Ginzelnummer 20 Goldpfennige
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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſiadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 130 
Samstag, den 10. Mai 1924. 
187. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streik uſw., erliſcht 
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
aufträge und Leiſtiung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt ſeder 
Nabatt weg. Bankonto: Deutſche Bank und Darme 
ſtädter 8 Nationalbank.
 Or. Jarres über die politiſche Lage. 
Die deutſchen Ehrenpunkte. 
Stettin, 9. Mai. Einem Vertreter der „Stettiner 
Abendpoſt” machte der Reichsinnenminiſter Dr. Jarres 
überdie nach den Reichstagswahlen eingetretene politiſche 
Lage folgende längere Ausführungen: 
Die gegenwärtige Reichsregierung ſah angeſichts der 
Wichtigkeit der bevorſtehenden Entſcheidungen keinen 
            An=
laß, ſchon jetzt ihre Demiſſion zu geben. Die 
            Ver=
handlungen, die gegenwärtig zur Löſung der außenpolitiſchen 
Probleme ſchweben, machen es erforderlich, daß deutſcherſeits 
ein verfaſſungsgemäß handlungsfähiges Miniſterium zur Stelle 
iſt, zumal die Poſition Deutſchlands 
            außenpoli=
tiſch geſchwächt ſein würde, wenn infolge einer 
poreiligen Demiſſion das gegenwärtige 
            Kabi=
nett nur als geſchäftsführende Regierung bei 
den Verhandlungen auftreten würde. Aus 
            die=
ſem Grunde bleiben wir bis zum Zuſammentritt des 
            neu=
gewählten Reichstags im Amte. 
Der Miniſter bezeichnete es als das wichtigſte Problem der 
deutſchen Politik, die wieder ſtabiliſierte Währung vor neuen 
            Ge=
fahren zu ſchützen. Die Stabilität der deutſchen Währung kann 
nur dann mit Erfolg aufrecht erhalten werden, wenn 
            Deutſch=
land in der Lage iſt, die Ausgaben im Reichshaushalt auf ein 
Mindeſtmaß zu beſchränken, und wenn die deutſche Wirtſchaft 
ihre Produktionskraft erhöhen kann und wieder exportfähig 
wird. Es genügt nicht, zu ſagen: Wir wollen das 
            Sachverſtän=
digengutachten annehmen, um auf Grund einer erträglichen 
Löſung der Reparationsfrage das Daſein friſten zu können. 
Der Bergbau im Ruhrgebiet hat unter den Micumverträgen 
ſo Ungeheures geleiſtet, daß ihm nicht zugemutet werden kann, 
die Opfer allein auf ſich zu nehmen. Die Kommuniſten 
gehen vollkommen verantwortungslos an dieſen Dingen vorbei 
end ſteuern offenbar auf das Chaos zu, wobei ſie ſich 
nugenſcheinlich nicht davor ſcheuen, mit den landesverräteriſchen 
Separatiſten Hand in Hand zu arbeiten. Falls wir uns auf 
der drückenden Grundlage des Sachverſtändigengutachtens mit 
den alliierten Regierungen verſtändigen wollen, ſo gehen wir 
dabei von der Vorausſetzung aus, daß die damit verbundenen 
golitiſchen Fragen vollſtändig klargeſtellt werden. Dieſe 
Fragen ſind für uns Ehrenangelegenheit. Wir verſtehen 
darunter die Rückkehr der Ausgewieſenen und die Freilaſſung 
der Gefangenen. 
Zum Schluß wies der Miniſter darauf hin, daß er die 
feſte Zuverſicht hege, daß die Parteien bei ihren 
            Ver=
handlungen zur Neubildung der Reichsregierung 
ſich auf einer Linie zuſammenfinden, wie es 
eigentlich in der Beurteilung der lebenswichtigſten 
            Schickſals=
fragen des deutſchen Volkes kaum ernſthafte 
            Meinungsverſchie=
denheiten geben könnte. 
Geheimrat Bücher über das Gutachten. 
Berlin, 9. Mai. Auf der Tagung des Vereins Deutſcher 
Maſchinenbauanſtalten ſprach Geheimrat Dr. Bücher vom 
            Reichs=
verband der Deutſchen Induſtrie über das Thema: „Die 
            Sachver=
ſrändigengutachten‟. Er erklärte, die Grundlagen des 
            Sachverſtän=
digengutachtens liegen im weſentlichen auf dem ſeinerzeitigen 
deutſchen Angebot, auf das von der Gegenſeite bis heute keine 
Antwort erfolgt ſei. Man habe wohl ſehr viel davon geſprochen, 
weſentliche Teile davon herausgegriffen und den Gedanken des 
Sachverſtändigengutachtens dieſem Angebot entnommen. Das 
Sachverſtändigengutachten ſei nichts anderes als die Exekution 
des Artikels 234 des Verſailler Vertrages. Die Stellungnahme 
der Reichsregierung beſage weiter nichts, als daß ſie dieſes 
            Gut=
achten als Baſis weiterer Verhandlungen anſieht. Die 
            Zuſtim=
mung der anderen Regierungen zu der Herabſetzung der 
            Zahlun=
gen durch das Gutachten, liege vor, bis auf die Zuſtimmung 
Frankreichs, das nur eine verklauſulierte 
            Zu=
ſtimmung gegeben habe. 
Der Redner weiſt nochmals auf die Bedeutung des 
Gutachtens in dem Geſamtproblem der Reparationsfragen 
hin. Der Kernpunktdes Gutachtens ſei, daß in ihm die 
Tatſache verwertet worden iſt, die ſich allen Wirtſchaftlern in den 
letzten Jahren eingeprägt habe, nämlich die: daß es unmöglich 
bei, Geld in ſolchen Mengen — wiedurch die 
            Schul=
denlaſt bedingt — in bar zu transferieren, ſonſt 
ruiniere man ganze Wirtſchaften: die desjenigen, 
von dem man die Summen nehme, und die desjenigen, dem man 
ſie gebe. Am ſchärfſten werde ſich das in Zukunft in Amerika 
geltend machen, das wir heute noch glücklich preiſen. Das 
            Gut=
achten ſei grundſätzlich eine Einheit. Man könne ganz andere 
Vorſchläge machen, könne das Syſtem ändern, nur die 
            Auf=
bringungsmöglichkeiten der geforderten Summe 
dürften nicht berührt werden. Ob dieſe Laſten aber 
tragbar ſind, wiſſe kein Menſch. 
Bezüglich des Vorſchlages der Liquidierung der 
            Ren=
tenbank iſt der Redner der Anſicht, daß im Intereſſeder 
Landwirtſchaft eine Verlängerung der Exiſtenz 
der Bank erforderlich iſt. Eine Vorbedingung für die 
Stabiliſierung der Währung ſei der Ausgleich des Budgets. Lie= 
Ferten wir zuviel Waren koſtenlos im Abzug von unſerer ſonſtigen 
Ausfuhr, dann breche unſere Wirtſchaft zuſammen. An ſich ſei 
Das Gutachten eine ungeheure Gefahr, der man nur klar ins 
Auge ſehen könne, wenn man ſelbſt wiſſe, auf welchem Stand= 
Sunkt man ſtehe. Eine Ablehnung ſei nur gerechtfertigt bei der 
Annahme, daß unſere Gegner auf unſere Vernichtung ausgingen. 
Geheimrat Bücher vertritt die entgegengeſetzte Meinung und weiſt 
auf die wirtſchaftliche Bedeutung der Mitglieder des 
            Sachver=
tändigenausſchuſſes wie Dawes und Oven Young hin. Dieſe 
Vorſchläge beabſichtigten die Förderung der 
tirtſchaftlichen Erholung aller Völker Euro= 
Sas. Es ſei unſere einzige Pflicht unſeren Kindern gegenüber, 
zu verſuchen, das Beſte aus einer ſchlechten Sache zu machen.
 Vom Tage. 
Die Wahlen zum Anhaltiſchen Landtag ſind geſtern 
vom Landesparlament auf den 22. Juni feſtgeſetzt worden. Der 
            Land=
tag hat die Zulaſſung von Liſtenverbindungen beſchloſſen. 
Im Ruhrbergbau ſind bei der geſtrigen Frühſchicht 93,70 
Prozent der Geſamtbelegſchaft nicht angefahren. 
Die am 1. Juni in Kraft tretenden neuen Gebühren im 
Poſtverkehr werden jetzt amtlich bekanntgegeben. 
In den Werken der Badiſchen Anilin= und Sodafabrih 
in Ludwigshafen wurde heute früh die Arbeit programmäßig wieder 
aufgenommen. 
Die Deutſchnationalen haben im Sächſiſchen Landtag einen 
Antrag auf Aufhebung der Geſetze eingebracht, durch welche der 1. Mai 
und 9. November zu geſetzlichen Feiertagen erklärt werden. 
Der Präſident des Reichsamts für Landesaufnahme Generalleutn. 
a, D. Weidner, iſt am 4. Mai in Bad Landeck i. Schl., wohin er 
ſich noch wenige Tage vorher zur Erholungskur begeben hatte, im 59. 
Lebensjahre unerwartet geſtorben. 
Durch Verordnung der Rheinlandkommiſſion ſind vom 
10. Mai ab die „Reichsſturmfahne” der „Werwolf” und die „Woche‟ 
auf drei Monate im beſetzten Gebiet verboten worden. Die „
            Rheini=
ſche Tageszeitung” iſt vom 5. Mai ab auf einen Monat verboten worden. 
Das Verbot des Völkiſchen Kuriers iſt auf die 
            Be=
ſchwerde des Blattes wieder aufgehoben worden. 
Wie aus Köln gemeldet wird, verhaftete die Polizei den 
            be=
kannten Kommuniſten Frantzen, bei dem eine große Anzahl 
Kliſchees für Schatznoten und Druckſtöcke für engliſches, franzöſiſches, 
deutſches, tſchechoſlowakiſches und anderes Geld vorgefunden wurden. 
Dem „Matin” wird aus Mainz gemeldet, daß ungefähr 100 
            rhein=
pfälziſche Separatiſten aus Furcht vor 
            Vergeltungsmaßnah=
men der Deutſchnationalen ſich nach Vionville geflüchtet haben und 
dort in der Umgegend in den Gruben beſchäftigt werden. 
In Kopenhagen, iſt ein franzöſiſches Geſchwader 
von vier Torpedobooten eingetroffen, die während der nächſten ſechs 
Wochen Uebungen in der Oſtſee abhalten werden. 
Senator Lodge brachte im amerikaniſchen Senat geſtern einen 
            An=
trag auf Schaffung eines Weltgerichtshofs ein, durch welchen 
der Präſident ermächtigt werden ſoll, eine Weltkonferenz nach dem Haag 
einzuberufen, um einen Schiedshof zu errichten, der organiſatoriſch von 
dem Völkerbund völlig losgelöſt iſt.
 Das Reichstagswahlergebnis. 
Die neueſien amtlichen Feſiſtellungen. 
Berlin,:10. Mai. Nach den neueſten amtlichen 
            Feſtſtellun=
gen beträgt das Wahlergebnis, das zum Teil bereits auf den 
von den Kreiswahlausſchüſſen anerkannten Berechnungen 
            be=
ruht, insgeſamt 29 311 422 Stimmen. Davon entfallen: V. S.P.D. 
5 991 547, D.N. 5 764 628, 3. 3 901087, D. Vpt. 2 646 747, Dem. 
1661 425, Komm. 3 728089, Bayer. Vpt. 941 982, Bayer. Bd. 
685 273. Deutſch=Hannov. P. 318 505. Deutſchvölk. 1922 626, 
Landliſte 568 780, Deutſch=Soz. 338 348, U. S. P. D. 234 708, Bund 
der Geuſen 58890, Chriſt.=Soz. 124 626, Arbeitnehmerpartei 
36 199, Freiwirtſchaftsbund 36 024, Häußer=Bund 23 863, Nat. 
Freiheitspartei 59 114, Nat. Minderheiten 133 540, Mieter 46 991, 
Rep. 45 867, Soz. Bund 25 617. Auf nicht an die Reichsliſte 
            an=
geſchloſſene Gruppen 16 967 Stimmen. Die Verteilung der 
            Man=
date nach Kreis=, Verbandsſätzen und Reichswahlvorſchlägen 
            er=
gibt: V. S.P. D. 82 plus 11 plus 7 gleich 100, D.N. 80 plus 3 
plus 13 gleich 96, Z. 52 plus 5 plus 8 gleich 65, D. Vpt. 30 plus 
8 plus 6 gleich 44, Dem. 9 plus 12 plus 7 gleich 28, Komm. 42 
plus 11 plus 9 gleich 62, Bayer. Vpt. 14 plus 0 plus 2 gleich 16, 
Bayer. Bb. 3 plus 2 plus 5 gleich 10, Deutſch=Hannov. 4 plus 
0 plus 1 gleich 5, Deutſchvölk. 13 plus 9 plus 10 gleich 32, 
            Land=
liſte 7 plus 1 plus 1 gleich 9, Deutſch=Soz. 0 plus 2plus 2 gleich 4. 
Geſamtzahl der Mandate 336 plus 64 plus 71 gleich 471. Es 
iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die Geſamtzahl noch eine geringe 
            Er=
höhung erfährt, und zwar nicht bei der Feſtſetzung des geſamten 
Wahlergebniſſes, ſondern bei der ſpäteren Durchführung der 
            Ab=
ſtimmungsniederſchriften. Es hat ſich nämlich herausgeſtellt, daß 
die Zahl der ungültigen Stimmen gegenüber den früheren 
Wahlen ſtark geſtiegen iſt. Es iſt möglich, daß ein Teil dieſer 
Stimmen nachträglich noch für gültig erklärt wird, ſo daß der 
einen oder anderen Partei noch ein Mandat zufallen könnte. 
Der Reichspräſident im beſetzten Gebiet. 
Berlin, 9. Mai. Der Reichspräſident wird ſich am 
            morgi=
gen Samstag nach Köln begeben, um dort am Sonntag bei der 
Eröffnung der Kölner Meſſe zugegegen zu ſein. In Begleitung 
des Reichspräſidenten befinden, ſich Reichskanzler Dr. Marx, 
Reichsminiſter Dr. Höfle, der Reichskunſtwart Dr. Redslob, der 
preußiſche Miniſterpräſident Braun und der preußiſche 
            Juſtiz=
miniſter Am Zehnhoff. 
Es iſt das erſte Mal, daß ſich der Reichspräſident in das 
            be=
ſetzte Gebiet begibt. Nach unſerer Kenntnis haben die engliſchen 
Beſatzungsbehörden der Einreiſe nicht die geringſten 
            Schwierig=
leiten entgegengeſetzt. Es iſt zu hoffen, daß nun auch die 
            Fran=
zoſen und Belgier mit den alten Methoden brechen. 
* Köln, 10. Mai. (Priv.=Tel.) Reichskanzler Dr. Marx 
ſchreibt in einer Meſſeſonderausgabe der Kölniſchen Volkszeitung 
über die ſymboliſche und praktiſche Bedeutung der erſten 
Kölner Meſſe: 
Im Herzen des Rhein= und Ruhrgebietes gelegen, 
ſoll ſie den Ländern und der Welt die untrennbare Einheit 
            zwi=
ſchen dem beſetzten und unbeſetzten Deutſchland dokumentieren. 
Es iſt keine provinzielle Veranſtaltung, geboren aus dem 
            Be=
dürfnis einer engeren Wirtſchaftsregion im Rahmen des großen 
Vaterlandes. Es handelt ſich hier um eine Angelegenheit der 
ganzen Nation. Es ſoll in Köln die unverbrüchliche politiſche, 
wwirtſchaftliche und kulturelle Einheit des Vaterlandes beſiegelt 
werden in einer Zeit, in der durch fremde Mächte diefe Einheit 
geſtört iſt, da unſinnigſte Parteizerklüftung die im deutſchen 
Volke ſchlummernden Gegenſätze in allen Tiefen aufwühlt, da 
wir um die Exiſtenz unſeres Landes ringen müſſen, wo ſo oft im 
Laufe der deutſchen Geſchichte ſich der Schwerpunkt unſeres 
            natio=
nalens Lebens am deutſchen Rheinſtrom abſpielt. Hierher 
            wen=
den ſich in frühlingsfriſchen Maientagen die Herzen aller deutſchen 
Menſchen, einmütig und unerſchüttert in dem Bekenntnis: Deutſch 
iſt das Land! Deutſch iſt der Strom und ſoll es ewig bleiben!
 Der Wahlkampf in Frankreich. 
Von unſerem Pariſer Korreſpondenten. 
E. M. Paris, den 7. Mai. 
Vier große Gruppen werden am Sonntag, den 11. Mai, dem 
Wähler zur Auswahl vorliegen. Die äußerſte Rechtsgruppe, die 
Monarchiſtenpartei des Herrn Daudet, iſt politiſch in der 
Kammer iſoliert geweſen und wird es wohl auch bleiben. Sie 
verbindet ihre Liſten mit keiner anderen Partei. Trotzdem iſt ihre 
parlamentariſche Bedeutung namentlich dann nicht zu 
            unter=
ſchätzen, wenn die Kommuniſten, wie man erwartet, ebenſo 
wie in Deutſchland mit verſtärkter Zahl ins neue Haus einrücken. 
Je ſtärker die Oppoſition auf der äußerſten Linken ſein wird, 
deſto wichtiger ſind die Monarchiſten für die Regierungsmehrheit, 
mindeſtens ſo lange, als die Regierung Poincaré heißt. Mit 
Poincaré vertragen ſich Daudet und Genoſſen ſehr gut, ſo ſcharf 
ſie auch ſonſt ſelbſtändig aufzutreten pflegen. Da die beiden 
            extre=
men Parteien durch Mitläufer Unzufriedener verſtärkt werden 
dürften, kann auch Herr Daudet auf Zuzug hoffen. Die 
            parla=
mentariſche Entſcheidung liegt aber bei den Mittelgruppen des 
Hauſes, dem Nationalen Block und dem Block der 
Linken. 
Zwiſchen dieſen beiden Gruppen wird die eigentliche 
            Wahl=
ſchlacht geſchlagen. Der Regierungsblock der Herren Millerand 
und Poincaré hat in der vorigen Kammer, in der er erſtmals 
auftrat, eine ſehr bedeutende Mehrheit (405 von 626 Mandaten) 
gehabt, und er hat das Schickſal dieſer Kammer beſtimmt, obwohl 
dieſer Block ſelbſt aus einem Flügel der Gemäßigten mit 
            kleri=
kalem Einſchlag, aus Republikanern der Mitte und ſeinem 
            Links=
flügel beſteht, der neben den Linksrepublikanern eine Gruppe 
            ab=
trünnig und bürgerlich gewordener Sozialiſten (Millerand, 
Viviani, zeitweiſe Briand) und eine abgeſprengte Gruppe von 
Radikalen umfaßt. Dieſem Block ſteht nun als größter Gegner 
der Block der Linken gegenüber, zu dem heute auch Briand und 
andere ehemalige Linksleute des Nationalen Blocks hinneigen. 
Der Block der Linken, der eigentliche Angreifer Poincarés, 
            um=
faßt die Hauptmaſſe der vor dem Kriege allmächtigen Nadikalen 
unter ihrem Führer Herriot, ferner die nichtkommuniſtiſchen 
Sozialiſten unter Blum. In der früheren Kammer waren dieſe 
Parteien ins Hintertreffen geraten. Sie waren nur in der 
            inne=
ren Politik, nicht aber in der äußeren Poincaré gefährlich. Im 
Wahlkampf tritt aber der Linksblock weit energiſcher auf. Er 
berlangt in der Innenpolitik die Aufrechterhaltung der 
            kirchen=
feindlichen Geſetze, Annäherung der Steuergeſetzgebung an 
            ſozia=
liſtiſche Ideen. Der Linksblock bekämpft den Nationalen Block 
auch aufs ſchärfſte wegen der großapitaliſtiſchen Wahlhilfe, deren 
ſich der Nationale Block exfreut, der geradezu unter dem Diktat 
des Geldarrangeurs Billiet ſteht. In der äußeren Politik will 
der Linksblock die unnachſichtige und mißtrauiſche Gewaltpolitik 
Frankreichs, die zur Iſolierung geführt hat, beenden. Der 
            Links=
block will den Frieden auf der Grundlage des 
            Sachverſtändigen=
berichts, ohne die Vorbehalte Poincarés, alſo ohne längere 
            Ruhr=
beſetzung. Der Block der Linken arbeitet auch der Panikſtimmung 
entgegen, die die Rechtsblätter mit dem deutſchen Wahlergebnis 
zu ſchüren ſuchen. In offiziellen Kreiſen glaubt man aber doch, 
daß der bisherige Regierungsblock mit nur geringer Schwächung 
wiederkehren wird. Im Miniſterium des Innern rechnete man 
vor zwei Tagen mit einer Mehrheit von 350 bis 380 Stimmen 
zugunſten Poincarés, was eine Niederlage des Linksblocks 
            vor=
ausſetzen würde, einen Verluſt des Nationalen Blocks von 50 
bis herab zu 20 Mandaten. 
Die vier Hauptgruppen verteilen ſich über das ganze Land, 
aber nicht in jedem der 100 Wahlkreiſe treten alle vier Gruppen 
mit eigenen Liſten an. Im ganzen gibt es 429 offiziell 
            aner=
kannte Kardidatenliſten, in Paris allein 16. Das franzöſiſche 
Wahlſyſtem iſt eine eigentümliche und inkonſequente Miſchung 
des Grundſatzes der Bezirkswahl mit dem Verhältnisſyſtem. 
Die Geſamtzahl der Kammermandate iſt von 626 auf 587 
            herab=
geſetzt worden, was beim Vergleich der Mandatszahlen 
            berück=
ſichtigt werden muß. Verliert der Nationale Block wirklich nur 
20 Mandate, dann hat er ſich praktiſch voll behauptet. Der 
            fran=
zöſiſche Wähler iſt nun nicht an die Parteiliſte gebunden, ſondern 
kann aus jeder Liſte Kandidaten ſtreichen und durch Kandidaten 
anderer Liſten erſetzen. Das erſchwert und verlangſamt die 
            Aus=
rechnung des Endergebniſſes, das man in Frankreich nicht ſo 
raſch erfahren wird, wie das deutſche Wahlergebnis zu erkennen 
war. Der Franzoſe wählt alſo immer noch mehr die Perſon als 
das Programm; aber die Verquickung von Bezirkswahl mit 
Liſtenwahl bringt wieder einen anderen Geſichtspunkt hinein. 
Erhält nämlich in einem Wahlkreis eine Liſte die abſolute 
            Mehr=
heit, dann fallen ihr ſämtliche Mandate des Wahlkreiſes zu. Das 
war der Hauptgrund für den Sieg des Nationalen Blocks am 
16. November 1919. Diesmal hat ſich der Linksblock vor der 
            mör=
deriſchen Wirkung der Reſtſtimmenſtreichung dadurch geſchützt, 
daß er womöglich überall gemeinſame Liſten aller oppoſitionellen 
Gruppen mit Ausnahme der Kommuniſten und Monarchiſten 
herſtellte. Wird nämlich die abſolute Mehrheit in einem 
            Wahl=
kreis überhaupt nicht erreicht, was bei den vier eingangs 
            genann=
ten Hauptgruppen in ſehr vielen Fällen denkbar iſt, dann tritt 
auch in Frankreich, wie es bei uns obligat iſt, die 
            Reſtſtimmen=
rechnung nach dem Verhältnisſyſtem ein, und es geht keine 
Stimme verloren. In je mehr Wahlbezirken alſo vom 
            Natio=
nalen Block die abſolute Mehrheit nicht erlangt wird, deſto 
            grö=
ßer werden die Ausſichten der anderen Liſten. 
In Frankreich haben ſich nun wie in Deutſchland eine Reihe 
von Splitterparteien gebildet. Man ſieht hier in Paris auf 
Schritt und Tritt große Holztafeln an den Häuſerwänden lehnen,
Unſerer heutigen Ausgabe liegt
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Mai 1924.
Nummer 130.
 auf denen die Anſchläge der großen und kleinen Parteien 
            neben=
einander aufgereiht ſind. Da empfiehlt ſich eine „Partei der neuen 
Männer” mit einem reichen Kunſthändler an der Spitze, der den 
Karikaturenzeichnern und Witzbolden dankbaren Stoff bietet. 
            Da=
neben appelliert an die Wähler eine „Partei der ſozialen 
            For=
derungen” und ſtellt als ihre Kandidaten nahezu ausſchließlich 
Kammerdiener, Kellner und Köche vor. Dann gibt es eine „Partei 
der Kriegsopfer”, und am wildeſten gebärden ſich in Wort und 
Bild die Kommuniſten. Es iſt bezeichnend, daß dieſe den 
            Mon=
archiſten der äußerſten Rechten am wenigſten nachbellen; dagegen 
arbeiten ſie ſcharf gegen den Nationalen Block und gegen die mit 
den bürgerlichen Radikalen verbündeten Sozialiſten. Die ärgſte 
Feindſchaft herrſcht auch hier zwiſchen den Nachbarparteien. 
Im Kampfe des Nationalen Blocks gegen das Kartell der. 
Linken hat der Regierungsblock die ſtaatlichen Organiſationen 
zur Verfügung, die einflußreichſte und geleſenſte bürgerliche 
Preſſe und die größten Geldmittel. In Punkto Geld ſind die 
Sozialiſten und bürgerlichen Radikalen ſchwach beſchlagen, 
            wäh=
rend die Kommuniſten über Mittel aus dem Auslande verfügen. 
Der Block Poincarés pocht auf ſeine außenpolitiſchen „Erfolge‟: 
die Ruhrbeſetzung als ſogenanntes Zwangsmittel zur 
            Bezah=
lung, die ſenſationelle Frankenſtützung. Poincaré genießt eben 
nicht nur in ſeiner unmittelbaren parlamentariſchen Umgebung, 
alſo bei den gemäßigten Linksrepublikanern und den 
            Rechts=
republikanern, blindes Vertrauen, ſondern auch nach links hin 
hat Poincaré noch ein gewiſſes Anſehen. Die Leute um Herriot 
greifen Poincaré nicht perſönlich an. Auf der anderen Seite 
kämpft der Nationale Block nicht für die Regierung Poincaré, 
ſondern er läßt umgekehrt das Anſehen Poincarés für den 
            Fort=
beſtand des Nationalen Blocks einſetzen. Es gibt Leute, die 
            glau=
ben, daß Poincaré immer, gleichgültig, wo er ſtehe, die Mehrheit 
an ſich ziehen könne. Dabei wird geltend gemacht, daß Poincarés 
politiſche Vergangenheit ihm den Ruf eines aufrechten 
            Republi=
kaners verbürge. 
Die Reden allerdings, mit denen Poincaré im Wahlkampf 
ſeit langer Zeit zu innerpolitiſchen Fragen zum erſtenmal 
            Stel=
lung nahm, dürften ihm bei ſeinen linksſtehenden Verehrern 
mehr geſchadet als genützt haben. Ganz begründet iſt der 
            Opti=
mismus des Nationalen Blocks auch deshalb nicht, weil ein 
            be=
deutender Teil des franzöſiſchen Volkes in den Induſtriezentren 
und Städten eine Wendung nach links wünſcht und die 
            inner=
politiſche Kompromißwirtſchaft Poincarés ablehnt. In Paris 
hört man auch in bürgerlichen Kreiſen die Anſicht, daß der 
            Links=
block früher oder ſpäter ſiegen müſſe, wie er ja 1905 bis 1918 
            un=
beſtritten in Frankreich geherrſcht hat. Vielfach erwartet man 
dieſen Sieg ſchon für dieſe Wahl; und die Wortführer des 
            Links=
blocks haben noch kurz vor Torſchluß ein Agitationsmaterial 
erſten Ranges in der Affäre des Wahlarrangeurs des Nationalen 
Blocks, Herrn Billiets, gefunden. Ueber die Geldmittel der 
            bis=
herigen Mehrheit und die Tonangeber ihrer Agitation wurden 
da unangenehme Ueberraſchungen verbreitet. Der Einfluß des 
deutſchen Wahlergebniſſes wird trotz den Bemühungen des 
Nationalen Blocks geringer ſein als man bisher annahm. 
Zum beſſeren Verſtändnis der vorſtehenden Ausführungen 
und der kommenden Wahlen fügen wir nachſtehend die 
            bis=
herige Zuſammenſetzung der franzöſiſchen Kammer an: 
Alte Rechte 
30 Sitze. 
(Monarchiſten — Anhänger der Bourbons, Orléans, 
Bonarpartes, Altklerikale —, Nationaliſten, Führer 
Daudet.) 
Parteiloſe Rechtsleute 
r:9 
(Meiſt mit der alten Rechten gehend.) 
Nationaler Block...... .. 405 
 
Koalition von 5 Gruppen: 
 
1. Republikaniſch=demokratiſcher Verband 
(Aragopartei) 
183 Sitze. 
2. Republikaner der Linken (Leygues, 
 
Tardien, Le Trocquer, Darige, früher 
Loucheur) 
56 Sitze. 
3. Republikaniſch=demokrat. Linke (
            Bar=
thou, Maginot, Lefevre — 2. und 3. 
 
nationalliberale Mittelparteien —) . 90 Sitze. 
4. Rexublikaniſch=ſoziale Aktion 
47 Sitze. 
5. Sozial. Republikaner (Briand, Viviani 
 
— 4. und 5. demokratiſche bürgerliche 
 
Mittelparteien —) 
29 Sitze. 
Radikalſozialiſten 
81 
(Demokrat, ſozialgefärbte, aber bürgerliche Links= 
 
partei, Führer Herriot, vor dem Kriege herrſchende 
 
Regierungspartei.) 
Sozialiſten 
54 
 
(Ungefähr unſere Sozialdemokratie.) 
 
Nationalſozialiſten.. . 
 
(Abſpaltung der Sozialiſten.) 
 
