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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuffrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigeven Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.* geſtatfet. 
Nummer 106 
Dienstag, den 15. April 1924. 
187. Jahrgang
Einzelnammer 10 Goldpfennige
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            Rellaune=
zeile 1.50 Goldmark. Alle Preiſe in Geldmart 
(1 Dolſar — 4.20 Mark). — Im Falle höherer 
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streik uſw., erliſcht 
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
aufträge und Leiſiung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerichtlicher Veltreibung fällt ſeder 
Nabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und 
            Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
 Die Feſtigkeit der Rentenmark. 
* Berlin, den 14. April. (Priv.=Tel.) Wie wir hören, 
wird es in wirtſchaftlichen Kreiſen lebhaft begrüßt, daß der 
Reichsbankpräſident Dr. Schacht gelegentlich ſeiner 
            Ausführun=
gen vor dem wirtſchaftspolitiſchen und finanzpolitiſchen 
            Aus=
ſchuß (über die wir in unſerer Sonntagsausgabe berichteten. D. 
Red.) Gelegenheit nahm, ſich mit aller Deutlichkeit gegen die 
von Zeit zu Zeit in die Welt geſetzten Gerüchte zu wenden, 
welche die ſichere Grundlage der Rentenmark erſchüttern möchten. 
Wenn auch die Rentenmark als Inlandswährung naturgemäß 
keine endgültige Löſung des Währungsproblems darſtellt, ſo 
beweiſt doch ſchon die Bewertung der Rentenmerk im Ausland, 
daß zu irgendwelchen Beſorgniſſen auch nicht der geringſte 
Anlaß befteht, um ſo weniger, als nunmehr die Errichtung 
der deutſchen Goldnotenbank gewiſſe Schwierigkeiten im 
            inter=
nationalen Zahlungsverkehr beſeitigt und ſomit noch eine 
            wei=
tere Erleichterung für die Rentenmark im Gefolge haben wird. 
Berlängernng der Micumverträge um zwei Morate. 
Düſſeldorf, 14. April. In der heute fortgeſetzten 
            Ver=
handlung mit der Micum iſt in allen noch offenen Fragen eine 
Einigung erzielt worden, ſo daß der Vertrag über die 
            Ver=
längerung des bisherigen Abkommens um zwei 
Monate bis auf die Unterſchriften fertiggeſtellt iſt. 
Gründung der Pfälzer Zentrumspartei. 
Ludwigshafen, 14. April. In einer ſtark beſuchten 
            Ver=
ſammlung der pfälziſchen Zentrumsanhänger wurde geſtern die 
            Zen=
trumspartei der Pfalz gegründet und damit die Trennung des 
            Zen=
trums von der Bayeriſchen Volkspartei in der Pfalz endgültig 
            voll=
zogen. Zum Vorſitzenden wurde Bürgermeiſter Dr. Siben=Deidesheim 
gewählt. An der Spitze der Reichstagswahlliſte des Zentrums für die 
Pfalz ſteht der bisherige Reichstagsabgeordnete Hoffmann=
            Ludwigs=
hafen.
 Die Berliner Berajungen. 
Berlin, 14. April. Die Miniſterpräſidenten der deutſchen 
Länder ſind heute vormittag 10,30 Uhr zu einer Beſprechung mit 
dem Reichsrat über die Sachverſtändigengutachten 
            zuſammen=
getreten. Auch der bayeriſche Miniſterpräſident, Herr von 
Knilling, iſt zu der Konferenz erſchienen. 
Berlin, 14. April. (Tel.=Union). Die Beratungen des 
Reichskabinettes mit den Miniſterpräſidenten der Länder über 
die Stellungnahme zu dem Gutachten der Sachverſtändigen ſind 
heute nachmittag für kurze Zeit unterbrochen worden, da mehrere 
Kabinettsmitglieder an der Beiſetzung von Hugo Stinnes 
            teil=
nahnien. Die Beratungen ſind im Laufe des Nachmittags 
            wie=
der aufgenommen worden und dürften morgen zu Ende 
geführt werden. Ueber ihren Verlauf hört man, daß der 
Reichskanzler und Außenminiſter Dr. Streſemann einen 
            Ueber=
blick über die Entwicklung der ganzen Angelegenheit gaben, 
            ſo=
wie die Auffaſſung der Reichsregierung zu den in dem Gutachten 
behandelten Problemen eingehend darlegten. An dieſe 
            Aus=
führungen ſchloß ſich eine längere Ausſprache. Auf Grund der 
heutigen Beratungen, ſowie der in Ausſicht genommenen 
            Be=
ſprechungen der Reichsregierung mit den Führern der politiſchen 
Parteien, die teils heute abend, teils im Laufe des morgigen 
Tages erfolgen, wird dann das Kabinett ſeine Entſcheidung ſo 
rechtzeitig treffen, daß der von der 
            Reparationskom=
miſſion angegebene Termin, der 17. April, für 
die Bekanntgabe der deutſchen Stellungnahme 
rechtzeitig eingehalten werden kann. Eine Einberufung des 
Auswärtigen Ausſchuſſes des Reichstages iſt nicht beabſichtigt. 
Einmätigkeit in den Beratungen des Reichskabinetts 
Berlin 14. April. Wie wir erfahren, hat ſich bei den 
eingehenden Beratungen des Reichskabinetts mit den 
            Miniſter=
präſidenten der Länder über das Gutachten der Sachverſtändigen 
in den weſentlichen Punkten eine weiteſtgehende 
            Uebereinſtim=
mung ergeben. Der Beſchluß des Reichskabinetts iſt für morgen 
zu erwarten.
 Die Deutſchnationalen beinz Reichskanzler. 
Verlin, 14. April. Die Deutſchnationalen haben ſich für 
heute abend beim Reichskanzler angemeldet, um über die Frage 
des Sachverſtändigenberichtes zu verhandeln. Da der 
            Partei=
leitung am Samstag bekannt geworden war, daß die 
            Repara=
tionskommiſſion Vertreter der deutſchen Regierung zu dem 
            Sach=
verſtändigengutachten zu hören beabſichtigt, hat die 
            Partei=
leitung der Deutſchnationalen Volkspartei ſogleich bei der 
            Reichs=
regierung dagegen Einſpruch erhoben, daß dieſe Regierung, die 
auf einen Reichstag ſich zu ſtützen nicht mehr in der Lage ſei, die 
alſo das Vertrauen des deutſchen Volkes nicht mehr beſitze, ſich 
irgendwie durch Erklärungen zu dem Sachverſtändigengutachten 
gegenüber der Reparationskomimiſſion binde. Rem Reichskanzler 
wird dieſer Einſpruch der deutſchnationalen Parteileitung am 
Montag abend durch die Parteileitung überbracht werden.
 Eine Konferenz der Alliierten. 
TU. Paris, 14. April. In diplomatiſchen Kreiſen 
            rech=
man damit, daß die interalliierte Ausſprache bereits in der 
chſten Woche beginnen könnte, wenn Deutſchland ſich im Laufe 
Woche zur prinzipiellen Annahme der von den 
            Sachverſtän=
n empfohlenen Löſung bereit erklären ſollte. Man glaubt, 
ß die engliſche Regierung und die Miniſterpräſidenten der 
ralliierten Regierungen bereits um den 25. April herum zu 
er Konferenz zuſammenkommen werden. Von franzöſiſcher 
ite dürſte vermutlich außer der Reparationsfrage auch 
Sicherheitsproblem aufgerollt werden, deſſen Regelung zu 
Bedingungen gehört, von denen Frankreich die Annahme 
von den Experten unterbreiteten Vorſchläge abhängig machen
 Vom Tage. 
Die Schwierigkeiten im rheiniſch=weſtfäliſchen Bankgeſverbe haben 
nach der Voſſiſchen Zeitung den Vorſtand der Düſſeldorfer Börſe 
            veran=
laßt, fünf Düſſeldorfer Bankfirmen aufzufordern, ihren Status 
            vorzu=
legen und ihren Verpflichtungen nachzukommen, andernfalls ſie von der 
Börſe ausgeſchloſſen würden. 
Die im Verbande ſächſiſch=thüringiſcher Webereien drohende Gefahr 
der Ausſperrung iſt noch nicht überall behoben. Während in allen Orten 
des Verbandes die 53=Stundenwoche reibungslos eingeführt wurde, 
haben ſich in Merane und Glauchau Schwierigkeiten ergeben. 
Die hochkonſervative Zeitung Moring Poſt iſt durch Verkauf aus 
dem Beſitz der Lady Bathurſt in die Hände einer Gruppe einflußreicher 
Konſervativen, mit denen der Herzog von Northumberland, wie die Daily 
News ihn nennt, der „König der Diehards”, aſſoziiert iſt, übergegangen. 
Der Times zufolge beſteht wenig Zweifel, daß am Mittwoch im 
Unterhaus eine volle Debatte über die durch den Bericht der 
            Sachver=
ſtändigen geſchaffene Redarationslage ſtattfinden werde. 
Die Botſchafterkonferenz iſt geſtern morgen am Quai HOrſay 
            zu=
ſammengetreten und hat ſich mit laufenden Angelegenheiten befaßt. 
Das Standrecht tugt geſtern nach Meldungen aus Athen in Kraft, 
und zwar im größten Teil des Landes. Ein Dekret, welches die Preſſe 
verpflichtet, in den nächſten fünf Jahren keine Angriffe gegen die 
            Repu=
blik zu unternehmen, wird heute mit Geſetzeskraft veröffentlicht 
            wer=
den. Heute wird Conduriotis zum vorläufigen Präſidenten der 
            Repu=
blik ernannt. 
Die bier amerikaniſchen Flieger, welche den Flug um die Welt 
            ver=
ſuchen, ſind, von Sitka kommend, in Seward eingetroffen. 
Wie aus Kopenhagen gemeldet wird, hat der König den 
            Folke=
tingsabgeordneten Stauning mit der Bildung des neuen Miniſteriums 
betraut. 
Die Budapeſter Polizei hat einen Anarchiſten, den 23jährigen 
            Eiſen=
arbeiter Alexander Staron, ſowie zwei Mitſchuldige in Haft 
            genom=
men. Alle drei geſtanden, daß Staron ein Attentat gegen den 
            Reichs=
verweſer unternehmen wollte, während die beiden anderen Mitwiſſer 
des Planes ſind. 
Die chineſiſche Regierung richtete an Frankreich eine Note, in der 
der franzöſiſchen Regierung das Recht abgeſprochen wird, ſich in die 
ruſſiſch=aſiatiſchen Angelegenheiten und in die Oſtchinabahn einzumiſchen.
jigengut
 Belgien für eine baldige Konferenz 
London, 14. April. (Wolff.) Dem Brüſſeler 
            Bericht=
erſtatter der Times zufolge wird das belgiſche Kabinett den von 
den Reparations=Sachverſtändigen erzielten Schlüſſen eine 
            vor=
behaltloſe Billigung gewähren. Die belgiſche Regierung werde 
die baldige Zuſammenkunft der Häupter der alliierten 
            Regie=
rungen vorſchlagen, um die Fragen der Feſtſetzung des Betrages 
der deutſchen Schuld, der Verteilung der Zahlungen und der 
Sanktionen zu erwägen, die angewandt werden ſollen, wenn 
Deuſchland nach ſeiner Zuſtimmung zu den Schlüſſen der 
            Sach=
verſtändigen verſuchen ſollte, ſeinen Verpflichtungen zu entgehen.
 Die Haltung der engliſchen Regierung. 
U. London, 14. April. Das engliſche Kabinett hat 
geſtern die Prüfung der Sachverſtändigenberichte abgeſchloſſen. 
Obwohl ein offizieller Bericht noch nicht abgegeben wurde, 
            be=
ſteht doch kein Zweifel mehr an der vorbehaltloſen Zuſtimmung 
der engliſchen Regierung zu dieſen Vorſchlägen. Das engliſche 
Kabinett hat eine eifrige Fühlungnahme mit dem Quai d’Orſay 
aufgenommen. Die engliſche Regierung macht dabei Paris 
gegenüber kein Hehl daraus, daß ſie keiner Veränderung oder 
Beugung des Berichts zuſtimmen könne.
 Diplomatenkonferenz in Rom. 
Paris, 14. April. (Wolff.) Nach einer Blättermeldung 
aus Rom hat geſtern im Palazzo Chigi eine Unterredung 
            zwi=
ſchen Muſſolini, dem deutſchen Botſchafter v. Neurath, 
dem italieniſchen Botſchafter in Paris, Baron Avezzana und 
dem italieniſchen Delegierten in der Reparationskommiſſion, 
Naggi, ſtattgefunden.
 Belgiens Entgegenkommen in der Ruhrfrage. 
U. Brüſſel, 15. April. Geſtern nachmittag hat unter 
dem Vorſitz von Theunis ein Kabinettsrat ſtattgefunden. Zur 
Erörterung ſtanden hauptſächlich die Sachverſtändigenberichte. 
Es verlautet, daß die belgiſche Regierung mit den in dem 
            Be=
richt niedergelegten Grundſätzen einverſtanden iſt und namentlich, 
was die Aufhebung der Wirtſchaftskontrolle im Ruhrgebiet 
            an=
belangt, einen entgegenkommenderen Standpunkt als das 
            fran=
zöſiſche Kabinett einnimmt. 
Generalverſammlung der deutſchen 
Golddiskontbanf. 
Berlin, 14. April. (Tel.=Union.) Heute nachmittag 4 Uhr 
fand unter dem Vorſitz des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht 
im Reichsbankgebäude die erſte Generalverſammlung der 
            deut=
ſchen Golddiskontbank ſtatt, zu der etwa 160 Vertreter der 
            Aktio=
näre erſchienen waren. Nach einer Begrüßungsanſprache des 
Vorſitzenden und einem Berichte über den Gründungshergang, 
die Geſchäftsbedingungen und die Zwecke der Golddiskontbank 
wurde zur Wahl des Vorſitzenden, des Aufſichtsrates und des 
aus verſchiedenen Mitgliedern des Aufſichtsrates gebildeten 
engeren Arbeitsausſchuſſes geſchritten. In den Vorſtand gewählt 
wurden einſtimmag Geheinaat Kaufmann, Geheimrat Dr. 
            Wer=
ner, Geheimrat Dr. Friedrich, Reichsbankdirektor Fuchs, ſämtlich 
Mitglieder des Reichsbankdirektoriums; in den Aufſichtsrat 
ebenſo einſtimmig u. a. Reichsbaukpräſident Dr. Schacht als 
Vorſitzender, und Vizepräſident Dr. von Glaſenap als 
            ſtellver=
tretender Vorſitzender; ehenſo in den Arbeitsausſchuß des 
            Auf=
ſichtsrates u. a. Dr. Fuchs, Dr. von Glaſenapp. Im Anſchluß 
an die Generalverſammlung fand eine gemeinſame Sitzung des 
Vorſtandes und des Arbeitsausſchuſſes ſtatt. In 
            Uebereinſtim=
mung mit dem Gutachten des Aufſichtsrates wurde der 
            Disiont=
fatz der Golddiskontbank auf 10 Prozeut feſigeſetzt.
Kriegsſchuld und Kriegsſchulden.
 Am Montag nachmittag hatte der Arbeitsausſchuß Deutſcher 
Verbände zu einer Sitzung eingeladen, auf welcher ein Vorgehen 
in der Kriegsſchuldfrage angeregt wurde. Aus beteiligten Kreiſen 
war die Ueberzeugung geäußert worden, daß die bevorſtehende 
Reparationsentſcheidung für eine deutſche Kundgebung über die 
Schuld am Kriege ſehr günſtig ſei und dieſe aller Welt die Ohren 
öffnen würde. Außerdem rege der Wahlkampf dazu an, ſich mit 
politiſchen Fragen zu befaſſen. Die Situation für einen Angriff, 
der deutſchen Front ſei ſo günſtig wie nie zuvor. Das deutſche 
Reichskabinett ſolle in einem feierlichen Aufruf die Welt zu einer 
Nachprüfung der Schuld auffordern. Die ſeit Unterzeichnung des 
Verſailler Vertrages getroffenen hiſtoriſchen Feſtſtellungen hätten 
ſo viel neues zur Beurteilung in dieſer Frage geliefert, daß kein 
loyaler Ausländer ſich dem Verlangen nach Einſetzung eines 
            un=
parteiiſchen internationalen Schiedsgerichts widerſetzen könne. 
In der Ausſprache wurde anerkannt, daß die gegenwärtige 
Reichsregierung mit größerer Konſequenz, als ihre 
            Vorgängerin=
nen es getan haben, jede Gelegenheit wahrgenommen habe, die 
Behauptung von der deutſchen Schuld am Weltkriege zu 
            wider=
legen. In der Tat war die Paſſivität, welcher die früheren 
            Ka=
binette gerade in der Schuldfrage huldigten, weder klug noch 
opportun. Man hätte es doch an der ſo fürchterlich erfolgreichen 
Vorkriegspropaganda unſerer Feinde lernen können, daß eine 
Tatſache, bzw. eine Behauptung, bis zum Ueberdruß wiederholt 
und immer wieder in neue Gedanken und Worte eingekleidet 
            wer=
den muß, um in die dicke Hirnſchale des Durchſchnittsmenſchen 
einzudringen. Aber dennoch ſei in dieſem Zuſammenhange an 
das verhängnisvolle Wort Rathenaus auf der Münchener 
            Indu=
ſtrietagung vom März 1920 erinnert, daß Deutſchland nicht zu 
viel von ſeiner Not, von ſeinem Recht ſprechen, ſondern mehr 
nach kräftigen Formeln ſuchen müſſe. — Die Zurückhaltung, 
welche viele deutſche Staatsmänner in der Schuldfrage geübt 
haben, wurde nicht als die Sicherheit des guten Gewiſſens, ſondern 
im Gegenteil als Schuldbewußtſein gedeutet. Geradezu 
            uner=
meßlichen Schaden haben uns natürlich in der Kriegsſchuldfrage 
Perſönlichkeiten aus dem linksradikalen Lager zugefügt, die aus 
Haß gegen das alte Regime, wider Vernunft und Wahrheit, einen 
Teil der Schuld am Kriege für das deutſche Volk reklamierten. 
— Eine auf der erwähnten Berliner Sitzung der Verbände 
empfohlene Entſchließung brachte die Kriegsſchuldfrage mit der 
Kriegsſchuldenfrage in Zuſammenhang. Es wurde ein 
            Aus=
ſpruch Lloyd Georges aus dem Mai 1921 angeführt, wonach die 
deutſchen Zahlungsverpflichtungen und überhaupt der Verſailler 
Vertrag, mit dem berühmten, Artikel 231 — der Verantwortung 
Deutſchlands für den Weltkrieg — ſtehe und falle. Es ſollte 
eigentlich national empfindenden Deutſchen nach dieſen 
            Erfah=
rungen nicht mehr paſſieren, daß ſie ſich von neuen Ideologien 
eine prompte Wirkung auf die Politik unſerer früheren Feinde 
verſprechen. Wir haben doch erkannt, daß andere Völker einen 
feineren Inſtinkt für das Wirkliche haben, als wir, und daß ſie 
ſich niemals zu Sklaven programmatiſcher Forderungen machen. 
— Die Kriegsſchuldfrage wird vielleicht einmal juriſtiſch, d. h. 
ſtaatsrechtlich, entſchieden werden, die Kriegsſchuldenfrage 
            dage=
gen nur machtpolitiſch. Allerdings würde unſere Stellung 
            poli=
tiſch erheblich geſtärkt werden, wenn es uns bis zur Entſcheidung 
gelungen ſein ſollte, die Ueberzeugung von der deutſchen Schuld 
am Kriege aus den Köpfen und Herzen der Neutralen — im 
weiteſten Sinne — auszurotten. Es iſt nicht von der Hand zu 
weiſen, daß der Zeitpunkt, an dem ein Druck von ſeiten der 
deutſchen Regierung in der Kriegsſchuldenfrage ausgehen ſoll, 
genau überlegt werden muß. Die deutſcherſeits vorliegenden 
Dokumente ſind jetzt bis zum Jahre 1897 veröffentlicht. Die 
3. Folge ſoll im Mai herauskommen. Die 4. Folge ſollte die 
politiſche Zeit vor dem Weltkriege behandeln und ſoll erſt im 
Laufe des Sommers erſcheinen. So vorteilhaft es auch ſein mag, 
wenn mit der Aktion in der Kriegsſchuldfrage bis zum vollen 
Erſcheinen des deutſchen Dokumentenmaterials gewartet werden 
könnte, ſo iſt bei der Erfüllung der folgenſchweren Entſcheidung 
in der Reparationsfrage doch keine Zeit zu verlieren. Wir haben 
außenpolitiſch allzulange in der Defenſive geſtanden und 
            Schlag=
kraft und Selbſtvertrauen ſind auch im diplomatiſchen Kampf für 
die Reichsregierung etwas ſehr werivolles. — Es iſt nicht 
ſehr wahrſcheinlich, daß ſich die Linksparteien Deutſchlands bei 
dieſem Kampf iſolieren, oder daß ſie gar auf die Seite unſerer 
Gegner übergehen und die Aktion zunichte machen werden. Gerade 
während über die Schuldenfrage machtpolitiſch gerungen wird und 
wir in die Defenſive gedrängt werden, iſt es gut und nützlich, 
daß wir in der Frage der Kriegsſchuld die wiſſenſchaftlich gut 
vorbereitete Offenſive eröffnen.
 Dr. Streſemann über Hugo Stinnes. 
Berlin, 14. April. Die „Zeit” veröffentlicht heute eine 
Uinterredung, die Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann dem 
Vertreter des „Mancheſter Guardian” gewährte. Unter anderem 
wird darüber ausgeführt:
 „Mit Hugo Stinnes iſt die ſtärkſte Potenz des deutſchen 
Lirtſchaftslebens dahingegangen. Er war ohne Zweifel der 
führer der deutſchen Induſtrie und darüber hinaus der 
            deut=
hen Wirtſchaft. Stinnes hatte ſtets neue Ideen über die 
            je=
eilige Situation. Er machte ſich ein Bild von dem, was 
            wer=
en ſollte und ſah fortgeſetzt Entwicklungsmöglichkeiten vor ſich. 
it dieſen Ideen hat er ſich des öfteren getäuſcht. Die Wege der 
intwicklung gingen anders als ſein Geiſt es ihm vorſchweben 
eß. Sein Tod wird eine große Lücke in die deutſche Wirtſchaft 
eißen und man weiß heute noch nicht, wie ſie ausgefüllt werden 
I. Das Verhältnis von Stinnes zur deutſchen Politik iſt vom 
uisland ſchief angeſehen worden. Vor allen Dingen iſt es eine 
anz falſche Auffaſſung, in Stinnes etwa den Vertreter einer 
ſonders reaktionären Auffaſſung zu erblicken. Nach dem Kriege 
t Stinnes mit Rathenau und anderen den Aufrn einer 
            Demo=
tiſchen Vereinigung unterzeichnet und in der Deutſchen 
            Volks=
rtei, deren Reichstagsfraktion er angehörte, ſtand er durchaus 
ſcht auf dem rechten Flügel. Er war zunächſt einmal überzeug= 
Republikaner und hat daraus kein Hehl gemacht. Als ich 
ſt kurze Zeit Reichskanzler war, hat er mir den Rat gegeben, 
n paſſiden Widerſtand auſzügeben und dringend geraten, nichts 
verſäumen, um zu einer Verſtändigung mit Frankreich zu 
langen. In der Frage des Primats der Politik über die 
            Wirt=
aft war er anderer Meinung als diejenigen, die der Politik 
n Verrang auwieſen.
Seite 2.
Rummer 106.
Darmſtädter Tagblatt, Dieustag, den 15. April 1924.
 Trauerfeier für Hugo Stinnes. 
Berlin, 14. April. Der Einäſcherung von Hugo Stinnes 
im Wilmersdorſer Krematorium iſt in den Vormittagsſtunden 
eine interne Trauerfeier vorausgegangen, die in der Villa 
            Dun=
lop im Grunewald, wo der Sarg ſeit Freitag aufgebahrt war, 
            ab=
gehalten wurde. Urſprünglich ſollte dieſe Feier nur für den 
engſten Familienkreis beſtimmt ſein. Dieſe Dispoſitionen 
            wur=
den jedoch auf Grund der Kreiſe, die Hugo Stinnes in ſeinem 
Wirken nahegeſtanden hatten, wieder geändert, und es ergingen 
Einladungen auch an die Vertreter der Induſtrie. Der 
            Knapp=
ſchaftschor und die Knappſchaftskapelle der Stinnes=Zechen in 
Mühlheim (Ruhr) hatten telegraphiſch um die Erlaubnis 
            ge=
beten, an dieſer Feier mitzuwirken, und dieſer Wunſch war ihnen 
auch von der Familie des Verſtorbenen gewährt worden. 
Im großen Saale der Villa Dunlop wurde die Feier mit 
Geſang des Knappſchaftschores und Muſikvorträgen der Kapelle 
eingeleitet. Dann ſprach der Geiſtliche, Geh. Oberkonſiſtorialrat 
Dr. Conrad, worauf die Muſik das Niederländiſche 
            Dank=
gebet irtenierte. Es folgten dann die Gedenkreden, und zwar 
ſprach zunächſt für das Präſidium des Reichsverbandes der 
            deut=
ſchen Induſtrie Dr. Sorge, der in Begleitung des Geh. Rates 
Bücher und Geh. Rates Hilger und des Herrn v. Siemens 
            er=
ſchienen war. Ihnen folgten die beiden Generaldirektoren der 
Stinnesbetriebe, darunter Dr. Vögler, die ihrem 
            dahingegan=
genen Führer letzte Worte des Abſchiedes widmeten. Chor und 
Kapelle brachten dann eine Reihe von Liedern zum Vortrag, die 
der Verſtorbene beſonders gern gehört hatte. Der Choral „Eine 
feſte Burg” beſchloß die Trauerfeier in der Villa Dunlop. 
Die Einäſcherung. 
Berlin, 14. April. Die Einäſcherungsfeierlichkeit für 
Hugo Stinnes nahm nach der internen Feier im Hauſe des 
Schwagers des Entſchlafenen, Kommerzienrat Dunlop, bei der 
eine Reihe von Induſtrieführern ſprachen, um 1 Uhr im 
            Krema=
torium zu Wilmersdorf ihren Anfang. Schon lange vorher hatte 
ſich eine große Anzahl von Trauergäſten in dem Krematorium 
eingefunden. Das Innere der Halle war auf ausdrücklichen 
Wunſch des Verſtorbenen mit Blumen in hellen und lichten 
Farben, insbeſondere Orchideen, Hortenſien, Roſen und 
            Vergiß=
meinnicht ausgeſchmückt. Trauerflore waren durchweg vermieden 
und durch ſtahlblaue Stoffdekorationen erſetzt. 
Von der Reichsregierung nahmen an der Feierlichkeit teil: 
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, Reichsverkehrsminiſter 
Dr. Oefer, Reichswirtſchaftsminiſter Hamm, Reichsfinanzminiſter 
Luther, Reichsinnenminiſter Jarres, für die preußiſche 
            Regie=
rung waren in Vertretung des Miniſterpräſidenten Braun 
Handelsminiſter Siering mit ſeinen Staatsſekretären erſchienen. 
Außerdem ſah man den Kommandeur der Berliner Schutzpolizei 
Kaupiſch. Insbeſonders zahlreich waren die Herrn Stinnes 
politiſch naheſtehenden Perſönlichkeiten dertreten. Von der 
Deutſchen Volkspartei ſah man: Reichsminiſter a. D. Dr. Scholtz, 
den Vorſitzenden der volksparteilichen Fraktion, außerdem 
Staatsſekretär a. D. Kempkes, ferner Klara Mende und eine 
Reihe anderer Herren. Von den Deutſchnationalen waren 
            er=
ſchienen: Geh. Nat Hugenberg, Dr. Reichert, vom Zentrum 
Kommerzienrat Klöckner, von den Demokraten außer Herrn von 
Siemens als offiziellem Vertreter der Fraktion Dr. Fiſcher=Köln, 
für den Reichsverband der deutſchen Induſtrie Dr.=Ing. Sorge, 
für die Vereinigung der deutſchen Arbeitgeber die Herren 
von Borſig und Dr. Eichberg. Von der Deutſchen Allgemeinen 
Zeitung ſah man Herrn Kapitän Hamann und Prof. Lenſch 
mit zahlreichen Redakteuren des Blattes. Kurz vor Beginn der 
Trquerfeier erſchien auch ein Vertreter des Herrn von Seeckt, 
ferner Großadmiral von Tirpitz und im Auftrag des Generals 
Ludendorff Kapitänleutnant Schuhmacher. 
