Darmstädter Tagblatt 1924


05. April 1924

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Nummer 96
Samstag, den 5. April 1924.
187. Jahrgang

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Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
8 Nationalbank.

Poincaris falſſches Rechenexempel.
Widerlegung durch den Reichswirtſchaftsminiſter.
Berlin, 4. April. Zum vierten Male innerhalb der letzten bei=
den
Monate behandelte der franzöſiſche Miniſterpräſident vor der Kam=
mer
das von ihm erwähnte Ergebnis des produktiven Ruhrpfandes.
Die Angaben Poincaués haben den Berliner Vertreter des Hamburger
Frenidenblattes veranlaßt, den Reichswirtſchaftsminiſter Hamm dar=
über
zu befragen. Hamm führte etwa folgendes aus:
Aus dieſen Darlegungen erſieht man, wie ſehr Poincaré mit allen
Mitteln bemüht iſt, durch auffällige Wiederholungen die franzöſiſchen
Wähler von dem Erfolg ſeiner Ruhrpolitik zu überzeugen, der gegen=
über
dem Frankenſturz eine ſo unwiderlegbare Sprache ſpricht, einem
Sturz, der nur durch das Eingreifen des engliſch=amerikaniſchen Geld=
marktes
einige Zeit aufgehalten werden konnte.
Poincaré errechnet für das Jahr 1923 das Ergebnis der Ruhr=
beſetzung
mit rund 600 Millionen Franken, gleich 100130 Millionen
Goldmark, vergißt aber, dabei zu berückſichtigen, daß der Mehrimport
von engliſcher und amerikaniſcher Kohle die franzöſiſche Zahlungsbilanz
ven 1923 gegenüber dem Vorjahre um rund 420 Millionen Goldmark
zu ihren Ungunſten belaſtet hat. Ueber das ſicher ganz erhebliche Defi=
zit
der franzöſiſch=belgiſchen Regiebahn ſchweigt er ſich ebenfalls aus.
Die Zahlen für 1924 ſind noch phantaſtiſcher. Aus dem Ziffernergebnis
eines Monats, das mit 12 multipliziert wird, wird ein Jahresnetto=
ergebnis
von 3 Milliarden Franken und zugleich 600 Millionen Gold=
mark
errechnet. Jedermann weiß, daß die unerträglichen Laſten, die
die franzöſiſche Erpreſſung durch die Micumverträge auf die Rhein=
und Nuhrbevölkerung legt, wirtſchaftlich längere Zeit nicht zu ertragen
ſind, daß ſie vielmehr von der dortigen Wirtſchaft nur kurze Zeit über=
nommen
wurden, um den wirtſchaftlichen Zuſammenbruch bis zur end=
gültigen
Neuregelung der Verhältniſſe nach Möglichkeit abzuwenden.
Mit der Produktivität hat dieſes Ergebnis wirklich nichts zu tun. Der
:Multiplikator eines Monatsergebniſſes mit zwölf iſt vollkommen will=
ikürlich
. Geſetzt den Fall, was aber nach dem Geſagten als ausgeſchloſſen
igelten muß, dieſe Rechnung wäre richtig, ſo ſind doch von dieſen 600
MMillionen Goldmark nur 52 Prozent für Frankreich beſtimmt. In die=
fem
Zuſammenhang ſei darauf hingewieſen, daß die Sachlieferungen,
Die Deutſchland trotz des Ruhreinbruchs an die anderen Mächte aus=
weführt
hat, allein 370 Millionen Goldmark betragen. Frankreich hätte
Hamit unter rigoroſeſten Maßnahmen (Beſchlagnahmungen, Ausweiſun=
gen
, Einkerkerungen) und unter Hinwegſetzung über den Vertrag von
=Verſailles und über die privatrechtlichen Beſtimmungen, die ſonſt in der
sganzen Welt geachtet werden, unter ſchwerſter wirtſchaftlicher Schädi=
gung
des deutſchen Schuldners beſtenfalles eine Summe erpreßt, die
Herjenigen gleichkommt, welche Deutſchland freiwillig an ſeine Gläu=
Siger gezahlt hat. Im übrigen ſei, was die ſachlichen Leiſtungen be=
ſterifft
, nur an die folgenden Stimmen aus dem eigenen Lager Poincarés
rinnert, Stimmen, denen man eine antifranzöſiſche Einſtellung wahr=
cheinlich
nicht nachſagen kann.
In erſter Linie verweiſe ich auf die Unterſuchungen des Ergeb=
niſſes
des Leiters des Solway=Inſtitutes, George Barnich, der durch
ie vielfachen Veröffentlichungen in der Reparationsfrage gezeigt hat,
daß er wirklich keines deutſch=freundlichen Standpunktes verdächtig iſt.
In ſeiner Schrift Le bilanc de la Ruhr weiſt er bezüglich des Er=
ebniſſes
von 1223 darauf hin, daß, ſelbſt wenn alles nach den Hoffnun=
en
der Franzcſen und Belgier ginge, und wenn ſich die Reparations=
wmmiſſion
bezüglich der Verteilung der aufgekommenen Summen zu
Gren Gunſten ausſpreche, was er ſelbſt für unwahrſcheinlich halte,
Frankreich und Belgien die Ruhrbeſetzung des Jahres 1923 gerade um=
ſonſt
gehabt haben würden, während ſie einen produktiven Erfolg nicht
wehabt hätten. Bezüglich des Ergebniſſes von 1924 charakteriſiert er
die bisher aufgeſtellten Zahlen richtig als reine Hypotheſen und Hoff=
ſtungen
. Er ſchätzt die Nettoeinnahmen für Frankreich und Belgien
auf höchſtens 206 Millionen Goldmark, und hebt hervor, daß auf dieſe
die Koſten für die Rheinarmee, die Annuität für die amerikaniſchen
eſatzungskoſten und die Koſten der Ruhrarmee und der Reparations=
lSmmiſſion
mit etwa 470 Millionen Goldmark anzurechnen ſind, ſo daß
ſh ſür die Beſatzungsmächte nur ein Minusſaldo ergäbe. Wer könnte
noch glauben, ruft er am Schluſſe der Berechnung aus, daß unſere Po=
rtik
des Jahres 1923 eine Politik wirklicher produktiver Pfänder ge=
weſen
iſt? Er erinnert dann daran, wie die Meinung der Welt ſich
gen die Beſatzungsmächte gewandt habe, welche Hemmniſſe die mili=
Xriſche Beſetzung in das Wirtſchaftsleben der beiden Länder gebracht
=be, und wie insbeſondere der Warenverkehr durch das beſetzte Gebiet
ändurch nach dem übrigen Deutſchland vollkommen zum Erliegen ge=
kommen
iſt. Insbeſondere habe der Hafen von Antwerpen unter die=
ſen
Verkehrsſchwierigkeiten ernſthaft gelitten. Der Krieg habe den
F ranken auf einen Dollarwert von 1012 Franken pro Dollar gebracht,
dre Nuhrbeſetzung aber habe ihn um das Doppelte verſchlechtert.
Gegenüber dieſen von ernſthafter Sachlichkeit getragenen Bemer=
fmügen
Barnichs klingen die Ausführungen des bisherigen belgiſchen
Außenminiſters Jaſpar beinahe wie ein Optimismus. Das Ruhrunter=
rehmen
hat uns zwar nichts eingebracht, aber nichts gekoſtet, ſo beteuerte
am 21. Januar. In gleicher Richtung gehen die Berechnungen und
e Bewertungen des Ruhrabenteuers ſeitens des franzöſiſchen Ab=
geordneten
Herriot. Nachdem er in ſeiner Kammerrede vom 11. Ja=
njar
mit nüchternen Zahlen den finanziellen Mißerfolg des Nuhraben=
truers
nachgewieſen hat, indem er unter Zugrundelegung des Poinca=
ſchen
Ergebniſſes darauf hinwies, daß nach Abzug der Beſatzungs=
t
ſten für Rhein und Nuhr, der amerikaniſchen Annuität und der bel=
g
ſchen Priorität die Poincaréſche Summe in ein Defizit für die fran=
ſiſchen Finanzen verwandelt werde, erklärte er am 22. Februar im
Teuvre, wenn noch ein einziger Franzoſe an die Theorie des produk=
tieen
Pfandes glaube, ſo könne er nur geiſteskrank, und zwar geführ=
lich
geiſteskrank ſein. Ich möchte ſchließlich hinweiſen, ſo erklärte der
Feichswirtſchaftsminiſter, auf die Ausführungen, die in der geſtrigen
Jammerſitzung der Abgeordnete Herriot zur Nuhrpolitik Poincares ge=
maacht
hat. Er erklärte, nach den vorliegenden Berichten, die Zahlen,
die der Miniſterpräſident verleſen habe, könnten ſein Urteil nicht än=
dern
in der Frage, ob wir 1224 mehr erhalten als 1923. Die Antwort
ſer nicht zweifelhaft.
Belgien wünſcht Klarheit.
TU. Paris, 4. April. Dem Echo de Paris zufolge hat der
Urnſtand, daß die Sachverſtändigen ihre Schlußfolgerungen
letzthin in einem den Alliierten nicht günſtigen Sinne gefärbt
haben, in Brüſſel ſtarke Unruhe ausgelöſt. Anderer=
ſeits
wünſcht Belgien endlich Klarheit über die
franzöſiſche Politik zu erlangen. Maßgebende
belgiſche Perſönlichkeiten geben zu verſtehen, daß Frankreich ſich
himſichtlich der Reparationspolitik einer entgegenkommenden
Galtung befleißigen müßte.

Vom Tage.

auf.

Kahr, Loſſow und Seißer halten ſich zurzeit in Meran

Nach einer Havasmeldung aus Angora ſind dort Vertreter
von Hugo Stinnes angekommen, um der türkiſchen Regierung
Vorſchläge betreffend die öffentlichen Arbeiten zu machen.
Die offiziellen Verhandlungen über die Verlängerung
der Mieumverträge beginnen am Donnerstag in Düſſeldorf.
Die deutſchen Unterhändler für die deutſch=öſterreichiſchen
Handelsvertragsverhandlungen werden vorausſichtlich in
der nächſten Woche in Wien eintreffen und vom Miniſterialdirektor
des Wirtſchaftsminiſteriums Stockhamer geführt werden.
Der Humoriſt Hans Reimann iſt aus der Haft entlaſſen
worden.
Der Maler und Buchilluſtrator Franz von Bayros iſt
in Wien im Alter von 57 Jahren geſtorben.
Der Bergarbeiterſtreik im Dombrowaer Gebiet iſt allge=
mein
. In Oſtoberſchleſien ſtreiken 80 Prozent der Bergarbeiter.
Der belgiſche Kabinettsrat wird am Montag, da Theunis nahezu
wieder hergeſtellt iſt, ſeine gewvohnten Arbeiten wieder aufnehmen.
Der Vorſitzende des 2. Sachverſtändigenausſchuſſes Mac Kenna
iſt geſtern nachmittag 4 Uhr nach London zurückgekehrt.
Nach dem Journal Officiel haben eine Anzahl Abgeordneter nach
Beendigung der Kammerſitzung ihre Abſtimmung wieder rektifiziert.
Die Vertrauenstagesordnung wurde daher nicht mit 408,
ſondern mit 383 gegen 131 Stimmen angenommen.
Daily Expreß meldet, daß Macdonald ſich Mitte Mai
nach Paris begeben dürfte, um mit Poincaré in perſönlicher
Ausſprache über die Reparationsfrage auf Grund des
Sachverſtändigen=Gutachtens zu verhandeln.
Der bulgariſche Kaſſatioishof hat auf Grund des Geſetzes
zum Schutze des Staates die Auflöſung der Kommuniſti=
ſchen
Partei verfügt. Alles bewegliche und unbewegliche Eigentum
der Partei und der ihr angeſchloſſenen Organiſationen wurden zugun=
ſten
des Staates beſchlagnahmt.

Oppoſitiongegendie Sachverſtändigen
Paris, 4. April. (Wolff.) Das Echo de Paris ſetzt
ſeine Oppoſition gegen die Konkluſionen der
Sachverſtändigen fort. Es behauptet heute, wenn Poin=
caré
die wirtſchaftliche Okkupation im Ruhrgebiet fallen laſſen
wolle, könne auch die militäriſche Befetzung nicht lange aufrecht=
erhalten
werden.
Das Oueuvre iſt es, das mit beſonderem Nachdruck
heute auf eine Gefahr hinweiſt, die wiederum für Frank=
reich
droht. Das Blatt beſpricht die Micumverträge.
Wenn ſie am 15. April nicht erneuert würden, ſo habe man all=
gemein
gedacht, ſei das nur ein halbes Uebel, da ja die Sach=
verſtändigen
andere Löſungen vorſchlagen würden. Poincaré
ſei nicht dieſer Anſicht und habe deshalb den Miniſter Le Troc=
quer
in das Ruhrgebiet geſandt, damit er dort die am 16. April
zwecks Sicherung der Reparationslieferungen zu treffenden Maß=
nahmen
in Erwägung ziehe. Wenn man richtig begreifen wolle,
ſo beſage das, daß die Franzoſen und Belgier ſich
mit Gewalt die Lieferung deſſenverſchaffen wür=
den
, was die Induſtriellen nicht gutwillig her=
geben
. Mehr wäre dann allerdings nicht nötig, um die Ar=
beiten
der beiden Sachverſtändigenkomitees zunichte zu machen.
Gewiſſe deutſche Blätter kündigten darauf an, daß im Ruhrgebiet
der Ausbruch des Generalſtreiks möglich ſei, vielleicht ſogar un=
mittelbar
bevorſtehe. Auf die Drohung antworte man mit einer
Drohung. Tatſächlich ſeien es die geſchworenen Gegner jeder
Verſtändigung, die wieder die Oberhand gewännen. Geſtern
hätten gewiſſe franzöſiſche Blätter kein Hehl daraus gemacht, daß
ſie es bedauerten, wenn das Syſtem der Sachverſtändigen ange=
nommen
würde, da sin der gleichen Stunde auch die deutſchen
Extremiſten verdammten. Auf dieſe Weiſe drohe der nationa=
liſtiſche
Eigenſinn noch einmal die Oberhand zu behalten. Die
Agitatoren triumphieren bei dem Gedanken, daß vielleicht ein für
alle Mal der große Verſtändigungsgedanke erſtickt werden könnte,
den der enropäiſche Geiſt allenthalben bekunde, den er jedoch
durchzuſetzen nicht imſtande ſei.
Die Vorſchläge der Sachverſtändigen.
EU. London, 4. April. Nach den geſtern abend in Eng=
land
eingetroffenen offiziöſen Nachrichten haben, ſich die Sach=
verſtändigen
auf folgendes einſtimmig angenommene Programm
geäußert:
1. Die volle Autorität der deutſchen Regie=
rung
in wirtſchaftlichen Fragen muß in dem beſetzten
Gebiet wiederhergeſtellt werden. Die Zollgrenze zwiſchen
dem beſetzten und unbeſetzten Gebiet muß aufgehoben wer=
den
. Die Eiſenbahnen des Ruhr= und Rheingebietes ſind
wieder unter deutſche Leitung zu ſtellen. Alle
Maßnahmen, die die Tätigkeit der deutſchen Induſtrie einengen,
müſſen beſeitigt werden.
2. Deutſchland erhält ein Moratorium auf 4 Jahre.
Während dieſes Moratoriums müſſen die Kohlenlieferun=
gen
fortgeſetzt und die Koſten der Beſatzungstrup=
pen
bezahlt werden. Der Wert für Sachlieſerungen und die
Zahlungen für die Beſatzungskoſten ſollen zuſammen auf etwa
eine Milliarde Goldmark begrenzt werden. Sollte ſich Deutſch=
land
finanziell außergewöhnlich ſchnell erholen, ſo iſt an der Hand
eines beſonderen Wohlſtandsindex die Aufnahme von
Barzahlungen in kleinerem Umfange in den beiden letzten Jah=
ren
als möglich vorgeſehen.
3. Nach Ablauf der 4 Jahre Moratorium zahlt Deutſchland
jährlich 2½ Milliarden Goldmark als Reparationen.
Der Tag der Uebergabe noch nicht beſtiimmt.
* Paris, 4. April. (Priv.=Tel.) Die Reparationskommiſ=
ſion
hat heute eine halbamtliche Sitzung unter dem Vorſitz Bar=
thous
abgehalten, in der die Formen beſprochen wurden, in
denen ſich die Ueberreichung des Sachverſtändigenberichts an die
Kommiſſion vollziehen ſoll. Die Sitzung, in der dieſe Ueber=
reichung
ſtattfinden wird, ſoll einen feierlichen Charakter tragen.
Die beiden Vorſitzenden der Sachverſtändigenausſchüſſe werden
kurze Anſt rachen halten. Herr Barthou wird ihnen im Namen
den Neparationskommiſſion, für ihre Arbeiten danken. Der
Tag, an dem die Ueberreichung des Berichts ſtattfinden ſoll, iſt
noch nicht endgültig beſtimmt,

* Die Räumungsfriſten
des Verſailler Vertrages.
Von Senator Dr. Nöldeke, Hamburg.
Herr Poincaré hat in dem jüngſten Briefwechſel mit ſeinem
neuen britiſchen Kollegen wieder einmal den Standpunkt ver=
treten
, daß die Räumungsfriſten des Vertrages von Verſailles
noch gar nicht begonnen hätten, ſondern daß ihr Lauf erſt mit
der vollſtändigen Erfüllung des Vertrages beginne. Dieſe Be=
hauptung
iſt nicht neu. Sie wird von Zeit zu Zeit nicht nur
in der franzöſiſchen Preſſe, ſondern auch von amtlicher Stelle
wiederholt. Darin liegt eine für uns außerordentlich gefährliche
Methode. Man will allmählich in der ganzen Welt den Glauben
erwecken, als ob dieſe Auslegung des Verſailler Vertrages die
richtige ſei. Das iſt ſie aber nicht, wenn auch Ramſey Mac=
donald
leider dieſe Gelegenheit verſäumt hat, der franzöſiſchen
Auffaſſung entſchieden entgegenzutreten. Dafür hat Lloyd
George in einer der letzten Sitzungen des Unterhauſes die ver=
kehrte
Behauptung Poincarés zurückgewieſen. Und Lloyd
George iſt jedenfalls ein zuſtändiger Beurteiler dieſer Frage.
Hat doch gerade um die Dauer der Beſetzung deutſchen Gebietes
zwiſchen ihm und Clemenceau in den Pariſer Verhandlungen ein
ſehr ſcharfer Kampf ſtattgefunden. Nachdem Wilſon ſeinen
Widerwillen gegen die Okkupation des linken Rheinufers bereits
aufgegeben hatte, hat Lloyd George ihn noch fortgeſetzt. Er
wollte ſie höchſtens auf eine Zeit von 18 Monaten beſchränken.
Eine längere Beſetzung deutſchen Gebietes erklärte er mit Recht
für moraliſch, materiell und finanziell unmöglich, als die größte
Unſittlichkeit im Völkerleben, die er ſich vorſtellen könne. Die
Entwicklung hat ihm Recht gegeben. Leider hatte er aber nicht
die Kraft, ſeinen Standpunkt gegenüber dem beutegierigen
Tiger durchzuſetzen.
So drang Clemenceau mit ſeinem Vorſchlage der abgeſtuften,
aber bis zur Dauer von 15 Jahren fortgeſetzten Beſetzung des
linken Rheinufers durch. Er hatte dabei den Hintergedanken,
daß dasjenige, was man Frankreich damals abgeſchlagen hatte,
der ſofortige Erwerb des linken Rheinufers, ihm im Laufe der
Jahre ſchon in den Schoß fallen werde. An der Verwirklichung
dieſes Gedankens arbeiten ſeither die franzöſiſchen Staats=
männer
mit der größten Hartnäckigkeit. Die Frage wird aber
für uns von wachſender aktueller Bedeutung. Denn am 10.
Januar 1925, einem verhältnismäßig nahen Zeitpunkte, läuft die
erſte Friſt des Art. 429 des Vertrages ab. Nach Ablauf von
fünf Jahren ſoll der Brückenkopf von Köln, nach zehn Jahren
derjenige von Koblenz, nach fünfzehn Jahren der Brückenkopf
von Mainz, derjenige von Kehl und das übrige beſetzte Gebiet
geräumt werden. Erachten an dieſem letzten Zeitpunkt die alli=
ierten
und aſſoziierten Regierungen die Sicherheit gegen einen
nicht herausgeforderten Angriff Deutſchlands nicht als hinrei=
chend
, ſo darf die Zurückziehung der Beſatzungstruppen in dem
zur Erlangung der Sicherheit für nötig gehaltenen Maße auf=
gehoben
werden. Ferner beſtimmt Art. 430, daß, wenn während
der Beſetzung oder nach Ablauf der 15 Jahre der Reparations=
ausſchuß
feſtſtellt, daß Deutſchland ſich weigert, die Geſamtheit
oder einzelne der ihm nach dem Vertrage obliegenden Repara=
tionsverdflichtungen
zu erfüllen, die geräumiten Zonen ſofort
wieder ganz oder teilweiſe beſetzt werden dürfen. Umgekehrt
ſollen nach Art. 431 die Beſatzungstruppen ſofort zurückgezogen
werden, wenn Deutſchland vor Ablauf der 15 Jahre allem ihm)
aus dem Vertrage erwachſenden Verpflichtungen Genüge leiſte,
ein Fall, der bei der Unmöglichkeit der Deutſchland auferlegten
Laſten von vornherein ausgeſchloſſen war. Eine intereſſante
Ergänzung dieſer Beſtimmungen bildet eine ſeinerzeit von Tar=
dien
mitgeteilte, im ganzen wenig beachtete Abmachung unter
unſeren Gegnern, nach der ſich die alliierten und aſſoziierten
Regierungen bereit erklären, ſich ſchon vor Ablauf der 15 Jahre
zu verſtändigen, um einen früheren Endtermin der Beſetzung
feſtzuſetzen, wenn Deutſchland Beweiſe ſeines guten Willens und
befriedigende Garantien gebe.
In den Artikeln 428 bis 431 iſt nirgends geſagt, daß die
Friſten für die Räumung erſt mit der Erfüllung des Vertrages
zu laufen beginnen ſollen. Das wäre auch ganz unſinnig. Denn
die Beſetzung ſoll lediglich dazu dienen, die Durchführung des
Vertrages zu ſichern. Sie hat mit der Erfüllung des Vertrages
ihren Zweck vollkommen erfüllt. Art. 440 beſtimmt aber noch
ausdrücklich, daß mit der Errichtung des Protokolls über die
Niederlegung der Ratifikationsurkunden durch Deutſchland
einerſeits, mindeſtens dreier Ententehauptmächte andererſeits der
Vertrag in Kraft trete und dieſer Zeitpunkt zugleich als der des
Inkraſttretens bei Berechnung aller in dem Vertrage vor=
geſehenen
Friſten gelten ſolle. Dieſer Zeitpunkt iſt der 10. Januar
1920 geweſen. Von ihm an laufen die Friſten, ſo daß die Räu=
mungsfriſt
für die erſte Zone, d. h. den Brückenkopf von Köln,
mit dem ihm zugehörigen Gebiet, das im Vertrage genau be=
zeichnet
iſt, am 10. Januar 1925 abläuft.
Dieſe Zone umfaßt in der Hauptſache das den Engländern
für die Beſetzung zugeſvieſene Gebiet. Daher wird die Räumung
zu Anfang des nächſten Jahres wohl zu erreichen ſein. Denn
das amtliche England teilt bisher den franzöſiſchen Standpunkt
nicht und wünſcht an ſich auch die Befreiung Englands von der
Laſt der Okkupation. Aber dadurch wird das deutſche Intereſſe
keineswegs geſrahrt. Bleibt Frankreich bei ſeiner bisherigen
Auffaſſung, ſo liegt die Gefahr nahe, daß Köln und Umgebung
nach Abzug der engliſchen Truppen durch franzöſiſche beſetzt

Unſerer heutigen Ausgabe liegt

Wegenadar4
jegel in Eild und 2Oont

bei.

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 5. April 1924.

Nummer 96

werden, wie es bei Koblenz nach dem Abzuge der Amerikaner
der Fall geſeſen iſt. Wir kämen dann einfach vom Regen in
die Traufe denn die franzöſiſche Beſetzung iſt ein ſehr viel
ſchlinmeres Uebel als die engliſche.
So ſtellt es ſich als unbedingt notwendig heraus, daß die
Frage der Berechnung der Räumungsfriſten ſchon jetzt ange=
ſchnitten
und im Laufe dieſes Jahres geklärt werden muß. Sonſt
dehnt ſich dieſe von Lloyd George als größte Unſittlichkeit im
Völkerleben bezeichnete Okkupation noch weiter aus, als der an
ſich ſchon ſo drückende Verſailler Vertrag vorſieht. E8 iſt zu
wünſchen, daß unſer Außenminiſter dieſer wichtigen und von
Tag zu Tag aktueller werdenden Frage die erforderliche Auf=
merkſamkeit
ſchenkt.

Habas=Kombingtion über die Sachverſtändigenberichte.
Paris, 4. April. Habas rechnet mit der Möglichkeit, daß
zunächſt die Begleitſchreiben und die Rkeſumes mit den Begrün=
dungen
und ins Einzelne gehenden Entſchließungen der Sach=
verſtändigen
allein der Preſſe mitgeteilt werden. Rer Reſt der
Wortlaut der Vorſchläge und der Anfänge techniſcher Art wür=
den
dann ſpäter, aber ſobald wie möglich, bekanntgegeben werden.
Was die Verhandlungen der Reparationskommiſſion anbelange
nehme man an, daß ſie erſt zwei oder drei Tage nach Uebergabe
der Dokumente bekannt werden könnten, damit die Delegierten
Zeit fänden, einzeln von den ſehr umfangreichen Berichten Kennt=
nis
zu nehmen. Nach Erörterung der Berichte in einer oder
zwvei Sitzungen werde die Reparationskommiſſion ſie den alliier=
ten
Regierungen und wahrſcheinlich auch der deutſchen Regierung
mitteilen und die letztere auffordern, ſchriftlich Stellung zu neh=
men
. Nach Eingang dieſer Aeußerung und gegebenenfalls der
Bemerkungen der alliierten Regierungen werde dann die Repa=
rationskommiſſion
ihre Beſchlüſſe faſſen. Havas hält es auch
nicht für ausgeſchloſſen, daß die Kommiſſion vorher deutſche De=
legierte
hören werde, wenn die Berliner Regierung Derartiges
verlangen werde. Ueber die abſchließenden interalliierten Ver=
handlungen
will Havas noch keine Vorausſagen machen.
Herr v. Hoeſch bei Poincaré.
* Paris, 4. April. (Priv.=Tel.) Der deutſche Botſchafter
Herr v. Hoeſch hat heute einen Beſuch bei Herrn Poincaré ge=
macht
und einen diplomatiſchen Schritt unternommen, der zur
Herbeiführung eines Proviſoriums zwiſchen dem Ablauf der
Micumperträge und dem Abſchluß neuer Abmachungen im Ruhr=
gebiet
führen ſoll. Ueber das Ergebnis der Ausſprache wird vor=
läufig
nichts genaues mitgeteilt.
Amerika und die Reparationsanleihe.
Paris, 4. April. Wie die Pariſer Ausgabe des Newyork
Herald mitteilt, glaubt man in amerikaniſchen Kreiſen, daß die
in dem Berichte der Sachverſtändigen vorgeſehene Neparations=
anleihe
im großen und ganzen von Europa gezeichnet werden
müſſe. Amerika werde nur in dem Maße ſich daran beteiligen,
wie die europäiſchen Staaten dies tun würden. Man halte in
Amerika die Ausſichten für eine Anleihe im allgemeinen für
günſtig, verlangt jedoch, daß die Bedingungen von einer großen
internationalen Bankierkonferenz feſtgeſetzt werden und wahr=
ſcheinlich
den für die ſeinerzeit für die öſterreichiſche Völkerbunds=
anleihe
feſtgeſetzten Bedingungen angepaßt werden ſoll. Von
dieſer Anleihe hat Amerika bekanntlich 8 Proz. übernommen.
Amerikaniſche Anleihe für Belgien?
TU. Brüſſel, 4. April. Das Blatt Peuple erfährt, daß
nach einer Meldung des Finanzminiſters die Nachricht aus ameri=
kaniſcher
Quelle, wonach zwiſchen London und amerikaniſchen
Bankiers zur Bewilligung einer Anleihe zugunſten Belgiens
unter ähnlichen Bedingungen wie kürzlich für Frankreich ein Ab=
kommen
getroffen worden fei, jeder Grundlage entbehrt.
Annahme des Penſionsgeſetzes in der Kammer.
Paris, 4. April. (Wolff.) In der heutigen Kammer=
ſitzung
wurden zunächſt drei Geſetzentwürfe angenommen. Es
handelt ſich erſtens um den Geſentzentwurf, betreffend die Ratifi=
zierung
des am 13. November 1922 unterzeichneten franzöſiſch=
italieniſchen
Handelsabkommens, zweitens um die Ratifizierung
des am 28. Juli 1923 abgeſchloſſenen franzöſiſch=italieniſchen
Sonderabkommens über die Zollbehandlung von Seidenwaren,
Schließlich gelangte nach dreiviertelſtündiger Unterbrechung der
Sitzung der vom Senat an die Kammer zurückgegangene neue
Kompromißentwurf der Regierung, die Penſionsgeſetze betref=
fend
, zur Sprache. Nach längerer Debatte wurde das Penſions=
geſetz
für die Beamten und Angeſtellten in der die Arbeiter
ausſchließenden Faſſung der Regierung mit 327 gegen 201
Stimmen angenommen.
Die Koſien des Hitſerprozeſſes.
München, 4. April. Die Koſten des fünfwöchigen Hitler=
prozeſſes
erreichen 102 000 Goldmark. An Zeugen= und Sachver=
ſtändigengebühren
find 18 400 Mark ausgezahlt worden. Die Auf=
wendungen
für den Sicherheitsdienſt während der Verhand=
lungen
fallen der allgemeinen Landeskaſſe zur Laſt.

