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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 149
Donnerstag, den 29. Mai 1924.
187. Jahrgang
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Gewall, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw erliſcht
ſede Verpflichtung auf. Erfüllung der
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aufträge und Leiſung von Schadenerſatz. Bei
Konfurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt ſeder
Rabat weg. Bonſkonto: Deuiſche Bant und Dame
ſtädier 8 Naionalbank.
Eine Rede Jaſpars.
„Belgien auf Bündniſſe angewieſen”.
London, 28. Mai. (Wolff.) Der frühere belgiſche
Außen=
miniſter Jaſpar erklärte im britiſchen Inſtitut für
internatio=
nale Angelegenheiten in einer Rede, die Frage der
deut=
ſchen Reparationen ſei von höchſter Bedeutung für Bel= men ſeien.
gien und ein finanzielles Problem von größtem
Ernſt. Sehr weſentlich ſei für Belgien die Frage der
Auf=
rechterhaltung ſeiner Freiheit und Unabhängig= Heſſe aus Braunſchweig beim Ausgeben gefälſchter Drei= und
Ein=
keit, der die belgiſche Außenpolitik zugrunde liege. Dies ſei eine markſtücke feſtgenommen.
Frage, die nurmit Unterſtützung ſeiner beiden
gro=
ßen Freunde Frankreich und Großbritannien gibt bekannt, daß mit Rückſicht auf den Brennſtoffmangel die
Weiter=
gelöſt werden könne. Da Belgien nicht mehr neutral ſei,
müſſe es Bündniſſeſuchen. Belgien habe niemals
auf=
gehört, für die Aufrechterhaltung der Entente zu arbeiten. Die
belgiſche Regierung ſtrebe danach, eine Zuſammenkunft zwiſchen
den Alliierten zuſtande zu bringen, auf der die Beſchlüſſe des
Da=
wes=Berichts angenommen und Maßnahmen zu ihrer
Ausfüh=
rung ergriffen werden ſollten. Belgien ſei bereit und
ar=
beite darauf hin, daß die Beſetzung des
Ruhr=
gebiets aufhöre, und daß die von den Sachverſtändigen Polizeidirektion die Beſchwerde verzögert, traten ſämtliche Verhafteten
vorgeſchlagenen Pfänder an ſeine Stelle träten, aber unter der
Bedingung, daß die Pfänder ernſtlich garantiert werden.
Bel=
gien könne das Ruhrgebiet unter keinen anderen Bedingungen
räumen. Ein weſentlicher Grundſatz für die auswärtige Politik
Belgiens ſei der der Sicherheit Belgiens. In Cannes / Yaue.
ſei über den engliſch=belgiſchen Garantievertrag
verhandelt worden. Dieſer Vertrag müſſe von neuem in Angriff von zwei opboſſtionellen Abgeordneten zu größeren Lärmſzenen.
genommen werden, denn der Friede Europas hänge davon ab.
Jaſpar ſagte, er ſei entſchiedener Anhänger des Völkerbundes,
der die Löſung der Probleme des Friedens und des Krieges
her=
beiführen müſſe. Der Völkerbund ſei jedoch immer noch
unvoll=
ſtändig. Man dürfe im gegenwärtigen Augenblick nicht mehr von
ihm verlangen, als er leiſten könne. Wenn man ihn zu einer Art
Ueberſtaat machen wolle, ſo würde man ſeine Entwicklung,
viel=
leicht auch ſeinen Beſtand erkſtlich gefährden.
Dr. Marx erneut mit der Kabinettsbildung beauftragt.
TU. Berlin, 28. Mai. Der Reichspräſident hat,
wie wir erfahren, den bisherigen Reichskanzler Dr.
Mar=
erneut mit der Kabinettsbildung beauftragt.
Dr. Marx hat den Auftrag angenommen. Er wird
nun=
mehr verſuchen, ein Kabinett auf breiteſter
bür=
gerlicher Grundlage zu bilden.
Der Reichskanzler Marx ſetzte in den Mittagsſtunden ſeine
Bemühungen um die Bildung eines Kabinetts fort. Nachdem er
etwa eine Stunde lang mit dem Abg. Dr. Scholz von der
Deutſchen Volkspartei verhandelt hatte, empſing er den
Vor=
ſitzenden der Deutſchnationalen Dr. Hergt und den Abg. v.
Lindeiner von den Deutſchnationalen. Die Bayeriſche
Volks=
partei faßte in den Mittagsſtunden den Beſchluß, ſich an dem
Kabinett der Mitte nicht zu beteiligen.
In den Mittagsſtunden verhandelte Marx mit Scholz,
Hergt und Wulle. Das Ergebnis der Verhandlungen iſt
bisher noch unbekannt. Auch die in einigen Blättern genannten
Namen dürften nach der Germania lediglich als
Kombinn=
tionen angeſehen werden.
Dr. Marx an der Arbeit.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Herr Dr. Marx hat am Mittwoch nachmittag ſeine
Ver=
ſuche zur Bildung einer neuen Regierung
fort=
geſetzt. Er hat ſich zweckmäßigerweiſe zunächſt mit dem Führer
der Deutſchnationalen, Hergt, in Verbindung geſetzt und mit
ihm eine lange Ausſprache über ſein Regierungsprogramm
ge=
habt. Dabei hat ſich herausgeſtellt, was wir ja immer geſagt
haben, daß die Auffaſſung der Deutſchnationalen und der
Mittel=
parteien über die Einſtellung zum Sachverſtändigengutachten gar
nicht ſoweit auseinandergeht, da ßes ſich nicht ſo ſehr um
poli=
tiſche, als um taktiſche Unterſcheidungen handelt. Wie ſich aus
den Richtlinien der Mittelparteien ergibt, denkt man nicht daran,
das Gutachten als sacro sanet zu betrachten. Die Abſicht geht
wielmehr dahin, es anzunehmen unter der Vorausſetzung, daß die
Darin enthaltenen politiſchen und wirtſchaftlichen Bedingungen
von der Gegenſeite erfüllt werden. Die Deutſchnationalen
woll=
ten dieſe Vorausſetzungen etwas ſchärfer unterſtreichen. Es
ſcheint aber, als ob Marx und Hergt in ihrer Unterhaltung ſich
Jehr viel näher gekommen ſind, ſo daß wenigſtens der Boden
für eine gemeinſame Regierung der
Deutſch=
nationalen und der bürgerlichen
Mittelpar=
teien möglich iſt. Mehr zu ſagen wäre im Augenblick noch
werfrüht, weil es noch keineswegs ſicher iſt, ob Herr Hergt
ſchließlich die Zuſtimmung ſeiner Fraktion zu ſeinem Vorgehen
findet.
Im Reichstag werden allerdings ſchon wieder Miniſterliſten
angeboten in endloſen Variationen. Wir verzichten vorläufig
Harauf, uns an dieſem intereſſanten Spiel zu beteiligen. Rein
Fachlich wäre dazu feſtzuſtellen, daß die Deutſchnationalen
Fehr weitgehende Anſprüche ſtellen, nicht nur im
Reich, ſondern auch in Preußen, und daß Herr Dr. Marx
Habei Entgegenkommen zu zeigen bereit ſcheint. Auf die
Deutſch=
mationalen wird vermutlich das Amt des Vizekanzlers und des
Ernährungsminiſters entfallen, während man für das
Außen=
eniniſterium des Vorſchlagsrecht für einen Berufsdiplomaten
Serlangt. Iſt man alſo einmal ſo weit gediehen, dann wird ſich
Her Kampf um den Kopf Dr. Streſemanns drehen.
Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei hat ſich auf den Stand=
Sunkt geſtellt, daß ſie Herrn Dr. Streſemann ſtützt, ſolange er
ſelbſt ſein Verbleiben im Auswärtigen Amt für wünſchenswert
Hält. Aber die Verhandlungen ſind noch nicht ſoweit gediehen,
Vom Tage.
Die Berliner politiſche Polizei hielt bei verſchiedenen
Kommuniſten Hausſuchungen ab. Ein kommuniſtiſcher Abgeordneter,
deſſen Name noch nicht bekanntgegeben wurde, ſoll verhaftet worden ſein.
Die Kieler Stadtverordnetenverſammlung erklärte
aufgrund des ſozialdemokratiſchen Antrags die Stadtverordnetenwahlen
in Kiel für ungültig, da Verſtöße gegen das Wahlgeſetz vorgekom=
Nach einer polizeilichen Meldung wurden in Quedlinburg der
wegen Falſchmünzerei vorbeſtrafte Dreher Pümpel und der Händler
Die Kruppſche Friedrich=Alfred=Hütte in Rheinhauſen
führung des Betriebes in dem bisherigem Umfang nicht mehr
möglich iſt.
Gegen die am 25. Mai in München verhafteten
Kommuni=
ſten, die ſich ſämtlich noch in Haft befinden, iſt die Vorunterſuchung
wegen Fortführung der in Bayern verbotenen Kommuniſtiſchen Partei
eröffnet.
Die am 25. Mai bei einer Sitzung in München verhafteten
Kom=
muniſten haben gegen ihre Verhaftung Beſchwerde erhoben. Da die
mit Ausnahme von Dr. Frank in den Hungerſtreik.
Der Schweizer Ingenieur Lehmann wurde von einem
belgiſchen Gericht zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt, weil er angeblich
ein geheimes Verfahren der belgiſchen Induſtrie an Deutſchland verraten
Im Prager Parlament kam es anläßlich der Auslieferung
Der von der Schiffahrtskammer, dem Bunde britiſcher
Handels=
kammern und dem Verband der britiſchen Induſtrie ernannte Ausſchuß
hat umfaſſende Pläne zur Verbeſſerung der
Hafenan=
lagen im engliſchen Mutterlande ausgearbeitet. Die Koſten ſollen ſich
auf 20 Millionen Pfund Sterling belaufen.
Der Präſident des Ausſchuſſes der Aktionäre der Bagdadbahn
hat einen Bericht abgefaßt, in dem die Erwerbung der Bagdadbahn für
eine amerikaniſch==türkiſche Geſellſchaft befürwortet
wird.
Die engliſche Auffaſſung.
London, 28. Mai. In der von Reuter ausgegebenen
Mit=
hoffen, daß in Deutſchland eine Regierung ans Ruder
gelangen werde, welche den Dawes=Bericht annehmen und
durch=
führen werde. Die Alliierten hofften und glaubten alle, daß der
nisvoll ſein würde, wenn dieſe Gelegenheit verſäumt würde.
Parteizuſammenſchluß in Bayern.
München, 29. Mai. Die Abgeordneten der Deutſchnatio= iſt ungeſund. Er hat mindeſtens für Jahre das Gleichgewicht
ge=
nalen Volkspartei, der Deutſchen Volkspartei für Pfalz und Prof.
Lent als Vertreter der Nationalliberalen Landespartei, traten
meinſame Fraktion, beſtehend aus 12 Mitgliedern unter der
Be=
zeichnung „Fraktion der Deutſchnationalen Volkspartei, der Deut= ſie aus den modernen überreichlichen Anlagen der deutſchen
Wirt=
ſchen Volkspartei und der Nationalliberalen Landespartei”
gebil=
der frühere Fraktionsvorſitzende der bayeriſchen Mittelpartei, Hil= abſehbare Tributpflichtigkeit ſchließen. Die Kontrolle, welche ſei=
Geſchäftsführer der Fraktion Bärwolf.
Die Militärkontrollfrage.
Paris, 28. Mai. Havas teilt mit, daß die
Botſchafter=
konferenz heute im Laufe des Tages oder gegen abend die
trolle von Anfang April beantworten werde, in der
vorgeſchlagen würde, eine von den Alliierten geforderte
Unter=
ſuchung, die ſich auf fünf verſchiedene Punkte erſtreckte, nicht der
interalliierten Militärkontrollkommiſſion zu überlaſſen, ſondern Punkten, die das Gegenteil von dem zur Folge haben werden,
bund zu übertragen.
Havas hält es für ſicher, daß die Botſchafterkonferenz den
deutſchen Vorſchlag einſtimmig zurückweiſen werde, und daß
an=
dererſeits die fünf Forderungen der Alliierten aufrechterhalten
werden. Sie beziehen ſich 1. auf die Reorganiſation der Polizei,
2. auf die Umſtellung der deutſchen Kriegsinduſtrie, 3. auf die
Auslieferung der reſtlichen Beſtände an nicht zuläſſigem deutſchen
Fabrikation der deutſchen Fabriken während des Krieges und
beim Waffenſtillſtand, 5. auf den Erlaß der nötigen Geſetze zu
dem Zwecke, die Ein= und Ausfuhr von Kriegsmaterial tatſächlich
zu unterbinden und die Rekrutierung und Organiſation der
deut=
ſchen Armee in Einklang mit den militäriſchen Beſtimmungen des bringen und wie wir ſie motivieren. Es trifft nicht zu, daß die
Verſailler Vertrages zu bringen.
Keine Perſonalveränderung bei der Beſatzé ig.
kommiſſion veröffentlicht folgende Bekanntmachung: „Auf rechts= der deutſchen Zahlungsverpflichtungen intereſſiert ſein müſſen,
rheiniſche Blättermeldungen hin haben gewiſſe Zeitungen die
Nachricht eines baldigen Abdankes verſchiedener Oberdelegierter
der Hohen Kommiſſion in der franzöſiſchen Zone gebracht. Dieſe
Perſonalveränderungen ſeien durch eine Neuorientierung der dulden dürfen. Es iſt doch eine unbewieſene und auch
unbeweis=
franzöſiſchen Politik in den Rheinlanden begründet. Dieſe Mel= bare Behauptung, daß die nüchterne Darſtellung dieſer
Zuſam=
dung iſt abſolut nicht zutreffend. Colonel Philippe verläßt die menhänge die Regierung und die Völker, der Verbandsmächte
Hohe Kommiſſion infolge eines von ihm ſelbſt bereits anfangs
April eingereichten Geſuchs, und wird durch Herrn Wimpfen,
Oberſt a. D., erſetzt. Für die franzöſiſche Zone kommen in den
in Betracht.
Von
Dr. Walther Croll=Berlin.
Der Reichstag iſt zuſammengetreten und nach einigen Tagen
werden wir auch ein neues Kabinett haben, das ſich auf eine feſte
oder wechſelnde Reichstagsmehrheit ſtützen wird. Zu der
wich=
tigſten Frage der Außenpolitik, ja ſogar der ganzen deutſchen
Politik, zu dem Reparationsproblem, iſt bisher praktiſch
ge=
ſchwiegen worden. Obwohl die am Dienstag im neuen Reichstag
als proviſoriſche Schriftführerin gewählte Frau Agnes von der
V. S. P. D. unter den Eingängen als erſtes das
Sachverſtändigen=
gutachten nannte, haben die deutſchen Volksvertreter den
zahl=
reichen inländiſchen und ausländiſchen Tribünenbeſuchern nicht
den Eindruck einzuflößen verſtanden, daß die Entſcheidung über
dieſes Dokument als die Hauptaufgabe des neuen
Reichsparla=
mentes angeſehen wird. Es ſollte doch unbedingt möglich ſein,
daß ſich eine große Mehrheit für die Aufnahme einer
friſchen Initiative in der Reparationsfrage
zuſammenfindet, ehe noch endgültige Abmachungen zwiſchen den
Regierungen in London, Paris, Rom, Brüſſel und Waſhington
getroffen worden ſind. Es hat wenig praktiſchen Wert, darüber
zu disputieren, ob die taktiſchen Erwägungen, aus denen heraus
eine deutſche Stellungnahme zu dem Geiſt und zu den einzelnen
Beſtimmungen des Sachverſtändigenprogramms unterblieben iſt,
richtig waren oder nicht. Vor allem wäre doch wohl die von den
Sachverſtändigenverhandlungen ausgeſchloſſene, deutſche
Wirt=
ſchaft berufen geweſen, diejenigen Geſichtspunkte noch
nachzutra=
gen, die von den ausländiſchen Experten nicht, oder nicht
ge=
nügend beleuchtet worden ſind. Jetzt dürfte für alle drei in
Be=
tracht kommenden Faktoren: Regierung, Wirtſchaftsorganiſation
und Wirtſchaftswiſſenſchaft, der letzte Grund beſeitigt ſein, der
bisher allenfalls gegen eine Stellungnahme fpräch. Je früher
und je gründlicher und klarer dabei die Kritik erfolgt, umſo beſſer
iſt es für alle, die nach einer endgültigen durchführbaren Löſung
des Reparationsproblems ſtreben.
Im Laufe der nunmehr ſeit Ueberreichung des Gutachtens
teilung heißt es, die verantwortlichen Kreiſe Londons würden, vergangenen 7 Wochen haben ſich die Punkte, in welchen die
Sach=
verſtändigen Irrtümer begangen und ſich bewußt einem
bedenk=
lichen Kompromiß hingegeben haben, klar herausgebildet. Es
Sachverſtändigenplan die Regelung des Reparationsproblems handelt ſich hier zum Teil um Grundanſchauungen, zum Teil um
ermöglichen werde. Man ſei daher der Anſicht, daß es verhäng= poſitive Feſtſetzungen. Die wichtigſte dieſer zur Kritik
heraus=
fordernden Grundanſchauungen iſt die folgende: Der Aufſchwung,
den der deutſche Wirtſchaftsapparat nach der Meinung der
Sach=
verſtändigen ſeit Beendigung der Feindſeligkeiten genommen hat,
ſtört, das in jeder ſolchen Wirtſchaft zwiſchen Anlage= und
Be=
heute im Landtage zu einer Sitzung zuſammen, in der eine ge= triebskapital beſtehen muß. Es iſt keine Empfehlung für die
volkswirtſchaftliche Urteilsfähigkeit der Sachverſtändigen, wenn
det wurde. Zum Vorſitzenden der Fraktion wurde einſtimmig ſchaft auf eine gewaltig geſteigerte Produktivität und auf eine
un=
pert, gewählt, zum ſtellvertretenden Vorſitzenden Raſſig und als tens der Verbandsmächte, durchgeführt werden ſoll, wird mit
dem ſteigenden nationalen Selbſtgefühl des deutſchen Volkes
immer mehr von einer Garantie für zu einer Garantie gegendie
glatte geſchäftliche Abwicklung des Neparationsproblems.
Ueber=
dies ſollen, die Kommiſſare, auch bei dem Eiſenbahnkommiſſar
Bevorſiehende Beantwortung der letzten deutſchen Note, wird dies ausdrücklich geſagt, anſcheinend zwei Pflichten
über=
nehmen, die ſich gegenſeitig ausſchließen. Zu den bedenklichen
poſitiven Feſtſetzungen gehört die Inanſpruchnahme des
inter=
letzte deutſche Note in der Frage der Militärkon= nationalen Geldmarktes für Reparationszwecke, gerade in dem
Augenblick, wo wir irgend erreichbare Kredite benützen müſſen,
um unſere Leiſtungsfähigkeit, zu organiſieren. Von weiteren
auf Grund von Artikel 213 des Verſailler Vertrages dem Völker= was die Sachverſtändigen erreichen wollen, gehört die
Zuſammen=
ſetzung der Organe, welche die deutſche Eiſenbahn und die
deutſche Goldnotenbank leiten ſollen.
Wie ſchon ſo oft, ſo wird auch jetzt wieder geſagt, unſere
ab=
hängige Lage verbiete uns, den Luxus einer eigenen Meinung
oder einer eigenen Initiative. Gegen ſolchen Hang der Selbſt=
Kriegsmaterial im Zeitpunkte des Waffenſtillſtandes, über die entmündigung kann gar nicht ſcharf genug zu Felde gezogen
wer=
den. Nach dem alten lateiniſchen Wort ſcheint der, welcher
ſchweigt, zuzuſtimmen. Es wird weſentlich darauf ankommen,
in welchem Tone wir unſere Wünſche und Bedenken vor=
Weltmächte aus krankhaftem Ruhebedürſnis jede Löſung
anneh=
men wollen, gegen welche ſich keine allzu laute Kritik erhebt. In
Amerika hat man genau herausgefühlt, daß die maßgebenden
Ludwigshafen, 28. Mai. Die Interalliierte Rheinland= Wirtſchaftskreiſe der anglo=ſächſiſchen Völker gegen die Erfüllung
da ſie die Methode, durch welche dieſe Erfüllung allein zu
er=
reichen iſt, die Steigerung des deutſchen Warenexportes, nicht
gegen uns aufbringen müßte. Deutſche Initiative in der
Repa=
rationsfrage würde vielleicht den Bequemen und den Faulen im
Oberdelegationen keine weiteren Perſonalveränderungen mehr. Auslande ungelegen ſein, aber zweifellos der Rückehr der Welt
zum Gleichgewicht und zum wirklichen Frieden nützen,
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 29. Mak 1924.
Rummer 149.
Der Schiedsſeruch in Auhrbergbau.
Der Zechenverband lehnt ab.
Berlin, 28. Mai. Der geſtern abend gefällte
Schieds=
ſpruch im Ruhrkohlenbergarbeiterſtreik bringt in der
Arbeitszeit=
frage einige nicht unbeträchtliche Aenderungen gegenüber den
früheren Schiedsſprüchen. Das Ueberarbeitsabkommen
läuft früheſtens am 30. November ab, ſofern es nicht
am 30. September gekündigt wird. Andernfalls läuft es mit
zweimonatiger Kündigungsfriſt automatiſch weiter. Im Falle
einer Kündigung müſſen die Parteien eine Woche nach der
er=
folgten Kündigung zu neuen Verhandlungen zuſammentreten.
Danach beſtätigt der neue Schiedsſpruch die Auffaſſung der
bis=
her gefällten Schiedsſprüche über die Notwendigkeit und
Berechtigung der Ueberarbeitsſtunde. Er führt
lediglich in den Terminen eine Aenderung ein. In der Ar=
Schiedsſpruch Zugeſtändniſſe gegenüber den
Wün=
ſchen der Arbeiterſchaft. In der Lohnfrage
bewil=
ligt der Schiedsſpruch weitere 5 Prozent Aufſchlag auf die April= neuen Verhandlungen zuſammen.
löhne, ſo daß die Löhne im Juni 20 Prozent höher liegen als
die Löhne im April.
Die Unternehmer haben den Schiedsſpruch
ab=
gelehnt unter Hinweis darauf, daß die Regelung der
Arbeitszeitfrage als ungünſtig angeſehen werden
müſſe, weil bereits in kurzem wiederum Verhandlungen
notwen=
dig ſeien, die zu Auseinanderſetzungen führen könnten.
Ange=
ſichts der wirtſchaftlichen Lage des Ruhrbergbaues und der
all=
gemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſe erklären ſich die
Unter=
nehmer außerſtande, die Lohnerhöhungen zu
fung der nötigen Mittel unmöglich. Der erneute keiten geſtatten, wieder einzuſtellen. Ausgeſchloſſen
fünfprozentige Aufſchlag auf die Löhne iſt den Arbeitnehmern,
wie man annimmt, deshalb zugeſprochen worden, um eine
chen Geſichtspunkten als äußerſt bedenklich angeſehen.
Der Wortlaut des Schiedsſpruchs.
Berlin, 28. Mai. In der Streitigkeit im
rheiniſch=
weſtfäliſchen Steinkohlenbergbau zwiſchen dem
Zechenverband in Eſſen einerſeits und den am Tarifvertrag für
durch 1. den Verband der Bergarbeiter Deutſchlands, 2. den
Ge=
werkverein chriſtlicher Bergarbeiter, 3. die Polniſche Berufsver=
Fabrik= und Handarbeiter (H.=D.), Abteilung Bergarbeiter, an= rückſichtigt werden ſollen.
dererſeits, hat die vom Schlichter des Reichsarbeitsminiſteriums
gebildete Schlichtungskammer, beſetzt mit dem Präſidenten der
Reichsarbeitsverwaltung Dr. Syrup=Berlin als unparteiiſchem
Vorſitzenden, Generaldirektor Wiskott=Eſſen (Ruhr),
Bergwerks=
direktor Knopper=Bochum, Bergaſſeſſor a. D. Hück=Gelſenkirchen,
Bergaſſeſſor a. D. Buskühl=Gelſenkirchen, Bergaſſeſſor Fellinger=
Eſſen (Ruhr), als Arbeitgeberbeiſitzer, — Gewerkſchaftsſekretär
A. Schmidt=Bochum, Gewerkſchaftsſekretär Marthmüller=Bochum,
Gewerkſchaftsſekretär Rotthäuſer=Eſſen (Ruhr) und F. Schmidt=
Oberhauſen und Gewerkſchaftsſekretär Reinickens=Eſſen (Ruhr)
als Arbeitnehmerbeiſitzer nach den Verhandlungen im
Reichs=
ſpruch gefällt:
Schiedsſpruch vom 16. Mai 1924.
2. Die Mehrarbeit iſt gemäß Anlage 2 des
Schieds=
ſpruches vom 16. Mai 1924 zu regeln, jedoch mit folgenden Ablehnung abgegeben.
Aenderungen:
a) In Ziffer 2a tritt an Stelle von „für Stochkeſſelſchürer”
nunmehr „für Stochkeſſelheizer”:
b) Die Ziffer 2e erhält folgende Faſſung: Die Arbeitszeit für
die an den Koksöfen beſchäftigten Arbeiter beträgt a) bei
Koks=
öfen mit einer Gärungszeit von mehr als 28 Stunden insgeſamt
im Wochendurchſchnitt 62 Stunden bei einer Höchſtſchichtzeit von
zerer Gärungszeit ſowie ſolchen, die Gas an andere Betriebe zu. Falls die Liberalen ihre Haltung bis Donnerstag abend nicht
einer Höchſtſchichtzeit von 74 Stunden einſchließlich Sonntags.
Sofern in der Sonntagsſchicht eine Pauſe eingelegt wird,
lohn für 6½ Schichten bezahlt, im Falle zu b) tritt zu dem
Tarif=
von 3 Zweiundſechzigſtel des tariflichen Entgeltes.
Ziffer 4 einzufügen: Bei Streitigkeiten, die ſich aus den Ziffern, morgen von Sir Hicls eingebracht werden.
* Himmelfahrt.
Unter allen Erſchütterungen in der modernen Menſchheit iſt
kaum eine ſo tiefgehend und verhängnisvoll als die Erſchütterung
des religiöſen Himmelsgedankens. Wie fremd ſteht der
Durch=
ſchnitt der Meuſchen dem Himmelfahrtsfeſt gegenüber! Und
ſelbſtverſtändlich hat das fortgeſchrittene Denken mit mancher
kindlichen Vorſtellung für immer aufgeräumt. Das hat aber
nichts zu tun mit den großen lichten Grundwahrheiten, die das
Himmelfahrtsfeſt aufleuchten läßt. Zunächſt der Gedanke des
Himmels ſelbſt. Kein Menſch kann ihn im Grunde ſeiner Seele
verleugnen! Goethe hat das an ſeinem „Fauſt” mit
pſycholo=
giſcher Meiſterſchaft gezeigt. An allem verzweifelnd, ſetzt Fauſt
die Giftſchale an den Mund. Da dringt der Schall der
Auf=
erſtehungslieder in ſeine Einſamkeit. Er ſetzt ab. Der eben noch
Verzweifelnde bricht in den Ruf aus: O tönet fort, ihr fſüßen
Himmelslieder! Alles, was lebt, lebt, wenn auch vielleicht
unbewußt, von Himmels Gnaden. Unſer Leben verſänke in der
Nacht der Sinnloſigkeit ohne den Blick himmelwärts! Und
wei=
ter, Nietzſche hat der Botſchaft von der Himmelfahrt Chriſti ſein:
Bleibt der Erde treul entgegengeſetzt. Wie wenig iſt der wahre
Sinn der Himmelfahrt Chriſti verſtanden! Sie bedeutet ja nicht
ſeinen Abſchied von der Erde; ſondern iſt ja die Vollendung
ſei=
ner Erdentreue und ſeiner Menſchheitsliebe. Was iſt das letzte
Wort des gen Himmel Fahrenden? „Siehe, ich bin bei euch alle
Tage, bis an der Welt Ende.‟ Dazu iſt Chriſtus in die
himm=
lichen Welten zurückgetreten, damit er von dort in ganz anderem
Umfange als vorher in die Erde und in die Menſchheit
hinein=
wirke: Wenn ich erhöht ſein werde, ſo will ich ſie alle zu mir
ziehen!” — Und ſchließlich: Himmelfahrt . . . Rührt das nicht an
die tiefſten Saiten in unſerem Innern?. Fällt nicht von dem
Himmelfahrtsfeſt ein wunderſames Licht auf unſeren eigenen
Lebensweg?. Was iſt der Sinn unſeres Lebens, all unſeres
Wanderns, Ringens und Bergeſteigens? Spricht es nicht das
Himmelfahrtsfeſt ganz ſchlicht und groß aus: der Sinn unſeres
Lebens iſt, daß es unſere — Himmelfahrt ſeis Wer das begriffen
hat, ſteht dem Himmelfahrtsfeſt nicht mehr fremd gegenüber aus
deſſen Seele ſteigt im tieferen Sinne als bei Fauſt der Ruf
em=
vor: „O, tönet fort, ihr ſüßen Himmelslieder!”
