Finzeikztzauent e, 1.5 501 H eizuig:
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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiatiet. 
Nummer 51 
Mittwoch, den 20. Februar 1924. 
187. Jahrgang
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 27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſiadt 20 Goldpfg. 
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Finanz=An 
oldpfg, 92 mm breite 
            Rellame=
zeiſe 1.50 Goſdmar. Alle preiſe in Goldmark 
1 Dollar — 4.20 Mar). 
Im Falle höher 
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streil uſw. 
eriſcht 
ſede Verpſichtung 
g auf Erfüſlung der 
            Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. 
Bei 
Konkurs oder gerichtliſcher Beitreibung fällt ſeder 
Rabatt weg. Bankkonte: Deuſche Bank und Darme 
ſtädter 8 Nationglbank.
 General von Loſſow 
Generalſtaatskommiſſar von Kahr 
die, wie wir bereits berichteten, am Montag von ihren Aemtern zurücktraten.
 Der Kamsf um das Ermächtigungsgeſetz. 
Spannung zwiſchen Reichsregierung und Parlament — Reichstagsauflöſung erneut in Sicht.
 * Berlin, 19. Febr. (Priv.=Tel.) Bei den heutigen 
            Be=
ſprechungen zwiſchen Reichskanzler und 
            Parteifüh=
rern hat ſich bereits eine ziemlich kritiſche Situation 
ergeben. Die Sozialdemokraten haben, wie wir aus 
parlamentariſchen Kreifen hören, dem Reichskanzler 
            an=
gekündigt, daß ſie die Abſicht haben, im Plenum des 
Reichstags die inzwiſchen erlaſſenen 
            Verordnun=
gen einer ſehr gründlichen Unterſuchung zu 
            un=
terziehen. 
Die Reichsregierung ſtellt ſich demgegenüber auf den 
Standpunkt, daß ein ſolches Verfahren für das 
Kabinett untragbar ſein würde, und daß, falls es 
            dar=
über zu einem Konflikt kommt, mit einer Auflöſung des 
Reichstags gerechnet werden müſſe, insbeſondere dann, 
wenn die Zurückziehung einzelner 
            Verordnun=
gen vom Reichstag verlangt werden ſollte. Auf 
Grund dieſer Meinungsverſchiedenheiten iſt bereits wieder eine 
parlamentariſche Spannung eingetreten, die man auch 
auf der rechten Seite des Hauſes, beſonders angeſichts des bereits 
vorliegenden deutſchnationalen Antrags auf Zurückziehung der 
Beamtenabbauverordnung dahin beurteilt, daß die 
            Wahr=
ſcheinlichkeit einer baldigen 
            Reichstagsauf=
löſung und einer Neuwahl Ende April oder Anfang Mai 
wieder an Boden gewinnt. 
Die Regierung hält an dem Ermächtigungsgeſetz feft. 
Berlin, 19. Febr. Ueber die nach den Beſprechungen 
            zwi=
ſchen dem Reichskanzler und den Parteiführern ſich ergebende 
parlamentariſche Lage ſind unſerem Vertreter heute von 
unterrichteter Seite Erklärungen abgegeben worden, deren 
            In=
halt wie ſolgt lautet: 
Dem mit vieler Mühe aus dem parlamentariſchen Wirrwarr 
zu Beginn des Dezember vorigen Jahres entſtandenen 
            Kabi=
nett Marx hat der Reichstag zur Rettung aus der drohenden 
Kataſtrophe durch das Ermächtigungsgeſetz vom 8. Dezember 
            Voll=
macht zum Erlaß der Verordnungen, die dem ſtändig 
            wachſen=
den Unheil Einhalt gebieten ſollen, gegeben. In Erkenntnis 
ihrer ſchweren und verantwortungsvollen Aufgabe entſchloß ſich 
die Reichsregierung zu einem nützlichen, tatkräftigen Handeln 
und hat 
auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes den Verordnungsweg 
beſchritten. 
Schlveren Herzens, aber ohne Rückſicht auf vielfältige Kritik über 
unvermeidliche Härten, hat die Reichsregierung eine 
Anzahl teils ſehr einſchneidender 
            Verordnun=
gen erlaſſen. Die Reichsregierung iſt ſich darüber klar, daß 
die Verordnungen unvollkommen ſind. Denn in zwei Monaten 
können, zumal in ſolch kritiſchen Zeiten keine kritik= und 
            ein=
mandfreien geſetzgeberiſchen Meiſterwerke über die Materie 
            ge=
ſchaffen werden, deren geſetzgeberiſche Regelung in ruhigen, 
            nor=
malen Zeiten die Arbeit vieler Jahre erfordern würde. Aber 
die Not, aus der dieſe Verordnungen entſtanden ſind, rechtfertigt 
deren Beſtand, aber noch mehr rechtfertigt die Tatſache, daß 
in den letzten zwei Monaten unſer öffentliches Leben ſich 
            er=
heblich beruhigt und die Finanzen und die Wirtſchaft ſich 
gefeſtigt haben. Das Ermächtigungsgeſetz hätte keinen Sinn 
gehabt, wenn mit ſeinem Erlöſchen auch der Zweck und die 
Wirkung hinfällig werden ſollten. Wenn der Neichstag vor 
zwei Monaten nicht imſtande war, der rieſengroßen 
            geſetz=
geberiſchen Aufgaben, die die Not der Zeit erheiſchten, mit 
der gebotenen Eile Herr zu werden, ſo kann er ſich erſt recht 
jetzt, wo die Wahlen vor der Tür ſtehen, unmöglich die Kraft 
zumuten, gerade die ſchwierigſten und umſtrittenſten Punite 
der erlaſſenen Notverordnungen zum Gegenſtand poſitiver 
und aufbauender Kritik zu machen.
 Auch die grundlegenden Notverordnungen der 
            Reichsregie=
rung ſollen nicht für ewige Zeiten gelten, aber ſie ſollen über die 
Not, in der wir uns immer noch befinden, hinweghelfen. Sie 
mögen verbeſſert oder abgeſchafft werden, ſobald wir aus der 
Zeit der Bedrängnfs heraus ſind. 
Bis wir aus der Not der Zeit heraus ſind, bis dahin iſt 
es die Pflicht der Regierung, das Recht zu ſchützen, das ihr 
der Reichstag mit der Verpflichtung zum Handeln im 
            Er=
mächtigungsgeſetz gegeben hat. 
Es geht nicht an, die für die Wirtſchaft, Finanz und 
            Volks=
wohlfahrt lebenswichtigen Fragen nicht allein einer fachlich, 
            ſon=
dern auch einer naturgemäß durch die Nückſicht auf die 
            bevor=
ſtehenden Wahlen beeinflußten Kritik und Reviſion auszuſetzen 
und dadurch das durch das Ermächtigungsgeſetz eingeleitete 
            Be=
ruhigungswerk zu gefährden. 
Die Reichsregierung ſieht ſich nicht in der Lage, eine der von 
ihr als lebenswichtig erkannten Verordnungen im jetzigen 
Zeitpnukt aufzugeben oder durch die Initiativauträge des 
Reichstags abändern zu laſſen. 
Auch von der Behandlung der als lebenswichtig bezeichneten 
Verordnungen in den Ausſchüſſen iſt eine neue 
            Beunruhi=
gung und neue Gefährdung für die Währung und die 
Wirtſchaft erſt recht zu befürchten. Im Bewußtſein der 
            außer=
ordentlich ſchwierigen Probleme, die in den Notverordnungen 
geregelt worden ſind, und geleitet von dem Beſtreben, jede 
            Ver=
beſſerungn an dieſen Verordnungen vorzunehmen, iſt die 
            Reichs=
regierung indeſſen bereit, in interfraktionellen Beſprechungen die 
Vorſchläge der Parteien, die gegebenenfalls in Initiativanträgen 
zum Ausdruck kommen können, entgegenzunehmen. Nur in 
            ſach=
lichen Beſprechungen mit einem interfraktionellen Ausſchuß ſieht 
die Reichsregierung unter den obwaltenden Umſtänden die 
            Ge=
wvähr dafür, daß die Notverordnungen nicht Gegenſtand erregter 
und unſachlicher Wahlkämpfe zum Schaden für Volk und 
            Vater=
land wverden. 
Die Wahlgeſetznovelle fallen gelaſſen. 
* Berlin, 19. Febr. (Priv.=Tel.) Bekanntlich hat die 
Reichsregierung dem Reichsrat und Reichstag den Entwurf einer 
Wahlgeſetznovelle, zugehen laſſen, von dem man anfangs 
            an=
nehmen mußte, daß die Regierung auf ſeine Verabſchiedung noch 
vor den Neuwahlen des Reichstags großen Wert legen würde. 
Wie wir zuverläſſig erfahren, hat die Reichsregierung dieſen 
Plan aufgegeben. Sie hatte ſeinerzeit die Wahlgeſetznovelle auf 
wiederholtes Verlangen des Reichsrats erneut ausgearbeitet, ſie 
hat ſich aber den Bedenken, die geſtern im Aelteſtenrat des 
Reichstags geäußert wurden, und die dahin gingen, daß die Zeit 
für die Verabſchiedung des neuen Wahlgeſetzes vor den 
            Nen=
wahlen bei rechtzeitiger Vorbereitung dieſer Wahlen nicht mehr 
ausreicht, nicht verſchloſſen, ſo daß nun nicht mehr mit der 
            Be=
ratung der Wahlgeſetznovelle vor den Neuwahlen zu rechnen iſt. 
Maßgebend war hierbei außerdem noch, daß die Vorbereitungen 
für die Reichstagswahlen auch in den Kreiſen der Parteien ſchon 
ſoweit gediehen ſind, daß eine Aenderung des Wahlgeſetzes nur 
ſtörend auſ den glatten Verlauf der Vorbereitungsarbeiten 
            wir=
ken könnte. Der Plan, den Entwurf auf dem Wege des 
            Ermäch=
tigungsgefetzes zu erledigen, wurde nach kurzen Erwägungen 
vom Kabinett verworfen, weil ein Wahlgeſetz ſozuſagen zu den 
Naturrechten des Parlaments gehört und nicht von der 
            Reichs=
regierung dem Parlament entzogen werden ſoll. 
Zur Aufhebung des Ausnahmezuſtandes. 
* Berlin, 19. Febr. (Priv.=Tel.) Allem Anſchein nach iſt 
man in Regierungskreiſen nicht gewillt, den Ausnahmezuſtand 
ohne tveiteres aufzuheben. Es beſteht vielmehr die Abſicht, einen 
Uebergang zu ſchaffen, währenddeſſen ſozuſagen ein Rumpf=
            Aus=
nahmezuſtand Geltung haben ſoll. Es handelt ſich darum, ob 
gewiſſe vom Inhaber der vollziehenden Gewalt kraft ſeiner 
            Voll=
machten getroffenen Maßnahmen einſtweilen fortdauern ſollen 
und welch: gemilderte Form man etwa dafür finden könnte. Das 
Reichskabinett hat ſich mit dieſen Fragen bereits beſchäftigt.
 * Aus dem Lande 
des „Liberum Conspiro‟ 
Polniſche Geheimbünde. 
Von unſerem ſtändigen Warſchauer Berichterſtatter. 
Sarmatieus. Warſchau, den 14. Februar. 
Das alte Polen, das vor anderthalb Jahrhunderten den 
            Tei=
lungen verfiel, litt an der Krankheit des „Liberum Veto”, dem 
Recht eines jeden Reichstagsboten, durch ſeinen Widerſpruch auch 
völlig vereinzelt jeden Beſchluß des Reichstags zu Fall zu 
            brin=
gen. Ein ſolches Liberum Veto gibt es im heutigen Polen nicht 
mehr. Aber in den fünf Menſchenaltern der ausgelöſchten 
            ſtaat=
lichen Exiſtenz Polens iſt eine neue Seuche dort endemiſch 
            ge=
worden: das Verſchwörertum. Bis auf den heutigen Tag leidet 
Polen am „Liberum Conspiro”. 
Die Geheimbündekei, gegen die Teilungsſtaaten ausgeſät 
und gepflegt, wuchert auch im neuen polniſchen Staatsweſen 
und trennt die Volksgenoſſen in Koterien, die ſich giftig — eben 
wie Verſchwörer — haſſen und befehden. Man machte mich hier 
darauf aufmerkſam, welchen Reichtum an nuancierenden 
            Wen=
dungen die volniſche Sprache aufweiſt, um die verſchiedenen 
Kunſtmittel dex Verſchwörungstechnik zu bezeichnen. So iſt es 
dem politiſchen Jargon geläufig, zu ſagen, daß eine Aktion „
            ver=
konſpiriert” werden müſſe (xakonsrirowac), oder daß, wein ſie 
den Schleier des Geheimniſſes verlor, ſie nun „dekonſpiriert” ſei 
(dekCaspirowac). Das „Verkonſpirieren” des eigenen Vorgehens 
gehört zu den Elementarlehren der politiſchen Taktik, und das 
„Dekonſpirieren” des Gegners, gilt wie ein geglückter 
            Erkun=
dungsvorſtoß im Kriege. Verſchwörerei iſt gleichzeitig Ernſt und 
Spiel, Phantaſterei und Leidenſchaft, Prahlerei und Ehre, Sport 
und Geſchäft. Die Jugend findet darin ihr romantiſches 
            Er=
regungsgift, ein beſtimmter Typ von Politikern, die nichts 
            ande=
res gelernt haben, findet darin ſein Gewerbe, und ihr Schickſal 
fand darin auch manche bedeutendere Perſönlichkeit, die ſich 
            ein=
mal darin verſtrickt hatte. 
Um dieſe Ueberſetzung der Maffia und Komorra ins 
            Sla=
wiſche richtig einzuſchätzen, erinnere man ſich des Falles 
            Nietvia=
domski. Er liegt jetzt ſchon ein Jahr zurück. Nach langen Mühen 
und Verzögerungen hatte bie neue polniſche Verfaſſung 
            Eeſetzes=
kraft gewonnen und war ins Leben getreten. Nach ihren 
            Beſtim=
mungen hatte man erſtmalig verfaſſungsgemäß Seim und Senat 
gewählt, und dieſe, zur Nationalverſammlung vercinigt, 
            voll=
zogen ihrerſeits die Wahl des erſten Staatspräſidenten. Acht 
Tage danach war der neue Präſident ermordet. Pon wem? 
Von 
einem „Fremdſtämmigen” vielleicht, der einer gegen ihren 
            Wil=
len in Polens Grenzen gezwungenen Nationalität angehörte? 
Von einem Ukrainer aus Oſtgalizien, einem Weißruthenen der 
Oſtmarken, einem Litauer aus Wilna, einem Deutſchen aus 
            Ober=
ſchleſien? Nein, nicht von einem aus den „Minderheiten”. Von 
einem Arnachiſten, einem Agenten Sowjetrußlands, einem roten 
Terroriſten? Keineswegs. Ein Nationalpole, Niewiadomski mit 
Namen, erſchoß den anderen Nationalpolen, den Präſidenten 
Profeſſor Narutowicz, weil dieſer nach Anſicht der Koterien 
            Nie=
wiadomskis, mochte ſein polniſches Blut auch einwandfrei ſein, 
ſeiner Sinnesart nach nicht polniſch genug war. Er war ein 
„Verräter”, denn er hatte eine Wahl angenommen, bei der die 
Abgeordneten und Senatoren nichtpolniſcher Nationalität das 
Zünglein an der Wage gebildet und den Ausſchlag für 
            Naruto=
wiez gegeben hatten. Das genügte. Mochte es auch 
            verfaſſungs=
mäßig unanfechtbar und nach europäiſchen Begriffen ein Gewinn 
für den Staatsgedanken ſein, wenn auch die nationalen 
            Minder=
heiten dem Präſidenten ihr Vertrauen bewieſen — der Horizont 
des Fanatikers und Konſpirators iſt zu eng für ſolche Gedanken. 
Unedel im engſten Sinn muß der Fanatiker deshalb nicht ſein; 
er ſcheut das Opfer der eigenen Perſon nicht, und der Nimbus 
des Märtyrertums iſt ihm Lohn genug. Schlimm genug freilich, 
wenn eine Geſellſchaft dieſen Lohn gewährt, wenn ſie 
            heroſtra=
tiſche Ehrbegierde als nationale Heldentat preiſt. Das iſt im Fall 
Niewiadomski in geradezu abſtoßender Weiſe, für das Gefühl 
des Ausländers wenigſtens, geſchehen. Kaum war das 
            Todes=
urteil vollſtreckt, als patriotiſche Pilgerfahrten zum Grab des 
Attentäters, begannen. Wer den großen Warſchauer Friedhof 
auf Powonzki beſucht, kann nicht irren, das geſchmückteſte Grab 
iſt dasjenige des Mörders des erſten polniſchen Präſidenten. 
Man kann ſich nicht wundern, daß dieſe Saat aufging und 
Früchte trug. Es verging kein Monat des vergangenen Jahres, 
in dem nicht terroriſtiſche Attentate, meiſt in der Form von 
Bombenanſchlägen auf Redaktionen, Parteibureaus u. dgl., mal 
von Rechtsputſchiſten gegen die Linken, mal von Linksputſchiſten 
gegen die Rechten die Oeffentlichkeit erregten. Die ſoeben „
            de=
konſpirierte” P.P.P. iſt ſozuſagen am Grabe Niewiadomskis 
            eut=
ſtanden. P.P.P. heißt Pogotowie Patriotow Polskich, zu deutſch: 
Polniſche Patriotenwacht. Dieſelben Leute, die unmittelbar vor 
Narutowiczs Ermordung Straßenkundgebungen gegen ihn 
            ar=
rangiert hatten, organiſierten auch die P.P.P. Dieſelben 
            Geiſt=
lichen, die im ganzen Lande Seelenmeſſen für den „unglücklichen” 
Niewiadomski zelebriert hatten, verſammelten die Neophyten der 
P.P. P. — echt polniſch verſchwörerromantiſch — nachts vor dem 
Altare der Kapuzinerkirche und der Kirche Allerheiligen in 
            War=
ſchau, um ihnen das Gelübde für die große Sache abzunehmen. 
Und was wollte die P.P.P.? Das Ziel war ſo großſprecheriſch 
— Staatsſtreich, Auflöſung der Parlamente, Diktatur —, daß 
man, zumal viele Jugendliche dabei waren und angeſichts des 
theatraliſchen Gehabens, es zunächſt nicht ernſt nahm, es für eine 
Wichtigtuerei unreifer Köpfe, für eine Räubergeſchichte größeren. 
Stils halten wollte. Aber nun, ſeit die Sache aufgedeckt iſt, zeigt 
es ſich, wer den Unfug mitgemacht hat: drei Generäle (Garninski, 
Wroczynski und der Chef des Militärflugweſens Macewicz), die 
nun ſämtlich hinter Schloß und Riegel ſitzen. In der Warſchauer 
Dienſtwohnung Macewiezs pflegte der „Kriegsrat” der P. P.P. 
zu tagen. Die Herren hatten Adjutanten als Generäle und an= 
Sie derfügten natürlich 
dere Adjutauten als Chefs der P.P. 
über das ausgiebigſte militäriſche Informationsmaterial, das ſich 
bei der Beſchlagnahmung als für die Zwecke einer Revolte 
            fach=
kundig verarbeitet herausſtellte. So ſtand es in Warſchau. Jetzt 
haben auch die „Dekonſpirationen” in der Provinz begonnen. 
Die P.P.P. gehörte zu demſelben Lager wie Niewiadomski: 
zur Nationaldemokratie. Es fehlt nicht an einem Gegenſtück. Der 
eigentliche Prototyp der polniſchen Verſchwörerromantik von
 Seite 2. 
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 20. Februnr 1924. 
Mummer 51. 
heute iſt niemand anderes als das Haupt des ſozialiſtiſchen und 
Vom Tage 
radikalen Lagers, niemand anderes als Polens erſter Marſchall 
Ohne Ruhrgebiet keine Löſung.
 und Staatschef Joſeph Pilſudski. Er war im Weltkrieg der 
Schöpfer der Legionen, und ſeine ehemaligen Legionäre bilden 
bis heute eine Armee in der Armee. Als halbmilitäriſche 
            Hilfs=
organiſation der Legionen waren ſeinerzeit die „
            Schützenver=
bände” entſtanden; auch dieſe beſtehen fort und ſind auf 
            Pil=
ſudski eingeſchworen. Angeblich hat ſich auch General Sikorski, 
der frühere Generalſtabschef und Miniſterpräſident, heutiger 
Generalinſpektor der Infanterie (Parteigänger Pilſudskis, aber 
nicht ohne Ehrgeiz auf eigene Hand), eine beſondere 
            Prätorianer=
ſchar unter dem Namen „Straznica” zugelegt. Die Aufdeckung 
dieſer Sache in Poſen iſt die jüngſte Dekonſpiration. Damit aber 
noch kein Ende: General Joſeph Haller hat ſeine eigenen 
            Haller=
czyken (Hallerleute), General Dowbor=Musnicki ſeine 
            Dowbor=
czyken, und Korfantys Garde ſind die „ehemals oberſchleſiſchen 
Inſurgenten”, eine beſonders dunkle Geſellſchaft, über die ſogar 
ihr Herr und Meiſter denkt wie der Zauberlehrling: „Die ich 
ef, die Geiſter .." 
Man könnte den Katalog der Konſpiratoren noch lange 
            fort=
ſetzen. Das Weſentliche iſt aber die Sache im ganzen, wie 
            ein=
gangs geſagt, die Seuche des neuen Polen. Was iſt die Folge 
bei den Behörden? Ein Spitzelweſen, eine Spionenriecherei, die 
bis zum Verfolgungswahn ausartet und auch dort Verrat 
            wit=
tert, wo keiner iſt. Was wurde zum Beiſpiel nicht angeſtellt, um 
dem völlig legal und offen arbeitenden Deutſchtumsbund in 
Bromberg nachzuweiſen, daß er ſtaatsfeindliche Geheimzwecke 
verfolge! Hausſuchungen, Aktenkonfiskationen, wochenlange 
Sperrung der Vereinsräume — umſonſt: man faud nichts 
            Be=
laſtendes. Was folgerten Polizei und Gericht daraus? Nichts 
entdeckt — umſo ſchlimmer! So abgefeimt, ſo raffiniert 
            konſpirie=
ren dieſe Deutſchn, daß man ihnen nichts nachweiſen kann. Sie 
ſind ganz gefährlich; ſchließen wir ihre Vereinigung. Und ſo 
            ge=
ſchah es: Liberum Deconspiro.
 Zum Rücktritt v. Kahrs. 
Die bayeriſche Regierung an Kahr. 
München, 19. Febr. (Amtlich.) Auf die 
            Rücktritts=
erklärung des Generalſtaatskommiſſars v. Kahr richtete 
            Staais=
miiſter Dr. Matt ein Antwortſchreiben, in dem es heißt: Das 
Geſamtminiſterium hat Ihre Erklärung 
            ange=
nommen und Sie wunſchgemäß von dem Amte 
als Generalſtaatskommiſſar enthoben. 
            Gleich=
zeitig beauftragt mich das Geſamtminiſterium, Ihnen den 
wärmſten Dank für die aufopferungsvolle Bereitwilligkeit 
zur Uebernahme des entſagungsvollen Amtes und für die 
            außer=
ordentlichen Verdienſte zu übermitteln, die Sie ſich in ſchweren 
Zeiten um die Geſchicke unſeres bayeriſchen und deutſchen 
            Vater=
landes durch die Wahrung der Staatsautorität erworhen haben. 