Berlin, 4. April. Reichskanzler Dr. Marx gewährte dem
Berliner Vertreter der Afſocedet Preß eine Unterredung über die
Frage der politiſchen Gefangenen in den beſetzten Gebieten. Der
Reichskanzler äußerte ſich dabei u. a. in folgendem Sinne:
Unſere beſtimmte Erwartung, daß die erſte und ſelbſtver=
ſtändliche
Folge der Einſtellung des Nuhrkampfes die Freilafſung
der politiſchen Gefangenen ſein würde, iſt bisher leider nicht er=
füllt
worden, obgleich jetzt nahezu 6 Monate ſeit der Beendigung
des paſſiven Widerſtandes verfloſſen ſind. Alle Bemühungen der
deutſchen Regierung, eine allgemeine Amneſtie für dieſe Gefan=
genen
herbeizuführen, ſind bisher an der ablehnenden Haltung
Frankreichs geſcheitert. Zwar iſt für eine gewiſſe Zahl von Ge=
fangenen
, etwa 300, eine Einzelhaftentlaſſung er=
folgt
. Das iſt jedoch nur ein geringer Bruchteil der in Betracht
kommienden Verurteilungen. Eine ſehr große Zahl von politiſchen
Gefangenen hat inzwiſchen die von franzöſiſchen Kriegsgerichten
verhängte Freiheitsſtrafen abgebüßt. Noch heute befinden ſich etwa
1500 der durch alliierte Kriegsgerichte verurteilten Deutſchen in
Gefangenſchaft. Zu dieſen kommen noch 40 Gefangene hinzu,
die nach Fraukreich, und 6 Gefangene, die nach Belgien deportiert
worden ſind. Die verantwortlichen franzöſiſchen Stellen haben
aber nicht nur eine allgemeine Amneſtierung der vor der Ein=
ſtellung
des Ruhrkampfes verhafteten Deutſchen abgelehnt, ſon=
dern
nehmen ſogar jetzt noch Verhaftungen auf Grund von Hand=
lungen
vor, die rein politiſchen Charakters ſind und die in die
Zeit des Ruhrkampfes fallen.
In den franzöſiſchen Gefängniſſen des beſetzten Gebietes be=
finden
ſich auch eine ganze Reihe von Unterſuchungsgefangenen,
die ſeit etwa einem Jahre darauf warten müſſen, daß ſie dem
Kriegsgericht zur Aburteilung vorgeführt werden.
Die Lage dieſer politiſchen Gefangenen iſt inſofern beſondeis
hart, als ſie abgeſchloſſen gehalten werden und ihnen die Für=
ſorge
des Deutſchen Roten Kreuzes verſagt wird. Noch bekla=
genswerter
iſt natürlich das Schickſal der in die Zuchthäuſer und
Gefängniſſe Frankreichs verſchleppten Deutſchen. Fern von der
Heimat und infolge der Langwierigkeit des Briefverkehrs ohne
Nachricht von ihren Angehörigen, müſſen dieſe Unglücklichen ge=
trennt
voneinander unter franzöſiſchen Schwerverbrechern ihr
Daſein friſten.
Ein blühendes Menſchenleben, der 23jährige Willy Dreyer,
deſſen Beiſetzung vorgeſtern ſtattgefunden hat, iſt dieſer Art des
Strafvollzugs bereits zum Opfer gefallen.
Zu ſpät wurde der Totkranke von der franzöſiſchen Regie=
rung
freigelaſſen, ſodaß es ihm nicht vergönnt war, lebend in die
Heimat zurückzukehren. Im übrigen handelt es ſich bei dieſen
Deportierten nicht etwa nur um ſogenannte Saboteure. Es be=
finden
ſich darunter Männer, die ſich vielleicht mit dem Gedanken
getragen haben, ihrem Vaterland durch Akte der Sabotage zu
dienen, die dieſen Gedanken aber tatſächlich niemals ausgeführt
haben. Es befindet ſich ferner darunter ein Familienvater, der
ſich in Uebereinſtimmung mit den Anordnungen ſeiner vorge=
ſetzten
Behörde lediglich geweigert hat, einen franzöſiſchen Befehl
telephoniſch weiterzugeben.
Nach den hier vörliegenden Nachrichten gewinnt es faſt den
Anſchein, als ob ſich die franzöſiſche Regierung zur Freigabe der
Gefangenen erſt nach der Löſung der Reparationsfrage ent=
ſchließen
wollte.
Es widerſtrebt mir einſtweilen noch, daran zu glauben, daß
die franzöſiſche Regierung wirklich die Abſicht haben ſollte, die
verzweifelte Lage der Gefangenen auszunutzen, um einen Druck
auf die deutſche Regierung in der Reparationsfrage auszuüben.
Es iſt allerdings Tatſache, daß die franzöſiſchen Behörden in ver=
ſchiedenen
Fällei ganz offen dazu übergegangen ſind, die Feſt=
nahme
von Perſonen als Druckmittel zu verwenden. Sie haben
namentlich verſucht, durch Feſtnahme von Geifeln die ordnungs=
mäßige
Strafverfolgung von franzöſiſchen Staatsangehörigen im
nicht beſetzten Gebiet zu beeinfluſſen, ein Verſuch, der angeſichts
der Ausſichtsloſigkeit der Beeinfluſſung der deutſchen Strafrechts=
pflege
von vornherein ausſichtslos war. Ich will auf die recht=
liche
Seite des ganzen Themas der politiſchen Gefangenen und
Geiſeli, ſo viel zu ſagen wäre, nicht weiter eingehen. Eins muß
ich aber betonen, das ganze deutſche Volk iſt durch dieſe ſchmach=
volle
Behandlung unſerer Landsleute im tiefſten Innern verletzt.
Alle diejenigen, die ernſtlich eine Völkerverſöhnung anſtreben,
ſollten ſich darüber klar ſein, was es für unſer Empfinden be=
deutet
, daß Frankreich eine große Zahl von Deutſchen in ſchmach=
voller
Gefangenſchaft hält, denen nichts anderes zur Laſt fällt,
als daß ſie ihrem Vaterland während des Ruhrkampfes die Treue
gehalten haben.
Sie ſollten ſich darüber klar ſein, was das deutſche Volk,
das in ſeiner überwiegenden Mehrheit eine friedliche Verſtändi=
gung
wünſcht, noch von der Möglichkeit einer ſolchen Verſtän=
digung
halten kann, wenn man ihm nicht einmal in dieſer Ge=
fangenenfrage
Genugtuung gibt. Wenn man im Ausland Kritik
daran zu üben glaubt, daß in Deutſchland die Strömungen an
Kraft gewinnen, die auf eine Wahrung der deutſchen Rechte mit
den Mitteln der Gewalt hindrängen, ſo ſollte man dabei doch
nicht vergeſſen, daß es undenkbar iſt, ſolche Strömungen in die
richtigen Bahnen zu lenken, ſo lange dem deutſchen Volke die
Erfüllung einer ſo elementaren Forderung der Gerechtigkeit und
Menſchlichkeit, wie es die Freilaſſung iſt, verſagt bleibt.

Die verunglimpfte Trauerfeier.
Feſiſtellungen des Reichsinnenminiſiers.
Berlin, 4. April. Anſchließend an die in der linksſtehenden
Preſſe, namentlich dem Vorwärts und dem Berliner Tageblatt, erſchie=
nenen
Angriffe gegen die Reichsregierung wegen
des Verlaufes der Trauerfeier für den in franzöſiſcher Ge=
fangenſchaft
verſtorbenen Willi Dreyer nahm ein Vertreter der Zeit
Veranlaſſung, den Reichsinnenminiſter Jarres um eine Unterredung
zu bitten. Im Verlaufe der Unterredung erklärte der Reichsminiſter
des Innern:
Den drei Miniſtern, welche die Reichsregierung bei der Trauerfeier
vertraten, nämlich außer mir dem Reichswehrminiſter Geßler und
dem Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft Grafen Kanitz,
wird in der linksſtehenden Preſſe der Vorwurf gemacht, ſie hätten nicht
verhindert, daß die Trauerfeier zu einer Demonſtration für den
Hochverrat verzerrt werde. Den gegen Geßler erhobenen Vorwurf
hat das Tageblatt inzwiſchen zurückgenommen und dem Miniſter
atteſtiert, daß ſein Verhalten einwandfrei und korrekt geleſen ſei.
Wenn es den beiden anderen Miniſtern auch nicht darauf ankommen
kann, ein gleiches Zeugnis ihres Wohlverhalteus zu erhalten und das
vom Vorſärts verbreitete Märchen einer ſchmählichen Kapitulation
des Reichsminiſters des Innern vor den Deutſchvölkiſchen zu zerſtreuen,
ſo nehme ich doch gern im Einverſtändnis mit dem Kollegen Kanitz Ver=
anlaſſung
, folgendes feſtzuſtellen:
1. Die Reichsregierung hielt es von Anfang an für ihre
ſelbſtverſtändliche Pflicht, namens des deutſchen Volkes den
in die Heimat zurückgebrachten Nuhrkämpfer Dreyer in einer
würdigen Trauerfeier zu ehren. Damit fiel die von vaterländiſchen
Verbänden geplaute eigene Trauerfeier bei der Ankunft der Leiche in
Berlin fort.
2. Zu dieſer Trauerfeier mußten nach Auffaſſung der
Neichsregierung, ſoweit der Platz reichte, alle Kreiſe zugelaſ=
ſen
werden, welche den Toten ehren wollten. Daß dabei die vaterlän=
diſchen
Verbände, denen der Verſtorbene angehörte und naheſtand, be=
ſonders
berückſichtigt wurden, war ſelbſtverſtändlich und entſprach deur
ausdrücklichen Wunſche der Familie Dreher. Der von den daterländi=
ſchen
Verbänden und den Deutſchvölkiſchen geäußerte Wunſch, allein zu=
gelaſſen
zu werden, konnte von der Reichsregierung nicht gewährt wer=
den
. Nur über dieſen Wunſch habe ich mit den daterländiſchen Ver=
bänden
verhandelt. Bei dieſen Verhandlungen nahmen die vaterländi=
ſchen
Verbände von ihrem Verlangen Abſtand.
3. Ueber die Farbenfrage habe ich mit den Verbänden über=
haupt
nicht geſprochen. Dieſe Frage verurſacht der Reichsregie=
rung
auch keinerlei Kopfſchmerzen. Von Anfang an war es unſere
Abſicht, die Bahre des Toten mit einem Blumenſtück in Form
des Eiſernen Kreuzes zu ſchmücken, weil dieſes Kreuz das
Symbol war, unter dem der Verſtorbene gekämpft und gelitten hatte,
und das ihm, wie uns bekannt war, auch beſonders teuer war.
4. Das Reichsminiſterium des Innern hat weiter
mit der Angelegenheit nichts zu tun. Es iſt nicht richtig,
daß ein ganzer Stab von Geheimräten und Miniſierialräten tagelang
mit der Aufgabe befaßt worden ſei. Solche Dinge bedürfen nicht langer
Beratungen der Reſſorts. Ich pflege mir in dieſen Takk= und Ge=
ſchmacksfragen
auch nicht den Rat und die Mitbeſkimmung Dritter, und
namentlich unzuſtändiger außenſtehender Perſonen, zu erbitren.
5. Die Trauerfeierlichkeit im Bahnhof, an der die Reichsregierung
offiziell teilgenommen hat, verlief in ſehr würdiger Weiſe. Ob ich dabei
den Gefühlen des deutſchen Volkes den richtigen Ausdruck gegeben habe,
überlaſſe ich dem Urteik der Teilnehmer.
6. In der ungedruckten Anordnung für die Feier war ausdrücklich
vorgeſehen, daß die teilnehmenden Verbände nach Be=
endigung
der Trauerf eier und Abrücken ber Reichswehr ſich
auflöſen ſollten. Auf Grund der allgemein erlaſſenen Anordnung,
welche Verſammlungen und Umzüge unter freiem Himmel verbietet,
geſtattete der preußiſche Miniſter des Innern aus guten Gründen die
von den Verbänden gewünſchſte Begleitung des Leichenkondukts vvur
Anhalter zum Görlitzer Bahnhof nicht. Die vaterländiſchen Verbände
hielten dieſe Abmachung auch lohal ein. Wenn die der Deutſchvöl=
kiſchen
Freiheitspartei naheſtehenden Verbände nicht das
Gleiche getan haben und es infolgedeſſen hier und da zu Zuſammen=
ſtößen
mit der Polizei und politiſch Andersgeſinnten gekommen iſt, iſt
das im äußerſten Maße zu bedauern. Es iſt wiederum ein
beklagenswertes Zeichen der Diſziplinloſigkeit
unſeres politiſchen Lebens und ſeiner leidenſchaftlichen Ge=
genſätze
, wenn nicht einmal an der Leiche eines Volks=
genoſſen
, der für uns gelitten hat, diefe Gegenſätze
ſchweigen können.
Eine franzöſiſche Spionagezentrale in Baſel.
Bern, 4. April. (Schweizeriſche Depeſchenagentur.) Na=
tionalrat
Canova (Graubünden) hat folgende Juterpellatiyn ein=
gebracht
: Iſt dem Bundesrat bekannt, daß ein Beamter des fran=
zöſiſchen
Konſulats in Baſel eine Spionagezentrale organiſiert
hat, die dieſer ſchon ſeit mehreren Jahren leitete. Welche Schritte
gedenkt der Bundesrat zu unternehmen, um dieſen Zuſtand zu
beſeitigen und die Abberufung der Beamten zu erwirken?

*Emänuel Geibel.
(Zu ſeinem 40. Todestag.)
Als Emanuel Geibel, der am 18. Oktober 1815 zu Lübeck ge=
boren
wurde, am 6. April 1884 in ſeiner Vaterſtadt verſchied, war
ſeinem von ihm ſo geliebten deutſchen Volke ein Führer geraubt,
der dazu berufen war, den Heimatſinn, der auch in ihm mit erd=
haftem
Schollengeruch wurzelte, nur Liebe zum gemeinſamen
Vaterland zu erweitern. Geibel überwindet, wie Ludwig Uhland,
mit dem er weſensverwandt iſt, die Gegenſätze unſeres Volkes;
durch ſeine norddeutſche Abſtammung und ſeinen entſcheidenden
Aufenthalt in Süddeutſchland (in München übte er ſeine bedeu=
tendſte
und fruchtbarſte Tätigkeit aus) ſteht er an der Waſſer=
ſcheide
beider Kulturgebiete und nimmt von einem die herbere
Strenge und vom anderen die beweglichere Gebärde in kriſtall=
klaren
Zügen in ſich auf. Mit dem Bewußtſein eines großen
nationalen Gefühls wächſt in ihm auch ſeine Dichtung, indem die
Form freier und der Gehalt lebensvoller und inniger wird. Es
iſt kein Zufall, daß er die halblyriſche Ballade allen anderen
Dichtungsgattungen vorzog; denn ſo war ihm Gelegenheit ge=
geben
, die Zuſtände ſeiner Seele in großer Erregung zu projizie=
ren
, nicht mit der hinreißenden dramatiſchen Kraft anderer Dich=
ter
, ſondern mit jener tiefen, verhaltenen Anteilnahme, die durch
das eigene, verinnerlichte Erlebnis und den Widerſtreit ſich be=
kämpfender
Empfindungen bedingt wird. Vaterland, Natur,
Liebe, Religion: Das ſind auch bei ihm die Gegenſtände ſeiner
Dichtung, die er nicht in innerem, titanenhaftem Kampfe erlebt,
ſondern die er gleich einem fernen Wetterleuchten vorempfindet.
Richt in einem glühenden, alles verſengenden Lavaſtrom, vie die
Aeußerung vieler anderer Dichter, ſpricht er ſich aus, ſondern Auf=
löſung
aller Widerſprüche im Sinne einer harmoniſchen Welt=
geſtaltung
bildet den Untergrund ſeiner Dichtung, und auf ſol=
cher
Grundlage ſchwingt die breite Harmonie ſeiner Verſe. Ab=
geklärte
Weisheit atmet aus ſeinen Werken, die Bedrängniſſe und
Erſchütterungen ſeiner Seele werden von ihm zum Allgemein=
menſchlichen
geläutert und erhalten dadurch allgemeingültige Be=
deutung
. Er lebt in einer Welt, deren leiſe Lüfte den Abglanz
des Ueberirdiſchen atmen; in ſeiner Dichtung klingt ein Ton aus
jenſeitiger Ferne voll heimlicher Sehnſucht an, mi. wehmütiger
Erinnerung tauchen vor dem Dichter die ſchönen Tage auf, die
er an ſeinem deutſchen Rhein, am Bodenſee und vor allem in
ſeinem geliebten Lübeck verlebte, Stolze Burgen auf ſchroffen

Felſen, geſegnete Weinberge, reiche Städte, des Stromes breite
Majeſtät, wehrhafte Stadttore mit trotzigen Türmen, tiefe Wäl=
der
und endlich das weite Meer! Gerade in der Erinnerung
empfindet er die Schönheit des Vergangenen, und dieſes Sich=
zurückverſetzen
gibt ſeinem Werk jenen warmen Unterton, jene
ſehnſüchtige Stille, die jedem mit heimatlicher Weihe zu Herzen
ſpricht.
Trotzdem Emanuel Geibel eine geſchloſſene Perſönlichkeit
war und ſeine Kunſt abgeklärt und von den Stürmen des Augen=
blicks
wenig berührt zu ſein ſcheint, klingt doch in ſeiner Liebes=
dichtung
oft ein leiſer Schmerz an. Der kurze Sonnenſchein der
ſchönen Tage von München und Lindau, die Zeit ſeiner Ehe,
ſcheint wehmutsvoll ſeine Gedichte zu durchleben, eine Zeit, deren
Andenken zwar durch die holde Gunſt der Gegenwart in graue
Ferne rückte, die er aber niemals vergeſſen konnte und die ſich
tief in die Bruſt dieſes aufrechten Mannes eingrub. Wie oft
wpurde dieſer Echmerz vom Sonnenſchein des Augenblicks in den
Hintergrund gedrängt, und wie oft kam er wieder, den keine
Macht der Welt auszulöſchen vermochte!
Was Emanuel Geibel aber in beſonderem Maße im Gedächt=
nis
des deutſchen Volkes weiterleben läßt, iſt ſein inniges Ver=
hältnis
zur ſtrebenden Jugend mit ihren Idealen. Auch er hatte
ja in frühen Gedichten vom ſchlafenden Kaiſer im Kyfſhäuſer
geträumt, auch er durfte die Verwirklichung dieſer Träume er=
leben
. Der Adel der Seele, der ſich in ſeiner harmoniſchen und
rhythmiſchen Sprache bekundet und der eine geſchloſſene Perſön=
lichkeit
verrät, und vor allem die unentwegte Liebe zum Vater=
land
machen ſein Andenken dem deutſchen Volk beſonders wvert=
voll
. In Lübeck, wo ſeine Wiege ſtand, fand er auch ſeine letzte
Ruhe. Möge er gerade unſerer zerfahrenen Zeit als das ge=
ſchloſſene
Bild einer harmoniſchen und treuen Perſönlichkeit
voranleuchten!

* Wie der Film ſprechen lernte.
Von Ernſt Trebeſius.
Im Januar 1916 war es, da wurde in Berlin der Lohen=
grin
als erſte Deutſche Lichtſpiel=Oper vorgeführt. Das Neue
an dieſem Schauſpiel war, daß der nach einer wirklichen Opern=
aufführung
aufgenommene Film, bei der beoeutende Kräfte mit=
wwirkten
, auch den Dirigenten, der die gefilmte Vorſtellung leitete
mit auf den Streifen bannte. Beim Abrollen des Streifens

wurde dieſer ſomit auch ſichtbar und ſein Taktſtock leitete bei jeder
Filmvorführung die hinter der Leinwand aufgeſtellten Soliſten,
Chorſänger und Muſiker. Eine ſolche gefilmte Oper hatte zwei
große Nachteile: erſtens wechſelten in jeder Stadt die mitwirken=
den
Kräfte, und zweitens ließen ſich ſelbſtverſtändlich nicht an
jedem Ort die erforderlichen Soliſten, Chorſänger und Muſiker
in ſolcher Güte und Menge einſetzen, daß ein wirklicher Kunſt=
genuß
geboten werden konnte.
Auch die Verbindung des Films mit dem Grammophon
brachte keine befriedigende Löſung des vorliegenden Problems,
da es nie gelang, eine volle zeitliche Uebereinſtimmung zwiſchen
Ton und Bild herzuſtellen und das Grammophon auch noch die
bekannten läſtigen Nebengeräuſche von ſich gibt.
Es war ſomit eine zwar äußerſt dankbare, dafür aber auch
unendlich ſchwierige Aufgabe, die ſich im Jahre 1918 die drei
deutſchen Ingenieure Joſef Maſolle, Hans Vogt und Dr. Jo
Engel ſtellten, als ſie ſich zu gemeinſamer Arbeit vereinigten,
um dem ſchmalen Filmſtreifen das Sprechen beizubringen. Nach
fünf Jahren ſcharfſinnigſter ununterbrochener Arbeit treten ſie
nunmehr mit ihrer Erfindung, mit dem ſprechenden Film, vor
die breiteſte Oeffentlichkeit, und Tri=Ergon das Werk der
Drei wird ſich die Herzen aller Kinobeſucher im Sturm erobern.
Wie die Drei den Film zum wirklichen Sprechen brachten,
ſoll nun im Folgenden näher unterſucht werden. Von Anfang
an erkanuten ſie, daß Bild und Ton eine organiſche Einheit
bilden und deshalb auch nebeneinander auf dem gleichen Bild=
ſtreifen
aufgenomien werden müſſen, wenn volle zeitliche Ueber=
einſtimmung
(Synchronismus) erreicht werden ſoll. Da ſich auf
der photographiſchen Platte bzw. dem Film nur Lichterſcheinun=
gen
auffangen laſſen, ſo mußten die Schallwellen zunächſt in
Elektrizität und die elektriſchen Impulſe alsdann in Licht umge=
wandelt
werden. Nun kannte man zwar phyſikaliſche Apparate
und Einrichtungen, um die eben ſkizzierten Umwandlungen der
Energien vornehmen zu können, ſchon ſeit geraumer Zeit, doch
arbeiteten dieſe vorhandenen Apparate zu mangelhaft, um ohne
weiteres Verwendung finden zu können. Es galt deshalb, zuerſt
ein empfindlicheres Mikrophon, als wir es aus der Telephonie
kannten, zu erſinnen, um die Umwandlung der Schallwellen in
elektriſche Ströme ohne jede Verſtümmelung zu erzielen. Müſſen
doch die Schallwellen, wie ſie bei der Filmaufnahme den Kehlen
der Soliſten und Choriſten und den Inſtrumenten entſchlüpfen,
ſechsmal umgewandelt werden, ehe ſie wieder als Schallwellen
das Ohr des Kinobeſuchers erreichen. Schleicht ſich bei jeder

[ ][  ][ ]

Nummer 96.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 5. April 1924.

Seite 3.

n

* Belgiſche Kriſen.
Von unſerem Korreſpondenten.
ei., Brüſſel, Anfang April.
Es hat ſich geändert und iſt doch dasſelbe ſo könnte man
von dem dritten Kabinett Theunis ſprechen, das nach der ſchon
längſt bekannten Krife mit der nämlichen Notkombination aus
Liberalen und Katholiſcher Partei regiert, wie das vorige Kabi=
nett
auch. Vielleicht hätte der Sozialiſtenführer Vandervelde,
der an der Kriſe ſehr beteiligt war, gern eine Auflöſung der
Kammer geſehen, da er offenbar von Neuwahlen eine ſozialiſt=
iſche
Mehrheit und Regierung erhofft. Aber gerade das wollten
die bürgerlichen Parteien vermeiden, und ſie fürchten das An=
ſchwellen
der plämiſchen Bewegung, die ohne Zweifel noch zur
Schickſalsfrage des Landes beſtimmt iſt. Wie ein Wetterleuchten
war es, als beim Sturz des zweiten Kabinetts Theunis der
plämiſche Teil der Katholikenpartei mit den Sozialiſten ging, die
in der Sprachenfrage Zugeſtändniſſe machen wollen. Dann
aber ſiegte doch der innere Zuſammenhang zwiſchen walloniſchen
und plämiſchen Katholiken, und Katholiken wie Liberalen ſtellten
die gemeinſame Forderung auf, daß die aufreizendſten Fragen
der inneren Politik von der Tagesordnung abzuſetzen ſeien und
die Außenpolitik gradlinig fortgeſetzt werden müſſe. Mit ſo ge=
bundener
Marſchroute würde, das haben zahlreiche hieſige
Blätter betont, in normalen Zeiten eine Regierung nicht arbei=
ten
wollen. Die Pariſer Preſſe hatte auch im Hinblick auf die
Außenpolitik Angſt; ſie fragte, ob der neue Außenminiſter
Hymans die ohnehin, ſchon zerbrochene Linie des früheren
Außenminiſters Jaſpar fortſetzen werde oder ob er offener als
dieſer ſich auf Frankreich ſtützen wolle (Jaſpar galt als england=
freundlich
) und Schwierigkeiten mit den Vlamen riskieren wolle.
Sonſt wurde in der Pariſer Preſſe die plämiſche Oppoſition nur
flüchtig geſtreift.
Die belgiſche Lokalpreſſe weiß es beſſer. Sie betont, daß
die Teilnahme von 24 Katholiken an der Mehrheit, die Theunis
geſtürzt hatte, dadurch bezeichnet ſei, daß 20 Plamländer dar=
unter
waren. Uind ein in Löwen erſcheinendes Blatt hebt gegen=
über
den Beſchwichtigungsverſuchen der Brüſſeler Preſſe hervor,
daß die Hauptſchlacht nicht um das belgiſch=franzöſiſche Wirt=
ſchaftsproblem
geſchlagen worden ſei, ſondern um ganz andere
Probleme.
Man wird die belgiſchen Verhältniſſe immer falſch beur=
teilen
, wenn man ſie lediglich nach Brüſſeler Eindrücken ſieht.
Brüſſel, dieſes große Klein=Paris, ſteht mit ſeinen Weltſtadt=
allüren
und ſeiner Zweiſprachigkeit (es wird von der plamiſch=
walloniſchen
Sprachgrenze durchſchnitten) in gewiſſem Sinne für
ſich. Die radikalen Vlamen fprechen auch wohl von Brüſſels Bevöl=
kerung
höhniſch als von den Meſtizen, alſo einem nationalen und
ſprachlichen Miſchmaſch. Politiſch iſt das vielleicht übertrieben;
denn gerade der übernationale belgiſche Patriotismus ſteht in
Brüfſel, der von der politiſchen Zuſammenfaſſung zweier Völker
lebenden Hauptſtadt, aus ideellen und materiellen Gründen
obenan. Aber das Nationalitäten= und Sprachenproblem bleibt
doch beſtehen. Nur einige ſprechende ſtatiſtiſche Zahlen:

Meſtizen, die vielfach plämiſcher Abſtammung ſind, aber als
Beamte in dem offiziell ganz franzöſierten Lande ſich der Staats=
ſprache
bedienen. Etwas anderes: der angeſehene belgiſche
Hiſtoriker und Geograph Pirenne hat feſtgeſtellt, daß die quer
durch Belgien laufende Stammes= und Sprachgrenze zwiſchen
Vlamen und Wallonen noch faſt genau dieſelbe iſt, die in der
Mitte des 15. Jahrhunderts die Vorfahren der heutigen Belgier
rtrennte.
Man ſieht, wie konſervativ dieſe Dinge ſind, trotz des offi=
jziell
franzöſiſchen Anſtrichs, den das Land ſeit der Angliederung
an Frankreich in der Zeit der erſten franzöſiſchen Revolution und
bvieder ſeit der Abtrennung Belgiens von den Niederlanden
/Juli=Revolution 1830) trägt. Man ſieht auch, wie tief das
Dlämiſche Volkstum wurzelt, das ſich in den letzten Jahrhunder=
ſten
nicht hatte durchſetzen oder vielmehr behaupten können. Bis
än das 17. Jahrhundert gab es bekanntlich eine blühende, in
Her ganzen Welt berühmte plämiſche Eigenkultur auf allen Ge=
Bieten. Aber das wachſende franzöſiſche Uebergewicht in Europa
nind das kleine Verbreitungsgebiet der plämiſchen Sprache, die
germaniſch iſt und ſich von dem benachbarten Holländiſchen be=
npußt
abhebt, ließen dieſe Eigenkultur zurücktreten, als auch die
Habsburgiſche Zeit in Belgien zu Ende ging.
Nach der Beſeitigung der franzöſiſchen Hegemonie im Jahre
n871, als im neuen Deutſchen Reich ein germaniſcher Aufſtieg
fichtbar wurde, ſammelte ſich auch wieder das plämiſche Volks=
Sewußtſein.
Der Weltkrieg und die vierjährige deutſche Beſetzung hat,
rotz allen gehäſſigen Verfolgungen der deutſchfreundlichen
Wlamen durch die Brüſſeler Französlinge nach 1918, die Be=
vegung
der Vlamen zwar nicht überall direkt gefördert, im
Sanzen aber doch zweifellos belebt. Und heute wirken einmal
vie Parole vom Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker, unter der
Irland ein tauſendjähriges Joch abgeſchüttelt hat, und dann
was im belgiſchen Induſtrieland beſonders bedeutſame politiſche
Lmwandlung auch nur die geringſte Ungenauigkeit mit ein, ſo
fſt es mit der naturgetreuen Wiedergabe der Töne vorbei. Des=
ſalb
konnten die Erfinder das bekannte Mikrophon, dem bedenk=
ſiiche
Mängel anhaften, nicht verwenden. Sie ſchufen vielmehr
ſeas Kathodophon, einen neuen Apparat, bei dem Jonen, das ſind
unendlich kleine Teilchen der Elektrizität, auf ihrer Wanderung
ſeurch die Schallwellen beeinflußt werden. Im Gegenſatz zu der
werhältnismäßig plumpen Arbeitsweiſe des alten Mikrophons
mit Membran und Kohlenteilchen ſetzt das Kathodophon die
Schallwellen in weit vollkommener Weiſe in elektriſche Strom=
hwankungen
um. Allerdings ſind die elektriſchen Energien viel
nu gering, um damit eine Lichtquelle, wie ſie zur Beeinfluſſung
des Filmſtreifens erforderlich iſt, ſpeiſen zu können. Hier wurde
un die von dem Amerikaner Le de Foreſt erfundene Verſtärker=
whre
, die auch im Radioweſen eines der Hauptinſtrumente bildet,
als Retter in der Not herangezogen. Mit ihrer Hilfe gelang es,
diie vom Kathodophon gelieferten elektriſchen Impulſe um das
u00 000 fache zu verſtärken, ſo daß ſie imſtande waren, die elek=
triſche
Aufnahmelampe zum Aufleuchten zu bringen.
Weiter galt es, eine beſondere Aufnahmelampe zu konſtru=
jeren
, die die kleinſte Veränderung der Schallwellen, durch das
Kathodophon umgewandelt in elektriſche Schwingungen, in Licht
ton ſtets ſchwankender, den Schallwellen genau entſprechender
(ntenſität auszuſenden vermochte. Auch in dieſem Falle erwies
ah Vorhandenes, Glühbirne und Bogenlampe, als völlig unzu=
reichend
. Wieder galt es Neues zu ſchaffen. Ein mit Edelgas
gefülltes Glasgefäß, deſſen Füllung der elektriſche Strom zum
intenſiven Aufleuchten bringt, ergab ſich als Reſultat ſcharfſinnig=
ſeer
Ueberlegung, und die Ultrafrequenzlampe, wie Tri=Ergon
dieſe neue Lampe nannte, erwies ſich als fähig, auch die höchſten
der vorkommenden Schallfrequenzen in Lichtvibriationen umzu=
ſetzen
.
Erſt hiermit waren alle Vorbedingungen erfüllt, um mit
Ausſicht auf Erfolg an die Aufnahme eines Bild=Ton=Films
gahen zu können. Der ſolcherweiſe zuſtande kommende ſprechende
Fäilm iſt ein kombinierter Film, d. h., ſeitlich von den üblichen
Bildaufnahmen befindet ſich das Phonogramm, das gleichzeitig
mit den Bildern aufgenommen wurde. Es werden alſo nicht nur
die Bewegungen, ſondern auch alle Geräuſche, Töne uſw., die
bei der gekurhelten Szene hörbar werden, auf ein und demſelben
Fälmſtreifen feſtgehalten. Der Film wird tährend der Aufnahme
von zwei verſchiedenen Arten von Lichtſtrahlen getroffen: erſtens
von denen, die von der Szene ausgehen, und zweitens von denen