Kommuniſten 
 
12 
(Wie bei uns. Führer Cachin.) 
zuſammen: 610 Sitze, 
 
wozu noch 6 Mandate kommen, die zum Teil Kolonien 
vertreten (Algier), zum Teil, wie der parteiloſe 
            demo=
kratiſche Katholik Marc Sangnier, zur Linksoppoſition, 
 
wenigſtens in außenpolitiſchen Fragen, zu rechnen ſind.
* Jakob Böhme
 der Schuſter und Philoſoph. 
In den Tagen des Kantjubiläums möge auch eines anderen gedacht 
wverden, der freilich in ſeiner Geiſtesrichtung und Bedeutung nicht mit 
dem Weiſen von Königsberg verglichen werden kann, aber im Kreiſe der 
deutſchen Philoſophen eine beachtenswerte Erſcheinung iſt. In dieſem 
Jahr jährt ſich zum 300. Mal der Todestag des „philosophus teutonieus” 
Jakob Böhme. 
Es iſt ſchwer, ſeine Eigenart zu beſtimmen, er war Myſtiker und 
Theoſoph, in ſeinem Gottesglauben ſtand er in der Mitte zwiſchen 
Pantheismus und Dualismus, die Kirchengeſchichte darf ihn mit einem 
gewiſſen Recht zu den Schwarmgeiſtern zählen und die vergleichende 
Religionswiſſenſchaft zu den Propheten, er war ein kindlich=frommer, 
ſchwacher, unſcheinbarer Mann und ſeines Zeichens ein Schuſter: 
            jeden=
falls eine intereſſante Perſönlichkeit. 
Jakob Böhme iſt 1575 als Sohn eines kleinen Bauern in Alt= 
Seidenberg, unweit Görlitz, in der Oberlauſitz geboren. In der Schule 
hat er nicht viel gelernt, leſen und ein wenig ſchreiben, aber er hat als 
Hirtenjunge viel Stille und Muße gehabt, über die Welt, die er mit 
großen, verträumten Augen anſah, nachzuſinnen und hat dann auf dem 
Schuſterſchemel ſich ſeine Gedanken gemacht. Die Geſchichte kennt ja 
mehr ſolcher nachdenklicher, beſinnlicher Schuſter. Als Meiſter ließ er 
ſich in Görlitz nieder, war verheiratet, lebte ſchlicht und beſcheiden, flickte 
Stiefel und ließ ſich Gottes Sonne ins Herz ſcheinen. 
Seine grübleriſche Natur fühlte ſich zu den Schriften eines 
            Para=
celſus und Schwenkfeld hingezogen; zu allermeiſt war er in ſeiner Bibel 
daheim. Einen nachhaltigen Einfluß auf ſeine Entwicklung übten auch 
die Zeitverhältniſſe aus. Das Erbe der Reformation hatte ein Geſchlecht 
angetreten, das an Luthers Größe lange nicht heranreichte und die 
            Frei=
heit ſeines Geiſtes nicht zu faſſen vermochte, das wohl treu und ehrlich 
ſein Werk zu erhalten und auszubauen ſich mühte, aber in ſeinen 
            An=
ſchauungen zu eng und vielfach zu einſeitig war. Der Buchſtabe ſollte 
leben, der Geiſt des Reformators war gebunden. Aber Gottes Geiſt 
weht, wann und wo er will. Kein Wunder, daß ſich viele auflehnten 
gegen die Kirche; diel, die ſein Weben doch in ihrer Bruſt zu ſpüren 
meinten. Die Kirche wiederum trat ſtreitbar auf den Plan gegen dieſe 
„Schwärmer” beſorgt, wenn einmal die innere Erleuchtung, auf die jene 
pochten, als göttliches Werk anerkannt werde, ſei der Willkür jedes 
            Ein=
zelnen der Weg frei, und ein ſchrankenloſer Subiektivismus vermochte 
alle Begriffe zu verwirren und die objektive Offenöarung 
            zurückzu=
drängen, die ſie ſelber beſaß. In der Tat liegen hier Schwierigkeiten tor, 
die jeden, der über die Fragen, wie und wem ſich Gott offenbare, 
            nach=
denkt, beunruhigen können. Wer will denn entſcheiden, wo die Wahrheit 
aufhört und der Irrtum beginnt?! Aus dieſer Zwangslage entſpringt 
auch Jakob Böhmes Not. 
Es war ihm ſchon früh ſo geweſen, als ob er Gottes Stimmen in 
ſeinem Junern vernehme, und was er in Stunden der Verzückung und 
ſeliger Gottesſchau erlebt hatte, hat er in einem Buch niedergeſchrieben, 
das ſeinen Namen in der Geſchichte der Philoſophie belaunt gemacht 
hat: „Aurorg oder Morgenröte im Aufgang‟. Es war wie mit gött=
 Frankenſturz und Wahlen. 
* Paris, 9. Mai. (Priv.=Tel.) Das Zurückweichen des 
Frankenkurſes an der geſtrigen Londoner Börſe wird von 
            natio=
naliſtiſchen Blättern, wie dem Echo de Paris, zu 
            Angrif=
fen auf Deutſchland und die deutſche Induſtrie 
            ausgebeu=
tet. Da gerade am heutigen Tage der Pariſer Brotpreis von 
1,20 auf 1,15 Franes heruntergeſetzt wurde, ſo iſt die Aufregung 
in franzöſiſchen Regierungskreiſen über das neue Weichen des 
Frankenkurſes im Hinblick auf die Wahlen nicht unverſtändlich. 
Iſt doch die gelungene Frankenſtützung und die 
            Brotpreisermäßi=
gung eines der ſtärkſten Argumente der Regierungsparteien, auf 
die breiten Maſſen zu wirken. Die deutſche Induſtrie 
aber hat mit der Frankenbewegung nichts zu 
tun. Ein niedriger Frankenkurs würde nur Frankreichs 
            Export=
fähigkeit erhöhen und die Konkurrenz gefährlicher machen. Im 
übrigen iſt die neue Verſchlechterung des Franken nicht ſo 
            be=
deutend, daß die Pariſer Erregung als begründet zu betrachten 
wäre. Das Ergebnis der Frankenſtützung war in Paris ein 
Pfundſtand von 67 Franken, und dieſes Niveau wurde ſelbſt in 
Paris als zu hoch gefunden. Der Finanzminiſter Marſall wollte 
die Stabilität auf einem Pfundkurſe von 70 Franken erreichen, 
Die neue Verſchlechterung hat aber wohl noch gar nicht 71 
            Fran=
ken erreicht und, da die innere Entwertung der franzöſiſchen 
Währung ein Drittel des Vorkriegskurſes iſt, ſo wäre auch ein 
Pfundkurs von 75 Franken noch kein alarmierendes Ereignis im 
Verhältnis zum Vorkriegskurs von 25 Franken für das Pfund. 
Man ſcheint allerdings in Paris im Hinblick auf die Wahlen 
            ner=
vös zu ſein und das deutliche Hinweiſen der engliſchen Blätter 
auf franzöſiſche Zuſagen vor der Frankenſtützung, Zuſagen, die 
durch Poincarés Vorbehalte gegen den Sachverſtändigenbericht 
durchlöchert ſeien, zeigt heute viel zutreffender als die Wahlmache 
des Echo de Paris die wahre Urſache der 
            Frankenverſchlechte=
rung an. 
Fronkreich im Zeichen des Wahlkampfes. 
Paris, 9. Mai. (Wolff.) Die Kandidaten der Wahlliſte 
der Republikaniſchen Union und der Nationalen Eintracht (Liſte 
des Nationalen Blocks) im Seine=Departement haben heute 
            nach=
mittag zu der ungewöhnlichen Zeit von 3 Uhr ab — alſo 
            wäh=
rend der Geſchäftszeit — in Paris eine große Kundgebung 
            ver=
anſtaltet, die mit der Verleſung einer Erklärung eingeleitet wurde, 
in der es u. a. folgendermaßen heißt: 
Wird Deutſchland guten Willen zeigen? Die 
            Reichstags=
wahl gebietet uns in jeder Hinſicht, auf der Hut zu ſein. Die 
Entfaltung des Komnismus, die nicht verfehlen wird, auch 
in Frankreich die Anhänger des ſozialiſtiſchen Syſtems zu 
            er=
muntern, iſt nicht weniger beſorgniserregend als die Zunahme 
der Nationaliſten, der Gegner des Verſailler Vertrages und der 
Parteianhänger eines gründlich vorbereiteten Revanchelrieges. 
— Der Verſammlung, an der vier Mitglieder der Regierung 
teilnahmen, wurde folgende Tagesordnung zur Annahme 
            vor=
gelegt: 
daß die Hauptprobleme, deren Löſung angeſtrebt werden muß, 
die Sicherheit Frankreichs und die Bezahlung der Reparationen 
ſind. Sie ſind der Ueberzeugung, daß dieſes Ziel endgültig 
            er=
reicht werden könne durch eine republikaniſche Einheit und 
            natio=
nale Eintracht, und daß Frankreich nunmehr Ausſicht haben 
werde, die ihm gebührende Genugtung zu erhalten, je mehr der 
Mann, der in ſeinem Namen ſpricht, den Allierten und 
            Deutſch=
land gegenüber Autorität beſitzt. Die Wähler des Seine=
            Departe=
ments fordern daher alle klar denkenden Franzoſen auf, für die 
ment die auswärtige Politik Poincarés zu unterſtützen. 
Die engliſch=franzöſiſche Auseinanderſetzung. 
* London, 9. Mai. (Priv=Tel.) Der Brief 
            Mac=
donalds an=Poincaré, in dem er ihm Aufſchluß über 
die Beſprechungen mit den belgiſchen Miniſtern in Chequers ge= Präſident Poincars habe jedoch dem Präſidenten der 
            Repara=
geben hat, hat in Pariſer diplomatiſchen Kreiſen den 
günſtigſten Eindruck hervorgerufen. Dieſe Aktion 
wird ergänzt dadurch, daß der franzöſiſche Botſchafter in Brüſſel, 
Herbette, ſeiner Regierung ebenfalls eine ausführliche 
            Mit=
teilung über den Inhalt der belgiſchen Beſprechungen zu 
            über=
mitteln in der Lage geweſen iſt. In offiziellen Pariſer Kreiſen 
glaubt man, daß durch dieſe Ereigniſſe eine überaus günſtige 
Atmoſphäre geſchaffen worden iſt. Man begrüßt nunmehr vor lionen Dollar Reparationsanleihe für Deutſchland in der Taſche 
ſein werden, Muſſolini erſchöpfende Auskunft gan ſagte: Wenn ich einen ſolchen Vertrag in der Taſche hätte, 
über die Anſchauungen Poincarés und 
            Mac=
ten, Entſcheidungen zu treffen, da auch hier nur zwei alliierte 
Regierungen vertreten waren. Die engliſche Preſſe erwähnt die 
Möglichkeit eines weiteren ſchriftlichen Gedankenaustauſches zwi= 
Konferenz.
 licher Gewalt an ihn gekommen und gleichſam nur als Gottes Werkzeug 
hatte er geſchrieben, was der Geiſt ihm eingab. Das Buch geriet in die 
Hände des Görlitzer Hauptpaſtors Gregorius Aichter, der in ſcharfer und 
perſönlicher Kampfesweiſe von der Kanzel gegen den Letzer loszog. 
            Dar=
auf wurde Jakob Böhme durch Beſchluß des Magiſtrats verpflichtet, ſich 
jeder ſchriftſtelleriſchen Tätigkeit zu enthalten. Er fügte ſich — ſchweren 
Herzens. Hier beginnt ſein tragiſches Schickſal. 
Er konnte ſeinem inneren Drang auf die Dauer nicht widerſtehen. 
Das war das mysterium magnum, das große Geheimnis. Gott wurde 
ihm zu mächtig; und eingedenk des Wortes, daß man ihm mehr 
            ge=
horchen ſolle als den Menſchen, griff er nach mehreren Jahren wieder 
zur Feder. Dieſer Bruch ſeines Verſprechens zog ſeine Ausweiſung aus 
der Stadt nach ſich; erſt ſpäter durfte er, nachdem ſein Ruf inzwiſchen 
            ge=
wachſen war und die Zahl ſeiner Anhänger ſich aſch tergrößert hatte, 
nach einer theologiſchen Disputation in Dresden wieder heimkehren. 
Es iſt nach ſeinem Bildungsgang nicht zu verwundern, daß ſeine 
Bücher oft dunkel und ſchwer verſtändlich ſind. Er ringt mit ſeinen 
ſeeliſchen Erlebniſſen, ohne doch die Fähigkeit zu gewinnen, ihnen einen 
entſprechenden Ausdruck verleihen zu können. Meiſt redet er in Bildern, 
die der Natur entliehen ſind. Alles was er ſchreibt, iſt unter Schmerzen 
geboren, darum aber auch durchwacht vom Zauber ſeiner Perſönlichkeit, 
erfüllt von ſeinem ureigenſten Weſen. Das iſr es auch, uas ſeine 
            Schrif=
ten ſo anziehend macht. 
Der Angelpunkt ſeiner Gedanken iſt der Grundſatz der 
            Selbſtunter=
ſcheidung. Ohne ſie iſt kein Leben, keine Bewegung, kein 
            Selbſtbewußt=
ſein. Darum muß jedes Ding, jedes Eins, ſich innerlich eutzweien, damit 
es an dem Anderen ſich ſelbſt erkenne und ſeiner ſelbſt bewuſit tzerde. 
Aus dieſer Spannung zwiſchen Bild und Gegenbild entſteht dann der 
Fluß und das Spiel des Lebens. So verhält es ſich auch mit Gott. „Gott 
iſt weder Natur noch Kreetur, weder dies noch das, weder hoch noch tief. 
Er iſt der Ungrund und doch der Grund aller Dinge, ein ewig eins, in 
dem keine Stätte iſt‟ Er ſchuf aber die Welt, damit ſie „das etwas ſei, 
in dem er ſich ſelber ſichtbar, findlich würde. Gott findet ſich in der 
Natur, wie wir uns in einem Spiegel wieder finden. Alſo ſind alld 
Dinge entſtanden durch Gottes Imagination. — Sieh dort das grüne 
Gewächs. Du hatteſt den Samen in die Erde gelegt und zugedeckt. Nun 
ſchien die Sonne darauf und ſchickte ihre Kraft hinunter auf das Korn; 
das faßte die Sonnenkraft in ſich hinein; davon eutſtand in ihm ein 
mächtiges Begehren, ein Hunger nach der Sonne, und immer ſehnlicher 
ſog es die Kraft in ſich, immer heißer drückt es die Sonne zu ſich hinauf 
und zog alſo einen grünen Halm aus der Erde. So woard ein neues Ding, 
das vorher nicht dageweſen. Gott iſt wie die lichte Sonne. Er hat 
            Be=
gehren nach der Welt und bildete ſie ſich ein (Imagination:), ſo ward ſie. 
— Deine Seele aber, die von ihm iſt, ſoll auch Hunger haben nach ihm, 
ihn an ſich ziehen und genießen, dann wächſt und lebt ſie neugeboren .. 
Bedeutſam iſt Böhme als Philoſoph; mehr noch als zeitgeſchichtliche 
Erſcheinung, denn in ihm finden muncherlei Stimmen, die am Anfang 
des 30jährigen Krieges laut waren, ein Echo; bedeutſam iſt er als 
            ein=
ſamer Denker, der ſeinem Geſchlecht= weit voraus war, anziehend und 
ſympathiſch als ringender Menſch, der ſich in den Konflikten ſeines Lebens 
verzehrte.
 Gefahr für den Dawes=Bericht. 
Die Verzögerungen.— Vor einem Briefwechſel 
zwiſchen London und Paris. 
TU. London 9. Mai. Der diplomatiſche Mitarbeiter des 
Daily Telegraph ſchreibt nach einer kurzen Wiedergabe der in 
der Frage des Sachverſtändigenberichts ſtattgefundenen 
            Verhand=
lungen, daß ein umfangreicher Briefwechſel zwiſchen London 
und Paris und den anderen europäiſchen Hauptſtädten nächſte 
Woche kurz nach den franzöſiſchen Wahlen vor ſich gehen werde. 
Jedermann beginne heute die Gefahr zu verſtehen, die für den 
Dawes=Bericht aus weiteren Verzögerungen entſtehe. 
            Beſon=
ders habe der Oberſt Logan, der militäriſche Beobachter der 
Reparationskommiſſion, von dieſer Gefahr geſprochen und 
            ge=
ſagt, daß damit eventl. eine Abkühlung oder Erkältung des 
            Geld=
marktes eintreten würde. 
Zuſammenkunft Poincarés mit Macdonald. 
TU. Paris, 9. Mai. Der Eclair erfährt aus offiziöſer 
Quelle, daß eine Zuſammenkunft Macdonalds und Poincarés 
zwiſchen dem 20. und 25, Mai, wahrſcheinlich aber am 20. Mai 
in Boulogne=ſur=Mer ſtattfinden werde. Die Information des 
Blattes erſcheint durchaus glaubwürdig. Am 15. Mai trifft in 
Paris zu dreitägigem Aufenthalt der Prinzregent von Aethiopien 
ein. Das ſerbiſche Königspaar wird für den 26. Mai erwartet. 
In der Zwiſchenzeit wird Poincaré, wie der Matin beſtätigt, 
Gelegenheit finden, ſich mit dem engliſchen Premierminiſter zu 
treffen. 
Die Morgenblätter nehmen heute alle zu der Frage 
            Stel=
lung, ob es im Intereſſe Frankreichs liege, noch vor einer 
            Klä=
rung der innerpolitiſchen Lage Deutſchlands aus der bisherigen 
Zurückhaltung herauszutreten. Die meiſten Blätter 
            beantwor=
ten die Frage in bejahendem Sinne, oder laſſen ſie zum 
            minde=
ſten offen. Der Matin ſchreibt: Die Zuſammenkunft 
zwiſchen Poincaré und Macdonald iſt 
            wünſchens=
wert, denn man darf keine Zeit verlieren, um der 
deutſchen Reaktion zu beweiſen, daß ihr keine Macht in der 
            Po=
litik der Auflehnung gegen den Verſailler Vertrag beiſtehen 
wird. Der Sachverſtändigenbericht iſt allenthalben gutgeheißen 
worden, nur Deutſchland umgibt ihn mit Vorbehalten. Es 
kommt darauf an, Deutſchland zu der Erkenntnis zu bringen, 
daß eine ſolche Politik nur ins Verderben ſtürzen kann. 
Poincaré geht nach Chequers. 
Paris, 10. Mai. (Wolff.) Der engliſche 
            Botſchaf=
ter hatte geſtern nachmittag eine Unterredung mit dem 
politiſchen Direktor des Auswärtigen Amtes Peretti della 
Rocca und übermittelte den Wunſch Macdonalds, 
baldigſt mit dem Miniſterpräfidenten 
            Poin=
caré zuſammenzutreffen, um über den 
            Sachverſtän=
digenplan mit ihm zu verhandeln. Da die parlamentariſchen Ar= 
Die Wähler des Seine=Departements ſind davon überzeugt, beiten Ramſay Macdonald nicht geſt ten, London zu verlaſſen, 
wird die Zuſammenkunft zwiſchen den beiden 
            Staats=
männern am 20. Maiin Chequers ſtattfinden. — Es 
            han=
delt ſich, wie Havas betont, um eine offiziöſe und private 
            Aus=
ſprache, die jedenfalls ohne Mitarbeiter der beiden 
            Miniſterprä=
ſiedenten durchgeführt werden ſoll. 
Beratungen bei der Reparationskommiſſion. 
Paris, 9. Mai. (Wolff.) Das Journal verſichert, inner= 
Liſte zu ſtimmen, deren Kandidaten ſich verpflichten, im Parla= halb der Reparationskommiſſion beſchäftige man ſich mit der 
Kandidatur für den in dem Sachverſtändigenbericht vorgeſehenen 
Agenten für die Reparationszahlungen und für 
den Truſt, der die deutſchen Eiſenbahn= und 
            Induſtrieobliga=
tionen verwalten ſoll. Für den letzteren kommt nach dem Blatte 
Sir John Bradbury in Frage, und für den Poſten des 
            Agen=
ten ſei der belgiſche Delegierte Delaeroix genannt worden. 
tionskommiſſion mitgeteilt, daß Frankreich das 
            Privileg=
für dieſen Poſten in Anſpruch nehme. 
Morgan nach Amerika zurückgekehrt. 
Neu=York, 9. Mai. (Durch Funkſpruch.) Bei ſeiner 
Rückkehr nach Amerika hat Morgan die in der Wallſtreet 
            um=
gehenden Gerüchte, daß er mit einem Vertrag über hundert 
            Mil=
allem, das Theunis und Hymans demnächſt in der Lage aus Europa zurückkehre, weder beſtätigt noch dementiert. 
            Mor=
könnte ich über ſeinen Inhalt doch nicht ſprechen, bevor ich 
            Ge=
donalds zu geben. Wie bereits früher bemerkt, konnten legenheit gehabt hätte, mit meinen Geſchäftsteilhabern zu 
            ſpre=
natürlich die Beſprechungen in Chequers keine Gelegenheit bie= chen.” Auf die Bitte, die Erklärung von Owen Young, daß 
            Ame=
rika gern die Hälfte der vorgeſchlagenen 200=Millionen=Dollar= 
Anleihe für Deutſchland übernehmen würde, zu beſtätigen, ſagte 
Morgan: „Ich zögere, darüber zu ſprechen, weil ſo viele Fragen 
damit verbunden ſind, und weil ſo viele der Kompetenz der 
            Re=
ſchen Poincaré und Macdonald vor einer interalliierten gierung unterſtehende Phaſen noch erwogen werden müſſen, ehe 
wir Bankiers auch nur daran gehen können, die Frage zu prüfen.” 
Der bekannte Schriftſteller Walther Nithack=St ihn hat, ſich eng 
            an=
lehnend an die Hiſtorie, das an dramatiſchen Momenten reiche Leben 
des Philoſophen zum Gegenſtand eines wertvollen Schauſpiels gemacht, 
das aus den inneren und äußeren Schwierigkeiten Böhms ſeine Aotwve 
nimmt und ſein Leben, Wirken und Kämufen in vortrefflicher Weiſe 
zur Darſtellung bringt. Die Jugendvereinigung der Paulusgememde 
hat ſich die ſchwierige Aufgabe geſtellt, „Jakob Böhme” am Sonntag, 
Montag und Dienstag (11., 12. und 13. Mai) abends 7½ Uhr im 
            Ge=
meindeſaal der Pauluskirche aufzuführen. Der das Wort geſchrieben hat: 
„wenn Zeit wie Ewvigkeit und Gwigkeit wie Zeit, der iſt kefreit von allem 
Streit”, verdient es, der Gegenwart wieder nahegebracht zu werden.
 Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben. 
* Ein Albumblatt Goethes aus den 
            Be=
freiungskriegen.” In dem reichhaltigen Autographen= 
Katalog, den Karl Ernſt Henrici für ſeine nächſte Verſteigerung 
veröffentlicht, wird auch ein intereſſantes Albumblatt Goethes 
mitgeteilt, das ſich auf die unruhigen Tage in Weimar nach der 
Völkerſchlacht bei Leipzig bezieht. Die Verſe, die 
dem Obriſtleutnant von Bock gewidmet ſind, tragen das Datum 
„Weimar, 22. Oct. 1813, erneuert, den 3. Febr. 1814” und lauten: 
„Von allen Dingen, die geſchehen, 
Wenn ich es redlich ſagen ſollte, 
So wars, Koſaken hier zu ſehen, 
Nicht eben, was ich wünſchen wollte. 
Doch als die heilig große Flut 
Den Damm zerriß, der uns verengte, 
und Well” auf Welle mich bedrängte, 
War Dein Koſak mir lieb und gut.” 
Es war am 20. Oktober, daß die erſten Franzoſen auf der Flucht 
von Leipzig her in Weimar eintrafen. Goethes Tagebuch 
            ſpie=
gelt die Unruhe jener Tage. Unter dem 21. Oktober ſchreibt er: 
„In der Nacht Koſaken. Unruhiger Tag. Kanonade deutlich 
zu hören. Franzoſen bei Apolda. Die Koſaken brechen auf. 
Kurzes Gefecht zwiſchen Umpferſtedt und Schwabsdorf. 
            Fran=
zoſen geſprengt. Am 22. heißt es dann: „Truppenmärſche. 
Obriſtleutnant von Bock ſendet eine Sauvegarde. Kurz vor der 
Tafel Ueberfall der Franzoſen. Stundenlanges Gefecht. 
            Ein=
quartierung.‟ Dieſe Kämpfe zwiſchen Koſaken und Franzoſen 
in der nächſten Umgebung von Weimar riefen unter den 
            Be=
wohnern einen paniſchen Schrecken hervor, und auch Goethe 
            be=
fand ſich in ängſtlicher Unruhe, bis die Abteilung des 
            Oberſt=
leutnants von Bock Rettung brachte. Goethe hat in dem 
            Album=
blatt dem Offizier ſpäter den Dank für die Koſakenhilfe 
            abge=
ſtattet, die ibm am 22. Oktober ſo ſehr erwünſcht kam.
Rummer 130.
 Muslaus Ailonar iin Austande. 
(Zum deutſch=ruſſiſchen Konflikt.) 
Von Georges Popoff. 
Von den Ländern, die mit der Moskauer Regierung paktiert 
Haben, muß Deutſchland an erſter Stelle genannt werden: es 
war die erſte Großmacht, welche mit den Sowjetruſſen einen hung Beachtenswertes lernen; ſie betrachtet die „Kapitaliſten”, 
regelrechten Friedensvertrag unterzeichnete und „normale Be= deren wirtſchaftliche Hilfe ſie dringend braucht, dennoch als dem 
ziehungen” zum Kreml anbahnte. Deutſchland iſt der natürliche 
Nachbar Rußlands und hat mit ihm gleiche wirtſchaftliche 
            Inter=
eſſen. Aber gleichzeitig iſt Deutſchland auch das Land, auf 
            wel=
ches die Propagandiſten der Weltrevolution ihr Auge am eheſten 
gerichtet hatten. Da mußte es nun doppelt intereſſant ſein, ob es 
u dieſem erſten konkreten Fall gelungen war, das große Dilemma miſchung in die inneren Angelegenheiten Sowjetrußlands”. 
            Wes=
zu löſen und ein friedliches Zuſammenarbeiten zweier Staaten, 
die ihre beiderſeitigen Regierungsformen „theoretiſch” 
            bekämpf=
ten, in Wirklichkeit umzuſetzen und feſtzuſtellen, wie weit die 
Sowjetregierung tatſächlich auf die „Nichteinmiſchung in die 
            inne=
ren Angelegenheiten‟ Deutſchlands und die Propaganda 
            zugun=
ſten eines kommuniſtiſchen Umſturzes in Deutſchland verzichtet hat. 
Wen man nun zwecks Ergründung dieſer Frage die 
            Ge=
zwei Jahre betrachtet — ſo ergibt ſich leider folgendes Bild: 
            ent=
gegen ſeiner Verſprechungen war Moskau mit einer 
            unvergleich=
baren Beharrlichkeit beſtrebt, in Deutſchland den Kommunismus 
und Sowjetismus auf jede Weiſe zu propagandieren und hat 
mehrmals Verſuche unternommen, die beſtehende ſtaatliche 
            Ord=
nung gewaltſam zu ſtürzen. Es verging im Laufe der letzten zwei 
Fahre kaum ein Monat, daß nicht bald hier, bald da 
            kommu=
ganzer Wucht im Herbſt vorigen Jahres. Und aus der Tatſache, 
daß ſie bisher alle mehr oder weniger kläglich mißglückt ſind, 
folgte durchaus nicht, daß die Moskauer Drahtzieher ihr 
            Unter=
fangen ein für allemal aufgegeben hätten. Im Gegenteil — 
            ge=
rade nach dem Oktober=Fiasko konnte in dieſem Frühling in 
Deutſchland wieder eine ungewöhnliche kommuniſtiſche Aktivität 
bemerkt werden. 
Es genügt, kurz die einzelnen Fälle kommuniſtiſcher 
            Treibe=
teien der letzten Zeit aufzuzählen, um ein erſchreckendes Bild 
dieſer Tätigkeit zu erhalten: am 17. Februar erſcheint in Berlin 
das bekannte Mitglied der Moskauer Tſcheka Peters und 
            er=
ſchießt den abtrünnigen deutſchen Kommuniſten Rauſch in deſſen 
Vohnung; am 14. März werden beim Breslauer 
            Kommuniſten=
führer Mouden Schriftſtücke gefunden, aus denen hervorgeht, 
daß die Kommuniſtiſche Partei Deutſchlands aus Moskau Order 
erhalten hat, bereits in allernächſter Zeit wieder den Verſuch 
einer gewaltſamen Aenderung der Verfaſſung in Deutſchland 
vorzunehmen; am 15. April erläßt die Kommuniſtiſche Partei 
Deutſchlands auf Befehl Moskaus ein Rundſchreiben im 
            Ruhr=
gebiet, welches anrät, die dortige wirtſchaftliche Oepreſſion zu 
benutzen, um einen neuen Sturm gegen die beſtehende Ordnung 
zu beginnen, und es wird angeordnet, Kampfkommiſſionen, bei 
denen auch Frauen teilnehmen ſollen, zu gründen; am 18. April 
wird in Mecklenburg der Arbeiter Jonas von Moskauer Agenten 
ermordet, weil er der Kommuniſtiſchen Partei abtrünnig 
            gewor=
den war; am 25. April wird in Stuttgart eine „Tſcheka der 
            deut=
ſchen Kommuniſtiſchen Partei” — eine Filiale der Oſerſhinskiſchen 
Terrororganiſation — aufgedeckt, welche ſich die Beſeitigung von 
Mitgliedern der deutſchen Regierung, in erſter Linie des 
            Gene=
rals v. Seeckt, zum Ziele geſetzt hat; und ſchließlich kommt es am 
3. Mai zu einem deutſch=ruſſiſchen Konflikt, weil der von der 
Polizei verhaftete kommuniſtiſche Uebeltäter Bozenhardt ſich in 
das Gebäude der ſowjetruſſiſchen Handelsvertretung flüchtet. 
angebliche Verletzung der Exterritorialität, übergeht aber 
            voll=
kommen die wichtigſte Tatſache, nämlich, daß der von der Polizei 
verfolgte Kommuniſt Bozenhardt ſpurlos im Gebäude der 
            ruſſi=
ſchen Handelsvertretung untergetaucht iſt. Bei der Hausſuchung 
ter gefunden, in denen die Angehörigen der deutſchen Reichswehr 
und der Schutzpolizei zur Auflehnung gegen die Regierung 
            auf=
gefordert werden. — Soweit die Tatſachen, welche klar beweiſen, 
daß die Haltung der Sowjetregierung in kraſſem Gegenſatz zu monie einſtellen und aufhören wollten, Luftflotten 
            gegenein=
der von ihr verſprochenen „Nichteinmiſchung in die inneren 
            An=
gelegenheiten‟ Deutſchlands ſteht. 
Womit der deutſch=ruſſiſche Zwiſchenfall endigen wird kann 
noch nicht vorausgeſagt werden. Doch hat es kaum Zweck, der= die kapitaliſtiſchen Regierungen können einfach dieſe Probleme 
artige Konflikte mit den Moskowitern allzu tragiſch zu nehmen. 
Es iſt für jeden, der das wahre Geſicht der Sowjetregierung 
kennt, „eine ganz gewöhnliche Geſchichte”. Und — kaltes Blut 
Fällen das erſte Gebot ſein. Gleichzeitig folgt aber daraus die 
Lehre, daß jede Regierung, die zu den Sowjetruſſen in 
            irgend=
welche Beziehungen tritt, ſich in Zukunft volle Rechenſchaft über 
die innerpolitiſche Tragweite dieſes Schrittes abzugeben hätte: 
denn. — in Geſtalt des Moskowiters läßt jeder bürgerliche Staat 
den kommuniſtiſchen Brandſtiſter in ſein Haus!. Es ſind 
            ſelbſt=
tedend ſehr gewichtige Gründe, weshalb man es trotzdem tut, 
und auch wir vertreten die Anſicht, daß ſeitens der europäiſchen 
Mächte die wirtſchaftlichen Beziehungen zu Sowjetrußland radezu glänzend ſein!
* Berliner Brief.
 Radiofimmel. 
Von Zeit zu Zeit muß Frau Berolina ihre beſondere 
            Paſ=
ſion haben. Von Zeit zu Zeit verſchlingt in der Reichshauptſtadt 
das Intereſſe für eine neue Erfindung, eine berühmte 
            Perſön=
lichkeit oder ſonſt eine beſondere Sache, alle Ruhe, Vernunft 
und zuweilen ſogar gute Sitte. Der arme vielgeplagte 
            Erden=
bürger ſucht anfangs Widerſtand zu leiſten, um ſchließlich in 
allen Tonarten zu ſingen: „Ergib dich drein!” So war es einſt 
bei Bekanntwerden des Grammophons, ſo iſt es auch jetzt bei 
der Volkstümlichwerdung der elektriſchen 
            Schallwellenüber=
tragung. Schon wenn man früh morgens die natürlich ſtark 
überfüllte Straßenbahn beſtiegen, um ins Büro zu fahren, 
            be=
ginnt rings das „Nadio”=geſpräch. Eingekeilt in drangvoll 
            fürch=
terliche Enge geht es über uns hinweg; nicht der Ausfall der 
Wahlen, nicht einmal die neueſten Bierpreiſe ſind der Inhalt, 
ſondern es wird überall Kritik am geſtrigen Nundfunk geübt. 
Kaum hat man das Berufsausübungsheim betreten und die 
lieben” Kollegen begrüßt, ſo beginnt auch ſchon die Debatte 
iber die beſte Schaltanlage des ſchon erbauten, oder noch zu 
            er=
bauenden Rundfunkempfängers. Heiß wogt der Kampf, und 
wenn nicht immer wieder die zu erledigenden Berufsarbeiten 
ſtörend dazwiſchen kämen, wer weiß, ob man ſich nicht ernſtlich 
iu die Haare fahren würde. Froh eilt man nach des 
            Arbeits=
jages Laſt und Sorge im ſchönen Maienſonnenſchein „durch der 
Straßen lange Zeile” den heimiſchen Penaten entgegen. Damit 
uian die Exiſtenz des Radio nicht zu vergeſſen braucht, ſind gleich 
iu erſten in der Wegrichtung liegenden Gäßchen nicht weniger 
als drei Geſchäfte, welche die Radioempfänger fabrizieren und 
Einzelteile hierzu verkaufen; in der folgenden Gaſſe: dasſelbe 
Bild, und ſo weiter; nur ſelten fehlt in einer größeren Straße 
ein auf Nadio eingeſtelltes Lädchen. Es iſt mit den 
            Radio=
geſchäften gegangen wie mit den weiland Juwelen= und Gold= 
Einkaufsſtellen. Die ſtrahlende Sonne der Konjunktur hat ſie 
alle ans Licht gebracht. und das Merkwürdigſte iſt; überall 
wird gut gekauft. Und man vergißt auch bald, warum. Iſt 
es doch vor allem der edle Wettſtreit unſerer Herrn Jungens, 
haben doch gerade ſie vor allem den Ehrgeiz, einen möglichſt 
tadelloſen Apparat zu bauen. Und ſobald Vater nach Hauſe 
Tommt, geht das Gequäle los: Ich brauche noch ſo und ſoviel für 
Einen neuen Detektor, für einen neuen Kopfhörer und was der 
guten Sachen mehr ſind. Weigert ſich Vater den Zaſter dazu 
gleich herauszurücken, mit dem beſcheidenen Hinweis, daß das 
Sehalt zu knapp zu derlei Modeſachen ſei, heißt es bei den 
Sprößlingen gleich: man ſei rückſtändig. Die Genoſſen haben
 Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Mat 1924. 
aufgenommen werden müſſen:; denn es iſt natürlich nicht mehr 
möglich, daß man die freie Blutzirkulation des 
            Weltwirtſchafts=
körpers durch Ausſchalten des ruſſiſchen Marktes und der 
            ruſſi=
ſchen Produktion auch weiterhin behindert. Aber man ſoll neben 
dem wirtſchaftlichen Nutzen nie jene andere Gefahr außeracht 
laſſen, welche ein „Brandſtifter” ſtets mit ſich bringt. Man ſoll 
dieſe Gebiete nach Möglichkeit ſcheiden und trennen. 
Von der Sowjetregierung ſelbſt kann man in dieſer 
            Bezie=
kommuniſtiſchen Regime feindlich geſinnte Elemente und ſtellt 
daher in Moskau jeden ausländiſchen Diplomaten und 
            Kauf=
mann unter die ſorgfältigſte Aufſicht der Tſcheka. Die Tſcheka iſt 
über jeden Schritt der Ausländer hinreichend unterrichtet und 
z nimmt ihnen natürlich jegliche Möglichkeit irgendwelcher „
            Ein=
halb ſollte denn in Europa nicht ebenſo darauf geachtet werden, 
daß die Sowjetdiplomaten und bolſchewiſtiſchen Kaufleute außer 
ihren Fellen und ſonſtigen Waren keine „rote” Konterbande nach 
Europa einführen und keinen „Handel” treiben mögen, der auf 
den Verderb ihrer bürgerlichen Geſchäftsfreunde abgezielt wäre? 
Die Bolſchewiſten ſehen ſich gezwungen, mit uns „
            Kapita=
liſten” Handel zu treiben, weil wir — zunächſt noch am Leben 
ſchichte der inneren Zuſtände in Deutſchland im Laufe der letzten ſind. Aber am liebſten würden ſie uns tot ſehen, Ueber dieſe Tat= kommuniſtiſcher Waffen im Polizeigebäude noch Folgendes 
            mit=
ſache ſollte man ſich nie hinwegtäuſchen laſſen. Die europäiſchen 
Regierungen ſollten ſich den Sowjetruſſen gegenüber ſo ſtellen, Beamte der Hilfspolizei aufgedeckt worden, vielmehr ſind auf 
daß beiſpielsweiſe Radek kein Recht hätte, zu ſagen, was er öfters 
behauptet hat: „Die europäiſchen Diplomaten ſind ſo dumm, daß 
