Einzelnummer 20 Goldpfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 144
Samstag, den 24. Mai 1924.
187. Jahrgang
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A"
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz,
Konkurs oder gerichtliſcher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darme
ſtädter 8 Nationalbank.
Auf dem Wege zum Bürgerblock.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Verhandlungen der bürgerlichen
Par=
teien über die Möglichkeiten eines Bürgerblocks ſind am
Frei=
tag aufgenommen und zunächſt ergebnislos auf
Sams=
tag vertagt worden. Das einzige, was feſtſteht, iſt, daß ſie
nicht abgebrochen ſind, und das iſt immerhin ſchon etwas. Die
Deutſche Volkspartei, die der geiſtige Träger dieſer
Beſprechun=
gen war, hat das außenpolitiſche Programm der Mittelparteien
den Deutſchnationalen vorgelegt, die aber eine endgültige
Er=
klärung über ihre Stellung noch nicht abgegeben haben.
Immer=
hin iſt doch inſofern ein Fortſchritt zu verzeichnen, als die
Deutſchnationalen ſich bereit erklärten, das
Perſönlichkeits=
moment, das ſie mit der Auswahl des künftigen Reichskanzlers
als Ausgangspunkt ihrer Verhandlungen gedacht hatten,
zurück=
zuſtellen und ſich über den ſachlichen Ausbau eines
außenpoli=
tiſchen Programms zu unterhalten. Ueber den weiteren
Fort=
gang läßt ſich ſchwer etwas vorausſagen. In der Wandelhalle
des Reichstags herrſchte am Freitag mittag ziemlich allgemein
ein Optimismus, dem vorläufig die Begründung fehlt. Die
Parteiführer ſelbſt üben unbedingte Diskretion. Sachlich
näher gekommen iſt man ſich aber nicht. Die
Deutſch=
nationalen halten an den Vorbehalten feſt, wie ſie ſeinerzeit
Herr Hergt dargelegt hat, während die Mittelparteien auf Grund
der wirtſchaftlichen Zwangslage, in der wir uns befinden, der
Ueberzeugung ſind, daß nichts anderes übrig bleibt, als die
Sach=
verſtändigengutachten als ein unteilbares Ganzes zunächſt
an=
zunehmen und dann in weiteren Verhandlungen die
Voraus=
ſetzungen näher zu begrenzen, von denen Deutſchland bei ſeiner
Unterſchrift ausgeht. Das iſt an ſich nur eine Differenz in
der Taktik, über die man hinwegkommen ſollte. Es beſteht
aber immer die Gefahr, daß unter der Nachwirkung des
Wahl=
kampfes daraus eine Prinzipienfrage gemacht wird, in der die
Parteien ſich hoffnungslos feſtfahren. Vorläufig aber kann
feſt=
geſtellt werden, daß trotz der Quertreibereien von links her bei
allen Parteien das ernſte Bemühen beſteht, zu einer
Verſtändi=
gung zu kommen, und das iſt immerhin ſehr viel. Auch die
Deutſchnationalen ſind offenbar in ihrer Mehrheit bereit, die
Verantwortung, die ſich aus der Zuſtimmung zu dem
Sachver=
ſtändigengutachten ergibt, mit Vorbehalten zu übernehmen. Ein
ſtarker Faktor der Ungewißheit beſteht aber darin, daß ihre
Frak=
tion ſich faſt zur Hälfte aus neuen Leuten zuſammenſetzt, die
miteinander noch nicht eingeſpielt ſind, und von denen man
des=
halb auch nicht weiß, auf welche Seite ſie ſchließlich fallen werden.
Daneben ſtehen die Deutſchnationalen aber unter dem
Mißtrauen, daß ſie bei den Verhandlungen geleimt werden
ſollen, indem man ſie zunächſt auf die Zuſtimmung zu dem
Sach=
verſtändigengutachten feſtlegt, um ihnen ihre innerpolitiſche
Situ=
ation zu erſchweren, dann aber ſie doch wieder aus der
Regie=
rung herauszumanöverieren. Dieſe Sorge, die eine reibungslos
weitergehende Ausſprache erſchwert, iſt — ſoweit wir ergründen
können — unberechtigt. Bei der Deutſchen
Volks=
partei beſteht jedenfalls die feſte Abſicht, wenn es irgend
geht, die Brücke zu den Deutſchnationalen zu
ſchlagen und daraus auch alle erforderlichen Konſequenzen
zu ziehen. Was darunter zu verſtehen iſt, beweiſt ein Blick auf
die immer noch beſtehende große Koalition in Preußen, die
natur=
gemäß in demſelben Augenblick ihre innere Exiſtenzberechtigung
berloren hat, wo die Deutſchnationalen die Verantwortung im
Reich mitübernehmen. Eine Neuorientierung in Preußen wird
aber erſt dann möglich ſein, weil die Deutſche Volkspartei es jetzt
vermeiden will, die gegenwärtige Koalition zu zerſchlagen, ehe
eine neue, tragfähige Mehrheit geſchaffen iſt. Vielleicht wären
die Möglichkeiten einer Verſtändigung noch größer, wenn mehr
Zeit zur Verfügung ſtände und die Verhandlungen in Ruhe
ge=
führt werden könnten. Leider muß aber ſchon in der nächſten
Woche die Entſcheidung fallen. Die Zeit, die noch bleibt, um
Mißverſtändniſſe und Mißtrauen aus der Welt zu ſchaffen, iſt
nicht allzugroß, aber die Hoffnung, daß dies trotzdem möglich
iſt, bleibt vorläufig wenigſtens beſtehen.
Der Verlauf der Verhandlungen.
Berlin, 23. Mai. Wie aus parlamentariſchen Kreiſen
verlautet, traten heute auf Einladung der Deutſchen Volkspartei
im Reichstag die Parteiführer des Zentrums, der Demokraten,
der Deutſchen Volkspartei, der Deutſchnationalen Volkspartei
nd der Bayeriſchen Volkspartei zu einer neuen Beſprechung
zuſammen. Die Verhandlungen fanden unter dem Vorſitz des
lbg. Scholz ſtatt. Von den Deutſchnationalen waren
rſchienen der Abg. Hergt, der jedoch die Sitzung bald wieder
verließ, ferner die Abgg. Wallraf, Schulz=Bromberg, Graf
Weſtarp und Behrens, von der Deutſchen Volkspartei
Scholz, Dr. Curtius und Kempkes, vom Zentrum Stegerwald,
Dr. Peter Spahn, Giesberts und Becker=Arnsberg, von den
Demokraten Koch, Keinath und Erkelenz und von der
ayeriſchen Volkspartei Emminger. Die
National=
ozialiſtiſche Freiheitspartei wurde zu den Beſprechungen nicht
zugezogen. Auch der Anregung, Tirpitz zu den Verhandlungen
uzuziehen, wurde nicht Folge gegeben. Perſönliche Fragen
wur=
den von der Erörterung nicht berührt. Die Verhandlungen
auerten bis 121 Uhr und wurden dann durch eine kurze Pauſe
interbrochen. Sie bewegten ſich nur auf ſachlichem Gebiete. Der
Erörterung werden weitere folgen. Von den Mittelparteien
burde der Anſchaung Ausdruck gegeben, daß das
Sachverſtän=
ſigengutachten eine Grundlage für die Löſung des
Reparations=
roblems bedeutet und dieſe auf dieſem Fundament weiter
ge=
rbeitet werden müſſe.
Die Parteiführerbeſprechungen, die um 12½ Uhr
unter=
frochen worden waren, wurden gegen 1 Uhr fortgeſetzt. Der
Abg. Hergt, der die Sitzung wegen einer anderen wichtigen
Be=
fprechung verlaſſen hatte, nahm an der Ausſprache wiederum teil.
uch der Reichskanzler Dr. Marx wurde telephoniſch zu den
Be=
prechungen hinzugezogen.
Die Parteiführer hatten die Pauſe dazu benutzt, ihre
Frak=
tionen über den bisherigen Verlauf der Ausſprache zu
unterrich=
ten, um dann Stellung zu den einzelnen wichtigen Punkten
nehmen zu können.
Die Parteiführerbeſprechungen wurden um 2,10
Uhr abgebrochen und auf Samstag vormittag 10 Uhr
vertagt. Die Mittelparteien legten in dieſer Sitzung ihre
außenpolitiſchen Forderungen vor.
Nach der Parteiführerbeſprechung trat ſofort das Zentrum
zu einer Fraktionsſitzung in Abweſenheit des Reichskanzlers Dr.
Marx zuſammen. Die Deutſchnationalen werden am Samstag
ſich über die Lage beſprechen.
Der Bericht der Parteien.
Berlin, 23. Mai. Ueber die Verhandlungen der
Partei=
führer über die Regierungsbildung wird folgender Bericht von
den verhandelnden Parteien ausgegeben:
Die bereits angekündigten Verhandlungen nahmen am
Frei=
tag unter der Leitung des Fraktionsvorſitzenden der Deutſchen
Volkspartei, Dr. Scholz, ihren Anfang. Es fand eine eingehende
Beſprechung über die ſachlichen Grundlagen
einer gemeinſamen Regierungsbildung ſtatt. Die
Perſonenfrage wurde offen gelaſſen. Den Beſprechungen lag
eine von der Deutſchen Volkspartei herrührende, mit anderen
Parteien beſprochene Ausarbeitung zugrunde. Die
Verhand=
lungen wurden allgemein als vertraulich bezeichnet.
Ins=
beſondere verpflichteten ſich die Teilnehmer, die erwähnte
Aus=
arbeitung einſtweilen nicht zu veröffentlichen. Die
Verhand=
lungen werden am Samstag vormittag 10 Uhr im gleichen
Kreiſe fortgeſetzt.
Berlin, 23. Mai. Ueber das von den Mittelparteien
in den heutigen Beſprechungen mit den Deutſchnationalen
vor=
gelegte Programm weiß das „Berliner Tageblatt” zu
be=
richten, daß nach dem Programm das Sachverſtändigengutachten
als Ganzes angenommen werden ſoll. Verhandlungen über die
Einzelheiten ſollen nur da geführt werden, wo Widerſprüche und
Unklarheiten vorhanden und wo zur Ausführung des Gutachtens
geſetzgeberiſche Maßnahmen notwendig ſind. Im übrigen werden
in dem Programm beſtimmte Vorausſetzungen feſtgeſtellt, ohne
die an eine Verwirklichung des Gutachtens deutſcherſeits nicht
zu denken iſt. Dazu gehören die Wiederherſtellung der
deutſchen Verwaltung in den beſetzten Gebieten, die
Wiederaufrichtung der Zollgrenzen nach dem
Weſten, die unumſchränkte Eiſenbahnhoheit des
Rei=
ches im beſetzten Gebiet, die Zurückführung der
Aus=
gewieſenen und die Freilaſſungder Gefangenen,
ſchließlich die militäriſche Räumung des Ruhr= und
Sanktionsgebietes. Wie das Blatt bemerkt, ſei im
all=
gemeinen unter den Teilnehmern der Beſprechungen die Anſicht
vorherrſchend geweſen, daß die Beratungen diesmal nicht ganz
ausſichtslos zu ſein ſcheinen.
Die „Zeit” ſieht in der Fortſetzung der Beſprechungen am
Samstag einen Beweis dafür, daß die Parteien an die
Möglich=
lichkeit einer Einigung glauben und beſtrebt ſind, eine ſolche
herbeizuführen.
Mehrere Blätter verzeichnen das Gerücht, daß neuerdings als
Kanzlerkandidat Fürſt Bülow in den Wandelgängen
des Reichstages genannt werde.
Die Preſſe zur Regierungsbildung.
Wien, 23. Mai. (Wolff.) Die Wiener Preſſe kommentiert die
Nachrichten über die Regierungsbildung in Berlin im engſten
Zuſammen=
hang mt der neuen politiſchen Konſtellation in Frankreich, wobei
über=
einſtimmend darauf hingewieſen wird, daß der Kernpunkt des
Prob=
lems die Stellungnahme zum Sachverſtändigenbericht ſei. Die
Ausſich=
ten auf unveränderte Annahme in Frankreich werden dabei als nicht
un=
günſtig angeſehen, während bezüglich Deutſchlands ſich eine gewiſſe
Be=
ſorgnis im Hinblick auf die Anſprüche der deutſchnationalen Partei
gel=
tend macht.
Haag, 23. Mai. (Wolff.) Zu den Nachrichten über die
Beſprech=
ungen zwiſchen den Deutſchnationalen und den Mittelparteien und den
Berliner Meldungen über die von den Deutſchnationalen aufgeſtellte
Kandidatur von Tirpitz für die Reichskanzlerſchaft, ſchreibt das
Allge=
meen Handelsblatt, eine deutſche Regierung unter Leitung von Tirpitz
könne im Auslande kaum auf Sympathie rechnen. Seine politiſche
Ver=
gangenheit laſſe den Admiral als wenig geeignet erſcheinen zum
politi=
ſchen Leiter Deutſchlands in einem Augenblick, wo Vertrauen und
inter=
nationale Zuſammenarbeit das Wichtigſte ſeien. Das Vaderland dagegen
meint, die Deutſchnationalen hätten durch den Vorſchlag von Tirpitz
eine glückliche Hand gezeigt, da er zweifellos einer der bedeutendſten
Köpfe und dabei gemäßigt ſei. Das Vlatt bedauert im übrigen, daß die
Parteirückſichten bei der Bildung des Kabinetts über die nationalen
ge=
ſtellt würden.
Franzoſen und Welfen.
Paris 23. Mai. (Wolff.) Michel Klecker de Balazuc,
Mit=
glied des „Comité de la Rive gauche”, von dem wiederholt bei
der rheiniſchen Separatiſtenbewegung die Rede war,
veröffent=
licht heute einen Artikel im „Eclair”, zu dem die in Frage
kom=
menden politiſchen deutſchen Kreiſe alle Veranlaſſung haben,
raſcheſtens Stellung zu nehmen. Er ſchreibt: Es wird keinen
von meinen politiſchen Freunden wundern, wenn ich erkläre, daß
ich ſeit langen Monaten mit den autonomiſtiſchen Führern der
Welfenpartei in Hannover in Verbindung geſtanden habe. Es iſt
eine Pflicht, Preußen mit allen Mitteln zu bekämpfen. Ich habe
verſchiedene von der Welfenpartei in Hannover ausgehende
Schriftſtücke aus dem März, dem Auguſt und dem November
1921 vor mir. Das Bemerkenswerte daran iſt, daß in allen dieſen
Schriftſtücken, die ſämtlich dem Quai d’Orſay übermittelt
wor=
den ſind und über die außerdem umſtändlich Bericht erſtattet
worden iſt, die Hannoveraner in der formellſten Weiſe
unter=
ſtreichen, daß die Berliner Regierung nach wie vor entſchloſſen
ſei, der Entente keine Reparationen zu zahlen und ſich den
etwa=
igen Sanktionen durch den paſſiven Widerſtand zu entziehen.
Geduld!
Von
Profeſſor Dr. Martin Schian.
Wenn ich an den Reichstagswahlkampf dieſes Jahres
zurück=
denke, wenn ich mir andere Erſcheinungen unſeres öffentlichen
Lebens vergegenwärtige, ſo will es mir ſcheinen, als ſei uns in
weitem Maß eine Tugend verloren gegangen, die wir am
aller=
notwendigſten brauchen: die Tugend der Geduld. Sie fehlt dem
ganzen Volk; ſie fehlt auch — und ganz natürlich nicht am
wenig=
ſten — unſerer Jugend.
Als wir 1918 begriffen hatten, daß das herrliche Deutſche
Reich von 1871 zuſammengebrochen war, gaben wir ſofort die
Loſung „Wiederaufbau!” aus. Das war an ſich ſehr
rich=
tig; aber die Art, wie die Loſung vertreten und aufgefaßt wurde,
war vielfach falſch. Daß wir mit Hoffnung und Zuverſicht ans
Werk gingen, war ſehr gut. Aber wir würdigten die
Schwierig=
keiten, die Hinderniſſe zu wenig. Gewiß: Hinderniſſe ſind dazu
da, daß ſie überwunden werden. Das iſt auch mein Grundſatz.
Aber wer die Schwierigkeiten, die ſich ihm in den Weg ſtellen,
unterſchätzt, überwindet ſie nicht, ſondern ſcheitert. Wie geht es
beim Hindernisrennen? Ein Hindernis falſch eingeſchätzt, und
der unglückliche Ausgang iſt fertig.
Seit dem Zuſammenbruch ſind ſechs Jahre verfloſſen. Eine
harte Geduldsprobe. Sechs Jahre, die zwar in manchen, aber
keineswegs in allen Stücken eine Beſſerung gebracht haben. Die
Gefahren völligen inneren Zerfalls ſind zurückgedrängt; die
ſtaatliche Macht iſt wenigſtens gröbſten Ausbrüchen der
Zügel=
loſigkeit gegenüber wieder ſichtbar geworden. Unſer Geldweſen
iſt vorläufig auf eine geſündere Grundlage geſtellt worden. Aber
in wieviel anderen Stücken haben dieſe Jahre keinen Aufſtieg,
ſondern einen weiteren Abſtieg gebracht! Sie brachten
Frank=
reichs Einmarſch ins Ruhrgebiet; noch ſitzt es dort feſt. Sie
brachten die Abſperrung des beſetzten Gebiets, die
Vergewalti=
gung der Pfalz, des Saarlandes, des Memellandes, die
Ab=
trennung Oberſchleſiens. Sie brachten die völlige Vernichtung
des Sparkapitals, den Ruin des Mittelſtandes und andere Nöte
mehr. Es war viel, daß es gelang, den Reichswagen kurz vor
dem Sturz in den Abgrund aufzuhalten; von Wiederaufbau in
eigentlichem Sinn kann noch nicht die Rede ſein.
So ſollen wir denn weiter warten? Uns fehlt zum Warten
die Geduld. Nicht bloß, aber doch zuvörderſt der jungen
Gene=
ration. Wie lange ſoll der Feind in Deutſchland ſtehen? Wie
lange ſoll der Rhein in franzöſiſchen Händen ſein? Wie lange
ſollen Marxismus und Internationalismus ihr Haupt erheben?
Fort mit alledem! „Wir ſehen” (ſo leſe ich in einem ſoeben
er=
ſchienenen Flugblatt, das im Namen junger Verbände der
ver=
ſchiedenſten völkiſchen Richtungen ſpricht) „in dem Verſailler
Ver=
trag und der Verfaſſung von Weimar, in dem Parlamentarismus
und der Knechtsgeſinnung, in dem mächtiger denn je werdenden
Kapitalismus und dem Marxismus die Ketten, die den Aufſtieg
der Nation hemmen und die zerriſſen werden müſſen. Wir haben
den Willen, für die Freiheit des Volkes zu kämpfen und es von
allen undeutſchen Kräften zu reinigen.”
Ich verſtehe vollſtändig die Empfindungen, die hinter dieſen
Sätzen ſtehen. Aber ich halte es doch für meine Pflicht, alle, die
ſo denken, um Geduld zu bitten. Nicht in dem Sinn, daß ich riete,
die Hände in den Schoß zu legen. Aber in dem Sinn, daß zunächſt
der Boden viel beſſer bereitet, die Wege viel ſorgfältiger überlegt,
die Möglichkeiten viel klarer erwogen, die Ziele viel ſchärfer
um=
riſſen werden möchten. In dem Sinn, daß jedermann wiſſe, daß
eine lange, ſchwere heiße, harte Arbeit es allein
iſt, die uns dem Wiederaufbau zuführen kann.
Zunächſt tut uns not eine klare Einſchätzung des
Verhältniſſes von Frankreichs (und ſeiner Genoſſen)
Macht zu unſerer — Ohnmacht. Wer da glaubt, daß
wir mit unſeren gegenwärtigen Machtmitteln es auch nur in
irgend einem Maß mit Frankreich aufnehmen könnten (und ſeine
Trabanten wären auch dazuzurechnen), dem hat das heiße
Be=
gehren des Herzens das klare Denken getrübt. Ehe wir an eine
Befreiung des deutſchen Volkes denken können, muß ſich dieſes
Macht—Ohnmacht=Verhältnis völlig gewandelt haben. Das
kann nicht in Jahren, das kann nur in Jahrzehnten geſchehen.
Das ſetzt nicht bloß voraus, daß wir Geld und Maſſen haben;
das ſetzt auch voraus, daß das ganze deutſche Volk ſich freimachen
will. Wir wiſſen, daß dieſe Vorausſetzung am allerſchwerſten
zu erfüllen iſt.
Sodann tut uns not eine klare Einſchätzung
unſe=
rer inneren Verhältniſe. Jeder kräftige Wiederaufſtieg
iſt unmöglich, ſolange im Innern, ob offen oder heimlich, der
Krieg aller gegen alle tobt, ſolange Millionen im Volk der
Ueberzeugung leben: Der Feind ſteht rechts! Dieſe Ueberzeugung
kann aber nicht durch raſche „Aufklärung”, kann nicht durch
Flug=
blätter und Flugſchriften entwurzelt werden. Das kann nur
ge=
ſchehen durch Begründung gegenſeitigen
Ver=
trauens der verſchiedenen Stände und Schichten,
durch wachſende Einſicht in die Gemeinſamkeit der Intereſſen,
durch Schaffung einer wirklichen Volksgemeinſchaft. Dieſe
Worte werden oft gebraucht. Dennoch will ſich meine Feder
ſträuben, ſie niederzuſchreiben. Warum? Weil ſie mir das Ziel
gar zu hoch zu ſtecken ſcheinen. Unwirklich hoch. Und ich mag
nicht gern unerreichbare Ziele aufſtellen. Und doch kann ich dieſe
Worte nicht vermeiden. Denn es iſt einfach unerläßlich, daß wir
in dieſer Richtung weiterkommen, wenn jemals unſer Volk
ge=
ſunden ſoll. Wagt jemand angeſichts der jüngſten Vorgänge an
Unſerer heutigen Ausgabe liegt
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der Ruhr zu ſagen, daß die Gegenſätze geringer geworden ſeien?
Wagt jemand zu glauben, unſere Wirtſchaft könne im beſtändigen
Kampf zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geſunden?
Wäh=
rend ihr der Franzoſe an der Gurgel ſitzt? Unſere Parlamente
könnten zum Wiederaufſtieg führen, während der Lärm der
Par=
teien ſie hallend durchtoſt?
Endlich tut uns not, zu erkennen, daß ſowohl die
äußere Befreiung wie die innere Volksgemeinſchaft nur wachſen
können auf Grund einer tiefinneren Erneuerung des
ganzen Volkes. Das ſagt zu meiner Freude auch das
Flug=
blatt, das ich ſchon einmal zitierte: „Wir wiſſen, daß unſere
Ar=
beit bei dem Einzelnen zu beginnen hat, ihn körperlich, ſeeliſch
und ſittlich ſtark zu machen für die Aufgabe, die des jungen
Ge=
ſchlechts harrt: „Ein freies Volk auf freier Scholle‟. Wer das
aber weiß, der weiß auch, daß es ſich um Arbeit auf lange Sicht
handelt. Unſer innerlich zerſpaltenes, zerfaſertes, verhetztes und
verwirrtes Volk körperlich, ſeeliſch und ſittlich ſtark zu machen,
weiß Gott, das iſt ein weitausſchauendes Ziel. Wer das Maß
der Zerrüttung kennt, der wird auch das Maß der Zeit richtig
einſchätzen.
Und ſo führt alles auf die Erkenntnis hinaus, daß wir
Geduld brauchen. Sehr viel Geduld. Nicht Geduld als
Schwäche. Nicht Geduld aus Trägheit. Nicht Geduld aus Feigheit.
Sondern Geduld aus klarer Erkenntnis, aus ſorgfältiger
Ab=
wägung heraus. Geduld, die aus innerer Kraft kommt.
Jugend neigt am wenigſten zur Geduld. Und doch — ſie
hat es am leichteſten, ſich Geduld abzunötigen, denn ſie hat
Jahr=
zehnte vor ſich. Sie kann warten. Wir Aelteren haben es
darin ſchwerer. Wir haben kurze Jahre vor uns. Wir können
eigentlich nicht warten. Und ſehen doch ein, daß um des
Vater=
landes willen Geduld not tut. Und zwingen uns zur Geduld.
Und bitten die ungeduldige Jugend, daß ſie gleichfalls Geduld
übe. Das Vaterland verlangt es.
Die Eröffnung in den Räumen des
Reichs=
wirtſchafisminiſteriums.
Berkin, 23. Mai. Heute vormittag begannen in den Räumen des
Reichswirtſchaftsminiſteriums die Verhandlungen der Deutſchen
Ta=
gungfür Körpererziehung, denen die Reichsminiſter Jarres
und Geßler, die preußiſchen Miniſter Boelitz und Hirtſiefer
Vertreter der Reichsmarineleitung, des Reichsfinanzminiſteriums, des
Reichsarbeitsminiſteriums, des Auswärtgen Amtes und zahlreicher
Mini=
ſterien der Einzelſtaaten, ſowie Vertreter Deutſch=Oeſterreichs und
Dan=
zigs teilnehmen. Vom Reichspräſidenten war ein Begrüßungstelegramm
eingelaufen.
Der erſte Vorſitzende des Deutſchen Reichsausſchuſſes für
Leibes=
übungen, Staatsſekretär a. D. Lewald, begrüßte die Anweſenden und
entwickelte die Forderungen des Reichsausſchuſſes, die in einer täglichen
Turnſtunds an allen Unterrichtsanſtalten, in der Körperausbildung der
geſamten Lehrerſchaft, der Einführung der Turn= und Sportpflicht bis
zum Mündigkeitsalter und dem Erlaß eines Spielplatzgeſetzes gipfeln,
Alsdann ergriff der Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung
Boelitz das Wort. Er bezeichnete die körperliche Ausbildung der
Ju=
gend als eine der brennendſten Gegeenwartsfragen. Die Schule, die mehr
Erziehungsſchule als Willensſchule ſein ſolle, müſſe zum Hauptträger der
körperlichen Ertüchtigung werden.
Einführung der täglichen
Turn=
ſtunde hätte zwar aus Mangel an Mitteln zurückgeſtellt werden müſſen.
Aber auch die Einführung von drei bis vier Turnſtunden wöchentlich
ſei ſchon ein großer Fortſchritt. Die Hauptſache ſei auch auf dieſem
Ge=
biet die lebendige Lehrerperſönlichkeit. Reichsminiſter Jarres
über=
brachte die beſten Wünſche der Reichsregierung und erklärte, daß das
Reich an den Beſtrebungen der Tagung den wärmſten Anteil nehme.
Mit der Zerſchlagung der deutſchen Wehrmacht habe das deutſche Volk
ein wichtiges Erziehungsmittel verloren. Dieſer Verluſt müſſe durch
ziel=
bewußte Arbeit wieder gutgemacht werden. Im nächſten Reichsetat werde
ein anſehnlicher Betrag für dieſe Zwecke bereitgeſtellt werden. Der
preußiſche Wohlfahrtsminiſter Hirtſiefer gab eine Ueberſicht über
die Leiſtungen des preußiſchen Staates auf dem Gebiet der
Körperertüch=
tigung. Der Rektor der Univerſitär Berlin Roethe entwickelte die
Notwendigkeit der Körpererziehung für die Akademiker. Der
Oberbür=
germeiſter von Berlin Boeß empfahl, an den Sportübungen nicht nur
als Zuſchauer, ſondern als Mitwirkender teilzunehmen.
Als erſter Referent ſprach Oberſtudiendirektor Neuendorf über
die tägliche Turnſtunde. Seinem Vortrag folgte das Referat des
Vor=
ſitzenden der katholiſchen Sportvereine Moſterts=Düſſeldorf über
„Leibesübungen und Sittlichkeit‟. Nach der Mittagspauſe folgte eine
Be=
ſichtigung der ſtädtiſchen Spielplatzanlage von Groß=Berlin, verbunden
mit einem Beſuch des Ambulatoriums für Lungenkranke in der
Chirur=
giſchen Univerſitätsklinik in Geſundbrunnen.
Zuſammenſtöße in Beuthen.
Beuthen, 23. Mai. Geſtern abend kam es hier zu
Zu=
ſammenſtößen zwiſchen Schutzpolizei und ſtreikenden Arbeitern.
Den Anlaß bildete die Beſchlagnahme des von der Stadt
Beu=
then den Streikenden gegen Bezahlung zur Heranholung von
Lebensmitteln aus dem Kreiſe Roſenberg zur Verfügung
geſtell=
ten Laſtautos, das mißbräuchlich benutzt wurde. Die Beamten
mußten von den Gummiknüppeln Gebrauch machen. Als ſie von
der Menge auf dem Moltkeplatz tätlich angegriffen wurde, gab
die Schutzpolizei einige Schreckſchüſſe ab. Auch in Myslowitz
kam es zu Zwiſchenfällen zwiſchen der Polizei und Streikenden
Aus Beuthen zur Verſtärkung herangezogene Polizei ſtellte die
Ruhe wieder her.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Freitag, den 23. Mai.
Hans Heiling
Romantiſche Oper von O. Devrient, Muſik von H. Marſchner.
Die Heiling=Rolle läßt, ebenſo wie die ihr verwandte des
Holländers, trotz klarer, unverrückbarer Grundlinien verſchiedene
Auffaſſungen zu. Abwechſelnde Beſetzung durch den dramatiſchen
und lyriſchen Bariton bringt die Fülle dieſes Charakters erſt
recht zum Vorſchein. Denn ſelten ſind in einer einzigen
Künſtler=
natur die Eigenſchaften vereinigt, ihn ganz zu erſchöpfen. Herr
Heuſer, der heute den Heiling ſang, packte ſeine Aufgabe von
der lyriſchen Seite an und durchdrang ſie mit ſtarker künſtleriſcher
Perſönlichkeit zu einem in ſich vollendeten Ganzen. Seine
Lei=
ſtung gewann im erſten und letzten Akt, dank ſeiner warmen,
weichen Stimme ihren Höhepunkt, ohne in den dramatiſchen
Stellen des Stückes ihre packende Wirkung zu verfehlen. Sie
bewies, daß wir burch den Weggang des beliebten Künſtlers,
der heute beſonders gefeiert wurde, einen nicht leicht erſetzbaren
Verluſt erleiden.
Die in allen ihren Teilen mit Ausnahme der Verwandlung
in der Schlußſzene wohlgelungene Aufführung der Oper in ihrer
jetzigen Form iſt eine künſtleriſche Tat der Darmſtädter Bühne,
die in vorbildlicher Weiſe zeigt, wie ein ſchon halb vergeſſenes
Meiſterwerk zu neuem Leben erweckt und auf den Platz geſetzt
wird, von dem es unrechtmäßig zurückgedrängt war.
„Der blaue Vogel”
Gaſtſpiel im Heſſiſchen Landestheater.
Als vor drei Jahren die öſtliche Einwanderung in Berlin
ihren Höhepunkt erreichte, kam auch der „Blaue Vogel”
ge=
flogen und heftete ſein Schild auf einen kleinen Saal in der
Goltzſtraße in Berlin=Schöneberg. Die ruſſiſche und deutſche
Künſtler=Boheme führte er allerdings nicht mit ſich; ſie traf und
trifft man an beſcheideneren Stätten, wie der behaglichen Tee= und
Wodka=Stube in der Nürnberger Straße. Im „Blauen Vogel”
fand ſich Berlin WW. und was ſich in dieſer Koloniſtenſtadt dazu
rechnet, hohe Preiſe und teuere Weine bezahlen kann.
Im Sommer geht der „Blaue Vogel” auf Reiſen und gab
geſtern im Kleinen Haus des Landestheaters ſein erſtes Darm=
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Mai 1924.
Rummer 144.
Vom Tage.
Die Berliner Stadtverordnetenverſammlung wählte mit 105
Stimmen den Bezirksbürgermeiſter Scholz=Charlottenburg zum
zweiten Bürgermeiſter von Berlin.