Der Sarg des Entſchlaſſenen war mit ſchwarz=weiß=roten 
Fähnchen der Stinnes=Reedereien bedeckt. Er trug ſonſt keinerlei 
Blumenſchmuck. Bei Beginn der Trauerfeierlichkeit ſtreute eine 
Tochter von Hugo Stinnes Roſen auf den Sarg. Die 
            Ehren=
wache am Sarg hielten vier Kapitäne der Stinnes=Linien und 
vier Oberſteiger der Stinnes=Zechen. Kurz vor 1 Uhr betraten 
die nächſten Angehörigen des Eutſchlafenen die Halle, die mit 
Trauergäſten angefüllt war. Die einzige Rede der Trauerfeier 
hielt General=Superintendent Dr. Conrad von der Kaifer= 
Wilhelm=Gedächtniskirche. Er feierte in dem Verſtorbenen in 
erſter Linie den großen wirtſchaftlichen Organiſator, daneben den 
unermüdlichen Arbeiter und Fürſorger für ſeine Familie und für 
die ungeheure Zahl ſeiner Arbeiter und Angeſtellten. Die 
            Ge=
dächtnisrede klang in dem Wunſch aus, Gott möge dem 
            deut=
ſchen Volke mehr Männer wie Hugo Stinnes ſchenken, um den 
Wiederaufbau unſeres Vaterlandes zu beſchleunigen. 
 
Daraufhin trug der Knappſchaftschor das Niederländiſche 
Dankgebet „Wir treten zum Beten” vor. Die Trauerfeier wurde 
nach Gebet und Segen durch Vortrag der beiden Lieblingslieder 
des Entſchlafenen: „Nur in Deutſchland möcht’ ich leben” und 
das „Weſtfalenlied” geſchloſſen.
 Die engliſch=ruſſiſche Konferenz. 
Eine Oenkſchrift Londoner Bankiers. 
London, 14. April. (Wolff.) Der Premierminiſter hat 
eine Denkſchrift führender Londoner Bankiers 
            er=
halten, in der ſie die Mittel darlegen, durch welche nach ihrer 
Anſicht Rußlands Kredit in Großbritaunien wieder hergeſtellt 
werden könte. Solche Mittel ſind erſtens die Anerkennung der 
öffentlichen und privaten Schulden in einer für beide Länder 
annehmbaren Form; zweitens ein gerechtes Uebereinkommen, 
betreffend die Zurückgabe des Eigentums von Ausländern; 
drittens die Einrichtung unabhängiger Gerichtshilfe und die 
            An=
erkennung der Unverletzlichkeit privater Kontrakte; viertens 
            end=
gültige Garantien dafür, daß das Privateigentum in Zukunft 
nicht mehr der Beſchlagnahme ausgeſetzt iſt; fünftens, es ſoll die 
Möglichkeit beſtehen, ohne irgendwelche Einmiſchung mit 
            ähn=
lichen privaten Inſtitutionen in Rußland in Verbindung zu 
treten; ſechſtens die Sowjetregierung ſoll die Propaganda gegen 
die Inſtitutionen anderer Länder aufgeben. 
London, 14. April. (Wolff.) Die Preſſe betont die 
            Be=
deutung der engliſch=ruſſiſchen Konferenz, deren 
            Eröffnungs=
ſitzung heute vormittag im Foreign Office unter dem Vorſitz 
Ramſay Macdonalds ſtattfindet. Das Memorandum der 
            füh=
renden britiſchen Bankiers, an den Premierminiſter über die 
Frage der Wiederherſtellung des ruſſiſchen Kredits in 
            Groß=
britannien wird viel beſprochen. Das Arbeiterblatt. Daily 
Herald” nennt das Memorandum eine Piſtole, die der ruſſiſchen 
Delegation vor den Kopf gehalten werde und bezeichnet die 
britiſchen Bankiers als kurzſichtig. Die Times dagegen hält das 
Memorandum für durchaus zweckentſprechend. Das Blatt 
            be=
tont, daß es vollkommen unſicher ſei, ob die Konferenz irgend 
ein nutzbringendes Ergebnis haben werde. Die Anerkennung 
der Verpflichtungen und des Grundſatzes der Kompenſationen 
für das britiſche Eigentum, das in Rußland beſchlagnahmt oder 
zerſtört worden ſei, ſeien Mindeſtforderungen, auf denen die 
britiſche Regierung bei Verhandlungen beſtehen müſſe. Die 
Weſtminſter Gazette betont die dringende Notwendigkeit, 
            zwi=
ſchen England und Rußland neue und aufrichtige Beziehungen 
zu ſchaffen. 
Die Eröffnungsſitzung. 
London, 14. April. (Wolff.) Die engliſch=ruſſiſche Konſe= die Akten au, 
renz hat heute vormittag um 11½ Uhr im Auswärtigen Amt 
            be=
gonnen. Rakowski ſaß zur Rechten des Premierminiſters, 
            Po=
ſonby zu ſeiner Linken. Der Premierminiſter verlas ſeine engliſch 
abgefaßte Rede, die ſpäter ins Ruſſiſche überſetzt wurde, dann 
Rakowski die ſeinige, die in Franzöſiſch abgefaßt war. Beide 
            wer=
den heute abend veröffentlicht. Macdonald bewillkommnete in Kurier, die Aufſehen erregende Mitteilung, im April 1920 ſei 
ſeiner Rede die Mitglieder der ruſſiſchen Delegation und ſagte, 
daß die Konferenz das Ergebnis der Note ſei, die an Tſchitſcherin 
gerichtet war, worin die de jure=Anerkennung Rußlands 
            ausge=
ſprochen worden iſt. Die Konferenz ſei die Vollendung dieſes 
Aktes. Sie ändere in keiner Weiſe die Tatſache, daß die gewährte 
Anerkennung bedingungslos erfolgte. Macdonald ſagte weiter, 
man müßte die Liquidation der Vergangenheit und friedliche 
Beziehungen für die Zukunft erwägen. Macdonald kam auch 
auf die Propaganda zu ſprechen. Die Vormittagsſitzung war um 
12.50 Uhr beendet. 
London, 14. April. (Tel.=Union.) In Erwiderung auf im Beiſein des Neffen Millerands mit dem Auto an ſeinem 
die Rede Macdonalds ergriff Rakowsri, der Führer der 
            ruſ=
ſiſchen Delegation, das Wort und erklärte: dieſe ſei mit dem Deutſch. Martini machte den Dolmetſcher. Er ſagte: „
            Eiſen=
aufrichtigen Wunſch gekommen, die Konferenz zu einem 
            erfolg=
reichen Ende zu führen. Sie werde verſuchen, ihr Möglichſtes zu 
tun, um die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten aus dem Wege zu teile, wenn es ſich vom Reich lostrennen und eine Separarierung 
räumen, wie ſie zum Beſpiel in der Frage der Vorkriegsſchulden 
und der Privatanſprüche enthalten ſeien. Die engliſche 
            Regie=
rung möge ebenſo auf ihren guten Willen mit Bezug auf die 
politiſchen Fragen rechnen. Für die engliſchen Iutereſſen wür= es den Bayern unter Frankreich ſchlechter gehen, wie unter einer 
den ſich keinerlei neue Schwierigkeiten ergeben, ebenſowenig für 
die Sowjetregierung, da beide Regierungen das Prinzip der 
gegenſeitigen Unabhängigkeit und Souveränitätsanerkennung 
zum Ausgangspunkt ihrer Verhandlungen gemacht hätten. Die 
ruſſiſche Delegation meſſe der Konferenz eine überaus große Bayern würde bei den Reparationszahlungen berückſichtigt 
            wer=
hiſtoriſche Bedeutung bei, da die beiden an ihr beteiligten 
            Ne=
gierungen nicht nur verſuchen, die Schwierigkeiten und Mei= werden. Er habe dann zum Schluß erklärt: Wenn der 
            Bauern=
nungsverſchiedenheiten zwiſchen ſich zu beheben, ſondern auch 
den Frieden, ein die ganze Welt berührendes Problem, zu 
ſichern. Auch die Abrüſtungsfrage ſei ein dringendes Problem, 
ſamer Zuſammenarbeit mit anderen Staaten zu unternehmen. 
Wenn auch Sowjetrußland dem Völkerbund, wie er jetzt 
            be=
ſchaffen ſei, anders gegenüber ſtehe, als England, ſo ſei die 
Sowjetregierung doch bereit, ſich mit der internationalen 
            Orga=
niſation zu verbünden, in der alle Regierungen nach ihrem 
freien Willen und auf dem Fuße der Gleichberechtigung eintreten 
könnten. Bakowski äußerte die Meinung, daß die verſchiedene 
ſoziale Struktur in Rußland und England kein Hindernis ſein 
werde bei der wirtſchaftlichen und politiſchen Zuſammenarbeit 
beider Länder. Die Sowjetregierung teile durchaus die 
            Mei=
nung der engliſchen Regierung, daß eine Einmiſchung in die bundführer iſt den Franzoſen die richtige Antwort gegeben 
Innenverhältniſſe der anderen die unerſchütterliche Voraus=
 ſetzung für die Schaffung des gegenſeitigen Vertrauens ſei. Der 
Grundſatz der Sowjetregierung in dieſer Beziehung ſei der, daß 
keinerlei Verſuche gemacht werden dürften, in die ſozialiſtiſche 
Ordnug ihrer Republik einzugreifen, an der feſtzuhalten, der 
Entſchluß ihrer Völker ſei. Die Delegation ſchlage vor, im 
erſter Linie die beide Länder gleichermaßen intereſſierenden 
wirtſchaftlichen und politiſchen Fragen mit dem Ziele zu 
            behan=
deln, in allernächſter Zeit ſchon Ergebniſſe zu erzielen, die durch 
die Stärtung des gegenſeitigen Vertrauens eine für die Löſung 
der ſchwebenden Fragen günſtige Atmoſphäre zu ſchaffen 
            geeig=
net ſei. 
FU. London, 15. April. Heute werden die an der 
            eng=
liſch=ruſſiſchen Konferenz beteiligten Delegationen in zwei 
            Ab=
teilungen getrennt. Die eine wird im engliſchen Parlament zur 
Behandlung politiſcher Fragen, die andere im 
            Handelsminiſte=
rium zuſammentreten. Die Beſprechungen werden unter 
            eug=
liſchem Vorſitz geführt. Der politiſche Berichterſtatter des 
            Eve=
ning Standart ſchreibt, es beſtünden ernſte Befürchtungen in 
diplomatiſchen Kreiſen hinſichtlich der Ergebniſſe der Konferenz. 
Zum Kiewer Prozeß. 
Eine Erklärung der Verurteilten. 
Moskau, 13. April. (Ruſſiſche Telegraphen=Agentur.) Die 
im Kiewer Prozeß Verurteilten veröffentlichen in den Kiewer 
Blättern folgende Erklärung: „Nach Kenntnisnahme des 
            Tele=
gramms Poincarés erklären wir, daß wir, obwohl bedrückt von 
einem harten Urteil, dennoch jede Einmiſchung einer 
            Auslands=
macht in die inneren Angelegenheiten der Republik für unzuläſſig 
halten. Wir betrachten unſeren Prozeß als eine ausſchließlich 
            in=
nere Angelegenheit unſeres Staates und wir erwarten die 
            end=
gültige Löſung unſeres Schickſals von den höheren Inſtanzen 
der Republik.” Einer der Hauptangeklagten, Onitſchtſchenko 
fügte hinzu: „Die Strafe, die uns betroffen hat, haben 
            diejeni=
gen auf dem Gewiſſen, die uns in das ſchwere Verbrechen der 
Gegenrevolution hineinlockten und uns zu ſchweren Verbrechern 
nicht nur vor dem werktätigen Volke, ſondern auch vor unſerem 
eigenen Gewiſſen machten.‟ Die Ausführung des Kiewer 
            Ur=
teils iſt aufgeſchoben worden. Der Oberſte Gerichtshof forderte 
Franzöſiſche ſeparatiſtiſche Umtriebe in Batzern. 
g. München, 14. April. (Priv.Tel.) Vor einigen Tagen 
brachte eines der völkiſchen Organe in München, der Völkiſche 
eine gewiſſer Dr. Martini mit einem Neffen Millerands bei denr 
Bauernbundführer Eiſenberger geweſen, um ihn zugunſten einer 
Separation Bayerns mit Unterſtützung Frankreichs zu 
            beein=
fluſſen. Dabei habe der Neffe Millerands geſagt: „Herr 
            Eiſen=
berger, tun Sie mit! Die Herren von der Bayeriſchen Volkspartei 
haben zugeſagt. Wir brauchen nur noch den Bauernbund.” 
Abg. Eiſenberger hat nun ein Schreiben an das genannte 
Blatt gerichtet, in welchem er erklärt, daß anfangs Mai 1920 
ein Profeſſor Martini, der ſich als argentiniſcher Konſul ausgab, 
Haus vorfuhr. Der Neffe Millerands konnte nicht geläufig 
berger, Sie ſind der Vorſitzende des Bauernbundes und ſind 
            be=
kannt als ein Feind der Preußen. Was hätte Bayern für 
            Nach=
mit Unterſtützung Frankreichs machen würde?‟ Eiſenberger 
            er=
widerte, er ſei allerdings kein Freund einer Vormachtspolitik 
Preußens, er fei aber ein Freund Deutſchlands. Vielleicht würde 
Vormachtpolitik Preußens, wenn es ſich vom Reich lostreunen 
würde. Es habe zu wenig Kohlen, Getreide, Zucker uſw. Prof. 
Martini habe dann unter Zuſtimmung des Neffen Millerands 
erklärt, dieſer Ausfall würde von Frankreich gedeckt werden. 
den. Eiſenberger würde auch ein perſönlicher Vorteil zugebilligt 
bund auch mitmachen würde, dann könnte die Separierung 
durchgeführt werden. Eiſenberger erwiderte nach ſeiner 
            Darſtel=
lung, daß er ſich perſönlich wie ſeine Partei niemals hergeben 
und die Sowjetregierung ſei bereit, darin Schritte in gemein= würde, ein derartiges Geſchäft mit den Franzoſen zu machen. 
Er habe den Herren bedeutet, daß man am Ende der 
            Unter=
redung ſei. Darauf hätten die beiden Herren ſein Haus 
            ver=
laſſen und ſeien wieder mit dem Auto nach München 
            zurück=
gefahren. 
Dieſe Darſtellung wirft ein bezeichnendes Licht auf die Pläne, 
die in Frankreich 1820 erwogen wurden. Vergegenwärtigt man 
ſich, daß in die gleiche Zeit, auch die Machenſchaften des 
            Ge=
ſandten Dard fallen, ſo wird man erkennen, daß von Frankreich 
verſucht wurde, auch in weiteren politiſchen führenden Kreiſen 
Stimmung für eine Separation zu machen. Von dem 
            Bauern=
worden.
 Paſſionskonzerte. 
N. Der Sonntag Abend verſammelte eine zahlreiche 
            Ge=
meinde in der Stadtkapelle, wo der Kirchengeſangverein der 
Stadtkapelle und Schloßkirche, eine weihevolle Feier hielt. Von 
größeren Werken kamen zwei Choralkantaten von Max Reger 
„O Haupt voll Blut und Wunden” und „Meinen Jeſum laß ich 
nicht” zu Gehör. Beide behandeln die Choralſtrophen unter 
            Zu=
grundelegung der Liedmelodie in frei kontrapunktiſcher Weiſe 
und wechſeln ſtark in der Beſetzung. Bald tragen Soli, bald 
der Chor eine Strophe vor, auch tritt zuweilen die Melodie in 
eine Inſtrumentalſtimme, während der Geſang frei darüber 
ſteht. Reger ſchreibt hier für einfache Aufführungsmöglichkeiten, 
außer Sopran und Altſolo, Chor und Orgel werden Solovioline 
und Bratſche verlangt, aber tiefe Empfindung entſtrömt ſeiner 
Muſik. Er, der Katholik, iſt wie kaum ein neuerer Komponiſt, 
Meiſter auch der proteſtantiſchen Kirchenmuſik geworden. Der 
Chor hielt ſich recht gut, zeigte ſich gut vertraut mit den beiden 
Kantaten wie auch mit Arnold Mendelsſohns volkstümlichen 
und herben „Armen Judas” und machte ſeinenr Leiter Ehre. 
Nur dürften die Männerſtimmen beſſer beſetzt ſein und auch 
die Knabenſtimmen kamen nicht genügend hervor gegenüber dem 
ſtarken Chorſopran. Als Soliſten wirkten mit Fräulein Hedwig 
Werlé, die ſich in den Kantaten und der herrlich geſungenen 
            Meſ=
ſias=Arie „Ich weiß, daß mein Erlöſer lebet” als ſtilvolle 
            Kir=
chenſängerin erwies, im Duett des „Armen Judas”, Frau 
Martha Kuhn=Liebel gegenüber etwvas ſpitz in der Tongebung 
erſchien. Letztere trug die Arie „Erbarme dich” aus der 
            Mat=
thäuspaſſion ergreifend ſchön vor, unterſtützt von dem 
            pracht=
vollen Violinſolo des Herrn Konzertmeiſter Schnurrbuſch. Auch 
die Bratſchenſoli des Herrn Kammermuſiker Horn waren von 
ſtarker Wirkung. Herr Adam Weber leiſtete an der Orgel ſowohl 
als gut regiſtrierender Soloſpieler als auch als Begleiter 
            Vor=
zügliches. Beſonders die Choralvariationen von Joh. Gottfried 
Walther über „Jeſu, meine Freude” wirkten ſtark. 
N. Mit der Aufführung der Matthäuspaſſion von 
            Hein=
rich Schütz erwarb ſich der Kirchengeſangverein der Stadtkirche 
unter Wilhelm Borngäſſer ein ſtarkes Verdienſt. Die 
            andacht=
voll zuhörende Menge, die den Raum bis auf den letzten Platz 
füllte — viele ſtanden in den Gängen — bewies das ſtarke 
            Be=
dürfnis nach ſo ſchlichter, tiefer und jedermann zugänglicher 
Paiſiousmuſik. Eine Paſſionsandacht herrlicher Art. An dem 
Gelingen hatten beſonderen Anteil die beiden Hauptſoliſten, Herr 
Biſchoff als Chriſtus, der mit ergreifenden: Ausdruck ſang und
 Herr Franz Müller, der ganz ſchlicht erzählte und durch ſeinen 
Verzicht auf lyriſches Verweilen ganz beſonders ſtilvoll und der 
Jeſuspartie gegenüber gegenſätzlich wirkte. Sehr gut bewältigte 
der Chor die vielen kleinen und rhythmiſch oft ſehr ſchwierigen 
Jünger= und Volkschöre, brachte auch die meiſt fünfſtimmigen 
Choraleinlagen und den Schlußchor zu ſchöner Wirkung, ſank 
aber in der Einleitung ſtark unter den Orgelton. Auch die 
            klei=
neren Soli waren gut beſetzt, beſonders der Judas (Alt). Die 
falſchen Zeugen nahmen allerdings ihre „Falſchheit” etwas zu 
wörtlich und Kaiphas begann im Eifer allzu hoch. Wer aber 
die Schwierigkeit ſolcher kleinen Einſätze kennt, wird ſolche 
            Feh=
ler recht entſchuldbar finden, um ſo mehr, als die Hingabe, mit 
der alle Soliſten vortrugen, die Paſſionsſzenen in vollſter Tragik 
und Tiefe erſtehen ließen. Die Orgelbegleitung, überall ſehr 
ſorgfältig regiſtriert, ließ an mauchen Stellen Genauigkeit im 
Folgen vermiſſen, verſchiedene Kadenzen endeten eher, als es die 
Singſtimmen erlaubten. Herr Borngäſſer leitete die Paſſion 
mit größter Umſicht, ſo daß der Chor ſtets mit vorzüglicher 
Sicherheit ſang.
 * John Ford. 
John Ford, deſſen Tragödie „Giovanni und Annabella”, 
am Scmstag im Heſſiſchen Landestheater ihre Uraufführung 
erlebte, iſt ein jüngerer Zeitgenoſſe Shakeſpeares, ber ſelbſt in 
England nur den zünftigen Literaturhiſtorikern bekannt iſt und 
bis vor etwa hundert Jahren völlig vergeſſen war. Er iſt 1586 
zu Ilſington in Devonſhire geboren, ein Jahr vor der 
            Hinrich=
tung der Maria Stuart und dem erſten Erſcheinen des deutſchen 
Volksbuches vom Dr. Fauſt in Frankfurt. Shakeſpeare lebte zu 
jener Zeit bereits in London und ſtand dort nahezu auf dem 
Gipfel ſeines Ruhmes. Im Jahre 1582 hatte Shakeſpeare Anna 
Hathaway geheiratet, 1583 waren ihm eine Tochter und im 
folgenden Jahre die Zwillinge Hamlet und Judith geboren 
            wor=
den. Von John Fords Leben weiß man noch weniger als dem 
Shakeſpeares, im Grunde genommen nur, daß er im Jahre 1602 
der Geſellſchaft der Rechtsgelehrten von Middle Temple beitrat. 
Keines ſeiner Dramen erſchien zu ſeinen Lebzeiten unter ſeinem 
wahren Namen, fondern unter dem lateiniſchen Anagramm Eide 
honor. Während die meiſten Zeitgenoſſen und nächſten 
            Nach=
fahren Shakeſpeares auf dramatiſchem Gebiete die Wirkung 
ihrer Tragödien durch das Prunken mit ihrer gelehrten Bildung 
und durch das Anlehnen ihrer Technik an die mittelalterlichen 
Myſterienfpiele verdarben, hat John Ford ſeine Dramen im 
engeren Auſchluß au ſein berühmtes Vorbild verfaßt; doch was
 ber Shakeſpeare natürlich und geſund iſt, wird von Ford vielfach 
ins Krankhafte und Gekünſtelte verbogen. Er verfaßte mehrere 
ſeiner Dramen gemeinſam mit anderen Dichtern, wie Dekker und 
Rowley. Das Todesjahr iſt nicht bekannt, man vermutet, daß 
er etwa im Jahre 1640 geſtorben iſt. Die in Darmſtadt jetzt 
uraufgeführte Tragödie hat im Engliſchen einen anderen Titel, 
der überſetzt lautet: „Es iſt ſchade, ſie iſt eine Buhlerin” („L 1s 
prty she’s a whore”), der umſtändlich und unzutreffend iſt, 
            wes=
halb man „Giovanni und Annabella” den Vorzug geben kann. 
Die Bemühungen, John Ford der deutſchen Literatur und denr 
deutſchen Theater zu gewinnen, ſind ſchon älteren Datums, aber 
jetzt erſt, und zwar zum erſten Male in Darmſtadt, verwirklicht 
worden. Wir finden dafür den nachſtehenden intereſſanten 
            Be=
leg im „Magazin für Literatur des Auslandes” vom Jahre 
1847 (Nr. 18), worin es heißt: „Die dramatiſchen Produktionen 
des John Ford verdienen nach zwei Seiten hin eine beſondere 
Beachtung, einerſeits in ihrem Verhältniſſe zu Shakeſpeare und 
zu der Zeit, worin beide Dichter lebten, andererſeits an ſich, 
wegen ihrer dramatiſchen Größe und Eigentümlichkeit. Es 
            er=
ſcheint uns in ihnen ein dramatiſches Talent erſten Ranges, 
welches mehr in Deutſchland zu Ehren gebracht werden muß.”
 — Kataſterweſen. Am 13. d. Mts. ſind 100 Jahre verfloſſen, 
ſeit dem für Heſſen das für die Entwicklung des Vermeſſungs= 
und Kataſterweſen wichtige Geſetz, die Vollendung des 
            Immo=
biliarkataſters betreffend, erlaſſen worden iſt. Die geodätiſchen 
Grundlagen für die Durchführung dieſes Geſetzes wurden von 
den der mathematiſchen Wiſſenſchaft angehörenden Männern — 
Eckhard und Schleiermacher — geſchaffen. Hierdurch wurde 
            Heſ=
ſen der erſte Staat, der ein vollſtändiger, auf rein 
            wiſſenſchaft=
licher Grundlage beruhendes Grundkataſter beſeſſen hat. 
            Hier=
unter iſt ein Kataſter vom Grund und Boden zu verſtehen, 
            wel=
ches auf einer trigonometriſchen Vermeſſung beruht, mit einer 
Arbeitseinteilung „Vom Großen ins Kleine”, wodurch jede 
            nach=
folgende Arbeit durch die vorausgehende kontrolliert wird. Das 
Kataſtergeſetz vom 13. April 1824 gehört als Grundlage für die 
Ausführung der Kataſtervermeſſungen mit zu den großen 
            Er=
rungenſchaften, die in Heſſen die Regierung eines weiſen und 
volkstümlichen Fürſten im Anfang des vorigen Jahrhunderts 
kennzeichnen. Hatte die Kataſtervermeſſung doch den Zweck, die 
damals einzuführenden Grund= und Gebäudeſteuern gerecht zu 
veranlagen. Die am 13. April 1824 eingeführte 
            Kataſtergeſetz=
gebung wwar in ihren Grundlagen ſo bedeutend, daß ein Hinweis 
aut heutigen Tage angebracht erſcheint. Das gleiche gilt auch für 
die beiden Männer — Eckhard und Schleiermacher,
Nummer 106.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. April 1924.
Seite 3.
 Die Wirtſchaftslage Transkaukaſiens 
Von einem Moskauer Fachmann. 
ur., Moskau, im April. 
Es bedeutet keine Willkür, wenn man bei der Schilderung 
der ruſſiſchen Wirtſchaftsausſichten mit dem ſcheinbar ſo 
            ent=
legenen Transkaukaſien beginnt; denn gerade dieſes Gebiet 
            be=
deutete ſchon für das alte Rußland den Naturſchätzen nach und 
induſtriell ſehr viel, und ſeit die Verſtaatlichung der Oelgebiete 
vorgenommen iſt, bildet die wirtſchaftliche Hebung 
            Traskauka=
ſiens einen der erſten Punkte der neuen ökonomiſchen Politik. 
Bis zum Januar 1923 beſtand Transkaukaſien aus drei im 
Rahmen der rüſſiſchen Bundesrepublik ſelbſtändigen Republiken 
mit eigenen Finanzſyſtemen; erſt am 10. Januar 1923 wurde 
durch ein Dekret die finanzielle Selbſtändigkeit von Georgien, 
Armenien und Aſerbeidſchan liquidiert und der Anſchluß an das 
großruſſiſche Währungsſyſtem vorbereitet. Dies war um ſo 
nötiger, als die Republik Dagheſtan, in unmittelbarer 
            Nachbar=
ſchaft des transkaukaſiſchen Verbandes (Z.S. F. S. R.), von Haus 
aus der großruſſiſchen Republik angehörte, die bekanntlich ſelbſt 
wieder föderativ organiſiert iſt. Die Regelung des Geldweſens 
iſt natürlich Vorausſetzung einer Moderniſierung der 
            trans=
kaukaſiſchen Wirtſchaft; und ſo hat man zuerſt ein gemeinſames 
Geldzeichen für Transkaukaſien geſchaffen, und dann neben 
            die=
ſem Geldzeichen mit der Einführung von Tſcherwonzen begonnen, 
alſo mit dem in Großrußland für den Großverkehr beſtehenden 
ſtabilen Geldzeichen. Alle Berechnungen werden auch in 
            Kau=
kaſien jetzt ſchon in Tſcherwonzen vorgenommen, und nach dieſer 
Teileinführung einer feſten Währung konnte eine ganze Reihe 
von Kreditinſtituten ins Leben gerufen werden. Nicht nur für 
die Wirtſchaft als ſolche, ſondern auch als Spar= und 
            Wechſel=
kaſſe für die arbeitende Klaſſe war ein ſolches Kreditinſtitut 
            über=
all nötig geworden, damit die Arbeiter das ſtändig ſinkende 
Sowjetpapiergeld gegen Tſcherwonzen einwechſeln konnten. 
Auch eine landwirtſchaftliche Bank iſt entſtanden, mit der 
            Auf=
gabe der Kreditgewährung an die Bauernſchaft. Eben iſt man 
dabei, durch privaten Zuſammenſchluß kaukaſiſcher Bürger — 
ein ſtarker Fortſchritt in der Richtung der neuen ökonomiſchen 
Politik — Darlehnskaſſen und Spargenoſſenſchaften für die 
Städter ins Leben zu rufen. 
