Ginzelnummer 20 Goldpfennige
Bezugspreis:
Bei wöchentlſch Tmaligem Erſcheinen vom 1. Mal
bis B1. Mal 2.18 Goldmark und 22 Pfennig
Abtragegebühr, abgeholt 2.25 Goldmark, durch die
Agenturen 2.40 Goldmark frei Haus.
Poſfbezugs=
preis ohne Beſtellgeld monatlich 2.30 Goldmark.
Verantwortliſchkeit für Aufnahme von Anzeigen an
beſtimmten Tagen wird nicht übernommen.
Nicht=
erſcheinen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Bezugspreiſes. Beſiellungen und Abbeſiellungen durch
Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns. Poſiſchecktonio:
Franffurt a. M. 4301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſiadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 130
Samstag, den 10. Mai 1924.
187. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 20 Goldpfg
Finanz=Anzeigen 30 Goldpfg., Rellamezeile (92 mm
breit) 4 Goldmark. Anzeigen von auswärts 30 Goldpfg.,
Finanz=Anzeigen 45 Goldpfg., 92 mm breite
Reklame=
zeile 1.50 Goldmarf. Alle Preiſe in Goldmart
(1 Oollar — 4.20 Mar). — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtiung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt ſeder
Nabatt weg. Bankonto: Deutſche Bank und Darme
ſtädter 8 Nationalbank.
Or. Jarres über die politiſche Lage.
Die deutſchen Ehrenpunkte.
Stettin, 9. Mai. Einem Vertreter der „Stettiner
Abendpoſt” machte der Reichsinnenminiſter Dr. Jarres
überdie nach den Reichstagswahlen eingetretene politiſche
Lage folgende längere Ausführungen:
Die gegenwärtige Reichsregierung ſah angeſichts der
Wichtigkeit der bevorſtehenden Entſcheidungen keinen
An=
laß, ſchon jetzt ihre Demiſſion zu geben. Die
Ver=
handlungen, die gegenwärtig zur Löſung der außenpolitiſchen
Probleme ſchweben, machen es erforderlich, daß deutſcherſeits
ein verfaſſungsgemäß handlungsfähiges Miniſterium zur Stelle
iſt, zumal die Poſition Deutſchlands
außenpoli=
tiſch geſchwächt ſein würde, wenn infolge einer
poreiligen Demiſſion das gegenwärtige
Kabi=
nett nur als geſchäftsführende Regierung bei
den Verhandlungen auftreten würde. Aus
die=
ſem Grunde bleiben wir bis zum Zuſammentritt des
neu=
gewählten Reichstags im Amte.
Der Miniſter bezeichnete es als das wichtigſte Problem der
deutſchen Politik, die wieder ſtabiliſierte Währung vor neuen
Ge=
fahren zu ſchützen. Die Stabilität der deutſchen Währung kann
nur dann mit Erfolg aufrecht erhalten werden, wenn
Deutſch=
land in der Lage iſt, die Ausgaben im Reichshaushalt auf ein
Mindeſtmaß zu beſchränken, und wenn die deutſche Wirtſchaft
ihre Produktionskraft erhöhen kann und wieder exportfähig
wird. Es genügt nicht, zu ſagen: Wir wollen das
Sachverſtän=
digengutachten annehmen, um auf Grund einer erträglichen
Löſung der Reparationsfrage das Daſein friſten zu können.
Der Bergbau im Ruhrgebiet hat unter den Micumverträgen
ſo Ungeheures geleiſtet, daß ihm nicht zugemutet werden kann,
die Opfer allein auf ſich zu nehmen. Die Kommuniſten
gehen vollkommen verantwortungslos an dieſen Dingen vorbei
end ſteuern offenbar auf das Chaos zu, wobei ſie ſich
nugenſcheinlich nicht davor ſcheuen, mit den landesverräteriſchen
Separatiſten Hand in Hand zu arbeiten. Falls wir uns auf
der drückenden Grundlage des Sachverſtändigengutachtens mit
den alliierten Regierungen verſtändigen wollen, ſo gehen wir
dabei von der Vorausſetzung aus, daß die damit verbundenen
golitiſchen Fragen vollſtändig klargeſtellt werden. Dieſe
Fragen ſind für uns Ehrenangelegenheit. Wir verſtehen
darunter die Rückkehr der Ausgewieſenen und die Freilaſſung
der Gefangenen.
Zum Schluß wies der Miniſter darauf hin, daß er die
feſte Zuverſicht hege, daß die Parteien bei ihren
Ver=
handlungen zur Neubildung der Reichsregierung
ſich auf einer Linie zuſammenfinden, wie es
eigentlich in der Beurteilung der lebenswichtigſten
Schickſals=
fragen des deutſchen Volkes kaum ernſthafte
Meinungsverſchie=
denheiten geben könnte.
Geheimrat Bücher über das Gutachten.
Berlin, 9. Mai. Auf der Tagung des Vereins Deutſcher
Maſchinenbauanſtalten ſprach Geheimrat Dr. Bücher vom
Reichs=
verband der Deutſchen Induſtrie über das Thema: „Die
Sachver=
ſrändigengutachten‟. Er erklärte, die Grundlagen des
Sachverſtän=
digengutachtens liegen im weſentlichen auf dem ſeinerzeitigen
deutſchen Angebot, auf das von der Gegenſeite bis heute keine
Antwort erfolgt ſei. Man habe wohl ſehr viel davon geſprochen,
weſentliche Teile davon herausgegriffen und den Gedanken des
Sachverſtändigengutachtens dieſem Angebot entnommen. Das
Sachverſtändigengutachten ſei nichts anderes als die Exekution
des Artikels 234 des Verſailler Vertrages. Die Stellungnahme
der Reichsregierung beſage weiter nichts, als daß ſie dieſes
Gut=
achten als Baſis weiterer Verhandlungen anſieht. Die
Zuſtim=
mung der anderen Regierungen zu der Herabſetzung der
Zahlun=
gen durch das Gutachten, liege vor, bis auf die Zuſtimmung
Frankreichs, das nur eine verklauſulierte
Zu=
ſtimmung gegeben habe.
Der Redner weiſt nochmals auf die Bedeutung des
Gutachtens in dem Geſamtproblem der Reparationsfragen
hin. Der Kernpunktdes Gutachtens ſei, daß in ihm die
Tatſache verwertet worden iſt, die ſich allen Wirtſchaftlern in den
letzten Jahren eingeprägt habe, nämlich die: daß es unmöglich
bei, Geld in ſolchen Mengen — wiedurch die
Schul=
denlaſt bedingt — in bar zu transferieren, ſonſt
ruiniere man ganze Wirtſchaften: die desjenigen,
von dem man die Summen nehme, und die desjenigen, dem man
ſie gebe. Am ſchärfſten werde ſich das in Zukunft in Amerika
geltend machen, das wir heute noch glücklich preiſen. Das
Gut=
achten ſei grundſätzlich eine Einheit. Man könne ganz andere
Vorſchläge machen, könne das Syſtem ändern, nur die
Auf=
bringungsmöglichkeiten der geforderten Summe
dürften nicht berührt werden. Ob dieſe Laſten aber
tragbar ſind, wiſſe kein Menſch.
Bezüglich des Vorſchlages der Liquidierung der
Ren=
tenbank iſt der Redner der Anſicht, daß im Intereſſeder
Landwirtſchaft eine Verlängerung der Exiſtenz
der Bank erforderlich iſt. Eine Vorbedingung für die
Stabiliſierung der Währung ſei der Ausgleich des Budgets. Lie=
Ferten wir zuviel Waren koſtenlos im Abzug von unſerer ſonſtigen
Ausfuhr, dann breche unſere Wirtſchaft zuſammen. An ſich ſei
Das Gutachten eine ungeheure Gefahr, der man nur klar ins
Auge ſehen könne, wenn man ſelbſt wiſſe, auf welchem Stand=
Sunkt man ſtehe. Eine Ablehnung ſei nur gerechtfertigt bei der
Annahme, daß unſere Gegner auf unſere Vernichtung ausgingen.
Geheimrat Bücher vertritt die entgegengeſetzte Meinung und weiſt
auf die wirtſchaftliche Bedeutung der Mitglieder des
Sachver=
tändigenausſchuſſes wie Dawes und Oven Young hin. Dieſe
Vorſchläge beabſichtigten die Förderung der
tirtſchaftlichen Erholung aller Völker Euro=
Sas. Es ſei unſere einzige Pflicht unſeren Kindern gegenüber,
zu verſuchen, das Beſte aus einer ſchlechten Sache zu machen.
Vom Tage.
Die Wahlen zum Anhaltiſchen Landtag ſind geſtern
vom Landesparlament auf den 22. Juni feſtgeſetzt worden. Der
Land=
tag hat die Zulaſſung von Liſtenverbindungen beſchloſſen.
Im Ruhrbergbau ſind bei der geſtrigen Frühſchicht 93,70
Prozent der Geſamtbelegſchaft nicht angefahren.
Die am 1. Juni in Kraft tretenden neuen Gebühren im
Poſtverkehr werden jetzt amtlich bekanntgegeben.
In den Werken der Badiſchen Anilin= und Sodafabrih
in Ludwigshafen wurde heute früh die Arbeit programmäßig wieder
aufgenommen.
Die Deutſchnationalen haben im Sächſiſchen Landtag einen
Antrag auf Aufhebung der Geſetze eingebracht, durch welche der 1. Mai
und 9. November zu geſetzlichen Feiertagen erklärt werden.
Der Präſident des Reichsamts für Landesaufnahme Generalleutn.
a, D. Weidner, iſt am 4. Mai in Bad Landeck i. Schl., wohin er
ſich noch wenige Tage vorher zur Erholungskur begeben hatte, im 59.
Lebensjahre unerwartet geſtorben.
Durch Verordnung der Rheinlandkommiſſion ſind vom
10. Mai ab die „Reichsſturmfahne” der „Werwolf” und die „Woche‟
auf drei Monate im beſetzten Gebiet verboten worden. Die „
Rheini=
ſche Tageszeitung” iſt vom 5. Mai ab auf einen Monat verboten worden.
Das Verbot des Völkiſchen Kuriers iſt auf die
Be=
ſchwerde des Blattes wieder aufgehoben worden.
Wie aus Köln gemeldet wird, verhaftete die Polizei den
be=
kannten Kommuniſten Frantzen, bei dem eine große Anzahl
Kliſchees für Schatznoten und Druckſtöcke für engliſches, franzöſiſches,
deutſches, tſchechoſlowakiſches und anderes Geld vorgefunden wurden.
Dem „Matin” wird aus Mainz gemeldet, daß ungefähr 100
rhein=
pfälziſche Separatiſten aus Furcht vor
Vergeltungsmaßnah=
men der Deutſchnationalen ſich nach Vionville geflüchtet haben und
dort in der Umgegend in den Gruben beſchäftigt werden.
In Kopenhagen, iſt ein franzöſiſches Geſchwader
von vier Torpedobooten eingetroffen, die während der nächſten ſechs
Wochen Uebungen in der Oſtſee abhalten werden.
Senator Lodge brachte im amerikaniſchen Senat geſtern einen
An=
trag auf Schaffung eines Weltgerichtshofs ein, durch welchen
der Präſident ermächtigt werden ſoll, eine Weltkonferenz nach dem Haag
einzuberufen, um einen Schiedshof zu errichten, der organiſatoriſch von
dem Völkerbund völlig losgelöſt iſt.
Das Reichstagswahlergebnis.
Die neueſien amtlichen Feſiſtellungen.
Berlin,:10. Mai. Nach den neueſten amtlichen
Feſtſtellun=
gen beträgt das Wahlergebnis, das zum Teil bereits auf den
von den Kreiswahlausſchüſſen anerkannten Berechnungen
be=
ruht, insgeſamt 29 311 422 Stimmen. Davon entfallen: V. S.P.D.
5 991 547, D.N. 5 764 628, 3. 3 901087, D. Vpt. 2 646 747, Dem.
1661 425, Komm. 3 728089, Bayer. Vpt. 941 982, Bayer. Bd.
685 273. Deutſch=Hannov. P. 318 505. Deutſchvölk. 1922 626,
Landliſte 568 780, Deutſch=Soz. 338 348, U. S. P. D. 234 708, Bund
der Geuſen 58890, Chriſt.=Soz. 124 626, Arbeitnehmerpartei
36 199, Freiwirtſchaftsbund 36 024, Häußer=Bund 23 863, Nat.
Freiheitspartei 59 114, Nat. Minderheiten 133 540, Mieter 46 991,
Rep. 45 867, Soz. Bund 25 617. Auf nicht an die Reichsliſte
an=
geſchloſſene Gruppen 16 967 Stimmen. Die Verteilung der
Man=
date nach Kreis=, Verbandsſätzen und Reichswahlvorſchlägen
er=
gibt: V. S.P. D. 82 plus 11 plus 7 gleich 100, D.N. 80 plus 3
plus 13 gleich 96, Z. 52 plus 5 plus 8 gleich 65, D. Vpt. 30 plus
8 plus 6 gleich 44, Dem. 9 plus 12 plus 7 gleich 28, Komm. 42
plus 11 plus 9 gleich 62, Bayer. Vpt. 14 plus 0 plus 2 gleich 16,
Bayer. Bb. 3 plus 2 plus 5 gleich 10, Deutſch=Hannov. 4 plus
0 plus 1 gleich 5, Deutſchvölk. 13 plus 9 plus 10 gleich 32,
Land=
liſte 7 plus 1 plus 1 gleich 9, Deutſch=Soz. 0 plus 2plus 2 gleich 4.
Geſamtzahl der Mandate 336 plus 64 plus 71 gleich 471. Es
iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die Geſamtzahl noch eine geringe
Er=
höhung erfährt, und zwar nicht bei der Feſtſetzung des geſamten
Wahlergebniſſes, ſondern bei der ſpäteren Durchführung der
Ab=
ſtimmungsniederſchriften. Es hat ſich nämlich herausgeſtellt, daß
die Zahl der ungültigen Stimmen gegenüber den früheren
Wahlen ſtark geſtiegen iſt. Es iſt möglich, daß ein Teil dieſer
Stimmen nachträglich noch für gültig erklärt wird, ſo daß der
einen oder anderen Partei noch ein Mandat zufallen könnte.
Der Reichspräſident im beſetzten Gebiet.
Berlin, 9. Mai. Der Reichspräſident wird ſich am
morgi=
gen Samstag nach Köln begeben, um dort am Sonntag bei der
Eröffnung der Kölner Meſſe zugegegen zu ſein. In Begleitung
des Reichspräſidenten befinden, ſich Reichskanzler Dr. Marx,
Reichsminiſter Dr. Höfle, der Reichskunſtwart Dr. Redslob, der
preußiſche Miniſterpräſident Braun und der preußiſche
Juſtiz=
miniſter Am Zehnhoff.
Es iſt das erſte Mal, daß ſich der Reichspräſident in das
be=
ſetzte Gebiet begibt. Nach unſerer Kenntnis haben die engliſchen
Beſatzungsbehörden der Einreiſe nicht die geringſten
Schwierig=
leiten entgegengeſetzt. Es iſt zu hoffen, daß nun auch die
Fran=
zoſen und Belgier mit den alten Methoden brechen.
* Köln, 10. Mai. (Priv.=Tel.) Reichskanzler Dr. Marx
ſchreibt in einer Meſſeſonderausgabe der Kölniſchen Volkszeitung
über die ſymboliſche und praktiſche Bedeutung der erſten
Kölner Meſſe:
Im Herzen des Rhein= und Ruhrgebietes gelegen,
ſoll ſie den Ländern und der Welt die untrennbare Einheit
zwi=
ſchen dem beſetzten und unbeſetzten Deutſchland dokumentieren.
Es iſt keine provinzielle Veranſtaltung, geboren aus dem
Be=
dürfnis einer engeren Wirtſchaftsregion im Rahmen des großen
Vaterlandes. Es handelt ſich hier um eine Angelegenheit der
ganzen Nation. Es ſoll in Köln die unverbrüchliche politiſche,
wwirtſchaftliche und kulturelle Einheit des Vaterlandes beſiegelt
werden in einer Zeit, in der durch fremde Mächte diefe Einheit
geſtört iſt, da unſinnigſte Parteizerklüftung die im deutſchen
Volke ſchlummernden Gegenſätze in allen Tiefen aufwühlt, da
wir um die Exiſtenz unſeres Landes ringen müſſen, wo ſo oft im
Laufe der deutſchen Geſchichte ſich der Schwerpunkt unſeres
natio=
nalens Lebens am deutſchen Rheinſtrom abſpielt. Hierher
wen=
den ſich in frühlingsfriſchen Maientagen die Herzen aller deutſchen
Menſchen, einmütig und unerſchüttert in dem Bekenntnis: Deutſch
iſt das Land! Deutſch iſt der Strom und ſoll es ewig bleiben!
Der Wahlkampf in Frankreich.
Von unſerem Pariſer Korreſpondenten.
E. M. Paris, den 7. Mai.
Vier große Gruppen werden am Sonntag, den 11. Mai, dem
Wähler zur Auswahl vorliegen. Die äußerſte Rechtsgruppe, die
Monarchiſtenpartei des Herrn Daudet, iſt politiſch in der
Kammer iſoliert geweſen und wird es wohl auch bleiben. Sie
verbindet ihre Liſten mit keiner anderen Partei. Trotzdem iſt ihre
parlamentariſche Bedeutung namentlich dann nicht zu
unter=
ſchätzen, wenn die Kommuniſten, wie man erwartet, ebenſo
wie in Deutſchland mit verſtärkter Zahl ins neue Haus einrücken.
Je ſtärker die Oppoſition auf der äußerſten Linken ſein wird,
deſto wichtiger ſind die Monarchiſten für die Regierungsmehrheit,
mindeſtens ſo lange, als die Regierung Poincaré heißt. Mit
Poincaré vertragen ſich Daudet und Genoſſen ſehr gut, ſo ſcharf
ſie auch ſonſt ſelbſtändig aufzutreten pflegen. Da die beiden
extre=
men Parteien durch Mitläufer Unzufriedener verſtärkt werden
dürften, kann auch Herr Daudet auf Zuzug hoffen. Die
parla=
mentariſche Entſcheidung liegt aber bei den Mittelgruppen des
Hauſes, dem Nationalen Block und dem Block der
Linken.
Zwiſchen dieſen beiden Gruppen wird die eigentliche
Wahl=
ſchlacht geſchlagen. Der Regierungsblock der Herren Millerand
und Poincaré hat in der vorigen Kammer, in der er erſtmals
auftrat, eine ſehr bedeutende Mehrheit (405 von 626 Mandaten)
gehabt, und er hat das Schickſal dieſer Kammer beſtimmt, obwohl
dieſer Block ſelbſt aus einem Flügel der Gemäßigten mit
kleri=
kalem Einſchlag, aus Republikanern der Mitte und ſeinem
Links=
flügel beſteht, der neben den Linksrepublikanern eine Gruppe
ab=
trünnig und bürgerlich gewordener Sozialiſten (Millerand,
Viviani, zeitweiſe Briand) und eine abgeſprengte Gruppe von
Radikalen umfaßt. Dieſem Block ſteht nun als größter Gegner
der Block der Linken gegenüber, zu dem heute auch Briand und
andere ehemalige Linksleute des Nationalen Blocks hinneigen.
Der Block der Linken, der eigentliche Angreifer Poincarés,
um=
faßt die Hauptmaſſe der vor dem Kriege allmächtigen Nadikalen
unter ihrem Führer Herriot, ferner die nichtkommuniſtiſchen
Sozialiſten unter Blum. In der früheren Kammer waren dieſe
Parteien ins Hintertreffen geraten. Sie waren nur in der
inne=
ren Politik, nicht aber in der äußeren Poincaré gefährlich. Im
Wahlkampf tritt aber der Linksblock weit energiſcher auf. Er
berlangt in der Innenpolitik die Aufrechterhaltung der
kirchen=
feindlichen Geſetze, Annäherung der Steuergeſetzgebung an
ſozia=
liſtiſche Ideen. Der Linksblock bekämpft den Nationalen Block
auch aufs ſchärfſte wegen der großapitaliſtiſchen Wahlhilfe, deren
ſich der Nationale Block exfreut, der geradezu unter dem Diktat
des Geldarrangeurs Billiet ſteht. In der äußeren Politik will
der Linksblock die unnachſichtige und mißtrauiſche Gewaltpolitik
Frankreichs, die zur Iſolierung geführt hat, beenden. Der
Links=
block will den Frieden auf der Grundlage des
Sachverſtändigen=
berichts, ohne die Vorbehalte Poincarés, alſo ohne längere
Ruhr=
beſetzung. Der Block der Linken arbeitet auch der Panikſtimmung
entgegen, die die Rechtsblätter mit dem deutſchen Wahlergebnis
zu ſchüren ſuchen. In offiziellen Kreiſen glaubt man aber doch,
daß der bisherige Regierungsblock mit nur geringer Schwächung
wiederkehren wird. Im Miniſterium des Innern rechnete man
vor zwei Tagen mit einer Mehrheit von 350 bis 380 Stimmen
zugunſten Poincarés, was eine Niederlage des Linksblocks
vor=
ausſetzen würde, einen Verluſt des Nationalen Blocks von 50
bis herab zu 20 Mandaten.
Die vier Hauptgruppen verteilen ſich über das ganze Land,
aber nicht in jedem der 100 Wahlkreiſe treten alle vier Gruppen
mit eigenen Liſten an. Im ganzen gibt es 429 offiziell
aner=
kannte Kardidatenliſten, in Paris allein 16. Das franzöſiſche
Wahlſyſtem iſt eine eigentümliche und inkonſequente Miſchung
des Grundſatzes der Bezirkswahl mit dem Verhältnisſyſtem.
Die Geſamtzahl der Kammermandate iſt von 626 auf 587
herab=
geſetzt worden, was beim Vergleich der Mandatszahlen
berück=
ſichtigt werden muß. Verliert der Nationale Block wirklich nur
20 Mandate, dann hat er ſich praktiſch voll behauptet. Der
fran=
zöſiſche Wähler iſt nun nicht an die Parteiliſte gebunden, ſondern
kann aus jeder Liſte Kandidaten ſtreichen und durch Kandidaten
anderer Liſten erſetzen. Das erſchwert und verlangſamt die
Aus=
rechnung des Endergebniſſes, das man in Frankreich nicht ſo
raſch erfahren wird, wie das deutſche Wahlergebnis zu erkennen
war. Der Franzoſe wählt alſo immer noch mehr die Perſon als
das Programm; aber die Verquickung von Bezirkswahl mit
Liſtenwahl bringt wieder einen anderen Geſichtspunkt hinein.
Erhält nämlich in einem Wahlkreis eine Liſte die abſolute
Mehr=
heit, dann fallen ihr ſämtliche Mandate des Wahlkreiſes zu. Das
war der Hauptgrund für den Sieg des Nationalen Blocks am
16. November 1919. Diesmal hat ſich der Linksblock vor der
mör=
deriſchen Wirkung der Reſtſtimmenſtreichung dadurch geſchützt,
daß er womöglich überall gemeinſame Liſten aller oppoſitionellen
Gruppen mit Ausnahme der Kommuniſten und Monarchiſten
herſtellte. Wird nämlich die abſolute Mehrheit in einem
Wahl=
kreis überhaupt nicht erreicht, was bei den vier eingangs
genann=
ten Hauptgruppen in ſehr vielen Fällen denkbar iſt, dann tritt
auch in Frankreich, wie es bei uns obligat iſt, die
Reſtſtimmen=
rechnung nach dem Verhältnisſyſtem ein, und es geht keine
Stimme verloren. In je mehr Wahlbezirken alſo vom
Natio=
nalen Block die abſolute Mehrheit nicht erlangt wird, deſto
grö=
ßer werden die Ausſichten der anderen Liſten.
In Frankreich haben ſich nun wie in Deutſchland eine Reihe
von Splitterparteien gebildet. Man ſieht hier in Paris auf
Schritt und Tritt große Holztafeln an den Häuſerwänden lehnen,
Unſerer heutigen Ausgabe liegt
[ ← ][ ][ → ]Seite 2:
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Mai 1924.
Nummer 130.
auf denen die Anſchläge der großen und kleinen Parteien
neben=
einander aufgereiht ſind. Da empfiehlt ſich eine „Partei der neuen
Männer” mit einem reichen Kunſthändler an der Spitze, der den
Karikaturenzeichnern und Witzbolden dankbaren Stoff bietet.
Da=
neben appelliert an die Wähler eine „Partei der ſozialen
For=
derungen” und ſtellt als ihre Kandidaten nahezu ausſchließlich
Kammerdiener, Kellner und Köche vor. Dann gibt es eine „Partei
der Kriegsopfer”, und am wildeſten gebärden ſich in Wort und
Bild die Kommuniſten. Es iſt bezeichnend, daß dieſe den
Mon=
archiſten der äußerſten Rechten am wenigſten nachbellen; dagegen
arbeiten ſie ſcharf gegen den Nationalen Block und gegen die mit
den bürgerlichen Radikalen verbündeten Sozialiſten. Die ärgſte
Feindſchaft herrſcht auch hier zwiſchen den Nachbarparteien.
Im Kampfe des Nationalen Blocks gegen das Kartell der.
Linken hat der Regierungsblock die ſtaatlichen Organiſationen
zur Verfügung, die einflußreichſte und geleſenſte bürgerliche
Preſſe und die größten Geldmittel. In Punkto Geld ſind die
Sozialiſten und bürgerlichen Radikalen ſchwach beſchlagen,
wäh=
rend die Kommuniſten über Mittel aus dem Auslande verfügen.
Der Block Poincarés pocht auf ſeine außenpolitiſchen „Erfolge‟:
die Ruhrbeſetzung als ſogenanntes Zwangsmittel zur
Bezah=
lung, die ſenſationelle Frankenſtützung. Poincaré genießt eben
nicht nur in ſeiner unmittelbaren parlamentariſchen Umgebung,
alſo bei den gemäßigten Linksrepublikanern und den
Rechts=
republikanern, blindes Vertrauen, ſondern auch nach links hin
hat Poincaré noch ein gewiſſes Anſehen. Die Leute um Herriot
greifen Poincaré nicht perſönlich an. Auf der anderen Seite
kämpft der Nationale Block nicht für die Regierung Poincaré,
ſondern er läßt umgekehrt das Anſehen Poincarés für den
Fort=
beſtand des Nationalen Blocks einſetzen. Es gibt Leute, die
glau=
ben, daß Poincaré immer, gleichgültig, wo er ſtehe, die Mehrheit
an ſich ziehen könne. Dabei wird geltend gemacht, daß Poincarés
politiſche Vergangenheit ihm den Ruf eines aufrechten
Republi=
kaners verbürge.
Die Reden allerdings, mit denen Poincaré im Wahlkampf
ſeit langer Zeit zu innerpolitiſchen Fragen zum erſtenmal
Stel=
lung nahm, dürften ihm bei ſeinen linksſtehenden Verehrern
mehr geſchadet als genützt haben. Ganz begründet iſt der
Opti=
mismus des Nationalen Blocks auch deshalb nicht, weil ein
be=
deutender Teil des franzöſiſchen Volkes in den Induſtriezentren
und Städten eine Wendung nach links wünſcht und die
inner=
politiſche Kompromißwirtſchaft Poincarés ablehnt. In Paris
hört man auch in bürgerlichen Kreiſen die Anſicht, daß der
Links=
block früher oder ſpäter ſiegen müſſe, wie er ja 1905 bis 1918
un=
beſtritten in Frankreich geherrſcht hat. Vielfach erwartet man
dieſen Sieg ſchon für dieſe Wahl; und die Wortführer des
Links=
blocks haben noch kurz vor Torſchluß ein Agitationsmaterial
erſten Ranges in der Affäre des Wahlarrangeurs des Nationalen
Blocks, Herrn Billiets, gefunden. Ueber die Geldmittel der
bis=
herigen Mehrheit und die Tonangeber ihrer Agitation wurden
da unangenehme Ueberraſchungen verbreitet. Der Einfluß des
deutſchen Wahlergebniſſes wird trotz den Bemühungen des
Nationalen Blocks geringer ſein als man bisher annahm.
Zum beſſeren Verſtändnis der vorſtehenden Ausführungen
und der kommenden Wahlen fügen wir nachſtehend die
bis=
herige Zuſammenſetzung der franzöſiſchen Kammer an:
Alte Rechte
30 Sitze.
(Monarchiſten — Anhänger der Bourbons, Orléans,
Bonarpartes, Altklerikale —, Nationaliſten, Führer
Daudet.)
Parteiloſe Rechtsleute
r:9
(Meiſt mit der alten Rechten gehend.)
Nationaler Block...... .. 405
Koalition von 5 Gruppen:
1. Republikaniſch=demokratiſcher Verband
(Aragopartei)
183 Sitze.
2. Republikaner der Linken (Leygues,
Tardien, Le Trocquer, Darige, früher
Loucheur)
56 Sitze.
3. Republikaniſch=demokrat. Linke (
Bar=
thou, Maginot, Lefevre — 2. und 3.
nationalliberale Mittelparteien —) . 90 Sitze.
4. Rexublikaniſch=ſoziale Aktion
47 Sitze.
5. Sozial. Republikaner (Briand, Viviani
— 4. und 5. demokratiſche bürgerliche
Mittelparteien —)
29 Sitze.
Radikalſozialiſten
81
(Demokrat, ſozialgefärbte, aber bürgerliche Links=
partei, Führer Herriot, vor dem Kriege herrſchende
Regierungspartei.)
Sozialiſten
54
(Ungefähr unſere Sozialdemokratie.)
Nationalſozialiſten.. .
(Abſpaltung der Sozialiſten.)
Kommuniſten
12
(Wie bei uns. Führer Cachin.)
zuſammen: 610 Sitze,
wozu noch 6 Mandate kommen, die zum Teil Kolonien
vertreten (Algier), zum Teil, wie der parteiloſe
demo=
kratiſche Katholik Marc Sangnier, zur Linksoppoſition,
wenigſtens in außenpolitiſchen Fragen, zu rechnen ſind.
* Jakob Böhme
der Schuſter und Philoſoph.
In den Tagen des Kantjubiläums möge auch eines anderen gedacht
wverden, der freilich in ſeiner Geiſtesrichtung und Bedeutung nicht mit
dem Weiſen von Königsberg verglichen werden kann, aber im Kreiſe der
deutſchen Philoſophen eine beachtenswerte Erſcheinung iſt. In dieſem
Jahr jährt ſich zum 300. Mal der Todestag des „philosophus teutonieus”
Jakob Böhme.
Es iſt ſchwer, ſeine Eigenart zu beſtimmen, er war Myſtiker und
Theoſoph, in ſeinem Gottesglauben ſtand er in der Mitte zwiſchen
Pantheismus und Dualismus, die Kirchengeſchichte darf ihn mit einem
gewiſſen Recht zu den Schwarmgeiſtern zählen und die vergleichende
Religionswiſſenſchaft zu den Propheten, er war ein kindlich=frommer,
ſchwacher, unſcheinbarer Mann und ſeines Zeichens ein Schuſter:
jeden=
falls eine intereſſante Perſönlichkeit.
Jakob Böhme iſt 1575 als Sohn eines kleinen Bauern in Alt=
Seidenberg, unweit Görlitz, in der Oberlauſitz geboren. In der Schule
hat er nicht viel gelernt, leſen und ein wenig ſchreiben, aber er hat als
Hirtenjunge viel Stille und Muße gehabt, über die Welt, die er mit
großen, verträumten Augen anſah, nachzuſinnen und hat dann auf dem
Schuſterſchemel ſich ſeine Gedanken gemacht. Die Geſchichte kennt ja
mehr ſolcher nachdenklicher, beſinnlicher Schuſter. Als Meiſter ließ er
ſich in Görlitz nieder, war verheiratet, lebte ſchlicht und beſcheiden, flickte
Stiefel und ließ ſich Gottes Sonne ins Herz ſcheinen.
Seine grübleriſche Natur fühlte ſich zu den Schriften eines
Para=
celſus und Schwenkfeld hingezogen; zu allermeiſt war er in ſeiner Bibel
daheim. Einen nachhaltigen Einfluß auf ſeine Entwicklung übten auch
die Zeitverhältniſſe aus. Das Erbe der Reformation hatte ein Geſchlecht
angetreten, das an Luthers Größe lange nicht heranreichte und die
Frei=
heit ſeines Geiſtes nicht zu faſſen vermochte, das wohl treu und ehrlich
ſein Werk zu erhalten und auszubauen ſich mühte, aber in ſeinen
An=
ſchauungen zu eng und vielfach zu einſeitig war. Der Buchſtabe ſollte
leben, der Geiſt des Reformators war gebunden. Aber Gottes Geiſt
weht, wann und wo er will. Kein Wunder, daß ſich viele auflehnten
gegen die Kirche; diel, die ſein Weben doch in ihrer Bruſt zu ſpüren
meinten. Die Kirche wiederum trat ſtreitbar auf den Plan gegen dieſe
„Schwärmer” beſorgt, wenn einmal die innere Erleuchtung, auf die jene
pochten, als göttliches Werk anerkannt werde, ſei der Willkür jedes
Ein=
zelnen der Weg frei, und ein ſchrankenloſer Subiektivismus vermochte
alle Begriffe zu verwirren und die objektive Offenöarung
zurückzu=
drängen, die ſie ſelber beſaß. In der Tat liegen hier Schwierigkeiten tor,
die jeden, der über die Fragen, wie und wem ſich Gott offenbare,
nach=
denkt, beunruhigen können. Wer will denn entſcheiden, wo die Wahrheit
aufhört und der Irrtum beginnt?! Aus dieſer Zwangslage entſpringt
auch Jakob Böhmes Not.
Es war ihm ſchon früh ſo geweſen, als ob er Gottes Stimmen in
ſeinem Junern vernehme, und was er in Stunden der Verzückung und
ſeliger Gottesſchau erlebt hatte, hat er in einem Buch niedergeſchrieben,
das ſeinen Namen in der Geſchichte der Philoſophie belaunt gemacht
hat: „Aurorg oder Morgenröte im Aufgang‟. Es war wie mit gött=
Frankenſturz und Wahlen.
* Paris, 9. Mai. (Priv.=Tel.) Das Zurückweichen des
Frankenkurſes an der geſtrigen Londoner Börſe wird von
natio=
naliſtiſchen Blättern, wie dem Echo de Paris, zu
Angrif=
fen auf Deutſchland und die deutſche Induſtrie
ausgebeu=
tet. Da gerade am heutigen Tage der Pariſer Brotpreis von
1,20 auf 1,15 Franes heruntergeſetzt wurde, ſo iſt die Aufregung
in franzöſiſchen Regierungskreiſen über das neue Weichen des
Frankenkurſes im Hinblick auf die Wahlen nicht unverſtändlich.
Iſt doch die gelungene Frankenſtützung und die
Brotpreisermäßi=
gung eines der ſtärkſten Argumente der Regierungsparteien, auf
die breiten Maſſen zu wirken. Die deutſche Induſtrie
aber hat mit der Frankenbewegung nichts zu
tun. Ein niedriger Frankenkurs würde nur Frankreichs
Export=
fähigkeit erhöhen und die Konkurrenz gefährlicher machen. Im
übrigen iſt die neue Verſchlechterung des Franken nicht ſo
be=
deutend, daß die Pariſer Erregung als begründet zu betrachten
wäre. Das Ergebnis der Frankenſtützung war in Paris ein
Pfundſtand von 67 Franken, und dieſes Niveau wurde ſelbſt in
Paris als zu hoch gefunden. Der Finanzminiſter Marſall wollte
die Stabilität auf einem Pfundkurſe von 70 Franken erreichen,
Die neue Verſchlechterung hat aber wohl noch gar nicht 71
Fran=
ken erreicht und, da die innere Entwertung der franzöſiſchen
Währung ein Drittel des Vorkriegskurſes iſt, ſo wäre auch ein
Pfundkurs von 75 Franken noch kein alarmierendes Ereignis im
Verhältnis zum Vorkriegskurs von 25 Franken für das Pfund.
Man ſcheint allerdings in Paris im Hinblick auf die Wahlen
ner=
vös zu ſein und das deutliche Hinweiſen der engliſchen Blätter
auf franzöſiſche Zuſagen vor der Frankenſtützung, Zuſagen, die
durch Poincarés Vorbehalte gegen den Sachverſtändigenbericht
durchlöchert ſeien, zeigt heute viel zutreffender als die Wahlmache
des Echo de Paris die wahre Urſache der
Frankenverſchlechte=
rung an.
Fronkreich im Zeichen des Wahlkampfes.
Paris, 9. Mai. (Wolff.) Die Kandidaten der Wahlliſte
der Republikaniſchen Union und der Nationalen Eintracht (Liſte
des Nationalen Blocks) im Seine=Departement haben heute
nach=
mittag zu der ungewöhnlichen Zeit von 3 Uhr ab — alſo
wäh=
rend der Geſchäftszeit — in Paris eine große Kundgebung
ver=
anſtaltet, die mit der Verleſung einer Erklärung eingeleitet wurde,
in der es u. a. folgendermaßen heißt:
Wird Deutſchland guten Willen zeigen? Die
Reichstags=
wahl gebietet uns in jeder Hinſicht, auf der Hut zu ſein. Die
Entfaltung des Komnismus, die nicht verfehlen wird, auch
in Frankreich die Anhänger des ſozialiſtiſchen Syſtems zu
er=
muntern, iſt nicht weniger beſorgniserregend als die Zunahme
der Nationaliſten, der Gegner des Verſailler Vertrages und der
Parteianhänger eines gründlich vorbereiteten Revanchelrieges.
— Der Verſammlung, an der vier Mitglieder der Regierung
teilnahmen, wurde folgende Tagesordnung zur Annahme
vor=
gelegt:
daß die Hauptprobleme, deren Löſung angeſtrebt werden muß,
die Sicherheit Frankreichs und die Bezahlung der Reparationen
ſind. Sie ſind der Ueberzeugung, daß dieſes Ziel endgültig
er=
reicht werden könne durch eine republikaniſche Einheit und
natio=
nale Eintracht, und daß Frankreich nunmehr Ausſicht haben
werde, die ihm gebührende Genugtung zu erhalten, je mehr der
Mann, der in ſeinem Namen ſpricht, den Allierten und
Deutſch=
land gegenüber Autorität beſitzt. Die Wähler des Seine=
Departe=
ments fordern daher alle klar denkenden Franzoſen auf, für die
ment die auswärtige Politik Poincarés zu unterſtützen.
Die engliſch=franzöſiſche Auseinanderſetzung.
* London, 9. Mai. (Priv=Tel.) Der Brief
Mac=
donalds an=Poincaré, in dem er ihm Aufſchluß über
die Beſprechungen mit den belgiſchen Miniſtern in Chequers ge= Präſident Poincars habe jedoch dem Präſidenten der
Repara=
geben hat, hat in Pariſer diplomatiſchen Kreiſen den
günſtigſten Eindruck hervorgerufen. Dieſe Aktion
wird ergänzt dadurch, daß der franzöſiſche Botſchafter in Brüſſel,
Herbette, ſeiner Regierung ebenfalls eine ausführliche
Mit=
teilung über den Inhalt der belgiſchen Beſprechungen zu
über=
mitteln in der Lage geweſen iſt. In offiziellen Pariſer Kreiſen
glaubt man, daß durch dieſe Ereigniſſe eine überaus günſtige
Atmoſphäre geſchaffen worden iſt. Man begrüßt nunmehr vor lionen Dollar Reparationsanleihe für Deutſchland in der Taſche
ſein werden, Muſſolini erſchöpfende Auskunft gan ſagte: Wenn ich einen ſolchen Vertrag in der Taſche hätte,
über die Anſchauungen Poincarés und
Mac=
ten, Entſcheidungen zu treffen, da auch hier nur zwei alliierte
Regierungen vertreten waren. Die engliſche Preſſe erwähnt die
Möglichkeit eines weiteren ſchriftlichen Gedankenaustauſches zwi=
Konferenz.
licher Gewalt an ihn gekommen und gleichſam nur als Gottes Werkzeug
hatte er geſchrieben, was der Geiſt ihm eingab. Das Buch geriet in die
Hände des Görlitzer Hauptpaſtors Gregorius Aichter, der in ſcharfer und
perſönlicher Kampfesweiſe von der Kanzel gegen den Letzer loszog.
Dar=
auf wurde Jakob Böhme durch Beſchluß des Magiſtrats verpflichtet, ſich
jeder ſchriftſtelleriſchen Tätigkeit zu enthalten. Er fügte ſich — ſchweren
Herzens. Hier beginnt ſein tragiſches Schickſal.
Er konnte ſeinem inneren Drang auf die Dauer nicht widerſtehen.
Das war das mysterium magnum, das große Geheimnis. Gott wurde
ihm zu mächtig; und eingedenk des Wortes, daß man ihm mehr
ge=
horchen ſolle als den Menſchen, griff er nach mehreren Jahren wieder
zur Feder. Dieſer Bruch ſeines Verſprechens zog ſeine Ausweiſung aus
der Stadt nach ſich; erſt ſpäter durfte er, nachdem ſein Ruf inzwiſchen
ge=
wachſen war und die Zahl ſeiner Anhänger ſich aſch tergrößert hatte,
nach einer theologiſchen Disputation in Dresden wieder heimkehren.
Es iſt nach ſeinem Bildungsgang nicht zu verwundern, daß ſeine
Bücher oft dunkel und ſchwer verſtändlich ſind. Er ringt mit ſeinen
ſeeliſchen Erlebniſſen, ohne doch die Fähigkeit zu gewinnen, ihnen einen
entſprechenden Ausdruck verleihen zu können. Meiſt redet er in Bildern,
die der Natur entliehen ſind. Alles was er ſchreibt, iſt unter Schmerzen
geboren, darum aber auch durchwacht vom Zauber ſeiner Perſönlichkeit,
erfüllt von ſeinem ureigenſten Weſen. Das iſr es auch, uas ſeine
Schrif=
ten ſo anziehend macht.
Der Angelpunkt ſeiner Gedanken iſt der Grundſatz der
Selbſtunter=
ſcheidung. Ohne ſie iſt kein Leben, keine Bewegung, kein
Selbſtbewußt=
ſein. Darum muß jedes Ding, jedes Eins, ſich innerlich eutzweien, damit
es an dem Anderen ſich ſelbſt erkenne und ſeiner ſelbſt bewuſit tzerde.
Aus dieſer Spannung zwiſchen Bild und Gegenbild entſteht dann der
Fluß und das Spiel des Lebens. So verhält es ſich auch mit Gott. „Gott
iſt weder Natur noch Kreetur, weder dies noch das, weder hoch noch tief.