*Himmelfahrt=Legende.
Von Elſe Arnheim.
Am Abend vor dem Tage, da Chriſtus wußte, daß er
ein=
gehen würde in das Reich der Himmel, wanderte er zum
Gar=
ten Gethſemane hinaus — ganz allein — und wie in der Nacht
vor ſeinem irdiſchen Tod ſetzte er ſich unter den Baum, der ſeine
2a (intenſiver Betrieb), 2e (Beſchäftigung an Kolsöfen) und 8
(Wegfall von Vorausſetzungen) ergeben, entſcheidet eine für das
ganze Revier zu vereinbarende Schiedsſtelle, beſtehend aus
dem Leiter der Abteilung in Dortmund und je einem von den
Arbeitgebern und den Arbeitnehmern ernannten Vertreter
end=
gültig und bindend.
Ziffer 4 der Anlage 2 wird Ziffer 5. In dieſer Ziffer iſt
hinter den feſtgeſetzten Arbeitszeiten einzufügen: (regelmäßige
Arbeitszeit plus Mehrarbeit).
Als Ziffer, 6 iſt einzufügen: Der Tarifſchichtlohn für
Zimmerhauer wird gegenüber dem Tarifſchichtlohn im April 1924
für Mai 1924 um 15 Prozent vom 1. Juni 1924 ab für die Dauer
dieſes Abkommens um weitere 5 Prozent (bezogen auf den
Aprik=Lohn) erhöht. Die übrigen Löhne erhöhen ſich entſprechend.
Ziffer 5 der Anlage 2 wird Ziffer 7 und erhält folgende
und kann von dieſem Zeitpunkt ab mit zweimonatlicher Friſt
erſt=
beitszeitfrage für die Kokereiarbeiter macht der Kündigung kann zum Schluſſe eines jeden Monats mit
zwei=
monatlicher Friſt folgen. Im Falle der Kündigung treten die
Parteien ſpäteſtens eine Woche nach erfolgter Kündigung zu
Die Erklärung über die Annahme oder Ablehnung dieſes
Schiedsſpruches ſind dem Reichsarbeitsminiſterium gegenüber
bis zum 29. Mai 1924 mittags 12 Uhr, abzugeben.
Berlin, den 27. Mai 1924.
Die Vereinbarungen für die Arbeitsaufnahme.
vertrag für den Ruhrkohlnbergbgu beteiligten Verbänden. Unter
der Vorausſetzung, daß es auf Grund des heute ergangenen
Schiedsſpruches zu einer alsbaldigen Aufnahme, der
Ar=
beit kommt, vereinbaren die Parteien folgendes:
1. Bei der Wiederaufnahme der Arbeit ſind ſämtliche
tragen. Nach Lage der Dinge ſcheint ihnen die Beſchaf= Arbeitnehmer ſobald und ſwoeit es die Betriebsmöglich=
Verfehlungen ſchuldig gemacht haben. Im Streitfalle
entſchei=
det eine vereinbarte Schiedsſtelle, beſtehend aus einem vom
ſchnelle und reibungsloſe Annahme des Schiedsſpruches zu er= Berghauptmann des Oberbergamts in Dortmund beſtellten
Furi=
reichen. In Unternehmerkreiſen wird die Bewilligung aus ſol= ſten als Vorſitzenden und fe zwei von den beiderſeitigen
Tarif=
parteien zu benennenden Vertreter endgültig und bindend.
2. Maßregelungen finden unbeſchadet der Ziffer 1
nicht ſtatt.
3. Die ausgefallenen Mai=Schichten gelten im
Hinblick auf die tariflichen Beſtimmungen nicht als unter= Zeuge Amtsgerichtsrat Dr. Wagemann, er habe den Eindruck,
brechung des Arbeitsverhältniſſes.
den Nuhrbergbau beteiligten Arbeitnehmerverbänden, vertreten, nen, werden ſie im Einvernehmen mit dem einzelnen Arbeitneh= erheblicher Herzfehler feſtgeſtellt wurde. Thormann ſei nicht als
mer den auf das Urlaubsjahr 1924/25 entfallenden Urlaub
durch entſprechende Lohnzahlung baldmöglichſt abgelten, litten, der aus ihm einen völlig veränderten Menſchen gemacht
einigung (Abteilung Bergarbeiter) und 4. den Gewerkverein der wobei Arbeiter mit kinderreichen Familien in erſter Linie be= hatte. Thormann ſei ſeinerzeit mit dem Motorrad geſtürzt. Eh.
Berlin, den 27. Mai 1924.
Für den Zechenverband. gez.: Wiskott.
Für die am Tarifvertrag beteiligten Arbeitnehmerverbände:
gez.: Nartmöller. gez.: Otthäuſer. gez.: F. Schmidt.
gez.: Kolpacki.
Die Aufnahme bei den Bergarbeitern.
Bochum, 28. Mai. Die Abſtimmung der Revierkonferenzem
arbeitsminiſterium am 26. und 27. Mai 1924 folgenden Schieds= Bergarbeiter Deutſchlands und des Gewerkvereins Chiſtlicher
1. Hinſichtlich des Rahmentarifvertrages gilt der heit für die Annahme des Schiedsſpruches, ſowie für die Wieder=
Der Verband der Bergarbeiter Deutſchlands hat in einer Re=
107 gegen 83 Stimmen abgelehnt.
Englands innerpolitiſche Lage.
TU. London. 28. Mai. Der diplomatiſche Mitarbeiter des
68½4 Stunden einſchließlich Sonntags: b) bei Koksöfen mit kür= Daily Telegraph ſchreibt zur innerpolitiſchen Lage Englands; Komitee 9.P.D.” geſchrieben war. Trotzdem die Schrift
ver=
liefern haben insgeſamt im Wochendurchſchnitt 65 Stunden bei ündern, wird es wahrſcheinlich zu einer Regierungsmiederlage
kommen und im Anſchluß daran zu einer ernſten politiſchen
Kriſe. Das Kabinett ſei nach wie vor entſchloſſen, zu dem
Amen=
liegt ſie außerhalb der Schichtzeit, wird aber beſonders bezahlt, dement der Oppoſition, das Herabſetzung des Gehaltes des Ar=
Im Falle zu a) wird für dieſe Arbeitszeit der volle Tarifſchicht= beitsminiſters um 100 Pfund Sterling vorſieht, die
Vertrauens=
frage zu ſtellen. Die Kabinettsmitglieder ſtänden auf dem Stand= faſziſtiſcher Abgeordneter, die jetzige italieniſche Kammer ſei das
ſchichtlohn ein Entgelt für die drei Mehrarbeitsſtunden in Höhe punkt, daß das Kabinett in ſeiner Geſamtheit die Verantwortung letzte parlamentariſche Experiment, das ſich Italien leiſten könne.
für die Politik des Arbeitsminiſters übernehmen müſſe. Der
3. Nach Ziffer 3 der Anlage 11 iſt folgendes unter der neuen Antrag auf Herabſetzung des Gehaltes des Arbeitsminiſters wird den, und man müſſe dafür eine neue Einrichtung ſchaffen. Die
menſchlichen Leiden geſehen hatte, lehnte ſeine Stirn an den
nem Schoß aneinander. Leicht lag die Rechte auf der Linken und
ein Strom inniger Verbundenheit durchkreiſte ihn, und aus den
Spitzen ſeiner Finger, die ſich berührten, ſtieg ſeines Weſens
ſtummes, hingegebenes Gebet gleich einer Flamme aufwärts.
Hände Gefaltetſein löſte die Ströme aus, die ihn eins machten Dummbach nach dem Heſſiſchen Hausfreund fragt: „Es ſoll
mit der Unendlichkeit, die ihn, den zum Ring Geſchloſſenen,
ein=
fügten in den Ning ſchaffender Kräfte — und heute in dieſer
Stunde, da ſein Geiſt ſich abzuwenden begann von dem Werk. Dieſe Schwärzung konnte noch nicht aufgelöſt werden,
vermut=
das er auf Erden vollendet hatte, erlebte er ſich ſo, wie er in lich hieß das erſte Wort „vom” und dann folgte das Pſeudonym
Wirklichkeit war.
Und er ſah ſich als Baum, der ſeine Wurzeln im Himmel ge= ſteht am Schluß der genannten Szene, wo Dummbach ſeiner
ſchlagen hatte und durch die unzähligen Reiche der Schöpfung Tochter Marie auf ihre Mitteilung: „De Datterich hot er (
näm=
gewachſen war, bis ſein Wipfel die Erde berührte, und ſeine lich Schmidt) abgedankt” antwortet: „Des ſoll mer lieb ſei, ob=
Zweige ſie umſchlungen hielten. Der Geiſt des Lichtes, den ſeine
Wurzeln aus der Höhe geſogen, der durch ſeinen Stamm wie ein wohls aach heifig vorkimmt, daß mer EE un ſo Leit
lebendiger Saft abwärts gefloſſen war in ſeine Zweige und gleich widder ervorzickt. Dieſe geſchwärzte Stelle, die 29 Millmeter
einem befruchtenden Regen aus Blättern und Blüten auf die lang iſt, lautete „abgedankte Miniſter”. Hier ſchimmern in den
Erde getropft war, — er hatte ihn tiefer und tiefer hineingetrie= Originglausgaben die verdeckten Worte noch ſichtbar durch, bei
ben in die Dunkelheiten dieſer Erde, und ſeine Zweige waren dem einen Exemplar mehr, bei dem anderen weniger. Daß dieſe
eingedrungen in Schwere und Dichtigkeit, tiefer und tiefer, Worte ſo lauteten, iſt keine Konjektur, ſondern es ſteht
unzweifel=
alſo daß Blätter und Blüten darin ſtarben. Aber ſeine Zweige haft feſt. Die Auflöfung dieſer Schwärzung befindet ſich zum
waren wiederum zu Wurzeln geworden, die das Herz der Erde erſtenmal in der 1907 erſchienenen neunten Auflage des „
Datte=
umfaßt hielten, ſein Stamm hatte die Erde durchbrochen und richs”, die wie die zweite (1855) bis zwölfte Auflage (1912) in
aufgeſchloſſen und wuchs mächtig zur Höhe; ſchon wölbte ſich ſein
Wipfel wieder in den Himmel und morgen würde er die Mitte der Seribaſchen Buchhandlung zu Friedberg verlegt wurden. Der
erreicht haben, das Herz Gottes, morgen würde er dort ſein, tvo Gründer dieſer Buchhandlung, Carl Seriba (1823—1833) war
er Wurzel geſchlagen hatte, ehe er hinabwuchs in die Erde.
wirklich vollendet war, da er den Weg von oben nach unten und erſtenmal im Jahre 1882 in der ſechſten Auflage erſchienen. Die
von unten nach oben gegangen, da er den lebendigen Strom des angegebene Auflöſung der Zenſurſtelle wurde übrigens wieder=
Geiſtes hinabgetragen und nun wieder mit hinaufgenommen hatte, holt auf chemiſchem und photographiſchem Wege nachgeprüft, und
Wie er mit tauſend Armen die Erde umſchloß und im Himmel
wurzelte, ſo wurzelte er auch feſt in der Erde und trug in tauſend, zuletzt geſchah dieſes für die 1921 in der Inſelbücherei erſchienene
Armen den Himmel, und ſein Stamm war der Weg, den die Ausgabe des „Datterichs”, die der jetzige Landesbibliothekar Dr.
Kraft des Lichtes nahm, hinab und hinauf, von nun an bis in Ludwig Voltz beſorgte. Die Verſuche beſtätigten die Richtigkeit
alle Ewigkeit.
Er ſelbſt war der Baum des Lebens geworden und ſtand, überzeugen kann. Bei den „wieder hervorgezogenen abgedankten
diger Allgegenwart.
und da Chriſtus dieſes erkannte, löſte er aufatmend und e
tiefberuhigt ſeine Hände. Sein Werk war vollbracht — nun durſte
er heimkehren.
Und während ſeine Blicke das Laud liebend umfaßten, ſprach tums Luxemburg trat, bis er im Jahre 1840 nach dem
Thron=
er leiſe: Fürchtet euch nicht, ich bin bei euch alle Tage, bis an der wechſel in den rreußiſchen Staatsdienſt berufen wurde.
Welt Ende.”
Kundgebungdesdeutſchen Handwerks.
Berlin, 28. Mai. Die offizielle Kundgebung des Reichsverbandes
des deutſchen Handwerks begaun heute vormittag im
Reichswirtſchafts=
rat. Nachdem der Vorſitzende des Reichsverbandes, Derlin=Hannover=
Kirchrode, die Kundgebung eröffnet hatte, ergriff
Reichswirtſchaftsmini=
ſter Hamm das Wort und überbrachte die Grüße der Neichsregierung,
die für eine verſtändige Aenderung der Steuergeſetze, ſowie die
Anpaſ=
ſung der ſozialen Belange an die gegenwärtigen Verhältniſſe eintreten
werde. Des weiteren ſchulde die Reichsregierung dem Handwerk
Frei=
heit der Wirtſchaft. Die Reichs=Handwerksordnung werde hoffentlich
bald zum Abſchluß kommen. Der preußiſche Handelsminiſter Siering
überbrachte Grüße der preußiſchen Staatsregierung. Als erſter Referent
ſprach Dr. Meuſch, Generalſekretär des Deutſchen Handwerks= und
neue Faſſung:Dieſe Regelung gilt bis zum 30. September 1924 Gewerbekammertags. Er behandelte die Stellung und Bedeutung des
Handwerks im Rahmen der deutſchen Geſamtwirtſchaft. In der
abge=
malig für den 30. November 1924 gekündigt werden. Eine ſpätere laufenen Zeit ſeien die Lebensintereſſen des gewerblichen Mittelſtandes
ſowohl in der Geſetzgebung wie in der Verwaltung nicht genügend
be=
rückſichtigt worden. Das Handwerk ſei keineswegs ein zurückgebliebener
Teil der Induſtrie, ſondern ein ſelbſtändiger Berufsſtand mit erheblicher
eigener produktionspolitiſcher Bedeutung. Die Rentenbank habe zwau
dem Handwerk eine Belgſtung gebracht, aber keine Beteiligung an der
Verwaltung und keine Milderung ſeiner Krebitnot. Zur Behebung der
Uebergangsſchwvierigkeiten der Kreditgenoſſenſchaften ſei aber ſtaatliche
gez.: Dr. Shrup. Hilfe unerläßlich. Das Handwerk wolle mit der Idee der
Berufsſtands=
politik nicht das freie Spiel der Krifte aus der Wirtſchaft ausſchalten,
ſondern lediglich den Kampf aller gegen alle auf rein egoiſtiſcher
Grund=
lage einſchränken. Von Teilen des Handwerks ſei die Aufſtellung einer
Anſchrift=Vereinbarung zwiſchen den am Tariſ= eigenen Berufspartei des Handwerks gefordert worden, aber eine
berufs=
parteiiſche Umgeſtaltung des Parlaments würde den augenblicklichen
Intereſſenkampf nur noch verſchärfen. Man gebe dem Handwerk endlich
die von ihm verlangte leiſtungsfähige geſchloſſene Fachorganiſation. —
Alsdann ſprach Generalſekretär Hermann=Berlin über das
Hand=
werk in der deutſchen Wirtſchafts= und Finanzpolitik. Wenn das
Hand=
werk die Währungspolitik des Reichszwirtſchaftsmimiſteriums und der
Reichsbank grundſätzlich billige, in der Erkenntnis, daß jedwede Art von
dürfen lediglich ſolche Arbeitnehmer werden, die ſich ſchwerer. Inflation vermieden werde müſſe, insbefondere eine Kreditinflation,
müſſe gleichzeitig aber an die Reichsbank ſeitens des Handwerks die
drin=
gende Forderung gerichtet werden, innerhalb der feſtgelegten Kreditmenge
zugunſten des Handwerks bzw. ſeiner Kreditgenoſſenſchaften eine beſſere
und gerechtere Verteilung ſofort eintreten zu laſſen.
Das mediziniſche Gutachten im Thormann=Prozeß.
Berlin, 28. Mai. Im Prozeß Thormann erklärte der
daß Grandel ſein Geſtändnis vor dem Unterſuchungsrichter in
einer Art Rauſchzuſtand abgegeben habe. Darauf erſtattete Geh.
4. Soweit ſich die Zechen Kreditmöglichkeiten beſchaffen kön= Medizinalrat Dr. Störmer ein Gutachten, wonach bei Grandel
geiſteskrank zu bezeichnen, aber er habe ſehr ſchweren Unfall
er=
habe dabei einen Schädelbruch davongetragen, eine ſchwere
Ge=
hirnerſchütterung erlitten und tagelang bewußtlos gelegen. Er
beſitze einen gewiſſen Hang zur Wichtigtuerei und ſei ein
minder=
wertiger Menſch, jedoch nicht unzurechnungsfähig im Sinne des
8 51. Grandel zeige, abgeſehen von ſeiner Herzkrankheit
Symp=
tome von Hyſterie. Irgend eine Geiſtesſtörung liege aber bei
ihm jedoch nicht vor.
Der Mahlsdorfer Knabenmord.
Berlin, 28. Mai. Wie zum Mahlsdorfer Knabenmord
der beiden großen Bergarbeiterverbände, des Verbandes, der gemeldet wird, kommt der verhaftete Liebeck, der am Abend vor
der Tat in Hitleruniform mit dem Ermordeten Beier geſehen
Bergarbeiter Deutſchlands, ergibt zuſammen eine große Mehr= wurde, nach den vorläufigen Ergebniſſen der unterſuchung als
Täter in Frage. Er ſowohl wie die beiden anderen Verhafteten,
aufnahme der Arbeit. Insgeſamt wurden auf beiden Konferen= Heinz Schmidt, der Sohn eines Mahlsdorfer Architekten, und
zen 204 Stimmen für die Annahme und 114 für die Schloſſer Oqucka, die als Mitwiſſer in Frage kommen, beſtreiten
irgendwelche Verbindung mit dem Verbrechen zu haben. Der
ermordete Günther Beier gehörte dem deutſchnationalen
Jugend=
vierkonferenz den heute in Berlin gefälltem Schiedsſpruch mit bund als Mitglied an. Bei der gleichen Organiſation war
Lie=
beck eingeſchrieben. Der verhaftete Sohn des Architekten Schmidt
wird ſtark durch die Ausſage des eigenen Vaters belaſtet. An
dem Hemd des Ermordeten war, wie gemeldet wird, ein Zettel
befeſtigt worauf neben den Namen einer Reihe junger
Mahls=
dorfer Leute auch die Notiz: „Tod den Faſziſten, das
Exekutiv=
ſtellt war, hat doch der Vater des Heinz Schmidt die Schriftzüge
als Handſchrift ſeines Sohnes erkannt.
Muſſolini über den Parlamentarismus.
Nom, 28. Mai. Muſſolini erklärte in einer Verſammlung
Wenn es verſage, müſſe das Parlament endgültig geſchloſſen wer=
Zeit der Geſetzgebung durch Verordnungen ſei vorüber.
glatten Stamm und wie von ſelbſt ſchloſſen ſich die Hände in ſei= 4 Die beiden Zenſurſiellen in der Urausgabe
von Niebergalls „Datterich”.
In der Erſtausgabe von Niebergalls „Datterich” befinden
ſich in der dritten Szene des fünſten Bildes zwei von der Zen=
Ganz anders als die Menſchen betete Chriſtus, und ſeiner ſur geſchwärzte Stellen. Die erſte, 26 Millimeter lang, da, wo
gewiß widder
Eſoe geiſtreich Lehrgedicht drin ſteh.”
oder eine ſonſtige Bezeichnung des Verfaſſers. Die zweite Stelle
von Dieburg her mit Niebergall befreundet, und ihm verdanken
und Chriſtus wußte es ganz lebendig, daß ſein Werk nun wir die wertvollſten Nachrichten über des Dichters Leben, die zum
der Auflöfung, von der man ſich übrigens auch mit bloßem Auge
Himmel und Erde und Erde und Himmel verbindend, in leben= Miniſtern” mag Niebergall in erſter Linie den kurheſſiſchen
Mini=
ſter Haſſenpflug (1794—1862) im Auge gehabt haben, der 1837
entlaſſen wurde, im Sommer 1838 als Zivilgouverneur an die
Spitze der Verwaltung des neu zu organiſierenden Großherzog=
Prof. Dr. jur. et phil. Karl Eiſelborm
Rummer 149.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 29. Mat 1924.
Seite 3.
Stichwahl zwiſchen den Abgeordneten Wallraff und Loebe. — Abgeordneier Wallraff (O. Ntl.)
mit 227 Stimmen gegen 151 für Loebe (Soz.) gewählt.
* Berlin, 28. Mai. (Eigener Bericht.)
Um 12 Uhr erſcheint der Alterspräſident, Abg. Bock=Gotha, im
Saal und eröffnet die Sitzung.
Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt die Wahl des Präſidenten, der
Vizepräſidenten und der Schriftführer. Vor Eintritt in die
Tagesord=
nung beantragt Abg. Fehrenbach (Zentrum) die Sitzung
zu vertagen und die Anberaumung der nächſten Sitzung dem
Al=
terspräſidenten zu überlaſſen. Nach ſeiner Auffaſfung ſteht die Bildung
des Reichstagsvorſtandes in einem ſachlichen und perſönlichen
Zuſam=
menhang mit der Regierungsbildung. Da die Reichsregierung noch nicht
ernannt werden konnte, erſcheine es angebracht, die Bildung des
Reichs=
tagspräſidiums zu verſchieben.
Abg. Dittmann (Soz.) hält die Begründung des Vorredners
nicht für ſtichhaltig.
Abg. Schultz=Bromberg (deutſchnatl.)
Präſidentenwahl.
verlangt die ſofortige
Abg. Koenen (Kommuniſt) beantragt ſeinerſeits, die
kommuniſti=
ſchen Anträge auf Haftentlaſſung der feſtgehaltenen kommuniſtiſchen
Ab=
geordneten in erſter Linie zu beraten.
Der Antrag auf Abſetzung der Wahl erhält nur die Stimmen des
Zentrums, der Demokraten und der Deutſchen Volkspartei, wird alſo
abgelehnt.
Abg. Fehrenbach (Zentrum) beantragt nun, die Sitzung auf
2 Uhr zu vertagen. (Lärm bei den Kommuniſten.) Die Fraktionen
hät=
ten ſich über die Präſidentenwahl noch nicht einigen können. Es ſei im
Reichstag üblich, daß einem ſolchen Antrag einer großen Partei Folge
gegeben werde.
Abg. Schultz=Bromberg (deutſchnational): Einem ſolchen Wunſch
zu wviderſprechen, würde der Uebung des Hauſes entgegen fein.
Abg. Dittmann (Soz.): Nachdem drei Fraktionen dieſe
Ver=
tagung wünſchen, wollen wir uicht widerſprechen, erwarten aber, daß
der Reichstag um 2 Uhr tatſächlich die Wahl vornimmt.
Abg. Koenen (Kommuniſt) erklärt ſich gegen den Antrag.
Der Antrag auf Vertagung der Sitzung bis 2 Uhr wird
gegen die Kommuniſten angenommen. Schluß 12½ Uhr.
Alterspräſident Bock=Gotha eröffnet um 2.20 Uhr wiederum die
Sitzung. Auf der Tagesordnung ſteht die Wahl des Präſidenten, des
Vizepräſidenten und der Schriftführer.
Abg. Scholem (Komm.) beantragt zur Tagesordnung vor der
Präſidentenwahl zu beſchließen, daß die verhafteten kommuniſtiſchen
Abgeordneten freigelaffen werden, damit ſie ſich an der Wahl beteiligen
könnten. (Großes Gelächter bei der Nationalſozialiſtiſchen
Freiheits=
partei.) Wie kann man nur ſo dämlich ſein, bei einer ſolchen Frage ſo
zu brüllen?. Bleiben Sie bei ihrer Dummheit! (Lachen bei den
Natio=
nalſozialiſten.)
Der Alterspräſident rügt die Ausdrucksweiſe des Redners. Der
Redner fährt fort, die Arbeiterſchaft werde die direkte Antwort auf
die=
ſes Geheul und Gebrüll der Faſziſten ſchon geben. (Lebh. Schlußrufe
im Hauſe.) Der Redner fordert eine allgemeine Amneſtie und ſagt den
ſchärfſten Kampf der Ebert=Republik an und dieſer verdammten
Luden=
dorff=Republik. (Große Heiterkeit.)
Abg. Loebe (Soz.) ſtimmt der Auffaſſung zu, daß der
Reichs=
tag dafür Sorge tragen müſſe, daß alle gewählten Abgeordneten an den
Verhandlungen teilnehmen können, unbeſchadet der ſpäteren
Stellung=
nahme zu den einzelnen Strafverfahren. Um das zu erreichen, iſt
zu=
nächſt eine Mehrheit in dieſem Hauſe nötig und ferner eine
Beſchluß=
ſſung in geſetzlich vorgeſchriebener Form. Solange der Reichstag nicht
ſetzlich konſtituiert worden iſt, kann er auch keine geſetzlich gültigen
Be=
ſchlüſſe faſſen. Wir würden den Gefangenen einen ſchlechten Dienſt
er=
weiſen, wenn dann erſt noch ein Kompetenzkonflikt entſtehen ſollte, ob
dieſe Beſchlüſſe überhaupt geſetzlich zuläſſig ſind. Es handelt ſich nur
um eine Verzögerung von 2 Stunden. Nach der Präſidentenwahl kann
über die andere Frage der Gefangenen entſchieden werden. Der Redner
ittet die Kommuniſten daher, ihren Einſpruch zurückzuziehen.
Der Antrag der Kommuniſten, vor der Präſidentenwahl
kommuniſtiſchen Anträge zu erledigen, wird hierauf gegen die
An=
ragſteller abgelehnt.
Die Präſidentenwahl.
Es folgt darauf ſofort die Präſidentenwahl mit Stimmzetteln. Die
lbgeordneten werden namentlich aufgerufen und geben ihre Stimme ab.
Seim Aufrufe Ludendorffs brechen die Kommuniſten wieder in johlende
Zurufe aus. Ein Nationalſozialiſt drängt ſich nach vorn und antwortet
en Kommuniſten in erregter Weiſe. Dieſe verſtärken hierauf ihr
Ge=
rüll und ſtoßen gellende Pfiffe aus. Beide Parteien drängen nach vorn
nö ſchütteln erregt die Fäuſte widereinander. Einige andere, darunter
ie Abg. Loebe (Soz.) und Dr. Gildemeiſter (Dt. Volksp.) werfen ſich
azwiſchen und helfen den Schriftführerinnen Frau Teuſch (Zentrum)
u5 Frau Agnes (Soz.) die Abſtimmungsurnen ſchützen. Von beiden
Seiten hört man beleidigende Zurufe. (Sie, gehen ſie nach Galizien, da
önuen Sie ſolche Witze machen. Schlagt ihnen in die Freſſe, heraus
eit den freſchen Judenjungen!) Nur langſam legt ſich die Erregung, und
rſt nach mehreren Minuten der Unterbrechung kann der Namensaufruf
utgeſetzt werden.
Das Ergebnis des erſten Wahlganges iſt folgendes: Es
den abgegeben 434 Stimmen, davon erhält der Abg. Wallraff
deutſchnational) 202 Stimmen, für ihn ſtimmten die Deutſchnationalen,
Deutſche Volkspartei, die Mehrzahl der Deutſchvölkiſchen, die
Bahe=
ſche Volkspartei und die Wirtſchaftspartei.
Der Abg. Loebe (Soz.) erhält 107 Stimmen, für ihn ſtimmten
eben ſeiner Fraktion auch einige Demokraten. Der Abg.
Fehren=
ach (Ztr.) erhielt 63 Stimmen und für den Kommuniſten Thael=
mann wurden 47 Stimmen abgegeben. Eine Stimme erhielt Frau
Boehm (deutſchnatl.). Außerdem wurden 14 weiße Zettel abgegeben,
die von einigen Demokraten und einigen Deutſchvölkiſchen herrühren.
Da die abſolute Mehrheit 218 beträgt und kein Kandidat dieſes Ziel
er=
reicht hat, muß Stichwahl ſtattfinden zwiſchen den Abgg.
Wall=
raff (deutſchnatl.) und Loebe (Soz.). Der Namensaufruf beginnt
von neuem.
Um 4½ Uhr iſt die Auszählung der Stimmen beendet. Es erhielten
bei der Stichwahl Abg. Wallraff (deutſchnatl.) 227 Stimmen, Abg.
Loebe (Soz.) 151 Stimmen. 38 Stimmen lauteten auf Thälmann (Kom.)
und waren alfo, da in die Stichwahl nur die beiden erſtgenannten
Kan=
didaten gekommen waren, ungültig. Ferner wurden 14 weiße
Stimm=
zettel abgegeben.
Für Wallraff ſtimmten: die Deutſchnationalen die
Nationalſozia=
liſtiſche Freiheitspartei, die Deutſche und die Baheriſche Volkspautci und
ein Teil des Zentrums. Jür Loebe ſtimmten mit den Sozialdemokraten
der andere Teil des Zentrums und ein Teil der Demokraren. Einige
Demokraten und Wirtſchaftsparteiler gaben weiße Zettel ab.