Erſtarken der Arbeiterſchaft. Dieſe iſt nicht etwa nur in dem
ſehr mächtigen Sozialismus vertreten, ſondern auch in der
katholiſchen Partei, die ein weitgehendes ſoziales Programm hat.
Erſt jetzt tritt die blämiſche Maſſe mit der Forderung nach
allſeitiger Anerkennung ihres Volkstums und vor allem ihrer
Sprache an die Regierung des Königreichs Belgien heran, das
im Grunde ja doch eine diplomatiſche Verlegenheitsſchöpfung
der rivaliſierenden Großmächte England und Frankreich dar=
ſtellt
. Hier verquickt ſich das innere Nationalitätenprinzip mit
dem der internationalen Stellung Belgiens. Belgien hat ſeit
1830 davon gelebt, daß es ſich von England und Frankreich
gleichzeitig und damit von einem Schützer vor dem anderen
ſchützen ließ. Dieſe mittlere Linie der Außenpolitik iſt nach dem
Kriege verlaſſen worden, als Belgien durch gemeinſame Kriegs=
ſchickfale
und durch das gemeinſame Intereſſe an der Rhein= und
Reparationsfrage ſich enger an Frankreich ketten ließ, als es
den beſten Traditionen der belgiſchen Außenpolitik entſprochen
hätte. Man hat auch die Umklammerung durch Frankreich ſchon
wirtſchaftlich und ſtaatlich empfunden, und die Ablehnung des
belgiſch=franzöſiſchen Wirtſchaftsabkommens, durch die das zweite
Miniſterium Theunis geſtürzt wurde, war nicht nur die Gegen
wehr gegen eine für die belgiſche Induſtrie gefährliche Zoll=
union
mit Frankreich, ſondern auch ein erſter Verſuch, zu den
alten außenpolitiſchen Traditionen zurückzukehren. Denn nur
dieſe Traditionen können das national halbierte Belgien ſtaat=
lich
aufrecht erhalten; einer rein franzöſiſchen Orientierung wür=
den
auf die Dauer die Vlamen, einer rein engliſchen die Wallonen
widerſtreben.
Zunächſt kann man nur vorausſagen, daß weitere Regie=
rungskriſen
folgen werden, bei denen die Vlamenfrage wohl
mehr als bisher im Vordergrund ſtehen wird. Der Widerſtand
der Vlamen gegen den Wirtſchaftsvertrag mit Frankreich, der
dem hochſchutzzöllneriſchen Frankreich große Vorteile gegenüber
dem freihändleriſchen Belgien geboten hätte, war ja nur ein
Symptom Denn im Innern iſt die plamiſche Univerſität in
Gent, die ſeit zwei Jahren umkämpft iſt, noch keineswegs er=
ledigt
, und demnächſt wird man vielleicht ſogar zu der Forderung
nach Aufftellung eigener Negimenter für die plamiſchen Rekruten
ſchreiten.
Das Progranzm der Rheiniſchen Arbeiterpartei.
Ludwigshafen, 4. April. Auf der Haupt= und Gründer=
tagung
der Rheiniſchen Arbeiterpartei in Speyer am vergangenen
Samstag und Sonntag wurden eine Reihe Beſchlüſſe gefaßt,
deren Durchführung große Geldmittel vorausſetzt. Ihre Herkunft
aus franzöſiſcher Quelle erſcheint bei der geringen Mitgliederzahl
der neuen Partei, als fraglos. Zum erſten Verhandlungstag
waren 42, zum zweiten 80 Teilnehmer aus der Pfalz und Heſſen
erſchienen, aber keine Vertreter aus dem Rheinland. Es wurde
ein Zentralausſchuß gewählt, an deſſen Spitze ein gewiſſer Dörr
ſteht. Aus den Verhandlungen ſind die Ausführungen eines ge=
wiſſen
Kunz bemerkenswert, der ſagte, der Blick des rheiniſchen
Staates müſſe ſtets nach Weſten gerichtet ſein. Wenn Preu=
ßen
ſeine Revancheidee nicht aufgebe, ſo müßten
die Rheinländer den Prügel auf den Buckel neh=
men
und gegen Preußen marſchieren. Die Engländer
aber wollten am Niederrhein und in Hannover im Trüben fiſchen.
Eswurde weiter beſchloſſen, eine eigene Leitung zu gründen. Die
neue Partei bewegt ſich auf kommuniſtiſcher Grundlage.
Wie aus dem in die Oeffentlichkeit gedrungenen Programm
hervorgeht, ſind die politiſchen Tendenzen der Rhei=
niſchen
Arbeiterpartei dieſelben wie diejenigen der früheren
ſeparatiſtiſchen Bewegung. Aus dem Programm iſt u. a.
zu erwähnen:
Auf politiſchem Gebiete lehnt die Partei jede Beteiligung an
den beſtehenden Reichs= und Länderparlamenten ab. Ihr Be=
ſtreben
richtet ſich darauf, ein Rheiniſches Parlament zu ſchaffen,
wobei die einzelnen Abgeordneten jederzeit von ihren Wählern
zurückberufen werden können. Bis zur Schaffung dieſes Parla= wird ſich indeſſen die Partei an den evtl. ſtattfindenden
Wahlen der Stadt= und Gemeindeparlamente beteiligen. Als
Vorausſetzung für die Durchführung des Programms wird an=
geführt
die Befreiung der rheiniſch=weſtfäliſchen Länder von der
Bevormundung Bayerns und Preußens und die Schaffung einer
unabhängigen Rheiniſch=weſtfäliſchen Republik auf demokratiſcher
Grundlage.
Aus dem wirtſchaftlichen Teil des Programmes iſt der kom=
muniſtiſche
Einſchlag bemerkenswert. Es heißt da unter anderem,
daß Grund und Boden in Staatseigentum überführt werden
ſollen.
Verurteilung eines Spiones.
Berlin 4. April. Vor dem 5. Strafſenat des Reichs=
gerichts
wurde der ehemalige Reichswehrſoldat Mer=
kel
aus Gera, dem zur Laſt gelegt wird, daß er im Juni und
Juli 1923 den Franzoſen als Spion gedient und ſie mit
geheim zu haltendem Material verſorgt hat, zu elf Jahren
Zuchthaus, 500 Mk. Geldſtrafe und Verluſt der bürgerlichen
Ehrenrechte auf 10 Jahre verurteilt.
der Ultrafrequenzlampe. Der ſo aufgenommene Filmſtreifen
wird genau wie jeder andere Film behandelt und vervielfältigt.
Die Vorführung des ſprechenden Films hingegen weicht von der
des ſtummen Films naturgemäß wiederum ab, da ja nunmehr
die photographierten Schallwellen auf irgend eine Weiſe wieder
umgewandelt und hörbar gemacht werden müfſen.
Das Aufnahmeverfahren wird bei Vorführung des ſprechen=
den
Films gewiſſermaßen rückwärts durchſchritten. Beim Durch=
leuchten
des Filmſtreifens wird auch das ſeitliche Phonogramm
daß ſich dem bloßen Auge als ein ſchmales Band ineinander ver=
ſchwimmender
dunkler Linie darbietet, von einer zweiten Licht=
quelle
durchleuchtet. Der Schein dieſer zweiten Lichtquelle durch=
dringt
je nach der mehr oder weniger großen Lichtdurchläſſigkeit
des Phonogramms mehr oder weniger geſchwächt den Film und
trifft dann ein äußerſt empfindliches elektriſches Organ, eine
Photozelle, die auf jeden Lichteindruck ſofort mit einem elek=
triſchen
Impuls reagiert. Treffend hat man eine ſolche Zelle als
ein elektriſches Auge bezeichnet. Mit Hilfe der Photozelle werden
alſo die vom Lichtſtrahl aus dem Schlafe geweckten photogra=
phierten
Schallwellen zunächſt wieder in elektriſche Stromſchwan=
kungen
zurückverwandelt, und es bleibt alsdann noch der letzte
Schritt zu tun übrig; nämlich die Stromſchwankungen in Schall=
wellen
umzuſetzen, ein Vorgang, der beim Telephon ſchon lange
gebräuchlich iſt. Nun würde freilich ein gewöhnliches Telephon
nicht imſtande ſein, einen ganzen Saal zu durchdringen. Wieder
wurden die drei Erfinder vor eine neue Aufgabe geſtellt, und
wieder gelang ihnen die Löſung in hervorragender Weiſe.
Im Gegenſatz zu dem Telephon, bei dem durch die ankoni=
inenden
Induktionsſtröme ein Dauermagnet mehr oder weniger
verſtärkt wird, wodurch auch die davorgelagerte Membran aus
Stahlblech mehr oder weniger in Schwingungen verſetzt wird
und dabei die gleichen Schallwellen erzeugt, wie ſie amn anderen
Ende der Leitung beim Sprechen gegen das Mikrophon die
Schallplatten traſen, benutzten das Tri=Ergon das Prinzip der
elektroſtatiſchen Anziehung, wodurch ein dünnes Glimierblatt zu
lauten Tönen veranlaßt wird. Dieſen neuen, völlig trichterloſen
Lautſprecher nannten ſie das Statophon, das bei jeder Vorfüh=
rung
eines ſprechenden Films in mehreren Exemplaren hinter
der weißen Wand aufgeftellt wird, und dem Kinobeſucher alle
Töne, Laute und Geränſche wviedergibt, die bei der Aufnahme
des Films gewollt verurſacht wurden.
Da der ſprechende Film zurzeit über alle Lichtbildbühnen
größerer Orte läuft, ſo hat der größte Teil des intereſſierten

Die deutſche Kontrollnote.
Günſtige Aufnahme bei der engliſchen Arbeiterpartei.
London 4. April. (Wolff.) Der über die Anſichten
innerhalb der Arbeiterpartei gutunterrichtete diplomatiſche
Korreſpondent des Daily Telegraph ſchreibt, die vor=
herrſchende
Anſicht in miniſteriellen Kreiſen ſei geſtern geweſen,
daß die Antwort der deutſchen Regierung auf die
letzte Note der Botſchafterkonferenz in der Frage der Wieverauf=
nahme
der alliierten Kontrolle über die deutſchen
Rüſtungen eine geeignete Grundlage für wei=
tere
Verhandlungen bieten könnte. Er hebt beſonders
die Geſchicklichkeit und den Tatt hervor, mit denen die Note ab=
gefaßt
ſei und ſieht die deutſche Note als deutlichen Verſuch an,
Zeit zu gewinnen, wahrſcheinlich und nicht unnatürlicherweiſe
wegen der bevorſtehenden deutſchen Wahlen. Der deutſche
Beweisgrund ſei zweifellos ingeniös und in gewiſſen Punk=
ten
recht gut begründet. Der Berichterſtatter glaubt, daß
der deutſche Appell an die Ideale der allgemeinen Abrüſtung, für
die die britiſche Arbeiterpartei eintritt, notwendigerweiſe einen
günſtigen Eindruck auf die Miniſter machen müſſe.
Die Times über die deutſche Kontrolinote.
TU. Londen 4. April. Die Times beſchäftigt ſich heute
in einem Leitartikel mit der deutſchen Entwaffnungsnote. Die
Times kommt zu dem Schluſſe, die Alliierten müßten über die
Frage der Entwaffnung erſt nähere Inforwationen erhalten,
bevor irgendwie einer Aenderung des gegenwärtigen Syſtems
beigepflichtet werden könne. Solche Gegenvorſchläge, die die
Reichsregierung in ihrer letzten Note mache, ſeien nicht geeignet,
den guten Willen der Verbündeten zu ſtärken, und es ſei des=
halb
um ſo wichtiger, jetzt darauf zu beſtehen, daß die Wieder=
aufnahme
der interalliierten Kontrollmaßnahmen nicht von
Deutſchland, ſondern von den Alliierten beſtimmt werde.
Weitere engliſche Preſſeſiimmen.
* London, 4. April. (Priv.=Tel.) In einem ausführlichen
Kommentar zu der neuen deutſchen Kontrollnore beſchäftigte ſich
auch heute wieder der Mancheſter Guardian in einem längeren
Artikel damit, daß Deutſchland durch ſeine Note auf dem Wege
des vernünftigen Fortſchritts in der Entwaffnungsfrage neue
Schwierigkeiten aufgetürmt hat. Das Blatt ſchreibt u. a.: Wir
befinden uns am Vorabend entſcheidender Ereigniſſe. In we=
nigen
Tagen werden die Berichte der beiden Sachverſtändigen=
ausſchüfſe
der Reparationskommiſſion übermittelt und an Hand
ihrer Darlegungen wird Macdonald ſofort eine Erklärung über
ſeine Politik abgeben. Natürlich wird es ihm nicht gelingen, die
Zuſtimmung Frankreich3 zu ſeiner Politik. zum wenigſten nicht
ſofort, zu finden. Aber ſeine Politik wird das Intereſſe des
europäiſchen Friedens, der Stabilität und damit undermeidlich
auch das Intcreſſe Deutſchlands im Auge haben. Die Erklärung
Macdonalds wird in aller Oeffentlichkeit gehalten und in ihrem
ganzen Wortlaut veröffentlicht werden. Ihr Erfolg wird in
hohem Maße davon abhängen, inwieweit ſie die Sympathie und
Unterſtützung der anderen Nationen zu erlangen und insbeſon=
dere
aber, ob ſie die Anſchauungen in Frankreich zu mildern
vermag. Was könnte in dieſem Augenblick unſeliger fein, als
wenn Deutſchland gerade jetzt wieder in den reaktionären Haß
verfällt, der naturgemäß nur dazu angetan ſein könnte, ihm alle
öffentlichen Sympathien wieder zu entfremden.
Beratung der deutſchen Kontrollnote.
TU. Paris, 5. April. Die Botſchafterkonferenz,
die am Mittwoch ihre gewöhnliche Sitzung ausfallen ließ, wird
heute zuſammentreten und wahrfcheinlich die letzte
deutſche Note über die interalliierte Militar=
kontrolle
zur Sprache bringen.
Racdonald über Poincarés Erklärungen verbläfft.
London 4. April. (Wolff.) Der diplomatiſche Bericht=
erſtatter
des Daily Telegraph ſchreibt, Macdonald
und ſeine Kollegen ſeien durch einige der Erklärungen Poin=
carés
vom letzten Mittwoch verblüfft worden. Der franzöſiſche
Premierminiſter habe es zum letzten Male klargelegt, daß die
militäriſche Beſetzung des linken Rheinufers ebenſo wie
die Ruhrbeſetzung nicht zu Ende gehen werde, bis die letzte Gold=
mark
von Deutſchland an Frankreich bezahlt ſei. Es braucht nicht
erſt darauf hingewieſen zu werden, daß dieſe Doktrin im Wi=
derſpruch
zum Verſailler Vertrag ſteht. Selbſt
wenn England und Amerika Frankreich aus
dem Ruhrgebiet herauskaufen würden indem ſie
die franzöſiſchen Kriegsſchulden ſtreichen und Frankreich direlt
oder durch Deutſchland die Barzahlung vorſtrecken, die Deutſch=
land
Frankreich ſchuldet, könnte Poincaré immer noch
die Aufrechterhaltung der ſichtbaren Beſetzung
aus Gründen der Sicherheit beanſpruchen, die im
Vertrag gar nicht erwähnt wird. Die Stellung der britiſchen
Regierung ſei daher ſchwierig. Dieſes hätte vorausgeſehen wer=
den
können, da ſie einer Regelung nicht zuſtimmen konnte, die
ſich auf Beſtimmungen gründet, die im Widerſpruch zu den Frie=
densbedingungen
ſtehen.
Publikums Gelegenheit, dieſes neueſte Wunder unſerer an Fort=
ſchritten
ſo überaus reichen Zeit zu ſehen und zu hören. Feine
Ohren werden dabei bemerken, daß Geigentöne und die mit tiefer
Stimme geſprochenen Worte noch nicht ſo rein erklingen, wie Ge=
ſang
und Inſtrumentalkonzert. Es iſt dies noch ein kleiner Man=
gel
, den der ſprechende Film im Laufe der Jahre noch abſtreifen
wird. Immerhin: das ſchon jetzt Erreichte bedeutet die wunder=
bare
Löſung des lange und heiß umſtrittenen Problems, und be=
deutet
zugleich den Antritt einer Zeit, in der auch die Zukunft
dem Mimen verdiente Kränze flicht
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Dritte Rheiniſche Literatur= und Buch=
woche
. Die Vorbereitung der 3. Rheiniſchen Literatur= und
Buchwoche, die noch vor Pfingſten eröffnet und die etwa ſechs
Wochen dauern wird, iſt ſoweit vorgeſchritten, daß ſchon einiges
über das Programm geſagt werden kann. Die Veranſtaltung
wird ſich diesmal auf dem Gedanken aufbauen: Die rheini=
ſche
Landſchaft in Literatur und Muſik‟. Dieſes
Motio wird eine Vortragswoche beherrſchen, für die be=
deutende
Rezitatoren herangezogen werden. Ferner ſind vor=
geſehen
: eine Kirchenmuſikwoche, ein Rheiniſches Mu=
ſikfeſt
mit Konzerten Prof. Abendroths, eine Opernfeſt=
woche
mit Schreker, eine Woche, die Männergeſangver=
einen
gewidmet iſt, und ein Rheiniſches Heimatfeſt. Eine
Ausſtellung wird gleichfalls den Leitgedanken der Land=
ſchaft
zur Geltung bringen, eine beſondere Gruppe ſoll die
Schönheit und Anziehungskraft der rheiniſchen Landſchaft im
Bilde veranſchaulichen. Dieſer Gedanke findet überall freund=
liche
Aufnahme, und zahlreiche Gemeinden haben ihre Beteili=
gung
bereits zugeſagt. In der Gruppe werden Gemälde, Aqua=
relle
, Nadierungen, künſtleriſche Photographien und dergleichen,
Stadtpläne, Führer, künſtleriſch ausgeführte Werbedruckſachen,
gute Plakate uſw. ausgeſtellt. Vereine und Verbände, die
während der 3. Rheiniſchen Literatur= und Buchwoche in Köln
Tagungen veranſtalten wollen, werden gebeten, dies dem
Städtiſchen Verkehrsamt Köln=Deutz, Ausſtellungshallen,
mitzuteilen. Das Amt wird ſie bei der Vorbereitung und Durch=
führung
ſolcher Veranſtaltungen gern unterſtützen. In den
Kölner Ausſtellungshallen, dem Gürzenich, der Bürgergeſellſchaft,
der Leſegeſellſchaft uſw. ſtehen genügend. Räume jeder Größe
zur Verfügung.

[ ][  ][ ]

Seite 4:

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 5. Aprit 1924.

Rummer 96.

Die Außkeiſegebiſren Verordrung.

Berlin 4. April. Der Reichspräſident hat geſtern fol=
gende
Vererdnung erlaſſen:
Auf Grund des Artikels 48 der Reichsverfaſſung wird Fol=
gendes
verordnet:
8 1.
Für Erklärungen, die ein Finanzamt über die Steuerunbe=
deuklichkeit
von Auslandsreiſen ausſtellt ( Unbedenklichkeitsver=
merke
und Unbedenklichkeitsbeſcheinigungen) wird bis auf wei=
teres
eine Gebühr erhoben (Auslandsgebühr), ſoweit es ſich um
Angehörige des Deutſchen Reiches handelt.

Die Ausreiſegebühr beträgt für jede Perſon 500 Goldmark.
Die Reichsregierung kann den im Abfatz 1 beſtimmten Gebühren=
ſatz
ändern, insbeſondere bei Reiſen von längerer Dauer.

Von den Ausreiſegebühren ſind befreit:
1. Kranke, die durch eine autsärztliche Beſcheinigung nach=
wveiſen
, daß ſie nach der Art ihrer Erkraukung nur an einem
Platz außerhalb Deutſchlands Heilung oder Beſſerung er=
warten
können.
2. Erholungsbedürftige Kinder unter 14 Jahren, wofern es
ſich um Reiſegruppen handelt, die mindeſtens fünf Kinder
unter 14 Jahren umfaſſen. Die Befreiung gilt auch für die
Transportführer,
8. Auswanderer.
4. Selbſtändige Gewerbetreibende und deren Angeftellte, ſofern
die Handelskammer ſchriftlich erklärt, daß es ſich um eine
aus geſchäftlichen Gründen notwendige Neiſe handelt.
5. Arbeitnehmner, die ſich vorübergehend ins Ausland begeben,
un nachweislich dort ihrem Verdienſt nachzugehen.
6. Beamte, ſofern die vorgeſetzte Behörde beſcheinigt, daß die
Reiſe zur Erledigung von Dienſtgeſchäften im Ausland er=
fordeslich
iſt. Ferner Geiſtliche und Mitglieder religiöſer
Orden oder ordensähnlicher Kongregationen, ſofern die
kirchliche Aufſichtsbehörde oder die geiſtlichen Oberen be=
ſcheinigen
, daß die Neiſe ins Ausland im kirchlichen Inter=
eſſe
liegt.
7. Vertreter inländiſcher Zeitungen oder Zeitſchriften, ſofern
die Berufsvertretung beſcheinigt, daß die Reiſe ins Ausland
im journaliſtiſchen Sinne liegt, ferner Vertreter ausländi=
ſcher
Zeitungen oder Zeitſchriften, die ſich durch eine Be=
ſcheinigung
der Preſſeſtelle des Auswärtigen Antes als
ſolche ausweiſen.
Der Reichsminiſter der Finanzen kann weitere Befrei=
ungen
zulaſſen.
§ 4.
Gegen Verfügungen der Finanzämter, die ſich auf die Er=
teilung
von Unbedenklichkeitsvermerken oder =beſcheinigungen
beziehen, oder die die Ausreiſegebühr zum Gegenſtand haben,
findet die Beſchwerde nach den Vorſchriften der Reichsabgaben=
Ordnung ſtatt.
8 5.
Auf Zuwiderhandlungen, die ſich gegen die Beſtimmungen
über die Ausreiſegebühren richten, finden die Vorſchriften ent=
ſprechend
Anwendung, die für die Steuerzuwiderhandlungen in
den 88 355 bis 443 der Reichsabgaben=Ordnung gegeben ſind.

8 6.

Dieſe Anordnung tritt mit Wirkung vom 2. April ab in
Kraft. unbedenklichkeitsvermerke und Unbedenklichkeitsbeſcheini=
gungen
, für die eine Ausreiſegebühr entrichtet worden iſt, be=
halten
ihre Gültigkeit bis zum Ablauf des 10. April 1924. Nach

dem 10. April 1924 kann auf Grund ſolcher Unbedenklichkeits=
vermerke
oder =Beſcheinigungen die Ausreiſe nur angetreten
werden, wpenn das Finanzamt die Entrichtung der Ausreiſe=
gebühr
oder die Gebührenbefreiung beſcheinigt.
Berlin, J. April 1924.
Der Reichspräſident. gez.: Ebert.
Der Reichskanzler. Marx.
Der Reichsminiſter der Finanzen. Luther.
Der Reichsminiſter des Innern. Jarres.

Schweizer Orohungen.
Zur Abdroſſelung des Reiſeverkehrs.

Währungspolitiſche Gründe für die Verordnang.

en eläcdtele uereli de eſeauden e
Auslande tpeit die durchſchufttliche Zahl der Reiſenden vor dem
Kriege, in ſchweizeriſchen Kurorten befanden ſich im Jauuar 6000,
in Italien zutrzeit ettwa 70 000 Deutſche. Da ſich die Reiſenden
vielfach ſcheueni, die Nentenmark in Deutſchland durch Ver=
mittelung
der Finauzämter iu ausländiſche Währung umzu=
tauſchen
, verkaufen ſie im Ausland und zwar zu Kurſen, die
weit unter den normalen Werten liegen. So wird aus Italien
berichtet, daß dort die Rentenmark für 3 Lire verkauft wird,
während der wahre Kurswert 5,6 bis 5.9 Lire iſt. Da in Italien
ein Monatsverbrauch von etwa 35 Millionen Rentenmark in
Frage komuten dürfte, beſteht große Gefahr, daß dieſe Unter=
wertung
mit der Zeit eine Nückwirkung auf den Kurs der Neu=
tenmark
haben wird. Der Verkehr der Geſchäftswelt
mit dem Auslande ſoll durch die Verordnung nach Möglichkeit
nicht erſchwert werden. Den Saifonarbeitern, Artiſten,
Schauſpielern, Journaliſten uſw. ſollen Reiſen ins Ausland nicht
unmöglich gemacht werden, beſondere Ausnahmen ſollen, für
frühere deutſche Gebiete getroffen werden, ſowie für
den Beſuch von Verwandten im Auslande, die durch Todes= und
ſchwere Krankheitsfälle uotwendig werden. Die Finanzämter
ſind übrigens angewieſen, Perſonen, die trotz Zahlung der Ge=
bühr
von 500 Goldmark ins Ausland reiſen, beſonders auf ihr
wirtliches Einkommen hin zu beobachten. Die Grenzkontrolle ſoll
nur bis zum 10. April verſchärft durchgeführt werden. Außerdem
hofft die Regierung, die neuen Beſtimmungen ſchon nach einigen
Monaten wieder aufheben zu können.

Reichsbahn und Ausreifeverbot.

Berlin, 41. April. Wie wir aus Kreiſen der Reichsver=
kehrsverwaltung
erfahren, iſt man dort der Auſicht, daß die. Ver=
ordnung
über die Reiſeſperre ſich zunächſt in einem allzu großen
Ausfall der Einnahmen der Reichsbahn bemerkbar machen wird.
Man glaubt auch, daß die Zugkontrolle, die nunmehr auf Grund
der Verordnung zunächſt vorgenommen werden muß, erhebliche
Zugverſpätungen im Geſolge haben wird. Auch iſt die Befürch=
tung
uicht von der Hand zu weiſen, daß der interallierte Durch=
gangsverkehr
durch Deutſchland, der erſt ſeit kürzem wieder in
Gang gebracht worden iſt, erhebliche Einbuße erleiden wird. Denn
die Ausländer werden es zu vermeiden ſuchen, ſich den Unan=
nehrnlichkeiten
einer Kontrolle an den Grenzbahnhöfen, denen
auch ſie ſich natürlich unterziehen müſſen, auszuſetzen. Schließlich
kann es nicht ausbleiben, daß infolge der neuen Verhältniſſe eine
neue Bearbeitung der Fahrpläne ſtattfinden muß, und daß aller
Wahrſcheinlichkeit nach mehrere Zugverbindungen ausfallen
müſſen. Irgend welche Beſchlüſſe über dieſen Fragenkomplex
ſind aber noch nicht gefaßt.

Die enorme Beſteuerung der deutſchen Auslandsreiſenden
hat in Dänemark das größte Aufſehen erregt. Alle Zeitungen
bedauern die Maßnahme, die beſonders den däniſchen Hotel=
kreiſen
große Verluſte zufügen wird.

TU. Baſel, 4. April. Zu den neuen verſchärften Ausreiſe=
beftimnungen
Deutſchlands ſchreiben die Baſeler Nachrichten:
Die Verordnung iſt ſpeziell gegen den Sommerverkehr der
Schweiz gerichtet, da der Frühjahrsverkehr nach der Riviera noch
verſchont geblieben iſt. Mit den berechtigten deutſchen und
ſchweizeriſchen Proteſten gegen das Gebaren gewiſſer Schieber=
ſchichten
an den Kurorten hat die Maßnahme nichts zu tun, da
ſie gerade die beſcheidenſten Reiſenden am härteſten trifft und

die zahlungsfähigen Großſchieber ziemlich kalt läßt. 99 Prozent
des deutſchen Sommerverkehrs nach der Schweiz ſollen er=
droſſelt
werden. Das erklärt ſich aus dem Beſtreben der Reichs=
regierung
, dem heimiſchen Hotelgewerbe zu gefallen und die
ausländiſche Konkurrenz, die gegenwärtig billiger arbeitet, völlig
auszuſchalten. Man hat es mit einer Schikane großen Stiles zu
tun, die ſelbſtverſtändlich ſchweizeriſcherſeits mit einer Gegen=
maßnahme
ebenſo großen Stils gegen deutſche Wirtſchafts=
faktoren
beautwortet wverden wird.

Entwicklungsfragen der Reichseiſenbahn.

Berlin, 4. Apriſ. Reichsminiſter Oeſer hielt in der
Aula der Handelshochſchule zu Berlin einen Vortrag über die
Entwicklungsfragen der Reichseiſenbahn, in dem er zum Schluß
auf die Neparationsfrage zu ſprechen kan. Er betonte, daß
man ſich bis zum endgültigen Bekanntwerden der Sachverſtän=
digenentſcheidungen
eine Zurückhaltung auferlegen müſſe, daß
man aber immerhin, ſagen könne, daß ein neues Diktat für
Deutſchland untragbar wäre. Die Reichseiſenbahn werde das
ihre dazu beitragen, um Deutſchland von der Laſt des Verſailler
Vertrages zu befreien. Sollte ſie aber eine Garautie über=
nehmen
, ſo wäre die Vermeidung jedes äußeren Zwanges er=
forderlich
. Keine Löſung ſei möglich ohne Rückgabe der Ver=
waltung
der Rhein= und Ruhrbahnen. Ohne Rhein und Nuhr
ſei weder das Reich, noch die Reichseiſenbahn reparationsfähig.
Hier liege der Kardinalpunkt. Auch die Sachverſtändigen ſeien,
ſoſeit der Miniſter überſehen könne, darin einig, daß der Rhein
und die Ruhr unbedingt der Verſvaltung der Reichseiſenbahn
zurückgegeben werden müßten. Ueberdies brauche die Reichs=
eiſenbahn
ebenſo wie das Reich ſelbſt ein Moratorium, um einen
Ausgkeichspunkt zu ſchaffen, der über ſchlechte Verhältniſſe hin=
weghelſen
könne.

Bewegung unter den Privateiſenbahnern.

* Berlin, 4. April. (Prib.=Tel.) Das Vorgehen der
Arbeiter bei der Reichsbahn hat nicht nur auf die Arbeiterſchaft,
ſondern auch auf die Beauten der Privateiſenbahnen anſteckend
gewirkt. Das Perſonal bei den deutſchen Kleinbahnen iſt jetzt
an die Direktionen herangetreten und verlangt eine Gehaltsauf=
beſſerung
im Rahmen der Erhöhungen, die den Reichsbeamten
gewährt worden iſt. Es hat den Anſchein, als ob es hier zu
einem Konflikt kommen wird.

Die Frage des Manteſtarifes.

tarif, die heute vormittag begonnen haben, ſollen nunmehr die
Sätze für die einzelnen Zonen feſigeſtellt werden.

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Berlin, 4. April. Die geſtrigen Verhandlungen zwiſchen
dem Reichsverkehrsminiſterium und den Organiſationsver=
tretern
der Eiſenbahner haben den Erfolg gehabt, daß grund=
ſätzlich
eine Verſtändigung über die Lohnfrage erzielt worden
iſt. In Berlin wurden die Stundenlöhne von 45 und 75 ent=
ſprechend
erhöht und in den Beratungen über den Reichsmantel=

[ ][  ][ ]

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Kaſſe zu haben.
Uxginnen und deren Angehörige ſowvie
runs angeſchloſſenen Verbände ſind
willkommen.

Sonntag, den 6. April
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treichkonzert
Lenwälder Muſikverbandes
lafthaus Zur Traube‟
Anfang 8 Uhr. (4204

Reſtauration z. guten Quelle
Ecke Lichtenberg= n. Kaupſtraße
Heute Samstag
Großes

EOTpheUI
Infolge des außergewöhnlichen Erfolges:
Heute Samstag
und morgen Sonntag
Der Schlager des Berliner Residenztheaters
184
Aüütk. K
Operette in 3 Akten, Musik v. Hugo Hirsch.
(4311
als
Gustay Bertram dribert 15I
gi Ein Lacherkolg ehne Gleichen!