Er iſt der Ungrund und doch der Grund aller Dinge, ein ewig eins, in
dem keine Stätte iſt‟ Er ſchuf aber die Welt, damit ſie „das etwas ſei,
in dem er ſich ſelber ſichtbar, findlich würde. Gott findet ſich in der
Natur, wie wir uns in einem Spiegel wieder finden. Alſo ſind alld
Dinge entſtanden durch Gottes Imagination. — Sieh dort das grüne
Gewächs. Du hatteſt den Samen in die Erde gelegt und zugedeckt. Nun
ſchien die Sonne darauf und ſchickte ihre Kraft hinunter auf das Korn;
das faßte die Sonnenkraft in ſich hinein; davon eutſtand in ihm ein
mächtiges Begehren, ein Hunger nach der Sonne, und immer ſehnlicher
ſog es die Kraft in ſich, immer heißer drückt es die Sonne zu ſich hinauf
und zog alſo einen grünen Halm aus der Erde. So woard ein neues Ding,
das vorher nicht dageweſen. Gott iſt wie die lichte Sonne. Er hat
Be=
gehren nach der Welt und bildete ſie ſich ein (Imagination:), ſo ward ſie.
— Deine Seele aber, die von ihm iſt, ſoll auch Hunger haben nach ihm,
ihn an ſich ziehen und genießen, dann wächſt und lebt ſie neugeboren ..
Bedeutſam iſt Böhme als Philoſoph; mehr noch als zeitgeſchichtliche
Erſcheinung, denn in ihm finden muncherlei Stimmen, die am Anfang
des 30jährigen Krieges laut waren, ein Echo; bedeutſam iſt er als
ein=
ſamer Denker, der ſeinem Geſchlecht= weit voraus war, anziehend und
ſympathiſch als ringender Menſch, der ſich in den Konflikten ſeines Lebens
verzehrte.
Gefahr für den Dawes=Bericht.
Die Verzögerungen.— Vor einem Briefwechſel
zwiſchen London und Paris.
TU. London 9. Mai. Der diplomatiſche Mitarbeiter des
Daily Telegraph ſchreibt nach einer kurzen Wiedergabe der in
der Frage des Sachverſtändigenberichts ſtattgefundenen
Verhand=
lungen, daß ein umfangreicher Briefwechſel zwiſchen London
und Paris und den anderen europäiſchen Hauptſtädten nächſte
Woche kurz nach den franzöſiſchen Wahlen vor ſich gehen werde.
Jedermann beginne heute die Gefahr zu verſtehen, die für den
Dawes=Bericht aus weiteren Verzögerungen entſtehe.
Beſon=
ders habe der Oberſt Logan, der militäriſche Beobachter der
Reparationskommiſſion, von dieſer Gefahr geſprochen und
ge=
ſagt, daß damit eventl. eine Abkühlung oder Erkältung des
Geld=
marktes eintreten würde.
Zuſammenkunft Poincarés mit Macdonald.
TU. Paris, 9. Mai. Der Eclair erfährt aus offiziöſer
Quelle, daß eine Zuſammenkunft Macdonalds und Poincarés
zwiſchen dem 20. und 25, Mai, wahrſcheinlich aber am 20. Mai
in Boulogne=ſur=Mer ſtattfinden werde. Die Information des
Blattes erſcheint durchaus glaubwürdig. Am 15. Mai trifft in
Paris zu dreitägigem Aufenthalt der Prinzregent von Aethiopien
ein. Das ſerbiſche Königspaar wird für den 26. Mai erwartet.
In der Zwiſchenzeit wird Poincaré, wie der Matin beſtätigt,
Gelegenheit finden, ſich mit dem engliſchen Premierminiſter zu
treffen.
Die Morgenblätter nehmen heute alle zu der Frage
Stel=
lung, ob es im Intereſſe Frankreichs liege, noch vor einer
Klä=
rung der innerpolitiſchen Lage Deutſchlands aus der bisherigen
Zurückhaltung herauszutreten. Die meiſten Blätter
beantwor=
ten die Frage in bejahendem Sinne, oder laſſen ſie zum
minde=
ſten offen. Der Matin ſchreibt: Die Zuſammenkunft
zwiſchen Poincaré und Macdonald iſt
wünſchens=
wert, denn man darf keine Zeit verlieren, um der
deutſchen Reaktion zu beweiſen, daß ihr keine Macht in der
Po=
litik der Auflehnung gegen den Verſailler Vertrag beiſtehen
wird. Der Sachverſtändigenbericht iſt allenthalben gutgeheißen
worden, nur Deutſchland umgibt ihn mit Vorbehalten. Es
kommt darauf an, Deutſchland zu der Erkenntnis zu bringen,
daß eine ſolche Politik nur ins Verderben ſtürzen kann.
Poincaré geht nach Chequers.
Paris, 10. Mai. (Wolff.) Der engliſche
Botſchaf=
ter hatte geſtern nachmittag eine Unterredung mit dem
politiſchen Direktor des Auswärtigen Amtes Peretti della
Rocca und übermittelte den Wunſch Macdonalds,
baldigſt mit dem Miniſterpräfidenten
Poin=
caré zuſammenzutreffen, um über den
Sachverſtän=
digenplan mit ihm zu verhandeln. Da die parlamentariſchen Ar=
Die Wähler des Seine=Departements ſind davon überzeugt, beiten Ramſay Macdonald nicht geſt ten, London zu verlaſſen,
wird die Zuſammenkunft zwiſchen den beiden
Staats=
männern am 20. Maiin Chequers ſtattfinden. — Es
han=
delt ſich, wie Havas betont, um eine offiziöſe und private
Aus=
ſprache, die jedenfalls ohne Mitarbeiter der beiden
Miniſterprä=
ſiedenten durchgeführt werden ſoll.
Beratungen bei der Reparationskommiſſion.
Paris, 9. Mai. (Wolff.) Das Journal verſichert, inner=
Liſte zu ſtimmen, deren Kandidaten ſich verpflichten, im Parla= halb der Reparationskommiſſion beſchäftige man ſich mit der
Kandidatur für den in dem Sachverſtändigenbericht vorgeſehenen
Agenten für die Reparationszahlungen und für
den Truſt, der die deutſchen Eiſenbahn= und
Induſtrieobliga=
tionen verwalten ſoll. Für den letzteren kommt nach dem Blatte
Sir John Bradbury in Frage, und für den Poſten des
Agen=
ten ſei der belgiſche Delegierte Delaeroix genannt worden.
tionskommiſſion mitgeteilt, daß Frankreich das
Privileg=
für dieſen Poſten in Anſpruch nehme.
Morgan nach Amerika zurückgekehrt.
Neu=York, 9. Mai. (Durch Funkſpruch.) Bei ſeiner
Rückkehr nach Amerika hat Morgan die in der Wallſtreet
um=
gehenden Gerüchte, daß er mit einem Vertrag über hundert
Mil=
allem, das Theunis und Hymans demnächſt in der Lage aus Europa zurückkehre, weder beſtätigt noch dementiert.
Mor=
könnte ich über ſeinen Inhalt doch nicht ſprechen, bevor ich
Ge=
donalds zu geben. Wie bereits früher bemerkt, konnten legenheit gehabt hätte, mit meinen Geſchäftsteilhabern zu
ſpre=
natürlich die Beſprechungen in Chequers keine Gelegenheit bie= chen.” Auf die Bitte, die Erklärung von Owen Young, daß
Ame=
rika gern die Hälfte der vorgeſchlagenen 200=Millionen=Dollar=
Anleihe für Deutſchland übernehmen würde, zu beſtätigen, ſagte
Morgan: „Ich zögere, darüber zu ſprechen, weil ſo viele Fragen
damit verbunden ſind, und weil ſo viele der Kompetenz der
Re=
ſchen Poincaré und Macdonald vor einer interalliierten gierung unterſtehende Phaſen noch erwogen werden müſſen, ehe
wir Bankiers auch nur daran gehen können, die Frage zu prüfen.”
Der bekannte Schriftſteller Walther Nithack=St ihn hat, ſich eng
an=
lehnend an die Hiſtorie, das an dramatiſchen Momenten reiche Leben
des Philoſophen zum Gegenſtand eines wertvollen Schauſpiels gemacht,
das aus den inneren und äußeren Schwierigkeiten Böhms ſeine Aotwve
nimmt und ſein Leben, Wirken und Kämufen in vortrefflicher Weiſe
zur Darſtellung bringt. Die Jugendvereinigung der Paulusgememde
hat ſich die ſchwierige Aufgabe geſtellt, „Jakob Böhme” am Sonntag,
Montag und Dienstag (11., 12. und 13. Mai) abends 7½ Uhr im
Ge=
meindeſaal der Pauluskirche aufzuführen. Der das Wort geſchrieben hat:
„wenn Zeit wie Ewvigkeit und Gwigkeit wie Zeit, der iſt kefreit von allem
Streit”, verdient es, der Gegenwart wieder nahegebracht zu werden.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Ein Albumblatt Goethes aus den
Be=
freiungskriegen.” In dem reichhaltigen Autographen=
Katalog, den Karl Ernſt Henrici für ſeine nächſte Verſteigerung
veröffentlicht, wird auch ein intereſſantes Albumblatt Goethes
mitgeteilt, das ſich auf die unruhigen Tage in Weimar nach der
Völkerſchlacht bei Leipzig bezieht. Die Verſe, die
dem Obriſtleutnant von Bock gewidmet ſind, tragen das Datum
„Weimar, 22. Oct. 1813, erneuert, den 3. Febr. 1814” und lauten:
„Von allen Dingen, die geſchehen,
Wenn ich es redlich ſagen ſollte,
So wars, Koſaken hier zu ſehen,
Nicht eben, was ich wünſchen wollte.
Doch als die heilig große Flut
Den Damm zerriß, der uns verengte,
und Well” auf Welle mich bedrängte,
War Dein Koſak mir lieb und gut.”
Es war am 20. Oktober, daß die erſten Franzoſen auf der Flucht
von Leipzig her in Weimar eintrafen. Goethes Tagebuch
ſpie=
gelt die Unruhe jener Tage. Unter dem 21. Oktober ſchreibt er:
„In der Nacht Koſaken. Unruhiger Tag. Kanonade deutlich
zu hören. Franzoſen bei Apolda. Die Koſaken brechen auf.
Kurzes Gefecht zwiſchen Umpferſtedt und Schwabsdorf.
Fran=
zoſen geſprengt. Am 22. heißt es dann: „Truppenmärſche.
Obriſtleutnant von Bock ſendet eine Sauvegarde. Kurz vor der
Tafel Ueberfall der Franzoſen. Stundenlanges Gefecht.
Ein=
quartierung.‟ Dieſe Kämpfe zwiſchen Koſaken und Franzoſen
in der nächſten Umgebung von Weimar riefen unter den
Be=
wohnern einen paniſchen Schrecken hervor, und auch Goethe
be=
fand ſich in ängſtlicher Unruhe, bis die Abteilung des
Oberſt=
leutnants von Bock Rettung brachte. Goethe hat in dem
Album=
blatt dem Offizier ſpäter den Dank für die Koſakenhilfe
abge=
ſtattet, die ibm am 22. Oktober ſo ſehr erwünſcht kam.
Rummer 130.
Muslaus Ailonar iin Austande.
(Zum deutſch=ruſſiſchen Konflikt.)
Von Georges Popoff.
Von den Ländern, die mit der Moskauer Regierung paktiert
Haben, muß Deutſchland an erſter Stelle genannt werden: es
war die erſte Großmacht, welche mit den Sowjetruſſen einen hung Beachtenswertes lernen; ſie betrachtet die „Kapitaliſten”,
regelrechten Friedensvertrag unterzeichnete und „normale Be= deren wirtſchaftliche Hilfe ſie dringend braucht, dennoch als dem
ziehungen” zum Kreml anbahnte. Deutſchland iſt der natürliche
Nachbar Rußlands und hat mit ihm gleiche wirtſchaftliche
Inter=
eſſen. Aber gleichzeitig iſt Deutſchland auch das Land, auf
wel=
ches die Propagandiſten der Weltrevolution ihr Auge am eheſten
gerichtet hatten. Da mußte es nun doppelt intereſſant ſein, ob es
u dieſem erſten konkreten Fall gelungen war, das große Dilemma miſchung in die inneren Angelegenheiten Sowjetrußlands”.
Wes=
zu löſen und ein friedliches Zuſammenarbeiten zweier Staaten,
die ihre beiderſeitigen Regierungsformen „theoretiſch”
bekämpf=
ten, in Wirklichkeit umzuſetzen und feſtzuſtellen, wie weit die
Sowjetregierung tatſächlich auf die „Nichteinmiſchung in die
inne=
ren Angelegenheiten‟ Deutſchlands und die Propaganda
zugun=
ſten eines kommuniſtiſchen Umſturzes in Deutſchland verzichtet hat.
Wen man nun zwecks Ergründung dieſer Frage die
Ge=
zwei Jahre betrachtet — ſo ergibt ſich leider folgendes Bild:
ent=
gegen ſeiner Verſprechungen war Moskau mit einer
unvergleich=
baren Beharrlichkeit beſtrebt, in Deutſchland den Kommunismus
und Sowjetismus auf jede Weiſe zu propagandieren und hat
mehrmals Verſuche unternommen, die beſtehende ſtaatliche
Ord=
nung gewaltſam zu ſtürzen. Es verging im Laufe der letzten zwei
Fahre kaum ein Monat, daß nicht bald hier, bald da
kommu=
ganzer Wucht im Herbſt vorigen Jahres. Und aus der Tatſache,
daß ſie bisher alle mehr oder weniger kläglich mißglückt ſind,
folgte durchaus nicht, daß die Moskauer Drahtzieher ihr
Unter=
fangen ein für allemal aufgegeben hätten. Im Gegenteil —
ge=
rade nach dem Oktober=Fiasko konnte in dieſem Frühling in
Deutſchland wieder eine ungewöhnliche kommuniſtiſche Aktivität
bemerkt werden.
Es genügt, kurz die einzelnen Fälle kommuniſtiſcher
Treibe=
teien der letzten Zeit aufzuzählen, um ein erſchreckendes Bild
dieſer Tätigkeit zu erhalten: am 17. Februar erſcheint in Berlin
das bekannte Mitglied der Moskauer Tſcheka Peters und
er=
ſchießt den abtrünnigen deutſchen Kommuniſten Rauſch in deſſen
Vohnung; am 14. März werden beim Breslauer
Kommuniſten=
führer Mouden Schriftſtücke gefunden, aus denen hervorgeht,
daß die Kommuniſtiſche Partei Deutſchlands aus Moskau Order
erhalten hat, bereits in allernächſter Zeit wieder den Verſuch
einer gewaltſamen Aenderung der Verfaſſung in Deutſchland
vorzunehmen; am 15. April erläßt die Kommuniſtiſche Partei
Deutſchlands auf Befehl Moskaus ein Rundſchreiben im
Ruhr=
gebiet, welches anrät, die dortige wirtſchaftliche Oepreſſion zu
benutzen, um einen neuen Sturm gegen die beſtehende Ordnung
zu beginnen, und es wird angeordnet, Kampfkommiſſionen, bei
denen auch Frauen teilnehmen ſollen, zu gründen; am 18. April
wird in Mecklenburg der Arbeiter Jonas von Moskauer Agenten
ermordet, weil er der Kommuniſtiſchen Partei abtrünnig
gewor=
den war; am 25. April wird in Stuttgart eine „Tſcheka der
deut=
ſchen Kommuniſtiſchen Partei” — eine Filiale der Oſerſhinskiſchen
Terrororganiſation — aufgedeckt, welche ſich die Beſeitigung von
Mitgliedern der deutſchen Regierung, in erſter Linie des
Gene=
rals v. Seeckt, zum Ziele geſetzt hat; und ſchließlich kommt es am
3. Mai zu einem deutſch=ruſſiſchen Konflikt, weil der von der
Polizei verhaftete kommuniſtiſche Uebeltäter Bozenhardt ſich in
das Gebäude der ſowjetruſſiſchen Handelsvertretung flüchtet.
angebliche Verletzung der Exterritorialität, übergeht aber
voll=
kommen die wichtigſte Tatſache, nämlich, daß der von der Polizei
verfolgte Kommuniſt Bozenhardt ſpurlos im Gebäude der
ruſſi=
ſchen Handelsvertretung untergetaucht iſt. Bei der Hausſuchung
ter gefunden, in denen die Angehörigen der deutſchen Reichswehr
und der Schutzpolizei zur Auflehnung gegen die Regierung
auf=
gefordert werden. — Soweit die Tatſachen, welche klar beweiſen,
daß die Haltung der Sowjetregierung in kraſſem Gegenſatz zu monie einſtellen und aufhören wollten, Luftflotten
gegenein=
der von ihr verſprochenen „Nichteinmiſchung in die inneren
An=
gelegenheiten‟ Deutſchlands ſteht.
Womit der deutſch=ruſſiſche Zwiſchenfall endigen wird kann
noch nicht vorausgeſagt werden. Doch hat es kaum Zweck, der= die kapitaliſtiſchen Regierungen können einfach dieſe Probleme
artige Konflikte mit den Moskowitern allzu tragiſch zu nehmen.
Es iſt für jeden, der das wahre Geſicht der Sowjetregierung
kennt, „eine ganz gewöhnliche Geſchichte”. Und — kaltes Blut
Fällen das erſte Gebot ſein. Gleichzeitig folgt aber daraus die
Lehre, daß jede Regierung, die zu den Sowjetruſſen in
irgend=
welche Beziehungen tritt, ſich in Zukunft volle Rechenſchaft über
die innerpolitiſche Tragweite dieſes Schrittes abzugeben hätte:
denn. — in Geſtalt des Moskowiters läßt jeder bürgerliche Staat
den kommuniſtiſchen Brandſtiſter in ſein Haus!. Es ſind
ſelbſt=
tedend ſehr gewichtige Gründe, weshalb man es trotzdem tut,
und auch wir vertreten die Anſicht, daß ſeitens der europäiſchen
Mächte die wirtſchaftlichen Beziehungen zu Sowjetrußland radezu glänzend ſein!
* Berliner Brief.
Radiofimmel.
Von Zeit zu Zeit muß Frau Berolina ihre beſondere
Paſ=
ſion haben. Von Zeit zu Zeit verſchlingt in der Reichshauptſtadt
das Intereſſe für eine neue Erfindung, eine berühmte
Perſön=
lichkeit oder ſonſt eine beſondere Sache, alle Ruhe, Vernunft
und zuweilen ſogar gute Sitte. Der arme vielgeplagte
Erden=
bürger ſucht anfangs Widerſtand zu leiſten, um ſchließlich in
allen Tonarten zu ſingen: „Ergib dich drein!” So war es einſt
bei Bekanntwerden des Grammophons, ſo iſt es auch jetzt bei
der Volkstümlichwerdung der elektriſchen
Schallwellenüber=
tragung. Schon wenn man früh morgens die natürlich ſtark
überfüllte Straßenbahn beſtiegen, um ins Büro zu fahren,
be=
ginnt rings das „Nadio”=geſpräch. Eingekeilt in drangvoll
fürch=
terliche Enge geht es über uns hinweg; nicht der Ausfall der
Wahlen, nicht einmal die neueſten Bierpreiſe ſind der Inhalt,
ſondern es wird überall Kritik am geſtrigen Nundfunk geübt.
Kaum hat man das Berufsausübungsheim betreten und die
lieben” Kollegen begrüßt, ſo beginnt auch ſchon die Debatte
iber die beſte Schaltanlage des ſchon erbauten, oder noch zu
er=
bauenden Rundfunkempfängers. Heiß wogt der Kampf, und
wenn nicht immer wieder die zu erledigenden Berufsarbeiten
ſtörend dazwiſchen kämen, wer weiß, ob man ſich nicht ernſtlich
iu die Haare fahren würde. Froh eilt man nach des
Arbeits=
jages Laſt und Sorge im ſchönen Maienſonnenſchein „durch der
Straßen lange Zeile” den heimiſchen Penaten entgegen. Damit
uian die Exiſtenz des Radio nicht zu vergeſſen braucht, ſind gleich
iu erſten in der Wegrichtung liegenden Gäßchen nicht weniger
als drei Geſchäfte, welche die Radioempfänger fabrizieren und
Einzelteile hierzu verkaufen; in der folgenden Gaſſe: dasſelbe
Bild, und ſo weiter; nur ſelten fehlt in einer größeren Straße
ein auf Nadio eingeſtelltes Lädchen. Es iſt mit den
Radio=
geſchäften gegangen wie mit den weiland Juwelen= und Gold=
Einkaufsſtellen. Die ſtrahlende Sonne der Konjunktur hat ſie
alle ans Licht gebracht. und das Merkwürdigſte iſt; überall
wird gut gekauft. Und man vergißt auch bald, warum. Iſt
es doch vor allem der edle Wettſtreit unſerer Herrn Jungens,
haben doch gerade ſie vor allem den Ehrgeiz, einen möglichſt
tadelloſen Apparat zu bauen. Und ſobald Vater nach Hauſe
Tommt, geht das Gequäle los: Ich brauche noch ſo und ſoviel für
Einen neuen Detektor, für einen neuen Kopfhörer und was der
guten Sachen mehr ſind. Weigert ſich Vater den Zaſter dazu
gleich herauszurücken, mit dem beſcheidenen Hinweis, daß das
Sehalt zu knapp zu derlei Modeſachen ſei, heißt es bei den
Sprößlingen gleich: man ſei rückſtändig. Die Genoſſen haben
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Mat 1924.
aufgenommen werden müſſen:; denn es iſt natürlich nicht mehr
möglich, daß man die freie Blutzirkulation des
Weltwirtſchafts=
körpers durch Ausſchalten des ruſſiſchen Marktes und der
ruſſi=
ſchen Produktion auch weiterhin behindert. Aber man ſoll neben
dem wirtſchaftlichen Nutzen nie jene andere Gefahr außeracht
laſſen, welche ein „Brandſtifter” ſtets mit ſich bringt. Man ſoll
dieſe Gebiete nach Möglichkeit ſcheiden und trennen.
Von der Sowjetregierung ſelbſt kann man in dieſer
Bezie=
kommuniſtiſchen Regime feindlich geſinnte Elemente und ſtellt
daher in Moskau jeden ausländiſchen Diplomaten und
Kauf=
mann unter die ſorgfältigſte Aufſicht der Tſcheka. Die Tſcheka iſt
über jeden Schritt der Ausländer hinreichend unterrichtet und
z nimmt ihnen natürlich jegliche Möglichkeit irgendwelcher „
Ein=
halb ſollte denn in Europa nicht ebenſo darauf geachtet werden,
daß die Sowjetdiplomaten und bolſchewiſtiſchen Kaufleute außer
ihren Fellen und ſonſtigen Waren keine „rote” Konterbande nach
Europa einführen und keinen „Handel” treiben mögen, der auf
den Verderb ihrer bürgerlichen Geſchäftsfreunde abgezielt wäre?
Die Bolſchewiſten ſehen ſich gezwungen, mit uns „
Kapita=
liſten” Handel zu treiben, weil wir — zunächſt noch am Leben
ſchichte der inneren Zuſtände in Deutſchland im Laufe der letzten ſind. Aber am liebſten würden ſie uns tot ſehen, Ueber dieſe Tat= kommuniſtiſcher Waffen im Polizeigebäude noch Folgendes
mit=
ſache ſollte man ſich nie hinwegtäuſchen laſſen. Die europäiſchen
Regierungen ſollten ſich den Sowjetruſſen gegenüber ſo ſtellen, Beamte der Hilfspolizei aufgedeckt worden, vielmehr ſind auf
daß beiſpielsweiſe Radek kein Recht hätte, zu ſagen, was er öfters
behauptet hat: „Die europäiſchen Diplomaten ſind ſo dumm, daß
wir Kommuniſten gar nicht klug zu ſein brauchen!“ Die Welt ſoll
ſich nicht immer ſo einfach von Moskau düpieren laſſen — wie es lich aus Eigennutz gehandelt. Politiſche Geſichtspunkte
ſchei=
namentlich in der Frage der „Nichteinmiſchung Rußlands in die
niſtiſche Putſchverſuche unternommen wurden, das letztemal mit Angelegenheiten anderer Staaten” bisher ſtets geſchehen iſt. Die= muniſtiſche Partei an der Sache nicht beteiligt.
jenigen Mächte, welche mit Rußland handeln und verhandeln,
ſollen getroſt verſuchen, von den Moskowitern alle möglichen
wirtſchaftlichen Vorteile zu erlangen, aber dabei nie vergeſſen,
daß die Sowjetdiplomatie ſtets nach dem Prinzip handelt:
So=
lange verſprechen und leugnen — bis es geglaubt wird.
Am vollendetſten übt dieſe Kunſt der weit und breit bekannte
Genoſſe Sinowjew, der noch kürzlich (am 22. April), ungeachtet
der offiziell=freundſchaftlichen Beziehungen Sowjetrußlands zu
Deutſchland, in der „Prawda” öffentlich erklärt hat, die wich= burg verhindert. Bei einer Geheimtagung in
Neubranden=
tigſte Aufgabe der deutſchen kommuniſtiſchen Partei ſei — „die
Bewaffnungen der Arbeiter Deutſchlands” um für den Fall
eines Auftretens gegen die Negierungsmacht vorbereitet zu
ſein.‟ Denſelben Gedanken haben er und zahlreiche ſeiner Mos= ſich auch der kommuniſtiſche Reichstagsabgeordnete Erich Schmitt.
kauer Parteigenoſſen bereits endlos oft bei offiziellen und
in=
offiziellen Anläſſen laut und vernehmlich verkündet. Sollte man
nun aber verſuchen, die Sowjetregierung auf das
Unzuläſſig=
eines derartigen Verhaltens gegenüber einer befreundeten Macht ſon. Er iſt in ſeinen Kreiſen als „Harry” bekannt und ſtand
hinzuweiſen — ſo würde man von Moskau aus prompt
antwor=
ten — Sinowjew ſei mit der Sowjetregierung nicht identiſch,
denn er ſei „nur” Vorſitzender der III. Internationale, die mit
der Sowjetregierung nichts zu tun habe. So blöd nun dieſe
Erklärungen auch nicht ſind und obgleich allbekannt iſt, daß
Sinowjew einer der Allermächtigſten im Zentralkomitee der zur= Tſcheka wahrſcheinlich noch bald näheres bekannt gegeben wird.
zeit zufällig in Rußland regierenden ruſiſchen
Kommuniſti=
ſchen Partei iſt, — ſo werden ſie dennoch von den europäiſchen
Diplomaten ſcheinbar als genügend betrachtet. Da iſt es
natür=
lich kein Wunder, wenn Nadek triumphierend ausruft. „Die
Diplomaten ſind ſo dumm, daß wir gar nicht klug zu ſein brauchen!”
Man hat in letzter Zeit in Europa allenthalben aufgehört,
an eine „kommuniſtiſche Gefahr”, als an etwas Effektives zu
glauben. Man vertraut ruhig auf den nüchternen Verſtand der
demokratiſch=geſinnten Maſſen Europas und ſagt ſich — „die kriegszeit. Gegenüber der Vorwoche (1,14 Billionen) iſt demnach
Kommuniſten haben ausgewirtſchaftet” Zum Teil ſtimmt das, eine Steigerung um 0,9 Prozent zu verzeichnen.
Aber auch nur zum Teil: beiſpielsweiſe die deutſchen Wahlen,
Der ruſſiſche Botſchafter Kreſtinski proteſtiert ſehr eifrig gegen die bei denen die kommuniſtiſchen Neichstagsmandate von den
bis=
herigen 15 jetzt auf 62 geſtiegen ſind, haben bewieſen, daß dieſe Bolksentſcheid über das Sachverſtändigen=Gutachten?
Gefahr unter gewiſſen Umſtänden, ſtets wieder anſchwellen kaun.
Karl Radek, der es ſich überhaupt leiſten kann, gelegentlich die
Wahrheit zu ſprechen — hat kürzlich einem Journaliſten, der Sozialdemokratie in ſeiner heutigen Sitzung den Beſchluß gefaßt,
in der ruſſiſchen Handelsvertretung wurden außerdem Flugblät= ihn fragte, wie er die Ausſichten der Weltrevolution einſchätze,
geantwortet: Wenn die Entente die Reparationsfrage auf eine vorſchläge einen Volksentſcheid herbeizuführen. Da der Kampf
Weiſe löſen könnte, daß Deutſchland wieder zu Kräften käme
. . . Wenn Frankreich und England ihren Kampf um die
Hege=
ander zu bauen . . . . Wenn England Mittel und Wege finden
könnte, die wachſende Sehnſucht nach Freiheit im Oſten zu
zügeln . . . Ja, dann hätten wir Grund zu Peſſimismus. Aber
auf eigene Fauſt nicht löſen. Und darum ſind die Ausſichten der
Weltrevolution gut ...
Hierzu wäre nur noch hinzuzufügen: und wenn die „
kapita=
bewahren! ſollte für jede bürgerliche Regierung in derartigen liſtiſchen Regierungen” noch weiterhin den Beteuerungen der Berlin zurückgekehrt, nachdem ſich gezeigt habe, daß die Sowjet=
Bolſchewiſten, ſich jeglicher Einmiſchung in die inneren
Ange=
legenheiten Europas zu enthalten, aufs treue Angeſicht hin,
Glauben ſchenken werden und auch in Zukunft wiederſpruchslos
die Hypotheſe hinnehmen werden, daß die Sinowjewſche Kom= dies die Sowjetregierung gewünſcht habe, würde praktiſch keine
muniſtiſche Internationale, die Tſcheka des Herrn Dſerſchinski Sicherheit für eine Meiſtbegünſtigung bieten. Ein Vertrag, wie
und die Sowjetregierung im Kreml drei grundverſchiedene
Dinge und nicht ein und dasſelbe ſind — dann, ja dann werden Holland keinen Wert haben und das Land im Hinblick auf
ſei=
die Ausſichten der Weltrevolution bald nicht nur gut, ſondern ge= nen Handel, ſeine Schiffahrt, Schulden und Forderungen in
e
Seite 3.
Waffenſchmuggel in Dresden.
Die Darſiellung des Polizeipräſidiums.
Dresden 9. Mai. Von durchaus zuverläſſiger Seite
er=
fährt die Telegraphen=Union: In der Johannkaſerne, in der
Königbrückſtraße, die als Polizeigebäude=Nord Zwecken der
Lan=
despolizei dient, ſowie in der Schützenkaſerne, in der gleichfalls
Landespolizei untergebracht iſt, machte die Wache der Hilfspolizei
am 6. und 7. Mai die Beobachtung, daß Beamte der
Landes=
polizei Waffen und Munition in Paketen verpackt
herausſchmug=
gelten oder herauszuſchmuggeln verſuchten. Die Wache der
Hilspolizei ſchritt am Mittwoch ein und ſtellte feſt, daß dieſe
Waffen für die Kommuniſtiſche Partei beſtimmt waren.
Drei Beamte der Landespolizei, die der Kommuniſtiſchen
Partei angehören und mit dem Waffenſchmuggel in Verbindung
ſtehen, wurden feſtgenommen, während ein vierter Beamter,
gleichfalls ein Kommuniſt, Oberwachtmeiſter Grützner, flüchtig iſt.
Das Preſſeamt des Polizeipräſidiums teilt zu dem in einer
Dresdener Tageszeitung erſchienenen Artikel über Beſchlagnahme
Die Waffenangelegenheit in der Johannkaſerne iſt nicht durch
private Anzeige hin Beamte des Polizeipräſidiums gegen die
Täter eingeſchritten. Beamte der Hilfspolizei ſind mit der Sache
überhaupt nicht befaßt geweſen. Die Täter haben offenbar
ledig=
den bei der Tatſache gänzlich aus. Insbeſondere iſt die Kom=
Aufhebung der Tſcheka in Hamburg.
* Hamburg, 9. Mai. (Priv.=Tel.) Die Mörder des
Kom=
muniſten Jonas, der im April von ſeinen Parteifreunden aus
Furcht vor Verrat kommuniſtiſcher Geheimpläne erſchoſſen wurde,
konnten jetzt verhaftet werden. Gleichfalls wurde die Bildung
einer kommuniſtiſchen Tſcheka in
Neubranden=
burg, an der auch die Mörder des Jonas teilnahmen, und die der
Bildung einer Tſcheka für Mecklenburg=Strelitz dienen ſollte,
ge=
lang es, ſechs Kommuniſten feſtzunehmen. Unter ihnen befindet
Auf dem Transport zur Polizeibehörde verſuchte der Haupttäter
zweimal zu entfliehen. Bei dem zweiten Fluchtverſuch wurde er
ſchwer verwundet. Er verweigert jede Auskunft über ſeine
Per=
zweifellos in Verbindung mit der Mecklenburger Tſcheka, iſt
viel=
leicht ſogar ihr Führer geweſen. Er iſt kein Mecklenburger und
gehört den gebildeten Kreiſen an. Die Staatsanwaltſchaft hat
noch weitere Verhaftungen vorgenommen. Es iſt anzunehmen,
daß der Mord an Jonas bald aufgeklärt und daß auch über die
Der Lebenshaltungsindex.
Berlin, 10. Mai. (Wolff.) Die Reichsindexziffer für
Lebenshaltungskoſten (Ernährung, Wohnung, Heizung,
Beleuch=
tung, Bekleidung) beläuft ſich nach Feſtſtellungen des Statiſtiſchen
Reichsamtes für den 7. Mai auf das 1,15 billionenfache der Vor=
Berlin, 9. Mai. Wie wir hören, hat der Vorſtand der
in der Frage der Annahme oder Ablehnung der
Sachverſtändigen=
zwiſchen 23 Parteien die erforderliche Klarheit nicht gebracht
habe, ſoll das Volk ſelbſt durch Ja oder Nein entſcheiden.
Abbruch der holländiſch=rufſiſchen Verhandlungen.
Haag, 9. Mai. (Wolff.) In der Denkſchrift des
Außen=
miniſters zum Budgetvoranſchlag wird auch der Abbruch der
niederländiſch=ruſſiſchen Verhandlungen erwähnt. Die
nieder=
ländiſchen Vertreter ſeien entſprechend ihren Weiſungen aus
regierung nicht bereit war, ihre Haltung zu ändern. Die
nieder=
ländiſche Regierung ſei der Anſicht, daß ſie nicht weiter gehen
könnte. Die Meiſtbegünſtigung, welche ſo verklauſuliert ſei, wie
der von der Sowjetregierung ins Auge gefaßte, würde für
eine unſichere, anormale Lage verſetzen.
DE
Brieſtaſche und erfüllt ſeine päterliche Pflicht, um weiteren
Appellen aber zu entgehen, fleucht man ſchleunigſt in ſein
Stammkaffee, damit man dort bei Zeitſchriften=Lektüre und
Stammtiſchſkat etwas vom Tagesthema abgelenkt werde. Doch
auch hier, oh weh, muß man zu ſeinem Schrecken ſehen, daß
be=
reits mehr als ein Dutzend Funkblätter exiſtieren und jede
grö=
ßere Zeitung ſchon ſeine eigene Radiobeilage beſitzt. und mit
dem Skat wird das auch nichts, denn der dritte Mann läßt ſich
entſchuldigen, er iſt zu Hauſe geblieben, um das
Rundfunkpro=
gramm nicht zu verſäumen. Reſigniert geht man heim und legt
ſich ſchließlich ſchlafen, um im Traum dann auch vom Nadiogeiſt
heimgeſucht zu werden, der uns eine Schlinge von Antennendraht
um den Hals legt und ver Nundfunk ſämtliche noch nicht
be=
zahlten Rechnungen zur Verleſung bringt . . . Und am anderen
Morgen beginnt ein neuer Radio=erfüllter Tag — und das wird
ſolange ſo weitergehen, bis die Reichshauptſtadt einen neuen
Fimmel zur großen Mode erhoben hat — nach der Austobung
des jetzigen Radiofimmels.
* Zunehmender Planetenglanz im Mai.
Die aſtronomiſchen Vorausſetzungen, für die Beobachtung
der Plaueten waren ſchon in den vergangenen Monaten ſehr
günſtig, die Witterung war aber meiſt ſo ungünſtig, daß die
Ausnützung dieſer günſtigen Planetenſtellungen für die
Beobach=
tung meiſt nicht möglich war. Hoffentlich bringt der Mai dem
Sternfreund beſſere Witterungsverhältniſſe, ſind doch die meiſten
Planeten auch in dieſem Monat gut zu beobachten. Venus,
die ſchon in den letzten Monaten als helſtrahlender Abendſtern
die Aufmerkſamkeit auf ſich lenkte, leuchtet auch im Mai hoch
am weſtlichen Abendhimmel in der Dämmerung auf. Die Dauer
ihrer Sichtbarkeit nimmt jedoch von 4 Std. 20 Min. am Anfang
des Monats auf 2 Std. 50 Min am Monatsende ab. Dafür
nimmt ihr Glanz im Laufe des Monats weiter zu. Am 25. Mai
erreicht ſie ihre größte Helligkeit. Sie wird dann elfmal ſo hell
wie der ſtrahlende Sirius, der hellſte Stern an unſerem Himmel,
erglänzen. Mars, der anfangs 3 Stunden vor der Sonne im
Oſten über den Horizont kommt und ſo hell wie Wega leuchtet,
wird immer heller, überſtrahlt am Ende des Monats Wega und
iſt 3½s Stunden lang vor Sonnenaufgang im Steinbock zu
ſchen. Jupiter im Sternbild des Schützen, der am 5. Juni
in Oppoſition zur Sonne tritt, geht abends gegen 10 Uhr im
Südoſten gleichzeitig mit Antares im Skorpion auf und iſt die
ganze Nacht als heller Stern ſichtbar. Am ſüdlichen Himmel
ſteht Saturn bei Einbruch der Dunkelheit ſchon ziemlich hoch
Immm
vor Sonnenaufgang unter, Uranus taucht früh vor
Sonnen=
aufgang am Südoſthimmel auf, Neptun, der abends im
Weſten ſteht, geht um Mitternacht unter. Beide Planeten ſind
nur im Fernrohe ſichtbar. Merkur iſt den ganzen Monat
unſichtbar. Er geht am 7. und 8. Mai vor der Sonnenſcheibe
vorüber und iſt erſt Mitte Juni als Morgenſtern wieder zu
ſehen. Von den Mondvorübergängen werden im Mai
bei uns die folgenden ſichtbar ſein: Am 8. Mai, früh 2 Uhr,
Venus, am 9. Mai, abends 10 Uhr, Pollux, am 16. Mai, abends
9 Uhr, Saturn, am 20. Mai, früh 5 Uhr, wird der Vorübergang
an Jupiter nicht mehr zu beobachten ſein, weil die Sonne
be=
reits etwa eine Stunde zeitiger aufgeht.
Von den Fixſternen ſtehen Anfang Mai, abends 11 Uhr,
Prokyon im Kleinen Hund tief im Weſten. Nordweſtlich
da=
von ſtehen die Zwillinge Kaſtor und Pollux ſowie noch
weiter nach Norden Kapella im Fuhrmann. Auf der
Süd=
hälfte des Himmels fallen Regulus im Löwen, öſtlich davon
Auktur im Bootes, ſüdlich von Arktur und füdöſtlich von
Regulus Spika in der Jungfrau durch ihren Glanz auf. Tief
im Südweſten geht Antares im Skorpion mit Jupiter auf.
Nahe dem öſtlichen Horizont, taucht Atair im Adler auf.
Darüber leuchtet Wega, in der Leier, nördlich von Wega
Deneb im Schwan und nahe dem Nordhorizont die Wsförmige
Kaſſiopeig.
Kunſthiſtoriſche Ausſtellung in Wiesbaden.
Unter dem Titel „Vom Rokoko zur Romantik”
er=
öffnete die „Bücherſtube am Muſeum — Graphiſche
Kunſt” eine Ausſtellung aus mittelrheiniſchem Privatbeſitz, an
der ſich in dankenswerter Weiſe auch das Darmſtädter
Landes=
muſeum und eine größere Darmſtädter Privatſammlung durch
hervorragende Leihgaben beteiligten, ein Entgegenkommen, das
im beſetzten Gebiet dankbar empfunden wird. Die Ausſtellung
bringt viel Sehenswertes: treffliche Werke von F. Kobell, den
beiden Schütz, Seekatz, dem Rokokoplaſtiker Ohmacht. Durch
Caſpar Schneider, Junker, Schalck, Veit,
Sette=
gaſt konnte, ein Jahrhundert Mainzer Kunſt veranſchaulicht
werden. Von den Romantikern iſt neben einem ſchönen
Schir=
mer die Heidelberger Gruppe Fries, Iſſel, Schiltach
intereſſant vertreten. Von der älteren Frankfurter Kunſt finden
ſich Zeichnungen von Hoch, Urlaub, Karl Morgenſtern.
Unter den angegliederten nichtrheiniſchen Meiſtern fällt beſonders
ein herrlicher Corns, eine Zeichnung von Friedrich= und
eine ſolche von Führich auf.
Seite X.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Mai 1924.
Rummer 130.
Präſident Or. Maſarnk
über Deutſchland und Italien.
Von unterrichteter Seite wird uns geſchrieben:
Der Präſident der tſchechoſlowakiſchen Republik, der bislang
in Deutſchland als ein friedlich geſinnter Staatsmann und als
ein taktvoller Diplomat galt, ſcheint in ſeinem 75. Lebensjahre
von agitatoriſchen Anwandlungen gegen Deutſchland erfaßt
wor=
den zu ſein. Ehedem überließ er es mehr ſeinem Außenminiſter,
Dr. Beneſch, in aller Herren Länder Stimmung gegen
Deutſch=
land zu machen, ſeit dem Zuſtandekommen des tſchechiſch=
franzö=
ſiſchen Bündniſſes ſcheint er jedoch ſein eigener Außenminiſter
werden oder wenigftens ſich in der Oeffentlichkeit ſtärker betätigen
zu wollen. Dies tritt in ſeiner jüngſten Italienfahrt, die im
nächſten Oktober eine Wiederholung finden ſoll,
in geradezu auffälliger Weiſe zutage, denn es war bislang in
der Politik nicht gebräuchlich, daß Staatsoberhäupter einen
öffentlichen Kampf in der Preſſe eines fremden Landes gegen
einen in Frieden mit aller Welt lebenden Staat eröffnet hätten.
Herr Maſaryk empfing einen Korreſpondenten der italieniſchen
Tribuna und hatte mit ihm eine längere Unterredung, die
eigen=
tümlicherweiſe in ihren Hauptteilen offen darauf ausging, eine
feindſelige Folitiſche Stimmung gegen Deutſchland zu wecken. Er
erhob nämlich gegen Deutſchland die Anklage, daß es ſeiner
Na=
tur nach eine imperialiſtiſche Politik (!) verfolge, die
Europa, wenn auch nicht in der Gegenwart, ſo doch einmal in der
Zukunft bedrohen werde. Herr Maſaryk hält es auch in
Friedens=
zeiten mit den ſelbſtverſtändlichen Höflichkeitsrückſichten, die ein
europäiſcher Staat jedem anderen ſchuldet, für vereinbar,
öffent=
lich zu erklären, daß er als der eigentliche Vater jener kleinen
Entente betrachtet werden könne, deren Spitze gegen
Deutſchland gerichtet ſei, weil es früher oder ſpäter
doch nach dem Oſten marſchieren werde. „Ich bin in gewiſſem
Sinne der Vater der kleinen Entente,” ſagte er, „die wir 1918 in
Paris geſchaffen haben. Ihr Zweck iſt heute derſelbe, wie er
da=
mals war. Das beſiegte Deutſchland bleibt immer ein Staat, mit
deſſen Kraft man rechnen muß und deſſen Schickſal es bedingt,
früher oder ſpäter ſeinen Marſch nach dem Oſten wieder
aufzu=
nehmen. Das Programm Berlin-Bagdad iſt aufgeſchoben, aber
nicht aufgehoben worden.”