Wie wir erfahren, gilt der Beſuch des ehemaligen
Kronprin=
zen in Potsdam lediglich ſeinen Kindern. An der Einweihungsfeier
des Denkmals für die Gefallenen des Regiments Garde du Corps nimmt
der Exkronprinz nicht teil.
Der Geſchäftsführer des Erfurter Mietervereins, A. Bartels, iſt auf
Antrag des Oberreichsanwalts in Haft genommen woden.
Das braunſchweigiſche Staatsminiſterium hat den 13. Juli
als den Tag der Vorabſtimmung über das Volksbegehren
betreffend die Auflöſung des Landtages bekannt gegeben. Der
Abſtimmungsantrag wurde ſeinerzeit von der Deutſchnationalen
Volks=
partei eingebracht.
Der Oberbürgermeiſter von Natibor, Piotek, iſt zum
Landeshauptmann von Oberſchleſien gewählt worden.
Die engliſch=ruſſiſche Konferenz wird ihre nächſte
Voll=
ſ itzung am kommenden Montag abhalten.
Maedonald und der öſterreichiſche Geſandte in London
haben den Handelsvertrag zwiſchen Oeſterreich und England
unterzeichnet.
Der König und die Königin von Italien werden am
näch=
ſten Montag in London ankommen und von dem engliſchen
Königspaar empfangen.
Miniſterpräſident Poincaré wird am Samstag abend in der
Sorbonne zum 50jährigen Gründungstag der Geſellſchaft für
Mathe=
matik eine Rede halten.
Havas zufolge wird der Organifationsausſchuß für die
deut=
ſchen Induſtrieobligationen ſeine erſte Sitzung am 2. Juni
in Paris abhalten.
Nach dem Gaulois wird auf Einladung des Kardinalfürſtbiſchofs von
Polen, Kardinalerzbiſchof Dubois von Paris am 11. Juni in
Be=
gleitung mehrerer Biſchöfe nach Polen reiſen.
Havas berichtet aus Waſhington, Präſident Coolidge leidet
an einer Erkältung. Sein Zuſtand hat ſich heute
verſchlim=
mert. Der Präſident hat die meiſten von ſeinen Verpflichtungen
ab=
ſagen müſſen.
Havas berichtet aus Konſtantinopel, der Miniſter des
Innern iſt zurückgetreten.
Italieniſch=tſchechiſche Verhandlungen
Um den Vertrag.
Paris, 23. Mai. (Wolff.) Zu den italieniſch=tſchechiſchen
Ver=
tragsverhandlungen in Rom wird aus Prag berichtet, an zuſtändiger
Stelle werde erklärt, das italieniſch=tſchechiſche Abkommen, deſſen
Ab=
ſchluß von den beiden Staatsmännern ins Auge gefaßt ſei, werde ent
ſprechend der vom Völkerbund gebilligten Formel der regionalen
Ver=
räge und im Einklang mit den ſtändigen Bemühungen der Kleinen
Entente die Gewährleiſtung und Organiſierung des Friedens in
Mittel=
europa geſtatten. Ein derartiger Vertrag könne logiſcherweiſe nur
Fragen im Zuſammenhang mit dem Friedensvertrag zum Gegenſtande
haben, an denen die Vertragſchließenden unmittelbar gemeinſam
inter=
eſſiert ſeien. Der italieniſch=tſchechiſche Vertrag werde alſo
wahrſchein=
lich nur Fragen behandeln, die im Zuſammenhang mit der
Durchfüh=
rung derjenigen Friedensverträge ſtehen, die in Mitteleuropa das
Statut der öſterreichiſch=ungariſchen Nachfolgeſtaaten darſtellen. Alle
dieſe Fragen ſeien, ſoweit der Vertrag von Trianon und das Statüt
Ungarns auf ſie Bezug hätten für Italien, ſowie für die
Tſchecho=
lowakei von beſonderem Intereſſe. Desgleichen liegt es im Intereſſe
beider Länder, ihre gegenſeitigen Beziehungen mit der aus dem
ita=
lieniſch=ſüdſlawiſchen Vertrag hervorgegangenen Lage in Einklang zu
bringen. Mit einem Wort, wie alle von der tſchechoſlowakiſchen
Rep=
blik mit den Verbündeten der Kleinen Entente und mit Frankreich ſelbſt
geſchloſſenen politiſchen Verträge werde der italieniſch=tſchechiſche
Ver=
trag, wenn er unterzeichnet ſei, ein Abkommen zu Zweien darſtellen, das
den Rahmen der „regionalen Verträge” nicht überſchreite.
Neuregelung des Friedensſtandes der tſchechiſchen Armee
Wien, 22. Mai. (Wolff.) Nach einer Meldung aus Prag
hat die Regierung dem Abgeordnetenhaus eine neue Vorlage
unterbreitet, durch die der Friedensſtand der tſchechoſlowakiſchen
Armee vom 1. Oktober 1924 bis 30. September 1929 geregelt wird.
Da die Geltungsdauer der bisherigen Wehrvorlage am 30.
Sep=
tember 1924 abläuft, wird die Wehrvorlage noch im Laufe der
Sommertagung von beiden Kammern angenommen werden
müſſen. Die neue Vorlage ſetzt den Friedensſtand vom 30.
Sep=
tember 1924 bis 31. März 1925 auf 150000 Mann und vom
1. April 1925 bis 30. September 1929 auf 90000 Mann feſt. Im
allgemeinen wird durch die neue Wehrvorlage eine Verringerung
des Friedensſtandes von 150 000 Mann auf durchſchnittlich
120000 Mann eintreten. Ueberdies ſoll der Stand von jedem
1. April an um weitere 4000 Mann verringert werden.
Die Reichsindexziffer.
Berlin, 23. Mai. Die Reichsindexziffer für
Le=
benshaltungskoſten (Ernährung, Wohnung, Beleuchtung und
Bekleidung) beläuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen
Reichsamts für den 21. Mai auf das 1,15 billionenfache der
Vor=
kriegszeit. Gegenüber der Vorwoche (1,16 Billionen) iſt
dem=
nach eine Abnahme um 0,9 Prozent zu verzeichnen.
Die Sondierungen Herriots.
Eine Kombination über das kommende Kabinett
Paris, 23. Mai. (Wolff.) Die „Ere Nouvelle” hält es
jetzt für ſicher, daß der Abg. Herriot, der im Laufe des
geſtri=
gen Tages Beſprechungen vor allem mit dem Vorſitzenden des
Senats, Doumergue, und den Abgeordneten Briand und
Painlevé hatte, die Miniſterpräſidentſchaft und
das Außenminiſterium des neuen Kabinetts
übernehmen werde, und daß er ſich folgende Mitarbeiter
be=
reits geſichert habe: das Miniſterium des Innern würde an den
Senator Schrameck, das Miniſterium für den öffentlichen
Unterricht an den Senator Frangois Albert fallen. Das
Marineminiſterium würde der radikale Abg. Chetemps, das
Landwirtſchaftsminiſterium der Abg. Queuille, das
Mini=
ſterium für öffentliche Arbeiten der derzeitige Vorſitzende des
Generalrats des Seine=Departements, der unabhängige Sozialiſt
Frédéric Brunet, übernehmen. Dem Blatt muß die
Ver=
antwortung für dieſe Angaben überlaſſen bleiben.
Auf Grund von dringenden und wiederholten Schritten der
Delegierten der republikaniſchen Kammergruppen aller
Schattie=
rungen hat der ehemalige Miniſterpräſident Painlevé, wie
die Morgenpreſſe übereinſtimmend meldet, offiziell die
Kandi=
datur für den Vorſitz der Kammer angenommen.
Herriot bei Poincaré.
Paris, 23. Mai. (Wolff.) Das Miniſterium für
auswär=
tige Angelegenheiten gibt eine offizielle Note aus, welche beſagt,
daß Miniſterpräſident Poincaré heute vormittag 10 Uhr den
Ab=
geordneten Herriot zu einer zweiſtündigen Beſprechung über die
laufenden Angelegenheiten empfangen hat.
Havas berichtet im Anſchluß daran: Bei dem Verlaſſen des
Quai d’Orſay habe Herriot erklärt, er könne über ſeine
Unter=
redung mit Poincaré keinelei Angaben machen. Es ſcheine ihm
korrekter, die Ausgabe eines Communiqués Poincaré zu
über=
laſſen, falls er es für richtig halte. Herriot habe beſtätigt, daß er
heute abend nach Lyon abreiſe und erſt am Donnerstag—Freitag
zurück zu ſein gedenke.
*
TU. Paris, 24. Mai. Zu der Unterredung, die geſtern
zwiſchen Poincaré und Herriot ſtattgefunden hat, erfährt
man, daß nachſtehende drei Punkte beſprochen worden ſind:
1. Stand der Beſprechungen der Sachverſtändigenberichte
2. Ruhrbeſetzung,
3. Beziehungen zu Rußland.
Herriot hat im Laufe des geſtrigen Nachmittags eine Begegnung
mit dem Radikalſozialiſten Renauld gehabt, der, wie in
poli=
tiſchen Kreiſen verſichert wird, in das neue Kabinett eintreten
wird. Später hatte Herriot eine Beſprechung mit dem
Senats=
präſidenten Doumergue. Franzöſiſchen Journaliſten gegenüber
erklärte Herriot auf Befragen, daß alle Kombinationen über die
Zuſammenſetzung ſeines Kabinetts unzutreffend ſeien.
Einberufung der Kammer auf den 1. Juni.
Paris, 23. Mai. (Wolff.) Nachdem am nächſten Sonntag
die noch ausſtehende Stichwahl in Algerien und in Belfort
ſtatt=
gefunden haben wird, ſoll am 27. Mgi im Journal Officiel die
Tagesordnung der erſten Kammerſitzung veröffentlicht werden.
Dieſe ſoll auf Sonntag, den 1. Juni, einberufen werden und wird
durch eine Anſprache des Alterspräſidenten Prof. Pinard und die
Wahl des vorläufigen Bureaus durch Verloſung ausgefüllt
wer=
den, alſo ſehr kurz ſein. Da im Anſchluß daran nur eine geringe
Zahl von Einſprüchen gegen das Wahlergebnis zu erledigen iſt,
rechnet man nach dem Petit Journal damit, daß am Donnerstag
der darauffolgenden Woche bereits die Wahl des endgültigen
Vor=
ſitzenden vorgenommen werden kann. — Wie gemeldet, hat der
Abg. Painlevé unter Zuſtimmung ſämtlicher republikaniſcher
Gruppen ſeine offizielle Kandidatur, für die
Kammerpräſident=
ſchaft aufgeſtellt.
Amerikaniſche Kreditbereitſchafft.
* Neu=York, 23 Mai. (Priv.=Tel.) Angeſichts der ſich
immer mehr verſchärfenden Kreditnot der deutſchen Wirtſchaft iſt
die Internationale Acceptance=Bank — das bekannte
amerika=
niſche Bankenkonſortium — bereit, den der
Golddiskont=
bank eingeräumten Wechſelkredit von 5 Millionen
Dollar ſchon jetzt beträchtlich zu erhöhen, ohne die
Rege=
ung des Reparationsproblems abzuwarten.
Im allgemeinen wird jedoch angenommen, daß dieſer Kredit für
die nächſten Monate, den Betrag von 30 Millionen Dollar nicht
überſteigen dürfte.
ſtädter Gaſtſpiel. Das Kennzeichnende des „Blauen Vogels” iſt
weniger ſein ruſſiſcher Einſchlag, als das techniſche
Raffi=
nement ſeiner Darbietungen. Man hat den Eindruck, daß es
ſchon eine recht international gerichtete, wenn auch zum großen
Teil aus Rußland ſtammende Truppe iſt, die unter der Maske
des ruſſiſchen Koſtüms höchſt geſchickte Kleinkunſt=Stücke (oder
Klein=Kunſtſtücke) bietet.
Friedrich Jaroſy hat das Ziel dieſer Kunſt in einem Hefte
des „Blauen Vogels” zutreffend gezeichnet: „Es gibt einen
ruſſiſchen Theater=Terminus, der in wörtlicher Ueberſetzung
auf den Nerven ſpielen” heißt. Es iſt dies der
täu=
ſchende Erſatz eines aus dem Innern quellenden
ſchauſpiele=
riſchen Affektes. Der Weg von der inneren Ergriffenheit bis zu
den äußere Wirkungen erzeugenden Nerven wird abgekürzt, jene
ein für allemal feſtgeſtellt und dieſe zu wunſchgemäßem, faſt
automatiſchem Reagieren gezwungen. Das Ziel alſo als eine
Virtuoſität fixiert, mit deren Vollkommenheit die Bühnenwirkung
ſteigt und fällt. Es iſt eben das Gebiet einer veredelten (richtiger
moderniſierten) Verwandlungskunſt, der als Hilfsmittel nur das
veränderte Bühnenbild und der rhythmiſche Zwang der
Begleit=
muſik — beides auch nicht immer — zur Verfügung ſteht.” So iſt
der „Blaue Vogel” kein Ausdruck der ruſſiſchen Seele, wie ſie
aus den Romanen von Doſtojewski, Tolſtoi und anderen
gro=
ßen Ruſſen ſpricht, ſondern der Ausdruck der mondänen
Groß=
ſtadt, der Ausdruck einer von allen Stürmen gerüttelten Zeit,
der Ausdruck einer nervenaufpeitſchenden Kunſt, deren letztes
Sinnbild heißt: Jazzband.
(Laſſet uns nicht an die ſchönen Sommernächte in Chriſtian
ſens Künſtlervilla mit Wolzogens Ueberbrettl und den
Münche=
ner Scharfrichtern denken!)
Am ſtärkſten ſprach der ruſſiſche Charakter aus den durch
den „Blauen Vogel” berühmt gewordenen „Burlaki”: ſieben
Wolga=Schiffer, in Lumpen gehüllt, ziehen die Laſtſchiffe an
einem Tau über die Wolga und ſingen hierzu ihre ſchwermütigen,
müden Lieder; ſtimmungsvoll bis zur Ergriffenheit, und dabei in
dem kunſtvollen Raffinement ſo weitgehend, daß zuletzt eine
ent=
fernte Frauenſtimme mitklingt. In buntem Gegenſatz hierzu
ſtehen die friſchen Lieder und Tänze der Bäuerinnen, deren
ſarbenfrohe Gewänder ein prächtiges Bild abgeben. Geſang und
Tanz ſind dann wiederum in einer nächtlichen Szene, In den
Bergen des Kaukaſus” wirkungsvoll zuſammengefaßt. — Wie
ſich die „Tſchaſtuſchki”, die die „Lieder ruſſiſcher Fabrikarbeiter
wohl parodieren ſollen, zur Wirklichkeit verhalten, vermag ich
nicht zu beurteilen; auf deutſch würde man ihrer eintönigen
Muſik wohl die Stumpfſinn=Verſe zugrunde legen,
Mimiſch die geſchickteſte Parodie war der „Leierkaſten”:
nach einer Muſik von Tſchaikowsky ſpielen ein Drehorgelmann
und eine Pauke; zwiſchen beiden ſingt und tanzt ein junges,
blö=
des Vorſtadtmädchen, glänzend in der parodiſtiſchen Darſtellung.
Amüſant war die kurze Szene „Einquartierung der Koſaken”
und der Sketch „Time is money” beide unter den
Zwangs=
rhythmus der Muſik geſtellt; Motto: Jazzband.
Mit dem Chanſon, Der König rief ſeinen Tambour”
er=
chütterte vor Jahren Yvette Guilbert; die geſtrige ſzeniſche
Dar=
ſtellung blieb ziemlich matt, trotz der roten Roſe. Schwach auch
war die Charakteriſierung der ruſſiſchen und deutſchen Kneipe.
Ein Konferenzier begleitete das Programm, aus dem noch die
literariſche „Träumerei des Kinto” und die „Mondſchein=Polka”
erwähnt ſeien, mit recht luſtigen Einfällen.
Z.
*Konzert.
N. Der zweite Vortragsabend der Privat=
Klavier=
klaſſe von Willy Renner im Fürſtenſaal machte mit
einer Anzahl jüngerer Kräfte bekannt, die faſt ohne Ausnahme
die großen Vorzüge dieſer trefflichen Schule erkennen ließen.
Meiſt handelt es ſich um ſtarke Begabungen, die ſowohl techniſch
als auch muſikaliſch in einer Art gefördert ſind, daß man große
Hoffnungen auf ſie ſetzen kann. Gerade in bezug auf künſtleriſche
Auffaſſung ſtellte die umfangreiche Vortragsfolge höchſte
Anfor=
derungen. In guter Erinnerung ſind uns noch die Leiſtungen
von Käte Wiß und Fritz Kullmann. Beide ſpielten mit ihrem
Meiſter auf zwei Klavieren vierhändig und umrahmten den
Abend mit Max Regers Mozart=Variationen, die mit feiner
Senſibilität und großem Schwung ausgeführt wurden, und dem
A=Moll=Konzert von Ed. Grieg, das techniſch geradezu
meiſter=
haft gelang. Als beſonders gute Leiſtungen ſeien hervorgehoben
die beiden Tauſig=Studien, die Fräulein Waltraut Biſchoff
ſpielte, Herrn Laucks ſchwungvoller Vortrag des Orgelkonzertes
von Friedemann Bach (Stradal), Herrn Rodenhöfers Chopin=
und Liſzt=Spiel und die beiden von Fräulein Herta Reiſchel
ge=
ſpielten Brahmswerke. Auch die 32 Variationen in C=Moll von
Beethoven fanden durch Fräulein Ilſe Rißmann der Auffaſſung
nach eine ſehr gute Wiedergabe, doch hätten wir die Paſſagen
klarer gewünſcht. Fräulein Felgner litt beim Vortrag zweier
Stücke von Schumann anſcheinend unter der Aufregung, ſo daß
ihrer Leiſtung die Abrundung und das bewußte Geſtalten fehlte.
Die verſchiedenen Vorträge fanden reichen Beifall.
Rummer I44
Seite 3
Die neuen Beamtengehälter.
80 Prozent der Grundgehälter von 1913.
Berlin, 23. Mai. Wie wir erfahren, ſind die Spitzen
or ganiſationen der Beamten heute vormittag wieder im
Reichs=
firaanzminiſterium vorſtellig geworden, um dem
Reichsfinanz=
miniſter die dringende Notlage der Beamten darzulegen und um
eirie ſchleunige Erhöhung der Gehälter zu bitten. Die
Regie=
rung, die bis vor kurzem der Auffaſſung war, daß eine
Er=
hö hung vor dem 1. Juli nicht möglich ſei, hat jetzt ihren
Stand=
pankt geändert und ſich bereit erklärt, vom 1. Juni ab
die Beamtengehälter allgemein zu erhöhen und
zwar wird ſich die Erhöhung derart auswirken, daß vom 1. Juni
ao die Grundgehälter etwa 80 Prozent der
Vor=
triegsgrundgehälter betragen werden. Mit
Hinzu=
richnung der ſozialen Zulagen würde demnach das Einkommen
der unteren und mittleren Beamten etwa das Gleiche wie 191:
ſein, während die Bezüge der oberen Beamten immer noch und
eiheblich hinter dem Vorkriegseinkommen zurückbleiben.
Halbamtlich wird die Erhöhung der Beamtengehälter wie
folgt begründet:
„Die mit Wirkung vom 1. Dezember 1923 feſtgeſetzten
Gold=
markbezüge der Reichsbeamten mußten im Intereſſe der
Aafrechterhaltung der damals gerade unter großen Opfern erkämpften
SLabilität der Währung und zur Balanzierung des
Uebergangshaus=
haltes des Reiches derart niedrig gehalten werden, daß die
Reichsregie=
rung ſie ſchon damals als nur für eine kurze
Uebergangs=
eit tragbar erklärte. Eine gewiſſe Aufbeſſerung erfolgte deshalb
ſchon mit Wirkung vom 1. April 1924 an, insbeſondere auch mit
Rück=
ſicht auf die Steigerung der Mieten. Dieſe Regelung trug aber den
L bensnotwendigkeiten der Beamten noch nicht ausreichend Rechnung;
ſielmehr bleiben ihre Bezüge in den unteren Beſoldungsgruppen noch
i etwa 25 Prozent, in den mittleren und höheren Beſoldungsgruppen
is zu mehr als 50 Prozent hinter den Bezügen der Vorkriegszeit zurück
Lenn auch nach dem verlorenen Kriege von allen Teilen der
Zevölkerung Opfer gebracht werden müſſen, ſo erfordern es
ie ſtaatspolitiſchen Notwendigkeiten, daß die mit der Erfüllung de
Sraatsaufgaben betrauten Beamten vor den größten wirtſchaftlich
Sorgen geſchützt werden; insbeſondere ſind auch die Opfer, die bisher
icht nur von den Beamten des unteren, ſondern beſonders auch vor
derien des mittleren und höheren Dienſtes verlangt worden ſind, ſo groß
ve bei kaum einem anderen Teil der Bevölkerung. Dieſe
Ver=
hjältniſſe ſind jetzt nicht mehr tragbar vielmehr
drängen ſie zu einer grundlegenden Aenderung
venn der wirtſchaftliche Zuſammenbruch dieſer Beamtenkreiſe und
da=
mt ſchwere Schädigungen für das allgemeine Staatswohl verhindert
vrden ſollen.
Mit Wirkung vom 1. Juni ſollen daher die
Grund=
gehälter auf 80 Prozent der Grundgehälter von
913 umgeſtellt werden. Unter Hinzurechnung der ſozialen
Zuſchläge (Frauen= und Kinderzuſchläge) nähern ſich dann die Bezüge
der verheirateten unteren Beamten mit mehreren Kindern denen von
913, während die der Beamten in den mittleren und höheren
Beſol=
ſungsgruppen auch unter Hinzurechnung dieſer ſozialen Zuſchläge noch
mmer nicht unerheblich hinter den Vorkriegsbezügen zurückbleiben,
Venn dieſe Regelung auch noch nicht allen Wünſchen der
Be=
mmtenſchaft Rechnung tragen mag, ſo muß doch andererſeits beachtet
vrden, daß ſie das Aeußerſte darſtellt, was bei der gegenwärtigen
Fintanzlage des Reiches mit einer ordnungsmäßigen Haushaltswirtſchaft
ereinbar iſt und wegen der möglichen Rückwirkung auf die Wirtſchaft
erade noch verantwortet werden kann.”
Berlin, 23. Mai. Zu dem bereits mitgeteilten Ergebnis
iber die Regelung der Beamtengehälter wird uns von
unter=
ichteter Seite noch folgendes mitgeteilt:
Die von der Regierung beſchloſſene Erhöhung der
Beamten=
gehälter am 1. Juni, die die bisherigen Beamtengehälter auf
tva 80 Prozent der Vorkriegsgehälter bringt, iſt auch in Be=
ſmitenkreifen mit großer Ueberraſchung aufgenommen worden.
das Reichsfinanzminiſterium, das noch vorgeſtern den Beamten=
pitzenorganiſationen erklärt hatte, daß eine Erhöhung vor dem
. Juli nicht möglich ſei, und daß auch vorläufig von dem
Reichs=
inanzmieniſterium kein weiterer Termin zu Verhandlungen
an=
eſetzt werden könne, hat die Beamtenvertreter telephoniſch zu
teuen Beſprechungen eingeladen. Die Gewerkſchaften forderten
a die Beamten infolge der kürzlich umgeſtellten Zahlungstermine
er Gehälter in Geldſchwierigkeiten gekommen wären, daß den
Zeamten nachträglich für Mai Barmittel zur Verfügung geſtellt
verden ſollten. Sie ſtellten dem Reichsfinanzminiſterium
an=
ſeim, dieſe Zahlung als eine Vorauszahlung auf die
Junige=
ſälter zu verrechnen. Die Organiſationen ſahen ſich zu dieſer
forderung durch das Vorgehen zahlreicher Städte veranlaßt,
ie ihren Beamten und Angeſtellten aus den erwähnten
Grün=
en bereits ſolche Vorſchüſſe ausgezahlt hatten. Weiter forder
enr die Gewerkſchaften, daß die Gehälter — nicht wie die
Re=
jierung es vorſah — im Juli, ſondern bereits im Juni erhöht
verden müßten, und daß die Erhöhung ſämtliche Gehaltsgrup
pen in gleicher Weiſe prozentual zu umfaſſen habe. Die Ver
reter des Reichsfinanzminiſteriums, Miniſterialdirektor Kühne
nann und Miniſterialdirektor von Schliefen, erklärten, daß mit
ſückſicht auf die immer noch ſchwierige Finanzlage des Staates
ine reſtloſe Erfüllung der Gewerkſchaftsforderungen nicht
mög=
ich ſei. Sie erklärten ſich jedoch bereit, die Erhöhung bereits im
Funi eintreten zu laſſen und ſtellten es als Ziel des Regierungs=
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Mat 1924.
vorſchlages, den ſie nun den Organiſationen unterbreiteten, hin,
eine Ausgleichung der Gehaltsſätze an die Vorfriedensverhältniſſe
zu erſtreben.
Im einzelnen ſtellen ſich die neuen Grundgehälter der
Be=
amten wie folgt dar:
3 2400 3600 4140 3600 5400 4200 6300 4860 7200 13 6300 9600 Einzelgehälter (Geſamt jährlich) B 10 500 B
B 3 12000 13 300 B 4 14 400 B 5 18000 B6 2700 B7 30 000 Die ſozialen Zulagen ſind um 20 Prozent erhöht worden. Die Frauenzulag e beträgt monatlich 10 Mark, die Kinderzulage bei einem Alter bis zu 6 Jahren 16 Mark „ v 14—18
*
1 18 „ 1 21
* . 20 „
Das Reichsfinanzminiſterium hat bei ſeinem Beſtreben, die
Gehälter wieder den Friedensverhältniſſen anzupaſſen, die
bis=
herigen Grundgehälter in den unteren Gruppen um 17,5 Prozent,
den mittleren Gruppen um 45 Prozent, und den oberen Gruppen
um 60—70 Prozent erhöht. Zu dieſem Ausgleich hat ſich die
Regierung wohl vor allem deshalb veranlaßt geſehen, um die
ſtarke Abwanderung qualifizierter Kräfte in die Privatwirtſchaft
zu verhindern.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Erneute Forderungen der Franzoſen.
Düſſeldorf, 23. Mai. Heute vormittag haben die
Franzoſen eineut unerhörte Anforderungen an
die Stadtverwaltung geſtellt, und zwar forderten ſie
die Räumung von Wohnungen, in erſter Linie von
Dienſt=
wohnungen, ſo z. B. der Dienſtwohnung des Präſidenten
des Landesfinanzamts.
Dieſe Strafmaßnahme erfolgte, weil die Stadt Düſſeldor
nicht in der Lage iſt, die geforderte Kaſerne zu bauen. Die neuen
Sanktionen treffen die Stadt Düſſeldorf um ſo härter, als die
Wohnungen bis morgen geräumt werden müſſen. Die Stadt
Düſſeldorf hat aber keine Räume mehr, um die auf die Straße
geſetzten Familien menſchenwürdig unterzubringen. Sie iſt
ge=
zwungen, für jede Familie Schulräume zur Verfügung zu ſtellen.
Das bedeutet natürlich eine ſchwere Beeinträchtigung des
Unterrichts. Schon jetzt ſind in Düſſeldorf 14 Schulen mit etwa
260 Schulräumen beſchlagnahmt. 7400 Kinder ſind nicht
aus=
reichend beſchult.
In Duisburg ſind gleichfalls 964 Klaſſenräume
beſchlag=
nahmt, ferner 19 Turnhallen, 54 Aulen und 382 Nebenräume.
12578 Schulkinder ſind in Duisburg nicht ausreichend beſchult.
Noch weit erſchütternder liegen die Verhältniſſe in Solingen.
Geldbeſchlagnahme bei der Reichsbankſielle
Ludwigshafen.
Ludwigshafen, 23. Mai. Geſtern erſchien auf der
hie=
ſigen Reichsbankſtelle ein franzöſiſcher Oberſtleutnant mit verſchie=
Der Wirtſchaftskampf.
Ergebnisloſer Verlauf der
Schlichtungsver=
handlungen.
Eſſen, 23. Mai. Auf Grund der Schlichtungsordnung, nach
der vor der Entſcheidung des Schlichters über die
Verbindlich=
keitserklärung eines Schiedsſpruches die Parteien zu hören ſind,
wurde heute in Eſſen vor dem Schlichter für den Bezirk Weſtfalen
über die Verbindlichkeitserklärung des von der vereinbarten
Schlichterſtelle am 16. Mai in Berlin für den Ruhrbergbau
ge=
fällten Schiedsſpruches verhandelt. Der Verſuch des Schlichters,
eine Einigung herbeizuführen, iſt nicht gelungen. Er
hat ſich ſeine weitere Stellungnahme vorbehalten.
Eine Erklärung des Reichskommiſſars Mehlich
Dortmund, 23. Mai. Reichs= und Staatskommiſſar
Meh=
lich teilt folgendes mit: Zu Beginn der heutigen Verhandlungen
vor dem Reichs= und Staatskommiſſar beantragte der
Zechen=
verband die Verbindlichkeitserklärung des Schiedsſpruches vom
16. Mai. Die Gewerkſchaften betonten darauf die Gründe, die ſie
zur Ablehnung des Schiedsſpruches veranlaßten. Sie erklärten
ferner, daß auch durch eine Verbindlichkeitserklärung des
Schieds=
ſpruches in der vorliegenden Form eine Beendigung des Kampfes
nicht erfolgen werde. Die von den Gewerkſchaften erhobenen
Forderungen wurden von dem Zechenverband unter Hinweis auf
die außerordentlich ſchwierige Lage des Bergbaues als
unerfüll=
bar bezeichnet. Der Vorſitzende mußte infolgedeſſen die
Ver=
handlungen als ergebnislos abbrechen. Ueber die Behandlung
des Antrages auf Verbindlichkeitserklärung behält ſich der
Kom=
miſſar ſeine Entſcheidung vor.
Internationale Unterſtützung der Bergarbeiter.
Bochum, 23. Mai. Das Exekutivkomitee der Bergarbeiter=
Internationale, das in Brüſſel tagte, hat beſchloſſen, den
deut=
ſchen Bergarbeitern weitgehende Unterſtützung zuzuſichern. Die
Organiſationen werden beauftragt, die Lage zu prüfen und dem
Internationalen Sekretariat Bericht zu erſtatten, welchen Schritt
ſie unternehmen müſſen, um die deutſchen Bergarbeiter zu
unter=
ſtützen.
In neutralen Ländern iſt bereits eine großzügige
Unter=
ſtützungsaktion für die deutſchen Bergarbeiter beſchloſſen, ſo z. B.
in Holland. Die Reederei Gebr. v. d. Boom in Rotterdam hat
ſich bereit erklärt, die Beförderung der Liebesgaben unentgeltlich
auf ihrem Eildampferdienſt Rotterdam-Köln auszuführen.
Betriebseinſtellung.
Hamborn, 23. Mai. Die Thyſſenhütte in
Ham=
born gibt durch Anſchlag bekannt, daß infolge
Kohlenman=
gels von heute ab die Weiterarbeit und die
Aufrechterhal=
tung des Betriebes nicht mehr möglich iſt. Die
Hütte wird bis auf die Ausführung der Notſtandsarbeiten und
der Uebergangsarbeiten ſtillgelegt. Die noch vorhandenen
Koh=
lenvorräte ſollen in der Hauptſache dem Niederrheiniſchen Gas=
und Waſſerwerk des Thyſſenkonzerns, das Hamborn und
ver=
ſchiedene andere Städte mit Gas verſorgt, zur Verfügung ſtehen.
Es wird möglich ſein, bis Mitte nächſter Woche die öffentliche
Gasverſorgung noch aufrecht zu erhalten.
*
Die Zinkhütte in Berge orbeck hat heute wegen
Kohlenmangels den Betrieb eingeſtellt. Auch engliſche
Kohlen waren nicht zu erhalten, weil die Arbeiter in Duisburg
die Ausladung verweigern.
