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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesfpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 85
Dienstag, den 25. März 1924.
187. Jahrgang
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Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
Franzöſiſche Demarche in London.
Poincaré legt Wert auf perſönliche Ausſprachen, um die Gegenſätze auszugleichen.
MacdonaldsUnterhaltung mit dem franzöſiſchen
Botſchafter.
TU. London, 24. März. Miniſterpräſident Macdonald
empfing heute den franzöſiſchen Botſchafter Aulaire im
Auswär=
tigen Amt. Die beiden unterhielten ſich über die gegenwärtige
Lage in der bayeriſchen Rheinpfalz, über die Berichte der
Sach=
verſtändigen, die für die nächſten Tage erwartet werden und
deren Wirkungen auf die allgemeine Reparationsfrage und das
Problem der franzöſiſchen Sicherheit. Darüber hinaus iſt keine
einzige Nachricht auf Tatſächlichkeiten begründet, die etwa von
neuen konkreten Beſprechungen zwiſchen England und Frankreich
ſpricht. Die allgemeine politiſche Anſicht in London geht dahin,
daß derartige perſönliche Ausſprachen zwiſchen London und
Paris den Wert haben, die Gegenſätze auszugleichen und daß
keine endgültige Löſung erwartet werden darf, bis die
finan=
ziellen Sachverſtändigen ihre Entſcheidungen der
Reparations=
kommiſſion vorgelegt haben. Der in der letzten Zeit erfolgte
Brief=
wechſel zwiſchen Ramſay Macdonald und Poincaré habe
zwei=
fellos dazu beigetragen, daß die internationale politiſche
Atmo=
ſphäre eine merklich mildere Temperatur angenommen hat. Die
engliſche Preſſe, die ſich eingehend mit dieſem Tatbeſtand
be=
ſchäftigt, iſt ziemlich optimiſtiſch.
Die Frage der Sicherheit im Vordergrund.
Paris, 24. März. (Wolff.) Der diplomatiſche Redakteur
der Havasagentur erfährt: Die Unterredungen, die kürzlich
zwi=
ſchen dem franzöſiſchen Botſchafter, dem Grafen St. Aulaire, und
Miniſterpräſident Macdonald ſtattgefunden haben, beſtanden in
einem allgemeinen Mefnungsaustauſch über die die beiden
Län=
der intereſſierenden Fragen, die in den zwiſchen den beiden
Staatsoberhäuptern gewechſelten Fragen aufgeworfen worden
ſind. Insbeſondere iſt die Frage der Sicherheit im Laufe dieſer
Unterhaltung als eine der grundlegenden Elemente des
allge=
meinen Abkommens zwiſchen Frankreich und England behandelt
worden. In der Preſſe ſind hierzu Kommentare veröffentlicht
worden bezüglich der von der franzöſiſchen Regierung an ihren
Botſchafter geſandten Inſtruktionen. In Wirklichkeit hatten die
dem Grafen St. Aulaire gegebenen Richtlinien, vor allem den
Zweck, den franzöſiſchen Vertreter in London aufzufordern, die
Anſichten über die aufgeworfenen Punkte darzulegen, ſoweit ſie
in dem kürzlich erſchienenen Gelbbuche auseinandergeſetzt
wor=
den ſind.
Eine Oefenſiv=Allianz. — Das Ziel.
Paris, 24. März (Wolff.) Der „Petit Pariſien”
be=
ſpricht in einem offenbar beeinflußten Artikel die Demarche, die
der franzöſiſche Botſchafter heute bei dem engliſchen
Premier=
miniſter unternommen hat. Man wiſſe in England, ſo heißt es
in dem Artikel, daß Frankreich niemals eine andere Abſicht
ge=
habt habe, als ſeine Sicherheit dadurch zu
gewähr=
leiſten, daß es Deutſchland ſeiner
Offenſivmit=
tel beraube, und namentlich dadurch, daß es Deutſchland
verhindere, ſich des Rheines als militäriſcher
Baſis zu bedienen. Dieſe Sicherheit habe man geglaubt
während der Friedensverhandlungen 1919 durch den
engliſch=
amerikaniſchen Garantiepakt gefunden zu haben.
Die Nichtratifikation des Verſailler Vertrages durch die
Ver=
einigten Staaten habe es nötig gemacht, neue Formeln zu finden
und mangels der amerikaniſchen Mitarbeit eine militäriſche
ſtän=
dige Defenſivallianz zu erlangen. Das habe die
fran=
zöſiſche Regierung wiederholt, namentlich auf der Konferenz von
Cannes, verſucht, aber alle dieſe Verhandlungen ſeien in einem
außerordentlichen vagen Meinungsaustauſch ſtecken geblieben, da
Lord Curzon den franzöſiſchen Vorſchlägen gegenüber taub
blieb und ſie mit der Ruhrfrage vermiſcht habe.
Mit dem Aufkommen der Arbeiterregierung wehe in
Eng=
land eine neue Luft. Von den aufrichtigen Wünſchen
be=
ſeelt, eine Friedensatmoſphäre in Europa zu ſchaffen habe
Mac=
donald in ſeinen Reden und in ſeinen Briefen an Poincars ſich
bereit erklärt, das Sicherheitsproblem wieder aufzunehmen.
Allerdings verſtehe er es als eine allgemeine europäiſche
Frage, die eng verbunden ſei mit der Abrüſtungsfrage
und dem allgemeinen Schiedsgerichtsverfahren. Die franzöſiſche
Regierung, die die Sicherheitsfrage von einem anderen
Stand=
punkte aus betrachte, habe dieſe Aenderung in der engliſchen
Politik nur billigen können.
Jetzt ſei auf beiden Seiten der gute Wille vorhanden und
eine offene Ausſprache ſei jetzt mehr denn je opportun geworden.
Das ſei der Zweck der neuen Demarche des franzöſiſchen
Bot=
ſchafters gewefen. Im Laufe ſeiner Unterredung, die er heute mit
dem engliſchen Miniſterpräſidenten hatte, habe der franzöſiſche
Botſchafter, indem er den ſchon genugſam bekannten franzöſiſchen
Standpunkt wiederholte, die Aufgabe gehabt, in präziſerer
Form den Standpunkt des Arbeiterkabinetts kennen zu lernen.
Aber man müſſe ſich hüten, dieſer Ausſprache eine größere
Be=
deutung beizumeſſen und in ihr mehr als ein Fortſchreiten der
zwiſchen Macdonald und Poincaré ausgetauſchten Korreſpondenz
und vielleicht den Vorboten einer weitergehenden Verhandlung
zu ſehen.
Der Fortgang der Reparationsverhandlungen.
* Paris, 24. März. (Priv.=Tel.) Eine wohlunterrichtete
politiſche Perſönlichkeit erklärte heute in der Liberté über den
Fortgang der Reparationsverhandlungen, man hoffe, daß es
den Sachverſtändigen gelingen werde, in drei oder vier Tagen
hren Bericht der Reparationskommiſſion vorzulegen. Vorher iſt
n den Beginn einer engliſch=franzöſiſchen Ausſprache bezüglich
der Reparationen kaum zu denken. Die allgemeine Ausſprache
nit allen Alliierten werde kaum früher ſtattfinden können, als bis
die Wahlen in Frankreich vorüber ſind. Dagegen ſei es ſicher,
daß ſchon im April der Rapport der Sachverſtändigen zu einer
franzöſiſch=belgiſchen Beſprechung Anlaß geben werde. Man ſehe
zwei oder drei Konferenzen aller Miniſterpräſidenten vor, wobei
zu der zweiten Konferenz die Deutſchen eingeladen werden
ſol=
len. Eine dritte Konferenz werde dann vielleicht ſtattfinden, wenn
Deutſchland die Hinzuziehung von Neutralen und Amerika
bean=
tragen werde. Man müſſe das Ergebnis der Anknüpfungen
ab=
warten, die heute der franzöſiſche Botſchafter in London
unter=
nommen habe."
Aus Brüſſel wird gemeldet, daß Miniſterpräſident Theunis
und Außenminiſter Hymans am Sonntag lange Beſprechungen
mit dem belgiſchen Delegierten in der Reparationskommiſſion,
Staatsminiſter Franqui, dem Mitglied der Expertenkommiſſion,
ſowie dem Chef der belgiſchen Ruhrmiſſion gepflogen habe. Es
handele ſich unter anderem auch um die Verlängerung der mit
den deutſchen Induſtriellen im Ruhrgebiet abgeſchloſſenen
Ver=
träge bis zum 15. Mai.
Moratorium und Sechlieferungen.
London, 24. März. (Wolff.) Der diplomatiſche
Bericht=
erſtatter des Daily Telegraph beſchäftigt ſich mit der Rückkehr
der britiſchen Sachverſtändigen nach London zur
Berichterſtattung über die Neparationsfrage und
führt aus, nach britiſcher Anſchauung ſollte ein Moratorium
von etwa zwei Jahren, das allgemein als für die
Wiederaufrich=
tung der Staatsfinanzen und der induſtriellen Wirtſchaft
Deutſch=
lands unumgänglich nötig angeſehen wird, ein wirkliches
Moratorium ſein. Unſere Alliierten beſtehen aber darauf, daß
während dieſer Zeit Sachlieferungen ſtattfinden
und die Beſatzungskoſten bezahlt trden ſollen. Die britiſchen
Sachverſtändigen würden wohl bereit ſein, in dieſer Beziehung
ein übriges zu tun, dem zuzuſtimmen, daß das Deutſche Reich
Sachlieferungen in einem ſehr beſcheidenen Umfange ausführe,
der ſeiner zurzeit prekären Lage angemeſſen wäre. Dies würde
aber unſere Alliierten kaum zufriedenſtellen, die Sachlieferungen
in einem Umfange verlangen, deſſen Finanzierung, wie man hier
glaubt, Deutſchland vorderhand unmöglicherweiſe durchführen
könnte, ohne ſeinen Wiederaufbau zu gefährden. Den britiſchen
Einwänden zu dieſem Punkte wird von denſelben Alliierten
ent=
gegengeſetzt, daß, falls Deutſchland nicht in der Lage ſei, die
frag=
lichen Sachlieferungen zu finanzieren, ſie aus den Erträgen der
internationalen Anleihe finanziert werden ſollen. Mit anderen
Worten: unſere Alliierten würden für, ſich nicht nur eine Art
Prioritätsrecht auf die Reparationen des Moratoriums
verlangen, ſondern indirekte finanzielle
Unter=
ſtützung, wobei England ſtark in Mitleidenſchaft
gezogen würde. Der Berichterſtatter ſchließt: Wie mir geſtern
von einer in einer hohen Stellung befindlichen britiſchen
Per=
ſönlichkeit geſagt wurde, ſehen wir, daß wir genau dort
ſtehen, wo wir Januar 1923 ſtanden, als Bonar Laws
Plan auf der Pariſer Konferenz vorgelegt und verworfen wurde.
Der „Temps” zur Kanzler=
und Sireſemann=Rede.
Paris, 24. März. (Wolff.) Der „Temps” beſchäftigt ſich
in ſeinem heutigen Leitartikel mit der geſtrigen Rede des
Reichs=
kanzlers Dr. Marx in Elberfeld und dem Miniſter des Aeußern
Dr. Streſemann in Darmſtadt. Die beiden Reden würden den
gleichen Gedanken entwickeln, nämlich den, daß man jetzt nicht
mehr hinausſchreien dürfe, daß man den Vertrag von
Verſail=
les zerreißen wolle, ſondern daß man im Gegenteil ſich ſeiner
bedienen müſſe, um die Befreiung Deutſchlands zu beſchleunigen.
Dr. Streſemann habe nicht verheimlicht, daß Deutſchland die
Friedensbedingungen ändern wolle. Der Reichskanzler, der
Füh=
rer des katholiſchen Zentrums, habe den Erfüllungswillen ſeiner
Partei bis zur Grenze des Möglichen betont und die
Ueberzeu=
gung ausgeſprochen, daß auf dieſe Weiſe Deutſchland raſch ſeine
Freiheit zurückgewinnen werde. Er habe erklärt, es handele ſich
jetzt viel mehr um eine Befreiungs= als um eine
Erfüllungs=
politik.
Der „Temps” bemerkt dazu: Wir werden uns wohl hüten,
den Fortſchritt, den dieſe Reden aufweiſen, zu verkennen, welche
Hintergedanken man auch der deutſchen Regierung zuſchieben
müſſe. Die Politik, die der Reichskanzler verkündet hat, wendet
ſich dem Reſultat zu, das wir ſo oft genannt haben, nämlich einer
allgemeinen Entente aller europäiſchen Nationen, die entſchloſſen
ſind, den Grundſatz, der 1919 aufgeſtellt wurde, und der ſich im
Völkerbundſtatut wiederfindet, einer völligen Freiheit
anzuerken=
nen, daß nämlich von nun an kein Vertrag durch Gewalt geändert
werden könne. Wenn der Reichskanzler von einer
Befreiungs=
politik ſpricht, im Gegenſatz zum Reichskanzler Dr. Wirth, der
von einer Erfüllungspolitik geſprochen hat, ſind dieſe Worte im
Hinblick auf die Reparationspolitik nicht gleichbedeutend damit,
daß Deutſchland bezahlen wolle, um ſeine Gebiete oder die
be=
ſchlagnahmten Pfänder zu befreien, und daß es einzig und allein
in dieſem Maße bezahlen wolle, in dem es die Gelegenheit hat,
ſie zu befreien? Alſo, die Formel des Reichskanzlers rechtfertigt
die Beſetzung des Ruhrgebietes, die Einrichtung einer inneren
Zollbarriere, die Beſchlagnahme der Zölle, der Eiſenbahnen uſw.
Um ſich von all dieſem zu befreien, wird Deutſchland zahlen, und es
wird nicht anders können als zahlen. Auf die territorialen
Beſtim=
mungen des Vertrages angewendet, was will das Wort „
Befrei=
ungspolitik” bedeuten? Soll es nicht beſagen, daß Deutſchland ſich
bemühen werde, die Länder, die nach ſeiner Anſicht von Deutſchen
bevölkert ſind, wieder zurückzugewinnen? Und beſtanden, dieſe
Länder nicht aus einem Teil Polens, aus einem Teil der
Tſchecho=
ſlowakei, aus einem Teil des däniſchen Schleswig und aus der
Gefamtheit Oeſterreichs, wohin Marx und Streſemann jetzt
offi=
ziell gereiſt ſeien? Der „Temps” will das Verzeichnis nicht
ver=
vollkommen, bevor nicht Reichskanzler Dr. Marx und Dr.
Streſe=
mann Zeit gefunden haben, ihn zu widerlegen,
Engliſche Politik.
vKr. — London, im März 1924
Das Kompromiß, die Einigung auf der mittleren Linie, wird
in Deutſchland mit Recht meiſt als ein Beweis der Schwäche
an=
geſehen, in England bedeutet es politiſche Ueberlegenheit. Wir
ſchließen unſere Kompromiſſe angeſichts einer Niederlage,
Eng=
land angeſichts des Erfolges ab. Ein deutſches Kompromiß iſt in
der Regel eine verhüllte Kapitulation, ein engliſches ein geſchickt.
verborgener Sieg. Der offene Kampf gilt eher als ein Zeichen
mangelhafter Führung. Es gilt, ihn, wenn irgend möglich, zu
vermeiden.
Dieſer Einſtellung verdarkt die gegenwärtige engliſche
Regie=
rung ihre Exiſtenz, ſie wird, wenn nicht alles täuſcht, über kurz
oder lang den Zuſammenbruch des Sozialismus als politiſches
Syſtem bringen, nachdem er ſeiner politiſch wichtigen Beſtandteile
entkleidet ſein wird. Ein hier gerne kolportiertes Scherzwort
er=
zählt, daß man bei dem Betreten amerikaniſchen Bodens an der
Freiheitsſtatue ſeine perſönliche Freiheit ablegen muß, um ſie
erſt bei der Ausreiſe wieder ausgehändigt zu erhalten, und ein
anderes, daß man nur den Toten Denkmäler errichte, deshalb
ſtünde die Freiheitsſtatue als Wahrzeichen vor dem
Einfalls=
hafen der Vereinigten Staaten. Das „ſozialiſtiſche” Miniſterium
erfüllt offenbar eine ähnliche Funktion. Da es ſich um lebendige
Kräfte handelt, iſt die Bewegung, der das Miniſterium ſein
Vor=
handenſein verdankt, natürlich noch keineswegs zu Ende. Es iſt in
dieſem Sinne kein einziger Markſtein. Ja, es ſcheint, als befände
ſich England inmitten einer unerhörten politiſchen Krife, einem
innerpolitiſchen Kampfe, deſſen Ausgang noch nicht abzuſehen iſt.
Aber man kann ebenſogut behaupten, in paradoxer Uebertreibung,
das Zuſtandekommen des Arbeiterkabinetts iſt das Wahrzeichen
der endgültigen Niederlage der ſozialiſtiſchen Idee in den
bri=
tiſchen Inſeln. Es iſt nicht die auswärtige Politik, die hier
in Frage kommt. Niemand wird auf den Gedanken kommen, daß
innerhalb dieſeretwa ſozialiſtiſche Theoreme und Doktrinen
vertreten ſeien. Es handelt ſich um die innere Politik. England
beſitzt den ungeheueren Vorzug, daß ſeine Führung ſich den Luxus
geſtatten kann, eine Bewegung zu Ende ſchwingen zu laſſen. Das
deutſche ſozialiſtiſche Regime erfreut ſich der ſtillſchweigenden
För=
derung jener Mächte, die ſich ſeiner zur Herbeiführung des
natio=
nalen Zuſammenbruchs bedient haben. In Frankreich iſt die
parallele Bewegung in die militäriſche Zwangsjacke geſpannt
worden, ihre Energie wird auf dem Kaſernenhofe abgeſchliffen.
In Rußland hat ihr der Kommunismus, oder beſſer geſagt, der
politiſche Hungertyphus, das Mark aus den Knochen geſogen, und
in Italien iſt der Sozialismus am Faſzismus geſtorben. Nur
auf den britiſchen Inſeln hat er ſich, ſeiner inneren Natur
ent=
ſprechend, als in ſeinem Heimatlande entwickeln können. Marx
hat ſeine Idee hier konzipiert, engliſche Nationalökonomen haben
ſeine erſten grundlegenden Gedanken gedacht, und hier müßte
er denn, ſchon aus Gründen der hiſtoriſchen Gerechtigkeit, ſein
Ziel und Ende finden, nämlich eines natürlichen Todes
ſterben. Es iſt natürlich nicht möglich, das Bild dieſer Vorgänge
in einigen konkreten Feſtſtellungen zu konzentrieren, wie denn
Magenſchmerzen ſehr verſchiedenartige Krankheiten bedeuten
können, wie die kliniſche Erfahrung beweiſt. Der Sozialiſt wird
es ſchon aus Gründen der Selbſterhaltung ablehnen, die Dinge ſo
zu ſehen, wie ſie hier geſchildert werden, da er auch die
ökono=
miſche Tragfähigkeit eines Unternehmens ſtets in das
Prokruſtes=
bett ſeiner Theorie und ſeiner Begehrlichkeit (vgl. Idealismus)
zwängt, wobei er die philantropiſchen Geſichtspunkte in ähnlicher
Weiſe für ſich in Anſpruch nimmt, wie ſeinerzeit die
Fortſchritts=
partei den politiſchen Fortſchritt. Indeſſen wird das hier wie dort
nicht helfen.
Jedenfalls ſtehen wir offenbar vor einer grundlegenden
Um=
wälzung des parteipolitiſchen Syſtems Englands, und dieſe
Neu=
gruppierung der politiſchen Intereſſen, die erſt in den Umriſſen
ſichtbar wird, iſt es, die entſcheidend ſein wird. Die letzten
Wah=
len haben eine Niederlage der Liberalen, eine Schlappe der
Kon=
ſervativen oder Unioniſten gebracht, und einen Sieg der
Arbeiter=
partei, einen Pyrrhusſieg leider nur, ja vielleicht nur einen
Manöverſieg, der als wirklicher Sieg bewertet worden iſt.
Das Ergebnis iſt ein Dreiparteienparlament, das im
Grunde arbeitsunfähig iſt. Es beruht auf dem guten
Wil=
len der bürgerlichen Parteien, wie lange ſie ſich noch die
Entwick=
lung des Arbeiterparadieſes anſehen wollen. Die unioniſtiſche
Partei aber hat alsbald die Notwendigkeit der
Reor=
ganiſation begriffen, hat zunächſt ein reichlich ariſtokratiſch
durchwachſenes Arbeiterkabinett entſtehen laſſen und ſchickt ſich
jedoch gegenwärtig zu weiteren Maßnahmen an."
Die Nachwahl in Weſtminſter Abbey, in welcher Winſton
Churchill kandidiert, iſt vielleicht der Auftakt zu umfaſſenden
Aenderungen. Man lehnt es ab, die Arbeiterpartei als ſolche zu
bekämpfen. Man begreift den Arbeiterſtandpunkt vollkommen,
auch wenn man ihn nicht billigt, und hat gegen eine klare
Front=
ſtellung dagegen nichts einzuwenden. Was man nicht begreift und
nicht anerkennt iſt die Liberale Partei. Sie iſt ein Anachronismus.
Was an liberalen Gedanken lebensfähig iſt, findet auch ſeine
Unterkunft in den Reihen der Unioniſten oder Konſervativen, der
Partei des wohltemperierten Fortſchritts. Im übrigen hält man
die Liberale Partei für ein Muſeum verſtaubter politiſcher
Be=
griffe, deren bedeutende politiſche Wirkung in der Vergangenheit
nicht beſtritten, deren gegenwärtige Nützlichkeit aber nicht
an=
erkannt wird, da dieſe außenpolitiſch wichtige Funktion weit
beſ=
ſer durch den Arbeiterflügel vertreten wird. Deſſen Idealismus
wirkt, wenn auch rachitiſch, ſo doch wenigſtens wurzelecht und
überzeugend.
Der Liberalismus ſpielte die Rolle des untadeligen Engels
in dem großen Schauſpiel der engliſchen Weltpolitik. Seine
bieder=
männiſchen, ſchlichten, ehrlichen Gebärden haben die
ertragreich=
ſten Fiſchzüge für England gebracht, aber die Maske zieht ſeit
1914 nicht mehr, zieht vor allem innenpolitiſch nicht mehr. Die
Erfahrung von Burnley, der letzten Nachwahl, beweiſt, daß,
un=
beeinflußt, zwei Drittel der Liberalen Parteigänger Macdonalds
ſind. Aus dieſer Lage aber müſſen Folgerungen gezogen werden.
Nun geht es nicht an, von heute auf morgen eine große
Par=
tei mit beträchtlichen Geldmitteln zu zertrümmern. Sie verfügt
über erhebliche und beachtenswerte Kräfte auch jetzt nöch. Aber
ſie verdankt ſie wohl mehr dem Geſetz der Trägheit, dem
neich=
tigſten politiſchen Geſetz, als ihrer inneren Aktivität, Lebendigkeit
und Schwungkraft.
Seite 2.
Darmſtädter Dagblatt, Dienstag, den 25. März 1924.
Nummer 85.
Die Liberale Partei, oder der liberale Gedanke, wird daher
den nationalen Bedürfniſſen zum Opfer gebracht werden,
wenig=
ſtens aber einbalſamiert werden. Winſton Churchills
Front=
wechſel wird auf dieſe Erkenntnis zurückzuführen ſein, und es
dürfte nicht wundernehmen, wenn auch Lloyd George demnächſt
Konſequenzen ziehen wird, obwohl ihn ſeine religiös fundierte
Sentimentalität zunächſt gefühlsmäßig auf Seite der
Arbeiter=
ſchaft drängt.
Es fällt ſchwer, dieſe „Eindrücke” im einzelnen zu belegen.
Unbezweifelbar iſt die Lethargie des Liberalen, unbezweifelbar
die Rückſtändigkeit ſeiner politiſchen Terminologie. Ja, man wird
ihm gern eine Träne widmen, die Bonhomie ſeiner
Weltanſchau=
ung hatte etwas ſchlechthin menſchlich Verſöhnliches. Aber er
hat keinen Platz mehr in der Gegenwart. Unſere Zeit hat keinen
Sinn für politiſche Liebenswürdigkeit, ſie verlangt Leiſtungen, ſie
fordert einen entſchlofſenen Willen. Zwar war es eine ſchöne
Illuſion, die dahingeht, dieſer Glaube an die natürliche
Welt=
ordnung, deren wirtſchaftlicher Inbegriff die Freihandelstheorie
war. Die Staaten von heute können ſich ſolchen Luxus nicht
mehr geſtatten. Nur der Deutſche wird, zurückgedrängt in ſeiner
politiſchen Tätigkeit, beſchränkt auf engſten Raum, vielleicht noch
Muße und Neigung beſitzen, dieſer lieblichſten aller politiſchen
Weltanſchauungen einen Platz in ſeinem politiſchen Syſtem zu
ſichern, weil er von jeher eine Neigung für Muſeen und eine
Vorliebe für das Vergangene gehabt hat, weil er ein Romantiker
der Politik iſt, und weil er nicht begreifen will, daß auch die
liberale Idee nur ein Ausdruck des engliſchen Willens zur
Welt=
beherrſchung geweſen iſt. Aber in England iſt der Liberalismus
erledigt.
Die Reparationsleiſtungen.
Feſiſiellungen der Reparationskommiſſion.
Paris, 24. März. (Wolff.) Der Reparationskommiſſion
hat heute eine Statiſtik über die Leiſtungen Deutſchlands vom
Waffenſtillſtand bis zum 31. Dezember 1923 und die Verteilung
unter die verſchiedenen alliierten Länder veröffentlicht. Nach
dieſer Statiſtik hat Deutſchland Leiſtungen im Betrage von
8 411 339 000 Goldmark ausgeführt. Dieſe Summe ſetzt ſich nach
der Statiſtik wie folgt zufammen:
Barzahlungen: 1903544 000 Goldmark.
Sachlieferungen: 3 420 190 000 Goldmark.
Bedierte Werte: 368 512000 Goldmark.
Im ganzen alſo: 5 692 246 000 Goldmark.
Hierzu kommen Leiſtungen, deren Abſchätzung noch in der
Schwebe iſt, oder die noch nicht verteilt wurden, im
Geſamt=
betrage von 2 719 093 000 Goldmark. Dieſe Summe ſetzt ſich aus
dem Ertrag des abgelieferten Kriegsmaterials mit 1 462000
Goldmark, von den abgelieferten Handelsſchiffen, Unterſeebooten
uſw. im Betrage von 532 237 000 Goldmark zuſammen. Auch
be=
rechnet die Reparationskommiſfion die abgetretenen Saargruben
ſowie den ehemaligen deutſchen Staatsbeſitz in Danzig und
Po=
len mit 2 185 394 000 Gokdmark.
Von dieſen Einnahmen haben bis zum 31. Dezember
1923 erhalten:
Frankreich: 1804 192000 Goldmark=
Belgien: 1232 756 000 Goldmark.
Großbritannien: 1318832000 Goldmark.
Italien: 397 932000 Goldmark.
Serbien: 262500 000 Goldmark.
Japan: 60 368 000 Goldmark.
Rumänien: 33 914 000 Goldmark.
Tſchechoſlowakei: 23 135 000 Goldmark.
Polen: 15 120 000 Goldmark.
Griechenland: 20574 000 Goldmark.
Portugal: 14855 000 Goldmark.
Der Vergleich zwiſchen dem Reparationskonto bis zum 31.
De=
zember 1922 und dem gleichen Konto bis zum 31. Dezember 1923
ergibt für das letzte Jahr eine deutſche Leiſtung von 507989 000
Goldmark, von denen 45 509 000 Barzahlungen und 462 480 000
Sachlieferungen darſtellen. Die Verteilung unter die alliierten
Mächte ſtellt ſich für die deutſchen Reparationsleiſtungen im
Jahre 1923 wie folgt:
Frankreich: 13 389 000 Goldmark.
Belgien: 12 760 000 Goldmark.
England: 168 358 000 Goldmark.
Italien: 155 138000 Goldmark.
Serbien: 111815 000 Goldmark.
Rumänien: 23 770 000 Goldmark.
Tſchechoſlowakei: 1963 000 Goldmark.
Griechenland: 9551 000 Goldmark.
Polen: 415 000 Goldmark.
Portugal: 10 440 000 Goldmark.
Japan: 390000 Goldmark.
* Die Welteisſehre.
„Und es ward ein großes Erdbeben, und die Sonne ward
ſchwarz wie ein härener Sack, und der Mond ward wie Blut,
und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, gleich wie ein
Feigenbaum ſeine Feigen abwirft, wenn er von großem Wind
bewegt wird; und der Himmel entwich wie ein zuſammengerollt
Tuch; und alle Berge und Inſeln wurden bewegt, aus ihren
Orten, und die Gewaltigen und alle Knechte und Freien
verbar=
gen ſich und ſprachen zu den Bergen: Fallet über uns!, und zu
den Felſen: Decket uns!“
Mancher Leſer wird kopfſchüttelnd fragen, was unter obiger
Ueberſchrift dieſer dichteriſch gewiß großartige, ſachlich aber doch
ebenſo gewiß kindlich=naive Abſchnitt aus der Offenbarung St.
Johannes zu bedeuten hat.
Nun: nicht mehr und nicht weniger, als daß dieſe ſcheinbar
phantaſtiſche Viſion ein in allen ſeinen Einzelheiten
aſtrophyſi=
kaliſch und geologiſch gedeutetes und erklärtes Ereignis
beſchrei=
ben will, deſſen Hauptatſachen in der naiv bildhaften Sprache
unſeres bibliſchen Gewährsmannes vorzüglich charakteriſiert ſind.
