. Jahrgang

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zufträge
und Teiſſung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankfonto: Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
8 Nationalbank.

Bor vein ende vei dagellcen Hfe.

* Die Lage in Bayern.
Drahtbericht unſeres Korreſpondenten.
* München, den 27. Juni.
Die bayeriſche Regierungskriſe, die unvermutet
4eftern neuerdings entſtanden war, hat ſich heute im Laufe des
Wor= und Nachmittags noch verſchärft. Eine Unterredung
zwwiſchen dem Führer der Fraktion der Deutſchnationalen, Dr.
Kilpert, und Geheimrat Held führte zu keinem Ergebnis, da Ge=
hrimrat
Held es ablehnte, die von den Deutſchnationalen ver=
iengte
Desavouierung des Bayeriſchen Kurier zu geben und
fir die eigene Partei eine förmliche Höflichkeitsverbeugung vor
den Deutſchnationalen zu machen. Die Deutſchnationalen
erließen daraufhin eine neuerliche Erklärung, in der ſie nicht
mehr von dem Artikel des Bayeriſchen Kurier, ſondern von der
ewpaltung eines großen Teiles der Bayeriſchen Volkspartei ſpra=
aen
, die die vereinbarte Rechtsrichtung der Regierung gefährde.
Tfie Bayeriſche Volkspartei ließ unmittelbar auf dieſe
Caklärung eine ſcharfe Erwiderung los, in der ſie den
Sttandpunkt der Bayeriſchen Volkspartei in der Frage des Re=
g
rungsprogramms noch einmal ſcharf herausarbeitete und dar=
aaf
hinwies, daß kein Anlaß beſtehe, irgendwelche Erklärungen
u zugeben, denn nichts habe ſich geändert, und jede Erklärung
auffe auf eine Art Anerkennung einer Berechtigung der deutſch=
mtionalen
Forderungen hinaus, die tatſächlich un=
gerechtigt
ſeien.
So ſtanden die
ge am Nachmittag, ſo daß in der Land=
sſitzung
um 4 I.
* Punkt der Wahl des Miniſterpräſiden=
teni
von der Tagese nung abgeſetzt werden mußte. Trotz der
Ztiſpitzung der Lage kam aber doch in den Abendſtunden
eime Einigung zuſtande, ſo daß morgen vormittag die Wahl
)S Dr. Held zum Miniſterpräſidenten im Landtagsplenum
vargenommen werden kann. Die Formel für die Eini=
gung
wurde in folgender Erklärung der Bayeriſchen
T olkspartei gefunden: Die Fraktion der Bayeriſchen
Volkspartei erklärt der Fraktion der Deutſchnationalen, daß ſie
un beanſtandeten Artikel im Bayeriſchen Kurier, der ein von
Fraktion unabhängiges Organ iſt, vollſtändig fernſteht. Die
fachtlinien, wie ſie für die Regierungskoalition vereinbart wor=
ii
ſind, werden für ſie in Form und Inhalt die Grundlagen der
Feurneinſamen Politik bilden. Entſprechend früheren Abmachun=
grn
, daß noch vor der Wahl des Miniſterpräſidenten das Geſamt=
winett
feſtgeſtellt werden ſolle, wurden auch über die Be=
tzung
der Reſſorts die Verhandlungen heute abend noch
tgeſetzt und beendet. Das Kabinett dürfte danach wie folgt
etzt ſein:
Miniſterpräſidium und Aeußeres: Dr. Held.
Inneres: Miniſterialrat Stützel (anſtelle Schweyers),
Kultus: Matt (wie bisher),
Finanzen: Krausneck (wie bisher),
Frſtiz: Gürtner (wie bisher),
Landwirtſchaft: Prof. Fehr (der frühere Reichsernährungs=
miniſter
).
r Miniſter Gürtner iſt Vertrauensmann der Deutſchnatio=
haken
, Fehr der des Bauernbundes. Die übrigen Miniſterien
varden von der Bayeriſchen Volkspartei beſetzt. Ob Sozial=
nmiiſter
Oswald im Amte bleiben wird, darüber wird ſich die
Scyeriſchen Volkspartei erſt noch ſchlüſſig werden müſſen. Da=
nc
wäre an ſich die Regierungskriſe nach wochenlangem Streit
ſerndet. Wi= lange ſich das neue Kabinett des Lebens erfreuen
viar d, beibr dahingeſtellt,
Der neue Miniſter des Innern Stützel iſt geborener Pfäl=
und bekannt als Staatskommiſſar für das Hilfswerk in
Mpau=

München, 27. Juni. Die Beſprechungen zwiſchen den
2emitſchnationalen und der Bayeriſchen Volkspartei wurden nach
Uhr abends vorläufig beendet. Sie haben auch bezüglich der
3Fetzung des Miniſteriums des Innern zu einer vollſtändigen
eSereinſtimmung geführt. Die Wahl des Miniſterpräſidenten
Set morgen vormittag ſtatt. Vor der Sitzung treten die Frak=
onien
nochmals zu einer Beſprechung zuſammen. Die Vorſtel=
urg
des neuen Kabinetts, das die gemeldete Zuſammenſetzung
uweiſen dürfte, erfolgt am Dienstag nachmittag. Das Regie=
umgsprogramm
wird ebenfalls am Dienstag von dem morgen
u wählenden Miniſterpräſidenten Held entwickelt werden. Ueber
ie Beſetzung des Sozialminiſteriums iſt eine Entſcheidung noch
wt gefällt.
Deutſchnationale Erklärungen.
München, 27. Juni. Zur Regierungskriſe ver=
fffentlicht
die parteioffiziöſe Deutſchnationale
urreſpondenz heute eine neue Erklärung, in der es u. a.
eißßt: Der Kampf, der jetzt gegen die Deutſchnationalen geführt
urrde, bedeute nichts anderes, als den planmäßigen Verſuch
neer auf eigene Fauſt arbeitenden Oppoſition, die Deutſchnatio=
aben
abzudrängen. Dieſe Tatſache werde auch durch die offi=
iellle
Erklärung der Parteikorreſpondenz der Bayeriſchen Volks=
antei
nicht aus der Welt geſchafft, ſondern ausdrücklich beſtätigt
uch den Hinweis, daß die vom Bayeriſchen Kurier vertre=
nen
Auffaſſungen, Stimmungen und Befürchtungen in weiten
neiſen der Bayeriſchen Volkspartei herrſchen. Um ſo mehr werde
r. Held an der von ihm vertretenen und im Koalitionspro=

rumm vereinbarten Meinung gegen die neuerdings vom Baye=
ſchen
Kurier geführte Oppoſition in aller Klarheit und Ein=
eu
tigkeit feſthalten müſſen, ſonſt beſtehe keinerlei Gewißheit, daß
zu bildende Koalition nicht von innen heraus ausgehöhlt
verrde und ihre klaren Richtlinien nicht ſtets von neuem in Ver=
ſir
rung geraten. Die Koalition, die auf einer Grundlage von
r 68 von 129 Sitzen die ſchwere Arbeit der innerbayeriſchen
komnſolidierung erfolgreich durchführen ſolle, könne ſich unmöglich
enx Luxus leiſten, ohne Widerſpruch der Unterminierung durch
Oppoſition der ſtärkſten Koglitionspartei ausgeſetzt zu ſein.

Die Deutſchnationale Korreſpondenz wendet ſich mit einer
neuen Erklärung gegen die Verſuche einer auf eigene Fauſt ar=
beitenden
Oppoſition, die Deutſchnationalen abzudrängen, und
verlangt, daß Dr. Held der von ihm vertretenen und im Koali=
tionsprogramm
niedergelegten Meinung gegen den vom Bayeri=
ſchen
Kurier geführten Oppoſitionsvorſtoß in aller Klarheit Gel=
tung
verſchaffe.
Die Verlegung der Infanterieſchule aus München.
München, 27. Juni. Die bevorſtehende Verlegung der
Infanterieſchule von München nach Dresden iſt von der Bayeri=
ſchen
Volkspartei zum Gegenſtand einer Anfrage im Landtag
gemacht worden, die Aufſchluß darüber wünſcht, ob die Staats=
regierung
ihrerſeits nichts unverſucht gelaſſen habe, um die Ver=
legung
hintanzuhalten, und ob ſie bereit ſei, über den Stand
der Angelegenheit Auskunft zu geben.
Die deutſche Kontrolſnote.
* Berlin, 27. Juni. (Priv.=Tel.) Die Antwort der Reichs=
regierung
auf die Militärbntrollnote der Botſchafterkonferenz
wird ſehr umfangreich gehalten ſein. Sie dürfte vorausſichtlich
mehrere Schreibmaſchinenſeiten lang werden. Die Reichs=
regierung
wird in ihrer Note noch einmal den Gang der
Abrüſtung darlegen, dann aber darauf aufmerkſam machen.
daß die Beſtände der Reichswehr noch nicht einmal an diejenigen
heranreichen, wie ſie auf Grund des Friedensvertrages von
Verſailles erlaubt ſind, daß alſo für das Reichkeine Ver=
anlaſſung
vorliegt, dieſe Kontrolle aus Gründen mi=
litär
=techniſcher Natur zu ſcheuen. Daneben wird ſie Vor=
ſchläge
über die Art der Ausführung dieſer
neuen Kontrolle machen. Die Note iſt in voller
Uebereinſtimmung mit der Heeresleitung= abge=
faßt
worden. Irgendwelche Differenzen zwiſchen der Regierung
und dem General von Seeckt beſtehen nicht. Den Wünſchen des
Generals iſt in der Hauptſache Rechnung getragen worden, zu=
dem
Herr von Seeckt für die gegenwärtige außenpolitiſche Lage
volles Verſtändnis zeigt. Der Inhalt dieſer Note iſt heute den
Vertretern der Deutſchnationalen Volkspartei
in ihrer Unterredung mit dem Reichskanzler und dem Reichs=
außenminiſter
mitgeteilt worden.
Berlin, 27. Juni. Wie mitgeteilt wird, ſteht der materielle
Inhalt der deutſchen Antwortnote auf die Note der
Botſchafterkonferenz über die Militärkontrolle feſt. Es
handle ſich jetzt nur noch darum, den Wortlaut der Note feſtzu=
legen
. Man nimmt an, daß die endgültige Faſſung am Sams=
tag
dem Reichskabinett vorliegen und daß die Note noch am ſel=
ben
Tage abgehen werde. Die Veröffentlichung der Note ſoll am
Montag erfolgen. Ueber den Inhalt wird vorläufig ſtrenges
Stillſchweigen bewahrt. Das Bekliner Tageblatt glaubt jedoch
mitteilen zu können, daß der Grundton der deutſchen Antwort in
dem Wunſche aufrichtigen Entgegenkommens ſich durchaus dem
von Herriot angeſchlagenen Tone anpaßt, wie er in dem gemein=
ſamen
Schreiben von Macdonald und Herriot und in dem Inter=
view
Herriots mit Norman Angell zutage tritt.

Die Oeutſchnationalen beim Reichskanzler.
Der Reichskanzler hat heute vormittag die Führer der
Deutſchnationalen, die Abgeordneten v. Tirpitz, Hergt,
Weſtarp und Prof. Hoetzſch, zu einer Ausſprache über die Militär=
kontrolle
empfangen. Die Abgeordneten erklärten, es ſei unmög=
lich
, daß die Note der Botſchafterkonferenz angenommen werde.
Wie wir hören, erwiderte der Reichskanzler, daß alle zuſtändigen
Stellen einſchließlich des Reichswehrminiſteriums von der Not=

wendigkeit der Annahme der Note überzeugt ſeien.
Die angekündigte Beſprechung der Vertreter der Deutſch=
nationalen
Reichstagsfraktion mit dem Reichskanzler fand in
Gegenwart des Miniſters des Aeußern und des Reichswehrmini=
ſters
ſtatt. Von den Deutſchnationalen wurden Bedenken gegen
die Zuſtimmung der Regierung zu der von den Alliierten gefor=
derten
nochmaligen Wiederholung der Militärkontrolle vorge=
bracht
. Die Deutſchnationale Reichstagsfraktion weiſt in einer
nach Abſchluß der Beſprechung veröffentlichten Erklärung darauf 1
hin, daß die Mitteilungen der Regierung an ihre Vertreter ihre
Bederken in Sachen der Beantwortung der nächſten Note der
Alliierten, betreffend die Militärkontrolle, nicht zerſtreut haben.
Oritte Leſung des Reichsbahn=Geſetzentwurfes
* Berlin, 27. Juni. (Priv.=Tel.) Die Reichsbahnver=
waltung
bereitet gegenwärtig in Verfolg des Sachverſtändigen=
gutachtens
zwei Geſetzentwürfe vor, von Einem Umfang von
etwa 80 Paragraphen. In dieſen Entwürfen ſind alle Fragen,
welche das Sachverſtändigengutachten hinſichtlich der Reichsbahn
tellt, und die Uebernahme des Perſonals betreffend, enthalten.
Der erſte Entwurf iſt bereits in zwei Leſungen mit den beiden
Eiſenbahnſachverſtändigen Acworth und Lefebre durchberaten
worden. Es iſt aber, wie wir erfahren, eine dritte Leſung
dieſes Entwurfs in Ausſicht genommen, die anfangs Juli
in London ſtattfinden oll. Um den beteiligten Finanzorga=
niſationen
Gelegenheit zu geben, zu dieſem Geſetzentwurf Stel=
lung
zu nehmen, dürfte demnächſt die Einberufung des Organi=
ſationsausſchuſſes
als die dafür in Frage kommende Inſtanz er=
folgen
.

* Die Militärkontrolle.
Die Entſcheidung iſt alſo jetzt gefallen: die Reichsregierun
hat ſich entſchloſſen, die Forderung der Entente anzunehmen und
einer nochmaligen Nachprüfung der deutſchen Bewaffnung zuzu=
ſtimmen
. Nicht unbedingt freilich, es ſind eine Reihe von Be=
dingungen
an dieſe Zuſtimmung geknüpft, in der Hauptfrage aber
haben wir doch wieder einmal nachgegeben. Das macht gefühls=
mäßig
einen peinlichen Eindruck, nachdem wir nun ſeit Jahr und
Tag nach allen Regeln der Kunſt ausſpioniert und ausgeplündert
worden ſind. Daß jetzt die ganze Komödie der Militärkontrolle
ſich noch einmal wiederholen ſoll, iſt auch nicht ganz unbedenklich.
Es iſt der Kontrollkommiſſion wiederholt nachgewieſen worden,
wie ſtark die Erregung in Deutſchland über dieſe dauernden
Schikanierereien iſt, verſchärft noch durch die hochmütige Art der
franzöſiſchen Offiziere, und daß unter Umſtänden ſehr leicht die
Volkswut ſich Bahn brechen kann gegen die Kontrolloffiziere,
ohne daß die Polizei imſtande wäre, die Einzelnen zu ſchützen.
Deshalb hätte es nahe gelegen, daß Frankreich und England auf
ihre Forderungen verzichten, und zumal Herr Herriot hätte hier
eine gute Gelegenheit gehabt, durch eine einfache Geſte ſeinen
Willen zu einer Verſtändigung zu beweiſen, zumal, da doch die
deutſche Auffaſſung zutreffend iſt, daß rechtliche Vorausſetzungen
für die Forderung der Kontrollkommiſſion in dem Verſailler Ver=
trag
nicht enthalten ſind. Ganz zweifellos iſt die deutſche Auf=
faſſung
zutreffend, wonach die Kontrollkommiſſion längſt hätte
aufgelöſt werden müſſen, um ihre künftige Aufgabe an den Völ=
kerbund
abzugeben. Aber Macht geht nun einmal heutzutage vor
Recht. Deutfche Rechte ſind in dem Verſailler Dokument weiß
Gott nicht allzu viele zu finden, ſelbſt ſie werden ignoriert, ſobald
es aus irgendwelchen Gründen den Franzoſen paßt.
Wenn man alſo rein aus dem Gefühl heraus gehandelt hätte,
ſo wäre das eine Selbſtverſtändlichkeit geweſen, die geſamten
Forderungen auf alle Konſequenzen hin abzulehnen. In Paris
und London ſcheint man etwas ähnliches befürchtet zu haben,
deshalb der Brief, den Macdonald und Herriot an die deutſche
Regierung richteten. Ein merkwürdiges Schriftſtück übrigens,
das ein Mittelding zwiſchen diplomatiſcher und international=
ſozialiſtiſcher
Angelegenheit iſt, das aber jedenfalls den einen
Vorteil hat, daß es ſich durch eine höfliche, man möchte faſt
ſagen freundſchaftliche Sprache von der maſſiven Tonart der frü=
heren
Noten unterſcheidet. Der Brief iſt ganz gewiß zum Teil
beeinflußt worden durch innerpolitiſche Erwägungen, die für die
franzöſiſche wie für die engliſche Regierung eine Rolle ſpielten,
zum Teil aber auch hat er doch wohl die Abſicht, der deutſchen
Regierung die Zuſtimmung zu erleichtern, indem er den Beweis
geben will, daß man künftighin in anderer Form mit uns um=
zuſpringen
beabſichtigt und uns nicht mehr als Objekt, ſondern
als gleichberechtigten Kontrahenten behandeln will; weshalb ja
auch bereits mitgeteilt worden iſt, daß Deutſchland zu der Lon=
doner
Konferenz eingeladen werden wird, nicht als Angeklagter,
ſendern als gleichberechtigter Unterhändler. Zum Zweiten aber
iſt in dem Brief die Zuſage enthalten, daß dieſe Prüfung endgül=
tig
die letzte ſein ſoll, daß wir alſo künftig von einer Fortſetzung
verſchont bleiben und der Völkerbund in ſeine Rechte eingeſetzt
werden ſoll. Auch das immerhin noch eine harte Zumutung gegen
eine Grofmacht, die indeſſen immer noch weniger ſchmerzlich iſt,
als das unmittelbare Eingreifen franzöſiſcher Offiziere.
Die Regierung hat ſich deshalb entſchloſſen, die bittere Pille
zu ſchlucken. Maßgebend geweſen iſt dabei für ſie, daß eine Ab=
lehnung
ſchwerwiegende Rückwirkungen auf die Verhandlungen
über das Sachverſtändigengutachten haben müßte, daß damit alſo
alle Hoffrungen auf eine endgültige Löſung des Reparations=
problems
und damit auch auf ausländiſche Anleihen, die uns
aus unſerer Kreditnot helfen ſollen zunichte würden. Soll man
das Kabinett deswegen ſchelten? Es war in einer Zwangslage
und hat die Zuſtimmung zu der Note ſchließlich als das kleinere
Uebel gewählt. Bedanken aber für dieſe neue Demütigung dür=
fen
wir uns nicht ausſchließlich bei den Franzoſen und Englän=
dern
, ſondern auch bei denen, die durch großſpurige Aufmachung
der Deutſchen Tage und die dabei gehaltenen Reden den Fran=
zoſen
erwünſchte Gelegenheit gaben, die ganze Welt kopfſcheu und
ihr Angſt vor unmittelbar bevorſtehenden Revanchegelüſten
Deutſchlands zu machen. Es iſt uns bekannt, daß die franzöſiſche
Regierung Photographien von den Hitler=Paraden in großen
Maſſen aufgekauft und den ausländiſchen Regierungen überſandt
hat als Beweis dafür, wie es tatſächlich in Deutſchland um die
Abrüſtung beſtellt ſei. Da aber auch anderen Ländern, wie bei=
ſpielsweiſe
England, die Angſt vor Deutſchland immer noch in den
Knochen ſitzt, iſt es begreiflich, wenn ſie angeſichts ſolcher Be=
weiſe
der franzöſiſchen Forderung zuſtimmten und uns eine
nochmalige Kontrolle aufzwangen. Unſere nationalen Heißſporne
ſollten jedenfalls daraus endlich lernen, daß derartige Paraden
und Zurſchauſtellungen gar keinen Zweck haben, daß ſie dem
deutſchen Volke vielmehr beſſer nutzen, wenn ſie in aller Stille
arbeiten, bis ſie des Erfolges gewiß ſind.

Unſerer heutigen Ausgabe liegt
de Megerart
ſpiegel i Aid und OOort
bei.

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 28. Juni 1924,

Rummer 178.

Erklärungen Dr. Schachts.
Die Kreditpolitik wird beibehalten.
Berlin, 27, Juni. In der heutigen Sitzung des Zen=
tralausſchuſſes
der Reichsbank gedachte Reichsbank=
präſident
Dr. Schacht in der Einleitung der inzwiſchen verſtor=
benen
beiden Mitglieder des Zentralausſchuſſes, des Herrn
Mankiewitz, Direktor der Deutſchen Bank, und des Geheimrats
Kopetzky.
Alsdann berichtete der Reichsbankpräſident anhand des ſo=
eben
fertiggeſtellten Wochenausweiſes der Reichsbank vom
23. Juni über die Entwicklung des Standes der Bank während
der abgelaufenen vier Wochen, die ſowohl hinſichtlich der Geſtal=
tung
der Anlagen, ſowie des Zahlungsmittelumlaufes ein be=
friedigendes
Bild ergibt. Nach den Feſtſtellungen des Reichs=
bankpräſidenten
handelt es ſich bei den Konkurſen, Zahlungs=
einſtellungen
und Geſchäftsaufſichten der letzten Monate ganz
überwiegend um Nachkriegsgründungen, und von dieſen wieder
in der Haußtſache um Firmen, die in der Zeit der ſtärkſten In=
flation
entſtanden ſind. Die Reichsbank wird wie bisher jeden
Fall, wo ſie in Kapitalnot um Hilfe angegangen wird, ſorgfältig
prüfen und, ſoweit es mit ihrer Währungspolitik zu vertreten iſt,
helfen. Eine generelle Aenderung der bisher befolg=
ten
Kreditpolitik kann indeſſen vorläufig noch nicht in
Ausſichtgenommen werden. Die auf Grund des Sachver=
ſtändigengutachtens
zu errichtende Währungsbank wird die
Reichsbank ſein, die in einer den Vorſchlägen der Experten
entſprechenden Form weiterbeſtehen bleibt und für die, ſoweit ſich
bisher überſehen läßt, eine Zuſammenlegung der Aktien im Ver=
hältnis
von 2 zu 1 in Ausſicht genommen werden kann. Das
Mindeſtkapital wird 300 Millionen, das Höchſtkapital 400 Millio=
nen
Goldmark ſein, wobei die Anteileigner der Golddiskontbank
ein gewiſſes Umtauſchrecht ihrer Aktien in Reichsbankaktien er=
halten
ſollen.
Sachverſtändigengutachten und Arbeitszeit.
Deutſche Verwahrung gegen eine Arbeitszeit=
kontrolle
.
Berlin, 27. Juni. Zu den geſtrigen Ausführungen von
Albert Thomas anläßlich der internationalen Ar=
beitskonferenz
in Genf, die eine durchaus falſche Aus=
legung
des Sachverſtändigengutachtens enthalten, wird halbamt=
lich
mitgeteilt: Die angebliche internationale Gefahr und Be=
unruhigung
beruhen nicht auf der deutſchen Arbeitszeit=
verordnung
vom 23. Dezember 1923, ſondern auf den Ver=
hältniſſen
, die zu dieſer Verordnung gezwungen haben, alſo auf
dem wirtſchatlichen und Währungszuſammenbruch, auf dem
jahrelangen Fehlen einer ſachverſtändigen Behandlung des Re=
parationsproblems
, auf dem Ruhreinbruch und den Micum= Ver=
trägen
. Das Sachverſtändigengutachten iſt mehr als drei Monate
nach der deutſchen Arbeitszeitverordnung ergangen; die neuen
Arbeitszeiten beſtanden bei ſeiner Abfaſſung. Das Sachverſtän=
digengutachten
erwähnt den Achtſtundentag überhaupt nicht. Das
deutſche Volk hat im übrigen nicht nur formell, wie Direktor Tho=
mas
ſagt, ſandern vollauf auch materiell das Recht, die Rege=
lung
der Arbeitszeit als eine Angelegenheit der deutſchen
Souveränität zu betrachten. Es wird ſich dagegen, daß
etwa unter Verletzung der deutſchen Souveränität ihm inter=
nationale
Bindung in Form von Garantien in dieſer Beziehung
auferlegt werden, ebenſo entſchieden wehren, wie ſchon früher
gegen die von Herrn Thomas angeregte internationale Kontrolle
der deutſchen Arbeitszeit. Nicht zu ſeinem Vergnügen und nicht
zu privaten Gewinnzwecken hat das deutſche Volk eine Verlänge=
rung
der Arbeitszeit auf ſich genommen, ſondern unter dem bitte=
ren
Zwange, ſich am Leben zu erhalten.
Der Reichspräſident an den Königsberger
Oberbürgermeiſter.
Königsberg, 27. Juni. Anläßlich des 200. Jahres=
tages
der Vereinigung der freien Städte Altſtadt, Löbenicht
und Kniephof zur Stadt Königsberg ging folgendes Schreiben
des Reichspräſidenten an den Oberbürgermeiſter ein:
Ich möchte nicht unterlaſſen, der Stadt Königsberg zur
200=Jahrfeier, die ſie in dieſen Tagen begangen hat, und zur Er=
öffnung
des neuen Handels= und Induſtrie=Freihafens ſowie des
Flughafens meine beſten Wünſche darzubringen. Die altberühmte
Stadt, die als Handels= und Induſtrieplatz nicht nur für Oſt=
preußen
, ſondern auch als wichtigſte Mittlerin des Wirtſchafts=
verkehrs
nach Oſten für das ganze Reich von beſonderer Bedeu=
tung
iſt, tat mit ihren neuen, dieſem Verkehr dienenden Anlagen
einen wichtigen Schritt zur weiteren Entwicklung. Möge dieſe
Entwicklung der Stadt und den Bewohnern ſowie der geſamten
abgeſchnürten Provinz Oſtpreußen Segen bringen und für den
Wiederaufbau unſeres Vaterlandes eine tatkräftige Förde=
rung
ſein.

Vom Tage:
Die Reichsindexziffer für die Lebenhaltungskoſten beläuft ſich nach
den Feſtſtellungen des Reichsſtatiſtiſchen Amtes für den 25. Juni auf das
1,11billionenfache der Vorkriegszeit. Gegenüber der Vorwoche (1,12) iſt
demnach eine Abnahme von 0,9 Prezent zu verzeichnen.
Der mehr als drei Wochen dauernde Streik der Arbeiter der
Möbeltransportfirmen in Frankfurt a. M. iſt nach langen
Verhandlungen, in die Oberbürgermeiſter Dr. Voigt vermittelnd ein=
gegriffen
hatte, von den Arbeitnehmern für beendigt erklärt.
Donnerstag abend wurde nach einer Stahlhelmfeier in Halle Dr.
Hitzgeroth auf der Saalepromenade überfallen und durch vier
Revolverſchüſſe ſchwer verletzt. Die Täter ſind unerkannt entkommen.
Die Recherchen ſind eingeleitet.
Der Aelteſtenrat des Reichstags hat beſchloſſen, daß am
Samstag der gegenwärtige Tagungsabſchnitt abgeſchloſſen wird.
Wann der Reichstag wieder zuſammentreten kann, iſt noch ungewiß.
Der Konflikt im Berliner Rathaus zwiſchen den bür=
gerlichen
Parteien und dem ſozialdemokratiſchen Stadtverordnetenvor=
ſteher
hat ſich weiter verſchäcft. Die Tagung des Berliner Stadt=
parlaments
dürfte wahrſcheinlich ſo lange unmöglich gemacht werden,
bis das Oberpräſidium ſich zur Auflöſung der Berliner Stadtver=
ordnetenverſammlung
genötigt ſieht,
Als deutſche Delegierte für den am 4. Juli in Stockholm
beginnenden Weltpoſtkongreß, deſſen Dauer auf ſechs Wochen
zu ſchätzen iſt, werden der Präſident der Oberpoſtdirektion in Kaſſel
Schenck, der Miniſterialrat im Reichspoſtminiſterium Orth und
Poſtdirektor Franck teilnehmen, In den drei Ausſchüſſen des Welt=
poſtkongreſſes
wird je ein Engländer, ein Franzoſe und ein Deutſcher
den Vorſitz übernehmen,
Der deutſche Botſchafter v. Hoeſch hat geſtern nachmittag eine län=
gere
Unterredung mit Herriot über die Eindrücke in Berlin gehabt, die
er von ſeiner Reiſe nach Berlin gewonnen hat, ohne ihm irgend welche
beſtimmte Vorſchläge zu machen oder ſich über beſtimmte Fragen zu ver=
breiten
.
Geſtern vormittag hat unter dem Vorſitz des Präſidenten der fran=
zöſtſchen
Republik ein Miniſterrat ſtattgefunden, in dem unter anderem
die Beantwortung der in Kammer und Senat eingebrachten Interpellg=
tionen
vorbergten wurde.
Die Wiener Arbeiter hielten eine Trauerfeier für
Matteotti ab. Der Abgeordnete Ellenborg hielt die Gedenkrede,
in der er die Faſziſten für die Ermordung verantwortlich machte,
Die Angeſtellten im Londoner Baugewerbe haben eine
Konferenz mit dem Arbeitgeberverband abgelehnt mit der Erklärung,
daß ſie nur verhandeln würden, wenn die Ausſperrungserklärung be=
dingungslos
zurückgezogen würde.
Im demokratiſchen Konvent wurde Gouverneur Smith vom Staate
Neu=York als demokratiſcher Präſidenkſchaftskandi=
dat
vorgeſchlagen. Als weitere Kandidaten werden das Mitglied des
Wilſonſchen Kabinetts Houſten und Senator Balſton (Indiana) ge=
nannt
.
Wie Havas aus Waſhington meldet, hat die amerikaniſche Regie=
rung
eine beſtimmte Zuſicherung erhalten, daß auf der Londoner Kon=
ferenz
am 16. Juli nur das Sachverſtändigenprogramm erörtert und
nicht zugelaſſen werden ſoll, daß die Frage der interalliierten Schulden
zur Sprache gebracht werden wird.
Nach einer Havasmeldung aus Angöra ſollen von der türkiſchen
Regierung Schritte unternommen werden, um den Eintritt der Türkei
in die Telegraphiſche Union herbeizuführen.
Der amerikaniſche Botſchafter in Japan Wood hat formell um ſeine
Entlaſſung gebeten. Dieſe iſt genehmigt worden.

Die Lage in Italien.
Forderungen der Oppoſition. Scheitern des
Konzentrationskabinetts?
TU. Paris, 27. Juni. Der römiſche Sonderberichterſtatter
des Matin erfährt über die geſtrige Sitzung der italieniſchen
Oppoſition, ſie werde in eine Wiederaufnahme der parlamentari=
ſchen
Arbeiten nur einwilligen, wenn Muſſolini die drei nach=
ſtehenden
Forderungen erfülle: 1. Einleitung einer politiſchen
und parlamentariſchen Unterſuchung, betr. die Ermordung Mat=
teottis
; 2. ſofortige Auflöſung der faſziſtiſchen Miliz; 3. Wie=
derinkraftſetzung
der üblichen parlamentariſchen Gebräuche, be=
treffend
Abſtimmung und Vertrauensvotum. Es ſei, nicht zwei=
felhaft
, ſo meint der Berichterſtatter, daß der italieniſche Dik=
tator
nur den letzten dieſer drei Punkte annehmen werde. Unter
dieſen Umſtänden dürfte das von Muſſolini geplante Konzentra=
tionsminiſterium
nicht zuſtande kommen. Der König allein würde
in der Lage ſein, bei der Bildung eines ſolchen Kabinetts ver=
mittelnd
einzugreifen. Dieſe Eventualität ſei aber kaum wahr=
ſcheinlich
. Der Berichterſtatter des Matin rechnet vielmehr damit,
daß ſowohl auf der Rechten, wie auf der Linken eine erhöhte
Agitation einſetzen werde.
Empfang bei Hymans.
TU. Brüſſel, 27. Juni. Der belgiſche Außeuminiſter hat
geſtern die Geſandten Italiens und der Vereinigten Staaten
empfangen. Die Ausſprache bezog ſich auf die Unterredung, die
zwiſchen Herriot, Theunis und Hymans erfolgt iſt. Hymans hat
ſpäter noch den deutſchen Botſchafter empfangen. Gegenſtand
der Unterredung bildete die Verlängerung der Micumverträge.

