Bezugspreis:
wöchentlich Tmaligem Erſcheinen vom 1. Junl
po. Junſ 2.18 Goldmark und 22 Pfennig
ſesgegebühr, abgeholt 2.25 Goldmarl, durch die
im uren 2.40 Goſdmark ſrei Haus. Poſtbezugs=
* ohne Beſtellgeld monatich 2.30 Goldmark.
tantwortlichkeit für Aufnahme von Anzeigen an
immten Tagen wird nichi übernommen. Nichte
gemen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
ſa Rgt den Bezieher nicht zur Kürzung des
zuspreiſes. Beſiellungen und Abbeſtiellungen durch
ſnmf ohne Verbindlichkeit für uns. Poſiſchecktonto:
Franfurt a. M. 1301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 161
Mittwoch, den 11. Juni 1924.
187. Jahrgang
27 mm breſte Zeile im Kreiſe Darmſtadt 20 Goldpfg.
Finanz=Anzeigen 30 Goldpfg, Rellamezelle (92 mm
breiſt Goldmarl. Anzeigen von auswärts 30 Goldpfg.
Finanz=Anzeigen 45 Goldpfg, 92 mm breite
Rekſame=
zeilſe 4.50 Goſdmarl Alle Preiſe in Goldmart
4 Dolſar — 4.20 Marl. — Im Falle höherer
Gewalt, wſe Krieg, Auffuhr. Streilt uſp. eriſcht
ſede Verpſiſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſſung von Schadenerſatz. Beil
Konlurs oder gerſchlicher Beſtreibung fäüt jeder
Rabatt weg. Banklonto: Deutſche Bank und Darme
ſtädter 8 Nationalbank.
Die Regierungs=und Präſidentenkriſe in Frankreich.
e Niederlage des bloc national. — Sieg der Linken im Senat über die Freunde Millerands.—Marſal geſtürzt.—Oemiſſion
s Kabinetis Marſol.— Milterand zum Rücktrit enſchloſſen.— Bekantgabe der Rücktitsboſchaf am Mitwoch.
* Millerands Abgang.
Paris, 10. Juni. (Priv.=Tel.) Präſident Millerand hat
ſauf Grund des Berichts des Miniſterpräſidenten Marſal
ent=
ſchſlen, um 9 Uhr abends ſeinen Rücktritt zu vollziehen. Mor=
1giem die Rücktrittsbotſchaft Millerands zur Kenntnis
genom=
z wwird, welche am gleichen Tage, nachmittags 3 Uhr, in den
Iſten Parlamenten verleſen wird.
* Wenn nicht gerade die Pfingſtfeiertage dazwiſchen gelegen rand.
ſier-, würde das Kabinett Marſal kaum 24 Stunden alt gewor=
5½ in. Wie zu erwarten war, hat der Erwählte Millerands
—Aheiſte Kammerſitzung nicht überlebt. Mit 329 gegen 214
Stim=
n Gat die Kammer die von dem Vertreter der zum Block der
Aſier gehörenden Parteien eingebrachte Tagesordnung
ange=
i. Aftrden, die beſagt:
„Die Kammer iſt entſchloſſen, mit einem Miniſterium,
das durch ſeine Zuſammenſetzung eine Verneinung der
zu treten, lehnt die verfaſſungswidrige Debatte ab, zu
(der ſie aufgefordert wird, und beſchließt, jede Entſcheidung
zu vertagen, bis ſich ihr eine Regierung vorſtellt, die im
ſEinvernehmen mit dem ſouveränen Willen des Volkes
ge=
lbildet iſt.
Marſal ſtellte die Vertrauensfrage. Die Kammer ſtimmte
Aen die Regierung Marſal.
Aeſonders ſchmerzlich aber dürfte es für Herrn Millerand
geſan ſein, daß auch die Abſtimmung im Senat eine glatte
Aſe arheit für den Mann ſeines Vertrauens ergab. Herr
Mille=
ra0 gat aus dieſem Ergebnis notgedrungen die Konſequenzen
gEFn. Der Bloc national iſt geſchlagen. Geſchlagen verläßt
eiſn ſſeiner prominenteſten Führer das Elyſée. Ein Ereignis
vim mtropäiſcher Bedeutung! Der Linksblock, der Sieger vom die Vertagung erhebt ſich die geſamte demokratiſche Linke. Der
111.ſai, hat ſeinen erſten großen Erfolg davongetragen.
Das offizielle Communigué.
. Paris. 10. Juni. Von der Präſidentſchaft der
Repu=
b)ſſuurd heute abend 19 Uhr folgendes amtliches Communigus träge vertagt ſich der Senat auf morgen, Mittwoch, nachmittags
pusfmtlicht:
ear Miniſterpräſident Franevis Marſal hatte ſich heute
abe, än Begleitung ſeiner Kollegen ins Elyſée begeben,
Kiſemtnis zu ſetzen. Millerand dankte Marſal und ſeinen
Klygnn auf das Lebhafteſte. Der Miniſterpräſidenk blik hat folgenden Wortlaut:
umne breitete dann Millerand ſeine Demiſſion.
dukAbſtimmung in der Kammer zurückziehen
wine rund bat den Miniſterpräſidenten, proviſoriſch die Geſchäfte
wenitzuführen. Der Demiſſionsakt des
Präſiden=
teiwärd morgen in den beiden Kammern verleſen
WFtt-
die Demiſſion Marſals und Millerands ruft
inün/Straßen von Paris einige Bewegung hervor.
Aku en ſchiedenen öffentlichen Plätzen, beſonders vor der Durchführung des Verſailler Vertrages und Reſpektierung
ſämt=
gritr: Anſammlungen. Da die Neuwahldes
Präſiden=
reſt1 98 Stunden nach der Demiſſion Millerands
nür erſammlung in Verſailles den neuen Prä=
Kahigan offiziell ſein.
Die Reſolution des Linkskartells.
is, 10. Juni. (Wolff.) Die radikale und
radikal=
ſiſtiſche Kammerfraktion veröffentlicht das folgende
Prkuml: Die radikale und radikal=ſozialiſtiſche Kammergruppe, der ſich
vor
deum e Mitglieder des Parteivorſtandes angeſchloſſen hatten, iſt heute
zuzißungetreten. Nach kurzer Debatte hat die Verſammlung ein= bleibt. Sie werden die Verfaſſung reſpektieren. Wenn Sie ſie
ſtiray folgende Neſolution angenommen, die in der heutigen
Sichtz im Namen des Kartells der Linken eingebracht werden ſoll:
„D4k ſnanmer iſt entſchloſſen, mit einem Miniſterium, das durch ſeine den Präſidenten der Nepublik zwingen könnte, ſich aus politi=
Zucmenſetzung die Verneinung der Rechte des Parlaments darſtellt, ſchen Beweggründen zurückzuziehen, wäre der Präſident der
Re=
nich i WVerbindung zu treten, lehnt die verfaſſungswidrige Debatte ab,
dws Landes gebildet iſt.”
ſeieſem Protokoll fügt Havas hinzu, daß die Verhandlungen
zwi=
en Gruptzen des Kartells der Linken bis Mittag angedauert haben,
dieße ſt dentſchaft der Republik abgelehnt werden ſoll. Mehrere
Abge=
auſumumen werde. Andere ſeien der Anſicht geweſen, daß es uner= d
dafl ch, ihrer Anſicht der Präſident der Rebublik es geweſen ſei, der geregelt werben. Ich appelliere an die Vernunft 3
gegced” verfaſſungsmäßigen Regeln verſtoßen hätte. Um dieſe Mei=
Die Entſcheidung der Kammer.
Kammer und Senat gegen Millerand.
TU. Paris, 10. Juni. Die heutige Kammerabſtim= leſen wurde, und die folgenden Wortlaut hat:
9 ormittag findet im Elyſée ein letzter Miniſterrat ſtatt, in mung über das Schickſal Millerands wurde um 7.25
war folgendes: 329 Stimmen für den gegen Millerand
gerichteten Antrag des Abg. Herriot, mit der jetzigen Regierung neller Art, die ſeit einigen Tagen außerhalb des Parlaments
nicht in Kontrakt zu treten, und 214 Stimmen für Mille=
Paris, 10. Juni. (Wolff.) Nach der Verleſung der
Bot=
terpellation eingegangen ſei, in der über die Politik der
Regierung interpelliert werden ſoll. Die republikaniſche
Union, die Gruppe Poincarés, ſchloß ſich dieſer Interpellation an, die Leitung der franzöſiſchen Politik zu übernehmen, oder aber,
Rechte des Parlamentes darſtellt, nicht in Verbindung Die von dem Senator Cheron im Anſchluß an die Regie= Sie werden uns durch eine Abſtimmung, in der jeder Einzelne
rungserklärung eingebrachte Reſolution, die außerdem noch von
den Senatoren Jonnard, Ordinaire, Raiberti, Reynaldi und Sie die von dem Präſidenten der Republik in ſei=
Henneſy unterzeichnet war, hat folgenden Wortlaut:
„Der Senat iſt im gleichen Maße entſchloſſen, den
Wil=
len der Nation zu reſpektieren und die konſtitutionellen
Geſetze, die grundlegende Garantie der Republik, namentlich die
Beſtimmungen der Artikel 2 und 6 vom 25. Februar 1875 zu
wah=
ren, und geht zur Tagesordnung über.”
Der Vorſitzende ſtellte unmittelbar darauf feſt, daß ein von
den Senatoren Bienvenu=Martin und Leon Perier
un=
terzeichneter Antrag übermittelt worden iſt, in der die
Ver=
tagung der Interpellationen beantragt wird. Für
Antrag wird mit 154 gegen 144 Stimmen
angenom=
men. Das Abſtimmungsergebnis wird von der radikalen
Frak=
tion mit lebhaftem Beifall aufgenommen.
Nach unweſentlichen Erörterungen über kleinere Geſetzesan=
3 Uhr.
Die Botſchaft Millerands
Die heute nachmittag 3 Uhr in der Kammer vom
Miniſter=
unyſiillerand von den Ereigniſſen in der Kammer in präſidenten Frangois Marſal und im Senat vom Juſtizmini= die Stimme des Auslandes?
ſter Ratier verleſene Botſchaft des Präſidenten der Repu=
Nällerand erklärte darauf, daß er ſich auf Grund mit 695 Stimmen zu dem höchſten Amt zu berufen, wußte ſie
aus meinen öffentlichen Erklärungen, daß ich nur bereit war,
ins Elyſée zu gehen, um dort eine nationale Politik der
ſozialen Fortſchritte, der Ordnung, der Arbeit, und der
Einig=
keit zu vertreten. Die feierliche Verpflichtung, die ich vor der
reich dürſtet nach Frieden und Freiheit.
Es will nach außen hin eine Politik ausüben, die ihm im
Einverſtändnis mit ſeinen Allierten Sicherheit, Reparationen, Tagesordnung unterzeichnet hat, gerade derjenige iſt, den der Präſident
Klumer, fanden lebhafte Anfammlungen ſtatt. Ein licher diplomatiſcher Akte ſichert, die die neue europäiſche Ord= aber, Herriot und ſeine Freunde haben die Uebernahme der Regierung
picküerktes Aufgebot von Poliziſten verhinderte nung begründet hat. Dieſe Außenpolitik macht eine Innen= einzia und allin abgelchnt, um eine poltiſche Kriſe und die Demiſſon
politik nötig, die ſich von den Lehren des Krieges leiten läßt, die
ſich auf das Einvernehmen unter den Franzoſen, auf die
Ach=
erolleir muß, wird auf jeden Fall am Freitag die Natio= tung vor der Meinung und dem Glauben der anderen, auf dem beſtätigt. Er erklärte nur, daß die Unterrebung mit dem Präſidenten
Beſtreben, in die ſozialen Beziehungen immer mehr
Gerechtig=
fiſinſten wählen. Denn die Demiſſion Millerands wird keit und Gutes hineinzutragen, auf den Willen der Aufrechter= von nationaler Bebeutung bezogen habe, bei denen es keinen
Wider=
erdk urgen nachmittag 3 Uhr bei ihrer Verleſung in den beiden haltung eines ſtrengen Gleichgewichtes zwiſchen den öffentlichen ſpruch gebe. Millerand aber hat dem Führer des Kartels der Linken
Einnahmen und Ausgaben und auf den franzöſiſchen Kredit, volle Freiheit gegeben, das Programm des Kartells durchzuführen,
Her=
gründet. Dieſe Ideen haben mich in meinen Handlungen ſtets die Mitglieder ſeiner Partei ihm nicht geſtatteten, das Mandat aus den
geleitet. Sie werden mich weiter darin leiten.
Durch die Beſtimmung, daß der Präſident der Nepublik nur
im nationalen Intereſſe der Stabilität und Stetigkeit dafür
zur Partei gehörigen Senatoren eine große Zahl und außer= Sorge tragen wollen, daß die Vollmacht des Präſidenten ſieben
votntun 11.30 Uhr im Kammergehäude unter dem Vorſitz von Herriot Jahre hindurch vor den Schwankungen der Republik geſchützt 5 Minuten verkürzt werde.
nicht reſpektieren, und wenn künftig die Willkür einer Mehrheit müſſe.
zußtbe aufgefordert wird, und beſchließt, jede Debatte zu vertagen, publik nur noch ein Spielball in den Händen der Parteien. Sie der Debatte hätten die Sozialiſten den Präſidenten der Republik in die
Uhr eine Regierung vorſtellt, die entſprechend dem ſouveränen, werden behilflich ſein, eine ſo furchtbare Gefahr abzuwenden. Ich Kommuniſten treiben laſſen, die Millerand nicht verzeihen könnten, daß
habe es abzulehnen, von meinem Poſten zu deſertieren.
weſtzl iu ge Teilnehmer eine Abänderung der ihnen zuerſt unterbreite= Geſetze und ihre Beachtung wachen ſoll, die Zeichen und das gefolgt ſei. Sie ſei der Gefangene derer, die dieſen Kampf eingeleitet
tenſt ſurng forderten. Die von den einzelnen Gruppen vorgeſchlagenen Beiſpiel für ihre Vergewaltigung kommen. Gefährliche Rat= hätten. Er erinnerte an die Zeit, in der Nadikale, und Sozialiſten nur
Nekttimnen ſprechen in der Tat zuerſt davon, daß eine Debatte über geber bemühen ſich, im Parteintereſſe durchzuſetzen, daß die durch den antiklerikalen Kampf geeint geweſen ſeien. (Der
kommuni=
orbuſt ſpätten darauf hingewieſen, daß, wenn man ſich an die parla= neue Legislaturperiode mit einem revolutionären Akt beginne, ſtiſche Abg. Cachin ruſt: Faſſen Sie ſich kurz, man muß auch zu
ver=
mei ſuchen Regeln halten wollte, zuerſt die Regierung in die Minder= Die Kammer wird ihnen die Gefolgſchaft verweigern. Getreu ſchwinden verſtehen)
heicht m acht werden müſſe, und daß erſt dann die verfaſſungswidrige ſeiner Ueberlieferung wird der Senat, wie er es in ernſten Si= wenn man das Necht auf ſeiner Seite hat. — Der Abg, erging ſich dann
Deß= üiber die Präſidentſchaft abgelehnt werden müſſe. In den Grup= tuationen war, der Verteidiger der Verfaſſung bleiben. Eine in der Auslegung der Verfaſſung, insbeſondere des Paragraphen, der die
perku ſſt ſeien zwei Auffaſſungen zutage getreten. Die einen hätten konſtitutionelle Frage von ſolcher Wichtigkeit für die Zukunft ſiebenjährige Amtszeit vorſchreibt. (In dieſem Augenblick wird von ſeiten
getcht zu, daß über die Reſolution des Kartells der Linken keine Debatte der republikaniſchen Einrichtungen, wie es die iſt, die durch des Linksblocks die Abſtimmung des Senats verkündet.
Sämt=
die gegenwärtige Kriſe aufgeworfen wird, kann nicht im Halb= liche Mitglieder des Linksblocks nehmen dieſe Mitteilung mit dem Nufe
läßl gi, die Reſolution zu begründen, und hätten darauf hingewieſen, dunkel durch Entſcheidungen einzelner Perſonen oder Beſchlüſſe auf: Es lebe der Senat! — Kammerpräſident Painlebé kann nur mit
numſ alſchiedenheiten auszugleichen, hätten die Gruppen beſchloſſen, es der beiden Häuſer des Parlaments, an Ihre Vol= legt hat.) Man dürfe die Entſcheidung des Senats nicht verkennen. Sie
Heck= uu überlaſſen, wenn er es für zweckmäßig halte, die Reſolution ſicht und an Ihre Liebe zu Frankreich und die Republik. Meiner entſpreche den parlamentariſchen Gepflogenheiten. Die Regierung ſei
Pflicht bewußt, habe ich gern die Verantwortung übernommen, allein dem Parlament verantwortlich. Wenn der Präſident Hanölungen
für das Parlament, daß jetzt die ſeinige zu übernehmen hat.
Die Regierungserklärung.
Nach einer kurzen Feſtſtellung Painlevés verlas
hier=
auf Miniſterpräſident Marſal die
Regierungserklä=
rung, die gleichzeitig im Senat von Juſtizminiſter Ratier ver=
„Sie haben die Botſchaft des Präſidenten der Republik ge=
Uhr nachmittags abgeſchloſſen. Das ziffernmäßige Ergebnis hört. Die Regierung, die vor Ihnen ſteht, iſt nur
gebil=
det worden, um der Kammer und dem Senat zu
ermöglichen, ſich, in einer Debatte
konſtitutio=
eröffnet iſt, aber in der das Parlament endgültig entſcheiden
kann, auszuſprechen. Wir haben Ihnen alſo kein
Re=
gierungsprogramm zu entwickeln. Unſere Aufgabe iſt
begrenzt und ganz beſtimmter Art. Entweder werden Sie uns,
wie wir es fordern, erklären, daß die verfaſſungsmäßigen
Ge=
ſchaft des Präſidenten der Republik in dem Senat teilte, der ſetze unantaſtbar über den Parteien bleiben müſſen. In dieſem
Senatspräſident mit, daß von dem Senator Chéron eine In= Falle wird die Autorität Ihrer Abſtimmung den Führern der
aus den Wahlen am 11. Mai hervorgegangenen Mehrheit zeigen,
daß ſie die Pflicht hat, die Regierung, die der Präſident der
Re=
publik ihnen angeboten hat, aus ſeinen Händen anzunehmen und
unzweideutig ſeine Verantwortung erkennen wird, erklären, daß
ner Botſchaft aufgeführten Grundſätze nicht
billi=
gen. Grundſätze, die wir vor Ihnen verteidigen und die die
Grundlagen der republikaniſchen Verfaſſung bilden. In dieſem
Falle werden wir dem Präſidenten der Republiküber
unſeren Mißerfolg berichten, und dieſer wird alsdann
den ſich hieraus ergebenden Entſchluß faſſen. Wir
appellie=
ren an Ihr Gewiſſen und an Ihre Vernunft. Die
Debatte muß von jeder Zweideutigkeit frei bleiben. Die
Ab=
ſtimmung, die Sie vornehmen werden, iſt von höchſter
Bedeutung für die Zukunft des Regimes. Die
Wahrung der Geſetzmäßigkeit iſt die Bürgſchaft für unſere
repu=
blikaniſche Einrichtung und die Garantie der öffentlichen
Frei=
heit.”
Die Regierungserklärung wird von der Rechten und den
Mittelpar=
teien mit Beifall aufgenommen. Die Linksparteien nehmen ſie mit
eiſi=
gem Schweigen auf. Nach Verleſung der vorliegenden Interpellationen
fragt der Kammerpräſident den Miniſterpräſidenten, wann deren
Dis=
kuſſion ſtattfinden ſolle. Der Miniſterpräſident erklärte: Er nähme die
ſofortige Distuſſion an.
Hierauf verlieſt Kammerpräſident Painlevé die
Reſolution des Kartells der Linken.
Der Aba Taiceinger ruft: Das iſt die Guillotine!
Der lothringiſche Abg. Frangois ruft: Warum hört Ihr nicht
Kammerpräſident Painlevé erklärt: Es gibt
Zwiſchenbemer=
kungen, die nicht einmal wert ſind, daß man von ihnen Kenntnis nimmt.
Als die Nationalverſammlung mir die Ehre erwies, mich Er fordert die Kammer auf, auf derartige Provokationen nicht zu
ant=
worten.
Der Abg. Reibel beſteigt die Tribüne und führt Folgendes aus:
„Die Frage, die geſtellt iſt, iſt die Folgende: Iſt der Präſident 7 Jahre
gewählt?. — Wir haben die Abſicht, von der Kammer die Annhme
einer Tagesordnung zu verlangen, in der erklärt wird, daß ſie bereit
ſei, die Beſtimmungen des Grundgeſetzes zu beachten. Dieſe Tagesord=
Wahl übernommen habe, habe ich getreulich gehalten. Frank= nung iſt von dem Sohn des ehemaligen Präſidenten der Repubik
Car=
not unterzeichnet worden. Die die Vertagung fordern, werfen dem
Präſidenten vor, er habe kein Mitglied der Mehrheit beauftragt, das
Kabinett zu bilden, während der Abgeordnete, der an erſter Stelle dieſe
der Republik beauſtragt hat, die Regierung zu bilden. Er weigerte ſich
des Präſidenten der Republik herbeizuführen. In einem Communigus
des Elyſée iſt feſtgeſtellt worden, daß Millerand und Herriot über das
Programm vollkommen einig waren. Herriot ſelbſt hat dieſe Mitteilung
der Nepublik ſich weniger auf ein Programm als auf gewiſſe Fragen
riot hat es aber abgelehnt, ein Kabinett zu bilden, weil, wie er ſagte,
Händen Millerands entgegenzunehmen. Durch dieſe Haltung hätten die
Männer des Linksblocks Erregung im Lande hervorgerufen. Eine
Kam=
vagne werde im ganzen Lande geführt, um zu einem antikonſtitutionellen
im Falle des Hochverrats verantwortlich iſt, hat die Verfaſſung Ergebnis zu gelangen. Auf einem ſchönem Plakat habe man die Worte
geſchrieben: „Reſpekt vor der demokratiſchen Verfaſſung!‟ Hinter der
Leinwand morde man den Präſidenten der Nepublik.
Ein Abgeordneter der Linken fordert nun, daß die Redezeit auf
Kammerpräſident Painlevé erklärt, das ſei unzuläſſig, da der
Abgeordnete Reibel ſich über den Antrag auf Vertagung ausſprechen
Der ſozialiſtiſche Abg. Goude ruft: „Wir haben aber nicht das
Necht, die Perſon des Präſidenten der Republik in die Debatte zu ziehen!
Der Abg. Reibel fährt fort und erklärt: Schon im Verlaufe
Debatte gezogen. Die Redner hätten ſich von den Sozialiſten und
er zum Siege Polens gegen die Noten Truppen der Sowjets beigetragen
habe, und daß er an der Nuhrbeſetzung intereſſiert geweſen ſei. Er
Es iſt nicht möglich, daß aus dem Parlament, das über die wundere ſich, daß eine große Partei, wie die radikale Partei, den anderen
Der Abg. Reibel erwidert: Man muß auch zu bleiben verſtehen,
Mühe dem Redner wieder Gehör verſchaffen, der im übrigen gar keine
Eile hat und auf der Tribüne in Ruhe wartet, bis ſich der Tumult
ge=
gegen die Verfaſſung begangen hätte, dann ſei es Sache des Parlauents,
Scitt 2.
Darmſtädter Tagblatt, Miittwoch, den 11. Juni 1024.
Rummer 161..
die Regierung zu interpellieren. Wegen der Rede Millerands ſei aber
nur eine einzige Interpellation eingebracht worden, diejenige des
ſozia=
liſtiſchen Abg. Aubriot, der in gemäßigten Ausdrücken der Regierung die
Frage geſtellt habe, welche Konſequenzen dieſe Rede habe. Dieſe
Inter=
pellation ſei nicht einmal zur Debatte gekommen. Der Abg. Aubriot
ruft: „Weil Sie die Diskuſſion verhindert haben.) Reibel erwidert:
Sie haben die Debatte nicht verlangt, worauf Aubriot und die Linke
hef=
tig proteſtieren. Reibel erwidert wiederholt, daß die Rede Millerands
weder in der Kammer noch im Senat irgendwelche Proteſte zur Folge
gehabt habe, und daß im übrigen der ehemalige Miniſterpräſident
Poin=
caré nicht in den Verdacht kommen könne, die Verfaſſung verletzt zu
haben. Wenn die Verfafſung verletzt worden ſei, hätte Poincaré das
nicht geduldet. Der republikaniſche Abg. Thomſon hätte gegen die
verfaſſungswidrige Kampagne proteſtiert.
Der Abg. Thomſon, der dem linken Zentrum angehört,
ver=
langt das Wort und erklärt unter eindrucksvollem Stillſchweigen des
Hauſes: Es ſei richtig, daß er vor ſeiner Fraktion auf die Gefahr einer
verfaſſungswidrigen Agitation hingewieſen habe. Er hube erklärt, er
hoffe, daß die Kriſe ſich in geſetzmäßigen Bahnen bewegen werde. Aber
nichts deſtoweniger habe er bereits damals an den beginnenden
Angrif=
fen auf die neue Mehrheit Kritik geübt, und im Augenblick erinnere er
an andere Vorfälle, die denen ähnelten, die man heute erlebe. Er
er=
innerte daran, daß die Republikaner 1877 es abgelehnt hätten, mit einem
gegen die Mehrheit eingeſetzten Miniſterium in Verbindung zu treten,
und daß Gambetta es geweſen ſei, auf den die Minderheit ſich berufen
habe, weil er es abgelehnt habe, mit einem ungeſetzmäßigen Miniſterium
in Verbindung zu treten. Ihm hätten ſich jene großen Republikaner
angeſchloſſen, die es den Abgeordneten von heute ermöglicht hätten, auf
der Tribüne zu ſein, weil ſie die Republik gemacht hätten.
Der Abg. Reibel erwidert, daß 1877 Marſchall Mac Mahon
tat=
ſächlich den General Rochebouet zur Bildung einer konſervativen
Regierung berufen hätte, als das Land eine Linksmehrheit gewählt hätte.
(Zurufe links: Marſal, Marſal! Maginot, Maginot!) Reibel fügt
hin=
zu, Mac Mahon habe dann Dufaure und Leon Say und die
ausgezeich=
neten Republikaner berufen, die ſich bereit erklärt hätten, jenes
Miniſte=
rium zu bilden, und dann ein Jahr lang am Ruder geblieben ſeien.
Es beſtehe alſo keine Analogie mit dem Miniſterium Millerand, da der
Letztere im Gegenſatz zu Mac Mahon nach der Eröffnung der
Miniſter=
kriſe Herriot habe rufen laſſen. Ein Vorgang, der Millerand ebenſo
zur Ehre gereiche wie Herriot, der ſeinem Rufe gefolgt ſei, weil damals
beide die Staatsgeſchäfte über Parteifragen ſtellten. Der Abgeordnete
Reibel beendet ſeine Rede, indem er nochmals betonte, der
Präſi=
dent der Republik habe, um im Rahmen der Verfafſung zu bleiben, ſeine
Verpflichtungen ſtrikte erfüllt. Nicht um der Mehrheit willen oder um
ſeiner ſelbſt, ſondern um der Verfafſung, ja um der Bevölkerung willen.
Darauf ergreift Miniſterpräſident Marſal das Wort. Als er ſich
erhebt, ſchreit die Linke: „Senat, Senat!‟ Der Miniſterpräſident erklärt,
der Senat habe nach den parlamentariſchen Gepflogenheiten gehandelt.
Der Miniſterpräſident habe nicht anweſend ſein können, da er in der
Kammer beſchäftigt war. Er wundere ſich, daß die Mehrheit einen
Vertagungsantrag geſtellt habe. Er habe geglaubt, alle hätten den
Wunſch, ſich ſofort und gründlich auszuſprechen. Die Unterzeichner des
Antrags wünſchten, daß die Mitglieder der gegenwärtigen Regierung
be=
reit ſeien, ihre Portefeuilles den Erwählten der Linken abzutreten. Heute
handle es ſich um keine Regierungsfrage. Abg. Herriot wiſſe das beſſer
als jedermann, da er ſelbſt es geweſen ſei, der zum Präſidenten der
Republik berufen worden ſei. Beide hätten mit ihm über die Probleme
verhandelt, die alle anderen beherrſchen mußten und von denen das
Ur=
teil über den Patriotismus abhänge. Das von dem Abg. Thomſon
angeführte geſchichtliche Beiſpiel beweiſe, daß die Männer der
Mehr=
heit, die vom Staatschef berufen wurden, die Pflicht hätten, ſeinem Ruf
Folge zu leiſten. Es ſei gefährlich, ſich auf den Weg zu begeben, den die
Kammer gehen wolle. Wir gehen dem Einkammer=Syſtem entgegen, ja
ſogar einer Diktatur. Die Initiative zu einem antikonſtitutionellen
Feld=
zuge gehe nicht von den Republikanern aus, ſondern ſei zuerſt von den
Kommuniſten empfohlen worden, die irgend eine Rede zum Vorwand
genommen hätten. Es handle ſich um Rache für 1919. (Lebhafte
Pro=
teſte auf der linken Seite des Hauſes.) Kammerpräſident Painlevé
erinnert den Redner daran, daß dieſe Stelle ſeiner Rede Prokeſte
aus=
löſe. Miniſterpräſident Marſal erklärt: Ich habe auf keinen
Kol=
legen in der Kammer abgezielt. Aber ich erinnere daran, daß die
Ini=
tiative zu dieſer Kampagne von Journaliſten ausgeht, die einer
aus=
ländiſchen Regierung Befriedigung gewähren wollen. —
Kammerpräſi=
dent Painlevé erklärt: Die Mehrheit unſerer Kollegen hat vor dem
Präſidenten in der Verſammlung auf die Worte geantwortet, die
offen=
bar die Gedanken nicht richtig wiedergeben. (Die Erregung im Hauſe
iſt groß. Auf der Linken werden wiederum Proteſte laut, ſo daß der
Miniſterpräſident genötigt iſt, dem Kammerpräſidenten perſönlich eine
Erklärung abzugeben.) Es ſei, ſo erklärte er, niemals ſeine Abſicht
geweſen, einem Mitglied der Kammer eine Haltung zuzuſchreiben, die
es verletzen könne. Er habe nur von Zeitungsartikeln geſprochen.
Nach dem Habasbericht beendete Marſal ſeine Rede, indem er
er=
klärte: Entweder wird der Miniſterpräſident, der der Linken angehört,
nach der Verfaſſung die Miſſion der Kabinettsbildung aus den Händen
desfenigen entgegennehmen, der für 7 Jahre zum Präſidenten der
Re=
publik gewählt wurde, dann bleibe er in ſeiner Rolle, oder aber die
Mehrheit erreiche das gleiche praktiſche Ergebnis, indem ſie in gewiſſem
Sinne die Verfaſſung verletze. Damit iſt die Rede des
Miniſterpräſi=
denten beendet.
Aus der Mitte des Hauſes wird verlangt, daß der Abg. Herriot
das Wort ergreife. Von der Linken ſchreit man: Schluß der Debatte.
Der Kammerpräſident erwidert, die Debatte könne nicht
geſchloſſen werden, bevor die Rednerliſte erſchöpft iſt. Es ergreift hierauf
der kommuniſtiſche Abg. Renaud Jeau das Wort.
Nach der Abſtimmung über die Tagesordnung der Mehrheit hat dieſe
beſchloſſen, den Wortlaut der heute angenommenen Tagesordnung und
das Ergebnis der Abſtimmung, d. h. die Namhaftmachung der
Abge=
ordneten, die für oder gegen die Tagesordnung geſtimmt haben, im
Lande zu verbreiten. — Die Kammer hat ſich für Mittwoch,
nachmittags 3 Uhr, vertagt, um — wie es heißt, eine Mitteilung
der Regierung entgegenzunehmen.
Nach Beendigung der Kammerſitzung haben ſich die Mitglieder
des Kabinetts Marſal nach dem Elyſée begeben. Dort ſind
ſie ſofort nach Ankunft von dem Präſidenten der Republik
empfangen worden.
Von Tage.
Der Ausſtand in Weſtoberſchleſien iſt erloſchen.
Die Arbeit iſt in den Gruben allgemein wieder aufgenommen
worden.
Am 14. und 15. Juni wird in Siegen ein Deutſcher Tag
unter großer Beteiligung aus allen Teilen des Reiches, namentlich aus
dem beſetzten Gebiet, ſtattfinden. Geplant iſt u. a. eine Huldigung am
Kriegerdenkmal.
Die belgiſche Militärbehörde der Beſatzungsarmee teilt
mit, daß ſie die gegen 50 Deutſche verhängten Strafen, welche aus
Anlaß des paſſiven Widerſtandes verhängt wurden, amneſtiert habe.
Der in Friedrichshafen im Bau befindliche Luftkreuzer
3. L. III iſt in den nächſten Tagen fertiggeſtellt und ſoll in kürzeſter
Friſt die erſte Probefahrt Friedrichshafen=Berlin unternehmen.
Nach Meldungen aus Athen iſt in Griechenland eine neue
Kabinettskriſe entſtanden. Der Kriegsminiſter
Con=
dylis iſt nach ſcharfen Meinungsverſchiedenheiten mit dem
Miniſter=
präſidenten über die innere und äußere Politik zurückgetreten.
General Pantalos iſt zum Nachfolger Condylis ernannt worden.
Durch das Jubalandabkommen zwiſchen England und
Italien erhält Italien einen bedeutenden Zuwachs an Gebiet,
dar=
unter den Hafen von Kismju, einem entwicklungsfähigen Zugang zum
Hafen von Durnford.
Der bulgariſche Geſandte Radow iſt zu Verhandlungen über
einen Freundſchafts= und Handelsvertrag zwiſchen
Bul=
garien und der Türkei nach Angora abgereiſt. Auch der ſpaniſche
Geſandte wird ſich zu Verhandlungen über einen türkiſch=ſpaniſchen
Vertrag nach Angora begeben.
Die letzten Formalitäten im Zuſammenhang mit dem Abbruch
der engliſch=türkiſchen Verhandlungen über die
Grenze des Irak ſind vollzogen worden. Die engliſchen
Delegierten ſind abgereiſt. Der Miniſterrat hat in Angora
über die etwaigen Folgen einer Verweiſung des Streitfalles vor den
Völkerbund verhandelt.
Reuter meldet aus Kingſton (Jamaica), daß eine Anzahl
Ar=
beiter, die mit der Verbeſſerung von Straßen beſchäftigt waren, in
den Ausſtand getreten ſind, um höhere Löhne zu erzielen. Hierbei
kam es zu Unruhen. Bewaffnete Poliziſten bewachen das Unruhe=
Vier=
tel. Das Militär iſt alarmiert worden.
Der Berichterſtatter des Daily Telegraph ſchreibt, es beſtehe Grund
zu der Annahme, daß bei der Vereinbarung, die zwiſchen
Tokio und Moskau zuſtande komme, Japan eine ausreichende
Konzeſſion für die Petroleumfelder auf der Inſel
Sa=
chalin erhalten werde.
Das Staatsdepartement erhielt von der amerikaniſchen Botſchaft in
Tokio die Nachricht, daß Japan den Gentlemenvertrag, d. h. die
frei=
willige Einſchränkung der Einwanderung, einzuhalten beabſichtige
ſolange das amerikaniſche Einwanderungsverbotsgeſetz noch nicht in
Kraft ſei.
Das Syndikat der Kinematographenbeſitzer in Tokio hat beſchloſſen,
keine amerikaniſchen Filme mehr aufzuführen. Das Syndikat hat durch
ein Manifeſt ſämtliche Kollegen Japans aufgefordert, dieſem Beiſpiel zu
folgen.
Reuter berichtet aus Waſhington, daß der Direktor des
ameri=
kaniſchen Budgetbüros Coolidge mitgeteilt habe, daß das
fiska=
liſche Jahr am 30. Juni mit einem Ueberſchuß von 350 bis 450
Mil=
lionen Dollar abſchließen werde.
Attentat auf den Expreßzug Moskau=Riga.
TU. Helſingfors 10. Juni. Der Expreßzug Moskan—
Riga iſt heute nacht in die Luft geſprengt worden. Die
Loko=
motive wurde weit von den Gleiſen weggeſchleudert. Soldaten
von einer naheliegenden Garniſonsſtadt eilten herbei und
brach=
ten die erſte Hilfe. Der Unglücksert iſt mit einer Kette von
Maſchinengewehren abgeſperrt worden. Es verlautet, daß
mehrere hohe Perſönlichkeiten ſich unter den Verunglückten
be=
finden. Die Kataſtrophe wird auf ein perſönliches Atteutat
zu=
rückgeführt. Reiterkolonnen und Militärautomobile
durchſtrei=
fen die Gegend nach den Tätern.