Eſſen, 23. Mai. (Wolff.) Von der Kruppſchen
Gußſtahl=
fabrik wird mitgeteilt, daß infolge Kohlenmangels ein Teil der
Feuerungsbetriebe morgen früh, der andere Teil am Sonntag
ſtillgelegt werden muß. Wie weit die mechaniſchen Betriebe
wei=
terarbeiten können, die aus Kohlen erzeugte Elektrizität, Strom,
Dampf uſw. verbrauchen, wird im Laufe des morgigen Tages
feſtgeſtellt werden.
denen Gendarmem. Sie erklärten, auf Anordnung der
Rheinlandkommiſſion zu kommen. Die Eiſenbahnregie
habe vergeblich eine Entſchädigungsforderung wegen
Sabotage=
akte eintreiben wollen. Da dieſe Summe nicht anderweitig
er=
langt werden konnte, müſſe ſich die Regie an das Reich halten.
Sie ſeien deshalb beauftragt, eine Million 961 Tauſend
Francs zu beſchlagnahmen.
Der Vorſtand der Reichsbankſtelle machte den franzöſiſchen
Offizier darauf aufmerkſam, daß die Gelder der Reichsbank keine
Reichsgelder, ſondern Privateigentum ſeien. Es war
ausſichts=
los, Widerſtand zu leiſten, da die Franzoſen bis auf die Zähne
bewaffnet waren. Die Bankbeamten erklärten ausdrücklich, nur
der Gewalt zu weichen und Proteſt bei der
Rheinland=
kommiſſion einlegen zu wollen. Es wurden 53 000 Franes
und 500 000 Mark beſchlagnahmt.
Raubbau in den beſchlagnahmien Forſten.
Berlin, 23. Mai. Der amtliche Preußiſche Preſſedienſt
ſchreibt: Der preußiſche Miniſterpräſident hat ſich im Intereſſe
der Verwaltung des beſetzten Gebietes namens des
Staatsmini=
ſteriums mit dem Herrn Reichskanzler in Verbindung geſetzt und
ihm unter Ueberreichung eingehenden Materials auf die
außer=
ordentlich großen finanziellen Schädigungen und Schwierigkeiten
aufmerkſam gemacht, die für mit der Beſchlagnahme ſeiner
Staatsforſten in den beſetzten Gebieten und die die
Wirtſchafts=
kraft und die Reparationsfähigkeit Deutſchlands in nicht wieder
gut zu machender Weiſe ſchädigende Verwaltungsart, durch die
Franzoſen und Belgier in den Staatswaldungen verbunden ſind.
Wie wir zu dieſer Sache von zuſtändiger Stelle erfahren, nehmen
die Eingriffe der Beſatzunsmächte in die Beſtände der
beſchlag=
nahmten Forſten einen immer größeren Umfang an.
* Alexis af Enehſelm
Geiſtliche Lieder.
In einem Konzert, das auf Veranlaſſung des Evangeliſchen
Kirchengeſangvereins der Martinskirche am Donnerstag abend in
der Martinskirche ſtattfand, ſang Herr Alexis af Enehjelm, das
geſchätzte Mitglied des Landestheaters, geiſtliche Lieder. Das
Hotteshaus war ſehr ſtark beſucht, und das Gebotene übte
ſicht=
lich eine tiefe Wirkung auf die Zuhörerſchaft aus. Ueber den
Sänger und ſeine Kunſt läßt ſich neues nicht ſagen; ſie zeigte ſich
wohl hier von einer Seite, die nicht oft an das Publikum
heran=
tritt, denn der Vortrag geiſtlicher Lieder iſt ſonſt nicht ſeine Auf
gabe. Herr af Enehjelms Organ, zeigte ſich in ſeiner ganzen
Klangfülle, dabei gelangen ihm alle Tonſchattierungen ſo
vorzüg=
lich, daß ſie wohl keinen Wunſch unerfüllt ließen. Seine
außer=
gewöhnlichen Fähigkeiten der Geſangstechnik bewies der Künſtler
beſonders bei der Wiedergabe von ſechs geiftlichen Liedern
Gel=
lerts in der Kompoſition Beethovens. Die Texte ſind zuweilen
ſtark moraliſierend und etwas nüchtern, aber das Genie
Beet=
hovens hat ſie zu einer erhöhten Wirkung durch die Macht der
TIne emporgehoben. Namentlich gilt dies von der Kompoſition
des Liedes „Die Ehre Gottes aus der Natur” dem bekannteſten
ans dieſem Zyklus. Bewundernswert iſt das
Einfühlungsver=
mögen des Sängers, vor allem, wie er als Ausländer ſich den
feeliſchen Gehalt der Tondichtungen Hugo Wolfs zu eigen
ge=
macht hat. Daß er ſeinen Liedern geſangstechniſch nichts ſchuldig
bleibt, iſt ſelbſtverſtändlich, aber die Fähigkeit, die Gemütswerte
ans dieſen Schöpfungen ans Licht zu heben, iſt von ſolcher
Ein=
dringlichkeit, daß man ſie vielen deutſchen Sängern wünſchen
möchte. Hugo Wolfs Vertonungen ſind bekannte literariſch
wert=
volle Texte (Gedichte von Mörike, Heyſe und Heine) und die hier
gebotenen Lieder waren Perlen ſeiner Kunſt.
Aber nicht nur Allbekanntes brachte die Vortragsfolge, auch
ſür Neues ſetzte ſich der Sänger ein, indem er finnländiſche
Lie=
der bortrug. Es waren deutſche Umdichtungen von Karl Ewald;
als Komponiſten waren Melartin, Palmgren und Merikanto
genannt. Allgemein läßt ſich von dieſen Liedern ſagen, die eine
genauere Beſchreibung verdienten, daß ſie ſtark ſubjektiv gefärbt
ſirid und nicht eigentlich kirchlichen Charakter haben. Die
muſi=
taliſchea Ausdrucksmittel ſind einfach, aber eindringlich; der
Schwerpunkt liegt in der Stimmungsmalerei. Drei Volkslieder
die den Abſchluß der Vortragsfolge bildeten, wurzeln in ihrer
Gefühlswelt auch ſtark im Subjektiven, mehr als dies bei
deut=
ſchen Volksliedern im allgemeinen der Fall iſt.
Herr Dr. F. Noack war dem Sänger ein ſtilvoller Begleiter
auf der Orgel; eine zuverläſſige Stütze für den Geſang und
namentlich bei den Liedern von Hugo Wolf, ein Künſtler, der
ſeine Aufgabe in vorbildlicher Weiſe löſte und ſie zu einer
Muſterleiſtung nachſchaffender Kunſt geſtaltete.
Die Weihe des Ortes verbot jeden lauten Beifall; er würde
ſonſt in dieſem Konzerte nicht gefehlt haben.
* Shakeſpeare und die Stenographie.
Zu Shakeſpeares Zeiten, um die Wende des 16. und 17.
Jahrhunderts, beſtand noch kein Urheberrecht für dichteriſche
Er=
zeugniſſe. Wohl wurden auf eine gewiſſe Zeit Patente für den
Druck oder Verkauf ausgeſtellt, der Dichter jener Zeit aber, auch
Shakeſpeare in ſeinem erſten Dichtungsabſchnitt, pflegte ſeine
Stücke an Theatergeſellſchaften zu verkaufen, denen er damit das
Eigentum und das Recht der Aufführung übertrug, während er
ſich ſelbſt jeglichen weiteren Rechtes, insbeſondere des
Druckrech=
tes begab. Die Theatergeſellſchaften ſuchten natürlich ihre Rechte
ſorgſam zu wahren, andere dagegen, namentlich Buchhändler
waren beſtrebt, in den Beſitz eines einſchlagenden, Erfolg
brin=
genden Stückes zu kommen, indem ſie, nach Diktat von
Schau=
ſpielern oder nach ſtenographiſcher Aufnahme während der
Vor=
ſtellung, ſogenannte Raubdrucke veranſtalteten. So ſind die erſten
Ausgaben von Werken Shakeſpeares, die „Quartos” um 1600
entſtanden; erſt im Jahre 1623 erſchien der erſte berechtigte Druc
in der „Folio”ausgabe. Die Herausgeber der Folioausgaben
be=
zeichnen die früheren Quartoausgaben für „geſtohlene und
er=
ſchlichene Abdrucke‟. Die Quartos mit ihren vielen Fehlern,
Ent=
tellungen, Auslaſſungen und Fälſchungen haben den
Shake=
ſpeareforſchern von jeher Kopfzerbrechen gemacht. Ein helles
Licht auf zahlreiche hier ſchlummernde Rätſel warf der von Dr.
Mitzſchke und Dr. Engel ausgeſprochene Gedanke, daß mangel
hafte ſtenographiſche Aufnahmen dabei eine Nolle geſpielt haben
könnten. Dr. Dewiſcheit, der jetzige Oberſtudiendirektor in Halle,
war der erſte, der im Jahre 1897 mit der Fackel der Forſchung in
dieſes Dunkel drang und nachwies, daß an einer ganzen Reihe
von Entſtellungen die Beſchaffenheit oder die mangelhafte Hand
habung des nicht lange zuvor veröffentlichten
Stenographie=
ſyſtem3 von Timothy Bright die Schuld tragen müſſen. Seit der
Zeit iſt viel geleiſtet, iſt manche Beziehung zwiſchen Quartoter=
und Stenographie aufgedeckt worden. Doktordiſſertationen haben
ſich mit dieſem Gegenſtand befaßt und nachzuweiſen verſucht, daß
die Quartotexte der „Luſtigen Weiber von Windſor”, des zweiten
und dritten Teils „Heinrichs VI.”, von „Romeo und Julia” auf
Grund von Nachſchriften mehr oder weniger gut ausgebildeter
Stenographen veröffentlicht wurden. Dieſen Arbeiten ſchließt ſich
als neueſte „Die Entſtehung der erſten Quarto von Shakeſpeares
Heinrichs V” von Dr. phil. Werner Kraner=Leipzig an, der in
gründlicher Unterſuchung die in Betracht kommenden
Verwechs=
lungsfälle ſeſtſtellt und an der Hand von Vergleichen des
Bright=
ſchen Syſtems nachweiſt, welche Schuld an den Verwechslungen
Stenograph und Stenographie trafen und was wohl anderen
Urhebern (Schauſpielleitern, Schauſpielern, Druckern) zur Laſt
zu legen iſt. Auch dieſer Verfaſſer kommt zu dem Ergebnis: „Die
erſten Quartos von Shakeſpeares „Heinrich V.” aus dem Jahre
1600 iſt die gedruckte Uebertragung einer Theaternachſchrift, die
mit Hilfe des von Timothe Bright im Jahre 1588
herausgegebe=
nen Stenographieſyſtems angefertigt worden iſt. Edwin
Bor=
mann hat einmal im Jahre 1897 über „Shakeſpeare=Dramen und
Stenograt hen=Fabelei” geſchrieben. Angeſichts dieſer ſich
meh=
renden ſergfältigen Unterſuchungen und Nachweiſe würde wohl
auch Bormann ſeinen Widerſpruch aufgeben und anerkennen
müſſen, daß ſchon zu Shakeſpeares Zeiten die Stenographie eine
Rolle, mit hier allerdings weniger angenehmer Seite, geſpielt hat
Dieſe ſtenographiſchen Aufnahmen waren ſchwierig. Der
Steno=
graph mußte ſeine Tätigkeit möglichſt im Verborgenen, „hinter
Säulen verſteckt”, ausüben; nur die Bühne war bedeckt, der
Zu=
ſchauerraum lag unbedeckt unter freiem Himmel; der Stenograph
mußte auf das Ab= und Zugehen der Schauſpieler achten, auch
die weiblichen Rollen wurden durch Männer wiedergegeben
Theaterzettel fehlten; oft war die Witterung ungünſtig. Kurz
trotz den nachgewieſenen, zum großen Teil in den ungünſtigen
Verhältniſſen begründeten Verwechslungen ſind die Leiſtungen
jener Stenographen durchaus anerkennenswert.
Es.
* Zarenpaläſte als Hotels. Die Direktion der früheren kaiſer
lichen Paläſte in Sowjetrußland macht bekannt, daß ſie ſür die
Sommermonate möblierte Zimmer und Appartements vermiete
und zwar in Peterhof, Gatſchina (jetzt Trotzkoje) und Zarskoje
Selo (jetzt Detskoje Selo). Die Preiſe ſchwanken zwiſchen
zwan=
zig und ſechzig Rubel monatlich, was mit Rückſicht darauf, daß
alle Räumlichkeiten ſehr luxuriös eingerichtet ſind, als mäßig
bezeichnet werden muß. Welche unheilvolle Folgen jedoch dieſes
Vermieten für die herrlichen Parkanlagen, die Blumengärten
und die Gartenhäuſer, die reichen Skulpturen uſw. haben wird,
kann man ſich leicht vorſtellen.
Soerwttohaus
Jeden Mittwoch, Samstag u. Sonntag
von 4 Uhr nachmittags ab
Kaffee-Konzert
Eintritt frei.
Auf dem Teiche neue Ruderboote
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Landestheater.
Großes Haus.
Samstag, 24. Mai
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ruſſiſch=deutſchen
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Der blaue Vogel
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Heute Samstag, den 24. Mai
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Anfang 7, Ende 10 Uhr.
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Darm-
stadt — Els — Elskaffee — Eisschokolade
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Samstag und Sonntag
Perkeo=Theater=Saal
— Alexanderſtraße
Samstag und Sonntag abends 8 Uhr, Sonntag nachm. 4 Uhr
(*15063fsg
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des ſüddeutſchen Poſſen=u. Burlesken=Enſembles
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Im Kurhaus „Trautheim”” findet am Samstag, den 8
6777f
24. und Sonntag, den 25. Mai das
2108
gerste spanische Weinfest
Honntag, den 25. Mai
ds. Js. findet ein
Frühſpaziergang
der Geſangsabtlg. des
Reichsbundes der
Zivil=
dienſtberechtigten nach
Traiſa ſtatt. Zuſam
menkunft 7 Uhr vorm.
am Böllenfalltor.
Rückkehr geg. Mittag.
Alle Kameraden, auch
Nichtſänger, nebſt
Familienangehörige,
ſind höflichſt
einge=
laden
(6826
Der Vorſtand.
(6822
Geſangs=Einlage.
in den dekorierten Sälen, auf der Terraſſe und im Park ſtatt. Von 5 Uhr ab Konzert
und muſikaliſche Unterhaltung. Um 9 Uhr großes Feuerwerk an beiden Abenden.
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Darmſtadt.
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einlagen und Poſſen
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Die Direktion.
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Aus ſeinen Dichtungen. Hermann Bräuning=Oktavio
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im Mathildenhöhſaal
21. Lokal=Ausſtellung
des Kaninchenzuchtklubs Darmſtadt.
verbunden m. reichhaltiger Tombola,
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ſchießen und Tanz. Beginn der Tombola
und des Preisſchießens Sonntag früh.
Tanz ab 6 Uhr nachmittags.
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Pfingſten n. frei. (*
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ſtadt, Bahnhofſtr. 22.
Laag= Im Saale Mauerſtraße
Sonntag, den 25. Ma
Sorirag• abends 81), Uhr. Thema
im Kampf gegen
„Eine Macht die göttl. Wahrheit”
Redn.: Pred. J. F. Grieſer— Eintr. frei! (
Einſpänner= Fuhren
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Sonntag, 25. Mai, vormittags 10 Uhr,
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Eintritt freil T. Knötzell
Schlageter=Feier!
Am
Sonntag, den 25. Mai 1924, 101 Uhr
veranſtaltet der
Hochſchulring Deutſcher Art
zum Andenken
an den im Ruhrkampf ermordeten
A. L. Schlageter
eine
Gedächtnisfeier
in der Turnhalle am Woogsplatz.
Wir fordern alle nationalen Vereine
und Verbände auf, zahlreich an ihr
teilzunehmen.
Zur Deckung der Unkoſten werden
Pro=
gramme zum Preis von 20 Pfg. am
Saaleingang verkauft. (6791fs
Kanarienklub Darmſtadt
Honntag, 25. Mai, nachm. 6 Uhr ab
roßes Tanzvergnügen
im Konkordiaſaal. (
Es ladet ergebenſt ein Der Vorſtand=
Eisſchrank
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Pallas=
wieſenſtr. 42 III I. (*
Mee ie
Maulkorb für Hund
zu verkf. Schneider,
Landwehrſtr. 68. (*
Heute Samstag, 24. Mai
1924
Eröffnung
des Spezial=Spatenbräu=
Ausſchank
in den neu hergerichteten
Lokalitäten des
Hansa-Hotels
Rheinstrasse 47
Die Eröffnung findet unt. Origimal
Schuhplattter und Schrammelmuſik ſtatt.
Wozu freundlichſt einladet
6801) M. Klumpp, Reſtaurateur
Nummer 144
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Mai 1924.
Seite 5.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 24. Mai.
— Ernennungen: Das Geſamtminiſterium hat den
Miniſterial=
rat im Miniſterium des Innern Dr. Wilhelm Wehner in Darmſtadt
für die Dauer des von ihm zurzeit bekleideten Amts zum Mitglied des
Verwaltungsgerichtshofes ernannt. Durch Entſchließung des
Mini=
ſteriums für Arbeit und Wirtſchaft wurden die nachbezeichneten
Land=
wirtſchaftsreferendare zu Landwir
Heinrich Lang zu Heppenheim a. d. B., Heinrich Langlitz zu
Alsfeld, Dr. Heinrich Lorentz zu Lauterbach, Dr. Johann
Mat=
thes zu Worms, Hermann Roth zu Butzbach, Dr. Juſtus Selzer
zu Grünberg, Dr. Walter Zöller zu Ludwigshof bei Ranis.
— In den Ruheſtand verſetzt wurden: am 15. Mai 1924 der Lehrer
an der Volksſchule zu Allertshauſen, Kreis Gießen, Konrad Kloos
auf ſein Nachſuchen vom 1. Juni 1924 ab; am 20. Mai 1924 der
Lehrer an der Volksſchule zu Offenbach Dieter Lohnes auf ſein
Nachſuchen vom 1. Juni 1924 ab. Auf Grund des heſſiſchen Perſonal=
Abbau=Geſetzes vom 19. Dezember 1923 tritt in den einſtweiligen
Ruheſtand: die Lehrerin an der Eleonorenſchule zu Darmſtadt, Maria
Kayſer, mit Wirkung vom 1. Juni 1924 ab. Auf Grund der 8§
und 2 des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom
2. Juli 1923/19. Dezember 1923 tritt am 1. Juni 1924 in den end
gültigen Ruheſtand: der im einſtweiligen Ruheſtand befindliche
Stu=
dienrat Dr. Heinrich Heil in Darmſtadt. In den einſtweiligen
Ruhe=
ſtand tritt auf Grund des Geſetzes vom 19. 12. 1923 zur
Herabminde=
rung des öffentlichen Perſonalaufwands am 1. Juni 1924 der
Strom=
meiſter Heinrich Haas zu Mainz.
— Heſſiſches Landestheater. Morgen Sonntag, abends 10 Uhr
gibt das deutſch=ruſſiſche Kabarett „Der Blaue Vogel” noch eine
Nacht=
vorſtellung im Kleinen Haus. Mit Rückſicht darauf muß die
Auf=
führung von „Was Ihr wollt” bereits um 6½ Uhr beginnen. — Heute
abend 7 Uhr wird im Kleinen Haus Niebergalls Lokalpoſſe „
Dat=
terich” in neuer Inſzenierung wieder in den Spielplan
aufgenom=
men. Die Titelrolle ſpielt Ernſt Langheinz. In anderen
weſent=
lichen Rollen ſind beſchäftigt: Käthe Meißner (Frau Dummbach)
Eliſabeth Lennartz (Marie), Käthe Gothe (Liſette) ſowie Franz
Schneider (Dummbach), Theo Bogel (Schmitt), Walter Kuliſch
(Knippelius). Inſzenierung: Albrecht Joſeph. Die
Bühnenaus=
ſtattung ſtammt von dem Darmſtädter Maler Ernſt Moritz Engert.
Volkshochſchule. Man ſchreibt uns: Um weiteren Nachfragen
zu begegnen, teilen wir mit, daß die am Sonntag ſtattfindende
Morgen=
feier, von Herrn Dr. Bräuning=Oktavio gezeichnet, keine
Veran=
ſtaltung der Volkshochſchule iſt.
— Die Ausſtellung der Darmſtädter Sezeffion in der Kunſthalle am
Rheintor wird, wie bereits mitgeteilt, am kommenden Donnerstag, den
29. d. Mts., geſchloſſen, um dann als Wanderausſtellung an verſchiedenen
anderen Plätzen Deutſchlands gezeigt zu werden. Das lebhafte Intereſſe
das der Ausſtellung nicht allein von hieſigen, ſondern in der Hauptſache
in auswärtigen Intereſſenten entgegengebracht wird, zeigt ſich nicht
zu=
letzt in dem regen Beſuch, der den gleichartigen Veranſtaltungen bereits
in den erſten Wochen zahlenmäßig um mehr als das Doppelte übertraf.
Auch in der vergangenen Woche wurde eine Anzahl Verkäufe
abgeſchloſ=
ſen: u. a. einige Zeichnungen von Erna Pinner und mehrere
Scheeren=
titte von Ernſt Moritz Engert, welch letzterem in der Hauptſache eine
größere Anzahl Porträtaufträge zugeführt wurde. Wie bekannt, wurde
Herrn Engert vom hieſigen Landestheater die Geſtaltung der
Bühnen=
bilder für den „Datterich” übertragen.
* Rudoph Pfnorr zum Gedächtnis. An ſeinem 100.
Geburts=
tag, dem 24. Mai, ſei dieſes trefflichen Kupferſtechers und
Bau=
meiſters, der ſeiner Vaterſtadt zur Ehre gereicht, nur kurz gedacht.
Er war Schüler von Rauch in Berlin und kam ſchon früh nach
Paris, wo er bald heimiſch ward und bis an ſein Lebensende
ge=
wirkt hat. Hier empfing er 1847 ſeinen Landsmann Karl Stahl,
der ihn ſehr rühmt. Da das Stadtmuſeum einiges von ihm
be=
ſitzt, wird demnächſt eine kleine Pfnorr=Ausſtellung veranſtaltet
werden. Von ſeinen Werken ſeien hier nur folgende genannt:
Eine Monographie über das Heidelberger Schloß 1859 und von
dem Schloß zu Fontaineblau 1864. Wir kommen noch demnächſt
auf ihn zurück.
— Heinrich Hofmann=Ausſtellung im Stadtmuſeum. Am Sonntag.
den 25. d. M., ſoird in dem Stadtmuſeum eine Heinrich Hofmann=
Aus=
ſtellung für kurze Zeit eröffnet werden. Vorgeſehen iſt bei genügender
Beteiligung (Anmeldungen dazu in der Städt. Bücherhalle) eine
Füh=
rung am Mittwoch, den 28. Mai, nachmittags 5 Uhr.
— Heſſiſcher Penſionärverein. In der Hauptverſammlung der Orts
gruppe Darmſtadt, die zurzeit 450 Mitglieder an Ruheſtandsbeamten
und Beamtenwitwen zählt, wurde nach Bewillkommnung der Erſchienenen
durch den bisherigen Vorſitzenden, Rechnungsrat Derſch, von
Oberreal=
lehrer Kahl ein eingehender Bericht über die gegenwärtige Lage der
Ruheſtandsbeamten und Hinterbliebenen erſtattet. Es konnte feſtgeſtellt
werden, daß zwar manche berechtigten Klagen Abhilfe gefunden haben,
aber noch viele vom Redner geltend gemachten und nicht minder
berech=
tigte Forderungen der Erfüllung harren. Um dieſe zur Durchführung
zu bringen, iſt der Zuſammenſchluß aller Ruheſtandsbeamten, deren Zahl
durch den Beamtenabbau bedeutend geſtiegen iſt, anzuſtreben, und es
muß deshalb bedauert werden, daß in den Kreiſen der
Ruheſtands=
beamten aus den oberen Gehaltsklaſſen noch biele dem Penſionärverein,
der doch die Intereſſen aller Penſionäre und Hinterbliebenen vertritt,
fernſtehen. Die vom Redner zum Ausdruck gebrachte Erwägung, ob
man ſich unter Anſchluß an den Beamtenbund für Auflöſung des Vereins
entſcheiden ſolle, wurde einſtimmig dahin entſchieden, daß der Heſſiſche
Landesverband des Penſionärvereins unter allen Umſtänden aufrecht
er=
halten und deſſen Zugehörigkeit zum Reichsverband deutſcher
Ruheſtands=
beamten und Hinterbliebenen geſichert werden müſſe. Bei der nach
Feſt=
ſetzung des Jahresbeitrags vorgenommenen Vorſtandswahl wurde nach
Rücktritt des bisherigen Vorſitzenden an deſſen Stelle Oberreallehrer
Kahl einſtimmig mit der Leitung des Vereins betraut, und als
Ver=
treterinnen der weiblichen Mitglieder Frau Profeſſor Hattemer und
Frau Amtsgerichtsrat Bickelhaupt gewählt, während die Herren
Häuſer, Thüre und Müller im Vorſtand verbleiben. Der Dank für die
Gründung und fünfzehnjährige Leitung des Vereins, wurde dem
bis=
herigen Vorſitzenden durch Ernennung zum Ehrenvorſitzenden zum
Aus=
druck gebracht. — Nächſten Mittwoch, den 28. d. M., nachmittags 3 Uhr,
finder im Kaiſerſaal eine Delegiertenverſammlung des Landesverbandes
ſtatt, zu der ſämtliche Vorſtandsmitglieder der hieſigen Ortsgruppe
ein=
geladen ſind.
— Der Verein Heſſiſcher Juſtizamtmänner, Ortsgruppe Darmſtadt,
ſchreibt uns: In einer Verſammlung der Ortsgruppe Darmſtadt
Heſſi=
ſcher Juſtizamtmänner ſprach Juſtizinſpektor Melior für die
Ange=
hörigen dieſes Verbandes über das Thema „Thüringen, das Land
des Fortſchrittes für die Gerichtsſchreiberei”, ſoweit
das Prozeßverfahren in Frage kommt. Nach ſeinen Darlegungen, denen
die Anweſenden mit ſehr großer Aufmerkſamkeit folgten, iſt Thüringer
das Land, welches eine durchaus neuzeitliche Umgeſtaltung des Betriebes
der Gerichte vorgenommen hat. Neben vielen Verbeſſerungen und
Neu=
einrichtungen in dem Betrieb verdient vor allem die Tatſache
Erwäh=
nung, daß dort den Berufsvertretungen der Induſtrie, den Handwerks=
Handels= und Landwirtſchaftskammern auf Antrag periodiſch darüber
Mitteilung zuzugehen hat, bei welchen Perſonen des Gerichtsbezirks oder
Firmen der Antrag auf Eröffnung des Konkursverfahrens abgelehnt,
welche den Offenbarungseid geleiſtet und bei denen bei Nichtleiſtung
die=
ſes Eides die Haft angeordnet iſt. Der auch in Heſſen in früheren
Jah=
ven öfters zutage getretenen Schädigung der Geſchäftswelt durch
weit=
gehende Krediteinräumung ſoll dadurch wirkſam begegnet werden. Eine
Mitteilung dieſer Auskünfte an die Preſſe zur Veröffentlichung iſt nicht
zugelaſſen, einem Verbot, dem man zuſtimmen muß. Der Vereinfachung
und Beſchleunigung des Gerichtsverfahrens, iſt weitgehende Beachtung
geſchenkt. Aus der Verſammlung wurde an Hand von vielen Beiſpieler
auf die geradezutroſtloſe Lage insbeſondere der mittleren und
namentlich der unteren Beamten hingewieſen und feſtgeſtellt, daß mit den
derzeitigen Bezügen die Beamten nicht leben können. Einem Beamten
der Gruppe / blieb nach Abzug der dringenſten Ausgaben für Miete,
Steuer, Licht, Brandverſicherung und Krankenkaſſenbeiträge noch ein
Be=
trag von 45 Mark zum Leben im letzten Monat, daraus ſoll noch
Klei=
dung und Schulgeld beſtritten werden. Einem anderen, der verheiratet
und Vater von zwei Kindern iſt, waren nach Abzug der obigen Ausgaber
im letzten Monat nur noch 21 Mark zum Leben übrig. Das ſollte allen
den Stellen, die darüber zu befinden haben, die raſcheſte Erhöhung der
Beamtenbezüge zur dringenden Pflicht machen, und es müßte
unverzüg=
lich die Auszahlung der erſt am Monatsende fälligen Gehälter veranlaßt
werden, da 90 Prozent aller Beamten nicht mehr wiſſen, von was ſie von
heute auf morgen leben ſollen. Auch die Geſchäftswelt müßte aus ſich
heraus darauf drängen, daß die Löhne erhöht werden. Ein gleiches
Vor=
gehen der landwirtſchaftlichen Berufsverbände wird erwartet. Ebenſo
darf angenommen werden, daß alle Parteien an dieſer Tatſache nicht
achtlos vorübergehen. Die Staatswohlfahrt iſt bei ſolchen Bezügen der
Beamten auf das äußerſte gefährdet und die Integrität des
Beamten=
tums geradezu in Frage geſtellt. Durch den Beamtenabbau wird den
Beamten eine große Mehrarbeit aufgebürdet; bei ſolchen Bezügen
ſchwindet zu deren Bewältigung die hpyſiſche Möglichkeit,
*Bebauung des Palais=Gartens?
Uns wird geſchrieben:
Iſt ſich die Bürgerſchaft Darmſtadts der ungeheueren
Be=
deutung dieſer Frage bewußt? Es ſteht zu hoffen, daß die
über=
raſchende Meldung von der beſchloſſenen Beſeitigung des
Palais=
gartens, dieſes Kronenjuwels Darmſtadts, nur ein Schreckſchuß
war, um träumende Gemüter wach zu rütteln. Denn es dünkt
nicht recht glaubhaft, daß die Staatsregierung und
Stadtverwal=
tung mit dem vorliegenden Projekte einverſtanden ſein können.
Wer von denmaßgebenden Herren der Behörden
und der Bauverwaltung nimmt die ſchwere
Bürde der Verantwortung vor der Mit= und
Nachwelt auf ſich? Denn es handelt ſich hier auf alle Zei
ten hinaus um eine Sache, die nie wieder gut zu machen iſt, und
über die nicht nur die Bürger Darmſtadts, ſondern die weiteſten
Kreiſe Deutſchlands — ſoweit ſie ſich für Kulturfragen
intereſſie=
ren — ihr Urteil fällen werden.
Wenn je der Palaisgarten in den Baubereich gezogen und
angeſchnitten werden ſollte, dann muß dies mit vorſichtiger Hand
und mit liebevollem Einfühlen geſchehen. Ein Kunſtwerk muß
dort erſtehen, eine „Sehenswürdigkeit erſten Ranges”, aber ſo
an=
gelegt, daß der Wilhelminenſtraße unbedingt der größte Teil des
Gartenbeſtandes erhalten bleibt, daß alles zu der köſtlichen
Architektur des Alten Palais in Harmonie tritt und daß die
Ver=
bindung von Palaisgarten und Palaishof beſtehen bleibt. Eine
anheimelnd=poetiſche, dabei feſtlich=vornehme Platz= und
Raum=
geſtaltung muß es ſein! Die Freude und der Stolz der
Einheimi=
ſchen, der Zielpunkt aller Fremden!