Würde irgend ein beliebiger nationaliſtiſch=tſchechiſcher
Heiß=
ſoorn derartige grundloſe Anklagen gegen Deutſchland erheben,
ſo könnte man mit lächelndem Stillſchweigen darüber
hinweg=
gehen und bei ſich denken, daß es in Prag ſehr wohl Chauviniſten
geben kann, zu deren Handwerk es gehört, den Haß gegen das
Deutſchtum zu ſchüren, und denen jeder Zeitpunkt und jedes
Mittel gleich gut iſt, alte und dergeſſene Verleumdungen gegen
Deutſchland aufzufriſchen, um mit ihrer Hilfe billigen Erfolg bei
der blindwütigen Menge zu erzielen. Was aber einen
Präſiden=
ten der tſchechiſchen Republik, der überdies als vornehm
denken=
der, gelehrter Soziolog bekannt iſt, plötzlich dazu bringen kann,
von Deutſchlands Drang nach Oſten und Aufmarſch nach Oſten
ſo zu ſprechen, als ob man 1918 ſchriebe und dem Höhepunkt des
Weltkrieges entgegenginge, wo es gilt, die ganze Welt gegen
Deutſchland aufzuwiegeln, das iſt einfach unerfindlich und es
muß geradezu als ein pſychologiſches Rätſel bezeichnet
werden. In einer Zeit, wo Deutſchland leider ganz von den
Parteileidenſchaften der inneren Politik aufgewühlt iſt und
von der großen Aufgabe ſeiner wirtſchaftlichen Konſolidierung
derart in Anſpruch geno nimen wird, daß es bedauerlicherweiſe
die Außentolitik nur zu ſehr vergißt, ihm plötzlich irgendwelche
außenpolitiſche Machtträume, und ein nach Bagdad gerichtetes
Machtverlangen zu unterſchieben, klingt derartig abenteuerlich,
daß man ſeinen Augen nicht traut, wenn man ſolchen
Gedanken=
gängen bei einem ſeriöſen Politiker und Staatsoberhaupt
begeg=
net. Auch ſieht man nicht ein, welchen Sinn es haben könnte, das
Verdienſt, „der Vater der kleinen Entente” zu ſein, gerade jetzt
der Welt ins Gedächtnis zu rufen. Zwar wird gewöhnlich in der
Preſſe Herr Dr. Beneſch als der Schöpfer der „Kleinen Entente‟
bezeichnet, aber man darf doch wohl annehmen, daß die beiden
völlig ſolidariſchen führenden tſchechiſchen Politiker Maſaryk und
Beneſch nicht über Nacht in Hinſicht auf jenes Verdienſt
mitein=
ander in Wettſtreit geraten ſind.
Was aber das Geſpräch des Herrn Maſaryk mit dem
Be=
richterſtatter der Tribung in einem beſonders zweifelhaften Licht
erſcheinen läßt, iſt der Umſtand, daß der Präſident der tſchechiſchen
Republik ſich in einer Weiſe in die Angelegenheiten der
italie=
niſchen Politik miſcht, wie dies bisher zwiſchen ziviliſierten
Völ=
kern nicht gebräuchlich war. Herr Maſaryk macht Italien den
Vorwurf, daß es lange Jahre am Dreibund Teil hatte, und
auch während des Krieges, ja ſogar nach dem Friedensſchluß noch
deutſchfreundliche Führer und Parteien beſeſſen hätte.
„Doch, doch! Italien war nicht nur lange Jahre im Dreibund,
ſondern auch während des Krieges und nach dem Friedensſchluß
verſchwanden in Italien die deutſchfreundlichen Führer und
Par=
teien nicht.” Herr Maſaryk hält ſich für berechtigt, Italien aus
dieſem Grunde gewiſſermaßen zurechtzuweiſen und ihm im Tone
der Gemütlichkeit frenndlich lehrhafte Unterweiſungen zu geben,
wie es eine weit erſprießlichere und vorteilhaftere Politik machen
könte. Als höflicher Mann ſucht er Entſchuldigungsgründe für
die deutſchfreundliche Haltung italieniſcher Staatsmänner, und
macht dann den Verſuch, die Rolle des politiſchen Rattenfängers
Italien gegenüber zu ſpielen. „Italien” ſagt er, „habe für ſeine
Anſtrengungen während des Krieges nicht übermäßig viel
in den Verträgen erhalten, und dieſes Mißverhältnis
mache die nationale (faſziſtiſche) Bewegung in Italien
begreif=
lich.” Herr Maſaryk ſpielt alſo in der denkbar
allgemeinverſtänd=
lichſten Weiſe darauf an, daß Italien mehr erhalten
könnte, als es in den Verträgen erhielt, und daß
ſelbſtver=
ſtändlich Tſchechien — der bekannte Makler zwiſchen allen
euro=
päiſchen Großmächten — der geeignetſte Vermittler zwiſchen
Ita=
lien und Frankreich ſein dürfte, dieſes Mehr für Italien zu
be=
wirken. Daß ſolche Sirenengeſänge in geheim gehaltenen
Ver=
handlungen in der Politik üblich ſind, iſt allbekannt, und darüber
wundert ſich wohl kein Sterblicher. Daß ſie aber mit
unge=
ſchminkter Frivolität in einem Geſpräch zwiſchen einem
Staats=
oberhaupt und einem Journaliſten in die hellſte
Tagesbeleuch=
tung gerückt und in alle Welt hinaustelegraphiert werden können,
iſt ein ſo neuartiges und hemmungsloſes Gebaren, daß man ein
gelindes Erſtaunen nicht unterdrücken kann. Es ſpricht ſich in den
Worten des Herrn Maſaryk — falls er ſie wirklich geſprochen
hat — ein ſolche moraliſche Geringſchätzung der italieniſchen
nationalen Bewegung und eine ſolche Ueberzeugung von der
leichten Verführbarkeit und Käuflichkeit der italieniſchen
Außen=
politik aus, daß man eine derartige Sprache ehedem für eine
Un=
möglichkeit gehalten hätte.
Wir glauben nicht, daß Italien ſein politiſches
Selbſtbewußt=
ſein aufgeben könnte und ſich in den Siegeswagen des
franzöſi=
ſchen Imperialismus einſpannen ließe, oder gar die Richtlinien
der Politik der kleinen Entente ſich zu eigeri machen werde.
Im=
merhin ſollte man in Deutſchland mehr Intereſſe für die
Außen=
politik aufbringen und die Frage an geeigneter Stelle aufwerfen,
ob die Aeußerungen des Präſidenten der tſchechiſchen Republik
tatſächlich in dem Sinne geſchahen, in welchem ſie durch die
euro=
päiſche Preſſe gingen.
p. m.
Die franzöſiſch=italieniſchen Beziehungen.
* Paris 9. Mai. (Priv.=Tel.) Die bevorſtehende Reiſe
Dr. Beneſchs nach Rom wird in Pariſer offiziellen Kreiſen mit
großer Befriedigung aufgenommen. In diplomatiſchen Kreiſen
wird der Zuſammenkunft des tichechiſchen
Außen=
miniſters mit Muſſolini große Bedeutung beigemeſſen.
Man glaubt mit Beſtimmtheit, daß Dr. Beneſch die Abſicht
hat, Tas Bündnis zwiſchen Ungarn, Jugoſlawien und Italien
auf eine gemeinſame Baſis zu bringen und dadurch die
fran=
zöſiſch=italieniſchen Beziehungen zu beſſern.
Die Lage im Ruhrgebiet.
Innenminiſter Jarres über die Streiklage.
Eine franzöfiſche Erklärung zum Bergarbeiterfireik.
Verſchärfung des Konfliktes.
* Duisburg, 9. Mai. (Priv.=Tel.) Der
Bergarbeiter=
ſtreik droht ſchon die ganze Stahlinduſtrie bei der kurzen Dauer
ſtillzulegen. Ein Schulbeiſpiel für die verhängnisvolle Wirkung
iſt die Gute=Hoffnungshütte in Oberhauſen,, wo geſtern ſchon
alle Hochöfen bis auf einen ſtillgelegt werden mußten. Einige
Tage Streik der Bergarbeiter haben ſchon dieſe Wirkung gehabt,
da keine Vorräte an Kohlen und Koks vorhanden ſind. In allen
anderen Werken der Großinduſtrie ſieht es nicht anders aus
Nirgendwo ſind erhebliche Vorräte an Brennſtoffen vorhanden,
da die geringe Förderung und Produktion nach Abzug der
gro=
ßen Micumabgabe die Anſammlung von Vorräten an
Brenn=
ſtoff nicht erlaubt, vielmehr leben die Werke bei ihrer
Kohlenver=
ſorgung von der Hand in den Mund. Dieſes Reſultat ergibt
die Nachfrage im hieſigen Bezirk. Sollte die Bewegung auch
nur noch wenige Tage dauern, ſo würde die geſamte Induſtrie
wegen Mangels an Brennſtoffen ſchließen. Die wirtſchaftlichen
Folgen ſind unſchwer auszumalen. Sollte im gegenwärtigen
Augenblick wieder eine Erwerbsloſigkeit von Hunderttauſenden
eintreten, ſo würde durch dieſe die Beſſerung unſerer
Wirtſchafts=
lage um Monate zurückgeworfen.
Vermittelungsaktion zur Beilegung des Kampfes.
Dortmund 9. Mai. Reichs= und Staatskommiſſar Mehlich,
der heute von einer Reiſe zurückgekehrt iſt, leitete unverzüglich eine
Vermittelungsaktion zur Beilegung des Kampfes
im Bergbau ein; es ſind zunächſt Vertreter der 4 Bergarbeiterverbände
zu Freitag abend zu einer Beſprechung geladen; morgen ſollen die
Be=
ſprechungen mit Vertretern der Zechenverbände ſtattfinden.
Heute begannen in Eſſen zwiſchen dem Zechenverband und den
Bergarbeiterorganiſationen die Beratungen über den
Rahmen=
tarifvertrag. Ueber weitere Fragen, insbeſondere über die zur
Zeit im Ruhrbergbau vorliegenden Verhältniſſe, wurde in dieſer
Sit=
zung nicht geſprochen.
Die heutigen Verhandlungen in Recklinghauſen ſind
ergeb=
nislos verlaufen. Handelsminiſter Siering erklärte, daß infolge
der Micumlaſten unbedingt an der 8= bzw. 10ſtündigen
Arbeits=
zeit feſtgehalten werden müſſe. Von gewerkſchaftlicher Seite
wurde mitgeteilt, daß in Bergarbeiterkreiſen durchaus
Verſtänd=
nis dafür vorhanden ſei, daß Mehrarbeit geleiſtet werden müſſe,
nur wolle man für dieſe Mehrarbeit auch die Zuſchläge für
Ueberſtunden.
Forderungen der Bergarbeiter.
Eſſen 9. Mai. Der großen Revierkonferenz der
Berg=
arbeiterverbände folgten am Donnerstag im geſamten
Ruhr=
revier Belegſchaftsverſammlungen, deren Zahl auf über 300
ge=
ſchätzt wird. Die Aufforderungen zum Generalſtreik, die in
eini=
gen Verſammlungen von den Anhängern der Union erhoben
wurden, fanden bei dem Gros der Teilnehmer eine entſchiedene
Ablehnung.
Es wurde gefordert, daß die Bergarbeiter nicht allein die
Träger der Reparationslaſten ſein dürften. Dieſe Laſten ſeien
vielmehr gleichmäßig auf alle Schultern des Volkes zu legen.
An der Forderung der Beibehaltung der 7=Stundenſchicht unter
Tage und der 8=Stundenſchicht über Tage wurde von der
Ruhr=
bergarbeiterſchaft feſtgehalten. Die Bechlüſſe der
Revierkonfe=
renzen wurden einmütig gebilligt. Das Angebot des
Schieds=
ſpruchs in der Lohn= und Arbeitszeitfrage ſei für die Bergleute
unannehmbar.
Die vier Bergarbeiterverbände veröffentlichen eine
Erklä=
rung, in der der Auffaſſung entgegengetreten wird, daß der
gegenwärtige Konflikt im Ruhrbergbau politiſchen Motiven
ent=
ſprungen ſei und die Bewegung der Ruhrbergarbeiter unter dem
Einfluß der Kommuniſten und Unioniſten ſtehe. Der
kommuni=
ſtiſchen Generalſtreikparole ſeien nur 1,5 % der Belegſchaft gefolgt.
Rumänien und der Völkerbund
Das rumäniſche Königspaar in Genf.
Duisburg 9. Mai. Reichsminiſter des Innern Dr. Jarres
gewährte einem Vertreter des Duisburger Generalanzeigers eine
Unter=
redung über die politiſche Lage nach den Reichstagswahlen. Dabei
be=
zeichnete Dr. Jarres die gegenwärtige Streikbewegung
im Ruhrgebiet als außerordentich beklagenswert.
Die Verhältniſſe im Vergbau ließen ſich zurzeit in ihrem ganzen Umfang
kaum überſehen, und es wäre leicht möglich, daß die neue Streikbewegung
ernſte Folgen nach ſich ziehen würde. Die ſtreikende
Arbeiter=
ſchaft ſei ſich offenbar des ganzen Ernſtes der Lage
nicht bewußt.
Eſſen, 9. Mai. Die Lage im Ausſperrungs= und Streikgebiet iſt
unverändert. Den Belegſchaften iſt mitgeteilt worden, daß die Arbeit
jederzeit unter den durch die Schiedsſprüche feſtgelegten Bedingungen
wieder aufgenommen werden kann. Gegen die Einzeichnung zur
Wieder=
aufnahme der Arbeit wird beſonders von kommuniſtiſcher Seite energiſch
agitiert. Die Beunruhigung unter der Bevölkerung nimmt zu. Man
zweifelt daran, daß die Gewerkſchaftent ausreichende Unterſtützungsgelder
zahlen können. Die Gewerkſchaften ſuchten die Stadtverwaltungen zu
bewegen, Maſſenſpeiſungen und Brotausgaben einzurichten.
Die Regierung hat bisher offizielle Verhandlungen mit den
Par=
teien noch nicht begonnen. Das erklärt ſich aus der Tatſache, daß das
Arbeitsminiſterium durch die Verbindlichkeit des Schiedsſpruches
gebun=
den iſt und lediglich die Gewerkſchaften anhalten kann, dem Schiedsſpruche
zur Durchführung zu verhelfen.
FU. Paris, 9. Mai. Das Miniſterium für öffentliche Arbeiten
gibt bekannt: Die allgemeine Ausſperrung im Ruhrgebiet kann in keiner
Weiſe die Intereſſen der franzöſiſchen Induſtrie in Mitleidenſchaft ziehen.
Was namentlich die Metallinduſtrie anbelangt, ſo iſt die Verſorgung mit
Koks in weitgehendem Maße ſichergeſtellt. Durch die Erhöhung der aus
dem Micumvertrage reſultierenden Lieferungen iſt es ermöglicht, in den
franzöſiſchen Fabriken mehr als 250 000 Tonnen aufzuſtapeln.
Anderer=
ſeits ſind dieſe Lieferungen ſo raſch vermehrt worden, daß mehr als 85
Züge mit 60 000 Tons Koks gegenwärtig an der franzöſiſchen Grenze
liegen. Die Situation ſieht daher in keiner Weiſe bedrohlich aus.
Gelſenkirchen, 9. Mai. (Priv.=Meldg.) Am Abend des
dritten Tages des großen Konfliktes im Ruhrbergbau läßt ſich nur
feſt=
ſtellen, daß die Lage eine weitere Verſchärfung erfahren
hat. Die Hoffnungen, die von Arbeitnehmerſeite anſcheinend auf die
heutigen Eſſener Verhandlungen zwiſchen Arbeitgeber= und
Arbeit=
nehmer=Organiſationen geſetzt worden ſind, haben ſich nicht erfüllt.
Viel=
mehr iſt bei dieſen Beſprechungen nur der Rahmentarif behandelt
wor=
den, indem die Organiſationen bekanntlich bis zum 17. Mai nach
Maß=
gabe des letzten Schiedsſpruchs feſtgeſtellt haben müſſen, über welche
Punkte eine Einigung möglich iſt und welche anderen dann bis zum
31. Mai durch Schiedsſpruch geregelt werden müſſen. Es iſt bei dieſen
heutigen Verhandlungen auch nicht der Verſuch gemacht worden, die
Streiklage mit einzubeziehen, da die Arbeitgeber in ihrer Einladung
nur vom Rahmentarif geſprochen haben, die Gewerkſchaften daraufhin
alſo annehmen mußten, daß der Bergbau weiter an dem
Rechtsſtand=
punkt feſthält, der durch die Verbindlichkeitserklärung von Hamm klipp
und klar feſtgelegt iſt.
Aus Kreiſen des Zechenverbandes wird entſchieden in Abrede heſtellt,
daß an den Verliner Beſprechungen, die einer Berliner Meldung
zu=
folge Reichsarbeitsminiſter Brauns in Berlin mit den Gewerkſchaften
und Arbeitgebern gehabt hat, irgend welche Beauftragte des
Zechen=
verbandes beteiligt geweſen ſind. In Arbeitgeberkreiſen ſieht man keinen
anderen Verhandlungsmodus als den der Hammer
Verbindlichkeitser=
klärung. Man iſt deshalb der Anſicht, daß eine Löſung des Konfliktes
ſich nur dahin entwickaln kann, daß die Bergleute von der Mitteilung
Gebrauch machen, die auf allen Schachtanlagen angeſchlagen iſt, ſich bei
ihren Betriebsführern zu melden und ſich zur Verfahrung der
tarif=
mäßigen Schichten bereit zu erklären. An vielen Stellen ſind ſolche
Meldungen auch bereits erfolgt. Aber die Lage iſt dadurch auch wieder
ſchwieriger geworden, daß auf einer ganzen Reihe von Schachtanlagen
des Ruhrgebietes heute zahlreiche Beläſtigungen der Arbeitswilligen und
der Bea ten ſrattgefunden haben, die die Notſtandsarbeiten verrichteten.
Die Leute wurden mit Steinen bewörfen und mißhandelt. Nach dem
Geſamteindruck der Lage läßt ſich alſo nur feſtſtellen, daß der Kamp
mit unverminderter Schärfe fortgeht.
Genf, 9. Mai. (Wolff.) König Ferdinand und Königi=
Maria von Rumänien ſind heute morgen, in Genf eingetroffer
In Begleitung des Miniſters des Aeußern, Duca, ſtatteten ſee
dem Völkerbundsſekretariat und dem Arbeitsamt einen Beſuch
ab. Nach dem Empfang durch die Genfer Kantonsregierung irn
Rathaus wurde das Königspaar vom Generalſekretär des Völker.
bundes, Parmoor, im großen Sitzungsſaal des
Völkerbunds=
gebäudes feierlichſt begrüßt. In einer kurzen engliſchen
Am=
ſprache dankte der Generalſekretär den Gäſten für den Beſuch, der
eine Feſtigung der Bande zwiſchen Rumänien und der großen
im=
ternationalen Einrichtung bedeute, deren Ziel die Wahrung de
Friedens und die Förderung friedlicher internationaler Zuſam
menarbeit ſei.
Der König entgegnete in franzöſiſcher Sprache. Er ſagte u. a.
Nachdem Rumänien nach jahrelangem Leiden ſeine nationale
Einheit verwirklicht hat, verlangt es eine Feſtigung des Friedens
Es verfolgt kein agreſſives Ziel und wünſcht die völlige Aufrecht.
erhaltung des Friedens. Es iſt ſomit ganz beſonders dem Werl
des Friedens, der Solidarität und der Eintracht des
Völkerbun=
des zugetan.
Nachdem das Königspaar die Regiſtratur der internationalen
Verträge im Völkerbundsſekretariat beſichtigt hatte, begab es ſich
zum Internationalen Arbeitsamt, wo es im großen Saal des
Verwaltungsrats empfangen wurde. Direktor Albert
Thoma=
hielt eine ſehr lange und herzliche Anſprache, in der er begeiſter
der Stunden gedachte, die er während des Krieges in Jaſſy mi
dem König zugebracht hatte. Er rühmte den heldenmütigen
Kampf des rumäniſchen Volkes für ſeine Unabhängigkeit, feierte
den König als einen Soldatenkönig, begrüßte die Verwirklichung
der rumäniſchen Einheit und erinnerte an das
Gemeinſamkeits=
gefühl zwiſchen Rumänien und den Weſtmächten, während des
Krieges, das auch Amerika mitgeriſſen habe. Er erwähnte den
herzlichen Empfang, den Frankreich kürzlich dem Königspaar
be=
reitet habe, und erklärte, daß der König bei ſeinem Beſuch des
Ar=
beitsamtes ſeinen Nationalſtolz nicht zu vergeſſen brauche, da er
durch den Beſuch einfach die Bemühungen Rumäniens während
der Kriegsjahre fortſetze. Im übrigen gelte als ſicherſte Gewähr
für die nationale Einheit und Freiheit ein Völkerbund, der ſtan
genug ſei, um die Wiederkehr der imperialiſtiſchen Beſtrebungen
zu verhindern. Albert Thomas ſchloß ſeine Rede, indem er an
das ſoziale Verſtändnis des Königs appellierte.
Der König antwortete in einigen kurzen Worten, indem er
das Werk des Arbeitsamtes würdigte und erklärte, daß das
rumä=
niſche Volk, das während des Krieges tapfer für ſeine Rechte
ge=
kämpft habe, jetzt mit Entſchloſſenheit für die Verwirklichung der
demokratiſchen und ſozialen Ziele wirken wolle.
Nach einem Frühſtück bei Lord Parmoor reiſte das
Königs=
paar um 3 Uhr nach Brüſſel weiter. Während des Beſuchs im
Völkerbundsſekretariat und Internationalen Arbeitsamt, diel
beide mit rumäniſchen Fahnen reich geſchmückt waren, trug der
König rumäniſche Generalsuniform und zahlreiche
Kriegsaus=
zeichnungen.
Rumäniſch=ſchweizeriſche Beſprechungen.
Bern 9. Mai. (Schweiz. Dep.=Agent.) Der rumäniſche
Miniſter des Aeußern, Duca, ſtattete dem Vorſteher des
politi=
ſchen Departements, Bundesrat Motta, einen Beſuch ab. Die
Beſprechung dauerte etwa eine Stunde und bezog ſich in der
Hauptſache auf die verſchiedenen Finanzangelegenheiten
zwi=
ſchen den beiden Ländern. Bekanntlich hat die Schweiz
Rumä=
nien größere Darlehen gewährt, über deren Rückzahlung
Ver=
handlungen im Gange ſind. Man darf hoffen, daß die
ſchweben=
den Fragen einer befriedigenden Löſung entgegengeführt werder.
Coolidge mißtraut der Rechtsidee der Welt.
Neu=York, 10. Mai. (Wolff.) In einem Schreiben, das
anläßlich des jährigen Bankettes der Vereinigung für nationale
Sicherheit verleſen wurde, erklärte Coolidge, daß ein ſchwaches
Vertrauen auf die Rechtsidee in der Welt wenig Wert habe. Im
Intereſſe des Friedens und ſeiner Ideale müſſe das amerikaniſche
Volk deshalb ſeine nationale Verteidigung aufrecht erhalten. —
Unter den Rednern des Tages befanden ſich auch der
Marine=
ſekretär Wilbur und ſein Stellvertreter Rooſevelt, die beide die
kürzlich aufgeſtellte Behauptung widerlegten, daß die Flotte ſich
in einem ſchlechten Zuſtande befinde. Wilbur erklärte weiter,
daß mit dem lenkbaren Luftſchiff Z.R. 111, ſobald es von
Deutſch=
land abgeliefert ſein werde, die Verſuche gemacht werden ſollen,
ob Lenkluftſchiffe für die Zwecke des Handels verwendbar ſeien,
„Die Lücke in der Verfaſſung des Völkerbundes.”
London, 10. Mai. (Wolff.) Der britiſche Vertreter im
Völkerbund, Lord Parmoor, erklärte in einer Rede, daß die
britiſche Außenpolitik Völkerbundspolitik ſei, doch müſſe der
Völ=
kerbund alle ziviliſierten Nationen umfaſſen. Wenn man
Deutſch=
land von Anfang an zum Völkerbund zugelaſſen hätte, dann hätt:
die Ruhrbeſetzung nicht erfolgen können, bevor nicht eine
unpar=
teiiſche Entſcheidung über ihre Rechtmäßigkeit gefällt worden
wäre. Auch die Reparationsfrage wäre dann ſeit langem durch
eine unparteiiſche Unterſuchung gelöſt worden. Es ſei jetzt an
der Zeit, die Lücke in der Verfaſſung des Völkerbundes ſo raſch
wie möglich auszufüllen. Auch müſſe die Zahl der Mitglieder
des Völkerbundsrates, um ſeine Autorität zu erhöhen, von 10 auf
15 vermehrt werden.
Eröffnung der italieniſchen Kammer am 24. Mai.
TU. Rom, 9. Mai. Die Eröffnungsſitzung der italieniſchen
Kamer iſt nun endgültig auf Samstag, den 24. Mai, feſtgeſetzt
worden. Nach der erſten Sitzung wird ſich das Haus zur Wahl
eines Präſidenten auf den 27. Mai vertagen. Für das
Präſi=
dium wird der faſziſtiſche Abgeordnete Rocco genannt. Ferner
beanſprucht die faſziſtiſche Partei von den vier Vizepräſidenten
drei für ſich. Die Kammer wird ſich dann weiter mit der Antwort
auf die Thronrede beſchäftigen und nach dem 15. Juni die
Be=
ratungen der proviſoriſchen Budgetzwölftel und über das
Regle=
ment der Kammer beginnen. Ferner ſteht auch noch zur
Tages=
ordnung eine Diskuſſion über die Handelsverträge und ein
Ge=
ſetzentwurf über das Gemeindeſtimmrecht der Frauen. Man
rechnet damit, daß die Seſſion bis Ende Juni dauern wird. Der
Eröffnungsſitzung wird der König und zum erſten Male auch der
Kronprinz beiwohnen. Der Senat iſt ebenfalls auf den 24. Mai
zur Wahi des Bureaus einberufen.
Rummer 130
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Mai 1924,
Residenz-Theater
Gentral-Theater
Der amerik. Großfilm in 8 Akten
Sittendrama in 6 Akten
Inge Helgard, Golette Corder
Herm. Schroth v. Winterstein
mit Liane Qish und
Richard Barthelmess
Schauspiel in 4 Akten mit
Bruno Kastner (*1367
Täglich um 3, 5½ u. abends 8 Uhr!
Kassenöffnung 2 Uhr!
Ph. Laumann
Tuchlager
Wendelſtadtſtr. 8.
Erſtkluſſige Stoffe
ſehr preiswert. (2210a
im Concordiaſaale
Orpheum 2:
Der Welt größter
Urmald-, Raubtier- und Sensationstlm
Weinhaus Mascotte
Hamstag und Sonntag
von vormittags 11 Uhr ab!
a Flaschenweine bis zu den feinsten Kreszensen
— Täglich Konzert ——
4 Uhr Mokka! : 4 Uhr Mokka!
(*13658
Geſangs=Einlage
Original-Amerikanisches Drama in
B Tellen — 18 Akten!
1. Teil: Im Reiche der Krokodile
2. Teil: Der schwarze Puma
Nandolinenklub „Melodia” Darmſtadt
gegründet 1922
Sonntag, den 11. Mai 1924, nachm. /4 Uhr
ſindet in den Räumen des
Im Schlafwagen des Riviera=Expreß
Karten:
de Baal, Aheſnſtr. 14 und Verkebrsbüro
und
Inſtallations=
Artikel
zu billigſten Preiſen
empfiehlt
Jean Kredel
Nachf.,
Großhandlung,
Rheinſtr. 5. (33822
Grafenſtraße 26
unſer
Das Filmwerk erschließt uns das dunkelste Afrika, führt
uns aufregende Raubtierszenen vor Augen, zeigt uns die
Hochkonjunktur der Sklaverei und des Sklavenhandels
und bringt eine naturgetreue Wiedergabe der
Beiagerung der Stadt Tarik. (5940fsg
In den Hauptrollen:
Der Hauptdarsteller von Wirbelwind
und Zuanita Mansen die
tollkühnste Sensationsschauspielerin der Weit
Orth’ſches Männer=Quartet
Darmſtadt —
Städtiſcher Saalbau
Sonntag, 11. Mai 1924, abends 8 Uhr
ſfatt.
Es ladet ergebenſt ein
O Rfe
Brauerei Schul
Bo treffen wir uns heute nachmittag?
Beim Eiskappes
Holzſtraße 22. (5399
Treffpunkt der Feinſchmecher.
IN
Mike
Saalöffnung 7 Uhr
8134)
Saalöffnung 7 Uhr!
Der Borſtand.
ſind immer noch die
beſten von allen!
Alleinverkauf nur bei
96
Odenwgld=Klzb Frankonig. Darmſtadt.
Sonutag, den 11. Mai
Familien=Ausflug mit Muſik
nach Traiſa. (*13560
Einkehr bei Gaſtwirt Walter (Heſſ. Hof).
Abmarſch 2 Uhr am Kapellplatz,
Freunde und Gönner des Klubs freund=
Der Vorſtand.
lichſt eingeladen.
Unterricht ssss
William Rateliff nach Heinrich Heine
in Kleidermachen und Zuschneiden
Tilla Ka us-Petry
ffmannstr.
Artike!
Vereinss alter Art
zu billigen Preiſen (5092a
A. 6 J. Schlegel, Luiſenſtraße 10
„Schtwimegbad
Samstag und Sonntag
Schlachtfe ſt.
Von 9 Uhr ab Wellfleiſch mit Kraut
und friſche Wurſt.
Es ladet höfl. ein
J. V.: Karl Vernius, Wirt u. Metzger.
Mühlſtr. 3 7. (*13629
Rheinſtr. 39. (53:8a
Hausfrggenbund
Kleiderſtede
Alexanderſtraße 27.
Annahme u. Verkauf
von guterh. Kleidern
Wäſche u. dergl. (euso
Gcöffnet Montags,
Mitt=
wochs u. Freitags
von 10-12 u. 3,5 Uhr.
Teleph.
otel Schmitz es
Rheln-
M. 500
Erstklassige preiswerte Küchel (5939a
Täglich ab 7 Uhr:
Unterhaltungsmusik
Jeden Samstag u. Sonntag Künstler-Konzert
Großer Preisabſchlag!
Diese Marke
Feisſter Algäuer Limhurger
½ Pfd. 20 Pfg., im Stein Pfd. 78 Pfg.
Wjederverkäufer billiger. (
Ma=ktplatz
Zulius Zotz, am Rathaus.
Eilige
Paßbilder
Photogr. Werkftätte
Schuchardſtr. 14, part.
Offen v. 9—7Uhr. (782g
bürgt für Oualitätsware
und Preiswürdigkelt
von Apotheker Kühn
in Originalgläſern à. 1.— Mk.
haben in allen guten Lebensmittel=
(5993:
geſchäften.
Landestheater.
Großeg Haus.
Samstag, 10. Mai
E18, 89
Schülermiete grün:
und blau?
Die Verſchwörung
des Fiesko zu Genaa
von Fr. Schiller,
Anfang 7, Ende 10 Uhr.
Preiſe: 0.80—8 Mk.
Kleines Haus. (Ve438
Sondermiete 211=
Die heimliche Ehe
von D. Cimaroſa.
Anf. 7 Uhr. Ende9½ Uhr.
Preiſe: 1—5 Mark.
Erſtkl. Ballorcheſter! (*13637
Eintritt 1.— inkl. Steuer.
Herrngarten
Morgen Sonntag ab 11 Uhr
Gewähltes Programm. (6124
Bettfedern=
Reinigung
Dämpfen u.
Desinfi=
zier,, ſowie Aufarbeit.
und Neuanfertig, all.
Matratzen u.
Polſter=
möb. , Patentmatr. in
allen Größen. (155a
Lager in
Beitfodern u. Bann.
Barchent. u. Drellen.
L. Menger,
Tapezier=
meiſter, Bismarckſtt 53.
phon 160
weiss wo Sie der Schuh drückt
und richtet sich auch mit seinen Preisen danach!
im Konkordiaſaal. (13562
Weihnachtsſparverein Dermſtadt
gegr. 1831 —
Zu dem am Sonntag, den 11. Mai 1924
im Mathildenhöhſaal ſtattfindenden
Um den Beweis zu erbringen, daß Sie bei uns
am alerbilligsten
aufen, wird ein erheblicher Teil unseres eigenen Fabrikats
Ca. 36300 Paar
Eichen=
brennholz
geſchn. p.Ztr. 1.40Mk.
ofenf. p. Ztr. 1.50Mr.
liefert frei Haus, bei
größ. Abnahme 10 3
bill. pro Ztr. (6005a
Peter Seeger!!.
Pfungſtadt
Kaplaneigaſſe 50
Telephon 76.
„Frühlingsfeſt”
verbunden mit Theater, Preisſchießen uſw.
Ab 6½ Uhr Tanz. ladet herzlichſt ein
Der Vorſtand.
13610)
in unseren 113 eigenen Verkaufsstellen
weit unter Marktpreis
abgegeben.
Für Queiität un1 Paßform in der altbewährten Weise bürgt
auch noch beim billigsten Ariikel der Ruf unseres Weithauscs.
Handwerker=Verein Darmſtadt e. V.
Vereinshaus: „Feierabend”, Stiftsſtraße 51
Sonntag, den 11. Mai, abends 7½ Uhr
Hängerabend
zum Beſten der Chorkaſſe.
Die Vortragsfolge enthält u. a. Lieder für
gemiſchten Chor, Kinder=Reigen, Theater
MNitglieder und Freunde des Vereins ſine
13563) herzlich eingeladen.
Der Porſtand,
ASCie 4. G.
Bra=
u
Nähmaſchinen= und
Fahrrad=Neparaturen
aller Fabrikate.
F. Lepper,
Grafenſtr. 31. (*13570
Conrad Tack 0 Cie., G. m 0, H.
Darmstadt, Luawigsts, 77
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Mai 1924.
Rmmer 130.
Die Geburt eines Jungen zeigen
hocherfreut an
Werner Thomas
Wally Thomas
geb. Goehrke
Darmſiadt, den 9. Mai 1924
Mathildenſtr. 11
(*13634
7hre am Sonntag, den 11. Ma/ 1924,
— nachmitt. 21/, Uhr, in der
Petrus=
kirche ſtattfindende Trauung beehren
ſich anzuzeigen
Eſſe Beher
Fritz Köbler
Darmſtadt, Karlſtr. 103, II.
Aſt
Statt Karten
Ire Vermählung zeigen an
Nils G. Lensvelt
Erika Lensvelt
geb. Alken
Darmſtadt, 10. Mai 1924
Trauung: Ludwigskirche um 1 Uhr
A0
Achtung!
5 Pfd. Seifenpu der
10 St. Kernſeife
2 „ Feinſeife
1 „ Naſierſeife
zuſammen 6.50.,ℳ.
1 Doſe Schuhkreme
gratis (250 gr).
Auf Wunſch komme
ins Haus. (euden
Poſtkarte wird verglitet.
Seifen aller Art.
Lud. Herche, hier
Neue Niederſtr. 11, I0.
Fahrräder
erſtklaſſ. Marken,
v. Gritzner, Dixi uſw.
Gebr. Moil,
Ecke Beſſunger=
und Hermannſtraße.
Brennabor=,
Promenade= und
Klappwagen.
Neelle Bedienung,
mäßige Preiſe, Luupids
Schreiner= u.
Glaſer=
arbeiten werden bill.
ausgeführt. (*13590
Arheilgerſtr. 82 ptr.
Reinigen Sie FhrBlut!
dr. Buflebs Blutre
ni=
gungstee „Maikur‟
iſt der Beſte. Zu hab.
bei G. Manck Nchfg., C.
Lennertz, Hubertus=
Dro=
gerie, Ballonplatz 5, G.
Hübner, Drogerie,
Karl=
ſtraße 56, und bei Fr.
Beckenhaub, Med.=
Dro=
gerie, Eche Schul= und
Kirchſtraße. (V,5514
iges Schuh-Angese
Ein bevorzugter Einkauf setzt uns in die Lage, Artikel
des täglichen Bedarfs besonders billig anzubieten!
Beachten Sie bitte unsere grosse Auslage in den Schaufenstern!
Doppel- Sohleg, in allen Grösscn AM50
Grosse Posten Herren-Stiefel
jedes Paar 1A
mit Staublasche, in allen Grössen
50
Grosse Posten Gebirgs-Stiefel
jedes Paar
Echt Boxcolf
Grosse Posten Damen-Schnürstiefel N.-tl,jederpaas
m. Derbyschn., weiß
Grosse Posten Damen-Halbschuhe
gedoppeltzjederaar 10
Grosse Posten Halbschuhe für ält. Damen bi 4
Turnschuhe /Schulstiefel / Senkfuß-Einlagen
Todes=Anzeige.
Heute ſchied plötzlich unſer treubeſorgter
Vater und Großvater, unſer lieber Bruder,
Onkel und Schwager
Herr Sparkaſſerechner
Palentin Abt
im 66. Lebensjahre aus ſeinem arbeitsreichen
Leben.
Zwingenberg, den 8. Mai 1924.
(Heſſen).
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marie Oöpp, geb. Abt
Emma Kaulbach, geb. Abt
Otto Abt
Vier Enkelfinder.
Die Beerdigung ſindet Sonntag, den 11. Maf 1924,
nachmittags 3½/. Uhr, ſtatt. (6135
s Schuhwarenhaus
Inh. P. Wildau RUF
Taaustäsie
(61188
Leistungsfähigstes Speslolgeschsft für moderne und Solide Schuhuleren
EIN DUFTIOES HAAR
NUR DURCH REGELMASSIGE WASCHUNGEN MIT
RÖMISCHER KAMILLENSEIFE
6158sg)
UBERALL ZU HABEN
WIEGAND & LAUK-FRANKFURT A. M.
Brautleute!
Hausfrauen!
Decken Sie und ergänzen Sie Ihren Bedarf in Alpacca polierten,
Alpacca versilberten sowie echt silbernen
Tisch- und Tafelbestecken
die wir Ihnen zu Fabrikpreigen liefern, direkt bei uns.
Wir liefern jede Oualität, jede Ausführung lose, in Etuis und
Besteckkästen und Schränken und gewähren weitgehendste
Zahlunzserleichterungen.
Sie sprechen Fabrikvertreter persönlich am Samstag nachm.
und Sonntag von 8—5 Uhr, Hotel Post, Zimmer 12, woselbst
Muster eingesehen und Aufträge in jedem Quantum
(*13693
entgegengenommen werden.
UaTORA
die rassig-klassische Waschine
heißt:
WieTORig
Sieg und Ruhm
ist: Präzision und
MeTORIA
Vollkommenheitl
bedeutet:
WETORIA
Gewinn und Erfolg.
ALSO ALLEM VORAA!
Generalvertretung für Starkenburg.
Engelbert Waier, Darmstadt
2 Heidelbergerstraße 2
Gute Qualitäten / Billige Preise
Kleiderstoffe
Selden-Trikot
145 cm breit, Ia Qualität, .
in vielen Parben . . Aeter 0
Eolienne 100 cm breit
in Riesentarbensortiment
Ueter 9.
Woll-Trikok 155 om breit
in mod. Farben . . Meter
Woll-Marocaine
105 cm breit, in verschied.
Farben . . . . . . Meter
Woll-Popeline
96 em breit . . . Aeter 9.40
Waschstoffe
Wasch-Mussellne
. . Meter
80 om breit
Baumwoll-Musseline
80 cm breit, in sehr großer
Ausmusterung . . . Meter
Crepon für Kleider u. Blusen
in vielen Parben • Meter 203
Panama, Ia Qualität
in hübschen Streifen für
Hemden und Blugen , Ueter 1.19
Dirndl-Musseline
...... . Ueter 1.25, 1.19
Frofté 100 cm breit
i. groß. Ausmusterung,Mleter 4.
9
Neu= und Umbauten
jeder Art,
Maurer=, Beton=, Eiſenbeton= und
Kanalbauten,
Erſtellung ſchlüſſelfereiger Häuſer
bei billigüer Berechnung.
Trockenlegung von Gebäuden und
Mauern mit unſerem bewährten
Dichtungsmitte! „Amalgol”
unter Garantie.
Alleinvertret.: Heinrich Blank &Co.
Hügelſtaße 89. (*13462fs Telephon 1648.
HUTE
Lina Adler, Modesalon
Mauerstrasse 20
(6143
Der grose Taschentuch-Herkauf=
dauert fort
Pextiihaug
Ludwigsplatz
Anfon & Co-
1 Ellsabethenstrasse 1
(6140
Von der Leidenſchaft
des Rauchens befreit
werden Sie ſicher durch Dr. med. Naſchers
Putſch=Tabletten, angenehm und
unſchäd=
lich. Sie ſind in 14 Tagen Nichtraucher
und ſparen viel Geld nach Verbrauch von
2 Schachteln Putſch=Tabletten. (6096
Erhältlich in allen Drogerien, en gros bei:
Friedrich Schgefer, Darmſtadt.
Kaldkuss am Rathaus
2
in seinen Schaufenstern:
Preiswerte Wäsche
und Sommerstoffe!
1. F — 2 L
verlangt die feine
Zigarotte
„SCHL-OSS AMERONOEN
Großformat
Stück 9 Pfennig
(214a
RILIOEA, Oigarettenfabrik, Frankfurt a. M.
Sch
Laftknrort Michelstadt i. 0.
die Perle des Odenmaldes.
Verlangen Sie bitte
Prospekte-
vom Wormser Kurhaus.
Pension von 4.40 Mk. an.
Dwcsieleemm
KARL OOEBEA
Landbaumaſchinen
Zwingenberg (Hessen)
Telephon 351, Amt Bensheim
Generalvertreter der Schwarzwaldwerke
„Lanz”, Mannheim.
Das Ideal der Landwirte iſt die
Original-Lanz-Zentrifuge.
Die einfachſte und beſte Zentrifuge der
Gegenwart; der Name „Lanz” bürgt für
gute Oualität. Man darf ſich nicht von der
Billigkeit anderer Fabrikate beirren laſſen.
