Ginzelnummer 20 Goldpfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 116
Samstag, den 26. April 1924.
187. Jahrgang
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(1 Dolſar — 420 Marl). — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Sireik uſw., erliſcht
ſede Verpſiſchtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſſung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtliſcher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darme
ſtädter 8 Natſonalbant.
Peröffentlichung nach dem Eintreffen der italieniſchen Antwort. — Das Studium des
Anleihe=
problems. — Beſprechungen mit Morgan. — Finanzberatungen in Paris.
Vor der Entſcheidung.
Paris, 25. April. Die Reparationskommiſſion iſt heute
morgen nicht zu einer offiziellen Sitzung zuſammengetreten. Die
Deiegierten der verſchiedenen verbündeten Mächte ſind dauernd
im Hotel „Aſtoria” anweſend, da die Antworten der
Ver=
bündeten Mächte auf das Rundſchreiben
Bar=
thous noch im Laufe des heutigen Tages erwartet werden.
Man rechnet ganz allgemein mit einer entſcheidenden
Wendung ſchon für die nächſten Tage.
Das Echo de Paris behauptet, daß der engliſche Delegierte
John Bradbury die Angelegenheit wahrnehmen wolle und
unter Bekämpfung des franzöſiſchen
Stand=
punktes die ſofortige Inangriffnahme zur
Aus=
führung der Sachverſtändigenberichte beantragen
werde. Die Nachrichten, die von einer Annäherung des
franzöſiſchen und engliſchen Standpunktes,
ins=
beſondere in der Frage der eventuellen Strafmaßnahmen
ſpre=
chen, haben ſich nicht bewahrheitet, oder ſind zum
minde=
ſten als verfrüht zu bezeichnen. Nach dem Echo de Paris haben
die offiziöſen Beſprechungen zwiſchen
Poin=
caré und Maedonald in den nachſtehenden Fragen:
1. internationale Strafmaßnahmen im Falle deutſcher
Ver=
letzungen,
2. Uebergang vom lokalen Pfandſyſtem zum allgemeinen und
3. die internationalen Schuldenprobleme, zu keinem
Ergeb=
nis geführt.
Wie aus London berichtet wird, wartet man etwas mit der
Abſendung der engliſchen Antwortnote, weil das Foreign Office
Wert darauf legte, die Anficht der Dominions zu erbitten. Die
Sachverſtändigenberichte wurden in den letzten Tagen, wie der
Mitarbeiter weiter zu melden weiß, von den verſchiedenen in
London anweſenden Miniftern des engliſchen Kabinetts
ein=
gehend erörtert, u. a. auch auf einer Konferenz, die ürzlich im
Foreign Office ſtattgefünden hat. Der allgemeine Inhalt der
engliſchen Antwort könne nach der Erklärung Ramſay
Mac=
donalds im Unterhauſe, wonach er den Sachverſtändigenbericht
ungeteilt annehmer keinem Zweifel unterliegen. Der
Premer=
miniſter ſei in ſeinem Entſchluſſe, eine Ausſprache betreffend die
Kriegsſchulden abzulehnen, durch die letzte Nede des
Präſiden=
ten Coolidge geſtärkt worden.
TU. Paris; 25. April. Offiziell wird mitgeteilt, daß,
ſo=
bald der größte Teil der Antworten der Verbündeten Mächte
eingetroffen iſt, die offizielle Sitzung der
Reparationskommiſ=
ſion eröffnet werden wird. Die belgiſche und die engliſche
Antwort werden mit Beſtimmtheit für heute nachmittag er= ierten Regierungen zur Ausführung kommen kann.
wartet, während die italieniſche Antwort
wahrſchein=
lich erſt morgen oder übermorgen eintreffen wird.
Mehrere Briefe Poincarés an Barthou.
zu den vielen Kommentaren, die über einen Brief
veröffent=
licht wurden, den Miniſterpräſident Poincaré an den
fran=
zöſiſchen Delegierten in der Reparationskommiſſion Barthou
ſterpräſident nicht einen, ſondern mehrere Briefe an Barthou in
der letzten Zeit gerichtet habe, daß aber dieſe Korreſpondenz
nichts mit der Reparationskommiſſion zu tun habe. Die
offi=
zielle Antwort Frankreichs auf den letzten
Be=
ſchluß der Reparationskommiſſion, die ihr noch präſident und der belgiſche Außenminiſter hätten nicht nach
Lon=
heute zugeſtellt werde, ſei ein neues Dokument, über deſſen
In=
halt der Quai d’Orſay vollkommenes Stillſchweigen bewahre.
Die Antworten bei der Reparationskommiſſion.
* Paris, 25. April. (Priv.=Tel.) Heute gegen Mittag
ſind ſowohl die engliſche, als auch die belgiſche und
kommiſſion eingetroffen. Halbamtlich wird verſichert,
daß alle dieſe Antworten im Prinzip die Gefichts= Pfänder, die Frankreich und Belgien augenblicklich in der Hand
punkte der Sachverſtändigen und der
Repara=
tionskommiſſion als Grundlage für die
weite=
ren Beſprechungen annehmen. Die noch ausſtehende
italieniſche Antwort erwartet man für Samstag.
Die Sitzung der Reparationskommiſſion.
U. Paris, 25. April. Die
Reparationskommiſ=
ſion hat heute faſt den ganzen Tag über offiziell getagt.
Die Delegierten haben von der franzöſiſch=belgiſchen
und engliſchen Antwort auf das Rundſchreiben, vom ſich natürlich vor allem auf die Reparationsfrage beziehen. Die
17. April Kenntnis genommen. Die Antwort Japans,
Ita=
liens und Jugoſlawiens iſt noch nicht eingetroffen. Die
Ver=
ſich darüber zu äußern, berichtet worden ſind, haben formell den
Empfang derſelben beſtätigt.
Von der Reparationskommiſſion erfahren wir heute offiziell,
daß außer den drei genannten Antworten noch keine andere
Re=
gierung ſich offiziell geäußert hat. Die italieniſche Antwort wird
morgen früh erwartet. Sobald dieſe eingetroffen iſt, werden die glaubt auch, daß während der Anweſenheit der belgiſchen
Mini=
vier Antworten gleichzeitig mit dem Nundſchreiben Barthous ſter in Paris einige neue, ausſchließlich franzöſiſch=belgiſche
In=
vom 17. April der Preſſe übermittelt werden.
Die nächſte offizielle Sitzung der
Reparationskom=
miſſion iſt vorläufig auf Dienstag, 3 Uhr nachmittags,
an=
geſetzt worden.
Heute wurde in der offiziellen Sitzung am Hotel Aſtoria ein
wichtigeer Beſchluß gefaßt; Barthou und Bradbury
wurden beauftragt, das Problem der Realiſierung der
ge=
planten 800=Millionen=Golanleihe zu ſtudieren. Dieſe
860=Millionen=Goldanleihe ſoll bekanntlich Deutſchland die
Natu=
rällieferungen für 1924/25 ermöglichen, ſowie zur Beſtreitung
der militäriſchen Beſatzungskoſten und der Koſten der
interalli=
ierten Kommiiſſionen dienen. Der franzöſiſche und der
bel=
giſche Delegierte bei der Reparationskommiſſion werden
heute im Laufe des Abends den zurzeit in Paris weilenden
ame=
rikaniſchen Milliardär Morgan ſprechen, um ſich mit ihm
über das Anleiheproblem zu unterhalten. Ferner
wer=
den die beiden Delegierten mit den Direktoren der
fran=
zöſiſchen und engliſchen Staatsbank, ſowie mit
anderen großen Finanzmännern Ausſprache haben.
Die Beſprechungen haben indeſſen rein konſultativen
Cha=
rakter und werden nicht mit der ſofortigen Durchführung der
im Sachverſtändigenprogramm vorgeſehenen Modalitäten
gleich=
lautend ſein. Nach dem Temps iſt auch der Regierung von
Wa=
ſhington der Beſchluß der Kommiſſion vom 17. April mitgeteilt
worden. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat den
Ein=
gang beſtätigt.
Barthou und die Führer der alliierten Delegierten der
Re=
parationskommiſſion ſowie der amerikaniſche Beobachter Logan
ſind heute abend mit Morgan gegentlich eines Diner, das ihm
zu Ehren gegeben wurde, zuſammengetroffen und haben ſeine
Anſicht über die Möglichkeit der Verwirklichung des Planes der
Sachverſtändigen angehört.
Das belgiſche Schreiben.
Brüſſel, 25. April. /(Agence Belge.) Theunis und
Hymans haben an den Vorſitzenden der
Reparations=
kommiſſion ein Schreiben gerichtet, in dem ſich die
bel=
giſche Regierung unter Anerkennung der hohen
mora=
liſchen Autorität der einſtimmigen Beſchlüſſe der
Sachverſtän=
digenberichte bereit erklärt, ſich die praktiſche und
gerechte, Regelung. der „Repargtionsfrage zu
eigen zumachen. Die belgiſche Regierung zählt darauf, daß
die Reparationskommiſſion die von der deutſchen Regierung ihr
zu unterbreitenden Geſetze und Dekrete, welche die vollſtändige
Durchführung des Sachverſtändigenplanes ſichern ſollten,
ein=
gehend prüfen werde; ſie gebe ferner der Hoffnung Ausdruck,
daß die Reparationskommiſſion alle Maßnahmen vorbereiten
werde, deren Durchführung ihr der Sachverſtändigenbericht
über=
laſſe, damit der von den Sachverſtändigen anempfohlene
Plan unverzüglich und in gemeinſamer Arbeit der alli=
Belgiſche Miniſſterreiſen.
* Paris, 25. Aprik. Chicago Tribune erfährt aus Lon=
Paris, 25. April. (Wolff.) Der Petit Pariſien bemerkt don, man habe ein offizielles Telegramm aus Brüſſel erhalten,
wonach der belgiſche Miniſterpräſident und der Außenminiſter
heute bereits in Paris zur Begegnung mit Poincaré eintrafen.
Dieſes Telegramm iſt unverzüglich Ramſay Macdonald
über=
geſchrieben habe, man erfahre weiter, daß der franzöſiſche Mini= mittelt worden. Für Ende kommender Woche iſt eine
Zuſammen=
kunft der belgiſchen Miniſter mit Macdonald feſtgeſetzt worden.
Recht intereſſant iſt eine Ausführung des Echo de Paris, in der
geſagt wird, daß Macdonald den Wunſch ausgedrückt habe, mit
den belgiſchen Miniſtern zu verhandeln. Der belgiſche
Miniſter=
don reiſen wöllen, ohne ſich vorher mit Poincaré verſtändigt zu
haben. Sie würden alſo kommenden Montag in Paris erwartet.
Macdonald wolle offenbar die beiden Wortführer Belgiens in
ſten Maßſtabe, dann könne Belgien ſich von der Partie
zurück=
ziehen, dann werde ſeine Priorität geſichert ſein. Aber man
franzöfiſche Antwort bei der Reparations= müſſe doch annehmen, daß die belgiſchen Miniſter ihre Augen
offen halten würden, angeſichts der Intereſſen ihres Landes. Die
hätten, dürften nicht aufgegeben werden, ehe nicht alle Zweifel ten, wieder zunichte zu machen. Die der Zweiten Internationale
für das Gelingen des Sachverſtändigenplanes beſeitigt ſeien.
Jede andere Auffaſſung werde Paris und Brüſſel trennen.
nunmehr, daß der belgiſche Miniſterpräſident Theunis und der
Außenminiſter Hymans den Montag in Paris verbringen
wer=
den, um Verhandlungen mit der franzöſiſchen Regierung zu
füh=
teilen zu können, daß die beiden Miniſter bereits am Samstag
abend in Paris eintreffen werden. Die Verhandlungen würden
einigten Staaten, an die die Expertenberichte ohne Einladung, verſtändigen ausarbeiten müßte und daß ein Meinungsaustauſch
zwiſchen den alliierten Kabinetten inzwiſchen proviſoriſch vertagt
werden könne. In gewiſſen alliierten Kreifen, namentlich auch
in Brüſſel, glaubt man jedoch, man könne ſich ſofort über die
wichtigſten Fragen verſtändigen, über die die
Reparationskom=
miſſion ſich nicht ausſprechen könne. Das Journal des Debats
tereſſen beſprochen werden ſollen.
Wie der Brüſſeler Berichterſtatter des Temps mitteilt, reiſen
Theunis und Hymans am nächſten Freitag nach England ab.
Sie werden mit Ramſay Macdonald in Shequers das
Wochen=
ende verbringen. Die Einladung iſt den belgiſchen Miniſtern
bereits vor acht Tagen zugegangen. Sie iſt erſt angenommen
worden, nachdem die franzöſiſch=belgiſche Unterredung auf
Mon=
tag feſtgeſetzt war.
Die Preismauer.
Von
Dr. Walther Croll; Berlin.
In den Berichten über die diesjährige Leipziger
Frühjahrs=
meſſe wurde betont, daß — im Gegenſatz zum Inlandsgeſchäft —
das Auslandsgeſchäft recht mäßig geweſen ſei. Als Grund
hier=
für wurden die hohen Preiſe angeführt. Dieſe wieder wurden
hervorgerufen durch die plötzliche ſtarke Belaſtung der Induſtrie
auf Grund der Steuernotverordnungen des Kabinetts Marx
und wohl auch durch die teueren Kredite, mit welchen unſere
kapitalarme Wirtſchaft arbeiten mußte. In der Neu=York Times
hat ein amerikaniſcher Geſchäftsmann, der zwecks Einkäufen
nach Deutſchland gekommen war, einen weiteren Grund genannt:
die deutſchen Induſtriellen hätten die ausländiſchen Märkte nicht
nötig und ſtellten den fremden Käufern unerfüllbare
Bedingun=
gen. Der genannte amerikaniſche Geſchäftsmann leitet ſeinen
Artikel, der die Ueberſchrift: „Hohe Preiſe blockieren den
deut=
ſchen Export” trägt, mit folgenden bitteren Worten ein: „Nur
ein Mann, der ſoeben aus einer Irrenanſtalt entlaſſen wurde,
würde heute in Deutſchland Ausfuhrwaren kaufen.” Es muß
dahingeſtellt bleiben, ob dieſer Satz des Amerikaners mehr iſt als
eine ungerechtfertigte Verallgemeinerung perſönlicher ſchlechter
Erfahrungen. Immerhin wiſſen wir, daß ſich mancher deutſche
Exporteur nach dem Kriege des guten Rufes, den unſere
Kauf=
leute vor dem Kriege im Auslande genoſſen haben, nicht
wür=
dig gezeigt hat.
Von ernſter und grundſätzlicher Bedeutung iſt eine
beſon=
dere Feſtſtellung des Artikelſchreibers in der Neu=York Times.
Er beklagt, daß die deutſchen Fabrikanten einen erheblichen Teil
des Verkaufspreiſes als Anzahlung fordern, ehe ſie überhaupt
mit der Fabrikation dieſer Waren beginnen. Dieſes Geld werde
dann erſt dazu benutzt, die Rohſtoffe anzuſchaffen, aus welchen
die beſtellten Waren angefertigt werden ſollen. Vom
Stand=
punkte des ausländiſchen Käufers iſt es gewiß unerwünſcht, daß
der ſonſt übliche Warenkredit des Verkäufers an den Käufer
in einen Produktionskredit des Käufers an den
Ver=
käufer umgewandelt wird. Aber wir Deutſchen erkennen daraus,
in wie hohem Grade unſere Kapitalkraft zuſammengeſchrumpft
iſt und wie derzweifelt die Mittel ſind, welche ſeitens der
Pro=
duzenten angewandt werden, um dem Mangel abzuhelfen. Der
amerikaniſche Kritiker hat recht, wenn er feſtſtellt, daß in den
letz=
ten Monaten für den deutſchen Produzenten kein dringender
Zwang vorlag, die Ausfuhr zu ſteigern. Der ſo lange
unver=
ſorgte Inlandsmarkt zeigte ſich nach Einführung der ſtabilen
Rentenmark ſo aufnahmefähig, daß die meiſten
Wirtſchafts=
zweige alle Hände voll zu tun hatten, um der Nachfrage zu
ge=
nügen. Der Zwang zum Export tritt aber unfehlbar ein, ſobald
wir uns anſchicken, Fonds zur Erfüllung von
Reparationsver=
pflichtungen zu ſchaffen. Dann werden gleichzeitig alle die
Fak=
toren verſtärkt, welche bereits während der letzten Monate unſere
Produktionskoſten erhöht haben: Neue bzw. heraufgeſetzte alte
Steuern, verteuerter Verkehr uſw. Es kann eintreten, daß wir
auf jeden Produktionsgewinn verzichten müſſen, nur um unſere
Produkte im Ausland loszuſchlagen und Deviſen zu erhalten,
mit denen wir die unentbehrlichen Rohſtoffe und Nahrungsmittel
bezahlen können. Dann haben es unſere Gläubiger — die ja
gleichzeitig unſere Konkurrenten auf dem Weltmarkt ſind — in
der Hand, noch einige Steine auf die Preismauer zu legen,
welche uns vom internationalen Warenverkehr abzuſperren
droht. Der im Dawesſchen Gutachten vorgeſehene „
Eiſenbahn=
kommiſſar” ſoll nämlich gegebenenfalls eingreifen, wenn ihm die
Rentakilität der zu gründenden deutſchen Eiſenbahn=
Aktien=
geſellſchaft gefährdet erſcheint. In dem betreffenden Abſchnitt
wählen die Gutachter als Beiſpiel, in welchem der
Eiſenbahn=
kommiſſar einzugreifen hätte, ausdrücklich eine Abſicht des
Generaldirektoriums, die Frachttarife nach deutſchen Exporthäfen
herabzuſetzen. Der Sachverſtändigenbericht hat über das alte
Dilemma nicht hinwegzutäuſchen vermocht, daß die Alliierten
in der Eigenſchaft als unſere Gläubiger an der deutſchen
Export=
fähigkeit, in der Eigenſchaft als unſere Konkurrenten gegen
die deutſche Exportfähigkeit intereſſiert ſind.
Es wird den deutſchen Vertretern bei den kommenden
Re=
parationsverhandlungen viel Mühe bereiten, zu verhindern, daß
ſein Spiel einbeziehen. Wenn das gelinge, auch nur im gering= die ohnehin ſehr hohe Preismauer, welche ſich um unſer
Wirt=
ſchaftsgebiet herumzieht, unüberſteiglich wird. Aber ſelbſt wenn
ihnen dies gelingen ſollte, droht eine abſolute Blockade für
unſere Waren, wenn es den Verfechtern des
Achtſtundenprin=
zipes gelingen ſollte, die Erhöhung und die Rationierung der
Produktion, die während der letzten Monate erzielt werden
konn=
angehörenden ſozialiſtiſchen Parteien (bei uns die V. S.P.D.)
verbreiten einen Aufruf zur bevorſtehenden Maifeier. Die
Mai=
feier galt der proletariſchen Forderung nach allgemeiner
Ein=
führung des Achtſtundentages. Auch jetzt wieder enthält der
Eine halbamtliche Mitteilung der Havasagentur beſtätigt Maiaufruf der Zweiten Internationale (neben anderem) einen
Appell an die Arbeitermaſſen, die internationale Feſtlegung des
Achtſtundentages zu erkämpfen. — Alle urteilsfähigen deutſchen
Arbeiter ſollten inbrünſtig hoffen, daß Deutſchland nicht zur
ren. Das Journal des Debats glaubt in der Lage zu ſein, mit= „Rückkehr zum „Normalarbeitstag” gezwungen wird — es ſei
denn, daß vorher alle deutſchen Schuldverpflichtungen:
gegen=
über anderen Völkern gelöſcht würden. Unſer geſamtes Streben
muß — wenn erſt einmal unſere Zahlungsverpflichtung
endgül=
franzöſiſche Regierung ſcheint der Anſicht zu ſein, daß die Repa= tig oder doch für die nächſten Jahre feſtgelegt iſt — darauf
gerich=
rationskommiſſion vor allem die Schlußfolgerungen der Sach= tet ſein, unſere Produktion auf den höchſten Grad zu ſteigern
und ſo zu verbilligen, daß wir den Ueberſchuß auf dem
Welt=
markt abſetzen können.
Unſerer heutigen Ausgabe liegt
Ri
ſiegel i Eild und Oont
bei.
Seite 2.
Nummer 116.
Die 800 Millionenanleihe
für Deutſchland.
Franzöſiſche Bedenken.
* Wie aus Waſhington berichtet wird, iſt man im
dor=
tigen Schatzamt der Anſicht, daß es leicht ſein werde, die
für Deutſchland geplante Anleihe in den
Ver=
einigten Staaten unterzubringen. Man glaubt,
daß die Regierung, obſchon ſie keinen offiziellen Anteil daran
nehme, von den Bankiers konſultiert werde, wie das der Brauch
ſei, und daß ſie ihre Zuſtimmung erteilen werde. Sobald
Gene=
ral Dawes in Waſhington angekommen ſei, werde er mit
offi=
ziellen Perſönlichkeiten verhandeln, namentlich mit Schatzſekretär
Mellon.
Sehr bemerkenswert iſt es, daß, wie aus Paris gemeldet
wird, das Echo de Paris ſich geſtern morgen eingehend mit
der deutſchen Anleihe beſchäftigt. Das Blatt meint, die 800=
Millionen=Anleihe könne ſehr wohl die Bewegungsfreiheit
Frankreichs behindern, indem die Sachverſtändigen erklären, daß
Sanktionen im gegebenen Fall unter Berückſichtigung der
Inter=
eſſen von Privatperſonen, die an der Ausführung des Planes
beteiligt ſind, durchgeführt werden dürfen. Der zweite Grund,
die Anleihe mit gemiſchten Gefühlen zu betrachten, ſei, daß die
Zahlungen Deutſchlands auf Grund des Vorſchlages der
Sach=
verſtändigen erſt nach Amortieſierung der 800=Millionen=Anleihe
vermehrt werden dürfen.
Paris, 25. April. (Wolff.) Nach der Meldung einer
Nach=
richtenagentur wird der Bankier Pierpont Morgan heute
Freitag in Paris erwartet. Er werde an einer offiziöſen
Kon=
ferenz teilnehmen, die über die Bedingungen einer neuen
An=
leihe für Belgien verhandeln werde: Nach zwei oder drei
Tagen werde er nach London reiſen, wo am 29. April eine
wich=
tige internationale Bankierkonferenz ſtattfinden
werde.
Macdonald und die bevorſtehende Konferenz.
* London 26. April. (Priv.=Tel.) Es iſt bekannt
ge=
geben worden daß der belgiſche Miniſterpräſident und der
Außenminiſter am Freitag abend nach London kommen werden,
um mit Macdonald zu verhandeln. Der Beſuch iſt auf Wunſch
um einige Tage hinausgeſchoben worden. Der britiſche
Miniſter=
präſident erwartet, in der erſten Hälfte der nächſten Woche mit
dem neuen Budget, der iriſchen Kriſe und anderen
Regierungs=
geſchäften beſchäftigt zu ſein, die in Verbindung mit der
Wieder=
eröffnung des Parlaments ſtehen. Macdonald iſt beſtrebt, alles
zu unterlaſſen, was eine interalliierte Konferenz übertrieben
be=
ſchleunigen könnte, deren Notwendigkeit von allen eingeſehen
wird, von der jedoch Macdonald denkt, daß ſie nicht ſtattfinden
ſoll, bis die franzöſiſchen Wahlen vorüber ſind. Wenn dieſe
An=
ſicht durchdringt, würde die Konferenz bis Mitte Mai vertagt
werden. — Während der Oſterfeiertage ſind große
Anſtrengun=
gen gemacht worden, um die Kluft zwiſchen Lloyd George und
der Arbeiterpartei zu überbrücken. Es wird berichtet, daß
Mac=
donald mit Lloyd George heimlich in Wales
zuſammengekom=
men ſei und mit ihm die Lage beſprochen habe. — Ferner
ver=
lautet von gut unterrichteter Seite, daß zwiſchen Macdonald und
Aſquith ein recht freundlich gehaltener Briefwechſel ſtattgefunden
habe, wobei ſich Letzterer bereit erklärt habe, von einer Debatte
über die Reparationen im Unterhaus in der nächſten Woche
ab=
zuſehen.
Belgiſche Abſichten.
Reſtloſe Aufhebung der Wirtſchaftskontrolle.
Schrittweiſe Zurückziehung der Truppen.
TU. Paris, 26. April. Zu der bevorſtehenden
Zuſammen=
kunft des belgiſchen Miniſterpräſidenten und Außenminiſters mit
Poincaré glaubt das Oeuvre beſtimmte Angaben machen zu
kön=
nen. Die belgiſchen Miniſter beabſichtigen demnach
zur Sprache zu bringen:
1. Die Vorausſetzungen zur Räumung des Ruhrgebietes.
2. Feſtſetzung des Anteils der Reparationen für jeden der
Verbündeten,
3. Das interalliierte Schuldenproblem.
Was die Ruhr anbelangt, ſo habe ſich in der
Zurückhal=
tung der belgiſchen Regierung ein Umſchwung
voll=
zogen. Anfänglich hätte ſie zu der franzöſiſchen Auffaſſung
hin=
gneigt, daß für den Fall deutſcher Verfehlungen im voraus
be=
ſtimmte alliierte Sanktionen verabredet werden müßten. Nach
einem Meinungsaustauſch mit der Londoner
Re=
gierung und im Einverſtändnis mit ihr vertrete das
bel=
giſche Kabinett nunmehr den Standpunkt, daß die
Wirtſchaftskontrolle im beſetzten Gebiet
ent=
ſprechend den Empfehlungen der Sachverſtändigen reſtlos
auf=
gehoben werden müſſe, doch dagegen die militäriſche
Organiſation an Ort und Stelle zu belaſſen ſei und nur
nach Maßgabe der erfolgten Zahlungen
zurück=
gezogen würde. Auf dieſe Weiſe hoffe man in Brüſſel, die
Frage der interalliierten Sanktionen überhaupt aus
dem Spiele laſſen zu können.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 26. April 1924
Vom Tage.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten
beläuf=
ſich nach Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes für Mittwoch,
den 23. April, auf das 1,13 billionenfache der Vorkriegszeit.
Gegen=
über der Vorwoche von 1,12 Billionen iſt ſonach eine Steigerung
von 0,9 vom Hundert zu verzeichnen.
Das Reichskabinett hat beſchloſſen, die
Erwerbsloſenunter=
ſtützung um durchſchnittlich 20 Prozent mit Wirkung ab 5. Maf
zu erhöhen.
Oberpräſident Hörſing verbot die deutſchnationale
„Magdeburger Tageszeitung” für vierzehn Tage wegen des
Artikels „Eingriffe jeder Art” in der Ausgabe vom 14. April, in dem
eine Verunglimpfung und Verächtlichmachung der Reichsregierung er=
Der Reichsminiſter Dr. Streſemann wird am Montag, den
98. April, in der Ausſtellungshalle in Hannover in einer
öffent=
lichen Verſammlung der Deutſchen Volkspartei ſprechen.
Zu dem Kampf im Berliner Baugewerbe wird
mit=
geteilt, daß nach der Ausſperrung der Arbeiter im Hoch= und
Beton=
baubetriebe am Samstag die Ausſperrung im
Diefbauge=
werbe am Dienstag erfolgen ſoll. Auch im
Dachdeckerge=
werbe iſt die Ausſperrung für Samstag beſchloſſen.
In Brüſſeler politiſchen Kreiſen rechnet man mit einer
Kon=
ferenz der alliierten Mächte zwiſchen dem 15. und 20. Mai.
Das ſpaniſche Direktorium hat ſich dahin entſchieden, die
Arbeiterkundgebungen, die wie gewöhnlich am 1. Mai
ſtatt=
finden ſollen, zu verbieten.
Der britiſche Geſandte hat dem griechiſchen Außenminiſter einen
Beſuch abgeſtattet, um ihm zu erklären, daß die engliſche
Regie=
rung die griechiſche Republik anerkannt habe. Auch die
Türkei hat die gleiche Erklärung abgegeben.
Havas meldet aus Tokio, daß große öffentliche Verſammlungen in
Tokio und Oſaka ſtattfinden, an denen ſich alle Geſellſchaftskreiſe
beteiligen und die den Zweck haben, gegen das amerikaniſche
Einwanderergeſetz zu proteſtieren.
Poincarés Preſſe.
Paris, 25. April. (Wolff.) Die Rede, die Poincaré
geſtern abend gehalten hat, findet den Beifall der
rechtsſtehen=
den Preſſe. Der Eelair ſchreibt: Seien wir zufrieden, daß
der Miniſterpräſident endlich aus ſeiner Neutralität
heraus=
getreten iſt, und daß er den Wählern klar den Weg gezeigt hat,
den er gehen muß, wenn er will, daß der Friede außerhalb und
im Innern nicht mehr bedroht ſird.
Das Echo de Paris ſchreibt: Die Regierung iſt alſo für
die Politik der republikaniſchen Union und der nationalen
Ein=
tracht. Poincaré iſt mit ſeiner Mehrheit gegen das Kartell der
Linken; er iſt alſo mit dem Lande gegen alle revolutionäre
Ver=
ſuche, gegen die Rückkehr zur Politik der Unterdrückung, der
Zwietracht und des Haſſes, wie die radikale und ſozialiſtiſche
Vorkriegspolitik war.
Das Oeuvre ſchreibt, die Rede ſei ein langer Angriff gegen
das Kartell der Linken geweſen. Poincaré aber ſpreche nicht von
den Reformen, die er durchführen wolle, um die Demokratie zu
verbeſſern, er habe nur geſagt, man müſſe das Reglement der
Kammer ändern. Er habe auch von der Finanzreform geſprochen,
ohne daß man wiſſe, auf welchen Methoden, er ſie aufbauen
wolle. Poincaré habe alſo des längeren über die innere Politik
geſprochen, aber er habe offenbar über dieſen Gegenſtand nichts
zu ſagen gehabt.
Pariſer Stimmen.
* Paris, 26. April. (Priv.=Tel.) Zu der geſtern
ſtattge=
fundenen offiziöſen Sitzung der Reparationskommiſſion erfahren
wir noch folgendes: Die Sonderſtellung Amerikas bringt es mit
ſich, daß es wohl verſtändigt worden iſt, aber nicht antworten
muß. Die jugoflawiſche und die japaniſche Antwort ſind für die
Abhaltung einer ofſiziellen Sitzung nicht nötig, während ohne
die italieniſche Antwort nicht verhandelt werden kann. Die
Vor=
behalte Frankreichs und Englands ſind genügend bekanut, und
Belgien ſchwankt zwiſchen ihnen. Hier iſt alſo nichts neues zu
erwarten. Neu=York Herald ſagt, das hinhaltende Verfahren
Italiens erkläre ſich aus dem Grunde, weil Muſſolini einen
Nachlaß der Schulden mit der Reparationsfrage verknüpfen
möchte. Das amerikaniſche Blatt, das bekanntlich gute
Beziehun=
gen hat, ſpricht von wichtigen Verhandlungen. Die Entſcheidung
würde vermutlich erſt nach den deutſchen Wahlen fallen und ſich
ohne weiteres noch über die franzöſiſchen Wahlen hinausſchieben
laſſen.
Die geſtrigen Abendblätter, darunter auch der Temps,
be=
richten, Barthou und Brädbury hätten eine nichtoffizielle
Miſ=
ſion, das Gutachten von Finanzmännern anzuhören. Da kommt
ja alſo der Retter des Franken, Herr Morgan, eben recht aus
Griechenland herangefahren, wo er ſich bis jetzt aufgehalten hat.
Liberté verweiſt auf den von Amerika ſonſt bewilligten Bonus
für Kriegsteilnehmer, deſſen Koſten von 3,5 Milliarden
geſetz=
mäßig aus den Europaſchulden gedeckt werden ſollen, falls
Ame=
rika ſeine Forderungen dringend werde eintreiben müſſen. Der
Temps zitiert die vielen Paragraphen der deutſchen Verfaſſung,
welche die Verpfändung der deutſchen Eiſenbahnen erſchweren,
und erwartet Schwierigkeiten, welche der Juli bringen wird.