Der Abg. Wallraff war damit zum Präſidenten gewählt und nahm
unter lebhaftem Beifall der Rechren die Wahl an. Er nahm den
Präſi=
dentenplatz ein und erklärte:
„Die Satzungen des Reichstags umſchreiben die Pflichten und Rechte
eines Präſidenten dahin, daß ein Präſident die Würde und die Rechte
eines Reichstags zu wahren, ſeine Arbeit zu fördern, die
Verhandlun=
gen gerecht und unparteiiſch : leiten und die Ordnung im Hauſe zu
hüten hat. Den Dank, den ich dem Reichstag für die Uebextragung der
höchſten parlamentariſchen Würde ſchulde und zolle, kann ich nicht
beſ=
ſer beſtätigen, als daß ich dieſe Pflichten nach beſtem Wiſſen und
Ge=
wiſſen erfülle. Vor meinen Augen ſteht die Erkenntnis, daß das
deut=
ſche Volk in ſeiner inneren Zerriſſenheit und ſeinem ewigen Zwiſt den
allerſchlimmſten Feind hat. Soweit meine Stellung dazu beitragen
kann, dieſen Riß zu mildern, erachte ich das für meine oberſte Pflicht.
Die Meinungskämpfe müſſen auf parlamentariſchem Wege entſchieden
werden. (Rufe bei den Kommuniſten: „Ludendorff macht mit
Maſchi=
nengewehren!”) Wenn wir immer wieder Störungsverſuche ſehen,
müſſen wir ihrer Herr werden. (Ahal=Rufe bei den Kommuniſten,
Bei=
fall rechts. Die Kommuniſten rufen: Schleifſteindreher!) Auf dieſe
Worte beſchränke ich mich. (Kommuniſtiſche Rufe: „Die Schupo ſteht
bereit!” Heiterkeit.) Nicht Worte, ſondern Taten ſind jetzt notwendig.
Der Präſident würdigt am Schluß die allgemein anerkannten Verdienſte
ſeines Vorgängers Loebe und ſpricht dem Alterspräſidenten Bock unter
allgemeiner Zuſtimmung den Dank des Reichstags aus.
Zu der dann folgenden Wahl des 1. Vizepräſidenten weiſt Abg.
Loebe (Soz.) auf den bisherigen Brauch hin, dieſen Poſten nach der
Stärke der Fraktionen zu beſetzen.
Zum 1. Vizepräſidenten wird der Abg. Dittmann
mit 200 Stimmen gewählt. 58 Stimmen ſind auf den Abg. Loebe
(Soz.) gefallen, 5 zerſplittert, 152 Zettel waren weiß.
Abg. Fehrenbach: „Ich verweiſe auf die Gepflogenheit des
Hohen Hauſes und empfehle, für das Amt des 2. Vizepräſidenten als
Vertreter der drittſtärkſten Partei den Abg. Dr. Bell und ſeine Wahl
durch Zuruf. Abg. Dr. Bell (Zentrum) wird zum 2.
Vizeprä=
ſidenten durch Zuruf gewählt.
Bei der Wahl des 3. Vizepräſidenten erklärt Abg. Köhnen (K.):
Ich verweiſe auf die Gepflogenheit des Hohen Hauſes und empfehle, das
Amt des 3. Vizepräſidenten als Vertreter der nächſtſtärkſten Partei dem
Abg. Katz zu übertragen. (Lachen rechts.) Ich verſtehe nicht, wie Sie
über die Gepflogenheiten des Hohen Hauſes lachen können. (Beifall bei
den Kommuniſten.)
Abg. Dr. Brüninghaus (D. Vp.) ſchlägt den Abg. Dr.
Rieſ=
ſer als 3. Vizepräſidenten vor. — Abg. Köhnen (Kom.): Ich ſtelle feſt,
daß ſie zweierlei Recht proklamieren, wenn es gegen Kommuniſten geht.
Zum dritten Vizepräſidenten wird der Abg. Rieſſer
(D. V.P.) mit 212 Stimmen gewählt. Jür den Abg. Katz (Kom.)
wurden 48 Stimmen abgegeben, für den Abg. Dr. Kahl (D.V.P.) 46
Stimmen, die von Deutſchnationalen und Nationalſozialiſten herrühren.
Darauf wird die Wahl der 12 Schriftführer
vorgenom=
men. Das Ergebnis der Wahl ſoll erſt nach der Sitzung feſtgeſtellt und in
der nächſten Sitzung bekannt gegeben werden.
Auf der Tagesordnung ſtehen dann die Anträge auf
Frei=
laſſung des verhafteten nationalſozialiſtiſchen
Abg. Kriebel und der kommuniſtiſchen
Abgeordne=
ten. Abg. Scholen (Komm.) bringt den Antrag ein, alle
verhafte=
ten Reichstagsabgeordneten ſofort in Freiheit zu ſetzen, damit ſie an
den Arbeiten des Reichstags teilnehmen können. Es entſpinnt ſich eine
lange Geſchäftsordnungsausſprache darüber, ob dieſer neue Antrag
zu=
läſſig ſei und ob es ſich empfehle, die Anträge gemeinſam zu
verhan=
deln oder nicht. Es wird ſchließlich beſchloſſen, eine gemeinſame
Be=
handlung herbeizuführen. Es wird dann in die ſachliche Erörterung
ein=
getreten.
Abg. Kahl (D.V.P.) beantragt, alle Fälle an den
Geſchäftsord=
nungsausſchuß zu überweiſen, der ſchon am Freitag darüber entſcheiden
könne. An der weiteren Ausſprache beteiligen ſich noch die Abgg.
Fe=
der (Nat.=Soz.) und Scholem (Kom.) Damit ſchließt die Ausſprache.
Es ſetzt eine erneute heftige Geſchäftsordnungsausſprache über die
Frage der Abſtimmung ein. Es wird zunächſt beſchloſſen, über den
Antrag Kahl auf gemeinſame Ueberweiſung aller Anträge an den
Ge=
ſchäftsordnungsausſchuß abzuſtimmen. Die gemeinſame Ueberweiſung
wird dann aber abgelehnt. Nach nochmaliger Geſchäftsordnungsdebatte
wird beſchloſſen, über die Anträge auf Haftentlaſſung gemeinſam
abzu=
ſtimmen. Für die Haftentlaſſung des Nationalſozialiſten Kriebel und
der Kommuniſten ſtimmen dann die Kommuniſten, Nationalſozialiſten
und Sozialdemokraten, die anderen Parteien ſind dagegen. Da die
Abſtimmung zweifelhaft iſt, muß Auszählung erfolgen. Der
An=
trag auf Haftentlaſſung wird mit 189:143 Stimmen
abgelehnt. (Pfui=Rufe bei den Kommuniſten.)
Die Anträge auf Aufhebung des Ausnahmezuſtandes und Aufhebung
des Verbotes von politiſchen Parteien werden dem Rechtsausſchuß
über=
wieſen. Damit iſt die Tagesordnung erledigt.
Präſident Wallraff ſchlägt vor, ihm die Feſtſetzung des nächſten
Sitzungstages und der Tagesordnung zu überlaſſen. Auf der
näch=
ſten Tagesordnung ſoll die Entgegennahme einer
Regierungserklärung ſtehen, und es ſtehe noch nicht feſt,
wann dieſe erfolgen kann.
Abg. Loebe (Soz.) nimmt die eben abgelehnten Anträge auf
Haftentlaſſung wieder auf und beantragt, dieſelben als Gegenſtand auf
die nächſte Tagesordnung zu ſetzen, damit die Anträge dann dem
Ge=
ſchäftsordnungsausſchuß überwieſen werden können. (Große Unruhe!)
Abg. Fehrenbach (Ztr.) ſchließt ſich dem Antrag Loebe an und
beantragt in 5 Minuten eine neue Sitzung abzuhalten, damit nach dem
Wunſch des Abg. Loebe verfahren werden könne. Es wird ſo beſchloſſen.
Um ½9 Uhr beginnt die neue Sitzung. Auf der Tagesordnung
ſteht der Antrag Loebe (Soz.), ſämtliche Haftentlaſſungsanträge dem
Geſchäftsordnungsausſchuß zu überweiſen. Eine Ausſprache findet nicht
mehr ſtatt. Der Antrag Loebe wird einſtimmig angenommen.
Dem Präſidenten wird es überlaſſen, den nächſten Sitzungstag und
die Tagesordnung feſtzuſetzen. Der Geſchäftsordnungsausſchuß ſoll
be=
reits am nächſten Freitag zuſammentreten.
Schluß: 9 Uhr.
Die Reichstagsfraktion der Deutſchen
Volkspar=
tei hat eine Reihe von Anträgen eingebracht; unter anderem fordert
ſie eine Aenderung des Artikels 3 der Reichsverfaſſung dahin, daß die
Reichsfarben ſcharz=weiß=rot ſein ſollen. Ferner beantragt
ſie, das Wahlalter von 20 Jahren auf 25
Jahreherauf=
zuſetzen.
Urteiſe über den neuen Reichstag.
Paris, 28. Mai. (Wolff.) Die Zwiſchenfälle in der
geſtrigen Sitzung des Reichstages ſind in Frankreich nicht
unbe=
achtet geblieben, obwohl das Hauptintereſſe für die
Parteiver=
handlungen über die Kabinettsbildung in Anſpruch genommen
wird. Sie geben insbeſondere den grundſätzlichen
Geg=
nern des Parlaments Anlaß zu neuen
Angrif=
fen. So ſchreibt der Gaulois: Wie kann man noch die
min=
deſte Achtung vor einer Einrichtung haben, die, wenn ſie nicht
gerade Unheil anrichtet, das Schauſpiel einer ebenſo lächerlichen
wie ſchändlichen Komödie bietet? Was ſoll man von
den Volksvertretern halten, die geſtern im Deutſchen Reichstag
im Gänſemarſch den Sitzungsſaal betraten, während andere als
Faſziſten verkleidet, von denen ſie das berühmte ſchwarze Hemd
übernommen haben, allegoriſche Abzeichen durch die Luft
ſchwan=
gen, deren Bedeutung nur die Eingeweihten begreifen konnten?
Was ſoll man zu dieſem Krawall ſagen, in Szene geſetzt von
ernſten Männern, die in den Reichstag mit dem Auftrag geſchickt
worden ſind, eine Kriſe zu löſen, deren Ausgang für die
Ge=
ſchicke des Landes entſcheidend ſein wird? In Wirklichkeit zeigen
uns dieſe Verſammlungen ihre Schwäche, ihre Unwiſſenheit, ihre
Mängel und ihre Leichtfertigkeit. Die zu geſetzgeberiſchen
Arbeiten berufenen Männer benehmen ſich wie
Schuljungen in den Pauſen, und es iſt nicht
ein=
mal ein Klaſſenordner da, der ihnen ihre Würde
ins Gedächtnis zurückriefe.
Berlin, 28. Mai. Ueber die geſtrige Eröffnungsſitzung
des Reichstags ſchreibt der Vorwärts: Die Roheit der
Kom=
muniſten hat umſo beſchämender gewirkt, als ſie ſich gegen den
Alterspräſidenten des Reichstags, den im 79. Lebensjahre
ſtehen=
den Abgeordneten Bock, richtete. Während die Kommuniſten ihr
Theater vorbereiteten, beſchäftigte ſich die ſozialdemokratiſche
Reichstagsfraktion in ernſter Beratung mit der Tatſache, daß ein
Mitglied der völkiſchen Fraktion und fünf Mitglieder der
Kom=
muniſten durch Haſt von den Reichstagsverhandlungen
fern=
gehalten werden. Es gab nur eine Meinung darüber, daß der
Reichstag in Wahrung des parlamentariſch=demokratiſchen
Prin=
zips bei der erſten ſich geſchäftsordnungsmäßig bietenden
Ge=
legenheit die Freilaſſung ſeiner in Haft befindlichen Mitglieder
beſchließen müſſe. Kam es den Kommuniſten wirklich darauf an,
die verhafteten Abgeordneten freizubekommen, ſo mußten ſie ſich
der Geſchäftsordnung fügen und den ſozialdemokratiſchen
Vor=
ſchlag unterſtützen. Die Kommuniſten wollten aber nicht
die Freilaſſung, ſondern den Skandal. Es bleiben nur drei
Möglichkeiten übrig. Die erſte iſt, daß ſich die Mittel der
Ge=
ſchäftsordnung als ſtark genug erweiſen, um die Arbeitsfähigkeit
des Reichstags herzuſtellen und die Kommuniſten zur Vernunft
zu bringen. Die zweite iſt, daß der Reichstag aufgelöſt wird und
daß die Arbeiter noch einmal vor die Frage geſtellt werden, ob
ſie Lauſejungens oder Arbeitervertreter in den Reichstag ſchicken
wollen. Hilft auch das nicht, dann iſt der Parlamentarismus für
Deutſchland vorläufig erledigt, dann kommt die Diktatur. Aber
weſſen Diktatur? Ganz gewiß nicht die von Werner Scholem
und Ruth Fiſcher, ſondern eine ganze andere, bei der die
Kom=
muniſten ihr blaues Wunder erleben werden.
London, 28. Mai. (Wolff.) Der Berliner Berichterſtatter
der Daily Mail faßt ſeinen Eindruck über die geſtrige
Reichstags=
ſitzung dahin zuſammen, daß ihm von der Galerie aus klar
ge=
worden ſei, was ein Römer empfunden haben müſſe, wenn er
Barbaren ſah, die in der Arena miteinander kämpften.
Neue Holzbauten.
Aus der letzten Publikation der „Innendekoration”.
Die letzte Nummer der bekannten Kunſtzeitſchrift „
Innen=
eloration”, herausgegeben von Hofrat Alexander Koch, bringt
uen Aufſatz mit einer Reihe von Abbildungen der Chriſtoph
Umnack A. G. nach Entwürfen von Prof.
Albinmüller=
armſtadt. In der heutigen Zeit, da die Baumöglichkeiten
im=
erhin in das Bereich des Möglichen gerückt ſind, heiſcht die
Ver=
ffentlichung ganz beſonderes Intereſſe. Die Wohnungsfrage iſt
och immer im gleichen Maße brennend, als ſie es bisher
ge=
beſen, und alle möglichen und unmöglichen Mittel werden
ge=
dieſen und verſucht, um die Wohnungsbaufrage zu löſen. Es
dabei eine eigentümliche, wenn auch begreifliche Erſcheinung.
ſaß Wege, die zur Abhilfe führen können, wie gerade die Pflege
Holzhausbaues, beſonders in den Gegenden, wo ſich
der=
üige Bauten wenig oder gar nicht finden, zum Beiſpiek hier in
Mitteldeutſchland, kaum oder nur ſehr zaghaft beſchritten werden.
ielleicht liegt der Hauptgrund für dieſe Erſcheinung darin, daß
S den Kreiſen des Baugewerbes ſelbſt gegen den Holzbau
tellung genommen wird, zum mindeſten dieſer Art zu bauen
eistrauen entgegengebracht wird und man dem Bauluſtigen
nrum den Holzhausbau nicht genügend eindringlich empfiehlt.
ie Praxis zur Schaffung ſolcher Bauten iſt in unſerer Gegend
ſicht geläufig, man geht ſogar ſoweit, das Holzhaus in ſeiner
bedeutung und ſeinem Werte zu diskreditieren, in anderen
Ge=
enden erlebt man meiſt das Gegenteil. Jeder, der die Vorzüge
Holzbauweiſe aus eigenen Erfahrungen kennt, der in den
ſpen, in Norwegen oder in Rußland die Behaglichkeit der
ohnung, die Güte, Dauerhaftigkeit und Zweckmäßigkeit des
ſolsbaues kennen gelernt hat, der beſonders den idealen Schutz
gen Kälte und Hitze, überhaupt gegen jede Witterung erprobt
t iſt ein begeiſterter Verfechter der Holzhäuſer. Es iſt
bemer=
ſinswert, daß gerade in Deutſchland der Holzhausbau, und zwar
ſedem Umfang, das heißt von der kleinen Sommerhütte
an=
ſangen bis zu den größten Doppelhäuſern mit mehreren
Stock=
lerken und allem Komfort techniſch und baukünſtleriſch
bahn=
echend gefördert wurde. Es iſt ebenſo bezeichnend, daß die
urſchen Holzhäuſer in anderen Gegenden, beſonders im
Aus=
unde, die ihnen gebührende Würdigung finden. Die
Entwick=
ng und Ausdehnung der deutſchen Holzhausbauinduſtrie
geei davon beredtes Zeugnis ab.
Daß man — wie unter anderem in Norwegen ſchon längſt —
uch in Deutſchland mit der Errichtung von größeren
Gemein=
ſaftshäuſern beginnt, zeigen die Publikationen in dem
vorlie=
tupen Heft der „Innendekoration”. Wir finden darin ein drei=
ſtöckiges, breitgelagertes Ledigenheim, ein kleineres
Direktorwohn=
haus, ferner Drei= und Zwei=Familienhäuſer der Beamtenkolonie
der Firma Chriſtoph u. Umnack A.G., mehrere Abbildungen der
Innenräume in dieſen Häuſern, die außerordentliche
Behaglich=
keit und Wohnlichkeit, aber auch, wie in dem großen Speiſeſaal
des Ledigenheims, das Repräſentative dieſer Bauart erweiſt.
Der den Abbildungen beigegebene Aufſatz von Prof.
Albin=
müller entwickelt eine Fülle bedeutſamer Hinweiſe und
Erläute=
rungen. Die Lektüre kann jedem, der vor der Frage ſteht, zu
bauen, eindringlich empfohlen werden.
M. St.
*Bienche Bimmbernell.
erhielt u. a. aus Iſenhof (Eſtland) den nachſtehenden Brief:
Liebes Fräulein Bienche Bimmbernell!
Alſo, Sie brauche ſich gor net zu wunnern, daß Sie aus
Eſt=
land en Brief im Heinerdeitſch krieje. Des is ganz eifach ſo: Ich
bin e Dammſtädtern un mei Geſchwiſter, die wo noch in
Damm=
ſtadt läwe, die ſchicke mer als die Sonntagsnummer vum
Dag=
blatt, un doher kenn ich Ihne Ihr Addickel. Un weil ich mich
als ſo aſch driwwer freie dhu un Ihne ſo lob, da hat mein
Mann geſagt: „Ei, ſchreib doch aach emol dem Bienche, daß ſie
uns ſo viel Spaß mache dhet mit ihre Addickel.” Mein Mann hat
des aach im Heinerdeitſch geſagt, dann er hat recht lang im
ſcheene Dammſtadt ſtudiert. No, un da hawich gedenkt, uo,
ſchreiwe die annern und kriteſiern an dem gute Frailein Bienche,
da kannſte aach emol ſchreiwe, und dich bedanke für die viele
luſtige Stunde, die wo mir dorch die „
Sunndagsnochmittags=
bedrachtunge” ſchon gehatt hatte. — Wiſſe Se, ich dhu als
vor=
leſe und ich hab ſeitdem mehr un beſſer dammſtädtiſch gelernt,
als wie in friehere Johrn in Dammſtadt ſelbſt. Es is mir als e
wahrhaft Erholung, Ihne Ihr Addickel vorzuleſe, ſo unſer ſchee
weich, melodiſch Heinerſprooch zu ſpreche, noch dem hatte, ſcharfe
Deitſch hier, wo mer net „neun” ſagt, ſondern „nee=in”
unſo=
weider. Mei Kinner ſchwätze ja aach den hieſige Dialekt, jano,
des is net zu ännern, awwer neweher babbele aach die als ganz
ſchee dammſtädtiſch. Am meiſte merk ich des an meim Sohn,
wann der als in de Ferie haamkimmt (er geht in Reval in
Gym=
naſium), da fragt er am erſte Dag: „Muttchen, kann ich Aepfel
haben?” Am zweite Dag: „Mamma, ſind noch Aeppel da?” Und
am dritten: „Sin noch Aeppel howwe?” Un mein Töchterche in
ihr Baltiſch=Deitſch ſo e paar echte Dammſtädter Ausdrick
enei=
feiern zu heern — des is e wahr Freid vor mich.
Jetzt hab ich Ihne awwer ſo lang uffgehalte, gell, nemme Sie
mirs net iwwel, ich mach aach gleich Schluß. Alſo, Sie ſolle
vielmals bedankt ſei, Frailein Bienche, — in weiter Ferne denke
mir an Ihne und ſchicke Ihne viele ſcheene Grüße!
Ihre dankbare
Luiſe Bauer, geb. Naumann.
P.S. (Des derf doch net fehle:) Nr. 1. Gell, wann Se emal
nach Eſtland komme, da beſuche Sie uns awwer ganz beſtimmt!
Gell? D. O.— P.S. Nr. 2. Mei Töchterche is ſo neiſchierig, ob Sie
werklich ſo ausſehe dähte wie auf dene Bildercher, un in dem
ſcheene Kleid als Kunſtgewerblerin hätte Sie ihr gar zu gut
ge=
falle. Und dann maant ſe, Sie wern iwwerhaupt kei Frailein,
ſondern en Herr! „Oooch,” ſagte ſe, Mutti, Du haſt jetzt an
Fräulein Bienche Bimmbernell geſchriwwe — awwer denk
emal an, wenn — wenn des jetzt en Herr wär? . . . Da hawich
geſagt, mir wär des ganz egal un ſchnuppe, un ich tät bloß dem
Menſchen mit dem gute Homur und der wo des Herz aufm
rechte Fleck hätt, was mer aus ſeine Anſichten merke kennt, ſchreiwe.
So, un des muß ſie jetzt unnerſchreiwe: Evaliſe Bauer.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— Die große Lachmannſche Ausgabe von
Leſ=
ſings ſämtlichen Schriften, die in dritter, aufs neue
durchgeſehener und vermehrter Auflage durch Franz Muncker
beſorgt und im Verlag von Walter de Cruyter u. Co., Berlin
W. 10, erſchienen iſt, liegt nunmehr als Geſamtwerk vor. Die
beiden letzten Bände, von denen der zweiundzwanzigſte
die alles umfaſſende Bibliographie, d. h. auf nahezu 500 Seiten
ein Verezichnis aller Drucke von Leſſingſchen Schriften von 1747
bis 1919, der dreiundzwanzigſte das Geſamtregiſter
ent=
hält, ſchließen das Monumentalwerk endgültig ab. Allen
Be=
ſitzern der übrigen Bände der berühmten Leſſing=Ausgabe von
Lachmann=Muncker wird dieſe Mitteilung ſehr willkommen ſein.
* Eine Beethoven=Gedenktafel in Prag. Eine
Beethoven=Gedenktafel wird auf dem Wolkenſteinpalais in der
Kleinſeitner Badgaſſe zu Prag in der nächſten Zeit angebracht
werden. Beethoven wohnte während ſeines häufigen Aufenthaltes
in Prag in einem der größten Kleinſeitner Hotels, „Beim
gol=
denen Einhorn”. Miniſterialrat Krenn gelang es, feſtzuſtellen,
daß jenes Hotel, das bis heute in ſeiner damaligen Geſtalt
er=
halten iſt, das Wolkenſteinpalais in der Badgaſſe iſt, in dem ſich
gegenwärtig ein Teil des Handelsminiſteriums befindet. Auf
Veranlaſſung des deutſchen Stadtrates Doktor Eckſtein hat der
Stadtrat beſchloſſen, das Haus zum Andenken an Beethoven mit
einer Gedenktafel zu verſehen.
Seite 4,
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 29. Mai 1924.
Marmer k40.
Der Stand der ungariſchen
Sanierung
Von unſerem Korreſpondenten.
D.C. Budapeſt, im Mai.
Vorbemerkung. Anfang Mai iſt der
Eng=
länder Smith in Budapeſt eingetroffen, der Mann
der bei Ungarns Sanierung die Rolle zu ſpielen
be=
rufen iſt, die der Rotterdamer Bürgermeiſter
Zim=
mermann als Kommiſſar des Völkerbundes ſeit
Januar 1923 als Kontrollorgan der öſterreichiſchen
Sanierung in Wien ſpielt. Die ungariſche
Sanie=
rung, nach dem Muſter der öſterreichiſchen
entwor=
fen, hat damit ihren Anfang genommen und es iſt
für uns nicht unwichtig, die zweite an den beiden
Reſten der Habsburgermonarchie vorgenommene
Völkerbundskur in ihren Vorausſetzungen kennen zu
lernen.
Die Schriftleitung.
Nach zwei Revolutionen, nach einem tragiſchen
Friedens=
ſchluß, nach den Wirren der Gegenrevolution erfüllt jetzt das
ganze ungariſche Land eine einzige Hoffnung: die Hoffnung
auf wirtſchaftliche Geſundung durch die Auslandsanleihe. Alle
übrigen Tagesfragen ſind in den Hintergrund getreten. Selbſt
die Oppoſition der beiden äußerſten Flügel, die „Raſſenſchützler”
und die Sozialdemokraten, konnte trotz der Angriffe auf die
Re=
gierung die Stellung des Miniſterpräſidenten Grafen Bethlen
nicht erſchüttern, weil in den breiteſten Schichten des Landes
Sanierung und Anleihe volkstümlich geworden ſind. Die
fünf=
einhalb Jahre ſeit Kriegsende haben die Leiſtungsfähigkeit auch
dieſer Nation ſo mitgenommen, daß man ſich danach ſehnt, durch
wirtſchaftlich und währungspolitiſch gefeſtigte Zuſtände die
poli=
tiſchen Stürme endlich überwinden zu können.
Schon die Monate vom Oktober 1918 bis zum Frühjahr
1919, die Zeit der Volksrepublik des Grafen Karolyi, brachten
eine gänzliche Zerrüttung der wirtſchaftlichen, nationalen und
moraliſchen Werte mit ſich. Die kommuniſtiſche Diktatur Bela
Khun, die der Aera Karolyi folgte und Ende Auguſt 1919
zu=
ſammenbrach, vollendete die Verheerung. Dieſen beiden
Revo=
lutionsepochen konnte naturgemäß nicht ſofort ein Zuſtand der
nüchternen und verſöhnlichen Aufbauarbeit folgen. Die
Gegen=
revolution der nationalen, nationaliſtiſchen und bürgerlichen
Elemente ſowie der Landwirte, die den weitaus größten Teil der
Bevölkerung des AgrarlandesUngarn ausmachen, zeitigte gewiſſe
gewaltſame Reaktionserſcheinungen, die dann im Urteil des
Auslandes als weißer Terror bezeichnet wurden und durch
flüch=
tige Revolutionäre im Ausland aufgebauſcht wurden. Denn
dieſem verſtändlichen Wutausbruch der durch die Kommuniſten
gepeinigten Landbevölkerung fielen weit weniger kommuniſtiſche
Terroriſten zum Opfer als Bürger und Bauern im Verlauf der
wenigen Diktaturmonate ermordet worden waren. Im Drang
nach Vergeltung hat man freilich auch bedauerliche Gewaltakte
an Unſchuldigen verübt, aber dieſe Wut legte ſich ebenſo raſch,
wie die anfangs hochgeſchwellte antiſemitiſche Welle. In der
ganzen heutigen ungariſchen Nationalverſammlung, deren
große Mehrheit konſervativ geſinnt iſt, wird der eigentliche
Anti=
ſemitismus unter mehr als 240 Abgeordneten nur noch durch die
7 Mitglieder der Fraktion der am äußerſten rechten Flügel
ſtehen=
den Raſſenſchützler vertreten.
Wollen wir die wahren Gründe der Revolution und
Gegen=
revolution, der Kämpfe, die 1920 bis 1922 um die Königsfrage
und die beiden Putſche des verſtorbenen Königs Karl ausbrachen,
recht erforſchen, ſo muß geſagt werden, daß die Bevölkerung
ge=
rade durch die ſchlechten wirtſchaftlichen und finanziellen
Ver=
hältniſſe, die dem Kriege, der rumäniſchen Okkupation und dem
Friedensvertrag folgten, erſt recht disponiert war zu politiſchen
Abenteuern.
Als der Krieg beendet war, lag Ungarn ausgebeutet und um
große Teile ſeiner Arbeitskräfte beraubt da; es war, ganz
abge=
ſehen von der politiſchen Niederlage und ihren finanziellen
Fol=
gen verſchuldet, und die Mißwirtſchaft der beiden
Revolutions=
epochen brachte die Valuta der ungariſchen Krone ſchon Ende
1919 auf 3 Schweizer Centimes. Die Zerſtückelung des
wirt=
ſchaftlichen Gebietes des alten Ungarn war vollendet: die
Indu=
ſtrie, hauptſächlich in der Hauptſtadt konzentriert, verlor ihre
Nohmaterialien. Faſt alle Wälder des Landes lagen in den
durch den Friedensvertrag abgetrennten nördlichen und öſtlichen
Randgebieten, die fruchtbarſten Landſtriche Südungarns fielen
den Serben und Rumänen zu, und das reſtliche Agrargebiet
hatte ſeine natürlichen Abſatzgebiete verloren. Die rumäniſche
Okkupation nach dem Sturz des Kommunismus raubte beim
Rückzug der rumäniſchen Truppen im Jahre 1920 das Land ſo
aus, daß es allein an induſtrieller Ausrüſtung,
landwirtſchaft=
lichen Geräten, Eiſenbahnmaterial, Vieh und Getreide mehrere
Milliarden Goldkronen verlor.