Die Lanz=Zentrifugen ſind in jeder Größe
vorrätig und ohne Kaufzwang zu beſichtigen,
(Erſatzteil=Lager.)
Empfehle ferner: Fortſchritt=Sämaſchinen
mit Ober= und Unterauslauf,
Mähmaſchi=
nen Lanz „Wery” und Ambi.
Billige Onalitätspflüge, komplett,
Kulti=
vatoren, 5 und 7 zinkig, Saateggen,
Jauche=
pumpen, Häckſelmaſchinen, Rübenſchneider,
Lanz, Stiftendreſcher,
Breitdreſchmaſchi=
ten, Schrot= und Mahl=Mehl=Mühlen.
Hausb acköfen, Räucherapparate,
Obſtmüh=
len, Obſtpreſſen. (6107a
Elektro=, Gas= und Benzin=Motore.
Wald.(:
Rich. Pau Friedhof
empfiehlt sein großes Lager an
genehmigt. Grabdenkmälern!
zu äußerst billigen Preisen (zollfrei)
Seite 2.
Rumter 130.
Darmſtädter Dagblatt, Samstag, den 10. Maf 1924.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſiadt, 10. Mai.
— Volkshochſchule. Wir möchten nicht verſäumen, nochmals auf
zruſere Führungen innerhalb der zoologiſchen Abteilung des
Landes=
muſeums aufmerkſam zu machen. Sie werden geleitet von Herrn Kuſtos
Dr. A. Schwan. Die erſte wird am Sonntag, den 11. Mai,
pünkt=
lich ½10—½11 Uhr, ſtattfinden, und behandelt die tiergeographiſchen
Gruppen der zoologiſchen Abteilung. Weiter findet am Sonntag, den
11. Mai, vormittags 11 Uhr, unſere nächſte Morgenfeier ſtatt. In der
Aula der Baugewerkſchule, Neckarſtr. 3, wird Herr Profeſſor Kißner
über „Kant” ſprechen. Am Montag, den 12. Mai, wird Wilhelm Michel
ſeine Vorleſungen über moderne Dichtung fortſetzen. Gegenüber der
Vorankündigung hat ſich das Thema der Vorträge inſofern geändert,
als im Laufe dieſes Kurſes. Dehmel, Liliencron, Dauthendey, Mombert,
Stefan George und Rilke behandelt werd
ders die künſtleriſche Arbeit des Landestheaters Berückſichtigung
fin=
den ſoll. Die Vorleſungen beginnen 8½ Uhr in der Techniſchen
Hoch=
ſchule, doch müſſen die Karten vorher in der Geſchäftsſtelle der
Volks=
hochſchule gelöſt werden. Am Mittwoch, den 14. Mai findet in der
Aula des Realgymnaſiums unſer Vortrag über „Elektriſche Wellen und
Radio=Telephonie” ſtatt. Studienrat Pfersdorff wird mit ſeinen
ſelbſt=
konſtruierten Apparaten durch Verſuche und Vorführungen in die heute
allgemein intereſſierenden Fragen einführen. Zur Sicherung eines
guten Gelingens iſt der Beginn des Vortrags auf 8,30 Uhr feſtgeſetzt.
— Freie Landeskirchliche Vereinigung für Heſſen. Die diesjährige
Jahresverſammmlung findet Montag, den 12. Mai, nachmittags 3 Uhr,
im Sitzungsſaal des Landeskirchentags, Waldſtraße 40, ſtatt. Nach
Er=
ledigung des Geſchäftlichen ſpricht Prof. Dr. Karl Ludwig Schnidt aus
Gießen über „Univerſitätstheologie und Kirche‟. Gäſte ſind will—
— Der Verband evangel.=kirchlicher Frauenvereine in Heffen halt
nächſten Montag ſeine diesjährige Hauptverſammlung in dem
großen Saale des „Rummelbräu” zu Darmſtadt mit folgender
Tages=
ordnung ab: Eröffnung, Jahresbericht, Rechnungsablage,
Verbandsan=
gelegenheiten und Vortrag von Herrn Dr. med. Happich=Darmſtadt
über „Geſundheit, Che und Familie”. Beginn der Verſammlung um
3 Uhr; Gelegenheit zum Kaffeetrinken iſt vorhanden. Auch Gäſte ſind
willkommen.
— Der 3. Sonaten=Abend Göſta Andreaſſon (Violine) — Guſtav
Beck (Klavier) kann, nachdem Herr Andreafſon wieder geneſen, beſtimmt
am Dienstag, den 13. ds. Mts., abends 8 Uhr, ſtattfinden. Das für das
Können der beiden Künſtler charakteriſtiſche, feinſinnige und vielſeitige
Programm wird dem Hörer einen auserleſenen Kunſtgenuß bereiten. Zu
Gehör gelangen Sonaten von Brahms, Mozart und Jarnach. Karten
bei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtraße 9.
— Gemälde=Ausſtellung. Im Schaufenſter der Kunſthandlung
Sonn=
thal, Eliſabethenſtraße 28, ſind gegenwärtig zwei Gemälde von Profeſſor
W. Horſt, hier, ausgeſtellt. Das Motiv ſtellt „Eliſabeth”,
Tann=
häuſer 3. Akt, 1. Szene, Einſt am Heſſiſchen Hoftheater, Jetzt am
Heſſiſchen Landestheater dar, in der Aufmachung, wie dieſelbe in
frü=
heren Jahren und gegenwärtig ſzeniſch dargeſtellt wurde. — Im
Kunſt=
ſalon Sonnthal wird zurzeit eine neue Ausſtellung vorbereitet, wobei
namhafte hieſige und auswärtige Künſtler mit neuen Schöpfungen
ver=
treten ſein werden.
— Schloßbeleuchtung in Heidelberg. Anläßlich der am
Sams=
tag, den 10. Mai, ſtattfindenden Schloßbeleuchtung verkehren
nach Schluß derſelben folgende Sonderzüge: Heidelberg—
Mann=
heim: ab Heidelberg 10.05, 10.15, 10.20, 10.50 Uhr; Heidelberg—
Schwetzingen: ab Heidelberg 10.20 Uhr; Heidelberg-Karlsruhe:
ab Heidelberg 10.50 Uhr; Heidelberg—Darmſtadt—
Frankfurt: ab Heidelberg 10.30 Uhr; Heidelberg—Eberbach:
ab Heidelberg 11.00 Uhr.
— Der Ev. Arbeiter= und Handwerkerverein e. V. veranſtaltet am
Sonntag, den 11. Mai, abends 7½ Uhr, in ſeinem Vereinshaus „
Feier=
abend”, Stiftſtraße 51, einen Sängerabend zum Beſten ſeiner Chorkaſſe,
worauf hierdurch hingewieſen wird. (Siehe heutige Anzeige.)
— Liedertafelkonzert am 14. Mai abends im ſtädt. Saalbau. Das
Konzert iſt mehr als ein künſtleriſcher Familienabend gedacht, der ſich
in Erbauungen und Belehrungen auswirken ſoll. Es ſind ausſchließlich
Wolkslieder zur Vortragsfolge gewählt. Für Abwechſlung ſorgen Frau
Kuhn=Liebel, Herr Hermann Heiß, von hier, und ein junger
Geigen=
künſtler, Herr Fr. Kitz aus Mainz. Herr Fr. Kitz (Hoch’ſches
Konſer=
vatorium Frankfurt, Prof. Baſſermann) tritt zum erſtenmal an die
Oeffentlichkeit. Aber ſchließlich muß überall einmal der erſte Anhieb
getan werden, wenn etwas erſtehen ſoll. Und wie mancher unſerer
großen Muſiker verdankt ſeine erſten Sporen einem
Männergeſang=
verein, der ihm dadurch, daß er ihm Gelegenheit gab, ſich der
Oeffent=
lichkeit zu zeigen, ſeinen Eifer, und damit ſeine ganze Laufbahn
för=
derte. (S. Anz.)
— Bund der Ausgewieſenen. Zu der Kundgebung, die morgen,
Sonntag, den 11. Mai d. J., auf dem „Weiler Zipſen” durch alle
Aus=
gewieſenen des Landesverbandes Heſſen veranſtaltet wird, macht ſich in
allen Kreiſen der Ausgewieſenen ein reges Intereſſe geltend. Es ſei
da=
rauf hingewieſen, daß Anſprachen durch den Vorſitzenden, Herrn
Ober=
landesgerichtsrat Altendorf, Herrn Rechtsanwalt Schwörer und Herrn
Eiſ.=Ing. Reinheimer gehalten werden. Abfahrt mit Sonderzug
Darm=
ſtadt Hauptbahnhof 11.38, Ankunft Lengfeld 12.37. Der Sonderzug hält
auf allen Zwiſchenſtationen zwecks Aufnahme von Reiſenden.
e. Volksmiſſion. Der als Prediger, Schriftſteller und
unermüdli=
cher Kämpfer für Reinheit und Sitte an dem anrüchigen St. Pauli in
Hamburg weithin bekannte Paſtor Juhl in Hamburg ſpricht am
kom=
menden Montag abend zum erſten Male im Saale der Edang.
Stadt=
miſſion, Mühlſtr. 24, über das Thema: Vom Glauben an das
Leben. Jeder, der mit dem Leben und ſeinen großen inneren
Proble=
men ringt, iſt herzlich eingeladen. (S. Anz.)
— Verband Darmſtädter Frauenvereine. Wir machen alle
Mitglie=
der, die ſich für weibliche Erziehung und Fortbildung intereſſieren, auf
den Vortrag aufmerkſam, den Frau Helene Sumper=München, eine
Autorität auf dieſem Gebiete, am Sonntag, 11. Mai, nachmittags 4 Uhr,
in Bensheim (Turnſaal des Seminars) halten wird. Abfahrt 2,20 Uhr
Hauptbahnhof.
— Bezirksverein Martiusviertel. Die ordentliche
Generalverſamm=
lung des Bezirksvereins Martinsviertel findet am Montag, den
12. d. M., abends pünktlich 8 Uhr, im Reſtauranr „Mathildenhöhe‟
(oberer Kneipſaal) ſtatt. Ab 9 Uhr Vortrag des Stadtverordneten Sames
über „Srädtiſche Angelegenheiten” Im Hinblick auf die
Wichtigkeit dieſes Vortrags, insbeſondere auch für die in der
Stadtver=
ordneten=Verſammlung gefaßten Beſchlüſſe in letzter Zeit, dürfte es im
Intereſſe jedes Bürgers gelegen ſein, an der Verſammlung
teilzu=
nehmen. Von 9 Uhr ab Gäſte willkommen.
— Die Monatsverfammlung des Ziegenzuchtvereins gipfelte in den
Ausführungen, mit Hilfe der Sprungſcheine fehlerhafte Vererbung
feſt=
zunageln und auszumerzen. Solange das ſtädtiſche Sprungmaterial
jedes Jahr wechſele und beim Ankauf von Böcken der
Abſtrammungsnäch=
weis nicht erbracht ſei, leiden Nachzucht und Milchergiebigkeit weiter.
Das Raſſeziel, die Züchtung reiner Saanenziegen, dürfe vor den
Erſpar=
niſſen im ſtädtiſchen Haushalt keinen Halt machen. Die Vortragsreihe
zur diesjährigen Verbandsverſammlung Modautal wurde eingehend
er=
örtert und als Vortrag „Die hieſige Bodenart und ihre Auswirkung auf
Ernährung und Milchertrag der Ziegen” in Vorſchlag gebracht. Einer
diesjährigen Bezirksſchau hier wurde dringend das Wort geredet, da
gutes Material vorhanden ſei; mehrere Ausſchußmitglieder wurden in
Vorſchlag gebracht. Baldige Neuanmeldungen zur Körung ſollten
er=
folgen. Beendet wurden weiter die Erfahrungen mit Kuprex und
ſon=
ſtigen Bakterienmitteln, und erſt ſpät ſtob die Verſammlung, mit Ketten,
Gabeln und Eimern bewaffnet, aus dem Verſammlungsraum.
— Förderung der Bienenziicht. Auch in dieſem Jahre hält der
Darmſtädter Bienenzüchterverein wieder einen Lehrkurſus über
Bienen=
zucht ab. Der Kurſus beginnt am Sonntag, den 25. Mai, und erſtreckt
ſich auf weitere 6—7 Sonntage. Ganz beonders wird die
Königinnen=
zucht unter Verückſichtigung beſonderer Wahlzucht gelehrt werden.
An=
meldungen haben bis längſtens 15. Mai bei dem Vorſitzenden, Herrn
Brunner, Kranichſteiner Straße 68½, zu erfolgen.
— Odenwalöklub. In Pfungſtadt wurde am Mittwoch abend
in Anweſenheit der Herren Dr. Hinrichs und Loewe vom
Hauptaus=
ſchuß, ſowie des Vorſitzenden der Ortsgruppe Goddelau Oberarzt Dr.
Dannenberger eine neue Ortsgruppe (96) gegründet. Zum Vorſitzenden
wurde Herr Kaufmann G. Fr. Roth gewählt. Sämtliche Anweſende
traten ſofort bei. Friſch auf!
— Kriegsgräberfürſorge. Seit April erſcheint die Zeitſchrift „
Kriegs=
gräberfürſorge” wieder. Sie bringt die zahlreichen im vergangenen
Jahre aufgeſammelten Berichte über den Zuſtand deutſcher
Kriegerfried=
höfe aller Länder und einen Ueberblick über die jüngſte Tätigkeit des
Volksbundes. So iſt die Ehrenwache für unſere Kriegerfriedhöfe wieder
da, das geiſtige Band zwiſchen den fernen Gräbern und der Heimat
wie=
der angeknüpft. Da der Bezug der Zeitſchrift nicht mehr durch die Poſt
erfolgt, ſind Beſtellungen nur an den „Volksbund Deutſche
Kriegsgräber=
fürſorge‟, Berlin W. 10, Matthäikirchſtr. 17/II, zu richten. Alle
Ange=
hörigen von Gefallenen, aber auch alle echten Deutſchen, welche ſich ein
Gefühl für die Bedeutung der ehrenvollen Arbeit des Volksbundes
be=
wahrt haben, werden ſich mit uns darüber freuen, die ſchönen, durch
Abbildungen anſchaulich gemachten Hefte nun wieder in die Hand zu
be=
kommen.,
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
vom Sonntag, den 11., bis Sonntag, den 18. Mai.
Großes Haus.
Sonntag: 6½ Uhr: „Hans Heiling”, Oper von Marſchner.
Sonntags=Fremdenmiete Er 1 (5). Pr. 1 bis 10 Mk.
Montag: Geſchloſſen.
Dienstag: 7 Uhr: „König Lear.” A 21, a 10, Schülermiete rot 8
und gelb 7. Preiſe 0,70 bis 7 Mk.
Mittwoch: 7 Uhr: „Der Freiſchütz.” Sondermiete 22 (16),
Schü=
lermieten weiß 8 und blau 9. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Donnerst.: 7 Uhr: „Viel Lärmen um Nichts.” Sondermieten
12 (12) und 19 (12). Preiſe 0,80 bis 8 Mk.
Freitag: 7 Uihr: Neu einſtudiert: „Die Fledermaus.‟ D 20.
Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Samstag; 7 Uhr: „Saul” Tragödie von Ludwig Berger. E 19,
10. Preiſe 0,80 bis 8 Mk.
Sonntag: 6 Uhr: „Aida.‟ C 20. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag: Vorm. 11 Uhr: Vergnügliche Matinee Hans
Rei=
mann. Preiſe 1 bis 5 Mk. — Nachm. 2½ Uhr:
Jugendfeier der ſozialiſtiſchen Arbeiterjugend.
Vor=
verkauf beim Jugendſekretariat in der früh. Inf.=
Kaſerne. — Abends 7½ Uhr: „Giobanni und
Anna=
bella.” Zufatzmiete VIII (9). Preiſe 0,80 bis 4 Mk.
Montag: 7 Uhr: „Schluck und Jau” Luſtſpiel von Gerhart
Hauptmann. Zuſatzmiete III (9). Pr. 0,80 bis 4 Mk.
Dienstag: 7 Uhr: „Die heimliche Ehe” Oper von Cimaroſa.
Sonderm. 16 (12), Schülerm. grün 9. Pr. 1 bis 5 Mk.
Mittwoch: 7 Uhr: „Was Ihr wollt”, Luſtſpiel von Shakeſpeare.
Zuſatzmiete II (9). Preiſe 0,80 bis 4 Mk.
Donnerst.: 7 Uhr: „Figaros Hochzeit.” Zuſatzmiete VT (2).
Preiſe 1 bis 5 Mk.
Freitag: 7½ Uhr: „Der Liebestrank”, Schwank v. Wedekind.
Zuſatzmiete I (9). Preiſe 0,80 bis 4 Mk.
Samstag: Uhr: „Die heimliche Ehe.” Zuſatzmiete VII (9),
Schülermiete gelb 8. Preiſe 1 bis 5 Mk.
Sonntag: 7 Uhr: „Bürger Schippel”, Komödie von Sternheim.
Zuſatzmiete II (10. Preiſe 0,80 bis 4 Mk.
— Spielplan des Heſſiſchen Landestheaters für Samstag und
Sonn=
tag. Infolge mehrfacher Abſagen im Soloperſonal kann der bisher
an=
gekündigte Spielplan nicht durchgehalten werden. Es wird gegeben
im Großen Haus am Samstag, 10. Mai: „Fiesco”, Beginn 7 Uhr; am
Sonntag, 11. Maiz „Freiſchütz”, Beginn 6.30 Uhr. Im Kleinen Haus
Wan muß nicht
in der heutlgen rastlosen Zelt, wo leder
Ge-
schäftsmann mit tells mnehr oder wenlger
Konkurrenz zu rechnen hat, ist es
unaus-
blelbllch, seine Artlkel dem kaufkräftlgen
Publlkum immer und Immer wleder vor
Augen zu führen, denn fortiaufendes
Inserieren bringt Gewinn
Ein auffälllges Inserat, weiches sofort in die
Augen fällt, erfüllt seinen Zweck lederzeit,
wenn es
Im „Darmstädter Tagblatt”
erschelnt, denn dlese Tageszeltung hat eine
große Verbreltung in allen Abnehmerkrelsen
Aber man soll!
Samstag, 10. Mai: „Aleſſandro Stradella”, Beginn 7 Uhr; Sonntag,
11. Mai, vormittags 11 Uhr: Vergnügliche Matinee Hans Reimann;
abends 7.30 Uhr: „Giovanni und Annabella‟. Die jeweils gelöſten
Karten behalten Gültigkeit oder können an den Tageskaſſen in der Zeit
von 10—1 Uhr vormittags oder eine Stunde vor Beginn der einzelnen
Vorſtellungen zurückgegeben werden.
— Maidenfilm. Die endgültige Bekauntgabe der Filmvorführung
erfolgt noch.
— Orpheum. Die Operette „Mädi” gelangt nur noch bis einſchließ
lich Montag, 12. Mai, zur Aufführung. (Näheres ſiehe Anzeige.)
— Friedrich Kranich †. Am Donnerstag, 1. Mai, ſtarb in Bayreuth
der bekannte Obermaſchineriedirektor Friedrich Kranich aus Darmſtadt,
langjähriger Vorſtand der Maſchinerieabteilung im früheren Großh.
Hoftheater hier. Wir ſehen ihn zu Beginn ſeiner Laufbahn am Großh.
Hoftheater in Darmſtadt in ſeiner Ausbildung unter dem Altmeiſter
Karl Brand, dem genialen Reorganiſator der Bühnenmaſchinerie. Hier
legte er den Grund für ſeine ſpätere erfolgreiche Tätigkeit an vier
größe=
ren Bühnen: Darmſtadt, Dresden, Bayreuth und Monte Carlo, denen
er lange Jahre als teihniſcher Direktor angehörte. Mit ihm iſt ein Mann
von umfangreichen Erfahrungen in ſeinem Fach dahingegangen, der
mit ſicherem, vorausſchauenden Blick allen Schwierigkeiten im täglichen
Dienſt begegnete und ſie immer zu überwinden wußte. Vielen Kollegen
iſt er ein Vorbild geweſen, und nie war er in kleinlichem Kaſtengeiſt
befangen, im Gegenteil ſtets bereit zu helfen, wo es galt. So iſt er von
uns gegangen, an Kenntniſſen und Ehrungen aller Art reich, wie ſelten
ein anderer ſeines Faches, als Menſch ein freundlicher Geſell.
— Aus dem Steuerbukett für Mai. Die Friſt zur Erklärung über
Erhöhung der Obligationenſteuer war am 1. ds. abgelaufen;
ſie iſt bis 1. Auguſt d. J. erſtreckt; der erſte Teilbetrag der Steuer iſt
am 1. Oktober 1924 fällig. Am 10. Mai haben die Gewerbebetriebe eine
Vorauszahlung auf die Einkommenſteuer zu leiſten. Schonfriſt bis 17.
Mai. Iſt die Zahlung bis zu letzterem Termin erfolgt, ſo treten für je
15 Tage 5 Prozent Zuſchlag hinzu. Am 10. Mai haben die
Gewerbe=
betriebe eine Vorauszahlung auf die Körperſchaftsſteuer zu leiſten
Schonfriſt bis 17. Mai, alsdann 5 Prozent Zuſchlag für je 15 Tage. Am
10. Mai iſt die Umſatzſteuer für die Umſätze des Monats April
fällig. Schonfriſt bis 17. Mai, alsdann 5 Prozent Zuſchlag für je 15
Tage. Am 15. Mai müſſen die Steuerabzüge vom
Arbeits=
lohn, die in der Zeit vom 1. bis 10. Mai einbehalten wurden, abgeführt
werden. Keine Schonfriſt! Am 15. Mai haben die Land und
Forſt=
wirte eine vierteljährliche Vorauszahlung auf die
Einkommen=
ſteuer zu leiſten. Schonfriſt bis 22. Mai. Verzugsfolgen wie oben.
Am 15. Mai ſind im beſetzten Gebiet zwei Vierteljahresbeiträge
der Einkommenſteuervorauszahlungen zu leiſten. Am 25. Mai müſſen
die Steuerabzüge vom Arbeitslohn, die in der Zeit vom
10. bis 20. Mai einbehalten wurden, abgeführt (bezw. geklebt) werden.
Keine Schonfriſt! Am 1. Juni iſt im beſetzten Gebiet die Hälfte
der Jahres vermögensſteuer zu entrichten.
Zur Beachtung. Diejenigen Perſonen, welche im Herbſt
1923 bei dem Kartoffelhändler Peter Janſſen Kartoffeln
be=
ſtellt haben, aber nicht beliefert oder auf andere Weiſe genügend
entſchädigt wurden, werden gebeten, ſich beim Polizeiamt,
Zim=
mer Nr. 33 (Wücherabteilung) perſönlich oder ſchriftlich zu
mel=
den. Die Anmeldungen können in der Zeit von 9 bis 12 Uhr
vor=
mittags und von 3 bis 6 Uhr nachmittags erfolgen und müſſen
bis ſpäteſtens 20. Mai d. J. erfolgt ſein,
* Strafgericht, Bezirksſchöffengericht 1. Abt. 1. Unter dem Vorſitz
des Landgerichtsdirektors Neuroth verhandelte das Gericht gegen den
Schriftleiter Geißlinger vom Volksfreund, der angeklagt iſt, durch
einen Artikel im Volksfreund das katholiſche Glaubensbekenntnis
be=
ſchimpft zu haben. Der Artikel erſchien am 17. November 1923, er
behandelte in der Form des Glaubensbekenntniſſes die moderne
Renten=
mark. Geißlinger erklärt, den Artikel nicht verfaßt zu haben, aben die
preßgeſetzliche Vexantwortung dafür zu übernehmen. Der Artikel ſei
von auswärts eingeſandt worden. Feſtgeſtellt wird, daß die
Frank=
furter Volksſtimme wegen eines „Vater unſer”=Artikels vom
Frankfur=
ter Gericht freigeſprochen wurde, da die ſubjektive Seite verneint ward.
Staatsanwalt Langenbach vertritt die Anklage; das apoſtoliſche
Glau=
bensbekenntnis — eine kirchliche Einrichtung — ſei im Artikel zur
Perſiflage benutzt worden. Es ſei zu prüfen, ob in der Benutzung des
Vekenntniſſes in dem Artikel eine Beſchimpfung zu finden ſei. In der
Form des Artikels ſei dies zu bejahen, wenn auch die Tendenz des
Ar=
tikels eine andere ſei. Der objektive Tatbeſtand ſei ſonach gegeben, auch
der innere, da nur das Bewußtſein (nicht die Abſicht) der Beſchimpfung
vorhanden ſein müſſe. Geißlinger ſei in der Lage geweſen, zu erkennen,
und habe erkannt, daß im Artikel eine Beſchimpfung der katholiſchen
Kirche liege. Dafür bürge die langjährige Tätigkeit Geißlingers als
Schriftleiter und ſeine Bildung. Es ſei gleichgültig, ob andere Artikel
gleicher Art nicht verfolgt wurden. Als ſtrafmildernd ſieht der
Staats=
anwalt an, daß der Angeklagte noch nicht beſtraft und die Tendenz des
Artikels eine andere iſt. § 166 StGB. ſehe nur Gefängnisſtrafe vor,
aber die Geldſtrafenverordnung ſei wohl anzuwenden. Beantragt
wer=
den 300 Gmk. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Ernſt Hochſtädter=
Frankfurt a. M., der auch die Frkf. Volksſtimme im angezogenen
Pro=
zeſſe vertrat, betent, daß objektiv im Artikel eine Beſchimpfung der
Kirche als ſolche nicht zu finden ſei und beruft ſich auf einen Aufſatz
von Wach zu 8 166 in der „Zeitſchrift für Kirchenrecht”, der den § 166
RStG. überhaupt bekämpfe. Der Paragraph dient nach Anſicht des
Verteidigers nicht dem Religionsfrieden. Die Kundgebung müſſe nach
Form und Inhalt die Verächtlichmachung der kirchlichen Einrichtung
zum Ausdruck bringen. Davon könne hier keine Rede ſein, wie der
Ver=
teidiger in längeren Ausführungen darlegt; nur der Volksbetrug, der
in der Inflation liege, habe in dem Artikel gegeißelt werden ſollen.
Nachzuprüfen ſei, ob der Angeklagte das Bewußtſein oder den dolus
eventualis einer Beſchimpfung hatte, indem er den Artikel aufnahm. Das
ſcheide für den Angeklagten aus, der den ſozd. Standpunkt „Religion iſt
Privatſache”, einnehme. Die Weimarer Verfaſſung kenne keine
Staats=
kirche mehr, aber ſie kenne Weltanſchauungsgemeinſchaften. Auch von
dieſem Standpunkte aus habe bei dem Angeklagten ein Bewußtſein der
Beſchimpfung nicht aufkommen können. Die Hauptſache ſei aber, daß
die vom Vorſitzenden verleſenen „Napoleon”= oder „Nikolaus”=
Vater=
unſer niemals unter Strafverfolgung geſtellt worden ſeien. Ein
Be=
wußtſein der Beſchimpfung ſei da doch nicht wach geworden. Das
Ge=
richt möge der toleranten Geſinnung, die man immer in Heſſen betätigt
habe in Glaubensſachen, treu bleiben und den Angeklagten freiſprechen.
Der Angeklagte macht in ihm verſtatteten Schlußwort Mitteilungen über
ſeie religiöſe Unterweiſung; er gehöre bis heute noch dem evangeliſchen
Glaubensbekenntniſſe an. — In Heſſen drohe von ultramontaner Seite
eine ſchwarze Gefahr, eine ſolche Klippe liege in § 166 vor, vor der die
Lotſen und Steuermänner das Schiff bewahren müßten. Der
Staats=
anwalt verneint, an eine Aeußerung des Angeklagten anknüpfend, daß
eine Anregung zur Strafverfolgung von kirchlicher Seite ausgegangen
ſei. Urteil: Freiſprechung. Der Artikel, ſo wird in der
Begrün=
dung ausgeführt, ſei geſchmacklos, aber dem Angeklagten habe das
Be=
wußtſein der Beſchimpfung gefehlt, und es ſei ihm objektiv und ſubjektiv
eine Verletzung des § 166 StG.B. nicht nachzuweiſen.
2. Ein Auflauf vor dem Heinſchen Laden in der
Schuſter=
gaſſe am 20. Oktober 1923 führt die Angeklagten Philipp Abel,
Wilh. Haller, Hch. Gruß und Adam Lorenz hier vor
Ge=
richt. Sie ſollen nach dreimaliger Aufforderung der Schupobeamten bei
Verſammluhig einer Menſchenmenge ſich nicht entfernt, Widerſtand
gegen die Staatsgewalt geleiſtet, auch die Schupobeamten durch Rufe
wie „Scherenſchleifer” „Bluthunde”, „Faulenzer” beleidigt haben. Die
Angeklagten beſtreiten die ihnen zur Laſt gelegten Handlungen.
Feſt=
geſtellt wird, daß aus der Menge mit Steinen geworfen wurde, ein
Schupobeamter wurde von einem ſolchen Stein berletzt und mußte ſich
auf der Schloßwache verbinden laſſen. Der Staatsanwalt erinnert
daran, daß die Vorfälle, die ſich abſpielten, in die Zeit der ſchlimmſten
Inflation fielen, das Hein’ſche Geſchäft war damals ſtets ſtark von
Kun=
den beſucht. Klagen wurden laut, daß Hein übermäßige Preife nähme,
dieſe Klagen, das habe ſich herausgeſtellt, ſeien unbegründet geweſen.
Die Beweisaufnahme habe die Schuld der Angeklagten ergeben.
Bezüg=
lich des Strafmaßes hält der Staatsanwalt an ſich Gefängnisſtrafe am
Platze, aber die weit zurückliegende Zeit der Vorfälle, die Erregung
damals komme mildernd in Betracht. Gegen Abel wird eine
Geſamt=
gefängnisſtrafe von 6 Wochen, gegen Haller, Gruß und Lorenz werden
Geldſtrafen in Antrag gebracht. Urteil: gegen Abel eine
Ge=
ſamtgefängnisſtrafe von 6 Wochen, gegen die Uebrigen
Geldſtrafen von 30 und 80 Mark. Bei Abel kamen ſeine Vorſtrafen
er=
ſchwerend in Betracht.
Lokale Veranſkaltungen.
Die bierunier erſcheinenden Notizen ſind ausſchlſeßlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachien,
in keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Volkstümliche Morgenmuſik von
Oberregie=
rungsrat Großpietſch am Sonntag, den 11. Mai.
Da Fräulein. Wall plötzlich wegen Erkrankung abgeſagt hat,
übernimmt Herr Hans Höfflin in liebenswürdiger Weiſe
den Vormittag. Auf vielfachen Wunſch ſingt er den zu Beginn der
Spielzeit von ihm bei uns mit größtem Erfolge vorgetragenen
Lieder=
ziklus: Die ſchöne Müllerin von Franz Schubert.
— Am Sonntag, den 11. d. M.; nachmittags ¼4 Uhr, veranſtaltet
der Mandolinenklub „Melodia” ſein 2. Stiftungsfeſt in den Räumen des
Fürſtenſaales. Für ein reichhaltiges Programm iſt beſte Sorge getragen.
(Wir verweiſen auf die heutige Anzeige.)
— Chriſtlicher Verein Junger Männer E. V.
Darm=
ſtadt, Alexanderſtr. 22. Die Vereinsbrüder werden darauf
hingewie=
ſen, daß morgen, Samstag, abend unſer Freund, Reichsjugendſekretär
W. Stoeltzuer, wieder in unſerer Mitte weilt. Es haben ſich darum
alle Brüder pünktlich um 8½ Uhu im Heim einzufinden. Gleichzeitig
machen wir auf die am Sonntag, vormittags 11½ Uhr, im Heim
ſtatt=
findende Weißkreuzſtunde, ſowie auf das am Abend um 8 Uhr in der
Turnhalle am Woogsplatz zum Beſten der Erweiterung des C. V. J. M.=
Heims veranſtaltete Poſaunen=Konzert aufmerkſam.
— Phantome der Toten im Spiritismus. Ueber die
ulten Phänomen und die ſpiritiſtiſche Geiſterhypotheſe im Lichte
derner Forſchung referiert am Mittwoch, den 14. Mai, abends 8 Uhr,
Fürſtenſaal (Grafenſtraße) der bekannte Phyſiker und
Medium=
ſcher Radetzky. Der Vortragende entwickelt ſeine Theorien auf Grund
von berufenen und bedeutenden Wiſſenſchaftlern angeſtellten
Fox=
ungen. Aber nicht nur in der Theorie behandelt er die Grenzfragen
Ueberſinnlichen, ſondern auch in der Praxis wird er mit zahlreichen
perimenten zur Beweisnahme ſeiner Ausführungen aufwarten. Der
tptwert ſeiner experimentellen Vorführungen liegt darin, daß der
verimentator ohne Berührung und ohne Führung Fernwirkungen
zu=
n bei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtr. 9.
Aus den Parteien.
Die Deutſche Volkspartei ſchreibt uns: Nachdem wir
unmehr den Wahlkampf erfolgreich beſtanden haben, gilt es,
unge=
umt ſich mit altem Eifer den laufenden Aufgaben wieder zuzuwenden.
or allem müſſen der Partei, gerade mit Rückſicht darauf, daß in
fi=
anzieller Beziehung der Wahlkampf außerordentlich große
Anforderun=
geſtellt hat, die Einnahmen aus den Mitgliederbeiträgen geſichert
erden. — In den nächſten Tagen gehen unſere Liſten zwecks
Einſamm=
nig der fälligen Mitglieder=Beiträge an unſere Bezirksleiter. Wer
inen Beitrag für das 2. Quartal d. J. noch nicht gezahlt hat und
iſeren Vertrauensleuten die große Mühe des perſönlichen Einziehens
paren will, der möge ungeſäumt ſeinen Beitrag auf der
Partei=
ſchäftsſtelle, Wilhelminenſtraße 5, entrichten.
Landesfrauenausſchuß Heſſen der
Deutſchna=
onalen Volkspartei. Betrifft: Ferienaufenthalt
erholungs=
dürftiger Kinder in Eſtland und Finnland. Wir erhielten von der
utfch=Finniſchen Vereinigung zur Verſendung erholungsbedürftiger
itſcher Kinder nach Finnland die Mitteilung, daß infolge des durch die
uislandsſperre verminderten Reiſeverkehrs die Reedereien keine
Frei=
tze mehr vergeben können. Aus dieſem Grunde muß die Zahl der
ider ſehr verringert werden. Finnland wird in erſter Linie die
nder der Finnlandkämpfer berückſichtigen. Sollten ſich unter den
gemeldeten Kindern ſolche befinden, ſo bitten wir, ſich auf der
Ge=
aftsſtelle, Georgenſtr. 9, part., nochmals zu melden. Gleichzeitig traf
Eſtland die Nachricht ein, daß auch hier wegen Mißernte und Ent=
„nung der Grundbeſitzer ſowie Verteuerung der Schiffsplätze eine Ver
igerung der Zahl der aufzunehmenden Kinder notwendig wird.
Eſt=
d berückſichtigt — im Gegenſatz zu Finnland — hauptſächlich die
ſche bereits voriges Jahr dort waren und von ihren Pflegeeltern
der eingeladen ſind. Wir bitten, daß die Eltern dieſer Kinder ſich
teut auf der Geſchäftsſtelle (Georgenſtraße 9) melden. Definitives
un erſt Anfang Juni gegeben werden, was durch die Zeitung
ver=
entlicht wird.
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Sanstag, den 10. Mai 1924.
Rummer 130.
Aus Heſſen.
Griesheim, 8. Mai. Gemeinderatsbericht. 1. Der
Ge=
meinderat hatte durch Beſchluß vom 20. Dezember 1923 die Preiſe für
die Abgabe von Erbbegräbniſſen wie folgt feſtgeſetzt: für ein 1perföniges
Erbbegräbnis 200 Mk., für jede weitere Perſon 100 Mk. Das
Mini=
ſterium des Innern hat dieſe Feſtſetzung für übermäßig hoch erachtet.
Der Gemeinderat bleibt, mit Rückſicht darauf, daß die erwähnten Sätze
die Friedensſätze darſtellen, auf ſeinem früheren Beſchluß beſtehen. 2.
Die Gebühren für die Feldgeſchworenen wurden wie folgt feſtgeſetzt:
für einen halben Tag 2 Mk., für einen ganzen Tag 4 Mk. 3. Die
katho=
liſche Kirchengemeinde beabſichtigt den Erwverb eines Grundſtücks zur
Erbaung einer Kirche mit Pfarrhaus. Zu dieſem Zweck iſt die Aufnahme
eines Kapitals von 30 000 Mk. bei der kommunglen Landesbank geplant,
für welchen Betrag die politiſche Gemeinde die Bürggſchaft übernehmen
ſoll.: Dieſer Punkt wurde zur näheren Aufklärung bzw. Orientierung,
zurückgeſtellt. 4. Für das Reinigen der Schulſäle, ſoweit dies dem
Schuldiener nicht obliegt, wurde eine Vergütung von 62,50 Mk. pro
Schulſaal (Friedensſatz) bewilligt. 5. Mit 11 gegen 8 Stimmen wurde
der Beitrag der Gemeinde als Mitglied der Bauhütte Darmſtadt mit
einem Stammkapital von 600 Goldmark beſchloſſen. 6. Für ſämtliche
Gemeindehäuſer ſoll die Gasbeleuchtung zur Einführung kommen. 7.
Der Ankauf der Hofreite der Karl Leber I Eheleute Erben. Alte
Darm=
ſtädter Straße 7, hier, zum Preis von 4080 Goldmark wurde genehmigt.
Die Aufbringung der Mittel ſoll im Wege der Kapitalaufnahme erfolgen.
8. Die endgültige Beſchlußfaſſungg über die Erhebung einer
Sonder=
ſteuer vom bebauten Grundbeſitz im Rechnungsjahre 1924 wurde zur
näheren Information zurückgeſtellt. 9. Dem Ankauf von Baugelände
ſüdlich der Gehabornerſtraße, zwiſchen Hofmann= und Georgſtraße, zum
Zwecke der Erbauung von Kleinwohnungen, ſoll nähergetreten werden.
Bezüglich der Finanzierung des Projektes ſoll die Bürgermeiſterei
Vor=
ſchläge unterbreiten. 10. Für die Einzäunung der Fohlenweide wird das
erforderliche Holz aus dem Gemeindewald zur Verfügung geſtellt. 11.
In allen Fällen, in denen ſeitens des Finanzamts die ſtaatliche
Gewerbe=
ſteuer einzelner Steuerpflichtigen eine Ermäßigung erfährt, ſoll dieſe
Ermäßigung auch auf die Gemeinde=Gewerbeſteuer Anwendung finden.
Zum Schluſſe wurden einige Steuergeſetze und Friſtgeſuche in
zuſtimmen=
dem Sinne erledigt.
HI. Eberſtadt, 9. Mai. Gemeinderatsſitzung. Der in der
Gemeinderechnung von 1923 entſtandene Fehlbetrag von 9670,08 Mk.
wird auf Rechnung für 1924 vorgetragen, kommt alſo nicht, wie
ur=
ſprünglich vorgeſehen, auf die Gemeinde=Grund= und Gewerbeſteuer
be=
ſonders zum Ausſchlag. Dagegen beſchließt der Gemeinderat, zunächſt
für die erſten vier Monate eine vorläufige Gewerbeſteuer
mit einem Ausſchlagſatz von 1,60 Mk. auf je 100 Mk. Roheinnahme nach
den Einkommenſteuervorauszahlungen und eine Sonderſteuer von
bebautem Grundbeſitz mit einem Ausſchlagſatz von 60 Pfg. von
100 Mk. Steuerwert (gleich dem ſtaatlichen Ausſchlagſatz) in ſechs Zielen,
fällig am 6. Mai, 6. Juli, 6. September, 6. November 1994 und 6.
Ja=
nuar und 6. März 1925, zu erheben. Auf Antrag werden der
iſrae=
litiſchen Religionsgemeinde für das Rechnungsjahr 1924 als Zuſchuß der
Gemeinde 50 Mk. bewilligt. Das Baugeſuch des Cornelius Weigold
(Marienhöhe) findet entſprechend dem vorgelegten Bauplan
Genehmi=
gung. Die Lieferung von 75 Zentnern Antrazitkohlen und 200 Zentnern
Nußkohlen 2 wird an Guſtav Weiſe und Wilhelm Fiſcher II zu den
ein=
gelegten Preiſen vergeben. Für die in Ausſicht genommene
Bewäſſe=
rungsanlage der Weinweg=Wieſen hat ſich die Notwendigkeit ergeben, den
Walters=Teich auf längere Jahre für die Gemeinde zu pachten. Der
Gemeinderat beſchließt, mit dem Beſitzer des Teiches alsbald in
Unter=
handlungen zu treten, damit das Projekt möglichſt noch vor Ablauf
des Frühjahrs zur Ausführung gebracht werden kann. Die Pachtpreiſe
für die Gemeinde=Schrebergärten ſind durch den Feld= und
Waldaus=
ſchuß einer Nachprüfung unterzogen worden. Die feſtgeſetzten Sätze
finden Genehmigung. Für den Gemeindefaſelſtall ſollen 25 Zentner
Stroh und 10 Zentner Hafer zur Anlieferung ausgeſchrieben werden.
Für den Ankauf eines Ebers wird eine dreigliedrige Kommiſſion
ge=
wählt. Das Geſuch des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten und
Hin=
terbliebenen um Erlaß von Vermögensſteuer wird dem Finanzausſchuß
zur Prüfung überwieſen. Nach Erledigung kleiner Vorlagen: Geheime
Sitzung.
8 Eberſtadt, 8. Mai. Leſeholztag Als Leſeholztag für die
Sommermonate (Mai bis September) iſt Mittwoch beſtimmt worden.
2 Pfungſtadt, 9. Mai. Von der Feuerwehr. Die
Frei=
willige und die Pflichtfeuerwehr halten am kommenden Sonntag eine
Uebung mit Hydrantenprobe ab. Alle Mannſchaften haben zu
er=
ſcheinen.
Pfungſtadt, 8. Mai. Der Waſſerſport beginnt auch hier
mehr und mehr Anhänger zu gewvinnen. Es iſt daher doppelt
erfreu=
lich, daß die Gemeinde dieſem Sportbedürfnis unſerer Jugend
Rech=
nung trägt. So hat ſie dem Turnverein E.V. das Städt. Schwimmbad
für einen Wochentag=Abend zu Schwimmzwecken überlaſſen. Desgleichen
hat auch die Turngemeinde Pfungſtadt eine Waſſerſportabteilung ins
Leben gerufen, mit der ſie regelmäßige Schwimmſtunden abhält. — Der
Schützmann J. Rau wird Ende dieſes Monats aus dem Dienſt
ſchei=
den. — Die Torfgruben=Anlagen ſollen weſentlich verbeſſert
wer=
den. Das Torfſtechen iſt ſeitens der Gemeinde der Firma Wilh.