Den Entſchluß haben Sie in der Erienntnis gefaßt, daß als 
Lohn nicht Dank und Anerkennung des Tages wilikten, daß 
vielmehr die Führung des dornenvollen Amtes die Gefahr 
            ſtärk=
ſter ſachlicher und perſönlicher Anfeindungen in ſich bergen. 
Neuordnung der Vollzugsgewalt in Bahern. 
* München, 19. Febr. (Priv.=Tel.) Der Miniſterrat hat 
ſich mit der durch den Rucktritt v. Kahrs notwendig gewordenen 
Neuordnung der Vollzugsgewalt beſchäftigt. Als Ergebnis wird 
heute eine Verordnung über einſttveilige Maßnahmen zum Schutze 
der öffentlichen Sicherheit und Ordnung veröffentlicht. Nach der 
Verordnung werden zunächſt die Vorſchriften über die Einſetzung 
des Generalſtaatskommiſſars und die dieſem erteilten beſonderen 
Vollmachten aufgehoben. Zur Aufrechterhaltung der öffentlichen 
Sicherheit und Ordnung werden für das rechtsrheiniſche Bayern 
die Polizei= bzw. Regierungspräſidenten beauftragt, 
            Anordnun=
gen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe und Sicherheit 
zu erlaſſen. Sie können deren Uebertretung mit Geld= und 
            Frei=
heitsſtrafen bedrohen. Sie haben auch das Verfügungsrecht über 
die öffentlichen Verkehrseinrichtungen, und ſind berechtigt, die 
Hilfe der Wehrmacht anzufordern. Die Staatskommiſſare ſind 
künftig für die Verhängung der Schutzhaft zuſtändig. Die 
            Neu=
regelung ſieht vor, daß der Schutzhaftbefehl ſchriftlich zu erlaſſen 
iſt und die Gründe der Inhaftnahme anzugeben ſind. Der 
            Ver=
haftete iſt alsbald durch einen Richter zu vernehmen. Ueber die 
Beſchwerde entſcheidet ein Strafſenat des oberſten Landgerichts. 
Reichswirtſchaftsminiſier Samm in München. 
München, 19. Febr. Anläßlich der Anweſenheit des 
Reichswirtſchaftsminiſters Hamm, der zu einer Fühlungnahme 
mit dem baheriſchen Handelsminiſterium und den Kreiſen der 
bagyeriſchen Wirtſchaft nach München gelommen war, hatte das 
Handelsminifterium Vertreter von Handel, Induſtrie und 
            Ge=
werbe ſowie der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu einer 
            Aus=
ſprache eingeladen, die am Montag nachmittag in den Räumen 
der Handelskammer ſtattfand.
 Die Fraktionsſitzuug der Deutſchnationalen Volkspartei hat 
            be=
fchloſſen einen Antrag auf Aufrechterhaltung des 
            militä=
rifchen Ausnahmezuſtandes bis zu den Wahlen im 
Reichstag einzubringen. 
Der Reichskanzler empfing die Spitzenorganiſationen der 
Beamtenſchaft zu einer Ausſprache über die wichtigſten 
            ſchweben=
den Beamtenfragen. 
Wie Havas aus Koblenz melder, iſt die Uebergabe der 
            Re=
gierungsgewalt der Autonomen Regierung an die 
Mitglieder des Pfälziſchen Kreisausſchuſſes ohn 
Zwiſchenfall vor ſich gegangn. Der Tag iſt in der Pfalz 
ruhig verlaufen. 
Der frühere Reichsfinanzminiſter Dr. Hermes 
wird als Kandidat für die Stelle des Präſidenten 
des Landesfinanzamts Münſter, deſſen jetziger Inhabe 
Geheimrat Dr. Schmedding, demnächſt aus dem Dienſt ſcheidet, genannt. 
Der frühere Landesvorſitzende der ſächſiſchen 
Zentrumspartei, Paul Heſſlein, iſt zur 
            Chriſtlich=
ozialen Volksgemeinſchaft übergetreten und hat 
die Bildung der neuen Partei in Sachſen 
            über=
nommen. 
Infolge der Ausdehnung des Bankbeamtenſtreiks 
auf die öſterreichiſche Nationalbank kann das Deviſen=Clearing 
am 19. Februar nicht abgewickelt werden. 
In Sofia hat die bulgariſche Polizei” eine anarchiſtiſche= 
Verſammlung ausgehoben. Zwei Beamte fielen dem 
            Ge=
wehrfeuer der Anarchiſten zum Opfer. Drei Anarchiſten 
            wur=
den gefangen genommen, drei andere aus den Trümmern des 
Hauſes, das in Brand geraten war, verbrannt geborgen. 
Nach einer Meldung der „Libre Belge” in Brüſſel hat, die 
belgiſche Regierung beſchloſſen, Ende der Woche die 
            offi=
ielle Bilanz der Nuhrbeſetzung für Belgien für das 
Jahr 1923 zu veröffentlichen. Darnach betrugen die 
            Beſatzungs=
koſten für Belgien 35 Mill. Franken, während, es im 
Monat Dezember allein 350 000 Tonnen Kohlen und Koks 
            erhal=
ten haben ſoll, deren Erlös 30 Millionen Franken überſteige. 
Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph”, meldet, 
daß die engliſche Regierung gegenwärtig das Problem der 
zukünftigen Kontrolle der deutſchen Rüſtungen 
Prüfe. 
Wie aus Delhi gemelder wird, nahm die indiſche 
            Natio=
nalverſammlung gegen die Regierung eine 
            Entſchlie=
ßung an, in der eine ſofortige Konferenz zur Erörterung 
einer neuen Verfaſſung in Indien gefordert wird.
 Das Schickſal der Ruhrgefangenen. 
Berlin 19. Febr. In Ergänzg der in der geſtrigen Sitzung 
des Reichstagsausſchuſſes fur auswärtige Angelegenheiten von ſeiten 
der Regierung gemachten Angaben über den Stand der Frage der 
            po=
litiſchen Gefangenen aus dem Rhein= und Ruhrgebiet erfahren wir von 
unterrichteter Seite noch folgendes: 
Aus der, in dem franzöſiſchen Gelbbuch abgedruckten 
            Korreſponden=
zwiſchen der franzöſiſchen und belgiſchen Regierung war bereits 
            be=
kanut, daß franzöſiſcherſeits ein Erlaß einer allgemeinen Amneſtie zu 
Gunſten der politiſchen Gefaugenen aus dem Ruhrkampf grundſätzlich 
abgelehut wurde, und daß ſich die franzöſiſche Regierung nur zu einer 
Prüfung im einzelnen Falle bereit finden würde. Hierbei iſt es auch 
trotz aller diplomatiſchen Demarchen über unſere auswärtigen 
            Vertre=
tungen, geblieben. Jufolgedeſſen blieb nichts anderes übrig, als 
            ſyſte=
matiſch zugunſten jedes einzelnen politiſchen Gefangenen ein 
            Gnaden=
geſuch einzureichen und auf deſſen baldige Bewilligung hinzuwirken. 
Dieſer Aufgabe haben ſich die deutſchen Verteidiger in dankenswerter 
Weiſe unterzogen. Ein gewiſſer Erfolg iſt inſofern feſtzuſtellen, als 
ſich die Zahl der politiſchen Gefangenen von 5000 auf etwa 1500 bis 
1600 vermindert hat, von denen etwa 500 nach deutſcher Auffaffung als 
politiſche Gefangene zu betrachten ſind. Hierbei iſt allerdings zu 
            be=
rückſichtigen, daß ein großer Teil der inzwiſchen entlaſſenen Gefangenen 
ht durch einen Begnadigungsakt, ſondern durch den Ablauf der 
Strafzeir die Freiheit wiedererlangte. Nach der einmütigen 
            Ueberzeu=
gung der Verteidiger verbürgt bei der bekannten ſchwerfälligen und 
            um=
ſtändlichen. Art des bürokratiſchen Verfahrens der franzöſiſchen 
            Mili=
tärjuſtiz dieſe Art der Behandlung keine ſchnelle Erledigung, da die 
Entſcheidung im weſentlichen auf General Degoutte in Mainz 
            be=
ſchränkt worden iſt, ſo daß die Einſchlage des diplomatiſchen Wegs über 
die franzöſiſche Regierung nur verzögernd wirken würde. Wenn 
            ſo=
mit zurzeit noch die überwiegende Mehrzahl der politiſchen Gefangenen 
der Obhut der inneren Reſſorts anvertraut iſt, hat das Auswärtige 
Amt ſchon jetzt eine rege Tätigkeit zugunſten der 44 in franzöſiſche 
und belgiſche Gefängniſſe verſchleppten Gefangenen entfaltet. Von dieſen 
befinden ſich 31 in St. Martin de Ré. 9 in anderen franzöſiſchen 
            Ge=
fängniſſen und 4 in Löwen. Da St. Martin de Ré das 
            Sammeldepo=
ür die franzöſiſchen Verbrecher bildet, die zur Zwangsarbeit verurteilt 
ſind und nach der Verbrecherkolonie in Guhana (Cayenne) 
            abtranspor=
tiert werden ſollen, beſtand allgemein in Deutſchland die Befürchtung, 
daß die franzöſiſche Regierung auch zur Deportation der deutſchen po 
litiſchen Gefangenen ſchreiten würde. Dieſe Gefahr iſt beſeitigt durch 
die bindende Erklärung der franzöſiſchen Regierung, daß ſie an eine 
derartige Deportation nicht denke. Die Gefangenen in St. Martin de Re 
ſind im November und Dezember von Beamten der deutſchen 
            Bot=
ſchaft beſucht worden. Ein dritter Beſuch ſteht bevor. Auf Grund der 
Berichte über die Beſuche der Gefangenen in den Gefängniſſen, ſind 
verſchiedene Anordnungen zur Erfüllung der Wünſche der Gefangenen 
getroffen worden. Die Gefangenen in Löwen ſind in gleicher Weiſe 
Beamten der deutſchen Geſandtſchaft in Brüſſel beſucht worden. Die 
belgiſche Regierung hat dieſen Gefangenen nunmehr im allgemeinen 
die Rechte von politiſchen Gefangenen eingeräumt.
 Die Grundlagen für den Finanzſachverſtändigen=Bericht. 
Paris, 19. Febr. (Wolff.) Der New=York Herald 
gibt folgende Darſtellung der Grundlagen, auf denen die 
            Fingnz=
fachverſtändigen ihren Bericht aufzubauen gedenken: 
1. eine neue Goldnotenbank, die, wie die Deutſchen 
feierlichſt verſprochen hätten, als einziges derartiges Inſtijut 
funktionieren werde, um die Rentenmark und die Papiermark 
zu abſorbieren, die über genügend Goldreſerven verfügen und 
unter internationaler Kontrolle ſtehen folle. Die 
Bank werde die Goldreſerven der Reichsbant und 
die in Deutſchland noch aufzutreibenden flüſſigen 
Kapitalien übernehmen. Hinzukommen ſoll 
ausländiſches Kapital. Nach Anſicht der 
            Sachverſtändi=
gen ſei die Emiſſion der Goldnotenbank eines der 
gewinnbringendſten Geſchäfte, die je organiſiert 
            wor=
den ſeien. Dieſe Auffaſſung habe ihren Grund in der 
            beſtehen=
den Nachfrage nach einer neuen Währung in Deutſchland. 
2. Ein Budget, das auf Goldgrundlage hinſichtlich 
der ordentlichen Laſten aufgebaut und ausgeglichen ſei, 
            gleich=
zeitig aber vorausſetzen ſoll, daß das Nuhrgebiet wieder 
wirtſchaftlich Deutſchland einverleibt werden ſoll. 
Dr. Schacht vor dem Sachverſtändigenausſchuß. 
* Paris, 20. Febr. (Prib.=Tel.) Dr. Schacht iſt geſtern 
nachmittag vor dem Währungsausſchuß des Komitees Dawes 
erſchienen. Während zweier Stunden hat er neue Einzelheiten 
betreffs die Gründung einer proviſoriſchen Goldnotenbank 
            mit=
geteilt. Bei der Gründung dieſer Bank beabſichtigen die 
            Zach=
verſtändigen, ihm völlig freie Hand zu laſſen, unter der 
            Bedin=
gung, daß ſie ſpäter in die endgültige Goldnotenbank aufgehe. 
Dr. Schacht hat in dieſem Sinne ſehr beſtimmite Zuſicherungen 
gegeben. Das Komitee ſteht, wie eines ſeiner Mitglieder geſtern 
abend Journaliſten erklärte, auf dem Standpunkt, daß die 
            An=
gelegenheit einer proviſoriſchen Goldnotenbank lediglich den 
Reichsbankpräſidenten und die deutſche Regierung angehe. Das 
Komitee könne daher dem Plane Schachts ſeine Zuſtimmung 
weder erteilen noch verſagen. Die Beſprechungen zwiſchen Dr. 
Schacht und dem Währungsausſchuß ſind nunmehr vorläufig 
beendet. Es ſteht noch nicht feſt, wann er nach Berlin zurückkehrt. 
In Paris wird er im Laufe der kommenden Woche 
            zurückerwar=
tet, um den Meinungsaustauſch mit dem Währungsausſchuß 
wieder aufzunehmen. 
Die Pfalz=Anterſuchungen. 
Der Berichi des Spezialkomitees. 
Paris, 19. Febr. (Wolff.) Habas berichtet aus Koblenz: 
Der aus der Pfalz zurückgekehrte Unterausſchuß hat der 
            Rhein=
landkommiſſion einen Bericht über die Regelung der pfälziſchen 
Angelegenheiten unterbreitet. Hieraus ergibt ſich, daß der 
            Vor=
ſitzende des Kreistages in Zukunft einzig und allein den 
            Beſaß=
ungsbehörden für die Wiederherſtellung der öffentlichen Ordnung 
und die Wiederaufrichtung der Verwaltung und der 
            Gerichts=
barkeit verantwortlich iſt. Der Kreisausſchuß habe ſich formell 
verpflichtet, keine Beziehungen zu der nach Heidelberg 
            geflüch=
teten Beamtenſchaft zu unterhalten, ſowie ferner, mit den 
            fran=
zöſiſchen Beſatzungsbehörden gemeinſam zu arbeiten, um mit den 
zurückgebliebenen Beamten die ordentliche Verwaltung wieder 
zu organiſieren. Die Beamten, die von den Sonderbündlern 
ausgewieſen worden ſind, können nur progreſſiv und nach 
            Prü=
fung durch die Beſatzungsbehörden in die Heimat zurückkehren. 
Die von der Rheinlandkommiſſion ausgewieſenen Beamiten 
            ſyl=
len ausgewieſen bleiben, es ſei denn, die Rheinlandkommiſſion 
treffe für jeden einzelnen eine andere Entſcheidung. Nach dem 
Bericht iſt ferner jede gerichtliche Verfolgung gegen die 
            Separa=
tiſten ausgeſchloſſen. Die richterlichen Behörden in Zweibrücken 
hätten dieſe Entſcheidung angenommen. Nach der gleichen 
            Mel=
dung ſoll der Sonderausſchuß den General de Metz beauftragt 
haben, über die Durchführung der getroffenen Maßnahmen zu 
wachen. 
Hilferuf der Pirmaſenſer Bevölkerung. 
Pirmaſens, 19. Febr. Der Funkenſtation Nauen iſt 
folgender Hilferuf der Bevölkerung von 
            Pirma=
ens zugegangen: „Während die Separatiſten ſeit Monaten in 
der Pfalz ungeſtraft plündern, rauben und morden dürfen, wer 
den jetzt von der franzöſiſchen Militärpolizei 
            alteingeſeſ=
ſene Bürger ins Gefängnis geworfen und 
            miß=
handelt. Hunderte ſind aus Furcht vor Rache 
            ge=
lüchtet. Dies alles nur, weil die Bevölk=rung aus Notwehr 
in der Verzweiflung ſich der Separatiſten entledigt hat. Die 
            Er=
regung iſt ungeheuer. Hilfe tut not. Die Bevolkerung von 
Pirmaſens.”
 * Kunſtmaler Robert Fuchs. 
Am 20. Februar 1924 begeht der Darmſtädter Kunſtmaler 
Robert Fuchs bei voller Rüſtigkeit und Schaffenskraft ſeinen 
50. Geburtstag. Einer Frankfurter Beamtenfamilie 
            entſtam=
mend, hat der Frühtalentierte nach bitteren Kämpfen gegen 
bürgerlich=pedantiſche Konvention im feſten Glauben an ſeine 
Beſtimmung ſich durchzuſetzen gewußt. Unter ſchweren Opfern 
hat er ſein Können, unermüdlich ſtrebend, in Frankfurt a. M. bei 
Firchbach und in München bei v. Marr vertieft und erweitert, von 
ſeinen Meiſtern als genievoller, hoffnungsreicher Schüler 
            ge=
ſchätzt und geachtet. Freundſchaft und Verkehr mit Fritz Böhle 
und Hans Thoma gaben ihm ſpäter ſtarke und einflußvolle 
            An=
regungen. Wenngleich Robert Fuchs ein Frühfertiger war — 
die ernſt und ſicher gegebenen Porträts, Akt= und Pferdebilder 
des Achtzehnjährigen lieferten Zeugnis davon —, ſo iſt der 
            be=
deutungsvolle Einfluß dieſer beiden Meiſter doch an manchen 
ſeiner Werke nicht zu verkennen, einmal in der Wahl des 
            Gegen=
ſtändlichen, echt Bodenſtändigen, dann in der gründlichen, 
            kern=
deutſchen Auffaſſung ſeiner Kunſt. 
Trotzdem hat Robert Fuchs ſeine eigene Art und ſein 
            ſelb=
ſtändiges Kunſtgefühl, an denen er unverrückbar feſthält, 
            unbe=
kümmert um den Streit der Meinungen. Unaufdringlich, 
            beſchei=
den und ehrlich, fern von Effekthaſcherei und Bluff, aber doch 
zielſicher, ſchöpferiſch und reich iſt ſein Wirken. Stark und 
            treff=
ſicher im Zeichnen, ſouverän in der Beherrſchung der Farbe, 
ſchafft er Porträts von tiefer, ergreifender und doch flottfriſcher 
Wirkung, immer primär das Seeliſche erfaſſend. 
Robert Fuchs iſt ein großer Tierfreund. Tiefes Gefühl 
            emp=
findet er beſonders für alle Eeſchöpfe, die mit dem Menſchen 
Lebenskampf und Lebensnot zu teilen haben, und ihnen wendet 
ſich ſein Geſtaltungsdrang auch immer wieder zu. Seine Pferde, 
Kühe, Ziegen, Schafe und Hunde ſind, meiſt im Zuſammenhang 
init arbeitenden Menſchen und oft in eine liebliche Taunus= oder 
Odenwaldlandſchaft geſtellt, ſo liebevoll, ſo wahr und innig 
            er=
faßt, wie nur ein echter Künſtler mit warmem Herzen ſie 
            darzu=
ſtellen vermag. Von ſeinen tiefempfundenen Bildern ſtrömt der 
Atem reiner Menſchlichkeit und lebenswirklicher Poeſie aus, dem 
Beſchauer erfriſchende und genußvolle Ruhe bereitend. Und das 
iſt wohl auch der Grund, weshalb Robert Fuchs immer und 
ſchnell Käufer hat und Vorräte an Bildern bei ihm nicht 
            anzu=
treffen ſind. 
Die Darftellung und Wiedergabe des in tiefſter Seele 
            Emp=
ſündenen, das Schöpfen und Spenden aus dem reichen Born 
initeren Crlebens iſt dem wahren Künſtler Lebensbedürfnis und 
Lebensug. Greifbar wird ihm die Erfüllung — Befriedigung
 und neue Kraft weckend und erhaltend —, wenn die 
            Offenbarun=
gen ſeiner Seele Verſtändnis und Anerkennung begegnen. Möge 
dieſe Erfüllung dem beharrlichen Verfechter und Verkünder alles 
Wahren, Guten, Schönen zur eigenen Lebens= und 
            Schaffens=
freude, zum Nutzen und Genuß ſeiner zahlreichen Verehrer im 
weiteren Verlauf ſeines Lebens und Wirkens beſchieden ſein.
 * Freie Literariſch=Künſileriſche Geſeliſchaft. 
Joachim von der Goltz: Eigene Dichtung. 
Der geſtrige Vortragsabend in der Freien Literariſch=
            Künſt=
leriſchen Geſellſchaft vermittelte uns die perſönliche 
            Bekaunt=
ſchaft mit einer der markanteſten Erſcheinungen aus der jungen 
deutſchen Literatur, dem Dichter und Dramatiker Joachim 
vonder Goltz. Das literariſche Darmſtadt brachte dem Abend 
ſtarkes Intereſſe entgegen. 
Joachim von der Goltz las aus ſeiner jüngſt vollendeten 
            neu=
eſten Dichtung „Luzifer”, die in fünf Akten die erſte 
            Revolu=
tion der Welt, den Abfall der Engel unter Luzifers Führung 
von Gott, dramatiſch behandelt. Den Stoff zu der Dichtung hat 
von der Goltz einem ähnlichen Werk des altniederländiſchen 
            Dich=
ters und Zeitgenoſſen Grimmelshauſens van der Vondel 
            ent=
nommen. Auf Anregung von Freundesſeite hat von der Goltz, 
wie er einleitend bemerkte, zunächſt eine Ueberſetzung dieſer 
            Dich=
tung geplant, dieſ Abſicht jedoch aufgegeben und das ganze 
Werk in eigener Auffaſſung zeitgemäß neu erſtehen laſſen. 
Der Dichter las geſtern den erſten, Teile des zweiten, dritten 
und den fünften Akt des umfangreichen Werkes und lies ſeine 
Hörer damit einen Blick werfen in eine Dichtung von 
            kriſtall=
klarer lyriſcher Schönheit, voll tiefer Gedanken und einer 
            vor=
bildlichen Reinheit in Wort und Sprache. Freilich, die ganze 
künſtleriſche Schönheit der Dichtung konnte ſein Vortrag, der 
durch den Mangel an dramatiſchem Schwung leicht ermüdend 
wirkte, nicht erſchöpfen. Das Werk erfordert betont 
            künſtle=
riſchen Vortrag, wenn es verlebendigt werden ſoll, und von 
der Goltz teilt das Schickſal vieler Dichter, die keine guten 
            Inter=
preten ihrer Dichtungen ſind. Immerhin kam beſonders im 
            vier=
ten Akt, der Uriels Schilderung des gewaltigen Kampfes der 
himmliſchen Heerſcharen und den Sturz Luzifers vor Raffael 
enthielt, der dem Kampfe abſeits blieb aus Liebe zu Luzifer, die 
dramatiſche Wucht und der logiſch durchgeführte, geſchickt 
            ſtei=
gernde Aufbau der Dichtung eindringlich zum Ausdruck. M. St.
 Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben 
* Ludwig v. Hörmann †. Aus Innsbruck wird der 
„M. N. N.” der Tod des großen Gelehrten gemeldet, der, wenn 
auch blind und arbeitsunfähig, doch geiſtig friſch geblieben war. 
Mit ihm ſcheidet der beſte Naturſchilderer der Heimatsalpen aus 
dem Leben. 1837 in Feldkirch geboren, trat er 1902 als 
            Biblio=
theksdirektor der Innsbrucker Univerſitätsbibliothek in den 
            Ruhe=
ſtand. Sein Name iſt mit der volkskundlichen Heimatdichtung 
eng verknüpft.