Indeſſen, ein mehrſtöckiges „Bureaugebäude” mit
Wohnun=
gen und — um es ſchmackhafter zu machen — mit Läden, will
man dort an der Wilhelminenſtraße auftürmen, einen tiefen
Seitenflügel vor den Zugang des Palaishofes, den anderen in
die Richtung der Eliſabethenſtraße legen. Die Wilhelminenſtraße
mit ihrer einzigſchönen „Gartenbucht” wird dann zu einer jener
kalten öden „Linealſtraßen” wie es deren leider ſchon ſo viele in
Darmſtadt gibt. Der Darmſtädter Bürger kann dann den
Frem=
den durch die Luiſenſtraße führen, um von da aus den „
Palais=
garten” zu zeigen. Vielleicht werden in dem verbliebenen, von
hohen Gebäuden ringsum eingeengten Raume ein paar Bäume
kümmerlich ihr Daſein noch ein paar Jahre friſten, bis auch ſie
eingehen und der Blick dann ungehemmt über die Hoffaſſaden
mit den üblichen Nebengelaſſen und Küchenbalkonen ſchweifen
kann. Ein jeder weiß doch zur Genüge, welches Ausſehen ſelbſt
die beſtgeſtaltete Hoffront hat.
Gibt es in Darmſtadt für Bureaugebäude keinen anderer
Platz als den Palaisgarten? Nur ein paar Straßen weiter
ab=
wärts, dicht am Rheintore an der Hauptallee zum Bahnhof (!)
liegen öde Ländereien und ſchreien nach Bebauung. Wahrhaftig,
die Stadt ſollte alles in Bewegung ſetzen, um dort Bauwerke
erſtehen zu laſſen. Läden und Großbanken rücken von Jahr zu
Jahr an der Rheinſtraße weiter vor. Sollte nun der Platz an der
verlängerten Rheinſtraße der Handels= und Handwerkskammer
für ihre Bureaus zu weit ſein? Man ſagt, das geplante
Ge=
bäude wird eine ſehr große Zahl von Wohnungen erhalten. Ja,
iſt denn das Zentrum der Stadt für die Errichtung vieler
Woh=
nungen der geeignete Platz heutzutage? In allen anderen
Städ=
ten drängt man mit Macht die Wohnungen aus dem Innern der
Stadt hinaus an die Peripherie. Der Bürger iſt froh darum,
denn er fühlt ſich draußen freier und wohler. Soll es in
Darm=
ſtadt, das ringsum die vielſeitigſten Möglichkeiten zum
Woh=
nungsbau wie keine andere Stadt ſonſt hat, anders ſein? Muß
deshalb der Palaisgarten zerſchlagen werden?
Ach nein, die Läden ſind es, die dazu zwingen? Nun, es gibt
zur Errichtung von Läden auch beſſere Möglichkeiten als die einer
Einpferchung in große Bureauhäuſer und Wohngebäude. Wenn
es wirklich zur unbedingten Notwendigkeit wird, am
Palais=
garten Läden zu ſchaffen, ſo ſollte dies nur in der Richtung der
Eliſabethenſtraße vor ſich gehen. Aber das muß — wie eingangs
erwähnt — mit größter Vorſicht geſchehen unter
Berückſichti=
gung aller Zukunftsmöglichkeiten, die dieſe
Lage bietet. Solche Projekte beſtehen ja auch. (Olbrich,
Albinmüller und Andere haben ſich damit befaßt.) Soweit
dieſe Projekte bekannt ſind, iſt bei denſelben die
Erhal=
tung des Palaisgartens nach der Wilhelminenſtraße und
Ver=
bindung zum Alten Palais oberſtes Geſetz. Es ſind Planungen,
die aus Idealismus geboren wurden, und bei deren Aufſtellung
die Verfaſſer wohl von vornherein wußten, daß die ausgeſtreute
Saat vielleicht erſt in weitfernen Zeiten zur Reife und
Ausfüh=
rung komme. Aber es ſind durchaus keine Utopien. Sie enthalten
die ſtumme Mahnung: „Beachtet wohl, was hier zum Beſten der
Stadt und ſomit zum Nutzen aller geſchaffen werden kann!“
Dieſe Projekte zielen ausnahmslos dahin, daß — wenn ſchon
einmal dort am Palaisgarten ein Bau erſteht — es ein Hotelbau
ſein müßte, ein Hotel vornehmſter Art in
Verbin=
dung mit Läden.
Iſt nun jetzt ſchon das dringende Bedürfnis nach Läden
vor=
handen, ſo wird es wahrlich zu löſen ſein, dieſe Läden vorerſt
allein zu errichten, aber von vornherein unbedingt die Anlage
ſo zu geſtalten, daß ſie in harmoniſche, baukünſtleriſche Beziehung
zu dem etwa ſpäter zu ſchaffenden Hotelbau gebracht wird. Den
Intereſſenten des Ladengebäudes wird es doch ohne weiteres
einleuchten, daß eine ſolche Verbindung ihrem Unternehmen eine
ganz andere, bedeutſamere Note gibt, als die Eingruppierung in
einen Bureau= und Wohnhauskomplex.
Daß die Hotelfrage für das Geſchäftsleben und Anſehen
Darmſtadts eine Lebensfrage iſt, weiß jeder. Nicht ein
Durchſchnittshotel für den Durchreiſenden darf es werden —
ſolche Gaſtſtätten mögen in der Nähe des Bahnhofs erſtehen —
ſondern ein Hotel muß es ſein, das ſelbſt der Verwöhnteſte zu
längerem Aufenthalt wählt, mit allem Komfort, den der
vor=
nehme Reiſende zu finden wünſcht. Konferenzräume, größere
und kleinere Säle für Kongreſſe und Feſtlichkeiten müſſen damit
verbunden ſein. Daß ein ſolches Repräſentationshaus an
bevor=
zugter Stelle im Zentrum der Stadt, in der Nähe der
Geſchäfts=
läden, der Banken, der Theater, Konzertſäle, der Schulen liegen
muß, iſt ſelbſtverſtändlich. Welche Perſpektiven eröffnen ſich
wenn man ſich einen ſolchen Bau im Palaisgarten vorſtellt und
für ſpäter an einen Zuſammenſchluß mit dem Alten
Palais denkt! Sollen wir nie wieder die Hoffnung an
einen Aufſtieg hegen? Läge es nicht im Bereiche des Möglichen,
daß das Alte Palais einſt von den Bureaus geräumt und daß
ſeine köſtlichen Säle und Zimmer einer vornehmen Gaſtlichkeit
und Feſtlichkeit zugeführt werden? Es liegt durchaus in der
ge=
raden Linie der Entwickelung, daß — wenn erſt einmal mit einem
fein eingefügten intimen Hotelbau der Anfang gemacht wurde,
das Alte Palais mit einbezogen werden kann. Die Regierung
wird, ſofern von den Unternehmern andere Bureaugebäude
er=
richtet und in Tauſch gegeben werden, ſicher eine ſolche zum
Nutzen der Stadt und des Staates eintretende Ausdehnung nicht
hindern. Jedoch allen ſolchen Entwickelungsmöglichkeiten liegt
die Vorbedingung: „Schutz dem Palaisgarten”
zu=
grunde.
Mit Aufbietung aller Kräfte muß darauf hingearbeitet
wer=
den, den Ruf Darmſtadts als Kunſt= und Fremdenſtadt
wiede=
zu beleben und z: feſtigen, ſein Anſehen auf geiſtigem und
kultu=
rellem Gebiete Xrhzuhalten und zu vermehren. Stadt und
Staat bringen jahaus, jahrein große Opfer, um das Theater zu
erhalten, das Mrſikleben zu pflegen, um Kunſtausſtellungen zu
veranſtalten. Um ſo weniger dürfen ſo wichtige Zukunftsdinge,
wie die des Hotelbaues, in Vergeſſenheit geraten. Keinesfalls
aber darf man die dafür in Frage kommenden
Plätze verbauen, ſelbſt dann nicht, wenn etwa
augenblicklich ſcheinbar ein Vorteil damit
ver=
bunden ſein ſollte. Kurzfriſtige Politik rächt ſich immer
bitter!
Ganz abgeſehen von allen geäußerten berechtigten Bedenken
und ſonſtigen Einwänden, wäre die Bebauung des Palaisgartens
mit dieſem Bureaugebäude ſchon aus ſtädtebaulichen Gründen
ein Unglück. Glaubt man aber, den warnenden Stimen, die
hier ſich erheben, nicht genügend Bedeutung beimeſſen zu ſollen,
ſo möge man Autoritäten auf dem Gebiete des Städtebauweſens
hören: etwa Schumacher, Hamburg=Köln,
Brink=
mann, Karlsruhe. Man darf überzeugt ſein, daß dieſe
und andere namhafte Männer die in dem vorliegenden Projekt
vorgeſehene Bebauung des Palaisgartens nie und nimer
gut=
heißen.
Die an dem Bureaugebäude intereſſierten Kreiſe ermangeln
gewiß nicht des Weitblickes, um an den gewichtigen Gründen,
die gegen die Entwicklung ihres Projekts auf dem
Palais=
gartengelände ſprechen, vorbeizulaufen. Sie werden einen
an=
deren Platz zu finden wiſſen und mit gleicher Friſche und
groß=
zügigem Bürgerſinn ihren „Handelshof” ſchaffen und Wohnungen
bauen.
— Die nächſte volkstümliche Sonntagsmuſik von
Oberregierungs=
rat Grospietſch im Realgymnaſium, findet am 1. Juni um
11½ Uhr, ſtatt. Es ſollen ſelten geſungene Lieder von Schubert
(darunter Schillers Ballade „Der Taucher”) und Hugo Wolf geſun
gen werden. Als vortragende Künſtler ſind gewonnen, der beſtens
bekannte Baritoniſt. Herr Robert Hager, der ſich vor ſeinem Weggang
nach Barmen=Elberfeld als Konzertſänger verabſchiedet und die
Kon=
ſertſängerin, Frl. Marg. Rüſch, eine vielverſprechende Schülerin von
Profeſſor Beines, die ſich dem Darmſtädter Publikum vorſtellt.
— Orpheum. Heute Samstag, Neuaufführung: „Das Radiomädel”
Operette in 3 Akten. — Ueber das liebenswürdige Werk von Zerlett, mit
der Muſik von Paul Weiner, ſchreiben u. a. die Hamburger Nachrichten:
„Ein luſtiger, gut pointierter Text und ſchmiſſige, ſangbare Melodiem
zeichnen die neue Operette „Das Radiomädel” aus, die mit
durchſchla=
gendem Erfolge ihre Hamburger Erſtaufführung erlebte. Die
ſchwank=
artige Handlung zeichnet ſich durch die Häufigkeit witziger Einfälle und
die erfreuliche Abweſenheit von Ein= und Zweideutigkeiten aus. Die
Schlag
ger zündeten ſehr raſch im Publikum, das an Hervorrufen nicht
kargte
Gabelsberger Stenographenverein 1861. Am Sonntag, den 25.
Mai, findet unſere Mai=Wanderung ſtatt. Zuſammenkunft 6 Uhr
Ver=
kehrsbureau. Die Beſſunger Mitglieder ſchließen ſich eine halbe Stunde
ſpäter an der Kaſtanienallee (Landskronſtraße) an. Von hier aus wird
uns der Führer über die Ludwigshöhe, Bordenweg, Mühltal,
Franken=
ſtein nach dem Felſenmeer führen. Die Rückfahrt erfolgt von
Bicken=
bach. In Anbetracht des ſchönen Wetters wird auf eine zahlreiche
Betei=
ligung gerechnet.
— Südweſtdeutſcher Jugendtag des Zentralverbandes der
Angeſtell=
ten. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, veranſtaltet der
Zentralver=
band der Angeſtellten zu Pfingſten ds. Js. in Darmſtadt eine große
ſüd=
weſtdeutſche Jugendtagung. Die Jugendlichen — 600 bis 700 — kommen
aus Bayern, Württemberg, Baden, Pfalz, Heſſen und Heſſen=Naſſau, um
in Geſelligkeit, gemeinſamen ſportlichen Veranſtaltungen und Wanderung
nach der Bergſtraße einige frohe Stunden zu verleben. Bei dieſer
überaus großen Zahl der Teilnehmer iſt natürlich die Unterbringung
der Jugendlichen mit großen Schwierigkeiten verbunden, weshalb an
diefer Stelle gebeten wird, dem Zentralverband der Angeſtellten bei der
Beſchaffung von Nachtquartieren für Mädchen für die Nacht vom 1. zum
2. Pfingſtfeiertag nach Kräften behilflich zu ſein und die Adreſſen bei
den Verkaufsſtellen des Bezirkskonſumvereins und der Geſchäftsſtelle des
Zentralverbandes der Angeſtellten, Bismarckſtraße 19, anzugeben.
— Johannesgemeinde. Am Samstag (heute) nachmittag 3½ Uhr
ſingt die württembergiſche Kammerſängerin Meta Dieſtel
Kinder=
lieder für Kinder und Kinderfreunde im Gemeindehaus der
Kahlert=
ſtraße 24, im Auftrag der Jugendbünde der Johannesgemeinde.
Ein=
tritt frei. Beim Ausgang Sammlung. Gäſte ſind willkommen. Das
iſt etwas zum Herzerfreuen.
— Odenwaldklub. Der beabſichtigte Geſellſchafts=Sonderzug am
1. Juni nach Wimpfen kommt nicht zuſtande, da nicht genug
Teil=
nehmer angemeldet ſind. Es wird aber Vorſorge getroffen werden,
daß die Züge ab Darmſtadt 6.11 Uhr und 6.59 Uhr vorm., an
Heidel=
ſerg 8.36 Uhr vorm. Anſchluß an einen Vorzug erreichen, der
Heidel=
berg kurz vor 9 Uhr verläßt und gegen 10 Uhr in Wimpfen eintrifft.
Abends gegen 7 Uhr wird vorausſichtlich ein Sonderzug 4. Klaſſe
in Wimpfen abgehen, der an der Bergſtraße entlang fahrend in
Darmſtadt gegen 10 Uhr abends eintrifft. Dieſer Zug wird in
Weinheim den Anſchluß nach Fürth und Wahlen erreichen.
Fahrpreis=
ermäßigung für dieſe Züge wird nicht gewährt. Sonntagsfahrkarten
haben aber Gültigkeit. Es wird ſich empfehlen, Sonntagskarten nach
Heidelberg und von Heidelberg nach Wimpfen zu löſen.
— Der Darmſtädter Keglerverband ſchreibt uns: Auf eine
ſehr=
beachtenswerte Einrichtung, die im Verbande beſteht, ſeien alle Kegler
aufmerkſam gemacht. Dies iſt die Haftpflichtverſicherung. Jeder dem
Verband angehörende Klub iſt gegen Unfälle und Sachſchäden, die ſich
beim Kegeln ereignen, verſichert. Auch Unfälle, die den Kegelaufſetzer
betreffen, fallen darunter. Wird ein Kegelbruder durch den Unfall
er=
werbsunfähig, erhält er 10 Mark täglich, bei teilweiſer
Erwerbsun=
fähigkeit den entſprechenden Teil der Tagesquote. Die Dauer der
Entſchädigung beträgt längſtens ein Jahr. Wenn nach Ablauf des
Jahres dauernde, gänzliche oder teilweiſe Invalidität ärztlicherſeits
feſtgeſtellt wird, ſo erhält der Verſicherte eine entſprechende
lebens=
längliche Rente aus einem Kapital von 10 000 Goldmark. Zieht der
Unfall den Tod nach ſich, ſo werden 10 000 Goldmark ausgezahlt. Der
zu leiſtende Beitrag für die Verſicherung beträgt nur 50 Pfg. pro
Jahr und Mitglied und iſt in dem Verbandsbeitrag eingeſchloſſen.
— Kam. Vereinigung ehem. Hefſ. Gardedragoner Nr. 23. Der am
letzten Sonntag ſtattgefundene Spaziergang hat bei äußerſt zahlreicher
Beteiligung einen glänzenden Verlauf genommen und die Teilnehmer in
er Hinſicht befriedigt. Um die feſtgeſetzte Stunde verſammelten ſich
die Teilnehmer am Tierbrunnen. Nach gegenſeitiger Begrüßung ſpielte
die Muſik eine luſtige Weiſe und alsdann ſetzte ſich der Zug in
Be=
wegung. Der Weg führte durch den herrlichen Wald über Traiſa nach
Nieder=Ramſtadt mit Marſchmuſik, woſelbſt bei Gaſtwirt Krug Einkehr
gehalten wurde. Hier begann ſogleich der gemütliche Teil, beſtehend in
Tanz, Anſprachen, humoriſtiſchen Vorträgen und Vorträgen von
Trom=
petenſolis. Allzu ſchnell verflogen die ſchönen Stunden. Der Heimweg
geſtaltete ſich ebenſo wie der Hinweg, und im Vereinslokal „Reſtauration
zur Eiſenbahn” vergnügten ſich die Teilnehmer noch einige Stunden
beim gemütlichen Tänzchen. Mit Befriedigung kann der Verein auf die
Veranſtaltung zurückblicken.
— D.H.V. Man ſchreibt uns: Im Feierabend=Saal fand der erſte
Vortrag, der von der Ortsgruppe des D.H.V. veranſtalteten Serie von
Lichtbildervorträgen des Herrn Dr. Hartwig ſtatt. „Deutſche
Kultur=
arbeit in Chile” war das Thema, das Herr Dr. Hartwig, als in Chile
geborener Deutſcher, in faſt zweiſtündigem Vortrage in ausgezeichneter
Weiſe behandelte. Jeder der Anweſenden hatte den Eindruck: Hier redet
ein Mann, der ſich ſeines Deutſchtums bewußt, mit offenen Augen in
Südamerika, in Sonderheit in Chile umgeſehen hat! An einer großen
Reihe von Lichtbildern, die durch klare, allgemein verſtändliche
Ausfüh=
rungen erläutert wurden, ließ Herr Dr. Harwig die Anweſenden einen
Blick tun in die Naturſchönheiten des Landes, in die Sitten und Ge
bräuche der Bewohner und den gewaltigen Aufſchwung der Kultur,
Ueberall konnte man klar und deutlich als Grundlage deutſche Arbei
und deutſchen Fleiß erkennen. Die Lichtbilder waren ſämtliche
eigene Aufnahmen des Herrn Dr. Hartwig und dürfen als das Beſte
bezeichnet werden, was es auf dieſem Gebiete und über dieſes Thema
gibt. Alle Anweſenden waren hoch befriedigt. Bedauerlich war nur
eins, der wenig gute Beſuch der Veranſtaltung. Wir hoffen, daß der
am 5. Juni ſtattfindende 2. Lichtbildervortrag: „Die weltwirtſchaftliche
Bedeutung der Chileniſchen Salpeterinduſtrie” (mit Lichtbildern)
ſtär=
keren Zuſpruch erfährt.
Jubelfeier des Wingolf. Man ſchreibt uns: Heute jährt ſich zum
25. Male der Tag, da gleichgeſinnte Kommilitonen in der Morgenfrühe
auf der Marienhöhe zum Freundſchaftsbund ſich zuſammenſchloſſen und
ſo an unſerer Techniſchen Hochſchule den „Darmſtädter Wingolf”
begrün=
deten. Auf über dreißig Hochſchulen blüht heute wingolfitiſches Leben,
und auch die hieſige Korporation hat ſich aus kleinen Anfängen zu einer
ſtattlichen Studentenverbindung entwickelt, der Hunderte junger
ernſt=
geſinnter Leute ein friſch=fröhliches Studentenleben und ſittliche
Charak=
terbildung, wie gegenſeitigen freundſchaftlichen Anſchluß draußen im
Kampf des Berufslebens verdanken. Bei den Herren Dozenten wie bei
der Bürgerſchaft erfreuen ſich die Wingolfiten eines guten Anſehens.
Wir
wünſchen ihrer wegen des Ernſtes der Zeit in einfacher Form
ge=
planten Feſtfeier einen ſchönen Verlauf mit einem herzlichen Crescat,
Virat Floreat!
Reichsbund der Zivildienſtbeſchädigten. Auf den am Sonntag,
den 25. Mai d. J., ſtattfindenden Frühſpaziergang der Geſangsabteilung
des Zweigvereins Darmſtadt des Reichsbundes der Zivildienſtberechtigten
nach Traiſa machen wir aufmerkſam. Zuſammenkunft 7 Uhr am
Böllen=
falltor
— Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchufſes der Provinz
Starkenburg am Samstag, den 24. Mai 1923, vormittags 10 Uhr: 1.
Be=
rufung des Gaſtwirts Peter Horle zu Wahlen i. O. gegen die
Entſchei=
dung des Kreisausſchuſſes Heppenheim vom 22. Januar 1924 wegen
Auf=
hebung der Bürgermeiſterwahl in Wahlen vom 23. Dezember 1923.
2. Beſchwerde des Johann Jakob Ihrig II., Hetzbach, gegen den Beſchluß
des Bezirkswohnungskommiſſars des Kreiſes Erbach wegen Enteignung
von Baugelände. 3. Beſchwerde der Margarete Maus geb. Heiſt in
Darmſtadt, Lauteſchlägerſtraße 15, gegen den Beſchluß des Kreisamts
Darmſtadt vom 14. November 1923 wegen Verſagung der Erlaubnis zum
Handel mit unedlen Metallen.
Seite G.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Maf 1924,
Mmmmer 144.
Die Tollwut.
Immer noch müſſen Hunde mit Maulkorb verſehen und an der Leine
geführt werden. Bei der Hitze iſt das eine doppelte Qual für die Tiere
wie für ihre Beſitzer. Alle haben das größte Intereſſe daran, dieſe Qual
bald zu beenden. Jedermann kann dazu beitragen. Wir entnehmen das
Nachſtehende einem beachtenswerten Aufſatz der Fachzeitſchrift des
Dober=
mannpinſcher=Vereins:
Wie können Hundbeſitzer nun zur Bekämpfung der Wut beitragen,
an deren buldigem Erlöſchen wir doch in höchſtem Maße intereſſiert ſind?
In erſter Linie durch weitgehendſte ſyſtematiſche Aufklärung aller
Be=
völkerungstreife über die Gefährlichkeit und die Symptome der
Toll=
wur, damit verdächtige Hunde möglichſt frühzeitig durch ſicheres
Ein=
ſperven oder durch Tötung unſchädlich gemacht werden, und dadurch eine
neue Verbreitung der Seuche verhindert wird. Aus demſelben Grunde
ferner rückſichtsloſes Anzeigen von tollwutverdächtigen und beſonders
auch von Hunden, von denen man geſehen oder erfahren hat, daß ſie von
tollwütigen Hunden gebiſſen ſind. Denn gerade auf die reſtloſe
En=
faſſung und Tötung ſämtlicher gebiſſenen Hunde kommt es bei einer
er=
folgreichen Bekämpfung dieſer Seuche an. Und ferner ſchließlich auch
Unterſtützuneg der Polizei durch genaue Angaben, wo überall der tolle
Hund geſehen worden iſt, um dadurch eine gründliche Bekämpfung zu
erleichtern. Denn nur durch eine ſtrenge Durchführung der Sperre
können wir Herr der Tollwut und damit auch die Sperre los werden.
Wir müſſen in unſerem eigenſten Intereſſe und um möglichſt ſchnell der
Tollwut Herr zu werden, rückſichtsloſes Fortfangen und Töten aller
herrenloſen Hunde fordern; denn uns ſind unſere Hunde viel zu wertvoll
und lieb, als daß wir ſie herrenlos herumtreiben laſſen. Wer das tut,
verdient es nicht, einen anſtändigen Hund zu beſitzen. Ferner wäre es
außerordentlich wünſchenswert, wenn von Seiten der Behörde jeder neue
Tollwutfall mit Angabe zum mindeſten des Stadtteils, am beſten auch
der Straße (der Name des Beſitzers wird aus begreiflichen Gründen
ver=
ſchwiegen) in den Zeitungen bekannt gegeben würde, damit einerſeits den
aufgeklärten Hundebeſitzern eine praktiſche Mitarbeit an der Bekämpfung
im obigen Sinne möglich gemacht wird, andererſeits dieſe aber auch in
verſeuchten Gegenden zu ganz beſonderer Vorſicht und Befolgung der
Sperrmaßnahmen ermahnt werden. Dies iſt jedoch unmöglich, wenn nur
alle paar Monate einmal eine kurze Zeitungsnotiz mitteilt, daß mehrere,
mitunter ſchon wochenlang zurückliegende neue Wutanfälle vorgekommen
ſeien. Alle Kräfte müſſen zuſammengenommen werden, um endlich der
Tollwut Herr zu werden, die für Menſch und Tier gleich gefährlich iſt.
Im Monat Oktober ſind beiſpielsweiſe 92 Menſchen von tollwütigen oder
tollwutverdächtigen Hunden in Berlin gebiſſen worden, und vor nicht
allzu langer Zeit iſt ſogar eine Frau an Tollwut geſtorben. Ich will
da=
her hier noch kurz einiges, über die Wut beim Menſchen mitteilen.
Auch der Menſch erkrankt erſt nach einer Inkubationszeit von 14
Ta=
gen bis zu 3 Monaten, ja bis zu ½4 Jahr, und zwar ſind am
gefährlich=
ſten die Biſſe im Geſicht und an den Fingern. Im Einleitungsſtadium
machen ſich beim Menſchen ein allgemeines Unwohlſein, Schmerzen in der
meiſt ſchon längſt vernarbten Bißwunde und eine mehr oder wenige
sgeprägte Abneigung gegen Flüſſigkeit bemerkbar. Im zweiten
Sta=
ium treten Delirien und Krämpfe hinzu, teils Atmungs= und allgemein
Muskelkrämpfe, teils Schlingkrämpfe, die ganz beſonders beim Anblick
von Waſſer, häufig ſogar ſchon bei dem Gedanken daran, auftreten.
Außerordentlich quälend iſt ferner ein hochgradiges Angſt= und
Beklem=
mungsgefühl. Im dritten Stadium folgen dann Lähmungszuſtände,
und der Tod tritt nach 2—4 Tagen ein. Was iſt nun zu tun, wenn
jemand von einem tollen oder tollwutverdächtigen Hunde gebiſſen
wor=
den iſt? Sofort nach dem Biß iſt es ratſam, die Wunde ruhig bluten zu
laſſen oder noch beſſer auszuwaſchen, weil durch beides das Wutgift
wenigſtens zu einem Teil aus der Wunde geſpült wird. Als
Desinkef=
tionsmittel ſind ferner zu empfehlen eine 1—2prozentige Kreolin= und
eine 1promillige Sublimatlöſung. Während ſchließlich auch noch das tiefe
Ausbrennen mit dem Glüheiſen von Wert iſt, das allerdings nicht
jeder=
manns Sache iſt, und auch recht böſe Narben hinterläßt, iſt vor dem
Ausſchneiden der Wunde unbedingt zu warnen. Alle dieſe eben
ange=
führten Vorbeugungsmittel ſind jedoch nicht zuverläfſig und verhindern
nicht mit Sicherheit den Ausbruch der Krankheit. Es muß daher jedem
Gebiſſenen auf das eindringlichſte geraten werden, ſich unter allen Un
ſtänden, und zwar je eher deſto beſſer, impfen zu laſſen; nur ſo wird mit
einer gewiſſen Sicherheit die Erkrankung verhütet. In Berlin finden
die Schutzimpfungen i.
Inſtitut „Robert Koch”, N., Föhrerſtraße 2
(Fernſprecher Moabit 26
)), ſtatt. Ferner ſind Inſtitute in Breslau und
neuerdings auch in Nürnberg.
— Handel und Gewerbe, ſo ſchreibt man uns, leiden ſchwer unter
den fortgeſetzt auferlegten Steuerlaſten. Die letzte Reichstagswahl hat
gezeigt, daß die Kreiſe des Handels und Gewerbes ſich in kleineren
Grüppchen und Gruppen an die Oberfläche wagten, doch infolge ihrer
getrennten Wege zu keinem Ziele gelangten. Die Zuſammenfaſſung
aller Wirtſchafts=Vereinigungen iſt darum äußerſt notwendig, und zwar
würde dies am eheſten geſchehen durch Anſchluß an den Reichsſchutz=
Verband für Handel und Gewerbe (Sitz Braunſchweig). Dieſer
Reichs=
ſchutz=Verband iſt die Einheits= und Kampf=Organiſation der deutſchen
Handel= und Gewerbetreibenden gegen wirtſchaftliche Vergewaltigung
Die Hauptſtelle in Braunſchweig hat bereits eine ganze Reihe von Selb
hilfe=Einrichtungen wie: Nat in allen Geſchäftsangelegenheiten
Rechtsſchutz, Schiedsrechtpflege, Verhütung koſtſpieliger,
langwie=
riger Prozeſſe, Gewerbeſchutz Schuldeneinziehung
Steuerberatung und Vertretung, Auskunft über Abnehmer
und Lieferanten, Kreditnothilfe
Buchführungsbei=
ſtand Volkswirtſchaftliches Archiv
Verbandsor=
gan „Schutzwehr” Preſſedienſt Aufklärungstätigkeit,
Ver=
ſicherungsſchutz Vermögensverwaltung, Kredit=
und Hypothekenſchutz Häuſerbauten uſw. Auf allen
dieſen Gebieten iſt der Reichsſchutz=Verband für Handel und Gewerbe
. V. (Sitz Braunſchweig) ſeit Jahren für ſeine Mitglieder mit Erfolg
tätig und ergeht hiermit an alle Handel= und Gewerbetreibende in
Darm=
ſtadt und Umgebung der Ruf zum wirtſchaftlichen Zuſammenſchluß, wie
dies in anderen Städten Deutſchlands ſchon längſt geſchehen. Hierzu
gehören: Hausbeſitzerverein, Deutſche Wirtſchaftspartei, Bund der
Geu=
ſen, Heſſiſcher Wirtſchaftsbund. Gewerbe= und Handwerkervereine, Be
amtenvereinigungen und wie ſie alle heißen mögen. Der Reichsſchutz=
Verband hat Herrn E. A. Lattreuter aus Nierſtein, zurzeit in
Darmſtadt, Beckſtraße 71, part., als Vertrauensmann
für Darmſtadt gewonnen und wollen ſich Intereſſenten an dieſen
venden. Jede weitere Auskunft wird gerne gegeben und ſoll durch
dieſe Veröffentlichung der Weg gezeigt werden, wie ſich der bedrängte
Mittelſtand noch helfen kann. Bei genügender Beteiligung der
Inter=
eſſengemeinſchaft ſoll ſpäter in einer hierzu einberufenen Verſammlung
eine Ortsgruppe für Darmſtadt und Umgebung gegründet werden.
Sonntagsverkehr nach dem Odenwald und der Bergſtraße. Es
wird uns geſchrieben: Der Perſonenzug 477, Wiebeslbach—Erbach i. O.
(Wiebelsbach ab 8.55 vorm., Erbach i. O. an 9.3 vorm.), der gegenwärti
nur Werktags verkehrt, wird auch Sonntag, den 25. Mai, und Chriſti=
Himmelfahrt, den 29. Mai, gefahren. Ebenſo kommt an dieſen beider
en der Werktagszug 455, Hanau=Oſt ab 7.25 vorm., Wiebelsbach an
8.33 vorm., und der Werktags 464, Wiebelsbach ab 11.48 vorm., Hanau=
Oſt an 1.02 nachm., zur Beförderung. Hierdurch iſt eine günſtige
Ver=
bindung für den Sonntagsausflugverkehr nach dem Odenwald hergeſtellt.
Die Züge 936a, Darmſtadt Hbf. ab 2.12 nachm., Seeheim an 2.55 nachm.,
und 961a, Seeheim ab 6.00 nachm., Darmſtadt Hbf. an 6.37 nachm., die
am 18. Mai verſuchsweiſe gefahren wurden, werden auch am 25. und
29. Mai befördert. Ebenſo der Perſonenzug 960 (Darmſtadt Hbf. 8.25
nachm., Mannheim an 10.28 nachm., Heidelberg an 10.22 nachm.),
der gegenwärtig nur Werktags gefahren wird, auf der Strecke Darmſtadt=
Friedrichsfeld (B.) Nord—Mannheim—Heidelberg,
— Im Kurhaus „Trautheim” findet am Samstag, den 24. und
Sonntag, den 25. Mai, das erſte ſpaniſche Weinfeſt in den
dekorierten Sälen, auf der Terraſſe und im Park ſtatt. Von 5 Uhr ab
Konzert und muſikaliſche Unterhaltung. Um 9 Uhr großes Feuerwerk an
beiden Abenden. (Näh. ſ. Anz.)