wir Kommuniſten gar nicht klug zu ſein brauchen!“ Die Welt ſoll 
ſich nicht immer ſo einfach von Moskau düpieren laſſen — wie es lich aus Eigennutz gehandelt. Politiſche Geſichtspunkte 
            ſchei=
namentlich in der Frage der „Nichteinmiſchung Rußlands in die 
niſtiſche Putſchverſuche unternommen wurden, das letztemal mit Angelegenheiten anderer Staaten” bisher ſtets geſchehen iſt. Die= muniſtiſche Partei an der Sache nicht beteiligt. 
jenigen Mächte, welche mit Rußland handeln und verhandeln, 
ſollen getroſt verſuchen, von den Moskowitern alle möglichen 
wirtſchaftlichen Vorteile zu erlangen, aber dabei nie vergeſſen, 
daß die Sowjetdiplomatie ſtets nach dem Prinzip handelt: 
            So=
lange verſprechen und leugnen — bis es geglaubt wird. 
Am vollendetſten übt dieſe Kunſt der weit und breit bekannte 
Genoſſe Sinowjew, der noch kürzlich (am 22. April), ungeachtet 
der offiziell=freundſchaftlichen Beziehungen Sowjetrußlands zu 
Deutſchland, in der „Prawda” öffentlich erklärt hat, die wich= burg verhindert. Bei einer Geheimtagung in 
            Neubranden=
tigſte Aufgabe der deutſchen kommuniſtiſchen Partei ſei — „die 
Bewaffnungen der Arbeiter Deutſchlands” um für den Fall 
eines Auftretens gegen die Negierungsmacht vorbereitet zu 
ſein.‟ Denſelben Gedanken haben er und zahlreiche ſeiner Mos= ſich auch der kommuniſtiſche Reichstagsabgeordnete Erich Schmitt. 
kauer Parteigenoſſen bereits endlos oft bei offiziellen und 
            in=
offiziellen Anläſſen laut und vernehmlich verkündet. Sollte man 
nun aber verſuchen, die Sowjetregierung auf das 
            Unzuläſſig=
eines derartigen Verhaltens gegenüber einer befreundeten Macht ſon. Er iſt in ſeinen Kreiſen als „Harry” bekannt und ſtand 
hinzuweiſen — ſo würde man von Moskau aus prompt 
            antwor=
ten — Sinowjew ſei mit der Sowjetregierung nicht identiſch, 
denn er ſei „nur” Vorſitzender der III. Internationale, die mit 
der Sowjetregierung nichts zu tun habe. So blöd nun dieſe 
Erklärungen auch nicht ſind und obgleich allbekannt iſt, daß 
Sinowjew einer der Allermächtigſten im Zentralkomitee der zur= Tſcheka wahrſcheinlich noch bald näheres bekannt gegeben wird. 
zeit zufällig in Rußland regierenden ruſiſchen 
            Kommuniſti=
ſchen Partei iſt, — ſo werden ſie dennoch von den europäiſchen 
Diplomaten ſcheinbar als genügend betrachtet. Da iſt es 
            natür=
lich kein Wunder, wenn Nadek triumphierend ausruft. „Die 
Diplomaten ſind ſo dumm, daß wir gar nicht klug zu ſein brauchen!” 
Man hat in letzter Zeit in Europa allenthalben aufgehört, 
an eine „kommuniſtiſche Gefahr”, als an etwas Effektives zu 
glauben. Man vertraut ruhig auf den nüchternen Verſtand der 
demokratiſch=geſinnten Maſſen Europas und ſagt ſich — „die kriegszeit. Gegenüber der Vorwoche (1,14 Billionen) iſt demnach 
Kommuniſten haben ausgewirtſchaftet” Zum Teil ſtimmt das, eine Steigerung um 0,9 Prozent zu verzeichnen. 
Aber auch nur zum Teil: beiſpielsweiſe die deutſchen Wahlen, 
Der ruſſiſche Botſchafter Kreſtinski proteſtiert ſehr eifrig gegen die bei denen die kommuniſtiſchen Neichstagsmandate von den 
            bis=
herigen 15 jetzt auf 62 geſtiegen ſind, haben bewieſen, daß dieſe Bolksentſcheid über das Sachverſtändigen=Gutachten? 
Gefahr unter gewiſſen Umſtänden, ſtets wieder anſchwellen kaun. 
Karl Radek, der es ſich überhaupt leiſten kann, gelegentlich die 
Wahrheit zu ſprechen — hat kürzlich einem Journaliſten, der Sozialdemokratie in ſeiner heutigen Sitzung den Beſchluß gefaßt, 
in der ruſſiſchen Handelsvertretung wurden außerdem Flugblät= ihn fragte, wie er die Ausſichten der Weltrevolution einſchätze, 
geantwortet: Wenn die Entente die Reparationsfrage auf eine vorſchläge einen Volksentſcheid herbeizuführen. Da der Kampf 
Weiſe löſen könnte, daß Deutſchland wieder zu Kräften käme 
. . . Wenn Frankreich und England ihren Kampf um die 
            Hege=
ander zu bauen . . . . Wenn England Mittel und Wege finden 
könnte, die wachſende Sehnſucht nach Freiheit im Oſten zu 
zügeln . . . Ja, dann hätten wir Grund zu Peſſimismus. Aber 
auf eigene Fauſt nicht löſen. Und darum ſind die Ausſichten der 
Weltrevolution gut ... 
Hierzu wäre nur noch hinzuzufügen: und wenn die „
            kapita=
bewahren! ſollte für jede bürgerliche Regierung in derartigen liſtiſchen Regierungen” noch weiterhin den Beteuerungen der Berlin zurückgekehrt, nachdem ſich gezeigt habe, daß die Sowjet= 
Bolſchewiſten, ſich jeglicher Einmiſchung in die inneren 
            Ange=
legenheiten Europas zu enthalten, aufs treue Angeſicht hin, 
Glauben ſchenken werden und auch in Zukunft wiederſpruchslos 
die Hypotheſe hinnehmen werden, daß die Sinowjewſche Kom= dies die Sowjetregierung gewünſcht habe, würde praktiſch keine 
muniſtiſche Internationale, die Tſcheka des Herrn Dſerſchinski Sicherheit für eine Meiſtbegünſtigung bieten. Ein Vertrag, wie 
und die Sowjetregierung im Kreml drei grundverſchiedene 
Dinge und nicht ein und dasſelbe ſind — dann, ja dann werden Holland keinen Wert haben und das Land im Hinblick auf 
            ſei=
die Ausſichten der Weltrevolution bald nicht nur gut, ſondern ge= nen Handel, ſeine Schiffahrt, Schulden und Forderungen in 
e
Seite 3.
 Waffenſchmuggel in Dresden. 
Die Darſiellung des Polizeipräſidiums. 
Dresden 9. Mai. Von durchaus zuverläſſiger Seite 
            er=
fährt die Telegraphen=Union: In der Johannkaſerne, in der 
Königbrückſtraße, die als Polizeigebäude=Nord Zwecken der 
            Lan=
despolizei dient, ſowie in der Schützenkaſerne, in der gleichfalls 
Landespolizei untergebracht iſt, machte die Wache der Hilfspolizei 
am 6. und 7. Mai die Beobachtung, daß Beamte der 
            Landes=
polizei Waffen und Munition in Paketen verpackt 
            herausſchmug=
gelten oder herauszuſchmuggeln verſuchten. Die Wache der 
Hilspolizei ſchritt am Mittwoch ein und ſtellte feſt, daß dieſe 
Waffen für die Kommuniſtiſche Partei beſtimmt waren. 
Drei Beamte der Landespolizei, die der Kommuniſtiſchen 
Partei angehören und mit dem Waffenſchmuggel in Verbindung 
ſtehen, wurden feſtgenommen, während ein vierter Beamter, 
gleichfalls ein Kommuniſt, Oberwachtmeiſter Grützner, flüchtig iſt. 
Das Preſſeamt des Polizeipräſidiums teilt zu dem in einer 
Dresdener Tageszeitung erſchienenen Artikel über Beſchlagnahme 
Die Waffenangelegenheit in der Johannkaſerne iſt nicht durch 
private Anzeige hin Beamte des Polizeipräſidiums gegen die 
Täter eingeſchritten. Beamte der Hilfspolizei ſind mit der Sache 
überhaupt nicht befaßt geweſen. Die Täter haben offenbar 
            ledig=
den bei der Tatſache gänzlich aus. Insbeſondere iſt die Kom= 
Aufhebung der Tſcheka in Hamburg. 
* Hamburg, 9. Mai. (Priv.=Tel.) Die Mörder des 
            Kom=
muniſten Jonas, der im April von ſeinen Parteifreunden aus 
Furcht vor Verrat kommuniſtiſcher Geheimpläne erſchoſſen wurde, 
konnten jetzt verhaftet werden. Gleichfalls wurde die Bildung 
einer kommuniſtiſchen Tſcheka in 
            Neubranden=
burg, an der auch die Mörder des Jonas teilnahmen, und die der 
Bildung einer Tſcheka für Mecklenburg=Strelitz dienen ſollte, 
            ge=
lang es, ſechs Kommuniſten feſtzunehmen. Unter ihnen befindet 
Auf dem Transport zur Polizeibehörde verſuchte der Haupttäter 
zweimal zu entfliehen. Bei dem zweiten Fluchtverſuch wurde er 
ſchwer verwundet. Er verweigert jede Auskunft über ſeine 
            Per=
zweifellos in Verbindung mit der Mecklenburger Tſcheka, iſt 
            viel=
leicht ſogar ihr Führer geweſen. Er iſt kein Mecklenburger und 
gehört den gebildeten Kreiſen an. Die Staatsanwaltſchaft hat 
noch weitere Verhaftungen vorgenommen. Es iſt anzunehmen, 
daß der Mord an Jonas bald aufgeklärt und daß auch über die 
Der Lebenshaltungsindex. 
Berlin, 10. Mai. (Wolff.) Die Reichsindexziffer für 
Lebenshaltungskoſten (Ernährung, Wohnung, Heizung, 
            Beleuch=
tung, Bekleidung) beläuft ſich nach Feſtſtellungen des Statiſtiſchen 
Reichsamtes für den 7. Mai auf das 1,15 billionenfache der Vor= 
Berlin, 9. Mai. Wie wir hören, hat der Vorſtand der 
in der Frage der Annahme oder Ablehnung der 
            Sachverſtändigen=
zwiſchen 23 Parteien die erforderliche Klarheit nicht gebracht 
habe, ſoll das Volk ſelbſt durch Ja oder Nein entſcheiden. 
Abbruch der holländiſch=rufſiſchen Verhandlungen. 
Haag, 9. Mai. (Wolff.) In der Denkſchrift des 
            Außen=
miniſters zum Budgetvoranſchlag wird auch der Abbruch der 
niederländiſch=ruſſiſchen Verhandlungen erwähnt. Die 
            nieder=
ländiſchen Vertreter ſeien entſprechend ihren Weiſungen aus 
regierung nicht bereit war, ihre Haltung zu ändern. Die 
            nieder=
ländiſche Regierung ſei der Anſicht, daß ſie nicht weiter gehen 
könnte. Die Meiſtbegünſtigung, welche ſo verklauſuliert ſei, wie 
der von der Sowjetregierung ins Auge gefaßte, würde für 
eine unſichere, anormale Lage verſetzen.
 DE 
Brieſtaſche und erfüllt ſeine päterliche Pflicht, um weiteren 
Appellen aber zu entgehen, fleucht man ſchleunigſt in ſein 
Stammkaffee, damit man dort bei Zeitſchriften=Lektüre und 
Stammtiſchſkat etwas vom Tagesthema abgelenkt werde. Doch 
auch hier, oh weh, muß man zu ſeinem Schrecken ſehen, daß 
            be=
reits mehr als ein Dutzend Funkblätter exiſtieren und jede 
            grö=
ßere Zeitung ſchon ſeine eigene Radiobeilage beſitzt. und mit 
dem Skat wird das auch nichts, denn der dritte Mann läßt ſich 
entſchuldigen, er iſt zu Hauſe geblieben, um das 
            Rundfunkpro=
gramm nicht zu verſäumen. Reſigniert geht man heim und legt 
ſich ſchließlich ſchlafen, um im Traum dann auch vom Nadiogeiſt 
heimgeſucht zu werden, der uns eine Schlinge von Antennendraht 
um den Hals legt und ver Nundfunk ſämtliche noch nicht 
            be=
zahlten Rechnungen zur Verleſung bringt . . . Und am anderen 
Morgen beginnt ein neuer Radio=erfüllter Tag — und das wird 
ſolange ſo weitergehen, bis die Reichshauptſtadt einen neuen 
Fimmel zur großen Mode erhoben hat — nach der Austobung 
des jetzigen Radiofimmels.
 * Zunehmender Planetenglanz im Mai. 
Die aſtronomiſchen Vorausſetzungen, für die Beobachtung 
der Plaueten waren ſchon in den vergangenen Monaten ſehr 
günſtig, die Witterung war aber meiſt ſo ungünſtig, daß die 
Ausnützung dieſer günſtigen Planetenſtellungen für die 
            Beobach=
tung meiſt nicht möglich war. Hoffentlich bringt der Mai dem 
Sternfreund beſſere Witterungsverhältniſſe, ſind doch die meiſten 
Planeten auch in dieſem Monat gut zu beobachten. Venus, 
die ſchon in den letzten Monaten als helſtrahlender Abendſtern 
die Aufmerkſamkeit auf ſich lenkte, leuchtet auch im Mai hoch 
am weſtlichen Abendhimmel in der Dämmerung auf. Die Dauer 
ihrer Sichtbarkeit nimmt jedoch von 4 Std. 20 Min. am Anfang 
des Monats auf 2 Std. 50 Min am Monatsende ab. Dafür 
nimmt ihr Glanz im Laufe des Monats weiter zu. Am 25. Mai 
erreicht ſie ihre größte Helligkeit. Sie wird dann elfmal ſo hell 
wie der ſtrahlende Sirius, der hellſte Stern an unſerem Himmel, 
erglänzen. Mars, der anfangs 3 Stunden vor der Sonne im 
Oſten über den Horizont kommt und ſo hell wie Wega leuchtet, 
wird immer heller, überſtrahlt am Ende des Monats Wega und 
iſt 3½s Stunden lang vor Sonnenaufgang im Steinbock zu 
ſchen. Jupiter im Sternbild des Schützen, der am 5. Juni 
in Oppoſition zur Sonne tritt, geht abends gegen 10 Uhr im 
Südoſten gleichzeitig mit Antares im Skorpion auf und iſt die 
ganze Nacht als heller Stern ſichtbar. Am ſüdlichen Himmel 
ſteht Saturn bei Einbruch der Dunkelheit ſchon ziemlich hoch
 Immm 
vor Sonnenaufgang unter, Uranus taucht früh vor 
            Sonnen=
aufgang am Südoſthimmel auf, Neptun, der abends im 
Weſten ſteht, geht um Mitternacht unter. Beide Planeten ſind 
nur im Fernrohe ſichtbar. Merkur iſt den ganzen Monat 
unſichtbar. Er geht am 7. und 8. Mai vor der Sonnenſcheibe 
vorüber und iſt erſt Mitte Juni als Morgenſtern wieder zu 
ſehen. Von den Mondvorübergängen werden im Mai 
bei uns die folgenden ſichtbar ſein: Am 8. Mai, früh 2 Uhr, 
Venus, am 9. Mai, abends 10 Uhr, Pollux, am 16. Mai, abends 
9 Uhr, Saturn, am 20. Mai, früh 5 Uhr, wird der Vorübergang 
an Jupiter nicht mehr zu beobachten ſein, weil die Sonne 
            be=
reits etwa eine Stunde zeitiger aufgeht. 
Von den Fixſternen ſtehen Anfang Mai, abends 11 Uhr, 
Prokyon im Kleinen Hund tief im Weſten. Nordweſtlich 
            da=
von ſtehen die Zwillinge Kaſtor und Pollux ſowie noch 
weiter nach Norden Kapella im Fuhrmann. Auf der 
            Süd=
hälfte des Himmels fallen Regulus im Löwen, öſtlich davon 
Auktur im Bootes, ſüdlich von Arktur und füdöſtlich von 
Regulus Spika in der Jungfrau durch ihren Glanz auf. Tief 
im Südweſten geht Antares im Skorpion mit Jupiter auf. 
Nahe dem öſtlichen Horizont, taucht Atair im Adler auf. 
Darüber leuchtet Wega, in der Leier, nördlich von Wega 
Deneb im Schwan und nahe dem Nordhorizont die Wsförmige 
Kaſſiopeig.
 Kunſthiſtoriſche Ausſtellung in Wiesbaden. 
Unter dem Titel „Vom Rokoko zur Romantik” 
            er=
öffnete die „Bücherſtube am Muſeum — Graphiſche 
Kunſt” eine Ausſtellung aus mittelrheiniſchem Privatbeſitz, an 
der ſich in dankenswerter Weiſe auch das Darmſtädter 
            Landes=
muſeum und eine größere Darmſtädter Privatſammlung durch 
hervorragende Leihgaben beteiligten, ein Entgegenkommen, das 
im beſetzten Gebiet dankbar empfunden wird. Die Ausſtellung 
bringt viel Sehenswertes: treffliche Werke von F. Kobell, den 
beiden Schütz, Seekatz, dem Rokokoplaſtiker Ohmacht. Durch 
Caſpar Schneider, Junker, Schalck, Veit, 
            Sette=
gaſt konnte, ein Jahrhundert Mainzer Kunſt veranſchaulicht 
werden. Von den Romantikern iſt neben einem ſchönen 
            Schir=
mer die Heidelberger Gruppe Fries, Iſſel, Schiltach 
intereſſant vertreten. Von der älteren Frankfurter Kunſt finden 
ſich Zeichnungen von Hoch, Urlaub, Karl Morgenſtern. 
Unter den angegliederten nichtrheiniſchen Meiſtern fällt beſonders 
ein herrlicher Corns, eine Zeichnung von Friedrich= und 
eine ſolche von Führich auf.
Seite X.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Mai 1924.
Rummer 130.
 Präſident Or. Maſarnk 
über Deutſchland und Italien.
 Von unterrichteter Seite wird uns geſchrieben: 
Der Präſident der tſchechoſlowakiſchen Republik, der bislang 
in Deutſchland als ein friedlich geſinnter Staatsmann und als 
ein taktvoller Diplomat galt, ſcheint in ſeinem 75. Lebensjahre 
von agitatoriſchen Anwandlungen gegen Deutſchland erfaßt 
            wor=
den zu ſein. Ehedem überließ er es mehr ſeinem Außenminiſter, 
Dr. Beneſch, in aller Herren Länder Stimmung gegen 
            Deutſch=
land zu machen, ſeit dem Zuſtandekommen des tſchechiſch=
            franzö=
ſiſchen Bündniſſes ſcheint er jedoch ſein eigener Außenminiſter 
werden oder wenigftens ſich in der Oeffentlichkeit ſtärker betätigen 
zu wollen. Dies tritt in ſeiner jüngſten Italienfahrt, die im 
nächſten Oktober eine Wiederholung finden ſoll, 
in geradezu auffälliger Weiſe zutage, denn es war bislang in 
der Politik nicht gebräuchlich, daß Staatsoberhäupter einen 
öffentlichen Kampf in der Preſſe eines fremden Landes gegen 
einen in Frieden mit aller Welt lebenden Staat eröffnet hätten. 
Herr Maſaryk empfing einen Korreſpondenten der italieniſchen 
Tribuna und hatte mit ihm eine längere Unterredung, die 
            eigen=
tümlicherweiſe in ihren Hauptteilen offen darauf ausging, eine 
feindſelige Folitiſche Stimmung gegen Deutſchland zu wecken. Er 
erhob nämlich gegen Deutſchland die Anklage, daß es ſeiner 
            Na=
tur nach eine imperialiſtiſche Politik (!) verfolge, die 
Europa, wenn auch nicht in der Gegenwart, ſo doch einmal in der 
Zukunft bedrohen werde. Herr Maſaryk hält es auch in 
            Friedens=
zeiten mit den ſelbſtverſtändlichen Höflichkeitsrückſichten, die ein 
europäiſcher Staat jedem anderen ſchuldet, für vereinbar, 
            öffent=
lich zu erklären, daß er als der eigentliche Vater jener kleinen 
Entente betrachtet werden könne, deren Spitze gegen 
Deutſchland gerichtet ſei, weil es früher oder ſpäter 
doch nach dem Oſten marſchieren werde. „Ich bin in gewiſſem 
Sinne der Vater der kleinen Entente,” ſagte er, „die wir 1918 in 
Paris geſchaffen haben. Ihr Zweck iſt heute derſelbe, wie er 
            da=
mals war. Das beſiegte Deutſchland bleibt immer ein Staat, mit 
deſſen Kraft man rechnen muß und deſſen Schickſal es bedingt, 
früher oder ſpäter ſeinen Marſch nach dem Oſten wieder 
            aufzu=
nehmen. Das Programm Berlin-Bagdad iſt aufgeſchoben, aber 
nicht aufgehoben worden.” 
Würde irgend ein beliebiger nationaliſtiſch=tſchechiſcher 
            Heiß=
ſoorn derartige grundloſe Anklagen gegen Deutſchland erheben, 
ſo könnte man mit lächelndem Stillſchweigen darüber 
            hinweg=
gehen und bei ſich denken, daß es in Prag ſehr wohl Chauviniſten 
geben kann, zu deren Handwerk es gehört, den Haß gegen das 
Deutſchtum zu ſchüren, und denen jeder Zeitpunkt und jedes 
Mittel gleich gut iſt, alte und dergeſſene Verleumdungen gegen 
Deutſchland aufzufriſchen, um mit ihrer Hilfe billigen Erfolg bei 
der blindwütigen Menge zu erzielen. Was aber einen 
            Präſiden=
ten der tſchechiſchen Republik, der überdies als vornehm 
            denken=
der, gelehrter Soziolog bekannt iſt, plötzlich dazu bringen kann, 
von Deutſchlands Drang nach Oſten und Aufmarſch nach Oſten 
ſo zu ſprechen, als ob man 1918 ſchriebe und dem Höhepunkt des 
Weltkrieges entgegenginge, wo es gilt, die ganze Welt gegen 
Deutſchland aufzuwiegeln, das iſt einfach unerfindlich und es 
muß geradezu als ein pſychologiſches Rätſel bezeichnet 
werden. In einer Zeit, wo Deutſchland leider ganz von den 
Parteileidenſchaften der inneren Politik aufgewühlt iſt und 
von der großen Aufgabe ſeiner wirtſchaftlichen Konſolidierung 
derart in Anſpruch geno nimen wird, daß es bedauerlicherweiſe 
die Außentolitik nur zu ſehr vergißt, ihm plötzlich irgendwelche 
außenpolitiſche Machtträume, und ein nach Bagdad gerichtetes 
Machtverlangen zu unterſchieben, klingt derartig abenteuerlich, 
daß man ſeinen Augen nicht traut, wenn man ſolchen 
            Gedanken=
gängen bei einem ſeriöſen Politiker und Staatsoberhaupt 
            begeg=
net. Auch ſieht man nicht ein, welchen Sinn es haben könnte, das 
Verdienſt, „der Vater der kleinen Entente” zu ſein, gerade jetzt 
der Welt ins Gedächtnis zu rufen. Zwar wird gewöhnlich in der 
Preſſe Herr Dr. Beneſch als der Schöpfer der „Kleinen Entente‟ 
bezeichnet, aber man darf doch wohl annehmen, daß die beiden 
völlig ſolidariſchen führenden tſchechiſchen Politiker Maſaryk und 
Beneſch nicht über Nacht in Hinſicht auf jenes Verdienſt 
            mitein=
ander in Wettſtreit geraten ſind. 
Was aber das Geſpräch des Herrn Maſaryk mit dem 
            Be=
richterſtatter der Tribung in einem beſonders zweifelhaften Licht 
erſcheinen läßt, iſt der Umſtand, daß der Präſident der tſchechiſchen 
Republik ſich in einer Weiſe in die Angelegenheiten der 
            italie=
niſchen Politik miſcht, wie dies bisher zwiſchen ziviliſierten 
            Völ=
kern nicht gebräuchlich war. Herr Maſaryk macht Italien den 
Vorwurf, daß es lange Jahre am Dreibund Teil hatte, und 
auch während des Krieges, ja ſogar nach dem Friedensſchluß noch 
deutſchfreundliche Führer und Parteien beſeſſen hätte. 
„Doch, doch! Italien war nicht nur lange Jahre im Dreibund, 
ſondern auch während des Krieges und nach dem Friedensſchluß 
verſchwanden in Italien die deutſchfreundlichen Führer und 
            Par=
teien nicht.” Herr Maſaryk hält ſich für berechtigt, Italien aus 
dieſem Grunde gewiſſermaßen zurechtzuweiſen und ihm im Tone 
der Gemütlichkeit frenndlich lehrhafte Unterweiſungen zu geben, 
wie es eine weit erſprießlichere und vorteilhaftere Politik machen 
könte. Als höflicher Mann ſucht er Entſchuldigungsgründe für 
die deutſchfreundliche Haltung italieniſcher Staatsmänner, und 
macht dann den Verſuch, die Rolle des politiſchen Rattenfängers 
Italien gegenüber zu ſpielen. „Italien” ſagt er, „habe für ſeine 
Anſtrengungen während des Krieges nicht übermäßig viel 
in den Verträgen erhalten, und dieſes Mißverhältnis 
mache die nationale (faſziſtiſche) Bewegung in Italien 
            begreif=
lich.” Herr Maſaryk ſpielt alſo in der denkbar 
            allgemeinverſtänd=
lichſten Weiſe darauf an, daß Italien mehr erhalten 
könnte, als es in den Verträgen erhielt, und daß 
            ſelbſtver=
ſtändlich Tſchechien — der bekannte Makler zwiſchen allen 
            euro=
päiſchen Großmächten — der geeignetſte Vermittler zwiſchen 
            Ita=
lien und Frankreich ſein dürfte, dieſes Mehr für Italien zu 
            be=
wirken. Daß ſolche Sirenengeſänge in geheim gehaltenen 
            Ver=
handlungen in der Politik üblich ſind, iſt allbekannt, und darüber 
wundert ſich wohl kein Sterblicher. Daß ſie aber mit 
            unge=
ſchminkter Frivolität in einem Geſpräch zwiſchen einem 
            Staats=
oberhaupt und einem Journaliſten in die hellſte 
            Tagesbeleuch=
tung gerückt und in alle Welt hinaustelegraphiert werden können, 
iſt ein ſo neuartiges und hemmungsloſes Gebaren, daß man ein 
gelindes Erſtaunen nicht unterdrücken kann. Es ſpricht ſich in den 
Worten des Herrn Maſaryk — falls er ſie wirklich geſprochen 
hat — ein ſolche moraliſche Geringſchätzung der italieniſchen 
nationalen Bewegung und eine ſolche Ueberzeugung von der 
leichten Verführbarkeit und Käuflichkeit der italieniſchen 
            Außen=
politik aus, daß man eine derartige Sprache ehedem für eine 
            Un=
möglichkeit gehalten hätte. 
Wir glauben nicht, daß Italien ſein politiſches 
            Selbſtbewußt=
ſein aufgeben könnte und ſich in den Siegeswagen des 
            franzöſi=
ſchen Imperialismus einſpannen ließe, oder gar die Richtlinien 
der Politik der kleinen Entente ſich zu eigeri machen werde. 
            Im=
merhin ſollte man in Deutſchland mehr Intereſſe für die 
            Außen=
politik aufbringen und die Frage an geeigneter Stelle aufwerfen, 
ob die Aeußerungen des Präſidenten der tſchechiſchen Republik 
tatſächlich in dem Sinne geſchahen, in welchem ſie durch die 
            euro=
päiſche Preſſe gingen. 
p. m.
Die franzöſiſch=italieniſchen Beziehungen.
 * Paris 9. Mai. (Priv.=Tel.) Die bevorſtehende Reiſe 
Dr. Beneſchs nach Rom wird in Pariſer offiziellen Kreiſen mit 
großer Befriedigung aufgenommen. In diplomatiſchen Kreiſen 
wird der Zuſammenkunft des tichechiſchen 
            Außen=
miniſters mit Muſſolini große Bedeutung beigemeſſen. 
Man glaubt mit Beſtimmtheit, daß Dr. Beneſch die Abſicht 
hat, Tas Bündnis zwiſchen Ungarn, Jugoſlawien und Italien 
auf eine gemeinſame Baſis zu bringen und dadurch die 
            fran=
zöſiſch=italieniſchen Beziehungen zu beſſern.
 Die Lage im Ruhrgebiet. 
Innenminiſter Jarres über die Streiklage.
Eine franzöfiſche Erklärung zum Bergarbeiterfireik.
Verſchärfung des Konfliktes.
 * Duisburg, 9. Mai. (Priv.=Tel.) Der 
            Bergarbeiter=
ſtreik droht ſchon die ganze Stahlinduſtrie bei der kurzen Dauer 
ſtillzulegen. Ein Schulbeiſpiel für die verhängnisvolle Wirkung 
iſt die Gute=Hoffnungshütte in Oberhauſen,, wo geſtern ſchon 
alle Hochöfen bis auf einen ſtillgelegt werden mußten. Einige 
Tage Streik der Bergarbeiter haben ſchon dieſe Wirkung gehabt, 
da keine Vorräte an Kohlen und Koks vorhanden ſind. In allen 
anderen Werken der Großinduſtrie ſieht es nicht anders aus 
Nirgendwo ſind erhebliche Vorräte an Brennſtoffen vorhanden, 
da die geringe Förderung und Produktion nach Abzug der 
            gro=
ßen Micumabgabe die Anſammlung von Vorräten an 
            Brenn=
ſtoff nicht erlaubt, vielmehr leben die Werke bei ihrer 
            Kohlenver=
ſorgung von der Hand in den Mund. Dieſes Reſultat ergibt 
die Nachfrage im hieſigen Bezirk. Sollte die Bewegung auch 
nur noch wenige Tage dauern, ſo würde die geſamte Induſtrie 
wegen Mangels an Brennſtoffen ſchließen. Die wirtſchaftlichen 
Folgen ſind unſchwer auszumalen. Sollte im gegenwärtigen 
Augenblick wieder eine Erwerbsloſigkeit von Hunderttauſenden 
eintreten, ſo würde durch dieſe die Beſſerung unſerer 
            Wirtſchafts=
lage um Monate zurückgeworfen.
Vermittelungsaktion zur Beilegung des Kampfes.
 Dortmund 9. Mai. Reichs= und Staatskommiſſar Mehlich, 
der heute von einer Reiſe zurückgekehrt iſt, leitete unverzüglich eine 
Vermittelungsaktion zur Beilegung des Kampfes 
im Bergbau ein; es ſind zunächſt Vertreter der 4 Bergarbeiterverbände 
zu Freitag abend zu einer Beſprechung geladen; morgen ſollen die 
            Be=
ſprechungen mit Vertretern der Zechenverbände ſtattfinden. 
Heute begannen in Eſſen zwiſchen dem Zechenverband und den 
Bergarbeiterorganiſationen die Beratungen über den 
            Rahmen=
tarifvertrag. Ueber weitere Fragen, insbeſondere über die zur 
Zeit im Ruhrbergbau vorliegenden Verhältniſſe, wurde in dieſer 
            Sit=
zung nicht geſprochen.
 Die heutigen Verhandlungen in Recklinghauſen ſind 
            ergeb=
nislos verlaufen. Handelsminiſter Siering erklärte, daß infolge 
der Micumlaſten unbedingt an der 8= bzw. 10ſtündigen 
            Arbeits=
zeit feſtgehalten werden müſſe. Von gewerkſchaftlicher Seite 
wurde mitgeteilt, daß in Bergarbeiterkreiſen durchaus 
            Verſtänd=
nis dafür vorhanden ſei, daß Mehrarbeit geleiſtet werden müſſe, 
nur wolle man für dieſe Mehrarbeit auch die Zuſchläge für 
Ueberſtunden.
Forderungen der Bergarbeiter.
 Eſſen 9. Mai. Der großen Revierkonferenz der 
            Berg=
arbeiterverbände folgten am Donnerstag im geſamten 
            Ruhr=
revier Belegſchaftsverſammlungen, deren Zahl auf über 300 
            ge=
ſchätzt wird. Die Aufforderungen zum Generalſtreik, die in 
            eini=
gen Verſammlungen von den Anhängern der Union erhoben 
wurden, fanden bei dem Gros der Teilnehmer eine entſchiedene 
Ablehnung. 
Es wurde gefordert, daß die Bergarbeiter nicht allein die 
Träger der Reparationslaſten ſein dürften. Dieſe Laſten ſeien 
vielmehr gleichmäßig auf alle Schultern des Volkes zu legen. 
An der Forderung der Beibehaltung der 7=Stundenſchicht unter 
Tage und der 8=Stundenſchicht über Tage wurde von der 
            Ruhr=
bergarbeiterſchaft feſtgehalten. Die Bechlüſſe der 
            Revierkonfe=
renzen wurden einmütig gebilligt. Das Angebot des 
            Schieds=
ſpruchs in der Lohn= und Arbeitszeitfrage ſei für die Bergleute 
unannehmbar.
 Die vier Bergarbeiterverbände veröffentlichen eine 
            Erklä=
rung, in der der Auffaſſung entgegengetreten wird, daß der 
gegenwärtige Konflikt im Ruhrbergbau politiſchen Motiven 
            ent=
ſprungen ſei und die Bewegung der Ruhrbergarbeiter unter dem 
Einfluß der Kommuniſten und Unioniſten ſtehe. Der 
            kommuni=
ſtiſchen Generalſtreikparole ſeien nur 1,5 % der Belegſchaft gefolgt.
Rumänien und der Völkerbund
Das rumäniſche Königspaar in Genf.
 Duisburg 9. Mai. Reichsminiſter des Innern Dr. Jarres 
gewährte einem Vertreter des Duisburger Generalanzeigers eine 
            Unter=
redung über die politiſche Lage nach den Reichstagswahlen. Dabei 
            be=
zeichnete Dr. Jarres die gegenwärtige Streikbewegung 
im Ruhrgebiet als außerordentich beklagenswert. 
Die Verhältniſſe im Vergbau ließen ſich zurzeit in ihrem ganzen Umfang 
kaum überſehen, und es wäre leicht möglich, daß die neue Streikbewegung 
ernſte Folgen nach ſich ziehen würde. Die ſtreikende 
            Arbeiter=
ſchaft ſei ſich offenbar des ganzen Ernſtes der Lage 
nicht bewußt. 
Eſſen, 9. Mai. Die Lage im Ausſperrungs= und Streikgebiet iſt 
unverändert. Den Belegſchaften iſt mitgeteilt worden, daß die Arbeit 
jederzeit unter den durch die Schiedsſprüche feſtgelegten Bedingungen 
wieder aufgenommen werden kann. Gegen die Einzeichnung zur 
            Wieder=
aufnahme der Arbeit wird beſonders von kommuniſtiſcher Seite energiſch 
agitiert. Die Beunruhigung unter der Bevölkerung nimmt zu. Man 
zweifelt daran, daß die Gewerkſchaftent ausreichende Unterſtützungsgelder 
zahlen können. Die Gewerkſchaften ſuchten die Stadtverwaltungen zu 
bewegen, Maſſenſpeiſungen und Brotausgaben einzurichten. 
Die Regierung hat bisher offizielle Verhandlungen mit den 
            Par=
teien noch nicht begonnen. Das erklärt ſich aus der Tatſache, daß das 
Arbeitsminiſterium durch die Verbindlichkeit des Schiedsſpruches 
            gebun=
den iſt und lediglich die Gewerkſchaften anhalten kann, dem Schiedsſpruche 
zur Durchführung zu verhelfen.
 FU. Paris, 9. Mai. Das Miniſterium für öffentliche Arbeiten 
gibt bekannt: Die allgemeine Ausſperrung im Ruhrgebiet kann in keiner 
Weiſe die Intereſſen der franzöſiſchen Induſtrie in Mitleidenſchaft ziehen. 
Was namentlich die Metallinduſtrie anbelangt, ſo iſt die Verſorgung mit 
Koks in weitgehendem Maße ſichergeſtellt. Durch die Erhöhung der aus 
dem Micumvertrage reſultierenden Lieferungen iſt es ermöglicht, in den 
franzöſiſchen Fabriken mehr als 250 000 Tonnen aufzuſtapeln. 
            Anderer=
ſeits ſind dieſe Lieferungen ſo raſch vermehrt worden, daß mehr als 85 
Züge mit 60 000 Tons Koks gegenwärtig an der franzöſiſchen Grenze 
liegen. Die Situation ſieht daher in keiner Weiſe bedrohlich aus.
 Gelſenkirchen, 9. Mai. (Priv.=Meldg.) Am Abend des 
dritten Tages des großen Konfliktes im Ruhrbergbau läßt ſich nur 
            feſt=
ſtellen, daß die Lage eine weitere Verſchärfung erfahren 
hat. Die Hoffnungen, die von Arbeitnehmerſeite anſcheinend auf die 
heutigen Eſſener Verhandlungen zwiſchen Arbeitgeber= und 
            Arbeit=
nehmer=Organiſationen geſetzt worden ſind, haben ſich nicht erfüllt. 
            Viel=
mehr iſt bei dieſen Beſprechungen nur der Rahmentarif behandelt 
            wor=
den, indem die Organiſationen bekanntlich bis zum 17. Mai nach 
            Maß=
gabe des letzten Schiedsſpruchs feſtgeſtellt haben müſſen, über welche 
Punkte eine Einigung möglich iſt und welche anderen dann bis zum 
31. Mai durch Schiedsſpruch geregelt werden müſſen. Es iſt bei dieſen 
heutigen Verhandlungen auch nicht der Verſuch gemacht worden, die 
Streiklage mit einzubeziehen, da die Arbeitgeber in ihrer Einladung 
nur vom Rahmentarif geſprochen haben, die Gewerkſchaften daraufhin 
alſo annehmen mußten, daß der Bergbau weiter an dem 
            Rechtsſtand=
punkt feſthält, der durch die Verbindlichkeitserklärung von Hamm klipp 
und klar feſtgelegt iſt. 
Aus Kreiſen des Zechenverbandes wird entſchieden in Abrede heſtellt, 
daß an den Verliner Beſprechungen, die einer Berliner Meldung 
            zu=
folge Reichsarbeitsminiſter Brauns in Berlin mit den Gewerkſchaften 
und Arbeitgebern gehabt hat, irgend welche Beauftragte des 
