Einzelnummer 20 Goldpfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 89
Samstag, den 29. März 1924. 187. Jahrgang
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zeile 4.50 Goldmark. Alle Preiſe in Goldmark
(t Dollar — 4.20 Mark). — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streik uſw erliſcht
ſede Verpſtichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlicher Beitreibung fällt ſeder
Nabatt weg. Bankonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
Das neue Miniſteriam Poincare.
Oas endgültige Kabinett Poincaré.
* Paris, 29. März. (Priv.=Tel.) Die offizielle
Zuſammen=
ſetzung des Kabinetts Poincaré iſt folgende:
Miniſterpräſident und Miniſter des Aeußern: Poincare,
Juſtiz: Lefévre du Prey,
Inneres: de Selves,
Finanzen: Marſal,
Krieg und Penſionen: Maginot,
Marine: Bokanowski,
Unterricht: de Jouvenel,
Kolonien: Fabry,
Oeffentliche Arbeiten: Le Trocquer,
Handel, Induſtrie, Poſt, Telephon: Loucheur,
Landwirtſchaft: Capus,
Wohlfahrt und Arbeit: de Vincent,
Wiederaufbau: Louis Marin.
Das Miniſterium für Wohlfahrt und Arbeit iſt mithin zu
einem einzigen Miniſterium zuſammengezogen. Poſt und
Tele=
phon fallen mit dem Handelsminiſterium zuſammen. Was die
übrigen Unterſtaatsſekretariate anbelangt, ſo iſt ihr Schickſal noch
nicht definitiv geregelt. Es heißt, daß die meiſten von ihnen
aufgehoben werden ſollen. Das neue Kabinett hält morgen
vor=
mittag um halb 10 Uhr unter dem Vorſitz Poincares ſeine erſte
Sitzung ab. Die Miniſter werden ſich hierauf in Begleitung des
Miniſterpräſidenten nach dem Elyſeé begeben und Millerand
vor=
geſtellt werden. Die Regierungserklärung, die morgen und
über=
morgen ausgearbeitet werden wird, beabſichtigt Poincaré am
Montag in der Kammer zu verleſen.
Die Zuſammenſetzung des Kabinetts, an der eventuell noch
geringfügige Aenderungen vorgenommen werden können, wird
in Pariſer politiſchen Kreiſen lebhaft beſprochen. Die Teilnahme
Loucheurs und Vincents hat Aufſehen erregt und wird als ein
Beweis dafür aufgefaßt, daß Poincaré im Hinblick auf die
kom=
menden Neuwahlen eine Annäherung an die Linke
herbeizufüh=
ren beſtrebt iſt. Henry de Jouvenel iſt auch wegen ſeiner liberalen
Tendenzen vekannt. Er unterhält enge Beziehungen zu dem Block
der Linken, von dem einer hervorragt: Robert de Jouvenel, ſein
Bruder.
Die letzten Verhandlungen Poincarés.
Paris, 28. Mürz. Ueber die letzten
Verhand=
lungen Poincarés zur Vervollſtändigung ſeiner
Miniſter=
liſte berichtet Havas, auf Drängen Poincarés habe Senator
de Selves ſeinen erſten Entſchluß rückgängig gemacht und
das Portefeuille des Innern übernommen. Um
3 Uhr habe ſich Poincaré zu dem Kammerpräſidenten
Raoul Peret begeben und ihm das
Juſtizminiſte=
riumangeboten, das mit dem ſtellvertretenden Vorſitz des
Kabinetts verbunden iſt. Die Antwort Perets wird erſt gegen
Abend erwartet. Das Miniſterium für die
befrei=
ten Gebiete ſoll im Gegenfatz zu den ſeit längerer Zeit
verbreiteten Gerüchten in ſeiner bisherigen Geſtalt beſtehen
bleiben. Der Abgeordnete Louis Marin, dem dieſes
Portefeuille angeboten wurde, hat inzwiſchen Poincaré
ſeine Zuſage gegeben. Das
Ackerbauminiſte=
rium wird dem Abgeordneten Lefevre du Prey
ange=
boten werden, der dieſes Portefeuille unter dem letzten
Mini=
ſterium Briand inne hatte. Der Abgeordnete Daniel
Vin=
cent hat das Arbeitsminiſterium übernommen.
Auch er gehörte als Inhaber des gleichen Portefeuilles dem
Miniſterium Briand an. Um 4½ Uhr hatte Poincars eine
Beſprechung mit Oberſtleutnant Fabry, dem, wie
gemeldet, das Kolonialminiſterium übertragen
werden ſoll.
Ein Triumpirat in Frankreich?
Paris, 28. März. Das neue Kabinett wird auf
der Baſis eines Triumvirats Poincaré—
Magi=
not und Le Trocquer gebildet werden.
Indis=
kretionen zufolge ſoll Maginot dargelegt haben, daß
das neue Kabinett in innerpolitiſcher Beziehung darauf
drin=
gen müſſe, daß die Autorität Frankreichs wieder zum
Anſehen gebracht werde. Dieſe Wiederherſtellung der
geſchwundenen Autorität müſſe ſich zunächſt auf die
Diſziplin der Beamten erſtrecken. Es könne nicht
mehr geduldet werden, daß Beamte des Staates der
Kommuniſtiſchen Partei angehören. Man will
zunächſt Verwarnungen an die betreffenden
Be=
amten erteilen und mit Strafverſetzungen, vor allem
bei einzelnen Präfekten, beginnen. Maginot ſoll auch Poincaré
darauf hingewieſen haben, daß ſich der frühere
Miniſter=
präſident zwar verpflichtet habe, die Wahlen
bis zum 11. Mai durchzuführen, daß dagegen der
neue Miniſterpräſident dieſe Verpflichtung
nicht anzuerkennen brauche. Infolgedeſſen nimmt
man an, daß die Wahl eine Verſchiebung erfahren werde.
Zum Abbau der Miniſterien in Paris.
* Paris, 28. März. (Priv.=Tel.) In Kreiſen, die dem
Quai d’Orſay naheſtehen, verlautet heute mittag, daß der jetzige
Marineminiſter Raiberty an die Spitze des Miniſteriums der
nationalen Verteidigung, welches die Miniſterien des Kriegs und
der Marine umfaſſen wird, treten, und ihm Marſall mit
aus=
gedehnten Vollmachten zur Seite gegeben werden. Allerdings
wird Poincaré es vorläufig dabei bewenden laſſen, eine Neihe
Miniſterien aufzuheben, beziehungsweiſe zu einem einzigen
zu=
ſammenzufaſſen. Was die Zuſammenfaſſung des Kriegs= und
Marineminiſteriums zu einem Miniſterium der nationalen
Ver=
teidigung anbelangt, ſo wird angeſichts der damit verbundenen
techniſchen Schwierigkeiten vorläufig bis nach der Bildung des
neuen Kabinetts gewartet werden, um dann in Nuhe alle
ent=
ſprechenden Vorkehrungen zu ſeiner Organiſation treffen zu
Der Plan des Komitees Dawes.
Lage zu ſein, den Plan des Komitees Dawes zu
ent=
wickeln, deſſen Aufgabe nicht darin beſtanden habe, die Höhe der
keit Deutſchlands abzuſchätzen. Die Sanierung der Finanzen,
von drei Jahren.
gleichsämter und die Reſtitutionsämter mit Mitteln verſehen und
auch für die Erhaltung der franzöſiſchen Beſatzungsarmee
aufzu=
kommen habe, eingeſchränkt, weil die vorgeſehenen
Aus=
gaben für dieſe 4 Kategorien bis zum Ablauf des Moratoriums
ſich von Jahr zu Jahr ſteigern ſollen. Ueber die Summen, die
hierfür einzuſetzen ſeien, hätten ſich die Sachverſtändigen noch nicht
geeinigt.
den Stand geſetzt ſein, jährlich ungefähr 2,5 Milliarden Goldmark
zu bezahlen. Dieſe 2,5 Milliarden Goldmark ſollen bezahlt
wer=
den aus den Zolleinnahmen, aus den gegenwärtigen und
telt werden ſollen: 1200 Millionen Goldmark (ſtrittige Ziffer), aus
den Zinſen der Obligationen auf die deutſche
Wirtſchaft: 300 Millionen Goldmark, aus den Zinſen der
Obligationen, die durch die Eiſenbahn garantiert
werden: 1 Milliarde Goldmark.
mit einer Hypothek von 10 Mflliarden Goldmark
zu Gunſten einer Geſellſchaft belaſtet werden, die für einen
ent=
ſprechenden Betrag Obligationen ausgeben würde. Dieſe
Obli=
gationen würden 40 Jahre hindurch 6Prozent
Zin=
ſen tragen. (5 Prozent Zinſen und 1 Prozent
Tilgungszah=
lung.) Von dieſen 10 Milliarden Goldmark würden 6 Milliarden
der Reparationskommiſſion übergeben werden, die ſie entweder
behalten und die 300 Millionen Zinſen jährlich an Zinſen
ein=
ziehen, oder ſie an Privatperſonen verkaufen würde und auf dieſe
Weiſe 6 Milliarden Goldmark flüſſig machen könnte.
Ferner wird eine deutſche
Reichseiſenbahngeſell=
ſchaft gegründet werden mit einem Kapital von 26
Mil=
liarden Goldmark, das ſich wie folgt zuſammenſetzt: 2
Milliarden Vorzugsaktien, die der deutſchen Regierung übergeben
würden, 2 weitere Milliarden Vorzugsaktien, die der
Reparations=
kommiſſion übergeben würden, 11 Milliarden gewöhnliche Aktien,
die wiederum der deutſchen Regierung übergeben werden ſollen
und weitere 11 Milliarden bevorrechtigte Obligationen zu 6 Proz.
(5 Proz. Zinſen und 1 Proz. Tilgungsrate), die wiederum an die
Reparationskommiſſion gehen würden. Dieſe Konzeſſion ſoll
eine Gültigkeit von 50 Jahren haben. Die Reparationskommiſſion
kann alſo auch in dieſem Falle die Obligationen behalten und
jährlich 660 Millionen Goldmark Zinſen einziehen oder ſie auf
den Markt bringen, um auf dieſe Weiſe ſofort etwa 10 Milliarden
Goldmark flüſſig zu machen.
Ferner wird die Reparationskommiſſion den Ertrag einer
Transportſteuer zugewieſen bekommen, die auf etwas über
300 Millionen Goldmark jährlich geſchätzt wird.
Vor der Ueberreichung des Berichtes.
TU. Paris, 28. März. Uebereinſtimmend melden die
Morgblätter, daß die beiden Sachverſtändigenberichte entweder
am Mittwoch oder Donnerstag kommender Woche der
Repara=
tionskommiſſion überreicht werden. Die Mitglieder der
Repara=
tionskommiſſion werden unter dem Vorſitz Barthous die
Sachver=
ſtändigen und Präſidenten der beiden Comités, General Dawes
und Mac Kennna, in feierlicher Sitzung empfangen. Die beiden
Berichte werden darauf unverzüglich der Preſſe mitgeteilt werden.
Reichsbankpräſident Dr. Schacht
auf dem Wege nach Berlin.
* Berlin, 28. März. (Priv.=Tel.) Wie in gut unterrichteten
Kreiſen verlautet, ſind die Arbeiten des Reichsbankpräſidenten
Dr. Schacht in Paris im großen und ganzen beendet. Dr. Schacht
wird vorausſichtlich am Samstag Paris verlaſſen und ſich nach
Berlin zurückbegeben, um der Reichsregierung eingehenden
Be=
richt über die letzten Pariſer Verhandlungen zu erſtatten. Es iſt
anzunehmen, daß der Neichsbankpräſident bereits die Grundzüge
des Projekts der Sachverſtändigen, das im Laufe der nächſten
Woche der Reparationskomiſſion überreicht werden ſoll,
mit=
bringt. Erſt wenn Dr. Schacht in Berlin eingetroffen iſt, wird es
ſich auch ermöglichen laſſen, zu den ſoeben in der Pariſer Preſſe
veröffentlichten Angaben über den Zahlungsplan der
Sachver=
ſtändigen Setllung zu nehmen. In Berliner gut unterrichteten
Kreiſen iſt man der Anſicht, daß die Angaben der franzöſiſchen
Blätter in mancher Beziehung nicht unwahrſcheinlich klingen.
Doch will man erſt Dr. Schachts Rückkehr abwarten, der genaue
Informationen mitbringen wird. Bis dahin dürfte es ſich
emp=
fehlen, die Pariſer Meldungen mit einer gewiſſen Reſerve
auf=
zunehmen, zumal gerade das, was anſcheinend durch unterirdiſche
Kanäle aus dem Kreiſe der Sachverſtändigen in verſchiedene
Pa=
riſer Blätter gelangt iſt, noch keineswegs als endgültig anzuſehen
iſt. Die Sachverſtändigen ſind zurzeit noch dabei, ſich über die
endgültige Grundlage ihres Projekts zu einigen, was ſehr
wahr=
ſcheinlich am Samstag vormittag eingetreten ſein dürfte, ſo daß
dann Dr. Schacht noch mit den großen Umriſſen des
Sachver=
ſtändigenvorſchlages nach Berlin zurückkehrt. Danach wird dann
der Wortlaut des Vorſchlages feſtgeſetzt und Anfang oder Mitte
der nächſten Woche der Reparationskommiſſion überreicht.
* Die Kundgebung
der deutſchen Induſtrie
Wenn man ſich die Tragweite der Kundgebung des
Reichs=
vetbandes der Deutſchen Induſtrie und der Vereinigung der
Deutſchen Arbeitgeberverbände klarmachen will, ſo muß man
kurz den Hintergrund zeichnen, auf dem dieſe Kundgebung
er=
folgt iſt. Wir haben nach fünf Monaten ſchärfſter Entbehrung
Paris, 28. März. (Wolff.) Der Matin glaubt in der und härteſter Arbeit den Schritt aus der Inflationsperiode in
die Periode der Währungsſtabiliſierung gemacht, der
hoffent=
lich gleichzeitig der Schritt war aus dem Verfall der Wirtſchaft
deutſchen Schuld zu beſtimmen oder aufs neue die Zahlungsfähig= zu ihrem allmählichen Wiederaufbau. Weiterhin ſteht die
Ver=
öffentlichung der Sachverſtändigenberichte in den nächſten
die erleichtert werden ſoll durch die Schaffung einer Goldemiſ= Tagen bevor, die den erſten großzügigen Verſuch darſtellen
ſol=
ſionsbank, ſoll erzielt werden durch eine ſehr ſtrenge Kontrolle len, das Reparationsproblem endgültig auf die wirtſchaftliche
über die Staatseinnahmen und die Staatsausgaben, durch den Baſis zu verſchieben und auf dieſem Boden eine Löſung zu
Ertrag einer internationalen Anleihe und durch ein Moratorium finden. Und außerdem iſt in den letzten Monaten eine
Ent=
fremdung zwiſchen den beiden ſozialen Klaſſen, der Klaſſe der
Dieſes Moratorium werde aber ſowohl partiell als Arbeitnehmer und der der Arbeitgeber, eingetreten, die unter
auch beſchränkt ſein; partiell, weil während ſeiner Dauer allen Umſtänden überbrückt werden muß, wenn der
Wiederauf=
das Deutſche Reich Sächlieferungen ausführen müſſe, die Aus= bau der deutſchen Wirtſchaft nicht ſchon in ſeinen Anfängen
ſtecken bleiben ſoll, wenn nicht noch weiterhin Millionen von
Exiſtenzen vor die Hunde gehen ſollen; denn „letzten Endes
braucht der Arbeitgeber immer wieder den Arbeitnehmer, der
Arbeitnehmer den Arbeitgeber.”
Die Referate, die auf der Induſtrietagung in Berlin ſowohl
von den Mitgliedern der Reichsregierung wie von prominenten
Wirtſchaftsführern gehalten wurden, haben alle denſelben
Nach der Beendigung des Moratoriums ſoll Deutſchland in Grundzug; ſie waren getragen von dem Ernſt der Stunde, von
dem Vorgefühl, daß uns durch die mögliche Löſung der
Repara=
tionsfrage neue ſchwere Laſten auferlegt werden, ſie atmeten
alle den Geiſt, daß nur einmütiges Zufammenſtehen aller an
den neuen Steuern, deren Ertrag der Repko direkt übermit= der Wirtſchaft Beteiligten uns retten kann, die Männer, die
auf der Induſtrietagung ſprachen, ſind ſich ihrer
Verantwor=
tung voll bewußt.
Es war daher nur ſelbſwerſtändlich, daß an einem
Zeit=
punkt, wo es gilt, zu den wirtſchaftlichen und
wirtſchaftspoli=
tiſchen Problemen der nächſten Zeit Stellung du nehmen, man
zunächſt Rückſchau hielt auf die Zeit und die Ereigniſſe, die
Die deutſche Induſtrie und die Landwirtſchaft ſoll die deutſche Induſtrie ſeit unſerem militäriſchen
Zuſammen=
bruch durchgemacht hat. Man wird den Worten der
Wirtſchafts=
führer durchaus zuſtimmen, wenn ſie ſich dagegen wenden, daß
ſozialiſtiſche Wirtſchaftsdogmen die Induſtrie ſpäter zur
Ge=
ſundung haben kommen laſſen, als es nötig geweſen wäre,
Insbeſondere die freien Gewerkſchaften haben eine große
hiſto=
riſche Schuld auf ſich geladen, als ſie ſich der
Produktions=
ſteigerung immer wieder widerſetzten. Das iſt nicht nur die
Anſicht bürgerlicher Kreiſe oder Agitationsmaterial auf ſeiten
der Arbeitgeber, ſondern die Gewerkſchaften und mit ihnen im
Zuſammenhang die Sozialdemokraten haben ſich dieſe Schuld
oft von Männern, aus ihren eigenen Reihen ſagen laſſen
müſſen, man braucht dafür nur die in dieſem Punkte verfolgte
Politik in den „Sozialiſtiſchen Monatsheften” heranzuziehen,
wo ein Sozialdemokrat wie Max Schippel immer wieder für
die Notwendigkeit der Produktionsſteigerung auch unter
Ver=
längerung der Arbeitszeit eintrat und eintritt. Auf der anderen
Seite wird man allerdings, um der Wahrheit die Ehre zu geben,
ſagen müſſen, daß es hier und da unter den Unternehmern
beſonders „ſchneidige” gegeben hat, die den Bogen überſpannt
haben oder doch überſpannen wollen. Um ſo erfreulicher iſt
es daher, wenn Männer wie der Geheimrat v. Borſig und der
Generaloirektor= Dr. Vögler ausdrücklich, erklären, daß die
Soziakpolitik ein integrierender Beſtandteil der geſamten
Innenpolitik iſt, und wenn die Induſtrie ſich noch einmal
öffentlich und ausdrücklich dazu bekennt, daß ſie für ein, „
gegen=
ſeitiges Verſtehen der verſchiedenen Berufe und Volksſchichten”
eintritt, daß ſie „den heutigen Staat freudig unterſtützen wird”.
Vor allem aber ſei darauf hingewieſen, daß ſowohl der
Reichs=
verband der Deutſchen Induſtrie als auch die Vereinigung der
Deutſchen Arbeitgeberverbände zu dem Gedanken der
Arbeits=
gemeinſchaft nach wie vor ſtehen. Es läßt ſich nicht leugnen,
daß die im Sommer 1918 gegründete
Zentralarbeitsgemein=
ſchaft den Zuſammenbruch unſerer Wirtſchaft aufgehalten hat.
Wenn die Arbeit in dieſer Zentralarbeitsgemeinſchaft immer
mehr nur theoretiſcher Natur in letzter Zeit geweſen iſt, und
wenn ſogar das Fortbeſtehen der Zentvalarbeitsgemeinſchaft
gefährdet iſt, ſo iſt der Appell des Unternehmertums in der
deutſchen Induſtrie an eine Fortführung der Zuſammenarbeit
von Unternehmern und Arbeitern in der
Zentralarbeitsgemein=
ſchaft doppelt wertvoll. Kapital und Arbeit müſſen ſich zu
ge=
meinſamer Arbeit verbinden, das eine kann ohne die andere
nicht exiſtieren und umgekehrt. „Mehr denn je zuvor iſt das
deutſche Volk in ſeinen Exiſtenzmöglichkeiten auf eine blühende
und leiſtungsfähige Induſtrie angewieſen.‟ Dieſe Worte des
Reichskanzlers müſſen auf beiden Seiten, ſowohl bei den
Arbeitnehmern wie bei den Arbeitgebern, Beachtung finden,
wenn man die Hoffnung auf den Wiederaufbau der deutſchen
Induſtrie nicht aufgeben ſoll. Der Arbeitnehmer muß
Ver=
ſtändnis bekommen für die ſchwierige Aufgabe und die hohe
Verantwortung des Unternehmers; der Unternehmer muß
Ver=
ſtändnis zeigen für die ſoziale Lage des Arbeitnehmers. Man
wird mit den ſchönen großen Worten nicht aufhören dürfen,
ſondern in der praktiſchen Politik zeigen müſſen, daß man
einerſeits für die Mitarbeit und Mitverantwortung an dem
Funktionieren der deutſchen Induſtrie Verſtändnis hat, und
andererſeits eine ſich in den Grenzen unſerer finanziellen und
wirtſchaftlichen Lage haltende Sozialpolitik für unumgänglich
Unſerer heutigen Ausgabe liegt
Ri
sſpiegel m Btd und WOon4
bei.
[ ← ][ ][ → ]Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2D. März 1924.
hält. Allein von dieſem Geſichtspunkt aus iſt es möglich, eine
Wirtſchaftspolitik zu treiben, die nicht immer wieder dazu führt,
daß der Arbeitsfriede geſtört wird.
Es handelt ſich darum, die Wege zu finden und zu
be=
ſchreiten, auf denen die Millionen Erwerbsloſer und
Kurz=
arbeiter wieder ihr Brot finden, es handelt ſich darum, daß die
deutſche Induſtrie die Stellung innerhalb der Weltwirtſchaft ſich
wieder erringt, die ihr gebührt.
Das Pfalz=Weißbuch.
Der deutſch=franzöſiſche Notenwechſel.
Berlin, 28. März. Das von dem deutſchen Auswärtigen
Amte herausgegebene Weißbuch über den Notenwechſel zwiſchen
der deutſchen und franzöſiſchen Regierung über die
ſeparatiſt=
iſchen Umtriebe im beſetzten Gebiet enthält 14 deutſche und
franzöſiſche Noten. Die deutſchen Noten befaſſen ſich zum
größten Teil mit den Zuſtänden in der Pfalz während der
ſeparatiſtiſchen Herrſchaft. Unter dieſen befinden ſich die Note
über das Verhalten des Generals de Metz und das Auftreten
des Majors Louis im Kreistag der Pfalz, die Note über die
Unterſtützung der pfälziſchen Separatiſten durch amtliche
fran=
zöſiſche Organe vom 14. November 1923, die Note über die
An=
erkennung des ſeparatiſtiſchen Norgeldes durch die
Rheinland=
kommiſſion, die Note über die ſogen. „autonome Regierung”
der Pfalz vom 1. Januar 1924 und die Note vom 2. Februar
1924 über die Unterſtützung der pfälziſchen Separatiſten durch
amtliche franzöſiſche Organe. Dazu wird die Aufzeichnung über
die Unterſtützung der Separatiſten in der Pfalz durch die
fran=
zöſiſche Beſatzungsbehörde im Wortlaut veröffentlicht.
Von den beiden im Weißbuch verhandenen Aides Memoires
befaßt ſich das vom November 1923 mit der Haltung des
Gene=
rals de Metz. Außerdem wird in dem Weißbuch noch das
Schreiben des Direktors im franzöſiſchen Miniſterium für
aus=
wärtige Angelegenheiten an den deutſchen Botſchafter vom
21. Februar 1924 und eine Preſſenotiz über die Beſprechung des
deutſchen Reichskanzlers mit dem franzöſiſchen Botſchafter in
Berlin am 31. Dezember 1923 über die Düſſeldorfer Urteile
ver=
öffentlicht.
Gegen deutſche Not und Schmach.
Berlin, 28. März. Der deutſche Rheinbund hat an
den Reichskanzler ein Schreiben gerichtet, in dem es unter
ande=
rem heißt:
Die erſchütternde Nachricht, daß der rheiniſche Oberförſter
Feld=
mann, ein Mann, der im Weltkrieg vier Jahre hindurch als tapferer
Soldat ſeine Treue zu Volk und Vaterland beſiegelte, an den Folgen
ſchwerſter Mißhandlungen im Gefängnis geſtorben ſei, hat das ganze
deutſche Reich nicht nur in größte Erregung, ſondern auch in hellſte
Empörung verſetzt. Dieſe Kunde wird die Aufmerkſamkeit der
deut=
ſchen Reichsregierung erneut auf die himmelſchreienden Verhältniſſe
in den franzöſiſchen Kerkern gelenkt haben, in denen eine ſehr große
Anzahl deutſcher Untertanen zum größten Teil unſchuldig zu leiden
hat. Der deutſche Rheinbund glaubt die Reichsregierung auf die
enormen Gefahren hinweiſen zu ſollen, die durch die große Erregung
im deutſchen Vaterlande zu entſtehen drohen und auf den Umſtand,
daß durch den geſamten umfangreichen Zündſtoff bei dem gemarterten
und gequälten deutſchen Volke eine Exbloſion ſich ereignen kann, die
zu den ſchwerſten Komplikationen nicht nur in Deutſchland, ſondern
in ganz Euroba führen würde. Das deutſche Volk verſteht es nicht
mehr, daß mit einer Nation wie Frankreich überhaupt noch
Verhand=
lungen angeknüpft werden können, die nicht als erſte Bedingung die
reſtloſe Entlaffung aller deutſchen Staatsbürger zur Vorausſetzung
haben, deren Gefangenſetzung gerade ſo zu unrecht erfolgt, wie der
Einbruch in unſerer friebliches Land unrechtmäßig erfolgt iſt,
Die Leberführung der Leiche des Ruhrkämpfers Dreher
Berlin, 28. März. Zu den durch einen Teil der Preſſe
gegangenen Mitteilungen über die Stellung des preußiſchen
Mi=
niſters des Innern zu den beabſichtigten Trauerkundgebungen
anläßlich der Heimführung der Leiche des
Ruhr=
kämpfers Dreyer, ſchreibt der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt,
daß in dem erörterten Fall der preußiſche Miniſter des Innern
zwar pflichtgemäß, entſprechend der Verordnung des
Reichspräſi=
denten über das Verbot von Verſammlungen unter freiem
Him=
mel und öffentlichen Umzügen, die öffentliche Ueberführung vom
Anhalter zum Görlitzer Bahnhof, mit Umzug unterſagt hat, aber
den Antragſtellern durch den Polizeipräſidenten hat mitteilen
laſ=
ſen, daß eine würdige Totenfeier in der Bahnhofshalle oder im
Bahnhofsſaal ſtattfinden könne. Dies entſpreche auch dem Wunſch
der Eltern des Verſtorbenen. Bei der eigentlichen Leichenfeier
in der Heimat wird auch ein Vertreter der preußiſchen Regierung
anweſend ſein.
Berlin, 28. März. (Wolff.) Die Deutſchnationale
Volks=
partei hat im Preußiſchen Landtag an das Staatsminiſterium
eine kleine Anfrage gerichtet, ob es das Verbot des Miniſters des
Innern billigt, wonach die Leiche des wegen ſeiner Beteiligung
am Ruhrabwehrkampf von den Franzoſen zu lebenslänglichem
Zuchthaus verurteilten und in franzöſiſcher Gefangenſchaft
ver=
ſtorbenen Wilhelm Dreyer nicht vom Ankunftsbahnhof zum
Görlitzer Bahnhof in feierlichem Zuge überführt werden darf.
Vom Tage.
Wie wir erfahren, trifft der Reichsbankpräſident Dr. Schacht
erſt heute, von Paris kommend, in Berlin ein.
Laut privaten Informationen aus München ſind Kahr Loſſow
und Seißer zu einem 14tägigen Erholungsurlaub nach
Italien abgereiſt.
Wie wir zuverläſſig erfahren, ſteht nunmehr endgültig feſt, daß die
Wahlen zumbayeriſchen Landtag in der Pfalz am 4. Mai,
am Tage der Reichstagswahlen, ſtattfinden.
Die Techniſche Nothilfe wird nach Anforderung ſeitens der
Reichsbahndirektion Stuttgart in Stuttgart, Ludwigsburg,
Heil=
bronn und Kornweſtheim, das den größten Güterbahnhof
Süddeutſch=
lands hat, in den Güterſchuppen und in den Betriebswerkſtatten
ein=
geſetzt.
Nach einer Havasmeldung aus Athen hat die Partei des Generals
Mataxas im Prinzip beſchloſſen, an der Volksabſtimmung
teilzunehmen.
Die aus italieniſcher Quelle ſtammende Nachricht vin der
Verhäng=
ung des Belagerungszuſtandes über Griechenland wird
dementiert.
Das Ergebnis des öſterreichiſchen Staatshaushalts
für 1923 zeigt, daß der Fehlbetrag 1578 Milliarden Papierkronen
oder 109,6 Millionen Goldkronen beträgt. Das Völkerbundskomitee hat
für die gleiche Zeit einen Fehlbetrag von 226 Millionen Goldkronen,
alſo mehr als das Doppelte, in Anſchlag gebracht.
In Paris iſt geſtern der Jahreskongreß der republikaniſchen
Demokraten und Sozialiſten, der ſogen. Partei Jonnart,
eröffnet worden.
Der Kardinalerzbiſchof von Paris Dubois iſt nach
Nom abgereiſt.
Reuter erklärt die Meldung, wonach die britiſche Regierung
Lit=
winow, der, wie es heiße, mit einer ruſſiſchen Delegation für die
Lon=
doner Konferenz nach London komme, das Viſum verweigert habe, für
vellkommen unbegründet.
Durch eine Verordnung des ſpaniſchen Direktoriums wird das unter
dem Vorſitz des Königs ſtehende Nationale Verteidigungskomitee
au=
gelöſt , da das Direktorium ſeine Befugniſſe übernimmt.
Wie die Times aus Tokio meldet, teilte der japaniſche Außenminiſter
in der Kabinettsſitzung am 25. März mit, Japan werde
Sowiet=
rußland nicht anerkennen, bevor die zwiſchen den beiden
Län=
dern ſchwebenden grundlegenden Fragen geregelt ſeien.
Der Allenſteiner Zwiſchenfall.
Oeutſcher Proteſt in Warſchau.
Berlin, 28. März. Nach einem Drahtbericht des
deut=
ſchen Generalkonſulats in Poſen hat dort im Anſchluß an
eine Proteſtverſammlung wegen des in das polniſche
Vize=
konſulat in Allenſtein eingedrungenen Schuſſes eine Menge
von 300 Perſonen mit Pfeifen, Schreien, Johlen und Abſingen
von patriotiſchen Liedern demonſtriert. Die deutſche
Geſandt=
ſchaft in Warſchau iſt angewieſen worden, Proteſt beim
pol=
niſchen Außenminiſter einzulegen und Schutz für das deutſche
Generalkonſulat in Poſen zu verlangen.
Zu dem Vorfall in Allenſtein erfahren wir, daß die
bis=
herige Unterſuchung keine Anhaltspunkte dafür ergeben habe,
daß politiſche Motive hierbei eine Rolle ſpielen oder daß
über=
haupt ein planmäßiges Attentat vorliegt. Auf die Entdeckung
des Täters wurde vom Regierungspräſidenten in Allenſtein
eine Belohnung ausgeſetzt und für verwehrten polizeilichen
Schutz des Konſulats geſorgt. Außerdem iſt dem polniſchen
Konſul in Allenſtein durch den dortigen Negierungspräſidenten
das Bedauern über dieſen Vorfall ausgeſprochen worden.
TU. Warſchau, 28. März. Der Staatsſekretär im
deut=
ſchen Auswärtigen Amt Maltzahn hat dem polniſchen
Ge=
ſchäftsträger in Berlin das Bedauern der deutſchen Regierung
über das Attentat auf den polniſchen Vizekonſul in Allenſtein
ausgedrückt und erklärt, die oſtpreußiſchen Behörden hätten eine
Belohnung auf die Ergreifung des Täters geſetzt.
* Berlin, 28. März. (Priv.=Tel.) Wie wir an zuſtändiger
Stelle erfahren, hat der Regierungspräſident wegen des von
einem Unbekannten auf das polniſche Konſulat in Allenſtein
ab=
gegebenen Schuſſes eine eingehende Unterſuchung eingeleitet, die
aber bisher noch kein Ergebnis gezeigigt hat. Jedenfalls konnte
nicht feſtgeſtellt werden, daß dieſem Anſchlag irgendwelche
politi=
ſchen Motive zugrunde liegen. Der Regierungspräſident hat dem
polniſchen Konſul in Allenſtein ſein Bedauern über dieſen
Vor=
fall ausgeſprochen und für einen verſtärkten polizeilichen Schutz
des Konſulats Sorge getragen.
Reichstagskandidaturen.
* Darmſtadt, 28. März. Der Landesausſchuß der
Demo=
kratiſchen Partei hat für den Wahlkreis Heſſen=Darmſtadt den
bis=
herigen Reichstagsabgeordneten, Pfarrer Korell, Nieder=
Ingel=
heim, als Spitzenkandidaten aufgeſtellt. An 2. Stelle ſteht Prof.
Dr. ing. E. Heidebroek, Rektor der Techniſchen Hochſchule,
Darmſtadt.
* Goethe und das deutſche Singſpiel.
Von Eliſabeth Noack, Hochwaldhauſen.
Mit einer gewiſſen Verlegenheit und Unſicherheit legt der
Literat wie der goethebegeiſterte Laie den Band Goetheſcher
Singſpiele aus der Hand. Man wundert ſich, daß der große
Dich=
ter Zeit ſeines Lebens einen ſo erheblichen Fleiß auf eine ſolche
Gelegenheitspoeſie verwendet hat, die, wie man meint, ſeiner Mit großem Intereſſe ſucht Goethe dem Geiſt des Singſpiels
nicht würdig ſei. Wie aber, wenn nun dieſer Standpunkt falſch
worden ſind, im Laufe ſeines Lebens ſich bewußt immer wieder
einer Gattung zugewendet hätte, die von der literariſchen Seite
allerdings keineswegs zu faſſen iſt? Die Zeit des Sturmes und
Dranges, der Empfindſamkeit, der Sehnſucht nach naturwahrer
Einfachheit prägt ſich wie in Literatur und Kunſt auch in der
Muſik aus. Statt der großen, verſchnörkelten Opernarien, ſtatt
der Lieder auf kühl=witzige Hagedornſche Verſe und Gellertſche
Verſtandespoeſie erwacht die Liebe zum Volksliedton, und ein
neues künſtleriſches Leben beginnt, als Claudius, Herder,
Bür=
ger, Hölty, die Stolbergs und beſonders Goethe ſelbſt der
deut=
ſchen Dichtung wieder die urwüchſige Kraft echter Volkstümlich= bleiben, er iſt dem Geſamtkunſtwerk nur Wegbereiter. Eigentliche
ſtarkt mit ihrem Streben nach Einfachheit und Echtheit — u. a.
der köſtliche Joh. Abr. Peter Schulz mit ſeinen knappen, reizenden
Stropherliedchen, die Goethefreunde Reichardt und Zelter —, die gemein bekannte Lieder ſind hier eingeſtreut. Beſonders die
bei=
unſere Klaſſiker der Muſik nachhaltig beeinflußte bis zu Beet= unter eine Reihe von Liedern, die von den Darſtellern als
be=
hovens Neunter hin. Und mit dem volkstümlichen Lied gewinnt
ners Metaſtaſio mit ihren verwickelten Handlungen voll raffinier= und Bätely, der Erlkönig und einige ausländiſche Volkslieder
ter Hofintrigen, die noch Schillers Dramen ſtark beeinflußt haben,
lichen Menſchen ein. Rouſſeau ſelbſt, der Prediger des „
Rück=
kehrs zur Natur”, war der Schöpfer des erſten Singſpiels dieſer
Art, des auch in Deutſchland viel verbreiteten „Derin du village‟,
der die Verſöhnung eines Liebespaares durch die vermeintlichen
Zaubereien des ſeelenkundigen Dorfſchäfers behandelt. Der
Dia=
log wird geſprochen, Lieder und liedartige Enſembles beſtreiten
den muſikaliſchen Teil. Begeiſtert griff man in Deutſchland dieſe
Komponiſt, der durch ſeine Werke, beſonders „Die Jagd” und
Lottchen am Hofe” bald eine ſolche Sangesfreudigkeit ins Volk
brachte, daß ſich überall Dilettantenvereine bildeten zur
Auffüh=
rung von Singſpielen und daß die Melodien daraus in Städten
und Dörfern Allgemeingut wurden und teilweiſe bis heute blie=
ben. Benda, Reichardt, Beethovens Lehrer Neefe, André in
Offenbach, Dittersdorf, Joſeph Haydn, Mozart und viele andere,
deren Melodien heute noch leben, ſchufen mit an dieſer
volks=
tümlichen Gattung.