 Der Verkaufder Oldenburger Galerie nach 
Holland. Die Bilder der Oldenburger Galerie, die, einſt eine 
Zierde des deutſchen Kunſtbeſitzes, nach Holland gebracht wurden, 
ſind nun zum Teil von holländiſchen Kunſtfreunden erworben 
und dem Reichsmuſeum in Amſterdam zum Geſchenk gemacht 
worden. Näheres über dieſe für uns ſo bedauerliche Tatſache 
teilt Batavus im neueſten Heft des „Kunſtwanderers” mit. Es 
iſt bezeichnend für den neuen Kurs der holländiſchen 
            Muſeen=
verwaltung, daß man beim Ankauf faſt nur italieniſche 
Werke auswählte. Die Holländer haben ſich lange Zeit ſo 
            aus=
ſchließlich für die Meiſter ihrer eigenen maleriſchen Blütezeit 
intereſſiert, daß die Kunſtſammlungen empfindliche Lücken 
            auſ=
weiſen. Man ſucht das jetzt nachzuholen, und die neuerworbenen 
italieniſchen Gemälde geben mit einigen anderen Neuerungen 
ſchon einen recht guten Ueberblick über die Hauptepochen der 
            ita=
lieniſchen Kunſt von den frühen Meiſtern bis ins 18. 
            Jahrhun=
dert. Augenblicklich ſind dieſe früheren Werke der Oldenburger 
Galerie mit anderen Neuerwerbungen in dem ſchön hergerichteten 
Oberlichtſaale des Reichsmuſeums vereinigt, in dem früher die 
Regentenſtücke hingen, und bilden ein prächtiges, abgerundetes 
Ganze. 
* 
Ein neues Preisausſchreiben für den 
Wiederaufbau Europas. Wie der Pazifiſt E. Bok in 
Philadelphia, ſo hat jetzt auch ein anderer Amerikaner, der 
Boſtoner Edward A. Filene, ein Preisausſchreiben erlaſſen, das 
1000 Dollar demjenigen verſpricht, der die beſte Antwort auf die 
Frage gibt: „Wie kann Frieden und Wohlſtand in 
            Groß=
britannien und in ganz Europa durch internationale 
            Zuſammen=
arbeit wieder hergeſtellt werden?‟ Der Hauptpreis beträgt 5000 
Dollar; daran ſchließen ſich kleinere Preiſe von 1000 und 500 
Dollar. Zunächſt wendet ſich Filene an die Engländer, er will 
aber ähnliche Preisausſchreiben für Italiener und Franzoſen 
ausſetzen. Die Antwort darf bis 3000 Worte betragen, muß 
aber eine Zuſammenfaſſung v
1926 in Angriff genommen werden können.
[ ← ][ ][ → ]Rummer 5I.
Darmſtädter Dagblatt, Mittwoch, den 20. Februar 1924,
Aahaltendes Fallen des Franken.
„Der Traum von Reparativnen”.
 London, 19. Fehr. (Wolff.) Das anhaltende Fallen des 
Frankenkurſes wird diel beachtet. Die Preſſe unterſtreicht die 
in Frankreich darüber herrſchende Beſorgnis. Der Cityredakteur der 
Daily Expreß”, der betont, daß der franzöſiſche Franken jetzt 
tiefer ſtehe als die italieniſche Lire, ſagt, niemand könne verkennen, 
daß dies eine Verminderung des Kredits Frankreichs bedeute. 
Der Cityredakteur der „Daily Mail” ſchreibt, ſogar der 
            Dock=
arbeiterſtreik ſei als finanzieller Faktor überſchattet worden durch den 
neuen Sturz des Franken, der noch ſehr ernſte Wirkungen nach ſich 
ziehen dürfte. 
Der Cityredakteur der „Times” der mitteilt, daß Paris und 
Brüſſel geſtern Sterling und Dollar in beträchtlichem Maße kauften, 
ſchreibt, es ſei bemerkenswert, daß trotz der angeſtrengten Verſuche der 
franzöſiſchen Regierung, ihr finanzielles Reformprogramm 
            durchzu=
drücken, die Schwäche des Franken weiterhin ſehr akut ſei. Eine 
            Er=
klärung dafür wäre vielleicht, daß, wie es gewöhnlich bei einer 
            allmäh=
lich ſinkenden Währung geſchehe, das Bertrauen eben untergraben ſei! 
Es ſei zu befürchten, daß, bevor das neue franzöſiſche Finanzprogramm 
wirkſam geworden ſei, dieſer Schlag nicht leichr überwunden werde. 
Die „Weſtminſter Gazette” ſchreibt in einem Leitartikel, 
der neue Sturz des Franken ſei ganz offenbar auf die Ueberzeugung 
des Auslandes zurückzuführen, die geplanten Maßnahmen der 
            franzö=
ſiſchen Regierung zur Sanierung der Finanzlage des Landes würden 
ſicher ſo beſchnitten werden, daß Hoffnungen unangebracht ſeien. Eine 
Nation könne ebenſowenig wie eine Cinzelverſon andauernd mehr 
            aus=
geben als einnehmen, ohne dem Bankerott näherzurücken. Dies aber 
ſei die Lage Frankreichs im Augenblük. Es müſſe alſo Geld von irgend 
eine Seite erhalten, ſonſt werde ſeine Deviſe weiterhin fallen und die 
Preiſe entſprechend ſteigen, bis ſich das Volk gegen die 
            Re=
gierung wende. Frankreichs äußerſte Not ſei 
            je=
doch „Englands Gelegenheit” und Maedonald erkenne 
zweifellos die Möglichkeit der Lage. Wenn die 
            Sachverſtändigenaus=
ſchüſſe Bericht erſtattet hätten, werde man wahrſcheinlich ſehen, ob das 
Mittel ſofortiger Geldzahlungen, das allein Frankreich retten könne, in 
der Ausgabe einer großen internationalen 
            An=
leihe beſtehen werden, und wenn man dem gemäßigten Ton der 
franzöſiſchen Preſſe glauben könne, ſo ſeien ſeit der Unterzeichnung des 
Verſailler Vertrages dies Ausſichten auf eine vernünftige Regelung 
niemals größer geweſen als heute.
 licherweife nur eine der geringen Urſachen deu beſtehenden 
            Meinungs=
verſchiedenheiten loszuwerden ſuche, die nicht das weſentliche Gefüge 
ſeiner Politik berühren. Jedermann werde ſich, fährt das Blatt fort, 
freuen, wenn der „neue Geiſt” lange genug anhalte, um zu einer 
            Rege=
lung zu führen. Die Vergangenheit habe viele Enttäuſchungen 
            ge=
bracht; der Sturz des Franken jedoch von 51 für das Pfund Sterling, 
als Poincaré die Negierung übernommen habe, auf 100 heute, und das 
Steigen der Lebenshaltungskoſten, das natürlich dieſen Sturz begleite, 
brächte die Franzoſen aller Klaſſen zu der Erkenntnis, daß der Erfolg 
der Polftik Poineares vielleicht ein zweifelhafter fei. Wenn die Preiſe 
ſteigen, weun der Traum von Reparationen in dem bisher als 
            ange=
uieſfen, angeſehenen Maß immer nebelhafter werde und das ruhige Leben 
durch den Ruf: „Frankreich in Gefahr” bedroht werde, dann begännen 
die Franzoſen, die fern von der Aufregung der Boulevards lebten, ſich 
zu wundern und ſich zu fragen, ob nicht ſchließlich ein beſſerer Weg 
beſtehe. So ſcheine das Steigen der Preiſe (und wer könne ſagen, 
wann das aufhöre?) mehr als alles andere den „neuen Geiſt” 
Frankreich hervorzurufen. Man müſſe daran denken, daß die 
Wahlen näherrücken. In einigen Wochen werde das 
            franzö=
ſiſche Volk entſcheiden müſſen, ob es mit den Maßnahmen der jetzigen 
Regierung zufrieden ſei. Es ſei klar, daß Poinearés 
            allge=
meine Stellung nicht mehr ſo ſei, wie ſie war. Alle 
Merkmale der augenblicklichen Lage trübten den Glanz des angeblichen 
Friedens im Nuhrgebiet. Was auch immer das Ergebnis der 
            franzöſi=
ſchen Wahlen ſein werde, es könne alſo gehofft werden, daß das 
            fran=
zöſiſche Volk den Mut haben werde, ſich über die Lage Rechenſchaft zu 
geben, in der ſich Frankreich heute befinde. 
„: 
Der Polizeipräfekt von Paris hat durch eine Verordnung die 
Pariſer Warenbörſe bis auf weiteres geſchlofſen. Der Grund dieſer 
Maßnahme liegt in dem neuen Frankenſturz. 
Poincarés Pyrrhus=Sieg. 
Annahme der Steuergeſetze in der Kammer 
unter dem Druck des Frankenſturzes. 
Paris, 19. Febr. (Wolff.) Die Kammer hat in ihrer 
Nachtſitzung, die um 5 Uhr morgens noch andauert, Artikel 3 
des Finanzgeſetzes, der die Erhöhung ſämtlicher 
Steuern um 20 Prozent vorſieht, nach Stellung der 
Vertrauensfrage mit 315 gegen 254 Stimmen angenommen. 
Paris, 19. Febr. (Wolff.) Die Nachtſitzung der Kam 
mer iſt gegen 6 Uhr zu Ende gegangen. Bis einſchließlich Artikel 31 
ſind alle Artikel gemäß dem Geſetzentwurf der Regierung 
            an=
genommen worden. Artikel 32, der ſich mit dem Tabakpreis 
            be=
ſchäftigt, iſt dem Finanzausſchuß zur nochmaligen Prüfung übergeben 
worden. Der Berichterſtatter des Finanzausſchuſſes Bokanowſk 
ſtellte am Schluß der Sitzung feſt, daß der Geſamtbetrag der bis je 
bewilligten Steuern 4730 Millionen Fr. betrage. Bei Artikel 3 wurde 
nach einer zum Teil ſehr erregten Debatte eine kleine Textänderung
 vorgenommen. Die Annahme des Artikels läßt jetzt auch Ausnahmen 
zu. Der angenommene Artikel hat folgenden Wortlaur: Ueber die im 
Geſetz vom 28. Dezember 1923 bewilligten Einnahmen hinaus wird eine 
20prozentige Erhöhung ſämtlicher Steuern und 
Abgaben zugunſten des Stantes entſprechend den 
            Beſtim=
mungen des vorliegenden Geſetzes und unter Vorbehalt der darin 
            vor=
geſehenen Ausnahmen erhoben. 
Die Fortſetzung der Beratung wird hierauf auf Mittwoch 
            nachmit=
tag verſchoben. 
Die Wahlreform vor dem Senat. 
Paris, 19. Febr. (Wolff.) Der Senat iſt heute nachmittag in 
die Beratung der Wahlreform eingetreten. Es handelt ſich 
darum, dem von der Kammer angenommenen Antrag zuzuſtimmen, 
durch den das Wahlgeſetz vom Jahre 1919 beibehalten wird, jedsch unter 
Beſeitigung der unvollkommenen Liſten und unter Veuminderung der 
Anzahl der Deputierten. Der Wahlausſchuß des Senats hat dieſen 
Antrag zurückgewieſen und ſich für die Wiederherſtellung der 
            Arron=
prä
            prä=
diſſementswahlen ausgeſprochen. Die Diskuſſion, welcher Miniſter) 
ſibent Poincaré und der Miniſter des Innern beiwohnen, wird eröffnet 
durch Senator Gouſigny, der ſich für die Beibehaltung der 
            Liſten=
wahl ausſpricht. Der Kampf zwiſchen der Verhältniswahl und dem 
Mehrheitsfyſteu beruhe auf einem Mißverſtändnis. Der 
            Wahlaus=
ſchuß glaube, die Arrondiſſementswahlen einer Liſtenwahl 
            gegenüber=
ſtellen zu ſollen, die nur eine Karrikatur der Verhältniswahl ſei. Im 
Jahre 1919 habe man keine Verhältniswahl eingeführt, weil man eine 
Prämie für die abſolute Mehrheit geſchaffen habe. Das Syſtem der 
Arrondiſſementswahlen ſei in einem gewiſſen Augenblick der Geſchichte 
der dritten Republik notwendig geweſen, weil man damals einen 
            fähi=
gen Mann habe zur Hand haben müſſen, der ſtets bereit geweſen ſei, 
zu ſagen: Hier bin ich, ich bin der Verteidiger der Republik! Dieſe 
Zeiten ſeien vorüber. Die Republik ſei jetzt auf ſolider Grundlage 
aufgebaut. Aus dieſen Gründen bitte er, im Sinne des Beſchluſſes der 
Kammer, die von der Regierung unterſtützten Wahlvorſchläge 
            anzu=
nehmen. 
Der nächſte Redner, Senator Goy, tritt für die Wjederherftiellung 
der Arrondiſſementswahlen ein. 
Nach ihm verlangt der Senator Duruoux, daß den Kolonien 
das gleiche Wahlrecht wie dem Mutterlande gewährt werde. 
Der rechtsſtehende Senator Berthoulat ergreift hierauf das 
Wort. — Die Sitzung dauert an.
 Die baitiſche Konſerenz. 
Das Ergebnis der Warſchauer Beſprechungen. 
Warſchau, 19. Febr. (Wolff.) Laut einem offiziellen 
Communiqué ſtellten die Miniſter, des Aeußern Eſtlands, 
Finnlands, Lettlands und Polens in der am 16. und 
17. Februar in Warſchau abgehalienen periodiſchen Konferenz 
nach einer Beſprechung der allgemeinen politiſchen Lage und 
unter Berückſichtigung der Notwendigkeit, den Frieden auf 
der Grundlage der beſtehenden Verträge aufrecht 
            zuerhal=
ten, ferner unter Berückſichtigung der Notwendigkeit, die 
            wirt=
ſchaftlichen Beziehungen zu den Staaten Oſteuropas weiter zu 
entwickeln, die Einmütigkeit der vier Regierungen in der 
            durch=
aus friedlichen Abſicht ihrer Politik und der Bedeutung eines 
dauernden Einvernehmens hinſichtlich der die vier Staaten 
            be=
treffenden Angelegenheiten feſt. Eine Kommiſſion nahm ſich des 
Projektes einer Schiedsgerichts=Konvention an, das 
nach Genehmigung durch die intereſſierten Regierungen demnächſt 
unterzeichnet werden ſoll, und beſchloß, die Arbeiten betr. 
die Feſtigung und Vertiefung der gegenwärtigen wirtſchaftlichen 
Beziehungen auf Grund entſprechender Verträge und 
            Konden=
tionen fortzuſetzen. Sie ſtellte ferner die Notwendigkeit eines 
tveiteren Zuſammenwirkens hinſichtlich Koordinierung der 
            Tätig=
keit mit den, den Völkerbund betreffenden Angelegenheit feſt und 
beſchloß, zwvecks Erleichterung der Zuſamenarbeit auf dem Gebiet 
der Preſſe und zwecks Beſprechung der Verbeſſerungen der Poſt= 
und Telegraphenverbin; ugen eine Techniſche Fonferenz nach 
Warſchau einzuberufen, ſowie zwiſchen den 
            Telegraphenagentu=
ren in den vier Staaten einen direkten Kontakt herzuſtellen. 
            Des=
gleichen ſoll zwiſchen den vier Ländern auf intellektuellem, 
            wiſſen=
ſchaftlichem, künſtleriſcheuslatz irtlichem und juriſtiſchem Gebiete 
Fühlung genommen und dernchen den Vertretern eine 
            Codifika=
tionskommiſſion und eine Iinformationskonferenz in Rechtsſachen 
organiſiert werden. 
Wechſel im britiſchen Kommando in Köln. 
Köln, 20. Febr. Aus London wird mitgeteilt, daß General 
Godley, der die britiſchen Truppen im Rheinland befehligt, 
            dem=
nächſt Köln verlaſſen wird. Als ſein Nachfolger wird General 
Eiron Side genannt.
 *Germaniſche Vorzeit —deutſche Urzeit. 
Es wäre intereſſant, einmal feſtzuſtellen, welche 
            Vorſtellun=
gen der Durchſchnitts=Gebildete von den Germanen der Frühzeit 
hat. Er wird erſtaunt ſein, wenn man ihm ſagt, daß Männer 
und Frauen gar nicht ſo ſehr viel anders gekleidet geweſen ſind 
als unſere arbeitenden Bauersleute heute. Nach Tacitus glaubt 
man immer noch, daß die einzige Muſik die dröhnenden 
            Schlacht=
hörner waren, ganz dem vermeintlichen Ausſehen und Gebaren 
unſerer Vorfahren entſprechend, obwohl ſchon lange Zeit vorher 
bei kultiſchen Gelegenheiten die Lurnen in Gebrauch waren, 
            Blas=
inſtrumente, deren weicher elegiſcher Ton zu ganz anderen 
            Rück=
ſchlüſſen auf ihre Empfindungsweiſe berechtigt. Die Wiſſenſchaft 
konnte ſich gerade in den letzten Jahrzehnten ganz 
            außerordent=
liche Erfolge in der Erforſchung unſerer Vorzeit erfreuen. Wir 
verſtehen heute die Trojaburgen bei Wisby in Schweden, auf der 
Inſel Wier u. a., das nahezu 4000 Jahre alte Sonnenheiligtum 
Stonehenge bei Salisbury in England uſw. Aber es würde zu 
weit führen, Einzelnes hier zur Sprache zu bringen. Ich will nur 
andeuten, daß man heute zu ganz beſtimmten Vorſtellungen der 
vorzeitlichen germaniſchen Zeit gekommen iſt, und daß vor allem 
die germano=zentriſche Geſchichtsauffaſſuneg als erwieſen gelten 
kann, die Meinung, daß nicht, wie noch Grimm annahm, auch 
die Germanen aus Aſien zugewandert ſeien, ſondern daß ſelbſt 
die arabiſchen Ziffern und Buchſtaben, ja wir ſelbſt und ein 
            gro=
ßer Teil der europäiſchen Menſchen aus dem Norden kamen, da 
in der Vorzeit hohe Kulturen vorherrſchend waren. 
Es fragt ſich nun, ob ſolche Forſchungsarbeit des Schweißes 
der Edlen wert iſt, was ſie für uns bedeutet. Daß aber gerade in 
der Zeit nach dem Welttrieg dieſe Arbeiten neuem Intereſſe 
            begeg=
neten, iſt eigentlich ſchon einer Antwort gleich. Es hat immer den 
Wert eines Selbſtfindens unſerer inneren Möglichkeiten, wenn 
wir die Urverhältniſſe unſeres Weſens und Stammes aus den 
Vorväterzeiten erkennen. Deutſche Art zu verſtehen, ſie zu 
            ver=
tiefen und zu begründen und damit zu ſtärken, daß iſt der Sinn, 
der innere Antrieb dieſer Wiſſenſchaft und iſt auch der 
            ausdrück=
liche Zweck zweier Bücher, die ich hier dem Laien empfehlen mag: 
Ludwig Wilſer: „Deutſche Vorzeit. Einführung in die 
            ger=
maniſche Altertumskunde.” 193 S. Leipzig, R. Voigtländer, und 
Willy Paſtor: „Aus germaniſcher Urzeit.” 460 S. Leipzig, 
H. Haſſel. Beide Verfaſſer haben als Forſcher ihren Namen. Dr. 
Ludwig Wilſer gibt in dem vorliegenden Buch am Abend ſeines 
Lebens im ganzen das Ergebnis ſeiner Lebensarbeit und hat 
dabei ein rechtes Volksbuch geſchaffen, das ſowohl wiſſenſchaftlich 
umfaſſend wie zugleich überaus angenehm zu leſen iſt. Man fühlt
 auf jeder Seite die Sicherheit im Stofflichen wie auch die innere 
Begeiſterung dieſes deutſchen Menſchen, der nun als Greis ſeinen 
Volksgenoſſen erzählen kann von germaniſcher Art und einſtmals 
großer Kultur. In zwei Büchern, Land und Volk, Kunſt und 
Sitte, mit je 10 Kapiteln iſt das Werkchen ſehr überſichtlich, und 
die 76 Abbildungen (nach zeitechten Altertümern gefertigt), eine 
Völkerkarte und Stammtafeln ſind zum Teil ſo unbekannt, daß 
allein ſie ſchon dem Uneingeweihten überraſchende Aufſchlüſſe zu 
geben vermögen. — Grundſätzlich anders angelegt iſt Willy 
Paſtors Buch, umfäliglicher ſchon mit einem Bilderanhang von 
32 Tafeln, aber in ſeinem Weſen mehr noch den Charakter des 
Forſchens und Suchens ſelbſt darbietend. Epiſch=geſtalteriſch iſt 
zuweilen der Sprachſtil, impulſiv reißt es den Leſer mit — Paſtor 
läßt ihn ſelbſt beteiligt ſein an den Beſinnungen, dem 
            Verglei=
chen und letztlichen Finden der Wirklichkeit. Ich nenne die Kapitel 
„Der Zug vom Norden” (Urgeſchichte der nordiſchen Kultur und 
die Trojaburgen als Unterabſchnitte), „Alte germaniſche 
            Monu=
mentalkunſt”, die ganz vorzüglichen inſtruktiven Unterſuchungen 
„Die Geburt der Muſik” und „Die Kunſt der Wälder”, welch 
            letz=
tere die Entwicklung und die inneren Vorausſetzungen des 
            Haus=
baues von der Höhle bis zur Königshalle und dem Dom umfaßt. 
Ob es ſich denn nun um Megalithen, Dolmen und Ganggräber, 
um Trojaburgen („Droh burgen „des unheimlichen 
            Wintergot=
tes”, wie Paſtor meint), um Sonnentempel, um ein= oder 
            zwei=
dimenſionale Muſik oder das Rätſel der Lurſen handelt oder um 
die Geſchichte der Fibel (Sicherheitsnadel) und des Schwertes — 
immer beziehen ſich die Unterſuchungen, weil eins ohne das 
            an=
dere nicht zu erkennen iſt, auf die innere Weſenheit der 
            Vor=
menſchen zugleich —, denn immer iſt das eine Deutung des 
            an=
dern: das Inſtrument des Spielers, das Haus des Bewohners, 
der Tempel des opfernden Menſchen und des Gottes zugleich. 
Ich kann mir kaum zwei Bücher denken, die ſich gegenſeitig beſſer 
ergänzen als dieſe beiden: das Paſtors mit ſeiner mehr 
            philo=
ſophiſchen und das Wilſers mit ſeiner mehr ſammelnd Sprach= 
und überhaupt betonterweiſe hiſtoriſcher Einſtellung. 
            Bei=
den aber iſt die Wiſſenſchaft nicht Selbſtzweck: „Die Kloſterlegende 
hat die Ureinwohner Deutſchlands roher Barbarei bezichtigt .. 
dieſe elende Geſinnung muß ausgerottet werden . . . ein ſchecht 
belehrtes Volk iſt beſſer zu belehren . . .", ſagt Paſtor in ſeinem 
Vorwort, und Wilſer wünſcht, daß die Beherzigung der Lehren 
der Geſchichte und die Verſenkung in die großartige 
            Vergangen=
heit unſeres Volkes uns dabei, uns aus dem Abgrund wieder 
empor zu arbeiten, von Nutzen ſein können. 
Ja, unſere Vergangenheit weckt unſere Verantwortung. „So 
herrlich weit” haben wir’s nämlich wirklich nicht gebracht — und 
Einkehr und Beſinnung tut heute mehr not als je. Aber 
            nichts=
deſtoweniger: „Barbaren” waren wir nicht und niemals die Epi=
Seite 3.