RDV. Beſchleunigung des Poſtpaketverkehrs. Mehrfach geäußerten
Wünſchen aus Handelskreiſen Rechnung tragend, haben die
Reichsbahn=
direktionen Weiſung erhalten, im Benehmen mit den Oberpoſtdirektioner
der Verbeſſerung des Paketbeförderungsdienſtes ihr beſonderes
Augen=
derk zuzuwenden. Es ſoll in erſter Linie für eine möglichſt pünkrliche
Durchführung der Güterzüge, die auch dem Poſtpaketverkehr dienen,
ſo=
wie für rechtzeitige Bereitſtellung der Poſtſackwagen am Beſtimmungsort
Sorge getragen werden. Da die Einſtellung mehrerer Poſtwagen in die
erſonenzüge in größerem Umfange als bisher ohne Schädigung des
zerſonen= und Gepäckverkehrs nicht angängig iſt, ſo ſoll der Frage der
Einrichtung beſonderer Poſtzüge durch vermehrte Zuſammenfaſſung von
Poſtwagen erneut nähergetreten werden. Mit dem Wechſel des Fahr
plans am 1. Juni werden übrigens die Verkehrseinſchränkungen, die ſchon
in letzter Zeit weſentlich vermindert wurden, noch mehr beſeitigt
wer=
den, wodurch ohne weiteres auch eine Verbeſſerung der
Beförderungs=
gelegenheiten im Poſtverkehr ſich ergibt.
Rheinstr.50 Hotel Schmitz Teleph. 192
Erstklassige preiswerte Küche! (6653a
Münchener Löwenbräu (Märzenbier) Rummelbräu
Garten in der Fheintor-Anlage
Els — Eiskaffee —
— Eisschokolade
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchlſeßlich als Hinweiſe auf Anzelgen zu betrachten,
in keinem Faſſe irgendwie als Beſprecbung oder Kritik.
Reichsoffizierbund. Zwecks Teilnahme an der am
Sonn=
tag, den 25. ds. Mts., 10 Uhr vorm., in der Turnhalle am Woogsplatz
ſtattfindenden Schlageter=Feier veorſammeln ſich die Kameraden 9,/45
Uhr vorm. auf dem Kapellplatz. Dunkler Anzug iſt erwünſcht. Orden
und Ehrenzeichen ſind anzulegen. Familienangehörige können
mitge=
bracht werden.
— Kriegerverein 1874, Darmſtadt, und Verbanl
„Kameradſchaftliche Vereinigung der Krieger= und
Marinevereine Darmſtadts 1923‟. Die Darmſtädter
Stu=
dentenſchaft hat den Verein bezw. den Verband zu der am Sonntag, den
25. Mai, morgens 10.15 Uhr, ſtattfindenden Schlageter=
Gedächt=
nisfeier geladen. Es wird den Vereins= und Verbandskameraden
zur Ehrenpflicht gemacht, an dieſer echt deutſchen, jedoch unpolitiſchen
Feier ſich zahlreich zu beteiligen. Die Kameraden werden gebeten, ſich
in der Woogsturnhalle einzufinden. Die Fahnenabordnungen treffen ſich
an dem dem Verband bekannten Abgangspunkt. Dunkler Anzug
er=
wünſcht.
Wartburgverein Darmſtadt. Wegen Beteiligung an
dem Bundesfeſt zu Ober=Ramſtadt muß die vorgeſehene
Mauſoleums=
führung am kommenden Sonntag ausfallen. Die Veranſtaltung iſt auf
Juni verſchoben und wird Näheres noch bekannt gegeben.
— Der Chriſtliche Verein Junger Männer
Darm=
ſtadt e. V. veranſtaltet am Sonntag, den 25. Mai, abends 8½ Uhr, in
ſeinem Heim, Alexanderſtraße 22, Infanteriekaſerne, 1. Hof links, einen
Familienabend. Außer einem Vortrag des Sekretärs Rein Frank
wird Muſik, Geſang und Deklamation den Abend verſchönern helfen
Gäſte ſind willkommen!
e. Stadtmiſſion. Bei günſtiger Witterung hält Pfr. Schäfer
morgen um 9 Uhr unter Mitwirkung des Poſaunenchors im
Platanen=
hain einen halbſtündigen Frühgottesdienſt im Freien.
Kunſinotizen.
Ueder Werte, Känſkier und Hünſfieriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Krwähnung
geſchiebt, bebält ſich die Redaktion ibr Urteil vor.
— Walter Haſenelever lieſt Swedenborg. Der
große ſchwediſche Myſtiker hat unſerer Zeit wieder mehr als
voran=
gegangenen Generationen zu ſagen, kommt doch ſeine Religioſität
dem Sehnen unſerer Tage entgegen. Der „nordiſche Menſch”, deſſen
Gedanken über die Geiſterwelt ſchon zu ſeinen Lebzeiten ſo ſtarkes
Aufſehen erregt haben, hat heute einen Künder und Deuter in Walter
Haſenelever gefunden, der in ſeinen Nachdichtungen verſucht, aus
eigen=
ſter Schau dieſem großen Geiſt nahezukommen, ſeinen hohen Bahnen
zu folgen. Der Dichter wird uns in dieſes ſein Bemühen in einer
Vorleſung am 30. Mai im Saale der Mathildenhöhe, auf die wir
heute ſchon hinweiſen möchten, einführen. Der Vorverkauf iſt der
Firma Heinr. Arnold, Wilhelminenſtr. 9, übertragen worden.
Parkamentariſches.
* Der Finanzausſchuß des Landtags beendete vorgeſtern
die erſte Leſung des Staatsvoranſchlags, indem er die reſtlichen Kapitel
der Hauptabteilung „Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft”, ſowie die
Hauptabteilung „Miniſterium der Finanzen” faſt debattelos genehmigte.
— Ueber das Finanzgeſetz ſelbſt wird erſt in der zweiten Leſung mit der
Regierung zuſammen beraten werden. — Die Dispoſitionen des
Finanz=
ausſchuſſes gehen nunmehr dahin, daß am Freitag bereits mit der
zweiten Leſung, gemeinſchaftlich mit der Regierung, begonnen wird.
Es ſoll verſucht werden, mit dieſer Beratung bis Ende nächſter Woche
fertig zu werden. Die Woche vor Pfingſten bleibt dann frei für die
Beſichtigung der Stadt Wimpfen und die Abfaſſung der Berichte.
* Zu Beginn der geſtrigen Finanzausſchußſitzung
be=
antwortete der Finanzminiſter eine Anfrage, ob es richtig ſei, daß der
frühere Großherzog den Verkauf der ihm gehörigen Marienhöhe
beab=
ſichtige. Er erklärte, daß dies zutreffe. Eine Miſſionsgeſellſchaft trete
Käufer auf und wolle dort ein Erziehungsheim errichten. Für den
Staat liege keinerlei eigenes Intereſſe vor; aber wenn die Stadt aus
Verkehrsrückſichten wünſche, daß der Verkauf nicht ſtattfinde, ſei die
Re=
gierung bereit, vermittelnd, etwa durch Tauſchvorſchläge einzugreifen.
Auch über den Bebauungsplan des alten Palaisgartens äußerte ſich der
tiniſter. Der Plan ſteht vor ſeiner baldigen Verwirklichung. Sodann
folgte zunächſt die Beratung der Kapitel 19 bis 26 (Staatsminiſterium
die ohne erhebliche Debatte erledigt wurden. Bei Kapitel 1 entſpann
ſich eine Ausſprache über die Holzpreiſe. Die Sozialdemokratiſche
Frak=
tion lehnte das Kapitel wegen des dort eingeſtellten Betrages für den
Großherzog ab. Von demokratiſcher Seite wurde beantragt, den
ſeiner=
zeit mit dem Großherzog vereinbarten Vertrag nunmehr auszuführen.
Hierauf erſtattete der Finanzminiſter einen Bericht über die
augenblick=
liche finanzielle Lage. Danach läßt ſich ein klares Bild über die zu
er=
wartenden Steuereingänge nicht gewinnen. Wenn auch in gewiſſen
Punkten eine Erleichterung eintreten dürfte, ſo kann doch mit einer
Steuerherabſetzung, trotz ihrer Schwere, im Augenblick nicht gerechnet
werden. Bei der Ausſprache verlangten alle Redner außerordentliche
Sparſamkeit, womöglich Abſtriche in den Ausgaben. Ein Vertreter der
Sozialdemokratiſchen Partei erklärte eine Erhöhung der Beamtenbezüge
angeſichts der Geſamtlage und der Arbeiterentlohnung für nicht
ver=
tretbar. Dagegen wurde von demokratiſcher und Zentrumsſeite die
große Notlage der Beamtenſchaft, beſonders in den mittleren und
unte=
ren Gruppen, ſehr nachdrücklich betont und erneut eine Heranziehung
der Luxusauto, Kraftrad= und Fahrradbeſitzer gefordert. Fortſetzung
Montag, 10 Uhr.
Verbot nationaler Feiern unter freiem Himmel.
Eine Anfrage der Abgeordneten Dr. Oſann, Dingeldey und
Genoſſen lautet:
Vie durch die Preſſe bekannt wird, hat die Regierung im ganzen
Gebiete des heſſiſchen Staates die aus Anlaß der Wiederkehr des
Todes=
tages Schlageters geplanten öffentlichen Feiern unter freiem Himmel
unterſagt. Die Regierung beruft ſich dabei auf die noch geltenden
Be=
ſtimmungen des zivilen Ausnahmezuſtandes. Im Widerſpruch zu
die=
em Verbote ſteht aber die Tatſache, daß dieſelbe Regierung unter der
Herrfchaft der gleichen Ausnahmebeſtimmungen die von der
ſozialdemo=
kratiſchen Partei und den ſozialdemokratiſchen Organiſationen am erſten
Mai durchgeführten Maifeiern mit Umzügen unter freiem Himmel
aus=
nahmslos geſtattet hat. Wir fragen an: 1. Wie rechtfertigt die
Regie=
rung dieſe unterſchiedliche Behandlung? 2. Iſt ſie bereit, für die
Zu=
kunft entweder die geltenden Ausnahmebeſtimmungen gleichmäßig
gegenüber allen Veranſtaltungen unter freiem Himmel anzuwenden,
oder aber für alle ſolche Veranſtaltungen Erlaubnis zu erteilen und
den nötigen polizeilichen Schutz zuzuſichern.
Stellenbeſetzung mit Rückſicht auf die
Partei=
politik.
Die Abgg. Dr. Oſann, Dingeldey und Genoſſen haben folgende
Anfrage an die Regierung gerichtet
Im Bereich des Miniſteriums des Innern einſchließlich der
Schutz=
polizei ſind eine Reihe von Stellenbeſetzungen erfolgt, die in dieſer
Form keineswegs ausſchließlich oder überwiegend ſachlichen
Erwägun=
gen, ſondern einem ausgeſprochenen Drucke der ſozialdemokratiſchen
Partei und ſozialdemokratiſchen Organiſationen entſpringen. 1. Im
Bereich der Schutzpolizei wurde unmittelbar nach dem Kapp=Putſch
auf Verlangen der ſozialdemokratiſchen Partei und der
ſozialdemokrati=
ſchen Gewerkſchaften 2 Vertrauensleute der Sozialdemokratie als
Polizeioffiziere eingeſtellt, keineswegs etwa aus rein beruflichen und
fachlichen Rückſichten, ſondern um auf dieſem Wege eine politiſche
Kontrolle der Schutzpolizei ausüben zu können. Die beiden
Perſönlich=
keiten ſind noch heute im Dienſt, obwohl gegen beide in ihrer
Dienſt=
führung ſehr erhebliche Anſtände geltend gemacht werden müſſen.
2. Die ſozialdemokratiſche Fraktion hat zur Kontrolle der Polizei einen
beſonderen Referenten im Miniſterium des Innern für ſich gefordert.
Mit dieſer Forderung iſt ſie an dem Widerſpruch des Miniſters des
Innern geſcheitert. Es wurde ihr aber dann die parteipolitiſche,
ſach=
lichen Erwägungen nicht entſprechende Konzeſſion gemacht, daß an die
Stelle des Miniſterialrats Dr. Wehner Oberregierungsrat Dr. Siegert
erufen werden ſollte. 3. In gleichem Zuſammenhang wurden die
Ge=
ſchäfte eines Hilfsreferenten fur das Polizeiweſen dem damaligen
Miniſterialoberreviſor, jetzigen Polizeirat Fuchs, der eingeſchriebenes
Mitglied der ſozialdemokratiſchen Partei iſt, übertragen. Der
Polizei=
rat Fuchs hat dieſe Stelle als Vertrauensmann der ſozialdemokratiſcher
Fraktion und des unter ſozialdemokratiſcher Führung ſtehenden
Polizeibeamtenverbandes erhalten. Auch in dieſem Falle iſt die
Beför=
derung nicht, wie es in einer Regierungsantwort heißt trotz, ſondern
im weſentlichen wegen der parteipolitiſchen Zugehörigkeit des
Polizei=
rats Fuchs erfolgt. Wir fragen an: a) Sind dieſe Vorgänge der
Re=
gierung bekannt? b) Billigt die Regierung die Gründe der
vorgenom=
menen Stellenbeſetzungen? c) Was will die Regierung tun, um das
Berufsbeamtentum künftighin vor dem Eindringen, unſachlicher,
partei=
politiſcher Forderungen zu bewahren
— Seit Jahren leiden weite Flächen des Nidda= und Niddertales
unter Ueberſchwemmungen. Die Landwirtſchaft wird hierdurch ſchwer
geſchädigt. Die Nidda und Nidder müſſen namentlich in den preußiſchen
Bezirken reguliert und ſauber gehalten werden, damit das Waſſer aus
den heſſiſchen Teilen abgenommen werden kanu. Die Abg. Wolf u. Ger
fragen daher beim Landtage an: 1. Sind der Negierung dieſe Mißſtände
bekannt? 2. Iſt die Regierung bereit, im Einvernehmen mit Preußen
für Beſeitigung der Schädigungen zu ſorgen?
Aus Heſſen.
* Roßdorf, 23. Mai. Das Salon=Orcheſter mit dem
Kirchen=
geſangverein wiederholt am nächſten Sonntag abend auf vielſeitigen
Wunſch im Saale des Gaſthauſes „Zur Sonne” das Lied von der Glocke
(komponiert von A. Romberg). Eintrittspreis 1 Mk. Kartenvorverkauf
bei Beſt, Löffler und Graf, ſowie an der Abendkaſſe.
H. Eberſtadt, 24. Mai. Gemeinderatsſitzung. Die
Her=
tellungsarbeiten für die Erweiterung des Schwimmbades werden wie
folgt vergeben: Erd= und Betonarbeiten Franz Simon,
Weißbinder=
arbeiten Georg Knieß 4., Schloſſerarbeiten Wilhelm Bauer 1. und Fritz
Bauer, Schreinerarbeiten Philipp Dächert 4., Spenglerarbeiten Johann
Philipp Kehrer. Die Baugeſuche des Ernſt Thurau und Philipp Grimm
finden gemäß den vorgelegten Plänen Genehmigung. Der Antrag des
Gemeinderats Heißt, betr. Aenderung des § 19 Abſ. 2 der
Beſtimmun=
gen über die Vergnügungsſteuer, wird, vorbehaltlich der Zuſtimmung
des Miniſteriums der Finanzen einſtimmig angenommen. Danach
be=
trägt die Steuer künftig 50 Goldpfennige für je 10 Quadratmeter
Ver=
anſtaltungsfläche des benutzten Raumes. Bezüglich der Geſuche des
Ar=
beiter=Kraftſportvereins und des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten
und Hinterbliebenen, Ortsgruppe Eberſtadt, auf Befreiung bzw.
Er=
ſtattung von Vergnügungsſteuer beantragte Gemeinderat Heißt
man=
gels der hierfür erforderlichen geſetzlichen Vorausſetzungen Ablehnung.
Gemeinderat Gärtner ſtellte Gegenanträge, bezüglich des letzteren
Ge=
ſuchs ſchenkweiſe Ueberlaſſung des bereits entrichteten Steuerbetrags.
Gemeinderat Heißt wandte ſich in ſcharfer Debatte gegen die Antrage
und bekämpfte allgemein die bisher nicht ſtreng geſetzliche Handhabung
der Vorſchriften über die Vergnügungsſteuer und das wiederholt geübte
Verfahren einer Rückvergütung bereits entrichteter Steuern in Form
von Schenkungen an die Steuerträger. Bei der Abſtimmung wurde
der Antrag des Gemeinderats Gärtner hinſichtlich des Arbeiter=
Kraft=
ſportvereins abgelehnt, bezüglich des Reichsbundes der Kriegsbeſchädie
ten angenommen. Die Badewärterſtelle wurde für die Badeſaiſon 1924
wieder der Jakob Plößer 3. Witwe übertragen. Für die Feſtſetzung der
Badezeiten, Badepreiſe ſowie Wäſcheleihgebühren wurde eine
Kommiſ=
ſion, beſtehend aus den Gemeinderäten Gärtner, Meidinger und Heißt,
gewählt. Die Verſicherung der Gemeinde gegen Einbruch und Diebſtahl
wird auf Goldmark umgeſtellt und die Verſicherungsſumme auf 20000
Goldmark feſtgeſetzt. Der Anſchlagswert des freien Brandes der
Haus=
meiſter in den Schulen wurde auf je 120 Mark jährlich feſtgeſetzt. Die
Einladung des Fechtvereins „Waiſenſchutz” für ihren am 1. Juni d
in Eberſtadt geplanten Blumentag wird zur Kenntnis gebracht. Der
Kredit für die Beſchaffung einer Wahlkartei wird bewilligt. Der
Schiffs=
ſchaukelplatz wird an Heinrich Heiſel zu Nieder=Ramſtadt zum
eingeleg=
ten Preiſe von 265 Mark für das Pfingſtfeſt, Vor= und Nachkirchweihe
ergeben. Bezüglich der Vergebung des Karuſſellplatzes behält ſich der
Hemeinderat die Entſcheidung vor. Die ſeitens der Verwaltung gegen
das Ueberhandnehmen ſogenannter Auto= und Nadrennen durch
Orts=
ſtraßen, beſonders auch durch das idylliſche Mühltal, höheren Orts
unter=
nommenen Schritte werden im Hinblick auf die der Bevölkerung und
den Erholungsſuchenden erwachſenden Gefahren gutgeheißen. Die vom
Bürgermeiſter mit einem Verwaltungsbericht vorgelegte
Gemeinderech=
nung für das Rechnungsjahr 1922, ſowie eine Verfügung des Kreisamts,
betr. Beaufſichtigung der Hunde in den Landgemeinden, werden dem
Finanzausſchuß, ein Wirtſchafts=Konzeſſionsgeſuch der Frau Anna Thill.
und ein Geſuch der Bewohner der Schulſtraße um Herſtellung (
Neu=
flaſterung) dieſer Straße zur Beratung dem Bauausſchuß überwieſen.
Mit der Beratung des Geſuchs des Peter Büchler=Pfungſtadt um
Ueber=
laſſung von Waldgelände zur Schafbeweidung wird ſich der Feld= und
taldausſchuß befaſſen. Eine Verfügung des Kreisamts, welche
vor=
ſchreibt, daß der Gemeindekontrolleur ſeine Tätigkeit künftig
ehrenamt=
lich zu verſehen habe, gibt dem Gemeindekontrolleur Veranlaſſung, ſein
Amt dem Gemeinderat zur Verfügung zu ſtellen. In geheimer Sitzung:
Wohnungsangelegenheiten.
— Reinheim i. O., 22. Mai. Der Odenwaldſängerbund,
welcher ſich die Pflege des deutſchen Liedes und beſonders des deutſchen
Volksliedes zur Aufgabe gemacht hat, hält für den Gerſprenzgau ſein
diesjähriges Wertungsſingen am Sonntag, den 1. Juni, in Ober=
Ram=
ſtadt ab. Es wird ierbei nicht um Pokale oder Diplome geſungen,
ſon=
dern es erhält jeder Verein eine ſchriftliche Kritik ſeiner Leiſtungen, auf
Grund deren er in der Lage iſt, ſeine Leiſtungen zu verbeſſern. 2
Veranſtaltung iſt mit dem dreißigjährigen Stiftungsfeſt des
Geſangver=
eins Germania verbunden, der alles aufbieten wird, daß die
Veranſtal=
tung einen würdigen und erhebenden Verlauf nimmt. Am Vorabend
findet eine lokale Feier ſtatt, bei welcher der Verein ſeine Sänger mit
25jähriger Mitgliedſchaft beſonders ehrt. Das Wertungsſingen
be=
ginnt am Sonntag um 9 Uhr. Es wird in drei Abteilungen geſungen,
und zwar: 1. Abteilung im Saal von Schröbel, 2. Abteilung im Saal
in Schneider, 3. Abteilung im Saal von Schulz. Nach dem
Einzel=
ſingen iſt die Probe der Maſſenchöre und hieran anſchließend mündliche
Kritik. Als Pflichtchor für ſämtliche Vereine iſt „Mutterſprache,
Mutter=
laut” von Hegar gewählt, der auch als Maſſenchor geſungen wird.
Außerdem ſingt jeder Verein einen ſelbſtgewählten Chor vom einfachen
Volkslied bis zum ſchwierigen Kunſtchor, ſo daß allen Richtungen der
Geſangspflege Rechnung getragen iſt. Ach Nachmittag zieht ein Feſtzug
von etwa 60 Vereinen auf den Feſtplatz, woſelbſt Maſſen= und
Einzel=
chöre mit Muſikvorträgen abwechſeln. Die Feſtanſprache hält. Herr
Bundesvorſitzender Dr. Sieger=Darmſtadt. Alle Freunde des deutſchen
Liedes und beſonders die dem Bunde noch nicht angehörenden Vereine
ſind hiermit herzlich eingeladen.
Von der Bergſtraße B3. Mai. Der Stand der
Kanalbau=
beiten der Stauſteife Wieblingen ſchreitet rüſtig vorwärts. Bei der
Wehranlage unterhalb Heidelbergs wird die Eiſenkonſtruktion von der
Maſchinenfabrik Augsburg=Nürnberg in Guſtavsburg bei Mainz
aus=
geführt. Die ganze Wehranlage wird bis 1. Oktober 1924 fertig ſein.
Der Erdaushub für den Schiffahrtskanal des Neckars iſt nahezu beendet.
Schleiſe und Krafthaus bei Schwabenheim werden zum größten Teil noch
dieſes Jahr beendet. Das Kraftwerk bei Schwabenheim wird das größte
auf der Neckarſtrecke von Mannheim bis Plochingen. Die Erdarbeiten
für die Stauſteife Ilvesheim ſind ebenfalls im Gange.
* Büttelborn, 22. Mai. Lebensmittelabſchlag. Man
ſchreibt uns: Die drei hieſigen Bäckermeiſter verkaufen ſeit 14 Tagen
den 4=Pfund=Laib Brot, der ſonſt noch 58—64 Pf. koſtet für 45 Pf. Es
wäre ſehr angebracht, wenn die Regierung nun endlich dem Wunſche
vieler Geſchäftsleute nachkäme und die Zwangsinnungen auflöſen würde,
denn nicht Zwangsinnungen, ſondern nur freie Konkurrenz
kann heute zum Abbau führen und unſere Wirtſchaft auf geſunde
Bah=
nen lenken. — In den Opelwerken verunglückte die Stanzerin
Eliſabethe Barthel von hier und trug eine ſchwere Quetſchung der
lin=
ken Hand davon, ſo daß ihre Einlieferung ins Groß=Gerauer
Kranken=
haus erfolgen mußte.
Groß=Gerau, 22. Mai. Ein ſchreckliches Unglück
ereig=
nete ſich im Walde bei Klein=Gerau. Dort war der 70jährige
Kultur=
arbeiter Flauaus mit dem Verbrennen von dürrem Reiſig beſchäftigt.
Vom Rauch betäubt, fiel der alte Mann in die Flammen und verbrannte
ſich derart, daß er im hieſigen Krankenhauſe ſeinen Verletzungen erlag.
Pfeddersheim b. Worms, 21. Mai. In Brand geratene
Strohwagen. Als geſtern abend um 7 Uhr der Eilzug die hieſige
Station paſſierte, gerieten, anſcheinend durch Funkenflug, zwei mit
Stro beladene Wagen, die auf einem Nebengleis ſtanden, in Brand. In
wenigen Augenblicken ſtanden die beiden Wagen in hellen Flammen und
brannten bis auf die Wagengeſtelle nieder. Ein dritter mit Stroh
be=
ladener Wagen konnte nur durch raſches Abkoppeln gerettet werden. Die
enorme Hitzeentwickelung machte ein näheres Herankommen unmöglich.
Da die Waſſerleitung verſagte, war an ein Löſchen nicht zu denken.
Einkommenſteuervorauszahlung der Landwirte.
Am 15. Mai wurde die zweite Rate der
Einkommen=
ſteuervoraszahlung mit Itägiger Schonfriſt bis zum 22. Mai
ällig. Wie die Landwirtſchaftskammer Darmſtadt mitteilt, iſt Anfang
dieſer Woche ein Erlaß des Herrn Reichsminiſters der Finanzen vom
14. Mai bekannt geworden, wonach abweichend von den Beſtimmungen
der zweiten Steuernotverordnung die Landwirte bereits bei dieſer
Vor=
auszahlung von dem (auf Grund der amtlichen Richtzahl für ihre
Ge=
markung berechneten) Vermögensſteuerwert ihres
Betrie=
bes ausgehen können, obwohl die Vermögensſteuer=Veranlagungs
beſcheide den Steurpflichtigen noch nicht zugeſtellt worden ſind. Wie bei
dieſer ſelbſtändigen Berechnung die Landwirte vorzugehen haben, ergibt
ſich aus nachſtehendem Beiſpiel:
Richtzahl für den berichtigten Wehrbeitragswert der Gemeinde z. B.
3200 Mk. je Hektar, Größe des Betriebs 11 Hektar; berichtigter
Wehr=
beitragswert demnach 25 300 Mk. Vermögensſteuerwert — 25 300 Mk.,
abzüglich 20 Prozent — 20 240 Mk.; Einkommenſteuervorauszahlung
120 Mk.
Der Abſchlag vom berichtigten Wehrbeitragswert beträgt bei einem
durchſchnittlichen Hektarwert von über 3000 Mk. 10 Prozent, über 1600
bis 3000 Mk. 20 Prozent, über 1000 bis 1600 Mk. 30 Prozent, über 0
bis 1000 Mk. 40 Prozent.
Landwirte, die ihre Einkommenſteuervorauszahlung in Höhe von
1 v. T. bereits auf Grund des um 15 v. H. verminderten
Land=
abgabewerts entrichtet haben, können aus kaſſentechniſchen Grün
den keine Barerſtattung oder Anrechnung auf ſonſtige Steuern der
a überzahlte Beträge verlangen. Dagegen werden überzahlte
räge der zweiten Einkommenſteuervorauszahlungsrate auf die erſte
Nate angerechnet. Ueberzahlungen bei der erſten Rate ſollen
jedoch nach einem Erlaß des Reichsfinanzminiſters vom 29. April 1924
erſt bei der endgültigen Einkommenſteuerveranlagungevervechnetwerden.
Rummer 144,
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Mai 1924,
Seite 3
*4. Außerordentliche Generalverſammlung
des Berbandesdeutſcher Hausfrauenvereine
in Frankfurt a. M.
(Sonderbericht, unſeres Korreſpondenten.)
we. Frankfurt a. M., 23. Mai.
Nachdem geſtern ein Begrüßungsabend an hiſtoriſcher Stätte im
Kaiſerſaal des Römer vorausgegangen war, wurde heute vormittag
die von etwa 250 Delegierten beſchickte vierte außerordentliche
General=
verſammlung des Verbandes Deutſcher Hausfrauenvereine durch die
erſte Vorſitzende, Frau Anna Gerhardt=Altenberg eröffnet.
Namens des Magiſtrats der Stadt Frankfurt a. M. begrüßte
Bür=
germeiſter Gräf, namens des Frankfurter Hausfrauenvereins Frau
Forchheimer, namens des Reichswirtſchaftsrates Frau Krohmer, namens
des Bundes deutſcher Frauenvereine Frau Bensheimer=Mannheim, als
Vertreterin des Deutſchen Schutzverbandes Frau Frobenius, im Namen
des Verbandes Frankfurter Frauenvereine Frau Abgeordnete Alken die
Verſammlung.
Alsdann erhielt Frl. Dr. Roſa Kämpf=Mannheim das Wort z
ihrem Referat: „Staat, Wirtſchaft und Haushalt”. Sie ging in
ihre=
großzügig angelegten, aber nicht ganz widerſpruchslos aufgenommenen
Ausführungen davon aus, daß der Staat letzten Endes im
Einzelhaus=
halt als dem Träger der körperlichen und ſittlichen Kräfte wurzele und
daher auf ihn angewieſen ſei, daß aber auch umgekehrt die Familie der
ruhigen und geſunden Entwicklung des Staates bedürfe und in vielen,
z. B. den Auswirkungen ſeiner Finanzgebahrungen, von ihm abhängig
ſei. Deshalb müſſe ſich die Hausfrau auch mehr als ſeither mit den
Vorgängen in Staat und Gemeinde eingehend beſchäftigen, kurz geſagt,
auch politiſch intereſſiert ſein. Die Frau muß verſuchen, Einfluß auf den
Staat zu gewinnen, um ihre Exiſtenz und die ihrer Familie zu retten.
Sie muß dies um ſo mehr, als ſie als letztes Glied in der Arbeitskette der
Volksgemeinſchaft die Laſten nicht mehr abwälzen kann. Aufgabe der
Hausfrauenorganiſationen muß es daher ſein, politiſche Forderungen
aufzuſtellen und darauf zu dringen, daß ihre Mitglieder in allen
Par=
teien für ihre Durchführung eintreten.
Das Verhältnis der Haufrau zur Wirtſchaft, ſo führte die Rednerin
weiter aus, dürfe nicht durch ihre paſſiven Kräfte als Konſumentin,
ſondern durch ihre aktiven als Produzentin beſtimmt werden. Der
mo=
derne Haushalt wird immer enger und kleiner, aber dieſe Verkleinerung
hat keine Entlaſtung, ſondern eine ungehenre Belaſtung, eine
Ueber=
bürdung der Hausfrau gebracht, unter deren Laſt ſie
zu=
ſammenbricht. Der Haushalt muß deshalb den Anſchluß an die
mo=
derne Wirtſchaft finden. Ein Vorbild bieten die landwirtſchaftlichen
Berufsgenoſſenſchaften, die unter Beibehaltung des Kleinbetriebes ſich
der modernen techniſchen Entwicklung angepaßt haben.
Das Ziel muß ſein, die mechaniſche Arbeit im Haushalt zu
ver=
mindern, damit ſich die Frau auch ihren geiſtigen Aufgaben widmen
kann. Hierzu machte die Referentin einige praktiſche Vorſchläge, deren
Aufnahme bei der Verſammlung bewies, daß die Meinungen innerhalb
der Organiſation noch recht geteilt ſind. Sie glaubt, daß die
produk=
tionsgenoſſenſchaftliche Organiſation der Hausfrau die nächſte Etappe
ſein müſſe, die z. B. die Konſervenherſtellung für den Haushalt, die
wiſſenſchaftliche Unterſuchung der Nahrungsmittel uſw., regeln könne.