In dieſe Entwicklung findet ſich nun Goethe mitten
hinein=
geſtellt. Reichardt, André und Eberwein, ferner auch Seckendorf,
Seidel, Corona Schröter und die Herzogin Amalie werden ſeine
muſikaliſchen Mitarbeiter, mit Hiller ſelbſt ſteht er in Verbindung,
gerecht zu werden, ſucht er beſonders das richtige Verhältnis
wäre und Goethe, vor Probleme geſtellt, die uns heute fremd ge= von Dichtung und Muſik abzuwägen. Daß die Poeſie ſich hier
gänzlich unterordnen muß, um der Melodie in ihrer ſchlichten
Schönheit des Feld zu überlaſſen, betont er wiederholt. und die
„Affektenlehre”, der weſentlichſte Teil der Muſikäſthetik des
18. Jahrhunderts, iſt ihm ſo geläufig, daß er die Texte mit
mög=
lichſt vielen Kontraſten und Gelegenheiten zur muſikaliſchen
Schilderung von Gemütsbewegungen verſieht. „Von der
innig=
ſten Rührung bis zum ausfahrendſten Zorn” will er alle
Leiden=
ſchaften wechſeln laſſen; doch ſoll die Poeſie nur kurz andeuten,
die Muſik aber erſt weiter ausführen, die Darſtellung zuletzt das
Ganze vollkommen beleben. Der Dichter muß im Hintergrund
keit zuführen. An ihren Liedern iſt die Berliner Liederſchule er= Singſpiele in der oben geſchilderten Art gibt uns Goethe in Lila,
Jery und Bätely und der Fiſcherin, die alle drei dem geſprochenen
Dialog einen beträchtlichen Raum widmen. Manch köſtliche,
all=
für ganz Deutſchland Anregung gab zu ähnlichem Schaffen, die den letztgenannten Werke bringen reichere Muſikeinlagen,
dar=
kannte Volkslieder vorgetragen werden, ſo „Singe, Vogel, ſinge‟,
das Singſpiel an Boden. An Stelle der Operntexte des Italie= „Es rauſchet das Waſſer”, „Es war ein fauler Schäfer” in Jery
aus Herders „Stimmen der Völker in Liedern” in der Fiſcherin.
ſetzt mit dem Singſpiel ein Verherrlichen des ſchlichten, natür= Auch dem Geſellſchaftslied der damaligen Zeit gehören einige
Lieder an, zum Beiſpiel das luſtige „Ein Quodlibet, wer hört es
gern, der komme flugs herbei”.
Das Reformſingſpiel „Scherz, Liſt und Rache” mit ſeinen
drei Charaktertypen fußt vollkommen auf dem italieniſchen
In=
termezzo, wie es zwiſchen großen Opern aufgeführt wurde, wie es
heute noch etwa in Pergoleſis „Serra padrona” lebt. Goethe
wollte ſtatt ſchlechter Ueberſetzungen aus dem Italieniſchen ein
Anregung auf. In dem Leipziger Hiller fand ſich ein geſchickter beſſeres deutſches, doch im Sinne der italieniſchen opera buffa
angelegtes Werk bieten mit Arien in da capo=Form und
durch=
komponiertem Sprechgeſang.
Einer Miſchgattung zwiſchen franzöſiſch=deutſchem Singſpiel
und italieniſcher komiſcher Oper gehören die ſpäteren Faſſungen
von Erwin und Elmire und Claudine von Villa Bella an, beide
Nummer 89.
Vom Zentralvorſiand der 9.P.).
Hannover, 28. März. Vor Beginn der öffentlichen
Sitzung des Parteitages der Deutſchen Volkspartei trat heute
der Zentralvorſtand der D.V.P. in Hannover zu einer
Sitzung zuſammen. Als Vorſitzender des Zentralvorſtandes
er=
ſtattete der Miniſter des Aeußern Dr. Streſemann ein kurzes
Re=
ferat über die politiſche Lage und die Politik der Partei.
Zur Gründung der Nationalliberalen Vereinigung wurde
gegen vereinzelte Stimmen folgender Beſchluß gefaßt: Der
Zen=
tralvorſtand ſtellt feſt, daß politiſche Organiſationen und ähnliche
Verbindungen von Mitgliedern innerhalb der Partei nur
mög=
lich ſind, ſoweit die Satzungen dieſes geſtatten oder die
zuſtän=
digen Parteiinſtanzen ſie ausdrücklich genehmigen.
Zu dieſem Beſchluß des Zentralvorſtandes erklärten die
an=
weſenden Mitglieder der Nationalliberalen Vereinigung, daß ſie
nach der von dem Zentralvorſtand feſtgeſtellten Einmütigkeit in
den politiſchen Auffaſſungen bei ihren Freunden für die
Ausfüh=
rung des heutigen Beſchluſſes des Zentralvorſtandes eintreten
würden. Dieſe Einmütigkeit zeigte ſich auch bei der einſtimmigen
Annahme des Wahlaufrufs.
* Hannover, 28. März. (Priv.=Tel.) Der
Zentralvor=
ſtand der Deutſchen Volkspartei hat den Frieden in der Partei,
der durch die Gruppe der Nationalliberalen Vereinigung
gefähr=
det war, wiederhergeſtellt. Der Bruch, der von mancher Seite
befürchtet wurde, iſt vermieden, da er ſachlich nicht einmal ſo
ſchwer war, weil es ſich ja ſchon ſeit längerer Zeit herausgeſtellt
hatte, daß die politiſchen Gegenſätze, die zu der Gründung der
Sondergruppe führten, kaum vorhanden waren, und daß es in
der Hauptſache nur durch Mißverſtändniſſe oder
Mißverſtändlich=
keiten hervorgerufene perſönliche Dinge waren, aus denen heraus
der Gedanke der Nationalliberalen Vereinigung geboren wurde.
Soweit alſt politiſche Fragen zu klären waren, iſt das eigentlich
ſchon vorher geſchehen. Die Ausſprache im Zentralvorſtand hat
denn auch ſehr bald ergeben, daß die geſamte Partei, in ihrer
Grundeinſtellung zu der Tagespolitik wie zu den Aufgaben der
Zukunft vollkommen einig iſt, daß auch
Meinungsverſchiedenhei=
ten über die Stellung zur Sozialdemokratie nicht beſtehen. Man
hat dem Parteiführer und Außenminiſter Dr. Streſemann zu
Unrecht nachgeſagt, daß er mit allen Mitteln auf eine
Wiederbele=
bung der Großen Koalition hinarbeite. Seine Anſichten darüber
hat er inzwiſchen ſo oft ausgeſprochen, daß auch die äußerſten
rechten Flügelmänner der Nationalliberalen Vereinigung daran
wohl kaum etwas auszuſetzen haben. Die Partei bekennt ſich
da=
zu, daß die Sozialdemokratie in ihrer gegenwärtigen
Zuſammen=
ſetzung und ihrer Einſtellung zum Staat als bündnisfähig nicht
anzuſehen iſt. Sie hat durch ihre Arbeit in dem letzten Kabinett
Streſemann und nachher den Beweis erbracht, daß ſie ſich zu
einer Klärung nicht durchgerungen hat, ſondern abhängig iſt vom
Agitationsbedürfnis, von den Eindrücken der Kommuniſten. Die
logiſche Folge aber daraus iſt, daß die Deutſche Volkspartei
ver=
ſuchen muß, den Wahlkampf ſo zu führen, daß ſie den Kern für
eine künftige bürgerliche Regierung abgeben kann.
In dieſem Zeichen wird ſie den Wahlkampf führen, und es
wird dann abzuwarten ſein, ob die übrigen Parteien,
einſchließ=
lich der Deutſchnationalen, bereit ſind, mit der Deutſchen
Volks=
partei zuſammen praktiſch zu arbeiten. Die Art, wie der Konflikt
in Hannover beigelegt iſt, iſt taktiſch ſo zu rechtfertigen, daß man
es offenbar vermeiden wollte, nachdem ſachlich die Gegenſätze
ausgeglichen waren, bei der Nationalliberalen Vereinigung den
Eindruck einer ſchweren Niederlage hervorzurufen, und ihr eine
goldene Brücke gebaut, um diejenigen Kräfte aus ihr der Partei
zu erhalten, die wertvoll ſind und auch nach ihrer Vergangenheit
mit der Partei verwurzelt bleiben. Löſt man aber Erklärungen
und Gegenerklärungen auf, dann ſagen ſie nicht mehr und nicht
weniger, als daß der Zentralvorſtand genau wie der
Parteivor=
ſtand eine politiſche Gruppe innerhalb der Partei, wie ſie die
Nationalliberale Vereinigung darſtellt, als unvereinbar mit dem
Weſen der Deutſchen Volkspartei erklärt hat. Er hat nur nicht
gleich die letzten Konſequenzen gezogen, ſondern hat die Baſis
für einen Ausgleich geſchaffen. Die anweſenden Mitglieder haben
von ſich aus ihre Wahl wohl ſchon getroffen. Sie wollen ihre
Freunde nicht ohne weiteres im Stich laſſen, ſondern ſich vorher
noch einmal mit ihnen in Verbindung ſetzen und ihnen
vorſchla=
gen, die Nationalliberale Vereinigung entweder aufzulöſen oder
ſie umzugeſtalten, daß ſie mit den Organiſationsbedingungen
ver=
einbar iſt. Ob es eine ſolche Möglichkeit gibt, erſcheint uns
zwei=
felhaft. Wahrſcheinlich wird der Ausgang der ſein, daß Verſuche
nach dieſer Richtung ſcheitern und daß dann die Mitglieder der
Nationalliberalen Vereinigung mit wenigen Ausnahmen ihrer
Neubildung ſelbſt den Rücken kehren, um bei der Deutſchen
Volkspartei zu bleiben.
Das iſt das ſachliche Ergebnis der Beratungen des
Zentral=
vorſtandes, und es iſt befriedigend, daß die Partei nun ihre ganze
Stoßkraft nach außen richten kann, um ihren Einfluß bei den
Neuwahlen in der Richtung geltend zu machen, daß der künftige
Reichstag in einer anderen Zuſammenſetzung aus den Wahlen
hervorgeht, die für eine nationale Politik günſtiger iſt.
an Stelle der urſprünglichen Sprechſzenen mit
durchzukomponie=
renden Rizitativen verſehen. In der Claudine ſucht Goethe den
platt=philiſtröſen Singſpielen von Chr. Fr. Weiße ein
roman=
tiſches Werk entgegenzuſetzen, alſo auch hier wieder bewußt zu
reformieren. Von beſonderer Wichtigkeit muß es natürlich für
uns ſein, die verſchiedenen Vertonungen der Goetheſchen
Sing=
ſpiele kennen zu lernen, denn eben in der Vereinigung mit der
entſprechenden Muſik liegt erſt das wirkliche Leben, die volle
Ge=
ſtaltung dieſer Gattung. Da ſprechen uns noch beſonders die
Kompoſitionen des melodiefriſchen Reichardt an, die zu
Wieder=
aufführungen geradezu auffordern. Daß Michael Balling in
Wei=
mar Erwin und Elmire in der Kompoſition der Herzogin
Amalie zur Aufführung brachte, wird unſeren Leſern noch in
Er=
innerung ſein.
Aus der Reihe der Bruchſtücke von Singſpieltexten iſt für
uns das Fragment eines zweiten Teils zu Mozarts „
Zauber=
flöte” beſonders wertvoll. Goethe hörte das Mozartſche Werk
1794 in Weimar, und der Eindruck, den die geniale Schöpfung
auf ihn macht, iſt außerordentlich tiefgehend. Nicht nur, daß die
Goetheſche „Zauberflöte” zeigt, wie ſtark der Dichter den erſten
Teil von Schikaneder in der Verklärung durch Mozarts Genius
geſchaut hat, ſondern das tiefſte Weſen des Mozartſchen Werkes,
dieſes durch ſeine ungewöhnliche Innigkeit und Hoheit eigentlich
„mißglückten” Singſpiels und mit ihm das Weſen der
Goethe=
ſchen Fortſetzung führt unmittelbar über zu Goethes großen
Wer=
ken, ſteht nicht nur äußerlich durch manches Stoffliche, ſondern
vor allem durch viele innere Berührungspunkte in Verbindung
mit den „Wanderjahren” und dem zweiten Teil des Fauſt. Das
Ideal der Heranbildung des Menſchen von Natur zur Kultur,
der Unterordnung unter große Gemeinſchaftsideen, die Rolle der
Ehrfurcht und des Kultes in der „Zauberflöte” zeigen Parallelen
zur Pädagogiſchen Provinz, noch mehr innere Zuſammenhänge,
die im Einzelnen nachzuweiſen wären, führen zum Fauſt hin.
Goethe äußert ſich einmal gegen Eckermann über den Fauſt:
„Wenn es nur ſo iſt, daß die Menge der Zuſchauer Freude an der
Erſcheinung hat; dem Eingeweihten wird zugleich der höhere
Sinn nicht entgehen, wie es ja auch bei der „Zauberflöte‟ ...
der Fall iſt.” Und: „Mozart hätte den Fauſt komponieren
müſ=
ſen”, ſagt er aus dem Gefühl heraus des inneren
Zuſammen=
hangs ſeiner und Mozartſcher Symbolik. Wie ſtark Oper,
Sing=
ſpiel, überhaupt Muſik in Goethes ganze Welt eingreifen, wieweit
hiermit etwa ein Schlüſſel gegeben iſt zu manchen Problemen
des Fauſt II — dies weiter zu verfolgen kann nicht Aufgabe
unſerer Betrachtung ſein, die als Anregung zu einer ſtärkeren
Durchdringung des Literariſchen von der muſikaliſchen Seite her
betrachtet ſein möchte.
Rummer 89.
Darmſtidter Tagblatt, Eanstag, den 25. März 1924.
Seite 3.
in Dänemark.
Von unſerem Korreſpondenten.
26. März in Berlin 66,6 Rentenmark für 100 Kronen.
Das bedeutet die von unſerem Berichterſtatter angeführte
Kursverſchlechterung iſt nicht rein valutariſch; der däniſche Island!”
Papiergeldumlauf hat ſich gegen 1914 um 158,6 Prozent
Inflation vorhanden.
Vor einigen Monaten erllärte die däniſche Regierung auf will, oder die jetzige Regierung leibt — wenn dieſe Wahlen
das beſtimmteſte, daß ſie ſich nicht mit der Valuta ihres Landes, überſtanden ſind, ganz gleich, wer an’s Ruder kommt, ſo wird
zu befaſſen hätte. Aber man ſoll heutzutage nichts verſchwören. der erſte Regierungsakt der ſein, daß man der kranken Krone
Denn ſiehe! In den letzten Wochen haben der Staatsminiſter einen Beſuch abſtatzet und ihr die Medizin in den Rachen
und drei ſeiner Kollegen ſich täglich ſtundenlang eingeſchloſſen, gießt, die die regierende Partei zuſamengebraut hat.
um im Geheimen das wirkſamſte Heilmittel" für die kranke
Krone zuſammenzubrauen. Vor dem dichtverhängten Fenſter
hat inzwiſchen das ängſtlchie Volk ſich die Naſe platt gedrückt,
ohne daß es anderes oder beſtimmteres erhaſchen konnte, als
Franfe eich und Rußlant
daß die verſchiedenartigſten Zutaten in Vorſchlag gebracht
wur=
den, als da ſind: Goldzoll, Rationierung, Ausſchreiben neuer „ Dei Wortlaut der poincaré=Note an Tſchitſcherin.
Steuern, Zwangsabgaben und andere Daumenſchrauben. Alle
Paris, 28. März. (Wolff.) Nachdem die Sowjetregierung
dieſe Worte ſchwirrten in der Luft, und gerade daß man keinen, das von Tſchitſcherin an die franzöſiſche Regierung gerichtete
Ueberfluß heißt, gibt es von heute an nicht mehr auf Island,
Palutaſorgen und Neuwahlen keine neuen Schnallen, Tgichen, Spangen, Federn. Dafür
ſelbſt=
geſponnene, ſelbſtgewebte Wolle. Ziegelſteine aber, Eiſenteile,
alles verboten. Und amerikaniſche und deutſche Schuhwaren
ſind bald nur eine Erinnerung! So wie der Vorfahre es
ge=
halten, wird der heranwachſende Jsländer es wieder tun: er
wird ſeine Füße in die grönländiſchen Seehundfelle ſtecken und
A. M., Kopenhagen, im März. feinen Körper in isländiſche Schafpelze kleiden. Den Honig
der Wüſte oder die däniſche Margarine muß er jetzt durch den
Vorhemerkung. Die däniſche Krone notierte am Talg ſeiner väterlichen Schafherden erſetzen. Bis ſeine Krone
wieder hochſpringt. Was ſie, bei einem ſo ſtrengen Verfahren,
Wertſchwächung auf 58 Prozent des Vorkriegswertes. Die ſehr bald tut. In Dänemark ſagt man ſchon heute: „Glückliches
Wenn in Dänemarl nach Oſtern die Wahlen überſtanden
geſteigert, alſo un das Eineinhalbfache. Es iſt alſo eine ſind — entweder bekommen wir eine ſozialdemokratiſche Regie=
Die Schriftleitung. rung, die 444 Millionen durch e Vermögensſteuer eintreiben
rechten Anhalt für ſeine Mutmaßungen hatte, brachte Unruhe Proteſttelegramm über Beßarabien veröffentlicht hat, gibt heute
in die ſonſt ſo nüchternen Genrüter und veranlaßte ganz ſicher
den einen oder anderen zu allerlei kleinen Fehltritten. Man
hamſterte, kaufte engliſche Pfunde, trieb die Preiſe in die Höhe.
Das Volk aber wartete. Jedes Ding hat ſein Ende.
Zu=
guterletzt treten die Miniſter, der Staatsminiſter an der Spitze,
vor die Oeffentlichkeit, und auf dem von der Medizinflaſche
herabhängenden ellenlangen Papierſtreifen, eſen wir das
Re=
zept zur Hebung der Krone: Man nehme: 1. Verlängerung des
Moratoriums der Nationalbank, 2. Krediteinſchränkung, 3. eine
Zwangsanleihe der Steuerbürger von 3 Prozent ihrer
Ein=
nahmen, 4. Stenpelabgabe für Autoringe, 5. Zoll von Benzin
und Blumen, 6. erhöhte Schokoladeſteuer, 7. Errichtung einer
Valutazentrale, 8. Beſteuerung fremder Handelsreiſenden,
9. Einreiſeerlaubnis für fremde Rübenarbeiter.
Dies Rezept wird den Parteien vorgelegt. Aber nur
be=
treffs der Valutazentrale und der Beſteuerung fremder
Handels=
reiſenden kann man ſich beſtenfalls einigen. Sonſt aber
wei=
gert man ſich, wie unartige Kinder, das Gebräu zu ſchlucken.
Das iſt ſchmerzlich, denn es bedeutet mit anderen Worten:
das Miniſterium für auswärtige
Angelegen=
heiten die Antwort Poincarés im Wortlaut bekannt:
Es heißt darin:
Das Miniſterium für auswärtige Angelegenheiten hält feſt
daran, daß die alliierten Mächte ſich darüber verſtändigt hatten,
daß die hiſtoriſche Ueberlieferung, die ethnographiſche und
wirt=
ſchaftliche Lage Beßarabiens ſowie der klar, zum Ausdruck
ge=
brachte Wille der Bevölkerung die
Wiedervereini=
gung der rumäniſchen Bevölkerung dieſer
Pro=
binz mit dem Königreich Rumänien
rechtferti=
gen. Das franzöſiſche Parlament habe die Gründe, die das
eng=
liſche Parlament bereits am 14. April 1922 veranlaßt hätten, den
in Rede ſtehenden Vertrag zu ratifizieren, auch ſeinerſeits
aner=
kennen müſſen. Die franzöſiſche Regierung erhebe beſonders
Ein=
ſpruch gegen die Auslegung des in Rede ſtehenden Vertrages, die
eine Verletzung der Rechte der beßarabiſchen Bevölkerung
dar=
ſtelle. In Wirklichkeit hätten die alliierten Regierungen die
Sou=
veränität Rumäniens über Beßarabien erſt anerkannt nach An=
Neuwahlen. Da das Folketing es nicht vermochte, ſich zu eini= nahme einer Erklärung der beßarabiſchen Nationalverſammlung
gen, ſo ſtürzt man ſich, ein wenig früher, als beabſichtigt, hinaus, vom 27. März 1918, die ſich auf das Selbſtbeſtimmungsrecht der
in den Wahltrubel. In dieſer Jahreszeit in Dänemark kein Völker berief. Ueberdies ſieht Artikel 8 des Vertrages vor, daß
ungefährliches Unternehmen!
Rußland aufgefordert werdenſoll, ſich derKon=
Und der Patient, die Krone, hat inzwiſchen nichts zu tun, vention anzuſchließen, ſo daß das Verhältnis in regel=
als zu warten. Fühlt wan ihm aber auf den Puls, ſo wird
man feſtſtellen, daß die Temperatur bei all dieſem Drüber und
Drunter in der Krandenſtube keineswegs zu weiteren
Befürch=
tungen Anlaß gibt. 1921 ſtand die Krone einwal auf 0,50.
Kein Hund bellte damals. Und jetzt, da man ſie 0,58 notiert,
behandelt man ſie wie eine Sterbende. Das heißt:
Deutſch=
land liegt ſo nahe, und das Schickſal der Papiermark trägt jeder
Däne heute wie ein Stück Eis mit ſich im Blute herum. An
und für ſich iſt die Krone lange nicht ſo krank, wie wan ſie
machen möchte. Aber die Hyſterie iſt eine Krankheit, der noch
niemand mit Vernunftgründen beizukommen vermochte.
Und ſo gilt es, Maßnahmen zu treffen, die heute ſchon
ge=
troffen wären, wenn man nicht die Politik den praktiſchen
In=
tereſſen vorſchöbe. Das neugewählte Folieding wird als erſte
Aufgabe den Knoten zu löſen haben, den das alte nicht hat
löſen können (oder beſſer: nicht hat löſen wollen), nämlich;
mäßiger Formel beſiegelt werden könnte, ſowveit Rußland in
Frage kommt, ebenſo wie ſie beſiegelt worden ſind, hinſichtlich der
neuen Randſtagten an der ruſſiſchen Weſtgrenze und die alle im
Einklang mit dem Grundſatz des Selbſtbeſtimmungsrechtes der
Völker ſtehen, auf das ſich Rußland ſelbſt zuerſt berufen hat.
Tagung des Wirtſchaffis=Inſtituts für Rußland
und die OMMiaaten.
Berlin, 28. März. Im Hotel „Adlon” in Berlin fand
heute eine Tagung des Wirtſchaftlichen Inſtituts für Rußland
und die Oſtſtaaten ſtatt. Unter den Teilnehmern bemerkte man
die Chefs und Vertreter verſchiedener Miniſterien des Reiches
und Preußens, ferner Vertreter der ruſſiſchen Botſchaft und
Handelsvertretung, der Geſandtſchaſten der Oſtſtaaten und der
großen deutſchen Pirtſchaftsverbände. Die Tagung eröffnete der
Herabſetzung der Preiſe, Steigerung der Krone.
Wären nur die Konſervativen, die auf ihrem Programm Direktor der deutſchen Oſtmeſſe, Konſul Dr. Wiegand, mit einem
den Goldzoll haben, und Venſtre, die jetzt regierende Bauern= Vortrag über die Aufgaben der Organiſation des
Wirtſchafts=
partei, zuſammengegangen, hätten ſie ſich in ihren Maßnahmen inſtituts Rußlands und der Oſtſtaaten. Es folgte ein längerer
irgendwie dahin geeinigt, daß wan den Verbrauch, ganz Vortrag von Ost Haslinger über Oſt=Verkehrsfragen, in dem
gleich, wie, verringerte, gleichzeitig aber die Ausfuhr förderte, er beſonders die neueſten Abmachungen zwiſchen den beteiligten
Staaten über den Güterverkehr behandelte. Mit ganz beſonderem
ſo hätte man von vornherein geſiegt.
Ein ganzes Volk ſtand mit offenen Augen, Mund und Hän= Intereſſe wurden die Ausführungen des Staatsſekretärs Dr.
Lud=
den da und erwartete, daß dieſe beiden Reichstagsgruppen von wig Haas, M. d. R., über ſeine Eindrücke in Rußland
aufge=
ihrem Berge Sinai ihnen ſozuſagen ihre zehn Gebote entgegen= nommen.
ſchleudern würden: Du ſoilſt ſparen! Du ſollſt keine Butter
eſſen! Du ſollſt keinen Kaffee trinken! Zehn gegen eins: das Genator Borah für eine Abrüſiungskonferenz.
Volk hätte ſich gebeugt und — hätte es mit Freuden getan.
Paris, 28. März. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Denn das iſt das Geſunde an dieſem Volk, das gerne und viel
und gut ißt, daß es gerade deshalb, weil es ſo gut genährt und / Waſhington hat Senator Borah eine Reſolution in
ſo ruhig lebt, bereit iſt, für ein kleines Jahr oder zwei mate= Vorſchlag gebracht, in der Präſident Coolidge
aufge=
rielle Opfer zu bringen. Klare Standpunkte in der Geldfrage, fordert wird, die Nationen, an die er ſich zu wenden für nötig
das iſt’s, wonach Dänemark heute begehrt. Voll Neid ſieht halte, zur Beſchickung einer Konferenz einzuladen, die in
man nach Island. Islands Krone ſteht zu der däniſchen wie Waſhington ſtattfinden ſoll und gleichzeitig die Abrüſtung
0,80 zu 100. Alſo dort oben ſind ſie viel ſchlimmer dran als und die Regelung der wirtſchaftlichen Fragen
hier. Aber was tut man in Island? Man zieht kurzerhand zum Gegenſtande hätte. Sie würde ſich insbeſondere mit der
Be=
einen Strich über das meiſte, was Einfuhr heißt. Es iſt eine ſchränkung des U=Boot=Baues beſchäftigen. Als Höchſttonnage
ſehr harte Hand, die dieſen ſehr dicken Strich zieht. Alles, was für U=Boote ſürden 10 000 Tonnen vorgeſchlagen.
Llond Georges Abfuhr.
Der ſchwärzeſte Tag im Leben Lſond Georges.
London, 28. März. Das Unterhaus hatte geſtern einen
ſeiner größten bedeutſamſten Tage ſeit ſeiner Neuwahl. Die
große Rede Macdonalds, in der er mit großer Heftigkeit
und diplomatiſcher Feinheit, aber mit ebenſo viel Beſtimmtheit
Frankreich offene und geheime Sünden gegen
den Friedensvertrag und den Frieden
kriti=
ſierte, und in der er die franzöſiſche Politik der
Rheinland=
komimiſſion, in der Pfalz, an der Saar und in den Ruhr=
Micum=Verträgen kennzeichnete, machten auf das Haus den
tiefſten Eindruck. Macdonald mußte dann das Haus verlaſſen,
um in dem drohenden Londoner Verkehrsgeneralſtreik ſelbſt
Verhandlungen einzuleiten. Dieſe Abweſenheit benutzte Lloyd
George zu einer Angriffsrede gegen Macdonalds
Politik, die er unklar und nicht eindeutig nannte. Durch
dieſe Rede erlebte Lloyd George den ſchwärzeſten=
Tag, den er wohl in ſeiner ganzen politiſchen Laufbahn
ge=
habt hat. Er begegnete einer Erbitterung faſt des ganzen
Hau=
ſes, wie er ſie wohl nie geahnt hat. Aus allen Lagern
traten Redner gegen ihn auf, die in noch nicht
da=
geweſener Weiſe ſich gegen ihn wandten, ſo beſonders der
kon=
ſervative Abgeordnete Ornsby Gore, der den inzwiſchen
zurückgekehrten Macdonald bat, keine einzige der Fragen Lloyd
Georges zu beantworten. Konſervative und Arbeiter jubelten
ihm zu.
In einer kurzen Erklärung wandte ſich dann
Macdo=
nald gegen Lloyd George, und Baldwin erklärte
namens der Konſervativen, daß ſie mit den von Macdonald
erwähnten Notſtandsmaßnahmen völlig einverſtanden
ſeien.
Lloyd George verſuchte nochmals, das Wort zu
neh=
men, doch wollte das Haus ihn nicht anhören. Er mußte ſich
mit der Erklärung begnügen, daß er angeſichts der Stimmung
des Hauſes darauf verzichten müſſe, ſich zu verteidigen. Unter
neuem ſtürmiſchem Beifall des ganzen Hauſes wurde ihm
zu=
gerufen: „Sie können ſich überhaupt nicht mehr verteidigen”
worauf er eilig und fluchtartig das Haus verließ.
Als Macdonald ſich dann erhob, um das Haus zu verlaſſen,
brachten ihm die Arbeiterpartei und Konſervativen eine
minu=
tenlange Ovation dar.
In parlamentariſchen Kreiſen wird betont, daß in der
per=
ſönlichen Wertſchätzung des Unterhauſes Macdonald ſich in
kur=
zer Zeit eine Stellung erobert hat, wie ſie in früheren Jahren
nur Gladſtone und Joe Chamberlain innehatten.
Zur Rede Macdonalds.
Paris, 28. März. (Wolff.) Zu der geſtrigen Rede
Mac=
donalds ſchreibt das Echo de Paris: Wir haben das Gebäude
vor Augen, das Macdonald gewiſſermaßen in der Verlängerung
der Arbeiten der Sachverſtändigen aufzurichten beabſichtigt. Wenn
wir in einigen Tagen den Bericht der Sachverſtändigen beſprechen
werden, werden wir nichts vernachläfſigen dürfen, was
Frank=
reichs Vernunft und Kompromißbereitſchaft ins rechte Licht ſetzen
kann. Aber wir dürfen nichts von den weſentlichen Grundſätzen
unſerer Politik einer illuſoriſchen Entente zu Liebe opfern. Um
mit London zu verhandeln, müſſen wir abwarten, bis eine
glück=
liche Stunde geſchlagen hat. Wir werden wahrſcheinlich auch nicht
die einzigen ſein, die dieſe Haltung einnehmen.
Paris, 28. März. (Wolff.) Zu der geſtrigen Rede
Mac=
donalds im Unterhaus ſchreibt der Temps: Dank dieſer
Aus=
führungen und vorausgeſetzt, daß ſie in den demnächſtigen
Verhandlungen mit dem neuen Kabineit Poincaré eine
Wieder=
holung finden, ſei Deutſchland, noch bevor irgend welche
Ver=
handlungen über die Neparationen aufgewörfen worden ſeien,
öffentlich davon in Kenntnis geſetzt, worden, daß Frankreich
und England ſich über die Aufrechterhaltung des Grundſatzes
des Völkerbundes einig ſeien, des Grundſatzes nämlich, daß in
Zukunft die Anwendung von Gewalt nicht geduldet werde.
Dann werde man über die Zahlung der deutſchen Schulden
dis=
kutieren. Erſt nachdem man hierüber einig ſei, ſo habe
Mac=
donald feſtgeſtellt, werde man im einzelnen über das
Sicher=
heitsproblem verhandeln und dann im Anſchluß daran an den
Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund denken. Es ſei eine
ſehr vernünftige Prozedur, zuerſt die Erfüllung der
internatio=
nalen Verpflichtungen ſicherzuſtellen und dann eine
Entſchlie=
ßung unter den Nationen herbeizuführen. Die Zukunft kündige
ſich gut an. Arbeiten wir mit gutem Herzen, ſo ſchließt der
Temps, um dieſe Hoffnungen in Realitäten umzuwandeln.
Der engliſche Kronrat beim König.
Blättermeldungen aus Liverpol zufolge ſind verſciedene
Mitglieder des Kronrats aus London in Lord Derbys Sitz in
Knowſley Hall, wo augenblicklich der König weilt, eingetroffen.
Der Eveiing News zufolge war der Zweck der Zuſammenkunft
der, es dem König zu ermöglichen, die Proklamation einer Note
zu unterzeichnen, die für die Regierung die nötigen Vollmachten
vorſieht.
* Der angliſierte Wilſon.
Im neueſten Heft der Zeitſchrift „Imago” das als
kunſt=
pſychologiſch=äſthetiſches Sonderheſt im Iuternationalen
pfycho=
analytiſchen Verlag, Wien, erſchienen iſt, wird auf das Buch des
Amerikaners William Bayard Hale „The Story of a Style.
A. Psychoanalytie Study of Woodrow Wilson” hingewieſen, in
dem der Wilſonſche Sprachſtil gründlich unterſucht wird. Mit
Erlaubnis des Verlages bringen wir in folgendem die in ihren
Reſultaten ſehr intereſſante Beſprechung zum Abdruck.
„Eine feſſelnde originelle Unterſuchung, ohne techniſche
Hilfs=
mittel, aber mit ſeltenem pſychologiſchen Scharfblick durchgeführt.