            Zechen=
verbandes beteiligt geweſen ſind. In Arbeitgeberkreiſen ſieht man keinen 
anderen Verhandlungsmodus als den der Hammer 
            Verbindlichkeitser=
klärung. Man iſt deshalb der Anſicht, daß eine Löſung des Konfliktes 
ſich nur dahin entwickaln kann, daß die Bergleute von der Mitteilung 
Gebrauch machen, die auf allen Schachtanlagen angeſchlagen iſt, ſich bei 
ihren Betriebsführern zu melden und ſich zur Verfahrung der 
            tarif=
mäßigen Schichten bereit zu erklären. An vielen Stellen ſind ſolche 
Meldungen auch bereits erfolgt. Aber die Lage iſt dadurch auch wieder 
ſchwieriger geworden, daß auf einer ganzen Reihe von Schachtanlagen 
des Ruhrgebietes heute zahlreiche Beläſtigungen der Arbeitswilligen und 
der Bea ten ſrattgefunden haben, die die Notſtandsarbeiten verrichteten. 
Die Leute wurden mit Steinen bewörfen und mißhandelt. Nach dem 
Geſamteindruck der Lage läßt ſich alſo nur feſtſtellen, daß der Kamp 
mit unverminderter Schärfe fortgeht.
 Genf, 9. Mai. (Wolff.) König Ferdinand und Königi= 
Maria von Rumänien ſind heute morgen, in Genf eingetroffer 
In Begleitung des Miniſters des Aeußern, Duca, ſtatteten ſee 
dem Völkerbundsſekretariat und dem Arbeitsamt einen Beſuch 
ab. Nach dem Empfang durch die Genfer Kantonsregierung irn 
Rathaus wurde das Königspaar vom Generalſekretär des Völker. 
bundes, Parmoor, im großen Sitzungsſaal des 
            Völkerbunds=
gebäudes feierlichſt begrüßt. In einer kurzen engliſchen 
            Am=
ſprache dankte der Generalſekretär den Gäſten für den Beſuch, der 
eine Feſtigung der Bande zwiſchen Rumänien und der großen 
            im=
ternationalen Einrichtung bedeute, deren Ziel die Wahrung de 
Friedens und die Förderung friedlicher internationaler Zuſam 
menarbeit ſei. 
Der König entgegnete in franzöſiſcher Sprache. Er ſagte u. a. 
Nachdem Rumänien nach jahrelangem Leiden ſeine nationale 
Einheit verwirklicht hat, verlangt es eine Feſtigung des Friedens 
Es verfolgt kein agreſſives Ziel und wünſcht die völlige Aufrecht. 
erhaltung des Friedens. Es iſt ſomit ganz beſonders dem Werl 
des Friedens, der Solidarität und der Eintracht des 
            Völkerbun=
des zugetan. 
Nachdem das Königspaar die Regiſtratur der internationalen 
Verträge im Völkerbundsſekretariat beſichtigt hatte, begab es ſich 
zum Internationalen Arbeitsamt, wo es im großen Saal des 
Verwaltungsrats empfangen wurde. Direktor Albert 
            Thoma=
hielt eine ſehr lange und herzliche Anſprache, in der er begeiſter 
der Stunden gedachte, die er während des Krieges in Jaſſy mi 
dem König zugebracht hatte. Er rühmte den heldenmütigen 
Kampf des rumäniſchen Volkes für ſeine Unabhängigkeit, feierte 
den König als einen Soldatenkönig, begrüßte die Verwirklichung 
der rumäniſchen Einheit und erinnerte an das 
            Gemeinſamkeits=
gefühl zwiſchen Rumänien und den Weſtmächten, während des 
Krieges, das auch Amerika mitgeriſſen habe. Er erwähnte den 
herzlichen Empfang, den Frankreich kürzlich dem Königspaar 
            be=
reitet habe, und erklärte, daß der König bei ſeinem Beſuch des 
            Ar=
beitsamtes ſeinen Nationalſtolz nicht zu vergeſſen brauche, da er 
durch den Beſuch einfach die Bemühungen Rumäniens während 
der Kriegsjahre fortſetze. Im übrigen gelte als ſicherſte Gewähr 
für die nationale Einheit und Freiheit ein Völkerbund, der ſtan 
genug ſei, um die Wiederkehr der imperialiſtiſchen Beſtrebungen 
zu verhindern. Albert Thomas ſchloß ſeine Rede, indem er an 
das ſoziale Verſtändnis des Königs appellierte. 
Der König antwortete in einigen kurzen Worten, indem er 
das Werk des Arbeitsamtes würdigte und erklärte, daß das 
            rumä=
niſche Volk, das während des Krieges tapfer für ſeine Rechte 
            ge=
kämpft habe, jetzt mit Entſchloſſenheit für die Verwirklichung der 
demokratiſchen und ſozialen Ziele wirken wolle. 
Nach einem Frühſtück bei Lord Parmoor reiſte das 
            Königs=
paar um 3 Uhr nach Brüſſel weiter. Während des Beſuchs im 
Völkerbundsſekretariat und Internationalen Arbeitsamt, diel 
beide mit rumäniſchen Fahnen reich geſchmückt waren, trug der 
König rumäniſche Generalsuniform und zahlreiche 
            Kriegsaus=
zeichnungen.
Rumäniſch=ſchweizeriſche Beſprechungen.
 Bern 9. Mai. (Schweiz. Dep.=Agent.) Der rumäniſche 
Miniſter des Aeußern, Duca, ſtattete dem Vorſteher des 
            politi=
ſchen Departements, Bundesrat Motta, einen Beſuch ab. Die 
Beſprechung dauerte etwa eine Stunde und bezog ſich in der 
Hauptſache auf die verſchiedenen Finanzangelegenheiten 
            zwi=
ſchen den beiden Ländern. Bekanntlich hat die Schweiz 
            Rumä=
nien größere Darlehen gewährt, über deren Rückzahlung 
            Ver=
handlungen im Gange ſind. Man darf hoffen, daß die 
            ſchweben=
den Fragen einer befriedigenden Löſung entgegengeführt werder.
Coolidge mißtraut der Rechtsidee der Welt.
 Neu=York, 10. Mai. (Wolff.) In einem Schreiben, das 
anläßlich des jährigen Bankettes der Vereinigung für nationale 
Sicherheit verleſen wurde, erklärte Coolidge, daß ein ſchwaches 
Vertrauen auf die Rechtsidee in der Welt wenig Wert habe. Im 
Intereſſe des Friedens und ſeiner Ideale müſſe das amerikaniſche 
Volk deshalb ſeine nationale Verteidigung aufrecht erhalten. — 
Unter den Rednern des Tages befanden ſich auch der 
            Marine=
ſekretär Wilbur und ſein Stellvertreter Rooſevelt, die beide die 
kürzlich aufgeſtellte Behauptung widerlegten, daß die Flotte ſich 
in einem ſchlechten Zuſtande befinde. Wilbur erklärte weiter, 
daß mit dem lenkbaren Luftſchiff Z.R. 111, ſobald es von 
            Deutſch=
land abgeliefert ſein werde, die Verſuche gemacht werden ſollen, 
ob Lenkluftſchiffe für die Zwecke des Handels verwendbar ſeien,
„Die Lücke in der Verfaſſung des Völkerbundes.”
 London, 10. Mai. (Wolff.) Der britiſche Vertreter im 
Völkerbund, Lord Parmoor, erklärte in einer Rede, daß die 
britiſche Außenpolitik Völkerbundspolitik ſei, doch müſſe der 
            Völ=
kerbund alle ziviliſierten Nationen umfaſſen. Wenn man 
            Deutſch=
land von Anfang an zum Völkerbund zugelaſſen hätte, dann hätt: 
die Ruhrbeſetzung nicht erfolgen können, bevor nicht eine 
            unpar=
teiiſche Entſcheidung über ihre Rechtmäßigkeit gefällt worden 
wäre. Auch die Reparationsfrage wäre dann ſeit langem durch 
eine unparteiiſche Unterſuchung gelöſt worden. Es ſei jetzt an 
der Zeit, die Lücke in der Verfaſſung des Völkerbundes ſo raſch 
wie möglich auszufüllen. Auch müſſe die Zahl der Mitglieder 
des Völkerbundsrates, um ſeine Autorität zu erhöhen, von 10 auf 
15 vermehrt werden.
Eröffnung der italieniſchen Kammer am 24. Mai.
 TU. Rom, 9. Mai. Die Eröffnungsſitzung der italieniſchen 
Kamer iſt nun endgültig auf Samstag, den 24. Mai, feſtgeſetzt 
worden. Nach der erſten Sitzung wird ſich das Haus zur Wahl 
eines Präſidenten auf den 27. Mai vertagen. Für das 
            Präſi=
dium wird der faſziſtiſche Abgeordnete Rocco genannt. Ferner 
beanſprucht die faſziſtiſche Partei von den vier Vizepräſidenten 
drei für ſich. Die Kammer wird ſich dann weiter mit der Antwort 
auf die Thronrede beſchäftigen und nach dem 15. Juni die 
            Be=
ratungen der proviſoriſchen Budgetzwölftel und über das 
            Regle=
ment der Kammer beginnen. Ferner ſteht auch noch zur 
            Tages=
ordnung eine Diskuſſion über die Handelsverträge und ein 
            Ge=
ſetzentwurf über das Gemeindeſtimmrecht der Frauen. Man 
rechnet damit, daß die Seſſion bis Ende Juni dauern wird. Der 
Eröffnungsſitzung wird der König und zum erſten Male auch der 
Kronprinz beiwohnen. Der Senat iſt ebenfalls auf den 24. Mai 
zur Wahi des Bureaus einberufen.
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Mai 1924.
Rmmer 130.
 Die Geburt eines Jungen zeigen 
hocherfreut an 
Werner Thomas 
Wally Thomas 
geb. Goehrke 
Darmſiadt, den 9. Mai 1924 
Mathildenſtr. 11 
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 7hre am Sonntag, den 11. Ma/ 1924, 
— nachmitt. 21/, Uhr, in der 
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kirche ſtattfindende Trauung beehren 
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Seite 2.
Rumter 130.
Darmſtädter Dagblatt, Samstag, den 10. Maf 1924.
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſiadt, 10. Mai. 
— Volkshochſchule. Wir möchten nicht verſäumen, nochmals auf 
zruſere Führungen innerhalb der zoologiſchen Abteilung des 
            Landes=
muſeums aufmerkſam zu machen. Sie werden geleitet von Herrn Kuſtos 
Dr. A. Schwan. Die erſte wird am Sonntag, den 11. Mai, 
            pünkt=
lich ½10—½11 Uhr, ſtattfinden, und behandelt die tiergeographiſchen 
Gruppen der zoologiſchen Abteilung. Weiter findet am Sonntag, den 
11. Mai, vormittags 11 Uhr, unſere nächſte Morgenfeier ſtatt. In der 
Aula der Baugewerkſchule, Neckarſtr. 3, wird Herr Profeſſor Kißner 
über „Kant” ſprechen. Am Montag, den 12. Mai, wird Wilhelm Michel 
ſeine Vorleſungen über moderne Dichtung fortſetzen. Gegenüber der 
Vorankündigung hat ſich das Thema der Vorträge inſofern geändert, 
als im Laufe dieſes Kurſes. Dehmel, Liliencron, Dauthendey, Mombert, 
Stefan George und Rilke behandelt werd
 ders die künſtleriſche Arbeit des Landestheaters Berückſichtigung 
            fin=
den ſoll. Die Vorleſungen beginnen 8½ Uhr in der Techniſchen 
            Hoch=
ſchule, doch müſſen die Karten vorher in der Geſchäftsſtelle der 
            Volks=
hochſchule gelöſt werden. Am Mittwoch, den 14. Mai findet in der 
Aula des Realgymnaſiums unſer Vortrag über „Elektriſche Wellen und 
Radio=Telephonie” ſtatt. Studienrat Pfersdorff wird mit ſeinen 
            ſelbſt=
konſtruierten Apparaten durch Verſuche und Vorführungen in die heute 
allgemein intereſſierenden Fragen einführen. Zur Sicherung eines 
guten Gelingens iſt der Beginn des Vortrags auf 8,30 Uhr feſtgeſetzt. 
— Freie Landeskirchliche Vereinigung für Heſſen. Die diesjährige 
Jahresverſammmlung findet Montag, den 12. Mai, nachmittags 3 Uhr, 
im Sitzungsſaal des Landeskirchentags, Waldſtraße 40, ſtatt. Nach 
            Er=
ledigung des Geſchäftlichen ſpricht Prof. Dr. Karl Ludwig Schnidt aus 
Gießen über „Univerſitätstheologie und Kirche‟. Gäſte ſind will—
 — Der Verband evangel.=kirchlicher Frauenvereine in Heffen halt 
nächſten Montag ſeine diesjährige Hauptverſammlung in dem 
großen Saale des „Rummelbräu” zu Darmſtadt mit folgender 
            Tages=
ordnung ab: Eröffnung, Jahresbericht, Rechnungsablage, 
            Verbandsan=
gelegenheiten und Vortrag von Herrn Dr. med. Happich=Darmſtadt 
über „Geſundheit, Che und Familie”. Beginn der Verſammlung um 
3 Uhr; Gelegenheit zum Kaffeetrinken iſt vorhanden. Auch Gäſte ſind 
willkommen.
 — Der 3. Sonaten=Abend Göſta Andreaſſon (Violine) — Guſtav 
Beck (Klavier) kann, nachdem Herr Andreafſon wieder geneſen, beſtimmt 
am Dienstag, den 13. ds. Mts., abends 8 Uhr, ſtattfinden. Das für das 
Können der beiden Künſtler charakteriſtiſche, feinſinnige und vielſeitige 
Programm wird dem Hörer einen auserleſenen Kunſtgenuß bereiten. Zu 
Gehör gelangen Sonaten von Brahms, Mozart und Jarnach. Karten 
bei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtraße 9. 
— Gemälde=Ausſtellung. Im Schaufenſter der Kunſthandlung 
            Sonn=
thal, Eliſabethenſtraße 28, ſind gegenwärtig zwei Gemälde von Profeſſor 
W. Horſt, hier, ausgeſtellt. Das Motiv ſtellt „Eliſabeth”, 
            Tann=
häuſer 3. Akt, 1. Szene, Einſt am Heſſiſchen Hoftheater, Jetzt am 
Heſſiſchen Landestheater dar, in der Aufmachung, wie dieſelbe in 
            frü=
heren Jahren und gegenwärtig ſzeniſch dargeſtellt wurde. — Im 
            Kunſt=
ſalon Sonnthal wird zurzeit eine neue Ausſtellung vorbereitet, wobei 
namhafte hieſige und auswärtige Künſtler mit neuen Schöpfungen 
            ver=
treten ſein werden.
 — Schloßbeleuchtung in Heidelberg. Anläßlich der am 
            Sams=
tag, den 10. Mai, ſtattfindenden Schloßbeleuchtung verkehren 
nach Schluß derſelben folgende Sonderzüge: Heidelberg—
            Mann=
heim: ab Heidelberg 10.05, 10.15, 10.20, 10.50 Uhr; Heidelberg— 
Schwetzingen: ab Heidelberg 10.20 Uhr; Heidelberg-Karlsruhe: 
ab Heidelberg 10.50 Uhr; Heidelberg—Darmſtadt— 
Frankfurt: ab Heidelberg 10.30 Uhr; Heidelberg—Eberbach: 
ab Heidelberg 11.00 Uhr. 
— Der Ev. Arbeiter= und Handwerkerverein e. V. veranſtaltet am 
Sonntag, den 11. Mai, abends 7½ Uhr, in ſeinem Vereinshaus „
            Feier=
abend”, Stiftſtraße 51, einen Sängerabend zum Beſten ſeiner Chorkaſſe, 
worauf hierdurch hingewieſen wird. (Siehe heutige Anzeige.) 
— Liedertafelkonzert am 14. Mai abends im ſtädt. Saalbau. Das 
Konzert iſt mehr als ein künſtleriſcher Familienabend gedacht, der ſich 
in Erbauungen und Belehrungen auswirken ſoll. Es ſind ausſchließlich 
Wolkslieder zur Vortragsfolge gewählt. Für Abwechſlung ſorgen Frau 
Kuhn=Liebel, Herr Hermann Heiß, von hier, und ein junger 
            Geigen=
künſtler, Herr Fr. Kitz aus Mainz. Herr Fr. Kitz (Hoch’ſches 
            Konſer=
vatorium Frankfurt, Prof. Baſſermann) tritt zum erſtenmal an die 
Oeffentlichkeit. Aber ſchließlich muß überall einmal der erſte Anhieb 
getan werden, wenn etwas erſtehen ſoll. Und wie mancher unſerer 
großen Muſiker verdankt ſeine erſten Sporen einem 
            Männergeſang=
verein, der ihm dadurch, daß er ihm Gelegenheit gab, ſich der 
            Oeffent=
lichkeit zu zeigen, ſeinen Eifer, und damit ſeine ganze Laufbahn 
            för=
derte. (S. Anz.) 
— Bund der Ausgewieſenen. Zu der Kundgebung, die morgen, 
Sonntag, den 11. Mai d. J., auf dem „Weiler Zipſen” durch alle 
            Aus=
gewieſenen des Landesverbandes Heſſen veranſtaltet wird, macht ſich in 
allen Kreiſen der Ausgewieſenen ein reges Intereſſe geltend. Es ſei 
            da=
rauf hingewieſen, daß Anſprachen durch den Vorſitzenden, Herrn 
            Ober=
landesgerichtsrat Altendorf, Herrn Rechtsanwalt Schwörer und Herrn 
Eiſ.=Ing. Reinheimer gehalten werden. Abfahrt mit Sonderzug 
            Darm=
ſtadt Hauptbahnhof 11.38, Ankunft Lengfeld 12.37. Der Sonderzug hält 
auf allen Zwiſchenſtationen zwecks Aufnahme von Reiſenden. 
e. Volksmiſſion. Der als Prediger, Schriftſteller und 
            unermüdli=
cher Kämpfer für Reinheit und Sitte an dem anrüchigen St. Pauli in 
Hamburg weithin bekannte Paſtor Juhl in Hamburg ſpricht am 
            kom=
menden Montag abend zum erſten Male im Saale der Edang. 
            Stadt=
miſſion, Mühlſtr. 24, über das Thema: Vom Glauben an das 
Leben. Jeder, der mit dem Leben und ſeinen großen inneren 
            Proble=
men ringt, iſt herzlich eingeladen. (S. Anz.) 
— Verband Darmſtädter Frauenvereine. Wir machen alle 
            Mitglie=
der, die ſich für weibliche Erziehung und Fortbildung intereſſieren, auf 
den Vortrag aufmerkſam, den Frau Helene Sumper=München, eine 
Autorität auf dieſem Gebiete, am Sonntag, 11. Mai, nachmittags 4 Uhr, 
in Bensheim (Turnſaal des Seminars) halten wird. Abfahrt 2,20 Uhr 
Hauptbahnhof. 
— Bezirksverein Martiusviertel. Die ordentliche 
            Generalverſamm=
lung des Bezirksvereins Martinsviertel findet am Montag, den 
12. d. M., abends pünktlich 8 Uhr, im Reſtauranr „Mathildenhöhe‟ 
(oberer Kneipſaal) ſtatt. Ab 9 Uhr Vortrag des Stadtverordneten Sames 
über „Srädtiſche Angelegenheiten” Im Hinblick auf die 
Wichtigkeit dieſes Vortrags, insbeſondere auch für die in der 
            Stadtver=
ordneten=Verſammlung gefaßten Beſchlüſſe in letzter Zeit, dürfte es im 
Intereſſe jedes Bürgers gelegen ſein, an der Verſammlung 
            teilzu=
nehmen. Von 9 Uhr ab Gäſte willkommen. 
— Die Monatsverfammlung des Ziegenzuchtvereins gipfelte in den 
Ausführungen, mit Hilfe der Sprungſcheine fehlerhafte Vererbung 
            feſt=
zunageln und auszumerzen. Solange das ſtädtiſche Sprungmaterial 
jedes Jahr wechſele und beim Ankauf von Böcken der 
            Abſtrammungsnäch=
weis nicht erbracht ſei, leiden Nachzucht und Milchergiebigkeit weiter. 
Das Raſſeziel, die Züchtung reiner Saanenziegen, dürfe vor den 
            Erſpar=
niſſen im ſtädtiſchen Haushalt keinen Halt machen. Die Vortragsreihe 
zur diesjährigen Verbandsverſammlung Modautal wurde eingehend 
            er=
örtert und als Vortrag „Die hieſige Bodenart und ihre Auswirkung auf 
Ernährung und Milchertrag der Ziegen” in Vorſchlag gebracht. Einer 
diesjährigen Bezirksſchau hier wurde dringend das Wort geredet, da 
gutes Material vorhanden ſei; mehrere Ausſchußmitglieder wurden in 
Vorſchlag gebracht. Baldige Neuanmeldungen zur Körung ſollten 
            er=
folgen. Beendet wurden weiter die Erfahrungen mit Kuprex und 
            ſon=
ſtigen Bakterienmitteln, und erſt ſpät ſtob die Verſammlung, mit Ketten, 
Gabeln und Eimern bewaffnet, aus dem Verſammlungsraum. 
— Förderung der Bienenziicht. Auch in dieſem Jahre hält der 
Darmſtädter Bienenzüchterverein wieder einen Lehrkurſus über 
            Bienen=
zucht ab. Der Kurſus beginnt am Sonntag, den 25. Mai, und erſtreckt 
ſich auf weitere 6—7 Sonntage. Ganz beonders wird die 
            Königinnen=
zucht unter Verückſichtigung beſonderer Wahlzucht gelehrt werden. 
            An=
meldungen haben bis längſtens 15. Mai bei dem Vorſitzenden, Herrn 
Brunner, Kranichſteiner Straße 68½, zu erfolgen. 
— Odenwalöklub. In Pfungſtadt wurde am Mittwoch abend 
in Anweſenheit der Herren Dr. Hinrichs und Loewe vom 
            Hauptaus=
ſchuß, ſowie des Vorſitzenden der Ortsgruppe Goddelau Oberarzt Dr. 
Dannenberger eine neue Ortsgruppe (96) gegründet. Zum Vorſitzenden 
wurde Herr Kaufmann G. Fr. Roth gewählt. Sämtliche Anweſende 
traten ſofort bei. Friſch auf! 
— Kriegsgräberfürſorge. Seit April erſcheint die Zeitſchrift „
            Kriegs=
gräberfürſorge” wieder. Sie bringt die zahlreichen im vergangenen 
Jahre aufgeſammelten Berichte über den Zuſtand deutſcher 
            Kriegerfried=
höfe aller Länder und einen Ueberblick über die jüngſte Tätigkeit des 
Volksbundes. So iſt die Ehrenwache für unſere Kriegerfriedhöfe wieder 
da, das geiſtige Band zwiſchen den fernen Gräbern und der Heimat 
            wie=
der angeknüpft. Da der Bezug der Zeitſchrift nicht mehr durch die Poſt 
erfolgt, ſind Beſtellungen nur an den „Volksbund Deutſche 
            Kriegsgräber=
fürſorge‟, Berlin W. 10, Matthäikirchſtr. 17/II, zu richten. Alle 
            Ange=
hörigen von Gefallenen, aber auch alle echten Deutſchen, welche ſich ein 
Gefühl für die Bedeutung der ehrenvollen Arbeit des Volksbundes 
            be=
wahrt haben, werden ſich mit uns darüber freuen, die ſchönen, durch 
Abbildungen anſchaulich gemachten Hefte nun wieder in die Hand zu 
            be=
kommen.,
 Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters 
vom Sonntag, den 11., bis Sonntag, den 18. Mai. 
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Sonntag: 6½ Uhr: „Hans Heiling”, Oper von Marſchner. 
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Montag: Geſchloſſen. 
Dienstag: 7 Uhr: „König Lear.” A 21, a 10, Schülermiete rot 8 
und gelb 7. Preiſe 0,70 bis 7 Mk. 
Mittwoch: 7 Uhr: „Der Freiſchütz.” Sondermiete 22 (16), 
            Schü=
lermieten weiß 8 und blau 9. Preiſe 1 bis 10 Mk. 
Donnerst.: 7 Uhr: „Viel Lärmen um Nichts.” Sondermieten 
12 (12) und 19 (12). Preiſe 0,80 bis 8 Mk. 
Freitag: 7 Uihr: Neu einſtudiert: „Die Fledermaus.‟ D 20. 
Preiſe 1,20 bis 12 Mk. 
Samstag; 7 Uhr: „Saul” Tragödie von Ludwig Berger. E 19, 
10. Preiſe 0,80 bis 8 Mk. 
Sonntag: 6 Uhr: „Aida.‟ C 20. Preiſe 1 bis 10 Mk. 
Kleines Haus. 
Sonntag: Vorm. 11 Uhr: Vergnügliche Matinee Hans 
            Rei=
mann. Preiſe 1 bis 5 Mk. — Nachm. 2½ Uhr: 
Jugendfeier der ſozialiſtiſchen Arbeiterjugend. 
            Vor=
verkauf beim Jugendſekretariat in der früh. Inf.= 
Kaſerne. — Abends 7½ Uhr: „Giobanni und 
            Anna=
bella.” Zufatzmiete VIII (9). Preiſe 0,80 bis 4 Mk. 
Montag: 7 Uhr: „Schluck und Jau” Luſtſpiel von Gerhart 
Hauptmann. Zuſatzmiete III (9). Pr. 0,80 bis 4 Mk. 
Dienstag: 7 Uhr: „Die heimliche Ehe” Oper von Cimaroſa. 
Sonderm. 16 (12), Schülerm. grün 9. Pr. 1 bis 5 Mk. 
Mittwoch: 7 Uhr: „Was Ihr wollt”, Luſtſpiel von Shakeſpeare. 
Zuſatzmiete II (9). Preiſe 0,80 bis 4 Mk. 
Donnerst.: 7 Uhr: „Figaros Hochzeit.” Zuſatzmiete VT (2). 
Preiſe 1 bis 5 Mk. 
Freitag: 7½ Uhr: „Der Liebestrank”, Schwank v. Wedekind. 
Zuſatzmiete I (9). Preiſe 0,80 bis 4 Mk. 
Samstag: Uhr: „Die heimliche Ehe.” Zuſatzmiete VII (9), 
Schülermiete gelb 8. Preiſe 1 bis 5 Mk. 
Sonntag: 7 Uhr: „Bürger Schippel”, Komödie von Sternheim. 
Zuſatzmiete II (10. Preiſe 0,80 bis 4 Mk. 
— Spielplan des Heſſiſchen Landestheaters für Samstag und 
            Sonn=
tag. Infolge mehrfacher Abſagen im Soloperſonal kann der bisher 
            an=
gekündigte Spielplan nicht durchgehalten werden. Es wird gegeben 
im Großen Haus am Samstag, 10. Mai: „Fiesco”, Beginn 7 Uhr; am 
Sonntag, 11. Maiz „Freiſchütz”, Beginn 6.30 Uhr. Im Kleinen Haus
Wan muß nicht
 in der heutlgen rastlosen Zelt, wo leder 
            Ge-
schäftsmann mit tells mnehr oder wenlger 
Konkurrenz zu rechnen hat, ist es 
            unaus-
blelbllch, seine Artlkel dem kaufkräftlgen 
Publlkum immer und Immer wleder vor 
Augen zu führen, denn fortiaufendes 
Inserieren bringt Gewinn 
Ein auffälllges Inserat, weiches sofort in die 
Augen fällt, erfüllt seinen Zweck lederzeit, 
wenn es 
Im „Darmstädter Tagblatt” 
erschelnt, denn dlese Tageszeltung hat eine 
große Verbreltung in allen Abnehmerkrelsen
Aber man soll!
 Samstag, 10. Mai: „Aleſſandro Stradella”, Beginn 7 Uhr; Sonntag, 
11. Mai, vormittags 11 Uhr: Vergnügliche Matinee Hans Reimann; 
abends 7.30 Uhr: „Giovanni und Annabella‟. Die jeweils gelöſten 
Karten behalten Gültigkeit oder können an den Tageskaſſen in der Zeit 
von 10—1 Uhr vormittags oder eine Stunde vor Beginn der einzelnen 
Vorſtellungen zurückgegeben werden. 
— Maidenfilm. Die endgültige Bekauntgabe der Filmvorführung 
erfolgt noch. 
— Orpheum. Die Operette „Mädi” gelangt nur noch bis einſchließ 
lich Montag, 12. Mai, zur Aufführung. (Näheres ſiehe Anzeige.) 
— Friedrich Kranich †. Am Donnerstag, 1. Mai, ſtarb in Bayreuth 
der bekannte Obermaſchineriedirektor Friedrich Kranich aus Darmſtadt, 
langjähriger Vorſtand der Maſchinerieabteilung im früheren Großh. 
Hoftheater hier. Wir ſehen ihn zu Beginn ſeiner Laufbahn am Großh. 
Hoftheater in Darmſtadt in ſeiner Ausbildung unter dem Altmeiſter 
Karl Brand, dem genialen Reorganiſator der Bühnenmaſchinerie. Hier 
legte er den Grund für ſeine ſpätere erfolgreiche Tätigkeit an vier 
            größe=
ren Bühnen: Darmſtadt, Dresden, Bayreuth und Monte Carlo, denen 
er lange Jahre als teihniſcher Direktor angehörte. Mit ihm iſt ein Mann 
von umfangreichen Erfahrungen in ſeinem Fach dahingegangen, der 
mit ſicherem, vorausſchauenden Blick allen Schwierigkeiten im täglichen 
Dienſt begegnete und ſie immer zu überwinden wußte. Vielen Kollegen 
iſt er ein Vorbild geweſen, und nie war er in kleinlichem Kaſtengeiſt 
befangen, im Gegenteil ſtets bereit zu helfen, wo es galt. So iſt er von 
uns gegangen, an Kenntniſſen und Ehrungen aller Art reich, wie ſelten 
ein anderer ſeines Faches, als Menſch ein freundlicher Geſell. 
— Aus dem Steuerbukett für Mai. Die Friſt zur Erklärung über 
Erhöhung der Obligationenſteuer war am 1. ds. abgelaufen; 
ſie iſt bis 1. Auguſt d. J. erſtreckt; der erſte Teilbetrag der Steuer iſt 
am 1. Oktober 1924 fällig. Am 10. Mai haben die Gewerbebetriebe eine 
Vorauszahlung auf die Einkommenſteuer zu leiſten. Schonfriſt bis 17. 
Mai. Iſt die Zahlung bis zu letzterem Termin erfolgt, ſo treten für je 
15 Tage 5 Prozent Zuſchlag hinzu. Am 10. Mai haben die 
            Gewerbe=
betriebe eine Vorauszahlung auf die Körperſchaftsſteuer zu leiſten 
Schonfriſt bis 17. Mai, alsdann 5 Prozent Zuſchlag für je 15 Tage. Am 
10. Mai iſt die Umſatzſteuer für die Umſätze des Monats April 
fällig. Schonfriſt bis 17. Mai, alsdann 5 Prozent Zuſchlag für je 15 
Tage. Am 15. Mai müſſen die Steuerabzüge vom 
            Arbeits=
lohn, die in der Zeit vom 1. bis 10. Mai einbehalten wurden, abgeführt 
werden. Keine Schonfriſt! Am 15. Mai haben die Land und 
            Forſt=
wirte eine vierteljährliche Vorauszahlung auf die 
            Einkommen=
ſteuer zu leiſten. Schonfriſt bis 22. Mai. Verzugsfolgen wie oben. 
Am 15. Mai ſind im beſetzten Gebiet zwei Vierteljahresbeiträge 
der Einkommenſteuervorauszahlungen zu leiſten. Am 25. Mai müſſen 
die Steuerabzüge vom Arbeitslohn, die in der Zeit vom 
10. bis 20. Mai einbehalten wurden, abgeführt (bezw. geklebt) werden. 
Keine Schonfriſt! Am 1. Juni iſt im beſetzten Gebiet die Hälfte 
der Jahres vermögensſteuer zu entrichten. 
Zur Beachtung. Diejenigen Perſonen, welche im Herbſt 
1923 bei dem Kartoffelhändler Peter Janſſen Kartoffeln 
            be=
ſtellt haben, aber nicht beliefert oder auf andere Weiſe genügend 
entſchädigt wurden, werden gebeten, ſich beim Polizeiamt, 
            Zim=
mer Nr. 33 (Wücherabteilung) perſönlich oder ſchriftlich zu 
            mel=
den. Die Anmeldungen können in der Zeit von 9 bis 12 Uhr 
            vor=
mittags und von 3 bis 6 Uhr nachmittags erfolgen und müſſen 
bis ſpäteſtens 20. Mai d. J. erfolgt ſein,
 * Strafgericht, Bezirksſchöffengericht 1. Abt. 1. Unter dem Vorſitz 
des Landgerichtsdirektors Neuroth verhandelte das Gericht gegen den 
Schriftleiter Geißlinger vom Volksfreund, der angeklagt iſt, durch 
einen Artikel im Volksfreund das katholiſche Glaubensbekenntnis 
            be=
ſchimpft zu haben. Der Artikel erſchien am 17. November 1923, er 
behandelte in der Form des Glaubensbekenntniſſes die moderne 
            Renten=
mark. Geißlinger erklärt, den Artikel nicht verfaßt zu haben, aben die 
preßgeſetzliche Vexantwortung dafür zu übernehmen. Der Artikel ſei 
von auswärts eingeſandt worden. Feſtgeſtellt wird, daß die 
            Frank=
furter Volksſtimme wegen eines „Vater unſer”=Artikels vom 
            Frankfur=
ter Gericht freigeſprochen wurde, da die ſubjektive Seite verneint ward. 
Staatsanwalt Langenbach vertritt die Anklage; das apoſtoliſche 
            Glau=
bensbekenntnis — eine kirchliche Einrichtung — ſei im Artikel zur 
Perſiflage benutzt worden. Es ſei zu prüfen, ob in der Benutzung des 
Vekenntniſſes in dem Artikel eine Beſchimpfung zu finden ſei. In der 
Form des Artikels ſei dies zu bejahen, wenn auch die Tendenz des 
            Ar=
tikels eine andere ſei. Der objektive Tatbeſtand ſei ſonach gegeben, auch 
der innere, da nur das Bewußtſein (nicht die Abſicht) der Beſchimpfung 
vorhanden ſein müſſe. Geißlinger ſei in der Lage geweſen, zu erkennen, 
und habe erkannt, daß im Artikel eine Beſchimpfung der katholiſchen 
Kirche liege. Dafür bürge die langjährige Tätigkeit Geißlingers als 
Schriftleiter und ſeine Bildung. Es ſei gleichgültig, ob andere Artikel 
gleicher Art nicht verfolgt wurden. Als ſtrafmildernd ſieht der 
            Staats=
anwalt an, daß der Angeklagte noch nicht beſtraft und die Tendenz des 
Artikels eine andere iſt. § 166 StGB. ſehe nur Gefängnisſtrafe vor, 
aber die Geldſtrafenverordnung ſei wohl anzuwenden. Beantragt 
            wer=
den 300 Gmk. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Ernſt Hochſtädter= 
Frankfurt a. M., der auch die Frkf. Volksſtimme im angezogenen 
            Pro=
zeſſe vertrat, betent, daß objektiv im Artikel eine Beſchimpfung der 
Kirche als ſolche nicht zu finden ſei und beruft ſich auf einen Aufſatz 
von Wach zu 8 166 in der „Zeitſchrift für Kirchenrecht”, der den § 166 
RStG. überhaupt bekämpfe. Der Paragraph dient nach Anſicht des 
Verteidigers nicht dem Religionsfrieden. Die Kundgebung müſſe nach 
Form und Inhalt die Verächtlichmachung der kirchlichen Einrichtung 
zum Ausdruck bringen. Davon könne hier keine Rede ſein, wie der 
            Ver=
teidiger in längeren Ausführungen darlegt; nur der Volksbetrug, der 
in der Inflation liege, habe in dem Artikel gegeißelt werden ſollen. 
Nachzuprüfen ſei, ob der Angeklagte das Bewußtſein oder den dolus 
eventualis einer Beſchimpfung hatte, indem er den Artikel aufnahm. Das 
ſcheide für den Angeklagten aus, der den ſozd. Standpunkt „Religion iſt 
Privatſache”, einnehme. Die Weimarer Verfaſſung kenne keine 
            Staats=
kirche mehr, aber ſie kenne Weltanſchauungsgemeinſchaften. Auch von 
dieſem Standpunkte aus habe bei dem Angeklagten ein Bewußtſein der 
Beſchimpfung nicht aufkommen können. Die Hauptſache ſei aber, daß 
die vom Vorſitzenden verleſenen „Napoleon”= oder „Nikolaus”=
            Vater=
unſer niemals unter Strafverfolgung geſtellt worden ſeien. Ein 
            Be=
wußtſein der Beſchimpfung ſei da doch nicht wach geworden. Das 
            Ge=
richt möge der toleranten Geſinnung, die man immer in Heſſen betätigt 
habe in Glaubensſachen, treu bleiben und den Angeklagten freiſprechen. 
Der Angeklagte macht in ihm verſtatteten Schlußwort Mitteilungen über 
ſeie religiöſe Unterweiſung; er gehöre bis heute noch dem evangeliſchen 
Glaubensbekenntniſſe an. — In Heſſen drohe von ultramontaner Seite 
eine ſchwarze Gefahr, eine ſolche Klippe liege in § 166 vor, vor der die 
Lotſen und Steuermänner das Schiff bewahren müßten. Der 
            Staats=
anwalt verneint, an eine Aeußerung des Angeklagten anknüpfend, daß 
eine Anregung zur Strafverfolgung von kirchlicher Seite ausgegangen 
ſei. Urteil: Freiſprechung. Der Artikel, ſo wird in der 
            Begrün=
dung ausgeführt, ſei geſchmacklos, aber dem Angeklagten habe das 
            Be=
wußtſein der Beſchimpfung gefehlt, und es ſei ihm objektiv und ſubjektiv 
eine Verletzung des § 166 StG.B. nicht nachzuweiſen. 
2. Ein Auflauf vor dem Heinſchen Laden in der 
            Schuſter=
gaſſe am 20. Oktober 1923 führt die Angeklagten Philipp Abel, 
Wilh. Haller, Hch. Gruß und Adam Lorenz hier vor 
            Ge=
richt. Sie ſollen nach dreimaliger Aufforderung der Schupobeamten bei 
Verſammluhig einer Menſchenmenge ſich nicht entfernt, Widerſtand 
gegen die Staatsgewalt geleiſtet, auch die Schupobeamten durch Rufe 
wie „Scherenſchleifer” „Bluthunde”, „Faulenzer” beleidigt haben. Die 
Angeklagten beſtreiten die ihnen zur Laſt gelegten Handlungen. 
            Feſt=
geſtellt wird, daß aus der Menge mit Steinen geworfen wurde, ein 
Schupobeamter wurde von einem ſolchen Stein berletzt und mußte ſich 
auf der Schloßwache verbinden laſſen. Der Staatsanwalt erinnert 
daran, daß die Vorfälle, die ſich abſpielten, in die Zeit der ſchlimmſten 
Inflation fielen, das Hein’ſche Geſchäft war damals ſtets ſtark von 
            Kun=
den beſucht. Klagen wurden laut, daß Hein übermäßige Preife nähme, 
dieſe Klagen, das habe ſich herausgeſtellt, ſeien unbegründet geweſen. 