Wiſſenſchaftlich geſehen, berichtet die zitierte Stelle von dem
Nie=
derſturz des Tertjärmondes auf unſere Erde und von den damit
zuſammenhängenden Kataſtrophen und aſtronomiſchen
Erſchei=
nungen. — Nicht St. Johannes allein berichtet davon. Hunderte
von Ueberlieferungen aus dem Sagenſchatz faſt aller Völker
deu=
ten auf das gleiche Ereignis teils hin, teils beſchreiben ſie
un=
mittelbar ſeine Symptome. Nur ein geringer Bruchteil des
geo=
logiſchen und palgentologiſchen Beweismaterials iſt bisher
ge=
borgen und in den Dienſt der folgenträchtigen Entdeckung geſtellt,
die ihrerſeits nur ein Kapitel aus Hans Hörbigers Welteislehre
iſt, die berufen erſcheint, eine völlige Revolutionierung unſerer
Betrachtung des Weltalls hervorzurufen.
Ein begeiſtertes Bekenntnis zu dieſer neuen Lehre ſtellt ein
kleines Heft des Ingenieurs und Aſtrophyſikers Dr. H. Voigt:
„Die Welteislehre und ich. Kosmotechniſches Erlebnis
eines Ingenieurs” (R. Voigtländer, Leipzig) dar, das vorzüglich
geeignet iſt, auch dem kritiſchſt eingeſtellten Leſer vollkommenes
Zutrauen in die wiſſenſchaftliche Ernſthaftigkeit der anſcheinend
ungeheuerlichen Lehren Hörbigers einzuflößen.
Dutzende von Beiſpielen wären aufzuzählen, in denen
er=
ſtarrter Traditionsglaube und bequemer Formalismus die
An=
erkennung folgenſchwerſter Entdeckungen hintangehalten hat.
Gerade in der Geſchichte der Aſtronomie ſtehen Bereicherungen
der Wiſſenſchaft durch Zufallentdeckungen Außenſtehender an
entſcheidenden Wendepunkten. Auch Hörbigers Welteislehre iſt
das Ergebnis einer glücklichen Intuition eines leidenſchaftlich der
Vom Tage.
Der Miniſter des Aeußern Dr. Streſemann und Reichskanzler
Dr. Marx ſind von ihren Reiſen wieder in Berlin eingetroffen.
Der bisherige der Demokratiſchen Partei angehörende
Reichs=
tagsabgeordnete Cornelius Trieſchmann hat ſeinen Uebertritt
zur Deutſchen Volkspartei vollzogen.
Der von dem Zechenverband Ende Januar gekündigte
Darif=
vertrag, für den Ruhrbergbau iſt Ende März abgelaufen. Die
Unternehmer haben zugeſtanden, daß der Manteltarifvertrag
vorläufig bis zum 30. April in Geltung bleibt.
Eine neue Zeitung der völkiſchen Richtung wird ab 1. April in
Mannheim unter dem Namen Mannheimer Rundſchau täglich
zweimal erſcheinen, und zwar in Gemeinſchaft mit der Süddeutſchen
Zeitung.
Am Sonntag ſvurde in Dresden die Evangeliſche Partei
in Sachſen gegründet, die ſich hauptſächlich auf die Friſtliche
Elternbewegung ſtützt. Als Spitzenkandidat, ſoll Landgerichtsdirektor Dr.
Müller aufgeſtellt werden.
Die tſchechoſlowakiſche Geſandtſchaft in Berlin teilt mit, daß die
Nachricht, es beſtehe ei Geheimvertrag zwiſchen Polen
und der Tſchechoſhowakei, ebenſo wenig den Tatſachen
ent=
ſpricht wie die frühere Nachricht von einem Geheimvertrag zwiſchen
Frankreich und der Tſchechoſlowakei.
Die däniſche Regierung hat beſchloſſen, die
Sowjet=
regierung de jure anzuerkennen. Die Anerkennung ſoll
noch vor den Neuwahlen, alſo in den nächſten Tagen, ſtattfinden.
Aus der Steuer= und Stempelverwaltung in Paris ſind, wie ein
Beamter feſtgeſtellt hat, für 500 000 Fr. Steuermarken
ver=
ſchwunden. Es iſt ein Verfahren gegen Unbekannt eingeleitet.
Der iriſche Miniſter für Handel und Arbeit Me. Grath hat ſein
Rücktrittsgeſuch eingereicht.
Der amerikaniſche Marineſtaatsſekretär beabſichtigt, zu der
Ma=
rinebill ein Amendement einzubringen, das die Konſtruktion von
ſechs neuen leichten Kreuzern von je 10 000 To. vorſieht.
Havas berichtet aus Waſhington: Durch eine Verordnung des
Prä=
ſidenten iſt die Waffen= und Munitionsausfuhr nach
Hon=
duras wegen der Unruhen, die dort zur Zeit herrſchen, verboten
worden.
Imr Unterhaus gab geſtern Miniſterpräſident Macdonald die
Er=
klärung ab, daß die Regierung demnächſt ein neues Lohngeſetz von ſich
aus herausgeben werde.
Neue Richtlinien für Polens Politik
gegenüber Danzig.
Danzig, 24. März. Der polniſche Vertreter in Danzig,
Dr. Strasburg, wird heute zu Verhandlungen in Warſchau
er=
wartet. Wie es heißt, ſoll die in der letzten Zeit in der
Oeffent=
lichkeit lebhaft diskutierte Frage der grundlegenden
Einſtel=
lung gegenüber Danzig, namentlich ob Boykott oder
Nicht=Boykott, Gegenſtand von Beratungen der polniſchen
Regierung ſein. Bekanntlich ſind beſonders die Danziger Polen
unter Führung des Volkstagsabgeordneten Moczynſki gegen die
diskutierte Parole aufgetreten.
Eine Unterredung mit Trotzki.
Moskau, 24. März. Der Moskauer Berichterſtatter der
Heartpreſſe hatte, wie die Ruſſiſche Telegraphen meldet, eine
Unterredung mit Trotzki. Auf die Frage, ob die Sowjet=
Regierung mit der engliſchen Arbeiterregierung in Sachen der
Einberufung einer internationalen Konferenz für
die Abrüſtung und für die Reviſion des
Verſai=
ler Vertrages zuſammengehen würde, antwortete Trotzki,
die Sowjet=Regierung werde jede Arbeitsgemeinſchaft mit der
engliſchen Regierung begrüßen, ſoweit damit auch nur der
be=
ſcheidenſte Schritt vorwärts auf dem Wege zur Abrüſtung und
zur Erleichterung des Wirtſchaftsverkehrs getan werde.
Die ruſſiſch=holländiſchen Verhandlungen
geſcheiteri.
Paris, 24. März. (Wolff.) Nach einer Meldung des Petit
Pariſien aus dem Haag ſind die Verhandlungen zwiſchen den
Vertretern der holländiſchen Regierung und der
Sow=
jetregierung erfolglos geblieben. Die Ruſſen hätten
die rechtliche Anerkennung der Sowjets verlangt, während
Hol=
land nur einen Handelsvertrag hätte zugeftehen wollen.
Beginn der ruſſiſch=rumäniſchen Verhandlungen.
* Wien, 24. März. (Priv.=Tel.) Die ruſſiſche Delegation,
die zu den ruſſiſch=rumäniſchen Verhandlungen nach Wien
ge=
kommen iſt, ſetzt ſich zuſammen aus Kreſtinkski, dem ruſſiſchen
Bot=
ſchafter in Berlin, Lerenz, dem Geſandten in Kowno und
ehe=
maligen Vertreter des Volkskommiſſiariats für Transportweſen,
ferner dem ruſſiſchen Geſchäfsträger in Wien, Lewicki, und dem
Sekretär der Delegation, Botſchaftsrat Uſtanow. Die ruſſiſchen
und die rumäniſchen Delegierten haben bereits inoffiziell
mitein=
ander Fühlung genommen.
Aſtronomie hingegebenen Autodikdakten. Er hatte das Glück, in
dem Aſtronomen Philipp Fanth einen kongenialen Mitarbeiter
zu finden, mit dem er in gemeinſamer achtjähriger Arbeit die
Grundzüge ſeiner Lehre in einem 800 Seiten ſtarken Bande
feſt=
legte (Hörbiger=Fanth, Glacialkosmogonie, 1913). Es iſt hier
nicht der Raum, auf die Lehre ſelbſt einzugehen.
Hans Voigt ſchildert in eindrucksvoller Weiſe zunächſt kurz
ſeinen Lebensgang, der den Leſer über die Berechtigung Voigts
beruhigt, ſich zum Propheten Hörbigers zu machen. Seine
gedie=
gene Vorbildung als Ingenieur ſpeziell auf aſtrophyſikaliſchem
Gebiete und ſeine mehr als 15jährige Praxis als Privataſtronom
dürfte auch dem Aſtronomer vom Fach die Gewißheit geben, daß
Voigt kritiſch zu beurteilen verſteht.
Weiter läßt Voigt den ganzen Reigen der bisherigen
Kos=
mogonien, angefangen bei der Kant=Laplaceſchen bis zu Moulton=
Chamberlin und Arrhenius, mit all ihren inneren Widerſprüchen,
Ungeklärtheiten und Unwahrſcheinlichkeiten an uns
vorüber=
ziehen. In einem eindrucksvollen Kapitel berichtet er dann von
ſeiner Entdeckung der Welteislehre und ihrer packenden,
über=
zeugenden Wirkung. Eindringlich betont er — und belegt mit
einigen Beiſpielen — die überwältigende Folgerichtigkeit der
Lehre Hörbigers, die, ohne irgend einer Erſcheinung Zwang
an=
zutun, von jedem Punkt aus zur Beſtätigung ihrer ſelbſt führt.
Tatſächlich iſt es beiſpiellos, welche Fülle von Beziehungen zu
aftronomiſchen, dynamiſchen, geologiſchen und palgeontologiſchen
Gegebenheiten Hörbiger aus ihren eigenſten Bedingungen heraus
in den Dienft ſeiner Lehre zu ſtellen vermag.
Es wäre ſehr zu wünſchen, daß Voigts kleine Schrift die
be=
abſichtigte Wirkung täte. Handelt es ſich doch um eines der
größ=
ten Probleme unſeres Daſeins überhaupt. Der Blick auf das
Werden unſerer Welt erſchließt auch den Blick auf das Werdende,
erſchließt den Blick auf Sinn und Weſen des Daſeins überhaupf.
Daneben gilt es, dem großen Entdecker, der nun faſt 25 Jahre
um Anerkennung ſeines Rieſenwerkes kämpft, die Möglichkeit zu
bereiten, unbedrückt von materiellen Sorgen weiter ſeinem Werke
leben zu können. Zwar Hörbiger ſelbſt tröſtet ſich, wie Voigt
ſchreibt, mit dem Ausſpruch eines klugen, alles verſtehenden
Mannes, der geſagt hat: „Eine neue Wahrheit, die nicht
wenig=
ſtens 25 Jahre lang totgeſchwiegen oder für das Produkt eines
hirnverbrannten Querkopfes oder idealiſtiſchen Träumers
ge=
halten wurde, war überhaupt nicht wert, ans Tageslicht zu
kommen.”
Aber: die 25 Jahre ſind um, und Hörbiger iſt 62 Jahre alt.
Es wird alſo Zeit, ſich ernſthaft um ſein Werk zu kümmern!
W. R.
5. Faſziſtiſcher Jahrestag.
Muſſolini über die Grundſätze des Faſzismus.
Rom 24. März. (Wolff.) Anläßlich des 5.
Jahres=
tages der Begründung der faſziſtiſchen
Orga=
niſationen fand auf dem Venetianiſchen Platz eine große
Kundgebung ſtatt, der unter anderem auch über 5000
Ver=
treter faſziſtiſcher Gemeindebehörden beiwohnten. Nach
Beendi=
gung der Kundgebung, wobei auch an dem Grabe des
unbekann=
ten Soldaten eine Feier ſtattfand, zogen die Teilnehmer in
ge=
ſchloſſenem Zuge zum Quirinal, wo dem Könige eine
be=
geiſterte Kundgebung dargebracht wurde. Dann
be=
gaben ſich die Teilnehmer an der Feier nach dem Teatro
Con=
ſtanzi, wo Muſſolini eine von ſtürmiſchem Beifall begleitete
Anſprache hielt.
Muſſolini ging von der Entſtehung derfaſziſtiſchen
Bewegung aus und gedachte des Marſches nach Nom,
der eine wahre Revolution herbeigeführt habe, aber ohne
blutigen Charakter der anderen aus der Geſchichte
be=
kannten Revolutionen. Muſſolini warf dann einen Rückblick auf
das von der faſziſtiſchen Regierung bisher Geleiſtete. Zur
äuße=
ren Politik Italiens übergehend, deren Richtlinien er darlegte,
ſtellte Muſſolini feſt, daß es eine bloße Legende ſei, wenn
man behaupte, daß Italien iſoliert daſtehe.
Indem Italien ſeine friedliche Politik verfolge, ſei es
überall dabei, wo die internationalen Intereſſen behandelt
wür=
den. Italien habe den Sowjetbund anerkannt und es
ſtehe der Aufnahme Deutſchlands in den
Völ=
kerbund nicht ablehnendgegenüber. Wie friedlich
die Politik Italiens aber auch ſei, ſo dürfe man doch den
pazifi=
ſtiſchen Träumen keinen Glauben ſchenken; Italien brauche
eine Armee, eine Flotte und Luftkräfte.
Muſſolini faßt dann in nachſtehenden Sätzen die Doktrin
der Faſziſtenpartei zuſammen: Der Staat muß ſtark ſein.
Die Regierung muß ſich und die Nation gegen alle Angriffe
ver=
teidigen können. Sämtliche Volksſchichten ſind zur Schutzarbeit
heranzuziehen. Die religiöſen Gebräuche müſſen reſpektiert
werden. Ueber allem aber ſteht die nationale Energie.
Muſſolini betonte noch die Haltung des Lire im
vergange=
nen Jahre trotz des neuen in beſonderer Form geführten
Krie=
ges zwiſchen Frankreich und Deutſchland und ſagte, wenn die
gefährliche Ruhrbeſetzung nebſt ihren Folgen nicht geweſen wäre,
würde der Lire heute beſſer ſtehen.
Muſſolini ſchloß mit der Ankündigung, daß die Regierung
nach den Wahlen die parlamentariſche Arbeit in Gang
bringen werde und neue Reformen würden im Süden des
Landes und in Iſtrien durchgeführt werden. Je mehr man ſich
dem Ausgleich des Budgets nähere, um ſo mehr werde man den
Steuerdruck erleichtern können und auch in politiſcher
Beziehung werde man darauf verzichten können, die Gegner
niederzuhalten, falls dieſe ſich nur mit den vollendeten Tatſachen
abfänden.
Der Schab von Perſien abgeſetzt.
London, 24. März. Aus Teheran wird gemeldet, daß die
perſiſche Regierung angeſichts der Oppoſition des Clerus die
Ausrufung der Republik vorläufig unterlaſſen hat. Das
Par=
lament hat vorgeſtern die Abſetzung des gegenwärtigen Schah
beſchloſſen und verfügt, daß ſein zweijähriger Sohn den Thron
beſteigen ſoll. Für die Dauer der Unmündigkeit des neuen
Schahs wird ein Regent ernannt werden. Das
Parlaments=
gebäude war von einer großen Menſchenmenge umlagert, die
gegen die Einführung der republikaniſchen Regierungsform eine
feindſelige Haltung einnahm.
Ruhr=Beſprechung in Brüſſel.
Paris, 24. März. (Wolff.) Havas berichtet aus
Brüſ=
ſel: Der „Derniere Heure” zufolge hat geſtern vormittag im
Kabinett des Finanzminiſters eine Konferenz ſtattgefunden,
an der Miniſterpräſident Theunis, Außenminiſter Hymans,
der belgiſche Chefingenieur im Ruhrgebiet Hannecar und der
belgiſche Delegierte in der Reparationskommiſſion Zuylen
teilgenommen haben. Gegenſtand der Beſprechung war die
wirt=
ſchaftliche und induſtrielle Lage imbeſetzten Gebiet. Das
gleiche Blatt hat den geſtern ebenfalls von Theunis empfangenen
belgiſchen Sachverſtändigen Fancqui befragt, ob der Bericht des
Sachverſtändigenkomitees bald überreicht werden würde. Es
ſei keine beſtimmte Antwort erteilt worden, und man habe nicht
mehr ſagen wollen, als daß über die Einbringung des Berichts
phantaſtiſche Gerüchte in Umlauf geſetzt worden ſeien. Man
nehme jedoch allgemein an, daß die Ueberreichung bald erfolgen
werde.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— Bühnenrundſchau. Brecht=Uraufführung.
Aus München wird uns geſchrieben: Bertolt Brecht, der zurzeit
repräſentativſte Vertreter des jungen deutſchen Dramas, hat der
Bühne ein neues reifes und kraftvolles Werk geſchenkt: die
Hiſto=
rie „Leben Edward des Zweiten von England”,
die am Mittwoch in den Münchener Kammerſpielen zur
Arauf=
führung gelangte. Ein überaus intereſſantes und
ungewöhn=
liches Publikum hatte ſich anläßlich dieſer Premiere, zum Teil
von weither, zuſammengefunden. Und in der Tat rechtfertigte
Stück und Aufführung das Intereſſe der Erſchienenen. Brecht
hat unter Mitarbeit des Münchener Schriftſtellers Lion
Feucht=
wanger die Tragödie „Edward II.” von Chriſtopher Marlowe
neugedichtet, die man im vergangenen Herbſt in der
Eröffnungs=
vorſtellung des Berliner Schauſpieler=Theaters kennen lernto.
Während aber Marlow noch vollkommen an den primitiven
Mit=
teln des vorſhakeſpeareſchen Dramas haftet, und darum zwar
einzelne Szenen von außerordentlicher Prägſamkeit, nicht aber
die ſeeliſche Wahrhaftigkeit eines ganzen damatiſchen Ablaufes
zu geſtalten vermag, ſchafft Brecht ein großes und bis in die
letz=
ten Winkel dichteriſch durchleuchtetes Zeitbild, eine wirkliche
Hiſtorie, ein Werk, das der umfaſſenden Fülle etwa des
Haupi=
mannſchen „Florian Geher” gleichrangig iſt. Die Inſzenierung
in den Münchener Kammerſpielen hatte der Dichter ſelbſt beſorgt.
Unterſtützt von Edwin Faber, der diesmal ſchon die dritte
Haupt=
rolle eines Brechtſchen Stückes kreierte, von Oskar Homolka,
Schweikart und Riewe ſowie der ungemein talentierten Maria
Koppenhöfer, erzielte Brecht als Regiſſeur eine ſowohl in der
großen Anlage mitreißende, wie im Detail feſſelnde und
einpräg=
ſame Aufführung. Das Publikum belohnte Stück und
Auffüh=
rung mit lebhaftem Beifall. Insbeſondere Brecht und Faber
mußten ſich immer wieder zeigen.
CK. Die Sphinx wird altersſchwach. Die Sphing
von Gizeh, dieſes Weltwunder, das ſo oft als Sinnbild der
Un=
vergänglichkeit gefeiert worden iſt, ſpürt doch auch den „Zahn
der Zeit”. Nachdem in den mehr als 4000 Jahren ihres Daſeins
die Geſichtszüge vollkommen verwittert ſind und die angewehten
Sandmaſſen ihre Löwenpranken verſchüttet haben, macht ſich jetzt
ein ſehr tiefer Spalt in ihrem Nacken bemerkbar. Das Miniſterium
der öffentlichen Arbeiten in Kairo hat ſofort die notwendigen
Ausbeſſerungsarbeiten angeordnet, um zu verhindern, daß der
Sprung größer wird und daß die altersſchwache Sphinx etwa. g0r
zuſammenſtürzen könnte.
Rumnmer 85.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 25. März 1924
Sette 3.
Die Lage in der Pfalz.
Neuer Bruch des Speyerer Abkommens.
Pirmaſens, 24. März. Die hieſige franzöſiſche
Be=
zirksdelegation hat ſich eines neuen Bruches des Speyerer
Abkommens ſchuldig gemacht. Durch die Separatiſten waren
ſeinerzeit Bürgermeiſter Ludwig und Stadtrat
Feldmül=
ler ausgewieſen worden. Die ſeit Beendigung der
Sepa=
ratiſtenherrſchaft eingereichten Geſuche um Rückkehrerlaubnis für
die Vertriebenen waren unbeantwortet geblieben. Erſt auf
er=
neutes Drängen der Gewerkſchaften haben ſich jetzt die Franzoſen
zu einer Antwort herbeigelaſſen, die bezeichnend genug iſt: Die
beiden Herren ſeien zwar durch die Separatiſten ausgewieſen
worden, aber ſchon vorher von den Franzoſen zur
Ausweiſung beſtimmt geweſen und hätten ſich wie alle
anderen Ausgewieſenen mit einem beſonderen Geſuch um die
Heimkehr an die Delegation zu wenden. Der Zweck dieſes
Manö=
vers liegt klar zutage: Die Franzoſen hatten es bei der großen
Beliebtheit, deren ſich die beiden als Arbeiterverteter beſonders
bei der werkätigen Bevölkerung erfreuten, nicht gewagt, ſelbſt
das Odium der Ausweiſung auf ſich zu nehmen. (!) Dieſe ſoll
nun auf die genannte Weiſe aufrecht erhalten werden.
Die Pfalzkommiſſion beſteht noch.
Mannheim, 24. März. Der Temps ſchrieb vor einiger
Zeit: Aus London wird gemeldet: Obwohl die
Unterſuchungs=
kommiſſion ihren Bericht über die Lage in der Pfalz noch nicht
abgeſchloſſen habe, ſeien aus einer offiziöſen Quelle beruhigende
Nachrichten nach London gelangt. Dieſe Nachrichten ſeien in
offi=
ziöfen engliſchen Kreiſen mit Befriedigung aufgenommen worden.
Man ſehe darin einen bedeutenden Schritt zur Behebung der
Schwierigkeiten in der Pfalz.
Als Erwiderung hierzu fchreibt der diplomatiſche
Berichter=
ſtatter des Daily Telegraph: Ich bin in der Lage feſtzuſtellen, daß
die alliierte Unterkommiſſion, die unter Führung von
Oberſt dArbonneau zum zweiten Male die Pfalz beſucht hat,
nicht endgültig aufgelöſt worden iſt, wie in Paris
er=
klärt wurde. Feſt ſteht, daß London ſeine Zuſtimmung
dazu nicht gegeben hat. Die Lage in der Pfalz hat ſich
zwar gebeſſert, jedoch nicht derart, daß weitere Beſuche der
Unter=
kommiſſion dadurch entbehrlich würden.
Neuſtadt (Pfalz), 24. März. Hier wurde eine neue
Gruppe der Rheiniſchen Arbeiterpartei
gebil=
det. Es wird auch verſucht, in Maikammer und Edenkoben
Ortsgruppen für die Rheiniſche Arbeiterpartei ins Leben zu
rufen.
Rheinlandkommiſſion und Rheinſchiffahrt.
Mannheim, 24. März. Die mannigfachen Behinderungen
der Rheinſchiffahrt, die einen geordneten Betrieb und
umfang=
reichen Verkehr auf dem Rhein zurzeit ſehr erſchweren, haben
den Verein zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsintereſſen zu einem
Antrag an die Rheinlandkommiſſion auf Beſprechung der
Ver=
hältniſſe mit Rheinſchiffahrts=Sachverſtändigen veranlaßt. Die
Verhandlungen fanden am 18. dieſes Monats in Koblenz im
Ver=
kehrsausſchuß der Rheinlandkommiſſion unter Vorſitz des
belgi=
ſchen Oberdelegierten, Baron v. Rolin, und in Anweſenheit der
zuſtändigen alliierten Behörden mit den Vertretern des
genann=
ten Vereins vom Ober=, Mittel= und Niederrhein ftatt.
Beraten wurden u. a. in nahezu fünfſtündiger Ausſprache, die
deutſcherſeits von Dr. Schmitz=Duisburg geführt wurde,
verſchie=
dene Verkehrsverbote und Kontrollen, ſowie namentlich eine Reihe
von Maßnahmen der alliierten Zollverwaltung, die die Schiffahrt
behindern.
Der Vorſitzende erklärte in bemerkenswerten Mitteilungen
daß die Rheinlandkommiſſion beſtrebt ſei, mit allen geeigneten
Mitteln ſo ſchnell wie möglich die Freiheit des Rheinverkehrs
ſicher zu ſtellen und zur Förderung der Blüte der Schiffahrt
bei=
zutragen.
Die von der Rheinlandkommiſſion getroffenen und zu
treffen=
den Maßnahmen werden auch in der Frühjahrstagung der Zen
tralkommiſſion für die Rheinſchiffahrt behandelt werden.
Ins=
beſondere handelt es ſich um Maßnahmen, die auf Beſchwerden
Deutſchlands, der Schweiz und Hollands zu treffen ſind.
Dr. Heim und die Rentenbank.
Berlin, 24. März. Die Frage der Zugehörigkeit des Geh.
Landesökonomierats Georg Heim zum Aufſichtsrat und
Ver=
waltungsrat der Deutſchen Rentenbank, die in letzter Zeit
wie=
derholt die Preſſe beſchäftigte, iſt, wie von zuſtändiger Stelle
mitgeteilt wird, durch ein im Auftrag Heims an die Rentenbank
gelangtes Telegramm und ein dieſes Telegramm beſtätigendes
Schreiben der Landwirtſchaftlichen Zentralgenoſſenſchaft des
Bayeriſchen Bauernvereins in Regensburg vom 17. März dahin
klargeſtellt worden, daß Heim die Zugehörigkeit zum Aufſichtsrat
und Verwaltungsrat anerkennt.
*Konzerte.
N. Eine prachtvolle Vormittagsmuſik war das Liederkon
ert von Herrn Alexis af Enehjelm, der anſtelle der
ver=
nderten Sopraniſtin Fräulein Werle im Rahmen der
volks=
ümlichen muſikaliſchen Vorträge des Herrn Oberregierungsrat
Krospietſch Lieder von Schumann, Marx, Strauß und
Mah=
er vortrug. Der Raum erwies ſich wieder als viel zu klein, um
Ue die zu faſſen, welche ſich an der feinen, vornehmen Kunſt
die=
es begnadeten Liederſängers erfreuen tvollten, viele mußten
wie=
er umkehren, denn das Stehen in qualvoller Enge und größter
ditze erforderte wieder einige Opfer. Enehjelms Kunſt ſtand
dieder völlig auf der Höhe. Die Klarheit und Reinheit ſeiner
is ins Einzelne wohlüberlegten und beherrſchten Stimmgebung
aart ſich mit einer Vortragskunſt, die der Kompoſition und dem
Gedicht jede geiftige Regung und jeden Gefühlswert entnimmt.
der Künſtler war ſehr ſchnell eingeſungen und errang ſchon mit
en Schumannſchen Liedern, ganz beſonders mit dem „Hidalgo”
roßen Beifall. Den klangſchönen Werken von Joſeph Marz
purde er ganz beſonders gut gerecht, und bei den Liedern von
tichard Strauß vermied er es, mit billigen Effekten aus den
Geſängen „Schlager” zu machen, wie das ſo häufig geſchieht. Am
ſchwierigſten für jeden Sänger ſind die Lieder von Mahler, bei
denen die Einfühlung ſo ſtark ſein muß, um nicht die Kompoſition
zerflattern zu laſſen. Auch hier offenbarte ſich Enehjelms
Künſt=
lerſchaft auf das Vorzüglichſte und man dürfte ſelten dieſe
Lie=
der ſo gut vorgetragen hören. Auch die Zugaben, die der reiche
Beifall erzwang, waren Geſänge von Guſtav Mahler.
Alexis af Enehjelm iſt ein Sänger von ſo ſtarker geiſtiger
Potenz, daß es geradezu unbegreiflich erſcheint, daß man, wie
wir hören, noch keinerlei ernſthafte Anſtrengungen gemacht hat,
hn dem Darmſtädter Kunſtleben zu erhalten. Herr
Oberregie=
ungsrat Grospietſch paßte ſich in der Begleitung dem Sänger
vorzüglich an, wurde allerdings durch das ausgeſpielte
Inſtru=
ment, deſſen Stimmung auch nicht tadellos war, einigermaßen
zehindert, denn gerade bei modernen Liedern iſt die Farbe des
Alavierklanges von beſonderer Wichtigkeit.
V. Das Konzert, das der Kirchengeſangverein der
kohannesgemeinde unter der bewährten Leitung des
Herrn Kammermuſikers Adam veranſtaltete, darf in jeder
Be=
ziehung als wohlgelungen bezeichnet werden. Nach einem
Orgel=
ſorſpiel des Herrn Stadtorganiſten Borngäſſer, der ſich auf
der ihm ungewohnten Orgel erſt einſpielen mußte, dann ſeinen
Aufbeſſerung der Beamtenbezüge?
Keine Aufhebung der Beförderungsſperre.
Berlin, 24. März. Mit dem 1. April treten, wie eine
Korreſpondenz meldet, neben den bekannten Aufbeſſerungen der
Beamten weitere Verbeſſerungen für dieſe in Kraft. Vor allen
Dingen ſoll zu dieſem Termin die ſchon lange geforderte
Auf=
hebung der Beförderungsſperre erfolgen, und zwar ſoll alsdann
von 2 frei werdenden Stellen immer die eine neu beſetzt werden,
während die andere auf Grund der aufgeſtellten Richtlinien
einge=
ſpart wird. Ferner iſt das Ortsklaſſenverzeichnis einer erneuten
Reviſion unterzogen worden, in der man die Beſchwerden der
Beamten und die Ermittelung des ſtatiſtiſchen Reichsamtes über
die Teuerungsverhältniſſe berückſichtigt hat. Das Ergebnis iſt
eine Verſetzung von 100 Orten in höhere Ortsklaſſen, was für die
in Frage kommenden Beamten eine weitere Verbeſſerung ihrer
Bezüge durch Gewährung höherer Ortszuſchläge bedeutet. Vor
allen Dingen ſind mit der Neuregelung zahlreiche Vororte von
Großſtädten, die bisher vielfach niedriger einrangiert waren als
die betreffenden Großſtädte ſelbſt, nunmehr mit dieſen
gleichge=
ſtellt worden, was einer ſeit langem geſtellten Forderung der
Be=
amten entſpricht.