Die Micumperträge.
Oer Wortlaut der franzöſiſchen Antwort.
Berlin, 27. Juni. Die von der franzöſiſchen Regierung
geſtern der deutſchen Botſchaft in Paris übergebene Note des
franzöſiſchen Miniſterpräſidenten, in der der deut=
ſche
Antrag auf Einleitung von Negierungsverhand=
lungen
über die Ausführung von Reparations=
kohlenlieferungen
nach dem 1. Juli abgelehnn
wird, hat folgenden Wortlaut:
In Beantwortung der an die franzöſiſche Regierung gerich=
teten
Noten, betr, die Erneuerung der Mieumverträge
beehrt ſich das Miniſterium für die Auswärtigen Angelegenheitem
der deutſchen Botſchaft mitzuteilen, daß mit Rückſicht auf dem
nahe bevorſtehenden Zuſammentritt der Konferenz über
die Anwendung des Sachverſtändigenplaneg es
dem Miniſterium nicht möglich erſcheint, direkte Verhandlungen=
mit
der deutſchen Regierung anzubahnen. Im Hinblick auf den-
techniſchen
Charakter dieſer für die Erneuerung der Mieumber=
träge
notwendigen Verhandlungen glaubt das Miniſterium über=
dies
, daß ſie mit Vertretern der deutſchen Induſtriellen geführt=
werden
ſollten. Die franzöſiſchen und belgiſchen Delegierten.
an der Ruhr erhielten Inſtruktionen, allen Forderungen der
deutſchen Induſtriellen Rechnung zu tragen, die ihnen begründet:
gez. Herriot.
erſcheinen.
Berlin, 27. Juni. Ueber die neue Phaſe der deutſch= fran=
zöſiſchen
Verhandlungen erfahren wir:
Die Ablehnung direkter Verhandlungen ſeitens Herriots ift
nicht etwa prinzipiell, ſondern wird damit begründet, daß es ſich
doch nicht mehr lohne, für den Reſt der Laufzeit dieſes Proviſo=
riums
ein neues Verhandlungsregime zu ſchaffen, da nach ſran=
zöſiſcher
Auffaſſung die Verträge in höchſtens vier Wochen durch
das Dawes=Gutachten abgelöſt werden.
Wie aus Eſſen berichtet wird, wurden die neuen Mieumben
handlungen, die für heute in Düſſeldorf angeſetzt, waren, nach
Mitteilung der Sechſerkommiſſion des Bergbauvereins auf mor=
gen
vertagt, da der franzöſiſche Leiter der Mieum, Frantzen,
ſowie der Leiter der belgiſchen Miſſion, Hannecart, von Paris,
bzw. von Brüſſel noch nicht nach Eſſen zurückgekehrt ſind.
Zu den am 28. Juni beginnenden Verhandlungen der In=
duſtrie
mit der Mieum erfährt die Deutſche Bergwerkszeitung,
daß nach einer Bemerkung der deutſchen Werkleiter eine Ver=
längerung
der Mieumverträge gänzlich ausgeſchloſſen ſei. Die
Werke hätten ihre letzten Kredite verbraucht. Zur weiteren Ver=
wirtſchaftung
des Reſtes der ihnen anvertrauten Kapitalien
könnten die induſtriellen Führer unmöglich ihre Hand bieten. Die
Verantwortung dafür, was aus dieſer Situation entſtehen werde.
falle den Regierungen zu, da lediglich durch Verhandlungen zwie
ſchen der deutſchen und der franzöſiſchen Regierung eine für die
Induſtrie tragbare Regelung an die Stelle der Mieumverträge
treten könne.
Amneſtievorbereitungen im beſetzten Gebiet.
Paris, 27. Juni. Wie Havas aus Düſſeldorf meledet, hat
General Degoutte Vorkehrungen getroffen, um die Rückkehr ſämt=
licher
aus der franzöſiſchen Zone des Ruhrgebietes und des
Brückenkopfes von Köln Ausgewieſenen bis auf einige Ausnah=
men
zu ermöglichen, da die franzöſiſiſche Regierung, um in be=
ruhigendem
Sinne zu wirken, beſchloſſen habe, den aus dem be=
ſetzten
Gebiet ſeit dem 11. Januar 1923 ausgewieſenen Perſonen
gegenüber weitgehende Gnadenmaßnahmen walten zu laſſen,
Dieſe Entſcheidung ſei am 27. Juni den Beteiligten mitgeteilt
worden. Des weiteren ſeien Strafeinſtellungen zugun
ſten der wegen Teilnahme am paſſiven Widerſtand Verurteilten
angeordnet worden, denen in kurzem die endgültige Begnadigung
folgen wird.
Litwinow in Berlin.
Berlin, 27. Juni. Der Vertreter des ruſſiſchen Außen=
kommiſſariats
Litwinow befindet ſich auf der Durchreiſe in
Berlin und hat hier einem Preſſevertreter eine Unterredung ge=
währt
, in der er ſich unter anderem auch über den deutſch= ruſſi=
ſchen
Konflikt ausließ. Irgendwelche Veränderung iſt in dem
Stand der Frage bisher nicht zu verzeichnen.
Eduard Bernſtein bei Macdonald.
Berlin, 27. Juni. Der ſozialdemokratiſche Abg. Eduard
Bernſtein iſt aus London zurückgekehrt, wo er eine Woche ge=
weilt
hat. Er hat den Premierminiſter Macdonald ge=
ſprochen
. Die Unterredung konnte nur kurz ſein, denn ſie fand
nach der Rückkehr aus Chequers und vor der Abreiſe nach Glas=
gow
ſtatt, wo Maedonald den Ehrenbürgerbrief entgegengenom=
men
hat. Abg. Bernſtein hatte den beſtimmten Eindruck, daß
Maedonald ernſt und ehrlich gewillt iſt, zur Verſtändigung und
Verſöhnung mit Deutſchland und damit zur Befriedung ganz
Europas zu gelangen.

*Abſchiedsvorſtellungen
im Heſſiſchen Landestheater.
Am Donnerstag ſang Herr Weller zum letzten Male den
Lyonel in der Martha‟. Der junge Künſtler hatte trotz einer
ſchönen hohen Tenorſtimme hier neben den Herren von Eneh=
jelm
und Höfflin einen ſchweren Stand. Seine hervorragende
Spielbegabung, eine große Gewandtheit und Sicherheit im Auf=
treten
würden ihn, unterſtützt durch eine gute Bühnenerſcheinung,
über das lyriſche Fach hinaus auch zu manchen heldiſchen Rollen
geeignet gemacht haben, wenn dieſen darſtelleriſchen Vorzügen
ſeine ſtimmlichen Eigenſchaften die Wage gehalten hätten. Was
ihm fehlt, iſt Stimmausbildung und Stimmbehandlung. Mit
dieſer Einſchränkung hat er die ihm anvertrauten Rollen in
lobenswerter Weiſe ausgefüllt und ſich beſonders in Spielrollen,
die Operette nicht ausgeſchloſſen, bewährt.
Am Freitag ſang Gertrud Gercke in der Cavalleria
die Santuzza. Sie entzückte wieder durch die Schönheit und Fülle
ihrer wundervollen Stimme, während ihre Dramatik nicht alle
Wünſche erfüllen konnte. Ein ſolcher Zwieſpalt wird bei allen
Darſtellungen dieſer Künſtlerin klaffen, und man hat ſich von
Fall zu Fall zu entſcheiden, ob das eine das andere wettmachen
kann oder nicht. Ich für mein Teil bin geneigt, bei einem Stimm=
vermögen
, wie es Frau Gercke beſitzt, in vielen Fällen über den
Mangel an perſönlicher Auffaſſungsgabe und dramatiſcher Ge=
ſtaltungskraft
gern hinwegzuſehen.
An den ſelben Abend verabſchiedete ſich Alexis af Eneh=
jelm
in einer ſeiner beſten Rollen als Bajazzo nach mehrjähri=
gem
, außerordentlich erfolgreichem Wirken von unſerer Bühne.
Herr af Enehfelm hat es verſtanden, ſich eine von Jahr zu Jahr
an Zahl und Wärme wachſende Schar von Freunden und Ver=
ehrern
beiderlei Geſchlechts zu erwerben, die ſein Scheiden leb=
haft
bedauern. Es iſt zwecklos, beim Eintritt des Unabänder=
lichen
zu klagen, wie es anders hätte kommen können. Der Künſt=
ler
kehrt auf ſeinen Wunſch in ſeine finnländiſche Heimat zurück.
Wohl aber ſoll er dahin mitnehmen den aus aufrichtigem Herzen
ſtrömenden Dank der kunſtverſtändigen und kunſtliebenden Opern=
gemeinde
, von der die begeiſterten Kundgebungen bezeugt haben,
daß ſie einmütig auf meiner Seite ſteht. Was ihn verdient
hat, iſt die ſtarke Künſtlerperſönlichkeit, die ihn auszeichnet;
es iſt der Ernſt, das faſt Spröde ſeiner Kunſt, eine herrliche, in
der Hohe von ſeltenem Glanz beſtrahlte Stimme, die unfehlbare

Technik und ſachkundige Stimmbehandlung, die geiſtige Beherr=
ſchung
und Durchführung aller ſeiner Aufgaben, die blendende
Bühnenerſcheinung, das Maßvolle, Vornehme ſeines Auftretens,
die Sicherheit und Feinheit ſeines Spiels. Durch die Fülle dieſer
ſeltenen Eigenſchaften hat er Vielen Genuß und Freude bereitet,
ja ihnen oft erſt das Verſtändnis für Schönheiten eröffnet, die
ihnen vorher verborgen waren. Der bewundernde Dank hierfür
ſei das Andenken, das ihn aus Darmſtadt in die Ferne beglei=
ten
ſoll.
v. HI.

* Berliner Brief.

Sammelunfug.
Wir wollen es uns ehrlich geſtehen: Wir haben in dem letzt=
vergangenen
Jahrzehnt nicht nur an Beſitz und wirtſchaftlicher
Kraft, ſondern auch ganz beträchtlich an Feinfühligkeit wie an
Scham eingebüßt. Das iſt eine Tatſache, die wir mit der Wirrnis
der Kriegszeit und den nachrevolutionären Zuſtänden entſchul=
digen
mögen, vor der wir aber gewiß nicht gleichgültig die Augen
verſchließen wollen. Es iſt dringend notwendig, daß wir ihr, ſo=
weit
es in unſerer Macht liegt, unverzüglich beſſernd zuleibe
gehen.
Ein ganz beſonders charakteriſtiſches Beiſpiel für ſolches Ab=
geſtumpftſein
in punkto des öffentlichen Schamgefühls iſt das zur
Unſitte gewordene Gabenſammeln für irgend einen guten
Zweck in den Straßen der Großſtadt. Wohl wurden bereits lange
vor dem Kriege allgemeine Sammlungen zum Beſten dieſes oder
jenes Wohlfahrtszweckes veranſtaltet, aber die Art und Weiſe,
wie es geſchah, war doch von der jetzigen ſehr ſtark verſchieden.
Damals hatte man das ſichere Gefühl, daß durch ſorgfältige Vor=
bereitung
alles getan wurde, um jeden Mißbrauch mit dem Er=
haltenen
zu verhindern; die ſorgfältige Auswahl der ſammeln=
den
Perſonen, der vorſchriftsmäßige Zuſtand der Geldbüchſen
und vor allem die einwandfreie Zuſammenſetzung der meiſt ehren=
amtlich
arbeitenden Sammlungsleiter verbürgten einen guten
Erfolg.
Schon im Kriege wurde das anders, aber man war damals
ſo erfüllt von der Pflicht, den darbenden Volksgenoſſen zu hel=
fen
, daß man gern ein Auge zudrückte. Und dann kam die für
viele, beſonders für den Mittelſtand, ſo ſchwer zu tragende
Periode der Inflation, wo jeder, der es irgend konnte, ſein
Scherflein willig für die Notleidenden hingab, ohne viel zu fra=
gen
, ob die Handhabung der Sammlung auch ganz korrekt war.

Seitdem ſich aber die Verhältniſſe einigermaßen geklärt haben,
ſeitdem zwar nicht die Not verringert, aber Ueberſicht über di
ſozialen Zuſtände möglich geworden ſind, ſollten wir es doch mit
der bis jetzt allzu gebräuchlich gewordenen Art der öffentlichen
Straßenſammlungen endlich genug ſein laſſen.
Die letzte Veranſtaltung zum Beſten der Nothilfe für die
darbende Jugend hat recht gezeigt, auf welch ein fragwürdiges
Niveau derartige Wohlfahrtsveranſtaltungen gelangen können,
wenn nicht alle Vorausſetzungen für eine ſorgfältige Organiſation
derſelben erfüllt werden. Abgeſehen davon, daß es für die Er=
ziehung
unſerer Jugend durchaus nicht förderlich ſein kann, wenn
ſie mit gezückter Sammelbüchſe auf die Mitmenſchen zu dem
Zwecke losgelaſſen werden, ihnen möglichſt viel Geld, ſei es auch
zu Wohlfahrtszwecken, abzunehmen, wird die Wohltat zur Plage,
wenn man bei dieſem chroniſchen Mangel an Barmitteln von den
oft ziemlich dreiſt auftretenden Jungens zur Zahlung aufgefor=
dert
wird. Und das Wort Auffordern iſt nur ein milder Aus=
druck
für die oft an Erpreſſung grenzende Bettelei, haben doch
manche der Buben ſogar förmliche Syſteme erſonnen, um ſich Er=
folg
zu verſchaffen. Die an und für ſich ſchon infolge der Geldnol
ſehr geringen Einnahmen der Sammlung werden aber wohl nur
zum Teil in die Hände der Leitung gekommen ſein, denn da die
nur aus Paxxe beſtehenden Sammelbüchſen der Papierſcheie
wegen ſehr breite Einſchnitte hatten, ſo war es leicht, durch gee
ſchicktes Schütteln das geſammelte Hartgeld wieder herauszube.
kommen. Man hat tatſächlich derartige Fälle von Büchenberan=
bung
beobachten können, auch ſollen die Zuckerwarenhandlungen
in verſchiedenen Gegenden an den Sammlungstagen gute Ge‟
ſchäfte gemacht haben, womit nicht geſagt ſein ſoll, daß deraruige
Auswüchſe gang und gäbe geweſen ſind.
Wenn man hinter die Kuliſſen der Vorbereitungsſtelle boſ
derartigen Sammlungen einmal geſehen hat, ſo kennt man Die
großen Ausgaben, die allein die Propaganda für ſolche Sami
lungen erfordern. Einen rellen Nutzen von der ganzen Geſchichte
hat eigentlich nur der Plakatdrucker und andere zum Betriehle
notwendigen Helfer. Will man den Notleidenden irklich Biiſe
zuteil werden laſſen, ſo ſos man auf andere Mittel und WE9.
ſinnen, die nicht einer koſtſpieligen Einleitung bedürfen; Dee
Straßenſammlungen aber wirken nicht nur demoraliſierend au
die ſammelnde Jugend, ſondern verärgern auch einen große
Teil derer, die gerne geben würden, aber nicht aus Zwang il=
in
dieſer Form. Wir müſſen unſere Mitmenſchen dazu erziehl"
daß ſie gern für die Not nach beſtem Können geben, auch we."
die reklamemäßige Aufmachung fehlt.

[ ][  ][ ]

Nummer 128.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 28. Juni 1924.

Seite 3.

* Berlin, 27. Juni. (Eigener Bericht.)
Am Regierungstiſch: Ernährungsminiſter Graf Kanitz.
Präſident Wallraf eröffnet die Sitzung um 12,40 Uhr.
Auf der Tagesordnung ſtehen zunächſt die wirtſchaftlichen Verträge
und die Verträge zur Regelung der mit dem Weltkrieg zuſammenhängen=
den
Fragen mit Litauen und Eſthland.
Abg. v. Freytag=Loringhoven (Dn.) ſtimmt den Vorlagen
zu, bittet aber, nicht zu vergeſſen, daß Deutſchland gegenüber dieſen klei=
nen
Randſtaaten doch eine erhebliche Macht bedeutet. Das deutſche An=
ſehen
im Oſten ſei geſunken. Das müſſe anders werden. Der Redner
erhebt Proteſt gegen die Eingriffe der Litauiſchen Regierung in das
Leben der Memeldeutſchen. Es müſſe einmal von der Reichstagstribüne
geſagt werden, daß es eine Germania irridenta gibt und wir alle des
Tages harren, der unſere unerlöſten Brüder zu uns zurückkehren läßt.
(Lebhafter Beifall.)
Abg. Graf Reventlow (Nationalſoz.) lehnt die Verträge ab.
Nach Annahme des Sachverſtändigengutachtens werde Deutſchland dau=
ernd
an Geldmangel leiden und die Verträge überhaupt nicht erfüllen
können.
Abg. Dr. Bredt (Wirtſchaftl. Ver.) bringt eine Entſchließung ein,
wonach die in Eſthland enteigneten Grundbeſitzer mit deutſcher Reichs=
angehörigkeit
nach denſelben Grundſätzen entſchädigt werden ſollen, wie
die Grundbeſitzer anderer Staatsangehörigkeit.
Die Verträge werden hierauf mit dem Antrag Bredt in zweiter
Leſung angenommen.
Zugeſtimmt wird einem Antrag des Geſchäftsordnungsausſchuſſes
auf Haftentlaſſung des Abg. Schlecht (Komm.).
Die Notlage der Landwirtſchaft.
Auf der Tagesordnung ſtehen dann 37 Interpellationen und An=
träge
aller Parteien über die Notlage und die Arbeitsverhältniſſe der
Landwirtſchaft und des Weinbaues.
Abg. Schiele (Dn.): Unerträglich ſei die Belaſtung der Land=
wirtſchaft
. Der Wehrbeitragswert müſſe berichtigt werden unter Hin=
zuziehung
von landwirtſchaftlichen Sachverſtändigen. Die geſamte
Steuergeſetzgebung ſei nachzuprüfen. Auf der Landwirtſchaft laſte eine
Hypothek von 6,15 Milliarden Mark, deren Laſt um ſo ſchwerer ſei, als
das geſamte flüſſige Betriebskapital von 4 bis 5 Milliarden Mark ge=
noſſenſchaftlicher
Gelder verloren ſei. Die Landwirtſchaft leide an Man=
gel
an Stickſtoff, den ſie nicht kaufen könne. Deutſchland könne die Aus=
landskredite
heute ebenſo wenig zurückzahlen wie die Rentenmarkkredite,
ſolange die Ausfuhr nicht geſteigert werde. Die Getreidepreiſe liegen
unter den Friedenspreiſen und 30 Prozent unter den Weltmarktpreiſen.
Der Redner fordert die Beſeitigung der letzten Reſte der Zwangswirt=
ſchaft
. Durch das Syſtem der Magazinwirtſchaft des großen preußi=
ſchen
Königs, das auch Graf Kanitz gefordert habe, werde ein wünſchens=
werter
Druck auf den Getreidewucher ausgeübt. Eine neue Zollgeſetz=
gebung
müßte bereits die nächſte Ernte ſchützen.
Abg. Schmidt=Köpenick (Soz.) wendet ſich gegen die Forderungen
des Rheinlandbundes auf Einführung von Schutzzöllen und Preisſteige=
rung
der landwirtſchaftlichen Produkte. Der Redner fordert Beſeitigung
der Zölle für Rohſtoffe und die Durchführung der Einfuhrſperre ledig=
lich
für Luxusartikel.
Abg. Kerb (Ztr.) verlangt Reichshilfe für die Landwirtſchaft, da
die Selbſthilfe nicht mehr ausreiche. Wir haben eine Preiſekriſe, eine
Konſumkriſe, eine Kapitalkriſe und eine Steuerkriſe. Die Preiſe der
landwirtſchaftlichen Erzugniſſe liegen 25 Prozent unter denen der Vor=
kriegszeit
, die Preiſe der Produktionsmittel dagegen 30 Prozent darüber.
Unter dieſem Drucke müſſe die Produktion erliegen.
Abg. Hepp (D. V.) wies auf den Druck der ausländiſchen Kon=
kurrenten
hin, den namentlich auch der Weinbau zu fühlen habe. Not=
wendig
ſeien ausreichende Zölle auf ausländiſche Weine, ferner eine
ſteuerliche einheitliche Bewertung des landwirtſchaftlichen Beſitzes, ſo=
wie
eine Ermäßigung der in ihrer heutigen Höhe unerträglichen Um=
ſatzſteuer
. Den Stundungsgeſuchen landwirtſchaftlicher Steuerzahler
follte bei den verſchiedenen Reichsſteuern bis nach dem Einbringen der
neuen Ernte zweifellos entſprochen werden. Für landwirtſchaftliche Be=
triebe
, die infolge Auswinterung und Hochwaſſer in erheblichem Maße
geſchädigt ſind, forderte der Redner Steuernachlaß, zinsloſe Steuerſtun=
dung
und beſondere Kreditzuweiſung. Die bisher für ausländiſche land=
wirtſchaftliche
Produkte, insbeſondere Mehl, zugeſtandene Umſatzſteuer=
befreiung
müſſe aufgehoben werden.
Landwirtſchaftsmniniſter Graf Kanitz
gibt eine Erklärung ab, in der er die furchtbare Nor der Landwirtſchaft
anerkennt. Zu der Frage der Kreditnot betonte er, daß die Reichsbank
der Landwirtſchaft Kredite gewährt habe, die über den Rahmen eines
Währungsinſtitutes hinausgingen. Weitere Wechſelkredite ſeien nicht
möglich. Die Landwirtſchaft bedürfe auch vor allem des Realkredites.
Eine weitere dringende Aufgabe ſei die Finanzierung der bevorſtehen=
den
Erntearbeiten. Dieſe Aufgabe werde, wie der Miniſter ausführte,
mit Hilfe der Rentenbank von der Regierung gelöſt werden, die nach
Annahme des Sachverſtändigengutachtens keine Währungsbank mehr ſei
und für den landwirtſchaftlichen Kredit nutzbar gemacht werden ſoll,
Landwirtſchaftliche Warenwechſel will die Reichsbank auch weiterhin
diskontieren. Für die Finanzierung der diesjährigen Ernte werde die
Reichsbank nochmals Mittel zur Verfügung ſtellen. Auch ſind nach der
Annahme des Sachverſtändigengutachtens ausländiſche Kredite zu er=
hoffen
. Er wendet ſich zweitens der Frage der Steuern zu und legte
dar, daß bei Vollzug der Steuergeſetzgebung mit landwirtſchaftlichem
Verſtändnis zu verfahren ſei. Eine generelle Stundung der Steuern ſei
nicht möglich, da eine ſolche naturgemäß das ganze Gebäude der Reichs=
und Staatsfinanzen völlig erſchüttern werde. Die Erbſchaftsſteuer ſoll
den Landwirten bis Herbſt geſtundet werden. Auch die Einkommens=
ſteuervorauszahlungen
und die Vermögensſteuer ſollen geſtundet werden.

Es ſei ein Mittel zu finden, um Härten zu vermeiden und der Reichs=
finanzminiſter
, ſo betont der Redner, ſei daher zu neuen Verhandlungen
mit der Landwirtſchaft bereit. Hinſichtlich des Wehrbeitrages werde,
den gepflogenen Verhandlungen mit der Landwirtſchaft zufolge, eine ge=
wiſſe
Gleichmäßigkeit der Wehrbeitragswerte im ganzen Reiche erſtrebt
werden. Auch eine Herabſetzung der urſprünglichen Beitragswerte werde
erforderlich ſein. Ein Ziel iſt jedenfalls erreicht. Für die verſchiedenen
Ertragsklaſſen iſt die Steuerbelaſtung in gleich gerechter Weiſe abge=
ſtuft
. Was auf dieſem Gebiet für die Landwirtſchaft gilt, gilt auch für
den Weinbau. Auch mit den Winzern iſt es hinſichtlich der Ertrags=
klaſſeneinteilung
bei der Berichtigung der Wehrbeitragswerte zu einer
Einigung gekommen.
Der Miniſter wendet ſich nun drittens dem Preisverhältnis zwiſchen
Erzeugerpreis und Ladenpreis zu. Die hohe Spannung zwiſchen Er=
zeuger
= und Ladenpreis bilde den Gegenſtand der Sorge ſeitens der Re=
gierung
. Schuld daran ſei die allgemeine Ungunſt der wirtſchaftlichen
Verhältniſſe, mit deren Verſchwinden eine Beſſerung eintreten werde.
Viertens ſprach der Miniſter über das Preisverhältnis zwiſchen
Erzeugerpreis und den Preiſen der Produktionsmittel. Erſtere liegen
erheblich unter den Friedenspreiſen, letztere ſind erheblich teurer. Die
Gründe liegen einmal in dem Darniederliegen der die landwirtſchaft=
lichen
Produktionsmittel erzeugenden Induſtriezweige, dann aber in dem
unerträglich hohen Druck der Micumverträge. Die Annahme des Sach=
verſtändigengutachtens
werde durch Zuführung ausländiſcher Kredite an
die in Frage kommende Induſtrie normale Verhältniſſe ſchaffen.
Fünftens bildete die Tarifpolitik den Gegenſtand erneuter Beratun=
gen
zwiſchen den beteiligten Reſſorts. Ob und inwieweit man den Wün=
ſchen
der Landwirtſchaft auf Herabſetzung der Eiſenbahngütertarife auf
landwirtſchaftliche Produkte und Produktionsmittel entſprechen kann,
läßt ſich noch nicht ſagen. Doch wünſche auch die Reichsregierung eine
Klärung.
Sechstens. Bei der Zollbehandlung der aus dem Ausland einge=
führten
Weine müſſe oberſter Grundſatz ſein, das beſetzte Gebiet nicht
als Zollausland zu betrachten. Ueber die Folgerungen, die ſich aus die=
ſem
Grundſatz ergeben, werde im Ausſchuß ſicher eine Einigung erzielt,
welche die gröbſten Mißſtände beſeitigt.
Siebtens. Ausfuhrerleichterungen will die Regierung ſoweit als
möglich, für landwirtſchaftliche Produkte ſchaffen. Bei der mangeln=
den
Nachfrage nach deutſchen landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen iſt aber
auf dieſem Wege allein keine durchgreifende wirtſchaftliche Beſſerung zu
erhoffen.
Achtens. In der Frage der allgemeinen Handels= und Wirtſchafts=
politik
hat die Regierung beſchloſſen, die erforderlichen Geſetzentwürfe
den geſetzgebenden Körperſchaften zuzuleiten, die die Verhinderung einer
weiteren Extenſivierung der landwirtſchaftlichen Wirtſchaftsform, ſowie
den Schutz der heimiſchen Landwirtſchaft überhaupt zu gewährleiſten ge=
eignet
ſind. Damit durch ein ſolches Produktionserhaltungsgeſetz die
Verbraucherſchaft nicht geſchädigt werde, wird eine Entſpannung der
Preisgeſtaltung dadurch geſchaffen werden, daß auf dem Gebiete der Ver=
braucherbelaſtung
eine kleine Erleichterung eintritt.
Abg. Dietrich=Baden (Dem.) wünſcht den Weinbau durch Wie=
dereinrichtung
der Zollgrenze zu ſchützen. Der Tabakzoll dürfe nicht
weiter herabgeſetzt werden. Die Frage der Zinſen und der Wiederab=
tragung
der Kredite ſei ebenſo wichtig. Man müſſe die Landwirtſchaft
durch Verbilligung der Düngemittel unterſtützen. Seine Partei werde
alles tun, um einen leiſtungsfähigen Bauernſtand zu erhalten.
Der Abg. Beyersdörfer (Nat.=Soz.) fordert eine Hilfsaktion
für die notleidenden Weinbauern in der Pfalz.
Reichsernährungsminiſter Graf Kanitz ſtellt feſt, daß er mit den
ihm zur Verfügung ſtehenden 20 Millionen Auswinterungskrediten
zunächſt die bis zum Mai angemeldeten Anſprüche befriedigen konnte.
Er hoffe aber, die ſpäter angemeldeten auch noch berückſichtigen zu
können.
Abg. Bachmeier (Wirt. Vergg.) begrüßt die einmütige Stellung=
nahme
faſt aller Parteien.
Abg. Kunze (Deutſchſoz.) hält die Regierungserklärung nicht für
ausreichend.
Abg. Weidenhöffer (Nat.=Soz.) bezeichnet die Erklärung des
Miniſters als unzureichend. Hierauf ſchließt die Ausſprache. Das
Haus vertagt ſich auf Samstag, 10 Uhr. Anträge über das beſetzte
Gebiet und die Aufwertung.
Berlin, 27. Juni. Der Geſchäftsordnungsausſchuß be=
ſchloß
gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommuni=
ſten
ſowie der Nationalſozialiſtiſchen Freiheitspartei, dem Er=
ſuchen
des Unterſuchungsrichters beim Landgericht Hamburg,
betr. die Genehmigung zur Verhaftung des kommuniſtiſchen
Abgeordneten Thälmann zu entſprechen. Abg. Thälmann iſt
Vorſitzender der kommuniſtiſchen Reichstagsfraktion.

Das Urteilim Frankfurter Sprengſioff=Prozeß.
* Leipzig, 27. Juni. (Priv.=Tel.) In dem Prozeß wegen des
verſuchten Attentates gegen die Frankfurter Synagoge
wurde heute nachmittag von dem Staatsgerichtshof das Urteil gefällt.
Die Angeklagten Bau, Rullmann und Hielle wurden wegen hochver=
räteriſchen
Komplotts und Verbrechens gegen das
Sprengſtoffgeſetz, der Angeklagte Metzger nur wegen des letz=
teren
Vergehens verurteilt und zwar Bau zu 7 Jahren Zuchthaus
und 7 Jahren Ehrverluſt, Rullmann, Hielle und Metzger zu je 6 Jahren
Zuchthaus und 6 Jahren Ehrverluſt. Sechs Monate der Unterſuchungs=
haft
wurden angerechnet. Strafmildernd kam in Betracht die Jugend
der Angeklagten, ſtrafverſchärfend, daß ſie in ein Gotteshaus eingedrun=
gen
waren, und ſich bei den Franzoſen die Sprengſtoffe verſchaffen
wollten.