He Nonter
Harmſtadter Kammerorchefters
Donnerstag, den 10. April, abends 8 Uhr
im Kleinen Haus
Soliſt: Edgar Hoffmann, Leipzig (Klavier)
Vortragsfolge:
1. Oupertüre zu dem Luſiſpiel Der Teufel
als Hydraulicuss ...
Frz. Schubert
2. Symphonie Nr. 5 B-dur . . . . . . . . . Frz. Schubert
3. Konzert für Klavier u. Orcheſter in D-moll W. A. Mozart
4. Symphonie Fis-moll (Abſchieds= Sym=
pNonie

. . Joſ. Hasdn
4298
und 1. bis Dienstag, den
Karten zu Mark 3.
8. April, bei Schutter und an der Theaterkaſſe, von Mitt=
woch
, den 9. April ab, an der Theaterkaſſe

am 4., 5. und 6. Mai 1924

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Schwanenſtraße,
gegenüber dem Pfründnerhaus.
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Samstag, den 5. April 1924,
abends 7 Uhr, im
Konkordiaſaal
Tanz / Geſang / Tombola
Geſangverein Liederhort
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64
Es ladet höfli

Fritz Eydel.

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Zm Ausſchauk ff. Nummelbräu.

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Sonntags von 5 Uhr ab.
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abends 127 Uhr,
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S. Satzung. (4306

Sonntag, den 6. April, abends
8 Uhr, im Saale Geſellenhaus
Friedrichſtraße 30

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Beerfurth.
Volkstheater Darmſtadt
mstag, 5. April
Lorle, das Schwarz=
waldmädel
.
Sonntag, 6. April
Königin Luiſe.
Sonntag nachmitta
Hänſel u. Gretel.
Elektrop hon mit
Platten, Truheuform,
preisw, abzug. Anzu=
ſeh
. v. 1-2 u. 6-7 nchn

Redner: Miniſterialdirektor Uebel,
Landtagsabgeordnefer.
Thema: Zentrumspolitik im alten
und neuen Reichstag.
43342g
Der Vorſtand.
D Neue Privatzrikel in wa
Gabelsberger
Stenographie
für Anfänger und Fortgeſchrittene
(-100r2
beginnen am
Monrag, den 7. April 1924 und Mittwoch,
den 9. April 1934
Maſchinen=Schreibunterricht
Schwanen=
Kiesſt. 123. C, euecks Hans Schlöſſe
ſtr. 30, I.

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Seſte 6.

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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 5. April 1924

Aus der Landeshauptſitadt.
Darmſtadt, 5. April.
Ernannt wurde am 24. März 1924: der Oberbibliothekar bei der
Landesbibliothek Dr. Ludwig Voltz aus Darmſtadt mit Wirkung vom
1. April 1924 an zum Direktor der Landesbibliothek.
In den Ruheſtand verſetzt wurden am 25. März 1924: der Rektor
an der Volksſchule in Lich, Kreis Gießen, Chriſtian Roth auf ſein Nach=
ſuchen
vom 1. Mai 1924 ab; am 27. März 1924: der Landgerichtsrat Wil=
helm
Kilian in Main; auf ſein Nachſuchen und infolge Aenderung in
der Organiſation der Gerichte auf Grund des § 8 Abſ. 3 des Gerichtsver=
faſſungsgeſetz

rat Dr. Eduard Wallau aus Groß=Gerau auf ſein Nachſuchen mit
Wirkung vom 1. April 1921. Auf Grund des § 1 des Gefetzes über
die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2: Juli 1923 bzw. 19. Dezember
1923 iſt am 1. April 1924 in den Ruheſtand getreten: der iſraelitiſche
Religionslehrer David Kaufmann zu Dieburg, dem die Rechte eines
definitiv angeſtellten Volksſchullehrers verliehen ſind. In den einſtwei=
ligen
Ruheſtand tritt auf Grund des Geſetzes vom 19. Dezember 1923
zur Herabminderung des öffentlichen Perſonalaufwands am 1. Mai d. J.
der Forſtrat Berthold Walter zu Darmſtadt. In den einſtweiligen
Ruheſtand tritt auf Grund des Geſetzes vom 19. Dezember 1923 zur
Herabminderung, des öffentlichen Perſonalaufwands am 1. April 1924
der Oberrechnungsprobator Georg Stauß aus Darmſtadt.
* Preſſefeſt Darmſtadt 1924. Die beſtellten Einlaßkarten
müſſen an den Einzeichnungsſtellen bis ſpäteſtens heute mittag
12 Uhr in Empfang genommen werden. Bis dahin nicht abge=
holte
Karten werden auf Koſten der Einzeichner zugeſtellt.
Die Madrigalvereiniguug Darmſtadt wird außer dem weltlichen
Konzert im Rahmen der Vormittagsmuſiken von Herrn Oberregierungs=
rat
Grospietſch auch ein Kirchenkonzert am Donnerstag, den
10. April, abends 8 Uhr, in der Pauluskirche veranſtalten. Die
Vereinigung konnte kürzlich ihr 50. öffentliches Auftreten feiern, und
wird hier in Darmſtadt zum erſtenmal eine geiſtliche Vortragsfolge zu
Gehör bringen. Herr Eberhard Delp wirkt an der Orgel mit. (Näheres
ſiehe Anzeige.)
Kunſt und Keramik. Die Ausſtellung Artur Grimm, Baden=
Baden und Erna Pinner Frankfurt, wird am 4. April geſchloſſen. Am
Samstag iſt die Neu=Eröffnung der Ausſtellung von Adolf Erbslöh
München, Gemälde, Profeſſor Schinnerer München, Graphik und Zeich=
nungen
. Eine befonders wertvolle Kollektion von Porzellan= Nachbildun=
gen
der alten Fürſtenberger Modelle wird ebenfalls zur Ausſtellung ge=
langen
.
Vortragsabend des Evangelifchen Bundes. Der dritte der Vor=
träge
über Religion und geiſtiges Leben der Gegenwart findet nächſten
Montag, 7. April, abends 8 Uhr, im Feſtſaale des Realgymnaſiums ſtatt.
Dr. Koch, prakt. Arzt zu Brandau, wird einen Vortrag über Die
Religion Hölderlins halten. Dieſer Vortragsgegenſtand iſt um
ſo intereſſanter, als Hölderlin in dieſen Tagen für Viele neu entdeckt
wirb, und ein Darmſrädter Schriftſteller es unternommen hat, Hölderlin
zu einem beſonderen Führer des deutſchen Geiſtes zu ſtempeln, nicht zum
wenigſten wegen ſeiner religiöſen Haltung, die in dem Griechentum und
in der Antike wurzelt. Darum bedarf Hölderlins Stellung zur Religion
im allgemeinen und zu unſerem chriſtlichen Glauben im beſonderen einer
eingehenden nachprüfenden Unterſuchung. In Heren Dr. Koch, auf den
wir dadurch aufmerkſam wurden, daß er das geiſtige Weſen des unglück=
lichen
Dichters einer fachwiſſenſchaftlichen Studie unterzogen hat, iſt ein
genauer Kenner der Weſensaut von Hölderlin gewonnen worden, und es
iſt eine auf intimer Keuntnis der Perſönlichkeit und der Werke des Dich=
ters
gegründete Einführung in die Religion und Poeſie Hölderlins zu
erwarten. Der Eintritt iſt frei.
Turngemeinde Darmſtadt 1846. Wiederum iſt der Veranſtaltungs=
ausſchuß
beſtrebt, den Mitgliedern und deren Angehörigen einen beſon=
deren
Genuß zu bieten. Deshalb ſei hier nochmals auf die Aufführung
Der tolle Hund von E. Niebergall gelegentlich des Familienabends
morgen abend aufmerkſam gemacht. Herr Schauſpieler E. Göbel hat ſich
mit der Einſtudierung große Mühe gegeben, und werden alle Mitwirken=
den
ihr Beſtes leiſten. Karten ſind noch beim Hausmeiſter zu haben.
Arbeiter=Samarfterbund, Ortsgruppe Darmſtadt. Am Sonntag,
den 30. März, ſtellte die Ortsgruppe Darmſtadt ihre erſte Wache, bei
welcher ſie gleich ihre Fähigkeit beweiſen konnte; es kamen 2 leichte und
1 ſchwerer Unfall vor.
Erwerbsloſenfürſorge und Krankenverſicherung. Wir verweiſen
auch an dieſer Stelle auf die Bekanntmachung des öffentlichen Arbeits=
nachveiſes
für Stadt und Kreis Darmſtadt, aus der erſichtlich iſt, daß
die Beiträge zur Finanzierung der notwenndigen Koſten des Arbeitsnach=
weiſes
und der Erwerbsloſenfürſorge auch für den Monat April 3 vom
Hundert des jeweiligen Grundlohnes betragen. Den Arbeitgebern wird
empfohlen, beſonders darauf zu achten, daß die Beiträge für Zwecke der
Erwerbsloſenfürſorge als ſolche beſonders von ihnen bezeichnet werden,
ſonſt tragen ſie aus der Unterlaſſung etwa entſtehende Nachteile.
8 Zum Betriebsrätegeſetz vom 4. Februar 1920. Die Einhaltung
der im §84 Abf. 1, 886 Abf. 1, Satz 3 (584: im Falle der Kündigung ſei=
tens
des Arbeitgebers kann Arbeitnehmer binnen 5 Tagen nach Kündigung
durch Anrufung des Betriebsrats Einſpruch erheben; § 86. Gelingt Ver=
ſtändigung
nicht binnen 1 Woche, ſo kann der Betriebsrat oder betrof=
fene
Arbeitnehmer (falls der Rat den Einſpruch als berechtigt anerkennt
und mit dem Arbeitgeber ergebnislos verhandelt hat), binnen weiteren
fünf Tagen den Schlichtungsausſchuß (Schlichter) anrufen. Die Einhal=
tung
der geſetzten drei Friſten iſt Vorausſetzung für die Verbindlichkeit
der Entſcheidung des Schlichtungsausſchuſſes und von den Gerichten zu
prüfen. Die 3 Friſken reihen ſich unmittelbar aneinander an; die Wochen=
frift
des § 86 Abf. 1 Satz 3 beginnt mit dem Tage nach Einlauf des
Einſpruchs bei dem Betriebsrate. Die Gerichte, vor die ein Anſpruch
daus einer Entſcheidung des Schlichungsausſchuſſes nach § 87 gebracht
wwird, find zur Prüfung berechtigt und verpflichtet, ob der Schlichtungs=
dausſchuß
innerhalb der Grenzen ſeiner Zuſtändigkeit gehandelt hat und
anb insbeſendere die weſentlichen geſetzlichen Vorausſetzungen gegeben
wvaren, unter denen der Schlichtungsausſchuß zur Entſcheidung berufen
Fiſt. Der Schlichtungsausſchuß iſt nach § 86 nur dann zur Entſcheidung
Füber den Einſpruch des Arbeitnehmers gegen die Kündigung berufen,
veun der Betriebsrat den Einſpruch für begründet erklärt hat
Dieſe wichtige Entſcheidung hat der dritte Zivilſenat des Reichsgerichts
rgefällt,
8 Berordnung zur Ausführung der Berordnung über ſtandesamt=
Tiche Scheine. Nur der Kurioſität halber und um den dem Staat immer
rioch anhaftenden bureaukratiſchen Zug zu erweiſen, teilen wir nach dem
Reichsgeſetzblatt Nr. 21 vom 18. März mit: Für die Geſtalt der Regiſter=
rauszüge
ſind die Formulare 4a, Bb, Ce, für die Geſtalt der ſtandes
ramtlichen Scheine ſind die Formulare G, H, I maßgebend. Die Größe
Foll betragen bei den Auszügen: in der Höhe 29,7, in der Breite 21
SZentimeter, bei den Scheinen: in der Höhe 14,8, in der Breite 21 Zeuti
neter. Der Nr. 21 ſind Formulare beigefügt, die die Seiten 259259
einſchl. einnehmen. Von Intereſſe iſt noch, daß die Erteilung eines
Seiratsſcheins über die frühere Ehe unzuläſſig iſt und daß die ganze
Werordnung am 1. k. M. in Kraft tritt.
Städtiſche Leſe= und Bücherhalle. Im Monar März wurde die
eeſehalle von 5447 Perſonen beſucht (1923: 4875). Aus der Bücherhalle
uiach Hauſe entliehen wurden 19 902 Bände (1923: 19 290), darunter
(5799 wiſſenſchaftliche und belehrende Werke. Vom 1. April 1923 bis
181. März 1924 wurde die Leſehalle insgeſamt von 59 745 Perſonen be
uucht. Aus der Bücherhalle nach Hauſe entliehen wurden zuſammen
192047 Bände, darunter 82 576 wiſſenſchaftliche und belehrende Werke
UIn Büchergeſchenken gingen im Monat März weiter ein: von Herrn
Maufmann Bachrach 1 Bd., von Herrn Kaufmann Beyer 3 Bde., von
Serrn Dr. Eſſelborn 1 Bd., von Frau Pfarrer Floel 20 Bde., von
Herrn Inſpektor Jöckel 1 Bd., von Frl. Mannheimer ein von ihren
Bruder verfaßtes Werk, von Herrn Schimmer 2 Bde., vom Verein zur
Verbreitung volkstümlicher Schriften in Berlin 1 Werk. Allen Gebern
berzlichen Dank! Weitere Schenkungen von Büchern, ſoweit ſolche nicht
veraltet, ſind jederzeit willkommen.
8 Strafgericht I. Inſtanz. Wegen Nichtreinigung des Fußſteiges
wn Schnee hat ſich bezüglich der Häufer Rhönring 77/79 der Geſchäfts=
füihrer
des Hausbeſitzervereins, Ziegler, zu verantworten. Die Reinigung
letzterem Verein übertragen. Nach § 15 der Verordnung iſt der für
den Verein handelnde Geſchäftsführer für die Reinigung haftbar. Der
Amtsanwalt beantragt 50 Goldmark Strafe. Es wird auf eine Straf=
n
je 10 Goldmark erkannt. Der ergangene Strafbefehl, gegen den
C*inſpruch eingelegt war, hatte auf 100 Goldmarr gelautet.
8 Strafgericht II. Inſtanz. Am 19. Auguſt 1923 war Gadern=
heim
der Schauplatz einer reiht rohen Schlägerei, an der als Ange=
lalgte
L. Thaler von Kolmbach, Joh. Pfeifer von Schannenbad
und Fritz Bläſſing von Seidenbuch beteiligt waren. Verletzt wur=
den
Peter und Gg. Heldmann von Krlein=Bieberau, Katharina Böhm und
Marie Rettig von Gadernheim. Mit einem Meſſer geſtochen wurde
Peter Heldmann; der ärztliche Befund ſtellte bei ihm eine Schlagader=
verletzung
und Lungenſpitzenkatarrh feſt; die Wunden waren nach ſechs
WBochen verheilt. Der Staatsanwalt nimmt die Berufung gegen Joh.
Affeifer zurück. L. Thaler hat die vom Schöffengericht Bensheim gege
ihrn erkannte Gefäugnisſtrafe mit Berufung nicht angefochten. Als de
Kter, der das Meſſer gebraucht hatte, erſcheint Bläſſing, der vom Schö
igericht für die Tat 1 Jahr Gefängnis erhielt. Der Staatsanwalt b
jagt Verlverfung der Berufung des Angeklagten Bläſſing und auch
nigen der Staatsanwaltſchaft, Urteil: Die Berufungeu
enverwarfen.

Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters

vom 6. bis 13. April.
Großes Haus.
Sonntag: Nachm. 2½ Uhr: Bühnen=Schauturnen der Freien
Turngemeinde Darmſtadt. Abends 6½ Uhr: Die
Walküre Oper von R. Wagner. B 17. Preiſe:
1 bis 10 Mk.
Montag: 7 Uhr: Siebentes Sinfonie=Konzert des Landes=
theater
=Orcheſters.
Dienstag: 7 Uhr: Othello. Oper von Verdi. A 19. Preiſe:
0,80 bis 8 Mk.
Mittwoch: 7½ Uhr: Tanzgaſtſpiel Mary Wigmann mit En=
ſemble
. Preiſe: 1 bis 5 Mk.
Donnerst.: 7 Uhr: Fiesco. Schauſpiel von Schiller. C 17, c7,
Preiſe: 0,70 bis 7 Mk.
Freitag: 7 Uhr: König Lear, Schauſpiel von Shakeſpeare.
D16, d7. Preiſe: 0,70 bis 7 Mk.
Samstag: 6½ Uhr: Die Walküre. F 18. Preiſe: 1 bis 10 Mk
Sonntag: Keine Vorſtellung.

Kleines Haus.
Sonntag; 7 Uhr: Bürger Schippel. Komödie von Stern=
heim
. Zuſatzmiete V 9. Preiſe: 0,80 bis 4 Mk.
Montag: 7 Uhr: Was Ihr wollt, Luſtſpiel von Shake=
ſpeare
. Sondermiete 16 (11). Preife: 0,60 bis 3 Mk.
Dienstag: 7 Uhr: Zum erſten Male: Der Liebestrank.
Schwank von Wedekind. Zuſatzmiete VT9. Preiſe:
0,80 bis 4 Mk.
Mittwoch: 7 Uhr: Tanzſuite von Frangois Couperin in der
Bearbeitung von Rich. Strauß. Hierauf: Ariadne
auf Naros. Oper von Rich. Strauß. Sonder=
miete
22 (13). Preife: 1 bis 5 Mk.
Donnerst.: Konzert des Darmſtädter Kammerorcheſters.
Freitag: Kammermuſikabend für Guitarre und Lieder zur
Laute, veranſtaltet von Kammermuſiker Manecke.
Samstag: 7 Uhr: Uraufführung: Giovanni und Annabella.
Tragödie von John Ford. Zuſatzmiete V 10.
Sonntag: Keine Vorſtellung.
Landestheater. In der Neueinſtudierung der Walküre ſind
in den Hauptpartien beſchäftigt die Damen Gercke (Brunhilde), Jachk
(Sieglinde), Jacobs (Fricka), die Herren Biſchoff (Wotan), Ver=
heyen
(Siegmund), Hölzlin (Hunding).
* Herr Oberſtaatsanwalt Wünzer iſt von ſeiner Erkrankung wieder
ſoweit hergeſtellt, daß er in den nächſten Tagen wjeder ſeinen Dienſt ver=
ſehen
kann. Der beliebte Odenwaldtouriſt iſt bereits in der Lage, kleinere
Spaziergänge zu unternehmen. Allfeits wird dem liebenswürdigen
Menſchen auch weiterhin Glück und Geſundheit gewünſcht.
Siebentes Sinfonie=Konzert im Landestheater. Nachdem in den
letzten Konzerten Werke moderner und modernſter Art aufgeführt wur=
den
, dient das am Montag, den 7. April, ſtattfindende 7. Konzert nur
der Wiedergabe von Tonſchöpfungen klaſſiſchen und frühromantiſchen
Gebräges. Franz Schubert ſteht mit der in Darmſtadt erfolgenden
Erſtaufführung ſeiner 3. Sinfonie auf dem Programm, die ſo ganz den
liederreichen, in der Erfindung aus dem Vollen ſpendenden Wiener
Tondichter erkennen läßt. Haydns Violoncellkonzert zählt zu den
ſchönſten Werken der Sololiteratur, ſtellt aber auch die höchſten techniſchen
und muſikaliſchen Anforderungen an die Vertreter der führenden
Stimme, für deren Uebernahme einer der bedeutendſten Celliſten der
Gegenwart, der hier nicht unbekannte Paul Grümmer gewonnen wurde
Beethovens Siebente wird hinſichtlich ihres Kunſtwertes allgemein
auf die gleiche Stufe mit der 3. und 5. Sinfonie geſtellt. Richard
Wagner nennt ſie die Apotheoſe des Tanzes. Abgeſehen vom zweiten
Satz, deſſen ernſtſchreitender Rhythmus mit der im Anfang den tiefen
Saiteninſtrumenten zugeteilten tiefſchmerzlichen Kantilene an einen
Trauerzug gemahnt, iſt die Tondichtung auf einen Ton lebensbejahen=
der
Freude eingeſtellt, auf einen Geiſteszuſtand, der den Unzulänglich=
keiten
und Beſchwerden des Erdendaſeins ſiieghaft die Stirne bietet.
Die Siebente iſt eines der hochragenden Meiſterwerke, deren klaſſiſche
Größe kein Zeitgeſchmack in den Schatten zu ſtellen vermag.
Tanzgaſtſpiel Mary Wigman. Das Tanzgaſtſpiel von Mary
Wigman mit ihrem Enſemble findet am Mittwoch, den 9. April,
Uhr, im Großen Haus des Landestheaters ſtatt. Der Vorverkau
für Mieter beginnt heute an der Tageskaſſe,
Kammermuſikabend für Gitarre und Lieder zur Laute. Am Frei=
tag
, den 11. April, veranſtaltet Herr Kammermuſiker Manecke im Kleinen
Haus ein Konzert, das der klaſſiſchen Gitarre=Kammermuſik gewidmet
iſt und bei dem außer dem Drumm=Quartett die bekannte Lauten=
ſängerin
Frau Paula Momber=Manecke und der Gambenſpieler H.
Hebbel mitwirken werden.
Der Guſtav=Adolf Frauenverein in Darmſtadt veranſtaltet am
10. April abends 8 Uhr, für ſeine Mitglieder im Gemeinde=
haus
in der Kiesſtraße einen Teeabend. Gäſte ſind dabei herzlich
willkommen. Im Mittelpunkt des Abends ſteht ein Vortrag des Herrn
Studienrat Dr. Zimmermann über Guſtav=Adolf=Arbeit
in heutiger Zeit‟. Es folgt dann ein ſehr wertvoller muſika=
liſcher
Teil, der unter anderem Lieder für Sopran, von Frau Stu=
dienrat
Dern dargeboten, Lieder für Tenor geſungen von dem

Zeit haben, werden dringend und herzlich gebeten, zu dem Abend zu
erſcheinen. Eine Tellerſammlung wird Gelegenheit geben, der evan=
geliſchen
Arbeit neue Unterſtützung zuzuführen. Im übrigen iſt der
Eintritt frei.
Der Bierabend des D. O. B., welcher am dergangenen Mittwoch
bei Sitte ſtattfand, war wieder ein voller Erfolg und bewies, welch
ſteigender Beliebtheit ſich dieſe Abende, auch unter der jüngeren Gene=
ration
, erfreuen. Eingeleitet wurde der Abend durch die Bekanntgabe
der neueſten Verfügungen über Verſorgungsangelegenheiten durch Herrn
Regierungsrat Kühl. Hierauf begrüßte der erſte Vorſitzende, Herr Oberſt
Krauſe, die Verſammlung, gedachte mit kurzen Worten des Geburtstags
des Altreichskanzlers Fürſten Bismarck und erteilte dann Herrn General
Fehr das Wort zu ſeinem Vortrage: Deutſchland, eine kritiſche Skizze‟
In überaus feſſelnder Weiſe entwarf der Redner ein Bild Deutſchlands
ſeit Karl dem Großen und zeigte die Entwicklung unſeres Vaterlandes
und des deutſchen Volkscharakters an Hand der Geſchehniſſe der ver=
floſſenen
Jahrhunderte. Manches Unbegreifliche im deutſchen Weſen,
die innere Zerriſſenheit, der Hang zum Fremdtum uſw. fand ſeine natür=
liche
Erklärung durch die Einflüſſe, denen Deutſchland in Jahrhunder=
ten
unterworfen war. Die zahlreichen Zitate aus General Graf Yorck
von Wartenbergs, des Generalſtabschefs des Grafen Walderſee in China:
Weltgeſchichte in Umriſſen, gaben dem Stoff eine beſondere Würze.
Faſt prophetiſch muteten dieſe, die einzelnen Epochen deutſcher Geſchichte
abſchließenden Worte an, und ſchaudernd mußte man ertennen, daß es
ſchließlich mit Deutſchland ſo kommen mußte, wie es gekommen iſt. Rei=
cher
Beifall lohnte dem Redner, dem Herr Oberſt Krauſe mit eindrucks
vollen Worten den Dank der Zuhörer noch beſonders zum Ausdruck
brachte. Einige geſchäftliche Mitteilungen und ein recht gemütlicher
Teil beſchloſſen den harmoniſch verlaufenen Abend. Die nächſte gleich=
artige
Veranſtaltung findet nicht bei Sitte ſtatt, ſondern im Bürgerhof
(Eliſabethenſtraße), und zwau zufällig und ohne Abſicht Donners=
tag
, den 1. Mai. Erhielten wir diesmal einen Ueberblick über die Ge
ſchichte Deutſchlands, ſo wird uns am nächſten Abend Herr Leutn. d. R
Heberer mit einem Ausſchnitt aus der Geſchichte des Heſſenlands er=
freuen
. Das Thema lautet: Der Pirmaſenſer und die große Land=
gräfin

In der Martinskirche findet am Sonntag abend 8 Uhr eine litur=
giſch
beſonders ausgeſtaltete Jugendfeier ſtatt. Außer der Jugend
ſind auch Erwachſene zu dieſer Paſſionsandacht eingeladen.
Orpheum. Des großen Erfolges wegen wird Dolly noch heute
Samstag und morgen Sonntag, gegeben. Eine weitere Verlängerung
iſt ausgeſchloſſen.
Güterverzeichnis für die Binnenwaſſerſtraßen. Der Handels=
kammer
Darmſtadt liegt ein Exemplar eines Güterverzeichniſſes der
Binnenwaſſerſtraßen vor. Intereſſenten können auf dem Burean der
Handelskammer, Rheinſtraße 9, Einſicht in den Entwurf nehmen,
Gemeindeſteuer=Mahnung. Das dritte Ziel der Gemeinde=,
Grund= und Gewerbeſteuer roſafarbener Steuerzettel iſt
bei Meidung der Beitreibung bis zum 16. Ifd. Mts. an die Stadt=
kaſſe
, Grafenſtraße 28, zu zahlen. (Siehe die Bekanntmachung
in heutiger Nummer.)
Zu den Wahlen.
Deutſche Volkspartei. Die Wählerliſten für die
Reichstagswahlen liegen vomr 6. bis 13. April in der Durnballe,
Soderſtraße 30, zur allgemeinen Einſichtnahme offen. Wer nicht in
der Wählerliſte verzeichnet ſteht, darf am 4. Mainicht
wählen!. Wir bitten daher alle unſere Freunde, ſich dieſerhalb zu ver=
gewiſſern
; namentlich richten wir dieſe dringende Aufforderung an unſere
ausgewieſenen Freunde.
Zentrumspartei Darmſtadk. Am Sonntag, den
April, abends 8 Uhr, im Saale Geſellenhaus, Friedrichſtraße 30, finde
die 1. Wahlkundgebung ſtatt. Reduer: Miniſterialdirektor Nebel,

Seite 2.
Vorauszahlungen auf Einkommen=
und Körperſchaftsſteuer 1924.
Im Jahre 1924 müſſen auf die Einkommenſteuerſchuld, die erſt im
Jahre 1925 feſtgeſtellt werden wird, Vorauszahlungen geleiſtet werden,
die dem mutmaßlichen Betrag der ſpäter feſtzuſtellenden Schuld ent=
ſprechen
. Die Vorauszahlungen ſind an äußere Maßſtäbe geknüpft
unter denen das Vermögen, der Umſatz und der Verbrauch beſonders
hervorzuheben ſind.
1. Das Einkommen aus dem Berriebe der Land= und Forſtwirt=
ſchaft
bemißt ſich nach dem Wert des ſelbſtbewirtſchafteten Grundbeſitzes.
Die Vorauszahlungen, die am 29. Februar, 15. Mai, 15. Auguſt und
15. November 1924 fällig werden, betragen vierteljährlich je 1 Gold=
mark
für je 100 Mark des der Vermögensſteuerveranlagung für den
31. Dezember 1923 zugrunde gelegaten Wertes des Grundbeſitzes.
2. Das Einkommen aus einem gewerblichen Betrieb bemißt
ſich nach den Roheinahmen des abgelaufenen, für die Umſatzſteuer maß=
gebenden
Vorauszahlungsabſchnitts (monatlich, vierteljährlich). Soweit
keine Ausnahmen beſtimmt ſind, die beim Finanzamt erfragt werden
können, beträgt die Vorauszahlung 2 v. H. der Roheinnahmen, die
lediglich um Lohn= und Gehaltsaufwendungen des betreffenden Zeit=
raums
gekürzt ſind.
3. Für Handwerksbetriebe ſind Durchſchnittsſätze feſtgeſetzt worden.
4. Für Einkommen aus Grundbeſitz, freien Berufen und ſonſtige
Einnahmen (insbeſondere Spekulationsgewinne) beträgt die Voraus=
zahlung
für die erſten angefangenen oder vollen 2000 Mark des Ueber=
ſchuſſes
der Einkünfte über die Werbungskoſten 10 v. H., für die weiteren
Beträge 20 v. H.
5. Für Bücherreviſoren, Dentiſten, Agenten, Makler, Hebammen,
Steuerberater, Kommiſſionäre und ähnliche Berufe, die an ſich zu den
Gewerbebetrieben zählen, iſt die Vorauszahlung wie zu 4 zu berechnen.
Wegen Voranmeldungspflicht verweiſen wir auf die amtliche Be=
kanntmachung
.

Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſchelnenden Nolizen ſind ausſchlleßlich als Hinweife auf Airseigen z bekoctz.
in keinem Faſſe irgendwie als Beſtrechung oder Rriikl.
Auf die am 5. April abends im Vereinslokal Gutenberg ſtattfin=
dende
Monatsverſammlung des Unteroffiz.=Vereins ehemal.
Heſſ. Leib=Dragoner Nr. 24 wird hingewieſen. Ganz beſon=
ders
weiſen wir auf den an dieſem Abend von Kam. Moßner zu
haltenden Vortrag: Seine Erlebniſſe in Südweſtafrika, hin.
*e Stadtmiſſion. Am kommenden Mittwoch, 9. April, findet
von nachmittags 2 Uhr an ein Verkauf (Baſar) von geſtifteten neuen
Gebrauchsgegenſtänden aller Art wie in früheren Jahren zugunſten
der Stadtmiſſion ſtatt. Wer noch einen Beitrag dazu leiſten will, kann
Spenden für dieſen Zweck am kommenden Montag zwiſchen 3 und 6 Uhr
in der Frauen=Nähſtube (Jugendbundheim, Mühlſtraße 24) abgeben. Zu
dem Verkaufstag ſelbſt ſind alle Freunde des Werks herzl. eingeladen.
Auf die volkstümliche Sonntagsmorgenmuſit
von Oberregierungsrat Großpietſch am 6. April, um 11½ Uhr, im Real=
gymnaſium
, ſei nochmals hingewieſen. Es ſei insbeſondere hervor=
gehoben
, daß weltliche mehrſtimmige Chöre von der Madrigal=
vereinigung
Dr. Noacks zum Vortrag kommen.
V. w. A., Ortsgruppe Darmſtadt. Wir machen unſere
Mitglieder auch an dieſer Stelle auf die Sonntag nachmittag ſtattfin=
dende
Frühlingsfeier aufmerkſam (ſiehe Anzeige). Eine ganz beſondere
Freude wird es für uns und unſere Freunde ſein, daß Frl. Toni Penk
bei dieſer Gelegenheit anwefend ſein wird.
D. H. V. Darmſtadt. Wir weiſen unſere Mitglieder darauf
hin, daß unſere Ortsgruppe zu der Veranſtaltung des V. w. A. an
Sonntag nachmittag im Fürſtenſaal freundlichſt eingeladen iſt, und er=
warten
, daß die Kollegen ſich mit ihren Familien recht zahlreich beteiligen.
Kameradſchaftliche Vereinigung ehem. heſſ
Garde=Dragoner Nr. 23. Am 5. April, abends 8 Uhr, findet
im Vereinslokal Reſtaurant zur Eifenbahn Ecke Eliſabethen= und
Neckarſtraße, Monatsverſammlung ſtatt. Erſcheinen wird dringend er=
beten
.