TU. Moskau, 10. Juni. Mehrere bekannte Mitglieder
der ruſſiſchen Ariſtokratie ſind in den Pfingſttagen von der
Tſcheka aufgegriffen und verhaftet worden. Der bekannte Fürſt
Golizyn iſt im Kreml eingekerkert und zum Tode verurteilt
worden.
Die Lage in Albanien.
London 10. Juni. (Wolff.) „Morningpoſt” zufolge ſind
die letzten Nachrichten, die über den Aufſtand in Albanien
ein=
getroffen ſind, ungünſtig für die Regierungstruppen, die hart
bedrängt wurden. Einem bisher eingetroffenen Telegramm
zu=
folge habe die ſüdliche Nationalarmee, nach einer zweitägigen
Schlacht die irregulären Regierungstruppen beſiegt. Ganz
Süd=
albanien ſtehe, wie es heiße, auf Seiten der Aufſtändigen.
Die albaniſchen „Nationaliſten” haben das
Waffenſtillſtands=
verlangen der albaniſchen Regierung abgewieſen und rücken auf
Tirna vor. Die Regierung kann als verlocen angeſehen werden.
Der Expräſident will ſich nach Wien begeben.
Interregnum in Bahern.
Der Kampf um die Regierungsbildung.
Von unſerem Münchener Korreſpondenten.
g. München, 9. Juni.
Difficile est satiram non seribere! Es iſt ſchwer, ke.
Satire zu ſchreiben, denn merkwürdige Dinge gehen vor
Lande Bayern. Seit der Landesausſchuß der Bayeriſchen
Voll=
partei Mitte Mai verſammelt war, um der Politik der ſtärkſ in
Partei des Landes Ziel und Weg zu weiſen, warteten die Li
kundigen darauf, daß nun täglich oder ſtündlich die neue bare
riſche Koalition, die neue bayeriſche Regierung geboren werre
Mittlerweile hat ſich der neue Landtag konſtituiert — nicht ochu
ſchwere Wehen, zu denen die Kommuniſten mit ihrer Neuauflozu
der ſchon im Reichstag erlebten Skandalſzenen, die Völkiſchy
mit dem Sturm und Drang des Sauerteigs” des neuen Land
parlaments redlich beiſteuerten. Nach der erſten Sitzung mit ih
Wahl eines bayeriſch=volksparteilichen Präſidenten, eines wi.
kiſchen und eines deutſchnationalen Vizepräſidenten (wobei ſe
Sozialdemokratie als unbeſtritten zweitſtärkſte Fraktion entgechn
der Tradition des Hauſes leer ausging) vertagte man das Ha./
— wie es hieß, bis zum Abſchluß der Regierungsbildung.
Inzwiſchen ging abermals eine Woche ins Land. Aus 700
wieder von Unkundigen vermuten kurzen Vertagung wurän
Pfingſtferien des eben erſt zuſammengetretenen holhn
Hauſes. Der Rat der Parteiführer aber verhandelte und
w=
handelte weiter über Koalitions= und Regierungsbildung, oh
daß Authentiſches hinaus in die misera plebs gedrungen wär
ohne daß — weit wichtigeres Faktum! — aus dieſem Verhe
deln bislang eine brauchbare Koalition, geſchweige denn e
aktionsfähige Regierung herausgekommen wäre. Man verzei
net alſo in Bayern die wenig rühmliche Tatſache, daß über a
Wochen nech den Wahlen im Rechtsrheiniſchen, über fünf Wock
nach den Wahlen in der Pfalz und dem formellen Rücktritt
gegenwärtigen Regierung Knilling, noch immer ein
Geſchäff=
miniſterium Knilling die Geſchicke des Landes leiten muß, nus
immer die hohe Politik trotz mannigfacher drängender Aufga
zum Schweigen verurteilt iſt, weil — nun, weil man ſich ecko
über das viel zu tiefe Waſſer noch nicht zuſammenfinden konrn
Als in der Reichshauptſtadt die Verhandlungen mit Xy
Deutſchnationalen eine Verzögerung der Kabinettsbildung —un
wenige Tage im Gefolge hatten, konnte man ſich im Lam/
Bayern nicht genug entrüſten ob des „parlamentariſchen Kru
handels” des „Streites der Parteien um die Futterkrippe” ur
was dergleichen liebliche Worte der Kritik mehr waren, die mu
jeden Tag in der Preſſe leſen konnte. Nun iſt im Reich das
Ko=
nett Marx wieder gekommen, rüſtet ſich zum letzten, entſcheidun /
ſchweren Kampf um Deutſchlands Schickſal und Zukunft in Hy
kommenden Jahren. lieber die Verhandlungen der Parteien.!
Bayern aber — um parlamentariſch im Ausdruck zu
bleibem-
ſchweigt die Preſſe faſt aller Parteirichtungen in allen Tan
arten.
Nun wird man ſich wohl darüber klar ſein, können — u9
man iſt es ſich wohl auch in den leitenden Parteikreiſen A
es allmählich an der Zeit wäre, auch in Bayern eine aktior3
fähige Regierung auf die Beine zu bringen. Auf die dringenß
ſtaatspolitiſchen Aufgaben, die in Bayern ihrer Löſung harr
iſt hier ſchon lange verwieſen worden. Greifen wir hier nur nan
mals das Konkordat, die entſprechenden Vereinbarungen mit..
evangeliſchen /Landeskirche, die definitive Liquidation des r
ſeligen 8. und 9. November heraus, um von anderem nicht
reden, ſo möchte dies wohl genügen, um die Notwendigkeit ei n
raſchen Löſung der Regierungskriſe nach bald drei Monanx
Dauer darzutun. Daß die Verhandlungen mit dem Reich üm
die Denkſchrift zur Reviſion der Weimarer Verfaſſung, aus dem
das Geſchäftsminiſterium Knilling Ende April die
Forder=
auf Rückgabe der bayeriſchen Poſt zu ſelbſtändiger Verwglünn
durch das Land herausgegriffen hat, ebenfalls nicht von enerz
Geſchäftskabinett zu Ende gebracht werden können, liegt ars
der Hand.
Nun hat man ſich in der misera plebs, die nicht des „Glück?
teilhaftig wird, hinter die Kuliſſen neuzeitlicher parlamentariſchh=
Verhandlungskunſt zu ſchauen, lange den Kopf zerbrochen, aun
welchen Gründen dieſe Verhandlungen zwiſchen den
Pa=
teiführern in Bayern bislang noch ergebnislos geblieben ſinn=
Die Antwort auf dieſe ſtille Frage iſt jetzt gegeben worden, de
auf Wunſch der Deutſchnationalen Partei eine Einladum
an den Völkiſchen Block zur Teilnahme an den E
ſprechungen über die Regierungsbildung ergangen iſt, die diet
angenommen hat. Die objektive, nüchterne Feſtſtellung diet
Tatſache hat in den beteiligten Parteikreiſen ein Flut von E
klärungen und Interpretationen dieſes Schrittes ausgelöſt, ab
denen man entnehmen kann, daß dieſer Einladung wohl meii
taktiſche als praktiſche Bedeutung zukommt. Wenigſtense
klärt die Bayeriſche Volkspartei ſchon heute unumwunden, die
Beſprechungen mit den Völkiſchen könnten unmöglich ein ande T
denn ein rein negatives Ergebnis haben. Ob man in L
Deutſchnationalen Partei ernſtlich ein Intereſſe daran habo
kann und hat, mit der Partei des 8. November eine Minderhein:
der
reu
mör
ber
biſe
er
die
he=
ten
bielt
au
aus
Op
vor
bar
*Konzert.
V. N. Zum 60. Geburtstag des Meiſters Richard Strauß
veranſtaltete das Landestheater im Großen Haus ein Feſtkonzert,
das zwei ſeiner ſinfoniſchen Dichtungen und einige Geſänge mit
Orcheſter in vorzüglicher Ausführung zu Gehör brachte. Richard
Strauß iſt zweifellos die in Deutſchland und im Ausland
be=
kannteſte und markanteſte Perſönlichkeit unter den lebenden
Ton=
dichtern und es iſt ihm beſchieden, daß ſeinen Werken ſchon bei
ſeinen Lebzeiten vollſtes Verſtändnis und ſtärkſte Anerkennung
entgegengebracht wird. Iſt er doch einer der Gipfelpunkte der
Entwicklung der muſikaliſchen Romantik des 19. Jahrhunderts,
der zuſammenfaſſend und ſteigernd ſich alle Werte früherer Zeiten
zu eigen macht und in unerhörtem urmuſikaliſchen Klangſinn
verfeinert, in ſich die ganze Kompliziertheit und Feinnervigkeit
modern romantiſchen Empfindens zuſammenfaßt und mit ſicherer
Hand meiſterhaft geſtaltet. Aus der Mozartſchwärmerei ſeiner
Jugend — noch heute iſt Strauß als Mozart=Dirigent vorbildlich
ringt er ſich zu Richard Wagner durch, um dann durch
Beein=
fluſſungen der verſchiedenſten Art und durch immer ſtärkeres
Selbſtbeſinnen ſeinen eigenen Stil zu finden, der im Großen wie
im Kleinen allen ſeinen Werken eigenen Charakter gibt.
Ver=
hohlen ſei nicht, daß, wie bei Mahler und Reger, auch bei ihm
Hand in Hand mit der Ueberfeinerung die Gefahr zu Trivialem
nicht immer völlig vermieden iſt. Ende einer Entwicklung ſteht
er gegenüber den vielgeſtaltigen modernen Anbahnungsverſuchen
neuer Entwicklungsmöglichkeiten als eine ſchon faſt hiſtoriſch
ge=
wordene, ſcharf umriſſene Größe da, die dem Streit hitziger
Meinungen ſchon faſt entrückt ſind. In ſeiner Genialität, wie in
ſeinen oft liebenswürdigen Schwächen klar erkannt, ſteht nicht zu
befürchten, daß er ſeinen eigenen Ruhm überlebt, dazu ſind die
von ihm geſchaffenen Werte in Oper, ſinfoniſcher Dichtung und
im Lied zu originell, wertvoll und konzentriert.
Daß manches ſchon in Einzelheiten verbleicht, zeigte die
heu=
tige Aufführung der Tondichtung „Ein Heldenleben”, wo einige
langatmige Stellen nur durch Michael Ballings lebensvolle und
doch fabelhaft beherrſchte und ſtärkſte innere Diſziplin verratende
Wiedergabe gerettet wurden. Auch das Orcheſter ſpielte
hervor=
ragend bis auf eine leichte Trübung des Zuſammenſpiels im
An=
fang und kleine Unreinheiten der Trompeten hinter der Szene.
Beſonders die Holzbläſer und Hörner klangen herrlich, und Herr
Konzertmeiſter Drumm ſpielte das Violinſolo mit rieſigem Ton
und vollendetſter Technik. Das Werk fand rieſigen Beifall, faſt
ſtärkeren als die Sinfonia domestica, die für mich in der
Ge=
wähltheit der Erfindung und der Sorgfalt der Form= und
Klang=
abwägung die Krone von Strauß’ ſinfoniſchem Schaffen zu ſein
ſcheint. Ihr langſamer Satz iſt eines der ſchönſten Adagios, die
es in der modernen Kunſt gibt, ihre Fuge kann ſich mit
Reger=
ſchen Werken meſſen. Auch hier war der Schwung prachtvoll
und die Wiedergabe des überaus ſchwierigen Werkes eine
Mei=
ſterleiſtung von Dirigent und Orcheſter. Leider konnte das
Notturno für Alt und Orcheſter aus Opus 44 nicht aufgeführt
werden, da die Noten nicht geliefert wurden. Die drei anderen
Geſänge mit Orcheſter, aus Werk 47 und 48, „Des Dichters
Abendgang”, „Winterweihe” und „Winterliebe” zeigten aber
voll=
auf, wie viel herrliche Kompoſitionen dieſer Art noch faſt
unge=
kannt, jedenfalls viel zu ſelten aufgeführt ſind. Frau Anna
Jacobs=Baumeiſter ſang herrlich. Ich weiß nicht, was
mehr zu bewundern iſt, ihre großzügige Auffaſſung, der
vergei=
ſtigte Vortrag oder die prachtvolle Stimmkultur der Künſtlerin,
deren Stimmklang ſich mit dem Orcheſter ganz herrlich miſchte.
So war dieſe Feier eines der ſchönſten und würdigſten Konzerte
im vergangenen Muſikjahr und der begeiſterte Beifall in vollſtem
Maße berechtigt. Schade nur, daß der Beſuch mäßig war.
* Die Böcklin=Stiftung.
In dieſen Tagen wurde eine der hochſinnigſten Stiftungen
verwirklicht, die in der Geſchichte öffentlicher Kunſtſammlungen
denkbar ſind: Freiherr Max von Heyl und Freifrau
Doris von Heyl haben ihre erleſene Sammlung von elf
Gemälden Arnold Böcklins ſchon bei Lebzeiten der
Stadt Darmſtadt als Eigentum überwieſen. Die Gemälde ſollen
dauernd im Heſſiſchen Landesmuſeum im unmittelbaren
Zuſam=
menhang mit den 76 Handzeichnungen, Aquarellen und dem
Selbſtbildnis des Meiſters ausgeſtellt bleiben, die bereits im
Jahr 1907 als Geſchenk derſelben Stifter in Staatsbeſitz gelangt
ſind. Mit dem unvergleichlichen Einblick in die Werkſtatt
Böck=
lins, den die frühere Stiftung darbot, verbindet ſich nun der
Ge=
nuß ſo vieler vollendeter Werke aus drei Jahrzehnten ſeines
reifen Schaffens.
Die künſtleriſchen Neigungen des Stifterpaares hatten von
jeher ein beſtimmtes perſönliches Gepräge. Freifrau von
Heyl hatte bereits aus ihrer Heimat in Köln vielſeitige
An=
regung mitgebracht. Ihr Vater war ein feinſinniger Kenner der
alten deutſchen Kunſt. Sein Sammeleifer ſtand noch unter dem
Einfluß der romantiſchen Beſtrebungen der Brüder Boiſſerée.
Freiherr Max von Heyl war im täglichen Anblick des
Wormſer Doms und in den großen Erinnerungen der Vaterſtadt
aufgewachſen, der er ſpäter das Paulus=Muſeum, dieſe
außer=
ordentliche Sammlung deutſcher Frühkunſt, ſtiftete. Er richtete es
durch Gedons geniale Künſtlerhand in den Räumen des ver=
ödeten ſtaufiſchen Kirchenbaus ein. Gedon und Gabri
Seidl ſchufen ihm im hieſigen Heylshof jenes Muſter ein?
vornehmen Wohnbaus, deſſen gaſtliche Räume Jahrzehnte
hu=
durch einen Mittelpunkt des Darmſtädter Muſiklebens bildeie
Die nahen Beziehungen, die Max von Heyl immer mit herbax
ragenden Baumeiſtern unterhielt, ſind für ihn nicht weniger 42
zeichnend, als die Liebe zur Muſik, die er mit ſeiner Gattin teil
Von Werken neuerer Malerei birgt der Heylshof aufs
einem ſchönen Feuerbach vorzügliche Bildniſſe von
Lenba=
vielleicht die beſten, die es gibt. Auch Friedrich Augun
Kaulbach iſt mit einigen Bildern vertreten. Beide Maler beA
band das Haus in freundſchaftlichem Verhältnis. Die Erfüllun
tieferer Bedürfniſſe brachte aber erſt die Kunſt Arnold Bög
lins. Wie keine andere kam ſie der architektoniſchen und mul
kaliſchen Stimmung im Heylshof entgegen, zugleich in der koni9
lich freien und ausdrucksvollen Farbe weſensverwandt der 41
deutſchen Malerei.
Als Max von Heyl die Gemälde und Handzeichnungen Bo.”
lins erwarb, war der Meiſter, der lieber hungerte, als daß
ſeine Kunſt verriet, in der breiten Oeffentlichkeit verſpottet, ha
ſeinen Zunftgenoſſen wenig verſtanden, ja ſogar von einigen ſe*
ner Getreuen verlaſſen. Weder die Bedenken der Künſtler nbe
das Kopfſchütteln befreundeter Laien haben die Entſchlüſſe 9e
wahrhaft vorbildlichen Sammlers aufgehalten. Sein ſichel
Blick ergriff Bleibendes und Beſtes.
Ein ganz urſprüngliches und höchſt lebendiges Gefühl ſc.
die geheimnisvolle Einheit alles Seins iſt die tiefſte Quelle !4
entſcheidende Macht Böcklinſcher Kunſt. Die Darſtellung e
Raums iſt ihm nicht nur künſtleriſche Aufgabe, ſondern Ausdli.
des Weltgefühls. In ſeinen Landſchaften mit ihren ſtarken,
De=
fältigen Gegenſätzen von laſtenden und ſtrebenden Linien,
Hell und Dunkel, von jubelnden und klagenden Farben trin, N=
Spiel der unſichtbaren Kräfte in Erſcheinung, die unſer Innete
bewegen. In ſeinen Menſchen wiederum lebt das Naturhal.
Schöpfungsnahe auf, das jenſeits des Bürgerlichen und Geh*
deten liegt.
Die Kunſt Böcklins iſt reifſte maleriſche Erfüllung der 94
mantik. Das begründet jene allem Wandel der Zeit troßzet
Größe, die in den Gemälden der Sammlung Heyl ſich alleſhbe
und klarer offenbart als ſonſt irgendwo. Mit weiſem Bedacht.!e
die Stiftungsurkunde dieſe Bilder unlösbar mit den Handö‟.
nungen verknüpft. Aus dieſem Zuſammenhang erwächſt.
Geſamtbild der Perſönlichkeit des Meiſters, das einzig doſſe.
Es war der Wunſch der Stifter, den Eindruck dieſer Aro).
Kunſt, die einen beglückenden Reichtum ihres Lebens gebilde.
durch ihre Stiſtung auch für weitere Geſchlechter wirklah.
Bach
erhalten,
immen 16k.
c erung ohne die ſtärkſte Partei zu bilden, die jeden Tag und
d: Stunde beſeitigt werden könnte, möchten wir zum
min=
ſten ſtark bezweifeln.
Von beſonderem Intereſſe jedoch wird es jetzt, die völ= erhalten wir von dem Reichstagsabgeordneten Dr. Becker (heſſen) en Aeußerungen zur Frage der Regierungsbildung die nachſtehende Zuſchrift:
nauer zu verfolgen. Sie zeigen mehr oder minder deutlich,
5 man ſich im völkiſchen Lager alle Mühe gibt, koglitions= und Verſchiebung der Wählermaſſen nach rechts und links gebracht. So wie
m it auch regierungsfähig zu werden. So hat man jetzt den die Sozialdemokratie ſtark geſchwächt aus dem Wahlkampf hervorgegan=
ASokoneten Aßner, ehemals Leibchauffeur Eisners, den gen iſt, ſo haben auch die Mittelparteien eine Anzahl von Stimmen und
ſiſchen Agitator trotz ſeiner, kommuniſtiſchen Vergangenheit,
on ich zuletzt nach den Verſicherungen der Bayeriſchen Volks= Volkspartei und die Führung ihrer Reichstagsfraktion hat vom erſten
ſrrei Vorkämpfer im neuen Kulturkampf gegen Rom und die Augenblick nach den Wahlen ab deutlich erkannt, daß dieſem
Wahlergeb=
lürdenträger der Kirche, zum Verzicht auf ſein Mandat bewo= nis bei der Zuſammenſetzung der Regierung ſoweit Folge gegeben wei=
Man hat den im Landtag bereits in der erſten Sitzung den müſſe, als es mit der Bildung einer nach innen und außen
verhand=
erdringlichſt zu ſofortiger Beratung reklamierten Antrag auf lungsfähigen Regierung vereinbar ſei, und ſie hat dieſer Erkennens
ſeMaſfung Hitlers und der Mitverurteilten vom 8. November
Int des heißt „auf ausdrücklichen Wunſch Hitlers” zurückgezogen, ſten Ausdruck gegeben. Wenn trotz all dieſer Bemühungen ſich in dieſen
ar erklärt in öffentlichen Verſammlungen, daß der Völkiſche Tagen im Reichstag wiederum eine Regierung vorſtellen mußte, die ſich
eX durchaus bereit ſei, an der Wiederaufrichtung der — doch nur auf die drei Mittelparteien ſtützen kann, ſo iſt dieſe Tatſache tief
be=
ſch- am 8. und 9. November in Bayern? — zertrümmerten dauerlich, ſchon weil eine ſolche Regierung eine Stetigkeit der Führung
ſantsautorität mitzuarbeiten. Der parlamentariſche politiſcher Geſchäfte nur dann verbürgt, wenn die von ihr abſeits
ſi el des Völkiſchen Blocks ſcheint alſo, fürs erſte wenigſtens, ſtehenden Parteien auch in der Oppoſition ſich der vollen Verantwortung
er ziemlich kompletten Sieg über den anderen Flügel
davon=
ſrirgen zu haben, der als „Sauerteig des Parlaments” mit nicht zu erwarten iſt, bedarf keiner Ausführung. Auch den völlig Blin=
ᛋlserpfeifen und Pultdeckelgeklapper die Befreiung Hitlers als, den müßten die Vorkommniſſe in den erſten Reichstagsſitzungen, die
eis und einzigſtes Ziel proklamiert hatte.
Trotzdem will es ſcheinen, als fände dieſes „pater peceani”, die Nevolution, den Sturz der Verfaſſung des Reichs mit der Waffe in
ſ eer Bayeriſchen Volkspartei, an die es ſich richtet, nicht die der Hand verkündigte, volſte Klarheit geſchaffen haben. Wie die al=
Darmſtädter Tagblatt. Mittwoch, den 11. Jun1 1924.
Sei 3.
Zur Regierungsbildung.
Die Reichstagswahlen vom 4. Mai haben eine außerordentlich ſtarke
die entſprechende Anzahl von Mandaten an die Deutſchnationalen und
an die Deutſchvölkiſche Freiheitspartei abgeben müſſen. Die Deutſche
auch in allen Verhandlungen, die ſeit dem Wahltag über die
Zuſammen=
ſetzung der Regierung geführt worden ſind, in Wort und Tat
deutlich=
bewußt ſind, die auch bei oppoſitioneller Haltung jede Partei mit ihren
Entſchließungen auf ſich nimmt. Daß dies von der äußerſten Linken
offenen Bekenntniſſe des kommuniſtiſchen Abgeordneten Thälmann, der
ſerlbte und erhoffte Gegenliebe. Man war ſogar ſoweit, in deren Parteien es mit der auf ihnen ruhenden Verantwortung nehmen,
i letzten Tagen allen Ernſtes zu prophezeien, daß alles beim dafür werden die künftigen Abſtimmungen Klarheit ſchaffen.
Wie kam es aber zum Wiederaufleben der alten Regierung der
Min=
ſeix bliebe, daß mit Herrn von Knilling das
Geſamtminiſte=
derheit? Es iſt für den Freund einer ruhigen Entwicklung unſerer
zü-ſei es als Minderheitskabinett, ſei es geſtützt auf die neue politiſchen Verhältniſſe bedauerlich, feſtſtellen zu müſſen, daß den
hilrtion der Bayeriſchen Volkspartei, Deutſchnationalen und Reichspräſidenten ein nicht geringes Maß der Schuld an dieſem Ergeb=
Bauernbundes wiederkehren werde. So einfach dürften die nis trifft. Gewiß gibt es keine geſchriebene Beſtimmung in der
Reichs=
aber wohl nicht gehen. Man vergißt hierbei eine immerhin verfaſſung, wonach zunächſt der Führer der ſtärkſten Partei mit der
Ne=
t erhebliche Tatſache von hochpolitiſcher Bedeutung: daß die gierungsbildung beauftragt werden muß. Allein ein ſolches Verfahren
of ſition der Bayeriſchen Volkspartei, die das Ende des entſpricht im allgemeinen der Gewohnheit in anderen parlamentariſch
regierten Staaten, und es ſichert allein einen natürlichen Verlauf der
zeams Knilling kategoriſch heiſchte, nicht nur gegen den
des Kabinetts, ſondern faſt noch ernſtlicher auch gegen den anlaſſung gehabt, ſo zu verfahren, als man aus der Nichtberufung des
d Ehnationalen Juſtizminiſter dieſes Miniſteriums angegan= Vertreters der ſtärkſten Parkei gar zu leicht auf politiſche
Voreingenom=
gut. Auf dieſe Kampagne hat, offenſichtlich mit höchſter Partei= menheit bei ihm ſchließen wird, und als ſein Verfahren gerade bei
ſei=
v allität, einer der führenden deutſchnationalen Abgeordneten ner demokratiſchen Geſamtauffaſſung beſonders eigenartig anmuten
wirer Rede in Augsburg mit der Feſtſtellung geantwortet, es muß. Daß der ihm von den Deutſchnationalen zunächſt vorgeſchlagene
ge ticht an, alle nationalen Männer der gegenwärtigen Regie= Kandidat ihm aus irgendwelchen Gründen nicht genehm war, durfte
da=
bei nicht ausſchlaggebend ſemn. Ihn zu beauftragen, war er ja nicht
(mit Einſchluß des Miniſterpräſidenten) auszubooten, verpflichtet, er konnte ſeinen Auftrag ebenſo gut an den Führer der
ue die „Liquidation” des 8. November ſo gedacht ſein, ſo deutſchnationalen Fraftion richten und er würde damit wohl auch die
he man in der Deutſchnationalen Partei keinerlei Verſtänd=
Mdrafür.
Ruf eine kurze Formel gebracht, läßt ſich die parlamentariſche
be=Bayerns im gegenwärtigen Augenblick dahin kennzeichnen,
Ib nan auch heute, ſo und ſo viele Wochen (ſiehe oben!) nach
20 Wahlen, weder in der ſtärkſten Partei, noch in den
benötig=
ſeanderen offenbar nicht weiß, wie die Dinge weitergehen ſol=
Der Koalition mit den Völkiſchen ſteht, die
m Ablehnung der Bayeriſchen Volkspartei entgegen. Der
Akdarherſtellung der Septemberkoalition bis zum
Aus=
f dan des damaligen Landwirtſchaftsminiſters Wutzlhofer (den
Aelmuernbund im neuen bayeriſchen Kabinett durch den frühe=
Reichsernährungsminiſter Profeſſor Fehr erſetzt ſehen
Rtl-) türmen ſich mindeſtens perſonelle Schwierigkeiten
ech och entgegen. Einſtweilen verhandelt man mit dem Völ=
F77. Block unverbindlich weiter — zu welchem Ende, wird ſich
emveiſen müſſen, wenn das Pfingſtfeſt vorüber iſt. Ob dann
=i=ptemberkoalition oder einer der beiden möglichen Minder=
/bröcke — Deutſchnationale und Völkiſche oder Bayeriſche
swartei und Bauernbund — die ſeit einem Vierteljahr am
ſchleifenden Zügel des Regierungswagens in die Hand
ſeinn werden, möchten wir der Zukunft überlaſſen. Am
„ni aber ſoll der Landtag zur Vorſtellung des neuen
Mini=
eräſidenten wieder zuſammentreten, viel Zeit wird man
mrcht mehr verlieren dürfen .. .!
Daß jede Kombination mit dem Völkiſchen Block in
eir) heutigen Geſtalt ein Experiment darſtellen müßte, deſſen
Aſung unſchwer vorauszuſagen iſt, wird man ſich in den
lei=
tdsn. Parteikreiſen wohl nicht verhehlen. So möchten auch wir
vlm hr annehmen, daß die Einladung an die Völkiſchen mehr
awiſaktiſchen Geſichtspunkten im Hinblick auf den
Wahl=
awz ergangen iſt. Daß jede andere Kombination mit einer
Okp tion zu rechnen hätte, die eine darauf erſtellte Regierung
vſwheute auf morgen zum Rücktritt zwingen kann, laſſen die
Zſteir der Fraktionsſtärken unſchwer erkennen. Denn
Billi=
ginsoten mit den Stimmen der Sozialdemokratie ſind in
Bᛋ mi heute nicht zu erwarten, möchten wohl auch bei allen
nſſtosialiſtiſchen Parteien kaum in Rechnung geſtellt ſein. Am
ber ſieht man heute ſchon die Neuwahlen in
abſeh=
bie BZeit heraufziehen, bei denen das bayeriſche Volk nochmals
Eymheit hätte, über ſeine Zukunft zu entſcheiden, — mit
wel=
rfolg, wäre abzuwarten!
es hier Geſagte, alle Verwirrung und politiſch=parlamen=
Not, alle Ohnmacht da und dort, praktiſche Politik mit
Zielen auf lange Sicht zu treiben, auf eine letzte Formel
iſt der Fluch des 8. und 9. November, der heute
ſeine vergiftende, zerklüftende Saat zur Reife zu
Kriſe zeitlich erheblich abgekürzt haben, ſelbſt wenn dieſer Auftrag
kei=
nen Erfolg gehabt hätte.
Der Herr Reichspräſidenk hat es ſodann mit dem Reichskanzler der
alten Regierungskoalition verſucht, ein Verſuch, den die Deutſche
Volks=
partei in der ſtärkſten Weiſe unterſtützt und ſoweit es an ihr lag,
gefor=
dert hat. Der Verſuch erſchien nicht ausſichtslos. Freilich hat die
deutſchnationale Fraktion dem Reichskanzlerkandidaten und den
koali=
tionsbereiten anderen Parteien die Arbeit nicht gerade leicht gemacht.
Ihr Beſchluß vom vorigen Freitag, der neben anderem eine Kursände=
lichung wie ein kalter Waſſarſtrahlr arf alle diejenigen, denen das
Zu=
ſtandebringen einer bürgerlichen Koalition mehr als eine rein politiſche
Notwendigkeit war. Wir ſind nun einmal zwangsweiſe dazu
veran=
laßt, den Kurs der Außenbolitik, der die letzten Monate geſteuert wurde,
und vor allem die Stellung zu dem Sachverſtändigengutachten, wie man
ſie in dieſer Zeit eingenommen hat, zuuächſt weiter innezuhalten. Dieſe
Haltung bedeutet nicht unbeſehene Annahme des
Sachverſtändigengut=
achtens als die Löſung des Reparationsproblems, ſondern Regierung
und die ſie unterſtützenden Parteien, vor allem aber die Deutſche
Volks=
partei, betrachten dieſes Gutachten nur als eine Grundlage für die
Löſung dieſes Problems, die noch ſtark vervollſtändigt werden muß und
in Einzelheiten noch ſchärferer Klarſtellung bedarf, ehe man ſie als eine
ſolche endgültige Löſung anſehen kann. Auch nach der Erklärung
der Regierung haben wir demnächſt noch völlige Freiheit, die zur
Ver=
wirklichung des Gutachtens nötigen deutſchen Geſetze anzunehmen oder
abzulehnen, und wir werden von dieſer Freiheit, je nach dem Ausfall
der weiteren Verhandlungen, entſprechenden Gebrauch machen. Den
ge=
ſamten Kurs der Außenpolitik zu ändern aber würde ein Zerſchlagen all
der ſeitherigen=Verhandkungen und die Verlängerung der unglücklichen
Verhältniſſe an Rhein und Ruhr bedeuten. Dieſe Folgen auf ſich zu
nehmen, war allerdings die Deutſche Volkspartei nicht bereit, immerhin
war in den Verhandlungen mit den Deutſchnationalen auch für die
Be=
handlung dieſer Frage eine Formel nahezu bis zum letzten Wort
ge=
funden, mit der die neue Regierung hätte arbeiten können, und ſo ſetzte
man die Verhandlungen über Sonntag und Montag trotz jenes
Be=
ſchluſſes unter Umſtänden fort, die kaum noch ein Scheitern befürchten
ließen. Erſt im letzten Augenblick ergaben ſich neue Schwierigkeiten,
Auch ſie wären zweifellos, wenn mehr Zeit zur Verfügung geſtanden
hätte, noch zu beſeitigen geweſen. Die Nervoſität auf allen. Seiten, das
Drängen nach einem Ende der Verhandlungen und die Notwendigkeit,
noch vor Pfingſten eine aktionsfähige Regierung zu haben, warf in
die=
ſem letzten Augenblick alle Hoffnungen über den Haufen und veranlaßte
den Reichskanzler Marx, die Verhandlungen für abgebrochen zu
er=
klären und ſich am nächſten Tage mit der Regierung der kleinen
Koali=
tion dem Reichstage von neuem vorzuſtellen.
Freilich haben auch andere Umſtände die Verhandlungen ſehr
er=
ſchwert. Ob alle drei Mittelparteien mit gleich warmen Herzen bei
dieſen Verhandlungen waren, mag billig bezweifelt werden. Demokratie
und Deutſchnationale werden im allgemeinen ihren ganzen
Grundan=
ſchauungen nach überhaupt ſchwer zu gemeinſamer politiſcher Arbeit
zu=
ſammenzubringen ſein. Was die Demokratiſche Fraktion an
Bereitwil=
ligkeit zu einer Verſtändigung mitbrachte, wurde überdies ſtändig von
ihrer eigenen Preſſe ſcharf angegriffen. Was Voſſiſche Zeitung,
Ber=
liner Tagebl. und Frankfurter Zeitung in dieſen Tagen alles an Gift
WSchard Strauß, der Sechzigjährige.
Zum 11. Juni 1924.
Von Heinz Tieſſen.
in Dichter prägt ſich das Verhältnis der Allgemeinheit
mxhaffenden ungleich ſchärfer aus als beim Muſiker und iſt
t ſhenn Lieblingsthema der Dichtung geweſen. Beim Muſiker
hemmn es ſeltener erlebt. Die Neigung, des Künſtlers geiſtige
Smweite, die reiche Skala ſeiner Affekte zum Gegenſtand
bür=
gd ſuhyerr Mißbilligung zu machen, trifft meiſt noch zuſammen mit
demBedürfnis der Menſchen, alles ihnen Begegnende auf ein
SSmvort zu reduzieren, eine in ihrer Spannweite ſchwer
faß=
bd/arſcheinung auf einen ihrer Weſenszüge feſtzunggeln.
Säy, verſtände ſich nur auf Erotik und Karikatur, wie oft hat
mmogs in der „Salome”=Zeit gehört! Gerade auf dem
Höhe=
pufe einer ſchöpferiſchen Ausdruckskraft, als er das
üppig=
fliſnenrnde Bild der „Salome” und das tragiſch=düſtere der noch
hö lu prehenden, intenſiveren „Elektra” gemalt hatte, fand er beim
buftin Publikum, das ihn größtenteils nur als Komponiſten
gefſſer gangbarer effektvoller Lieder ſchätze, die meiſten
Wider=
ſow. Er habe nichts Erfreuliches, Geſundes zu bieten! Als
euner ſpäter in der „Alpenſinfonie” ſtrahlend und naturfreudig
kalmmnar vielen auch dieſe Seite nicht recht, ſie vermißten Tiefe
dAhdre. Kurz geſagt: wie der Künſtler es macht, iſt es falſch;
w hn jeweils beſchäftigt, iſt gerade das Unwichtige, und aufs
G Ezeil käme es an".
strauß iſt von irgendwelcher Eingleiſigkeit weit entfernt.
SSmniverſeller Geiſt, ſeine künſtleriſche Spannweite iſt
füümen Charakter und ſeine Bedeutung eine der entſcheidenſten
Elsſhaften. Für die verſchiedenartigſten Affekte hat er —
ver=
ſeim woir uns in die Entſtehungszeit zurück — neue Töne
gefun=
deſofi einer Ausdruckskraft, wie man ſie zuvor noch nicht
ver=
nu ieun hatte; er hat Regungen, Erregtheiten für die Muſik neu
ſſt mren, die bisher noch nie in Tönen zum Ausdruck gebracht
wai Und dieſe bis in letzte Nervenfaſern reichende
Eſuſhligkeit ſtammt von einem Künſtler,, der in virtuoſeſter
enſſchaft über ſeiner Sache ſteht, von einem unverwüſtlich
mden, deſſen eigenſter Charme in der elaſtiſch
beſchwing=
fei=Gelbſtverſtändlichkeit ſeines Weſens liegt.
Laus ihn, der in die Zeit eines ſchiverfälligen pathetiſch=
peſſi=
mühen Wagner=Epigonentums hneintrat, ſofort, als
perſön=
li0/4 e=harakter heraushob, war der Eindruck einer neuen, orini=
nalen Vitalität. Eine neue Lebens= und Spielfreudigkeit ging
von ſeiner Muſik aus. Die überſchäumende Jugendkraft und
Beſchwingtheit des „Don Juan”, ſeines erſten ſinfoniſchen
Dauer=
erfolges, iſt noch heute von unverminderter Friſche und gehört
mit dem Meiſterwurf „Till Eulenſpiegels luſtige Streiche” zu den
abſolut genialſten ſeiner Einfälle. Wagner hatte den Tanz als
Formprinzip der klaſſiſchen Rhythmik und Periodik für ſich
ab=
gelehnt und durch ſeine dramatiſch entwickelte Bauweiſe erſetzt.