Abgeſehen von dem intereſſanten Thema, iſt ſie bedeutſam als
Beiſpiel für eine neue pſychologiſche Forſchungsmethode. Es wird
hier der Verſuch unternommen, einen Menſchen, und zwar
Ex=
präſidenten Wilſon, durch die Detailunterſuchung ſeiner Sprache
zu charakteriſieren. Es iſt anzunehmen, daß dieſe Methode in
künftigen Jahren in der Völkerpſychologie Verwendung finden
wird. Die Unterſchiede zwiſchen dem Sprachgebrauch in England
und Amerika zum Beiſpiel wären ein ergiebiges Studiengebiet
für ſolche Unterſuchungen. Der Autor legt ſeiner Arbeit die
Schriften Dr. Wilſons während der letzten 40 Jahre und einige
ſeiner Reden zugrunde. Ihre Zerlegung und Durchforſchung
führt er mit ſolcher Gründlichkeit durch, wie ſie nur einem
be=
ſonders ſtarken Intereſſe entſpringen kann: allein die Zählung
der auf Tauſenden von Seiten verwendeten Adjektive bedeutet
einen ungeheueren Arbeitsaufwand. Trotzdem der Autor das
Gegenteil verſichert, fällt es dem Leſer ſchwer, zu glauben, daß
hinter dieſem Intereſſe nicht ein feindſeliges Motiv verborgen
ſei, ſchon aus dem einfachen Grunde, weil jede einzelne
Schluß=
folgerung ungünſtig für Wilſon ausfällt. Der Autor legt an ſein
Material einen viel zu hohen Maßſtab an, läßt keine der
ſprach=
lichen Freiheiten gelten, die man politiſchen Rednern gewöhnlich
zugeſteht, und benimmt ſich, als hätte man das Recht, zu
erwar=
ten, daß jede einzelne dieſer Aeußerungen ein Muſter an
wiſſen=
ſchaftlicher Korrektheit und ſcharfer Denkarbeit darſtelle. Da nun
ein ſolcher Maßſtab auf dieſen Gebieten nie angewendet wird,
ſcheint es nicht gerecht, ihn plötzlich für einen Einzelnen
einzu=
führen. Auch bei ſeiner Beurteilung der grammatiſchen
Korrekt=
heit oder Inkorrektheit verfährt der Autor mänchmal
aus=
geſprochen pedantiſch.
Trotzdem muß man zugeſtehen, daß es dem Autor gelingt,
ſeine Behauptungen zu erweiſen, nämlich: daß es möglich iſt, aus
dem Detailſtudium des Sprachgebrauchs bei einem beſtimmten
Menſchen weitgehende Schlußfolgerungen zu ziehen, und daß
dieſe Schlußfolgerungen in dem vorliegenden Falle durchaus
nicht ſchmeichelhaft ſind. Auch abgeſehen von den ſpeziellen
Unter=
ſuchungsergebniſſen wirkt das Buch durch den ungewöhnlichen
pſychologiſchen Scharfblick des Autors und der Neuheit der
ge=
ſchilderten Unterſuchungsmethoden. So heißt es unter anderem:
„Es wird vielleicht angeführt werden, daß Redewendungen ihre
Bedeutung verlieren, wenn ſie bei dem beſtimmten Individuum
zur oft gebrauchten Phraſe werden. Die Wahrheit iſt aber, daß
ſie dann doppelt bedeutungsvoll ſind. Wenn wir finden, daß ein
Autor immer wieder zu denſelben Wendungen greift, ſo können
wir daraus entnehmen, daß die pſychiſche Einſtellung, der dieſe
Wendungen Ausdruck verleihen, in größerem Maße Herrſchaft
über ſeinen Intellekt gewonnen hat.‟ Dies iſt nur ein Beiſpiel,
mit welcher nicht wiederzugebenden, unermüdlichen Energie
M. B. Hale alle Eigentümlichkeiten der Wilſonſchen
Phraſeolo=
gie Punkt für Punkt aufſpürt, um dann erbarmungslos die
ein=
zig möglichen Schlußfolgerungen aus ihnen zu ziehen.
Die Haupteigenſchaſten, deren Dr. Wilſon — man kann nur
ſagen: überführt wird, ſind die folgenden: Dr. Wilſon iſt ein
Vielredner im ärgſten Sinne des Ausdrucks, das Wort bedeutet
für ihn die Flucht vor den Tatſachen der Realität.
Weitſchweifig=
keit und Wiederholungen findet man bei ihm in einem Maße,
daß ſie auf einen langſam arbeitenden oder durch Uebermüdung
geſchwächten Verſtand ſchließen laſſen. Er verwendet einen
un=
gewöhnlich kleinen Schatz von Worten und Phraſen, die in den
meiſten ihrer Zuſammenſetzungen ganz bedeutungslos wirken.
Für klare, beſtimmte Gedanken ſetzt er vage Ausdrücke ein und
bevorzugt beſonders pompöſe Phraſen, die Wiſſenſchaftlichkeit
vortäuſchen ſollen. Unter ſeinen Charakterzügen ſtechen
Snobis=
mus, romantiſche Schwärmerei und Eigenſinn beſonders hervor,
daneben noch eine ausgeſprochene Unfähigkeit zur Vertiefung und
das volle Unverſtändnis für jeden Standpunkt außer ſeinem
momentanen eigenen.
Der Autor deutet dieſe Ergebniſſe dahin, daß Dr. Wilſon
in=
tellektuell unter dem Durchſchnitt begabt und mit tiefinnerlichen
Zweifels= und Minderwertigkeitsgefühlen behaftet iſt. Als Schutz=
und Reaktionsbildungen gegen die letzteren hat er dann ſein
übergroßes Selbſtbewußtſein und ſeinen Dogmatismus entwickelt.
Der Untertitel des Buches wird durch den Inhalt kaum
ge=
rechtfertigt. Zwar ſteht der Autor der Pſychoanalyſe nicht ganz
fremd gegenüber und erwähnt ſie auch an verſchiedenen Orten.
Ebenſo berührt ſich ſeine Denkweiſe in verſchiedenen Punkten
ſtark mit der Pſychoanalyſe. Wie aber aus den oben zitierten
Deutungen hervorgeht, ſteht er Adler vermutlich näher als
Freud, und macht auch keinen Verſuch, durch die Schichte des
Vorbewußten bis zum Unbeſußten im Sinne der Pſychognalyſe
durchzudringen. Sonſt häte er auch gewiß nicht verfehlt, an dem
vorgebrachten Material die deutlichen Hinweiſe auf einen
Gott=
ähnlichkeitskomplex hervorzuheben.
Trotz dieſer Mängel iſt die vorliegende Studie von
unge=
wöhnlichem Intereſſe und ein Beweis für die große pſychologiſche
und literariſche Begabung ihres Autors.
* Frankfurter Araufführung.
Georg Kaiſers jüngſte Komödie „Kolportage”
er=
zielte bei der Uraufführung am Neuen Theater in
Frank=
furt einen Theatererfolg. Sie iſt ein Beweis für Kaiſers leichte,
fruchtbare Feder, für ſeine ſichere theatraliſche Technik. Wie eine
ihrer Wirkung gewiſſe Kolportage=Geſchichte ziehen die
Schick=
ſale der reichen Holzhändlerstochter Karin vorüber: des Geldes
wegen von einem Grafen geheiratet, bald geſchieden, wegen des
Kindes verfolgt, ſpielt ſie dem Grafen ein falſches Kind in die
Hände. Karin verſchwindet mit dem echten Kind nach Kanſas,
das falſche Kind wird von dem Grafen gräflich erzogen, mit einer
Baroneſſe verlobt und in die Garde aufgenommen, bis es ſich
am Tage der Mündigkeit als der auf der Straße aufgeleſene
Sohn eines Sträflings entpuppt. Allgemeine Ueberraſchung,
friedliche Löſung, Abfahrt nach Amerika. — Die Szenen ſind
ſtraff geſpannt und folgen ſich mit Kino=Schlagkraft. Doch mit
dem Stofflichen erſchöpft ſich das Intereſſe, eine innere
Teil=
nahme wird nicht geweckt. Kolportage um der Kolportage willen;
aus dem Tag geboren, für den Tag beſtimmt. — Direktor
Hell=
mer ſorgte für eine geſchickte Inſzenierung.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Die Kantfeier der Deutſchen Philoſophiſchen
Geſellſchaft findet am 19. April (Samstag vor Oſtern) in
Weimar ſtatt. Vormittags 11 Uhr und am Nachmittage 5 Uhr
werden zwei Feſtſitzungen in der Aula des Realgymnaſiums
ab=
gehatlen. Es werden ſprechen: Profeſſor, Dr. Bruno Bauch=
Jena über „J. Kant und die philoſophiſche Aufgabe der
Gegen=
wart” und Profeſſor Dr. Julius Binder=Göttingen über „Kants
Bedeutung für das deutſche Geiſtesleben‟. Die Teilnahme von
Gäſten iſt willkommen. Wir weiſen beſonders darauf hin, daß
dieſe Veranſtaltungen mit Rückſicht auf die deutſche Hauptfeier,
zu der die Univerſität und Stadt Königsberg einladen, entgegen
eren Ankündigungen verlegt worden ſind, alſo nicht mehr —
wvie urſp ünglich beabſichtigt — am Gedächtnistage ſelber
ſtatt=
finden. Nähere Auskünfte erteilt die Geſchäftsſtelle der Deutſchen
Philoſorhiſchen Geſellſchaft (Jena, Fuchsturmweg 18, I.).
Seite X.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 29. März 1924.
Hummer 89.
Beneſchs Gorgen.
Uebereifrige Freunde haben den tſchechiſchen Außenminiſter
Beneſch ſchon vor Jahr und Tag zum erfolgreichſten
Diplo=
maten des nachrevolutionären Europas ernannt. Sie haben
ihm damit keinen Gefallen getan, mit Vorſchußlorbeeren iſt das
gehabt: Die Tſchecho=Slowabei hat es von allen Schöpfungen
rung — allerdings lediglich auf Koſten der Deutſch=Böhmen —
ſich doch allerlei, was bisher ängſtlich geheim gehalten wurde,
Inſel der Demokratie ſt nämlich auf gut Deutſch ein einziger
iſt es auch ein öffentliches Geheimnis, daß der Stolz der Nation,
die Legionäre, ein erhebliches Kontingent der Beſtochenen, der es mit ſich, daß ich mit Sachen angegangen wurde, die mit mei=
Diebe an den Steuergeldern, ſtellen. Der Adjutant des
Kriegs=
miniſters opfert ſeine Ausſichten auf eine glänzende Laufbahn,
um eine Kommiſſionsfirma zu gründen, die mit der
Heeres=
hat das vernichtende Urteil gefällt mit der Aeußerung, er würde
es ſich in Zukunft überlegen, in einer Prager, Geſellſchaft
jemandem die Hand zu geben. Um ſo eifriger behauptet die
Regierung, daß ſie mit einem eiſernen Beſen vorgehen und
unnachſichtig jede Korruption aufdecken werde. Schade nur, daß
ein tſchechiſches Blatt ein amtliches Schreiben veröffentlichen
konnte, in dem bereits vor Jahresfriſt jedes Eingehen auf
kompromittierten Firmen abgelehnt wurde.
Schließlich iſt ja auch die angeblich ſo erfolgreiche Außen=
Man rümpft die Naſe mit Recht über jene deutſchen Fürſten,
die gegen gutes Geld ihre Landeskinder als Soldaten an
Eng=
land verkauften. Daß Herr Beneſch genau das gleiche tat,
dar=
über haben wir noch kaum ein Wort der Entrüſtung geleſen.
Oder was iſt es anders, wenn er ſich auf Gedeih und Verderb
Herrn Poinearé an den Hals wirft, um dafür finanzielle
Vor=
teile einzuhandeln? Die Tſchecho=Slowakei ſteht nämlich unter
dem Druck fehr ſtarker Reparationsforderungen, die jetzt erſt
bekannt geworden ſind. Man ſchätzt das, was ſie zu zahlen hat,
Teil davon entrichten, dann wäre ſie ruiniert. Herrn Beneſchs
ganze Politik iſt deshalb darauf eingeſtellt, dieſe Rieſenſumme
herunterzuhandeln. Das ſcheint ihm bei Frankreich auch
ge=
lungen zu ſein, allerdings um den ſehr hohen Preis, daß er
ſie auf franzöſiſchen Wunſch gegen Deutſchland marſchieren zu
laſſen. Aber ſehr viel weiter iſt er trotzdem noch nicht gekommen, tag feſtgeſetzt.
Die Engländer haben keine Neigung, den Tſchechen etwas zu
ſchenken, und gar aus Amerika ſind einige recht kalte
Waſſer=
ſtrahlen gekommen, die in Prag eigentlich zum Bewußtſein
brin=
gen ſollten, wie gefährlich die franzöſiſche Bundesgenoſſenſchaft
ihrer Schuld ſehr gering. Müſſen ſie aber zahlen oder gewinnt
überhaupt die Gefahr, daß ſie zahlen müſſen, greifbare Geſtalt,
dann iſt es mit der finanziellen und der wirtſchaftlichen
Zu=
kunſt der Tſchecho=Slowakei zu Ende, dann wird vielleicht auch das Verbleiben der Genannten im Lande zu fordern.
eines Tages in Prag der Skeptizismus ſich zum Wort melden
Anbetung Poincares wirklich ein ſo guter Diplomat iſt. Der
jüngſt in Berlin verſtorbene tſchechiſche Geſandte Tuſor hatte
darüber ſeine eigene Meinung.
Der Zeigner=Prozeß.
Dr. Zeigners Schlußwort.
Leipzig, 28. März. In ſeinem Schlußwort erklärt
Zeig=
s ner: Zum Falle Trommer möchte ich bemerken, daß der
Be=
immer ſo eine eigene Sache. Gewiß, er hat eine glückliche Hand fund der Akten immer von dem Stand der Unterſuchung
ab=
hing. Mir wurden neben den Gnadenakten auch Sachakten vor= urteilsverkündung im Hitlerprozeß, getroffen,
des Verſailler Nates am weiteſten gebracht, ſie hat ihre Wäh= gelegt: ob dies im Falle Trommer der Fal geweſen iſt, weiß um etwaigen Störungen der Ordnung durch nationglſozialiſtiſche
ich nicht. Befanden ſie ſich im Miniſterium, ſo wurden ſie auch Verbände zu begegnen. Die Blutenburgſtraße werde noch
ſchär=
fehr ſchnell ſtabiliſiert und auch in der Diplomatie eine Rolle vorgelegt. Im Falle Schmerler erblickt die Anklagebehörde, fer als bisher von der Landespolizei abgeſchloſſen. Die geſamte
ſpielen können. Aber hinter der glänzenden Außenſeite verbirgt in meinem Verhalten eine Amtshandlung nach Art. 29 Abſ. 1
der Verfaſſung. Eine Amtshandlung kommt nicht in Frage. Ich Polizei wird in den erhöhten Alarmzuſtand verſetzt, die in
Mün=
habe den Pelz zum erſten Mal am zweiten Oſtektag geſehen. chen anweſende Reichswehr werde in den Kaſernen bereit gehalten.
was indeſſen doch ans Licht der Oeffentlichkeit dringt. Dieſe Am übernächſten Tag führte ich den neuen Innenminiſter in
ſein Amt ein. Wann hätte ich da als Verweſer des
Innen=
fürchterlicher Korruptionsſumpf. Die Skandalgeſchichten jagen miniſters eine Amtshandlung vornehmen ſollen? Meine Frau
einander geradezu. Die Spritgeſchichte iſt noch unvergeſſen, jetzt wußte gar nicht, was für eine Bewandtnis es mit Schmerler
hatte. Meine Stellung als ſozialdemokratiſcher Miniſter brachte
will erkannt haben, daß mein Geſpräch mit dem Ge= lerprozeß zu fällen haben. Es erſcheint daher angezeigt,
dar=
heimrat Kunz und mein Verdacht gegen den Re= auf hinzuweiſen, daß ſowohl für eine Verurteilung eines der
verwaltung ihre Geſchäfte macht, und ein fremder Diplomat gierungsrat Lotze eine Maske geweſen ſei. Ich habe. Angeklagten oder ſämtliche Angeklagten wie auch für einen
Frei=
unter Beweis geſtellt, daß ich den betreffenden Beamten ver= ſpruch vier Stimmen notwendig ſind. Das Gericht entſcheidet in
boten habe; ſich mit Gnadenſachen zu befaſſen. Erklärlich iſt, der Befetzung von zwei Berufsrichtern und drei Laienrichtern.
daß bei den Hunderten von Briefen, die ſich bei mir aufhäuften. Sollten ſich alſo die Stimmen der drei Laienrichter auf ein
Schul=
gekommen wäre. Es iſt mir nicht lieb, wenn in öffentlicher Ver= eines der juriſtiſchen Beiſitzer beziehungsweiſe des Vorſitzenden
Klagen über irgend eine der in den Spiritusſlandal am meiſten doch der Vorſitzende hat ermahnen müſſen, das zu ſagen, was wäre das Verfahren an das ordentliche Gericht zu überweiſen.
er wiſſe und nicht das, was er glaube. Brandt ſtand zudem ſeit. Dieſes Gericht iſt in dieſem Fall, da die Zuſtändigkeit der
Volks=
politik des Herrn Beneſch nichts als eine große Korruption, und war von vornherein der Auffaſſung, daß ich alles in die „Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich in Leipzig. Kommt das
Taſche geſteckt hätte. Aus dieſen Gefühlen heraus hat er meine. Gericht zu einem einſtimmigen oder zu einem mit vier gegen eine
Handlungen beurteilt. Brandt iſt nicht als klaſſiſcher Zeuge zu Stimme gefaßten Urteil, einerlei, ob zu einer Verurteilung oder
das Gericht, ſich bei der Urteilsverkündigung völlig frei zu
hal=
ten von dem Inhalt der Akten, die zum Teil geradezu
Wahn=
ſinniges enthielten und ſich nur an die Ergebniſſe der
Haupt=
unterſuchung zu halten. Weiter weiſt er darauf hin, daß das
auf rund 25 Milliarden. Müßte ſie auch nur einep weſentlichen Gericht verſchiedene Behauptungen der Verteidigung in bezug, ſich in ſeiner Freitagsſitzung zunächſt mit der förmlichen Anfrage
auf ſeine Perſönlichkeit als wahr hingeſtellt habe, ohne Leu=, der Sozialdemokraten über die Beteiligung preußiſcher Beamten,
mundszeugen zu vernehmen, deren Ausſagen anders gewirkt. Mitglieder des Landtages und des Staatsrates, ſo des Freiherrn
hätten. Mit tränenerſtickter Stimme ſchloß Zeigner: „Denken v. Gayl, an einem geplanten Direktorium.
Sie an den Menſchen und an das, was Sie als wahr unterſtellt
haben. Es iſt wirklich nicht ein habgieriges Subjelt.‟ Da
Mö=
ſeine Armee dem Pariſer Lommando unterſtellte und bereit iſt, bius auf das Schlußwort verzichtet, wird die Sitzung geſchloſſen,
Die Urteilsverkündigung wurde auf Samstag mit= als kommender Reichs anzler oder für andere Poſten genannt
Kahr, Loſſow und Seißer reiſen.
iſt. Jedenfalls ſind trotz dem Nachlaufen hinter Frankreich Loſſow und Seißer zuſammen mit ihren Familien dem= gramm gemacht hätten, und dazu hätten ſie doch wohl
zuſammen=
die Ausſichten der Tſchecho=Slowakei auf erheblichen Nachlaß, nächſt eine Erholungsreiſe nach Korfu gemeinſam antreten, kommen müſſen. Ich habe menſchlich die größte Sympathie zu
ſteht nach Auffaſſung der Staatsanwaltſchaft keine Veranlaſſung, General Ludendorff zuſammen zu arbeiten. In dieſen Monaten
und die Frage ſtellen, ob Herr Beneſch mit ſeiner ſtlaviſchen Kahr und Loſſow nicht nach Italien geflüchtet ſeien, feſt, Wertſchätzung habe ich beibehalten. Ich bemerke aber weiter, daß
geſchloſſen ſei.
Der Hitſer=Prozeß.
Sicherheitsmaßnahmen
für den Tag der Urteilsverkündung.
München, 28. März. Umfangreiche
Sicherheitsmaß=
nahmen wurden von der Regierung für Dienstag, den Tag der
* Vor dem Arteil.
Drahtbericht unſeres Münchener Korreſpondenten.
g. München, 28. März.
Das Volksgericht München wird, wie an anderer Stelle
be=
nem Reſſort nicht zuſammenhingen. Der Staatsanwalt richtet, am 1. April, vormittags 10 Uhr, das Urteil im
Hit=
ich auch einmal einen vernichtet habe, der beſſer in die Akten, dig oder Nichtſchuldig vereinigen, ſo wäre immer noch die Stimme
handlung feſtgeſtellt wird, ich ſei ein Pſychopath. Bezüglich notwendig, um einen Schuldſpruch oder einen Freiſprucht zu
er=
meiner großen Aengftlichkeit bin ich mit den Gutachten einig. reichen. Kann das Volksgericht nicht zu einer Entſcheidung mit
Bei Brandt handelt es ſich doch um einen alten Mann, der notwendigen Stimmenzahl von vier Stimmen kommen, ſo
zwei Jahren unter dem Eindruck der Erzählungen des Möbius gerichte in Bayern überhaupt am 1. April beſeitigt wird, der
betrachten, deſſen Ausſage eine zuverläſſige Urteilsgrundlage, zu einem Freiſpruch des einen oder anderen Angeklagten, ſo iſt
bilden kann. Auch die Ausſage Nöhn, die fünf bis ſechsmal das Urteil mit der Verkündung rechtskräftig. Rechtsmittel gegen
gewechſelt hat, iſt keine eigentliche Grundlage. Zeigner bittet, die Entſcheidung der Volisgerichte ſind bekanntlich nicht gegeben.
Der Münchener Prozeß im Staatsrat.
Berlin, 28. März. Der Preußiſche Staatsrat beſchäftigte
Freiherr von Gayl (Arbeitsgemeinſchaft) erklärt:
„Ich bin mit dem Generaldirektor Minoux, der ja dauernd
wurde, ein einziges Mal in Oſtpreußen zuſammen gekommen,
bei Verhandlungen mit dem Stinneskonzern. Zwiſchen Herrn v.
Oppen und Minoux beſtehen nicht die geringſten Beziehungen.
Es iſt doch wohl kaum anzunehmen, daß, wenn die aufgeſtellte
München, 28. März. Wie verlautet, werden Kahr, Behauptung zuträfe, ſich die Genannten nicht vorher ein Pro=
Das Ermittlungsverfahren gegen ſie iſt den Leuten, die in München vor den Richtern ſtehen. Ich habe
noch nicht endgültig niedergeſchlagen. Doch be= die Ehre gehabt, während des Weltkrieges unmittelbar mit dem
des Zuſammenarbeitens habe ich den Eindruck bekommen, in ihm
Der Völkiſche Kurier ſtellt zu dem Dementi, daß dem größten Mann in meinem Leben begegnet zu ſein. Dieſe
daß beide Herren bereits Päſſe nach Korfu ausge= nach meiner Anſicht Politik getrieben werden muß mit heißem
ſtellt erhielten, obwohl das Ermittlungsverfahren noch nicht ab= vaterländiſchen Herzen und mit klarem Kopfe; eine Politik der
Schwärmerei und der Putſche kann ich nicht mitmachen.
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Rutt.
Darmſtädter Tagblatt, Samskag, ben 29. März 1924.
Nummer 89.
SiSodel
ailie
vom Samstag, den 29. März, bis Donnerstag, den 3. April 1924, anlässlich meiner
GESCHAFTB-ERHEIIERUNG
durch Verlegung meiner Abteilung Haus- und Küchen-Geräte nach meinem
neuen Verkaufslokal Schützenstr. 1, Ecke Ludwigsplatz
Durch die sich täglich vermehrende Zahl meiner Kunden, weiche stets aufs Neue
die grossen Vorteile meines Geschäftsprinzips: Solide Waren bei billigster Berechnung
bestätigen, erwies sich schon seit längerer Zeit mein seitheriger Laden als zu klein.
Es ist natürlich mein eifrigstes Bestreben, das mir seither entgegengebrachte
Ver-
trauen auch fernerhin durch reelle Geschäftsführung zu erhalten.
Um nun noch weitere Kreise von meiner Leistungsfähigkeit zu überzeugen und
durch grosse günstige Einkäufe auf der Leipziger Frühjahrsmesse in die Lage versetzt,
habe ich meine ohnedies billigen Preise während der Zeit des Reklameverkaufs
nochmals herabgesetzt. Diese beziehen sich ganz besonders auf folgende Artikel"
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Nummer 89.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 29. März 1924,
Seite 7.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadi, 29. März.
Einreiſe in das beſetzte Gebiet.
In den Gefängniſſen des beſetzten Gebietes ſitzen Hunderte
von Bewohnern des unbeſetzten Gebietes, die von der
Beſatzungs=
behörde wegen Verletzung der Einreiſevorſchriften verhaftet ſind
und einer langen Unterſuchungshaft und Gefängnisſtrafe
ent=
gegenſehen.
Es muß immer wieder darauf hingewieſen werden, daß die
Einreiſe in das linksrheiniſche franzöſiſche Gebiet nur mit
Ge=
leitſcheinen des franzöſiſchen Oberdelegierten in Mainz zuläſſig
iſt und daß die Bewohner der Kreiſe Darmſtadt und Offenbach
zur Einreiſe in die beſetzten Teile der vorgenannten Kreiſe und
in den Kreis Groß=Gerau eines vom Kreisdelegierten Groß=
Gerau, die Bewohner des Kreiſes Bensheim zur Einreiſe in den
Kreis Worms eines von dem Kreisdelegierten auszufertigenden
Stempels auf ihrem Paßausweis bedürfen.
Alle anderen Einreiſerlaubniſſe (Stempel oder Geleitſcheine),
die von Grenzoffizieren ausgeſtellt ſind, genügen nicht.
— V. H. C. Boſanquet iſt zum Königl. Großbritaniſchen
General=
konſul in Frankfurt a. M. mit Zuſtimmung der Reichsregierung beſtellt
worden. Die Heſſiſche Regierung hat ſeine vorläufige Anerkennung und
Zulaſſung zur Ausübung konſulariſcher Verrichtungen in dem Gebiet des
Volksſtaates Heſſen erteilt.
— In den Ruheſtand treten: 1. der Strafanſtaltsoberwachtmeiſter
an der Zellenſtrafanſtalt Butzbach Chriſtian Schunk auf ſein
Nach=
ſuchen mit Wirkung vom 1. April 1924; 2. der Gefängnisoberwachtmeiſter
Wilhelm Peter Müller in Zwingenberg auf Grund des Geſetzes über
die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli, 19. Dezember 1923
(Reg.=Bl. S. 511) am 1. April 1924.
— Der heitere Vortragsabend Marcell Salzers, der am Sonntag,
den 30. März, im Kleinen Haus ſtattfindet beginnt mit Rückſicht auf die
Jahreszeit um 8 Uhr. — Die morgige Aufführung „Die Meiſterſinger
von Nürnberg”, in der Walter Kirchhoff von der Staatsoper Berlin den
Stolzing ſingt, beginnt um 5 Uhr.
— Preſſefeſt Darmſtadt 1924. Auf vielfache Anfrage ſei
mit=
geteilt, daß der Eintrittspreis noch nicht endgültig
feſt=
fteht. Bei genügender Beteiligung iſt eie Herabſetzung nicht
aus=
geſchloſſen, doch wird eine Erhöhung über 20 Mark beſtimmt nicht
eintreten, auch keinerlei Nachforderungen am Feſtabend ſelbſt
er=
hoben werden.
— Städt. Akademte für Tonkunſt. Samstag, den 5. April d. J.
findet im „Großen Haus” des Heſſiſchen Landestheaters das 4.
Volks=
konzert der Städt. Akademie für Tonkunſt ſtatt. Der Abend ſteht im
Zeichen der Romantik. Als Soliſt hat ſich in liebenswürdiger Weiſe
Herr Rudolf Serkin (Klavier) zur Verfügung geſtellt, deſſen erſtes
Auftreten im vorigen Jahre in dem Sonaten=Abenb mit Profeſſor
Adolf Buſch noch in beſter Erinnerung iſt. Rudolf Serkin zählt zu
den erſten Pianiſten der Gegenwart; ſein Auftreten als Soliſt in
Darmſtadt wird deshalb allſeitigem Intereſſe begegnen. Der Künſtler
bringt die Wanderer=Fantaſie und vier Impromptus von Schubert zum
Vortrag. Unter Leitung des Städt. Muſikdirektors Wilhelm Schmitt
wird der „Inſtrumental=Verein und das Orcheſter der Städt. Akademie
für Tonkunſt” die Muſik zu „Ein Sommernachtstraum” von Felix
Men=
delsfohn=Bartholdy und die Ouvertüre zu Euryanthe” von Carl
Maria von Weber zu Gehör bringen. Der Abend findet um ½6 Uhr
für Schüler und Schülerinnen ſämtlicher Schulen und um 8 Uhr
abends für die Wohlfahrtsorganiſationen ſtatt. Karten ſind im
Sekre=
tariat der Städt. Akademie, Eliſabethenſtr. 36, zu haben.
Mittwoch, den 2. April, abends ½47 Uhr, wird Dr. Bodo Wolf
im Saale der Städt. Akademie die einzelnen Werke des vierten
Volks=
konzertes ſeinen Beſprechungen zu Grunde legen.
— Karfreitagskonzert des Muſikvereins. Vom Muſikverein wird uns
geſchrieben: Wie wir bereits angezeigt haben, kommt am Karfreitag,
abends 7 Uhr, im Großen Hauſe des Landestheaters die „
Johannespaſ=
ſſon” von J. S. Bach zur Aufführung. Die öffentliche Hauptprobe
findet am Gründonnerstag, abends 7 Uhr, ſtatt. Als Soliſten ſind
ge=
wonnen worden: Frl. Albrecht (Sopran), Frau Doepner (Alt), Herr
Hoefflin (Tenor, Evangeliſt), Herr Rekfuß aus Neuenburg i. d. Schweiz
(Baß, Jeſus) und Herr Hoelzlin (Baß). Es wird beſonders darauf
hin=
gewieſen, daß das Werk ungekürzt wiedergegeben wird. Die
Karten=
ausgabe an die Mitglieder des Muſikvereins bei Konzert=Arnold (
Wil=
helminenſtraße) hat bereits begonnen und dauert nur bis zum 12. April.
Später erliſcht das Anrecht der Mitglieder auf einen beſtimmten Platz,
auch können dann nur noch Karten zum Tagespreiſe abgegeben werden.
Der Kartenverkauf an Nichtmitglieder beginnt am 10. April bei
Kon=
zert=Arnold. Ueber die Preiſe geben die Plakate Auskunft.
— Darmſtädter Streichquartett. Auf die morgen (30. März), vorm.
11.15 Uhr, in der Aula des Realgymnaſiums ſtattfindende
Kammer=
muſikaufführung der Herren Mehmel, Volke,/ Brückmann, Andrä, unter
Mitwirkung der Pianiſtin Frl. Dofflein, ſei hiermit nochmals
hingewie=
ſen. Zur Wiedergabe gelangen Streichquartette von Haydn und Mozart,
ſowie das Klavierquartett in C=Moll von Brahms.
* Richard Wagner=Verein. Die Mitglieder werden dringend erſucht,
ihre Eintrittskarten für den Kwaſt=Hodapp=Abend am 9. April
bereits in den alle ächſten Tagen bei Konzert=Arnold zu löſen, um einen
Ueberblick zu gewinnen, wieviel Karten für Nichtmitglieder verfügbar
ſind. Da die Neuausgabe der Mitgliedskarten erſt im Herbſt erfolgt,
bereihtigt für dieſes Konzert noch die alte Karte des Jahres 1923 zur
Löſung einer Eintrittskarte zu halben Preiſen (2 Mk. bzw. 1 Mk.).
An=
dererſeits ſind alle Mitglieder, die nicht ihren Austritt für 1924 erklärt
haben, zur Entnahme dieſer Eintrittskarten verpflichtet. Von dem
finanziellen Ergebnis des erſten Abends wird es abhängen, in welchem
Umfange der Richard Wagner=Verein ſeine Tätigkeit fortſetzen wird.
— Vortrag. Es wird wiederholt auf den Vortrag hingewieſen,
den Dr. Johannes Müller am Sonntag, den 30. März,
vormittags 11½ Uhr, im Kleinen Haus des Landestheaters über
„Bergpredigt und moderne Kultur” halten wird. Der Vortrag
be=
gegnet größtem Intereſſe. Karten zum Preiſe von 0,75 bis 3 Marl
ſind an der Theaterkaſſe zu haben.
— Zum 150. Todestage der Landgräfin Caroline von Heſſen am
30. März ſtehen die Bilder von der Landgräfin und ihrer Familie
im Schaufenſter des Antiquars Friedr. Weyrauch, Schuchardſtr. 4, aus.
— Heff. Bauwirtſchaftsbund. Die gemeldeten Bau= und
Wohnungs=
intereſſenten können jetzt bei unſerer Bauberatungsſtelle Arch. Rud.
Strecker, Niederramſtädterſtraße 65, Tel. 1998, die Beitrittserklärungen
nebſt Satzungen erhalten. Die Beitrittserklärungen können auch daſelbſt
ausgefertigt werden. Neu ſich meldende Intereſſenten mit einigem
ver=
fügbaren Kapital werden eingehende Beratung finden. Es iſt dringend
erwünſcht, baldigſt einen zahlenmäßigen Ueberblick der vorhandenen
Bau=
intereſſenten und Wohnungsſuchenden, bezw. über deren Kapitalien zu
erhalten und empfiehlt es ſich, die Anmeldungen raſcheſtens zu bewirken,
— Lukasgemeinde. Montag, den 31. März, abends 8 Uhr, führen
die Mitglieder der Gemeindebühne der Lukasgemeinde Grillparzers
dramatiſches Märchen „Der Traum ein Leben” auf. Die Veranſtaltung
geſchieht zum Beſten der Gemeindenothilfe. Karten ſind zu haben bei
Frau Müller, Hochſtraße 18 (Laden).
— Die Bezüge ber Staatsbeamten i. R. und Beamtenhinterbliebenen
(Teilbetrag für April) werden ausgezahlt von der Landeshypothekenbank
an die Berechtigten, deren Familiennamen beginnen mit den Buchſtaben
A—K am. 31 März, L—Z am 1. April — jeweils von 8.30 bis 12.30 Uhr
mittags. In Ausnahmefällen kann von dieſer Einteilung abgewichen
werden. An die an beiden Tagen Verhinderten wird Zahlung am 2.
und 3. April geleiſtet.
Die Penſionen werden am Montag, den 31. März, von 10½ Uhr
vormittags bis 1 Uhr mittags und von 3 bis 5 Uhr nachmittags
ge=
zahlt. Am Dienstag, den 1. April, von 10 bis 12 Uhr auf der Kaſſe.
Die bis Mittwoch noch nicht abgeholten Penſionen werden den
Emp=
fängern koſtenpflichtig zugeſtellt. Die Zahlung erfolgt am 31. 3. und
1. 4. zu zwei Drittel, Mittwoch den 16. 4. zu einem Drittel. Da die
neuen Bezüge bis 31. 3. 24 nicht feſtgeſtellt und angewieſen werden
können, ſo wird im Einverſtändnis mit dem Reichsminiſter der
Fi=
nanzen am 31. 3. 24 zwei Drittel der bisherigen Bezüge mit
einem Aufſchlage von 20 Prozent gezahlt werden. Dies entſpricht den
neuen Bezügen nach der 15. Ergänzung des Beſ.=Geſetzes vom 20. 2. 24.
Abrechnung erfolgt am 16. 4. 24. Auf welchen Stuben die Zahlung
erfolgt, wird im Hausflur des Verſorgungsamts durch Aushang
be=
kannt gemacht. Vom 3. 4. 24 ab befindet ſich die Amtsſtube des Reg.=
Nats Kühl auf Stube Nr. 62, eine Treppe hoch. Die
Penſionsab=
ſchnitte befinden ſich ebenfalls eine Treppe hoch auf den Stuben 57 und
58. Es fehlen zum Teil noch die Jahresbeſcheinigungen, daß die
be=
treffenden Penſionäre noch am Leben ſind. Ohne Vorlage dieſer
Be=
ſcheinigungen können keine Zahlungen geleiſtet werden.