Um den Aermelkanal=Zunnel.
Macdonald lehnt jede Verpflichtung ab.
London 27. Juni. (Wolff.) Der Premierminiſter
empfing geſtern in Downingſtreet eine Abordnung von Mit=
gliedern
des Kanaltunnelausſchuſſes des Unterhauſes, der den Zweck
verfolgt, die Regierung zur Genehmigung des Baues des
Kanaltunnels zu beſtimmen. Der Premierminiſter war begelitet
von dem Lordkanzler, dem Erſten Lord der Admiralität, dem Staats=
ſekretär
für das Luftfahrtweſen. Sir William Threll vom Foreign
Officie und Sir Maurice Hankey, Sekretär des Ausſchuſſes für die
Reichsverteidigung.
Das Parlamentsmitglied William Bull, der Vorſitzende des Ka=
naltunnelausſchuſſes
, führte die Abordnung und erklärte, daß ſie von
insgeſamt 400 000 Perſonen unterſtützt werde. Das Parlamentsmit=
glied
wies darauf hin, daß die Zeit gezeigt habe, daß die Anſicht der
Militärs, die ſich früher dem Plan widerſetzt hätten, nicht zutreffe. Das
Parlamentsmitglied Mrs. Windringham fordert dringend den Bau
des Tunnels, um die dauernden Schranken gegen eine
größere Freundſchaft und ein größeres Einvere
nehmen zwiſchen England und Frankreich, das mit
einer leichten Verbindung kommen würde zu be=
ſeitigen
. Das Parlamentsmitglied Viscount Curzon betont, daß
vom Standpunkte der nationalen Verteidigung Großbritannien nicht
länger eine Inſel ſei.
Macdonald, ſagte in ſeiner Erwiderung, alle müßten zugeben,
daß die Umſtände ſich innerhalb der letzten Jahre mit Bezug auf die
Fragen der Strategie ſehr verändert hätten und daß die Luftwaffe eine
große Entwicklung durchgemacht habe. Zu dieſen Faktoren, die jetzt in
Erwägung gezogen werden müßten, komme, daß bei der Entſche dung
über den Bau eines Kanaltunnels ſeiner direkten und indirekten Wir=
kung
auf die Förderung von harmoniſchen Beziehungen zwiſchen Frank=
reich
und England Rechnung getragen werden müſſe. Die geſamte
Frage werde ſehr ſorgfältig vom praktiſchen Standpunkt erwogen wer=
den
müſſen. Er, Macdonald, habe daher eine Sonderſitzung des
Neichsverbeidigungsausſchuſſes für die nächſte Woche
einberufen, um über die Angelegenheit und den ihm darüber unter=
breiteten
Bericht zu beraten. Er beabſichtige, ſelbſt den Vorſitz im Aus=
ſchuß
zu übernehmen, um zu zeigen, eine wie große Bedeutung die Re=
gierung
dieſem Gegenſtand beimeſſe. Er habe die in Betracht kommen=
den
Miniſter gebeten, mit der Abordnaung zuſammenzutreffen, damit ſie
hören, was ſie zu ſagen habe. Er habe auch alle vormaligen
Miniſter, die im Reichsverteidigungsausſchuß geſeſſen und ſich über
dieſe Frage bereits eine Anſicht gebildet hätten, gebeten, an der Sitzung
teilzunehmen. Dies ſei aus zwei Gründen geſchehen: Es gelte, dieſe
Frage aus der Atmoſphäre der Parteipolitik herauszuheben, und er
wünſche auch den beſten Rat derer zu erhalten, die mit größter Autori=
tät
über dieſe Frage ſprechen könnten. Alle vormaligen Miniſter hätten
die Einladung angenommen. Bevor der Reichsverteidigungsausſchuß
ſeinen Bericht über dieſe Frage erſtattet habe, würde es jedoch unange=
bracht
für ihn, Macdonald, ſein, die Regierung zu einer Stellungnahme
zu verpflichten. Alle Vorſtellungen offizieller Art von ſeiten
der franzöſiſchen Regierung würden bei der britiſchen Regierung bei
allen Beſchlüſſen, zu denen ſie gelangen könnte, beträchtlich ins
Gewicht fallen.
Der Graff=Prozeß in Stettin.
Zweifelhafte Zeugenausſagen.
Stettin, 27. Juni. Am Freitag wird die Vernehmung
der Inſaſſen des Straßenbahnwagens, in dem Graff erſchoſſen
wurde, fortgeſetzt, aber niemand kann Beſtimmtes ſagen, was
zur Aufklärung der Frage, von wem die Schüſſe abgegeben wor=
den
ſind, beiträgt. Nur Frau Dittmer erklärt, daß, nachdem
die Vernehmung vor dem Unterſuchungsrichter bei der erſten
Gegenüberſtellung mit den Angeklagten und den Zeugen in Stet=
tin
erfolgte, Kaws zu ihr nach Beendigung der Vernehmung
geſagt haben ſoll: Ich kenne Sie wieder, Sie waren damals
korpulenter und hatten ein blaues Jackenkleid an. Der Ange=
klagte
Kaws ſoll auch eine genaue Beſchreibung der Zeugin am
Tage der Tat, 22. März, gegeben haben. Die Zeugin will, ſich
noch gewundert haben, daß ein Mann eine ſo genaue Beſchrei=
bung
ihrer Kleidung geben konnte, weshalb ſie zu der Ueber=
zeugung
gekommen ſei, daß Kaws doch einer der Täter geweſen
ſein müßte. Kaws behauptet dagegen, nur zu dem Unterſuchungs=
richter
geſagt zu haben, daß in der Nähe des Belgiers eine dickere
Dame geſeſſen habe. Von der Kleidung habe er nichts geſagt.
Trotz wiederholten Vorhaltens des Verteidigers bleibt die Zeu=
gin
bei ihrer Ausſage.
Durch den weiteren Verlauf der Zeugenvernehmungen er=
ſcheint
es zweifelhaft, auf welche Art der belgiſche Leut=
nant
Graff geſtorben ſein kann. Mehrere Zeugen bekundeten,
daß nach dem erſten Schuß der Belgier zuſammengeſunken ſei.
Die Zeugen hatten den Eindruck, daß Graff nach dem erſten
Schuß tot geweſen ſei. Da aber feſtgeſtellt worden ſei, daß der
erſte Schuß von Kaws nicht traf, ſondern der belgiſche Leutnant
durch einen Schuß von außen getroffen wurde, befteht die Mög=
lichkeit
, daß Graff ſchon bei dem erſten Schuß durch einen Herz=
ſchlag
geſtorben ſein kann. Die Verteidigung beantragt, zur
Klärung der Frage Dr. Sondermann als Sachverſtändigen dar=
über
zu laden, ob die Möglichkeit beſteht, daß Graff ſchon vor
dem zweiten Schuß einem Herzſchlag erlegen ſein kann. Das
Gericht will ſich erſt nach der Mittagspauſe über dieſen Antrag
ſchlüſſig werden.

*Die letzten Tage König Ludwigs II.
von Bayern.
Von Dr. L.
Das Intereſſe an der Perſönlichkeit des hochbegabten Mon=
archen
und an ſeinem tragiſchen Ende, das eigentlich nie ge=
ſchlummert
hat, iſt jetzt von neuem ſtark erwacht, ſeitdem im
Jahre 1922 eine Biographie Ludwigs erſchienen iſt, die durch die
Fülle des neuen Materials, das hier dem Lieſer geboten iſt, die
Aufmerkſamkeit weiteſter Kreiſe auf ſich gezogen hat. Der Ver=
faſſer
jenes Werkes, Gottfried von Böhm langjähriger Geſandter
Bayerns bei der Eidgenoſſenſchaft, war dank der hervorragenden
imtlichen Stellen, die er bekleidete, und vermöge der nahen Be=
ziehungen
, deren er ſich zu faſt allen an der Geſchichte Ludwigs
beteiligten Perſönlichkeiten erfreute, wie kaum ein anderer be=
fähigt
zu der Aufgabe, die er ſich geſtellt hat: ein erſchöpfendes
Lebensbild des unglücklichen Herrſchers zu geben.
Ausgezeichnet durch körperliche Schönheit einen jugend=
lichen
Adonis nennt ihn der Juſtizminiſter von Bomhard , be=
ſaß
König Ludwig eine hohe Intelligenz, eine reiche Phantaſie
und tiefes Verſtändnis für Poeſie und Kunſt. Aber neben dieſen
hervorragenden geiſtigen Fähigkeiten traten infolge erblicher Be=
laſtung
ſchon frühe Spuren einer Geiſteskrankheit zutage, die ſich
immer ſchlimmer auswirkten Und ſchließlich den herrlichen Geiſt
vollſtändig zerſtörten. Wir beabſichtigen nun nicht, hier eine
Geneſis der Krankheit des Königs zu geben, die einzelnen Sym=
ptome
der Geiſtesſtörung Ludwigs bis an deren Anfänge zu ver=
folgen
, wir wollen uns damit begnügen, die Entführung des
Monarchen aus Neuſchwanſtein und ſein Ende auf Grund der
Darſtellung Gottfrieds von Böhm in kurzen Zügen zu ſchildern.
Lange, allzulange hatte man von ſeiten, der maßgebenden
Faktoren, vor allem von ſeiten der Miniſter gezögert, die Ent=
mündigung
des Königs einzuleiten, trotzdem ſeine Geiſteskrank=
heit
keinem Zweifel mehr unterworfen war. Aber Anfang Juni
1886 waren endlich die Würfel gefallen, die Einſetzung einer
Regentſchaft beſchloſſen; und ſo machte ſich denn auf Grund der
Beratungen, die zwiſchen den Miniſtern und dem zur Regent=
ſchaft
berufenen Prinzen Luitpold gepflogen worden waren,
Mittwoch, den 9. Juni, eine Staatskommiſſion nach Neuſchwan=
ſtein
auf den Weg, um Ludwig von ſeiner Abſetzung in Kennt=
nis
zu ſetzen und der Obhut des Pſychiaters zu übergeben. Die
Kommiſſion ſetzte ſich zuſammen aus dem Miniſter des königlichen
Hauſes, dem Freiherrn von Crailsheim, und den zwei neu be=
ſtellten
Kuratoren, dem Oberhofſtallmeiſter Graf Holnſtein und

dem Reichsrat Graf Törring, denen ſich der Legationsrat Dr.
Rumpler als Protokollführer angeſchloſſen hatte. Im Gefolge der
Herren befanden ſich noch der Irrenarzt Profeſſor Dr. Gudden,
deſſen Aſſiſtent Dr. Müller und vier Irrenpfleger. Außerdem
hatte man noch den Oberſtleutnant von Waſhington zugezogen,
da er zum Kavalier des kranken Herrſchers auserſehen war.
Ueber die Schwierigkeiten, die ſich der Kommiſſion bei der Durch=
führung
ihrer Aufgabe vielleicht entgegenſtellen konnten, hatten
ſich deren Mitglieder offenbar keine Gedanken gemacht. So hatte
man denn weder den Kommandeur der zum Schutze der Königs
beſtimmten Gendarmerie, noch den zuftändigen Bezirksamtmann
in Füſſen von der Uebernahme der Regentſchaft durch den Prin=
zen
Luitpold, geſchweige denn von dem Kommen und den Ab=
ſichten
der Kommiſſion in Kenntnis geſetzt.
Es war 12 Uhr nachts, als die Herren in Hohenſchwangau an=
kamen
. Nachdem ſie ſich durch ein üppiges Mahl für ihre ſchwere
Aufgabe geſtärkt hatten 40 Maß Bier und 10 Flaſchen Sekt
ſollen dabei vertilgt worden ſein , warf man ſich in die Hof=
uniform
, um in angemeſſener Kleidung den Staatsakt zu voll=
ziehen
! Gegen 1 Uhr begab ſich Graf Holnſtein in den Stall, um
einige Anordnungen zu treffen, und fand hier den Kutſcher
Oſterholzer mit Vorbereitungen für die gewöhnliche Nachtfahrt
des Königs beſchäftigt. Der Graf bedeutete ihn im Laufe des
Geſprächs, von nun an habe König Ludwig nichts mehr zu be=
fehlen
, ſondern der Prinz Luitpold. Aufs tiefſte beſtürzt, eilte
jetzt Oſterholzer auf Waldpfaden nach Neuſchwanſtein, wo Lud=
wig
weilte, wußte ſich Zutritt zu dem König zu verſchaffen und
flehte ihn fußfällig an, zu fliehen. Dazu wollte dieſer ſich aber
unter keinen Umſtänden verſtehen, gebot jedoch, der Kommiſſion
den Eintritt in das Schloß zu wehren. Als dieſe dann gegen
4 Uhr früh vor dem Schloß, Eingang heiſchend, erſchien, traten
den Herren Gendarmen mit drohend erhobener Waffe entgegen,
zudem waren die Feuerwehren der Umgegend zum Schutze des
geliebten Monarchen erſchienen. Auf deſſen Befehl wurde jetzt
die Kommiſſion mitſamt ihrem Gefolge trotz ihrer Proteſte ver=
haftet
, nur Dr. Rumpler gelang es, zu entkommen. Die Ge=
fangenen
wurden ſich der kritiſchen Lage, in die ſie geraten waren,
bald bewußt. Sie ſahen ſich nicht nur von der Lynchjuſtiz der
im Schloßhof verſammelten Feuerwehren, Bauern und Floß=
knechten
bedroht, ſie hatten auch von dem wütenden Herrſcher
das äußerſte zu befürchten. Ob er wirklich, wie behauptet wird,
angeordnete hat, man ſolle die Gefangenen bis aufs Blut peit=
ſchen
und dann ins Burgverließ werfen, bleibt dahingeſtellt. Je=
denfalls
war das Leben der Gefangenen bedroht, und ſie atmeten
ſicherlich auf, als ihnen geſtattet wurde, einzeln und unauffällig
Neuſchwanſtein wieder zu verlaſſen und die Rückreiſe nach Mün=

chen anzutreten. Wer ihre Freilaſſung veranlaßt hat, ſteht heute
noch nicht feſt; jedenfalls erfolgte ſie ohne Wiſſen des Königs.
Bald nachher erſchien bei dieſem der Treueſte der Getreuen,
den Ludwig in ſeiner Not telegraphiſch zu ſich gerufen hatte, des
Königs Flügeladjutant Graf Dürckheim. Er billigte den Ge=
danken
, den Ludwig wiederholt erwog, nach München ſich zu be=
geben
und ſich dort dem Volke zu zeigen, aber obgleich auch Bis=
marck
, den der König telegraphiſch um Rat und Hilfe angegangen
hatte, den gleichen Vorſchlag machte, konnte ſich der kranke Herr=
ſcher
doch zu keinem entſcheidenden Entſchluſſe aufraffen. Und ſo
mußte ſich denn Ludwigs Geſchick erfüllen. Dürckheim ward durch
Befehl des Kriegsminiſters abgerufen, eine neue Gendarmerie=
abteilung
beſetzte die Burg, und die Dienerſchaft wurde bis auf
zuvei entfernt. In der Zeit hat ſich der König, der ſich ſchon als
Gefangener fühlte, bereits mit Selbſtmordgedanken getragen.
Da erſchien es war in der Nacht vom 11. auf den 12. Juni
die zweite Kommiſſion, der Direktor der Kreisirrenanſtalt von
Oberbayern, Profeſſor Dr. Gudden, deſſen Aſſiſtent Dr. Müller,
vier Irrenpfleger und ein Oberpfleger, gefolgt von einem Gen=
darmericoffizier
und einem Stallmeiſter. Guddens Verhalten
gegenüber dem kranken Herrſcher ließ nun ohne Zweifel die Deli=
kateſſe
vermiſſen, die jeder Irrenarzt bei der Behandlung eines
Geiſteskranken zu beobachten hat. So war es von Gudden unver=
antwortlich
, daß er dem leidenden Monarchen ohne weiteres zu
verſtehen gab, daß er geiſteskrank ſei. Daß man Ludwig zunächſt
aus Rücſicht auf ſeinen Zuſtand nicht in Neuſchwanſtein beließ,
oder daß man ihn nicht zwiſchen Hohenſchwangau und Linderhof
wählen ließ, ſondern ſozuſagen mit Gewalt nach Schloß Berg
brachte, das wird man dem Arzte Gudden ebenfalls mit Recht
zum Vorwurf machen müſſen. Dieſe Behandlung von ſeiten Gud=
dens
hat offenbar in dem kranken Herrn den feſten Entſchluß
reifen laſſen, bei der erſten ſich ihm bietenden Gelegenheit den
Tod zu ſuchen.
Ludwigs Entſchluß, durch eigene Hand zu ſterben und ſo
einem Leben, das ihm zur Qual geworden war, ein Ende zu
bereiten, wurde dadurch beſtärkt, daß man Schloß Berg geradezu
in ein kleines Privatirrenhaus umgeſtaltet hatte. Es gelang
dann dem König dank ſeiner großen Verſtellungskunſt, auf einem
Spaziergang, den Gudden mit ſeinem Schutzbefohlenen am Mor=
gen
nach der Ankunft auf Schloß Berg unternahm, ſeinen Arzt
völlig ſicher zu machen. Und ſo verſtand ſich dieſer denn auch
dazu, am Abend des 12 Juni allein, und ohne den Schutz der
Frrenpfleger mit dem kranken Monarchen das Schloß zu ver=
laſſen
. Da iſt dann der König in ſelbſtmörderiſcher Abſicht nach
dem Seeufer geeilt, hat ſich Guddens gewaltſam entledigt und
dann freiwillig den Tod gefunden.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

N 28. Juni 1924.
Darmſtädter Tugblatt, Samstag,

Rummer 178.

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Gemäß 8 15 Abſ. 1 und 2 unſerer Satzung beehren wir uns
hiermit, die Aktionäre unſerer Geſellſchaft zu der am
Samstag, den 2. Auguſt 1924, vormittags 11½ Uhr
im Sitzungsſaal unſerer Geſellſchaft in Darmſtadt, Rheinſtraße 99,
ſtattfindenden
ordentlichen Generalverſammlung
einzuladen,
Tagesordnung:
1. Vorlegung der Bilanz nebſt Gewinn= und Verluſtrechnung
ſowie des Geſchäftsberichtes des Vorſtandes mit den Be=
merkungen
des Aufſichtsrates für das Geſchäftsjahr 1923.
Genehmigung der Bilanz.
2. Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrates,
8. Verwendung des Reingewinns.
4, Vorlegung der Golderöffnungsbilanz auf 1. Januar 1924
ſowie des Prüfungsberichtes des Vorſtandes und des Auf=
ſichtsrates
überdie Bilanz und die Umſtellung. Genehmigung
der Bilanz.
5, Umſtellung der Geſellſchaft in der Weiſe, daß das Gold=
kapital
auf 1801 500. Goldmark feſtgeſetzt wird, eingeteilt
in 15000 Stück Stammaktien im Nennwert von je 100
Goldmark, 15000 Stück Stammaktien im Nennwert von
je 20 Goldmark ſowie 75 Stück Vorzugsaktien im Nenn=
wert
von je 20 Goldmark.
6, Aenderung des Geſellſchaftsvertrages.
I. 84 Abſ. 1 und 8 16 Abſ.3 entſprechend dem Beſchluß
zu Biffer 5.
II. a) 5 14 (Aenderung der den von der Generalverſamm=
lung
gewählten Mitgliedern des Aufſichtsrates zu=
ſtehenden
feſten Vergütung).
b) 8 16 Abſ. 1 (Ergänzung der für die Hinterlegung
von Aktien in Betracht kommenden Stellen).
c) 5 17 (Aufnahme einer Beſtimmung über Feſtſetzung
derfür Generalverſammlungsbeſchlüſſe erforderlichen
Stimmenmehrheit).
7. Wahl zum Aufſichtsrat gemäß 8 11 Abſ. 3.
Zur Teilnahme an der Generalverſammlung iſt jeder Aktionär
berechtigt, der ſeine Aktienohne Gewinnanteil= und Erneuerungs=
ſcheine
ſpäteſtens am dritten Tage vor der Generalverſammlung
bei der Geſellſchaft, der Deutſchen Bank, Filiale Darmſtadt oder
bei einem deutſchen Notar hinterlegt hat und den Nachweis der
rechtzeitigen und noch andauernden Hinterlegung ſpäteſtens bei
Beginn der Generalverſaminlung beibringt.
Darmſtadt, den 28. Juni 1924,
Für den Aufſichtsrat:
F.Bausback, Vorſitzender.

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Sonntag, den 29. Juni abends 8 Uhr
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[ ][  ][ ]

Rummer 128.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 28. Juni 1924.

Seite 5.

Darmſtadt, 28. Juni.
Zur Bewältigung des Verkehrs anläßlich des Trachten=
feſtes
in Darmſtadt verkehren Sonntag, den 29. Juni, wie uns Dſt. L.=V., Herr Horn, führte in ſeiner Begrüßungsanſprache aus,
von bahramtlicher Seite mitgeteilt wird, folgende Sonder=
züge
: Vorzug 724 Wiebelsbach ab 12.49 nachm., Darmſtadt Hbf.
an 1.50 nachm.; Vorzug 725 Darmſtadt ab 7.13 nachm., Wiebels=
bach
an 8.15 nachm. mit Halt auf allen Unterwegsſtationen.
Triebwagen 2820 Darmſtadt ab 1206, Goddelau an 12.36 nachm.; Muſikſtücke von Beethoven und Haydn, von den Herren Niebergall
Perſonenzug 3514 (Pfungſtadt) Eberſtadt ab 1.14, Darmſtadt Hbf.
an 1.26 nachm.; Perſonenzug 3535 Darmſtadt Hbf. ab 8.12, Eber=
ſtadt
(Pfungſtadt) an 824 nachm. Im übrigen ſind bei ſtarkem
Andrang Vorkehrungen getroffen, die eine glatte Abwicklung
des Verkehrs ſicherſtellen.
RDV Poſtanweiſungsverkehr. Im Poſtanweiſungsverkehr zwiſchen
Deutſchland einerſeits, ſowie Litauen und dem Memelgebiete ſchlechthin, der mit ſeinem Werk einen Wendepunkt in der Geiſtes=
andererſeits
iſt neuerdings die Eilbeſtellung zugelaſſen.
RDV Einreiſeerlaubnis für das beſetzte Gebiet. Zur ſchnellſten Be=
ſchaffung
der Einreiſeerlaubnis in das engliſch und franzöſiſch beſetzte
Gebiet für Reiſende, die aus dem unbeſetzten in das beſetzte Gebiet
reiſen und von Köln oder Bonn die Rheindampfer benutzen wollen, iſt. Einzelnen wie auch in dem der Volksgemeinſchaft, zeigte der Vortragende
das Mitteleuropäiſche Reiſebureau in Köln, Domkloſter 3. in der Lage.
Dem Antrage ſind beizufügen: Perſonglausweis mit Lichthild (von der unſerem Denken notwendig geſetzt, letzte Ziele und Grenzpunkte unſeres
Polizeibehörde des Wohnortes ausgeſtellt), zwei Paßhilder GBruſtbild),
10 Goldmark (Portoſpeſen inbegriffen) und eine ſchriftliche Erklärung, fahrung, des Wiſſens, für Kant ſind ſie Leitſterne des Handelns, von
daß der Antragſteller aus dem beſetzten Gebiet nicht ausgewieſen iſt.
Das Schloßmuſeum iſt geöffnet: Samstag nachmittags. Führung
halb 4 und 4 Uhr; Sonntag vormittags. Führung 11 und halb 12 Uhr.
Der neue Milchpreis. Die Mehrproduktion an Milch in den
letzten Wochen und das dadurch geſteigerte Angebot haben allgemein zu
einer Senkung des Milchpreiſes geführt. So wurde z. B. der gleinver=
kaufspreis
pro Liter reduziert: in Hamburg und in Berlin auf 23 Pf.,
in Hannover auf 25 Pf., in Dresden und Leipzig auf 28 bzw. 29 Pf.,
in Ludwigshafen und Worms auf 30 Pf. in Mainz, Frankfurt und in
Offenbach auf 30 Pf. Auch hier in Darmſtadt hat man uuter Vorſitz der
Landespreisprüfungsſtelle verſucht, im Wege der Verhandlung einen
gerechten Ausgleich herbeizuführen. Bei den Verhandlungen wuaren
bertreten das Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft, die Stadt Darm=
ſtadt
, die Städtiſche Preisprüfungsſtelle, die Landwirtſchaftskammer, der
Heſſiſche Bauernbund, der Heſſiſche Bauernverein und die Händler=
vereinigung
. Es wurde bereits zweimal verhandelt, leider aber ohne
Erfolg. Die Stadtverwaltung und die Preisprüfungsſtelle ſind aber
der Auffaſſung, daß man in anbetracht der geſchilderten Umſtände den
ſeitherigen Preis unmöglich weiterhin als berechtigt anerkennen kann.
Sie ſind vielmehr nach ſorgfältiger Prüfung unter Berückſichtigung der
Marktlage in den angrenzenden Wirtſchaftsgebieten zu der Ueberzeug=
ung
gelangt, daß ein Kleinverkaufspreis von 30 Pfennig nunmehr
als angemeſſen zu bezeichnen iſt. Dieſer Beſchluß wurde bereits der
Händlervereinigung mitgeteilt. Der neue Preis ſoll vom Sonntag,
29. Juni, ab in Kraft treten. Gleichzeitig wird darauf aufmerkſam
gemacht, daß Mehrforderungen ohne weiteres den Verdacht der Preis=
treiberei
begründen und ein Verfahren auf Grund der Peistreiberei=
verordnung
zu Folge haben werden. Aber auch die Verbraucherſchaft
wird dringend gebeten, die Preisprüfungsſtelle in ihrem Vorgehen weit=
gehenſt
zu unterſtützen und Zuwiderhandlungen zur Kenntnis der Be=
hörde
zu bringen.
* Südweſtdeutſche Kunſtausſtellung Darmſtadt 1924. Trotz
der ſchlechten Zeiten geht der Verkauf von Kunſtwerken flott vor=
wärts
. Es iſt ein Beweis dafür, wie gut die Ausſtellung dem
großen Publikum gefällt, und wie reichhaltig ſie an Werken iſt,
die ſich zum Ankauf eignen. Es wurden verkauft: Weiſenau
im Vorfrühling. Oelbild von Mathilde Huber=Mainz; Still=
leben
1. Oelbild von Mechthild Krämer=Darmſtadt: Land=
ſchaft
, Oelbild von Lothar Toller=Darmſtadt; Landſchaft Er=
bach
i. O. von Otto Wachsmut=Darmſtadt: Verregneter Mond,
wachsgetönte Zeichnung von Johann Hammann=Bensheim;
Bootshafen Waſſerfarbenblatt von Ulrich Hallerſtede= Darm=
ſtadt
: Tuſchzeichnung von Gottfried Richter=Offenbach; Still=
leben
, Oelbild von Luiſe Deicher=Stuttgart. E. ſind nunmehr
24 Verkäufe abgeſchloſſen worden; weitere ſtehen in ſicherer
Ausſicht.
.II.
Hefſiſches Landestheater. Für die heutige Aufführung von Beide
Schützen, in der ſich Paul Peterſen verabſchiedet, können nur noch nötige Zeit verlieren ſollen. Alle Anfragen über die Bedingungen und
heute vormittag von 9 12½ Uhr (nicht mehr nachmittags) die gültigen
Eintrittskarten gegen Vorlage der Mietquittung an der Hauptlaſſe in
Empfang genommen werden. Die Vorſtellung fällt den zur Vollmiete
( gehörigen Zufatzmieten III und II zu. Theodor Heuſer, der dem
Landestheater mehrere Jahre angehörte, wird ſich als Escamillo in der
Carmen=Aufführung am Sonntag vom hieſigen Publikum verabſchieden, bleibt, die eingeſandten Exemplare jedoch nicht zurückgegeben werden
Wein blüht, Luſtſpiel von Björnſon. Die heute abend ſtattfin=
dende
Premiere, die mit Rückſicht auf den ſpäten Geſchäftsſchluß erſt um
8 Uhr beginnt, verſpricht ausgezeichnet zu werden. Nicht nur die tra=
genden
Rollen, ſondern auch die Nebenrollen ſind mit erſtklaſſigen Kräf=
ten
beſetzt. Dazu kommen noch die Gäſte: Robert Nhil, der ausgezeich=
nete
Darſteller des Deutſchen Schauſpielhauſes in Hamburg, Frieda
Eichelsheim und Walter Kuliſch, die ja in Darmſtadt ſchon ſich beſten
Rufes erfreuen. Von den übrigen Rollen ſeien noch genannt: Hella chen, Frau Miniſterialrat Weber=Berlin. Da bereits eine große Zahl
Hiltrop. Klär Hofſmann, Eva Biſchoff, Lilly Nunge, Maryela Bau=
mann
. Anny Revon, Heimgard Müller und Alfred Anſchütz. Nicht zu zu der erſten Sitzung zuſammentreten.
vergeſſen Theo Bögels bewährte Regie.
Palaſt=Lichtſpiele. Das Wunderpferd. Im Zirkus wie
im Varieté hat man manchmal Gelegenheit, Vertreter der Tierwelt zu
bewundern, die durch natürliche Veranlagung, ſowie durch jahrelange
unermüdliche Dreſſur ſchließlich in der Lage ſind, einige Aufgaben zu für die Rückehr der Ausgewieſenen in ihre Heimat. Zu dieſer Veran=
löſen
und ſo das Publikum in Verblüffung zu verſetzen. Nicht alle Tiere
eignen ſich zu derartigen mühevollen Dreſſuren. Neben dem Hund und
dem Elefanten iſt es vor allen Dingen das Pferd, dieſer treue vier= Landesverbandes ſtatt, in welcher wichtige Fragen der Betreuung, des
beinige Kamerad der Menſchheit, das ſich als williger und gelehriger Sachſchadenerſatzes und des Wiederaufbaues vernichteter Exiſtenzen
Schüler erweiſt. Vor wenigen Jahren machte in Deutſchland der
Kluge Hans viel von ſich reden. Nunmehr dringt aus Amerika die
dageweſenen Qualitäten entdeckt habe. Das weiſe Tier, das ſich nicht
darauf beſchränkt, hufeſcharrend mehr oder weniger einfache Rechenexem= Zugbegleit= und Bahnhofsbedienſteten nachdrücklichſt entgegentreten,
bel zu löſen, ſondern in vollkommen ſelbſtändigen Handlungen untrüg=
liche
Beweiſe einer logiſch arbeitenden Intelligenz liefert, heißt Tony
und wurde von dem bekannten Schauſpieler Tom Mis entdeckt. Tong
war ein unſcheinbarer junger Gaul, der ſich äußerlich durch nichts von ter Neueingänge hat das Aquarium zu verzeichnen. So kamen
ſeinen Kameraden unterſchied und im beſten Falle ein tüchtiges Arbeits=
pferd
zu werden verſprach. Durch Zufall mit dem Pferde zuſammen=
gebracht
, beobachtete Tom Mix die liebevolle Anhänglichkeit, die ihm
das Pferd entgegenbrachte, das freudige Wiedererkennen bei ſeinem
Erſcheinen und den auffallend klugen Ausdruck ſeiner Augen. Tom
der Pferde vollkommen verſtehen gelernt hatte, nahm das Pferd in
Tom Mix, der ſich ſtets als Star der Fox=Film Corvoration, Neu=York,
einen großen Namen gemacht hat, präſentierte das Wunderpferd dem
amerikaniſchen Filmmagnaten William Fox, der ſich daraufhin ſofort
entſchloß, eine Serie von Filmen herzuſtellen, in denen Tony die Haupt=
rolle
ſpielen ſollte. Als wilder Muſtang, der derzweifelt um ſeine Frei=
Tonh in dem Fox=Film Der Herr der Steppe, der gegenwärtig im
den Palaſt=Lichtſvielen läuft. Ferner gelangt der große amerikaniſhe
Autoſtortfilm Die knatternde Straße in 5 ſpannenden Akten zur Vor= in gleicher Nacht von Bubenhänden an einer Werkſtatt in der Fuchs=
führung
.
Promenade=Konzert im Herrngarten. Am kommenden Sonntag
findet anläßlich des Trachtenfeſtes von 11 Uhr vorm, ab ein Extra=
Konzert im militäriſchen Stil ſtatt. Gäſte im Original= Trachten=
koſtüm
haben hierzu freien Eintritt. Das vollſtändige Philharmoniſche
Orcheſter wird unter Leitung des Herrn Obermuſikmeiſters Mickley
ein beſonders gewähltes Programm zu Gehör bringen.
Fine Klovſtock=Feier des Evangeliſchen Bundes wird am nächſten Sonntag abend das Philharmoniſche Orcheſter mit ſtarker Beſetzung
gienstag. 8 Uhr abends, im Gemeindehaus, Niesſtraße 17 veranſtaltet, unter Leitung des Herrn Ludwig. In den Näumen findet Tanz ſtat,
Als Feſtredner iſt Oberſtudiendirektor Geh. Schulrat Dr. Otto gewon=
nen
worden. Schülerinnen der Viktoriaſchule werden mehrere Oden des
Dichters vortragen. Eine beſondere Erhebung ſteht weiter dadurch be=
vor
, daß die von Privatdozent Dr. Noack geleitete Madrigalvereini=
mals
darzubieten, ſo daß Klopſtocks Oden auch in künſtleriſcher Darbie=

FHfd Sen De. Dcher e Weeſce eie Gen fagfſerice
nur als Poet und als Künſtler, ſondern auch als Probhet chriſtlicher
Frömmigkeit verſtanden und aufgefaßt werden, hier liegt der Nerb ſei=
nes
Weſens. So werden viele, vorah die zahlreichen früheren Schüle=
rinnen
des langjährigen und verdienſtvollen Leiters der Viktoriaſchule,
dieſe Gelegenheit wahrnehmen, um in dieſer Klopſtockfeier am Vor=
abend
des 200. Geburtstages des Dichters eine inhaltvolle Feierſtunde
zu erleben.