Die Beweisaufnahme habe die Schuld der Angeklagten ergeben. 
            Bezüg=
lich des Strafmaßes hält der Staatsanwalt an ſich Gefängnisſtrafe am 
Platze, aber die weit zurückliegende Zeit der Vorfälle, die Erregung 
damals komme mildernd in Betracht. Gegen Abel wird eine 
            Geſamt=
gefängnisſtrafe von 6 Wochen, gegen Haller, Gruß und Lorenz werden 
Geldſtrafen in Antrag gebracht. Urteil: gegen Abel eine 
            Ge=
ſamtgefängnisſtrafe von 6 Wochen, gegen die Uebrigen 
Geldſtrafen von 30 und 80 Mark. Bei Abel kamen ſeine Vorſtrafen 
            er=
ſchwerend in Betracht.
 Lokale Veranſkaltungen. 
Die bierunier erſcheinenden Notizen ſind ausſchlſeßlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachien, 
in keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kritik. 
— Volkstümliche Morgenmuſik von 
            Oberregie=
rungsrat Großpietſch am Sonntag, den 11. Mai. 
Da Fräulein. Wall plötzlich wegen Erkrankung abgeſagt hat, 
übernimmt Herr Hans Höfflin in liebenswürdiger Weiſe 
den Vormittag. Auf vielfachen Wunſch ſingt er den zu Beginn der 
Spielzeit von ihm bei uns mit größtem Erfolge vorgetragenen 
            Lieder=
ziklus: Die ſchöne Müllerin von Franz Schubert.
 — Am Sonntag, den 11. d. M.; nachmittags ¼4 Uhr, veranſtaltet 
der Mandolinenklub „Melodia” ſein 2. Stiftungsfeſt in den Räumen des 
Fürſtenſaales. Für ein reichhaltiges Programm iſt beſte Sorge getragen. 
(Wir verweiſen auf die heutige Anzeige.)
 — Chriſtlicher Verein Junger Männer E. V. 
            Darm=
ſtadt, Alexanderſtr. 22. Die Vereinsbrüder werden darauf 
            hingewie=
ſen, daß morgen, Samstag, abend unſer Freund, Reichsjugendſekretär 
W. Stoeltzuer, wieder in unſerer Mitte weilt. Es haben ſich darum 
alle Brüder pünktlich um 8½ Uhu im Heim einzufinden. Gleichzeitig 
machen wir auf die am Sonntag, vormittags 11½ Uhr, im Heim 
            ſtatt=
findende Weißkreuzſtunde, ſowie auf das am Abend um 8 Uhr in der 
Turnhalle am Woogsplatz zum Beſten der Erweiterung des C. V. J. M.= 
Heims veranſtaltete Poſaunen=Konzert aufmerkſam.
 — Phantome der Toten im Spiritismus. Ueber die 
ulten Phänomen und die ſpiritiſtiſche Geiſterhypotheſe im Lichte 
derner Forſchung referiert am Mittwoch, den 14. Mai, abends 8 Uhr, 
Fürſtenſaal (Grafenſtraße) der bekannte Phyſiker und 
            Medium=
ſcher Radetzky. Der Vortragende entwickelt ſeine Theorien auf Grund 
von berufenen und bedeutenden Wiſſenſchaftlern angeſtellten 
            Fox=
ungen. Aber nicht nur in der Theorie behandelt er die Grenzfragen 
Ueberſinnlichen, ſondern auch in der Praxis wird er mit zahlreichen 
perimenten zur Beweisnahme ſeiner Ausführungen aufwarten. Der 
tptwert ſeiner experimentellen Vorführungen liegt darin, daß der 
verimentator ohne Berührung und ohne Führung Fernwirkungen 
            zu=
n bei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtr. 9.
 Aus den Parteien. 
Die Deutſche Volkspartei ſchreibt uns: Nachdem wir 
unmehr den Wahlkampf erfolgreich beſtanden haben, gilt es, 
            unge=
umt ſich mit altem Eifer den laufenden Aufgaben wieder zuzuwenden. 
or allem müſſen der Partei, gerade mit Rückſicht darauf, daß in 
            fi=
anzieller Beziehung der Wahlkampf außerordentlich große 
            Anforderun=
geſtellt hat, die Einnahmen aus den Mitgliederbeiträgen geſichert 
erden. — In den nächſten Tagen gehen unſere Liſten zwecks 
            Einſamm=
nig der fälligen Mitglieder=Beiträge an unſere Bezirksleiter. Wer 
inen Beitrag für das 2. Quartal d. J. noch nicht gezahlt hat und 
iſeren Vertrauensleuten die große Mühe des perſönlichen Einziehens 
paren will, der möge ungeſäumt ſeinen Beitrag auf der 
            Partei=
ſchäftsſtelle, Wilhelminenſtraße 5, entrichten. 
Landesfrauenausſchuß Heſſen der 
            Deutſchna=
onalen Volkspartei. Betrifft: Ferienaufenthalt 
            erholungs=
dürftiger Kinder in Eſtland und Finnland. Wir erhielten von der 
utfch=Finniſchen Vereinigung zur Verſendung erholungsbedürftiger 
itſcher Kinder nach Finnland die Mitteilung, daß infolge des durch die 
uislandsſperre verminderten Reiſeverkehrs die Reedereien keine 
            Frei=
tze mehr vergeben können. Aus dieſem Grunde muß die Zahl der 
ider ſehr verringert werden. Finnland wird in erſter Linie die 
nder der Finnlandkämpfer berückſichtigen. Sollten ſich unter den 
gemeldeten Kindern ſolche befinden, ſo bitten wir, ſich auf der 
            Ge=
aftsſtelle, Georgenſtr. 9, part., nochmals zu melden. Gleichzeitig traf 
Eſtland die Nachricht ein, daß auch hier wegen Mißernte und Ent= 
„nung der Grundbeſitzer ſowie Verteuerung der Schiffsplätze eine Ver 
igerung der Zahl der aufzunehmenden Kinder notwendig wird. 
            Eſt=
d berückſichtigt — im Gegenſatz zu Finnland — hauptſächlich die 
ſche bereits voriges Jahr dort waren und von ihren Pflegeeltern 
der eingeladen ſind. Wir bitten, daß die Eltern dieſer Kinder ſich 
teut auf der Geſchäftsſtelle (Georgenſtraße 9) melden. Definitives 
un erſt Anfang Juni gegeben werden, was durch die Zeitung 
            ver=
entlicht wird.
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Sanstag, den 10. Mai 1924.
Rummer 130.
Aus Heſſen.
 Griesheim, 8. Mai. Gemeinderatsbericht. 1. Der 
            Ge=
meinderat hatte durch Beſchluß vom 20. Dezember 1923 die Preiſe für 
die Abgabe von Erbbegräbniſſen wie folgt feſtgeſetzt: für ein 1perföniges 
Erbbegräbnis 200 Mk., für jede weitere Perſon 100 Mk. Das 
            Mini=
ſterium des Innern hat dieſe Feſtſetzung für übermäßig hoch erachtet. 
Der Gemeinderat bleibt, mit Rückſicht darauf, daß die erwähnten Sätze 
die Friedensſätze darſtellen, auf ſeinem früheren Beſchluß beſtehen. 2. 
Die Gebühren für die Feldgeſchworenen wurden wie folgt feſtgeſetzt: 
für einen halben Tag 2 Mk., für einen ganzen Tag 4 Mk. 3. Die 
            katho=
liſche Kirchengemeinde beabſichtigt den Erwverb eines Grundſtücks zur 
Erbaung einer Kirche mit Pfarrhaus. Zu dieſem Zweck iſt die Aufnahme 
eines Kapitals von 30 000 Mk. bei der kommunglen Landesbank geplant, 
für welchen Betrag die politiſche Gemeinde die Bürggſchaft übernehmen 
ſoll.: Dieſer Punkt wurde zur näheren Aufklärung bzw. Orientierung, 
zurückgeſtellt. 4. Für das Reinigen der Schulſäle, ſoweit dies dem 
Schuldiener nicht obliegt, wurde eine Vergütung von 62,50 Mk. pro 
Schulſaal (Friedensſatz) bewilligt. 5. Mit 11 gegen 8 Stimmen wurde 
der Beitrag der Gemeinde als Mitglied der Bauhütte Darmſtadt mit 
einem Stammkapital von 600 Goldmark beſchloſſen. 6. Für ſämtliche 
Gemeindehäuſer ſoll die Gasbeleuchtung zur Einführung kommen. 7. 
Der Ankauf der Hofreite der Karl Leber I Eheleute Erben. Alte 
            Darm=
ſtädter Straße 7, hier, zum Preis von 4080 Goldmark wurde genehmigt. 
Die Aufbringung der Mittel ſoll im Wege der Kapitalaufnahme erfolgen. 
8. Die endgültige Beſchlußfaſſungg über die Erhebung einer 
            Sonder=
ſteuer vom bebauten Grundbeſitz im Rechnungsjahre 1924 wurde zur 
näheren Information zurückgeſtellt. 9. Dem Ankauf von Baugelände 
ſüdlich der Gehabornerſtraße, zwiſchen Hofmann= und Georgſtraße, zum 
Zwecke der Erbauung von Kleinwohnungen, ſoll nähergetreten werden. 
Bezüglich der Finanzierung des Projektes ſoll die Bürgermeiſterei 
            Vor=
ſchläge unterbreiten. 10. Für die Einzäunung der Fohlenweide wird das 
erforderliche Holz aus dem Gemeindewald zur Verfügung geſtellt. 11. 
In allen Fällen, in denen ſeitens des Finanzamts die ſtaatliche 
            Gewerbe=
ſteuer einzelner Steuerpflichtigen eine Ermäßigung erfährt, ſoll dieſe 
Ermäßigung auch auf die Gemeinde=Gewerbeſteuer Anwendung finden. 
Zum Schluſſe wurden einige Steuergeſetze und Friſtgeſuche in 
            zuſtimmen=
dem Sinne erledigt. 
HI. Eberſtadt, 9. Mai. Gemeinderatsſitzung. Der in der 
Gemeinderechnung von 1923 entſtandene Fehlbetrag von 9670,08 Mk. 
wird auf Rechnung für 1924 vorgetragen, kommt alſo nicht, wie 
            ur=
ſprünglich vorgeſehen, auf die Gemeinde=Grund= und Gewerbeſteuer 
            be=
ſonders zum Ausſchlag. Dagegen beſchließt der Gemeinderat, zunächſt 
für die erſten vier Monate eine vorläufige Gewerbeſteuer 
mit einem Ausſchlagſatz von 1,60 Mk. auf je 100 Mk. Roheinnahme nach 
den Einkommenſteuervorauszahlungen und eine Sonderſteuer von 
bebautem Grundbeſitz mit einem Ausſchlagſatz von 60 Pfg. von 
100 Mk. Steuerwert (gleich dem ſtaatlichen Ausſchlagſatz) in ſechs Zielen, 
fällig am 6. Mai, 6. Juli, 6. September, 6. November 1994 und 6. 
            Ja=
nuar und 6. März 1925, zu erheben. Auf Antrag werden der 
            iſrae=
litiſchen Religionsgemeinde für das Rechnungsjahr 1924 als Zuſchuß der 
Gemeinde 50 Mk. bewilligt. Das Baugeſuch des Cornelius Weigold 
(Marienhöhe) findet entſprechend dem vorgelegten Bauplan 
            Genehmi=
gung. Die Lieferung von 75 Zentnern Antrazitkohlen und 200 Zentnern 
Nußkohlen 2 wird an Guſtav Weiſe und Wilhelm Fiſcher II zu den 
            ein=
gelegten Preiſen vergeben. Für die in Ausſicht genommene 
            Bewäſſe=
rungsanlage der Weinweg=Wieſen hat ſich die Notwendigkeit ergeben, den 
Walters=Teich auf längere Jahre für die Gemeinde zu pachten. Der 
Gemeinderat beſchließt, mit dem Beſitzer des Teiches alsbald in 
            Unter=
handlungen zu treten, damit das Projekt möglichſt noch vor Ablauf 
des Frühjahrs zur Ausführung gebracht werden kann. Die Pachtpreiſe 
für die Gemeinde=Schrebergärten ſind durch den Feld= und 
            Waldaus=
ſchuß einer Nachprüfung unterzogen worden. Die feſtgeſetzten Sätze 
finden Genehmigung. Für den Gemeindefaſelſtall ſollen 25 Zentner 
Stroh und 10 Zentner Hafer zur Anlieferung ausgeſchrieben werden. 
Für den Ankauf eines Ebers wird eine dreigliedrige Kommiſſion 
            ge=
wählt. Das Geſuch des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten und 
            Hin=
terbliebenen um Erlaß von Vermögensſteuer wird dem Finanzausſchuß 
zur Prüfung überwieſen. Nach Erledigung kleiner Vorlagen: Geheime 
Sitzung. 
8 Eberſtadt, 8. Mai. Leſeholztag Als Leſeholztag für die 
Sommermonate (Mai bis September) iſt Mittwoch beſtimmt worden. 
2 Pfungſtadt, 9. Mai. Von der Feuerwehr. Die 
            Frei=
willige und die Pflichtfeuerwehr halten am kommenden Sonntag eine 
Uebung mit Hydrantenprobe ab. Alle Mannſchaften haben zu 
            er=
ſcheinen. 
Pfungſtadt, 8. Mai. Der Waſſerſport beginnt auch hier 
mehr und mehr Anhänger zu gewvinnen. Es iſt daher doppelt 
            erfreu=
lich, daß die Gemeinde dieſem Sportbedürfnis unſerer Jugend 
            Rech=
nung trägt. So hat ſie dem Turnverein E.V. das Städt. Schwimmbad 
für einen Wochentag=Abend zu Schwimmzwecken überlaſſen. Desgleichen 
hat auch die Turngemeinde Pfungſtadt eine Waſſerſportabteilung ins 
Leben gerufen, mit der ſie regelmäßige Schwimmſtunden abhält. — Der 
Schützmann J. Rau wird Ende dieſes Monats aus dem Dienſt 
            ſchei=
den. — Die Torfgruben=Anlagen ſollen weſentlich verbeſſert 
            wer=
den. Das Torfſtechen iſt ſeitens der Gemeinde der Firma Wilh. 
            Gan=
denberger übertragen worden. 
* Zwingenberg, 8. Mai. Der Rechner Abt der Bezirksſparkaſſe 
Zwingenberg hat ſich heute abend 346 Uhr in dem Amtsgebäude das 
Leben genommen. Ueber die Urſachen iſt noch nichts Näheres 
            be=
kannt. Der Familie bringt man zu dem tragiſchen Ableben von allen 
Seiten großes Mitgefühl entgegen. 
Ober=Ramſtadt, 8. Mai. Einen jähen Tod erlitt heute 
            nach=
mittag der Meßgehilfe Wedel hier. Gemeinſam mit Herrn 
            Oberver=
meſſungsſekretär Müller vom Vermeſſungsamf Darmſtadt=Land zur 
            Vor=
nahme von Vermeſſungsarbeiten „auf dem Holzpfad” in hieſiger 
            Gemar=
kung unterwegs brach er plötzlich, von einem Herzſchlag getroffen, tot 
            zu=
ſammen. Wedel verfah ſeit langen Jahren in hieſiger Kirche das Amt 
des Calcauten und ſtand im 75. Lebensjahre. 
* Ober=Ramſtadt, 8. Mai. Trotz des ſehr ſtrengen und lang 
            anhal=
tenden Winters iſt der Stand der Saaten, durchſchnittlich als 
            be=
friedigend zu bezeichnen. Allerdings mußte auch eine größere Anzahl im 
Herbſt mit Frucht beſtellter Grundſtücke wieder umgepflügt und jetzt neu 
beſtellt werden. Auch werden alle landwirtſchaftlichen Arbeiten durch die 
gegenwärtige Regenperiode noch weiter verzögert. Das Wieſengras 
            be=
findet ſich gerade eben in beſtem Wachstum und verſpricht eine gute Ernte 
zu liefern. Die Kartoffelbeſtellung iſt noch weit zurück. 
Groß=Zimmern, 8. Mai. Stenographentag. Am 17. und 
18. Mai d. J. tagt hier der Bezirk Darmſtadt Gabelsbergerſcher 
            Steno=
graphen. Verbunden mit der Tagung iſt das 15. Stiftungsfeſt des 
            hie=
ſigen Stenographenvereins Gabelsberger und ein großes Wettſchreiben, 
an dem vorausſichtlich zirka 500 Wettſchreiber und =ſchreiberinnen 
            teil=
nehmen. Die hieſige Lehrerſchaft hat ſich in anerkennenswerter Weiſe 
            be=
reit erklärt, bei dieſem Wettſchreiben als Aufſichtsführende mitzuwirken. 
„Ebenſo hat die Gemeindeverwaltung und auch die Geſchäftswelt mit 
ganz wenig Ausnahmen gezeigt, daß ſie Verſtändnis für die Bedeutung 
der Stenographenbewegung hat und zu dieſem Wettſchreiben ſehr 
            wert=
volle Ehrenpreiſe geſtiftet, die zurzeit im Schaufenſter der Firma 
            Ge=
brüder Brücher ausgeſtellt ſind. Die Vorbereitungen zum Feſt ſind bis 
jetzt gut vorangeſchritten, ſodaß mit einem ungeſtörten Verlauf 
            gerech=
net werden kann. Samstag nachmittag 6 Uhr tagen im „Rheingold” 
die Vereinsvertreter aus dem Bezirk, abends 8 Uhr findet im Kaiſerſaal 
die offizielle Feier des Stiftungsfeſtes (buntes Programm) ſtatt. 
            Sonn=
tag vormittag ½9 Uhr wird ein Sonderzug von Darmſtadt die große 
Mehrzahl der Gäſte bringen, die dann mit Muſik zum Wettſchreibturnier. 
für das ſämtliche Schulſäle von der Gemeindeverwaltung bereitwilligſt 
zur Verfügung geſtellt wurden, geleitet. Nachmittags von 3 Uhr ab 
findet im Kaiſerſaal für die auswärtigen Gäſte Feſtlichkeit mit Tanz ſtatt, 
an das ſich gegen 6 Uhr die Bekanntgabe des Wettſchreibergebniſſes mit 
Preisverteilung anſchließen wird. Abends 8 Uhr iſt Feſtball, der dem 
Feſt noch einen gemütlichen Abſchluß geben ſoll. 
* Erbach i. O., 9. Mai. Geſtern abend wurde der Sohn des 
früheren Reichs= und Landtagsabgeordneten Haſenzahl in der 
Hauptſtraße an einer Wegenge einem in der Richtung aus Michel= 
Kadt kommenden Auto gefaßt und ein Stück geſchleift. Der Junge 
erlitt einen Schädelbruch. Den Chauffeur trifft dem Vernehmen nach 
keine Schuld. 
* Aus dem Weſchnitztal, 7. Mai. Bienenzucht. Unſere Imker 
Sachen eben verdrießliche Geſichter, und ihre Lieblinge, die Bienen, nicht 
„inder: Der Honigtiſch iſt nun gedeckt, aber er kann von den vor 
den Fluglöchern liegenden Bienen nicht ausgenützt werden. Raps und 
auch einzelne Apfelbäume unſerer Haupthonigtracht ſtehen nun in voller 
Blüte, können aber wegen des anhaltenden Regenwetters nicht richtig 
und ausgiebig beflogen werden. Sollen die leeren Honigtöpfe wieder 
gefüllt, und ſollen die wvielen zurückgeſtellten Feldarbeiten nun endlich 
ausgeführt wverden, wäre anhaltende trockene Witterung ſehr erwünſcht 
und vonnöten. 
* Aus dem Odenwalb, 7. Mai. Die Heidelbeerſträucher 
an den Bergabhängen des weſtlichen Odenwaldes ſtehen in voller Blüte 
und verſprechen, falls der Regen nicht ewig anhält, eine reiche Ernte. 
3 Crumſtadt, 8. Mai. Feſthallenbau. Die Gemeinde plant 
unter Mithilfe der hieſigen Vereine die Errichtung eines großen Saales, 
als Turnhalle und Konzertſaal in Betracht kommen kann. 
* Nauheim bei Groß=Gerau, 7. Mai. Von der Feuerwehr. 
Zum Kommandanten der hieſigen Feuerwehr iſt der Zimmermann Phil. 
Bolbach 3. gewählt und eidlich in Pflicht genommen worden.
37. Deutſcher Landw. Genoſſenſchaftstag in Darmſtadt.
 III. 
Die geſchäftlichen Verbandlungen. 
Der dritte Tag des 37. Deutſchen Landwirtſchaftlichen 
            Genoſſen=
ſchaftstags war ausſchließlich ernſten Veratungen gewidmet. Die 
            Verhand=
lungen fanden im Städtiſchen Saalbau ſtatt und wurden von 
            Verbands=
direktor Landesökonomierat Johannſſen geleitet, dem der 
            Ehren=
präſident der Tagung, S. K. 6. der Großherzog, das Präſidium 
übertrug. Vertreter der Regierung und der Stadt wohnten den 
            Ver=
handlungen bei. 
Der Vorſitzende eröffnete die Verhandlungen mit einer kurzen 
            An=
ſprache, in der er u. g. folgendes ausführte: 
„Der Deutſche Landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftstag hat bisher 
ſchon zweimal im heſſiſchen Verbandsbezirk ſtattgefunden, 1890 in 
            Darm=
ſtadt und 1908 gelegentlich des Silberjubiläums des Reichsverbands in 
Mainz. Seit dem Silberjubiläum hat das landwirtſchaftliche 
            Genoſſen=
ſchaftsweſen einen gewaltigen Aufſchwung genommen. Im Jahre 1908 
beſtanden 27 500 Genoſſenſchaften in Deutſchland überhaupt, davon waren 
22 024 landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften, jetzt ſind 50 000 
            Genoſſen=
ſchaften vorhanden, von denen 38 028 landwirtſchaftliche 
            Genoſſenſchaf=
ten find. Der Zuwachs an landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften war, 
wie es ſelbſtverſtändlich iſt, in der Kriegszeit gering. Er ſtieg dann 
aber in außerordentlich ſtarkem Maße. Der Zuwachs betrug im Jahre 
1919: 2362, i. J. 1920: 2358, 1. J. 1921: 2473 und i. J. 1922: 2206. Im 
Jahre 1923 ſtellte ſich der Zuwachs dagegen nur auf 811 
            Genoſſenſchaf=
ten. Es iſt dies bei den traurigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen noch 
eine ſehr beachtliche Ziffer. Von den 38028 Genoſſenſchaften ſind im 
Reichsverband in 28 Verbänden 25 166 Genoſſenſchaften vereinigt, davon 
ſind: 83 Zentralgenoſſenſchaften, 12 671 Spar= und Darlehnskaſſen, 4069 
Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften, 2340 Molkereigenoſſenſchaften, 5984 
ſonſtige Genoſſenſchaften. 
Ich begrüße hierdurch nochmals auf das herzlichſte die Herren 
            Ver=
treter des Staates, der Stadt und die Mitglieder der Familie Haas. 
Beſonderen Gruß entbiete ich den Herren Miniſterialdirektor Müller 
und Oekonomierat Leithiger, die vor 40 Jahren der Gründung 
des Verbandes beiwohnten.” 
Der Toten des vergangenen Jahres wurde durch Erheben von den 
Plätzen gedacht. — Dann folgten. 
Begrüßungsanfprachen: 
Miniſterialdirektor Uebel als Vertreter des Miniſteriums für 
Arbeit und Wirtſchaft verbreitete ſich zunächſt kurz über die 
            Ernäh=
rungsſchwierigkeiten der letzten Jahre, deren Ueberwindung nur dank 
der tatkräftigen Hilfe der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften möglich 
war. Er begrüße die Gelegenheit, um namens des Arbeits= und 
            Wirt=
ſchaftsminiſteriums an dieſer Stelle den herzlichſten Dank auszuſprechen. 
Er knüpft dann an die geſtrige Feſtvorſtellung im Landestheater an, 
in der der Rütliſchwur „Wir wollen frei ſein wie die Väter waren!” 
wohl von jedem innerlich erneuert wurde. (Lebh. Bravo!) Dieſe Worte 
Schillers möchte der Tagung Leitſtern ſein. Die Freiheit ſei aber nur 
durch wirtſchaftliche Erſtarkung zu erreichen, und dieſe nur durch engen 
Zuſammenſchluß. Die Negierung könne die Mitarbeit der 
            Genoſſen=
ſchaften nicht entbehren; ſie wünſche ihren Beratungen Gottes Segen 
und beſten Erfolg. 
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing, als Vertreter der Stadt 
Darmſtadt, hieß die Teilnehmer nochmals auch zu ihren ernſten 
            Bera=
tungen in Darmſtadt willkommen. Darmſtadt als die Wiege des 
            Reichs=
verbandes habe ganz naturgemäß ein beſonderes. Intereſſe am Blühen 
des Verbandes und ſeinem Wirken. Der Reichsverband habe ſtets durch 
die Tat bewieſen, daß nur dieſe wirklich Hilfe bringen kann und zur 
Stärke führe. Ratſchläge allein, wie es beſſer gemacht werden kann, 
genügen nicht. Redner bittet die Gäſte, ſich in Darmſtadt wohl zu fühlen 
und die Stadt in gutem Andenken behalten zu wollen. (Beifall.) 
Sodann tritt man in die Tagesordnung ein. Der Vorſtand wird 
von der Verſammlung ermächtigt, Ort und Zeit des nächſten 
            Genoſſen=
ſchaftstages zu beſtimmen. 
Direktor Berg=Darmſtadt erſtattet ein kurzes Reſerat über den 
Antrag des Geſamtausſchuſſes auf Abänderung der Satzung des 
            Reichs=
verbands. Dieſe Satzungsänderungen ſollen ein beſſeres und engeres 
Zuſammenarbeiten der Genoſſenſchaften mit der Verbandsleitung 
            ge=
währleiſten; — ſie werden ohne Debatte angenommen. 
Sodann ergreift das Wort Verbandsanwalt Regierungsrat 
            Gen=
nes=Berlin, Mitglied des Reichswirtſchaftsrats, zu ſeinem Referat 
über: 
„Wilhelm Haas und ſein Werk. 
Der Redner zeichnete in markigen Worten ein treffendes Lebensbild 
Haas” und führte etwa aus, daß Haas ſelbſt jeden Perſonenkultus 
            ver=
urteilte und nur die Sache gelten laſſen wollte, daß aber die heutige 
Gedenkfeier in Verbindung mit der Einweihung des Wilhelm=Haas= 
Denkmals am Tage zuvor einem Herzensbedürfnis aller 
            Genoſſenſchaf=
ter entſprach. Noch fehlt der genoſſenſchaftliche Schriftſteller, der 
            ein=
mal dem Wirken von Wilhelm Haas und ſeinem Werke tiefſchürſend 
gerecht wird. Wilhelm Haas iſt der Organiſator des landwirtſchaftlichen 
Genoſſenſchaftsweſens, d. h. desjenigen Genoſſenſchaſtsweſens, welches 
den beſonderen Bedürfniſſen der Landwirtſchaft Rechnung trägt. Hags 
organiſierte 1873, von dem genoſſenſchaftlichen Bezug ausgehend, das 
landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsweſen in Heſſen und ſchloß 1889 die 
drei unter ſeiner Leitung ſtehenden Verbände der Bezugs= Kredit= und 
Molkereigenoſſenſchaften in den jetzigen Verband der Heſſiſchen 
            Land=
wirtſchaftlichen Genoſſenſchaften zuſammen. Inzwiſchen war durch ihn 
und auf ſeine Anregung im Jahre 1893 die Gründung des 
            Reichsver=
bands der deutſchen landwirtſchaftlichen Geuoſſenſchaften erfolgt, der 
jetzt 28 Landes= und Provinzialverbände mit 25 166 Genoſſenſchaften 
umfaßt. Haas vertrat ſcharf den Gedanken der Dezentraliſation im 
landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſen, da er hierin die beſte Gewähr 
dafür ſah, daß allen beſonderen Verhältniſſen in den einzelnen 
            Bezir=
ken Rechnung getragen werden könnte. Andererſeits wünſchte er auf 
geſchäfrlichem Gebiete eine geſchloſſene Front der Landwirtſchaft. Er 
ſprach ſich für den Gedanken der Gründung der Preußiſchen 
            Zentral=
genoſſenſchaftskaſſe aus. Er begründete die Bezugsvereinigung der 
deutſchen Landwirte und konzentrierte den Kalibezug im Reichsverband, 
der jetzt, ſoweit er genoſſenſchaftlich iſt, in der Kalibezugsgeſellſchaft der 
deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften zuſammengefaßt iſt. Nach 
dem Wunſche von Haas ſollte das Genoſſenſchaftsweſen frei bleiben von 
allen partei= und wirtſchaftspolitiſchen Beeinfluſſungen. In einer Reihe 
von Beiſpielen ſchilderte der Vortragende das Werk von Wilhelm 
Haas und ſeine ſtarke Perſönlichkeit, die ihn zu einem der erſten 
            land=
wirtſchaftlichen und genoſſenſchaftlichen Führer in Deutſchland machte 
und die auch die Aufmerkſamkeit der Vertreter der Landwirtſchaft und 
des landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſens des Auslandes in hohem 
Maße auf ſich lenkte. Die hierdurch geknüpften Beziehungen führten 
im Jahre 1907 zur Gründung des Internationalen Bundes 
            landwirt=
ſchaftlicher Genoſſenſchaften, zu deſſen Vorſitzenden Haas gewählt ward 
und deſſen Geſchäftsführung beim Reichsverband liegt. Haas war ein 
entſchiedener Verfechter der genoſſenſchaftlich organiſierten Selbſthilfe, 
er war ein Mann der Praxis und ging mit offenen Augen durch das 
Leben. Der Vortragende wies noch auf die nationale Bedeutung des 
landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſens hin und führte aus, wie 
ſchwer der Gründer des Reichsverbandes, der ein aufrechter deutſcher 
Mann und ein glühender Vaterlandsfreund war, dieſen Niedergang 
Deutſchlands empfinden würde. Trotzdem heißt es, in ſeinem Sinne 
weiterarbeiten und ſeinen alten Wahlſpruch „Eintracht macht 
ſtark!” hochzuhalten. Geſchieht dies, dann wird es auch gelingen, 
            wie=
der den Weg aus dem Dunkel zu finden, das jetzt Deutſchlands Zukunft 
verhüllt. (Lebhaftes Bravo!)
 Der Vorſitzende ſprach dem Redner für ſein tiefſchürfendes, 
            erſchöp=
fendes und von echt genoſſenſchaftlichem Geiſt getragenes Referat den 
herzlichſten Dank des Genoſſenſchaftstages aus. 
Ueber 
„Das Genoſſenſchaftsweſen in ſchwerer Zeit” 
referierte Verbandsdirektor Landesökonomierat Hohenegg=München. 
Aus ſeinem temperamentvollen Referat iſt folgendes beachtenswert: 
„Das landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsweſen hat von Kriegsbeginn 
bis zu dieſer Stunde Opfer gebracht von einem Ausmaß, wie kaum eine 
andere wirtſchaftliche Organiſation. Auch nach dem unglücklichen 
            Zu=
ſammenbruch hat es trotz der allſeits erlebten Enttäuſchungen 
            unver=
züglich das Gerüſt für den Neubau unſeres deutſchen Wirtſchaftslebens 
aufgeführt; mit neuem Mut und friſcher Entſchloſſenheit ging es an die 
Neubefruchtung des Genoſſenſchaftsgedankens und an die Umſtellung 
ſeiner Selbſthilfeeinrichtungen auf die neuzeitlichen Forderungen. 
Um ſo bedauerlicher iſt nun beſonders für unſere 
            Kreditgenoſſen=
ſchaften die Lage, in welche ſie durch die Folgen des Uebergangs von der 
Papiermark zur Rentenmark geraten mußten. Der Verluſt der ſauer 
und mühſam erſparten Gelder hat die Genoſſenſchaften um das 
            Ver=
trauen von Tauſenden kleiner und kleinſter Sparer gebracht, hat ihre 
unentbehrliche Tätigkeit auf dem Gebiete der Geld= und Kreditwirtſchaft 
faſt gänzlich lahmgelegt und ſie in ihrer Entwicklung um Jahrzehnte 
zurückgeworfen. Die Aufwertungsbeſtimmungen können die geſchlagenen 
Wunden nicht heilen, denn auch die ſchuldneriſchen Vereine ſind 
            größten=
teils verarmt und die Zentralgenoſſenſchaften in ihrer 
            Leiſtungsfähig=
keit äußerſt begrenzt. 
Das landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsweſen will und muß aus ſich 
ſelbſt heraus wieder voll leiſtungsfähig werden. Aber um die 
            Ueber=
gangsſchwierigkeiten, die bei der heutigen Wirtſchaftslage wahrlich 
außerordentlich groß ſind, möglichſt raſch zu überwinden, müſſen auch 
die Regierungen dem landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſen die wohl= Unterſtützung angedeihen laſſen; denn die Kraft, die 
            notwen=
dig iſt, um den deutſchen Bauernſtand auf ſeiner Scholle zu erhalten, 
Zerſtörtes aufzubauen und zu den kommenden Gefahren für die 
            Land=
wirtſchaft und für das mit ihr verbundene Gewerbe zu begegnen, ruht 
im genoſſenſchaftlichen Zuſammenſchluß. Deshalb verlangen wir: 
1. daß unſere in ihrem Fundament erſchütterten und faſt bis zum 
            letz=
ten Reſt zerſchlagenen Einrichtungen befreit werden und befreit 
bleiben von allen Belaſtungen, die den Fortbeſtand des mühſam 
geſchaffenen Baues gefährden können; 
2. daß die Reichsregierung in Uebereiuſtimmung mit dem Beſchluß 
der Ausſchußſitzung der im Reichsverband vereinigten Provinzial= 
und Landeszentralkaſſen vom 10. April I. Js. ſowohl zur 
            Erhal=
tung der Wirkſamkeit des einſt ſo glänzend ausgebauten und nun 
ſo ſtark geſchwächten ländlichen Genoſſenſchaftsweſens als auch zur 
weitgehenden Sicherung der Ernährung unſeres Volkes es als eine 
ebenſo ernſte wie vordringliche Pflicht erachtet, einigermaſſen 
            ange=
meſſene und der Eigenart des landwirtſchaftlichen Betriebes 
            an=
gepaßte langfriſtige Kreditmöglichkeiten unter wirtſchaftlich 
            trag=
baren Bedingungen zu erſchließen. — (Lebhaftes Bravo!) 
Auch dieſem Redner wurde für ſeine ausgezeichneten, warmherzigen 
und verſtändnistiefen Ausführungen der herzlichſte Dank ausgeſprochen. 
Ueber 
„Genofſenſchaftliche Erneuerung” 
ſprach Verbandsdirektor Freiherr von Loé, Burg Bergerhauſen. 
Der Berichterſtatter wendet ſich in ſeinem Referat in kurzen 
            Ausfüh=
rungen zunächſt der wirtſchaftspolitiſchen Lage in Dentſchland zu. Er 
betont die Notwendigkeit einer geſchloſſenen genoſſenſchaftlichen Front 
und behandelt in knappen Ausführungen die neuzeitliche Entwicklung der 
Induſtrie, beſonders die Konkurrenzbeſtrebungen der Konzerne 
            Thyſ=
ſen und Stinnes durch Errichtung von Lagerhäuſern auf dem Lande. 
Er behandelt weiter die Konkurrenz des Handels und der 
            Konſumper=
eine im Warengeſchäft und weiſt auf die ungünſtige Lage der 
            Kredit=
genoſſenſchaften gegenüber dem Großkapital und den öffentlichen Kaſſen 
hin. Nach kurzen Ausführungen über die Eingruppierung der 
            Genoſ=
ſenſchaften in die landwirtſchaftliche Berufsvertretung beſpricht er die 
Forderungen der Genoſſenſchaften gegenüber der Geſetzgebung 
            insbe=
ſondere der Steuergeſetzgebung. In bezug auf die zukünftigen Aufgaben 
des Genoſſenſchaftsweſens fordert er für die Warengenoſſenſchaften 
neben der Beweglichkeit im Bezugsgeſchäft die großzügige Aufnahme des 
Warengeſchäfts, insbeſondere des Getreibegeſchäfts. Im Geldgeſchäft 
empfiehlt er die Angliederung freier Bankgeſchäfte. Für die Verbände 
verlangt er die notwendige finanzielle Unterſtützung der Geld= und 
Warenzentralen, während den letzteren durch einen weitgehenden 
            Aus=
bau des Organiſations= und Preſſedienſtes gedient werden muß. Redner 
warnt vor parteipolitiſcher oder religiöſer Zerſplitterung. Das 
            End=
ziel der genoſſenſchaftlichen Bewegung muß ſein. Bankier und 
            Kauf=
mann des Landvolks zu werden und durch die Sammlung der 
            Men=
ſchen und des Geldes, ſowie der Waren in geſchloſſener Linie in einem 
freien Deutſchland einen freien Bauernſtand zu erhalten. 
Der Vorſitzende ſprach auch dieſem letzten Referenten den Dank 
der Teilnehmer aus und eröffnete über die beiden letzten Refereate eine 
Ausſprache: 
Der Präſident der Preußenkaſſe, Geh. Rar Semper=Berlin, 
            be=
ſprach kurz das Zuſammenarbeiten der Genoſſenſchaften mit den 
            Kredit=
geſellſchaften und die Schwierigkeiten der Kreditgewährung. Die 
Preußenkaſſe hat insgeſamt einen Kredit von 360 Millionen Mk. 
            ge=
währt, davon 325 Millionen direkt oder indirekt an landwirtſchaftliche 
Genoſſenſchaften. Daß dieſe Summe nicht ausreicht, den wirtſchaftlich 
begründeten Kreditbedauf zu decken, iſt klar, aber die Preußenkaſſe iſt 