Am 15. Juni laufen die Micumvertäge ab, am 28. Juni wird
England, ſo ſchreibt de Jouvenel, die Räumung Kölns ins Auge
faſſen und Ende Juli beenden, de Jouvenel ſagt aber nicht,
wo=
her er dies weiß.
* Der Weg
unſerer Jugendmuſikbewegung.
Von
Eliſabeth Noack, Bergſchule Hochwaldhauſen (Oberheſſen).
Das europäiſche Muſikleben trägt heute alle Merkmale einer
Verfallszeit: der Konzertbeſucher hört entweder die altbeliebten
und geſchätzten Werke unſerer Klaſſiker zum hundertſten Male
und freut ſich dieſes feſten Beſitzes, ohne ſelbſt hierfür immer
genügend Auffaſſungsvermögen zu beſitzen, oder er zeigt ein
gewiſſes ſportliches Intereſſe für die ſtets raffinierten,
nerven=
reizenden Klangkombinationen moderner Orcheſterwerke und die
Artiſtik der Virtuoſen. Und nur ein Schrittchen tiefer, doch gar
nicht weſensfern, ſteht ſolcher Art des Muſikgenuſſes der Erſatz
von Konzert und Hausmuſik durch Radio und moderne
Muſik=
maſchinen. Freilich, es fehlt ja auch oft an der rechten
An=
regung und an der Schulung von unten herauf. Solange der
Inſtrumentalunterricht zu einſeitig techniſch gerichtet bleibt,
ſo=
lange die Schulen ſich nicht überall umſtellen auf wirklich
ſelbſt=
ſtändige Muſikausbildung der Kinder, ſind auch alle
gutge=
meinten Verſuche, alle Volks= und Jugendkonzerte nur Flicken
auf alte Schläuche. Seit gut hundert Jahren ſpielt nun ſchon
das Klavier die führende Rolle in der Hausmufik. Noch immer
gehört es zum „guten Ton”, dem lieben Hänschen oder
Lies=
chen Klavierſtunden geben zu laſſen, auch wenn die Kinder ſelbſt
keine rechte Luſt dazu haben. Und nun quälen die armen
Schüler ſich und den armen Lehrer jahrelang, ohne auf ihrem
Inſtrument wirklich Ernſthaftes zu erreichen. Günſtigenfalls
kommt der Durchſchnittsſchüler nach fleißigen Uebungen zu
leich=
ten Beethoven=Sonaten oder gar zu einem Herumſtümpern an
ſchwierigen Meiſterwerken, die dem dilettantiſchen Spiel
ver=
ſchloſſen bleiben ſollten. Dann hören mit der Berufsausbildung,
mit der Heirat die Muſikſtunden auf, nach jahrelanger
Anſtren=
gung bleibt der junge Menſch auf halber Höhe ſtecken, ohne den
Lohn für ſeine Mühen empfangen zu haben. Dieſem Weg der
Mnſik,bildung” gilt Goethes ſcharfes Wort: „Weh jeder Art
von Bildung, welche die wirkſamſten Mittel wahrer Bildung
zerſtört und uns auf das Ende hinweiſt, ſtatt uns auf dem Wege
ſelbſt zu beglücken.” Aber es gibt noch eine ſchlimmere Art des
Unterrichts: den Schüler auf dem Wege ſelbſt zu „beglücken”
mit — muſikaliſcher Schundliteratur. Noch ſind die Gewiſſen der
Lehrer hier nicht feinfühlig genug, noch erlaubt man dem Kinde
ſo manches minderwertige Salonſtück, während man ſonſt beim
Leſeſtoff ſorgſam überwacht und Abenteurerromane und
Detektiv=
geſchichten empört entfernt. Unſere ſtumpfe, durch Opernſtil und
Operettenſchlager vergröberte Empfindung muß erſt wieder
ge=
löſt werden. Iſt denn Kunſt erſt Kunſt, wenn ſie „außer ſich”
gerät, wenn ſie ſich überfeinert oder chaotiſch gebärdet? Gilt
uns die Reinheit, die Klarheit der Geſtaltung, die Bindung des
Elementaren nichts mehr?
Die junge Muſikbewegung, die Fritz Jöde, Walter Rein,
Max Schlenſog, Walter Henſel und ſo viele andere feine Muſiker
zu Führern hat, kennt ihren Weg, — den einzig gangbaren Weg
für uns, wie ſich an dem ſicher nicht zufälligen
Zuſammen=
treffen dieſer Richtung mit dem Streben der ehrlichen
neu=
ſchaffenden Künſtler unſerer Zeit zeigt. Mit der
Wieder=
erweckung der Melodie beginnt das Neue. Die melodiſche Linie
wird wieder als lebensvoller Organismus empfunden, bei dem
die Spannungsvorgänge zwiſchen den Einzeltönen, alſo gerade
das Nichtaufſchreibbare, als das Weſentliche gelten, als die
un=
mittelbare Uebertragung ſeeliſcher Spannungsvorgänge in das
Tongebiet. Durch das Hinhorchen auf die Linie erſtarkt das
Gefühl für gute Melodik, der Schlager verkriecht ſich vor dem
Volkslied, das ältere Volkslied der Blütezeit ſchält ſich heraus,
die Linienkunſt des einſtimmigen katholiſchen Kirchengeſanges
wächſt in der Geltung, das Verſtändnis für Bachs Größe beginnt
ſich zu entwickeln. Dieſes Aufnahmevermögen aber wird
heran=
gebildet an der Kunſt ſelbſt, vor allem beim Singen, das im
Vordergrund aller Muſikausbildung ſteht und ſtehen ſoll, und
bei eigenen produktiven Verſuchen. Und verlangt nun der junge
Menſch nach Inſtrumentalſpiel, ſo führt ihn auch hier der nen
erſtarkte Sinn für Melodik zu alter und neueſter Linienkunſt,
von Spielmannsmuſik über Suiten= und Tanzſätze zu techniſch
wie inhaltlich anſpruchsvolleren Werken. Welches Inſtrument
jeder wählt, wird von der Vorliebe des Einzelnen für dieſe oder
jene Klangfarbe abhängen. Die verſchiedenartigſten Streich= und
Blasinſtrumente treten wieder hervor, die Lautenkunſt findet
neue Liebhaber, die ſich vor dem bloßen Schrummſchrumm
ein=
töniger Akkordbegleitungen fernhalten. Gemeinſchaftliches
Muſi=
zieren iſt die Folge der gemeinſamen Zielrichtung. Die Mehr=
NeuerTerrorin Sowjetrußland
Maſſenverhaffungen und Todesurteile.
Moskau, 25. April. Wie das Skandinaviſche Preſſebürg
meldet, hat die Sowjetregierung in den letzten Tagen
264 Perſonen in Haft genommen, darunter 7 höhere
Sowjetbeamte, ferner viele Geſchäftsleute und 21
Wiſ=
ſenſchaftler. 2 Aerzte und 9 Lehrer wurden wegen
Agitation gegen die Sowjetregierung zum Tode verurteilt.
79 Verhaftete wurden nach Nordſibirien gebracht.
164 werden in Moskau in ſtrenger Haft gehalten. Dieſe
neuen Verfolgungen ſind ſo zu erklären, daß es dem linken
Flügel der Kommuniſtiſchen Partei gelungen iſt, ſich in der
Sowjetregierung durchzuſetzen.
Moskau, 25. April. Trotzki iſt wieder in den
Kreml zurückgekehrt. Seine Ankunft wurde von einer
großen Menſchenmenge jubelnd begrüßt. In einer Anſprache
verkündete er, daß er ſeine alte Stellung wieder einzunehmen
gedenke.
Einberufung polniſcher Jahrgänge.
Warſchau, 25. April. Laut Verfügung des
Kriegsmini=
ſteriums werden alle überzähligen Rekruten des Jahrganges
1902, die im vergangenen Jahre der Reſerve überſchrieben
wur=
den, einberufen. Die Einberufung erfolgt durch
Mobiliſations=
aktion und ſoll bis zum 15. Mai durchgeführt werden.
Gleich=
zeitig wird die Stellung des Jahrgangs 1903 bei den
zuſtändi=
gen Bezirkskommandos angeordnet, die bis zum 31. Mai
durch=
geführt ſein ſoll. Die Verordnung gilt für das ganze Gebiet
Polen.
Engliſcher Einſpruch
gegen ein franzöſiſch=rumäniſches Bündnis?
* Paris, 25. April. (Priv.=Tel.) Der Carnet Somaie
beſchäftigt ſich mit den vorliegenden Gerüchten über den
bevor=
ſtehenden Abſchluß eines franzöſiſch=rumäniſchen Bündniſſes. Das
Blatt behauptet, die engliſche Regierung habe gegen
das Bündnis Einſprucherhoben. Es ſei ein engliſcher
Druck auf König Ferdinand und ſeine Ratgeber ausgeübt
wor=
den, auf das Bündnis zu verzichten, mit dem Hinweis darauf,
daß Rumänien auf die Kredite der Londoner City angewieſen
ſei. Im Einverſtändnis mit engliſchen Bankkreiſen hätte die
engliſche Diplomatie Rumänien wiſſen laſſen, daß der von ihm
beanſpruchte Kredit von 10 Millionen Pfund Sterling nicht in
London aufgelegt werden könnte, wenn Rumänien ſeine
diplo=
matiſch=militäriſche Freiheit nicht wahre.
Der Große Rat der Faſziſien in Mailand.
Mailand, 25. April. Der Große Rat der
Faſzi=
ſten unter der geiſtigen Leitung von Muſſolini hat zwei
be=
merkenswerte Beſchlüſſe gefaßt:
1. daß ein Abgeordneter in der Partei kein
Amt behalten darf. Infolgedeſſen hat das
Direkto=
rium ſeinen Rücktritt erklärt, weil die Mehrzahl ſeiner
Mit=
glieder Abgeordnete ſind;
2. lehnt der Große Rat die Bildung einer
beſon=
deren faſziſtiſchen Kammergruppe ab, da ſich ja
die Kammer in Regierungsmehrheit und Oppoſition teile. Der
Abgeordnete iſt — ſo heißt es in der Erklärung — wie jeder
faſziſtiſche Soldat, der faſziſtiſchen Bürokratie verantwortlich,
Die oberſte Wahlrechtsbehörde hat unter der Leitung des
Präſi=
denten des Appelationsgerichtshofes die Wahlreſultate geprüft
und die Rechtsbeſcheidung über die zukünftige Zuſammenſetzung
der italieniſchen Kammer beſprochen. Das Ergebnis entſpricht
natürlich den ſchon bekannten Tatſachen.
Die Militärkontrolle.
Paris, 25. April. Der diplomatiſche Redakteur der
Habas=
agentur erklärt, die britiſche Regierung habe ihrem Botſchafter
in Paris Inſtruktionen über die Antwort zugehen laſſen, die die
Botſchafterkonferenz auf die deutſche Note betreffend die
Mili=
tärkontrolle erteilen ſoll. Es ſcheine, das wahrſcheinlich
wegen der unmittelbar bevorſtehenden deutſchen
Reichstags=
wahlen man in London der Anſicht ſei, daß es jetzt inopportun
wäre, nach Berlin eine endgültige Aufforderung zu richten. Man
neige vielmehr dazu, ſich proviſoriſch darauf zu beſchränken, die
deutſche Regierung an die Notwendigkeit zu erinnern, dieſe
Frage zu regeln.
Uebertritt einer Arbeitergruppe zur D. V. P.
Görlitz, 25. April. Eine 400 Arbeiter zählende Gruppe
des Deutſchnationalen Arbeiterbundes iſt reſtlos zur Deutſchen
Volkspartei übergetreten. Ihr Vorſitzender iſt agitatoriſch jetzt in
der Deutſchen Volkspartei tätig.
ſtimmigkeit beginnt ſich zu entfalten. Ein einfaches Kinderlied,
vielleicht, etwa „Schlaf, Kindchen, ſchlafe, im Stall da ſtehin die
Schafe” wird, ſtatt gemeinſam, von zwei Gruppen im
Nachein=
ander geſungen, die Melodie verfolgt ihr eigenes Ebenbild, aus
der Spaltung iſt ein Neues geworden, eine Einheit aus der
Zweiheit, — der Kanon. Von dieſer ſtrengen Nachahmung über
die freie bis zur völligen Unabhängigkeit der Stimmen
vonein=
ander ergeben ſich zahlloſe Möglichkeiten. Sänger und Spieler
treten zuſammen, die Stimmenzahl mehrt ſich, das Bedürfnis
Aller, ſich zu beteiligen, die Trennung in Ausübende und Hörer
zu vermeiden, führt zu immer neuen Kombinationen. Anfangs
mag es primitive Kunſt ſein im Anſchluß an alte
Gemeinſchafts=
kunſt, an dienende weltliche und kirchliche Muſik früherer Zeiten.
Die Muſikkränzchen des 17. und 18. Jahrhunderts, die collegig
musica, erwachen in neuer Form, geiſtliche Lieder, Dialoge und
Szenen finden neues Verſtändnis. Und mit wachſendem
Ein=
dringen und Können ſchließt ſich der Ring, die gewaltige
mittel=
alterliche Mehrſtimmigkeit, Bach und Händel, die Klaſſiker und
Nachklaſſiker, Bruckners Schaffen werden nun mit einbezogen,
wo die eigene reproduktive Fähigkeit nicht mehr ausreicht, wird
ein wirkliches Zuhören und Aufnehmen erarbeitet. Und auf
dieſem Wege wird auch für die neueſte, in die Zukunft deutende
Muſik, beſonders die lineare neue Kammermuſik, ehrliches
Ver=
ſtändnis gewonnen und der Anſchluß an die jüngſten
Schöpfun=
gen wirklich vollzogen. In den privaten Muſikgruppen, in den
„Muſikantengilden”, die allerorts erſtehen, in einzelnen Schulen,
beſonders unſeren deutſchen Landerziehungsheimen, ſind uns
die Träger der neuen Bewegung erſtanden, die bereits ſo ſtark
ſind, daß ſie von den Trümmern des alten, einſtürzenden
Muſik=
koloſſes nicht mehr erſchlagen werden können. Jödes Zeitſchrift
„Die Muſikantengilde” mit der Beilage „Muſik im Anfang” für
ſchwächere Muſikanten, ſeine ſechs Hefte ein= und mehrſtimmiger
Schulmuſik „Der Muſikant” die neuen Hefte „Muſik in der
Schule”, Georg Götſchs „Jungfernkranz” überhaupt die
Ver=
öffentlichungen des Verlags Julius Zwißler in Wolfenbüttel,
des Greifenverlags in Rudolſtadt, die Arbeiten Walter Henſels
in Böhmen, die „Lautenlieder des Botenfähnleins” von Hanns
Werner Langer in Darmſtadt und ſo manche größere und kleinere
Vorſtöße auf dieſem Gebiet, nicht zuletzt die Jugendmuſikwochen,
helfen mit bei dieſer kühnen Arbeit der Neuſchaffung einer
Muſik=
kultur, helfen mit, die ungeſunde Kluft zwiſchen Volk und Werk
zu überbrücken und dem Neuen die Bahn zu ebnen.
Rummer 11G.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2G. April 1924.
Das Sachverſtändigengutachten.
Die Forderungen
des Deutſchen Induſirie= und Handelstages.
Berlin, 25. April. Der Vorſitzende des Deutſchen
In=
buſtrie= und Handelstages, der Spitzenvereinigung der Deutſchen
Handelskammern, hat am Freitag, den 25. April, in einer unter
dem Vorſitz des Präſidenten Franz v. Mendelsſohn
abgehal=
tenen Sitzung zu dem Gitachten der internationalen
Sachber=
ſtändigen Stellung genommen. Es wurde einſtimmig die
nach=
ſtehende Entſchließung gefaßt:
Der Deutſche Induſtrie= und Handelstag erklärt, daß in
dem Gutachten der internationalen Sachverſtändigen die Deckung
der deutſchen Kriegslaſten, die ungeheure Verarmung
Deutſch=
lands an Land und Gut ebenſo unterſchätzt, wie ſeine
Leiſtunys=
fähigkeit erheblich überſchätzt wird. Gleichwohl iſt er aber
eben=
ſo wie die Reichsregierung der Auffaſſung, daß eine
grundſätz=
liche Mitarbeit an den Plänen des Gutachtens der
internationa=
len Sachverſtändigen ſeitens Deutſchlands eintreten muß. Bei
dieſer genaueren Bearbeitung müſſen, unbeſchadet anderer roch
zu äußernder Wünſche folgende Forderungen durchgeſetzt
werden:
1. Daß eine militäriſche Beſetzung deutſcher Gebietsteile von
der Annahme der Bedingungen des Gutachtens an, nur noch
innerhalb der Grenzen, innerhalb des Maßes und der Zeitdauer,
wie ſie im Verſailler Vertrag feſtgeſetzt ſind, ſtattfindet;
2. daß die volkswirtſchaftliche Souveränität des Deutſchen
Reiches in ſeinem ganzen Hoheitsgebiet ungeſchmälert in bezug
auf Verfaſſung, Geſetzgebung und Verwaltung wieder
herge=
ſtellt wird, in Sonderheit in bezug auf Zölle, Steuern, Verkehr,
Währung, Rechtspflege, Freiheit von Perſonen, des Eigentums,
und daß die verhafteten und ausgewieſenen deutſchen
Staats=
angehörigen alsbald die Freiheit, die Genehmigung zur Rückkehr
in die Heimat erhalten;
3. daß durch die noch zu vereinbarenden
Ausführungsbe=
ſtimmungen zu dem Gutachten die Tätigkeit der vorgeſehenen
Kontrollinſtanz in einer Weiſe geregelt wird, welche ihre
An=
wendung lediglich zum Zwecke der Bereitſtellung wirtſchaftlicher
Leiſtungen aus dem Vertrage ermöglicht und daß die
vorge=
ſchlagene äußerſt ungünſtige, für die Sicherung der Kriegslaſten
keineswegs erforderliche Geſtaltung der Eiſenbahnverwaltung
eine grundlegende Wandlung erfährt;
4. daß der Einfluß des Auslandes auf die geplante neue
Goldbank, wie er in den Vorſchlägen für die Zuſammenſetzung
und Tätigkeit des Verwaltungsrates geplant iſt, im Intereſſe der
nationalen Würde unſeres Volkes, wie im Intereſſe der
inter=
nationalen Kreditwürdigkeit der Bahn, durch Eingriffe in die
Verwaltung grundſätzlich ferngehalten und die Tätigkeit des
Kommiſſars auf die Ueberwachung der Notenausgabe beſchränkt
wird.
Dieſe Stellungnahme erfolgte in der Ueberzeugung, daß die
unverrückbaren Geſetze des Wirtſchaftslebens,
denen alle Völker unterliegen, und deren Einfluß auch die
Sach=
verſtändigenkommiſſion im Gegenſatz zu den früheren uns
aufer=
legten Diktaten anzuerkennen und zu berückſichtigen beſtrebt iſt,
letzten Endes in Zukunft die Höchſtmaße der
Leiſtungen beſtimmen werden, welche das Deutſche
Neich infolge des verlorenen Krieges ohne
Be=
einträchtigung ſeiner notwendigen
Kulturauf=
gaben und der Freiheit ſeiner Bevölkerung
auf=
zubringen in der Lage ſein wird.
Das Gutachten der Induſtrie und die Deutſchnationalen
* Berlin, 25. April. (Priv.=Tel.) Zu der geſtern vom
Reichsverbande der Deutſihen Induſtrie zu dem Gutachten der
Sachverſtändigen gefaßten Entſchließung, in der der Standpunkt
der Regierung, auf der Grundlage dieſes Gutachtens zu
verhan=
deln, gebilligt wird, ſchreibt die volksparteiliche „Zeit”: „An der
Annahme dieſes Beſchluſſes haben auch Vertreter der
Schwer=
induſtrie deutſchnationaler Strömung mitgearbeitet. Dieſer
Um=
ſtand und die ausgeſprochene rückhaltloſe Anerkennung der von
der Reichsregierung eingenomimenen Haltung iſt demjenigen
Teil der deutſchnationalen Perſönlichkeiten, die ſich in gewohnter
Ueberſtürzung gleich auf Ablehnung des Gutachtens feſtgelegt
hatten und die von „neuem Sklavenjoch” geſprochen hatten, ſehr
unbequem. Sie legen jetzt den Hauptwert auf die am Schluſſe
angeführten Vorausſetzungen für die Ausführung der
Beſtim=
mungen und ſuchen den Anſchein zu erwecken, als ob dieſe
Vor=
ausſetzungen von der Reichsregierung vernachläſſigt werden.
Demgegenüber ſei hervorgehoben, daß gerade
Reichsaußen=
miniſter Dr. Streſemann von jeher und neuerdings bei jeder
Gelegenheit betont hat, ohne die völlige Wiederherſtellung
un=
ſerer Finanz=, Wirtſchafts= und Verwaltungshoheit im ganzen
beſetzten Gebiet — was auch von den Gutachtern ſelbſt
einſtim=
mig als Vorbedingung angegeben worden iſt — und die
Frei=
gabe der Gefangenen und die Rückkehr der Ausgewieſenen, ſei
an die Durchführung des Gutachtens nicht zu denken. Das
gleiche hat übrigens Vizekanzler Dr. Jarres ſoeben in Stettin
erklärt und dieſe Selbſtverſtändlichkeiten braucht man nicht zu
beſtreiten."
1
Von Oscar A. H. Schmitz.
Das jüngſt im Neue Geiſt=Verlag erſchienene Büchlein
uropa” von Karl Anton Rohan iſt dadurch beſonders bemer=
Swert, daß hier zum erſten Male ein Vertreter der jungen
neration ſpricht, der ſich ganz zu ihr bekennt, durchaus von
er Dynamik erfüllt iſt, die man in einem weiteren Sinn
ex=
ſſioniſtiſch nennen mag, und doch keineswegs in der leeren
ft ſchwebt. So unbedingt der Verfaſſer in die Zukunft blickt,
wenig ſentimental er überlebte Reſte der Vergangenheit
preis=
ſeben bereit iſt, die der älteren Generation auch noch als
ümmer teuer ſind, ſo klar iſt er ſich darüber, daß der
Gegen=
zwiſchen Alt und Jung oder Neu unfruchtbar bleibt,
ſo=
ige er nicht über Neaktion und Revolution hinaus zur
Syn=
e deſſen führt, was auf beiden Seiten lebendig iſt, aber noch
alter Form befangen oder erſt nach neuer ringend. Das
aos, in dem der größte Teil unſerer modernen Jugend
velgt, kann nur Uebergang ſein. Lebendige Form iſt das
el. Iſt nun die Lebendigkeit intenſiver bei der Jugend, ſo
nn Form nur entſtehen durch ſinnvolles Verſtehen des
Ueber=
ferten. Aus dieſem anſangs mehr inſtinktivem Erkennen hat
Rohan nicht in einen weltfremden Jugendbund verſponnen,
idern die Kenntnis der uns umgebenden verfallenden und
kei=
iden Welten geſucht. Als Begründer des „Kulturbundes” hat
den größten Teil Europas bereiſt, Zutritt zu vielen gefunden,
heute noch die Geſchicke der Völker offen oder verſtedt lenken,
vie zu denen, die das Morgen vorbereiten, und aus dieſen
einen 26jährigen höchſt erſtaunlichen Erfahrungen iſt nicht
anſpruchsvoller Wälzer entſtanden, ſondern dies
konzen=
rte, leicht lesbare Büchlein don 43 Seiten: „Europa”.
Zunächſt werden Adel, Bürgertum und Proletariat auf ihren
in unterſucht. Das Weſen des Adels iſt die überindividuelle
tte der Tradition, die den Sohn verpflichtet, da anzuknüpfen,
der Vater ſchon geſchaffen hat. Führt dies auch oft zur
Re=
ion, ſo liegt dieſe doch als Verzerrung des urſprünglichen
Sin=
keineswegs im Weſen des Adels, der an ſich von keiner
ßeren politiſchen Form abhängig iſt. Je mehr ſich eine Familie
erlich ihres Adels bewußt iſt, deſto weniger bedarf ſie äußerer
eite. Die durch alte Zucht hervorgebrachten adeligen Werte
Der Tod Helfferichs.
Ausländiſche Preſſeſtimmen.
TU. Paris, 25. April. Der tragiſche Tod Helfferichs wird
in der Pariſer Preſſe ausführlich beſprochen. Die meiſten
Blät=
ter bringen lange Lebensbilder von dem Verſtorbenen.
Mar=
cel Ray vergleicht ihn im Petit Journal mit Stinnes und
ſchreibt zum Schluß u. a.: Durch den Tod Helfferichs iſt ein
Führer dahingegangen, deſſen kalte und berechnende Heftigkeit in
ſeltſamem Widerſpruch mit den ſo oft unklugen
Willensäußerun=
gen der anderen Parteiführer ſtand. Helfferich, der genau wußte,
was er wollte, hätte ſich eines Tages ſehr gut mit dem
ſchweig=
ſamen Urheber der deutſchen Revanche, General v. Seeckt
ver=
ſtanden, und kann durch Männer wie Hergt, Graf Weſtarp oder
durch den jungen Fürſten Bismarck nur ſehr ſchlecht erſetzt
wer=
den. Sein Verſchwinden wird ohne Zweifel die anderen
Par=
teien Ludendorffs und die Parteien der vorſichtigen Ablehnung
des Verſailler Vertrages ſtärken.
Die Journée Induſtrielle ſchreibt, er habe mit
be=
merkenswerten Eigenſchaften und Geiſt den von Haß erfüllten
und geduldigen Widerſtand verkörpert, der den Verfalltag
ab=
warte, an dem im Jahre 1927 Deutſchland von den
wirt=
ſchaftlichen Einſchränkungen befreit würde, damit es durch
Di=
plomatie, Gewalt und Schlauheit ſeine
Bewegungsfrei=
heit bis zur Revanche wieder gewinne. Wenn dieſe
Stunde geſchlagen habe, dann hätte Deutſchland, nach den
eige=
nen Worten Helfferichs, Frankreich gegenüber die letzten
Konſe=
quenzen ſeines Verhaltens gezogen. Werde das plötzliche
Ver=
ſchwinden dieſes Führers des Nationalismus die
beunruhigen=
den Abſichten der Nachbarn Frankreichs ändern? Alles was
man ſagen könne ſei, daß Deutſchland ſeine
wertvol=
len Männer nurſchwer erſetzen könne, und daß der
Tod Helfferichs nachdem Tode von Stinnes eine
große Leere ſchaffen werde in der Galerie jener Köpfe
erſten Ranges, die immer ſeltener würden.
Zürich, 25. April. Die Neue Züricher Zeitung
nennt Dr. Helfferich eine glänzende politiſche und
wiſſenſchaftliche Individualität, eine reiche
Be=
gabung, freilich auch eine Perſönlichkeit, von der es fraglich iſt
ob ſie gerade im jetzigen, für Deutſchland beſonders kritiſchen
Augenblick durch einſeitige parteipolitiſche Einſtellung nicht
da=
ran behindert war, ihre Kräfte in den Dienſt des deutſchen
All=
gemeinintereſſes zu ſtellen.
London 25. April. Die Londoner Kommentare zum
Tode Helfferichs bedeuten in ihrer Geſamtheit eine ganz
uner=
freuliche Rückkehr zum Geiſt der Kriegspropaganda. Im übrigen
verraten die Meldungen, die eine durchaus mangelhafte
Unter=
richtung über die nationale Bewegung zeige, den britiſchen Haß
gegen jedes Selbſtbewußtſein und Vertrauen deutſchen Geiſtes,
der auch angeſichts eines der wenſchlich erſchütternſten
Unglücks=
fälle, denen je ein Menſchenleben zum Opfer gefallen, nicht Halt
macht.
Mailand, 25. April. Zum Tode Dr. Helfferichs
ver=
öffentlichen die italieniſchen Blätter Nachrufe für Dr. Helfferich,
in denen er als ſtreitbarer Politiker und bedeutender Gelehrter
geprieſen wird. Der Secolo ſtellt in den Vordergrund, daß
Deutſchland in dieſem Augenblick kurz hintereinander Stinnes
und den ihm an Bedeutung wenig nachſtehenden Helfferich
ver=
lieren mußte. — Corriere della Serra ſagt: Er war mit ſeinen
Fähigkeiten und Fehlern der typiſche Deutſche des Mitteleuropa.
Corriere della Serra erkennt Helfferich als großen
Finanzpoli=
tiker an und erinnert daran, daß Helfferich im vergangenen
Som=
mer ſeine Roggenmark gab, welche Corriere della Serra
vertei=
digt hat, und die Tatſache habe ihm Recht gegeben.
Chriſiliche Gewerkſchaften
und Sachverſtändigengutachten.
Berlin, 25. April. Die Chriſtlichen Gewerkſchaften
wer=
den ſich in einer außerordentlichen Sitzung heute und morgen mit
dem Sachverſtändigengutachten beſchäftigen. Ihre
Stellung=
nahme wird in einer entſprechenden Entſchließung der
Reichs=
regierung zur Kenntnis gebracht werden. Im allgemeinen
ſtel=
len ſich die chriſtlichen Gewerkſchaften hinter die Auffaſſung der
Reichsregierung, halten jedoch gewiſſe Garantien für
wünſchens=
wert. Die Zentralinſtanzen der freien Gewerkſchaften werden
ihre Stellungnahme zu dem Gutachten in einer Ausſprache mit
Vertretern der Reichsregierung bekannt geben, um die ſie
nachge=
ſucht haben und die auch zugeſagt worden iſt.
Der Hauptvorſtand der Gewerkſchaft Deutſcher
Eiſenbahner hat ſich mit dem Gutachten der
Sachverſtän=
digen beſchäftigt. Er ſieht ſich veranlaßt, auf folgende Punkte
nachdrücklich hinzuweiſen: auf die Freilaſſung der
Ge=
fangenen, die Rückkehrerlaubnis für die
Ver=
triebenen, die Sicherung des Berufsbeamtentums und der
ſozialen Rechte des Perſonals, die Erhaltung der
berufsſtän=
diſchen Vertretung und die Gewährung angemeſſener Beſoldung
und Entlohnung.
werden in jeder Staatsform ihre Verwirklichungsmöglichkeit
finden.
Nicht ganz ſo klar ſieht Rohan das Weſen der bürgerlichen
Werte. Fälſchlich führt er das europäiſche Bürgertum zurück auf
das Chriſtentum, während in Wahrheit die mittelalterlichen
Städte auf alte römiſche Siedlungen, auf den „Civis romanus”
zurückgehen. Vertritt der Adel das überindividuelle Prinzip, ſo
verkörpert der Bürger das individuelle. Es iſt ein Irrtum
Ro=
hans, das Weſentliche des Bürgertums ſei der Beſitz, der dem
Adel nur ſelbſtverſtändlich zur Verfügung ſtehenes Mittel der
Verwirklichung bedeute. Der Wert des Bürgertums liegt
viel=
mehr in der individuellen Freiheit ſowohl des Denkens und
Fühlens, als des Erwerbens und Genießens. War die Gefahr
des Adels die Erſtarrung in Reaktion, ſo iſt die des Bürgers die
der individuellen Zerſetzung aller Bindung, was ſchließlich zur
Revolution führt. Adel in ſeiner Blüte nimmt die bürgerlichen
Werte in ſeinen Rahmen auf, wird „urban”, Bürgertum in
ſei=
ner Blüte pflegt und übermittelt gleich dem Adel Tradition von
Vater auf Sohn.