Kantfeier des Darmſtädter Lehrerbereins. Uns wird geſchrieben:
Verſchiedene Umſtände wirkten zuſammen, daß die Feier von Kants
zweihundertſtem Geburtstage erſt am geſtrigen Abend im Feſtſaale des
Reglaymnaſiums ſtattfinden konnte. Reichlich ſpät zwar, iſt doch der
22. April der Geburtstag des großen Königsberger Denkers. Den=
noch
hatte ſich eine ſtattliche Mitgliederzahl auch aus den übrigen Lehrer= 2. Juni verlas der Abg. Brauer Gauernbund) folgende Erklärung:
vereinen eingefunden, die zu der Feier geladen waren. Der Vorſ. des
wie die geſamte Lehrerſchaft als wahrheitsſuchende Menſchen ein Recht
habe, Kant zu feiern, und ebenſo verpflichtet ſei, ſich eingehend mit
ſeinen Werken wie überhaupt mit philoſophiſchen Fragen zu beſchäftigen,
da doch die Fragen der Erziehung ſehr innig mit denen der Philoſobhie
verknüpft ſeien, beſonders was das Erziehungsziel anbelangt. Zwei
Sriebwagen 2819 Goddelau ab 12.42, Darmſt. Hbf. an 116nachm.; ſKlabier), Freh Violine) und Pfaff Gello) wirkungsvoll vorgetragen, freuen würde, wenn das von gewiſſen Mitgliedern des bauſes beach=
umrahmten
die ſtimmungsvolle Feier, Herr Dang trug ein Huldigungs= tet werden möchte. Aber leſen Sie bitte nur die Anfragen, die von
gedicht auf Kant vor, das von dem Philoſophen O. Liebmann verfaßt
iſt. Den Höhepunkt der Veranſtaltung bildete der Feſtvortrag des Herrn
Er würdigte Kant als den ſcharfinnigſten und tiefſinnigſten Denker erſt die anderen Töne auslöſte.
Deutſchlands, den Schöpfer eines philoſophiſchen Gedankengebäudes von
wunderbarer Architektonik, den Schöpfer des neuzeitlichen Denkens
geſchichte bedeutet, über deſſen Löſungen wir zwar hinaus ſind, deſſen dent hat ſich daraufhin veranlaßt geſehen, in der geſtrigen Sitzung des
Fragen und Probleme aber auch uns noch bewegen. Was die Weltan=
ſchauung
Kants uns heutigen Menſchen noch ſein kann, wie ſie geeignet
iſt, Führerdienſte zu leiſten zu einer neuen Höhe ſowohl im Leben des
dann in ſeinen Ausführungen über die Kantiſchen Ideen, die, von
Erkennens ſind. Für die Zeit vor Kant waren ſie Gegenſtände der Er=
denen
wir nichts wiſſen können, an die wir nur glauben. Während alſo
Kant das Wiſſen über die Idee verneinte und nur den Glauben an ſie
auf und wurde ſo zu einer Zeit der Ideenloſigkeit, die das Abſolute ver=
neinte
, und nur das Relative anerkannte. Die Reaktion hiergegen konnte
ſeinen üblen Folgen wird immer ſtärker. Die regere Beſchäftigung mit
Fragen der Philoſophie, gewiſſe Beſtrebungen in der Kunſt, das wieder
erwachte religiöſe Gefühl zeugen von dem Streben nach Verinnerlichung
und dem Verlangen nach Perſönlichkeit und laſſen einen neuen Auf=
ſtieg
erhoffen. Dabei mitzuwirken, ſind die Erzieher in erſter Linie
berufen. In gtemloſer Spannung folgte die Zuhörerſchaft den er=
greifenden
Worten des Redners und lohnte zum Schluſſe mit lebhaftem
Beifall.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Die Mitglieder der Turngeſell=
ſchaft
finden ſich mit ihren Familienangehörigen morgen abend halb 9
Uhr in ihrem Vereinshauſe. Dieburger Straße 26, zu einem Familien=
abend
zu Ehren der Teilnehmer am Gauturnfeſt in Ober=Ramſtadt zu=
ſammen
. An dieſer Stelle weiſen wir unſere Mitglieder auf unſere
nächſten Vereinsveranſtaltungen, und zwar: Waldfeſt am 6. Juli
auf dem Herrgottsberg und Sommerfeſt am 3. Auguſt, einſtweilen
hin. Näheres durch Anzeigen. Weiter diene unſeren Mitgliedern zur
Kenntnis, daß von jetzt ab jeden Samstag abend um 9 Uhr Wochen=
verſammlung
ſtattfindet, erſtmalig am Samstag, den 5. Juli. Voll=
verſammlungen
aller Abteilungen (auch Turnerinnen) werden jeweils
durch Anzeige beſonders bekannt gemacht. Zu den Wochenverſammlun=
gen
ſeien beſonders die inaktiven Mitglieder eingeladen.
Vom Wartburg=Poſaunenchor. Am morgigen Sonntag wirkt im
Frühgottesdienſt in der Stadtkapelle, morgens 8 Uhr der Wartburg=
Poſaunenchor (Bläſerchor des Wartburgvereins Darmſtadt) mit. Die
Predigt hat Herr Pfarr=Aſſ. Clotz. Eine Kollekte, die zum Beſten des
ſtets hilfsbereiten, aber ebenſo hilfsbedürftigen Chors am Ausgang er=
hoben
wird, ſei den Beſuchern des Gottesdienſtes warm empfohlen.
w. Der Deutſche Friedenspreis. Der Ausſchuß des Deutſchen Frie=
denspreiſes
trat am 26, d. M. zu ſeiner 2. Sitzung zuſammen. Ausgeſchrie=
ben
iſt auf Grund einer Stiftung von Edward A. Filene in Boſton ein
erſter Preis von 5000 Dollar und 32 weitere Preiſe mit einem Geſamt=
betrag
in gleicher Höhe für den Verfaſſer der beſten Arbeiten über die
Frage: Wie kann Friede und Gedeihen für Deutſchland und Europa
durch internationale Zuſammenarbeit geſichert werden?. Der Reichs=
kanzler
Dr. Marx ließ dem Ausſchuß mitteilen, daß er von dem Urſprung
und den Zielen des Preisausſchreibens mit lebhaftem Intereſſe Kennt=
nis
genommen habe und dadurch eine Förderung des Verſtändigungs=
willens
unter den Völkern erhoffe. Der Ausſchuß beſchloß, an dem feſt=
geſetzten
Termin für die letzte Ablioferung von Bewerbungsarbeiten am
20. Juli feſtzuhalten. Mit Nückſicht auf die im Gange befindlichen ähn=
lichen
Wettbewerbe in anderen Ländern konnte von dieſer Friſt nicht ab=
gegangen
werden. Um ſo nachdrücklicher wurde darauf hingewieſen, daß
die Bewerber nicht durch Anfragen bei den Ausſchußmitgliedern un=
ſonſtige
Einzelheiten ſind vielmehr ausſchließlich an das Sekretariat zu
ſchuß ſtellte ferner feſt, daß zu dem Wattbewerb nur Reichsdeutſche
gelaſſen werden können. Auf Grund von Anfragen beſtätige er endlich,
daß der Inhalt nicht preisgekrönter Arbeiten Eigentum der Verfaſſer
Sommerſpielzeit Bruno Harprecht. Wenn der junge können. Die Wahl der Preisrichter geſtaltete ſich ſchwierig, da ver=
Wahl wegen Arbeitsüberlaſtung ablehnten. Sie hatte ſchließlich folgen=
des
einſtimmig erzielte Ergebnis: Reichstagsabgeordneter Breitſcheid=
Verlin. Prof. Herms=Kiel, General a. D. Graf Max Montgelas=Berlin,
Frau Antonie PfülſMünchen, Reichstagsabgeordneter Freih. v. Rhein=
abgeordneter
Staatsminiſter a. D. Spahn=Berlin, Prof. QuiddeMün=
Bewerbungsarbeiten eingegangen iſt, wird das Preisgericht demnächſt
Bund der Ausgewieſenen. Der Landesverband Heſſen im Reichs=
verbande
der Ausgewieſenen von Rhein und Ruhr veranſtaltet näch=
ſten
Sonntag, den 29. Juni 1924 vormittags 11 Uhr, im großen Kon= der Angriffe auf die Beamten der Finanzämter muß ich zurückweiſen,
zertſaale des Kurhauſes zu Bad=Nauheim eine öffentliche Kundgebung
ſtaltung hat Jedermann Zutritt. Nachmittags von 2 Uhr ab findet im
Saale der Turnhalle zu Bad=Nauheim eine Mitgliederverſammlung des
beraten werden.
Kunde zu uns, daß man drüben wieder ein Wunderpferd, von noch nie Zügen, der ſich beſonders auf der Strecke nach Hannover, Hamburg und worden.
dem Oſten in letzter Zeit wieder ſtärker bemerkbar macht, ſollen die
Nötigenfalls ſollen die Händler auf Grund der Eiſenbahnverkehrsord=
nung
von der Fahrt ausgeſchloſſen werden.
Neue Reptilien im Frankfurter Zoo. Eine Reihe hochintereſſan=
bürzlich
2 Tezus, rieſige räuberiſche Eidechſen, aus Südamerika an. Aus geſetzes beſchließen, die Regierung zu erſuchen, alsbald eine neue Vorlage
ſchöne Exemplare der Sandotter, eine nahe Verwandte der Kreuzotter, ſteuer angeglichen werden; b) die Sätze der Gewerbeſteuer um die Hälfte
beſchafft. Eine beſondere Seltenheit weiſt das Vogelhaus auf, nämlich herabgeſetzt werden: e) die Sonderſteuer vom Gebäudebeſitz in Weg=
wir
ein Mann, der lange Jahre im Weſten zugebracht und das Weſen ein Pärchen der winzigen ſwenig über Sperlingsgröß=) braſlianiſchen fall kommt, über deſſen Einzelpoſitionen getrennt abgeſtimmt wird,
heih eiſche n ereler deit aud eilifede Feifte duersckäutbhern, iun dei Weſken id wecter Dite Kruterilte ir aid nit der Srnet, der Sernidldendtite, der Lerndkriten ind 2i
verzeichnen. Beſonders bemerkenswert ſind die kürzlich geſchlüpften
chileniſchen Pfeifenten. Die zahlreichen Bruten Karſarka=Kücken wachſen
zuſehends heran.
Unfug. Uebermütige junge Leute, welche jedenfalls dem Alkohol
etwas zu viel zugeſprochen hatten, machten ſich vorletzte Nacht das Ver=
beit
kämpft, ſich gegen jede Unterjochung wehrt, bis er ſich ſchließlich gnügen, in der Georgenſtraße einen ſchweren eiſernen Kanaldeckel der Mietzunsſteuer zur Befriedigung des allgemeinen Finanzbedarfs
etent ctie Fer ebenelie Eintd eines Wenſchen it. chen eit. briu ftelben und au eit Srfſet zu Felite. Hitlhe uner ie er Schder, id Gersider algehidße ict, i Säöche Eitioe nis
falls bei ihrer törichten Handlungsweiſe nicht überlegt. Weiter wurde
ſtraße in übermütiger Weiſe eine Fenſterſcheibe zertrümmert.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter enſchelnenden Noizen ſind ausſchließlich als Hinweiſte auf Anzeigen zu betrachten, lage in weitherzigſter Weiſe zu verfahren und den berechtigten Wünſchen
im keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krift.
(Siehe Anzeige.)
Reichsoffizierbund. Sonntag, den 29. Juni, 2.30 Uhr Teil ſoll der Regierung als Material überwieſen werden.
vormittags, im Bürgerhof (früher Stadt Pfungſtadt‟), Eliſabethen=
ſtraße
2, Landesverbandsverſammlung. Tagesordnung wichtig. Er=
wria
bebeiſt iſt die von ihr im Landesthegter vorgetragenen Chöre noch= ſcheinen der Mitglieder Pflicht. Ab 4 Uhr nachmittags gemütlicher Landtag volle beſchließen: Auf Antrag ſind die Landes= Probinz=
Teil (Tanz). Familienangehörige mitbringen. Gäſte einführen.
BDJ. Gemeinde Darmſtadt. Samstag nachmittag triebsmittel der Verpflichtung zur Steuerzahlung nachzukommen, ſo iſt
ſpielt ein künſtleriſches Marionettentheater im Gemeindehaus der Jo= die Steuer zinslos zu ſtunden. (In der Begründung dieſes Antrags
hannesgemeinde (Kahlertſtraße) für Kinder und abends für Erwachſene.
Sammlung beim Ausgang.
ſtadt E. V. (Infanterie=Kaſerne, Alexanderſtraße, 1. Hof links.) Am ſ
Sonntag, 29. Juni, Teilnahme am Jugendfeſt in Pfungſtadt. Abmarſch
morgens 6 Uhr vom Marienplatz. Abends 8 Uhr Treffen im Heim, zinsloſe Stundung der Landesſteuern eintreten zu laſſen, 2. bei des

In der Sitzung des Heſſiſchen Landtags vom Donnerstag, den
Die geſtrigen Aeußerungen des Staatspräſidenten Ulrich über
perſönliche Verhältniſſe des Abg. Kindt veranlaſſen uns zu der Er=
klärung
, daß wir das Hereinziehen von verſönlichen Angelegenheiten
von Abgeordneten in die Landtaasverhandlungen, mögen ſie erwieſen
oder nicht erwieſen ſein, als den bisherigen Gepflogenheiten des Land=
tags
zuwider aufs entſchiedenſte zurückweiſen müſſen.
Der Herr Staatspräſident Ulrich bemerkte dazu wörtlich folgendes:
Ich möch=e meinerſeits ebenfalls perſönlich bemerken, daß es mich
einer beſtimmten Seite geſtellt worden ſind (ſehr richtig! links), ſo
werden Sie finden, daß dort ein Ton angeſchlagen wurde, den wir
Oberſtudiendirektors Dr Vogel; Kant und die Gegenwart. im Intereſſe unſerer Verhandlungen nicht wünſchen können, der dann
Die Veröffentlichung bei uns unterblieb verſehentlich, ein Verſehen,
das dadurch möglich wurde, daß unſer Berichterſtatter der Bemerkung
keine beſondere Wichtigkeit beigemeſſen hatte. Der Herr Staatspräſi=
Landtags in feierlicher Form vor dem ganzen Lande feſtzuſtellen, daß
dieſe Erklärung, die notwendig geworden wäre, um überhaupt zu wiſ=
ſen
, was los ſei, von uns nicht mit einem Wort erwähnt ſei. Wir
möchten dazu zweierlei bemerken:
1. Wir können uns der Auffaſſung des Herrn Staatspräſidenten
nicht anſchließen, daß die oben wörtlich wiedergegebene Bemerkung ſo
unbedingt zum Verſtändnis deſſen notwendig wäre, was los iſt‟. Die
Erklärung des Bauernbunds verwahrt ſich dagegen, daß der Herr
Staatspräſident perſönliche Verhältniſſe des Abg. Kindt in die Land=
tagsverhandlungen
hineingezogen hätte, was den bisherigen Gepflo=
gelten
ließ, gab das 19. Jahrhundert auch den Glauben an die Idee genheiten des Landtags nicht entſpreche. Wenn Herr Staatspräſident
Ulrich dazu bemerkt, daß er ſich freuen würde, wenn das von gewiſſen
Mitgliedern des Hauſes beachtet werden möchte, ſo ändert das ja an=
nicht
ausbleiben. Die Auflehnung gegen dieſen Relativismus mit all der Tatſache nichts, daß der Herr Staatspräſident unzweifelhaft perſön=
liche
Verhältniſſe eines Abgeordneten in die Verhandlungen hineinge=
zogen
hat.
2. Wenn Herr Staatspräſident Ulrich Wert darauf legte, daß ſeine
Bemerkung bei uns veröffentlicht wurde, ſo hätte es dazu ſicherlich kei=
ner
feierlichen Erklärung vor dem ganzen Lande bedurft, ſondern es
hätte genügt, wenn er ſeine Preſſeabteilung (ſie iſt ja wohl dazu da, um
die Verbindung zwiſchen Regierung und Preſſe herzuſtellen) angewieſen
hätte, uns die Erklärung des Herrn Staatspräſidenten mit der Bitte um
nachträgliche Veröffentlichung zuzuſenden.
Präfident Adelung eröffnet die Sitzung um 9.30 Uhr.
Am Regierungstiſch: Staatspräſident Ulrich, Miniſter Henrich.
Vor Eintritt in die Tagesordnung gibt Staatspräſident Ulrich
eine Erklärung ab, in der er in feierlicher Form vor dem ganzen
Lande feſtſtellt, daß das Tagblatt ſeine Bemerkung zu der Erklärung
des Bauernbundes in der vorhergehenden Sitzung nicht veröffentlicht
habe.
Fortſetzung der Beratung des Voranſchlags.
Abg. Blanck Ztr.) ſetzt ſich für eine Stundung der Steuern, und
zwar eine zinsloſe Stundung, bis nach der Ernte ein. Es ſei für den
Weinbau beſonders ungünſtig, daß man das Einkommen des Jahres 1923
zu Grunde lege, das ſich aus den Weinernten von 1921 und 1922 zuſam=
menſetze
. Redner ſetzt ſich zum Schluß für ein größeres Entgegenkom=
men
der Finanzämter gegenüber den Steuerzahlern ein.
Abg. Hahn (Otſch. Vp.): Wir ſtehen auf dem Standpunkt, daß die
Subſtanz erhalten werden muß. Die ſteuerliche Mehrbelaſtung der Land=
wirte
gegenüber 1914 beträgt nicht nur 100 Prozent, wie der Abg. Lux
ausgeführt hat, ſondern 500 Prozent. Redner belegt ſeine Behauptung
mit Zahlen. Die Kirchenſteuer bewegt ſich in meiner Gegend pro Mor=
gen
zwiſchen 5 und 10 Mark. Die heſſiſche Landwirtſchaft bezieht ihre
Haupteinahme aus dem Verkauf von Getreide. Dieſes iſt gegenüber
1914 um 30 Proz, billiger geworden, während die Hackfrüchte ihren Preis
gehalten haben. Hinzu kommt noch, daß die Erträge des landwirtſchaft=
lich
benutzten Bodens gegenüber der Vorrkiegszeit ganz gewaltig zurück=
gegangen
ſind. Die Sollſeite weiſt eine Mehrausgabe von 500 bis 600
Prozent auf und die Habenſeite eine um 30 Prozent geringene Ein=
nahme
. Die Deutſche Volkspartei hat aus dieſem Grunde die Herab=
ſetzung
der Steuer beantragt.
Abg. Fenchel (Bbd.): Die Bauern ſind nicht in der Lage, die
ſteuerlichen Laſten abzuwälzen, da die Warenhörſe die Preiſe beſtimmt.
Kredite ſind nur bei einem Zinsfuß von 60, 70. 80 und mehr Prozent
zu erhalten. Die Landwirtſchaft kann dieſe natürlich nicht in Anſpruch
nehmen. Die Heranziehung des heſſiſchen Grundbeſitzes zur hypotheka=
riſchen
Belaſtung zugunſten der Rentenmark iſt viel höher als in Preu=
ßen
. Nedner bittet Finanzminiſter Henrich, bekanntzugeben, wie weit
richten; dieſes befindet ſich in Berlin, Schöneberger Ufer 36. Der Aus= und in welcher Beziehung die Finanzämter die Stundung vorzunehmen
gedenken.
Abg. Joſt (Bbd.) hält die Einſtufung der Gemeinden in die ver=
ſchiedenen
Steuerklaſſen für ungerecht. Die Grundſteuer müſſe wieder
ganz den Gemeinden überlaſſen werden.
Abg. Lux (Soz.) widerlegt die Zahlenangaben des Abg. Fenchel.
ſchiedene Gewählte, darunter Prof. Hötzſch und Prof. Schücking, die Er begrüßt die Staffelregelung im Intereſſe des kleinen Landbeſitzes.
Abg. Kindt (deutſchnatl.): Es geht hier letzten Endes um die große
Frage, ob Eingriffe in den Beſitz gemacht werden ſollen. Sind die
Steuern ſo hoch, daß die Beſitzenden ihren Beſitz nicht halten können
baben=Berlin, Reichsgerichtspräſident Dr. Simons=Leipzig Reichstags= dann begehen wir ein ſchweres Unrecht am deutſchen Volk, das ſich einſt
rächen wird.
Abg. Anthes (Soz.): Nach der jetzigen Beſteuerungsart hat nur
derjenige Steuern zu zahlen, der wirklich Beſitz und Einkommen hat. Sie
mag hart ſein, iſt aber trotzdem ſozial.
Miniſterialrat Schäfer: Heſſen iſt bezüglich der Steuerſtundung
an die Beſtimmungen des Reiches gebunden. Eine Verallgemeinerung
wenn auch in Einzelfällen Mißgriffe vorgekommen ſein mögen.
Abg. Kindt (deutſchnatl.): In Wiesbaden ſind im letzten halben
Jahr 80 Hotels in die Hände von Ausländern übergegangen.
Abg. Diehl=Hochweiſel (Bbd.) wendet ſich gegen die Ausführun=
gen
von Anthes.
Miniſter des Innern v. Brentano: In Heſſen iſt von einer
Ueberfremdung keine Rede. Das iſt ein abſoluter Irrtum. Vorgekom=
RDV Wilder Handel in den Zügen. Dem wilden Handel in den mene Grundſtücksverkäufe an Ausländer ſind wieder rückgängig gemacht
Abg. Dr. Oſann (Dtſch. Vp.) ſtellt den Antrag, zuerſt über die
Anträge und dann erſt über die Kapitel 9 und 10 abzuſtimmen.
Kapitel 9 (Anteil aus den Reichsſteuern uſw.) wird, dem Ausſchuß=
antrag
entſprechend, angenommen.
Der zum Kapitel 10 von der Deutſchen Volkspartei eingebrachte
Antrag, der Landtag möge unter Ablehnung des Art. 1 des Finanz=
Auſtralien trafen ſogen. Stutz= oder Tannenzapfen=Echſen ein und ein des Finanzgeſetzes auszuarbeiten, durch die 2) die Sätze der Grund=
fehr
großer Cunninghams=Stachelskink. Aus Dalmatien wurden einige ſteuer vom landwirtſchaftlichen Beſitz den Sätzen der preußiſchen Grund=
Zentrums abgelehnt.
Der Antrag der Sozialdemokratiſchen Partei: Der Landtag wolle
beſchließen, die Landesregierung wird erſucht, bei der Reichsregierung
dahin zu wirken, daß a) die in der 3 Steuernotverordnung ausge=
ſprochene
Verpflichtung der Länder und Gemeinden zur Durchführung
hiermit in der dunklen Nacht hätten anrichten können, haben ſie jeden= der Wohnungswirtſchaft nur zur Befriedigung des Bedarfs an Klein=
wohnungen
Verwendung finden dürfen; e) zur Erfüllung der den
Ländern und Gemeinden in der 3. Steuernotverordnung neu überwie=
ſenen
Aufgaben andere Mittel oder Steuerquellen durch das Reich zur
Verfügung zu ſtellen ſind, wird gegen die Stimmen der Rechten ange=
nommen
.
Der Antrag der Deutſchen Volkspartei: 1. bei Stundungen und bei
Erlaß von Steuerſchulden mit Nückſicht auf die beſtehende Wirtſchafts=
der
Steuerzahler weitgehendes Entgegenkommen zu gewähren: 2. den
Im Sportplatz=Reſtaurant am Böllenfalltor ſpielt Kleinrentnern und denjenigen Steuerpflichtigen, die den Nachweis er=
bringen
, daß ihr Kapitalvermögen im weſentlichen aus Hypothekenfor=
derungen
, Staatsanleihen und Obligationen beſteht, auf Anfordern die
Steuerſchulden gänzlich zu erlaſſen, wird entſprechend dem Ausſchußbe=
ſchluß
vom Plenum einſtimmig im erſten Teil angenommen. Der zweite
Der von Abg. Brauer und Genoſſen eingebrachte Antrag: Der
Kreis= und Gemeindeſteuern weiteſtgehend zu ſtunden. Sind die Steuer=
pflichtigen
nachweislich nicht in der Lage, ohne Veräußerung ihrer Be=
wird
erklärt, daß die heſſiſche Landwirtſchaft zurzeit nicht mehr in der
Lage ſei, den von Reich, Land, Provinz, Kreis und Gemeinde an ſie
Chriſtlicher Verein Junger Männer Darm= herantretenden Steueranſprüchen zu genügen), wird gemäß dem Aus=
ſchußbeſchluß
der Regierung als Material überwieſen.
Ein Antrag des Zentrums, im beſetzten Gebiet 1. weiteſtgehende

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 28. Juni 1924,

Rummer 128.

Reichsregierung dahin vorſtellig zu werden, daß auch für die Reichs=
ſteuern
eine zinsloſe Stundung eintreten kann, iſt als erledigt zu be=
trachten
.
Kapitel 10 wird entſprechend dem Antrag des Ausſchuſſes ange=
jen
.
apitel 11 fällt aus.
Die Kapitel 12 (Lotterie), 13 (Münzweſen) und 14 (Staatsrenten)
werden einſtimmig genehmigt.
Bei Kapitel 15 (Ruhegehalte, ſoziale Fürſorge für die in öffent=
lichem
Dienſt beſchäftigten Perſonen uſw.) wendet ſich Abg. Kindt
(deutſchnatl.) gegen das Penſionsgehalt des Miniſters Fulda in Höhe
von 13 000 Mark und regt an, bei der Ausarbeitung des neuen
Miniſterpenſionsgeſetzes dafür zu ſorgen, daß den Miniſtern nur Dienſt=
jahre
im Staatsdienſt angerechnet werden.
Staatspräſident Ulrich: Die Berechnung des Ruhegehalts iſt bei
jedem abgetretenen Miniſter genau nach den Vorſchriften des Geſetzes
und den gegebenen Beſtimmungen vor ſich gegangen. Nicht wir im Mi=
niſterium
, ſondern die allgemeinen Beſtimmungen ſind entſcheidend
geweſen.
Abg. Kindt (deutſchnatl.): Ich habe nur angeregt, daß dieſe
geſetzlichen Beſtimmungen abgeändert werden ſollen.
Kapitel 15 wird angenommen.
Abg. Diehl=Hochweiſel beantragt zu Kap. 16, die für Entfer=
nung
der Hoheitsabzeichen eingeſetzten 10 000 Mark zu ſtreichen.
Staatspräſident Ulrich: Ich bitte, den Antrag abzulehnen. Ich
bin Staatspräſident des Volksſtaates Heſſen und habe die Pflicht, dafür
zu ſorgen, daß keine falſchen Vorſpiegelungen an den Grenzen des
Staates erhalten bleiben.
Der Antrag Diehl wird abgelehnt, das Kapitel 16 (Nachträge und
Unvorhergeſehenes) angenommen.
Kapitel 7 (Landestheater).
Abg. Dingeldey (Dtſch. Vp.): Die wirtſchaftliche Lage des
Landestheaters iſt äußerſt trübe. Die wirtſchaftliche Methode muß un=
ter
dem neuen Intendanten weſentlich anders werden. Wir werden
unter keinen Umſtänden wieder ein Defizit bewilligen. Andere Theater
mit dem gleichen perſonellen Umfang weiſen nicht einen ſolchen Fehl=
betrag
auf. Wir wünſchen, daß das Theater allen politiſchen Einflüſſen
ferngehalten wird. Wia haben in der Vergangenheit die ſchönſten
Früchte deutſcher Dichtung vergeblich im Spielplan geſucht. Wir treten
dem neuen Jntendanten ohne Voreingenommenheit entgegen und wün=
ſchen
, daß der rechneriſche Abſchluß im nächſten Jahre beſſer ſein wird.
Dr. Büchner (Dem.) nimmt die Verwaltungskommiſſion in
Schutz. Wir hatten, ſo fährt er fort, in dem Generalintendanten Har=
tung
eine ſtarke Perſönlichkeit. Sein Wirken wird in der Geſchichte des
Darmſtädter Theaters eine bleibende Erinnerung hinterlaſſen. Nach langem
Suchen iſt es uns gelungen, einen Intendanten zu finden, deſſen künſt=
leriſche
Vergangenheit eine Gewähr dafür bietet, daß das Theater auf
der bisherigen Höhe erhalten bleibt. Handel und Induſtrie iſt es trotz
der zur Verfügung ſtehenden geringen Barmittel gelungen, einen ge=
wiſſen
Betrag zuſammenzubringen. Der Verein der Theaterfreunde
wird in enger Verbindung mit dem Theater auch deſſen wirtſchaftliche
Fragen bearbeiten. Er denkt aber nicht daran, irgend welchen Einfluß
in die künſtleriſche Leitung zu gewinnen. Aeußerſte Sparſamkeit iſt not=
wendig
. Gerade die beſten Künſtler verlangen augenblicklich Gehälter
die weit über das hinausgehen, was wirtſchaftlich für den Theaterbetrieb
tragbar iſt. Forderungen von 12 000 bis 24 000 Mark ſind keine Selten=
heit
. Man ſollte an dieſe Kreiſe die Mahnung richten, wohl zu bedenken,
daß Deutſchland arm geworden iſt. Man kann auch einen Theater=
betrieb
, konzentrieren.
Abg. Delp (Soz.): Wir hoffen und wünſchen, daß es dem neuen
Intendanten gelingen möge, daß die Finanzen des Landestheaters ſo
geſtaltet werden, daß ſie vom Staat und der Stadt Darmſtadt anteil=
mäßig
getragen werden können. Wir ſtehen auf dem Standpunkt, daß
auch in den Verwaltungsausgaben geſpart werden könnte.
Abg. Frau Hattemer (Ztr.) ſetzt ſich für Erſparungen bei der
Inſzenierung ein. Es ſei weniger Wert auf äußere Effekte, als auf
innere Vertiefung zu legen.
Finanzminiſter Henrich: Was Generalintendant Hartung hier
geleiſtet hat, wird jetzt auch von ſeinen Gegnern anerkannt, und es wird
der Wunſch ausgeſprochen, daß die künſtleriſche Höhe auch von ſeinem
Nachfolger erhalten und ausgebaut werden möge. Auch nach der wirt=
ſchaftlichen
Seite hin iſt bisher nicht alles drüber und drunter gegangen.
Redner beweiſt das an Hand einiger Zahlen. Er ſetzt ſich zum Schluß
für einen Zuſchuß für den Verwaltungsdirektor ein.
Aba Diehl=Hochweiſel (Bbd.): Beſonders Oberheſſen iſt infolge
ſeiner Lage nicht imſtande, das Theater in Darmſtadt zu beſuchen, und
die Zuſchüſſe für das Landestheater liegen daher nicht im Intereſſe des
ganzen Landes. Der größte Teil der Ausgaben für das Landestheater
wurde früher von dem Großherzog beſtritten. Daß das Theater zur
Volksbildung gehört, beſtreite ich nicht. Wir lehnen den Zuſchuß für das
Landestheater ab.
Kapitel 7 wird gegen eine Stimme angenommen.