Für Strauß hingegen liegt wie für Nietzſche die letzte Befreiung
von Erdenſchwere in der Gipfelung des Tanzes. Das wurde die
Tondichtung „Alſo ſprach Zarathuſtra”. Auch in ſeinen
Bühnen=
werken trat dieſe Neigung immer ſtärker hervor und führte
zu=
letzt zum Ballett großen Stils.
Kein Wunder, daß ihm als Dirigenten die göttlich
be=
ſchwingte Grazie Mozarts beſonders nahe ſteht. Unvergeßlich
bleiben mir die vor vielen Jahren geleiteten Schweizer
Mozart=
feſtſpiele in Zürich, Bern, Bäſel und St. Gallen, in denen ich ihm
aſſiſtierte und ſeine Stellung zu Mozart aus intimer Nähe
un=
gewöhnlich eingehend betrachten konnte. Unter ſeinen Beethoven=
Interpretationen aus der Zeit ſeiner Berliner
Opernhaus=
konzerte gehört vieles zu meinen ſtärkſten Eindrücken, ſo der
erſte Satz der Fünften, den er wie einen atemraubenden Sturm
mit dämoniſcher Leidenſchaftlichkeit vorbeibrauſen läßt; ſo das
Adagio der Neunten, das in der himmliſchen Länge der
unent=
wegt ſingenden Variationen eine ſelten ideal gelöſte Aufgabe iſt;
und dann vor allem die Siebente! Weniger innere Fühlung hat
er mit Schumann, Brahms, Bruckner. Die Linie verläuft etwa
ſo: Mozart, Beethoven, Berlioz, Wagner, Liſzt, Strauß.
In dieſer Linie deutet ſich auch ſeine kosmopolitiſche
Stellung als Ausdrucksmuſiker an. Um das Schlagwort
„Programm=Muſik” entbrannte ſeinerzeit in der Fachwelt ein
Streit, der den Schwerpunkt auf völlig nebenſächliche Fragen
ver=
legte und das künſtleriſch Weſentliche überſah. Heute braucht man
gottlob darüber keine Worte mehr zu verlieren. Worauf es in
jedem Fall ankommt, iſt, ob ein Muſikwerk ein Gebilde von
orga=
niſchem Leben iſt; ob der Komponiſt einen poetiſchen Hinweis
geben ſoll oder nicht, das kann keiner Reglementierung
unter=
liegen. Daß manche aus der Exiſtenz der Programm=Muſik irrige
Folgerungen zogen und ſich zu einer völlig undiskutablen
Pro=
gramm=Theorie bekannten, in der der Muſikorganismus keine
Rolle ſpielte, das war für Strauß, auf den ſich jeber gern berief,
ärgerlicher als die ganzen Proteſte der kreuzbraven Akademiker.
Als wir einmal über den Anſchautungsfeiriearr ſprachen, ſagte
er kurz und bündig: „Zum Teifi mit der ganzen Programm=
berſpritzt haben gegen die anderen und gegen die eigeien
Verhandlungs=
führer, übertrifft alles bisher Dageweſene. Auch die Zentrumspreſſe
hat leider mehrfach in die gleiche Kerbe gehauen, während es der
Zentrumsfraktion nach Auffaſſung aller an den Verhandlungen
Beteilig=
ten ernſthaft war, mit dem Verſuch zur Bildung einer Regierung der
großen Bürgerkoalition. Die Preſſe hat indes nicht allein
Maul=
wurfsarbeit geleiſtet, ſie iſt ſtark unterſtützt worden von einer Reihe von
„Unterſeebootführern” im Parlament ſelbſt, die ihre Torpedos nach den
verſchiedenſten Nichtungen hin abgeſchoſſen haben. So unſauber und ſo
mit Intrigen belaſtet iſt demjenigen, der dazu verurteilt war, dieſe
Verhandlungen in Berlin ſelbſt mitzuerleben, der parlamentariſche
Bo=
den noch niemals vorgekommen, wie in dieſen beiden letzten Wochen, und
es gehörten wahrhaftig gute Nerven dazu, um in dieſem unreinen
Ge=
triebe ſtandzuhalten.
Vor allen Parteien hat die Deutſche Volkspartei das Ziel dieſer
Bürgerkoalition von vornherein am ſchärfſten erkannt und in den ganzen
Verhandlungen ſeine Erreichung am zäheſten verfolgt. Wenn die
Frak=
tion ihrem Führer Dr. Scholz am Schluſſe der Verhandlungen ihren
beſonderen Dank und ihre volle Anerkennung ausgeſprochen hat, ſo hat
ſie ſelbſt Dank und Anerkennung für dieſe Zähigkeit und zielbewußte
Arbeit nicht weniger verdient. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß für ſie das
einmal für Recht Erkannte auch in Zukunft erſtrebenswert erſcheint. Was
heute geſcheitert iſt, muß in Zukunft im Intereſſe einer geſunden außen=
und innenpolitiſchen Entwicklung verwirklicht werden. Wenn heute die
deutſchnationale Fraktion noch nicht über ihren eigenen Schatten
ſprin=
gen kann, wenn ſie heute noch nicht ſo Manches, was ſie im Wahlkampf
verſprochen hat, zu verleugnen in der Lage iſt, ſo wird ſie vielleicht nach
Bereinigung der außenpolitiſchen Schwierigkeiten koglitionsbereiter und
koalitionsfähiger ſein. Bis dahin wird dieſe Fraktion vielleicht auch
in ihren Grundanſchauungen einheitlicher geworden ſein, als dies jetzt
ſo kurz nach den Wahlen gerade wegen des ſtarken Zuwachſes, den ihr
dieſe gebracht haben, noch der Fall iſt.
Coolidges Politik.
Die Stabiliſierung Europas der Kernpunkt der
wirtſchaftlichen Intereſſen Amerikas.
TU. Cleveland, 10. Juni. Es gilt als ſicher, daß Coo=
Ereigniſſe. Der Herr Reichspräſident hätte vielleicht um ſo mehr Ver= lidge die Stabiliſierung Europas, als den Kernpunkt, für die
wirtſchaftlichen Intereſſen Amerikas anſieht, und daß er deshalb
die Anteilnahme der Vereinigten Staaten an der Beſchleunigung
des Wiederaufbaues Europas begünſtigt. Mit Bezug auf das
Dawesprojekt wie auch die Anleihefrage hat er wiederholt das
Intereſſe der Vereinigten Staaten an einer Beteiligung betont,
die indeſſen, wie er glaubt, abſolut auf Privatkreiſe beſchränkt
ſein muß. Letzteres bedeutet, daß die Amerikaner in den
ver=
ſchiedenen im Dawesbericht vorgeſehenen Komitees ſitzen, aber
nicht als amtliche Vertreter der amerikaniſchen Regierung
fun=
gieren würden. Andererſeits wird die Begünſtigung des
Welt=
gerichtshofes durch den Präſidenten nicht als der Ausdruck ſeiner
eigenen Gefühle angeſehen, ſondern auf taktiſche Erwägungen
und die Achtung für die Politik ſeines Vorgängers Harding
zu=
rückgeführt.
Engliſche Beſorgniſſe um den Dawesbericht.
London, 10. Juni. (Wolff.) „Weſtminſter Gazette” führt
aus, wenn nicht bald eine Aktion unternommen werde, ſo werde
der Dawesbericht vielleicht denſelben Weg gehen, wie die übrigen
Verſuche, eine Friedensformel zu finden. Wertvolle Zeit ſei
durch den Konflikt in Frankreich verloren gegangen, die
Verhält=
niſſe in Deutſchland ſeien weniger günſtig als zuvor. Wenn der
Sachverſtändigenplan die gewünſchten Wirkungen haben ſolle, ſo
müſſe er raſch zur Durchführung gebracht werden. Man werde
daher erleichtert aufatmen, wenn die franzöſiſche
Präſident=
ſchaftskriſe endgültig vorbei ſei.
„Daily Telegraph” ſchreibt, jeder Freund, Frankreichs hoffe
auf einen raſchen Uebergang zu klaren Verhältniſſen. Von der
Erneuerung der Fühlungnahme und des Zuſammenwirkens
zwiſchen den Regierungen der Entente hänge im Augenblick
alles ab.
Eine Rechtfertigung der deutſchen Außenpolitik
Eine engliſche Stimme.
London, 10. Juni. (Wolff.) Der Berliner Berichterſtatter
des Daily Telegraph ſchreibt unter Hinweis darauf, daß
dort der Beginn der Freilaſſung der Ruhrgefangenen, als eine
weitere Rechtfertigung der Politik des Kabinetts Marx, eine
Ver=
einbarung mit der Entente auf der Grundlage des Dawesberichts
zu ſuchen, angeſehen wird: In den Kreiſen, die in Fühlung
mit der franzöſiſchen Botſchaft ſtehen, verlaute, daß alle
Hoff=
nungen auf eine endgültige Regelung des Konflikts zwiſchen
Deutſchland und der Entente beſtehen.
Der Berliner Berichterſtatter der „Weſtminſter Gazette‟
ſchreibt, die Hauptaufgabe des Kabinetts Marx ſei das
Zuſam=
menwirken mit der gegenwärtigen engliſchen und der neuen
franzöſiſchen Regierung zur Vereinbarung einer Löſung des
chroniſchen Reparationsproblems ſelbſt. Seine bitterſten
politi=
ſchen Gegner würden kaum wagen, dies Werk zum Scheitern zu
bringen. Er habe den Mut, dies all zu verſuchen, ohne eine
dauerhafte Mehrheit im Reichstag hinter ſich zu haben, weil die
Erfahrungen der letzten Woche ihm gezeigt hätten, daß ſeine
Hoffnungen auf Sieg berechtigt ſeien.
Muſik, wenn die Leute glauben, ſie brauchten keine Melodie,
wenn ſie eine Idee haben."
Die heutige junge Generation, der ich angehöre, hat andere
Ziele als die der Strauß=Generation. Wenn die Einzelnen auch
divergieren, iſt grundſätzlich Verbindendes doch entſcheidend. Man
iſt heute, nach einer naturaliſtiſch=impreſſioniſtiſchen Zeit, wieder
mehr abſolut architektoniſch als inhaltlich=pſychologiſch eingeſtellt;
auf die höchſtgeſteigerte Quantität der Mittel verzichtend, pflegt
man eine (etwa im Quartettſatz am reinſten darſtellbare) lineare
Mehrſtimmigkeit, die, auf kein vorgedachtes Harmonie=Gerüſt
feſt=
gelegt, den Zuſammenklang des polyphonen Gewebes erſt als
Produkt der linearen Eigenbewegung melodiſch und rhythmiſch
eigenkräftiger Stimmen erſtehen läßt. Das natürliche Ergebnis
dieſer oberflächlich angedeuteten Stilwandlung, deren nähere
Er=
örterung nicht hierher gehört, iſt die Erſchließung der
ſogenann=
ten „atonalen” Klangwelt. Einen bedeutſamen Vorſtoß in dieſer
Richtung — vor Verabſolutierung des Atonalen durch Arnold
Schönberg wohl den größten — danken wir Richard Strauß. In
den ſtärkſten, eigenartigſten Ausdruckspartien etwa der „Salome‟
und vor allem der „Elektra” (ſo das grandioſe Zwiſchenſpiel nach
dem Erkennungsſchrei „Oreſt”), ja ſchon viel früher in einigen
kühn=polyphonen Partien des „Till Eulenſpiegel”, „Zarathuſtra”,
„Heldenleben” — da finden ſich weſentliche Grundlagen der
heu=
tigen Atonalität. Nicht als Stil, doch als Klangwelt. Bei Strauß
ſteht dem zum Atonalen drängenden Ausdruckswillen jedoch ſtets
ein ſchlicht=tonaler Muſizierwille gegenüber. Heute ſind derartige
Elemente, wie ſie einſt aus beſonderem
Ausdrucksbedürf=
nis neu entdeckt wurden, ſozuſagen bereits ſelbſtverſtändliche
Be=
ſtandteile des Muſizierwillens! Das iſt ein natürlicher
Entwicklungsgang, der den Zuſammenhang auch der Radikalſten
der Jüngeren — die vielfach andere Vorgänger gelten laſſen —
mit Strauß nur beſtätigt und in uns das Bewußtſein feſthalten
muß, daß nicht nur die muſikgenießende Menſchheit, ſondern auch
die zukünftige Entwicklung der Muſik, welche Wege ſie auch geht,
dem Genie dieſes Mannes gegenüber eine dauernde
Verpflich=
tung trägt.
Die aber unter uns, denen Richard Strauß weit mehr als
eine fachliche Größe bedeutet, denen der ſchöpferiſch=urſprüngliche
Geiſt ſeiner Geſamtperſönlichkeit ein Erlebnis wurde, ſind heute
voll von Dankbarkeit für alles, was er uns und der Nachwelt
gegeben hat und im neuen Lebensjahrzehnt in ſeiner
unermüd=
lichen Arbeitsſrende und jugendlichen Schaffenskraft weiter
geben wird.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 11. Juni 1924.
er
Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Scheck von der
Landes=
genoſſenſchaftsbank über 52 Mk. 1 weißer
Kinderſtrumpf, 1 blauer Gürtel. 1 Tube
Zahnpaſta. 1 Bier=, 1 Wein= und 1
Sekt=
zipfel (ſchwarzegelb=blau). 1 Stück
Futter=
ſtoff. 1 Windjacke mit 1 Paar Handſchuhen,
1 kleiner Schraubenſchlüſſel.
Der Grasſamen aus dem Darmſtädter
Stadtwald, Förſterei Heiligkreuz, ſoll im
Wege des ſchriftlichen Angebots
ver=
geben werden. Der Kaufpreis muß
als=
bald nach Vertragsabſchluß bar bezahlt
werden. Im übrigen gelten die
ſtaat=
lichen Submiſſionsbedingungen. Gebote
ſind bis zum 18. Ifd. Mts.,
vormit=
tags 10 Uhr, bei der unterzeichneten
Dienſtſtelle einzureichen, woſelbſt die
Er=
öffnung der Gebote um 100 Uhr erfolgt.
Darmſtadt, den 10. Juni 1924.
Oberförſterei Darmſtadt.
J. V.: Burk. (st7651
Bekanntmachung.
Die Freiwillige Sanitäts=
Haupt=
kolonne vom Roten Kreuz
Darm=
ſtadt übernimmt die Ausführung von
Krankentransporten innerhalb der
Stadt und nach und von außerhalb.
— Die Beförderung erfolgt in
Räder=
bahren neueſter Konſtruktion und
Fahr=
ſtühlen durch zuverläſſige unter ärztlicher
Aufſicht ausgebildete Kolonnenmitglieder,
die mit behördlich abgeſtempelter
Aus=
weiskarte verſehen ſind. — Da kein
Ge=
werbe=Betrieb ſondern gemeinnützige
Einrichtung ohne Gewinn unter
ehren=
amtlicher Verwaltung, werden nur die
tatſächlich entſtehenden Unkoſten berechnet.
Beſtellungen können telephoniſch
vorerſt unter Nr. 2650 von 8 Uhr
vor=
mittags bis 6 Uhr abends erfolgen oder
perſönlich zu jeder Tages= und Nachtzeit
auf unſerer Hanitätswache,
Schü=
tzenſtraße 17.
Darmſtadt, den 10. Juni 1924.
7654) Die Kolonnenführung.
Die Zimmerarbeiten, ausſchließlich
Materiallieferung, für die Erweiterung
einer Automobilhalle von 30,15 m
Spann=
weite in der Zitadelle in Mainz ſollen
im öffentlichen Wettbewerb. vergeben
werden.
Die Verdingungsunterlagen liegen in
der Bauabteilung des R.V.A. Mainz=
Stadt, Münſterplatz 2, in der Zeit von
8—12 Uhr zur Einſicht auf und werden,
ſolange der Vorrat reicht, im Betrage
von 5 Mark abgegeben. Die Angebote
ſind verſchloſſen ſpäteſtens zum
Verdin=
gungstermin
(J.Ft. 763:
Samstag, den 21. Juni 1924,
vormittags 10 Uhr,
einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung
der eingegangenen Angebote ſtattfindet.
Mainz, den 6. Juni 1924.
Reichsvermögensamt Mainz=Stadt.
Einträge in das Handelsregiſter: Am
2. Juni 1924: Abteilung B: Firma:
Her=
ſtellung und Vertrieb von Thermo=
Kapſeln, Therka=Geſellſchaft mit
beſchränkter Haftung, Darmſtadt:
Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 15. Mai
1924 iſt die Geſellſchaft aufgelöſt. Karl
Roth, Buchhalter in Darmſtadt, iſt
Liqui=
dator. Firma: Robert Siegelmann,
Geſellſchaft mit beſchränkter
Haf=
tung, Darmſtadt: Hans Winkler,
Diplom=
ingenieur in Darmſtadt, iſt zum
Einzel=
prokuriſten beſtellt. Am 4. Juni 1924:
Abteilung A: Firma: Aug. Wilk,
Darmſtadt: Geſchäft ſamt Firma iſt auf
Auguſt Wilk Witwe, Emilie. Eva
Apol=
lonia, geborene Geiſt in Darmſtadt,
über=
gegangen.
(7633
Darmſtadt, den 4. Juni 1924.
Amtsgericht Darmſtadt I. (7634
Bei der Firma: Medawerk, Paul
Meltzer Aktiengeſellſchaft,
Darm=
ſtadt, iſt in die Handelsregiſter des
Amts=
gerichts Darmſtadt I am 6. März 1924
und des Amtsgerichts Roſtock am 21. Mai
1924 eingetragen worden: Ingenieur
Alfred Puls in Roſtock iſt zum
Geſamt=
prokuriſten beſtellt derart, daß er in
Ge=
meinſchaft mit einem Vorſtandsmitglied,
einem ſtellvertretenden Vorſtandsmitglied
oder einem anderen Prokuriſten zur
Ver=
tretung der Geſellſchaft berechtigt iſt.
Darmſtadt, den 5. Juni 1924.
Amtsgericht Darmſtadt I.
Einträge im Handelsregiſter 4:
a) am 22. Mai 1924 bei der Firma
Gottfried Weber in Dieburg: Die
Firma iſt erloſchen.
b) am 6. Juni 1924 bei der Firma
Jo=
hannes Gramling II. in Groß=
Zimmern: Die Geſellſchafterin Peter
Aloys Gramling Witwe, Anna
Eliſa=
beth, geb. Gruber in Groß=Zimmern,
iſt aus der Geſellſchaft ausgeſchieden.
Dieburg, den 6. Juni 1924.
Amtsgericht.
(7623
Fahrräder
erſtklaſſige Marken
geben einen Poſten weit unter
Preis ab
Donges 8. Wieſt
Grafenſtraße 43 (7495a
Sonder-Angebot
Ein Waggen
zum Teil leicht beschädigt
Nur so lange Vorrat! Beachten Sie unser Schaufenster.
Gemüseschüsseln 38 em groß, viereckig
3 Stück Mudelpfannen 14, 16 n. 18 cm . . . . ansammen 959
Spülwannen 36 em, gran und braun
Stielkasserollen 14 m, brann
Salafsoiher 26 em, weiß, braun, grau
Schusseih 36 cm, rund, weiß
Sand-, Seife-, Soda-Garnituren neis
959
braun 20
22
26 cm
24
Fleischtöpfe
Mk. 1.05
1.20 1.35
1.50
68A
Uark 1.35
389
Uark 1.15
759
Toiletten-Eimer neis
Uark 2.45
Essenträger, gran oder braun.
65A
Tassen-Siebe neis
189
32 cm
Waschbecken oral mit Uapk
75 9 95 9
3 Stück Fleischtöpfé braun, 12, 14, 16 cm . . . . usammen 959
22
28 cm
Eimer grau gespritzt
1.25 Mk.
85 9
Eimer mit Auggnß, 28 em, brann und gran
Uark 1.65
Trichter
grau
u. 9 cm 189
259
25 9
25,
289
Seifenhalter weis und brann
Kumpen weiß, 14 cm
Zwiebelbehälter weis mit Anfschrit
68
A.
2.Liter
Kaffee-Flaschen mit Patentverschlus . . 458
559
Schöpfbecher 12 cm, braun und grau ........"
389
11
A.
13 14 cm
Milchtöpf8 mit Ausgnus, braun u. grau . 46 50 5ß 60 9
Wasserkannen neis
95A
Kinderbecher 7 em 15 9., mit Bil4
209
Milchtöpfé neis mit Ausguß, 16 cm ...."
95,
10 11
14 cm
Kaffeekannen neis — 55 65 75 85 95 8
4 Fleischtöpfé im Satz. gran, 14, 16, 18, 20 cm
Wasserkasserolien mit Uaß, grau
Leuchter neis.
18 cm
Nachttöpfé neis..
689
nen 4.75
95g
25g
22 cm
959
Topflappenbehälter weis, mit Anfschrikt
68A
Schüsseln, 18 ew, meis; tiet
389
16 cm
18 cm
Ringtöpf8 mit Ausgns, braun und grau . . . 959 1.30
Klosettbürstenhalter weis
„
1.25
Liter
2Liter
3 Liter
Milchkannen brann und grau 689
859
1.10
Suppenschüssel neis, mit Schöpklöfkel . .. . . . rnsammen 953
Es wird höf. gebeten, auch die
Vormittags-
stunden zum Einkauf zu benutzen.
(7620
Stellengeſuche
Weiblich
Für m. 201. Tochter
m. Kenntn. in Küche,
Haus= u. Handarb.
möchte ich in nur gut.
Familie, wo
Dienſt=
mädch, vorh., z.
wei=
teren Ausbild, ein
Heim b. engſt.
Fa=
milienanſchl. u. etw.
Taſcheng. finden. Bei
abgeſchl.
Handelsſchul=
ausb. u. 3jähr.
Bank=
praxis würde ſie in
geeign. Hauſe (Arzt
od ähnl.) gleichz. Arb
als Privatſekr. übern
Angeb. an Stadtra
Engelking,
Weimar t. Th. (16775
Jg. Mädchen
ſucht Stellg, tagsüb.
in b. Haus. Zu erf.
Erbacherſtr. 45. (*1e
ſ. Laufdienſt
Früd Ahaſtraße 10,
Vdh., Manſ. (*16743
Junge Dame ſucht
Stelle als Stütze
in kl. Haushalt in
d. Nähe Darmſtadts,
a. liebſten als
Haus=
tochter. Angeb. R 137
an d. Geſchſt.
Für gebild, Fräulein
wird Stellung als
Haustochter geſucht
z. Vervollkommnung
im Haushalt. Es wird
auf Familienanſchluß
u. liebevolle
Behand=
lung beſond, geſehen
Angebote u. R 125
Unabhäng. Fräulein
28 J., geſtüitzt auf gute
Zeugniſſe, ſucht
Stel=
lung in der
Lebens=
mittelbranche oder
Angeb. u. R 50 a. d.
Geſchäftsſt. (*16656
Ja. Frall
u. R 132 Geſchſt. ( Geſchäftsſtelle.
In der Kinderpflege
erf. Frl. ſucht Stelle
Vertreten
für Drucksachen aller Art
u. Papier per sofort gesucht
Schriftliche Angebote unter R 141
an die Geschäftsstelle ds. Bl. (168:
*
Ich beabſichtige im dortigen Bezul 5,
kaufsſtelle einzurichten und ſuche tücht.
Herrn oder Dans
für Verkauf und Verleihung meiner
klaſſigen Sprechapparate. Beſonderer
Lo=
nicht nötig. Auch als
Nebenverdienſt=
eignet. Anfangs ℳ 100,— feſten Ge
und 20% Proviſion. Mindeſtlager 50
auf eigene Rechnung. Zuſchriften an
Fa. „Geha” Sprechmaſchinem
Vertrauensftellung.
Auf ein hieſiges Verſicherungsbüro
wird zum Beſorgen des Inkaſſos;
und Erledigung von
Verſicherungs=
angelegenheiten ein im Umgang
und Verkehr gewandter
Herr
geſucht. Angebote mit
Gehaltsan=
ſprüchen erbeten unter R 138 an
die Geſchäftsſtelle.
(*16858
Vorzügliche Existenz!
Für den dortigen Bezirk iſt die
Alleinvertretung
eines bedeut, Konzerns zu vergeben.
tüchtige Kräfte, welche ein Warenlageran
Geſchäftsſt. (*lms Werte v. 300—500 ℳ übernehmen könrm
wollen ſich melden unter F. G. M. 42A,
Rudolf Moſſe, Frankfurt a. M.
Führende Seifenfabri!
ſucht
Konditorei, über= für Darmſtadt u. Umgebung einen bei:
nimmt auch Filiale, / Groß= u. Kleinkundſchaft beſt, eingefüh
Vertreter.
ſ. tagzüber Beſchäf=Bewerbg. m. ausf. Lebensl., Zeugn.—h
tig, in Haush. Ang. ſchrift u. Ref. erbeten unter R 106 an.
teil
VIEL GELA
Langjährig geübte
Flickfrau
nimmt Kunden an.
Ang. unter R 119
Geſchſt. (*16800
Tüch=
tige Schneiderin
nimmt noch Kunden
an in u. auß.d. Hauſe,
Näh. Geſchſt. (*16831
Männlich
Aelt. Herr (Zeichner)
m. ſ. ſchöner
Hand=
ſchrift, vertr. m.
Buch=
ührg. u. allen
Büro=
arbeiten, ſucht b. ſ.
beſcheid. Anſpr. ſofort
Stellung. Ang,eb u.
R30Gſchſt. /*16580sim
Junger, verh.,
ge=
wandter Mann ſucht
Stelle als
Reiſender
fur Bearbeituug der
Privat=Kundſch. Ang.
u. K 120 Geſchſt.
Suche Stellung auf
dem Lande als Bau=
und Möbelſchreiner,
wenn möglich Koſt
. Wohnung. Ang.
u. R 128 Geſchſt. ſ
Drogenfachmann
firm in allen Arten
des Faches, ſucht per
ſof. Stellung i. Groß=
und Kleinhandel.
Angeb. unter R 117
(*16802
Geſchſt.
1 brav. Funge mit
gut. Zeugniſſen ſucht
f. ſchulfreie Stunden
Beſchäftigung. Näh.
Gardiſtenſtr. 23, pt. (*
Offene Stellen
Weiblich
Geübte
Flickerin
die auch etwas
Weiß=
nähen kann, geſucht.
Angebote u. R 103
Geſchäftsſt. * 16785
Geübte
enlalnien
werd. eingeſtellt.
Heſſ.
Wollwaren=
fabrik A.=6.
Alexanderſtr. 2.
(7658)
Neue
Verkaufs=
ſchlager!
Großer Verdienſt!
Jede Hausfrau iſt
Käufer! Wiederver
käufer (Damen und
Herren) geſ. Spielend
leichter Verkauf!
Näheres Holzſtr. 17,
*16850
1. Stock.
Tüchtiges
Hausmädchen
für ſofvxz geſucht
Pallgswieſenſtr. 25,
garterre. (*1683
in beſſ. Hauſe. Näh. verdienen redegewandte Damen u. He—u
Geſchäftsſt. (*16879 durch leichte Reiſetätigkeit. Angeb. ui
1-
R 98 an die Geſchäftsſtelle,
Wir suchen
geübte
Filet=
Stopferinnen
Strickerinnen
Fritz Fratſchner
und Co.
Grafenſtr. 39. (*
Alleinmädchen
tücht. i Kücheu.
Haus=
arb., mit nur guten
Zeugn., i. Dauerſtell.
bei gut. Lohn u.
Be=
handl. b. beſſ., ruhig.
Fam. (2 Perſ.) per
ſof. od. 15. Juni geſ.
Bismarckſtr. 46, I./*
2 Mädchen
für Küche u. Haus
geſ. Näh.
Grafen=
ſtraße 18. pt. (*16834
Ein durchaus tüchtig
Mädchen
zur vollſtändig.
Füh=
rung meines
Haus=
haltes geſucht Frau
Hermes, Luiſen=
(*16780
ſtraße 8.
Fleiß. Mädchen
tags=
über geſucht. Frau
Luttermann,
Land=
wehrſtr. 1½ (*16771
Geſucht: Ein älteres,
in Küchen= u.
Haus=
arbeit erfahr. Mädch.
in kleinen ruhigen
Haushalt. (*16588:
Herdweg 110, II
Männlic
Tücht. geſ. Chauf fu
geſucht für 5 Ton.
Laſtwag. DurEl!
fahrſich., zuerverl 14
mit allen Neptia v.
vertraut.
Ludwig Alte 18.
für ein Haushalv=
Maſſenartikel bei ga.
Verd. geſ. Ang. R 105
Geſchäftsſt: (l6 *
50 faub. Hauſiereri !t
f. Darmſtadt u. un
ſofort geſ., leicht bet-
10 J Artikel.
Tagr=
verd. 6—30 ℳ. A.X
unt. R 96 a. d. E
ſchäftsſtelle. (165
Lehrling
geſucht Buchdrufksst
Bal. Sach?
Karlſtr. 105. (B1.0
Wer
ſammelt auf Straß”
Plätzen u. Zwinger
Hundekd
geg. gute Bezahlunn
Behälter werd. koſt v
los zugeſtellt. Ang 2
unt. R 107 and. C
ſchäftsſtelle. (7621.0
Alleinmädchen
kinderl., zum 15. Juni
geſ Vorz zw. 1u.3 Ahr
Dr. Eigenbrodt
Saalbauſtr. 70. (*107‟
Sofort geſucht
ſb. tücht. Mädchen
tagsüber.
(*167
Sandſtraße 22.
Jg. Mädchen achtb.
Eltern tagsüber zur
Hilfe im Haush. geſ
Vorzuſt. v. 11—1 u
4—6 Uhr.
Rhein=
ſtr. 39, II. (Fl6818
Beſſere Frau geſ.
v. 8—10 vorm.
Schul=
ſtraße 15, II. (*16790
Zilcht. Mädehen
inderloſe
Braves, ehrliches),
Mädchen
im Kochen, Nähen u.
ſonſtigen Hausarbeit,
bewandert f. kleinen
Haushalt b. gut.
Be=
zahlung u. Behandl.
bis 1,7.24. ev. früher
tassuder geſ. Angeb
unt. R 94 a. d.
Ge=
ſchäftsſtelle. (*16742
Schulentlaſſ Mädel
m. ſchön. Handſchr. als
Lehrmädel
auf Büro geſucht.
eboten R 126a1
(*168
Aünterſchtß.
Ober=Primantz
erteilt gründl. Nackb
Angebote u. R1N
Geſchäftsſt. (10 3
Ziege Echwie
„7. Nähs. mitt 15
10
Ferke=
beſte Zuchtraſſe,
oſtfrieſ. Milchſcha=
2 oſtfrieſ. Milchſche
böcke, eig. Zucht,
Soderſtr. 55, I.
Starker Spring
zu verk. Näh. in?
Geſchäftsſt.
3 reinraſſie
Rehpinſche
8 Woch. alt. zu ve
Kaupſtr. 29,II. (510
Boxer=Rüde, 1 Jar
m. Abſtamm. zu
Liebfrauenſtr. 93,
H. Koop. (*167-
OMfe e
zu verk. Liebfraue
ſtraße 75, pt. 60
Raſſe=Küche:
rebhf. Ital., Elte*
vielf, präm., abz.
Kraetzinger, Villes
Eberſtadt, A. 20
ſtädter Str. 133.
Glucké
mit Külen
Beckſtr. 67.
Hmer 161.
(loungsweſen wurden zu Studienaſſeſſoren ernannt: die Studien= erkennen, wie umfangreich und mannigfach die Arbeiten des Verbandes
ich aum zu Friedberg, beide mit Wirkung vom 1. April 1924. — Am gold=Darmſtadt behandelte in längeren Ausführungen die gegen=
Bun: 1934 wurde der Bankinſpektor bei der Landeshypothekenbank wärtig wichtigſten Steuern. In klarer und leicht verſtändlicher Weiſe
errg Knierim zu Darmſtadt zum Rechnungsrat bei dem Miniſte= erläuterte der Redner die einzelnen für das Handwerk insbeſondere in
unn der Finanzen; der Bankinſpektor bei der Landeshypothekenbank Betracht kommenden Steuergeſetze. Herr Dachdeckermeiſter Conrad
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 11. Imi 1924.
SStte 5.
— 28. Verbandstag des Süd=Weſt=Deutſchen Dachbeckermeiſter=
Ver=
bandes in Darmſtadt. In Darmſtadt fand der aus dem weiten Ver=
Ans der Tandeshauptſtadt. handsgebiet überaus gut beſuchte 8. Verbandstag des Sih=Weſt
Deut=
ſchen Dachdeckermeiſter=Verbandes (Sitz Neuwied) ſtatt. Die Leitung des
Darmſtadt, 11. Juni. Verbandstages lag (in Verhinderung des erſten Vorſitzenden) in den
Händen des Herrn Dachdeckermeiſters Jean Stein=Coblenz. Der vom
* Ernannt wurden: Durch Entſchließung des Landesamts für das Geſchäftsführer, Herrn Gros=Neuwied, erſtattete Geſchäftsbericht ließ
fmendare Dr. Walter Gottſchalk zu Gießen und Dr. Heinrich in dem Berichtsjahr geweſen ſind. Herr Oberbürgermeiſter i. R.
Man=
ſarg Hill zu Darmſtadt zum Rechnungsrat bei dem Miniſterium Laſch=Caſſel behandelte ebenſo umfaſſend wie überſichtlich das
Verhält=
r Finanzen; der Finanzinſpektor bei dem Landesvermeſſungsamt
h ipp Gänzler zum Miniſterialoberreviſor bei dem Miniſterium
r Finanzen; der Finanzpraktikant Wilhelm Anton Illert aus
yachbrücken zum Miniſterialreviſor und der Finanzpraktikant Philipp
ſuwn Mank, aus Kocherbach zum Miniſterialreviſor bei dem
Mini=
ir um der Finanzen ernannt.
— Erledigt iſt: Eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an
r Wolksſchule in Sörgenloch, Kreis Mainz, Dienſtwohnung vorhanden
12, ſofort beziehbar.
— In den Ruheſtand wurde verſetzt: am 6. Juni 1924 der Polizei=
„wvachtmeiſter Hermann Bender zu Gießen auf ſein Nachſuchen
ſtWWirkung vom 1. Juli 1924 an.
— Einberufung des Landtags. Das Plenum des Landtags iſt für
ontag, den 16. d. M., vormittags 10 Uhr, zur 84. Sitzung
einbe=
ſeri. Die Tagesordnung umfaßt 61 Punkte, meiſt kleinere Vorlagen.
r letzte Punkt ſieht die Beratung des Staatsvoranſchlags für 1924
Gleichzeitig ſind den Abgeordneten eine Reihe Druckſachen zugegan=
Eine Negierungsvorlage ſieht die neueſte Beſoldungsregelung vor.
ſeu ere Regierungsvorkagen betreffen die Kunſtgewerbeſchule zu Mainz,
Für einen Umbau ein Kredit von 7500 Mark gefordert wird,
Vor=
em, betr. Anwendung des Geſetzes über die Umlegung von Bauland
* 6. 11. 1920 für die Gemeinden Eberſtadt, Viernheim und Weiſenau,
rdage, betr. die Bezüge der Schweſtern im Philippshoſpital, Vorlage
zr. Aufhebung des Landesgeſetzes über die Wohnungsbauabgabe,
Vor=
ze betr. Kinderſpeiſungen und Vorlage, betr.
Dienſtaufwandsentſchä=
lunig für die Beamten der Kriminal= und Spezialpolizei; ferner An= ſtarkbeſetzten Orcheſter (Militärmuſik) ſtatt. (Näh. ſ. Anzeige.)
nis des Gewerbes zur Baugewerksberufsgenoſſenſchaft. Herr
Geſchäfts=
führer Gros=Neuwied erſtattete eingehenden Bericht über die Vorgänge,
die ſich ſeit dem Scheitern der Reichstarifverhandkungen im
Dachdecker=
gewerbe entwickelt haben. Im Anſchluß hieran wurde eine
Ent=
ſchließung angenommen wonach die Leitung der Geſellenorganiſation
aufgefordert werden ſoll, die Streitmaßnahmen in den Städten
Frank=
furt a. M., Aachen und Hanau unverzüglich rückgängig zu machen und
die Arbeiten zu den alten Arbeitsbedingungen wieder aufzunehmen, im
Weigerungsfalle ſollen für das geſamte Verbandsgebiet
Ausſperrungs=
maßnahmen ſeitens der Meiſterorganiſation ergriffen werden. In
Be=
zug auf die organiſatoriſchen Vorgänge im Dachdeckergewerbe hat der
Verbandstag ſich übereinſtimmend auf den Boden der vom Zentral=
Ver=
band Deutſcher Dachdeckermeiſter in ſeiner Sitzung vom 2. Februar 1924
abgegebenen Erklärung geſtellt. Als Ort für den nächſtjährigen
Ver=
bandstag iſt Bad=Kreuznach beſtimmt worden.