natürlich nicht unberührt geblieben von der Geldknappheit und den 
            In=
flationsverluſten. Es iſt zu hoffen, daß dieſe Dinge anders werden, 
wenn unſere Währung endgültig gefeſtigt iſt und dadurch die Möglichkeit 
der Inveſtierung ausländiſchen Kapitals gegeben iſt. Zur Zeit iſt eine 
weſentliche Verbeſſerung der Kreditgewährung nur möglich durch 
            In=
anſpruchmahme der Rentenbank und der Geldnotenbank über die 
            Reichs=
bank. Die Reichsbank iſt Hüterin der Währung, die darüber wachen 
muß, daß nicht etwa eine abermalige Inflation uns dem endgültigen 
Ruin entgegenführt. Man kann ſich allerdings des Eindrucks niht 
            er=
wehren, daß die Reichsbank bzw. Rentenbank den landwirtſchaftlichen 
Genoſſenſchaftsbedürfniſſen hätte weitergehend entgegenkommen können. 
Beſtrebungen in dieſer Richtung ſind im Gange und werden von der 
Preußenkaſſe nach Möglichkeit gefördert. Die geäußerten Bedenken 
wegen der Kurzfriſtigkeit der Kredite teilt Redner nicht, wenigſtens die 
Preußenkaſſe weiß, daß der Landwirt erſt nach der Ernte ſeine Kredite 
löſchen kann. Der Zinsfuß kann zur Zeit noch nicht herabgeſetzt 
            wer=
den, er wird jedoch, ſobald das irgend möglich iſt, auf die Höhe des 
Bankſatzes herabgeſetzt werden, evtl. noch weiter. 
Damit ſchließt die Beſprechung. In kurzen Schlußworten 
            begrün=
den die beiden Referenten nochmals ihren Standpunkt. — Die 
            Ent=
ſchließung Hohenegg wird einſtimmig angenommen. 
Der Vorſitzende Oekonomierat Johannſſen konſtatiert den 
Schluß der Verhandlungen und damit der ſchönen Tage in Darmſtadt. 
Es habe in Darmſtadt funktioniert wie ein Uhrwerk dank der Arbeit 
des Herrn Direktor Berg und ſeiner Mitarbeiter. Eine beſondere 
            Be=
deutung und Freude der Teilnehmer war die Anweſenheit des 
            Groß=
herzogs, die der Tagung einer beſondere Weihe gab. (Bravo!) 
            Genoſ=
ſenſchaftsarbeit iſt Arbeit am Vaterland. So laſſen Sie uns auch die 
heute zu Ende gegangene Tagung ſchließen mit dem Rufe: „Das deutſche 
Vaterland hoch, hoch, hoch!”
 X Büttelborn (Nied), 8. Mai. Die Gemeinde hat beſchloſſen, der 
Kommunalen Landesbank beizutreten. — Gemeindeſärge ſollen in 
            Zu=
kanft nicht mehr hergeſtellt werden. Die Weiterbeſtellung von 
            Ein=
heitsſärgen wurde ſeitens des Gemeinderats mit Stimmengleichheit 
            ab=
gelehnt. 
O Biſchofsheim, 7. Mai. Der Jungbauernbund der 
            Main=
ſpitze hielt dieſer Tage hier eine größere Tagung ab, in deren Verlauf 
u. a. der Landwirt Dammel, von hier über „Die Zukunftswege der 
Jungbauernſchaft” referierte. Gleichzeitig feierte im Anſchluß an die 
Tagung die Jungbauernſchaft Rüſſelsheim die Weihe eines 
Banners. 
Königſtädten, 8. Mai. Todesfall. Unter großer 
            Beteili=
gung wurde dieſer Tage der weithin bekannte und geſchätzte Forſtrwoart 
Johaunes Beſt zu Grabe getragen. UI. a. legten Vertreter der 
            Kol=
legen, der Ortsbürgermeiſter, ſowvie mehrere Vereine Kränze au Grahe 
rieder. 
Dornheim bei Groß=Gerau, 8. Mai. Der 10. 
            Kreisfeuer=
wehrtag, des Kreiſes Groß=Gerau, der am 6. Juli ſtattfinden ſollte, 
iſt um acht Tage verſchoben worden, da verlangt wurde, daß an dem 
eiſtgenannten Termin der Landesfeuerwehrtag in Vilbel ſtattfindet. Der 
hieſige Kreisfeuerwehrtag iſt alſo itzt am 28. und 29. Juni. 
+ Aſtheim bei Trebur, 8. Mai. Das Hochwaſſer des Rheins 
iſt in den letzten 24 Stunden um zirka 20 Zentimeter geſunken.
 ch. Nierſtein, 9. Mai. Tödlich verunglückt iſt der hier 
allſeits durch ſeinen Fleiß und ſolides Leben bekannte Adam Ullrich 
von hier. Derſelbe war in dem Weingut der Firma G. Schmitt G. m. 
b. H. ſchon längere Zeit beſchäftigt und begleitete an ſeinem Unglürtstage 
einen für ſeine Firma auszuführenden Weintransport aus der Pfalz nach 
Nierſtein in die Schmittſchen Kellereien. Soweit der Verunglückte in 
ſeinen letzten Augenblicken noch angeben konnte, nahm er von ſeinem 
Sitze auf dem Anhängewagen des Laſtautos wahr, daß irgend ein 
Gegenſtand, ſeiner Auffaſſung nach ein Werkzeugkaſten, von dem Wagen 
gefallen ſei. In dem Moment dem Führer des Wagens ein Zeichen 
nach vorne zu geben, ſei er infolge Uebergewichts von dem 
            Anhänge=
wagen gefallen, direkt unter die Näder des an und für ſich ſchon ſchweren 
Wagens. An den erlittenen ſchweren Verletzungen iſt er dann im ſtädt. 
Krankenhaus zu Mainz geſtorben. Um ſo bedauerlicher iſt der Fall, 
als man ſein Fehlen erſt bemerkte, nachdem man in Nierſtein 
            ange=
kommen war. Paſſanten fanden den Bedauernswerten auf der Straße 
Oppenheim-Nierſtein. Ein Auto der Firma Mödling, Oppenheim, 
verbrachte den Ullrich nach hier und daun direkt nach Mainz. 
ch. Nierſtein, 9. Mai. Hausverkauf. Das erſt kürzlich von 
dem Winzer Jakob Seip dahier erworbene Wohnhaus, Breitgaſſe 28, 
früher Franz Joſ. Sander gehörend, ließ der Beſitzer öffentlich 
            der=
ſteigern, da er ſich inzwiſchen ein Kelterhaus mit Wohnung und Keller 
von dem Gemeinderechner Rech in der Schulſtraße erwvorben hat. Nach 
einem Gebot von 14 000 Goldmark ging das Haus in den Beſitz des 
Schneide=meiſters Heinrich Eimer und deſſen Sohn Wilhelm über.
Nummer 130.
*
Techniſche Rundſchau.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Mat 1924.
Seite 9.
 Von Dr. Franz Kittler. 
Man wartet in Deutſchland immer noch auf das kleine 
            bil=
lige Auto, das in Amerika bereits den ganzen Verkehr beherrſcht, 
das dort jetzt jeder ſiebente Einwohner beſitzt und auch — ſelbſt 
ſteuert. Eines Tages wird es auch bei uns und wird es in der 
ganzen Welt der hauptſächlichſte Vermittler des Verkehrs in den 
Städten, ſowie zwiſchen dieſen und ihrer weiten umgebung ſein. 
Es iſt nicht unſere Abſicht, zu ergründen, wann dieſer 
            Zeit=
punkt hier oder dort eintreten wird. 
Aber eine andere Frage, die mit der eben aufgeworfenen in 
einem gewiſſen Zuſammenhang ſteht, erregt unſer Intereſſe. 
Selbſt wenn es einmal ſo weit iſt, daß ſo ziemlich jeder im eigenen 
kleinen Auto dahin fährt, iſt das Ideal der zukünftigen 
            Ver=
kehrsentwicklung noch nicht erreicht. Man kann damit immer noch 
nicht ſo ſchnell vorwärts kommen, als es wünſchenswert und 
            viel=
leicht notwendig erſcheint. Zunächſt einmal ſind die Straßen zu 
eng für die Menge der Kraftwagen, die ſich auf ihnen dahin 
            be=
wegen werden. In den Straßen der amerikaniſchen Städte kommt 
man heute ſchon vielfach zu Fuß ſchneller fort, als im Auto. Aber 
auch draußen muß dieſes vor jeder Ortſchaft ſeine 
            Geſchwindig=
keit mäßigen. Dann muß es allen Windungen der Landſtraße 
folgen, während doch die nächſte Verbindung zwiſchen zwei 
Orten immer die gerade Linie iſt. 
Alle dieſe Hinderniſſe fallen in der Luft weg. Hier wäre es 
möglich, auf dem geraden und daher nächſten Wege von Ort zu 
Ort zu fliegen, die höchſte Geſchwindigkeit könnte ſtets 
            beibehal=
ten werden, und Raum gibt es in Hülle und Fülle. Man iſt an 
keinen engen, vorgezeichneten Weg gebunden und kann, wenn es 
in einer Luftſchicht zu voll iſt, höher oder niedriger dahinfliegen. 
Der für die zukünftige Entwicklung des Verkehrs gegebene 
Weg iſt daher zweifellos die Luſt. Sie kann aber mit den bisher 
benutzten großen und ſchweren Flugzeugen, die der Führung 
durch einen Piloten bedürfen, der Allgemeinheit nicht erſchloſſen 
werden. Dieſe großen Flugzeuge müſſen weit draußen vor der 
Stadt ſtarten, ſie bedürfen beſonderer Schuppen, um ſie 
            unter=
zuſtellen, ihre Behandlung ſetzt lange Uebung und Erfahrung 
voraus. Soll die Luft im vollſten Sinne des Wortes allgemeiner 
Verkehrsweg werden, ſo muß man von der jetzigen fliegenden 
Poſtkutſche abſehen und ein Flugzeug ſchaffen, das dem kleinen, 
billigen, von ſeinem Beſitzer ſelbſt geſteuerten Auto nachgebildet iſt. 
Deutſche Ingenieure haben es nun unternommen, ein 
            der=
artiges Flugzeug zu bauen, das vor kurzem ſeine erſten Flüge 
ausführte. Es iſt auf dem Wege der Serienherſtellung 
            angefer=
tigt, ſo daß es alſo zu billigem Preis auf den Markt gebracht 
werden kann. Es iſt ſo klein, daß zu ſeiner Aufbewahrung ein 
beſonderer Schuppen nicht nötig iſt. Seine Länge beläuft ſich 
auf nur 5 Meter, die Tragflächen können angeklappt werden. 
Dies ermöglicht es, das niedliche Flugzeug in jedem geräumigen 
Hausflur oder irgendwo ſonſt unterzuſtellen. Da auch die 
            Spann=
weite nur wenig über 7 Meter beträgt, ſo kann es in Straßen, 
auf Plätzen und in Ortſchaften landen. Das Gewicht beläuft ſich 
auf nur 200 Kilogramm. 
Was aber das Flugzeug ganz beſonders geeignet für den 
allgemeiren Gebrauch macht, iſt die einfache Art ſeiner Lenkung, 
die in ganz einzigartiger Weiſe ausgebildet wurde. Zu Füßen 
des Führers liegt ein Querhebel, auf den er ſeine beiden Füße 
ſtellt: ein Druck mit dem rechten Fuß, und das Flugzeug fliegt 
nach rechts — ein Druck mit den linken; es wendet ſich nach 
links. Dabei kann die Größe des Bogens durch entſprechende 
Abſtimmung des Druckes und der Hebelbewegung aufs genaueſte 
bemeſſen nerden. Außer dieſem Fußhebel iſt noch ein einziger 
Handhebel vorhanden. Drückt man ihn nach vorn, ſo ſenkt 
ſich das Flugzeug, bewegt man ihn nach hinten, ſo, ſteigt es 
empor. Ein Bewegen nach rechts oder links wirkt auf die 
            ent=
ſprechende Verwindung. Das Flugzeug ſteigt in etwa 8 Minuten 
auf 1000 Meter ſein Benzintank vermag für 3½ Stunden 
Brennſtoff aufzunehmen, von dem es in der Stunde ungefähr 
7 bis 8 Liter verbraucht. Mit ihm laſſen ſich nicht nur einfache 
Flüge, ſondern auch Kunſtflüge, wie ſogen. „Loopings” uſw., 
ausführen. Es fliegt in der Rücken= und in der Seitenlage und 
geht in ſteilem wie in ſanftem Gleitflug nieder. Der Numpf kann 
ſo eingerichtet werden, daß er entweder nur den Flieger, oder daß 
er noch einen, ja in einer kleinen Kabine ſogar noch zwei 
            Fahr=
gäſte aufnimmt. 
Damit hätten wir alſo das Flugzeug für die Allgemeinheit, 
das ſich einführen wird, ſobald wir die Vorſtellung überwunden 
haben, daß zun Fliegen ein beſonderer Mut gehöre, eine 
            Vor=
ſtellung, die einſt auch in bezug auf das Fahren in der Eiſenbahn, 
im Auto, in bezug auf das Segeln, das Rudern uſw. vorhanden 
war und ſich hier ſchon längſt verloren hat. 
Neben dem Flugzeug für die Allgemeinheit wird man aber 
auch in immer weiterem Umfange Typen konſtruieren, die für 
ganz beſendere Zwecke beſtimmt ſind. Ein derartiges Flugzeug 
iſt zum Beiſpiel das Wüſtenflugzeug, wie es ſich Profeſſor Mae 
Lean von der Rocheſter=Univerſität in Amerika zum Zwecke 
archäologiſcher Forſchungen in den Wüſten des weſtlichen Aſiens 
bauen ließ. Hier fällt es den Forſchungsexpeditionen ganz 
            be=
ſunders ſchwer, vorzudringen. Außerdem aber ſehen ſie nur das, 
was in der Nähe ihres Weges liegt, ſie können keinen Ueberblick 
über größere Gebiete erhalten. Das Wüſtenflugzeug Mae Leans 
war mit beträchtlichen Vorräten an Waſſer und Brennſtoff 
            aus=
gerüſtet und beſaß einen Motor eigener Konſtruktion, der bei 
ſtarſamſtem Benzinverbrauch eine hohe Geſchwingkeit ergab. Mit 
dieſem Flugzeug überflog der Forſcher die Wüſten 
            Meſopota=
miens und es gelang ihm dabei ſogar, aus der Höhe die Ruinen 
einer untergegangenen Stadt zu entdecken, von deren Daſein 
man bisher keine Ahnung hatte.
 Reich und Ausland. 
Verurteilung einer Frankfurter Diebesbande. 
Frankfurt a. M. Vor der hieſigen Strafkammer hatte ſich in 
mehrwöchiger Verhandlung eine weitverzweigte Diebesgeſellſchaft, die im 
Frühjahr 1923 in Frankfurt a. M. und anderen großen ſüddeutſchen 
Städden bandenmäßig Diebſtähle in Ladengeſchäften, Schneidereien und 
Privathäuſern beging, wohei ſie es hauptſächlich auf Stoffe, 
            Silber=
geſchirr und andere Wertſachen abgeſehen hatte, zu verantworten. Auf 
der Anklagebank ſaßen 18 Beſchuldigte, darunter auch 5 Frankfurter 
Polizeibeamte, die ſich ſchwerer Amtsverbrechen, darunter Beſtechung, 
Urkundenfälſchung, Hehlerei, Unterſchlagung uſw. ſchudig gemacht haben 
und die aus den Taten der Diebesbande materielle Vorteile gezogen 
haben ſollen. Das Gericht warf folgende Strafen aus: 
            Kriminalbetriebs=
afſiſtent Kappe 5 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverluſt, 
            Polizei=
aſſiſtent Epple 2 Jahre Zuchthaus und 3 Jahre Ehrverluſt, 
            Kriminal=
betriebsaſſtent Schulz 3 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverluſt 
            Poli=
zeioberwachtmeiſter Heyder und Polizeiwachtmeiſter Reitz je 15 Monate 
Gefängnis, Händler Barth 2½ Jahre Zuchthaus und 3 Jahre 
            Ehrver=
luſt. Kontoriſtin Wiggenhäuſer 239 Jahre Gefängnis, Graveur Günder 
6 Jahre 6 Wochen Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverluſt, Kaufmann 
            Fah=
renbruch 3 Jahre 10 Monate Gefängnis. Die übrigen Angeklagten 
            wur=
den zu Gefängnisſtrafen von 4 Monaten bis 3 Jahren verurteilt. 
Schwetzingen im Frühlingsſchmuck. 
Aus Schlvetzingen wird uns geſchrieben: In der alten kurpfälziſchen 
Reſidenzſtadt iſt Frühling. Neues Leben geht nach langen Monaten 
des Winters durch die Straßen. Ueberall wird verbeſſert, gebaſtelt und 
hergerichtet. Die Kaſtanienalleen auf dem großen Schloßplatz 
ſtehen in rotem Blütenſchmuck. Gleichſam als Begrüßung leuchtet dem 
Freinden, der die Stadt und den berühmten Schloßgarten beſucht, dieſe 
rote Farbenpracht entgegen. Im Schloßgarten wird in wenigen Tagen 
der Flieder blühen. Kein Froſt zerſtörte dieſes Jahr die jungen Knoſpen. 
Geballt hängen die Blütentrauben an Bäumen und Sträuchern und wer 
jemals zur Fliederzeit in dieſem blühenden, duſtenden Garten ging, dem 
werden die Eindrücke und frohen Erinnerungen lange gedenken. Im 
Schloßgarten ſelbſt iſt vieles verbeſſert und neu angelegt worden, was 
während des Krieges und der folgenden Jahre verfiel. Die entzückenden 
Gartenanlagen bilden im Frühlingsſchmuck eine Sehenswürdigkeit. Schon 
an den nächſten Sonntagen, vorausſichtlich am 18. Mai, werden im 
Schloßgarten die Freilichtaufführungen beginnen, 
            Enſemble=
gaſtſpiele des Badiſchen Landestheaters Karlsruhe und des 
            National=
theaters Mannheim. Nicht zuletzt ſei auch noch der Spargelzeit gedacht, 
die vor wenigen Tagen einſetzte und nun bis in den Juni hinein 
            an=
dauern wird. So bietet die beliebte Stadt allen, die ſchauen, hören und 
leben wollen, viel Schönes und Gutes, das vielen eimen Ausflug nach 
Schwetzingen zum frohen Erlebnis machen dürfte. 
Verbrecheriſcher Anſchlag auf einen Perſonenzug. 
Mannheim. In der Nacht zum 6. Mai wurde auf den von 
Mannheim nach Lampertheim fahrenden, Mannheim um 11.30 Uhr 
            fahr=
planmäßig verlaſſenden Perſonenzug, ein verbrecheriſcher Anſchlag 
            ver=
übt, indem die an der Südſeite der Riedbahnbrücke ſtehende 
            Warnungs=
tafel ſamt der als Träger dienenden eiſernen U=Schiene aus dem Boden 
herausgeriſſen und unmittelbar beim Südeingang der Brücke quer über 
den Schienenſtrang gelegt wurde. Nur einem glücklichen Zufall iſt es 
zu verdanken, daß keine Entgleiſung erfolgte, die auf der Brücke, zumal 
bei dem hochgehenden Neckar, ungewöhnlich ſchwere Folgen hätte haben 
können. Von den Tätern, fehlt jede Spur. Die Neichsbahndirektion 
Mainz hat für die Ermittelung derſelben eine Belohnung von 500 Mark 
ausgeſetzt. 
Harte Strafe. 
Neuſtadt a. d. H. Wegen Hinterziehung der 
            Branntweinmono=
poleinnahmen wurden der Brennereibeſitzer Ferd. Kern und deſſen 
Sohn Ernſt Kern vom Schöffengericht Neuſtadt zu je 14 Tagen 
            Gefäng=
nis und je 20 000 Goldmark Geldſtrafe oder je fünf weitere Monate 
Gefängnis verurteilt, weil ſie auf einer unangemeldeten 
            Weinbrand=
blaſe unangemeldeten Wein gebrannt haben. Der zweite Sohn Alfred 
Kern, der dabei Wache geſtanden haben ſoll, wurde freigeſprochen. Die 
vom Zollamt beſchlagnahmten 12 Liter Reinalkohol wurden eingezogen, 
Die Verurteilten werden gegen das Urteil Berufung einlegen. 
Eine teuere Vergeßlichkeit. 
Einen empfindlichen Verluſt erlitt am letzten Montag eine 
            Ber=
liner Dame, die mit einer Autodroſchke von der Lietzenburger Straße 
nach dem Anhalter Bahnhof fuhr. Sie ließ im Wagen eine 
            ſchwarz=
lederne kleine Aktentaſche liegen, die eine goldene Herrenuhr, 
            Krawatten=
nadeln, eine Broſche, eine lange goldene Kette und andere 
            Schmuck=
ſachen enthielt. Auf die Wiederbeſchaffung hat ſie eine Belohnung von 
300 Goldmark ausgeſetzt. 
Kälte in England. 
In ganz England und Schottland herrſcht eine außerordentliche Kälte. 
Man meldete am Montag Schnee= und Hagelſtürme, insbeſondere in 
Bualton. Auch im Norden von Yorkſhire ſowie im Süiden der 
            Graf=
ſchaft Durham herrſcht ſchlechtes Wetter. In der Grafſchaft Durham 
waren ſtarke Schneefälle zu verzeichnen. 
Autounfall von Mitgliedern der engliſchen Akademie der Künſte. 
Auf der Heimkehr von einem Bankett, das aus Anlaß der 
            Eröff=
nung der Königlichen Akademie der Künſte in London ſtattfand, erlitten 
vier hervorragende Mitglieder der Akademie einen ſchweren Autounfall. 
Zwei von ihnen, der 75jährige Präſident der Akademie. Sir Aſton Webb, 
und der 80jährige Sir Luke Fildes wurden in bewußtloſem Zuſtande in 
das Krankenhaus eingeliefert, befinden ſich aber jetzt auf dem Wege der 
Beſſerung. Die beiden anderen Verunglückten, Sir William Llewelyn 
und Melton Fiſher, trugen leichtere Verletzungen davon und konnten, 
nachdem ihnen ärztliche Hilfe zuteil geworden war, ihre Wohnungen 
            auf=
ſuchen. Der Chauffeur blieb unverletzt. Der Unfall ſcheint auf den 
            Zu=
ſammenſtoß des Automobils mit einem Laſtkraftwagen zurückzuführen zu 
ſein.
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 Der amerikaniſche Weltunbflug. 
Aus Neu=York wird gemeldet, daß der Leutuant Smith, der zweite 
Kommandant des amerikaniſchen Fluggeſchwaders, geſtern mit ſeinen 
Gefährten in Nadzon auf der Inſel Atka eingetroffen iſt. Der 
Flieger war um 11,50 Uhr in Dutſch Harbour aufgeſtiegen, er legte die 
Strecke in vier Stunden zurück. Was den Kommandanten Martin 
            an=
langt, ſo iſt man nach wie vor ohne jede Nachricht von ihm. Der 
            franzi=
ſiſche Flieger d'Diſy iſt auf ſeinem Fluge um die Welt am 5. Mai in 
Kalkutta angekommen. 
Amerikaniſches Eiferſuchtsdrama. 
In Chicago hat ſich eine ſenſationelle Eiferſuchtsſzene abgeſpielt. Ein 
weiblicher Rechtsanwalt, Frau Wanda Stopa, war in Beziehungen zu 
einem verheirateten Kaufmann Smith getreten, obwohl ſie ſelbſt auch 
verheiratet iſt. Sie drang in die Wohnung ihres Geliebten ein und gab 
zwei Schüſſe auf ſeine Frau ab, die indeſſen ihr Ziel verfehlten. Dann 
floh ſie aus der Wohnung mit dem Bemerken, daß ſie jetzt uach der Cityz 
fahre, um ihren Liebhaber Smith zu erſchießen. Die verliebte Dame 
hatte ihren Freund zwei Jahre lang gebeten, er möge ſeine Frau 
            ver=
laſſen und mit ihr entfliehen. Vor dem Hauſe, in dem ſich das 
            Revolver=
drama abgeſpielt hatte, ſtand ein Auto, in dem merkwürdigerweiſe der 
Ehemann der rabiaten Liebhaberin ſaß. Frau Stopa ſtürzte in aller Eile 
in den Wagen und iſt mit ihrem Ehemann ſeitdem verſchwunden. 
Die Feuerprobe auf Haiti. 
Eine merkwürdige Zeremonie, die die Prieſter auf Haiti ausführen, 
das ſogen. Umuti oder das Gehen auf Feuer, wird in einem Bericht 
des Neu=Yorker naturgeſchichtlichen Muſeums geſchildert. Dieſe 
            Feuer=
probe wird von einem Prieſter vollzogen, um dem Volke eine gute Ernte 
zu ſichern, und ſie beſteht darin, daß er mehrere Male mit nackten Füßen 
über eine Lage von Steinen wandelt, die von einem darunterliegenden 
Feuer bis zum Notglühen erhitzt ſind. Eine enge, 2 Fuß tiefe Grube wird 
ausgeſchachtet. Das Holz wird angezündet und brennt etwa 4 Stunden, 
bis die Steine glühend ſind. Mit langen Stangen wird dann die oberſte 
Steinſchicht entfernt. Der Prieſter erſcheint mit einem großen blühenden 
Zweig in der Hand. Unter Abſingung eines Zauberſpruchs, der zu 
ſeinem Schutze dienen ſoll, geht er über die feurigen Steine und ſchlägt 
ſie dreimal mit dem Zweige, hinter ihm her maſchieren diejenigen S=chüler, 
die den Mut dazu aufbringen. Eine nähere Unterſuchung hat die 
            ziem=
lich nüchterne Erklärung dieſes Wunders gebracht. Die Steine, die 
            da=
zu verwendet werden, ſind Baſalt, der eine ſehr ſchlechte Wärmeleitung 
beſitzt. Man fand, daß ein Stein, der an dem einen Ende glühend heiß 
iſt, am anderen verhältnismäßig kühl bleibt, ſodaß der Prieſter, wenn 
er ſich die Stellen vorſichtig ausſucht, bet einiger Geſchicklichkeit ohne 
Brandwunden hinübergehen kann. 
* Weinheim 7. Maf. Patriarchaliſches Alter. Der 
älteſte Bürger Weinheims. Herr Julius Oppenheimer, iſt nach 
kurzem Krankenlager im vollendeten 96. Lebensjahre dieſer Tage 
geſtorben.
 und Kaffeckenner wiſſen es: 
Bohnen-Kaffee ſowie Malz- 
Kaufee müllſen mit preifter & 
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Geſchäftiiches.
 Internationale Motorrad=Sport=Ausſtellung 
Stuttgart. Zurzeit ſind die letzten Vorarbeiten für die Ausſtellung 
in vollem Gange. Das 38 700 Quadratmeter große Ausſtellungsgelände 
mußte wegen der ſtarken Beteiligung aus dem In= und Auslande durch 
den Stadtgarten erweitert werden. Die Einbauten ſind nahezu beendet 
und die erſten Ausſteller treffen bereits in Stuttgart ein, um auch 
ihrerſeits die letzten Vorbereitungen einzuleiten. Die Einräumung 
ſelbſt erfolgt ab Montag, den 12. Mai, und iſt am Donnerstag, den 
15. Mai, beendet. Die offizielle Eröffnung findet am Freitag, den u 
16. Mai, vormittags 11 Uhr, unter dem Ehrenprotektorat des Herrn 
Oberbürgermeiſters von Stuttgart, Dr. Lautenſchlager, ſtatt.
 Die Bekämpfung des Ungeziefers bei Menſch und Tier iſt eine 
der wichtigſten Aufgaben der Geſundheitspflege. Mit Cuprex 
            ge=
lingt die Ungezieferbeſeitigung ſchnell, ſicher, leicht und unauffällig, 
            ſo=
wie obne geſundheitliche Nachteile. Cuprer iſt das wirkſamſte und 
beſte Mittel gegen Kopfläuſe und übertrifft alle bisherigen Mittel, 
weil es das Ungeziefer ſamt Eiern (Niſſe) mit einem Male vernichtet. 
Apotheken und Drogerien halten Cuprex in kleineren und 
größeren Packungen vorrätig. 
(3458a
 Tageskalender. 
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr (R 18, 
e9, Schülermiete grün 8 und blau 7): Die Verſchwörung des Fiesko 
zu Genua”. Kleines Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr (
            Sonder=
miete 211): Die heimliche Ehe‟. — Violin=Abend von Bruno 
Stumpf. abends 8 Uhr, in der Aula des Realgymnaſiums.— Verein 
ehem. Angehöriger des Heſſ. Artilleriekorps, abends 
8 Uhr, im Perkeo: Familienabend. — Sterbekafſeverein 
„Ruhe”, abends 8 Uhr, in der Reſtaur. Speier, Ecke Frankfurter Str. 
und Rhönring. —Rummelbräu: Tanz. — Union=, Reſidenz, 
            Zen=
tral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
 Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe 
Verantwortlich für Feuilleton und Heſiſche Nachrichten: Max Streeſ= 
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann. 
Derontwortlich für Schlußdient: Andreas Bauer. 
Verautwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle 
Druch und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtade.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Mai 1924.
Seite 11.
Sport, Spiel und Turnen.
Fauſtball.
Fußball.
 Sp.=V. 98 — Sp. Wiesbaden. 
Auf das heute nachmittag ſtattfindende Zuſammentreffen der 
            Liga=
mannſchaften des Sportvereins 98, hier, und des Sportvereins 
            Wies=
baden ſei an dieſer Stelle nochmals hingewieſen. Das Spiel findet wegen 
Unbeſpielbarkeit des Stadions ausnahmsweiſe auf der Rennbahn ſtatt. 
Ueber die Spielſtärke der Wiesbadener wurde fa ſchon geziemend 
            auf=
merkſam gemacht. Die Mannſchaft des Sportvereins hat inſofern eine 
Umſtellung erfahren müſſen, da verſchiedene Spieler infolge Krankheit 
und Arbeit abſagten. Die Mannſchaft tritt in der Aufſtellung: 
Ellenbeck 
Stephan Laumann 
Mahr Schreiber Heß 
Jakoby Müllmerſtadt Becker Takaſh Krebs 
an. Die Namen des eingeſtellten Erſatzes bürgen ſchon für guten Sport, 
und dürfte die Mannſchaft bei gegenſeitigem guten Willen trotzdem ein 
einheitliches Ganze darſtellen und die erſchienenen Zuſchauer vollauf 
            be=
friedigen. Da am morgigen Sonntag die Ligamannſchaft Sportverein 
ſpielfrei iſt und am kommenden, den 18. Mai, die Mannſchaft im 
            Pokal=
ſpiel auswärts ſpielt (gegen Eintracht in Frankfurt), iſt Jedem heute 
nochmals Gelegenheit gegeben, ſich über die derzeitige anſehnliche 
            Spiel=
ſtärke zu vergewiſſern und ſeinen Sporthunger zu ſtillen. Der 
            Spiel=
beginn iſt um 6 Uhr. Ueber den Spielbetrieb am morgigen Sonntag 
wäre folgendes zu berichten: Die Liggerſatzmannſchaft Sportvereins fährt 
nach Sandhofen, um gegen die gleiche der Spielvereinigung das fällige 
Verbandsſpiel auszutragen. Hoffentlich wird der gute Wille, mit dem 
die Mannſchaft fährt, belohnt und kehrt, mit den beiden, Punkten beladen, 
in die Reſidenz zurück. Auf dem Uebungsplatz treffen ſich um 11 Uhr 
die 2a=Mannſchaft und die gleiche der Eintracht=Frankfurt. Vor dieſem 
Spiel um 10 Uhr trägt die 1a=Jugend das fällige Verbandsſpiel gegen 
Eſchollbrüchen aus. Die Sondermannſchaft begibt ſich nach Frankfurt, 
um ſich mit der erſten Mannſchaft eines A=Vereins im Freundſchaftsſpiel 
zu meſſen. 
Sportverein Darmſtadt 1898—Sp.=V. Heidelberg (Juniorenmaunſchaft). 
g- Am morgigen Sonntag begibt ſich die Juniorenmannſchaft des 
Sportvereins nach Heidelberg, um dort gegen die V.F.B.=Junioren ein 
Propagandaſpiel anläßlich der erſten Schloßbeleuchtung in dieſem Jahre 
auszutragen. V.F.B. verfügt über einen ſehr guten Nachwuchs, ſodaß 
ſich die 98er ſchwer anſtrengen müſſen, um bei ihrem erſten Spiel 
            außer=
halb Darmſtadts die Vereinsfarben würdig zu vertreten. Allerdings 
dürften die Heſſen, nach ihren bisherigen Erfolgen zu urteilen, als Sieger 
zurückkehren. 
Akadem, Sportklub 1. Mannſchaft—V. f. R. Darmſtadt, Liga. 
Ka. Am heutigen Samstag abend treffen ſich auf dem Exerzierplatz 
pbige Mannſchaften zum Freundſchaftstreffen. Es dürfte ſicher ein gutes 
Spiel werden, um ſo mehr, als der A. S. C. gegen Union=Beſſungen 
ein Unentſchieden zuwege brachte. V. f. R. tritt mit einer beſten 
            Auf=
ſtellung an. — Am morgigen Sonntag tritt dann V. f. R. mit ſeiner 
Ligamannſchaft gegen die vorzügliche 
            Kreisligamann=
ſchaft von V. f. R. Frieſenheim (Pfalz) an. Auch dieſes Spiel 
findet auf dem Exerzierplatz ſtatt. Die Frieſenheimer haben ſich in den 
Verbandsſpielen prächtig geſchlagen und zählen zur Spitzengruppe der 
Pfalzkreisliga. Sie werden in Darmſtadt mit ihrer ſtärkſten Aufſtellung 
antreten. Bei dem vorzüglichen Kampfgeiſt, der die Mannſchaft 
            be=
herrſcht, werden ſie den Darmſtädtern ſchwere Arbeit machen. Die 
            Liga=
mannſchaft des V. f. R. Darmſtadt, die erſt in der zweiten Runde der 
Verbandsſpiele erfolgreich werden konnte, iſt gegenwärtig im Können. 
Die Manuſchaft hat ſich gut eingeſpielt und gute Erſatzleute ſind zur 
Stelle. Das bewies das Spiel gegen Mannheim, bei dem die 
            Mann=
ſchaft mit drei Erſatzleuten ein 4:4 herausholte. So darf man mit 
            Zu=
verſicht dem Spiel entgegenſehen, das ſicherlich alle Beſucher 
            zufrieden=
ſtellen wird. — Dieſem Spiel der Ligamannſchaften voraus ſteht die 
Erſatzliga des V. f. R. Bürſtadt der Einheimiſchen im 
            rückſtän=
digen Verbandsſpiel gegenüber, und vor dieſem Treffen haben wir das 
Spiel Sportv. 1920 Höchſt i. O. gegen die 2a Mannſchaft V. f. R. Alles 
in allem ein reichhaltiges Sonntagsprogramm, dem wir den beſten 
            Ver=
lauf wünſchen.
 F. C. Eintracht Darmſtadt. 
In Fortſetzung der Privatſpiele empfängt Eintrachts Erſte am 
morgen Sonntag vormittag auf dem T.G.D.=Platz am Finanzamt Gäſte 
aus Frankfurt. Die erſte Elf des Sportklubs „Hertha 1910” iſt der 
Gegner, welcher ſich mit den Einträchtigen mißt. Die Mainſtädter ſind 
Tabellenzweiter der dortigen A=Klaſſe und bringen eine vorzügliche, 
faire Elf, die ſich in ihrem Gau beſten Rufes erfreut, mit nach hier. 
Bei der derzeitigen guten Form der Hieſigen wird ſicherlich 
            intereſſan=
ter Sport geboten, der jeden Fußballfreund befriedigen wird. 
            Nach=
mittags ſtehen ſich ebenfalls auf dem Turngemeindeplatz die zweiten 
Mannſchaften der beiden Vereine gegenüber. 
heima- 
V. f. R. Darmſtadt, Jugendabteilung. 
Ka. Die Jugendmannſchaften des V. f. R. beteiligen ſich an den 
            Ver=
bandsſpielen des Gaues Bergſtraße, und zwar ſind dies die 1a und die 
1b Jugendmannſchaften, ſowie 1a und 1b Schülermannſchaften. Die 
2a und 2b Jugendmannſchaften mußten wegen Mangel an Gegnern 
zurückgezogen werden und werden Privatſpiele austragen. Der 
            kom=
mende Sonntag ſieht folgende Treffen: 
1a Jugendmannſchaft V. f. R.—Groß=Zimmern. Weite Spiele ſind 
noch unbekannt. 
Sportvereinigung Arheilgen—Sp.=Cl. 10 Mannheim=Käferthal. 
Der kommende Sonntag bringt uns den beſtbekannten Sportklub 1910 
Mannheim=Käferthal als Gegner. Das Spiel findet nachmittags 4 Uhr 
auf dem Sportplatz am Arheilger Mühlchen ſtatt. Das Vorſpiel in 
Käferthal endete 2:2. Wenn die Käferthaler morgen nachmittag die 
            glei=
chen Leiſtungen zeigen wie im Vorſpiel, iſt ein ſchönes Fußballſpiel zu 
ſehen.
 Gaumeiſterſchaftswettſpiele des Rhein=Main=Gaues in Bickenbach und 
Befſungen. 
Kommenden Sonntag beginnen die Meiſterſchaftswettſpiele im 
            Fauſt=
ball. Es iſt ein erfreulicher Fortſchritt in der Beteiligung zu 
            verzeich=
nen. 38 Mannſchaften gegen 18 im Vorjahre, alſo eine Zunahme von 
rund 50 Prozent. Gewaltiger iſt dadurch auch die Arbeit geworden. Die 
Spiele mußten deshalb in die einzelnen Klaſſen eingeteilt werden, 
            zu=
mal noch dies Jahr die Spiele in Vor= und Nückrunden ausgetragen 
werden. Am Sonntag eröffnen nun die A=Klaſſe und die B=Klaſſe (
            be=
ſetztes Gebiet) die Meiſterſchaftsſpiele. In Bickenbach wird ſich die 
A=Klaſſe meſſen. Hier werden ſpannende Kämpfe erwartet, zumal die 
vorjährigen Meiſterſchaftsſpieler wieder ziemlich auf dem Plan 
            erſchei=
nen. Auch in Beſſungen werden ſich Vereine treffen, die in der B=Klaſſe 
ein ernſtes Wort mitreden. Den Freunden und Anhängern des 
            Fauſt=