Aus den Parteien.
Landesfrauenausſchuß der Deutſchen Volks=
partei
. Der erweiterte Vorſtand des Landesfrauenausſchuſſes trat
unter Leitung ſeiner Vorſitzenden, Frau Elſe Bierau, am 22. März
gelegentlich der Sitzung des großen Landesausſchuſſes der heſſiſchen Lan=
despartei
im Landtagsgebäude zuſammen. Die Beteiligung an dieſer
Sitzung ſuar erfreulich ſtark, insbeſondere auch von Frauen aus dem be=
ſetzten
Gebiete. In einer einleitenden Anſprache begrüßte die Vorſitzende
die Teilnehmerinnen, namentlich die Parteifreundinnen aus dem beſetzter
Gebiete, denen ſeit langer Zeit zum erſtenmal wieder Gelegenheit zu ver=
ſönlichem
Meinungsaustauſch gegeben war. Sie entwickelte die Bedeu=
tung
der bevorſtehenden Wahlen und nahm zu den wichtigſten, im Brenn=
punkte
des politiſchen Kampfes ſtehenden Fragen kurz Stellung. Vor
den Frauen der Deutſchen Volkspartei müſſe die wirtſchaftliche, völkiſch
und ſittliche Bedeutung einer Erhaltung des bedrohten Mittelſtandes
immer wieder in den Vordergrund geſtellt werden. Illuſionspolitic könne
ſich das deutſche Volk heute nicht mehr leiſten, aber die vaterländiſche
Würde dürfe nicht preisgegeben werden. Frau Abgeordnete Birn=
baum
berichtete über die Tagung des Bundes deutſcher Frauenvereine
in Mannheim, über heſſiſche Politik, und nahm gleichfalls zu den wich=
tigſten
Fragen des Wahlkampfes Stellung. Es entwickelte ſich eine leb
hafte und intereſſante Ausſprache, an der Vertreterinnen aus allen hefſi=
ſchen
Bezirken, namentlich auch aus dem beſetzten Gebiet ſich ausgiebig
beteiligten. Von allen Seiten wurde der Wunſch nach einer zegeren
Aufnahme der Aufklärungsarbeit unter den Frauen betont. Von ver=
ſchiedenen
Seiten wurde die Anzegung gegeben, demnächſt einen großen
heſſiſchen Frauentag der Deutſchen Volkspartei zu veranſtalten und zwar
in der Nähe des beſetzten Gebietes, um namentlich auch den Frauen aus
dem beſetzten Gebiete die Möglichkeit einer Beteiligung zu geben. In
zwiſchen waren der Landesvorſitzende, Herr Abgeordnete Dingeldey.
und der Generalſekretär, Herr Kollbach, erſchienen, die ebenfalls in
längeren vertraulichen Ausführungen die Fragen der Wahlarbeit, der
taktiſchen und politiſchen Stellung im bevorſtehenden Wahlkampf und die
große Bedeutung der Mithilfe der Frauen erörterten. Nach mehrſtün=
diger
Verhandlung konnte die Vorſitzende die ſehr anregende und wert=
volle
Tagung mit einem Dank an die Erſchienenen und in der Hoffnung
auf einen ſchönen Wahlerfolg ſchließen.

Arbeiten am Neckarkanal.
Die Arbeiten am Neckaukaual haben, ſoweit ſie vom Froſt
abhängig waren, nach Eintritt der wärmeren Witterung mit
erhöhter Betriebſamkeit wieder eingeſetzt. Beim Wehr unter=
halb
Heidelberg iſt in dieſen Tagen das erſte Kraftwerk
der Neckar=A. G. unter Dach gekommen.
Im übrigen nehmen die Arbeiten ihren planmäßigen Fort=
gang
mit dem Ziel, zu Beginn des nächſten Jahres in den beiden
Hauptkraftwerken, bei Kochendorf und Schwabenheim, die zur
Zeit in den Anfäugen ihres Aufbaues ſtehen, die Kraftgewinnung
aufnehmen zu können.
In unmittelbarer Verbindung mit dieſen Arbeiten ſtehen
die beiden bedeutenden Wehrbauten bei Neckarſulm und Wieb=
lingen
. Das Wehr Neckarſulm zeigt mit zwei bogenüberſpann=
ten
Pſeileröffnungen ſchon den baulichen Rhythmus der ſpäte=
ren
Erſcheinung. Bei Wieblingen ſind die Betonarbeiten des
rd. 240 Meter langen Wehres beinahe zu Ende geführt und die
ſieben miaſſigen Pfeiler (bei einem oberen Querſchnitt von etwa
4mal18 Meter und einer Höhe von etwa 15 Meter vom Waſſer=
ſpiegel
bis Wehrſtegauflager) zum größten Teil ſchon durch den
feingliedrigen eiſernen Bedienungsſteg verbunden. In die links=
ſeitige
Wehröffnung iſt der erſte Walzenverſchluß fertig eingebaut
und die Montagearbeiten in den übrigen fünf Oeffnungen ſchrei=
ten
rüſtig vorſwärts.
Die durch die beiden Wehre geſchaffenen Stauſtufen erfor=
dern
zur Aufrechterhaltung der Schiffahrt die Anlage von Schleu
ſen, die an den beiden Stauſtufen in Angriff genommen ſind.
Die bei Kochendorf fertiggeſtellte Leitmmuer zur oberen Einfahrt
läßt auf die bedeutenden Ausmaße der etwa 140 Meter langen
eigentlichen Schleuſenanlage ſchließen, deren Einſchalungsgerüſt
ſich zur Zeit in einem Wald von Gerüſtſtangen beim Bahnhof
Kochendorf in der Landſchaft abhebt.
Die bei beiden Stauſtufen vorhandenen Seitenkanäle von 4
bzſv. 4,5 Kilometer Länge (bei 23 Meter Sohlen= und 41 Meter
Waſſerſpiegelbreite) ſind im Aushub beinahe fertiggeſtellt, und
die noch erforderlichen Befeſtigungsarbeiten gehen ihrer Vollend=
ung
entgegen.

[ ][  ][ ]

Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 5. April 1924.

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Aus Heſſen.
3 Eberſtadt, 4. April. Die Wählerliſten für die kommende
Reichstagswahl liegen vom 6. bis 13. April auf dem Nathaus zur Ein=
ſicht
offen. Die Gemeinde=Unterhaltungsarbeiten und Lieferungen
für das Rechnungsjahr 1923/24 follen jetzt fubmiſſionsweiſe öffentlich
vergeben verden. Während der jetzigen Saatzeit ſind die Tau=
ben
vier Wochen lang eingeſperrt zu halten.
Pfungſtadt, 4. April. Die Kartoffelbeſtände der Ge=
meinde
ſind ſoweit aufgebraucht, daß nur noch Kartoffeln an beſonders
bedürſtige Familien auf kurze Zeit abgegeben werden können.
2 Pfungſtadt, 3. April. Holzverſteigerung. Am kommen=
den
Montag findet im Diſtrikt Malchertanne des Gemeindewaldes eine
großg Stammholzverſteigerung ſtatt.
* Seeheim, 4. April. Wettſchreiben. Der hieſige Stenogra=
phenverein
veranſtaltet am Sonntag anläßlich ſeines Stiftungsfeſtes ein
ſtenographiſches Wettſchreiben, an dem ſich auch auswärtige Kunſtgenoſſen
beteiligen werden.
Hähnlein, 2. April. Neue Glocke. Heute erhielten wir eine
neue Kirchenglocke; ſie wurde mit einem mit vier Pferden beſpannten
Wagen am Bahnhof in Zwingenberg abgeholt und von der Einwoh=
nerſchaft
in freudiger Weiſe in Empfang genommen. Die Mittel zur
Beſchaffung derſelben wurden durch freiwillige Gaben aufgebracht.
Auerbach, 4. April. Einweihung der Krone‟. Näch=
ſten
Sonntag wird das Heim des Gewverkſchaftsbundes der Angeſtellten
(G.DA.), unter Anweſenheit von Vertretern der Regierung und Be=
hörden
, eingeweiht. Mitglieder des Bundes aus Heſſen, Heſſen=Naſſau,
Baden, Pfalz, Württemberg uſw. werden ſich an dieſer Feier beteili=
gen
. Der Feſtzug führt durch die Bahnhofsſtraße nach der Krone.
Die Gäſte treffen in den nächſten Tagen aus ganz Deutſchland ein.
Man erwartet, daß ſich zwiſchen der Einwohnerſchaft und den Gäſten
des Heims ein gutes Verhältuis entwickeln werde.
Bensheim, 3. April. Anilinfabrik Ludwigshafen.
Die Fabrikleitung gibt bekannt: Da ſich zur Wiederaufnahme der
Arbeit nur etwa ein Drittel der Arbeiter gemeldet hat, ſehe ſie ſich
nicht in der Lage, den Betrieb wieder zu eröffnen; hierzu ſind zwei
Drittel der Belegſchaft erforderlich. Sie müſſe deshalb den Termin
ſoweit hinausſchieben, bis ſich wenigſtens 12000 Arbeiter gemeldet ha=
hen
. Weitere Meldungen ſind durch unfrankierte Poſtkarten an die
Fabrik zu richten.
* Nieder=Ramſtadt, 3. April. Am kommenden Sonntag, den 5. d. M.,
abends 8 Uhr beginnend, findet im Saale des Darmſtädter Hofs hier
die Hauptverſammlung des Obſt= und Gartenbauvereins
ſtatt. Hiermit iſt ein Vortrag des Herrn Obſtbauinſpektors Behne aus
Darmſtadt über Maßnahmen zur Förderung der Obſterzeugung ver=
bunden
. Dieſer Vortrag iſt äußerſt wichtig, und liegt es daher im Inter=
eſſe
ſämtlicher Mitglieder, daß ſie der Verſammlung beiwohnen.
Nieder=Ramſtadt, 4. April. Morgen Samstag, den 5. d. M., ſtellt
die Winterhilfe ihre ſegensreiche Einrichtung ein. Faſt den gan=
zen
Winter hindurch war es durch die Opferwilligkeit der beſſergeſtellten
Einwohner (Induſtriellen, Handwerker, Landwirte uſw.) möglich ge=
weſen
, über 100 Kindern tagtäglich ein warmes Mittageſſen zu verab=
reichen
, aber außerdem auch noch mehreren bedürſtigen älteren Leuten
und Erwerbsloſen Brot zum verbilligten Preiſe bzw. gratis zukommen
zu laſſen. Die Kommiſſion, welche ſich in ſelbſtloſer Weiſe in den Dienſt
der guten Sache ſtellte, darf des Dankes der ganzen Gemeinde verſichert
ſein.
Ober=Ramſtadt, 3. April. Gemeinderatsſitzung. Zu
Punkt 1 der Tagesordnung gab der Bürgermeiſter dem Gemeinderat
von einer Verfügung des Kreisamts Darmſtadt nebſt beigefügtem
Plan über das Bauprojekt am Holzpfad (Fl. 34) Kenntnis. Die Durch=
führung
dieſes Projekts wurde alsdann mit 8 gegen 7 Stimmen be=
ſchloſſen
. Die Verwaltung wird gleichzeitig beauſtragt. feſtzuſtellen,
ob und auf welche Weiſe innerhalb des Ortes ſelbſt noch Baugelände
verfügbar gemacht werden kann. Ueber ein Anſinnen des Kreisamts,
betr. Verlegung der Verlängerung der Jahnſtraße, ſoll vorerſt nicht
beſchloſſen werden. Dagegen wird das chauſſieren der urſprünglich zur
Durchführung der Jahnſtraße vorgeſehenen Straße zunächſt gutgehei=

ßen. Für die bevorſtehende Reichstagswahl verbleibt es bei der ſeit=
herigen
Einteilung der Abſtimmungsbezirke 1 und 2. Als Abſtim=
mungslokale
bleiben für Bezirk 1 der Schulſaal Darmſtädterſtraße 60,
für Bezirk 2 der untere Rathausſaal beibehalten. Im Einvernehmen
mit dem Gemeinderat werden als Mitglieder der Abſtimmungsvor=
ſtände
gewählt für Bezirk 1: Bürgermeiſter Rückert als Wahlvor=
ſteher
, Gemeinderat Jornoff als Stelbertreter, Gemeidergt Finger
Ga. Jakoby 8. Bendorf und Lehrer Adelberger als Beiſitzer und
Bürgermeiſtereiſekretär Henkel als Schriftführer; für Bezirk 2: Beig.
Hofmann als Wahlvorſteher, Gemeinderat Ackermann als Stellvertre=
ter
, Gemeinderat Matthes, Müller, Bauer und Lehrer Lehr als Bei=
ſitzer
und Sekr. Pet. Maul als Schriftführer. Für das Rechnungsjahr
1924 werden die Gomeindeſchloſſerarbeiten dem Schloſſermeiſter Franz
Stuckert, die Schreinerarbeiten Franz Breitwieſer 3. und die Inſtal=
lationzarbeiten
Spengler und Inſtallateur K. Suppes übertragen. Die
Taglohnfuhren uſw. kommen demnächſt öffentlich zur Verſteigerung.
Ein Entwurf zu einem Revers über das Baugelände des Ludwig
Fiſcher 2. hier, wird vom Gemeinderat gutgeheißen. Der Bürgermei=
ſter
gibt dem Gemeinderat von einem demnächſt bei Gericht ſtattfinden=
den
Termin in der Sache der Entfernung von Pappeln oberhalb der
Schloßmühle durch G. L. Matthes, Nieder=Modau, Kenntnis. Gleich=
zeitig
nimmt der Gemeinderat Kentnis von der Klageſchriſt in
Sachen des Verlegers W. Keck, Ober=Namſtadt, vertreten durch die
Rechtsanwpälte Dr. (. C. Hoffmann 2. und Dr. F. Mattern in Darm=
ſtadt
, gegen die Gemeinde Ober=Namſtadt, wegen Forderung von Inſe=
ratkoſten
. Der Bürgermeiſter iſt hierzu gerichtsſeits als Vertreter
der Gemeinde geladen. Der Gemeinderat beſtimmt jedoch ferner als ſolche
noch Rechtsanwalt Neuſchäffer=Darmſtadt und Gemeinderat Polizei=
diener
Kleppinger.

Heſſ. Bauwirtſchaftsbund.
Bauintereſſenten und Wohnungsſuchende, die über einiges
freies Kapital verfügen, werden gebeten, zwecks Zuſammen=
faſſung
zur Schaffung einer Bunmöglichkeit auf organiſa=
toriſcher
Grundlage, ſich an die unterzeichnete Bauberatungs=
ſtelle
, zu wenden.
(3553a
Arch. Rud. Strecker, Nieder=Ramſtädterſtr. 65, Tel. 1998.

r. Babenhauſen, 2. April. Der bieſige Volksbildungsverein
veranſtaltet am Samstag, den 5. d3. Mts., im Saale des Gaſthauſes
Zum Adler einen Unterhaltungsabend. Lichtbilder vom Schwarzwald
und Rhein mit Erläuterungen, die Herr Studienrat Ullmann geben wird,
ſtehen im Mittelpunkt der Veranſtaltung. Lieder des Geſangvereins
Sängerbund und paſſende Gedichtvorträge von Schülern der Volks=
ſchule
und der höheren Bürgerſchule bilden den Nahmen. Beginn abends
2 Uhr.
Groß=Umſtadt, 2. April. Bund hefſiſcher Jugend=
Wandervereine. Am Sonntag, unternahmen die dem Bunde
angeſchloſſenen Vereine ihre zweite Sternwanderung für dieſes Jahr.
Als Treffpunkt war bie Nückersbacher Schlucht im Speſſart beſtimmt.
Zahlreich hatten die angeſchloſſenen Vereine dem Nufe der Bundes=
leitung
Folge geleiſtet, ſo daß der Vorſitzende eine ſtattliche Zahl wan=
derfroher
Jugend am Eingang der Schlucht in einer kurzen, kernigen
Anſprache begrüßen konnte. Nach etwa zweiſtündigem Beiſammen=
ſein
, das durch geſelliges Spiel gar zu ſchnell verſtrich, traten die ein=
zeluen
Vereine die Rückwanderung nach den verſchiedenſten Richtun=
gen
an. Möge auch künftighin der echte Wandervogelgeiſt ſich in un=
ſerem
Bunde immer mehr durchſetzen, zum Segen unſerer heranwach=
ſenden
Jugend.
Klein=Umſtadt, 3. April. Herr Juſtizinſpektor Joſt vom
Amtsgericht Groß=Umſtadt hielt geſtern einen Vortrag über Ehe=,
Güter= und Erbrecht. Es iſt nicht hoch genug anzuerkennen, daß der

Vortragende es ſich zur Aufgabe gemacht hat, in ſelbſtloſer Weiſe über
wichtige Nechtsfragen auch der Landbevölkerung Aufklärung zu brin=
gen
. Gemeinverſtändlich legte er die oft recht verwickelten Rechtsver=
hältniſſe
klar und brachte ſo jedem der aufmerkſam lauſchenden Zu=
hörer
geiſtigen Gewinn. In der nach jedem Abſchnitt folgenden Aus=
ſprache
war Gelegenheit gegeben, letzte Zweifel zu beheben. Die Ver=
lammlung
ſpricht Herrn Joſt für all ſeine Mühe ihren herzlichſten
Dank aus und gibt zugleich der beſtimmten Hoffnung Ausdruck, daß er
es ſich nicht verdrießen läßt, trotz der verhältnismäßig geringen Be=
ſucherzahl
uns doch wieder zu gelegener Zeit mit einem Vortrag zu
beehren. Der Wutnſich der Verſammlung aber iſt, daß dieſe Zeilen
dazu beitragen mögen, in Zukunft derartigen, für jedermann gleich
wichtigen Vorträgen durch zahlreiches Evſcheinen mehr Beachtung zu
ſchenken. Wiſſen iſt Macht!
Pfaffen=Beerfurth, 4. April. Das Volkstheater Darm=
ſtadt
wird, auf ſeiner Odenwaldreiſe Samstag und Sonntag auch
unſeren Ort beſuchen und uns zwei theatraliſche Genüſſe bieten. Am
Samstag iſt es das aumutige Volksſtück Lorle, das Schwarzwaldmädel
und Sonntag geht das vaterländiſche Schauſpiel Königin Luiſe in
Szene, mit welchen ſich das Volkstheater überall, wo es hinkommt, die
Herzen aller guten Patrioten erobert. Samstag nachmittag iſt für die
Jugend das Mäuchen Hänſel und Gretel. Karten zu den Vorſtellungen
ſind im Theaterſaal Gaſthof zur Pſalz zu haben.
8 Bullau i. O., 4. April. Die hieſige Gemeinderechner=
ſtelle
war über 100 Jahre in den Händen der Familie Lehr. Der letzte
ſeitherige Inhaber dieſes Gemeindeamtes, Herr Wilhelm Lehr, iſt jetzt
nach langer Dienſtzeit zurückgetreten, und erhielt vom Kreisamt Erbach
ein befriedigendes Anerkennungsſchreiben.
X Seligenſtadt, 4. April. Progymnaſium. Im abgelaufenen
Schuljahr erreichte das hieſige Progymnaſium ſeit ſeinem Bjährigen Be=
ſtehen
die höchſte Schülerzahl mit 80 Zöglingen.
Aus Starkenburg. Am Sonntag, den 6. April, finden die Wahlen
zur Landwvirtſchaftskammer ſtatt. In der Provinz Starkenburg liegt
neben anderen Wahlvorſchlägen vor allem der Wahlvorſchlag: Georg
Benz AIl., Landwirt, Arheilgen vor. Die Liſte enthält
Namen, die für eine gerechte Vertretung aller Intereſſen und aller Teile
der Provinz Starkenburg, in der Landwirtſchaftskammer bürgen. Dem=
gemäß
hat ſie auch unter den Landwirten größte Beachtung gefunden.
Wir weiſen darauf hin, daß Stimmzettel für dieſen Wahlvorſchlag
bei ſämtlichen Bürgermeiſtereien erhältlich ſind. Wähler=
vereinigung
Georg Benz Xlll., Landwirt. Arheilgen.
Vingen, 3. April. Der Kreisausſchuß des Kreiſes Bingen hat
wie man hört die Einlöſung des von dem ſeparatiſtiſchen
Kreiskommiſſar Schorn ausgegebenen Notgeldes
abgelehnt. Wegen Einlöſung dieſes Geldes will die geſchädigte
Bevölkerung ſich an gewiſſen, angeblich mitbereiligten Binger Perſön=
lichkeiten
ſchadlos halten.
O. Gießen, 4. April. Uhrmachertagung. Der Gau Heſ=
ſen
=Naſſau des Zeutralverbandes deutſcher Uhrmacher hält hier in den
Tagen vom 10. bis 12 Auguſt eine größere Fachtagung ab.
. Klein=Linden, 30. März. Einen Kriegsveteranen von 1870,/71
geleitete geſtern der Kriegerverein zur letzten Ruhe. Philipp Wei el
erreichte ein Alter von 74 Jahren und konnte im Winter noch ſeine
goldene Hochzeit bei beſter Geſundheit feiern. Der Vorſitzende des
Kriegervereins, Friedrich Schimmel, widmete dem Verſtorbenen, der
Gründer und Chrenmitglied des Vereins iſt, einen warmen Nachruf
und legte einen Kranz nieder.
(2) Gedern (Oberh.) 4. April. Die Gedener Pferdekaffe,
die ſich auf die Kreiſe Schotten, Lauterbach und Büdingen erſtreckt, hat
beſchloſſen, weiterzubeſtehen und die ganzen Verſicherungsabſchlüſſe auf
Nentenmark umzuſtellen.
K. Saaſen, 4. April. Eine Gemeindefeier wurde zu Ehren
des Lehrers Herber deranſtaltet, welcher heute 25 Jahre in unſerem
Dorfe tätig iſt und wohl mehr als die Hälfte der hieſigen Einwohner
unterrichtet, hat. Im Saale des Gaſtwirtes Schepp verſammelten
ſich der Gemeinderat, der Schulvorſtand, der Kriegerverein und Ge=
ſanaverein
, um den verdienſtvollen Lehrer zu ehren. Der Bürger=
meiſter
überreichte dem Jubilar namens der Gemeinde einen Ruhe=
ſeſſel
.

[ ][  ][ ]

Rummer 96.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 5. April 1924.

Seite 0.

Reich und

Miniſterbeſuch auf der Frankfurter Meſſe.
Zur Frankfurter Frühjahrsmeſſe vom 6. bis 12. April haben u. a.
Ehren Beſuch zugeſagt der Reichskanzler, der Reichswirtſchaftsminiſter,
die Miniſterpräſidenten von Bahern und Heſſen, der Erſte Bürger=
meiſter
der Freien und Hanſeſtadt Hamburg, der Präſident des In=
duſtrie
= und Handelstags und eine Reihe weiterer Mitglieder der Reichs=
wie
der bundesſtaatlichen Regierungen.
Gewitterſchäden.
Vom Neckartal. Bei dem ſchweren Geſitter, das am Frei=
tag
über unſere Gegend hinzog, wurden Nickarbiſchofsheim, Helmſtadt,
Waibſtadt und Eſchenbronn vom Hochwaſſer haut betroffen. Der im
Wieſental bei Neckarbiſchofsheim befindliche Schäfer kam mit ſeiner
Herde in die mit ungeheurer Wucht auftretenden Waſſermengen. Dabei
ertranken 40 Schafe. In Helmſtadt drang das Waſſer in die tiefer ge=
legenen
Häufer und Stallungen ein. Das Vieh konnte nur mit äußer=
ſter
Mühe gerettet werden. Cinzelne Tiere ertranken. Auch in der
Gegend von Neihen und Ittlingen entlud ſich das Gewitter wolken=
bruchartig
mit ſchwverem Hagel. Ju wenigen Minuten ſtrönte das
Waſſer von den Feldern ins Tal, wo es ſich meterhoch ſtaute. Die auf
dem Felde arbeitenden Landleute konnten ſich nur mit großer Mühe
retten. Eine Schafherde wurde vom Waſſer fortgeriſſen. Fünf Schafe
ertranken, etwa 40 Schafe mußten ſofort abgeſchlachtet werden, die durch
Steckenbleiben im Schlamm faſt erſtickt waren. Auch der Schäfer wurde
von der Strömung fortgeriſſen. Er konnte im letzten. Moment noch
gerettet werden. Der Schaden iſt außerordentlich groß.
Nächtlicher Raubmord.
Aachen. Mittwvoch nacht 3 Uhr wurde der Bäckermeiſter Elbern in
der Alexanderſtraße in ſeinem Bett bon einer bis jetzt noch unbekannten
Verſon mit einem Rollholz erſchlagen. Die Frau des Genannten befindet
ſich zurzeit auf einer Reiſe nach Bayern. Das 13jährige Töchterchen des
Bäckermeiſters hat ebenfalls gefährliche Verletzungen davongetragen. Der
Tatort ſelbſt bot einen furchtbaren Anblick. Das Opfer der Tat lag blut=
überſtrömt
in Vett. Das ganze Zimmer war mit Blutſpritzern bedeckt.
Die Schränke waren nicht aufgebrochen. Der Augenſchein der ärztlichen
Unterſuchung ergab folgendes: Elbern lag in einer Blutlache mit heraus=
gebrochenen
Augen vollſtändig bewußtlos im Bett. Der Kopf wies zwei
ſchvere Schlagwunden auf über dem rechten und linken Auge, die offen=
bar
von einem ſtumpfen Gegenſtand herrühren. Auf dem benachbarten
Beti lag eine große blutbefleckte Teigrolle. Elbern kann das Bett nicht
verlaſſen haben, da Hoſe und Nock noch ſorgſam am Bettpfoſten auf=
gehäugt
waren. Auf dem Boden lag ein Teil des künſtlichen Gebiſſes,
ein auderer wurde im Bett gefunden. Das 13jährige Töchterchen, das in
Abweſenheit der Mutter bei dem Vater geſchlafen hatte, erhielt ebenfalls
ſchvere Verletzungen am Kopf; das linke Auge war geſchwollen. Das
Kind wies Zeichen ſchwerſten Nerdenchoks auf und war nicht verneh=
mungsfähig
. Es konnte auf die Frage, was vorgefallen ſe, nur antwor=
E H

ten, man hat uns geſchlagen. Elbern wurde ins Mariahilf=Krankenhaus
übergeführt, wo er am Morgen ſeinen Verletzungen erlag. Auch das
Kind befindet ſich dort. Es hat einen ſchweren Schädelbruch erlitten und
ſchwvebt in Lebensgefahr. Offenbar liegt ein Raubmord vor. Der oder
die Täter waren verſchwunden als auf die Hilferufe Nachbarn herbei=
kanen
.
Eine Falſchgeldwerkſtätte in Leipzig.
Leipzig. Ueber die Aufdeckung einer großen Falſchmünzerbande
wird amtlich berichtet, daß man im Grundſtück Johannesgaſſe 23 in Leip=
zig
einer umfangreichen und recht flott arbeitenden Falſchgeldfabrik auf
die Spur gekommen iſt. In dieſem Grundſtück wurden in der Wohnung
des Schloſſers Große bei einer Hausſuchung von der Kriminalpolizei
Platten, Klichees, Stempel und Farbe zum Fälſchen von Notgeld vorge=
funden
. Außerdem lagerten große Mengen von Waſſerzeichenpapier in
Großes Wohnung. Sämtliches Material wurde beſchlagnahmt. Große
und ſeine Ehefrau wurden verhaftet. Die Ehefrau wurde ſpäter wieder
freigelaſſen. Im ganzen wurden in Leipzig acht Perſonen in dieſer An=
gelegenheit
verhaftet.
Warum die Zigarren teurer werden.
Bei den Fabriken der Zigarren= und Rauchtabakinduſtrie zeigt ſich in
den letzten Wochen eine Aufwärtsbewegung der unverſteuerten Fabrik=
preiſe
. Wie dem Allgemeinen Nahrungs= und Genußmittel=Anzeiger
von fachkundiger Seite mitgeteilt wird, iſt die Preiserhöhung eine Folge
der ungewöhnlich lebhaften Nachfrage, die im letzten Monat auf dem
holländiſchen Rohtabakmarkte eingetreten iſt. Es finden zurzeit in
Holland die ſogenannten Einſchreibungen am Tabakmarkt ſtatt. Das
ſind Verkäufe von Rohtabaken, die nur einmal im Jahre erfolgen und
auf denen ſich der Fabrikant bis zum nächſten Jahre, d. h. bis zum
Erſcheinen der nächſten Ernte, eindecken muß. Die Preiſe für Rohtabake
niederländiſch=indiſchen Urſprungs ſind gegenüber dem Vorjahre etwa
100 bis 250 Prozent geſtiegen. Hinzu kommt, daß die vorjährige Ernte
nicht beſonders gut geweſen iſt hinſichtlich der Qualität und des Um=
fanges
. Deshalb beſteht in allen Tabak konſumierenden Ländern ein leb=
hafter
Kaufbedarf.
Auch die deutſchen Rohtabake haben eine Preiserhöhung erfahren,
weil die ausländiſchen ebenfalls geſtiegen ſind. Deutſcher Tabak koſtet
ungefähr das Vier= bis Fünffache der Preiſe von 1914.
Im Kleinhandel ſind die Preiſe zunächſt noch nicht geſtiegen. Preis=
erhöhungen
der Fabrikanten wirken ſich erſt nach Monaten im Klein=
handel
aus. Dieſer iſt beſtrebt, die vorhandenen Vorräte noch zu alten

Preisbaſis noch einige Zeit zu halten, doch wird man in kommender
Zeit mit Preiserhöhungen rechnen müſſen.
25jähriges Stndtjubiläum Neuköllns.
Am 1. April 1924 waren es 25 Jahre, daß Neukölln, damals noch
unter dem alten Namen Rixdorf, aus einer Dorfgemeinde zur Stadt
erhoben wurde. In ſeiner Bevölkerungszahl (1899 bereits über 80 000),
in ſeiner baulichen Entwicklung und in ſeinen kommunalen Einrichntun=
gen
konnte es längſt den Wettbewerb mit ſehr vielen anderen Städten

Wanderlust-Strumpf
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der beste Strumpf der Nenzeit. Er drückt nicht,
da vollständig rund gearbeitet, läuft in der Wäsche
nicht ein und ist äußerst haltbar.
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aushalten, aber die
meindeverfaſſung des
am 1. April 1899 S

vorſteher Boddin zu ſhreint erſten Bürgermeiſter, auf den ſpäter
Oberbürgermeiſter Kaiſer föigte. Seit 1919 ſteht an der Spitze der Ge=
meindeverwaltung
Neukölln ber ſoztaldemokratiſche Bürgermeiſter Al=

fred Scholz.