Hunderttauſende waren aus den abgetrennten Gebieten
nach dem Mutterlande geflüchtet, das ſelbſt ein Drittel ſeines
urſprünglichen Umfangs umfaßt; dieſe Ueberflutung mit ihren
Unterbringungsſorgen beſchleunigte den ſteten Fall der Krone,
und man iſt hier in Budapeſt davon überzeugt, daß die Kleine
Entente durch ſtändige ungünſtige Informierung der
Auslands=
preſſe den Fall der Krone bewußt beſchleunigt hat. Die
Aus=
landsanleihe ſoll jetzt die nötigen Mittel liefern, mit denen das
Defizit des Staatshaushalts auszugleichen iſt, und ſie gilt als
ein Zeichen des wachſenden ausländiſchen Vertrauens zu
Un=
garn, deſſen arbeitſames Volk ſich nun aus beinahe zehnjähriger
wirtſchaftlicher und finanzieller Not emporarbeiten will.
Nichts bezeichnet beſſer die ſtaatsmänniſche Klugheit des
Miniſterpräſidenten Grafen Bethlen, als der Umſtand, daß er
die finanzielle und wirtſchaftliche Sanierung als die einzige
Grundbedingung der allgemeinen Rioraliſchen und politiſchen
Beruhigung des Landes erkannte. Schon ſeit einem Jahre
ar=
beitet Bethlen darauf hin, den Kredit des Auslandes zu
er=
ringen für eine Sanierungsanleihe. Jetzt ſind die
Bemühun=
gen Bethlens von Erfolg gekrönt worden. Nun ſind noch die
Vroarbeiten im Lande ſelbſt zu treffen, zunächſt die
Errich=
tung einer vom Staate unabhängigen Notenbank mit dem
in=
ländiſchen Kapital von 30 Millionen Goldkronen. Ferner die
vorläufige Ausgleichung des Defizits aus eigenen Mitteln bis
zum Flüſſigwerden der ausländiſchen Anleihe; dieſe eigenen
Mittel entnimmt man einer den Steuern angepaßten
Zwangs=
anleihe. Dann ſollen die 250. Millionen Goldkronen der
unga=
riſchen Völkerbundsanleihe an den ausländiſchen Börſen
gezeich=
net und durch den Völkerbund an Ungarn ausgefolgt werden.
Die Zwangsanleihe iſt Ende April fertig eingezogen worden;
man konnte die Notenpreſſe ſtillegen und an die Auflegung der
Zeichnungen zum Notenbankkapital gehen. Anfang Mai iſt der
Völkerbundskommiſſar in Budapeſt eingetroffen, womit der
offizielle Beginn der Sanierung bezeichnet iſt. Der Betrag der
Völkerbundsanleihe iſt weit niedriger als der der öſterreichiſchen
die 650 Millionen Goldkronen beträgt; Ungarn iſt als
Agrar=
überſchußland in einer weit beſſeren Lage als das induſtrialiſierte
Oeſterreich, deſſen Hochgebirgsgebiete wenig Getreide zu
lie=
fern vermögen und deſſen 2 Millionenhauptſtadt eine große
ſtän=
dige Lebensmitteleinfuhr nötig macht.
Herriot über die Anerkennung Sowjetrußlands.
TU. Paris, 28. Mai. Herriot hat dem Pariſer Vertreter
des „Aſhi Schimbum” eine ſchriftliche Erklärung über ſeine
Politik gegenüber Sowjetrußland zugehen laſſen. Die Erklärung
hat folgenden Wortlaut: Mein Wunſch iſt, die Beziehungen zu
Nußland wieder aufzunehmen. Doch kann ich die Modalitäten,
die in erſter Linie von der ruſſiſchen Regierung und ihrer
Jal=
tung und von dem Aufhören der gegenwärtigen gegen Frankreich
gerichteten Angriffe abhängen, noch nicht angeben.
Amerika und der Dawes=Bericht.
Die Hoffnung des amerikaniſchen Volkes.
London, 28. Mai. (Wolff.) Der amerikaniſche Botſchafter
Kollogg erklärte geſtern in einer Rede auf dem Feſteſſen des
Ver=
bandes der auswärtigen Preſſe in Neu=York zur Politik
der Vereianigten Staaten, worin er den Dames=Bericht ſehr freimütig
erörterte, Coolidge habe den Bericht als eines der wichtigſten Ereigniſſe
bezeichnet und ſeiner Hoffnung Ausdruck gegeben, daß er die Grundlage
ſein werde, auf der die inrereſſierten Nationen — und alle Nationen der
Welt ſeien daran intereſſiert — die großen Probleme, welche bisher die
wirtſchaftlichen und politiſchen Verhältniſſe Europas geſtört habe, regeln
könnten. Es ſei auch die Hoffnung des amerikaniſchen Volkes, daß der
Vericht zur endgültigen Regelung führen werde. Der Botſchafter ſagte,
er erkenne an, daß es natürlich ſei, wenn die durch den Krieg
heimgeſuch=
ten Länder auf Amerika blickten, um materielle Unterſtützungen zu
er=
halten. Kallogg las darauf die Stelle aus einer Rede Coolidges vor,
in der es heißt, daß das amerikaniſche Privatkapital
be=
reit ſein werde, ſich an einer Währungsaktion zu
beteili=
gen. Genügend kaufmänniſche Gründe beſtänden dafür, daß die
Ver=
einigten Staaten an der Finanzierung an dem Werk des Friedens in
Europa teilnähmen, obgleich ſie wiederholt zum Ausdruck gebracht
hät=
ten, daß ſie nicht für die Vorſtreckung von Geldmitteln
zu irgendwelchen Militärzwecken ſeien. Der
wirtſchaft=
liche Aufbau Amerikas werde geſtärkt, wenn im Verkehr mit Europa
die Stabilität wieder hergeſtellt werden könne. Ein hervorragendes
Merkmal des Dawes=Berichts ſei die Anempfehlung, die beutſchen
Finan=
zen auf eine geſunde, ſtabile Grundlage zu ſtellen. Amerika erkenne,
daß der rein wirtſchaftliche Standpunkt von größtem Vorteil für das
amerikaniſche Volk ſei. Kallogg ſchloß, er glaube an die
Wiederannähe=
rung der Nationen.
Japan und das amerikaniſche Einwanderungsgeſetz.
TU. Tokio, 28. Mai. Das japaniſche Kabinett wird heute
zu einer außerordentlichen Sitzung zuſammentreten und über die
Stellungnahme zur amerikaniſchen Einwanderungsvorlage
be=
raten. Allgemein wird angenommen, daß die japaniſche
Regie=
rung es bei dem formellen Proteſt gegen die Vorlage bewenden
laſſen werde unter Hinweis darauf, daß ſie eine Verletzung des
japaniſch=amerikaniſchen Handelsvertrages und
Schiffahrtsver=
trages ſei. Man erwarte, daß der Waſhingtoner japaniſche
Bot=
ſchafter nunmehr um Enthebung von ſeinem Amte nachſuchen
werde.
Hadas meldet aus Tokio, daß das Kabinett heute beſchloſſen
habe, gegen das amerikaniſche Einwanderungsgeſetz Einſpruch zu
erheben, da dieſes von ihm als ein Vorſtoß gegen dem
amerika=
niſch=japaniſchen Vertrag betrachtet werde. Außerdem iſt
be=
ſchloſſen worden, den Waſhingtoner Botſchafter Hanihara zur
Heimreiſe zu ermächtigen.
Der italieniſch=tſchechiſche Vertrag.
Berlin 28. Mai. Der italieniſch=tſchechiſche Vertrag, der
morgen in Rom unterzeichnet werden wird, betönt in ſeinem
Vorwort, daß die beiden Regierungen, von dem Wunſch beſeelt,
am wirtſchaftlichen Wiederaufbau Europas mitzuarbeiten,
be=
ſchloſſen haben, den rechtlichen und politiſchen Zuſtand, den die
Friedensverträge geſchaffen haben, ſicherzuſtellen. Die beiden
Re=
gierungen wären übereingekommen, ſich über jene Maßnahmen
ins Einvernehmen zu ſetzen, die geeignet wären, die gegenwärtige
Mitarbeit zur Durchführung der Verträge von Trianon, St.
Ger=
main ſowie Neuilly zu gewährleiſten.
Die larkte Beilsakien aes
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Sensations- und Zirkus-Großfilm in 6 spannenden
Akten. In den Hauptrollen:
Albert Patry, Ferry Slckla, Aruth Wartan,
Arnold Kortf, Rudolf Lettinger, Herm.
Picha, Carl Falkenberg, Helene Makowska,
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Die tödliche Schleifenfahrt
von der Spitze des Zirkus herab, ist der
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wo auf dem Schloß namhafte Redner der Partei
An=
ſprachen halten werden und die Weberſche Kapelle
konzertieren wird. Beginn der Veranſtaltung um 3 Uhr.
Von 6 Uhr ab findet im Saal der „Sonne” in
Alsbach „gemütl. Zuſammenſein” ſtatt, bei dem
geſangliche, muſikaliſche und deklamatoriſche Vorträge
ſowie Tanz vorgeſehen ſind. Zu dieſer Veranſtaltung
ſind neben den Darmſtädter Parteifreunden auch die des
vorderen Odenwaldes, der Bergſtraße, des Rieds und
der rheinheſſiſchen Rheinorte frdl. eingeladen. Abfahrt
von Darmſtadt=Hauptbahnhof um 12 nach Hähnlein
auf Sonntagsfahrkarte bis Zwingenberg a. d. B. Bei
minder günſtigem Weiter finden alle Veranſtaltungen
im Saaal der „Sonne” ſtatt.
Der Vorſtand.
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Donnerstag, 29. Mai, Himmelfahrttag
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Eine lustige Geschichte in 5 Akten mit
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Freie Geſellſchaf
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Freitag, den 30. Mai,
abends 8 Uhr,
Fürſtenſaal
Konzert.
Werke von Johanna
Senfter (
Urauffüh=
rung) u. Joſef Haas
Mitwirkende:
P. Schnurrbuſch
(Violine), K. Jäger
(Violine), K.
Klam=
mer (Violoncello),
Karten 2 Mk. nur an
der Abendkaſſe. (*15668
Guterh. Kinderwager
zu verkaufen. Roß
dörferſtr. 65 IIIr. (*
Brenner=Klub Darmſtadt
Gegründet 1900
Sonntag, den 1. Juni im Rummelbräu,
großes Frühlingsfeſt
verbunden mit
Tanz und Tombolg
Anfang 4 Uhr.
15664)
Der Vorſtand.
G. Beck (Klavier). 2 große und 2 kleine
Küchenherde
(wie neu) billigſt zu
verkaufen. Herd= und
Ofengeſchäft,
Taunus=
ſtraße 52. (*15658
Gashb., 2fl., 8 Mk.
1 Sparhd. m. Backr.
12 M., 1 Waſchmaich
20 M., alles gut erb
zu verkf.
Moosberg=
ſtraße 34 pt. (15634
Nummer 149.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 29. Mai 1924.
Seite 5.
Darmſtadt, 29. Mai.
* Himmelfahrtsfeſt.
ſtande das Leben und ſeine Wunder erklären. Was ſie nicht ſehen rungen hervorgeht, die Bürgerſchaft nicht richtig unterrichtet zu ſein.
und taſten können, das, meinen ſie, habe auch keine Geltung. Aber
die ſo denken, ſind bedauernswerte Opfer unſerer materialiſtiſch
eingeſtellten Zeit. Ihnen geht jenes große Erleben verloren, das Frankfurt am Main) eine Zentralregulierungsanlage nach dem
Normal=
der Seele, die Wahrheit zu finden. Das iſt es aber, was die
Him=
melfahrtsglocken uns zum Bewußtſein bringen wollen, daß nicht
hier unten in dem Wirrſal von Arbeit, Sorge und Daſeinskampf
die wahrhaſte Heimat unſerer Seele iſt, ſondern, daß Gott die laufen ſtrahlenfürmig nach dem ſogenannten Veräſtelungsſyſtem Leitun=
Sehnſucht in ſie hineinpflanzte, ſich zu himmliſchen Höhen zu er= gen in alle Teile der Stadt. Die ſtädtiſchen Uhren ſind an dieſe
Leitun=
heben.
Die Welt bedarf gerade ſehr der Menſchen, die Himmelsſehn= Zentrale aus automatiſch reguliert und kontrolliert. Für gewöhnlich iſt
ſucht haben und ſich von den göttlichen Stimmen leiten laſſen, die
ihnen zuteil werden. Denken wir doch an die, die auf Erden
etwas Großes geleiſtet haben, etwas Bleibenzes geſchaffen, und
die die Welt etwas weiter gebracht haben. Es waren ſtets
gläu=
bige Menſchen, Idealiſten, die nicht bloß klug im Einne der Welt
waren, ſondern ſich von ihrem Gewiſſen ſtärken ließen und ſich
von Himmelskräften getragen wußten. Nicht anders ſollte es
auch mit uns allen ſein. Wer etwas Nützliches ſchaffen und ein
brauchbares Glied der menſchlichen Geſellſchaft werden will, der
muß ſich über ſein Leben und dieſe Erde immer wieder zu Gott
erheben, denn aus dem Glauben an Gott quillt auch der Glaube
an die Menſchen, an das Gute im Menſchen. Andererſeits iſt
unſere Frömmigkeit nur dann geſund und wertvoll, wenn ſie uns
für die Aufgaben des Tages begeiſtert und ſtärkt. In frommen
Gefühlen zu ſchweigen und die Berührung mit der Welt zu
ſcheuen, iſt krankhaft und feig.
Es gibt ein falſches Freiheitsbewußtſein, des Menſchen in
dieſer Zeit, das von verantwortungsloſen, radikalen
Volksfüh=
rern dazu mißbraucht wird, die Leute aus den Kirchen zu locken.
Sie ſagen zu ihnen, es ſei nicht mehr modern, in die Kirche zu
gehen oder überhäupt ſich mit religiöſen Dingen zu beſchäftigen.
Sie wollen aber den Leuten durch ſolche törichten Reden den feſten
Halt nehmen, damit ſie dann deſto leichter ihnen und ihren Lehren
von der Zerſtörung des Beſtehenden in ihrer Verzweiflung
zu=
fallen möchten. Begreifen wir ſtets, daß man frei in Wahrheit
nur dann iſt, wenn man ſeine Freiheit benutzt, über ſein Selbſt
hinauszugehen. Gerade weil wir zu ſehr, an unſerem Selbſt
hängen, bleiben wir Knechte unſerer Selbſtſucht. Daher auch ſind
wir für unſer Vaterland oft nur von ſo wenig Wert, weil wir
nicht frei von unſerer Selbſtſucht werden können, und nicht jene
innere Sehnſucht nach höheren Welien verſpüren.
Die Himmelfahrtsglocken klingen durch die Lande; der
Früh=
ling verſchönte aufs neue die Natur. Vielleicht dient dieſes
Feſt=
tags hohe Mahnung dazu, daß in unſerem Volk wieder mehr
wahre, wohlverſtandene Frömmigkeit lebendig werde. So ſtark
waren unſere Väter in großer Zeit, weil ſie betend arbeiteten und
kämpften, und Luther ſagte oft: „Ich muß heute viel beten, denn
ich habe viel zu arbeiten.‟ Nehmen wir die Gottheit auf in Herz
und Willen, ſo wird ſie zu uns niederſteigen. Sollte denn die
ganze Sehnſucht nach dem Himmel, die bei allem Völkern zu
fin=
den iſt, nichts ſein wie ein Phantom? Gewiß nicht, denn ſonſt
wäre ja das ganze Menſchenleben eine Satire, ein ſinnloſes
Rät=
ſelſpiel. Es geht gar nicht ohne den Glauben, ohne die Hoffnung,
daß es einen Himmel gibt. Mit ſolcher Gewißheit aber erhält
das Himmelfahrtsfeſt erſt ſeinen tiefſten Sinn, es wird zu einem
Weiſer in die Heimat unſerer Seele.
— Ernannt wurde am 19. Mai der Hauswart Wilhelm Sander
aus Dalheim zum Amtsgehilfen bei dem Kreisamt Bensheim mit
Wir=
kug vom 1. Juni 1924 an.
— In den Nuheſtand verſetzt wurden am 22. Mai der Rektor an der
Bolksſchule zu Fürth i. O., im Kreiſe Heppenheim, Johannes, Holl,
auf ſein Nachſuchen vom 1. Juni 1924 abz die Lehrerin an der
Volks=
ſchule zu Darmſtadt Mathilde Müller auf ihr Anſuchen vom 1. Juni
1924 ab.
— Heſſiſches Landestheater. Die heutige Aufführung von „
Liebes=
rank” im Kleinen Haus fällt der Zuſatzmiete III als 10. Vor=
Fellung zu.
— Schloßmuſeum. Führungen finden am Himmelfahrtstag
tormittags 11 und 11½ Uhr ſtatt.
— Die Darmſtädter Sezeſſion erſucht uns mitzuteilen, daß ihre
dies=
jährige Frühjahrsausſtellung in der Kunſthalle am Rheintor nicht am
Donnerstag, den 29. d. M., geſchloſſen wird, ſondern, um vielſeitigen
Wünſchen zu entſprechen, noch bis zum Sonntag, den 1. Juni, geöffnet
bleibt.
— Für das Kirchenkonzert in der Stadtkapelle am nächſten Sonntag
zeigt ſich reges Intereſſe. In ſelbſtloſer Weiſe hat ſich Herr
Oberreal=
lehrer Pfaff, welcher auch den Orgelpart übernommen hat, wieder in den
Dienſt einer guten Sache geſtellt und die Leitung des Konzerts
über=
nommen. Seiner Chorſchule ſoll es nachgerühmt werden, daß ſie der
Kirche die Treue bewahrt und auch über die Zeit der Geldnot tapfer bei
ihrem Organiſten durchgehalten hat. Wir freuen uns deshalb, ſie auch
anmal in einem Konzert zu hören. In Frau Pfuhl=Flöring begrüßen
wir eine bei Darmſtädter Muſikfreunden geſchätzte Künſtlerin, und in
Frl. Paula Löſch tritt eine Schülerin von Frau Käthe Nowack an die
Oeffentlichkeit, welche ſich ſchon mehrfach mit Erfolg bei Vereinsabenden
hören ließ und ſchöne Stimmittel beſitzt. Karten zu dem Konzert ſind
bei Finger, Heckmann, Neſſel und Müller zu haben.
— Orpheum. Heute Donnerstag verabſchiedet ſich in
der zugkräftigen Operette „Das Radiomädel” der
muſi=
kaliſche Leiter des Bertram=Operettenenſembles, Herr
Kapell=
meiſter Paul Dietrich, von dem Darmſtädter Publikum.
Herr Dietrich hat die Orpheum=Hauskapelle ſeit Oktober vorigen
Fahres geleitet, nachdem er ſie für die beſonderen Zwecke der
Operettengaſtſpiele einſtudiert hatte. Die Leiſtungen der Kapelle
ſtanden unter Herrn Paul Dietrichs Leitung auf bemerkenswert
hinſtleriſchem Niveau, was vielfach in Einzelbeſprechungen
aner=
kannt wurde.
Wohnungsbriefkaſten. Die ſchleunige und glatte Abwickelung der
Briefzuſtellungen wird durch die Anbringung von Briefkaſten, beſonders
an der Außenſeite der Häuſer, am Gitter der Vorgärten oder im
Haus=
fur des Erdgeſchoſſes gefördert, weil das Warten des Briefträgers auf
das Oeffnen der Tür, das wiederholte Klingeln und das zeitraubende
Treppenſteigen wegfällt. Die dadurch gewonnene Zeit kommt der
ſchnelle=
gen Ausführung der Zuſtellungen zugut. Leider wird hier im Gegenſatz
zu anderen Städten (Frankfurt, Köln uſw.) von dem Anbringen von
Erdgeſchoßbriefkaſten recht wenig Gebrauch gemacht. Man ſcheut meiſt
die kleine Unbequemlichkeit, ſich die Briefe unten zu holen, vergißt aber
dabei, daß die Allgemeinheit darunter leiden muß. Jeder Hausbeſitzer
und Mieter würde ſich ein Verdienſt erwerben, wenn er ſich im Sinne
vorſtehender Anregung betätigt. Dabei würde ihnen der Dank der
Briefträger, unter denen ſich nicht wenige befinden, die aus dem
Welt=
riege mit ſchweren Beſchädigungen oder geſchwächter Geſundheit
zurück=
gekehrt ſind, ſicher ſein.
* Der Hypothekengläubiger= und Sparer=Schutzverband hielt auf
Anregung des Landesverbands Bayern, der weder dem Süddeutſchen
Block, noch dem Reichsverband bisher angeſchloſſen war, in München
eirte Tagung ab, die den Anſchluß Bayerns an den Süddeutſchen Block
zur Folge hatte. Gleichzeitig fand der erſte Sparertag ſtatt, bei dem
Lberlandesgerichtspräſident Dr. Beſt=Darmſtadt einen mit großem
Bei=
faa aufgenommenen Vortrag hielt. Der Heſſiſche Landesverband war
durch ſeinen Vorſitzenden vertreten. Der Vayeriſche H.= und S.=Verband
bat beſchloſſen, dem Reichsverband beizutreten, wenn ein neuer
Vor=
ſtand gewählt und eine neue Organiſation geſchaffen wird.
Dahin=
zielende Vorſchläge des Heſſiſchen Landesverbandes fanden einſtimmig
Arnahme. Der Vorſitzende des Heſſiſchen Verbandes wurde beauftragt,
als Vertreter Bayerns, der in Stuttgart ſtattgefundenen Tagung des
Eüjddeutſchen Blocks beizuwohnen, und den langerſehnten
Zuſammen=
ſchluß der Süddeutſchen Staaten herbeizuführen. — Auch in Stuttgart
wurrden die Vorſchläge auf Neuorganiſation des Verbandes, wie ſie
Heſſen geſtellt hat, einſtimmig angenommen. Es iſt nunmehr damit zu
rerhnen, daß die Süddeutſchen Verbände Bayern, Württemberg, Baden
und Heſſen gemeinſam unter dem Namen Süddeutſche
Arbeitsgemein=
ſchaft in der Aufwertungsfrage und den damit zuſammenhängenden
Materien vorgehen werden. Nunmehr finden in Berlin vom 31. Mai
bis 2. Juni Delegierten=Verſammlungen ſtatt, wo die Nichtlinien und
Forderungen des Süddeutſchen Blocks beraten und die Neuwahlen des
Korſtandes ſtattfinden ſollen:
— Sonaten=Abend Andreaſſon-Verſter. Es ſei hiermit nochmals
auf den SonatenAbend der Herren Göſta Andreaſſon—Johan Verſter
Aus der Landeshauptſtadt. amn Montag, den 2. Juni abends 8 uhr, im Saale der Städt. Aademie
für Tonkunſt aufmerkſam gemacht. Die beiden Künſtler, werden die
Violin=Sonaten A=Moll von Beethoven, D=Moll von Brahms und A=Dur
von Céſar Frank zu Gehör bringen. Karten zu 2 Mk. und 1 Mk. bei
Konzert=Arnold und abends an der Kaſſe.
—Die öffentlichen Uhren Darmſtadts. Man ſchreibt uns: Ueber die
Viele Menſchen glauben, ſie könnten mit nüchternem Ver= öffentlichen Uhren in Darmſtadt ſcheint, wie aus gelegentlichen Aeuße=
Die Stadt Darmſtadt hat gerade dem Gebiet der öffentlichen
Zeitver=
ſorgung ſtets ihre beſondere Aufmerkſamkeit gewidmet. Sie hat bereits
vor vielen Jahren durch die Normalzeit=Geſellſchaft (Elektrozeit A.=G.,
die Menſchen erſt über den Alltag erhebt; jenes ſeltſame Suchen zeitſyſtem in Darmſtadt errichten laſſen. Auf dem Gebiet der öffentlichen
Zeitverteilung ſteht das Normalzeitſyſtem an erſter Stelle. In der
Zen=
trale befindet ſich die große Regulier=, Regiſtrier= und Prüf=Uhr. Der
Gang dieſer Uhr wird durch direkte Zuleitung zur Zeitſignal=Einrichtung
im Hauptbahnhof Darmſtadt geregelt. Von dieſer Zentraleinrichtung
gen angeſchloſſen und werden in Abſchnitten von 6 zu 6 Stunden von der
die Leitungsanlage ſtromlos; alle 6 Stunden jedoch ſchaltet ſich für kurze
Minuten die entfernt liegende angeſchloſſene Normalzeit= Uhr in das Lei=
Kleines Haus
Samstag, den 31. Mai, abends 9 Uhr
Nachtvorſtellung
Modeſpiele
von Hans Linck
verbunden mit
Modeſchau
der Firmen Carl Schürmann & Co., E. Schmidtmann
Johanna Becker und anderer erſter Firmen
Mitwirkende:
Käthe Gothe Schneider, Vera Donalies, HerthaGreeff,
Aenne Osborn, E. Kroczak u. a. m. (7091
—
tungsnetz ſelbſttätig ein. In dieſem Augenblick fließt Strom von der
Zentraluhr über den Reguliermagneten der Anſchlußuhr nach Erde und
zur Zentrale zurück. Durch dieſen Stromſtoß wird die Anſchlußuhr auf
die genaue Zeit reguliert und gleichzeitig wird in der Zentrale die
Regu=
lierzeit auf einem ablaufenden Papierſtreifen markiert. Man iſt daher in
der Lage, von der Zentrale aus feſtzuſtellen, ob die Anſchlußuhren richtig
gehen oder ob Differenzen im Gang der Uhren eingetreten ſind. Die
un=
günſtigen Wirkungen der Nachkriegsverhältniſſe übten leider auch ihren
Einfluß auf den Betrieb der öffentlichen Uhren in Darmſtadt aus. Die
Kirchenuhren, die für den öffentlichen Verkehr von weſentlicher
Bedeu=
tung ſind, mußten von der Normalzeit=Regulierung abgetrennt werden,
da die Mittel für den Anſchluß nicht aufgebracht werden konnten. Die
Normalzeitgeſellſchaft hat ſich nunmehr in dankenswerter Weiſe bereit
erklärt, die wichtigſten Kirchenuhren gegen kleine Unterhaltungsbeiträge
wieder anzuſchließen, ſodaß die Oeffentlichkeit künftig, wie in
Friedens=
zeiten, mit der richtigen Zeit verſorgt ſein wird. An das
Normalzeit=
netz können Uhren in beliebiger Zahl angeſchloſſen werden. Die Anlage
iſt mithin unbegrenzt erweiterungsfähig.
— Bezirksſchöffengericht. Fritz Neumann, Weinhändler, bis 1921
Reſtaurateur in Konſtanz, iſt in zwei Fällen ein Betrugsverſuch,
ver=
bunden mit Urkundenfälſchung in Tateinheit, zur Laſt gelegt; das eine
Mal ſollte das Schreibmaſchinengeſchäft von Winkel, hier, zur
Ueber=
laſſung von zwei Schreibmaſchinen veranlaßt werden; das andere Mal
die Filiale der Süddeutſchen Diskontogeſellſchaft in Freiburg durch ein
Telegramm zur Hergabe von 300 R.=Mk. bewogen werden. Neumann
be=
nutzte dabei einen auf Ackermann lautenden Ausweis aus dem beſetzten
Gebiet, der aber Neumanns Lichtbild trug. Winkel ging nicht gleich auf
dies Geſchäft ein und verlangte Anzahlung und Referenzen; als ſolche
gab ihm Neumann ſolvente Firmen auf. Darauf richtete Neumann ein
mit Ackermann Reiſender der Firma Hasler in Niegel unterzeichnete
De=
peſche an die Süddeutſche Diskontogeſellſchaft. Filiale Freiburg, in der
er um Zuſendung von 300 R.=Mk. erſuchte. Auch dieſe Machenſchaft
ge=
lang nicht. Der Angeklagte iſt geſtändig. Der Staatsanwalt ſieht
mil=
dernde Umſtände in der geſchäftlichen Lage und der Mittelloſigkeit des
Angeklagten, erſchwerend, in den recht erheblichen Werten, deven Erwerb
verſucht wurde, und in der Tatſache, daß Neumann wegen ähnlicher
Schwindeleien in Unterſuchung iſt. Der Antrag geht auf eine
Geſamt=
ſtrafe von 6 Monaten Gefängnis, erkannt wird auf 5 Monate.