ballſpiels werden ſomit in Bickenbach von 11 Uhr und in Beſſungen 
von 10 Uhr vormittags ab einige genußreiche Stunden geboten.
Leichtathletik.
Handball.
 Sportverein Darmſtadt 1898. 
Heute Samstag, den 10. Mai, 6.30 Uhr abends (!) hält die 
            Hand=
ballabteilung des Sportvereins in der Schutzpolizeiabteilung, 
            Holzhof=
allee 25 1. Bereitſchaft, eine wichtige Verſammlung ab. Auch Neulinge 
haben Zutritt und Gelegenheit, ſich vorher um 3 Uhr am Training auf 
dem Schupoplatz zu beteiligen, wo ein Uebungsſpiel zwiſchen den beiden 
erſten Mannſchaften ausgekämpft wird. 
Sportverein Darmſtadt 1898 gegen Sportfreunde Frankfurt. 
Der Handballſport gewinnt Anhänger! Das bewieſen die zahlreichen 
Zuſchauer, die das überlegene Spiel der Sportvereinler gegen Langen 
am vorigen Sonntag ſahen. Morgen Sonntag, den 11. Mai, erwächſt 
den Darmſtädtern wohl die ſchwierigſte Aufgabe ſeit langer Zeit. Der 
Gegner, die weitbekannte 1. Mannſchaft der Sportfreunde Frankfurt 
will ſich in fairem Spiel für die knappe 2: 3 Niederlage im Frankfurter 
Vorſpiel rächen. So wird denn ein richtiges Kampfſpiel gezeigt werden, 
umſomehr, weil die hieſigen in der beſtändigſten Aufſtellung ſpielen: 
Bärenz 
Kadel Spieß 
Juda 
Götz Galm 
Daniel Fiſcher Jans Reuter Penzel 
Das Spiel beginnt um 2.30 Uhr auf dem ſchönen grünen und 
trockenen Schupoſportplatz auf dem Exerzierplatz. Die 2. Mannſchaft 
ſpielt nachher gegen die 1. Elf der Aſchaffenburger Viktoria, die 
            Rück=
ſpielpflichten ins Heſſenland treibt. 
Hada. 
Heſſen=Verein für Leibesübung. 
Am kommenden Sonntag ſteht ſich die Jugendmannſchaft der Heſſen 
der 2. Mannſchaft des Turn= und Sportvereins Langen 1862 zum 
Freundſchaftsſpiel gegenüber. Die Jugendmannſchaft der Heſſen befindet 
ſich zurzeit in ſehr guter Form und da der Geguer, eine 2. aktive 
            Mann=
ſchaft, Gutes verſpricht, wird es ein intereſſantes Handballſpiel werden. 
Die Heſſen ſpielen in folgender Stellung Jeier, Günther Wichel, 
Würtz, Schönwolf, Gleim, Schröder, Reinhart, Zörgiebel, Schröder, Aß 
mann. Das Spiel findet auf dem Hochſchulplatz in der Zeit von 3—4 
Uhr ſtatt. 
P. 
Ringen. 
Riugkampf in Pfungſtadt. 
Am kommenden Sonntag findet in Pfungſtadt ein Städtewettkampf 
m Stemmen und Ringen zwiſchen Sportverein 1914 Pfungſtadt und 
Sportverein Offenbach ſtatt.
 Leichtathletik=Abteilung der Turngemeinde Darmſtadt 1846. 
Am kommenden Sonntag, den 11. Mai, begibt ſich nſere 
            Leicht=
athletik=Abteilung anläßlich eines Anturnens des Turnvereins Niederrad 
nach dorten. Zum Austrag geglangt ein Handballſpiel der 1. ſowie der 
2. Jugendmannſchaft, ſowie einige Staffelläufe. Die gemeldeten 
            Leicht=
athleten treffen ſich um 1.30 Uhr am Hauptbahnhof und fahren um 
1.45 Uhr ab. 
W. Ho. 
Werbelauf „Rund um Dieburg”. 
Die Werbekraft dieſer Veranſtaltung ſteht außer Zweifel. Schönes, 
trockenes Wetter, und der Erfolg wäre ein durchſchlagender geworden. 
Nicht alle gemeldeten Mannſchaften ſtellten ſich dem Starter. Durch 
das vorher niedergegangene Gewitter iſt dies zu entſchuldigen. Den 
Mannſchaften der Turngemeinde, der Haſſia, des Radfahrer=Vereins 
und der Turngeſellſchaft herzlichen Dank für die Beteiligung und gute 
Durchführung des Laufes. Auch das ſportliche Ergebnis desſelben iſt 
zufriedenſtellend. In Anbetracht der ſchwierigen Wegeverhältniſſe ſind 
die Zeiten ſehr gut. Als erſte Mannſchaft gingen die Leichtathleten 
der Turngemeinde in der vorzüglichen Zeit von 13,33 Minuten durchs 
Ziel. Bis zum 5. Wechſel (Bahnhof) betrug der Vorſprung 120 Meter, 
und dieſe Diſtanz wurde bis zum Ziel auf 180 Meter vergrößert. 
            Ben=
der als Malmann lief die 500 Meter gegen Köfler und Lohrum in 71. 
Sekunden; angeſichts der ſchlechten Wegeverhältniſſe eine blendende Zeit. 
Als zweite Mannſchaft gingen die Ringer der Turngemeinde 
            über=
raſchenderweiſe durchs Ziel. Die Zeit betrug 14,03 Minuten. Als 
dritte Mannſchaft folgte die Haſſia, die bis zum letzten Wechſel vor den 
Ningern lag. Einige Verſager koſteten der Mannſchaft den zweiten 
Platz. Ihre Zeit betrug 14,23 Minuten. Auch die Radfahrer, die den 
vierten Platz belegten, liefen ein ganz beachtenswertes Rennen. Als 
fünfte Mannſchaft landete die Turngeſellſchaft. Alle Achtung vor dem 
ſchönen Lauf der jungen Turner. Bei der Jugend fehlte die 
            Organi=
ſation. Verſchiedene Wechſel waren unbeſetzt. Die kleinen Radfahrer 
waren die Schlauen, liefen einfach tauſend Meter. Alle dieſe Mängel, 
wie ſie hier zutage traten, dürfen nicht mehr vorkommen. Alles in allem 
ein Erfolg für unſere noch junge Leichtathletik wie für unſere geſamte 
Dieburger Sportbewegung. 
K. Heckmann.
Wandern.
 „Hefſen”, V. f. L., Darmſtadt. 
Neben Schwimmen, Leichtathletik, Turnen und Spielen ſoll auch das 
Wandern und die Liebe zur Heimat eine Pflegeſtätte im Verein finden. 
So unternimmt derſelbe morgen (11. Mai I. Js.) eine Wanderung an 
die blütengeſchmückte Bergſtraße. Die Wanderer finden ſich zur Abfahrt 
morgen vormittag 6.40 Uhr auf dem Hauptbahnhof hier ein. 
Weiterbericht der Gießener Wetterwarte. 
Wettervorherſage für Sonntag, 11. Mai: 
Ein neues Störungsgebiet rückt gegen den Kontinent vor, das bei 
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Evangeliſche Gemeinden. 
Sonntag Jubilate, den 11. Mai 1924, 
Stadtkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſienlehre für die Lukasgemeinde. 
Pfarrer Kleberger. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer 
            Vo=
gel. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. 
Die Stadtbirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr 
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre, 
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. — 
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. 
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Studienrat Dr. 
Zimmermann. — Abends 6 Uhr: Abendgottesbienſt. Pfarrer 
Wagner II. 
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer D. Waitz. 
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17): Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für 
die Reformationsgemeinde. Pfarrer Lautenſchläger. — 
            Nach=
mnittags 2 Uhr: Taubſtummengottesdienſt. Pfarrer Heß. — Abends 
8 Uhr: Gemeindeabend der Kaplaneigemeinde. 
Landesverband evang. kirchl. Frauenvereine: Montag, den 
12. Mai, nachm. 3 Uhr im Rummelbräu: Hauptverſammlung mit 
Vortrag von Dr. med. Happich=Darmſtadt über: Geſundheit, Ehe 
und Familie‟ Alle Mitglieder der zum Verband gehörenden Vereine 
ſind herzlich eingeladen. Gäſte willkommen! 
Martinskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den 
            Nordweſt=
bezirk im Gemeindehaus. Pfarraſſiſtent Müller. — Um 10 Uhr: 
Hauptgottesdienſt. Pfarrer D. Waitz. Feier des heil. Abendmahls mit 
Vorbereitung. Anmeldung von ½10 Uhr an in der Sakriſtei. — Um 
11½ Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirt. Pfarrer D. Waitz, 
— Mittwoch, den 14. Mai, abends 8 Uhr im Gemeindehaus: 
            Gemeinde=
verſammlung zur Entgegennahme des Jahresberichts über den 
            kirchlich=
ſittlichen Zuſtand der Gemeinde in 1923 und zur Beratung über 
            Ge=
meindeangelegenheiten. 
Johauneskirche: Vorm, 9 Uhr: Chriſtenlehre für den Nordbezirk 
im Gemeindehaus, Pfarxer Marx. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. 
Pfarrer Marx. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Um 11½ Uhr: 
Chriſtenlehre für den Weſtbezirk im Gemeindehaus. Pfarrer Wagner, 
— Montag, den 12. Mai, abends 8 Uhr: Max=Reger=Abend des 
            Männer=
vereins, Karten zu 50 Pfg. beim Kirchendiener Schlegelmilch, 
            Kahlert=
ſtraße 26. — Mittwoch, den 14. Mai, abends 6 Uhr im Gemeindehaus: 
Helferſitzung des Nordbezirks. 
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr: 
            Ehriſten=
lehre (2. Gruppe). Pfarrer Schaefer. — Um 10 Uhr: 
            Hauptgottes=
dienſt. Pfarrer Schaefer. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. 
Pfarrer Schaefer. 
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent 
Wolf. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt (bei ſchönem Wetter 
Waldſpaziergang). Pfarraſſiſtent Wolf. — Abends 7½ Uhr im 
            Ge=
meindeſaal: Konfirmandenabend der Jugendvereinigung. — Montag, 
den 12. Mai, und Dienstag, den 13. Mai, abends 7½ Uhr: 
            Gemeinde=
abende im Saal (Aufführung von „Jakob Böhme‟, 
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel. 
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Evangel, 
            Sonntagsver=
ein (Chriſtl. Verein junger Mädchen): Sonntag, nachm. von 4 bis 
7 Uhr: Vereinsſtunden (Jugenbſonntag). — Donnerstag, den 15. Mai, 
fällt die Betſtunde aus.
 Kranichſtein (Schloßkatzelle): Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. 
Pfarraſſiſtent Wetzel=Arheilgen. 
Lutheriſcher Gottesdjenſt. (Selbſtändige ebang.=luth. Kirche.) 
Am Sonntag Jubilate, den 11. Mai, vorm. 10 Uhr, im „Feierabend”, 
Stiftſtraße 51. Pfarrer Müller. 
Stadtmiſſion (Mühlſtr 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. 
— Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt (Funkerkaſerne) — Um 11½ Uhr: 
Kindergottesdienſt. — nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde, Pfarrer Schäfer. 
— Abends 8 Uhr: Mitgliederverſammlung mit Tee. — Von Montag 
bis Samstag jeden Abend 8½ Uhr: Evangeliſationsverſammlungen von 
Herrn P. Juhl=Hamburg über das Thema: „Vom Weg zum Leben”. 
— Von Dienstag ab, nachm. 4 Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch, nachm. 
4 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen. — Jugendbund für 
E. C., Mühlſtraße 24: Sonntag, nachm. 2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde 
für Jünglinge. — Um 4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jungfrauen. 
— Abends 8½ Uhr: Unterhaltungsabend — Von Montag ab 
            Teil=
nahme an der Evangeliſation der Stadtmiſſion von Herrn P. Juhl= 
Hamburg. 
Wartburgverein Darmſtadt (E. B. J. M.). Vereinslokal: 
            Ge=
meindehaus der Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr. 6 (Mollerſtr. 23), 
Sonntag, nachm. 3 Uhr: Familienſpaziergang (Blütenwanderung), 
Treffen am Paſſetbrunnen (Friedhof). — Dienstag, den 13. Mai, abends 
8½ Uhr: Bibelbeſprechung. Ausſprache über Zeit= und Lebensfragen. 
Hier ſoll niemand fehlen (Gäſte immer willkommen). 
Ehriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E. B., 
            Alexander=
ſtraße 22 (Infanrerie=Kaſerne, 1. Hof links): Sonntag, abends 8 Uhr: 
Großes Konzert in der Turnhalle zum Beſten des Heimumbaues. — 
Dienstag, abends 81 Uhr: Bibelſtunde, — Donnerstag, abds. 8½ Uhr: 
Bibelſtunde im Familienkreis, 
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.): 
            Sonn=
tag, vorm. 9 Uhr: Gebetsgemeinſchaft. — Um 10 Uhr: Beſuch des 
öffentl. Gottesdienſtes. — Abends 6 Uhr: Andacht. — Mittwoch, abends 
8½ Uhr: Bibelſtunde für Jugend und junge Männer. — Donnerstag, 
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Familienangehörige, 
Katholiſche Gemeinden. 
Sonntag, den 11. Mai 1924. 
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr: 
Beichtgelegenheit. 
Sonntag, vorm, 5½ Uhr: Beichtgelegenheit — Um 6 Uhr: Erſte 
heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um 8 Uhr: 
Singmeſſe mit Predigt und Kommunion der Jungfrauen=Kongregation. 
— Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um 11 Uhr: Singmeſſe mit 
Predigt. — Nachm ½3 Uhr: Chriſtenlehre; darauf Muttergo tesandacht. 
— Um 5 Uhr: Mükterverein. — An allen Werktagen, abends 8 Uhr: 
Majandacht. 
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6!; Uhr: 
Heil. Meſſe. — Um 6 Uhr: Roſenkranzandacht. 
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe. 
Kapelle zu Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt mit 
Predigt. 
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm, um 5 Uhr und abends 
um 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte. 
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. — 
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — 
Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm 2 Uhr: Andacht. — 
Dienstag und Freitag, abends 8 Uhr: Majandacht.
 Kapelle zu Arheilgen: Vorm. 10 Uhr: Hochamt und Predigt. 
Rachm. 2 Uhr: Andacht. — Werktags, vorm. ½7 Uhr: Heil. Meſſe, 
St. Martinskapelle am Herdweg: Samstag, nachm. 5 Uhr und 
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte. 
Sonntag, vorm. ½7 Uhr: Gelegenheit zur heiligen Beichte, 
— Um ¼8 Uhr: Heil. Meſſe. — Um /8 Uhr: Predigt. — Um ½9 Uhr: 
Heil Meſſe. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr: 
Chriſtenlehre. — Um 2½ Uhr: Andacht. — Mittwoch, abends 6 Uhr: 
Majandacht. — Gaben für die Liebfrauenkirche nimmt dankbar 
            ent=
gegen das katholiſche Pfarramt St. Martin. 
St. Fideliskirche: An allen Sonn= und Feiertagen in der Kapelle 
der Engliſchen Fräulein, an der Waldſtraße vorm. 8 Uhr: Heil. Meſſe 
und Predigt. — Gaben für die Fideliskirche nimmt dankbar entgegen 
der katholiſche Kirchenvorſtand St. Fidelis, Herdweg 28, 
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhn 
Beichtgelegenheit. 
Sonntag, vorm, 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½7 Uhr: 
            Früh=
meſſe. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. ½2 Uhr: 
Andacht. 
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg, ½8 Uhrz 
Heil, Meſſe und Predigt. 
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm, 7 Uhr: 
            Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: And, 
Sonſtige Gemeinſchaften. 
Chriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 11. Mai, 
vorm. 111 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 4½ Uhr: 
            Verkündi=
gung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 14. Mai, abends 8½ Uhr= 
Gebetsſtunde. — Freitag, den 16. Mai, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde, 
Jedermann iſt freundlich eingeladen. 
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den 
11. Mai, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr: 
            Gottes=
dienſt — Um 9 Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 15. Mai, abends 
8½ Uhr: Bibelſtunde Pred. Erhardt, 
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag, 
den 11. Mai, vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr: 
            Sonn=
tagsſchule. — Abends 8 Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends 
½9 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends ½9 Uhr: Gebetsſtunde, 
Gemeinde der Siebententags=Adventiſten, Mauerſtr. 5, I.: 
            Frei=
tag, abends 8 Uhr und Samstags, vorm. ½10 Uhr: Oeffentl. 
            Gottes=
dienſt. — Sonntag, abends 8 Uhr: Religiöſer Vortrag. 
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baotiſten), Mauerſtr. 17. 
Sonntag, den 11. Mai, vorm. 10 Uhr: Gebetsſtunde. — Nachm. 4 Uhr: 
Predigt. — Abends 8 Uhr: Jugendſtunde. — Donnerstag, den 
15. Mai, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde 
Kirche Jeſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt, 
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 11. Mai, nachm. 2½ Uhr; 
Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 15, Mai/ 
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen. 
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Ecke Landgraf=Georgſtraße, nächſt 
dem Schwimmbad: Sonntag, den 11. Mai: Vorm. 10 Uhr: 
            Heili=
gungs=Verſammlung. — Nachm. 2 Uhr: Kindergortesdienſt. — Abends 
8 Uhr; Heils=Verſammlung. — Mittwochs und Freitags, abends 8 Uhr: 
Oeffentliche Verſammlung. 
Methodiſtengemeinde (Fraukfurterſtr. 3): Sonntag, den 11. Mai, 
nachm. ½3 Uhr: Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Predigt.
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(Gold=Anleihe). In letzter Zeit ſind häufiger Fälſchungen von Gold= 
Anleihe=Stücken über 0,42 Goldmark, 1,05 Goldmark, 4,20 Goldmark, 
8,40 Goldmark und 21 Goldmark feſtgeſtellt worden. Deshalb ſoll die 
Verwendung dieſer Stücke als Zahlungsmittel aufgehoben werden. Um 
die Stücke aus dem Verkehr zu ziehen, ſollen die Kaſſen des Reiches die 
Stücke nur noch bis zum 20. Mai d. J. als Zahlungsmittel annehmen. 
Den Inhabern der Stücke wird angeboten, entweder die Stücke gegen 
Rentenmark oder in neue unverzinsliche Schatzanweiſungen, die auf 
500 1000 und 2000 Goldmark lauten, umzutauſchen. Bei dem Umtauſch 
in die neuen Gold=Oblgitationen wird ein Discont von 8 Prozent bzw. 
10 Prozent in bar vergütet. 
Banken. 
Die Hamburger Privatbank von 1860 A.=G. in Hamburg 
ſtellte ſich unter Geſchäftsaufſicht. Wie die Verwaltung mitteilt, zeitigte 
die äußerſt geſpannte Lage, insbeſondere auf dem Hamburger Geld= und 
Warenmarkt, die vorübergehende Unmöglichkeit, ſelbſt auf Grund 
            reich=
licher Sicherheit erteilte Kredite auch nur mit einiger Verzögerung, 
            ge=
ſchweige denn bei Fälligkeit wieder hereinzubekommen. Die bis auf den 
dadurch herbeigeführten Mangel an flüſſigen Mitteln durchaus günſtig 
anzuſprechende Vermögenslage der Bank läßt eine volle Befriedigung 
aller ihrer Gläubiger als ſicher erſcheinen.
Anleihen.
 w. Die Unteobringung der ungariſchen 
            Auslands=
anleihe. Die Verhandlungen über die Plazierung der ungariſchen 
Auslandsanleihe werden innerhalb kürzeſter Friſt beginnen. Die 
            unga=
riſche Regierung wird zur Führung der Verhandlungen einen 
            Bevoll=
mächtigten entſenden, doch ſind diesbezüglich noch keine konkreten 
            Diſpo=
ſitionen erfolgt. Man erwartet, daß die ganze Anleihe glatt untergebracht 
werden kann und die Aufnahme eines Vorſchuſſes ſich nicht als notwendig 
erweiſen dürfte. Trotzdem hat Finanzminiſter Koranyi mit Vertretern 
der Landwirtſchaft, der Induſtrie und der Banken heute im Prinzip die 
Modalitäten feſtgelegt, unter denen die ſie die Garantie für den 
            not=
wendig werdenden Vorſchuß in Höhe von 100 Millionen Goldkronen 
übernehmen würden. 
Meſſen. 
* Die Kölner Meſſe. Alle Anzeichen ſprechen dafür, daß die 
Kölner Meſſe vom 11. bis 17. Mai alle gehegten Erwartungen der 
            Meſſe=
leitung erfüllen wird. Das bezieht ſich ſowohl auf die Beſucherzahl als 
auch auf die eingegangenen Geſuche um Meßſtände. Die Meſſeleitung 
ſah ſich ſchließlich genötigt, um das große Meſſefreigelände in den letzten 
Wochen neu zu überdachen, zum Teil kuppelgekrönte Meſſepavillons zu 
            er=
richten, ſodaß ſich insgeſamt heute 45 604 Quadratmeter gedeckten und 
2000 Quadratmeter freiev Ausſtellungsraum ergeben. Trotzdem 
            konn=
ten von 13 000 Ausſtellern nur etwa 5000 berückſichtigt werden. Wie groß 
das Intereſſe der Ausſteller für die Meſſe iſt, geht ſchon daraus hervor, 
daß die von der Meſſeleitung den Standinhabern der ſpäteren Neubauten 
zur Bedingung gemachte Gewährung eines Baudarlehns binnen kurzem 
die Summe von 1½Millionen erbrachte, und daß die Meſſeleitung daran 
denkt, den Bau eines neuen rieſigen Meſſepalaſtes für 150 000 Ausſteller 
für die Meſſe 1925 in der gleichen Weiſe zu finanzieren. Wenn auch 
            Zwei=
drittel der Ausſteller aus dem rheiniſch=weſtfäliſchen Induſtriebezirk 
            ſtam=
men, für den die Meſſe ja als Haupthandelstag gedacht iſt, ſo ſtellen doch 
das übrige Deutſchland und das Ausland, vor allem die an der Meſſe 
ſtark intereſſierte Schweiz, England, Holland, ein Drittel der Meſſeſtände. 
Aus Oeſterreich allein ſind 30 Firmen vertreten. Den breiteſten Raum 
auf dieſer Meſſe Weſtdeutſchlands nehmen natürlich die Eiſen= und 
            Stahl=
wareninduſtrie, die Wuppertaler und München=Gladbacher Weberei und 
rheiniſche Ledergewerbe in Anſpruch. Zur Eröffnungsfeier der Kölner 
Meſſe findet am Sonntag nachmittag in der großen Kampfbahn des 
            Köl=
ner Stadions ein Fußballwettſpiel wiſchen der ungariſchen 
            National=
mannſchaft und einer Auswahlmannſchaft Kölner und Bonner 
            Fußball=
größen ſtatt, dem auch der Reichspräſident, der Reichskanzler und mehrere 
andere Miniſter beiwohnen werden. 
t. Eröffnung der Breslauer Meſſe. Der 55. 
            Maſchi=
nenmarkt und Techniſche Meſſe wurden Donnerstag nachmittag durch 
eine ſchlichte Feier eröffnet. Der Vorſitzende der Breslauer Meſſe= 
Geſellſchaft A. G., Stadtrat Leß, begrüßte die Ehrengäſte, den preußiſchen
 Landwirtſchaftsminiſter Dr. Wendorff, die Vertreter des Auslandes, 
            ſo=
wie die zahlreichen Vertreter der Behörden. Er gab ſeiner Freude 
über die hervorragende Entwicklung der Breslauer Meſſe Ausdruck, 
die für die Landwirtſchaft und Induſtrie ein Ereignis darſtelle. Die 
Beſchickung iſt über Erwarten ſtark. An die offizielle Eröffnungsfeier 
ſchloß ſich ein Rundgang durch das Meſſegelände. Die Radiotechnik 
iſt durch zahlreiche einſchlägige Firmen vertreten. Der Maſchinenmarkt 
iſt mit den neueſten Modellen aller Art landwirtſchaftlichen Maſchinen, 
Dampfpflügen uſw. reich beſchickt. 
* Fachausſtellung für den geſamten Eiſenwaren= 
Werkzeuge=, Haus= und Küchengeräte=Handel. Wie 
uns bekannt wird, findet die von dem Gauverband Berlin des Verbandes 
Deutſcher Eiſenwarenhändler E. V. in Berlin geplante Fachausſtellung 
für den geſamten Eiſenwaren=, Werkzeuge=, Haus= und Küchengeräte= 
Handel in der Zeit vom 27. bis 29. Auguſt 1924 in Berlin in den 
Geſamträumen der „Neuen Welt” ſtatt. Die Ausſtellungsbedingungen 
ſind erhältlich bei der Geſchäftsſtelle der Bezirksgruppe Berlin des 
            Ver=
bandes Deutſcher Eiſenwarenhändler E. V. Berlin C 25, 
            Alexander=
ſtraße 54. 
Dividendenvorſchläge. 
— Linde’s Eismaſchinen A.G., Wiesbaden. Der 
            Auf=
ſichtsrat ſchlägt vor, für 1923 eine Dividende von 5 Bill. P.=Mark pro 
Aktie zu verteilen. 
Warenmärkte. 
* Amtliche Notierungen der Frankfurter Börſe 
(Abteilung Getreide) am 9. Mai. Getreide, Hülſenfrüchte und Biertreber 
ohne Sack, Weizenmehl, Roggegnmehl und Kleie mit Sack. Preis je 
100 Kilo: Weizen (Wetterau) 17.50 bis 17.75, Roggen 15.25 bis 15.50, 
Sommergerſte für Brauzwecke 18,75 bis 19, Hafer inländiſch 14.25 bis 
14.75, Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 26.50 bis 28.25, Roggenmehl 22.50 
bis 23.25, Weizen= und Roggenkleie 9 bis 9.75 Mk. 
Berliner Produktenmarkt. Am Produktenmaukt 
zeigte ſich infolge weiterer Nachfrage aus dem Nordweſten geſteigertes 
Intereſſe für Roggen, während im übrigen die Geſchäftslage unverändert 
ſtill blieb. Weizen wurde von Sachſen wieder etwas billiger angeboten, 
der Verkauf war aber ſchwierig. Gerſte veränderte ſeinen Preisſtand 
nicht. Hafer war vom Auslande etwas gefragt, hier aber ſchwer 
            unter=
zubringen. Mehl wurde etwas nach der Provinz verkauft. Kleie war, 
feſt. Kartoffelflocken und Trockenſchnitzel ſtellten ſich billiger. 
Börſen. 
Frankfurter Börſe (Eig. Bericht). Die Börſe eröffnete 
bei kleinen Umſätzen in luſtloſer Haltung. Die ſchwierige Lage unſerer 
Induſtrie, die durch die Nachrichten über die finanziellen Verhältniſſe 
der Becker A.=G. und die Meldung, daß die Mansfelder A.=G. um die 
Genehmigung zur Schließung ihres Betriebes wegen Unrentabilität 
nachgeſucht haben, wieder beſonders unterſtrichen wird, wirkte recht 
verſtimmend und trug weiter zur Verminderung der Aufnahmeluſt bei. 
Die leichte Ermäßigung des Geldſatzes konnte gegenüber den ſchweren 
wirtſchaftlichen Sorgen einen Einfluß auf die Tendenz nicht ausüben. 
Die Kursr)ckgänge hielten ſich zu Beginn der Börſe im allgemeinen in 
engen Grenzen und erreichten nur bei Montanwerten 1—11 Bill. Proz. 
Chemie=Aktien gaben durchſchnittlich 0,20 nach, nur Goldſchmidt waren 
auf Abgaben für Rhein=Weſtf. Rechnung ſtärker gedrückt. Die 
            Maſchi=
nenaktien, der Zuckeraktienmarkt und die Großbankwerte lagen 
            ein=
gangs recht gut behauptet. Ausländiſche Renten blieben bei kleinſten 
Umſätzen ſo gut wie unverändert. Nach Feſtſtellung der erſten Kurſe 
blieb die Tendenz ausgeſprochen matt, und die Umſätze vollzogen ſich 
ſchleppend unter geringen Schwankungen aber bei deutlicher Neigung 
zur Schwäche. Zur Einheitsnotiz bröckelten die Kurſe auf allen 
            Ge=
bieten weiter ab, ohne daß beſondere Bewegungen zutage traten. 
            Gold=
ſchmidt verloren unter andauernden Abgaben und auf den niedrigeren 
Berliner Anfangskurs hin, weitere 0,5 Bill. Prozent. Am 
            Kaſſa=
markte war das Geſchäft ſehr klein und die Kurſe gaben durchweg nach. 
Stärker gedrückt waren hier: Bremen=Beſigheimer Oel, Breuer, Chem. 
Albert und Eiſen=Meyer; dagegen konnten ſich leicht erholen: Jetter 
u. Scherer, Faber u. Schleicher und Hindrichs=Auffermann. Auch der 
freie Markt verkehrte durchweg auf ermäßigtem Niveau. Man hörte 
hier: Becker Stahl 4,75, Becker Kohle 5,75, Benz 3, Brown Boverie 1,35, 
Falcon 0,4, Giorgi 0,3, Growag 0,250, Hanſa Lloyd 1,2, Kaiſer Waggon 
0/4, Kreichgauer 0,2, Meyer Textil 0,360 Petroleum 10,75, Raſtatter 
Waggon 4, Schebers 1,75, Ufa 4,5. Die Nachbörſe ſchloß auf 
            Wochen=
deckungen leicht erholt.
10. Mai 1924 Nr. 130
 — Berliner Börſenſtimmungsbilb. Die Eröffnung 
der Börſe erfolgte im allgemeinen zu gut behaupteten Kurſen. Die 
Erwartung, daß das Eingreifen der Regierung zu einer Verſtändigung 
im Bergarbeiterausſtand führen werde, ſowie die Ausſicht, daß der 
            Rück=
gang des Franken die Löfung der Engagements in dieſer Valuta 
            er=
leichtern dürfte, hatten beruhigend gewirkt. Die üblichen Deckungen zum 
Wochenſchluß ſtützten nicht nur das Kursniveau, ſondern bewirkten auch 
verſchiedentlich Beſſerungen einzelner Induſtriepapiere. So ſetzten 
Schleſiſche Zink um 21 Billionen, Deutſch=Luxemburger, Oberſchleſiſche 
Kokswerke, Augsburg=Nürnberger Maſchinen, Gebr. Böhler um 1 Bill., 
Berlin=Karlsruher Induſtrie um 1½ Bill. Prozent höher ein. 
            Bank=
aktien waren im allgemeinen unverändert. Das Geſchäft hielt ſich in 
engſten Grenzen, da man allerſeits vorzog, die weitere Entwickelung der 
politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe abzuwarten. Die Nachricht 
von dem Selbſtmordverſuch eines Inhabers eines kleinen 
            Bankgge=
ſchäftes wirkte etwas verſtimmend, obgleich er materiell für die Börſe 
kaum von irgendwelcher Bedeutung war. Das Geſchäft nahm weiterhin 
einen ſehr trägen Verlauf. Die Kurſe ſenkten ſich teilweiſe um kleine 
Bruchteile von Prozenten. Am Deviſenmarkt wurde London etwas 
niedriger notiert während der Kursſtand der übrigen Deviſen meiſt 
unverändert blieb.
Oeviſenmarkt.
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Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Frankfurter Kursbericht vom 9. Mai 1924.
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3½% „ 
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Dollar=Goldanleihe. . . . . . . . . . . 4,2 
Dt. Schatzanw. K Ausg. Iv. 23 
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4½% TV. u. V. Schatzanweiſg. 
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5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914.. 
50 L.=Inveſt.=Anl. v. 1914 
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— —
—
15 0.19 03 —
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4,2 4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...." 
9. Em. .. . ." 
v. 1885 ..." 
3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz. 
4% Rudolfb. (Salzkammerg.) .. 
4½%0 Anatolier I............" 
3% Salon. Conſt. Jonction ..." 
3% Salonique Monaſtir ......" 
v.14 15. 15 5% Tehuantepee. .......... 
.......... 
4½% 
Nach Sachwert verzinsl. 
Schuldverſchreibungen. 
5% Badenw. Kohlenwertanl. . . 
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23 
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe .. 
Roggenwert=Anl. .. 
5% 
0,325) 5% Sächſ. Braunk.=Anl. Ser, Iu, II 
5% Südd. Feſtwertbk. . . . . . . 
Bank=Aktien. 
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . . 
550 N Bank für Brauinduſtrie ......" 
Barmer Bankverein. . ........" 
Bayer Hypotheken= u. Wechſelb. 
0.195) Berliner Handelsgeſellſchaft . . . 
Darmſtädter u. Nationalbank .." 
Deutſche Bank .............." 
— 
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank 
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. .. 
07 Deutſche Vereinsbank ........" 
Disconto=Geſellſchaft . . . . . . . . ." 
„ ....... 
10 Dresdner Bank. . .. . . . . . . . . .." 
5% Bulgar. Tabak 1902.. . . . . . 10 
Frankfurter Bank ..........." 
12/,% Griech. Monopol ....... 
„ Hypotheken=Bank." 
4½%0 Oeſt. Staatsrente v. 1913 
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . . ." 
ab 1918 ............. 
Mitteldeutſche Creditbank. . .. . . 
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr. 
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . . 
v. 1914 .................." 
Reichsbank=Ant. . . . . . . . . . . . . ." 
4% Oeſt. Goldrente ........." 
7,5 
Rhein. Creditban1 .. . .. ... ... 
4% „ einheitl. Rente ......" 
„ Hypothekenbank ......" 
5% Rum. am. Rente v. 03.... 
Süddeutſche Disconto=Geſellſch. 
4½% Goldrente v. 13 .... 
1,6 
Weſtbank ..................." 
4½ „ am. Goldrente konv.” 
0,51 ) Viener Bankverein.........." 
4½ „ am. v. 05 ..... .... 
Bergwerks=Aktien. 
40 Türk. (Admin.) v. 1903... 
4,25 Berzelius .................." 
4% „ (Bagdad) Ser. I .. 5,75 
Bochumer Bergb. ..... .. .. .." 
„I.. 45 47 
4 
Buderus......... . . . . . . . .... 
4% „ v. 1911, Zollanl. ..." 
Dt. Luxemburger .... . . . . . ..." 
Eſchweiler Bergwerks=Akt. . . .. 
1.3 
4½% Ung. Staatsr. v. 14 .... 
1,4 Gelſenkirchen Bergw. .... . . .. 
Goldrente ........ 2 
z Harpener Bergbau.. .. . . . . . .. 
Staatsr. v. 10 .... 
43 
Kaliwerke Aſchersleben ......." 
045 041 
Kronenrente ... . .. 
4% 
Salzbetfurth .. . . ... 
Weſteregeln ....... 
Außereuropäiſche. 
Klöcknerverke (abg. Lothr. Hütte) 
Mannesmann Röhren ........" 
59 Mexik. amort. innere ...... 
Mansfelder ................." 
5% „ konf. äuß. v. 99..... 
Oberbedarf ................." 
4% „ Gold v. 04, ſtfr. . . . . 
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......" 
3% „ konſ. inner. ......." 
Otavi Minen u. Eb.=Ant. .... 
2 Irrigationsanleihe . 
22 
Phönix Bergbau ............ 
525 Tamaulipas, Serie T...... 
ohne lImſaz. X — rationiert. 
T— Tauſend. M— Millionen, M4 — Milliarden.
 8. 5. 
49g 
32 
9.25 
8,75 
5,4 
4
 775 
2 
09 
1,1 
1,6 
— 
1,2 
2 
3,6 
6,25 
2,5 
1.3 
0.55 
7,75 
47Ia 
1.25 
1.55 
11,5 
033 
22 
1,65 
— 
6.5 
0.375 
0.2875 
6,5 
— 
9lg 
31,5 
59 
37
 127/ 
34,5 
24,5 
5,75 
12 
14 
19.9 
20,5
9. 5.
 5,75 
5 
3,3
 8,5 
9,75
 5,2 
Lls
 7,75 
2,05 
3,1 
1.05 
 