Der Außenhandel Transkaukaſiens war im Jahre 1923 
charakteriſiert durch Verringerung der Einfuhr und 
            Vergröße=
rung der Ausfuhr. Je enger Kaukaſien ſich an Sowjetrußland 
anſchloß, deſto geringer wurde der Außenhandel mit Weſteuropa. 
Dadurch iſt der Einfluß des ſowjetiſtiſchen Staatskapitals 
            ge=
wachſen. 
Während die Einfuhr von Getreide aus Rußland und der 
Ukraine im Jahre 1921 nur 9 Prozent der ganzen 
            transkauka=
ſiſchen Einfuhr ausmachte, betrug dieſe Getreideeinfuhr im 
Jahre 1923 ſchon 95 Prozent der Geſamteinfuhr! Das gleiche 
Verhältnis beſteht auch bei allen anderen Lebensmitteln; und ſo 
iſt handelspolitiſch in der Lebensmittelverſorgung 
            Transkauka=
ſien völlig ruſſiſch und unabhängig von Weſteuropa geworden. 
Ausgeführt werden aus Transkaukaſien nach dem geſamten 
            Aus=
land hauptſächlich Rohſtoffe und Halbfabrikate, in erſter Linie 
Oelprodukte, Manganerze, Seide, Pelzwerk, Borſten und Wolle. 
Was die Landwirtſchaft betrifft, ſo iſt insbeſondere die 
Großkultur ſchon ſehr entwickelt worden, deren Hauptprodukte 
Baumwolle, Wein, Tabak und Tee ſind. Der Getreidebau iſt 
nicht exportfähig und deckt nur einen Teil des Eigenbedarfs. 
Denn einer optimiſtiſch berechneten Jahresernte von 1,2 
            Mil=
lionen Tonnen ſteht ein jährlicher Bedarf von annähernd 1,6 
Millionen Tonnen gegenüber; das Manko liefert ſeit einem Jahr, 
wie ſchon geſagt, das übrige Rußland. Die Pflanzenkultur für 
mediziniſche und techniſche Zwecke iſt noch ſehr 
            entwicklungs=
fähig und läßt eine ſtarke Exportfähigkeit erwarten. 
Die große Zukunft der Landwirtſchaft Kaukaſiens liegt aber 
in der Viehzucht. Im Kaukaſus wurden jährlich durchſchnittlich 
15 400 Tonnen Wolle aufgeſtapelt, und ähnlich ſteht es mit den 
Ledervorräten. Auch der Fiſchfang hat vor dem Kriege eine 
wichtige Rolle geſpielt und foll jetzt wieder auf ſeine alte Höhe 
gebracht werden. Gute Ausſichten hat die Seidenraupenzucht; 
1922 wurden 1200 Tonnen Kokons geſammelt, 1923 ſchon 2800 
Tonnen, was einen Zuwachs von 130 Prozent in dem einen 
Jahre der wirtſchaftlichen Hebung Kaukaſiens bedeutet. 
Die verarbeitende Induſtrie entwickelt ſich freilich nur 
            lang=
ſam und deckt vorläufig nur den Eigenbedarf. Man will 
            des=
halb die Konſumgenofſenſchaften fördern, die den Einkauf von 
Borſten, Baumwolle, Wolle, Kokons, Tee und Salz 
            zentrali=
ſieren. Die Entwicklung der Baumwollzucht macht dagegen 
ſchnellere Fortſchritte. Dank einer Finanzhilfe, die die 
            Baum=
wollgeſellſchaften der Bauernſchaft gewährten, vergrößerte ſich 
die Anbaufläche der Baumwollplantagen um 60 Prozent 
            gegen=
über dem Jahre 1917 und um 20 Prozent gegenüber 1913. Die 
Ernte ergab 1923 8000 Tonnen Baumwolle, und die Anbaufläche 
von 1924 wird 70 000 Desjatinen (1 Desjatine — 5 Morgen) 
betragen, gegenüber 24 670 Desjatinen in 1922, was eine 
            Ver=
dreifachung bedeutet und auch der Vorkriegswirtſchaft gegen= 
„ 
über eine ungeheure Zunahme iſt.
 Eine Abſatzkriſe im Auguſt 1923 veranlaßte den 
            transkauka=
ſiſchen Wirtſchaftsrat zu der Bildung eines Komitees für den 
Handel, das die drei wichtigſten Gegenſtände des Maſſenbedarfs 
auf die Preiſe hin zu prüfen hat: Kattun, Petroleum und Salz. 
Dabei wurden willkürliche Preiszuſchläge nicht nur ſeitens der 
Syndikate, ſondern auch bis herunter in den Kleinhandel 
            feſt=
geſtellt. Die energiſchen Maßnahmen, die man nun ergriff, 
            er=
gaben eine Preisſenkung um 25 bis 30 Prozent, und damit iſt 
die Abſatzkriſe einigermaßen beſeitigt worden. Außerdem konnte 
man den überſchüſſigen Mais in das Ausland verkaufen, was 
die Maispreiſe auch im Innern faſt auf den Vorkriegsſtand 
brachte, wodurch ſich die Stimmung der Bauernſchaft und auch 
ihre Kaufkraft hob. 
Ueber den weltbekannten Erdölreichtum Transkaukaſiens, 
der ſich nicht etwa auf das viel genannte und umſtrittene Baku 
allein beſchränkt, iſt heute noch wenig Endgültiges zu ſagen. 
Die geſamte Petroleuminduſtrie iſt verſtaatlicht worden, und 
wenn auch die Aktien der Vorkriegsgeſellſchaften in Paris ſehr 
hoch ſtehen, ſo iſt das doch nur Zukunftsmuſik, weil dieſe Aktien 
in keinem Fall honoriert werden. Die Oelinduſtrie ſtand auch 
nach der Ueberwindung der organiſatoriſchen Schwierigkeiten, 
die ſich aus der Revolution ergaben, in einer Abſatzkriſe: das 
kaukaſiſche Oel iſt zu teuer. Der Grund hierfür liegt in den 
großen Inveſtitionen techniſcher Art, die man machen mußte, 
als man wieder an die Arbeit ging. Faſt die geſamte techniſche 
Einrichtung der Oelgebiete war entweder verludert oder geraubt; 
man mußte bis zu den Seilen und Pfoſten Neuanſchaffungen 
größten Stils machen. Soweit der Erlös aus dem Oelverkauf 
hierzu nicht ausreichte, ſprang Moskau mit ſtaatlicher 
            Unter=
ſtützung ein. Dabei verfuhr man recht delittantiſch und in 
            fal=
ſcher Weiſe großzügig, weil ſich erſt in den letzten beiden Jahren 
die wirklichen Fachleute durchzuſetzen vermochten. So wurden 
auf einen Schlag nicht weniger als 300 Laſtautomobile 
            ver=
ſchiedenften Syſtems angeſchafft, die man hätte ruhig im 
            Ver=
lauf mehrerer Jahre ratenweiſe kaufen können; und durch ſolche 
und ähnliche falſche Kalkulationen iſt die Preisbildung des 
            kau=
kaſiſchen Erdöls beeinflußt worden, das gegenüber dem 
            ameri=
kaniſchen und holländiſch=engliſchen Petroleum auf dem 
            Welt=
markt noch zu teuer iſt. Die Produktion von Erdölt hat ſich aber 
insbeſondere in den letzten beiden Jahren ſo entſcheidend 
            ge=
hoben, die Erkenntnis begangener Fehler iſt ſchon ſo 
            durchge=
drungen, daß man auch dieſe Oelkriſe als Kinderkrankheit 
            be=
zeichnen darf. So wird das kaukaſiſche Erdöl vielleicht ſchon in 
den nächſten Jahren wieder ſeine alte Stellung auf dem 
            Welt=
markt, dicht hinter den engliſchen und amerikaniſchen 
            Produ=
zenten, wieder einnehmen können, zumal da das ſonſt in 
            Oel=
gebieten häufige plötzliche Verſiegen von Quellen im Kaukaſus 
noch nicht eingetreten iſt. 
Oer italieniſch=ſchweizeriſche 
Grenzwiſchenfall. 
Bern, 13. April (Wolff.) Das „Journal de Geneve‟ 
ſchreibt: Das Schweizer Volk wird mit Bedauern die Anklage 
vernehmen, die die italieniſche Regierung gegen Schweizer 
            Sol=
daten erhebt. Das Vertrauen, das zwiſchen beiden Völkern 
            be=
ſteht, darf nicht durch eine unnütze Aufregung aufs Spiel geſetzt 
werden. Die Stellung der beiden Staaten erfordert, daß die im 
Geiſte der Gerechtigkeit und des Friedens erhobenen Vorwärfe 
unterſucht werden. 
Die „National=Zeitung” ſchreibt: Die Vorgänge von Ponto= 
Treſi waren an ſich von untergeordneter Bedeutung. Erſt durch 
die italienikche Beſchwerde erhielten die Vorgänge ein 
            unmög=
liches Relief. Die Fasciſten von Vareſe gehen zu Drohungen 
über. Der Zwiſchenfall wird, ſoweit es an der Schweiz liegt, 
eine normale Entwicklung erfahren. 
Die „Neue Züricher Zeitung” ſchreibt: Das ſchweizeriſche 
Publikum wird ſich mit der ſchweizeriſchen Haltung auf den 
italieniſchen Schritt einverſtanden erklären. Der Bundesrat 
zeigt in würdiger Form den Willen, die Schuldigen zur 
            Rechen=
ſchaft zu ziehen. Die italieniſche Ehre und das Anſehen der 
italieniſchen Regierung und ihres Chefs konnten auch durch den 
Ruf eines einzelnen nicht berührt werden. Das wird den 
            klar=
blickenden Italienern ſicher nicht entgehen, daß in den Augen 
der Welt Urſache und Wirkung in etwas zu auffallendem 
            Kon=
traſt zueinander ſtehen. 
Bildung eines Interventionsfyndikats in Wien. 
Wien 14. April. (Wolff.) In einer heute abgehaltenen 
Beſprechung ſämtlicher Wiener Banken ſowie der Vertreter der 
Bank= und Kommiſſionsfirmen des Wiener Platzes wurde von 
allen Seiten der Anſchauung Ausdruck gegeben, daß ein 
            weite=
res Sinken des Kursniveaus an der Wiener Efektenbörſe, welches 
zu einer ſachlich nicht gerechtfertigten Kapitalzerſtörung führen 
könnte, vermieden werden ſolle. Es wurde daher behufs 
            Durch=
führung und Erweiterung der von den Wiener Banken ſchon 
vorgeſehenen Interventionen ein Interventionsſyndikat auf 
            brei=
teſter Baſis gebildet, das ſeine Tätigkeit ſchon an der morgigen 
Montagsbörſe in umfaſſendſtem Maß aufnehmen wird.
 Auflöſung der franzöſiſchen Kammer 
Rede des Kammerpräſidenten. 
Paris 14. April. (Wolff.) Kammer und Senat 
haben in Nachtſitzungen ihre Tagesordnungen erledigt, 
der Senat hat jedoch das Geſetz über die Verlängerung der 
Legislaturperiode auf ſechs Jahre nicht zur Beratung geſtellt. 
Die Kammer iſt hierauf um Mitternacht aufgelöſt worden. 
Paris, 14. April. (Wolff.) In der Nachtſitzung der 
Kammer hat Kammerpräſident Raoul Peret vor Verleſung 
des Auflöſungsdekrets in einer Rede erklärt: Wir haben 
inmitten einer Periode von Ereigniſſen gearbeitet, von denen 
niemand ableugnen kaun, daß ſie uns vor ernſte Probleme 
            ge=
ſtellt haben: die Ausführung eines Vertrages zu ſichern, ohne 
den Frieden zu kompromittieren, aus dem ein neues Europa 
hervorgegangen iſt; die Liſt eines Schuldners zu vereiteln, der 
bis jetzt nicht aufgehört hat, ſich ſeinen Verpflichtungen zu 
            ent=
ziehen; die Departements wieder aufzubauen, deren 
            Produk=
tionskraft durch den Krieg vernichtet wurde; zu dieſem Zweck 
alle Quellen der Erſparnis und der Steuerleiſtung zu erſchließen; 
gegen die Spekulation und die Hauſſe der Preiſe anzukämpfen, 
Elſaß und Lothringen, die wir wieder gewonnen haben, zu 
            orga=
niſieren — kann man einer geſetzgebenden Verſammlung eine 
ſchwerere und — ſagen wir — auch eine undankbarere Aufgabe 
zuweiſen? Um ſie zu einem guten Ende zu führen, hätten wir 
vergeblich Belehrung in der Vergangenheit geſucht. Nach 
            menſch=
lichem Gedenken hat es keine Periode gegeben, die mit der 
            ver=
gleichbar iſt, die mehr als vier Jahre hindurch die Fugen der 
Welt ins Wanken gebracht hat. Wer hätte ſich alſo rühmen dürfen, 
aufbauen zu können, ohne dem Vorwurf der Unfähigkeit und 
der Unzulänglichkeit ausgeſetzt zu ſein? Das Land betrachtet 
nur die Ergebniſſe. Der Kammerpräſident erteilte im weiteren 
Verlauf ſeiner Rede den Kammermitgliedern das Lob, daß ihre 
Arbeit fruchtbar geweſen iſt. Er erinnerte daran, daß ein neues 
Rekrutierungsgeſetz geſchaffen und daß die 
            Militärgerichtsbar=
keit abgeändert wurde, ſowie an die ſozialen Geſetze und die 
Fürſorgegeſetze für die Kriegsbeſchädigten. Er erinnerte ferner 
an die jüngſte Debatte über den Ausgleich des Budgets, ſowie 
an die übrigen von der Kammer beſchloſſenen wichtigen Geſetze 
und ſagte zum Schluß: Vom erſten bis zum letzten Tage hat die 
Kammer mit unerſchütterlichem Willen, der noch hätte verſtärkt 
werden können, wenn es nötig geweſen wäre, die 
            unveräußer=
lichen Rechte Frankreichs betont. Frankreich hat nach dem Krieg 
die Verteidiger gefunden, die der Tod während des Krieges 
nicht gettoffen hat. Frankreichs Ideal iſt Gerechtigkeit und 
Einigkeit, Anhänglichkeit an die Republik und der Wunſch, daß 
das Land in ſein Parlament eine ſolide Mehrheit zurückſchickt, 
die entſchloſſen iſt, nicht zu zerſtören oder zu paralyſieren, 
            ſon=
dern die Einrichtungen zu verbeſſern. Der Kammerpräſident 
ſetzte hierauf die nächſte Sitzung auf den 5. Juni feſt. — Die 
nächſte Sitzung des Senats iſt auf den 3. Juni feſtgeſetzt worden. 
TU. Paris 14. April. Die neu zu wählende Kammer 
wird am 1. Juni ihre Arbeiten beginner. Der Senat hat ſeine 
Sitzungen bis zum 3. Juni vertagt. 
Die Regierungskriſe in Südſiawien. 
Belgrad, 13. April. (Wolff.) Im Miniſterrat legte 
Paſchitſch ſeine Auffaſſung über die durch die Demiſſion, der 
Regierung geſchaffene Lage dar. Nach Anſicht unterrichteter 
Kreiſe wird die Kriſe längere Zeit dauern, da die Krone nicht nur 
das Präſidium der Skupſchtina, ſondern auch ſämtliche Parteien 
zu Rate ziehen wird. Die oppoſitionellen Führer ſind bereit, mit 
den Vertretern der Regierungspartei über die Bildung einer 
            ge=
meinſamen Regierung in einem ſogenannten 
            Konzentrations=
kabinett zu verhandeln, jedoch nur unter der Bedingung, daß 
Paſchitſch und Pribitſchewiſch von dieſen Verhandlungen 
            ausge=
ſchaltet werden. 
Die Memeifrage. 
Polniſch=litauiſche Meinungsverſchiedenheiten. 
Paris, 14. April. (Wolff.) Die polniſche Regierung 
hat, wie gemeldet, die Botſchafterkonferenz nochmals mit dem 
            Be=
ſchluß des Völkerbundsrats in der Memelfrage befaßt, der den 
polniſch=litauiſchen Meinungsverſchiedenheiten über Wilna 
            be=
kanntlich neue Nahrung gegeben hat. Dies veranlaßt das „
            Four=
nal” zu folgender Betrachtung: Der Proteſt, den Polen der 
            Bot=
ſchafterkonferenz unterbreitete, lenkte die Aufmerkſamkeit auf 
einen Zuſtand, der den oſteuropäiſchen Frieden in ſehr ernſte 
            Ge=
fahr bringt. Es wird bereits gemeldet, daß die Litauer einen 
Angriff unternommen und in der Gegend von Wilna die Polen 
7 Kilometer zurückgetrieben hätten. Wohin ſoll das führen? fragt 
das Blatt. Scheinbar handele es ſich nur um Konflikte, die 
jetzt ſchon vier Jahre lang zwiſchen Litauen und Polen 
            andau=
erten. In Wirklichkeit aber werde die Frage aufgeworfen, ob die 
Mächte, die das europäiſche Statut gegründet haben, es zulaſſen 
wollen, daß zwiſchen den Deutſchen mit ihren kriegeriſchen 
            Be=
ſtrebungen und dem Sowjetbund keine politiſche Barriére 
            aufge=
richtet werde.
 *Goethes Tat für die deutſche Bühne. 
Unter den ſo zahlreichen Segnungen, die die deutſche Kultur 
dem Lebenswerk Goethes verdankt, befindet ſich auch die 
            Schöp=
fung der deutſchen Theaterkunſt, eine Tatſache, die bisher noch 
nicht genügend hervorgehoben worden iſt. Der bekannte 
            Regiſ=
ſeur und Theaterſchriftſteller Friedrich Roſenthal betont in 
ſeinem ſoeben bei Gunther Langes in München erſchienenen 
„Verſuch einer Kulturgeſchichte der deutſchen Bühne”, der er 
den Titel „Unſterblichkeit des Theaters” gegeben hat, daß die 
Geſchichte unſeres praktiſchen Theaterſchaffens eigentlich erſt mit 
Goethe beginnt. Wohl hatte die deutſche Bühne ſchon vorher 
einige große Schauſpieler, begabte Regiſſeure, bedeutende 
            Kri=
tiker, aber keinen genialen Theaterleiter, der das geſamte 
Bühnenkunſtwerk mit der Fülle einer genialen Perſönlichkeit 
durchdrang. Goethes Tätigkeit als Theaterdirektor iſt eine neben 
vielen Arbeiten, die er als Leiter der geiſtigen Angelegenheiten 
des kleinen weimariſchen Staates übernahm. Aber dieſe Tat, 
die er nicht gern begann und von der er ſich leichten Herzens 
trennte, war doch ein Werk, das ihm allmählich ans Herz 
            ge=
wachſen war und von dem er wohl ahnte, daß es genug Fort= 
und Fernwirkung beſaß, um unſterblich zu ſein. Er trat an 
dieſes Werk heran, ohne eigene praktiſche Erfahrung, ja faſt ohne 
Vorgänger. „Die bisherigen Spuren eines deutſchen 
            National=
theaters verwieſen nach Wien, Hamburg, Mannheim und Gotha.” 
ſagt der Verfaſſer. „Als Leſſing in Hamburg weilte, ſaß Goethe 
in Leipzig. Mit Wien verband ihn nichts. Iffland hatte er 
            zu=
fällig einmal in Mannheim geſehen und bewundern gelernt, und 
Ekhof war bereits 13 Jahre tot, als Goethe ſeine Weimarer 
Unternehmung anfing. Es lag ihm alſo alles außerhalb jeder 
Erfahrung, jedes Vergleichs und jeder Tradition.” 
Goethe unternahm die Arbeit lediglich um der Sache willen. 
„Wir haben für unſere Bemühungen weder von oben noch von 
unten eine Spur Dank zu erwarten,” ſagte er einmal zu ſeinem 
Helfer, dem Hofrat Kirms, „und im Grunde ſehe ich täglich 
mehr ein, daß das Verhältnis, beſonders für mich, ganz 
            unan=
ſtändig iſt.” Trotz der vielen Hemmniſſe und Aergerniſſe hat 
er aber doch unermüdlich an der Durchbildung der Weimarer 
Bühne gearbeitet, die zu dem Muſterinſtitut in Deutſchland 
wurde und die ſpäteren Höchſtleiſtungen der Bühnenkunſt 
            rich=
tunggebend beſtimmte. Im Repertoir verband er klug das 
Ideelle mit dem Praktiſchen. Neben der Betonung der deutſchen 
Oper, alſo Mozarts, und des deutſchen Singſpiels finden wir 
Huldigungen an Shakeſpeare, an Schiller und ſeine Welt, an
 Calderon und die Romantiker. Daneben läuft manches andere, 
ſo die Wiederbelebung Molieres, manch literariſcher Verſuch 
und — als das „tägliche Brot” — die Aufführung der 
            Tages=
ſchreiber Kotzebue und Iffland. Am meiſten litt Goethe 
            dar=
unter, daß er faſt gar keine bedeutenden Schauſpieler beſaß, 
denn die kleine Weimarer Bühne konnte materiell nicht viel 
bieten. Dadurch fehlte es ihm ſelbſt an dichteriſcher Anregung. 
„Hier in Weimar hat man mir wohl die Ehre erzeigt,” ſagte er 
1825 zu Eckermann, „meine „Jphigenie” und meinen „Taſſo” 
zu geben, allein wie oft? Kaum alle 3 bis 4 Jahre einmal. 
Die Schauſpieler ſind nicht geübt, die Stücke zu ſpielen, und 
das Publikum iſt nicht geübt, ſie zu hören. Hätte ich Wirkung 
gemacht und Beifall gefunden, ſo würde ich ein ganzes Dutzend 
Stücke wie die „Iphigenie” und den „Taſſo” geſchrieben haben. 
Allein, wie geſagt, es fehlten die Schauſpieler, um dergleichen 
mit Geiſt und Leben darzuſtellen.” Trotzdem hat er in ſeinem 
heißen Bemühen nach Erziehung und Bildung der Schauſpieler 
nie nachgelaſſen. In Pius Alexander Wolf fand er den einzigen 
wirklich hervorragenden Vertreter ſeiner Ideale; aber auch noch 
dem jungen Karl La Roche gab das Studium unter Goethe die 
Weihe, für ſein ganzes reiches Schaffen. Sein Vermächtnis für 
die Schauſpieler aber hat Goethe in den ſo viel verkannten und 
doch ſo großartigen „Regeln für die Schauſpieler” niedergelegt. 
„Was ſie wollen und bezwecken,” ſagt Roſenthal, „iſt etwas 
unendlich Hohes, Feſtliches, etwas, das moraliſch für unſere 
heutige Sehnſucht dem Theater gegenüber geradezu beiſpielgebend 
ſein kann.‟ Seine tiefſte Erkenntnis vom Weſen des Theaters 
ſprach Goethe gegen Ende ſeiner Leitung 1815 in den Tag= und 
Jahresheften aus: „Das Theater hat, wie alles, was uns 
            um=
gibt, eine doppelte Seite, eine ideelle und eine empiriſche; eine 
ideelle, inſofern es ſeiner inneren Natur gemäß geſetzlich 
            fort=
wirkt; eine empiriſche, welche uns in der mannigfaltigſten 
            Ab=
wechſlung als ungeregelt erſcheint. Und ſo müſſen wir dasſelbe 
von beiden Seiten betrachten, wenn wir davon richtige Begriffe 
faſſen wollen. Von der ideellen Seite ſteht das Theater ſehr 
hoch, ſo daß ihm faſt nichts, was der Menſch durch Genie, Geiſt, 
Talent, Technik und Uebung hervorbringt, gleichgeſtellt werden 
kann.” 
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben. 
Bühnenrundſchau. Herr Robert Hager vom 
Heſſiſchen Landestheater wurde an die Vereinigten Stadttheater 
Barmen=Elberfeld verpflichtet.
 Münchener Philharmoniſches Orcheſter. In 
München hat ſich ein neues Sinfonieorcheſter unter dem Namen 
„Münchener Philharmoniſches Orcheſter” 
            gegrün=
det. Organiſator und ausſchließlicher künſtleriſcher Leiter des 
etwa 65 Mann ſtarken Orcheſters iſt Kapellmeiſter Walther Beck. 
C. K: Engliſche Aerzte über die deutſche 
Jugend. Der engliſche Kinderarzt M. D. Mackenzie und die 
Kinderärztin Helen Mackay, die bereits die Wiener Jugendnot 
und die ruſſiſche Hungersnot an Ort und Stelle beobachtet 
haben, unternahmen vor kurzem im Auftrage der engliſchen 
Geſellſchaft der Freunde eine Beſichtigungsreiſe durch die 
            deut=
ſchen Groß= und Induſtrieſtädte, um den Geſundheitszuſtand 
der deutſchen Jugend zu begutachten. Ihre Beobachtungen und 
Gutachten, bei denen ſie von deutſchen Klinikern und 
            Geſund=
heitsärzten unterſtützt wurden, ſind in einem eingehenden 
            Be=
richt niedergelegt, aus dem die „Kliniſche Wochenſchrift” einiges 
mitteilt. Die beiden Sachverſtändigen faſſen ihre Ergebnſſe 
dahin zuſammen, daß ohne Zweifel eine Verſchlechterung 
des Geſundheitszuſtandes der deutſchen Jugend eingetreten iſt; 
zwar herrſche kein augenblicklicher Hungerzuſtand, aber ein 
großer Teil der Jugend, namentlich des vorſchulpflichtigen 
Alters, ſei ungenügend ernährt. 
— Eine halbe Million Dollar für eine Rolle. 
Maria Carmy, die auch in Deutſchland bekannte Schauſpielerin, 
die jetzt in dem von Reinhardt inſzenierten Myſterienſpiel. Das 
Mirakel” in Neu=York auftritt, hat den Direktor Morris Geſt auf 
eine halbe Million Dollar Schadenerſatz verklagt, weil ſie in der 
Darſtellung der Madonna mit der engliſchen Ariſtokratin Lady 
Diana Duff=Cooper abwechſeln muß, während ihr vertraglich 
zugeſichert ſei, daß ſie die Rolle allein ſpielen ſolle. 
— Eine religiöſe Bewegung in den höheren 
Schulen. Die vor 40 Jahren erſtmals im Rheinland ins 
Leben getretenen Bibelkreiſe unter den Schülern höherer 
deutſcher Lehranſtalten zählten bei Kriegsausbruch in etwa 200 
Städten gegen 8000 Mitglieder. Trotzdem die älteren zu den 
Fahnen eilten und 900 im Feld blieben, erhielt ſich die 
            Bewe=
gung, und heute ſind es in 363 Städten 18000 höhere Schüler, 
die ſich in 431 Bibelkreiſen wöchentlich verſammeln. Daneben 
            fin=
den Vorträge allgemein bildenden Inhalts, Leibesübungen und 
jugendfrohes Wandern ihre Pflege in dieſen Kreiſen. Im Dienſt 
der Bewegung ſtehen neben dem Generalſekretär und fünf 
            Gau=
ſckretären 545 freiwillige Leiter, von denen zwei Drittel 
            Studen=
ten und Angehörige ſonſtiger Berufe ſind.
 sollte in keinem Haushalt fehlen, in dem wahrer 
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Ludwigstraße 8
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. April 1924.
 K 
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tadell. Frack=, 
            Smp=
king=, Sakko= und 
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gelegenheiten u. 
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ofen zu vk. Ernſt=
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ſchränke, eich. 
            Diplo=
mat, nußb. pol. 
            Ver=
tiko, 
            Damenſchreib=
tiſch, Sekretär, 
            Pfei=
lerſpieg., Kommoden, 
Waſchkommoden mit 
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Nachttiſche, Deckbett, 
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zugreifen. 
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Lindenfels k. Odenwald, 
3. März 1924. 
Franz Schmitt,
Nummer 106.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. April 1924,
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadi, 15. April.
Seite 5.
 — Volkshochſchule. Von Dienstag, den 22. April bis Samstag, den 
26. April, wird Herr Prof. Dr. Windelband=Heidelberg in der Aula 
des Realgymnaſiums ſprechen über „Die Großmächte vvn 1815 bis 1914 
Die Skizze zu dieſen Vorträgen iſt folgende: Die Großmächſte 1815. 
Afehnlichkeit der Lage zu der von 1919. 1. 1815—1851. Art der 
            inter=
nationalen Beziehungen, beſtimmt durch innerpolitiſche Prinzipien. 
Niederhaltung des Umſturzes. Intervention oder Nichtintervention: 
Zerfall der Mächte in liberales und konſervatives Lager. 2. 1851—1871 
Befreiung der auswärtigen Politik von der Vorherrſchaft der Innen 
politik durch die Machtpolitik Napoleons III. und durch die Bismarckſchie 
Löſung der deutſchen Frage. 3. 1871—1914. Imperialismus. Bismarcks 
Friedenspolitik. Zerfall des Bismarckſchen Syſtems unter Wilhelm II.