* Diebſtähle im Hallenſchwimmbad. In der letzten Zeit haben ſich
die Diebſtähle von Wertgegenſtänden im Hallenſchwimmbad ſtark
ver=
mehrt, insbeſondere wurden Studenten Geldtaſchen, die ſie in ihren
Nocktaſchen gelaſſen hatten, entwendet. Die Ermittlungen nach den
Tä=
tern waren äußerſt ſchwierig. Nach längeren Feſtſtellungen der
Ver=
waltung mit der Kriminalpolizei iſt es nun gelungen, die Diebe, zwei
Jungen im Alter von 13 Jahren, feſtzuſtellen, die alle Diebſtähle
aus=
geführt haben. Die Jungen wohnen in der Kolonie am Dornheimer
Weg, die im beſetzten Gebiet gelegen iſt. Beim Schulgang wurden ſie
abgefaßt. — An die Badenden ergeht erneut die Mahnung, keine
Wert=
gegenſtände in den Kleidern zu laſſen, dieſe vielmehr in Verwahr der
Verwaltung zu geben und auch mitzuhelfen, derartige Diebſtähle
un=
möglich zu machen durch Ueberwachung der Kabinen.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Rotizen ſind ausſchließlſch als Hinwelſe auf Anzeigen zu betrachien,
in keinem Falle irgentewie als Beſprechung oder Kriti.
e. Das Waldfeſt der Ev. Stadtmiſſion findet heute nachmittag
bei günſtiger Witterung um 3 Uhr im Park am Hartig=Denkmal ſtatt;
Eingang geraden Wegs durch das Parktor, zur linken Hand, an den
Hirſchköpfen.
— Unter der Konzertdirektion F. Mickley findet heute ab 11 Uhr im
Heerngarten, ein großes Promenadenkonzert mit gewähltem
Pro=
gramm ſtatt.
Aus den Parteien.
— Die Deutſche Demokratiſche Partei veranſtaltet am
Sonntag, den 1. Juni, einen Frühjahrsausflug nach Alsbach a. d.
Berg=
ſtraße, wo auf dem Schloß namhafte Redner der Partei Anſprachen
hal=
ten werden und die Weberſche Kapelle konzertieren wird. Beginn der
Veranſtaltung um 3 Uhr. Von 6 Uhr ab findet im Saale des Gaſthauſes
„Zur Sonne” in Alsbach gemütliches Zuſammenſein ſtatt, bei dem
ge=
ſangliche, muſikaliſche und deklamatoriſche Vorträge ſowie Tanz
vor=
geſehen ſind. Zu dieſer Veranſtaltung ſind neben den Darmſtädter
Par=
teifreunden auch die des vorderen Odenwaldes, der Bergſtraße, des Rieds
und der rheinheſſiſchen Rheinorte freundlich eingeladen. Abfahrt von
Darmſtadt Hauptbahnhof um 1.25 Uhr nach Hähnlein auf
Sonntags=
fahrkarte bis Zwingenberg a. d. B. Bei minder günſtigem Wetter finden
alle Veranſtaltungen im Saale der „Sonne” ſtatt. (Siehe auch Anzeige.)
Parlamentariſches.
Aenderung der Poſitgebühren.
Im Poſtverkehr treten vom 1. Juni an folgende Aenderungen
ein. Die Paketgebühr beträgt
bei einem Gewicht in der 1. Zone in der 2. Zone in der 3. Zone
Goldmark.
Goldmark
Goldmark
0,80
0,80
040
bis 5 kg
1.20
0,90
0,45
1,60
1.—
0,50
1.20
0,55
340
1,40
0,60
2.80
1,60
0,65
3,20
1,80
0.70
3 60
0,80
2—
0,90
2,20
4.40
2,40
1.—
„ 14
4,80
1.10
2,60
„ 15
5 20
2,80
1,20
„ 16
5,60
3.—
1.30
„ 17
6.
3,20
1,40
„ 18
6,40
3.40
1,50
„ 19
6,80
3,60
1,60
„ 20 „
Für ſperrige dringende Pakete wird künftig auch der
Sperrgut=
zuſchlag erhoben.
Gebühren für Wert= und Einſchreibſendungen
im inneren deutſchen Verkehr:
Die Verſicherungsgebühr beträgt für je 100 Rentenmark der
Wert=
angabe 5 Goldpfennig, mindeſtens 10 Pfg. (Bisher 50 Pfg. für je
100 M.)
Außerdem wird für jede Wertſendung’ eine
Behandlungs=
gebühr erhoben, die beträgt
a) für Wertbriefe und verſiegelte Wertpakete
aFbis 100 M. einſchließlich . . . . . 40 Goldpfennig,
.... . . 50
b) über 100 M.
25
b) für unverſiegelte Wertpakete
Die Einſchreibgebühr iſt auf 30 Pfg. feſtgeſetzt.
Im Druckfachenverkehr werden vom 1. Juni an
unter=
ſchieden:
1. Druckſachen, bei denen handſchriftlich oder mechaniſch nur Firma,
Namen. Stand und Wohnort nebſt Wohnung des Abſenders, ſeine
Fernſprechnummer, die Telegrammanſchrift und der
Telegramm=
ſchlüſſel ſowie ſein Poſtſcheck= und Bankkonto nachgetragen oder
geändert iſt (Volldruckſachen).
2. Druckſachen, welche außerdem noch beſtimmte weitere Aenderungen
oder Zuſätze aufweiſen (Teildruckſachen).
Bei allen Druckſachen iſt es geſtattet, eine innere, mit der äußeren
übereinſtimmende Aufſchrift, handſchriftlich oder mechaniſch anzugeben.
Die Volldruckſachen werden in der unterſten Gewichtsſtufe (bis 50 g)
gegen eine Gebühr von 3 Pfg., die Teildruckſachen gegen eine Gebühr
von 5 Pfg. befördert. Die Gebührenſätze in den übrigen Gewichtsſtufen
bleiben für beide Klaſſen unverändert.
Bei den Teildruckſachen iſt es geſtattet, handſchriftlich oder mechaniſch
1. offenſichtliche Druckfehler zu berichtigen;
2. Stellen des Druckes zu ſtreichen, Worte oder Teile des Druckes
durch Anſtriche hervorzuheben und zu unterſtreichen:
3. Ziffern an offen gelaſſenen Stellen des gedruckten Wortlauts
nach=
zutragen;
4. Ziffern zu ändern;
5. ſonſtige Aenderungen im Wortlaut ſowie Nachtragungen an
be=
liebiger Stelle vorzunehmen. Dieſe Aenderungen und
Nach=
tragungen dürfen jedoch zuſammengezählt nicht mehr als 5 Worte
uſw. umfaſſen und müſſen in leicht erkennbarem, ſachlichen
Zuſam=
menhang mit der gedruckten Mitteilung ſtehen.
Durch die nach 1 bis 5 erlaubten Aenderungen und Zuſätze dürfen
keine Mitteilungen in verabredeter Sprache entſtehen.
Unverändert oder mit unweſentlichen Aenderungen ſind beibehalten
die bisherigen Beſtimmungen über den Verſand von Korrekturbogen
nebſt Manuſkript, Bücherzetteln, Quittungskarten der
Invalidenver=
ſicherung, Druckſachen der Berufsgenoſſenſchaften, über Widmungen in
Büchern uſw., über den Leihverkehr der ſtaatlichen Büchereien.
Weggefallen ſind die bisherigen Ausnahmebeſtimmungen über den
Verſand von Beſuchskarten uſw. Mittels Stempelabdrucks hergeſtellte
Vervielfältigungen ſind zur Verſendung gegen die Druckſachengebühr
nicht mehr zugelaſſen. Die Abmeſſungen für Druckſachen in Kartenform
ſind aus betrieblichen Gründen auf die Größe der Poſtkarte beſchränkt
worden.
Die neuen Gebühren für die durch die Poſt zu vertreibenden
Zeitungen treten erſt am 1. Juli in Kraft. Die unterſte
Ge=
wichtsſtufe iſt auf 30 g erweitert worden. Die Zeitungsgebühr
beträgt für das wöchentliche einmalige oder ſeltenere Erſcheinen
ſowie für jede weitere Ausgabe in der Woche in den Gewichtsſtufen
bis 30, 50, 100, 250, 500 und 1000 g: 3, 5, 8, 12. 16 und 20 Pfg.
monat=
lich, für das monatlich einmalige oder ſeltenere Erſcheinen die
Hälfte davon.
Für jede der Poſt zum Vertrieb übergebene Zeitung iſt vom
Ver=
leger vierteljährlich mindeſtens 30 M. an Zeitungsgebühr zu entrichten.
Als Sammelüberweiſungen werden künftig Zeitſchriften bis zu einem
durchſchmnittlichen Nummergewicht von 30 g (bisher 25 g) zugelaſſen. Es
ſind zwei Gewichtsſtufen: bis 25 g und über 25 bis 30 g feſtgeſetzt. Die
Gebühr beträgt 6 und 9 Pfg. vierteljährlich.
An Zuſtellgeld für die an die Empfänger abzutragenden
Zeitungen werden monatlich für jedes Zeitungsſtück bei wöchentlich
ein=
maligem oder ſeltenerem Erſcheinen ſowie für jede weitere Ausgabe in
der Woche 6 Pfg. bis zu einem Höchſtſatz von 72 Pfg. bei monatlich
einmaligem oder ſeltenerem Erſcheinen 5 Pfg. berechnet. Das
Zuſtell=
geld für Sammelüberweiſungen von Zeitſchriften beträgt monatlich
6 Pfg. Die einzuziehenden Beträge werden auf durch 5 Pfg. teilbare
Summen nach oben gerundet.
Vom 1. Oktober an wird das der Berechnung der Zeitungsgebühr
zugrunde zu legende durchſchnittliche Nummergewicht der Zeitungen nicht
mehr nach dem Gewicht der Zeitungen im voraufgegangenen
Rechnungs=
jahr, ſondern nach dem Gewicht im laufenden Vierteljahr ermittelt.
Kunſinotizen.
Ueder Werte, Künſtler und künſſieriſche Veranſtaſtungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchſeht, bebdli ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Der Finanzausſchuß erledigte die Kapitel des Miniſteriums
für Arbeit und Wirtſchaft ohne erhebliche Debatte und beriet ſodann
die Kapitel des Landesamts für das Bildungsweſen. Zu Kapitel 57
(Volksſchulen) gab der Regierungsvertreter Auskunft über die Zahl der
Lehrkräfte an den Volksſchulen und ihre Verteilung auf die einzelnen
Gruppen. Die Regierung machte ferner Mitteilung über den Stand
des Fortbildungsſchulweſens und die Ernennung von Lehrerinnen zu
Rektorinnen. Bei Kap, 58 (Turn= und Zeichenunterricht) empfiehlt der
Ausſchuß eine Vorſtellung des Heſſiſchen Turnlehrer=Vereins wegen der
Wiederbeſetzung der Stelle des Landesturninſpektors der Regierung.
Dieſe Stelle zur Förderung der Leibesübung wurde von der Mehrheit
anerkannt, jedoch die nebenamtliche Verſehung dieſer Stelle für nicht
ausreichend erachtet. Allerdings ſoll die etwa zu ſchaffende Stelle nicht
den Charakter einer Inſpektorſtelle haben. Die Ausſichten für die
Aſſeſ=
ſoren der höheren Lehranſtalten ſind nach Darlegung der Regierung
denkbar ungünſtig. Zu der Angelegenheit der Söhne des früheren
Großherzogs teilt die Regierung mit, daß die Aufnahme ohne Prüfung
nicht zu beanſtanden ſei. Lediglich der Umſtand, daß ſie in die Klaſſe
gekommen ſeien, in der ihre ſeitherigen Privatlehrer den
Hauptunter=
richt erteilt hatten, ſei nicht korrekt geweſen. Deshalb ſei ihre
Ver=
ſetzung in eine andere Klaſſe angeordnet worden. Die in Kap. 66 (für
Ausbildung und Unterſtützung Heſſ. Künſtler) vorgeſehene Summe wird
von Mk. 1500 auf Mk. 3000 erhöht. — Foxtſetzung Freitag vorm. 10 Uhr.
— Zu der Uraufführung des Klaviertrios von
Jo=
hanna Senfter in dem Konzert der Freien Geſellſchaft für Muſik
am Freitag, den 30. Mai, im Fürſtenſaal, iſt noch zu bemerken, daß wir
in Johanna Senfter, die bekanntlich in unſerer näheren Umgebung, in
Oppenheim, wohnt, eine der bedeutendſten lebenden Komponiſtinnen zu
erblicken haben, die, aus der ausgezeichneten Schule Regers herkommend,
durch ihr Können und ihre Begabung einen Platz mit in der vorderſten
Reihe der zeitgenöſſiſchen Muſikproduktion verdient. Ein Streichquartett
von ihr wurde voriges Jahr ebenfalls in der genannten Geſellſchaft
ge=
bracht, eine Matinee mit Orcheſterwerken von ihr wurde vor zwei Jahren
vom Landestheater unter Generalmuſikdirektor M. Balling veranſtaltet.
Der übrige Teil des Programms enthält Werke von Joſef Haas.
Tagung der Zivildienſiberechtigten.
— Am 25. d. M. tagte in Frankfurt a. M. der Verband Heſſen=
Naſſau des Reichsbundes der Zivildienſtberechtigten. Außer den
Dele=
gierten und Vertretern der angrenzenden Landesverbände Baden und
Heſſen waren anweſend ein Vertreter des Bundesvorſtandes,
Ver=
treter der Poſt= und Polizeidirektion Frankfurt a. M. und
Reichstags=
abgeordneter Seibert, D.V.P. Nachdem der Vertreter des
Bundes=
vorſtandes (Kamerad Fiſcher) eingehenden Bericht über Zweck und
Ziel der Zivildienſtberechtigten erſtattet und Herr
Reichstagsabgeord=
neter Seibert ſich im allgemeinen über die Perſonal=Abbau=
Verord=
nung, die zur Verhandlung ſtand, geäußert hatte, führte Herr
Stadt=
verordneter Ittmann, Landesverband Heſſen, folgendes aus: Was
uns am meiſten not tut, das iſt die ſofortige Aufhebung der
Einbe=
rufungsſperre, denn ohne Einberufung keine Zivilverſorgung. Von
ſeiten des Bundes muß deshalb dem neuen Reichstag alsbald nach
deſſen Zuſammentritt eine entſprechende Eingabe vorgelegt werden.
So wurden z. B. beim Verſorgungsamt Darmſtadt eine große
An=
zahl Verſorgungsanwärter abgebaut, die heute im Tagelohn ihr Brot
verdienen oder Erwerbsloſenunterſtützung beziehen müſſen. Haben dieſe
Leute dafür dem Staate um einen Almoſen jahrelang gedient und ihre
Jugend geopfert?
Dabei iſt es doch eine Tatſache, daß gerade in der Zivilverſorgung
der Kernpunkt liegt zur Gewinnung tüchtiger Kräfte für die
Reichs=
wehr und Schutzpolizei und eines geſunden Nachwuchſes für den
unte=
ren und mittleren Beamtenkörper.
In der Erkenntnis dieſer Tatſache hat die Deutſche Volkspartei
durch unſere Bemühungen einen Antrag an den Landtag des
Volks=
ſtaates Heſſen gerichtet und die Regierung erſucht, geſetzliche
Maßnah=
men zu treffen, daß die berechtigten Wünſche der heſſiſchen
Verſorgungs=
anwärter bei dem Perſonalabbau hinreichend Berückſichtigung finden
und die Zivilverſorgung in Heſſen den geſetzlichen Beſtimmungen
ge=
mäß endlich zur Durchführung gelangt.
Ueber dieſen Antrag dürfte demnächſt im Plenum des Landtages
verhandelt werden.
Reichstagsabgeordneter Seibert verſprach, ſich bei der
Reichsregie=
rung für die Belange der Verſorgungsanwärter einzuſetzen und darauf
hinzuarbeiten, daß dieſen ein Rechtsanſpruch auf die Einberufung
zu=
erkannt wird.
Seite 6
Rummer 149.
Darmſtädter Dagblatt, Donnerstag, den 29. Mai 1924.
Aus Heſſen.
* Eberſtadt, 28. Mai. Unfall. An der gefährlichen
Straßen=
kreuzung Pfungſtädterſtraße—Heidelbergerſtraße iſt geſtern ein Mädchen
von einem Auto überfahren worden. Hoffentlich ſind ſeine
Verletzun=
gen nicht ſchlimmer Natur. Die Einwohnerſchaft iſt über die vielen
in der letzten Zeit vorgekommenen Unglücksfälle, die durch den ſtarken
Autoverkehr verſchuldet wurden, ſehr beunruhigt.
Pfungſtadt, 27. Mai. Odenwaldklub. Die neu
gegrün=
dete hieſige Ortsgruppe des Odenwaldklubs veranſtaltete am letzten
Sonntag ihre erſte Wanderung nach der Bergſtraße. An der Tour
nah=
men ungefähr 30 Perſonen teil. — Bannerweihe. Der hieſige
Kraftſportverein 1914 hat beſchloſſen, am 6. Juli ſeine Bannerweihe
ab=
zuhalten. Bereits 60 Vereine haben ihre Teilnahme zugeſagt.
* Roßdorf, 27. Mai Gemeinderatsbericht. 1. Die
Ein=
führung von Hundemarken erſcheint nicht notwendig, da die polizeiliche
Kontrolle ausreicht. 2. Der Antrag des Peter Katzenmeier um
Bau=
fluchtverlegung, wird der Baukommiſſion überwieſen. 3. Das Geſuch
einer Reihe hieſiger Landwirte um Ablenkung des Gemeindeabfluſſes
aus den Wieſen im Gehren wird der Baukommiſſion überwieſen. 4. Der
Antrag der Gemeindebeamten um Uebernahme der auf ſie
entfal=
lenden Fürſorgekaſſenbeiträge wird mit Wirkung vom 1. 6. 24
geneh=
migt. 5. Der Leiter der örtlichen Stelle für Kriegshinterbliebene
er=
hält als Vergütung für 1924 zwei Raummeter tannenes Scheitholz.
6. Bei der Firma Rinenr u. Co. ſoll für das Waſſerwerk ein
Amper=
meter beſtellt werden. 8. Die Eintrittspreiſe zur Badeanſtalt werden
wie folgt feſtgeſetzt: a) Für Erwachſene: Einzelkarten 10 G.=Pfg.,
Dauer=
karten 5 G.=Mk., Zellenbad /20 G.=Pfg., Dauerkarten für Zellenbad 10
G.=Mk.; b) für Kinder: Für alle Karten die Hälfte. 9. Der Antrag
des Hermann Simon um Bauerlaubnis wird bis zur Entſcheidung der
von Simon in der Mietſache eingelegten Rechtsbeſchwerde beim.
Ober=
landesgericht zurückgeſtellt.
* Groß=Bieberau, 28. Mai. Am Sonntag, den 1. Juni, hält Herr
Pfarrer Berck von Roßdorf in unſerer Kirche einen Vortrag über
„Das Gebot der Stunde an die Evangeliſche Kirche‟. Der Redner
wurde bekanntlich wegen ſeiner nationalen Geſinnung von den
Fran=
zoſen aus Mombach ausgewieſen; auch iſt er als Redner des
evangeli=
ſchen Bundes bekannt. Um 8 Uhr abends wird der Vortrag beginnen
und ſind alle Evangeliſchen, auch aus den Nachbar=Gemeinden,
einge=
laden.
— Jugenhesm, N. Mai. Freundliche Hände hatten den
Garten=
ſaal des Hotels „Zur Krone” in eine Art Waldlandſchaft verwandelt.
Ueberall Tannengrün und Tannenduft. So recht dazu geſchaffen, um
das Dekorierungsfeſt, der hieſigen Ortsgruppe des
Oden=
waldklubs zu feiern. Sehr zahlreich hatten ſich Mitglieder und
Gäſte des Klubs am Samstag, den 24. Mai mit ihren Damen
einge=
funden. Nach einem Muſikvortrag der hieſigen Muſikvereinigung
er=
öffnete Herr Geheimrat Dr. Luthmer das Feſt mit einer
Begrüßungs=
rede. Grüß dich Gott, mein Odenwald! Der Bergſtraße und dem
Odenwald, beide viel genannt in Sage und Geſchichte, ſoll immer die
Treue und Liebe gewahrt werden. Herr Oberreallehrer Weide
über=
brachte die Grüße der Ortsgruppe Darmſtadt, Herr Dr. Koppe
die=
jenigen der Ortsgruppe Seeheim. Eine angenehme Ueberrgſchung
brachte uns die Feſtleitung durch die humoriſtiſchen Lieder zur Laute,
vorgetragen von dem Kriegsblinden, Herrn Dr. Hans Ebbecke.
Aus=
wahl und Sinn der Lieder, Vortrag und beſonders Mimik des
Vortra=
genden waren ausgezeichnet. Nicht endenwollender Beifall lohnte den
blinden Sänger, der uns in reicher Reihenfolge koſtbare Perlen des
Humors in Schwäbiſch, Bayriſch, Sächſiſch uſw. bot. Unſere holden
Frauen und Mädchen lohnten den Sänger, indem ſie ihn bei dem Tanz
fleißig zum Reigen holten. Die Leitung des Feſtes lag in den Händen
des Herrn Fabrikanten Schneble. Dekoriert wurden 19 Damen und
Herren mit dem Goldenen. Die Dekorierung erfolgte in ſchlichter,
zu Herzen gehender Weiſe durch Herrn Dr. Peterßen. Liebe zur Heimat
und zum Vaterland war der Grundton ſeiner Widmungen an die
De=
orierten. Gemeinſame Lieder und Muſikvorträge der
Muſikvereini=
gung brachten angenehme Abwechſlung in das reichhaltige Programm.
Tanz hielt die Feſtteilnehmer bis zum Hähnekrähen beiſammen. Es
war eine wohlgelungene Feier. Einem jeden Teilnehmer wird ſie eine
freundliche Erinnerung bleiben.
Auerbach, 27. Mai. Selbſtmord. Ein 20jähriges Mädchen aus
Auerbach ließ ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht vom Zuge überfahren.
Schwere Verletzungen der Oberſchenkel machten ihre Aufnahme in das
Krankenhaus erforderlich. An ihren Verletzungen iſt die
Bedauerns=
werte in der Nacht verſchieden.
Bensheim, 26. Mai. Vom Eiſenbahnzug überfahren
ließ ſich am Montag früh kurz vor 6 Uhr in der Nähe des Gaswerkes
ein 20jähriges Mädchen aus Auerbach, das bei einer hieſigen Familie
bedienſtet war. Die Räder gingen der Unglücklichen über die
Ober=
ſchenkel. Schwer verletzt wurde ſie aufgehoben und in das hieſige
Hoſpital gebracht, wo ſie in der Nacht geſtorben iſt. Ausſichtsloſes
Liebesverhältnis, das nicht ohne Folgen blieb, iſt die Urſache zu dieſem
unſeligen Schritt.
A. Von der Bergſtraße, 27. Mai. Auf dem Wege von
Leuters=
hauſen nach Heddesheim wurde in vergangener Nacht der Tabakhändler
Regio aus Heddesheim, der von einem Feuerwehrfeſte heimging, von
zwei in den 20er Jahren ſtehenden Burſchen überfallen. Regio
zog in der Notwehr den Revolver und gab auf beide. Angreifer
Schüſſe ab. Der eine von ihnen — Arbeiter Hartmann aus
Groß=
ſachſen — wurde durch einen Schuß in den Unterleib ſchwer, der andere
— Arbeiter Eich aus Großſachſen — minder ſchwer verletzt. Die beiden
Verletzten wurden ins ſtädtiſche Krankenhaus nach Heidelberg überführt.
Die Unterſuchung iſt eingeleitet.
r. Babenhauſen, 28. Mai. Die Vorbereitungen zu den zwei großen
Feſten Ende Juni ſchreiten rüſtig vorwärts. Am 21., 22. und 23. Juni
feiert der Militär= und Veteranenverein ſein 50jähriges Vereins= und
Fahnenjubiläum. Zum Feſtplatz ſind die herrlich gelegenen Wieſen vor
dem Schloſſe in Ausſicht genommen. Acht Tage darauf hält der
Wander=
klub „Bergauf”, Mitglied des mitteldeutſchen Jugendwanderinges ein
Bundesfeſt, vereint mit einem Mandolinenwettſtreit ab. Unſer
Städt=
chen, von herrlichen Wäldern umrahmt, ſcheint wie geſchaffen für eine
ſolche Veranſtaltung zu ſein. Gerade die vielen Wälder laden unſere
Jugend zu angenehmen Märſchen ein. Schöne Kunſtgegenſtände ſind
von Mitgliedern des Vereins und der Einwohnerſchaft zum Wettſtreit
geſtiftet. Alten und Jungen, beſonders Freunden der Jugend, ſtehen
am 29. Juni frohe und genußreiche Stunden bevor.
r. Babenhauſen, 27. Mai. Herr Forſtrat Beyer
Forſt=
meiſter der Oberförſterei Schaafheim wurde in gleicher
Dienſteigen=
ſchaft an die Oberförſterei Butzbach mit Wirkung vom 20. Mai d. Js.
verſetzt. — Poſtmeiſter M. Freyer wurde von hier nach Heidesheim
in Rheinheſſen verſetzt. — Kommenden Sonntag, den 1. Juni, gaſtieren
hier bewährte Schauſpielkräfte des Aſchaffenburger Stadttheaters
im Gaſthaus „Zum Adler” Zur Aufführung gelangt der luſtige
Schwank in drei Akten „Er denkt ſich was aus!”
z. Erzhauſen, 28. Mai. An das Telephonamt wurden hier drei
Firmen angeſchloſſen: Bäckerei Phil. Bert, Baumaterialgeſchäft Becker
und die Bezug= und Abſatzgenoſſenſchaft; die Bürgermeiſterei ſoll auch
noch angeſchloſſen werden. — Hier iſt eine weit und breit bekannte
Per=
fönlichkeit aus dem Leben geſchieden, Bernhard Kannſtätter,
Muſiker. Derſelbe ſtand im 76. Lebensjahr und machte den Krieg 1870
mit. Vor drei Wochen ſpielte er noch in Weiterſtadt mit ſeinen
Söh=
nen und Enkeln.
Lampertheim, 27. Mai. Tragik einer Familie. Vor etwa
drei Wochen erkrankte das Ehepaar Bobſtein nach dem Genuß von
Spar=
geln ſchwer. Die Frau genas nach einigen Tagen, der Mann aber
ver=
ſtarb ſchon einige Stunden nach der Mahlzeit unter ſchweren Krämpfen.
Die Unterſuchung ergab Vergiftung durch Arſenik. Im Küchenſchrank
war Arſenik zum Vertilgen von Mäuſen aufbewahrt worden und die
Frau hatte verſehentlich davon erwiſcht und den Spargeln zugefügt. Der
tragiſche Tod ihres Mannes, den ſie fahrläſſigerweiſe verſchuldet hatte,
machte die Frau ſchwermütig, und nun hat ſie ihrem Leben ebenfalls
gewaltſam ein Ende gemacht, indem ſie ſich im Kanal ertränkte.
Engel=Apotheke Dr. E. Merck; Drogerien: Beſſunger=Drogerie, Inh.
W. Hartlaub, Beſſungerſtraße 1; Anton Fiſcher, Frankfurterſtraße 14;
Gg. Liebig & Co, Nachf., Luiſenſtr. 4: Apotheke Logel,
Eliſabethen=
ſtraße 30; Martins=Drogerie, Pankratiusſtraße 41; Ph. Secker Nachf.,
Ludwigshöhſtraße 1: C. Watzinger Nachf., Wilhelminenſtraße 11; Chr.
Schwinn, Rheinſtraße; G. Hübner, Karlſtraße 56.
(V,1078
Konferenz der beſſiſchen
Bergwerks=
betriebsleiter.
Am 27. Mai tagte in Hirſchhorn die 67. Konferenz der
Betriebsleiter der heſſiſchen Bergwerke. Das
leb=
hafte Intereſſe, das dieſe in Heſſen ſeit langen Jahren eingeführten
fach=
lichen Veranſtaltungen auch in den Nachbarbezirken finden, erhellt aus
der Teilnahme von Vertretern preußiſcher und badiſcher Bergbehörden.
— Die Tagesordnung brachte zunächſt einen geologiſchen
Ueber=
blick über den ſüdlichen Odenwald und ſeine Nachbargebiete,
beſonders eine Beſprechung der vorhandenen nutzbaren Bodenſchätze
und der darauf gegründeten Induſtriezweige. Eiſen= und Manganerze,
Schwerſpat und der unerſchöpfliche Reichtum an ſchätzbaren
Bauſtein=
bänken, in weiterer Umgegend die Salz= und Gipslager des mittleren
Neckarlaufs, die alte Eiſen= und Hammerinduſtrie in den
Odenwald=
tälern und die moderne chemiſche Verwertung von Gips und
Chlor=
natrium laſſen erkennen, daß bei richtiger Abwägung der wirtſchaftlichen
Möglichkeiten dem Bergmann auch ein früher wenig ausſichtsvoll
er=
ſcheinendes Gebiet allerlei lohnende Aufgaben ſtellt. Die Mitteilungen
des Oberbergrats Köbrich für den heſſiſchen Teil fanden dankenswerte
Ergänzungen für das badiſche Gebiet durch Bergrat Dr. Ziervogel=
Karlsruhe. Der beiderſeitige Austauſch über die bergbaulichen und die
bergrechtlichen Verhältniſſe erſtreckte ſich weiter dann auch auf die
Fra=
gen der Rheinebene, beſonders die neuen Aufſchlüſſe von Salzen und
Erdöl in Baden. Erklärlicherweiſe begegneten alle dieſe Mitteilungen
dem ganz beſonderen Intereſſe der Verſammlung und führten zu
aus=
gedehnten Erörterungen.