Berlin, 24. März. (Amtlich.) Die durch die Preſſe
ge=
gangene Mitteilung über die Aufhebung der Beförderungsſperre
war verfrüht. Ein endgültiger Beſchluß liegt noch nicht vor,
Auch die Nachricht von einer Reviſion des
Ortsklaſſenverzeich=
niſſes, durch die insbeſondere die Vororte von Großſtädten mit
dieſen gleichgeſtellt werden ſollten, iſt unrichtig. Es iſt lediglich
infolge eines bereits vor langer Zeit gefaßten Beſchluſſes eine
Reihe eingemeindeter Orte in eine höhere Ortsklaſſe geſtuft
worden. Eine Nachprüfung des Ortsklaſſenverzeichniſſes auf der
Grundlinie eines gewiſſen Syſtems kommt nach wie vor nicht
in Frage.
Die Organiſation der Eiſenbahnarbeiter ſind im
Reichsver=
kehrsminiſterium zwecks Einleitung alsbaldiger Verhandlungen
über Lohnerhöhung vorſtellig geworden. Von Regierungsſeite
wurde darauf verwieſen, daß das Beſtreben der Reichsbahn ſei,
den Tarifvertrag zu vereinfachen und die daraus gewonnenen
Er=
ſparniſſe den Arbeitern wiederum in Form erhöhter Löhne
zu=
gute kommen zu laſſen. Die Verhandlungen werden
vorausſicht=
lich Ende dieſer Woche beginnen.
Dr. Luther in Dresden.
Dresden 24. März. Am 22. März hat der
Reichsfinanz=
miniſter Dr. Luther dem Landesfinanzamt in Dresden einen
Be=
ſuch abgeſtattet. Er unterrichtete ſich beſonders über die Frage
der geſchloſſenen Unterbringung des Landesfinanzamtes und
be=
ſuchte die einzelnen Dienſtſtellen des Landesfinanzamtes und
das Finanzamt Dresden=A=Weſt. Ferner hob er in einer
An=
ſprache vor der Beamtenſchaft der beiden Abteilungen des
Lan=
desfinanzamtes und des Finanzgerichtes, ſowie Abordnungen
der Beamtenſchaft der Oberfinanzkaſſe, der Dresdener
Finanz=
ämter und des hieſigen Hauptzollamtes die entſcheidende
Be=
deutung hervor, die die geordneten Eingänge der Reichsſteuern
und Abgaben für die Durchführung der Stabiliſierung der
deut=
ſchen Währung gehabt habe und noch weiterhin habe. Er ſprach
der geſamten Beamtenſchaft des Landesfinanzamtes für ihre
Treue ſeine Anerkennung aus.
Stegerwald über die deutſche Volksgemeinſchaft.
Hagen, 24. März. In einer Wählerverſammlung, die hier
ſtattfand, führte Miniſterpräſident a. D. Stegerwald unter
ande=
rem aus: Jahrelang mußte ich beobachten, daß die deutſche und
die ſozialiſtiſche Arbeiterſchaft nicht die Kraft und die politiſche
Reife beſaß, um überwiegend Träger des neuen Staates und
Volkslebens werden zu können. Daher vertrat ich ſeit 1920 den
Grundgedanken der Zuſammenfaſſung auf nationaler und ſozialer
Grundlage, die deutſche Volksgemeinſchaft.
Streik=Ende im Hamburger Hafen.
Hamburg, 24. März. Nachdem trotz 13ſtündigen
Verhan=
delns eine ſachliche Einigung zwiſchen den am Hamburger
Hafen=
ſtreik beteiligten Arbeitnehmer= und Arbeitgeberorganiſationen
nicht erzielt werden konnte, unterwarfen ſich die Parteien der
Entſcheidung des als Unparteiiſcher gewählten
Reichsarbeits=
miniſters. Dieſer beſtätigte den Schiedsſpruch des Schlichters
vom 18. März. Die Arbeit iſt am Dienstag, den 25. März, wieder
aufzunehmen.
Dr. Jarres auf der Nordiſchen Meſſe.
Kiel, 24. März. Bei der geſtrigen Eröffnungsfeier der
Nordiſchen Meſſe ergriff unter anderen auch der
Reichsinnen=
miniſter Dr. Jarres das Wort. Er betonte, daß die
Reichs=
regierung ſelbſtverſtändlich an der Entwicklung einer ſo ſchwer
geprüften Prooinz wie Schleswig=Holſtein, den höchſten Anteil
nehme. Die Umſtellung Kiels nach dem Zuſammenbruch im
Jahre 1918 ſei gut gelungen.
Part aber mit feinem muſikaliſchen Empfinden durchführte,
brachte der Chor Bachs wundervolle Kantate „Aus tiefer Not
ſchrei ich zu dir” zu Gehör. Der Chor hielt ſich ausgezeichnet und
folgte mit Begeiſterung und Hingabe ſeinem zielbewußten
Diri=
genten. Sowohl bei der Kantate als auch in dem hier bekannten
„Leiden des Herrn” von Arnold Mendelsſohn, das den Schluß
bildete, verſtand es Herr Adam, dem Ganzen ein friſches,
er=
quickendes Gepräge zu geben. Das Gefühl irgendwelcher
Un=
ſicherheit war vollſtändig ausgeſchaltet und man konnte an dieſem
begeiſterten Muſizieren ſeine Freude haben. Wenn auch hier und
da die Tempi etwas zu raſch waren, wie im Schlußchoral der
Kantate und im Schlußchor des herrlichen Mendelsſohnſchen
Wer=
kes, das immer wieder durch die ungeheuere Wirkung, mit ſo
ein=
fachen Mitteln hervorgebracht, frappiert, — wenn auch die
Strei=
cher zu ſchwach beſetzt waren und der etwas rohe Klang der erſten
Oboe auffiel, ſo konnte das den Geſamteindruck doch nicht
beein=
trächtigen. Als Soliſten fügten ſich ausgezeichnet ein Fräulein
Cramer (Sopran), Frau Zeh (Alt), Herr Franz Müller
(Tenor) und Herr Sulzmann (Baß), die ihre Partien
durch=
weg mit ſchönem Ausdruck und ſicherer Beherrſchung vortrugen.
Zwiſchen den Chorwerken ſang Herr Heinrich Hölzlin vom
Landestheater je eine Arie aus Händels Meſſias und Bachs
Mat=
thäusdaſſion mit vorangehendem Nezitativ. Seine wundervolle,
klare und warme Stimme, ſein tiefes Empfinden und ſein
ſeelen=
voller, fein durchdachter Vortrag hinterließen tiefen Eindruck.
Wir ſind dem Kirchenchor der Johannesgemeinde für dieſe
religiöſe Weiheſtunde, die er den zahlreich erſchienenen Zuhörern
vermittelte, von Herzen dankbar.
C.K. Das Ende des „Gotha‟. Engliſche Blätter verbreiten
die Nachricht, daß der „Gothaiſche Almanach”, dieſe wichtigſte
regelmäßig erſcheinende genealogiſche Veröffentlichung, die Bis
marck die „Bibel der Diplomaten” genannt hat, ſein Erſcheinen
einſtellen wird. Dies würde nach 161 Jahren das Ende einer
weltberühmten deuiſchen Unternehmung bedenten. Gewiß hat
der Almanach durch das Verſchwinden vieler regierender Häuſer
deren Stammbäume den Hauptteil des Kalenders ausmachten,
manches von ſeiner Wichtigkeit eingebüßt; aber trotzdem würde
er auch weiter eine bedeutende geſchichtliche Quelle bleiben, die
er durch ſo viele Jahrzehnte geweſen iſt. Einen Nekrolog au
den „Gotha” ſchreibt in einem Londoner Blatt der engliſche
Hiſtoriker Fraucis Gribble und teilt darin allerlei
Merkwürdig=
keiten aus alten Jahrgängen mit. Der Gothaiſche Almanach
war mehr als ein Kalender, er war eine „Staatseinrichtung”
und Bismarck, der überhaupt viel von ihm hielt, empfahl im
Sitzung des Landesausſchuſſes
der O. V. P. in Heſſen.
Der Landesausſchuß des Wahlkreisverbandes
Heſ=
ſen=Darmſtadt der Deutſchen Volkspartei trat am
Sonntag, den 23. März, unter Vorſitz des Landesvorſitzenden,
Rechtsanwalt Dingeldey, M. d. L., in Darmſtadt zur
Er=
ledigung der Kandidaten= und der übrigen Wahlfragen
zuſam=
men. An den Beratungen nahmen die gefamte
Landtags=
fraktion der Reichstagsabgeordnete Exz. Dr. Becker,
zahlreiche Vertrauensleute der Landespartei und faſt ſämtliche
Mitglieder des Landesausſchuſſes, insgeſamt über 200 Vertreter
aus allen Bezirken des Wahlkreiſes teil.
Wie bereits mitgeteilt, wurde zunächſt der bisherige
Abgeord=
nete Dr. Becker einſtimmig wiederum als
Spitzenkandi=
dat in Heſſen aufgeſtellt.
Die weiteren Verhandlungen, die in der Hauptſache
organi=
ſatoriſchen Fragen gewidmet waren, gewannen ganz beſondere
Bedeutung durch die Teilnahme des Parteiführers,
Reichsaußen=
miniſters Dr. Streſemann. In einer beſonders
anregen=
den Ausſprache kam immer wieder der ſtarke Glaube an die
Par=
tei zum lebhaften Ausdruck; der nachdrücklichen Forderung
hin=
ſichtlich der Einheit und Geſchloſſenheit der Parteiorganiſation
im Reich ftimmte der Landesausſchuß einſtimmig zu. — Im
Ver=
lauf der Dehatte ergriff Herr Dr. Streſemann noch die
Ge=
legenheit zu politiſchen Ausführungen vertraulicher Natur, die
nach mancher Seite hin eine wirkſame Ergänzung des öffentlichen
Vortrages boten, den der Außenminiſter am gleichen Vormittag
in der Turnhalle in Darmſtadt gehalten hatte. Lebhafteſter
Bei=
fall folgte dieſen Worten des Parteiführers.
Aus dem Verlauf der Verhandlungen ſei noch beſonders
her=
vorgehoben, daß ſich der Landesausſchuß unter Zuſtimmung des
Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann einmütig eine tags zuvor
vom Landesbeamtenausſchuß der D. V. P. in Heſſen
erhobene Forderung zugunſten der
ausgewieſe=
nen Beamten und Angeſtellten zu eigen machte; dieſe
lautete: „Die beſchloſſene Entlaſſung ausgewieſener Beamten
und Angeſtellten iſt rückgängig zu machen. An ihren Abbau kann,
wenn überhaupt, erſt dann gedacht werden, wenn ſie in ihre
Hei=
mat zurückgeführt und für ihre Verluſte ausreichend
entſchä=
digt ſind.”
Die Tagung des Landesausſchuſſes vermittelte die feſte
Zu=
verſicht aller ihrer Vertreter gegenüber der künftigen Entwicklung
der Partei. Mit dem Ausdruck lebhafteſter Anerkennung und
herzlichen Dankes ſtellte ſich der Landesausſchuß hinter den
Par=
teiführer Dr. Streſemann, den bewährten heſſiſchen
Reichs=
tagsabgeordneten Exz. Dr. Becker und die Führer der
Deut=
ſchen Volkspartei in Heſſen.
Als Auftakt zur Landesausſchußſitzung waren bereits am Samstiig
der Landesfrauenausſchuß, die Ausſchüſſe für Handel, Gewerbe und
Handwerk, Arbeiter und Angeſtellte und der Landesbeamtenausfchuß
zu=
ſemmengetreten, die von den betreffenden Vertretern z. T.
außerordent=
gut beſucht waren und an denen auch die Landtagsabgeordneten Dr.
Oſann, Rechtsanwalt Dingeldey, Profeſſor D. Dr. Schian,
Füller und Fräulein Birnbaum, ſowie Generalſekretär
Koll=
bach vom Landesverband teilnahmen.
Mißbräuchliche Propaganda.
* Die nationalliberale Vereinigung hat in ihrem
Werbe=
ſchreiben, das ſie verſchickt, unter anderem Mitteilung don der
Zuſammenſetzung des „proviſoriſch gewählten Vorſtandes”,
ge=
macht. Danach gehört zum Vorſtand auch Abgeordneter Dr.
Becker. Wir können feſtſtellen, daß Dr. Becker erklärt hat, er ſei
weder an der Gründung der Vereinigung beteiligt, noch ſei er ihr
Mitglied. Der Name Dr. Beckers wird alſo von der
nationallibe=
ralen Vereinigung zu Unrecht zu Propagandazwecken benutzt.
Deinentis zum Hitlerprozeß.
München, 24. März. Entgegen der am Samstag im
Hit=
lerprozeß von dem Rechtsanwalt Holl aufgeſtellten Behauptung
wird heute im Bayeriſchen Kurier feſtgeſtellt, daß der bayeriſche
Kultusminiſter Dr. Matt am 8. November abends in keiner
Geſellſchaft mit Kardinal Faulhaber war. Er hat ihn weder
ge=
ſehen, noch geſprochen, noch irgendeinen Gedankenaustauſch mit
ihm gepflogen.
Auch Oberſt v. Seißer berichtigt.
München 24. März. Zum Hitlerprozeß erläßt das
Lau=
despolizeiamt München eine Erklärung, die den Darſtellungen
des Rechtsanwalts in ſeinem Plädoyer entgegentritt, Oberſt
v. Seißer habe in einer Polizei=Offiziersverſammlung am 26.
No=
vember weder geſagt, daß die Reichsregierung geſtürzt und zum
Zweck des Vormarſches auf Berlin eine Abteilung der
Landes=
polizei bereitgeſtellt werde, noch, daß Herr v. Kahr die bayeriſche
Regierung abſetzen und den Landtag auflöſen werde, wenn er
Schwierigkeiten machen werde.
G
Scherz den angehenden Staatsmännern, den Gotha” von A—Z
auswvendig zu lernen; dann würden ſie bei Hofe nie um einen
Unterhaltungsſtoff verlegen ſein. Der Kalender wurde in der
Blütezeit der Almanache ins Leben geruſen, und zwar 1763,
als mit dem Hubertusburger Frieden eine Zeit der Ruhe und
Blüte für Deutſchland anzubrechen ſchien. Die älteſten
Jahr=
gänge gehören zu den größten bibliophilen
Selten=
heiten; ſie ſind noch ſeltener als die Shakeſpeareſchen
Erſt=
ausgaben. Das Britiſche Muſeum beſitzt als früheſten
Jahr=
gang den von 1774. Das einzige vollſtändige Exemplar, das
exiſtieren ſoll, befindet ſich im Beſitz der Redaktion des Gotha‟
Sollte dieſes Unikum einmal verſteigert werden, ſo dürſte es
einen Rieſenpreis erzielen. „Ich hatte einmal die Gelegenheit,
dieſe erſten Jahrgänge des „Gotha” durchzuſehen,” ſchreibt
Gribble, „und ich war erſtaunt darüber, wie viele merkwürdige
Tatſachen man hier findet, wie reichhaltig der Inhalt iſt. Da
gibt es Seiten, auf denen lange Preisliſten über die wichtigſten
Waren verzeichnet ſind: Heilmittel aller Art werden angeprieſen,
und dazwiſchen eingeſtreut ſind Aufſätze über die
verſchieden=
artigſten Gegenſtände von „Antidiluvianiſchen Ungeheuern” bis
zur „Polizei im türkiſchen Harem” Auch leere Blätter finden
ſich, auf denen der Beſitzer ſich Aufzeichnungen machen und
be=
ſonders ſeine Gewinne oder Verluſte im Kartenſpiel aufzeichnen
ſoll. Zu den intereſſanteſten Angaben im „Gotha” gehört das
was nicht drinnen ſteht. Der Herausgeber war ein
Charak=
ter, der das, was ihm nicht behagte, einfach nicht anerkannte.
So ignorierte er zunächſt die franzöſiſche Revolution, und führte
nach der Hinrichtung Ludwigs XVl. den Dauphin des Königs
von Frankreich auf, während der unglückliche Knabe im Temple
gefangen war. Er erwähnte das Vorhandenſein der Vereinig
ten Staaten bis zum Jahre 1824 mit keinem Wort. Auch von
der Ermordung des Königs von Serbien wollte er nichts wiſſen
und ſprach nur von dem „Erlöſchen ſeiner Dynaſtie‟. Er
ver=
ſuchte ſogar, Napoleon mit Stillſchweigen zu übergehen; aber
da war er an den Unrechten gekommen. Napoleon geſtattete
ein=
fach nicht, daß man ihn ignorierte. Da er keinen Ahnen hatte,
ſondern „ſelbſt Ahnherr” war, ſo verbot er die Aufzählung der
Stammbäume anderer Herrſcher. Außerdem verlangte er, daß
die Liſte der regierenden Häuſer mit Napoleon be innen ſollte
und nicht, wie es nach der alphabetiſchen Reihenfolge bis dahin
üblich war, mit Anhalt. Aus dieſem Grunde geſtattete er nicht
die Verbreitung der Ausgabe von 1808, ſondern ließ ſie durch
eine andere, in Paris hergeſtellte Ausgabe erſetzen. Es gibt
alſo für dieſes Jahr zwei Ausgaben des „Gotha”, von denen
die eigentliche, in Gotha gedruckte, überaus ſelten iſt.
Seite X.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, ben 25. März 1924.
Nummer 85.
Der Hitlerprozeß in München.
Der 21. Tag.
Von unſerem Münchner Sonderberichterſtatter.
g. München, 24. März.
Auch der Anfang der fünften Prozeßwoche ſteht im Zeichen
der Verteidigung, die ihre Plaidoyers anfänglich vor halbleeren
Bänken der Preſſe und der Zuhörer fortgeſetzt. Erſt allmählich
füllen ſich die Verhandlungsräume. Zunächſt ſprach Rechtsanwalt
Dr. Mayer=Würzburg, der zweite Verteidiger des
ange=
klagten Führers des Bundes Oberland. Dr. Weber, der es
auf=
bauend auf den Darlegungen der erſten Plaidoyers, als ſeine
Aufgabe bezeichnete, den Nachweis zu erbringen, daß die Tat der
Angeklagten auch vor dem Recht und ſeiner erhabenen Majeſtät
beſtehen könne. Er will ſo juriſtiſch das Fundament liefern, auf
dem das Gericht einen Freiſpruch aller Angeklagten gründen
könne, den auch er für ſeinen Mandanten Dr. Weber beantragt.
Ihm folgt Rechtsanwalt Dr. Gademann, der das Bild
des geraden ehrlichen Soldaten Oberſtleutnant Kriebel, ſeines
Mandanten, nochmals in die Erinnerung zurückruft, wie es ſich
ſchon bei deſſen erſter Verteidigungsrede abzeichnete, und er im
erſten Teil ſeiner Darlegungen zu der ſchweren
mora=
liſchen Anklage kommt, daß allein die Ränke
un=
aufrichtiger Staatsmänner, in erſter Linie des Herrn
v. Kahr, dieſe gerade Natur vor Gericht brachten. In
geſchloſ=
ſener Sitzung würdigt er dann im Auftrag der
Geſamtverteidi=
gung die militäriſche Seite der Beſprechungen im Oktober und
November. Nach Wiederherſtellung der Oeffentlichkeit ſetzt Dr.
Gademann ſein Plädoyer fort. Auch hier kehren ſchwere
An=
klagen gegen die drei Herrn Kahr, Loſſow und Seißer wieder,
die ſich zu der poſitiven Erklärung verdichten im Oktober ſei
tatſächlich ein Waffengang mit Berlin von den
drei Herren geplant geweſen, wie es in den
nicht=
öffentlichen Verhandlungen durch Zeugen und Dokumente
erhär=
tet worden ſei. Dieſe ſchwere Anklage veranlaßt am Schluß der
Verhandlung den zweiten Staatsanwalt Ekart zu der
entſchie=
denen Feſtſtellung, daß ein ſolcher Beweis nach der Auffaſſung
der Staatsanwaltſchaft nicht erbracht ſei. Auch Dr. Gademann
kommt für ſeinen Mandanten zu dem Antrag des Freiſpruchs,
der allein die Ehrenſchuld abtragen könne, die das bayeriſche und
das deutſche Volk für dieſen ſeinen Vorkämpfer auf ſich
ge=
laden habe.
Drahtbericht unſeres Münchener Korreſpondenten.
g. München, 24. März.
Die Plaidohers der Verteidigung werden am Montag fortgeſetzt,
nachdem das Gericht dem erkrankten Oberleutnant a. D. Brückner
ge=
ſtattet hat, den weiteren Verhandlungen fernzubleiben.
Zunächſt ſpricht der zweite Verteidiger des Angeklagten Dr. Weber,
Rechtsanwalt Dr Mayer=Würzburg, der es als Ziel ſeiner
Aufgabe bezeichnete, nachzuweiſen, daß das Unternehmen der
Ange=
klagten auch vor der erhabenen Majeſtät des Rechts beſtehen könne.
Redner bezieht ſich dabei auf den bekannten Strafrechtsforſcher Karl
Binding und lehnt die vom Staatsanwalt zur Grundlage der Anklage Freiſpruch für ſeinen Mandanten.
genmmene Theorie der gelungenen Rebolution ab. Die Revolution
von 1918 ſei Meineid und Hochverrat geweſen. Aus ihr könne
nie=
mals neues Recht geſchaffen werden. Die Weimarer Verfaſſung ſei
Volksſouveränitit iſt auf dem Wege der Gewalt und der
Kompetenz=
erweiterungen ſeitens der ſogen, verfaſſungsmäßigen Regierungen und
Parlamente weitgehend eingeengt worden. Die Rechtsgrundlage der
Weimarer Verfaſſung habe die regierende Mehrheit insheſondere durch
Einſchränkung der Rechte des Volksentſcheids, durch das
Republikſchutzge=
ſetz und zuletzt durch das Ermächtigungsgeſetz weitgehend ſelbſt verlaſſen.
Der Redner betont, er wolle keineswegs die Theorie vertreten, daß
jeder Putſch erlaubt ſei, denn dann müßte der Staat in die Brüche
gehen. Die Tat der Angeklagten ſei jedoch kein Putſch und kein
Ver=
zum Ziele gehabt, auf dem Wege der innerhalb der
Verfaſfungsgrund=
timen Machtmitteln des bayeriſchen Staates herzuſtellen. In Bayein
beruhe die Rechtsgrundlage der Weimarer Verfaffung allein auf
ſtill=
ſchweigender Duldung. Selbſt dieſe Duldung habe zurzeit der Tat
der Angeklagten nicht mehr beſtanden. In dem Kampfe des
General=
ſtagtskommiſſariats gegen die unitgriſche Reichsverfaſſung ſei dieſe
Verfaſſung ſelbſt gußer Kraft geſetzt worden. Der Kampf Bayerns
verteidige die geſchichtliche Miſſion des Landes für Deutſchland. Dieſe
Miſſion düirfe ſich Bayern nicht aus der Hand winden laſſen durch das Berlin predigte. Der Vorſitzende und nach ihm auch der Erſte
Schlagwort eines Föderalismus, der letzten Endes nichts anderes wäre
als Preußenfeindlichkeit. Den Angeklagten ſei es darauf angekommen.
lage zu beſeitigen. Das Direktorium, das ſie anſtrebten, habe einen
vorläufigen Zuſtand ſchaffen wollen. Auch von einer
Gewaltanwen=
dung könne keine Rede ſein, ebenſowenig von einem Angriff gegen
die Reichsverfaſſung, ſo daß der Tatbeſtand des 8 81 nicht erfüllt ſei, eine Quittung dafür, in welcher Weiſe ſie ſelbſt den Glauben an
Bezüglich der baheriſchen Verfaſſung vertrat Rechtsanwalt Dr.
rungen unbeſchränkter Diktator war, der mehrfach geäußert hat er
Das abgeſetzte Miniſterium Knilling ſei als nicht mehr
verfaſſungs=
mäßig anzuſehen. Dem Landtag gegenüber habe keine
Geualtanwen=
dung ſtattgefunden. Dr. Weber habe von der Abſetzung der Miniſter
nichts gewußt und der ſubjektiven Meinung ſein müſſen, daß Herr von
Kahr die legitime Staatsgewalt repräſentiere. Auch von den Plänen
Kahrs, die nach ſeiner Auffaſſung keine greifbare Geſtalt angenommen
hätten, habe Dr. Weber nichts erfahren. Er komme ſomit ebenfalls
völtiſche Bewegung werde dem Volke auf dem Wege zur Freiheit
voranleuchten, ohne Revanchehaß zu züchten. Der Redner ſchließt mit
einer Würdigung des Bundes „Oberland” und insbeſondere ſeines
Füh=
rers Dr. Weber, der an der nationalen und ſittlichen Erneuerung des
Volkes mitgearbeitet habe. Nur die Staatsführung werde die
Ge=
ſchicke des Volkes meiſtern können. Alles komme alſo darauf an, die
völkiſchen Bewegung den Weg zum Staate wieder finden zu laſſen.
Auch das möge das Gericht bei ſeinem Urteil bedenken.
Nach kurzer Pauſe ſprach Rechtsanwalt Dr. Gademann,
der Verteidiger des angeklagten Oberleutnants a. D. Kriebel, der
ein Bild der mannhaften, aufrechten Perſönlichkeit ſeines Mandaten
und ſeiner Tätigkeit für die nationale Sache in der Einwohnerwehr und
in der Orgeſch ſowie zuletzt im „Kampfbund” zeichnete. Er betonte. Von Verträgen habe er nicht geſprochen.
daß dieſer aufrechte Soldat durch die Nänke einer Gruppe
unauf=
richtiger Staatsmänner auf die Anklagebank gebracht worden ſei.
durch die auf Kahr zurückzuführenden Enttäuſchungen niederwerfen
wahre Schuldige in dieſem Prozeſſe ſei, darüber ſei man ſich im Saal
wohl einig. Kriebel habe als militäriſcher Führer des „
Kampf=
bundes” unter Hitler geſtanden und keine ſelbſtändige Stellung gehabt.
Für die weiteren Ausführungen Dr. Gademanns bezüglich der 1
Sitzung würdigen ſoll, wird auf ſeinen Antrag, dem ſich der
Staats=
antalt anſchließt, die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen.
Nach der Wiederherſtellung der Oeffentlichkeit erklärt
Rechts=
anwalt Dr. Gademann weiter, nach dem Ergebnis der
Zeugenaus=
ſagen und nach den von ihm in der geheimen Sitzung vorgelegten
Dokumenten ſtehe feſt, daß im Oktober tatſächlich ein Waffengang mit
Berlin geplant geweſen ſei. Her v. Loſſow habe ſich dem in dieſer
Richtung gerade dadurch entzogen, daß er vor Gericht die Flucht
er=
griffen haobe. Der Vorſitzende rügt dieſen Ausdruck. Dr. Gademann
fährt fort: Die beiden anderen Kronzeugen konnten ſich
merkwürdiger=
weiſe an dieſen Plan nicht mehr erinnern. Sie haben mit Berufung
auf ihr Dienſtgeheimnis Ausſagen hierzu abgelehnt. Dr. Gademann
würdigt dann im Einzeluen das Ergebnis der Beweisaufnahme, ſoweit
es den Angeklagten Kriebel betrifft, und erklärt noch, daß Kriebel von
der Verhaftung der Miniſter und des Grafen Soden keine Lenntnis
gehabt habe. Die dahingehende Behauptung des zweiten
Staats=
anwalts ſei eine ehrenrührige Erklärung. In juriſtiſcher Hinſicht
ver=
neint Dr. Gademann ebenfalls das Tatbeſtandsmerkmal des 8 81, ſodaß
das Gericht nur auf Freiſprechung erkennen könne. Für den
Staats=
bürger müſſe das Recht der Notwehr gegeben ſein, nach der aus
ernſt=
haften Motiven heraus zur Verteidigung der Exiſtenz des deutſchen
Volkes von den Angeklagten gehandelt worden ſei. Der
Zuſamnen=
ſtoß an der Reſidenz ſei von den Inhahern der Gewalt damals gewollt
worden.
Nach einer kurzen Gegenerklärung des zweiten Staatsanwalts
Ehart, er könne in ſeinen Ausführungen gegenüber Kriebel keine
ehrenrührigen Vorwürfe erblicken, und nach der ausdrücklichen
Feſt=
ſtellung des zweiten Staatsanwalts, daß nach Auffaſſung der
Staats=
anwaltſchaft ein Belveis für die bewaffnete Aktion gegen Berlin weder
in der öffentlichen noch in der geheimen Verhandlung erbracht worden
ſei, wird die Verhandlung auf 3 Uhr vertagt.
Die Plädoyers am Nachmittag.
Von unſerm Münchener Sonderberichterſtatter.
g. München, 24. März.
Die Verhandlung am Nachmittag wird nach langer Pauſe
wieder einmal durch Feſtſtellungen des Vorſitzenden eingeleitet,
von denen die hier zur Verleſung kommende Erklärung des
Juſtizrats Claß auch Hitler ſelbſt wieder einmal emporreißt. In
ſehr ſtarker Erregung vorgebracht, hört man von Hitler, daß Dr.
Claß ſich ſchon im Sommer 1923 mit Plänen zur Schaffung eines
Direktoriums an ihn gewandt habe, bei denen die Perſon Dr.
Claß die erſte Rolle ſpielen ſollte. Dieſe Erklärung dürfte
poli=
tiſch und juriſtiſch nicht ohne Intereſſe ſein, beſonders dann, wenn
man ſie mit der nach Profeſſor Bauer „fertigen Verfaſſung des
Alldeutſchen Verbandes” zuſammenhält.
Dann ſprachen die beiden Verteidiger des angeklagten
Oberſt=
landesgerichtsrats, früheren Polizeipräſidenten und am 8. No=
* Die Sormittagsvernandlung, vember Miniſterpräſidenten der Nationalregierung Poehner,
die Rechtsanwälte Hemeter und Roder. Aus Hemeters
Dar=
legungen, die nicht ohne pikantes politiſches Intereſſe ſind,
er=
fährt man, daß Hemeter ſelbſt es war, der Herrn v. Kahr in der
Nacht vom 13. zum 14. März 1920 „zum Abſprung verhalf” und
in ſo in den Sattel des damals aus dem Sattel geworfenen
ſozialiſtiſchen Miniſterpräſidenten Hoffmann ſetzte. Wie damals
habe man auch am 8. November Kahr das Sprungbrett hinhalten
wollen. Moraliſch hält Poehners Beiſtand ſchärfſtes Gericht über Schlages wiedergegeben werde.