 Schuld am Weltkriege. Die Vorträge beginnen allabendlich pünktlich 
7.30 Uhr. Es werden Karten für alle 5 Abende ausgeſtellt, die in der 
Geſchäftsſtelle, Wilhelminenſtraße 3, zu haben ſind. Der Preis für 
Mitglieder iſt 1.50 Mark, für Nichtmitglieder 2.50 Mark. Der Vortrag 
des Herrn Prof. Dr. Goldſtein muß um 14 Tage verſchoben werden. 
Anzeige erfolgt ſpäter. 
— Guſtav=Adolf=Frauenverein. Dem Bericht über den Teeabend 
ſei noch nachgetragen, daß der Abend auch ſeine beſondere Bereicherung 
durch die außerordentlich gehaltvollen und künſtleriſch dargebotenen 
            Lie=
der erhielt, welche von Frau Studienrat Dern freundlichſt, mit 
ſehr ſchöner und wohlgeſchulter Stimme dargeboten wurden. Die 
            Volfs=
tänze, die von den Jugendbünden der Paulusgemeinde und der Petrus 
gemeinde veranſtaltet wurden, fanden gleichfalls beſonderen Beifall. Mit 
beſonderer Genugtuung kann auch feſtgeſtellt werden, daß, abgeſehen von 
den Anregungen, welche dieſer Abend den Beſuchern geboten hat, der 
materielle Ertrag der freiwilligen Sammlung recht befriedigend war 
ſo daß der evangeliſchen Sache weitere recht erhebliche Mittel zugeführt 
werden konnten. 
— Wahlberechtigung der Studenten. Das Nachrichtenamt der 
Deutſchen Studentenſchaft teilt mit: Die auf den 4. Mai feſtgeſetzten 
Wahlen zum Deutſchen Reichstag fallen noch für einzelne Hochſchulen in 
die akademiſchen Ferien. Viele Studenten ſind im Hochſchulorte polizei 
lich gemeldet, alſo auch dort wahlberechtigt, während ſie ſich im 
            Heimat=
orte oder an einem Orte, wo ſie eine Werkſtudententätigkeit ausüben, 
befinden. Damit dieſe Studenten ihres Wahlrechts nicht verluſtig gehen 
iſt folgender Weg einzuſchlagen: Von der Gemeindebehörde des Ortes 
an dem man wahlberechtigt iſt, läßt man ſich einen Stimmſchein 
            aus=
ſtellen, der zur Abgabe der Stimme in jedem Wahlorte berechtigt. In 
Groß=Berlin iſt für die Ausſtellung von Stimmſcheinen der Magiſtrat 
zuſtändig, der dieſe Aufgaben den Bezirksämtern übertragen hat. In 
Berlin ſind alſo entſprechende Anträge auf Ausſtellung von 
            Stimm=
ſcheinen an das Bezirksamt, in dem der Antragſteller gemeldet iſt, zu 
            rich=
ten. Iſt ein Wahlberechtigter durch Wechſel des Hochſchulortes oder 
andere Umſtände zurzeit nirgends polizeilich gemeldet, ſo muß er 
            als=
bald ſich an dieſem Aufenthaltsort anmelden und dort in die Stimmliſte 
eintragen laſſen. 
Der Tierſchutzverein ſchreibt uns: Am Sonntag abend vor 6 Uhr 
fuhr ein Bierwagen mit Fäſſern durch Eberſtadt nach Darmſtadt. Der 
völlig betrunkene Wagenführer hieb fortwährend in der roheſten Weiſe
 dieſe ſelbſt wird gebeten, Nachricht an den Tierſchutzderein — 
            Geſchäfts=
ſtelle Beckſtraße 55 — gelangen zu laſſen, damit gerichtliche Beſtrafung 
eingeleitet werden kann. 
— Den Beſuch des Oſterhaſen erhielt am Sonntag nachmittag die 
Kleinkinderſchule der Lukasgemeinde in der Kiesſtraße. Zwiſchen die 
Spiele und Liedchen der Kinder trat plötzlich ein junges Mädchen als 
Oſterhaſe, der an die Kleinen aus ſeinem Korbe ſchöne Wollbälle 
            ver=
teilte. Noch größer wurde der Jubel, als die Kleinen dann im Garten 
den richtigen Oſterhaſen in ſeinem Lager fanden und ſeine mitgebrachten 
guten Sachen zur Verteilung kamen. Allen freundlichen Gebern, die durch 
ihre Hilfe dieſes kleine Kinderfeſt geſtalten halfen, ſei auch an dieſer 
Stelle herzlichſt gedankt. 
— Vorauszahlungen auf Einkommenſteuer für Handwerker. Zu 
Hen in Nr. 102 nach amtlichen Mitteilungen gemachten Ausführungen 
ſei nach Angabe des Hanſabundes noch angefügt: Bezüglich der 
            Hand=
verker fällt die Zubilligung ermäßigter Sätze fort, wenn es ſich um reine 
Lohnhandwerker handelt. Dieſe dürfen auch nicht die Ausgaben für 
Gehälter und Löhne abziehen. Der Begriff des Handwerkers beruht auf 
der handwerksmäßigen und =üblichen Herſtellungsweiſe. Dieſe ſetzt 
            vor=
aus, daß der Inhaber des Betriebs durch perſönliche Mitarbeit ſich. an 
der Herſtellung der Arbeitserzeugniſſe beteiligt. Durch Benutzung von 
enaſchinellen Hilfsmitteln wird der Begriff des Handwerks nicht 
            ausge=
chloſſen. Aus der Zugehörigkeit eines Unternehmens zur Handwerks= 
Fammer wird im Allgemeinen ein brauchbarer Anhaltspunkt für die 
Einordnung des betreffenden Betriebs gewonnen werden können. Die 
fn Nr. 102 erwähnten ermäßigten Sätze kommen auch dann in Frage, 
wenn neben dem Handwerk in augemeſſenem Umfang ein Kleinhandel 
betrieben wird. Soweit dieſe Händler eine Betriebseinnahme aus 
Handſerk (z. B. aus Reparaturen) in einem Umfang haben, der 
chätzungsweiſe ein Zehntel des Geſamtumſatzes nicht überſteigt, ſind die 
ür den Einzelhandel vorgeſchriebenen Sätze zu entrichten. 
— Verein Freundinnen junger Mäöchen. Am Montag, den 28. April, 
beabſichtigt der Verein in Waldſtraße 21, Hinterhaus, eine Nähſchule 
zu eröffnen, um Frauen und Mädchen unſerer Stadt Gelegenheit zu 
gründlicherer Ausbildung in weiblicher Handarbeir zu geben. Vorerſt 
ſoll Unterricht in Weißnähen und Flicken erteilt werden, und zwar an 
vier Nachmittagen ber Woche (Montag, Dienstag, Mittwoch und 
            Don=
nerstag 3 bis 6 Uhr). Dieſe oft etwas vernachläſſigten Fächer müſſen 
wieder von der Frau aller Stände als Grundlage ihrer Kenntniſſe 
auf dieſem Gebiet beherrſcht werden. Später ſchließen ſich je nach 
            Be=
dürfnis Kurſe in andern Handarbeiten an, dielleicht auch Abendkurſe. 
Anmeldungen geſchehen entweder ſchon jetzt bei Frl. de Weerth, 
            Eich=
bergſtraße 10, oder, wie die Anzeige ſagt, am Mittwoch, 23. April, 
            nach=
mittags 2 bis 4 Uhr, im Schullokal, Waldſtraße 21, Hinterhaus. 
— Reichsbund der Kinderreichen zum Schutze der Familie E. V., 
Ortsgruppe Darmſtadt. Wie uns der Bund hieſiger Ortsgruppe 
            mit=
teilt, wurde demſelben, durch Uebermittlung des Caritas=Verband eine 
Papſtſpende von 1000 Lire überwieſen. Dieſes hochherzige Liebeswerl 
wird dieſe Woche 120 bedürftigen Mitgliedern des Bundes zu den Oſter 
fciertagen ein recht willkommenes ſein. Die in Betracht kommenden 
Mitglieder werden gebeten, ſich im Laufe dieſer Woche bei dem 2. 
            Vor=
ſitzenden des Bundes, Herrn Wilhelm Dietz, Grafenſtraße 27, die Spende 
von 10 Pfund feinſtem Weizenmehl abzuholen. Gleichzeitig wird auch 
die am Freitag, den 25. April, ſtattfindende Verſammlung mit Licht 
bildervortrag im Feierabendſaal, Stiftſtraße, hingewieſen. 
* Der Hypothefengläubiger= und Sparer=Schutzverband, 
            Landes=
gruppe Hefſen, macht darauf aufmerkſam, daß am Mittwoch, den 
16. d. M., abends 8 Uhr, im großen Feierabendſaale eine 
            Mitglieder=
herſammlung ſtagfindet, die auch für alle Sparer und Freunde der 
Aufwertungsbewegung von größter Bedeutung iſt. Wir verſveiſen au 
das morgen erſcheinende Inſerat. 
— Iſt die 3. Steuernotterordnung rechtsgültig? In einer 
            Verſamm=
lung des Volksbundes der Entrechteten gab Oberlandesgerichtspräſident 
Dr. Beſt auf dieſe Frage die Antwort, daß der 5. Zivilſenat wohl die 
Rechtsgültigkeit ausgeſprochen habe. Allein der 5. Zivilſenat ſtelle nicht 
das ganze Reichsgericht dar. Erfahrene Juriſten halten die Verordnung 
us zivilrechtlichen Gründen für ungültig. 1. Wenn jemand eine 
            Voll=
nracht gegeben und dieſe wird mißbraucht, iſt die Vollmacht unwirkſam. 
Das Ermächtigungsgeſetz hatte die Vollmacht, der 15er Ausſchuß ſtimmte 
der Verordnung nicht zu. Der Reichstag, das wußte die Regierung, 
lätte auch nicht zugeſtimmt, ließ aber keine Gelegenheit zu, dies zu 
bekunden. Mißbrauch der Vollmacht. 2. Wenn ein Rechtsgeſchäft 
            abge=
ſchloſſen wird unter beſtimmten Bedingungen, ſo ſagt das Bürgerliche
 wenn ſie dem Reichstage Zeit gelaſſen hätte, hätte die Mehrheit die Auf 
hebung verlangt. Sie hat dies aber vereitelt.
 wieder auf die Zeit von Gründonnerstag (17. April), 12 Uhr mittags, 
bis Oſtermontag (21. April) ausgedehnt. 
* Auskunft in Aufwertungsfragen, insbeſondere über Rettung der 
deutſchen Sparguthaben, Abfindung von Auslandsdeutſchen, 
            Entſchädi=
gung Ausgelvieſener, Aufſvertung von Pfandbriefen, Obligationen uſw., 
wird für die Folge an Mitglieder wie an Nichtmitglieder durch die 
            Mit=
telſtandsfürſorge, im Glockenturm (Reſidenzſchloß), erteilt. (Näheres 
ſiehe Anzein
 * Berufswahl und Handwerk. 
Von Kunſtwart Dr. Redslob. 
Während früher Begabung und Veranlagung als 
            entſchei=
dende Begründung bei der Wahl des Berufs angeführt wurden, 
hört man heute zu viel Erwägungen darüber, wie ſchnell und 
wie hoch die Möglichkeit zum Geldverdienen iſt. In dieſer 
            Ab=
hängigkeit von der finanziellen Seite liegt eine große Gefahr, 
denn gerade in einer Uebergangszeit, wie wir ſie gegenwärtig 
durchmachen, wechſeln die Ausſichten des Berufs ſtändig. Man 
muß daher immer wieder daran erinnern, daß bei der 
            Berufs=
wahl die Veranlagung das Entſcheidende iſt. So wie der 
Graphologe nur wenige Grundtypen von Handſchriften 
            unter=
ſcheidet, ſo gliedert ſich auch die berufliche Neigung des Menſchen 
nach ganz beſtimmten, immer wiederkehrenden Typen, die in der 
Veranlagung vorgebildet ſind und nach Erfüllung verlangen. 
Geſund ſind die Zeiten, in denen bei der Berufswahl das 
Handwerk zur entſcheidenden Würdigung kommt. In einer 
Weiſe, die man geheimnisvoll nennen könnte, wenn ſie nicht ſo 
natürlich und ſelbſtverſtändlich wäre, iſt der Handwerker mit 
            ſei=
nem Material verbunden. Ich traf als Lehrer einer ſtaatlichen 
Schule einen Meiſter, der ſo ſehr auf ſein Material eingeſtellt 
war, daß er den Geſchmack des Leders immer auf der Zunge 
haben mußte, auch ſtändig ein Stückchen Leder kaute. Im Krieg 
konnte man erleben, welchen Eindruck der Geruch friſch gefällten 
Holzes auf Soldaten machte, die in ihrem Beruf Tiſchler und 
Zimmerleute waren. Ich erinnere mich eines Uhrmachers, der 
im Lazarett ſeine Uhr auseinandernahm, nur um ſie wieder 
            zu=
fammenſetzen zu können. In dieſem Verbundenſein des 
            Men=
ſchen mit dem Können ſeiner Hand und dem Material ſeiner 
            Ar=
beit, das ſich vielen gerade während des Krieges als ein ſtarkes 
Erlebnis auslöſte, liegt vielleicht der größte Wert unſeres 
            deut=
ſchen Volkes und das Geheimnis ſeiner Kraft zur Wiedergeburt. 
Als Ausgleich für die Jahre des Krieges regt ſich daher ganz 
von ſelbſt in Deutſchland eine Bewegung, die auf eine neue 
und ſtarke Betonung des in unſerem Volke 
            lie=
genden Könnens ausgeht. Dieſe Bewegung klopft an
 Café „FÜRST BISAARCK 
bleibt bis auf weiteres wegen 
            Neu-
herstellung geschlossen. Die 
            Wie-
dereröffnnng wird an dieser Stelle 
bekanntgegeben
4861
Leonhard Jöst.
 die Pforten der gewerblichen Schulen. Statt Schulbank und 
Papier rill ſie Werkzeug und Arbeitsmaterial ſehen. Sie klopft 
an die Univerſitäten und will, daß der Grundlage allen Könnens, 
der Erwerbung des Wiſſens, auch praktiſche Arbeit als geſunder 
Ausgleich gegenübergeſtellt wird. 
Vor allem zeigt ſich dieſe Bewegung im Wirtſchaftsleben. 
Das geſchäftliche Leben der kommenden Zeit wird nicht mehr ſo 
ſehr wie um 1900 von Geſchäftsreiſen abhängig ſein. Schon 
die Zunahme unſerer Meſſen ſorgt dafür, daß die Firmen ihre 
Arbeit weniger auf Vertrieb durch Reiſende, als auf Beſuch 
durch ſachlich geſchulte Einkäufer ſtellen. 
Es kommt alles darauf an, daß die hier angedeutete 
            Hin=
wendung zu einer geſteigerten Würdigung des Könnens 
            recht=
zeitig das Verſtändnis der Jugend findet. Es handelt ſich 
            da=
bei zunächſt um eine ethiſche Forderung: Wir können die Schwere 
und Ungerechtigkeit der Zeit nur dann ertragen, wenn wir das 
Endziel des Lebens nicht im Beſitz, ſondern im Können ſehen. 
Je mehr ein Menſch kann, um ſo mehr muß er geachtet werden. 
Achtung vor dem „Haben” kann nicht die Grundlage einer 
            geſell=
ſchaftbichen Moral ſein. 
Dann aber handelt es ſich um eine Frage der Erziehung. 
Das Können ruht infolge des Krieges heute vielfach in den 
            Hän=
den betagter Meiſter. Die mittlere Genevation hat viel verlernt, 
die jüngſte hat eine mangelhafte Ausbildung gehabt und zeigt 
daher nicht gemigend Achtung vor Wiſſen und Können. 
            Den=
noch fühlt man ſchon heute die Möglichkeit zur Aenderung. Auch 
die turneriſchen und ſportlichen Wettkämpfe bereiten gemeinſam 
mit dem Kampfſpiel der Ausſtellungen und Meſſen eine Zeit vor 
der — ſo wollen wir hoffen — Freude am Können das 
            Ge=
präge gibt. 
Entwickelt ſich aus der heute den Weltmarkt beherrſchenden 
Forderung nach Qualität in logiſcher Folge eine neue Schätzung 
des Könnens, ſo wird für Deutſchland alles darauf ankomzen, 
ob ſeine Jugend dieſer Forderung gewachſen iſt. 
Darum gilt es, Achtung zu verbreiten vor dem, der etwas 
gelernt hat und etwas leiſtet, Achtung vor der Arbeit, Achtung 
vor der Lehre und Achtung vor der Leiſtung. Vorausſetzung und 
Erfüllung dieſer Forderung aber wäre, daß der Grundtyp 
            deut=
ſcher Arbeit und deutſcher Erziehung, „der Meiſter” wieder mehr 
als bisher geſchätzt wird, und daß der Sinn für das Können der 
Hand, und der Trieb, Hand und Auge zu ſchulen, zum 
            entſchei=
denden Ideal für die deutſche Jugend und zum Ausgangspunkt 
ihrer Berufswahl wird. 
Von beſonderem Wert aber erſcheint es, daß unſer 
            Hand=
werk aus den Kreiſen derer, die einſt die Möglichkeit zum Beſuch 
der Univerſität hatten, Zufluß und Nachwuchs erhält. Je mehr 
an Bildung, Idealismus und künſtleriſchem Drang im 
            Nach=
wuchs des Handwerks zu ſpüren iſt, um ſo beſſer für die Zukunft 
unſetes Landes. 
— Paſſiousfeier. Man ſchreibt uns: Im vollbeſetzten Mozartſaal 
in der Schulſtraße veranſtaltete die Evangeliſche 
            Gemein=
ſchaft am Sonntag eine Paſſionsfeier. Die ernſten, eindringlichen 
Worte des Predigers Erhaudt waren von Muſik= und 
            Gefangsvor=
trägen und ernſten Gedichten würdig umrahmt; der Gedanke „
            Jeſu=
ſtarb für uns” ſolk der leitende Gedanke für alle Chriſten in der 
            Kar=
woche ſein. Möge die wohlgelungene Veranſtaltung mit dazu 
            beitra=
geit, den chriftlichen Glauben ir den Herzen der Hörer zu vertiefen, 
Abgeirrte wieder zurückzubringen zu den lebendigen Quellen des 
            Evan=
geliums, zur ſittlichen Erſtarkung des Einzelnen und unferes ganzen 
Volkes. 
* Das Café Fürſt Bismarck iſt, wie ſchon mitgeteilt, in den 
Beſitz des Herrn Leonhard Joeſt, Beſitzer des Cafés „Zur 
Oper” übergegangen. Das Cafs wird, wie in der heutigen 
Anzeige bekannt gegeben, heute geſchloſſen, um durchgreifend 
renoviert zu werden. Die Wiedereröffnung ,wird noch bekannt 
gegeben. 
— Seltenes Dienſtjubiläum. Am 15. April ſind es 45 Jahre, daß 
Cliſabeth Rapp aus Habitzheim bei Frl. Strecker dahier in Dienſten 
ſteht.
 — Adreßbuch 1924. Der alphabetiſche Straßenteil, umfaſſend, die 
Straßen von Holzhofallee bis einſchl. Kahlertſtraße, liegt 
in der Zeit vom 15. bis einſchl. 17. April in Zimmer 23 des 
            Stadt=
hauſes während der Dienſtſtunden zur Einſicht auf. Es wird gebeten, 
von dieſer Gelegenheit, etwaige Irrtümer berichtigen laſſen zu können, 
Gebrauch zu machen. 
C. Die März=Witterung in Darmſtadt. Der erſte Monat des 
            dies=
jahrigen meteorologiſchen Frühlings war verhältnismäßig heiter und 
ctwas zu kalt. Das Monatsmittel der Temperatur vetrug 4,6 Grad 
Celſius (1,0 unter dem Durchſchnitt), während ſich die Gegenſätze auf 
17,4 am 23. und — 4,2 Grad au 14. ſtellten. Froſttage kamen noch 14 
vor, Eistage dagegen nicht mehr. Die Himmelsanſicht war bei 9 heiteren 
Tagen gegenüber 7 trüben freundlicher als gewöhnlich zu dieſer 
            Jahres=
zeit, wobei öſtliche Luftſtrömungen überwogen. In ſeinen 
            Niederſchlags=
verhältniſſen war der Monat annähernd normal, indem an 10 Tagen 
eine Menge von 46,3 Millimeter verzeichnet wurde, wovon auf den 3. 
als den näſſeſten Tag 14,7 Mikimeter entfielen. Die erſten 3 Tage 
            brach=
ten noch einmal eine mäßige Schneedecke. Der Barometerſtand ſchwankte 
zwiſchen 761,5 Millimeter am 12. und 730,7 am 25., während das 
            Monats=
drittel 716,9 betrug. Am Monatsſchluß war die Vegetation um reichlich 
14 Tage gegenüber dem langjährigen Durchſchnitt zurückgeblieben. 
8. Strafgericht II. Inſtanz. Es ſtehen nur zwei 
            Nahrungsmittel=
fälſchungen auf der Rolle: 1. Joh. Adam Zehnbauer II. in 
Bensheim ſoll mit Waſſerzuſatz verfälſchte Wurſt verkauft haben. 
Der verſtorbene Sachverſtändige Dr. Weller von Darmſtadt hat 
zu hohen Waſſerzuſatz vor dem Schöffengericht Beusheim begutichter 
und das Gericht hat Geldſtrafe von 2500 Mark ausgeſprochen. 
            Hier=
gegen hat Z. Berufung verfolgt. Zum geſtrigen Termin ſind als 
            Sach=
verſtändige erſchienen: Prof. Kreutz=Darmſtadt, Metzgermeiſter 
Helfert=Bensheim, vom Angeklagten geladen Schlachthofdirektos 
i. R. Dr. Garth. Z., noch nicht ubeſtraft, beſtreitet jede Schuld, da eß 
die Fleiſchwurſt ein= wie das andere Mal zubereite und dementſprechend 
den Waſſerzuſatz mache. Die Wurſt hat 75 Prozent Waſſergehalt gehabt, 
was reichlich hoch erſcheint. Bei Verwurſtung minderwertigen Fleiſches, 
wie im Fragefalle, mußte der Angeklagte nach Gutachten des Prof, 
Kreutz beſonders vorſichtig ſein. Sachverſtändiger Helfert gibt das 
            Re=
zept der Herſtellung ſüddeutſcher Fleiſchwurſt bekannt und legt eine 
Probe don ihm hergeſtellter Fleiſchwurſt dem Gericht vor, die Prof. 
Weller als gut bezeichnet habe. Die Unterſuchung dieſer Probe durch 
Prof. Weller ergab einen Waſſergehalt von 73,37 Prozent und Helfert 
wurde verwarnt. Direktor Garth erklärt die chemiſche Unterſuchung der 
Wurſt für erlernbar, iſt aber nach langem Studium darauf gekommen, 
daß, was der Nahrungsmittelchemiker über den Waſſerzuſatz bei Wurſt 
herausgefunden hat, nicht ſtimmen kann. Das Publikum verlangt 
            waſſer=
haltige Wurſt; es hängt eben alles von der Qualität des Fleiſches ab. 
Garth hat ſelbſt von im Schlachthof befindlichem Kuhfleiſch durch einen 
Metzger nach ſeiner Anweiſung Wurſt herſtellen laſſen, ließ ſie durch die 
Polizei unterſuchen: Der Chemiker der Polizei erklärte die ohne jeden 
Waſſerzuſatz hergeſtellte Wurſt für verfälſcht, ebenſo aber auch eine mit 
4 Prozent Waſſer hergeſtellte Wurſt. Ein auffallendes Reſultat, was 
aber dem Sachverſtändigen nicht auffiel. Aehnliche Reſultate ergaben 
die Unterſuchung von mit Rindfleiſch hergeſtellter Wurſt. Alle dieſe 
Unterſuchungen ſind von beeidigten Chemikern vollzogen. Die von den 
Chemikern gefundene Zahl (nach Chemiker Feder) kann nicht maßgebend 
ſein. Alles liegt an der Qualität des Fleiſches, an dem verſchiedenen 
Rohmaterial. (Bei der Milch liegt die Sache anders.) Auch der 
            Tier=
arzt kann nicht feſtſtellen, wieviel Prozent Waſſergehalt das Fleiſch hat, 
noch viel weniger der Metzger. Die von dem Sachverſtändigen Helfert 
beigebrachten Rezepte hält Direkror Gacth für außerordentlich 
            gefähr=
lich. Direktor Garth erklärte, daß es Fälle der Wurſtherſtellung gäbe, in 
denen von vorſätzlicher und fahrläſſiger Fälſchung keine Rede ſein kann. 
Prof. Kreutz verteidigt die Federſche Methode, die nicht nur aus dem 
Waſſergehalt erechnet werde; die Federſche Methode erklärt der 
            Sach=
verſtändige Kreutz als Gemeingut der wiſſenſchaftlichen Chemie. Der 
Staatsanwalt ſrellt ſich auf den Boden des Gutachtens Kreutz, da der 
Chemiker allein den Waſſergehalt feſtſtellen könne. Auch das beſſiſche 
Miniſterium habe am 5. September 1923 ein Obergutachten hinſichtlich 
des Waſſerzuſatzes bei Wurſt im Kreutzſchen Sinne abgegeben. Soweit 
die Tat des Angeklagten in Frage komme, ſei zu prüfen, ob er ſich be=, 
wußt geweſen, daß er zu viel Waſſer zugeſetzt habe. Das ſei zu 
            ver=
neinen. Bleibe zu prüfen, ob er fahrläſſig gehandelt habe. Ein Metzger 
von der Erfahrung des Angeklagten habe hier wiſſen müſſen, daß er 
zuviel Waſſer beigebracht habe. Aber es ſei im Fragefall Verjährung 
eingetreten, weshalb auf Einſtellung des Verfahrens zu erkennen ſei. 
Der Verteidiger Neuſchäffer erklärt die ſachverſtändigen Fragen 
für noch nicht geklärt, es fehle noch eine Grundlage für eine geſetzliche 
Regelung; und da ſolle ſich ein Metzger im Klaren ſein! Das Material 
des Fleiſches ſei von grundlegender Bedeutung, das leuchte jedem Laien 
ein. Der Laie könne dieſen Zwieſpalt zwiſchen Theorie und Praxis nicht 
löſen. Dr Angeklagte müſſe freigeſprochen werden. Urteil: 
            Auf=
hebung des Urteils und Einſtellung des Verfahrens. 
Das Gericht hat ſich, wie die Begründung hervorhebt, im Weſentlichen 
den Ausführungen der Staatsanwaltſchaft angeſchloſſen. 
2. Metzgermeiſter Gg. Dreißigacker von Bensheim ſoll ebenfalls 
durch Waſſerzuſatz verfälſchte Wurſt verkauft haben. Auch er hat vom 
Schöffengericht 2500 Mark Geldſtrafe erhalten. Auch hier hat der 
            ver=
ſtorbene Prof. Weller einen zu hohen Waſſergehalt feſtgeſtellt. Der 
Waſſergehalt iſt hier bedeutend geringer geweſen als im Z. ſchen Falle, 
auch handelte es ſich hier um Gefrierfleiſch. Bei der Wurſtbereitung 
wurde kein anderes Fleiſch als Gefrierfleiſch mitverarbeitet, es fand 
kein Zuſatz von Schweinefleiſch oder Fett ſtatt. Das Gefrierfleiſch nimmt 
bei handwerksmäßiger Bearbeitung der Wurſt erfahrungsmäßig viel 
Waſſer auf, wie Direktor Garther erklärt. Urteil: Aufhebung 
des Schöffengerichtlichen Urteils und Einſtellung 
des Verfahrens. 
Lokale Verenſkaltungen. 
Die Herunter erſchelnenden Rotizen ſind ausſchließlich ais Sinweiſe auf Aingelzen zu bekrachten, 
in keinem Faſſe irgenbwie als Beſoreckung oder Krif 
— Jugendbund für entſchiedens Chriſtentum. Am 
Karfreitag, abends 8 Uhr, ſpricht im Saale der Ev. Stadtmiſſion (
            Mühl=
ſtraße 24) Sekretär G. Otto=Charlottenburg. — Am 3. und 4. Mai 
findet eine Jugnedbund=Bezirkskonferenz ſtatt, bei der Sekr. 