Sodann wurde die in der vorigen Konferenz begonnene Beſprechung
wegen Einbeziehung einiger Grundeigentümermineralien in das
Berg=
geſetz weitergeführt. Man erzielte eine Klärung über die möglichen
Formen, in denen eine ſolche Neuerung unter Wahrung der berechtigten
Intereſſen des Grundeigentümers erfolgen kann.
Darauf berichtete Bergverwalter Freitag= Gießen über einen
eigenartigen tödlichen Betriebsunfall, der durch Verſagen einer elektriſch
betätigten Sicherheitsvorrichtung aus unerklärlicher Urſache veranlaßt
worden iſt. — Hieran ſchloſſen ſich vorzugsweiſe techniſche Erörterungen,
die aber leider ebenfalls die gewünſchte Aufklärung nicht erbrachten.
Schließlich wurden, wie bei früheren Gelegenheiten, noch die zur
dem=
nächſtigen Entſcheidung fälligen Fragen des Reichsknappſchaftsgeſetzes
beſprochen.
+* Offenbach, B8. Mai. Der Ausſichtsturm auf dem
Bieberer Berg, wurde am Sonntag in Gegenwart des
Kreis=
direktors feierlich eingeweiht.
R. Wallerſtädten, 26. Mai. Am Sonntag konnte der Geſangverein
„Teutonia” auf ſein 60jähriges Beſtehen zurückblicken. Die Feietz
war zugleich mit einem Liedertag verbunden, an dem ſich zahlreiche
Vereine der Umgegend beteiligten. Der Feſtgebende Verein führte ſich
ſehr vorteilhaft mit ſeinem „Zieh mit” von Angerer ein. „Eintrachtz
Geinsheim” hielt ſich auch ſehr tapfer und erntete mit ſeinem Chor
„Deutſcher Wald, nun lebe wohl” ſtürmiſchen Beifall. „Germanm
Aſt=
heim” bot mit „Heimkehr zum Rhein” etwas ganz vorzügliches untev
Leitung eines arbeitsfreudigen temperamentvollen Chormeiſters und
mußte ſich zu mehreren Zugaben verſtehen. Germania Nauheim ſang
mit viel Verve. Die 3 Zigeuner”, Männergeſangverem Trebur ſang
tonſchön In ſtiller Nacht‟. Die Liedauswahl war geſchmackvoll. Den
Schluß bildete der M.=G.=Verein Leeheim und fügte ſich dieſer ſehsz
vorteilhaft dem Geſamten an.
Mainz, 28. Mai. Die eigenen Kinder als Diebé
In einer hieſigen Wollwaren= und Trikotagenfabrik wurden in der
letz=
ten Zeit verſchiedene Diebſtähle ausgeführt, ohne daß man der Täter
habhaft werden konnte. Schließlich ſtellte es ſich heraus, daß der eigene
Sohn an den fortgeſetzten Diebſtählen mitbeteiligt war und die Tochten
die entwendeten Waren abſetzen half.
Mainz, 27. Mai. Fund. Man fand im hieſigen Floßhafen
Klei=
dungsſtücke eines ſeit einiger Zeit vermißten älteren Mannes. Man
glaubt, daß der Vermißte ſich ein Leid angetan hat und freiwillig aus
dem Leben geſchieden iſt.
R. Mainz=Koſtheim, N7. Mai. Große Mengen Holzſtämmé
bringt täglich der Main von Oberfranken und dem Speſſart. In kleinen
Flößen kommen ſie hierher und werden dann hier zu großen
Schlepp=
zügen zuſammengebaut. So wandern täglich eine Unmenge Floße
ſtromabwärts nach den holzarmen Gegenden der Ruhr und nach
Hol=
land. Heute wanderte ein etwa 200 Meter langes Floß ſtromabwärts.
Familiennachrichten
A
Die Geburt eines
Pr
prachtvollen Mädels
zeigen in dankbarer Freude an
Studienrat Dipl.=Ing.
Hainz und Frau Hedwig,
geborene Giesbert
Darmſiadt, den 28. Mai 1924
Wendelſtadtſtraße 8, II.
(*15679
(2ür die uns anläßlich unſerer Ver=
Cmählung zuteil gewordenen
zahl=
reichen Aufmerkſamkeiten ſagen
herz=
lichſten Dank
Peter Riehl und Frau
Gretel, geb. Schneider
(*15617
Todes=Anzeige.
Am 27. Maiverſchied nach
länge=
rem Leiden unſere liebe Mutter,
Großmutter und Urgroßmutter
Frau
Friedericke Landsberg.
Dietrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Berlin, München.
Die Beerdigung hat in aller
Stille ſtattgefunden.
Beileidsbe=
ſuche dankend verbeten. (*15598
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Hinſcheiden unſerer
lieben Entſchlafenen ſagen wir auf
die=
ſem Wege unſeren herzl. Dank. (*15613
(gür die vielen ehrenden Wünſche und
Geſchenke anläßlich unſerer
Silbernen Hochzeit
ſagen wir auf dieſem Wege Allen
un=
ſeren herzlichſten Dank.
Georg Degenhardt und Frau Kathr.,
geb. Weber
Darmſfadt, Holzſtr. 10, 28. Mai 1924
(7050
Nach langem, ſchwerem
Lei=
den entſchlief am 26. Mai 1924
mein lieber Mann, unſer treuer
Vater und Bruder
Hauptmann a. 2.
Heſſ. Leibgarde=Rgt. Nr. 115
Alexandra von Gordon
und Töchter
Fanny Nagel.
geb. von Gordon
Marie von Gordon
Oskar von Gordon,
Kapitän zur See a. D.
Charlottenburg,Gieſebrechtſtr. 15,
Darmſtadt, Göttingen. (*15498
Die trauernden Hinterbliebenen:
Famille Theodor Schachner
Fritz Urich und Frau.
Geſtern verſchied im Alter von
83 Jahren, nach langem, mit großer
Geduld ertragenem Leiden, mein
lieber Mann, unſer treuſorgender
Vater, Schwiegervater, Großvater
und Urgroßvater
Darmſtadt, den 29. Mai 1924,
Die trauernden Hinterbliebenen:
Chriſtia Daniel Witwe
Georg Daniel
Peter Daniel
Valentin Daniel
Lorenz, geb. Daniel.
Die Beerdigung findet Freitag
nachmittag, 3½ Uhr auf dem
Fried=
hof Niederramſtädterſtr. ſtatt. (7073
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Herr Piedeenbiste, Frau Schnatterich
und Herr Dr. med. Unhlutig
eind in Groß-Salze eingetroffen und begeben sich in das neu erbäufe
Geschäftshaus der Kukirol-Fabrik, um Herrn Kurt Krisp, dem Gründer und
alleinigen Inhaber der Kukirol-Fabrik, ihre Gfückwünsche darzubringen
und an einer Feier teilzunehmen, die zwar etwas ungewöhnlich erscheinen
mag, aber der ungewöhnlichen Zeit entspricht, in der wir leben. Früher
feierte man das 100 jährige, das 75jährige, das 50jährige, das 25jährige,
vereinzelt auch das 10jährige, die Kukirol-Fabrik aber feiert am 31. Mal
das 5 jührige Geschäfts-Jubiläum.
Sie hat ein Recht dazu, denn heutzutage, wo Firmen entstehen und
vergehen wie Pilze nach dem Regen (mitunter sind es recht verdächtige
Pilze!), ist es schon der Erwähnung wert, wenn eine neue Firma 5 Jahre
lang nicht nur existiert, sondern auch in dieser kurzen Zeit mehr erreicht
hat, als manche andere in 50 Jahren, nicht durch Schieben, sondern durch
tägliche, zähe Arbeit.
Herr Piedecubiste, Frau Schnatterich und vor allen Dingen Herr
Dr. med. Unblutig haben an diesem Erfolge großen Anteil, trotz ihres wenlg
anziehenden Aeußeren, und obgleich, oder vielleicht weil wenigstens zwei
von ihnen auch in ihrem Tun und Lassen keine erfreulichen Erscheinungen
sind. Als mildernder Umstand muß ihnen aber ihre hohe Verehrung für die
beiden Kukirol-Präparate Kukirol-Fußbad und Kukirol-Hühneraugen-Pflaster
angerechnet werden.
Wer das ausgezeichnete Sanitätsrat Dr. med. Campe’s Kukirol-Fußbad
regelmäßig auwendet, wird nie über Schweißgeruch, Brennen, Wundiaufen,
Anschwellen oder Schmerzen der Füße zu klagen haben. Die Kräftigung
der Muskeln und Sehnen ist ganz auffällig, der Gang wird viel elastischer
und es ist eine deutliche Zunahme der Ausdauer festzustellen. Für mäde
und schmerzhafte Füße sind die Kukirol-Fußbäder eine wahre Wohltat.
Gegen Hühneraugen und Hornhaut dagegen ist das Kukirol-
Hühner-
augen-Pflaster das am meisten erprobte und bewährte Mittel. Die Schmerzen
verschwinden sofort, das Hühnerauge binnen wenigen Tagen, und zwar
ohne Schneiden und ohne Entzündung, mithin auch ohne die Gefahr
einer Blutvergiftung. Für den Wandersport sind Kukirol-Hühneraugen-
Pflaster und Kukirol-Fußbad von allergrößter Bedeutung.
Beide Präparate (Kukirol-Hühneraugen-Pflaster 75 Pfg. pro Schachtel,
Kukirol-Fußbad 50 Pfg. pro Packung) sind in allen Apotheken und
wirk-
lichen Fachdrogerien vorrätig. Achten Sie aber beim Einkauf genau auf den
Namen Kuktrol und auf die Schutzmarke „Hahn mit Fuß‟.
Wichtig! Verlangen Sie die aufklärende und lehrreiche Broschüre „Die
richtige Fußpflege-, die wir jedem Interessenten kostenlos und portofrel
zusenden. Unsere, unter der Leitung eines alten, erfahrenen Arztes stehende
Wissenschaftliche Abteilung erteilt gegen Einsendung von Rückporto
kostenlos Rat und Auskunft über Alles, was Fußpflege und Fußleiden betrifft.
Hukirol-Fahrik Ereß-Salze nei Hagdekurg
Rummer 149,
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 29. Mai 1924.
Seite 7.
Eine rein bürgerliche Rathausfraktion in Wiesbaden.
Wiesbaden. In der neugewählten
Stadtverordnetenverſamm=
lung hat die Deutſche Volkspartei mit den Deutſchnationalen und den
zwei Vertretern des Sportverbandes ſich zu einer Fraktion vereinigt.
Sie präſentierten als dadurch ſtärkſte Fraktion den Vorſitzenden
Kauf=
mann Jung, der mit 30 von 46 Stimmen gewählt wurde. Da die Linke
ſich an den weiteren Wahlen nicht mehr beteiligte, iſt ein ganz
bürger=
liches Präſidium im Rathaus zuſtande gekommen.
Von der Tuberkuloſetagung in Koburg.
Koburg. Mit prangendem Maiengrün und bunter Blütenpracht
hat ſich Koburg geſchmückt, um die Teilnehmer an der Tuberkuloſe=
Tagung zu empfangen. Aus allen Teilen Deutſchlands ſind die Kämpfer
herveigekommen, die jahraus, jahrein im Tuberkuloſekrieg an erſter
Stelle ſtehen. Ein zwangloſer Begrüßungsabend vereinigte am
Sonn=
tag die Erſchienenen. Die drei Geſellſchaften, die diesmal die Tagung
gemeinſchaftlich vorbereitet haben: Das deutſche Zentralkomitee zur
Be=
kämpfung der Tuberkuloſe und die beiden Geſellſchaften der Tuberkuloſe=
Fürſorgeärzte und der Heilſtättenärzte, ſind ungewöhnlich zahlreich
ver=
treten. Vom Vorſtand des Zentralkomitees ſind der Präſident des
Reichsgeſundheitsamts Geheimrat Dr. Bumm, ferner der Senior im
Tuberkuloſekampf, Geheimrat Dr. Kirchner, der am 21. Mai einen
Rundfunkvortrag über die Tuberkuloſe gehalten hatte, ſowie der
bahe=
riſche Geſandte Exzellenz Dr. Preger erſchienen. Vertreter des Reichs,
des bayeriſchen Staates, der Stadt Koburg haben ſich eingefunden, die
Verſicherungsträger, die charitativen Geſellſchaften, der
Aerztevereine=
bund und viele Vereinigungen, die am Kampfe gegen die Tuberkuloſe
beteiligt ſind, haben ihre Mitglieder entſandt. Von einzelnen
hervor=
ragenden Perſönlichkeiten der ärztlichen Wiſſenſchaft ſeien erwähnt:
Ge=
heimrat Profeſſor Dr. v. Romberg=München, Prof. Dr. Brauer=
Ham=
burg, Prof. Dr. Möllers=Berlin, Frau Prof. Lydia Rabinowitſch. Von
Leitern von Lungenfürſorgeſtellen: Dr. Bräuning=Stettin, Dr. Harms=
Mannheim, Dr. Blümel=Halle a. S., Dr. Altſtaedt=Lübeck; von
Heil=
ſtättenärzten: Sanitätsrat Dr. Piſchinger=Lohr, Dr. Ulrici=Beetz=
Som=
merfeld, Dr. Liebermeiſter=Düren. — Die eigentlichen Verhandlungen
werden ein ſehr reiches Feld umfaſſen und demgmäß anſtrengend, aber
auch anregend werden.
Ein ſchweres Automobilunglück.
München. Ein mit 52 Perſonen beſetztes Laſtauto ſtürzte
zwiſchen Ueberſee und Reit im Winkel über die Straßenböſchung
vier Meter tief in einen Bach. Die Inſaſſen, die auf der Heimfahrt von
einem Gebirgs=Trachtenfeſt begriffen waren, meiſt junge Burſchen und
Mädchen, konnten ſich wegen der Ueberfüllung des Wagens nicht retten
und wurden unter dem Auto und den Bierfäſſern, die als Sitze gedient
hatten, begraben. Drei Perſenen, darunter ein Brautpaar, waren ſofort
tot; zwei andere wurden ſchwer verletzt. Ohne Beſchädigungen kamen
überhaupt nur ganz wenige davon.
Güterbeförberung durch Flugzeuge.
Der auf den Flugdienſtlinien des Deutſchen Aero= Lloyd
neben der Paſſagierbeförderung ſeit jeher eingerichtete
Güterver=
kehr gewinnt ſeit der Eröffnung der diesjährigen Flugſaiſon von Tag
zu Tag mehr und mehr an Ausdehnung. Angeſichts der Tatſache, daß
z. B. die Flugzeit der Strecke Berlin-London einſchließlich der
Zwi=
ſchenlandungs=Aufenthalte nur etwa ſiebeneinhalb Stunden beträgt,
er=
gibt ſich ohne weiteres die außerordentliche Bedeutung des Flugzeuges
für die Beförderung beſonders hochwertiger eiligſt zu verſendender
Güter. Neuerdings hat u. a. auch ein reger Blumenexport aus Holland
auf dem Luftwege eingeſetzt. So bringt der tägliche Luftexpreßdienſt
Amſterdam-Berlin große Mengen koſtbarer Blumen, von denen in
einem Flugzeug eine Menge bis zu 300 Kilogramm untergebracht
wer=
den kann, fur Berliner Blumenfiumen mit. Da das Flugzeug in
Am=
ſterdam erſt gegen Mittag aufſteigt und in Berlin=Staaken gegen halb 6
Uhr eintrifft, können Blumen, die noch vormittags in holländiſchen
Gärten ſtanden, bereits am ſelben Abend in Berlin ihre
zweckentſpre=
chende Verwendung finden.
Verurteilte ſeparatiſtiſche Mordgeſellen.
Trier. In zweitägiger Verhandlung befaßte ſich das hieſige
Schwurgericht mit der am 5. Januar erfolgten Erſchießung des Kellners
Karl Marx durch fünf Sonderbündler, die, von einer Separatiſtentagung
kommen, mit dem Kellner in einen politiſchen Wortſtreit gerieten und
ihn niederſchoſſen. Einer der Angeklagten, der Schloſſer Kruſe, erhielt
wegen vorſätzlicher Tötung und Widerſtandsleiſtung 5 Jahre 3 Monate
Zuchthaus und 5jährigen Ehrverluſt; ein zweiter Angeklagter, Schloſſer
Götz, wegen Anſtiftung des Verbrechens des Totſchlags 7 Jahre 3 Mon.
Zuchthaus nebſt 5 Jahren Ehrverluſt, während der Arbeiter Selbach
wegen Widerſtandsleiſtungen mit 13 Monaten Gefängnis davonkam. Ein
vierter Angeklagter wurde freigeſprochen.
Die Schwarzmeerküſte in ſchwerer Gefahr.
Großes Aufſehen erregen, wie der „Oſt=Expreß” berichtet, die
Mit=
teilungen, welche Prof. Muſchketow über die Erdrutſchgefahr in
Süd=
rußland gemacht hat. Nach Meinung des Gelehrten iſt nicht nur die
Krim, ſondern auch das ganze kaukaſiſche Ufer des Schwarzen Meeres
der Gefahr großer Erdrutſche und Küſtenabbröckelungen ausgeſetzt. Die
Hochwaſſer dieſes Frühlings haben dann noch ein Uebriges zur
Auf=
lockerung des Bodens getan. Nach Muſchketows Meinung ſind alle
be=
rühmten Kurorte am Schwarzen Meer in großer Gefahr. Alupka z. B.
zeige ſchon eine ſo ſtarke Senkung, daß man mit einem Abſturz der
ganzen Ortſchaft ins Meer rechnen müſſe. Ebenſo ſei der geplante
Bau einer Eiſenbahn an der kaukaſiſchen Schwarzmeerküſte undenkbar,
wenn nicht vorher für die Befeſtigung des Küſtenſaumes geſorgt wird.
Bisher ſei aber weder hier noch überhaupt in irgend einem der
be=
drohten Gegenden etwas zur Sicherung unternommen worden.
Da es ſich um die ſchönſten Kurorte Rußlands handelt und da zu gleicher
Zeit ähnliche drohende Erſcheinungen bei Kiew und am Unterlauf der
Wolga beobachtet werden, ſo werden dieſe Ausführungen eines
Sach=
verſtändigen viel beſprochen.
Großer Hotelbrand — 20 Tote.
Neu=York. Vorgeſtern nacht wurde eines der größten Hotels
von Newark von einem Brand heimgeſucht; 20 Tote und zahlreiche
Ver=
letzte ſind dem Brande zum Opfer gefallen. Das Feuer entſtand,
wäh=
rend die Hotelgäſte ſchliefen. Mehrere Reiſende, die in den oberen
Eta=
gen wohnten, konnten das Hotel nicht mehr verlaſſen und wurden
ver=
kohlt in ihren Betten aufgefunden. An den Löſcharbeiten beteiligten ſich
die Feuerwehren von Newark und von Neu=York.
Sturmſchaden in Amerika.
Nach einer Reutermeldung aus Jackſon wurde die Gegend ſüdlich
des Miſſiſſippi vorgeſtern nachts von einem heftigen Sturm heimgeſucht.
Sieben Städte und Dörfer haben ſchwer gelitten. In Empire Allabada
wurden die Wohnungen zweier Familien zerſtört und die beiden
Fami=
lien ſelbſt vom Sturm fortgeriſſen. Die Zahl der Toten wird auf 35,
die der Verletzten auf 70 geſchätzt.
Ermordung eines entführten Kindes.
Ungeheueres Aufſehen erregt in Amerika die von Chikago aus
auf funkentelegraphiſchem Wege über das Land verbreitete Nachricht,
daß der 13jährige Sohn Robert des dortigen Multimillionärs Jakob
Franks von Räubern entführt und ermordet worden iſt. Die
Ent=
führer, die für die Freilaſſung des Kindes 100 000 Dollars forderten,
hatten das Kind ermordet aus Rache dafür, daß der Vater trotz dar
Drohung der Entführer, im Falle der Anzeige das Kind zu ermorden,
die Polizei benachrichtigt hatte. Die Räuber hatten augenſcheinlich dem
kleinen Robert auf dem Schulweg aufgelauert, ihn gepackt und in einem
Automobil entführt. In der Nacht wurde Franks ans Telephon gerufen,
und hier teilte ihm ein Mann, der ſich Johnſon nannte, mit, daß Robert
wohl und munter ſei, ſich aber in den Händen verzweifelter und zu
allem entſchloſſener Männer befinde. Er forderte als Löſegeld 100 000
Dollars mit dem Hinweis, daß der Knabe ermordet würde, wenn ſich
Franks einfallen ließe, Anzeige bei der Polizei zu erſtatten. Am
folgen=
den Tage erhielt der Vater briefliche Anweiſungen, wie und wo er das
Geld niederlegen ſolle. Inzwiſchen hatte ſich aber die Nachricht
herum=
geſprochen, und die Polizei machte fieberhafte Anſtrengungen, den
Räu=
bern auf die Sppur zu kommen. Dieſe führten infolgedeſſen die
Droh=
ung aus und erſchlugen das Kind mit einem Hammer. Die vollſtändig
nackte Leiche wurde in der Nähe des Bahngleiſes der nach Pennſylvanien
führenden Linie in einem Moraſt aufgefunden. Man hatte dem Kinde
eine große blaue Hornbrille aufgeſetzt, um das Geſicht unkenntlich zu
machen.
Der Ausbruch des Kilauea.
Wie aus Hilo auf Hawai gemeldet wird, hat der Ausbruch des
Vulkans Kilauea am Samstag ſeinen Höhepunkt erreicht, als der größte
Krater Halenamu in Tätigkeit trat. Ein Gebiet von über 7000
Quadrat=
fuß wurde über eine Viertelſtunde lang mit kochenden Dämpfen und
glühender Aſche überſchüttet.
Der Weltflug.
Peking. Der Marſchall Tſao=kun und der Kriiegsminiſter haben
den Gouverneur von Kwang=ſu telegraphiſch aufgefordert, den
franzöſi=
ſchen Flieger d’Oiſy an dem Weiterflug nicht zu behindern. Bekanntlich
hat der Gouverneur, der auf ſchlechtem Fuße mit dem Gouverneur von
Tſo=kiang ſteht, gedroht, er werde das Flugzeug des franzöſiſchen
Flie=
gers beſchlagnahmen laſſen, da es ihm von ſeinem Konkurrenten zur
Verfügung geſtellt worden ſei.
Zurück zur Natur
begibſt du dich, wenn du bei Verdauungsbeſchwerden (Verſtopfung,
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ſchon umfangreichen Reiſegepäcks durch Plättwäſche um allen
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litäten gegenüber gewappnet zu ſein. Dieſe Uebelſtände vermeiden Sie
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den Formen iſt jedem Geſchmack Rechnung getragen, und ſind beſonders
für die warme Jahreszeit die niedrigen und bequemen Formen „
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national, Amſterdam” zu empfehlen. Dieſe Formen weiſen noch einen
weiteren Vorteil auf dadurch, daß ſie für ein beſonders leichtes
Durchziehen der Bindekrawatte geeignet ſind. Ein Verſuch
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Ein Stück gute alte Zeit im beſten Sinne des Wortes iſt der Kaffee=
Onkel, den man ſo freundlich und vertraut überall ſieht, wo Pfeiffer &
Dillers Kaffee=Eſſenz zu haben iſt. Ein Stück gute alte Zeit bringt
Pfeiffer & Dillers Kaffee=Eſſenz in den Haushalt zurück, wo man noch
guten kräftigen Kaffee trank. Die echte Pfeiffer & Diller hat bekanntlich
die gute Eigenſchaft, daß ſie Kaffeebohnen, Korn, Gerſte oder Malz
ganz überraſchend ergiebig macht und dabei zugleich den Geſchmack nicht
minder überraſchend feiner und angenehmer. Man mag keinen Kaffee
mehr, der nicht mit Pfeiffer &. Dillers Kaffee=Eſſenz gekocht iſt, wenn
man die erſte Taſſe damit erprobt hat.
V,7031
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltion keineriel
Ver=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandt, die Ablebnung nicht begründet werden.
Die Beamtenbeſoldung.
Vom Landesverband Heſſen des Reichsbundes der
höheren Beamten wird uns geſchrieben:
Was von den Beſoldungsregeln der letzten Jahre nicht behauptet
werden konnte, kann von der letzten Beſoldungsregelung geſagt
wer=
den: ſie iſt klar und gerecht. Die Beamtenorganiſationen
ver=
langen ſeit Ende des vorigen Jahres die Rückkehr zu den
Friedensgehäl=
tern. Der Forderung iſt diesmal inſoweit entſprochen worden, als die
Nominalfriedensgehälter von nun an wenigſtens annähernd ausgezahlt
werden ſollen. Darüber hinaus hat die Reichsregierung verſucht, ein lange
geübtes Unrecht wieder gut zu machen. Ein Unrecht, das ſo lange
be=
ſtanden hat, daß es faſt ſchon zur Gewohnheit geworden iſt. Es iſt
be=
greiflich, daß ein ſolcher Schritt Staub aufwirbelt und die Empörung
derjenigen hervorruft, die gerne alles beim alten gelaſſen hätten. Die
Reichsregierung hat nämlich endlich auch den höheren Beamten
annähernd die Friedensnominalbezüge gewährt, genau wie den übrigen
Beamtengruppen, und ſie hat ferner die Spannung der Grundgehälter
zwiſchen Gruppe 3 und 13 entſprechend dem Friedensſtande wieder he
geſtellt. Weiter iſt nichts geſchehen.
Gegen dieſe ſelbſtverſtändliche Regelung wird von zwei Seiten
Sturm gelaufen.
Ein Teil der politiſchen Parteien, in Heſſen anſcheinend ſämtliche
Parteien, und ein Teil der Beamtenſchaft, nennen, von agitatoriſchen
Schlagwörtern verführt, die Beſoldungsregelung unſozial. Sie ſagen:
die neue Regelung beſſert die unteren Beamten um 17½ Prozent, die
höheren Beamten um bis zu 70 Prozent ihrer bisherigen Bezüge auf.
Das erſcheint ungerecht. Aber die Oeffentlichkeit hat noch in der
ver=
gangenen Woche einer Zuſchrift des Landeskartells Heſſen des Deutſchen
Beamtenbundes entnehmen können, daß bisher ſchon die Beamten der
unteren Gruppen bis zu 95 Prozent des Friedensgehalts erhielten, die
mittleren Beamten bis zu etwa 70 Prozent, die höheren Beamten aber
bisher nur, ſeit Jahren, bis zu 64 und 54 Prozent des Friedensgehalts
bekamen. Es dürfte einem Schüler keine Schwierigkeit bereiten,
auszu=
rechnen, daß alſo nun, bei Wiederherſtellung der Friedensbezüge, die
höheren Gruppen prozentral ausgedrückt, einen
größeren Ausgleich erhalten müſſen als die unteren Gruppen.
Denn dieſe waren bereits nahe am Friedensgehalt, die oberen Gruppen
ſeit Jahren weit darunter.
Auch der heſſiſche Finanzminiſter macht Schwierigkeiten. Für die
Aufbeſſerung ſei kein Geld da. Auch er „bedauert die Neuregelung auf
das lebhafteſte aus ſozialen Gründen‟. Dem Gerücht nach ſollen die
Gruppen 2—9 zwar in den Genuß der Aufbeſſerung geſetzt werden, nicht
aber die oberen Beamten von Gruppe 10 an aufwärts. Gerade ſie
ver=
urſachten den Mehraufwand. Demgegenüber geben wir folgende
Zah=
len: Zur Wiederherſtellung der Vorkriegsnominalgehälter ſind, für die
Reichsbeamten folgende Mehrbeträge, in Prozenten ausgedrückt,
er=
forderlich:
29,1 Prozent für die unteren Beamten und Angeſtellten,
60,0 Prozent für die mittleren Beamten und Angeſtellten,
10,9 Prozent für die oberen Beamten.
Ob dieſe Zahlen ſich in Heſſen erheblich verſchieben, glauben wir nicht.
Kein Menſch, der die Dinge objektiv beurteilt, wird beſtreiten, daß
die Bezüge der Beamten, insbeſondere der unteren Gruppen, auch nach
der Aufbeſſerung noch unter dem Exiſtenzminimum liegen. Gerade der
Reichsbund der höheren Beamten hat ſeit ſeinem Beſtehen ſeine
Beſol=
dungspolitik darauf abgeſtellt, die Bezüge der geſamten
Beamtenſchaft zu heben. Wenn die Gehälter nicht ausreichen,
ſo liegt das einmal daran, daß die Keufkraft des Geldes geringer iſt als
im Frieden; dann aber an den Steuern, die auf Grund der 3.