Die Brazis bes Holzhändlers.
Danzig. Hier ſuchte ſeit geraumer Beit ein angeblicher Holz=

großhändler Abraham Maglbſon aus Lettland Verhindung mit Berliner
und Danziger Großfirnen. Er ſpiegelte ihnen vor, daß er von Groß=
grundbeſitzern
ganze Waldungen aufgekauft habe. Das Holz ſollte be=
reits
geſchlagen und zur Abfuhr bereit liegen. Zum Beweiſe deſſen
legte er Holzfällſcheine, amtliche Lager= und Abſenbeſcheine und die
Polize über die übliche Transportverſicherung vor. Dieſe Papiere dien=
ten
als Unterlage für bedeutende Abſchlüſſe, die in Berlin und Danzig
zuſtande kamen. Die kaufenden Großhandlungen ließen durch Banken
an beiden Orten den Kaufpreis oder einen Teil davon auszahlen, war=
teten
aber dergeblich auf die Sendungen. Für die Verzögerung hatte
der Vertäufer allerlei Erklärungen, zuletzt die, daß das Holz auf den
Flüſſen eingefroren ſei. Eine Danziger Firma ſchöpfte Verdacht und
erkundigte ſich bei der Verſicherungsgeſellſchaft bei der die Polize aus=
geſtellt
ſein ſollte. Es ergab ſich, daß das Schriftſtück gefälſcht war.
Als die Firma Magidſon verhaften laſſen wollte, wau er mit ſeiner Frau
bereits nach Berlin abgereiſt. Ein Vertreter, den ſie hierher ſandte,
ermittelte ihn in einem Charlottenburger Hotel. Die ſofort alarmierte
Kriminalpolizei erfuhr nur noch, daß er ſeine Frau und ſeine Sachen
im Hotel im Stich gelaſſen habe und wieder entwichen war. Nach den
bisherigen Ermittelungen hat der Flüchtige, der mit ſeiner Frau auf
großem Fuße lebte, 13 000 engliſche Pfund erbeutet. Alle Polizen und
Beſcheinigungen erwieſen ſich als gefälſcht. Von dem Holz, das er ver=
kaufte
, hat er nicht einen Stamm beſeſſen.
Das Hochwaſſer in Polen.
Trotz des Abfließens der durch den Eisgang und das Auftauen der
ungeheuren Schneemaſſen hervorgerufenen Waſſermengen iſt das Ueber=
ſchwemmungsgebiet
in Polen noch ſehr groß. Es dehnt ſich ſtellenweiſe
über eine Strecke von 100 Kilometern aus. Der durch das Austreten
der Flüſſe verurſachte Schaden iſt ſehr beträchtlich. Nach polniſchen
Blättermeldungen iſt der Waſſerſtand der Weichſel bei Ciechoſinek
unterhalb Warſchau noch über drei Meter höher als der normale
Stand. Auch ſtehen Straßen über zwei Meter unter Waſſer. Der
Waſſerſtand bei Dirſchau iſt erheblich über dem normalen Niveau.
Das Elektrizitätswerk in Przemyſl ſteht unter Waſſer, ſo daß die
Stadt ohne elektriſche Kraft iſt. Der Salinen= und Badeort Ciechoſinek
iſt von dem Hochwaſſer der Weichſel unmittelbar bedroht. Das Waſſer
ſteht jetzt ſchon in gleicher Höhe mit dem Schutzwall. Wenn auch nur
noch eine geringe Steigerung eintritt, ſo iſt der ganze Badeort ver=
loren
und die Salinen werden ertränkt. Das Pulvermagazin bei
Sochaczew und das Schießbaumwollager ſind durch die Ueberſchwem=
mung
vernichtet. In Marymont ſtehen zwei Nobelſche Petroleumtanks
unter Waſſer.

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Bage, tügl. in Strellg.
Auß. Ukiete kamn auch
noch Dansarb geleiſt.
werd. Ang u. B 31
Geſchtftsft. (Füuons

[ ][  ][ ]

Rutztuter 96.

Heute entſchliefnach langem
mit großer Geduldertragenenn
Leiden meine liebe Frau, un=
ſere
treubeſorgte Mutter,
Tochter und Schweſter
Frau

geb. Bihlmaier
im Alier von 42 Jahren.
Die tieſtrauernden Hinterbliebener:
Friedrich Momberger
Eiſenbahninſpektor
nebſt 4 Kindern
Margareie Bihlmaier
geb. Simon
Max Bihlmaier
Lehrer.
Eſchollbrücken, 4. April 1924.
Die Beerdigung findet am Montag,
den 7. April, nachm. /,3 Uhr, vom
Trauerhaus aus ſiatt. (TV.4328

Todes=Anzeige.
Heute entſchlief nach kurzer
Krankheit mein lieber, guter
Mann, unſer herzensguter, treu=
beſorgter
Vater, Schwiegervater,
Großvater und Onkel

im Alter von 74 Jahren.
Darmſtadt, Kranichſteinerſtr. 51,
den 3. April 1924.
Arheilgen, Steinberghaff (Schlesw.=Holſt.)
Im Namen d. trauernd. Hinterbliebenen:
Marie Erb, geb. Lachmann.
Die Beerdigung findet Montag
nachm. /3 Uhr auf dem Wald=
friedhof
ſtatt. (4326

RIHOEA, Oigarettenfabrik, Frankfurt a. M.

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10.

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Georg Wolf und Frau
Linn), geb. Robert
Darmstadt, den 5. April 1924
Kittlerstraße 34
Die kirchliche Trauung findet Samstag, den
5. März 1924, nachm. 2 Uhr, in der Martins-
kirche
statt

2225.

Statt Karten

Unſere kirchliche Trauung erfolgt
Samstag, den 5. April, in der
Hauskapelle von Treuenau
Siudienrai
Hermann Schuchmann

und Frau Gudila
geb. Bormet
Ihre Vermählung zeigen an
Louis Oppenheimeru. Frau
Cilly, geb. Lorch
Die Trauung findet Sonntag, 6. April,
mittags /.12 Uhr, im Hotel Stadt
Frankfurt Bleichſtraße, ſtatt

Für die mir anläßlich
meines
Dienst-
jubiläums

erwiesene, überaus
eroße Anteilnahme
sage ich allen lieben
Freund. u Bekannten
auf diesem Wege
herzlichen Dank.
da Fuhrmeister
Hebemme.
9960
Hüte werden ge=
trbeitet
.
Kiesbergſtr

Darmſtädter Dagblatt, Samstag, den 5. April 1924.

1 1 O E
verlangt die feine
Zidarette
SCHLOSS AMERONOEN

Großformnat

Pfennig

(4214a

Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme anläßlich des
Todes unſeres lieben Vaters ſagt
innigen Dank
(*10030
Im Namen der Hinterbliebenen:
Frau J. Wagner.

Für die vielen Beweiſe der Teil=
nahme
beim Heimgange unſerer
lieben Mutter ſagen wir herzlichen
(*9974
Dank.
Darmſtadt, den 4. April 1924.
Teichhausſtr. 34.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Lorenz Schmidt.

Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die Beweiie herzlicher Teil=
nahme
beim Hinſcheiden unſerer
lieben Mutter ſegen innigſten Dank
Ernil Lggemann u Frau
Karoline Tietze. ( 9971

Neu eröffnet!
Soensmilteigeſceft
14 Sandbergſtr. 14
Für alle einſchlägigen
Artikel zu äußerſten
Tagespreiſen halte ich
mich beſtensempfohlen
(*10047
Friederike Lautenſchläger

Erwerbsloſenfürforge und
Kranlenkaſſen.
Gemäß § 34 der Reichsverordnung vom
10. Oftober 1923 in der Faſſung vom 16.
Februar 1924 ſind für den Monat
April 1924 an Beiträgen zur Finanzie=
rung
der notwendigen Koſten des Ar=
beitsnachweiſes
und der Erwervsloſen=
fürſorge
zu erheben:
32o des jeweiligen Grundlohues.
Beitragspflichtig ſind die Arbeitnehmer
die auf Grund der Reichsverſicherungs
ordnung oder des Reichsknappſchaftsge=
ſetzes
für den Fall der Krankheit pflicht=
verſichert
ſind und ihre Arbeitgeber. Ar=
beitgeber
und Arbeitnehmer tragen den
Beitrag je zur Hälfte.
Hinſichtlich der Abführung der Beiträge
an die Krankenkaſſe und die Weiterlei=
tung
der eingegangenen Beträge an die
kaſſe des Arbeitsnachweiſes bleibt es bei
dem bisherigen Verfahren. (St. 4295
Darmſtadt, den 28. März 1924.
Oeffentlicher Arbeitsnachweis
für Stadt und Kreis Darmſtadt.

Montag, den 7. April 1924 läßt die
Gemeinde Pfungſtadt aus Diſtrikt Malcher=
tanne
, Abtlg. 35 (Kahlhieb) folgendes
Stammholz öffentlich verſteigern:
II. Klaſſe 2 Stück 2,59 Feſtmeter
52,19
III.
38,96
IV.
I. 17 3,91
Zuſammenkunft vormittags 9½ Uhr
am Eiſenbahnhäuschen am Seeheimer=
weg
.
(42928,
Pfungſtadt, den 1. April 1924.
Heſſ. Bürgermeiſterei
Schwinn.
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Motorrad. Off. unt Samstag vorm. von
B30a.d. G. (*100071 8 Uhr ab, (*

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Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmftadt.
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1 ſchwarzes Geldmäppchen mit über 2 Mk.
7 kleine Schlüſſel am Ring. Eine Anzahl
verſchiedene Schlüſſel. 1 brauner Damen=
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haken
. 1 Taſchentuch. 1 Paar ſchwarze
Damenhandſchuhe. 1 Radluftpumpe. Ein
Rickelzwicker. 1 Tritt von Moſorrad.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmftadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der Woche vom
5. April bis einſchließl. den 12. April den
Nachtdienſt die Apotheke am Juſtizpglaſt,
Bismarckſtraße 9, die Einhorn=Apokheke,
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Offenlegung der Stimmliſten
für die Reichstagswafl.
Die Stimmliſten für die am 4. Mai
Ifd. Js. ſtat findende Reichstagswahl
liegen von Sonntag, den 6., bis ein=
ſchließlich
Sonntag, den 13. April
Ifd. Js., in der Turnhalle, Soderſtr. 30,
täglich zur allgemeinen Einſicht offen,
und zwar:
(st4154
am Sonntag, den 6. April, von 9 bis
1 Uhr,
von Montag, den 7., bis Samstag,
den 12. April, von 84 Uhr
und Sountag, den 13. April, von 9
bis 1 Uhr
Innerhal bieſes Zeitraums können
Eigwvendungen gegen die Nichtigkeit und
Vollſtändigkeit der Stimmliſten ſchriftlich
oder mündlich zu Protokoll erhoben
werden.
Berechtigt zur Erhebung von Einwen=
dungen
ſind alle Perſonen männlichen
und weiblichen Geſchlechts, die am Tage
der Wuhl das zwanzigſte Jahr zurück=
gelegt
haben, und zwar bezüglich aller
Eintragungen in die Stimmlifte.
Wer die Einiragung eines Wählers
verlangt, muß für dieſen die für die
Stimmberechtigung erforderlichen Nach=
weiſe
erbringen. Werden dieſe Nachweiſe
bis zum Ablauf der Einſpruchsfriſt nicht
oder nicht vollſtändig vorgelegt, ſo bleibt
die Anmeldung unberückſichtigt.
Darmſtadt, den 31. März 1924.
Der Oberbürgermeiſter.

Die Gemeinde Erfelden verſteigert am
Dienstag, den 8. April 1924:
Eichenſtämme 177 Stück 187,48 fm
Ulmenſtämme 159 111,60
Eſchenſtämme 56 28,05
Aſpenſtämme 1 097
0.60
Pappelſtämme 1
Zuſamm. 394 Stück 328,70 tm
Die Verſteigerung findet vormittags
10 Uhr im Gaſthaus zum Deutſchen
Haus zu Erfelden ſtatt. Verzeichniſſe
der Stämme ſind auf der Bürgermeiſterei
zu haben.
(3862sds
Erfelden, den 25. März 1924.
Heſſ. Bürgermeiſterei Erfelden.
J. V.: Schäſer, Beigeordneter.

Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen der
a)Geyer, Johann Georg Leonhard, Landwirt, b) Geyer,
Johann Georg Leonhard, Landwirt, Marie Marga=
rethe
, geb. Böck, ſeine Ehefrau, als Geſamtgut der Er=
rungenſchaftsgemeinſchaft
im Grundbuch eingetragen waren,
ſollen
(3800a
Montag, den 12. Maf 1924, vormittags 10 Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht in den Räumen des Amts=
gerichts
Darmſtadt I verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt zum Zweck der Aufhebung der
Erbengemeinſchaft.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 5. Februar 1924 in
das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteige=
rungsvermerks
aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auf=
orderung
zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
llaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ver=
teilung
des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubi=
gers
und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen=
des
Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
ſtandes
tritt.
Darmſtadt, den 19. März 1924.
Heſſiſches Amtsgericht I.
gez. Trapp.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für die Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 5,
Band V, Blatt 340:

4 Grosse Ochsengasse 4
nächst dem Schillerplatz
Bitte Schaufenster beachten!

(4192fs

Betrag der Nr Flur Nr. Kulturart u. Gewann= am (Goldmark)
Schätzung Mk. Pfg. UI 925 Acker im Krötengrund K. 7833 VI 1020 Acker am Heinrichs= wingertsweg 1719 3438 LKFI 15 Wieſe, die Ruthswieſe 4161 1040 25 4 LXVIII 31 Wieſe, die Breitwieſe 1328 464 80 KK 41 Acker und) im Gemmer= 2741 1370 50 Nadelholz) loch 323 161 50 * Grundbuch für die Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 3, Band V. Blatt 341: V 916 Hofreite Beſſungerſtr. 10 703 8000 UI 897 Acker u. )
in der Klappach
Wieſe (2532
Afe 3798
4245 UI 898 Wieſe in der Klappach 645 967 50 VI 926 Acker im Krötengrund 1137 1705 50 KIK 246 Acker am Griesheinerweg 1957 1957 60 X9 31 Acker im Gemmerloch 3494 1397 KXV 11 Wieſe, die Lichtwieſe 1543 1543 XXV 21 Wieſe, die Lichtwieſe 2040 2040 XXV 36 Wi. ſe, die Lichtwieſe 730 730 10 XKV 42 Wieſe, die Lichtwieſe 484 484 11 XLIA 46 Acker, unterſte Golläcker 5098 2039 12 LAKNI 5 Wieſe, die Letſchbach Wf23 404

[ ][  ][ ]

Kummer 96.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 5. April 1924.

Seite 11.

Eine Fahrt

Von einem beſonderen Berichterſtatter.
F. St., Metz, 23. März 1924.
Linde Sonne weckt Vorfrühlingsſtimmung. Im Tale der
Moſel wiegen ſich gelbe Weidenkätzchen in den erſten Sonnen=
ſtrahlen
. Kinder ſpielen am Hang, an dem vorbei uns der Zug
ins Kohlenrevier führen ſoll. Bedächtig ſchreiten dort Alte und
Junge zur Kirche; denn es iſt Sonntag heute; und das Lothrin=
ger
Volk hält feſt an ſeiner Kirche und an ſeinem Gott, feſter, als
es den neuen Herren im Lande und ihren Helfern, denen, deren
Gott der Manmon iſt, gefällt. Nach Stunden ſchreiten wir durch
die ſchwarzen Gaſſen des lothringiſchen Kohlengebietes.
Es iſt Sonntag heute. Aber der Rühetag iſt hier nicht zu
erkennen. Was Ruhe? Sonntagsruhe? Das gibt es ja nicht
in Frankreich. Nur die rückſchrittlich=alberne elſäſſiſch= lothrin=
giſche
Bevölkerung klebt mit Zähigkeit an dieſer Einrichtung, die
ſie von den barbariſchen Preußen übernommen hat in der Zeit,
als die geraubten Provinzen ſchmachteten unter der botte
allemande‟. Heute herrſcht hier Freiheit! Freiheit hieß das
Loſungswort vor fünf Jahren, Freiheit war das höchſte Gut,
das Frankreich den wiedergefundenen Brüdern im Elſaß und
in Lothringen gebracht hat. Und im Namen dieſer Freiheit
ſtehen heute am Sonntag die Bergarbeiter der Kohlengruben
an ihrer Schippe und arbeiten, als wäre an der Woche ein ganzer
Tag geſtohlen worden und müßte nun koſte es, was es wolle
eingeholt werden. Wir ſehen ſie an Arbeiten, die weiß Gott
nicht als driggend bezeichnet werden können. Und doch ſtehen
die Arbeiter des lothringiſchen Landes noch immer unter dem
Schutze der deutſchen Gewerbeordnung und
deren §§ 105 u. f., die als Grundregel beſagen, daß Ange=
ſtellten
und Arbeitern Sonn= und Feiertage als die gegebenen
Ruhetage nach Möglichkeit reſerviert werden müſſen, und daß
an dieſen Tagen nur dringende Arbeiten ausgeführt werden
dürfen, daß die Arbeiter im Prinzip an jedem Sonn= und Feier=
tag
24, an zwei aufeinander folgenden Tagen 36, an Weihnachten,
Oſtern und Pfingſten aber 48 Stunden ununterbrochene Ruhe
genießen ſollen. So iſt die geſetzliche Lage bei uns. In Inner=

frankreich aber gelten die Grundſätze des Code du Trarail.
Und dieſe beſtimmen, daß der Arbeiter Anſpruch habe auf 24 ununterbrochene Wochenruhe, d. h., daß es dem Arbeit=
geber
frei ſteht, ſeinen Arbeitern Ruhetage einzulegen nach Be=
lieben
. Da ſieht man, wie weit tdir gekommen ſind durch die
Befreiung. Die deutſche Gewerbeordnung gilt bei uns noch;
das franzöſiſche Recht, das einſeitig das Intereſſe des Unter=
nehmers
wahrt, das wird aber in der Praxis angewendet. Es
iſt gerade das ein Hauptgrund dafür, daß aus den Kreiſen des
Unternehmertums die hieſigen Förderer der franzöſiſchen Sache
ſtammten. Der Unternehmer iſt ſeiner Sache ſicher, trotz des
geltenden Rechts. Die Behörde kennt den Mißbrauch, aber ſie
ſchweigt dazu.
Es iſt Mittag. Wir betreten eine Schenke. Bergarbeiter
ſpielen Karten, und wir beginnen ein Geſpräch mit ihnen.
Fragen nach ihrer Lage. Sie ſprechen nicht gern von dem großen
Streik des Vorjahres, weil man Niederlagen verſchweigt. Aber
ihre Mutloſigkeit nach dieſer Kataſtrophe kommt doch zum Aus=
druck
. Unſere Herren knallen jetzt mit der Peitſche; an Lohn=
erhöhung
denken ſie nicht. Aber die Teuerung überſchlägt ſich;
die Herren weiſen zwar lächelnd nach, daß die Lebenshaltung
ſich ſeit 1921 nicht verteuert habe; ſo ſpricht die Statiſtik, und
ſie lügt. Aber mangels Lohnerhöhung ſind die Arbeiter ge=
zwungen
, Ueberſchichten zu fahren.
Willkür ſcheint das kennzeichnendſte Merkmal Frankreichs
zu ſein. In der letzten Sitzung unſerer ſogenannten Volks=
vertretung
, des beratenden Ausſchuſſes, wurde vorgebracht, daß
das Pariſer Finanzminiſterium die Dekrete des Präſidenten der
Republik über das Beamtenſtatut planmäßig mißachte, daß den
vom Generalkommiſſariat angeftellten Beamten ihre Rechte abge=
ſprochen
würden. Die Sprachenzülage für die elſäſſiſch= lothrin=
giſchen
Beamten begegnet hartnäckigem Pariſer Widerſtand; die
Beamten und Staatsarbeiter warten wochenlang auf ihre Be=
züge
, weil Straßburg und Paris ſich nicht einigen können. In
kirchlichen Fragen wird gleichfalls das Recht gebrochen; man
kann Vergleiche mit dem preußiſchen Regime hören, die Herrn
Poincaré wohl kaum zu neuen Reden über die Treue der Elſaß=
Lothringer und ihre Begeiſterung für Frankreich ermutigen
würden.
Vollends das Los der Kohlenarbeiter iſt nie troſtloſer ge=
weſen
als jetzt. Die Teuerung hat eine bis jetzt nicht gekannte
Höhe erreicht. Das Kilogramm Zucker koſtet 6,8, Butter 24,
Fett 5,8 Franken das Kilogramm, Kartoffeln. 35 Franken der

Zentner. Auf dem Wohnungsmarkt gelten je Monat und
Zimmer 60 bis 100 Franken als üblicher Preis. Das Unter=
nehmertum
leiſtet gar nichts zur Stellung von Wohnungen. Die
Betriebe wverden aber umfänglich erweitert, damit Sachwerte
die Gewinne aus dem Frankenſturz ſichern. Die Arbeiterzahl iſt
verdoppelt, ohne Wohnungsfürſorge! Die Verzweiflung der
Arbeiterſchaft könnte trotz der Mutloſigkeit noch gefährlich wer=
den
. Die Kammer des nationalen Blocks hat uns in das Elend
hineinregiert, und eine Zeit lang hieß es ſogar, ſie wolle ſich
ihr Mandat verlängern laſſen. Das würde man hier als Staats=
ſtreich
betrachten, als Raub eines Volksrechts, als Demonſtra=
tion
, daß zwar Steuern zu zahlen ſind, vermehrte Arbeit zu
leiſten iſt, daß Nekruten zu ſtellen ſind, daß man aber ſönſt die
heutige Herrenſchicht nicht einmal kritiſieren darf.
Wünſche des Volkes? Um ſie kümmert man ſich nicht; man
iſt zu ſehr mit der großen Politik beſchäftigt und mit der Auf=
rechterhaltung
der Rieſenarmee.
Ein Beiſpiel: an der luxemburgiſchen Grenze leiden mehrere
Dörfer ſchwer darunter, daß ſie von jeder Bahnlinie abliegen.
Als wir noch deutſch waren, ging es gut, denn bei der damaligen
Zollunion zwiſchen Deutſchland und Luxemburg konnten ſich die
Bewohner ſolcher Orte in den luxemburgiſchen Nachbarorten
leicht verſorgen. Heute trennt uns aber von Luxemburg eine
Zollſchranke, und das iſt in ſeinen Wirkungen genau ſo barba=
riſch
wie die Grenze am Rhein für die wirtſchaftlich auf Deutſch=
land
angewieſenen Elſäſſer. So ſind die Bewohner beſagter
Gemeinden in ihrem Handel und ihrer Verſorgung ganz auf
Diedenhofen angewieſen; die Reiſe dorthin iſt aber furchtbar
umſtändlich. Man hat nun den Plan einer Automobilverbin=
dung
zur nächſten auf franzöſiſchem Gebiet liegenden Bahn=
ſtation
entworfen, und die Gemeinden erklärten ſich bereit, zur
Verwirklichung und Erhaltung eines derartigen Unternehmens
beizuſteuern. Der Generalrat Schmitt des zuſtändigen Kantons
ſuchte die Poſtverwaltung für den Plan zu intereſſieren, indem
er ihr den Vorſchlag machte, mit dem einzurichtenden Automobil=
verkehr
auch die Poſt zu befördern. Aber die Direktion der Poſt
in Metz weigert ſich, auf dieſen Plan einzugehen, obgleich nur
eine Verwirklichung dieſes Planes es ermöglichen würde, die
Gemeinden regelmäßig in den Beſitz der Poſtſendungen zu brin=
gen
. Wünſche des Volkes? Das ſcheint es im freien Frankreich
nicht mehr zu geben. Dafür leben wir unter einer Fahne, auf
der die ſtolze Deviſe prangt: Freiheit! Gleichheit! Brüderlich=
keit
! armes Lothringen!

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Die Zuſammenkunft iſt bei Gaſtwirt
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ſteigerung
abgehalten wird.
Zeilhard, den 27. März 1924.
Bürgermeiſterei Zeilhard.
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Kühn.

Arbeits=Vergebung.
Die zur Erweiterung der ſtädtiſchen
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legen
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bis ſpäteſtens Freitag, den 11. April 1924,
nachmittags 4 Uhr, bei der unterzeich=
neten
Stelle einzureichen.
Angebotsformulare ſind durch die
ſtädtiſche Bauverwaltung Michelſtadt zu
beziehen, woſelbſt auch die Bedingungen
ſür die Ausführung vorſtehender Arbeiten
ingeſehen werden können.
Michelſtadt, den 2. Aprik 1924.
Heſſiſche Bürgermeiſterei
Ritzel,

[ ][  ][ ]

Seite 12.

Darmſtädter Dagblatt, Samstag, den 5. April 1924

Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Judica, den 6. April 1924.
Stadtkirche: Samstag, den 5. April, abends 6 Uhr: Vorberei=
tungsgottesdienſt
für die Abendmahlfeier bei der Konfirmation der
Reformationsgemeinde. Pfarrer Lautenſchläger. Sonntag,
den 6. April, vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt uit Feier der Konfir=
mation
und des heil. Abendmahls, für die Reformatiusgemeinde.
Pfarrer Lautenſchläger. (Kollekte für die Gemeindenothilfe der
Reformationsgemeinde. ) Nachm. Vorſtellung und Prüfung der Kon=
firmanden
der Markusgemeinde, 2½ Uhr: der Mädchen; 4 Uhr: der
Knaben. Pfarrer Vogel.
Die Stadttirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Samstag, den 5. April, abends 6 Uhr: Vorberei=
tungsgottesdienn
für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß. Sonn=
tag
, den 6. April, vorm. 9½ Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier der
Konfirmation und des heil. Abendmahls für die Kaplaneigemeinde.
Pfarrer Heß. (Kollekte für die Kaplaneigemeinde
Schloßkirche: Samstag, den 5. April, abends 6 Uhr: Vorbereitungs=
gottesdienſt
für die Schloßgemeinde. Pfarrer Zimmermann.
Sonntag, den 6. April, vorm. 9½ Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
der Konfirmation Mädchen) und des heil. Abendmahls. Pfarrer Zim=
mermann
. (Kollekte für die Schloßkinderſchule.) Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Lauten=
chläger
.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17): Sonntag, 6. April, vorm. 9 Uhr:
Chriſtenlehre für die Lukasgemeinde Pfarrer Kleberger.
Abends 8 Uhr: Männervereinigung und Frauenverein der Lukasge=
meinde
: Paſſionsfeier Eintritt frei. Mittwoch, den 9. April, abends
6Uhr: 8. Paſſionsandacht: Der König der Wahrheit. Pfarrer Heß,
Donnerstag, den 10. April, abends 8 Uhr: Frauenverein der Guſtab=
Adolf=Stiftung: Teeobend mit muſikaliſchen Darbietungen und Vortrag
von Studienrat Dr. Zimmermann über: Die Notwendigkeit der
Arbeit des Guſtav= Adolf=Vereins in der Gegenwart‟. Eintritt frei.
Evangeliſcher Bunb: Montag, den 7. April, abends 8 Uhr im
Realgymnaſium: Vortrag über: Das Religtöſe bei Hölderlin
von Dr. med. Koch, praktiſcher Arzt in Brandau. Eintritt frei.
Martinskirche: Samstag, den 5. April, a ends 6 Uhr: Beichte und
Vorbereitung für das heil Abendmahl. Pfarrer Beringer. Sonn=
tag
, den 6. April, vorm 9 Uhr: Konfirmation der Konfirmanden des
Oſtbezirks und Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Beringer.
(Kolleite für kirchliche Zwecke.) Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienſt
für den Weſtbezirk. Pfarrer D Waitz. Um 3½ Uhr: Vorſtellung
und Prüfung der Konfirmanden desW eſt bezirks (Aſſiſtentenbez.). Pfarr=
aſſiſtent
Müller. Abends 8 Uhr: Jugendfeie: mit Feier des heil.
Abendmahls. Pfarrer D Waitz. Anmeldung von 128 Uhr an in der
Sakriſtei. Mittwoch, den 9 April, abends 8 Uhr im Martinsſtift:
6. Paſſionsandacht. Pfarrer Beringer.
Altersheim: Vorm. 9½ Uhr: Pfarraſſiſtent Müller.
Johanneskirche: Samstag, den 5. April, nachm. 5 Uhr: Vorbe=
reitung
zum heil. Abendmahl. Pfarrer Marx Sonntag, den 6. April,
vorm. 10 Uhr: Konfirmationsfeier für den Nordbezitt Pfr. Marx.
Feier des heil. Abendmahls. Nachm. 2½ Uhr: Botſtellung und
Prüfung der Konfirmanden des Südbezirks. Pfarrer Gpethe.
Mittwoch, den 9. April, abends 8 Uhr in der Kirche: 6. Pa ſionsandacht.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde): Vorni. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Pfarrer Wagner. Um 11½ Uhr: Kindergottesoienſt.
Pfarrer Wagner. Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der
Konfirmanden (1. Gruppel. Pfarraſiſtent Gerſtenmaier. Abends
6 Uhr: 6. Paſſionsandacht. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. In allen
Gottesdienſten Kollekte für das Heſſiſche Krüppelheint.) Dienstag,
den 8, April, vorm. 11 Uhr: Vorſtandsſigung des Frauenvereins.
Mittwoch, den 9. April, abends 8 Uhr: 7. Paſſionsandacht. Pfarrer
Wagner.
Paulnskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt Pfarraſſiſtent
Wolf. Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf.
Nachm. 3 Uhr: Konfirmandenprüfung. Pfarrer Rückert. Mitt=
woch
, den 9. April, abends 8 Uhr: 6. Paſſionsandacht (6, Kreuzeswort).
Pfarrer Rückert.
Stiftskirche. (Im geheizten Saal des Schweſternhauſes.) Sams=
tag
, den 5. April, abends 8 Uhr: Paſſionsbetſtunde. Sonntag, den

(8. April, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel. Um
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Evangel. Sonntagsverein
(Chriſtl. Verein junger Mädchen). Sonntag, nachm. von 47 Uhr: Ver=
einsſtunden
(Geburtstagsfeier). Donnerstag, den 10. April, abends
8 Uhr: 8. Paſſionsandacht.
Lntheriſcher Gottesdienſt. (Selbſtändige evang.=luth. Kirche.)
Am Sonntag Judica, den 6. April. vorm. 10 Uhr, im Feierabend.
Stiftſtraße 51, Predigt und heil. Abendmahl. (Beichte um 9½ Uhr.)
Pfarrer Müller.
Stadtmiſſion (Mühlſtr 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt Funkerkaſerne) Um 11½4 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 8½ Uhr: Bibelſtunde. Abends 8½ Uhr:
Evangeliſativn. Moutag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für
Männer. Dienstag, abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde
Mittwoch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde in der Funkerkaſerne. Don=
nerstag
, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Freitag, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule Beſſungerſtraße. Jugend=
bund
für E. C., Mühlſtraße 24: Sonntag, vorm 9 Uhr: Weißkreuz=
ſtunde
. Nachm. 21 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. Um
4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jungfrauen. Abends 8½ Uhr:
Weiheſtunde. Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für
Jünglinge und Gebetsſtunde für Jungfrauen Donnerstag, abends
8 Uhr: Gebetsſtunde für Fünglinge. Freitag, abends 8½ Uhr: Unter=
haltungsabend
für Jünglinge.
Vereinigung chriſtl. Eiſenbahner und Poſtbeamten
Mauerſtr. 5). Sonntag, nachm. 2 Uhr: Bibelbeſprechſtunde.
Wartburgberein Darmſtadt (C. V. J. M.). Vereinslokal: Gie=
meindehaus
der Martinsgemeinde. Liebfrauenſtr. 6 (Mollerſtr. 23)
Sonntag, den 6. April, vorm. 9½ Uhr: Teilnalme des Poſaunenchors
an der Konfirmationsfeier in der Stadttirche. Für die Mitglieder Lirch=
gang
daſelbſt. Predigt: Pfarrer Lautenſchläger. Um 112 Uhr:
Platzmuſik des Bläſerchor, am Paradep atz vor dem Landesmuſeum.
Dienstag, den 8. April, abends 8½ Uhr: Familienbibelſtunde, ge= Beichtgelegenheit.
halten von Pfarrer Vog I. Fanilieuangehörige und Gäſte wilkommen.
Freitag, den 11. April, abends 8½ Uhr, wird Diakon Pedig aus
Bethel uns einen Vortrag halten: Seine Erlebniſſe in dreijähriger
franzöſiſcher Gefangenſchaft und über ſeine Flucht aus derſelben. Fa=
milienangehörige
und Gäſte willkommen!
Ehriſtlicher Berein junger Männer Darmſtadt, E. B., Alexander=
ſtraße
22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof linke): Sonntag, abends 814 Uhr:
Familienfeier. Begrüßung des neuen Sekretärs. Abſchiedsgruß von
Will Stoeltzner. Dienstag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Don=
nerstag
, abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Familienkreis.
Beſuch des öffentlichen Gottesdieuſtes. Montag, abends 414 Uhr:
Gebetsgemeinſchaft Mittmoch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Donnerstag, abends 8½4 Uhr: Bibelſtunde.
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 6. April 1924.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit
Sonntag, vorm. 51 Uhr: Beichtgelegenheit Um 6 Uhr: Erſte 8 Uhr: Bibelſtunde. Freitag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde.
heil. Meſſe. Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. Um 8 Uhr=
Singmeſſe mit Predigt und Kommunion des Männerapoſtolates
um 1211 Uhr: Verſammlung. Um 9½= Uhr: Hochamt mit Predigt.
um 11 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. Nachm. 3 Uhr: Chriſten=
lehre
; darauf Noſenkranz=Bruderſchaftsandacht und Prozeſſion.
Abenbs 8 Uhr: Faſtenpredigt. Freitag, abends 6½ Uhr: Kreuzweg=
andacht
.
Kapelle der Barmherzigen Schieſtern: Sonntag, vorm. 6!3 Uhr:
Heil. Meſſe. Nachm. 6 Uhr. Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Sonntag, vorm. 91 Uhr: Hochamt
mit Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. von 47 und abends von
8 Uhr ab: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Großes Gebet.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte und
Ausſetzung des Allerheiligſten. Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. Um nachm. 1=3 Uhr: Sonutagsſchule. Um 14 Uhr: Gottesdienſt.