 Drei „edſe” Frauen. 
Helfershelfer Poincarés. 
Aus dem Rheinland wird uns geſchrieben: 
Es iſt wirklich wahr! Was man nicht für möglich gehalten 
hätte, daß nämlich die anerkannt erſten Matadoren in deutſchem 
Landesverrat und deutſcher Geſinnungslumperei, die Herren. 
Metthes, Smeets, Dorten und wie die anderen ſeparatiſtiſchen 
Dunkelmänner alle heißen mögen, daß dieſe Leute, don denen 
jeder Hund in Deutſchland noch zu ſtolz iſt, einen Biſſen 
            anzu=
nehmen, daß dieſe Leute von irgend jemand, der einen deutſchen 
Namen trägt, in Ehrloſigkeit und Niedrigkeit noch übertroffen 
werden können: dieſer bisher für unmöglich gehaltene Fall iſt 
eingetreten. Und — Schande ſchon es zu ſagen — es ſind deutſche 
Frauen, Frauen, die in der deutſchen Frauenrechtler= und 
            Pazi=
fiſtenbewegung eine Rolle ſpielen, die den Rekord geſchlagen 
haben. 
Kommen da, ſo hört man aus England, das Fräulein Anita 
Augspurg, das Fräulein Heymann und das Fräulein Böhm in 
einen Londoner Pazifiſtenklub. Man iſt dort gerade dabei, von 
der Teilnahme an dem internationalen Frauenkongreß in Wa= zu ſprechen und überlegt, was man in Amerika 
            irgend=
wie Nützliches gegen die franzöſiſche Gewaltpolitik im 
            unglück=
lichen deutſchen Weſten tun könne. In der Tat, eine gerade für 
überzeugte Pazifiſten dankbare und begrüßenswerte Abſicht, und 
man hätte demnach wohl annehmen dürfen, daß die deutſchen 
Vertreterinnen ihre engliſchen Freunde in dieſem lobenswerten 
Vorſatz nur bekräftigen würden. Aber was tut Fräulein 
            Augs=
purg, was tun die Fräuleins Heymann und Böhm? Sie ſtellen 
ſich hin und erklären, daß die Franzoſen zur Beſetzung 
des Ruhrgebietes durch die Haltung der 
            deut=
ſchen Induſtriellen gezwungen worden ſeien, 
daß ſie alſo um deswillen keine Vorwürfe verdienten. Von 
ihrem, dem Standpunkt der deutſchen Damen. 
aus ſei es gleich, ob das Rheinland und das 
Ruhrgebiet unter deutſcher oder franzöſiſcher 
Kontrolle ſtehe. Die Hauptſache für ſie ſei, daß die 
            deut=
ſchen Induſtriellen unter wirkſame Kontrolle kämen. 
Man höre und ſtaune: Alſo deshalb hat die Bevölkerung an 
Rhein und Ruhr, ohne Unterſchied der Partei, Arbeiter und 
            In=
duſtrielle, Pazifiſten und Militariſten, zehn Monate lang um 
ihre Zugehörigkeit zum deutſchen Vaterlande gekämpft und 
            ge=
litten, hat ſich einkerkern und ausweiſen, mißhandeln und töten 
laſſen, hat mit hunderten von Blutopfern den 
            landesverräte=
riſchen Separatiſtenterror gebrochen, alſo deshalb kämpfte und 
kämpft die deutſche Regierung und hinter ihr das ganze deutſche 
Volk mit allen politiſchen und diplomatiſchen Mitteln um die 
Freiheit von Rhein und Ruhr und um die Beſeitigung der 
            fran=
zöſiſchen Fremdherrſchaft, damit jetzt drei außer Rand und Band 
geratene Pazifiſtendamen ſich hinſtellen und erklären: die 
            Fran=
zoſen haben ganz recht, es iſt nur in Ordnung, wenn Rhein und 
Ruhr franzöſiſch werden! Haben denn dieſe „Paziſiſtinnen” keine 
Ahnung, daß auch der deutſche, der anſtändige Pazifismus die 
deutſche Staatszugehörigkeit von Rhein und Ruhr nicht 
            ange=
taſtet wiſſen will und eine franzöſiſche Kontrolle (lies Annexion!) 
ſchon deshalb unter allen Umſtänden ablehnt, weil dieſe Löfung 
ja alles andere als eine Befeſtigung des Friedens bedeuten 
würde! Wiſſen dieſe von allen guten Geiſtern verlaſſenen 
            Fräu=
leins nicht, was ſie mit ihrem unſinnigen Geſchwätz alles 
            anrich=
ten! Daß ſie damit ſelbſt dem friedensfreundlichen Ausland, das 
uns helfen will, die Hände binden! Denn ſchon zeigen ſich die 
Folgen. Die engliſchen Delegierten, die zur Teilnahme an dem 
internationalen Frauenkongreß in Wafhington beſtimmt waren, 
erklärten nämlich bereits, daß ſie nunmehr darauf verzichten 
            müß=
ten, über den Ozean zu gehen, denn man könne ihnen nicht 
            zu=
muten, in der amerikaniſchen Bundeshauptſtadt gegen die 
            fran=
zöſiſche Gewaltpolitik an Rhein und Nuhr auſzutreten, wenn 
deutſche Frauen dort den Standpunkt vertreten wollten, daß eine 
ſolche Gewaltpolitik gar nicht in Frage komme. 
Die „Fräuleins” Augspurg, Heymann und Böhm haben den 
Rekord an Geſinnungslumperei und Landesverrat, den bisher 
die Separatiſten inne hatten, tatſächlich geſchlagen. Denn 
            wäh=
rend dieſe doch immer noch wvenigſtens ſo viel Schamgefühl 
            be=
ſaßen, nicht die direkte Annexion von Rhein und Ruhr durch 
Frankreich, ſondern nur ihren, freilich de kacto auch nicht viel 
beſſeren „unabhängigen Rheinſtaat” zu propagieren, entblödeten 
ſich jene ſonderbaren Vertreterinnen der deutſchen Frauenwelt 
nicht, den glatten Raub deutſcher Gebiete öfſentlich und ſogar 
noch im Auslande gutzuheißen. 
Der alte Nietzſche, deſſen grämlichen Weiberhaß wir durchaus 
nicht prinzipiell billigen, ſagte einmal irgend etwas von einer 
Peitſche, die man nicht vergeſſen ſoll, wenn man zu Frauen gehe. 
Das war unſchön! — Aber: wenn die Damen Augspurg, 
            Heh=
mann und Böhm wieder einmal nach Deutſchland kommen 
            ſoll=
ten, und wenn ſich dann vielleicht jemand finden ſollte, der 
            die=
ſen edlen Frauen einen Beſuch abſtatten möchte, dann — ſoll 
            die=
ſer Jemand ſie ja nicht vergeſſen 
— die Peitſche nämlich! Und 
er wird des Dankes von Rhein und Ruhr ſicher ſein!
 gonen andere Kulturen und Völker. In bezug auf unſere 
            Ver=
gangenheit brauchen wir vor keinem Volk der Erde zurückzuſtehen. 
Das aber ſollte allen Deutſchen freudige Gewißheit werden. 
Erich Bockemühl.
 * Eine Opernglas=Sammlnng. Der als Bibliophile 
            be=
kannte langjährige Herausgeber des „Gaulois”, Arthur Meyer, 
hinterläßt außer ſeinen ſeltenen Büchern, die jetzt nach ſanem 
Tode zur Verſteigerung kommen werden, auch noch eine 1 
            ark=
würdige andere Sammlung, nämlich eine Kollektion vonru00 
Operngläſern, auf die er beſonders ſtolz war. Jedes Atzſer 
„On= 
Operngläſer hat ſeine beſondere Geſchichte oder beſondere 
heit; es hat entweder einer berühmten Perſönlichkeit gehört, der 
iſt von hervorragender Arbeit. 
51 
L. Goldſchürfung in Griechenland. Auf Grund neuer 
            wiſſen=
ſchaftlicher Forſchungen ſind die alten Goldgruben 
            Ma=
zedo niens wieder in Betrieb genommen worden, mit dem 
Reſultat, daß ſich eine große Goldergiebigkeit zeigte, was die 
            Re=
gierung veranlaßte, den Abbau der Minen ſelbſt in die Hand zu 
nehmen. 
O. Die tierfreundliche amerifaniſche Poſt. Nach der 
            Inſtruk=
tion des Poſtdepartements an die Landbriefträger ſollen dieſe 
bei den Beſtellgängen bei Schneefall den Vögeln Körnerfutter 
hinſtreuen, wenn dieſes von Tierfreunden oder Tierſchutzvereinen 
geliefert wird. Dieſe Anweiſung geht auf die Anregung eines 
Wildhüters in einem der Nordſtaaten zurück, der der 
            Generalpoſt=
meiſter prompt Folge geleiſtet hat. 
* Bananenfimmel. Einer der reichſten Damen aus Kanſas 
City, der Gattin eines Getreidegroßhändlers, war das 
            Bananen=
lied in den Kopf geſtiegen, und ſo beſchloß ſie, einmal ein 
Bananendiner zu geben. Den Gäſten wurden Gerichte von der 
Suppe bis zum Eis vorgeſetzt, die vollſtändig aus Bananen 
            her=
gerichtet worden waren. Die Suppe hatte der bedauernswerte 
Koch wie Sago angerührt. Schwieriger war es ſchon, halbreifen 
Bananen das Ausſehen und den Geſchmack von Fiſchen zu 
            ver=
leihen, was mit Hilfe von Peterſilie und Bohnenkraut gelungen 
ſein ſoll. Der Braten wurde ebenfalls aus Bananen hergeſtellt, 
die in Fett ſchwammen und mit Pfeffer und Curry dem 
            Fleiſch=
geſchmack ſehr ähnlich geweſen ſein ſollen. Die übrigen Dinge, 
wie Eis und Speiſe, waren dann ein Kinderſpiel. An 
            Verrückt=
heit läßt ſich dies Souper, bei dem auch Bananenlimonade 
            ge=
reicht wude, nicht übertreffen. Aber die Dame aus Kanſas City 
hatte es erreicht, daß man in allen Zeitungen zwiſchen San 
            Frau=
cisco und Neu=York von dem Abend ſpaltenlange illuſtrierte 
            Be=
richte brachte. Und mehr wollte ſie auch gar nicht.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, dent 20. Februar 1924.
Nummer 51.
 Reiſe nach England. 
Von unſerem ſtändigen Londoner Berichterſtatter. 
v.Kr. London, 14. Februar. 
Das ſchöne deutſche Lied: „Wem Gott will rechte Gunſt 
            er=
weiſen, den ſchickt er uſw.” enthält 90 Prozent Idealismus. Es 
iſt ganz ohne Berückſichtigung der Wirklichkeit und des 
            ungekrön=
ten Herrſchers Alt=Curopas, des unſterblichen St. Bureaukratius, 
gedichtet worden. Wer da glaubt, daß man heutzutage ſo ohne 
weiteres verreiſen könne, der täuſcht ſich. Zwar begeguet man 
bei dieſem Entfchluß allenthalben äußerſter Höflichkeit und 
            Lie=
benswürdigkeit. Aber trotzdem: St. Bureaukratius läßt ſich nicht 
duvieren. Freizügigkeit iſt ein ſchönes Wort. Aber du brauchſt 
zunächſt einen Auslandspaß — ſelbſtverſtändlich. Wenn du aber 
dieſen Auslandspaß nach einigen Mühen glücklich bekommen haſt, 
nachdem du auf deinem zuſtändigen Polizeirevier eine 
            Beſcheini=
gung geholt haſt, daß du nicht von der Polizei geſucht wirſt, dann 
darfft du noch ange nicht abfahren. Du brauchſt eine 
            Beſcheini=
gung des Finanzamtes, daß du deine Steuern richtig bezahlt haſt, 
ferner das Viſum des Beſtimmungslandes. Biſt du ein 
            gewöhn=
licher Sterblicher, dann ſteht dem nur wenig im Wege. Biſt du 
aber ein Mann der Preſſe, dann bedarfſt du einer beſonderen 
Erlaubnis des Miniſteriums des Inneru in England. Ehe du 
dieſe Erlaubnis berommſt, vergehen 14 Tage is drei Wochen, 
und dann darfſt du reiſen. Du löſeſt dir eine Fahrkarte, packſt 
deine Siebenſachen, fährſt entweder über Hoek Lan Holland oder 
über Vliſſingen. Koſtenpunkt der Neiſe etzug 120 Mark netto 
und zweiter Güte. In Bentheim erlebſt dut Heine erſte l1
            eber=
raſchung. Die Außenhandelskontrolle beſteht noch in koller Blüte. 
Der Abbau drückt ſich pffenbar nur in einer Verminderung der 
amtlichen Neugierde aus. Man Täßt dich ziemlich ungeſchoren; 
immerhin wirſt du veranlaßt, dich in eine Nevifonshalle zu 
            be=
geben. Ein entgegenkommender Beamter öfſnet dir bereitwilligſt 
eine Tür, die als Eingang bezeichnet iſt, zuerſt aber nicht 
            auf=
gehen will. Harmlos pſeifend gehſt du Luich einige labyrinthiſch 
angeordnete Vorräunie und Gänge. Plöxlich verlangt ein anderer 
Beamter deinen Paß, und dann darfſt du die Reziſionshalle 
            be=
treten. Dort ſtehen deine Koffer. Ob Handelsware drin iſts 
Nein. Die Koffer werden alſo mit Zeiteln beklebt, und nun, 
denkſt du, kannſt du gehen. Du fragſt. Selbſtverſtändlich: alles 
erledigt. Dort herum alſo. Wieder einige labdrinthiſche Gänge. 
Sperre: Ihre Fahrkarte, bitte. Die aber hat der 
            Schlafwagen=
ſchaffner. Alſo zurück, woher ich gekommen bin. Der Eingang 
verrammelt. Ein Beamter: Darf ich nicht aufmachen. Nach 
einigem Zureden gelingts, in der Reviſionshalle einen Diener 
des Staates davon zu überzeugen, daß ich doch zwieder heraus 
muß. Da läuft auch ſchon ein anderer Mitreiſender. Ja, ich muß 
heraus. Bitte ſehr: dort iſt der Weg! Du: da iſt ja geſperrt! 
Ach nein, grinſt der Beamte, dann werden Sie wohl hier bleiben 
müſſen; verſuchen Sie’s mal dort herum. Der Reiſende wird 
            ner=
vös. Es leuchtet ihm nicht ganz ein, warum die 
            Außenhandels=
kontrolle ihre Vollmachten dazu benützt, um die armen Reiſenden
 einzuſperren und ſich ſchelmiſch an ihrer Hilfloſigkeit zu freuen. 
Ich alfo entweiche ſchließlich durch die verbotene Tür. Im Zuge 
kommt ſchon ein neuer Trupp uniformierter Steuerverbraucher: 
Wo iſt Ihr Gepäck?. Iſt doch eben in der Reviſionshalle 
            nach=
geſehen worden! Antwort: So, dann müßten Sie ja noch dort 
ſein, da darf niemand heraus! Ich bin nun aber hier; ſchließlich 
läßt der Mann mit ſich reden. Und ſchließlich, nach 
            zweieinhalb=
ſtündigem Warten, fährt der Zug ab. Inzwiſchen noch 
            hollän=
diſche Paß= und Zollkontrolle — der Durchreiſende wird ſchnell 
abgefertigt, bekommt einen Tranſitſtempel in den Paß, und dann 
kann’s losgehen. 
Aber wozu dient, fragt ſich der harmloſe Europäer, die 
            Aus=
fuhrkontrolle? Iſt ſie nur ſcheinbar aufgehoben? Warum hält 
der internationale Zug über zwei Stunden an der Grenze? 
Die wird um 79 Uhr gekreuzt, Holland durchfahren; um 
32 Uhr Ankunft in Vliſſingen. Dort ein hübſcher Dampfer, erſt 
zum kleinſten Teil beſetzt. Der Kanal iſt ſanftmütig, eine leichte 
Dünung ſchaukelt das Schiff durch den ſinkenden Tag in die 
Dämmerung und Nacht zu den Geſtaden Englands, nach 
            Folke=
ſtone. Gleich neben dem Dampfer hält dort ſchon der Zug. 
            Paß=
kontrolle und Zollreviſion werden ſchnell und höflich erledigt.
 iels Du. Ke dic duf ein Wclichs Sralalch. endich Kerndr 
in Zuge. Zwei üppige Salonwagen führt der Zug, mit großen 
Kludfeſfeln. Wir fahren aber zweiter Güte. Alles blitzblank und
 zn zu ſehen. oh die Abeiereglernung nichi de Vortionen herals=. 
geſetzt hat. Der Kellner bringt den Tiſch — eine Ueberraſchung ... 
der Tiſch wirh am Fenſter eingehakt und geht durch’s ganze 
            Ab=
teil, ſo daß alle ſechs Perſonen bequem eſſen können. 
Inzwiſchen hat ſich der Zug längſt in Bewegung geſetzt und 
fährt mit unwahrſcheinlich hoher Geſchwindigkeit durch das 
dunkle Land. In einer guten Stunde ſind die 70 engliſchen 
            Mei=
len zurückgelegt. Die Vorſtädte Londons tauchen auf. Der Zug 
überfährt die Themſe, wir ſind in Victoria=Station. Im 
            Hand=
umdrehen iſt alles aus dem Zug heraus. Neben dem Bahnſteig 
ſtehen, ein überraſchender Anblick, in voller Länge des Zuges die 
Taxameterautos und Droſchken zum ſofortigen Einſteigen 
            an=
gereiht. Bergeslaſten von Gepäck werden auf die Verdecks der 
Wagen gepackt, und in einer Zeit, während der kaum die Hälfte 
der Reiſenden eines deutſchen Zuges auch nur die Sperre paſſiert 
haben würde, iſt der ganze Zug entleert und man fährt ſchon 
durch die Stadt. Es iſt 10 Uhr, die Straßen werden öde, 
            ver=
einzelte Autobuſſe fahren. Vorbei an den Löwen des Nelſon= 
Denkmals, durch helle Straßen auf gutem Aſphalt ins Hotel. Als 
letzten Eindruck nimmt man das Gefühl unendlicher Stille, 
            nied=
riger Häuſer, gepflegter Zurückhaltung, kurzum irgendeiner 
            merk=
würdigen Geräuſchloſigkeit hinüber in den Schlaf. Iſt’s die Stille 
der Erwartung? Iſts die Beruhigung unendlichen Friedens? 
Das läßt ſich nicht entſcheiden. Aber es fehlt in dieſer volkreichſten 
aller Weltſtädte die Prätention, das Geſpreizte, der Lärm. Der 
nächſte Morgen wird zeigen, ob der Eindruck ſich beſtätigt.
 Volfsbegehren des Bundes Deutſcher 
Mietervereine e. V. (Sitz Dresden). 
Der Bund hat, wie ſchon kurz gemeldet, den Zulaſſungsantrag zum 
Volksbegehren hinſichtlich dreier Geſetzentwürfe: zur Negelung 
der Wohu= und Bodenwirtſchaft (Kennwvort: „Gegen die 
Goldmiete”) Für den Vohnungsneubau („Keine Aufvert 
ung”), bei der Reichsregierung geſtellt. Der weſentliche Inhalt: 
Den Eigentümern bebaute 
1. „Gegen die Goldmiete.” 
Grundſtücke wird die öffentlich=rechtliche Pflicht auferlegt, die Gebäude 
ordnungsmäßig zu verwalten und inſtand zu halten (8 1). Kommt ein 
Eigentimer dieſer Pflicht nicht nach, ſo hat die in 8 6 Abſ. 2 Satz 1 
R.M. G. genanute Stelle die zur ordnungsmäßigen Verwaltung, 
            Ju=
ſtandhaltung des Grundſtückes geeigneten Maßuahmen zu treffen. Von 
dieſen Maßnahmen iſt zeiter erwähnenswvert, daß Miet= (Pacht=), Zins 
oder Vergütung für Naumnutzung nicht uehr an den Cigentümer, 
            ſoun=
dern an eine zu bezeichnende Stelle (Perſon) zu begeben ſind, auch der 
Raum innehabende Eigentümer Vergütung in Höhe der geſetzlichen 
Miete an die Stelle (Perfon) zu entrichten hat. 
Belaſtung und Veräußerung eines Grundſtücks, auch wenn ſie im 
Wege der Zwangsvollſtreckung erfolgen, bedürfen zu ihrer Wirkſamkeit 
der Genehmigung, die unter Auflagen und Bedingungen erteilt werden 
kann. Der Genehmigung bedarf es nicht: 1. bei Veräußerungen, an 
deuen Reich, Land, Gemeinde, Körperſchaften, Anſtalten, Vereinigungen 
beteiligt ſind, die ſich mit Siedlungswveſen oder Errichtung von 
            Woh=
nungen befaſſen; 2. bei Veräußerungen zwiſchen Chegatten oder 
            Per=
ſonen, die untereinander in gerader Linie oder bis zum dritten Grade 
der Seitenlinie verwandt oder bis zum zweiten Grade verſchwägert ſind, 
einerlei, ob die Ehe noch beſteht; 3. bei Aufhebung einer Gemeinſchaft, 
wenn das Eigentum auf ein Mitglied der Gemeinſchaft übertragen 
wird. Eine Belaſtung darf in der Regel nur zum Zwecke der 
            Grund=
ſtücksverbeſſerung oder zur Förderung der 
            Wirtſchaft=
lichkeit des Betriebes genehmigt werden. Die Genehmigung 
zur Veräußerung iſt zu verſagen, wenn wichtige öffentliche Intereſſen 
entgegenſtehen, insbeſondere, wenn ein unangemeſſener Kaufpreis 
            ver=
einbart iſt oder die begründete Vermutung beſteht, daß das Grundſtück 
einer dem Gemeinvohl nützlichen Verwendung entzogen oder in einer 
dem Gemeinwohl ſchädlichen Weiſe verwertet werden ſoll. 
Bei genehmigungspflichtigen Veräußerungen wird der Gemeinde 
geſetzliches Vorkaufsrecht eingeräumt. 
ein 
An Stelle der Grundmiete erhält Vermieter als Kapitalverzinſung 
und für perſönliche und ſachliche Aufwendungen für die Verwaltung 
10 Prozent der Miete vom 1. Juli 1914 in Goldmark. 8 3 R.M.G. 
erhält die Faſſung: „Zu dem eben genannten Betrage von 10 Prozent 
der Friedensmiete treten Zuſchläge für: 1. die Betriebskoſten, 2. die 
Koſten für laufende Inſtandſetzungsarbeiten. Die Zuſchläge ſind in 
Hundertſätzen der Friedensmiete feſtzuſetzen. Die Zuſchläge zu 1. und 2. 
müſſen der jeweiligen Höhe der Betriebskoſten und der Koſten für 
laufende Juſtandſetzungsarbeiten Rechnung tragen, 
2. „Für den Wohnungsneubau.” Lediglich zur 
            Förde=
rung des Wohnungsneubaues haben die Gebäudeeigentümer eine 
            Geld=
entwertungsrente zu entrichten, deren Höhe die 
            Reichsregie=
rung in Beachtung eines von ihr aufzuſtellenden 
            Wohnungsbau=
programms in Hundertſätzen der Friedensmiete feſtſetzt. 8 3 de 
R.M. G. (ſiehe oben) wird angefügt: „3. Die Gelbentwertungsrente. Der 
Zuſchlag zu 3. hat dieſelbe Höhe wie die Geldentwertungsrente.” 