Steuer=
notverordnung erlaſſen worden ſind und den unteren Beamten, zumal
den kinderreichen, genau ſo hart treffen wie den mittleren und höheren.
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Gottesdienſt in der Synagoge der Iſrael. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 31. Mai. Vorabend 7 Uhr 40 Min. — Morgens
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[ ← ][ ][ → ]Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 29. Mai 1924.
Rummer 149.
Die indiſche Freiheitsbewegung.
Von Profeſſor Jabbar Kheiri.
Benares, Mitte April.
Bei der Schwierigkeit, die orientaliſchen
Gefühls=
momente für politiſche Bewegungen als
Euro=
päer richtig zu würdigen, erſchien es uns wichtig,
die indiſchen Verhältniſſe hier von einem Inder
behandeln zu laſſen. Der Brief gibt zunächſt
ge=
wiſſe Grundlagen der indiſchen Bewegung und
zeigt mit ſeinen fremdartigen Schilderungen, daß
Politik im Morgenland oft aus ganz anderen
Wurzeln wächſt als bei uns. Die dem Europäer
verſtändlicheren zahlenmäßigen ſozialen und
natio=
nalen Momente ſoll ein ſpäterer Brief hinzufügen.
Die Schriftleitung.
Das Morgenland iſt immer noch ein Geheimnis für das
Abendland. Man verſucht es zu verſtehen, aber das iſt für einen
Abendländer nicht ſo leicht. Es gibt im Abendland zwar
Ge=
lehrte, die den Orient zu verſtehen glauben, aber gebildete
Orien=
talen äußern immer ein gewiſſes Erſtaunen über die vielfach
mangelhafte Einſicht und Sorgfalt ſolcher Schriften.
Auch anläßlich der Kalifatskriſe war es erſtaunlich, wie viel
fakſche Auffaſſungen in Europa verbreitet wurden. Und man
erinnerte ſich, wie während des Krieges der bei allen Orientalen
als beſonders tüchtig bewunderte deutſche Generalſtab von
wohl=
meinenden, aber ſchlecht unterrichteten Ratgebern über die
Völ=
ker des Orients oft in traurigſter Weiſe irregeführt wurde. Eine
noch größere Gefahr als dieſe europäiſchen Ratgeber aber
bedeu=
ten für die Wahrheit und Erkenntnis der tatſächlichen Vorgänge
diejenigen Orientalen, die im Dienſte irgendeiner Propaganda
die Freiheit ihres eigenen Urteils (falls ſie überhaupt eines
haben) den Zwecken von Mächten opfern, in deren Dienſt ſie
ar=
beiten, oder die wichtige Fragen als angebliche Fachmänner ſo
bearbeiten, daß wieder falſche Auffaſſungen verbreitet werden.
Das geſchah auch von ſeiten indiſcher Intellektueller, die in
Eu=
ropa Vorträge über ihre Heimat hielten.
Indien iſt nun für das Abendland vielleicht der
geheimnis=
vollſte und am ſchwerſten verſtändliche Teil des Orients. Wer zu
indiſchen Fragen Stellung nehmen will, der muß ſich zunächſt
darüber klar werden, was er unter Indien zu verſtehen hat. Es
wird häufig der Fehler begangen, daß man von Sitten und
Ge=
bräuchen einer ganz beſtimmten Gruppe von Indern ausgeht
und dieſe Gebräuche als indiſche Sitten überhaupt bezeichnet, alſo
die Eigenarten einer beſonderen Gruppe fälſchlich
verallgemei=
nert. Indien umfaßt aber eine Fülle höchſt verſchiedenartiger
und ſogar gegenſätzlicher Typen und Lebensanſchauungen.
So ſteht als eines der ſchwierigſten Probleme in Indien das
ſogenannte Geſetz der Unberührbarkeit da, ein weſentliches
Lebensgeſetz der Hindus, die ſelbſt nicht ganz Indien vertreten,
aber der Zahl nach ſehr bedeutend ſind und wieder in eine Reihe
von Gruppen zerfallen. Dieſes Geſetz der Unberührbarkeit
ver=
bietet nun dem Hindu, Angehörige beſtimmter Klaſſen irgendwie
zu berühren. Das geht ſoweit, daß das Verbot der Berührung
ſich auch auf Gegenſtände erſtreckt, die Eigentum beſtimmter
Klaſſen ſind. Ja, ſogar ein mit einem Angehörigen ſolcher Klaſſen
entſtandener Wortwechſel gilt ſchon als Berührung, fällt unter
dieſes Geſetz und gebietet denen, die ſich einer ſolchen Berührung
ſchuldig machten, umfangreiche Reinigungsriten, die von den
„Smritis” geſetzlich vorgeſchrieben werden, um den durch die
Be=
rührung im weiteſten Sinne Verunreinigten zu rehabilitieren.
Das Geſetz der Unberührbarkeit reicht ſo weit, daß ein Hindu
aus hoher Kaſte nicht einmal mit ſeinem Weibe zuſammen ſpeiſen
darf. Und dieſe religiöſen Grundſätze wurzeln heute noch tief in
der Hindubevölkerung. Man darf nicht glauben, daß die lange
Herrſchaft der Engländer an der Gültigkeit dieſer Geſetze und
ihrer ſtrikten Befolgung etwas zu ändern vermochte. Darauf hat
ja auch der berühmte Hinduführer Matma Gandhi hingewieſen.
Er erklärte in der Erkenntnis der Ueberwindbarkeit jenes
Grund=
ſatzes, daß mindeſtens ein Jahrhundert vergehen würde bis zur
Erlangung der Autonomie („Swaraj” — Selbſtregierung), wenn
gemiſchte Ehen und das Zuſammenſpeiſen getrennter
Kaſtenmit=
glieder etwa als freiheitliche Vorbedingung für eine Autonomie
von der nationalen Bewegung aufgeſtellt würde.
Während alſo etwa die Neutürken zugleich mit ihrer
Frei=
heitsbewegung radikal an die Abſchaffung alter Gebräuche
gin=
gen, hat der indiſche Nationaliſtenführer aus ſeiner Kenntnis
des Landes heraus es als unmöglich erklärt, eine ſolche
Gleich=
zeitigkeit politiſcher und ſittlicher Neuerungen durchzuführen. Er
will die politiſchen Neuerungen erreichen, ohne vorläufig die
alten Geſetze anzutaſten.
Eine weitere Schwierigkeit des Verkehrs liegt in dem Geſetz
von der Heilighaltung der Kuh. Der Europäer wird es
merk=
würdig finden, daß ich mit ſo unpolitiſchen Dingen die
Voraus=
ſetzungen der indiſchen Bewegung zu ſchildern beginne. Aber auf
dieſe tauſendjährigen Ueberlieferungen kommt es hier in Indien
viel mehr an als auf die Momente, die der Europäer bei der
Beurteilung politiſcher Strömungen in Rechnung zu ſtellen
ge=
wohnt iſt. Uebrigens hat der Deutſche Max Weber im Archiv
„Sozialwiſſenſchaft und Sozialpolitik” die Wichtigkeit der Kuh
ſchon hervorgehoben. Er führt dort mit guter Kenntnis aus=
„Kuhdung und Kuhurin reinigt in Indien alles. Kein korrekter
Hindu wird an einer urinierenden Kuh vorübergehen, ohne ſeine
Hand in den Strahl zu halten und ſich, wie Angehörige
beſtimm=
ter chriſtlicher Konfeſſionen mit Weihwaſſer, mit dieſem
Kuhpro=
dukt Stirn und Kleider zu befeuchten. Wer überhaupt Rindfleiſch
ißt, der gilt als Barbar und jedenfalls nicht Mitglied einer hohen
Kaſte. Ein korrekter Hindu desinfiziert heute noch rituell ſeine
Wohnung mit Kuhdung.”
So ſteht es mit den erſtaunlichen Sitten der Hindus. Eine
andere große Gruppe in Indien bilden die Mohammedaner. Sie
ſind frei von den lähmenden Feſſeln der hinduiſtiſchen
Vorſchrif=
ten. Ein mohammedaniſcher Fürſt kann eine Frau aus den
nie=
derſten Volksſchichten (vom Hinduſtandpunkt aus alſo eine „
Un=
berührbare”) zu ſeiner Gattin erheben und über geborene
Für=
ſtinnen ſtellen. Der Iſlam kennt keine Klaſſenunterſchiede; alle
Moſlims ſind Brüder. Und das den Hindus ſo heilige Kuhfleiſch
wird ſeiner Billigkeit und Ergiebigkeit wegen gerade von den
brei=
ten Schichten der Moſlims ſehr gern genoſſen. So entſteht ſchon
daraus ein tiefer Gegenſatz zwiſchen den Hindus und
Mohamme=
danern, und dieſer Gegenſatz reicht weit über ſolche
Lebens=
gewohnheiten hinaus.
Daraus iſt es zu erklären, daß die Freiheitsbewegung, die
ſchon ſeit dem Beginn der Fremdherrſchaft in Indien vorhanden
iſt, noch immer nicht ihr Ziel erreicht hat. Freilich iſt ſeit dem
Weltkrieg durch das Verhalten der Engländer in der
Kalifats=
frage eine tiefe Wirkung unter den indiſchen Mohammedanern
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hervorgerufen worden, und die Mohammedaner haben ſich
da=
mit den Hindus genähert. Die Mohammedaner organiſierten
Komitees in ganz Indien und faßten am 28. Februar 1920 in
Kalkutta den Beſchluß, ſich mit der Fremdherrſchaft Englands
nicht zu verbünden. Ein allgemeiner Streik wurde erfolgreich
durchgeführt, und die Moſlims glaubten, jetzt ſich mit den
Hin=
dus verbinden zu können.
Aber der Hinduführer Gandhi hat anfangs die
mohamme=
daniſche Bewegung nicht gebilligt. Erſt einem mohammedaniſchen
Gelehrten gelang es, Gandhi zu gewinnen. Die
mohammeda=
niſchen Führer mußten geloben, all ihren Einfluß aufzubieten,
um die Moſlims von der Schlachtung von Kühen abzuhalten,
und dafür ſagten die Hindus ihre Unterſtützung in der
Kalifats=
bewegung zu. Man ſieht die ungeheuere Wirkung, die religiöſe
Gebräuche auf die Politik haben. Gandhi wollte „die Kuh retten”
und in ihre frühere Stellung als eine Art Göttin einſetzen. In
ſeinem Blatt „Jung=Indien” ſagt Gandhi: „Den Hindus iſt es
mit der Kuh ſo ernſt wie den Moſlims mit dem Kalifat. Und die
Hindus wiſſen, daß ſie — der liebſte Traum eines jeden Hindu
die Kuh nicht retten können ohne den guten Willen der
Mo=
hammedaner.” Vielleicht hätten die Hindus die ganze nationale
Bewegung preisgegeben, wenn es ihnen nicht ſo ernſt geweſen
wäre mit der Rettung der Kuh vor dem Schlachten. Wenn alſo
jüngſt ein indiſcher Gandhiſt in einem Berliner Vortrag erklärte:
Gandhi iſt Indien, und Indien iſt Gandhi”, ſo iſt dies ziemlich
falſch; viel eher könte man ſagen: „Gandhi iſt die Kuh, und die
Kuh iſt Gandhi‟
Für Gandhi iſt es bezeichnend, daß er einmal erklärt hat, es
ſei für den Hindu religiös ungeſetzlich, auf der völligen
Unab=
hängigkeit zu beſtehen. Gandhi wünſcht nur Selbſtverwaltung,
Homerule nach iriſchem Muſter für Indien. An Gandhis
Wider=
ſtand iſt die mohammedaniſche Führung geſcheitert, die völlige
Un=
abhängigkeit anſtrebte. Gandhi hat der britiſchen Regierung ſeine
Dienſte angeboten, und er hat ſich der moſlimiſchen Bewegung
nur um der Kuh willen angeſchloſſen. Er wollte die Autonomie
innerhalb eines Jahres erreichen und zugleich Kalifat und Kuh
ſicherſtellen. Das Volk glaubte an Gandhi und ſchrieb ihm
über=
irdiſche Macht zu, Unangreifbarkeit. Das hat wieder die
Eng=
länder bewogen, Gandhi ins Gefängnis zu ſetzen.
So blieb die erwartete Autonomie aus, und wenn auch
Gandhis Name noch hochgehalten wird, ſo ſind doch unter ſeinen
Anhängern Spaltungen entſtanden. Die heute in allen
Provinz=
vertretungen vorherrſchende Richtung verfolgt im Gegenſatz zu
dem früheren lohalen Programm ſchon eine fortwährende
Ob=
ſtruktionsmethode. So ſcheiterte das Finanzgeſetz, was in
Eng=
land große Unruhe hervorrief. Die indiſche Regierung hät auf
Veranlaſſung Londons eine Unterſuchung veranſtaltet, um die
Mängel der im „India=Act” von 1919 durchgeführten
konſtitutio=
nellen Reformen feſtzuſtellen. Die engliſche Regierung aber
ver=
weigerte einen weiteren Ausbau der in Indien gewährten
Freiheiten.
Jetzt ſind in Indien Stimmungsanzeichen vorhanden, die
den Grundſatz „Gewalt gegen Gewalt” andeuten. So in den
letz=
ten Vorgängen in der Provinz Bengalen. Die Kalifatsbewegung
iſt in eine neue Richtung gedrängt; ſie will die Wiederbelebung
des alten, wahren Kalifats von Mekka und damit die Befreiung
der Halbinſel Arabien von jedem fremden Einfluß, fteht alſo in
Verbindung mit der Politik des neuen Kalifen, des Königs
Huſſein von Hedſchas. Dieſe neue mohammedaniſche Bewegung
verſucht immer noch, die Hindus mit ſich zu reißen. Aber dieſe
Verbindung wird immer äußerlich bleiben; denn es handelt ſich
um zwei höchſt verſchiedene Kulturen und Weltanſchauungen.
Das Problem Moſlim—Hindu iſt das ſchwerſte in Indien.
Un=
lösbar iſt es nicht; darüber ſpäter mehr.
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Nummer 149.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 29. Mai 1924.
Seite 9.
Sport, Spiel und Turnen.
Turnen.
Vorturnerprüfung im Südweſtdeutſchen Gau des Deutſchen
Turner=
bundes 1919.
Zwei Turnbrüder aus Frankfurt und einer aus Darmſtadt konnten
in der Halle der Liebigs=Oberrealſchule vor dem Gauturnwart die
Prüfung als Gauvorturner ablegen. Bereits am Sonnabend war eine
mehr als einſtündige Prüfung in den Fragen des deutſchen Volkstums
durch den ſtellvertretenden Gaudietwart vorausgegangen. Die
Prüf=
linge zeigten, daß ſie in der Geſchichte der Körperkultur von Hellenen
und alten Germanen an bis zu den Kämpfen zwiſchen Turnen und
Sport des heutigen Tages zuhauſe waren, daß ſie ſich auskannten in
den Männern und Kräften, denen die Turnerſchaft ihr Daſein verdankt,
wie in der Turnfehde von 1888 und 1904, die zur Gründung der
ari=
ſchen Turnverbände führte, welche ihrerſeits ihren Zuſammenſchluß im
Deutſchen Turnerbunde 1919 fanden. Sie bewieſen Vertrautheit mit
der Geſchichte unſeres Volkes, zeigten Kenntnis der aufbauenden Kräfte
unſeres Volkstums, wie auch der zehrenden und zerſetzenden
Untugen=
den, die von altersher am Marke unſeres Volksſtammes nagen. Die
turneriſche Prüfung erwies die allſeitige Ausbildung in den
verſchie=
denen Zweigen der Körperkultur, im hergekommenen Geräteturnen
nicht minder, als in den neuzeitlichen Beſtrebungen auf dem Gebiete
der Freiübungen (Niels, Bukh, Gaulhofer) oder des angewandten
Tur=
nens. In der Leitung der Riege darf allerdings der eine oder der
an=
dere noch freier und mitreißender werden.
Fußball.
Sportverein 98 (Ensgraber)—Eintracht I. 7: 3 (3: 1).
Zu obigem Spiel hatten ſich nur wenige Zuſchauer eingefunden.
Das Wetter war äußerſt günſtig: windſtill und abendkühl. — Wer aber
heute ein Spiel erwartete wie damals gegen die Ligamannſchaft, wurde
ſehr enttäuſcht. Zunächſt traten beide Gegner nur mit 10 Mann an,
bis ſich zehn Minuten nach Spielbeginn der letzte Mann der Blau=weißen
dem Schiedsrichter ſtellte. Die erſte Halbzeit brachte in ihrem weitaus
größeren Teil ein zerfahrenes, nichtsdeſtoweniger aber ruhiges Spiel.
Das erſte Tor fiel für die Eintrachtler, wurde aber bald durch den
Sport=
verein nicht nur ausgeglichen, ſondern letzterer konnte das Ergebnis
ſogar auf 311 für ſich erhöhen.
Die zweite Halbzeit wies ein entſchieden lebhafteres Spiel auf.
Ein=
tracht hätte jedoch mehr Erfolge buchen können, wenn es bei dieſem
Raſenſport nicht die verpönten „Abſeitsregeln” gäbe. Sportverein
konnte auch günſtiger abſchneiden, der flinke und ballſichere Rechtsaußen
(ſeine blendenden Eckbälle und Flanken löſten allſeits Verwunderung
aus) wurde zu wenig bedient. Die Torhüter zeigten beide gute
Leiſtun=
gen, gegen Schluß beſonders Herr Dr. S., der „Mann, der die Ruhe
weg hat‟. Das Zuſammenſpiel beider Mannſchaften war guter
Durch=
ſchnitt, jedoch muß ſich Eintracht, wie geſagt, mehr vor „Abſeits” hüten
dem zweifelsohne eine gewiſſe Schuld an der immerhin hohen
Nieder=
lage zuzuſchreiben iſt.
Tennis.
Leichtathletik.
Staffellauf.
Der am 1. Juni zum 17. Male ſtattfindende Staffellauf Potsdam—
Berlin hat einen Meldeſchluß gefunden, der die Ziffern der vergangenen
Jahre weit überſteigt. Nicht weniger als 102 Mannſchaften (gegen 86
im Vorjahr) werden diesmal in den verſchiedenen Klaſſen in
Wett=
bewerb treten. Am ſtärkſten engagiert iſt der S.C. Charlottenburg, der
nicht weniger als 17 Mannſchaften auf die Beine bringt. Zum
Haupt=
wettbewerb über 25 Kilometer ſchicken der S. C.C. und die Polizei je
drei, B. S. C., Brandenburg und Zehlendorf je zwei, Realia, Siemens,
V. f. L. 1922, Bernau, D.S. C., Preußen, B. T. S. V. 1850. V. f. L.
Bran=
denburg, V. f. L. Potsdam, Polizeiſchule Brandenburg, Teutonia 99,
Zar Kochba, Lübeckſcher Tv., B. S. V. 92, V.f.B. Luckenwalde, Neuköllner
Sportfreunde und Komet je eine Mannſchaft ins Nennen. Bei der
Jugend ſind 9, bei den Frauen 11, bei den alten Herren 4, bei den
Knaben 15, im Hauptwettbewerb für die kleineren Vereine über 10 Klm.
29, und bei der Jugend 6 Mannſchaften in die Meldeliſte eingeſchrieben
worden.
b. Kehrling beim Grunewald=Pfingſtturnier.
Das Pfingſtturnier des Lawn=Tennis=Turnierklubs, das vom 4.—10.
Juni auf den Plätzen im Grunewald ſtatfindet, dürfte ſeine Vorgänger
inbezug auf die Beſetzung weit in den Schatten ſtellen, da ſchon jetzt
Mel=
dungen hervorragender Spieler aus dem Auslande vorliegen, die allein
die Gewähr erſtklaſſiger Kämpfe bieten. An ihrer Spitze marſchiert der
ungariſche Meiſter Bela v. Kehrling, der den Wanderpreis der
Meiſter=
ſchaft von Berlin" zu verteidigen hat. Mit ihm kommt die ungariſche
Meiſterin Frl. Varady (jetzige Fr. Peterh). Zu dieſen beiden geſellen
ſich einige der beſten Schweden, wie Malmſtröm und Peterſen. Daß
Deutſchland ſeine beſten Kräfte in den Kampf ſtellt, iſt eine
Selbſtver=
ſtändlichkeit. Zugeſagt haben bis jetzt Froitzheim, Rahe, Kreuzer, Gebr.
Kleinſchroth, Grandy, ſowie die Damen Fr. Neppach, Fr. Friedleben und
Frl. Weihermann. Das einige Tage vorher, vom 24. bis 29. Mai, zum
Austrag kommende Turnier des Berliner Schlittſchuhklubs hat eine
aus=
gezeichnete Beſetzung gefunden. Aus der langen Liſte der Bewerber
grei=
fen wir nur Landmann, den Verteidiger des Silberſchildes, Hannemann,
Rahe, Demaſius, R. Kleinſchroth, Moldenhauer, Dr. Kupſch, Harras,
Vabſch und Tomilin heraus. Im Klubkampf Kopenhagen-Berlin
ver=
treten Ingersloe, Thalbitzer, Th. Peterſen und Morville die däniſchen,
Landmann, Demaſius, Dr. Kupſch uned Moldenhauer vorausſichtlich die
Berliner Farben. In den Damenkonkurrenzen haben Frl. Uhl, Frl.
Kall=
meher, Fr. Ledig=Leipzig, Fr. Käte Richter und Gräfin v. d.
Schulen=
burg ihre ſchärfſte Gegnerin in der däniſchen Meiſterin Fr. Brehm zu
erblicken.
Davis Pokal=Spiele.
In der erſten Runde der europäiſchen Zone der Tenniswettkämpfe
um den Davis=Pokal haben ſich bisher England, Dänemark, Italien und
die Schweiz für die weiteren Spiele qualifiziert. Ausſtändig ſind noch
die Begegnungen Tſchechoſlowakei gegen Neu=Seeland in Prag ſowie‟
Holland gegen Britiſch=Indien in Haag. Das letzter Spiel geht am 23.,
24. und 25. Mai vor ſich. — Das erſte Spiel der zweiten Runde findet
am 31. Mai, 2. und 3. Juni in Edgbaſton (England) zwiſchen Spanien,
das in der erſten Runde ſpielfrei war, und England ſtatt.
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Darmſtädter Tagblaft
29. Mai 1924 Nr. 149
Dnderodet
Wiriſhaftliche Rundſchau.
w. Der Verband Deutſcher Treuhand= und
Re=
biſionsgeſellſchaften e. V., Berlin, hält am Samstag, den
31. Mai, in München im Hotel „Vier Jahreszeiten” ſeine diesjährige
Hauptverſammlung ab.
— Umtauſch von E=Goldſchatzanweiſungen. Die
Friedensvertrag=Abrechnungsſtelle beim Reichskommiſſariat für
Repara=
tionslieferungen teilt folgendes mit: In Ausführung der Verordnung
des Reichspräſidenten vom 3. März 1924 8 3 Abſ. 3 und 4 werden gegen
Rückgabe der bis zum 31. Mai d. Js. zum Umtauſch nicht eingereichten
K=Goldſchatzanweiſungen vom 1. Juni 1924 ab auf Antrag jeden
In=
habers kurzfriſtige Goldſchatzanweiſungen (E=Schatzanweiſungen)
aus=
gehändigt, wobei die alten Schatzanweiſungen mit 75 Prozent des
Nenn=
wertes berechnet werden. K=Schatzanweiſungen, die bis zum 31. Mai
1924 ohne Abrechnungsſchreiben der Friedensvertrag=Abrechnungsſtelle
G. m. b. H. eingereicht ſind, gelten als nicht friſt= und formgerecht
ein=
gereicht und werden deshalb gleichfalls nur mit 75 Prozent umgetauſcht.
Wird der Umtauſch zu dieſem Satz nicht gewünſcht, ſo müſſen die
Ein=
ſender bis zu dem genannten Termin über die eingereichten K=Schätze
anderweit verfügen. Die neuen E=Schatzanweiſungen werden
ausge=
geben in Stücken zu 40, 100 und 400 Mark. Etwaige Spitzenbeträge
zur Erlangung ſolcher Stücke müſſen bar zugezahlt werden und werden
bei Ueberſendung der E=Schatzanweiſungen durch Nachnahme
er=
hoben. Der Umtauſch erfolgt für Rechnung des Antragſtellers bei dem
Reichskommiſſariat für Reparationslieferungen, Abteilung
Friedensver=
trag=Abrechnungsſtelle, Umtauſchſtelle für K=Schatzanweiſungen, Berlin
W. 9, Potsdamer Straße 10—11.
* Die Goldmarkbilanz. Eine Einführung und Ueberſicht
von Univ.=Prof. Dr Klauſing, Frankfurt a. M. „Rhein”=
Verlags=
geſellſchaft m.b.H., Duisburg, 1924. Aus einem Vortrag, den der
Ver=
faſſer im Rahmen eines Steuerkurſes der Handelskammer Duisburg—
Weſel gehalten hat, iſt die kleine Schrift entſtanden. Sie will nur in
großen Zügen die Goldmarkbilanz nebſt Durchf.=Beſt. erläutern, kann
deshalb auf Zweifelsfragen nur hinweiſen und zu Streitfragen keine
ausführliche Stellung nehmen. In der blaren Abfaſſung, dem kurz und
überſichtlich gehaltenen Inhalt wird der mit dieſen Fragen befaßte
Kaufmann genügend Anregung und Anleitung zur Löſung der nicht
immer leichten Aufgaben finden. Und für dieſen Zweck iſt ja der kurze
Leitfaden geſchrieben.
Juſtizrat Lindt=Darmſtadt.
w. Die Goldbewegung bei der Reichshauptkaſſe.
Nach der Ueberſicht über die Geldbewegung bei der Reichshauptkaſſe vom
11. bis 2. Mai 1924 betragen die Ablieferungen rund 199,9, die
Aus=
zahlungen rund W6,5, mithin der Zuſchußbedarf rund 6,6 Millionen
Goldmark. Unter Berückſichtigung des Ueberſchuſſes der erſten Dekade
ergibt ſich für Mai bis jetzt ein Zuſchußbedarf von rund 2,1 Millionen
Goldmark.
* Vom Deutſchen Induſtrieſchutzverband wird uns
mitgeteilt: Der über 10000 Induſtriebetriebe umfaſſende Deutſche
In=
duſtrieſchutzverband (Sitz Dresden), die Streikentſchädigungsorganiſation
der deutſchen Arbeitgeber, hält am 31. Mai ſeine 18.
Generalverſamm=
lung ab. Rund 150 000 Goldmark für Schäden aus Arbeitseinſtellungen
hatte er in den erſten vier Monaten des Jahres 1924 an ſeine Mitglieder
zu zahlen. Infolge der in der letzten Zeit ſich immer mehr häufenden
Streikneigung rechnet der Deutſche Induſtrieſchutzverband damit, daß
die deutſche Induſtrie aller Vorausſicht nach auch weiterhin von
Arbeits=
kämpfen betroffen wird und daß wahrſcheinlich das Jahr 1924 eines der
ſtreikreichſten ſein wird.
t. Börſenruhe am Pfingſtſamstag in Berlin. Am
Samstag vor Pfingſten, den 7. Juni, bleiben die Börſenräume für jeden
Verkehr geſchloſſen.
* Perſonalie. Herr Geh. Juſtizrat Kempner, der u. a.
Vor=
ſitzender des Aufſichtsrates der Muttergeſellſchaft, der Aktiengeſellſchaft
für chemiſche Produkte, vorm. H. Scheidemandel, iſt, begeht am 3. Juni
1924 ſeinen 70. Geburtstag.
w. Verlängerung der Einlöſungsfriſt für
Schatz=
anweiſungen. Die Friſt, innerhalb der die als Zahlungsmittel
ver=
wendeten Stücke der Schatzanweiſungen des Deutſchen Reiches von 1923
(Goldanleihe), fällig am 2. September 1935, über 0,42 Mark Gold (/zo
Dollar), 1,05 Mark Gold (½ Dollar), 2,10 Mark Gold (½ Dollar), 4,20
Mark Gold (1 Dollar), 8,40 Mark Gold (2 Dollar) und 21 Mark Gold
(5 Dollar) zum Nennwert in Rentenmark oder andere gefetzliche
Zah=
lungsmittel umgetauſcht werden, wird bis zum 31. Mai 1924 verlängert.
Anträge zum Umtauſch dieſer Stücke in neue unverzinsliche, auf 500,
1000 und 200 Goldmark lautende Schatzanweiſungen, die am 1.
Septem=
ber 1924 oder am 1. Juni 1925 fällig werden, können bis auf weiteres
unter den bereits bekannt gemachten Bedingungen noch nach dieſem
Termin geſtellt werden. Ein Zwang zum Umtauſch der
Goldanleihe=
ſtücke in andere Zahlungsmittel oder neue Schatzanweiſungen beſteht
nicht. Die vorbezeichneten Abſchnitte der Goldanleihe bleiben, auch wenn
ſie von den Kaſſen des Reiches nicht mehr in Zahlung genommen werden,
Wertpapiere mit den daran geknüpften Rechten.