Nummer 96.

8 Uhr: Heil. Meſſe. Um 91 Uhr: Heil. Meſſe. Nachm. 8 Uhr:
Letzte feierliche Betſtunde mit Prozeſſion, (General= und Oſterkom=
munion
der Frauen und Jünglinge.)
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. 10 Uhr: Hochamt und Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, von 57 Uhr und von
881. Uhr abends: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6½ Uhr an: Beichtgelegenheit. Um 7½ Uhr:
Heil Meſſe ſvor und in derſelben Austeilung der heil Kommunion)
Um 734 Uhr: Predigt. Um 814 Uhr: Heil. Meſſe (nur in der=
ſelben
Austeilung der heil. Kommunion). Um 9½ Uhr: Hochamt
mnit Predigt ſvorher Austeilung der heil. Kommunion). Um 2 Uhr:
Chriſtenlehre. Um 2½ Uhr: Andacht. An Wochentagen 7/. Stun=
den
vor Schulbeginn heilige Meſſe.
Vereine: Jeden 1. Sonntag im Monat Männerkongregation.
7½ Uhr: Heil. Meſſe mit Generalkommunion, Nach der Andacht
Verſammlung im Vereinsſaal, Herdweg 28. Jeden 3. Sonntag im
Monat Jungfrauenkongregation. 714 Uhr: Heil Meſſe mit General=
kominunion
. Um 3 Uhr: Kirchliche Verſammlung. Um 4½ Uhr:
Weltliche Verſammlung im Vereinsſaal, Herdweg 28. Jeden letzten
Senntag im Monat Frauenſonntag. Um 714 Uhr: Heil. Meſſe mit
Generalkommunion der Frauen. Nach der Andacht Verſammlung
im Vereinsſaal, Herdweg 28. Jeden 1. und 3. Donnerstag im Mo=
nat
, abends 8 Uhr: Verſammlung der kathpliſchen Jugendbereinigung.
St. Martin Beſſungen (jüngere Abt., 1417 Jahre) im Vereinsſaal,
Herdwveg 28. Jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat, abends 8 Uhr:
Verſammlung der katholiſchen Jugendvereinigung St. Martin Beſſungen
ſätere Abt., 1824 Jahre) im Vereinsſaal, Herdweg 28.
Katholiſcher Kirchenchor St. Martin und St. Marien Montags und
Samstags, abends, Probe bei Bickelmann, Beiſungerſtr. 6
St. Fidelis (Käpelle der Engliſchen Fräulein, Waldſtr. 31): Vorm,
8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. Sammlung zu Gunſten der Erbauung
der St Fideliskirche Kathol. Pfarramt: Herdweg 28.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachi. 5 Uhr, und abends 8 Uhr,
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. Um ½7 Uhr: Früh=
meſſe
. Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. Nachm. ½2 Uhr:
Andacht.
Provinzial=Pflegeauſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg. 128 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pſungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Beichtgelegen=
heit
. Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. Nachm. 4 Uhr: And,
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 6. April,
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.) Sonn= vorm 11½4 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 4½ Uhr: Verkündi=
tag
, den 6. April, vorm. 9 Uhr Gebetsgemeinſchaft. Um 10 Uhr= gung des Wortes Gottes. Mittwoch, den 9. April, abends 8½ Uhr:
Gebetsſtunde Freitag, den 11. April, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Jedermann iſt freundlich eingeladen
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
6. April, nachm. 2 Uhr: Sonntagsſchule Abends 8 Uhr: Gottes=
dienſt
. Abends 9 Uhr: Jugendbund (Bibelſtunde). Donnerstag,
den 19. April, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde Pred. Erhardt
Chriſtliche Gemeinſchaft Darzſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
den 6. April, vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde Um 11 Uhr: Sonn=
tagsſchule
. Abends 8 Uhr: Evangeliſation. Dienstag, abends
Gemeinde der Siebententngs=Aldbentiſten, Mauerſtr. 5, I.: Frei=
tag
, abends 8 Uhr und Sanistags, vorm. 110 Uhr: Oeffentl. Gottes=
dienſt
. Sonntag, abends 8 Uhr: Religiöſer Vortrag.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 6. April, vorm. 10 Uhr: Gebetsſtunde. Nachmittags
4 Uhr: Predigt. Abends 8 Uhr: Jugendſtunde. Doninerstag, den
10. April, abends 8½4 Uhr: Bibelſtunde
Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 6. April, nachm. 2½ Uhr:
Sonntagsſchule. Um 14 Uhr: Predigt. Donnerstag, den 10. Aprik,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Ecke Landgraf=Georgſtraße, nächſt
dem Schwimmbad: Sonntag, den 6. April: Vorm. 10½ Uhr: Heii=
gungs
=Verſammlung. Nachm 2 Uyr: Kindergottesdienſt. Abends
8 Uhr: Heils=Verſammlung. Mittwochs und Freitags, abends 8 Uhr:
Oeffertliche Verſammlung.
Methodiſteugemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 6. April,

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[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 5. April 1924.

Sport, Spiel und Turnen.

Schach.
Neu=Yorker Meiſterturnier.
Nunmehr ſind 11 Nunden gefpielt, damit iſt die erſte Hälfte des
Turniers, der erſte Umgang, erledigt. Es hat einige Ueberraſchungen
gegeben, wie die Niederlage Capablankas gegen Neti in der 5. Runde,
ſeit 10 Jahren die zwveite Turnierpartie, die der Kubaner verloren hat.
Er fing diesmal nicht glücklich an, hat erſt 3 Partien gewonnen und
nur 6 Punkte ereicht. Mindeſtens ebenſo groß iſt aber die Senſation,
die das glänzende Abſchnieiden des früheren Welkmeiſters verurſacht
hat: Dr. Emanuel Lasker gewann 5 Partien, machte 5 unentſchie=
den
und derlor bisher keine einzige, hat alſo 75 Prozent Gewinn er=
zielt
. Vor allem muß dabei erwähut ſerden, daß er gerade die ſtärkſten
unter ſeinen Gegnern, mit Ausnahme Capablankas, ſchlug, ſo den an
zweiter Stelle ſtehenden genialen Alfechin als Nachziehender in einer
wunderſchönen Partie. Man darf geſpannt ſein, ob es ſeinen Rivalen

nicht, das hat Dr. Lasker ſelbſt 1914 im Petersburger Großmeiſter=
turnier
bewieſen, als er in den letzten 8 Partien 7 Gewinnzähler er=
reichte
, Capablanka dadurch 2 Punkte abgewann und ihn auf den zwei=
ten
Platz zurückwarf. Das Ergebnis des erſten Umgangs im ein=
zelnen
veranſchaulicht folgender Plan:

1 2 3 4 5 6 7 18 9 10 11 / Zähler 1. Dr. Lasker 1 1 ½ 1 1 * ½ 1 2. Aljechin 0 1 1 3. Bogoljuboff 0 1 1 1 0 ½ 1 1. 4. Capablanka 0 ½2 1 6 5. Reti 0I0 0 1 1 1 6 6. Maroczy 0 0/0 ½ ½ 1 1 5 7. Marſhall 1 5 8. Dr. Tartakower ½2 1 0 0 ½2 1 5 9. Eduard Laster ½2 12 ½ ½ 0 ½= 0 0 0 3 10. Janowski 0. 0. 0 1 0 0 0 ½ 1 ½= 2½ 11. Yates 1½2/0/0 0 0/0½ 0 1 2½

Auf dem Nen=Yorker Schachturnier eröffnete geſtern
Lasker mit einer Partie gegen Yanowski den zweiten Abſchnitt des
Turniers. Die Partie iſt noch nicht beendet. Vorher hatte Reti dem
Bogoliukow eine Niederlage beibringen können und dadurch den zwei=
ten
Platz erworben. Die Partie CapablaucaAleſchin endete unent=
ſchieden
.
Ein zweiter eigener Funkſpruch melder die weiteren Reſultate:
Jates ſiegte über Eduard Lasker. Die Partie Maroscy gegen Carta=
kowver
endete unentſchieden. Das Spiel Dr. Emanuel Lisker gegen
Yanowski wurde vertagt.
Fußball.
Sportverein Darmſtadt 1898 E. V.
e- Zum vorletzten Verbandsſpiel in der Odenwaldkreisliga begibt
ſich morgen, Sonntag, die Ligamannſchaft des Sportvereins Darmſtadt
nach Bürſtadt, um gegen den dortigen Verein für Bewegungsſpiele das
Rückſpiel auszutragen. Das Vorſpiel entſchieden ſeinerzeit die Darm=
ſkädter
zu ihren Gunſken. Unter den beſtehenden Umſtänden müßten
ſie auch das Rückſpiel für ſich entſcheiden. Die Abfahrt erfolgt um 11,47
und 12,44 Uhr. Die Ligaerfatzmannſchaft ſpielt in Wein=
heim
gegen die Ligaerſatzmannſchaft des dortigen Fußballvereins. Die
2a Mannſchaft trägt ein Verbandsſpiel auf dem Platze am Böllen=
falltor
gegen die 3. Mannſchaft der Spielvereinigung Mannheim= Sand=
hofen
aus. Die 3a Mannſchaft ſpielt in Groß=Zimmern gegen
iden dortigen Fußballſportverein, und die Sondermannſchaft
gegen den Fußballklub Frankfurt=Oberrad am Böllenfalltor. Zu
Jugendverbandsfpielen treten an Sportvereins 1a Jugend
gegen F. C. Eintracht 1. Jugend, Sporvereins 1b Jugend gegen Spiel=
wereinigung
04 Arheilgen 1. Jugend, Sportvereins 1. Schülermannſchaft
gegen Spielvereinigung 04 Arheilgen 1. Schülermannſchaft, und Sport=
wereins
2. Schülermannſchaft gegen Spielvereinigung Arheilgen
D. Schülermannſchaft.
Nach einer Pauſe von Monaten durch die Terminnot bedingt
Kvird die Ensgrabermannſchaft vom nächſten Sonntag ab ihre
Tätigkeit wieder aufnehmen. Die Spieler der Ensgrabermannſchaft ſind
agrößtenteils älteren Semeſters, unter denen mmatiche die 30 Lenze weit
inter ſich haben. Verfehlt wäre es jedoch, das Alter der einzelnen
Spieler auf ihre Leiſtungsfähigkeit auszuſchlagen; die meiſten der alt=
Gekannten Kämpen übertreffen ſo manchen der Jungen in bezug auf
Schnelligkeit und techmiſches Können um ein Beträchtliches.
Die Behauptung, daß die Leiſtungsfähigkeit eines Fußballſpielers
mnit 2830 Jahren ihren Höhepunkt ereicht habe, iſt barer Unſinn und
Durch Spieler über 40 Jahre, die heute noch repräſentatip ſpielen, ge=
eiügend
beſtätigt.
Der Gegner der Ensgrabermannſchaft iſt die tüchtige und flinke
H. Mannſchaft des F. V. Germania 1911=Eberſtadt die
in harten Spielen gegen vorzügliche Gegner ihre Schlagfertigkeit wieder=
Solt bewieſen hat.
Das Spiel iſt als Propagandaſpiel gedacht und findet unmittelbar
niach Schluß des Waldlaufes des Sportvereins 1898 (Ziel: Stadion),
niachmittags 4 Uhr, auf dem Stadion bei freime Eintritt ſtatt. cs. P.

Zu dem am Sonntag nachmittag im Stadion ſtattfindenden Früh=
jahrswaldlauf
des Sportvereins ſind die Meldungen in großer Zahl.
auch von auswärtigen Vereinen eingelaufen. Der Sportverein und
auch die anderen teilnehmenden Darmſtädter Sportvereine werden er=
neut
zu beweiſen haben, daß ihre großen Erfolge am vergangenen Sonn=
tag
in Frankfurt a. M. keine Zufallserfolge geweſen ſind.
Nach Schluß der ſportlichen Veranſtaltungen trifft ſich der Sport=
verein
mit ſeinen auswärtigen Gäſten in ſeinem neuen Vereinsheim in
der Krone, woſelbſt auch die am Sonntag erzielten Reſultate bekannt
gegeben werden.
F. C. Eintracht=DarmſtadtV. f. R.
EintrachtV. f. R., dies wird genügen, um die Darmſtädter Fuß=
ballanhänger
am mergigen Sonntag vormittag auf den Platz am
Finanzamte zu locken. V. f. N. wird hiermit das ſeit Jahresfriſt aus=
ſtehende
Rückſpiel erledigen und verſuchen, ſich für die im Vorſpiel er=
lirtene
2:1=Niederlage zu revanchieren, dagegen wird Eintracht alles
daran ſetzen, um über ihren Lokalrivalen abermals zu triumphieren.
Die bis heute zwiſchen beiden Vereinen ausg tragenen Spiele dürften
wegen ihres fairen Verlaufs, einer bei Lokalkämpfen ſeltenen Erſchei=
nung
, noch in guter Erinnerung ſein; hoffen wir, daß das morgige in
demſelben Rahmen verläuft. Bei der zurzeit in guter Form befindlichen
Eintracht=Erſten ſowie der gutes Können zeigenden Ligaelf des V. f. 9.
erübrigt es ſich, weiteres über das Spiel zu ſagen. Der Spielbeginn
wurde, um den Intereſſenten des Spieles BürſtadtSp.=V. 98 auch
die Beſichtigung dieſes Spieles zu ermöglichen, auf vormittags 1½11 Uhr
feſtgeſetzt. Die 2. Mannſchaft wird nachmittags derſelben von V. f. B.
Ober=Ramſtadt im Freundſchaftsſpiele gegenüberſtehen.
Als letztes Privatſpiel vor den am nächſten Sonntag beginnenden
Jugendverbandsſpielen wird die 1. Jugendelf ſich zu 1860 Hanau be=
geben
, um das Rückſpiel auszutragen. Für die anderen Jugendmann=
ſchaften
wird noch weiteres in der morgigen Ausgabe berichtet werden.
F. C. Eintracht 1. Jgd.Sp.=Verein 1898 1a. Jad.
Nach dem aufſehenerregenden 1:0=Sieg der Eintracht über die
Sp.=V.=Jugend am vorigen Sonntag treffen nun dieſe beiden Mann=
ſchaften
am Saustag abend um 5,30 Uhr erneut aufeinander. Dies=
mal
im erſten Verbandsſpiel. Das Spiel verſpricht zweifellos noch
ſpannender als das vorige zu werden, da beide Mannſchaften als Mei=
ſterſchaftskandidaten
gelten.
Die 2. Jgd. und 1. Schüler ſpielen ihre Verbandsſpiele gegen
V. f R. Darmſtadt.
F! C. Eintracht 1. Jgd.1830 Hauau 1. Jgd.
Trotz des ſchweren Verbandsſpiels am Samstag läßt es ſich die
1. Eintracht=Jugend nicht nehmen, am Sonntag ein Propagandaſpiel
gegen die vor kurzem hier weilenden Hanauer auszutragen. Hoffen wir
auf einen vollen Erfolg der tüchtigen Eintrachtler, und mögen ſie unſere
Vaterſtadt würdig vertrcten.
Spcktator.
Verein für Raſenſpiele E. V., Darmſtadt.
Ka. Die 4. Mannſchaft ſowie die Ligaerſatzmannſchaft treten nachm.
auf dem Exerzierplatz gegen die gleichen von Viktoria=Afchaffenburg
an. Da am Nachmittag in Darmſtadt keine ſonſtigen Spiele von größe=
rer
Bedeutung ſind, ſo iſt ein Beſuch des V. f. R.=Platzes zu empfehlen,
um ſo mehr, als die Reſervemannſchaft vom V. f. R. äußerſt ſpielſtark
iſt und in Aſchaffenburg einen hervorragenden Gegner hat. Die
1a Jugendmannſchaft begibt ſich nach Pforzheim zum dortigen 1. F. C.,
um ſich in einem Propagandaſpiel mit der 1a Jugendmannſchaft dieſes
beſtbekannten Klubs zu meſſen. Mögen die V. f. R.=Jungens ſich ihrer
großen Aufgabe bewußt ſein, und mögen ſie im Spiel wie in geſell=
ſchaftlicher
Hinſicht den guten Ruf Darmſtadts als Sportſtadt verbeſſern
helfen. Die übrigen 5 Jugendmannſchaften ſind ebenfalls mit Spielen
beſchäftigt, ſo daß am Sonntag der V. f. R. wieder mit über 100 aktiven
Spielern auf den Plan tritt, die ſich in freier Natur auf den Sport=
plätzen
Körper und Geiſt kräftigen zum Nutzen ihrer ſelbſt und zum
Nutzen unſeres ganzen Volkes.
PfungſtadtWeinheim.
Am Sonntag ſtehen ſich in Pfungſtadt die 1. Maunſchaften von
R.=Spp. Germania=Pfungſtadt und F. V. Weinheim zu einem entſchei=
dungsvollen
Spiele gegenüber.

Turnen.

Waldlauf in Darmſtadt des 9. Kreiſes (Mittelrhein) 2. T.
Die Meldungen zum Mittelrheiniſchen Meiſterſchafts=Waldlauf ſind
ſehr befriedigend eingegangen.
Am 5000=Meterlauf beteiligen ſich 20 Mannſchaften und 80 Einzel=
läufer
. Die Geſamtzahl beträgt 175 Turner und Jugendturner. Dieſe
Zahlen beweiſen, daß das ſportliche Turnen im Mittelrheinkreis großen
Zuſpruch und eifrige Förderung findet.
Auch der Main=Rheingau iſt mit ſeinen Siegermannſchaften vertre=
ten
. Zum Meiſterſchaftslauf ſind faſt ausſchließlich die Mannſchaften aus
größeren Städten gemeldet, und zwar aus: Koblenz, Bad=Kreuznach,
Wiesbaden, Mainz, Worms, Frankfurt a. M., Offenbach, Hanau, Darm=
ſtadt
und anderen. Die Zeitverhältniſſe zwingen die Vereine, nur ihre
wirklich beſten Läufer zu ſchichen. Es iſt deshalb mit Beſtimmtheit ein
intereſſanter Lauf mit guten Leiſtungen zu erwarten.
II. S.
Jedem das Seine! Dieſer Wahlſpruch möge uns davor bewahren,
die Verdienſte des Darmſtädter Sportvereins 98 und der Verbände nur
im geringſten ſchmälern zu wollen. Wenn wir trotzdem auf den in ver=
ſöhnlichem
Sinne gehaltenen Bericht des Sportvereins erwidern, ſo tun
wir das nur, um dieſe Auffaſſung noch weiter zu fördern. Es ſei auch
von unſerer Seite dem Publikum gegenüber betont, daß das Zuſam=
mentreffen
der beiden gleichartigen Veranſtaltungen rein zufällig er=
folgte
. Bei Bekanntwerden der Veranſtaltung des Sportvereins waren
unſere Vorbereitungen ſchon im Gange und konnten nicht mehr rück=
gängig
gemacht werden. Wir geben uns der angenehmen Hoffnung
hin, daß die ſo zufällig zuſammenfallenden Waldläufe einen recht wür=

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Seite 13.
digen Verlauf nehmen werden, und geſtatten uns nochmals, alle Freunde
der Leibesübungen zum Meiſterſchaftswaldlauf des 9. Kreiſes D. T. mit
auſchließendem Handballſpiel auf dem Hochſchulſportplatz an der Nie=
der
=Ramſtädter Straße freundlichſt einzuladen.
H. S.

Hocken.

Sonntag vormittag 10,30 Uhr ſpielt die 1. Mannſchaft des Darm=
ſtädter
Hockeyklubs gegen die 1. des Turnvereins Mannheim von 1846.
Die Mannheimer zählen zu den ſpielſtärkſten Vereinen des Kreiſes
Württemberg=Baden und werden den Darmſtädtern ein gutes Spiel
liefern.

Ringen.

T.V. Nieder=Ramſtadt Borwärts=Groß=Ziumern.
Am kommenden Sonntag treffen ſich die Ringermannſchaft der
Sportabteilung des Turnvereins Nieder=Ramſtadt mit der ausgezeich=
neten
Ringermannſchaft des Athletenvereins Vorwärts in Groß= Zim=
mern
. Der Kampf beginnt um 3½ Uhr im Kaiſerſagl. Da Nieder= Ram=
ſtadt
zurzeit über ſehr gute techniſche Kräfte verfügt, ſins ſehr intereſſante
und ſpannende Kämpfe zu erwarten. Es ringen im Fliegengewicht
Schanz II., N.=R., gegen Ohl II., Gr.=3. Im Bantamgewicht Beck, N.=R.,
gegen Bechtold, Gr.=Z. Im Federgewicht Schanz I., 9.=N., gegen Weid=
ner
, Gr.=3. Im Leichtgewicht Voll, N.=R., gegen Dölcher, Gr.=Z. Inr
Leichtmittelgewicht Sior, N.=R., gegen Ohl I., Gr.=3. Im Schwermittel=
gewicht
Bender, N.=R., gegen Kranß, Gr.=Z. Im Schvergeiicht Kühn,
N.=N., gegen Sior, Gr.=3.

Pferdeſport.

Eröffnung der deutſchen Galopprennſaiſon 1924.
Am Samstag, 5. April, leiten nun endlich der Verein für Hinder=
nisrennen
in Karlshorſt und der Dresdener Rennverein den mehrfach
verſchobenen Galopprennbeginn ein. Der überaus lange Winter hatte
zur Folge, daß die Pferde nur ſehr wenig bearbeitet werden konnten,
und ſo dürften ſich an den erſten Tagen nur ſchwache Felder am Start
einfinden. In Berlin geht die Premiere in Karlshorſt vor ſich,
wvo der Verein für Hindernisrennen mit ſechs Hindernis= und einem
Flachrennen aufwartet. Im Hauptrennen des Eröffnungstages, dem
mit 6000 Mark dotierten Reſidenz=Hürbenrennen, dürften vorausſichtlich
nur drei Pferde ſich am 3000=Meter=Pfoſten einfinden, und zwar der
zwviſchen den Flaggen ſo glänzend eingeſchlagene König Midgs, ſowie
Eichwald und Alarid. König Midas ſollte nicht allzuviel Mühe haben,
Eichwald und Alarid das Nachſehen zu geben. Auch die übrigen Ren=
nen
werden nur eine ſchwache Beſetzung aufweiſen. Mit einem ge=
mif
ten Programm eröffnet der Dresdener Rennverein die neue
Saiſon. Der Sport dürfte auf recht anſehnlicher Stufe ſtehen, da aus
Berlin eine ganze Reihe Vollblüter nach der Elbeſtadt abgegangen ſind.
Unſere Vorausſagen: Karlshorſt: 1. Philiſter= Fliegen=
der
Holländer, 2. Eidmete=Sankt Martin, 3. Gnadenfriſt=Markgräfin,
4. König Midas=Eichwald, 5. Algebra=Gyganka, 6. Machenſchaft=
Adolphus, 7. Civiliſt=Blücher; Dresden: 1. Märchenzauberin= Kade=
witt
, 2. Sheitan=Lachſalve 3. Chryſolith=Primo, 4. Saloppe=Catania,
5. Pan Robert=Rubel, 6. Wetterſcheide=Jakor, 7. Tavalyi=Hiltrud.

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Weiterbericht der Gießener Wetterwarte.
Vorherſage für den 6. April:
Nachts kalt, bei ſchlvacher Beſuölkung, tagZiber milder, nördliche
bis öſtliche Winde, trocken.

Tugeskalender.
Landestheater, Großes Haus, 5½9 und 8 Uhr: Volkskonzert der
Städt. Akademie für Tonkunſt. Kleines Haus, nachmittags 3 Uhr,
Ende gegen 5¾ Uhr (Sondermiete Fr. II7): Der Barbier von Se=
villa
. Orpheum, 734 Uhr: Dolly (im Himmelbett). Früh=
lingsfeſt
, abends 7 Uhr, im Konkordiaſaal von Geſangverem Lie=
derhort
. Turnhalle Woogsplatz, abends 8 Uhr: Wohl=
tätigkeitskonzert
. Arbeiter=Athletik=Sportverein,
7½9 Uhr, im Mathildenhöhſaal: Ringkampf. Bund der Zivil=
dienſtberechtigten
(Militäranwärter), abenbs 7½ Uhr, inr
Saalbau: Frühlingsfeſt. Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=
Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feutlletsn und Heſſiſche Nachrichten: Max Streelo
Derantwortlich für Sxort: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußd enſt: Andreas Bauer
Derantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuble
Druck und Verlag: 2. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten

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Markt 7

[ ][  ][ ]

Darmſfädter Tagblaft

5. April 1924 Nr. 96

Wirtſchaftliche Rundſchau.
8 Vorläufiges Finanzgeſetz für das Rechnungs=
fahr
1924. Das Finanzgeſetz v. 14. 7. 1923 und der zugehörige Staatsvor=
anſchlag
werden auf die 4 erſten Monate des Rechnungsjahres 1924 er=
ſtreckt
. Die Steuern und ſonſtigen Abgaben ſollen nach den beſtehenden
Vorſchriften erhoben werden. Für die bis Ende Juli 1924 fälligen Ziele

ſind zu erheben: a) an Grundſteuer jährlich folgende Sätze, je von
vollen 100 Mark des feſtgeſetzten Steuerwerts: 1. von dem Grundver=

Ertverbsgeſellſchaften.

mögen, Art. 4 Z. a 1 des Landesſteuer=Ausf.=Geſ. 12 Goldpfg.;
2. vom Grundvermögen Art. 4 Z. a 2 dieſes Geſetzes und vom
Bergwerkseigentum: von einem Steuerwert bis zu 50 000 Mark ein=
ſchließlich
24 Goldpfg. von dem 50 000 Mark überſteigenden Steuerwert
bis zu 100 000 Mark einſchließlich 36 Goldpfg. von dem 100 000 Mark
überſteigenden Steuerwert 48 Goldpfg. Für Vermögen im Steuerwert
von 20 000 Mark und weniger ermäßigt ſich der Satz von 24 Goldpfg.
auf 20 Goldpfg.; b) an Gewerbeſteuer ein Steuerſatz von 1,6 v. H. des
Steuergrundbetrages. Die Vorſchriften des § 108 R.Abg.O. (Erlaß,
Erſtattung oder Anrechnung von Steuern) finden auf alle Steuern
und Abgaben des Landes Anwendung. Das Land wird an den
vom Reich für Land und Gemeinden zu überweiſenden Anteilen be=
teiligt
: an Einkommen= und Körperſchaftsſteuer mit 60 v. H., an Um=
ſatzſteuer
mit 50 v. H., an der Kraftfahrzeugſteuer mit 33/, v. H. und
an der Rennwettſteuer mit 100 v. H.

Die Freigabe des von Amerika beſchlag=
nahmten
deutſchen Guthabens ſcheint nunmehr endlich
in Fluß zu kommen. Der Amerika=Abteilung des Hanſa=Bundes
für Gewerbe, Handel und Induſtrie, Berlin NW. 7, Dorotheen=
ſtraße
36, ſind in den letzten Tagen mehrere Beträge zur Aus=
händigung
an die Beteiligten vom amerikaniſchen Treuhänder in
Waſhington zugegangen; ſie hat auch die Mitteilung erhalten, daß
nunmehr auf baldige weitere Freigaben zu rechnen iſt. Befremdend
wirkt es aber, daß von den geſamten beſchlagnahmten, etwa 22 000 Po=
fitionen
, erſt etwa 4000 Poſitionen reklamiert ſind. Möglicherweiſe
haben die Intereſſenten geglaubt, daß ihnen das freigegebene Geld in
Deutſchland beſchlagnahmt würde; das iſt nicht der Fall, im übrigen
ſteht es auch jedem frei, ſein freigegebenes Guthaben bei einer ameri
kaniſchen Bank zu deponieren. Zur koſtenloſen Auskunft iſt die Ame=
rika
=Abteilung des Hanſa=Bundes ſtets gern bereit. Den Anfragen iſt
ein Freiumſchlag für die Rückantwort beizufügen.

* Die erhöhten Reparationskohlenlieferungen
ab 1. April. Für die Kohlenausfuhr aus dem Ruhrbezirk nach dem
Auslande iſt durch eine Verordnung der Micum vom 1. April die Ein=
holung
einer Ausfuhrbewilligung der Micum erforderlich. Die nach dem
unbeſetzten Deutſchland gehenden Kohlen bedürfen einer ſolchen Geneh=
migung
auch weiterhin nicht. Am 1. April ſoll in der Neparations=
kohlenfrage
inſofern eine bedeutende Aenderung ein=
treten
, als die Vertrags=Beſtimmungen des Micumvertrags, die für
die Zeit des Uebergangs eine Ermäßigung der don der Reparationskom=
mion
feſtgeſetzten Kohlenforderungen vorgeſehen, nur bis zum 31. 3.
gelten.