— Zum Beſuch des Tonkünſtlerfeſtes in Darmſtadt werden
eine Anzahl Freiquartiere für die Nacht von Montag, den 16.,
zu Dienstag, den 17. Juni, benötigt. Es wird gebeten, der Städt.
Akademie für Tonkunſt mitteilen zu wollen, wo ſolche und mit
wieviel Betten zur Verfügung geſtellt werden.
— Donnerstagskonzerte im Saalbau. Die Ausführung der
Donners=
agskonzerte im Saalbau wurde, wie ſchon ſeit Jahren, den
Obermuſik=
meiſtern Hauske und Micklehy übertragen. Am kommenden Donnerstag,
den 12. d8. Mts., findet das Eröffnungskonzert dieſer Saiſon mit einem
: Dr. Werner, betr. Zugverbindung im Lumdatal, Dr. Dehlinger,
— Sprachverein. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich iſt, können
Ir. die Schwarzbach, ferner betr. das Riedprojekt, Dr. Oſann-Brauer, die Vereinsmitglieder auch neu eintretende, zur Feier von
er Gewährung von Vorſchüſſen an die Kirchen, Dr. Oſann und Frak= Klopſtocks 200. Geburtstage, die nächſten Mittwoch im Landestheater
zu betr. Erhöhung der Beamtengehälter und Abg. Neumann, betr.
ſtattfindet bis Samstag in Sängs Buchhandlung Eintrittskarten zu
zſitſtellung von Mitteln zur Errichtung eines Verſuchstierſtalles in halbem Preiſe haben. Im übrigen beginnt der Kartenverkauf (1,50
Dupusheilſtätte in Gießen.
Mk. und 1 Mk.) nächſten Montag. Bei der Reichhaltigkeit des Abends
* Hauptmann a. D. Hans Dingeldey iſt, wie uns mitgeteilt wird, darf ein volles Haus erwartet werden. Dr. Noacks bekannte
Madri=
ih einjähriger Gefängnishaft aus dem franzöſiſchen Gefängnis in gal=Vereinigung wird zur Einrahmung von Hochſchulprofeſſor Dr.
umz entlaſſen worden. Bekanntlich wurde D. am 19. Juni vor, Js. Bergers Gedächtnisrede 4 Chorgeſänge bieten, je einen von Schnei=
Ludwigshafen a. Rh. verhaftet und im ſpäteren Kriegsgerichtsver= der Graun, Gluck und Schubert, alles Klopſtockiſche Lieder, und unſer
irrn wegen angeblicher Kolportage zu zwei Jahren Gefängnis ver= geſchätzter Schauſpieler Weſtermann trägt 5 Oden vor, darunter
ſe .. D. war aktiver Offizier, nach deni Kriege in leitenden Stellen die hehre „Frühlingsfeier”, die allein ſchon hingereicht hätte, des
Dich=
ſoer Schaffung der Sicherheitspolizei tätig, und zwar zunächſt in ters Namen zu verewigen.
herFchleſien, ſpäter im Heſſiſchen Miniſterium des Innern in Darm=
— Siegreiche Sänger. Der Männergeſangverein „Sängerbund”. Im Herbſt 1921 mußte er aus Geſundheitsrückſichten ſeine Ent= Griesheim, welcher unter der bewährten Leitung des Chormeiſters,
lung aus dem Staatsdienſt erbitten und trat danach in die Badiſche Herrn Wilhelm Etzold=Darmſtadt ſteht, beteiligte ſich an Pfingſten
Aian= und Soda=Fabrik in Ludwigshafen a. Rh. ein.
an dem Geſangswettſtreit des Männergeſangvereins Liederkranz”
— Studienreiſe nach Finnland ohne Ausreiſegebühr! Das Reichs= Mainz=Koſtheim, mit 43 Sängern in der 2. Stadtklaſſe (Klaſſe bis zu 60
fuszminiſterium hat für gemeinſame Studienreiſen nach Finnland die Sängern). Der Sängerbund errang im Klaſſenſingen (Kunſt= und volks=
Ar=jung von der Ausreiſegebühr zugeſtanden. Demgemäß veranſtal= tümlicher Geſang) den 1. Klaſſen= und 1. Ehrenpreis. Im Höchſten
1ie Abteilung Urlaubs= und Studienreiſen des Gewerkſchaftsbundes Ehrenſingen (Volkslied) wurde ihm der Höchſte Ehrenpreis des
Deut=
d Angeſtellten vom 2. bis 15. Auguſt eine Geſellſchaftsreiſe nach Finn= ſchen Reiches und des Volksſtaates Heſſen (gemeinſam geſtiftet) zuteil.
id. die in Stettin beginnt und auch dort endet. Da es ſich um ein Außerdem erhielt Herr Chormeiſter Wilhelm Etzold für die beſte
mrnnütziges Unternehmen handelt, kann der Teilnehmerpreis, der Leiſtung des ganzen Wettſtreites (Höchſte Punktzahl) den 1. Dirigenten=
Eiſenbahn= und Schiffsfahrten, volle Verpflegung, Führungen, preis.
An geleder uſw. einſchließt, zu einem mäßigen Preis veranſtaltet wer=
— Palaſt=Lichtſpiele. „Opfer der Schmach” betitelt ſich ein
d. Nichtmitglieder des G. D.A. zahlen 385 Mk. Nähere Auskunft er= Film, der nur noch heute und morgen in den Palaſt=Lichtſpielen über
der die Urlaubs= und Studienreiſen des G.D.A., Hamburg 36, die Leinwand geht. Schon die Tagespreſſe hatte, beſonders in letzter
BAſtraße 4.
Zeit, öfters Gelegenheit, auf das ſchädliche Treiben ruchloſer Mädchen=
— Möblierte Zimmer. Die Auskunftsſtunde des Verbands der händler hinzuweiſen, die ihre „Ware” in allen Schichten des Volkes
Nzervermieter für Vermieter und Mieter findet nicht, wie in der ſuchten und fanden. Beſonders in der heutigen Zeit ſind Verſchleppun=
Doner vom 10. d. Mts. angegeben, Mittwochs, ſondern wie bisher gen von Mädchen ins Ausland zu unlauteren Zwecken unter
Aus=
wimäßig Montags, 4 Uhr, in den Räumen des Hausfrauenbundes nutzung der Not unſerer Lage in voller Blüte. Dieſer Film zeigt uns
Yünere Artilleriekaſerne, Heidelbergerſtraße) ſtatt.
wie leichtgläubige Mädchen, ſei es aus den Häuſern der Armut oder des
— Der Vorſtand der Arbeitsgemeinſchaft Heſſiſcher Fortbildungs= Neichtums, dem Laſter ungewollt ins Garn laufen können, wobei die
Fliehrer erſucht um Aufnahme folgender Richtigſtellung: In Nr. 159 gelockerte Zucht und Ordnung und falſche Erziehungsmethoden
mit=
ar geſchätzten Zeitung vom 8. v. Mts. iſt in einem Artikel „Aus helfen. Die geſchilderten Szenen ſind durchaus dem Leben entnommen.
Erhenburg” die Behauptung aufgeſtellt, daß die Lehrer an den Fort= Willy Hoppe, der den Film begleitet, und bei Beginn der Vorſtellung
bungsſchulen den Lehrern an der Volksſchule eine Anzahl Stellen der erläuternde Worte ſpricht, verſichert, daß er ſelbſt auf dieſem Gebiete
men Gehaltsgruppe wegnähmen. Das widerſpricht den Tatſachen. Erfahrungen geſammelt und hat ſich daher zur Pflicht gemacht, auf die=
2 7ortbildungsſchullehrer werden im heſſiſchen Voranſchlag beſonders ſem Wege zur Bekämpfung des verworfenen Mädchenhandels
beizu=
bzüdelt, nicht eine einzige Neunerſtelle wird auf die Volksſchullehrer tragen. Der Film kommt unter dem Protektorat des deutſchen
ge echnet.
„Frauenbundes” und der verbündeten Vereine für Mittelſtandsfürſorge
Heff. Landestheater. Am Sonntag, den 15. Juni, abends 9 Uhr, zur Vorführung. Er iſt wohl geeignet, der heranwachſenden Jugend
ſiet, als Sondervorſtellung des Landestheaters im Kleinen Haus die ſelbſt wie den Eltern die Augen zu öffnen. Und da die dargeſtellten
Eahrfführung von Arnold Bronnens Schauſpiel „Anarchie in Szenen feſſelnd und auch dezent ſind, ſo kann der Beſuch empfohlen
El ian” ſtatt. — Die heutige Aufführung von „Figaros Hochzeit” werden.
— Das Frauenbad im Großen Woog. Um mehrfachen Wünſchen
h4 einen Haus iſt die 25. Aufführung in der Neuinſzenierung Guſtav
Giangs. Die erſte Aufführung fand am 17. Dezember 1922 ſtatt. gerecht zu werden wird das Frauenbad im Großen Woog nunmehr auch
* 9rohanna Heſſe infolge dienſtlicher Verhinderung ihr Gaſtſpiel als Sonntags Nachmittags offengehalten werden. Sollte ſich dieſe Betriebs=
Eung am Donnerstag, den 12. Juni, nicht abſolvieren kann, hat ſich erweiterung nicht bezahlt machen, ſo müßte wieder mit Schließung die=
Bui Alice Orff=Solſcher vom Mainzer Stadttheater in liebens= ſer Anſtalt gerechnet werden.
— Von der Rettungswache. Man ſchreibt uns: Die Stadtverwal=
Köyger Weiſe bereit erklärt, die Partie an dieſem Abend zu ſingen.
Langheinz Abſchied. In der am Donnerstag im Kleinen Haus tung Darmſtadt hat es vorgezogen die vor 17 Jahren von der
Freiwil=
ſtfudenden Aufführung von Niebergalls „Datterich” verabſchiedet ſich ligen Sanitäts=Hauptkolonne vom Roten Kreuz ins Leben gerufene, be=
Et Langheinz, der 5 Jahre dem Landestheater angehörte und währte „Ständige Rettungswache vom Noten Kreuz”, Bismarchſtraße B,
* an das Nationaltheater in Mannheim geht, in der Titelrolle vom in eigene Verwaltung zu nehmen unter Verſchmelzung mit der
ſtädti=
ſchen Berufsfeuerwache. Auf den Einſpruch und die Vorſchläge von
Ertſtädter Publikum.
—— Kammermuſikkonzert der Städtiſchen Akademie. In dem Seiten der Kolonne wie des Heſſiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz
und auf fachmänniſche gutachtliche Aeußerungen hat die Stadtverwal=
Yrnermuſikkonzert, das anläßlich des Beſuches der Teilnehmer
tung entgegnet, daß ſie durch Erſparnis=Rückſichten zu ihrem Vorgehen
d Frankfurter Tonkünſtlerfeſtes am nächſten Mon= gezwungen werde. — Da die freiwillige Sanitäts=Hauptkolonne vom
n An Kleinen Haus ſtattfindet, ſoll in einigen charakteriſtiſchen Roten Kreuz Darmſtadt (E. V.) ſatzungsgemäß allen Kranken und von
Pulsen eine Ueberſicht über das Schaffen Darmſtädter Kompo= Unfällen Betroffenen ohne Anſehen der Perſon Hilfe zu leiſten nach wie
ner gegeben werden. Bei der Verſchiedenheit der hier vertrete= vor bereit und zur Ausübung des öffentlichen Sanitätsdienſtes unter
Perſönlichkeiten ermöglicht ſich dabei auch ein Einblick in die der geſetzlich geſchützten Berechtigung zur Führung des Roten Kreuzes
dich jedenen Nichtungen der zeitgenöſſiſchen muſikaliſchen Pro= allein berufen iſt, ſo hat ſie nunmehr eine ehrenamtlich geleitete
Sani=
tätswache in der Schützenſtraße Nr. 17 ins Leben gerufen. — Die
Ein=
dtiſon, die heute allgemein im Brennpunkt des Intereſſes richtung ſtellt ſich ohne jede gewinnſüchtige Abſicht in den Dienſt der
ſterr. Arnold Mendelsſohn, der bewährte Meiſter des neueren Bevölkerung und ſoll aus freiwilligen Gaben und Spenden unterhalten
Rä3, iſt mit mehreren neuen Liedgaben vertreten, Adolf Buſch, werden. — Zur Deckung der entſtehenden unvermeidlichen Unkoſten die=
Zei berühmter Mitbürger, der überall glänzend gefeierte Gei= nen außerdem die niedrigſt gehaltenen Transportgebühren. Vorerſt
wird erſtmalig als Komponiſt mit einer Violinſonate ein= verfügt die Anſtalt nur über Räderbahren neueſter Konſtruktion und
günrt, Wilhelm Peterſen und Bodo Wolf, beide in der moder= Krankenfahrſtühle, die von zuverläſſigen ärztlich ausgebildeten
Kolon=
nenMitgliedern, die mit behördlich abgeſtempelten Ausweiskarten ver=
SSchule erfolgreich bewährt, kommen mit Uraufführungen ſehen ſind bedient werden. Es wird gebeten, freiwillige Geldſpenden,
ſGehör. Erſterer mit einem einſätzigen Streichquartett letzterer Vermächtniſſe oder ſonſtige Zuwendungen zum weiteren Ausbau der
ainer Kompoſition origineller, bis jetzt noch kaum verſuchter Einrichtung auf das Poſtſcheckonto der freiwilligen Sanitäts=Haupt=
1. In einer Sinfonietta für Singſtimmenorcheſter wird ein Kolonne vom Roten Kreuz Darmſtadt Nr. 65 280 beim Poſtſcheckamt
miöchter Chor rein orcheſtral wie Inſtrumente verwendet, um ſo Frankfurt a. M. einzuzahlen.
* Todesfall. Wie wir hören, iſt der Mitbegründer und Vorſitzende
e Ausdrucksmöglichkeiten zu erreichen. Außerdem gelangen
n daen Jüngſten Hans Simon mit einem Scherzino und drama= des Aufſichtsrates der Conrad Tack u. Cie, A.=G., Herr Wilhelm
Kro=
janker, einem Herzſchlage erlegen. Bekanntlich war ſeine Firma in
er Ballade für Streichquartett und Hermann Heiß mit einem Deutſchland die erſte, die unter Umgehung der Groſſiſten die direkte
Ver=
lo in der intereſſanten Beſetzung von Flöte, Bratſche und mittlung zwiſchen Fabrik und Konſumenten durch Errichtung eigener
Verkaufsſtellen anbahnte.
I5lkarinette zur Aufführung.
Der 2. Bad=Nauheimer Fortbildungslehrgang
für Aerzte
am 6. und 7. Juni verſammelte etwa 350 Teilnehmer aus allen
Gegen=
den Deutſchlands in dem Weltkurort am Taunus. Bad= und Kurdirektor
von Boehmer begrüßte die Gäſte im Namen der heſſiſchen
Regie=
rung und der Bad= und Kurverwaltung und dankte dem Vertreter der
Abteilung für öffentliche Geſundheitspflege des Heſſiſchen Miniſteriums
des Innern, dem Vertreter des Kreisgeſundheitsamtes Friedberg und
dem Vorſtand des ärztlichen Kreisvereins Friedberg für ihr Erſcheinen.
In ſeinen weiteren Ausführungen wies der Redner auf das lebhafte
Intereſſe hin, das die geſamte Aerzteſchaft an der Nutzwirkung der
Bäder für die Volkskraft und Volksgeſundheit hat. Gegenüber der
er=
höhten Sorge der Aerzte um die große Zahl der minderbemittelten
Patienten müſſen die Bäder jeder Leiſtungsfähigkeit zu genügen ſuchen.
An Wohlfahrtseinrichtungen wird Bad=Nauheim von keinem anderen
Bade übertroffen. Dankbar iſt es zu begrüßen, daß Bad=Nauheim in
der Aerztewelt auch geſchätzt wird als Sammelpunkt für wiſſenſchaftlichen
Gedankenaustauſch. Mit dem Wunſche einer erſprießlichen
Weiterent=
wicklung der Bad=Nauheimer Fortbildungslehrgänge ſchloß der Redner
ſeine mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Worte.
Prof. Weber, der Leiter des mediziniſch=diagnoſtiſchen Inſtituts
in Bad=Nauheim, begrüßte darauf die Vortragenden und dankte der
heſſiſchen Regierung, der Bad= und Kurverwaltung, der Vereinigung der
Hotelbeſitzer und der Aerzteſchaft von Bad=Nauheim für die
opferwilli=
gen Bemühungen um das Zuſtandekommen der Veranſtaltung. Redner
ging dann auf Weſen und Bedeutung ſolcher Fortbildungs= und Wieder”
holungsvorträge ein und ſprach den Wunſch aus, daß dieſe Kurſe zu
einer ſtehenden, planmäßigen Einrichtung werden möchten. Er ſtreiſte
dann die ſoziale Lage der Aerzte und wandte ſich gegen jede
Mechani=
ſierung ihree Tätigkeit. Mit dem Hinweis, daß der Bad=Nauheimer
Fortbildungslehrgang ein Stück Arbeit im Intereſſe des deutſchen
Men=
ſchen ſei, ſchloß der Redner ſeine gleichfalls mit lebhaſtem Beifall
be=
dankten Ausführungen.
Das Thema „Therapie der Herz= und
Gefäßerkran=
kungen” wurde von den Profeſſoren Edens (St. Blaſien), von
den Velden (Berlin), Laqueur (Berlin), Mönckeberg (Bonn),
Dietlen (Homberg a. d. Saar), Roſtoski (Dresden) und A.
We=
ber (Bad=Nauheim) von verſchiedenen Seiten beleuchtet.
Führungen veranſchaulichten den Gäſten die unübertrefflichen
Heil=
faktoren und die Reize Bad=Pauheims. Die geſellſchaftlichen
Veranſtal=
tungen gibfelten in einem gkunzend verlaufenen Feſtkonzert. Die hohe
Befriedigung der Gäſte bewies, daß die vortreffliche Organiſation Bad=
Nauheims der Veranſtaltung einen wertvollen Inhalt und einen
wür=
digen äußeren Rahmen gegeben hatte. Sehr begrüßt wurde der
Eut=
ſchluß, dieſen Kurſen den Charakter ſtändiger Wiederkehr zu geben.
— Kellereinbrecher feſtgenommen. In den letzten vier Wochen
wurden in der hieſigen Stadt faſt täglich ein Kellereinbruch, an manchen
Tagen ſogar deren zwei verübt, wobei den Tätern eine große Menge
Lebensmittel wie Eier und Fleiſch, ebenſo eine große Anzahl
Flaſchen=
weine in die Hände fiel. Die Täter verlegten ihr Arbeitsfeld
hauptſach=
lich in Häuſer, di’ an der ſüd= und ſüdöſtlichen Peripherie der Stadt
gelegen ſind. Schon nach den erſten Einbrüchen konnte die
Kriminal=
polizei an der Art der Ausführung feſtſtellen, daß in allen Fällen ein
und dieſelben Täter am Werke waren, auch zeigten hinterlaſſene Spuren,
daß die Täter nicht in der Stadt ſelbſt zu ſuchen, ſondern daß dieſe im
Walde ihre Unterſchlüpfe haben mußten. Durch die von den Beamten
der Kriminglpolizei vorgenommenen Tages= und Nachtſtreifen konnten
am vergangenen Samstag, nach dem zuletzt verübten Einbruch, wobei
den Tätern über 100 Flaſchen Wein in die Hände fielen, letztere beim
Abſatz und Abholen des Diebesguts aus dem ſicheren Verſteck in einer
Kiesgrube feſtgenommen werden. Es handelt ſich um eine 4köpfige
Bande, die von auswärts nur zur Ausführung der Diebſtähle
zugereiſt war und ihre Schlupfwinkel im Walde tagtäglich
wechſelten. Als Täter kommen in Frage: Diener Phil. Scheer aus
Forchreiler, Schloſſer Karl Heiduga aus Roſamundehütte,
Vergol=
der Otto Täufert aus Grabow und Schneider Heinrich Engel aus
Heblos. Was die Täter von der Beute nicht ſelbſt verzehrten, wurde in
der Stadt an Privat= und Geſchäftsleute abgeſetzt, unter anderem
ver=
kaufte einer von dieſen an einen Kolonialwarenhändler in der Nieder=
Namſtädter Straße über 300 Eier zu einem ſehr niederen Preiſe. Dieſer
wird ſich wegen Hehlerei zu verantworten haben. Gerade durch die
leichte Abſatzmöglichkeit, die den Tätern immer wieder geboten wird,
werden dieſe geradezu zu ihren Handlungen angefeuert. Durch die
Feſt=
nahme der Bande wurde eine große Anzahl von Einbrüchen aufgeklärt,
und die plan= und gewerbsmäßig betriebene Tätigkeit dieſer Geſellen hat
ein Ende gefunden.
Lokale Veranſkaltungen.
Die bterunter erſcheinenden Nofizen ſind ausſchlleßlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
m krinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritlk.
— Hiſtoriſcher Verein. Ausflug am Samstag, den 14., und
Sonntag, den 15. Juni, nach Butzbach und Friedberg. Darmſtadt
ab 1.45, Frankfurt ab 3.05; Sonntagskarte 4. Klaſſe Darmſtadt—
Frank=
furt, in Frankfurt desgleichen Frankfurt-Butzbach. In Butzbach
Bür=
gerquartiere. Anmeldung hierzu und für das gemeinſame Mittageſſen
am Sonntag in Friedberg (Hotel Trapp) wird bis Donnerstag 12 Uhr
in der Kanzlei des Stagtsarchivs erbeten. Rückfahrt Friedberg ab 6.38,
Darmſtadt an 9,58.
Aus den Parteien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Die
Mitglieder kommen heute Mittwoch abend um 8.15 Uhr im „Feierabend”
zuſammen zwecks Beſprechung der Teilnehmerzahl an den
Veranſtaltun=
gen in Lampertheim, Heidelberg uſw. Außerdem ſind noch verſchiedene
wichtige Mitteilungen zu machen.
—Vertretertag der ſüdweſtdeutſchen
Arbeits=
gemeinſchaft der D. V. P. Anläßlich des Vertretertags der
ſüd=
weſtdeutſchen Arbeitsgemeinſchaft der Deutſchen Volkspartei in
Karls=
ruhe ſpricht Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann am Sonntag, den
15. Juni, vormittags 11 Uhr im großen Saal des Konzerthauſes. Auf
der Tagesordnung der nachmittags 21. Uhr im großen Saale des
Künſt=
lerhauſes beginnenden Beratungen ſtehen Berichte zur politiſchen Lage
von Dr. Curtius, M. d. R., als Unterhändler der Reichstagsfraktion bei
den Verhandlungen zur Regierungsneubildung und Rechtsanwalt
Dingeldey, M. d. L., als Vorſitzender der S.W.A. Ueber die
Erfahrun=
gen des Reichstagswahlkampfes ſprechen u. a. Prof. Weber, M. d. L.,
und Generalſekretär Kollbach, Geſchäftsführer der S. W.A. Numerierte
Freikarten zum Streſemann=Vortrag für die auswärtigen Teilnehmer
liegen auf Grund der Anmeldung im Empfangsbüro in den Räumen des
Karlsruher Verkehrsvereins zum Abholen bereit.
Parlamentariſches.
* Für den verſtorbenen Landtagsabgeordneten Dr. Köhler=Worms
dürfte Parteiſekretär Laufer und für den nach Dresden berufenen
Abgeordneten Dr. Schian=Gießen der Lehrer Dollinger=Alsfeld
in den Landtag eintreten. Für den verſtorbenen Abg. Joh. Laufer (Bbd.)
dürfte Ph. Haug V.=Schaafheim eintreten.
1V0CM SINU
2 d11
NO
OSUH
U
wenn Sie aber Ihren Mund und Ihre Zähne nicht richtig pflegen, dann werden sich
bald Krankheitserscheinungen bemerkbar machen, die Ihnen gualvolle Stunden
be-
reiten. Beugen Sie vor! Ein Glas warmes Wasser mit ein paar Tropfen
Odol-
mehr brauchen Sie nicht. Damit spülen Sie tüchtig den Mund, und damit bürsten
Sie — am zweckmäßigsten nach jeder Mahlzeit — gründlich die Zähne: das ist
die beste Methode, Ihren Mund und Ihre Zähne zu pflegen und außerdem
auch die billigste, cnn Odol ist sparsamer im Gebrauch als alle Zahnpasten und
Zahnpulver. — -Ode 181 ein Küſturbegritf, Odol gehört der Welt!
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 14, Junf 1924,
Deumttier 161.
Aus Heſſen.
* Eberſtadt, 10. Juni. Eröffnung des Schwimmbades
Eberſtadt durch den Schwimmverein 1923. Am
kommen=
den Sonntag, den 15. Juni, findet die Eröffnung des Eberſtädter
Schwimmbades ſtatt. Die Renovierungsarbeiten haben ſich leider ſo
lange hinausgezogen, daß eine frühere Eröffnung bedauernswerter
Weiſe nicht möglich war. Hierdurch iſt der hieſigen Gemeinde infolge
der heißen Tage im Monat Mai eine ganz bedeutende Einnahme
ent=
gegangen. Die Eröffnung ſelbſt liegt vollkommen in den Händen des
Schwimmvereins, welcher dieſen Tag in feierlicher Weiſe begehen wird.
Schon am Samstag, den 14. Juni, abends 8½ Uhr, findet im Saale
„Zum Darmſtädter Hof” (W. Laun) ein Konzert= und Vortragsabend
ſtatt, wo als Referent Herr Bezirksſchwimmwart Gießmann (Jung=
Deutſchland), Herr Lindemann (V. f. L. „Heſſen”), Herr Dr. Gaßner
(Schwimmverein Eberſtadt) gewonnen ſind welche in verſchiedenen
Themas über die Entwicklung, Technik und Geſundheit des Waſſerſports
ſprechen werden. Das Seehſche Streichquartett ſowie einige
Geſangs=
vorträge werden den Abend verſchönern helfen. Der Abend iſt für
jeder=
mann bei freiem Eintritt zugängig. Am Sonntag, vormittags 10 Uhr,
findet in der Badeanſtalt für den Schwimmverein Eberſtadt mit zirka
150 aktiven Schwimmern und Schwimmerinnen ein Vereinsſchwimmen
ſtatt. Nachmittags ab 1 Uhr findet vor dem Vereinslokal „Gaſthaus zum
Mühltal” (L. Klenk) Platzkonzert, ausgeführt von der Kapelle Schmidt=
Darmſtadt ſtatt, daſelbſt um 2 Uhr Aufſtellung der Feſtteilnehmer am
Feſtzug. Abmarſch 21/ Uhr nach dem Schwimmbad. Dortſelbſt großes
Schauſchwimmen und Waſſerſport, Waſſerballſpiele uſw., unter gütiger
Mitwirkung des V. f. L. „Heſſen”=Darmſtadt. Während der
Veranſtal=
tung findet Platzmuſik ſtatt. Abends 8 Uhr findet als Abſchluß in den
Räumen „Zum Schwanen” (O’Reilly) ein Ball mit verſchiedenen
Dar=
bietungen ſtatt. Dem jungen Verein, unter entſchloſſener Führung
ſei=
nes Geſamtvorſtandes, gebührt für dieſe Veranſtaltung ganz beſondere
Ehrung, zumal er noch ſeinen Reingewinn des Schauſchwimmens zur
Verbeſſerung der Badeanlage zur Verfügung ſtellt. Das Eberſtädter
Schwimmbad, welches in dieſem Jahr infolge der finanziellen
Verhält=
niſſe nur teilweiſe erneuert werden konnte, hofft man bis zu Beginn der
nächſtjährigen Saiſon vollkommen auszubauen. Alsdann dürfte es die
modernſten Errungenſchaften zu verzeichnen haben. Waſſer=, Sonnen=
und Luftbad wird die Geſamtanlage alsdann in ſich vereinen und ein
neues betoniertes Baſin von 50 Metern Länge wird für ſportliche
Ver=
anſtaltungen ſehr zu begrüßen ſein. Alsdann dürfte Eberſtadt für
Ver=
anſtaltungen im Schwimmſport ganz bedeutend in den Vordergrund
ge=
rückt ſein und zur Erhaltung und Förderung unſerer Volksgeſundheit
im allgemeinen große Dienſte leiſten.
H. Eberſtadt 9. Juni. Bisher wurde der Jugendfeiertag
in Geſtalt eines Waldfeſtes auf dem ſchönen ſchattigen Feſtplatze am
Ein=
ganges des Griesheimerwegs gefeiert. Einem Umzug der geſamten
Schuljugend durch die Ortsſtraßen unter Vorantritt einer Muſikkapelle,
fürwahr ſtets ein buntbewegter, lieblicher Anblick, folgten dort die
tur=
neriſchen, geſanglichen und ſportlichen Aufführungen und Spiele der
ein=
zelnen Klaſſen. Es war ein Tag höchſter Freude für die Schuljugend und
für die Eltern der Kinder. Es war der Tag, an dem die Oeffentlichkeit
in Berührung mit der Schule und die Elternſchaft in Berührung mit
der Lehrerſchaft treten und einen Einblick in die Erziehungsarbeit
unſerer Schule tun konnte. Solches war begrüßenswert und förderte
das gemeinſame Intereſſe. Wenn nun die Lehrerſchaft Eberſtadts dem
ſtändigen Feſtausſchuſſe den Antrag unterbreitete, das Feſt dieſes Jahr
in Form von Ausflügen innerhalb der einzelnen Klaſſen zu feiern, ſo
waren dafür Gründe maßgebend, die einen anderen Weg nicht offen
ließen. Der Ausſchuß hat dieſe Gründe auch gewürdigt und dem
An=
trage zugeſtimmt. Die Ausflüge finden am Dienstag, den 24. Juni,
ſtatt. Der übliche Johanniswecken wird von der Gemeinde auch in
die=
ſem Jahre zur Verteilung kommen.
A Pfungſtadt, 8. Juni. Muſikverein. Hier hat ſich unter der
Leitung des Herrn Ludwig Herbert ein „Inſtrumentalverein”
gegrün=
det, der aus 16 aktiven Muſikern beſteht. Der neue Verein beabſichtigt,
ſchon in allernächſter Zeit mit einem Konzert an die Oeffentlichkeit zu
treten.
* Jugenheim (Bergſtraße), 10. Juni. Man ſchreibt uns: Auch in
dieſen Pfingſttagen gleich unſer Luftkurort, ähnlich wie zu Oſtern, einem
großen Heerlager. Wiederum war das Kurhotel „Zur goldnen Krone‟
bis unter das Dach gefüllt mit Gäſten. Auch diesmal war von der
Hotel=
leitung jeder freie Wohnraum Jugenheims herangezogen worden zur
Unterbringung der Pfingſtgäſte. Immer deutlicher zeigt ſich der
be=
achtenswerte Aufſchwung, den dieſer Hotelbetrieb nimmt, ſeitdem er
einer zielbewußten und tatkräftigen neuen Leitung unterſtellt iſt und
die Machtmittel einev großen Organiſation hinter ihn getreten ſind. Die
Kurgäſte, die uns ſeit Jahrzehnten bis jetzt die Treue gehalten haben,
ſind angenehm überraſcht von der großzügigen Um= und Neugeſtaltung
dieſes Unternehmens und vor allem von dem neuen Geiſt, der in das
Haus eingezogen iſt. Nutznießer dieſer glücklichen Aenderung iſt aber
auch unſer Gemeinweſen, dem eine Gaſtſtätte erſten Ranges
wieder=
gegeben wurde, an deren Schickſal ſein Wohl und Wehe unabweislich
gebunden iſt.
* Oberklingen (Odenwald), 9. Juni. Während des Gewitters, das
geſtern nachmittag über unſere Gegend zog, ſchlug der Blitz an der
Straße nach Niederklingen in einen etwa ſechzigjährigen Birnbaum und
ſpaltete ihn von der Aſtgabel bis zur Wurzel. Zwiſchen den beiden
Baumhälften klafft ein ſo breiter Spalt, daß ein Weiterbeſtehen der noch
ſtehenden Teile ausgeſchloſſen erſcheint. Da der Baum unmittelbar an
der Straße ſteht, wird er unwillkürlich ein Gegenſtand der
Aufmerkſam=
keit eines jeden Vorübergehenden.
— Ober=Ramſtadt, 10. Juni. Nachdem die hieſige
Kammindu=
ſtrie anfangs dieſes Jahres nach monatelangem Stilliegen wieder
auflebte und durchweg ſogar überarbeiten ließ, iſt jetzt ſchon wieder
eine bedeutende Betriebseinſchränkung eingetreten. Mehrere Firmen
werden ihre Betriebe in aller Kürze ganz ſtillegen müſſen. Dadurch
er=
hält dann Ober=Ramſtadt wieder eine große Zahl Kurzarbeiter und
Er=
werbsloſe. — Gegenwärtig wird gegenüber dem
Bahnhofs=
gebäude ein Eiſenbahnbeamtenwohnhaus errichtet, auch die auf dem
Bahnhofsgelände errichtete Lagerhalle der Raiffeiſengenoſſenſchaft geht
ihrer Vollendung entgegen. Dagegen können die Privatbauvorhaben der
Geldknappheit wegen nicht oder nur langſam durchgeführt werden. —
Zu dem am 28., 29. und 30. Juni ſtattfindenden Gauturnfeſt haben
ſich bis heute ſchon etwa 750 Turner und 1100 auswärtige Feſtbummler
angemeldet. Die den feſtgebenden Vereinen bis jetzt von der
Einwoh=
nerſchaft gezeichneten Freiquartiere reichen daher bei weitem noch nicht
aus, weshalb der Feſtausſchuß erneut an die Gaſtfreundſchaft der Ober=
Ramſtädter appelliert und um Geſtellung weiterer Quartiere bittet.
b. Dieburg, 8. Juni. Anläßlich des am 14., 15. und 16. Juni
ſtatt=
findenden 60jahrigen Jubiläums des Geſangvereins „Sängerluſt”,
verbunden mit großem nationalem Geſangswettſtreit, fand zu Ehren
der im Laufe der Jahre Geſtorbenen und beſonders der im Weltkrieg
Gefallenen in der katholiſchen Pfarrkirche ein Feſtgottesdienſt unter
Mit=
wirkung der Vereinskapelle ſtatt, anſchließend daran ein Zug mit Muſik
und Vereinsfahne zum Friedhof, wo Rektor Reichert vom biſchöflichen
Konvikt eine Gedächtnisrede hielt, und der 1. Vorſitzende des Vereins,
Stadtrat Steinmetz, einen Kranz zu Ehren der Toten an der
Er=
löſerſtatue niederlegte. Verſchönt wurde die würdige Feier durch
Cho=
räle der Vereinskapelle unter Meiſter Holzapfels Leitung, und
durch das ausdrucksvoll vorgetragene Lied der Sänger „Ueber den
Sternen wohnet Gottes Friede”, unter der zielſicheren Führung ihres
Chormeiſters Simmermacher, Darmſtadt.
— Offenbach, 8. Juni. Im benachbarten Bieber iſt der
Land=
tagsabgeordnete Johann Laufer., Mitglied des Bauernbundes im
Landtage, im Alter von 67 Jahren geſtorben. Es iſt ein ſeltſames
Zuſammentreffen, daß in dem Augenblick, in dem der
Stadt=
verordnete Karl Laufer in Darmſtadt als Nachfolger des Abg.
Köhler in den Landtag eintritt, ein Abgeordneter gleichen Namens
aus unſerer Volksvertretung durch Tod ausſcheidet.