„Daneben müſſe eine bauliche Reform der Wohnungen einhergehen, die
Rückſicht auf die veränderten Lebensbedingungen der Frau nehmen und
ihr die Arbeit weſentlich erleichtern müſſe. Als ſie jedoch auch einer
Referm der Frauenkleidung das Wort redet und betont, daß das
ein=
fache und zweckmäßigſte in der Kleidung das Schöne ſei, erfährt ſie den
überzeugt klingenden Zwiſchenruf „Nicht immer”.
Der Nachmittag iſt einer geſchloſſenen Mitgliederverſammlung
ge=
widmet, der Abend einem öffentlichen Vortrag von Prof. Dr. Behrend=
Mannheim über „Wirtſchaft und Kultur”.
Morgen ſtehen Vorträge von Frau Franziska Wiemann=Osnabrück
über Organiſationsfragen, von Frau Elſe Pechmann=Dresden über die
vermietende Hausfrau, von Frau Helene Skutſch=Leipzig über den
Stand der Hausgehülfenfrage und Frl. A. v. Gierke=Charlottenburg
über „Mittelſtandsorganiſation” auf der Tagesordnung.
K F
Sott —ein?DDunder der Technik hat das DDort! u
Reich und Ausland.
Kommuniſtiſche Bombenfabrikanten vor dem Schwurgeriht.
Mannheim. Wegen Vergehens gegen 8 1 der V.O. des
Reichs=
präſidenten über das Verbot mit Verbänden vom 24. Mai 1921, wegen
Verbrechens gegen das Sprengſtoffgeſetz vom 9. Juni 1884,
Landfriedens=
bruch und ſchweren Aufruhrs hatten ſich vor dem Schwurgericht zu
verantworten der 20 Jahre alte Former Heinrich Friedrich Wilhelm
Andrecht aus Hannover=Wülfel, der 22 Jahre alte Arbeiter Johannes
Rupertus, deſſen Bruder, der 19 Jahre alte Fabrikarbeiter Georg
Rupertus aus Weinheim, die 23 Jahre alte Fabrikarbeiterin
Philip=
pine Kohl aus Heppenheim und deren Stiefvater, der 42 Jahre alte
Gußputzer Franz Joſef Kronenberger aus Bensheim. Für die Dauer
der Beweisaufnahme bez, der Herſtellung der Bomben wurde wegen
Gefahr für das Staatsintereſſe die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen, doch
wurden die Vertreter der Preſſe zugelaſſen. Das Urteil lautete: gegen
Andrecht auf 3 Jahre Zuchthaus, gegen Johannes Rupertus auf 3 Jahre
2 Monate Zuchthaus, gegen Georg Rupertus auf 1 Jahr 3 Monate
Zuchthaus, gegen Philippine Kohl auf ſechs Monate Gefängnis und
gegen Kronenberger auf 1 Jahr Zuchthaus. (Die Strafe des letzteren
ſoll in Gefängnis umgewandelt werden.) Das Gericht hat das
Vorhan=
denſeins eines Dynamitkomplotts verneint.
Brand zweier Straßenbahnwagen.
In Mannheim geriet an der Halteſtelle Paradeplatz ein
Motor=
wagen der Linie 3 vermutlich infolge Kurzſchluſſes in Brand, der von
dem Wagenführer gelöſcht wurde. Eine Verkehrsſtörung entſtand nicht.
Zu gleicher Zeit fing auf dem Friedrichsring von der
Friedrichs=
ſchule ebenfalls ein Straßenbahnwagen Feuer, wodurch das Achſenlager
und ein Teil des Fußbodens zerſtört wurde. Die herbeigerufene
Be=
rufsfeuerwehr löſchte den Brand, der ungefähr 20 Minuten dauerte.
Perſonen kamen nicht zu Schaden.
Banknoten=Diebſtahl.
München. Die Reichsbahndirektion, Zweigſtelle München, ſchickte
große Sendungen von Notgeldſcheinen zu 500 Millionen, 1 Billion,
5 und 10 Billionen, die im Juni außer Kurs geſetzt werden, an die
Papierfabrik in Ismaning zum Einſtampfen. Dieſe Scheine werden
dort erſt eingeweicht und dann eingeſtampft.
Ein großer Teil der
Scheine war nun aus dem Waſſer verſchwunden. Die geſtohlenen Scheine
wurden in München in Umlauf gebracht. Der Gendarmerie gelang es,
in Ismaning zwölf Arbeiter der Fabrik zu verhaften, die die Scheine
geſtohlen hatten und wieder in Verkehr brachten. Auch in München
wurde ein Taglöhner von Ismaning und ein Hausdiener aus München
verhaftet, die 570 Billionen Mark Gutſcheine der Bahnhofs=
Stations=
kaſſe in München gegen Rentenmark umtauſchen wollten.
Schwveres Motorradunglück.
Odernheim. Ein ſchwerer Unglücksfall traf den in den 30er
Jahren ſtehenden Steinbruchbeſitzer Wilhelm Jockel. Er fuhr mit ſeiner
Schwägerin gemeinſam auf ſeinem Motorrad nach Bad Kreuznach. Im
Innern der Stadt an einer kurzen Kurve ſtieß Jockel, der etwas
kurz=
ſichtig iſt, mit einem Auto zuſammen. Jockel wurde vom Motorrad
ge=
ſchleudert, ebenſo das mitfahrende Fräulein. Jockel brach beide Beine,
erlitt ſonſtige Verletzungen und blieb bewußllos liegen. Das Fräulein
brach den rechten Arm. Beide wurden im Auto nach Hauſe transportiert.
Die Rhön=Segelflüge.
Aus der Rhön wird uns geſchrieben: Auch in dieſem Jahre
wer=
den die im vorigen Sommer mit außerordentlichem Erfolge
unternom=
menen Rhön=Segelflüge, die in ganz Deutſchland lebhafte
Aufmerkſam=
keit erregten, fortgeſetzt werden. Bekanntlich nehmen die Flugzeuge
ihren Abflug von dem 950 Meter hoch gelegenen Plateau der
Waſſer=
kuppe, wo ein ſtändiges Fliegerlager eingerichtet worden iſt. Als ein
Uebelſtand wurde bisher die unzulängliche Wegeverbindung nach dem
Fliegerlager auf der Kuppe empfunden. Dem wird jetzt durch den Bau
einer feſten Straße, die zur Höhe führt, abgeholfen werden. Das
be=
nötigte Steinmaterial findet man an Ort und Stelle in den
Baſaltſchich=
ten des Rhöngebirges, ſo daß die Herſtellung der Straße mit
verhält=
nismäßig wenig Koſten verbunden iſt. Steinbrecher und Dampfwalze
erfüllen die Luft bereits mit ihrem Geköſe; es wird mit Hochdruck
gearbeitet, denn in wenigen Wochen ſoll die fertige Straße dem Verkehr
übergeben werden.
Blitzſchlag in das Preußiſche Landwirtſchaftsminiſterium.
Berlin. Während des Gewitters hat der Blitz in das Gebäude
des preußiſchen Miniſteriums für Landwirtſchaft, Domänen und
For=
ſten (Leipziger Platz 9) eingeſchlagen, ohne zu zünden.
Schiffsunglück im Weißen Meer.
Das norwegiſche Handelsdepartement hat aus Vadſö (Finnland)
die offizielle Beſtätigung bekomme, daß zehn norwegiſche
Fiſcherfahr=
zeuge im Weißen Meer durch Eisſchraubung untergegangen ſind. Die
Beſatzungen der neun Fahrzeuge ſcheinen alle gerettet zu ſein. Von
dem 10. Schiff fehlt jede Nachricht.
Nh Mtru=
R
4
Dr Tiaaſssei
reicht weiter, wenn Sie Pfelffer &
Dillers Kaffee-Elienz verwenden.
Sie bieten Ihrer Familie eiwas
Beleres und machen troßdem Er-
Tparniſſe dabef. Ein Verſuch wird
Ihnen das befätigen.
Silberpaket 30 Pf., Doſe 40 Pf. in allen Geſchäften.
Feſtnahme dreier polniſcher Räuber.
Am Schleſiſchen Bahnhof in Berlin wurden drei polniſche Räuber
feſtgenommen. Sie gehören zu dem Geſindel, das jene Gegend dauernd
unſicher macht. Die Räuber lauern harmloſen Leuten auf die entweder
auf dem Schleſiſchen Bahnhof ankommen oder von dort abfahren wollen,
verſchleppen ſie, wenn ſie merken, daß ſie Geld haben, in die
benach=
barten Kneipen oder laſſen ſie von ihrem weiblichen Anhang
hinein=
locken, geben zunächſt ſelbſt zum beſten, veranlaſſen dann ihre Opfer,
weiter zu trinken, und plündern ſie aus, ſobald ſie ihren Zuſtand hierzu
geeignet halten. So ging es jetzt wieder einem Schneider, der ſchon
etwas angeheitert in ein Lokal kam. Drei Gäſte, mit denen er ſich
einließ, folgten ihm auf den Hof, als er austrat, raubten ihm die
Brieftaſche mit etwa 100 Mark, mißhandelten ihn noch dazu und
ver=
ſchwanden dann mit dem Gelde. Dem Raubdezernat der
Kriminal=
polizei gelang es, erſt einen der Räuber und dann auch die beiden
anderen zu ermitteln und feſtzunehmen. Es waren polniſche „Arbeiter”
die, wie das ganze Geſindel, von ſolchen Räubereien lebten. Alle drei
wurden nach Moabit gebracht, ebenſo ihre Freundinnen, die ihnen als
Lockvögel dienten.
Die ſchwarze Jungfrau der Revolution in Frankreich verhaftet.
Paris. Germaine Berton, die junge Anarchiſtin, die den
Roha=
liſten Marius Plateau erſchoſſen hat und vom Pariſer Schwurgericht
freigeſprochen wurde, iſt geſtern in Bordeaux aufs neue verhaftet worden.
Sie hat in ihrer exaltierten Art auf der Straße eine Rede für die
Am=
neſtie der politiſchen Verurteilten gehalten und ſich an die Spitze eines
Zuges geſtellt, der einige verhaftete Kommuniſten aus dem Gefängnis
holen wollte. Bei dieſer Gelegenheit kam es zu Zuſammenſtößen mit
der Polizei, die „die ſchwarze Jungfrau der Revolution” mit anderen
Manifeſtanten arretierte.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmi die Redaktion keinerlei
Ven=
antwortung; für ſie bleibt auf
5 21 Abſ.
ſes in vollem Amfange
Ein
dungen, die ni
der Einſender verantwortlich.)
werden, können nicht
urückgeſandi, die Ablehnung nicht begründet werden
Von der Mathildenhöhe. Die Mathildenhöhe, der
Sonn=
tags=Spaziergang vieler Darmſtädter, der Zielpunkt aller Fremden, iſt
nun ſchon ſeit Jahren der nächtliche Tummelplatz radauluſtiger
Ele=
mente geworden, ohne daß dem kulturwidrigen Treiben Einhalt
ge=
boten wurde. Schreiend und johlend „beſingen” ſie dort oben den
Frühling. Die Terraſſen und Pergolen des Olbrichs=Baues dienen
als Turnplätze, und heruntergeriſſene Balken und Reben legen Zeugnis
davon ab. In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag, in der
frühe=
ſten Morgenſtunde, ward ſogar die Brunnenanlage zum „Badebaſſin”.
wo ſich jugendliche Herrchen und Dämchen” plantſchend und
jauch=
zend beluſtigten!! Die ſtädtiſche Gartenverwaltung hat es wohl —
und mit Recht — aufgegeben, die Brunnenanlage weiterhin zu
be=
pflanzen. Denn die Raſenflächen werden zerſtrampelt, die Ranken
und Blumen abgeriſſen und fortgeſchleppt. — „Freie Bahn dem
Tüchtigen und vivat hoch die neue Zeit!”
Die Bekämpfung des Ungeziefers bei Menſch und Tier iſt eine
der wichtigſten Aufgaben der Geſundheitspflege. Mit Cuprex
ge=
lingt die Ungezieferbeſeitigung ſchnell, ſicher, leicht und unauffällig,
ſo=
wie ohne geſundheitliche Nachteile. Cuprex iſt das wirkſamſte und
beſte Mittel gegen Kopfläuſe und übertrifft alle bisherigen Mittel,
weil es das Ungeziefer ſamt Eiern (Niſſe) mit einem Male vernichtet.
Apotheken und Drogerien halten Cuprex in kleineren und
größeren Packungen vorrätig.
(5452a
2r
wirkt ab
RR
TApzief
ſtoßend.
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„UAeA Säßlich
efärbte
O
Zähne
entſtellen das ſch.
Beide Ubel werden ſofort in vollkommen um
ſchädlicher Weiſe beſeitigt durch die bewährte Zahnpaſte Chlorodont.
I. L.5352
Wetterbericht der Gießener Betterwarte.”
Wettervorausſage für Sonntag, den 25. Mai.
Wolkig, mäßig warm und Regenfälle.
Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr:
Zweites Gaſiſpiel des rufſiſch=deutſchen Theaters Berlin. Der Blaue
Vogel”. — Kleines Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr (Sondermiete
1112): „Datterich”. — Orpheum, 734 Uhr: „Das Radiomädel”
urngeſellſchaft 1875, 8½ Uhr, im Turnhaus, Dieburger
Straße 26: Monatsverſammlung. — Verein Heſſ.
Lehrerin=
nen=Heim, nachmittags 4 Uhr, im Lehrerinnen=Heim,
Gervinus=
ſtraße 68: Hauptverſammlung. — Kaninchenzuchtklub
Darm=
ſtadt: 21. Lokal=Ausſtellung. — Perkeo, abends 8 Uhr: Gaſtſpiel
des ſüddeutſchen Poſſen= und Burlesken=Enſembles. — Heſſiſcher
Fechtverein „Waiſenſchutz, 8 Uhr abends, im
Konkordia=
ſaal: Tanz. — Sportplatz=Reſtaurant am Böllenfalltor:
Abendkonzert. — Union=, Reſidenz=, Central=Theater, Palaſt=Lichtſpiele:
Kinovorſtellungen.
Verantwortlich,
*Politik und Wirtſchaft
Rudolf Maupe
Verantwort!
ir Feuilleton und Heſſiſche Nach
ſten: Max Streeſr
Verantwortlich für Spört: Dr. Eugen Buhlman
Verantwort
Andreas Baue
dien
Verauwortlich für den In
enteil: Willy Kuhle
Druck ud Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 16 Seiten
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1250
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1950
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Mai 1924,
Nummer 144.
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Geſundheitspolizeiliche
Vorſchriften
für den Betrieb der
Dattererent
in Stadt und Land
ſind in unſerer Geſchäftsſtelle,
Rheinſtraße 23, zu haben.
Darmſtädter Tagblatt.
Jugendfeierſiunde in der Paulskirche
zu Frankfurt a. M.
Zu dieſer Veranſtaltung der D.T. am 25. Mai, nachm. 2½ Uhr,
haben ſich auch einige Jugendturner und Jugendturnerinnen der
Turn=
geſellſchaft Darmſtadt zur Teilnahme gemeldet, und hoffen wir, daß ſich
noch einige ältere Turner an dieſer Turnfahrt, verbunden mit
Wimpel=
weihe, beteiligen. Die Abfahrt erfolgt um 7.57 Uhr, nach Ankunft
wer=
den wir eine Beſichtigung der wicſtigſten Sehenswürdigkeiten Frankfurt
am Main vornehmen. Einzeichnungsliſte für Jugendteilnehmer wird
Samstag abend in der Monatsverſammlung geſchloſſen. Verpflegung
mitnehmen.
Kleinauto=Rennen im Taunus
am 25. Mai 1924.
Das offizielle Training für das Taunusrennen hat begonnen.
Täg=
lich mehren ſich die Teilnehmenden, nachdem ſie bisher noch zum Teil an
anderen Konkurrenzen teilgenommen haben. Für die Trainingsſtunden
iſt der ſonſtige Verkehr auf der Rennſtrecke geſperrt. Den
Sicherheits=
dienſt üben außer einem Auto der Trainingskommiſſion Gendarmen und
Aerzte aus, die an beſtimmten Stellen in Bereitſchaft ſtehen.
Zur Unterbringung von Wagen und zur Bereitſtellung von Zimmern
und Wohnungen hat ſich in Homburg, ein Feſtausſchuß und
Woh=
nungsſtelle im Kurhaus eingerichtet, die mit der Wohnungskommiſſion
der Rennleitung zuſammen arbeitet. Wegen Garagen und Wohnungen
in Homburg wird erſucht, ſich dorthin zu wenden.
Ab Freitag, den 23. Mai, wird eine Auskunftsſtelle von der
Renn=
leitung in Wohnungs= und Garagen=Augelegenheiten in dem Carlton=
Hotel in Frankfurt eingerichtet. Auskünfte können dort eingeholt
werden.
Da die Strecke bzw. die Straße hinter Dornholzhauſen für den
Automobil= und Fahrradverkehr ab 7 Uhr geſperrt wird, ſind die ſonſt
polizeilich geſperrten Straßen wie folgt freigegeben: 1. von
Dornholz=
hauſen direkter Weg zur Saalburg; 2. Straße Homburg—
Friedrichs=
dorf-Köppern; dort abzweigend Straße nach Wehrheim bis Kreuzung
Pfahlgraben und dort links ab den Pfahlgraben entlang zur Lochmühle
nach dem Tribünenplatz. Ab Homburg werden die beiden Wege
deut=
lich markiert.
An der Tribüne bzw. dem ſie umgebenden Platz wird ein
Wirt=
ſchaftszelt, Kiosken verſchiedener Firmen für Erfriſchungen, Eſſen uſw.
Sorge tragen.
Die Eiſenbahndirektion hat folgenden Fahrplan für den Renntag
feſtgelegt: Sonderzüge 5.54 Hauptzug und Vorzug durchgehend bis
Uſingen; 7.50, 8.00, 8.10 bis Lochmühle=Saalburg, nach Bedarf noch zwei
weitere Züge. — 12.52 Hauptzug und Vorzug und nach Bedarf mehr
bis Lochmühle=Saalburg. Hauptzug 8.00 und 12.52 fahren bis
Not=
rampe an der Rennſtrecke. Fahrgäſte, die weiter fahren wollen,
über=
ſchreiten auf einer Ueberführung die Rennſtrecke, gelangen ſo zu dem
bereitgeſtellten Zuge nach Uſingen. Der Rücktransport erfolgt ab
Station Lochmühle=Saalburg 5.59, 6.10, 7.24, 7.*4 und nach Bedarf noch
weitere Züge.
Pferdeſport.
Hoppegartener Zuchtprüfungen.
Das Union=Rennen könnte ſeinem Ruf als „Berliner Derby”
wahr=
lich gerecht werden, denn in der am Pfingſtmontag (9. Juni) zur
Ent=
ſcheidung kommenden 2200 Meter=Prüfung iſt alles vertreten, was
An=
ſpruch auf das „Blaue Band” erheben kann. Wir erwähnen von den 33
abgegebenen Unterſchriften nur die von Hornbori, Monfalcone, Caprivi,
Lüderbach, Hannar, Oſtrea, Falſum, Patrizier und Fundin der im
Derby allerdings kein Engagement beſitzt. Am 5. Juni ſteht die Goldene
Peitſche, die bekannte Fliegerprüfung über 120 Meter, im Mittelpunkt
der Ereigniſſe. Hierfür liegen zwar nur 12 Meldungen vor, aber die
Qualität entſchädigt in ausreichendem Maße. Iſchida, Aulis Roſendame,
Hampelmann, Caprivi, Bafur und Carl Heinz ſind wohl die ſchnellſten
Pferde. Das am 7. Juni zu laufende Hannibal=Rennen über 2800 Meter
könnte Augias oder Ganelon, Rebolutionär, Hampelmann, Perikles,
Träumer, Barde, Ordensritter, Rinaldo, Kardinal, Wolfram III.,
No=
tung, Staffelſtab und Eigilbert in Konkurnenz ſehen.
Boxen.
Fauſtkämpfertagung.
Am 31. Mai hält der Verband Deutſcher Fauſtkämpfer eine
außer=
erſten Vierer m. St. und den Großen Achter um den Königin=Preis je ordentliche Generalverſammlung im Berliner Sportpalaſt ab, die ſich
mit verſchiedenen bedeutungsvollen Angelegenheiten beſchäftigen wird,
zum Vierer, Achter und Zweier o. St., der R.C. Germania=Köln zum u. a. mit der Neuwahl des Vorſtandes, der Annahme der neuen
Satzun=
gen und der neuen „Sportlichen Regeln”.
Sport, Spiel und Lurgen.
Fußball.
Um die Deutſche Hochſchulmeiſierſchaft.
Karlsruhe—Darmſtadt.
Bei dem am Samstag, den 24. Mai, abends 6 Uhr, auf dem
Hoch=
ſchulſportplatz ſtattfindenden Wettſpiel um die Fußballmeiſterſchaft im
Südweſtdeutſchen Kreiſe ſpielt die Mannſchaft der Techniſchen Hochſchule
Darmſtadt in den altgewohnten Farben, rotes Trikot, weiße Hoſe. Die
Mannſchaftsaufſtellung:
Baum
Hülſemann Lück
Köhler
Neu
Albus
Schwiering Holzgrefe Ambroſius.
Stahl Vettel
Spielplatzwerbetag.
se= Anläßlich des am morgigen Sonntag ſtattfindenden allgemeinen
Deutſchen Spielplatzwerbetages hat die Gaubehörde des Gaues
Bero=
ſtraße vom Verband Süddeutſcher Fußballvereine äußerſt vorteilhafte
Maßnahmen zur Durchführung ihrer geſamten Veranſtaltungen
getrof=
fen. Während ſeit drei Jahren dieſer Tag für die Darmſtädter Freunde
und Anhänger des Lederballs eine Fülle von Anregungen brachte, hat
man unter Berückſichtigung der beabſichtigten Werbetätigkeit die
bedeu=
tendſten Veranſtaltungen innerhalb dieſes Gaues in dieſem Jahre nach
außerhalb verlegt, um damit noch wenig intereſſierte Kreiſe auf die
Volkstümlichkeit des Fußballſpieles aufmerkſam zu machen. Alle in
Darmſtadt einſchließlich der in Arheilgen und Pfungſtadt befindlichen
Kreisligamannſchaften des Gaues Bergſtraße haben Anweiſung erhalten,
in den einzelnen Landbezirken Propaganda=Wettſpiele gegen
Auswahl=
mannſchaften aus den in Betracht kommenden Landvereinen des Gaues
zu ſpielen. So fährt der rüührige Verein für Raſenſpiele ins
Gerſprenztal, um gegen eine Auswahlmannſchaft in dem ſportlich ſo
vielſeitig und leiſtungsfähigen Dieburg anzutreten. Darmſtadts größter
Raſenſportverein, der Sportverein Darmſtadt, begibt ſich mit
ſeinem ganzen Troß in den hinteren Odenwald. König als
Sammel=
punkt wird ſicher ſeinen großen Tag haben. Die eifrigen
Pfungſtäd=
ter Germanen bleiben im vorderen Odenwald und werden in
Ober=Ramſtadt ſicher ein reiches Feld für Werbegelegenheit vorfinden.
Die ſich wacker behauptenden Beſſunger Unioniſten werden in
Hahn ſicher eine gute Aufnahme finden. Die Darmſtädter
Akademi=
ker ſind in Meſſel beim dortigen Sportverein, woſelbſt ſie noch viel
Neuland für das braune Leder vorfinden werden. Die beſetzten
Ar=
heilger begeben ſich nach Groß=Gerau, um die dortigen Sportsfreunde
in ihrer erfolgreichen Tätigkeit weiter zu unterſtützen. Vor jedem dieſer
Hauptſpiele hat der Jugendausſchuß des Gaues Bergſtraße Anweiſung
ergehen laſſen, daß ſeine tüchtigſten Jugendmannſchaften gleichfalls
Jugendfußballſpiele gegen auserwählte Jugendmannſchaften der
Land=
vereine austragen. So ſpielt die beſtbekannte Jugend der Darmſtädter
Naſenſpieler gegen die Jugend von Münſter, Dieburg und Umgebung in
Dieburg. Sportvereins Jugend tritt in König an. Eintracht Darmſtadts
erſte Jugend ſpielt in Hahn. Der Gaujugendmeiſter, die erſte
Jugend=
elf der Germania=Pfungſtadt ſpielt gegen die Jugend des vorderen
Oden=
waldes in Ober=Ramſtadt, während ſich die Arheilger Jugend mit
glei=
chen in Groß=Gerau zuſammenfinden. Nach den allerorts getroffenen
Vorbereitungen verſprechen die geſamten Veranſtaltungen einen vollen
Erfolg. Unſere Landvereine und mit Ihnen die in vielen Spielen
er=
probten Liga= und Jugendmannſchaften des Gaues bürgen für das
Ge=
lingen, ſo daß der Fußballbewegung ſicher neue Anhänger zugeführt
werden. Hoffen wir, daß ſich auch die beteiligten Behörden in Stadt
und Land des Wohlwollens an der Sache ſelbſt in der Tat nicht
ver=
ſchließen. Erſt dann wird der Zweck des Spielplatzwerbetages auch im
Gau Bergſtraße erfüllt ſein.
Berliner Fußballereignifſe.
Füir die Monate Mai, Juni, Auguſt und September ſtehen in
Ber=
lin bis jetzt folgende Spiele feſt: 29. Mai: Norden Nordweſt—
Stuttgar=
ter Kickers: 31. Mai: Hertha/B.S. C.—Hakoah=Wien; 7. Juni:
Weißen=
ee 1900—Bahern=Hof; 8. Juni: Entſcheidungskampf um die Deutſche
Meiſ
erſchaft im Stadion; 14. Juni: Norden Nordweſt—U. T.E.,
Buda=
eſt; 28. Juni: Norden Nordweſt—M. T. K.=Budapeſt; 2. Auguſt: B.S.T
2—Makkabi=Krakau; 3. Auguſt: Norden Nordweſt—Vienna=Wien; 10.
Auguſt: Hertha/B.S.C.—Amateure=Wien; 31. Auguſt: Deutſchland—
Schweden im Stadion; 14. September: Berlin—Baſel im Stadion. —
Eine Anzahl anderer Spiele ſtehen kurz vor dem Abſchluß.
Leiclatgient.
Die Wettkämpfe an Himmelfahri.
Mit dieſer Veranſtaltung beginnen für Darmſtadt die Bahnkämpfe,
die in Darmſtadt nicht allzu zahlreich ſind. Im Reich haben die
Bahn=
wettkämpfe bereits eingeſetzt, wobei für die erſten Kämpfe eine
er=
ſtaunliche Leiſtungshöhe vermerkt wurde. Inſofern haben auch die
Himmelfahrtwettkämpfe eine größere Bedeutung, da die Vereine mit
ihrem bis jetzt unbekannten Material in die Bahnen treten. Die
Wettkämpfe ſind in folgende Klaſſen eingeteilt: Jungmannen (Alter
18 bis 20 Jahre), Erſtlinge (wer noch keine öffentlichen Wettkämpfe
beſucht hat), Anfänger (wer noch keinen 1. 2. oder 3. Sieg errungen
hat), Junioren (wer weniger als 3 erſte Siege). In den verſchiedenen
Klaſſen werden neben den üblichen Einzelkämpfen folgende
Mann=
ſchaftswettkämpfe ausgefochten: 4 mal 100, 3 mal 200, 3 mal 1000,
800 20 200, 400, 300, 200, 100 Meter.
Die Meldeliſte weiſt ſo zahlreiche Teilnahme auf, daß in den
Rennen der 3=Takt ſelten ſein wird. Die Freude am Kämpfen wird
bei den Teilnehmern dadurch erſt recht ausgelöſt, daß die Bahnenlage
des Stadion für alle Uebungszwecke der Leichtathletik einwandfrei
eingerichtet iſt. Auch der äußere Rahmen und die Abwicklung der
Wettkämpfe entſcheidet das Gelingen der Veranſtaltung für
Teilnehm=
mer und Zuſchauer. Die Zuſchauer bei leichtathletiſchen Wettkämpfen
in Darmſtadt konnten ſich nie über Langeweile beklagen, da gerade
die Zuſchaugelegenheit für Bahnwettkämpfe beſonders vorteilhaft iſt.
Aber bei Leichtathletik iſt die Zuſchauerzahl immer begrenzt, da dabei
ſchon ein poſitives Intereſſe vorhanden ſein muß. Da die
Fußball=
zuſchauermenge in Darmſtadt um Erhebliches hinter anderen Städten
zurückſteht, iſt es unintereſſant, zu wiſſen, wie die Anteilnahme an
der Leichtathletik iſt.
Berliner Zwei=Stunden=Paarlaufen.
Zum Berliner Zwei=Stunden=Paarlaufen, das im Innenraum der
Radrennbahn Treptow am 29. Mai nach mehr als zehnjähriger Pauſe
wieder ſtattfindet, liegen bisher die Meldungen von 12 guten
Mann=
ſchaften vor. Von auswärts kommen die Chemnitzer Bäumel=Brandt
und Baumann=Nöber, aus Hamburg Dreckmann=Ahrens, aus
Han=
nover Nohde=Gewecke und Nagler=Seegers, aus Brandenburg Ball=
Blankenburg, die Sportfreunde=Breslau entſenden ihren
Langſtrecken=
madator Scholz, deſſen Partner noch nicht feſtſteht. Weitere
Teil=
nehmer ſind die Berliner Ohle=Axel, Vietz=Albrecht, Wils=Weidenberg,
Ruppert=Grunwald, ſowie eine Mannſchaft der Lichtenberger
Sport=
union. Zu der gleichzeitig zum Austrag gelangenden Komet=Staffel
über 1, 2, 3, 4 und 5 Kilometer liegen 30 Mannſchaftsnennungen vor,
zu dem Straßenlaufen und Gehen über 15 Kilometer ſind 130
Mel=
dungen eingegangen. Bei den Gehern ragen Siewert, Müller und
Köhler, bei den Läufern Pürſten hervor.
Fechten.
Darmſtädter Fechtklub — Stuttgarter Klub.
Zu ſeinem 34. Stiftungsfeſt hat ſich der Darmſtädter Fechtklub am
Sonntag, den 25. Mai den Stutgarter Klub eingeladen zu einem
Mann=
ſchaftskampf auf Florett und Säbel. Die Kämpfe finden im Hotel zur
Traube ſtatt. Da die Stuttgarter ſcharfe Trefferfechter ſind, werden
die Darmſtädter ernſte Kämpfe um den Sieg zu beſtehen haben. Für
jeden Klub wird je eine Mannſchaft antreten und Jeder davon mit
Jedem einen Gang in beiden Waffen austragen. Sieger wird in Florett,
wer zuerſt 3 Treffer ſeinem Gegner geſetzt hat, in Säbel entſcheidet erſt
der 5. Treffer auf einer Seite; ſiegende Mannſchaft iſt die, welche die
meiſten Siege errungen hat.
Rudern.
Deutſche Ruderer in Holland.
An der für den 24. und 25. Mai vom Kgl. Niederländiſchen
Ruder=
verband ausgeſchriebenen internationalen Ruderregatta auf der Amſtel
bei Amſterdam planen, trotz der frühen Jahreszeit, einige deutſche
Mann=
ſchaften teilzunehmen. Der Waſſerſportverein Düſſeldorf hat für den
eine Meldung abgegeben. Der Kölner Klub für Waſſerſport beabſichti
Zweier v. St. zu melden.
Rummer 144.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Mai 1324.
Seite 9.
benützen.
Sämtliche Sommerkleidung
als
Herren=Waſchanzüge
Joppen, Lüſfer und Kaki=
Sakkos, Tennis= und
Breeches=Sporthoſen
Windjacken
Knaben=Stoff= und Waſch=
Anzüge, Bluſen und Hoſen
werden enorm billig verkauft.