Gan=
denberger übertragen worden.
* Zwingenberg, 8. Mai. Der Rechner Abt der Bezirksſparkaſſe
Zwingenberg hat ſich heute abend 346 Uhr in dem Amtsgebäude das
Leben genommen. Ueber die Urſachen iſt noch nichts Näheres
be=
kannt. Der Familie bringt man zu dem tragiſchen Ableben von allen
Seiten großes Mitgefühl entgegen.
Ober=Ramſtadt, 8. Mai. Einen jähen Tod erlitt heute
nach=
mittag der Meßgehilfe Wedel hier. Gemeinſam mit Herrn
Oberver=
meſſungsſekretär Müller vom Vermeſſungsamf Darmſtadt=Land zur
Vor=
nahme von Vermeſſungsarbeiten „auf dem Holzpfad” in hieſiger
Gemar=
kung unterwegs brach er plötzlich, von einem Herzſchlag getroffen, tot
zu=
ſammen. Wedel verfah ſeit langen Jahren in hieſiger Kirche das Amt
des Calcauten und ſtand im 75. Lebensjahre.
* Ober=Ramſtadt, 8. Mai. Trotz des ſehr ſtrengen und lang
anhal=
tenden Winters iſt der Stand der Saaten, durchſchnittlich als
be=
friedigend zu bezeichnen. Allerdings mußte auch eine größere Anzahl im
Herbſt mit Frucht beſtellter Grundſtücke wieder umgepflügt und jetzt neu
beſtellt werden. Auch werden alle landwirtſchaftlichen Arbeiten durch die
gegenwärtige Regenperiode noch weiter verzögert. Das Wieſengras
be=
findet ſich gerade eben in beſtem Wachstum und verſpricht eine gute Ernte
zu liefern. Die Kartoffelbeſtellung iſt noch weit zurück.
Groß=Zimmern, 8. Mai. Stenographentag. Am 17. und
18. Mai d. J. tagt hier der Bezirk Darmſtadt Gabelsbergerſcher
Steno=
graphen. Verbunden mit der Tagung iſt das 15. Stiftungsfeſt des
hie=
ſigen Stenographenvereins Gabelsberger und ein großes Wettſchreiben,
an dem vorausſichtlich zirka 500 Wettſchreiber und =ſchreiberinnen
teil=
nehmen. Die hieſige Lehrerſchaft hat ſich in anerkennenswerter Weiſe
be=
reit erklärt, bei dieſem Wettſchreiben als Aufſichtsführende mitzuwirken.
„Ebenſo hat die Gemeindeverwaltung und auch die Geſchäftswelt mit
ganz wenig Ausnahmen gezeigt, daß ſie Verſtändnis für die Bedeutung
der Stenographenbewegung hat und zu dieſem Wettſchreiben ſehr
wert=
volle Ehrenpreiſe geſtiftet, die zurzeit im Schaufenſter der Firma
Ge=
brüder Brücher ausgeſtellt ſind. Die Vorbereitungen zum Feſt ſind bis
jetzt gut vorangeſchritten, ſodaß mit einem ungeſtörten Verlauf
gerech=
net werden kann. Samstag nachmittag 6 Uhr tagen im „Rheingold”
die Vereinsvertreter aus dem Bezirk, abends 8 Uhr findet im Kaiſerſaal
die offizielle Feier des Stiftungsfeſtes (buntes Programm) ſtatt.
Sonn=
tag vormittag ½9 Uhr wird ein Sonderzug von Darmſtadt die große
Mehrzahl der Gäſte bringen, die dann mit Muſik zum Wettſchreibturnier.
für das ſämtliche Schulſäle von der Gemeindeverwaltung bereitwilligſt
zur Verfügung geſtellt wurden, geleitet. Nachmittags von 3 Uhr ab
findet im Kaiſerſaal für die auswärtigen Gäſte Feſtlichkeit mit Tanz ſtatt,
an das ſich gegen 6 Uhr die Bekanntgabe des Wettſchreibergebniſſes mit
Preisverteilung anſchließen wird. Abends 8 Uhr iſt Feſtball, der dem
Feſt noch einen gemütlichen Abſchluß geben ſoll.
* Erbach i. O., 9. Mai. Geſtern abend wurde der Sohn des
früheren Reichs= und Landtagsabgeordneten Haſenzahl in der
Hauptſtraße an einer Wegenge einem in der Richtung aus Michel=
Kadt kommenden Auto gefaßt und ein Stück geſchleift. Der Junge
erlitt einen Schädelbruch. Den Chauffeur trifft dem Vernehmen nach
keine Schuld.
* Aus dem Weſchnitztal, 7. Mai. Bienenzucht. Unſere Imker
Sachen eben verdrießliche Geſichter, und ihre Lieblinge, die Bienen, nicht
„inder: Der Honigtiſch iſt nun gedeckt, aber er kann von den vor
den Fluglöchern liegenden Bienen nicht ausgenützt werden. Raps und
auch einzelne Apfelbäume unſerer Haupthonigtracht ſtehen nun in voller
Blüte, können aber wegen des anhaltenden Regenwetters nicht richtig
und ausgiebig beflogen werden. Sollen die leeren Honigtöpfe wieder
gefüllt, und ſollen die wvielen zurückgeſtellten Feldarbeiten nun endlich
ausgeführt wverden, wäre anhaltende trockene Witterung ſehr erwünſcht
und vonnöten.
* Aus dem Odenwalb, 7. Mai. Die Heidelbeerſträucher
an den Bergabhängen des weſtlichen Odenwaldes ſtehen in voller Blüte
und verſprechen, falls der Regen nicht ewig anhält, eine reiche Ernte.
3 Crumſtadt, 8. Mai. Feſthallenbau. Die Gemeinde plant
unter Mithilfe der hieſigen Vereine die Errichtung eines großen Saales,
als Turnhalle und Konzertſaal in Betracht kommen kann.
* Nauheim bei Groß=Gerau, 7. Mai. Von der Feuerwehr.
Zum Kommandanten der hieſigen Feuerwehr iſt der Zimmermann Phil.
Bolbach 3. gewählt und eidlich in Pflicht genommen worden.
37. Deutſcher Landw. Genoſſenſchaftstag in Darmſtadt.
III.
Die geſchäftlichen Verbandlungen.
Der dritte Tag des 37. Deutſchen Landwirtſchaftlichen
Genoſſen=
ſchaftstags war ausſchließlich ernſten Veratungen gewidmet. Die
Verhand=
lungen fanden im Städtiſchen Saalbau ſtatt und wurden von
Verbands=
direktor Landesökonomierat Johannſſen geleitet, dem der
Ehren=
präſident der Tagung, S. K. 6. der Großherzog, das Präſidium
übertrug. Vertreter der Regierung und der Stadt wohnten den
Ver=
handlungen bei.
Der Vorſitzende eröffnete die Verhandlungen mit einer kurzen
An=
ſprache, in der er u. g. folgendes ausführte:
„Der Deutſche Landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftstag hat bisher
ſchon zweimal im heſſiſchen Verbandsbezirk ſtattgefunden, 1890 in
Darm=
ſtadt und 1908 gelegentlich des Silberjubiläums des Reichsverbands in
Mainz. Seit dem Silberjubiläum hat das landwirtſchaftliche
Genoſſen=
ſchaftsweſen einen gewaltigen Aufſchwung genommen. Im Jahre 1908
beſtanden 27 500 Genoſſenſchaften in Deutſchland überhaupt, davon waren
22 024 landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften, jetzt ſind 50 000
Genoſſen=
ſchaften vorhanden, von denen 38 028 landwirtſchaftliche
Genoſſenſchaf=
ten find. Der Zuwachs an landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften war,
wie es ſelbſtverſtändlich iſt, in der Kriegszeit gering. Er ſtieg dann
aber in außerordentlich ſtarkem Maße. Der Zuwachs betrug im Jahre
1919: 2362, i. J. 1920: 2358, 1. J. 1921: 2473 und i. J. 1922: 2206. Im
Jahre 1923 ſtellte ſich der Zuwachs dagegen nur auf 811
Genoſſenſchaf=
ten. Es iſt dies bei den traurigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen noch
eine ſehr beachtliche Ziffer. Von den 38028 Genoſſenſchaften ſind im
Reichsverband in 28 Verbänden 25 166 Genoſſenſchaften vereinigt, davon
ſind: 83 Zentralgenoſſenſchaften, 12 671 Spar= und Darlehnskaſſen, 4069
Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften, 2340 Molkereigenoſſenſchaften, 5984
ſonſtige Genoſſenſchaften.
Ich begrüße hierdurch nochmals auf das herzlichſte die Herren
Ver=
treter des Staates, der Stadt und die Mitglieder der Familie Haas.
Beſonderen Gruß entbiete ich den Herren Miniſterialdirektor Müller
und Oekonomierat Leithiger, die vor 40 Jahren der Gründung
des Verbandes beiwohnten.”
Der Toten des vergangenen Jahres wurde durch Erheben von den
Plätzen gedacht. — Dann folgten.
Begrüßungsanfprachen:
Miniſterialdirektor Uebel als Vertreter des Miniſteriums für
Arbeit und Wirtſchaft verbreitete ſich zunächſt kurz über die
Ernäh=
rungsſchwierigkeiten der letzten Jahre, deren Ueberwindung nur dank
der tatkräftigen Hilfe der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften möglich
war. Er begrüße die Gelegenheit, um namens des Arbeits= und
Wirt=
ſchaftsminiſteriums an dieſer Stelle den herzlichſten Dank auszuſprechen.
Er knüpft dann an die geſtrige Feſtvorſtellung im Landestheater an,
in der der Rütliſchwur „Wir wollen frei ſein wie die Väter waren!”
wohl von jedem innerlich erneuert wurde. (Lebh. Bravo!) Dieſe Worte
Schillers möchte der Tagung Leitſtern ſein. Die Freiheit ſei aber nur
durch wirtſchaftliche Erſtarkung zu erreichen, und dieſe nur durch engen
Zuſammenſchluß. Die Negierung könne die Mitarbeit der
Genoſſen=
ſchaften nicht entbehren; ſie wünſche ihren Beratungen Gottes Segen
und beſten Erfolg.
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing, als Vertreter der Stadt
Darmſtadt, hieß die Teilnehmer nochmals auch zu ihren ernſten
Bera=
tungen in Darmſtadt willkommen. Darmſtadt als die Wiege des
Reichs=
verbandes habe ganz naturgemäß ein beſonderes. Intereſſe am Blühen
des Verbandes und ſeinem Wirken. Der Reichsverband habe ſtets durch
die Tat bewieſen, daß nur dieſe wirklich Hilfe bringen kann und zur
Stärke führe. Ratſchläge allein, wie es beſſer gemacht werden kann,
genügen nicht. Redner bittet die Gäſte, ſich in Darmſtadt wohl zu fühlen
und die Stadt in gutem Andenken behalten zu wollen. (Beifall.)
Sodann tritt man in die Tagesordnung ein. Der Vorſtand wird
von der Verſammlung ermächtigt, Ort und Zeit des nächſten
Genoſſen=
ſchaftstages zu beſtimmen.
Direktor Berg=Darmſtadt erſtattet ein kurzes Reſerat über den
Antrag des Geſamtausſchuſſes auf Abänderung der Satzung des
Reichs=
verbands. Dieſe Satzungsänderungen ſollen ein beſſeres und engeres
Zuſammenarbeiten der Genoſſenſchaften mit der Verbandsleitung
ge=
währleiſten; — ſie werden ohne Debatte angenommen.
Sodann ergreift das Wort Verbandsanwalt Regierungsrat
Gen=
nes=Berlin, Mitglied des Reichswirtſchaftsrats, zu ſeinem Referat
über:
„Wilhelm Haas und ſein Werk.
Der Redner zeichnete in markigen Worten ein treffendes Lebensbild
Haas” und führte etwa aus, daß Haas ſelbſt jeden Perſonenkultus
ver=
urteilte und nur die Sache gelten laſſen wollte, daß aber die heutige
Gedenkfeier in Verbindung mit der Einweihung des Wilhelm=Haas=
Denkmals am Tage zuvor einem Herzensbedürfnis aller
Genoſſenſchaf=
ter entſprach. Noch fehlt der genoſſenſchaftliche Schriftſteller, der
ein=
mal dem Wirken von Wilhelm Haas und ſeinem Werke tiefſchürſend
gerecht wird. Wilhelm Haas iſt der Organiſator des landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaftsweſens, d. h. desjenigen Genoſſenſchaſtsweſens, welches
den beſonderen Bedürfniſſen der Landwirtſchaft Rechnung trägt. Hags
organiſierte 1873, von dem genoſſenſchaftlichen Bezug ausgehend, das
landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsweſen in Heſſen und ſchloß 1889 die
drei unter ſeiner Leitung ſtehenden Verbände der Bezugs= Kredit= und
Molkereigenoſſenſchaften in den jetzigen Verband der Heſſiſchen
Land=
wirtſchaftlichen Genoſſenſchaften zuſammen. Inzwiſchen war durch ihn
und auf ſeine Anregung im Jahre 1893 die Gründung des
Reichsver=
bands der deutſchen landwirtſchaftlichen Geuoſſenſchaften erfolgt, der
jetzt 28 Landes= und Provinzialverbände mit 25 166 Genoſſenſchaften
umfaßt. Haas vertrat ſcharf den Gedanken der Dezentraliſation im
landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſen, da er hierin die beſte Gewähr
dafür ſah, daß allen beſonderen Verhältniſſen in den einzelnen
Bezir=
ken Rechnung getragen werden könnte. Andererſeits wünſchte er auf
geſchäfrlichem Gebiete eine geſchloſſene Front der Landwirtſchaft. Er
ſprach ſich für den Gedanken der Gründung der Preußiſchen
Zentral=
genoſſenſchaftskaſſe aus. Er begründete die Bezugsvereinigung der
deutſchen Landwirte und konzentrierte den Kalibezug im Reichsverband,
der jetzt, ſoweit er genoſſenſchaftlich iſt, in der Kalibezugsgeſellſchaft der
deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften zuſammengefaßt iſt. Nach
dem Wunſche von Haas ſollte das Genoſſenſchaftsweſen frei bleiben von
allen partei= und wirtſchaftspolitiſchen Beeinfluſſungen. In einer Reihe
von Beiſpielen ſchilderte der Vortragende das Werk von Wilhelm
Haas und ſeine ſtarke Perſönlichkeit, die ihn zu einem der erſten
land=
wirtſchaftlichen und genoſſenſchaftlichen Führer in Deutſchland machte
und die auch die Aufmerkſamkeit der Vertreter der Landwirtſchaft und
des landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſens des Auslandes in hohem
Maße auf ſich lenkte. Die hierdurch geknüpften Beziehungen führten
im Jahre 1907 zur Gründung des Internationalen Bundes
landwirt=
ſchaftlicher Genoſſenſchaften, zu deſſen Vorſitzenden Haas gewählt ward
und deſſen Geſchäftsführung beim Reichsverband liegt. Haas war ein
entſchiedener Verfechter der genoſſenſchaftlich organiſierten Selbſthilfe,
er war ein Mann der Praxis und ging mit offenen Augen durch das
Leben. Der Vortragende wies noch auf die nationale Bedeutung des
landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſens hin und führte aus, wie
ſchwer der Gründer des Reichsverbandes, der ein aufrechter deutſcher
Mann und ein glühender Vaterlandsfreund war, dieſen Niedergang
Deutſchlands empfinden würde. Trotzdem heißt es, in ſeinem Sinne
weiterarbeiten und ſeinen alten Wahlſpruch „Eintracht macht
ſtark!” hochzuhalten. Geſchieht dies, dann wird es auch gelingen,
wie=
der den Weg aus dem Dunkel zu finden, das jetzt Deutſchlands Zukunft
verhüllt. (Lebhaftes Bravo!)
Der Vorſitzende ſprach dem Redner für ſein tiefſchürfendes,
erſchöp=
fendes und von echt genoſſenſchaftlichem Geiſt getragenes Referat den
herzlichſten Dank des Genoſſenſchaftstages aus.
Ueber
„Das Genoſſenſchaftsweſen in ſchwerer Zeit”
referierte Verbandsdirektor Landesökonomierat Hohenegg=München.
Aus ſeinem temperamentvollen Referat iſt folgendes beachtenswert:
„Das landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsweſen hat von Kriegsbeginn
bis zu dieſer Stunde Opfer gebracht von einem Ausmaß, wie kaum eine
andere wirtſchaftliche Organiſation. Auch nach dem unglücklichen
Zu=
ſammenbruch hat es trotz der allſeits erlebten Enttäuſchungen
unver=
züglich das Gerüſt für den Neubau unſeres deutſchen Wirtſchaftslebens
aufgeführt; mit neuem Mut und friſcher Entſchloſſenheit ging es an die
Neubefruchtung des Genoſſenſchaftsgedankens und an die Umſtellung
ſeiner Selbſthilfeeinrichtungen auf die neuzeitlichen Forderungen.
Um ſo bedauerlicher iſt nun beſonders für unſere
Kreditgenoſſen=
ſchaften die Lage, in welche ſie durch die Folgen des Uebergangs von der
Papiermark zur Rentenmark geraten mußten. Der Verluſt der ſauer
und mühſam erſparten Gelder hat die Genoſſenſchaften um das
Ver=
trauen von Tauſenden kleiner und kleinſter Sparer gebracht, hat ihre
unentbehrliche Tätigkeit auf dem Gebiete der Geld= und Kreditwirtſchaft
faſt gänzlich lahmgelegt und ſie in ihrer Entwicklung um Jahrzehnte
zurückgeworfen. Die Aufwertungsbeſtimmungen können die geſchlagenen
Wunden nicht heilen, denn auch die ſchuldneriſchen Vereine ſind
größten=
teils verarmt und die Zentralgenoſſenſchaften in ihrer
Leiſtungsfähig=
keit äußerſt begrenzt.
Das landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsweſen will und muß aus ſich
ſelbſt heraus wieder voll leiſtungsfähig werden. Aber um die
Ueber=
gangsſchwierigkeiten, die bei der heutigen Wirtſchaftslage wahrlich
außerordentlich groß ſind, möglichſt raſch zu überwinden, müſſen auch
die Regierungen dem landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſen die wohl= Unterſtützung angedeihen laſſen; denn die Kraft, die
notwen=
dig iſt, um den deutſchen Bauernſtand auf ſeiner Scholle zu erhalten,
Zerſtörtes aufzubauen und zu den kommenden Gefahren für die
Land=
wirtſchaft und für das mit ihr verbundene Gewerbe zu begegnen, ruht
im genoſſenſchaftlichen Zuſammenſchluß. Deshalb verlangen wir:
1. daß unſere in ihrem Fundament erſchütterten und faſt bis zum
letz=
ten Reſt zerſchlagenen Einrichtungen befreit werden und befreit
bleiben von allen Belaſtungen, die den Fortbeſtand des mühſam
geſchaffenen Baues gefährden können;
2. daß die Reichsregierung in Uebereiuſtimmung mit dem Beſchluß
der Ausſchußſitzung der im Reichsverband vereinigten Provinzial=
und Landeszentralkaſſen vom 10. April I. Js. ſowohl zur
Erhal=
tung der Wirkſamkeit des einſt ſo glänzend ausgebauten und nun
ſo ſtark geſchwächten ländlichen Genoſſenſchaftsweſens als auch zur
weitgehenden Sicherung der Ernährung unſeres Volkes es als eine
ebenſo ernſte wie vordringliche Pflicht erachtet, einigermaſſen
ange=
meſſene und der Eigenart des landwirtſchaftlichen Betriebes
an=
gepaßte langfriſtige Kreditmöglichkeiten unter wirtſchaftlich
trag=
baren Bedingungen zu erſchließen. — (Lebhaftes Bravo!)
Auch dieſem Redner wurde für ſeine ausgezeichneten, warmherzigen
und verſtändnistiefen Ausführungen der herzlichſte Dank ausgeſprochen.
Ueber
„Genofſenſchaftliche Erneuerung”
ſprach Verbandsdirektor Freiherr von Loé, Burg Bergerhauſen.
Der Berichterſtatter wendet ſich in ſeinem Referat in kurzen
Ausfüh=
rungen zunächſt der wirtſchaftspolitiſchen Lage in Dentſchland zu. Er
betont die Notwendigkeit einer geſchloſſenen genoſſenſchaftlichen Front
und behandelt in knappen Ausführungen die neuzeitliche Entwicklung der
Induſtrie, beſonders die Konkurrenzbeſtrebungen der Konzerne
Thyſ=
ſen und Stinnes durch Errichtung von Lagerhäuſern auf dem Lande.
Er behandelt weiter die Konkurrenz des Handels und der
Konſumper=
eine im Warengeſchäft und weiſt auf die ungünſtige Lage der
Kredit=
genoſſenſchaften gegenüber dem Großkapital und den öffentlichen Kaſſen
hin. Nach kurzen Ausführungen über die Eingruppierung der
Genoſ=
ſenſchaften in die landwirtſchaftliche Berufsvertretung beſpricht er die
Forderungen der Genoſſenſchaften gegenüber der Geſetzgebung
insbe=
ſondere der Steuergeſetzgebung. In bezug auf die zukünftigen Aufgaben
des Genoſſenſchaftsweſens fordert er für die Warengenoſſenſchaften
neben der Beweglichkeit im Bezugsgeſchäft die großzügige Aufnahme des
Warengeſchäfts, insbeſondere des Getreibegeſchäfts. Im Geldgeſchäft
empfiehlt er die Angliederung freier Bankgeſchäfte. Für die Verbände
verlangt er die notwendige finanzielle Unterſtützung der Geld= und
Warenzentralen, während den letzteren durch einen weitgehenden
Aus=
bau des Organiſations= und Preſſedienſtes gedient werden muß. Redner
warnt vor parteipolitiſcher oder religiöſer Zerſplitterung. Das
End=
ziel der genoſſenſchaftlichen Bewegung muß ſein. Bankier und
Kauf=
mann des Landvolks zu werden und durch die Sammlung der
Men=
ſchen und des Geldes, ſowie der Waren in geſchloſſener Linie in einem
freien Deutſchland einen freien Bauernſtand zu erhalten.
Der Vorſitzende ſprach auch dieſem letzten Referenten den Dank
der Teilnehmer aus und eröffnete über die beiden letzten Refereate eine
Ausſprache:
Der Präſident der Preußenkaſſe, Geh. Rar Semper=Berlin,
be=
ſprach kurz das Zuſammenarbeiten der Genoſſenſchaften mit den
Kredit=
geſellſchaften und die Schwierigkeiten der Kreditgewährung. Die
Preußenkaſſe hat insgeſamt einen Kredit von 360 Millionen Mk.
ge=
währt, davon 325 Millionen direkt oder indirekt an landwirtſchaftliche
Genoſſenſchaften. Daß dieſe Summe nicht ausreicht, den wirtſchaftlich
begründeten Kreditbedauf zu decken, iſt klar, aber die Preußenkaſſe iſt
natürlich nicht unberührt geblieben von der Geldknappheit und den
In=
flationsverluſten. Es iſt zu hoffen, daß dieſe Dinge anders werden,
wenn unſere Währung endgültig gefeſtigt iſt und dadurch die Möglichkeit
der Inveſtierung ausländiſchen Kapitals gegeben iſt. Zur Zeit iſt eine
weſentliche Verbeſſerung der Kreditgewährung nur möglich durch
In=
anſpruchmahme der Rentenbank und der Geldnotenbank über die
Reichs=
bank. Die Reichsbank iſt Hüterin der Währung, die darüber wachen
muß, daß nicht etwa eine abermalige Inflation uns dem endgültigen
Ruin entgegenführt. Man kann ſich allerdings des Eindrucks niht
er=
wehren, daß die Reichsbank bzw. Rentenbank den landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaftsbedürfniſſen hätte weitergehend entgegenkommen können.
Beſtrebungen in dieſer Richtung ſind im Gange und werden von der
Preußenkaſſe nach Möglichkeit gefördert. Die geäußerten Bedenken
wegen der Kurzfriſtigkeit der Kredite teilt Redner nicht, wenigſtens die
Preußenkaſſe weiß, daß der Landwirt erſt nach der Ernte ſeine Kredite
löſchen kann. Der Zinsfuß kann zur Zeit noch nicht herabgeſetzt
wer=
den, er wird jedoch, ſobald das irgend möglich iſt, auf die Höhe des
Bankſatzes herabgeſetzt werden, evtl. noch weiter.
Damit ſchließt die Beſprechung. In kurzen Schlußworten
begrün=
den die beiden Referenten nochmals ihren Standpunkt. — Die
Ent=
ſchließung Hohenegg wird einſtimmig angenommen.
Der Vorſitzende Oekonomierat Johannſſen konſtatiert den
Schluß der Verhandlungen und damit der ſchönen Tage in Darmſtadt.
Es habe in Darmſtadt funktioniert wie ein Uhrwerk dank der Arbeit
des Herrn Direktor Berg und ſeiner Mitarbeiter. Eine beſondere
Be=
deutung und Freude der Teilnehmer war die Anweſenheit des
Groß=
herzogs, die der Tagung einer beſondere Weihe gab. (Bravo!)
Genoſ=
ſenſchaftsarbeit iſt Arbeit am Vaterland. So laſſen Sie uns auch die
heute zu Ende gegangene Tagung ſchließen mit dem Rufe: „Das deutſche
Vaterland hoch, hoch, hoch!”
X Büttelborn (Nied), 8. Mai. Die Gemeinde hat beſchloſſen, der
Kommunalen Landesbank beizutreten. — Gemeindeſärge ſollen in
Zu=
kanft nicht mehr hergeſtellt werden. Die Weiterbeſtellung von
Ein=
heitsſärgen wurde ſeitens des Gemeinderats mit Stimmengleichheit
ab=
gelehnt.
O Biſchofsheim, 7. Mai. Der Jungbauernbund der
Main=
ſpitze hielt dieſer Tage hier eine größere Tagung ab, in deren Verlauf
u. a. der Landwirt Dammel, von hier über „Die Zukunftswege der
Jungbauernſchaft” referierte. Gleichzeitig feierte im Anſchluß an die
Tagung die Jungbauernſchaft Rüſſelsheim die Weihe eines
Banners.
Königſtädten, 8. Mai. Todesfall. Unter großer
Beteili=
gung wurde dieſer Tage der weithin bekannte und geſchätzte Forſtrwoart
Johaunes Beſt zu Grabe getragen. UI. a. legten Vertreter der
Kol=
legen, der Ortsbürgermeiſter, ſowvie mehrere Vereine Kränze au Grahe
rieder.
Dornheim bei Groß=Gerau, 8. Mai. Der 10.
Kreisfeuer=
wehrtag, des Kreiſes Groß=Gerau, der am 6. Juli ſtattfinden ſollte,
iſt um acht Tage verſchoben worden, da verlangt wurde, daß an dem
eiſtgenannten Termin der Landesfeuerwehrtag in Vilbel ſtattfindet. Der
hieſige Kreisfeuerwehrtag iſt alſo itzt am 28. und 29. Juni.
+ Aſtheim bei Trebur, 8. Mai. Das Hochwaſſer des Rheins
iſt in den letzten 24 Stunden um zirka 20 Zentimeter geſunken.
ch. Nierſtein, 9. Mai. Tödlich verunglückt iſt der hier
allſeits durch ſeinen Fleiß und ſolides Leben bekannte Adam Ullrich
von hier. Derſelbe war in dem Weingut der Firma G. Schmitt G. m.
b. H. ſchon längere Zeit beſchäftigt und begleitete an ſeinem Unglürtstage
einen für ſeine Firma auszuführenden Weintransport aus der Pfalz nach
Nierſtein in die Schmittſchen Kellereien. Soweit der Verunglückte in
ſeinen letzten Augenblicken noch angeben konnte, nahm er von ſeinem
Sitze auf dem Anhängewagen des Laſtautos wahr, daß irgend ein
Gegenſtand, ſeiner Auffaſſung nach ein Werkzeugkaſten, von dem Wagen
gefallen ſei. In dem Moment dem Führer des Wagens ein Zeichen
nach vorne zu geben, ſei er infolge Uebergewichts von dem
Anhänge=
wagen gefallen, direkt unter die Näder des an und für ſich ſchon ſchweren
Wagens. An den erlittenen ſchweren Verletzungen iſt er dann im ſtädt.
Krankenhaus zu Mainz geſtorben. Um ſo bedauerlicher iſt der Fall,
als man ſein Fehlen erſt bemerkte, nachdem man in Nierſtein
ange=
kommen war. Paſſanten fanden den Bedauernswerten auf der Straße
Oppenheim-Nierſtein. Ein Auto der Firma Mödling, Oppenheim,
verbrachte den Ullrich nach hier und daun direkt nach Mainz.
ch. Nierſtein, 9. Mai. Hausverkauf. Das erſt kürzlich von
dem Winzer Jakob Seip dahier erworbene Wohnhaus, Breitgaſſe 28,
früher Franz Joſ. Sander gehörend, ließ der Beſitzer öffentlich
der=
ſteigern, da er ſich inzwiſchen ein Kelterhaus mit Wohnung und Keller
von dem Gemeinderechner Rech in der Schulſtraße erwvorben hat. Nach
einem Gebot von 14 000 Goldmark ging das Haus in den Beſitz des
Schneide=meiſters Heinrich Eimer und deſſen Sohn Wilhelm über.
Nummer 130.
*
Techniſche Rundſchau.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Mat 1924.
Seite 9.
Von Dr. Franz Kittler.
Man wartet in Deutſchland immer noch auf das kleine
bil=
lige Auto, das in Amerika bereits den ganzen Verkehr beherrſcht,
das dort jetzt jeder ſiebente Einwohner beſitzt und auch — ſelbſt
ſteuert. Eines Tages wird es auch bei uns und wird es in der
ganzen Welt der hauptſächlichſte Vermittler des Verkehrs in den
Städten, ſowie zwiſchen dieſen und ihrer weiten umgebung ſein.
Es iſt nicht unſere Abſicht, zu ergründen, wann dieſer
Zeit=
punkt hier oder dort eintreten wird.
Aber eine andere Frage, die mit der eben aufgeworfenen in
einem gewiſſen Zuſammenhang ſteht, erregt unſer Intereſſe.
Selbſt wenn es einmal ſo weit iſt, daß ſo ziemlich jeder im eigenen
kleinen Auto dahin fährt, iſt das Ideal der zukünftigen
Ver=
kehrsentwicklung noch nicht erreicht. Man kann damit immer noch
nicht ſo ſchnell vorwärts kommen, als es wünſchenswert und
viel=
leicht notwendig erſcheint. Zunächſt einmal ſind die Straßen zu
eng für die Menge der Kraftwagen, die ſich auf ihnen dahin
be=
wegen werden. In den Straßen der amerikaniſchen Städte kommt
man heute ſchon vielfach zu Fuß ſchneller fort, als im Auto. Aber
auch draußen muß dieſes vor jeder Ortſchaft ſeine
Geſchwindig=
keit mäßigen. Dann muß es allen Windungen der Landſtraße
folgen, während doch die nächſte Verbindung zwiſchen zwei
Orten immer die gerade Linie iſt.
Alle dieſe Hinderniſſe fallen in der Luft weg. Hier wäre es
möglich, auf dem geraden und daher nächſten Wege von Ort zu
Ort zu fliegen, die höchſte Geſchwindigkeit könnte ſtets
beibehal=
ten werden, und Raum gibt es in Hülle und Fülle. Man iſt an
keinen engen, vorgezeichneten Weg gebunden und kann, wenn es
in einer Luftſchicht zu voll iſt, höher oder niedriger dahinfliegen.
Der für die zukünftige Entwicklung des Verkehrs gegebene
Weg iſt daher zweifellos die Luſt. Sie kann aber mit den bisher
benutzten großen und ſchweren Flugzeugen, die der Führung
durch einen Piloten bedürfen, der Allgemeinheit nicht erſchloſſen
werden. Dieſe großen Flugzeuge müſſen weit draußen vor der
Stadt ſtarten, ſie bedürfen beſonderer Schuppen, um ſie
unter=
zuſtellen, ihre Behandlung ſetzt lange Uebung und Erfahrung
voraus. Soll die Luft im vollſten Sinne des Wortes allgemeiner
Verkehrsweg werden, ſo muß man von der jetzigen fliegenden
Poſtkutſche abſehen und ein Flugzeug ſchaffen, das dem kleinen,
billigen, von ſeinem Beſitzer ſelbſt geſteuerten Auto nachgebildet iſt.
Deutſche Ingenieure haben es nun unternommen, ein
der=
artiges Flugzeug zu bauen, das vor kurzem ſeine erſten Flüge
ausführte. Es iſt auf dem Wege der Serienherſtellung
angefer=
tigt, ſo daß es alſo zu billigem Preis auf den Markt gebracht
werden kann. Es iſt ſo klein, daß zu ſeiner Aufbewahrung ein
beſonderer Schuppen nicht nötig iſt. Seine Länge beläuft ſich
auf nur 5 Meter, die Tragflächen können angeklappt werden.
Dies ermöglicht es, das niedliche Flugzeug in jedem geräumigen
Hausflur oder irgendwo ſonſt unterzuſtellen. Da auch die
Spann=
weite nur wenig über 7 Meter beträgt, ſo kann es in Straßen,
auf Plätzen und in Ortſchaften landen. Das Gewicht beläuft ſich
auf nur 200 Kilogramm.
Was aber das Flugzeug ganz beſonders geeignet für den
allgemeiren Gebrauch macht, iſt die einfache Art ſeiner Lenkung,
die in ganz einzigartiger Weiſe ausgebildet wurde. Zu Füßen
des Führers liegt ein Querhebel, auf den er ſeine beiden Füße
ſtellt: ein Druck mit dem rechten Fuß, und das Flugzeug fliegt
nach rechts — ein Druck mit den linken; es wendet ſich nach
links. Dabei kann die Größe des Bogens durch entſprechende
Abſtimmung des Druckes und der Hebelbewegung aufs genaueſte
bemeſſen nerden. Außer dieſem Fußhebel iſt noch ein einziger
Handhebel vorhanden. Drückt man ihn nach vorn, ſo ſenkt
ſich das Flugzeug, bewegt man ihn nach hinten, ſo, ſteigt es
empor. Ein Bewegen nach rechts oder links wirkt auf die
ent=
ſprechende Verwindung. Das Flugzeug ſteigt in etwa 8 Minuten
auf 1000 Meter ſein Benzintank vermag für 3½ Stunden
Brennſtoff aufzunehmen, von dem es in der Stunde ungefähr
7 bis 8 Liter verbraucht. Mit ihm laſſen ſich nicht nur einfache
Flüge, ſondern auch Kunſtflüge, wie ſogen. „Loopings” uſw.,
ausführen. Es fliegt in der Rücken= und in der Seitenlage und
geht in ſteilem wie in ſanftem Gleitflug nieder. Der Numpf kann
ſo eingerichtet werden, daß er entweder nur den Flieger, oder daß
er noch einen, ja in einer kleinen Kabine ſogar noch zwei
Fahr=
gäſte aufnimmt.
Damit hätten wir alſo das Flugzeug für die Allgemeinheit,
das ſich einführen wird, ſobald wir die Vorſtellung überwunden
haben, daß zun Fliegen ein beſonderer Mut gehöre, eine
Vor=
ſtellung, die einſt auch in bezug auf das Fahren in der Eiſenbahn,
im Auto, in bezug auf das Segeln, das Rudern uſw. vorhanden
war und ſich hier ſchon längſt verloren hat.
Neben dem Flugzeug für die Allgemeinheit wird man aber
auch in immer weiterem Umfange Typen konſtruieren, die für
ganz beſendere Zwecke beſtimmt ſind. Ein derartiges Flugzeug
iſt zum Beiſpiel das Wüſtenflugzeug, wie es ſich Profeſſor Mae
Lean von der Rocheſter=Univerſität in Amerika zum Zwecke
archäologiſcher Forſchungen in den Wüſten des weſtlichen Aſiens
bauen ließ. Hier fällt es den Forſchungsexpeditionen ganz
be=
ſunders ſchwer, vorzudringen. Außerdem aber ſehen ſie nur das,
was in der Nähe ihres Weges liegt, ſie können keinen Ueberblick
über größere Gebiete erhalten. Das Wüſtenflugzeug Mae Leans
war mit beträchtlichen Vorräten an Waſſer und Brennſtoff
aus=
gerüſtet und beſaß einen Motor eigener Konſtruktion, der bei
ſtarſamſtem Benzinverbrauch eine hohe Geſchwingkeit ergab. Mit
dieſem Flugzeug überflog der Forſcher die Wüſten
Meſopota=
miens und es gelang ihm dabei ſogar, aus der Höhe die Ruinen
einer untergegangenen Stadt zu entdecken, von deren Daſein
man bisher keine Ahnung hatte.
Reich und Ausland.
Verurteilung einer Frankfurter Diebesbande.
Frankfurt a. M. Vor der hieſigen Strafkammer hatte ſich in
mehrwöchiger Verhandlung eine weitverzweigte Diebesgeſellſchaft, die im
Frühjahr 1923 in Frankfurt a. M. und anderen großen ſüddeutſchen
Städden bandenmäßig Diebſtähle in Ladengeſchäften, Schneidereien und
Privathäuſern beging, wohei ſie es hauptſächlich auf Stoffe,
Silber=
geſchirr und andere Wertſachen abgeſehen hatte, zu verantworten. Auf
der Anklagebank ſaßen 18 Beſchuldigte, darunter auch 5 Frankfurter
Polizeibeamte, die ſich ſchwerer Amtsverbrechen, darunter Beſtechung,
Urkundenfälſchung, Hehlerei, Unterſchlagung uſw. ſchudig gemacht haben
und die aus den Taten der Diebesbande materielle Vorteile gezogen
haben ſollen. Das Gericht warf folgende Strafen aus:
Kriminalbetriebs=
afſiſtent Kappe 5 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverluſt,
Polizei=
aſſiſtent Epple 2 Jahre Zuchthaus und 3 Jahre Ehrverluſt,
Kriminal=
betriebsaſſtent Schulz 3 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverluſt
Poli=
zeioberwachtmeiſter Heyder und Polizeiwachtmeiſter Reitz je 15 Monate
Gefängnis, Händler Barth 2½ Jahre Zuchthaus und 3 Jahre
Ehrver=
luſt. Kontoriſtin Wiggenhäuſer 239 Jahre Gefängnis, Graveur Günder
6 Jahre 6 Wochen Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverluſt, Kaufmann
Fah=
renbruch 3 Jahre 10 Monate Gefängnis. Die übrigen Angeklagten
wur=
den zu Gefängnisſtrafen von 4 Monaten bis 3 Jahren verurteilt.
Schwetzingen im Frühlingsſchmuck.
Aus Schlvetzingen wird uns geſchrieben: In der alten kurpfälziſchen
Reſidenzſtadt iſt Frühling. Neues Leben geht nach langen Monaten
des Winters durch die Straßen. Ueberall wird verbeſſert, gebaſtelt und
hergerichtet. Die Kaſtanienalleen auf dem großen Schloßplatz
ſtehen in rotem Blütenſchmuck. Gleichſam als Begrüßung leuchtet dem
Freinden, der die Stadt und den berühmten Schloßgarten beſucht, dieſe
rote Farbenpracht entgegen. Im Schloßgarten wird in wenigen Tagen
der Flieder blühen. Kein Froſt zerſtörte dieſes Jahr die jungen Knoſpen.
Geballt hängen die Blütentrauben an Bäumen und Sträuchern und wer
jemals zur Fliederzeit in dieſem blühenden, duſtenden Garten ging, dem
werden die Eindrücke und frohen Erinnerungen lange gedenken. Im
Schloßgarten ſelbſt iſt vieles verbeſſert und neu angelegt worden, was
während des Krieges und der folgenden Jahre verfiel. Die entzückenden
Gartenanlagen bilden im Frühlingsſchmuck eine Sehenswürdigkeit. Schon
an den nächſten Sonntagen, vorausſichtlich am 18. Mai, werden im
Schloßgarten die Freilichtaufführungen beginnen,
Enſemble=
gaſtſpiele des Badiſchen Landestheaters Karlsruhe und des
National=
theaters Mannheim. Nicht zuletzt ſei auch noch der Spargelzeit gedacht,
die vor wenigen Tagen einſetzte und nun bis in den Juni hinein
an=
dauern wird. So bietet die beliebte Stadt allen, die ſchauen, hören und
leben wollen, viel Schönes und Gutes, das vielen eimen Ausflug nach
Schwetzingen zum frohen Erlebnis machen dürfte.
Verbrecheriſcher Anſchlag auf einen Perſonenzug.
Mannheim. In der Nacht zum 6. Mai wurde auf den von
Mannheim nach Lampertheim fahrenden, Mannheim um 11.30 Uhr
fahr=
planmäßig verlaſſenden Perſonenzug, ein verbrecheriſcher Anſchlag
ver=
übt, indem die an der Südſeite der Riedbahnbrücke ſtehende
Warnungs=
tafel ſamt der als Träger dienenden eiſernen U=Schiene aus dem Boden
herausgeriſſen und unmittelbar beim Südeingang der Brücke quer über
den Schienenſtrang gelegt wurde. Nur einem glücklichen Zufall iſt es
zu verdanken, daß keine Entgleiſung erfolgte, die auf der Brücke, zumal
bei dem hochgehenden Neckar, ungewöhnlich ſchwere Folgen hätte haben
können. Von den Tätern, fehlt jede Spur. Die Neichsbahndirektion
Mainz hat für die Ermittelung derſelben eine Belohnung von 500 Mark
ausgeſetzt.
Harte Strafe.
Neuſtadt a. d. H. Wegen Hinterziehung der
Branntweinmono=
poleinnahmen wurden der Brennereibeſitzer Ferd. Kern und deſſen
Sohn Ernſt Kern vom Schöffengericht Neuſtadt zu je 14 Tagen
Gefäng=
nis und je 20 000 Goldmark Geldſtrafe oder je fünf weitere Monate
Gefängnis verurteilt, weil ſie auf einer unangemeldeten
Weinbrand=
blaſe unangemeldeten Wein gebrannt haben. Der zweite Sohn Alfred
Kern, der dabei Wache geſtanden haben ſoll, wurde freigeſprochen. Die
vom Zollamt beſchlagnahmten 12 Liter Reinalkohol wurden eingezogen,
Die Verurteilten werden gegen das Urteil Berufung einlegen.
Eine teuere Vergeßlichkeit.
Einen empfindlichen Verluſt erlitt am letzten Montag eine
Ber=
liner Dame, die mit einer Autodroſchke von der Lietzenburger Straße
nach dem Anhalter Bahnhof fuhr. Sie ließ im Wagen eine
ſchwarz=
lederne kleine Aktentaſche liegen, die eine goldene Herrenuhr,
Krawatten=
nadeln, eine Broſche, eine lange goldene Kette und andere
Schmuck=
ſachen enthielt. Auf die Wiederbeſchaffung hat ſie eine Belohnung von
300 Goldmark ausgeſetzt.
Kälte in England.