* Offenbach a. M., 9. Juni. Eine Eingabe der
Landes=
verſammlung des Kleinrentnerbundes an den
Reichstag beſagt u. a., daß die Not, in die die Kleinrentner durch
die Schuld des Reiches gekommen ſind, Dimenſionen angenommen hat,
wie ſie noch in keinem Kulturſtaate vorgekommen ſind. So wie die
Ver=
hältniſſe heute liegen, habe es den Anſchein, als ſei die Ausrottung des
geſamten Mittelſtandes beabſichtigt. Was ſeitens des Staates auf
un=
ermüdliches Drängen ſeitens der Zentrale des Rentnerbundes geſchehen
iſt, könne nur als eine Minimalleiſtung bezeichnet werden für den
gro=
ßen Raub und Diebſtahl an allen Volksvermögen, die früher als
mün=
delſicher galten. Es iſt unbedingt erforderlich, ſofort Schritte zur
einſt=
weiligen Linderung des Elends zu tun und alsdann einen gerechten
Ausgleich zu ſchaffen. Vor allem müſſe jedem Menſchen ſeine
Exiſtenz=
berechtigung zugeſprochen werden und ihm Schutz vor Not und Elend
geboten werden. Jedem Kleinventner, der die Fürſorgerente bezieht,
muß ein beſtimmter Betrag pro Kopfzahl zugeſichert werden. Der
Päu=
ſchalbetrag nach Gutdünken der Ortsbehörden wird bekämpft. Es müſſen
Richtlinien für die Verteilung geſchaffen und die
Begünſtigungswirt=
ſchaft ausgeſchaltet werden. Wie die Beamtengehalte auf 80 Prozent
des Friedensſatzes heraufgeſetzt ſeien, müſſe dem Kleinventner 80
Pro=
zent aus dem Einkommen bezahlt werden, das er im Durchſchnitt der
letzten drei Jahre vor dem Kriege bezogen. Wo es ſich um
Hypotheken=
zinſen handelt, müßte der Hypothekenſchuldner dem Gläubiger den
Pro=
zentſatz zahlen, wie er für die Mieten geſetzlich beſtimmt iſt, und die
Differenz von 58 bezw. 48 Prozent wäre vom Staate zuzulegen, denn
ebenſogut als der Staat es für ſeine Pflicht hält, den aus dem beſetzten
Gebiete Ausgewieſenen vollen Gehalt nebſt Tageszulagen und andere
Vorteile zu gewähren, hat der Staat auch dem Mittelſtande gegenüber
die gleiche Verpflichtung. In gleicher Weiſe müßte Erſatz geſchaffen
werden für den Ausfall an Zinſen ſonſtiger Forderungen (
Spargut=
haben uſw.) aus der Vorkriegszeit. Daß der Staat ſoweit gegangen iſt,
die Hypothekenſchuldner von Schulden und Zinſen freizuſprechen, ſei das
Ungeheuerlichſte, was je in einem Staate vorgekommen ſei. Auch das
Reichsmietengeſetz bilde ein himmelſchreiendes Unrecht, beſonders der
§ 19 würde Treu und Glauben untergraben.
* Feſtkommers auf der Wachenburg.
Weinheim, 9. Juni. Den Abſchluß der diesjährigen Pfinny
tagung des Weinheimer Senioren=Konvents bildete anläßlich des 6im
rigen Stiftungsfeſtes desſelben ein Feſtkommers in der großen Feſth.
der Wachenburg. Die korpsſtudentiſchen Vertretungen ſämtlicher Tem”
ſchen Hochſchulen Deutſchlands waren dabei ſo zahlreich vertreten, iſ
der Bankettſaal bis auf den letzten Platz beſetzt war. Unter den Klän=o
der Darmſtädter Muſikkapelle unter Leitung des Obermuſikmeiſſt=
Mickley=Darmſtadt wurde der Kommers eröffnet. Der erſte
Chargig=
des präſidierenden Korps, Stud. Walter Ohſa=Hannover, hielt
Feſtleiter die Begrüßungsanſprache. Nach einer von Stud. Kle=
(Saxonia)=Hannover abgeſtatteten patriotiſchen Rede auf die Wieß,
erſtehung der deutſchen Freiheit wurde ſtehend das Deutſchlandlied
ſungen. Stud. Gerhard Förſter (Baltika)=Danzig feierte die Wach
burg als das Sinnbild der Ideale und als Wahrzeichen des W.S
Zu kommenden Geſchlechtern werde ſie von Ehre, Freundſchaft,
Tapti=
keit, Begeiſterung, Opferfreudigkeit und Vaterlandsliebe erzählen. D.
Redner ſchilderte die Wachenburg als einen Grundſtein korpsſtudentiſc n .
Geiſtes, als einen Eckſtein wahrer Vaterlandsliebe und als einen De=/
ſtein der gefallenen Helden. Er trank auf ewiges Blühen, Wachſen uu
Gedeihen des W. S. C. Anſchließend daran wurde gemeinſam das Wachu
burglied geſungen. Stud. Karl Jacob (Oſtfalia)=Hannover dankte ſu
Stadt Weinheim als Hüterin der Wachenburg und rühmte die Weru m.
heimer Gaſtfreundſchaft. Auf die Stadt Weinheim und deren
OE=
bürgermeiſter Huegel rieb er einen urkräftigen, donnernden ScAvrl
mander.
Oberbürgermeiſter Huegel (in Band und Mütze) erklärte in eirn
mit jubelnder Begeiſterung aufgenommenen Rede, daß Weinheim u./
der W. S. C aufgrund einer 60jährigen Freundſchaft für immer zuſc. und im Verhältnis einer gegenſeitigen Dankesſchuld ſteh ia, usch
Er leerte ſein Glas auf das Blühen, Wachſen und Gedeihen des W.Se
und ſeines A.H.V.
Namens des Köſener S.C. betonte Oberforſtmeiſter Ebel (St.
kenburgige)=Gießen die gemeinſamen Ideale der beiden großen
kort=
ſtudentiſchen Verbände und kommandierte auf das Gedeihen des W.S
einen Salamander.
Dr. Müller (Rhenanige)=Freiburg trank auf einen Zuſamm
ſchluß der Köſener und Weinheimer Alte Herrenſchaft in Mannhei
Ludwigshafen. Nach einem Hoch des Präſidiums auf die Alten
Heru=
brachte der Vorſitzende des A.H.V. Direktor Liebrich=München einu/ 44
Trinkſpruch auf das Korpsſtudentum aus.
Alter Herr Kind. Schriftleiter der korpsſtudentiſchen Blää; uder
ſprach in glänzender Rede über Bismarck und erinnerte aus eigenes kön de
Miterleben an die Huldigung der akademiſchen Jugend im Jahre 1895
Friedrichsruh. Sein Hoch auf die deutſche Einigkeit und Befreiung H1
Vaterlandes löſte hohe Begeiſterung aus. Der Feſtkommers nahm
allen Teilen einen überaus harmoniſchen Verlauf.
N Auerbach, 10. Juni. Großer Verkehr. Während der beiden
Pfingſtfeiertage hatten wir infolge des günſtigen Wetters einen ſehr
großen Fremdenverkehr. Die Straßen glichen, beſonders an den
Nach=
mittagen, einer wahren Völkerwanderung.
* Auerbach, 9. Juni. Ernſt=Ludwigs=Tempel. Der auf
der Schönberger Höhe ſeit vielen Jahren ſtehende Ernſt=Ludwigs=
Tem=
pel, der zu Ehren unſeres letzten Großherzogs errichtet wurde, iſt
abge=
brochen und verſchwunden. Wir hatten ſchon vor einiger Zeit im
Tag=
blatt auf deſſen Baufälligkeit hingewieſen und haben erwartet, daß die
maßgebenden Stellen noch in letzter Stunde eine Erneuerung des
herr=
lichen Unterſtandes, von dem man eine wundervolle Fernſicht in die weite
Rheinebene und in das Gebirge mit Blick bis hinauf nach Knoden hatte,
eintreten laſſen würden. Leider hat ſich unſer Wunſch, ebenſo wie der
zahlreicher Touriſten und Ausflügler nicht beſtätigt. Der Tempel iſt
nicht mehr und damit ein prächtiger und vielbeſuchter Ausſichtspunkt
un=
ſerer Umgegend den Zeitverhältniſſen zum Opfer gefallen. Hoffentlich
wird dem Altarberghäuschen nicht dasſelbe Schickſal zuteil werden!
Dankbar würde es anerkannt werden, wenn der Forſtfiskus auch den
ver=
ſchiedenen Erinnerungszeichen vergangener Zeiten im Fürſtenlager ſeine
fürſorgende Hand widmen würde.
* Offenbach a. M., 7. Juni. Ausſperrung der Lede
induſtrie=Arbeiter. Nachdem die Arbeiterſchaft in einer geu
rigen Verſammlung das Ultimatum der Arbeitgeberſchaft mit der Drw/ E
viertelmehrheit abgelehnt hatte, iſt heute ſeitens der Unternehmerſch.”
die Ausſperrung erfolgt.
* Worms, 9. Juni. Beiſetzungsfeierlichkeiten, fi/ Aürbe
Oberbürgermeiſter Köhler. Mit welcher Verehrung 5.
geſamte Vevölkerung von Worms ihren früheren Oberbürgermeiſt;
ſchätzte, kam erſt recht zum Ausdruck bei dem Hinſcheiden des Stadtobe
hauptes und bei den Trauerfeierlichkeiten. Die Vorhalle des Corne'
nums war in einen Hain verwandelt, einen Hain aus Blumen Xue
Blattgewächſen. Hier war der Sarg aufgebahrt. Zwei ſtädtiſche BeanPſait ge
hatten die Ehrenwache. Von vormittags 11 Uhr bis nachmittags 2 11 Iwrene
wandelte die Bevölkerung durch die Halle, um dem Toten den letztä
Gruß zu weihen. — Im Sitzungsſaale der Stadtverordneten verſamm!
ten ſich die Stadtväter zum Gedenken des Verſtorbenen. Der Platz d uſt
Oberbürgermeiſters war in Trauerflor gehüllt. An der Wand hing e eeillet
lebensgroßes Vild des Verſtorbenen. Bürgermeiſter Metzler gedackb ſatrbe
in tiefempfundenen Worten, wie man ſich rüſtete, nach Aufgabe des
va=
ſiven Widerſtands den Oberbürgermeiſter wieder in Worms zu begrüße=
Doch es ſollte ihm nicht vergönnt ſein, ſein geliebtes Worms wieder s
ſchauen. Als ſtiller Mann iſt er wieder heimgekehrt. — Der älteſte uu (Gölo
ter den Stadtverordneten, Dr. Stephan, ſprach im Namen der St.— KHeilſt
verordneten und zeichnete Dr. Köhler als einen ehernen Charakter, deſſe” nweiſ
Name in goldenen Lettern in der Geſchichte der Stadt Worms weiter etzmig
lebe. — Sodann fand im Cornelianum die kirchliche Feier ſtatt. Do Aſulte
hatten ſich ungezählte Trauerteilnehmer eingefunden, darunter die Veso ſchwun
treter der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden, die Geiſtlichkeit aller Aur= um
feſſionen, die Führer der Deutſchen Volkspartei Dr. Oſann und
Dingel=
dey, Darmſtadt, u. a. Pfarren Walter gedachte des Toten nach der
Worten: Ich muß wirken die Werke des, der mich geſandt hat, ſolange
es Tag iſt; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. — Unte:
Glockenklang ſetzte ſich der Trquerzug nach dem Friedhof in Bewegungy
Die Bevölkerung, Vereine und Schulen ſtanden Spalier. Nach kurzenm
Segensſpruch des Pfarrers gab Bürgermeiſter Metzler einen Abriß aus9
dem Wirken des Toten. Ihm folgten mit ehrendem Nachruf die Vertreter:
der Staats=, Stadt= Kreis= und Provinzbehörden, der Schulen unſ
Korporationen, der Vereine und perſönliche Freunde des Verſtorbenenh
8 Gießen, 8. Juni. Reichswehr=Wollwoche. Nach denr
Beiſpiel in anderen Städten beabſichtigt die Reichswehr auch hier einen
ſogenannte Reichswehr=Wollwoche einzuführen. Die Sammlung, die zur
Zinderung der Kleidernot der bedürftigen Bevölkerung dient, ſoll vonm
7. bis 9. Juli ſtattfinden. Die Reichswehr wird in dieſen Tagen durch
eine Straßenſammlung uſw. ſich in den Dienſt der Wohlfahrtspflege/
ſtellen.
() Friedberg, 8. Juni. Eine entſetzliche Familientran
gödie hat ſich im Dorfe Gambach zugetragen. Dort drang
nachts=
ein 22 Jahre alter junger Mann namens Rumpf in das Haus dess
Landwirtes Reuhl ein, ſchoß auf die im Bette liegende Frau zweime,A
ſo daß er ſie am Hals ſchwer verletzte, verletzte dann ſeine Geliebte,*
die Tochter der Reuhl, ebenfalls durch zwei Schüſſe lebensgefährlich unch!
tötete ſich ſchließlich ſelbſt. Der Grund zur Tat iſt wohl darin zu ſuchen.!
daß Rumpf die Reuhl nicht heiraten ſollte.
X Hirzenhain, 8. Juni. Todesfall. Dieſer Tage verſtarb hiern
Direktor Heinrich Schmitz. Der Genannte ſtand 13 Jahre lang deſn
Eiſenwerken Hugo Buderus als kaufmänniſcher Direktor vor.
Halbstores
Halbstores großer Posten
zußersd preisnert . . . . . Stuek O—- bis 10—
SAOrIIEBINIOT
Fenster-Dekorationen
2 Flügel, 1 Querbehang . ."
Kochelleinen,
1200
Frankfurt a. M.
Zeil 71-79
Bettworlagen
10
Bettvorlagen großer Posten, Ia Bouels- 12—
Dualität, Größe 57X114 cm . . . Stück M.
Fenster-Dekoration
2 Blatt und 1 Ueberhang, Rips mit römischen Streifen,
Blatt 60X300 cm mit Schnittfransen-Besatz, Ueberhang
60X200 cm mit reichem Besatz, Netzfransen und
Plüsch-
einsätze, Abschluß, gedrehte Fransen mit ein-
1
geknuptten Perlen .. . . . . . die Garnitur M. OU—
Beutsche Teppiche
Bettvorlagen
große Auswahl in Tapestry, Plüsch,
Bouclé, Tournay-Velour usw.
Reichhaltige Auswahl in allen Größen und Preislagen
Plüsch-Teppiche, Tapestry, Bouclé-Teppiche,
Tournay-Velour etc.
Handarbeit-Store
. ...... . u. 509
Gardinen
reicher
Kunstseid. Dekorationsstoffe Auswahl,
120 u. 130 cm br. per Mtr. 12.—, 11.—, 9.50,
5C
Gardinen abgepasst (2 Blatt) das Paar M. 142 pis 7500
—
Möbelstoffe
Moguettes und Gobelins für Bezüge
ilig) in Tall
(3
Garnituren und Etamine, die Garnitup M1. 1322 pis 6090
(3 teilig)
Madras-Garnituren die Garnitur Nr. 1722 bis 6000
Tüll und
Halbstores Btamine
IIschdecken Kochelleinen, gestickt, mit
Fran=
sen, 130X160 cm groß M. 22.—, 18.50, 15.—
1250
das Stück M.
530 bis 14000
Stück in
Gardinen schmal und breit, das Meter M. 1— bis 52
Tischdecken
X170 cm groß . .
Gobelin-Muster
150X180 cm groß
00
Derser Muster, mit Fransen,
1O—
10
„O—
N6
Spann-Tülle
das Meter M. 2— bis 522
am Stück,
Madrasstoffe u dunkelfarbig das Meterll, 230 bis 149
er 1 und 2 Betten,
Bettdecken
das Stuek M1. 2122 bis 15022
enormes Lager, gute Oualität, 65 cm
Läuferstoffe brett . . . . . . . . . per Ueter II. 42
90 cm breit . . . .. . . . . . . . per Meter M. 7.80
Bouele-Läuferstoffe gsstreitt, ea. 70 am 1—
breit . . . . . . . . .. . . per Meter 9.—, 8.—
Auslegestoffe gemustert, ea. 68 em breit 1202
.. . . Meter M.
Auslegestoffe in allen Farben am Lager, 67 em 3—
breit . . .
. . . . . per Meter von M.
(Besondere Gelegenheit)
Diwandecken schöne Perser Muster, mit ein- 2b—
geknüpften Fransen, 150 X300 cm . .
00
Gobelin-Diwandecken
Zu
150X300 cm . . .
M
Verbindungsstücke (Brücken)
46-
90X180 cm groß
M. 36.
90 X 200 cm groß
5.— und 122.—
Fummer 161.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 11. Juu 1924.
Seite 7.
Reich und Ausland.
Schweres Autounglück bei Bad Harzburg.
traunſchweig. Bei Bad Harzburg ereignete ſich am Abend
Mffingſtmontags ein ſchweres Automobilunglück, bei dem 3 Perſonen
gtk und 3 ſchwer verletzt wurden. Der Beſitzer des Automobils iſt
uroßkaufmann Karl Döring aus Altona. Er hat einen
Schädel=
h erlitten, lebt aber noch. Seine Frau iſt tot. Ferner ſtarb nach
Einlieferung in das Krankenhaus der Bankbeamte Rudolf
Tön=
aus Hamburg=Altona. Ferner iſt tot ſeine Hauswirtin eine 60
alte Dame, deren Name noch nicht feſtgeſtellt iſt. Die Wucht des
Arl Ues war ſo ſtark, daß die Leichen etwa 30 Meter entfernt am
Ab=
hurentlang, aufgefunden wurden.
Unfälle.
Asie der Lokalanzeiger meldet, ſtieß geſtern abend gegen 9 Uhr ein
Prrienauto zwiſchen Oranienburg und Granſee im Norden von
Ber=
a.f einem ſchrankenloſen Uebergang mit einem Kleinbahnzug
zu=
ſena n. Das Auto ſtürzte dabei um und wurde von der Maſchine ge=
. Die Inſaſſen wurden eine kurze Zeit mitgeſchleppt. Vier
Per=
ſei wurden getötet, drei ſchwer verletzt.
hraf der Chauſſee zwiſchen Saarow und Stirkow im Südoſten von
Bif, ſtieß ein Motorrad, das mit einem Herrn und einer Dame
be=
ſayar, mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen. Der Lenker des
Yorrades und ſeine Mitfahrerin wurden ſchwer verletzt. Von den
Ziſen des Autos wurden zwei herausgeſchleudert und gleichfalls
1Rt-.
Brandſtiftung.
Las Berliner Tageblatt meldet aus Wittenberg: Die Stadt
Syrrnitz und ihre Umgebung wurden in den letzten Monaten von
1mn großen Bränden heimgeſucht. Es iſt jetzt ein dreizehnjähriger
SEllxiabe, der Sohn eines Häuslers, der wegen einer Züchtigung aus
E+eterlichen Hauſe entwichen war und ſich in den Wäldern
verbor=
gei elt, als der Brandſtiftung verdächtig verhaftet worden. Er ge=
, daß er aus Hunger Einbrüche verübte und zur Verdunkelung
esvur die betreffenden Häuſer in Brand ſteckte.
Vom Zug überfahren.
ünſter (Weſtf.) Amtlich. Am 7. Juni, abends 10.53 Uhr, wurde
99erſonenzug 699 auf einem unbewachten Wegübergang der
Land=
ſ1x= Mortrup-Quakenbrück ein Fuhrwerk des Gutsbeſitzers Aſſer=
EAs Bork bei Quakenbrück überfahren. Die Ehefrau, ſowie zwei
H½ und ein Fräulein Becker aus Oldenburg wurden getötet. Nach
d ingeleiteten Unterſuchung iſt mit ziemlicher Sicherheit ein
Verſchul=
d 8 Wagenlenkers anzunehmen.
Entführt.
Die ggendorf. Die als entführt gemeldete 16 Jahre alte Tag=
NAr=tochter Berta Schäuflinger von hier wurde in Begleitung
diB igen Spenglers und Zigeuners Wilhelm Eberle aufgegriffen
umihen Eltern wieder überſtellt. Eberle wurde wegen Entführung,
Belrund Landſtreicherei feſtgenommen und ins
Landesgerichtsgefäng=
m ühn gensburg eingeliefert.
Nach 86 Jahren wiedergefunden.
Linsheim. Im Jahre 1888 verlor eine hieſige Ehefrau beim
Aſetan auf einem Acker ihren Ehering. Alles Suchen danach war
vrb ich. Vergangene Woche bearbeitete ein Bauer dieſes Grundſtück
mſtener Egge. Als er zu Hauſe ankam, bemerkte er an einem
Eggen=
zoGelwas Blinkendes. Bei näherer Unterſuchung ſtellte ſich heraus,
dausi der vor 36 Jahren verlorene Ring der Frau war. Er war noch
gym= halten mit deutlichem Namenszug und Jahreszahl. Die inzwiſchen
ab4 ordene Eigentümerin des Ninges hatte große Freude, ihren
ver=
le men. Ring wieder zu erhalten.
Auf der Arlbergbahn
ißtfs der Schnellzugsverkehr von Innsbruck bis Landeck mit
ehässiſchen Lokomotiven durchgeführt. Die Elektrifizierungs=
* anſbe:: im Arlbergtunnel ſind beendet.
Ein Heilſerum für dne Krebsbazillus.
iladelphia. Dem Blatte North American zufolge hat Dr.
E)lri in Toronto City in Kanada den Krebsbazillus iſoliert und ein
Hl=zmm zuſammengeſtellt. Das Serum, das ſeit zwei Jahren
verſuchs=
wiw kei mehr als 200 Krebsfällen angewandt worden iſt, von denen
eizw boffnungslos waren, hat in der Mehrzahl der Fälle günſtige
Re=
ſyVe ergeben; in einigen Fällen ſind ſämtliche Krebsſymptome
ver=
ſchmisen.
Unpolitiſche Tagesereigniſſe.
In Hannover wurde die 56 Jahre alte Ehefrau Klara Adolf,
ge=
borene Iſermann, tot aufgefunden. Aus dem Tatbefund zu ſchließen,
ſcheint ſie nach vorhergegangenem Kampf mit einem Militärbeil
erſchla=
gen worden zu ſein. Ohne Zweifel liegt ein
Raubmord
vor. Als Täter hat man einen Mann in Verdacht, der in dieſer Nacht
auf dem Bahnhof Hannover eine Fahrkarte nach Wünsdorf löſen wollte,
aber keine mehr erhielt. Leider wurde unterlaſſen, den Mann, der
friſche Kratzwunden am Halſe und am rechten Auge eine Brandnarbe
hatte, zur Legitimation aufzufordern. Jetzt vermutet man den
Mör=
der in Berlin und betreibt dort eifrige Nachforſchungen.
Auch bei Bad Liebenſtein in Thüringen hat man eine Leiche
aufge=
funden und einen Raubmord feſtgeſtellt. Die Leiche, ein gut gekleideter
junger Mann, lag mit abgefahrenem Kopf auf den Schienen. Da der
Kopf zahlreiche Meſſerſtiche aufwies und die Brieftaſche fehlte, mußte
die Gerichtskommiſſion Raubmord annehmen. Die Perſönlichkeit des
Toten konnte noch nicht ermittelt werden.
Wie das Darmſtädter Tagblatt bereits in ſeiner Sonntagsnummer
gemeldet hat, iſt der Dampfer „Olga=Eliſabeth” von der Hamburger
Firma Hilgenfeldt und Ollendorf in der Nordſee untergegangen. Die
Reederei des Dampfers hat nun mitgeteilt, daß die geſamte Beſatzung
aus der Seenot gerettet
iſt. Ein engliſcher Fiſchdampfer, der ſich in der Nähe der Unfallſtelle
befand, fiſchte die Beſatzung auf und übergab ſie dann einem Stinnes=
Dampfer, der ſie wohlbehalten nach Hamburg bringen wird.
Kaum iſt der Jubel über die glänzend verlaufene Jungfernfahrt des
neuen Ozeanrieſen „Columbus” in deutſchen Landen verhallt, da
kommt auch ſchon eine neue freudige Mitteilung von einer
Rekordfahrt des „Columbus”
Bei dieſer zweiten Amexikafahrt legte dieſer „Stolz des Norddeutſchen
Lloyds” die 3217 Seemeilen lange Strecke Southampton=Neuyork in
6 Tagen 23 Stunden zurück, was eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von
19,17 Knoten bedeutet. Dieſer neue Schnelligkeitsrekord wurde trotz
teilweiſe ſehr hohen Seegangs und trotz Sturm und Nebels errungen
und zeugt aufs neue von der vorzügiichen Leiſtungsfähigkeit des
Schif=
fes und der glänzenden Führung ſeines bewährten Kommandanten.
Am Freitag vormittag zog das Schiff ſtolz und wohlbehalten an der
Freiheitsſtatue vorbei in den Neuyorker Hafen ein, wo es um 3½. Uhr
vor Anker ging. Möge es weiterhin den Ruf und das An” en des
deutſchen Vaterlandes im Ausland heben und ſo an deſſen Erſtarkung
beitragen!
Ein großes Ereignis beſchäftigt zurzeit die Pariſer Blätter. Die
Franzoſen haben nämlich wieder einen Fortſchritt auf dem Gebiete des
Flugzeugweſens zu verzeichnen. Es handelt ſich jedoch nicht um eine
Neuerung der Beförderungsmittel, d. h. es wurde nicht ein neuer
Flugzeugtyp erfunden, ſondern es handelt ſich diesmal um eine
Neue=
rung der Beförderungsgegenſtände. Seither führte man nur Perſonen,
Kriegsmaterial oder Poſt durch die höheren Regionen, am letzten
Sams=
tag dagegen beförderte man zum erſtenmal
ein Pferd in einem Flugzeug.
Die Reiſe ging mittels eines Apparates vom Goliathtyp von Lemourget
nach Amſterdam. Damit iſt der Traum vom Pegaſos, dem „fliegenden
Pferd” zur Wahrheit geworden, wenn auch etwas anders, als es ſich die
guten Alten vorgeſtellt hatten.
Eine große Ueberraſchung wurde einer Dame beim Eintritt in die
Tierkunſt=Ausſtellung im Berliner Zoo zuteil. Die Dame, die ohne
Begleitung und ſelbſtverſtändlich auch ohne Waffen die Ausſtellung
be=
treten wollte, ſah ſich plötzlich einem
Seelöwen
gegenüber. Ihr anfänglicher Schrecken machte jedoch bald einer
war=
men Freude Platz, denn der Seelöwe, der ihr von der
Ausſtellungs=
leitung präſentiert wurde, war kein lebender, ſondern eine vom
Bild=
hauer Georg Roch modellierte Bronzeſtatue, die von vornherein dazu
beſtimmt war, dem 10 000. Beſucher der Tierkunſt=Ausſtellung als
Ge=
ſchenk überreicht zu werden. Gegen dieſes Anſinnen hatte auch die
be=
treffende Dame nichts einzuwenden und trug furchtlos den Seelöwen
in ihr Heim.
13 000 Selbſtmorbfälle in den Vereinigten Staaten.
F.P.8. Ein Verband mit dem echt imperativiſchen Titel Safe-a-life
(Rette ein Leben!)=Liga hat auf Grund der ihr zugegangenen Berichte
feſtgeſtellt, daß im Jahre 1923 in den Vereinigten Staaten 12 948
Per=
ſonen freiwillig aus dem Leben geſchieden ſind; dieſe Zahl dürfte noch
um zwei bis dreitauſend unter der Zahl der ſämtlichen Selbſtmorde
bleiben. Auffällig iſt in dieſem Totenregiſter, das faſt doppelt ſo viel
männliche wie weibliche Selbſtmörder umfaßt, die Zahl von rund 2000
Kriegsbeſchädigten, die den letzten Kampf ihres Lebens freiwillig
ver=
kürzt haben, und daneben die hohe Zahl von Selbſtmördern aus den
Kreiſen der ſogenannten „Prominenten‟ Die in den letzten fünf
Jah=
ren feſtgeſtellten rund viertauſend Selbſtmorde Jugendlicher im Alter
von fünf bis achtzehn Jahren werden von der Liga in der Mehrzahl
auf unglückliche häusliche Verhältniſſe, unangenehme Erfahrungen in
der Schule, frühzeitige Heirat und allgemein auf den überſteigerten
Be=
trieb der Zeit zurückgeführt. Bei den Erwachſenen werden als die
häu=
figſten Selbſtmordbeweggründe angegeben: Krankheiten, geſchäftliche
Mißerfolge, Armut, Vereinſamung und auch Gewiſſensbiſſe. Vielleicht
ein Drittel der Lebensmüden iſt als geiſtig geſtört zu betrachten: in
einem Drittel aller Fälle, die der geiſtig geſtörten eingerechnet, iſt die
Wurzel der Todesſehnſucht der Sexus geweſen. Die Zunahme der
weib=
lichen Selbſtmörder führt die Liga auf die gegen früher ſo viel größer
gewordenen Freiheiten, die der Frau geſtattet ſind, zurück und auf den
geſellſchaftlichen Hetz= und Hochbetrieb, mit ſeiner endloſen Abfolge von
Diners und Tanzfeſten.
Geſchäftliches.
Warum ſind gerade Sie fortſchrittsfeindlich?
Nachdem die Kinderkrankheiten des „Radio” überwunden ſind, greift
dieſe moderne Nachrichten= und Tonübermittlung immer mehr und mehr
um ſich. Die neueſten Apparate ſind Meiſterwerke deutſchen
Erfinder=
geiſtes und deutſcher Technik. Warum zögern Sie alſo noch, ſich dieſe
Errungenſchaft zu eigen zu machen? Im eigenen Heim vermitteln ſolche
Apparate täglich Marktberichte, Börſen= und Handelsnachrichten,
Unter=
haltungsmuſik der Rundfunkhauskapelle, Vorträge aller Art
Konzert=
darbietungen, Preſſeberichte (mittags und abends), Tanzmuſik uſw.
Die Fa. C. Boßler u. Co. gibt Ihnen die Gelegenheit, ſich ein
ſolches Radio=Empfangsgerät zu einem ganz konkurrenzloſen Preis
an=
zuſchaffen und wir verweiſen daher auf die diesbezügliche Anzeige in
unſerem heutigen Blatt.
Kapitän Achterkant bei den Kanaken. Die Abenteuer
unſerer Seefahrer haben die Reiſeerlebniſſe der Landratten von jeher
an Reiz übertroffen und werden auch heute noch von Jung und Alt
mit lebhaftem Anteil verfolgt. Ein Abenteuer ganz eigener Art, das
ein ſehr ſchlimmes Ende hätte nehrien können, weiß der wettergebräunte
Kapitän Thedie Achterkant von einer Südſeefahrt zu berichten. Wir
machen daher unſere Leſer auf die heutige Beilage aufmerkſam, mit der
die Kukirol=Fabrik Groß=Salze bei Magdeburg allen Intereſſenten die
Einzelheiten des Abenteuers in humoriſtiſchen Verſen und launigen
Bildern vor Augen führt.
(V,7643
Tageskalender.
Landestheater Großes Haus. Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr”
(B 24, b 11): „Der Kaufmann von Venedig”. Kleines Haus, Anfang
7 Uhr, Ende 10½ Uhr (Zuſatzmiete VI1): „Figaros Hochzeit”
Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele:
Kinovorſtel=
lungen.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Donnerstag, den 12. Juni:
Zeitweiſe aufheiternd, noch einzelne Regenfälle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſ-
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 12 Seiten
glückliche Geburt zweier
Mftiger Jungen, Erich und
udwig, zeigen hocherfreut
an
DDarmstadt, 7. Junf 1924
schtsanwalt Benno Joseph
Frau Grete, geb. Seckel
(*16820
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
er=illen, unſer liebes Kind und
Scyweſterchen
Wilhelminchen
ach ſchwerem Leiden zu ſich zu
(*16851
ehme
In tiefer Trauer:
Fmmilie Wilhelm Kurz
Neue Niederſtr. 15.
zeerdigung: Donnerstag, nachm.
friedhof.
31 Uhr, auf de
Todes=Anzeige.
Am 4. Juni entſchlief ſanft
lenn lieber Mann, unſer lieber
titzer und Schwiegervater
ierr Georg Zaun
Hofvergolder.
Die Einäſcherung fand in der
(7619
tiül le ſtatt.
riſtedberg, 6. Juni 1924.
Auguſie Baun, geb. Schmidt
Emmi Balſer, geb. Zaun
Profeſſor Friedrich Balſer.
(Statt Karten.)
Mie erwieſene aufrichtige
Teil=
ne bei dem unerwartet ſchnellen
ßchheiden unſeres unvergeßlichen
Fſteen Sohnes und Bruders ſagen
rBekannten und lieben Freunden
Iſceits vielen herzlichen Dank.
FFamilie P. Werle.
Pfingſten 1924. (*16845
Statt Karten
Für die mir anläßlich meines 70. Geburtstages
erwieſenen Aufmerkſamkeiten und Glückwünſche
ſage ich hierdurch meinen herzlichſien Dank.
Darmſiadt, Juni 1924
Adolf Reuter
Hotel zur Traube
(e16774
Arrrcher
Todes=Anzeige.
Augenarzt
Heute Nacht entſchlief nach kur= Fhält v. 12.—22. Junt
zem, ſchwerem Leiden unſere über
alles geliebte Tochter, Schweſter Reine Sprech=
und Braut
ſtunde ab.
Vertreter:
Dr. K. Schlippe,
Eliſabeth Hellwvig
Bismarckſtr. 29. (7637
im Alter von 21 Jahren.
Woog, 10. Juni 1924.
Um ſtille Teilnahme bitten
Waſſerhöhe . 3,89 m.
Luftwärme . 132 C.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Waſſerwärme vorm.
7 Uhr 190 C.
Hermann Hellwig
Woogs=Pol.=Wache.
Emmy Hellwig, geb. Brunke
Emmy Hellwig
Hermine Hellwig
(*16803
Carl Beyer.
Die Beerdigung findet in aller
Stille ſtatt. Von
Kondolenzbe=
ſuchen bittet man abzuſehen.
die gute dirin Beſte
20.00, 18.00, 14.00, 10.00,
60.00, 52.00, 42.00,
Kinderkleider, Ueberbluſen ebenfalls ſehr billig!
Halentin Schmidt
Teichhausstraße
Mech. Strickerei
Teichhausstraße
Todes=Anzeige.
Am 2. Pfingſtfeiertag verſchied
nach kurzem Leiden, meine liebe
Gattin”, unſere gute Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Marie Kröhl
geb. Treß
im Alter von 60 Jahren.
Darmſtadt, den 9. Juni 1924
Schuknechtſtraße 53. (*16848
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Chriſtian Kröhl.
Die Beerdigung findet Mitt voch,
vormittags 11 Uhr, von der
Lei=
chenhalle des alten Friedhofs,
Nieder=Ramſtädterſtr., aus ſtatt.
in einfachſter bis zur gediegenſten
Ausfüh=
rung nach eignen und gegebenen Entwürfen
liefert beſtens
Wilhelm Lenk
Zementbaugeſchäft,
Darmſtadt, Heidelbergerſtraße 75.
Koulante Zahlungsbedingungen. (*16807
Palmen
Araucarien
in grosser Auswahl
eingetroffen
Binderelen für Freud
und Leid
Ludwig Weicker
Frledhof-Allee B2
(7527sms
Vereinsfahren . Hausfahr
A. J. Schlegel. Luikeuſtraße
ein Meisterwerk deutscher Technik
Spielend leichter Anschlag-
Typen-
korb-Umschaltung - Typenhebel auf
Kugellager
— Konkurrenzlos!—
A. LACHLER
G. M. B. H.
Karlstraße 1 Telephon 1489
Alleinvertretung für Hess
9a
Wiederverkäufer
beziehen äußerſt vorteilhaft:
Alle Sorten vollfetten (7639
Camembertkäſe,
20%gigen Allgäuer Limburger= u. Stangenkäſe.
feinſte Harzer Handkäſe,
Molkerei=Frühſtückskäſe,
Allgäuer Emmenthaler,
feinſte kirſchgelochte, ſaftige Ware;
Tilſiter vollfetten Käſe,
holländiſche und deutſche
Molkerei=Süßrahmbutter
in 100 und 50 Pfd.=Fäſſern, ſowie
abge=
packte in 1/, Pfd.=Stücken, bei
Verwertungsgenoſſenſchaft heſſ.
Molkereierzeugniſſe e. G. m. b. H.
Darmſtadt Tel. 2659 Riedeſelſtr. 42 I.
Beräden
2 Chlinder 3 PS
Fabrikat der deutſchen
Werke Berlin,
großer Poſten eingetroffen
Zahlungserleichterung
9. Donges & Wiest
Grafenſtraße 43. 7407a
Zeite 8.
Darmӊdter Tagblatt, Mittwoch, den 11. Juni 1924.
Perſailles — Würzburg.
Eine Betrachtung von Dr. H. Krauße d'Avis.
Nicht von dem ſchmählichen Verſailler Vertrag ſoll hier die
Rede ſein. Verſailles hat auch noch einen anderen Klang, denn
es ſteht in engſter Beziehung zu Deutſchlands Kultur= und
Kunſt=
leben im 18. Jahrhundert.
Die Kriege, denen Deutſchland, durch ſeine geographiſche
Lage von neidiſchen Nachbarn rings umgeben, ſtets ausgeſetzt
war, hatten Volk und Fürſten immer wieder in Verarmung
ge=
ſtürzt, ſo daß das Aufblühen einer eigenen volkstümlichen Kultur
in größerem Maße gehemmt war. Hierzu ſind große Mittel ſtets
erforderlich. In der Zeit des 13. bis 16. Jahrhunderts hatten wir
einen wohlhabenden Bürgerſtand, die blühende Hanſa und den
hochangeſehenen Handwerierſtand, die das ganze Volk in einem
Kulturleben einigten. Die Folge war, daß wir damals eine
Kul=
turhöhe erreichten, von der wir uns ſpäter immer weiter
ent=
fernten. Das „dunkle” Mittelalter, das nach unſeren Begriffen
eine barbariſche Ziviliſation beſaß, zeigte eine Blüte deutſchen
Geiſteslebens, aus deſſen lieberlieferung wir heute noch reichen
Troſt und Anregung holen.