Anleihen.

8 Goldanleihe der A.=G. Sächſiſche Werke, 1. Aus=
gabe
, 10 Mill. G.=Mk., Zeichnungskurs 95 Prozent.
In dieſe A.=G., Sitz Dresden, hat der Freiſtaat, Sachſen auf
Grund des Landesgeſetzes vom 30. Januar 1924 die ſtaarlichen Braun=
kohlenwerke
in Hirſchfelde und Böhlen mit den umfangreichen Gruben=
feldern
, die ſtaatlichen Elektrizitätswerke, das ſtaatliche Steinkohlen=
werk
in Zauckerode und die Beteiligung des Staates an privaten Elek=
trizitätsunternehmungen
des Landes eingebracht.
Die in die Werke (Böhlen iſt einer der größten Tagbaue Deutſch=
lands
) bereits inveſtierten Werte, zuzüglich des Kaufwerts der Betei=
ligungen
, erreichen einen Betrag von etwa 134 500 000 G.=Mk. Sämt=
liche
im Betrieb befindlichen Anlagen arbeiten ſchon jetzt mit Gewinn.
Die Ausnutzung des Großkraftwerkes Hirſchfelde iſt durch langfriſtige
Sromlieferungsverträge ſichergeſtellt. Zur Auswertung der reichen
Braunkohlenſchätze bei Böhlen ſoll weiter in Böhlen außer einer Brikett=
fabrik
ein Großkraftwerk mit einer Lieferung don etwa 100 000 Kilo=
watt
errichtet werden, das gemeinſam mit dem im Betrieb befindlichen
Großkraftwerk Hirſchfelde die Stromverſorgung des ganzen Landes
übernimmt. Zur Sicherung der geſamten Anleihe von 50 Mill. G.=Mk.
wird auf die geſamten Grundſtücken und Kohlenbergbaurechten der
Geſellſchaft eine erſtſtellige Sicherungshypothek eingetragen. Für Kapi=
tal
= und Zinſendienſt hat das Land Sachſen die Garantie übernommen.
Börſeneinführung in Berlin und Frankfurt a. M. wird erfolgen.

8 Schneider u. Hanau A.=G. in Frankfurt a. M. Der
Bericht über das abgelaufene Geſchäftsjahr verzeichnet lebhafte Arbeits=
tätigkeit
; neben den Haupt= und Spezialarbeiten für die Ausſtattung
vornehmer Wohnbauten kamen auch wieder größere Aufträge für Schiff=
bau
und Induſtrie zur Ausführung. Die Lieferungen = das Ausland
waren befriedigend. Der Verdienſt war bei allen Arbeiten normal. Im
neuen Jahre ſei gute Beſchäftigung. Nach entſprechenden Abſchreibun=
gen
und Rückſtellungen verbleibt ein zur Verteilung verfügbarer Be=

trag von 6 164 376 221 706,91 Mk. Dem Reſervefonds ſind 1050 000 Mk.,
der Spezialreſerve 1080000 Mk. überwieſen, dem Unterſtützungsfonds

für Angeſtellte und Arbeiter je 250 (00 000 Mk. Aufs neue Jahr wer=
den
vorgetragen 4 437 849 493 792 Mk.
* Verlin=Burger Eiſenwerk A.=G. Die in letzter Zeit
häufig umgehenden Gerüchte, daß dieſe Geſellſchaft den Vertrieb der
Ford=Automobile und Traktoren übernommen habe, werden
nunmehr offiziell als zum Abſchluß gekommen von her Geſellſchaft
ſelbſt beſtätigt. Die Berlin=Burger Eiſenwerke wollen einige umfang=
reiche
und beſonders geeignete Fabrikanlagen an der Waſſerkante zur
Montage zur Verfügung ſtellen, und beabſichtigen, alle ſperrigen Teile
unter Benuzung Fordſcher Fabrikationsmetboden in Deutſchland her=
zuſtellen
. Hierzu würden insbeſondere die Karoſſerien rechnen, die da=
durch
auch dem deutſchen Geſchmack angepaßt werden können. Die
Mehrzahl der im Zuſammenhang mit dieſer Angelegenheit in den letz=
ten
Tagen kolportierten Gerüchte werden von der Verwaltung entſchie=
den
dementiert, ſo insbeſondere das Eintreffen mehrer Schiffsladungen
Fordſcher Automobile im Hamburger Hafen und deren Verkauf zu
Schleuderpreiſen.

Die Wirtſchaft des Auslandes.

t. 42 Millionen Pfund Ueberſchuß im Haushalt
Großbritanniens. Das britiſche Finanzjahr geht mit dem heu=
tigen
Tage zu Ende und der Schatzkanzler Philipp Snoſden wird über
das künftige Haushaltsprogramm, das entweder am 22. oder 23. April
eingebracht werden ſoll, genaue Angaben machen können. Nach der
Daily Mail beträgt der Ueberſchuß für das gegenwärtige Finanzjahr
ungefähr 42 Millionen Pfund. Die Einnahmen beliefen ſich auf 840
Millionen und die Ausgaben auf 798 Millionen Pfund.

Warenmärkte.

wb. Amtliche Notierungen der Frankfurter Börſe, Abtei=
lung
Getreide vom 4. April. Getreide, Hülſenfrüchte und Biertreber
ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack. Preis je
100 Kilogramm: Weizen, Wetterau 17,7518,25, Roggen 15,7516,25,
Sommergerſte für Brauzwecke 2021, Hafer, inländiſch 1515,50, Hafer,
ausländiſch 0000, Weizenmehl, ſüdd. Spezial 0. 2777,75, Noggen=
mehl
2323,75, Weizen= und Roggenkleie 9,7510,50, Mais, gelb 19,25
bis 20.
wb. Berliner Produktenbericht. Aehnlich wie am
Effettenmarkt iſt auch im Produktenderkehr die hochgradige Geſchäfts=
ſtille
nach wie vor das Kennzeichen der Lage. Die Mühlen haben ſchwie=
rigen
Abſatz. Die nordiſchen Mühlen, welche Auslandsweizen verar=
beiten
, erhöhten wegen der Schwierigkeiten in der Beſchaffung von De=
viſen
ihre Forderungen in Mehl. Inlandsweizen iſt bei geringer Nach=
frage
nur ſpärlich angeboten. In Roggen iſt gegen den Wettbewerb
der Reichsgetreideſtelle nicht anzukommen. Die Preiſe ſind unverän=
dert
, ebenſo für Gerſte. Bei den übrigen Artikeln hat ſich in der Preis=
und Marktlage nichts verändert.
Getreide= und Futtermittelbericht (mitgeteilt von
der Rauhfutter= Futtermittel=, Getreide=, Gemüſe= und Hülſenfrucht=
großhandlung
, Internationale Import und Export Handelsgeſellſchaft
m. b. H. Emden). Deutſcher Markt. Futtermittel: per Zentner in Gold=
mark
: La Platamais frei Hamburg oder Bremer Kai 9,40 bis 9,55,
Mixed Mais frei Hamburg oder Bremer Kai 9,35 bis 9,50, Kleeheu, ab
norddeutſcher Station 4,50 bis 4,75, Wieſenheu, ab norddeutſcher Station
2,70 bis 3, Getreide=Preßballenſtroh, ab norddeutſcher Station 1,75 bis
1,80, Drahtgepr. Erbſenſtroh, ab Oſtfriesland 1.90 bis 2, Drahtgepr.
Bohnenſtroh, ab Oſtfriesland 1,40 bis 1,50 Runkelrüben 1,10 bis 1,20,
Steckrüben 1,20 bis 1,35. Getreide: Inländiſcher Hafer 7.45 bis 7,50,
inländ. Weizen 9 bis 9,20, inländ. Roggen 7,70 bis 7,75, inländ. Buch=
weizen
bis , inländ. Sommergerſte 9,50 bis 9,65, inländ. Winter=
gerſte
9,50 bis 9,65. Hülſenfrüchte, inländiſche: grüne Speiſeerbſen 17
bis 17,50, graue Speiſeerben 15 bis 15,50, graue Futtererbſen 12,50 bis
12,75, Ackerbohnen 10,50 bis 10,70. Ohne Verantwortung. Aenderungen
vorbehalten!

Börſen.

wh. Berliner Börſenſtimmungsbild. Wenn ſich auch
während des Börſenverlaufs in der bisherigen drückenden Geſchäftsſtille
nichts geändert hat, iſt die Grundſtimmung doch, wie ſchon geſtern an=
gedeutet
, entſchieden freundlicher geworden. Die Spekulation nahm zum
Wochenſchluß Deckungen vor, ſo daß ſich der Kursſtand für Dividenden=
papiere
aller Gattungen um 1 bis vereinzelt 2 Billionen Prozent hob.
Die Lage des Geldmarktes bleibt nach wie vor ziemlich angeſpannt, wenn
auch die Nachfrage nicht mehr ſo dringlich wie in den letzten Tagen
iſt. Da ſachliche Beziehungen und Anregungen von Bedeutung nicht
vorlagen und die geſtrigen Ausführungen Poincarés in der Kammer
nicht dazu angetan waren, irgendwelchen optimiſtiſchen Erwartungen
für eine Erleichterung der Lage Deutſchlands Raum zu geben, verſchwan=
den
im Verlaufe die anfänglichen Anſätze zu einer leichten Geſchäfts=
belebung
, und der Kursſtand erfuhr nur eine geringfügige Verände=
rung
. Dies gilt für alle Marktgebiete. Am Deviſenmaukt war die
Nachfrage heute etwas größer. Aenderungen von Bedeutung ſind aber
in den Zuteilungen und Notierungen nicht eingetreten.

Oeviſenmarkt.

Geld V
Brief
Geid Rie
tiert Amſterdam=Rotterdam . 135,51 156.39 155.61 156.39 1 Proz. Brüſſel=Antwerpen ... .." 21.55 21.6 20.25 235 1 Proz. Chriſtiania..
.. 57.36 57.64 57.06 57.34 1Proz. Kopenhagen 69.33 69.77 69 43 69.77 1 Proz. Stockholm. 110 72 111.28 110.92 111.48 1 Proz. Helſingfors 10 57 10 63 10 57 10.63 2 Proz. Italien".
London 18.85 18.95 18 45 18.55 1Proz. 18.055 18.145 18.055 18.145 1Proz. New=York: 4.19 4.21 4.19 4.21 1Proz. Paris.. 25 14 25.26 24 19 24.31 1 Proz. Schweiz. 73.57 73.93 73.32 73.68 1 Proz. Spanien b4.86 65 14 51.06 55 34 1 Proz. Wien (i. D.=Oſterr, abg.). 6.08 6 12 6 98 6.12 2 Proz. Prag .. 12.71 1279 1271 1279 1Proz. Budapeſt.. 6.38 6.42 5.96 6.02 voll Yuenos=Aires. 1375 1.385 1.375 1.385 1 Proz. Bulgarien, 3.29 3.31 3.29 3.31 60 Pr. Japan 1.793 1.805 1.795 1.805 1Proz. Rio de Je 0.485 0.505 0 4½ 0.405 5 Proz. Belgrad.. 5.63 5.67 567 60 Pr. Liſſabon 13.21 13.29 10 Pr. Danzig". 72.21 72.59 72.21 72.59 2 Proz.

Berliner Kurſe (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000.

Aktiengeſ. für Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f.Elektr. W.vorzug.
Bismarckhütte.
Braunkohlen=Briketts .
Bremer Vulkan".
Wolle...
Chem. Heyden..
Weiler
Deutſch=Atlant. 2
Deutſche Maſchin
Deutſch=Niedld.
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroleun
Dt. Kaliwerke
Dt. Waffen u. Munit
Donnersmarckhütte
Dynamit Nobel
Elberfelder Farben
Elektr. Lieferung
R. Friſter
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Gußſtahl.
Geſ. f. elektr. Untern..
Halle Maſchinen
Han. Maſch.=Egeſt

3. 1.
13000
20500
30000
9375

47000
7000
72000
88100
17009
27000

10
110000
6625
15250
15700
4750
5100
22000
14250
0

1330
21500
29509
10000
9000
49000
27000
68100
90000
5250
14000
13000
7400
28000
51200

46500
90060
120030
G5o
15800
16250
5000
5100
24250
16300
19750
44500

Hanſa Dampfſch. . ..
Hemoor Zement .....
Hirſch Kupfer ..
Höſch Eiſen ......"
Hohenlohe Werke..
Kahla Porzellan.
Lindes Eismaſch.
Lingel Schuh
Linke u. Hofmann.
L. Loewe u. Co.
C. Lorenz
Mequin
Niederländiſche Kohl
Nordd. Gummi
Orenſtein.
Rathgeber
Rombacher Hüt
Roſitzer Zucker
Rütgerswerke
Sachſenwerk
Sächſiſche 6
Siemens Glas
Thale Eiſenhütte
Ber. Lauſitzer Gla
Volkſtedter Porzellan.
Weſtf. Eiſ. Langendreer
ittener Gußſtahl..
Wanderer=Werke ...

3. 4.

77000
33000
42625
32100
11250
(500
3875
24100
4 300
5125
27500
33000
900
15125
7250
1890
34000
14250
2600
Ri
2000

3000
34250
11000

4. 4.
12750
47500
32600
43000
32750
12000
7000
39
Be5
44750
5875
26500
36009
1a
34000
15250
2750
27500
23000

9600
21000
32500
21000

Frankenkurs in London:
Markfurs

74.95
20.25

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Abtien.

Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.

Frankfurter Kursbericht vom 4. April 1924.

14 15 13 37 3 26 13,2 13,75 13,5 14,6= 11.75 8 3,1 5.4 5,8 7,5
4,8 15 13 13.25 ſ. 105 7,8 235 2.75 P. 10½ 4,3 2.8 33 6,25 65 15 15.1 5,7: 12,1 13 8,1 4a 45 4.25 775 8 3,75
3,6 4,5
3,5 105 57 5,75 1 26,75 17,5 18 1,3 1,23 2,1 12.25 5,5 ,75 2,2 2,5 j= 9,6 16 18 2.45 2,5 9,5 1. 6.4 6,6 14,2 14 3,6 4,5 47 6.1 12. 9.5

Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe .........."

Dollar=Goldanleihe. . . ........"
Dollar=Schatzanweiſungen ..
Dt. Schatzanw. K Ausg. Tv. 23
K, IIv. 23
Tv.24
K IIv. 24
4½V TV. u. V. Schatzanweiſg.
4½.%VI.IK.
(½Dt. Schutzgebiet v.0.8-11u.13
v. 14

Slarprämienanleihe ..
..
Zw igsanleihe .... ..
4% Preuß, Konſols ..

3½%

3%
4% Bab. Anl. unk. 1935 ......
8½% v. 1907 ......."
4½ Bahern Anleihe ........."

8½9
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatanw.
rckz. 26 ... . . . . ..."
816½ Heſſen Reihe XXXHI.

untilgb. b. 28 . . . . . ..
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . .. ..
3½% ...............
5% ............
4½ Württemberger .........."

b)Ausländifche.
Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
d. 1902 ..........

Bulgar. Tabak 1902.... ..
Griech. Monopol ......."
20 Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ...........
% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ....... . ..........
Oeſt. Goldrente ........."
einheitl. Rente ......"

Rum. am. Rente v. 03 ...,
2 Goldrente v. 13 ....
am. Goldrente konv.
am. v. 05 .........

Türk. (Abmin.) b. 1903..
(Bagdad) Ser. I
II
=
v. 1911, Bollanl.

3 Ung. Staatsr. v. 14
Goldrente .....
Staatsr. v. 10
Kronenrente ..

Außereuropäiſche.
50 Mexik. amort. innere . . . . .
konf. äuß. v. 99....

4½ Golt v. 04, ſtfr. . . .
konſ. inner. .. . . . .
Frrigationsanleihe
4½0
5% Tamaulipas, Serie T.....

3. 4. 4. 4. 0.099 0.1055 0,525
42 42 83 83 3.1 0.15 0.161 3.5 Md 3.25 Md 0.33 0.3251 029 0.46 0325 04051 0715) 0G5 0.63
4,2 4.2 500 T zo0 1 03 0.21 927 0,013 2.9 3,5 2,75 0,8
2,75 3,5 55 10. 10.5 2 1.1 275 79 2,5 45, Pl. 0,75 27 B B

Dblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . .
4% Gal. Carl Ludw.=Bahn. . . .
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. ..
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Loms.)
2 6%Neue
42 Oeſt. Staatsb, v. 1883 ....
39 Oeſt. 1. b. 8. Em..
9. Em. .. . ."

v. 1885 ..."
2 Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
% Audolfb. (Salzkammerg.) ..
20 Anatolier I............"
Salon. Conſt. Jonction ...
Salonique Monaſtir ......"
2 Tehuantepee. . . . . . . . . . . . .

12%0

10.5
10,5
10
10.5
10.25

Nach Sachwvert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
52 Badenw. Kohlenwertanl.
60 Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl.v. 23
5% Preuß. Kaliwert=Unleihe ..
5% Roggenwert=Anl.
5½ Sächſ. Braunk.=Anl. Ser, Iu. II
5% Südd. Feſtwertbk. . . . . . . . .
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein. . . . . .. ...
Bayer Hypotheken= u. Wechſelb,
Berliner Handelsgeſellſchaft ...
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein....
Deutſche Vereinsbank .... ...."
Disconto=Geſellſchaft . . . .....
Dresdner Bank. .......... ..
Frankfurter Bank ..........."
Hhypotheken=Bank.
Metallbanr. . . . . . . . . . . . . . . . . ."
Mitteldeutſche Creditbank. . . . . ."
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . ..
Reichsbank=Ant. . ... ..
Rhein. Creditban. ........"
Hhpothekenbank.
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank .. . . . . . . . .... . .....
Wiener Bankverein .........."

Berglverks=Aktien.
Berzelius .. . . . .. . ..........
Bochumer Bergb. ....... ....
Buderns. . . . . . . . . . .... ......
Dt. Luxemburger ... . . . . . ...."
Eſchweiler Bergwerks=Akt. .. . .
Gelſenkirchen Bergw. .... .. .."
Harpener Bergbau. . ..... .. ..
Kaliwerke Aſchersleben .......
Salzdetfurth .. . . . . ."
Weſteregeln ......."
Klöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren ........"
Mansfelder ................."
Oberbedarf .. . . . . . . . ........"
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......"
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ....
Phönix Bergbau ............"

9.1

12

13

0.4875
75
275
0.3625

8,1

W=
42.25
70 25
49
63
13,25

0.39

21

35,5
925

23,5
31,2

Tauſend, M Millionen, M4 Milliarden. 0U ohne Umſaz, X rationiert.

Rhein. Stahlwerke ... . . . . . . ..
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Fuchs, Waggon Stamm .. . . ."
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3. 4. 18.25 20,5 12 12,5 ½5 4,5 14.75 10.5 1s 4,1 36 16,25 19 10.25 2,5 54 129 16 16,5 13 1225 4 4,8 42 18.95 23 2,3 5.25 1. 15,25 181, 15,5 104 07 5,75 8 13.5 72 24.* 22,25 22,75 2,3 54 14,8 121 12

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...
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Lederwerke Spicharz .. . .. . ..
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Moenus Stamm .. . . . .. . . . . .
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Neckarwverke Eßl. Stamm .. . ..
Pleawerke Frankfurt a. M... ..
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer ........"
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Reiniger, Gebbert & Schall. . .
Rhein. Elektr. Stamm .. . . . . . .
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Niedinger, Maſchinen ... . . . . . .
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Kütgerswerke .. .. .. ... . ... ..
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Schuhfabrik Berneis=Weſſel ..."
Schuhfabrit Herz ......... ..
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Seilinduſtrie Wolff .........."
Sichel & Co., Mainz.

Siemens Elektr. Betriebe ... ..
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Siemens & Halske. . . ....... .
Stöckicht=Offenbach=Gummi .. .
Süddeutſche Immobilien ....."
Thüring. elektr. Lief.=Geſ., Gotha
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Beithwerke in Sandbach .....
Verein f. Chem. Induſtr. Frrft.
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
Faßfabriken Caſſel ..."
Gummifabr. Bln.=Frkf..
Pinſelfabr. Nürnberg ..
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Bogtländ. Maſch. Vorzüge ...."
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Voigt & Haeffner Stämme . . .
Poltohm, Seil..............
Wayß & Frehtag. . . . . . ..... .
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Frankenthal
Heilbronn
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113
21.5

0,85
37

10

3,78
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[ ][  ][ ]

Rummer 96.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 5. April 1924.

Seite 15.

Hans Peter Kromi der Lebendige.
Eine Geſchichte von Ufer zu Ufer
von Johanna Wolff.
95)
(Nachdruck verboten.)
Ja. lind der Schandkerl bin leider ich, ſagte Hans Peter
lachend. Auch ein Kampfplatz, wenn Sie vollen, lieber Matt,
und nicht einmal mehr ein friedlicher! UInd er teilte den drei
Aufhorchenden mit, was ſich während der Zeit in ſeinen Verhält=
niſſen
begeben, und wies ihnen zum Feuſter hinaus dies und
jenes, was hier ſeit den Kriegsjahren eingerichtet und geſchaffen
worden wwar.
Und die hübſchen Häuschen an den Hügeln waren doch auch
nicht vorhanden, als wir da unten unſere Spiele abhielten,
meinte Bruno Wendel, da möchte ich mir gleich eins ausſuchen,
was?
Und wieder erzählte ihnen der Haide=Ingenienr von den
Heimſtätten und wie er darauf gekommen, ſeinen Werkleuten
Wohnungen zu bauen. Schießer ſah ihn voll Staunen an: Mein
Gott, Herr Kromm, ich dachte, wir hätten da draußen geſchafft
und gerackert, aber Sie Sie müſſen ja Tag und Nacht in Tätig=
keit
geweſen ſein!
Ja, wahrhaftig! fügte Kornelius hinzu, Sie ſchaffen hier
ſogar mit großen Bohrtürmen. Und da ſagt man, daß Deutſch=
land
zugrunde geht Ne! Können Sie nicht einen Schmied
gebrauchen? rief er frohherzig. Es muß eine Luſt ſein, bei
Ihnen Arbeiter zu ſein.
Dann ſtelle ich mich als Techniker ein, fügte Schießer hinzu,
und Stieglitz wird Platz=Barbier; ſo wären wir alle drei verſorgt
und könnten heiraten.
Süßkind iſt taulich, klang es kläglich aus der Ecke her.
Wenn der das N ausſprechen lernt, könnte er vielleicht
Buchhalter werden, meinte der Schmied, er iſt nämlich Kauf=

mann geweſen; der hat ein koloſſales Gedächtnis gehabt, beſon=
ders
für Zahlen.
Aber der Stieglitz, der iſt doch eigentlich der Nützlichſte unter
uns, der kann alles, äußerte Schießer, ſeinem Freund Wendel
einen Schulterſchlag verſetzend, der hat unſere durchgelaufenen
Füße und verlauſten Köpfe betreut, gelegentliche Löcher im Leibe
und chroniſche Löcher in den Hoſen hat er geheilt, und dabei war
er noch der Fleißigſte im Steineſchleppen für die Aasviecher, die
Franzen. An dem Jüdchen hat er wie ein Bruder gehandelt.
Iſt’s nicht wahr, Kamelius?
Mehr als wahr, nickte der zurück.
Nu aber Schluß, Kinder! rief der Gelobte. Seht da, Süß=
kind
, der Glückliche, ſchläft ſchon wieder.
Er ſchläft immmer, meinte Kamelius. Hat nicht Schießer
im ſchönen Frankreich ſeine drei Tage Dunkelarreſt gekriegt, weil
er dem Kerl, der Süßkind etwas unſanft aus dem Schlaf pikte,
die deutſche Fauſt hinter die Ohren ſetzte? Ach ja, Herr Kromm,
fuhr er mit blitzenden Augen fort, wir Deutſchen ſind in dieſem
Krieg gewiß keine Engel geweſen; aber die Franzen giften
wollen wir’s jawohl, fortgiften von Kind zu Kindeskind
was jene Kulturbeſtien deutfchen Menſchen getan! Nein, laſſen
Sie mich, ſo was muß heraus! Das liegt wie ein Eisklumpen,
hier und ſchmilzt nicht und vergeht nicht. Das iſt kein Hetzen
und iſt kein Haß das bekannt zu machen iſt nur unſere ver=
dammte
Pflicht und Schuldigkeit! Und verflucht ſoll ſein, wer
von unſeren Leuten das vergißt! Die Schmach! Die die
Schläge, fügte er leiſe wie für ſich hinzu. Mancher trägt ein
Mal der Schande an ſich herum, das wird forthrennen von Ge=
ſchlecht
zu Geſchlecht.
Schießer hatte ſich mehrmals über die Stirn geſtrichen, als
täte ihm da etwas weh: Kamelius hat recht. Und die Weiber!
Die Weiber, Herr Kromm, das waren die ſchlimmſten. So was
von ausgeklügelter Bosheit würde eine deutſche Frau nie voll=
bringen
können. Und es war nicht immer der Pöbel, der’s tat.
Ob ſie merkten, daß einem die Knochen krachten, ob ſie fahen, daß

einem die Plautze vor die Füße fiel, ſie verluſtierten ſich an dem
armen deutſchen Blut und hatten ihr Gelächter über die, die ſich
in Todesqual wanden
Er atmete kurz und wild und wiſchte ſich die feuchte Stirn:
Nur nicht mehr daran denken hier nicht hier iſt
Friede. Was? Aber die Vergeltung iſt unſer! Da mag die
Bibel ſagen, was ſie will. Ueberhaupt Gott! So in armſeligen
Gott hat noch kein Volk gehabt, wie das deutſche Volk. Den
ſollte man vor Gericht ziehen und ſehen, was an ihm dran iſt.
Ja! Und wenn’s noch einmal losgeht, ich wär der erſte, der die
Feldſtiebeln herkriegt.
Wie ausgetauſcht war der Menſch mit dem hübſchen und
ruhigen Angeſicht. Er ſtand da, aufgereckt, die Fäuſte geballt, und
der kleine Schnurrbart auf ſeinen Lippen ſträubte ſih.
Der Zug hielt. Der Wagen nahm die Ankömmlinge auf und
brachte ſie in glatter Fahrt zur Sonnenmühle. Und auch das
Vierblatt rückte ſich die Sitzſchemel an das Bänklein unterm
Holunder, hockte da, dachte an Vergangenes und ließ ſüch’s rau=
chend
wohl ſein, oder machte Gemüſe und Kartoffeln für die
Mahlzeiten zurecht. Stieglitz war Kunſtpfeifer, und Kamelius ſang:
Wer beſſert fremde Dächer aus
Und ſchert ſich nicht ums eigene Haus?
Wer richtet fremde Sparren?
O ſeht mir doch! O ſeht mir doch,
Das tun die deutſchen Narren!
Gerd und Günterlein waren ſelig. Welch herrlich Reiten
gab’s auf den Knien dieſer Vaterlandsverteidiger! Die konnten
es noch beſſer als der Vater, der immer auf ſein Auge achten
mußte. Sie ſetzten die bunten Mützen auf und tippten mit ihren
Fingern Knöpfe und Achſelklappen an den grauen Nöcken ab,
die ihnen ſo ganz beſonders ſchön vorkamen.

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1. Steuerpflichtige mit einem ſteuer=
pflichtigen
Umſatz von mehr als 1,5
Millionen Mark im Kalenderjahr 1922,
das ſind alſo die Steuerpflechtigen, die
zu monatlichen Vorauszaglungen auf
die Umſatzſteuer verpſlichtet ſind,
2. Steuerpflichtige mit einem ſteuer=
pflichtigen
und einem ſteuerfreien
Umſatz von mehr als 1,5 Millionen
Mark im Kalenderjahr 1922.
II. Vierteljährliche Vorauszahlun=
iIgen
auf Einkommen= und Körperſchufts=
ſteuer
haben zu leiſten:
11. Alle Gewerbetreibende (natürliche Per=
ſonen
und Körperſchaften), ſoweir ſie
nicht zu monatlichen Vorauszahlungen
verpflichtet ſind (I Nr. 1 und 2).
12. Steuerpflichtige, die lediglich Arbeits=
einkomment
von mehr als 2000 Gold=
mark
im abgelaufenen Kalenberviertel=
jahr
bezogen haben,
3. Steuerpflichtige, die im abgelaufenen
Kalendervierieljahr lediglich Einkom=
men
aus vermieteten und verpachte=
tem
Grundbeſitz, aus freien Berufen,
aus anderer ſelbſtändiger Arbeit und
aus ſonſtigen Einnahmen bezogen
haben, und zwar ohne Rückſicht auf
die Höhe dieſes Einkommens,
4. Steuerpflichtige, die im abgelaufenen
Kalendervierteljahr Arbeitseinkommen
und Einkommen im Sinne von Nr. 3
von zuſammen mehr als 2000 Gold=
mark
bezogen haben.
III. Voranmeldungen für die Voraus=
zahlungen
haben ohne beſondere Auf=
forderung
abzugeben:
/1. Die unter I Nr. 1 und 2 und unter II
Nr 1 und 3 bezeichneten Perſonen und
Körperſchaften, wenn die Brutto=/Roh=)
Einkünfte (Betriebseinnahmen) iur
Vorauszahlungsabſchnitt (Monat,bezw.
Kalendervieiteljahr) insgeſamt mehr
als 500 Goldmark betragen haben,
2. Steuerpflichtige, die in einem Kalender=
vierteljahr
bezogen haben:
a) Brnttoarbeitslohn von mehr als
2200 Goldmark,
b) Bruttoarbeitslohn und Bruttoein=
künfte
aus vermietetem und ver=
pachjetem
Grundbeſitz, aus freien
Berufen, ſelbſtändiger Arbeit und
ſonſtigen Einnahmen, wenn der
Bruttoarbeitslohn unter Hinzurech=
nung
der Bruttveinkünfte der vor=
bezeichneten
Bezüge den Betrag von
2000 Goldmark überſtiegen hat.
Die Voranmeldungen ſind gleichzeitig
mit der Vorausza lung auf vorgeſchrie=
benen
Vordrucken bei dem zuſtändigen
Finanzamt abzugeben. Die Vordrucke
für die Voranmeldungen ſind bei dem
Finanzamt, für den Landbezirk auch bei
den Bürgermeiſtereien erhältlich.
IV. Wegen der Höhe der zu leiſtenden
Vorauszahlungen wird auf Preſſenotizen
in den Tageszeitungen verwieſen. Jede
nähereAuskunft erteilt auch dasFinanzamt.
Die Vorauszahlungen auf Einkommen=
und Körperſchaftsſteuer ſind fällig binnen
10 Tagen nach Ablauf des Vorauszah=
lungsabſchnitts
(Monat, bezw. Kalender=
vierteljahr
), ſie werden nicht erhoben,
wenn ſie den Betrag von 5 Goldmark
nicht überſteigen. Späteſtens am 10 April
1924 ſind alſo Vorauszahlungen und Vor=
anmeldungen
für den Monat März. bezw.
für das erſte Kalende vierteljahr 1924 zu
bewilken. Im Falle nicht rechtzeitiger
Leiſtung der Vorauszahlungen, bezw. Ab=
gabe
der Voranmeldungen treten nach
Ablauf einer ſiebentägigen Schonfriſt (17.
April 1924) Rechtsnachteile ein. (4245
Die Finanzämter:
griſtadt=Stadt, Darmſtadt Land.

[ ][  ]

Seite 16.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 5. April 1924.

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