Das Reichspenſionsamt für die ehem. Wehrmacht wird am
31. März 1924 aufgelöſt. Da das Reichspenſionsamt nur noch die
er=
forderlichen Auflöſungsarbeiten erledigen kann, wollen von den
Pen=
ſionären und den Hinterbliebenen Geſuche und Anfragen daher nicht
mehr an das Reichspenſionsamt, ſondern an das zuſtändige
Verſor=
gungsamt gerichtet werden. Es liegt dies im eigenſten Intereſſe der
Penſionäre:
Radiofilm.
— Mit Unterſtützung des Reichspoſtminiſteriums und des Schöpfe=s
des Deutſchen Rundfunks, Staatsſekretär Dr. Bredow, kam ein
vorzüg=
licher Radiofilm heraus: „Im Bannkreis der tönenden Wellen”, der
Anfang April im Landestheater vorgeführt werden ſoll. Von
zahl=
reichen Beſprechern wird dieſer Film außerordentlich infolge ſeines
vor=
züglich orientierenden Inhalts gelobt.
Im erſten Teil des Films iſt der Entwicklungsgang des deutſchen
Funkweſens geſchildert. Der Film zeigt uns die Großfunkſtellen Nauen,
Königswuſterhauſen und Eilbeſe. Der Betrieb dieſer Stationen wird
in anſchaulicher Weiſe vor Augen geführt, und man gewinnt einen
Ueber=
blick über ihren Entwicklungsgang. Der Film zeigt ferner in packender
Weiſe, welche Leiſtungen deutſches Wiſſen und deutſcher Kraft trotz
aller Schwierigkeiten des Krieges und der Nachkriegszeiten vollbracht
haben.
Ausführliche Trickzeichnungen erläutern uns den Gang eines
Funk=
telegramms Deutſchland—Amerika. Wir gewinnen einen Einblick in den
Betrieb der Ueberſeeſtelle Berlin in Verbindung mit der Sendeſtelle
Nauen und der Empfangsſtelle Geltow. Der Funkverkehr des
Reichs=
funknetzes, der Wirtſchafts= und Induſtrie=Rundſpruch, der
Bordfunk=
dienſt auf Dampfer „Kap Polonie", ſowie der Küſtenfunkdienſt werden
uns gezeigt.
Der zweite Teil des Films befaßt ſich hauptſächlich mit dem Heim=
Rundfunk, der die Allgemeinheit wohl am meiſten intereſſieren
dürfte. Durch Aufnahmen, ſowie durch ſchematiſche Zeichnungen uſw.
wird uns die Sendung des Rundſpruchs vor Augen geführt. Film und
Wort gewähren auch dem nichtfachkundigen Beſchauer einen Einblick in
das techniſche Gebiet der Rundſpruchſendung. In dieſem Teil werden
wir auch mit der Handhabung der handelsüblichen Apparate bekannt
gemacht; das Geheimnis der verſchloſſenen Käſten wird entſchleiert. Wir
erfahren, wie der Vergang des Cmpfangs ſich abſpielt, und gewinnen
Aufklärung und Belehrung. Die techniſchen Ausdrücke, wie
Primär=
kreis, Sekundärkreis, Keppelungen, Kondenſator, Anode, Kathode,
Git=
ter und Antenne werden durch Bild und Wort erläutert.
Wir ſehen im Film einen einfachen Detektorapparat
auseinander=
gelegt. Erklärungen und Erläuterungen machen uns mit dieſem
ein=
fachen Empfangsapparat bekannt. Die Dreigliederung der
Schwingungs=
kreiſe in Antennenkreis, Sender= odev Empfangszwiſchenkreis,
ſowie Sprech= und Hörkreis ſind in überſichtlicher Form mehrfach
wieder=
holt geſchildert.
In kurzen Bügen wird auch die Ablenkung der Strahlen durch
Wol=
kenballen, Gebirgszüge, Waſſer und Wälder geſtreift; Zeichnungen
er=
läutern die Anlage einer Hochantenne und deren Vorteile.
Der dritte Teil befaßt ſich mit der Vox=Haus=Sendeſtelle für Berlin
und Umgebung. Wir ſehen im Bilde, wie ein Konzert zuſtande kommt,
wie die Schwingung im Steuerungsraum neben dem Aufnahmeraum
reguliert wird, wie die Welle durch die Sendeſtelle in den Aether geleitet
wird, und wie der draßtloſe Empfang im Heim Unterhaltung und
Freude ſchafft.
An Hand von Karten und Skizzen wird uns zum Schluß noch der
Ausbau des deutſchen Rundfunkweſens gezeigt, wie er von ſeiten des
Schöpfers des deutſchen Rundfunks, Staatsſekretär Dr. Bredow, den
wir im Bild beim Vortrag vor dem Reichspoſtminiſter Dr. Hoefle ſehen,
geplant iſt.
Pressefest Dammstadt
1924
Einzeichnungslisten liegen auf bei
Konzert-Arnold, Wilhelminenstraße
Verkehrshäuschen, Ernst-Ludwigsplatz
Hugo de Waal, Rheinstraße
Geschäftsstelle des Darmstädter Tagblatt
Rheinstraße
— Auf ſeine 25jährige Tätigkeit bei ber Stadtverwaltung kann der
Hauptkaſſierer der Kaſſe der ſtädtiſchen Betriebe, Herr
Verwaltungsinſpek=
tor Heinrich Henkel zurückblicken. Aus dieſem Anlaſſe hatten ſich
die Kollegen und Mitarbeiter am geſtrigen Nachmittage an der Stätte
ſeines Wirbens zu einer kleinen Feier verſammelt. Ein
Glückwunſch=
ſchreiben der Stadtverwaltung wurde durch Herrn Amtmann Kreiter
übermittelt, der auch die Wünſche der Kollegen unter Ueberreichung eines
Ehrengeſchenkes zum Ausdruck brachte. Mehrere Liedervorträge unter
Karl Grims Leitung gaben der Veranſtaltung ein feſtliches Geprage.
— 25jähriges Dienſtjubiläum. Frl. Ida Fuhrmeiſter
Heb=
amme, Müllerſtraße 21, feiert am 1. April ihr 25jähriges
Dienſt=
jubiläum.
— Bayern=Pfalzkundgebung. Den muſikaliſchen Teil der
vater=
ländiſchen Feier des Bayernvereins Darmſtadt, die zugunſten der
be=
drängten Brüder in der Pfalz am Samstag, den 29. März, abends um
7.30 Uhr im Kleinen Haus ſtattfindet, hat ein Teil des Orcheſters vom
Landestheater übernommen. Es werden die vorzüglichen Stücke wie
„Einzug auf der Wartburg” aus Tannhäuſer, „Iphigenie in Aulis”,
Ouvertüre von Gluck, „Ungariſche Tänze 5 und 6” von Brahms, „Vater
ländiſches Tongemälde” von E. Morena und „Deutſchlands Ruhm”.
Marſch von Schröder, die Vortragsfolge begleiten. Das überaus
an=
ziehende Programm weiſt 16 Nummern und ein oberbayeriſches
Gebirgs=
ſtück mit Geſang auf. Damit die Beſucher den Vorträgen folgen können,
werden am Abend Programme, die auch den Text der in der Handlung
vorkommenden Lieder enthalten, am Theatereingang abgegeben. Dieſe
einzigartige Veranſtaltung wird den Beſuchern, neben der Teilnahme für
den guten Zweck, genußreiche Stunden bereiten. Wir verweiſen auf den
Anzeigenteil.
— Evangeliſcher Vund. In feinſinniger Art und Weiſe terſtand es
Herr Studienrat Dr. Krämer in ſeinem Vortrag über das Thema
„Das Lebensgefühl in der Lyrik und dem Drama der Gegenwart”, ſeine
zahlreich erſchienene Zuhörerſchaft in das nicht leicht zu beurteilende und
weitverzweigte Gebiet der modernen Lyrik und des modernen Dramas
einzuführen. Zunächſt auf die Oyril der Gegenwart eingehend, führte
der Vortragende aus, daß das in ihr pulſierende Lebensgefühl kein
künſt=
lich gemachtes und erzeugtes iſt, ſondern das notwendige, organiſch
ge=
wordene Ergebnis einer vorausgegangenen geſchichtlichen Entwicklung,
deren Anfänge im Zeitalter der Reformation und Renaiſſunce ihre
Wur=
zel haben. Durch die Nenaiſſance, die mit der Entdeckung des eigenen
Ichs die Epoche des mittelalterlichen, weſentlich nach oben gerichteten
Menſchen abſchließt, kommt in die Dichtung, auch in die geiſtliche, das
lyriſche Ich hinein, und der Prozeß der Loslöſung der kirchlich
gebun=
denen Lyrik beginnt. In den Klaſſikern findet der Renaiſſancemenſch
mit ſeiner nach innen gewandten, im Widerſpruch mit dem Chriſtentum
ſtehenden Religioſität ſeine typiſche Ausprägung. Als im 19.
Jahrhun=
dert die gewaltige Entwicklung der Technik einſetzt, läßt die Lyrik durch
Hinwendung des Gefühls auf die reale Außenwelt den Einfluß des
Zeit=
geiſtes deutlich erkennen, mehr noch das Drama, das in den Werken
Bolas und G. Hauptmanns die photographiſch getreue Wiedergabe der
Außenwelt ſein will. Aus dieſer Epoche und über ſie hinaus wurde
Lyrik und Drama durch jene Kunſtrichtung geführt, die unter dem
Namen „Expreſſionismus” bekannt iſt. Weſentlich einem Reiner Maria
Rilko und Stephan George war es vorbehalten, dem Lebensgefühl dieſe
Ausprägung zu verleihen. Für das Gebiet des modernen Dramas
illu=
ſtriert der Vortragende das Lebensgefühl der Gegenwart durch auf treff
licher Sachkenntnis beruhende Charakteriſierung der Dramatiker Hans
Joſt, Max Mohr, Georg Kaiſer und nicht zuletzt eines Franz Werfel, in
deſſen Werken die die moderne Dichtung überhaupt kennzeichnende
Sehn=
ſucht nach dem neuen Menſchen beſonders deutlich iſt. So zieht durch die
Lyrik und das Drama der Gegenwart wieder ein Ahnen davon, daß der
erſehnte neue Menſch nicht ohne die Lebensmacht des Chriſtentums
ge=
beren werden kann. Wie Adventsſtimmung liegt es über der Dichtung
der Gegenwart, was uns zu der Hoffnung berechtigt, daß die chriſtliche
Glaubensüberzeugung von der Wiederkunft des Herrn auch an dem
geiſtigen Leben in der Dichtung ſich bewahrheiten wird. Der reiche
Bei=
fall, der dem Vortragenden geſpendet wurde, bewies, wie er mit ſeinen
Ausführungen, für die ihm an dieſer Stelle herzlich gedankt werden
möchte, die Herzen der Zuhörer bewegt hatte.
Aus den Parteien.
— Deutſche Demokratiſche Partei. Am Montag, den
31. März, abends 8 Uhr, wird im Fürſtenſaal Herr Oberregierungsrat
Spieß über: „Deutſchlands außenpolitiſche Bilanz”
ſprechen. Der Redner iſt beſonders durch ſeine Veröffentlichungen über
Fragen des Eiſenbahnweſens bekannt. Als Mitglied der
internatio=
nalen Tarifkommiſſion hat er ausgedehnte ausländiſche Beziehungen,
es ſind von ihm intereſſante Ausführungen zu erwarten.
Südweſtdeutſche Kunſtausſtellung
Darmſtadt 1924.
Mit Gewinnung eines geeigneten Plakates von der
Künſtler=
hand Emanuel Margolds und der Vergebung der Plakatflächen
an einen Gebrauchsgraphiker iſt die Organiſation der
Sommer=
ausſtellung abgeſchloſſen, die Termine ſind feſtgeſetzt und alle
Vorbereitungen derart in Gang gebracht, daß alles planmäßig
wie immer zur Ausführung gelangen wird.
Alle Künſtlerverbände, unabhängig von ihrer Zugehörigkeit
zur Arbeitsgemeinſchaft, alle heſſiſchen oder in Heſſen wohnenden
Künſtler, ob einem Verband angehörig oder nicht, ſind
ausſtel=
lungsberechtigt und werden hiermit nochmals zur Beteiligung
aufgefordert.
Anmeldebogen und Ausſtellungsbedingungen ſind
wochen=
täglich von 9 bis 12 Uhr im Geſchäftszimmer (Stadthaus,
Rhein=
ſtraße) gegen 20 Pfennig erhältlich. Dort ſind auch von jetzt an
die zum Wettbewerb eingereichten Plakatentwürfe wieder
ab=
zuholen.
Die Beſchickung, die auf die Mathildenhöhe zu erfolgen hat,
wird gebeten, zwiſchen 22. April und 1. Mai auszuführen.
Un=
mittelbar darauf wird das Schiedsgericht für die heſſiſchen
Künſt=
ler in Darmſtadt tagen, während für Baden in Karlsruhe, für
Württemberg in Stuttgart die Ausleſe ſchon vor Oſtern erfolgt.
v. H.
— Möblierte Zimmer. Wie der Verband der Zimmervermieter
uns mitteilt, iſt die Miete für ein einfach möbliertes
Durchſchnittszimmer, die im März ohne
Frühſtücks=
zubereitung, Kleider= und Stiefelreinigung 12 Goldmark betrug
(4 Mark für den leeren Raum, 4 Mark für die gewöhnliche
Be=
dienung bei Zugrundelegung eines Stundenſatzes von 25 Pfg.,
3 Mark für die Benutzung der Einrichtungsgegenſtände, 1 Mark
für Betriebskoſten) und neben der die neuen außerordentlichen
Abgaben auf das Zimmer beſonders auszuſchlagen waren, mit
Rückſicht auf die für April erfolgte Neuregelung der
Woh=
nungsmieten für April auf 13 Mark zu berechnen (6 Mark für
den leeren Raum, da die Wohnungsmieten um rund die Hälfte
erhöht ſind, 4 Mark für die gewöhnliche Bedienung und 3 Mark
für die Einrichtungsgegenſtände, wie bisher; die Betriebskoſten
fallen weg). In dieſen 13 Mark ſind die Koſten der
Frühſtücks=
zubereitung, des Kleider= und Stiefelreinigens nicht enthalten
und ebenſo iſt der Anteil des Zimmers an der vierzieligen neuen
außerordentlichen Gemeindegrundſteuer (die außerordentliche
Staatsgrundſteuer und die außerordentliche
Brandverſiche=
rungsabgabe müſſen ſchon lange bezahlt ſein), ſowie der Anteil
an der auf Grund der 3. Steuernotverordnung noch in
Aus=
ſicht ſtehenden Sonderſteuer vom bebauten Grundbeſitz
be=
ſonders auszuſchlagen. Die übrigen Nebenkoſten, die
bisher vom Untermieter erhoben wurden, wie namentlich auch
Waſſergeld, Schornſteinfegergeld uſw., fallen weg. Sie darf
auch der Hauseigentümer dem Wohnungsinhaber nicht mehr in
Rechnung ſtellen. Er erhält Erſatz durch die von 22 Prozent der
Friedensmiete auf 32 Prozent erfolgte Erhöhung der eigentlichen
Miete. — Unentgeltliche Auskunft über weitere bei den
Unter=
mieteverhältniſſen entſtehenden Fragen (für Vermieter und
Mie=
ter) jeden Montag, präzis 4 Uhr, frühere Artilleriekaſerne,
Hei=
delberger Straße, Eingang Wilhelmſtraße.
— Lehrgang über Jugendfürſorge in Frankfurt a. M. Einen
Lehr=
gang über Jugendfürſorge veranſtaltet in dieſem Jahre, wie alljährlich
ſeit 1920, das Fürſorgeamt an der Univerſität Frankfurt a. M. Die
Einſchränkungen, die ſich auch die Jugendfürſorge während der nächſten
Zeit in ihrem Umfange und ihren Leiſtungen wird auferlegen müſſen,
zwingen zur Intenſievierung aller Arbeit auf dieſem Gebiet. Möglich
wird das nur ſein, wenn die in der Jugendfürſorge tätigen Kräfte, —
beſonders auch die leitenden — gründlich geſchult ſind. Die Frankfurte
Lehrgänge wollen daher Akademiker, die ihre Hochſchulausbildung
be=
endet haben, in die Aufgaben der Jugendfürſorge praktiſch und
thevre=
tiſch einführen. Mit dem Sommerſemeſter 1924 beginnt der theoretiſche
Teil des neuen Lehrganges. An ihn ſchließt ſich im Herbſt die
halb=
jährige praktiſche Ausbildung in Anſtalten, Wohlfahrts= und
Jugend=
ämtern an. Leitung des Lehrganges: Profeſſor Dr. Klumker. —
Meldungen ſind zu richten an das Fürſorgeſeminar der Univerſität zu
Frankfurt a. M., Stiftſtr. 30.
— Von der Meſſe. Anita und Prinzeſſin Eliſabeth,
die während der Meſſe auf dem Hallenplatz in einem eigens zu dieſem
Zweck errichteten amerikaniſchen Doppelbau zu ſehen ſind, dürften wohl
die kleinſten Menſchen ſein, die jemals auf der Erde gelebt. Anita iſt
62 Zentimeter groß, während Prinzeſſin Eliſabeth nur 52 Zentimeter
mißt, wobei letztere das ſtattliche Gewicht von 5½ Kilogramm hat. Was
aber ganz beſonders in die Erſcheinung tritt, das ſind die abſolut
nor=
malen Proportionen, das ausgeglichene Geſamtbild, über welches die
beiden kleinen Damen verfügen, ebenſo ihre hohe Intelligenz und
Bildung. Das Publikum kann ſich gar nicht ſatt ſehen an dieſen
ent=
zückenden Geſchöpfen. Die alten Märchen aus unſerer Kindheit aus
1001 Nacht ſie ſind Wahrheit geworden. Auch für die Wiſſenſchaft ſind
die beiden Prinzeſſinnen von höchſtem Intereſſe. Von vielen
Autori=
täten, unter anderem Prof. Biedl=Prag, von den Profeſſoren Dr.
Rückert, dem Vorſitzenden der anatomiſchen Anſtalt der Univerſität
München, Prof. Riedel, uſw. wurden ſie des Oefteren unterſucht, und
in ihrem Endurteil ſchreiben die Herren alle, daß es äußerſt erwünſcht
wäre, wenn die kleinen Herrſchaften nicht allein dem Laien, ſondern
auch dem Aerztepublikum vorgeſtellt würden. Die lebenden Puppen
werden durch Baroneß Irmgard, ebenfalls ein niedliche kleine Dame,
vorgeſtellt, die natürlich ihre beiden Kolleginnen um „Haupteslänge‟
überragt. In allen Städten des In= und Auslandes, wo dieſe
aller=
liebſten kleinen Herrſchaften zur Schau geſtellt wurden, gab es immer
großen Andrang zu dieſer Familienſchau. Hier in Darmſtadt dürfte
der Erfolg ebenfalls nicht ausbleiben, und können wir dieſes
Unter=
nehmen, welches mit der großen Figur 8, Gebirgsbahn und dem
Teu=
felsrad, einer Direktion unterſteht, nur beſtens empfehlen.
— Abreßbuch 1924. Der Korrekturabzug des alphabetiſchen
Straßenteils des neuen Adreßbuchs, beginnend mit Ernſt=
Lud=
wigsplatz und endigend mit Fuchsſtraße liegt in der Zeit
von Montag, dem 31. März bis einſchließlich Mittwoch, dem 2. April
im Stadthaus, Zimmer Nr. 23, während der Dienſtſtunden zur Einſicht
der Intereſſenten offen. Es wird gebeten, von dieſer Möglichkeit,
vor=
gekommene Irrtümer zu berichtigen, recht fleißig Gebrauch zu machen.
Lokale Veranſtaltungen.
Die Herunter erfſchefnenden Noliven ſind ausſchlleflich als Hinweſſe auf Angelgen zu Ostrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriit.
—Reichsbund derKriegsbeſchädigten und
Hinter=
bliebenen, Ortsgruppe Darmſtadt. Mittwoch, den 2. April,
findet die Mitgliederverſammlung im Saale zum Hanquer=Hof,
Hein=
heimerſtraße ſtatt. (Näh. ſ. Anz.)
— St. Eliſabeth. Es ſei nochmals hingewieſen auf den
Vor=
trag von Profeſſor Dr. Deſſauer in der Eliſabethenkirche Sonntag
nachmittag 5 Uhr. (Siehe Anzeige.)
3 Lichtbildervortrag im Realgymnaſium. Auf
den heute Samstag abend um 8 Uhr ſtattfindenden Vortrag über
Welt=
kataſtrophen und Gottesglaube von dem Prediger der Freirel. Gemeinde
Luwigshafen Herin Aſſ. Schramm ſei nochmals aufmerkſam gemacht.
—einODunder der Hechnik —
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 29. Mürz 1924.
Rummer 88.
Heſſiſcher Landtag.
L. Darmſtadt, 28. März.
83. Sitzung.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung kurz nach 9½ Uhr und
gibt die Einladung zum Preſſefeſt am 5. April bekannt.
Am Regierungstiſche: Staatspräſident Ulrich, Juſtizminiſter
von Brentano und Kommiſſäre.
1. Entwurf eines Abänderungsgeſetzes zum
Gemeindeumla=
gengeſetz. Das Bergwerlseigentum an den in der Gemarkung
liegenden Bergwerken ſoll zur Grundſteuer herangezogen werden. Bei
Grundſtücken, die als Bauland bewertet worden ſind, aber
landwirt=
ſchaftlich, forſtwirtſchaftlich oder gärtneriſch benutzt werden, ſind die
Ver=
mögenswerte auf Antrag des Pflichtigen auf den Wert
her=
abzuſetzen, der im Jahre 1914 feſtzuſetzen geweſen wäre, wenn damals
die Grundſtücke lediglich dieſen Zwecken gedient hätten. Nach Nefergt
des Abg. Hoffmann (Ztr.) erfolgt Annahme des Entwurfs. (Wir
werden in der „Steuerrundſchau” noch eingehend auf die Sache
zurück=
kcmmen. Anm. der Schriftleitung.)
2. Abg. Dr. Oſann referiert über den Entwurf eines Geſetzes
über Nuhegehaltsverhältniſſe und
Hinterbliebenen=
verſorgung der heſſiſchen Staatsbeamten (
Abände=
rung des Geſetzes vom 18. Dezember 1923). Als ruhegehaltsfähig ſoll
auch die Zeit angerechnet werden, während deren ſich ein Beamter im
einſtweiligen Ruheſtand befunden hat, ſofern er nach ſeiner
Ruheſtands=
verſetzung wieder angeſtellt wird. Dieſe Regelung ſteht mit 8 46
Abf. 1 Nr. 1 Reichsbeamtengeſetzes nicht mehr in Einklang. Das
Landes=
recht iſt nun mit der Neichsperſonglabbauverordnung vom 27. Ottober
1923 in Einklang zu bringen. Für die heſſiſchen
Staatseiſenbahnbeam=
ten, die nach dem Staatsvertrag vom 23. Juni 1896 früher im Heſſiſch=
Preußiſchen Eiſenbahngemeinſchaftsdienſte waren, ſowie für die ihnen
gleichzuachtenden Beamten beſtimmen ſich Ruhegehaltsverhältniſſe und
Hinterbliebenenverſorgung nach den für die preußiſchen
Staatseiſenbahn=
beamten jeweils geltenden Vorſchriften.
3. Entwurf eines Geſetzes über vorübergehende
Abände=
rung der Art. 16 und 21 des Geſetzes betr. die
Verwal=
tung der Einnahmen und Ausgaben des Staates vom
14. Juni 1879.
Es referiert Abg. Knoll: Die Aenderung iſt durch die
Geldent=
wertung bedingt und verſtändlich. Wird angenommen.
4. Entwurf eines Geſetzes zur Abänderung des
Ge=
ſetzes vom 11. Auguſt 1922 zur Ausführung des 8 5 der
Reichspachtſchutzordnung.
Es referiert Abg. Rechtien für den Abg. Sturmfes. Wird
an=
genommen.
5. Regierungsvorlage. Entwurf eines Geſetzes zur
Ab=
änderung der Pachtſchutzordnung vom 25. Juli 1921 bzw. 11. Auguſt
1922. Auch hier handelt es ſich um Auswirkungen der
Reichspachtſchutz=
ordnung, worüber ebenfalls Abg. Rechtien für Abg. Sturmfels
be=
richtet. — In Verbindung ſteht Beratung des Antrags des Abgeordneten
Schott, betr. Aufhebung der Pachtſchutzordnung, über den wir ſchon
berichtet haben.
Abg. Rechtien bezweifelt, daß der gute Wille den Abg. Schott
bei Verpächter und Pächter vorausſetzt, vorhanden ſei und beantragt
namens des Ausſchuſſes Annahme des Geſetzentwurfs und Ablehnung
des Antrags Schott. Dies geſchieht.
6. Zur Frage eines Oberſchiedsgerichts für
Feld=
bereinigung liegen nach Mitteilung des Abg. v. Helmolt
Vor=
ſchläge der Landwirtſchaftskammer vor; abweichende Vorſchläge macht
Abg. Lux. Abg. Lux betont, der Landtag habe das Recht der
Er=
nennung. — Die Vo=ſchläge des Abg. Lux ſind angenommen, die der
Landwirtſchaftskammer abgelehnt.
7. Ueber einen Antrag der Abgg. Delp und Gen., Mittel
für die ſoziale Fürſorge im Staatsvoranſchlage
bereitzuſtellen, referiert Abg. Widmann.
Abg. Delp kritiſiert, daß das Reich die ſoziale Fürſorge ab 1. 4.
durch Verordnung geregelt und die finanzielle Belaſtung auf Länder
und Gemeinden abgewälzt habe. Hier müſſe der Landtag mitreden.
da die Gefahr beſtehe, daß auch die beſſiſche Regierung den Weg der
Verordnung beſchreite. Abg. Delp will die Fürſorgefrage durch
Landes=
geſetz geregelt haben. — Der Antrag Delp wird der Regierung als
Material überwieſen.
8. Regierungsvorlage: Entſchädigung des zu Unrecht
ent=
mündigten Jakob Wolf 1. zu Drais.
Gs referiert Abg. Dr. Oſann: Ein eigentlicher Rechtsanſpruch.
wird nicht von der Regierung anerkannt, aus Billigkeitsgründen ſollen
10 000 Gmk. gewährt werden.
Abg. Kindt ſpricht ausführlich über die dem Wolf gebührende
Ent=
ſchädigung; Wolf ſei geiſtig völlig geſund und klüger wie viele Andere.
Es handele ſich hier bei Wolf nur um Entgang des Verdienſtes aus dem
Mühlenbetrieb. Das ihm zuſtehende, von der Mutter herrührende Erbe
ſei verſchleudert worden. Wolf wiſſe zudem, wie hoch ſich ſein Schaden
belaufe, wenn auch hier ein Verſehen unterlaufen ſei. Wolf gebühre
ausreichendere Entſchädigung; er ſei verhöhnt, verſpottet worden, habe
ſeine Geſundheit verloren und habe als. Knecht bei Bauern arbeiten
müſſen. Alles das gehe aus den Akten hervor. Wolf ſei zudem ſchwer
lungen= und herzkrank. Er bitte, den Antrag des Ausſchuſſes abzulehnen,
eine höhere Entſchädigung ſei am Platze.
Abg. Dr. Werner ſpricht ſcharf über das von Prof. Dr. Berliner
(Gießen) hier erſtattete Gutachten.
Abg. Frau Roth fragt die Regierung, ob Prof. Dr. Berliner noch
im Amte ſei. Der Juſtizminiſter habe erklärt, er müſſe ſich auf den
Ausſpruch des Arztes ſtützen.
Der Vertreter des Juſtizminiſters Staatsrat Schwarz II.
be=
dauert lebhaft den Fall Wolf=Drais. Das Gutachten ſei von Prof.
Dr. Berliner nach mehrwöchiger Beobachtung in einer Gießener Anſtalt
erſtattet worden. Das Amtsgericht habe auf Grund des Gutachtens die
Entmündigung ausſprechen müſſen. Auf Grund des im Prozeſſe
erſtattten neuen Gutachtens des Kreisarztes Dr. Schäffer=Mainz habe
das Landgericht Mainz die Entmündigung aufgehoben. Ein
Rechts=
anſpruch, des Wolf beſtehe nicht. Nur Billigkeitserwägungen könnten
zur Entſchädigung des J. Wolf führen. Es handle ſich hier um einen
ſogen. Exenzfall. Der Sachverſtändige habe ohne Verſchulden ein
un=
richtiges Gutachten abgegeben; er (Schwarz) fühle ſich aber nicht berufen,
Prof. Dr. Berliner hier zu verteidigen. — Die Schadensberechnung
baue ſich auf auf ſogen. Wahrſcheinlichkeitsberechnungen.
Abg. Kindt kommt nochmals auf die Gutachten Berliner und
Schäffer zurück. Ein Rechtsanſpruch könne wohl gegen den
Sachver=
ſtändigen Berliner auf Grund ſeiner Fahrläſſigkeit erboben werden. Es
liege hier ein Juſtizſkandal erſten Nanges vor; die Behauptung, es liege
hier ein Grenzfall vor, ſei eine entſchuldigende Ausflucht. Ueber den
Anſpruch des Wolf ſolle man nicht ſeilſchen. (Rufe: Na, na!)
Juſtizminiſter von Brentano: Auf die Finanzen des Landes
müſſe doch auch in dieſem Falle Rückſicht genommen werden. Einen
Rechtsanſpruch des Wolf könne die Regierung unter keinen
Umſtän=
den anerkennen. Das Landgericht Mainz habe ſich zu ſeiner Freude auf
die Seite des Schäfferſchen Gutachtens geſtellt. — Prof. Dr. Berliner
ſei längſt nicht mehr in Gießen, ſondern in Breslau. Beſtehe kein
Rechts=
anſpruch, ſo ſei eine Verſtändigung der gegebene Weg. 10 000 Gmt. ſei
ein ſehr hoher Betrag. Die berufenen Juſtizbehörden hätten im
Frage=
falle durchaus korrekt gehandelt.
Abg. Engelmann begreift die Erregung der Rechte nicht; er (E.)
habe den Wolfſchen Fall ſchon lange ſtudiert. Solche Fälle wie den
Wolfſchen könne er an 100 anführen; den wirklichen Schaden, den Wolf
erlitten, könne er nicht ermeſſen. Wolf werde mit entſprechender
Ent=
ſchädigung ſich wohl zufrieden geben.
Abg. Dr. Oſann meint, man ſolle doch erſt hören, ob Wolf mit
den 10 000 Gmk. einverſtanden ſei; ſo hätte man die Verſtändigung mit
Wolf vorbereiten ſollen. Die Angelegenheit möge an die Regierung
zur Verhandlung mit Wolf zurückgegeben werden.
Abg. Ebner erinnert an den Fall Eiſenreich, der im Landtag
behandelt worden ſei. Der Fall Eiſenreich ſei — aus politiſchen
Crün=
den — auch noch nicht erledigt. Auch der Fall Eiſenreich ſtelle einen
Skandal erſter Klaſſe dar.
Abg. Kindt meint, der Prozeß Wolf könne ja ruhig auch noch
die Oeffentlichkeit beſchäftigen. Welf wolle volle Entſchädigung. —
Der Antrag Dr. Oſann liege nur im Intereſſe des Wolf.
Juſtizminiſter von Brentano bittet, die Sache nicht zu
über=
treiben, ſonſt werde die Regierung die Vorlage zurückziehen.
Abg. Dr. Werner verwirft den Klaſſenſtandpunkt, den Abg.
Engelmann einnimmt und erinnert an die Zeit der Erlaſſe von Finger
und Schlippe, die ſich gerade gegen die Rechte gerichtet hätten.
Erfreu=
lich ſei ja, daß Prof. Berliner ſich nun mehr nach Oſten gewendet habe.
(Heiterkeit.) Berliner müſſe für all das Urheil, das er verurſacht habe,
regcefpflichtig gemacht werden. Die Regierung ſolle den von Dr. Oſann
angergtenen Weg beſchreiten.
Abg. Engelmann meit, Wolf habe auf dem Rechtsweg keme
Ausſicht, etwas zu erreichen.
Der Antrag Dr. Oſann wird angenommen. Der
Finanzausſchuß ſell nach Einvernehmen mit der Regierung im Falle
Wolf endgültig Entſcheidung treffen; das iſt der Sinn einer
Geſchäfts=
ordnungsdebatte, die ſich an die Annahme des Antrags Dr. Oſann
an=
ſchließt und in die auch Finanzminiſter Henrich kurz eingreift.
9. Die Diäten der Abgeordneten werden für
Einhei=
miſche auf 4,50 Mk., für Auswärtige auf 7.,00 Mk. erhöht.
10. Die Reg.=Vorlage, betr. Beitritt der
Staatsforſt=
verwaltung zur Südd. Holzwirtſchaftsbank, wird
an=
genommen.
11. Der Landtag iſt damit einverſtanden, daß der
Unteraus=
ſchuß des Sonderausſchuſſes, der zur Perſonalabbaufrage eingeſetzt
iſt, noch weiter beſtehen bleibt.
Der Landtag vertagt ſich; er wird nicht vor Ende Mai wieder
zuſammentreten. — Schluß gegen halb 1 Uhr.
Parlamentariſches.
Dem Landtage ſind folgende Anfragen zugegangen: 1. Anfrage der
Abg. Frau Hattemer (Ztr.), betreffs Kriegshinterbliebenen. „Ich frage
an: Iſt es der Regierung bekannt, daß den Hinterbliebenen der
Kriegs=
teilnehmer die ihnen verſprochene und rechtlich zuſtehende Rente ganz oder
teilweiſe geſtrichen wurde, und was gedenkt die Regierung zu tun, um
dieſem Mißſtand abzuhelfen?” 2. Anfrage des Abgeordneten Lang: Am
5. November 1923, morgens um 8 Uhr, wurde der Dreher Adam Sturm
von Urberach von einem Leerzug bei der Station Offenthal überfahren
und getötet. Der ſich im Dienſte befindliche Beamte Reitz wurde von dem
Augenzeugen Wilhelm Wolfram von Sprendlingen, Kreis Offenbach am
Main, Wieſenſtr. 18 frühzeitig darauf aufmerkſam gemacht, daß Sturm,
der neben an der Anhöhe am Geleiſe ſaß, nicht ſitzen bleiben könne, da
ſonſt Sturm beſtimmt überfahren und getötet werden könne. Leider
wur=
den die Warnungsrufe von Herrn Wolfraum nicht beachtet; die nötigen
Warnungsſignale wurden nicht gegeben, (was einem Außerachtlaſſen der
nötigen Sorgfalt gleichkommt), der Zug brauſte heran, und Sturm wurde
überfahren und getötet. Nun wurde leider, trotz Antrag, der Hauptzeuge
Wolfraum bis heute nicht vernommen und das Geſuch der Witwe Sturm
wegen Schadenerſatz ohne gründliche Unterſuchung abgelehnt. Ich
frage an: Sind der Regierung dieſe Tatſachen bekannt, und was gedenkt
die Regierung zu tun, damit 1. eine gründliche Unterſuchung veranlaßt
wird und 2. der Witwe Sturm für die Tötung ihres Mannes die
zu=
ſtehende Entſchädigung zu teil wird?