            Geuge=
lin=Karlsruhe in öffentlichen Verſammlungen über folgende Themen 
ſprechen wird. Ein Gang durch die E. C. Burg. — Bilder aus der 
Weltbewegung. — Quellen der Kraſt. — Leben der Kraft. — Das 
            Ge=
heimnis einer glückſeligen Jugend. (Näheres folgt demnächſt.) 
Aus den Parteien. 
Deutſche Volkspartei. In den beiden letzten Wochen 
            wur=
den durch Oberreallehrer Kahl in den oberheſſiſchen Orten Homberg, 
Kirtorf, Groß=Felda, Ehringshauſen, Nieder=Ohmen, Romrod, 
            Angeus=
bach, Ulrichſtein, Gedern und Ortenberg Verſammlungen abgehalten, die 
faſt ſämtlich gut, z. T. ſehr gut beſucht waren. Gegner von rechts und 
links waren ebenfalls in den Verſammlungen zahlreich erſchienen. Die 
Ausführungen des Redners, die ſich über die Politik der gegneriſchen 
Parteien und die Leiſtungen der Deutſchen Volkspartei und deren 
            poli=
tiſche Grundſätze, erſtreckten und die Angriffe von deutſchnationaler und 
ſozialdemokratiſcher Seite in kräftiger Form, aber ſachlicher Weiſe 
            zu=
rückwieſen, fanden überall großen Beifall. Die an die Vorträge ſich 
            an=
ſchließenden Ausſprachen, dehnten ſich zuweilen bis über Mitternacht 
            hin=
aus aus. Der Verlauf der Verſammlungen läßt erhoffen, daß die 
Verdächtigungen und Angriffe der gegneriſchen Parteien nicht imſtande 
ſein werden, die Deutſche Volkspartei aus ihrem Beſitzſtand in 
            Ober=
heſſen zu verdrängen. 
Deutſche Volkspartei. Heute. Dienstag, abends 7½ Uhr, 
findet bei „Sitte” (gelber Saal) unſer „Politiſcher Abend” ſtatt. 
Zunächſt wird Herr Rektor Dr. Claß, wie auch in früheren Jahren, 
über den Parteitag in Hannover berichten. — Im Anſchluß daran ſollen 
Fragen des Wahlkampfes, ſoweit ſie unſere Darmſtädter Ortsgruppe 
            be=
rreffen, behandelt werden. Als Einleitung hierüber wird Herr 
            Stadt=
verordneter Haury ein Referat erſtatten. Wir haben es für richtig 
gehalten, noch vor Oſtern dieſen „Politiſchen Abend” ſtattfinden zu 
            laſ=
ſen. Leider konute, mit Rückſicht auf beſtimmte Wahlverſammlungen, ein 
anderer Tag nicht mehr gewählt werden. Infolgedeſſen bitten wir 
            die=
ſes Mal beſonders eifrig für unſere Veranſtaltung heute abend 
zut werben, da ihr naturgemäß eine ganz beſondere Bedeutung zukommt 
und ſie ſicherlich nach mancher Seite hin diele Anregungen geben wird. 
Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. 
Die Mitglieder der Jugendgruppe treffen ſich am Mittwoch um 8 Uhr 
im Feierabend. Da wichtige Beſprechungen zu erledigen ſind, wird um 
möglichſt vollzähliges Erſcheinen gebeten. 
— Deutſche Demokratifche Partei. Am Dieustag, 
den 15. ds., abends, ſindet eine Sitzung des Beamten= und 
            Arbeit=
nehmerausſchuſſes im Parteibureau, Waldſtraße 45, ſtatt. Auf 
der Tagesordnung ſteht die neue Beſoldungsordnung; 
            Beamtenpro=
gramm zur Reichstagswahl. Reſerent Rektor Karl Schäfer.
Vertreter: Martin Hertens, Darmstadt, Heinrichstraße 3.
I.St. 4767
[ ← ][ ][ → ]Seite G.
Darmſtädter Dagblatt, Dieustag, den 15. April 1924.
Rummer 106.
Aus Heſſen.
 H. Eberſtadt, 14. April. Geſellenprüfung. Geſtern fand 
im Saal „Zum Darmſtädter Hof”, der mit ſchlichtem Grün geſchmückt 
war, die feierliche Ueberreichung der Geſellenbriefe an 27 Prüflinge 
ſtatt. Der Vorſitzende des Ortsgewerbevereins, Weißbindermeiſter 
Georg Geißler, begrüßte die neuen Geſellen ſowie die zahlreich 
            erſchie=
nenen Anweſenden, unter dieſen beſonders den Vertreter der 
            Hand=
werkskammer, Herrn Direktor Nohl, und als Vertreter der Schulo 
Herrn Rektor Vogel. Er teilte ſodann mit, daß ſich insgeſamt 27 
            Lehr=
linge der Geſellenprüfung unterzogen und dieſe die Prüfung ſämtlich 
beſtanden hätten. Zu begrüßen ſei die Feſtſtellung, daß die Prüflinge 
im allgemeinen mit den gleichzeitig ausgeſtellten Geſellenſtücken beſſere 
Arbeiten geliefert hätten, wie in den letzten Nachkriegsjahren. Auf die 
Bedeutung der Worte „Handwerk hat goldenen Boden”, hinweiſend, 
ſchloß er mit der Aufforderung an die neuen Geſellen, nicht 
            nachzu=
laſſen, ſondern weiter vorwärts zu ſtreben, um den heutigen ſchwierigen 
Kampf um die wirtſchaftliche Exiſtenz beſtehen zu können. Herr 
            Direk=
tor Nohl überbrachte die Glückwünſche der Handwerkskammer und 
            be=
tonte, daß die Gemeinde Eberſtadt auf ſeinen Handwerksſtand, wovon 
die Geſellenſtücke beſte Proben ablegten, ſtolz ſein könne. Bei dem 
Daniederliegen unſerer Wirtſchaft ſei es für den Einzelnen mehr denn 
je ein Erfordernis, ſich mit dem nötigen Rüſtzeug zu verſehen, ohne 
welches ein Vorwärtskommen nicht möglich ſei. Herr Rektor Vogel 
wies auf die Notwendigkeit der gegenſeitigen Ergänzung von Schule 
und praktiſcher Unterweiſung hin und wünſchte, daß die guten 
            Be=
ziehungen zwiſchen Fortbildungsſchule und Handwerkerſtand nicht nur 
beſtehen bleiben, ſondern ſich noch weiter ausbilden möchten zum Wohle 
und Segen des Handwerkerſtandes. Seine ermahnenden Worte an die 
neuen Geſellen verband er mit den Glückwünſchen des Schulvorſtandes 
zum Ehrentag‟. Nachdem Herr Geißler dem Prüfungsausſchuß für 
die Mithilfe und den Handwerksmeiſtern und =geſellen für die 
            ziel=
bewußte Ausbildung der Lehrlinge gedankt hatte, fand die 
            Ueber=
reichung der Geſellenbriefe ſtatt, womit die kleine, eindrucksvolle Feier 
beendet war. Unter den 27 Prüflingen befanden ſich 4 Maurer, 
1 Steinhauer 1 Weißbinder, 8 Schreiner, 1 Modellſchreiner, 3 
            Bau=
ſchloſſer, 1 Mechamiker, 3 Elektroinſtallateure, 1 Wagner, 2 Schmiede, 
1 Spengler, 1 Gärtner. 
H. Eberſtadt, 14. April. Am Mittwoch, den 16. April, abends 
8½ Uhr beginnend, findet im Gaſthaus „Zum Darmſtädter Hof” (Laun) 
eine Mitgliederverſammlung der Deutſchen Demokratiſchen Partei, 
Ortsgruppe Eberſtadt, ſtatt, die zu den bevorſtehenden Reichstigswahlen 
Stellung nehmen wird. 
— Spachbrücken, 12. April. Am 25. Mai ds. Js. finden ſich die 
Turner des Odenwaldgaues der Deutſchen 
            Turner=
ſchaft zu ihrem diesjährigen volkstümlichen Wetturnen in Spachbrücken 
ein, das damit das erſte Deutſche Turnfeſt in ſeinen Grenzen ſieht. Die 
Vorbereitungen ſind in vollem Gange und 63 Vereine bereits eingeladen. 
Das Feſtprogramm wird noch bekannt gegeben. Am Abend des 24, 
Mai findet eine kleine Vorfeier auf dem ſchön gelegenen Feſtplatz ſtatt. 
Am zweiten Feſttag, am 26. Mai, ruht in unſerem Dorfe ohne dies ſchon 
die Arbeit. Es war am 26. Mai des Jahres 1749 — alſo jetzt vor 175 
Jahren — als ein ſchweres Unwetter unſere Gegend heimſuchte und der 
Blitz in uſere Kirche (am ſelben Tage auch in die von Habitzheim und 
Klein=Zimmern) ſchlug. Der unheilvolle Tag wurde ſpäter zum 
            Feier=
tag erhoben. 
A Von der Bergſtraße, 12. April. 
            Untererheberverſamm=
kung. Am letzten Dienstag fand in der Reſtauration „Zum 
            Bürger=
hof” in Darmſtadt eine Vertrauensmännerverfammlung des 
            Landes=
verbands der Untererheber in Heſſen ſtatt, die aus allen Teilen unſeres 
Volksſtaates beſucht war und einen recht anregenden Verlauf nahm. 
Die Verſammlung tagte unter dem Verbandsvorſitzenden, Herrn 
            Un=
tererheber Breitwieſer aus Ober=Ramſtadt. Zur Beratung ſtanden eine 
ganze Reihe von Angelegenheiten, die aber zum großen Teil nicht für 
die Oeffentlichkeit geeignet ſind, und man daher von einer öffentlichen 
Beſprechung abſehen muß. Wir beſchränken uns daher nur auf die 
Wahl eines Schriftführers, die einſtimmig auf den Untererheber Jakob 
Dittmann in Auerbach fiel. 
St. Nieder=Ramſtadt, 12. April. Gemeindebericht. Für 
die am 4. Mai ſtattfindende Reichstagswahl werden neben den durch das 
Kreisamt zu ernennenden Abſtimmungsvorſtehern noch folgende 
            Per=
ſonen in den Abſtimmungsvorſtand gewählt: 1. im 
            Abſtimmungsbe=
zirk 1: Bürgermeiſtereiſekretär Steuernagel als Schriftführer und Otto 
Quilling zu deſſen Stellvertreter, als Beiſitzer: die 
            Gemeinderatsmit=
glieder Bertſch, Bayer, Caſtritius, Heppenheimer ſowie Frz. Brand und 
Frd. Bayer; 2. Im Abſtimmungsbezirk 2: Rechner Frd. Weber als 
Schriftführer und Gemeindekaſſegeh. Lamp zu deſſen Stellvertreter, als 
Beiſitzer: die Gemeinderatsmitglieder Keil, Herzinger, Müller, ſowie 
Karl Regalia, Jean Wittersheim, Hans Voll. Gleichzeitig wurde noch 
die Beſchaffung einer neuen Wahlurne als Erſatz für eine defekte 
            be=
ſchloſſen. — Die Verwaltung teilt mit daß die in letzter Sitzung 
            be=
ſchloſſene Verbreiterung des bereits beſtehenden Fußwegs an der 
            Lud=
wigsſtraße nicht durchgeführt werden kann, weil ſich einzelne der in 
Betracht kommenden Grundeigentümer nicht dazu bereit erklären 
            kön=
nen, das erforderliche Gelände abzutreten. Der Gemeinderat beſchloß 
hierauf mit 7 gegen 5 Stimmen, die neu geplante Straßenverlängerung 
zunächſt in einer Breite von 3 Meter bis zum Pfaffenbergweg zu 
            er=
öffnen. — Der zweite Nachtrag zum Ortsbauſtatut, hinſichtlich des 
            Be=
bauungsplans der Gemeinnützigen Baugenvſſenſchaft „Wildnis” wird in 
der Faſſung des vorliegenden Entwurfs angenommen. — Dem Geſuch 
des Bäckermeiſters A. Maher um Erteikung der Genehmigung zur 
            Er=
richtung eines Kaffees mit Likörſtube, konnte nicht ſtattgegeben werden, 
da der Gemeinderat ein Bedürfnis nicht für vorliegend erachtet. — 
Der Antrag des „Klubs der Eiskalten” um Erlaß der 
            Vevgnügungs=
ſteuer anläßlich eines letzten Sonntag gegebenen Theaterſtücks wurde 
abſchläglich beſchieden, da bei der in Betracht kommenden Veranſtaltung 
die Abſicht der Gewinnerzielung zweifellos vorlag. Hieran ſchloß ſich 
eine längere Debatte über die Handhabung der 
            Vergnügungsſteuer=
ordnung, veranlaßt durch eine Verfügung des Kreisamts, die auf eine 
ſchärfere Handhabung der Beſtimmungen hinzielk. Die Begriffe über
 Linie, daß einſtimmig beſchloſſen wurde, jedem hieſigen Verein, die 
Unterabteilungen mit eingeſchloſſen, innerhalb eines Rechnungsjahres 
höchſtens nur noch zwei vergnügungsſteuerfreie Veranſtaltungen zu 
            ge=
nehmigen, allerdings auch wieder nur inſoweit, als die letzteren in den 
Rahmen der Befreiungsbeſtimmungen fallen. — Ein Geſuch des 
Zahnarztes Bartlewski um Zuzugserlaubnis, bzw. 
            Niederlaſſungsgeneh=
migung wird abſchläglich beſchieden, da ein Bedürfnis für einen 
            Zahn=
arzt am hieſigen Platz nicht beſteht. — Die Beſtellung eines 
            Erſatz=
mannes zum Beiſitzer des Mieteinigungsamts wird zunächſt noch 
            zurück=
geſtellt, da eine allgemeine Erneuerung der Beiſitzer in Ausſicht ſteht. 
— Ueber die beſchränkte Fortführung der örtlichen Nothilfe aus den der 
Gemeinde zur Verfügung geſtellten Reſtmitteln erſtattet Bürgermeiſter 
Appel Bericht. Der Vorſchlag der in Betracht kommenden Kommiſſion 
wird angenommen. — Die Lieferung von Vorhängen wird auf Grund 
der eingereichten Koſtenanſchläge dem Sattler Trinkaus übertragen. — 
Als Beitrag zum Heilſtättenverein für Heſſen werden 50 Mark und zum 
Schutzverein für entlaſſene Gefangene 10 Mark bewilligt. — Nach 
dem Bericht der Baukommiſſion wird die Ausführung verſchiedener 
Pflaſterausbeſſerungsarbeiten beſchloſſen. — Zum Schluß werden noch 
Armenſachen verhandelt.
 Noßdorf, 14. April. Die feierliche Einholung 
            unſe=
rer beiden neuen Glocken am Sonntag nahm einen durchaus 
gelungenen Verlauf. Nach ſtürmiſchem, regneriſchem Wetter begleitete 
die Feier herrlicher Sonnenſchein. So konnte ſich mit der Kapelle des 
Muſikvereins, unſerem neuen Poſaunenchor und dem Trommler= und 
Pfeiferkorps des Turnvereins ein langer Feſtzug durch die 
            reichgeſchmück=
ten Straßen des Dorfes bewegen. Voran ritten ein Herold mit 
            Lands=
knechten und Stendarte in mittelalterlicher Tracht. Dann folgten unter 
ihrem Kommandanten Emig die Feuerwehr, die auch wandelndes 
            Sya=
lier bildete und die Zugordner ſtellte, die Schulkinder mit ihren 
            Fähn=
chen, die weltlichen und kirchlichen Vereine, Gemeinderat, 
            Gemeinde=
vertretung, Kirchenvorſtand in langer Reihe. Die beiden Glockenwagen, 
die unter Leitung von Gärtnereibeſitzer Seibert und Frzu von Frauen 
und Jungfrauen ſowie Sattlermeiſter Treupel aufs ſchönſte geſchmückt 
waren, wurden von je einem Paar Pferden, die ebenfalls mit Blumen 
und Tannengrün reich geziert waren, von girlandendentragenden 
            jun=
gen Mädchen geleitet. Am Turmeingang der Kirche fand inmitten einer 
teuſendköpfigen andächtigen und dankbaren Gemeinde eine erhebende 
Feier ſtatt mit Choralblaſen, Gedichtsgruß „Heimatglocken” gedichtet 
und vorgetragen von Dachdecker Kirſchner, Chorgeſang der drei 
            ver=
einigten Männerchöre („Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre‟), 
Chorgeſang des Kirchengeſangvereins („Jauchzt alle Lande. Gott zu 
Ehren”), beide unter Leiaung des Rektors Heß, Gedichtsgruß eines 
auswärtigen Freundes (vorgetragen von Fräulein Käthe Heß), 
            gemein=
ſames Lied („Nun danket alle Gott”). Im Mittelpunkt ſtand die 
            Feſt=
rede unſeres Pfarrers Berck, der namens unſerer Gemeinde die Glocken 
als Gaben Gottes, der Liebe, des Glaubens und der Eintracht in 
            Emp=
fang nahm. Ergreifend war es, als unter ſtillem Gebet die eine Glocke 
vom Turm ihre beiden Schweſtern grüßte. Vom Feſtwagen und =zug 
wurden auch zu Anſichtskarten phötographiſche Aufnahmen gemacht. 
Nach der Feier wurden die Glocken im Pfrrrhof bis zur ſinkenden Nacht 
von vielen Hunderten beſichtigt und ob ihrer Schönheit bewundert. Die 
Weihe der beiden Glocken findet am erſten Oſtertag im 
            Vormittags=
gottesdienſt ſtatt. Die kleine Glocke wird in einigen Wochen geliefert.
 Hefſiſches Landestheater• Kleines Haus 
Mittwoch, den 16. April, 7½/ Uhr 
Einmaliges Gaſtſpiel 
Charlotte Bara 
(Askona) 
Religiöſe Tänze 
Am Flügel und Harmonium: Erich Kahn, Frankfurt a. M. 
Preiſe: 1.—, 2.—, 3.— Mark.
4839
 — Lengfeld, 12. April. Am Donnerstag abend hatte das 
            Land=
wirtſchaftsamt Groß=Umſtadt zu einer Verſammlung im 
            Nathaus=
ſaal eingeladen, bei der Herr Oekonomierat Haug über das Thema 
ſprach: Viehzucht und Agrarkriſis. Es kamen dabei die jetzt 
im Vordergrund ſtehenden betriebswirtſchaftlichen Fragen über die 
            Um=
ſtellung der Landwirtſchaft auf Weidewirtſchaft zur Sprache, da die 
            Er=
zeugung von Milch durch Abmelkwirtſchaften keine Dauer verſpreche, 
ganz von den heute ſtark ſchwankenden Futtermittel= und Milchpreiſen 
abhänge und nur fſtr einzelne Betriebe ſich eigne, deren Betriebsleiter 
ſcharf kaufmänniſch zu rechnen verſtünden. Die Mittel= und 
            Klein=
betriebe müſſen ſich auf Zucht einſtellen. Zucht ohne Weide ſei aber 
            aus=
ſichtslos, teuer und werfe keine Rente ab. Wichtig ſei, billige Milch zu 
erzeugen, an Arbeitskraft zu ſparen und geſundes Vieh zu züchten, um 
ſich von jeder Einfuhr zu befreien und andererſeits einen Rückhalt und 
eine Sicherung gegenüber dem Rückſchlag auf dem Getreidemarkt zu 
            ge=
winnen. Die Landwirtſchaft ſtehe heute ſchutzlos im Wettbewerb mit 
Rußland und Amerika, wo die Technik und die Maſchine in der 
            Land=
wirtſchaft, der Motor und das Laſtauto die Menſchen= und Tierkraft 
mehr und mehr verdrängen. Wolle ſich der deutſche landwirtſchaftliche 
Mittelſtand halten, ſo ſeien Betriebsgemeinſchaften anzuſtreben, 
            gemein=
ſchaftliche Anlagen von Weiden, Anſchaffung von Motorpflügen und 
Laſtautos zu gemeinſamer Benützung, wodurch allein die ungeheure 
Kraftverſchwendung in den Mittel= und Kleinbetrieben, wozu alle 
            Be=
triebe Lengfelds ohne weſentliche Ausnahme gehören, aufgehoben und 
viele Kräfte frei werden, die es auch dem kleinen Betriebsleiter 
            ermög=
lichen, Zeit für ſich ſelbſt zu gewinnen und an eine Buchführung und 
geiſtige Fortbildung zu denken, was heute meiſtens wegen 
            Arbeitsüber=
laſtung numöglich ſei. Stahl, Eiſen und Motorkraft werden in der 
Landwirtſchaft mehr und mehr die teure Menſchen= und Tierkraft erſetzen 
müſſen. — In längerer angeregter Ausſprache erörterte man das Für 
und Wider und kam zu dem Ergebnis, daß die vorgetragenen 
            Anſchau=
ungen richtig und ihre Durchführung wünſchenwert wären, doch wage 
man ſich noch nicht an die Ausführung heran, da es unmöglich erſcheine, 
die Landwirte zu gemeinſamer Zuſammenarbeit zu bringen. Der 
            Vor=
tragende ſchloß mit dem Wunſche, daß der auf der Landwirtſchaft laſtende 
Druck die gute Idee zur Reife bringen möge zum Segen der deutſchen 
Landwirtſchaft und des deutſchen Volkes. 
k. Nonnenroth, 13. April. Die Gemeinde hat die Erneuerung 
der Kirche beſchloſſen. Im vorigen Jahre wurde das Innere 
            voll=
ſtändig wieder hergeſtellt und in dieſem Jahre ſoll das Gotteshaus auch 
in ſeinem Aeußern wieder ein ſchmuckes Ausſehen erhalten. — 
            Zimmer=
meiſter Karl Rinker wurde zum Vertrauensmann für die 
            Landwirt=
ſchaftskammer gewählt. 
K. Butzbach, 13. April. Eine vorbildliche Einrichtung 
haben die hieſigen Mequien=Werke durch die Errichtung einer eigenen 
Werkſchule gegründet. Trotz ihres kurzen Beſtehens zählte die 
Schule im Januar ſchon 109 Werkſtattlehrlinge, 10 techniſche Lehrlinge, 
32 kaufmänniſche Leorlinge und Lehrmädchen, alſo im ganzen 151 
Schüler. Sie wurden in ſieben Klaſſen unterrichtet. Ein 
            Werkſchul=
leiter, zwei Volksſchulehrer und vier Beamte des Werkes erteilten den 
Unterricht. Nich Oſtern ſollen noch zwei hauptamtliche Lehrer 
            ange=
ſtellt werden. Die Lehrlingszeit dauert vier Jahre, im letzten Jahre 
kamen die Jungen in die Lehrwerkſtatt und erhalten fe nach ihren 
            Lei=
ſtungen Bezahlung. Die Werkſchule wird gegenwärtig umgebaut und 
erweitert, für die Lehrwerkſtatt iſt ein Neubau nahezu vollendet, ſo daß 
nach Oſtern die Einweihung erfolgen ſoll. An Lehrmitteln ſind 
            vor=
handen: eine Schülerbücherei, eine Lehrerbücherei, ein Lichtbildapparat, 
Sammlungen von Modellen, Apparaten und dergleichen mehr. Die 
Lernmittel beſchafft die Firma.
 Sport, Spiel und Turnen. 
Schwimmen. 
Der Vierkampf in München. 
Erſter Tag. 
München: 49, Darmſtadt: 36, Nürnberg: 35, 
            Göppin=
gen: 14 Punkte. 
Dieſes Endergebnis zeigt ſchon jedem Laien, daß der Kampf in 
München, der um die Vormachtſtellung in Süddeutſchland geführt 
            wer=
den ſollte, in einer Weiſe durchgeführt worden iſt, der zum Schluß ein 
vollkommenes Zerrbild der gegenſeitigen Stärkeverhältniſſe ergab. Von 
vornherein heprſchte leider ein Mißton zwiſchen Gaſtgebern und Gäſten, 
der durch die ſportliche Diſſonanz noch vergrößert wurde. Der erſte 
Tag verlief äußerlich gemäß den Erwartungen. Göppingen und 
            Mün=
chen teilten ſich in die Staffeln, während Darmſtadt durch Berges i 
der bel. Lage glänzte. Die 3X100 bel. Staffel wurde knapp gegen 
München verloren; trotzdem arbeitete ſich Darmſtadt am 1. Tage bis 
zur zweiten Stelle vor. Einen weſentlichen Teil an der 
            Geſamtwer=
tung hatte der Ausgang des Waſſerballſpiels Darmſtadt gegen 
            Mün=
chen, das Darmſtadt mit 7:1 Toxen für ſich entſcheiden und damit 4 
Punkte für ſich erringen konnte. Darmſtadt war von vornherein durch 
ſeine größere Schnelligkeit weit überlegen und konnte leicht ſeinen Sieg 
erringen. 
Nachſtehend die Ergebniſſe: 
I. Seniorenlagenſtaffel 4X50 Meter: 1. Göppingen 
2,13,4; Punkte: 3 (bzw. 0) (Fauſt, Brenner, Hidding, Günther), 2. 
            Mün=
chen 2,17,4; Punkte: 4 (6), 3. Nürnberg 2,19,8; Punkte: 2 (4), 4. 
            Darm=
ſtadt 2,22,4; Punkte 0 (2) (Kalbfleiſch, Schmuck, Bach, Gils). 
I. Seniorſchwimmen 100 Meter bel.: 1. Berges, 
            Darm=
ſtadt 1,07,1; Punkte: 3, 2. Lieret, Nürnberg 1,07,2; Punkte: 2, 3. Meyer= 
Obsberg, München 107,3; Punkte: 1, 4. Günther, Göppingen 1,09,3: 
Punkte: 0. 
I. Senior=Rücken 100 Meter: 1. Hidding, Göppingen 
1,19,5; Punkte: 3, 2. Schmidt, München 1,23,4; Punkte 2, 3. 
            Rellens=
mann, Darmſtadt 1,25,3; Punkte: 1, 4. Ritzer, Nürnberg 1,32,9; 
Punkte: 0. 
I. Seniorbruſt 100 Meter: 1. Fauſt, Göppingen 121,23 
Punkte: 3, 2. Erber, Nürnberg 1,23,9; Punkte: 2, 3. Eidensdinck, 
            Mün=
chen 1,25; Punkte: 1, 4. Kalbfleiſch, Darmſtadt 1,29,2; Punkte: 0. 
I. Senior bel. 200 Meter: 1. Berges, Darmſtadt 2,36,53 
Punkte: 3, 2. Lieret, Nürnberg 2,37,8; Punkte 2, 3. Scheidhacker, 
            Mün=
chen 2,59; Punkte: 1, 4. Brenner, Göppingen 3,21; Punkte: 0. 
I. Seniorenſtreckentauchen. 50 Meter: 1. Rohleff, 
München 36,4; Punkte: 3, 2. Erber, Nürnberg 37,3; Punkte: 2, 3. 
            Feder=
lin, Darmſtadt 43,2; Punkte: 1, 4. Mühlig, Göppingen aufgegeben; 
Punkte 0. 
I. Seniorſtaffel 3X100 Meter bel.: 1. München 3,29; 
Punkte: 6 (Dex, Schmid, Meyer=Obsberg), 2. Darmſtadt 3,30,1; Punkte: 
4 (Scriba, Schmuck, Berges), 3. Göppingen 3,41; Punkte: 2 (bzw. 0), 
4. Nürnberg 3,43; Punkte: 0 (2). 
Waſſerball: Darmſtadt=München 7:1. Punkte 4 (Schuchmam, 
Federlin, Berges, Gils, Schmuck), München 0, Nürnberg=Göppingen 4:0, 
Punkte 4, Göppingen 0. 
Gefamtpunktzahl am Ende des erſten Tage: München 18 
Punkte (bzw. 20), Darmſtadt 16 (18), Göppingen 14 (6), Nürnberg 
14 (18). 
Zweiter Tag. 
Der zweite Tag brachte von vornherein eine peinliche 
            Ueber=
raſchung, die den Ausgang des Feſtes in unangenehmſter und 
            unſport=
llicher Weiſe beeinflußte. Göppingen wird nachträglich in zwei 
            Staf=
feln des Samstags diſtanziert, da ein angeblich Nichtb =rechtigter 
ſchwamm. Die Angelegenheit iſt jedenfalls vom ſportlichen Standpunkt 
aus ſehr zu bedauernn, als ſie im Endergebnis ein vollkommen falſches 
Bild ergab, da München und Nürnberg unverdiente Punkte erhielten 
und Darmſtadt und Göppingen unſchuldig ins Hinertreffen gerieten. 