Die Entwicklung der Technik hat nun dem Bürgertum im
Kapitalismus die Möglichkeit einer Machtausübung gegeben, die
nur mit der feudalen Macht der Vergangenheit verglichen
wer=
den kann. Gleichzeitig aber ſind die guten Traditionen des
Bür=
gertums, durch die es vielfach im Weſen ariſtokratiſch geworden
war, nahezu aufgelöſt. Rohan erkennt ſehr ſcharfſinnig das
Uebel, an dem ganz Europa leidet, in der Inkongruenz zwiſchen
dem ungeheueren Machtvermögen des heutigen Bürgertums und
ſeiner Geiſt= und Idealloſigkeit. Dies iſt das Weſen der „
Bour=
geoiſie”, gegen die ſich das Proletariat erhoben hat, vorwiegend
unter der Führung von Bürgerſöhnen, die dieſe Entwicklung
ihrer Klaſſe ablehnen. Leider aber verleugnet dieſe Bewegung
nicht ihre Herkunft von einer reinrationaliſtiſchen, alle Werte
zer=
ſetzenden bourgeoiſen materialiſtiſchen Weltanſchauung, und ſo
iſt in jenen Köpfen das ſoziale Problem zum Problem der
Hei=
zung der menſchlichen Maſchine geworden, während es ſich doch
in Wahrheit darum handeln müßte, den Arbeiterſtand zu
ent=
proletariſieren, das heißt zu einem Stand mit eigener Würde
und Ehre zu machen, für den die ſtandesgemäße Verſorgung
nicht einziger Lebenszweck, ſondern genau ſo verſtändliches
Mittel wäre wie für den echten Adeligen und Bürger. Durch
kommuniſtiſche Organiſation von außen her wird man dies
* Der kleine Hitterprozeß.
Schluß der Beweisaufnahme.
*g. München, 25. April. (Prib.=Tel.)
Am Freitag vormittag begann im Prozeß gegen den Stoßtrupp
Hitler die Zeugenvernehmung. Zunächſt wurden die Polizeibeamten
Seig und Singer vernommen, die die bekannten Vorgänge im
Bürger=
bräukeller ſchilderten. Dann kamen die Zerſtörungen in der „Münchener
Poſt” zur Sprache. Der erſte hierzu vernommene Zeuge, Hausmeiſter
Koller, bezeichnete einen Angehörigen des Stoßtrupps, den jetzt
flüch=
tigen Kaufmann Berchthold als Führer der Zerſtörungsaktion. Der
Zeuge bekundete, daß die Haustore aufgeſprengt waren, als er aus
dem Stockwerk kam. Die Zerſtörungen ſeien mit größtem Mutwillen
ausgeführt worden. Eine ſchwarz=rot=goldene Fahne ſei verbrannt
wor=
den. Er habe 50 Monate an der Front geſtanden. Schlimmer als nach
den Zerſtörungen habe es auch dort nicht ausgeſehen. Zeuge hat auch
die Entwendung der Autoreifen beobachtet, vermochte die Täter aber
nicht zu erkennen.
Der Zeuge Gerhardt, Oberfaktor der „Münchener Poſt”, bekundete,
daß ihm ein Reißzeug und eine Lupe aus dem verſperrten Schreibtiſch
entwendet wurden. Dieſe Gegenſtände wurden im Beſitz des
Freich=
meher gefunden. Eine ebenfalls entwendete Ledermappe hat der Zeuge
zurückerhalten. Daß die ihm entwendeten Gegenſtände, wie von
Freich=
meher behauptet, in der ebenfalls geſtohlenen Windjacke geſteckt haben
könnten, erklärte der Zeuge ebenfalls als ausgeſchloſſen. — Der nächſte
Zeuge, Verlagsdirektor Mürriger der „Münchener Poſt” wurde von
Berchthold mit der Piſtole bedroht und für verhaftet erklärt. Er
be=
kundete, daß aus dem erſten Stockwerk alles entwendet wurde, was
irgendwie mitzunehmen war, Schreibmaſchinen, Papiere, Kuverts, „ſelbſt
die Invalidenmarken haben ſie mitgenommen‟ Zeuge ſchilderte die
vandaliſchen Verwüſtungen im Setzer= und Maſchinenſaal, Ueberall ſei
ſyſtematiſch geſtohlen worden. Auch Geld wurde entwendet. Berchthold
ſei immer dabei geweſen, wenn Sachen herausgetragen wurden. Er
habe auch erklärt, daß der „Völkiſche Beobachter” vom nächſten Tage in
der „Münchener Poſt” gedruckt werden ſolle. Der Zeuge berechnet den
Schaden an Schriftmaterial auf etwa 25 000 Mark, den ſonſtigen Schaden
auf etwa 15 000 Mark. Zeuge bekundet noch, daß zwei Angeſtellten der
„Münchener Poſt” ihre geringen, dort verwahrten Erſparniſſe ebenfalls
geſtohlen wurden. Unter den anweſenden Angeklagten erkannte der
Zeuge den Unterführer Schön als den an den Zerſtörungen beteiligt
geweſenen. Schön beſtreitet, in der „Münchener Poſt” geweſen zu ſein.
Als Sachverſtändiger äußerte ſich der dann gehörte
Buchdruckerei=
beſitzer Lindl, über den der „Münchener Poſt” erwachſenen Schaden.
Letzter Zeuge zu dieſem Komplex war Kriminaloberinſpektor Fuchs, der
den Zerſtörungen ein Ende machte und den Stoßtrupp zum Abzug
bewog.
Am Schluß der Vormittagsverhandlung wurden die Gewalttaten
in der Wohnung des Abgeordneten Auer durch die Vernehmung der
Frau Auer und des Schwiegerſohnes Auers, Dr. Luber, geklärt. Frau
Auer betonte u. a., daß ſie von dem Angeklagten Maurice, den ſie mit
Beſtimmtheit wieder zu erkennen glaubt, mit vorgehaltener Piſtole in
ein Zimmer hineingeſtoßen und ſpäter mehrmals geſtoßen wurde.
Mau=
rice ſagte auch zu ihr, als ſie Beſchwerde über die Demolierungen in
der Wohnung führte: „Maul halten!” Mit aller Beſtimmtheit erkannte
ſie in Maurice den Mann wieder, der mit dem Gewehrkolben
Einrich=
tungsgegenſtände zerſchlug. Der nächſte Zeuge, Dr. Luber, iſt nach ſeiner
Ausſage von Berchthold als Geiſel feſtgenommen und zum
Bürger=
bräukeller gebracht worden. Ueber die Aktion des Stoßtrupps gegen
die Polizeidirektion am 9. November wurde ein Kriminalbeamter
ver=
nommen, der u. a. angab, daß hierbei auch ein Maſchinengewehr
ver=
wandt wurde. Durch die Aktion ſollten Poehner und Frick befreit
wer=
den. Auf die Vernehmung des Zeugen Neumeier, dem der flüchtige
Fiehler Geldbeträge unterſchlagen hat, um ſie angeblich der völkiſchen
Bewegung zuzuführen, wurde von der Verteidigung verzichtet.
Juſtiz=
rat Kohl erklärte, er habe feſtgeſtellt, daß Fiehler einzelnen Mitgliedern
der Hitlerbewegung mit Geldbeträgen ausgeholfen habe, der Bewegung
als ſolcher habe er jedoch kein Geld zur Verfügung geſtellt. Letzter
Zeuge des Vormittags war der mehrfach von der Verteidigung und
ein=
zelnen Angeklagten beſchuldigte Kriminalſekretär Becher, deſſen
Ver=
nehmung ergab, daß gegen ſeine Führung der Vorunterſuchung
be=
gründete Bedenken nicht beſtehen. Am Nachmittag werden die
Verhaf=
tung der Stadträte und die Entwaffnung des Landespolizeikommandos
an der Ludwigsbrücke durch weitere Zeugen erörtert werden. Damit
wird die Zeugenvernehmung beendet.
Tagung des Landwiriſchaffsrats.
Bremen, 25. April. In Bremen iſt heute vormittag die
53. Plenarverſammlung des Landwirtſchaftsrates eröffnet
wor=
den. Reichsernährungsminiſter, Graf Kanitz, führte in einer
Ausſprache aus, daß die innerdeutſche Agrarkriſe Hand in Hand
mit der Weltagrarkriſe ein Gefahrenmoment von größter
Trag=
weite für die nächſte fernere deutſche Zukunft vorbereite. Die
ſo viel geprieſene deutſche Ernte des vergangenen Jahres ſtehe
immer noch um 10 Prozent hinter dem Durchſchnitt des Friedens
zurück. Staatsſekretär Hamm gab u. a. der Hoffnung Ausdruck,
daß es in Preußen gelingen würde, in Zukunft zunächſt jährlich
15—20 000 Morgen Moorland zu kultivieren.
Beſchäftigung abgebauter Beamter.
Berlin, 25. April. Der Reichsminiſter der Finanzen hat
in einem Rundſchreiben an die Reichsreſſorts darauf
hinge=
wieſen, daß bei Vergebung von Staatsaufträgen, die eine
Ein=
ſtellung von neuen Arbeitskräften bedingen, den
Privaiunter=
nehmern möglichſt die vertragliche Bedingung auferlegt wird,
ab=
gebaute Beamte oder Staatsangeſtellte zur Beſchäftigung
heran=
züziehen. Gleiches ſoll auch bei Vermietung von Näumen oder
bei Verkäufen von ſtaatlichen Grundſtücken zu gewerblichen
Zwecken an private Unternehmer gelten, ſofern die Heranziehung
neuer Arbeitskräfte in Frage kommt. Aufgabe der Landesämter
für Arbeitsvermittlung wird es ſein, die Durchführung dieſer
Fürſorgemaßnahmen ſicher zu ſtellen.
weſentlich ſeeliſche Problem niemals löſen können, ſondern nur
durch äußere und innere Verknüpfung des Arbeiters an die
menſchlichen Werte, die unter aller Verzerrung noch vorhanden
ſind. Rohan ruft die Jugend Europas auf zur Ueberwindung
der techniſchen Mechaniſierung vom Geiſte her, ein
Freiheits=
kampf nicht gegen irgendwelche „Herren” ſondern gegen die
Materie, deren Herren wir wieder werden müſſen.
Das Bedeutſamſte der kleinen Schrift liegt darin, daß ſie all
die Probleme, die uns heute bewegen, von einem europäiſchen
Geſichtspunkt aus betrachtet, der erkennen läßt daß bei aller
Verſchiedenheit des äußeren Lebensablaufs in allen europäiſchen
Ländern das geiſtig=ſeeliſche und das pölitiſch=wirtſchaftliche
Pro=
blem dasſelbe iſt. Das hindert den Verfaſſer nicht, ſehr treffende
Bemerkungen über die verſchiedene Pſychologie der einzelnen
Glieder der europäiſchen Völkerfamilie zu machen. Der
Unter=
gang des Abendlandes erſcheint ihm gewiß, falls es nicht gelingt,
die verblendeten nationalen Ideologien durch die Organiſation
der Vereinigten Staaten von Europa zu überwinden, wohin
das wirtſchaftliche Leben von ſelbſt dränge. Wächſt dieſe
Ten=
denz aber über die politiſchen Köpfe hinaus, ſtatt von ihnen
geführt zu werden, wird die Folge eine noch größere
Verknech=
tung an die Materie ſein. Rohan ſieht das Heil in einem
Ueber=
nationalismus, der jeder Nation ihre Seele und ihre Form läßt.
Auf dieſer Geſinnung beruht die Gründung ſeines „
Kulturbun=
des”, der kulturell konſervativ, aber, wenn auch politiſch
indiffe=
rent, mittelbar politiſchen und wirtſchaftlichen Fortſchritt fördert
und ſeit ſeinem Beſtehen allmählich immer mehr europäiſche
Menſchen zuſammenfaßt und einander nähert, die etwas zu
er=
halten und zugleich für die Zukunft fruchtbar zu machen haben.
„Kultur”, ſagt Rohan ſehr glücklich, „kann man durch
Organi=
ſation nicht ſchaffen, man kann aber Kulturwerte binden, daher
der Name Kulturbund.”
Daß dieſe Beſtrebungen bereits greifbare Geſtalt
angenom=
men haben, bewies mir perſönlich der vorjährige Kongreß des
Kulturbundes in Albrechtsberg, wo Oeſterreicher, Deutſche,
Ita=
liener, Engländer, Schwveizer, Ungarn, Franzoſen — unter ihnen
ein ſo führender Kopf wie der Phyſiker Langevin — in lebhafter
fachlicher Debatte zur Verſtändigung über die oben angedeuteten
Fragen kamen und in freundſchaftlichem Zuſammenleben den
Geiſt des Kulturbundes verwwirklichten,
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 26. April 1924
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Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 26. April.
— Ernannt wurden: am 22. April der Studienvak an der
Ober=
realſchule am Stadthaus zu Offenbach Dr. Eduard Becker zum
Studienrat an der Ludwigs=Oberrealſchule zu Darmſtadt mit Wirkung
vom 28. April 1934 abz die Lehrerin an der Höheren Bürgerſchule zu
Hungen Anna Lutz zur Lehrerin an der Höheren Bürgerſchule in
Babenhauſen mit Wirtung vom 28. April 1994 ab. — Durch Ent= geſtern „bend im Städtiſchen Saalbau ab. Der Saalbau war mit
Ein=
ſchließung des Heſſiſchen Landesamts für das Bildungsweſen wurden
die Studienreferendare Eberhard Delp zu Darmſtadt, Dr. Hans
Plert zu Darmſtadt mit Wirkung vom 1. April 1994 ab zu
Studienaſſeſſoren ernannt.
an der Volksſchule zu Bensheim Heinrich Lahr auf ſein Nachſuchen
mit Wirkung vom 1. Mai 1924 ab.
— Ruheſtandsverſetzung. Auf Grund des Heſſiſchen
Perſonalabbau=
geſetzes vom 19. Dezember 1923 tritt in den einſtwveiligen Ruheſtand der
Neallehrer an dem Realgymnaſium zu Gießen Karl Kiſſel, mit
Wir=
kung vom 1. Mai 1924 ab.
Gewerbemuſeum. Die „Prattiſche Farbenlehre” von Johann
Hamuann in Bensheim iſt aus den Bedürfniſſen des Unterrichts
an einer Maler=Fachſchule entſtanden. Ihre Ausſtellung im
Gewerbe=
muſeum gibt eine Vorſtellung von den Schwierigkeiten, mit denen dieſer
Unterricht zu rechnen hat. Die Schüler ſollen eine gewiſſe Ausbildung
des Farbenſinns und zugleich eine Anleitung zur Löſung praktiſcher
Aufgaben auf dem Gebiet der Farbengebung erhalten. Dafür ſind zwei
Wege denkbar. Entweder eine künſtleriſche Durchbildung des einzelnen
Schülers oder die Einführung in eine beſtimmte handwerkliche Tradition.
Beide Wege ſind heute nicht gangbar. Eine künſtleriſche Erziehung liegt
außerhalb der eigentli hen Unterrichtsziele. Sie iſt auch mit deu
Vor=
bildung und durchſchnittlichen Begabung der Schüler ſowie mit der
Dauer des Unterrichts nicht vereinbar. Eine brauchbare Tradition auf
dem Gebiet der Farbengebung iſt aber nicht vorhanden. Die
Entwick=
lung mehrerer Jahrzehnte hat jede Tradition beſeitigt und läßt den
Einzelnen ratlos inmitten einer abſoluten Freiheit.
Die Farbenlehre von Hammann iſt ein Verſuch, für dieſen Mangel
an Tradtion im Urterricht einen Erſatz zu ſchaffen. Irgendwo ſollen
die Schüler einen Halt finden, um einmal in Ruhe die Geſetzmäßigkeit
farbiger Zuſammenhänge zu beobachten. Er geht dabei aus von einem
eintonigen Gegenſtand mit glänzender Oberfläche, einem Metallgerät
oder einer einfarbig glaſierten Vaſe. In dem Lokalton des Obiekts
brechen ſich die Farben der reflektierten Umgebung und es entſteht eine
Skala von Tönen, die ſäntlich auf den einen Grundton bezogen und
abgeſtimmt ſind. Dieſe Tonfkala abzuleſen und ſyſtematiſch darzuſtellen,
iſt das erſte Ziel. Der Schüler lerit dabei richtige Beobachtung, lernt
die Miſchung der Farben und lernt, unter Vermeidung ſtarker Kontraſte
auf die Harmonie einheitlich zuſammengeſtimmter Töne zu achten. Damit
iſt zweifellos viel gewonnen. Auch für die Praxis, denn der Schüler
geiuinnt auf dieſe Weiſe eine Reihe von Tonſkalen, die nie disharmoniſch
und in vielen Fällen außerordentlich dankbar ſind. Der Wert einer
ſolchen Uebung iſt unverkennbar und längere Erfahrung würde
voraus=
ſichtlich ihren mannigfaltigſten Ausbau für die verſchiedenen Aufgaben
des Malergewerbes geſtatten. Dieſe praktiſche Uebung iſt unſeres
Er=
achtens der wertvolle Kern von Hammanns Farbenlehre. Was
dar=
über hinausgeht, wird der Nachprüfung und Vertiefung bedürſen. Die
auf Grund ſolcher Vorarbeiten entwickelten Muſter ſind nicht immer
erfreulich, und die methodiſche Erweiterung der Farbenſkala zeigt auch
zweifelhafte Reſultate. Wer die Schwierigkeiten kes Unterrichts kennt,
wird ſich hier von einer einſeitigen Kritk hüten. Zweck der Ausſtellung
iſt es, die ernſthaften Bemühungen um eine Fortbildung geſunder
Methoden zu fördern. Cinige von Herrn Hammann ausgeführte Kopien
nach alten Wandmalereien und Moſaiken Italiens ſowie nach
veruani=
ſchen Webereien geben eine Erinnerung an die ſichere Trabition, auf
der in früheren Zeiten die Farbengebung fußte.
70. Hörer des Vortrags von Lie. Dr. Adolph, wird es bereut haben,
daß er trotz der hochpolitiſchen Zeit, in der wir ſtehen, der Einladung wurde. Auch in der Umgeſtaltung der Reichsbank iſt noch
man=
des Cpangeliſchen Bundes am Donnerstaa Abend Folge geleiſtet hat,
Denn der Vortrag des Redners über. Das Proteſtantiſche in der
Philoſophie der Gegenwart” bot alles, was die Kenner des
feinſinni=
gen jungen Gelehrten, von ihm erwartet haben. Es kam ihm vor
allem ſeine ungewöhnliche Gabe, zugleich tief in die Probleme
einzu=
führen und zugleich allgemeinverſtändlich zu ſein, zu ſtatten, und er
verſtand dadurch zu feſſeln, daß er ſtets den Wert oder Unwert der
darzuſtellenden philoſophiſchen Gedankengänge für das Leben im Auge ſollen oder nicht. Es ſteht auch nichts darin, ob wir drüben unſere
hatte. Er gab eine Einführung in Kants Philoſophie und in die Staatshoheit, unſere Geſetzgebungsbefugniſſe am Rhein und Ruhr,
wie=
ſeiner einflußreichſten Schüler, Fichte und Schiller, die in der Zeit
der Befreiungskriege das Kantiſche Pflichtbewußtſein zum
Allgemein=
ſchauungen der Marburger Schule und der Heidelberger Schule, in
Euckens Philoſophie, in die naturphiloſophiſchen Richtungen E. Häckels
in einer kürzlich erſchienenen Schrift behandelt); auch in den Unovi= ſondern ſie als Grundlage für weitere Verhandlungen anſehen kann.
talismus Drieſchs wurde man eingeführt. Den intereſſanteſten Teil
des Vortrags bildeten die Ausführungen über Bergſons Philoſophie,
über den Pragmatismus von James, über Vaihingers Philoſophie des
Als=Ob und über die Phänomenologie von Huſſerl, die deſſen Schüler
Bahn ſchaffende Philoſophie aufzubauen. Man hörte davon, daß,
zu ſein, man jetzt dem Drang nach dem Metaphyſiſchen, d. h. dem
Sinne für die überſinnlichen Wahrheiten Raum gibte Graf
Kevſer=
ling ward als echter Metaphyſiker bezeichnet. Man hörte ſchließlich
auch von neuen Wegen, um zur Gewißheit über die letzten und
aller=
wichtigſten Fragen zu gelaugen, don dem Weg der Jutuition und der
von N. Steiner verkündigten Schauung. Der Redner ſchloß mit dem
Nachweis, wie nahe verwandt die Philoſophie mit der Religion iſt,
ſodaß man ſie wvohl als die Ueberſetzung der großen religiöſen
Wahr=
heiten in die Sprache des abſtrakten Denkens bezeichnen und ſagen
kann, der Chuiſt beſitzt, wenn er das Wagnis des Glaubensentſchluſſes
das noch keie Philoſophie hinausgeführt hat, und in Glaube, Hoff= Bedingungen bei dieſen Verhandlungen uuß allerdings die ſein, daß
— Odenwaldtlub, Ortsgruppe Darmſtadt. Ju letzter Stunde der Heimat Vertriebenen wieder zurückkehren können.
wuurde uns von unſerem Klubmitglied Hugo Zimmer,
Eiſenwaren=
handlung, Ecke Schützenſtraße und Ludwigsplatz, ein Gasherd mit
den neueſten Spar= und Doppelſparbrennern, geſchliffener Platte, mit begründeten Ausſicht, Erträgliches zu erreichen?. Mit der Erfül=
Brat= und Backofen, weiß emailliert und reich dernickelt zur Verloſung
beim Dekorierungsfeſt am 26. April in der Woogsturnhalle zur
Ver=
beim Dekorierungsfeſt!
— Jubiläum. Am 1. Mai werden es 25 Jahre, daß Herr Leon=
Leonhard iſt, in den langen Jahren mit dem beliebten Ausflugsort Unterſchied der Parteiſtellung. Dieſes Heldentum, der
freundlich gedenken.
abends 81” Uhr, in ſeiem Heim in der Infanteriekaſerne in der
über Land und Leute, religiöſes Leben und Jugendbewegung in ſeiner
gen uſw. werden den Abend umrahmer Alle diesjährigen
Konfirman=
den ſind dazu herzlichſt eingeladen.
beſprochen und Vorträge gehalten werden. Nach dem offiziellen Teil foll
98. d3. Mts., abends 81. Uhr, im Kneipſaal ſtatt. Der 1. Sprecher chen Deutſchland nicht zu vergleichen.
Kalbhenn wird uus mit einem iutereſſanten Vortrag erfreuen. Die
Abteilungen werden erſucht, ihre Abteilungsangehörige zum Erſcheinen
aufzufordern, um einige ecſte Turnerſtunden mitzuerleben und ſo dazu
Mitglieder begrüßen zu können. Dieſe Monatsberſammlungen ſind nicht
zu verwechſeln mit unſeren TieAbenden; die nach wie vor beſtehen die Grenze des Erttäglichen gehen müſſen. Das iſt das Löfegeld 9
bleiben für unſere Jugend und deren Eltexn und Augehörigen.
führungen: „Mädi” (Im Ritiera=Schlaſwagen=Expreß), Muſik
twärtig in Berlin und anderen Großſtädten Serienerfolge,
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 26. April 1924.
Setie 5.
Dr. Becker über die Aufgaben des neuen Reichstags.
Die Deutſche Volkspartei hielt eine Wählerverſammlung
ſchluß der Galerien und des Vorſaales dicht beſetzt. Den Vorſitz führte
alsbald dem Redner des Abends.
Staatsminiſter a. D. Dr. Becker,
— In den Ruheſtand verſetzt wurde: am 22. April der Rektor das Wort erteilte. Erz, Dr. Becker verwies zunächſt auf die
groß=
zügige und eindrucksvolle Nede Di. Streſemanus vor einigen Wochen,
in ſo ausgezeichneter Weiſe die politiſchen Ziele und Grundſätze der
Partei darlegte, daß dem kaum noch etwas hinzuzufügen iſt. Ich will
werden, und dabei das Vergangene nur ſoweit ſtreifen, als es
not=
wpendig iſt. Zunächſt kann allgemein doch geſagt werden, daß es nicht gearbeitet werden, allerdings nur im Rahmen des Erträglichen und unter
richtig iſt, wenn vom deutſchen Volk geſagt wird, es ſei unpolitiſch.
Die Aufſtellung von 26 Parteien ſpricht ſicher vom Gegenteil.
Deſfen=
ungeachtet bleibt dieſe Zerſplitterung ſehr zu bedauern. Sie führt zu
Stimmverluſt für die großen Parteien, ohne für die kleinen neuen
Parteien etwas zu erreichen. Denn die Hauptarbeit wird natürlich im
kleinen Splitterparteien werden aber in keinen Ausſchuß hineinkommen
können, und ſo zur Unfruchtbarkeit verdammt ſein. Die Wähler, die
einen dieſer Parteiſplitter wählen, werden ihre Intereſſen nicht
ver=
treten ſehen können, zumal vielleicht die großen Parteien nun die
Spezialarbeit der Splitterparteien dieſen überlaſſen werden. Heute
Nat zu geben, ſich mit den einzelnen großen Parteien zu verſtändigen,
um die Zerſplitterung zu vermeiden.
Im Mittelpunkt der kommenden Aufgaben des Reichstags ſtehen
die außenpolitiſchen Fragen,
trag, den man uns aufgezwungen hat, für uus erträglich geſtellt
wer=
können. Wenn in der letzten Verſammlung der Deutſchnationalen
Volkspartei Herr Dr. Hergt behauptete, die Deutſche
Volks=
partei oder Herr Dr. Streſemann habe die
Sachver=
ſtändigengutachten unterſchrieben, ſo iſt das,
ge=
linde geſagt, eine obiektive Unwahrheit, um nicht
einen ſchärferen Ausdruck zu gebrauchen. Der Streſemann hat nichts
anderes erklärt, als daß dieſe Gutachten als Grundlage für weitere
Verhandlungen dienen können. Mehr konnte jemand, der ſich ſeiner
Verantwortung bewußt iſt, niemals ſagen. Herr Dr. Hergt aber müßte
wiſſen, und weiß es wohl auch, daß in dem Ausſchuß des
Reichs=
verbandes der deutſchen Induſtrie, der ſich ebenfils
dahin ausgeſprochen hat, daß die Gutachten als Grundlage für weitere
Verhandlungen geeignet ſeien, auch Deutſchnationale ſitzen,
die dem ebenfalls zugeſtimmt haben. Redner geht dann eingehender auf
den Inhalt der Sachverſtändigengutacnten ein, deren Ausführung ſicher
von den engliſchen Stellen anders beſprochen wurde als von den
fran=
zöſiſchen. Einſtweilen beſtehen noch ſtarke Unkenntniſſe über die
Einzel=
heiten der Ausführung. In der Eiſenbahnverwaltung, die gegründet
nicht ganz geklärt ſind. Wenn dieſer das Recht haben ſoll, auch auf
aber das muß noch abgewartet werden, Ich wundere mich darüber, daß
Haupt. die Sozialdemokratie bei dieſer Unklarheit glatt ertlärt, die
— Bortragsabend bes Gyangeliſchen Bundes. Keiner der etwa Gutachten anzunehmen; allerdings hat die Sozialdemokratie bisher
alles widerſpruchslos geſchluckt, was uns von der Gegnerſeite dittiert müter, wie das geſetzlich geregelt werden kann. Wie das in der
ches unklar und man kann noch nicht überſehen, ob. die neue Bank nicht
gegen die deutſche Wirtſchaft ausgeſchlachtet werden kann. Schlimmer
aber iſt nach meiner Anſicht das, was überhaupt nicht in dem
Gut=
acht ſteht, wie die politiſche Dinge gehandhabt werden ſollen.
Gewiß iſt geſagt, die deutſche Negierung ſolle die Souveränität in
wirt=
ſchaftlichen Dingen reſtlos wieder erhalten. Es iſt aber nicht darin
der erhalten, ob die durchaus unbegründeten Ausweiſungen endlich
auf=
hören, nur weil die Ausgewieſenen etwa der Deutſchen Volkspartei
an=
gut der gebildeten Stände gemacht haben, er führre ein in die An= gehören, ohne daß ſie ſich ſonſt irgend etwas zu ſchulden kommen ließen, ſondern auf geſetzlichem Wege. Was hierin in der Steuernotverordnung
In Anbetracht all deſſen konnte nichts anderes geſagt werden, als was
Dr. Streſemann und die deutſche Induſtrie geſagt
einerſeits und der viel wertvolleren Fechners andererſeits (die Adolph hat, daß die Gutachten eben nicht kurzerhand abgelehnt werden ſollen, Necht und Billigkeit ins Geſicht geſchlagen, wenn die Verzinſung ſo
ge=
noch auf Jahre hinaus beſetzt bleibt, und das Rheinland
ebenſo. Das muß aber doch auf alle Fälle verhindert werden; „wobei
wir nicht vergeſſen ſollten, daß dieſe Sachverſtändigen doch nun einmal
Scheler die Möglichkeit gab, eine dem Offenbarungsglauben freie in der ganzen Welt als objektiv gelten. Sicher iſt, daß eine Volks= ſung der Staatsanleihen, auch der Kriegsanleihen, erfolgt.
abſtimmung im ganzen beſetzten Gebiet nur ſehr wenige Stimmen für
nachdem die bisherige Philoſophie ſtolz darauf war, Kulturphiloſophie eine runde Ablehnung ergeben würden. Ich bin ſicher nicht unbegründet lamente könnten ſehr gut Einſchränkung erfahren. Die große Zahl der
in den Verdacht des ſchärfſten Widerſtandes gekommen, aber dieſe glatte
Ablehmung könnte ich niemals verantworten. Keiner derjenigen, die
für Ablehnung ſind, auch Herr Hergt nicht, hat geſagt, was ſie im
Falle der Ablehnung tun wollen. Was ſallten wir mit
unſerer armſeligen Militärmacht, mit dem durchaus unzulänglichen
Kriegsmaterial unternehmen gegen die Franzoſen, die alles in der Hand
haben, was wir für die Herſtellung von Kriegsmaterial brauchen.
Wir wollen alſo verhandeln.
ausübt und wenn er ein Leben des Gehorſams gegen Gott und hin= und dann ſehen, was bei den Verhandlungen herauskommt, um zu der Rede Dr. Dinters ſo eng verwandt mit den Sozialdemokraten und
gebungsvoller Liebe gegen die Brüder führt, das Allerhöchſte, über einer Einigung kommen zu können. Eine der erſten und vornehmſten Kommuniſten, daß ſie für uns nicht in Frage kommt. (Lebhafter Beifall.)
nung und Liebe beſteht die allertieſſte und allerſicherſte Philoſobhie, die in den Gefängniſſen ſchmachtenden nud die aus Verſammlung und eröffnete 1.
Nun einen Blick in die Vergangenheit: Wie ſind wir ſo weit
ge=
kommen wie wir heute ſind, ſo daß wir verhandeln können mit der
fügung geſtellt. Der Gasherd iſt in dem Geſchäft des Stifters aus= erreicht an dem Tage, da die Welt ſah, daß das deutſche Volk zwar Liſte aufgeſtellt habe und bittet, dafür einzutreten, daß das
Nachtback=
geſtelt. Wie bereits mitgeteilt, ſind die beiden zu verlofenden Fahr= wehrlos, aber nicht ehrlos iſt, da der Ruhrkampf der Welt erneut be= verbot auftecht erhalten bleibt. — Nahl einem kurzen Schlußwvort des
räder, bei der Firma Müller u. Ober, Rheinſtraße, ausgeſtellt. Nun wies, daß das deutſche Volk trotz der Niederlage im Weltk=iege noch Herrn Dr. Becker wurde die Verſammlung, die wohltuend uuhig und
„Friſch auf”! Ihr Wandergeſellen und Freunde, auf Wiederſehen das alte geblieben iſt, das nicht gewillt iſt, alle Bedrückungen ohne würdig trotz des überfüllten Saales verlaufen war, geſchloſſen.