Dem Landtag iſt ein Antrag der demokratiſchen Fraktion zugegangen,
in die heſſiſche Verfaſſung eine Beſtimmung aufzunehmen, wonach der
Landtag wie im Reich und in Preußen die Möglichkeit erhalten ſoll,
par=
lamentariſche Unterausſchüſſe einzuſetzen.
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Rummer 89.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 29. März 1924,
Seite 9.
Aus Heſſen.
— Roßdorf, 27. März. Am Samstag, den 29. März, abends 8 Uhr,
beranſtaltet der unter Leitung des Herrn Richard Hinz=Darmſtadt
ſtehende Mandolinen= und Zitherklub im Saale zur „Germania” (Inh.
Hch. Plöſſer) einen Familienabend. Nachdem die Tätigkeit des Vereins
ſeit Herbſt vor. Js. infolge der ungünſtigen Verhältniſſe ruhte, wurde
die Arbeit vor kurzem wieder in vollem Umfange aufgenommen. Ein
reichhaltiges, abwechslungsreiches Programm läßt ſchon im Voraus au
einen genußreichen Abend ſchließen. Der Verein als jüngſter im Gau,
rang ſich bei dem im Sommer vor. Js. in Heppenheim ſtattgefundenen
Wettſtreit des Main=Rhein=Gaues Deutſcher Mandoliniſten und
Guitar=
riſten, dank der raſtloſen Mühe ſeines verdienſtvollen Dirigenten an
ſiebente Stelle
— Nieder=Ramſtadt, 27. März. Vom 30. März bis 3. April hält
Herr Miſſionar Neef von Eberbach in dem Evangeliſchen
Ver=
einshaus nachmittags um 5½ und abends um ½9 Uhr bibliſche
Vor=
träge, zu denen jedermann herzlichſt eingeladen iſt.
* Groß=Umſtadt, 27. März. Seit 24 Jahren beſteht hier ein
Männer=
geſangverein „Sängerluſt”, deſſen Mitglieder durchweg einfache, ſchlichte
Arbeiter ſind. Freude am Lied, am Geſang, war immer der Sänger
Loſung. — „Was uns zuſammen hält, das iſt die Macht der Töne‟. —
Seit vielen Jahren dirigiert Herr Rektor Maſer von hier den Verein.
Er hat in ſtiller, unermüdlicher Arbeit Großes mit ſeiner Sängerſchar
erreicht. Die Kunſt, die in den Vereinskonzerten an die Oeffentlichkeit
trat, ſtand immer auf einer beachtenswerten Höhe. So war es auch
mit dem Nachmittagskonzert im Saale „Zum weißen Roß” am letzten
Sonntag. Den Angehörigen der Vereinsmitglieder, den Freunden und
Förderern der Beſtrebungen der „Sängerluſt” wurde eine Weiheſtunde
von ſeltener Tiefe bereitet. Das Programm zeigte in den Chören neben
einfacheren Kompoſitionen des deutſchen Volksliedes auch ſehr ſchwierige
Stücke, deren Vortrag an Dirigenten und Sänger große Anforderungen
ſtellt. Da war das Longemälde: „Eifelwind” von Baumann, da waren
Lieder: „Heimweh” von Schauß und: „Am Runenſtein” von v. Ayſſinger.
Ergriffen nahm man die Darbietungen hin, die im Leid der Zeit wie
eine ſeeliſche Ermunterung wirkten. Als wirkungsvolle Ergänzung traten
zu den Chorgeſängen die gediegenen Leiſtungen auswärtiger Künſtler.
Der Konzertſänger Döbert von Obertshauſen erfreute mit ſeinem
präch=
tigen Tenor und entfeſſelte mit Liedern von Meyerbeer, Verdi, Schubert,
Haydn, Mendelsſohn u. a. Beifallsſtürme bei den Hörern. Ebenſo
wur=
den die Violinvorträge des Kammermuſikers K. Jäger aus Darmſtadt mit
Begeiſterung aufgenommen. Ein hoher Genuß war es, zu erleben, wie
durch Geſang und künſtleriſches Spiel die hohen Werke der Großen im
Reiche der Kunſt uns da übermittelt wurden. Mit anſprechendem,
tech=
niſch vollendetem Spiel führten die Damen: Frau Jäger=Darmſtadt und
Fräulein Anna Maſer von hier die Begleitung auf dem Klavier durch.
Ihrer Mitwirkung ſei hiermit dankbar gedacht. Als Ueberraſchung wurde
uns in Quartett und Duett zuletzt noch ſchönes geboten durch
Sanges=
brüder aus Obertshauſen. Wir gingen tief berührt aus dem Konzert
Der Saal war ſinnig geſchmückt und von den Wänden grüßten die
Bil=
der der Tonmeiſter Beethoven und Mozart, die daran erinnern ſollen, daß
ein Volk, namentlich ein ſo armes, leidendes Volk wie wir jetzt, in der
Pflege hoher Kunſt eine große Kulturaufgabe zu erfüllen hat.
r. Babenhauſen, 27. März. Das Konzert, das die Städtiſche
Akademie für Tonkunſt dieſen Sonntag hier veranſtalten wollte, iſt aus
verſchiedenen Gründen auf ſpäter verſchoben worden.
8 Offenthal bei Langen, 27. März. Vereins=Auflöſung.
Der hieſige Vieh=Verſicherungsverein hat ſich aufgelöſt. Dieſer Schritt
wird jedoch von den meiſten Viehhaltern nicht für gut befunden.
— Auerbach a. d. B., 27. März. In dem bis auf den letzten Platz
gefüllten Weigoldſchen Saal hielt die Ortsgruppe Auerbach ihre erſte
Wahlverſammlung in Form eines Vortragsabends — dem
wei=
tere folgen ſollen — ab. Der Vorſitzende, Herr W. H. Ges, ſchloß an
die Begrüßung des erſchienenen Generalſekretärs, Hermn Kollbach=
Darm=
ſtadt, des in Auerbach gern geſehenen und gehörten Redners, ſeine eigenen
Ausführungen über „Die Parteien Zueinander” an Der außerordentlich
intereſſante einhalbſtündige Vortrag fand lebhaften Beifall. Ihm folgte
Herr Generalſekretär Kollbach über „Innere und äußere Politik. In
eineinhalbſtündiger ausgezeichneter Rede beleuchtete er umfaſſend die
letz=
ten Monate und Ereigniſſe ſeit Streſemanns zielbewußter Führung.
Stärkſter anhaltender Beifall dankte dem temperamentvollen Redner, dem
ausgewieſenen Rheinländer, deſſen Treugelöbnis und deſſen
tiefempfun=
dener Ton allen zu Herzen ging. Nur den erſchienenen Mannen der
Deutſchen Partei” (Hitler) nicht. Keine Hand regte ſich bei ihnen. Die
jungen, ſchwerlich ſchon wahlfähigen Leute gehorchten ihrem Führer, der
denn auch in der Diskufſion mit ſeiner Demagogie und den billigen
Schlagworten eher einem ganz Linksſtehendem glich, als einem
Hitler=
mann. Tief bedauerlich, wo doch die „Deutſche Partei” Anſpruch erhebt,
auf nationalem Boden zu ſtehen. Ihn und zwei weitere Redner, deren
Ausführungen eine wohltuende Mäßigung erkennen ließen, konnte Herr
Generalſekretär Kollbach mit Schlagfertigkeit und Temperament ad ab.
gurdum führen. Mit Schlußwort des Vorſitzenden nahm die ungewöhnlich
anregend und lebhaft verlaufene Veranſtaltung zu ſpäter Stunde ihr
Ende.
r. Bensheim, 27. März. Erſchoſſen. Geſtern in der
Frühe fand man am Kaiſer=Wilhelm=Denkmal vor dem Bahnhof die
Leiche eines 75 Jahre alten Mannes aus Trippſtadt bei Kaiſerslautern.
Nach zurückgelaſſenen Aufzeichnungen hat der alleinſtehende Verlebte
Lebensmüdigkeit als Grund zu der Tat angegeben. — Arbeiter=
Einſtellung. Die Badiſche Anilinfabrik in Ludwigshafen gibt
be=
kannt, daß die entlaſſenen Arbeiter wieder eingeſtellt werden, wenn
ſie ſich den getroffenen Anordnungen fügen und ſich nicht als
Rädels=
führer betätigt haben. Neunſtündige Arbeitszeit ohne Herabſetzung der
Löhne wird beſonders betont. Einſtellungen je nach Bedarf. Meldung
mit unfrankierter Poſtkarte an die Fabrik.
Heppenheim (Bergſtr.), 27. März. Geſtern nachmittag
verun=
glückte der erſt ſeit kurzem wieder bei der Oberrheiniſchen Tonwerk=
und Baubedarf=Akteingeſellſchaft beſchäftigte Tonarbeiter Anton Herd
dadurch, daß er mit dem rechten Arm in eine Preſſe kam. Dem
Be=
dauernswerten, einem Witwer mit drei kleinen Kindern, mußte der
Arm im ſtädtiſchen Krankenhaus amputiert werden.
— Erbach, N. März. Kreisobſtbauverein. Die
dies=
jährige Hauptverſammlung des Kreisobſtbauvereins Erbach fand ſtatt.
Der erſte Vorſitzende, Herr Dr. Merck, begrüßte die zahlreich
Er=
ſchienenen und insbeſondere die Herrn Vertreter der Behörden, Herrn
Kreisdirektor v. Werner, und von der Landwirtſchaftskammer Herrn
Landesobſtbauinſpektor Pfeiffer. Der Herr Vorſitzende warf einen
Rückblick auf die Vereinstätigkeit in der Zeit nach dem Krieg und die
verhängnisvollen Wirkungen des Währungsverfalls, während der es
dem Verein faſt unmöglich war, überhaupt etwas zu leiſten. Jetzt nach
Einkehr ſtabiler Verhältniſſe ſoll aber unter allen Umſtänden der
Ver=
ein wieder zu neuem Leben erweckt werden. Zur Wiederbelebung des
Vereins ſoll in den einzelnen Ortsgruppen eine rege Vortragstätigkeit
einſetzen, insbeſondere ſoll dies in denjenigen Ortsgruppen geſchehen,
in denen jede Tätigkeit faſt vollkommen ruhte. Wünſche wegen
Stel=
lung von Vortragenden ſollen an den Vereinsvorſtand gerichtet werden.
Eine längere Debatte löſte die Feſtſetzung des an den Kreisverein
ab=
zuliefernden Mitgliedsbeitrages aus. Es wurde durch
Mehrheitsbe=
ſchluß der von den Ortsgruppen an den Kreisobſtbauverein
abzufüh=
rende Jahresbeitrag auf 50 Pfg. feſtgeſetzt. Von dem Obſt= und
Gar=
tenbauverein in Erbach war angeregt worden, bei der Kreisverwaltung
dahingehend vorſzellig zu werden, daß ein Kreisobſtbautechniker
ange=
ſtellt werden möge, der auf Wunſch auch Privatintereſſenten zur
Ver=
fügung ſtehen ſolle. Dieſe Anregung findet bei der Hauptverſammlung
einſtimmige Unterſtützung. In der recht intereſſanten Ausſprache, die
ſich auch bei dieſem Punkt ergab, ſchlug Herr Archivrat Morneweg vor,
daß Herr Kreisbaumwart Dieterich=Beerfelden doch, wie dies früher auch
der Fall geweſen wäre, auch künftig wieder Obſtbauintereſſenten zur
Verfügung ſtehen ſollte. Weiter wurde als das Vereinsleben ſehr
för=
dernd empfohlen, daß ſämtliche Ortsgruppen ihren Mitgliederbeitrag
ſo bemeſſen ſollen, daß ſie für jedes Mitglied die von der
Landwirt=
ſchaftskammer herausgegebene „Monatsſchrift für Obſt= und
Garten=
bau” abonnieren können, wie dies von einzelnen Ortsgruppen bereits
geſchehen iſt. Ein Vertreter der Ortsgruppe Ober=Oſtern fordert eine
ſtärkere Unterſtützung des Obſtbaues unſeres Kreiſes durch die
Land=
wirtſchaftskammer, ebenſo wie in anderen Kreiſen andere Zweige der
Landwirtſchaft durch Errichtung von Saatgutſtellen und Zuchthöfen
un=
terſtützt würden. Der anweſende Vertreter der Landwirtſchaftskammer,
Herr Landesinſpektor Pfeiffer weiſt hierauf darauf hin, daß es nicht
möglich ſei, die bei der Landwirtſchaftskammer eingehenden Beiträge
wieder auf den von Ober=Oſtern vorgeſchlagenem Wege auszuſchütten.
Er fordert, daß ſich die Obſtbauzüchter mehr auf ſich ſelbſt ſtellen
müſ=
ſen. Aus der von dem Rechner und Schriftführer,
Kreisverwaltungs=
inſpektor Weißmantel, vorgetragenen Rechnung war zu entnehmen,
daß die Rechnung für 1922/23 mit einem Rechnungsreſt von 1300 Mark
(Papiermark) abſchloß, der genau ſo der Entwertung zum Opfer
ge=
fallen iſt, wie das Vermögen des Vereins, das in 8000 Mark
Kriegs=
anleihe und etwa 4000 Mark Einlage bei der Bezirksſparkaſſe beſtand.
Die Rechnung wurde gutgeheißen und dem Rechner Entlaſtung erteilt
In der nun folgenden Vorſtandswahl wurde an Stelle des von hier
ſcheidenden Vorſitzenden, Herr Kreisdirektor von Werner zum erſten
Vorſitzenden, ferner Herr Archivrat Morneweg als erſter
ſtellver=
tretender Vorſitzender wieder= und Herr Hofgarteninſpektor Jäck=
Erbach zum zweiten ſtellvertretenden Vorſitzenden neugewählt. Als
weitere Vorſtandsmitglieder wurden wieder bezw. neu gewählt, die
Herren Altbürgermeiſter Bär=Steinbuch, Kreisbaumwart. Dieterich=
Beerfelden, Lehrer Falter=Erbach, Lehrer Fiſcher=Lützel=Wiebelsbach,
Michael Germann=Unter=Oſtern, Hofgärtner „Giebenhain=Fürſtenau,
Chriſtof Grenz=Ebersberg, Lehrer Heyl=König, Landwirt Wilhelm
Holſchuh Günterfürſt, Baumſchulenbeſitzer Kaufmann=Neuſtadt,
Land=
wirtſchaftsrat Dr. Keil=Reichelsheim, Landwirtſchaftslehrer Kunkel=
Michelſtadt, Landwirt Karl Meiſinger=Kirch=Brombach, Bürgermeiſter
Ripper=Lange / Brombach und Baumſchulenbeſitzer Werner=
Reichels=
heim. Zum Rechner und Schriftführer wurde
Kreisverwaltungsinſpek=
tor Weißmantel wieder gewählt. Hoffen wir, daß es dem neuen
Vor=
ſtand bei Wiedergeſundung unſerer wirtſchaftlichen Verhältniſſe
gelin=
gen möge, den Verein wieder zu fruchtbringender Tätigkeit zu bringen.
Es hielt nun noch Herr Hofgärtner Giebenhain=Fürſtenau einen
ſehr intereſſanten Vortrag über das Thema „Unter welchen
Verhält=
niſſen iſt der Obſtbau lohnend zu geſtalten?‟ Der Vortragende, der
u. a. darauf hinwies, wie notwendig es im Intereſſe des geſamten
Volks=
wohls iſt, in den einzelnen G markungen und Lagen nur wenige aber
bewährte Sorten anzübauen, um recht bedeutende Obſtmengen zu
erzeu=
gen und um uns von der unſinnigen Einfuhr von ausländiſchem Obſt,
wie beſonders der Apfelſinen und amerikaniſchem Obſt, das bei weitem
die Güte unſeres Obſtes nicht erreicht, freizumachen. An den Vortrag
ſchloß ſich eine ſehr angeregte Beſprechung. Vor Schluß der
Verſamm=
lung ſprach Herr Bürgermeiſter Hofferbert=König dem ſcheidenden
Herrn Vorſitzenden noch den Dank des Vereins aus, zu deſſen Zeichen
ſich die Verſammlung von ihren Sitzen erhob. Nachdem der Herr
Vor=
ſitzende noch für die Mühe und Opfer gedankt hatte, die der Obſt= und
Gartenbauverein Erbach aufgewendet hatte, mit der anſchli ßend an den
geſchäftlichen Teil ſtattfindenden Gratisverloſung von Geräten und
Werkzeugen für den Obſt= und Gartenbau, von Obſtſträuchern uſw. welch
letztere in dankenswerter Weiſe von ſeiner Erlaucht dem Grafen Konrad
zu Erbach=Erbach und Herrn Baumſchulenbeſitzer Werner=Reichelsheim
geſtiftet worden waren, ſchloß er gegen 5 Uhr die Verſammlung.
O Aus dem Weſchnitztal, 27. März. Anziehen der Preiſe.
Bei uns ziehen die Preiſe wieder merklich an. Während vor wenig
Wochen noch für 65 Pfg. das Pfund Rindfleiſch zu haben war, koſtet
es heute bereits 90 Pfg. und ſoll, wie verlautet, nächſtens wieder
auf=
ſchlagen. Ebenſo wurde der Milchpreis wieder erhöht. Es iſt zu
wünſchen, daß die Behörden der neuen Preistreiberei entgegenwirken,
wie dies im Kreiſe Erbach durch die Preisprüfungsſtelle bereits
ge=
ſchehen iſt.
(2) Birkenau, 27. März. Brennholzverſteigerung. Geſtern
und vorgeſtern wurde im Lokale „Zum Birkenauer Tal” eine große
Holz=
verſteigerung abgehalten. Da den Nichtortsbürgern dieſes Jahr kein
Tarifholz bewilligt wurde, mußte ſich jeder ſein Quantum Holz ſteigern.
Infolgedeſſen wurden ſehr hohe Preiſe erlöſt, wie ſie hier noch nicht
dage=
weſen. Ein Raummeter Buchenſcheiter kam auf 20—25 Mk., Eichenſcheiter
auf 18 Mk., Stockholz auf 16 Mk. Aehnlich hohe Preiſe erzielten die
übrigen Holzſorten. Daß mancher der Steigerer dieſe Summe nicht
zah=
len kann, wird ſich ſpäter zeigen.
* Konferenz der Heſſiſchen
Bergwerks=
betriebsleiter.
Im Beamtenkaſino des Gießener Braunſteinbergwerkes tagte die
Be=
triebsleiterkonferenz, an der auch als Gäſte mehrere Vertreter der
preu=
ßiſchen Bergbehörden aus dem Dillenburger Bergbaugebiet teilnahmen.
Zunächſt gab Oberbergrat Köbrich einen Ueberblick über die Probleme
der Weiterentwicklung des Bergrechtes in Heſſen, die ſich namentlich auf
eine beſſere Beaufſichtigung der Schürfarbeiten, auf eine praktiſchere
Ge=
ſtaltung des Gewerkſchaftsrechtes, auf die Ausdehnung verſchiedener
berg=
geſetzlicher Beſtimmungen, auf die Gewinnung nicht verleihbarer
Mine=
ralien, auf eine Aenderung der Beſtimmungen über den Betriebszwang
und auf die Einführung eines gewiſſen wirtſchaftlichen Einfluſſes der
Bergbehörde auf den Betrieb der Bergwerke bezogen. Sodann wurde die
Frage erörtert, ob und in welcher Weiſe ſich die heſſiſchen Bergwerke an
der Aufbringung der Mittel für die Unterhaltung der Dillenburger
Berg=
ſchule beteiligen ſollten. Man war allgemein der Anſicht, daß für die
heſſiſchen Bergwerke eine gewiſſe moraliſche Verpflichtung hierzu vorliege,
und die anweſenden Werksvertreter erklärten ſich bereit, künftig die
glei=
chen Beträge an die Dillenburger Bergſchule abzuführen wie die
preußi=
ſchen Werke des Schulbezirks. Oberbergrat Köbrich ſprach ferner über
verſchiedene, mit der Ausführung des Reichsknappſchaftsgeſetzes
zuſam=
menhängende Fragen, insbeſondere über die Gründe, die zur Bildung
des neuen Knappſchaftsoberverſicherungsamts Darmſtadt geführt haben,
und über die behördliche Beaufſichtigung der künftigen Gießener Bezirks=
Knappſchaft. Bergrat Hundt gab einen Auszug aus dem Jahresbericht
der heſſiſchen Bergbehörden für 1923. Die letzten Monate dieſes Jahres
waren infolge des allgemeinen wirtſchaftlichen Rückganges für den
heſſi=
ſchen Bergbau außerordentlich ungünſtig, ſo daß die Mehrzahl der
Be=
triebe entweder ſtark eingeſchränkt oder ganz geſchloſſen werden mußte.
Trotzdem hat die geſamte Jahreserzeugung gegenüber dem Vorjahre eine
beträchtliche Erhöhung aufzuweiſen. Die Braunkohlenförderung ſtieg auf
die bisher noch nicht erreichte Höhe von 649 586 To. und die
Eiſenerz=
förderung auf 188 844 To. Auch das Siedeſalzgeſchäft hatte ſich 1923
gegenüber dem Vorjahre weſentlich gebeſſert. Bergrat Hundt berichtete
ferner über die zurzeit im Druck befindliche neue Bergpolizeiverordnung
für Heſſen.
+ Rimbach i. O., 27. März. Jungviehweide. Die
Jung=
viehweide im benachbarten Groß=Breitenbach wird am 1. April
eröffnet werden. Zugelaſſen werden nur die Rinder des heſſiſchen
Fleckvieh= und des Odenwälder Rotviehſchlags. Die Rinder müſſen
mindeſtens ein Jahr alt, zur Zucht beſtimmt und gut entwickelt ſein.
Mit Läuſen behaftete Rinder werden nicht angenommen. Ferner
wer=
den nur Stutfohlen des Arbeits= und des Wagenſchlags, beſonders gur
entwickelte Wallachen dieſer Schläge, aufgenommen. Das Weidegeld
be=
trägt für ein Rind 40 Goldmark und für ein Fohlen 80 Goldmark.
Der Betrag wird zur Hälfte beim Auftrieb und zur Hälfte beim
Ab=
trieb, etwa Ende September, bezahlt.
Aus dem Ried, 27. März. Durch das warme Wetter der letzten Tage
ſind die Felder bereits mit leichtem Grün bedeckt. Die lange Kälte hat
der Winterſagt nicht geſchadet, die ungemein hohe Schneedecke dieſes
Winters hatte für die nötige Wärme geſorgt. Die Gartenarbeit iſt feſt
im Gange. Zwar ſind die Baumblüten noch zurück, man ſieht das aber
als ein günſtiges Zeichen für eine gute Ernte an.
+ Neu=Iſenburg, 27. März. Neuer Stadtrechner. Die
hieſige Stadtrechnerſtelle iſt dem Gemeinde=Sekretär Neufarth übertragen
worden.
r. Seligenſtadt, 27. März. Am 6. April d. J. hält der hieſige
Verein für Hundefreunde eine große Ausſtellung für Hunde
aller Raſſen ab. Programme können vom Verein bezogen werden.
ch. Mainz, 27. März. Hier fand im Gutenberg=Kaſino die
Weinver=
ſteigerung von Phil. Fink Erben, Gg. Friedr. Kehl, Franz Joſ.
Sander=
ſches Weingut, Fräulein Auguſte Schmitt, Gg. Alb. Schneider, G.m.b.H.,
und Geſchwiſter Schuch, ſämtlich aus Nierſtein, ſtatt. Zum Ausgebot
kamen nur Nierſteiner Naturweine und zwar von dem Jahrgang 1922,
6 Halb= und 44 Viertelſtück, 1921 12 Viertelſtück und 10 600 Flaſchen. Die
Preiſe bewegten ſich zwiſchen Gm. 1530 und 5500 für das Viertelſtück.
Weit beſſer bezahlt wurden die Flaſchenweine. Für 200 Flaſchen „Glöck
Edelbeer=Ausleſe” wurden Gm. 18 200 erzielt, das iſt die Flaſche Gm. 91.
— Wer ſolchen Wein wohl trinken kann —?
Mainz, 27. März. Der Verkehr im Zollhafen iſt ſehr ruhig.
Wenn früher 5 Maſchinen zur Bewältigung nötig waren, ſo kann dies
jetzt vollauf mit 2 Maſchinen erledigt werden. Meiſt wird der Zollhafen
wegen der teuren Verladekoſten gemieden und die Sendungen nach
Manheim weitergeleitet.
Bad Nauheim, 27. März. Todesfall. Hier verſchied Herr
Sani=
tätsrat Dr. Hänel, bekannt als ein über reiches Wiſſen und Können
ver=
fügender, beliebter Badearzt, der beinahe ein Vierteljahrhundert hier
praktizierte.
e. Aus dem Kreiſe Gießen, V. März. Zwei Kriegsveteranen von
1870/71 ſind wiederum geſtorben: in Klein=Linden Philipp Weigel,
in Reinhardshain Georg Weißenſee. Erſterer diente beim
Regi=
ment 116, letzterer bei dem heſſiſchen Jägerbataillon zu Friedberg.
K. Aus dem Schlitzerland, 27. März. Wie groß die Zahl der
Wildſchweine in den ausgedehnten Gräflich Görtz’ſchen
Waldun=
gen iſt, läßt ſich wohl daraus ermeſſen, daß im Laufe des Winters
21 Wildſchweine erlegt wurden. Es iſt daher kein Wunder, daß die
Landwirte beſonders im Frühjahr lebhafte Klagen über den
angerich=
teten Wildſchaden führen.
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IV. Kl. 2 St. — 147 fm
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Fichten=Derbſtangen:
447 St. — 45,79 fm
Zuſammenkunft bei Gaſtwirt Heberer,
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Spachbrücken, den 26. März 1924.
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Die Gemeinde Erfelden verſteigert am
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Ulmenſtämme 159 „ — 111,60
Eſchenſtämme 56 „ — 28,05
0,97
Aſpenſtämme 1
— 0,60
Pappelſtämme 1
Zuſamm, 394 Slück — 328,70 fm
Die Verſteigerung findet vormittags
0 Uhr im Gaſthaus zum Deutſchen
Haus zu Erfelden ſtatt. Verzeichniſſe
der Stämme ſind auf der Bürgermeiſterei
(3862sds
zut haben.
Erfelden, den 25. März 1924.
Heſſ. Bürgermeiſterei Erſelden.
J. V.: Schäfer, Beigeordneter.
Donnerstag, den 3. April,
vor=
mittags 9 Uhr ab, werden in der
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aus dem Diſtrikt Hohenſtein (Abtrieb)
nächſt Wembach=Hahn verſteigert:
Stämme (Bau= und Schnittholz)
Kiefer: 28 Stück III. Kl. — 19,52 im:
19 Stück IV. Kl. — 8,48 fm;
Lärche: 4 Stück IN. Kl. — 3,51 fm:
52 Stück V. Kl. — 19,38 fm;
Fichte: 1 Stück III. Kl. — 1,54 fm; 6
Stück IV. Kl. — 6,39 fm: 117 Stück
V. Kl. — 47,28 fm;
Weißtanne: 3 Stück III. Kl. — 3,47 fm:
1 Stück IV. Kl. — 0,96 fm; 18 Stück
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Beilage zum Daimſtädter Tagblatt
Nummer 89.
Nacht auf dem La plata=Strome.
Von allerhand ſüdamerikaniſchen Problemen.
Von Karl Arthur Vollrath.
In leitender „Stellung nimmt der
Verfaſſer an der Fahrt der Sarraſani=
Schau durch Südamerika teil.
Von der Mitte des La Plata=Stromes kann man weder das
eine noch das andere Ufer ſehen, ſeine Mündung überſpannt über
hundert Kilometer. Der Dampfer iſt ein ſchwimmender
illumi=
nierter Palaſt, blitzend weiß im Innern, mit gepflegten Kabinen,
mit weltſtadtartigen Speiſeſalons, fünfſtöglig. An den gedeckten
Tiſchen, auf denen ſchweres Silberzeug funkelt, ſitzen Familien
von gediegener Vornehmheit, im Gemiſch Argentinier,
Uru=
guahyer, Braſilianer, auch Engländer, und recht ſtark vertreten
deutſche Familien, die hierzulande wohlgeſättigt ſind, von
inter=
nationalem Gepräge, ſicherlich mit anſehnlichem Vermögen im
Hintergrunde. Der Dampfer jagt durch die ſchwarze Nacht, ſeine
drei Schornſteine fauchen um die Wette, die Turbinen raſen und
eilen ſich, daß der flach gebaute Halbſeedampfer den Weg zwiſchen
Montevideo und Buenos Aires in ſieben Stunden zurücklegen
kann.
Dieſe Fahrt iſt ohne Stimmung und Romantik. Die
Stim=
mung geht höchſtens aus von dem ſüdlichen Sternenhimmel, der
ſich mit leuchtender Schönheit über die Fluten ſpannt, von dem
Monde, der ſeine ſilbrige Furche dahingießt, oder von der tiefen
Einſamkeit, die ſich breitet zwiſchen dem ſplendiden Leben in
Montevideo und dem Weltſtadtbrauſen in Buenos Aires. Auch
die Menſchen hier neigen keineswegs zu romantiſchen Gefühlen.
In Deutſchland würde man ſicherlich an Deck ſitzen, umſchmeichelt
von den kühlenden Lüften, und das Gemüt würde recht
wehmut=
voll werden, und vielleicht würden Lieder klingen. Dieſe
Men=
ſchen hier gehen nicht hinaus auf das Deck; ſie ſind in Seide
ge=
kleidet, die Damen und die Herren haben ihren eleganten
Abend=
anzug. Die ſchwellenden und wiegenden Tangoweiſen im Solon,
das Eſſen, das gegenſeitige Sich=Beäugen, ein ſehr gemeſſener
Flirt: das iſt ihnen wichtiger, und ſo bin ich mit meinem
Natur=
durſte allein am Bug, der ſchnittig durch die Waſſer ſägt.
Die Fahrt iſt ohne Abenteuer, ſogar ohne Ereigniſſe, nur
voller Gedanken. Denn rechts und links dieſes Stromes modelt
ſich eine Zukunft, mit der die Welt rechnet. Hier iſt
Kolonial=
land, ſchon etwas ſelbſtändig, ſchon gierig, eine eigene Rolle zu
ſpielen, eine Macht zu ſein. Noch iſt erſt das Beginnen da, eine
Morgendämmerung. Aber die Sonne iſt im Steigen!
Denn hier ſtapeln ſich Reichtümer, die Weltherrſchaft geben.
Hier wuchert der Boden quellende Schätze empor, Weizen und
Mais und Reis und Getreide aller Arten und Obſt. Vielleicht
auch Gummi. Hier wächſt ſchon Wein, der dem franzöſiſchen
Kon=
kurrenz gebietet. Hier will das Petroleum aus der Erde ſprudeln,
hier ſchlafen noch die Kohlen. Noch iſt es erſt das Stadium, in
dem ſich die Pioniere in die Hände ſpucken. Noch haben ſie gar
nicht recht angefangen zu ſchaffen. Was ſoll erſt werden, wenn
es losgeht? Noch ſteht die Armee der Arbeit erſt am Rande des
Rieſenreiches, wie ſie vor hundert Jahren am Rande von
Nord=
amerika ſtand. Wie wird die Welt ausſchauen, wenn erſt einmal
die Heeresgruppen die Beſetzung durchgeführt haben? Schon
weiſt Buenos Aires ſeine Finger gegen New=York. Werden ſie
ſich dereinſt zur Fauſt zufammenballen?. Schon reckt die
Welt=
ſtadt ihren in die Höhe ſchießenden Körper und will ſich meſſen.
Schon bilden ſich Knotenpunkte im Innern, Zentren
ausſtrömen=
der Kultur, Städte: Mendoza, Cordoba, Roſario, Santa=Fee.
und das Uruguay=Land, von Reichtümern triefend, will nicht
zurückſteher Es erweitert ſeine Hafenanlagen mit einem
impo=
nierenden Blick für die Zukunft und baut ſich das teuerſte
Par=
lamentsgebäude der Welt. Denn es ſoll einmal recht
repräſen=
tativ regiert werden in Montevideo.
Das kleine Uruguay=Land — ſo groß wie Preußen und mit
eineinhalb Millionen Einwohnern noch immer dünn genug
be=
völkert — ſteht wie eine Schildwache vor dem Strom, der das Tor
bildet zum Lande Argentinien, und um dieſen Poſten wird
ſicher=
lich einmal die große ſüdamerikaniſche Auseinanderſetzung gehen.
Denn Braſilien will ſeinen Platz am Strome. Es muß dieſe
Ten=
denz haben, will es einmal fein Hinterland recht erſchließen. Und
Argentinien wird es nun und nimmermehr dulden, daß
Bra=
filien an ſeinen Strom herankommt. Denn Argentinien verlangt
die Vorherrſchaft, wirtſchaftlich, kulturell, und nun auch
milita=
riſtiſch. Es hat ein ſtehendes Heer, ſtraff und ſtramm und
übri=
gens nach deutſchem Muſter. Uruguay muß alſo auch wohl oder
übel daran, und augenblicklich ſchlägt man ſich blutige Köpfe
Telephon 486
Samstag, 29. März
1924
darum, ob man die allgemeine Dienſtpflicht einführen ſoll oder
nicht. Und da die ganze Welt nun einmal dem verſtärkten
Mili=
tarismus verfallen iſt — bis zum Weltkriege hat man
Deutſch=
land allein dieſen Vorwurf gemacht —, ſo wird auch das
gefähr=
dete Ländlein nicht anders können, es muß ſich ganz wehrhaft
machen.
Jetzt hat es ein Söldnerheer, das, wie alle Söldnerheere, ſehr
teuer iſt. Kein Menſch behauptet auch, daß es gut ſei. Die, die
die Volksdienſtpflicht wünſchen, verurteilen es ſelbſtverſtändlich,
und die anderen, die es behalten wollen, beſtreiten es nicht, daß
es recht wertlos iſt. Aber ſie ſagen ſich; es braucht gar nicht
wert=
voll zu ſein, es wird doch niemals in Funktion treten. Jetzt iſt
es ein Heer, das — ſeiner Dienſtvorſchrift gemäß — bei Regen
nicht ausrückt. Zum mindeſten verlangt man doch ein Heer, das
vor dem Regen nicht ausrückt.
Und Braſilien? Brafilien iſt hier unten das große Rätſel,
wie es in Europa Rußland war. Ein ſchlummernder Rieſe. Das
Reich der unermeßlichen Geheimniſſe. Mit wahrhaft
unerforſch=
tem Innern. Und mit Bodenſchätzen, deren Ueberfülle die
Welt=
wirtſchaft umwirbeln wird, hat man erſt einmal die Wege zu ihm
gebaut. Es tut nicht gut, mit Spott über Braſilien
hinweg=
zugehen, die Braſilianer als Menſchen als ſchwarze Affen
ab=
zutun, wie der Argentinier es liebt. So etwas hat im Laufe der
Weltgeſchichte niemals gut getan. Oder, wer war größer: Lenin,
oder die, die ihn als Kaffeehausliteraten abſtempeln wollten?