Herrn v. Kahr und Loſſow wegen ihres Verhaltens in der Nacht
zum 9. November, nicht ohne hierbei in Konflikt mit dem Vor= waltſchaft gegen den Vorwurf, den Angeklagten Poehner in einer un=
Wiederholt ſcharfe Ausführungen gegenüber der
Staats=
anwaltſchaft veranlaſſen dieſe, entſchiedene Verwahrung
einzu=
nur inſoveit als Rechtsgrundlage anzuſehen als ſie den ſchmählich legen. Man erlebt auch hierbei wieder, däß der Erſte Staats= abbringen läßt. Als Beamter ſei er verpſlichtet geweſen, die
Ver=
gebrochenen Rechtsfrieden wieder herſtellen ſollte. Der Grundſatz der anwalt ein menſchlich vielleicht begreifliches und berechtigtes,
Angeklagten abgibt, das zu Poehners wiederholt geäußerten
Auf=
faſſungen über Hochverrat nicht ganz ſtimmen will.
Der zweite Verteidiger Poehners, Rechtsanwalt Roder,
ſpricht dann noch über die juriſtiſche Seite des Falles Poehner.
Auch er geht mit den Herren Kahr, Loſſow und Seißer ſcharf ins
ſitzende hat mehrfach Anlaß, ihm ins Wort zu fallen. Er rügt gegen Berlin geweſen ſei, was die Herren Kahr, Loſſow und Seißer
ſuch geweſen, die Verfaſſungsgrundlagen zu änderu, ſondern ſie habe auch den Ausdruck Lügenhaftigkeit”, Kahrs politiſche Wirkſam= bekundeten, könne für den Angeklagten Poehner nicht zur Verurteilung
lage möglichen Diktatur, einen dauernden Rechtsfrieden mit den legi= keit erlebt hier ein zweites Scherbengericht, das wie kaum einl lügt, dem glaubt man nicht.” Er wolle allerdings nicht behaupten,
anderes die verhängnisvollen Folgen dieſer Epoche bayeriſcher
Politik erneut klar werden läßt.
An Schluß der Verhandlung kam es daun noch zu einem
ſehr ſcharfen Zuſammenſtoß, als Roder dem Juſtizminiſter
ge=
genüber den Vorwurf erhebt, er habe widerſpruchslos geduldet.
daß der Führer der Bayeriſchen Mittelpartei den Marſch nach
einen Perſonenwechſel durchzuführen, aber nicht die Verfaſſungsgrund= verleſenen Text nicht im mindeſten in Einklang mit den Tatſachen
zu bringen iſt. Hier erhält die bayeriſche Kampfpolitik gegenüber
Berlin, die damals mit großen Worten geführt wurde, erneut
Maher den Standpunkt, daß Herr v. Kahr nach ſeinen eigenen Aeuße= bringen Roders, das ſich mit der angeblichen Teilnahme des haupt keine Rede geweſen.
Reichspräſidenten an dem Streik der Munitionsarbeiter 1918
be=
werde ſich durch die Regierung und den Landtag nicht abſetzen laſſen, faßt, wird vom Vorſitzenden und vom Erſten Staatsanwalt mit
Entſchiedenheit widerlegt. Auch Roder mündet ſchließlich in dem
Antrag auf Freiſprechung Poehners aus.
zu dem Antrag, den Angeklagten freizuſprechen. Die Drahtbericht unferes Münchener Korreſpondenten, großen laufen läßt.
g. München, 24. März.
Zu Beginn der Verhandlung am Montag nachmittag gibt der
Vor=
ſitzende eine Erklärung des Juſtizrats Claß bekant, in der dieſer
feſt=
ſtellt, daß er niemals Verträge mit Herrn v. Kahr abgeſchloſſen hat,
daß auch keinerlei Bindungen zwiſchen ihm, Kahr, Loſſow und Seißer
beſtanden, und daß er niemals mit den Plänen eines Direktoriums zu
tun hatte.
Rechtsanwalt Dr. Holl erklärt, nach den ihm gewordenen
Infor=
mationen habe Kahr mit Dr. Claß Vereinbarungen getroffen und dieſe
mit einem treudeutſchen Handſchlag beſiegelt. Ob dieſer Handſchlag
ſo ernſt gemeint war, wie der mit Ludendorff und Hitler im Bürger= iſt heute mit einem Güterzug zufammengeſtoßen.
bräukeller getauſchte, überlaſſe er Juſtizrat Claß ſelbſt zu entſcheiden. Acht Perfonen ſind getötet, 16 verletzt worden.
Eine Zuſchrift des Juſtizminiſters Dr. Matt erklärt es als frei
er=
funden und unwahr, daß der Miniſter — wie von Rechtsanwalt Holl
Kriebel habe ſich weder in der Einwohnerwehr noch in der Orgeſch im Laufe ſeines Plaidoyers behauptet worden war — gemeinſam mit acht Toten zwei bisher feſtgeſtellt werden konnten. Weiter ſind
laſſen und ſeine Arbeit am nationalen Aufbau fortgeſetzt. Wer der nommen habe. Er habe mit dem Kardinal weder vor noch nach dem Zuſammenſtoß iſt die Lokomotive verhältnismäßig wenig
beſchä=
mit Kahr nicht über die mutmaßliche Stellung der Bayeriſchen Volks= ſten Perſonenwagen völlig zertrümmert. Einer
partei in der Nacht zum 9. November nach der Aktion im
Bürgerbräu=
keller geſprochen. Ebenſowenia habe ein Kriegsrat der Bayeriſchen
Vorgänge im Oktober und November, deren Ergebnis die geheime Voltspartei ſtattgefunden. Vielmehr habe es ſich hier um eine Be= den, ſo daß man damit rechnen muß, daß ſich darunter noch
ſprechung der nicht verhafteten Miniſter mit einer Reihe von Beamten mehr Opfer befinden. Die Urſache des Unglücks iſt noch
gehandelt.
Rechtsanwalt Holl erklärt hierzu, nach ſeinen Informationen
habe der Miniſter gemeinſam mit dem Kardinal am 8. November eine.
Verſammlung des Pfälzer Hilfsvereins beſucht gehabt.
Hitler erklärt zu dem Schreiben des Juſtizrats Claß in großer
Erregung: Der dritte Punkt dieſer Erklärung ſei abſolut unwahr.
Schon im Sommer des Jahres 1923 habe Claß an ihn das Anſinnen
geſtellt, ſich an der Bildung eines Direktoriums zu beteiligen, an
deſſen oberſte Spitze Claß ſelbſt haben treten wollen.
Das Wort erhält hierauf Rechtsanwalt Hemeter, der erſte
Ver=
teidiger des Oberſtlandesgerichtsrats Poehner. Er führte 1. a. aus,
es könne kein Zweifel beſtehen, daß Kahr einen machtpolitiſchen Weg
bei der Durchſetzung ſeiner Ziele gegenüber dem Reich beſchreiten
wollte. Wenn nachträglich verſucht werde, Ehrhardt die Rolle eines
Grenzſchutzbeamten zuzuſchreiben, ſo müſſe das alle diejenigen
verwun=
dern, die die Dinge tatſächlich kennen. Aus dieſen Ereigniſſen habe
Poehner den Schluß ziehen müſſen, daß Kahr, Loſſozu und Seißer die
deutſche Frage im Bismarckſchen Sinne zu löſen entſchloſſen wären,
Poehners Angabe, daß ihm Kahr das Amt eines Zivilgouverneurs für
Sachſen und Thüringen angeboten habe, ſei abſolut glaubwürdig, im
Gegenſatz zu den Angaben des Herrn b. Kahr: „Herr, dunkel iſt der
Rede Sinn.”
In der Nacht vom 13. zum 14. März ſei er ſelbſt (Hemeter) es
geweſen, der Kahr, aus dem Bett holte und ihn aufforderte, zu
handeln. Bis zum 8. November habe man bei Herrn v. Kahr den
Willen zur nationalen Tat immer vorausgeſetzt. Das Unternehmen
vom 8. November wäre niemals Tatſache geworden, wenn nicht
ge=
rade Herr v. Kahr Generalſtaatskommiſſar geweſen wäre. Der Marſch
nach Berlin habe zunächſt wohl kaum bedeutet, daß man nun von
einem Münchener Bahnhof aus nach Brelin fahren oder marſchieren
wrerde, ſondern in erſter Linie machtpolitiſchen Druck. Poehner habe
ebenſo wie alle anderen die Aktion im Herbſt 1923 erwartet. Einen
Putſch wie den in Küſtrin würde Poehner niemals mitgemacht haben.
Für ihn habe es ſich um das vorausgeſetzte Zuſammenwirken mit der
legalen Macht gehandelt. Unter dieſen Vorausſetzungen habe er ſich
bereit erklärt, das Miniſterpräſidium proviſoriſch zu übernehmen. An
einer Gewaltanwendungs=Komödie, würde er ſich niemals beteiligt
haben. Auch Poehner habe Kahrs und Loſſows Zuſtimmung als ernſt
aufgefaßt. Mit der Aktion im Bürgerbräukeller ſei eine legale
Re=
gierung entſtanden geweſen, die ſich ſehr wohl hätte halten können,
wenn die Herren Kahr, Loſſow und Seißer nicht ſpäter umgefallen
wären. Herr v. Kahr habe Frick zum Polizeipräſidenten vorgeſchlagen.
Er habe weiter eine ganze Neihe von Anordnungen angeregt oder
ſelbſt getroffen, als er ſchon im Schutz der Landespolizei im
Regie=
rungsgebäude ſaß. Er habe zu dieſem Zeitpunkt Poehner, ſeinen alten
Freund, noch freundſchaftlich empfangen. Der Treubruch, den Herr
von Kahr an Poehner begangen habe, könne in ſeiner empörenden
Art und Weiſe nur noch dem Treubruch des Generals Loſſow
gegen=
über dem größten deutſchen Heerführer gleichgeſtellt werden. Von
Amtshandlungen des Miniſterpräſidenten Poehner könne nicht
geſpro=
werden, da ſeine Maßnahmen im Einverſtändnis mit Kahr getroffen
wurden.
Den Oberſten Richter hat man in einer unwürdig engen Zelle nach
dieſem Treubruch monatelang gefangen gehalten, während vom ſicheren
Hort aus Unflat gegen ihn geworfen und er als ehrgeiziger Geſelle
bezeichnet worden ſei.
In ſteigender Erregung wendet ſich Hemeter gegen den von
Staats=
anwalt Ehart erhobenen Vorwurf, Poehner habe ſich des Hochverrats
auch noch offen gerühmt. Seine damals gemachte Aeußerung könne
niemand in dieſem Sinne auffaſſen. Hemeter erſucht zum Schluß das
Gericht, auch ſeinen Mandanten freizuſprechen, damit der nationalen
Jugend ein Führer, für den ſie Blut und Leben zu laſſen jede Stunde
bereit ſei, und dem bayeriſchen Staat ein vorbildlicher Beamter alten
Erſter Staatsanwalt Dr. Stenglein verwahrt die
Staatsan=
ſitzenden zu kommen. Er beantragt wie ſeine Vorredner ebenfalls würdigen Haft gehalten zu haben. Die Unterbringung Poehners ſei
auf deſſen ausdrücklichen eigenen Wunſch im Gefängnis in Neudeck
erfolgt. Klagen über die Unterbringung habe er niemals vorgebracht.
Auch er ſchätze Poehner als einen aus echtem Holz geſchnitzten
Be=
amten, der ſich von dem was er einmal als richtig erkannt hat, nicht
faſſung einzuhalten. Staatsanwalt Ehart habe mit ſeinen
Feſtſtellun=
juriſtiſch jedoch nicht unbedenkliches Werturteil über einen der gen lediglich ſeine Pflicht als Vertreter, der Anklagebehörde getan.
Der Angeklagte Kriebel pird auf Antrag ſeines
Rechstbeiſtan=
des Dr. Gademann dann ebenfalls von der weiteren Teilnahme an den
Sitzungen befreit.
Als zweiter Rechtsbeiſtand Poehners nimmt dann noch
Rechts=
anwalt Roder Stellung zur juriſtiſchen Seite der Poehner zur Laſt
gelegten Handlungen. Präſident Poehner habe der Ueberzeugung ſein
Gericht, denen er indirekte Lügenhaftigkeit vorwirft. Der Vor= müſſen, daß es den legalen Gewalten Bayerns ernſt mit ihrem Kampf
herangezogen werden. Von ihnen gelte das Sprichwort: „Wer einmal
daß die Herren nur einmal gelogen hätten.
Der Vorſitzende weiſt dieſe Aeußerung als grobe Ungehörigkeit
zurück.
Rechtsanwalt Roder erklärt weiter, nach ſeiner Auffaſſung habe
die baheriſche Negierung den Generalſtaatskommiſſar nur gewählt, um
durch ihn den Kampf gegen Berlin aufnehmen zu können. Kahr ſei
nach ſeiner Auffaſſung nicht mit Unrecht als Diktator angeſehen
wor=
den. Das Gericht könne jetzt nicht die als Verbrecher anſehen, die da=
Staatsanwalt weiſen die Aeußerung unter dem Widerſpruch Ro= mals Herrn v. Kahr bei ſeinem Kampf gegen das Reich Helfer ſein
ders mit Entſchiedenheit zurück, da ſie nach dem von Roder ſelbſt ſollten. Als Herr Hilber davon geſprochen habe, Bayern habe den
Rubikon überſchritten, es gebe jetzt kein Nachgeben mehr, ſei
Juſtiz=
miniſter Gürtner anweſend geweſen. Er habe keinen Widerſpruch
erhoben.
Der Vorſitzende weiſt es ganz entſchieden zurück, daß der
Juſtiz=
miniſter widerſpruchslos geduldet habe, daß von einem Marſch nach
die Autorität des Rechts erſchüttern mußte. Auch das letzte Vor= Berlin geſprochen wurde. Von einem Marſch nach Berlin ſei über=
Staatsanwalt Ehart erklärt: „Derſelbe Juſtizminiſter iſt von
den Herren hier am 8. November feſtgeſetzt worden.”
Auch die letzte Aeußerung Roders, Reichspräſident Ebert habe noch
im Januar 1918 in der Streikleitung des Munitionsarbeiterſtreiks
ge=
ſeſſen und die dahingehenden Behauptungen nicht verfolgen laſſen,
wird vom Vorſitzenden ſtark bezweifelt und vom Erſten Staatsanwalt
mit Entſchiedenheit zurückgewieſen.
Zum Schluß beantragt auch Roder Freiſpruch für Poehner, wenn
Die Nachmittagsverhandiung. es nicht heißen, ſolle, daß man die lleinen Sünder hängt und die
Die Verhandlung wird darauf auf Dienstag vormittag 9 Uhr
vertagt.
Ein neues Eiſenbahnunglück.
8 Perſonen tot. — 16 verwundet.
Metz, 24. März. Der Schnellzug Oſtende—Bafel
Zu dem gemeldeten Eiſenbahnunglück auf dem
Bahn=
hof Bensdorf berichtet Havas noch ergänzend, daß von den
Kardinal Faulhaber an einer Verſammlung oder Geſellſchaft teilge= bei dem Unglück 16 Perſonen verletzt worden. Bei dem
8. November in irgend einer Verbindung geſtanden. Er habe auch digt worden, dagegen wurden der Poſtwagen und die zwei
er=
der zertrümmerten Wagen konnte bisher noch nicht freigelegt
wer=
unaufgeklärt.
Nur A Pfennia kostet MAGGV Fleischbrüh-Würfel
Achtung auf den Namen MAGGl und die rotgelbe Packung.
Einfach mit kochendem Wasser übergossen, erhält man
kräftige Fleischbrühe zum Trinken und Kochen, zum
Ver-
bessern oder Verlängern von Suppen und Soßen aller Art.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 25. März 192x.
Seite 5.
Ruu7
85.
Naas der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 25. März.
Das Preſſefeſt Darmſtadt 1924
findet nunmehr beſtimmt am Samstag, den 5. April, abends
7 Uhr ſtatt. Es iſt für dieſes geſellſchaftliche Ereignis ein
um=
fangreiches und hochintereſſantes Programm vorgeſehen, das ſich
gleichzeitig in den drei großen Feſtſälen des
Ausſtellungs=
hauſes auf der Mathildenhöhe abſpielen wird. Faſt ſämtliche
Solokräfte des Landestheaters, ſowohl der Oper wie des
Schau=
ſpiels, und das Orcheſter haben ſich zur Mitwirkung bereit
er=
klärt, ſo daß ſchon in den nächſten Tagen näheres über die
künſt=
leriſchen Darbietungen mitgeteilt werden kann.
Vorgeſehen iſt eine geſchloſſene, literariſch wertvolle und
unterhaltende Aufführung zu Beginn des Abends im großen
Saale, der allerdings nur 500 Sitzplätze bietet. Gleichzeitig finden
in den übrigen Sälen künſtleriſche Einzeldarbietungen ſtatt. Es
iſt weiter ungefähr um 10 Uhr ein gemeinſames Eſſen vorgeſehen,
deſſen Preis in der Eintrittskarte mit einbegriffen ſein ſoll. Im
übrigen wird ein moderner Ball den Abend ausfüllen, der
dem=
nach in keiner Weiſe politiſchen Charakter tragen wird.
Eine Tombola, reich beſchickt, wird Gelegenheit geben,
wert=
volle Gewinne zu erhaſchen. Zahlreiche heſſiſche Künſtler haben
in liebenswürdiger Weiſe hierzu wertvolle Kunſterzeugniſſe zur
Verfügung geſtellt. Die Nachfrage nach Karten iſt ſchon jetzt ſehr
groß, doch können die Einlaßkarten erſt in den nächſten Tagen zur
Ausgabe gelangen, wenn die Einzelheiten durchweg feſtſtehen.
Es wird dann auch noch Gelegenheit gegeben ſein, Wünſche zu
äußern.
— Auf Grund des § 15 des Reichswahlgefetzes wurde Staatsrat
Spamer in Darmſtadt (Dienſtadreſſe: Staatsminiſterium,
Neckar=
ſtraße 7) zum Kreiswahlleiter des Wahlkreiſes Nr. 33 Heſſen=
Darm=
ſtadt, und Legationsrat Dr. Heinemann in Darmſtadt (
Dienſt=
adreſſe wie vor) zu deſſen Stellvertreter für die Reichstagswahl in
Heſſen ernannt.
G. Stimmrecht der aus dem beſetzten Gebiet Ausgewieſenen
zum Reichstag. Auf Antrag erfolgt Eintrag in die
Stimmi=
liſte oder Stimmkartei des Aufenthalsorts, auch wenn dort kein
Wohnſitz oder gewöhnlicher Aufenthalt beſteht. — Erfolgt
Aus=
weiſung oder Verdrängung nach Ablauf der Friſt zur
Auslegung der Stimmliſte oder Stimmkartei,
ſo hat die Gemeindebehörde des neuen
Aufent=
haltsortes auf Antrag einen Stimmſchein
aus=
zuſtellen.
— Auf Grund des § 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der
Staatsbeamten vom 2. Juli 1923/19. Dezember 1923 tritt am 1. April
1924 in den Ruheſtand: der Studienrat an der Real= und
Landwirt=
ſchaftsſchule in Groß=Umſtadt Guſtav Taſché. Aus dieſem Anlaß
iſt dem genannten Beamten die Anerkennung der dem Staate
ge=
leiſteten langjährigen treuen Dienſte ausgeſprochen worden.
— Das Amar=Quartett gibt am Donnerstag, den 27. März, im
Kleinen Haus des Landestheaters ein Konzeut. Zur Aufführung
gelangen Werke von Schönberg und Hindemith. Der Vorverkauf an
der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes hat zu Preiſen von 1—6 Mazk
be=
gonnen. Das Amar=Quartett ſetzt ſich zuſammen aus den Herren Licco
Amar, Walter Caſpar, Paul Hindemith und Mauritz Frank. Es iſt
bekannt geworden durch ſeine durchſchlagenden Erfolge bei den
Donau=
eſchinger und Salzburger Kammermuſikfeſten des Jahres 1922, ſowvie
durch Reiſen im In= und Ausland und hat ſich neben der Aufführung
des klaſſiſchen Repertoires die Pflege zeitgenöſſiſcher
Kammermuſikpro=
duktion zum Ziel geſetzt.
— Salzer=Abend. Der altbekannte Vortragsmeiſter Profeſſor Marcell
Salzer wird am Sonntag, den 30. März, 8 Uhr im Kleinen Haus
einen ſeiner Heiteren Abende veranſtalten. Er wird ein
Pro=
gramm darbieten, das weſentlich Neues und allerbeſte Ausleſe bringen
wird. Der Vorverkauf beginnt heute Dienstag an der Tageskaſſe des
Kleinen Hauſes zu Preiſen von 1—4 Mark.
Nanukfilm. Die heutigen Vorführungen des Eskimofilms „
Na=
nuk” beginnen um 6 und 8 Uhr.
— Techniſche Nothilfe, Ortsgruppe Darmſtadt (Frankfurter Straße
Nr. 2, III. Am Donnerstag, den 27. März, findet im Fürſtenſaale —
Grafenſtraße — eine öffentliche Verſammlung ſtatt mit
dem Thema: „Warum noch techniſche Nothilfe?” (Oberingenienr
Hae=
gely=Kaſſel). Die Einſatztätigkeit der Techniſchen Nothilfe im
Land=
bezirk Heſſen 1920/24 (Regierungsbaumeiſter Hilsdorf=Frankfurt a. M.).
(Näheres ſiehe Anzeige.)
—Auszahlung von Militär=Verſorgungsgebührniſſen beim hieſigen
Loſtamt 1. Bei der am 29. März ſtattfindenden Auszahlung der
Militär=Verſorgungsgebührniſſe für April muß die am 27. Februar
den Rentenempfängern ausgehändigte Lebensbeſcheinigung, mit
amt=
licher Beglaubigung verſehen, vorgelegt werden; ohne dieſe
Beſcheini=
ung findet eine Auszahlung der Gebührniſſe nicht ſtatt. Die Zahlung
rfolgt an acht Stellen in der Paketausgabe. Die an dieſem Zahltage
nicht abgehobenen Beträge werden nur bis zum 2. April einſchließlich
zum Abheben in der Rentenſtelle während der Zahlſtunden von 8½
Uhr vorm. bis 12½ Uhr nahm. bereitgehalten; eine Zuſtellung der
Beträge erfolgt nicht mehr; ſie werden vielmehr nach dieſem
Zeit=
punkte dem Verſorgungsamte zurücküberwieſen.
—Vermögensſteuer 1924. Alle juriſtiſchen und natürlichen
Per=
onen haben bis zum 15. April 1924 eine Vermögensſteuererklärung
dem Finanzamt abzugeben. (Siehe auch amtliche Bekanntmachung.)
Falls Vorauszahlungen nicht oder in geringerer Höhe, als nach dieſer
Erklärung gerechnet, gezahlt ſind, ſind die fehlenden Beträge mit
er Abgabe der Steuererklärung an die Finanzkaſſe nachzuzahlen.
Die Erklärungsformulare werden zugeſandt werden. Wer bis zum
April 1924 kein Formular erhalten hat, kann dasſelbe nach dem
April bei dem zuſtändigen Finanzamt in Empfang nehmen.
— Bund Heſſiſcher Flieger „Heſſen=Flieger‟ Darmſiadt. Vor
über=
fülltem Saal veranſtaltete der Bund Heſſiſcher Flieger am 21. ds. Mts.
inen Werbe= und Vortragsabend, an dem Mitglieder der Regierung und
Behörden teilnahmen. Der erſte Vorſitzende des Bundes, Herr E.
Schwarz, begrüßte die Anweſenden und dankte für das zahlreiche
Er=
cheinen. Redner legte dann in eindringlichen Worten dar, mit welcher
Schwere der Friedensvertrag von Verſailles auf der Fortentwicklung des
heutſchen Flugweſens laſtet. Er wies darauf hin, daß wir wieder Gefahr
aufen, wie vor dem Kriege, in der Eroberung der Luft hinter den
an=
eren Nationen zurück zu bleiben und daß das Flugweſen in
volkswirt=
ſchaftlicher, techniſcher und ſportlicher Hinſicht unbedingt notwendig ſei
er Vortragende betonte, daß der Bund es ſich zur Aufgabe gemacht
habe, den ehemaligen Motorfliegern Gelegenheit zu geben, den
altver=
rauten Sport wieder zu pflegen und in allen Anhängern und Freunden
es Flugſportes durch Lehrkurſe und ſportliche Veranſtaltungen die
Be=
geiſterung für dieſen ſchönſten Sport zu wecken. Darauf folgte der
Vor=
rag des ehemaligen Fluglehrers A. Knothe über „Flugweſen und
flug=
echmiſche Ausbildung”. Nach kurzer Ueberſicht über die
Vorkriegsentwick=
lung des Flugweſens kam der Redner auf die eigentliche Ausbildung des
Fliegers zu ſprechen und gab den Zuhörern einen lehrreichen Ueberblick
iber die allerdings nicht leichten und ernſten Anforderungen, die an den
Ziloten geſtellt werden; der Redner weckte durch die ſtraffe, durch und
durch ſportbegeiſterte Art ſeines Vortrages das vollſte Intereſſe ſeiner
Zuhörer. Darauf folgten dieſem Vortrag erläuternde Lichtbilder, und
dann ließ Fluglehrer Buſch in intereſſanten und abwechſlungsreichen
Licht=
ſildern an Hand eines anregenden Vortrages die Erlebniſſe eines
Feld=
fliegers an den Augen der Anweſenden vorüberziehen. Die Lichtbilder
daren vorzüglich ſcharf und klar und außerordentlich geſchickt ausgewählt.
Die friſche und oft humoriſtiſche Art des Vortrags feſſelte alle
Anweſen=
den bis zum letzten Bilde. Anmeldungen zur Mitgliederſchaft nimmt der
1. Vorſitzende, E. Schwarz, Darmſtadt, Hügelſtr. 59, entgegen. Die nächſte
Zuſammenkunft findet Freitag, den 28. März, im Reſtaurant Heß,
Kirch=
ſtraße 3, ſtatt.
— Gartenbauverein und Gartengenofſenſchaft Darmſtadt. Wir weiſen
hierdurch unſere Mitglieder auf die Bekanntmachung in der Sonntags=
Nummer dieſes Blattes hin, wrnach der Beſuch der
Filmvorfüh=
ungen am Freitag, den 28. März, nur gegen Vorzeigung der dort
rwähnten beſonderen Eintrittskarten geſtattet werden kann.
* Richard=Wagner=Verein. Wie bereits mitgeteilt, wird der
Ver=
ein am Mittwoch, 9. April, mit dem 11. Klavierabend von
Kammer=
virtuoſin Frau Frieda Kwaſt=Hodapp aus Verlin nach
halb=
jähriger Pauſe ſeine Tätigkeit wieder aufnehmen. Der
Karten=
vorverkauf wird heu te bei Konzert=Arnold eröffnet. Bei der
über=
großen Nachfrage wird ſich die Kartenabgabe zunächſt auf
Mitglie=
der beſchränken, und Nichtmitglieder (die doppelte Preiſe zahlen)
können zunächſt nur vorgemerkt werden. Die Eintrittspreiſe für
Mit=
glieder ſind 2.— Mk. für den numerierten und 1.— Mk. für den
un=
numerierten Platz:
Bayern=Pfalzkundgebung.
— Die vom Bahern=Verein in Darmſtadt am Samstag, 29. März
b. J., abends 7½ Uhr, im Kleinen Haus ſtattfindende vaterländiſche
Feier zugunſten der bedrängten Pfalz verſpricht eine dem Zwecke
wür=
dige Veranſtaltung zu werden. Die Feier, von landsmannſchaftlichem
Sinne getragen, wird nicht in die hohe Politik ausſchweifen, ſie wird
vielmehr den Heimatsgedanken wieder wachrufen, der die Pfälzer in
dem Feſthalten an den treu=deutſchen Gedanken ſo ſtart gemacht hat.
Dieſer Heimatsgedanke wird in dem Programm der Veranſtaltung
ſo recht zum Ausdruck kommen. Eingeleitet durch den erſten, ernſten,
Teil, in welchen in zwei Prologen Bayern und Pfalz verſinnbildlicht
und in einer Anſprache, umgeben von heimatlichen Chören und dem
Orcheſter, der Pfälzer gedacht werden ſoll, folgt ein zweiter,
heimat=
licher, heiterer Teil mit Schuhplattler=Aufführungen, ausgewählten
ur=
wüchſigen Stücken, abwechſelnd mit landsmänniſchen Chören und
Quartetten. Den Schluß bildet das oberbayeriſche Gebirgsſtück mit
Gefang „s Lenei” von Alois Dreher, das ſo recht die treuen
Eigen=
ſchaften des Volkes verkörpert. Alle Darbietungen werden
ausſchließ=
lich von Mitgliedern des Bayern=Vereins zum Vortrag gebracht.
Der Verein, dem in ſeinen Darbietungen ein guter Ruf
voraus=
geht, wird unter Hingabe für den guten Zweck den Abend zu einem
eindrucksvollen und genußreichen geſtalten. Die Karten im
Vorver=
kauf ſind bereits erhältlich an der Theaterkaſſe im Verkehrsbüro und
in der Muſikalienhandlung von Arnold, Wilhelminenſtraße. Es iſt
damit zu rechnen, daß die Teilnahme eine ſehr rege wird und daß
die Feier zu einer großen, vom Heimatſinn getragenen Kundgebung
für die Treuen in der Pfalz ſich auswirkt.