Widerſpruch hinzunehmen. Die erſten Monate des Nuhrk impfes heben
ein Heldentum gezeigt wie in den Kriegsjahren,
hard Uffelmann auf der Ludwigshöhe als Oberkellner tätig iſt, uud zwar in allen Schichten der Bevölkerung, ohne entnehmen, wird noch auf Nachſtehendes verwieſen: 1. Die Beſtimmung,
aufs innigſte verwachſtu, den man ſich ohne ihn ſchon beinahe uicht ſtille, zähe Kampf, von niemand befohlen, von niemand urganiſiert, in Hälfte des Steuerkurſes oder Steuerwertes anzuſetzen ſind, gilt auch
mehr denken kann. Durch ſein biederes und taktvolles Weſen hat er dem niemand abſplitterte oder verſagte, hat der Welt einen neuen Ein= für den Effektenbeſitz der Erſverbsgeſellſchaften. Die vollen Kurſe oder
ſich viele Freunde ervorben, und gern werden die regelmäßigen Be= druck dom deutſchen Volk gegeben. Dieſer Kampf iſt nicht ver= Werte gelten nur für die Berechnung des Mindeſtvermögens der
Er=
ſucher, insbeſondere die Stammgäſte ſeiner au ſeinem Ehrentage geblich geweſen. Wenn wir heute an einem neuen Abſchnitte werbsgeſellſchaften nach dem Kurſe ihrer eigenen Anteile. 2.
Papier=
augelangt ſind, der uns Erträgliches in Ausſicht ſtellt, ſo iſt das wit ein
— Einen Konfiumandeuahend veranſtaltet, der Chriſtliche Ver= Erfolg des Ruhrkampfes. Wir haben dadurch die Welt gezwungen, Papiermarkbet age (d. h. — 0) auch daun angeſetzt, weuu der
Börſen=
ein junger Männer E. V. am nächſten Sonntag, den 27. April, das Unrecht der Franzoſen einzuſehen, und haben England reranlaßt, kurs höher war. 3. Der Dreimonatsabzug iſt auf Gehalt, Lohn und
Alexanderſtraße. Unſer neuer Sekretär, Heru Nein Frank, wird lich im Unrecht war und ſich noch in Gegenſatz zu dem Verſailler Ver= und in Bauk= und ähnlichen Guthaben vorhanden ſind. 4. Bei
neu=
trag geſtellt hat. Wir haben ja ſicher von England nichts zu erwarten,
Heimat Holland ſprechen. Muſikaliſche und geſangliche Darbietun= aber dieſe Feſtſtellung war doch vor der Welt ſehr wichtig. Dis ſellten, werbspreis noch die Baukoſten (in Gold umgerechnet) in Anſatz, ſondern
doch alle Parteien anerkennen, auch die, die heute an dem Nuhrkampf
Turngemeiude Darmſtadt 1816. Der Vorſtaud hat in ſeiner Gründe die Franzoſen hatten und welche Ziele ſie bei dem Ruhrein= Anſatz von 30 Prozent (20 Prozent) des Wehrbeitragswertes gilt nur
letzten Sitzung beſchloſſen, den ſchon ſeit längerer Zeit geäußerten bruch verfolgten, Veruüuftige Menſchen ſollten wirklich nicht behaupten, für Wohngrundſtücke und zwangsbewirtſchaftete Villen. Für Bau=
Wünſchen nachzukommen und die früheren Monatsverſammlungen man hätte den Ruhreinbruch verhindern können, oder mau hätte ihn land iſt, ſofern nicht das Laudesfiauzamt Dutchſchnittsſätze
vorge=
wieden einzuführen. Zu dieſen Verſammlungen haben jedoch nur Mit= früher abbrechen ſellen. Man ſolte auch nicht zum Beweiſe deſſen ſehen hat der Verkaufsuert am 31. Dezember 1923
maß=
glieder mänulichen Geſchlecſts über 18 Jahre Zutritt. In dieſen Zu= die angebliche Note Englands heranziehen, die Deutſchland die Ein= gebend. Eine Vergleichung unit den Werten für Wohnungsgrundſtücke
ſammenkünften follen turneriſche und fonſtige Vereinsangelegenheiten ſtelluug des Ruhrkampfes augeraten habe. In unſerem Jutereſſe muß berückſichtigen, daß zuar die Verkäuflichkeit für =Bauland noch
die Geſelligkeit, der Bruderſinn und Freundſchaftsgeiſt gepflegt werden, den iſt. Dieſe Vorwürfe ſind ebenſo unberechtigt wie die, daß unſere den ſchlechten baulichen Zuſtand hier nicht in Frage kommen. Ein
Wert=
uie unſere „Alten” immer uoch aus früheren Zeiten erzühlen. Die erſte Kriegsfinanzierung eine falſche war. Man ſollte dazu nicht immer anſatz in Höhe von 20.—30 Prozent des Wehrbeitragswvertes wird
da=
dieſer Monatsverſammlungen findet am kommenden Samstaa, den Englaud heranziehen, das war mit dem einer zernierten Feſtung glei= her in der Negel etwa das Nichtige treffon
Wir können zu einer erträglichen und geſunden
Innenpolitik
beizutragen, den Gemeinſchaftsgeiſt innerhalb unſerer Gemeinde zu nicht kommen, wvenn wir nicht die außeupolitiſchen Fragen euttäglich Die Vermögensſteuer iſt vom Steuerpflichtigen ſelbſt zu
fördern. Der Vorſtand würde ſich ſehr freuen, auch recht diele inaktive löſen. Wenn wir zu einer Löſung des Reparationsproblems kommen, errechnen. Von deu ſich ergebenden Reinvermögen iſt die
Ver=
für die beſetzten Gebiete. Unerträgliches werden wir nicht und 15. 5. fallig — wuaren au ſich au 29. Februar 1994 zu zahlen. Ver
annehmen. Wir werden verſuchen müſſen, der deutſchen Wirtſchaft kie uicht brotverſorgungsaogaberflichtig war, alſo eine Vorauszahlung bis
Orpheunt. Heute Samstag und folgende Tage: Erſtaul= Grundlage zu geben, die ſie braucht, um die ungeheueren Opfer zu brins 99. Februar nicht geleiſtet hut, hat mit der Abgabe der Steuererklärung
gen, die gebracht werden müſſen. Wir dürfen dabei nicht vergeſſen, in Höhe der Hälfte des errechneten Vermögensſteuerbetrags
Voraus=
von Robert Stolz. Dieſer neueſte Obverettenſchlager erzielt gegen= daß das deutſche Volk verarmt iſt, und zuar derart, daß es heute kaum 1 zahlung bis 30. Abril 1934 zu leiſten. Auch hier beſteht eine Schonfriſt
noch eine Schicht gibt, von der man ſagen kann, es gehe ihr gut. Alle von einer Woche bis 7. Mai einſchließlich
Induſtriewerte ſtehen tief, auch die Häuſer in Stadt und Land. Dis
Kreditnot iſt groß in allen Kreiſen:
wir ſind alle arm geworden.
berr Stadtv, Gaury, der die Verſanmlung herzlichſt begrüßte und Gewiß hat dabei die Außenpolitik mitgewirkt, aber auch junenholitiſche
Dinge waren von Einfluß: die Kriegsgeſellſchaften, die
Zwangswirt=
ſchaften auf allen Gebieten, Beſchränkungen der Produktion und vieles
andere. Die Produktion muß unbedingt geſteigert werden. Unſere
Ausfuhr iſt um 250 Millionen niedriger als die Einfuhr. Das können
die auch von den politiſchen Gegnern faſt unwiderſprochen blieb, und die wir nicht auf die Dauer ertragen. Wir müſſen alſo unbedingt wuieder
auf den Auslandsmarkt kommen.
Wir müſſen die Warenausfuhr vergrößern in ganz erheblichem
mich darum beſchränken auf die Aufgaben, die dem Reichstag erwachſen Maße. Dazu gehört auch, daß die Menſchen mehr arbeiten. Wenn das
in einer beſchränkten Arbeitszeit nicht möglich iſt, ſo muß eben länger
Bezahlung der Mehrarbeit. Die politiſche Sozialdemoknatie ſteht
aller=
dings auf dem Standpunkt, das ſei falſch, die gewerkſchaftliche
Sozial=
demokratie erkennt das an. Politiſch iſt es natürlich bequem, diejenigen
als Scharfmacher hinzuſtellen, die an dem Achrſtundentag rütteln, der
uach Anſicht der Sozialdemokraten noch die einzige Errungenſchaft der
Reichstag nicht im Plenum, ſondern in den Ausſchüſſen geleiſtet. Die Revolution iſt. Heute gibt es keine Errungenſchaft der
Revolution mehr, heutegibt esuurnoch die Freiheit
und den Aufbau des Vaterlandes. Die Tatſachen bewvieſen,
daß die Intenſität der Arbeit mit der Verkürzung der Arbeitszeit nicht
zugenommen hat. Die Sozialdemokratie wird nun bewveiſen müſſen, ob
ſie den Mut hat, das zu tun, was wirtſchaftliche und Staatsnotwendigkeit
noch iſt es Zeit für die Anhänger der kleinen Parteigruppen, ihnen den iſt. An der Förderung der Ausfuhrmöglichkeit für unſere Wirtſchaft iſt
der Arbeiter mindeſtens ſo ſtark intereſſiert wie der Unternehmer.
Wir müſſen unbedingt dafür ſorgen, daß unſere Währung ſtabil
bleibt. Eins ſoll dabei erwähnt bleiben: Das Wunder der Neutenmark
iſt ja nicht wie ein Geſchenk über Nacht gekommen. Dennoch iſt es ein
Wunder, wie ſie geſchaffen und gehalten werden konnte. Der Streit
da=
ſteht vor allem die Frage, wie der Krieg bendet und der Friedensver= 1über, von wem die Ide ausging, iſt ſo völlig gleichgültig, die Hauptſache
bleibt, daß die Idee derwirklicht wurde. Wenn die erſte Idee von dem
den kann. Heute ſind wir vor einer neuen Etappe der Außenpolitik ſonunglücklich ums Leben gekommenen Dr. Helfferich herſtammen
ſoll, ſo wollen wir ihm dafür dankbar ſein. Dr. Helfferich war einer der
augelangt, und niemand kann ſagen, ob wir ſie gut oder ſchlecht loſen fähigſten Köpfe und einer der beſten Kenuer der Münzkunde in
Be=
ziehung zur Wirtſchaft. Ich ſelbſt habe manchen Strauß mit ihm
aus=
zufechten gehabt, aber ich erkenne gern an, ſein Tod iſt ein gewaltiger
Verluſt für das deutſche Wirtſchaftsleben und die deutſche Wirtſchaft, für
Volk und Vaterland, abgeſehen von der Deutſchnationalen Partei, die
ihren fähigſten Führer verlor, an den alle anderen nicht heranreichen.
(Bravo.) Es iſt ein tragiſches Schickſal, daß wenige Wochen nach
Stin=
nes nun auch Helfferich ſchied, beide Mänuer, die die deutſche Nes
gierung bei der Löſung kommender ſchwerer Aufgaben dringlichſt
ge=
braucht hätte. Ganz gleich alſo, wer die Idee der Rentenmark hatte,
unbeſtreitbares Verdienſt der Regierung Streſemann
bleibt es, ſie geſchaffen und gehalten zu haben.
Eine weitere Aufgabe des neuen Reichstages wird die Neuregelung
des Abbaues ſein. Anſtatt bei den Behörden anzufangen, hat man
Beamte abgebaut und den Staat durch Penſionen belaſtet. Es darf auch
nicht bei den kärglichen Beamtengehältern bleiben. Auf die Dauer kann
kein Beamter mit dieſem Gehalt auskommen. Daß der Beamte
kauf=
kräſtig bleibt, liegt im Intereſſe aller. In all dieſen Dingen wird mau
nach dem Rechten ſehen müſſen im neuen Reichstag. Daneben wird mau
werden ſoll, ſitzt ein internationaler Kommiſſar, deſſen Befugniſſe noch, nach neuen Einnahmen ſuchen müſſen, wird auch den Ländern und
Ge=
meinden wieder die Aufgaben zuführen, ſich Einnahmen zu beſchaffen,
die Tarifbildung beſtimmend einzuwirken, iſt das allerdings bedenklich; damit die Länder und Gemeinden auch am Spanen Intereſſe haben.
Unſerem Mittelſtand müſſen wir wieder aufhelfen, damit er wieder
le=
benskräſtig wird. Damit komme ich zur Frage den Aufwertung.
Seit der bekannten Reichsgerichtsentſcheibung hewegt die Frage die Ge=
3. Steuernotverordnung
geſchieht, iſt es unannehmbar. Das muß der neue Reichstag
un=
bedingt gut machen. Der Aufwertungsſatz muß weſentlich erhöht, die
Un=
kündbarkeit der aufgewerteten Forderungen abgekürzt werden. Die
Ver=
zinſung muß berſtärkt werden, und auch eine Erhöhung des
Aufwertungs=
geſetzes in beſonderen Fällenk erfolgen. Die öffentlichen Anleihen dürfen nicht
geſagt, ob wir im Ruhrgebiet und am Rhein militäriſch frei werden völlig zinslos bleiben. Ich verweiſe auch darauf, daß Herr
Staatsmini=
ſter Düringer, der bekannte Vorkämpfer in der Aufwertungsfrage,
auf der Reichsliſte der Deutſchen Volkshartei ſteht. Alle Einzelfälle
konn=
ten natürlich nicht geregelt werden, wohl aber hätten die normal
liegen=
den Fälle eine Regelung fünden müſſen, und zwar nicht auf Verordnungs=,
erfolgt iſt, iſt unzulänglich und auch nicht gerecht, weil es Gläubiger und
Schulöner unter ein verſchiedenes Recht ſtellt. Es iſt den Begriffen von
ring und langſam erfolgt, wie in der Steuennotverordnung vorgeſehen.
Tun wir das nicht, ſo erreichen wir zunächſt, daß das Ruhrgebiet / Genau ſo unglücklich wie in der Hypothekenfrage iſt die Regelung in der
Frage der Sparguthaben, die automatiſch mit der
erſteren neugeſtaltet werden muß. Der Reichstag wird
unbedingt dafür ſorgen müſſen, daß in kürzeſter Zeit eine Verzin=
Sparſam müſſen wir auch auf anderen Gebieten ſein. Unſere Par=
Abgeordneten iſt umſolveniger nötig, als die Hauptarbeit nicht im
Ple=
num, ſondern in den Ausſchüſſen geleiſtet wird. Früher ſiund wir auch
mit weuiger Abgeordneten ausgekommen. Die Aufgaben des neuen
Reichstags ſind von größter Bedeutung. Darum iſt es notwendig, daß
der Reichstag ein anderes Geſicht erhält, als er es jetzt hat. Die Linke
hat verſagt, Zentrum und Demokratie haben in den letzteu Jahren ſoviel
verbrochen, daß ſie ſchwächer werden müſſen. Das richtet ſich nicht gegen
die Katholiken, deren wir auch viele in unſeren Reihen haben. Die
Demo=
kratiſche Partei hat ſich ſelbſt gerichtet, die Deutſchvölkiſche Partei iſt nach
Der Vorſitzende Stadtv. Haury dankte dem Redner nameus der
die Ausſprache.
Herr Profeſſor Axt vom Bund der Geuſen kritiſierte die bisherige
Innenpolitik und dertrat dann eingehend die Forderungen ſeines Bundes,
bekämpft die Steuerpolitik Dr. Luthers und empfiehlt die Wahl der
lungspolitik des Herrn Wirth und ſeiner Vorgäu= Kandidaten des Bundes. — Stadtv. Ninger weiſt darauf hin, daß das
ger haben wir das nicht erreicht. Wohl aber haben wir das Handwerk und Gewerbe nach Aufſtellung des Hermn Nohl keine eigene
— In einem Merkblatt zur Vermögensſteuer, das wir der N. St. R.
daß inländiſche Aktien und Anteile bei den Aktionären nur mit der
markobligationen und Anteile werden mit dem in Gold umgerechneten
durch ſeine Kronjuriſten erklären zu laſſen, daß Frankreich völkerrecht= Zinſen beſchränkt, welche im Oktober — Dezember 1923 bezogen waren
erbauten Grundſtücken (Wohnhäuſer oder Villen) kommt weder der
Er=
der Wert, den ein Grundſtück dieſer Art am 31. Dezember 1913 gehabt
Kritik üben und vergeſſen oder abſichtlich verkennen, welche eigentlihen haben würde abzüglich der Abnutzung eines ſolchen Grundſtücks. 5. Der
hat England dieſen Nat nicht erteilt, wenn er überhaupt erteilt wou= geringer war als für Wohnhäuſer, daß aber anbererſeits Abſchläge für
8 Zahlung der Vermögensſteuer. Die Vermögensſteuer wird
zu=
uächſt jfur für das Jahr 1924 erhoben und erfolgt an ſich auf Grund der
endgültigen Veranlagung: Zunächſt ſind die Zahlungen auf
Guund der Vermögensſteuererklärung zu leiſten=
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 26. April 1924.
Nummer 116.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
von Sonntag, den 27. April, bis Sonntag, den 4. Mai.
Großes Haus.
Sonntag: 7 Uhr: Uraufführung: „Saul”, Schauſpiel von
Ludwig Berger. P 19, k 10. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Montag: 8 Uhr: Konzert des Mozartvereins.
Dienstag: 7 Uhr: „Saul”. 4 20, a 9. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Mittwoch; 7 Uhr: „Prinz Friedrich von Homburg”, Schauſpiel
von Kleiſt. B 19, b 9. Preiſe 0,70 bis 7 Mk.
Donnerst.; 6½ Uhr: Geſchloſſene Vorſtellung: „Tannhäuſer”.
(Etwa noch vorhandene Karten 1 Stunde vor
Be=
ginn der Vorſtellung zu Preiſen von 1 bis 10 Mk.)
Freitag: 7 Uhr: Gaſtſpiel Bruno Harprecht: „Die Ehre‟
Schauſpiel von Sudermann. D 18, d 9. Preiſe
1 bis 10 Mk.
Samstag: 7 Uhr: „Martha”, Oper von Flotow. Sondermieten
12 (11) und 19 (11). Preiſe 1 bis 10 Mk.
Sonntag: 6 Uhr: „Tannhäuſer”. B 20. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag: 7 Uhr: „Ariadne auf Naxos”, Oper von R. Strauß.
Zuſatzmiete X (8). Preiſe 1 bis 5 Mk.
Montag: 7½ Uhr: „Der Liebestrank”. Schwank von
Wede=
kind. Sondermiete 18 (10). Preiſe 0,70 bis 3,50 Mk.
Dienstag;/ 8 Uhr: Liederabend Suſanne Horn.
Mittwocht 7 Uhr: „Der Barbier von Sevilla”, Oper b. Roſſini.
Sondermiete 15 (11). Preiſe 090 bis 450 Mk.
Donnerst.: 7½ Uhr: „Giovanni und Annabella”, Tragödie von
John Ford. Zuſatzmiete III (8). 0,90 bis 4,50 Mk.
Freitag: 7 Uhr: Neu einſtudiert und neu inſzeniert: Die
heimliche Ehe” Oper von Cimaroſa. Sondermiete
22 (15). Preiſe 1 bis 5 Mk.
Samstag: 7 Uhr: „Bürger Schippel”, Komödie v. Sternheim.
Sondermiete 20 (12). Preiſe 0,70 bis 3,50 Mk.
Sonntag: 7½ Uhr: „Giovanni und Annabella”. Zuſatzmiete
IX (8). Preiſe 0,90 bis 4,50 Mk.
— Ludwig Berger, deſſen Tragödie „Saul” am Sonntag im
Landesthegter zun Uraufführung kommt, iſt Heſſe, in Mainz geboren.
Er hatte ſehr früh einen Namen als Regiſſeur, als ſolcher wirkte er
vornehmlich in Verlin. Am Darmſtädter Landestheater inſzenierte er
„Tornuato Taſſo”. In den letzten Jahren widmete er ſeine Arbeit
weſentlich dem Film. Im Kleinen Haus wurde ſein. Noman der
Chriſtine Herre”, im U.T. „Aſchenbrödel” und „Das Glas Waſſer”
gezeigt.
— Oetsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
Ge=
fellenprüfung 1924. Wir verweiſen an dieſer Stelle nochmals
auf die Anzeige, betr, der Ausſtellung der Geſellenſtücke und
Arbeits=
proben der diesjährigen Geſellenprüfungen für alle Gewerbe, Induſtrie,
Eiſenbahnwerkſtätten und der Malerfachklaſſe im Ausſtellungsgebäude
auf der Künſtlerkolonie. Es dürfte für jeden Gewerbetreibenden, Freund
und Förderer des Handwerks und der Induſtrie intereſſant ſein, zu
ſehen, wie der junge gewerbliche Nachwuchs beſtrebt iſt, etwas zu lernen,
um als mit eines der wichtigſten Glieder des Staates mitzuhelfen, unſer
Vaterland wieder hochzuſchaffen. Die Eröffnungsfeier findet
am Samstag, den 26. April, nachmittags 1 Uhr, ſtatt, wozu die
Behör=
den, die Prüfungsgeſellen und Prüfungsmeiſter eingeladen ſind. Die
Ausſtellung iſt am Samstag, 26. April, von 2 Uhr, am Sonntag, 27.,
und Montag, 28. April, von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr abends offen.
Die Ueberreichung der Geſellenbriefe findet am Sonntag, N. April,
vormittags püinktlich um 10 Uhr, in der Turnhalle am
Woogs=
platz ſtatt; die Prüflinge haben um halb 10 Uhr auf ihren
numerier=
ten Plätzen zu ſein. Eltern und Angehörige ſind herzlich willkommen.
Am Sonntag abend um 6 Uhr findet in der Turnhalle eine
Familien=
feier ſtatt, ſo daß auch der Jugend und dem gemütlichen Teil Rechnung
getragen iſt. Daß es da, nach Mühe und Arbeit, auch ein paar frohe
Stunden gibt, weiß jeder, der ſchon ein Feſt bei dem
Ortsgewerbever=
ein und der Handwerkervereinigung mitgemacht hat.
Frauenausſchuß der Deutſchnationalen Volkspartei. Freitag, den
2. Mai findet eine Verſammlung der Deutſchnationalen Frauen im
Gelben Saal bei Sitte ſtatt, und zwar in Form eines Tees, der von ½5
bis 127 Uhr dauern ſoll. Gebäick bitten wir mitzubringen. Wir bitten
alle Frauen unbedingt an dieſem Teenachmittag zu erſcheinen, da
wich=
tige Aufklärungen in Bezug auf Wahlarbeit und Wahlzettel gegeben
derden follen. Der Tee wird umſonſt dargereicht. Diefenigen Frauen,
die ſich bei der am Mittwoch ſtattgehabten Frauenauſchußſitzung zur
Hilfe bei der Geſchäftsſtelle anboten, werden gebeten, ſich ſofort
da=
ſelbſt zwecks näherer Beſprechung zu melden zwiſchen 11 und 1 Uhr
vormittags.
— Stugrt Bellachini, der in ben größeren Städten beſtbekannte
Exberimentalkünſtler, gibt am Montag, den 28. April. 8 Uhr, einen
einmaligen Gaſtſpielabend im Fürſtenſagl. Der Künſtler gaſtierte
kürzlich im Frankfurter Saalbau und hatte dort ausgezeichneten
Er=
folg. Außer einem bunten Programm: die Wunder der Fakire,
wer=
den auch pſychologiſch intereſſante Experimente ſowie
Ausſtattungs=
künſte zur Vorführung gelangen. Etwas neuartiges und rätfelhaftes
dürſte das Auftreten einer jungen Dame namens „Marga” ſein, deren
Leiſtungen überall Aufſehen und Bewunderung erregten.
Vorver=
kauf bei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtr. 9.
— Waſſerverſorgung der Kleingärten. Wie aus der heutigen
Be=
kanntmachung der ſtädtiſchen Betriebe erſichtlich, können die
Waſſer=
meſſer für die Kleingärten von jetzt ab wieder eingebaut
werden. Zuvor iſt jedoch eine ſchriftliche oder mündliche Meldung der
in den Vorjahren gebildeten Gruppen bei der Direktion der ſtädtiſchen
Vetriebe erforderlich unter Angabe eines Beauftragten, der ſich zur
Bezahlung der monatlichen Waſſerrechnungen verpflichtet.
w
Südweſtdeutſche Kunſtausſtellung
Darmſtadt 1924.
Die Beſchickung unſerer Ausſtellung aus Karlsruhe und
Stuttgart — die geſchloſſenen Sammelſendungen ſind bereits
unterwegs — bietet ein ſehr erfreuliches Bild. Es werden ſich
darnach beteiligen: aus Baden 43 Künſtler mit 47 Gemälden,
67 Werken der Griffelkunſt und 15 Werken der Bildhauerei; aus
Württemberg ſind es 56 Künſtler mit 55 Gemälden, 72 Blättern
und 9 Bildhauerwerken. Der Schlußtag für die Ablieferung der
heſſiſchen Werke auf der Mathildenhöhe iſt der 1. Mai. Das
Schiedsgericht iſt folgendermaßen zuſammengeſetzt: Roland
An=
heißer=Jugenheim, Richard Hoelſcher Karl, Huber=Offenbach,
Mathilde Huber und Bruno Panitz aus Mainz, Alexander Poſch,
v. H.
Paul Theſing.
Café,„Fürst Bismarck‟
Rheinstrasse 35
Vornehmstes Familien- und Konzert-
Kaffeehaus — Täglich erstklassige
Künstler-Konzerte (Kammermusik)
Eigene Konditorel in bekannter Güte
Erstklassige Darmstädter und
Münchener Biere — Pilsner Urguell
Sonntag, 27. April, von 11—1 Uhr:
FRÜH-KONZERT
L. UOST
Besitzer des Cafés „Zur Oper”.
5369
Bienchen Bimbernell
in Leipzig iſt nun ein Natgeber für die Angeſtelltenverſicherung
her=
ausgegeben worden. Dieſes Werkchen unterſcheidet ſich von der
Mehr=
zahl derartiger Ausgaben dadurch, daß es auf alle Nebenſächlichkeiten
verzichtet und nur das Weſentliche in einfachſter Form darſtellt. Es
wird für viele Angeſtellte und Arbeitgeber ein praktiſcher Wegweiſer
ſein, deſſen Anſchaffung dringend empfohlen werden kann. Das Buch
iſt im Buchhandel oder vom Verfaſſer, Verwaltungsinſpektor Rudolf
Peters in Leipzig, Chriſtianſtraße 19. gegen Voreinſendung des Betrags
auf Poſtſcheckonto Nr. 64 609 Leipzig, zu beziehen.
— Städtiſche Leſe= und Bücherhalle. Neue Zugänge. In der=
Leſehalle liegen neu auf folgende Zeitungen: Aufwärts. Mainzer
Jour=
nal, Rhein=Mainiſche Volkszeitung. — Bücherhalle. Neue
Zu=
gänge: H. W. Behm: Von Kleidung und Geweben. Eg. 166/2 Ed.
Bernſtein: Was will die Zeit. Fr. 73/2. Alfred Bock: Der Elfenbeiner.
b. 191/7. Max Boehm: Europa Irredenta. Fp. 266. Paul Burg:
Meine Jugend. Lb. 268. Karl Eſſelborn: Darmſtädter Erinnerungen.
Ein Führer durch die Darmſtädter Memoirenliteratur. H. 733,/2. Karl
Eſſelborn: Adam Karrillon, Altes und Neues über ihn und von ihm.
Lk. 34/2. Adam Karrillon: Erlebniſſe eines Erdenbummlers. Lk. 84/3.
9. Floericke: Käfervolk. Dz. 120/9. Wilh. Franck: Die Burgen der
heſſiſchen Bergſtraße, H. 374/1. Wilh. v. Kügelgen:
Lebenserinnerun=
gen eines alten Mannes. Lk. 84/3. Adam Heuß: Aus dem Tagebuch
eines reiſenden Handwerkers. Lh. 60/2. W. v. Moko: Italien.
Er=
lebniſſe Deutſcher in Italien. Ce. 34/3. K. Morneweg: Franz Graf
zu Erbach. Le. 9/2. F. Oſſendowski: Tier, Menſchen und Götter,
Ca. 233. Is B. Pflug: Aus den Erinverungen des Genremalers Joh.
Baptiſt Pflug. Lp. 64. E. Pasque: Des Glockenſpielers Töchterlein,
v. 8/30. Chr. Ruths: Die höſen Buben von Hockenrod. r. 232.
E. Schoenaich=Carolath: Gedichte. Ad. 745/9—3. W. Siebers: Aus
den Cordillerenſtagten. Cm. 92. Wilh. Stamm: Lebens und
Charak=
terbild. Lf. 235. Th. Storm: Gedenkbuch zu des Dichters 100.
Ge=
burtstag. Lf. 147/4.
1. Berufung des Gaſtwirts Peter Horle zu Wahlen 1. Odw. gegen
die Entſcheidung des Kreisausſchuſſes Heppenheim vom 22. Januar 1924
wvegen Aufhebung der Bürgermeiſterwahl in Wahlen am 23. Dezember
1993. — 2. Beſchwverde des Karl Freudenberg G. m. b. H.,
Wein=
heim, gegen den Beſchluß des Kreisausſchuſſes Heppenheim vom 20. Juli
1923 wegen Heranziehung Privater zu den
Kreisſtraßenunterhaltungs=
loſten. — 3. Geſuch des Friedrich Kiefer zu Offenbach a. M.=Bürgek
zur Erteilung der Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit
Branntweinausſchank im Hauſe Kurfürſtenſtraße 26. — 4. Klage des
Julius Magenwirth in Bürſtadt gegen den Beſchluß des
Kreis=
amts Bensheim vom 24. Januar 1924 wegen Verſagung des
Wander=
gewerbeſcheins.
— Gemeindeſteuerzahlung. Das 4. Ziel der Gemeinde=Grund=
und Gewerbeſteuer für 1923 — roſafarbener Steuerzettel — iſt
bis zum 5. Mai 1924 an die Stadtkaſſe, Grafenſtr. 28, zu zahlen.
die Darmſtädter Nehdern, die uns allſonntäglich ihre
Nachmit=
tagsphiloſophien zur Ergötzung und Erbauung mitteilt, iſt eine
vielbekannte, vielgeſuchte und vielgeehrte Perſönlichkeit
gewor=
den. Ihre Korreſpondenz wächſt täglich, und zur Ueberſendung
all der mehr oder weniger zarten Aufmerkſamkeiten ihrer
klei=
nen und großen Verehrerinnen und Verehrer werden wir uns
nächſtens ein Laſtauto zulegen müſſen. Ein begeiſterter
Künſt=
ler, der leider anonym blieb, ſandte ihr zu Oſtern einen
künſt=
leriſchen Scherenſchnitt „Bienchen in ganzer Perſon auf dem
Darmſtädter Ehrenſeſſel 4 1a „Königin Tamara”, den wir in der
nächſten „Gegenwart” veröffentlichen werden.
Nun iſt Bienschens Ruhm auch ins ferne, ferne Ausland
ge=
drungen. Aus Buenos Aires erhielt ſie heute den
nachſtehen=
den Brief:
Buenos Aires, den 27. März 1924.
An das Darmſtädter Tagblatt, Darmſtadt.
Geehrtes Fräulein Bimmbernell! Schickt mir doo moin
ol=
der Freund hait en Ausſchnitt aus unſerm liewe „Docheblättche‟
unn les ich doo Worde, wie ich ſe e poor Johr vorm Krieg als
emol vom „Briehinkel” geheert hobb. Moi Herz hott ma ſich for
lauder Freid im Bauch erum gedrehd vor Lache; ſeh ich dodorch
doch aach, daß mit dere neie Mack aach es bisje older
Hoiner=
humohr widder kumme is. Sehr hott mich vor Allem der Satz
„fun weje dere Fohn in Waſſington mit dem Halbmaſt” gefreit,
aach hier in Siedamerika hott ma ſich do driwwer allerhand
ge=
freit. — Jwwerichens muß ich dem „Docheblatt” moi
Kumpli=
ment mache, von weje dene Bildcher (vom Feil), ich muß direkt
an ſo e groß agentiniſch Zeitung denke. — Zum Schluß donk ich
Ihne, Frag (odder Frailoin?) Bimmbernell herzlich 4 den ſcheene
Addickel ſowie moim Freund, daß der mirn geſchickt hott.