3. „Keine Aufwertung.‟ Eine Aufwertung von 
            Grund=
t7 
ſtückslaſten, die nicht wertbeſtändig eingetragen ſind, findet nicht ſtatt 
die Vereinbarung der Goldklauſel gilt nicht als wertbeſtändige 
            Ein=
richtung.
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(1984
[ ← ][ ][ → ]Rummer 5I
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 20. Februar 1924
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 20. Februar. 
— Ernannt wurde: am 14. Februar der Polizeiinſpektor Chriſtian 
Velten zu Offenbach zum Polizeioberinſpektor und Vorſtand des 
Polizeiamts Friedberg mir Wirkung vom 1. März 1924. 
— In den Beethovenabenden des Drummquartetts im Kleinen 
aus des Heſſiſchen Landestheaters ſoll innerhalb einer muſikaliſchen 
Gattung, in einem überſchaubaren Rahmen, ein Geſamtbild von der 
menſchlichen und künſtleriſchen Perſönlichkeit des Komponiſten gegeben 
wverden. Dieſe Abſicht kam im Aufbau jedes einzelnen Programms und 
in der Art, wie die Programme der erſten Abende ſich ergänzten, zun 
Ausdruck. Der dritte Abend des Programms, der darin fortfährt, 
            fin=
det am Freitag, den 22. Februar, 8 Uhr, ſtatt. 
— Die Erhebung der Sonderuieten für die beiden nächſten 
            Vor=
ſtellungen (9. und 10. Vorſtellung! geht heute an der Hauptkaſſe des 
Landestheaters von 9½—12½= und 3½/——5 Uhr weiter. Die 
            Sonder=
mieten 15 und 20 müſſen bis heute abend ſpäteſtens ihre Zahlung ge 
leiſtet haben, da ſie die heutige Verſtellung von Flotows „Martha” 
haben; ebenſo muß die Sondermieie 11 bis fBäjeſtens Donnerstag den 
Betrag für die Sondermiete gezähk” hahen, da ihr am gleichen Tage 
abends die Aufführung von Moxaies „Entführung” zufällt. 
„Das hefſiſche Handwerk u=5 Gewerbe” ſchreibt: Geheime 
Regierungsrat Noack, der iangjäßrige, hochverdiente Vorſitzende 
der Zentralſtelle für die Gewssße u 
des Landesgewerbevereins, urde 
aus geſundheitlichen Gründen auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung 
für ſeine dem Staate geleiſteten langjährigen, treuen Tienſſe mit 
            Wir=
kung vom 1. Februar 1924 au in den Rußeikand verſetzt. Hierw:: ſheidet 
aus der heſſiſchen Gewerbeförde=ung nuch; mehr als Rjäßriger ir(
            inei=
keit ein Mann aus, der es auh unter oft ſchwicrigen 7:a=hal=fen 
            Bor=
trefflich verſtanden hat, den 
vielg ſtaltigen uns iveit sexzweigten Vetrieb 
der Zentralſtelle für die Gewerhe zu leiten, den Jandesgewerbeverein zu 
ſtärken und ſeine Organe imme: jieder zu erneute: Tätigkeit anzuregen 
ſowie die gewerblichen Unterri )isanſtalten: bes Landes zu Lebex und zu 
fördern und ihnen die erforbers Entivickiltigsmöglichkeiten zu 
            ſchaf=
fen. Dieſe erfolgreichen Beſtesöuſigen aucen nicht n inſerem 
Hefſenlande, ſondern auch be: den übrigen ein deurſchen Bcice 
            beſtehen=
den Gewerbevereinsverbänden voüle Beachung und Auerk=inung, was 
n. a. daraus erhellt, daß H 
Geieimrat Nsack im Jahre 1902 zur 
Vorſitzenden des Verbandes deutſche: Gewerbevereine und 
            Handwerker=
vereinigungen gewählt wurde, welches Ehrenamt er bis zu ſeinem 
            frei=
willigen Rücktritt am 1. Januar 1921 mit anerkanntem Erfolge begleitete. 
Als Vorſtandsmitglied des Reichsverbandes des Deutſchen Handwerks 
entwickelte er eine lebhafte Tätigkeit, beſonders in gewerblichen 
            Schul=
fragen; auch der Zweiten Kammer der Landſtände gehörte er 12 Jahre 
als Mitglied an und hatte hierbei reichlich Gelegenheit, den Intereſſen 
von Handwerk und Gewerbe zu dienen. Der allverehrte Herr Geheime 
Regierungsrat Noack kann auch nach ſeins= Ruheſtandsverſetzung 
            ge=
wiß ſein, daß ſeine umfaſſende Wirkſamkeit im Dienſte der 
            Gewerbe=
örderung bei allen Kreiſen, mit denen er in Beziehung trat, volle 
            Aner=
kennung gefunden hat. Wir wünſchen ihm noch viele Jahre des 
            wohl=
verdienten Ruheſtandes bei gekräftigter Geſundheit und einen frohen 
Lebensabend.
 — Städt. Akademie für Tonkunſt. Mit großem Intereſſe ſieht man 
in den muſikliebenden Kreiſen unſerer Stadt dem dritten Volkskonzert 
der Städt. Akademie für Tonkunſt am Mittwoch, den 27. Februar d. 
im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters entgegen. Ein 
Mozarkabend, ſoll es ſein, mit drei hier in D 
nſtadt unbekannten 
Werken des großen Meiſters, daruner das herrliche Divertimento 
=Dur Nr. 17, für Streicher und 2 Hörner. Das Werk ſtellt an die 
Beigen, beſonders an die erſten Geigen, ſehr große Anforderungen und 
es gereicht dem neu gegründeten Kammerorcheſter der Stadt. Akademie 
und ſeinem Leiter, dem Städt. Muſikdirektor Schmitt, zur Ehre, daß 
ſie ſich dieſer ſchwierigen Aufgabe unterziehen. Ein echter Mozart, 
ſchwelgt es infolgedeſſen in dieſem Werk von edelſter und reinſter 
            Har=
monie. Als Soliſt des Abends wurde das beliebte Mitglied unſerer 
Oper, Herr Hans Hoefflin gewonnen, a 
dem Flügel begleitet von 
            ſei=
nem Lehrer und Meiſter Prof. Carl Beines. Herr Hoefflin ſingt die 
hier ebenfalls unbekannte Kantate (Freimaurerkantate), ſowie drei 
            Lie=
der. Neu für Darmſtadt ſind noch die 5 Contretänze für Streiche= 
Flöte und kleine Trommel, denen ſich zum Schluß die ſechs ländleriſche= 
Tänze für zwei Violinen und Baß anſchließen. Letzteres Werk wurde 
im Jahre 1915 vom Inſtrumentalverein, gelegentlich eines 
            Wohltätig=
keitskonzerts der damaligen Prof. Ph. Schmittſchen Akademie für Tor 
kunſt, erſtmalig zu Gehör gebracht. Das Konzert findet wieder ur 
6 Uhr für die Schüler und Schül 
n der hieſigen Schulen und 
um 8 Uhr für die Wohlfahrtsorganiſationen ſtatt. Karten im Sekreta 
riat der Städt. Akademie ab Donnerstag, den 21. d. M. Programme 
mit Erläuterungen und Texten (10 Pfg.) ebenda. Vorbeſtellungen ſin 
des zu erwartenden Andranges wegen erwünſcht. Den höheren Schule 
werden die Karten durch das Sekretariat der Städt. Akademie 
            zuge=
ſandt, den Volksſchulen durch das Stadtſchulamt.
 — Entlohnung und Errichtung von Fachausſchüſſen im Bäckerei= 
und Konditoreigewerbe. Die bezügliche Verordnung vom 2. Dezember 
1918 tritt mit 29. Februar außer Kraft; die beſtehenden Fachausſchüſſe 
ſind mit dieſem Tage aufgehoben. 
— Hochſchulwetturnen. Das A. f. L. der Techn. Hochſchule ſchreibt: 
He 
ite nachmittag 3 Uhr findet in der Woogsturnhalle das 
            Hochſchul=
wetturnen ſtatt. (Karten bei Adelmann, Lautz und an der Kaſſe.) Es 
ſei hier nochmals darauf hingewieſen, daß die eigentlichen Wettkämpfe 
uicht den Charakter einer Vorſtellung beanſpruchen wollen, ſondern 
vielmehr gedacht ſind als ein Uebungsausſchnitt eines Turnabends. Die 
Veranſtaltung iſt ja auf einen beſonderen Werbezweck hingerichtet. 
            Des=
halb ſoll dieſer „Uebungsausſchnitt” der Oeffentlichkeit und den maß 
gebenden Stellen ein flottes und lebendiges Bild geben über den 
            Be=
trieb, wis er ſich geſtalten könnte, wenn wir im Beſitze einer eigenen 
Turnhalle wären. Einige ſtatiſtiſche Angaben mögen hier für ſich 
ſprechen. In dieſem Winterſemeſter ſchwankte die Teilnehmerzahl 
zwiſchen 540—780 Studierenden wöchentlich rein riegenmäßig 
            ge=
rechnet. Dieſe große Anzahl war dabei verteilt auf dreierlei Stellen. 
Turnhalle Soderſtraße, Liebigs=Oberrealſchule und Aula der 
            Techni=
ſchen Hochſchule, letztere in der Benutzung ſehr beſchränkt. Die 
            Naum=
tnappheit und die Abhaltung gleicher Abendſtunden in dieſen 
            verſchie=
denſten Hallen erſchwert natürlich die einheitliche Leitung und bildet 
auch durch die Beſchränkung in den Uebungszeiten ein großes immer 
nehr wachſendes Hindernis für die Turnenden ſelbſt. Wir wollen 
            hof=
fen, daß die Oeffentlichkeift, unſere Freunde und Gönner vom 
            Hoch=
ſchulturnen mit ſeinem „Uebungsausſchnitt eines Turnabends” ein 
s Bild mit nach Hauſe nehmen, daß ſie gleichzeitig aber auch 
Nängel erkennen, die der freien Entwicklung der jungen deutſchen 
Turn= und Sportbewegung ein Hemmnis waren.
 — Schloßgemeinde. Als Glanzpunkt der Veranſtaltungen der 
Männervereinigung und des Frauenvereins erwies ſich ſchon ſeit 
            Jah=
ren der gemeinſchaftliche Familienabend, wie ſolcher wieder im 
            dichtge=
drängten Saale des Gemeindehauſes, Kiesſtraße 17, abgehalten wurde. 
Ein muſikaliſches Vorſpiel, von einem Mitglied der Jugendvereinigung 
vorgetragen, gab eine gute Einleitung zu den hochintereſſanten 
            Reiſe=
ſchilderungen des Herrn Pfarrer Zimmermann über ſeine Fahrt nach 
dem heiligen Lande und die damit verbundenen unauslöſchlichen 
            Ein=
drücke, von welchen viele im Lichtbilde vorgeführt wurden. So unter 
anderem Jaffa, Betlehem, Jeruſalem, Jericho, Tiberias mit See 
            Ge=
ſiezareth, auch die Wirkungsſtätten des Apoſtels Paulus Chorinth, 
Athen u. a. m. Manche davon laſſen auf Verhältniſſe ſchließen, wie 
ſie ſchon zu Lebzeiten Jeſu beſtanden. Nach der üblichen 
            Erfriſchungs=
pauſe, während welcher Tee und Gebäck herumgereicht wurde und ſich 
zwangloſe Unterhaltungsgruppen bildeten, brachte die 
            Jugendvereini=
gung ein Feſtſpiel zur Darſtellung, das in Anſprachen, 
            Wechſelgeſän=
gen und Reigentänzen das deutſche Lied in ſeiner Mannigfaltigkeit 
            ver=
herrlichte und die Herz und Gemüt veredelnden unvergleichlichen 
Volkslieder mit Lautenbegleitung in ſchönſter Weiſe zur Geltung 
            brach=
ten. Nach einem gemeinſam geſungenen Liede und einem Schlußwort 
des zweiten Vorſitzenden, Herrn Finger, welches den Dank der 
            Ver=
ſammlung nochmals zum Ausdruck brachte, trennte man ſich mit dem 
Wunſtge, ſolch genußreichen Abend bald wieder zu erleben. — Bei die= 
* G=Legenheit ſei darauf hingewieſen, daß nächſten Freitag, den 22. d. 
Mts. die Jahreshauptverſammlung der Männervereinigung im 
            Kon=
firmandenſaale ſtattfindet. Im gleichen Lokal wird zur Erleichterung 
anderer Zahlſtellen am Samstag nachmittag von 3—6 Uhr die noch 
            rück=
ſtändige Kirchenſteuer erhoben.
 JSLslé 
9 
der Tiere und Pflanzen 
Biologischer Film-Vortrag 
Kleines Haus des Hess-Landestheaters 
Samstag, den 23. Februar, 6‟/, und 8½/, Uhr 
Sanntag, den 24. Februar, 6 und 8 Uhr 
(1972mk 
Montag, den 25 Februar, 8½/, Uhr 
Lienstag, den 26. Februar, 6‟½, und 8½/, Uhr 
Vorverkauf: Kasso des Kleinen Hauses u. Verkehrsbüro 
Numerierte Karten zu 0.50 bis 4.— Mark
 Gartenbauverein Darmſtadt. Die zweite Monatsverſammlung 
des Vereins ſoll wieder in den altgewohnten Räumen des „
            Fürſten=
ſaals” am Donnerstag, den 21. ds. Mts., abends 8 Uhr, ſtattfinden. Auf 
hr wird der Landesinſpektor für Obſt und Weinbau, Herr F. Pfeiffer 
Darmſtadt, einen Vortrag halten über „Schnitt und Pflege der Bäume 
und Sträuck 
Eine Reihe guter Lichtbilder werden zur Erläuterung 
ſeiner Ausführungen dienen. Bei günſtiger Witterung wird Herr 
Landesinſpektor Pfeiffer dann noch die Güte haben, am Samstag, den 
23. ds. Mts., nachmittags 3 Uhr, in dem Verſuchsgarten des Vereins am 
Heinrich=Wingertsweg den Schnitt pp. der Obſtbäume praktiſch 
            vorzu=
ühren. Zu beiden Veranſtaltungen werden die Mitglieder mit der 
Bitte eingeladen, pünktlich zu erſcheinen und ihre Mitgliedskarten 
            vorzu=
zeigen; Gäſte ſind willkommen. 
— Verein für Geflügel= und Vogelzucht „Ornis‟. Die am 18. d3. 
Mts. ſtattgefundene Hauptverſammlung war überaus gut beſucht. Nach 
der Begrüßung der Erſchienenen und Verleſung der Protokolle gab der 
erſte Vorſitzende einen kurzen Ueberblick über die vom Verein 
            veranſtal=
tete 1. Mittel=Süddeutſche Geflügelſchau. Das Ergebnis fand großen 
Beifall bei den Anweſenden; wurde doch dem Verein für ſeine Leiſtungen 
auch von auswärtigen Züchterkreiſen uneingeſchränktes Lob und volle 
Anerkennung zuteil. Der erſte Vorſitzende benutzte nochmals die 
            Ge=
legenheit, allen Mitwirkenden und Helfern, ſowie auch denjenigen, die 
die Ausſtellung durch Stiftung von Ehrenpreiſen unterſtützt haben, den 
Dank des Vereines auszuſprechen. Mit Intereſſe folgten die Mitglied 
dem von dem erſten Schriftführer verleſenen Jahresbericht. Die Bericht 
des Sachverwalters und des Büchereiverwalters, beſonders aber der gute 
finanzielle Abſchluß der vorgelegten Jahresrechnung gaben einen 
            Ein=
blick in die geordneten Verhältniſſe des Vereins. Nach Erledigung 
            eini=
ger kleinerer Anträge wurde von den Anweſenden einſtimmig beſchloſſen, 
im Januar 1925 die 2. Mittel=Süddeutſche Geflügelſchau in dem in 
            die=
ſen 
Jahre ſich ſo vorzüglich bewährten Ausſtellungsgebäude abzuhalten. 
De 
ſeitrag wurde auf monatlich 50 Pfg. feſtgeſetzt. Durch den 
            günſti=
gen Abſchluß iſt der Verein in der Lage, allen Mitgliedern, die eine 
Rückzahlung wünſchen, die als Garantiefonds gezeichneten Beträge 
            zurück=
zuzahlen. Die Beträge können bei dem Rechner — Herrn Hering, 
            Sa=
bergſtraße 28 — erhoben werden. Bei der Vorſtandswahl wurden 
            ſämt=
liche Vorſtandsmitglieder — mit Ausnahme eines Herrn, der ſein Amt 
aus dienſtlichen Gründen nicht weiter verſehen kann — durch Zuruf 
wiedergewählt. Ein ſchönes Zeichen für das Einvernehmen 1 
d. das 
Vertrauen, das zwiſchen Mitgliedern und Vorſtand beſteht. Die 
            Be=
ſtellung und Abgabe der Klubringe für 1924 hat Herr Emmel — der 
anſtelle des ausgeſchiedenen Herrn in den Vorſtand gewählt wurde — 
übernommen. Da trotz der kalten Witterung die Tauben ſchon mit den 
Gelegen beginnen, ſo iſt baldige Beſtellung der Taubenringe notwendig. 
Es iſt deshalb empfehlenswert, die gewünſchte Anzahl und die 
            Größen=
nummer (je nach der Raſſe) Herrn Emmel, Hölgesſtraße 9, zu melden, 
ortverſparnis halber die Geſamtbeſtellung in den nächſten Tage 
der der 
veranlaſſen wird. Durch Angebot und Nachfrage wurde mancher 
            Ver=
auf von Zuchttieren abgeſchloſſen. Spät erſt gingen die Teilnehmer der 
erſammlung, mancher mit einemr ſchönen Gewinn aus der reichhalti 
erloſung, durch die ſchon ſtillen Straßen der Altſtadt nach Hauſe. Die 
nä= Verſammlung findet am 13. März ſtatt, wozu ein Mitglied einen 
Vor 
g mit gleichzeitiger Ausſtellung von Tieren bereits zugeſagt hat. 
— Liebesleben der Tiere und Pflanzen. Von dieſem äußerſt 
            intereſ=
ſanten Filmvortrag, der von der Humboldt=Filmgeſellſchaft 
            her=
ausgegeben iſt und der ein ungeheuer reiches Material herrlicher Tier= 
und Pflanzenaufnahmen bietet, können in Darmſtadt nur wenige 
            Vor=
ſtellungen ſtattfinden, da der Film überall in ganz Deutſchland fehr g 
ucht iſt. In Berlin, München, Wiesbaden iſt er mit ungeheuren Er 
folgen gelaufen. Der Film zerfällt in ſechs Teile, deren erſter die 
            Ge=
heimniſſe des Werdens behandelt. Es folgen dann vom Suchen und 
            Fin=
den der Geſchlechter, Paarung im Tierreich, Zukunftsbrutpflege, ans 
Licht der Welt, Mutterliebe. — Der Vorverkauf hat an der Kaſſe des 
Kleinen Hauſes und am Verkehrsbüro bereits begonnen. Es werden 
nur nummerierte Karten zum Preiſe von 0,50 bis 4 Mark ausgegeben. 
Wer Wert auf einen guten Platz legt, möge möglichſt frühzeitig ſich ſeine 
Karten ſichern. Den Mitgliedern der Volkshochſchule iſt auch für dieſen 
Film eine erhebliche Preisermäßigung gewährt. Sie können ihre Karten 
in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule in Empfang nehmen. 
— Friſtverlängerung für die Einkommen= und 
            Körperſchaftsſteuer=
vorauszahlungen. Für die am 11./18 d. M. fälligen Vorauszahlungen 
werden, nach einem Runderlaß des Reichsfinanzminiſters vom 14. d. 
Mts., Verzugszuſchläge und Verzugszinſen nicht erhoben, wenn die 
Zahlung bis 23. Februar 1924 geleiſtet iſt. Für die Vorauszahlungen 
auf die Umſatzſteuer bleibt es bei der geſetzlichen Regelung. Ferner 
ſind Zuſchläge gemäß § 170, Abſ. 2 R.=Abg.=Ordng, nicht feſtzuſetzen, 
wenn die Voranmeldungen auf die Umſatz=, Einkommen= und 
            Kör=
perſchaftsſteuer für Januar 1924 bis zum 23. Februar 1924 
eingehen. (Urſprünglich war nur eine Schonfriſt bis 18. d. M. 
            vor=
geſehen worden.) 
w. Zurückgewieſene Verdächtigungen der Reichspoſt. Gegenüber den 
unbegründeten Verdächtigungen der Reichspoſt ſeitens eines Berliner 
Vormittagsblattes wird von zuſtändiger Stelle feſtgeſtellt: 1. Die 
            Ein=
löſung von Nachnahmen in Papiermark wird nicht abgelehnt. Hat der 
Abſender die Einlöſung in Papiermark vorgeſchrieben, ſo wird der 
Nachnahmebetrag auch in Papiermark erhoben. Bei Nachnahmen hat 
der Abſender es in der Hand, die Einlöſung in Rentenmark oder in 
Papiermark zu fordern. 2. Durch Verordnung vom 23. November hat 
der Reichspräſident im Einvernehmen mit dem 
            Reichswährungskom=
miſſar beſtimmt, daß mit Wirkung vom 17. Dezember der Poſtſcheckver 
kehr auf Rentenmark umgeſtellt wird. Von dieſem Tage ab können 
Poſtſcheckkunden über ihr Guthaben in Rentenmark verfügen. Auf dieſe 
Weiſe iſt für Poſtſcheckkunden die Möglichkeit geſchaffen, Beträge 
            wert=
beſtändig von Konto zu Konto zu überweiſen und daneben auch 
            wert=
beſtändig Barzahlungen zu empfangen und zu leiſten. Da die Poſt in 
Rentenmark auszahlen und das Guthaben der Inhaber von 
            Poſtſcheck=
konten mit Nentenmark gedeckt ſein muß, ſo muß die Einzahlung laut 
Verordnung in Nentenmark erfolgen. Die Behauptung, daß die 
            Poſt=
ämter davor gewarnt ſeien, ohne Nor Papiergeld anzunehmen, und 
            au=
gewieſen würden, wo es angängig ſei, andere Zahlungsmittel zu 
            bevor=
ugen, iſt falſch. Eine ſolche Anweiſung iſt nie ergangen. Vielmehr 
beſteht die Vorſchrift, daß Poſtwertzeichen, Steuermarken, Invaliden= 
und Angeſtelltenverſicherungsmarken, Poſt=, Telegraphen=, 
            Fernſprech=
gebühren mit Papier= und Rentenmark beglichen werden können. 
            Ein=
zahlungen auf Poſtanweiſungen, deren Auszahlung nicht vom Abſender 
in Rentenmark vorgeſchrieben iſt, können ſelbſtverſtändlich auch in 
            Pa=
viermark bewirkt werden. Die Auszahlung der eingekommenen 
            Zei=
tungsbezugsgelder in wertbeſtändigem Geld erfolgt auf ausdrücklichen 
Wunſch der Zeitungsverleger. Damit dies Zugeſtändnis den 
            Zeitungs=
verlegern gemacht werden konnte, ſind die Poſtämter angewieſen 
            wor=
den, die Zeitungsgelder fortan tunlichſt in Nentenmark zu erheben, 
wobei aber Zahlungen in Papiermark nicht ausgeſchloſſen ſind. Die 
Abrechnungen mit den Zeitungsverlegern haben aber nur noch auf 
Rentenmark zu lauten. Das iſt ein Entgegenkommen gegen die 
            Ver=
leger, das der Poſt unter Umſtänden Schwierigkeiten bereiten kann.