Erwerbsgeſellſchaften.
w. Taunus Schuhmaſchinenfabrik A.=G. in
Ober=
urſel a. T. Die am 23. Mai 1924 ſtattgefundene G.=V. der Taunus
Schuhmaſchinenfabrik A.=G. in Oberurſel a. T. genehmigte die vorgelegte
Bilanz per 31. Dezember 1923 und erteilte dem Vorſtand und
Aufſichts=
rat Entlaſtung. Eine Dividende für das abgelaufene Geſchäftsjahr kommt
nicht zur Verteilung. Der Reingewinn von 12099 197 130 356 934,97
Mark wird auf das neue Geſchäftsjahr vorgetragen, um ihn den
Aktio=
nären bei Umſtellung auf die Goldrechnung zugute kommen zu laſſen.
Der Geſchäftsgang im neuen Jahr iſt zufriedenſtellend, es liegt ein
Auf=
tragsbeſtand für längere Zeit vor.
w. Die Kruppſche Gußſtahlfabrik teilt mit, daß in den
mechaniſchen Betrieben vorläufig unter Beibehaltung der bisherigen
Kurzſchichten weitergearbeitet wird.
w. Die Harburger Eiſen= und Broncewerke ſchlagen
eine Dividende von 5 G.M. auf jede Aktie über 1000 Mk. vor. Ueber die
Zuſammenlegung des Aktienkapitals und die Goldmarkbilanz ſoll ſpäter
eine a.v. G.=V. Beſchluß faſſen.
w. Baer u. Stein A.=G., Berlin. Die Verwaltung der
Baer u. Stein A.=G. (Metallon) teilt mit, daß der Abwickelungsvorſchlag,
welcher der Gläubigerverſammlung vorgelegen hatte, nunmehr von
ſämt=
lichen Beteiligten angenommen worden iſt. Nach dieſem Vorſchlag
ſichert bekanntlich die Geſellſchaft — unter begrenzter Garantie der
Aktio=
näre — ihren Gläubigern Abſchlagszahlungen vom Fälligkeitstage bis
zur vollſtändigen Befriedigung zu. Nach dem vom Gläubigerausſchuß
geprüften Status iſt zu erwarten, daß dieſe Garantie nicht in
Wirkſam=
keit zu treten braucht, da in der Geſellſchaft ſowie in der ihr zur
Ver=
fügung ſtehenden Vermögensmaſſe Bruno Baer genügende Werte
vor=
handen ſind, um allen Forderungen gerecht zu werden und eine
unge=
ſtörte Weiterführung des Betriebes der Geſellſchaft zu ermöglichen.
* Zigarettenfabrik 2 Malzmann A.=G., Dresden.
Wie uns mitgeteilt wird, hat die Firma die Umſtellung ihrer Bilanz
auf Goldmark vollzogen. Die am 19. d. M. ſtattgefundene
Generalver=
ſammlung beſchloß, das Kapital der Stammaktien von Mk. 9000 000
auf Goldmark 900 000 zuſammen zu legen, eingeteilt in 9000 Aktien zu
je 100 Goldmark. Die Geſellſchaft hat, um die Anſprüche ihrer
Kund=
ſchaft befriedigen zu können, ihr Unternehmen durch Inbetriebnahme
eines zweiten größeren Fabrikgrundſtückes in Dresden=Strieſen
erheb=
lich ausgedehnt und zwar unter Beibehaltung ihres bisherigen
Be=
triebes in der Reitbahnſtraße. Der Geſchäftsgang wurde als ein recht
befriedigender bezeichnet.
Warenmärkte.
Amtliche Notierungen der Frankfurter Börſe,
Abteilung Getreide. (Getreide, Hülſenfrüchte und Biertreber,
ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack). Preis je
100 Kg.: Weizen Wetterau 16,25—16,50, Roggen 14,50—15,
Sommer=
gerſte für Brauzwecke 16,75—17,25, Hafer, inländiſch, 14,75—15,25,
Hafer, ausländiſch, —, Weizenmehl, ſüdd. Spezial Null, 26—B,
Roggen=
mehl 22—23, Weizen= und Roggenkleie 9—9,60.
w. Berliner Produktenmarkt. Die Nachfrage für Mehl
und zwar ebenſo für Roggen= wie für Weizenmehl, war ziemlich
be=
deutend. Es wurden teils geſtrige, teils darüberliegende Preiſe
ge=
zahlt. Für Roggen zeigten die Provinzmühlen weiteren Bedarf. Die
Nachfrage aus Sachſen hat aber, nachdem man dort anſcheinend für
einige Zeit verſorgt iſt, nachgelaſſen. Für Weizen lauteten die Cif=
Forderungen heute niedriger und die Kaufluſt für Ueberſee=Ware war
weſentlich geringer als geſtern. Hafer und Gerſte ſowie die übrigen
Artikel hatten bei wenig veränderten Preiſen wiederum ſehr ſtilles
Geſchäft.
Börſen.
* Frankfurter Börſe vom 28. Mai 1924. (Eigener
Be=
richt.) Die Börſe hatte heute wieder ein ſehr ruhiges Geſchäft, der
Unterton war aber entſchieden etwas freundlicher als an den Vortagen.
Das noch herauskommende geringe Material fand aber willige
Auf=
nahme und kursmäßig konnte ſich überwiegend leichte Befeſtigung
durch=
ſetzen. Die äußeren Urſachen der auffallenden Widerſtandsfähigkeit der
Börſe ſind nicht klar zu erkennen. Man ſpricht zwar wieder von Käufen
einer beſtimmten Bankſeite am Montan= und Chemiemarkt doch ſind
ſichere Unterlagen hierfür nicht vorhanden. Die innerpolitiſche Lage
wird nach wie vor ſkeptiſch betrachtet, und man knüpft auf den Verſuch
einer Kabinettsbildung durch Marx nicht viel Hoffnung. Beruhigend
wirkte das Zuſtandekommen einer Unterſtützungsaktion für die in
Schwierigkeit befindliche Privatbank, die vorausſichtlich eine ſtille
Liqui=
dation des Geſchäftes ermöglichen wird. Montanwerte eröffneten bei
ſehr geringen Umſätzen befeſtigt. Die ſchweren weſtlichen Werte konnten
etwa 5 Prozent gewinnen. Auch der Chemiemarkt war etwas
freund=
licher. Elektrizitätswerte wurden zu leicht befeſtigten Kurſen
umge=
ſetzt. Von den übrigen Märkten ſind noch Aſchaffenburger Zellſtoff als
befeſtigt zu nennen, ſonſt traten beſondere Bewegungen nicht zu Tage.
Der Renten= und Aktien=Freiverkehr lag in Uebereinſtimmung mit der
Geſamttendenz etwas feſter bei ſehr kleinen Umſätzen. Im Verlauf der
Börſe konnte ſich die Widerſtandsfähigkeit der Märkte recht gut
behaup=
ten, und die Kaſſekurſe brachten bei geringfügigen Kursſchwankungen
kaum nennenswerte Veränderungen. Der Einheitsmarkt blieb
gegen=
über den geſtrigen Kurſen im Großen und Ganzen wenig verändert.
Die Nachbörſe blieb geſchäftslos, jedoch war die Stimmung gut
behaup=
tet. Man hörte folgende Freiverkehrskurſe: Becker Stahl 3½/ Prozent,
Becker Kohle 55’s Prozent, Benz 2,5 Prozent, Krügershall 35/8 Prozent,
Raſtätter Waggono 3 Prozent, Ufa 42/8 Prozent.
w. Berliner Börſenbericht. Die Börſe zeigte heute das
gleiche Bild ausgeſprochener Geſchäftsſtille wie an den letzten Tagen.
Nur bei Montan und zum Teil auch bei Petroleumwerten zeigten ſich
zeitweiſe Anſätze zur Unterbrechung der Eintönigkeit des Verkehrs. Die
Grundſtimmung iſt jedoch durchweg als freundlicher zu bezeichnen. Man
glaubt, daß dem bisherigen Reichskanzler Dr. Marx unter der
Teil=
nahme bezw. zum mindeſten unter Billigung der Deutſchnationalen die
Regierungsbildung gelingen wird. Ebenſo verſtärkt nach Anſicht der
Börſe der bisherige Verlauf der Schlichtungsverhandlungen die
Hoff=
nungen auf eine baldige Beilegung des Bergarbeiterſtreiks. Obwohl
die Beteiligung des Publikums und des Auslandes nahezu vollkommen
fehlte, gingen die Kurſe bei Deckungen der Spekulation zumeiſt nach
oben, wobei in der Hauptſache Montanwerte mit Steigerungen von 1
bis 2 Billionen Prozent, Harpener, Berlin=Karlsruher Induſtrie einen
Nutzen von 4 Prozent zogen. Am Goldmarkt war eine leichte,
unweſent=
liche Verſteifung feſtzuſtellen, bei der Deviſenfeſtſetzung ergab ſich eine
weitere erhebliche Abnahme des Bedarfs, ſo daß die Reichsbank für noch
repartierte Plätze neue Erhöhungen und Zuteilungen mit alleiniger
Ausnahme von London vornehmen konnte.
Oeviſenmarkt.
Beld Ve Amſterdam=Rotterdam. 137.51 158.29 137.60 158.40 29 Troz. Brüſſel=Antwerpen....." 19.55 19.65 19.25 19.35 voll Chriſtiania. . . . . . . . . . . . ." 58.25 58.55 58.10 58.40 voll Kopenhagen 71.12 71.48 70 82 71.18 voll Stockholm. 111.52 112.08 111.52 112.03 voll Helſingfors 10.52 10 58 10 52 10.58 voll Italien 18.6) 13.75 1855 18.65 voll London 18.205 18.305 12 255 18.345 10 Proz= New=Yorl 19 4.21 4.13 4.21 4 Proz= Paris. 22.84 22.96 22 44 22.56 voll Schweiz 74.41 74.79 74.31 74.69 voll Spanien 57.61 57.89 57.36 57.64 voll Wien (i. D.=O 5.905 5.945 593 5.97 voll Prag. 12.435 12.515 12.395 12.455 voll Budapeſt 58 4.62 4.58 469 voll Buenos=Air 1365 1375 1265 1375 voll Bulgarien. 3.67 3.09 3.04— 3.06— voll Japan 1.685 1.695 1.685 1.695 voll Rio de Janeiro 0.425 0.435 0 425 0.435 voll Belgrad. 5.18— 5.22 — 5.13- 5 17— voll Liſſabon.
Danzia ........ .. 12.56
73.21 12.64
73.50 12.46
73.01 12.54
73.39 o. Umſ.
voll
Berliner Kurſe
Sämtliche Zahlen
.. (Eigene telegr. Meldung.)
verſtehen ſich mit 1000 000 000.
Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte.
Braunkohlen=Briketts .
Bremer Vulkan ....."
„ Wolle.... .. ..
Chem. Heyden .......
Weiler ......
Deutſch=Atlant. Tel...
Deutſche Maſchinen.
Deutſch=Niebld. Tel. ..
Deutſche Erdöl ......"
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke ..
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte ..
Dynamit Nobel ...."
Elberfelder Farben. . ..
Elektr. Lieferung ..
R. Friſter .
.
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Gußſtahl ...
Geſ. f. elektr. Untern...
Halle Maſchinen ...."
Han. Maſch.=E
an. 13000 Eiſ. Langendreer 300 ttener Gußſtahl ... 0 3600 Wanderer=Werke ...." 6800
28. 5.
17830
34500
22100
7900
6500
2100
13300
55000
3100
13100
10250
4100
12750
12200
1590
20500
11750
188375
6700
Frankenkurs in London: 80.47
Markkurs „ „ 18.50
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Frankfurter Kursbericht vom 28. Mai 1924.
Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ..........."
.
3½% „ „..
„
Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
„ 1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ...."
4½% TV. u. V. Schatzanweiſg.
4½% HI.—TX.
4%Dt. Schutzgebiet v.0,8-11n. 13
v. 14
Sparprämienanleihe .. . . . . . .."
Zwangsanleihe .... . . . . . ... . ."
4% Preuß. Konſols ........."
3½%
..:.::"
49 Bad. Anl. unk. 1935 ......"
3½% „ „ v. 1907 ......."
„ „1896 ......."
49 Bahern Anleihe ........."
„ ..
8½%
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 ..... ... .. ."
8—16% Heſſen Reihe XXXfI.
untilgb. b. 28.. . . . . .. . . . . ..
4½ Heſſen unk. 1924.. . . .. . . ..
3½% „.................
O „ ..........
4% Württemberger alte .. .. .."
b)Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
5% L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½ „ v. 1902 ..........
48
......
5% Bulgar, Tabak 1902... . . . .
12/,% Griech. Monopol ... . . ..
4½%0 Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 „.........."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ..................
4% Oeſt. Goldrente ........."
4% „ einheitl. Rente ......"
5% Rum, am. Rente v. 03 ....
4½% Goldrente v. 13 ....
4% „ am. Goldrente konv.
4% .„ am. v. 05 ..... ...."
470 Türk. (Admin.) v. 1903....
4½ „ (Bagdad) Ser. I..
„ v. 1911, Zollanl. .. 4% 4½% Ung. Staatsr. v. 14 ... 4½ „ Goldrente ..... .." 4% „ Staatsr. v. 10 „ 4½ Kronenrente . . . . Außereuropäiſche. 5% Mexik. amort. innere . . . 9 „ konſ. äuß. v. 99.. . . „ Gols v. 04. ſtfr. .. 3% „ konf. inner. ...... 4½% Irrigationsanleihe
5% Tamaulipas, Serie l.... 27. 5. 28. 5. 0.071 0,07051 0.45 0.195 0.195 0,825 42 4,2 4,2 75,4 75,1 139 — 1.39 0.095 0,09 3,607d 0.115 0.205 0,175 0.175 3,255 03 03 0,38 — * 4,2 4,2 550 550 0.23
— 0.265 1,9 2,5
— 0.5 9 1.1 4,8 4Els — 0,31 —
1.25 1.25 0,6 0,401
— 43 11 1,45 1.3 2.75 3.4
Oblig. v. Transportanſt.
4½6 Cliſabethbahn ſtſr. . . . . . . . ."
48 Gal. Carl Ludw.=Bahn. . . .
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. .. 6.25 6.2
T— Tauſend MMilliöneng M4 — Milliarden 0U ohne Umſaz X—ratiöniert:
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.)
2.6%Neue
49 Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
3% Oeſt.
1. b. 8. Em..
9. Em. .. ..
v. 1885 ...."
Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
4% Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½% Anatolier I............"
3% Salon. Conſt. Jonction ..."
3% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepec. . . . . . . . . .. .."
...
4½%
Nach Sachwert verzinsl,
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
580 Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. . . . . . . . . . . . . . . . .."
52 Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em. . . . . . . . . . . . . . . . .
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23.... .."
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5%Neckar A.=G. Stuttgart
Gold=
anl. v. 23......
5% Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24.. . . . . . . . . .. . .."
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5% „ Roggenwert=Anl. . .
5% Rhein. Hypot.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24 ............"
5% Rhein=Main=Donau
Gold=
anl. v. 23 ..............
5% Süchſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II..............
5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl.
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein.. . . . . . . ..
Bayer Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft .. ."
Commerz= und Privatbank ..."
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. ..
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft . . . . . . . . ."
Dresdner Bauk.... . . . . . . . . .."
Frankfurter Bank ..........."
Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . . . . .. . .. . . ..
Mitteldeutſche Creditbank. . . . ..
Oeſterreichiſche Creditanſtalt ...
Reichsbank=Ank. . . . . . . . . . . . . .
Rhein. Creditban . ..........."
„ Hypothekenbank ...."
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank .. .. . .. .. .... ......"
Wiener Bankverein .........."
Bergwerks=Aktien.
Berzelius ........"
Bochumer Bergb. .
Buderus..
Dt. Luxemb
Eſchweiler Bergwerks=Akt.
1 Gelſenkirchen Bergw. ....
Harpener Bergbau.... . . . . . . ."
27. 5.
is
275
5,75
5,25
18
9,6
11
0,38
9,25
1,7
„35
2,5
1,1
1,8
1.1
1.3
12
1,8
7.1
1.
054
8
4,75
13,5
1,65
0.375
3,5
1,625
6.25
0.275
5,3
44
47,75
53:25
25. 5.
7,05
6½
92
8,75
6,6
9,6
1.15
039
9,25
17
2.4
1,1
1,8
23
2,75
0.320
8,8
1
13,75
0 412
21.5
1,65
2,35
6.25
0,4
0,310
5,2
19
47
71,75
N5
Kaliwerke Aſchersleben ... . . .."
Salzdetfurth .. . . . . .
Weſteregeln".
Klöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren.
Mansfelder ...
Oberbedarf.
Oberſchleſ. Eiſen CCar
Otavi Minen u. Eb.=Ant.
Phönix Bergbau
Rhein. Stahlwerke
Riebeck Montan..
Rombacher Hütte.
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. ..
Ver, Laurahütte ..
.
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........
Schöfferhof (Binding)........"
Werger ...................."
Akkumulat. Berlin ...........
Adler & Oppenheimer ....... 65
Adlerwerke (v. Kleher) ......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
6% „ „„ Vorzug Lit.4 ..."
5% „ „ „ Vorzug Lit. B..."
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano .....
Anilin Bln.=Treptoſ.. . . . . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim) ... .. . ..."
Badiſche Anilin= n. Sodafabrik.
Bad, Maſchf. Durlach ........"
Bad, Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. . .......... . . ."
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel ............
Beck & Henkel CCaſſel) ........"
Vergmann El. Werke ..... . . . .
Bing. Metallwerke . .. . . . . . . . .
Brockhues, Nieder=Walluf... .."
Cementwerk Heidelberg.. ....
„ Karlſtadt .. . . .. ..
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . . .. . . . .."
„ Griesheim Elektron ...."
„ Fabrik Milch ..........
„ Weiler=ter=mer ... .. . .."
Daimler Motoren ............
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl .............."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ....
Dürkoppwerk (Stamm) ......"
Düſſeld. Ratinger (Dürr) ....."
Dyckerhof & Widm. Stamm . . .
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meher jr. .. . . .."
Elberfelder Farbw. v. Baher.."
Kupfer= u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft ... . ..."
Elſäſſ. Bad. Wolle......... .. ."
Emag, Frankfurt a. M.... . . .."
Email.- E Stanzw, Ullrich ...."
Enzinger Werke .... . . .. .. ..."
Eßlinger Maſchinen .........."
Ettlingen Spinnerei ........."
Faber, Joh. Bleiſtift ......."
Faber & Schleicher ......."
Fahr, Gebr., Pirmaſens ....."
Felten & Guilleaume, Carlsw.. .
Feinmechank (Fetter). . . . . . . . ."
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.,
Frankfurter Gas.. . . . . .. . . . ..
Frankfurter Hof .............
Fkf. Maſch. Pokornh & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm .. . . .
Ganz. Ludwig. Mainz ......."
Geiling & Cie. ..............
Germania Linoleum .. ... .. .."
Gelenkirchen Gußſtahl .......
Goldſchmidt, Th. ...... ... ...
Gotha Waggon .............."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. ..
Grün & Bilfinger ..........."
Hammerſen (Osnabrück) ......"
Hanfwerke Füſſen ..........."
Heddernheimer Kupfer ......."
Heyligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . .
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ........
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben ............."
Holzmann, Phil. .. .... . ... . ."
Holzverk.=Induſtr. ...... . .. . ."
Hydrometer Breslau ........"
Inag .. . . . . ................
Junghans Stamm . . . . . . . . . . ."
Karlsruher Maſchinen .... ...."
Karſtadt R... . . . . . ..... ....
Klein, Schanzlin & Becker ..."
Knorr, Heilbronn ............"
Kolb & Schile Spinn.. . . . . . .
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeyer & Co. ............"
Lech, Augsburg ............."
Lederw. Rothe .............."
Lederwerke Spicharz ........"
Lingel, Schuhw. Erfurt ... ..."
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metalliv. ........"
Luther, Maſch.=u Mühlenbau..
Lux’ſche Induſtrie ...........
Mainkraftwerke Höchſt......."
Meguin, Butzbach ..........."
Metallgeſ. Frrft. . . . . . . . . . . . . .
Meher, Dr. Paul..........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm .. . . . . . . . . . ."
Motorenfabrik Deutz .........
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke. . .
Neckarwerke Eßl. Stamm . . . . .
Oleawerke Frankfurt a. M.....
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer ........"
Philipps A.=G. ........ ....."
Porzellan Weſſel ............"
Reiniger, Gebbert & Schall. . .
Rhein. Elektr. Stamm .. . . . . . .
Metall Vorzüge... ....
Rhenania, Aachen ..........."
Riedinger, Maſchinen .... . . . ..
Rückforth, Stettin ..........."
Rütgerswerke ..............."
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau..... . . . . .
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik. . . . . . . ..
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schuckert Elektr. (Nürnberg) ...
3.9 5,3 6.1 31,5 33
Schuhfabrik Berneis=Weſſel ...
Schuhfabrik Herz............"
Schuhf. Leander Offenbach ...
Schulsz, Grünlack, Rdsh....
Seilinduſtrie WBolff .........."
Sichel & Co., Mainz ........."
Siemens Elektr. Betriebe ... ..
Siemens Glasinduſtrie ......."
Siemens & Halske. . . . . .. . .. .
Stöckicht=Offenbach=Gummi .. .
Süddeutſche Immobilien ...
Thäring. elektr. Lief.=Geſ., Gotha
Uhrenfabrik Furtwängler ....."
Beithwerke in Sandbach .....
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Kummer 149.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 29. Mai 1924.
Seite 11.
Der Mann mit dem Pelz.
Detektiv=Roman von J. Davids.
32)
(Nachdruck verboten.)
Darauf wandte er ſich und ging in ſein Zimmer zurück, wo
er hinter dem Schreibtiſch Platz nahm. Draußen wurde es
all=
mählich dunkler. Die Baumgruppen vor der Villa verloren
lang=
ſam ihre ſcharfen Umriſſe und zwiſchen den feinen Blättern, die
noch vor einer Stunde in ihren kleinſten Einzelheiten zu
unter=
ſcheiden waren, hinter dem orangegelben Hintergrunde am
Hori=
zonte wurde alles grau in grau. Man hörte nur noch das durch
ſanfte Windſtöße verurſachte eintönige Rauſchen der Blätter.
Jackſon hatte eine Zigarre angezündet und tat lange Züge,
wäh=
rend er den Rauch in ringelnden Streifen durch das Zimmer
trieb. Das Rauchen war ihm ein Mittel, ſeine Ruhe zu
be=
wahren.”
„Wie dumm von mir, das zu vergeſſen,” ſagte er zu ſich
felber, „wenn ich nur telephoniere, habe ich innerhalb weniger
Stunden Hilfe von Scotland Yard. Doch das Verſäumte will
ich gleich nachholen.” Als er jetzt den Hörer des Telephons zur
Hand nahm, um die Polizei=Zentrale anzurufen, mußte er die
uunangenehme Feſtſtellung machen, daß die Leitung durchſchnitten
war. Auch das elektriſche Licht verſagte den Dienſt. „Wenn die
Vollers mein Leben wünſchen,” murmelte er düſter vor ſich hin,
„dann ſollen ſie es aber teuer bezahlen.‟ Darauf entnahm er
einem Fache ſeines Schreibtiſches eine längliche Büchſe, die er
meben einer Vaſe auf den Marmorkamin ſetzte.
Kaum hatte er ſich wieder niedergelaſſen, da ging die Türe
auf und ein großer, breitſchultriger Mann trat ein. In der Hand
hielt er einen Revolver, den er auf Jackſon richtete.
„Nehmen Sie Platz, Parker,” ſagte dieſer in aller
Gelaſſen=
heit zu dem Eintretenden. „Es wundert mich, daß Sie, ohne
anzuklopfen, gewiſſermaßen mit der Türe ins Zimmer fallen.”
„Jetzt iſt die Reihe an uns, Herr Deteltiv,” ſagte der Mann
höhniſch, und dabei ließ er ſich auf einem Stuhl, dem Detektiv
gegenüber, nieder. „Wohin haben Sie Gillis und Serubb
ge=
bracht?” fuhr der mit Parker Angeredete darauf in
herausfor=
derndem Tone fort. „Haben Sie wirklich angenommen, daß ich
Ihrem lügneriſchen, irreführenden Bericht in der „Times”
Glau=
ben ſchenken würde?”
„Legen Sie den Revolver nieder, Parker,” ſagte Jackſon
ruhig, den hohnvollen Ton des Manes nicht beachtend. „Wenn
Sie ſchießen, werden Sie die Waldhüter von Grave=Houſe, das
nur wenige Minuten entfernt gelegen iſt, aufmerkſam machen.
Sie wiſſen, die Leute reiten ſchnell auf ihren Pferden und würden
bald hier ſein.”
Parker legte darauf den Revolver auf ein Buch, vor ſich auf
den Schreibtiſch.
„Nun, was iſt Ihre Antwort?” ließ er ſich dann in
befehlen=
dem Tone vernehmen.
„Meine Antwort iſt die, daß ich beabſichtige, Sie ſelbſt zu
Gillis und Scrubb zu bringen,” antwortete Jackſon.
Der Detektiv hatte vorſichtig und unauffällig ſeine Hand auf
ein vor ihm liegendes Lineal gebracht.
„Kurz und gut, wo ſind die beiden und wo haben Sie die
Papiere unſeres Klubs gelaſſen?” fuhr Parker fort, gleichzeitig
mit der Fauſt auf den Schreibtiſch ſchlagend.
Im ſelben Augenblick ſtieß Jackſon mit dem Lineal heftig
gegen das Buch, auf dem Parkers Revolver lag, und beides
flog im Bogen weit in das Zimmer. Wie ein Tiger, dem man
ſeinen Raub entreißen will, ſprang Parker auf, doch bevor er
Gelegenheit hatte, ſeinen Revolver vom Boden aufzunehmen,
fühlte er ſchon den Griff des Oetektivs. Ein heftiger Ringkampf
entbrannte; es war nicht ſchwer vorauszuſehen, wer als Sieger
aus demſelben hervorgehen werde, war doch Parker viel größer,
ſtärker und muskulöſer als der Oetektiv, der bald Zeichen der
Erſchöpfung zeigte. Plötzlich überzog eine fahle Bläſſe Jackſons
Geſicht. Er ließ ſeinen Gegner los, ſeine Arme fielen ſchlaff
zurück und wie ein Sack ſank er zu den Füßen Parkers nieder.
Es war, als ob ein Toter da liege. Die Augen waren geſchloſſen,
das Geſicht totenbleich, und dem Atem ging kaum merkbar.
„Waſſer” brachte er noch mit Mühe hervor. Dann ſank ſein Kopf
auf den Boden. Parker ſelbſt war zuerſt ganz erſchrocken, als er
den Detektiv, in dieſem Zuſtand vor ſich liegen ſah. Ein
ver=
ächtliches Lächeln trat aber bald auf ſeine Lippen, und in einem
Tone, voll von Nache und Haß, ſagte er: „John, wir ſind gerächt,
der Elende wird uns nicht mehr hindernd in den Weg treten.”
Und er bückte ſich nieder und legte ſein Ohr an den Mund des
Detektivs, um zu hören, ob er noch lebe. Plötzlich öffnete
Jack=
ſon die Augen, und gleichzeitig gab er Parker einen ſo heftigen
Schlag an den Kopf, daß er zu Boden ſtürzte. Gleich einer Katze
war dann Jackſon aufgeſprungen, und ehe Parker ſich’s verſah,
fühlte er Handſchellen angelegt.
„Ich habe mir’s überlegt, Parker,” ſagte Jackfon lachend,
„bevor ich ſterben ſoll, will ich Sie doch noch nach Scotland Yard
bringen.” Und in ſeinem gewöhnlichen Tone fortfahrend, gleich
als wollte er einem Freunde eine Erklärung geben, fügte er
hinzu: „Paſſen Sie einmal gut auf. In unſerem Ringkampfe
hatte ich meine Gewalt Ihnen gegenüber verloren. Sie würden
mich überwunden haben, und in dem Falle weiß ich, was mit
mir geſchehen wäre. Darum — Sie können mir das nicht übel
nehmen — täuſchte ich ein plötzliches Unwohlſein vor. Es iſt
ein kleiner Kunſtgriff. „Ich hielt ſolange den Atem an, als ich
konnte, und dabei habe ich das Glück, daß ich erbleiche. Das
Reſultat haben Sie ja geſehen.”
Parker fluchte.
„Das hilft nichts,” ſagte ihm Jackſon gelaſſen. „Stehen Sie
nunmehr auf und ſetzen Sie ſich dort auf den Stuhl.”
Jackſon half Parker auf, der dann auf dem angewieſenen
Stuhle Platz nahm.
„Sie ſehen, daß die bewußte Rache der „Vollers” doch nicht
ſo weit her iſt und auch mißlingen kann,” bemerkte Jackſon.
„Ich bin der Meinung, daß die Nache Sie bereits hinreichend
getroffen hat. Oder iſt es nur Zufall, daß Miß Stewans Sie
ſeit einiger Zeit nicht mehr beſuchts”
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