Ihr older Hoiner
Hans Kattwinkel.
PS. Sollte der Dialekt zum Teil ſchlecht ausgedrückt ſein, ſo
bitte ich, dies zu entſchuldigen.
Die Entſchuldigung ſei ebenſo gewährt, wie die Bitte darum
begründet war, denn dieſer „Heiner dialekt kommt uns wirklich
einigermaßen „ſpaniſch” vor.
8 Zur Frage der Rechtsgültigkeit der Wohnungsnotverorönung vom
9. Dezember 1919. Das Kammergericht in Verlin hat ſich für die
Gültigkeit ausgeſprochen: „Die Zuläſſigkeit der vereinfachten Form der
Geſetzgebung ergibt ſich aus dem Reichsgeſetz vom 17. April 1919, da
die durch die V.O. bezweckte Behebung der dringendſten Wohnungsnot
im Rahmen der Regelung des Uebergangs von der Kriegswirtſchaft in
die Friedenswirtſchaft liegt. Ein Verſtoß gegen Art. 153 R.Verf. iſt nicht
vorhanden. Es handelt ſich um eine auf geſetzlicher Grundlage beruhende
Enteignung zum Wohle der Allgemeinheit, die nach 8 3 V.O. gegen
angemeſſene Entſchädigung zu erfolgen hat. Dem Grundſatze der
An=
gemeſſenheit der Entſchädigung, der übrigens nach Art. 153 RBerf.
durch reichsgeſetzliche Beſtimmung durchbrochen werden könnte, läuft es
nicht zuwider, daß im 8 2 V.O. angeordnet iſt, daß Wertſteigerungen,
die auf außerordentliche Verhältniſſe des Kriegs zurückzuführen ſind,
bei Feſtſetzung der Entſchädigung nicht berückſichtigt werden dürfen.
Gegen eine mißbräuchliche Auwendung dieſer Anordnung kann durch
Anrufung der im 8 4 Abſ. 3 V.D. vorgeſehenen Berufungsbehörde (in
Heſſen entdültige Entſcheidung des Provinzialausſchuſſes) Abhilfe geſucht
werden. Die Ausſchließung des Rechtsweges durch Reichsgeſetz iſt in
Art, 153 Abſ. 2 Satz 3 R.Verf. ausdrücklich zugelaſſen.”
Lotale Veranſteitungen.
Ar dn n 9E Au
D Imn Feille Emntwfe de Dewpnchwng vdm Tr.
— Konzert des „Liederzweig‟ Darmſtadt. Auf
das am 10. Mai ds. Js., abends 8 Uhr, im Feſtſaal der Turngemeinde
am Woogsplatz ſtattfindende Konzert des Liederzweig=Darmſtadt wird
wird hiermit nochmals beſonders hingewieſen. Mit Freuden wird es
allſeits begrüßt, daß es dem Darmſtädter Publikum durch dieſes
Kon=
zert geboten iſt, das leider von hier ſcheidende hervorragende Mitglied
unſeres Landestheaters, Herrn Alegis af Enehjelm, vor ſeinem
Weg=
gaug nochmals im Konzertſaal zu hören. Die vorzüglichen Leiſtungen
dieſes Künſtlers ſind hinreichend bekannt, ſo daß ſich jeder
Kommen=
tar erübrigt. Die Vortragsfolge vorgenannten Konzerts enthält Werke
von Mozart, Beethoven, Schubert Kempter, Hegar, Curti und
Schauß. Vervollſtändigt wird die Vortragsfolge durch Klavierwerke
von Brahms und Buſoni, welche unſer einheimiſcher Pigniſt, Herr
Hermann Heiß zu Gehör bringen wird. Alles Nähere ſiehe
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Darmſtädter Tagblatt, Sauistag, den 26. April 1924.
* Gaſtwirtetagung in Gießen.
Der 41. Verbandstag des Rhein=Main=
Gaſtwirte=
berbandes begann in unſerer Univerſitätsſtadt abends durch eine
Begrüßungsfeier der auswärtigen Gäſte im „Felſenkeller‟. Der
Vor=
ſitzende Körner vom hieſigen Verein begrüßte die Gäſte und der
Ver=
bandspräſident Schnauber=Darmſtadt dankte dem Gießener Verein mit
herzlichen Worten und brachte ein Hoch auf das Vaterland aus, worauf
das Deutſchlandlied geſungen wurde. Namens der Kollegen begrüßten
noch Rhanefeld=Gießen und Jaskowsky=Offenbach.
Am Mittwoch begann die Tagung des Rhein=Main=
Gaſtwirtever=
bandes im großen Saale des Geſellſchaftsvereins (Klub). Körner
rief den Gäſten nameas des Gießener Gaſtwirtevereins ein herzliches
Willkommen zu und eröffnete den Verbandstag. Namens des Verbands
ſprach Schnauber=Daumſtadt herzliche Begrüßungsworte. Er
ge=
dachte gleichzeitig des 40jährigen Jubiläums des Gießener Vereins
und wies auf die Wichtigkeit der Tagesordnung hin. Dann ſtellte er die
Vertreter der Behörden vor und begrüßte ſie: Regierungsrat Welker,
Klingſpor, Polizeipräſident v. Gemmingen, die Vertreter von Bad=
Nau=
heim und Darmſtadt, Bürgermeiſter Krenzien nebſt Stadtverordnete,
die Vertreter des Finanzamtes, der Bäcker= und Metzger=Innung und
vor allem den Vorſitzenden des Deutſchen Gaſtwirteverbandes Köſter=
Berlin. Weitere Gäſte waren Direktor Witſch=Löhnheim=Selzersbrunn
und Syndikus Rechtsanwalt Dr. Mattern. Der Vorſitzende gibt dann
einen Ueberblick über die bisherige ungünſtige Lage des
Gaſtwirts=
gewerbes und des Verbandes; infolge der Nachkriegszeit ſeien 20—30
Prozent der Gaſtwirte unter die Näder gekommen, und ſchwere
Steuer=
laſten begrückten die noch gebliebenen Gaſtwirte. Der Verband hoffe
auf wohlwollende Berückſichtigung ſeiner Wünſche ſeitens der Behörden.
Regierungsrat Welker verſichert namens des Miniſteriums für
Arbeit und Wirtſchaft und des leider verhinderten Provinzialdirektors,
daß die Behörde allezeit ein offenes Ohr und Auge für das
Gaſtwirts=
gewerbe haben werde. — In gleichem Sinne ſpricht Bürgermeiſter
Krenzien namens der Städte Gießen, Bad=Nauheim und
Darm=
ſtadt. Er begrüßt den Verband in den Mauern Cießens und wünſcht
den Verhandlungen beſten Erfolg.
Der Vertreter der Handelskammer hebt hervor, daß das
Gaſtwirts=
gewerbe in der Nachkriegszeit ſchwer gelitten habe und daß auch die
Zukunft noch ſchwere Aufgaben ſtellen werde. — Polizeidirektor von
Gemmingen betont, daß die Behörden ſtets den Wünſchen der
Gaſt=
wirte entgegenkommen werde, ſoweit es die geſetzgebenden
Beſtimmun=
gen erlaubten. — Namens der Bäcker= und Metzgerinnung ſprach der
Bäckermeiſter Vöber herzliche Begrüßungsworte.
Der Vorſitzende Schinguber=Darmſtadt dankte den Rednern
für die Ausdrücke des Wohlwollens für das Gaſtſt rtsgewerbe.
Den Jahresbericht für 1923 erſtattete Jaskowsky=
Offen=
bach. Das Jahr 1923 litt unter der Inflation, und ſo kam es, daß das
Verbandsblatt ſchließlich einging und die Mitgliederzahl um 720—30
Prozent ſank. Seit der Stabilität der Währung erſcheint „Der
Gaſt=
wirt” wieder, auch nimmt die Mitgliederzahl ſtändig zu. — Ueber „Die
Bedeutung des Gaſtwirtsgewerbes für den Wiederaufbau Deutſchlands”
ſprach ausführlich und unter lebhaftem Beifall der Präſident des
Deut=
ſchen Gaſtwirteverbandes E. Köſter=Berlin. Redner ſtreift das
Jahr 1923, den Einbruch der Franzoſen ins Ruhrgebiet, die damit
zu=
ſammenhängende wirtſchaftliche Not Deutſchlands. Die Stabilmachung
der Währung ſtellte große Anforderungen an alle Gewerbe, ſo auch an
die Gaſtwirte. Das deutſche Volk muß ſeine Produktion ſteigern und
fleißig arbeiten. Nur die Intelligenz und der Fleiß können das deutſche
Bolk aus der Not und Reparation retten. Die Geſelligkeit und
Lebens=
freudigkeit ſind aber Vorausſetzung einer dauernden Arbeitsfreudigkeit,
und deshalb muß auch die Behörde das Gaſtwirtsgewerbe ſchützen. Dies
gilt auch für den künftigen Reichstag, deſſen Neuwahl bevorſteht. Der
Redner ſpricht dann über das neue Schankſtättengeſetz und
ſtellt die Wünſche und Forderungen der Gaſtwirte auf. Hinſichtlich der
Konzeſſionserteilung und in bezug auf den Befähigungsnachweis
for=
dert er die Mitwirkung ſach= und fachkundiger Gaſtwirte, damit der
Stand würdig vertreten werde und nicht minderwertige Elemente
hin=
einkommen. Redner ſpricht dann über die Wünſche der Gaſtwirte
be=
züglich der Polizeiſtunde der Behandlung von Jugendlichen, von
Be=
trunkenen, der Getränkeſteuer und der Herbergungsſteuer. Bei dieſen
bevorſtehenden Geſetzesbeſtimmungen ſollten Gaſtwi=te und
Sachver=
ſtändige zugezogen werden.
Direktor Witſch=Selzerſprudel bei Löhnberg ſpricht über das
Kohlenſäurewerk, welches der Deutſche Gaſtwirteverband um 1900
ge=
gründet hat und bittet um weitere Unterſtützung des Werkes, damit es
Seite 2.
exiſtenzfähig bleibe. — Ueber Haftpflicht und Unfallverſicherung ſprach
Direktor Schmitt, über die Sterbekaſſe Jaskowsky=Offenbach.
Danach gelangten die Anträge zu Beratung. Mainz beantragt
Aenderung der Verordnung betr. der weiblichen Angeſtellten im Gaſt=
und Schankgewerbe, und ferner Aufhebung der kommunalen
Beherber=
gungsſteuer. Beide Anträge wurden einſtimmig angenommen; ebenſo
der Antvag Darmſtadt, der Aufhebung der Klavierſteuer, und der
An=
trag Offenbach, welcher Wegfall der Polizeiſtunde fordert. — Der
nächſt=
jährige Verbandstag findet in Offenbach ſtatt.
Mit der Tagung waren mehrere wohlgelungene
Ausſtellun=
gen einſchlägiger Berufe verbunden. So hatte Eduard Weiſel die
Erzeugniſſe der Frankfurter Weinbrennerei Kloſterberg in ſchmucker
Form zur Ausſtellung gebracht, und zwar ſowohl im Felſenkeller als
auch im Klubhaus. Das Bier bei der Begrüßungsfeier im Felſenkeller
ſtiftete die Firma Dennighof, im Klubhaus die Firma Schmall; das
Frühſtück im Klub ſtiftete Niemand=Gießen. Das Feſteſſen fand im
Hotel Hindenburg ſtatt. Der Verbandsvorſitzende Schnauber=
Darm=
ſtadt begrüßte beſonders herzlich die Kollegen aus dem beſetzten Gebiet.
Beigeordneter Daub=Darmſtadt überbringt Grüße aus der Reſidenz
und bringt das Hoch auf das deutſche Vaterland aus. Stehend wurde
das Nationallied geſungen. Namens der Kollegen nus dem beſetzten
Gebiet dankt Weißmüller für die Begrüßung. Körner=Gießen
bringt ein Hoch auf die beiden älteſten Mitglieder des Gießener
Ver=
eins aus: Jakob Stein und Karl Orbig.
Der Verein der Gaſtwirte für Gießen und
Um=
gegend beging anſchließend im dichtbeſetzten Feſtſaal der Liebigshöhe
ſeine 40jährige Jubelfeier, zu der ſich auch die Vertreter
der Stadt und der Behörden eingefunden hatten. Die Kapelle des
hieſi=
gen Bataillons konzertierte unter perſönlicher Leitung des Muſikmeiſters
Löber. Der Vorſitzende des hieſigen Vereins eröffnete die Feier durch
eine Begrüßungsanſprache. Der Leiter des Main=Rhein=Verbandes,
Schnaubeu=Darmſtadt, beglückwünſchte den Gießener Verein, der ſtets
ein tüchtiges Glied des Deutſchen Gaſtwirteverbandes geweſen ſei.
Be=
ſonders begrüßte er die Gaſtwirte aus dem beſetzten Gebiete. Sein
Hoch galt dem deutſchen Vaterland, und das Deutſchlandlied wurde
darauf angeſtimmt. Bürgermeiſter Krenzien überbrachte dem Verein
die Glückwünſche der Stadt, welche es dankbar anerkenne, daß der
Ver=
ein es verſtanden habe, den guten Ruf der Gaſtlichkeit Gießens zu
ſtärken, und er wüinſche, daß der Verein der Stadt dieſen Ruf
weiter=
hin erhalte zum Beſten von Verkehr, Handel und Wandel und damit
zum Beſten der Stadt ſelbſt. — Der Vorſitzende des Reichsverbandes
Deutſcher Gaſtwirte, Köſter=Berlin, toaſtete auf den Jubelverein.
Jas=
kowsky=Offenbach (früher in Gießen und damals Vorſitzender des
hiefi=
gen Vereins) feierte die drei älteſten Mitglieder desſelben: Kaſpar
Stein, Karl Orbig und Heinrich Wagner. Diplome bzw.
Auszeich=
nungen wurden überreicht an Weißmüller=Mainz, Hillesheimer=
Ingel=
heim, ſowie Mitgliedern des hieſigen Vereins: Teichner, Hammſchläger
und Bäulke=Gießen, H. Hörr=Allendorf und G. Schneider=Wieſeck. Eine
Anzahl Angeſtellter des Gaſtwirtegewerbes in Gießen wurde für
lang=
jährige Arbeit durch Ehrentafeln geehrt. Die Vertreter der
auswärti=
gen Gaſtwirtevereine überbrachten dem Bruderverein ihre Glückwünſche.
— Zur Verſchönerung der Feier trugen die Sologeſänge des Tenoriſten
Kurt Richter und die Tanzeinlagen bei, die Tanzlehrer Bäulke
ein=
ſtudiert hatte. Ihren Abſchluß fand die Feier durch einen Tanz.
Geſtern fand die Tagung ihr Ende durch einen Ausflug nach dem
Schiffenberg und nachmittags durch eine Abſchiedsfeier in dem Kaffee
„Aſtoria”.
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Aus Heſſen.
H. Eberſtadt, 25. April. Am Mittwoch veranſtaltete die Ortsgruppe
Eberſtadt der Deutſchen Demokratiſchen Partei im Saal
Zum Darmſtädter Hof (Laun) eine öffentliche
Wählerverſamm=
lung, die gut beſucht war. Der Vorſitzende der Ortsgruppe,
Ge=
meinderat Heißt, begrüßte die Verſammlung, insbeſondere den Herrn
Rechtsanwalt Carnier=Darmſtadt, der das Referat des Abends
übernommen hatte. Der Redner führte aus, daß in der jetzigen Zeit,
in der es gilt, uns dem Vernichtungswillen Frankreichs gegenüber zu
behaupten, es notwendiger denn je ſei, den Gedanken der
Volksgemein=
ſchaft in den Vordergrund zu ſtellen. Die verfaſſungsmäßigen Parteien
— und insbeſondere die Demokratiſche Partei — führten den
Wahl=
kampf im Gegenſatz zu den extremen Rechts= und Linksparteien, die
in verantwortungsloſer Agitation das Volk aufpeitſchen, mit dem Ziele
„Erringung einer verfaſſungsmäßigen Majorität”, die es allein
ermög=
licht, an dem ruhigen und konſtanten Aufbau unſeres unglücklichen
Vaterlandes weiterzuarbeiten. Die Partei darf niemals Selbſtzweck
ſein, ſondern nur Mittel zum Zweck, der da iſt: das Wohl, die Freiheit
und die Größe des Vaterlands. Der Redner befaßte ſich mit einem
Rückblick auf die verfloſſene Zeit. Er wies darauf hin, daß, nachdem
die Wahlen zur Nationalverſammlung eine ſtarke demokratiſch
einge=
ſtellte Majorität ergeben hatten; die unglücklichen Wahlen vom Juni
1920 und die unendliche Schwierigkeit der Bildung des Kabinetts mit
einer ausreichenden Majorität daran ſchuld geweſen ſind, daß ſich nach
außen hin, insbeſondere für einen oberflächlichen Beurteiler, das
par=
lamentariſche Syſtem nicht mit Ruhm bedeckt hätte. Im Vordergrund
aller politiſchen Betrachtungen ſteht ſeit Kriegsbeginn die auswärtige
Politik. Erſtes und wichtigſtes Ziel der deutſchen Auße, ſolitik iſt die
Wiebergewinnung der Freiheit und Selbſtändigket Deurſchlands. Der
Redner betonte die Notwendigkeit der Reviſion des Verſailler Vertrags
und die Bekämpfung der Schuldlüge. Er gedachte des alt= und
neubeſetz=
ten Gebietes und der ſchweren Leiden und Drangſalierung, denen unſere
Volksgenoſſen dort ausgeſetzt ſind. Er wies nach, daß die ſogenannte
Erfüllungspolitik, die von allen verantwortungsvollen Politikern
an=
erkannt worden ſei, der einzige Weg einer zielbewußten auswärtigen
Politik ſei, daß die Erfüllungspolitik die einzige Befreiungspolitik iſt,
die wir zur Zeit betreiben können. Redner befaßte ſich ſodann mit den
Vorgängen der Innenpolitik. Die endlich Mitte November eingetretene
Stabiliſierung der Mark müſſe mit allen Mitteln und den größten
Opfern gehalten werden, ſonſt wäre es wirklich am Ende. Er
beſchäf=
tigte ſich des weiteren mit dem Ermächtigungsgeſetz, das er als eine
Gewaltkur und eine ſchwere Operation, um das Leben Deutſchlands zu
retten, bezeichnete. Die Operation ſei gelungen, Deutſchland lebe noch.
Es wurden ſodann noch die Juſtizgeſetze, Arbeitszeitfrage, dritte
Steuer=
notverordnung, Frage der Hypothekenaufwertung, Beamtenabbau und
alle die brennenden Tagesfragen beſprochen, dabei gezeigt und
nach=
gewiefen, daß die Demokratiſche Partei ohne jede Rückſicht auf
Partei=
intereſſen lediglich dem Intereſſe des Volksganzen ihre Pflicht und
Schuldigkeit getan habe. An die mit Beifall aufgenommenen
Ausfüh=
rungen des Nedners ſchloß ſich eine Diskuſſion, an der ſich aber nur
einige Redner der Kommuniſten, auch ein Sozialdemokrat, beteiligten.
* Groß=Zimmern, 25. April. Keglerſport. Anläßlich der
Feier des 20jährigen Stiftungsfeſtes des Kegelklubs „Fidelitas” zu
Groß=Zimmern findet Sonntag, 27. April, und am 4., 11., 18. und 25.
Mai in dem Vereinslokale — Johannes Kramer, Gartenſtr. — großes
Preiskegeln ſtatt. Es ſind zehn wertvolle Preiſe im
Geſamt=
betrage von zirka 120 Mk. vorhanden. Da die Abſchlußverhandlungen
zwecks Aufnahme in den Keglerverband bevorſtehen, rechnet der Klub
auch auf den Beſuch auswärtiger Kegelbrüder, insbeſondere aus den
Kegkerſportkreiſen Darmſtadts.
Dieburg, 24. April. Einen intereſſanten Fund hatte bei
der Umgrabung ſeines Schrebergartens Herr Ph. Weber von hier zu
verzeichnen. Er fand ein 9½Franeſtück mit der Jahreszahl 1854.
Das=
ſelbe war blitzblank und trägt das Bildnis Napoleons III.
* Egelsbach, 24. April. Paſſanten, die geſtern früh die Schranken
der Staatsbahn am Bahnwärterhaus zwiſchen hier und Erzhauſen nicht
geöffnet fanden, fahen nach und gewahrten, daß der in den mittleren
Jahren ſtehende Bahnwärter Proeſſer auf ſeiner Dienſtſtelle verſchieden
war. Ein Hirnſchlag hatte ſeinen Tod verurſacht.
Worms, 24. April. Ein junger Mann, der ſich mit gefälſchten
Papieren ausweiſt, treibt in der Umgebung Worms ſein Unweſen. Er
hält Leute an, beſchlagnahmt deren Fahrräder und verſteht ſie
einzu=
ſchüchtern, indem er ſich als franzöſiſcher Kriminalpoliziſt oder
Ueber=
wachungsbeamter ausgibt. Die erbeuteten Fahrrader verkauft er eiligſt,
und hat ſo viele Leute geſchädigt.
Schwächezustände, Verlust von Kraft und Energie
beruhen auf einem mangelhaft genährten Körper, da in dem Körper die
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Ihre am 27. April, nachm. 2½/4 Uhr,
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Trauung beehren ſich anzuzeigen
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Darmſtadt
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Die Ankunft einer Tochter
zeigen freudig an
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Die Beerdigung findet Montag,
den 28. d. Mts., vorm. 11½ Uhr,
von dem Portale des Friedhofs
in der Nieder=Ramſtädterſtr. ſtatt.
Heute abend entſchlief fanft
M nach ſchwerem Leiden unſer
heiß=
geliebtes Töchterchen
Editha
im Alter von 3 Monaten.
Darmſtadt, den 24. April 1924.
Annaſtr. 34.
Waldemar von Wuſſow
Anita von Wuſſow, geb. Kling.
Beerdigung Montag, den 28. April,
vormitt. 11 Uhr, Friedhof Nieder=
Ramſtädterſtraße. (*11997
Von Beileidsbeſuchen bittet, man
freundlichſt abſehen zu wolien.
Statt Karten.
Innigen Dank allen Verwandten,
Freunden und Bekannten für die
vielen Beweiſe aufrichtiger
Teil=
nahme und für die überaus
zahl=
reichen Kranzſpenden bei dem
Heim=
gange unſeres teuren Entſchlafenen.
Beſonderen Dank Herrn Pfarrer
Kleberger für die tröſtenden Worte,
ebenſo der Ortsgruppe des
Reichs=
verbandes der Deutſchen Poſt= und
Telegraphenbeamte, dem Kavallerie=
Verein Darmſtadt und Sparverein
Böllenfalltor.
(5335
Im Namen der trauernden Hinterbllebenen:
Katharine Mager.
Darmſtadt, den 24. April 1924.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem Hinſcheiden
unſeres lieben Vaters, Großvaters
und Schwiegervaters
Gemeinderechner i. P.
ſagen wir allen Verwandten,
Freun=
den und Bekannten, Herrn Pfarrer
Klös für ſeine tiefempfundene
Grab=
rede, ſowie der Gemeinde Wixhauſen,
dem Kirchenvorſtand und der
Orts=
gruppe der Gemeindebeamten für
die Niederlegung von Kränzen,
unſeren herzlichſten Dank. (5328
Bixhauſen. Nauheim u. Chemnitz.
Die tragernden Sinterbliebenen.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem
Heim=
gange unſres lieb. Entſchlafenen,
insbeſondere dem Vorſteher
un=
ſerer Gemeinde für ſeine
liebe=
vollen Worte, ſowie die reichen
Kranzſpenden, und allen, die ihm
die letzte Ehre erwieſen, ſagen
wir auf dieſem Wege unſeren
innigſien Dank.
Frau A. Becker
geb. Keil.
5312)
Darmſtadt, Alexanderſtraße 5.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme und die reichen
Blumenſpenden beim Heimgang
unſeres lieben Entſchlafenen ſagen
wir allen auf dieſem Wege unſeren
(*11945
innigſten Dank.
Im Namen dertrauernd. Hinterbliebenen:
Frau Elifabeth Barnecke
geb. Breher.
Darmſtadt, den 25. April 1924
Hölgesſtraße 7.
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Seite 8.
Darmſtädter Dagblatt, Samstag, den 26. April 1924.
Rummer 116.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Quaſimodogeniti, den 27. April 1924,
Stadttirche: Samstag, den 26. April, abends 6 Uhr:
Vorberei=
tungsgottesdienſt für die Markusgemeinde. Pfarrer Vogel. —
Sonntag, den 27. April, vorm. 9½, Uhr: Hauptgottesdienſt mit
Kon=
firmation und Feier des heil. Abendmahls für die Markusgemeinde,
Pfarrer Vogel. (Kollekte für die Markusgemeinde.)
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die
Kaplanei=
gemeinde. Pfarrer Heß. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfr. Heß
Schloßkirche: Vorm, 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Müller.
Amtshandlungen an Auswärtigen bis 30. April; Pfarrer
Lautenſchläger; vom 1. Mai an: Pfarrer D. Waitz.
Gemeindehaus, (Kiesſtraße 17): Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für
die Lukasgemeinde. Pfarrer Kleberger. — Um 9 Uhr:
Chriſten=
lehre für die Reformationsgemeinde. Pfarrer Lautenſchläger.
Martinskiuche: Sau=stag, den 26. April, abends 6 Uhr: Beichte
und Vorbereitung zum heil. Abendmahl. Pfarraſſiſtent Reinhardt.
— Sonntag, den 27. April vorm. 9 Uhr: Konfirmation der
Konfir=
manden des Oſtbezirks (Aſſiſtentenbezirk) mit Feier des heil.
Abend=
mahls, Pfarraſſtent Reinhardt. (Kollekte.) — Nachm. 3 Uhr:
Kin=
dergottesdienn für den Weſtbezirk. Pfarrer D. Waitz.
Fohanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Gemeindehaus: Vormttags
9 Uhr: Chriſtenlehre für den Nordbezirk. Pfarrer Marx. — Um
11½ Uhr: Chriſtenlehre für den Weſtbezirk. Pfarrer Wagner.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Samstan, den 28. April,
ahends 6 Uhr: Beichte für das mit der Konfirmation verbundene heil.
Abendmahl. — Sonntag, den 27. April, vorm. 9½ Uhr: Konfirmation
(2. Gruppe) mit Feier des heil. Abendmahls. Pfarrer Wagner. —
Nachmittags 3 Uhr: Schlußfeier mit Austeilung der Gedenkſcheine.
Pfarrer Wagner. (In beiden Gottesdienſten Kollekte für den
Kinder=
gottesdienſt.)
Panluskirche: Vorm. 9½ Uhr: Konfirmationsfeier (2. Gruppe).
Pfarraſſtent Wolf. — Nachm. 5Uhr: Nachfeier mit Austeilung der
Gedenkſcheine. Pfarraſſiſtent Wolf
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel,
— Der Kindergottesdienſt fällt aus. — Evangel.
Sonntagsver=
ein (Chriſtl. Verein junger Mädchen); Sonntag, nachm. von 4 bis
7 Uhr: Vereinsſtunden (Oſterfeier). — Donnerstag, den 1. Mai, abends
8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
— Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt (Funkerkaſerne) — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde. — Abends 8½ Uhr:
Epangeltaton. — Montag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für
Männer. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde —
Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule Beſſungerſtraße. —
Jugend=
bund für E. C., Mühlſtraße 24: Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Weißkreuz=
ſtunde. — Nachm. 2½= Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. —
Um 4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jungfrauen — Abends 8½ Uhr:
Epangeliſativn. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für
Jüng=
linge und Gebetsſtunde für Jungfrauen. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gebetsſtunde für Jünglinge, — Freitag, abends 8½ Uhr:
Unterhal=
tungsabend für Jünglinge.
Wartburgverein Darmſtadt (E. B. J. M.). Vereinslokal:
Ge=
meindehaus der Martinsgemeinde. Liebfrauenſtr. 8. (Mollerſtr, 23).
Vorm. 9½ Uhr: Teilnahme des Poſaunenchors an der
Konfirmations=
feier in der Stadtkirche. Für die Mitglieder Kirchgang daſelbſt. —
Dienstag, den 29. April, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechung. Ausſprache
über Zeit= und Lebensfragen. Hier ſoll niemand fehlen (Gäſte immer
willkommen).
Ehriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie Kaſerne, 1. Hof links): Sonntag, abends 814 Uhr:
Konfirmandenabend. Vortrag des Sekretärs Rein Frank über ſeine
Heimat Holland, muſikaliſche und geſangliche Vorträge. — Dienstag,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde, — Donnerstag, abends 8½ Uhr:
Bibel=
ſtunde im Familienkreis.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.):
Sonn=
tag, vorm. 9 Uhr: Gebetsgemeinſchaft. — Um 10 Uhr: Beſuch des
öffentl. Gottesdienſtes. — Abends6 Uhr: Andacht. — Mittwoch, abends
8., Uhr: Bibelſtunde für Jugend und junge Männer. — Donnerstag,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Familienangehörige,
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 27. April 1924.
Beißer Sonntag.
St. Ludwigekirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit
Vorm. 5½ Uhr: Beichtgelegenheit — Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe.
— Um 7 Uhr: Heil: Meſſe. — Um 348 Uhr: Heil. Meſſe. — Um 19 Uhr:
Feierliches Hochamt, mit Predigt und Erſt ommunion der Kinder. —
Um 11 Uhr: Singmeſſe. — Nachm 3 Uhr: Feſtandacht und Te Deum.
— Donnerstag, nachm. 5 Uhr: Beichtgelegenheit. — Abends 8 Uhr:
Feierliche Eröffnung der Majandacht. — Freitag, vorm. 814 Uhr:
Segenamt. — Freitag und Samstag, abends 8 Uhr: Majandacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6½= Uhr.
Heil. Meſſe. — Um 8 Uhr Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. von 4—7 und abends
ab 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil, Beichte. —
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 129 Uhr: Hochamt mit Predigt und
Erſtkommunion der Kinder. — Um 11 Uhr; Heil. Meſſe. — Nachm.
3 Uhr: Feſtandacht.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. 127 Uhr: Heil. Meſſe.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, nachm. 5 Uhr ud
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.”
Sonntag, vorm. ½7 Uhr: Gelegenheit zur heiligen Beichte,
— Um 148 Uhr: Heil. Meſſe. — Um 8 Uhr: Hochamt, Predigt und
Erſtkommunion der Kinder. — Um 10 Uhr: Heil Meſſe. — Nachm.
s Uhr: Andacht. — Werktags, vorm. ½7 Uhr: Heil. Meſſe.
St. Fidelis: In der Kapelle der Engliſchen Fräulein an der
Wald=
ſtraße an allen Sonn= und Feiertagen vorm. 8 Uhr: Heil. Meſſe.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½7 Uhr:
Früh=
meſſe. — Um 914 Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. 142 Uhrr
Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg. ½8 Uhrt
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm, 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um 7½= Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: And,
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Berſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 27. Aprilz
vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 4½ Uhr:
Verkündi=
gung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 30. April, abends 8½ Uhr:
Gebetsſtunde. — Freitag, den 2. Mai, abends 8½4 Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
27. April, nachm. 2 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr:
Gottes=
dienſt. — Donnerstag, den 1. Mai, abends 8½4 Uhr: Bibelſtunde.
Pred. Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag;
den 27. April, vorm. 110 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr:
Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends
8 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde.