Seite 5.
 Juvalidenverſicherung der Dienſtboten. Bei der Kontrolle hat 
ſich ergeben, daß die Dienſtherrſchaften das Dienſtperſonal vielfach ur 
in der 1. Lohnklaſſe mit einem Wochenbeitrag von 20 Pfennig verſichern. 
Die Verſicherung in der erſten Lohnklaſſe kann jedoch nur in Betracht 
kommen, wenn der Wochenverdienſt 10 Mk. nicht überſteigt. Berückſichtigt 
man aber, daß das Dienſtperſonal in der Regel volle 
            Naturalverpfleg=
ung erhält, die mit mindeſtens 36 Mk. pro Monat anzuſetzen iſt, ſo 
ſind Beiträge in der 2. Lohnklaſſe (40 Pfennig Wochenbeitrag) in jedem 
Falle zu entrichten, in dem der monatliche Barlohn mehr als 
4 Mk. beträgt. Den Dienſtherrſchaften wird deshalb dringend e 
            oh=
len, die hiernach zutreffenden Beiträge am Ende jeder Woche 7. n 
Quittungskarten zu verkleben und durch Aufſchrift des letzten Tages be 
Woche (z. B. 10. 2. 1924) zu entwerten. Da nach Aufhebung des 
            Ein=
zugsverfahrens nicht mehr wie ſeither die Krankenkaſſen, ſondern die 
Arbeitgeber ſelbſt die Marken zu verkleben haben, haben die 
            Dienſtherr=
ſchaften, ſoweit dies noch nicht geſchehen, die Quittungskarten für ihr 
Perſonal bei der Krankenkaſſe ſofort zu erheben und etwaige rückſtändige 
Beiträge alsbald zu entrichten, da ſie ſich ſonſt Weiterungen, 
            gegebenen=
alls auch der Beſtrafung ausſetzen. 
Aus Anlaß der 8. Deutſchen Oſtmeſſe tritt in Königsberg (Pr.) 
bis 22. Februar, auf dem Meßgelände eine Poſtanſtalt mit 
dom 
öffer 
Sprechſtel 
in Wirkſamkeit, welche die Bezeichnung „
            Königs=
berg (Pr.)=Meßpoſtamt” erhält. Sollen Poſtſendungen für Meßausſtell 
und Beſucher beim Meßpoſtamt abgeholt werden, ſo müſſen ſie in der 
Aufſchrift die Bezeichnung „Königsborg (Pr.), Meßpoſtamt, poſtlagernd”. 
oder „Meßpoſtlagernd” tragen; ſonſt müſſen ſie mit genauen Angaben 
verſehen ſein, die ein Auffinden des Empfängers ermöglichen. 
n. Strafkammer. Die Täterſchaft eines im Oktober b. Js. bei 
            Heu=
enſtamm nächtlicherweile ausgeführten Kartoffeldiebſtahls konnte 
            nach=
träglich durch beſonderen Zufall ermittelt werden, obwohl der 
            Ange=
klagte Dreher Valentin Kräckmann aus Offenbach beharrlich 
            leug=
net. Am nächſten Morgen hatte der Eigentümer, ein dortiger W 
das Fehlen von etwa vier Zentnern auf ſeinem Acker entdeckt und 
einige Stunden ſpäter zwei fremde Männer an jener „Ausmachſtelle 
ſuchend beobachtet. Er hielt den einen von ihnen feſt und brachte ihn 
ur Feſtſtellung der Perſonalien auf die Bürgermeiſterei, während der 
Andere entfloh. 
Ergriffene nannte, unter Beſtreitung jeder 
            tei=
ligung am Diebſtahl, den Namen Braun, nebſt einer Offenbacher 
            Woh=
ung, was nach telephoniſcher Anfrage exiſtierte, und wurde entlaſſen, 
hatte aber, wie ſich ergab, einen Decknamen gewählt. Der Kniff wäre 
auch geglückt, hätte man nicht kurz darauf beim völligen Abernten 
es Ackers eine Brieftaſche gefunden, die nebſt ſonſtigen Papieren, einer 
Reiſepaß mit Photographie und eine Lohndüte enthielt. Man 
            erkaunt=
in dem Bilde den beim Suchen Betroffenen wieder und ſtellte ihn 
            nun=
mehr raſch feſt. Offenſichtlich hatte er bei der Kartoffelentwendu 
nachts die Brieftaſche eingebüßt und deshalb, in der Frühe zurückgekehrt 
rfolglos nach ihr geforſcht, wobei er ſich durch ſein ganzes Verhalten 
ſelbſt verriet. Das Schöffengericht verurteilte ihn trotzdem wegen 
            Dieb=
ſtahls, in Anbetracht einer gleichen Vorſtrafe, zu 3 Monaten Gefängnis, 
ſowie für die falſche Namensangabe zu einigen Tagen Haft. Kr. 
            woll=
n der Berufungsinſtanz gänzlichen Freifpruch erreichen, wurde abe 
ermals für überführt erachtet. Da der Wert der Kartoffeln auf etwa 
2 Mark zu ſchätzen war, mußte ſtatt gemeinen Diebſtahls nur Feld 
frevel angenommen werden, und das Berufungsgericht verurteilte de 
Angeklagten deshalb zu 100 Goldmark, ſowie wegen der Namensanga 
zu 20 Goldmark Geldſtrafen, evtl. 10, bzw. 2 Tagen Haft, nebſt 12 Mt. 
Schadenerſatz. — In einem weiteren Offenbad 
Berufungsfall wa 
der 25jährige Friſeur Michael Korreckt aus Neu=Iſenburg wegen 
Anſtiftung zur Unterſchkagung und wegen Hehlerei zu insgeſamt einem 
Jahre Gefängnis verurteilt. Er verſchwand vor etwa einem Jahr aus 
einer Heimat in Begleitung zweier jugendlichen Schweſtern, deren eine 
ein Verhältnis mit ihm hatte. 
ie Mädchen nähmen 105 000 Mark, die 
ie für ihren Vater einkaſſiert hatten, auf dieſe gemeinſame heimliche 
Reiſe mit, K. empfing die Summe unterwegs größtenteils von ihnen 
erging es im weiteren Verlauf mit Kleidern uſw. jener 
ie 
und ebenß 
er verä 
zerte. Auch in letzterer Hinſicht war Unterſchlagung ſeitens 
der unmündigen Begleiterinnen gegeben, doch ſchien dem 
            Berufungsge=
richt die Anſtiftung ſeitens Korreckts nicht genügend erwieſen. Man 
            er=
achtete ihn nur als Hehler in zwei Fällen ſchuldig, und das Urteil laute 
auf 6 Monate Gefängnis, abzüglich 8 Wochen Unterſuchungshaft. 
Lokale Veranſtaltungen. 
Die bſerunier erſchelnenden Nolizen ſind ausſchſſeßlich als Hinweiſe auf: 
gen zu beirachten, 
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritil. 
darm= 
— Wilhelm Etzoldſches Männerquarkett, 
ſen Saa 
tadt. Ein „Bunter Abend” wird am 24. Februar im Städti 
bau veranſtaltet werden. Hervorragende Kräfte haben zur 
            Verſchöne=
rung des Feſtes ihre Mitwirkung zugeſagt. Al 
vechſelnd folgeir Chor 
geſang, Muſikvorträg 
und gemeinſchaftliche Lieder, 
im 
Kabarett 
ſo daß für jeden Be 
er gent 
he, frohe und heitere Stunden in 
Ausſicht ſtehen. Auf die Bekanntmachung im Anzeigenteil wird beſonders 
hingewieſen. 
— Fortpflanzungstrieb, das ſexuelre Problem 
unſerer Zeit. Oeffentlicher Vortrag von Dr. med. Rhaban Liert 
im Saalbau am nächſten Donnerstag. Die Zentralſtelle für 
            Volksbil=
dung weiſt empfehlend auf dieſen äußerſt riefgründigen und ſachlich 
            auf=
klärenden Vortrag hin. Karten ſind bei Chriſtian Arnold, Ernſt=
            Ludſig=
ſtraße und an der Abendkaſſe zu erhalten. 
Aus den Parteien. 
Am 16. d. M. tagte eine Vertrauensmänner=Verſammlung des 
Bezirksvereins Nord” der Deutſchen 
            Volkspar=
tei, die ſich mit folgendem befaßte: Dem Verein iſt mitgeteilt 
            wor=
den, daß die Heag beabſichtigt, das Perſonal bei der ſeitherigen 
            Be=
jahlung täglich 9½ Stunden arbeiten zu laſſen und alle 10 Tage einen 
freien Tag zu gewähren. Die Verſammlung mißbilligt die 
            beabſich=
tigte Maßnahme und beſchli 
zt, bei dem Herrn Oberbürgermeiſter und 
der Heag deshalb vorſtellig zu werden und zu veranlaſſen, daß ben 
Bedienſteten für ihre regelmäßig wiederkehrende Ueberſtundenarbeit 
eine entſprechende Vergütung nach den beſtehenden 
            Vor=
ſchriften gewährt wird. — Auch die troſtloſe Verfaſſung des 
            Herrn=
gartens und insbeſondere des Teiches wurde bemängelt und angeregt, 
bei dem Miniſterium der Finanzen (Forſtabteilung) deshalb Beſchwerde 
zu führen. Bei der derzeitigen Erwerbsloſigkeit wäre es möglich, den 
Garten einigermaßen in Ordnung zu bringen und dadurch einer An 
zahl Erwerbsloſer Gelegenheit zu geben, ihr Einkommen zu erhöhen. 
Aus Stadtverordnetenkreiſen wurde der Verſammlung mitgeteilt, daß 
zurzeit an die bedürftige Bevölkerung durch das Wohlfahrtsamt friſch 
angekommenes, naſſes Holz abgegeben wird, obwohl gut 
            ausgetrock=
netes in reichem Maße (auf zirka 5 Jahre) vorhanden iſt. Auch ſei 
zum Schneiden des Holzes ein Groß=Bieberauer 
            Unter=
nehmer verpflichtet, obwohl genug hieſige Unternehmer vorhanden 
wwären, ja ſogar die Stadt ſelbſt drei Sägen beſitzt; dieſe ſtänden aber 
unbenutzt und verroſteten. Es wurde beſchloſſen, es den 
            Stadtverord=
neten zu überlaſſen, dieſe Sache in der Stadtverordnetenverſammlung 
zur Sprache zu bringen. Die weiteren aus der Verſammlung heraus 
geäußerten Wünſche ſollen mit den zuſtändigen Stellen direkt erledigt 
werden. 
Deutſche Demokratiſche Jugendgruspe. Der 7 
bend der Demokr. Jugend findet Mittwochs, abends 8 
Uhr. 
Beſprechung unſerer erſten Wanderfahrt, ferner ſpricht ein Jugé 
freund über den Stand der Jugendbewegung.
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Seite G.
Darmſtädter Dagblatt, Mittwoch, den 20. Februar 1924.
Nummer 51.
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(14394 
Aus Heſſen. 
* Nieder=Veerbach, 18. Febr. Am geſtrigen Sonntag fand zu 
geliſcher Familienabend ſtatt. Wieder, wie alljährlich, 
            tru=
gen der ebangeliſche Kirchenchor, der Männergeſangverein und der 
            Kin=
derchor, ſämtlich unter der geſchickten Leitung des Gerrn Lehrers Hof= 
Geimat und Heimatliebe beſungen wurden, viel zum ſchönen Gelingen 
des Abonds bei. Im Mittelpunkte des Abends ſtand ein 
            Lichtbildervor=
uern und ſeinen Bauwerken, den Zuhörern deutlich zu machen. Im 
einzelnen iſt zu bemerken: Frau Lehrer Hofuann trug recht gewandt 
zwei Geſangsſtücke vor; Kinder brachten verſchiedene Gedichte 
            geſchicht=
allem aber trug der Frankenhäufer Lokaldichter, Herr 
            Schuhmacher=
meiſter Beruhard Kraft, durch ſeine Originaldichtungen (Die 
            Hunde=
kur, Aach e Familieleben, Der geizige Pfarrer u. a.), die der alte Herr 
Hebung und Belebung des Abends bei. 
Reichelsheim j. Odu., 18. Febr. Abendunterhaltungen. 
Zuei, ebenſo lehr= wie genußreiche Abende waren es, zu denen die 
Herrn Tritſch (Zum Löwen) eingeladen hatte. Ihre theatraliſchen und 
muſikaliſchen Darbietungen trugen teils ernſten und teils humoriſtiſchen 
Charakter. Die letzteren wurden hauptſächlich von dem 
            Mandolineu=
klub Erbach beſtritten, der die Kabelle Trautmann unterſtützte. Mit der 
Aufführung des Volksſtückes „Teure Heimat oder Opfer der 
            Fremden=
legion” von Hermann Marcellus erwarben ſich die mitwirkenden 
            Mit=
glieder der Hauskapelle, ſowie die jungen Damen (Frl. Gretel und Frl. 
Lieſel Hörr und Frl. Feik) ein Verdienſt, denn ſie trugen dem ernſten 
Charakter des ziemlich ſchwierigen Stückes in jeder Weiſe Rechnung, ſo 
daß die Wirkung für alle Teilnehmer eine ergreifende war. Die jungen 
Herren (Konrad Spalt und Hofmann) ſtellten die beiden in die 
            Frem=
denlegion eingetretenen Deutſchen in nicht zu übertreffender Weiſe dar. 
ebenſo ſpielte Herr Peter Spalt ſeine Rolle als Einſiedler ausgezeichnet. 
Gleich vorzüglich trurde auch das Liederſpiel „Die Meiſtergeige” von 
Walther Dränert dargeſtellt. Wahre Lachſalven wußte der Erbacher 
Komiler Heinrich Köhler mit ſeinen humoriſtiſchen Vortuägen 
            herbor=
zurufen ( Der ausgelernte Schuſterjunge” u. a.) er mußte ſich denn 
auch zu Zugaben biwegen laſſen. Als ein vielſeitiger, gewandter 2 
ſteller zeigte ſich Herr Nonrad Spalt von hie: Alle hatten das ihnen 
geſtpendete Lob verdient. Da der Beſuch, beſonders am Sonntag, 
            über=
aus groß war, hatte die Napelle auch finanziellen Erfolg. 
Reichelsheim i. Odw., 19. Febr. Wie herkömmlich, verauſtaltete 
die hieſige Landwirtſchaftliche Winterſchule am 
            Sams=
tag abend im Gaſthaus „Zum Adler” hier eine Abendunterhaltung mit 
auſchließendem Tauzuerguügen. Es wurden zivei Dorfſtücke von Phil. 
Buxbaum aufgeführt: „Der Jagdaufſeher” und „Der 
            Kriſchdernches=
bam”, die allgeniein gefielen. 
Groß=Umſtadt, 19. Febr. Koch= und 
            Haushaltungs=
kurſus des Landwirtſchaftsauts Groß=Umſtadt. Das 
Landwirtſchaftsamt Groß=Umſtadt wird im Laufe der nächſten Monate 
eine Reihe von Kurſen für Frauen und Mädchen abhalten. Als erſter 
wird der Koch= und Haushaltungskurſus in Langſtadt am 20. Febr., 
vormittags 9 Uhr, im Rathausſaak daſelbſt eröffnet werden. Dem 
Unterricht liegt folgender Plan zugrunde: „Täglich von 8½ Uhr ab 
praktiſcher Kochunterricht bis 2 Uhr. Von 2 Uhr ab Haushaltungslehre 
praktiſch und theoretiſch. Der Unterricht wird von einer ſtaatlich 
            ge=
prüften Koch= und Haushaltungslehrerin erteilt. Außerdem finden an 
deu nachfolgenden Tagen Vorträge für die Teiluehmerinnen ſtatt. Am 
Mittvoch, den 20. Febr., vorm. 9 Uhr: Cröffnung durch den 
            Direkto=
des Landwirtſchaftsamts; nachm. 2 Uhr: Vortrag über 
            Ernährungs=
lahre (Direktor Haug). Freitag, 22. Febr., nachm. 2 Uhr, Vortrag über 
Cheuie im Haushalt (Landwirtſchaftsrat Grimm). Montag, 25. Febr., 
nochm. 2 Uhr Vortrag über Bakterien im Haushalt (Landwirtſchaftsrat 
Strack). Mittwvoch, 27. Febr., nachm. 2 Uhr. Vortrag über die A 
tich. 
ihre Erzeugung und Behandlung im Haushalt (
            Landwirtſchaftsreferen=
dar Petr). Freitag, 29. Febr., nachm. 2 Uhr, Vortrag über Bakterien 
im Haushalt (Landuv.=Rat Strack). Montag, 3. März, nachm. 2 Uhr, 
Vortrag über Chemie im Haushalt (Landw.=Rat Grimm). Mittwoch, 
5. März, nachm. 2 Uhr. Vortrag über Chemie im Haushalt (Landw.=Rät 
Grimm). Freitag, 7. März, nachm. 2 Uhr, Vortrag über 
            Ernährungs=
lehre (Direktor Haug). Montag. 10. März, nachm. 2 Uhr, Vortrag über 
Kälberaufzucht (Landw.=Ref. Petri). Mittwoch, 12. März, nachmittags 
3 Uhr: Abſchlußfeier., 
Aus dem Kreis Dieburg, 19. Febr. Man ſchreibt uns aus dem 
Kireis Dieburg: Es beginnt ſich des euangeliſchen Volksteils unſeres 
Kreiſes eine religiöſe Beunruhigung zu bemächtigen. Vor kur 
zem iſt 
hier bekannt geworden, daß Gefahr drohe, daß die durch die 
            Penſio=
nierung des verdienſtvollen evangeliſchen Kreisſchulrats Gunderloch 
            er=
ledigte Kreisſchulratſtelle zu Dieburg, die von jeher in unſerem über 
wiegend der evangeliſchen Konfeſſion angehörigen Kreis fug= und 
rechtgenäß einen ebangeliſchen Schulmann gehabt hat, nun auf einmal 
mit einem nicht ebangeliſchen Anwärter beſetzt werden ſoll. Wie die Grundſteuer zugelaſſen und mit einer Mietzinsſteuer dergeſtalt vergnickt, 
auf dieſes Bekanntwerden hin ſchon in einigen Gemeinden abgehaltenen 
evangeliſchen Elternverſammlungen offenbaren, iſt man in der 
            evange=
liſchen Bevölkerung, ohne Unterſchiede der Partei, des Geſchlechts und 
Berufs, durchaus nicht davon erbaut, daß man einer evangeliſchen 
Majorität einen Schulmann der konfeſſionellen oder relegiöſen 
            Min=
derheit aufoktroiren will und nimmt entſchieden Stellung dagegen, müßten. 
durch entſprechende Eingaben an das Landesbildungsamt. Man 
wünſcht von evangeliſcher Seite aus ſolche Vergewaltigungen auch in 
umgekehrten Fall nicht, ſondern will jeder Konfeſſion und Religion 
das ihrem Verhältnis entſprechende Maß gewährt und gewahrt wiſſen, 
und ſieht in allen Fällen, wo hiergegen verſtoßen wird oder verſtoßen 
zu werden Gefahr droht, eine Gefährdung des uns allen ſo dringend 
notwendigen konfeſſionellen Friedens und eine Verletzung der religiöſen 
Empfindungen. Sollten politiſche Machtfaktoren ihre Ueberlegenheit 
dazu benutzen wollen, die höchſten Imponderabilien unbeachtet zu 
            laſ=
ſen, daun wird dadurch der konfeſſionelle Frieden gefährdet. Wir, heit zur Arbeit. Es naubt dem Mittelſtand ſeine letzte Hoffnug, uund 
warnen! 
die Probinz Starkenburg hält am nächſten Mittwoch im Sitzungsſaale uuſeren wirtſchaftlichen Auftieg. 
des Amtsgerichts Reinheim, einen Plantag zur Durchführung 
des Landgeſetzes für die Gemeinden Reichelsheim, Unteroſtern, 
            Bocken=
rod und Pfaffenbeerfurth. 
* Waldmichelbach, 18. Febr. Amtstage. Am 21. d. M., vorm. 
9 Uhr, findet im hieſigen Rathauſe ein Amtstag des Kreisamts ſtatt, 
und am 28. d. M., nachm. 2 Uhr, ein ſolcher auf dem Nathauſe zu 
Neckarſteinach. 
* Aus dem Kreiſe Heppenheim, 18. Febr. Schulärztliche 
unterſuchung. Das Geſundheitsamt des Kreiſes Heppenheim 
unterzieht eben die Kinder der Volksſchulen unter Aſſiſtenz von zwei 
Schweſtern einer geſundheitlichen Unterſuchung. In manchen 
            Gemein=
den entrollt ſich dabei ein betrübendes Bild über den 
            Geſundheitszu=
ſtand unſerer Kinder. Leiden doch in manchen Gemeinden über die geirrt haben, oder iſt der Lenz trotz der herrſchenden Rälte doch näher, 
Hälfte der Kinder an Unterernährung, auch die Knochenbildung läßt als wir Menſchenkinder ahnen! 
dieles zu wünſchen übrig, bei anderen fehlt es wieder an der nötigen 
Reinlichkeit und eine ganze Anzahl iſt ſkrophulös. Eine ernſte Mah= Jahre alt. Am Dieustag, den 19. Jebruar, vollendete der 
            General=
nung an die Eltern, doch mehr auf die Geſundheit ihrer Kinder zu leutnant a. D. v. Madgi, der einſtige Kommandeur unſeres 
            Infanterie=
achten und auch vor einem Opfer nicht zurückzuſchrecken, wenn es ſich Regiments Kaiſer Wilhelm, ſein acntzigſtes Lebensjahr. General von 
manchen Gemeinden ſoll die Quäkerſpeiſung eingeführt werden. 
Trotz der anhaltenden Kälte konnten in letzter Zeit Frühjahrsſaaten, Weiſe verſtanden, ſich Liebe und Achtung zu erwerben; insbeſondere 
Karotten, Salat, Zwiebeln uſw. beſorgt werden. Auch die Mandel= hat er mit der ſtudentiſchen Jugend manche fröhliche Stunde verlebt, 
zu muſizieren, denn Meiſen, Stare und Finken haben ſich eingeſtellt. 
Aus dem Obenwald, 18. Febr. In den Waldhöhen in der Nähe 
von Gorxheim entdeckten geſtern zwei Männer in eineu verſteckten 
Bergſtollen ein menſchliches Skelett und daneben ein 
            Militär=
gemehr. Die bald darauf vorgenommene gerictsärztliche Leichenſchau gade in Halberſtadt. Zum letzten Male veilte General von Madai 
eugab, daß das Skelett einem Menſchen angehörte, der ſich durch einen zur 10ährigen Negimentsſeier im Juli 1913 in unſeren Mauern, 
Schuß in den Mund getötet hatte. Durch die weiteren Nachforſchungen Kaiſer Wilhelm verlieh ihm damals das Recht, die Uniform des 
            Regi=
zurde ermittelt, daß es ſich um den ſeit Oktober 1920 veumißten 20= meuts zu tragen, eine Auszeichnung, auf die der General, deſſen ganze 
elterlichen Hauſe mit den Worten entfernt: „Ohr ſeht mich nie wieder”, ſchiedung lebt General von Madgi in Deſſau.