In ganz England und Schottland herrſcht eine außerordentliche Kälte.
Man meldete am Montag Schnee= und Hagelſtürme, insbeſondere in
Bualton. Auch im Norden von Yorkſhire ſowie im Süiden der
Graf=
ſchaft Durham herrſcht ſchlechtes Wetter. In der Grafſchaft Durham
waren ſtarke Schneefälle zu verzeichnen.
Autounfall von Mitgliedern der engliſchen Akademie der Künſte.
Auf der Heimkehr von einem Bankett, das aus Anlaß der
Eröff=
nung der Königlichen Akademie der Künſte in London ſtattfand, erlitten
vier hervorragende Mitglieder der Akademie einen ſchweren Autounfall.
Zwei von ihnen, der 75jährige Präſident der Akademie. Sir Aſton Webb,
und der 80jährige Sir Luke Fildes wurden in bewußtloſem Zuſtande in
das Krankenhaus eingeliefert, befinden ſich aber jetzt auf dem Wege der
Beſſerung. Die beiden anderen Verunglückten, Sir William Llewelyn
und Melton Fiſher, trugen leichtere Verletzungen davon und konnten,
nachdem ihnen ärztliche Hilfe zuteil geworden war, ihre Wohnungen
auf=
ſuchen. Der Chauffeur blieb unverletzt. Der Unfall ſcheint auf den
Zu=
ſammenſtoß des Automobils mit einem Laſtkraftwagen zurückzuführen zu
ſein.
MALONOA*
zurmperien-Zäptchen Balsam
onerkanntagute
Präparate-
gegen Spul- Und Maderwürmer
Erhältlich inFallen Apotheken.
Der amerikaniſche Weltunbflug.
Aus Neu=York wird gemeldet, daß der Leutuant Smith, der zweite
Kommandant des amerikaniſchen Fluggeſchwaders, geſtern mit ſeinen
Gefährten in Nadzon auf der Inſel Atka eingetroffen iſt. Der
Flieger war um 11,50 Uhr in Dutſch Harbour aufgeſtiegen, er legte die
Strecke in vier Stunden zurück. Was den Kommandanten Martin
an=
langt, ſo iſt man nach wie vor ohne jede Nachricht von ihm. Der
franzi=
ſiſche Flieger d'Diſy iſt auf ſeinem Fluge um die Welt am 5. Mai in
Kalkutta angekommen.
Amerikaniſches Eiferſuchtsdrama.
In Chicago hat ſich eine ſenſationelle Eiferſuchtsſzene abgeſpielt. Ein
weiblicher Rechtsanwalt, Frau Wanda Stopa, war in Beziehungen zu
einem verheirateten Kaufmann Smith getreten, obwohl ſie ſelbſt auch
verheiratet iſt. Sie drang in die Wohnung ihres Geliebten ein und gab
zwei Schüſſe auf ſeine Frau ab, die indeſſen ihr Ziel verfehlten. Dann
floh ſie aus der Wohnung mit dem Bemerken, daß ſie jetzt uach der Cityz
fahre, um ihren Liebhaber Smith zu erſchießen. Die verliebte Dame
hatte ihren Freund zwei Jahre lang gebeten, er möge ſeine Frau
ver=
laſſen und mit ihr entfliehen. Vor dem Hauſe, in dem ſich das
Revolver=
drama abgeſpielt hatte, ſtand ein Auto, in dem merkwürdigerweiſe der
Ehemann der rabiaten Liebhaberin ſaß. Frau Stopa ſtürzte in aller Eile
in den Wagen und iſt mit ihrem Ehemann ſeitdem verſchwunden.
Die Feuerprobe auf Haiti.
Eine merkwürdige Zeremonie, die die Prieſter auf Haiti ausführen,
das ſogen. Umuti oder das Gehen auf Feuer, wird in einem Bericht
des Neu=Yorker naturgeſchichtlichen Muſeums geſchildert. Dieſe
Feuer=
probe wird von einem Prieſter vollzogen, um dem Volke eine gute Ernte
zu ſichern, und ſie beſteht darin, daß er mehrere Male mit nackten Füßen
über eine Lage von Steinen wandelt, die von einem darunterliegenden
Feuer bis zum Notglühen erhitzt ſind. Eine enge, 2 Fuß tiefe Grube wird
ausgeſchachtet. Das Holz wird angezündet und brennt etwa 4 Stunden,
bis die Steine glühend ſind. Mit langen Stangen wird dann die oberſte
Steinſchicht entfernt. Der Prieſter erſcheint mit einem großen blühenden
Zweig in der Hand. Unter Abſingung eines Zauberſpruchs, der zu
ſeinem Schutze dienen ſoll, geht er über die feurigen Steine und ſchlägt
ſie dreimal mit dem Zweige, hinter ihm her maſchieren diejenigen S=chüler,
die den Mut dazu aufbringen. Eine nähere Unterſuchung hat die
ziem=
lich nüchterne Erklärung dieſes Wunders gebracht. Die Steine, die
da=
zu verwendet werden, ſind Baſalt, der eine ſehr ſchlechte Wärmeleitung
beſitzt. Man fand, daß ein Stein, der an dem einen Ende glühend heiß
iſt, am anderen verhältnismäßig kühl bleibt, ſodaß der Prieſter, wenn
er ſich die Stellen vorſichtig ausſucht, bet einiger Geſchicklichkeit ohne
Brandwunden hinübergehen kann.
* Weinheim 7. Maf. Patriarchaliſches Alter. Der
älteſte Bürger Weinheims. Herr Julius Oppenheimer, iſt nach
kurzem Krankenlager im vollendeten 96. Lebensjahre dieſer Tage
geſtorben.
und Kaffeckenner wiſſen es:
Bohnen-Kaffee ſowie Malz-
Kaufee müllſen mit preifter &
Dillers Kadee-Eſenz gekocht
(ein. Kein anderer Zuſaß 10 ſo
rein und ſo ausgezeichnet im
Gechmack. Haben sie noch
nicht ſelbd verlucht?
Silberpaket 30 Pf., Doſe 40 Pf. in allen Geſchäften.
Geſchäftiiches.
Internationale Motorrad=Sport=Ausſtellung
Stuttgart. Zurzeit ſind die letzten Vorarbeiten für die Ausſtellung
in vollem Gange. Das 38 700 Quadratmeter große Ausſtellungsgelände
mußte wegen der ſtarken Beteiligung aus dem In= und Auslande durch
den Stadtgarten erweitert werden. Die Einbauten ſind nahezu beendet
und die erſten Ausſteller treffen bereits in Stuttgart ein, um auch
ihrerſeits die letzten Vorbereitungen einzuleiten. Die Einräumung
ſelbſt erfolgt ab Montag, den 12. Mai, und iſt am Donnerstag, den
15. Mai, beendet. Die offizielle Eröffnung findet am Freitag, den u
16. Mai, vormittags 11 Uhr, unter dem Ehrenprotektorat des Herrn
Oberbürgermeiſters von Stuttgart, Dr. Lautenſchlager, ſtatt.
Die Bekämpfung des Ungeziefers bei Menſch und Tier iſt eine
der wichtigſten Aufgaben der Geſundheitspflege. Mit Cuprex
ge=
lingt die Ungezieferbeſeitigung ſchnell, ſicher, leicht und unauffällig,
ſo=
wie obne geſundheitliche Nachteile. Cuprer iſt das wirkſamſte und
beſte Mittel gegen Kopfläuſe und übertrifft alle bisherigen Mittel,
weil es das Ungeziefer ſamt Eiern (Niſſe) mit einem Male vernichtet.
Apotheken und Drogerien halten Cuprex in kleineren und
größeren Packungen vorrätig.
(3458a
Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr (R 18,
e9, Schülermiete grün 8 und blau 7): Die Verſchwörung des Fiesko
zu Genua”. Kleines Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr (
Sonder=
miete 211): Die heimliche Ehe‟. — Violin=Abend von Bruno
Stumpf. abends 8 Uhr, in der Aula des Realgymnaſiums.— Verein
ehem. Angehöriger des Heſſ. Artilleriekorps, abends
8 Uhr, im Perkeo: Familienabend. — Sterbekafſeverein
„Ruhe”, abends 8 Uhr, in der Reſtaur. Speier, Ecke Frankfurter Str.
und Rhönring. —Rummelbräu: Tanz. — Union=, Reſidenz,
Zen=
tral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Feuilleton und Heſiſche Nachrichten: Max Streeſ=
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann.
Derontwortlich für Schlußdient: Andreas Bauer.
Verautwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druch und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtade.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten
PoHeAMEEP RONOT
Wfür Last-Kraftwagen
gimd ebenbürtig in Hongtruktion und Haltbarkeit den
Fahrräder
und Automobile
Reifen fü
Motoräder
(I,4614
Die Weltmarke bürgt für Dualltätl
Bäromöbel 4 Kafſenſchräuke 4 Schreib= und Rechenmaſchinen
liefert vorteilhaft und preistvert, coulante Zahlungsbedingungen
A. Lächler Bürobedarf G. m. b. H. 4 Revaraturenverkſtätte 4 Karlſt. 1 4 Tel. 1489
Seite 10.
Darnſtädter Tagblatt, Samstag,
Boslalhaus ir lunzugren i Mole Gg. Scheubskegel, Meistr. /2).
empfichlt in nur guten Oualitäten, bei billigsten Preisen
200 Mir. 15 3
gegonüder dor
Hauptpost
(5582a
Sportwolle, Geb.
Strumpfwolle, Geb.
Baumwolle, Lage .
Straußwolle
.
Babywolle, Knäuel
18 J
10.,
70,
60,
80
Strümpfe aller Art
Füßlinge
Sportstutzen.
Sportkrasen.
Kragennadeln
Biedermeiergarn
Häkelgarn, 20 Gr.
Stieksarn
Perlearn
farb. Nähgarn .
Gummiband
Rüschenb. . .
klosenträger
Prsatsteile
Schuhriemen
. Mtr. 20 J an
..Ntr. 70 „
... 80 „„
... . 15 ,
.... 10„.
Nähgarn . .
Nähgarn . . .
Reihsarn ...
Sternseide
Druckknöpfe
500 Mtr. 45 „
. 20 Gr. 25 „
12.
. . Dtzd. 8.„
Kt
Verspart Arbeit, Verlust, Verdruß und 8
Geld. Leichteste Handhabung und
größte Sicherheit gegen Diebstahl.
Billig im Gebrauch u. stets brauchbar.
Zu beziehen durch (5549a
TohertedteHärtder
General-Vertreter
Parmstadt
Kiesstraße 5, 2. Stock.
dert Schillerpiant
Hernen-Angügg
„TAAD.R.
Pa.
Z
48.00 45.00
40.00
Unsere Vertreter sind angewiesen, keine
Anzallungen entgegenznnehmen.
Horron-Anaügt
aus reinwoll. Stoffen
55.00 48.00
Gengralvertretung=
Rossdörferstrasse 102
Herren-Annüge
Auf diese
Preise gewähren
wir einen Kredit auf 2
Monat bei mäßiger
An-
zahlg. Wir geben somit
jedem einzelnen
Gels-
genheit, sich in den
Be-
sitz eines guten
Klei-
dungsstückes zu
setzen.
Kalbkuss am Rathaus
Das Spezlalgeschäft
Heiderstoffe, Anzugstofe
Weiß- u. Baumwollwaren
Magraäge
aus besten Maßstoffen
eleg. Form 125 110 95
elegant, Coversoat, Gabar-
dine, Donegal 150, 125 4 A Nindjagken
42.00 35.00 28.00 22,00
4 U Brosehes-Hoson
Cord, Manchester, 21.00
16.00 12.00 U
Al.OMMTScz
Achten Sie genau auf Hausnummer /
Taonles
Gegenüber dem Baalbau.
zentner=, fuhren= und waggonweiſe.
A Heiurich Sunk 7
Wilhelmſtr. 40 (B5956ms) Teleph. 445.
TV6111) Selbſtregiſtrierender
Laſt wagen Hontrollavparat
CHTON-ANUN-WTANN
ſollte an keinem Auto fehlen. Tüchtige
Vertreter mit Einbauwerkſtätten geſucht.
„Hawag; Kraftfahrzeug=Zubehör G. m. b. 6.,
Frankfurt a. M., Güterplatz 3.
Burres
Brennholz
Beachten Sie bitte mein Schaufenſter!
(Füllung 1922)
geſchnitten und gehackt, liefert jedes
Quan=
tum frei Keller
(B5962dso
Heinrieh Wunk
Telephon 445.
Wilhelmſtr. 40
Friſch eingetroffen:
Schöner Lattig=Salat !4 Pf. 15 9, Pf. 45 9
Feinſt. Holländ. Weißkraut per Pf. 30 3
la Mäusch.=Kartoffeln z, Salat p. Pf 30 9
bei5 Pf. 28 9
Ia Kriſtall=Zucker.
per Pf. 45 3
laSberh. ſpeck, Bauernhandkäfe Stück 8 3
empfiehlt.
(*13664
Frau Stilling Wwe., Hochſtr. 4.
Hagthartoſfeln
Großſchlächterei und Wurſtfabrik
ſraße
Teledhon
799
Pauf
Trotz erhöhter Großvieh= und Schweinepreiſe bin ich
in der Lage, zu äußerſt günſtigen Preiſen zu liefern:
(6161
M
Speiſekartoffeln
in erſtklaſſiger Qualität, ſowie
Torfmull, Torfftreu
und Brenntannäpfel
liefert zu Tagespreiſen (B”2df=
Aug. Krautwurm
Forſt= u. landw. Samenhandlung
Wilhelmſtr. 31
Fernſprecher 1879.
Ochſen= und Rindſieiſch per pfund 0.60
Schweineſſeiſch zum Kochenu. Braten ver Pfund 0.80
la Hausm. Leber= u. Blutwurſtppf. 0.80
Ia Schwartennagen . . per Pfund 0.80
la grobe u. feine Bratwurſt verpfund 1.09
Ia Fleiſchwurſt
per Pfund 0.80
Konſum=Leber= u. Blutwurſt v. pf. 0.69
la ganzes Schweineſchealz ver pfund 9.90
Sackſleiſch täglich friſch
per Pfund 0.20
ſowie fämtliche anderen Wurſtſorten.
Handschuhe, H. u. D. 1.50 zn
Glagehandschuhe billigst
Taschentücher
Kanungangen Aie Lattn"
Wäschenamen . . Dtzd. 103
Go He Da
Rauchtabak
gar. rein Übersee.
(6151
Mittelschnitt.
Blättermischung ohne Rippen
1½½Pfund Mk.1.—
Grobschnitt.
Rippenmischung
½, Pfund 65 Pfg.
Bratis erhält aufWunſch Feder eine Probe
—um ſich von der Qualität dieſer
—Tabake überzeugen zu können.
heute erstmalig mit unseren
Bunt Preisen in die Oeffentlichkeit,
UüdT
Binige Boispiole unserer Loistnngsfähig keit:
Georg Hettinger
Elisabethenstr. 35 — Telephon 3285.
Moderner Vierſitzer
6/22 PS. elektr. Licht, Anlaſſer uſw. ſofort
preiswert abzugeben.
Mäiller & Ober
Rheinstr. 39, (F777gms
BLUSEN
in Voile, Crepe de Chine in eleganter
Ausführung (Handhohlſaumarbeir) ſow.
einfacher Verarbeitung in jeder
Preis=
lage vorrätig
Bieſenfabrikation E. Maher
Oraugerie=Allee 17, 1. Stock. (*13616
ab Lager und frei Haus
empfiehlt
(5784a
Wilhelm Köhler
G. m. b.,H.
Büro: Luiſenplaß 1. Telephon 2418.
Mach Mannheim
bietet ſich bis nächſten Mittwoch
Transport=Gelegenheit
(13583 mit Laſtauto
L. Eberhardt
Möbeltransport Laſtauto=Verkehr
Forſtmeiſterſtr. 14 — Tel. 685
Haat=
und Speiſekartoffeln
Südfrüchte, insbeſondere Zitronen,
äußerſt billig, ſow. neue Aeghpter Zwiebeln
empf. zu hilligſten Tagespreiſen (*135698g
Grafenſtraße 16.
Beorg Crößmann, Teleph. 2598.
Zweigniederlage: Heidelbergerſtr. 66.
wird mein Motor=u. Fahrrad
am beſten u. billigſten repariert
u. umgearbeitet, Nahmenbrüche
fachmänniſch ausgeführt?
Bei: 9. Wagner
Reparaturwverkſtätte — Kiesſtr. 34.
Daſelbſt einige gebrauchte
Leichtmotor=
räder u. einzelner D. K. W. Motor billig
zu verkaufen,
(1363es1
Aus den Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 graues Säckchen mit
Eß=
kännchen. 1 dunkelblauer Stoffgürtel. Ein
Billionenſchein. 1. Patenthandtäſchchen.
1 geräucherte Leberwurſt. 1 Patent= und
1 großer und 6 kleine Schlüſſel am Ring.
1 ſchwarzes Schreibzeugmäppchen. 1 br.
Stofftäſchchen mit Reiſepaß, auf den
Na=
men Meher ausgeſtellt. 1 kleine Stickſchere,
1 ſchwarzer Damenhandſchuh. 1 ſilberner
Manſchettenknopf mit grünem Stein. Eine
braune Atenmappe. 1 ſchwarzer
Damen=
ſchirm. 1 ſilberne Damenuhr mit
Gold=
rand. 1 Drücker, 1 violettblaue Kinder=
Bipfelmütze.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Tg=mſtadts: Es verſehen
den Sonatagsdienſt und in der Woche
vom 10. Mai bis einſchl. den 17. Mai den
Nachtdienſt die Merck ſche Apotheke,
Rhein=
ſtraße 9, und Beſſunger Apotheke,
Karl=
ſtraße 111.
Frl. nimmt Kunden
(13594
an in
Beiznähen
von Damenwäſche.
Ang, u. J140 g. d. 8.
Tomatenpflanzen
Kräftig (42
Dalzlienknsllen.
2oos,
Schießhaus=
ſtraße 18. Tel. 2810,
Großverbraucher und Wiederverkäufer erhalten Preisermäßigung!
Beachten Sie bitte mein Schaufenſter!
Fliegende Arbeitskolonne der
Arheitszentrale für
Erwerbs=
beſchränkte
erledigt vorübergehende Arbeiten und
* Beſorgungen jeder Art durch zuverläſſige
Kräfte gegen amtlich feſtgeſetzte Ver=
gütung.
Fernruf Stadtamt.
(st6097
[ ← ][ ][ → ]Markt 7
Guggenheim
Darmstadt
Rummer 130.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Mai 1924.
Seite 11.
Sport, Spiel und Turnen.
Fauſtball.
Fußball.
Sp.=V. 98 — Sp. Wiesbaden.
Auf das heute nachmittag ſtattfindende Zuſammentreffen der
Liga=
mannſchaften des Sportvereins 98, hier, und des Sportvereins
Wies=
baden ſei an dieſer Stelle nochmals hingewieſen. Das Spiel findet wegen
Unbeſpielbarkeit des Stadions ausnahmsweiſe auf der Rennbahn ſtatt.
Ueber die Spielſtärke der Wiesbadener wurde fa ſchon geziemend
auf=
merkſam gemacht. Die Mannſchaft des Sportvereins hat inſofern eine
Umſtellung erfahren müſſen, da verſchiedene Spieler infolge Krankheit
und Arbeit abſagten. Die Mannſchaft tritt in der Aufſtellung:
Ellenbeck
Stephan Laumann
Mahr Schreiber Heß
Jakoby Müllmerſtadt Becker Takaſh Krebs
an. Die Namen des eingeſtellten Erſatzes bürgen ſchon für guten Sport,
und dürfte die Mannſchaft bei gegenſeitigem guten Willen trotzdem ein
einheitliches Ganze darſtellen und die erſchienenen Zuſchauer vollauf
be=
friedigen. Da am morgigen Sonntag die Ligamannſchaft Sportverein
ſpielfrei iſt und am kommenden, den 18. Mai, die Mannſchaft im
Pokal=
ſpiel auswärts ſpielt (gegen Eintracht in Frankfurt), iſt Jedem heute
nochmals Gelegenheit gegeben, ſich über die derzeitige anſehnliche
Spiel=
ſtärke zu vergewiſſern und ſeinen Sporthunger zu ſtillen. Der
Spiel=
beginn iſt um 6 Uhr. Ueber den Spielbetrieb am morgigen Sonntag
wäre folgendes zu berichten: Die Liggerſatzmannſchaft Sportvereins fährt
nach Sandhofen, um gegen die gleiche der Spielvereinigung das fällige
Verbandsſpiel auszutragen. Hoffentlich wird der gute Wille, mit dem
die Mannſchaft fährt, belohnt und kehrt, mit den beiden, Punkten beladen,
in die Reſidenz zurück. Auf dem Uebungsplatz treffen ſich um 11 Uhr
die 2a=Mannſchaft und die gleiche der Eintracht=Frankfurt. Vor dieſem
Spiel um 10 Uhr trägt die 1a=Jugend das fällige Verbandsſpiel gegen
Eſchollbrüchen aus. Die Sondermannſchaft begibt ſich nach Frankfurt,
um ſich mit der erſten Mannſchaft eines A=Vereins im Freundſchaftsſpiel
zu meſſen.
Sportverein Darmſtadt 1898—Sp.=V. Heidelberg (Juniorenmaunſchaft).
g- Am morgigen Sonntag begibt ſich die Juniorenmannſchaft des
Sportvereins nach Heidelberg, um dort gegen die V.F.B.=Junioren ein
Propagandaſpiel anläßlich der erſten Schloßbeleuchtung in dieſem Jahre
auszutragen. V.F.B. verfügt über einen ſehr guten Nachwuchs, ſodaß
ſich die 98er ſchwer anſtrengen müſſen, um bei ihrem erſten Spiel
außer=
halb Darmſtadts die Vereinsfarben würdig zu vertreten. Allerdings
dürften die Heſſen, nach ihren bisherigen Erfolgen zu urteilen, als Sieger
zurückkehren.
Akadem, Sportklub 1. Mannſchaft—V. f. R. Darmſtadt, Liga.
Ka. Am heutigen Samstag abend treffen ſich auf dem Exerzierplatz
pbige Mannſchaften zum Freundſchaftstreffen. Es dürfte ſicher ein gutes
Spiel werden, um ſo mehr, als der A. S. C. gegen Union=Beſſungen
ein Unentſchieden zuwege brachte. V. f. R. tritt mit einer beſten
Auf=
ſtellung an. — Am morgigen Sonntag tritt dann V. f. R. mit ſeiner
Ligamannſchaft gegen die vorzügliche
Kreisligamann=
ſchaft von V. f. R. Frieſenheim (Pfalz) an. Auch dieſes Spiel
findet auf dem Exerzierplatz ſtatt. Die Frieſenheimer haben ſich in den
Verbandsſpielen prächtig geſchlagen und zählen zur Spitzengruppe der
Pfalzkreisliga. Sie werden in Darmſtadt mit ihrer ſtärkſten Aufſtellung
antreten. Bei dem vorzüglichen Kampfgeiſt, der die Mannſchaft
be=
herrſcht, werden ſie den Darmſtädtern ſchwere Arbeit machen. Die
Liga=
mannſchaft des V. f. R. Darmſtadt, die erſt in der zweiten Runde der
Verbandsſpiele erfolgreich werden konnte, iſt gegenwärtig im Können.
Die Manuſchaft hat ſich gut eingeſpielt und gute Erſatzleute ſind zur
Stelle. Das bewies das Spiel gegen Mannheim, bei dem die
Mann=
ſchaft mit drei Erſatzleuten ein 4:4 herausholte. So darf man mit
Zu=
verſicht dem Spiel entgegenſehen, das ſicherlich alle Beſucher
zufrieden=
ſtellen wird. — Dieſem Spiel der Ligamannſchaften voraus ſteht die
Erſatzliga des V. f. R. Bürſtadt der Einheimiſchen im
rückſtän=
digen Verbandsſpiel gegenüber, und vor dieſem Treffen haben wir das
Spiel Sportv. 1920 Höchſt i. O. gegen die 2a Mannſchaft V. f. R. Alles
in allem ein reichhaltiges Sonntagsprogramm, dem wir den beſten
Ver=
lauf wünſchen.
F. C. Eintracht Darmſtadt.
In Fortſetzung der Privatſpiele empfängt Eintrachts Erſte am
morgen Sonntag vormittag auf dem T.G.D.=Platz am Finanzamt Gäſte
aus Frankfurt. Die erſte Elf des Sportklubs „Hertha 1910” iſt der
Gegner, welcher ſich mit den Einträchtigen mißt. Die Mainſtädter ſind
Tabellenzweiter der dortigen A=Klaſſe und bringen eine vorzügliche,
faire Elf, die ſich in ihrem Gau beſten Rufes erfreut, mit nach hier.
Bei der derzeitigen guten Form der Hieſigen wird ſicherlich
intereſſan=
ter Sport geboten, der jeden Fußballfreund befriedigen wird.
Nach=
mittags ſtehen ſich ebenfalls auf dem Turngemeindeplatz die zweiten
Mannſchaften der beiden Vereine gegenüber.
heima-
V. f. R. Darmſtadt, Jugendabteilung.
Ka. Die Jugendmannſchaften des V. f. R. beteiligen ſich an den
Ver=
bandsſpielen des Gaues Bergſtraße, und zwar ſind dies die 1a und die
1b Jugendmannſchaften, ſowie 1a und 1b Schülermannſchaften. Die
2a und 2b Jugendmannſchaften mußten wegen Mangel an Gegnern
zurückgezogen werden und werden Privatſpiele austragen. Der
kom=
mende Sonntag ſieht folgende Treffen:
1a Jugendmannſchaft V. f. R.—Groß=Zimmern. Weite Spiele ſind
noch unbekannt.
Sportvereinigung Arheilgen—Sp.=Cl. 10 Mannheim=Käferthal.
Der kommende Sonntag bringt uns den beſtbekannten Sportklub 1910
Mannheim=Käferthal als Gegner. Das Spiel findet nachmittags 4 Uhr
auf dem Sportplatz am Arheilger Mühlchen ſtatt. Das Vorſpiel in
Käferthal endete 2:2. Wenn die Käferthaler morgen nachmittag die
glei=
chen Leiſtungen zeigen wie im Vorſpiel, iſt ein ſchönes Fußballſpiel zu
ſehen.
Gaumeiſterſchaftswettſpiele des Rhein=Main=Gaues in Bickenbach und
Befſungen.
Kommenden Sonntag beginnen die Meiſterſchaftswettſpiele im
Fauſt=
ball. Es iſt ein erfreulicher Fortſchritt in der Beteiligung zu
verzeich=
nen. 38 Mannſchaften gegen 18 im Vorjahre, alſo eine Zunahme von
rund 50 Prozent. Gewaltiger iſt dadurch auch die Arbeit geworden. Die
Spiele mußten deshalb in die einzelnen Klaſſen eingeteilt werden,
zu=
mal noch dies Jahr die Spiele in Vor= und Nückrunden ausgetragen
werden. Am Sonntag eröffnen nun die A=Klaſſe und die B=Klaſſe (
be=
ſetztes Gebiet) die Meiſterſchaftsſpiele. In Bickenbach wird ſich die
A=Klaſſe meſſen. Hier werden ſpannende Kämpfe erwartet, zumal die
vorjährigen Meiſterſchaftsſpieler wieder ziemlich auf dem Plan
erſchei=
nen. Auch in Beſſungen werden ſich Vereine treffen, die in der B=Klaſſe
ein ernſtes Wort mitreden. Den Freunden und Anhängern des
Fauſt=
ballſpiels werden ſomit in Bickenbach von 11 Uhr und in Beſſungen
von 10 Uhr vormittags ab einige genußreiche Stunden geboten.
Leichtathletik.
Handball.
Sportverein Darmſtadt 1898.
Heute Samstag, den 10. Mai, 6.30 Uhr abends (!) hält die
Hand=
ballabteilung des Sportvereins in der Schutzpolizeiabteilung,
Holzhof=
allee 25 1. Bereitſchaft, eine wichtige Verſammlung ab. Auch Neulinge
haben Zutritt und Gelegenheit, ſich vorher um 3 Uhr am Training auf
dem Schupoplatz zu beteiligen, wo ein Uebungsſpiel zwiſchen den beiden
erſten Mannſchaften ausgekämpft wird.
Sportverein Darmſtadt 1898 gegen Sportfreunde Frankfurt.
Der Handballſport gewinnt Anhänger! Das bewieſen die zahlreichen
Zuſchauer, die das überlegene Spiel der Sportvereinler gegen Langen
am vorigen Sonntag ſahen. Morgen Sonntag, den 11. Mai, erwächſt
den Darmſtädtern wohl die ſchwierigſte Aufgabe ſeit langer Zeit. Der
Gegner, die weitbekannte 1. Mannſchaft der Sportfreunde Frankfurt
will ſich in fairem Spiel für die knappe 2: 3 Niederlage im Frankfurter
Vorſpiel rächen. So wird denn ein richtiges Kampfſpiel gezeigt werden,
umſomehr, weil die hieſigen in der beſtändigſten Aufſtellung ſpielen:
Bärenz
Kadel Spieß
Juda
Götz Galm
Daniel Fiſcher Jans Reuter Penzel
Das Spiel beginnt um 2.30 Uhr auf dem ſchönen grünen und
trockenen Schupoſportplatz auf dem Exerzierplatz. Die 2. Mannſchaft
ſpielt nachher gegen die 1. Elf der Aſchaffenburger Viktoria, die
Rück=
ſpielpflichten ins Heſſenland treibt.
Hada.
Heſſen=Verein für Leibesübung.
Am kommenden Sonntag ſteht ſich die Jugendmannſchaft der Heſſen
der 2. Mannſchaft des Turn= und Sportvereins Langen 1862 zum
Freundſchaftsſpiel gegenüber. Die Jugendmannſchaft der Heſſen befindet
ſich zurzeit in ſehr guter Form und da der Geguer, eine 2. aktive
Mann=
ſchaft, Gutes verſpricht, wird es ein intereſſantes Handballſpiel werden.
Die Heſſen ſpielen in folgender Stellung Jeier, Günther Wichel,
Würtz, Schönwolf, Gleim, Schröder, Reinhart, Zörgiebel, Schröder, Aß
mann. Das Spiel findet auf dem Hochſchulplatz in der Zeit von 3—4
Uhr ſtatt.
P.
Ringen.
Riugkampf in Pfungſtadt.
Am kommenden Sonntag findet in Pfungſtadt ein Städtewettkampf
m Stemmen und Ringen zwiſchen Sportverein 1914 Pfungſtadt und
Sportverein Offenbach ſtatt.
Leichtathletik=Abteilung der Turngemeinde Darmſtadt 1846.
Am kommenden Sonntag, den 11. Mai, begibt ſich nſere
Leicht=
athletik=Abteilung anläßlich eines Anturnens des Turnvereins Niederrad
nach dorten. Zum Austrag geglangt ein Handballſpiel der 1. ſowie der
2. Jugendmannſchaft, ſowie einige Staffelläufe. Die gemeldeten
Leicht=
athleten treffen ſich um 1.30 Uhr am Hauptbahnhof und fahren um
1.45 Uhr ab.
W. Ho.
Werbelauf „Rund um Dieburg”.
Die Werbekraft dieſer Veranſtaltung ſteht außer Zweifel. Schönes,
trockenes Wetter, und der Erfolg wäre ein durchſchlagender geworden.
Nicht alle gemeldeten Mannſchaften ſtellten ſich dem Starter. Durch
das vorher niedergegangene Gewitter iſt dies zu entſchuldigen. Den
Mannſchaften der Turngemeinde, der Haſſia, des Radfahrer=Vereins
und der Turngeſellſchaft herzlichen Dank für die Beteiligung und gute
Durchführung des Laufes. Auch das ſportliche Ergebnis desſelben iſt
zufriedenſtellend. In Anbetracht der ſchwierigen Wegeverhältniſſe ſind
die Zeiten ſehr gut. Als erſte Mannſchaft gingen die Leichtathleten
der Turngemeinde in der vorzüglichen Zeit von 13,33 Minuten durchs
Ziel. Bis zum 5. Wechſel (Bahnhof) betrug der Vorſprung 120 Meter,
und dieſe Diſtanz wurde bis zum Ziel auf 180 Meter vergrößert.
Ben=
der als Malmann lief die 500 Meter gegen Köfler und Lohrum in 71.
Sekunden; angeſichts der ſchlechten Wegeverhältniſſe eine blendende Zeit.
Als zweite Mannſchaft gingen die Ringer der Turngemeinde
über=
raſchenderweiſe durchs Ziel. Die Zeit betrug 14,03 Minuten. Als
dritte Mannſchaft folgte die Haſſia, die bis zum letzten Wechſel vor den
Ningern lag. Einige Verſager koſteten der Mannſchaft den zweiten
Platz. Ihre Zeit betrug 14,23 Minuten. Auch die Radfahrer, die den
vierten Platz belegten, liefen ein ganz beachtenswertes Rennen. Als
fünfte Mannſchaft landete die Turngeſellſchaft. Alle Achtung vor dem
ſchönen Lauf der jungen Turner. Bei der Jugend fehlte die
Organi=
ſation. Verſchiedene Wechſel waren unbeſetzt. Die kleinen Radfahrer
waren die Schlauen, liefen einfach tauſend Meter. Alle dieſe Mängel,
wie ſie hier zutage traten, dürfen nicht mehr vorkommen. Alles in allem
ein Erfolg für unſere noch junge Leichtathletik wie für unſere geſamte
Dieburger Sportbewegung.
K. Heckmann.
Wandern.
„Hefſen”, V. f. L., Darmſtadt.
Neben Schwimmen, Leichtathletik, Turnen und Spielen ſoll auch das
Wandern und die Liebe zur Heimat eine Pflegeſtätte im Verein finden.
So unternimmt derſelbe morgen (11. Mai I. Js.) eine Wanderung an
die blütengeſchmückte Bergſtraße. Die Wanderer finden ſich zur Abfahrt
morgen vormittag 6.40 Uhr auf dem Hauptbahnhof hier ein.
Weiterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Sonntag, 11. Mai:
Ein neues Störungsgebiet rückt gegen den Kontinent vor, das bei
milder Temperatur erneut Trübungen und Regenfälle bringen wird.
in neuer Muster-Auswahl, solide gute Ouali-
tät . . . . . . . . . . . . . . . . . . Meter A50
95
K Ein Post. 80 cm breite Bettzeuge
solide, kräftige Ware, rot-weiss karriert, für Kissen-
Bezüge ..... .. . . ....... .. . . . Meter So! Waschmusseline
in grosser Auswahl, hübsche Muster, hell, mittel-
Weter
farbig und dunkel . . . . . . . JüS0= 1Post. ungebleicht Hemdentuch
78/80 cm breit
.... lieter To.
solide kräftige Ouaiität ...... . .
Sau leite unle
einkaufen zu können zum
Ladenpreis
auf
Teilzahlung
Kinderwagen
ngroßerAuswahl
Spezialgeſchäft
Donges& Wieſt
liſabethenſtr. 25½.(1
50—200 Liter
Herren-, Damen-, Kinder-Leibwäsche und
Bettwäsche, Strickwesten, Hosen, Kretonne
usW.
DOZ
Eckhardtstrasse1 (Ecke Gardistenstrasse)
3574
auch im
Abschlass
täglich frisch gestochen
ungewässert, von anerkannt vorzügl. Gate
Heutiger Preis:
I. Sorte Pld. Mk. 1.05, II. Sorte Pfl. 80 ₰
Suppenspargel Pfund 20 Pfg.
Frische Möwen-Eier empfehlen
Jaſe
ScHULSFRTEI.23
2WEIOOESCHA
ind MAlNZ.
(6116
geſucht. Ang. u. K 22
a. Geſchäftsſt. (*13670
Friſchmelkende Ziege
z. verk. Näh. Alte (
Niederſtr. 17, Maurer.
2 Schweine u. 4 Zieg.
trächtig, z. verkaufen.
Stiftſtr. 95. (*13561
14 Tg. alte Gänschen
u. 1923er Legehühner
zu verkaufen.
Marienplatz 1, Z. 22,
2. Torbog., 1 Treppe
hoch, 1. Tür r.
Abzugeb.:
Nanarien=
hähne und=Weibchen
Weiterſtädterſtr. 8,
1. St., Iks nachmitt.
v. 1—3 Uhr. (*1360
2 Silberhäſinnen (
ge=
deckt),
Kinderſchreib=
pult zu verk. (*13621
Zeughausſtraße 1, I.
Deutsches Reichspatent und Auslandspatente
angem. - Amtlich begutachtet und empfohlen
Anerkannt sicherstes
Vertilgungsgerfahren
zur radikalen Ausrottung von Feld- und Hausmäusen,
Ratten, Maulwürfen, Hamstern, Bisamratten,
Wühl-
mäusen (Moll- oder Schermäusen, Erd-oder Wühlratten),
Dachsen, Erdwespen, Hornissen, wilden Kaninchen,
Füchsen, Schwaben, Schaben, Kakerlaken, Kellerasseln
(sogen. Russen, Franzosen), Mehlmotten, Ameisen usw.
also allen Feld-, Garten-, Haus-
und Herd-Ungeziefers zamt Brut
Einfachete Konstruktion, Handhabung für jeden Laien
sofort möglich — Die Schädlinge werden in wenigen
Sekunden durch Gase vernichtet — Nachweisbar beste
Erfolge in der Praxis — Viel billiger als Giftpräparate
— Ungefährlich für Menschen, Haustiere und Pflanzen —
— Nur einmalige Anschaffungskosten —
Eineiges Vertilgungsverfahren, für welches vom
Fabri-
kanten volle Garantie übernommen wird
on Darmstadt
General-
Vertreter 114K, Tiledr. Wanner Kiesst.
Geitz. 12.
Darmſtädter Lagbtatt, Bamstag, den 10. Mat 1924,
Rammtt 130.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Jubilate, den 11. Mai 1924,
Stadtkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſienlehre für die Lukasgemeinde.
Pfarrer Kleberger. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Vo=
gel. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Die Stadtbirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre,
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. —
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Studienrat Dr.
Zimmermann. — Abends 6 Uhr: Abendgottesbienſt. Pfarrer
Wagner II.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer D. Waitz.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17): Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für
die Reformationsgemeinde. Pfarrer Lautenſchläger. —
Nach=
mnittags 2 Uhr: Taubſtummengottesdienſt. Pfarrer Heß. — Abends
8 Uhr: Gemeindeabend der Kaplaneigemeinde.
Landesverband evang. kirchl. Frauenvereine: Montag, den
12. Mai, nachm. 3 Uhr im Rummelbräu: Hauptverſammlung mit
Vortrag von Dr. med. Happich=Darmſtadt über: Geſundheit, Ehe
und Familie‟ Alle Mitglieder der zum Verband gehörenden Vereine
ſind herzlich eingeladen. Gäſte willkommen!
Martinskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den
Nordweſt=
bezirk im Gemeindehaus. Pfarraſſiſtent Müller. — Um 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer D. Waitz. Feier des heil. Abendmahls mit
Vorbereitung. Anmeldung von ½10 Uhr an in der Sakriſtei. — Um
11½ Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirt. Pfarrer D. Waitz,
— Mittwoch, den 14. Mai, abends 8 Uhr im Gemeindehaus:
Gemeinde=
verſammlung zur Entgegennahme des Jahresberichts über den
kirchlich=
ſittlichen Zuſtand der Gemeinde in 1923 und zur Beratung über
Ge=
meindeangelegenheiten.
Johauneskirche: Vorm, 9 Uhr: Chriſtenlehre für den Nordbezirk
im Gemeindehaus, Pfarxer Marx. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Marx. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Um 11½ Uhr:
Chriſtenlehre für den Weſtbezirk im Gemeindehaus. Pfarrer Wagner,
— Montag, den 12. Mai, abends 8 Uhr: Max=Reger=Abend des
Männer=
vereins, Karten zu 50 Pfg. beim Kirchendiener Schlegelmilch,
Kahlert=
ſtraße 26. — Mittwoch, den 14. Mai, abends 6 Uhr im Gemeindehaus:
Helferſitzung des Nordbezirks.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr:
Ehriſten=
lehre (2. Gruppe). Pfarrer Schaefer. — Um 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarrer Schaefer. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Schaefer.
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Wolf. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt (bei ſchönem Wetter
Waldſpaziergang). Pfarraſſiſtent Wolf. — Abends 7½ Uhr im
Ge=
meindeſaal: Konfirmandenabend der Jugendvereinigung. — Montag,
den 12. Mai, und Dienstag, den 13. Mai, abends 7½ Uhr:
Gemeinde=
abende im Saal (Aufführung von „Jakob Böhme‟,
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Evangel,
Sonntagsver=
ein (Chriſtl. Verein junger Mädchen): Sonntag, nachm. von 4 bis
7 Uhr: Vereinsſtunden (Jugenbſonntag). — Donnerstag, den 15. Mai,
fällt die Betſtunde aus.
Kranichſtein (Schloßkatzelle): Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Wetzel=Arheilgen.
Lutheriſcher Gottesdjenſt. (Selbſtändige ebang.=luth. Kirche.)
Am Sonntag Jubilate, den 11. Mai, vorm. 10 Uhr, im „Feierabend”,
Stiftſtraße 51. Pfarrer Müller.
Stadtmiſſion (Mühlſtr 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
— Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt (Funkerkaſerne) — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. — nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde, Pfarrer Schäfer.
— Abends 8 Uhr: Mitgliederverſammlung mit Tee. — Von Montag
bis Samstag jeden Abend 8½ Uhr: Evangeliſationsverſammlungen von
Herrn P. Juhl=Hamburg über das Thema: „Vom Weg zum Leben”.
— Von Dienstag ab, nachm. 4 Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch, nachm.
4 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen. — Jugendbund für
E. C., Mühlſtraße 24: Sonntag, nachm. 2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für Jünglinge. — Um 4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jungfrauen.
— Abends 8½ Uhr: Unterhaltungsabend — Von Montag ab
Teil=
nahme an der Evangeliſation der Stadtmiſſion von Herrn P. Juhl=
Hamburg.
Wartburgverein Darmſtadt (E. B. J. M.). Vereinslokal:
Ge=
meindehaus der Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr. 6 (Mollerſtr. 23),
Sonntag, nachm. 3 Uhr: Familienſpaziergang (Blütenwanderung),
Treffen am Paſſetbrunnen (Friedhof). — Dienstag, den 13. Mai, abends
8½ Uhr: Bibelbeſprechung. Ausſprache über Zeit= und Lebensfragen.
Hier ſoll niemand fehlen (Gäſte immer willkommen).
Ehriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E. B.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanrerie=Kaſerne, 1. Hof links): Sonntag, abends 8 Uhr:
Großes Konzert in der Turnhalle zum Beſten des Heimumbaues. —
Dienstag, abends 81 Uhr: Bibelſtunde, — Donnerstag, abds. 8½ Uhr:
Bibelſtunde im Familienkreis,
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.):
Sonn=
tag, vorm. 9 Uhr: Gebetsgemeinſchaft. — Um 10 Uhr: Beſuch des
öffentl. Gottesdienſtes. — Abends 6 Uhr: Andacht. — Mittwoch, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde für Jugend und junge Männer. — Donnerstag,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Familienangehörige,
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 11. Mai 1924.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm, 5½ Uhr: Beichtgelegenheit — Um 6 Uhr: Erſte
heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um 8 Uhr:
Singmeſſe mit Predigt und Kommunion der Jungfrauen=Kongregation.
— Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um 11 Uhr: Singmeſſe mit
Predigt. — Nachm ½3 Uhr: Chriſtenlehre; darauf Muttergo tesandacht.
— Um 5 Uhr: Mükterverein. — An allen Werktagen, abends 8 Uhr:
Majandacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6!; Uhr:
Heil. Meſſe. — Um 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle zu Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt mit
Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm, um 5 Uhr und abends
um 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. —
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. —
Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm 2 Uhr: Andacht. —
Dienstag und Freitag, abends 8 Uhr: Majandacht.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. 10 Uhr: Hochamt und Predigt.
Rachm. 2 Uhr: Andacht. — Werktags, vorm. ½7 Uhr: Heil. Meſſe,
St. Martinskapelle am Herdweg: Samstag, nachm. 5 Uhr und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. ½7 Uhr: Gelegenheit zur heiligen Beichte,
— Um ¼8 Uhr: Heil. Meſſe. — Um /8 Uhr: Predigt. — Um ½9 Uhr:
Heil Meſſe. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr:
Chriſtenlehre. — Um 2½ Uhr: Andacht. — Mittwoch, abends 6 Uhr:
Majandacht. — Gaben für die Liebfrauenkirche nimmt dankbar
ent=
gegen das katholiſche Pfarramt St. Martin.
St. Fideliskirche: An allen Sonn= und Feiertagen in der Kapelle
der Engliſchen Fräulein, an der Waldſtraße vorm. 8 Uhr: Heil. Meſſe
und Predigt. — Gaben für die Fideliskirche nimmt dankbar entgegen
der katholiſche Kirchenvorſtand St. Fidelis, Herdweg 28,
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhn
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm, 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½7 Uhr:
Früh=
meſſe. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. ½2 Uhr:
Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg, ½8 Uhrz
Heil, Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm, 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: And,
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 11. Mai,
vorm. 111 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 4½ Uhr:
Verkündi=
gung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 14. Mai, abends 8½ Uhr=
Gebetsſtunde. — Freitag, den 16. Mai, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
11. Mai, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr:
Gottes=
dienſt — Um 9 Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 15. Mai, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde Pred. Erhardt,
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
den 11. Mai, vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. — Abends 8 Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends
½9 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends ½9 Uhr: Gebetsſtunde,
Gemeinde der Siebententags=Adventiſten, Mauerſtr. 5, I.:
Frei=
tag, abends 8 Uhr und Samstags, vorm. ½10 Uhr: Oeffentl.
Gottes=
dienſt. — Sonntag, abends 8 Uhr: Religiöſer Vortrag.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baotiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, den 11. Mai, vorm. 10 Uhr: Gebetsſtunde. — Nachm. 4 Uhr:
Predigt. — Abends 8 Uhr: Jugendſtunde. — Donnerstag, den
15. Mai, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde
Kirche Jeſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 11. Mai, nachm. 2½ Uhr;
Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 15, Mai/
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Ecke Landgraf=Georgſtraße, nächſt
dem Schwimmbad: Sonntag, den 11. Mai: Vorm. 10 Uhr:
Heili=
gungs=Verſammlung. — Nachm. 2 Uhr: Kindergortesdienſt. — Abends
8 Uhr; Heils=Verſammlung. — Mittwochs und Freitags, abends 8 Uhr:
Oeffentliche Verſammlung.
Methodiſtengemeinde (Fraukfurterſtr. 3): Sonntag, den 11. Mai,
nachm. ½3 Uhr: Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Predigt.
Fahrradhaus
Jofeph Bogt
Stadk.
Motorräder
neueſte Modelle
21/ PS 850.— M.
ſofort lieferbar
Erſiklaſſige Markenräder:
Frankenſtein•Badenia
Panzer
ſowie ſämtl. Erſatz=u. Zubehörteile,
Fahrraddecken und Schläuche zu
konkurrenzlos billigen Preiſen!
Eigene Reparaturwerkfiätte
Emaillierungen u. Vernickelungen
äußerſt preiswert (2911a
Nieder= Ramſtädterſtraße 14 und
Roßdörferſir. 1 • Telephon 3212.
Hoſenträger
Größfes Lager in erprobten Qualitäten von
Mk. 1.50 an.
Ledergürtel u. Sockenhalter
reichhaltigſie Auswahl. (6188
G. Hauptmann, Rheinffr. 19
Zwei unmöbliert. od.
zöblierte Räume in
zentral. Lage geſucht.
Ang. an Dr. Kalcher
Steinſtr. 23 II.
Staldent
ſucht 1 mööl. Zim.
per ſof. Sw. Goranoff,
Hoffmannſtr. 30, I. (*
Raum, für Werkſtatt
geeignet, geſucht.
Mergott, (*13559g
Kaupſtraße Nr. 2.
Beſchlagnahmefreie
3—43.-Wohnung
ev. möbl. z. mieten
geſ. Ang. m.
Preis=
ang. u. J 93 a. d.
Geſchſt. (*13454fsg
Japan. Student
ſucht gut möbliertes
Zimmer.
Eujita, Hotel Traube. (
An der
Bergſtraße
ſucht jg. Ehepaar mit
kl. Kind 2—3 möbl.
Zimmer, eventl. mit
Küche oder Bad.
Windecker=Caſtan,
Darmſtadt,
Kirchſtr. 5. (*13170mds
Suche ſofort —
möbliertes Zimmer
(auch Wohn=u.
Schlaf=
zimmer), wenn mögl.
mit 2 Betten. (* 13668
Ang. an Studienrat
Bauſch,
Frankfurter=
ſtraße 29, part.
Beſſeres Ehepaar
mit erwachſener
Toch=
ter ſucht 2 möblierte
oder teilweiſe möbl.
Zimmer. Angebote u.
J96 an die
Geſchäfts=
telle d. Bl. (E13448fsg
2. mod. Eßzimmer,
neu, 1 Diplomat
beides eichen), ſechs
eich. Eßzimmerſtühle
(Rohrgeflecht),1 Cello
(:h, 1 Dtzd.
Fiſch=
beſtecke, verſilb, b. zu
verkaufen,
Zahlungs=
erleichterung wird
ge=
ſtattet. Herdweg 95,
Gartenhaus. (*13702
Leer. od. einf. möbl.
Zimmer mit Kochgel.
von ält. Frl. geſucht.
Fr. Baumgartner,
Klappacherſtr. 64. (*
Kadent
ſucht möbl. Zimmer.
Michail Dantſcheff
Ludwigſtr. 17, II. (7122
la Bettſtelle
Nußbaum und Eiche,
m. Sprungf.=Matratze
u. Wollkeilen, kleine
eichene Kredenz.
Ve=
randavorhang.
Gas=
lampen, Bilderrahm.
uſw. billig z. verkauf.
Näh. Geſch. (6115
Kinderloſes Ehepaar
ſucht 1—2 möbl. oder
leere Zimmer i. gut.
Hauſe, ev. m.
Küchen=
benutzung. Offert. an
W. Clemens, Landgr.
Phil.=Anl. 4. (*13679
Ke
We
Nußb. pol. Bett mit
Mat., Trum. m. Mar.=
Konſ. u. f. n.
Plüſch=
tiſchd. z. v. Anz. auch
Sonnt. V. Sandſtr. 16
Engl. Koſtüm, f. neu,
Sparkochh., 2fl., 2ſchl.
Bettſt.,
Kindergitter=
ſchaukel ſ. bill. z. v
Schützenſtr. 7 III.
Lagerplatz
für ca. 200—250 Holzmaſten auf 4 bis
5 Monate geſucht, wenn möglich mit
Gleisanſchluß. Angebote unter I 146
an die Geſchäftsſtelle ds. Bl.
(6113sg
Kleiderſchrank
2tür. m. 3Schubl. 115.K
2tür. . . . . . . . . . 69.,
Bettſtelle .. . . . 32.4
Küchenſchran k. 59.½
keine Fabrikarbeit,
alles roh
Speiſez. 260 Mk.
Büfett,Kredenz,Tiſch
Darmſtädter
Möbel=Zentrale
Große Ochſengaſſe 10
Telephon 2696. (*:c0
Diverſe
Büroutenſilien
wie Möb., Ordn. et:
billig zu verk. Ang
u. K6 a. d. G. (6127
Amerik. Bureau=
9
echreibmaſchine
(m. Taſtatur), n. gute
Schrift, für 110.4 z. vk.
Gutenbergſtr. 53,I0
2—3 leere oder auch teilweiſe
mit Kochgelegenheit von anſtändigem, gebildeten,
jungen Ehepaar mit Kind per ſofort zu mieten
geſucht, gegen gute Bezahlung und Vergütung.
(Vorbehaltlich der Genehmigung des
Wohnungs=
amtes). Angeb. unter 7 148 Geſchäftsſtelle. (6114
Darmſtädter Holzinduſtrie 4 J. Bruchfeld
Dampf=Säge=, Hobel= und Spaltwerk
WVerk: Weiterſtädterſtr. 60
Darmſtadt.
Tel. Nr. 2444
*
Anfertigung von Bauholz, Brettern, Dielen, Hobelbord aller Arten und
Größen, Fichte=, Kiefer=, Buche=, Eiche=, Erle=, pappel= uſw. Blochware;
Sperrholz, Fourniere, Kiffen, Schwarten, Bgumpfähle uſw.
Stadtlager: Karlsſtr. 37
Tel. Nr. 529
(8807a
Trinkhorn
wie neu (echt Büffel
m. reich verſilb.
Be=
ſchläg. u.
Umhänge=
kette) billig zu verk.
Ang. u. K.5 an die
Gſchſt.
(612
Mutorrau
Modell 1923, raſſige
Maſch., faſt neu, mit
äußerſt zuverl. Mot.,
iſt für 380 Mk.
Bar=
zahlg, ſof. umſtände
halber zu verkaufen
bei Firma (6103sgo
Haaf & Samstag,
Bensheim
Wingertsweg.
Neues Damen= und
Heerenrad billig zu
verkauf. Liebigſtr. 48,
1. St., links (*13642
1 Herren= u. 1
Da=
meurad, ſtarke
Tvu=
renräder, zu verkauf.
Eberſtadt.
Pfung=
ſtädterſtr. 47. I. („ℳ
Ar. Kartaffen
Hillig zu verk. (elen
Heidelbergerſtr. 44,
Ein gut erhaltenes
Motorrad
Struco, 1,9 PS, z. vk.
elſtr. 5 I. (13635
Guterh. Herrenzad
Zreis 50 Mk. (*1357
N. Beerbach.
Untergaſſe. 1
Neues H.=Fahrrab
zu verkaufen. (*135e
Moosbergſtr.
—
Halb=
verdeck
echt ſchier Leder, für
leichtes bis
mittel=
ſchweres Pferd,
aus=
gezeichnet erhalten,
u verkaufen.
Telephon Nr.
6150) Dieburg.
Firmen-
Schild
72 Zentimeter breit,
6 Meter laug,
billig zu verkaufen.
Conrad Tack & Cie.
G. m. b. H.,
Ludwigſtr. 17. (6101.
Nähmaſchine, f. neu,
(verſenkbar) und zwei
Zentr. Karroffeln zu
verkaufen. (13686
Liebigſtr. 7 ptr.
Gelegenheitskanf
Zoldene Herrenuhr,
18 kar, 15 Steine, f.
90ℳX zu verk., zwiſch.
1 u. 2 Uhr anzuſehen
Heinrich=Fuhrſtr. 1,I.(*
DrScholt’s
Sistem
Best. Mittel geg. Senkfuß, Hornhaut, Hühneraugen
Kostenlose Beratung
Speier’8 Schuhwarenhaus, Ludwigstrasse 16
Inh.; P. Wildau
(6119
Fahrräden
Eſnige C
neue Feldſiecher
u. Operngläſer ſehr
billig zu verk. Näh.
Geſchäftsſt. (*13697
Neueste
Modelle
in
eleg.
Aus-
führung
Gasher d
4 verſchied. Uhren,
2 Regulatore, rund
Tiſch, ſchöne eichene
Bilderrahm. m. Glas,
Waffeleiſen, 2 neue
elektr Lämpch, ein
Karton neue
Hut=
lum. Vorhangleiſt.,
Kohlenkaſt. m. Deckel
u. Verſchied. zu verk.
Mathildenplatz 18,
3. Stock. (*13704
Guterhaltener
Roeder=
Gasherd
m. Doppelbrenner u.
anmontiertem Tiſch
billig zu verk. (13618
Ruthsſtr. 21, part.
Tantem=
Schritt=
machermaſchine
zu verkaufen od. geg
guterhalten. Herren=
Fahrrad zu
vertau=
ſchen. (*13676sg
Herderſtraße 19, III,
Continental=
Schreibmaſchine
gebraucht, preiswer=
Carl Winkel
28 Rheinſtraße 28
6145som
Cello
m. Bog. u. Ueberzug
zu verkaufen. Näh.
Geſchäftsſt. (E13645
Mandola, Piccolo zu
verkauf. Gr.
Ochſen=
gaſſe 1 (Hinterh.)
Aeußerst
preiswert
Unüber-
troffen an
Güte
Patd Apbarat.
Klappkamera,
vor=
zügliches Objektiv,
0X15, mit allem
Zu=
behör zu verkaufen
Herderſtraße Nr. 19,
Stock. (*1367789
Sprech=Apparat
(trichterlos), mit und
ohne Nadelwechſel
ſpielbar, mit ca. 50
Platten, zu verkauf.,
20 Mk., Herderſt. 19,
3. Stock. (*136788g
Peddigrohr=Sitz=Liegew.,
Radſitz für K. zu
verkaufen (*13628
Soderſtr. 46, 3. Stock.
Haas & Bernhard
Rheinstraße 19
(2889a)
Rheinstraße 19
M. 3153
Zu verkanfen:
Ein
Gleichſtrom=Umformer
220/65 Velt,20,7/50Amp
3180 Touren, 2,7 Hilsw.
mit ( 1Wcg
Anlaß=Widerſtand.
Kino Sandböhl,
Groß=Gerau.
Ein Räucherſchrank u.
ein Brutapp. preisw.
zu verkauf. (*13535sg
Bahnhofspl. 22, 1. St.
Ein großer
Kleider=
ſchrank zu verkaufen.
Darmſtr. 9, part.
Nachm. anz. (717545
Kaſſenſchrank bill. zu
verk. Kranichſteinerſtr 65
(J. Pitthan). (*13695
Ehgiielongue
eſte Arbeit preisw.
abzugeben. (612
Näh. Geſchäftsſt.
Buterh. Waſchmaſch.,
evtl. m. Wringmaſch.
zu verkaufen. (*13440
Pallaswieſenſtr. 45.
Guter Frack
(für mittl. Fig.) billig
zu verkaufen. (*13601
Pankratiusſtr. 1.
Baby=Stehkorb f. 12
M. z. v. Zeichner, (
Holzhofall. 25, Uhrb.
Guterh. Kinderwag.
(Brenn.=Peddigrohr)
zu verk. Obergaſſe 32,
2. Stock.
Zahlungs=
erleichterung.
Rummer 180.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Maf 1924,
Großes
Sonder-Angebok
Herpenrdosen
Aus einem großen Posten Musterkoupons
habe ich Hosen anfertigen lassen, weiche ich
solange Vorrat reicht
zu nachstehend enorm billigen Preisen verkaufe
Serſe! Strapazierfähige Buxkin-Hosen in solider
Verarbeitung ... . . . . . . . nur Mk. 4.15
Serle ll Eisenfeste Hosen in dunklen Dessins
... nur Mk. 1.50
Serle III Elegante Kammgarn-Hosen in grau- und
schwarz-weissen Streifen nur Mk. 9.50
Serle !V Feldgraue Tuchhosen . . . . .
....... . . nur Mik. 12.00
Serle V Moderne Cutaway-Hosen in aparten
Streifen .
nur Mk. 15.00
Breeches-Sporthosen aus dauerhaften Stoffen
gearb, Mk. 18— 15—, 12—, 10—, 850, b.50
Ein Posten Knaben-Hosen aus Resten gearbeitet
Serie
Serie II
Serie III
Mk. 2.50 Mk. 4.50
M. 5.80
Wilhelm Beuster
Kleiderfabrik
6029
Am Markt.
Utto Bioelten
Hoch-, Tief-, Beton-, Eisenbeton-, Bahn-U. Holzbau
Eigene Zimmerei und Schreinerel
Ausführung sämtl. Reparaturen
Telegr.
Baublöcher
DARMSTADT
Friedrichstraße Nr. 13
Telephon
1687
(5003a
Ienne die Kurde Hdeiabed-
Wer Haden
erfahren Sie die Gründe der 2 Kursveränderungen
stets sofort aus dem täglich erscheinenden mit
wert-
volen Beilagen ausgestatteten Börseninformationsblatt
Nwav
Berliner Börgens-
Berirkate
Berlin C 2. An der Spandauer Brücke 10
Verlangen Sie Probenummern!
Adeßverkehrß
100 G.=Mark
gegen gute Zinſen
auf ½ Jahr zu leih.
geſucht. Ang. u. K 10
a. d. Geſchſt. (*13654
EinigeTauſend Mark
zu verleihen.
Anfragen m. Angab
der Sicherh. u. Höhe
d. Zinſen unt. K 20
Geſchſt. 136681/
Kredite geg.
Si-
cherheit.
(Effekt.,Grundstücke,
Waren)Bauermeister,
Bank, Braunschweig,
Hildesh.-Str. 24 (ungs‟
Geſchäftsmann ſucht
2—300 G.=Mark
zu leihen gegen gute
Sicherheit u. monat
liche Rückzahl. Ang
u. J 147 a. d. G.
zahlt alte Aktiengeſellſchaft für jeden
Betrag bei erſtklafſiger Sicherheit.
Angebote unter 2 105 an die Geſchäfts=
(6045fs
ſtelle ds. Bl.
Bauplätze
für Einfamilienhäuſer in ſchöner
Höhen=
lage mit gutem Obſtbeſtand, für Etagen=
. Geſchäftshärſer innerhalb der Stadt.
Acker= und Gartengrundſtücke innerhalb
des Bebauungsplanes in der Gartenſtadt
Nieder=Ramſtadt —Traiſa, in Eberſtadt
und Arheilgen ſehr Preiswert.
Darmſtädter Baugeſchäft
G. m. b. H.
Geſchäftsſtelle:
Heinrich Funk, Wilhelmſtr. 40
(6015ds
Telephon 446.
Berkäufef
Salonorch.=
Reper=
toir u. Klaviermuſik,
ſowie kaufm.
Hand=
bücher wieRothſchild,
Breternitz uſw. ſofort
verkaufl. bei Wuttig,
Saalbauſtraße 61
1. Stock. (*13577
Weißes Frottekleid,
bl. Waſchkleid (für 10
bis 12 jähr Mädchen.
ä 5 Mk., zu verkauf.
*) Georgenſtr. 9, I. r.
Drei gut erhaltene
Herrenanzüge, große
ſchl. Figur, ein ganz
neuer Cutaway, ganz
neuer Uniform=Rock
(Cord) zu verkaufen.
Gutenbergſtr. 61,
(*13591
Riehl.
Schöne helle Kleider
u Tanzkl., mehrere
Bluſen, gute
Kinder=
ſchuhe, Gr. 25, 26. u.
t. m. b. z vr. Frank.
furterſtr 10½, II.
Koſtüm, 3 P. D.=
Halbſchuhe (Gr. 37), 1
Jumper, 1 Mütze
reisw. zu verk. (710
Heidelbergerſt 129, V.
Achtung!
Gartenbeſitzer!
Ca. 200 Meter verz.
Gfartendraht (120 cm
hoch) billig zu verk.
Näh. Geſch. (*135
Hobelbank
Schraubzwingen uſw.
zu verkaufen. Anzu
—5 Uhr. (*1358
Pallaswieſenſtr. 85.
eingetroffen
Günſtige
Zahlungsbedingungen
Scheiering
11 Karlſtraße 11.
ELIIE
Leichtmotor
macht aus ſedem Fahrrad in wenigen
Minuten ein Motorrad. Zuverläſſig.
Regulierbar vom
Fußgänger=
tempo bis 40 Kilometer.
Tauſende im Gebrauch.
Elektriſche Beleuchtung.
Antrieb ohne Riemen, ohne Kette.
Billiger Preis. Weitgehende Garantie.
A.Donges &Wiest
Grafenſtraße 43.
4827a
Spargel
tets friſch geſtochen, zum billigſten
Tages=
preis, ſowie
(B. 6146
zpeiſe= und Haatkartoffeln
in beſter Qualität empfiehlt
Philipp Germann
Narlſtraße 63½
Telephon 1299
Uakmerker
1924
S0DMESTDEUTSCHE
KUNSTAUSSTELLUNG
BADEN.HESSEN. WÜRTTEKBERS
MATHILDEMHOHE
17. MAl—1. OKTOBER
Peddigrohr=
Kinderwagen
ſehr gut erh., eiſerne
Bettſtelle m.
Sprung=
feder und 3teil.
Noß=
haarmatratze,
Kin=
derſchaukel zu verk. (
Neue Niederſt. 13, I., I
teuer
ſitz=Liegewagen
ert zu verkauf
Rheinſtr. 9.
Seiten=
nu links, 2. Stock
Ein gut erh. Kinder=
Sitz= u. Liegewagen
z. verk. Kann a. Raten
bez. werden.
Wendel=
ſtadtſtr. 49 H. 1r.
F. neuer bl.
Kinder=
wagen billig zu
ver=
kauf.
Kranichſteiner=
ſtr. 8 (Wirtſch.)
2flammig. Gasherd,
1meſſing. Erkergeſtell,
blauer, gut erhalt,
Anzug abzug.
Liebig=
raße 38, I, (*13705
Sonderangebot
Damen-Unterröcke, elegante Verarbeitung . . . 8.50, 5.50
Hemdhosen, reich garniert, Ia Stoffe
7,50
Damen-Hemden, große Auswahl . . . . . . . . 5.50, 2.95
Damen-Nachtjacken . . . . . . . . . . . 5.50, 3.90
Herren-Nachthemden . . . . . . . . . . . „. 6.95
Damen-Hemdenblusen, Ia Zephir, mod. Streifen, 6.90, 5.40
Damen-Kleider, vornehme Machart, gute, waschecht. Stoffe 9.50
Elegante Trikotkleider . . . . . .. . 53.00, 40.00, 33.00
Ein Posten Strandjacken ."
9.50
25.00
Damen-Jacken, Ia Wolle. ..
Ein Posten Damen- u. Herren-Westen zum Aussuchen 15.00
Mache meine Kundschaft darauf aufmerksam, führe keine Schundware‟
nur vom Besten das Beste.
6120
AugastIo
(Früher Schnefl)
Hodewaren
Nesn
MrascHinENEABRiK AUGSBURG-NÜRNSERG2S
KOMPRESSORLOSE
DiestrlolokEN
1 MILLION PS
Dieselmotoren geliefert. M.A-M Technisches Büro, Abt. 1,
Frankfurt a. M., Gallusanlage 1. Fernspr. Amt Römer 3494.
L.Nbg. 4676
Sie haben
wenn Sie etwas kaufen, verkaufen oder vertauschen
wollen, wenn Sie Stellung suchen oder solche zu
be-
setzen haben, wenn Sie zu mieten oder zu vermieten
beabsichtigen, wenn Sie Immobilien veräußern, bezw.
Geld aufnehmen oder verleihen wollen, durch eine
kleine Anzeige im Darmstädter Tagblatt
sicheren Entele
Sitz=Liegewagen.
gut erh., zu verkauf
Wendelſtadtſtraße 39,
3. Stock. (*13640
K
Modernes
Schlafzimmer
zu kaufen geſ. Ang
u. K7 Gſchſt. (1363
röß. Quantum, z 1
kaufen geſuch
iſtr. 27 Lad
Gut erhaltener
Kinderwagen
zu kaufen geſucht.
Angeb. u. J.137 a. d.
deſchäftsſt. (*13552
ünterricht
Muſikſtud. Frl. erteilt
Klavierunterricht.
Näh. Saalbauſtr. 42,
*13416fs
S
Erfolgreich.
Nachhilfe=
ſtunden werd. erteilt
Zu erfragen in der
Geſchäftsſt. (*13649
Wäſche (rie
zum Bügeln
wird angenommen.
Barkhausſtr. 57, I.
Handwäſcherei.
Wäſche z. Waſchen,
Bleichen u. Bügelt
wwird angen. (Gut
Behandlung zugeſich.
Müller, Darmſtr. 12,
1. Stock. (*13186ms
2
Ferkel und
Läuferſchweine
ſtehen in großer
Aus=
wahl zum Verkauf,
Hochmann,
Pfungſtadt,
Bornmühle, Tel. 99.
Freibank Schlachthof.
Samstag vormittag
von 8 Uhr ab: (00
Rindfleiſch und
Schweinefleiſch.
Mospiz und Vereinshaus
Telephon 1767
Obergaſſe 12 (nächſt der Inf.=Kaſerne).
Anerkannt gute Küche. Reichliche portionen. Schöne helle Räume.
Neuhergerichtete Freindenzimmer mit und ohne Penſion. *
Große und kleine Säle für Porträge und Konferenzen.
5387a)
Mäßige Preiſe. Kein Trinkzwang.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
* Einziehung von Reichs=Schatz=Anweiſungen
(Gold=Anleihe). In letzter Zeit ſind häufiger Fälſchungen von Gold=
Anleihe=Stücken über 0,42 Goldmark, 1,05 Goldmark, 4,20 Goldmark,
8,40 Goldmark und 21 Goldmark feſtgeſtellt worden. Deshalb ſoll die
Verwendung dieſer Stücke als Zahlungsmittel aufgehoben werden. Um
die Stücke aus dem Verkehr zu ziehen, ſollen die Kaſſen des Reiches die
Stücke nur noch bis zum 20. Mai d. J. als Zahlungsmittel annehmen.
Den Inhabern der Stücke wird angeboten, entweder die Stücke gegen
Rentenmark oder in neue unverzinsliche Schatzanweiſungen, die auf
500 1000 und 2000 Goldmark lauten, umzutauſchen. Bei dem Umtauſch
in die neuen Gold=Oblgitationen wird ein Discont von 8 Prozent bzw.
10 Prozent in bar vergütet.
Banken.
Die Hamburger Privatbank von 1860 A.=G. in Hamburg
ſtellte ſich unter Geſchäftsaufſicht. Wie die Verwaltung mitteilt, zeitigte
die äußerſt geſpannte Lage, insbeſondere auf dem Hamburger Geld= und
Warenmarkt, die vorübergehende Unmöglichkeit, ſelbſt auf Grund
reich=
licher Sicherheit erteilte Kredite auch nur mit einiger Verzögerung,
ge=
ſchweige denn bei Fälligkeit wieder hereinzubekommen. Die bis auf den
dadurch herbeigeführten Mangel an flüſſigen Mitteln durchaus günſtig
anzuſprechende Vermögenslage der Bank läßt eine volle Befriedigung
aller ihrer Gläubiger als ſicher erſcheinen.
Anleihen.
w. Die Unteobringung der ungariſchen
Auslands=
anleihe. Die Verhandlungen über die Plazierung der ungariſchen
Auslandsanleihe werden innerhalb kürzeſter Friſt beginnen. Die
unga=
riſche Regierung wird zur Führung der Verhandlungen einen
Bevoll=
mächtigten entſenden, doch ſind diesbezüglich noch keine konkreten
Diſpo=
ſitionen erfolgt. Man erwartet, daß die ganze Anleihe glatt untergebracht
werden kann und die Aufnahme eines Vorſchuſſes ſich nicht als notwendig
erweiſen dürfte. Trotzdem hat Finanzminiſter Koranyi mit Vertretern
der Landwirtſchaft, der Induſtrie und der Banken heute im Prinzip die
Modalitäten feſtgelegt, unter denen die ſie die Garantie für den
not=
wendig werdenden Vorſchuß in Höhe von 100 Millionen Goldkronen
übernehmen würden.
Meſſen.
* Die Kölner Meſſe. Alle Anzeichen ſprechen dafür, daß die
Kölner Meſſe vom 11. bis 17. Mai alle gehegten Erwartungen der
Meſſe=
leitung erfüllen wird. Das bezieht ſich ſowohl auf die Beſucherzahl als
auch auf die eingegangenen Geſuche um Meßſtände. Die Meſſeleitung
ſah ſich ſchließlich genötigt, um das große Meſſefreigelände in den letzten
Wochen neu zu überdachen, zum Teil kuppelgekrönte Meſſepavillons zu
er=
richten, ſodaß ſich insgeſamt heute 45 604 Quadratmeter gedeckten und
2000 Quadratmeter freiev Ausſtellungsraum ergeben. Trotzdem
konn=
ten von 13 000 Ausſtellern nur etwa 5000 berückſichtigt werden. Wie groß
das Intereſſe der Ausſteller für die Meſſe iſt, geht ſchon daraus hervor,
daß die von der Meſſeleitung den Standinhabern der ſpäteren Neubauten
zur Bedingung gemachte Gewährung eines Baudarlehns binnen kurzem
die Summe von 1½Millionen erbrachte, und daß die Meſſeleitung daran
denkt, den Bau eines neuen rieſigen Meſſepalaſtes für 150 000 Ausſteller
für die Meſſe 1925 in der gleichen Weiſe zu finanzieren. Wenn auch
Zwei=
drittel der Ausſteller aus dem rheiniſch=weſtfäliſchen Induſtriebezirk
ſtam=
men, für den die Meſſe ja als Haupthandelstag gedacht iſt, ſo ſtellen doch
das übrige Deutſchland und das Ausland, vor allem die an der Meſſe
ſtark intereſſierte Schweiz, England, Holland, ein Drittel der Meſſeſtände.
Aus Oeſterreich allein ſind 30 Firmen vertreten. Den breiteſten Raum
auf dieſer Meſſe Weſtdeutſchlands nehmen natürlich die Eiſen= und
Stahl=
wareninduſtrie, die Wuppertaler und München=Gladbacher Weberei und
rheiniſche Ledergewerbe in Anſpruch. Zur Eröffnungsfeier der Kölner
Meſſe findet am Sonntag nachmittag in der großen Kampfbahn des
Köl=
ner Stadions ein Fußballwettſpiel wiſchen der ungariſchen
National=
mannſchaft und einer Auswahlmannſchaft Kölner und Bonner
Fußball=
größen ſtatt, dem auch der Reichspräſident, der Reichskanzler und mehrere
andere Miniſter beiwohnen werden.
t. Eröffnung der Breslauer Meſſe. Der 55.
Maſchi=
nenmarkt und Techniſche Meſſe wurden Donnerstag nachmittag durch
eine ſchlichte Feier eröffnet. Der Vorſitzende der Breslauer Meſſe=
Geſellſchaft A. G., Stadtrat Leß, begrüßte die Ehrengäſte, den preußiſchen
Landwirtſchaftsminiſter Dr. Wendorff, die Vertreter des Auslandes,
ſo=
wie die zahlreichen Vertreter der Behörden. Er gab ſeiner Freude
über die hervorragende Entwicklung der Breslauer Meſſe Ausdruck,
die für die Landwirtſchaft und Induſtrie ein Ereignis darſtelle. Die
Beſchickung iſt über Erwarten ſtark. An die offizielle Eröffnungsfeier
ſchloß ſich ein Rundgang durch das Meſſegelände. Die Radiotechnik
iſt durch zahlreiche einſchlägige Firmen vertreten. Der Maſchinenmarkt
iſt mit den neueſten Modellen aller Art landwirtſchaftlichen Maſchinen,
Dampfpflügen uſw. reich beſchickt.
* Fachausſtellung für den geſamten Eiſenwaren=
Werkzeuge=, Haus= und Küchengeräte=Handel. Wie
uns bekannt wird, findet die von dem Gauverband Berlin des Verbandes
Deutſcher Eiſenwarenhändler E. V. in Berlin geplante Fachausſtellung
für den geſamten Eiſenwaren=, Werkzeuge=, Haus= und Küchengeräte=
Handel in der Zeit vom 27. bis 29. Auguſt 1924 in Berlin in den
Geſamträumen der „Neuen Welt” ſtatt. Die Ausſtellungsbedingungen
ſind erhältlich bei der Geſchäftsſtelle der Bezirksgruppe Berlin des
Ver=
bandes Deutſcher Eiſenwarenhändler E. V. Berlin C 25,
Alexander=
ſtraße 54.
Dividendenvorſchläge.
— Linde’s Eismaſchinen A.G., Wiesbaden. Der
Auf=
ſichtsrat ſchlägt vor, für 1923 eine Dividende von 5 Bill. P.=Mark pro
Aktie zu verteilen.
Warenmärkte.
* Amtliche Notierungen der Frankfurter Börſe
(Abteilung Getreide) am 9. Mai. Getreide, Hülſenfrüchte und Biertreber
ohne Sack, Weizenmehl, Roggegnmehl und Kleie mit Sack. Preis je
100 Kilo: Weizen (Wetterau) 17.50 bis 17.75, Roggen 15.25 bis 15.50,
Sommergerſte für Brauzwecke 18,75 bis 19, Hafer inländiſch 14.25 bis
14.75, Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 26.50 bis 28.25, Roggenmehl 22.50
bis 23.25, Weizen= und Roggenkleie 9 bis 9.75 Mk.
Berliner Produktenmarkt. Am Produktenmaukt
zeigte ſich infolge weiterer Nachfrage aus dem Nordweſten geſteigertes
Intereſſe für Roggen, während im übrigen die Geſchäftslage unverändert
ſtill blieb. Weizen wurde von Sachſen wieder etwas billiger angeboten,
der Verkauf war aber ſchwierig. Gerſte veränderte ſeinen Preisſtand
nicht. Hafer war vom Auslande etwas gefragt, hier aber ſchwer
unter=
zubringen. Mehl wurde etwas nach der Provinz verkauft. Kleie war,
feſt. Kartoffelflocken und Trockenſchnitzel ſtellten ſich billiger.
Börſen.
Frankfurter Börſe (Eig. Bericht). Die Börſe eröffnete
bei kleinen Umſätzen in luſtloſer Haltung. Die ſchwierige Lage unſerer
Induſtrie, die durch die Nachrichten über die finanziellen Verhältniſſe
der Becker A.=G. und die Meldung, daß die Mansfelder A.=G. um die
Genehmigung zur Schließung ihres Betriebes wegen Unrentabilität
nachgeſucht haben, wieder beſonders unterſtrichen wird, wirkte recht
verſtimmend und trug weiter zur Verminderung der Aufnahmeluſt bei.
Die leichte Ermäßigung des Geldſatzes konnte gegenüber den ſchweren
wirtſchaftlichen Sorgen einen Einfluß auf die Tendenz nicht ausüben.
Die Kursr)ckgänge hielten ſich zu Beginn der Börſe im allgemeinen in
engen Grenzen und erreichten nur bei Montanwerten 1—11 Bill. Proz.
Chemie=Aktien gaben durchſchnittlich 0,20 nach, nur Goldſchmidt waren
auf Abgaben für Rhein=Weſtf. Rechnung ſtärker gedrückt. Die
Maſchi=
nenaktien, der Zuckeraktienmarkt und die Großbankwerte lagen
ein=
gangs recht gut behauptet. Ausländiſche Renten blieben bei kleinſten
Umſätzen ſo gut wie unverändert. Nach Feſtſtellung der erſten Kurſe
blieb die Tendenz ausgeſprochen matt, und die Umſätze vollzogen ſich
ſchleppend unter geringen Schwankungen aber bei deutlicher Neigung
zur Schwäche. Zur Einheitsnotiz bröckelten die Kurſe auf allen
Ge=
bieten weiter ab, ohne daß beſondere Bewegungen zutage traten.
Gold=
ſchmidt verloren unter andauernden Abgaben und auf den niedrigeren
Berliner Anfangskurs hin, weitere 0,5 Bill. Prozent. Am
Kaſſa=
markte war das Geſchäft ſehr klein und die Kurſe gaben durchweg nach.
Stärker gedrückt waren hier: Bremen=Beſigheimer Oel, Breuer, Chem.
Albert und Eiſen=Meyer; dagegen konnten ſich leicht erholen: Jetter
u. Scherer, Faber u. Schleicher und Hindrichs=Auffermann. Auch der
freie Markt verkehrte durchweg auf ermäßigtem Niveau. Man hörte
hier: Becker Stahl 4,75, Becker Kohle 5,75, Benz 3, Brown Boverie 1,35,
Falcon 0,4, Giorgi 0,3, Growag 0,250, Hanſa Lloyd 1,2, Kaiſer Waggon
0/4, Kreichgauer 0,2, Meyer Textil 0,360 Petroleum 10,75, Raſtatter
Waggon 4, Schebers 1,75, Ufa 4,5. Die Nachbörſe ſchloß auf
Wochen=
deckungen leicht erholt.
10. Mai 1924 Nr. 130
— Berliner Börſenſtimmungsbilb. Die Eröffnung
der Börſe erfolgte im allgemeinen zu gut behaupteten Kurſen. Die
Erwartung, daß das Eingreifen der Regierung zu einer Verſtändigung
im Bergarbeiterausſtand führen werde, ſowie die Ausſicht, daß der
Rück=
gang des Franken die Löfung der Engagements in dieſer Valuta
er=
leichtern dürfte, hatten beruhigend gewirkt. Die üblichen Deckungen zum
Wochenſchluß ſtützten nicht nur das Kursniveau, ſondern bewirkten auch
verſchiedentlich Beſſerungen einzelner Induſtriepapiere. So ſetzten
Schleſiſche Zink um 21 Billionen, Deutſch=Luxemburger, Oberſchleſiſche
Kokswerke, Augsburg=Nürnberger Maſchinen, Gebr. Böhler um 1 Bill.,
Berlin=Karlsruher Induſtrie um 1½ Bill. Prozent höher ein.
Bank=
aktien waren im allgemeinen unverändert. Das Geſchäft hielt ſich in
engſten Grenzen, da man allerſeits vorzog, die weitere Entwickelung der
politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe abzuwarten. Die Nachricht
von dem Selbſtmordverſuch eines Inhabers eines kleinen
Bankgge=
ſchäftes wirkte etwas verſtimmend, obgleich er materiell für die Börſe
kaum von irgendwelcher Bedeutung war. Das Geſchäft nahm weiterhin
einen ſehr trägen Verlauf. Die Kurſe ſenkten ſich teilweiſe um kleine
Bruchteile von Prozenten. Am Deviſenmarkt wurde London etwas
niedriger notiert während der Kursſtand der übrigen Deviſen meiſt
unverändert blieb.
Oeviſenmarkt.
Geld Brief. JfGeld iife
tie Amſterdam=Rotterdam .. 158.10 158.90 157.60 158.40 1Proz. Brüſſel=Antwerpen ....." 21.94 22.06 21.04 21.16 voll Chriſtiania. . . .
..." 58.85 59.15 58.85 59.15 12,5 Pr. Kopenhagen
71.82 72.18 7172 72.08 2 Proz. Stockholm.. 111.47 112,03 111.37 112,03 4 Proz. Helſingfors
10.57 10 63 1057 10.63 20 Prz. Italien ..
....." 19.05 19.15 1895: 19.05 4 Proz. London ..
..".. 18.455 18.545 18.405 18.495 1 Proz. New=York ............. 419 4.21 4.19 4.21 1 Proz. Paris.. . .
D 27.13 25.54 25.66 12,5Pr. Schweiz ..." 74.91 74.71 75.09 2 Proz. Spanien .............." 58.45 58. 75 58.10 58.40 voll Wien (i. D.=Oſterr. abg.). 5.98 6.02 5.98 6.02 voll Prag ................." 12.46 12.54 12.46 12.54 10 Prz. Budapeſt.. . . . . . . . . . . . . 4.84 4.88 4.48 4.52 voll Buenos=Aires. . .. . . . . . . 1.385 1.395 1.385 1.395 voll Bulgarien. .. . . . . . . . . .. 3.14 3.17 3.14— 3.17— voll Japan ..............." 1.675 1.685 1.675 1.685 voll Rio de Janeiro ........ 0.475 0.485 0.475 0.485 voll Belgrad..
.... 5.305 5.345 5. 28 5.32— voll Liſſabon. 12.86 12.94 12.76 12.84 o.Umſ. Danzig". 73.81 74.19 73.61 73.99 1 Proz.
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000.
Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. ſ. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte.
Braunkohlen=Briketts .
Bremer Vulkan ..
„ Wolle. . ......
Chem. Heyden ......"
„ Weiler .......
Deutſch=Atlant. Tel.. . .
Deutſche Maſchinen. . .
Deutſch=Niedld. Tel. ..
Deutſche Erdöl ......."
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke .......
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte ...
Dynamit Nobel ......
Elberfelder Farben. . ..
Elektr. Lieferung ....."
R. Friſter ..........."
Gaggenau Vorz. .. . . .
Gelſenk. Gußſtahl ...."
Geſ. f. elektr. Untern...
Halle Maſchinen ....."
Han. Maſch.=Egeſt.. .
9500 ). 5.
9250 Hanſa Dampfſch. . . . . . 8. 5.
30000 9. 5.
8000 12000 12625 Hemoor Zement ..... 23500 27750 6000 18000 Hirſch Kupfer ......." 20625 21250 5875 5500 Höſch Eiſen ........." 18775 — 4800 4625 Hohenlohe Werke. . . .. 7250 27000 25000 Kahla Porzellan ....." 6750 7100 17000 17250 Lindes Eismaſch. . . .. 2500 6000 44250 48000 Lingel Schuh .. . .. 12500 2500 76000 73000 Linke u. Hofmann .. 51000 12250 3125 2900 L. Loewe u. Co.. 3625 46000 9000 8500 C. Lorenz. 3250 9500 9250 Meguin 13000 4300 4125 Niederländiſche Kohle. 28250 26000 15100 15000 Norbd. Gummi. 0500 0600 28250 28100 Orenſtein. 9500 9625 — Rathgeber Waggon 4300 28500 28500 Rombacher Hütten. 11000 58250 56500 Roſitzer Zucker 27000 80000 83000 Rütgerswerke 10125 10250 4500 4750 Sachſenwerk 1500 1300 11750 10750 Sächſiſche Gußſtal 21250 19500 9600 9100 Siemens Glas 12750 4000 4000 Steaua Romana. 4000 Ver. Lauſitzer Glas. 12250 12000 Volkſtedter Porzellan.. 5100 4600 1020 10100 Weſtf. Eiſ. Langendreer 10000 8000 10400 9700 Wittener Gußſtahl .. . ." 19750 19500 680 52000 Wanderer=Werke ...." 6750 6800
Frankenkurs in London: 73.70
Markkurs „
1878
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Frankfurter Kursbericht vom 9. Mai 1924.