Hefſiſches Landestheater• Kleines Haus
Donnerstag, den 22. März, abends 8 Uhr
ANAR-Äuartett
1. Streichquartett op. 7 D-moll von Arn. Schönberg
2. Streichquartett op. 32 von Paul Hindemith
Frankfurter Zeitung über das Amar=Quartett: „Dieſes Quariett
vereinigt durchweg hocheniwickeltes Spielvermögen mit etwas, was
angeboren ſein muß: Jugend. Es ſind prächtige, ſchwungvolle, ganz
der Sache ergebene Muſikanten, die mit ihrer Zeit ſtürmen.”
preiſe: II. Parterre 1.—, II. Sperrſitz 3.—, Balkon 5.— Mk.
I. Parterre 2.—, I. Sperrſitz 4.— Nik.
Mittellogen, Balkonlogen 6.— Mk.
(3673
* Funfverkehr.
Ab 21. d. M. iſt auf Grund Art. 48 R.V. verordnet:
Sendeein=
richtungen und Empfangseinrichtungen, jeder Art, die
geeignet ſind, Nachrichten, Bilder oder Töne auf elektriſchem Weg ohne
Verbindungsleitungen oder mit elektriſchen, an einem Leiter geführten
Schwingungen zu übermitteln oder zu empfangen (Funkanlagen),
dür=
fen, ſoweit es ſich nicht um Einrichtungen der Reichswehr handelt, nur
mit Genehmigung der
Reichstelegraphenverwal=
tung errichtet oder betrieben werden. Ein Recht auf Erteilung
der=
ſelben beſteht nicht (§ 2 R.=Geſ. über das Telegraphenweſen vom 6. April
1892 bzw. 7. März 1908). (S 1.). Wer vorſätzlich, entgegen 8 1,
Funk=
anlagen errichtet oder betreibt, verwirkt Gefängnis, Verſuch iſt ſtrafbar.
(§ 2.). Wer eine elektriſche Telegraphenanlage, die ohne metalliſche
Veu=
bindungsleitung Nachrichten vermittelt oder eine Funkanlage im Sinne
§ 1 ohne Genehmigung der Reichstelegraphenverwaltung errichtet hat
oder ſie ohne ſolche betreibt und binnen vier Wochen (d. h., da 18. April
Feiertag iſt, bis 19. April 1924) bei Reichstelegraphenverwaltung
Genehmigung beantragt, bleibt ſtraflos, ſoweit die ſtrafbaren
Handlun=
gen vor Stellung des Antrags begangen ſind.
Gegenſtände, die zur Begehung eines Vergehens gegen § 9 des
Tele=
grabhengeſetzes und § 2 dieſer Verordnung gebraucht oder beſtimmt
waren, ſind für das Reich einzuziehen, gleichviel, wem ſie gehören und ob
ein Strafverfahren eingeleitet wird. Die Einziehung iſt durch Urteil
auszuſprechen, mit deſſen Rechtskraft das Eigentum an den
Gegenſtän=
den auf das Reich übergeht und Rechte Dritter erlöſchen. Die Beaniten
der Polizei und Staatsanwaltſchaft können Räume, in denen ſich
Funk=
anlagen (8 1) befinden oder vermutet werden, zur Prüfung der Anlagen
und zur Durchſuchung der Räume jederzeit betreten, wenn der Verdacht
einer ſtrafbaren Handlung nach § 2 beſteht, ohne daß es richterlicher
An=
ordnung bedarf. Beauftragte der Telegraphenverwaltung ſind befugt,
ſich an den Prüfungen und Durchſuchungen zu beteiligen.
Die Polizei hat unbefugt errichtete oder unbefugt betriebene
Tele=
graphen= und Funkanlagen außer Betrieb zu ſetzen oder zu beſeitigen —
ohne vorherige Androhung.
Wer in öffentlichen Bekanntmachungen oder in für größeren
Per=
ſonenkreis beſtimmten Mitteilungen Sende= oder Empfangseinrichtungen
ſowie für ſolche beſtimmte Einzelteile ankündigt, anpreiſt oder anzeigt,
hat den deutlichen ausdrücklichen Hinweis zuzufügen, daß Errichtung und
Betrieb von Funkſende= oder Funkempfangseinrichtungen im Inlande
ohne Genehmigung der Reichstelegradhenverwaltung verboten und
ſtraf=
bar iſt. Bei Ankündigungen, Anpreiſungen und Anzeigen in Zeitungen,
Zeitſchriften und Schriftwerken muß jede einzelne Ankündigung,
An=
preiſung oder Anzeige bei Strafe von Gefängnis oder Geld (bei
vorſätz=
lichem und fahrläſſigem Handeln) dieſen Hinweis enthalten.
— Der Verbanb Heſſiſcher Regimentsvereine hat, wie man uns
mit=
teilt, mit den Vorarbeiten zu einer großen Feier begonnen, die am
17. Auguſt ſtattfinden wird zum Gedächtnis der 10jährigen
Wiederkeh=
der Feuertaufe der Heſſiſchen Diviſion in der großen Schlacht bei
Neuf=
chateau=Anloh=Maiſſin 1914 und der Schlacht von Gradelotte=St. Pridat
1870. Anläßlich dieſer Feier ſoll eine dem Verband geſtiftete Fahne
genagelt und feierlich geweiht werden. Die mit der Tradition der elten
Regimenter beauftragten Reichswehrtruppenteile werden mit
Abord=
nungen vertreten ſein. Nähere Mitteilungen folgen.
* Entſchädigung der Schöffen, Geſchworenen und
Vertrauensper=
ſonen. Ab 1. April 1924 gilt: Genannte Perſonen erhalten als
Ent=
ſchädigung für den ihnen durch die Dienſtleiſtung entſtehenden
Verdienſt=
ausfal. für jede angefangene Stunde der durch die Dienſtleiſtung
ver=
ſäumten Arbeitszeit einen Betrag von 0,05 bis zu 0,75 Goldmark. Die
Höhe der Entſchädigung, die für höchſtens 10 Stunden gewährt wird,
iſt im Einzelfalle unter Berückſichtigung der regelmäßigen
Erwerbs=
tätigkeit feſtzuſetzen. Außerdem wird gezahlt: für jeden Tag der
Dienſt=
leiſtung ein Tagegeld und für jedes durch die Dienſtleiſtung notwendig
gewordene Nachtquartier ein Uebernachtungsgeld nach den Sätzen, die
ein Reichsbeamter der Stufe I für eine Dienſtreiſe erhält. Als Fahrkoſten
werden vergütet: 1. bei Wegeſtrecken, die auf Eiſenbahnen, Schiffen oder
ſonſtigen öffentlichen vegelmäßigen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden
oder zurückgelegt werden können, der Fahrpreis für 3. Wagenklaſſe (2.
Schiffsklaſſe); bei anderen Wegeſtrecken für jedes angefangene Kilometer
des Hin= und Rückwegs 0,05 Gmk. Die Geſamtſumme der Entſchädigung
iſt auf volle 5 Gmk. aufzurunden.
w. Die Auszahlung von Zwergrenten in der Unfallverſicherung.
Ueber die Auszahlung von Zwergrenten in der Unfallverſicherung wird
mitgeteilt: Die Unfallrente von 10 und 15 Prozent der Vollrente
wer=
den nach dem Geſetz vom Auguſt 1923 nicht aufgewertet. Den
Berechtig=
ten konnte daher die Poſt nur einen Goldpfennig zahlen. Zur
Beſeiti=
gung dieſes für die Verletzten und die Zahlſtellen ſchädlichen Zuſtandes
hat der Reichsarbeitsminiſter am 21. März angeordnet, daß bei der
Auszahlung die Zwergrenten auf eine Goldmark aufgerundet werden.
Dadurch erhält das Zahlungsgeſchäft wieder einen wirtſchaftlichen Sinn
ohne daß damit die Zulagenberechtigung der Zwergrenten ausgeſprochen
iſt. Dem neuen Reichstag wird ein Geſetzentwurf zugehen, der die
Ab=
löſung der kleinen Renten behandelt.
Paß= und Zollreviſion. Durch Verhandlungen mit den
franzöſi=
ſchen Beſatzungsbehörden iſt erreicht worden, daß ſeit einiger Zeit in
Eſchborn beim Uebergang nach dem beſetzten Gebiet die Paß= und
Zollreviſion zunächſt bis auf weiteres in den Zügen vorgenommen wird.
Den Reiſenden bleibt daher das läſtige und oft geſundheitsſchädliche
Warten im Freien erſpart. Von ihrem Verhalten wird es in erſter Linie
abhängen, wie lange dieſer Zuſtand beibehilten wirb. Alle Reiſenden
werden daher beſonders dringend ermahnt, alle den Paß= und
Zollvor=
ſchriften für das beſetzte Gebiet zuwiderlaufenden Handlungen zu
unter=
laſſen, die geeignet ſein könnten, die Franzoſen zu einer Aende ung des
zugeſtandenen neuen Reviſionsderfahrens zu beſtimmen.
— Unfälle. Sonntag vormittag ereigneten ſich beim Fußballſpiel
auf dem Exerzierplatz zwei ſchwere Unfälle. Ein Spieler kam zu Fall
und erlitt einen komplizierten Oberarmbruch; ein weiterer Spiele
er=
hielt einen ſehr heftigen Stoß gegen den Kopf, ſo daß er bewußtlos
zuſammenbrach. Beide Verletzten wurden durch die Rettungswache nach
dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht. — Auf dem Kapellplatz wurde
eine Schülerin von Krämpfen befallen. Die Rettungswache verbrachte
dieſelbe mit der Krankenbahre nach ihrer Wohnung.
* Der Landesbeamtenausſchuß
der Deutſchen Volkspartei
trak am 22. März 1924 zu Darmſtadt zu einer Tagung zuſammen.
Die Verſammlung war gut beſucht. Dem eingehenden Referat über alle
zur Zeit die Beamtenſchaft bewegenden Fragen folgte eine rege
Aus=
ſprache, an der ſich auch mehrere der anweſenden Landtagsabgeordneten
beteiligten. Gegen die in Beamtenkreiſen anzutreffende Anſicht, als ſei
die Deutſche Volkspartei beamtenfeindlich eingeſtellt, wurde entſchieden
Stellung genommen und darauf hingewieſen, daß die Erleichterungen
beim Beamtenabbau in Heſſen der Deutſchen Volkspartei zu verdanken
ſind, daß ſich aber andere Parteien durchaus nicht ſcheuen, gegen die
Be=
amten Stellung zu nehmen, wenn ſie dies für richtig halten. Der
Be=
weis für dieſe Behauptung iſt die Abſchaffung des Tarifholzes in Heſſen
auf Veranlaſſung der Sozialdemokraten und des Bauernbundes, und
die rückſichtsloſe Handhabung der Beamtenabbauverordnung durch die
Reichsverkehrsverwaltungen, deren verantwortliche Miniſter der
Demo=
kratiſchen Partei und dem Zentrum angehören. Das Ergebnis der
Be=
ratung iſt in nachfolgender Entſchließung, deren berechtigte
Forderun=
gen der anweſende Landesparteivorſitzende Rechtsanwalt Abg. Dingeldey
rückhaltlos anerkannte und für die er ſich voll einzuſetzen verſprach,
zu=
zuſammengefaßt: Entſchließung:
I. Zum Beamtenrecht.
Die Beamtenſchaft ſieht in der ſeit vier Jahren geübten
Verſchlev=
pung des Beamtenvertretungsgeſetzes eine ſchwere
Be=
nachteiligung. Der Beamtenausſchuß der Deutſchen Volkspartei
ver=
langt daher, daß dieſes Geſetz beim Zuſammentritt des neuen
Reichs=
tages in einer für die Beamtenſchaft annehmbaren Form ſofort
verab=
ſchiedet wird. Von der Reichstagsfraktion der D.V.P. wird erwartet,
daß ſie ſich dieſe Forderung der Beamtenſchaft zu eigen macht.
II. Zum Beamtenabbau.
1. Die Beamtengeſetzgebung, wie ſie vor dem Nuhreinbruch beſtand,
iſt alsbald in vollem Umfange wieder herzuſtellen.
2. Weitgehende Förderung des freiwilligen Ausſcheidens.
3. Rechtzeitige Vorbereitungen, um abgebaute Beamte in andere
Be=
rufe überzuleiten.
4. Dem Abbau muß vorangehen:
a) Verringerung der Aufgaben des Reichs, der Länder und der
Ge=
meinden; Einſchränkung der Geſetzgebung, Vereinfachung der
Behördenorganiſation, Anlehnung an bewährte
Verwaltungs=
grundſätze der Privatwirtſchaft.
b) Planmäßige Verringerung aller nichtbeamteten Hilfskräfte im
Reichs=, Staats= und Gemeindedienſt.
5. Gerechte Auswahl der nach Artikel 3 8 3 in den einſtweiligen
Ruhe=
ſtand zu Verſetzenden durch eine noch zu bildende paritätiſche
Schiedsſtelle — Aufſtellung eines feſtumriſſenen Planes, aus dem
Abbauziel und Abbautempo hervorgeht.
6. Artikel 14 enthält eine ungewöhnliche Härte für verheiratete
weib=
liche Beamte. Ihre Behandlung nach den Grundſätzen des Art. 3
iſt ein Gebot der Gerechtigkeit.
7. Wiederverwendung abgebauter Beamten, die ſich noch nicht in
vor=
geſchrittenem Alter befinden, iſt aus Sparſamkeitsgründen
not=
wendig.
8. Beförderungen müſſen ſobald wie irgend möglich wieder einſetzen,
und zwar derart, daß in keiner Laufbahn eine Verſchlechterung der
Beförderungsverhältniſſe eintritt.
9. Bei dem Abbau ſind zunächſt die aus anderen Berufen
zugeſtröm=
ten Perſonen ihrem urſprünglichen Berufe wieder zuzuführen, und
die aus rein parteipolitiſchen Gründen angeſtellten Beamten zu
entfernen.
10. Die beſchloſſene Entlaſſung ausgewieſener Beamten und Angeſtellten
iſt rückgängig zu machen. An ihren Abbau kann, wenn überhaupt,
erſt dann gedacht werden, wenn ſie in ihre Heimat zurückgeſührt und
für ihre Verluſte ausreichend entſchädigt ſind.
11. Für die Verſorgungsberechtigten: Durchführung
der Anſtellungsgrundſätze von allen Behörden des Reiches, der
Län=
der und der Gemeinden. Sozial gerechte Anrechnung der
Vordienit=
zeit. Die dieſen Verſorgungsberechtigten vorbehaltenen Stellen
dür=
fen durch Hilfskräfte nicht beſetzt werden, und ſind nach Ablauf der
(Einſtellungsſperre den Verſorgungsbercchtigten reſtlos zugängig zu
machen. Vermeidung von Benachteiligungen bei Beſetzung von
Beförderungsſtellen.
III. Arbeitszeit und Urlaub.
Der Landesbeamtenausſchuß wendet ſich gegen einen
ſchemati=
ſchen 9= oder gar mehrſtündigen Arbeitstag.
Jegliche Verkürzung des Erholungsurlaubes der Beamten lehut
er ab.
IV. Beamtenbeſoldung.
Der Landesbeamtenausſchuß empfindet es als Pflicht, die
verant=
wortlichen Stellen warnend auf die unausbleiblichen Folgen der
uner=
träglich niedrigen Entlohnung der Beamten hinzuweiſen.
Unterernäh=
rung und nachlaſſende Arbeitsleiſtung werden die nächſten und nicht
ein=
mal die gefährlichſten Folgen ſein. Schlechtbezahlte Kräfte werden
Verſuchungen leichter unterliegen. Handel und Gewerbe leiden darunter,
daß Beamte als Käufer ausſcheiden. Die Gehälter reichen auch nach der
neueſten Regelung nicht zur notdürftigſten Lebensführung aus; bei den
unteren Gruppen herrſcht eine unerträgliche Notlage. Durch die
Reichs=
tagsfraktion iſt daher zu erſtreben:
1. Schleunigſte weitere Erhöhung der Beamtenbezüge.
2. Erhöhung der Einnahmen des Reichs durch ſofortige energiſche
Bei=
treibung von Steuern.
3. Schutz aller Verbraucherkreiſe gegen Ausbeutung infolge
ungerecht=
fertigter Preisbildung, ſowie weiterer Preisabbau unter
Ausſchal=
tung jedes überflüſſigen Zwiſchenhandels.
V. Einheit der Partei.
Der Landesbeamtenausſchuß verurteilt, namentlich im Hinblick auf
die Reichstagswahlen alle Zerſplitterungsabſichten, und fordert
Auf=
rechterhaltung der Einheit einer ſtarken Deutſchen Volkspartei in
natio=
nalem, liberalem und ſozialem Geiſte.
* Arbeitswieberaufnahme in der Eiſenbahnwerkſtſtätte. In der
unter franzöſiſcher Leitung ſtehenden Eiſenbahnwerkſtätte am
Haupt=
bahnhof iſt es nach langwierigen Verhandlungen gelungen, eine
Eini=
gung zu erzielen. Nach zehntägiger Unterbrechung iſt die Ausſperrung
beendet. Die Arbeit wurde am Montag morgen wieder aufgenommen.
Der franzöſiſche Werkdirektor mußte im großen und ganzen die
For=
derungen der ſeinerzeit von ihm ausgeſperrten Arbeiter erfüllen. Vor
allem ſind bezüglich der Lohnhöhe neue Vereinbarungen getroffen
worden.
— Preußiſch=Sübdeutſche Klafſenlotterie. Die Ziehung 2. Klaſſe
der neuen Rentenmark=Lotterie mit einem Hauptgewinn von 100 000
Rentenmark findet bereits am 4. April ſtatt. — Wie aus dem
Inſeratenteil erſichtlich, ſind bei den zuſtändigen ſtaatlichen Einnehmern
noch ein Anzahl Kaufloſe in allen Teilungen frei. Spielluſtige werden
hierauf beſonders aufmerkſam gemacht.
* Eine Anerkennung. Wir erhalten aus dem
Kranken=
haus das nachſtehende Schreiben, das wir ohne Kommentar
und ohne Aenderung wiedergeben: „Krankenhaus, Grafenſtraße.
Hochgeehrter Herr Redakteur! Bewunderung bewegt mich, dieſe
Zeilen zu ſchreiben mit der herzlichen Bitte einer armen
Kran=
ken, dieſen Artikel in Ihrem geſchätzten Blatte zu bringen. Mir
iſt das Bein abgeſchnitten. Ich liege ſchon lange im Städtiſchen
Krankenhauſe und bewundere dieſe Ordnung, dieſe Diſziplin,
alles geht wie am Schnürchen. An der Spitze der vorzügliche
Leiter, Herr Medizinalrat Fiſcher, mit ſeinen ausgezeichneten
Aerzten, ferner die Frau Oberin, die das Szepter führt, feſt und
gerecht ihres Amtes waltend, dann die jugendlichen
Pflege=
ſchweſtern, die mit unglaublichem Fleiße, Aufopferung und
Hin=
gabe ihre Kranken verſorgen, es iſt rührend, wenn man ſie
be=
obachtet. Gottes Segen allen! Hochachtungsvollſt (folgt
Unter=
ſchrift.”
* Berichtigung. In dem Inſerat auf Seite 6 in Nr. 83 vom letzten
Sonntag „An Darmſtadts Bürger” iſt ein Irrtum unterlaufen. Es
handelt ſich nicht um die Landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaften,
ſondern um die Tagung des Reichsverbandes der Deutſchen
Landwirt=
ſchaftlichen Genoſſenſchaften, den 37. Deutſchen Landwirtſchaftlichen
Ge=
noſſenſchaftstag, der vom 6.—10. Mai hier abgehalten wird.
Aus den Parteien.
— Deutſche Volkspartei. Auf dem Theaterzettel, der
den Wochenſpielplan der laufenden Woche veröffentlicht, iſt der am
Sonntag, den 30. März, im Kleinen Haus des Landestheaters
ſtattfin=
dende Vortrag von Profeſſor Dr. Müller als eine Veranſtaltung
der Deutſchen Volkspartei bezeichnet worden. Selbſtverſtändlich liegt
dem ein großes Mißverſtändnis zugrunde. Die Deutſche Volkspartei
bat mit dieſer rein privaten Veranſtaltung nicht das mindeſte zu tun.
Seite G.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 25. März 1924.
Nummer 35.
Aus Heſſen.
* Arheilgen, 24. März. Da Herr Beigeordneter, Direktor Heinrich
Erb, ſein Amt niedergelegt hat, wurde laut Beſchluß des Gemeinderats
der Termin zur Beigeordnetenwahl auf 15. Juni d. J. feſtgeſetzt. Die
Wahlkommiſſion beſteht aus folgenden Herven: Wahlkommiſſar
Bürger=
meiſter Jung, Protokollführer Ratsſchreiber Laroche, ferner die Herven
Gemeinderäte Barnewald, Bremer und Wolf. — Da man hier beabſichtigt,
ein Schwimmbad zu errichten, findet heute abend auf Einladung der
Bürgermeiſterei eine Verſammlung der verſchiedenen Vereinsvorſtände
und Intereſſenten im Nathausſaale ſtatt. Hoffentlich ſind die Beratungen
von Erfolg gekrönt und kommt die für die Allgemeinheit ſo wichtige
Sache recht bald in Fluß. — Auch die hieſige
Orcheſtervereini=
gung hat nun ihre Uebungsſtunden wieder aufgenommen und gedenkt
in Bälde wieder mit einem Konzerte, dem zweiten ſeit Beſtehen der
Ver=
einigung, an die Oeffentlichkeit zu treten.
* Eberſtadt, B. März. Todesfall. Am Samstag mittag wurde
unter zahlreicher Beteiligung Herr Bauunternehmer Ludwig Meckel II.
der Mitbegründer und Geſchäftsführer der Hoch= und Tiefbaugeſellſchaft
m. b. H. vorm. Rückert und Meckel, zu Grabe getragen. Im Alter von
32 Jahren ſtarb der ſtrebſame Geſchäftsmann an den Folgen eines
Lei=
dens, das er ſich im Kriege zugezogen hatte. Dem Leichenzuge ging die
Turngeſellſchaft mit ihrem Tambourkorps, die Freiw. Feuerwehr und die
Arbeiterſchaft voran. Am Grabe hielt Herr Pfr. Paul eine ergreifende
Rede. Die Wertſchätzung, der ſich der Verſtorbene erfreute, kam
noch=
mals beſonders zum Ausdruck durch die vielen Nachrufe am Grabe. U. a.
ſprachen unter Niederlegung von Kränzen Herr Peter Schäfer für die
Feuerwehr, Herr Gg. Nückert für den Vorſtand und Here Dr. Mainzer=
Darmſtadt für den Auffichtsrat der Geſellſchaft, Herr Ludwig Hintermeyer
für die Arbeiterſchaft, Herr Reinhart für die „Holka”, Herr Willy Nold
für das Bankhaus Naumann=Darmſtadt und Herr Hz. Hch. Noth für die
Turngeſellſchaft.
8 Eberſtadt, 23. März. Kriegsbeſchädigten=Konzert.
Die hieſige Ortsgruppe des Meichsbundes der Kriegsbeſchädigten= und
Hinterbliebenen hielt am Samstag abend im „Schwanenſaal” einen gut
beſuchten und gut gelungenen Konzert=Abend ab. Im Mittelpunkt des
Programms ſtanden die mannigfachen Geſangsvorträge des
Doppel=
quartetts des Geſangsvereins „Frohſinn”=Arheilgen unter Leitung des
Herrn Simmermayer und die Sopran=Lieder von Frl. Elvira Benz, die
ſämtlich mit großem Beifall aufgenommen wurden. Nicht zuletzt trugen
die Darbietungen des Muſikvereins „Edelweiß” viel zum guten Gelingen
des Abends bei. — Die Freiw. Feuerwehr mußte an zwei Tagen
hintereinander, am Samstag und am Sonntag, einen der Ihren zur
letz=
ten Ruhe begleiten: Am Samstag den Bauunternehmer Meckel und am
Sonntag den Zimmermann Wilhelm Schimpf, der 37 Jahre lang im
Baugeſchäft Philipp Dächerk tätig war.
— Roßdorf, 24. März. Der hieſige Turnberein veranſtaltet am
kom=
menden Sonntag den 30. d3. Mts., abends 8 Uhr, im Saale „Zur Sonne‟,
dahier, unter Mitwirkung ſeiner ſämtlichen Abteilungen, einen großen
Turn=Abend. Schüler und Schülerinnen, Turnerinnen und Turner
wer=
den dabei zeigen, was ſie im Laufe des Winters in raſtloſer Arbeit unter
Leitung ihrer Vorturner gelernt haben. Volkstänze und Neigen, Frei=
und Handgeräte=Uebungen und Geräteturnen werden in buntem Wechſel
dem Zuſchauer vorgeführt werden, ſo daß dem Geſchmack eines jeden
Be=
ſuchers Rechnung getragen werden wird und gleichzeitig gezeigt wird, wie
vielſeitig die Ausbildung des Körpers ſowohl als auch des Geiſtes in der
deutſchen Turnerſchaft betrieben wird. Im Intereſſe der guten
Beſtreb=
ungen der Turnerei wäre der Veranſtaltung ein zahlreicher Beſuch zu
wüinſchen.
r. Babenhauſen, 23. März. Kommenden Sonntag, den 30. März,
wird vorausſichtlich die Städt. Akademie für Tonkunſt in Darmſtadt ihr
zweites Konzert dahier veranſtalten. Die Vortragsfolge wird noch
bekannt gegeben werden. Bei dem guten Ruf, den das kleine Orcheſter
der Akademie hat, iſt mit einem guten Beſuch zu rechnen.
r. Langſtadt, 23. März. Der hieſige Geſangverein „Liederkranz”
feiert am 19., 20. und 21. Juli ſein 50jähriges Beſtehen und ſein 50
jäh=
riges Fahnenjubiläum. Einladungen an die Brudervereine ſind bereits
ergangen.
r Schaafheiu, 23. März. Unſev Kriegerverein, einer der älteſten
in Heſſen, begeht am 20. Juli d. Js, die Feier ſeines 75jährigen
Stif=
tungsfeſtes.
N Aus dem Gerſprenztal, 23. März. Holzpreiſe. Als ſehr
hoch müſſen die Preiſe für Brennholz bezeichnet werden. Für 1 Meter
Buchen=Scheitholz werden von den Kaufluſtigen 35—40 Mk. bei den
Ver=
ſteigerungen geboten. Für das Meter Tannen=Prügelholz werden 20—25
Mark erlöſt. Um dieſes hohen Preiſes willen laſſen ſehr viele
Privat=
waldbeſitzer Brennholz fällen. Das große Angebot in Brennholz wird
daher eine Senkung des Preiſes zur Folge haben.
A Aus dem Kreiſe Erbach, 23. März. Aenderung der
Brot=
verſorgung. Seit dem 20. März hat die Markenbrotverſorgung in
unſerem Bereich aufgehört. Vom Kommunalverband Erbach wurde als
Einheitspreis für den Laib Brot, 3 und 4 Pfund, 55 Pfennnig feſtgeſetzt.
— Fleiſchpreiſe. In einzelnen Orten hatten die Metzger den Preis
für das Pfund Rindfleiſch von 70 Pfennnig auf 76 Pfennig erhöht.
In=
folge einer Anordnung der Preisprüfungsſtelle Erbach wurde jedoch der
Preis für das Pfund Nindfleiſch auf 70 Goldpfennig als angemeſſen
feſt=
geſetzt. Die behördliche Ueberwachung der Preiſe für Lebensmittel dürfte
ſich für lange Zeit hinaus noch notwendig erweiſen.
B. Gernsheim, 23. März. Am 16. März d3. Mts. feierte Herr
Doktor Ehrmann ſein 50jähriges Doktorjubiläum, 48 Jahre übt er ſeine
Praxis in Gernsheim bis jetzt noch aus. — Holzverſteigerung am
21. März. Es wurden für 2 Meter Buchen=Scheiter 20—25 Goldm.
ge=
löſt, für 2 Meter Eichen=Scheiter 18—25 Goldm, für 2 Meter Tannen=
Scheiter 20—22 Goldm., für 2 Meter Tannen=Prügel 18—32 Goldm., für
2 Meter Neiſig=Bengel=Holz 8—9 Goldm.
zw. Biſchofsheim b. Mainz, B. März. Der hieſige Bahnhof iſt als
Umſchlagsbahnhoß in der letzten Zeit wieder ſehr zur Geltung gekommen.
Wenn der Verkehr auch an die Friedenszeit noch lange nicht heranreicht,
ſo iſt doch das rollende Material, das den hieſigen Bahnhof jetzt wieder
paſſiert, ſchon recht bedeutend.
sw. Worms, 23. März. Feuer durch ſpielende Kinder,
Zu benachbarten Leiſelheim iſt eine Scheune bis auf die Grundmauern
ausgebrannt. Durch die Unvorſichtigkeit ſpielender Kinder iſt das Feuer
eutſtanden.
Gießen, 24. März. Die Deutſche Volkspartei veranſtaltete
am Sonntag abend im Gewerbehaus eine gut beſuchte
Mitgliederver=
ſammlung, in der Generalſekretär Kollbach Darmſtadt, über die
politiſche Lage ſprach. Der Redner ſchilderte zunächſt unſere
in=
nen= und außenpolitiſche Lage zur Zeit des Rücktritts des Kabinetts Cuno
und zeigte unter welch außerordentlich ſchwierigen Verhältniſſen das erſte
Kabinett Streſemann ſeine Tätigkeit begann. Er ſprach weiter eingehend
über die Wirkſamkeit des Kabinetts Streſemann, das trotz aller
beſtande=
nen Schwierigleiten dem Deutſchen Vaterlande außerordentlich wertvolle
Dienſte geleiſtet habe. Der Redner ging ſodann auf die perſönlichen
An=
griffe ein, denen beſonders Streſemann ausgeſetzt war und betonte mit
Necht, daß durch derartige Angriffe nicht unſerem Vaterlande, wohl aber
unſeren Feinden Dienſte geleiſtet würden. Reicher Beifall belohnte den
Redner für ſeine intereſſanten Augführungen, die Veranlaſſung zu einer
anregenden Ausſprache gaben. — Auch in anderen Orten der Provinz
Oberheſſen fanden in den letzten Tagen gut beſuchte Verſammkungen der
Partei ſtatt, in denen Generalſekretär Kollbach, Darmſtadt, über das
gleiche Thema ſprach.