Gemeinde der Siebententags=Adventiſten, Mauerſtr. 5, I.:
Frei=
tag, abends 8 Uhr und Samstags, vorm. 110 Uhr: Oeffentl.
Gottes=
dienſt. — Sonntag, abends 8 Uhr: Religiöſer Vortrag.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, den 27. April, vorm. 10 Uhr: Gebetsſtunde. — Nachm. 4 Uhr:
Predigt. — Abends 8 Uhr: Jugendſtunde. — Donnerstag, den
1. Mai, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde
Kirche Feſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 27. April, nachm. 2½ Uhr:
Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 1. Ma4,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Ecke Landgraf=Georgſtraße, nächſt
dem Schwimmbad: Sonntag, den 27. April: Vorm. 10 Uhr:
Heili=
gungs=Verſammlung. — Nachm. 2 Ugr: Kindergottesdienſt. — Abends
8 Uhr: Heils=Verſammlung. — Mittwochs und Freitags, abends 8 Uhr:
Oeffentliche Verſammlung.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 27. Aprlt
nachm. /3 Uhr: Sonntagsſchule. — Um 14 Uhr: Predigt.
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Rummer 116.
Darmſtädter Tagblatt, Somstag, den 26. April 1924.
4Bilder aus Südamerika.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter A. H. Kober.
II.
Die Deutſchen in Südamerika. — Revolution in Bolivien.
Montebideo, April 1924.
Nun gibt es aber noch die „Agenten”, jene liebliche Spezies
bon Beamten in Zivil, die plötzlich vor dir auftauchen, dich auf
irgendein Verbrechen aufmerkſam machen, das du eben begangen
haſt, eine Marke vorweiſen und dich bitten, doch mal mit aufs
Kommiſſariat zu kommen. Vor dieſem Spaziergang kann nur
eine verſtärkte Anwendung jenes oben angegebenen
Zaubermit=
tels retten. Die Verbrechen, deren wegen man verhaftet werden
kann, ſind mannigfacher Art. Zunächſt iſt der Karnevalkuß
mei=
nes unglücklichen Freundes ein ſolches Delikt; dann gibt es
ver=
brecheriſche Naturen, die auf einem öffentlichen Platze am
Sommermittag die Jacke ausziehen, Scheuſäler, die nur im
Trikot ohne Ueberwurf baden. Es gibt überhaupt eine Menge
ſtrafbarer Dinge in dieſem freien Amerika, von denen ſich unſere
europäiſche Schulweisheit nichts träumen läßt. In Argentinien
iſt es nicht beſſer. Dort hat neulich ein Schutzmann — zum
Schutze des Publikums — hinter einem zu ſchnell fahrenden Auto
hergeknallt und dabei — zum Schutze des Publikums — einige.
Menſchen tot oder halbtot geſchoſſen.. Oſt habe ich mich geärgert
über dieſe Maſſenhaftigkeit der urngayiſchen Polizei. Aber
meine Augen haben ihren tiefen Sinn erkannt, ſie haben den
Palaſt des Polizeichefs erblickt, nun kann ich beruhigt ſterben.
* * *
In Buenos Aires iſt ein heftiger Kampf entbrannt. Deutſche
La Plata=Zeitung contra Argentiniſches Tageblatt. Die deutſche
La Plata=Zeitung iſt monarchiſtiſeh, Freund des alten
kaiſer=
lichen und Feind des jetzigen ſozialiſtiſchen Deutſchlands
jeden=
falls, das Argentiniſche Tageblatt dagegen iſt republikaniſch; ſein
Beſitzer iſt ein Schweizer. Literariſch ſteht das Tageblatt höher.
Es hat ſich von einem ſpaniſchen Journaliſten aus Berlin über
pompöfe Sylveſterfeiern berichten laſſen. Damit, ſo ſagt die La
Plata=Zeitung, wurde Waſſer auf die Mühlen der
reparations=
hungrigen Feinde Deutſchlands gebracht und die argentiniſche
Hilfsaktion für Deutſchland wurde gehindert. Das war das
Sig=
nal zu einenr ungemein heftigen Kampfe. Das Tageblatt
be=
hauptet, man wolle ihm den Hals umdrehen und wittert „
ſchwer=
induſtrielle” Feinde. Für die La Plata=Zeitung ging ein
ehe=
maliger Marineoffizier auf die Walze, um dem Tageblatt die
Inſerenten abſpenſtig zu machen. Das Tageblatt ruft ſeine
Freunde zur feſtgeſchlöſſenen Abwehrfront auf.
Dies Schauſpiel, in dem ich keine Partei nehmen will, iſt
widerlich für jeden, der es als Fremder betrachtet. Leider iſt
es typiſch für das Deutſchtum im Auslande. Da wird nicht
ge=
fragt: biſt du Deutſcher? Nein, da wird zunächſt gefragt: Biſt
du Monarchiſt oder Republikaner? Montevideo hat eine kleine
deutſche Kolonie von einigen hundert Menſchen; aber auch da
ſind die parteipolitiſchen Unterſchiede ſtreng ausgeprägt. Von
drüben wird gar nichts getan, um durch eine vernünftige
Auf=
klärung irgendwie vermittelnd, verſöhnend zu wirken; und zu
den „amtlichen Obliegenheiten” der deutſchen Geſandten hier
ſcheinen ſolche Dinge nicht zu gehören. Die Ausländer —
ein=
heimiſche und zugewanderte — lachen über dieſe kurioſen
Deut=
ſchen. Es kann einem in der Seele wehe tun.
* * *
Die Dummen werden nicht alle. Bei mir ſitzen vier deutſche
Jünglinge, die ein Herr X. nach hier gelockt hat und die nun
mit=
tellos feſtſitzen. Herr X. wollte mit einigen Millionen
Finnen=
mark in Argentinien Vieh einkaufen. Durch Mittelsmänner
er=
fuhren jene Berliner Jünglinge davon, wurden mit Herrn X.
be=
kannt gemacht, der ihnen die Mitreiſe gern gewähren wollte.
Von Hamburg wollte man Ende Dezember abfahren. Leider
mußte dieſer Plan umgeſtürzt werden, plötzlich nämlich ſtellte ſich
heraus, daß Herrn Xs. Geld nach Genua geſchickt ſei, man wollte
alſo einen italieniſchen Dampfer benützen. Ab nach Genua!
Herr X. als Leiter der Viehexpedition, ſein Freund Herr 2.,
unſere bier Jünglinge. Dieſe legten die Reiſeſpeſen für die ganze
Geſellſchaft vor. Leider waren die Finnenmark auch in Genua
noch nicht. Klar, ſagte Herr X., ſie ſind gleich nach Montevideo
gegangen. Alſo auf nach Montevideo! Dort bezog die
Com=
pagnie zunächſt ein Hotel, das die Jünglinge bezahlten, weil die
Finnenmark noch nicht da waren. Eines Tages gondelten die
Herren X. und Y. mit den Reſtbeſtänden der Kaſſe gen Buenos
Aires und wurden nicht mehr geſehen. Die Jünglinge
ver=
kloppten Koffer nach Koffer, flogen ſchließlich aus dem Hotel
heraus, hauſten ein paar Nächte im Freien, dann kam einer ins
Hoſpital, die anderen wohnen bei einem Lumpenſammler; „am
Winkel vor dem Tore”, der mit ihnen Arbeit und Brot teilt.
Sollte man es für möglich halten? Das ſind nun „helle
Ber=
liner”! Wollen Vieh in Argentinien kaufen und merken nicht,
daß ſie ſelber Rindviecher ſind! 330 Goldpeſo Schulden haben
ſie noch im Hotel, können ſich alſo gar nicht einmal von hier
ver=
flüchtigen, werden nun alſo arbeiten, während Herr X. und
Herr 9. ſich in Buenos Aires darauf vorbereiten, wieder auf den
„Vieheinkauf” zu gehen.
* * *
In Bolivien iſt eine Revolution ausgebrochen. Die
Auf=
ſtäudiſchen ſollen ſogar nach den neueſten Zeitungsberichten eine
Stadt eingenommen haben. Ich wollte mit meinem Freunde
Don Joſé darüber ſprechen, Näheres erfahren. Er lachte mir
ins Geſicht. Lieber Freund, Resolution in Bolivien!! Wenn
ſchon!!
Uruguay hat bis 1907 reichlich fünf Dutzend Revolutionen
gehabt. Eine Revolution gehört hier zum Verkehrston der
politi=
ſchen Parteien untereinander. Wenn die
Meinungsverſchieden=
heiten einen ſolchen Höhepunkt erreicht haben, daß die
Drucker=
ſchwärze und die Verſamnlungsphraſe nicht mehr genügen, um
das übervolle Herz auszudrücken, dann ſucht man eine „Armee‟
zuſammen und zieht gegen den Feind zu Felde, der natürlich
auch ſchon eine 4Armee” geſammelt hat. Eine ſolche Kampfmnacht
nänlich iſt ſchnell zu beſchaffen. Man muß über einiges Kapital
und einige Ueberredungsgabe verfügen; von beiden nehme man
ein paar Hände — reſpektive Münder — voll und begebe ſich
zu=
nächſt zu den Kaſernen der Polizei und der Soldaten, die der
ge=
rade noch herrſchende Staat unterhalten hat, verteile Geld und
verſpreche noch mehr, und man hat ſchon einen „Grundſtock” der
Armee, die dann nötigenfalls durch Arbeitsloſe und durch
Partei=
freunde verſtärkt werden kann. Für die letzteren reſerviere man
die Offiziersſtellen. Nun werden mehr oder weniger blutige
Ge=
fechte veranſtaltet. Dabei kommt es wohl vor, daß zahlreiche
Männer ins Jenſeits befördert werden. Oft aber verläuft die
Affäre auch weniger dramatiſch. Man einigt ſich. Man gibt ſich
gegenſeitig Beamtenſtellen. Wobei der Sieger natürlich die
mei=
ſten bekommt.
Neuerdings hat man in Uruguay die Aemterverteilung ſchon
vor dem Kampfe vorgenommen. Die Revolutionen ſind danach
überflüſſia, und die Präſidentenwahlen gehen reibungslos vor
ſich. In Bolivien iſt man noch nicht ſo weit. Romanſchriftſteller
können da noch von „altem ungebrochenen Heldengeiſt” erzählen.
* * *
Vom Karneval in Montebideo begann ich zu erzählen, und
bei der Revolution in Bolivien bleibe ich hängen. „Weshalb
hocken Sie denn hier, bei dieſem papierenen Faſchingszauber?”
hatte mir mein Freund Don Joſé vorgeworfen, „kommen Sie
mit mir zur Tigerjagd nach Paraguay!‟ Der Mann hatte recht.
wirkt ab
ſtoßend.
dolet Arundgelden Häßlich
gefärbte
Zähne
entſtellen das ſchönſte Antlitz. Beide Ubel werden ſofort in vollkommen un
ſchädlicher Weiſe beſeitigt durch die bewährte Zahnpaſte Chlorodont.
I.L.5352
Seit 9.
Reich und Austand.
Aus der Reichshauptſtadt.
Berlin. In der geſtrigen Stadtverordnetenverſammlung wurde
der Antrag der Sozialdemokraten und des Zentrums, den
kommuni=
ſtiſchen Stadtrat Letz aus ſeinm Amte zu entlaſſen, in
namentlicher Abſtimmung angenommen. Damit ſcheidet Letz aus
dem Magiſtratskollegium aus, und das Diſziplinarverfahren gegen ihn
wird eingeſtellt. Angenommen wurde ferner u, a. die
Magiſtratsvor=
lage über die vorläufige Regelung der Haushaltswirtſchaft für 1924
und die Vorlage betreffend die Gründung einer Flughafengeſellſchaft
m. b. H.
Abnahme der Erwerbsloſen in Sachſen.
Berlin. Nach einer Meldung der Deutſchen Allgemeinen Ztg.
aus Dresden hat ſich ſeit dem 1. April die Zahl der Vollerwerbsloſen
in Sachſen wiederum um etwa 38 000 vermindert. Während es am
1. Dezember vorigen Jahres in Sachſen noch etwa 309 000
Vollerwerbs=
loſe gab, werden jetzt nur noch 72000 gezählt.
Zunahme der Selbſtmorde in Berlin.
Die Selbſtmorde und Selbſtmordverſuche haben in Berlin infolge
der herrſchenden Not in erſchreckender Weiſe zugenommen. Am
geſtri=
gen Vormittag wurden allein zehn Fälle von Gasvergiftungen bei der
Berliner Feuerwehr gemeldet; in den meiſten Fällen gelang es den
Samaritern der Feuerwehr, die Lebensmüden zu retten.
Berliner Naturſchutz.
Die ſchöne Jahreszeit, die ſich nur widerſtrebend einſtellt, lockt doch
unwiderſtehlich ins Freie, und beſonders der in der Steinwüſte
einge=
kerkerte Großſtädter ſucht nach Erholung in der freien Natur. Freilich
iſt es nur ſpärliches Grün, das ſich ihm in der nächſten Umgebung
dar=
bietet, und der Unverſtand der vielen Ausflügler trägt nicht ſelten dazu
bei, die karge Natur im Umkreis der Großſtädte noch zu verunſtalten.
Die vielen Frühſtückspapiere, die nach einem Sonntag den Gruneſald
bedecken, ſind dafür ein kleines Zeichen. Für Berlin hat der „
Zweck=
verband Großberlins” vom Staate für 40 Millionen Mark 40(0
Mor=
gen Wald erſvorben, um ſie zu erhalten, und durch die
Gemeindewal=
dungen iſt der ſtädtiſche Waldbeſitz jetzt doppelt ſo groß. Durch das
Geſetz von 1922, das im preußiſchen Wohlfahrtsminiſterium ausgearbeitet
wurde, iſt dem Magiſtrat Berlins die Handhabe gegeben, die ſchützende
Hand auf ſämtliche Waldungen innerhalb der Grenzen der geſamten
Stadt zu legen. Aber trotzdem bleibt dem Berliner Naturſchutz noch
viel zu tun, wie H. Kloſe in der Zeitſchrift „Naturſchutz” ausführt. Der
größte Feind der Grünflächen iſt die Siedlung, und ſo notwendig dieſe
iſt, ſo ſollte ſie uns doch den Beſtand der lebensnotwendigen
Grün=
flächen unangetaſtet laſſen. In dem Wunſche, das ſo wichtige
Sied=
lungsſtreben zu unterſtutzen, ſind die Behörden aber in dieſer Hinſicht
allzu nachgiebig, und ſo werden, beſonders für Induſtrieanlagen, immer
wieder wichtige Teile Waldes beſeitigt. Es ſoll nun demnächſt ein
amt=
liches „Grünflächen=Verzeichnis” für den 8=Kilometer=Gürtel um Groß=
Berlin veröffentlicht werden, mit deſſen Hilfe es leichter möglich ſein
wird, das Grün zu ſchützen. Aber nicht nur die Siedlungen, ſondern
auch die Bevölkerung ſelbſt ſchädigt die Natur. Auch wenn man davon
abſieht, daß weit über 1000 Morgen Dauerland infolge fahrläſſiger
Brandſtiftungen in den letzten Jahren neu aufgeforſtet werden mußten
und der Wildbeſtand durch das Wildern außerordentlich gelitten hat,
ſo ſpielen doch die Spaziergänger und Ausflügler den Grünflächen übel
mit. „An ſchönen Sommerſonntagen zählt der Grunewald weit über
120 000 Beſucher,” ſagt der Verfaſſer. „Neun Zehntel der Menge
vorzugsweiſe Frauen und Kinder, ſind von grotesker
Verſtändnisloſig=
keit in bezug auf das Blumenpflücken. Was da an Gezweige
herunter=
geriſſen wird, wie ungeheuerlich verarmt die Bodenflora jener Wälder
iſt, davon iſt es ſchwer, eine anfchauliche Schilderung zu entwerfen.
Un=
beſchädigte Weiden ſind auf Meilen nicht zu finden, es ſei denn, daß
ihre Zweige über 4 Meter vom Erdboden entfernt ſind. Auch die Tierwelt
wird durch ſolchen Maſſenbeſuch ſelbſtverſtändlich beeinflußt, zudem ſorgt
eine beſondere Sorte von Naturfreunden dafür, alle ſeltenen Formen
von Käfern und Schmetterlingen auszurotten, die etwa noch vorhanden
ſind. Saubere Arbeit leiſten auch die Ziegen, die bösartigſten
Forſt=
ſchädlinge, die es überhaupt gibt.‟ Die Holzſucher und die „
Baum=
ſchinder”, die die Rinde abhauen, machen aus den Wäldern um Berlin
eine Karikatur des Waldes. Das Berliner Polizeipräſidium hat aus
dieſem Grunde vor kurzem eine Naturſchutz=Verordnung erlaſſen, die
faſt alle Tiere und Pflanzen unter Schutz ſtellt und alle Handlungen
verbietet, die den Wald in ſeiner Eigenſchaft als Erholungsſtätte
be=
emträchtigen. Dieſe Verordnung, die einen großen Fortſchritt auf dem
Gebiete des Naturſchutzes bedeutet, wird aber erſt dann von praktiſcher
Wirkſamkeit ſein, wenn ſämtliche Aufſichtsſtellen rückſichtslos vom Recht
der Beſtrafung Gebrauch machen.
Folgen des Ruhreinbruchs.
wp. Düſſeldorf. Vom Landeshauptmann der Rheinprovinz
wird uns geſchrieben: Das der Provinzialverwaltung unterſtellte
durchgehende Straßennetz der Provinz, etwa 560 Km., iſt durch den
Ruhr=
einbruch, durch die Verlegung faſt des ganzen Laſtenverkehrs von der
Eiſenbahn auf die Landſtraßen während des vergangenen Jahres und
durch den außerordentlich großen Autoverkehr, vor allem auch der
Be=
ſatzungsmächte, an vielen Stellen in einen traurigen Zuſtand geraten.
Die Schwierigkeit, das nötige Material heranzubringen, und der Mangel
an Geldmitteln, machten im vergangenen Jahre eine ausreichende
In=
ſtandhaltung nicht möglich. Das wirtſchaftliche Intereſſe an einem gut
fahrbaren durchgehenden Straßennetz iſt aber heute ein außerordentlich
großes. Der Automobilverkehr hat eine früher nie geahnte Bedeutung
erhalten, und der Laſtenverkehr mittels Auto auf der Landſtraße ſteht
heute ebenbürtig neben dem Laſtenverkehr der Eiſenbahn. Infolgedeſſen
hat der Prov.=Ausſchuß beſchloſſen, in dieſem Frühjahr eine umfangreiche
Inſtandſetzung der Prov.=Straßen in der Rheinprovinz vorzunehmen
und dabei vor allem die Anlage von Kleinpflaſter, das auf den
Haupt=
ſtraßen allein geignet iſt, dem Verkehr auf längere Zeit Stand zu halten,
ins Auge zu faſſen. Zunächſt ſind 700 Km. Neuchauſſierungen und 100
Km. Kleinpflaſter vorgeſehen. Damit werden die größten Schäden
aus=
gebeſſert ſein. Die Koſten für einen Kilometer Chauſſierung ſtellen ſich
zur Zeit auf etwa 12000 Mark und für 1 Kilometer Kleinpflaſter auf
etwa 60 000 Mark.
13 000 Mark Lohngelder geraubt.
Braunſchweig. Geſtern Mittag drangen acht ſchwer beſwaffnete
Räuber in das dicht bei Alversdorf gelegene Bürogebäude des
Abraum=
betriebes der Grube,Treue I ein und raubten die kurz vorher
eingetrof=
fenen Lohngelder von rund 13 000 Mark. Das anweſende Perſonal
wurde mit vorgehaltenen Revolvern und Handgranaten in Schach
ge=
balten. Polizei und Landjäger ſowie ein Teil der Belegſchaft nahmen
die Verfolgung auf. Sämtliche Räuber wurden feſtgenommen. Soweit
bisher feſtgeſtellt werden konnte, wurde bei der Verfolgung der Räuber
einer getötet, einer ſchwer und einer leicht verletzt. Das Geld ſoll dem
Vernehmen nach faſt vollſtändig wiederbeſchafft worden ſein.
Großfeuer in einem Sägewerk.
Bad Tölz. In dem großen Sägewerk von Aug. Moralt iſt
Groß=
feuer ausgebrochen. Die Fabrikanlage wurde vernichtet. Das Feuer
ſprang auch auf das alte Maſchinenhaus über. Es gelang, den Brand
zu lokaliſieren. Das Sägewerk die Gaszentrale ,die
Reparaturwerk=
ſtätten wurden gerettet. Als Brandurſache wird Kurzſchluß vermutet.
Im Katernberger Raubmordprozeß
wurden verurteilt: wegen ſchweren Raubes mit Todeserfolg die
An=
geklagten Max Scholz= zu 15 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren
Ehrverluſt, Schneeweiß zu 12 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren
Ehrverluſt, und wegen Anſtiſtung zum ſchweren Raub mit
Todes=
erfolg: der Bergmann Karl Schulz zu 14 Jahren Zuchthaus und
10 Jahren Ehrverluſt.
*
Würzburg. Die große Gedächtnis= und
Wiederſehens=
feier der ſchweren Artillerie findet heuer am 28./29. Juni
n der herrlichen Frankenſtadt im Rahmen des Landesverbandes ſtatt.
Der Waffenring der ſchweren Artillerie Berlin iſt eingeladen und hat
ſeine Teilnahme zugeſagt. Die Feier verſpricht eine Artillerietagung
größten Stils zu werden. Anmeldungen von Vereinen an Kam. Gg.
Brann, Sekretär in Wüzburg, Peterplatz 7.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervy herſage für den 27. April:
Wolkig, Wind, Niederſchläge und Schauer.
DapArteit ser Sadsiengs
lautet Hets: Pfeiffer & Diliers
Kaffee-Eſenz Iſt doch der feinde
Zuaſat. Der Kaffee wird mit ihr
am beſten und troßdem Ipart
man dabel, denn He ilf am
auls-
giebtgfen. Ein Verieach wird‟
äuch Sie iiberzeugen!
Danlehendahnangien in Seunzong.
Die Leiche Dr. Helfferichs erkannt.
Bellinzona, 25. April. (Wolff.) Frau Helfferich iſt in
Be=
gleitung ihres Schwagers Theodor Helfferich von Streſa kommend in
Bellinzona eingetroffen. Frau Helfferich hat die Leiche ihres Gemahls
wiedererkannt. Heute vormittag findet die von den Gemeindebehörden
von Bellinzona organiſierte Trauerfeier für Helfferich ſtatt. Die
ſterb=
liche Hülle wird proviſoriſch nach Zürich verbracht werden. Vertreter
der Behörden der Stadt Bellinzona werden die Leiche begleiten. Die
Ueberreſte der Leichen der noch nicht identifizierten Reifenden werden
ebenfalls nach Zürich verbracht und ſollen dort aufgebahrt werden.
Der Zuſtand des ſchwer verletzten Dr. Hoffmann aus Berlin, der
im Kanton=Spital Bellinzona behandelt wird, hat ſich gebeſſert.
Die Toten.
Wie die „Voſſ. Ztg.” aus Genf meldet, ſoll die Unterſuchung des
Eiſenbahnunglücks von Bellinzona ergeben haben, daß die ſchnelle
Ex=
ploſion der Gasbehälter des badiſchen D=Zugwagens weſentlich
mither=
vorgerufen worden iſt durch die Exploſion des Heizwagens, der hinter
den elektriſchen Maſchinen lief.
In der Totenhalle von Bellinzona ſind, wie die Blätter melden,
die Ueberreſte von 13 Leichen aufgebahrt. Unter den Trümmern der
zerſtörten Wagen befinden ſich aber immer noch Leichen, ſodaß die Zahl
der Leichen noch höher iſt. Neu identifiziert unter den Toten wurde
der deutſche Profeſſor Weißhaus, deſſen Wohnort unbekannt iſt. Die
Erkennung Dr. Helfferichs wurde hauptſächlich dadurch herbeigeführt,
daß unter den Trümmern ein goldener Fingerring vorgefunden wurde,
in welchen der Name „Helfferich” eingraviert iſt. Außerdem wurden
Dr. Helfferich gehörende politiſche Akten gefunden, welche das
Repa=
rationsproblem behandeln.
Beileids=Telegramme.
Der Reichsfinanzminiſter richtete an Frau Helfferich
fol=
gendes Beileidstelegramm: „Der ſchreckliche Tod, den Ihr Gatte
er=
litten hat, und der Verluſt eines ſo ſchöpferiſchen Geiſtes für das
deutſche Volk bewegen mich tief. Als Leiter der Reichsfinanzen, denen
der Verſtorbene in ſchweren Zeiten vorgeſtanden und aus perſönlicher
aufrichtiger Verehrung Ihres Mannes, der ſeine ganze große Kraft in
den Dienſt des Vaterlandes geſtellt hat, ſpreche ich Eurer Exzellenz mein
herzliches Mitempfinden aus.”
Reichsverkehrsminiſter Oeſer richtete geſtern anläßlich des
Eiſen=
bahnunglücks in Bellinzona an den Generaldirektor der Schweizer
Bun=
desbahnen in Bern Schrafl folgende Beileidsdepeſche: Mit tiefſtem
Mitgefühl erfahre ich von dem ſchrecklichen Unglück, das die Schweizer
Bundesbahnen durch den Unfall in Bellinzona betroffen hat. Mit Ihnen
beklagt die deutſche Reichsbahn die ſchweren Opfer, die es gefordert
hat und verſichert ſie ihrer wärmſten Teilnahme Reichsverkehrsminiſter
Oeſer, Generaldirektor der deutſchen Reichsbahn.
Beileid der Deutſchen Volkspartei.
Von der Leitung der Deutſchen Volkspartei iſt heute folgendes
Telegramm an die Deutſchnationale Volkspartei abgegangen: „Zu dem
Tode Ihres Führers Dr. Helfferich ſprechen wir Ihnen namens der
Deutſchen Volkspartei die aufrichtigſte Teilnahme aus. Das
Hinſchei=
den Helfferichs bedeutet nicht nur für Ihre Partei, ſondern für unſer
geſamtes politiſches Leben einen außerordentlich ſchweren Verluſt, den
auch wir aufs tiefſte bedauern. (gez.): Streſemann, Kempkes.
Die Trauerfeier in Bellinzona.
In der Stadt herrſchte ſchon um 1,1ihr mittags ein
außer=
ordentlich reger Verkehr anläßlich der von der Gemeindebehörde
veranſtalteten Trauerfeier für die Opfer der
Eiſenbahnkata=
ſtrophe. Auf den meiſten Häuſern wehten Trauerfahnen. Die
Läden waren ohne Ausnahme geſchloſſen. Der Trauerzug
ver=
ließ um 1.30 Uhr das Spital von Bellinzona. Den drei
Leichen=
wagen ging eine Abteilung Feuerwehrleute und Poliziſten,
ſo=
wie der Biſchof „Monſ. Bacciarini, begleitet von der geſamten
Geiſtlichkeit der Stadt, voraus. Auf dem erſten =Wagen befand
ſich der Sarkophag mit den Leichen Dr. Helſferichs und ſeiner
Mutter. Auf dem zweiten Wagen befanden ſich die ſterblichen
Ueberreſte der identifizierten Opfer, und auf dem dritten Wagen
diejenigen der bis jetzt noch nicht erkannten Leichen.
Sämt=
liche ausländiſchen Konſule, die Teſſiner Regierung, die
Ge=
meindebehörde, Vertreter des Großen Rates, des
Gemeinde=
rates, eine Gruppe von 25 Fahnen, die Gemeindeſchulen, dig
Kantonalhandelsſchule, Vertreter der Vereine, der Teſſiner
Stu=
dentenſchaft und eine Volksmenge von zirka 4000 Perſonen
bil=
deten den langen Trauerzug. In der Kathedrale zelebrierte der
Biſchof die religiöſe Feier.
Bei den heutigen Trauerfeierlichkeiten zu Ehren der Opfer
der Eiſenbahnkatgſtrophe hielten unter anderem auch der
Bür=
germeiſter von Bellinzona und der deutſche Generalkonſul in
Lugano, Francken, Anſprachen. Der Bürgermeiſter gedachte
be=
ſonders Helfferichs, als eines glühenden Vaterlandsfreundes,
und der deutſche Generalkonſul verkieh der tiefen Bewegung über
das allgemeine Mitgefühl, das keine Ländergrenzen kenne,
Aus=
druck. Neben der Witwe nahmen an den Trauerfeierlichkeiten die
drei Brüder Helfferichs und der Schwager des Verſtorbenen,
Konſul Aſchmann, teil. Außer den Telegrammen des
Reichs=
präſidenten und des preußiſchen Miniſterpräſidenten waren
zahl=
reiche Beileidstelegramme aus Deutſchland und aus dem
Aus=
land eingetroffen. Prinz Eitel Friedrich, Staatsſekretär a. D.
Wahnſchaffe, der frühere Botſchafter Mühlberg und andere
Per=
ſönlichkeiten, die ſich in Teſſin oder in Oberitalien aufhielten,
ſtatteten der Familie Helfferich Beileidsbeſuche ab. Die Särge
Helfferichs und ſeiner Mutter wurden am Nachmittag nach
Zürich überführt und ſollen von dort nach Mannheim gebracht
werden, wo die Beiſetzung vorausſichtlich Mitte nächſter Woche
ſtattfinden ſoll. Bundesrat Haab und der Generaldirektor der
ſchweizeriſchen Bundesbahnen ſtatteten der Familie Helfferich
Beileidsbeſuche ab. Die Haltung der geſamten Teſſiner
Bevöl=
kerung war während der impoſanten Trauerfeierlichkeiten eine
äußerſt würdige. Ganz Bellinzona nahm an der Trauer der
Hinterbliebenen teil, denen zahlreiche rührende Beweiſe des
Mit=
gefühls entgegengebracht wurden.
Widerrufene Tobesmeldung des Profeſſor Kleinlögel.
Berlin. In den Meldungen über die verunglückten deutſchen
Rei=
ſenden bei Bellinzona war auch Profeſſor Kleinlogel als getötet
ge=
nannt. Dieſe Nachricht trifft glücklicherweiſe nicht zu. Profeſſor
Klein=
logel befindet ſich in Berlin, um an der Tagung des Deutſchen
Beton=
vereins teilzunehmen. — Dagegen beſtätigt ſich leider die Nachricht vom
Tode des Direktors der Stahl=Beton” Profeſſor Kleinlogel a. D. A. G.,
der mit ſeiner jungen Frau von einer Beſuchsreiſe aus Italien nach
Berlin zurückkehren wollte. — Außer den bereits gemeldeten
identifizier=
ten Perſonen werden noch drei Amerikaner vermißt.
Der Streit über die Urſachen der Eiſenbahnkataſtrophe.
IU Baſel, 25. April. Der Betriebsrat der Schweizeriſchen
Bundesbahn weiſt die Angriffe des Publikums auf die Haltung der
Eiſenbahner zurück, als ob der Perſonalabbau Schuld ſei an dem
Un=
glück von Bellinzona. Der Zugzuſammenſtoß ſei auf die bereits
ge=
nannten drei Fehler zurückzuführen. Es ſei kein Perſonalabbau
vor=
genommen worden, wodurch Funktionen, die früher von zwei Beamten
ausgeführt wurden, nunmehr von einem Beamten erledigt werden,
ſondern es ſei nur Handarbeit durch teilweiſe automatiſch=mechaniſche
Arbeit erſetzt worden. Bundesrat Motta, der einige Tage in
Bellin=
zona weilte, erſtattete heute dem ſchweizeriſchen Bundesrat Bericht über
ſeine Beobachtungen in Bellinzong und über das Ergebnis der
Unter=
ſuchungen.
Tageskalender.
andestheater, Großes Haus: Keine Vorſtellung.