Der 30jährige Krieg legte den Grund zur großen Verarmung
des deutſchen Volkes. Daraus hervor hoben ſich ſpäter mehr oder
minder die zahlloſen deutſchen Fürſtenhöfe, von denen die meiſten
trotz ſcheinbaren Glanzes doch auf eine Einfachheit des
Lebens=
zuſchnitts angewieſen waren, auf die heute mancher Kleinbürger
ſich nicht einſtellen könnte. Gemeinſam faſt allen Fürſten des
18. Jahrhunderts war das Streben nach einer ſchöngeiſtigen und
oft auch in Schönheit entarteten Hofhaltung. Was Wunder, wenn
ihre Augen ſich nach Verſailles richten mußten, wo der
Sonnen=
könig Ludwig XIV. ſich eine Reſidenz geſchaffen hatte, die die
kühnſten Menſchenträume in Wirklichkeit noch überbot. Warum
alſo erſt mühſam Eigenes neu ſchaffen, wann dort eine neue
Form Anklang gefunden; man kann es nachahmen und im
Ein=
zelnen vielleicht gar noch überbieten.
Die Kriege haben müde gemacht, die Hand ſucht nicht mehr
nach dem Degen. In Verſailles trugen, die Herren gepuderte
Perücken, gingen im ſeidengeſtickten Track mit hohem Stöckelſchuh
über glänzendes Parkett, und ſchöne Damen lächelten ihnen ihre
Gunſt. Warum ſollen wir das nicht auch in Deutſchland haben?
Alſo zunächſt brauchen wir Geld, viel Geld. Ueber die
Beſchaf=
fung der Summen machte man ſich nicht immer die feinſten
Skrupel. Von dem Geld wurden unſere Baumeiſter nach Paris
geſchickt, um dort zu ſehen und zu zeichnen. Auch franzöſiſche
Künſtler wurden über den Rhein geholt, um die franzöſiſchen
Gedanken hier in Form zu bringen. Ein großer Wille zu
künſt=
leriſchem Schaffen ging durch ganz Deutſchland, enorme Gelder
koſtete die Verwirklichung, und was erreicht wurde, iſt ſo
gewal=
tig groß, daß es in der ganzen Welt einzig daſteht. Denn trotz
des franzöſiſchen Vorbildes haben deutſche Fürſten durch deutſche
Künſtler eine Kunſtform geſchaffen, die in ihrer Genialität
uner=
reichbar daſteht wie unſere gotiſchen Dome: das deutſche Rokoko.
Dort der ſteingewordene Gedanke eines in gläubiger Religion
ge=
einten Volkes, hier der zur Form gewordene Geiſt eines
ſinnen=
frohen, funkelnden Lebensgenuſſes. — Frankreich gilt als die
Wiege des Rokoko, aber der romaniſche Geiſt hielt die Form ſtets
in gewiſſer Begrenzung gebannt, und ſchon früh, kaum 30 Jahre
alt, wurde dem Rokoko in Verſailles gekündigt; denn bereits 1745
tritt dort der klaſſiziſtiſche Stil mit ſeiner kühlen Formenſprache
in die Erſcheinung. Frankreich hatte nur einen Hof; was eine
Pompadour oder Marie=Antoinette als neue Mode angab, wurde
ſofort vom ganzen Lande zur Nachahmung ergriffen. In
Deutſch=
land aber ließ man dem Künſtler freie Hand, und ſo war es
deutſcher Geiſt, der in freier Erfindung die franzöſiſchen
Vor=
bilder verarbeitete und weiterführte, ſo daß das deutſche Rokoko
den Höhepunkt dieſes Stils bedeutet in ſeiner unendlichen Viel=
geſtaltigkeit der Formen. Alles Zierliche und Neckiſche, das
Freudige und das Elegante, alle Begriffe, die unter das Wort
Rokoko fallen, ſind hier lebendige Form geworden. Wir aber
kön=
nen nicht ſtolz genug ſein, daß deutſche Männer ſolche
Wunder=
werke geſchaffen haben wie den Dresdener Zwinger von
Pöppel=
mann, das Würzburger Schloß von Neumann, Schloß Brühl von
Schlaun, die Schlöſſer in Potsdam, Bruchſal und in Bayern, ſie
ſind nicht alle zu nennen, wie auch die Dome und Kirchen mit
ihrer rauſchenden Pracht des Rokoko; aber die Namen der
Er=
bauer werden bei uns noch einen Klang haben wie die von
Mei=
ſtern der italieniſchen Renaiſſance, die uns ſeit lange ganze
ge=
läufig ſind, und die doch nur Werke ſchufen, die unſere deutſche
Weiſe ſo wenig bereicherten.
Der allerchriſtlichſte König von Frankreich ſchuf ſich in
Ver=
ſailles eine Reſidenz, die alles Beſtandene übertreffen ſollte und
auch weit übertraf. Der Größe des Baues entſprachen auch die
Zahlen aus der Baugeſchichte: gleichzeitig waren 36 000 Menſchen
und 6000 Pferde beſchäftigt, die Koſten beliefen ſich auf etwa
500 Millionen Francs. Seit dem Jahre 1682 reſidierten hier
Ludwig XIV. und ſeine Nachfolger dauernd. Das Schloß hat
Raum für mehr denn 10 000 Perſonen, die Faſſade eine Länge
von 580 Metern. Die große kunſtgeſchichtliche Bedeutung dieſes
Schloßlaus mit ſeinem Park liegt darin, daß hier der
Ausgangs=
punkt jedes neuen Stiles war, und daß die erſten Künſtler des
Landes ihre beſten Werke hier ſchufen. Von dem prunkenden
Barockſtil des 14. Ludwig gehen die Formen der
Innendekora=
tionen durch die Phaſen der Stile Régenin, Louis XV. (Rokoko)
und Louis XVl. (Anfang des Klaſſizismus). Es iſt bezeichnend
für die Zeit, daß der Schwerpunkt der künſtleriſchen
Ausgeſtal=
tung ſich im Schlafzimmer des Sonnenkönigs entfaltete, das den
eigentlichen Mittelpunkt des Rieſenſchloſſes bildet. Hinter
dem=
ſelben liegt nach dem Garten zu in der ganzen Länge des
Mittel=
baues die berühmte Glasgalerie, ſo genannt, weil die Wände mit
dem für damalige Zeit äußerſt koſtbaren Spiegelglas bedeckt
wurden. Nach den Seiten folgen ſich große Säle für Feſte oder
ernſte Staatsaktionen, die in das Schloß eingebaute Kirche und
das geräumige Theater. Ueberall begegnen wir ebenſo reichen
wie geſchmackvollen Dekorationen an Wand und Decke, die wie
ſonſt nirgendwo hier einen Ueberblick gewähren über Entwicklung
des franzöſiſchen Kunſtgewerbes im 17. und 18. Jahrhundert.
Untenher durch einen niederen Sockel, nach oben durch Pilaſter
ſind die Wände in Felder geteilt, die mit vergoldeter
Holz=
ſchnitzerei bedeckt ſind. In einer Hohlkehle als oberen Abſchluß
tragen Konſolen die gewölbte und ſpäter gerade Decke. Weitaus
vorherrſchend iſt überall die Vergoldung, der ausgeſparte Raum
iſt weiß oder eremefarbig. Neben den vielen großen Sälen, die
nur der Repräſentation dienen ſollten, folgen die Privatgemächer
der königlichen Familie, in der Ausſtattung von derſelben Art,
räumich aber ſo beengt und mit ſchlechter Lichtzufuhr, ſo daß ſie
mehr als Kabinette gelten.
Von der gleichen Bedeutung wie die Schloßbau, an dem bei
der langen Bauzeit neben den vielen Künſtlern, auch mehrere
Baumeiſter tätig waren (über allen ſchwebte der Premier
Direc=
teur des Batiments du Roy), iſt auch der Park, an Großartigkeit
der Anlage nicht nachſtehend. Das Neue dieſer Anlage war, daß
von der Mitte des Schloſſes ausgehend eine breite Allee
hinaus=
führte, unterbrochen von Teraſſen und großen Brunnenbecken.
Von dieſer Mittelachſe gingen dann die weiteren architektoniſchen
Anlagen des Parks aus, allenthalben mit Waſſerſpielen, Grotten,
Tempeln und reichem Statuenſchmuck geziert. — Hundert Jahre
lang haben die beſten Künſtler Frankreichs dort für die Könige
gearbeitet. Wie die Macht des Landes ſich dort als Reſidenz
konzentrierte, ſo entſtand hier auf natürliche Weiſe ein Muſeum
der feinſten franzöſiſchen Kunſtweiſe, die für die Mode des
Jahrhunderts überall führend war, wenn auch unter Verluſt
ihrer nationalen Eigenart.
Der erſte Weſensunterſchied der franzöſiſchen und der
deut=
ſchen Bauweiſe iſt der, daß in franzöſiſchen Schlöſſern alles auf
Repräſentation geſtellt war, tvährend die deutſchen Baumeiſter
„igkeit und Becau
ihr Augenmerk in erſter Linie auſ
lichkeit richteten. Das Würzburger Ea,oß iſt in Deutſchlan=”
Bau, der durch ſeine Größe und den Reichtum ſeiner P.,
entfaltung dem Verſailler Schloß am nächſten ſteht. Bauky
waren die Grafen von Schönborn, deren Bauluſt und Rei.o
die rheiniſch=fränkiſchen Lande eine große Zahl künſtleriſch
vorragender Schloßbauten im 18. Jahrhundert verdankt.
meiſter war Balthaſar Neumann. Er zeichnete die Ent:d
vom Grundriß der ganzen Anlage bis zur Türklinke und Fe
knauf. Darum ſehen wir im Würzburger Schloß, im Geguu
zu Verſailles, das einheitliche Werk des einen Mannes.
Dieſe Reſidenz, der größte, einheitliche Schloßbau
De-
lands, weiſt die typiſch deutſche Bauweiſe in der Geſtaltung
Faſſaden, die den Eindruck einer vornehmen Größe, einer .
voll und ruhig wirkenden Pracht bieten; nur im Giebelfel:)
Mittelbaues iſt das Wappen des fürſtlichen Bauherrn im 1ü
ſten Barodrauſch zur Schau geſtellt. Anders im Innerm
fürſtbiſchöflichen Reſidenz. Hier entfaltet ſich die ſpieleriſche
ſeitigkeit des Rokoko in den mannigfaltigſten Geſtaltungen.
Schnitzereien an den Wänden, die Stuckaturen der Decke
Orgien des Frohſinns, der eleganten Unterhaltung unde
Freude des zierlichen Tanzſchrittes, der prickelnden Muſick
eines ſinnenfrohen Lebens. Denkt man ſich dieſe Räume=n
noch ausgeſtatet mit den geſchnitzten, ſeidenbezogenen Mu
und belebt von einer höfiſchen Geſellſchaft in den farbenf-.
Koſtümen der Zeit, daunter das Violett der Prälaten, ſo gen
das ein Bild ſo echten, reinen Rokokos, wie es das rieſige
ſailles in ſeinem Königsprunk nicht bieten konnte.
Frankreich kennt keine impoſanten Treppenhäuſer. Numd
italieniſche Barock hat hierin Großes vorgebildet, das dern
Barock hat es ergriffen und in allen ſeinen Schloßbauten Trei)
häuſer von genialer Großartigkeit geſchaffen. So überraſck.
auch nicht, im Würzburger Schloß das größte Treppenhaus;
zufinden mit pompöſem Aufgang, überſpannt von einem rié
Gewölbe, das mit einem farbenglühenden Freskogemälde vor
Hand Tiepoles bedeckt iſt. — Beim Betreten des erſten S
mit ſeinen von üppigen Stuckaturen überwucherten Wändenun
Decke fällt in der Wand eine Lücke auf mit Spuren der
ſtörung ringsum: hier ſchlug, von deutſchem Pöbel geſandt
fünf Jahren eine Kanonenkugel ein. In langer Flucht den
ſchreitet man die fürſtlichen Gemächer. War in Verſailles /
nur auf Vergoldung in ſteter Wiederkehr geſtellt, ſo erfreut 1
die durch Farben erzielte Abwechſlung. Ein Salon, Wände=/
Decke in moosgrüner Farbe, darauf leichthingezogene Ornamm
in verſilberter Holzſchnitzerei. Oder im Spiegelſalon, Wand i
Decke nur mit Spiegeln bedeckt, die in graziöſer Schnörkelfaf!
mit zierlichen Malereien bedeckt ſind. Ueberall reichgemufn
Parkettböden, deren warmes Braun mit den leuchtenden Fa/
der Dekoration harmoniert.
Nächſt dem Treppenhaus, in dem der erſte und letzte Am
höfiſchen Feſten und der Prunk des prachtheiſchenden Zerz
niells zu überſichtlicher Entfaltung kam, ſtrebte im Hauptſaay)
Dekoration, das Höchſte an Wirkung zu erreichen. Buntes E
material, vergoldete und bemalte Stuckaturen, Malereien 1
Bronzen, alles ſtrebt hier nach dem einen Ziel: die Machtü
Fürſten ſinnbildlich zu geſtalten. Gewaltige weiße Marmorſe
gliedern die ſpiegelbeſetzten Wände des ovalen Kaiſerſaals
tragen die mit Fresken geſchmückte Kuppeldecke; es iſt ein 5u
keln von Lichtern und Farben, und durch die Fenſter gehtu
Blick auf den in Teraſſen aufgebauten Garten mit ſeinen breay
mit Figuren beſetzten Treppen und den ſpielenden Waſſerküm.
Rokoko — das Wort ſpricht nicht nur von amouröſen Sch./
ſpielen, Spitzenjabots und Meißener Porzellanfiguren. Roch
war eine gewaltige Bewegung deutſchen Geiſtes und dertie
Arbeit, es war die letzte Phaſe, in der für neue Gedanken u
neue Form geſchaffen wurde, und unter den vielen Schaffenm
jener Tage ragen wie zwei Sonnen hervor die Namen Nox=
und Balthaſar Neumann.
Papiermanufaktur
W. J. Kleinhens (=
Waldſtr. 30, Tel. 3228
liefert alles, für den
Schreibwarenhandel.
Ladenlokal
auch als Büro und
Lager zu benutzen
mit Teleph. .
Bens=
heim abzugeben.
An=
gebote u. R 111 a. d.
Geſchäftsſtelle. (7613
Werkſtatt mit
Kraft=
anſchluß z. vermieten.
Heidelberger. Straße
Nr. 65 I.
(*1687
MöDl. Zmmer
Ernſt=Ludwigſtr. 7,
Hth., b. Hübenthal,
einf. möbl. Zimmer
zu vermieten. (*16773
Artillerieſtraße 6,
„Helvetia” mod mbl.
Wohn= u. Schlafzim.
mit 2 Betten für ſof.
z. verm. (*16760mf
In ruh., ſchöner Lage
2 ſehr gut mbl. Zim.
(W.= u. Schl.=Z.) u.
einf. mbl. Z. (gegeb.
Fall. m. Wohnz.) an
n. ſol. Herren z. vm.
Pieper,
Bruchwieſen=
ſtraße 17. (16804md
Möbl. Zimmer
zu vermieten.
Kauf=
mann od. Beamten
(ohne Wäſche). Weiß,
Hoffmanſtraße 5½
Etssi:
2. Stock.
Kiesſtraße 1, part.
möbliertes Zimmer
m. ſep. Eing. zu vm.
bei Kittl. (*16820
Gervinusſtr. 49, bei
Stein, gutmbl.
Wohn=
u Schlafz. zu verm.
Anzuſ. v. 10—12 und
4 Uhr ab. (*16865
Kiesſtr. 55, II., bei
Melior, gut möbl.
Zimmer m. Penſion
ſofort zu vm. (*16877
Großes 3
möbl. Zimmer
mit Penſion an geb.
Herrn zu vermieten.
Angeb. unt. R 114
Geſchäftsſt. (*16811
5 bis 6 ruhige, geb.
Herren
können beieinz. Dame
g. Privat=Mittagtiſch
erhalten, eventl. auch
Damen. G fl.
An=
geb. u. R 108 an d.
Geſchäftsſt. (7618
in der Rheinſtraße zu
günſtigem Preis zu
verkaufen. Angebote
unt. R 70 an d.
Ge=
ſchäftsſtelle. (*16698g1
Im Tintenviertel od.
ähnlicher Lage
herr=
ſchaftliches (B7627
Wohnhaus
mit zwei 5 Zimmer=
Wohnungen zu kauf
geſucht. Anzahlung
20 000 ℳ. Angeb. u.
R 113 Geſchäftsſt.
im Zentr. der Stadt,
Hinterhaus, Toreinf.,, ſtill oder tätig, mit
mit ſofort beziehbarer
Wohnung, ebtl. mit 5 — 10000 G.M.
Warenbeſtand, ſehr
billig zu verk. Näh.
in der Geſchſt. (*16844
Haus
gute Lage i. d. Stadt
zu kaufen geſucht.
An=
zahl. bis ℳ 6000. Ang.
unter R 118 an die
Geſchſt. (*16801mdf
inEberſtadt u. Bergſtr
beziehbar, unt. günſt.
Bedingungen ſofort z.
verkauf. Näh. Kari
Glenz,Georgenſt. 13, I.
Tel. 2881. (*16825
2500 Goldmark
gegen Sicherheit und
zeitgem. Zinſen zu
verleihen. Angebote
unter R 109 an die
Geſchäftsſt. (7614
Dame
mit bar. Vermögen v.
12000 ℳ möchte ſich
gerne a. Geſchäft
be=
teil. od. a. Filiale
über=
nehm. Ang u. R 101
Geſchäftsſt. (*16779
2000 Gold-
Mark
nur von Selbſtg.
ſucht hieſ. gut=E
gehend. Betrieb.
Erſtkl. Sicherheit
w. gegeben, gute
Verzinſung mit
Gewinnbeteilig
garant Vermittl. 6
verbeten! Ang.
u R 141 an die
Geſchſt. (7653
1000
Goldmark
geg. erſtkl.
Sicher=
heit auf 6 Monate
ſofort von hieſigem
Betrieb geſucht.
Ang. u. R 140 an
die Geſchſt. (7652
Mie
Geldmann
gr. m. tücht. Handw.
). Möbelbr. Geſchäft,
am liebſten Ausland?
Angeb. u. R 95 an
die Geſchſt. (*16751
Leit=
haber
Einlage
von Fabr.=Export=
Geſchäft für ſofort
oder bald geſucht.
Angeb. u. R 139 an
die Geſchſt. (*16857
2000 Mk. erſte
Hypo=
thek auf faſt noch
neues Haus mit
Ge=
ſchäft geſ. Angeb. u.
R92Gſchſt. (*16745mt
2000 G.=M.
zu vergeben (ſtille od.
tätige Beteiligung).
Angeb. unt. R 115
Geſchäftsſt. (*16809
300 Mark
aufſſchuldenfreies
An=
weſen auf 3 Monate
gegen gute Sicherheit
zu leihen geſ. Ang.
unt. R 97 an d.
Ge=
ſchäftsſtelle. (*16759
WWohnungstauſch
Wohnungstausch
Gebe ſchöne 4 Z.=
Wohn., Oſtv., II. St
reichl. Bubehör. (r1enes
Suche eine 2 und 3
Zim.=Wohn. (eventl. 2
Wohnungen4 3 Z )für
ſich trennende Famil.
Ang. u. R 100 Geſch.
In
Frank=
furt a.M.
gute 5 Zimmer=
Wohnung im
Tauſhwege zu
vermieten. (7638
Tauſchbürog
Alter,
Eliſabethenſtr. 34
Dr. Thompsons Seifenpulver (Marke Schwan) das Paket 30 Pfg.
PENSION M
Rheinstr. 47II
NK
Fremdenzimmer
zu 2 Betten und Verpflegung frei
Mäßige Preiſe (*16866
Lebensmittel=Großhandlung
ucht zum alsbaldigen Eintritt ſtillen,
kapitalkräftigen
Teilhaber
Nur ernſthafte, kurz entſchloſſene
Reflek=
tanten wollen ihr Angebot richten unter
R 142 an die Geſchäftsſtelle. (16s72
Wohnungstauſch
in Darmſtadt!
Angeboten werden
8 Zimmer mit reich
lichem Zubehör in
feinſter Lage.
Geſucht wird: ein
Haus zum
Allein=
bewohnen in guter
freier Lage. (7659
Ferner werden
an=
geboten: auf der
Mathildenhöhe3
ge=
räumige Zimmer
mit Diele, Veranda
und Zubehör,
geſucht werden da
gegen 4 Zimmer
mit Nebenräumen
in guter Lage.
Anfragen ſind zu
richten an das
Woh=
nungstauſchbüro J.
Glückert, Bleichſtr. 29,
Wohnungstausch
Schöne 3
Zimmer=
wohnung, Orangerie=
Allee, geg. gleiche im
Norden od. Nordoſten
z. tauſch. geſ. Ang. u
R102Geſchſt. (*16772
Zumieten geſicht
Geſucht
beſchlagnahmefreie,
geräumige moderne
4Zimmerwohng.
(Etage) in nur ruhig
Lage, für kinderloſes
Ehepaar.
Friedens=
miete bis 1000 Mark
Gefl. Angeb. u. R 4
an die Geſchſt (7451a
Laden von geſchäftsk.
Ehepaar zu miet geſ
Ang. uut. R 112 an
die Geſchſt. 1*16812
Für jungen
Kaufmann
ſuche in guter iſrael. Familie
per 15. Juni. (1. 7628
Offerten mit Preis an Alfred
Jacobowitz, Frankfurt
a. M., Kaiserstr. 49.
2 helle Räume
in guter Lage für Atelier
geſucht.
Angeb. unter R 135 Geſchſt. (eiee=
Zweifamilien=
Haus
mit 2 Wohnungen zu
je 4 Zimm. im Tin
tenviertel oder
ähn=
licher Lage zum 1
Ok=
tober zu mieten geſ.
Tauſchwohnung,
vor=
handen. Miete wird
auf 5 Jahre
voraus=
bezahlt. Ang u. R129
an h. Geſchſt, (*168421
Junges Ehepaar
ſucht 1-2 möblierte
od. unmöbl. Zimmer,
evtl. m. Küchenben.,
in nur gutem Hauſe.
Schmidt, Aliceſtr. 1,
2 Stock. (* 16740
am liebſten
Martins=
viertel. Ang. Daniel,
Ludwigspl. 8. (*16806
Freundl. möbliertes
Zimmer
von ſolid. jg. Herrt
möglichſt N.
Luiſen=
platz ſofort geſ. Ang.
Suter, Rheingauer
Weinſtube. (E16816
geißt fParen!
Schuhmacherei Gebr. H
Mathildenplatz 10, II.
Kaufmann ſucht
freundlich
möbl. Zimmer
per 15. d. M.
An=
gebote u. R 110 a. d.
Geſchäftsſtelle. (7615
1—2 gut
möbl. Zimmer
p. ſof. geſ. Angeb.
an Riſa,
Wittmann=
ſtraße 9. (16838
Wer gibt
allein=
ſtehender Dame zwe
leere Zimmer
mit Küchenbenutzung
ab einſchl. teilweiſer
Verpflegung eines 6j.
Kindes? Angeb. an
beines, Schloßgarten=
(*16833
ſtraße 9.
auch Manſardenzim.
Ang. unt. R 133 an
die Geſchſt. (*1685‟
Familie, Eiſ.=Ing.,
mit 2 Kindern von 8
. 10 J., ſucht b. zum
1. Juli ein möbliert.
Wohn= und
Schlafzimmer
evtl. mit
Küchenbe=
nutzung. Angeb. an
Schäfer, Heidelberger
Str. 81 II.
Cnd
Einfach möbliertes,
helles
(16764
Manſardenzim.
ſucht Marinoff,
Pan=
kratiusſtr. 17, 3. St.
Sehr billig zu verk.:
Ca. 100 m iſolierter
Kupferdraht,
Iſolier=
rohr,
Stahlpanzer=
rohr, verſch.
Decken=
beleuchtungen.
Be=
feſtigungsmaterial,
ſow. 1 Photographen=
Apparat, 9X15, mit
6 Kaſſetten u. Stativ
Zu erfragen
Mühl=
ſtraße 28, II. (*16830
Guterh., weiß.
Gas=
herd, ohne Backofen.
ſowie Kartoffeln zu
verk. Nieder=
Ram=
ſtädterſtr. 45, II., r. (*
Motorrad
mögl. Beiw.=Maſch.
gegen Anzahlung v.
400—500 R.=Mk. zu
Ph. Laumann
Tuchlager
Wendelſtadtſtr.!4
Erſtklaſſige Stofe7
ſehr preiswert. /"
Tapezier= und
Polſterarbeiten
werden gut u. bilis.
ausgeführt. (16.00
R. Epperleim
Neue Niederſtraße
Wäſche z. Waſchalt
Stärken, Kleider y
Bluſen werden zuuf
Bügeln angenomm 7
ei billiger Bereig
nung Mathildenpl.
Vordh., II.
Berufstät. Frl. ſucht
kaufen geſucht.
einf. leeres Zim. Ausf. Angebote betr.
Marke, Modell und
PS. etc. u. R 93 an
d. Geſchäftsſt. /*16739
Guterhaltene
Schreibmaſchine
geg. bar zu kauf. geſ.
Ang. mit Angabe des
Syſt u. Prei es erb. u.
R 105 Geſchſt. (*16819
1 Regal, 1.50 m L.,
bis 3 m hoch, zu
kaufen geſucht. Näh.
Geſchäftsſt. (*10744
Größere
Reiſekoffer
zu kaufen geſ. Gefl.
Angeb. u. R 127 an
die Geſchſt. (B7641
Ia Qualich
billig abzugebetm
Ripper:
Erbacherſtr.
Verloreg
Tulg=
Armbanduhrte
verlor. Pfingſtſon,
tag nachm. aufd. Wei4
Frankfurterſtr., Herct
garten, Theater, abzlel
geg. gute Belohn, Wc
Pauly, Frankfurteld
zu6/48
ſtraße
Handtaſche:
in Straßenbahn Ehe?
ſtadt ab 522 verloräie
Geg. Belohn.”
bei Reſch,
ſtraße 25, p
Möbl. Zimmer
v. ſol. Herrn, viel a.
Reiſen. a. liebſt. N.
Frankfurterſtr. ſofort
geſ. Endres,
Frank=
furterſtr. 21. (16798
Nummer 161.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 11. Junt 1994.
Seite 9.
Sport, Spiel und Turnen.
Motorfahren.
Rund um die Roſenhöhe.
Tennis.
Das vom Tennis= und Eisklub veranſtaltete Pfingſtturnier auf den
litzen am Böllenfalltor nahm einen ſchönen, nur durch wenige
Negen=
iſe kurz unterbrochenen Verlauf.
Die Hauptkonkurrenzen fielen den auswärtigen Spielern zu, da die
ſ—n Darmſtädter Kräfte entweder an der Teilnahme verhindert waren
ſei— ſich infolge ungenügenden Trainings noch nicht auf der Höhe ihrer
hman befanden. Vortrefflichen Sport bot das Herren=Doppelſpiel Dr.
uis—Ofan=Mannheim gegen Schüler—Goſewich, in dem die
Mannhei=
nach hartem Kampf Sieger blieben. Auch das ſtilvolle Spiel von
Weihe, die beide Damen=Einzelſpiele gewann, muß hervorgehoben
„en.
Die Ergebniſſe des Turniers im einzelnen ſind folgende:
„Herren=Einzelſpiel ohne Vorgabe: 1. Preis:
Goſe=
a-Frankfurt, 2. Preis: Ofan=Mannheim, 3. Preiſe: Sior und
ſeBe.
DDamen=Einzelſpiel ohne Vorgabe. 1. Preis: Frl.
ſeBe=Freiburg, 2. Preis: Frau Neubürger=Frankfurt, 3. Preiſe:
I Goldſchmidt=Darmſtadt und Frau Schröder=Mannheim.
SHerren=Doppelſpiel ohne Vorgabe: 1. Preis: Dr.
1—Ofan=Mannheim, 2. Preis: Bermann—Schwarz=Frankfurt.
Gemiſchtes Doppelſpiel ohne Vorgabe: 1. Preis:
Noellner—Ofan, 2. Preis: Frau Neubürger—Goſewich.
Serren=Einzelſpiel mit Vorgabe Klaſſe 4:
rreis: Schlomann=Frankfurt, 2. Preis: Sior=Darmſtadt, 3. Preiſe:
Ser und Eſche.
Serren=Einzelſpiel mit Vorgabe Klaſſe B:
Sreis: Dr. Linz, 2. Preis: Kayſer, 3. Preiſe: Werner und
u ler 2.
Damen=Einzelſpiel mit Vorgabe: 1. Preis: Frl.
pe, 2. Preis: Frau Schröder.
Serren=Doppelſpiel mit Vorgabe: 1. Preis:
Ber=
m—Schwarz, 2. Preis: Lohk—Blecher.
Gemiſchtes Doppelſpiel mit Vorgabe: 1. Preis:
Noellner—Lohk, 2. Preis: Frl. Weihe—Weihe.
Gelegentlich des Turniers fand auch am Samstag im Klubhauſe
uüin den Anlagen ein Gartenfeſt ſtatt, deſſen Verlauf wohl alle
Teil=
imer befriedigt haben wird. Die Ausſchmückung der Räumlichkeiten
ftm in liebenswürdiger Weiſe Frl. Alter und Herr Direktor Tordrup,
Blumenſchmuck Frau Dr. Kohlheyer und die humoriſtiſch=künſtleriſche
haltung Herr Heberer übernommen. — Die Preiſe waren zum
freundlichen Spendern zu danken, unter denen Herr Juwelier
fidt und Herr Heberer beſondere Erwähnung verdienen.
Rot=weiß=Tennisturnier.
Durch das günſtige Wetter an den Pfingſtfeiertagen konnte die
Ver=
tung des Berliner Lawn=Tennis=Turnierklubs gut gefördert wer=
Die Ergebniſſe der wichtigſten Spiele:
Kehrling—Grandy 6:2, 6:2; Froitzheim—Gumpel 6:2, 6:1;
il heim—H. Kleinſchroth 6:1, 6:3; Landmann-Zander 6:8, 6:0, 6:3;
Alzenhauer—Stubbe 6:0, 6:3; Frau Friedleben—Frau Lichtenfeld
6 6:2; Frau von Varady—Frl. Noack 6:2, 6:2; Frau Friedleben—
Zuser gegen Frl. Röding—Tonulin 6:3, 6:1; Frau Ledig-Landmann
Frau von Varady—von Kehrling 6:0, 6:3; Froitzheim-Kreutzer
Kupſch-Tonulin 6:2, 6:4; v. Biſſing—H. Kleinſchroth gegen Dr.
t—Lüdtke 6:2, 12:10; Elka-Lorenz gegen R. Kleinſchroth—Graf
En 4:6, 6:2, 7:5.
Die erſten Entſcheidungen.
ver Dienstag brachte die erſten Entſcheidungen und recht unerwar=
Teberraſchungen. So unterlag Altmeiſter Froitzheim in der
Vor=
runde der Preußenmeiſterſchaft dem aufopfernd
ſpielen=
vemaſius 6:3, 8:6. Der Schlußkampf führte v. Kehrling, der am
tgg. Landmann erſt nach hartem Widerſtand 7:5, 6:3 bezwungen
mit Demaſius zuſammen. Die größere Praxis des Ungarn gab
den Ausſchlag, der ſich 6:3, 6:2, 6:4 den Titel holte. — Die zweite
eidung fiel in der Damenmeiſterſchaft von Berlin, die
Friedleben erwartungsgemäß 6:1, 7:5 über Frau Neppach
— In der Herrenmeiſterſchaft von Berlin brachte die
lußrunde die unerwartete Niederlage von Rahn, der von Gaſt
:6, 6:2 bezwungen wurde. Auch Kreutzer mußte vor Kleinſchroth
Eegel ſtreichen. Er gewann zwar den erſten Satz 6:3, verlor aber
wveiten 6:2 und zog ſich im dritten, beim Stand von 5:3 für Klein=
Das
Haus der
Vor-
nehmen
Bluse
in nur besten
Oualitäten
Blusen-und
Modenhaus
Alfred
Wagner
Obere
Wilhelminen-
straße 29
6137a)
Ke
iner sich ein behagliches gediegenes Heim
ginrichten will, möge meine Ausstellung in
Sohlafaimmern, ENzimmern
Herpennimmern, Küchen
zowie Einzelmöbeln jeder Art besichtigen
Sie bietet den Beweis, zu weich
nied-
rigen Preisen man wirklich gute Möbel
in zeitgemäßen, schönen Formen
beschaffen kann.
Otto Kunke
engasse 21—23 / Fernruf 287
(6883a
ſchroth, zurück. — Im Herrendoppelſpiel kamen Froitzheim-Kreutzer
ge=
gen Hannemann—Moldenhauer 8:6, 6:2 und Rahe—Grandy gegen Elka
—Lorenz 6:3, 6:2 in die Schlußrunde. — Im gemiſchten Doppelſpiel
er=
kämpften ſich Frau Neppach—H. Kleinſchroth die Teilnahmeberechtigung
zum Endkampf durch ihren Sieg über Frl. Brehm-Hannemann 5:7,
6:4, 6:4. Die reſtlichen Entſcheidungen fallen am Mittwoch.
Blau=weiß=Tennisturnier.
Das Berliner Blau=weiß=Tennisturnier brachte am Donnerstag die
Entſcheidungen im Herren= und Dameneinzel= ſowie im gemiſchten
Dop=
pelſpiel. Bei den Herren ſiegte Hannemann gegen Demaſius 7:5, 6:1,
6:3, bei den Damen Frau Käber gegen die däniſche Meiſterin Frl.
Brehm 8:6, 6:3 nach ſehr ſchönem Spiel. Im Gemiſchten Doppelſpiel
behielt das Ehepaar Uhl gegen Lüdtke—Frau Käber 7:5, 5:7, 6:2 die
Oberhand.
Berliner Rot=weiß=Tennisturnier.
Die Spiele des zweiten Tages wurden durch die Ungunſt der
Wi=
terung beeinträchtigt, ſo daß das Doppelſpiel, R. Kleinſchroth—Graf
Salm gegen Hoppe—v. Kehrling auf Freitag, nachm. 5½ Uhr, verlegt
werden mußte. Hoppe—v. Kehrling ſchlugen Holsboer—Lichtſchein ſehr
leicht, außerdem konnte v. Kehrling das erſte Einzelſpiel gegen
Licht=
ſchein 6:0, 6:1 überlegen gewinnen. Graf Salm ſchlug Bratano 6:5, 6:1
und R. Kleinſchroth hatte Mühe, Rahn 6:8, 9:7, 6:0 zu bezwingen. Von
den auswärtigen Damen führte ſich die ungariſche Meiſterin Frau Varady
durch einen leichten Sieg über Frau Fuchs 6:0, 6:0 glänzend ein und
auch die beiden anderen Damen, Frau Neppach und Frl. Hetmann=
Breslau konnten ihre Gegnerinnen, Frl. Hiltrop 6:0, 6:3, bzw. Frl.
Holzapfel 6:1, 6:1, leicht ſchlagen.
Handball.
T.V. Bickenbach III. — T. V. Wolfskehlen III. 3:1 (1:1).
T.V. Bickenbach Jgd. — T. B. Viernheim Jgö. 1:0 (1:0).
Dem Spiel der 1. Mannſchaft ging das Treffen zwiſchen der 1. Jgd.
des T.B. Viernheim und der 1. Jgd. des T.V. Bichenbach voraus. In
den erſten 10 Minuten ſpielt Bickenbach überlegen, was auch in dem
ein=
zigen Tor des Tages, das der Mittelſtürmer ſchoß, zum Ausdruck kam.
Nun wird der Kampf ziemlich ausgeglichen. Alle weiteren Verſuche
Bickenbachs, die Torzahl zu erhöhen, ſcheitern an dem klaſſiſchen
Viern=
heimer Torhüter. — Auch die 1. Mannſchaft konnte heute als Sieger den
Platz verlaſſen. Die Bickenbacher Mannſchaft findet ſich heute
über=
raſchend ſchnell zuſammen, was man ſeither immer ganz beſonders beim
Sturm vermiſſen konnte. Schon kurz nach Spielbeginn liegt Bickenbach
mit 1:0 in Führung. Doch gelingt es Wolfskehlen, durch
überraſchen=
den Schuß auszugleichen. Halbzeit 1:1. In der zweiten Halbzeit mußte
der ſonſt glänzend haltende Wolfskehler Torhüter noch zwei Bälle
paſ=
ſieren laſſen. Bickenbach verdankt ſeinen Sieg faſt ausſchließlich ſeiner
heute gut arbeitenden Läuferreihe.
Tgmd. Schierſtein a. Rh. — Tgmd. Befſungen 1865 11:4.