N Bad Nauheim, 24. März. Vom 1. April, an dem die
Sommer=
kur beginnt, koſtet die große Kurkarte bis 1. Mai 25 Gm., von
da ab bis Schluß der Hauptkurzeit (1, oder 15. September) ſoll Erhöhung
auf nicht mehr als 30 Gm. eintreten. — Betr. Bäderpreiſe ſoll der
Durchſchnittspreis für ein Bad einſchl. Wäſche 3 Gm. nicht überſteigen.
Laubach, 94. März. Bei dem öffentlichen. Vortrage von Hermn
Generalſekretär Kollbach, zu dem die hieſige Ortsgruppe der D.V.P.
eingeladen hatte, waren über 250 Perſonen erſchienen. Mit ſeinen
packen=
den Ausführungen zur Reichs= und Landespolitik im Hinblick auf die
Leiſtungen der D.V.P. und ihrer Führer entwarf der Vortragende ein
überzeugendes Bild einer ſelbſtloſen aber erfolgreichen Poelitik. Der
Beifall der Verſammlung war überaus herzlich und der Eindruck der
Rede ſo ſtark, daß die ebenfalls anweſenden zahlreichen politiſchen Gegner,
die ſich z. T. ſchon vor dem Vortrage zur Ausſprache angemeldet hatten,
nachher trotz wiederholter Aufforderung von der gebotenen Diskuſſion
keinen Gebrauch machten.
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Aitbestaesen
Verband reiſender Kaufleute Deutſchlands
in Leipzig.
Die 38 Generalverſammlung wurde in Leipzig im Geſellſchaftshaus
„Tunnel” eröffnet. Nachdem man dem früheren Vorſitzenden des
Auf=
ſichtsrates des Verbandes, Haaſe, eine kurze Ehrung gewidmet hatte,
wurde in die Tagesordnung eingetreten. Der Jahres= und
Rechen=
ſchaftsbericht für 1923 wurde ohne Debatte genehmigt, der Verwaltung
wurde Entlaſtung erteilt. Zur Feſtſetzung der zukünftigen Beiträge der
Mitglieder zu den Verwaltungskoſten und den Unterſtützungsleiſtungen
des Verbandes wurde eine befondere Kommiſſion gewählt. Der Beitrag
wurde von ihr auf 48 Mark für das Jahr fetzgeſetzt. Im Verlaufe der
Verhandlungen wurde die Frage aufgeworfen, ob im Verband
obliga=
toriſch Gaue gebildet werden ſollen. Die Debatte über dieſen Punkt
war außerordentlich lebhaft. Der Antrag auf obligatoriſche Gaubildung
wurde aber ſchließlich doch abgelehnt. Die ſonſtigen Verhandlungen
be=
zogen ſich im weſentlichen auf interne Verbandsangelegenheiten. Bei
den Satzungsänderungen wurde die Beſtimmung, nach der der
Vor=
ſitzende des Aufſichtsrates in Leipzig wohnen muß, geſtrichen. Bei den
Aufſichtsratswahlen wurden die Herren Franke=Leipzig, Stursberg=
Elberfeld, Pilopp=Breslau, Braun=Freiburg i. Br. und Tilliſch=Berlin
gewählt. Der Haushaltsplan wurde mit 105 000 Mark für 1924
geueh=
migt. Als Ort der nächſten Generalverſammlung wurde Königsberg
i. Pr. beſtimmt.
Mit der Generalverſammlung waren außerdem Tagungen des
Voltswirtſchaftlichen Ausſchuſſes des Verbandes ſowie der Obmänner der
Handelzvertretergruppen im Verbande verbunden. Im Verlaufe der
Verhandlungen des erſtgenannten Ausſchuſſes wurde befonders auf die
Nachteile der hohen gemeindlichen Gewerbeſteuern eingegangen und eine
rege Agitation dagegen beſchloſſen. Außerdem wurde auch auf die heute
noch in vielen Orten Deutſchlands beſtehenden, ungewöhnlich hohen
Ho=
telpreiſe hingewieſen. Es ſei dringend erforderlich, ſo wurde ausgeführt,
baß das Hotelgewerbe endlich auch daran denken müſſe, abzubauen.
Der Verkehr werde ſonſt ernſtlich gefährdet. Es ſoll gefordert werden,
daß der Verband bei der Feſtſetzung der Hotelpreiſe in den
Preisprü=
fungsſtellen mit zu Rate gezogen wird. In der Verbandszeitſchrift ſollen
jetzt auch wieder die Hotels, die angemeſſene Preiſe, veröffentlicht
wer=
den.
In der Tagung der Handelsvertreter, die anläßlich der
General=
verſammlung abgehalten wurde, erſtattete Direktor Pilz einen längeren
Bericht über die Tätigkeit des Verbandes in Handelsvertreterfragen.
Beſonders auf die Steuer= und Proviſionsfragen wurde eingegangen,
Dr. Kutſcher hielt einen eingehenden Vortrag über die gegenwärtige
Wirtſchaftslage Deutſchlands. Schließlich wurde beſchloſſen, erneut gegen
die für den Handelsvertreter ſo überaus ungerechte Umſatzſteuer
vor=
zugehen.
Die Generalverſammmlung nahm außerdem auf Grund der Bera=
durch die der Reiſeverkehr in außerordentlicher Weiſe zum Nachteil der
reiſenden Kaufleute belaſtet werde. Auch gegen dieſe Steuer ſoll
ent=
ſprechend vorgegangen werden.
Der Generalverſammlung ging ein Begrüßungsabend voraus, der
zugleich als Wohltätigkeitsfeſt für die Unterſtützungskaſſen des
Verban=
des gedacht war. Ein Prolog von Direktor Pilz führte den reiſenden
Kaufmann auf das Podium, er ſchilderte in begeiſterten Worten die
hohen, vaterländiſchen Aufgaben, die dem reiſenden Kaufmann jetzt
geſtellt werden. Anſprachen des Vorſitzenden der Sektion Leipzig, Herrn
Erich Franke, des Vorſitzenden des Aufſichtsrates, Herrn Julius Lipp=
Nürnberg, ſowie der Vertreter der Behörden und Bundesvereinigungen
wurden der Bedeutung des Verbandes in eindringlichen Worten
ge=
recht, während im übrigen künſtleriſche Darbietungen den Abend
ſtim=
mungsvoll geſtalteten.
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Darmſtadt v. 1923 „ ..
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170 Mill.?/
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160 Mill. 0
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170 Mill. 2/,
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 85.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 25. März 1924.
Seite 7.
Reich und Ausland.
Aufdeckung eines raffinierten Poſtbetruges.
Ein ganz abgefeimter Betrug mit einem Einſchreibebrief wurde
von der Kriminalpoſtdienſtſtelle in Berlin aufgeklärt. Ein Kaufmann
Moſes Fortgang aus der Prenzlauer Allee 235 ließ am 10. d. M. einen
Einſchreibebrief, der von der Firma Fortgang u. Goldmann in der
Linienſtraße 19 an die Firma Traugott u. Söhne in Ebingen gerichtet
war, durch ſeinen Hausdiener auf dem Poſtamt 43 aufgegeben. Der
Brief enthielt 1500 Goldmark bares Geld, einen Wechſel mit neun
Schecks, im ganzen für 5000 Goldmark. Durch Nachfrage in Ebingen
erfuhr der Abſender, daß die Sendung nicht angekommen war. Er
machte Anzeige mit dem beſtimmten Verdacht, daß ein Poſtbeamter ihn
unterſchlagen haben müſſe. Wie jetzt nach langwierigen Unterſuchungen
endlich feſtgeſtellt werden konnte, iſt weder ein Poſtbeamter noch etwa
der Hausdiener an der Unterſchlagung beteiligt geweſen, ſondern der
Schwager Fortgangs, ein gewiſſer Aron Schächter aus Galizien, dem
es gelungen war, ſich den Brief wieder zurückgeben zu laſſen. Die
Prüfung des poſtaliſchen Auflieferungsbuches ergab, daß Schächter den
Rückgabevermerk auszuradieren verſucht hatte. Das war ihm aber
nicht ganz gelungen. Das Blatt war beim Nadieren unten geriſſen,
der Vermerk aber noch deutlich zu erkennen. Schächter wurde in Haft
genommen.
Der Zoo in Frankfurt.
Faſt ein Jahrzehnt hat der Frankfurter BZoologiſche Garten einen
zähen Kampf um ſeine Exiſtenz geführt. Durch zeitgemäße
Umſtellun=
gen, Einſchränkukngen und andere weitgehende Erſparnismaßnahmen
iſt es ihm gelungen, alle Schwierigkeiten zu überwinden. Unſer Garten
hat durchgehalten! Die Belohnung dafür kam mit der Befeſtigung
der Währung, in deren Folge die großen Einſparungen ſich erſt
aus=
wirken konnten. Das Inſtitut ſteht nunmehr auf geſicherter
Grund=
lage! Die ſchweren Jahre des Kampfes und der äußeren
Einſchrän=
kungen konnten nicht ſpurlos an ihm vorübergehen. Der Tierbeſtand
iſt ſtark zurückgegangen. Hier muß der Hebel bei der nun
beginnen=
den Wiederaufbauarbeit angeſetzt werden, um die Anziehungskraft neu
zu beleben, um den Erforderniſſen der Volksbildung und der
Wiſſen=
ſchaft wieder vollauf gerecht werden zu können. Aus eigenen ſtädtiſchen
Mitteln kann der Garten dieſe dringendſte Aufgabe nicht oder nur
ſehr unvollkommen löſen, er bedarf dazu der tätigen Hilfe der
Bürger=
ſchaft. Möge ſie ihm in reichem Maße zuteil werden! Der ſchönſte
Anlaß für eine großzügige Hilfsaktion zum Wiederaufbau des
Tier=
beſtandes iſt zurzeit gegeben. Am 29. März ſind 50 Jahre verfloſſen,
ſeit das Inſtitut, das ſeinen erſten Lebensabſchnitt an der
Bocken=
heimer Landſtraße hinter ſich hatte, die Tore des neuen Gartens auf
der Pfingſtweide den Beſuchern öffnete. Dieſes 50jährige
Jubi=
läum des Zoologiſchen Gartens auf der
Pfingſt=
weide ſoll durch eine Reihe von feſtlichen Veranſtaltungen begangen
werden. Die Direktion trägt ſich mit der Hoffnung, daß die
Bürger=
ſchaft in bekannt hochherziger Weiſe dunch namhafte Spenden einen
weitgehenden Wiederaufbau des Tierbeſtandes ermöglichen wird. Reich
iſt zurzeit der Tiermarkt beſchickt und große Importe, beſonders aus
Afrika, Indien und Südamerika, werden in den nächſten Wochen
er=
wartet.
Ein findiger Detektiv.
Köln. Ein findiger Kölner „Privatdetektib”, der ſeinerzeit mit
zwei Gehilfen hier einen Kraftwagen geſtohlen hatte, um für die
Er=
mittelung nachher von der Eigentümerin des Wagens, einer
Handels=
geſellſchaft, eine hohe Belohnung zu fordern, wurde jetzt von der
Straf=
kammer wegen ſchweren Betrugs zu 10 Mongten Gefängnis und fünf
Jahren Ehrverluſt ſowie 300 Goldmark Strafe verurteilt.
Die Flucht des Taſchi=Lamas.
* Neben dem Dalai=Lama iſt der Taſchi=Lama der höchſte
Würden=
träger in Tibet. Der Lehre nach ſind ſie beide die Verkörperung
Buddhas, aber in Wirklichkeit beſitzt der Dalai=Lama eine größere
weltliche Macht, und es wurde bereits früher berichtet, daß er ſein
An=
ſehen zu vergrößern ſucht, indem er den Taſchi=Lama mehr in den
Hintergrund drängt. Dieſe Nebenbuhlerſchaft der beiden Prieſter=
Herrſcher hat nun für den Taſchi=Lama zu einer ſo ſchwierigen Lage
geführt, daß er ſich dieſer durch die Flucht entzogen hat. Nach
Mel=
dungen engliſcher Blätter floh er aus ſeinem Kloſter zu Taſchilumpu,
300 Kilometer von Lhaſa, in aller Heimlichkeit und ſchlich ſich verkleidet
durch das Land, von wenigen Getreuen begleitet. Er war dabei
ver=
ſchiedenen gefährlichen Abenteuern ausgeſetzt. Als die Kunde von ſeiner
Flucht in Lhaſa bekannt wurde, erhielten ſämtliche Beamten den
Be=
fehl, ihn an der Weiterreiſe zu verhindern, doch glückte es ihm, den
Verfolgungen zu entgehen. Er überſchritt glücklich die Grenze von
Tibet und befand ſich nun auf engliſchem Gebiet in Sicherheit. Seine
Reiſe ging nach Kalkutta, und von dort iſt er zu Schiff nach China
abgefahren; er hat die Abſicht ausgeſprochen, Unterkunft in einem
buddhiſtiſchen Kloſter in Peking zu ſuchen.
4 Millionen Dollar für eine Zeitung.
* Der Uebergang des „Newyork Herald” in den Beſitz des
Eigen=
tümers der „Newyork Tribune”, die bisher das ſchärfſte
Konkurrenz=
blatt des „Herald” war, erregt in den Vereinigten Staaten großes
Aufſehen. Die genaue Summe, für die das Blatt verkauft wurde, wird
war verheimlicht, doch erzählen Newyorker Blätter, daß der Kaufpreis
Millionen Dollar betrug. Der Eigentümer des „Herald”, Franck
A. Munſey, erklärte ſelbſt, er habe ſein Blatt nur deswegen verkauft,
veil er die „Tribune” nicht kaufen konnte. Der Verkauf ſoll ſich
folgendermaßen vollzogen haben: Munſeh traf den Beſitzer der „
Tri=
une‟ Ogden Mills Reid, auf einer Geſellſchaft und ſagte zu ihm:
Ich will Ihnen 3 Millionen Dollar für die „Tribune” geben.‟ Der
indere aber erwiderte: „Ich gebe Ihnen 4 Millionen für den „Herald”.
Und Munſeh ſchlug ein und machte den Kauf perfekt.
Sport, Spiel und Zurnen.
Schwimmen.
„Jung=Oeutſchland” in München.
Fußbalſ.
Am die norddeutſche Fußballmeiſierſchaff.
Berges ſchlägt Eicker (Köln) und Benecke („Hellas”=Magdeburg).
München hatte am Samstag und Sonntag große Tage in ſeinem
Hallenbad. Gutbeſetzte Felder, ſchärfſte Rennen und gute Zeiten ſind
die Kennzeichen des zweitägigen Wettkampfes. Bis auf den deutſchen
Meiſter Heinrich („Poſeidon”=Leipzig), der an Rippenfellentzündung
ſchwer erkrankt iſt, waren ſämtliche Meldungen erfüllt worden. Die
hervorragendſten Ergebniſſe ſind etwa folgende. In den Freiſtilſtaffeln
dominierte „Hellas”=Magdeburg, deſſen Mannſchaft ſich in glänzender
Form befindet. Im zweiten Freiſtilſchwimmen 200 Meter belegte Gils=
Darmſtadt den 3. Platz hinter Lieret und Fauſt. Das erſte
Freiſtil=
ſchwimmen 100 Meter ſah Nademacher und Gropper vor Berges=
Darm=
ſtadt am Ziel. Das erſte Bruſtſchwimmen 100 Meter brachte
Nade=
machev, der in glänzender Manier einen neuen Weltrekord mit
1:15,2 aufſtellte, vor Sommer in Front.
In der zweiten kurzen Strecke 50 Meter belegte Gils=Darmſtadt in
der ſchönen Zeit von 30,2 einen 4. Platz vor Cordes=Magdeburg. Das
für Darmſtadt wichtigſte Rennen, das erſte Freiſtillſchwimmen 200 Meter,
ergab einen glänzenden Kampf von Berges=Darmſtadt gegen die
bei=
den deutſchen Meiſter Benecke und Eicker, das er infolge ſeines
hervor=
ragenden Endſpurts für ſich entſcheiden konnte. Die erſte Lagenſtaffel
brachte eine Senſation, indem Fauſt=Göppingen in der neuen deutſchen
Beſtzeit von 34,4 Sommer=Köln und Nademacher=Magdeburg ſchlug.
Die Ergebniſſe:
Samstag:
Eröffnungsſtaffel II. Senioren, Freiſtil 4mal50 Meter:
1. Hellas Magdeburg 2.00 Min., 2. Poſeidon=Leipzig 2.01,4, 3. V. f. v.
S. 203,4. Zwei Läufe, welche von Hellas und Leipzig gewonnen werden,
I. Bruſtſchwimmen 100 Meter: 1. Rademacher („Hellas”=
Magdeburg) 1.15 Min., 2. Sommer („Rhenus”=Köln) 1.17, 8. Fauſt
(Göppingen) 1.20. Nademachers Zeit bedeutet einen neuen Weltrekord.
Damenlagenſtaffel 4mal100 Meter: 1. „Poſeidon”=Leipzig
6.38,3 Min., 2. Damenſchwimmverein München 7.34,5.
II. Bruſtſchwimmen 100 Meter: 1. Eidenſchink (V.f.v.S.
München) 1.23,4 Min., 2. Weiß (Bayern 07) 1.24, 3. Hülsmann (S.V.
Göppingen) 1.25,2, 4. Stangl (Männerſchwimmverein) 1.25,/4. Zwei
Läufer. Der Sieger führte das ganze Rennen mit knappem Vorſprung
vor Weiß.
Knabenlagenſtaffel 4mal50 Meter: 1. S.V. Göppingen
2.47,2 Min., 2. Männerſchwimmverein München 2.51,4.
I. Kurze Strecke 50 Meter: 1. Meyer=Absberg (V.f.v.S.)
0.28,5 Min., 2. Gropper (Augsburg) 0,29,2. Es folgen Lindau, Hilmar
und Eicker.
Waſſerball: Männerſchwimmervrein 2 gegen Bayern 07=
Nürn=
berg II 2:3 (0:2).
Die Nürnberger zeigen eine abgerundetere geſchloſſene Leiſtung.
Auch waren ihre Stürmer ſchutzſicherer als die Münchener, die erſt nach
Halbzeit ſich zuſammenfanden.
II. Freiſtilſchwimmen 100 Meter: 1. Fauſt (S.V.
Göppin=
gen) 1.07,5 Min.; 2. H. Lieret (Bahern 07) 1.08,6, 3. W. Riedel („
Hel=
las”=Magdeburg) 1.08,6. Fauſt ſchwimmt hier ein blendendes Nennen,
doch findet der ſüddeutſche Sieg bei dem etwas ſportunkundigem
Publi=
kum wenig Beifall.
Freiſtilſtaffel 50, 100, 150, 200 Meter: 1. Hellas=Magdeburg
5.59 Min., 2. Rhenus=Köln 6.03. Hellas führt von Anfang an und gibt
ſeinem Schlußmann Rademacher einen ziemlichen Vorſprung mit, den
dieſer mühelos hält.
II. Lagenſtaffel 4mal50 Meter: Zwei Läufe, die von V. f.
v. S. München und Hellas=Magdeburg gewonnen werden. Die Zeiten
der Einzelnehmer lauten auf einen Sieg der Hellenen mit 0,4 Sekunden
Vorſprung. Die übereinſtimmenden Zeiten der Kontrollzeitnehmer
er=
klären München mit 1 Zehntel Sekunde Vorſprung als Sieger.
Trotz=
dem letztere ausſchlaggebend ſind, und feſtgeſtellt wird, daß die Uhr des
Einzelzeitnehmer4 unzuverläſſig iſt, entſcheidet deu Schiedsrichter
Schmid (Poſeidon=Leipzig) dahingehend, daß das Rennen nochmals
aus=
getragen werden müſſe. Gegen dieſen Entſcheid legte München Proteſt
ein; Hellas wied rholt das Rennen im Alleingang, erreichte hier die
Zeit von 2.16,8, die aber durch zu frühes Ablöſen des Seiteſchwimmers
Görnemann, der ebenfalls als Feſtſchiedsrichter fungierte, nicht anerkannt
werden kann.
II. Herrenſpringen: 1. Münzer M. S.V. M.) 37” Punkte,
2. Kalms (Poſeidon=Berlin) 33½, Punkte, 3. Behringer (Bayern 07)
31½a Punkte.
Damenbruſtſchwimmen 100 Meter: 1. Murray (Poſeidon=
Leipzig) 1.37 Min., 2. M. Fries (Poſeidon=Leipzig) 1.42,7, 3.
Mayer=
hofer (M.S. V. M.) 1.43,6.
Waſſerball=Geſellſchaftsſpiel: Hellas=Magdeburg
gegen M. S.V. München 8:1 (4:1). Hellas ſiegt erwartungsgemäß ſicher.
Die Münchener ſind ihren Gegnern an Ballbehandlung und Schnelligkeit
ſoweit unterlegen, daß ſie ihr Können nur wenig zur Entfaltung
brin=
gen konnten. Trotzdem blieb das Spiel nicht einſeitig und das
End=
ergebnis muß vielleicht ſegar als etwas günſtig für Magdeburg
ange=
ſehen werden. Das Ehrentor ſchoß kurz nach Beginn Hochholzer. Bei
Hellas ſchuf Benecke die Situgtionen, welche Amann und Cordes
zahlen=
mäßig umwerteten.
(Wegen Platzmangel folgen, die weiteren Reſultate erſt morgen.)
Der Hamburger Sportverein auf dem Meiſterwege. —Harder kaltgeſtellt,
— Union=Altona — Komet=Bremen, 8:2. — Eintracht=Braunſchweig, der
3. Favorit, ſpielfrei,
Vor zirka 15 000 Zuſchauern trafen ſich am 23. d. M. der Deutſche
Meiſter, H.=S.=V. gegen Holſtein=Kiel. H.=S.=V. blieb mit 6:1 Sieger,
dies Reſultat hatte keiner erwartet. Man rechnete mit einem knappen
Sieg der Rothoſen, und als bekannt wurde, daß Riſſe wie Harder nicht
ſpielten, tippten viele für Holſtein. Harder war von ſeinem eigenen
Ver=
ein nicht aufgeſtellt, weil er ſich den Trainingsverpflichtungen entzogen
hatte. Alle Achtung vor den H.=S.=V.ern, im wichtigſten Spiel um die
norddeutſche Meiſterſchaft lieber auf den beſten Mann verzichten, als den
Prinzip untreu werden, wer nicht zum Training kommt, wird nicht
auf=
geſtellt. — Das erſte Tor ſchoſſen die Kieler nach 21 Minuten,
Mittel=
ſtürmer Ziegenſpeck, der Harder ſchon oft mit Erfolg vertrat, glich gleich
darauf aus. Halbzeit 1:1. In der zweiten Hälfte war der Rothoſen=
Sturm nicht mehr zu halten. Kalle Schneider, der berühmte
Tor=
ſchütze, ſetzte einige Bomben aufs Kieler Tor und erhöhte die Torzahl
auf drei. Ziegenſpeck ſchoß auf eine Flanke von Nave Nummer vier.
Schmerbach durch Elfmeter den fünften Erfolg und Kotzen buchte Nummer
ſechs. Mittelläufer Halvorſen war der beſte Mann auf dem Platze, er
wurde gut von Krohn und Lang (früher Fürth) ſekundiert. Breuel, der
ſonſt beim Torſchießen nie fehlte, (am 16. d. Mts. bei der erſten
Meiſter=
runde ſchoß er von den 8 Toren allein 4), ging leer aus. Es ſchien, als
ob er nicht wollte und für ſeinen Freund Tull Harder in einen
Sym=
pathie=Streik getreten war. — Univn=Altona ſchlug Komet=Bremen, 3:1.
Union war gleich überlegen und legte durch Künſtler innerhalb fünf
Minuten zwei Tore vor. Bremen war nach Halbzeit dann überlegen,
aber es langte nur zum Ehrentreffen. Zuſchauer 7—8000. — Weitere
Re=
ſultate: (Privatſpiele): Viktoria=Hamburg—Bremer=Sportverein, 3:1. —
Eimsbüttel—St. Pauli, 6:0. — Werder=Bremen — Werder=Hannover,
1:5. — Raſenſport=Harburg—Polizei=Hamburg, 3:1 (1!!).
Wandern.
Turngefellſchaft E. V. Eberſtadt.
Die Turngeſellſchaft Eberſtadt hielt am Sonntag unter Führung
des Turnwartes Kölſch ihre diesjährige erſte Jugendwanderung ab.
Daran beteiligten ſich eine große Anzahl, von Schülern und
Schile=
rinnen mit ihren Eltern und Angehörigen. Endziel der Wanderung
war Seeheim, wo man Einkehr hielt und Reigen und dergleichen
auf=
führte. Die nächſte Wanderung ſoll am Himmelfahrtstage zuſammen
mit Main=Rodgau=Vereinen ſtattfinden.
Heſſ. Bauwirtſchaftsbund.
Bauintereſſenten und Wohnungsſuchende, die über einiges
freies Kapital verfügen, werden gebeten, zwecks
Zuſammen=
faſſung zur Schaffung einer Baumöglichkeit auf
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toriſcher Grundlage, ſich an die unterzeichnete Stelle zu
wenden.
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Wetterbericht derGießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für den 26 März:
Zunächſt bei weſtlicher Luftzufuhr weiterhin milde und ſtark bewölkt.
Später abnehmende Bewölkung und kühler.
Tageskalender.
Landestheater Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr
(4 17): „Hans Heiling”. Kleines Haus, abends 6 und 8 Uhr: „Nanuk,
der Pelzjäger”. — Orpheum, Anfang 734 Uhr: „Dolly im
Him=
melbett”. — Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele:
Kinovorſtellungen.
üur Sport: Dr. Eugen Buhlmann.
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Obergaſſe 12. (2102
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 25. März 1924,
Rummer 85.
Familiennachrichten
Meine Verlobung mit
Fräul. Anni Fuhrmann,
Roquetteweg 15, erkläre ich
hiermit für aufgehoben.
Herbert Herrmann
Helsingfors, Finnland.
(*8505
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 22. März 1924 iſt unſere
gute Mutter, Schwiegermutter
und Großmutter
Frau
Julie Enſinger
geb. Fuldner
nach längerem Leiden zur ewigen
Ruhe heimgegangen.
Darmſtadt, den 25. März 1924.
Robert Enſinger
Zulie Schiffer, geb. Euſinger
Haus Schiffer u. 2 Enkel.
Die Beiſetzung fand in der Stille
ſtatt.
(*8476
Es hai Gott dem Herrn gefallen, meinen lieben Mann, den
Kgl. Mojor a. D. Reichsfreiherrn
Hans=Karl von Dörnberg zu Hauſen
Maſoratsherrn auf Dittershauſen
(hrenritter des Johanniter=Ordens
nach langem mit großer Geduld getragenem Teiden im Alter
von 48 Jahren zu ſich zu rufen
Darmſtadt, den 22. März 1924
Imma Freifrau von Dörnberg
geb. Prinzeſſin zu Erbach=Schönberg
Todes=Anzeige.
Nach längerem Krankenlager
entſchlief ſanft unſere liebe Mutter,
Schweſter, Großmutter,
Schwie=
germutter, Schwägerin u. Tante
Frau
Eva Grein
geb. Morhardt.
Darmſtadt, den 22. März 1924.
3692) Im Namen
der trauernben Hinterbliebenen:
Rudolf Hirzel u. Frau.
Die Beerdigung findet Dienstag,
den 25. März, nachm. /.3 Uhr,
auf dem alten Friedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die uns bei dem Heimgang unſerer lieben
Mutter Frau Dina Landau Wwe, bewieſene
Teilnahme danken auf dieſem Wege herzlichſt.
Darmſtadt, den 25. März 1924. (*8509
Die irauernden Hinterbliebenen.
Sonntag morgen entſchlief
fanft und unerwartet infolge
Herzſchlages im 58. Lebensjahre
unſere treue Haushälterin
Dankſagung.
Für die überaus zahlreiche
Anteilnahme bei dem uns ſo
ſchwerbetroffenen Verluſie ſagen
wir allen unſeren tiefgefühltſten
Dank.
Darmſtadt, 24. März 1924.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Katharina Schmidt Ww.
nebſt Kindern. (367o
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme ſowie für die reichen
Blumen= und Kranzſpenden beim
Hin=
ſcheiden unſeres lieben Entſchlafenen
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
innigſten Dank.
Insbeſondere danken wir dem
Eliſa=
bethenſtift für die liebevolle Pflege,
Herrn Pfarrer Draudt für die ſinn=
und troſtreichen Worte am Grabe, den
Vereinen für die erwieſene Ehrung
und dem Geſangverein für ſeinen
er=
hebenden Geſang.
Gundernhauſen, den 24. März. (8690
Im Namen
der tieſtrauernden Hinterbliebenen:
Familie Georg Dreieicher.
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VI. 12, Förſterei Kleeneck: Steinacker
ſchlag V. 1, Mörsbacherſchlag V. 29,
Förſterei Einſiedel: Aſpenſchlag VII. 2,
Förſterei Kranichſtein: Blumenhegſtück
VI. 65, 68: Stämme, Eichen: 137 IN
92,23 fm, 105 V. 47,27 48 VI. 13,42
Buchen: 4 II. 5,80, 38 III. 39,83, 143
TV. 109,49, 14 V. 5,08: Hainbuchen:
3IN. 1,42, 4 V. 1,15; Erlen: 4 IV. 5.16
(Hainbuchen, Erlen in V. 2—4); Kiefer
1 III. 1,12 (in VII. 2); Lärchen: (in
III. 13/ 4 III. 7,36, 1 IV. 1,65, 7 V. 5,2‟
Fichten: (II. 10): 1 III. 1,27, 2 TV. 1,66,
66 V. 16.30: Derbſtangen: (II. 10
0,24 fm Eichen, 82 Fichten 4,10; Nutz
ſcheiter: 6,4 rm Eichen (V. 2, 12, II.
65). Nummernverzeichniſſe nicht abgeb
bar. Mündliche Auskunft erteilen,
auße=
unterzeichneter Stelle, die Herren Förſter.
Die zu verſteigernden Eichen und Buchen
erhalten Kalkſtrich.