Welch gewaltiges Zuſammenprallen liegt alſo hier in der
Luft, worerſt nur dumpf fühlbar! Und dreimal glücklich das
lang=
geſtreckte Land Chile im Weſten des Erdteils, das die feſteſten
Naturgrenzen der Welt hat, außer Tibet: den rieſenhafteſten
Ge=
birgszug und das rieſenhafteſte Meer. Hat Chile nicht die
herr=
lichſten Friedensgarantien aller Welt? Doch Chile liegt weit, weit
von — Verſailles.
Die Geſchichte dieſer La Plata=Staaten iſt durch Spanien
geprägt, und die ſpaniſche Kultur hat den grabiſchen
Grund=
charakter. Ferdinand der Katholiſche und ſeine Nachfolger
konn=
ten die Mauren von der iberiſchen Halbinſel vertreiben, ihre
Kultur haben ſie nicht vertilgen können. Man ſagt, daß die
Spanier in Europa ſitzen gebliebene Afrikaner ſeien. Mauriſch iſt
das Syſtem, ein Haus zu bauen, abgeſchloſſen gegen die Straße,
um einen palmengeſchmückten, waſſergekühlten Hof herum.
Mauriſch iſt die Stellung der Frau, die eine nichtstuende, ſchön
angezogene Puppe bleibt, von einer uns unverſtändlichen
Abge=
ſchloſſenheit. Sie geht nicht allein über die Straße, ſie geht nicht
einmal in Herrenbegleitung in ein Kaffeehaus, in ein
Variete=
theater. Mauriſch iſt noch das Liebesleben, die Umſtändlichkeit
der Verlobung. Sechs Monate muß der Liebhaber vor dem
Fenſter der Angebeteten ſtehen und ſchmachten, bevor er das
Haus der Eltern betreten und die erſten Worte wechſeln darf.
Mauriſch wird die Politik gemacht, nicht nach Weltanſchauungen
oder wirtſchaftlichen Intereſſen, ſondern nach Rückſichten auf die
Sippe. Die Parteien ſind nichts anderes als die
Zuſammen=
faſſung gleichgeſinnter Sippen. Die ſiegende Partei beſetzt
rück=
ſichtslos die Staatsämter mit den Sippeangehörigen, und dieſe
machen die Geſchäfte, die Vermögen bringen. Die Revolutionen
ſind nichts anderes als ausgewachſene Sippen=Fehden. Mauriſch
iſt auch die Lebensphiloſophie: arbeiten nur ſo viel, daß es gerade,
gerade zum Leben ausreicht. Und dann noch ein wenig darüber,
daß man ſich elegant kleiden und in einem ſchönen Wagen fahren
kann. Und was darüber iſt, das mag man in der Lotterie
gewin=
nen, oder beim Buchmacher oder in der Spekulation. Schaffen
und Streben: das liegt dieſen Lebenskünſtlern von
morgenlän=
diſcher Beſchaulichkeit fern.
Die Spanier, die Südamerika mit ihrer Kultur bepflanzt
haben, haben ſich vom Altſpaniertum emanzipiert, und ſie ſind
ſtolz darauf, amerikaniſch, fortſchrittlich und frei zu ſein. Sie
ahnen nicht, wie ſehr auch ſie noch den Außenſtehenden „ſpaniſch”
vorkommen. Sie haben die Stiergefechte abgeſchafft, gewiß, und
die Hahnenkämpfe, und ſie haben eine förmliche Nervoſität
darin=
nen, ja nicht irgendeine Neuerung zu verſäumen, irgendeine
Mode, die irgendwo auf der Welt im Schwunge iſt. Sie haben
ſich auch Mühe gegeben, ſich zu miſchen. Viel Italienerblut iſt
hier, und in Argentinien und in Chile und in Südbraſilien ein
ſtarker deutſcher Einſchlag. Aber der Grundcharakter bleibt wie
die Sprache ſpaniſch.
Niemals ſind die Spanier echte Koloniſatoren geweſen, wie
die Engländer, immer waren es nur Eroberer und Ausbeuter.
Sie ſind wahrhaft über Leichen gegangen, haben die
Urbevöl=
kerung dieſes Landes buchſtäblich ausgerottet. Sie haben das
Land beſchlagnahmt, und nun ſitzen die alten Familien als
Lati=
fundienherren da, mit Grundbeſitz mitunter, der an deutſche
Provinzen im Ausmaße heranreicht. Sie geben die Parzellen an
Pächter und nehmen dafür die Hälfte des Ertrages. In Uruguay
zum Beiſpiel herrſcht ausſchließlich Grundbeſitz der altſpaniſchen
Familien, ſelbſt der Staat hat keinen Grundbeſitz mehr zu
ver=
geben, wenn einwandernde Siedler kommen. Die Familien, die
die Eigentümer ſind, ſind ſelbſtverſtändlich ſteinreich,
volkswirt=
ſchaftlich genommen iſt es ein ſtockender, unproduktiver
Reich=
tum. Und ſelbſtverſtändlich wird die ſoziale Bewegung, die im
Aufdämmern iſt, hier anpacken, und das Ziel wird die
Zerſchla=
gung der Latifundien ſein. Jetzt haben wir hier griſtokratiſche
Republiken. Merkwücoig genug iſt die Geſchichte dieſer Staaten
mit ihren blutigen Fehden zwiſchen den Sippen, zwiſchen den
Generälen an ihrer Spitze, mit den Tyrannen und Diktatoren,
die mitunter die Gewalt über ganz Argentinien und Uruguay
und Paraguay an ſich riſſen, mit den ſelbſtverſtändlichen
Revolu=
tionen. Die Entwicklung wirkt hingegen auf die demokratiſche
Re=
publik. Sie wird unvermeidbar ſein, und ſie wird in den nächſten
Jahrzehnten die innere Politik dieſer Staaten beherrſchen.
Inzwiſchen beſorgen, die Ausländer die Erſchließung der
Länder für die Technik. Das liegt dem ſpaniſchen Blute fern,
dafür ſind die Engländer da und die Deutſchen, und im Abſtande
auch die Franzofen und jüngſt die Nordamerikaner. Sie ſuchen
Induſtrien zu ſchaffen, vielleicht noch etwas zu früh. Denn der
Naturreichtum dieſer Länder iſt ja überſchwänglich, mit ihren
Rohprodukten können ſie vorerſt noch die ſchönſten Fertigfabrikate
der Welt in beſter Qualität eintauſchen. Aber mit der Zeit wird
es, wie in Nordamerika, kommen, daß man ſich ſelbſtändig machen
will, daß man ſich ſein eigenes Wirtſchaftsgebiet ſchafft, und
ſogar erportieren will. Dann iſt es wichtig, daß die Vorarbeiten
frühzeitig geleiſtet ſind.
In Uruguay, das ſich gern als „Muſterländle” des
Fort=
ſchrittes anſiehte hat man die gute Idee gehabt, eine
Induſtriali=
ſierung künſtlich zu ſchaffen ſo, wie ſie in Europa in der
Zeit=
ſpanne zweier Jahrhunderte ſich organiſch entwickelt hat. Der
Staat bemüht ſich, zunächſt einmal Hausinduſtrie ins Land zu
verpflanzen, Bauern, die Weber oder Korbflechter oder
derglei=
chen ſind. Man ſieht ein, daß man nicht plötzlich eine Rieſenfabrik
in ein Land hineinbauen kann, das keinen Arbeiterſtamm hat,
keine Fachleute für die Spitze, keine Handelsorganiſation für den
Vertrieb. Aber man erwartet, daß das alles von ſelbſt kommt,
ſobald ſich einmal die Hausinduſtrie im Lande entwickelt hat und
zur nächſthöheren Stufe emporſtrebt. Man will nun viel Geld
ausgeben, um Kolonien von heiminduſtriellen Bauern
heran=
zuziehen.
Es gärt und dämmert. Noch iſt unermeßlicher Raum für
Menſchenkräfte, ein unerſchöpfliches Abſatzgebiet für den
Ueber=
ſchuß der alten Welt, die greiſenhaft zu werden ſcheint. Man
haſtet, ſchaffensfrohe Weſen dorthin zu führen, faſt erſcheint es
als eine Ueberhaſtung. Die Schiffahrtsgeſellſchaften wetteifern,
ihre Dampfer werden geräumiger und geſchwinder. Die
Italie=
ner haben die geſchwindeſten Schiffe, die Franzoſen ſetzen die
eleganteſten Dampfer in Fahrt, die Deutſchen ſtellen ſich auf den
Maſſentransport ein und ſchaffen eine gutbürgerliche
Mittel=
klaſſe. Und die Nordamerikaner, getreu der All=Amerika=Parole,
laſſen mit großen Unkoſten und Staatszuſchüſſen ihre neuen,
großen, grauen Renommierſchiffe von New=York nach dem La
Plata laufen. Man ſagt, daß ſie leer fahren, ohne Paſſagiere
und Frachten, aber das tut ihnen nichts, ſie ſind beladen mit der
Propaganda Amerika den Amerikanern!“
Es gärt und dämmert — —1 Im Oſten beginnt über den
lehmgelben Wellen des Stromes die Sonne emporzuſteigen.
Vorn im Weſten erſcheint das Land, darüber ein rieſiger
Dunſt=
ballen. Es iſt der Hauch der Weltſtadt. Und dünn und zackig
erſcheint die Silhouette von Buenos=Aires, deſſen Name
ver=
deutſcht bedeutet: Gute Lüſte. Es iſt wie eine Fronie. Buenos=
Aires iſt die Stadt der ſtockenden Sonnenhitze. Es iſt die Stadt
mit dem rettungslos verfahrenen Cityverkehr. So überſtürzt iſt
hier alles vor ſich gegangen, daß die engen Innenſtraßen dieſer
Stadt in den Tagesſtunden eine einzige Barrikade von ſtockenden
Autos zu ſein ſcheinen. Und man hat noch nicht das Herz gehabt,
wie in London, wenigſtens die Straßenbahnen aus dem
Innen=
bezirke hinauszuſchmeißen. Wolkenkratzer ſchießen ohne Nückſicht
empor und bringen die Ventilation völlig zum Stocken. Wenn
abends die Sonne untergegangen iſt, glühen die Steine der
Häu=
ſer weiter, glüht der Aſphalt die Nacht hindurch. Buenos=Aires
iſt eine Stadt in den ſchlimmſten Kinderkrankheiten, vom
Stand=
punkte des Städtebaues aus. Aber ſicherlich: es iſt eine
Welt=
ſtadt, der Kopf eines Erdteiles. Der erſte Eindruck iſt ein
un=
heimliches Gefühl. Man ſpricht von Leuten, die das Gras
wach=
ſen hören. Hier hört man förmlich eine Stadt emporſchießen.
Das iſt faſt keine Uebertreibung.
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 29. März 1924.
Seite 15,
Reich und Ausiano.
Am Potsbamer Platz überfahren.
Berlin. Der Großinduſtrielle P. Rauſcher aus Hüttenſteinach
bei Sonneberg in Meiningen wurde Donnerstag nacht beim Ueberſchreiten
des Potsdamer Platzes von einem Kraftwagen überfahren. Er erlitt
ſehr ſchwere Verletzungen und wurde nach dem Eliſabeth=Krankenhaus
gebracht.
Das deutſche Beileid zur Amalfi=Kataſtrophe.
Berlin. Wie wir erfahren, ſind in Berlin von dem deutſchen
Kon=
ſul in Neapel Nachrichten über die Wetterkataſtrophe in Süditalien
ein=
getroffen. Im ganzen ſind 90 Menſchen im Verlauf des Unwetters ums
Leben gekommen. Deutſche befinden ſich nicht unter den Verunglückten.
Der deutſche Botſchafter in Rom und der deutſche Konſul in Neapel
haben der italieniſchen Regierung und den zuſtändigen Stellen das
Bei=
leid der deutſchen Regierung ausgeſprochen.
Rekordflugbetrieb auf der Leipziger Frühjahrsmeſſe.
Auf der diesjährigen Leipziger Frühjahrsmeſſe hat der Luftverkehr
einen Umfang angenommen, wie noch niemals ſeit ſeinem Beſtehen. In
den Flugzeugen von Junkers Luftverkehr wurden über 1700 Paſſagiere
befördert; viele Tauſende mußten zurüclgewiefen werden.
Ein guter Fang.
Grünſtadt. Einen guten Fang hat die hieſige Polizei am
Sams=
tag vormittag gemacht. In der hieſigen Herberge konnte der 39jährige
Seeſteuermann Hermann Moek, in Lanto (Kreis Kammin) beheimatet,
verhaftet werden. Moek trieb ſich ſchon längere Zeit in der Pfalz
um=
her, wo er unter der ſchwindelhaften Angabe, ehemaliger Marineoffizier
zu ſein, ſich bei früheren Offizieren uſw. Geld zu verſchaffen wußte.
Ge=
wöhnlich beendete er dann ſeinen Beſuch mit einem mehr oder weniger
ertragsreichen Diebſtahl, weswegen er von den verſchiedenſten
Polizei=
behörden geſucht wird. Als letzte Tat kommt ein Fahrraddiebllahl in
Mußbach auf ſein Schuldkonto. Obwohl Moek leugnet, der Geſuhte zu
ſein, iſt ſeine Idenität doch kaum in Zweifel zu ziehen, da das
Signale=
ment genau auf ihn paßt und er auch in der hieſigen Herberge mnit
ſei=
ner ehemaligen Offizierseigenſchaft renommierte.
Auf der letzten Fahrt verunglückt.
Betzdorf. Unmittelbar vor ſeiner Penſionierung ſollte der
Loko=
motibführer Siebel=Freudenberg noch einen Tender aus Neunkirchen
holen. Auf der Fahrt beugte ſich der alte Mann aus der Maſchine und
prallte mit dem Kopf gegen einen Ausfahrtsmaſt, wobei er ſich eine
Ge=
hirnerſchütterung zuzog.
Vermehrte Bautätigkeft.
Edenkoben. Der Stadtrat Edenkoben hat beſchloſſen, der
Regierung mitzuteilen, daß von der Stadt Edenkoben im Jahre 1924
34 Wohnungen zu bauen beabſichtigt iſt. Hierzu ſoll von der Stadt,
nach dem vom Stadtbauamt vorgelegten Plan, in der Gemarkung
Nap=
pen Baugelände erſchloſſen werden. Die Stadr erwartet, daß hierfür
von der Regierung entſprechende Zuſchüſſe bewilligt werden. Erbaut
werden 20 Zweizimmerwohnungen, 10 Dreizimmerohnungen und dier
Kleinwinzer=Wohnäuschen. Da das ſtädtiſche Gelande in Rappen für
das ſtädtiſche Bauvorhaben nicht ausreicht, ſoll verſucht werden, das
an=
grenzende Gelände, ſoweit erforderlich, zu erwerben. Gelingt dies nicht,
ſo iſt zunächſt das vorhandene ſtädtiſche Gelände zu bebauen.
Die Opfer des Erdrutſches in Amalfi.
Paris. Nach einer Meldung aus Nom beträgt die Zahl der
Per=
ſonen, die bei dem Erdrutſch bei Amalfi ums Leben kamen, 95. Der
Papſt hat, als er die Nachricht von dem Unglück erfuhr, 25 000 Lire für
die Hinterbliebenen geſpendet.
Nächſtes= Ziel des Weltfluges.
Paris. Wie aus Lyon gemeldet wird, ſind die engliſchen Flieger,
die die Reiſe um die Welt planen, Donnerstag früh um 11 Uhr
aufge=
ſtiegen. Sie beabſichtigen ſich nach Rom zu begeben, und werden zunächſt
dem Rhonetal bis zum Mittelmeer folgen und die Küſte entlang fliegen.
— Eine neuere Meldung beſagt, daß ſie geſtern Nachmittag um 5,45 Uhr
in Civita Vecehia eingetroffen ſind und heute ihren Flug nach Rom
fortſetzen werden.
Im Sarg auf dem Mont Blanc.
Daß ein leidenſchaftlicher Alpiniſt, dem die Beſteigung des größten
Berges Europas im Leben nicht gelang, ſein Ziel im Tode durchſetzte,
iſt ein merkwürdiges Vorkommnis, von dem die Bergſteiger=Zeitſchrift
„Der Berg” berichtet. Natürlich war es ein Engländer, der gegen Ende
der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts in ſeinem Teſtament beſtimmte,
man ſolle ihn im Sarge auf die Seitze des Mont Blanc tragen. Die
Erben erfüllten auch pietätvoll dieſen letzten Wunſch. „Daß die Träger
er Entſchlafene hätte beſſer daran geta=
Inſicht ware
der Leiche
die Hochteur lieber zu Lebzeiten oder — wenn ſchon — dann wenigſtens
in verbranntem Zuſtande zu unternehmen, liegt ſo nahe, daß wir dieſe
Anſicht wohl zur eigenen machen köunen”, bemerkt dazu die Zeitſchrift,
richtet, die von Nairobi in der Kenja=Kolonie bis nach Mongalla im
Die Banditinnen=Mode in Amerika.
Die Nachrichten von weiblichen Räubern und Einbrechern, die
Newv=York und andere große Städte der Vereinigten Staaten unſicher
machen, mehren ſich beſtändig, und das Auftauchen dieſer Banditinnen
in den verſchiedenſten Teilen des Landes hat große Unruhe unter der
Bevölkerung hervorgerufen. Die Polizei glaubt feſtſtellen zu können,
daß die Mehrzahl der männlichen Straßenräuber und Wegclageres
weibliche Helfershelfer hat. Sobald ſie ihre Revolder abgefeuert haben,
um die überfallenen Paſſanten oder Ladeninhaber zu erſchrecken,
händi=
gen ſie ihre Waffen den ſie begleitenden Frauen aus, die ſie in ihren
Muffs oder Handtaſchen verbergen und unauffällig entkommen. So
lernen die Frauen das Verbrecherhandwerk, und es iſt ja nur ein Schritt
weiter, daß ſie ſelbſt mit der Waffe in der Hand auftreten, wie dies
jetzt verſchiedentlich geſchehen iſt. Daß ſich eine beträchtliche Anzahl von
weiblichen Verbrechern im Lande herumtreiben, geht aus den Zahlen
hervor, die New=Yorker Blätter über derſchwundene Frauen
veröffent=
lichen. Danach ſind im letzten Jaxre 60 (50 Mädchen von zu Hauſe
weg=
gelaufen und wurden der Polizei als vermißt gemeldet. Wenngleich ein
großer Teil dieſer Mädchen aufgefunden und wieder zurückgebracht
nurde, ſo ſind doch viele tauſende im Strudel der Großſtädte
unter=
getaucht, vermehren das Heer der Verbreiher und ſcheinen ſich in letzter
Zeit beſonders auf Räubereien mit der Waffe in der Hand geworfen
zu haben.
Automobilſtraßen im dunkelſten Afrika.
* Es wurde kürzlich von einer äquatorialen Automobilſtraße be=
Sudan führt. Dieſe Straße bedeutet einen weiteren Schritt zur
Er=
ſchließung des ſchwarzen Erdteils für die modernen Beförderungsmittel.
Die Reiſe von Nairobi nach Mongalla war bisher eine höchſt verwickelte
und langwierige Sache. Man fuhr zunächſt von Mongalla im Dampfer
den Nil hinauf, mußte aber bei Rejafe das Schiff verlaſſen, weil der
Strom dort wegen der Fola=Fälle unſchiffbar wird. Die Reiſe ging an
der Spitze der Träger, die das Gepäck führten, zu Fuß bis Ninule an
der Grenze des Sudan und Uganda. Dann fuhr man wieder zu Schiff
durch ein prächtiges Jagdgebiet, wo große Elefankenherden erſtaunt auf
das ſeltſame Flußungeheuer blicken und erſt durch den Ruf der Sirenen
vertrieben werden. Dann hatte der Reiſende eine höchſt unbequeme
Fahrt in einem Laſtkraftwagen bis nach Maſindi zurückzulegen, wo er,
wenn das Glück gut war, am nächſten Tage ankam. Hier fand er einen
anderen Dampfer, der ihn — mit Unterbrechung einer kurzen
Eiſenbahn=
fahrt — nach Kiſumn am Victoriaſee brachte, und von dort fuhr er mit
der Uganda=Eiſenbahn nach Nairobi. Dieſe Reiſe dauerte wenigſtens
8 Wochen, und ſie iſt jetzt durch den neuen Kraftwagenweg auf
2 Tage abgekürzt. Ueberall im Innern Afrikas werden jetzt durch neue
Straßenanlagen ſolche Verkürzungen geſchaffen. Der oſtafrikaniſche
Auto=
mobilklub hat von Nairobi aus verſchiedene Automobilſtraßen angelegt.
Auch in Uganda, Tanganfika, Nyaſſaland und dem Belgiſchen Kongo
hat man die großen Vorzüge erkannt, die die Beförderung mit
Kraft=
wagen für den Verkehr im Herzen Afrikas beſitzt. Freilich ſind dieſe
Autoſtraßen des dunklen Erdteils nicht ſo glatte ſchnurgerade Wege,
wie wir ſie in Europa kennen, und mancher deutſcher Automobiliſt
würde dieſe Wege gar nicht für fahrbar anſehen. „Ein Mann, der die
Longidoſtraße von Nairobi nach Aruſcha fuhr,” erzählt der engliſche
Afrikareiſende Leſtock Raid, „wurde mehrere Kilometer weit von einem
Rhinozeros verfolgt; ein anderer fand in ſeinem Auto, das er im
Ur=
wald einige Zeit allein gelaſſen hatte, einen ſchlafenden Löwen, zum
großen Mißbehagen für beide Teile. Ich ſelbſt ſtürzte einmal mit meinem
Wagen über eine Felsklippe herunter, weil man einfach vergeſſen hatte,
den Weg weiter fortzuführen. Ein ſehr großes Hindernis beſteht darin,
daß die Autoſtraßen nur in der trockenen Jahreszeit benutzt werden
können, und es wird noch manches Jahr dauern, bis man eine
Pflaſte=
rung gefunden hat, die dem afrikaniſchen Regen widerſteht.”
Heſſ. Bauwirtſchaftsbund.
Bauintereſſenten und Wohnungsſuchende, die über einiges
freies Kapital verfügen, werden gebeten, zwecks
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faſſung zur Schaffung einer Baumöglichkeit auf
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toriſcher Grundlage, ſich an die unterzeichnete
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Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Fär die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaffien leimssti Da
antwertung; für ſie bieibt auf Grund des 5 241 Abf. 2 des Prefſegeiches in vilem
Umfang=
der Einſendex verantwartlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werdm, Iömen Mi4
zuräckgefandt, die Ablehnung nicht besrdubet werden.
Anfrage.
Kann es die maßgebende Behörde bei der jetzigen Wohnungsnot
verantworten, daß ſie in dem Hauſe Soderſtraße 101 eine große
Wohnung, aus der leicht zwei Wohnungen hergerichtet werden könnten,
bereits ſeit Anfang Juni vorigen Jahres leerſtehen läßt?
Betterbericht derGießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für den 30. Märzi
Schwächer bewölkt, kühl, keine Niederſchläge von Bedeutung.
Tageskalender.
Landestheater Großes Haus. Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr
(Sondermiete 13” Schülermiete weiß 6 und blau 6): „Minna von
Barnhelm”. — Kleines Haus, abends 7.30 Uhr: Feier des Bayern=
Vereins. — Orpheum, 7¾ Uhr: „Dolly im Himmelbett”. — „Zur
Traube” abends 8 Uhr: Geſellfchaftsabend mit Tanz. — Aula des
Realgymnaſiums (Kirchſtr.), abends 8 Uhr: Lichtbildervortrag
über Weltkataſtrophen und Eottesglaube. — Tennis= und Eis=
Klub, 5 Uhr abends im Hotel Traube: Hauptverſammlung. —
Weſt=
falen abends 8 Uhr: Zuſammenkunft im Frankfurter Hof.
Sterbekaſſeverein „Einigkeit”, abends 8 Uhr:
General=
verſammlung (Mauerſtraße 34). — Union= Reſidenz=,Zentral=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen. — Fränkiſch=Crumbach,
Reſtaurant „Linde‟: Gaſtſpiel des Darmſtädter Volkstheaters.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchgft: Rudolf Mauve
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſtiche Nackrchten: Max Streeſ=
Zerantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
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Verantwortlich für den Inſ=ratenteil: Willy Kuble
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[ ← ][ ][ → ]Seite 16.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 29. März 1924.
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Die kirchliche Trauung findet Sonntag, den 30. März
1924, nachmittags 2‟/, Uhr, in der Petrustirche ſiatt
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7hre am Sonntag, den 30. März,
I nachmitt. 3 Uhr, in der St.
Eliſa=
bethenkirche ſtattfindende Trauung
be=
ehren ſich anzuzeigen
Eliſabeth Baumann
Joſeph Binſtadt
Darmſtadt, Ruthsſtr. 6
Bf
Dankſagung
Für die überaus herzliche Teilnahme
an=
läßlich des uns ſo ſchwer betroffenen
Ver=
luſtes ſagen wir allen auf dieſem Wege
unſeren tiefgefühlten Oank
Eberſtadt, 26. März 1924.
Frau Martha Meckel Wwe.
Familie Wilhelm Meckel
Friſche Wurſt:
Hausm. Leberwurſt per /.Pfd. 0.30
Hausm. Blutwurft „ /. - 0.30
Fleiſchwurſt . . . . „ /. „ 0.25
Blutſichwartenmagen , 1/. „ 0.30
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Hirnwurft (Gelbwurſt) 7/. „ 0.40
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Koteletts ...... „ „ 1.30
Ochſen= u. Rindfleiſch „ 0.80
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0.40
Thür. Rotwurſt . . . . . /. „ 0.40
Heſſ. Blutwurſt.
0.50
Hildesheimer ..
0.50
Bierwurſt. . .
0.50
0.40
Hausm. Schwariemagen"/
0.50
Oelikat.=Schwartemagen /4
0.40
Zungenblutwurſt.
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Cervelatwurſt.
(.Pfd. 0.55
0.55
Blockwurft”.
Mettwurſt
0.45
Bauern=Mettivurft.
0.45
0.45
Teewurft.
poln.Bauern=Mettwurft 1/. — 0.45
Schinken:
Nollſchinken .. . .."
Gek. Schinken . . ..
Schinkenſpeck
Pariſer Lachsſchinken
Dörrfleiſch.
Ger. Speck.
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Schweinsleber=paſteten //. „ 0.70
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Todes=Anzeige.
Am 26. ds. Mts. verſchied
plötzlich und unerwartet meine
liebe Gattin, unſere liebe Tochter,
Schweſter. Schwiegertochter,
Schwägerin und Tante
Greta Eckart
geb. Gmich
im 23. Lebensjahre.
Der trauernde Gatte:
Wilhelm Eckart, Pcarusſtr. 11
Die Beerdignng findet Samstag
den 29. März, vorm. 11 Uhr, auf
dem alten Friedhof, Nieder=
Ram=
ſtädter Straße, ſtatt. (392.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, ſowie für die reichen
Blumen= und Kranzſpenden beim
Linſcheiden unſeres lieben
Entſchla=
fenen ſagen wir Allen, die ihm die
letzte Ehre erwieſen haben,
beſon=
ders Herrn Pfarrer Paul für die
er=
greiſende Rede und die vielen
Nach=
rufe am Grabe, auf dieſem Wege
unſeren innigſten Dank. (3932
Im Namen der trauernden Hinterbliedenen:
Frau Martha Meckel
geb. Daßler, u. Kind
Familie Paul Daßler.
Eberſtadt, 26. März 1924.
Profeſſor Dr. Georg Agde
Margret Agde
geb. Schürenberg
Vermählte
Kirchliche Trauung um 1 Uhr in der Pauluskirche
Darmſtadt, den 29. März 1924
Roquetteweg 4
Dankſagung.
Für die herzliche Teilnahme
bei dem Tode meiner innigſt
geliebten Frau, unſerer guten
Mutter ſprechen wir unſeren
aufrichtigſten Dank aus.
Familie Rikolaus Wachtel.
Darmſtadt, März 1924.
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 29. März 1924.
Seite 17.
Sport, Spiel und Turnen.
Handball.
Turn= und Sportvereinigung Mainz in Bickenbach.
Der jungen Handballmannſchaft des Turnvereins Bickenbach iſt es
gelungen, die ſpielſtarke Elf der Turn= und Sportvereinigung Mainz zu
einem Freundſchaftsſpiel zu verpflichten. Die Bickenbacher Elf wird ſich
mächtig anſtrengen müſſen, um gegen die Gäſte=Elf ehrenvoll
abzu=
ſchneiden.
Geben doch Reſultate wie: 8:0 und 12:1 gegen Turnverein 1817
Mainz, 0:0 und 4:1 gegen Gaumeiſter Kaſtel, 10:0 gegen Sportfreunde
Mainz, 4:0 gegen Nackenheim, 2:0 gegen Turnerbund Wiesbaden, und
gegen Turnverein Bingen 3:3 und 2:3 Zeugnis von der Spielſtärke der
Mainzer Mannſchaft, und ſteht dieſelbe in der A=Klaſſe des Gaues
Rhein=
heſſen an zweiter Stelle. B ſonders gefährlich iſt das Innentrio, deſſen
Mitkelſtürmer Franz Kern in 12 Spielen allein 38 Tore ſchoß. Die
Mainzer Mannſchaft wird ſchon Samstags abends um 7 Uhr in
Bicken=
bach eintreffen, um im Kreiſe ihrer Bickenbacher Turngenoſſen einige
an=
genehme Stunden zu verleben. Die Mannſchaften treten ſich in
folgen=
der Aufſtellung gegenüber:
Mainz
Eppard
Happel
Klein
Engelhardt
Kohlbacher
Farbach
Nuß Wild Franz Kern Schmidt
Flenner
Herpel Chriſtian Schemel Rebenich Völger Dieter
Herpel Chriſtoph Schneider Schüler
Haun
Hennemann Hch.
Bickenbach
Hennemann Ph.
Vor dieſem Spiel, das um 3 Uhr beginnt, treffen ſich die
Jugend=
mannſchaften des Turnvereins Pfungſtadt und des Turnvereins
Bicken=
bach zum Freundſchaftsſpiel.
Fußball.
Sportverein Darmſtadt.
se= Am morgigen Sonntag finden in der Fortſetzung der Pokalſpiele
die letzten Treffen, zwiſchen den noch innerhalb des Rheinbeziuks an
die=
ſem Wettbewerb des Süddeutſchen Fußballo rbandes
teilnahmeberechtig=
ten fünf Vereinen ſtatt. Von dieſen Vereinen haben vier Vereine noch
zwei Spiele auszutragen, die entſcheiden ſollen, welche drei
Ligamann=
ſchaften den Rheinbezirk in den Schlußſpielen gegen die Vereine
aus den Bezirken Bayern, Würtemberg=Baden, Main und Heſſen=Saar
(beſetztes Gebiet) vertreten ſollen. Währen” Phönix=Mannheim bei den
morgigen Spielen Freilos gezogen hat, trifft ſich Phönix=Ludwigshafen
in Aannheim mit dem dortigen Fußballklub 08 und die
Fußballge=
ſel ſchaft 08=Ludwigshafen in Darmſtadt mit dem
Sport=
verein 1889=Darmſtadt. Mit dem Abſchluß dieſer beiden Spiele
übernimmt die Leitung des Süddeutſchen Verbandes den Pokalwettbewerb
ſelbſt und beſtimmt jeweils durch Los die Gegner aus den einzelnen
Bezirken, ſolange bis der Sieger feſtſteht. Daß es der Ligamannſchaft
des Sportvereins gelungen iſt, ſich bis zum letzten Spiel innerhalb des
Rheibezirks, des größten Bezirks im Süddeutſchen Fußballverbande,
durchzuringen, verdient hohe Anerkennung. Der Weg bis dahin war nicht
leicht und deshalb um ſo ehrenvoller. Die ſiegreichen Pokalſpiele gegen
den Rheinbezirksmeiſter 1923/24 Waldhof und den Neckarkreismeiſter
1923/24 Neckarau waren Treffen, deren Ausgang die Einheimiſchen zu
Anſehen im Süddeutſchen Fußballſport gebracht haben. Wenn man
be=
rückſichtigt, daß der Sportverein Darmſtadt, den im Rheinbezirk
ſpiel=
ſtärkſten Verein, die in der Endrunde um die Süddeutſche Meiſterſchaft
von Sieg zu Sieg eilenden Waldhöfer, einwandfrei bezwingen konnte,
ſollte man annehmen, daß es am morgigen Tage über ſeinen letzten
Geg=
ner innerhalb des Rheinbezirks ebenfalls gelingen müßte. Aber ſchon
von jeher waren die Vereine aus Ludwigshafen als äußerſt tüchtige
Fuß=
baller bekannt. In Ludwigshafen 03 trifft Darmſtadt auf einen
Pokal=
gegner von erſter Klaſſe. Der Ausgang des um halb 3 Uhr beginnenden
Spieles iſt völlig ungewiß. Mit Beſtimmtheit iſt anzunehmen, daß es
das wichtigſte und ſicher auch intereſſanteſte Pokalſpiel in der fünften
Pokalrunde werden wird. Daß den Darmſtädter Anhängern des
Raſen=
ſportes ſolch hoher ſportlicher Genuß auf e em hieſigen Sportplatz
ge=
boten wird, wird ſicher ihre Anerkennung finden. Gleichzeitig wird aber
auch die Leitung des Sportvereins es ſich nicht nehmen laſſen, den
tap=
feren Sportsleuten aus der Pfalz, die ſeit längerer Zeit das erſtemal
wieder ein Spiel in Darmſtadt austragen können, ſo zu begrüßen, wie
ſie es verdient haben.
Vor dem Spiel der Ligamannſchaften trifft ſich die Sondermannſchaft
des Sportvereins mit der zweiten Mannſchaft des Vereins für
Raſen=
ſpiele Mannheim. In der Anſetzung von Privatſpielen für die unteren
Mannſchaften des Sportvereins iſt inſofern eine Ungewißheit in der
Möglichkeit der Austragung von Spielen eingetreten, da die zuſtändige
Behörde in der Anſetzung der noch rückſtändigen Verbandsſpiele ihrer
Klaſſen, die rechtzeitige Beſtimmung des Zeitpunktes vermiſſen läßt. In
Jugendſpielen finden ſtatt: Sportverein Ia Jugend gegen I. Jugend
Eintracht‟=Darmſtadt, Sportverein Ib Jugend gegen I. Jugend Vf.B.=
Butzbach. Sportvereins IIa Jugend gegen Ib Jugend „Viktoria”=
Aſchaf=
fenburg. Heute Nachmittag ſpielt Sportvereins Ib Schülermannſchaft
gegen die II. Schülermannſchaft von „Germania”=Frankfurt. — Die
Leichtathletikabteilung des Sportvereins beteiligt ſich am Sonntag an
dem vom Frankfurter Verband für Turnſport angeſetzten
Propaganda=
waldlauf.
F.=C. Eintracht Darmſtadt.