Kleines
ſpiele: Kinoborſtellungen. — Odeuwaldklub., abends 71
Uhr=
in der Turnhalle Woogsplatz: Dekorierungsfeſt. — Orthſches
Männerquartett, abends 8 Uhr, im Saalbau: Konzert.
Silberpaket 30 Pf., Doſe 40 Pf. in allen Geſchäften.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Berantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Berantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Strael=
Desrantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortſich für Schlußd ent : Andreas Bauer
Verantwartlich für den Inſtratente!; Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die bentige Aumier hat 14 Seiten
[ ← ][ ][ → ]Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 26. April 1924.
Rammer 116.
Sport, Spiel und Turnen.
Fußball.
Sportverein Darmſtadt 1898, e. V.
8- Am morgigen Sonntag begibt ſich die Ligamannſchaft des
Sportvereins ſeit längever Zeit wieder zum erſtenmal nach auswärts,
um ein Geſellſchaftsſpiel auszutragen. Sie trifft in der Ligamannſchaft
des Vereins für Leibesübungen Neu=Iſenburg auf
einen Gegner von Klaſſe. Beide Mannſchaften ſind noch Mitbewerber
um den Verbandspokal. Genau wie die Mannſchaft des Sportvereins
hat Neu=Iſenburg im Pokalwettbewerb alle ihre Gegner mit Aufſehen
erregenden Reſultaten abgefertigt. Ihre derzeitige Stärke iſt am beſten
m dem Oſterreſultat gegen FortunaMagdeburg (7:2) zum Ausdruck
ge=
bracht. Kenner der Verhältniſſe behaupten, daß Neu=Iſenburg in letzter
Zeit Spiela liefere, bei der dieſe Mannſchaft wuchtigen und harten
Fuß=
ball allen ihren Gegnern aufgezwungen hätte. Die Mannſchaft des
Sport=
vereins wird ſich, wenn dies zutreffen ſollte, darauf einſtellen müſſen.
Sie hat weiter den Nachteil eines fremden Platzes und ihre auswärtigen
Verbandsſpiele haben ſtets den Beweis erbracht, daß die Mannſchaft ſich
auf jenen Plätzen nicht ſp recht finden konnte. Der Ruf ihrer in den
letzten Spielen auf dem Damſtädter Platze gezeigten Tüchtigkeit wird ſie
bewahren, wenn ſie bei dem morgen Sonntag in Iſenburg ſtattfindenden
Spiel ein anſprechendes Reſultat erzielt. Die
Ligaerſatzmann=
ſchaft des Sportvereins muß gegen den Verein für Raſenſpiele
Bür=
ſtadt (Liggerſatzmannſchaft) das fällige Verbandsſpiel zum Austrag
brin=
gen. Auch bei dieſem Spiel wird die neu zuſammengeſtellte
Liggerſatz=
mannſchaft den Beweis zu erbringen haben, ob ſie an die
Leiſtungsfähig=
keit der früheren Mannſchaft heranreicht. Die Aufſtellung einer
Junio=
renMannſchaft im Sportverein bedingte die Abgabe einiger jüngerer
bewährter Spieler aus der erſtgenannten Mannſchaft. Die IIa.
Mann=
ſchaft des Sportvereins ſpielt auf dem Platze am Böllenfalltor gegen den
Sportverein aus König i. O. Die IIIa. Mannſchaft ſpielt gegen die
II.=Mannſchaft des Turn= und Sportvereins Babenhauſen und die
Ju=
gend des Sportvereins, ſetzt ihre Verbandsſpiele fort. Es ſpielt die
la. Jugend gegen die I. Jugend des V. f. R. Germania=Pfungſtadt: die
Ib. Jugend gegen die II. Jugend des V. f. R. Darmſtadt: die 1a.
Schü=
lermannſchaft gegen die I. Schüler von V. f. R. Darmſtadt und die
Ib-Schülermannſchaft gegen die II. Schülermannſchaft von dem gleichen
Verein.
Spielvereinigung „Union” — Ensgrabermannſchaft 1:2.
Am Mittwoch abend trafen ſich auf dem Sportplatz an der
Heidel=
berger Stmaße die Ligamannſchaft der Sp.=Vgg. „Union” und die
Ens=
grabermannſchaſt des Sportvereins 98— zu einem Freundſchaftsſpiele.
Vorweg ſei erwähnt, daß ſich die beiden Mannſchaften ein in jeglicher
Beziehung faires Spiel lieferten, in dem man von dem Uebereifer, wie
er leider meiſtens in den Verbandsſpielen in Erſcheinung tritt, nichts zu
ſehen bekam. „Union” hatte für die auf der Oſterreiſe nach Weſtfalen
ver=
letzten Noller und Eckel Erſatz, der ſich gut einpaßte, aber doch nicht die
Fehlenden voll erſetzen konnte, während die Ensgrabermannſchaft in ihrer
alten bewährten Aufſtellung antrat. Sportverein buchte in der 2.
Mi=
nute den erſten Treffer und Union ſtellte kurz nach Halbzeit das Reſultat
auf 1:1. Der Innenſturm Unions, dem die Gelegenheit, durch die
herr=
lichen Flanken ſeiner Außenſtürmer, geboten war, ein beſſeres Ergebnis
zu erzielen, verſiebte ſo ziemlich alles, hier fehlte die treibende Kraft.
Die Ueberlegenheit Sportvereins war auf die beſſere Läuferreihe, die
ein gutes Zu= und Stellungsſpiel beſaß, zurückzuführen. In der 20.
Mi=
nute vor Schluß erzielte Sportverein durch ſeinen Mittelſtürmer, das
zweite Tor und vermochte, obwohl eine kleine Ueberlegenheit Unions
nicht zu verkennen war, dieſes Reſultat auch zu halten. Wir wünſchen
uns noch weiter ſolche ſchönen, ruhigen Spiele im Intereſſe unſerer
Be=
wegung, und der Erfolg wird ſich zeigen.
„Union” — V. f. R.
—Ka— Die Liga=Mannſchaften obiger Vereine treffen ſich heute
Samstag abend auf dem Exerzierplatz im letzten Verbandsſpiele der
diesjährigen Spielzeit. Die Spiele beider Mannſchaften werden von
jeher in jeder Beziehung vornehm durchgeführt. Das letzte Spiel (
Ver=
bandsſpiel) endete 2: 2 unentſchieden. Wir brauchen nicht zu viel ſagen,
wenn wir feſtſtellen, daß dieſes letzte Spiel heute Abend den Höhepunkt
in ſportlicher Hinſicht bringen wird, und wird die Beſucher des Spieles
voll und ganz befriedigen.
Die weiteren Spiele des V. f. R. am Sonntaa ſind folgende:
3. M. V. f. R. — 3. M. F.V. Weinheim: 2 Uhr in Darmſtadt.
4. M. V. f. R. — 4. M. F.V. Weinheim: 2 Uhr im Weinheim.
1a Jgd.=M. V. f. R. — 1a Jgd.=M. Spielvereinigung Fürth in Fürth.
1b Fgd.M. V. f. N. — 1b Sbortv. 38 Darmſtabt: 10.30 Uhr Ererzierpl.
1. Schül.=M. V. f. R. — 1. Schül.=M. Sportv. 98 Dſtdt.: 11.30 Uhr Expl.
2. Schül.=M. V. f. R. — 2. Schül.=M. Spp. 98 Dſtdt.: 11.30 U. Stadion=
2a Jgd.=M. V. f. R. — 2a Jgd. V. f. R. Mannheim: 3.30 Uhr Exerzpl.
F.=C. Eintracht=Darmſtadt.
Meh. Die aktiven Mannſchaften der Eintracht werden am morgigen
Sonntag auf ihrer Gegner Platz antveten, und zwar wird die 1.
Mann=
ſchaft ſich mit der Liggelf der Beſſunger Union auf der Rennbahn meſſen,
wähend die 2. Mannſchaft bei der 1. Mannſchaft von Erbach zu Gaſte
ſein wird. — Die Jugendmannſchaften tragen ihre feſtgeſetzten
Verbands=
ſpiele aus. Die 1. Jgd, wird derſelben von GermanicEberſtadt in
Eber=
ſtadt gegenübertreten, während die 2. Jgd. auf die 2. Jgd, von Arheilgen
vor dem Ausſcheidungsſpiele Lengfeld—Eppertshauſen treffen wird.
Nachmittags um 2 Uhr werden ſich die 1Schülermannſchaften von Eintracht
und Arheilgen im Kampf um die Pmkte gegenüberſtehen.
„Germania”=Schwanheim — Sp Vgg. Arheilgen (Ligamannſchaften).
Morgen nachmittag 4 Uhr ſtehen ſich obige Mannſchaften auf dem
Sportplatz am Arheilger Mühlchen im Freundſchaftsſpiel gegenüber.
„Germania” iſt ſtarke Kreisligaklaſſe und weilt zum erſtenmal in
Ar=
heilgen. Aus dieſem Grund wird dem Spiel beſonderes Intereſſe
ent=
gegengebracht, zumal die Einnahmen für den Ausbau des Schwimmbades,
weſcher wohl bald in Angriff genommen werden kann, beſtimmt ſind.
Die Errichtung des Schwimmbades wurde von der Einwohnerſchaft
Ar=
heilgens mit großer Freude begrüßt. An ihr liegt es nun, dieſen
wohl=
tätigen Zweck durch zahlreichen Beſuch zu unterſtützen.
Lengfelö—Eppertshauſen.
Mch. Am morgigen Sonntag findet auf dem Platze der
Ein=
tracht ein Ausſcheidungsſpiel um die Meiſterſchaft der Klaſſe B des
Gaues Bergſtraße ſtatt. Es werden der punktgleich an der Spitze der
Tabelle ſtehende Sportverein Lengfeld ſowie der Fußballverein
Epperts=
hauſen um die Meiſterehre kämpfen. Beide Vereine ſtellen eine
ausge=
glichene, eifrige Mannſchaft ins Feld, ſodaß ein ſchöner Kampf zu ſehen
ſein wird. Spielbeginn ½11 Uhr.
Länderkampf Holland—Belgien.
Am Sonntag ſtehen ſich die Nationalmannſchaften von Holland und
Belgien zum N. Male in Antwerpen im Fußballkampf gegenüber. Die
holländiſche Elf ſpielt faſt in der gleichen Aufſtellung wie das letztemal
gegen Belgien und Deutſchland, nur die Stürmerreihe weiſt eine kleine
Aenderung auf. Da die Holländer am 23. März in Amſterdam gegen
Belgien 1:1 ſpielten und gegen Deutſchland inzwiſchen 0:1 verloven, darf
man auf den Ausgang dieſes Länderſpiels mit Recht geſpannt ſein.
Nach=
ſtehend die holländiſche Mannſchaft: v. d. Meulen; Denis, Tetzner:
Le=
févre, van Linge, Krom; Snouck Hurgronie, Groosjohan, Pil Viſſer,
de Natris. Schiedsrichter iſt Kingſeote=England.
Fußball in Norddeutſchland.
Hamburger Sportverein ſchlägt am Karfreitag die berühmte engliſche
Klaſſemannſchaft Corinthians 3:9.
Harder ſchoß alle drei Tore und einen Elfmeter
abſichtlich daneben. Der deutſche Meiſter H.=S.=V.
als erſte deutſche Elf nach London eingeladen. — Wer
ſind die Corinthians2 Etwas Gleichgeartetes wie dieſe engliſchen
Ama=
teure gibt es in der Fußballwelt nicht ein zweites Mal. Der Klub hat
ſeinen Sitz in London, ſeine Spieler ſind über ganz England verſtreut,
Die höchſte Ehre der engliſchen Fußballer iſt es, in die Corinthians=
Mannſchaft gewählt zu werden. Rundenſpiele gibt es bei den Corinthians
nicht. Sie ſpielen gegen die Public=Schools, gegen Armee und Marine
und neuerdings mit negativem Erfolg gegen den H.=S.=V. In ihren
Reihen ſind ſieben internationale engliſche Fußballer. In Technik und
Kombination ſtand Corinthians weit über den deutſchen Meiſter, aber
H.=S.=V. hat andere große Vorzüge: Schnelligkeit, Schußvermögen und
eine glänzende Verteidigung, den Sieg hat der Deutſche Meiſter durchaus
verdient.
Ha=Da aus Darmſtadt ſtellte vor zirka acht Tagen den
Deut=
ſchen Meiſter an anderer Stelle als nicht überzeugend hin, anders Mr.
Forſter, einer der angeſehenſten und einflußreichſten Sportsleute
Eng=
lands. — Der Sieg iſt inerſter Linie ein Verdienſt
Har=
ders. Der lange Mittelſtürmer vollbrachte zwei Einzeldurchbrüche, die
auf der ganzen Fußballwelt zu Meiſterleiſtungen zählen; er war nach
engliſcher Ausſage der Mann des Tages, er iſt eine Klaſſe für ſich.
Hal=
verſen und Lang waren brillant, während der elegant ſpielende Sturm
der Engländer an den beiden Verteidigern Beier—Riſſe nicht vorbeikam.
Der baumlange Martens im Hamburger Tor vollbrachte ausgezeichnete
Leiſtungen. Warnholtz, der für Walter Koltzen ſpielte, überraſchte
an=
genehm. — Am Oſterſonntag ſpielte H.=S.V. im Rückſpiel abermals
gegen die Corinthians und verlor knapp 3:2. Die Engländer waren dem
H.=S.=V. bei dieſem Treffen durch ihre einzigartige, techniſch vollendete
Zuſammenarbeit überlegen und führten 2.0. Dann ſetzten die Rothoſen
Volldampf auf und zogen durch Harder und Schneider mit 2:2 gleich.
Die Engländer ſchoſſen aber noch ein Tor, der Sieg war verdient,
H=S.=V. zeigte keine ſo guten Leiſtungen wie am Karfreitag; im
Sturm, wie Verteidigung war allerdings Erſatz. — Viktoria und
Eins=
büttel kombiniert, ſchlugen Ilford=London 4:2. Auch hier ſtellten die
Engländer eine gute Mannſchaft, reichten aber in keiner Weiſe an die
Corinthians heran. — Weitere Reſultate: Einbüttel gegen Fußballring=
Dresden 2:1; Viktoria=Hamburg gegen F.=Cl. Baſel 1:2; Arminig=
Han=
nover gegen Hammarby=Stockholm 5:0; Allg T.=Sp.=V. Bremen gegen
Ilford=London 1:6; Holſtein=Kiel gegen Makkabi=Brünn 0:5 (1)
Ger=
maniaWolfenbüttel gegen Pfeil=Nürnberg 4:1: Eintrach=Braunſchweig
gegen Hammarby=Stockholm 3:4 (l) Eintracht=Hannover gegen Juv. =Turin 0:6; Bremer Sportverein gegen Juventus=Turin 0:3; Bremer
Sportverein gegen F.=C. Baſel 2:3.
Handball.
Nachdem alle 17 Turnkreiſe der D. T. ihre Meiſter im Handball
feſtgeſtellt haben, beginnen am Sonntag die Vorrunden zu den
Kreis=
gruppenmeiſterſchaften. Der Kreis Brandenburg ggehört zur
Kreis=
gruppe Norddeutſchland, welcher ferner noch die Kreiſe 32 (Pommern)
und 4 (Norden) zugeteilt ſind. Die Vorrunde führt am Sonntag die
Meiſter dieſer beiden letztgenannten Kreiſe in Stralſund zuſammen.
Es ſind dies Hamburger Turnerbund 1862 und TV. Frieſen=Stettim.
Der Sieger tritt am 11. Mai in Berlin dem TSV. Spandau 1860 zum
Kampf um die Norddeutſche Meiſterſchaft gegenüber.
T.V. Eberſtadt — T. V. Weinheim.
Morgen nachmittag 3 Uhr ſtehen ſich auf dem Sportplatz in Eberſtadt
die 1. Handballmannſchaſten des TV. Weinheim 1862 und des
Durn=
vereins Eberſtadt 1876 gegenüber. Vorher treffen ſich die
Jugendmann=
ſchaften und nach dem Spiel die II. Mannſchaften beider Vereine.
Fauſtball.
Frühjahrswettſpiele des Main=Rheingaues der D. T. in Beſſungen
und Pfungſtadt.
Kommenden Sonntag veranſtaltet der Main=Rheingau ſeine
Früh=
jahrswettſpiele im Fauſtball und muß der Gauſpielausſchuß die Spiele
infolge der überaus erwartenden Meldungen auf zwei Plätzen, in
Beſ=
ſungen und Pfungſtadt austragen laſſen. Ueberſteigen die Meldungen
doch weitaus die früheren, ſo kann man ſagen, unſer alter Jahnſcher Geiſt
iſt wieder in die Spielbewegung imnnerhalb der Deutſchen Turnerſchaft
eingetreten.
Die Spiele beginnen feweils für die B.= und Jugendklaſſe
vormit=
tags und für die A= und Schülerklaſſe nachmittags, und wird den
Freun=
den ſowie Fernſtehenden des Fauſtballſpiels ein ſchöner Sport geboten
werden, zumal auf beiden Plätzen ſchöne Spiele, auf deren Ausgang
jedermann geſpannt ſein wird, zum Austrag kommen, und iſt daher der
Beſuch jedermann zu empfehlen.
Leichtathletik.
2. Gymnaſtikwoche des Sporwereins vom 27. April bis 3. Maf.
Die L.=A.=Abteilung hält in der kommenden Woche unter Leitung
des T. H. Sportlehrers Söllinger als Einleitung der Sportarbeit auf der
Bahn einen Gymnaſtikkurſus ab. (Beginn Sonntag, 27. April. 10 Uhr,
Stadion, täglich abends 7 Uhr Stadion.) Der Kurſus iſt mit dem
End=
zweck gedacht, allen jugendlichen Teilnehmern einen ſtarken
Wachstums=
reiz iu der Entwicklung zu geben, alſo reine Körperkultur. Gerade in
manchen Vereinen herrſcht inbezug auf körperliches Streben große
Un=
klarheit. Es wird nicht immer in Ruhe geſchult, ſondern die Wettkämpfe
bringen oft eine ſchädliche Haſt. Wir wollen eine ſolide Durchbildung
des Einzelnen ſowie der Maſſe in ſtiller, unermüdlicher Arbeit auf lange
Sicht. Dazu haben die langen Wintermonate gedient, die ununterbrochen
genutzt wurden, ſodaß die nun folgende Gymnaſtikwoche einen würdigen
Aubſchluß und gute Ueberleitung bildet. Es kann kein Zweifel beſtehen,
daß auch jede Sonderleiſtung ſich ungemein ſteigern muß, je mehr der
ganze Körper durchgebildet iſt, je mehr kräftige Muskeln des Körpers
bei einer Uebung in ſinngenäße Anwendung gebracht werden können.
Denn den Wettkampf im Sport brauchen wir ſelbſtverſtändlich, doch erſt
nachdem die gymuaſtiſchen Uebungen die Bedingungen, hierfür gelegt
haben.
Hocket.
Die Hockehmannſchaft des Sport=Club 1880 Frankfurt a. M. weilt
zurzeit in Spanien als Gaſt des Polo Club Barcelona. Im erſten
Wettſpiel gegen die 1 B Mannſchaft des gaſtgebenden Vereins blieben
die Frankfurter mit 9:0 überlegene Sieger. Im zweiten Spiel haben
ſie gegen die erſte Elf des Polo Club anzutreten, in deren Reihen nicht
weniger als neun „Internationale” mitwirken.
Wandern.
Turngemeinde Beſſungen 1865 e. B.
Wieder einmal ruft die Abteilung ihre Getreuen zur Zeilnahme a
der diesjährigen zweiten Wanderung. Sie iſt als Grenzgang (Beſſunge=
Gemarkung) gedacht und führt demgemäß durch unſeren herrlichen
Hoch=
wald. Größere Anſtrengungen ſind nicht zu befürchten, und können ganz
wohl auch weniger gute Fußgänger an dieſer Wanderung teilnehmen.
Die Marſchzeit beträgt mit den nötigen Raſten 6 Stunden.
Ruckſack=
verpflegung iſt vorgeſehen. Den wanderluſtigen Turnerinnen und
Tun=
nern ſei zugerufen: Stellt Euch recht zahlreich und pünktlich dem Führer
Turner A. Ritter zur Verfügung. Zuſammenkunft am Sonntag, den
N. April, vormittahs 8 Uhr, an der Beſſunger Turnhalle.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875.
Am morgigen Sonntage findet die 3. Wanderung der
Wanderabtei=
lung ſtatt. Abmarſch erfolgt um 7 Uhr vom Vereinslokal. Die
Wan=
derung führt über die Ludwigshöhe-Nieder=Beerbach-Frankenhauſen—
Neutſch und weiter zur Bergſtraße. Allen Mitgliedern können wir dieſe
Wanderung empfehlen, iſt doch ein großer Teil der vorderen Bergſtraße
ſchon in voller Blüte, und ſteht den Teilnehmern ein ſchöner Sonntag
bevor. — In der kommenden Woche findet für die aktive Turnmannſchaft
(Männer=Turner und Zöglinge) nur eine Uebungsſtunde ſtatt, und zwar
am Freitag, da der Saal Dienstag anderweitig gebraucht wird.
Ringen.
Internationaler Städtekampf
zwiſchen dem „Maghar=Athletikai=Eul=Club Budapeſt” und dem
Athleten=
verein „Vorwärts”=Groß=Zimmern. Durch die ausgezeichneten
Leiſtun=
gen, die die ungariſchen Vertreter in Wien 19B3 boten, hat der Vorſitzende
der A.=Sp.=V. Kreuznach, Herr Karl Sulzbach, ſich der Mühe umerzogen
und die Ringermannſchaft des vornehmſten ungariſchen Vereins, des
Maghar=Athletikai=Eul=Club Budapeſt, zu einem Tournee verpflichtet.
Die Mannſchaft verließ am 2. März Budapeſt und iſt am B. März in
Salzburg, an der Grenze, von Herrn Sulzbach empfangen und geführt
worden. Der erſte Kampf fand am 29. März gegen „Apollo”=München
ſtatt, darauf folgte Nürnberg=Maxvorſtadt, Ludwigshafen, Bad=
Kreuz=
nach, Oberſtein, Idar, „Eiche‟=Bonn, Koblenz, Köln, Bochum, Dortmund,
Berlin u. a. m., worin die Ungarn immer als Sieger hervorgingen,
Durch viele Mühe und großen Koſtenaufwand iſt es dem Athletenverein
Vorwärts”=Groß=Zimmern gelungen, den MagyarAthletikai=Eul=Club
Budapeſt nach Groß=Zimmern zu verpflichten. Der Kampf beginnt am
N. April, nachmiittags um 4 Uhr im Kaiſerſaal. Es ringen im
Feder=
gewicht: L. Nagy (Ungarn) gegen Hch. Weidner (Groß=Zimmern), im
Leichtgewicht: L. Keresztes Meiſter von Ungarn 1922, 19B und
9. Göteborgſieger 1923) gegen Gg. Herbert Gr=3.); im
Leichtmit=
telgewicht: Dr. Laezka Sandor gegen Ohl Karl (Gr=3.); im
Schwermittelgewicht: Adorpan Laszlo gegen L. Fröhlich
(Gr=3.) im Schwergewicht: Nagy Bela gegen K. Bernhard (Groß=
Zimmern).
Kegeln.
Wie bereits früher mitgeteilt, findet nächſten Sonntag das Rückſpiel
mit Bensheim ſtatt. Dasſelbe wird im Kaiſerſaal ausgetragen. Man
ſieht ihm mit Spannung entgegen. Abends iſt gemütliches
Beiſammen=
ſein mit den auswärtigen Gäſten im Kaiſerſaal. Es wird auf die
An=
zeige in heutiger Nummer verwieſen.
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2000 Meter: 1. H. v. Opel’s Farmer (Koſina); 2. Raſtelbinder (
Der=
ſchug); 3. Segieth (Preisler); Tot.: 22, Pl. 20, 19. F.: Palette. .—7—
10 La. — Sovhie=Jaadrennen, Ehrenpreis und 4500 M.,
3000 Meter: 1. Minneſang (Pfänder); 2. Gyp (Hufenſtuhl); 3.
Fliegen=
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mündlich vorgebracht werden. (st5366
Darmſtadt, den 24. April 1924.
Direhtion der ſtädt. Betriebe,
Holzverſteigerung.
Mittwoch, den 30. April ds. Js.,
vormittags:/,9 Uhr, werden in
Darm=
ſtadt („Heiliges Kreuz”) verſteigert: aus
Dürrholzhieb der Förſtereien:
Stein=
acker (Brunnershegſtück Abt. 11, 12,
Zachariaseck Abt. 2—4) die Brennholz=
Nrn. 36-40, 435—501, 1380-1536,
Kleen=
eck (Mörsbach=Grund 3, Brunnershegftück
Abt. 10, Jagen 24, 25, Klenneck 40—47)
die Brennholz=Nrn. 1745—1910 ſowie aus
Durchforſtung Leimengrund Abt. 7 die
Nrn. 2288—2401, insgeſamt: Scheiter,
rm: 221 Buchen, 11Hainbuchen, 191 Eichen,
41 Birken, 13 Erlen, 2 Kiefern; Knüppel:
118 Buchen, 39 Hainbuchen, 119 Eichen,
35 Birken, 18 Erlen, 1 Linde, 1 Kiefer;
Knüppelreiſig: 48 Buchen, 3 Eichen;
Stöcke: 20 Buchen, 77 Eichen.
Auskunft erteilen die Herrn: Förſter
Vang und Aſpirant Klipſtein. Es
iſt für längere Zeit die letzte
Brenn=
holzverſteigerung in dortiger Gegend.
Darmſtadt, 25. April 1924.
Oberförſterei Kranichſtein
5323
van der Hoop.
Zu dem diesjährigen
Kreisfeſt
des 14. Arbeiter=Athletenkreiſes
Deutſchlands, ſtattfindend am 7., 8.
und 9. Juni Ifd. Js. (Pfingſten) in
Münſter bei Dieburg, ſollen die Plätze
für Karuſſells, Schiffsſchaukel,
Schau=
buden uſw. vergeben werden.
Angebote von Intereſſenten ſind bis
ſpäteſtens 15. Mai lfd. Js. an den
Vorſitzenden des Athletenklubs Teutonia
Münſter bei Dieburg, Herrn Jakob
Kreher, Münſter bei Dieburg,
Hinter=
gaſſe 32, zu richten.
(5365
Darmſtädter Tagblaft
Wirtſchaftliche Rundſchau.
* Deutſcher Motorradhändlertag in Stuttgart.
Der Deutſche Automobil=Händler=Verband E. V. (Reichsverband für
Kraftfahrzeughandel und =Bedarf), Berlin, beruft für den 1. Mai,
vor=
mittags 10 Uhr, nach Stuttgart, Stadtgartenſaal, einen „Deutſchen
Motorradhändlertag” ein, zu dem jeder deutſche Motorradhändler nach
vorheriger Anmeldung bei der Geſchäftsſtelle des Verbandes, Berlin
W 10, Viktoriaſtraße 2, die ihm einen Ausweis ausſtellt, unentgeltlich
Zutritt hat. Aus der Tagesordnung des „Deutſchen
Motorradhändler=
tages” heben wir folgende Referate hervor: Die Vertretung der
Inte=
reſſen des Motorradhandels durch die Fachgruppe „Motorradhandel”,
des Deutſchen Automobil=Händler=Verbandes (Reichsverband für
Kraft=
fahrzeughandel und =Bedarf): Herr Dr. Ludwig Haſler, über das
Motor=
rad: Herr Profeſſor Baumann von der Techniſchen Hochſchule in
Stutt=
gart, Wirtſchaftliche Lage und Ausſichten des deutſchen
Motorrad=
handels: Herr Müller=Palm, die ausländiſche Motorradinduſtrie: Herr
Max Hermann Bloch. Im Anſchluß an die Tagung ſind die Teilnehmer
von der Firma Robert Boſch, Aktiengeſellſchaft, Stuttgart, zur
Be=
ſichtigung der Boſch=Werke und zu einem Frühſtück eingeladen.
w. Abwicklung der Frankengeſchäfte in Metallen.
Der Verein der am Metallhandel beteiligten Firmen in Hamburg E. V.,
der Verein deutſcher Metallhändler E. V. und der Verein der
Intereſſen=
ten der Metallbörſe in Berlin E. V. teilen mit: In den letzten Tagen
haben in Stuttgart und in Berlin eingehende Verhandlungen der
Metall=
firmen über die Abwicklung der Frankengeſchäfte in Metallen
ſtatrgefun=
den. Es wurde feſtgeſtellt, daß einige Leipziger Firmen ſich ihren
Ver=
pflichtungen aus den Geſchäften mit dem Hinweis zu entziehen
verſuch=
ten, daß die Kontrakte zwar endgültig ſeien, die Erfüllung aber ſtrafbar.
Auch einige kleinere ſüddeutſche Firmen haben ſich dieſem Vorgehen der
Leipziger Firmen angeſchloſſen. Aus den Verhandlungen und den
An=
meldungen zum Clearing=Verkehr für die Abwicklung der
Franken=
geſchäfte ergibt ſich jedoch, daß, abgeſehen von dieſen Ausnahmen, die
Geſamtheit der deutſchen Metallhandelsfirmen die Auffaſſung. vertritt,
daß die getätigten Kontrakte zu erfüllen ſind. Gegenüber den in der
Oeffentlichkeit erhobenen juriſtiſchen Einwendungen hinſichtlich der
Rechts=
gültigkeit der Geſchäfte weiſen die genannten Vereine darauf hin, daß
nicht nur der geſamte ehrbare Metallhandel, ſondern auch die in Betracht
kommenden Behörden die Rechtsverbindlichkeit dieſer Verträge gleichfalls
anerkennen. Der bereits bekannt gegebenen Stellungnahme des
Kom=
miſſars für Deviſenerfaſſung in der Angelegenheit tritt nunmehr auch
der Reichswirtſchaftsminiſter bei, wie aus ſeinen an den Kommiſſar für
Deviſenerfaſſung gerichteten Aeußerung hervorgeht: Nach meiner
Auf=
faſſung iſt bei Geſchäften über die Lieferung von Waren die Erfüllung
in ausländiſcher Währung nicht verboten, wenn der Käufer, auch ohne
beſonderes Verlangen des Verkäufers, von vornherein die Abſicht hatte,
in ausländiſcher Währung zu zahlen.
* Von den Saargruben. Der Abtransport der
Saarkohlen auf dem Waſſerwege iſt zur Zeit wieder voll im Gange.
Allerdings ſind die Frachten ziemlich hoch. Während im vergangenen
Jahre bis nach Paris etwa 28.50—31,50 Fr. verlangt wurden, beträgt
die Fracht heute rund 41 Fr. und überſteigt damit ſogar die
Eiſenbahn=
frachten. Die Schiffsfrachten ſtellen ſich zur Zeit wie folgt: nach Paris
41 Fr., nach Naneh 18 Fr., nach Straßburg 16—16,5 Fr., nach Mülhauſen
22 Fr. Seit Anfang April ſind in Saarbrücken eine große Anzahl von
Kähnen eingelaufen, die meiſten brachten Grubenholz, andere Sand, Kies
oder Baumaterialen. Der Verkehr im Hafen von Saarbrücken hat in
der erſten Hälfte des Aprils bereits die Geſamtſumme des Monats
März überſtiegen; allerdings kommt dabei in Betracht, daß die
Waſſer=
verhältniſſe augenblicklich ſehr günſtig ſind.