Obwohl die Tgmd. Beſſungen keine Mühe geſcheut hat, die nötige
Propaganda für das gegen Schierſtein feſtgeſetzte Freundſchaftsſpiel zu
machen, war der Beſuch ſeitens der Darmſtädter Sportler ſehr mäßig.
Scheinbar lag der Grund darin, daß ſich ein großer Teil der
Intereſſen=
ten auf Wanderungen befand. Punkt 3 Uhr nahm das Spiel nach
ge=
genſeitigem Gut Heilgruß unter der Leitung des Herrn Bott (Tgmd.
Beſſungen) ſeinen Anfang. Schierſtein kann ſich nicht gleich
zuſammen=
finden, und ſo konnte Beſſungen, das die Gelegenheit auszunützen
ver=
ſtand, in den erſten zehn Minuten zwei Tore ſchießen. Jedoch wußte der
Gegner dieſe Scharte bald wieder auszuwetzen, denn durch ein
wunder=
bares Zuſammen= und präziſes Zuſpiel konnte er bis zum Ende 11
ge=
rade nicht immer unhaltbare Tore zu ſeinen Gunſten buchen. Beſſungen
brachte noch zwei Tore durch momentane Durchbrüche, auf die die
Ver=
teidigung Schierſteins nicht gerüſtet war, zuſtande. Eine ſolche hohe
Niederlage der Schwarzen war ja vorauszuſehen, da der Gegner eine
Kreismeiſtermannſchaft iſt, die ſchon Ausſcheidungsſpiele um die
Weſt=
deutſche Meiſterſchaft austrug. Wie ſchon im Vorbericht erwähnt, ſollte
deshalb dieſes Spiel nicht einen reinen Handballwettkampf darbieten,
ſondern vielmehr ein Werbeſpiel ſein, das aber infolge des ſchlechten
Beſuches nicht recht dem Geplanten entſprach.
„Rund um die Roſenhöhe” tituliert ſich die Motorradprüfungsfahrt,
die der Darmſtädter Motorradklub e. V. im D.M.V. am Sonntag, den
15. Juni 1924, vormittags 6 Uhr, vom Stapel läßt. Die Prüfungsfahrt
findet auf der Rundſtrecke Darmſtadt—(Hirſchköpfe, daſelbſt Ziel und
Start)Dieburg—Gundernhauſen—Roßdorf—Glasberg, zurück zu den
Hirſchköpfen, ſtatt. Die Strecke, die ſich in beſtem Zuſtande befindet,
be=
trägt 27 Kilometer und wird von Maſchinen bis 250 cemn dreimal und
über 250 ccm viermal durchfahren. Die Fahrt iſt offen für alle
Motor=
radfahrer Deutſchlands, gleichgültig, welchem Klub oder Verband ſie
an=
gehören. In liebenswürdiger Weiſe ſtellt die Fa. Kurt u. Hamburger,
Frankfurt a. M., den Betriebsſtoff koſtenlos zur Verfügung. Nennungen
ſind bis zum 14. Juni, vormittags 9 Uhr, an den Sportleiter, Herrn
Rudolf Pecher, Darmſtadt, Ernſt=Ludwigſtraße 8, II, zu richten.
Tele=
phoniſche Anfragen jederzeit bis abends 7 Uhr Nr. 1545, nach 7 Uhr
Nr. 1707. Nachmeldungen können bei doppeltem Nenngeld noch am
Start erfolgen. Bei Abgabe der Meldung wird um genaueſte Angabe
von Hub, Bohrung und Fabrikat erſucht. Die Veranſtaltung findet bei
jeder Witterung ſtatt.
Swinemünder Bäderrennen.
Der Deutſche Motorradfahrerverband tritt zum zweiten Male mit
der Ausſchreibung ſeines Swinemünder Bäderrennens an die
Oeffent=
lichkeit. Sie zeigt gegen das Vorjahr kleine Abänderungen, die im
we=
ſentlichen darin beſtehen, daß die drei Rennen der Klein= und
Leicht=
krafträder von dem Rennen der großen Maſchinen getrennt worden ſind
und am Tage vor dem Rennen um den „Großen Wanderpreis”
ausge=
fahren werden. Es werden alſo zwei Rennen gefahren, ein Nennen
für die drei Kategorien bis 250 Kubikzentimeter am Samstag, den
12. Juli, und ein Rennen für die übrigen Kategorien bis 1000
Kubik=
zentimeter um den Großen Wanderpreis am Samstag, den 13. Juli.
Auf der Klaſſe nicht über 150 Kubikzentimeter liegt der dritte
Meiſter=
ſchaftslauf der Kleinkrafträder. Alle übrigen Kategorien ſind nur für
Fahrer der Klaſſe A und für geladene Gäſte offen. Die
Kleinkraft=
räder haben 98, die beiden Klaſſen der Leichtkräfträder 117,6 Kilometer
zu durchfahren, während alle anderen Maſchinen, die um den „Großen
Wanderpreis” ſtarten, 274,4 Kilometer zurückzulegen haben. Die
Rund=
ſtrecke iſt 19,6 Kilometer lang. Meldeſchluß für beide Rennen iſt am
23. Juni, zweiter Meldeſchluß mit 50 Prozent Aufſchlag am 28. Juni.
Fußball.
Sportverein 1920, Meſſel.
Nur weiter ſo, und Meſſels 1. Elf braucht es vor den diesjährigen
Meiſterſchaftsſpielen nicht bange zu ſein. 1. Jgd.—1. Jgd. Groß=
Zim=
nern 0:2 (0:0); 1. Schülerm. — 2. Jgd. Seeheim 2:0. — Nächſten
Sonntag ſpielt Meſſels 1. Elf gegen „Germania”=Eberſtadt 1. in
Meſ=
ſel. Das Vorſpiel endigte in Eberſtadt 2:2. 1. Jgd. — V. f. R.
Darm=
ſtadt 1a Jgd. vorm. in Meſſel.
Boxen.
Tom Gibbons—Carpentier.
In Michigan City, in der Nähe von Chicago, ging der mit
unge=
heurer Spannung erwartete Kampf zwiſchen dem amerikaniſchen
Schwergewichtler Tom Gibbons und dem Franzoſen George Carpentier
vor zirka 20 000 Zuſchauern vor ſich. Das Treffen war als „No deciſion”
Kampf über 10 Runden, angeſetzt, bei welchem es alſo, wenn der Kampf
über die ganze Diſtanz geht, keinen Richterſpruch gibt. Wie zu
erwar=
ten war, zeigte ſich Tom Gibbons ſeinem Gegner weit überlegen; er
hatte ſtets das Heft in der Hand und brachte Carpentier in der 9. Nunde
bis „9” zu Boden. Noch ganz benommen ging Carpentier in die letzte
Runde und entzog ſich nur dadurch, daß er jedem Angriff des
Ameri=
kaners gefliſſentlich aus dem Wege ging, einer k. o.=Niederlage. Nach
dieſem Kampfe dürfte für Carpentier jede Hoffnung geſchwunden ſein,
nochmals mit dem Weltmeiſter Jack Dempſey zuſammenzukommen.
Pferdeſport.
Ihr Hun
wird entſtellt durch häßlich verfärbte
Zähne. Ubler Mundgeruch wirkt ab=
ſtoßend. Beide Übel werden ſofort
in=
vollkommen unſchädlicher Weiſe beſeitigt —
durch die bewährte Zahnpaſte Chloro- 8
dont, wiriſam unterſtügt 6. Chiorodont-Mundwaſſer. Iberall zu haben.
Berliner Reit= und Fahrturniere.
Im Rahmen der Berliner Turn= und Sportwoche wird der
Reichs=
verband am 25. Juni ein Reit= und Fahrturnier und zwar auf der
Rennbahn Grunewald, veranſtalten. Die Popularität des
Reitſports dürfte durch die Eingliederung dieſes Turniers in die
Ber=
liner Turn= und Sportwoche erheblich gewinnen. Das große
Herbſt=
turnier im Sportpalaſt nimmt am 9. November ſeinen Anfang und
wird ſich mit wöchentlich zwei Ruhetagen über insgeſamt zwei Wochen,
bis zum 23. November, erſtrecken.
Dieletzte Ernte
Tetet ohetttaotte
iſtqualitativ ſehr gut ausgefallen. Durch
zunſere eigene, ſchon ſeit vielen Jahren beſtehende,
Einkaufs=Organiſation im Orient
haben wiruns große iengen der beſten Tagen)
in hervarragender Sortierung geſichert,
Unſeralter Gruundſatz::
„Nur geſunde, beſte und
gutausgewählte Rohſtoffe!
G=ZUIBAN:MUINCHEN
Krößte ſüddeutſche Ziganetterfabzrik
5 Stück 55 Pfg.,/* in
10 „ 1Mk. /Rollen
hr.Debus, Hieder-Ramstädterstr. 51a (16846
Wir übernehmen:
Die Einziehung von Forderungen,
Die Erteilung von Auskünften auf alle Plätze,
Rechts= und Sachrat in kaufm. Angelegenheiten
(3345a
Treuhandfunktionen
Preis-Rätsel
schirf tgaweg tsi blah nennoweg
Für die richtige Lösung obigen
Sprich-
wort. haben wirPreise imGesamtwertvon
10000 GOLD-MARK
ausgesetzt. Folg. Preis, haben wir gewählt
1. Preis: Ein Eßzimmer
2. „ Eine Kücheneinrichtung
3. „ Ein Herrenfahrrad
4. „ Ein Damenfahrrad.
5. „ Eine Nähmaschine
10photogr. Klappkameras
6-15.
9X12 m. prima Doppelobj.
25 Herren-Taschenuhren,
16-40.
fein vergold. mit Sprungd.
41-70. „ 30 Füllfederhalter mit echt
14 kar. Goldfeder
sowie eine große Anzahl div. Trostpreise
eines obenge-
GeWInNeT nannten Preises 18t Jeder
der uns die richtige Lösung einsendet
Die Preise werden ausgelost. Die
Ein-
sendung muß sofort erfolgen und
verpflichtet Sie zu nichts.
Für Rückporto, Drucksachen,
Schreib-
lohn usw. sind der Lösung Gebühren
beizufügen. Briefporto 10 Pfg.
Schreibeen Sie sofort an (IV,wi
VersandhausFr. Knipping,Braunschweigllr. 57
Herrenſohlen u. Fleck 4 Mk.
normale Größe
Damenſohlen u. Fleck 3 Mk.
Nur
Thalheimer & Söhne
Arheilgerſtraße 66. (7278a
Verarbeitung von prima Kernleder.
Amtomden
Zylinder und Kurbelwellen ſchleift
auf Spezialmaſchinen /
Anferti=
gung von Kolben aller Art, Bolzen
und Ringen ſowie alle Erſatzteile,
Zahnräder / Zahnſtangen uſw.
Tager und Einbau von elektr. Licht
und Anlaſſer, Suchſcheinwerfer,
elektr. Hupen uſw. / Reparaturen
aller Art von in= und ausländ.
Wagen / Eigene Lackierwerkſtätte
Tager in Benzin=Oel, Gummiuſw.
Darmſtädter Zagstakt
Wirtſchaftliche Rundſthau.
* Gegen die Geſchäftsaufſicht als Selbſtzweck.
Unſer Karlsruher fm=Mitarbeiter ſchreibt uns: Der badiſche
Juſtizmini=
ſter hat in einem Erlaß an die Gerichte gegen die in der letzten Zeit
immer häufiger zutage getretenen Beſchwerden über den Mißbrauch der
Geſchäftsaufſicht zur Abwendung des Konkurſes Stellung genommen.
Nach ſeinen Ausführungen bietet die Verordnung vom 14. Dezember
1916 bzw. 8. Februar 1924 bei richtiger Anwendung reiche Möglichkeiten,
dieſe Mißſtände, wenn auch nicht ganz, ſo doch auf ein Mindeſtmaß zu
beſchränken. Das Gericht kann auch nach § 16 zur Aufklärung aller in
Betracht kommenden Verhältniſſe die erforderlichen Ermittelungen,
ins=
beſondere die Vernehmung von Zeugen und Sachverſtändigen, anordnen,
auch eine Verſammlung der Gläubiger des Antragſtellers zum Zwecke
der Erörterung der Verhältniſſe einberufen. Außerdem ſoll nach § 21
Abſatz 2, wenn der Schuldner ein Handels= oder Gewerbetreibender oder
ein Landwirt iſt, in geeigneten Fällen die zuſtändige amtliche Vertretung
des Handels, Handwerks oder der Landwirtſchaft oder ein
Sachverſtändi=
ger angehört werden. Auch im weiteren Verlauf des Verfahrens hat das
Gericht reichlich Gelegenheit, darauf hinzuwirken. Daß die
Geſchäfts=
aufſicht nicht zum Selbſtzweck ausartet, ſondern nur ein Mittel zur
Er=
reichung der im Intereſſe der Volkswirtſchaft und der einzelnen
Beteilig=
ten gelegenen Ziele bleibt. Wie der Erlaß weiter ausführt, kommt bei
den heutigen Verhältniſſen der Auswahl der Aufſichtsperſonen große
Bedeutung zu, insbeſondere muß das Hauptaugenmerk darauf gerichtet
werden, daß mangelnde Geſchäftserfahrung oder Kenntniſſe, Ueberlaſtung
mit anderen Geſchäften oder beſtehende Beziehungen zum Schuldner die
Aufſichtsperſonen an energiſcher Durchführung ihrer Aufgaben
verhin=
dern. Die Berichte, die das Gericht in den von ihnen anzuordnenden
Zwiſchenfriſten von der Aufſichtsperſon erſtatten läßt (§ 28) erfordern
eine ſehr ſorgfältige Prüfung. Sie ermöglichen dem Gericht, ſich
jeder=
zeit zu vergewiſſern, ob die Vorausſetzungen für die Geſchäftsaufſicht
auch weiterhin beſtehen oder etwa in der Zwiſchenzeit weggefallen ſind
und ſonach ein wichtige Grund für die Aufhebung der Geſchäftsaufſicht
vorliegt.
Warenmärkte.
w. Berlinev Produktenbericht. Am Produktenmarkte
fehlte es wie bisher nahezu vollſtändig an Unternehmungsluſt. Das
Ge=
ſchäft in Weizen liegt unverändert ſtill da der Mehlabſatz geringfügig
und das Mehlgeſchäft bei dieſen Verhältniſſen unlohnend bleibt. Für
Reggen beſtand wohl einige Nachfrage, doch waren die Forderungen
meiſt zu hoch. Für Hafer wurden die knapp angebotenen guten
Qualitä=
fen für den laufenden Berliner Bedarf aufgenommen.
w. Frankfurter Getreidebörſe vom 10. Juni.
Amt=
liche Notierungen (Getreide, Hülſenfrüchte und Biertreber ohne Sack.
Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack. Preis je 100 Kilogr.):
Weizen Wetterau 16,25—16,50, Roggen 14,75—15, Sommergerſte für
Brauzwecke 16,50—16,75, Hafer inländiſch 14,75—15,25, Weizenmehl
Spe=
zial Null 26,25—28, Roggenmehl 22,25—23, Weizen= und Roggenkleie
8,80—9,50. Tendenz: ruhig.
* Mannheimer Viehmarkk. Es waren zugeführt und
wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht gehandelt: 160 Ochſen 24—48 Gmk.,
150 Bullen 28—36 Gml., 721 Kühe und Rinder 15—50 Gmk., 311 Kälber
44—64 Gmk., 101 Schafe 20—35 Gmk., 1569 Schweine 36—52 Gmk. Die
Tendenz: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand, Kälber ruhig, langſam
ge=
räumt, Schweine mittelmäßig, Ueberſtand.
* Mannheimer Pferdemarkt. Zum Pferdemarkt waren
zugeführt und wurden je Stück gehandelt: 10 Wagenpferde 800—1500
Gmk., 88 Arbeitspferde 450—1500 Gmk., 24 Schlachtpferde 300—800 Gmk.
Tendenz ruhig.
* Deutſcher Markr Emden, 5. Juni. Getreide= und
Futter=
mittelbericht, mitgeteilt von der Rauhfutter= Futtermittel=, Getreide=,
Gemüſe= und Hülſenfrucht=Großhandlung „Internationale Import= und
Export=Handelsgeſellſchaft m.b.H., Emden. (Preiſe pro Zentner in
Goldmark); Laplatamais frei Hamburg oder Bremer Kai 8—8,25, Mixed=
Mais frei Hamburg oder Bremer Kai —, Kleeheu ab nordd, Station
4,70—5,00, Wieſenheu ab nordd. Station 3—3,25, Getreide=
Preßballen=
ſtroh ab nordd, Station 1,65—1,70, drahtgepr. Erbſenſtroh ab
Oſtfries=
land 1,70—1,75, drahtgepr. Bohnenſtroh ab Oſtfriesland 1—1,10. —
Getreide: Inländiſcher Hafer 7,50—7,55, Weizen 7,50—7,60, Roggen
7,20—7,30, Sommergerſte 8,30—8,50. Wintergerſte 8,30—8,50. —
Hül=
ſenfrüchtet Inländiſche grüne Speiſeerbſen 11—11,50, graue
Speiſe=
erbſen 8—8,50, graue Futtererbſen 8—8,50 Ackerbohnen 8,30—9,35. (Ohne
Verantwortung. Aenderungen vorbehalten!)
—r. Vom Holzmavkt. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter
ſchreibt unst In den Holzverkaufsterminen der Staatsforſten, die noch
vereinzelt ſtattfinden, kommt die ungünſtige Marktlage und der geradezu
niederdrückende Geldmangel aller wirtſchaftlichen Betriebe deutlich zum
Ausdruck. Auch das Ergebnis des Oldenburger Holzverkaufs zeigte, daß
die Sägeweke zu rechnen begonnen haben. Der Grubenholzhandel kauft
ebenfalls nur zögernd und dann ein, wemn er ſehr billig ankommt. In
der Oberförſterei Hersfeld (Oſt), Regierungsbezirk Kaſſel, kaufte eine
Grubenholzhandlung in Dülmen etwa 2800 Feſtmeter kieferne Gruben=
hölzer für 12,65 Mark je Fm. Hier kommt deutlich ein ſehr ſtarker
Preis=
rückgang zum Ausdruck, der aber hauptſächlich auf die Tatſache
zurück=
zuführen iſt, daß viele Firmen bei der Abgabe von Geboten infolge von
Geldmangel ausſcheiden. Die meiſten Forſtverwaltungen der Länder
gewähren der Holzkäufern Zahlungserleichterungen und ſind auch in
den letzten Wochen bei der Fälligkeit der Stundungswechſel mit
Teil=
prolongationen entgegengekommen. Neuerdings erklärte ſich auch ein
Teil des Privatwaldbeſitzes mit Zahlungserleichterungen einverſtanden.
Die Preußiſche Hofkammer hat mit der Deutſchen Holzwirtſchaftsbank
ein entſprechendes Abkommen getroffen und Stundungen im
Zahlungs=
verkehr beim Einkauf von Rohholz in den Forſten der Hofkammer
zu=
gelaſſen. Der vor kurzem in Köln von der Reichsbahndirektion
veran=
ſtaltete Verdingungstermin ſtand wie die Berliner Verdingung im
Zei=
chen der wirtſchaftlichen Depreſſion und brachte außergewöhnlich niedrige
Preiſe. Aus den bisherigen Einkäufen in den Staatsforſten kann man
jedenfalls bei dieſer Bewertung die angeforderten Mengen nur mit
Ver=
luſten herſtellen. Ungünſtig iſt die Lage am Schwellenmarkt, weil das
Eiſenbahnzentralamt im Augenblick infolge der beſtehenden
Preisunſicher=
heit nicht einkauft und immerhin beträchtliche Vorräte bereits zu den
Lägern und Bahnſtationen angefahren ſind. Etwas günſtiger als am
Weichholzmarkt liegen die Verhältniſſe am Laubholzmarkt. Dort
konn=
ten hie und da kleinere Mengen guter Schnitteiche umgeſetzt werden, die
von einigen noch etwas beſchäftigten Möbelfabriken gekauft wurden. Am
Bauholzmarkt ſieht es ruhig aus. Vereinzelt werden Kanthölzer und
Schalbretter gebraucht. Vor allem fehlen die Aufträge der großen
Bau=
geſchäfte, die nichts zu tun und auch keine Aufträge in Ausſicht haben.
* Schmiermittelmarktbericht. Die im vorwöchentlichen
Bericht feſtgelegten Tatſachen müſſen bedauerlichertveiſe auch für dieſe
Dekade noch in vollem Umfange aufrecht erhalten werden. Die
Anſpan=
nung auf dem Geldmarkte hat den Abſatz von Abladungsware ganz
er=
heblich eingedämmt. Die Spekulation ruht mithin abſolut. Auch ſcheint
die Zeit ihr Ende gefunden zu haben, in der Poſten unter Tagespreis
abgeſtoßen wurden. Einige Loko= und wenige ſchwimmende Partien
fanden bei leicht erhöhten Forderungen Abnehmer. Im Großen und
Ganzen iſt ein klares Bild nicht zu gewinnen.
Alles per 100 Kilo Reingewicht, verzollt reſp. unverzollt, aber Lager
Hamburg.
4—5/100 290/300 „ 10.50 13.35 5—6/100 ca, 320 „ 12.— 14.85 8/100 330/35 „ 14.— 16.85 Amerik. filtr. Zylinderöl, Marke „Continental‟
11.— 13.85 Maſchinenöl=Raffinate: Visk. 2—3/50 Flp. 150/60 6.— „ 8.85 „ 4—5/50 180 7.50 10.35 4—5/50 üb. 200, 8.— 10.85 „ b—6/50 ca. 180 „ 8.— 10.85 „ 6—7/50 180/90 „ 8.25 11.10 7—8/50 üb. 200 „ 8.50 n 11.35 7—8/50 230/40 8.60 „ 11.45 8—9/50 „ 210 8,75 „ 11.65 Maſchinenöl=Deſtillate:
5—6/50 180 b.75 * 8.60 7—8/50 „ 180 6.— „ 8.85 Maſchinenfett, hellgelb, unbeſchwert, Tropfp. 80/90 7.50 9.25 alles per 100 kg Reingewicht; verzollt, reſp, unverzollt, ab. Lager
Hamburg.
Börſen.
Frankfürter Börſe vom 10. Juni. (Eigener Bericht.)
Nach der Feiertagspauſe eröffnete die heutige Börſe bei geringem
Ge=
ſchäft in unverminderter luſtloſer Haltung. Das Angebot, das vorlag,
war zunächſt nicht beträchtlich und die erſten Kurſe konnten faſt über ill
ohne größere Veränderungen gegenüber dem Wochenſchluß feſtgeſetzt
werden. Wo Abſchwächungen eintraten, hielten ſich dieſe im allgemeinen
in engen Grenzen. Im Verlaufe nahm das Angebot zu, beſonders in
Höchſter Farben und A. E.G., von denen für die augenblicklichen
Ver=
hältniſſe recht große Poſten zum Verkauf gelangten. Ueber die Herkunft
des Materials waren verſchiedene Verſionen verbreitet, ohne daß
Be=
ſtimmteres in Erfahrung gebracht werden konnte. Schwächer waren
Anglo Guano auf die ungünſtigen Zuſammenlegungsverhältniſſe, die
weiteres Material an den Markt bringen, ebenſo Goldſchmidt und
Rhenania. Von Zuckerwerten waren Frankenthaler leicht nachgebend,
die übrigen Zuckeraktien gut behauptet. Am Montanmarkte waren
Mannesmann gut gehalten; die übrigen führenden Werte dieſes Gebiets
ſetzten auf etwa 5 Prozent des letzten Kurswertes niedriger ein.
Schiff=
fahrtsaktien und Großbankwerte blieben behauptet. Etwas feſter
er=
öffneten Hanfwerke Füſſen, wo die verhältnismäßig günſtige
Zuſammen=
legung etwas anregte. Nach Feſtlegung der erſten Kurſe war man im
allgemeinen etwas ſchwächer. Die Einbuße gegenüber den Kaſſekurſen
erreichte etwa 0,25 bis 0,50 Prozent. Am Montanmarkt kam es zu
Rück=
gängen von zirka 10 Prozent gegenüber der erſten Notiz. Der
Kaſſe=
markt lag mit geringen Ausnahmen ebenfalls ſchwächer. Größere Kurs=
11. Juni 4924 Nr. 163
rückgänge waren hierauf nicht zu verzeichnen. Anhaltend feſt bliebe=,
Lutz Maſchinen, die heute 3 Prozent gewannen, und Siegener Eiſen
welch letztere rein Geld notierten. Der freie Aktienmarkt war bei kleine-,
Umſätzen leicht behauptet. An der Nachbörſe kamen größere Kursve—
änderungen nicht zuſtande, dagegen lag Intereſſe vor für 5proz. Reich=, die im freien Markte zu etwa 66—68 Milliarden Prozent g
handelt wurde. Im Freiverkehr notierten: Api 2/ Prozent,
Becke=
ſtahl 23 Prozent, Beckerkohle 4½ Prozent, Ufa 3½ Prozent.
w. Berliner Börſenbericht. Da in den Urſachen für de
derzeitige Daniederliegen des Börſengeſchäfts, nämlich in der Geld= um
Kreditnot, noch keine Erleichterungen eingetreten ſind, auch anderweitic
Anregungen nicht vorlagen, zeigte die Börſe das gleiche Bild der
Zw=
rückhaltung und ausgeſprochenen Geſchäftsſtille wie bisher. Die über
bei Handel und Induſtrie herrſchende Geldknappheit veranlaßt trotz der
bereits ſtark gewichenen Kursſtandes immer weitere Kreiſe zum
All=
ſtoßen des bisher durchgehaltenen Effektenbeſitzes. Kaufluſt iſt ſo guu
wie nicht oder nur bei ſtark ermäßigten Kurſen vorhanden. Am Mon
tanmarkt wollte man außerdem Zwangsverkäufe wieder für Hamburge=
Rechnung und auch ſonſt große Abgaben bemerken; die Kurſe erfuhre=:
deshalb faſt überall weitere Einbußen, die in ihrer Geſamtheit über eim
Billion Prozent nicht hinausgingen und nur bei einigen Montan= um
Induſtriewerten 2—4 Billionen Prozent betrugen. Die gleiche
Geſchäfts=
ſtille wie bei den zu ſchwankenden Kurſen gehandelten Papieren herrſchtt.
auch bei den Einheitskurswerten. Am Geldmarkt iſt infolge von Kür
digungen und Zinsheraufſetzungen ſeitens der Seehandlung Geld etwa:
geſuchter, bei den Deviſen ſind die Anforderungen wieder etwas geringe=,
geweſen, ſo daß die vollen Zuteilungen wie auch bei den Banknoten au:”
recht erhalten werden konnten.
Oeviſenmarkt.
BriefGeld Wrue
Br
Geld R
tiert Amſterdam=Rotterdam.. 156.51 157.39 156.61 157.39 voll Brüſſel=Antwerpen ....." 18.45 18.55 18.20 18.30 voll Chriſtiania. . . . . . . . . . . . ." 56.36 56.64 56.56 56.84 voll Kopenhagen .........." 70.57 70.93 70 57 70.93 voll Stockholm . .
... 110.72 114.28 110.72 111.29 voll Helſingfors 10.37 10.33 1047 10.53 vvll Italien ..
London 18.175 13.275 18.20 — 18.30— voll 18.655 18.145 18 055 18.145 voll New=York. 4.19 4.21 4.19 4.21 voll Paris.. 21.05 21.15 20 95 21.05 voll Schweiz". 73.52 73. 88 73.52 37.83 voll Spanien. 56.11 55.39 56.11 56.39 voll Wien (i. D.= 5. 89— 5.91— 589 5.91 voll Prag.. 12.22— 12.28 — 12.195 12.255 voll Budapeſt. 4.59 4.61 4.59 4.61 voll Buenos=Aires 1.345 1.355 1.345 1.355 vo Bulgarien. 2.95 2.97 2.99— 3.01— voll Japan. 1.665 1.675 1.665 1.675 Rio de Jane 0.425 0.435 0.425 0.435 Belgrad.. b.04— 6.06— 9.99— 5.01— volt Liſſabon .. 11.97 12.03 11.97 12.03 Danzig ... 72.22 72.58 72.22 72.58 olt
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen kerſtehen ſich mit 1000 000000.
50ich zu
Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtof
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f.Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte ......"
Braunkohlen=Briketts .
Bremer Vulkan ......
„ Wolle........
Chem. Heyben .......
Weiler ......."
Deutſch=Atlant. Tel.. . .
Deutſche Maſchinen. . .
Deutſch=Niedld. Tel. ..
Deutſche Erdöl ......
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke ......."
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte . . .
Oynamit Nobel ......
Elberfelder Farben. . ..
Elektr. Lieferung ....."
R. Friſter ..........."
Gaggenau Vorz. .. . .."
Gelſenk. Gußſtahl ....
Geſ. f. elektr. Untern...
Halle Maſchinen .. . .."
Han. Maſch.=Egeſt.. . . .
Frankenkurs in London: 86.10
18.—
Markkurs „
urimſtänt
Puugeb
Täa
FüüEn
itreich
eeln),
Znromme
uter
Nrr. 2‟
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Die Notierungen ſind in Billionen
Emropäiſche Staatspapiere,
) Deutſche.
6% Reichsanleihe .1......
„
.
..
Dollar=Golbanleihze per 1938 ..
„ 1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ....
4½% TV. u. V. Schatzanweiſg.
4½B HI.—H.
4¾Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.18
v. 14
Sparprämienanleihe „.....-
Bwangsanleihe .....,inaaan
4½ Preuß. Konſols „urhrt 74
8½½ „ „ 747N7
3%
4% Bad. Anl. unk. 1935 „.,
3½½ „ v. 1907 n.
gh
1898 „
49 Bchern Anleihe ....
3½½
Heſſ. Dollar Golbmk. S
rch. 26 .. . . . .. ...
8—16% Heſſen Reihe XXXfj.
untilab. b. 28... . . . . . . .. . ..
4½ Heſſen unk. 1924.. . . .....
3½% inr. k. Ja a J J . a 0 g 0
„.....
4% Württemberger alte ......
b)Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
5% L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
½ „ v. 1902 .........
49 „ ...........
5% Bulgar. Tabak 1902.. . . . . .
U/ % Griech. Monopol .......
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 „............."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ........ ... ......."
4% Oeſt. Goldrente ........."
4% „ einheitl. Rente ......"
5% Rum. am. Rente v. 03 ....
4½% Goldrente v. 13 ...."
„ am. Goldrente konv.
4½ „ am. v. 05 ..... ...."
4% Türk. (Admin.) v. 1903....
4½ „ (Bagdad) Ser. L..
4%
„H..
4% „ v. 1911, Zollanl. ...
4½ Ung. Staatsr. v. 14 ....
4%
„ Goldrente ... .. ..."
4%
„ Staatsr. v. 10 ...."
Kronenrente .. . . .."
42
Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort. innere . . . . . ."
58
konf. äuß. v. 99... . .
4% „ Gold v. 04, ſtfr. . . . .
3%
konf. inner. .. . . . ..
4½% Irrigationsanleihe .
5½ Tamaulipas, Serie T......"
Oblig. v. Transportanſt.
42 Eliſabethbahn ſtfr. . . . .
4% Gal. Carl Ludiv.=Bahn. . .
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. . .
8. 6.
0.085
170
10. 6.
0,067
4.,2 4,2 4,2 4,2 736— 73,4
— —
1eI
1,1 1.101 z1 0.085 0,09 — B
— 6 Mc
— 0.17 — 0.25 — 0.16 —
— 0,325
— —
— —
0,35 42 4,2 560 560 0,22 0,34 0.24 — 0,215 0,25 0.3 0,3 — 17 —
—
—
— 1.3
—
D
— D
1 Fl. — — 0.25
1.05 —
1,25 4.15 D
— 0,41
— —
—
— —
—
32/g 0,75 0,9 2.25 3lg 03 —
—
40 0,5 0,850 0.82. 6.3
Frankfurter Kursbericht vom 10. Zuni 1924.
Prozent ausgedrückt.
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.)
2 6%Neue „
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
3% Oeſt. „ 1. b. 8. Em.,
„ 9. Em. .. . ."
„ v. 1885 ....
32
3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
4% Rubolfb. (Salzkammerg.) ..
4½% Anatolier I............"
3½ Salon. Conſt. Jonction ...
3% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepec. . . . . . . . .. . . ."
.
4½½ „
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. . . . . . . . . . . . . . . . . .."
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em. . . . . . . . . . . . . . . . .."
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23......
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5%Neckar A.=G. Stuttgart
Gold=
anl. v. 23... . . . . ..... . ...."
5% Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24....... ........"
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5% „ Roggenwert=Anl. . .
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 ............."
5% Rhein=Main=Donau
Gold=
anl. v. 23 ..........."
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 28
Ser, I u. II..... ...... ...."
5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd, Feſtwertbk. Goldobl.
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankveren. . . . . . . . . .
Bayer Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft . . .
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank .."
Deutſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. . .
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft ... . ....."
Dresdner Bank.. . . . . .. . .. . .."
Frankfurter Bank .... .......
„ Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . . ."
Mitteldeutſche Creditbank. . . . . ."
Oeſterreichiſche Ereditanſtalt . . .
Reichsbank=Ant. . . . . . . . . . . . .
Rhein. Creditban 1..........."
„ Hypothekenbank .. . . .."
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ..................."
Wiener Bankverein .........."
Bergwerks=Aktien.
Berzelius ... .... . .... . .. ..."
Bochumer Bergb. ........ . . .
Buderus.. . . . . . . . . . . . . . . . .. ."
Dt. Luxemburger .... .. ......"
Eſchweiler Bergwerks=Akt. . . ..
Gelſenkirchen Bergw. ...... ..
Harpener Bergbau.... . . . . . . .
Iz Kauſend. 14 — Mill
mſa4 —34 — rationiert.
A. 2—
0,75
7.
ü5
1.05
0.38
9,1
z1
2,8
1,6
2,3
11
1.2
1=
1,85
—
3,75
6
6.8
2.8
1.3
0.45
77
Pl=
1,7
11.,6
1.25
0,390
19.4
1,5
2,5
6
0.3
0.23
4,5
32.
59.75
10. 6.
ig
1.5
8,6
1.05
0.37
9.05
—
1
*
16
2.3
11
1,1
0,8
3,55
5,75
2,7
—
0.45
1,7
11
1,2
0.375
19,25
1.3
2.6
6
0.3
0.28
3,8
36.25
67.*
40
Kaliwerke Aſchersleben .. . . . . ."
Salzdetfurth. . . . . . .
Weſteregeln ......."
Klöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren ........"
Mansfelder ................."
Oberbedarf .. . . . ..........."
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......"
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ....
Phönix Bergbau ....... ....."
Rhein. Stahlwerke ... . . . . ..
Riebeck Montan.. . . . . . . . . . . .."
Rombacher Hütte .. . . . . . . . . ..
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver. Laurahütte .. . . . . . . . . . .."
Aktien induſtr. Unteruehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding) ........"
Werger ...................."
Akkumulat. Berlin ..........."
Adler & Oppenheimer .. . . . .."
Adlerwerke (v. Kleher) ......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
6% „ „ Vorzug Lit.A ...
5% „ „„ Vorzug Lit. B ..."
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano .. . .."
Anilin Bln.=Treptow. . . . . . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim)........."
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. ... . . .. . ... ..."
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel (Caſſel) ........"
Bergmann El. Werke ... . . . . . .
Bing. Metallwverke ...........
Brockhues, Nieder=Walluf... .."
Cementwerk Heidelberg. ......"
„ Karlſtadt . . . . . . .
Lothringen (Meßz).
Chem. Werke Albert. . . .......
„ Griesheim Elektron ...."
Fabrit Milch ..........
Weiler=ter=mer ........"
Daimler Motoren..........
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl ... . . .. . . . ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. .
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ...."
Dürkoppwerk (Stamm) ......"
Düſſeld. Ratinger (Dürr) ....."
Dhckerhof & Wiom. Stamm . . .
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meher jr. .. .."
Elberfelder Farbw. v. Baher.
Kupfer=u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......
Licht und Kraft .... . .."
Elſäſſ. Bad. Wolle...... . . .. .."
Eiag, Frankfurt a. M... . . . . .
Email.=& Stanz, Ullrich ...."
Enzinger Werke ..... . .. . . . .."
Eßlinger Maſchinen .........."
Ektlingen Spinnerei .........
Baber.-Joh—-Bleiſtift nnnnnn
— 2,2 i. jo 95 9. 0,6 4.8 i. 0.2‟ 2,6 3.9 3.5 —8.1—
Faber & Schleicher ........ ."
Fahr, Gebr., Pirmaſens .....
Felten & Guilleaume, Carlsw...
Feinmechank (Fetter). .. . . . . . .
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.. . . . . . . .. . . .
Frankfurter Hof .............