Darauf tritt das Haus in die Beratung des
Kapitels 19 (Staatspräſident)
ein.
Abg. Dr. Oſann (Dtſch. Vp.) erklärt im Auftrag ſeiner Fraktion,
daß er die Ausführungen des Herrn Staatspräſidenten bezüglich der
Militärkontrolle nicht für unbedenklich erachte. Redner beſchäftigt ſich
dann mit dem Verhalten des Miniſterialrats Bornemann in Wimpfen.
Er beantragt im Namen ſeiner Fraktion die Streichung des Gehalts des
Miniſterialrats Bornemann beim Staatspräſidenten.
Abg. Reiber (Dem.) wendet ſich gegen die Ausführungen ſeines
Vorredners und erklärt: Früher ſind grundſätzlich keine Reden ge=
halten
worden bei Ausflügen des Landtags, was hoffentlich auch in Zu=
kunſt
der Fall ſei. Ich habe die Anfrage an den Herrn Staatspräſiden=
ten
gerichtet, was er bisher getan hat und was er zu tun gedenke auf
dem Gebiet der Beamtengeſetzgebung. Der Herr Staatspräſident hat
mir keine Antwort erteilt. Redner bittet die Regierung, damit die Zu=
rücknahme
der Ausweiſungsbefehle nicht illuſoriſch bleibe, dafür zu ſor=
gen
daß die Ausgewieſenen bei ihrer Rückkehr in ihr Amt und ihre
Wohnung zurückkommen.
Abg. Lücke (Soz.): Wir haben Vertrauen zum Staatspräfidenten
und zum Staatsminiſterium. Die Erfüllungspolitik liegt im Intereſſe
des beſetzten Gebiets.
Abg. Kaul (Soz.) verteidigt in längeren Ausführungen die Hal=
tung
des Staatspräſidenten in der Frage der Militärkontrolle. Es ſei
unbedingte Pflicht des Staatspräſidenten geweſen, wenn er zu dieſer
Frage Stellung genommen habe, wenn er verſucht habe, der Auffaſſung,
die hier in Heſſen an der Grenze des beſetzten Gebiets, von dem größ=
ten
Teil der Bevölkerung geteilt werde Geltung zu verſchaffen. Er könne
erfreulicherweiſe feſtſtellen, daß inzwiſchen bereits im Sinn der Auffaſ=
ſung
der heſſiſchen Regierung von der Reichsregierung die Entſcheidung
in der Militärkontrolle getroffen worden ſei. Redner wendet ſich ſodann
gegen die Streichung des Miniſterialpoſtens aus dem Kapitel des Staats=
präſidenten
. Es ſpräche aus den Ausführungen des Abg. Oſann eine
perſönliche Anymoſität heraus.
Die Verhandlung wird wegen der allzulangen Rednerliſte abge=
brochen
. Schluß der Sitzung 1.15 Uhr.
Nächſte Sitzung: Dienstag, 1. Juli, 10 Uhr vormittags.

Angeſtelltentagung.
4. Gautag des Gaues Heſſen.
Man ſchreibt uns: Der Gau Heſſen im Gewerkſchaftsbund der An=
geſtellten
hielt am 21.22. Juni in Kaſſel ſeinen 4. ordentlichen Gau=
tag
ab. Die Vertreter des 93 Ortsgruppen zählenden Gaues vereinigten
ſich am Samstag zu einem von der Ortsgruppe Kaſſel veranſtalteten
Begrüßungsabend.
Die geſchäftlichen Verhandlungen am Sonntag ſtanden unter dem
Zeichen einer ausgezeichneten Geſchloſſenheit und Einheit. Der Gau=
vorſteher
Neubert=Frankfurt, gab einen umfaſſenden Bericht über
die äußere und innere Tätigkeit des Gaues Heſſen. Es ſei ein Zeichen
innerer Kraft, daß der Gau Heſſen im G. D. A. die ſchweren Zeiten
der Inflation im Jahre 1923 ohne Verluſte überſtanden und die Zahl der
Mitglieder nicht kleiner ſondern größer geworden ſei. Der Gau war in
der Lage, zu den wichtigen ſozialen Fragen der Angeſtellten Stellung zu
nehmen und ſeine Selbſthilfeeinrichtungen auszubauen. Beſonders zu
begrüßen ſei es, daß in Auerbach das ſchöne Hotel zur Krone als Er=
holungsheim
für die G. D. A.=Mitglieder erworben worden ſei. Die
Bundesleitung habe dem Gau Heſſen den diesjährigen Bundes= und
Angeſtelltentag übertragen, dieſer findet in der Zeit vom 22.26. Auguſt
in Frankfurt a. M. ſtatt. Dieſe Tagung muß zu einer gewaltigen Kund=
gebung
für die deutſche Angeſtelltenſchaft werden. Neubert erntete für
ſeinen inhaltsreichen, von reger Tätigkeit zeugenden Bericht lebhaften
Beifall.
Der Gaugeſchäftsführer Geßner=Frankfurt a. M. behandelte in
ſeinem Bericht die Tariffrage, die auch im Jahre 1923 im Vordergrund
der gewerkſchaftlichen Arbeit geſtanden hat. Die Indexlöhne ſeien leider
im Jahre 1923 in der Zeit der Inflation nicht allgemein zur Durch=
führung
gekommen, dies ſei der Nachteil für die Arbeitnehmer geweſen.
Dem G. D. A. ſei es gelungen, Indextarife abzuſchließen und ſomit
eine gerchtere Bezahlung der Angeſtellten herbeizuführen. Die Gehälter
blieben allgemein weſentlich hinter der Verteuerung der Lebenshaltung
zurück und zwangen die Angeſtellten zu einer erheblichen Einſchränkung
der Lebenshaltung. Dadurch wird die Bedeutung der Angeſtelltenſchicht
als Konſumenten erheblich herabgeſetzt. Es ſei zu bedauern, daß dieſer
volkswirtſchaftliche Schaden vom Staate und von den Arbeitgebern nicht
genügend anerkannt würde. Es ſei durchaus irrig, wenn behauptet wird,
daß an der Erhöhung der Preiſe die Gehälter und Löhne ſchuld ſeien.
Durch eine große Handelskammer ſei ausgeſprochen worden, daß die
Löhne noch ziemlich mäßig ſeien und als verteuernder Faktor nicht in
w

Betracht kommen. Die Gehälter der Tarifverträge in Heſſen und Heſſen=
Naſſau zeigen z. T. erhebliche Unterſchiede. Mit aller Schärfe wandte
ſich der Redner gegen das Verhalten der Arbeitgeber im Mainz= Wies=
badener
Wirtſchaftsgebiet. Einſtimmig wurde hierzu eine Entſchließung
angenommen, in der es u. a. heißt:
Die verſammelten G. D. A.=Mitglieder erwarten von der Bundes=
leitung
, daß ſie bei der Reichsregierung, den politiſchen Parteien und den
Parlamenten mit allem Nachdruck dahin wirkt, daß die Mainz= Wies=
badener
Arbeitgeber zur Einhaltung der Weimarer Verfaſfung ge=
zwungen
werden und die Angeſtelltengewerkſchaften bei der Feſtſetzung
der Arbeitsbedingungen mitwirken.
Des weiteren berichtete der Gaugeſchäftsführer über das Leben in
den Ortsgruppen. Der Gau zählt z. Zt. 93 Ortsgruppen in Heſſen und
Heſſen=Naſſau. Im allgemeinen entwickeln die Ortsgruppen eine recht
rege Tätigkeit. Die Abgänge konnten durch Neuaufnahmen ausgeglichen
werden. In den letzten 12 Monaten ſeien 5000 Neuaufnahmen im Gau=
gebiet
erzielt worden. Eine Anzahl Ortsgruppen haben dabei vorzüg=
liches
geleiſtet. Dieſe Ortsgrupenführer wurden von der ſtark beſuch=
ten
Verſammlung durch anhaltenden Beifall geehrt. Geßner behandelte
dann noch die verſchiedenen ſozialen Zeitfragen und erklärte, daß es die
vornehmſte Aufgabe des G. D. A. ſein werde, ſich der erwerbsloſen Mit=
glieder
beſonders anzunehmen. Der G. D. A. werde zeigen, daß ſich
ſeine Mitglieder in Zeiten wirtſchaftlicher Kriſen auf ihn verlaſſen
können. Die Gauſtellenvermittlung des G. D. A., Frankfurt a. M.,
Hochſtraße 48, hat einer großen Anzahl von Angeſtellten neue Stellungen
vermittelt. Sie iſt für Firmen und Mitglieder vollſtändig koſtenlos
und daher wärmſtens zu empfehlen.
Nachdem der Gaukaſſierer einen günſtigen Kaſſenbericht erſtattet
hatte, wurde beantragt, den Berichterſtattern den Dank der Mitglieder
dadurch zum Ausdruck zu bringen, daß man einſtimmig ohne Ausſprache
die Berichte annehme und dem Vorſtand Entlaſtung erteile. Dies ge=
ſchah
auch unter langen, anhaltenden Beifallskundgebungen. Der Gau=
vorſtand
wurde einſtimmig wiedergewählt. Dasſelbe geſchah auch für
einige Erſatzwahlen. Als Gauvertreter in den Aufſichtsrat wurde ein=
ſtimmig
der bisherige Vertreter, Neubert=Frankfurt a. M., in Vorſchlag
gebracht.
Hierauf ſprach das Bundesvorſtandsmitglied Thal=Berlin über:
Die Angeſtelten im Kampf um ihre ſoziale und wirt=
ſchaftliche
Freiheit‟ Er behandelte die wirtſchaftlichen Zu=
ſammenhänge
und die Stellung der Angeſtellten im Wirtſchaftsprozeß.
Die nach ſeiner Anſicht falſche Einſtellung der Arbeitgeber zu den ſozia=
len
Fragen mache es notwendig, daß die Angeſtellten um ihre ſoziale
Hebung und wirtſchaftliche Freiheit Kämpfe führen. Die von gründlicher
Sachkenntnis getragenen Ausführungen fanden den lebhafteſten Beifall
der Verſammlung.
Nach Erledigung einer Anzahl interner Fragen wurde als Ort für
den nächſten Gautag Wiesbaden bzw. Auerbach an der Bergſtr. gewählt,
Die ſo einmütig verlaufene Tagung zeigte, daß bei den G. D. A.=
Leuten der Wille vorhanden iſt, durch Geſchloſſenheit und Einheit die
Angeſtellten vorwärts zu bringen.

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MENGENABGABEN VORBEHALTEN

[ ][  ][ ]

Rummer 128.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 28. Junf 1924,

Aus Heſſen.
H. Eberſtadt, 28. Junr. Unglücksfall. Ein ſchwerer Un=
glücksfall
ereignete ſich geſtern gegen abend Ecke der Neuen
Darmſtädter= und Müllerſtraße. Der 34jährige, noch ledige, in
der Maſchinenfabrik Heß beſchäftigte Werkmeiſter Völkel aus
Darmſtadt kam beim Aufſpringen auf die in voller Fahrt be=

Seite 7.

findliche elektriſche Straßenbahn zu Fall und zog ſich eine ſchwere
Schädelverletzung zu. Die erſte Hilfe leiſtete der praktiſche Arzt
Dr. Blum, während die Darmſtädter Rettungswache den Ver=
unglückten
mit dem Krankenauto ins Krankenhaus überführte.
Zwingenberg, 23. Juni. Ernennung. Anſtelle des ver=
ſtorbenen
Sparkaſſenrechners V. Abt wurde der ſeitherige Kontrolleur
Gg. Delp zum Rechner der Bezirksſparkaſſe Zwingenberg und der
Bürogehilfe K. Fath zum Kontrolleur dieſer Kaſſe ernannt.
Gernsheim, 26. Juni. Zur Beachtung. Das reiſende Publi=
kum
wird darauf aufmerkſam gemacht, bei einer Reiſe durch das beſetzte
ins unbeſetzte Gebiet ſich ja nur eines Paſſes mit franz. Stempel zu
bedienen. Nach den neueſten Beſtimmungen des Kreisdelegierten iſt ein
einfacher Perſonenausweis ohne franz. Viſum unzuläſſig und führt zu
großen Unannehmlichkeiten.
8 Stockſtadt a. Rh., 24. Juni. Vereinsjubiläum und Wer=
tungsſingen
. Anläßlich ſeines 40. Stiftungsfeſtes hielt der Ge=
ſangverein
Frohſinn am Sonntag ein Wertungsſingen, getrennt nach
zwei Klaſſen. ab. Samstags abends fand unter Mitwirkung der Orts=
vereine
ein Feſtkommers, mittags nach einem Feſtzug ein großes Volks=
feſt
auf dem Feſtplatz ſtatt.
Ober=Abtſteinbach, 27. Juni. Pfarrkuratie. Unter Zuſtim=
mung
des heſſiſchen Miniſteriums hat die biſchöfliche Behörde in Mainz
die Gemeinde Unter=Flockenbach, ſeither zur Pfarrei Ober=Abtſteinach
gehörend, zu einer eigenen Pfarrkuratie erhoben.
Fürth, 26. Juni. Wilhelm Tell. Bekanntlich finden ſeit dem
29. Mai in dem herrlich gelegenen Jägerpark im benachbarten Lörzen=
bach
Tell=Vorſtellungen ſtatt, bis jetzt 8 an der Zahl, die letzte am
Fronleichnamstage. Auch dieſe war, wie die vorhergehenden, gut beſucht,
die Vorführungen fanden großen Beifall und waren in jeder Beziehung
muſtergültig. Außer einigen Lehrern waren die Mitwirkenden meiſtens
ſchlichte Handwerker und Arbeiter, die vom frühen Morgen bis zum
ſpäten Abend an dem Schraubſtock oder hinterm Amboß in der Werk=
ſtatt
ſtehen und trotzdem ihre freie Zeit zum Rollenſtudium und Bühnen=
proben
verwendeten. Um das Zuſtandekommen des echt volkstümlich=
vaterländiſchen
Unternehmens machten ſich beſonders die Herren Lehrer
Neeg, Schütz, Hags, Burk und Bleſſing verdient. Man hofft, daß noch
einige Vorſtellungen gegeben werden. Kommt den Spielern auch im
nächſten Jahre das Forſtamt Lörzenbach freundlich entgegen, ſo iſt be=
abſichtigt
, in der Parkanlage die dramatiſierte Odenwaldſage des
Schriftſtellers Gg. Rich. Roeß: Der Rodenſtein zur Aufführung
zu bringen.
Wembach=Hahn, 27. Juni. Geſtern feierten die Gemeinden Rohr=
bach
, Wembach und Hahn ihren 225jährigen Geburtstag, verbunden mit
dem ſeit 3 Jahren ſtattfindenden Jugendfeſt. Obwohl die Heuernte noch
nicht ganz beendet iſt, ließen ſich die Landleute nicht durch das prächtige
Heuwatter abhalten, mit ihren Kindern das Doppelfeſt zu feiern. Der
Feſtplatz war zwiſchen Rohrbach und Wembach auf einer Waldwieſe. Um
drei Uhr ging ein Feſtzug vom Wembacher Schulhaus aus unter Füh=
rung
der Lehrer durchs Dorf nach der Wieſe. Dort trafen ſich die Feſt=
teilnehmer
mit denen von Nohrbach. Vor einer am Waldrand errichte=
ten
Bühne wurde Halt gemacht. Eingeleitet wurde die Feier durch einen
Wembacher Schülerchor und den Gedichtsvortrag eines Rohrbacher
Schülers. Dann hielt Herr Pfarrer Franck eine kernige Anſprache, in
der er als beſondere Bedeutung der Jugendfeſte die Zuſammengehörig=
keit
aller Deutſchen hervorhob. In bunter Reihenfolge wechielten jetzt
turneriſche Vorführungen der Schulen, Reigenſpiele der Mädchen in
Prächtig geſchmückten Feſtkleidern, Wettläufe und Fauſtballſpiele mit ein=
ander
ab. Durch geſchicktes Laufen auf einem Schwebebaum errangen
ſich alle Schulkinder Preiſe. Beſonders überraſchend und entzückend für
Die Erwachſenen war eber ein von Wembacher Mäd hen und Knaben der
verſten Schulklaſſe aufgeführtes dramatiſches Feſtſpiel Sonnwendfeier
won Blumen und Tieren, eingeübt durch Frau Lehrer Kunz. Die hieſige
Kleinkinderſchulſchweſter hatte mit ihren Kleinen auch ſchöne Spiele
worgeführt. Nahezu 4 Stunden dauerte die Freude. Für die Kinder
Eam gegen Schluß der Höhepunkt der Feier. Zahlreiche Geſchenke, wie
Wecke, Schreibhefte, Notizbücher, Griffel, Unterhaltungsſpiele uſw. wur=
Den an ſie verteilt. Herzlichen Dank allen denen, die ſo zum herrlichen
agen haben.
EBelingen des Feſtes be
Se

r. Babenhauſen, 25. Juni. Kommenden Samstag, Sonntag und
Montag ſind wieder Feſtage in unſerer Stadt. Der Mitteldeutſche
Jugendwanderring feiert hier ſein Bundesfeſt und der Wanderklub
Berg auf, Mitglied d. md. J. W. R., veranſtaltet gleichzeitig einen gro=
ßen
Mandolinenwettſtreit, zu dem ſich über 30 Vereine bis jetzt gemeldet
haben. Die kämpfenden Vereine ſind in zwei Klaſſen eingeteilt, A und
B. In jeder Klaſſe wird ein Pflichtſtück und ein ſelbſtgewähltes Stück
geſpielt, wozu alle Zupfinſtrumente und für die erſte und zweite Stimme
je eine Geige zugelaſſen ſind. Die Bewertung geſchieht durch Punkte,
bei Punktgleichheit entſcheidet die höchſte Punktzahl des Pflichtſtückes.
Der Wettſtreit beginnt am Sonntag, vormittags 8 Uhr, der vom Berg
auf geleitete um 9 Uhr. Am Vorabend findet ein großer Feſtkommers
ſtatt, wozu ſämtliche Vereine von hier bereits ihre Mitwirkung zugeſagt
haben. Für Nachtquartier und Unterkunft iſt aufs Beſte Sorge getra=
gen
, eine Menge Betten ſind in bereitwilligſter Weiſe von den Einwoh=
nern
dem jungen Verein zur Verfügung geſtellt worden. Der Wander=
klub
wird alles aufbieten, um ſeinen Gäſten den Aufenthalt in Baben=
hauſen
recht ſchön und behaglich zu geſtalten. Am Sonntag nachmittag
wird ſich ein großer Feſtzug durch die Hauptſtraßen unſeres Städtchens
bewegen. Die Feſtmuſik ſtellt die 14 Mann ſtarke Kapelle Lautz. Die
Preisverteilung findet nachmittags 5,30 Uhr ſtatt. Wertvolle Ehrenpreiſe
und prächtige Kunſtgegenſtände ſind von Mitgliedern und der Einwohner=
ſchaft
geſtiftet worden. Wenn der Wettergott diesmal ein Einſehen hat,
wird der Beſuch ſicher recht gut werden. Die Bahnverbindung iſt nach
allen Richtungen ſehr gut, ſo daß unſer Städtchen wie geſchaffen für ein
ſolch großes Jugendfeſt iſt. Fröhliche und genußreiche Stunden verheißt
dieſes Feſt allen Wanderern, drum muß die Parole eines jeden Freundes
der Jugend und eines jeden Wanderklubs am Sonntag, den 29. Juni,
ſein: Friſch auf zum Bundesfeſt und Mandolinenwettſtreit nach Baben=
hauſen
!
r. Babenhauſen, 25. Juni. Unſer Jugendfeſt wurde geſtern,
am Johannistag, gefeiert und nahm einen ausgezeichneten Verlauf.
Durch die noch vom Kriegervereinsfeſt her reichgeſchmückten Straßen der
Stadt zogen die Scharen der Kinder beider hieſigen Schulen in fröhlich=
ſter
Feſtſtimmung. Voran die Kleinſten, die Mädchen mit hübſchen
Blumenkränzchen im Haar, die Knaben zum größten Teil in Sport=
kleidung
. Die Kapelle der hieſigen Polizeiwachtabteilung ſpielte uner=
müdlich
frohe Märſche, bis der lange Zug der Jugend auf dem Exerzier=
platz
angekommen war. Dort entwickelte ſich bald ein friſchfröhliches
Leben und Treiben. Gut eingeübte Maſſenchöre wurden geſungen, Ge=
dichte
, von Heimatliebe und Sehnſucht nach der Heimat durchklungen, mit
feinem Verſtändnis vorgetragen. Es folgten dann Stabübungen der
Knaben, die exakt und mit großem Eifer durchgeführt wurden. Die
Mädchen der beiden Schulen und einer Fortbildungsſchulklaſſe führten
recht anmutig mehrere Volkstänze auf. Alle Kinder waren mit Leib
und Seele bei der Sache. Proben ihrer turneriſchen Tätigkeit wieſen
auf eine gute Ausbildung hin. Viele Eltern und Freunde der Kinder
waren auf dem Platze und freuten ſich mit dieſen über gut erzielte ſport=
liche
Leiſtungen. Mehrere Herren der Polizeiwachtabteilung hatten ſich
in liebenswürdiger Weiſe als Kampfrichter zur Verfügung geſtellt. Alle
Kinder bekamen Brezeln, die von der Stadt geſtiſtet wurden, wie auch
die Ehrenpreiſe, die die Sieger in den einzelnen Jahrgängen erhielten.
Recht heiß brannte die Sonne auf den Platz, aber trotz der Mittagsglut
und des großen Durſtes wurden die Wettkämpfe mit Erfolg bis zu
Ende geführt. Der Jugend wird ihr Jugendfeſt noch lange in Er=
innerung
bleiben.
Dornheim b. Groß=Gerau, 25. Juni. Bevorſtehende
Feſtlichkeiten. Am kommenden Sonntag wird hier der dies=
jährige
10. Kreisfeuerwehrtag des Kreiſes Groß=Gerau abgehalten.
Gleichzeitig verbindet damit die hieſige Freiwillige Feuerwehr die
Feier ihres 40jährigen Beſtehens. Es wird mit zirka 1000 auswär=
tigen
Feſtteilnehmern gerechnet. Ferner feiert in dieſem Jahre noch
der Turnverein Dornheim (S.T.B.) ſein B5jähriges Fahnenjubiläum.
8 Kelſterbach a. M., 27. Juni. Unfall. Beim Rangieren von
Eiſenbahnwagen geriet der in der Kunſtſeidefabrik beſchäftigte, verhei=
ratete
Arbeiter Franz Späth zwiſchen die Puffer zweier Wagen. Er er=
litt
ſchwere Rippenbrüche und mußte ins Krankenhaus transportiert
werden.
el. Gießen, 26. Juni. Ertrunken iſt in der Lahn der 16jährige Kark
Dapper. Er hatte ſich zu weit in die hochgehende Lahn gewagt. Da
er des Schwimmens unkundig war, riß ihn die Strömung fort und er
ertrank. Erſt heute nachmittag konnte die Leiche geborgen werden.
Der Verein Deutſcher Jugendwanderer hält nächſten Sonn=
tag
hier ſeine Tagung ab. Damit ſind ſportliche Veranſtaltungen zum
Beſten der Jugendherbergen im Vogelsberg verbunden. Die
Pfarrerkonferenz für Oberheſſen fand geſtern hier ſtatt unter
dem Vorſitze des Superintendenten D. Peterſen=Darmſtadt und im
Beiſein des Leiters der theologiſchen Fakultät, Geheimrat Dr. Krüger.
Bmmm mmmmm

Eine rege Ausſrache ſHloß ſch an den Vortran des Pſares Veher=
von
Kaichen, welcher Nom und ſeine Beſtrebungen, die Sekten und Frei=
denker
als Feinde der evangeliſchen Kirche bezeichnete. Hinſichtlich der
chriſtlichen Gemeinſchaften ſprach er ſich befriedigt aus, ſoweit dieſe ſich
der Landeskirche anſchließen.
i- Gießen, 26. Juni. Die Goethe=Woche erreichte heute ihren
Höhepunkt durch die Aufführung des Trauerſpiels Clavigo durch das
Kurtheater zu Bad=Nauheim. Das Stadttheater war aus dieſem Anlaß
gut beſetzt. Freitag wird Geheimrat Profeſſor Dr. König im phyſikahie
ſchen Inſtitut einen Vortrag halten über Goethe und die Farbenlehre‟.
8 Treis a. d. Lumda, 27. Juni. Bürgermeiſterwahl. Bei
der hieſigen Bürgermeiſterwahl erhielt der ſeitherige Beigeordnete,
Landwirt Hch. Will, 432 Stimmen, ſein Gegenkandidat Klein 200 Stim=
men
. Erſterer iſt alſo gewählt.
Oberheſſen, 26. Juni. Schweres Gewitter. Das ſchwere
Unwetter in den letzten Tagen hat viel Schaden angerichtet. Nach den
ſchwülen Tagen entlud ſich ein Gewitter, wie man es ſeit einer Reihe
von Jahren nich mehr erlebte. Der Schaden läßt ſich nun etwas üben=
blicken
. Bei Grünberg ſchlug der Blitz in mehrere Bäume ein. Von
einer Schafherde, die während des Unwetters im Pferch auf einem Acker
war, wurden 7 Schafe totgedrückt. In Gießen ſtiegen die Lahn
und ihre Nebenflüſſe durch die ſtarken Regenfälle. Sie traten teilweiſe
über ihre Ufer. So wurde in der Heuernte ſchwerer Schaden angerich=
tet
. Weite Strecken Wieſenlandes ſind überſchwemmt. Ein Hagelſchlag
und der heftige Sturm, riß das Obſt in großer Maſſe von den Bäumen,
ſogar Bäume wurden entwurzelt, Gemüſe und Kartofeln überſchwemmt
und Gärten verwüſtet. An einzelnen Stellen mußten die Bahngeleiſe
erſt von den Steinen geſäubert werden, die dort angeſchwemmt waren,
ehe die Züge wieder fahren konnten. Das Wetter übertrifft dasjenige
von 1914. Die Feuerwehr mußte verſchiedentlich eingreifen.
R. Mainz=Koſtheim, 26. Juni. Geſtern nachmittag verſuchte eine
22 Jahre alte Ehefrau durch Erhängen ihrem Leben ein Ende zu be=
reiten
. Eine im gleichen Hauſe wohnende Frau wollte der Frau einen
kleinen Beſuch abſtatten, und war nicht wenig erſchrocken, als ſie die
Lebensmüde an der Decke hängen ſah. Kurz entſchloſſen ſchnitt ſie den
Strick durch, bevor der Tod eintrat. Die Urſache zu dem Selbſtmord=
verſuch
ſoll in den Familienverhältniſſen zu ſuchen ſein. Durch Un=
vorſichtigkeit
glitt dem Sohn eines hieſigen Metzgermeiſters das Meſſer
beim Fleiſchaushauen ſo unglücklich aus, daß er ſich das Geſicht durch=
ſtach
. Der Schwerverletzte wurde ſofort ins Krankenhaus verbracht.
Mainz, 26. Juni. Die franzöſiſche Eiſenbahnregie hat ſoeben 28 Jn=
habern
von Wohnungen, die der deutſchen Eiſenbahnverwaltung ger
hören, die Wohnungen für Ende Juli gekündigt mit der Abſicht, ſie
Regiebeamten zu überweiſen. In dieſen 28 Wohnungen wohnen teils
aktive deutſche Eiſenbahner, die nicht bei der Regie tätig ſind, teils Nuhe=
und Wartegeldempfänger der deutſchen Eiſenbahnverwaltung und teils
Privatperſonen. Wie dieſe Familien bei der kataſtrophalen Wohnungs=
lage
in Mainz untergebracht werden ſollen, iſt vorläufig noch nicht ab=
zuſehen
.
Oppenheim, 26. Juni. Opfer des Rheins. Der Rhein fordert
weiter ſeine Opfer. So wurde auch der jugendliche L. Gräf aus Dien=
heim
beim Baden von einem Schlaganfall betroffen, dem er ſofort erlag.
Seine Leiche konnte alsbald aus dem Waſſer gezogen werden.
Dromersheim (Rheinh.), 24. Juni. Zu Tode mißhandelt,
Am vergangenen Sonntag wurde der Landwirt Hermann Poth in ſeinem
Hofe, als er im Begriffe war, in ſeinen Keller zu gehen, von einigen
jungen frechen Buben überfallen und ſo beſtialiſch mißhandelt, daß der=
ſelbe
an den erlittenen Verletzungen geſtorben iſt.

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Rummer 178.

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Jutgi 1. 24

Seite 9.