*
 tagsabgeordneten und Vertreter der Korporationen und die Anweſen= ergeben ſich aus dem vorſtehend Geſagten. Die Parteien haben donn 
den richtete. 
Hierauf ergriff Herr 
Oberlandesgerichtspräſident i. R. Dr. Beſt 
und Glauben wieder hergeſtellt. Die Schuldnerverbände aber wollten / Wei 
den Erfolg ihrer Maſſenkündigungen nicht preisgeben, und die Regie= nete Dr. Hergt Stellung genommen. Ich habe ſeine Leitſätze durch die 
rung kam ihnen zu Hilfe. Unter dem Schutze des Ermächtigungsgeſetzes Preſſe belannt gegeben und beſchränke mich deshalb auf die Bemerkung, 
boten werden. Der Entrüſtungsſchrei, der ſich überall erhob, wurde nur Hergt nur für ſich ſelbſt oder für die Deutſchnationale Partei geſprochen 
Frankenhauſen in der Gaſtwirtſchaft Schuchmann ein eban= durch die Preſſe des Großkapitals gedämpft. Trotzdem erhallte er laut hat, iſt mir bis jetzt nicht bekannt geworden. Auch über die 
            Stellung=
mann, durch den Vortrag ſchöner Volksweiſen, in denen vor allenf die Aufvertung betreffen, dahin: Hat der Gläubiger ohne Vorbehalt bartei und die Demokratiſche Partei haben ſich gegen das Verbot der 
geſchloſſen. Bei Hypothekforderungen beſtimmt ſich die Aufwvertung des Frage bei künftigen Wahlen einnehmen wird, werden aber die 
            bürger=
trag: „Der Odenwald”. In ſchönen farbigen Bildern ſuchte der Orts= perſönlichen Anſpruchs nach den allgemeinen Vorſchriften. Die hypo= lichen Parteien nicht umhin können, nicht nur im allgemeinen, ſondern 
geiſtliche die Schönheit des Odenwaldes mit ſeiner Burgen= und Waldes= thekariſche Sicherung aber wird auf höchſtens 15 Prozent beſchränkt, zu den einzelnen Forderungen Stellung zu uehmen. 
herrlichkeit, mit ſeinen Sagen und ſeiuer Geſchichte, mit ſeinen Bewoh= Schuldverſchreibungen, mit Ausnahme der öfentlichen Anleihen, 
            ins=
beſondere alſo Induſtrieobligationen, werden mit 15 Prozeut des Gold= Zähigkeit, wie jene für das Unrecht, müſſen ſie für ihr bebrohtes Recht 
markbetrages aufgewertet, wenn nicht der Schuldner wegen grober Un= eintreten. Der Kampf richtet ſich nicht gegen das Kapital, denn dieſes 
lichen Inhalts und andere in Ldenwälder Mundart zum Vortrag. Vor theken und Schuldverſchreibungen kann nicht vor 1932 verlangt werden, richtet ſich gegen den Mißbrauch wirtſchaftlicher Macht. Es iſt ein Kampf 
Auch ſind die Zinsanſprüche daraus derart eingeſchränkt, daß der Betrag gegen die unlauteren Machenſchaften, durch die ſich der Starke auf 
der Aufwertung ſich auf etwa 7 Prozent vermindert. Pfandbriefe wer= Koſten des Schwachen immer mehr bereichern will. 
den in der Weiſe aufgewertet, daß die aufgewertete Deckung aus 
            Hypp=
alle mit ſehr diel Temperament und Humor voxtrug, viel zur frendigen thekenbauken gleichmäßig unter die Gläubiger verteilt wird. Bei Spar= dankte in herzlichen Worten dem Nedmer. Miniſter von Bren= 
Gläubiger verteilt, dabei haben aber Mündel, Kirchen und Stiftunge 
en 
den Vorrang vor den übrigen Gläubigern. Bei Lebensverſicherungen 
hieſige Hauskapelle Trautmann geſtern und vorgeſtern im Saale des erfolgt die Verteilung des aufgewerteten Verſicherungsbermögens unter tung der Regierung in der Frage beurteilt werden. Beig, Daub 
die Berechtigten. Streitigkeiten über die Höhe des Aufwertungsbetrages 
ſtelle. Bei öffentlichen Markanleihen des Reiches, der Länder und der 
Gemeinden kann die Verzinſung und Tilgung uicht vor Erledigung 
            ſämt=
licher Reparationslaſten gefordert werden. Der Gläubiger braucht aber 
bis auf wveiteres Zinſen und Kapital nicht zum Nenubetrag als Er= von der Not des Mittelſtandes, dem Raub, der au den Mündeln 
            be=
füllung anzunehmen. Neuen Anleihen kann ein Zins= und Tilgungs= gangen wurde: die Steuerkraft und Kaufkraft werde geſchwächt durch 
vorrang eingeräumt werden. 
Vorſchriften der Entwürfe beſeitigt haben. Trotz alle dem enthält die 
Verordnung unerträgliche Eingriffe ſchwverſter Art. Es geht nicht an, 
wegen der Lage der ſchlechteſt ſtehenden Induſtriegeſellſchaften auch die 
Gläubiger der beſtſtehenden auf 15 Prozent zu beſchränken. Es geht auch 
uicht an, die dingliche Sicherheit der Hypothekeugläubiger auf weniger als 
nicht an, in allen Fällen gleichmäßig die Rückzahlung um 8 Jahre 
            hinaus=
zuſchieben, und die Ziuspflicht derart zu beſchränken, daß ſie die 
            Aufwver=
tung um die Hälfte ihres Wertes vermindert. Es geht auch nicht an, 
da, vuo es ſich um ungeheure Beträge handelt, deu Rechtsweg abzus 
ſchneiden. Die unerträglichſte Beſchränkung aber iſt der Ausſchluß der 
Aufvertung bei den ohne Vorbehalt angenommenen Zahlungen. Damit 
bleiben die ungeheuren Beträge, die auf Grund der Maſſenkündigungen 
getilgt, wurden, für immer von der Aufvertung ausgeſchloſſen. Das iſt 
natürlich der Zweck der Beſtimmung. Damit fällt aber auch die 
            Aufwer=
tung der Pfandbriefe, der Sparkaſſeneinlagen, der Lebensverſicherungen, 
ſowie der Alters= und Indaliditätsverſicherung zuſammen, denn 
            Vor=
behalte ſind nur in den wenigſten Fällen erfolgt und namentlich bei faſt 
allen Rechtsunkundigen unterblieben. Daran iſt aber allein das 
            pfliht=
widrige Verhalten der Negierung ſchuld. Weil dieſe die Aufwertung als 
unzuläſſig bezeichnete, vollten die Gläubiger nicht neben dem Verluſt Prozentſätzen aufzuwerten ſeien. (Großer Beifall.) 
            Landtags=
des Kapitals auch noch die Prozeßkoſten riskieren. 
ſchränken und den Nechtsweg ausſchließen, ſind ſie als verfaſſungswidrig 
rechtsunwirkſam. Das ergibt ſich aus dem Urteil des Reichsgerichts, dem 
Artikel 153 der Reichsverfaſſung und wurde von dem Nichterverein des Kindt dantt dem Präſidenten Dr. Beſt für ſeinen Mut. Auch die 
Reichsgerichts ausgeſprochen. Insbefondere verſtößt der Grundſatz der 
Verordnung, der einen Durchſchnitshöchſtſatz feſtſetzt, gegen das Geſet 
Denn Treu und Glauben ſtellen auf die Verhältniſſe des Einzelfalles ab, 
ſchaften und bei den verſchiedenen Arten des Grundbeſitzes ganz ver= Deutſch=Südweſtafrika durch praktiſche Maßnahmen geklärt. 
            Juſtiz=
biger die Aufwertung der Hypotheken an bebautem Grundbeſitz ſchon die dilettantiſche Geſetzgebungsarbeit des Reichs und Heſſens. 
            Rechts=
jetzt endgültig zu regeln. Denn ſolange die Wohnungszwangswirtſchaft 
dauert, ſind deſſen Preiſe gedrückt, und der Gläubiger würde daduch Intereſſengegenſätze gegen einander ausſpiele, ſie ſei 
von ihrem künftigen Steigen ausgeſchloſſen. Die Beſtimmungen ſind 
eber nicht nur rechtsunwvirkſam, ſondern auch durch ſteuerliche Nückſth= Schutzverband und die Anwälte, die heute geſprochen, zu wenden. 
ten nicht veranlaßt. Ich bin der Anſicht, daß die Beſchränkung der 
            Auf=
wvertung nicht aus ſteuerlichen Grinden, ſondern die Beſteuerung des Entſchließung: 
Aufwertungsgewines zu dem Zwecke erfolgt, die Beſchränkung der 
            Auf=
wertung zu reeltfertigen. Das ergibt ſich zunächſt daraus, daß im 
m2. 
jahr 1923 Juſtizminiſter Heinze dem Antrag Düringer entge 
rat, 
obwohl damals von einer Beſteuerung noch nicht die Rede war. Di 
Gründe, die Heinze vorbrachte, ſind ſo vollſtändig widerlegt, daß man 
ſie jetzt nicht wieder geltend macht. Aber auch Inhalt und Maß der 
Steuervorſchriſten beweiſen, daß dieſe nicht Selbſtzweck ſind. Die Auf 
wertungsſtener, die man von den Induſtriegeſellſchaften fordert, iſt 
            ſ=
gering, daß ſie die Gläubiger gern getragen hätten, wenn man ſie ihres 
Nechtes nicht beraubt hätte. Die Beſteuerung des ungeheuren Au 
wertungsgewinnes, den der landwirtſchaftliche Grundbeſitz gemacht hat, 
iſt nur fakultativ auf höchſtens 2 Prozeut beſchränkt und zeitlich bis 
gegen Ende 1925 hinausgeſchoben. Die Aufvertungsſteuer bei 
            bebau=
tem Grundbeſitz endlich iſt nur wahlweiſe neben einer beſonderen 
daß von einer Beſteuerung des Aufvertungsgewinns kaum die Rede 
ſein kann. 
Zuguterletzt hat man denn auch auf einen neuen Geſichtspunkt 
            ab=
geſtellt. 
der Reichswirtſchaftsminiſter hat die Beſchränkung der 
            Aufwer=
tung damit gerechtfertigt, daß klare Verhältniſſe geſchaffen werden 
Man ſchafft die klare Rechtslage, indem man das Recht 
            tot=
ſchlägt. Die Verordnung ſtellt wohl den ſchmählichſten Rechtsbruch dar, 
den die Geſchichte kennt. Durch einen Geſualtakt gegenüber dem 
            Reichs=
gericht und durch Bruch der Reichsverfaſſung wird der Mittelſtand 
            ent=
rechtet. Eine Regierung des alten Staates, die ſolches gewagt hätte, 
wäre keinen Tag im Amte geblieben. Selbſt Macchiabelli hätte an 
            ſol=
chem Tun keine Freude gehabt. Er hielt in der Politik jedes Verbrechen 
für erlaubt, aber nur, falls es klug war. Bei dem Aufwertungsverbot 
rifft das Gegenteil zu. Es vernichtet den Kredit und vernichtet den 
öbarſinn. Es unterbindet den Wohnungsbau und damit die Gelegen= 
Aus dem oberen Gerſprenztal, 18. Febr. Der Landamtmann für mit dem gebildeten Mitelſtand vernichtet es unſere Kultur und damit 
Für die Entrechteten ergibt ſich gegenüber der Verordnung ein 
            zwei=
faches Gebot. Die Nachtsunwirkſamkeit der Aufvertungsbeſchränkung III. Bei öffentlichen Wahlen, jeder Art ſind nur, ſolche Bewerber zu 
muß alsbald im Prozeßwvege feſtgeſtellt werden. Der Ausſchluß des 
Rechtsweges ſteht dem nicht entgegen, und der Richterverein des 
            Reichs=
gerichts hat ſeine Stellung bereits genommen. 
Das Aufwertungsverbot unterliegt nach dem Ermächtigungsgeſetz ſchließt mit eindrucksvollen Worten, unter der Aufforderung, ſich dem 
der Aufhebung und Aenderung durch den Reichstag. Die Entrechteten Verbande anzuſchließen, die Verſammlung.
 Oberingenieur Quiel eröffnete die geſtrige, gut beſuchte müſſen deshalb auf dieſen durch die Parteien Einfluß gewinnen. Bei 
Verſammlung im Saalbau mit Begrüßungsworten, die er an die Ver= allen öffentlichen Wahlen dürfen ſie nur ſolche Bewerber berückſichtigen 
tretung der Negierung, der Stadtverwaltung, die erſchienenen Land= die nebſt ihrer Partei auf dem Boden jener Forderungen ſtehen. Dieſe 
auch ihre Stellung zum Teil ſchon genommen. Die Sozialdemokratie 
lehnt jede Aufwertung zugunſten der Gläubiger ab. Dieſe ſollte, wenn 
überhaupt, nur zugunſten der Oeffentlichkeit erfolgen und den 
            Gläu=
bigern nur eine Unterſtützung zuteil werden. Im Widerſpruch zu guten 
das Wort. Seine Ausführungen gingen in ihren Grundzügen dahin: Köpfen ihrer Partei hat ſich die Sozialdemokratie damit wohl auf den 
Das Urteil des Neichsgerichts hat die Marklüge beſeitigt und Treu Standpunkt des Linksſozialiſten Hilferding geſtellt. Zu ausführlicher 
iſe hat im Gegenſatz dazu der Staatsminiſter und 
            Reichstagsabgeord=
ſollte das Urteil des Neichsgerichts beſeitigt und jede Aufvertung ver= daß ſie ſich mit meinen Forderungen im weſentlichen decken. Ob Dr. 
genug, und der deutſche Süden, der hohe katholiſche Klerus und das nahme des Zentrums habe ich aus der Preſſe uichts erſehen. Insbeſon= 
Reichsgericht legten Verwahrung ein. Trotz alle dem wurde die Steuer= dere weiß ich nicht, ob die geſamte Partei auf dem Standpuntt ſteht, 
notverordnung erlaſſen. Ihre geſamten Beſtimmungen gehen, ſoweit ſie den der Fürſtbiſchof von Breslau eingenommen hat. Die Deutſche 
            Volls=
eine Zahlung angenommen, ſo iſt jede Aufvertung des Anſpruchs aus= Aufwertung ausgeſprochen. Mit Nückſicht auf die Bedeutung, die die 
Die Entrechteten müſſen von ihren Geguorn lernen. Mit gleicher 
billigkeit eine Herabſetzung erwirkt. Die Zahlung aufgewerteter Hypo= bekäupfen, hieße Sparſinn und Arbeit vernichten. Aber der Kamf 
Der ausgezeichneten Rede folgte lebhafter Beifall. Der Vorſitzende 
kaſſenguthaben wird das aufgewvertete Sparkaſſenvermögen unter die tano erklärte, er könne für die Staatsregierung keine Erklärung 
            ab=
geben, weil er nicht mit ſeinen Kollegen Rückſprache genommen habe, 
aber nach dem Grundſatz: auf tacet, Gonsentire vicletur, könne die 
            Hal=
erklärt, die ſeinerzeit erfolgte Kündigung von Darmſtädter 
            Stadtan=
entſcheidet nicht das Gericht, ſondern ausſchließlich die Aufwertungs= leihen ſei eine Vorſichtsmaßregel geweſen, auch hervorgerufen durch 
die hohen Koſten des Druckes neuer Zinsſcheinbogen. Die 
            Stadtver=
waltung ſtehe auf dem Standpunkt, daß die Aufwertung der 
            Stadtan=
leihen geboten ſei. — Landtagsabg. Dr. Olann ſprach, eingehend 
die Nöte des Mittelſtandes. Die Leiſtungsfähigkeit ſei zurückgegaugen, 
Das Vorſtehende ergibt, daß die Widerſtände die unglaublichſten, das ſehe man bei Cxhebung von Staats= und Gemeindegrundſteuern= 
Aus dieſen Ausführungen erſehe die Verſammlung den Standpunkt der 
Deutſchen Volkspartei. Gegen die 3, Steuernotverordnung könne, wie 
der Vortragende betont habe, auf dem Rechtswege vorgegangen und ſo 
die Ungültigkeit der Verordnung feſtgeſtellt werden. Auch der 
            Reichs=
tag und die einzelnen Länder müßten jetzt angerufen werden, dazu 
            ge=
ein Sechſtel ihres geſetzlichen Betrages herabzuſetzen. Es geht weiter höre Agitation und Organiſation, die wachſen werde mit der 
            Ueberzeu=
gung, daß die Aufwertung geboten ſei. Redner begrüßt die Worte des 
Beig. Daub und hofft, daß auch die anderen Gemeinden den Weg der 
Stadt Darmſtadt beſchreiten werden. (Starker Beifall.) Für die 
            De=
mokratie ſprach Rechtsanwalt Städel. Es handle ſich um eine 
Frage des Rechts, uicht eines Rechtsſtreits, ſondern eine Frage der 
Majeſtät des Rechts, die über aller Parteipolitik ſtehe. Nedner erklärt, 
daß die Verorduung gegen Art, 153, aber auch gegen Art, 105 der 
            Reichs=
verfaſſung verſtoße, aber auch, weil ſie die Vollmacht, die das 
            Ermäch=
tigungsgeſetz gebe, überſchreite. Die Rechtmäßigkeit ſolcher Verordnung 
müſſe vom Richter nachgeprüft und für ungültig erklärt werden. 
            Red=
ner erläutert an einem Beiſpiel, daß die Verordnung nichts taugt, man 
könne der Verordnung mit Necht den Vorwurf des Dilettantismus 
machen. Die heſſiſche Demokratiſche Partei ſtehe auf dem Standpunkt, 
daß Mündelvermögen etwa bis zu 100 000 Mark in beſtimmten 
abg. Herbert: Vom Standpunkt auch des Laien ſei die Verord= 
Solveit die Beſtimmungen der Verordnung, die Aufvertung be= nung zu verurteilen. Milderungen müßten erreicht werden. Das 
Zentrum des Landtags habe eingehend über die Frage verhandelt und 
es werde alles tun, um Schäden abzuwenden, Landtagsabg. 
heſſiſchen Wähler werden wohl einmal ihm dieſen Daut auszuſprechen 
Gelegenbeit haben. Die Deutſchnationale Partei Heſſens erkläre, hoß 
Hergts Standpunkt auch der der Partei in Heſſen ſei. Die Frage der 
und dieſe Verhältniſſe haben ſich bei den derſchiedenen Induſtriegeſell= Aufwertung habe die engliſche Negierung bereits nach dem Kriege in 
ſchieden entwickelt. Auch geht es nicht an, gegen den Willen der Gläu= rat Lindt behandelt die Frage mündelſicherer Anlagen und tadelt 
anwalt Mattern bedauert, daß die 3. Steuernotverordnung die 
unſittlich und 
ungerecht. Juſtizinſpektor Melior empfiehlt, ſich weg 
en Rats an den 
Nach Schluß der Debatte verlieſt der Voxſitzende die nachſtehende 
Die Verſammlung beſchließt: 
I. Die Beſtimmungen der 3. Steuernotverordnung ſiud, ſoweit ſie die 
Aufwertung betreffen, als ungerechte und verfaſſungswidrige 
            Enk=
eignung zu beſeitigen. 
II. Bei einer Neuregelung ſind Aenderungen, insbeſondere nach 
            folgen=
den Richtungen, geboten: 
2) Wie die im 8 1 Abſ. 2 Nr. 4 bezeichneten Vorderungen ſind auch 
die dort unter Nr. 1 
3 und 6 bis 8 aufgeführten Anſprüche 
nach den 88 157, 242 BGB. uud den ſonſt einſchlagenden 
            Beſtim=
mungen des bürgerlichen Rechts ohne Begrenzung durch einen 
Durchſchnittshöchſtſatz aufzuwerten. 
b) Auch für die Aufvertung getilgter und gelöſchter Rechte ſind 
ohne Rückſicht auf einen vom Gläubiger gemachten Vorbehalt die 
Vorſchriſten des bürgerlichen Nechts, insbeſondere die 88 813 
bis 822 BGB., maßgebend. Ein Vertrag nach 8 779 des BGB. 
ſteht der Aufvertung nüht entgegen, wenn die 
            Abfindungs=
ſumme hinter dem Goldmartwert eines Jahreszinſes der Schuld 
zurückbleibt. 
e) Dem Aufvertungsbetrag iſt der dingliche Raug des 
            aufgewer=
teten Nechts inſowveit zu wahren, als niht die Vorſchriſten des 
892 BGB. entgegenſtehen. 
() Bei Hypotheken an bebauten Grundſtücken iſt gegen den Willen 
der Gläubiger die endgültige Regelung der Aufwertung erſt 
zuzulaſſen, wenn ſeit Beſeitigung der Mietenzwangswirtſchaft 
zwei Jal 
ahre verfloſſen ſind. 
Die Beſch 
ränkungen der Verzinſung und Rückzahlung nach 8 5 
der VO. ſind durch Beſtimmungen bei der Regelung der 
            Auf=
wertung im Einzelfalle zu erſetzen. 
1) Die Beborzugung einzelner Gläubiger bei der Aufwertung von 
Sparkaſſenguthaben hat wegzufallen. 
g) Gegen die Entſcheidungen der Aufwertungsſtellen iſt der 
            ordent=
liche Rechtsweg zuzulaſſen; jedenfalls iſt die ſofortige Beſchwerde 
nicht auf Verletzung der Geſetze zu beſchränken. 
berückſichtigen, die nebſt ihrer Partei auf dem Boden der 
            vorſtehen=
den Beſchlüſſe ſtehen. 
Die Entſchließung fand einſtimmige Annahme. Der Vorſitzende
 * Aus dem Neckartal, 19. Febr. Der vorwitzige Storch. 
Freund Adebar hat ſich dieſer Tage in unſerem Tale in der Nähe von 
Heidelberg niedergelaſſen. Langbein dürfte ſich dieſes Jahr im Kalender 
Gießen, 19. Febr. Generalleutnant von Madai 80 
um das leibliche Wohl ihrer ihnen anvertrauten Kinder handelt. In Madai iſt hervorgegangen aus dem Inf=Reg. 58 und wurde am 
15. April 1896 Regimentskommandeur in Gießen. In den drei Jah= 
* Von der oberen Vergſtraße, 19. Febr. Frühjahr in Sicht, reu, in denen er Bürger unſerer Stadt war, hat er e3 in ſeltener 
häumne ſind ſo weit vorgetrieben, daß ſie ihren weißen Blütenſchnuck in und die Alten Herren unſerer Korporationen bewahren ihm eine 
            dank=
den nächſten Tagen entfalten verden. Die Bogelwelt beginnt bereits bare Eriunerung. Am 18. April 1899 wurde Oberſt von Madai, unter 
Beförderung zum Generalmajor, zum Kommandeur der 79. 
            Infante=
riebrigade ernannt, am 15. November 1901 unter Verleihung des 
Charakters als Geueralleutnant, zur Dispoſition geſtellt. Während 
des Weltkrieges ſtellte er ſeine Kraſt erneut dem Vaterlande zur 
            Ver=
fügung und wuar Kommandeur der ſtellvertretenden 14. Infanterie=
            Bri=
jährigen Hermaun Spitzer, Sohn eines Müllers in Großſachſen, Liebe ſeinem alten Regiment gehörte, beſonders ſtolz war. Er iſt de 
handelt. Der junge Mann hatte ſich damals nach einem Zwiſt aus dem einzige General, der dieſe Uniform tragen darf. Seit ſeiner Verab=
 X Gießen, 19. Febr. Gemäldeausſtellung. Der obers 
heſſiſche Kunſtverein veranſtaltet gegenwärtig eige reich beſchickte 
            Ge=
mäldeausſtellung namhaſter oberheſſiſcher Künſtler. Im ganzen ſind 
zirka 150 Werke, darunter auch Aquarelle und Bildhauerarbeiten, 
            aus=
geſtellt. 