Mit dem morgigen Sonntag ſetzt Eintracht die Reihe ihrer
Freund=
ſchaftsſpiele fort. Diesmal iſt es eine Ligamannſchaſt des Mainbezirks,
die auf dem Platze am Finanzamte zu Gaſte weilt. Vgg. Eſchersheim
iſt in ihrem Kreiſe eine in den diesjährigen Verbandsſpielen gefürchtet
geweſene Mannſchaft und belegt in der Tabelle einen guten Platz. Es
wird intereſſieren, wie ſich Eintracht, welche in den letzten Spielen
gute Leiſtungen zeigte gegen eine Mannſchaft der Kreisliga behaupten
wird. Auf jeden Fall wird die Mannſchaft alles hergeben, um ihren
guten Ruf, den ſie ſich erworben hat, zu befeſtigen. Es dürfte ſomit
ein ſchönes Treffen zu erwarten ſein. Das urſprünglich auf
nachmit=
tags angeſetzte Spiel muß ebenfalls, wegen des ſtattfinden Pokalſpiels,
vormittag um 10 Uhr, ausgetragen werden. — Die Eintracht Zweite
empfängt nachmittags dieſelbe des Abteilungsmeiſters Konkordia
Gerns=
heim zum Rückſpiel und wird verſuchen, die knappe Niederlage des
Vorſpiels wieder gut zu machen. — Die zweite Jugend=Mannſchaft
tritt vorm. 9,30 Uhr der gleichen vom hieſigen V.f.R. gegenüber. Die
neu aufgeſtellte Schülerelf empfängt Gäſte aus dem beſetzten Gebiet, die
ſpieltüchtigen Schüler von Mainz 05, um 4 Uhr nachm. Die I. Jgd.
ſchließlich tritt gegen die Ia Jugend des hieſigen Sp.V. 98 an. Die
Ein=
trachtler werden in dieſem Spiel zu beweiſen verſuchen, daß ſie aus den
letzten ſchweren Spielen gegen Mainz 05, V.f.R. und Hanau eine Lehre
gezogen haben, und werden der Sportvereinsjugend einen ſcharfen und
bei der anerkannt hohen Spielſtärke beider Mannſchaften auch
intereſ=
ſanten Kampf liefern. Spielbeginn um 5 Uhr nachm. Wenn nun noch
mitgeteilt werden kann, daß die Jugendabteilung für das bald
begin=
nende Sommertraining einen bekannten Repräſentativen aus dem
Main=
bezirk als Trainer verpflichtet hat, ſo geht daraus hervor, daß die
Jugendlichen beim F.C. „Eintracht” gut aufgehoben ſind.
F.V. Weinheim — Sp. Vgg. Arheilgen.
Am morgigen Sonntag erledigt Sp. Vgg. Arheilgen auf dem
Sport=
platz am Arheilger Mühlchen ihr letztes Verbandsſpiel. Gegner iſt
F.V. Weinheim. Trotz der Mißerfolge der letzten Sonntage kann man
den Arheilgern einen Sieg über die Weinheimer zutrauen. Weinheim
iſt nur auf eigenem Platze ein gefährlicher Gegner, was auch die
Sport=
vereinigung erfahren mußte. Arheilgen wird deshalb verſuchen, die
Scharte auszuwetzen, um den Sieg an ſeine Fahne zu heften. Anſchließend
ſpielt die 2. Mannſchaft von Arheilgen gegen die ſpielſtarke 1.
Mann=
ſchaft von Leutershauſen, die Ligareſerve und die 3. Mannſchaft begeben
ſich nach Babenhauſen, um dort der 1. und 2. Mannſchaft
gegenüberzu=
treten. Gegner der 1. Jugendmannſchaft iſt die gleiche von „Eintracht”=
Frankfut. Von ganz beſonderem Intereſſe iſt noch das Spiel der
Liga=
mannſchaft gegen 1903 Ludwigshafen, was am Montag, abends halb
6 Uhr, auf dem Sportplatz am Arheilger Mühlchen ſtattfindet. In
lobenswerter Weiſe hat ſich dr Fußballklub 1903 Ludwigshafen erboten,
dieſes Spiel auszutragen. Stoßen ſchon die 03er am Sonntag auf dem
Stadion auf großen Widerſtand, ſo haben auch die Arheilger erneut
Ge=
legenheit, ihre Spielſtärke zu zeigen.
Sp.=Vgg. 1921 Darmſtadt 1 — Tgde. Langen 1 (Gruppenmeiſter).
Nach kurzer Pauſe tritt am morgigen Tage die 1. Mannſchaft der
Spielvereinigung wieder mit einem intereſſanten Spiele an die
Oeffent=
lichkeit. Die Sonderklaſſemannſchaft der Turngemeinde Langen (
Grup=
penmeiſter 1923/24) iſt dieſes Mal der Gegner. Grund genug, um die
Intereſſenten des Raſenſports auf die Beine zu bringen. Das Spiel
findet nachmittags ½3 Uhr auf dem Sportplatze an der Windmühle
ſtatt. Anſchließend ſpielen die zweiten Mannſchaften beider Vereine.
Ka. „Verein für Raſenſpiele” e. V. Darmſtadt.
Spielbetrieb am morgigen Sonntag:
Liga=Mannſchaft in Käfertal bei dem dortigen Sportklub; 3. Mann=
Meai egichiet de de e Dunchen un d entanf
zuteil werden. Nach dem Spielen findet ein gemütliches Zuſammenſein
mit den Gäſten ſtatt.
A=Klaſſe (Gau Bergſtraße) — Viktoria Griesheim — Haſſia Dieburg.
I. 8. Im fälligen Verbandsſpiel der A=Klaſſe ſtehen ſich morgen
früh 10.30 Uhr obige Gegner auf dem V. f. R. Pfalz gegenüber. Für
Gr. iſt der Ausgang dieſes Treffens von ausſchlaggebender Bedeutung,
will Gr. noch weiterhin Anwärter auf die Meiſterſchaft bleiben, ſo
muß es unbedingt dieſes Spiel gewinnen, darf alſo die Punkte nicht
mehr ſo leichtſinnig verſchenken. Gegen das Spiel am vergangenen
Sonntag iſt Proteſt eingelegt.
* das morgige Spiel wünſchen wir uns einen vorzüglichen
Pfeifer. Ein ſchönes Spiel dürfte dann zu erwarten ſein.
Mannſchaft von Viktoria Griesheim ſteht morgen nachm.
Die
in Gries
u den Klein=Gerauern im letzten Verbandsſpiel der B.=
Klaſſe (be: Gebiet) gegenüber. Die Gr. Elf die an der Spitze ſteht,
muß das Spiel gewinnen, um B=Meiſter (außer Konkurrenz) zu werden.
Bei der vorzüglichen Spielweiſe der Gr. braucht man darum nicht
bange zu ſein, obwohl Kl.=Gerau in letzter. Zeit ein beachtenswerter
Gegner geworden iſt.
Länderkämpfe.
Der Deutſche Fußballbund hat für das laufende Jahr
Länder=
ſpiele mit Holland, Norwegen, Schweden, der Schweiz, Italien und
Ungarn vorgeſehen. Feſtgelegt ſind folgende Treffen: gegen
Hol=
land am 21. April in Amſterdam, gegen Norwegen am 15. Juni
in Chriſtiania, gegen Schweden am 3. Auguſt in Deutſchland und
wer „Conticord” fährt, weiß,
was ein Reifen halten kann.
Reifen
für Auto, Kraftrad, Fahrrad.
(Fahrt nuch der peuen „Continental-Straßenkarte‟.)
gegen die Schweiz im Dezember in Stuttgart. Für das
Länder=
ſpiel Deutſchland —Italien, iſt vom italieniſchen Verband
als Termin der 23. November vorgeſchlagen worden. Der ungariſche
Fußballverband hat dem Wunſch des italieniſchen Verbands
ent=
ſprochen und den Länderkampf Ungarn—Italien in. Budapeſt auf den
6. April vorverlegt.
Schwediſche Fußballſpieler in Deutſchland.
Schon jetzt kann geſagt werden, daß der Fußballſport an den
Oſtertagen in Deutſchland ein ſo ſtarkes internationales Gepräge
er=
halten wird, wie man ihn in den beſten Zeiten vor dem Kriege
ge=
wöhnt war. Vereine aus faſt allen europäiſchen Ländern benutzen die
Oſtertage dazu, nach Deutſchland zu fahren und mit den hieſigen
Ver=
einen die Beziehungen wieder aufzunehmen, bzw. feſter zu geſtalten.
Neuerdings iſt jetzt eine der beſten ſchwediſchen Fußballmannſchaften,
die von Hammarby Idrottsförening verpflichtet worden.
Die Schweden ſpielen am 20. April in Braunſchweig gegen
Ein=
tracht und am 21. April in Hannover gegen Arminia. Am erſten
Oſterfeiertag iſt in Hannover der italieniſche Verein Union
Sportive Alleſſandria bei Eintracht zu Gaſte. Arminia hat das für
den gleichen Tag mit Blue Stars Zurich vereinbarte Spiel abgeſagt.
Die Schlußergebniſſe der Deutſchlandfahrt.
Die Ausrechnung und Zuſammenſtellung der Endergebniſſe der in
der Zeit vom 17. Felruar bis 4. März vom Klub für
Motor=
ſport Köln veranſtalteten Deutſchlandfahrt über 3103 Kilometer
haben einen erheblich längeren Zeitrgum beanſprucht, als vorauszuſehen
war, aber ſchließlich iſt es doch gelungen, unter das Ganze den
Schluß=
punkt zu ſetzen. Die Deutſchlandfahrt mit ihrer bisher für Motorräder
noch nicht vorgeſehenen Ausdehnung, nicht nur in bezug auf die Strecke,
ſondern auch in bezug auf die Schwierigkeiten, ſtellt einen ganz neuen
Abſchnitt in der Geſchichte des Motorradſports dar. Die Erfahrungen,
die Fahrer und Induſtrie geſammelt haben, ſind ungeheuer groß. Bei
der Wiederholung der Fahrt ſind durch die diesjährigen Erfahrungen
viele neue Anregungen und Nichtlinien gegeben. Jedem Fahrer wurden
bei der Abfahrt in Köln 10 000 Punkte gutgeſchrieben. Für zu ſpätes
oder zu frühes Eintreffen in der Etappe oder Kontrollſtation,
Verſäum=
nis der Eintragung in die Kontrolliſten, Reparaturen nach Ankunft in
der Etappe, Auslaſſen einer Etappe, Erneuerung eines plombierten
Tei=
les uſw., ſetzte es Strafpunkte. Gewertet wurde die abſoluthöchſte
Punktzahl ohne Unterſchied der Klaſſen, mit Ausnahme der Klaſſe
VI (Näder mit Seitenwagen). Danach haben die beiden D. K. W.=
Fahrer Seiffert=Zſchobau und C. Feldmann=Detmold mit
nur 2 bzw. 3 Strafpunkten am weitaus beſten abgeſchnitten. Die
kleinſten Räder bis 150 cem haben überhaupt wunderbare Leiſtungen
vollbracht.
Nachſtehend geben wir die Preisträger der verſchiedenen
Klaſſen wieder, die nicht über 500 Strafpunkte, alſo alle Etappen
durch=
fahren haben:
Klaſſe I (bis 150 ccm): 1. W. Seiffert=Zſchopau (D.K.W.) 9993
Gutpunkte; 2. C. Feldmann=Detmold (D.K.W.) 9997; 3. K. Lenſch=
Neumünſter (Neve) 9809; 4. F. Feldmann=Hamm (298.W.) 9594; 5. L
Sprung=Zſchopau (D.K.W.) 2681; 6. C. Flöck=Köln (S. G.K.) 9674;
7. Roggenbuck=Köln (Allright) 9651.
Klaſſe II (bis 250 ccm): 1. R. Eſſer=Köln (Magnet Deben) 9984;
2. Schuchart=Kaſſel (N. S.U.) 9876; 3. A. Anders=München (Vis
Sim=
plex) 9823.
Klaſſe III (bis 350 ccm): 1. Schulz=Hamburg (Haweka),
2. Wolf=Nürnberg (Neſtoria) 9978; 3. Bremer=Hamburg (Haweka) 9
4. Schulze=Düſſelderf (Ardie) 9949: 5. Buſſinger=München (Ardie)
6. A. Dralle=Hamburg (Haweka) 9743.
Klaſſe IV (bis 500 ccm): 1. Fritz Gyr=Köln (Sunbeam) 9:
2. Knibecke=Köln (Allright K. C.) 2982; 3. A. Schumacher=Aachen (
Sa=
rrlea) 9978; 4. Walter Hemming=Suhl (Alright K. G.5 9967; 5. Gg
Högl=München (B.M. W.) 9924; 6. Trimborn=Wiesdorf (Beadmore
Prä=
ziſion) 9922; 7. R. Schirmer=Berlin (Bayerland) 9996; 8.
Schwarz=Koblenz (Sarolea) 9791; 9. J. Roſenbaum=Düſſeldorf (V. M. W.)
9756 Gutpunkte.
Klaſſe V (über 50) ccm): 1. H. Werth=Köln (Brough Superior)
9978; 2. H. Friedrich=Berlin (Mabeco) 9967: 3. A. Tomaſi=München
(Megola) 9963; 4. A. Bauhöfer=München (Megola) 9848; 5. Stel=
München (Megola) 9757; 6. W. Schmitz=Wiesdorf (Wanderer)
7. H. Vätz=Köln (K. M.B.) 9590; 8. Buſch=Köln (engl. Triumph) 9.
Klaſſe II (mit Seitenwagen): 1. Woodhouſe=Köln (Sunbean/ᛋ
9977; 2. St. Schlömer=Mülheim (Brough Superior) 9945; 3. Fran;
Ullerich=Köln (N. S.U.) 9912; 4. Peter Viſé=Aachen (Harley=Dnvidſon)
9968 Gutpunkte.
Wandern.
Turngemeinde Darmſtadt 1846.
Am nächſten Sonntag, den 30. März, unternimmt die
Wanderabtei=
lung eine Wanderung in den Odenwald. Die Abfahrt erfolgt früh 6,13
Uhr ab Oſtbahnhof. Die Wanderung beginnt in Ober=Ramſtadt und
führt über Lichtenberg, Lützelbach, Rodenſtein nach Fränkiſch=Crumbach.
Von hier Heimfahrt. Ruckſackverpflegung. Gäſte herzlich willkommen.
H. M.
Leichtathletik.
(Sportverein 98)
An dem Waldlauf des Frankfurter Verbandes in
Frankfurt beteiligt ſich nur die erſte Mannſchaft. Die
Waldlauf=
mannſchaften für den 6. April üben gemeinſam am Sonntag
vormittag (30. März) 10 Uhr.
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Frage; Ist Ihnen bekennt, daß die billigsten Schuhwaren
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Preis, ganz gleich, was Sie an Qualität datür erhalten?
3. Frage: Glauben Sie wirklich, daß irgend ein Händier etwas
zu verschenken hat?
Die besten Käufe sind die, die bei einem angemessenen
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3847
[ ← ][ ][ → ]Seite 18.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 29. März 1924,
Mummer 89.
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Liſſabon. Nordſpanien. Freunde Deutſchlands. Heimfahrt.
Von unſerem Sonderberichterſtatter Paul Oskar Höcker.
Im Golf von Biscaya, 16. März.
Der ſchöne Poſtdampfer der Hugo Stinnes=Linien hat den
Kurs zur Heimat genommen. Die 150 Erholungsreiſenden dieſer
Madeirafahrt haben in den paar Frühlingswochen auf dem
Ozean und an den herrlichſten Punkten der Welt tiefe,
unver=
geßliche Eindrücke geſammelt. Ueberall war das Wetter dem
Unternehmen günſtig: auf Madeira wie auf Teneriffa, in Cadiz,
in Sevilla, in Tetuan, in Marokko, in Malaga und in Granada.
Nur der Aufenthalt in Liſſabon ſtand im Zeichen des
Regen=
ſchirms. Begreiflich, daß die bisher Glückverwöhnten den
portu=
gieſiſchen Unvollkommenheiten gegenüber nicht blind geblieben
ſind. Der Touriſt entdeckt ſie am ſchmerzlichſten am Zuſtand der
Wege. Die Hauptroute der Reiſenden, die in Liſſabon landen,
führt auf die Bergeshöhe, wo ſich die Ruinen einer alten
Mauren=
burg, das Luſtſchloß des früheren Königs und der köſtliche Park
des Herrn Cook befinden; die Straße iſt in ganz ſchaudervoller
Verfaſſung; Löcher von einem, zwei Fuß Tiefe verlangen von
den Kraſtwagen, die die ſteile und abſchüſſige Strecke fahren,
große Vorſicht. Der Portugieſe iſt aber gegen die Maſchine
eben=
ſo rückſichtslos wie gegen das Tier. Szenen auf Schritt und
Tritt geben Beiſpiele genug. Auch die Frau ſcheint in Portugal
um ihr Los nicht eben zu beneiden. Zum Markt trägt ſie die Laſt,
während der Herr Gemahl mit den Händen in den Taſchen neben
ihr einherſchlendert, Zigarette raucht, ſpuckt — und nach
Knob=
lauch duftet. Unter den zahlreichen Revolutionen iſt die Moral
rechts, links und in der Mitte nicht eben geſtärkt worden. (
An=
derswo war’s ähnlich.) Ein kleines Beiſpiel. Ich ſehe mir das
Afyl „Madre de Dios” an, eine Stiftung der Donna Maria Pia.
Es iſt ein früheres Kloſter, die Kapelle nicht mehr benutzt. Ein
Konſervator iſt eingeſetzt, um die Koſtbarkeiten als Muſeum zu
betreuen. Ich habe eine ſo reiche Holzſchnitzerei wie in dieſer
Ka=
pelle noch nicht geſehen. Es iſt ſchweres, in der Deckenverkleidung
ſtark überladenes Barock, die Schnitzerei echt vergoldet. Einen
überraſchenden Gegenſatz dazu bildet die Kachelung der unteren
Wände. Die koſtbarſten Gemälde fehlen; man ſieht da und dort
die leeren Rahmen. Ja, heißt es auf die Frage nach dem
Ver=
bleib der Bilder, der Konſervator hat ſie mitgenommen, weil ſie
Falten und Riſſe bekämen. Ob er ſie denn wiederbrächte? Ein
Achſelzucken: Er ſei ein armer Teufel . . . Im „Muſeum der
ſchönen Künſte” gibt es keinen Katalog, keine Reproduktionen.
Ja, früher einmal habe ein deutſcher Verlag einen Katalog her=
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 29. März 1924.
Seite 19.
ausgebracht, aber der ſei längſt vergriffen. Das Muſeum
ent=
hält außer einigen Rubens und Raffael den hl. Hieronymus
von Dürer, den auch Dürers Kupferſtiche aufweiſen. Glanzſtücke
ſind die Gemälde Hieronymus und Franziskus und verſchiedene
Bildniſſe von Ribéra, durch alle Säle lockend mit ihrem
fabel=
haften Kontraſt der bleichen Haut und dunklen Gewänder. Von
den vornehm malenden, wirkungsvoll aufbauenden älteren
Por=
tugieſen blieb mir beſonders ein „guter Hirte‟. Werk eines
Mönchs, im Gedächtnis. Ausdruck und Haltung der Hirtengeſtalt
bezwingen ſofort. Traurig in dieſem zerriſſenen Portugal der
Gegenſatz des Heute zu der großen Vergangenheit.
Wie ein Aufatmen iſt’s, tvenn der Schiffsreiſende dann
wie=
der auf ſpaniſchen Boden gelangt. Der „General San Martin”
fuhr bei gutem Wetter in den maleriſchen Hafen von Vigo ein.
Es galt der Erprobung eines Landausflugs, den die Reederei
zum erſten Male in ihr Programm aufgenommen hat. In Autos
wird der Höhenzug überſchritten, der durch die Provinz Galicia
ſtreicht; von Vigo geht’s nach Santiago de Compoſtella zu der
berühmten Wallfahrtskirche, und weiter die Weinberge und
Mais=
felder hinab bis nach La Coruna, wo inzwiſchen der Dampfer,
Kap Finiſterre (Spaniens Nordweſtecke) paſſierend, vor Anker geht.
Engliſch=amerikaniſche, international gemiſchte
Reiſegeſell=
ſchaften kleinerer Kopfzahl haben die Tour wohl ſchon öfter
aus=
geführt. Zum erſtenmal zeigten ſich Deutſche in ſo ſtattlicher
An=
zahl als Gäſte dieſes bei uns noch faſt unbekannten Landſtrichs,
und die freundliche Bevölkerung ließ ſich’s nicht nehmen, die
An=
kömmlinge aufs herzlichſte zu begrüßen. In Vigo, in Santiago
und in Coruna fanden ſich die Bürgermeiſter ein, gaben ihrer
Freude Ausdruck, Angehörige des deutſchen Volkes zu ſehen, das
im Krieg ſo tapfer gerungen hat und trotz unerbittlicher Feinde
nicht niederzuzwingen iſt. Die Spanier bewundern die Tatkraft,
den Fleiß, den Unternehmungsmut der Deutſchen — ſo klang es
aus allen Begrüßungsreden.
Ein Empfang, wie er den deutſchen Gäſten auf der 100
Kilo=
meter langen Strecke bereitet worden iſt, in allen Städten,
Markt=
flecken, Dörfern und auf der offenen Landſtraße, läßt ſich nicht
„arrangieren” Hier ſprach ein Volk, das unter dem nämlihen
überheblichen und innerlich feigen Nachbar leidet, das dem durch
Wilſons Verrat unterdrückten Deutſchland ſeine Sympathie
kund=
geben will, das in dieſem erſten Beſuch die Anbahnung eines
perſönlichen Verkehrs von wachſender Bedeutung erblickt. „Evviva
Alemannia!” riefen die Gruppen den 30 durchs Land fahrenden
Autos zu, deren Schilder die Zugehörigkeit zu Deutſchland und
zu der in Spanien wegen ihres wagemutigen Geiſtes
hochgeſchätz=
ten Reederei Hugo Stinnes bekundeten. „Evviva Eſpagna!”
klang es zurück. Hüteſchwenken, Tücherſchwenken, Händeklatſchen.
Vor dem Rathaus von Santiago ſpielt eine Militärkapelle zu
Ehren der Deutſchen. Studenten bringen in Santiago vor dem
Hotel, in dem das Mittagsmahl eingenommen wird, ein
Ständ=
chen. In Coruna finden ſich abends im prächtig geſchmückten
Hotel Atlantic Chöre der gebildeten Kreiſe ein, die Volkslieder
ſingen ( mit viel Anklängen an Bizets „Carmen”, deren Melo=
dien in ganz Spanien ihren Urſprung haben). Es ſind nicht nur
Kinder und Halbwüchſige, denen es ja immer Spaß bereitet,
wenn etwas los iſt; nein, es ſind gerade die gut bürgerlich
ge=
kleideten Aelteren, darunter Gutsbeſitzer, Pfarrer, Lehrer,
Stadt=
väter, die den Fremden einen herzlichen Willkomm bieten.
Zu einer alles mit fortreißenden Kundgebung ſteigert ſich die
Einfahrt in Santiago. Hier iſt Markttag. Viele Zehntauſende
ſind auf den Straßen und Plätzen verſammelt. Einen Teil mag
bloß das Geſchäft hergeführt haben; einen anderen aber gewiß
die Erwartung des außerordentlichen Ereigniſſes. Jubelnde
Kinder, Männer und Frauen, die winken und grüßen und rufen,
würdige Alte, die vor jedem neuen Wagen ſtill den Hut ziehen.
Die Kathedrale nimmt uns auf, die große Wallfahrtskirche.
Frühromaniſche Formen ſind vom Barock faſt überwuchert. Aus
dem 12. Jahrhundert noch erhalten iſt die dreiteilige Vorhalle
mit ihrem Skulpturenſchmuck. Im Kreuzgang ſind die Gobelins
aufgehängt, zur Feier des mit dem Marktag zuſammenhängenden
Heiligentages. Darum iſt auch die große Kirche mit Beſuchern
aus Stadt und Land angefüllt. Kinderreiche Mütter laſſen ihre
Kleinen zwiſchen den Großen ſpielen. Die Kirche mit ihrer
ſchö=
nen Architektur, ihrer Muſik, ihrem Kerzenglanz, mit dem
myſti=
ſchen Gemurmel der Geiſtlichen, dem Glockengeläut und
Orgel=
ſpiel iſt nicht nur die Erbaungsſtätte der katholiſchen Chriſtenheit,
ſie iſt auch, wie mir ein freundlicher Führer fagte, „le salon du
bon Dien”!
Die Sonne iſt hinter den Bergen untergegangen. Die
Auto=
ſtraße — im Gegenſatz zu portugieſiſchen Verhältniſſen
ausge=
zeichnet — führt in mächtigen Halbbogen um die Talſchlüſſe, ſetzt
auf maleriſchen Steinbrücken über kleine Flüſſe. In der Ferne
tauchen die erſten Leuchttürme auf. Und mit einem Mal haben
wir das Lichtermeer von La Coruna zu unſeren Füßen. Am
Eingang zur Stadt nimmt der Bürgermeiſter mit Vertretern des
Fremdenverkehrs die Spitze des Zuges und geleitet ihn zum
Rat=
haus. In der glänzenden, heute beſonders dicht gefüllten
Haupt=
ſtraße wieder feſtlicher Empfang. Als wir ausſteigen, höhnt ein
Franzoſe, der meinen einbeinigen Wagengenoſſen, dem eine
Gra=
nate im Feld das andere Bein weggeriſſen hat, bemerkt: „Oh,
voilä, 1e boche!” Spanier, die es hören, zerren den Burſchen
hinter die Reihen. Der Franzoſe iſt hier nirgends beliebt.
Mei=
nem Reiſegefährten aber wurde eine beſonders herzliche
Be=
grüßung zuteil.
Der letzte Landausflug mit ſeinen errgeifenden, die
Selbſt=
achtung wieder aufrichtenden Eindrücken liegt hinter uns. Das
Schiff zieht durch den Golf von Biscaya, der mit Sonne und
blauer Flut das freundlichſte Geſicht macht, der Heimat zu. Möge
dieſer reſtlos geglückte Wiederbeginn der Seereiſen recht vielen
Deutſchen im Verlauf der kommenden Jahre Segen bringen!
Wir alle, die wir bald in Hamburg den „General San Martin”
verlaſſen, werden dieſer Fahrt mit Stolz und Dank gedenken
und in unſeren Kreiſen die Ueberzeugung ausſprechen, daß unſere
deutſche Seefahrt den unerſchütterlichſten Grundſtein zum
Wie=
deraufbau unſeres Vaterlandes bildet!
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Darmſtädter Tagblatt
*0
29. März 1924 Nr. 39
Banken.
* Schweizeriſche Bodenkreditanſtalt, Zürich. Die
Bank ſchließt mit einem Gewinn von 45 264 Fr. (gegen 1,89 Mill. Fr.
Verluſt im Jahre 1922) ab. Gemäß dem von der G.=V. des Jahres 1923
gefaßten Reorganiſationsplanes wurde das Grundkapital von 26 Mill.
auf 7.8 Mill. Fr. ermäßigt. Der Umlauf an Obligationen und
Pfand=
briefen beträgt 128,59 Mill. Fr. gegen 130,6 Mill. Fr. i. V. Die
Boden=
kreditforderungen ſtehen mit 111,92 Mill. Fr. zu Buche gegen 120,26
Mill. Fr. im Vorjahre. Neue Hypothekengeſchäfte wurden im
verfloſ=
ſenen Jahre nur in beſcheidenem Maße getätigt, da die hierfür zur
Ver=
fügung ſtehenden Mittel beſchränkt waren. Durch die beſchloſſene
Obli=
gations=Zinsfußredukrion wurde die Grundlage geſchaffen für die
Wie=
derherſtellung des Gleichgewichts der Gewinn= und Verluſtrechnung für
die nächſten Jahre. Die Reduktion der Zinſen ermöglicht auch eine
all=
gemeine Reviſion der Hypotheken=Zinsſätze, die Ende 1922 mit den
all=
gemeinen Geldverhältniſſen teilweiſe nicht mehr im Einklang ſtanden.
Der im Jahre 1922 eingetretene Zinsabbau kam im Laufe des
verfloſ=
ſenen Geſihiftsjahres nicht nur zum Stillſtand, ſondern gegen Ende des
Jahres war wieder ein Anziehen der Hypotheken=Zinsſätze zu
konſtatie=
ren. Bereits hat ſich dann auch eine Anzahl Hypothekar=Inſtitute
ver=
anlaßt geſehen, eine Zinsfußerhöhung vorzunehmen. Die im Jahre
1922 einſezende Bautätigkeit in Zürich und Umgebung hat im
Geſchäfts=
jahre nicht nachgelaſſen, ſondern ſich noch intenſiver geſtaltet.
Erfreu=
licherweiſe iſt dabei zu konſtatieren, daß ſich namentlich auch das
Privat=
kapital in vermehrtem Maße beteiligt hat. Die Bank nahm an Zinſen
6,96 Mill. Fr. ein, während andererſeits für Paſſivzinſen 5,88 Mill. Fr.
verausgabt wurden. Die Unkeſten erforderten 440 400 Fr. gegen 503 425
Fr. im Vorjahr. Die Zinſen aus den Hypothekenforderungen ſowohl,
als auch die vertraglichen Kapitalamortiſationen gingen zum größten
Teil in geordneter Weiſe ein. Die im Laufe der letzten Jahre
geſteiger=
ten Mietzinſen machten ſpeziell den Hausbeſitzern die Erfüllung ihrer
Verpflichtungen leicht. Auch im abgelaufenen Geſchäftsjahre wurden der
Bank Obligationen und Pfandbriefe zum Rückkauf offeriert, die ſie zu
den Tageskurſen hereinnahm. Die Obligationen ſind mit etwa 76 Proz.
gedeckt. Ueber die deutſchen Forderungen wird bemerkt: Die
Bemühun=
gen, eine Reduktion unſerer deutſchen Forderungen herbeizuführen,
wur=
den von uns auch im Jahre 1923 fortgeſetzt. Die durch die Schuldner
ſelbſt kursgeſicherten Guthaben reduzierten ſich von 12 194 33 Ende 1922
auf 489 816 Ende 1923. Ferner konnte ein Betrag von 1 653 575, wofür
Kursſicherung durch eine deutſche Handelsfirma beſtand, liquidiert
wer=
den. Es iſt begreiflich, daß die Liquidation, die zum Teil vorzeitig, d. h.
vor Fälligkeit der Schuld, erfolgte, nicht ohne gewviſſe Einſchläge
durch=
geführt werden konnte. Durch obige Liquidationen haben ſich unſere
Forderungen in deutſcher Reichswährung auf 34 489 816 Mk. reduziert,
von denen 29 Mill., für die wir Kursſicherungen durch Dritte beſitzen,
mit 35 605 000 Fr. zu Buche ſtehen. Die reſtlichen 5 489 816 Mk., die
gemäß Verpflichtung der Schuldner mit 6 666 146 Fr. zurückgeſtellt
wer=
den ſollten, ſowie eine Anzahl Franken=Guthaben an in Deutſchland
wohnende Schuldner ſtehen mit einem reduzierten Betrag in der Bilanz.
Die deutſchen Forderungen verteilen ſich nach Art ihrer Anlage auf
Bankguthaben, Bodenkreditforderungen und Kontokorrent=Debitoren. —
Wir erinnern in dieſem Zuſammenhang an die Beteiligung der
Schwei=
zeriſchen Bodenkreditanſtalt Zürich an der Neuen Boden=A.G. Berlin.
Bekanntlich wurde zwiſchen beiden Geſellſchaften ein Ausgleich
gſchaf=
fen, in dem die Schweizeriſche Bodenkreditanſtalt die Forderungen an
die Berliner Geſellſchaft gegen Austauſch von Aktien liquidierte.
wb. Berliner Produktenbericht. Das andauernd kleine
Angebot hatte heute am Produktenmarkt eine Befeſtigung der Haltung
zur Folge. Die Mühlen zahlten für Weizen mitunter höhere Preiſe.
Roggen wurde verſchiedentlich nach Mitteldeutſchland und auch für
hie=
ſige und andere Mühlen gefragt. Die Preisforderungen lauteten aber
teilweiſe zu hoch. Von Gerſte wurden einige Poſten guter Brauware
umgeſetzt. Hafer war feſt bei weiterer Nachfrage für den Konſum und
für die Küſten. Von Futterartikeln begegnete Kleie guter Nachfrage und
wurde teurer bezahlt. Andere Futterartikel waren ruhig.
Börſen.
* Frankfurter Börſenbericht vom 28. März. (Eigener
Bericht.) Die heutige Börſe zeigte zunächſt eine ſchwächere Haltung.
Die vorbörslich im freien Handel genannten Kurſe bewegten ſich
durch=
weg unter den geſtrigen Schlußnotizen. Zu Beginn des amtlichen
Ver=
kehrs konnte ſich aber eine Befeſtigung durchſetzen und die erſten
Notie=
rungen erreichten vielfach die geſtrigen Kaſſakurſe, vereinzelt, wie bei
Scheideanſtalt, Schuckert und Metallbank, waren ſie ſogar etwas
dar=
über. Die Bereitwilligkeit der Banken, bei einer Ermäßigung des
Stem=
pels auf die Hälfte auch die Proviſionsſätze zu halbieren, und einige
Meinungskäufe mögen die Anregung hierzu gegeben haben. Das
Ge=
ſchäft war eine Kleinigkeit ruhiger als geſtern. Recht lebhaft und feſt
lagen Daimler, die in großen Poſten aus dem Markt genommen
wur=
den. Die ſchweren weſtlichen Montanwerte blieben zunächſt unerholt.
Im weiteren Verlauf der Börſe war die Tendenz vorübergehend etwas
noch zu nachſtehenden Kurſen: Badiſche Anilin 19., Höchſter 16½,
Elberfelder 19, Ufa 8/s, Api 7/s.
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Bei Beginn des
heutigen Effektenverkehrs zeigte ſich ein entſchiedenes Ueberwiegen des
Angebots über die Kaufaufträge. Man ſah darin die Nachwirkung der
geſtern zum Schluß eingetretenen Ermattung. Schwere Montanpaviere
ſtellten ſich bei der erſten Kursnotierung in vielen Fällen um 1—2
Bil=
lionen Prozent niedriger. Von Elektrizitätswerten verloren ſogar
Akku=
mulatorenfabrik 334 Prozent. Bald aber befeſtigte ſich die Haltung
unter dem Einfluß der Hoffnungen, die man auf die Zeitungsmeldungen
über die zum 1. April bevorſtehende Ermäßigung des
Börſenumſatz=
ſtempels ſetzt. Angeblich ſoll zwiſchen den Bankvertretungen und den
maßgebenden Regierungsſtellen eine Vereinbarung über die
Herabſet=
zung der Aktienumſatzſtempel für Kundengeſchäfte und der
Effektenpro=
viſion für Aktien auf die Hälfte des Stempels, für Händlergeſchäfte um
ein Drittel zuſtande gekommen ſein. Die Erholungen gingen aber nicht
über ein beſcheidenes Maß hinaus. Nach vorübergehender Belebung des
Geſchäfts, namentlich in Petpoleum=, Schiffahrts= und Bankaktien, wurde
es wieder recht ſtill infolge weitgehender Zurückhaltung. Der gebeſſerte
Kursſtand konnte ſich aber allgemein behaupten. Die Deviſenkurſe
blie=
ben unverändert.
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... 54.36 54.46 54. 74 2Proz. Vien (i. D.=Oſterr. abg.). 6.03 6 08 6 12 3 Pros= Prag........" 1321 12.29 12 36 1244 1Proz. Budapeſt. . . . . . . . . . . ..." 6.38 6.42 6.38 6.42 voll Buenos=Aires.. 1.405 1.415 1.405 1.415 2 Proz. Bulgarien. 3. 29 3.31 3.29 3.31 voll Japan 1.775 1.765 1.775 178 3 Proz. Rio de Faneiro 0.4.5 0.505 0 495 0.505 5 Proz. Belgrad. 5.58 5.62 58 5 62 voll Liſſabon 12.96 13.04 1296 13.04 5 Proz. Danzig 72.21 72.59 72.21 72.59 5 Proz.