Enropäiſche Staatspapiere, 8.5. 9.5.
a) Deutſche.
4%
......... 0205 —
3½% „
„.......
3%
Dollar=Goldanleihe. . . . . . . . . . . 4,2
Dt. Schatzanw. K Ausg. Iv. 23
ITv. 23
Tv. 24
„K. IIv. 24
4½% TV. u. V. Schatzanweiſg.
4½% VI.—TK.
4½ Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.13
Sparprämienanleihe ........."
Zwangsanleihe ..... . . . . . . . .. 4,5 Mdl 5 Mc
4% Preuß. Konſols ........."
8½½ „
....
4½ Bad. Anl. unk. 1935 ......"
„ v. 1907 ......."
4% Bahern Anleihe ........."
„.
½7
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rck. 26 . ..... . . . . . .
8—16% Heſſen Reihe XXXvI.
untilgb. b. 28.. . . . . . . . . . . .."
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . . . . .
3½% ................."
3% „ ...........
b)Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
50 L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½ „ v. 1902 ......... 07
—
— —
—
15 0.19 03 —
—
— 42 4,2 — —
0,2 — 4% Württemberger .. . ... .. ." 0.25 0.22 Commerz= und Privatbank ..."
Oblig. v. Transportanſt.
4% Uliſabethbahn ſtfr. . .. . . . . .
4½ Gal. Carl Ludw.=Bahn. . . .
4%0
2,6%0 Alte Oeſt. Südb. (Lomb.)
08751 2 6%Neue „
4,2 4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...."
9. Em. .. . ."
v. 1885 ..."
3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
4% Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½%0 Anatolier I............"
3% Salon. Conſt. Jonction ..."
3% Salonique Monaſtir ......"
v.14 15. 15 5% Tehuantepee. ..........
..........
4½%
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwertanl. . .
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
Roggenwert=Anl. ..
5%
0,325) 5% Sächſ. Braunk.=Anl. Ser, Iu, II
5% Südd. Feſtwertbk. . . . . . .
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
550 N Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein. . ........"
Bayer Hypotheken= u. Wechſelb.
0.195) Berliner Handelsgeſellſchaft . . .
Darmſtädter u. Nationalbank .."
Deutſche Bank .............."
—
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. ..
07 Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft . . . . . . . . ."
„ .......
10 Dresdner Bank. . .. . . . . . . . . .."
5% Bulgar. Tabak 1902.. . . . . . 10
Frankfurter Bank ..........."
12/,% Griech. Monopol .......
„ Hypotheken=Bank."
4½%0 Oeſt. Staatsrente v. 1913
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . . ."
ab 1918 .............
Mitteldeutſche Creditbank. . .. . .
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . .
v. 1914 .................."
Reichsbank=Ant. . . . . . . . . . . . . ."
4% Oeſt. Goldrente ........."
7,5
Rhein. Creditban1 .. . .. ... ...
4% „ einheitl. Rente ......"
„ Hypothekenbank ......"
5% Rum. am. Rente v. 03....
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
4½% Goldrente v. 13 ....
1,6
Weſtbank ..................."
4½ „ am. Goldrente konv.”
0,51 ) Viener Bankverein.........."
4½ „ am. v. 05 ..... ....
Bergwerks=Aktien.
40 Türk. (Admin.) v. 1903...
4,25 Berzelius .................."
4% „ (Bagdad) Ser. I .. 5,75
Bochumer Bergb. ..... .. .. .."
„I.. 45 47
4
Buderus......... . . . . . . . ....
4% „ v. 1911, Zollanl. ..."
Dt. Luxemburger .... . . . . . ..."
Eſchweiler Bergwerks=Akt. . . ..
1.3
4½% Ung. Staatsr. v. 14 ....
1,4 Gelſenkirchen Bergw. .... . . ..
Goldrente ........ 2
z Harpener Bergbau.. .. . . . . . ..
Staatsr. v. 10 ....
43
Kaliwerke Aſchersleben ......."
045 041
Kronenrente ... . ..
4%
Salzbetfurth .. . . ...
Weſteregeln .......
Außereuropäiſche.
Klöcknerverke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren ........"
59 Mexik. amort. innere ......
Mansfelder ................."
5% „ konf. äuß. v. 99.....
Oberbedarf ................."
4% „ Gold v. 04, ſtfr. . . . .
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......"
3% „ konſ. inner. ......."
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ....
2 Irrigationsanleihe .
22
Phönix Bergbau ............
525 Tamaulipas, Serie T......
ohne lImſaz. X — rationiert.
T— Tauſend. M— Millionen, M4 — Milliarden.
8. 5.
49g
32
9.25
8,75
5,4
4
775
2
09
1,1
1,6
—
1,2
2
3,6
6,25
2,5
1.3
0.55
7,75
47Ia
1.25
1.55
11,5
033
22
1,65
—
6.5
0.375
0.2875
6,5
—
9lg
31,5
59
37
127/
34,5
24,5
5,75
12
14
19.9
20,5
9. 5.
5,75
5
3,3
8,5
9,75
5,2
Lls
7,75
2,05
3,1
1.05
24,5
3.6
14
1,85
0.33
20,5
1,75
2.1
0.35
U 290
5,1
30,75
59
36,25
„
12,5
22,25
11.25
12,9
19.9
19
Rhein. Stahlwerke .. . . . . . . . ."
Riebeck Montan.. . . . . . . . . . . .
Rombacher Hütte. . . . . . . . . . ..
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver. Laurahütte . . . . . . .......
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . ."
Löwenbräu München .. .. . ..."
Schöfferhof (Binding)........"
Werger ....................
Akkumulat. Berlin .. . . .. ....."
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (v. Kleher) ......"
A. E. G. Stamm.. . . . . . . .
6% „ „„ Vorzug Lit.A ...
5% „ „ „ Vorzug Lit. B..."
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano .. . . ."
Anilin Bln.=Treptow. . . . . . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim) .. . . . . . . ."
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. .. . . . . . . ... . . ."
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel CCaſſel) ........"
Bergmann El. Werke ... . . . . . ."
Bing. Metallwerke ..........."
Brockhues, Nieder=Walluf... ..
Cementwerk Heidelberg. ... . .."
„ Karlſtadt . . . . . . . ."
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . . . . . . . .."
Griesheim Elektron ...."
„ Fabrik Milch.........."
„ Weiler=ter=mer .. . .. ..."
Daimler Motoren ............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. .
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen .. .."
Dürkoppwerk (Stamm) ... . .."
Düſſeld. Ratinger (Dürr)....."
Dyckerhof & Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meyer jr. .. . . .."
Elberfelder Farbw. v. Baher .."
Kupfer=u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......
Licht und Kraft ... . . . ."
Elſäſſ. Bad, Wolle............"
Emag, Frankfurt a. M... . . . . ."
Email.=E Stanzw. Ullrich ...."
Enzinger Werke .......... . . .
Eßlinger Maſchinen .........."
Ettlingen Spinnerei ........."
Faber, Joh., Bleiſtift ........"
Faber & Schleicher .........."
Fahr, Gebr., Pirmaſens ....."
Felten & Guilleaume, Carlsw..
Feinmechank (Jetter). . . . . . . .
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.... . . . . . . . .."
Frankfurter Hof...........
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm
Ganz. Ludwig, Mainz ...
Geiling & Cie. .............
Germania Linoleum .. . . . . . .
Gelſenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt, Th. . ....... .
Gotha Waggon............."
Greffenius, Maſchinen Stamm
Gritzner Maſchinenf. Durlach..
Grün & Bilfinger ...........
Hammerſen (Osnabrückh) .....
Hanfwerke Füſſen ......"
Heddernheimer Kupfer ......
Heyligenſtaedt, Gießen ......"
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . ..
Hindrichs=Auffermann. . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ. .. . . . .
Hoch= und Tiefbau ....
Höchſter Farben .......
Holzmann, Phil. ... .. . . ."
Holzverk.=Induſtr. . . .. .. . . . ..
Hydrometer Breslau ......."
Inag ...................
Funghans Stamm. . . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen ........
Karſtadt R..... .. .. . ..... ...
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn..... . ......
Kolb & Schüle Spinn. . . . . . .
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeyer & Co. ............
Lech, Augsburg .............
Lederw. Rothe ..............
Lederwerke Spicharz .......
Lingel, Schuhw. Erfurt ......
Löhnberger Mühle ........."
Lüdenſcheid Metallw. .... . . .".
Luther, Maſch.=u Mühlenbau..
Lux’ſche Induſtrie ...........
Mainkraftwerke Höchſt......."
Meguin, Butzbach ...........
Metallgeſ. Frkft. . . . . . .. ... ..
Meher, Dr. Paul ..........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm ...... . . . ."
Motorenſabrik Deutz........."
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke . ..
Neckarwerke Eßl. Stamm . . . . .
Oleawerke Frankfurt a. M... ..
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer ........
Philipps A.=G. .............
Porzellan Weſſel ..........."
Reiniger, Gebbert & Schall.. .
Rhein. Elektr. Stamm . . . . . . . .
„ Metall Vorzüge .... ..."
Rhenania, Aachen ... .. ......"
Riedinger, Maſchinen .. . . . . . . .
Rückforth, Stettin ..........."
Rütgerswerke ............."
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider E Hanau....... . . ."
Schnellpreſſen Frankenthal. . .
Schramm Lackfabrik. . ..... ..
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schuckert Elektr. (Nürnberg) ...
Schuhfabrik Berneis=Weſſel ...
Schuhfabrik Herz ............"
Schuhf. Leander Offenbach ..."
Schultz, Grünlack, Rdsh.. . . . . . .
Seilinduſtrie Wolff ..........
Sichel & Co., Mainz.........
— 0,85 Stuttgart . . . 2,75 2,75 —
8,5 * Transport=Aktien. 60 Schantung E. B............." 2.9 Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. .. 2,25 Hapag (Paketfahrt) .... 1953 47 Nordd. Lloyd.. . ." 4,6 2,5 2.8 Darmſtädter Werte. 5,5
4,9 Bahnbedarf................" 1,35 13,5 Dampfkeſſel Rodberg.... . .. .. 2.5 35 12 1. Helvetia Konſervenfabrik. . . . . 3.75 3,75 0,75 0,6 Gebr. Lutz.................." 15 15,50 0.80 Motorenbfarik Darmſtadt . . . . . 0.75 Gebr. Roeder ..............." 4,3 1,7 1,5 Venuleth & Ellenberger ....." 35 V 11
3,8 9,75 Unnotierte Aktien. Allg. Bankverein Düſſeldorf... 21 Beckerkohle. . . . . . . . . . . . ... . . ." 5,5 1,3 Beckerſtahl . . . . . . . . . . . ... .... 4,5 1.75 1,75 Benz... . . .................. 3,5 8,5 Brown Boveri.............." 1,2 1.2 Cont. Handelsbank ........... 01 0.1 17 1,75 Deutſche Handelsbank ........" 0,040 5.5 Frankf. Handelsbank. . . . . . . . . . 0,050 4,5 Falconwerke ... 03 0.3 4.6 de Giorgi Choc. 0.2 0,25 19 Growag ..." 0,2 0.25 0,825 0.9 Hanſa Lloyd. 1.3 1.3 11.25 10½ Hero Conſerven .. 0,7 0,7 2,05 2.05 Holſatiawerke, Altong 0,9 0.9 3,2 Kabel Rheydt 4.5 4 4,1 Krügershall Kali 3,5 4,4 4.5 Metall Starkenbur 02 0,2 5,9 6,5 Metz, Karl & Söhne, Freibg Neckar=Gummi 0.15 0,12 Petroleum Dtſche 10 11 2,5 25 Raſtatter Waggon 3,75 2 Remy Chem. ..
0,25 03 0,55 Textil=Ind. Barmen (Tiag).... 1,5 1,5 3.75 3,75 Ufa Film .. . . . . . ............" 4,5 4,5 5,7 5 5 Unterfranken Großkraftw. . . . . . 0.4 0.425
Bankgeschaft
Fernsprecher 1308, 1309
1L2U12 —BUTV
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten
Darmstadt
1 Luisenplatz 1
156a
[ ← ][ ][ → ]Rummer 130.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. Mai 1924.
Seite 15.
Der Mann mit dem Pelz.
Detektiv=Roman von J. Davids.
16)
(Nachdruck verboten.)
Nach wenigen Minuten war der Mann unten, wo er vor
einer geſchloſſenen Außentür, von der er auffallenderweiſe einen
Schlüſſel beſaß, ſtehen blieb. Er öffnete die Türe und befand
ſich bald auf der Straße, die in der frühen Morgenſtunde wie
ausgeſtorben ſchien. Als er eine Strecke eilig dahingeſchritten
svar und einmal einen Blick rückwärts warf, bemerkte er, wie
Plötzlich jemand ſich hinter einem Baum verbarg. Deutlich war
Der Schatten der Perſon auf der aſphaltierten Straße zu ſehen.
Zögernd blieb der Manu im Pelzmantel einen Augenblick ſtehen,
bückte ſich und machte mit Kreide ein Zeichen, das einem Herzen
glich, auf den Boden. Ein grinſendes Lächeln kam auf ſeine
Lippen, während er den Revolver in der Taſche feſter
um=
klammerte.
„Wenn es einer iſt, ſchieße ich ihn nieder,” brummte der
ein=
fame Wanderer, und in ſchnellem Tempo ſetzte er ſeinen Weg
fort. Er war eine gute Strecke gegangen und befand ſich vor.
bem Ende der Straße, da ſah er, wie der Mann, der hinter den
Baum getreten war, das Zeichen, welches er auf dem Boden
gemacht hatte, aufmerkſam ſtudierte. Die Augenbrauen des
„Mannes mit dem Pelz” zogen ſich unwillig zuſammen, als er
bemerkte, daß der Mann ihn dann weiter verfolgte und ſich
be=
mühte, ihn einzuholen. Plötzlich faßte er einen Entſchluß, lief in
das Portal eines nahegelegenen herrſchaftlichen Hauſes und
tvartete nun ſeinen Verfolger ab. Schnell entſicherte er den Re=
volver, und legte den Finger an den Abzug. Wenige Minuten
verſtrichen. Vorſichtig warf er einen Blick rückwärts, doch zu
ſeiner Verwunderung ſah er niemanden mehr in der Straße;
der Mann, der ihm gefolgt, war verſchwunden. Er wartete noch
einige Augenblicke, und als er jetzt Anſtalten machte, weiter zu
gehen, ſah er plötzlich den Schatten eines Mannes dicht neben
ſich an der rechten Seite der Straße. Mit einem Satze war er
bei ſeinem Verfolger und hielt ihm ſeinen Revolver vor das
Geſicht. Da aber ſchlug ihm eine von der anderen Seite
hinzu=
ſpringende zweite Perſon, die er nicht bemerkt hatte, mit einem
kurzen Stock die Waffe aus der Hand, die klirrend zu Boden fiel,
während ſeine rechte Hand mit feſtem Griff auf ſeinen Rücken
gedrückt wurde.
„Damned,” fluchte er zornig.
Scheinbar fügte er ſich, wenigſtens widerſetzte er ſich nicht.
Jetzt wurde auch ſeine linke Hand auf den Rücken feſtgedrückt.
Mit einem Ruck bückte er ſich jetzt und ſetzte ſeinen Fuß gegen
den ſeines Angreifers von rechts. Ein Stoß und dieſer lag am
Boden. Ein helles Lachen kam dann über ſeine Lippen, als der
andere ihm zurief:
„John Gillis, im Namen des Geſetzes, Sie ſind mein
Arreſtant!“
Der Mann mit dem Pelz ſchien Numero zwei der Männer
zu erkennen. Wenigſtens puſtete er: „Smith, in des Himmels
Namen laſſen Sie mich los, ich kann nicht mehr vor Lachen.”
„Ja ſind Sie es denn, Mr. Jackſon?” frug überraſcht der
Angeredete, indem er ſeinen Arreſtanten los ließ.
„Vom Kopf bis zu den Zehen,” und ſich dem andern
zu=
wendend, der am Boden ſitzend, ihn erſtaunt anſtarrte, ſagte er:
„Stehen Sie auf, Clipton, ſonſt könnten Sie ſich noch erkälten.
Ich habe Sie bei Ihrem prächtigen Schnurrbart wahrhaftig nicht
erkannt.”
„Ich ſah das Zeichen von Scotland Yard auf dem Boden.”
erzählte jetzt Smith, während er den Staub von Cliptons
Klei=
dern klopfte. „Ich glaubte den „Mann im Pelz” zu allem fähig
und darum benachrichtigte ich Clipton, der die andere Seite des
Hoſpitals bewachte, und ſo ſchloſſen wir Sie ein.”
„Und fo hätte es leicht geſchehen können, daß Clipton, den
ich nicht erkannte, und den ich für einen Genoſſen von John
Gillis hielt, eine blaue Bohne in den Schädel bekam. Als ich
fah, daß er über das Zeichen hinweglief, war ich bereit, ihn
ſeinem Stande entſprechend zu empfangen.”
Noch einige Augenblicke unterhielten ſich die drei, und dann
ſuchten Smith und Clipton ihre Poſten beim Hoſpital wieder auf,
während Jackſon ſeinen Weg fortſetzte. Es machte ihm eine
be=
ſonderes Vergnügen, daß die beiden ihn nicht erkannt hatten.
Jetzt hatte er beſte Ausſicht auf glückliches Gelingen ſeines
Vor=
habens. Er mußte Sorget ragen, vor 12 Uhr im Hoſpital zurück
zu ſein, denn um dieſe Zeit würde John Gillis ſeinen
Pelz=
mantel anziehen, um in den Park zu gehen, ſonſt werde derſelbe
herausfinden, daß der Pelz, der jetzt in ſeinem Zimmer hing,
nicht der ſeine war.
Jackſon beflügelte darum ſeine Schritte, und flink ging es
von einer Straße in die andere. Von der Straßenbahn oder
einem Autobus konnte er keinen Gebrauch machen und einen
Taxameter wollte er nicht benutzen. Seine eiligen Schritte
hallten wider in den ſtillen Straßen.
(Fortſetzung folgt.)
ſucht Stellung, auch
auswärts. (*13466fs
Angeb. u. J 108 an
die Geſchäftsſtelle. Weiblich Fräulein
m. Handelsſchulbil=
bung, Kentn. i. Ma=
ſchinenſchreiben und
Stenographie (140
Silben), 1 Jahr tätiz,
ucht Stelle a. Steno=
typhiſtin. (*13633
Angebote unter K 14
an die Geſchäftsſtelle. Geb. Dame mit viel=
jähriger Büropraxi
(flott Sten.) wünſcht
ſich per 1. 6. zu ver=
ändern. Off. unt.
T138 a. d. G. (*13565
17jähr. Fräulen
ſucht Stellg als Kon=
toriſtin; bewand. in
Stenogr. u. Maſchi=
nenſchr. fix i. Rechn. Angebote u. J 145
Geſchäftsſt. (*13575
Geb. Dame
Ende 30, ſucht ſelbſt
liebſten die Führung Weiblich
Wirkungskreis am ſtaatl. gepr., repräf.,
wirtſchaftlich, geſucht.
Off. u. P. B. S. 8326
a. Rud. Moſſe, Frank= Kindergärtnerin 2. Kl.
(Fröbel), welche lange Jahre in Stell. war
und gute Zeugniſſe beſitzt, ſucht paſſen=
Botstesstsrshrtssstttt
Offf4
eines frauenloſ.
Haus=
halts, oder zu
allein=
ſtehendemHerrn. War
die Zeit auch ſo tätig.
Ang. u. K 23 an die
Geſchäftsſt. (*13684
den Wirkungskreis in
nur gutem Hauſe.
Angeb. u. J115 an
die Geſchſt. (6069fs
R
das mehrere Jahre in
einer
Großſtadtapo=
theke, ſowie in einer
Chemikal.=
Großhand=
lung tätig war und
ſich in den
Fachaus=
drücken auskennt. ſucht
Stellung in Apotheke
od. Drogen=u.
Chemi=
kalienhandlg. Ang u.
T13a. Gſchſt. (*2ms
Oentiſtin
furt a. M.
110
Zeugnis=Abſchriften
Bäumer’s (5886a
Maſchinenſchreibſtube.
Rheinſtr. 8. Tel.1223.
Nur Qualitätsarbeit!
ſind. Dam
Allerorts u. Herren
lohn. häusl. ſchriftl. Verd.
Näh. g. Rückp. durch Allg.
Wochenzeitung, München,
Goetheſtr. 36. (1V,5738
MII SallädlellteT
Akt.=Geſ., ſucht für den Bezirk Darmſtadt
mit weiterer Umgebung, beim Groß= und
Kleinhandel beſtens eingeführten (TV6112
ausgestellt haben wir jetzt:
Vertreter.
Nur energiſche Herren, die nachweislich
große Erfolge aufweiſen und eine inten
ſive Bearbeitung der Kundſchaft
gewähr=
leiſten, ſowie über Lagerräume von ca.
50 qm verfügen, wollen Angebote unter
Aufgabe von Referenzen richten an die
Geſchäftsſtelle ds. Blattes unter J 144.
Metosstssshrstssstttet
*
3000qm Sa ge ände
b. Traiſa, b. Wald,
Villenviert.,
Gemüſe=
garten, j. Obſtanlage,
Beerenſträucher,
Erd=
beeren und
Spargel=
anlagen, Anſchl. für
Waſſerleitung, ſofort
b. zu verk. Näh.
Ge=
ſchäftsſtelle. ( 13625
San
in allen Farben und Oualitäten!
Kinder-Strümpfe und
Söckchen, Herren-Socken
Oberreiſende
zu kaufen geſucht.
Beding.: Freie 5—8=
Zimmer=Wohn.
Mög=
lichſt zentr. Lage.
Bar=
anzahlung ca. 10000
Mark. Ausführliche
Angeb. mit Preis u.
K 12 an d.
Geſchäfts=
ſtelle erbet. (6131sgo
Acker (896 gm) mit
Obſtbäumen, an der
mit Kolonne zum Verkauf, von Tapiſſerie Martinsmühle, Nähe
und Textilwaren an Private ſuchen bei Nordbf., f. 1000, z.vk.
hoher Proviſion
Schwauenſtr. 33, I (*sg
Rubin & Werner, Berlin C 2,
Biſchoftraße 2. Lpnezas Fahrikat. Betrieh
zu vk. od. Teilhab m.
5000 ℳ geſ.: Elektr.
Ein grosser Posten Seidenflor-Strümpfe
mit kleinen Fehlern
jedes Paar
Konzern
bietet tüchtigem Kaufmann aus
beſtem Kreiſe
AIOONA
glänzende Existenz
Es kommen nur Herren in Frage,
die Organiſationstalent beſitzen,
ge=
fellſchaftlich gut eingeführt ſind und
über Kapital verfügen.
Angebote erbeten unter M 160
an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. (6162
Kraftanlage. Ang. u.
K 26 Geſchſt. (6152
Ein nachweisl. gutes
Lebensmittelgeſchäft
n. Invent. u. Ware
ſof. f. 4500 G.=M z vk.
Näh. Gſchſt. (*13665
Penſioneng
Jg. Frau ſucht ſtun
denw. Beſchäftigung.
EWolf. Kiesſtr. 27, I
Junge Fran ſucht
Taufſtelle vorm.
evtl bis n. d. Spülen.
Näh. Sandbergſtr. 18,
Sths. II. (*13687
Männlich
Gärtner u. Landwirt
(1 Jahr
Fachſchul=
bildung), 40 J., led.,
ucht ſof. Stellung.
Angeb. u. T 104 an
die Geſchſt. (6046f
Buchhalter
ſelbſtändiger Arbeiter
erfahrenerKorreſpon=
dent und Kaufmann,
z. Zt. bei einer
hieſi=
gen Großbank
ange=
ſtellt, ſucht ander
weitig Stellg. Ve
trauenspoſten ern
Alngeb. unt. K 11 an
die Geſchſt. *13641
Lehrmädchen
aus achtb. Familie
mit guter
Schul=
bildung perſofort
geſucht. (6125
Lehrbach
Schillerplatz 7
MeplOontt!
Tüchtige Schneiderin,
perfekt i. Schneidern,
findet angenehme
Stelle gegen hohe
Be=
zahlung. Wo? ſagt die
Geſchäftsſt. (*13701
Ludwigstrasse 6
Telephon 1074
Geübte (elzaif
Weißnäherinnen
für Hohlſaumarbeit u.
einfache Voilebluſen geſ.
Einige junge Mädchen
könn. angelernt werd.
Bluſenfabrikation
E. MAVEn
Orangerieallee 17, I.
Sauberes, gewandt.
Hausmädchen, d
kinder=
lieb iſt u. nähen kann,
per ſof. geſucht. Näh.
Geſchäftsſt. (*13470fs
Suche zum 1. Juni
kl. Villenhaushalt
ein älteres, ſolid., in
Küche, Haus u. Näh.
erfahrenes Mädchen.
Hausmädchen, Putz=
und Waſchfrau vorh.
Zeugniſſe.
Gehalts=
anſprüche an (6039fs
Frau Clara Weber
Auerbach i. H.,
Ernſt=Lud.=Prom. 10
Ordentlich., fleißiges
Mädchen
d. perf, kochen kann,
per 15. Mai geſucht.
Gute Verpfleg. und
hoher Lohn. Angeb.
u J44 an die
Ge=
ſchäftsſt. (*13289msg
Tüchtiges
Alleinmädchen
das ſelbſtändig koch
kann, zu kl. Familie
geſucht. Hoh. Lohn
b. angenehmer Stell.
F. Stethani
verdweg 93. (*13690
Aelteres
Abg
Verkehrsbeamter
56 J., mit kaufm.
Er=
fahrung., übernimmt
Vert etung od Filiale
Laufmädchen oder
Frau vormittags ge=
(*13622
ſucht
Hügelſtraße 4, part.
Dienſtmädch.
mit guten Zeugniſſen
ſofort geſucht. Näh.
Geſchäftsſt.
Köchin geſucht.
auch Stelle, als Die Erziehungsanſtalt Ohlyſtift zu Gräfen= Für Hausarbeit
Lageriſt od. Behand= hauſen b. D. ſucht eine in bürgerl. Haus= Mädchen oder Frau
ung von Rerlamg= halt erfahrene, ledige, evang, Köchin zum tagsüber geſucht,
tionen. Anträge unt= ſofortigen Eintritt. Schriftl. Angebote nebſt Seiterzweg 14, par=
Gehaltsforderung an die Anſtaltsleitung, terre
K 30 an die Ge=
Ve
mdch., d. koch. k., Hotel=
Zimmer= u. Küchenm.
i. nur g. Stellg. f ſof.u.
ſpät. Karoline Beck,
gewerbsmäß,
Stellenver=
mittlerin, Karlſtr. 25. (*
Suche
Herrſchafts=
köch. auf Schloß be
g. Behdlg. u. Zahlg.
Karoline Bech,gewerbsm.
Stellenverm. Karlſt 25.(*
läſige Lauffrau
Zuver=
3mal wöch. 2—3 Std
morgens geſ. (*13626
Mathildenſtr. 53, I.
Tüchtiges= älteres
Mädchen
welches kochen kann,
zum 15. Mai geſucht,
ebenfalls ein junges
ädchon oder Fran
zum Gemüſeputzen
und Kartoffelſchälen
ſofort geſucht.
Näheres Frankfurter
Hof. (*13656
(*13661
chäftsſtelle, (6148ss
Alterer erfahrener
Sünaffeat
Infolge räumlicher Betriebserweiterung werden per
2. Juni noch ca. 25 gutempfohlene
geübte
rraut, ſucht ſofort Patferrieſtent
rnit allen notwendi
gen Reparaturen ver=
Stellung. Angebote
uinter H 738 an die (nur ſolche) vorzugéweiſe aus Darmſtadt angenom= bis 10 M. dienen
„eſchäftsſt. (*13139m.
men und im Korſettnähen innerhalb 4 Wocher
Chauffeur angelernt bei dauernd. Beſchäftigung u. gut. Bezahl. /6. Schulz. Adreſſenverl.
Tgelernter Schloſſe
unit all. Reparaturen Leibbindent= u.
vertraut, ſicht Stel. Liorſetifabrik Gündner —Lang Konditor
Off. unter J 130 an
Hölgesſtraße 5.
D. Geſchäftsſt. 4*13573
Ve
mit Zeugnis geſucht.
Vorzuſt.
Eliſabethen=
ſtraße 66, I. (e13388
Frau
Witwe oder älteres
Mädchen, ganz
unab=
hängig — wenn auck
nicht ausgeſpr. Köchin
— muß aber gut
bür=
gerlich kochen können,
für ſogleich geſucht
Gefl. Ang. u. K 21 a
die Geſchſt. (*1366:
Beſſ., ſolides
Allein=
mädchen, welch, ſchon
i. Stell. war, i. kinderl.
Haush. geſ. (*13682
Wittmannſtraße 27, p.
Zuverl. junge Frau
ſ. für 2-3 Std. morg.
Arbeit (Martinsd.).—
Angeb. u. K 4 an d.
beſchä
Ehrl. Lauffrau
2mal wöchentl ge
Bismarckſtr 40, I. (* se
Tüchtige (13651
Morgenhilfe
durchaus zuverläſſig
und ehrlich 2—3 Std.
täglich geſucht. Nur
beſtempfohlene
Per=
ſonen wollen ſich
mel=
den Sehrbnndt,
Mollerſtraße 27, II.
Junge geb. Dame
als Modell (Koſtüm)
geſucht. 2 Std. tägl.
Näh. Geſch (6036f=
anne
zu ver=
Tägl.
Näh. im Proſp. (mit
Garantieſchein Joh.
Köln 826.
Ein tüchtige:
geſucht Kaffee Haſſia
(*13598 Bleichſtr. 43, (*13657
Ia Existenz.
Wir ſuchen Verbindung mit energ, ſtrebſ.
Herrn oder auch Dame zw. Verkauf unſerer
erſtkl. Fabrikate, die als Gebrauchs=, Luxus=
und Geſchenk=Artikel von jeder Frau, Dame,
Herrn gekauft werden, direkt an Private
geg. hohe Verkaufs=Proviſion. Zum ſof.
Verkauf übergeben wir entſpr. Lager,
außer=
dem gewähren wir Zahlungserleichterung
bis zu 2 Monaten, daher großen Umſatz
Refl. wird unbed. auf reelle Perſönlichkeit
Monatsverdienſt bis zu Mr. 1000.— garant
Kein Hauſierartikel. Bewerber(innen
ſprechen Fabrik=Vertreter perſ. Samstag
nachm. v. 5—8 Uhr Hotel Poſt, Zimmer 12,
General=Vertreter
für Darmſtadt, beſtens eingeführt in der
Drogen=, Seifen=, Material=,
Schuh=
waren= u. Autobranche, bei hoh. Prov
v. erſter Fabrik geſucht.
Kommiſſions=
lager wird gegen Sicherheit oder beſte
Referenzen gegeben. Ausführl. Angeb.
unter J. W. 14041 an (I. Bln. 6109
Rudolf Moſſe, Berlin S. W. 19.
Erfahrener, künſtl. befähigter
AeinieRt
auch im Innenausbau bewandert, f.
Dauer=
ſtellung geſucht. Schriftl. Bewerbunger
an Regierungsbaumeiſter Fritz Nathan,
Architekt B. D. A., Frankfurt a. M., Bäcker=
(614‟
weg 8—10.
Fremdſprachliczher
Hilfskorreſpondent
mit guten Kenntniſſen in engliſch und
fran=
zöſiſch und kaufmänniſche Allgemeinbil
dung möglichſt ſofort von hieſiger Fabrik
geſucht. Angebote unter J 123 an die
(6064sg
Geſchäftsſtelle.
Friſeurgehilfe
nur erſte Kraft, geg
hohen Gehalt ſucht
Beeck, Saalbauſtruße
Ecke Waldſtr. (azulzf
Aelterer tüchtiger
der auch
Schloſſer=
arbeiten verrichter
kann, für
Reparatur=
werkſtatt eines
größe=
ren hieſigen Werkes
ſofort geſucht. (6135
Angebote unter K 27
an die Geſchäftsſtelle.
Haub. Junge
us guter Familie al=
Kochlehrling
(13673
geſucht.
Reſtaurant Bender
Eliſabethenſtr. 23.
hnungst
Wohnungstauſch.
Tauſche meine
Woh=
nung, 2 große
Zim=
mer, Küche m.
Spei=
ſek., Keller u. Holzſtall
in Arheilgen, gegen
eine 3 Zimmerwohn.
in Darmſtadt,
Mar=
tins= od. Johannesv.
bevorzugt. Kenzler,
Arheilgerſtr. 74, III.(*
8
für Laufgewichts= u. Dezimalwaggen ſofort für
Groß=Hamburg geſucht
Angebote unter S. G. 594 an Ann.=Expedi
Danckelmaun, Hamburg 1.
Mäbl. Zimmer
Ludwigſtr. 10 II.
nöbliert. Zimmer z 1
vermieten. (60
(zuſamm. 8 Perſon.)
ſuchen Mittagstiſch
b. einer ſauberen
beſſeren Familie.
Be=
dingung: Kochen nach
ihren eig. Wünſchen
u. Kochart. Letztere
kann vorher gezeigt
werden. Off. an die
Geſch. u. K9. (*13648
Schön
möbliert. Zimmer
mit elektr. Licht. an
einen ruhigen Herrn
(Beamt. od. Kaufm.)
zu verm. Wagner,
Nuthsſtr. 2II. (*1368:
Streng diskret!
Junge, lebensfr.
Be=
amtenw., Mitte 30er
J., dklbl. ſtattl.
Er=
ſchein., m. eig.
Haus=
halt u. geordn. Verh.,
wünſcht m. ein. Herrn
in demſ. Alter zwecks
Gründ. eines Famil.=
Heims in bald.
Ver=
bind. zu tret. Ang.
welche ſtr. vertr. bl.,
u. K8 a. d. Geſch.
Gebildete Dame
Einf. möbl. Zimmer
zu verm. Sauerwein,
Felſingſtr. 2 I. Ecke
unt. Weinbergſtr. (*
Immobilien
Hausberkauf
Klein. Haus m.
Ein=
ahrt, groß. Garten,
im Martinsdiertel z
verkauf. Off. u. J141
a. d. Geſch. (*13582
2½ſtöckiges
5 Zimmerhaus
Nähe der Kakholiſchen
Kirche unter günſtig.
Bedingungen ſofort
zu verkaufen. Angeb
u. K 17. an die
Ge=
ſchäftsſtelle.
Haus m. Einfahrt u
Hofraum v. Be
zu kaufen geſ. O
u. J142 a.
End. 20er J., wünſcht
die Bekanutſchaft mit
beſſ. Herrn in ſicherer
S.*. zwecks Heirat.
Am liebſt. Einheirat.
Angeb. u. K 1 an die
Geſchäftsſt. (*13595
Hh
38 J. alt, ſucht Herrn
in ſich. Stell. kennen
zu lernen. Witſ. mit
Kind nicht ausgeſchi.
Weißz., Möb., Woh.,
Verm. vorh. Angeb.
u. J103 a. d. G.
Viele reiche
Aus-
länderinnen, viele
ver-
mög, deutscheDamen,
a. m. Realitäten,
Be-
sitz ote. wünschen
Heirat. Ausk.
kosten-
los Herren, auch ohne
Vermög. Stabrey.
Berlin 113,
Stolpische-
strasse 48 (6130a
Witwer, 40 Jahre, m.
eigen. Heim, wüinſcht
mit einer
Dame
von 30—40 Jahren
bekannt zu werden.
Angeb. mit näh.
An=
gaben u. K 18 an die
1365
Wohnungstauſch.
beſſere 5-6 Zimmerwohnung
Geſüchl: in guter Lage mit Küche,
Zubehör, elektr. Licht.
oße 4 Zimmerwohnung in
Gegebenl: der Nieder=Ramſtädterſtraße
mit desgleichen.
Baldigſte Angebote unter I 143 bis
zum 14. Ifd. Mts. erbeten. (6105sg
16. bis 22. Mai 1924
19. Mai: 1. Deutſcher Motorradhändlertag Ve M
g* Tototrad=Shotikäsſtenang
Gewerbeh
18. Mai Solitude=Rennen
22. Maf: preisverkündung im Deutſchen Motorrad=Erſinder=Wettbewerb und
Sinngait
Jalle-Stadtgarten
d Ziehung der Ausſtellungs=Lotterie 2
Garantiert friſche
Siet
S
Stück 11 und 12 9
Knick=Eier Stück 10 4
(13614
Adam Keil
Telephon 2126
Beſſungerſtr. 99
K
Fahrradhaus Kno.
Nieder-Ramstadt
Empfehle mein reichhaltiges Lager
in Fahrrädern, Nähmaschinen, Pneumatiks und Ersatzteilen
sowie Gummi-Sohlen und -Absätzen. Ferner empfehle ich
mich im Umarbeiten von Herren- zu Damenrädern, sowie im
Löten von Rahmenbrüchen und sonstigen vorkommenden
Reparaturen. Beste und reellste Bedienung ist zugesichert.
Hochachtungsvollst
A. KNOLL.
UNEM
Tassule Bhin
maim Pugc bis zuk lebenenögee
erhalten Sle im Phofographie-Ateller
H. Wettern, Darmstadt
Ballonplatz S. (5622 9
Wäſche und Stoffe
taufen Siegeg.bequeme Teilzahlung nur bei
MEVER & STERN
Darmſtadt, Eaalbanſtr. 2- 6. 633322
ſucht Kundenim
Fkl. Nähenund
Aus=
beſſern von Wäſche u.
Kleidern. Näh.
Wil=
helmſtr. 59, 1I. (*sms
Alte Standuhr
renoviert) und gute
24=Geige billig zu
verkaufen. Näh. i, d.
Geſchäftsſt. (E1356
aller Arten nimmt an bei guter, preiswerter
Ausführung
(5914mas
Georg Reichart, Elektr. Werkſtatt
Höchſt im Odenwald.
Neuheit!
49—50 Brennſtofferſparnifſe
garantieren unſere patentierten Luft
Heizungsſyſteme, für jede Raumgröße und
beliebige Zimmerzahl leicht einzubauern
desgl. Roſtkorbeinſätze mit verſtellbarem !
Einlegeroſt für alle Arten Feuerungen bi
zu größeren Retorten und Dampfkeſſelar!
lagen vorzüglich verwertbar.
„Fachm. Beratungen unentgeltlich”.
Vertreter und Intereſſenten nach allet
Ländern geſucht! Beſte Referenzen!
Zentral=Luftheizungs=Geſellſchaft
m. b. H.
in Ludwigshafen, Zweigſtelle Darmſtadt
Riedlingerſtr. 43, Architekt Gg. Schere=
Bauhof A. G. Ludwigshafenk
übernimmt ſchlüſſelfertige Ausführung von
Maſſiv= und Leichtbauten, Gußhäuſern und
einzelnen Lamellendächern z.
billigſtenPreis=
kalkulationen mit günſtigſten Zahlungsbe
dingungen. Ortliche Ausführungen durch
Handwerker und Hilfsarbeiter am Platze
Vertreter für die Provinz Starkenburg
Gg. Scherer
Architekt in Darmſtadt.
Ein wirklich brauchbares
Mäschetuch
ist meinellarke „TK‟
Machen Sie einen Versuch
Meter 1.25
Kalbfuss am Rathaus
eisekoffer
Wilhelm Lehrbach, Schillerplatz 7.
6123
H
Schilder jeder Art pehor. 10 T0 361300
22222222:Sc
Mai 1899 — Mai 1924
Anläßlich des 25jährigen
Be-
stehens meines Unternehmens
gewähre ich am 10., 12. und
13. Mai, also
Samstag, Montag, Dienstag
auf sämtliche
Zigarren, Zigaretten und Tabake
als Sonder-Vergünstigung
10l Rabatt
S. Feitler
Tabakfabrikate
(6121
Ernst-Ludwigstr. 17, Eingang Schucbardstr.,
Schloßgartenstr. 1, gegenüber der Hochschele,
Hochstr. 2, Ecke Nieder-Ramstädterstrassc.
Bessnsn
Sprengstoffe
ſowie ſtmtliche ISt.=chl
zündreguisiten
auch für elektriſche Sprengungen, für
Stein=
brüche, Stockholzroden und ſonſtige Boden
arbeiten, jederzeit ſofort ab Lager lieferbar,
Hermann Kühler & Go.)
Ludwigsburg
VordereSchloßſtr. 41, Telephon 138
Vertreter der Fa. Carbonit A. 8. Hanburg
G ü Häite Hiä
heißt jparen!
Schuhmacherei Gebr. Hübner!
Mathildenplatz 10, II.
(51332
Stemmer
Eisabethenstr. 14
Elſäſſiſche Marmelade
Einfrucht= und Kriſtallzucker g
Erdbeer u. Himbeer
2 PfundsDofe 1.50 6
Mirabelle u. Johannisbeer
2 Pfund=Doſe 1.40
AZwetſchen 2 Pfd.=Doſe 1.30
ſehr ſchmackhaft u. preiswert
1922er Frankweiler
Ein guter Tiſch= und
Bowlenwein!
Fl. mit Steuer ohne Glas 120 K
PKaffeel
Rote Packung
Brüne Packung . .
Pfend 400 ß
Pfund 2,80
Rote Packung
AGelbe Packung
¼ Pfund 1.305
1 Pfund 1.40
Wir bringen hierdurch zur gefälligen Kenntnis, daß wir die Belieferung unſerer Kunden im unbeſetzten Gebiete, nachdem die Möglichkeit hierzu jetzt gegeben
iſti=
wieder direkt von Worms aus aufgenommen haben."
Unſere hellen Lagerbiere, ſowie hellen und dunklen Exportbiere nach Pilſener und Münchner Brauart (Friedensqualität) ſind nur aus beſtem Malz und feinſtem
Hopfen rein eingebraut, genügend abgelagert und daher wohl bekömmlich; ſie erfreuen ſich überall großen Zuſpruchs und laden wir zu freundlichem Bezug höflichſt ein.
Bei dieſer Gelegenheit machen wir auf einen vorzüglichen
„HoIhser Apostelbräu Hai-Bock!
aufmerkſam und bitten Beſtellungen an unſeren Vertreter, Herrn Jacob Weber, Darmſtadt, Neue Niederſtraße 11, der auch für prompte und reelle Bedienung
beſorgt iſt, gelangen zu laſſen.
Werger Brauerei, Aktien=Geſellſchaft
6037fs!