(3684
Darmſtadt, den 24. März 1924.
Heſſ. Oberförſterei Kranichſtein,
van der Hoop.
zur Abgabe einer Steuererklärung
für die Veranlagung zur
Vermö=
gensſteuer für das Kalenderjahr
1924.
I. Zur Abgabe einer Steuererklärung
ſind verpflichtet:
1. alle im Bezirk des unterzeichneten
Finanzamts wohnenden oder ſich
dau=
ernd oder nur vorübergehend
aufhal=
tenden ſelbſtändigen ſteuerpflichtigen
Perſonen (Deutſche oder Nichtdeutſche
2. juriſtiſche Perſonen des öffentlichen
und des bürgerlichen Rechts ſowie alle
Berggewerkſchaften, nicht rechtsfähig
Perſonenvereinigungen,Anſtalten,
Stif=
tungen und andere Zweckvermögen,
ſofern ſie den Sitz oder den Ort de
Leitung im Bezirk des unterzeichneten
Finanzamts haben, alſo insbeſondere
Erwerbsgeſellſchaften (wie
Aktiengeſell=
ſchaften, Kommanditgeſellſchaften auf
Aktien, Geſellſchaften mit beſchränkter
Haftung, Kolonialgeſellſchaften),
Er=
werbs= und Wirtſchaftsgenvſſenſcha
ten, eingetragene Vereine, nicht rechts
fähige Perſonenvereinigungen, die
Er=
werbszwecke verfolgen (außer
Geſell=
ſchaften, bei denen die Geſellſchafter
als Unternehmer des Betriebes
anzu=
ſehen ſind, z. B. offene Handels= und
Kommanditgeſellſchaften), Stiftungen,
Anſtalten und Zweckvermögen,
wenn ſie am 31. Dezember 1923 ein
Ver=
mögen von mehr als 5000 Goldmark
be=
ſeſſen haben.
Zur Abgabe einer Steuererklärung
ſind ferner verpflichtet ohne Rückſicht auf
die Höhe des Vermögens und ohne
Rück=
ſicht auf Staatsangehörigkeit, Wohnſitz,
Aufenthalt, Sitz oder Ort der
Leitun=
alle natürlichen und juriſtiſchen Perſoner
ſowie Perſonenvereinigungen und
Ver=
mögensmaſſen, die nach § 3 des
Ver=
mögensſteuergeſetzes, mit ihrem
inländi=
ſchen Grund= und Betriebsvermöger
ſteuerpflichtig ſind (beſchränkt
Steuer=
pflichtige).
II. Die hiernach zur Abgabe einer
Steuererklärung Verpflichteten werden
aufgefordert, die Steuererklärung unte
Benutzung des vorgeſchriebenen
Vordruck=
in der Zeit vom 1. bis 15. April 192
bei dem unterzeichneten Finanzamt
ein=
zureichen. Vordrucke für die
Steuerer=
klärung können vom 1. April ab von
dem unterzeichneten Finanzamt bezoget
werden, falls ſie bis dahin nicht
zuge=
ſandt ſind.
Die Steuererklärung iſt ſchriftlich —
zweckmäßig eingeſchrieben — einzureichen
oder mündlich, in den Amtsſtunden vor
dem Finanzamt abzugeben.
Die Pflicht zur Abgabe der
Steuer=
erklärung iſt vom Empfang eines
Vor=
drucks zur Steuererklärung nicht abhängig.
Die Abgabe der Steuererklärung bei
dem unterzeichneten Finanzamt iſt nicht
erforderlich, ſoweit die unter I
bezeichne=
ten Perſonen die Steuererklärung bei
einem anderen Finanzamt abgegeben
haben.
III. Wer die Friſt zur Abgabe der
ihm obliegenden Steuererklärung
ver=
ſäumt, kann mit Geldſtrafen zur Abgabe
der Steuererklärung angehalten werden:
auch kann ihm ein Zuſchlag bis zu 10
v. H. der feſtgeſetzten Steuer auferleg
werden. Die Hinterziehung oder der
Ver=
ſuch einer Hinterziehung der
Vermögens=
ſteuer wird mit Geldſtrafe beſtraft, auch
kann auf Gefängnis erkannt werden; ein
fahrläſſiges Vergehen gegen die
Steuer=
geſetze (Steuergefährdung) wird
eben=
falls beſtraft.
(3878
Darmſtadt, den 24. März 1924.
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Bekanntmachung.
DieNutzholzverſteigerung vom 20. März
1924 iſt genehmigt. Die Abfuhrſcheine
ſind in der Zeit vom 27. März bis
10. April bei den Kaſſeſtellen einzulöſen.
Überweiſung und erſter Abfuhrtag
Donnerstag, 27. ds. Mts.
(3686
Darmſtadt, 24. März 1924.
Oberförſterei Beſſungen.
Delp.
Die Plätze zur Aufſtellung eines
Karuſſells ſowie einer
Schiffs=
ſchaußel auf dem Marktplatz der
Ge=
meinde Eberſtadt an den Oſterfeiertagen
(20. und 21. April 1924) ſollen an den
Meiſtbietenden öffentlich verpachtet
wer=
den. Schriftliche Angebote ſind bis
längſtens Donnerstag, d. 27. März
ds. Js., nachm. 4 Uhr, an die
Bür=
germeiſterei Eberſtadt einzureichen,
wo=
ſelbſt auch die näheren Bedingungen zu
(3650
erfahren ſind.
Eberſtadt, den 22. März 1924.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
Montag, den 31. März 1924,
vor=
mittags 9 Uhr, werden in der
Gaſt=
wirtſchaft „Zur Poſt” in Nieder=
Ramſtadt aus Pfingſtweide,
Schwinne=
grund, Weinweg, Bordenberg und
Kohl=
berg der Förſterei Nieder=Ramſtadt und
Hainberg der Forſtwartei Waſchenbach
(3646
verſteigert:
Stämme, Eiche: 3 I. 6,51: 1 III.
0,63; 2 TV. 1,48: 4 V. 1,96; 3 VI. 1,08;
Eſche: 1 IV. 0,87: Tannen: 2 Va 0,86;
5 Vb 1,06: Fichte: 6 III. 6,52; 12 IV.
11,05; 69 Va 39,39: 398 Vb 98,34: Kiefer:
2 II. 2,65; 16 III. 13,72; 16 TV. 9,27:
2 V. 0,53; Lärche: 6 IN. 4,25; 210 V.
59,97; Derbſtangen, Fichte: 183 I.
12,66; 74 II. 3,10; Lärche: 215 I. 21,73;
383 II. 18,92: Tannen: 5 I. 0,54;
Reis=
ſtangen, Fichte: 86 I. 1,13; Lärche:
56 I. 1,54.
Nähere Auskunft durch die Herren
Förſter Harniſch=Emmelinenhütte,
Forſtwart Noß=Nieder=Ramſtadt und
die Oberförſterei.
Ober=Ramſtadt, den 22. März 1924.
Heſſ. Oberförſterei Ober=Ramſtadt.
Hoffmann.
Die Holzverſteigerung Nr. 13
vom 20. März 1924 iſt genehmigt.
Ab=
gabe der Abfuhrſcheine und Ueberweiſung
am 2. April 1924. Zahlungsfriſt vom
2. April bis 16. April 1924. (3647
Heſſ. Oberförſterei Ober=Ramſtadt.
Hoffmann.
Bekanntmachung.
Der Voranſchlag der iſraelititiſchen
Religionsgemeinde Darmſtadt für 1924Rj.
liegt vom 25. d8. Mts. ab acht Tage lang
in unſerem Gemeindebüro, Friedrichſtr. 2,
während der Amtsſtunden, vormittags
von 9—12 Uhr, zur Einſicht offen.
Etwaige Einwendungen ſind innerhalb
der angegebenen Friſt ſchriftlich bei dem
unterzeichneten Vorſtande einzureichen.
Darmſtadt, 20. März 1924. (3681
Der Vorſtand der ifrael. Religionsgemeinde.
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21 Jahre, akademiſch gebildet (Dipl.=Kaufmann)
ſucht Stellung in Induſtrie oder Bank
Derſelbe iſt an ſelbſtändiges Arbeiten gewöhnt, mit allen
Büro=
arbeiten vertraut, zuverläſſiger Buchhalter und Rechner, auch im
Bankweſen durchaus bewand., da gelernter Bankbeamter. Raſcheſte
Einarbeit zugeſichert. Sehr gute Zeugniſſe und Empfehlungen.
Auch Vertrauenspoſten in kleinerem Betrieb kommt in Frage.
Gefl. Angebote unter V 138 an die Geſchäftsſtelle, (*8460
AetellengeſucheK
Weiblich
Dame
(Maſchinenbauerin)
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Maſchinenbauſchul=
ildung, bewandert
Stenogr. u.
Ma=
hinenſchreiben, an
elbſtänd. Arbeit,
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vöhnt, m. gut. Zeugn
Referenz., ſ. paſſ.
tellung auf techn.
füro od. als
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.W12 Geſchſt./
Fräulein
äußerſt tücht, und
ge=
wiſſenhaft, mit ſehr
gut. Empfehl., ſucht
ſelbſt. Wirkungstreis
in kl. gut bürgerlichk
Familie Bedingung
gute Verpflegung u.
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Geſchäftsſt. (*8488
dentl. Mädchen
tagsüber im
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Seitenb., pt. (*8574
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Fabrik gibt einer
aſſigen
Weiß=
näherin dauernde
tarbeit? Dieſelbe
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Gſchſt. ( 8368gim
eiderin
noch Kund
und außer
uſe an, all
ſen, auch z
n. Ang. unt
Gſchſt. (*8515
Nehme Hausarbeit
an. (*8579
Darmſtr. 23, Stb.
Fleiß. Mädchen
welches bereits in
Gaſth. ſerviert hat,
ſucht für bald Stellg.
Angebote u. W 13
Geſchäftsſt. (8553
Männlich
Zur Vertretung und
Entlaſtung des Chef
nach Innen u. Außen
ſucht
erſtrl. Kaufmann
49 J., verheirat., aus
beſt Fam., durchaus
vertrauensw, m. 30j.
Praxis,
ſehrrepräſen=
tations=u.
anpaſſungs=
fähig, verſiert in all.
Spart, kaufm.
Tätig=
keit: perfeiter
Buch=
halter, hervorragend.
Diktat Korreſp., auch
fremdſprachlich (fließ.
Engliſch in Wort und
Schrift), routiniert i
Reiſen, bewährt,
Or=
ganiſat., bei erſt.
In=
u. Auslands=Firmen
in leitenden
Stellun=
gen tätig geweſen,
Stellung per 1. April
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führung, gt. Briefſtil,
erf. Stenograph u
Maſch. =Schreiber, ſ.
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Büro, evtl. Reiſetätig
keit. Angeb. u. V 42
an d. Geſchſt (351181
Vom Abbau
betroff., langjährig.
Behörd.=Angeſtellter
t4
gelernter
ſucht geeign. Stellung
bei beſcheid. Anſpr
Angebote u. W 4
un die Geſchäftsſt.
Verheir, ehrl. Mamn
ſucht Stellung gleick
welcher Art
Magda=
lenenſtr. 6, I. (*8555
Zung. Kaufmann
welch, mit allen Jauf
einem Büro
vorkom=
menden Arbeiten
be=
traut iſt, ſ.
Anfangs=
ſtellung. Angeb. u.
W6 Geſchſt. (*8541
Junger Diplom=
Kaufmann
mit 2½jähr. Lehrzeit,
mit guten Zeugniſſen,
ſucht Stellg. Zuſchr.
erbeten unter V 135
Geſchäftsſt. (*8475id
Weiblich
geſucht,
Maſchinen=
ſchreiben u.
Buchhal=
tungskenntniſſe
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Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 25. März 1924.
Seite 9.
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1. April geſ.
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war. Vorzuſtellen
Ludwigſtr. 9. (*8507
das ſchon in Stellung
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zum 1. April od. ſpät.
geſucht
(*8510id
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Tafel 62
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Tafelmargarine
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Wege=
leben, Alfred=
Meſſel=
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(8597
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Philipp=Anlage 52, I.
Ehrliches, fleißiges
Alleinmädchen
geſucht.
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Saubere Putzfrau
für Laden zu putzen
(*8585
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guter Milch- und Rahmspeisen für Kinder heraus, für welches
wir gediegene und leicht ausfahrbare Rezepte suchen. 50 Preise
beginnend mit 100, 50 und 25 Dollars (1 Dollar — 4 20 Goldmark).
Man fordere: „Alles Nähere für das Preisausschreiben
Darmstädter Tagblatt kostenfrei durch:
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Branchekundiger
Reiſender
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erfahren, fleißig,
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be=
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200 300 G.M.
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vorerſt mit 2—3000 ℳ,
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u. U 107 Gſchſt. (:7
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geg. pünktliche
Raten=
rückzahlg. u. gute Zinſ.
Möbelſicherh.). Ang
u. W147 Gſchſt. (*0½
Daritſiädter Tagblatt
25. März 1924 Nr. 85
Wirtſchaftliche Rundſchau.
wb. Wie der Ausweis der Reichsbank vom 15. ds. Mts.
zeigt, war die Neubelaſtung der Bank in der zweiten Märzwoche
weſent=
lich geringer als in der Vorwoche. Für die geſamte Kapitalanlage der
Bank, die ſich in der erſten Monatswoche noch um 119,1 Trill. Mk. erhöht
hatte, ergab ſich in der Berichtswoche eine Zunahme um 56,5 auf 1647,9
Trill. Mk. Die Vermehrung entfällt ausſchließlich auf Rentenmarkkredite.
Die Rentenmark=Wechſelbeſtände allein ſind nämlich um 108,7 auf 867,8
Mill. Rentenmark gewachſen. Die Rentenmark=Lombardforderungen
er=
mäßigen ſich demgegenüber um 15,6 auf 171,2 Mill. Rtm. Das
Papier=
mark=Lombardkonto ging noch beträchtlicher zurück, nämlich um 74,9 auf
45 Trill. Mk., während das Portefeuille an Papiermarkwechſeln und
Schecks ſich um 38,3 auf 563,4 Trill. Mk. ausdehnte.
Auf der Paſſivſeite waren diesmal die Veränderungen im ganzen
ge=
ringfügig. Der Banknotenumlauf weiſt eine kleine Vermehrung um 0,3
auf 613,2 Trill. Mk. auf. Die fremden Gelder hoben ſich insgeſamt um
9,6 auf 717,8 Trill. Mk. Dabei iſt bemerkenswert, daß die Rentenmark=
Einlagen um 41,9 auf 401,9 Mill. Rtm. ſtiegen, die Papiermark=Guthaben
dagegen um 32,3 auf 316,4 Trill. Mk. zurückgingen.
Die Eingänge von Rentenmark im Giroverkehr der Reichsbank
wur=
den durch ſonſtige Zuflüſſe aus dem Verkehr verſtärkt, ſo daß trotz der
er=
wähnten anſehnlichen Neuausleihungen von Rtm. die Beſtände der
Reichsbank an Rentenbankſcheinen um 2,7 auf 37,9 Mill. Rtm. zunahmen.
Das Darlehen der Reichsbank bei der Rentenbank wurde infolgedeſſen
nicht erhöht.
Die ausſtehenden Darlehen der Darlehnskaſſen des Reichs ſanken
weiter um 0,2 auf 9,1 Trill. Mk. Die Beſtände der Bank an
Darlehns=
kaſſenſcheinen ermäßigten ſich entſprechend.
Banfen.
t. Die deutſche Länderbank und der Anilin=
Kon=
zern. Am Samstag trat die Deutſche Länderbank den in Berlin
ver=
breiteten Gerüchten, wonach das Inſtitut Verluſte durch
Frankenſpekula=
tion erlitten haben ſollte und angeblich beabſichtige, in Liquidation zu
treten, oder ihr Bankgrundſtück zu veräußern, mit einem ſcharfen
De=
menti entgegen. Wie die Berliner Börſenzeitung berichtet, iſt ſeitens der
gleichen Bank zunächſt auch mit aller Entſchiedenheit beſtritten worden, daß
die Gerüchte über eine Intereſſennahme der Badiſchen Anilin= und Soda=
Fabrik an der Deutſchen Länderbank der Wahrheit entſpreche. Die
Bör=
ſenzeitung ſpricht dagegen von einer Irreführung der Oeffentlichkeit und
verweiſt auf einen Artikel der Frankfurter Zeitung, die bereits
Einzel=
heiten der Aktienverkäufe bringt. — Wie heute dem Deutſchen
Handels=
dienſt von der Direktion der „Deutſchen Länderbchk” in Berlin auf
An=
frage mitgeteilt wird, trifft die Darſtellung der Frankfurter Zeitung
größtenteils zu. Der Kaufpreis der Aktien betrug jedoch nicht 1 Dollar,
ſondern 3 Dollar pro Aktie. Es iſt demnach ein Paket von nominal 600
Millionen Mark, d. h. vier Fünftel des geſamten Aktienkapitals aus dem
Beſitz der bisherigen Großaktionäre Oskar v. Körner in Wien, an die
Badiſche Anilin= und Soda=Fabrik bezw. an eine ihr naheſtehende Gruppe
übergegangen. Vorausſichtlich wird ein Wechſel in der Zuſammenſetzung
des Aufſichtsrates ſehr bald erfolgen, z. B. wird als Vertreter der neuen
Gruppe Direktor Schmidt vom Anilinkonzern eintreten, während Herr
v. Körner ausſcheidet. Wie der Deutſche Handelsdienſt weiter meldet,
wird die Länderbank vorausſichtlich noch im Laufe des heutigen Tages
ein Kommunique über die Transaktionen veröffentlichen. Man vermutet
in Berliner Bankkreiſen, daß die Länderbank bei der Umſtellung auf
Goldmarkrechnung ſtarken Kreditbedarf haben wird, der durch die jetzt
beteiligte Anilingruppe befriedigt werden ſoll. Ferner iſt zu
berückſich=
tigen, daß der Anilinkonzern die Verfügung über das neu ausgebaute
Grundſtück der Länderbank am Paxiſer Platz erhält, in dem ſich bereits
jetzt die Berliner Büros des Anilinkonzerns befinden.
Die Wiriſchaft des Auslandes.
Der gute Abſchluß, des öſterreichiſchen
Bud=
gets. Von dem Sanierungskredit, den Oeſterreich vom Völkerbund für
zwei Jahre erhalten hat, bleiben am Schluß noch 229 Milliarden Kronen
übrig. Dieſen Betrag will Oeſterreich verwerten, und zwar für
Inve=
ſtationen, vornehmlich für den Ausbau der Waſſerkräfte. Gegen dieſen
Plan hat der Generalkommiſſar Zimmermann Einwendungen in Genf
erhoben und jetzt erklärt, daß ſich dagegen von ſeiten Englands und
Frankreichs Schwierigkeiten ergeben hätten. Die engliſche Regierung
ſteht auf dem Standpunkt, daß die 229 Milliarden den kreditgebenden
Mächten zurückzuzahlen ſeien. Die franzöſiſche Regierung will aber, daß
der Betrag auf das öſterreichiſche Reparationskonto einbezahlt wird.
Warenmärkte.
wh. Frankfurter Getreidemarkt vom 24. März. Bei
ſtillem Geſchäfte zeigte ſich nur geringe Preisbewegung in den meiſten
Artikeln. Weizen und Roggen entſprach den letzten amtlichen
Notierun=
gen. Die Mühlen ſind immer noch ſehr zurückhaltend, da der
Mehl=
konſum zu wünſchen übrig läßt. Jür Gerſte, ſowohl für Braugerſte als
auch für Kaffee=Röſtereien war ſtärkerer Begehr. Hafer ruhig, aber
feſt. Futtermittel ſind gefragt, beſonders Futtergerſte, und Biertreber.
wb. Amtl. Notierungen der Frankfurter Börſe,
Abteilung Getreide, vom 24. März, (Getreide, Hülſenfrüchte und
Bier=
treber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack). Preis
je 100 Kg.: Weizen Wetterau 18—18,50, Roggen 16,25—16,50,
Sommer=
gerſte für Brauzwecke 19,50—20,25, Hafer inländiſch 1560—16, Hafer
ausländiſch —, Weizenmehl ſüdd. Spezial Null 27,25—28, Roggenmehl
23,50—24,25, Weizen= und Roggenkleie 9,75—10,75, Mais La Plata 19,50
bis 20, Speiſe=Erbſen 24—35, Heu ſüdd. geſ. 9—9,50 Weizen= und
Rog=
genſtroh 6—6,50, Biertreber getrocknet 15,50—16. — Tendenz; ruhiger.
— Frankfurter Viehmarkt vom 24. März. Der Auftrieb
zum Hauptmarkt beſtand aus 1021 Rindern (darunter 24 däniſche), und
zwar 196 Ochſen, 38 Bullen, 787 Färſen und Kühe, ferner aus 301
Käl=
bern, 63 Schafen und 2202 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des
letzten Hauptmarktes war das Angebot von Rindern etwas ſchwächer,
das für Kleinvieh und Schweine ſtärker. Notiert wurde nach Goldmark,
und zwar für den Zentner Lebendgewicht: Ochſen: Klaſſe a) 48—55,
c) 40—47, d) 34—37; Bullen: a) 40—44, b) 34—38; Färſen und Kühe:
a) 46—52, b) 40—48, C) 38—45, d) 33—39, e) 25—32, 1) 10—20; Kälber:
a) 60—65, c) 52——59, 0) 40—50; Schafe: a) 42—48, b) 30—40; Schweine
im Gewicht von 80—100 Kilo 67—70, ſolche von unter 80 Kilo 60—70
ſolche von 100—150 Kilo 68—71; Sauen und Eber 58—65 Gmk. Nach
der Notierung des letzten Hauptmarktes waren die Preiſe für Ninder
etwa die gleichen, während Kälber und Schweine um 1—3 Gmk. pro
Zentner Lebendgewicht höher bezahlt wurden. — Marktverlauf:
Ruhi=
ges Geſchäft. Nur bei Schweinen Ueberſtand.
Der Markt war Sperrgebiet; Abtransport mit Atteſt und
Legiti=
mation war geſtattet. — Nach den Fleiſchgroßhandelspreiſen ſollte das
Pfund Ochſenfleiſch 65—80, Bullenfleiſch mit 65—70, Kuhfleiſch erſter
Qualität mit 65—68, zweiter Qualität mit 60—64, dritter und vierter
Qualität mit 30—34, Kalbfleiſch mit 80—90, Schaffleiſch mit 85 und das
Schweinefleiſch mit 85 Goldpfennig bezahlt werden.
* Mannheimer Produktenbörſe. Die geſtrige
Produk=
tenbörſe war ſtark aus der Pfalz und dem Saargebiet beſucht, wohin
der geſtiegene Franken anſcheinend wieder mehr Rechnung läßt. Das
Geſchäft ſelbſt war infolge der fortdauernden Kapital= und Kreditnot
ziemlich klein. Lebhaftere Nachfrage iſt in der Hauptſache nur nach
Futtermitteln. Verlangt wurden bahnfrei Mannheim für je 100 Kilo:
Weizen inländiſcher 19—19,50, ausländiſcher 20—21, Roggen 16—15,5
Gerſte 21—21,5, ab rheinheſſiſchen und pfälziſchen Stationen 20—20,5,
Hafer 15,75—16, Mais 20,25—20,50. Für Weizenmehl Spezial Null
lauteten die Forderungen auf 27,50—28 für Roggenmehl auf 24 und
Weizenkleie auf 10,25, Roggenkleie 9, Weizenfuttermehl 12,75,
Roggen=
futtermehl 11 Gmk. Für Braumalz wurden 40—41, für altes Malz zu
Brauzwecken 29, für ſtaubfreie Malzkeime 16, für Biertreber engliſcher
Herkunft 13,75 Mk. franko Mannheim, von den ſüddeutſchen Brauereien
ab Station mit Sack 15,75 Mk. verlangt. An der
Kolonialwarenabtei=
lung herrſcht: ſtetige Tendenz. Verlangt wurden für Kaffee Santos
3,70—4,20, gewaſchen 4,90—6,20, Tee mittel 6,50—7, gut 7—8, fein 8—10,
Kakao holländiſcher 2,4, inländiſcher 2—2,2, Reis Burmah 0,38, Zucker
0,92, Weizengrieß 0,37, Hartweizengrieß 0,42 Mk. das Kilo.
* Mannheimer Viehmarkt. Zum geſtrigen Viehmarkte
wurden zugeführt und die 50 Kilo Lebendgewicht gehandelt: 136 Ochſen
30—50, 100 Bullen 32—44, 446 Kühe und Rinder 20—52, 457 Kälber
48—68, 61 Schafe 28—40 1286 Schweine 62—72, 148 Arbeitspferde das
Stück 600—2200 Mk. 20 Schlachtpferde das Stück 50—150 Mk.
Ten=
denz: Mit Großvieh mittelmäßig, langſam geräumt; Kälbern mittel,
geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand; mit Arbeitspferden und
Schlachtpferden mittelmäßig,
wb. Berliner Produktenbericht. Am Produktenmarkt
wirkte die milde Witterung weiter abſchwächend. Auch das ſchlechte
Mehl=
geſchäft drückte auf den Preisſtand, beſonders litt hierunter Roggen, weil
die Reichsgetreideſtelle den Mühlen wieder Ware aus ihren Vorräten
an=
bietet. Weizen war gleichfalls ſchwächer. Gerſte war nur bei
entgegen=
ommenden Forderungen verkäuflich. Hafer war matter bei ſtillem
Ge=
ſchäft. In anderen Artikeln waren die Umſätze gering.
Börſen.
* Frankfurter Börſenbericht vom 24. März 1924.
(Eigener Bericht.) Die Börſe zeigte zum Wochenbeginn zunächſt eine
recht unſichere Haltung und die eingangs genannten Kurſe (Anilin
14,5, Lloyd 6 Brief, Deutſche Bank 9,75), lagen durchweg wieder unter
dem Freitagsſchluß. Im Verlaufe konnte ſich die Stimmung etwas
be=
feſtigen, weil nennenswerte Abgaben zunächſt nicht vorgenommen
wur=
den, das Publikum mit beſcheidenen Kaufaufträgen für einzelne Papiere
am Markte war und der flüſſigere Geldſtand anregte. Die erſten Kurſe
brachten für einzelne Werte leichte Erholungen: Waldhof plus 0,5,
Berg=
mann plus 0,5, Eßlinger Maſchinen plus 0,5). Teilweiſe waren aber
un=
ter dem Einfluß von Zufallorders erneute Kursrückgänge zu
verzeich=
nen. So bei Anglo Guano minus 1,25, Rütgerswerke minus 0,75,
Heil=
bronner Zucker minus 0,4. Schwach blieb der Montan=Aktienmarkt auf
die Unſicherheit in der Frage der Micum=Verträge und Glattſtellungen.
Die erſten Kurſe lagen hier bis 2 Bill. Proz. unter den letzten
Notierun=
gen. Im weiteren Verlauf der Börſe wurde die Haltung wieder
ausge=
ſprochen ſuſtlos und ſchwächer und zur Kaſſanotiz wurden vielfach neue
Rekord=Tief=Kurſe erreicht. Man hat den Eindruck, daß doch noch manche
Effektenpoſitionen der Glattſtellungen harven, und daß trotz flüſſigeren
Standes des kurzfriſtigen Geldes noch vielerorts dringender Kapitals=
bedarf beſteht. Es hat ſich ja auch in der Verfaſſung des Kapitalmarktes
nichts grundlegendes geändert und langfriſtige Kredite bleiben nach wie
vor ſehr geſucht. Das verhältnismäßige reichlichere Angebot von
Scheck=
tauſch dürfte hauptſächlich damit zuſammenhängen, daß man für den
Ultimo frühzeitig und reichlicher als ſonſt vorgeſorgt hat. Der
Kaſſa=
markt zeigte überwiegend rückgängige Kurſe, nur Siemens Glas waren
höher geſucht. Der Schluß der Börſe war auf ermäßigtem Kursniveau
lebhafter, man hörte Bad. Anilin zirka 15,, Höchſter zirka 12, Sichel
9/9½)/. Im freien Verkehr war die Tendenz zunächſt gehalten, ſpäter
nachgebend. Man hörte hier: Api 5,75, Beckerſtahl 8½/, Beckerkohle 8,5,
Benz 4,75, Brown Boveri 2,7, Georgi 0,550, Growag 0,2, Hanſa Lloyd
1,6, Kayſer Waggon 0,460, Kreichgauer 0,375, Krügershall 8, Mez Söhne
4,5, Petroleum 16,25, Schebera 3,25, Ufa 6‟/
wb. Berliner Börſenbericht. Die Börſe war von einem
ſtarken Gefühl der Unſicherheit beherrſcht. Die bevorſtehende
Ultimorege=
lung der Engagements in franzöſiſchen Franken rief bei einer weiteren
Beſſerung der franzöſiſchen Valuta die Befürchtung neuer Schwierigkeiten
hervor und veranlaßte fortgeſetzte Verkäufe in Effekten auf ziemlich allen
Märkten, namentlich in Montanwerten. Andererſeits beſtand Kaufluſt,
die durch den niedrigen Stand der Effektenkurſe und durch
Deckungs=
bedürfnis veranlaßt war; auch lagen vom Auslande Kaufaufträge vor.
Die Kursbewegung war daher ungleichmäßig. Montanwerte waren
vor=
wiegend niedriger, Deutſch=Luxemburger erfuhren eine Einbuße um mehr
als 3 Billionen Prozent. Chemiſch=Werte waren eher etwas beſſer
ge=
halten. Sonſt hielten ſich die kleinen Schwankungen noch oben und unten
im allgemeinen die Wage. Deutſche Anleihen ſchwächten ſich etwas ab,
Kriegsanleihen gaben auf 73 nach. Im ſpäteren Verlaufe hielt die
Kurs=
geſtaltung ihren ſchwankenden Charakter bei, bei vorwiegender Neigung
zur Abſchwächung. Die Umſätze hielten ſich in ziemlich beſcheidenen
Gren=
zen. Die Deviſenkurſe waren eher etwas feſter. Weſentlich gebeſſert
waren Paris und Brüſſel im Einklang mit den ausländiſchen Notierungen.