Berline: Kurſe (Eigene telegr. Meldung.
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000.
Erwerbsgeſellſchaften.
* Stahlwerke Becker A.=G. Willich bei Crefeld.
Ueber die Geſchäftslage des Unternehmens wird mitgeteilt, daß die
Reinholdhütte vol beſchäftigt iſt. Das weiterverarbeitende
Werk in Willich iſt mit Aufträgen für mehrere Monate verſehen.
Die Drahtziehrei, die bis vor kurzem noch ſtillag, iſt ebenfalls
wieder in Betrieb genommen worden.
Warenmärkte.
wb. Frankfurter Getreidebörſe vom 28. März. (
Amt=
liche Notierungen (Getreide, Hülſenfrüchte und Viertreber ohne Sack.
Weizenmehl, Noggenmehl und Kleie mit Sack. Preis fe 100 Kilogr.):
Weizen Wetterau 17,50—18,25, Roggen 15,75—16,25, Sommergerſte für
Brauzwecke 19—20, Hafer inländiſcher 15,25—15,75, do. ausländiſcher —
Weizenmehl ſüddeutſches Spezial Null 27—27,75, Roggenmehl 23—23,75,
Weizen= und Roggenkleie 9,25—10,25, Mais gelb 19,25—20. Tendenz:
ruhig.
ſchwankend, blieb aber im Grunde feſt, und die Kaſſakurſe brachten bei
den meiſten Werten weitere kleinere Kursbeſſerungen. Zur Kaſſanotiz
kräftig erholt waren Deutſch=Lux, während die übrigen Montanwerte
vernachläſſigt blieben, da die Unſicherheit in der Frage der
Micumver=
träge etwas verſtimmte. Der Einheitsmarkt zeigte eine gut behauptete,
teilweiſe leicht befeſtigte Haltung, ohne daß beſondere Vorgänge zu
er=
vähnen wären. Nach längerer Zeit zeigte ſich heute zum erſten Male
wieder etwas Intereſſe für Pfandbriefe, die mit 2½—2¾4 geſucht
blie=
ben. Man rechnet mit der Möglichkeit einer Reviſion der
Aufwertungs=
beſtimmungen bei einer anderen Zuſammenſetzung des Reichstags. Aus
demſelben Grunde waren auch einige heimiſche Renten befeſtigt und
Kriegsanleihe und Schutzgebietsanleihe lebhaft gehandelt. Der
Aus=
landsrentenmarkt zeigte eine luſtloſe Haltung und abbröckelnde Kurſe.
Der freie Verkehr befeſtigte ſich nach anfänglicher Schwäche. Man hörte
hier: Beckerſtahl 9½, Beckerkohle 97/., Benz 42=, Brown Boveri 2.3,
Georgi 0,6, Growag 0,3, Hanſa Lloyd 1,7, Kayſer Waggon 0,590), Mez
Söhne 434, Petroleum 17½, Raſtatter Waggon 734, Kabel Rheydt 8,
Ufa 8. Die Nachbörſe war ausgeſprochen feſt und lebhaft. Man handelte
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7750
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18750
8500
22500
41000
17300
33400
2400
10000
36000
12000
Frankenkurs in London: 78.45
Markkurs
182/4
n
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 28. März 1924.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Europäiſche Staatspapiere. N. 3. B. 3.
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ..........."
.
4%
3½½ „
.
3%
Dollar=Goldanleihe. . .... ....."
Dollar=Schatzanweiſungen .... 83,760 B.1 3% Oeſt.
Dt. Schatzanw. K Ausg. Iv. 23
„ IIv. 23
„ Tv. 24
K IIv. 24
4½% T. u. V. Schatzanweiſg.
4½%HI.—IK.
4½ Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u. 13
v. 14 3.01
„
Sparprämienanleihe ... .... .. 0.16 0.15
Zwangsanleihe ..... .. . . . . . . . 3,25 Mdl 3,3 Mo * *½
4½ Preuß. Konſols ........."
8½ „ „ „„ 0aa5 02925
31
3%
0325
42
Oblig. v. Transportanſt.
42 Fliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . .
4½ Gal. Carl Ludw.=Bahn. . . .
B5 00961 5% Oeſt. Südb. (Bomb.) ſtkr. ..
4‟
2,6%0 Alte Oeſt. Südh. (Bomb.)
2 6%Neue „
4½ Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
1. b. 8. Em..
3%
9. Em. ...."
8%
v. 1885 ...."
3½ Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
4% Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½% Anatolier 1............"
3% Salon. Conſt. Jonction ..."
2.25 3G Salonique Monaſtir ......"
2.25 5% Tehuantepec. . ..........
.......
Nach Sachwert verzinol.
Schuldverſchreibungen.
.....
0.45 1 5% Badenw. Kohlenwertanl.
48 Bad. Anl. unk. 1935 ....."
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
„ „ v. 1907 ...... 0,45
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
4% Bahern Anleihe ........."
Roggenwert=Anl.
— 5% Sächſ. Braunk.=Anl. Ser. Iu, f
3½%
„
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
5% Südd. Feſtwertbl. . . . . . . .
rch. 26 .... . ..
Bank=Aktien.
8—16% Heſſen Reihe XXXHI.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
untilgb. b. 28.... . . . . . . . . .. 450 T 500 Bant für Brauinduſtrie ......"
4% Heſſen unk. 1924.. . . . . . . . ."
Barmer Banwerein. .....
3½½ ................"
Bayer Hypotheken= u. Wechſelb.
3% „ ............ .... 03
Berliner Handelsgeſellſchaft . . .
4¾ Württemberger .... ......"
941 Eommerz= und Privatbank ..."
Darmſtädter u. Nationalbank ..
b)Ausländiſche.
Deutſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
5% Bosnien L.=E.=B.:v. 1914..
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. . .
5% L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
Deutſche Vereinsbank ........"
4½ „v. 1902 ........ 11
Disconto=Geſellſchaft .. . . . . . . .
..........
5% Bulgar. Tabak 1902...... .
Dresdner Bank. . . . . . . . . . . . . ."
Frankfurter Bank ..........."
12/.% Griech. Monopol .. . . . .
„ Hypotheken=Bank.
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . .. .."
ab 1918 ....."
Mitteldeutſche Ereditbank. . . . . .
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
6il 1 Oeſterreichiſche Creditanſtalt ...
v. 1914 ... .. . ... ......."
65
Reichsbank=Ant. . . . .
4% Oeſt. Goldrente ........."
Rhein. Creditban .. ........"
4% „ einheitl. Rente ......"
2,7
„ Hypothekenbank .. . ..
5% Rum. am. Rente v. 03....
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
4½% Goldrente v. 13 ...."
2,75
Weſlbank ..."
.
4% „ am. Goldrente konv.
Wiener Bankverein .........."
4½ „ am. v. 06 ........."
1,5
Bergwerk=Altien.
4% Türk. (Admin.) v. 1903....
Berzelius .................."
4% (Bagdad) Ser. I..
Pe
Bochumer Bergb. ....... . . ..
„II.."
4%„
Buderus.......
.
4% „ v. 1911, Bollanl. ...
8,5 8ſ. Dt. Luxemburger ....... . ...."
3.a5 Eſchweiler Bergwerks=Akt. . . ..
4½% Ung. Staatsr. v. 14 .... 3,2
5,35 Geiſenkirchen Bergw. .... .. . .
4½ „ Goldrente ........"
5
Harpener Bergbau........ . ..
„ Staatsr. v. 10 ....
4½
Kaliwerke Aſchersleben .... . .."
4% „ Kronenrente .. . . .."
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4½ „ Gold v. 04. ſtfr. . . . .
Oberbedarf .... . ............"
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5% Tamaulipas, Serie l...... B
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4,2
N. 3.
14
11.75
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2.41
3,5
1.25
1.3
2.5
175
12
4.9
—
1.3
14
2.45
3,75
18.25
2,5
0,525
32
3,5
3.25
11.25
0,86
0.4125
10
48
75
56,5
68
17.75
25
24
48,5
41,6
10.9
26,5
31
36
28 3.
2,75
75
—
11,75
—
Si.
10
2.41
3,5
1.3
2,3
3,25
11.1
11.9
5,5
2.9
1.25
13,9
6,5
2,3
20,5
2,6
0,525
31
3,3
11
0.8
0.375
91
54
19.25
49
78
56,5
70
17.9
2,5
485
41,6
10
261.
31.5
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Rhein. Stahlwerke .... ..... . ."
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3,2 34 10 4,8 50 4,2 13 12,8 5,6 66 29,75 28,7 19,8 20,25 1,6 175
2.95 27 169 15,6 6 25 7,6 2,4 2.3 3,1 3,1 76 20 20 2,8 2,9 11,6 11,5 11,25 10,5 9 8,8
— 18 10.75 4,5 3,8 5,4 5,8 6.9 6.9 6lfs 89 8.8 38,8 39 3,2 4,5 2.9 3 276 0,85 9.25 10.25 9,9
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37
1a
18
20
2,2
0,9
3.25
2.1
4.5
4,5
6,4
12,75
4,8
4.9
4.75
5,5
—
4J-
14
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32
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36
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12,75
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Pl.
1
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..
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T
Brown Boveri ............."
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1,5
7.5
0.75
25
22
35
4,5
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[ ← ][ ][ → ]Rummer 89.
Hans Peter Kromm der Lebendige.
Eine Geſchichte von Ufer zu Ufer
von Johanna Wolff.
88)
(Nachdruck verboten.)
Aber Deutſchland dachte gar nicht daran, freien Heldentod
zu ſterben!
* Deutſchland hatte ſich eine Hand gefunden, die den
Schmach=
frieden unterſchrieb; es gab jeden Vorbehalt auf und nahm die
Bedingungen an, die ihm ſeine Feinde in ausgeklügelter Bosheit
und ſchlauſter Berechnung ſeines Verderbens geſtellt hatten.
Deutſch and erwürgte ſich ſelbſt. Da war niemand, der ihm in
großen Zeichen klar machte, was dieſe Anforderungen eigentlich
zu beſagen hatten:
Eine Goldſäule ſollte dargebracht werden, die ſchier bis an
den Himmel reichte. Und vierzig Jahre lang ſollten die
leiſtungs=
fähigſten deutſchen Arbeiter täglich vier Stunden Mehrarbeit
tun! Dazu ſollten deutſche Kriegsteilnehmer durch feindliches
Urteil gerichtet werden. Und was des ungeheuerlichen Begehrens
noch mehr geſchrieben ſtand.
Da fand ſich immer eine Hand, die deutſches Verderben
unterzeichnete!
Die breite Maſſe des Volkes aber tanzte, praßte und ſchlug
ſich untereinander tot.
Gleichen ſie nicht den Juden, die durch die Wüſte zogen?
ſann Peter Hans in ſich hinein. Jene haben Moſe, den Mann
Gottes, mit Geſchrei und Gezänk zur Verzweiflung gebracht; wo
aber iſt der, der dieſes Volk zu führen und die Gottloſen mit
Macht zu bändigen vermag? Deutſchland hatte Männer, kluge,
tapfere, tüchtige und pflichtgetreue Männer, aber es hatte keinen
Mann.
Die neuen Geſellen, die fetzt in der Mühle beſchäftigt
wur=
den, trugen den grauen Rock der Wehrmünner, doch machten ſie
Hans Peter mehr zu ſchaffen als alle, die vor ihnen dageweſen.
Ob Notfälle vorlagen oder nicht, ſie beſuchten die
Sozialiſtenver=
ſammlungen in Wöllmen und nahmen den Mund ſehr voll von
hochtrabenden Redensarten. „Volk, das ſind wir alle!” ſo
ſpra=
chen ſie und ſchielten dabei nach einem Rätepöſtlein, das für
be=
ſonders Geſinnungstüchtige zu haben war.
So im Auto zu fahren und Glimmſtengel zu rauchen, oder
es in irgendeiner Amtsſtube bequem zu haben, das war am Ende
noch beſſer, als in Mühle und Speicher herumzutanzen. Man
konnte es jetzt zum Bürgermeiſter und gar zum Miniſter bringen,
dann drehte man anders an der deutſchen Mühle mit.
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Telephon 76.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 29. März 1924.
Seite 23.
Eines Tages kam Gudrune weinend zu Merete gelaufen,
ſie war beim Eierſuchen im Stall beläſtigt worden; fortan mußte
die greiſe Antje mit ihr gehn; auch die übrigen Mägde klagten
über Zudringlichkeiten der Müllerburſchen, die herüberſchlichen,
ſie anzutaſten.
„Bedenkt, was ſie draußen erlebt haben! Sie kommen aus
dem Krieg,” verſuchte Antje die Scheltenden zu beſchwichtigen;
aber Marten lachte ihr ins Geſicht: „Aus dem Krieg? Jawoll!
Wenn ſie das nur täten, dann wären ſie nicht ſo,” trumpfte er
auf, „die Kerls haben nicht mehr Pulver gerochen als du und ich,
die ſind nur Nachſchub geweſen, haben alles im Stich gelaſſen
und ſind ausgekratzt. Jawoll!"
Und nicht nur die Müllergeſellen trugen den grauen Rock,
auch viele der Arbeiter, die Hans Peter bei Erſchließung der
Oel=
quelle anſtellte. Er beſchäftigte jetzt weit über hundert Leute
dabei, und Neuwerker meinte, daß man binnen kurzem die Zahl
verdoppeln müßte. Das Lager war auf zwei Jahrzehnte hinaus
ergiebig befunden, ſeiner breiteſten Ausnutzung ſtand nichts
ent=
gegen — — aber die Leute — die Leute gaben zu denken . . ."
Malchen Kreipel noch einmal.
„Iſt das nicht Göttlich=ſein auf dieſer Erde:
verſchwenden Zärtlichkeit mit Luſt
und dabei reicher werden?”
Als Merete vom Aufinden der Erdölquellen vernahm, ſaß ſie
wie gebannt: „Das kann nicht gut tun,” meinte ſie dann leiſe,
„das iſt zuviel des Guten.” Und ſie ſchauerte ſich wie bei etwas
Schrecklichem. Hans Peter aber lachte wieder ſein tiefes, ſeltenes
Lachen und rief: „Der Herrgott ſoll’s ja den Seinen im Schlaf
geben; mir hat er’s nicht im Schlaf verliehn — hab brav
hinter=
her ſein müſſen, Mutter.”
Ueber Merete aber legte ſich leiſe, kaum merkbar, ein Schleier
— ein Aengſten. Sie hätte nicht zu ſagen vermocht, weshalb und
warum — nur ſie lauſchte jetzt öfter hinaus um die Stunde, da
ihr Junge vom Werkplatz zu kommen pflegte; dabei konnte es
ge=
ſchehn, daß ſie vor einem Schatten zuſammenfuhr oder vor einem
Schritt, der ihr unbekannt war. „Wie Euchen,” dachte Hans
Peter, der das wiederholt wahrgenommen, und er ſah ſeine alte
Mutter darauf an, ob ihre Geiſtkräfte nachgelaſſen hätten. Doch
die Augen der noch immer Rührigen blickten klug und klar wie
immer; wenn er mit laufenden Tagesfragen zu ihr kam, war ſie
ſchließlich noch diejenige, die am eindringlichſten dachte und am
ſachlichſten urteilte.
Für die Arbeiterfrauen und Mädchen der Sonnenſiedlung
hatte ſie unter Hildes und Gudrunes Beiſtand eine
Wohlfahrts=
ſchule eingerichtet; da wurde das Notkochen gepflegt und das
Aufbeſſern alter Sachen, vor allen Dingen aber wurde
Unter=
weiſung im Gärtnern und in der Aufzucht von Geflügel erteilt.
Es war denen vom Mühlenhof eine wirkliche Genugtuung,
zu ſehn, welche Freude die Werkleute, die in den Heimſtätten ihr
Weſen trieben, an ihrem Stückchen Land hatten.
Es war mitten in aller Unruhe ſo friedlich in den kleinen
Wohnungen bei den Hügeln! Man fühlte ſich wohl mit den
Hüh=
nern und Schweinchen, die den kleinen Leuten zugehörten.
Wäh=
rend jetzt in den Städten Hunger und Kummer, Gerauf und
Tot=
ſchlag überhandnahmen, ſchien hier die Sonne auf ein ruiges,
geordnetes Arbeitsleben, das wohl keinen Ueberfluß zuließ, aber
doch ein gut Auskommen gewährte.
Und auch die Frauen konnten ſich hier ihren Kräften
ent=
ſprechend betätigen. Auch für ſie gab’s immer zu ſchaffen., Für
guten Lohn auf den Aeckern und Feldern, die zum Sonnenhof
gehörten, und dann auf dem eignen Stück Boden. Wem ein paar
Borſtentiere im Stall grunzten, der mußte ſie achtſam verſorgen,
und wer ſich eine kleine Hühnerzucht angelegt hatte oder einen
Verſchlag für Kaninchen, der mußte noch öfter nach ihnen ſehn
und genau wiſſen, wie er ſie auf= und durchbrachte. Die
Kirſch=
bäume und Beerenſträucher in den Gärten fruchteten ſchon; wer
ſich Buſchlinge von Aepfeln und Birnen gepflanzt, mußte etwas
länger zuwarten.
Unermüdlich gaben die Frau vom Sonnenhof, die doch ſchon
im Silberhaar ging, und die junge Blonde, die ihr zur Seite
ſtand, Unterweiſung, wie dies und jenes zu richten und
hand=
haben war. Aus der eignen Zucht gaben ſie die jungen Ferkel ab
und Bruteier fürs Kükenſetzen, ſie teilten Saat und Pflänzlinge
aus für Gemüſebeete; da war nichts Vorkömmliches, mit dem
ſich die beiden nicht zu helfen gewußt.
Hier kamen die Arbeiterfrauen, die aus der Stadt
herge=
zogen, erſt zur Einſicht, welche Gottesgabe geſchickte Weibhände
ſeien. Welch ein Wiſſen lag in dieſen Dingen des Lebens! Welch
ein Ausblick zu wachſen und zu werden ſtand ihnen noch offen!
Von ſolchem Menſchlein hatten ſie bisher keine Ahnung gehabt.
Eine wahre Sucht zu lernen, zu können kam über viele.
Merete und Hilde fühlten ſich für ihr Mühen reich belohnt.
„Das iſt unſre Mithilfe am Vaterland,” ſagten ſie und ſchafften
weiter.
Es war um die Zeit der reifen Kirſchen. Da fuhr eines
Tages ein ſchäbiges Bauerngefährtlein auf den Hof der
Sonnen=
mühle und hielt auf der Stelle, auf der vor Jahren die Kutſche
des Herrn Kreipel angefahren war. Der jetzt vom Wagen ſtieg,
ſah ihm ähnlich, und die er herunterhob, ſah dem Malchen
ähn=
lich, wie etwa Schattenbilder dem Leibhaftigen und Wirklichen
nahekommen.
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Gertrud, Bankbeamtin, 22 Jahre, Mainz, hier Eliſabethenſtift. Horſt
Wilhelmine, Privatin, ledig, 87 J., Kaupſtraße 26. Geißner, Elifabeth,
geb. Garth, 35 J., Ehefrau des Gärtners, in Traiſa, hier
Stadtkranken=
haus. Am 11.: Zoller, Karl, Fuhrmann, 46 J., Gräfenhäuſer Weg 201.
Frhr. von Hoiningen, genannt Huene, Ernſt, General der Infanterie
a. D., 74 J., Wilhelminenſtraße 44. Seehaus, Marie, geb. Nückeis, 51 J.,
Wtw. des Eiſenbahnarbeiters, Hügelſtraße 63. Ellermann, Marie,
Stunde, Wendelſtadtſtraße 39. Am 12.: Karn Georg, Steinmetz, 63 J.
Pallaswieſenſtraße 60. Hugenſchütz, Ludwig, Kaufmann, 44 J.,
Wald=
ſtraße 8. Am 13.: Dieterich, Margarethe, geb. Wolff, 65 J., Ehefrau des
Straßenreinigers, Heidelbergerſtraße 47. Harreus, Eliſabeth, geb.
Wald=
haus, 56 J., Ehefrau des Maſchiniſten, Heinheimerſtraße 81. Kommnit,
Helene, Schneiderin, ledig, 35 J., hier, Lauteſchlägerſtraße 12. Seitz,
Heinrich, Schloſſer, 30 J., Wienerſtraße 68. Ritzert, Magdalene, geb.
Koob, 75 Jahre, Wwe. des Uhrmachers, Groß=Umſtadt, hier Steinberg=
Weg 45. Gürtler, Charlotte, geb. Steine, 73 J., Wwe. des Bankprokur.
Hügelſtraße 53. Am 14.: Uhde, Marie, geb. Wagner, 82 J., Wtw. des
Buchdruckereibeſitzers, Ernſt=Ludwigſtraße 15. Vollrath, Katharine, geb.
Klenk, 51 J., Wwe. des Taglöhners, Arheilgerſtraße 48. Ackermann
Marianne, 1 Mon., Waldſtraße 22. Am 15.: Moſer, Minna, geb. Weck,
72 J., Wtw. des Schreiners, Feldbergſtraße 15. Zulauf, Friderika, geb.
Benkendörfer, 23 J., Ehefrau des Schloſſers, Karlſtraße 79. Am 16.:
Emig, Wilhelm, Schüler, 11 J., Roßdorf, hier Stadtkrankenhaus. Am
17.: Landan, Dina. geb. Fuld, 69 J., Wtw. des Kaufmanns,
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platz 1. Am 16.: Knörnſchild, Eliſe, geb. Dordel, 29 J., Ehefrau des
Aushilfsweichenſteller, Michgelisſtraße 16 Am 15.: Boje, Claus,
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machermeiſter, 55 J., Mühlſtraße 24. Am 16.: Hiſſerich, Anna, Priv.,
ledig, 74 J., Arheilgerſtraße 55. Am 17.: Weinsheimer, Otto,
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lehrer i. R., Profeſſor, Dr., 67 J., Alexanderſtraße 8. Am 15.:
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bach, Johennes, Weicheuſteller, 71 J., Griesheim, hier, Eliſabethenſtift.
Am 17.: Löw, Eliſabeth, geb. Wienold, 26 J., Ehefrau des Kaufmanns,
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Luiſe, geb. Weller, 84 J., Wtw. des Stadtrechners, Wenckſtraße 10.
Am 18.: Creter, Karl, Rechnungsrat i. R., 70 J., Schießhausſtraße 44.
Dreieicher, Gg., Landwirt, ledig, 21 J., Gundernhauſen, hier
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Sonntag Lätare, den 30. März 1924.
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Pfarrer Kleberger. (Kollekte für Kindergarten und Nothilfe der
Lukasgemeinde.) — Nachm. 3½ Uhr: Vorſtellung und Prüfung der
Konfirmanden der Reformationsgemeinde. Pfarrer
Lauten=
ſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre,
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesbienſt. Pfarraſſiſtent
Reinhardt. — Ume 11½ Uhr: Kindergottesdienſt Pfarrer Vogel,
— Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden der
Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß.
Schloßkirche: Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.
Vorm 9¾ Uhr: Beichte und Anmeldung zur heil. Kommunion in der
Sakriſtei; um 19 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil.
Abend=
mahls. Oberhofprediger a. D. Ehrhardt, Pfarrer zu Gelnhaar. —
Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmandinnen der
Schloßgemeinde. Pfarrer Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen bis 31, März: Pfarrer
Heß; vom 1. April an: Pfarrer Lautenſchläger.
Gerteindehaus (Kiesſtraße 17): Sonntag, 30. März, abends 8 Uhr=
Jugendbundfeier der Markusgemeinde. — Montag, den 31. März, abends
7½ Uhr: Gemeindebühne: „Der Traum, ein Leben” von Franz
Grill=
patzer. Erlös zum Beſten der Nokhilfe der Lukasgemeinde. —
Diens=
tag, den 1. April, abends 8 Uhr: Monatsverſammlung der
Männer=
vereinigung der Lukasgemeinde. Freie Ausſprache. — Mittwoch, den
2. April, abends 6 Uhr: 5. Paſſionsandacht: „Wen ſuchet ihr?” Pfarrer
Vogel.
Martinskirche: Samstag, den 29, März, abends 6 Uhr: Beichte u.
Vorbereitung zum heil. Abendmahl. Pfarrer D. Waitz. — Sonntag,
den 30. März, vorm 9 Uhr: Konfirmation der Konfirmanden des
Weſtbezirks mit Abendmahlsfeier. Pfarrer D. Waitz. (Kollelte für
kirchliche Zwecke.) — Nachm. 2 Uhr: Kindergortesdienſt für den
Oſt=
bezirk. Pfarrer Beringer. — Um 3½ Uhr: Vorſtellung und Prüfung
der Konfirmanden des Oſtbezirks. — Abends 8 Uhr:
Paſſionsgottes=
dienſt. Pfarrer Beringer. — Mittwoch, den 2. Apxil, abends 8 Uhr
im Martinsſtift: 5. Paſſionsandacht. Pfarrer D. Waitz.
Fohanneskirche: Samstag, den 29. März, nachm. 5 Uhr:
Vorbe=
reitung zum heil, Abendmahl. Pfarrer Wagner. — Abends ½9 Uhr:
Jugendgottesdienſt. — Sonntag, den 30. März, vorm. 10 Uhr:
Kon=
firmationsfeier für den Weſtbezirk. Feier des heil. Abendmahls. Pfr.
Wagner, (Kollekte für arme Konfirmanden.) — Nachm. 2½ Uhr:
Vorſtellung und Prüifung der Konfirmanden des Nordbezirks. Pfarrer
Marx — Mittwoch, den 2. April, abends 8 Uhr im Gemeindehaus:
5. Paſſionsandacht. Pfarre: Marx. — Freitag, den 4. Asril, abends
8 Uhr: Ernſte Feier der Evang. Jugendgemeinſchaft im Gemeindehaus
der Johannesgemeinde. — Samstag, den 5. April, abends 8 Uhr:
Aufführung eines ernſten Spiels: „Mutterſpiel” durch eine Spielſchar
der Jugendbünde der Johannesgemeinde für Glieder der Gemeinde
und Konfirmanden. — Sonntag, den 6. Apxil: Wiederholung des Spiels
für die Mitglieder der Bünde und ihre Eltern.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 19 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Clotz. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Clotz. — Abends 6 Uhr: Pfarrer Wagner. Feier des
heiligen Abendmahls mit Vorbereitung. Aumeldung von ½5 Uhr an
in der Sakriſtei. — Montag, den 31. März, abends 8 Uhr im Gemeinde
haus: Monatsverſammlung der Männervereinigung. — Mittſoch, der
2. April, abends 8 Uhr: 5. Paſſionsandacht. Pfarraſſ. Gerſtenmaier.
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt Pfarrer Rückert,
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert. — Mittwoch
den 2. April, abends 8 Uhr: 5. Paſſionsandacht (5, Kreuzeswort),
Pfarr=
aſſiſtent Wolf.
Stiſtekirche. (Im geheizten Saal des Schweſternhauſes.)
Sams=
tag, den 29. März, abends 8 Uhr: Paſſionsbetſtunde, — Son 1g, den
30. März, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel — Um
11¾ Uhr: Kindergottesdienſt. — Evangel. Sonntagsderein
(Chriſtl. Verein junger Mädchen), Sonntag, nachm. von 4—7 lihr:
Ver=
einsſtunden. Bei gutem Wetter Spaziergang nachm. 41 Uhr vom
alten Friedhof ab. — Donnerstag, den 3. April, abends 8 Uhr: 5.
Paſ=
ſionsandacht. — Samstag, 5. April, abends 8 Uhr: Paſſionsbeſtunde.
Stadtmifſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde
— Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt (Funkerkaſerne) — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde. Lehrer Spamer,
— Abends 8½ Uhr: Evangeliſation unter Mitwwirkung des
Poſaunen=
chors. — Montag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Männer.
— Dienstag, abends 81 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde in der Funkerkaſerne, — Donnerstag,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde (Opfergeſetze, — Freitag, abends 8½ Uhr
Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule Beſſungerſtraße, —
Jugend=
bund für E. C., Mühlſtraße 24: Sonntag, nachm. 21 Uhr:
Vibelbe=
ſprechſtunde für Jünglinge. — Um 4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für
Jungfrauen. — Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge und Gebetsſtunde für Jungfrauen.
— Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge. —
Frei=
tag, abends 8½ Uhr: Unterhaltungsabend für Jünglinge.
AZartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr. 6. Sonntag, den 30. März: Erenz
gang. Abmarſch nachm. 2 Uhr pünktlich von der Eiſenbahmbrücke,
Die=
burgerſtr. (Wartburgbrücke). — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Bibelbe=
ſprechſtunde. Ausſprache über Zeit= und Lebensfragen. Hier ſoll
nie=
mand fehlen (Gäſte immer willkommen).
Ehriftlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof links): Montag, abends 8 Uhr:
Bibelſtunde. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Fumilienkreis,
Shriftlicher Jugendderein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, 1.)
Sonn=
tag, den 30. Mürz, vorm. 9 Uhr: Gebetsgemeinſchaft. — Um 10 Uhr:
Beſuch des öffentlichen Gottesdienſtes. — Montag, abends 8½ Uhr:
Gebetsgemeinſchaft — Mittwoch, abends 8½ Uhr; Bibelſtunde.
Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 30. März 1924,
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr;
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 51 Uhr: Beichtgelegenheit — Um 6 Uhr: Erſte
heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um 8 Uhr:
1924
Singmeſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. —
Um 11 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Nachm. ½3 Uhr: Chriſtenlehre
und Faſtenandacht. — Abends 8 Uhr: Faſtenpredigt. — Donnerstag,
nachm. 5 Uhr: Beichtgelegenheit. — Freitag, vormi. 8½ Uhr: Herz=
Jeſu=Aint. — Abends 6½ Uhr: Herz=Jeſu=Andacht.
Kaxelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6½ Uhr;
Heil. Meſſe. — Nachm. 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. von 4—7 und abends von
8 Uhr ab: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. — Uin
½7 Uhr: Frühreſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. —
Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. 5 Uhr: Verſammlung
des Männervereins in der Eliſabethenkirche mit Vortrag des Univerſ.=
Prof. Dr. Deſſauer. Alle Katholiken ſind hierzu eingeladen. — Die
Andacht um 2 Uhr fällt aus.
Kapelle zu Airheilgen: Vorm. 10 Uhr: Hochamt und Predigt.
St. Martinskavelle zu Beſſungen: Samstag, von 5—7 Uhr und von
8—8½ Uhr abends: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6½ Uhr an: Beichtgelegenheit. — Um 7½ Uhr:
Heil. Meſſe (vor und in derſelben Austeilung der heil. Kommunion)
— Um 7¾ Uhr: Predigt. — Um 8½ Uhr: Heil. Meſſe (wur in
der=
ſelben Austeilung der beil. Kommunion). — Um 9½ Uhr: Hochamt
mit Predigt (vorher Austeilung der heil, Kommunion). — Um 2 Uhr:
Chriſtenlehre. — Um 2½ Uhr: Andacht. — An Wochentagen 7/,
Stun=
den vor Schulbeginn heilige Meſſe.
Vereine: Jeden 1. Sonntag im Monat Männerkongregation. —
7½ Uhr: Heil. Meſſe mit Generalkommunion, — Nach der Andacht
Verſaniinlung im Vereinsſaal, Herdveg 28. — Jeden 3. Sonntag im
Monat Jungfrauenkongregation. — 7½ Uhr: Heik. Meſſe mit
General=
kommunion. — Um 3 Uhr: Kirchliche Berſammlung. — Um 4½ Uhr:
Weltliche Verſammlung im Vereinsſaal, Herdioeg 28. — Jeden letzten
Sonntag im Monar Frauenſonntag. — Um 7½ Uhr: Heil. Meſſe mit
Generalkommunion der Frauen. — Nach der Andacht Verſammlung
im Vereinsſaal, Herdweg 28. — Jeden 1. und 3. Donnerstag im
Mo=
nat, abends 8 Uhr: Verſammlung der katholiſchen Jugendvereinigung
St. Martin Beſſungen, (jüngere Abt., 14—17 Jahre) im Vereinsſaai,
Herdiveg 28. — Jeden 2. uind 4. Donnerstag im Monat, abends 8 Uhr:
Verſammlung der katholiſchen Jugendvereinigung St. Martin Beſſungen
(ältere Abt., 18—24 Jahre) im Vereinsſaal, Herdweg 28.
Kiholiſcher Kirchenchor St. Martin und St. Marien Montags und
Samstags, abends, Probe bei Bickelmann, Beſſungerſtr. 6.
St. Fidelis (Kapelle der Engliſchen Fräulein, Waldſtr. 31): Vorm.
8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. Sammlung zu Gunſten der Erbauung
der Et. Fideliskirche. Kathol. Pfarramt: Herdweg 28.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr:
Beichigelegenheit.
Sonntag, vori, 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½7 Uhr:
Früh=
meſſe. — Um 9¼ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. ½2 Uhr:
Andacht.
Probinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg. ½8 Uhr!
Seil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigk. — Nachm, 4 Uhr: And,
Sutſtige Geizeinſchaften.
Ehriftliche Berſamnzinng (Bakoſtr. 18): Sonntag, den 30. März,
vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 4½ Uhr:
Verkündi=
gung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 2. April, abends 8½ Uh=
Gebetsſtunde. — Freitag, den 4. April, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Jedermann iſt freundlich eingeladen
Stangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenftraße 44): Sonntag, den
30. März, nachm. 2 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr:
Gottes=
dienſt. — Abends 9 Uhr: Jugendbund (Bibelſtunde). — Donnerstag,
den 3. April, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Prev. Erhardt.
Ehriſtiche Gemeinſchaft Tarmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
den 30. März, vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. — 2ibends 8 Uhr: Evanneliſatzion. — Dienstag, abends
8 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde.
Gemeinde der Siebententags=Rddemiften, Mauerſtr. 5, I.:
Frei=
tag, abends 8 Uhr und Samstags, vorm. ½10 Uhr: Oeffentl.
Gottes=
dienſt. — Sonntag, abends 8 Uhr: Religiöſer Vortrag.
Gemeinde glänbig getanfter Chriſten (Baptiſten), Maxerſtr. 17:
Sonntag, den 30. März, vorm. 10 Uhr: Gebetsſtunde, — Nachmittags
* Uhr: Predigt. — Abends 8 Uhr: Jugendſtunde. — Ausnahmsweiſe
Mittwoch, den 2. April, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde
Kieche Jeſu Ehrifti der Hefligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 30. März, nachm. 2½ Uhr:
Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 3. April,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedeuinann herzlich willkommen.
Die Heilsaumee, Schulzengaſſe 3, Ecke Landgraf=Georgſtraße, nächſt
dem Schwimmbad: Sonntag, den 30. März: Vorm. 10½ Uhr:
Heili=
gungs=Verſammlung. — Nachm 2 Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends
8 Uhr: Heils=Verſammlung. — Mittwochs und Freitags, abends 8 Uhr:
Oeffentliche Verſammlung.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſte. 3): Sonntag, den 30. März,
nachm. ½3 Uhr: Somtagsſchule. — Um ½4 Uhr: Gottesdienſt.
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