Reich und Auslanv.
* Unpolitiſche Tagesſchau.
In den beiden letzten Wochen litt die Ukraine furchtbar unter der
alljährlich ſtattfindenden Hitzperiode. Nun hat ſich die Hitzwelle
von dieſem Gebiete aus nach Norden und Oſten ausgebreitet. In Mos=
kau
wurden bereits Temperaturen von 38 Grad gemeſſen. Infolge der
Dürre ſind in der Wolgagegend, vor allem im Gouvernement Samara
rieſige Waldbrände ausgebrochen. Kataſtrophale Gewitter, die aus vie=
len
Orten gemeldet werden, können die Hitze nur für wenige Stunden
lindern. Dieſe Gewitetr ſind meiſt von außergewöhnlich ſtarkem Hagel=
ſchlag
begleitet. So wurden in einem Dorf bei Blagoweſchtſchenſk in
Sibirien die Dächer vom Gewitterſturm fortgetragen, und vieles Klein=
vieh
, wie Hühner und Enten, von Hagelkörnern erſchlagen.
Tſching und Li. zwei rechtſchaffene Zopfträger aus dem Reiche der
Mitte, hatten das Vergnügen, der chineſiſchen Kolonie in Berlin anzu=
gehören
. Sie betrieben gemeinſam ein kleines Handelsgeſchäft und legten
ihren Verdienſt in der Inflationszeit in Deviſen an. Dieſer Tage nun
brauchten ſie flüſſiges Geld für andere Geſchäfte, und wollten ihren
Deviſenbeſitz in Rentenmark umwechſeln. In Berlin finden ſich für
ſolche Geſchäfte immer hilfsbereite Leute. Der mehrfach vorbeſtrafte
Seemann Heinz Zimmermann, ein gewiſſer Reibe und der frühere
Schauſpieler Wilhelm Müller nahmen ſich der beiden Chineſen an. Die
Chineſen waren erfreut, daß ſie ſo erfahrene Makler mit ſo guten Bank=
beziehungen
gefunden hatten und vereinbarten eine Zuſammenkunft nach
einer Mokkadiele, wohin die Chineſen einige 50=Pfundnoten zum Um=
wechſeln
mitbringen ſollten. Die Zuſammenkunft ſpielte ſich programm=
mäßig
ab, nur merkten die beiden Zopfleute plötzlich, daß man ihnen
die ſchönen Pfundnoten entführen wollte. Müller wurde nämlich gleich,
nachdem er die Scheine in Händen hatte, zu einer Aufſichtsratsſitzung ab=
berufen
. Er rief den unruhig werdenden Chineſen zu, er werde gleich
wieder mit dem umgewechſelten Gelde zurückkommen, und verſchwand
in dem vorgefahrenen Auto. Die beſorgten Chineſen wollten aber ihre
50=Pfundnoten durchaus nicht Autofahren laſſen und machten Miene,
die Fahrt zu verhindern. In dem Gedränge erwachte in dem früheren
Amateurboxer Reibe die alte Luſt, und er ſtreckte den nächſten der Zopf=
männer
mit einem wohlgezielten Hieb zu Boden. Im nächſten Augen=
blick
wälzte er ſich aber auch ſchon unter einem Jiu=Jitſu=Griff des an=
deren
Chineſen auf dem Boden. Während dieſes Boxkampfes waren die
Spießgeſellen entwichen. Nun eröffneten
die geprellten Chineſen
über die Straßen Berlins hinweg eine wilde Jagd. Die Berliner
Jugend raſte unter Führung der lautſchreienden Zopfmänner den Gau=
nern
nach, und mit Hilfe der Polizei gelang es, einige der Makler
zu verhaften, jedoch nicht denjenigen, der die Pfundnoten an ſich genom=
men
hatte.
Südweſtdeutſche Jagdausſtellung Frankfurt a. M.
Im Verlauf der am 1. Juli beginnenden Ausſtellung, die eine Fülle
des Sehenswerten bieten wird, hat der Ausſchuß eine Reihe von Wett=
bewerben
im Schießen eingerichtet, bei welchen den Jägern Ge=
legenheit
geboten iſt, ihre Schießkunſt zu erproben. Wertvolle Ehren=
preiſe
ſtehen in größerer Zahl zur Verfügung. Die Schießen finden
auf den bürgerlichen Schießſtänden in dem Stadtwald ſtatt, und begin=
nen
mit einem Probeſchießen am 7. Juli. Am 8. und 9. Juli beginnt
das Tontaubenſchießen (Eröffnungsſchießen, Großer Jagd= und Aus=
ſtellungspreis
, Troſtſchießen mit jagdmäßigem Anſchlag. Doubletten=
ſchießen
). Ferner finden am 8., 9. und 10. Juni Kugelſchießen ſtatt, und
zwar auf Rehbockſcheibe 80 Meter, laufende Keilerſchiebe 60 Meter. Auch
ein Kleingeſchoß=Schießen auf 60 Meter und 14 Meter Entfernung iſt
vorgeſehen. (Jagdehrenſcheibe, Meiſterſcheiben und Punktſcheiben). Zur
Teilnahme berechtigt die Dauerkarte zur Jagdausſtellung oder eine auf
dem Schießplatz zu löſende Zulaſſungskarte. Die Preisverteilung findet
am 12. Juli im Schützenreſtaurant ſtatt.
Richarb Wagnerdenkmünzen zugunſten der Bayreuther Feſtſpiele.
Eine der koſtbarſten aller bis jetzt von der Staatlichen Porzellan=
manufaktur
Meißen hergeſtellten Porzellanmünzen ſtellt wohl die ſoeben
vom Porzellankunſtverlag Max Oertel, Dresden=A., mit Genehmigung
Siegfried Wagners herausgegebene Richard Wagnerdenkmünze zugunſten
der Bayreuther Feſtſpiele dar. Außerordentlich ſtreng in der Formung
gibt Profeſſor E. P. Börner, Meißen, auf ihr ein vorzügliches Porträt
Richard Wagners und auf der Kehrſeite eine Anſicht des Feſtſpielhauſes.
Die Münze iſt, wie alle Meißener Münzen, die nicht direkt aus der viel
weicheren Gipsform ſtammen, vom ſtaatlichen Münzgraveur E. Hörn=
lein
(Dresden) in den Stahlſtempel geſchnitten. Sind ſonſt die Meißener
Münzen meiſt nur in vier verſchiedenen Ausführungen herausgekommen,
ſo erſcheint die Richard Wagnerdenkmünze in 6 Ausführungen: einmal
ohne jede Vergoldung in weiß Biskuit bzw. braunem Böttgerſteinzeug,
dann in weiß bzw. braun mit vergoldetem Schriftkreis es gibt dieſes
Dekor in ſeiner Schlichtheit eine ſehr vornehme Wirkung und ſchließ=
lich
in ganz ungewöhnlich reicher und koſtbarer Vergoldung, die das
Material nur im ſchmalen Schriftband weiß bziv. braun ſichtbar werden
läßt. Dieſe Art des Dekors überraſcht und drückt den Münzen den Stem=
pel
größter Koſtbarkeit auf. Die Münzen ſind bei obigem Porzellan=
kunſtverlag
, ſowie hier in allen beſſeren Kunſt= und Muſikalienhand=
lungen
zu haben.
30. Deutſcher Philateliſtentag in München.
RDV. Vom 3. bis 6. Juli findet in München der 30. Deutſche Phila=
keliſtentag
des Bundes deutſcher und öſterreichiſcher Philateliſtenvereine
ſtatt. In Verbindung damit iſt eine Feſtbörſe, eine Ausſtellung und
eine Raritätenauktion geplant. Ein Ausflug an den Starnberger See
beſchließt die Tagung. Der Bundestag gibt zwei Feſtkarten heraus, eine
mit dem Bild eines baheriſchen Poſtillons von Prof. A. Hoffmann, die
andere mit einer Anſicht von Altmünchen und der erſten und letzten
bayeriſchen Briefmarke, eine Arbeit von Siegmund v. Weech. Zu=
ſchriften
und Beſtellungen ſind an den erſten Vorſitzenden des Hauptaus=
fchuſſes
, Direktor Beſold, München, Rondell Neuwittelsbach 8, zu richten.

Eine unglaubliche Roheit.
Pirmafens. Ein Paſſant hörte, als er letzthin über den Meß=
platz
ging, an einem der dort lagernden Sandhaufen ein klägliches Wim=
mern
. Als er nachforſchte, entdeckte er ein kleines Hündchen, das lebend
n den Sandhaufen vergraben war. Das Tier, ein junger Rehpinſcher,
efand ſich in einem kläglichen, halbverhungerten Zuſtand und wurde
von dem Finder, einem hieſigen Arbeiter, mit nach Hauſe genommen.
Das Tierchen, das ſich jetzt wieder erholt hat, folgt ſeinem neuen Be=
ſitzer
auf Schritt und Tritt. Es konnte bisher leider noch nicht feſtge=
tellt
werden, wer dieſe rohe Tat verübte, oder ob es ſich um einen
Lausbubenſtreich handelt, oder ob man das Hündchen auf dieſe elende
Art aus dem Wege räumen wollte.

Die geſu.. eitiichen Folgen der Teuerung
im zweiten Halbjahr 1923.
In der neueſten Nummer der Volkswohlfahrt des amtlichen
Publikationsorgans des preußiſchen Miniſteriums für Volkswohlfahrt,
wird wichtiges ſtatiſtiſches Material über die Auswirkungen der Teue=
rungskriſe
im zweiten Halbjahr 1923 gegeben. Verhältnismäßig am
wenigſten litten unter den Ernährungsſchwierigkeiten die Jugendlichen
zwiſchen 14 und 21 Jahren. Nur die Schüler der höheren Lehranſtalten
und die Studenten wurden vielfach durch die Teuerung in ihrer Ernäh=
rung
ſchwer geſchädigt, weil ſie neben ihrem Studium andere Arbeiten
ausführen mußten, um die nötigen Mittel für ihre Ausbildung zu er=
werben
. Von Krankheiten, die bei den Jugendlichen vornehmlich beobach=
tet
wurden, ſind zu nennen: Bleichſucht, Blutarmut und Störungen der
Periode bei den weiblichen, Spätrachitis und Herzneuroſe bei den männ=
lichen
Jugendlichen, bei beiden Geſchlechtern eine Zunahme der Tuber=
kuloſe
. Die Jugend des Mittel= und Beamtenſtandes wird wegen
Ueberanſtrengung durch Arbeit bei mangelhafter Ernährung als ner=
vöſer
und leichter ermüdbar als früher bezeichnet. In einzelnen Fällen
hat ſich bei Jugendlichen auch Skorbut gezeigt. Von den Erwach=
ſenen
litten naturgemäß durch die Teuerung am meiſten die älteren
Leute, Rentner, Penſionäre Kriegsbeſchädigten, Witwen und ältere,
in ihrer Arbeitsfähigkeit geſchwächte Leute, beſonders des Mittelſtandes.
die vor dem Kriege vom Ertrage ihres Vermögens lebten, jetzt aber nach
deſſen Verluſt vielfach nicht wußten, wo ſie die Mittel ſelbſt zu ihrer
dürftigen Ernährung hernehmen ſollten. Schwer litten auch die Er=
werbsloſen
, die Kurzarbeiter, die Ernährer kinderreicher Familien und
ſolche Familien, in denen die Hausfrau fehlte. Von Krankheiten, welche
die Erwachſenen in höherem Maße als früher zu befallen ſchienen, wer=
den
vornehmlich Magengeſchwüre und Magenkrebſe, ſowie Gallenleiden
und Darmerkrankungen gemeldet. Vereinzelt kamen auch Fälle von
Skorbut und Hungeröden vor. Ebenſo nahm die Tuberkuloſe bemerkbar
zu. Ueberraſchend hoch iſt die Sterblichkeit älterer Perſonen. Nach Mit=
teilung
des Preußiſchen ſtatiſtiſchen Landesamts ſtarben im letzten Vier=
teljahr
1923 68 Perſonen über 60 Jahre an Unterernährung.
Oedlandskultur in Preußen.

zur Kultivierung und Siedlung von Oedland bereitgeſtellt. In Verfolg
dieſes Geſetzes wurde die Deutſche Oedland=Kulturgeſellſchaft gegründet.
An dieſer Gründung iſt das Reich beteiligt. Dies geſchah, um die Mit=
tel
der Erwerbsloſenfürſorge für dieſen Zweck verwenden zu können.
Wie der Amtliche preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat die genannte Ge=
ſellſchaft
bisher zwei große Betriebe eingerichtet. Der eine liegt in
Heſtrup, Regierungsbezirk Osnabrück, der andere in Fredenbeck, Regie=
rungsbezirk
Stade. Auf beiden Betrieben arbeiten ſeit vier Wochen
je drei Dampfpflüge. Es ſind bereits beträchtliche Flächen umbrochen
worden. Infolge des ſpät einſetzenden Frühjahrs und der erheblichen
Niederſchläge während des Vorſommers in Nordweſtdeutſchland konnten
die Kultivierungsarbeiten leider nicht ſo früh beginnen, wie geplant
war. Im übrigen iſt es erfreulicherweiſe gelungen, kleinere Flächen
mit Früchten zu beſtellen. In den Tagen vom 19. bis 21. Juni hat der
preußiſche Landwirtſchaftsminiſter Dr. Wendorff auf der Rückkehr von
einer Beſichtigungsreiſe vom Rhein in Begleitung von Vertretern des
Reichsarbeitsminiſteriums, des Reichsarbeitsamtes, des Oberpräſidenten
von Hannover, des Lan

Tödlicher Fliegerabſturz in Leipzig.
Leipzig. Die von der Luftſchiffahrt= und Flugplatz=A.=G. am
Sonntag auf dem Flugplatz in Leipzig=Möckern veranſtalteten großen
Schau= und Sportflüge nahmen ein tragiſches Ende. Bei den Vor=
führungen
des Fliegerehepaares Fritz und Mia ſprang Frau Schandler
aus dem Flugzeug ab, ohne daß ſich der Fallſchirm entfaltete. Sie
ſtürzte aus etwa 200 Meter Höhe ab. Sie wurde in das nahegelegene
Krankenhaus eingeliefert, wo ſie verſtarb. Die Flugveranſtaltung
wurde ſofort nach dem Unfall abgebrochen.
Schon wieder ein furchtbares Autounglück.
Bielefeld. Ein größeres Autounglück hat ſich Sonntag nacht
auf der Herforder Chauſſee zugetragen. Dort platzte der Reifen eines
von Herford kommenden, mit 6 Perſonen beſetzten Automobils. Der
Wagen überſchlug ſich. Direktor Werba, der Leiter der Städtiſchen
Handwerks= und Kunſtgewerbeſchule, wurde ſo unglücklich aus dem
Wagen geſchleudert, daß er das Genick brach und ſofort tot war. Seine
Frau blieb unverletzt, während ihr Söhnchen einen Schlüſſelbeinbruch
davontrug. Von den weiteren Inſaſſen blieb die Frau des Fabrikanten
Vogt mit ſchweren inneren Verletzungen liegen, während ihr Gatte un=
verletzt
blieb. Der Chauffeuv erlitt ſchwere Rippenbrüche.
Grauſames Schickſal.
Celle. Hoch klingt das Lied vom braven Mann! Der Sohn des
Fabrikanten Trüller in Celle rettete zwei Kinder vom Tode des Er=
trinkens
. Eine Stunde ſpäter ging der Lebensretter, ein tüchtiger
Schwimmer, zum Baden. Jung und rüſtig, voller Lebensmut, bekannt
als guter Schwimmer und Springer, ſtellte er ſich auf das Sprung=
brett
, um einen ſchönen Kopfſprung in die kühlende Flut zu machen.
In großem Bogen ſchwingt der Körper vom Brett ins Waſſer, doch
der kühne Schwimmer kehrt nicht wieder. Man wartet und forſcht und
findet, daß der kühne Lebensretter im Sande ſtecken geblieben iſt. Er
war mit dem Kopfe auf den Grund geſtoßen und hatte das Genick ge=
brochen
. Als er ſchon daheim als Leiche aufgebahrt war, kommt der
Vater der beiden geretteten Kinder, um ſich bei demjenigen zu bedanken,
der ſeine Kinder vor dem ſicheren Tode bewahrte. Starr ſteht er an der
Bahre des jungen Mannes.
Er kommt mit dem Auto vorbei.
fm. Karlsruhe. Vor dem Schöffengericht ſtand einer der ge=
fährlichſten
Einbrecher, der im vergangenen Jahre eine Reihe ſüddeut=
ſcher
Städte heimgeſucht hat. Der Angeklagte Auguſt Froböſe,
Spartakiſt a. D. vom Jahre 1920 her, wo er bei den Unruhen eine
Rolle ſpielte, hat mit Raffineſſe und Verwegenheit nicht weniger als 18
ſchwere Einbrüche in Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim, Baden=Baden,
Darmſtadt, Freiburg und Frankfurt a. M. ausgeführt. Bei ſeiner Ver=
nehmung
gab er die ſelbſtbewußte Erklärung ab, vor ihm ſei kein
Schloß ſicher. Seine Methode war, durch die beſſeren Wohnviertel zu
gehen. Hatte er eine Wohnung entdeckt, bei der ſämtliche Läden ge=
ſchloſſen
waren, ſo läutete er an der Türe. Hatte er ſich vergewiſſert,
daß niemand zu Hauſe war, ſo verſah er das Schlüſſelloch mit einem
Streifen Papiers. Nachts erſchien er wieder und drang mit Hilfe eines
Dietrichs in das Haus ein. Die Anweſenheit des Papierchens im
Schloß überzeugte ihn, daß niemand zu Hauſe war. Stundenlang be=
beſchäftigte
er ſich in den Wohnungen mit dem Einpacken wertvoller
Dinge. Beſonders Teppiche und Silbergeräte verſtaute er in Koffern.
Oft verließ er nach dem Einpacken die Wohnung, um andern Tags mit
dem Auto die Beute abzuholen. Froböſe wurde zu 15 Jahren Zuchthaus
verurteilt, der höchſten Strafe, auf welche das Schöffengericht erkennen
kann

1.. Jnternationäler Stenographen=Kongreß zu Lanſanne am 28. Jult
bis 1. Auguft 1924.
H. Die gaſtfreie Schweiz hat die Stenographen aller Länder ein=
geladen
, vom 28. Juli bis 1. Auguſt in Lauſanne den 13. Internatio=
nalen
Stenographen=Kongreß abzuhalten. Nachdem die ungeſetzlichen
Schranken, die Franzoſen und Belgier gegen die deutſchen Stenographen
errichtet hatten und auch in Lauſanne wieder errichten wollten, gefallen
ſind, werden ſich vorausſichtlich recht viel Stenographen aus dem ſteno=
graphiſchſten
Lande der Erde, aus Deutſchland, an dieſer rein fachlichen
internationalen Kundgebung beteiligen. Herkömmlicherweiſe ergehn die
Einladungen nur durch die Preſſe und Fachpreſſe, und das Programm
kann nur auf Anſuchen an die angegebene Adreſſe geſchickt werden. Die
Stenographen erſcheinen als Perſonen oder als Vertreter ihres Vereins,
wenn dieſer die Mitgliedſchaft erwirbt (mindeſtens 10 Schweizer Franken
mit Bericht). Anmeldung und Beitrag, auch für Feſtmahl und Aus=
flüge
, müſſen ſpäteſtens am 15. Juli bei H. Nuchonnet, Vennes ſur
Lauſanne, eingetroffen ſein. Die Zeiteinteilung iſt in großen Zügen die
folgende: 28. Juli Beratungen der Ländervertreter unter ſich unter
nationalen Alterspräſidenten, 29. Juli Eröffnungsſitzung und Bankett
zu Ehren der Behörden, Lichtbildervortrag, 30. Juli Sitzungen, 31. 7.
Ausflug nach Rochers de Naye und Schloß Chillon (20 Franken); am
1. Auguſt Schlußſitzung, Feſtmahl (12 Franken); 2. und 3. Auguſt Aus=
flug
nach Zermatt und dem Gornergrat (100 Franken). Wohnung weiſt
der Organiſationsausſchuß nach: Ruchonnet (ſ. o.), ſpäter L. Mogeon,
10 Rue du Midi, Lauſanne. Der Preis iſt anzugeben. Zimmer koſten
täglich 410 Fr., Mahlzeiten 46 Fr. ohne Wein; Zimmer mit 3 Mahl=
zeiten
in Penſion täglich 810 Fr., im Gaſthof 1020 Fr.
Wann beginnt die Ausreiſemöglichkeit nach Amerika?
D.A.I. Es ſind Zehntauſende, die in dieſen Tagen ſehnſüchtig darauf
warten, die Ausreiſe nach den Vereinigten Staaten antreten zu können.
Am 30. Juni läuft das Fiskaljahr 1923/24 ab mit ſeiner ſeit Januar
erſchöpften Einwandererquote. Die Annahme des neuen Einwande=
rungsgeſetzes
durch den amerikaniſchen Kongreß hat beſonders diejenigen
mit neuen Hoffnungen erfüllt, die ſchon ſeit längerer Zeit im Beſitze
eines amerikaniſchen Paßviſums oder eines feſt zugeſicherten Schiffs=
platzes
zu ſein meinen.
Doch einſtweilen wird noch Geduld von ihnen gefordert. Einer
telegraphiſchen Nachricht von der Regierung in Waſhington zufolge kön=
nen
vor Eintreffen der nicht vor Anfang Juli zu erwartenden genauen
Vorſchriften keine Viſa zur Einreiſe von Einwanderern erteilt werden,
außer an deutſche Regierungsbeamte, die in offizieller Miſſion nach
den Vereinigten Staaten reiſen, oder an Perſonen, die zum vorüber=
gehenden
Beſuch oder aus geſchäftlichen Gründen dorthin fahren. Jeder,
der im Sinne des Geſetzes als Einwanderer gilt und in die Ver=
einigten
Staaten reiſen will, muß auf beſonderem Vordruck beim ame=
rikaniſchen
Konſulat einen neuen Einwanderungsſichtvermerk bean=
tragen
. Das alte Viſum gilt alſo nicht mehr, wenn auch deſſen In=
haber
das neue Viſum nicht noch einmal bezahlen müſſen. Alle Viſa=
Inhaber und Antragſteller werden dadurch noch einmal genaueſtens
durchgeprüft, wie überhaupt das Einwanderungsgeſetz weſentlich ſtren=
ger
gehandhabt werden wird als im Vorjahre. Wenn das neue Viſum
erteilt iſt, ſo bedeutet das noch nicht die endgültige Zulaſſung, da über
dieſe nach wie vor die Einwanderungsbeamten im Landungshafen zu
entſcheiden haben.
Die Geſamtzahl der deutſchen Quote umfaßt in dieſem Jahre
50 129 gegen 67 607 im Vorjahre. Monatlich werden nicht mehr als
10 Prozent, alſo etwa 5000, zugelaſſen. Viele werden daher voraus=
ſichtlich
mehrere Monate warten müſſen, bis ſie reiſen können. Es
kann nicht dringend genug geraten werden beſtimmte Schritte hinſicht=
lich
der Aufgabe der Stellung, Verkauf des Eigentums uſw. erſt dann
zu tun, wenn man im Beſitze des neuen Viſums und eines feſten Schiffs=
platzes
iſt. Auch gilt zu bedenken, daß Geſundheitszeugnis und poli=
Zeiliches Führungszeugnis bei der Einſchiffung nicht älter als vier
Wochen ſein dürfen. Vor Mitte Juli bei dem amerikaniſchen Konſulat
ohne beſondere Aufforderung vorzuſprechen, hat keinen Zweck; es be=
deutet
nur Zeit= und Geldverluſt für den Auswanderer und nutzloſe
Arbeit für das Konſulat. Das Deutſche Auslands=Inſtitut im Neuen
Schloß in Stuttgart ſteht für etwaige Auskünfte gerne zur Verfügung.
Trainingsunfall auf der Avus.
Beim Training für die am Sonntag auf der Avus ſtattfindenden
Automobilrennen ereignete ſich am Donnerstag ein Unfall. Ein von
Fahrmeiſter Köhler geſteuerter Pluto=Rennwagen fuhr in voller Fahrt
gegen die Barriere, die die Nordkurve abſperrte. Der Wagen durch=
brach
die Barriere, drehte ſich mehrmals um die eigene Achſe und landete
im Gebüſch. Köhler und ſein Begleiter erlitten glücklicherweiſe nur
geringfügige Hautabſchürfungen.
Bier iſt keine Medizin.
Der Oberſte Appellationshof der Vereinigten Staaten hat nunmehr,
nachdem ſich die Verhandlungen darüber durch drei Jahre hindurch=
gezogen
hatten, verfügt, daß Bier keine Medizin iſt und daß infolgedeſſen
die Aerzte nicht das Recht hätten, es ihren Patienten zu verordnen,
wie das öfters geſchehen war, um dem Prohibitionsgeſetz eine Naſe zu
drehen.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Sonntag, 29. Juni=
Heiter bis wolkig, leichte Regenſchauer, wenig kühler.
Tageskalender.
Landestheater Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr
(Zuſatzmiete III 12 und IX 12, Schülermiete gelb 10): Die beiden
Schützen Kleines Haus, Sommerſpielzeit Bruno Harprecht: Wenn
der junge Wein blüht. Verband der Deutſchen Buch=
drucker
(Bezirksverein Darmſtadt), abends 8 Uhr in der Turnhalle
am Woogsplatz: Johannisfeier. Verein ehem. 6ler, abends
halb 9 Uhr im Reſtaurant Zur Sonne: Außerordentliche Verſamm=
lung
. Gartenbauverein, nachmittags 4½ Uhr: Beſichtigung
des Botaniſchen Gartens. Trachten der G. T. V. Almrauſch
abends 8 Uhr: Feſtkommers mit Fahnenenthüllung, Großes Volks=
feſt
. Seilkünſtlertruppe Thys: Familienvorſtellung.
40. Gauturnfeſt in Beerfelden: Feſtkommers uſw. auf
dem Feſtplatz. Gauturnfeſt in Ober=Ramſtadt: Fackel=
zug
, Kommers uſw. Felſenkeller, Mühltal, abends 8 Uhr:
Eine Sommernacht. Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=
Lickſtſpiele: Kinovorſtellungen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Stree).
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußd ent: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.
Die hentige Nummer hat 16 Seiten

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Sportverein Darmſtadt 98.
Die Aufſtiegsſpiele der Ligamannſchaft erfahren nächſten Sonntag
eine Unterbrechung, da die beiden linksrheiniſchen Kreismeiſter noch nicht
endgültg feſtſtehen. Zur Schonung der Leute hat man auch davon ab=
geſehen
, einen Gegner zu einem Privatſpiel zu verpflichten. Trotzdem
werden die Anhänger der Bewegung doch auf ihre Rechnung kommen,
denn der Sportausſchuß hat ein Programm zuſammengeftellt, das all=
gemeine
Beachtung evrdient. Wie erinnerlich, hat der S.T. S. dem Ver=
ein
einen Wanderpreis zur Verfügung geſtellt, der dem Verein zufallen
ſoll, der nach Austragung einer Serie von Spielen ſeiner Jugend= und
Schülermannſchaft nach Punktwertung die höchſte Punktzahl erreicht. Im
Rahmen der Sportwoche nun fanden dieſe Spiele zwiſchen Arheilgen,
Eberſtadt, Eintracht=Darmſtadt und Sportverein ſtatt, der Wanderpreis
konnte aber noch nicht zugeſprochen werden, da Eintracht und Sportver=
ein
gleiche Punktzahl erreichten. Nächſten Sonntag nun ſoll der endgül=
tige
Gewinner feſtgeſtellt werden; man hat die Entſcheidung den beiden
Schülermannſchaften überlaſſen. Es ſei darauf hingewieſen, daß nur
Schüler, die 1909 und ſpäter geboren ſind, an dem Spiel teilnehmen
dürfen. Es iſt eine Luſt, dieſen Kleinen, die techniſch voll auf der Höhe
ſind, zuzuſehen. Jedem Kinderfreund ſei daher der Beſuch dieſes Ent=
ſcheidungsſpiels
, das um 3 Uhr auf dem Stadion ſteigt, empfohlen. Um
4 Uhr treffen ſich die Ligaerſatzmannſchaft und die erſte von Eintracht
Weinheim. Weinheim iſt bekannt als gute A=Klaſſe und werden die Ein=
heimiſchen
ſich anſtrengen müſſen, um günſtig abzuſchneiden. Anſchließend
an dieſes Spiel ſtehen ſich die Junioren Sportvereins und eine ähnliche
Mannſchaft von Germania=Pfungſtadt in friedlichem Wettkampf gegen=
über
. Die Junioren, die mit ihrem letzten Spiel gegen Eintracht hier
wenig Ehre einlegten, werden ſich hoffentlich auf ihr Können beſinnen
und ein Spiel vorführen, wie man es ſonſt immer zu ſehen gewohnt war.
Von großer Bedeutung iſt noch das Verbandsſpiel der 1. Jugend=
mannſchaft
Sportvereins gegen die gleiche von Germania Eberſtadt um
10,30 Uhr dort. Sollte es den Sportvereinlern gelingen, dieſes Spiel
für ſich zu entſcheiden, ſo haben ſie berechtigte Hoffnungen auf die Meiſter=
ſchaft
. Doch iſt nicht zu verkennen, daß Eberſtadt auf eigenem Platze
ein ſchwer zu nehmendes Hindernis darſtellt. Es iſt daher mit einem
zähen Kampf zu rechnen, und den Morgenſpaziergängern ſei empfohlen,
ihre Schritte mal nach dem Eberſtädter Sportplatz zu lenken, ſie werden
nicht enttäuſcht ſein.
Sportverein Mefſel.
Am kommenden Sonntag, den 29. Juni, weiht der hieſige Sportver=
eine
ſeine Sportſtätte ein. Nach langen, harten Bemühungen iſt es dem
rührigen Verein gelungen, endlich in den Beſitz eines Sportplatzes zu
kommen. Dank gebührt allen, die mitgewirkt haben an dem ſchönen
edlen Werke und in erſter Linie unſerem ausgewieſenen Sportler Herrn
Schmidt. Seine Bemühungen wird der Sportverein ſtets zu ſchätzen
wiſſen. Von einer kleinen Schar Getreuen, die unentwegt ſämtliche
Spiele auswärts austrugen, in dieſer heimatloſen Zeit gehalten, ſtieg
ſeine Mitgliederzahl gewaltig (allein durch die Herbeiſchaffung eines
Sportplatzes), und dürfte er ſomit heute einer der ſtärkſten (wenn nicht
der ſtärkſte) unſeres Ortes ſein. Mit Freude kann man heute hier feſt=
ſtellen
, daß der größte Teil der hieſigen Jugend im Sportverein ver=
treten
iſt, iſt doch der Verein in der Lage, mit 2 Jugend= und 2 Schüler=
mannſchaften
auf den Plan zu treten. Davon beteiligen ſich an den
Jugendverbandsſpielen die 1. Jgdm. und die 1. Schlm. Gegner ſind
für 1. Jgd. V. f. R.=Darmſtadt, 1a Jgdm.; Arheilgen, 1. Jgdm.;
Münſter, 1. Jgdm.; Groß=Zimmern, 1. Jgdm.; V. f. B.=Ober=Ramſtadt;
eine ſehr ſtarke Konkurrenz, trotzdem wußte ſich unſere 1. Jgdm. zu
ſchlagen. Gegner unſerer Schüler ſind: Arheilger Sportverein 98 1b,
V.f. R. 1b. Der Stolz des Vereins iſt die 1. Schülerelf, die in ihren bis
jetzt ausgetragenen Privat= und Verbandsſpielen noch kein einziges
Spiel verloren hat. Der Verein wird es als feine heiligſte Pflicht an=
ſehen
ein offenes Auge für ſeine ſtolze Jugendabteilung zu haben.
Nun noch kurz das Programm ſeiner Platzweihe: Vorm. 10 Uhr, in
=Arheilgen: 1. Jgdm. 1. Jgdm. Sportvereinigung 04 (Verbandsſpiel);

Vorm. 10.30 Uhr, in Meſſel: 1. Schülerm. V. f. R.=Darmſtadt, 1b
Schüler (Verbandsſpiel); nachm. 2 Uhr: Abmarſch ſämtlicher Mann=
ſchaften
im Sportdreß mit Muſik nach dem Sportplatz; 3 Uhr:
1. Mannſch. Spielvereinig. Urberach 2., anſchließend Propaganda=
ſpiel
: Spielvereinigung Urberach 1. Ensgraber=Mannſchaft, Sport=
verein
98. Auf dem Sportplatz Konzert. Ein reichhaltiges Programm,
das ſeinen Zweck als Propagandamittel ſicherlich nicht verfehlen wird.
Zum Schluß dem Sportverein, als Träger des Sports in Meſſel, auf
ſein weiteres Blühen und Gedeihen ein dreifach kräftiges Hipp, Hipp,
Hurra!
P. v. B.

Turnen.