Oeviſenmarkt.
Amſterdam=Motterdam.:
Brüſſel=Antwerpen ....."
Chriſtiania. ..........."
Kopenhagen ..
Stockholm..
Helſingfors
Italien.
London
New=York
Paris..
Schweiz
Spanien.
Wien (i. D.=Oſterr, abg.).
Prag . .."
Budapeſt..
Buenos=Aires.
Bulgarien.
..
Japan
Nio de Janeiro
Belgrad.
Liſſabon
Danzig
Geld
Brief 135.61 156.39 Mic 16.14 17.56 17.64 18.55 18.65 57.85 58.15 57.85 58.15 (5.59 65.91 65 83 66.17 110.72 111.28 110.92 111.48 10.57 1068 10 57 10.63 18.05 18.15 18 25 18.35 18.055 18.145 18.055 18.145 4.19 4.21 4.19 4.21 22.14 22.26 23 54 23.66 72.62 72.88 72.68 72.98 54.61 54.89 54.61 54.89 6.08 612 6 08 6.12 12.21 1229 1221 12.29 5.98 6.02 6.38 6.42 1.405 1.415 1.405 1.415 3.14 3.16 3.19 3.21 1.775 1.765 1.775 1785 0.455 0.465 0.475 0.505 5.48 5.52 5.48 5.52 12.96 13.04 1296 13.04 72.21 72.59 72.21 72.59
fe
tiert
Berliner Kurſe. (Eigene telegr, Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000.
Aktiengeſ. für Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte ..
Braunkohlen=Briketts .
Bremer Vulkan .....
Wolle........"
Chem. Heyden ....
„ Weiler".
Deutſch=Atlant. Tel.. .
Deutſche Maſchinen.
Deutſch=Niedld. Tel.
Deutſche Erdöl.
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte
Dynamit Nobel.
Elberfelder Farben.
Elektr. Lieferung.
R. Friſter
Gaggenau Vorz
Gelſenk. Gußſtahl.
Geſ. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen
Han. Maſch.=Ege
ingendreer 23500 18000 16250 Wittener Gußſtahl. 33009 91000 90000 Wanderer=Werke. 11000
2 Proz.
2 Proz.
2 Proz.
2 Proz.
2 Proz.
2 Proz.
2 Proz.
2 Proz.
1Proz.
1Proz.
2 Proz.
2 Proz.
3 Proz.
2Proz.
20 Pr.
2 Proz.
voll
3 Proz.
5Proz.
30 Pr.
3 Proz.
2 Proz.
2. 3.
46500
33500
44000
13000
7500
3500
22500
43750
4750
27000
37000
800
14750
7750
19250
36000
14000
2560
32500
20000
200
32000
10500
Frankenkurs in London: 79.90
Markkurs
19.—
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 24. März 1924.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
........ G075 .........
3½ „
."
Dollar=Goldanleihe. . ... 6. 3 Dollar=Schatzanweiſungen .. Dt. Schatzauw. K Ausg. Tb. 23
IIv. 23
Tv. 24
K, ITb. 24
4½‟ T. u. V. Schatzanweifg.
4½% VI.—k.
4% Dt. Schutzgebiet v. 0.,8-11u.13
v. 14
Sparprämienauleihe ........."
Zwangsanleihe ....... . .. ... ."
49 Preuß. Konſols ........."
......
4% Bad. Anl. unk. 1935 ......
b. 1907 ......."
31
4% Bahern Anleihe ........."
......
31, %
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 ....."
2,8
014
032
0,265
0,45
0,65
4.2
8—16% Heſſen Reihe XXXFI.untilgb. b. 28.. . . . . . .. ..
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . . . ..
3½% ................. 400 T .............. 0,3 4% Württemberger ....... 0.4 b)Ausländiſche. 50 Bosnien L.=E.=B. v. 1914.. 3,25 L.=Inveſt.=Anl. v. 1914 4½ „ v. 1902 ..." ........
4% 5%0 Bulgar. Tabak 1902.. ..... 13, % Griech. Monopol ...." 4½% Oeſt. Stuatsrente v. 1913 ab 1918 4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr. v. 1914 ................ 4% Oeſt. Goldrente ........." 365 4% „ einheitl. Nente ......" a6 5%0 Rum. am. Rente v. 03 .. 4½% Goldrente v. 13.. 2.4 4% „ am. Goldrente konv. 1,2 4% „ am. v. 05 .. 42 Türk. (Admin.) v. 1903.. 4½ „ (Bagdad) Ser. I 7775 „ II:. 775 4% „ v. 1911, Zollanl. ..." 4½22 Ung. Staatsr. v. 14 .
Goldrente .... 2,75
3i
„2Mc
0.,31
0.275
0.45
A
4%
„ Staatsr. v. 10 .."
Kronenrente ....."
1,2
0
Oblig. v. Transportanſt.
42 Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . .
4½ Gal. Carl Ludwv.=Bahn. . ..
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtir. .
2,68 Alte Oeſt. Südb. (Loms.)
2.,6%Neue „
480 Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
1. b. 8. Em..
3% Oeſt.
9. Em. .. ..
„ v. 1885 ...."
3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
4% Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½0 Anatolier I—.........."
Salon. Conſt. Jonction ..."
3% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepee. . . . . .. . . . . ..
..........
4½%
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
590 Badenw. Kohlenwertanl.
68 Heſſ.Braunk.=Rogg Anlv.23
52 Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
Roggenwert=Anl.
5% Sächſ. Braunk.=Anl. Ser, Iu, II
5% Siidd. Feſtwertbk. . . . . . . .
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......
Barmer Bankverein.. . . . . ."
Baher Hypotheken= u. Wechſelb,
Berliner Handelsgeſellſchaft . . .
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank ..............
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. . .
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft ........."
Dresdner Bank. . .... ... ..
Frankfurter Bank ..........
Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . .
Mitteldeutſche Creditbank. . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt .. .
Reichsbank=Ant. .. ... ......
Rhein. Creditbant .... . . .. . .."
„ Hypothekenbank.
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ............"
Wiener Bankverein ......
Bergwerkö=Aktien.
Berzelius .................
Bochumer Bergb. ......... ..
Buderus. ..................."
Dt. Luxemburger ............"
Eſchweiler Bergwverks=Akt. ....
Gelſenkirchen Bergtu. ....."
Harpener Bergbau....... .."
Kaliwerke Aſchersleben ....... 13.9
„ Salzdetfurth .. . . . ..
„ Weſteregeln ......
Außereutropäiſche.
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mexik. amort. innere . . . .
Mannesmann Röhren ........
konſ. äuß. v. 99....
Mansfelder ................."
Oberbedarf.
Geld v. 04, ſtfr.
„.
Oberſchleſ. Eiſen Caro) ......"
Frrigationsankeihe
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ...."
Phönix Bergbau ..........."
5% Tamaulipas, Seriel.....
T— Tauſend. M— Millionen, Md — Milliarden 0U—ohne Umſatz, X—rationiert.
Rhein, Stahlwerke . . . . .
Riebeck Montan.. . . ..
Rombacher Hütte.. . .
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. .
Ver, Laurahütte . . . .. ...
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding)........"
Werger ..................."
Akkumulat. Berlin ........"
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (v. Kleher) ......."
A. E. G. Stamm. . . . . .
6% „ „ Vorzug Lit,A.
5%0 „ „„ Vorzug Lit. B..."
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano .. . . ."
Anilin Bln.=Treptow.. . . . . . . ."
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim) .. . . . ."
Badiſche Anilin= n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano.. .. ... . . . .... .
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel (Caſſel) ........"
Bergmann El. Werke ..... . .. .
Bing. Metallwerke ..........."
Brockhues, Nieder=Walluf....."
Eementwerk Heidelberg.. ... ..
„ Karlſtadt . . . . . ..."
„ Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . . ... .. ..
Griesheim Elektron ...."
Fabrik Milch .........."
Weiler=ter=mer ........
Daimler Motoren ............
Deutſch. Eiſenhandel Berlin".
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. .
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ...."
Dürkoppwerk (Stamm) ......"
Düſſeld. Ratinger (Dürr) ....."
Dyckerhof & Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
„ 2. Meher jr. ....
Elberfelder Farbw. v. Baher.."
„ Kupfer=u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft .. .. . .."
Elſäſſ. Bad. Wolle. . .........."
Emag, Frankfurt a. M... . . . . .
Email.- & Stanzw. Ullrich ...."
Enzinger Werke ...... .. . . ..."
Eßlinger Maſchinen .........."
Ettlingen Spinnerei ........."
Faber, Joh., Bleiſtift ........"
Faber & Schleicher .........."
Fahr, Gebr., Pirmaſens .. ..."
Felten & Guilleaume, Carlsw...
Feinmechank (Jetter).
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.
Frankfurter Gas....
Frankfurter Hof .."
Frf. Maſch. Pokorny & Wittel.
Fuchs, Waggon Stamm ....
Ganz. Ludwig, Mainz ......"
2,3 22 27 4,25 2,75 25 3,8 12,5 22 20,25 15 175 15,25 17,2 19 3,2 — 19 — 4 14.3 3,85 3e 8,5 11,6 11. 7,5
— 8,5 56 515 13,5 12,5 14 14,5 13.3 3,.95 3,9 5,75 17,5 17,8 2,2 31. 49 47 2.3 1 2,6 27 15 17,75 15,6. 0,75 0,75 6,5 12,75 12,5 45. 32 8,75 7,6 21 2,1 4,6 13 13 4,5 4,25 19 13 13
Geiling & Cie. .........."
Germania Linoleum ... . .. . .."
Gelſenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt, Th. .. .. .. .. . ..."
Gotha Waggon.... .........."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. . .
Grün & Bilfinger ..........."
Hammerſen (Osnabrück)......"
Hanfwerke Füſſen ..........."
Heddernheimer Kupfer ......."
Hehligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . ..
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ..... . . .
Hoch= und Tiefbau ...
....
Höchſter Farben ....
Holzmann, Phil. .
Holzverk.=Induſtr.
......
Hydrometer Breslau ...
Inag ........."
Junghans Stamm
Karlsruher Maſchin
Karſtadt R...
...
Klein, Schanzlin & Becker ...
...."
Knorr, Heilbronn.
Kolb & Schüle Spinn. .. . . . . .
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom
Lahmeyer & Co.
Lech, Augsburg
Lederw. Rothe
Lederwerke Spicharz ....
Lingel, Schuhw. Erfurt ..
Löhnberger Mühle ......."
Lüdenſcheid Metalliv. ........"
Luther, Maſch.=u Mühlenbau..
Lux’ſche Induſtrie ..........."
Mainkraftwerke Höchſt......."
Meguin, Bützbach ..........."
Metallgeſ. Frkft. . . . . . . . . . . ..
Meher, Dr. Paul ...........
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm .. .. . . . . ....
Motorenfabrik Deutz ........."
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke. ..
Neckarwerke Eßl. Stamm . . . ..
Oleawerke Frankfurt a. M....
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer ........"
Philipps A.=G. .... ........"
Porzellan Weſſel ..........
Reiniger, Gebbert & Schall...
Rhein. Elektr. Stamm .. . . . . ..
„ Metall Vorzüge..... .."
Rhenania, Aachen ..........."
Riedinger, Maſchinen ........"
Rückforth, Stettin ...........
Nütgerswverke ......."
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hauau..... .. . . ."
Schnellpreſſen Frankenthal. . .
Schramm Lackfabrik... .. . . ."
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schuckert Elektr. (Nürnberg)”,
Schuhfabrik Berneis=Weſſel..
Schuhfabrik Hekz.
Schuhf. Leander Offenbach .
Schultz, G=ünlack, Rdsh.. .. . . . .
Seilinduſtrie Wolff ..........
Sichel & Co,, Mainz........"
21.
14,5
2.7
15
105
73
4
5,75
7,5
12,7
3,25
11
15
5,3
15,25
1.6
12,5
3,6
4.3
3,25
1‟
4.5
26
16,75
25
ge
4,25
2,2
2,6
18
2,35
92
1.75
17
2
0,8
7,5
96
24. 3
13,75
1
10,5
10.25
8,5
3,5
5,25
8,5
3,8
121ſ,
31
10,6
6,5
10
4,75
27
5,2
1.9
1375
4,2
375
4,2
3,5
15.75
2,35
16.9
5,5
72
43
21
2,8
18
8,1
7.25
14
3,8
4,6
5,5
5,25
ſs
Siemens Elektr. Betriebe .....
Siemens Glasinduſtrie ... .. .."
Siemens & Halske.. . .... . .. ."
Stöckicht=Offenbach=Gummt ...
Süddeutſche Immobilien .....
Thüring. elektr. Lief.=Geſ., Gotha
uhrenfabrik Furtwängler ...."
Beithwerke in Sandbach .."
Verein f. Chem. Induſtr. Frkft,
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
„ Faßfabriken Caſſel ....
„ Gummifabr. Bln.=Frkf..
„ Pinſelfabr. Nürnberg ..
„ Ultramarin ..........."
Zellſtoff, Berlin ......."
Bogtländ. Maſch. Vorzüge ....
Stämme . . ..
Boigt & Haeffner Stämme . ..
Voltohm, Seil......"
Wahß & Freytag.
Wegelin Rußfabrik
Zellſtoff Waldhof Stamm ..
Zuckerfabr. Waghäuſel.
Frankenthal" .
Heilbronn.. .
Offſtein ..
Rheingau.:
Stuttgart. . ..
Transport=Aktlen.
Schantung E. B. ......... ..."
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. ..
Hapag (Paketfahrt) .........
Nordd. Llohzd. . .............
21. 3.
15
16.9
33
3",
P
6,3
9
36
5,8
4,3
14
11
2,55
2,55
3.75
4
5,1
10.4
4
4
4
4,1
4,1
24. 3.
142
19
38
0.81
3,75
3,2
8,6
35
4
,8
13
18
175
275
17
3,8
4,75
11
3.9
3,8
3.75
4,25
3,75
0,8
3
2.25
6,45
Darmſtädter Berte.
Bahnbedarf...........
Dampfkeſſel Rodberg....
Helvetia Konſervenfabrik..
Gebr. Lutz............."
Motorenbfarik Darmſtadt
Gebr. Roeder ..........."
Venuleth & Ellenberger ..
Unnotierte Aktien.
Allg. Bankverein Düſſeldorf.
Beckerkohle. . ................
Beckerſtahl .. . . . . . . . .. ......"
Benz.. . . . . . . . . . .. ... ......
Brown Boveri ............."
Cont. Handelsbank ........."
Deutſche Handelsbank ......"
Frankf, Handelsbank. . . . . . . . . .
Falconwerke ....."
.....
de Giorgi Choc.
......
Growag..
.....
Hanſa Lloyd ....."
....
Hero Conſerven ...
......
Holſatiawerke, Altona .. . . . ..
Kabel Rheydt..
...."
Krügershall Kali
.......
Metall Starkenburg .........
Metz, Karl & Söhne, Freibg.
Neckar=Gummt.
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065
85
8,B
2,75
0.18
0.09 B
0.,055
06
0,2
17
0,6
17
4,75
15,5
055
0R5
6
0,65
Nummer 85.
Hans Peter Kromm der Lebendige.
Eine Geſchichte von Ufer zu Ufer
von Johanna Wolff.
84)
(Nachdruck verboten.)
Hans Peter ſaß auf der Bank unterm Holunder. Er hielt
den kleinen Günter auf dem Knie, während Gerd bei der
Hundehütte beſchäftigt war.
Vom alten Wehr herüber drang das Rauſchen des
Mühl=
rades in die Stille.
Das Knäblein auf ſeines Vaters Knie hielt den Finger ans
Ohr und machte: „Horch.” Hans Peter lächelte und „horchte.”
Ein oberſchlächtiges Rad hatte er nicht einſetzen können, dazu
war das Gefälle doch zu klein, aber das mittelſchlächtige tat’s
auch, dafür gab die Bilſe genug Waſſer her, und das angelegte
Stauwerk, erhielt Zufluß aus den Moorkanälen. Die Haidjer
waren froh, daß ſie das Mahlwerk in der Nähe hatten, da
konn=
ten ſie die Geſpannkraft der langen Wegfahrten anders
ver=
wenden.
Merete, die ihre Mühle ſo lange erſehnt und dann beinahe
aberglänbiſch beim Bauen zugeſchaut hatte, war jetzt zufrieden
geworden. Es ging alles einen guten Gang. In der Fabrik
und bei der Mühle wurde verdient. Wäre nur die Zeit nicht ſo
furchtbar gewoſen und die Menſchen ſo ſchlecht! Beſonders in
den Müllergeſellen ſchien der Teufel ſein Weſen zu treiben; ſchon
zweimal hatten ſie gewechſelt, nur waren die Zugehenden
ſchlim=
mer als die Abfahrenden, wüſte Kerle, und natürlich gehörten
ſie alle zu den Roten. Schon mehrmals hatte es Schlagereien
mit den Arbeitern vom Werk gegeben: die in den Heimſtätten
ſich niedergelaſſen, waren treue und bewährte Männer, die ließen
auf dem Herrn, den ſie kannten, keinen Schimpf ſitzen. Seit Jahr
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 25. März 1924.
Seite 11.
und Tag gingen in Hans Peters Fabrik große Beſtellungen ein
von der Reichsverwaltung; Geſchirre, die man früher aus Blech,
Zinn oder Emaille gefertigt, wurden jetzt aus Ton hergeſtellt:
Eßnäpfe und Becher, Töpfe und ungezählte Bedürfnisſchüſſeln
für Krankenbetten, mehr denn je wurden ſie verladen und
fort=
geführt nach Wöllmen und dann weiterhin nach allen Richtungen
des Landes.
Für beblümte Leuchter, für ſchlanke oder gebauchte Vaſen
und Kunſtkrüge war jetzt keine Zeit; das ganze Geſchäft drehte
ſich um rieſige Notſtandslieferungen, war eingeſtellt auf Dinge
für den einfachſten Tagesbedarf.
Lude Spatt tat, was er konnte, aber auch er hatte nicht
immer ſo gute Geſellen, wie ſie ihm zum Beiſtand erwünſcht
ge=
weſen. Sein Geſicht bekam einen wehmütigen Zug, die Menge
der Scherben und Fehlſtücke durch ungeſchickte Hände grämte ihn.
Und es waren doch gar zu nüchterne Dinge, die geſchafft werden
mußten!
Dem Haus=Peter=Platz wurde für ſeine Waren eine
Schutz=
marke beſtätigt: Ein Mühlrad mit Roſenbuſch. Die Marke führte
ſich gut ein. Auch aus Dänemark und dem Holländiſchen gingen
Aufträge ein. Nützlichkeitsgeräte wurden auch dort begehrt.
Nur ganz verſtohlen, Sonntags, ſaß der kleine Töpfermeiſtet
in der Werkſtaſttt, panſchte und knetete und brachte mit aller
Sorgfalt etwas auf die Drehſcheibe, was ihm im Traum zuge
kommen war.
Eine meterhohe Vaſe war’s von ureigner Form: über den
Rand legten ſich ſchindelartig viele Ohren, immer eins übers
andere; aus tiefgebauchtem Leib drangen Mummeln hervor, die
Stengel ſinnvoll, durcheinander geſchlungen, daß ſie wie aus
einem Grunde wachſend wirkten. Dies Gebilde hatte Lude auf
inen buntgefelderten Tonkloß geſtellt und benannte es „Die
Einheits=Vaſe‟. In einer Ecke der Geſchirrkammer, wo durch
Oberlicht ein beſonderes Scheinen über Wandfächer und Borte
fiel, hatte er das Werk ſeiner Hände aufgeſtellt. Wenn er dafür
die Glaſur herauskriegte! Die Miſchung, nach der er forſchte.
Nur ein kleiner, ein ganz kleiner Fehler war dabei. Ach, wenn
er’s doch träumen möchte!
Manche Weile ſaß er in dieſem verſchwiegenen Winkel; er
ret=
tete ſich dahin, wenn ſeine grobknochige Schwiegermutter da war.
Manchmal ſah man den Lude abends noch mit der Laterne
in der Hand durch die Geſchirrkammer wandeln. Er äugte in
die Gefächer, er blinzelte die Geſtelle entlang. Er wußte, wo
noch ein paar feine Stücke lagen — Kunſtſtücke, die vergeſſen
ge=
blieben. Wenn der Schein des Lämpchens darüber hinſpielte,
ſeufzte er; aber ein Lächeln kam ihm, wenn er die „Einheit”
beſah.
Und dann lag ſie eines Tages in Scherben. Eine ruchloſe
Hand hatte ihm dies Herzſtück zerſchlagen. Die Mummelblüten,
die ſich aus vertieftem Gebäuch gewunden, lagen verſtreut
um=
her; der Randſatz mit den Ohren hatte ſich ſonderbarerweiſe ganz
gehalten und lag da wie ein geſchloſſener Kranz für ſich, Ja, mit
der Einheit war’s vorbei.
Merete hatte dem Lude verſprochen, dies Leibſtück anzuſehn.
Nun kam ſie und konnte nur die Scherben in die Hand nehmen.
Aber, daß jemand das aus Bosheit getan, wollte ihr nicht in
den Sinn. „Es wird ein Schweres drauf gefallen ſein,” meinte
ſie, „oder beim Packen iſt jemand unvorſichtig dagegen geſtoßen.”
Lude ſchüttelte den Kopf. Er wußte. Und dann, als Merete
vor ſeiner Tür in das blaue Wägelchen ſtieg, erſah ſie zufällig
die Alte drinnen, die Tines Mutter war. Mit Fuchsaugen hatte
die heimlich nach der Frau im Wagen ausgeſpäht und ſich dann
ſcheu vom Fenſter weggedrückt, als die Höfnerin ſie
wahrge=
nommen.
(Fortſetzung folgt.)
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Grauer 3teil.
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gürtel mit 4 Schnal=
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der Nähe d.
Böllen=
falltors verloren.
Ab=
ug. geg. gute Belohn.
Ohlyſtr. 1, pt. (*8462
Verloren
am Sonntag den 23.
März, abends, 1
Pelz=
kragen von Ecke
Wein=
vergſtraße bis Evang.
Gemeindehaus. Geg.
Belohn.abzug.
Heidel=
bergerſtr. 108, (B3666
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 25. März 1924.
Rummer 85.
THEATER
UAION
Mur einige Tage:
Das entzüickende Film-Singspiel
„denn Idei sieh leben
Ein Liebesspiel mit Gesang in 4 Akten. Erstklassiges Gesangs-Ensemble und Vorführung.
Ferner der Decla-Großfilm:
Ein Glas Wasser (Das Spiel einer Königin)
in 6 Akten. Regie: Ludwig Berger.
In den Hauptrollen: Mady Christians, Lucie Höflich.
Anfang Ein Glas Wasser 3 und ½½.7 Uhr. Anfang der Film-Operette 5 und 1/,9 Uhr.
Residenz-Theater
Zentral- Theaten
1a3 Gchorttte
I. Teil — 6 Akte mit
Eddie Polo.
Rrit Auto und
Kamera zwisch.
afrik. Grosswild
Aus dem
Schwarzbuch
eines
Pollzei-
kommissars
I. Teil — 5 Akte
6 hochinteressante Akte von
überwältigender Schönheit.
Harpy phautasiert
Der fliegende
Holländer
II. Teil — 5 Akte.
Chaplin heiratet
Komödie in 5 Akten mit
Charlie Chaplin
in der Haupirolle. (*8538
Feſtſaal der Lurngemeinde
(Woogsplatz)
Gaſtſpiel der weltberühmten Liliputaner
20 Wunderzwerge 20
Dienstag, 25., Mittwoch, 26., Donnerstag,
27. März, nachmittags 4½ Uhr
Schneewittchen u. die
7 Zwerge
(mit wirklichen Zwvergen) Märchenſchauſpiel,
4 Akte (7 Bilder).
Abends 8½ Uhr
Ende 11 Uhr
15 Bühnenkünſtler 15 — Große
Speziali=
täten=Vorſtellung.
I. u. II. Teil:
Bunte Bühne.
III. Teil:
Rentier Bolle, der Neureiche
und vieles andere mehr.
Karten im Vorverkauf von 0,50—2 Mk. in
der Muſikalienhandlung Ehriſtian Arnold,
Ernſt=Ludwigſtr. 9
13677
Muſikverein Darmſtadt
Karfreitagskonzert
im Großensaus des Landestheaters
abends 7 Uhr
Tohannes-
Passion
Oeffentl. Haupiprobe: Gründonnerstag,
abends 7 Uhr. Ausgabe der Eintrittskarten
für Mitglieder von heute ab nur bis zum
12.April b. Konzert=Arnold,
Wilhelminen=
ſtraße. Kartenverkauf an Nichtmitglieder
vom 10. April ab ebendaſelbſt. (3672
Preiſe ſiehe Plakat.
Bürgerverein
Darmſtadt e. V.
gegründet 1849
Die diesjährige ordentliche
General=
verſammlung
findet am Mittwoch, den 2. April 1924.
abds. 2/.9uhr, im Vereinshauſe, Saalbauſtr. 67
mit folgender Tagesordnung ſtatt:
1. Bericht über das abgelaufene Jahr.
2. Rechnungsablage.
(3648
3. Ergänzungswahl des Vorſtandes
4. Beratung eingegangener Anträge.
Wir bitten die verehrlichen Mitglieder recht
zahlreich und pünktlich zu erſcheinen.
Der Vorſtand
Kinderkleidung
u. kunſtgewerbl.
Hand=
arbeiten fertigt an
Roßdörferſtraße 78
parterre.
Zwecks
Umzugsver=
billigung (Bg
verleihe tageweiſe
Möbelrolle.
Möbelwa=
gen, Gardinenwagen
Hügelſtraße15, Laden.
Landestheater.
Großes Haus.
Dienstag, 25. März.
A 17
Hans Heiling
von H. Marſchner.
Anf. 7. Ende n. 10 Uhr.
Preiſe: 1—10 Mark.
Kleines Haus. (V28N4
Abends 6 u. 8 Uhr
Vorführung
des Egkimoß.ms:
„Nanuk
der Pelzjäger”.
Preiſe: 0.50—5 Mk.
Gartenbauverein und
Gartengenoffenſchaft
Darmſtadt
Freitag, 28. März,
um 5 und 8 Uhr
im „Fürſtenſaal”,
Film=Vorführungen
über: (3649
Gewinnung v. Kali=
. Stickſtoff=Dünger.
Eintritt nur auf
be=
ſondere Karten (ſiehe
Mitteilungen im
all=
gemeinen Teil).
Die Vorſtände.
Technische Nochilfe
beim Reichsministerium des Innern
Ortsgruppe Darmstadt, Frankfurterstraße 2, III.
Donnerstag, 27. März 1924, abends 8 Uhr, im Fürstensaale, Grafenstraße
Geffentliche
BeTTAlMNTUTT!
Warum heute noch technische Nothilfe? (Ob.-Ingenieur Haegel), Kassel)
Die Einsatztätigkeit der Technischen Nothilfe im Landesbezirk Hessen 1920/24.
(Reg.-Baumeister Hilsdorf, Frankfurt a. M.)
Anschliessend Diskussion und Vorführung von Lichtbildern
und Filmen aus der Einsatztätigkeit dor Nothilfe, (*8551
Freunde herzlieh willkommen.
Eintritt frei.
Eintritt frei.
Wiederaufnahme
meines
Fuhrwerks.
Empfehle mich meiner
werten Kundſchaft bei!
allen vorkomnmienden
Fuhrarbeiten:
Ent=
u. Beladenv. Waggons,
Holzabfuhr aus den
Waldungen,
Geſchäfts=
fahrten uſw. zu
aller=
billigſter Berechnung
Fr. Löchel,
Arheilgerſtr. 66. Gefg
Konia
Blüten=, Schleuder=,
garant. rein, 10 Pfd.=
Büchſe franko ℳ10 50,
50 Pfg mehr. Fiſcher,
Lehrer, em., Imkerei,
Honigverſ., Gberneu-
(I. Bln 3663)
PePWeldki,
U6
Ain
Hauptverſammlg.
Freitag, den 4. April
1924, aben ds 8Uhr
im Klublokal (Krone)
Tagesordnung:
1. Bericht. 2.
Rech=
nungsablage u.
Vor=
anſchlag. 3.
Vorſtands=
wahl. 4.
Wander=
programm. 5.
Ver=
ſchiedenes.
Stwaige Anträge ſind
bei Meidung d.
Aus=
ſchluſſes ſpäteſtens bis
zum 31. März, z. H.
des I. Schriftführers,
Direktor Schrauth,
einzureicheu. — Die
Klubgenoſſen werden
um recht zahlreiches
Crſcheinen gebeten.
3691) Der Vorſtand.
Orpheum
Heute und folgende Tage:
Operette
in 3 Akten
Kartenverkauf:
straße 14 und
am Ernst-
Photograph.
Aufnahmen
jeder Art,
Vergröße=
rungen nach jedem
Bilde fertigt gut,
ſchnell u. bill. (2967a
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Ludwig Nösinger
22 hur Untere Elifgbethenſtraße 42
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Vergebung von
Feſtplätzen und Muſik.
Der Geſangverein Sängerluſt, Traiſa, veranſtaltet
am 21., 22. u. 23. Juni 1924 das Feſt der Fahnenwveihe,
Es ſind daher zu vergeben die Plätze für
Karuſſell oder Schiffſchaukel,
Schießbude ſowie ſonſtigen Berkaufs= und
Schaubuden.
Wir bemerken, daß der Feſtplatz direkt beim Dorfe
liegt und iſt nach den eingegangenen Zuſchriften von
ca. 30 auswärtigen Vereinen, ein guter Beſuch des
Feſtes zu erwarten.
Bewerber für die Plätze werden gebeten, ſchriftl.
Angebote bis zum 15. April 1924 an den Vorſitzenden
des Feſtausſchuſſes, Heirn Georg Spieß, Traiſa,
Darmſtädterſtraße 11, einzureichen.
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Ferner bitten wir die Herren Muſik=Unternehmer
bis zum genannten Termin um Abgabe von Offerten,
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