Der fernere Verlauf verlor deshalb weſentlich an Intereſſe, da ein 
            ein=
wandfreies Stärkeverhältnis nicht mehr feſtzuſtellen war. Es können 
deshalb nur Tatſachen feſtgeſtellt werden, zumal Göppingen vor Schluß 
des Feſtes mit geſamter Mannſchaft abfuhr. Einen großen Erfolg aber 
konnte ſie noch erringen: ihre 3X100=Meter=Bruſtſtaffel ſchwamm in 
4,09,4 einen neuen deutſchen Rekord. Eine unerwartete Ueberraſchung 
brachte das Waſſerballſpiel Darmſtadt=Nürnberg, das Darmſtadt nach 
zäheſtem Kampf durch größere Schnelligkeit und beſſeren Tormann mit 
8:5 (3:5) für ſich entſcheiden konnte. 
Nachſtehend die Ergebniſſe: 
I. Seniorlagen 4X100 Meter: 1. Göppingen 594,4 
diſtanziert, 2. München 5,11; Punkte: 6, 3. Nürnberg ohne Zeit; Punkte. 
4, Darmſtadt nicht geſtartet. 
I. Senior kurze Strecke 50 Meter: 1. Meher=Absberg; 
München 29,4: Punkte 3, 2. Berges, Darmſtadt 29,5; Punkte 2, 3. Lieret, 
Nürnberg 30,9; Punkte: 1, Göppingen nicht geſtartet. 
I. Seniorbruſtſtaffel 3X100 Meter: 1. Göppingen 
4,09,4 (deutſcher Rekord); Punkte 6 (Hidding, Hülsmann, Fauſt), 
2. Nürnberg 4,12: Punkte: 4, 3. München 4,25; Punkte: 2, 4. 
            Darm=
ſtadt 4,36; Punkte: 0. 
I. Seniorſeite 100 Meter: 1. Meher=Absberg, München 
1.16,3; Punkte 3 2. Brenner, Göppingen 1,18; Punkte 2, 4. Schmuck, 
Darmſtadt 1,23; Punkte: 1, 4. Scheler, Nürnberg, ehne Zeit; Punkte: 0. 
I. Senior bel. 5X50 Meter: 1. München 2,32,2; Punkte: 
6, 2. Darmſtadt 2,35,2; Punkte 4, 3. Nürnberg 2.45,2; Punkte: 2, 
            Göp=
pingen diſtanziert 2,37,2. 
I. Seniorkürſpringen: 1. Braumüller, München 28½/s; 
Punkte: 3, 2. Behringer Nürnberg 28/; Punkte: 2, 3. Federlin, 
            Darm=
ſtadt 24/; Punkte: 1, Göppingen nicht angetreten. 
I. Senior bel. 3X200 Meter: 1. Darmſtadt 8,23,2 
            über=
legen; Punkte: 6, 2. Nürnberg; Punkte: 4, 3. München; Punkte: 2. 
Göppingen nicht geſtartet. 
Waſſerball: Darmſtadt=Nürnberg 8;5; Punkte: 4. Nürnberg: 
0, Göppingen nicht angetreten, München 4 Punkte. 
München 49 Punkte, Darmſtadt 36 Punkte, Nürnberg 35 Punkte, 
Göppingen 14 Punkte. 
Dr. H. 
Kegeln. 
Meiſterſchaftskämpfe im 3. Bezirk des Süödeutſchen Gaues. 
Das erſte Treffen der Meiſterſchaftskämpfe im 3. Bezirk des 
            Süd=
deutſchen Gaues fand geſtern in Bensheim ſtatt. Darmſtadt kämpfte 
dort mit ſeiner erſten Mannſchaft gegen diejenige von Bensheim. Der 
Kampf war von Anfang an bis zu ſeiner Beendigung ſpannend. 
            Darm=
ſtadt gab gleich zwei gute Vorlagen, die ihm ein erhebliches Plus 
            ſicher=
ten. Es zeigte ſich die Auswirkung eines fleißigen Trainings. Aber 
auch die Bensheimer Mannſchaft hat recht gute Kegler in ihrer Mitte, 
Laſſen ſie ſich das nötige Training angelegen ſein, dann bieten ſie ſicher 
gute Ausſichten. Das Reſultat des geſtrigen Kampfes zeigt folgendes 
Bild: Bensheim Geſamtholz 2494, Darmſtadt Geſamtholz 2600. 
Beſter Mann von Bensheim Simmermacher mit 233 Holz, von 
            Darm=
ſtadt Breu mit 281 Holz. Darmſtadt hat ſonach in Bensheim ein Plus 
von 106 Holz. Das Nückſpiel findet am 27. April 1924 in Darmſt idt 
ſtatt. 
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 Dienstag, den 15. April 1924, 
nachmittags 3 Uhr, wird an hieſigem 
Faſelſtall ein zur weiteren Zucht 
            untaug=
licher Faſel an den Meiſtbietenden 
            ver=
ſteigert. Nähere Bedingungen werden 
bei der Verſteigerung bekanntgegeben. 
Eſchollbrücken, den 9. April 1924. 
Heſſiſche Bürgermeiſterei. 
Götz. 
(472886
Nummer 106.
 Reich und Ausland. 
Aus der Reichshauptſtadt. 
alten Mann mit vollem, langen, dunkelblondem Haar und vermutlich den, die zu ihr eine gewiſſe Neigung gefaßt hatte. Eines Tages lernte 
urteilt, erklärte dieſer Mörder, daß er jetzt gleich noch einen anderen wies, wurde er jetzt aus ſechsmonatiger Unterſuchungshaft dem Straf= 
Mord mit abbüßen wolle. Er habe in Hohen=Neuendorf bei Berlin richter des Landgerichts III unter Anſchuldigung der Zuhälterei 
            vorge=
nur habe prahlen wollen. Die Kriminalpolivei ſtellte aber feſt, daß hatte. Rechtsanwalt Dr. Anderſſen bezeichnete dieſe Behauptung der 
Wilhelm zur Zeit des Hohen=Neuendorfer Mordes in Borkdorf „bei im übrigen jetzt nicht auffindbaren, angeblich in Italien befindlichen 
ſie dort Verwandte hatte. Es iſt ferner erwieſen, daß Wilhelm in Ber= ſei, daß er den Gedanken, ſie im Verkehr mit anderen Männern zu 
lin biel in Verbrecherkreiſen veikehrte und daß bei ihm das Meſſer ſehr wiſſen, gar nicht hätte ertragen können. Ueberdies ſei er bis kurz vor 
locker ſaß. Der Verhaftete hat verſchiedentlich unter falſchem Namen dem Vorfall in feſter Stellung bei hieſigen Thegtern geweſen. Wenn 
gelebt, ſo beſtimmt unter dem Namen Oskar Döring. 
einem Rundgang drei verdächtige Männer, folgte ihnen unauffällig und 
ſah, daß ſie es auf einen Einbruch auf dem Grundſtück Salzburger 
Balkon iur 1. Stock empor und machte ſich daran, die Wohnung 
            aufzu=
ſich die Beamten tom Leibe. Dieſe ſchoſſen wieder, konnten aber die nach einem Weihnachtsgottesdienſt, bei dem der Mann einige Rührung 
Polizeiamt Schöneberg und auf dem Polizeipräſidium entgegen. 
Eine Liebestragödie. 
tenor Viktor Lipp, noch ſchwache Lebenszeichen und konnte im Kranken= Verſes verfärbte ſich das Geſicht des Mannes; er fing heftig an zu 
haus ſchließlich ins Leben zurückgerufen werden. Das Pärchen hatte 
ſich entſchloſſen, gemeinſam in den Tod zu gehen, indem es große Men=
 Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, deu 15. April 1924. 
gen Morphium und Kokain nahm. Die verſtorbene Klara Pech ſpielte1 ſ 
mehrere Jahre in der Berliner Lebewelt eine gewiſſe Rolle. Sie war angeſteckt.” Er wurde auf dieſes Geſtändnis hin von dem 
            Geſchworenen=
unter dem Namen „Taka” dort ſehr bekannt. Bald war ſie Lebedame, gericht von Lincolm verurteilt. 
bald Landſtreicherin. Sie trieb ſich in nächtlichen Kokainhöhlen und 
Kaſchemmen herum. Das zierliche hübſche Mädchen fand immer wieder 
Der Mord von Hohen=Neuendorf, der vor ungefähr zuei Jahren Leute, die ſich ihrer annahmen und ſie hochzubringen verſuchten. Sie 
großes Aufſehen eregte, beſchäftigt von neuem die Kriminalpolizei. Am hielt es aber auf jeder Arbeitsſtelle nur kurze Zeit aus. Als ſie bei Letterkennh, der Irrenanſtalt von Donegal, einer Probinz von Ulſter, 
14. Junf 1923 wurden in der „Sägekute” einem an der Straße Hohen= einer Razia aufgegriffen worden war, hatte ein Polizeikommiſſar ihr ſtreiken hundert männliche und weibliche Irrenwärter, Mitglieder der 
Neuendorf-Bergfelde mitten im Walde gelegenen kleinen See zwei Pa= in ſeinem Haushalt eine Stelle gegeben. Die Sucht nach Zigaretten und Gebäude, ſo daß zur Bewachung der 600 Patienten nur 12 Beamte, 
kete mit verſchiedenen Teilen einer menſchlichen Leiche gefunden. Nach Kokain trieh ſie aber bald wieder auf die Straße! Schließlich war ſie die Aerzte eingerechet, übrig blieben. Als die Streikenden das 
            Ge=
ärztlichem Gutachten handelt es ſich um einen etwa 30 bis 40 Jahre von einer älteren Frau, einer Setretärin Inge A.= aufgenommen wor= bäude verließen, machten einige Patienten ſofort Fluchtverſuche, 
            wur=
einem dunkelblonden Schurrbart. Die Perſon des Ermordeten, der ſie den Sänger Lipp kennen, der mit ihr ein Liebesverhältnis einging. Schutzpolizei übergeben. Vor dem Gebäude ſind Streikpoſten 
            aufge=
anſcheiend aus der Landbevölkerung ſtammte, iſt bisher noch nicht feſt= Die Freundin verfolgte beide aber in ihrer Eiferſucht und ſuchte das ſtellt, welche neu engagierte Wärter vom Gintritt abhalten. Die 
            Ver=
geſtellt. Nun wurde im vergangenen Jahre in Durlach ein Arbeiter Paar auseinanderzubringen, ſo daß beide den Entſchluß faßten, gemein= 
Alfons Wilhelm feſtgenommen, nachdem er ſeine Geliebte, eine Frau ſam aus dem Leben zu ſcheiden. Für den wieder ins Leben zurückgeru= regt, ſie womöglich nach Hauſe zu bringen, da es unter dieſen Um= 
Hedwig Kuz, mit den Händen erwürgt, ſich mehrere Tage bei der Toten fenen Lipp hatte der Fall noch ein böſes Nachſpiel. Nachdem gegen ihn ſ. 
iu der Wohnung aufgehalten und dann die Leiche zuſammengepreßt zunächſt eine Vorunterſuchung geführt worden war, weik er ſeiner Ge= übernehmen. 
und in einen Sack geſtellt hatte, um ſie zu vergraben. Zum Tode ver= liebten Gift beigebracht haben ſollte, was ſich aber als grundlos 
            er=
einen Mann umgebracht, um ſich in den Beſitz eines Patentes zu ſetzen, führt. Er wurde heſchuldigt, die Verſtorbene ſeinerzeit auf die Straße Innern des eingeſchloſſenen Flözteiles. Bei der Exploſiont kamen 13 
das dieſer beſeſſen habe. Den Namen des Ermordeten zu nennen, geſchickt und von ihren auf dieſe Weiſe erwvorbenen Einkünften gelebt 3 
weigerte er ſich. Wilhelm wurde jetzt nach Berlin gebracht und von zu haben. Die Anſchuldigung ging von der eiferſüchtigen Freundin 
Kriminalkommiſſar Trettin bereits wiederholt verhört. Er hat ſein Takas aus, die in ihrer Strafanzeige behauptet hatte, daß Taka ihr 
Geſtändnis widerrufen und behauptet, daß er mit dem zweiten Morde wenige Tage vor ihrem Ende ein dahingehendes Geſtändnis abgelegt 
Oranienburg gewohnt hat. Dort lernte er auch ſeine Geliebte, die Belaſtungszeugin als einen Nacheakt aus Eifrſucht. Der Angeklagte 
Frau Hedwig Kuz, kennen. Mit ihr zog er dann nach Durlach, weil ſelbſt verſicherte dem Gericht, daß er derart in Taka verliebt geweſen 
er gewußt häte, daß Taka „heimlich auf den Strich” gehe, würde er das 
Einen Feuerkampf mit Einbrechern hatten der Kris Verhältnis keineswegs fortgeſetzt haben. Das Gericht gewann die 
minalbetriebsaffiſtent Erdmann und der Polizeiwachtmeiſter „Mateis Ueberzeugung von der Grundloſigkeit der Anſchuldigung und ſprach Lipp 
vom 173. Rebier in Schöneberg zu beſtehen. Erdmann beobachtete auf auf Koſten der Staatskaſſe frei. Der Haſtbefehl wurde aufgehoben. 
Die Bibelprobe des Verbrechers. 
Straße Nr. 5 abgeſehen hatten. Einer ſieg an der Faſſade auf einen * Der Anſtaltsgeiſtliche des Gefängniſſes von Lintolnshire 
            Suber=
brechen. Ein zweiter ſtellte ſich unten auf, um die Beute in Empfang intendent John Nawadigg, iſt nach 35jähriger Tätigkeit in den Ruheſtand 
zu nehmen. Der dritte ſtand auf der anderen Straßenſeite, um bei getreten. Aus dieſem Anlaß wird an eine der dramatiſchſten 
            Ueber=
emer etwaigen Störung die anderen zu warnen. Erdmann holte den führungen eines Verbrechers erinnert, die die Kriminalgeſchichte kennt 
Wachtmeiſter Mateis zu Hilfe und ſchlich ſich mit ihm heran. Auf den und die dem Geiſtlichen gelang. Ps war eine gewaltige Feuersbrunſt 
Anruf: Halt, Polizeil erhielten ſie von dem Aufpaſſer und dem unten bei Forncaſtle ausgebrochen, die eine ganze Straße in Aſche legte. Man 
ſtehenden Einbrecher ſofort Feuer. Eine Kugel traf Erdmann an der vermutete eine Brauöſtiſtung, und der Verdacht lenkte ſich auf einen 
Iimken Hand, eine zweite ging ihm durch den Hut, ohne den Kopf zu. Mann, der auch verhaftet wurde, dem man aber nichts ſicheres nachweiſen 
treffen. Der brütte Verbrecher kletterte vom Balkon wieder herab und konnte. Der Geiſtliche ſuchte den Angeklagten dazu zu bewegen, ein Ge= ſchützt ihre Kleider, Pelze, Teppiche und Möbel rochtzeitig vor 
            Motten=
alle brei ergriffen jetzt die Flucht. Durch ſtändiges Feuern hielten ſie ſtändnis abzulegen, aber dieſer blieb verſtockt. Da beſchloß der Geiſtliche, 
Verbrecher nicht feſtmnehmen. Nach aufgefundenen Blutſpuren hat auch gezeigt hate, eine Probe mit ihm zu machen, und zwar verwendete er 
von den Flüchtigen wenigſtens einer einen Schuß bekommen. Er iſt dazu das bei den verſchiedenen pietiſtiſchen Sekten übliche „Däumeln”, Erhältlich in Apotheken und Drogerien. Aufklärende Schriften durch: 
ohne Zweifel gezwugen, ſich irgendwo verbinden zu laſſen. Mittei= bei dem man mit dem Daumen in eine Bibel fährt und die Stelle 
lungen zur Ergreifumg der Verbrecher nimmt die Kriminalpolizei beim aufſchlägt, auf die der Daumen kommt. Der Mann ließ ſich auch zu 
dieſer Probe, die ſonſt gewöhnlich vor einer ſchwierigen Entſcheidung 
angewendet wird, herbei, und als er den Daumen in die Bihel geſteckt 
hatte, ſchlug er den 6. Vers des 22. Kapitel des 2. Buches Moſe auf und 
Am 9. Seßtember borigen Jahres wurde in einem Hotel in Char= las: „Wenn ein Feuer auskommt und ergreift die Dornen und 
            ver=
loktenburg ein Liebesbaar vergiſtet aufgefunden. Während die 9ojäh= brennt die Garben oder Getreide, das noch ſtehet, oder den Acker, ſoll 
rige Friſeuri Klara Pech bereits tot war, gab ihr Geliebter, der Opern= der wieder erſtatten, der das Feuer angezündet hat.” Beim Leſen dieſes
Ihr Hund
 wird entſtellt durch häßlich verfärbte 
Zähne. Abler Mundgeruch wirkt 
            ab=
ſtoßend. Beide Ubel werden, ſofort in 
volkommen unſchädlicher Weiſe beſeitigt 
W durch die bewährte Zahnpaſte 
            Uhloro=
dont, wirkſam unterſtützt d. Chlorodout-Mundwaſſer, Aberall zu haben.
 II.Dn.4477 
o dieſe 
            Glieder=
ſchmerzen!
 zum 
Einrgitt
 Salit lindert ſofort bei 
            Rheu=
matismus, Reißen, Herenſchuß, 
            Neu=
ralgien. In allen Apoth. Tube 1M.
 Seite 7. 
ſchluchzen und rief: „Ich kann nicht länger leugnen. Ich habe das Feuer 
Ein Streik von Irrenwärtern. 
Ein wohl einzigartiger Streik wird aus Nordirlaud gemeldet.! Ju 
Gewerkſchaft der Irrenanſtaltsarbeiter. Sie marſchierten aus dem 
den aber überwältigt und der inzwiſchen herbeigeeilten freilvilligen 
waltung hat an die Verwpandten der Patienten telegraphiert und 
            auge=
ſtänden ſchwer iſt, die weitere Verautwortung für die Inſaſſen zu 
Grubenexploſion. 
Auf dem Gabrieler Schacht in Corvin ereignete ſich bei der 
            Ver=
mauerung eines Flözes eine ſtarke Exploſion von Kohlengaſen in dem 
Arbeiter und 1 Aufſeher ums Leben. Acht Arbeiter wurden ſchwer 
            ver=
letzt. Eine Kommiſſion iſt an die Unglücksſtelle entſandt worden.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. April 1924,
Rummer 106.
 * Der ſierbende Indianer. 
Aus den Erinnerungen eines Heimgekehrten. 
Von Dr. Friedrich A. Wyneken. 
Es iſt am frühen Morgen in der Wüſte. Endlos ſtreckt ſich 
der gelbe Sand dahin, bis er ſich am Horizont mit dem Himme 
vereint, dem Wüſtenhimmel, der dort oben in ſeiner 
            bronze=
violetten Färbung ſtill und unbeweglich vor ſich hinbrütet. Da 
ertönt ein Singen, erſt entfernt und ſchwach — gar kunſtlos und 
natürlich, wie ein Tönen der ſchluchzenden Lüfte, des 
            gelbſchim=
mernden Saudes. 
Eine ſcharlachrote Linie ſchiebt ſich durch den Grund der 
Wütſte, und der Geſang wird immer deutlicher und immer 
            deut=
licher: „Wir ſterben, ſterben; — keine Hoffnung für uns.” 
Der tote Indianer liegt in einer Hängematte, deren 
            Längs=
ſtangen auf den Schultern zweier ſcharlochrot gekleideter 
            Raſſe=
genoſſen ruhen. Hinterher marſchiert der Medizinmann. Sein 
langes ſchwarzes Haar flattert im Winde; — das asketiſch 
            ma=
gere Geſicht iſt zum Himmel erhoben. Ihm folgen eine Reihe 
von rotgekleideten Squaws und Bucks (junge weibliche reſp. 
männliche Indianer). — Endlich iſt der Scheiterhaufen erreicht. 
Hoch lodern die Flammern, wie eine breite Straße wälzt ſich der 
Rauch empor. Tief in den Nacken beugen ſich die ſchwarzen 
Köpfe der Rotgekleideten, ihre von Gram zerriſſenen Geſichter 
folgen dem Rauch in die unergründliche Höhe; — und wieder 
ertönt, herzbrechender als zuvor, jener Geſang: „Wir ſterben, 
ſterben; — keine Hoffnung für uns.” 
Es war der letzte Auftritt des vierten Aufzugs einer 
            Tra=
gödie, wie ſie die Welt niemals zuvor, wenigſtens nicht mit vollem 
Bewußtſein, erlebte: Das völlige Ausſterben einer Raſſe. — Das 
Milieu des Trauerſpiels hat, was die Farbenpracht anbetrifft, 
auf der Erde nicht ſeinesgleichen. Die Akteurs ſind Helden des 
Stoismus, die die eigenen Todeszuckungen mit der Ruhe des 
Philoſophen beobachten. Es iſt eine Tragödie, wie ſie 
            bedeuten=
der und ergreifender in den Annalen der Literatur nicht exiſtiert. 
Und doch findet die Welt weder an dem Indianer, noch an 
ſeinem Dahinſterben etwas Maleriſches, etwas Tragiſches, und 
nicht einmal Beobachtenswertes. 
Trotz Ariſtoteles ruft dieſe Tragödie nicht einmal Furcht 
und Schrecken hervor. Und docht nehmen wir an, daß die 
            ſoge=
nannte gelbe Gefahr ſich verwirklichte. Nehmen wir an, daß 
der ſchlitzäugige gelbe Mann uns gegen die Wand gedrückt hätte, 
daß er unſeren Grund bebaute, unſere Ströme durchquerte, 
unſere Frauen und Töchter verführte, uns ſeine Moral, ſeine 
Ideale, ſeine Art und Weiſe aufzuſtehen und ſich niederzuſetzen, 
ja ſelbſt ſeine Haartracht aufdrängen wollte! — Die weiße Raſſe 
hat alle dieſe Dinge dem roten Manne angetan. Sie iſt nicht 
zufrieden damit geweſen, ihn zu unterjochen, ſie hat auch ſeine 
Eigenart zerſtört, ſeine Ethik auf den Kopf geſtellt, ihm ſeine 
            Re=
ligion, ſeine Ideale genommen. 
An dieſem Raube ſtirbt der Judianer; denn er iſt 
            urſprüng=
lich der größte Träumer und Idealiſt auf Gottes Erdboden. Ohne 
Mittler ſprechen Himmel, Erde, Bä, ne und Blumen, ſpricht die 
ganze Natur mit ihm. Noch blickt er, wie wir ſelbſt vor tauſend 
Jahren, der Unerbittlichkeit des Schickſals ins Angeſicht, und 
hat ſomit eine Philoſophie, wie ſie uns bei unſeren 
            komplizier=
ten Lebensidealen längſt verloren ging. 
Einfach und klar iſt die Philoſophie des roten Mannes. In 
unſerem Zeitalter der Forderung des Auslebens der 
            Indivi=
dualität iſt ihm ſeine Raſſe immer noch der Schöpfung Krone, 
ihre Erhaltung das höchſte Ziel. Sein Leben iſt nur dann keine 
Schimäre geweſen, wenn er ſich ſelbſt reproduziert hat. Erſt danu 
kehrt er befriedigt zum großen Geiſt zurück. 
Eine kleine Geſchichte zum Beweiſe.
 Vor mehreren Jahren fuhren drei Chemehuevi=Indianer 
auf einem kleinen Raddampfer den Colorado River hinauf. Das 
Trio beſtand aus dem alten Ah=Kah, ſeiner Squaw Mary und 
der ſehr jungen Indianerin Veeda. Es war an einem 
            Juni=
nachmrittage. Der Fluß wälzte ſich ſchwarz und mürriſch 
            zwi=
ſchen den prismatiſchen Canjon=Wänden hindurch, die auf beiden 
Seiten in das lebhafte Blau des Himmels hineinragten. Die 
junge Miſſionarin, die die Indianer begleitete, befand ſich in 
einer Stimmung frohen Triumphes; war es ihr doch nach 
            mo=
natelangen Bemühungen gelungen, Ah=Kah, der in ſeinem 
Stamme der einflußreichſte Mann war, zum Chriſtentum zu 
            be=
kehren. Jetzt ſetzte die junge Miſſionarin große Hoffnungen auf 
die Bekehrung Marys, die eine ſo vortreffliche alte Frau war. 
Was aber Veeda betraf, ſo teilte die Miſſionarin ein 
            ſtar=
kes Vorurteil gegen dieſe mit Ah=Kah und ſeinen übrigen 
            Stam=
mesgenoſſen. Die junge Perſon galt nämlich allgemein für eine 
Lügnerin und Diebin. Ihr einziger Vorzug waren ihre Jugend 
und ihre körperliche Kraft. 
Nun ereignete es ſich, niemand wwußte wie, daß die beiden 
Indianerinnen von dem Dampfer in das Waſſer fielen. Gleich 
darauf ſahen Ah=Kah und die Miſſionarin zwei dunkle Köpfe 
den Fluß hinuntertreiben. Der Dampfer hielt an. Kein Weißer 
kann in der Juniſtrömung des Colorado River leben bleiben. 
Einen Augenblick ſtand der alte Indianer ſtill. Sein 
            aus=
drucksvolles, von Schmerz zerriſſenes Geſicht war auf die 
ſchwärzlichen Fluten hinabgekehrt. „Geliebte meiner Jugend, 
Blume meiner einſtigen Hoffnung!” hörte die Miſſionarin ihn 
in ſeiner Sprache murmeln. Dann ſprang er kopfüber in den 
Strom. Aber zu dem Erſtaunen der Paſſagiere ſchwamm Ah= 
Kah an Mary vorüber und tauchte in einiger Entfernung von 
ſeiner Squaw unter, die inzwiſchen in den Wellen verſchwunden 
war. Als der Indianer mit dem bewußtloſen Mädchen den 
Dampfer erreichte, war die alte Mary bereits ertrunken. Er 
hatte gewußt, daß nur eine der Frauen zu retten war. 
Auf das Deck gezogen, wies Ah=Kah allen Beiſtand zurück 
und ſchenkte den Lobpreiſungen des weißen Mannes keine 
            Be=
deutung. Seine traurigen Augen, in die noch aus dem Haar 
das Waſſer herabrieſelte, waren längere Zeit auf die Stelle 
            ge=
richtet, an der die alte Mary ins feuchte Grab geſunken war. 
Verſtändnisinnig, freudig erſtaunt über die Tiefe chriſtlicher 
Geſinnung, legte die Miſſinarin die Hand auf den naſſen Arm 
des alten Indianers. 
„Der Herr wird dich belohnen,” ſagte ſie mit ſanfter Stimme. 
„Du wußteſt, daß Mary beſſer zum Sterben vorbereitet war 
als Veeda, daß wir Veeda dem Leben erhalten mußten, um 
ihre Seele zu retten.” 
Ah=Kah wandte den Kopf der weißen Frau zu und blickte ſie 
mit ein paar Augen an, aus denen die ganze Tragödie ſeiner 
Raſſe ſprach. „Veedas Seele!” rief er verächtlich. „Veedas 
Seele?” Nein, Veedas Leib! Sie iſt ſtark und jung. Mary 
konnte keinen Kindern mehr das Leben geben. Der Stamm 
braucht Veeda. Sie wird einen jungen Buck heiraten müſſen. 
Der große Geiſt braucht Kinder! — Doch Mary! — Mein Herz 
iſt kalt und tot. Geh weiße Frau. Du kannſt mich nicht 
            ver=
ſtehen.” 
Das war das Chriſtentum des alten Indianers, das ſeine 
Philoſophie: „Reproduziere dich und ſtirb.” 
Und noch die Geſchichte von dem alten Keh=mah. Sie läuft 
am Ende auf dieſelbe Pointe hinaus. 
„Ke=mah,” ſagte jemand zu ihm. „Wenn du zurückblickſt auf 
dein langes Laen, — was erſcheint dir am beſten für die 
            Er=
innerung? Aus welcher Arbeit erwuchs dir die größte 
            Befrie=
digung?‟ 
DXr alte Häuptling grinſte. „Wenn der weiße Mann von 
Arbeit ſpricht, dann heißt das Geld verdienen.” Eines Tages 
ſagte Keh=mah zum Miſſionar: Geſetzt den Fall, daß Keh=mah 
den ganzen Tag arbeitete, was würde er davon haben.” — „Dann 
wirſt du ein hübſches Haus beſitzen, voll der ſchönſten Dinge,
 und gute Kleider,” antwortete der Miſſionar. — „Aber”, 
            ent=
gegnete Keh=ma, „das Leben im Freien, — der Himmel, die 
Sterne, die Sonne — ſind beſſer als die ſchönſten Häuſer, 
Warum nicht gerade ſoviel arbeiten, daß man genug zu eſſen 
hat? Das, und im Grunde genommen nichts mehr, tut ihr 
weißen Toren. Wenn ihr aber alt ſeid und ſterbt, dann fragt 
der große Geiſt nicht nach den ſchönen Dingen, die ihr habt, er 
fragt nur nach eurer Seele. — Iſt deine Seele beſſer als die des 
alten Ke=mah?‟ Der Miſſionar antwortete nicht. 