24,5 
3.6 
14 
1,85 
0.33 
20,5 
1,75 
2.1 
0.35 
U 290
 5,1 
30,75 
59 
36,25 
„
 12,5 
22,25 
11.25 
12,9 
19.9 
19
 Rhein. Stahlwerke .. . . . . . . . ." 
Riebeck Montan.. . . . . . . . . . . . 
Rombacher Hütte. . . . . . . . . . .. 
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . . 
Ver. Laurahütte . . . . . . .......
 Aktien induſtr. Unternehmung. 
Brauereien 
Henninger Kempf=Stern. . . . . ." 
Löwenbräu München .. .. . ..." 
Schöfferhof (Binding)........" 
Werger ....................
 Akkumulat. Berlin .. . . .. ....." 
Adler & Oppenheimer ......." 
Adlerwerke (v. Kleher) ......" 
A. E. G. Stamm.. . . . . . . . 
6% „ „„ Vorzug Lit.A ... 
5% „ „ „ Vorzug Lit. B..." 
Amme Gieſecke & Konegen ...." 
Anglo=Continental=Guano .. . . ." 
Anilin Bln.=Treptow. . . . . . . . . 
Aſchaffenburger Zellſtoff ....." 
Badenia (Weinheim) .. . . . . . . ." 
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik. 
Bad. Maſchf. Durlach ........" 
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen.. 
Baldur Piano. .. . . . . . . ... . . ." 
Baſt Nürnberg .............." 
Bahriſch. Spiegel ............" 
Beck & Henkel CCaſſel) ........" 
Bergmann El. Werke ... . . . . . ." 
Bing. Metallwerke ..........." 
Brockhues, Nieder=Walluf... .. 
Cementwerk Heidelberg. ... . .." 
„ Karlſtadt . . . . . . . ." 
Lothringen (Metz). 
Chem. Werke Albert. . . . . . . . .." 
Griesheim Elektron ...." 
„ Fabrik Milch.........." 
„ Weiler=ter=mer .. . .. ..." 
Daimler Motoren ............" 
Deutſch. Eiſenhandel Berlin .. 
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. . 
Dingler, Zweibrücken ........" 
Dresdener Schnellpreſſen .. .." 
Dürkoppwerk (Stamm) ... . .." 
Düſſeld. Ratinger (Dürr)....." 
Dyckerhof & Widm. Stamm ... 
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....." 
L. Meyer jr. .. . . .." 
Elberfelder Farbw. v. Baher .." 
Kupfer=u. Meſſingw. 
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ...... 
Licht und Kraft ... . . . ." 
Elſäſſ. Bad, Wolle............" 
Emag, Frankfurt a. M... . . . . ." 
Email.=E Stanzw. Ullrich ...." 
Enzinger Werke .......... . . . 
Eßlinger Maſchinen .........." 
Ettlingen Spinnerei ........." 
Faber, Joh., Bleiſtift ........" 
Faber & Schleicher .........." 
Fahr, Gebr., Pirmaſens ....." 
Felten & Guilleaume, Carlsw.. 
Feinmechank (Jetter). . . . . . . . 
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.. 
Frankfurter Gas.... . . . . . . . .." 
Frankfurter Hof........... 
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek. 
Fuchs, Waggon Stamm 
Ganz. Ludwig, Mainz ...
 Geiling & Cie. ............. 
Germania Linoleum .. . . . . . . 
Gelſenkirchen Gußſtahl ......." 
Goldſchmidt, Th. . ....... . 
Gotha Waggon............." 
Greffenius, Maſchinen Stamm 
Gritzner Maſchinenf. Durlach.. 
Grün & Bilfinger ........... 
Hammerſen (Osnabrückh) ..... 
Hanfwerke Füſſen ......" 
Heddernheimer Kupfer ...... 
Heyligenſtaedt, Gießen ......" 
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . .. 
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . 
Hirſch Kupfer u. Meſſ. .. . . . . 
Hoch= und Tiefbau .... 
Höchſter Farben ....... 
Holzmann, Phil. ... .. . . ." 
Holzverk.=Induſtr. . . .. .. . . . .. 
Hydrometer Breslau ......." 
Inag ................... 
Funghans Stamm. . . . . . . . . . . 
Karlsruher Maſchinen ........ 
Karſtadt R..... .. .. . ..... ... 
Klein, Schanzlin & Becker ... 
Knorr, Heilbronn..... . ...... 
Kolb & Schüle Spinn. . . . . . . 
Konſervenfabrik Braun ......" 
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . . 
Lahmeyer & Co. ............ 
Lech, Augsburg ............. 
Lederw. Rothe .............. 
Lederwerke Spicharz ....... 
Lingel, Schuhw. Erfurt ...... 
Löhnberger Mühle ........." 
Lüdenſcheid Metallw. .... . . .". 
Luther, Maſch.=u Mühlenbau.. 
Lux’ſche Induſtrie ........... 
Mainkraftwerke Höchſt......." 
Meguin, Butzbach ........... 
Metallgeſ. Frkft. . . . . . .. ... .. 
Meher, Dr. Paul ..........." 
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.. 
Moenus Stamm ...... . . . ." 
Motorenſabrik Deutz........." 
Motorenfabrik Oberurſel ....." 
Neckarſulmer Fahrzeugwerke . .. 
Neckarwerke Eßl. Stamm . . . . . 
Oleawerke Frankfurt a. M... .. 
Peters Union Frankfurt a. M. 
Pfälz. Nähm., Kayſer ........ 
Philipps A.=G. ............. 
Porzellan Weſſel ..........." 
Reiniger, Gebbert & Schall.. . 
Rhein. Elektr. Stamm . . . . . . . . 
„ Metall Vorzüge .... ..." 
Rhenania, Aachen ... .. ......" 
Riedinger, Maſchinen .. . . . . . . . 
Rückforth, Stettin ..........." 
Rütgerswerke ............." 
Schleußner (Frankfurt a. M.) .. 
Schneider E Hanau....... . . ." 
Schnellpreſſen Frankenthal. . . 
Schramm Lackfabrik. . ..... .. 
Schriftgießerei Stempel, Ffm. 
Schuckert Elektr. (Nürnberg) ... 
Schuhfabrik Berneis=Weſſel ... 
Schuhfabrik Herz ............" 
Schuhf. Leander Offenbach ..." 
Schultz, Grünlack, Rdsh.. . . . . . . 
Seilinduſtrie Wolff .......... 
Sichel & Co., Mainz.........
— 0,85 Stuttgart . . . 2,75 2,75 —
8,5 * Transport=Aktien. 60 Schantung E. B............." 2.9 Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. .. 2,25 Hapag (Paketfahrt) .... 1953 47 Nordd. Lloyd.. . ." 4,6 2,5 2.8 Darmſtädter Werte. 5,5
4,9 Bahnbedarf................" 1,35 13,5 Dampfkeſſel Rodberg.... . .. .. 2.5 35 12 1. Helvetia Konſervenfabrik. . . . . 3.75 3,75 0,75 0,6 Gebr. Lutz.................." 15 15,50 0.80 Motorenbfarik Darmſtadt . . . . . 0.75 Gebr. Roeder ..............." 4,3 1,7 1,5 Venuleth & Ellenberger ....." 35 V 11
3,8 9,75 Unnotierte Aktien. Allg. Bankverein Düſſeldorf... 21 Beckerkohle. . . . . . . . . . . . ... . . ." 5,5 1,3 Beckerſtahl . . . . . . . . . . . ... .... 4,5 1.75 1,75 Benz... . . .................. 3,5 8,5 Brown Boveri.............." 1,2 1.2 Cont. Handelsbank ........... 01 0.1 17 1,75 Deutſche Handelsbank ........" 0,040 5.5 Frankf. Handelsbank. . . . . . . . . . 0,050 4,5 Falconwerke ... 03 0.3 4.6 de Giorgi Choc. 0.2 0,25 19 Growag ..." 0,2 0.25 0,825 0.9 Hanſa Lloyd. 1.3 1.3 11.25 10½ Hero Conſerven .. 0,7 0,7 2,05 2.05 Holſatiawerke, Altong 0,9 0.9 3,2 Kabel Rheydt 4.5 4 4,1 Krügershall Kali 3,5 4,4 4.5 Metall Starkenbur 02 0,2 5,9 6,5 Metz, Karl & Söhne, Freibg Neckar=Gummi 0.15 0,12 Petroleum Dtſche 10 11 2,5 25 Raſtatter Waggon 3,75 2 Remy Chem. ..
0,25 03 0,55 Textil=Ind. Barmen (Tiag).... 1,5 1,5 3.75 3,75 Ufa Film .. . . . . . ............" 4,5 4,5 5,7 5 5 Unterfranken Großkraftw. . . . . . 0.4 0.425
 Bankgeschaft 
Fernsprecher 1308, 1309
 1L2U12 —BUTV 
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten
 Darmstadt 
1 Luisenplatz 1
156a
[ ← ][ ][ → ]Rummer 130.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Mai 1924.
Seite 15.
 Der Mann mit dem Pelz. 
Detektiv=Roman von J. Davids. 
16) 
(Nachdruck verboten.) 
Nach wenigen Minuten war der Mann unten, wo er vor 
einer geſchloſſenen Außentür, von der er auffallenderweiſe einen 
Schlüſſel beſaß, ſtehen blieb. Er öffnete die Türe und befand 
ſich bald auf der Straße, die in der frühen Morgenſtunde wie 
ausgeſtorben ſchien. Als er eine Strecke eilig dahingeſchritten 
svar und einmal einen Blick rückwärts warf, bemerkte er, wie 
Plötzlich jemand ſich hinter einem Baum verbarg. Deutlich war 
Der Schatten der Perſon auf der aſphaltierten Straße zu ſehen. 
Zögernd blieb der Manu im Pelzmantel einen Augenblick ſtehen, 
bückte ſich und machte mit Kreide ein Zeichen, das einem Herzen 
glich, auf den Boden. Ein grinſendes Lächeln kam auf ſeine 
Lippen, während er den Revolver in der Taſche feſter 
            um=
klammerte. 
„Wenn es einer iſt, ſchieße ich ihn nieder,” brummte der 
            ein=
fame Wanderer, und in ſchnellem Tempo ſetzte er ſeinen Weg 
fort. Er war eine gute Strecke gegangen und befand ſich vor. 
bem Ende der Straße, da ſah er, wie der Mann, der hinter den 
Baum getreten war, das Zeichen, welches er auf dem Boden 
gemacht hatte, aufmerkſam ſtudierte. Die Augenbrauen des 
„Mannes mit dem Pelz” zogen ſich unwillig zuſammen, als er 
bemerkte, daß der Mann ihn dann weiter verfolgte und ſich 
            be=
mühte, ihn einzuholen. Plötzlich faßte er einen Entſchluß, lief in 
das Portal eines nahegelegenen herrſchaftlichen Hauſes und 
tvartete nun ſeinen Verfolger ab. Schnell entſicherte er den Re=
 volver, und legte den Finger an den Abzug. Wenige Minuten 
verſtrichen. Vorſichtig warf er einen Blick rückwärts, doch zu 
ſeiner Verwunderung ſah er niemanden mehr in der Straße; 
der Mann, der ihm gefolgt, war verſchwunden. Er wartete noch 
einige Augenblicke, und als er jetzt Anſtalten machte, weiter zu 
gehen, ſah er plötzlich den Schatten eines Mannes dicht neben 
ſich an der rechten Seite der Straße. Mit einem Satze war er 
bei ſeinem Verfolger und hielt ihm ſeinen Revolver vor das 
Geſicht. Da aber ſchlug ihm eine von der anderen Seite 
            hinzu=
ſpringende zweite Perſon, die er nicht bemerkt hatte, mit einem 
kurzen Stock die Waffe aus der Hand, die klirrend zu Boden fiel, 
während ſeine rechte Hand mit feſtem Griff auf ſeinen Rücken 
gedrückt wurde. 
„Damned,” fluchte er zornig. 
Scheinbar fügte er ſich, wenigſtens widerſetzte er ſich nicht. 
Jetzt wurde auch ſeine linke Hand auf den Rücken feſtgedrückt. 
Mit einem Ruck bückte er ſich jetzt und ſetzte ſeinen Fuß gegen 
den ſeines Angreifers von rechts. Ein Stoß und dieſer lag am 
Boden. Ein helles Lachen kam dann über ſeine Lippen, als der 
andere ihm zurief: 
„John Gillis, im Namen des Geſetzes, Sie ſind mein 
Arreſtant!“ 
Der Mann mit dem Pelz ſchien Numero zwei der Männer 
zu erkennen. Wenigſtens puſtete er: „Smith, in des Himmels 
Namen laſſen Sie mich los, ich kann nicht mehr vor Lachen.” 
„Ja ſind Sie es denn, Mr. Jackſon?” frug überraſcht der 
Angeredete, indem er ſeinen Arreſtanten los ließ. 
„Vom Kopf bis zu den Zehen,” und ſich dem andern 
            zu=
wendend, der am Boden ſitzend, ihn erſtaunt anſtarrte, ſagte er:
 „Stehen Sie auf, Clipton, ſonſt könnten Sie ſich noch erkälten. 
Ich habe Sie bei Ihrem prächtigen Schnurrbart wahrhaftig nicht 
erkannt.” 
„Ich ſah das Zeichen von Scotland Yard auf dem Boden.” 
erzählte jetzt Smith, während er den Staub von Cliptons 
            Klei=
dern klopfte. „Ich glaubte den „Mann im Pelz” zu allem fähig 
und darum benachrichtigte ich Clipton, der die andere Seite des 
Hoſpitals bewachte, und ſo ſchloſſen wir Sie ein.” 
„Und fo hätte es leicht geſchehen können, daß Clipton, den 
ich nicht erkannte, und den ich für einen Genoſſen von John 
Gillis hielt, eine blaue Bohne in den Schädel bekam. Als ich 
fah, daß er über das Zeichen hinweglief, war ich bereit, ihn 
ſeinem Stande entſprechend zu empfangen.” 
Noch einige Augenblicke unterhielten ſich die drei, und dann 
ſuchten Smith und Clipton ihre Poſten beim Hoſpital wieder auf, 
während Jackſon ſeinen Weg fortſetzte. Es machte ihm eine 
            be=
ſonderes Vergnügen, daß die beiden ihn nicht erkannt hatten. 
Jetzt hatte er beſte Ausſicht auf glückliches Gelingen ſeines 
            Vor=
habens. Er mußte Sorget ragen, vor 12 Uhr im Hoſpital zurück 
zu ſein, denn um dieſe Zeit würde John Gillis ſeinen 
            Pelz=
mantel anziehen, um in den Park zu gehen, ſonſt werde derſelbe 
herausfinden, daß der Pelz, der jetzt in ſeinem Zimmer hing, 
nicht der ſeine war. 
Jackſon beflügelte darum ſeine Schritte, und flink ging es 
von einer Straße in die andere. Von der Straßenbahn oder 
einem Autobus konnte er keinen Gebrauch machen und einen 
Taxameter wollte er nicht benutzen. Seine eiligen Schritte 
hallten wider in den ſtillen Straßen. 
(Fortſetzung folgt.)
ſucht Stellung, auch
auswärts. (*13466fs
Angeb. u. J 108 an
die Geſchäftsſtelle. Weiblich Fräulein
m. Handelsſchulbil=
bung, Kentn. i. Ma=
ſchinenſchreiben und
Stenographie (140
Silben), 1 Jahr tätiz,
ucht Stelle a. Steno=
typhiſtin. (*13633
Angebote unter K 14
an die Geſchäftsſtelle. Geb. Dame mit viel=
jähriger Büropraxi
(flott Sten.) wünſcht
ſich per 1. 6. zu ver=
ändern. Off. unt.
T138 a. d. G. (*13565
17jähr. Fräulen
ſucht Stellg als Kon=
toriſtin; bewand. in
Stenogr. u. Maſchi=
nenſchr. fix i. Rechn. Angebote u. J 145
Geſchäftsſt. (*13575
Geb. Dame
Ende 30, ſucht ſelbſt
liebſten die Führung Weiblich
Wirkungskreis am ſtaatl. gepr., repräf.,
wirtſchaftlich, geſucht.
Off. u. P. B. S. 8326
a. Rud. Moſſe, Frank= Kindergärtnerin 2. Kl.
(Fröbel), welche lange Jahre in Stell. war
und gute Zeugniſſe beſitzt, ſucht paſſen=
Botstesstsrshrtssstttt
Offf4
 eines frauenloſ. 
            Haus=
halts, oder zu 
            allein=
ſtehendemHerrn. War 
die Zeit auch ſo tätig. 
Ang. u. K 23 an die 
Geſchäftsſt. (*13684
 den Wirkungskreis in 
nur gutem Hauſe. 
Angeb. u. J115 an 
die Geſchſt. (6069fs
 R 
das mehrere Jahre in 
einer 
            Großſtadtapo=
theke, ſowie in einer 
Chemikal.=
            Großhand=
lung tätig war und 
ſich in den 
            Fachaus=
drücken auskennt. ſucht 
Stellung in Apotheke 
od. Drogen=u. 
            Chemi=
kalienhandlg. Ang u. 
T13a. Gſchſt. (*2ms
Oentiſtin
 furt a. M. 
110
 Zeugnis=Abſchriften 
Bäumer’s (5886a 
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wieder direkt von Worms aus aufgenommen haben." 
Unſere hellen Lagerbiere, ſowie hellen und dunklen Exportbiere nach Pilſener und Münchner Brauart (Friedensqualität) ſind nur aus beſtem Malz und feinſtem 
Hopfen rein eingebraut, genügend abgelagert und daher wohl bekömmlich; ſie erfreuen ſich überall großen Zuſpruchs und laden wir zu freundlichem Bezug höflichſt ein. 
Bei dieſer Gelegenheit machen wir auf einen vorzüglichen 
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aufmerkſam und bitten Beſtellungen an unſeren Vertreter, Herrn Jacob Weber, Darmſtadt, Neue Niederſtraße 11, der auch für prompte und reelle Bedienung 
beſorgt iſt, gelangen zu laſſen. 
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