Auf
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Der ausgewieſene Reingewinn wird auf neue Rechnung vorgetragen. Die turnusmäßig ausſcheidenden Aufſichtsrats mitglieder, Herren
Konſul Paul Baus und Otto Wüſt in Mannheim wurden wiedergewählt. An Stelle des bisher vom Betriebsrat in den Aufſichtsrat abgev dneten
Herrn Jakob Eckhart wurde Herr Georg Börſig in Darmſtadt gewählt.
Darmſtadt, den 21. Mai 1924,
Der Vorſtand: Julius Schimmelbuſch,
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Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 24. Mai 1924.
Rummer 144
Familiennachrichten
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I Mnnannmnnnn
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Dr. Friedrich Herweck und
Frau Gertrud, geb. Oſchütz
Arheilgen, Darmſtädterſtr. 144
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im 85. Lebensjahre.
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Darmſtadt, Wien, Trieſt,Mai 1924.
(Saalbauſtr. 76)
Dietrauernden Hinterbliebenen.
J. A.:
Frau Max Hander.
Auf Wunſch der Verſtorbenen
fand die Beerdigung in aller
Stille ſtatt und nehme man von
Beileidsbeſuchen Abſtand.
Dankſagung.
Heirat
Für die mir erwieſene herzliche
Teilnahme anläßlich des Hinſcheidens
meiner lieben, guten Frau, ſpreche ich
Allen meinen tiefgefühlteſten Dank
aus.
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Familie Schieferſtein
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vn wünſcht be
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Geſchäftsſt. (21520
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Da=
men=Bekanntſchaft
auf dieſem nicht mehr
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Alters, am Ib.
Blon=
dinen mit heiterem
demüt, kenn. z. lert
Zuſchr. m. Bild (Diskr.
Ehrenſache) u. N 30
Geſchäftsſt. (*1519
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe aufrichtiger
Teil=
nahme bei dem Ableben unſeres lieben
Herrn Friedrich Heeb
ſagen wir auf dieſem Wege herzlichen Dank.
Be=
onderen Dank der Metzger=Innung Darmſtadt
für ihre Kranzſpende und ihren ergreifenden
Geſang.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 23. Mai 1924
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Auf der Rückreise in ihre Heimatstadt kommt Frau Schnatterich der
Gedani
die in letzter Zeit durch größere Neubauten sehr erweiterte
2„
Kukirol-
k in Groß-Salze anzusehen. Auf einem Spaziergange du
die
dt Groß-Salze berechnet sie
vieviel Millionen Hlühnerar
0
sche
beseitigt worden sind, da jede Schachtel Kukirol zur Beseit
10 Hü
augen ausreicht und
edene Millionen Schachteln jährl
P
in alle Teile der Welt hina
e muß lachen über einen Brie
sel, den ihr ein Prokurist der Kukirol-Fabrik gezeigt hat. Der eine
Brief ist „mit kollegialem Gruß” von Herrn Dr. med. Buchwald in Wilkau in
Sachsen an einen ande
Arat gerichtet, deim er namens des
Prüſungsaus-
lusses der Kranken
die heftigsten Vorwürfe macht, weil er ein
ssenpatienten zwei Packungen Kukirol verschrieben hat. Allerdit
t Kukirol, wie ein Brief des Patienten beweist, diesem so gut geholfen
daß er erstaunt war, aber das ist Herrn Dr. Buchwald in Wilkau einerlei
nd Wurst und egal. Ein Mittel, auch wenn es gut ist, darf nach seiner
nsicht nicht verordnet werden, wenn wirksame Reklame dafür gemacht
wird. Frau Schnatterich überlegt sich nun gerade, ob etwa für Salvarsan
und für andere lochwissenschaftlichte Mittel nicht vi
ößere Rekla
nt worden ist, und ob Sie etwa gegen däs „große 8” ebenso pror
un
sicher gehrolfen haben, wie Kukirol gegen Hühneraugen, die es
wenigen Tagen, ailerdings oline Messer, dafür aber auch ohne
schmerzlos entfernt.
Blutvergiftung,
*
der Annehmlichkeiten des Kukirol-Fußbades, das
lästigen Schweißgeruch beseitigt, Brennen, Wundlaufen und Anschwellen
Be verhü
Nerven und Sehnen stärkt und zur zweckmäßig
ge unentbehrlicher ist, als Herr Dr. Buchwald für die
Kassen-
batienten, und sie findet es begreiflich, daß die äußere Packung solcher
in und bewährten Präparate von armseligen Konkutrenten so gern
n=
ahmt wird
Achten Sie deshalb beim Einkauf genau auf den Namen Kukirol und
auf die Schutzmarke „Hahn mit Fuß- und lassen Sie sich nichts anderes
us „auch sehr gut” aufreden, sondern verl
en Sie ausdrück
echten Kukirol-Fabril
Sie erhs
diese in jeder gröcer
chen Fachdrogerie.
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Banderungen durch Bergſtraße und Odenwald
Nummer 2
Beilage zum Darmſtädter Tagblatt
24. Mai 1924
Die Marienhöhe.
E. Katto.
Fort von der traurigen Erinnerung an jene verhängnisvolle
Bobfahrt von 1909 zu einem heiteren Begebnis aus der
Gegen=
wart, aus dem nun glücklich verfloſſenen Winter. Auf allen
Wegen und Schneiſen, auch quer durch den Wald Rodler aller
Größen. Wie die Orgelpfeifen, vom kleinſten Knirps bis zur
„reiferen Jugend” über 40. Ein toller Miſchmaſch von
herunter=
ſaufenden, emſig nach oben ſtrebenden Rodlern und müßig
bum=
melnden Gaffern, beſonders auf den Zufahrtsſtraßen zur
Marien=
höhe, der für Kraftwagenfahrt ausgebauten alten Bogenſchneiſe
und der von der Heidelberger Landſtraße herführenden
Pelz=
ſchneiſe nebſt ihrer Verlängerung.
Ein Jünger der Heiligen Hermandat, der auch auf
der Bahn ſpazieren geht, wird auf das Gefährliche des
Durchein=
anders aufmerkſam gemacht und einzuſchreiten gebeten. Er hält
das Anſinnen für unter ſeiner Würde und grollt zurück: Meinen
Sie, ich wär hier Ballordner? In demſelben Augenblick kommt
ein kleiner Heiner, einer von den allerkleinſten die Bahn
herab=
geſauſt, fährt dem großen Mann zwiſchen die Beine, und wie
vom Blitz getroffen ſchlägt jener der Länge nach hart auf die
glatte Fläche! — Es ſoll dann eine muſterhafte Ordnung auf der
Bahn geherrſcht haben. Kein Unfall trübte mehr den Glanz der
glitzernden Winterfreude.
Ueberhaupt: Nicht nur im Blütenſchnee ladet die Bergſtraße
zum Feſte, auch in der Schneeblüte weiß ſie ihre Getreuen zu
ſcharen. Bei der jetzigen, faſt ſommerlichen Hitze mag ein
Blick in die Winterkühle erfriſchen. Wie anders hat die
Bergſtraße, der Odenwald in dieſem herrlichen Winter ihre Reize
entfaltet als ſonſt. Sonſt naß. trüb, grau, melancholiſch,
Schnup=
fen= und Grippeſtimmung! In dieſem Jahre glänzende Sonne
auf glänzendem Schneekleid! Faſt ein halbes Jahr prachwvolle
Schneebahn! Schlittenpartien, die erſten ſeit langen
Jahren mit Schellenklingklang und Punſchbowlenduft! Faſt ſchon
der Sage angehörig. Und dann welch einzige Skibahn!
Ueber=
all, beſonders in halber Höhe den Bergen entlang im Spurſchnee
die charakteriſtiſche Doppelfährte der Skiläufer, lang noch ſpäter,
bis in den April an den Nordhängen ſichtbar, wie wenn eine
rieſige Doppelſchnecke durch die Wälder kriechend auf dem Laub
ihre glitzernden Spuren zurückgelaſſen hätte; von Darmſtadt bis
Jugenheim, Zwingenberg, Bensheim und Heppenheim,
Neun=
kircherhöhe, Lindenfels bis zur Tromm, über Wald=Michelbach
nach Beerfelden, Erbach, Michelſtadt! Allüberall die Jugend
mit ihrem kleinen Gehzeug! Die geringſte Erhöhung wird zur
Nodelbahn! Blühende Wangen, ſtrahlende Augen, ſilbernes
Lachen, goldener Sinn! Mein Freund, der Arzt, hat ganz recht:
Nichts „entſchlackt” den menſchlichen Körper mehr, als Sport in
der klaren, keimfreien Winterluft! In Erbach ſogar eine richtige
Bob=Bahn und =Schlitten mit erleſener Mannſchaft! Vergl.
die Abbildungen in den erſten Nummern der „Gegenwart” des
„Darmſtädter Tagblatt”! Feldberg und Schneekoppe, Kitzbühl
und St. Moritz überwundener Standpunkt.
Zurück zu unſerer „Bergſtraße”, dem alten Eberſtädter Weg!
Diesmal ſtreben wir den Talweg” entlang der Marienhöhe
zu. Sonnenhitze. Ein kühler Steinbruch feſſelt einige Augenblicke
unſere Aufmerkſamkeit. Ein Steinbruch, wie proſaiſch! Und doch
gewähtt er einen Einblick in die Werkſtätten der Natur!
Das Reich Hans Heilings und ſeiner königlichen Mutter! Wir
ſchauen in eine Fabrik „erratiſche Blöcke”, wie ſie oft
fälſchlich genannt werden. Hier iſt der Südrand der mächtigen
Granitplatte, auf der Darmſtadt=Beſſungen liegt. Eine ſolche
Granitplatte iſt von vielen Riſſen und Sprüngen durchzogen. In
dieſe dringt das Regenwaſſer ein und bewirkt die Verwitterung.
Hierbei wird in dem zerklüfteten Geſtein an den Kanten und
Ecken der einzelnen Steinblöcke eine ſtärkere Zerſetzung
verur=
ſacht als an den Seiten. Der von Kies umhüllte, noch weniger
angegriffene Kern erhält dadurch nach und nach eine rundliche
Ge=
ſtalt. Wird der Kies dann weggeſchwemmt, ſo werden die
ab=
gerundeten Steinkerne freigelegt und bleiben auf der
Erdober=
fläche liegen. Unſer Steinbruch zeigt beide Zuſtände, die runden
Steinkerne unter und über der Erde. Der Hinkelsſtein in
der Hinkelsgaſſe, die Steingruppen der Kraft sruhe und ſonſt
in Feld und Wald der Umgebung ſind auf dieſe Weiſe entſtanden.
„Erratiſche Blöcke” ſind dagegen weit von ihrer
Hei=
mat verirrte, durch Gletſcher oder Treibeis weggeführte
Fels=
ſtücke, die hiermit nicht verwechſelt werden dürfen. — „So blickt
man hier, wie ſelten nur, ins innere Walten der Natur”.
Es iſt Vorkriegszeit. Einſchmeichelnde Tanzweiſen klingen
von Ferne an unſer Ohr. Wir beflügeln die Schritte.
Zauber=
klänge leiten uns zum Tempel der leichtgeſchürzten Muſen.
Eli=
ſabeth Duncan opfert gerade in ihrer Tanzſchule bei Reigen
Leyer= und Flötenklang der Terpſichore, Erato und
Guterpe. Eine erleſene Schar von Andächtigen ſteht auf der
offenen Terraſſe des Muſenhauſes. Der Hof, die Hofgeſellſchaft,
Offiziere, Künſtler, Gelehrte, Schritſteller und nicht zum
Wenig=
ſten geldkräftige Spitzen von Handel und Gewerbe von Nah und
Fern haben ſich eingefunden. In leichten Gruppen vereint erfreut
man ſich an den gefälligen Tänzen, die ſich auf dem Wieſenplan
entwickeln. Die liebliche Schar der in farbigen Tuniken tanzenden
Mädchen — Farben, Tanzſchritt und Muſik in wohlabgewogenem
Rhythmus — die glänzende Geſellſchaft, die blühende Natur mit
den weichen Linien der Odenwaldberge als Hintergrund: Kunſt
und Natur zu einem wunderbaren Ganzen vereinigt, ſo war ein
Sommerfeſt in der Duneanſchen Tanzſchule!
Auch dieſes Haus, kaum ein halbes Jahrzehnt vor dem
Kriege erbaut, hat ſchon ſeine Geſchichte: Terpſichore gibt das
Szepter an Klio. Nach Beginn des Krieges konnte ein ſolches,
dazu internationales Unternehmen, wie die Tanzſchule hier keinen
Beſtand mehr haben. Eliſabeth Dunean fand in Amerika ein
neues Feld ihrer Tätigkeit. Und nun welch ein Gegenſatz! Schon
am 1. September 1914 wurde das Haus als „
Genefungs=
heim Marienhöhe” von der Behörde in Verwaltung
ge=
nommen.
Wo ſeither der leichte Tanzſchritt lachender Mädchen erklang,
nun das ſtille Heldentum ernſter Männer, die dem Tod ins
An=
geſicht geſchaut hatten und wieder Kraft ſammelten zu neuen
Heldentaten, wie ſie einzig in die ehernen Tafeln der
Weltge=
ſchichte eingegraben ſind. Aber auch der treuen Pflege der
Schweſtern vom Roten Kreuz ſei in Dankbarkeit gedacht, die unter
den Oberinnen Hedwig von Belov, Mathilde Köhler
und Lena von Wedekind dem Leiter des Heims Dr. med.
Ernſt Draudt zur Seite ſtanden. Das Heim beſtand bis
Oktober 1917. Es iſt der Boden, aus dem Kaſimir Edſchmids
erſchütternde Erzählung. Der tötliche Mai” erwachſen iſt.
Das Haus der Tanzſchule wurde von dem Kurt Wolf=
Verlag angekauft und für ſeine Zwecke umgebaut, kam dann
wieder in Duncan’ſchen Beſitz und iſt vor Kurzem wiederum
ver=
äußert worden. Der neue Eigentümer iſt Karl Siegfried
Döhring, geb. zu Köln am 14. 8. 1879 Dr. jur., Dr. phil, Dr.
Ing. und Profeſſor. Er war bis zum Kriege bei der deutſchen
Geſandſchaft in Siam tätig und hat dort große Kunſtſchätze
ge=
ſammelt, die er infolge des Kriegs zurücklaſſen mußte und um
deren Wiedergewinnung er ſich z. Zt. bemüht. Seine Studien
in Siam haben ihm bereits einen Namen gemacht. Er iſt bekannt
durch ſeine Veröffentlichungen auf dem Gebiete der Baukunſt,
Kunſtgewerbe und Völkerkunde. Er iſt Verfaſſer von „
Buddi=
ſtiſche Tempelanlagen in Siam” und Herausgeber des
im hieſigen Folkwang=Verlag erſchienenen Prachtwerke „Der
indiſche Kulturkreis in Einzeldarſtellungen”,
deſſen erſte drei Bände „Siam” auch von ihm verfaßt ſind. Er
hat die ſiameſiſche Kunſt bereits mit Erfolg ins deutſche
Kunſt=
gewerbe, z. T. im Tapetendruck, eingeführt und einige Zimmer im
Hoflager Seeheim, das er auf 10 Jahre gemietet hat und
wohin er in dieſen Tagen von Nürnberg, dem Wohnort ſeiner
Schwiegereltern überſiedelt, mit Tapeten im ſiameſiſchen Stil
verſehen laſſen.
Die weiten Räume der Tanzſchule gedenkt Profeſſor
Döh=
ring in ähnlicher Weiſe zu Kunſt=, Bibliotheks= und
Geſell=
ſchaftsräumen herzurichten. Auch hofft er hier für ſeine
jugend=
liche Gattin, die ſein Kunſtintereſſe teilt (und die er, wie ich
meinen ſchönen Leſerinnen vertrauen will, während ihrer
Kunſt=
ſtudien in Berlin kennen lernte), ein trautes, geſundes Heim
ge=
funden zu haben. Seine Tätigkeit erſtreckt ſich übrigens nicht nur
auf Deutſchland. Auch in anderen Ländern, wie Holland und
Skandinavien hat er Erfolge zu verzeichnen. So wird denn
die Tanzſchule wieder eine Stätte der Kunſt werden, nach
Auf=
faſſung mancher in noch höherem Sinne als früher. Und die
Ueberſiedlung Profeſſor Döhrings wird für das Darmſtädter
Kunſtleben zweifellos ein erfreulicher, großer Gewinn bedeuten.
Weiter zur eigentlichen Marienhöhe! Vorbei an dem
ehemaligen Verwaltershäuschen, jetzt von einem Eberſtädter
Feldhüter gemietet. Die Höhe hat ihren Namen nach der
Prin=
zeſſin Marie erhalten, der Tochter Ludwigs II., der Schweſter
Ludwigs III. Auch der Marienplatz iſt nach ihr genannt, während
nach ihrem Gemahl, Kaiſer Alexander von Rußland, die
Alexanderſtraße, die Alexandereiche (an der Roßdörferſtraße beim
„Roten Kreuz”) und die Alexanderburg (Saufanghäuschen im
Park) benannt wurde.
Auf der Höhe ſtand ehemals zwiſchen prachtvollen
Weh=
mouthskiefern ein hübſcher Tempel, 1842 zum erſten Mal
er=
richtet. Bis zur Revolution vollkommen unberührt und wohl
erhalten, wurde er nachher von Rohlingen derart zugerichtet,
Ge=
länder, Bänke, Dachboden, Schieferdach weggeſchleppt oder
zer=
trümmert, daß er (April 1923) abgebrochen werden mußte. Auch
das alte, efeuumſponnene Gärtnerhäuschen, etwas tiefer am
Nordrand der alten Anlagen gelegen, im Innern 2 Zimmer,
Keller und Bodenraum bergend, von Bubenhänden angezündet
ereilte das gleiche Schickſal. Nicht beſſer erging es dem
Teehäus=
chen auf dem weſtlich, in der Nähe der Tanzſchule gelegenen
Hafſelberg. Es ſtand früher in dem Akaziengarten an der
„Schepp=Allee”, wo jetzt das neue Garniſonlazarett ſteht und
wurde von da auf den Haſſelberg verſetzt, als der Akaziengarten
einging.
Weiter ſüdlich zum Glanzpunkt der Umgebung Darmſtadts,
der herrlichſten Ausſicht weit und breit, zur „Paul=Webers=
Ruhe‟!
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Rennen ſelbſt, nicht aber beim
Trai=
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Geſchſt.
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O 2ahf2
Aufruf
zur Beteiligung an dem Regimenis= und Stiftungsfeſi des ebemaligen
Infanterie=Regiments 163er, ſeiner Feld= und Erſatzformationen in Gießen, am
Samstag, den 31. Mai, Sonntag, den 1. Juni und Montag, den 2. Juni 1924.
(Peranſtaltet durch die Vereinigung ehemaliger 168er, Ortsgruppe Gießen.)
Feftfolge:
Samstags, 8” Uhr abends: Kameradſchaftliches Zuſammenſein mit den bereits von
auswärts eingetroffenen Kameraden (mit Damen) in der Reſtauration
Felſenkeller, Gießen, Bahnhofſtraße (Nähe Bahnhof);
Sonntag, den 1. Juni 1924, 6 Uhr: Weckruf; 11” Uhr: Gedächtnisfeier für die (4
Gefallenen auf dem neuen Friedhof unter Teilnahine der
Reichswehr=
kapelſe u. des Männergeſangvereins Liedertafel, Gießen, und Regiments=
vereinigungen vaierländiſcher Verbände; 4 Uhr nachmittags in der (c
Turnhalſe Oswaldsgarten:
großer Feſtakt
Konzert (Reichswehrkapelle), Geſangsvorträge durch Männergeſangverein
Tiedertafel, Gießen; 8” Uhr abends Feſtball;
Montag, den 2. Juni 1924: Gemeinſchaftlicher Ausflug nach dem Heuchelheimer
Mühlchen mit Muſik. Abmarſch 22 Uhr nachmittags vom Oswalds= A/6
garten, Gießen.
Wegen Beſiellung von Eſſen und Quartier wird Mitteilung an die Geſchäftsſtelle
des Feſtausſchuſſes der Vereinigung ehemaliger 168er — Gaſtwirtſchaft Faulſtich,
Gießen, Bahnhofſtraße — rechtzeitig erbeten.
An alle Angehörigen des Regiments, ſeiner Feld= und Erſatzformationen ergeht die
herzliche Bitte, ſich recht zahlreich an, der Feier zu beteiligen.
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Keiner darf fehlen! — Orden und Ehrenzeichen anlegen!
Der Feſtausſchuß.
(IV. 6803
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Die Einwohnerſchaft von Darmſtadt
wird gebeten, zu dem am 28. bis
30. Juni ſtattfindenden
Trachtenfeſt
1500 Betten zur Verfügung zu ſiellen.
Anmeldungen nimmt entgegen:
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Eliſabethenſtraße 22
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Wie sollen wir essen?
Der Unterricht wird mit allem mod. Tafelgerät
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teilt u. eignen sich Damen alle Kenntnisse im
Tafel-
decken u. Servieren an, vom einfachen Kaffeetisch
bis zur Festtafel — Ferner: Veranstalten von
Fest-
lichkeiten. — Umgangs- und Formenlehre.
Serviettenbrechen, Speisenfolge usw.
Tageskursus 3—5 Uhr. Abendkursus 7.30—9.30 Uhr
Honorar 10 Mark
Notizbuch mitbringen — Referenzen erster Häuser.
Eröffnungstag: Montag, 26. Maj. Anmeldungen
werden nur an diesem Tage von 2½—3 und von
7—7½ Uhr, im Fürstensaal, Grafenstr., entgegen
genommen.
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Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Rogate, den 25. Mai 1924.
In allen Kirchen Kollekte für die Epileptiſchen=Anſtalt
in Nieder= Ramſtadt.
Stadtkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Markusgemeinde
Pfarrer Vogel. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Kle=
berger. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Lauten=
ſchläger. — Nachm. 3 Uhr: Gottesdienſt zur Feier des Jahresfeſtes
des Diakoniſſenhauſes Eliſabethenſtift. Landesjugendpfarrer Zentgraf.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Reinhardt — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel,
Schloßkirche: Bereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.
Vorm. ½10 Uhr: Beichte und Anmeldung. — Um 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Oberhofprediger a. D.
Ehrhardt, Pfarrer zu Gelnhaar. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt,
Pfarrer Vogel.
Amtshandlungen an Auswärtigen bis 31. Mai: Pfarrer
D. Waitz; vom 1. Juni ab: Pfarrer Beringer.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17): Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für
die Reformationsgemeinde. Pfarrer Lautenſchläger.
— Abends
½8 Uhr: Ortsverband der ev. Männervereinigungen. Familienabend
mit Hauptverſammlung.
Martinskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Oſtbezirk
Aſſiſtentenbezirk) im Martinsſtift: Pfarraſſiſtent Reinhardt. — Um
10 Uhr: Pfarrer Beringer; — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für
den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer.
Altersheim: Vorm. 9½ Uhr: Pfarraſſiſtent Reinhardt
Johanneskirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für den
Nord=
bezirk im Gemeindehaus. Pfarrer Marx:
Die Chriſtenlehre für
den Weſtbezirk iſt um acht Tage verſchoben. — Um 10 Uhr: Pfarrer
Marx. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde); Vorm. 8½ Uhr: Chriſten=
Um 10 Uhr:
lehre (1. Gruppe). Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. —
Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier.
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Wolf. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf.
Häusliche Pflege von kranken Männern (Aushilfe am Tage und
Nacht=
wachen) übernehmen die Brüder (Diakonen) der Männerkrankenpflege=
Station im Evang. Mäunerheim, Forſtmeiſterſtr. 9. Fernſprecher 2883
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Einſegnung von ſieben Diakoniſſen.
Pfarrer Hickel. — Der Kindergottesdienſt, fällt aus. — Nachm. 3 Uhr
in der Stadtkirche: Jahresfeſt: Pfarrer Zentgraf. Jahresbericht:
Pfarrer Hickel.
Beteiligung des Sonntagvereins am Jahresfeſt
des Eliſabethenſtifts
Lutheriſcher Gottesdienſt. (Selbſtändige evang.=luth. Kirche.) Am
Sonntag Rogate, den 25. Mai, vorm. 10 Uhr, im „Feierabenb”.
Stift=
ſtraße 51: Pfarrer Chr. Müller.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr; Gebetsſtunde
u. Frühgottesdienſt im Platanenhain. Pfr. Schäfer. — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde. Pfr. Schäfer. —
Abends 8½ Uhr: Evangeliſativn. Prediger Brück. — Montag,
abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Männer. — Dienstag, abends
8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch, nachm. 4 Uhr:
Kinder=
bund für Mädchen,
Jugendbund für E. C., Mühlſtraße
24: Sonntag, nachm. 2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge.
Um 4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Junnfrauen.
Abends
8½Uhr Evangeliſation. —Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für
Jünglinge und Gebetsſtunde, für Jungfrauen.
Wartburgverein Darmſtadt (E. B. J. M.). Vereinslokal:
Ge=
neindehaus der Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr. 6 (Mollerſtr. 23)
Sonntag, den 25. Mai: Teilnahme am Werbetag in Ober=Ramſtadt,
Abmarſch mit Muſik morgens 7 Uhr vom Woogsdamm. — Dienstag,
27. Mai, abends 8½ Uhr: Familienbibelſtunde, gehalten von Herrn
Pfarrer Wagner II. Familienangehörige und Gäſte willkommen.
Ehriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E. B., Alexander
ſtraße 22 (Infanrerie=Kaſerne, 1. Hof links): Sonntag, 25. Mai. abends
8½ Uhr: Familienabend. Vortrag des Sekretärs Rein Frank,
Ge=
ſang, Muſik und Deklamation. Gäſte willkommen. — Dienstag, den
7. Mai, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde der Jungmänner und
Jugend=
abteilung (gekrennt).
Ehriftlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.):
Sonn=
tag, vorm. 9 Uhr: Gebetsgemeinſchaft. — Um 10 Uhr: Beſuch des
öffentl. Gottesdienſtes. — Abends 6 Uhr: Andacht. — Mittwoch, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde für Jugend und junge Männer,
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 25. Mai 1924.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 5½ Uhr: Beichtgelegenheit — Um 6 Uhr: Erſte
heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um 8 Uhr:
Singmeſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um
11 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Nachm. 3 Uhr: Andacht zum
Troſte der armen Seelen. — Abeuds 6 Uhr: Herz Mariä
Bruderſchafts=
andacht mit Predigt. — An allen Werktagen, abends 8 Uhr:
Mai=
andacht. — Samstag, abends 8 Uhr, feierlicher Schluß derſelben.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Heil, Meſſe. — Nachm. 2Uhr: Roſenkranzandacht. — Um ½4Uhr:
Ver=
ſammlung der Junofr.=Kongregation mit Aufnahme neuer Mitgl.
KLapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil Meſſe
Kapelle in Griesheim. Sonntag, vorm. ½10 Uhr: Hochamt
nit Predigt.
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt
mit Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm, um 5 Uhr und abends
um 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt.
Um ½10 Uhr Hochamt mit Predigt. — Nachm 2 Uhr: Andacht mit
Segen. — Dienstag u. Freitag, abends 8 Uhr: Majandach.t
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. 7 Uhr: Hl. Meſſe, — Um ½10 Uhr:
Hochamt mit Predigt: — Nachm. 2 Uhr: Andacht:
St. Martinskapelle am Herdweg: Samstag, nachm. 5 Uhr und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. ½7 Uhr: Gelegenheit zur heiligen Beichte,
— Um ½8 Uhr: Heil. Meſſe. — Um ½8 Uhr: Predigt. — Um ½9 Uhr:
Heil Meſſe. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr:
Chriſtenlehre. — Um 2½ Uhr: Andacht. — Mittwoch, abends 6 Uhr:
Majandacht. — Gaben für die Liebfrauenkirche nimmt dankbar
ent=
gegen das katholiſche Pfarramt Sr. Martin.
St. Fideliskirche: An allen Sonn= und Feiertagen in der Kapelle
der Engliſchen Fräulein an der Waldſtraße vorm. 8 Uhr: Heil. Meſſe
und Predigt. — Gaben für die Fideliskirche nimmt dankbar entgegen
der katholiſche Kirchenvorſtand St. Fidelis, Herdweg 23.
Firche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 76 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um 6½ Uhr:
Aus=
teilung der heil, Kommunion. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt,
Tachm. ½5 Uhr: Maipredigt und Andacht,
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag; morg, ½8 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: „Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: And,
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 25. Mai,
vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 4½ Uhr:
Verkündi=
gung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 28. Mai, abends 8½ Uhr;
Gebetsſtunde. — Freitag, den 30. Mai, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
25. Mai, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule.
Abends 8 Uhr:
Gottes=
dienſt. — Um 9 Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 29. Mai, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde. Pred. Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag;
den 25. Mat, vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. — Abends 8 Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends
½9 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends ½9 Uhr: Gebetsſtunde.
Gemeinde der Siebententag8=Adventiſten, Mauerſtr. 5, I.:
Frei=
tag, abends 8 Uhr und Samstags, vorm. ½10 Uhr: Oeffentl.
Gottes=
dienſt. — Sonntag, abends 8 Uhr: Religiöſer Vortrag,
Gemeinde glänbig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, den 25. Mai, vorm. 10 Uhr: Gebetsſtunde,
Nachm. 4 Uhr:
Predigt. — Abends 8 Uhr: Jugendſtunde. — Donnerstag, den
29. Mai, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Kirche Jeſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 25. Mai, nachm. 2½ Uhr:
Sonntagsſchule, — Um ½4 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 29. Mat/
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen,
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Ecke Landgraf=Georgſtraße, nächſt
dem Schwimmbad: Sonntag, den 25. Mai: Vorm. 10 Uhr;
Heili=
gungs=Verſammlung. — Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends
Uhr: Heils=Verſammlung. — Mittwochs und Freitags, abends 8 Uhr:
Oeffenrliche Verſammlung.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 25. Mai,
vorm. ½10 Uhr: Predigt. — Um ½11 Uhr; Sonntagsſchule, — Abends
8 Uhr; Bibelſtunde,
Nummer 144.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, deu 24. Mai 1924.
Seite 13.
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Auskunft für 1. durch Herrn Förſter
Hofmann, Darmſtädter Forſthaus.
Auskunft für 2. durch Herrn Förſter
Ahlheim, Forſthaus Harras.
Darmſtadt, den 22. Mai 1924.
Oberförſterei Darmſtadt.
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Verſteigerung.
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Darmſtadt, am 23. Mai 1924.
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Darmſtadt, (6844
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Mainz”, Gr. Bleiche, verſteig, die
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Alsheim, darunt, edelſüße Gewächſe.
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Kommiſſionäre und Intereſſenten
am Moutag, 12, Mai, von vormitt.
9 Uhr ab in Mainz im Saale der
„Stadt Mainz”, Dienstag, 20. Mai,
in Alsheim in der Turnhalle ſowie
am Tage vor der Verſteig. (F, 5926
Vereinigte Weingutsbeſitzere. V.
Alsheim.
Telephon Alsheim 1737.
Darmſtädter Tagblaft
24. Mai 1924 Nr. 144
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Der Ausweis der Reichsbank vom 15. d. Mts. zeigt
lvie zur Monatsmitte üblich, vermehrte Kreditanſprüche. Etwa in dem
Umfange, in welchem in der Vorwoche die Wechſel= und Lombardanlage
zurückgegangen war, ſtieg ſie in der Berichtswoche wieder an. Während
die Lombardforderungen im Papiermarkgeſchäft um 5,9 auf 14,4
Trillio=
nen Mark, im Rentenmarkgeſchäft um 7,3 auf 106,8 Millionen
Renten=
mark abnahmen, ſind die Papiermarkwechſelbeſtände um 46,9 auf 810,6
Trillionen Mark und die Rentenmarkwechſelbeſtände um 19 auf 1140,1
Millionen Rentenmark gewachſen; im ganzen ergibt ſich eine Zunahme
um 52,6 Trillionen Mark. Daneben hat ſich infolge Rückgabe von
Gold=
anleihebeſtänden an das Reich das Effektenkonto um 19,5 auf 72,4
Tril=
lionen Mark vermindert, ſo daß für die geſamte Kapitalanlage eine
Zu=
nahme um 33,1 Trillionen Mark verbleibt. Ihr ſteht auf der anderen
des Zahlungsmittelumlaufs gegenüber.