„Aber Ke=mah”, fragte man von Neuem, „welche Erinnerung 
gewährt dir die größte Befriedigung?” 
Der Alte durchmaß mit ſeinem Adlerauge die unendliche 
Tiefe der Wüſte, des blauen Himmels und ſprach langſam: „Ich 
habe ein Weib geliebt; ſie hat mir einen Sohn geboren. Der 
Fluß, die Wüſte, die nächtlichen Sterne haben zu mir geſprochen 
und ich hörte ſie.” 
Der Indiauer iſt aber nicht nur Philoſoph und Symboliſt, 
er iſt auch Künſtler — geweſen, ehe der weiße Mann ihm ſeine 
Kunſt aufdrängte und ihm dadurch auch die ererbten Kunſtideale 
raubte. Vor ſeinem Webſtuhl ſaß er ehemals und bildete mit 
kunſtfertiger Hand die indianiſche Naväjo=Decke. Er verfertigte 
aus Schafwolle und Farben, die Wurzeln und Ninden und der 
Stengel tes Kaktus lieferten, ein Bild der Wüſte, wie ſie ſich 
der Indianer denkt. Wer eine ſolche Decke betrachtete, der 
            ver=
meinte wohl an das Geflüſter des wilden Tymian, an das ferne 
Geheil des Schakals, an Botſchaften aus den Wolken, an den 
Geſang der Sterne erinnert zu werden. Ueber den Navajo zogen 
ſich ſeine Linien, die das Treiben des Sandes, den Flug der 
Vögel darſtellen. Zu dieſem Weber kommt nun der weiße Mann 
und zeigt ihm. wie man in die Decke allerlei Maſchinen, Häuſer, 
Monograuime uſw. hineinarbeitet. So wird der Naturkünſtler 
zum Fabrikanten, — und der Navajo ſpricht nicht mehr zu ihm, 
— und nicht einmal mehr zu uns. — So ſtirbt auch die 
            india=
niſche Kunſt an den Idealen des weißen Mannes. 
Die Raſſe, von der wir ſo viel lernen können, iſt im 
            Aus=
ſterben begriffen. Von Long Island ſind die Montauks bereits 
verſchwunden. Im Jahre 1650 gab es 20000 Huronen, 1850 nur 
noch 12000, jetzt 800. Die Mojave=Indianer zählen heute 1000 
Stamuresmitglieder, vor 60 Jahren waren es ihrer noch 4000. 
Die 150 000 kaliforniſchen Indianer vom Anfang des 19. 
            Jahr=
huderts ſchmolzen bis zur Gegenwart auf etwa 15 000 zuſammen, 
und ähnlich ging es den zahlreichen anderen Stämmen auch. 
Einſt war der Indianer ein ſchöner Menſch. Als ein 
            Ame=
rikaner den Apollo von Belbedere ſah, rief er: „Why, that’s a 
Mohawk!” — Heute gleichen dem göttlichen Phoibos nur noch 
wenige Judianer. Ich habe einige von ihnen in Newada 
            ge=
ſehen, habe die Indianerſchule zu Graud Junction beſucht. Wo 
waren die Adlernaſen, das Falkenauge, das ovale, 
            ſcharfgeſchnit=
tene Geſicht?! — Statt deſſen kürbisförmige Köpfe, platte Naſen, 
— traurig=nichtsſagende Augen. 
An einer belebten Ecke in San Franzisco ſtand ein alter 
blinder Indianer und ſpielte auf einer Mundharmonika. Den 
gebeugten Leih umſchloß abgetragene amerikaniſche Kleidung. 
Ein ſchäbiger Derbyhut ſaß auf dem Kopfe des blinden Bettlers= 
Das war geſtern: — heute ſteht der alte Indianer nicht mehr 
dort.
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D. H. V. 
Aus Anlaß des ſogenannten „Offenen 
Briefes” an die Ortsgruppe des D. H. V. 
von Seiten des G. d. A. und des Z. d. A. 
der dazu angetan iſt, die Intereſſen der 
geſammten Angeſtelltenſchaft auf das 
            Em=
pfindlichſte zu ſchädigen, ſind mir aus Kreiſen 
unſerer Mitglieder und ſelbſt von 
            Nichtmit=
gliedern in ſolcher Zahl Betveiſe von 
            Ver=
trauen und Sympathie entgegengebracht, 
daß es mir eine angenehme Pflicht iſt, auf 
dieſem Wege meinem herzlichſten Dank 
(4858 
Ausdruck zu geben. 
Zur Sache ſelbſt ſind die richtigen 
Schritte durch uns getan. — Im übrigen 
wird eine gebührende Antwort der 
            Orts=
gruppe zur gegebenen Zeit erfolgen. 
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Geſchäftsführer des D. H. V. Darmſtadt.
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Danilo: Hans Danninger.
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3g 
83 
59 
69 
89
 Außerdem ſiellen wir unſere altbeliebten Qualitätsmarken nunmehr 
auch ohne Mundſtück her und hoffen ſomit, einem erſehnten Wunſche 
Rechnung getragen zu haben. 
Gleichzeitig möchten wir bemerken, daß wir den General=Pertrieb 
unſerer Erzeugniſſe der 
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Rummer 106.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. April 1924.
 Statt beſonderer Anzeige. 
Unſere liebe Schweſter, 
            Schwä=
gerin, Tante, Nichte, Couſine 
Fräulein
 Allen Verwandten, Freunden u. Bekannten 
die traurige Mitteilung, daß heute früh 5 Uhr 
mein lieber Mann, der treuſorgende Vater 
ſeines Kindes, unſer lieber Sohn, 
            Schwieger=
ſohn, Bruder, Schwager, Onkel und Neffe 
Herr
 iſt heute von ihrem kurzen aber 
ſchweren Leiden durch einen 
ſanften Tod erlöſt worden. 
Für die Hinterbliebenen: 
Louis Haack. 
Darmſtadt, den 13. April 1924. 
Pallaswieſenſtr. 21, II. 
Die (Feuer)=Beſtattung findet in 
der Stille ſtatt. 
Von Beileidskundgebungen bittet 
man abſehen zu wollen. (*11041
 Sekretär der Landesverſicherungs=Anſtalt 
nach langem, ſchweren mit großer Geduld 
ertragenem Teiden ſanft entſchlafen iſt. 
Darmſtadt, den 13. April 1924. 
Schießhausſtraße 38. 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 
Frau Jennt Henkel, geb. Sergel. 
Die Beerdigung findet ſtatt Mittwoch, den 16. ds. Mis., 
nachmittags 3 Uhr, von der Leichenhalle des Beſſunger 
Friedhofes aus. 
(B4830
 Für jode Rigun 
finden Sie bei mir 
gutsitzende
 DANAZAA 
AlZSTA
 Heute vormittag wurde mein 
lieber Mann, unſer guter Vater, 
Bruder, Schwiegervater und 
Großvater 
Oberpoſtſchaffner a. D.
 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, 
meine liebe Frau, unſere herzensgute Mutter, 
Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin und 
Tante
in enormer Auswahl
Frau Marie Erb
 Inhaber des E. K. II. Kl. und der 
Hefſ. Tapferkeitsmedaille 
von ſeinem ſchweren Leiden durch 
einen ſanften Tad erlöſt. 
Darmſtadt, den 14. April 1924. 
Mühlſtraße 62. (*11034 
Dietrauernden ginterbliebenen.
 lch liefere 
fertige, einwandfrei gearbeitete 
gut ausgestattete Herrenanzüge aus 
durchgewebten tragfähigen Cheviots 
Melton und Homespun-Stoffen zu
 geb. Dietrich 
im Alter von 53 Jahren plötzlich infolge eines 
Herzſchlags am 9. April 24 in Grenzach (Baden) 
zu ſich in die Ewigkeit zu nehmen. 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 
Ludwig Erb. 
Darmſtadt, April 1924. 
Pankratſusffr. 68. 
Die Beiſetzung hat nach der Ueberführung in aller Stille 
ſtattgefunden. Von Beileidsbeſuchen bitten wir Abſiand 
zu nehmen. 
(*41052
 Die Beerdigung findet 
            Mitt=
woch, den 16. April, nachm. 3 Uhr, 
von der Kapelle des alten 
            Fried=
hofs, Niederramſtädterſtraße, aus 
ſtatt.
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe herzlicher 
Teilnahme u. die reichen 
            Blumen=
ſpenden bei dem Hinſcheiden 
            unſe=
res lieben Sohnes, die troſtreichen 
Worte des Herrn Kaplan Dr. Kunz 
am Grabe, ſowie die 
            ehrendenNach=
rufe der Fa. Maſchinenfabrik Göbel 
und dem Kath. Jünglingsverein 
St. Michael ſagen wir auf dieſem 
Wege unſeren innigſten Dank. (4813 
Darmſtadt. 12. April 1924 
Pankratiusſtr. 8
ferner
 hocheleg. Gabardine 
d. Kammgarn-Anzüge 
vollständiger Ersatz für Maß, zu
 Todes=Anzeige. 
(Statt beſonderer Anzeige.) 
Sonntag vormittag verſchied nach längerem 
Teiden unſer lieber Vater, Schwiegervater, 
Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Philipp Creter
 Oktroierheber i. R. 
m Alter von 78 Jahren. 
Darmſtadi, Köln, den 14. April 1924. 
Im Namen der trauernden Hinterhliebenen 
Wilhelm Creter 
Conrad Creter. 
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 15. Apr’l, um 
2 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſiatt. (*41010
 Auf Werkstätte von Maßschneidern gefertigte 
Habardiner dnd 
WiptordeAnzdge
Mathildenplatz 10, II. (4800a
 Kranke! 
Heilmagnetiſenr 
Friedr. Hornberger 
Darmſtadt: 
wohnt 
Frankfurterſtraße 40 
Behandl. fieberh. u. alte 
Leiden. Raſche Erfolge. 
28jähr Praxis=Erfahr 
Sprechſtd. 10—6 
Koſtenl. Ausk (euoate
 Todes=Anzeige. 
Palmſonntag vormittag entſchlief 
nach kurzem Leiden unſere liebe 
Nutter, Großmutter und 
            Schwieger=
nutter 
Frau
 Kameruner, Togoleute, Oſt= und 
Südweſt=Afrikaner, Samoaner, 
Südſee= und Kiautſchau=Deutſche 
und Kolonial=Freunde 
Männer und Frauen von 
            Darm=
ſtadt und Umgebung werden 
gebeten, ſich am 
Mittwoch, 16. April, abends 31/ Uhr, 
im Bürgerhof (früh Stadt Pfungſt. 
 
Eliſabethenſtr. 2 
einzuſinden zwecks Beſprechung 
über Gründung einer zwangloſen 
kolonialen Vereinigung. (*10945 
Einige Kolonial=Deutſche
 Im Namen der Hinterbliebenen: 
Joſef. Abt 
g4) 
Pallaswieſenſtraße 48. 
Beerdigung: Dienstag nachmittag 
3 Uhr, Friedhof Nied.=Ramſtädterſtr.
 Dr. Lauteſchläger 
Saalbauſtr. 81, II., 
zu ſprech. bis 6 Uhr 
nachmittags. (*10837 
Zurück 
Zabnarzt Dr.
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 Rheinstraße 35. 
Sprechst. 9-12 u. 2.6. 
Telephon 868. (ezuan
 Todes=Anzeige. 
Am Palmſonntag mittag 7/42 Uhr verſchied nach kurzem 
Krankenlager meine gute Frau, unſere treubeſorgte, liebe 
Mutter, Tochter, Schweſter, Schwiegertochter u. Schwägerin
 Kleinverkaufsstelle 
Hleiderfabrik
 der Freundinnen 
junger Mädchen. 
Waldſtr 21, Hinterh). 
Unterricht in 
            ASeiß=
nähen u. Flick. 
            Mon=
tag, Dienstag, 
            Mitt=
tvoch u. Donnerstag 
3—6 Uhr. (*10994 
Alle diejenigen, w. d. 
Schule zu beſ wünſch., 
ſ. geb., z. Rückſpr. üb. 
Arbeitsmiaterial uſw. 
am Mittw., 23 April, 
zwiſch. 2u. 4 Uhri d. 
Schullokal z. kommen. 
Alt, erfahr, 
            Klavier=
lehrerin erteilt 
            Unter=
rihtz müß. Pr. Näh. 
Wienerſtr. 95, I, (*tono
 im Alter von 49 Jahren. 
Darmſiadt, den 14. April 1924. 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 
Jean Witt, ſtädt. Botenmeiſter. 
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 16. April, nachm. 2 Uhr, vom 
Portal des alten Friedhofs, Nieder=Ramſtädterſtr., aus ſtatt. 
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen. (4833
 Schloßgraben 13a 
direkt hinterm Schloß
Darmſtädter Tagblatt
Dde
15. Aprll 1924 Nr. 106
 Wiriſchaftliche Rundſchau. 
Nach der außerordentlich ſtarken Belaſtung der Reichsbank zum 
letzten Quartalsſchluß ſetzte ſich, wie die Wochenüberſicht vom 7. d. M. 
ergibt, die Kreditanſpruchnahme bei der Bank in den erſten Apriltagen 
noch fort, ſo daß ſich die Reichsbankleitung veranlaßt ſah, ihre 
            Maßnah=
men zur Einſchränkung des anhaltenden Kreditbegehrs zu verſchärfen, nommen, Thy=le=Chateau und Macinelle haben einen dritten Hochofen 
Die geſamte Kapitalanlage der Bank ſtieg in der 
            Berichts=
woche um 88,8 auf 1939.9 Trillionen Mk. Die Lombardforderungen / Hochöfen in Betrieb zu nehmen. 
gingen zwar im Papiermarkgeſchäft um 4.2 auf 24.2 Trillionen Mk., im 
Rentenmarkgeſchäft um 6.7 auf 108 Millionen Rentenmark zurück, 
            da=
gegen wuchs das Portefeuille an Papiermarkwechſeln um 39.4 auf 710.5 
Trillionen Mk., an Rentenmarkwechſeln um 60.4 auf 1156.7 Millionen 
Rentenmark, wobei zu bemerken iſt, daß ſich Gelegenheit bot, aus den 
Rentenmarkwechſelbeſtänden der Bank während der Berichtswoche 10 
Millionen Rentenmark zu rediskontieren. 
Der Banknotenumlauf nahm um 6.2 auf 688.7 Trillionen Titelbeſitzer in Zukunft die Bezahlung der Coupons in der ihnen zu= 
Mark ab, gleichzeitig verminderte ſich der Umlauf an Rentenbankſcheinen 
um etwa 37,6 Mill. Rentenmark. Die fremden Gelder zeigten nach 
der voraufgegangenen großen Verminderung neue Zuflüſſe, die 
            Papier=
markguthaben ſtiegen um 91.4 auf 440 Millionen Rentenmark. Im 
            gan=
zen nahmen die fremden Gelder um 110,6 auf 815,3 Trillionen Mark zu. um dort mit den Vertretern der engliſchen Titelbeſitzer Unterhandlungen 
Die Zugänge von Rentenmark im Giroverkehr ermöglichten der 
Reichsbank, den erwähnten Bedarf an Rentenmarkkrediten ohne weitere 
Aufnahme eines Darlehens bei der Rentenbank zu befrie= Dollar, als zweite Tilgungsrate für die mexikaniſche Außenſchuld, bei 
digen. Die Beſtände der Banken an 
            Rentenbankſchei=
nen erfuhren dabei eine Vermehrung um 37,6 auf 233 Millionen Ren= in Newyork hinterlegt werden. 
tenmark. 
Die Beſtände der Bank an 
            Darlehenskaſſenſchei=
nen gingen im gleichen Maße, in welchem ſich die Ausleihungen der 
Darlehenskaſſen ermäßigten, zurück, nämlich um 1.6 auf 2.5 Trillionen 
Mark. 
Dem Goldbeſtande wurden weitere 43 000 Goldmark aus 
            Ab=
lieferungen auf Grund der Verordyung vom 25. Auguſt 1923 zugewieſen. 
* Deutſche Erdöl A.G. Die Disconto=Geſellſchaft, Filiale 
Frankfurt a. M., und die Dresdener Bank, Filiale Frankfurt, beantragen 
Zulaſſung von 250 Millionen Inhaber=Aktien Nr. 1—250 000 zur 
            Frank=
furter Börſe. Das Aktienkapital der D.E.A. beträgt bekanntlich 
450 Millionen, beſtehend aus 250 Millionen Inhaber= und 200 Millionen 
Namensaktien. 
* Otavi=Minen und Eiſenbahn=Geſellſchaft 
            Ber=
lin. In der Zeit vom 1. 1. bis 31. 3. d. J. hat die Geſellſchaft 11500 
Tonnen Erz (i. V. 6050 To.), 1800 Tonnen Kupferſtein (320 To.) und 
300 Tonen Werkblei (90 To.) verſchifft. Die Verladungen während des 
am 31. 3. abgelaufenen Geſchäftsjahres betragen insgeſamt 45 200 To. 
Erz (31 650 Ton.), 5900 Tonnen Kupferſtein (4220 To.) und 640 Tonnen 
Werkblei (690 To.). 
in Goldmavk. Das Reichsaufſichtsamt für Privatverſicherungen mit Sack. Preis je 100 Kilogramm. Weizen, Wetterau, 18.15—18,50, 
hat an die Sachverſicherungsgeſellſchaften folgendes Rundſchreiben ge= Roggen 16.— bis 16.50, Sommergerſte für Brauzwecke 20.— bis 21.— 
richtet: „ „Wie uns mehrfach zur Kenntnis gekommen iſt, verlangen, Hafer, inländiſch, 15.— bis 15,60, Hafer, ausländiſch, —— Weizenmehl, 
Verſicherungsgeſellſchaften von den Verſicherungsnehmern, daß deren ſüdd. Spezial 0 R.75—38.,75, Roggenmehl 23.50—94—, Weizen= und 
Papiermarkverſicherung ohne weiteres auf Gold= oder Roggenkleie 10.— bis 11.—, Mais, gelb, 19.25—30.—, Erbſen, je nach 
Rentenmarkverſicherungen „umgeſchrieben” werden. Wenn 
auch über dieſe Frage die ordentlichen Gerichte zu entſcheiden haben, ſo 
wollen wir jedoch bereits jetzt als unſere Rechtsauffaſſung bekannt geben, 
daß wir den erwähnten Standpunkt rechtlich nicht als haltbar anſehen. 
können. Die Verſicherungsnehmer dürfen nicht ohne 
ihre Zuſtimmung zur Umſchreibung ihrer 
            Papier=
markverſicherung auf Goldmark angehalten werden. 
* Verſchärfte Einſchränkung der 
            Wechſeldiskon=
tierung. Es wurde letzthin wiederholt darauf hingewieſen, daß 
die Reichsbank ſich veranlaßt geſehen hat, die Wechſeldiskontierung weiter 
einzuſchränken. Die Reichsbankanſtalten ſind inzwiſchen angewieſen 
worden, das Wechſelankaufsgeſchäft noch weiter als bisher und zwar 
dahin einzuſchränken, daß eine Erhöhung des Wechſelengagements der 
diskontierten Firmen über den bisherigen Stand hinaus grundſätzlich 
nicht erfolgen ſoll. Damit zuſammenhängend ſind keine neuen 
            Diskont=
kunden mehr anzunehmen. Ausnahmen von dieſer Beſtimmung ſind 
natürlich zuläſſig, aber nur nach genaueſter Prüfung und in nur ganz 
vereinzelten Fällen. Grund zu dieſen Maßregeln ſind währungspolitiſche 
Erwägungen zwingendſter Art in Verbindung mit der ernſten Lage auf 
dem Deviſenmarkt. 
* Weitere Aufwärtsbewegung, der deutſchen 
Eiſenpreiſe. Die zunehmende Nachfrage nach Eiſen aller Art hat 
die Eiſen= und Stahlwerke veranlaßt, die Eiſenpreiſe ſeit dem 1. April 
abermals zu erhöhen und zwar um 2. Mark pro Tonne. Im Rheiniſch= 
Weſtfäl. Bezirk ſind dadurch die Notierungen von Stabeiſen auf etwa 
160 Mark pro Tonne heraufgegangen, wobei jedoch vereinzelt noch etwas 
billiger abgegeben wird. In Oberſchleſien wurden die Preiſe für 
            Stab=
eiſen ebenfalls auf 160 Mark Frachtbaſis ab Station Hindenburg, auf 
150 Mark Frachtbaſis ab Station Oberhauſen erhöht. Die ſüddeutſche 
Eiſenzentrale in Mannheim fordert jetzt für Stabeiſen ab Lager 241 Mk. 
Tonne. Im Rheiniſch=Weſtfäliſchen Induſtriebezirk ſind die 
            Handels=
preiſe von 200 Mk. pro Tonne für Stabeiſen bei einigen Geſchäften be= 
 
reits überſchritten worden.
 Die Wirtſchaft des Auslandes. 
* Anblaſen neuer Hochöfen in Belgien. Wie im 
            In=
duſtrie=Couriere berichtet wird, iſt die Produktion der belgiſchen 
            Hoch=
öfen in den letzten Wochen bei lohnenden Preiſen, erheblich geſteigert 
worden. Cockirell hat aufangs März wieder Hochöfen in Betrieb 
            ge=
angeblaſen, ebenſo das Werk Qugrée. Ferner wird beabſichtigt, weitere 
* Bulgariſche Anleihen. Nach der Times haben in Paris 
Verhandlungen zwiſchen der bulgariſchen Regierung und den 
            franzöſi=
ſchen Beſitzern bulgariſcher Staatsſchuldtitel ſtattgefunden über ein 
neues Abkommen, nachdem das Abkommen von 1921 im April d. J. 
            ab=
läuft. Letzteres Abkommen ſah die Erfüllung des Dienſtes der 
            An=
leihen Bulgariens von 1902, 1904 und 1907 in franzöſiſchen Franken 
vor. Die neuen Abmachungen ſollen vorſehen, daß die frauzöſiſchen 
geſagten Währung (holländiſche Gulden, Schweizer Franken) verlangen 
könnten, aber nur bis zu einem gewiſſen Prozentſatz der zu zahlenden 
Summe, über welchen Satz noch keine Einigung erzielt ſei. Die 
            bul=
gariſchen Unterhändler hätten ſich nunmehr auch nach London gewandt, 
zu führen. 
* Mexikaniſcher Anleihedienſt. Wie die Times aus 
Mexiko meldet, ſoll am 1. April ein weiterer Betrag von 3½ Mill. 
dem internationalen Schutzkomitee der Beſitzer mesikaniſcher Anleihen 
* Oeſterreichiſche Südbahn. Bekanntlich werden die 
            bei=
den Obligationsausgaben der früheren Oeſterr. Südbahn, die Hproz. und 
die 3 proz. (2,6proz.), mit Ausnahme der 4proz. Markanleihe von 1895, 
in die neuen Stücke der Donau—Save—Adria=Bahn eingetauſcht, und 
zwar ſollte bereits im März der erſte Coupon dieſer neuen Titres 
            ein=
gelöſt werden. Bei dem Umtauſch der alten Obligationen, ſowie bei der 
Einlöſung des erſten Coupons der neuen Stücke haben ſich 
            Verzögerun=
gen ergeben, jedoch ſcheint es, als ob beide Fragen in naher Zeit einer 
befriedigenden Löſung zugeführt werden dürften. Das letzte Regime 
der Südbahn iſt ſpäter in Kraft getreten, als urſprünglich vorgeſehen 
war, denn man hatte für die Herſtellung der neuen Titres und für die 
Durchführung des Umtauſchs mit einem Zeitraum von etwa 8 Monaten 
gerechnet. Durch dieſe Verzögerung konnte die Fertigſtellung der neuen 
Titres erſt ſpäter in Angriff genommen werden, als urſprünglich 
            vor=
geſehen war. Man glaubt, daß noch vor Mai die Coupons=Einlöſung 
ſtattfinden wird. 
Warenmärkie. 
Amtliche Notierungen der Frankfurter Börſe, 
Abteilung Getreide, vom 14. April. Getreide, Hülſen= 
* Zur Umwandlung der Verſicherungs=Polizen früchte und Biertreber, ohne Sack; Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie, 
Qualität, 24.— bis 35.—, Hen, ſüdd. gut, 9.— bis 9.50, Weizen= und 
Roggenſtroh 6.— bis 6.50, Treber, getrocknet, 15.0 bis 15.25. Tendenz 
leicht befeſtigt. 
Frankfurter Getreidemarkt vom 14. April. 
Bei äußerſt ſtillem Geſchäft blieben die Preiſe gegen ihren letzten 
            offi=
ziellen Stand ziemlich gut preishaltend. Weizen war vorübergehend 
etwas begehrter, Roggen dagegen findet zu ermäßigten Preiſen 
            Auf=
nahme. Gerſte wie auch Hafer lag ruhig. Mehl trotz der bevorſtehenden 
Feiertage wenig belebt. Futtermittel ſind verſchiedentlich gefragt, 
            ver=
zeichnen aber nur geringe Preisveränderungen. 
Frankfurter Viehmarkt vom 14. April. 
Der Auftrieb zum Hauptmarkt beſtand aus 1488 Rindern 
(darunter 23 amerikaniſche), und zwar 382 Ochſen, 108 Bullen, 996 
            Far=
ſen und Kühen, 2 Freſſern, ferner aus 570 Kälbern, 48 Schafen und 1933 
Schweinen. Gegenüber dem leßten Hauptmarkt war das Angebot von 
Rindern um 347 Stück ſtärker, von Kälbern und Schweinen ſchwächer. 
Notiert wurde nach Goldmark, und zwar für den Zentner Lebendgewicht: 
Ochſen: Klaſſe a 54—61, C 46—53, d 35—45; Bullen: Klaſſe a 42 
bis 48, b 35—46; Färſen und Kühe: a 52—60, b 45—52, C 42—50, 
d 38—45, e 30—36, f 15—45; Kälber: b 65—70, C 58—64, d 50—57; 
Schafe: 2 42—50, e 30—40; Schweine im Gewicht von 80—100 Kg. 
72—74, unter 80 Kg. 60—70, von 100 bis über 150 Kg. 71—73, Sauen 
und Eber 62—67. Gegenüber der Notierung des letzten Hauptmarktes 
wurden Rinder um 1—5, Schweine um 8—12 G.=Mk. höher bezahlt. 
Kälber behaupteten die am 10. April erzielte Notierung, während Schafe 
um 2 Goldmark anzogen. — Marktverlauf: Großvieh langſam, 
Kleinvieh und Schweine lebhaft; Markt geräumt. Nach den feſtgeſetzten 
Fleiſchgroßhandelspreiſen ſollte für das Pfund 
            Ochſen=
fleiſch 70—90, Bullenfleiſch 70—80, Kuhfleiſch 50—80, Kalbfleiſch 75—90, 
Hammelfleiſch 70—85 uud für Schweinefleiſch 85—95 Goldpfennig 
            ge=
zahlt werden. — Des Oſterfeſtes wegen wird der Markt vom 21. April 
auf Dienstag, den 22. April verlegt.
 wb. Berliner Produktenbericht. Bei unverminderter 
ſtarker Geſchäftsſtille im geſamten Produktenverkehr zeigte ſich für Weizen 
bei geringem Iulandsangebot und etwas erhöhten Auslandsforderungen 
ziemlich feſte Tendenz. In Roggen, Hafer und Gerſte neigten die Preiſe 
bei belangloſen Umſätzen eher nach unten. Für feine inländiſche 
            Aus=
zugsmehle zeigte ſich ab und zu Begehr, ſonſt war aber das Mehlgeſchäft 
ebenſo unbedeutend wie für die anderen Artikel.
 Börſen. 