43. Gauturnfeſt des Main=Rhein=Gaues der Deutſch. Turnerfchaft
Am nächſten Sonntag findet in Ober=Ramſtadt das 43. Gau=
turnfeſt
ſtatt. Die Wettkämpfe, die nur das Männerturnen um=
faſſen
, bieten eine Fülle von turneriſcher Arbeit. Obenan ſteht der turne=
riſche
Zwölfkampf, gemiſcht aus 9 Geräteübungen mit Einſchluß einer
Pflichtfreiübung und 3 volkstümlichen Uebungen. Dieſer Zwölfkampf
fordert durch ſeine Zuſammenſetzung ein hohes Maß von Mut, Kraft
und Gewandtheit. Iſt deshalb als einer der höchſt zu bewertenden
Wettkämpfe auf dem Gebiete aller Leibesübungen anzuſehen. Nur wenige
ſind in der Lage, ihre turneriſche Fertigkeit ſo zu ſteigern, um erfolg=
reich
in dieſem Wettkampf beſtehen zu können. Eine bekannte Tatſache
iſt es, daß beim deutſchen Turnen bis ins hohe Alter hinein, mit 50
und mehr Jahren, die Wettkampftätigkeit des Einzelnen erhalten bleibt.
In einem Neunkampf, gemiſcht in Geräte und volkstümlichen Uebungen
werden in 3 Altersklaſſen die Alten ihre Kräfte miteinander meſſen.
Insgeſamt ſind 584. Turner zu den Wettkämpfen gemeldet, eine Zahl,
die manches Gauturnfeſt der Vorkriegszeit überbietet. Die Einzelwett=
turnen
beginnen Sonntag, vormittags um 6 Uhr. Es wird in 38 Riegen
geturnt, nahezu 100 Kampfrichter ſind dabei in Tätigkeit. Am Nachmittag
um 2 Uhr turnen die Bezirke 2, 4 und 5 mit 19 Vereinsvorführungen.
Um 4½ Uhr wird zu den allgemeinen Freiübungen angetreten, an denen
ſich ſämtliche Wetturner beteiligen. Den Freiübungen voraus gehen
Fechtervorführungen der Turngemeinde Darmſtadt 1846. Anſchließend
findet in feierlicher Weiſe die Siegerehrung ſtatt, die durch die Mit=
wirkung
eines Maſſenchors, gebildet von mehreren hundert Turner=
ſängern
, einen eindrucksvollen Abſchluß der turneriſchen Arbeit geben
wird.
Odenwaldgau D. T.
Kommenden Sonntag findet in Beerfelden das 40. Gauturnfeſt
unſeres Gaues ſtatt. Der Turnverein Beerfelden, der ſich mit Stolz zu
den Gründern unſeres Gaues zählen darf, hat das Feſt ſo vorbereitet,
daß es für die Deutſche Turnerſchaft und für unſeren Gau werben muß.
Obwohl nun Beerfelden an der äußerſten Südſpitze unſeres Gaues liegt,
o iſt es doch Pflicht der Vereine, beſonders derer vom 2. und 3. Bezirk,
zahlreiche Vertretungen zu ſchicken, was durch günſtige Zugverbindungen
auch möglich iſt. Außer den fahrplanmäßigen Zügen gehen Sonder=
züge
, die auf allen Stationen der Odenwaldbahn halten, zur Hinfahrt
Darmſtadt Hbf. ab 6 Uhr vorm., Beerfelden an 8,19, abends ab Beer=
felden
8,22 Uhr, Darmſtadt an 10,34 mit Anſchluß nach Reichelsheim
Zitzer werden Vereinsabordnungen mit Fahnen erwartet.

Ringen.

Athletenverein Vorwärts, Groß=Zimmern.
Am Samstag abend treffen ſich die alten Rivalen der Turngemeinde
Dieburg und die des Athletenvereins Vorwärts=Groß=Zimmern zu
inem Städtekampf in Groß=Zimmern. Der Kampf beginnt um 9 Uhr
m Kaiſerſaal. Da beide Mannſchaften über gut durchtrainierte Kräfte
verfügen, ſind ſehr intereſſante Kämpfe zu erwarten. Daß jeder Sport=
anhänger
und Intereſſent auf ſeine Koſten kommt, dafür bürgt der
Athletenverein Vorwärts, wie wir es ja ſchon immer gewohnt waren,
deshalb ſchon, da beide Mannſchaften in ſtärkſter Aufſtellung antreten.

Radfahren.

Gau 20 Heſſen=Darmſtadt.
Gaumeiſterſchaft im 4er Vereinsmannſchaftsfahren.
Zum 3. Male ruft der Gau 70 Heſſen=Darmſtadt die Rennfahrer
des Gaues auf den Plan diesmal zur Austragung der letzten Meiſter=
ſchaft
des Gaues der Gaumeiſterſchaft im 4er Vereinsmannſchafts=
fahren
über 100 Kilometer. Die Vereinsmannſchaften zählen 6 Fahrer
inſchl., der beiden Erſatzleute, davon müſſen 4 Fahrer geſchloſſen das
Zielband paſſieren, bzw. die Fahrzeit des 4. Fahrers iſt maßgebend.
Die Rennſtrecke iſt die gleiche wie bei der Gaumeiſterſchaft im 1er
Streckenfahren über 100 Kilometer und führt über die Orte:
Darmſtadt (Start Rennbahn) Eberſtadt Nieder=Ramſtadt
Ober=Ramſtadt Hahn Reinheim Lengfeld Zipfen Groß=
Umſtadt Dieburg Altheim Babenhauſen Dudenhofen Nd.
Roden Ober=Roden Eppertshanſen Münſter Dieburg
Gundernhauſen Roßdorf Ober=Ramſtadt Nieder=Ramſtadt
Eberſtadt Darmſtadt (Ziel Rennbahn).
Der Start iſt vormittags 6 Uhr an der Rennbahn, woſelbſt die erſten
Fahrer gegen 10,15 Uhr erwartet werden.

Motorſport.

Rennen an der Bergſtraße.
Für die Rennen des Heſſiſchen Automobilklubs am Sonntag, 6. Juli,
an der Bergſtraße, macht ſich ein erfreuliches Intereſſe in der Sportwelt
bemerkbar. Wohl wird die große Zahl der vorjährigen Nennungen
bei den vielen in dieſem Jahre ſtattfindenden Konkurrenzen, und bei
der allgemeinen ſchlechten wirtſchaftlichen Lage weiteſter Kreiſe, nicht
ganz erreicht werden. Indeſſen ſind einzelne Felder der Ausſchreibung
ſchon jetzt recht gut beſetzt, und der Vorſtand des Heſſ. Automobilklubs
hat ſich entſchloſſen, von einer Verdoppelung des Nenngeldes nach dem
erſten Meldetermin abzuſehen, die urſprünglich beabſichtigt war.
Letzter Meldetermin iſt kommender Sonntag, 29. Juni, 10 Uhr
abends. Die Rennſtrecke ſelbſt befindet ſich in ausgezeichneter Verfaſ
ſung. Die Flachbahn beſitzt Kleinpflaſter und die Decke der Bergſtrecke
iſt durch die langanhaltende feuchte Witterung und die jetzige Wärme
ſo feſt geworden, daß auf ihr hohe Geſchwindigkeiten erreicht werden
können.
Die Organiſation der ganzen Veranſtaltung iſt ſo bis ins Kleinſte
durchgearbeitet, daß die Rennen, die pünktlich um 6½ Uhr beginnen,
ſchon am Vormittag ihr Ende gefunden haben werden, ſodaß die Preis=
verteilung
unmittelbar nach Schluß des Wettbewerbes bei einem Früh=
ſtück
im Heim des Heſſiſchen Automobilklubs ſtattfinden kann.
Unbedingt notwendig iſt, daß die Abnahme der Fahrzeuge am vor=
hergehenden
Tage, Samstag, 5. Juli, zwiſchen 4 und 6 Uhr auf dem
Fabrikhofe, Eſchollbrückerſtraße 18 erfolgt.

Schwimmen.

Wettſchwimmen in Köln.
Ein Vorſpiel zu dem dreitägigen Rieſenkampf in Magdeburg An=
fang
Juli bildet das Schwimmfeſt in Köln, das am Samstag und Sonn=
tag
vor ſich geht. Hier iſt faſt die geſamte deutſche Klaſſe am Start,
Beſonders wertvoll ſind die Staffelbewerbe. Hier treffen Darmſtadt,
Magdeburg 96, Hellas=Magdeburg, Dortmund 96, Berlin 89, Poſeidon=
Leipzig und Göppingen aufeinander, zu ihnen geſellen ſich die Kölner
Vereine, die hier ihren Kampf um die ſportliche Vorherrſchaft führen.
Von den Einzelkämpfen ragt die Begegnung Sommer, Rademacher Fauſt
vervor, da hier der Kölner Sommer zu beweiſen haben wird, daß er
beſſer als Rademacher iſt. Ein neuer deutſcher Rekord wird wahr=
ſcheinlich
der äußere Erfolg des Rennens ſein. Mit 10 Teilnehmern,
unter denen Luber=Berlin als Hauptgegner Plumanns und Wisber hat,
ſieht das Turmſpringen eine Höchſtbeſetzung für Deutſchland. Im freien
Stil werden in der kurzen Strecke 50 Meter Rademacher und Treis=
Köln Favoriten ſein, während über 200 Meter Berges=Darmſtadt und
Treis=Köln hart ringen müſſen. Den Abſchluß bildet ein Waſſerball=
piel
der ungeſchlagenen Hellas=Mannſchaft mit einer Kölner Städte=
ſieben
.

Mk. 2
Mk. 2

Vchter Beinbrand . . . . Mk. 2.
Weinbrand Verſchnitt
Mum= u. Arrac=Verſchnitt . Mk. 3
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Schwarzw. Kirſchwaſſer 50%o Mk. 3.
Mk. 1
Kartoffelbranntwein
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Ingelheimer Rotwein . . Mk. 1.
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Durmſädit

Mummer 173.

Seite 12.

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Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
2. Sonntag nach Trinitatis, den 29. Juni 1924.
Stadtkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Lukasgemeinde.
Pfarrer Kleberger. Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Vogel. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſt. Clotz.
Um 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß,
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche: Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.
Vorm. 9¾ Uhr: Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei; um 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt mit Feier des heil. Abendmahls. Oberhofprediger
a. D. Ehrhardt, Pfarrer zu Hirzenhain. Abends 6 Uhr: Abend=
gottesdienſt
. Pfarrer Kleberger.
Amtshandlungen an Auswärtigen bis 30, Juni: Pfarrer
Beringer; vom 1. Juli an: Pfarrer Marg,
Gemeindehaus, (Kiesſtraße 17): Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für
die Reformationsgemeinde. Pfarrer Lautenſchläger. Diens=
tag
, den 1. Juli, abends 8½ Uhr: Klopſtock=Feier des Evangeliſchen
Bundes mit Vortrag von Geh. Schulrat Dr. Otto und unter Mit=
wirkung
der Madrigalvereinigung (Privatdozent Dr. Noack). Eintritt frei.
Martinskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Oſtbezirk
in der Kirche. Pfarrer Beringer; für den Weſt=(Aſſiſtenten: /Be=
kim
Gemeindehaus. Pfarraſſiſtent Müller. Um 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Pfarrer D. Waitz. Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt
für den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer,
Johanneskirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für den Südbezirk
im Gemeindehaus. Pfarrer Goethe. Um 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Pfarrer Goethe. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Um 11½ Uhr: Chriſtenlehre für den Weſtbezirk im Gemeindehaus.
Pfarrer Wagner. Samstag, den 28. Juni, nachm. 4 Uhr, für Kin=
der
, abends 8 Uhr für Erwachſene: Künſtleriſches Marionettentheater,
Freier Eintritt. Sammlung am Schluß. Donnerstag, den 3. Juli,
abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Vortrag von Pfarrer Heitmann=
Hamburg über: Religion und Maſſe‟. Eintritt frei; Sammlung am
Schluß.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre.
Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt
Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. Mittwoch, den 2. Juli, abends
8½ Uhr: Monatsverſammlung des Männervereins,
Pauluskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für beide Gruppen.
Pfarraſſiſtent Wolf. Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Rückert. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Häusliche Pflege von kranken Männern (Aushilfe am Tage und
Nachtwachen) übernehmen die Brüder (Diakonen) der Männertran en=
pflege
=Station im Evang. Männerheim, Forſtmeiſterſtraße 9. Fern=
ſprecher
2883.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel.
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Evang. Sonntagsverein
(Chriſtl. Verein junger Mädchen): Sonntag, nachm. von 4 bis 7 Uhr:
Vereinsſtunden (Jugendſonntag). Donnerstag, den 3. Juli, abends
Uhr: Betſtunde.

Stadtmiſſion (Mühlſtr 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde.
Abends 8 Uhr: Miſſionsſtunde. Miſſionarin Schröter=China.
Montag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Männer. Diens=
tag
, abends 8½ Uhr: Blaukreuzſtunde Mittwoch, nachm. 4 Uhr:
Kinderbund, Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde (Hohelied),
Freitag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule,
Beſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr: Kinderbund. Abends 8 Uhr;
Poſaunenchor. Jugendbund für E. C., Mühlſtraße 24: Sonn=
tag
, nachm. 2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. Um 4½ Uhr:
Miſſionsſtunde für Jungfrauen. Miſſionarin Schröter=China.
Abends 8½ Uhr: Miſſionsvortrag. Miſſionarin Schröter Diens=
tag
, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge und Gebetsſtunde für
Jungfrauen. Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für Jüng=
linge
. Freitag, abends 8½ Uhr: Unterhaltungsabend für Jünglinge,
Samstag, abds. 8 Uhr: Poſaunenchor,
Vereinigung chriſtl. Eiſenbahner und Poſtbeamten.
Sonntag, nachm. 2 Uhr: Bibelbeſprechſtunde in der Mauerſtr. 5,
Wartburgverein Darmſtadt (C. B. J. M.). Vereinslokal: Ge=
meindehaus
der Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr. 6 (Mollerſtr. 23).
Sonntag, den 29. Juni, vorm. 8 Uhr: Mitwirkung des Poſaunenchors
an dem Hauptgottesdienſt in der Stadtkapelle. (Kollekte für den Wart=
burg
=Poſaunenchor.) Nachm. 4 Uhr: Schnitzeljagd. Treffen am
Tierbrunnen. Leiter: Fritz Sturm. Dienstag, abends 8½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde. Ausſprache über Zeit= und Lebensfragen.
Chriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E.V., Allexander=
ſtraße
22 (Infanterie Kaſerne, 1. Hof links): Sonntag: Tageswanderung.
Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Donnerstag, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde Im Familienkreiſe.
Chriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.): Sonn=
tag
, vorm. 9 Uhr: Gebetsgemeinſchaft. Um 10 Uhr: Beſuch des
öffentl. Gottesdienſtes. Abends 6 Uhr: Andacht. Mittwoch, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde für Familienkreis und Gäſte (Erklärung der
Offenbarung Johannes).
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 29. Juni 1924,
Großes Gebet.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr;
Beichtgelegenheit
Sonntag, vorm. ½6 Uhr: Beichtgelegenheit Um 6 Uhr: Erſte
heil. Meſſe und feierliche Eröffnung des Großen Gebetes. Um 7 Uhr:
Heil. Meſſe. Um 8 Uhr: Heil. Meſſe. Um ½10 Uhr: Heil Meſſe.
Um 11 Uhr: Heil. Meſſe. Nachm. 5 Uhr: Letzte Betſtunde, ſakra=
mentale
Prozeſſion und Te Deum. Donnerstag, nachm. 5 Uhr:
Beichtgelegenheit. Freitag, vorm. 8½ Uhr: Segenamt. Abends
6½ Uhr: Herz=Jeſu=Andacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. ½7 Uhr
Heil. Meſſe. Nachm. 2 Uhr: Aloyſianiſche Andacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm, um 5 Uhr und abends
um 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt.
Um ½10 Uhr: Hochamt mit Predigt. Nachm 2 Uhr: Andacht.

St. Martinskapelle am Herdweg: Samstag, nachm. von 57 Uhr
und abends von 8½9 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Feſt der Apoſtelfürſten Petrus und Paulus.
Sonntag, vorm. 6½ Uhr: Heil. Beichte. Um 7½ Uhr: Heil,
Meſſe und Generalkommunion der Frauen. Um 7¾ Uhr: Predigt,
Um 8½ Uhr: Heil Meſſe. Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt
und Weihe an das göttliche Herz Jeſu. Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre,
Um 2½ Uhr: Feierliche Veſper. Um 4 Uhr: Verſammlung der
Frauen. Abends 8 Uhr: Andacht zu Ehren des heil. Aloyſius.
Am Mittwoch: Wallfahrt nach Maria Einſiedel unter Begleitung eines
Geiſtlichen. Bahnfahrt von Darmſtadt=Süd nach Hähnlein und zurück,
Ab Hauptbahnhof 6i
St. Fideliskirche: In der Kapelle der Engliſchen Fräulein an der
Waldſtraße an allen Sonn= und Feiertagen um. 8 Uhr: Heil, Meſſe
und Predigt.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr=
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. Um 6½ Uhr: Aus=
teilung
der heil. Kommunion. Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt,
Nachm. ½2 Uhr: Chriſtenlehre. Um 2 Uhr: Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg. ½8 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. ½9 Uhr: Beichtgelegen=
heit
. Um 9 Uhr: Hochamt und Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 29. Juni,
vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 4½ Uhr: Verkündi=
gung
des Wortes Gottes. Mittwoch, den 2. Juli, abends 8½ Uhr;
Gebetsſtunde. Freitag, den 4. Juli, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
29. Juni, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8½ Uhr: Gottes=
dienſt
Donnerstag, den 3. Juli, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Pred. Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag;
den 29. Juni, vorm ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. Um 11 Uhr: Sonn=
tagsſchule
. Abends 8 Uhr: Evangeliſation. Dienstag, abends,
½9 Uhr: Bibelſtunde. Freitag, abends ½9 Uhr: Gebetsſtunde,
Gemeinde der Siebententags=Adventiſten, Mauerſtr. 5, I.: Frei=
tag
, abends 8 Uhr und Samstags, vorm. ½10 Uhr: Oeffentl. Gottes=
dienſt
. Sonntag, abends 8 Uhr: Religiöſer Vortrag.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17,
Sonntag, den 29. Juni, vorm. 10 Uhr: Gebetsſtunde. Nachm.
4 Uhr: Predigt. Abends 8 Uhr: Jugendſtunde. Donnerstag, den
3. Juli, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde
Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 29. Juni, nachm. 2½ Uhr:
Sonntagsſchule. Um ½4 Uhr: Predigt. Donnerstag, den 3. Juli,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Sonntag, vorm. 10 Uhr: Heili=
gungs
=Verſammlung. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends
8 Uhr: Eine beſondere Verſammlung.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 29 Juni,
vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11½ Uhr: Sonntagsſchule

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Ihre Verlobung beehren
ſich anzuzeigen
Katharina Flauhaus
Otto Kraft
z. Zt. Darmſtadt
(*18672
Statt Karten.
Unſere heute nachmittag um 3 Uhr
in der Petruskirche ſtattfindende
Trauung
beehren ſich anzuzeigen
Franziska Kappler
Frtedrich Kaeſtiner
Darmſtadt, Beſſungen
( 18699
Für die überaus zahlreichen Geſchenke,
Blumen und Karten anläßlich unſerer
ſilbernen Hochzeit u. 25jähr. Wohnungs=
Jubiläums ſagen nochmals herzlichen
Dank
Chr. Auracher und Frau Dorothea,
geb. Heckwolf
Darmſtadt, Schwanenſtr. 31, part.
(*18706

Todes=Anzeige.
Allen Verwandten und Bekann=
ten
die tieftraurige Nachricht, daß
heute nacht 1 Uhr, unſer unver=
geßlicher
Vater, Großvater und
Schwiegervater
Herr
Georg von der Auf
Förſter im Ruheſtand
nach langer Krankheit, im Alter von
82 Jahren, durch einen ſanften Tod
erlöſt wurde.
(8358
Roßdorf, den 27. Juni 1924,
Dietrauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Samstag
nachmittags 3¾ Uhr ſtatt.

Am Mittwoch nachmittag ver=
ſchied
unerwartet im 20. Lebens=
jahre
unſer lieber Sohn, Bruder,
Schwager, Enkel und Pate

Guſtav

Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Heil, Weichenwärter
Eberſtadt, Blockhaus Nr. 30. (*18661
Die Beerdigung findet am Sams=
tag
, nachm. 2 Uhr, vom Portale
des Friedhofes in Pfungſtadt ſtatt.

Dankſagung.

Für die uns bei dem Heimgange
unſerer lieben Mutter

geb. Mittelſtädter
erwieſene Anteilnahme und die über=
mittelten
Blumenſpenden ſagen wir
hiermit unſeren herzlichſten Dank.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Karl Kraft, Diplomingenieur
Darmſtadt, den 27. Juni 1924, (*18668

(Statt Karten.)
Die Beerdigung meiner lieben Tochter
Eliſabeth
findet Samstag, den 28, ds. Mts.,
vormittags 9¾ Uhr, vom Waldfried=
hof
aus ſtatt.
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Frau Eliſabeth Kehres Witwe
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Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
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Vereinsabzeichen.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen /2 Seſſei, Bank, Tiſch
den Sonntagsdienſt und in der Woche vom
28. Juni bis einſchließlich 5. Juli den
Nachtdienſt die Merck’ſche Apotheke,
Rheinſtraße 9, und Beſſunger Apotheke
Karlſtraße 111.
Feldzund Waldſchutz.
Die fortgeſetzt ſich mehrenden Feld=
und Waldfrevel bedingen die Schließung
der Feld= und Waldwege zur Nachtzeit.
Auf Grund des Art. 129b II. 2. der Gchläf=U. Sbeiſtz.
Städteordnung vom 8. Juli 1911 wird Küchen ſow, einzelne
daher der Verkehr auf allen Feld= und
Waldwegen der Gemarkung Darmſtadt
vom Tage der Veröffentlichung dieſer
Bekanntmachung ab von abends 11 Uhr ſchreinerei
bis morgens 4 Uhr ſtrengſtens unterſagt.
Zuwiderhandlungen werden mit Po=
Lizeiſtrafen bis zu 90 Mk. geahndet, ge=
gebenenfalls
kann auch höhere Beſtra= neu, ſehr billig zu
fung eintreten.
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Darmſtadt, den 25. Juni 1924.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Buxbaum.
Die Herſtellung von
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ſowie
die Ausführung von Kanalbau= herd billig zu verk=
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kleineren Umfangs im Verwal=
Tungsjahr 1924 ſoll vergeben werden, tiſch zu verkaufen.
Preisverzeichnis und Bedingungen liegen
Dei dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 5,
ährend der Dienſtſtunden zur Einſicht
wffen. Geeignete Uebernehmer für dieſe Bettſtellen m. allem
Arbeiten werden aufgefordert zur Ein=
ſichtnahme
und Anerkennung der Ver= Kiſſen) bill. zu verk.
Dingungsunterlagen bis ſpäteſtens
Donnerstag, den 3. Juli ds. Js.,
vormittags 10 Uhr.
Auswärtige Bewerber können nicht ſehr bill. z. verkf.
Berückſichtigt werden.
Städtiſches Tiefbauamt.
Pflaſterſteinlieferung.
Die Lieferung von 4500 Tonnen Nor=
mnalpflaſterſteinen
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pflaſterſteinen
ſowie 150 Tonnen Moſaik=
ſteinen
ſoll vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedin= ſtraße 34, I. (1859
gungen liegen bei dem unterzeichneten Faſt neues weißes
AAmte, Zimmer Nr. 5, während der Dienſt=
ſtunden
zur Einſicht offen. Auch werden
Dort die Angebotſcheine abgegeben.
Angebote, ſind bis Mittwoch, den
E6. Juli Ifd. Js., vorm. 11 Uhr, bei verkauf. Teilz. geſt.
aunterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 23. Juni 1924.
Tiefbauamt. (St. 8248 mit Sprungf.=Matr.
Seugeas Derſteigerang. elektriſche Eßzimmer=
Dienstag, 1. Juli Iſd. Js., mor= lampe (4fl.), gebr.
gens 9 Uhr, wird bei Wwe. Gruber, kleiner Kinderwagen
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Polizei= Wachtabteilg. Vabenharſen.

[ ][  ][ ]

Darmfädter Tagblatt
Handel und Wandel in Heſſen.
Die Kohlenproduktion in Heſſen. Die monatliche
Statiſtik der Kohlenproduktion des Volksſtaates Heſſen weiſt für den
Monat Mai 1924 folgende Zahlen nich: An Rohbraunkohlen wur=
den
gefördert: 48025 Tonnen, verkauft wurden davon 11 416 Tonnen;
der größte Teil der Rohkohle wurde weiter verarbeitet oder war zur
weiteren Verarbeitung beſtimmt. Aus den verarbeiteten Nohkohlen
wurden neben Schwelereiprodukten erzeugt: 3282 Tonnen Braunkohlen=
briketts
, 2133 Tonnen Naßpreßſteine. Unter Berückſichtigung der aus
den Vormonaten übernommenen Beſtände, ſowie des Abſatzes und des
Selbſtverbrauchs verblieben am Monatsſchluß abſatzfähig: 21 328 To.
Rohkohlen, 1816 To. Briketts, 3116 To. Naßpreßſteine, zuſammen 26 260
To. Braunkohlen und Braunkohlenprodukte im Geſamtwert von 182 400
Goldmark.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Inwieweit werden die von Amerika aufgrund
dar Winslow Bill freigegebenen deutſchen Vev=
mögen
zur Steuer in Deutſchland herangezogen?
Der Hanſabund ſchreibt uns: Der Treuhänder in Waſhington hat in
ſeinem Tätigkeitsbericht für 1923 auf Seite UII geſagt, daß die Nutz=
nießer
des Geſetzes vom 4. März 1923 abgeneigt ſind, ihr Vermögen
zurückzuerlangen in der Furcht und dem Glauben, ihnen werde es zum
größten Teil auf irgend eine Weiſe wieder abgenommen. Dieſe An=
nahme
findet in vielen Zuſchrif ten, die an die Amerika=Abteilung des
H.=B. gelangen, ihre Beſtätigung. Mit Bezug hierauf hat nun der
Hanſabund eine entſprechende Anfrage an den Herrn Reichsminiſter der
Finanzen gerichtet, der unterm 17. d. M. darauf folgendes geantwortet
hat: Die von Amerika aufgrund der Winslow Bill freigegebenen deut=
ſchen
Vermögen unterliegen der Vermögensſteuer 1924, durch deren
Entrichtung aber im Hinblick auf die niedrigen Steuerſätze (37½ v. T.
des ſteuerbaren Vermögens) eine erhebliche Schmälerung der freige=
gebenen
Beträge nicht eintritt. Sofern das freigegebene Vermögen in=
folge
Erbfalles oder Schenkung den Beſitzer gewechſelt hat, iſt auch Erb=
ſchaftsſteuer
zu zahlen. Von den übrigen in Betracht kommenden Reichs=
ſteuern
ſind die freigegebenen Vermögen gemäß § 18 des Reichsent=
laſtungsgeſetzes
befreit; ſie werden insbeſondere auch nicht zur Ver=
mögenszuwachsſteuer
herangezogen." Zur koſtenloſen Auskunft iſt die
Amerika=Abteilung des Hanſabundes in Berlin, Dorotheenſtraße 36,
bereit. Freiumſchlag für Antwort iſt beizufügen.
* Verband ſüdweſtdeutſcher Induſtrieller. Am
Montag, den 16. Juni, fand im Schloßhotel zu Karlsruhe unter dem
Präſidium des 1. Verbandsvorſitzenden Kommerzienrat H. Stoeß=
Ziegelhauſen bei Heidelberg die 52. ordentliche Plenarverſammlung des
Direktoriums des Verbandes Südweſtdeutſcher Induſtrieller ſtatt. Die
Verſammlung war von Delegierten der Bezirksvereine, Fachausſchüſſe
und Fachgruppen des Verbandes, ſowie von Vertretern der dem Ver=
bande
angeſchloſſenen Fachvereine ſehr zahlreich beſucht. Zunächſt be=
richtete
Verbandsſyndikus Dr. Mieck=Mannheim über die Angelegen=
heit
betr. Bildung eines Reichswaſſerſtraßen=Beirats und von Bezirks=
waſſerſtraßenbeiräten
. Punkt 2 der Tagesordnung betraf: Die Notwen=
digkeit
weitgehenderer Berückſichtigung der badiſchen und ſüdweſtdeut=
ſchen
Induſtrie bei der Vergebung von Aufträgen ſeitens der Reichs=
bahnverwaltung
. Es wurde dringend gefordert, daß dieſe Berückſichti=
gung
in Zukunft in einem Umfange erfolge, der der hohen Leiſtungs=
fähigkeit
der in Betracht kommenden badiſchen und ſüdweſtdeutſchen In=
duſtriezweige
in größerem Maße entſpricht. Weitere Beratungsgegen=
ſtände
bildeten eine Reihe wirtſchaftspolitiſcher, handelspolitiſcher und
Export=Fragen. An den mehrſtündigen wichtigen Beratungen nahmen
als Vertreter der Regierung Miniſterialdirektor von Schoenebeck vom
Reichswirtſchaftsminiſterium Berlin, Miniſterialrat Dr. Scheffelmeier
und Oberregierungsrat Stehberger vom Badiſchen Miniſterium des
Innern in Karlsruhe teil.
Wiriſchaft des Auslandes.
* Depreſſion auf dem finniſchen Baumwollmarkt.
Die augenblickliche Depreſſion auf dem finniſchen Baumwollmarkt zwingt
nach einer Mitteilung des Inſtituts für Finnlandkunde der Univerſität
Greifswald die Baumwollſpinnereien, den Betrieb durch Arbeitszeitver=
kürzung
bedeutend einzuſchränken. Als Grund des verminderten Ab=
ſatzes
wird allgemein die verminderte Kaufkraft der Landbevölkerung,
hervorgerufen durch die vorjährige ſchlechte Ernte, angeſehen. Die
Kleinhändler verſuchen, ihre Tuchlager ſo gering wie möglich zu halten
wegen der äußerſt hohen Zinſen, aus demſelben Grunde zeigen auch die
Großhändler eine große Zurückhaltung, was zu umfangreichen Lager=
beſtänden
der Spinnereien führt. Wie ſich die nächſte Zukunft der Spin=
nereien
geſtalten wird, iſt ſchwer vorauszuſagen, da viel von dem Aus=
fall
der kommenden Ernte abhängt. Der Export ſpielt noch immer eine
geringe Rolle ſeit dem Fortfall des ruſſiſchen Marktes, der Import wird
jetzt durch billigere ausländiſche Fabrikate begünſtigt, trotzdem ſie bezüg=
lich
der Qualität ſehr oft den einheimiſchen Erzeugniſſe nachſtehen.