Seite eine erfreuliche Geſtaltung
Die Banknotenausgabe hat um 22,9 auf 763,9 Trillionen Mark, der
Um=
lauf an Rentenbankſcheinen nach den Bewegungen bei der Reichsbank un
66 auf 1600 Millionen Rentenmark abgenommen; für beide Geldzeichen
zuſammen ſtellt ſich die Abnahme auf 89 Mällionen Goldmark. Der
Be=
ſtand der Reichsbank an Rentenbankſcheinen iſt dementſprechend von
284,2 auf 350,3 Millionen Rentenmark gewachſen. Die Rückflüſſe an
Zahlungsmitteln waren nicht ohne Einfluß auf die Entwicklung der
Girogelder der Bank, die ſich insgeſamt um 113,8 auf 937,6 Trillionen
Mark vermehrt haben. Von dieſer Zunahme entfallen 101,3 Trillionen
Mark auf die öffentlichen Guthaben, deren Erhöhung zum größeren
Teil auf Eingänge aus dem Abſatz kurzfriſtiger Rentenmarkſchatzwechſel
des Reichs am offenen Markt zurückzuführen iſt. Die Ausleihungen der
Reichsdarlehnskaſſen haben ſich weiter um 0,1 auf 1,1 Trillionen Mark
reduziert. Auf den gleichen Betrag ermäßigte ſich auch der Beſtand de
Bank an Darlehnskaſſenſcheinen. Die ausgewieſene Vermehrung des
Beſtandes an Scheidemünzen um 4 auf 4,4 Millionen Goldmark hängt
wie in den Vorwochen mit Zugängen von Reichsſilbermünzen zuſammen.
Ueber den Goldbeſtand iſt bemerkenswertes nicht zu berichten.
w. Auflöſung des Frankfurter Büros zur Diskontierung der
E=Schatzanweiſungen am 31. Mai. Die Handelskammer teilt mit:
Nach=
dem die Einlieferung der E=Schatzanweiſungen zur Diskontierung in den
letzten Tagen erheblich nachgelaſſen hat, wird die Induſtrie= und
Han=
delskammer Frankfurt a. M.=Hanau das mit der Erledigung der
Dis=
kontierungsarbeiten beauftragte Büro am 31. d. M. auflöſen. Die
Einreicher nach dieſem Termin werden nicht mehr auf die gleiche raſche
Abwicklung des Diskontierungsgeſchäfts, wie es bisher war, rechnen
können.
t. Erweiterung des Präſidiums der Vereinigung
der Deutſchen Arbeitgeberverbände. In das Präſidium
der Vereinigung der deutſchen Arbeitgeberverbände wurden neu gewählt:
Generaldirektor Dr. Bonhoeffer=Elberfeld, Kommerzienrat Ephraim=
Kottbus, Generaldirektor Dr. Hoffmann=Halle und Dr. Vielhaber=Eſſen.
Den Vorſitz führt zurzeit Geh. Rat Ernſt v. Borſig, und zwar in
Ver=
tretung. Die Wahl des Vorſitzenden ſoll im Laufe des Monats Juni
endgültig vorgenommen werden.
Rediskont=Kredit in England. Die Deutſche
Gold=
diskontbank führt zurzeit in England Verhandlungen über den Abſchluß
des bereits grundſätzlich zugeſagten Rediskontkredits. Die Diskontbank
hofft, daß demnächſt den kreditbedürftigen Kreiſen Deutſchlands,
insbe=
ſondere der Induſtrie, in verſtärktem Maße geeignete Goldwechſel
abge=
nommen werden können. Erneutes Vorgehen der Reichsbank gegen
wäh=
rungsfeindliche Zahlungsbedingungen. Wie kürzlich in dem
Beſchwerde=
des Verbandes Deutſcher Damen= und Mädchenmäntel=Fabrikanten
fa
gegen die Textelinduſtrie, ſo hat jetzt auf ein Schreiben des
Detailiſten=
verbandes der Bekleidungsinduſtrie in Groß=Berlin an das
Reichsbank=
direktorium, in dem der Verband zu der Disparität= und
Repartierungs=
klauſel der Deutſchen Tuchkonvention Stellung genommen hatte, das
Reichsbankdirektorium erklärt, daß ſie die Zahlungsbedingungen der
Deutſchen Tuchkonvention nicht nur als währungspolitiſch verwerflich,
ſondern auch für geſetzlich unzuläſſig halte. Die Reichsbank beabſichtigt,
durch Einwirkung auf die Tuchkonvention eine Aenderung der
Be=
dingungen zu erreichen.
Der amerikaniſche Eiſen= und Stahlmarkt. „Iron
Trade Review” Cleveland, Ohio, kabelt: Das Rohſtahlausbringen im
April entſpricht einer Jahreserzeugung von 40 Millionen Tonnen,
ent=
ſprechend einer Minderung um 20 Prozent, die ſich noch weiter fortſetzt,
obſchon die augenblicklichen Verſandziffern Hoffnung auf eine baldige
Beſſerung laſſen. Die Schienenwalzwerke buchten 2 500 000 Tonnen. Es
werden Lohnherabſetzungen erwogen; jedoch wird eine allgemeine
Herabſetzung der Löhne für unzweckmäßig gehalten. Der Roheiſenmarkt
belebt ſich wieder. Von einem Unternehmen in Philadelphia wurden
3000 Tonnen Gußröhren in Frankreich beſtellt. Von Norwegen trafen
2500 Tonnen Ferromangan ein, die erſte Lieferung dieſer Art. Die
Unausgeglichenheit der Preiſe veranlaßt die Käufer zur Erteilung nur
kleiner Orders. In mehreren Kokereien wurden die Löhne um 18 Proz.
herabgeſetzt. Die Bandeiſenwalzwerke ſind mit Arbeit bis an die
Grenze ihrer Leiſtungsfähigkeit verſehen, während in Feinblechen die
Beſchäftigung nachgelaſſen hat. In Grobblechen ſchweben zurzeit große
Projekte.
Abbruch der Deutſch=Ruſſiſchen Erdöl=
Ver=
handlungen. Zwiſchen der Berliner ruſſiſchen Handelsvertretung
und einer Gruppe deutſcher Firmen, der Deutſchen Erdöl A.G. war
bekanntlich vor kurzem ein proviſoriſcher Vertrag geſchloſſen worden,
demzufolge im Laufe eines Jahres Benzin und Schmieröle im Werte
von 43 Millionen Goldmart nach Deutſchland eingeführt werden ſollten.
Das Abkommen ſollte mit kleinen Abänderungen in dieſen Tagen
rati=
fiziert werden. Nunmehr hat, wie wir aus hieſiger Quelle erfahren,
die ruſſiſche Handelsvertretung den deutſchen Firmen mitgeteilt, daß im
Zuſammenhang mit dem bekannten Berliner Zwiſchenfalle weitere
Ver=
handlungen gegenwärtig unmöglich ſind.
Warenmärkte.
* Amtliche Notierungen der Frankfurter Brſe (Abteilung
Getreide) vom 23. Mai. Getreide, Hülſenfrüchte und Biertreber ohne
Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack. Preis je 100 Kilo:
Weizen (Wetterau) 16.25 bis 16.50, Roggen 14.25 bis 14.50,
Sommer=
gerſte für Brauzwecke 16.75 bis 17.75, Hafer, inländiſch 14.50 bis 15.—,
Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 25.50 bis 27.75, Roggenmehl 21.50 bis
22.50, Weizen= und Roggenkleie 9.— bis 9.75.
wb. Berliner Produktenbericht. Am Produktenmarkt
machte die Beſſerung der Haltung einige Fortſchritte. Für Roggen zeigte
ſich aus Mitteldeutſchland und aus dem ſonſtigen Inlande zunehmendes
Intereſſe, ſo daß zum Teil etwas erhöhte Forderungen durchgeſetzt
wer=
den konnten. Hierdurch wurde auch der Weizen günſtig beinflußt, doch
blieb das Geſchäft darin ſehr ſtill, weil das Mehlgeſchäft keine Beſſerung
zeigt. Gerſte wurde wenig umgeſetzt, auch Hafer war ruhig bei mäßigem
Angebot. Futterartikel änderten ſich kaum im Preisſtande bei geringem
Umſatz.
Börſen.
* Frankfurter Börſe vom 23. Mai 1924. (FEigener
Be=
richt.) Die im Verlauf des geſtrigen Verkehrs eingetretene Unluſt hielt
auch heute noch an. Die Börſe nahm mangels jeglicher Anregung bei
kleinſtem Geſchäft einen ſehr ruhigen Verlauf. Die Hartnäckigkeit der
Vergarbeiterverbände in der Frage der Arbeitszeit, ſchlechte Berichte aus
der Induſtrie, insbeſondere die ſchwierige Lage eines Teiles der
ober=
ſchleſiſchen Montanbetriebe und die immer noch ungeklärte innerpolitiſche
Situation halten jegliche Betätigung an der Börſe nach wie vor noch
zurück. Trotzdem eröffnete man im Allgemeinen nur eine Kleinigkeit
unter dem geſtrigen Schluß. Montanwerte ſetzten bis etwa 1,5 Bill.
Proz. niedriger ein. Chemie= und Elektrizitätswerte verloren 0,25 bis
0,15 Bill. Proz., Zuckerwerte etwa // Bill. Proz., Großbankaktien zirka
0,25 bis 0,50 Bill. Proz. Der Maſchinenmarkt ſetzte uneinheitlich ein.
Während Kleher, Daimler behauptet, Pokorny ſogar leicht gebeſſert
waren, verloren Krauß Lokomotiven nach der geſtrigen Steigerung 0,6
Bill. Proz. Der Freiverkehr eröffnete bei ſehr kleinem und ſchleppendem
Geſchäft. Auch ausländiſche Renten wieſen keine nennenswete
Kurs=
unterſchiede gegenüber den geſtrigen Kurſen auf. Im Verlauf nahm
die Umſatztätigkeit noch mehr ab und die Kurſe gaben, wenn auch nur
unweſentlich nach. Die Rückgänge, die ſich am Kaſſamarkte ergaben,
er=
reichten nur bei den ſchweren Werten 0,75 bis 1 Bill. Proz. Vereinzelt
konnten ſich auf Zufallorders auch geringfügige Steigerungen ergeben,
ſo z. B. bei A.Z.P., Rheinſtahl, Offſteiner Zucker und Bing Metall. Die
Grundſtimmung der Börſe blieb aber unluſtig. Am Kaſſamarkte kam
es nicht zu nennenswerten Kursveränderungen. Die Nachbörſe blieb ſo
gut wie geſchäftslos. Becker Stahl 3‟/ Proz., Becker Kohle 5,5 Proz.,
Benz 2,5 Proz., Krügershall 37/ Proz., Vereinigte Kunſtſeide 42 Proz.,
Petroleum 13 Proz., Raſtätter Waggon 4,25 Proz., Ufa 42/a Proz.
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Die
Effekten=
börſe ſchloß in kaum zu überbietender Luſtloſigkeit. Die Fragen
politi=
ſcher und wirtſchaftlicher Art, die die Börfe in den letzten Tagen
be=
unruhigt haben, haben noch keine Klärung gefunden. Weder hat ſich
für die Regierungsbildung eine Parteimehrheit ergeben noch iſt der
Bergarbeiterausſtand beigelegt und auch über die Abwicklung der En=
gagements des Metallhandels iſt noch nichts Entſcheidendes verlautet.
Die infolgedeſſen herrſchende Unſicherheit hat die Börſenkreiſe zur
weiteſtgehenden Zurückhaltung gezwungen. Die umlaufenden Gerüchte
über große Verluſte des Direktors einer Großbank wurden von der
be=
treffenden Bank als grober Unfug und frevelhafte Fahrläſſigkeit
bezeich=
net. Das Gerücht ſei vollſtändig aus der Luft gegriffen. Die
Kursbe=
wegung geſtaltete ſich bei den ganz geringen Umſätzen ungleichmäßig.
Vereinzelt erfolgten Glattſtellungen der Spekulanten. Im allgemeinen
ergab ſich Neigung zur Abſchwächung, doch wurden anfangs Eſſener
Steinkohlen um 3 Billionen, Bochumer Guß um 3—4 Billionen höher
notiert. Auch Phönixaktien waren feſt und etwas gebeſſert. Bedeutend
niedriger ſtellten ſich deutſche Kaliaktien, nämlich um 4 Billionen Proz.
Bankaktien waren gut behauptet. Von Schiffahrtsaktien ſind Hamburg=
Südamerikaniſ he Dampfſchiffahrt als gebeſſert hervorzuheben,
deutſch=
auſtraliſche büßten 1 Prozent ein. Im übrigen waren die
Kursände=
rungen unbedeutend, im Verlauf war kein Anſatz einer Belebung
bemerk=
bar. Die Deviſen wurden entſprechend der Markfeſtigkeit im Auslande
meiſt etwas niedriger notiert, die Zuteilung wurde für London von 2
auf 3 Prozent und für Stockholm von 20 auf 25 Prozent erhöht.
Oeviſenmarkt.
VffeBrief DMe
Gebd
—
Brie Nepar
— Amſterdam=Rotterdam. 157.61 — 3 Proz. Brüſſel=Antwerpen ..... 20 hriſtiania. . . . . . . . . . . . . onf ahagen ..... . ..." 10 Prz. holm .. . . . . . . . . . . . 112. 25 Prz. Helſingfors .........." 10.63 Italien .............." 18. ondon .............. 18.4 18.30 18.3 3Proz. Lew=York ............" z. Vo
H................. F Schweit ..
0 Prz. Spanien..."
58. *. b. Wien (i. D.=Oſterr. abg.) Prag ................. 12 12.5 Budapeſt.. . . . . . . . . . .. . zuenos=Aires. . . . . . . . . Bulgarien. .. . . . . . .. . .." Japan ..
.. 1.6 Rio de Je
ro...... 9.415 9.42 Belgrad. . . . . .. . . . . . . . . 5. 23— 19 23— Liſſabon .. .. . .. .... ... 2.64 250 Prz. Danzig ..............." 73.41 73.79 73.21 73
10 Prz.
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldun
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000 000
pfer ....... Berl.=Anhalt=Maſchinen
öſch Eiſe Berl. f. Elektr. W. vorzug. 82. Werke...
Hoheniohe Bismarckhütte ...... Lahla Porzellan .... Braunkohlen=Briketts indes Eismaſch. . . . Bremer Vulkan ......" ngel Schuh .. . . ." Wolle. ...... 7500 nike u. Hofmann .. .. Chem. Heyden ......." Loewe u. Co. ...... Weiler
. „ Deutſch=Atlant z.
G Deutſche Maſchinen ndi.
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t. Waf er Zucker ...." marckhütte . V Nobel ....." jachſen
k. 2S Elberfelder Farben... ſſtahl. ..
iſche C Elektr. Lieferung ....." jemens Glas
... 30 Friſter ..........." zua Romat ...... 2 Ge Gelſenk. Gußſtahl .... Vo
G.
oif Geſ. f. elektr. Untern.. . Vo S
Weſtf. Eiſ. Lang Ii5 Halle Maſchinen ..... 10000 Littener Gußſtahl .... Han. Maſch.=Egeſt..... 53000 Wanderer=Werke ..... 7350 7000 Frankenkurs in London: 80.47 Markkurs n „ 18.50
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
ori
Frankfurter Kursdericht vom 2v. Mai 1924.
Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ...........
........
3½%
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Dollar=Goldanleihe. . ...
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V. u. V. Schatzanweiſg,
4½% I
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4½Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.1
v. 1
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% Preuß. Konſols ........."
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Bad. Anl. unk. 1935 ....
v. 1907 ......"
Bahern Anleihe ......
31.
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—16% Heſſen Reihe X.
......
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% Heſſen unk. 1924... .......
3½% .................
.......
3%
4% Württemberger ..........
b)Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 191
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½
v. 1902 ......"
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1g
12....
Mir 20.
zriech. Monopol ......
4½% Oeſt. Staatsrente v. 191
1918 .........."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtf.
..........
v. 1914 ..
te ........"
4% Oeſt. Goll
4% „ einheitl. Rente ......"
50 Rum. am. Rente v. 03 ....
Goldrente v. 13 ...
4½%
am. Goldrente kont
4% „ am. b. 05 .........
425 Türk. (Abmin.) v. 1903....
(Bagbad) Ser. I
II
42
4% „ v. 1911, Zollanl. ...
4½½ Ung. Staatsr. v. 14 ..
oldrente ......
48
Staatsr. v. 10 ..
4% Kronenrente .. . ..."
Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort. innere . . . .
ſ. äuß. v. 99.. .
10 v. 04, ſtfr. . . .
49
218oſ Jpner, „u=
Frrigationsanleihe
5½ Tamaulipas, Serie l.....
0,08 5,4 M
42 550 T
Z Gie 1,27 — * 18
0,4
g. v. Transportanſt.
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25 Gal. Carl Ludw.=Bahn..
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. . .
686 Alte Oeſt. Südb. (Lomb.)
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Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...
b. 8. En
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Tehuantepee. . . . . . . . . . . . .
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5% Badenw. Kohlenwe‟
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Roggenwert=Anl. .
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Bank=Aktien.
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Bergwerks=Aktien.
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Phönix Bergbau ............
T— Tauſend M—Millionen M4 — Milliarden, 0U—ohne Umſa) X —rationiert.
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wwerk Kaiſerslautern .... 0,287‟ 2. Meher jr. .. . ."
Elberfelder Farbw. v. Baher. Kupfer=u. Meſſingwv. 5.3 5,3 Elektr. Lieferungs.=Geſ. ...... Licht und Kraft . . . . . . Elſäſſ. Bad. Wolle.
" Emag, Frankfurt a
..... Fmail.- & Stanziv, Ullrich ...." zinger Werke ..... . .. .." inger Maſchinen ........ Etlingen Spinneret ...... Faber,
)., Bleiſtift ...... 10 1,6 Faber 8
Schleicher .. ."
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Geiling E Cie. ..............
Germania Linoleum .. . . . . . . .
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Hilpert Armaturenf. ... .. .
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Fernsprecn2r 1308, 1309
FRIEDRICH ZAUM
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten
Barlwiotcer
1 Luisenplatz 1
5885a
[ ← ][ ][ → ]Rummer 144.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, deu 24. Mai 1924.
Seite 15.
Der Mann mit dem Pelz.
Detektiv=Roman von J. Davids
28)
Nachdruck verboten.)
„Von dem, was ich ſagte, habe ich Beweiſe,” ging Jackſon
unbeirrt weiter. „Obſchon Sie ein recht gutes Einkommen haben,
leiden Sie doch an ſtarkem Geldmangel. Ihr Guthaben auf der
Bank belief ſich geſtern nur noch auf achtzig Pfund Sterling.
Sie haben Geld notwendig und kein Mittel ſchien Ihnen zu
ſchlecht, ſolches zu bekommen. Sie ſchlugen Parker, deſſen
Be=
kanntſchaft Sie in dem Kabarett gemacht haben, vor, einen
Ein=
bruch bei Ihnen auszuführen und die Zeichnungen, Ihr
Eigen=
tum, die in dem Geldſchrank Ihres Büros geborgen waren, zu
ſtehlen. Die Verſicherungsgeſellſchaft würde Ihnen dann den
Betrag von 10 000 Pfund, für welche Summe ſie verſichert waren,
ausbezahlen.”
„Das würde doch mehr als dumm von mir geweſen ſein,
ſehr verehrter Herr Detektiv,” erwiderte Cooper in einem Tone,
der eine gewiſſe Mißachtung verriet. „Wer in Himmels Namen
läßt Zeichnungen, die einen realen Wert von 20 000 Pfund
be=
ſitzen und die für unſere Fabrik ein erhebliches Vermögen
be=
deuten, ſo ohne weiteres ſtehlen?”
„Ich kann den durchaus nichtsſagenden Strichen auf dieſem
Papier” — und Jackſon entnahm ſeiner Taſche einen Blaudruck
— „nicht ſolch großen Wert zuerkennen. In Ihrer Villa befindet
ſich kein Stahlſchrank, mithin können Sie dort die echten
Zeich=
nungen, die in Wirklichkeit gar nicht vorhanden ſind, auch nicht
aufbewahrt haben. Hier haben Sie Ihre Zeichnungen zurück.
Der Verſicherungsagent, der Sie für 10 000 Pfund verſicherte,
gehört auch nicht zu den Klugen.
Mr. Cooper war leichenblaß geworden und ſeine Lippen
bebten. „Wenn ich dieſe Aufklärung nicht bekommen hätte, Mr.
Cooper,” fuhr der Detektiv etwas freundlicher fort, „dann würde
es um Sie ſchlecht beſtellt ſein.”
„Sie meinen . . . . ?"
„Zunächſt, daß der Betrug, den Sie beabſichtigten, noch nicht
vollendet iſt und darum wieder gut gemacht werden kann, und
zweitens, daß, wenn ich die Zeichnungen nicht geprüft hätte,
morgen ganz England von dem Diebſtahl ſprechen würde, der
bei Mr. Cooper begangen wurde. Hören Sie! Parker gab die
Beſtellung”, die Sie ihm aufgetragen hatten, an ſeinen Chef
John Gillis weiter und dieſer ließ Serubb den fingierten
Ein=
bruch ausführen. Um auf jeden Fall ſicher zu ſein, daß die
Polizei nicht auf ſeine Spur komme, machte er Gebrauch von
Ihren Fingerabdrücken, die Sie den Vollers gegeben haben
müſſen, ferner von Ihren Pantoffeln und von Ihrer
Gewohn=
heit, die Zigarrenaſche auf den Fußboden zu werfen, und von
einem Knopf Ihres Rockes, den Scrubb unter dem Geldſchrank
verbarg.”
Unwillkürlich betaſtete Mr. Cooper ſeinen Rock, und zu ſeiner
Verwunderung ſtellte er feſt, daß tatſächlich daran ein Knopf
fehlte.
„Das bemerkte ich bereits in dem Vorzimmer zu Ihrem
Büro, Mr. Cooper. Obendrein hatten Sie kein Alibi und wenn
Sie einen Nachweis gehabt hätten, würde derſelbe keinen Wert
für Sie gehabt haben. Ohne Zweifel wären Sie auch, was ganz
natürlich iſt, aus Sicherheitsgründen zum Büro gegangen, um
Scrubb bei ſeinem Einbruche behilflich zu ſein. Unter dieſen
Umſtänden begreifen Sie wohl, daß, wenn Hunderſon und ich
den Diebſtahl nicht ſelbſt beobachtet hätten, Sie als der Täter
angeſehen werden müßten.”
Der Fabrikant zeigte nunmehr eine ganz veränderte Haltung.
Er ſtützte den Kopf in die Hand und ſtarrte düſter vor ſich hin.
Seine Züge waren marmorbleich und aller Glanz ſchien aus
ſeinen Augen verſchwunden zu ſein.
„Was iſt nun Ihre Antwort, Mr. Cooper?” fragte Jackſon,
indem er ihm einen neugierigen Blick zuwarf.
„Ich bekenne,” war die etwas zögernde Antwort. „Ich hatte
Geld notwendig, um meine Spielſchulden bei John Gillis zu
begleichen. Das Geld mußte ich haben, ſonſt würde Gillis ..."
„Ich kenne ihn,” fiel Jackſon dem niedergeſchmetterten
Coo=
per in die Rede, „ich weiß, was er getan haben würde.”
„Aber was nun, Mr. Jackſon,” fragte der Fabrikant und
Tränen zeigten ſich in ſeinen Augen. „Wer wird meiner Frau
und meinem Töchterchen die traurige Botſchaft überbringen, daß
Gatte und Vater ſich in Haft befindet?”
Der Detektiv wartete einen Augenblick, bevor er antwortete.
„Es tut mir leid, daß Sie ſich zu dem ſtrafwürdigen Handel
herbeigelaſſen haben,”, ſagte er dann langſam in ſeiner
beſon=
deren Art und Weiſe, und, plötzlich ſich erhebend, fuhr er fort:
„Sie können jetzt nach Hauſe gehen.”
„Was meinen Sie, Mr. Jackſon?” rief der Fabrikant erregt
aus, während er ihm einen dankbaren Blick zuwarf.
Daß Sie gehen können. Wir werden ſpäter noch einmal über
die Angelegenheit miteinander reden.‟ Dann wandte er ſich zu
Hunderſon: „Gehen Sie nun mit, Inſpektor, der Tag iſt für uns
lang genug geweſen.”
Mr. Cooper hatte ſich erhoben und wollte ſich verabſchieden.
„Noch einen Augenblick”, bedeutete ihm Jackſon.
„Was wünſchen Sie noch”, frug der Fabrikant jetzt ganz
untertänig.
„Sagen Sie Ihrer Frau nichts von dem Vorgefallenen ...
ſie leidet ſchon ſo genug. Gute Nacht!”
Draußen war es kalt; der Detektiv und Hunderſon haſteten
eilig durch die Straßen, um zu ihrer Wohnung zu kommen.
„Wie haben Sie denn in Erfahrung gebracht, daß der
Ein=
bruch nur ein fingierter war, Mr. Jackſon?” frug Hunderſon,
während er dem Detektiv für ſeine Pfeife Feuer reichte.
„Durch vier Fehler von Cooper ſelbſt”, erklärte Jackſon
be=
reitwillig. „Erſtens, bei unſerem Anſchellen öffnete nicht der
Portier, der überhaupt nicht anweſend war, denn am Ende des
Ganges, wo er ſein Wohnzimmer hat, brannte kein Licht, und es
hingen dort auch weder Kleider, noch ein Hut am Mantelſtock.
Zweitens kam mir Mr. Cooper zu gelaſſen vor und dann noch die
beiden wichtigſten Punkte. Scrubb kam nicht von draußen, als er
in das Privatbüro eindrang. Er muß ſich bereits im Hauſe
be=
funden haben, als wir dasſelhe betraten.
Der Inſpektor ſah den Detektiv groß an.
„Das zu erkennen war nicht ſchwer, Hunderſon. Die
Vor=
dertür wurde, nachdem wir eingetreten waren, nicht geöffnet,
während Scrubbs Fußtritte von der anderen Seite des Ganges
hörbar wurden.
„Ja, aber warum ſoll Cooper Serubb nicht gewarnt haben,
um den Einbruch nicht auszuführen?”
„Dafür hat er ja keine Zeit gehabt”, antwortete Jackſon
lachend. „Wir ſind gleich nach Scrubb ins Haus gekommen. Hätte
Mr. Coop ihn gewarnt, dann wäre er uns direkt in die Arme
gelaufen. Cooper hat es in dieſer Situation einfach darauf
an=
kommen laſſen und alles gewagt. Der Beweis dafür, daß er ſelbſt
der Schuldige ſei, wurde mir, als ich die Türe des Vorzimmers
öffnete und das Licht meiner Taſchenlampe auf den Geldſchrank
fiel. Das Buchſtabenſchloß war garnicht umgedreht. Ich konnte
deutlich das Wort „Glasgow” leſen. Serubb hatte demnach nichts
andes zu tun, als mit dem Schlüſſelchen, das er natürlich von
Mr. Cooper erhalten hatte, zu öffnen.
Die beiden Männer waren da angekommen, wo ihre Wege
ſich trennten. Hunderſon war ganz in der Nähe ſeiner Wohnung.
Er danket dem Detektiv für ſeine Mitteilungen und ging in die
Brouwerſtreet, während Jackſon die einſame Cab anrief, die
unter einer Laterne noch auf einen ſpäten Fahrgaſt wartete und
nun im leichten Trabe nach Bloomsbury fuhr.
Der Herbſt nahte. Die warmen Sommertage hatten einer
kühleren Temperatur Platz gemacht und die Sonne, deren
Strah=
ſen wie ſengende Glut in den Straßen der Hauptſtadt gelegen,
begann ihre Kraft zu verlieren, obſchon ſie hin und wieder noch
einmal ihre ſommerliche Stärke, in die Erinnerung rief. Die
Blätter der Bäume färbten ſich gelb, und wenn der Wind die
Aeſte und Zweige ſchüttelte, wirbelten ſie in tollem Reigen durch
die Luft, fielen zu Boden und häuften ſich an. Doch die Natur
hatte ihren Reiz noch nicht ganz verloren, und der melancholiſche
Zauber, der auf der ſchönen Landſchaft ruhte, die den „
Golde=
nen Stern” umgab, war geeignet, auch bei denen, die nicht
ge=
rade zu den Naturſchwärmern zählen, eine Stimmung
hervorzu=
rufen, die der Herbſt oft mehr als der Lenz bringt.
Das große weiße Haus in türkiſchem Stil hob ſich ſcharf ab
von den hohen dunklen Buchen, die es wie in einem ſchönen
Blätterkranze einrahmten. Darüber hinaus dehnten ſich, ſoweit
der Blick reichte, Ländereien, Wieſen und Aecker aus, hier und
da von einer Baumgruppe durchbrochen.
Der „Goldene Stern” war der Ort, wo Jackſon gewöhnlich
das Wochenende verbrachte. Wenn am Samstag nachmittag
ſeine Arbeiten erledigt waren, flüchtete er auf ſeinem Motorrad
aus dem Haſten und Treiben Londons, um im „Goldenen Stern”
und ſeiner entzückenden Umgebung Ruhe und neue Kraft für
die Arbeiten der kommenden Woche zu ſuchen. Es iſt in
Eng=
land ein weitverbreiteter Brauch, wenn es die perſönlichen
finan=
ziellen Verhältniſſe geſtatten, das Wochenende und den Sonntag
möglichſt auf dem Lande zu verbringen und für dieſe Zeit neben
der Arbeitstätigkeit auch die etwaigen täglichen Sorgen hinter
ſich zu laſſen.
Früher würde Jackſon nicht daran gedacht haben, ſeine
Woh=
nung auf Bloomsbury zu verlaſſen; da ſuchte er zu Hauſe, wenn
er vom Dienſte frei war, Befriedigung in allerlei
Kunſtfertig=
keiten und beſchäftigte er ſich beſonders gerne mit dem Malen
von Stilleben und Blumen. Das war noch zu der Zeit, als Miß
Stewans ihn beſuchte und mit ihm die freien Stunden in
an=
genehmem Geplauder verbrachte. Es waren die ſchönſten
Mo=
mente in ſeinem Leben, als ſie in ihrer anſprechenden
Liebens=
würdigkeit mit ihm über alles Mögliche ſich unterhielt, für ſeine
Mahlzeiten Sorge trug und ihn in ihrer Anmut der eigenen
Ge=
dankenwelt, die ſich faſt nur mit Dienſtangelegenheiten
beſchäf=
tigte, entzog.
Doch ſeit dem Unglückstag bei John Gillis, als er Helene
Stewans in Begleitung von Rayton in dem verrufenen Kabarett
geſehen, konnte er es zu Hauſe nicht mehr aushalten, wenn er
nicht gerade mit der Löſung eines verwickelten Kriminalfalles
beſchäftigt war, denn dann fühlte er eine empfindliche Leere um
ſich herum und ihr Bild trat ihm immer wieder vor Augen. So
war es gekommen, daß er ſich in ſeiner freien Zeit in den „
Gol=
denen Stern” zurückzog.
(Fortſetzung folgt.)
Sie dürfen es nicht
als Ihr Geheimnis betrachten, daß Sie Ihre Kleider, Bluſen,
Gar=
dinen uſw. nur mit den weltberühmten echten Heitmann’s
Far=
ben, Marke Fuchskopf im Stern, ſelbſt färben, ſondern Sie
müſſen es auch Ihren Freundinnen und Bekannten erzählen (IK, 5103
Heitmann’s Farbe ſpart den Färber.
V
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