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Die ſchon 
            wäh=
rend der letzten Tage der Vorwoche zum Durchbruch gekommene beſſere 
Stimmung übertrug ſich auch auf die neue Woche. Das entſchieden 
            freund=
lichere Ausſehen der Börſe, wobei Deckungen und teilweiſe auch 
            Rück=
käufe eine weſentliche Rolle geſpielt haben, war in der Hauptſache von 
den Erwartungen beſtimmt, daß mit der Annahme des 
            Sachverſtändigen=
gutachtens durch die Reparationskommiſſion die Reparationsfrage ſelbſt 
nach vorausſichtlich bedingungsloſer Zuſtimmung Deutſchlands einer 
tragbaren Erledigung entgegengeht. Auch die Einigung in den Micum= 
Verhandlungen, bei welchen nach den vorliegenden Nachrichten, dem 
Standpunkt der dentſchen Induſtrie etwas mehr Rechnung getragen zu 
ſein ſcheint, wurde ebenſo wie die Erleichterung am Geldmarkt ſowie 
das Verſtummen der täglichen Gerüchte über Zahlungsverlegenheiten und 
Inſolvenzen als Urſache für die feſte Grundſtimmung erwähnt. Der 
Kursſtand hob ſich für Dividendenpapiere durchſchnittlich 1 bis 2, für 
führende Werte 3 bis vereinzelt 5 Bill. Prozent. Später ließen 
            aller=
dings die Umſätze wieder nach, ohne daß aber beſondere Aenderungen 
eintraten. Aus den gleichen Gründen erfolgten bei den zu Einheitskurſen 
gehandelten Induſtriepapieren überwiegend Kursſteigerungen ungefähr 
im gleichen Ausmaß. Still lag die Rentenmark bei wenig veränderten 
Kurſen. Im Deviſengeſchäft ſind die Anforderungen etwas zurückgegan=
Oeviſenmarkt.
12. A.Ba R I
Geld Mefe
tiert Amſterdam=Rotterdan . 16.61 17.39 16.11 154.89 1Proz. Brüſſel=Antwerpen ....." 21.25 21.35 21.65 21.75 1 Proz. Chriſtignia. . .........." 57,61 57.89 57 61 57.89 1Proz. Kopenhagen .........." 69. 58 69.92 60 33 69.67 1 Proz. Stockholm ... 110 72 111.28 110.72 111.28 Proz. Helſingfors 10 47 1053 10 77 10.53 1 Proz. Italien. 18.55 18.65 18 65 12.75 1 Proz. London . 18.205 18.285 18.205 18.205 1Proz. New=York: 4.19 4.21 4.19 4.21 1Proz. Paris.. 25.04 25.16 25 4 25.56 1 Proj. Schweiz". 73.52 73 83 73.52 73.88 1 Proz. Spanien. 55.36 56 24 56.25 56 55 1 Proz. Wien (i. D. 6.08 612 698 6 12 1Proz. Prag. 1246 12.54 1218 12.4 1Proz. Budapel 6.08 6.12 6.03 6.12 20 Pr. Buenos=Aires. 1375 1.385 1.375 1.385 1Proz. Bulgarien. 3.29 3.31 voll Japan 1775 1.785 1.775 1.78 1 Proz. Nio de Janeiro... 0275 0.485 0.275 0.485 1 Prof. Belgrad.. 5.63 5.07 5.63 5.67 2 Pr. Liſſabon 12.96 13.94 1298 13.04 1Proz. Danzig 72.81 73.19 72.81 73.19 2 Proz,
 Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.) 
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000 000.
 Aktiengeſ. für Anilinfr. 
AſchaffenburgerZellſtoff 
Augsb.=Nürnb. Maſch.. 
Berl.=Anhalt=Maſchinen 
Berl. ſ.Elektr. W.vorzug. 
Bismarckhütte. . 
Braunkohlen=Briketts. 
Bremer Vulkan .. 
Wolle. ... . .. 
Chem. Heyden .... 
Weiler .. 
Deutſch=Atlant. Tel.. .. 
Deutſche Maſchinen. . 
Deutſch=Niedld. Tel. . 
Deutſche Erdöl .... 
Deutſche Petroleum .. 
Dt. Kaliwerke. 
Dt. Waffen u. Munition 
Donnersmarähütte .„. 
Dynamit Nobel. 
Elberfelder Farben 
Elektr. Lieferung .. 
R. Friſter . 
Gaggenau Vo 
Gelſenk. Gußſtahl 
Geſ. f. elektr. Untern., 
Halle Maſchinen ... 
Han. Maſch.=Egeſt.. ..
 15 
21000 
8530 
5660( 
4000 
10500 
14000 
6375 
38750
 Rf 
6909 
1kan00 
6300 
13500 
13750 
5000 
5100 
16000 
13875 
13250 
80000
 14. 4. 
13860 
20750 
26500 
9375 
82, 
45009 
25000 
56009 
93800 
4725 
11000 
15500 
2400d 
42100 
41600 
77500 
126000 
1800 
13000 
5000 
18750 
15000 
15400 
76000
 Hanſa Dampfſch. . . 
Hemoor Zement ... 
Hirſch Kupfer. 
Höſch Eiſen 
Hohenlohe Werke. 
Kahla Porzellan 
Lindes Eisme 
Lingel Schul 
Linke u. Hofmann. 
L. Löewe u. Co. 
C. Lorenz. 
Meguin 
Niederländiſche 
Nordd. Gumn 
Orenſtein. 
Rathgeb= 
Rom 
Roſitzer 
Rütg 
achſenwe 
jäch 
Siemens 6l 
er. Lauſiczen 
olkſtedter Porzellan. 
Weſtf. Eiſ. Langendreer 
Wittener Gußſtahl .. 
Wanderer=Werke.
 11. 4. 
965 
36/60
 27750 
36080 
24500 
10000 
15300 
3300 
19300 
43000 
4375 
185650 
23750 
700 
13250 
6260 
15730 
2750
 12230 
2100
16600
 1109 
26000 
Rei
 14. 4. 
11000 
41900 
31500 
43000 
27500 
11630 
7000 
3500 
22030 
44125 
5100 
21500 
34000 
750 
14500 
(600 
18000 
28000 
13750 
2125 
25000 
18000
 8750 
16000 
25000 
10030
 Frankenkurs in London: 
Markkurs „ „
 73.80 
19.50
 Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aßtien. 
Fr 
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
icht vom 14. April 1924.
 Europäiſche Staatspapiere, 11.4. 14. 4. 
a) Deutſche. 
... 
40 
„.f..:: 02 
3½8 „ 
.......... 
Dollar=Goldanleihe. . . ........ 42 
Dollar=Schatzanweiſungen .... 8‟ 
Dt. Schatzanw. K Ausg. Iv. 23 
K ITv. 23 
Tv. 24 
 
k, IIv.24 
4½½ T. u. V. Schatanweiſg. 
4½% VI.—IK. 
4½Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.13 
Sparprämienanleihe ... 
 
Zwangsanleihe . ............ 3,4 Mal 2.900c 
425 Preuß. Konſols „na.. 03 
3½% „ „ ....." 
......... 
42 Bad. Anl. unk. 1935 ...." 
„ v. 1907 ......." 
31 
42 Bahern Anleihe ......... 
 
3½% 
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw. 
rch. 26 .......... 
8—16% Heſſen Neihe XXXHI. 
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . . ... 
3½% ................. 0.27 
3% „ ................" 
b)Ausländiſche. 
6% Bosnien L.=E.=B. v. 1914.. 
5% L.=Inveſt.=Anl. v. 1914 
4½ „ v. 1902 ........." 
............. 
4½ 
5% Bulgar. Tabak 1902.. . .. .." 
12/,% Griech. Monopol .... . .." 
4½%0 Oeſt. Staatsrente v. 1913 
ab 1918 ........ 
4½%. Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr. 
v. 1914 ........... 
4½ Oeſt. Goldrente ........." 
4%o „ einheitl. Rente ......" 
5%0 Rum. am. Reute v. 03. 
4½% „ Goldrente v. 13 ...." 
4% „ ain. b. 05 ......." 
4%0 Türk. (Admin.) v. 1903... 
475 „ (Bagdad) Ser. T.. 
„ II.. 
4½ 
4% „ v. 1911, Zollanl. ... 
4½% Ung. Staatsr. v. 14 .... 
4% „ Goldrente ........ 4.25 
4% „ Staatsr. v. 10 .." 
49 „ Kronenrente ..... 
Kußereuropäiſche. 
5% Mexik. amort. innere ... . .." 
529 „ lonſ. äuff. v. 99..... 
4% „ Gold v. 04, ſtfr. .. . . 
3% „ konf. inner. ... . . .." 
Irrigationsanleihe . 
52 Tamaulipas, Serie 1...... B
 Dblig. v. Transportanſt. 
42 Cliſabethbahn ſtir. .. 
42 Gal. Carl Ludw.=Bahn.. .. 
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lom5.) 
26%Neus „ 
42 Oeſt. Staatsb, v. 1883 .... 
3% Oeſt. „ 1. b. 8. Em.. 
„ 9. Em. . ... 
v. 1885 .. 
6 Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz: 
6 Rudolfb. (Salzkammerg.) .. 
% Anatolier I............" 
3% Salon. Conſt. Fonction ..." 
3%0 Salonique Monaſtir ......" 
v.14 24 
29 5% Tehuantepee. 
0 1551 41.% 
.....". 
Nach Sachwert verzinsl. 
Schuldverſchreibungen. 
5% Badenw. Kohlenwertanl. .. 
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v.23 
— 1 5% Preuß. Kaliwert=Anleihe .. 
5% „ Roggenwert=Anl. 
0,5 5% Sächſ.Braunk.=Anl. Ser. Iu. II 
5% Süidd. Feſtwertbk. . . ..... 
Bank=Aktien. 
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . . 
Barmer Baukverein. ........" 
Bayer Hypotheken= u. Wechſelb, 
Berliner Handelsgeſellſchaft ... 
Darmſtädter u. Nationalbank .. 
Deutſche Bauk ......f.f.! 
2,75 DeutſcheEffekten= u. Bechſelbank 
 
— 
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. .. 
Deutſche Vereinsbank ........" 
Disconto=Geſellſchaft ........." 
Dresdner Bank. ............ 
— 
Frankfurter Bauk ........... 
„ Hypotheken=Bank. 
3,4 3.1 Metallbank. . . . . . . . . . . . . ... .. 
Mitteldeutſche Crebitbank. . . .. 
5,25 1 Oeſterreichiſche Creditanſtalt ..." 
... 5,25 
11,5 Reichsbank=Ant. . . . .. . . . . . . . . 
Rhein. Creditbaut ........... 
Hypothekenbank . 
Süiddeutſche Disconto=Geſellſch. 
2.2 
Weſtbank ..................." 
470 „ am. Goldrente konv. 0.9 0.78X1 Wiener Bankverein .......... 
Bergwerkö=Aktien. 
Berzelius.................. 
Bochumer Bergb. ........... 
Buders.. . ................ 
ſ 
 
Dt. Luxemburger . 
Eſchweiler Bergwerls=Akt. . 
Gelſentirchen Vergwv. ... 
Harpener Bergbaut....... .. .. 
0,55 9s5 I Kaliwerke Aſchersleben ....... 
Salzbetfurth. . . . . . . 
Weſteregeln ......." 
Klöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte) 
Mannesmann Nöhren ........ 
Mansfelder .. 
Sberbedarf 
Oberſchleſ. Eiſen CCaro) .... 
32 
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ...." 
Phönix Bergbau ........... 
B 
Tauſend= M— Millionen Md — Milliarden, 6Uohne limſat= X —rationiert.
— — 4,2 42 untilgb. b. 28...... . . ... ... 550 T 600 II Bank für Brauinduſtrie ...... 0.26 4% Württemberger ........ .. 025 03 Commerz= und Privatbank ...
 11. 4. 
1,1
 73 
11
 4,5 
25
 14. 4 
0.9 
5.25 
68 
77
  
9,7
 2,25 
3.4 
0.9 
1 
1,8 
1,85 
2 
32 
14 
0,8 
9,75 
5,65 
1,7. 
1,85 
16 
2,4 
0 469 
23,5 
2,25 
2.4 
0.525 
0.35
 12,75 
365 
62 
39,75 
54 
12 
35,25 
16,25 
24
 9,5 
2.25 
3,4 
1,25
 5,25 
8,8 
95 
4,4 
z9 
2.: 
10.,5 
2.55 
0475 
25,25 
2,5 
23s 
0.35
 14,75 
40,75 
63,75 
46 
57,5 
12,5 
18,5 
31 
27 
27,75
 Rhein. Stahlwerke ... . . . . .. .. 
Riebeck Montan.. 7 .n..7..3 
Rombacher Hütte . . . . . . . . . ... 
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt. . . 
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Henninger Kempf=Stern. . . . . ." 
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..
  
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6% „ „ Vorzug Lit. A4 ... 
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Amme Gieſecke & Konegen .... 
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Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. 16.75 
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Eßlinger Maſchinet .......... 725 
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Felten & Guilleaume, Carlswv... 
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Germania Linoleum ........." 16) 17.75 Gelſenkirchen Gußſtahl ......." 2 2,2 Goldſchmidt, Th. ..... .. 121, Gotha Waggon.............." Greffenius, Maſchinen Stamm. 2,5 Gritzner Maſchinenf. Durlach... Grün & Bilfinger ........... 95 21 Hammerſen (Osnabrück) ...... 34,5 Hanfwerke Füſſen ..........! 12 12,5 Heddernheimer Kupfer ....... 15 Do Hehligenſtaedt, Gießen ......." 1 Hilbert Armaturenf. . .....4 13 Hindrichs=Auffermann. . . . . . .. 6,75 Hirſch Kupfer u. Meſſ........ 2.2 2.3 Hoch= und Tiefbau ..
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3,5 Holzverk.=Induſtr. . ......... 9,25 Hydrometer Breslau ........" 23,75 Jnag .........
12 13,.25 Junghans Stamm.. . . . . . . . . . 21,75 Karlsruher Maſchinen ........" 15 Karſtadt R...
. Klein, Schanzlin & Becker ... Knorr, Heilbronn............" 1 Kolb & Schüle Spinn.. . . . . . . Konſervenfabrik Braun ......" 1.35 Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . ." Lahmener & Co. ............" Lech, Augsburg ............." 73 1123 Lederw. Rothe .............." Lederwverke Spicharz ........ 7s 375 Lingel, Schuhw. Erfurt ...... 33 9875 105 Löhnberger Mühle .........." 8,25 8,5 Lüdenſcheid Metallw. ........" Luther, Maſch.=u Mühlenbau.. Lux’ſche Induſtrie ..........." 132 Mainkraftwerke Höchſt......."
Meguin, Butzbach ..
Metallgeſ. Frkft. 11,75
11.25 i= 1i
15,5 3.45 4,1 Meyer, Dr. Paul ......." 11 Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.. 0.95 187 Moenus Stamm ............" Motorenfabrik Deutz ........." Motorenfabrik Oberurſel ..... 13 Neckarſulmer Fahrzeligwverke... Neckarwerke Eßl. Stamm .. . .." 17 Oleawverke Frankfurt a. M..... Peters Union Frankfurt a. M. Pfälz. Nähm., Kayſer ........" 2,2 13.21 Philipps A.=G. ... .. . .. ....." 9.25 Porzellan Weſſel ..........."
Meiniger, Gebbert ElSchall.. . 10,5 13,25 11 10,75 Rhein. Elektr. Stainm ........ „ Metall Vorzüge ..... .."
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Schramm Lackfabrik. . .. Schriftgießerei Stempel, Ffm. 2,5 18,5 20 Schuckert Elektr. (Nürnberg)... 2,3 2,1 Schuhfabrik Berneis=Weſſel... 4‟ Schuhfabrik Herz.. 11
3.25
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Schulß, (rünlack, Rdsh.... . . . . z. 1,7 Seilinduſtrie Wolff .........." 1.05 1.02 Sichel & Cg.. Mgillz llll 77
 13,75 
3.5 
z13 
= 
 
17,25 
2,25 2,5 
13,5 
1. 
115 
85 
1,25 
1.5 
28 
62 
5.25 
6,6 
33 
27 
 Siemens Elektr. Betriebe ... .." 
Siemens Glasinduſtrie ....... 
Siemens & Halske.. ......... 
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Thüring, elektr. Lief.=Geſ., Gotha 
nhrenfabrik Furtwängler ..... 
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Verein f. Chem. Induſtr. Frkft. 
Verein deutſch. Olfabr. Mannh. 
Faßfabriken Caſſel .... 
„ Gummifabr. Bln.=Frkf. 
„ Pinſelfabr. Nürnberg .. 
„ Ultramarin ........ ... 
„ Zeliſtoff, Berlin ......." 
Vogtländ. Maſch. Vorzüge .... 
Stämme .... 
Boigt & Haeffner Stämme... 
Voltohm. Seil.............. 
Wayß & Frehtag. . . . . .... . .. ." 
Wegelin Rußfabrik .........." 
Zellſtoff Waldhof Stamm .. . . 
Zuckerfabr. Waghäuſel........ 
Frankenthal ......" 
Heilbronn. . . . .... 
Offſtein .........." 
Rheingau ........." 
Stuttgart . . .
 Transport=Aktien. 
Schantung E. B. ...... 
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. 
Hapag (Paketfahrt) ....... 
Nordd. Llohd. . . . . . . . . . . . .. 
Darmſtädter Werte, 
Bahnbedarf .. . .. ........." 
Dampfkeſſel Rodberg....... 
Helvetia Konſervenfabrik. .. 
Gebr. Lutz................" 
Motorenbfarik Darmſtadt . . . 
Gebr. Roeder ............" 
Venuleth & Ellenberger ..
 14 
84 
7 
14 
1.525 
0,8 
1.45 
1s 
3,2
 35,5 
2,5 
5.
 4. 
8 
40
 Nnnotierte Aktien. 
Alg. Bankverein Düſſeldorf. 
Beckerkohle. ............... 
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Fraukf. Handelsbank. . . . . . . . 
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Petroleum Dtſche. 
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Nemy Chem. 
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.. 
Unterfranken Großkraftw.
 0.075 
zi 
0.45 
005 
0.375 
0.35 
0.2 
13 
1,2 
625
 12. 
75 
0.55
 14. 4. 
31 
10 
0,525 
39. 
z. 
115 
10,5 
2 
2.55 
„,8 
2.75 
3,.9 
4.4 
10.25
 33 
*
 125 
7.9
 25 
8,4 
4,75 
2,4 
0.15 
(5 
0,375 
0,2 
18 
0,6 
1.25 
i= 
0,175 
014 
14 
0375 
22 
6.* 
055
Rummer 106.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. April 1924.
Seite 13.
 Hans Peter Kromm der Lebendige. 
Eine Geſchichte von Ufer zu Ufer 
von Johanna Wolff. 
102) 
(Nachdruck verboten.) 
Bilder und Gleichniſſe. 
„Er lehrte ſie in Bildern, er ſprach zu ihnen 
in Gleichniſſen.” 
Ja, Hilde, die Feine, hatte ihn tief und richtig empfunden: 
In Hans Peter war etwas aufgewachſen, was über vieles 
hinwegſteigen wollte. Ihm ſelber unbewußt war der Geiſt in 
ihn gefahren und bedrängte ihn mit einer Kraft, die 
            heraus=
verlangte. Die letzte Zeit mit ihren Begebniſſen hatte ihm 
            Ant=
litz und Weſen über ſeine Jahre hinaus gereift. Die Arbeiter 
ſcheuten ſein Auge. Es hatte ein merkwürdig vertieftes Licht 
angenommen. „Als wäre man von Glas vor ihm,” ſagten ſie, 
„gut, daß er nicht zweie davon hat; aber das andre ſieht aus, 
als, ob es mittäte.” 
Neuwerker war von der Hochzeitsreiſe zurück, und obwohl 
er den techniſchen Teil des Geſchäfts ſogleich wieder an ſich 
            ge=
nommen und den andern entlaſtet hatte, ſah er doch, tvie Hans 
Peter umherging, ein verſonnener Mann. Manchmal legte er 
die Hand an die Stirn, als beſäne er ſich auf etwas, oder er hob 
den Kopf wie im beſonderen Aufmerken. 
„Möchteſt du nicht einmal ausſpannen und mir die Sache 
allein überlaſſen?” fragte Jürgen. „Ich traue dir wohl zu, ſie 
gut zu führen. Auch deucht mich, du könnteſt es jetzt beſſer denn 
ſpäter tun.” 
Hans Peter ſah verloren vor ſich hin.
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 „Sieh mal,” fuhr Jürgen fort, „unſere Leute haben ſich 
wohlanſtändig in ihre Grenzen zurückgezogen. Mir war immer 
etwas beklommen vor ihrem erſten Mai. Der iſt allenthalben 
ſtill verlaufen, wir haben kaum etwas davon gemerkt. Ich glaube 
mit den Schwierigkeiten ſind wir jetzt über den Berg.” 
„Dein Wort in Gottes Ohr,” fagte der andere. „Noch aber 
haben wir den Dieb der Entwürfe nicht ausgefunden.” 
„Das übernehme ich,” gab Jürgen zurück. „Alſo du wirſt 
gehen?” 
„Sie rufen mich.” Hans Peter dehnte die Arme und ſchob 
ihm etliche Briefe hin. Und ſie riefen ihn wirklich. Aus der 
Kreisſtadt und anderen Städten ergingen Stimmen an ihn, wie 
ſie an Titje ergangen waren: „Komm herüber und hilf uns! 
Wir haben erfahren, wie du zu den Jungmannen und zu deinen 
Werkleuten geredet haſt. Rede auch zu uns. Wir wollen au 
dich hören.” 
„Geh,” ſagte Jürgen, „denn du wirſt es nicht laſſen können.” 
„Meinſt du das?” klang ihm die Antwort zurück. „Für die 
Jungmannen und Werkleute genügte es 
Es wird auch anderen genügen. Und wird dir eine 
            Genug=
tuung ſein. Du kommſt dann einmal mit dir heraus. Ich ſehe 
es wohl, es ſind Kräfte in dir, die hier nicht aufgebraucht 
            wer=
den.” So ſprach Jürgen Neuwerker, weil er merkte, wie dieſem 
einäugigen Lebesnsarbeiter das Anrufen eine gewiſſe 
            Befriedi=
gung gewährte. 
Da kam Hans Peter in ſich zur Ruhe, ging fort und wohnte 
in der Stadt bei Lydia, Titjes Schweſter. Und er fand ſeine 
Tür mit Blumen bekränzt, und Blüten waren ihm in die Kammer 
geſtellt. Und es kamen viele zu ihm, die ſagten: „Sprich zu uns. 
du haſt eine Weiſe, die wir gern hören. Wir ſind auf das Alte
 müde geworden. Es ſchüttelt uns, ſo zuwider ward uns jene 
alte Leier.” 
Er ſah ſie an mit Heiterkeit und erwiderte: „Ihr werdet 
auch auf mich müde werden und werdet mich abſchütteln; das 
aber muß gelitten ſein.” 
Sie ſagten: „Warte es ab.” 
Da ſie nun verſammelt waren, hub er an zu reden: 
„Es wwar einmal ein Volk, das wollte nicht arbeiten. Leben 
tvollten die Menſchen und ſich gütlich tun, aber werken wollten 
ſie nicht. Sie ſchrien nach einem Luſtgarten, die nichts gepflanzt 
hatten, und riefen nach Weizenmehl, die keine Körner geſtreut 
oder einen Acker zubereitet hatten. 
Sie aßen und tranken, ſie freiten und ließen ſich freien: da 
war Spiel und Tanz und eitel Gelächter und Behagen, aber die 
Hände blieben läſſig und faul. Schwielen waren unbekannt 
            ge=
worden; greulich war dieſen Leuten ein tragſamer Rücken, der 
unter Laſten gebücket ging. Sie wußten nicht, wie ſie den Tag 
hinbringen ſollten, im Nichtstun verging einer um den andern: 
ſie verfielen auf törichte Dinge: faul, feil und feige, ſo lag umher, 
was Maſſe und Pöbel hieß. 
(Fortſetzung folgt.) 
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(Oſterſamstag), bleiben die ſtädtiſchen 
Geſchäftszimmer und Kaſſen geſchloſſen 
Darmſtadt, den 10. April 1924. (st4840 
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 In das Handelsregiſter B wurde 
heute bei der Aktiengeſellſchaft unter der 
Firma Mitteldeutſcher Bankverein in 
Dieburg eingetragen: Gemäß dem 
            durch=
geführten Beſchluß der Univerſal=
            Geſell=
ſchafterverſammlung vom 15. September 
1923 iſt das Grundkapital um 1198500000 
Matk auf 1250000000 Mark erhöht 
            wor=
den. Kaufmann Paul Jenſen in Langen 
iſt zum Vorſtandsmitglied beſtellt 
            wor=
den. Nicht eingetragen iſt: Die 
            Kapitals=
erhöhung iſt erfolgt durch Ausgabe von 
600 249 Namensaktien und 598 251 
            In=
haberaktien zu 1000 Mark. Ausgabe zum 
Kurſe von 400? Gewinnbeteiligung 
vom Tage der Errichtung der 
            Geſell=
ſchaft an. 
(4819 
Dieburg, den 11. Aprik 1924. 
Amtsgericht. 
Stamm= u. Nutzholz 
Verſteigerung. 
Mittwoch, den 23. April, vorm. 
um 9 Uhr anfangend, werden im 
Stadthauſe zu Gernsheim aus dem hieſ. 
Gemeindewald nachverzeichnete Stamm= 
und Nutzholzſortimente meiſtbietend 
            ver=
ſteigert: 
(4525mi 
Stämme, Eiche: I. Kl. 9 St. 16,18 
fm; II. Kl. 16 St. 17,38 fm; III. Kl. 19 
St. 12,98 fm; IV. Kl. 30 St. 13,48 fm; 
V. Kl. 10 St. 3,09 fm; VI. Kl. 7 St. 
1,85 fm 
Stämme, Buche: I. Kl. 3 St. 3,75 
fm; II. Kl. 4 St. 4,09 fm; III. Kl. 3 St. 
2,14 fm; IV. Kl. 10 St. 1,14 fm; Akazie: 
TV. Kl. 1 St. 0,68 fm; Elsbeere: VI. Kl. 
1 St. 0,23 im; Linde: IV. Kl. 1 St. 
0,45 fm; V. Kl. 1. St. 0,/43 fm. 
Stämme, Kiefer: III. Kl. 3 St. 1,81 
fm: IV. Kl. 9 St. 4.16fm; V. Kl. 711 St. 
215,53 fm; Lärche: V. Kl. 1 St. 0,90 fm. 
Nutzſcheiter, Eiche: I. Kl. 41 rm; 
II. Kl. 5,8 rm; Buche, Rollen: 2,2rm; 
Linde: 4 rm; Nutzknäppel, Erle: 
I. Kl. 16 rm. 
Wir bitten das Holz einſehen und ſich 
wegen evtl. Auskunft an die beiden 
Förſter Wetzel und Fell wenden zu 
wollen. Gedruckte Auszüge aus dem 
Verſteigerungsprotokoll können von uns 
bezogen werden. 
Gernsheim, den 7. April 1924. 
Heſſ. Bürgermeiſterei Gernsheim. 
Hoffmann.
 gd= 
Verpachtung. 
Hamstag, den 26. April 1924, 
vormittags 9½, Uhr, werden im 
            Gaſt=
haus „Mainzer Hof” zu Dieburg 
            ver=
pachtet auf 12 Jahre die Domanialjagden 
der Oberförſterei Dieburg, und zwar: 
1. Jagdbezirk I, Diſtrikt „Oberforſt” 
mit 379 ha Wald, 20 ha Feld und 
37 ha Semder Wieſen; 
2. Jagdbezirk III, Diſtrikt „Lützelforſt” 
mit 179 ha Wald und 12 ha Feld 
und Wieſen. 
Nähere Auskunft erteilt die 
            unter=
zeichnete Stelle. 
(4820 
Dieburg, den 12. April 1924. 
Heſſ. Oberförſterei Dieburg.
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garnitur, . . 39.—, 36.—, 32.— 
aus gutem Donegal, grau und mode, 
Jacke auf Futter verarbeitet . 
. . . . 39.—, 35.—, 29.—, 
aas reinwollen. Cheviot u. 
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garg in verschieden, Farben, mod. 
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25.00 
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... . . . 12,75, 10,75, 9,75,
 aus Kunstseide, viele Farben, gute 
Oualitäten . . 18,75, 17.50, 15.—, 
aus Kunstseide, fesche, 
            kleid-
same Formen, tadellose Verarbeitung 
. . . . . 37.—, 34, —, 30.—
 aus Donegal und covercoat-artigen 
Stoffen, Gürtel- und Bindeform . . 
. . . „ 24.—, 18.—, 15, —, 
aus gezwitntem Covercoat, gute 
Oaalitäten, mod. Macharten . 
.. . . . „46. —, 39,—, 34,. 
aus reinmollenem Tuch, nette 
            kleid-
same Formen in vielen Farben .." 
. . . . . 54. —, 42.—, 36. —,
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