Finnlands Zelluloſeexport. Nach einer Mitteilung
des Inſtituts für Finnlandkunde der Univerſität Greifswald hat der
finniſche Zelluloſeexport in dieſem Jahre bis jetzt gute Reſultate aufzu=
weiſen
; er iſt bedeutend größer als voriges Jahr. Wurden Januar
Mai v. Js. 84 500 Tonnen exportiert, ſo in der betreffenden Zeit dieſes
Jahres allein 97 900 Tonnen. Auch der Maiexport hat eine Rekordziffer
aufzuweiſen, die vorher niemals erreicht worden iſt. Der Export betrug
34 200 Tonnen und verteilte ſich auf die wichtigſten Länder folgender=
maſten
: England 16 206 To. Sulfit und 2932 To. Sulfat, U. S. A.
4757 To. Sulfit und 328 To. Sulfat, Belgien 2245 To. Sulfit und 424
To. Sulfat, Deutſchland 542 To. Sulfit und 1618 To. Sulfat, Rußland
512 To. Sulfit und 10 To. Sulfat. Es iſt damit zu rechnen, daß der
Export an Zelluloſe weiterhin einen guten Fortgang nimmt.
* Gründung einer Induſtrie=Hypothekenbank in
Finnland. Wie wir vom Inſtitut für Finnlandkunde der Univerſität
Greifswald erfahren, ſoll in Finnland eine Induſtrie=Hypothekenbank
gegründet werden. Während Kreditbanken für ſtädtiſchen und ländlichen
Grund und Boden ſchon ſeit längerer Zeit beſtehen, fehlt es der In=
duſtrie
an einer ſpeziellen Hypothekenbank. Die im Jahre 1919 gegrün=
dete
Induſtriebank war im Grunde nur eine gewöhnliche Handelsbank,
die bald in eine andere Bank aufging. Durch die Gewährung einer
Anleihe von 500 Millionen Finnmark mit dem Zwecke einer ausſchließ=
lichen
Verwendung von Hypothekarkredit an Induſtrieunternehmen durch
den neuen Reichstag ſcheint der langgehegte Plan vor ſeiner Verwirk=
lichung
zu ſtehen. Der Name der mit einem Aktienkapital von 50 Mill.
Finnmark neu gegründeten Bank ſoll Induſtrie=Hypothekenbank in
Finnland A. G. lauten, als Gründer kommen die finniſchen Großbanken
Nordiska Föreningsbanken, Kanſallis=Oſake=Pankki und die Helſingfors
Aktiebank mit einer Beteiligung am Aktienkapital von 40 Mill. Finn=
mark
in Betracht, der Reſt von 10 Mill. Finnmark ſoll Induſtrieunter=
nehmen
überlaſſen werden. In der Direktion ſollen drei Vertreter der
Induſtrie, drei der Bankwelt und einer der Regierung ſitzen. Als An=
leihgeber
kommt wahrſcheinlich England in Frage. Durch die Gründung
der neuen Bank begibt ſich die finniſche Induſtrie in eine immer ſtär=
here
Abhängigkeit von den Banken, die jetzt ſchon ziemlich ſtark vor=
handen
iſt.
Warenmärkte.
w. Frankfurter Getreidebörſe. Amtliche Notierungen
(Preiſe je 100 Kilo): Weizen Wetterau 16,2516,75, Roggen 15,25 bis
15,75, Sommergerſte für Brauzwecke 16,5017, Hafer inländ. 15,5016,
Weizenmehl ſüdd. Spezial Null 27,2528,50, Roggenmehl 22,7523,50,
Weizen= und Roggenkleie 8,258,75. Tendenz ſtetig.
w. Berliner Produktenbericht. Die Befeſtigung am
Produktenmarkt machte heute beſonders für Roggen Fortſchritte. In
letzterem waren die inländiſchen Forderungen bei ſehr knappem Angebot
auf baldige Abladung höher. Die Mühlen Mitteldeutſchlands und
anderwärts zeigen anhaltenden Bedarf. Die Forderungen für Roggen
neuer Ernte haben ſich etwas erhöht. Die Weizenpreiſe zogen bei kleinen
Umſätzen etwas an. Das Geſchäft in Weizenmehl zeigt nun geringe
Beſſerung, wogegen Roggenmehl bei erhöhter Nachfrage weiter befeſtigt
war. Für Hafer ſind bei den hieſigen Verbrauchern lohnende Preiſe
nur ſchwer zu erzielen. Die amerikaniſche Hauſſe hat in den letzten
Tagen manche Nachfrage für das Ausland hervorgerufen. Futterartikel
waren bei vermehrtem Begehr für ſpätere Lieferung befeſtigt.

Börſen.

Frankfurter Börſe vom 27. Juni. (Eigener Bericht.)
Auf die Meldung des Wolffſchen Telegraphen=Bureaus, daß die um=
laufenden
Gerüchte über eine bevorſtehende Aufwertung der inländi=
ſchen
Staatsanleihen jeder Grundlage entbehrten, eröffnete die Kriegs=
anleihe
an der heutigen Börſe mit zirka 250. Der Deckungsbedarf der
Kuliſſe ließ den Kurs im Verlaufe der Börſe jedoch wieder bis auf 280
ſteigen, und man ſchloß man zirka 265. Die heutigen Umſätze wären
aber weſentlich geringer als die an den Vortagen, und der Intereſſen=
reis
ſcheint ſich infolge des hohen Riſikos, das zur Zeit mit der Betäti=
gung
auf dieſem Markte verbunden iſt, bedeutend verringert zu haben.
Auch die anderen Rentenmärkte lagen heute ruhiger und die Kurſe
waren im allgemeinen knapp behauptet. Die Aktienmärkte verkehrten
ebenfalls in ruhiger Haltung, wobei ſich die Kurſe auf Glattſtellungen
hin, die wegen des bevorſtehenden Ultimos getätigt wurden, meiſt eine
Kleinigkeit ermäßigten. Nur einzelne Spezialwerte lagen etwas feſter,
ſo z. B. Schleußner 1,8 rat. und Reichsbankanteile 34,5. Nach wie vor
gefragt blieben alle Sachwertanleihen und Hypothekenbankpfandbriefe.
Südd. Feſtwert=Anleihe 1,3 rat. Frankfurter Pfandbrief=Bank Gold=
Pfdbr. 42, Rhein. Hypbank= und andere Hypbank=Pfandbriefe mangels
Angebot geſtrichen. Im Freiverkehr, wo das Geſchäft auch ſtiller gewor=
den
iſt, hörte man nachſtehende Kurſe: Api 2/, Beckerſtahl 2, Becker=
kohle
41 Benz 2, Brown Boveri 1,4, Growag 0,170, Kaiſer Waggon
0,250, Kreichgauer 0,130, Krügershall 234, Memeler Zellſtoff 90, Petro=
leum
94; Raſtatter Waggon 2, Kabel Rheydt 334, Ufa 4/8.

28. Juni 1924 Nr. 178

w. Berliner Börſenbericht. Nach wie vor vereinigt ſich
das Intereſſe der geſamten Börſe auf die aufſehenerregende Kurs=
bewegung
der Kriegsanleihe: Auf das Dementi, in dem angebliche Auf=
wertungsabſichten
energiſch in Abrede geſtellt werden, trat zunächſt eine
gewiſſe Ernüchterung bei der Spekulaiton ein, die von einem Rückſchlag
des Kurſes bis 220 begleitet war. Da aber weiterhin die geheimnis=
vollen
Käufe anhielten, über deren Urſprung die Börſe ſich den Kopf
zerbricht und die auch den Grund für die umlaufenden verſchiedenartig=
ſten
Kombinationen gegeben haben, kam die rückläufige Bewegung bald
wieder zum Stillſtand. Der Kurs ſetzte amtlich mit 238 ein und ſchwankte
dann zwiſchen 220 und 250 und 275. Das Geſchäft trug zwar nicht mehr
den ſtürmiſchen Charakter wie geſtern, war aber noch umfangreich ge=
nug
, um auch die anderen Börſenbeſucher aus den geſchäftsſtillen Sälen
hierher zu locken. Aehnlich war die Bewegung auch bei den alten
Reichsanleihen und Preußiſchen Konſols, die von ihren geſtrigen Ge=
winnen
einen anſehnlichen Teil wieder hergeben mußten, ſpäter aber
wieder anzogen. Die Spezialbewegung in Reichsbankanteilen, die am
geſtrigen Schluß gegenüber dem Kaſſakurs von 31½ mit 37 notierten,
iſt wieder abgeflaut; der Kurs hielt ſich bei kleinen Umſätzen ungefähr
auf 36. Wie ſchon geſtern blieb auf den anderen Marktgebieten die bis=
herige
hochgradige Geſchäftsſtille unverändert beſtehen, wobei die Kurſe
mit wenig Ausnahmen faſt überall mäßige und nur bei einigen Papieren
eine Billion Prozent erreichende Abbröckelungen erfuhren, die mit den
Schwierigkeiten bei der Erneuerung der Micumverträge zu begründen
verſucht werden. Sonſt verlief die Börſe vollkommen unintereſſant.
In den Verhältniſſen am Geld= und Deviſenmarkt hat ſich nichts ge=
ändert
.

Oeviſenmarkt.

Amſterdam=Rotterdam .
Brüſſel=Antwerpen .. . . .
Chriſtiania. . ..

Kopenhagen ..
Stockholm . . .
Helſingfors.
Italien.
Londch.
New=York.
Paris..
Schweiz.
Spanien.
Wien (i. D.=Oſterr, abg.).
Prag.
Budapeſt.
Buenos=Aires. .
Bulgarien..
Japan
Rio de Janeiro.
Belgrad..
Liſſabon.
Danzig.

Brief
Geld Vi
Brief
Gelbd. 157.21 157.70 158.50 19.15 19.25 19.35 19.35 56.46 56.74 56.66 56.94 70.72 71.08 69,63 69.97 111.12 111.68 111.12 111.68 10.46 10.53 10.46 10.52 18.10 13.20 18.15 18.25 18.105 18.195 18.155 18.245 4.19 4.21 4.19 4.21 21.99 22.11- 22.24 22.36 74.16 74.54 74.16 74.54 56.16 66.44 b6.26 56.54 5.91 5. 93 5 92 5.94 13.395 12.455 12.37 13.43 5.91 5.21 5.09 5.11 1.345 1.355 1.345 1.365 3.015 3.035 2.990 3.01 1.715 1.725 1.765 1.775 0.44 0.45 0.44 0.45 4.84 4.86 4.69 471 11.62 11.68 11.62 11.68 72.42 72.78 72.62 72.98

Nee
tiert.

voll
voll
volt
voll
voll
voll
voll
voll
voll
voll
voll
voll
voll
volk
voll
voll
voll
voll
voll
voll
voll
voll

Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000000000.

Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f.Eleltr. W. vorzug.
Bismarckhütte ..
Braunkohlen=Briketts
Bremer Vulkan ......
Wolle.... . . ..
Chem. Heyden ......."
Weiler ......."
Deutſch=Atlant. Tel.. . .
Deutſche Maſchinen. . .
Deutſch=Niedld. Tel. ..
Deutſche Erdöl ..... .."
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke ......
Dt. Waffen u. Munit ion
Donnersmarckhütte ...
Dynamit Nobel ......"
Elberfelder Farben. . ..
Elektr. Lieferung .....
R. Friſter ..
Gaggenau Vorz. . ...
Gelſenk. Gußſtahl ...."
Beſ. f. elektr. Untern...
dalle Maſchinen ....
Han. Maſch.=Egeſt... .

26. 6. 27. 6. 26. 6. 27. 6. 9759 9250 Hanſa Dampfſch. . . . . . 9009 8800 16000 16750 Hemoor Zement ..... 32600 32200 18250 17000 Hirſch Kupfer ........ 17750 1800 4560 5000 Höſch Eiſen .........." 29500 30 000 3875 Hohenlohe Werke.. . .. 16306 1670 Kahla Porzellan ..... 5500 6000 Nade 18630 Lindes Eismaſch. .. . . . 5490 6250 38500 41500 Lingel Schuh .. . . . .." 1900 2100 70750 71000 Linke u. Hofmann .. .. 9800 9100 237. 2200 2. Loewe u. Co. ......" 6900 65a0 9e50 8875 C. Lorenz ...." 3200 3300 9900 9100 Meguin
... 8600 8700 4250 4375 Niederländiſche Kohle. 26000 26250 13450 15200 Nordd. Gummi .... 0275 0500 36600 3600) Orenſtein. . . . . . . . . . 11900 11900 Rathgeber Waggon. . . 3200 3750 28009 26250 Rombacher Hütten. . . . 10400 10125 6850 69375 Roſitzer Zucker ......." 20530 21000 68000 70000 Rütgerswerke ......." 887 9400 8400 5109 Sachſenwerk ........" 1125 1200 10500 10250 Sächſiſche Gußſtahl. .. 155 00 15000 10000 10030 Siemens Glas ....... 11300 10000 2875 2875 Steaua Romana .. . . . 6109 6250 Ver. Lauſitzer Glas ..." 9250 9250 Volkſtedter Porzellan.. 4125 426 16000 16000 Weſtf. Eiſ. Langendreer 19300 10750 8000 7600 Wittener Gußſtahl .... 16500 16000 41580 41500 Wanderer=Werke ..... 6300 6500

Frankenkurs in London: 81.78
18.00
Markkurs

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 27. Juni 1924.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausge drückt.

Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ...........

D
3½%
.
Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ...."
4½% I. u. V. Schatzanweiſg.
4½% HI.IX.
4¾Dt. Schutzgebiet b.0,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe ........."
Zwangsanleihe .............."
49 Preuß. Konſols ........."
3½%

3%
.
4% Bab, Anl. unk. 1935 .....
3½% v. 1907 ......."
1896 ......."
4½ Bahern Anleihe ........."
Md ercadeni. Schätau=
rck
. 26 ........... ...
816% Heſſen Reihe XXXyI.
untilgb. b. 28 . . . . . . . . . .. ..."
4½ Heſſen unk. 1924... . . . . . . .
3½% ................."
%o ..
4% Württemberger alte ......"
b)Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
v. 1902 ..........."
4½ .....
5% Bulgar. Tabak 1902.. . . . . .
11 0 Griech. Monopol ......"
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ............
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ................"
4% Oeſt. Goldrente ........."
4½ einheitl. Rente ......"
5% Rum. am. Rente v. 03 ....
4½½ Goldrente v. 13 ...
4% am. Goldrente konv.
4% am. v. 05 ... .. .. .."
4% Türk. (Admin.) v. 1903....
4½ (Bagdad) Ser. I..
II..
4½
v. 1911, Bollanl. ...
%0 Ung. Staatsr. v. 14 ...."
Goldrente ........
Staatsr. v. 10 ....
Kronenrente .. . . ..

26. 6. 27. 6.

0,265

42
4,2
76,5

z
0,165
0055
0.43
0.45
0.45
0.58
0,6

4,2
840

0.45
9.45

35

5.25

8,75
6,75

5.25
4,5

0.269
0.49
0,95
4,2
4,2
76,95

0.099
0,00S
0,43
0.42
0,45
0.4
054

0.79
0.72
4,2

0,65.
0,35
0.45

jaß

1,7
0,5
1
5,25
8,5
Ga

Außereuropäiſche.
Mexik. amorl. innere . . . . . .
konſ. äuß. v. 99... . .
Gold v. 04, ſtfr. . . . .
konſ. inner. ......
Frrigationsanleihe
Camaulipas. Serie l...."
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . ."
0.58
4½ Gal. Carl Ludw.=Bahn. . . .
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. .. 6.3

0,63
0.9
6,5

2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb. )
2 6%Neu=
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
1. b. 8. En...
3% Oeſt.
9. Em. .. . .
3%
v. 1885 ...."
% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
4% Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½% Anatolier I............"
3% Salon. Conſt. Jonction ...
3% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepec. . . . . . . . . . . . .

4½%
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. . . . . . . . . . . . . . . . . . .."
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em. . . . . . . . . . . . ."
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23......
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5%Neckar A.=G. Stuttgart Gold=
anl
. v. 23...... ...... ....."
5% Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24....... ........"
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5% Roggenwert=Anl. . .
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 ........ ......
5% Rhein=Main=Donau Gold=
anl
. v. 23 ..............."
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II........ . ....."
5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl,
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Banvverein. . . . . . . . . .
Bayer Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft . . .
Commerz= und Privatbank ..."
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank ............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. ..
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft . . . . . ...."
Dresdner Bank. . . . . . . . . . . . . .
Frankfurter Bank ..........."
Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . ..
Mitteldeutſche Creditbank. . . . ..
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . .
Reichsbank=Ant. . . . . . . . . . . . .."
Rhein. Creditban . ..........."
Hypothekenbank ......"
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ...... ....... ......"
Wiener Bankverein .........."
Bergwerkö=Aktien.
Berzelius ..................
Bochumer Bergb. . . . . . ..... ."
Buderus. .. . . . . . . .. .. . ......"
Dt. Luxemburger ............"
Eſchweiler Bergwerks=Akt. .. . .
Gelſenkirchen Bergw. .... ....
Harpener Bergbau. . . . . ..

26. 6.
2,
8,25

1
8,5

7.75 75

6
16.9

38
9,9

2,5
3

1.15
135

1,2
1,25

2.1
24
3
8
8,75
3,3
1,4
0,375
3
1,4
122
2.05
0.3225
29,2)
1.6
2.9
6.1
0.325
0.25

4,1
46.25
67,5
53,5

6,1

9.25
47
9.9
1.65

2,6
3

1,7
1,2
13
1,2

1.45


0.36
ſt.
12,2
2
0.305
34,5
1.55
3½,
6,4
0.309
0,230

4,1
*6
53

Kaliwerke Aſchersleben .. . . . ."
Salzdetfurth ... . . . ."
Weſteregeln ....."
Klöcknerwerke (abg. Lothr. Hüitte)
Mannesmann Röhren ..
.
Mansfelder ......"
Oberbedarf ........."
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......"
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ...."
Phönix Bergbau ..
Rhein. Stahlwerke.
Riebeck Montan..
Rombacher Hütte..
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. ..
Ver, Laurahütte . . .
..

Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger. Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding)........"
Werger ......"

I Tauſend: M Millionen, Md Mill
ohne Umſa; X rationiert,

Akkumulat. Berlin .. ......"
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (v. Klehzer)......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . ."
6% Vorzug Lit. 4 ...
5%0 Vorzug Lit. B..."
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano .. ..."
Anilin Bln.=Treptow.. . . . . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff....."
Badenia (Weinheim)........."
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. . . . . . . . . .. . . . ."
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel (Caſſel) ........"
Bergmann El. Werke ...... ..
Bing. Metallwerke ..........."
Brockhues, Nieder=Walluf....."
Eementwerk Heidelberg. ... ..."
Karlſtadt . . . . . . ..
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . . . . . . . . ."
Griesheim Elektron ...."
Fabrik Milch .........."
Beiler=ter=mer ........"
Daimler Motoren ............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl ..... .. . .. .. . ."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ...."
Dürkoppwerk (Stamm) ......"
Düſſeld. Ratinger (Dürr) ....."
Dyckerhof & Widm. Stamm .. .
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meher jr. .. . . .."
Elberfelder Farbw. v. Baher .."
Kupfer=u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft .. . .. .."
Elſäſſ. Bab. Wolle...... .. . . . .
Emag, Frankfurt a. M.. . . . . . .
Email.- E Stanzw. Ullrich ...."
Enzinger Werke .............
Eßlinger Maſchinen ..........
Ettlingen Spinnerei ........."
Faber, Joh., Bleiſtift ........

26. 6: 27. 6. 6,8 11,3 107= 27 26 2.,5 2,6 10.25 10½ 23 7 25,25 23,5 34.25 11.3 10.25 1,5 1,4
18 31 10,75 üs 20 1,4 1.4 7.1 6.9 3.4 2.1 2.2 1.8 2.25 9,75 10.25 17 0,8 0,800 13 12.73 10,1 10 10 10 1,1 4.2 4.4 4,75 1.7 1,75 10 1.9 4,2 7.3 4,2 4.25 32 35.5 10,5 10, 7.5 9,25 2,3 205 36 12,4 12,6 3.2 3,3 1.15 1,1 2,75 2.9 2.25 2.05 0,85 0.9 1,2 1.25 1F’g. 10.5 0475 9,6 7.3 5,5 5,5 0,225 0,350 2.3
2.4 4.1 70 89

Faber & Schleicher .......... 3,75
Fahr, Gebr., Pirmaſens ..... 4½=
Felten & Guilleaume, Carlsw.. .
Feinmechank (Jetter). ........"
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.. . . . . . . . . . . .
Frankfurter Hof............
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm ... ..
Ganz. Ludſvig, Mainz ......."
Geiling & Cie. .............."
Germania Linoleum .. . . . . . . ."
Gelenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt, Th. .... . ... ...."
Gotha Waggon .............."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. . .
Grün & Bilfinger ..........."
Hammerſen (Osnabrück)......"
Hanfwerke Füſſen ..........."
Heddernheimer Kupfer ......."
Hehligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . . 5
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ. .... . . ."
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben ............."
Holzmann, Phil. ....... ....."
Holzverk.=Induſtr. ..... . . .. .."
Hydrometer Breslau ........"
Inag ..... ... ..............
Junghans Stamm. . . . . . . . . . ."
Karlsruher Maſchinen .. .. . ..."
Karſtadt R... .. . . . . ........."
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn............
Kolb & Schüle Spinn. . .. . . ..
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeher & Co. ............"
Lech, Augsburg ............."
Lederw. Rothe .............."
Lederwerke Spicharz ........"
Lingel, Schuhw. Erfurt ......"
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metallw. .. . . . . . ."
Luther, Maſch.=u Mühlenbau..
Lux’ſche Induſtrie ..........."
Mainkraftwerke Höchſt......."
Meguin, Butzbach ...........
Metallgeſ. Frkft. . . . . . . . . . . . . ."
Meher, Dr. Paul..........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm . . . . . . . . . . . ."
Motorenfabrik Deutz ........."
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke.. .
Neckarwerke Eßl. Stamm .. . . .
Oleawerke Frankfurt a. M.....
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer ........"
Philipps A.=G. .... ........."
Porzellan Weſſel ............"
Reiniger, Gebbert & Schall..
Rhein. Elektr. Stamm . . . . . . . .
Metall Vorzüge ... . ...
Rhenania, Aachen ..........."
Riedinger, Maſchinen .. . . . . . . .
Rückforth, Stettin ..........."
Rütgerswerke ..............."
Shleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau.. . . . . . . . .
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik. . . . . . . . . .
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schuckert Elektr. (Nürnbera) ..

26. 6. 3 7.75 10,75 10.45 1,1 4.5 4,75 9.5 21/g 2,3 0,6 0. 740! 0.41 0.430 0,55 0.700 8,5 8
10.1 10½ 1.3 1,4 68 14 13 25 7.75 7.8 6,2 5,9 17.5 2,2 23 2,. 6½ 5,75 5,5 5 1,45 1.25 5,5 2.25 2.25 1,5 1.45 2,6 2,8 3
3
0,61 0.59 3,4 6,1 6,5 8,25 8,5 45 46 21 2.35 1,75 4,2 1,65 1,6 5 63 6.2 95 8,75 11,75 10,75
0,65 0,609 1.9 2 13 12. 4,4 3,75 3,8 7,8 1 1,1
1.3
6.5 1,25 1,3 4,75 5 Pl. 142 42 19 25 0,450 1.4 1,8 2,9 2,6 3,4 3,8 6,8 6,35 31 20,75

Schuhfabrik Berneis=Weſſel ..."
Schuhfabrik Herz ............"
Schuhf. Leander Offenbach ...
Schultz, Grünlack, Rdsh.. . . . . . .
Seilinduſtrie Wolff .........."
Sichel & Co.. Mainz..... ...."
Siemens Elektr. Betriebe ... ..
Siemens Glasinduſtrie ......."
Siemens & Halske.. ........."
Stöckicht=Offenbach=Gummi ...
Süddeutſche Immobilien ...
Thüring. elektr. Lief.=Geſ., Gotha
uhrenfabrik Furtwängler .....
Veithwerke in Sandbach ....."

Verein f. Chem. Induſtr. Frkft,
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
Faßfabriken Caſſel ...."
Gummifabr. Bln.=Frkf..
Pinſelfabr. Nürnberg ..
Ultramarin . . . . . . . . . ..
Zellſtoff, Berlin ......."
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ....
Stämme . . . .
Voigt & Haeffner Stämme . . .
Voltohm, Seil....."
.....
Wayß & Frehtag. . . . . . . . . . . ..
Wegelin Rußfabrik ..........
Zellſtoff Waldhof Stamm .. ..
Zuckerfabr. Waghäuſel .....
Frankenthal ....
Heilbronn. . . . . ..
Offſtein ..........
Rheingau ... . . . . ."
Stuttgart . . . . . .

Transport=Aktien.
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm.
Schantung E. B. ..... .... ."
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ.
Hapag (Paketfahrt) .... . . . .
Nordd. Llohd. . . . . . . . . . . . ..

059
2,8
3,85
10.25
41,5
2,3
3
2.85
6,2
16
1.9
2.45
9,5
1,05

2.05
2,65
2,5
2,3

40,7
0,055
2,75
2.5

18,3
28,5
22
4,75

25
21.35
4.5

Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf.. . . . . . . ...."
Dampfkeſſel Rodberg.... ..
Helvetia Konſervenfabrik. ..
Gebr. Lutz ............. ..
Motorenbfarik Darmſtadt
Gebr. Roeder ..........."
Venuleth & Ellenberger .

Nnnotierte Aktien.
Api .. . . . . .. . .. .. .. .. .. .....
Beckerkohle . . . . . . . . . . . . .. .. .."
Beckerſtahl .. . . . . . . . . . . . . ....
Benz.. . . . . . ... .... . . . . . .. ..
Brown Boveri ..............
Chem. Andreae ............."
Deutſche Petrolenm .. . . . . . . . .
Diamond Shares ............"
Entrepriſe .. . . . . .. .. .. . . . . ..
Falconwerke ................
Großkraftw. Württemb. (Growag)
Unterfranken (Ufra) ....... ..."
Hanſa Lloyd ..... ..........
Hero Conſerven ............."
Holſatiawerke, Altona .. . . . . .."
Kabel Rheydt .. ... ........."
Krügershall Kali ............"
Metall Starkenburg .. . . ....."
Otto & Quanz... . . . . . . . . ....
Raſtatter Wagcon ..........."
Textil=Ind. Barmen (Tiag)....
Uſa Film ...... ... .. ... ..... !

2,5
425
2,5
2
1,4
0,5
9,5
15,5
25
0,3
0.160
0,275
0.500
0.700
0.305
2,5
2,5
0,04
1.2
2
7

2.5
1,4

25
0.150

0.700

[ ][  ][ ]

Numwer 178.

Das deutſche Herz.
Roman von Adolf Schmitthenner.
13)
Nachdruck verboten.)
an jenem Tage für fähig zur Eides= und Schwerthilfe, umgür=
teten
mir die Wehr und gaben mir Wein zu trinken. Dann 2s dir recht?
brachten ſie mich in die Schloßkapelle . Du führteſt mich, Niko=
laus
. Und wir beide haben eines Mundes geſchworen, die Hand
auf dem Evangelium, daß wir den Reſt des Tages in Schweigen
vergraben. Die Männer meines Hauſes waren oft wild, grau=
ſam
und herzlos. Aber meineidig wird kein Hirſchhorn. Laß
uns im Frieden ſcheiden, Leonhard!
Dir reiche ich die Hand nicht, ſagte Leonhard, aber deinem
Mei!
Urſulg wandte ſich ihm zu und reichte ihm die Rechte. Sie
beugten ſich zueinander, und die Locken berührten ſich.
Erlaube, ſagte Leonhard, und drückte einen brüderlichen
Kuß auf die Wange des Weibes.
Friedrich wandte ſich zu Nikolaus.
Dieſe ſechſe bekommen ihre Gräber in der Reihe der Män=
ner
. Stapf zuvörderſt, dann die andern fünfe nach ihrem mut=
maßlichen
Alter. Dieſer aber, er deutete auf Findebuſch und
Gruft als ob er mein lieber Schwäher wäre.
Der Einſiedler war ohne Gruß entwichen. Der Junker faßte
ſein Weib an der Hand und führte ſie langſam zum Geſtade.
Der Totengräber ſah ihnen düſteren Blickes nach.
Gott ſchenke dir einen verſchloſſenen Schoß, ſagte er vor
hin und ſtreckte ſeinen Spaten aus.

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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 28. Junt 1924.
Fünftes Kapitel.
Nun gut, ſo will ich reden. Von meinen Kindertagen will luſtig.
ich dir erzählen. Wären die Kürnbacher Eltern da, ſo müßte ich
ſagen: Ich will dir erzählen, was mir dereinſt einmal, als ich Meine Erinnerung fängt wieder an mitten im Wald. Wir
auf dem Schloſſe zu Kürnbach zwiſchen Vater und Mutter in ritten auf einem ſchmalen grünen Weg an einem Bächlein hin.
ſch war ein Knabe von zwölf Jahren. Sie erklärten mich, meinem Kinderbettlein ſchlief, Wunderliches geträumt hat. Iſt Rechts und links ging es den Berg hinauf. Mein Vater ritt
Friedrich ritt dicht an ſie heran, ſchlang den Arm um ihren Harniſch und Helm und hatte ein Schwert an der Seite. Vor
Nacken, drückte einen durſtigen Kuß in das füßze Geſicht und ſich hatte er meinen Bruder Leonhard auf dem Pferde. Hinter
ſprach: ſch bitte dich darum.
Laß! wehrte Urſulg. Was ſollen unſere Gäule denkens war gerüſtet, und er trug mich an der Bruſt, in ſeinen Mantel
Und dort der Mähder über dem Neckar ſieht uns und lacht gewickelt. Ich tat mir weh an ſeiner Harniſchſchnalle, wachte auf
uns aus.
Aber in Zwingenberg?
Was iſt in Zwingenberg?
Halber ſatt iſt ganz durſtig.
Soll ich dir erzählen oder nicht?
Ach ja, bitte.
und hatte gelbe Lederſtiefelchen an. Denn ich ſprang über die nicht vor Angſt, ſondern vor Schmerzen. Du, wenn ich mir ſie
war gut einen Kopf größer als ich und hieß Leonhard. Ich faßte rend ich mich an ihrer Schürze feſthielt, ſo vermute ich, daß ſie
ſenkte ſeine Stimme, dieſer wird in der Kirche beſtattet, in der ihn, wenn er ſich von mir fangen ließ, mit heiden Händen in damals hochſchwanger war
ſeinen blonden Locken und ließ mich von ihm den Rain hinauf=
ſchleppen
. Auf einmal kam unſere Mutter in den Garten, aber
nicht meine Kürnbacher Mutter, eine andere, die war viel
ſchöner. Sie kam in großer Eile und Angſt und rief uns zu ſich,
Wir müſſen alſobald fortreiten; ſagte ſie, zum Oheim nach
Kürnbach. Dürfen wir mit rief ich. Freilich; ſagte ſie,
Kommet raſch und trinket Milch! Wir wollen keine Miſch!

Seite 15.

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Aber ſchon kam eine Magd mit zwei Gläſern Milch, und wir
Urſula ſeufzte tief auf. Aber ſie faßte ihre Seele und ſprach: mußten trinken. Die Magd weinte, und wir Kinder waren ſo
Nun habe ich ein gutes Stück von meinem Traum vergeſſen.
voraus. Er nar gerüſtet, wie ich ihn nie geſehen hatte, mit
dem Vater ritt meine Mutter. Dann kam der Knecht. Auch er
und weinte. Dann klagte ich über Hunger. Meine Mutter reichte
eine Flaſch her, die voller Milch war, und der Knecht ließ ſein
Pferd halten und tränkte mich. Die anderen waren ſchon weit
voraus. Auf einmal ſchleuderte der Knecht die Flaſche weg und
Küſſe ich mich ſatt. Ach, Unſinn! Das gibt es ja nicht, gab ſeinem Roß die Sporen. Bald hatte er die Vorausreitenden
eingeholt und ſchrie: Sie ſind uns auf den Ferſen!! Nun
ritten wir drauflos, was die Pferde laufen konnten. Auf ein=
mal
riß meine Mutter ihr Pferd zur Seite, ließ es traben und
Alſo hat mir’s geträumt: Ich war ein kleines Mädchen ſchließlich im Schritt gehen und klagte und weinte, ich glaube
Steine und durch die Hecken hinter meinem Bruder her. Der vorſtelle, wie ſie neben mir die Gartenſtufen hinunterging, wäh=
Iſt dir dies gewiß? fragte Friedrich gedrückt.
Urſulg ſah ihn forſchend an.
Es hat mir ja nur geträumt, ſagte ſie nach einer Weile.
Fahre fort,
(Fortſetzung folgt.)

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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 28. Juni 1924,

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