* Bedeutende Abſatzſteigerungen ſam optiſchen
Markt. Trotz verſchiedenen Entlaſſungen in der optiſchen Induſtrie
Mitteldeutſchlands hat ſich in der erſten Aprilhälfte eine außerordentliche
Steigerung des Verkaufs ſeit März gezeigt. An erſter Stelle ſteht hier
wohl die beginnende Reiſezeit, die beſonders eine ſtarke Nachfrage nach
Prismen zur Folge hatte. Daneben wurden große Aufträge ins
Aus=
land, beſonders nach Japan und China, ausgeführt. Die verſuchsweiſe
eingeführte 52ſtündige Arbeitszeit wurde wieder durch die 48ſtündige in
Uebereinſtimmung mit den Verhältniſſen vor dem Kriege erſetzt, wobei
zu bemerken iſt, daß eine Vollbeſchäftigung der einzelnen Betriebe bis
weit in den Winter hinein durch Aufträge großen Stils geſichert iſt. Die
in der Inflationsperiode des franzöſiſchen Franken hervorgerufene
Ueber=
ſchwemmung mit ausländiſchen Konkurrenzprodukten iſt durch die
ein=
getretene Stabiliſierung wieder behoben und ſogar ſoweit geſtiegen, daß
Fertigprodukte der optiſchen Branche, deren Urſprungsland außerdeutſch
iſt, nur in verſchwindend geringen Maſſen auf den Markt gelangen und
nur äußerſt ſchwierig zu bekommen ſind.
* Vollbeſchäftigung in der chemiſchen Induſtrie.
Die chemiſche Induſtrie Mitteldeutſchlands iſt voll beſchäftigt. Einerſeits
hat auch hier die Franken=Hauſſe beſtehende Konkurrenzſchwierigkeiten
ſeitens des Auslandes behoben, andeverſeits bedingten die neuen
Lohn=
forderungen vom 9. 4. um 10 Prozent eine neue Belaſtung der Induſtrie,
die in erhöhten Preiſen für Fertigfabrikate zum Ausdruck kommen.
Meſſen.
* Allgemeine Automobil= und Motorrad=
Aus=
ſtllung 1925 in Frankfurt a. M. Der Deutſche Automobil=
Händler=Verband E. V. (Reichsverband für Kraftfahrzeughandel und
=Bedarf), Berlin, hatte der Oeffentlichkeit ſchon vor einigen Wochen
mitgeteilt, daß er die Abſicht hat, im Frühjahr 1925 eine große
Allge=
meine Automobil= und Motorradausſtellung zu veranſtalten. In der
Zwiſchenzeit ſind bereits eine Reihe von Vorarbeiten für die Ausſtellung
geleiſtet worden. Der Organiſationsplan liegt in großen Zügen feſt.
Als Ort der Ausſtellung iſt Frankfurt a. M. gewählt worden, das
in ſeinen großen Meßhallen, die in unmittelbarer Nähe des
Hauptbahn=
hofs liegen, vortrefflich geeignete Räumlichkeiten bietet. Als Zeit iſt
vor=
läufig Mitte Februar 1925 in Ausſicht genommen. Die Allgemeine
Auto=
mobil= und Motorradausſtellung des Deutſchen Automobil= Händler=
Verbandes will die Propoganda für das Kraftfahrzeug in jederlei
Ge=
ſtalt in die Provinz hinaustragen. Sie wird in jedem Jahr an einem
anderen Orte ſtattfinden, um ſo allen Intereſſenten bequeme
Gelegen=
heit zu einem Ueberblick über die geſamte Produktion zu geben.
Neugründungen.
Eine deutſch=franzöſiſch=belgiſche A.=G. für
Sach=
lieferungen. Nach holländiſchen Meldungen aus Brüſſel iſt, wie
der „Börſen=Kourier” berichtet, zwiſchen deutſchen und
franzöſiſch=
belgiſchen induſtriellen Kreiſen ein Abkommen für das Rheinland
ge=
ſchloſſen worden. Es ſoll eine A.=G. errichtet werden mit dem Zwecke,
die Lieferungen von Material für die Induſtrie zu regeln. Von deutſcher
Seite wurde der Plan durch die Darmſtädter Bank und AEG.
unter=
ſtützt. Von franzöſiſcher Seite würde u. a. ein Vertreter des Miniſteriums
der öffentlichen Arbeiten und der franzöſiſch=belgiſchen Eiſenbahnregie
in die Verwaltung der neuen Geſellſchaft eintreten. Die beteiligten
Kreiſen hoffen von der Verwirklichung ihres Planes eine gute Löſung
für die deutſchen Sachlieferungen und die Erlangung eventueller
Wirt=
ſchaftsſtützungen.
w. Deutſche Oedlandkulturgeſellſchaft. Der
Reichs=
arbeitsminiſter und der preußiſche Miniſter für Landwirtſchaft, Domänen
und Forſten, haben ſich, wie der Amtliche Preußifche Preſſedienſt meldet,
zum Zwecke der Kultivierung von Oedländereien zu einer Geſellſchaft
zuſammengeſchloſſen, welche die Bezeichnung „Deutſche
Oedlandkultur=
geſellſchaft” führt und ihren Sitz in Berlin, Königgrätzerſtraße 123, hat.
Die Geſellſchaft wird zunächſt die Ausführung der vom Preußiſchen Staat
eingeleiteten Kultivierungsarbeiten in den Kreiſen Bentheim und Stade
übernehmen und weitere Kultivierungsarbeiten in den Provinzen
Han=
nover, Schleswig=Holſtein und Weſtfalen in Gang bringen.
Warenmärkte.
wb. Berliner Produktenbericht. Für Getreide zeigte ſich
im Zuſammenhang mit dem andauernden Inlandsangebot mehr
In=
tereſſe für Auslandsware. Es wurde in Manitoba=Weizen, in Ruſſen=
Roggen und Ruſſen=Gerſte, ſowie in argentiniſchen Weizen manches
Ge=
ſchäft abgeſchloſfen. Heimiſches Brotgetreide wurde nur wenig umgeſetzt.
Hafer war ſo wenig am Markte, daß es dem Konſum ſchwer wird, ſich
zu verſorgen. Dos Mehlgeſchäft leidet unter der Zurückhaltung der
Käufer. Auch Futterartikel hatten ein ſehr ruhiges Geſchäft.
Börſen.
* Frankfurter Börſenbericht vom 25. April. (Eigener
Bericht.) Nach der geſtrigen Unterbrechung der Abwärtsbewegung an
den Effektenmärkten infolge des Ausbleibens größerer Realiſationen
lag heute bei Börſenbeginn wieder recht beträchtliches Angebot vor.
Man ſprach davon, daß es ſich um die Fortſetzung von Exekutionen für
Hamburger und teilweiſe auch für Berliner Rechnungen handeln foll,
in Verbindung mit den bekannten Schwierigkeiten einiger Firmen an
26. April 1924 Nt. 116
dieſen Plätzen. Obwohl die Märkte berhältnismäßig gute
Widerſtinds=
fähigkeiten aufwieſen, erfolgte zu den erſten Kurſen doch allgemein
eine weitere Ermäßigung des Niveaus. Gutgehalten blieben
Zucker=
aktien, in denen einige Kauforders aus der Kundſchaft vorlagen. Von
den übrigen Märkten, an denen die Kurſe ziemlich einheitlich
abbröckel=
ten, iſt Beſonderes nicht zu erwähnen. Deutſche Renten hatten ſo gut
wie kein Geſchäft. Von ausländiſchen Anleihen waren Türken und
Budapeſter Stadtanleihe bei leicht erholten Kurſen gefragt. Im
wei=
teren Verlauf zeigte die Börſe ein auffallend ruhiges Ausſehen und die
Geſchäftstätigkeit kam faſt völlig ins Stocken. Schwankungen von
Be=
lang waren faſt nirgends zu verzeichnen; die Kaſſakurſe wieſen nur
ganz geringfügige Veränderungen gegenüber dem Börſenbeginn auf.
Leicht abgeſchwächt waren zu den Einheitsnotierungen einige
Montan=
werte, wie Deutſch=Luxemburger, Gelſenkirchener und Mannesmann,
„vo noch einiges Material herauskam. Am Kaſſamarkt kam es bei
klein=
ſten Umſätzen überwiegend zu leichten Rückgängen. Als behauptet ſind
zu erwähnen: Bremen=Beſigheimer Oel, Bahnbedarf, Dyckerhoff u.
Widmann, Leder Rhode, Schramm Lack, Eiſenmeyer und Main=Kraft,
Dagegen waren ſtärker abgeſchwächt: Armaturen Hilpert, Brockhues,
Lutz und Hindrichs Auffermann. Im freien Verkehr hörte man
Becker=
ſtahl 51 Beckerkohle 5½, Falcon 0,4, Growag 0,175, Hanſa Lloyd 1,4,
Benz 334, Kayſer Wag. 0,375, Krügershall 3‟/, Meher=Text. 0,375,
Petro=
leum 10, Raſtatter Waggon 4, Schebera 1/9, Ufa 4'/s. Die Nachbörſe
blieb zunächſt völlig geſchäftslos, ſpäter war eine leichte Befeſtigung zu
verzeichnen.
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Die
Geldknapp=
hiet hat ſich weiter verſchärft. Tägliches Geld war zu 2 pro Mille ſtark
begehrt; Monatsgeld war auch zu über 4 Prozent hinausgehenden Sätzen
nicht zu haben. Im Zuſammenhang mit dieſen mißlichen Verhältniſſen
erfolgten weitere Exekutionsverkäufe. Hierunter litten am meiſten
die=
jenigen Induſtriepapiere, deren Kursſtand noch einigermaßen einen Wert
darſtellte. In den ganz niedrig notierten Papieren fanden kaum Umſätze
ſtatt. Von Montanwerten büßten Bochumer, Deutſch=Luxemburger,
Eſſe=
ner Steinkohlen, Gelſenkirchener und Höſch 2 bis 3 Bill. Prozent ein.
Von Maſchinenfabrikaktien verloren Berlin=Karlsruher Induſtrie im
Verlaufe 41/ Bill. Prozent. Schiffahrtsaktien waren durch die
Hambur=
ger Abſchwächung ungünſtig beeinflußt. Von Bankaktien büßten Berl.
Handelsgeſellſchaft 1½ Bill. Prozent ein. Ganz vorübergehend war ein
ſchwacher Anſatz zu einer Erholung infolge von Deckungen zu ſpüren.
Bei der allgemeinen Luſtloſigkeit bröckelten aber die Kurſe bald wieder
ab. Ausländiſche Renten wenig verändert.- Von deutſchen Anleihen
ſtell=
ten ſich Preuß. Konſols etwas niedriger. Am Deviſenmarkte waren die
Anforderungen im Zuſammenhang mit der Geldknappheit wieder etwas
kleiner, Paris, Brüſſel und London wurden im Einklang mit der
inter=
nationalen Bewertung etwas niedriger notiert. Die Zuteilungen
blie=
ben im allgemeinen unverändert. Die Börſe ſchloß etwas feſter infolge
von Deckungen zum Wochenſchluß, im allgemeinen blieb aber die
Hal=
tung unſicher.
Oeviſenmarkt.
Brie Rife
Gr
B. Amſterdam=Rotterdam.. 156,61 157.39 156.61 17.39 Brüſſel=Antwerpen ....." 23.34 23.46 22.74 22.86 Chriſtiania. . . . 58.60 58.90 58.45 58.75 Kopenhagen . 70 42 70.78 70.42 70.78 Stockholm... 110.47 111.03 110.47 111.03 Helſingfors 1052 10.58 10.52 10 58 Italien. 18 85 18.95 18.75 18.85 London 18.455 18.545 18.405 18.495 New=York. 4.19 21 4.19 4.21 Paris.. 27.43 27.57 26.73 26.87 Schweiz". 74.61 74.99 74.31 74.79 Spanien .............." 59.35 59.65 58.35 58 65 Wien (i. D.=Oſterr. abg.). 6.08 6.12 6.08 612 Prag .... 12.46 12.54 12.46 12.54 Budapeſt. . .
....... 5.48 5.52 5.28 5.32 Buenos=Aires..
1.355 1.365 1.345 1.355 Bulgarien.. 3.09 3.11 3.09— 3.11— Japan ........... 1.695 1.705 1.675 1.685 Rio de Janeiro... 0.475 0.485 0.475 0.485 Belgrad.. 5.28 5.32 5.23 Liſſabon. 13.16 13.24 13.16 Danzig 73.81 74.19 73.61 73.99
Mefe
1Proz.
1Proz.
1Proz.
1Proz.
2 Proz.
1Proz.
1Proz.
1 Proz.
1Proz.
1 Proz.
1Proz.
1Proz.
5 Proz.
1Proz.
voll.
1Proz.
5 Proz.
5 Proz.
5 Proz.
10 Pr.
1Proz=
1 Proz.
Frankenkurs in London: 69.47
Markkurs
191/8
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 25. April 1924.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Eyropäiſche Staatspapiere, B24. 4,
a) Deutſche.
6‟ Reichsanleihe .
di=
.
Dollar=Goldanleihe. .. . . . ..
Dollar=Schatzanweiſungen .... 81,6%
Dt. Schatzanw. K Ausg. Tv. 23
IIv. 23
Iv.24 —
K, ITv. 24
4u0 T. u. V. Schatzanweiſg.
4½%HI.—IX.
4½Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.13
v. 14 2,2
Sparprämienanleihe .... ... .."
Zwangsanleihe ............ 3.EMd
40 Preuß. Konſols ........."
„...., 0212
8½%
......
4% Bad. Anl. unk. 1935 .....
„ v. 1907 ...... 0305
47 Bahern Anleihe ...
3½‟
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 ..... . . . . . . .
8—16% Heſſen Reihe XXXFI,
untilgb. b. 28 . . . . . . .. ..
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . . . . .
3½% .................
3% „.........."
42 Württemberger ..........
b)Ausländiſche.
6% Bosnien L.=E.=B. v. 1914
5%0 L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½ „ v. 1902 .........
4% „ ...........
5% Bulgar. Tabak 1902..... . . 10
1/.% Griech. Monopol ......"
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ..............
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
b. 1914 ................."
4% Oeſt. Goldrente ......... 10
4% „ einheitl. Rente ......"
59 Rum. am. Rente v. 03 ....
4½% „ Goldrente v. 13 ...."
4% „ am. Goldrente konv.
4½ „ am. v. 05 ..... .. ..
4%0 Türk. (Admin.) v. 1903....
42 „ (Bagdad) Ser. I ..
„ II..
4½
4% „ v. 1911, Zollanl. ...
4½2 Ung. Staatsr. v. 14 ....
4% „ Goldrente ..... ... & 3,5
4½ „ Staatsr. v. 10 ....
4% Kronenrente .. . . ..
Außereuropäiſche.
52 Mexik. amort. innere . . . . . ."
5% „ konſ. äuß. v. 99... ..
4% „ Gold v. 04, ſtfr. . . . .
konſ. inner. ... . . .."
3%
4½%0 Irrigationsanleihe .
5% Tamaulipas, Serie l...... 3
—Tauſend. M— Millionen, Md— Milliarden.
— 27 — 3 3,6 M 0,115 0.275 0,2 0,35 42 4,2 028 0.235 023 0R7 0.29 — 2,5 2,5 52 10.2
— 185 1,8 0.825 1.35
— 4,5 Pſ. 1.9 3,25 0.4
Oblig. v. Transportanſt.
420 Cliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . .
48 Gal. Carl Ludiv.=Bahn. . . .
5%0 Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtir. ..
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.)
2.6%Neus „
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
3% Oeſt. „ 1. b. 8. Em..
„ 9. Em. ...."
v. 1885 ...."
3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
4% Rudolfb. (Salzkammerg.) . .
%0 Anatolier I............"
Salon. Conſt. Jonction ..."
Salonique Monaſtir ......"
% Tehuantepee. . . . . . . . . . . .."
„
4½%
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwertanl. .
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl.v. 23
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
Roggenwert=Anl. . .
5% Sächſ. Braunk.=Anl. Ser, Iu, II
5% Südd. Feſtwertbk. . . . . . . .
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein.. . . . . . . . ."
Baher Hypotheken= u. Wechſelb,
Berliner Handelsgeſellſchaft . . .
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank ..............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. ..
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft . .. ......"
Dresdner Bank. . . .. .. . . . . . .
Frankfurter Bank ..........."
„ Hypotheken=Bank."
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . .."
Mitteldeutſche Creditbank. . . . . ."
Oeſterreichiſche Creditanſtalt ...
Reichsbank=Ant. . . . . . . . . . . . . ."
Rhein. Creditbant .... ..... .."
„ Hypothekenbank .. . . ..
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank .. . . . . . . . .........."
Wiener Bankverein .........."
Bergwerks=Aktien.
Berzelius ..
........
Bochumer Bergb. .. .. . .. ...."
Buderus. . . . . . . . . . . . . ......."
Dt. Luxemburger ............"
Eſchweiler Bergwerks=Akt. ....
Gelſenkirchen Bergw. .... ....
Harpener Bergbau.. . . . . . . . ..
Kaliwerke Aſchersleben ......."
„ Salzdetfurth .. . . . . .
„ Weſteregeln ......."
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren.... . ..."
Mansfelder ...
......
Oberbedarf ................"
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......"
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ...."
önir Bergbau ...........
U—ohne Umſaz, X —rationiert.
24. 4.
0,85
4,75
63
5.25
98
605
9,75
8,75
0.975
1.1
1,55
1
94
0.3125
13,5
34,5
25,5
13.75
As
6,5
10,5
29
60
33,5
45,75
75
125
33,5
22,5
5,75
145
21,5
19,75
Rhein. Stahlwerke . . . . . . . .
Riebeck Montan.. . . . . . . . . . . . .
Rombacher Hütte. . . . . . . . . ... 13.75
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver. Laurahütte . . . . . . . . . . .
Aktien indnſtr. Anternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding)........"
Werger ................"
Akkumulat. Berlin ...........
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (b. Kleher) ......."
A. E. G. Stamm.. . . . . . . .
6% „ „ Vorzug Lit.A ...
5% „ „„ Vorzug Lit, B ...
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano .. . .. 19
Anilin Bln.=Treptov.. . . . . . . .
Aſchaffenburger Zellſoff ..... 16
Badenia (Weinheim)........."
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uihrenfabr. Furtwangen ..
Baldur Piano. . . . . . . . . .. .. . .
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel CCaſſel) ........"
Bergmann El. Werke ... ... . ."
Bing. Metallwverke ...........
Brockhues, Nieder=Walluf ....."
Eementwerk Heidelberg. ......"
„ Karlſtadt . . . . . . . ."
Lothringen (Metz).
„
Chem. Werke Albert. . . .... ..
„ Griesheim Elektron ...."
„ Fabrik Milch .........."
Weiler=ter=mer ..... ..."
Daimler Motoren ... . .. .. ...."
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. 14,1
Dingler, Zweibrücken ........ 4,6
Dresdener Schnellpreſſen ...."
Dürkoppwerk (Stamm) ......"
Düſſeld. Ratinger (Dürr) ....."
Dhckerhof & Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
2. Meher jr. ......"
Elberfelder Farbw. v. Baher..
Kupfer=u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......
Licht und Kraft . .. . . ..
Elſäſſ. Bad. Wolle...... . . .. . ."
Emag, Frankfurt a. M.. . . . . . .
Email.= & Stanzw. ullrich ....
Enzinger Werke ......."
Eßlinger Maſchinen .........
Ettlingen Spinnerei ........."
Faber, Joh., Bleiſtift......."
Faber & Schleicher ...... .."
Fahr, Gebr., Pirmaſens .. .."
Felten & Guilleaume, Carlsw.. .
Feinmechank (Jetter). . . . . . .
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.. . . . . ..
Frankfurter Hof............"
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm .. . .."
Ganz. Ludwig, Mainz ......."
Geiling & Cie........
Germania Linoleum .. . . . . . . .
Gelſenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt, Th. .
.......
Gotha Waggon .............."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. . .
Grün & Bilfinger ..........."
Hammerſen (Osnabrüch) ......"
Hanfwerke Füſſen ..........."
Heddernheimer Kupfer ......."
Heyligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . .
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ. .. . . . . .
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben ............."
Holzmann, Phil. ............"
Holzverk.=Induſtr. .. ... . .. . . ."
Hydrometer Breslau ........"
Inag .. . . . . . ...............
Funghans Stamm. . . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen ........"
Karſtadt N.... . . . . . ... ..... ."
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn............"
Kolb & Schüle Spinn. . . . . . . .
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeyer & Co. ............"
Lech, Augsburg ............."
Lederw. Rothe .............."
Lederwerke Spicharz .. ......"
Lingel, Schuhw. Erfurt ......"
Löhnberger Mühle ..........
Lüdenſcheid Metallv. ..... . . .
Luther, Maſch.=u Mühlenbau..
Lux’ſche Induſtrie ...........
Mainkraftwerke Höchſt......."
Meguin, Butzbach ..........."
Metallgeſ. Frkft. . . . . . . . . . . . .."
Meher, Dr. Paul ..........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
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Rummer 116.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 26. April 1924.
Seite 13.
Der Mann mit dem Pelz.
Detektiv=Roman von J. Davids.
(Nachdruck verboten.)
Miß Stewans ſah ihn einige Augenblicke mit ihren ſchönen
braunen Augen forſchend an. Sie erkannte, daß Jackſon ſich
wie=
der mitten in „einem Falle” befand, daß er beſchäftigt war mit
Kombinationen, die faſt regelmäßig zur Aufdeckung einer
Freveltat führten. Sie bemerkte die gelben Nikotinflecken an
ſei=
nen Fingern, die ihr, die viel mit ihm verkehrte und dabei gelernt
hatte, aus den unbedeutſamſten Dingen Schlüſſe zu ziehen,
ver=
rieten, daß mindeſtens zehn Virginias in Rauch aufgegangen
waren. Doch ſie wollte ihn eben ſeiner Gedankenwelt entziehen.
Als Frau wie als Pflegerin wußte ſie, daß dies gut ſei für ihn
und mit fröhlichem Lachen frug ſie:
„Woher wußten Sie denn, Mr. Jackſon, daß ich Blumen
mit=
gebracht habe?"
„Sie hielten ſich länger als gewöhnlich auf dem Gange auf,
meine Liebe, ich hörte Ihr Flüſtern mit Fräulein Tinny, dann
wie dieſe zur Küche zurückging und dort auf einen Stuhl
kletterte, um eine Vaſe zu nehmen, und zwar die, welche oben
auf dem Schrank neben meinen Begonien ſich befand. Es war
die einzige, die ſo hoch ſtand.”
Plötzlich drang von draußen ein beſonders greller, weißer
Lichtſtrahl blitzartig für einen Augenblick durch die Fenſter ins
Zimmer. Die Unterhaltung verſtummte, Miß Stewans
er=
bleichte, und mit ängſtlichen Blicken ſah ſie zu dem Detektiv hin,
der ſich nicht rührte und, den Rücken dem Fenſter zugewandt,
ſtehen blieb.
„Was iſt geſchehen?” fragte ſie beſorgt. Jackſon gab nicht
ſofort Antwort, er trat jetzt zum Fenſter hin, warf einen Blick
auf die Straße hinab und ließ die Rolladen herab, dann ſetzte er
ſich Miß Stewans gegenüber an den Tiſch und ſchellte Tinny
um Tee.
„Ich hatte die Abſicht, Ihnen von der Sache, die mich
be=
ſchäftigt, nichts zu ſagen”, begann Jackſon. „Es könnte Sie
etwas aufregen, doch nachdem Sie jetzt ſelbſt durch Ihre Frage
die Gelegenheit gegeben haben, will ich Ihnen das eine und
andere von dem Falle mitteilen.” Und Jackſon erzählte in
wenigen Zügen, was ſeit dieſem Mittag ſich ereignet hatte.
„Als ich nach Hauſe kam,” fuhr er fort, „ließ ich Freddy die
Zigarette rauchen‟ Dabei nahm er das Tuch von dem Käfig.
Ein leichter Schrei entfuhr Miß Stewans, als ſie den Affen ſah.
Schaum hatte derſelbe vor dem Mund und ſein Atem ging
ſchwer.
„Lord Dunck,” ſagte ſie ernſt, „wvollte Sie ſvohl vergiften?”
„Durchaus nicht”, antwortete Jackſon, „er rauchte ja ſelbſt
auch eine von den Zigaretten.”
„Dann muß er ja auch erkrankt ſein,” fiel Miß Stewans ihm
in die Rede.
„Das wird ſchon ſo ſein,” antwortete Jackſon.
„Aber der Frauenrock . . Soll es denn eine Frau ſein,
die zu verhindern ſucht, daß ſie den Anführer der „Vollers”
ver=
folgen?” fragte Miß Stewans weiter.
„Meine Schlußfolgerung habe ich noch nicht gezogen, Miß
Stewans. In jedem Falle war es eine Frau, die uns belauſchte,
und zwar eine ſolche, die nicht gewohnt iſt, ſich mit Verbrechern
einzulaſſen. Sie war aufgeregt. Wer dreht auch, um zu horchen
oder zu ſehen, was geſchieht, bei einem Chef der Polizei den
Türknopf um?”
„Vielleicht ſteht ſie in Verbindung mit den anderen?”
„Sie kommen auf die rechte Spur,” ſagte Jackſon lachend.
„So wird es vermutlich ſein. Das grelle Licht ſoeben war
Magneſia, das einer photographiſchen Aufnahme diente. Von der
Straße her wurde eine ſolche gemacht, um feſtzuſtellen, was hier
vorgeht, dabei meine Gewohnheit benutzend, die Läden ſo ſpät
herunter zu laſſen. Man wollte die Wirkung der Zigarette
feſt=
ſtellen, doch konnten ſie infolge Ihres Beſuches nicht ſehen, daß ich
dieſelbe Freddy gegeben habe, da ich vor ihrem Eintreten ein
Tuch über den Käfig gebreitet hatte. Man wird annehmen, daß
ich die Zigarette noch nicht geraucht habe.”
Weitere Einzelheiten erzählte der Detektiv nicht, und Miß
Stewans drang auch nicht weiter in ihn ein, da ſie wußte, daß
Jackſon, der plötzlich zu einem anderen Geſprächsthema
über=
gegangen war, an dieſem Abend nichts mehr über ſeine
Unter=
ſuchung werde verlauten laſſen. Kaum hatte Miß Stewans ihn
verlaſſen, da ging er als erfahrener Chemiker an die Unterſuchung
einer der Zigaretten, wie auch einer der Pillen, die ſich in dem
gefundenen Büchschen befanden. Da Jackſon eingehende chemiſche
Studien betrieben, fand er bald, daß die Zigaretten ein Pulver
enthielten, das aus getrockneten Farnen, die in Weſtindien und
Borneo viel vorkommen, gewonnen wird. Die Wirkung dieſes
Pulvers nach dem Einatmen der Dämpfe iſt ungefähr die des
Opiums. Man wird ſchläfrig und vergißt ganz ſeine Umgebung.
Das Rauchen dieſer Zigaretten war um ſo gefährlicher, da ſie
noch obendrein mit irgend einem fremden Gift getränkt zu ſein
ſchienen. Die Unterſuchung der Pillen ergab ein Gegengift, das
von vielen Aerzten bei Vergiftungsfällen angewandt wird.
Wie kam es nun, daß die Frau, die bei Lord Dunck gehorcht
hatte, dieſe Pillen verloren hat? Und ganz logiſch beantwortete
Jackſon dieſe in Gedanken ſich ſelbſt geſtellte Frage:
„Sie wollte bei einem Verbrechen nicht mitſchuldig werden.”
Dieſe Folgerung brachte den Detektiv weiter zu der Auffaſſung,
daß die Perſon, die gehorcht hatte, hierzu gezwungen worden
war und ferner, daß ſie auch mehr von den Zigaretten wußte.
Jackſon nahm an, daß ſie ihr Tun bereute und bei dem Gedanken
er rauche von den Zigaretten, ins Zimmer kommen wollte, um
mit den Pillen zu helfen. Jetzt bedauerte er, daß er bei Lord
Dunck nicht die Zigarette geraucht hatte. Vielleicht wäre er dann
ſchon weiter mit ſeiner Unterſuchung.
Es dauerte nicht lange, bis Freddy aus ſeinem Schlafe
er=
wachte, und ſich ſtöhnend ſeinem Abendimbiß zuwandte. Jackſon
hatte ihm eine der Pillen eingegeben, deren Wirkung überraſchend
ſchnell ſich zeigte.
Als der Detektiv kurz darauf Lord. Dunck antelephonierem
wollte, ſagte er ſich, daß man ſeine Stimme nicht erkennen dürfe,
Die Perſon, die im Hauſe von Lord Dunck ans Telephon kommen
würde, müſſe annehmen, daß auch er erkrankt ſei. Aus einer
Schublade ſeines Schreibtiſches nahm er ein kleines Inſtrument,
das er mit einer Schnur um ſeinen Kopf legte, ſo daß ein
kupfer=
nes Plättchen vor ſeinen Mund zu hängen kam. Nun verband er
ſich mit Lord Duncks Wohnung und meldete ſich an als jemand,
der den Lord noch denſelben Abend gerne in einer dringenden
Angelegenheit ſprechen möchte. Eine nervöſe Stimme, in der er
Lady Dunck erkannte, antwortete ihm, daß dies unmöglich ſei, da
der Lord am Mittag plötzlich erkrankt ſei.
Ein leichtes Lächeln umſpielte Jackſons Lippen, als er kurz
darauf ſeine Wohnung verließ und ein in der Nähe haltendes
Auto beſtieg, das ihn zur Wohnung von Lord Dunck bringen
ſollte. Schnell verfolgte das Auto ſeinen Weg durch die
Haupt=
ſtraßen der Stadt; der Chauffeur, der Jackſon kannte, wußte, wie
auch viele ſeiner Kollegen, daß, je ſchneller der Detektiv am Ziel
ſeiner Beſtimmung anlangte, um ſo größer das Trinkgeld
aus=
fallen werde.
Draußen war es kühler geworden. Die Sonne, die den
gan=
zen Tag über heiß gebrannt hatte, war in purpurner Glut
unter=
gegangen. Eine friſche Briſe, die nach und nach ſtärker wurde,
machte ſich bemerkbar, und in der Ferne kündete Donner ein
heraufziehendes Unwetter an. Als Jackſon das Auto verließ,
jagten bleigraue Wolken am Himmel dahin, und heftiger Regen
ſchlug praſſelnd gegen die Mauern und Fenſter der Häuſer.
Es war ſtill auf Williams Road, wo die Burequräume
Lord Duncks gelegen waren. Hier im rechten Flügel des
aus=
gedehnten Gebäudes hatte er auch ſeine Privatwohnung. Der
Detektiv bedeutete dem Chauffeur, zu warten, dann ſtieg er die
Treppe hinan und drückte, an der Tür angelangt, auf den Knopf
der elektriſchen Klingel. Während Jackſon auf das Oeffnen der
Türe wartete, warf er einen Blick auf die Läden an der
gegen=
überliegenden Straßenſeite, in denen das Licht bereits gelöſcht
wurde.
Dem war es zuzuſchreiben, daß er ein Augenpaar in einenn
an der erſten Etage des Polizeigebäudes angebrachten
Fenſter=
ſpiegel nicht ſah, das jeder ſeiner Bewegungen aufmerkſam folgte.
Nach längerem Warten wurde endlich die Türe geöffnet.
„Sind Sie Herr Dr. Mackens?” frug ein älterer Diener, der
in der Türe erſchien.
„Ja,” antwortete Jackſon ohne Zaudern. Er legte Hut und
Ueberzieher ab und begab ſich in den Gang, dem Diener
bedeu=
tend, daß er den Weg kenne. An der Türe des Wohnzimmers von
Lord Dunck klopfte er an und auf ein zartes „Herein” öffnete
er und trat ins Zimmer. Als Lady Dunck, die ſich allein befand,
den Eintretenden erkannte, ſtarrte ſie denſelben mit großen
Augen, in denen eine unbeſchreibliche Angſt ausgedrückt lag, an,
und ein Glas, das ſie in der Hand hielt, fiel klirrend zu Boden,
wo es in unzählige Scherben zerſprang. Alle Farbe war aus
ihrem Antlitz gewichen, und keuchend ging ihr Atem.
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