Frf. Maſch. Pokornh & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm .....
Ganz. Ludwig. Mainz ......."
Geiling & Cie...............
Germania Linoleum .. . . . . . ..
Gelenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt, Th. .. .. .. ......"
Gotha Waggon.............."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. .
Grün & Bilfinger ..........."
Hammerſen (Osnabrück) ......"
Hanfwerke Füſſen ..........."
Heddernheimer Kupfer .......
Hehligenſtaedt, Gießen .......
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . ."
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ. ... . . . .
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben .............
Holzmann, Phil. . ..... . . . . .."
Holzverk.=Induſtr. .. ... ......
Hydrometer Breslau ..
..
Fnag ........."
Junghans Stamm. . . . .
Karlsruher Maſchinen ..
Karſtadt R... .. . . .
Klein, Schanzlin & Becker.
Knorr, Heilbronn........."
Kolb & Schüle Spinn. . . . . .
Konſervenfabrik Braun ......
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeher & Co. ..........."
Lech, Augsburg ............."
Lederw. Rothe .............."
Lederwerke Spicharz .. . .. . . ."
Lingel, Schuhw. Erfurt .. ...."
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metallw........."
Luther, Maſch.=u Mühlenbau..
Lux’ſche Induſtrie ..........."
Mainkraftwerke Höchſt... . . .."
Meguin, Butzbach ..........."
Metallgeſ. Frkft. . . . . . . . . . . . . .
Meyer, Dr. Paul ...........
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm .. . . . . . . . . .
Motorenfabrik Deutz ........."
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke. ..
Neckarwerke Eßl. Stamm .. . . ."
Oleawerke Frankfurt a. M.. . . .
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer .......
Philipps A.=G. .... .... ...."
Porzellan Weſſel ..........."
Reiniger, Gebbert & Schall. . .
Rhein. Elektr. Stamm .. . . . . . .
„ Metall Vorzüge ... . . ..
Rhenania, Aachen ...........
Riedinger, Maſchinen .. . . . . . . ."
Rückforth, Stettin ..........."
Rütgers verke ............"
Schleußner (Frankfurt a. M.) .
Schneider & Hanau.... . . .
Schnellpreſſen Frankenthal. . .
Schramm Lackfnbrik. . . . . . . . ..
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schuckert Fleftr. (Pürnberal n.-
— 7 8,5
— 8
— 1.1 1,1 15,25 14 8,5 8,5 6.6 7.8 5,2 1t. 2,5 4.3 3,6 16.25
— —
— 9.25 8,5 20, 6.3 6,3 1.2 zr 4,5 4,8 1,9 17 1.1 1,25 2,75 2,6 2.7 — 7.1 — 0,61 0,6 3,5 34 7.8 7,5 50 48 1,7. — 1.,7 4 3.5 1,8 1,5 1,5 — 5 5 4,8 4,75 12 10,5 11,75 11,5 0.45 0.55 0,55 1,35 1,2 3.6 3.4 2.4 2,2 1 1.3 6. 6 13 1,25 4,7 4,4 2,75 4,2 — 0,51 0,55 9.25 8,75 1.3 12 2,1 3,75 3,75 5,5 —— 25.5.
Schuhfabrik Berneis=Weſſel ...
Schuhfabrik Herz ............"
Schuhf. Leander Offenbach ..."
Schultz, Grünlack, Rdsh... . . . ..
Seilinduſtrie Wolff .........."
Sichel & Co., Mainz .... . . ...
Siemens Elektr. Betriebe ... ..
Siemens Glasinduſtrie .. . . . ..
Siemens & Halske... .. . . . . . ."
Stöckicht=Offenbach=Gummi .. ."
Süddeutſche Immobilien ....."
Thüring. elektr. Lief.-Geſ., Gotha
Uhrenfabrik Furtwängler ....."
Veithwerke in Sandbach ....."
Verein f. Chem. Induſtr. Frkft.
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
Faßfabriken Caſſel ..."
Gummifabr. Bln.=Frkf..
„ Pinſelfabr. Nürnberg ..
„ Ultramarin . . . . . . . . . . ."
Zellſtoff, Berlin ......."
Bogtländ. Maſch. Vorzüge ....
„ Stämme ....
Voigt & Haeffner Stämme . . .
Voltohm, Seil ..............
Wahß & Freytag. . . . .... .... ."
Wegelin Rußfabrik .........."
Zellſtoff Waldhof Stamm .. .."
Zuckerfabr. Waghäuſel .. . . . . . ."
Frankenthal ......"
Heilbronn. . . . . . . . .
Offſtein .........."
Rheingau . ........
Stuttgart . . . . . . . . .
6. 6.
11
1.95
0,45
44
6,.25
10.75
38
1,6
3.75
2,6
2,8
1
1.5
8,5
1.01
0,6
1,65
1.4
1
1,85
225
Transport=Aktien.
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm.
Schantung E. B...........
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ.
Hapag (Paketfahrt) .... . . . .
Nordd. Lloyd.. . . . . . . . . . . . .
10.6
11
45
i
25
6,2
15.,5
155
in
05
1,45
1.9
2.35
2.9
1,8
13,5
1931
4.4
NN
Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf . . . . . . . . ...."
Dampfkeſſel Rodberg. . ..
Helvetia Konſervenfabrik.
Gebr. Lutz .............
Motorenbfarik Darmſtadt
Gebr. Roeder .........."
Venuleth & Ellenberger .
21
B
Unnotierte Aktien.
Api.. . . . . . . . . . . . . . . . .. ....."
Beckerkohle. . .. . . . ......... .."
Beckerſtahl .. . . .. . .. .. ... ....
...."
Benz... . . . . . . ..."
Brown Boveri...
Chem. Andreae
Deutſche Petrolen
Diamond Shares
Entrepriſe..
Falconwerke
Großkraftw. Württemb. (Growe
Unterfranken (Ufra)
Hanſa Lloyd ..
9.25 I Hero Conſerven.
Holſatiawerke, Altong
Kabel Rheydt
Krügershall Kali.
Metall Starkenburg
Otto & Qianz..
Raſtatter Waggon ...
Textil=Ind. Bavmen (Tigz).....
ufg Fim Hadeeeeeren
43
0.3
0.14
0.3
0,6
13
(331
9,5
13
34
0.14
0.:
(60
(7
275
Mmmer 161.
Der Mann mit dem Pelz.
Detektiv=Roman von J. Davids.
„Was trieb John auf ſeinem Zimmer”, warf der Detektiv
hrurd ein.
„Einmal nur habe ich mich in dem Zimmer umſehen können,
g gar abiveſend war und anſcheinend aus Verſehen die Türe
nMiabgeſchloſſen hatte. Das Zimmer hatte er vollſtändig in ein gerade noch zeitig, ehe der Lord eintrat. Dieſer erſchrak nicht
AAumatorium umgewandelt.”
dr ihrer Erzählung fortfahrend führte Lady Dunck noch aus:
„„hönnen ſich wohl vorſtellen, wie große Angſt ich ausgeſtanden ins Wohnzimmer gehen. Ich dachte an Klean und das erregte
hhe. Ich mußte John hin und wieder ein Auto von Scotland mich.”
AYuWbeſorgen, das dann auf Grund einer Viſitenkarte meines
HM-‟
UINS‟
eirdy Dunck ſchlug die Augen nieder. „Ja auf ſeine An= geſagt hatte.
mraſ=g hin. Das war an dem Tage, als er angefahren wurde.”
Warum haben Sie ſich denn nachher in das Aeußere eines können,” dachte der Detektiv, als er die Papiere, in denen Gillis
Dhiſnnädchens umgekleidet?"
zu edauſchen, mußte ich ihm einzelne meiner Kleidungsſtücke auf Jackſon zu.
gi=” und er ſelbſt horchte mehrere Male an der Türe, wenn
Sf Büro meines Mannes waren.”
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 11. Juni 1924.
Es war Lady Dunck nicht möglich noch weiter zu ſprechen.
Das Ende all der Spannung, die ſie durchlebt und die entſetzliche
Angſt, die ſie dabei beſeelte, hatten ſie ſo erregt, daß ſie plötzlich,
(nachdruck verboten) laut ſchluchzend und das Haupt in den Händen bergend, in ihren
Stuhl zurückſank.
Von per Treppe her wurden Schritte hörbar.
„Mein Mann” ſagte Lady Dunck mit Tränen erſtickter Stimme.
Jackſon verbarg ſich blitzſchnell hinter einer der Gardinen,
wenig, als er ſeine Frau mit Tränen in den Augen antraf.
„Es iſt nichts, William”, ſagte ſie leiſe, , komm, wir wollen
Als die beiden das Zimmer verlaſſen hatten, ſchlich Jackſon
Ahues, die ich deſſen Schreibtiſch entnahm, durch einen Chauf= auf den Zehen die Treppe nach oben und einige Minuten ſpäter
fim on John in der Garage von Scotland Yard abgeholt befand er ſich in dem von John Gillis eingerichteten Zimmer.
Auch hier fand er, wie in Gillis Wohnung, ein größere Anzahl
waben Sie ſelbſt ſich nicht einmal als John Gillis ver= von Flaſchen mit verſchiedenen Flüſſigkeiten, ſowie die
vollſtän=
dige Einrichtung eines Laboratoriums, wie Lady Dunck ihm
„Das Scheuſal hätte noch viele Menſchen unglücklich machen
ſeine Abſichten und Pläne ſchriftlich niedergelegt hatte, flüchtig
ch las. Ebenſo geräuſchlos, wie er nach oben geſchlichen war, ging
n. Jackſon die Treppe wieder hinab. Gerade als er die Glastüre,
ls er bemerkte, daß die den Gang von der Torhalle trennt, öffnen wollte, kam Lord
ich nufgeregt war, um Ihre Unterredungen mit meinem Mann. / Dunck aus ſeinem Büro und mit ausgeſtreckten Armen trat er
„So leicht entkommen Sie mir nicht, Mr. Jackſon”, ſagte er
lächelnd. „Treten Sie ein,” und er öffnete die Türe ſeines
Zimmers. Jackſon folgte ihm. Als der Detektiv ſich dem Lord
gegenüber in einem Seſſel niedergelaſſen hatte und ſie ſich Auge
in Auge ſahen, ſagte Lord Dunck mit freudig bewegter Stimme:
„Ich weiß alles, Mr. Jackſon, alles. Mary hat mir ſoeben
die ganze Geſchichte erzählt. Reichen Sie mir nochmals die Hand
und vergeben Sie mir alles, was ich Ihnen angetan habe. Darf
ich fortan Ihr aufrichtiger Freund ſein?"
Jackſon warf dem Lord einen fragenden Blick zu.
„E3 iſt keine Liſt, mein Lieber,” bekräftigte dieſer lachend.
In dieſem Augenblick trat Lady Dunck ins Zimmer. Sie
ſah jetzt heiter aus, obgleich ihre Augen noch gerötet waren vom
Weinen. „Ich habe meinem Manne alles erzählt, Mr. Jackſon.
Ich liebe ihn und will keine Geheimniſſe vor ihm haben. Ich habe
ſo wie ſo ſchon viel gelitten.”
„Sie haben wohl daran getan, Mylady.” Und er ſchüttelte
beiden herzlich die Hand.
An dieſem Abend brauchte Fräulein Tinny das Abendbrot
für Jackſon nicht zu bereiten und Freddy blieb allein, denn ſein
Herr ſpeiſte in der Familie des Lord Dunck, wo zu ſeiner Ehre
ein kleines intimes Feſt geboten wurde.
Jackſon war trotz der lebhaften, angenehmen Stimmung
die den ganzen Abend über im Hauſe von Lord Dunck herrſchte,
nicht in ſeinem Element; von Zeit zu Zeit warf er einen Blick
auf den Pendule und ein Seufzer der Erleichterung entfuhr ihm,
als er gegen Mitternacht in einem Cab nach Hauſe kam. Jetzt erſt
erkannte er, wie ſehr er Helene liebte, da er dem beſtrickenden
Einfluſſe von Lilly Graven entgangen war. Immerfort hatte er
Helenens liebliches Geſichtchen mit den treuherzigen Augenſternen
im Geiſte vor ſich und ſehnte ſich nach dem Augenblicke, wo er ſie
wieder ſehen werde.
(Fortſetzung folgt.)
cchreib-
Ia. Schine
(S Eia — faſt neu, für *
1251 z. verkaufen.
Az u, R 136 a. d./5
Zieifsſt E16861
2 Eeſt ibmaſchinen!
fukzeu, zu verk.
Jch /200—/, A.E.8.
21 0. R.
Ulnce, Auerbach,
Helvergerſtr. 28.
ſrgerhaltenes
Javier
z. biwt. Ung. u. R 124
GeEifssſt. (e16799 /s
Flügel
um ileh. billig
ab=
zug g Stl. Teilzahl.
Pattz r. 6.p. E16792
Miſenepertoire=
fürrlennble ,Blas=u.
Srazmuſik (a. ein=/
zellz= ſnwie 2 klein
Trär nl-In zu vk. /* e
„Afhd ergſtr. 31, II.
Wir haben grosse Posten Sommerstoffe in hübschen Sortimenten zusammengestellt
und bringen dieselben zu nachstehend selten billigen Serienpreisen zum Verkauf
UAaumophon
mint yrrſtk.
Platten/=
zu ik!
Eliſabethen=
ſtr.cht! UII. (7617
Taldv” erhaltenes,
veutnels es (*16849
Cſche- 4 Piston
mB
ühan=Piſton
prei enk zu verkauf.
Nix wizſtr. 17, I.
Aäumſchrank
eiſeri uhlfaß,
Luft=
pumn, SSchlauchwag.
z. vick. uuoan, Taunus=:
ſtr. ß 1— Geieißeme
Scchel.b=Kaſſe
ſehtz urerh. f. kleines
Lau geſth. geeignet,
fürn G: Mk.
abzu=
gebttz/ Seidelberger=/=
94w
Serie I
Waschmousseline,
Perkal und Zephir
in hübschen Streifen, hell u. dunkeltarbig
0.85
Serie IV
Zephir, 8o cm breit
in Modefarben
für Oberhemden, Kleider und Blusen
Beachten Sie bitte unsere Auslagen
Serie I
Waschmousseline Dirndl-Mousseline
und Perkal
in guten Qualitäten u. grosser Auswahl
0.95
Serie V
Wasch-Mousseline Dirndl-Mousseline
in hübschen Sortimenten,
sowie Kleiderbatiste, 110 cm breit
25
Serie III
Zephir und Perkal
gute, waschechte Ware
1.15.
Serie VI
und Dirndl-Zephir
in schönen Mustern, gute Qualität
1.35
Törzibtiſch
nußäitl., zu
ver=
kauuf” REliſabethen=
3. III. (7616
Eichrank
2 IZ,ä14X109 cm
fürß Mark abzug.
Ankg 943 Geſchſt. E*
2 E).Schreibtiſch
mitzt reuſiverſchluß,
wemtigtlbraucht, bill.
zu ANaafen. (16817
Mchn ſtraße 14, b.
Zwc”gelle Bettſt. m.
Mar 0örammophon
94ſöillig abzug.
Näll ze chſt. (168
2ngeſigegenfenſter,
Bahuvmnne
abzu=
gebi=Smalbauſtr. 61,
(*16754
Ru /u fFüllofen u.
1 OlEirr v. Meſſing
mitm iſtall f. elektr.
LickRol. Hobrechtſtr
Nr. R.0t bei Koch,
anzug a: v. 3—4.(*
Aß. (71675ömsi
Elirl kiſten
billifs ngerkaufen,
ſo=
langt/Bvorrat reicht.
Leichr. Ki chſtr. 8
ei Weinfäſſer
zu verkauf.
ſe 2. (*1eiee
Serie Vit
Dirndl-Mousseline
gute Qualität, in hübschen Blumenmust.
1.45
Serie Wiil
Satin
moderne Farbstellungen, gute Qualitäten
1.75
Serie 14
Frotté, 1a Oualität
100 cm breit, moderne Sortimente
2.50
in denAbteilungenKleiderstoffe, Waschstoffe, Herrenstoffe, Baumwollwaren, Weisswaren u. Gardinen
n
auf Extra-Tischen ausgelegt: ..:: ganz besonders billig!
artz
Rt.
(7644
SElektr. Motor
120 PS. 220/380 Volt,
Smitkompl. Schalttafel
Sſpreiswert abzugeben.
SlFriedr. Ganss
Landwehrſtraße 21,
Telephon 2327, (7612
SUmſtändehalber
Slpreiswert auf
Teilzahlung
abzugeben: (7650
1 Damen=Motorrad
2,5 PS., faſt neu,
Sl1 Leichtmotorrad,
1,5 P8.
BeideFahrzeugeflotte.
Läufer u. gute
Berg=
ſteiger. Zu erfragen
in der Geſchäftsſt.
Herrenräder
u. Damenräder
(Markenräder) billig
Slabzugeb. Eidenmüller,
Kahlertſtr. 13, H. (*
1gebrauchtes Herren=
S Fahrrad, noch ſehr
Slgut erhalt, billig zu
verkaufen
Kahlert=
ſtraße 13, H. (16826
Baned Hauad
Näheres in der
Ge=
ſchäftsſt. (*16832mts
Motorrad
Sſ2½ PS., mit
Leer=
lauf, 2 Gänge, ſehr
gut erh., f. 650,0 zu vk.
Roßdörferſtr. 21, II. (*
S/Corona=Halbrenner,
faſt neu, preiswert
zu verkaufen (*16782
Erbacherſtr. 67, I.r.
Damen=Fahrrad
(neu) billig zu ver=
Skaufen. Liebigſtr. 48,
1 Treppe links, zuad
Ein 3 P8 Motor
Fabr. A. E. G.
Gleich=
ſtrom, 110 Volt mit
Schalttafel u. Anlaſſ.
preiswert zu verkauf.
Ferd. Schäfer,
Laute=
ſchlägerſtr. 12 (16810
Gasherd
mit 2 Kochflam. u.
2 Wärmplatt,, ſowie
1 Kinderſitzſtühlchen
zu verkaufen (*16752
Martinſtr. 58, part.
SEiſerneBettſtelle
mit Matr. z. vk. (zuanie
delbergerſtr. 81, II.
Achtung!
Zu verkaufen ein H.=
Zimmer, Schlafzim.,
Kücheneinr, einzelne
Möbel. Auf Wunſch
Zahlungserleicht. und
Anfertig. n. Zeichn.
Arheilgerſtraße 92.
Schreiner. (16789mks
SGut erhalt. Kinder=
Skleider und ſchöner
S Strohhut f. Mädchen
Siv. 9- 13 Jahren ſehr
Slbillig z. vk.
Bismarck=
iſtraße 72. E16776
2 Ztr. Speiſekar=
Sltofffeln, 2 gebr. Bett=
Sſſtellen mit
Sprung=
rahmen zu verk. 4uefu
Feldbergſtraße 32, II.
Guterhalt.
Kinder=
wagen zu vk. (16787
Taunusſtr. 8, 2. St
Werkehadlt 2
(nameline*
Hoechst He win
Skuamelie-
Tr 4
Seite
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 11. Juni 1924.
Rurmer
Bekanntmachung.
Auf Veranlassung des „Deutschen Frauenbundes” und
des Büros zur Bekämpfung des internationalen Mädchenhandels,
wird heute Mittwoch und morgen Donnerstag, täglich
3 Vorstellungen, um /.4, 7,6 und 8 Uhr in den
Palast-Lichtspie
ein Film gezeigt, welcher allen
Eltern und Töchtern
Warnung und Aufklärung
über den in der heutigen Zeit stark grassierenden
Mädchen-
handel geben soll. — Uater dem Titel:
Opfer der Schmach
kommt dieser Film, verbunden mit einem
Begleitvortrag von Herrn Willy Hoppe
zur Vorführung. — Dieser Film ist eine erschütternde Anklage
für jeden Vater, der die Erziehung seiner Kinder auf falschen
Grundsätzen aufbaut und ein durchdringender Warnruf für
jede Mutter.
(7640
e. G. m. b. H., Darmſtadt.
Wir laden hiermit unſere Mitglieder zu
der am Montag, den 23. Juni 1924, abend
püinktlich 8 Uhr im Fürſtenſaal, Grafenſtr
Darmſtadt, ſtattfindenden ordentlichen
verſamml
ein und bitten um zahlreiches Erſcheinen,
Nohl
Vorſitzender des Aufſichtsrates.
Tagesordnung:
1. Geſchäftsbericht und Rechnungsablage für
das Jahr 1923.
2. Bericht des Aufſichtsrates über die
Prü=
fung der Jahresrechnung.
3. Beſchlußfaſſung über die Genehmigung
der Bilanz und Gewinn= u.
Verluſtrech=
nung, ſowie über die Entlaſtung der
Ver=
waltungsorgane.
4. Vorlage der Goldmark=Eröffnungsbilanz
per 1. Januar 1924 und Genehmigung
derſelben.
5, Feſtſetzung der Höchſtkreditgrenze, ſowie
der Anlehensgrenze entſprechend dem 849
des Genoſſenſchaftsgeſetzes.
6, Verleſung des Berichtes über die am 28.
und 29. Februar 1924 ſtattgefundene
ge=
ſetzliche Reviſion. Erklärung des
Aufſichts=
rates und Beſchlußfaſſung über den
Revi=
ſionsbericht.
7. Ergänzungswahl des Aufſichtsrates. Es
ſcheiden aus die Herren Philipp
Bau=
mann, Otto Paech, Otto Rothermel und
Heinrich Wenck.
Erdbeeren
täglich friſch gebrochen, kaufen Sie am beſten
und billigſten bei (7609mdf
Philipp Gerold
Pfungstadt, verläng. Bahnhofſtraß
(Erdbeer= und Spargelanlage.)
würde ſich mit ſolid. Geſchäfts
WER mann, mitſehrgut, Verbindung
in der
Motorrad
branche beteiligen!
Angeb. erb. unt. R 131 Geſchäftsſt. (indme
Spezialanfertigung eleganter
Kostüme, Mäntel
Sportbekleidung
GEORG BENKERT
Damenschneider 6393a
Nieder-Ramstädterstraße 35 Tel. 1963
Achtung!
Radio-Amateure
Verwaltungen
von beſſeren Ge
ſchäfts= und Wohn
häuſern übernimm
hieſ. Architekturbüro.
Angeb. u. R 69 ar
die Geſchſt. /*16697gid
Schreibmaſchinen=
arbeiten
n. Diktat, Abſchr. u.
Durchſchl. werd. bill.
hergeſt. Angeb. unt.
6Geſchſt. (*16505sm
Zeugnſs=Abſchriften
Bäumer’s (5886a
Maſchinenſchreibſtube.
Rheinſtr. 8. Tel.1223.
Nur Qualitätsarbeit!
295 6976
E in allen Größen
für alle Zwecke.
Domschke & Joost
G. m. b. H. Berlin W 15.
erlangen Sie nur
Honig=
Fliegenfänger
mit dem Stift
zu Original=
Fabrik=
preiſen.
E. Göbel
Hügelſtraße 29
Verſand frei nach
auswärts.
(7515a
Flottweg=
Motorräder
1 PS. u. 25PS. neueſte
Modelle, ſofort
liefer=
bar.
(5882a
Donges & Wieſt.
Schöne reife Kirſchen
(rot oder ſchwarz),
friſch vom Baum,
unter Marktpreis.
Kraetzinger, Villenk.
Eberſtadt. A.
Darm=
ſtädter Str. 133.
und Laien
Auch Sie können ſich jetzt einen
ganz mod, und hochw. Röhren=
Apparat zum Empfang von in=
und ausländ. Stationen leiſten,
infolge unſ. ganz konkurrenzloſen
Preiſe. Wir liefern Radio=
Bau=
kaſten, geben genaue Anweiſung
zum Bau der Apparate und
ga=
rantieren für einen gut Empfang
b. richt. Behandl. d. Apparate.
Baukaſten für Einröhren=, Prim.=
Audion=Empfänger m. Rückkopp,
Reſchw. 500 km . . Mk. 35.—
Baukaſten für Zweiröhren
Hochfre-
quenz=, Prim =Sekund.=Empfänger,
Reichw. 1200 km . . Mk. 45.—
Taukaſten für Vierröhren=
Hochfre=
quenz=, Prim.=Sekund.=Empfänger,
Reichw. 2000 km . . Mk. 80.—
(Paſſ. Radiogehäuſe liefern wir
in verſchied. Ausführ Hilligſt.)
Leſen Sie „Das Radio=
Baſtel=
buch” von E. &C Wrona
Preis 1.50 Mk. (zeomf
Ferner lief wir kompl. Röhren=
Audion=Empfänger
honkurrenz=
os, desgleichen Antennenlitzen
ver Meter 75, Eier=Jſolatoren
Stück 8H, Hebelumſchaiter 90.H,
Sparröhren, Stromverbrauch
nur 0,06 Amp., uſw.
Verkaufsſtellen und Vertreter
überall geſucht. — Groſſiſten
u. Wiederverkäufer Sonderliſte.
C. Bossler & Co.
Nadio=Bertrieb=Kiesſtr 57, pt.
Berkaufsſtelle: Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße 14, im Fabrradhaus Süd=Oſt,
Inhaber J. Vogt.
Gen.=Vertreter d.
Fabrikations=
geſellſchaft „Automati”, Berlin.
Verkauf nach Poſt=Beſtimmung)
1½Ztr. gute Speiſehart.
billig abzug. (*1676
Viktoriaplatz 10, I.
Ia Speiſekartoffeln
bzug., p. Ztr. 5 Mk.
frei Haus. (*1685‟
6 Schupp, Langg. 8
Einige 100 Zentner
Kleeheu
zu verkaufen. Anfr. u.
R 121 Geſchſt. (euas
Schöne
Dickwurz=
pflanzen verkauft
Trietſch, Erbacher
ſtraße 121. (*16758
Eilige
Paßbilder
Photogr. Werkſtätte
Schuchardſtr. 14, part.
Offenv. 9-7Uhr (6es
Oberwaldhaus
Jeden Mittwoch, Samstag und Sonntag
nachm. von 4 Uhr ab
Kaffee-Konzert
Eintritt frei
Mittag= u. Abendtiſch auch ohne vorherige Beſtellung
Auf dem Teich neue Ruderboote (7646ms
Landestheater.
Großes Haus.
Mittwoch, 11. Juni
B24, b11
Der Kaufmann
von Venedig
von Shakeſpeare
Anfang 7, Ende 10 Uhr.
Preiſe: 0,70—7 Mk.
Uhreh rhnfrnn
Kleines Haus. (V784
Zuſatzmiete VTu.
Figaros Hochzeit
von W. A. Mozart,
Anf. 7. Ende 10½ Uhr.
Preiſe: 1—5 ark.
Hospiz und Vereinshauf
Obergaſſe 12 (nächſt der Inf.=Kaſerne). Telephon 176
Anerkannt gute Küche. eichliche portionen. Schöne helle Räume.
Neuhergerichtete Fremdenzimmer mit und ohne Penſion.
broße und kleine Säle für Porträge und Konferenzen.
5387a)
Mäßige preiſe. Kein Trinkzwang.
Rheintsr. 50 Hotel Schmitz Telephon 192
Erstklassige preiswerte Küche!
Münchener Löwenbräu (Märzenbier) Rummelbräu
Garten in der Rheintor-Anlage
Eis / Eiskaffee / Eisschokolade (7439a
Jeden Samstag, Sonn- u. Feiertag Künstler-Konzert
Seltenes Angebot!
TAMTAZeT
von 120 Mk. an, 1 Jahr Garantie, mit Glocke, Laterne,
Pumpe, Werkzeug, beſtes Fabrikat
Decken Ia
4.00 Sattel
7.00
Schläuche Ia
1.50 Satteltaſchen
2.50
Pedale
3.50 Netze.
2.50
Felgen
1.80 Kettenkaſten
2.00
4.00 Glocken
Lenker
0.60
1.50 Griffe
Pumpen
0.50
3.00 Oel
Keiten
0.40
Laternen
Freilauf
Bremſe
Gepäckhalter 1a
Schutzbleche
5.00
15.00
2.50
1.50
1.50
Speichen
Schlöſſer
Naben
Gummilöſung.
Körbchen
0.05
1.80
2.50
0.10
3.00
Sonſtige Erſatz= und Zubehörteile preiswert. Emaillieren
und Vernickeln, von Fahr= u. Motorrädern, ſowie Umbau und
Moderniſieren. Reparaturen prompt und billig.
Nallb NiBBer
Erbacherstraße 12
(7655
Guter Geiger und
Pianiſt (begleitet auch
Lieder und Couplets)
empf, ſich zu Konz. u.
Tanz. Ang. u. R 104
an d. Geſchſt. (*16781
bot drateätel
Sittenroman in 6 spannenden Akten
Hauptdarsteller: Otto debühr,
Das Weib auf
dem Panther
Eine Liebesgeschichte in 5 Akten
In der Hauptrolle:
Grete Reinwald, Hermann
Thfmig, Karl Huszar.
Radfahrer
Achtung!
Große Sendung
Damen= u.
Herren=
cäder der
weltbe=
rühmten Marke
Göricke eingetroffen.
Preiſe billigſt.
Benz & Comp.
Grafenſtraße 20/22.
(7647mfg)
Kf
Mombacher
Salat
Stück 10 9, 3 Stüdk
27 D bei Stilling
Wwe., Hochſtr. 4.
Konkurrenzlos!
Hochfeine Ia Marken
agen, ¼ große
Kinderwagen
und (*168
Klappwagen
mit und ohne Verdeck
ſehr billig
zu verkaufen
Kaffenberger
Riedeſelſtr. 39.
2 PS. N. S. U. 24.
gegen
ſchweres Markenrad
u. Aufpreis z. tauſch
geſ. Große Werkſt. f
Autobetrieb z. mieten
geſ. Ang. u. R 99 an
eſchäftsſt.
263
Schuldlos gerichtet
oder (*16340
Tod laut Gesetz
Amerik. Sensationsfilm in 6 Akter
Eddie Polo
in dem 2aktigen Drama
Der weisse Retter
Einlage:
Opferder Liebe
mit Luce Dorraine
Im Kl. Hauſe des Landestheater/
Mittwoch, 18. Juni
Klopſtocks=Feieg
Mitwirkende:
Geh. Hofrath Profeſſor D. Dr. Berger,”
Schauſpieler Kurt Weſiermann,
Dr. Noacks Madrigal=Vereinigung.
Anfang 7 Uhr. — Preiſe: 1.50 Mk. u. 1 —.
Karten vom 16. ab zwiſchen 10 u. 1 Uhr
der Tageskaſſe des Kl. Hauſes, vor der Far
an der Abendkaſſe; für Glieder des Spra.
vereins bis 14. Juni (einſchl.) bei Buchhän 4-
Säng zu halbem Preiſe. (7*
Paßbilder
n einer Stunde (‟
billig und gut.
REISE
Gepäckverſicherung gegen alle Gefahren (vom
Verlaſſen Ihrer Wohnung bis zur Rückkehr)
können Sie durch Empfang eines Verſich.
Scheines ſofort abſchließen.
Verſicherungsbüro:
Walter Stieler & Co.
Roßdörferſtr. 60 ( 16869ms) Tel. 1750.
TRAURINGE
Eigene fugenlose Fabrikation
in 8, 14 und 18 Kar.
Anfertigung und Umarbeiten feiner
Juwelenstücke sowie alle Reparaturen
und Gravierungen in eigener Werkstätte
Spez.: Schwer versilberte Tischbestecke
aus ersten Fabriken (6631a
Juwelier
Hermann Macholdt, Schulstr. 4
Eine Kaute
Mist
zu verkaufen. (*16784
L. Landau
Metzgerei
Alexanderſtraße 11.
Damenräder
Herrenräder
erſte Mark., wieder
eingetroffen.
Müller & Ober
Rheinſtr. 39.
Bettfedern.
Reinigung
(elektriſcher Betrieb)
Inletts, Drelle, Bettfedern, Daunen
Metall=, Holz= u. Kinderbettſtellen
Spiralmatratzen in allen Größen
Neuanfertigen und Aufarbeiten
aller Betten und Polſtermöbel
Jakob Heymann
Tapezierermeiſter, Beſſungerſtr. 55 (B.23‟
Empfehle meine bekannten
Sbateite UI. Stüdr-Aufos
in jeder erdenklichen Ausführung,
zu allen Gelegenheiten bei
billig=
ſter Berechnung.
Beſichtigung meines Auto=Parks
iſt gerne geſtattet.
Auch habe ich die Erlaubnis, mit
meinen Autos das ganze beſetzte
Deutſchland zu befahren. (7544a
Telephon die ganze Nacht 135.
Auto-Fischer.
Bekleidungsartikel aller A.
Wäſche und Stoffe
aufen Sie geg. bequeme Teilzahlung nur be
METER & STERN
Darmſtadt, Saalbauſtr. 2—6. (6094
Größte
Auswahl
Radio-
Apparaten
Zubehör- u. Einzelteilen
Im
Radio-Haus
Alexanderstr. 6
Tel. 713
Bo treffen wir uns heute nachmittag?
Beim Eiskappes
Holzſtraße 22. (53992
Treffpunkt der Feinſchmecker.
Achtung! Juriſten
Küchler, Handbuch des heſſiſchen
Staats= und Verwaltungsrechts
(4 Bände) gegen gute Bezahlung
zu kaufen geſucht. Angebote an
Dr. Kraft, Roßdörferſtraße 69.
Kinverwägen
alle Ausführungen, erſiklaſſige
Fabrikate, geben einen größeren
Poſten weit unter Preis ab
Beſichtigen Sie vor Kauf
unſer Lager
4
znges 8 Wieſt
Elifgbethenſtraße 25
Thiele Nachf.
nur Bleichſtr. 9. Tel. 1912
Maurer=, Schreiner=
und Weißbinderarb.
gegen Spengler= und
Inſtal lations arbeit.
zu vergeben. Angab.
unter R 116 an die
Geſchäftsſt. (*16808
Nite
Fuhren
aller Art (auch
ſtun=
den= und tageweiſe)
werden billigſt
aus=
geführt. Näh.
Alexan=
derſtr. 16, Lad. (5910=
Beiladung
nach Frankfurt a. M.
u. zurück, auch ſonſt.
Fuhren nimmt an
Joh. Kugler,
Ließ=
frauenſtraße 33.
Tele=
phon 1011. (*16813
Wer nimmt einige
Möbel von
Wies=
baden mit zurück?
Angeb. u. R 130 an
ie Geſchſt. (*16899
Maßſchneiderei.
H. Fröhlich
Zimmerſtraße 3, p.
garantiert für Sitz u.
Arbeit. Niedrige
(El6814mf
Prei
Brennholz
Buche und Eiche
geſchnitten per Ztr.
1,40 Mk., ofenfertig
1,50 Mk. liefert frei
Haus (4499a
Sch. Kämmerer 4. Bw.
Pfungſtadt
Eberſtädterſtraße 46.
Witwe, 55 J., w. ſ.
m. b. Herrn zu verh.
Angeb. u. R 91 an
die Geſchſt. (*16750
Beſſ. Fräulein, Mitte
20er, wünſcht
Heirat
mit ebenſ. Herrn bis
Mitte d. 30er Jahre.
Wohnung und
Aus=
ſtattung kann geſtellt
werden. Angeb. unter
R 134 an die Geſchſt.
Heiral
Hübſche 24j.
Ritter=
gutsbeſitzertochter mit
300 000 Gldmk.
Bar=
vermögen wünſcht ſich
mit Herrn auch ohne
Vermögen ſofort zu
verheiraten durch
Fraut Xy der, Berlin
25, (L.Bin, 7630
Städt. Saalbau
Morgen den 12. Juni
I. Donnerstag-Konzerti
Leitung Obermuſikmeiſter a. D. Michen:
(Militär=Konzert)
Anfang 8 Uhr
Eintritt A 50 Pfg. u. Steuer. (765=
Ludwigshöh=
Mittwoch, den 11. Maſ
CONEERN
ausgeführt vom
Philharmoniſchen Orcheſter
Leitung: R. Ludwig
Anfang 4 Uhr (7660) Anfang 4 UfN
CAFE ASTORIA
Alexanderstraße 5
Täglich abends 8 Uhr:
Original- ungar. Konzert-,
Gesangs- u. Tanz-Ensembie
aus Budapest (*1686.
P
Cngang von
*
Ne
SCHUMHABS
AOALSTAM
ANBU
OpT
Blähhals u. dicken Hals entternd Riek.
heimer Balsam Marke Sagitta), Tausehle.
von Anerkennungen bezeugen die Me
raschend gute Wirkung. Vollkommel "
schädlich. Kann unauffällig angehlelt.
werden, da er nicht fettet und nicht färbe
In allen Apotheken erhältlich, Stets Volkele
Engel-, Hirsch- und Löwen-Apotheße
Darmstadt.
Sagita-Werk, C. m. b. H., München Sll. 2 Gle.