Utphe, 19. Febr. Von den Schülern der beiden hiefigen Klaſſent 
wurde ſeinerzeit für notleidende Schulkinder Gießens 
Mehl, Wurſt und Speck geſammelt. Dadurch war es möglich, jedem der 
bebürftigſten Jungen eiuer infolge Naummangels außerhalb der 
            Stadt=
knabenſchule untergebrachten Klaſſe täglich den Winter über je 1 
            Bröt=
chen zum Frühſtück zu verabreichen. Dieie Klaſſe kann der allzugroßen 
Untfernung wegen nicht an dem in der Schule eingerichteten warmen 
Frühſtück teilnehmen. Der Leiter der Schule drückte in einem warmen 
Schreiben den kleinen Spendern ſeinen und der bedachten Schüler 
Dank aus. 
Alsfeld, 19. Febr. Kein Sargholz mehr. Die 
            Stadt=
verſwaltung hat beſchloſſen, die ſeitherige koſtenloſe Lieferung von 
            Sarg=
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Allen Verwandten und Freunden die traurige Mitteilung, daß 
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infolge eines Schlaganfalls verſtorben iſt. 
Darmſtadt, den 19. Februar 1924. 
Saalbauſfraße 41. 
Die trauernden Hinterbliebenen. 
Dſe Beerdigung findet ſtatt: Donnerstag nachmittag 3 Uhr vom Portale 
des alten Friedhofs, Nieder=Ramſtädter Straße, aus. (*4753
Seite 8.
Darmſtädter Dagblatt, Mittwoch, den 20. Februar 1924.
Rummer 51.
 Die Deutſchlandfahrt. 
2. Tagesſtrecke Frankfurt — Darmſtadt — Mannheim — Stuttgart. 
Von unſerem Sonderberichterſtatter Siegfried Doerſchlag. 
Stuttgart, 18. Februar. 
Die Deutſchlandfahrt ſteht im Zeichen den Fahrern allerorts 
            zu=
jubelnder, ſportsbegeiſterter Maſſen. Stadt und Dorf ſind auf den 
            Bei=
nen, um die Fahrer Paſſieren zu ſehen. Das macht den Fahrern 
            Stim=
zung. In ihrer müſtergü tigen Duuchführung aber iſt die 
            Deutſchland=
fahrt, ſoweit ſich dies heute beurteilen läßt, zugleich 
            Materialprüfungs=
fahrt erſten Rauges und eiuſpandfreier Wertung, wie auch in beſonderem 
Maße Propagaudafgzut für den Kraftradſport. An nichts fehlte es 
            bis=
herz der Start iſt püufflich — die Funktionäre höflich und eifrig um 
jeden unterſchiedslos L nüs:. Die Kontrollen ſind für Einnahme der 
Mahlzeiten beſtens vorgerigztet. Ueberall gibt es koſtenlos Verpflegung, 
Erfriſchungen, Zigaretten, Schokolade, wärmende Getränke, wie Grog, 
Schnäpſe, Kaffcc. Es iſt eine Luſt zu ſehen, wie die Organiſation ſich ſo 
tadelsfrei d zu aller Zufriedenheit abwickelt. Es iſt aber auch ein 
            er=
dem A. 
geſtellt habe:: Gier fragt niemand ob. Kartellklub, 
A. D. A. C. — von: en unfeligen Differenzen merkt man nichts — ſondern anderes, faßte ſie der Wackere ſchärfer ins Auge, und ſei es nun, daß er 
macht mit — um des Sportes willen. Das iſt hocherfreulich! 
gebnis des heutigen zweiten Fahrtages dürfte nicht viel ſchlechter ſein, dann würde er auch wieder arbeiten können und verdienen. 
Nur von einem Fahrer weiß man, daß er per Bahn kommen wird: 
Schinzinge 
uttgart, der das Pech hatte, mit einem Auko zu 
            kollidie=
ten und eine ſchwere Handverſtauhung davontrug. Nach ärztlicher 
            Be=
handlung hofft er morgen die Fahrt fortſetzen zu können. (Bahnfahrten ſchließung immer neuer Steuerquellen. Jetzt muß hier auch die 
            Haus=
ſind bei Unfällen geſtattet, tragen aber dem Fahrer 500 Strafpunkte in.) muſik darunter leiden. Die Stadtverwaltung hat eine ſogen. Klavier= 
Lehmann ju. hat ſeinen Stzeichenſchaden wiedeu behoben und hielt pünkt= ſteuer beſchloſſen; für das erſte Klavier ſind 3 Goldmark, für jedes 
am Ziel eintreffen zu wollen, was ihm auch gelang. 
8½ Uhr vormittags Frantfurt verließzn. Een Süden. Auf ſchlechten, den kann. Wie geſagt, behaupten das nur böſe Menſchen, die 
            bekannt=
ſchneefreien, aber um ſo ſtaubigeren Straßen. Die „Kanzuen”, die Groß= lich keine Lieder haben .. .." 
krafträder, haben ein 35 Km. Stundendurchſchnittstempo zu fahre: Die 
mittleren Maſchinen 30 und 25, die Kleinkrafträder 20 Km. So ſchießen 
denn die ſtarken Maſchinen immer 
im Nu davon. Und legen ein Tempo 
vor, daß es den Begleitwagen ſchn 
fällt, Schrit: zu halten. 
reich am Ablauf geweſen, ſo war die Sportlegeiſterung der 3. Oktober 1917 von einem verheerenden Großfeuer heimgeſucht worden. 
Darmſtädter eine Ueberraſchung ſelbſt für den, der ſchon Menſchen= Damals wurde das Stadtmühlenwerk vollſtändig zerſtört 
maſſen als Zuſchauer gewohnt iſt. Vor dem Landesthearer klingendes modern ausgeſtattete Neubau iſt dann Anfang 1921 in Be 
Dr. Gläſſing. Dann wieder klirvendes, flirrendes Spiel, bis das Ab= ſten und beſteingerichteten Handelsmüllereien Deutſchlands. 
übertönt. Die Strecke famos mit Wegſchildern maukiert. Continental= barten Werke der Krietzſch=Mühlen konnten geſchützt werden. 
Pfeile und Dapolin=Schilder mit Streckenmarkierung, Ikolin=Wegweiſer 
und Excelſior=Pfeile — an jeder Kreuzung in jeder Kurve, an jeder 
Abzweigung. Dazu ein ganzes Heer von Winiern mit blauen, weißen, 
17=Tage=Fahrt. 
auch hier koſtenloſer Imbiß, Erfriſchungen aller Art. Während der ſchon zweimal als wertlos fortgeworfen und wurde erſt durch Bekannte, 
Zwangspauſe, die der Beköſtigung dient, luſtige Tiſchmuſik. 
rern vorbei nach vorn zu ſchieben. Als n 
uhe erreichen, haben ſchon 50 Fahrer die 
Stelle. Nach kurzer Raſt machten wir uns wieder auf den Weg. I 
Ausläufer des Schwarzwaldes boten mit ihren nicht erheblichen Steig= dem Blaugrund Südafrkas im Geſtein gefunden werden. 
ungen und Gefällen weniger Schwierigkeiten, als die engen, ſich 
            krüm=
menden, winkligen und unüberſichtlichen Dorfſtraßen. Sie mahnten zur 
Vorſicht. Vorzüglich hielten ſich neben den Großkrafträdern auch die 
mühelos das vorgeſchriebene Tempo ein. Und mancher, wie z. B. d 
war. Was 
oder minus 
Minuten von der ihm vorgeſchriebenen Ankunftszeit 
            über=
oder unterſchrittene Minute gibts einen Strafpunkt. 
Die Sonne verſank hinter den Schwarzwaldbergen, als die Mittel= 
Menſchen auf den Beinen, um die Fahrer zu ſehen, ſie anzufeuern oder
 Tagesſtrecke; ohne Schneehinderniſſe war ſie aber leichter als die 
            Eröff=
nungsfahrt vom Rhein zum Main. Außer den Maſchinen hatten auf der 
heutigen Strecke allerdings auch die Pneus Sonderleiſtungen zu 
            voll=
bringen; vielfach waren die Straßen friſch geſchottert, und im 
            Durch=
ſchnitt waren ſie ſchlecht. 
Das ſieht man nach den erſten beiden Fahrtagen klar: der Ehrgeiz 
durchzuhalten iſt groß. Und nur der wird die Weiterfahrt aufſtecken, der 
wirklich muß. Sportbegeiſtert, wie die Hunderttauſende an der 
            Fahr=
ſtrecke ſind auch die Fahrer ſelbſt. Und dieſe ſchöne Sportbegeiſterung 
wird ſie täglich zu neuen Leiſtungen ermuntern. Morgen gehts in die 
ſchwäbiſchen Schneeberge bei Ulm und in den bayeriſchen Tiefſchnee bei 
München. Nach dem bisher bewieſenen werden auch dieſe Hemmniſſe gut 
bewältigt werden.
 Reich und Ausland. 
Ein ſeltenes Vorkommnis. 
Pforzheim. Diefer Tage kam hier ein wandernder 
            Haud=
freuliches J.” n (chten Spurtsgeiſtes, daß auch Vereine und Klubs, die werksburſche, ein Maurer, fechtend in ein Haus, in dem eine ältere 
9.9 nicht angehören, ſondern ſich zuweilen ſogar befehden, Frau, eine verſchämte Arme, wohnt, die ſich in bitterer Not befindet. 
Verfügung Als die Frau dem anklotfenden Geſellen auf ſeine Bitte hin einen 
ſich den L. a aisk fis Durchführung der Deutſchlandighr ZM.V., oder Nickelzehner geben wkllte mit dem Bemerken, ſie habe leider ſelbſt nichts 
der Frau die Not anſah oder ſelbſt feinfühlig etwas merkte, kurz, er bot 
Nur 2 Fahrer von 103 geſtarteten auf der erſten Etappe ausgeſchie= der Armen ein ſelbſt kurz vorher erhaltenes Brot an und ließ ihr dann 
den — 101 Fahrer wvohlsehalten am Ziel Frankfurt — das war das ſport= noch ein Paket Nudeln und Waffeln, die er erhalten hatte, zurück mit 
lich hervorragende Ergebnis des erſten durch die Eisſtraßen des Weſter= den Worten, daß er gerne ſein Weniges mit jemand noch Aermeren 
waldes und des Tqunus ſo überaus ſchwierigen Fahrtages. Das Er= teile; er ſei noch jung, und wenn die Kälte und der Froſt vorüber, 
Eine Klavierſteuer. 
Holzminden. Die Finanznot der Gemeinden zwingt zur 
            Er=
lich die 2. Tagesſtrecke durch. Viſé hatte erneut den Ehrgeiz, als erſter weitere 20 Gmk, und für jedes andere Inſtrument 2 Gmk. zu zahlen. 
Es gibt böſe Menſchen, die behaupten, daß das Klavier für die Mit= 
Die Sonne ſtaud lachend am Himmel, als die Deutſchlandfahrer uu bewohner eines Hauſes oder für die Nachbarſchaft auch zur Qual wer= 
Die Wurzener Kunſtmühle in Flammen. 
Leipzig. Die Wurzener Kunſtmühle, vorm. Krietzſch, bei 
            Leip=
zig, ſteht ſeit heute früh in Flammen. — Die Wurzener Kunſtmühlen= 
Waren die Frankfurter ob des frühen Morgeus noch uicht allzu zahl= werke und Biskuitfabriken vorm. F. Krietzſch in Wurzen ſind bereits am 
Der ganz 
trieb genom= 
Spiel der Kapelle ehemaliger 115er. Nach Eintreffen des erſten großen men worden. Die Werke der Gefellſchaft verfügen über eine Geſamt= 
Fahrertrupps feierliche Begrüßungsanſprach” des Oberbürgermeiſters leiſtung von 280 bis 300 Tonnen pro Tag und gehören zu den bedeutend= 
„e 
fahrtszeichen gegeben wird und das Aufbrüllen der Motore die Muſik Mühle iſt bis auf die Umfaſſungsmauern niedergebrannt. Die benach= 
Der Glücksfund eines armen Schluckers. 
Ein brauner Diamant im Gewicht von 416½ Karat wurde kürzlich 
roten, gelben Flaggen, deren jede ihre beſondere Bedeutung hat. Mit von einem armen Diamautengräber in Byneſtpoort bei 
            Kameel=
ehrfürchtiger Bewunderung blickt man auf dies Organiſakionswerk einer fontein im Praetoria=Diſtrikt gefunden. Der arme Diamantenwäſcher, 
der zeitlebens vom Pech verfolgt wurde, ſieht ſich jetzt mit einem Schlage 
Am Spätvormittag wird Mannhein erreicht. Wie in Darmſtadt, ſo aller Verdrießlichkeit überhoben. Er hatte den unſcheinbaren Stein 
die zufällig vorbeikamen, auf den Wert ſeines Fundes aufmerkſam ge= 
Unſer Preſſewagen hat vollauf zu tun, um ſia) langſam an den Fah= macht. Zwei Händler in Kimberley machten ſich ſofort auf den Weg 
ir die Mittagskontrolle Karls= und kauften den Stein für 3000 Pfund Sterling. Der Preis wäre 
            un=
terfahrt angetreten. Namens gleich höher ausgefallen, wenn der Diamant ſtatt braun weiß geweſen 
der badiſchen Landesregierung hatte ihnen Regierungsra= Wolz ein wäre. Wie Sachverſtändige verſichern, iſt dieſer Diamaut der größte, 
Willkommen entboten. Auch Vertreter anderer Behörden waren zur der bisher beim Waſchen im Flußſande gefunden wurde. Dieſe 
            Allu=
vialdiamanten ſind freilich gewöhnlich ungleich kleiner als die, die in 
Amerikas Goldüberfluß. 
Nach dem neueſten Jahresbericht der Newhorker Federal Reſerbe 
mittelſtarken Maſchinen und die Kleinchen. In der Mehrzahl hielten ſie Bank nimmt der Goldreichtum der Vereinigten Staaten beſtändig zu, 
Der Zuſtrom von Gold, das aus anderen Ländern eingeführt wurde, 
altbewährte Nadrennkämpe Roggenbuck=Köln, ließ ſeinem ſportlichen belief ſich für das Jahr 1921 auf mehr als 1½ Milliarden Dollar. Seit 
Elan freie Bahn drehte auf, und kam früher in die Konrolle, als nötig dem Januar 1921 iſt die Ausdehnung der Bankeinlagen, die 
            hauptſäch=
ſen Fahrern immerhin nicht dienlich iſt, denn für jede plus lich auf dieſem Gold beruhen, auf faſt 6 Milliarden Dollar geſtiegen. 
Raubzüge auf dem Newyorker Broadway. 
Im Herzen Newyorks, namentlich auf dem Broadwah, nehmen in 
klaſſe Pforzheim paſſierte. Wieder Tauſende und Abertauſende von letzter Zeit die Raubanfälle auf offener Straße ſo überhand, daß die 
Damenwelt ſich nicht mehr getraut, mit ihren Juwelen ſich auf der 
ihneir Weg zu weiſen. Allenthalben die Ortspolizei eifrig und tätig im Straße zu zeigen. Sie ziehen es vor, die Koſtbarkeiten in den ſicheren
 Dienſte der Abſperrorganiſation. Und fegt heute einer oder der andere 
mit 50 Km. durch die Straßen — der Herr Schutzmann zieht nicht ſein 
Notizbuch, ſondern denkt: feſte drauf — er hats eilig! 
is 8 Uhr abends hatten 80 Fahrer die Zielkontrolle Stuttgart 
            er=
tabends dürften noch weitere eintreffen. Die 
reicht. Im Laufe des St 
Tagesſtrecke Frankfurt=Stuttgart (240 Km.) war länger als die erſte
 Stahlgewölben ruhen zu laſſen. 
* 
Aus Tarrytown wird gemeldet, daß einer der herrlichſten 
Landſitze der dortigen Gegend das Beſitztum Philips Manor, das 
Heim der berühmten Schauſpielerin Elſie Janis, durch Feuer 
            zer=
ſtört worden iſt.
 Stimmen aus dem Leſerkreiſe. 
für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion leinerlei 
            Ver=
es in vollemn Umfange 
nwortung; für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Abſ.2 des Preſſe 
Einſend 
igen, die nicht verwendet werden, können nicht 
der Einſender verantwortich.) 
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden. 
In einem an der Straße gelegenen größeren Garten der 
            un=
teren Annaſtraße werden in der letzten Zeit alltäglich große 
            Reiſig=
haufen in Brand geſetzt, und durch den dabei entſtehenden Rauch und 
Geſtank Paſſanten und Nachbarn nicht wenig beläſtigt. Wäre es nicht 
geboten, daß die zuſtändigen Polizeiorgane, die ſo eifrig bemüht ſind, 
bei jedem einmal verſpätet vorgenommenen Beſtreuen der Fußſteige 
            ſo=
fort Anzeige zu erſtatten, hier einmal ihre Augen vom Erdboden zum 
Himmel erheben wollten und dem zum Himmel aufſteigenden Unfug 
ein Ende bereiten würden?. Wieviel arme Leute, die jetzt in der 
            Win=
terkälte ſich im Walde mühſam ein bißchen Reiſig zuſammenleſen, 
wären überdies dankbar und froh, wenn ſie das hier ſinnlos verbrannte 
Holz zu eigenem Gebrauch ſich abholen dürften. 
—.
Briefkaſten.
 V. G., hier. Das Voltsſchulgeſetz iſt durchaus klar. Es ſpricht von 
„Fortbildungsſchulpflichtigen‟. Gehört der Arbeiter zu dieſen, ſo iſt der 
Lohnabzug nicht geſtattet. Sie können ja die Sache vor dem 
            Gewerbe=
gericht zur Entſcheidung bringen.
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 Der heutigen Stadtauflage unſeres Blattes liegt ein Proſpekt des 
Darmſtädter Zeitſchriftenvertriebs, Karl Herzberger, bei, auf den wir 
beſonders hinweiſen. 
(1943 
Einen neuen Gasſparbrenner für Kocher und 
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herde, bringt das Inſtallations=Geſchäft Bernhard Gans, 
Rheinſtraße 47, in den Verkehr. Lt. Gutachten von Gasanſtalten und 
Gasautoritäten wird durch dieſen Sparbrenner bis 60 Prozent Gas 
            ei=
ſpart. 2 Liter Waſſer bedürfen zum Kochen 165 Liter Gas; mit dem 
neuen Sparbrenner zirka 75 Liter. Derſelbe iſt in jedem Kocher 
und Gasherd leicht einzubauen. 
Wetterbericht der Gießener Weiterwarte. 
Wettervorherſage für Donnerstag, den 21. Februar. 
Zeitweiſe aufklärend, Temperatur unker Null, durchweg trocken. 
he 
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr 
(Sondermiete 152 und 20, Schülermiete gelb 5): „Martha‟ 
Kleines Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr (Zuſatzmiete VIII,6, 
Schülermiete rot 4): „Was Ihr wollt”. — Orpheum, 734 Uhr: 
„Das Fräulein vom Amt” — Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, 
Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen. — Bund Saar=Verein, abends 
8½ Uhr, im „Heſſiſchen Hof”: Generalverſammlung. — Liedertafel, 
abends 71/= Uhr, im Kaiſerſaal (Weißes Zimmer): 
            Generalverſamm=
lung. — Oeffentl. allgemeine Beamtenverſammlung, abends 8 Uhr, im 
Saalbau. 
Verſteigerungskalender. — Donnerstag, den 21. Februar. 
Holzverſteigerungen: Vorm. 9 Uhr im Saale der 
            Lud=
wigshöhe; vorm. 9 Uhr: im Gaſthaus „Zur Poſt” in Nieder=
            Ram=
ſtadt.
 Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortlich f 
r Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maup= 
Varantwortli 
für Feutlleton und Heſiſche Nachrichten: Mar Streeſt 
Verantwortlich 
ür Sport: Dr. Eugen Buhlman 
Verantwortlich 
ir Schlußdenſt: Andreas Bauer
 Verantwortlich für den Inſeratentell: Willy Kuhle 
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heuzige Rummer hnt 12 Seiten
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Am 18. Februar ſtarb mein 
heißgeliebter Gatte, mein 
            treuſor=
gender Vater, unſer lieber Sohn, 
Schwiegerſohn, Bruder und 
Schwager 
Karl Jone 
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nach langem ſchweren Leiden. 
Im Namen d. trauernd. Hinterbliebenen: 
Frau Eliſe Jone, geb. Schluchebier 
und Sohn. 
Darmſtadt, Stuttgart, Augsburg, 
Mörfelden. 
Die Beerdigung finder 
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tag um 3 Uhr auf dem alten 
Friedhof ſtatt. (*4737
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Am Montag abend 10½ Uhr 
eutſchlief ſanft meine liebe Frau, 
unſere gute, treubeſorgte Mutter 
und Großmutter 
Frau Eliſabeth Lenz 
geb. Bohländer 
im Alter von 73 Jahren, 
Darmſtadt, 18. Febr. 1924. 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Familie Lenz. 
Die Beerdigung findet 
            Donners=
tag, den 21. Febr. nachm. 2 Uhr, 
arf dem Friedhof, Nieder=
            Nam=
ſtädterſtraße, ſtatt. (1999
 Dankſagung. 
Herzlichen Dank für die Beweiſe 
innigſter Teilnahme bei dem 
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ſcheiden unſeres lieben 
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Herrn 
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Darmſtadt 
Donnerstag, 21. Febr. 
abends 8 Uhr 
im Fürſtenſaal 
Lichtbildervortrag 
von Landesinſpektor 
Pfeiffer über „Schnitt 
u. Pflege der Obſtbäume. 
Samstag, 23. Febr 
nachmittags 3 Uhr. 
Praktiſche 
Vorführungen 
des Obſtbaumſchnitts 
in dem Verſuchsgarten 
des Vereins am 
Heinrich=Wingertsweg 
der Vorſtand.
 Große Film- u. Ausstattungs-Operette 
Ab Freitag 
Palast-Lichtspiele
Nur noch 3 Aufführungen
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Ortsgruppe Darmſtadt, E. V 
Die diesjährige 
General=Verſammlung 
findet am Mittwoch, 20. Februar 1924, 
abends 8½ Uhr, im Vereinslokale 
„Heſſiſcher Hof” ſtatt. 
Um zahlreiches Erſcheinen, der wichtigen 
Tagesordnung wegen, bittet (1858gr. 
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Darmſtädter Tagblaft
20. Februar 1924 Nr. 31
Handelsblatt
 Die erſte Rate der Vermögensſteuer. 
Auf Grund vielfacher Anfragen betu, die erſte Rate der 
            Vermögens=
ſteuer hat der Zentralverband des Deutſchen Großhandels mit dem 
Reichsfinanzminiſterium über die Zahlungen zur Vermögensſtener 
            Ver=
handlungen geführt, die nachſtehendes Ergebnis gezeitigt haben: 1. Bis 
zum 29. d8. Mts. iſt mit einer Schonfriſt von 7 Tagen, d. h. bis zum 
7. März, die erſte Rate der Vermögensſteuer für das Kalenderjahr 1924 
in Höhe der Hälfte des Betrages zu entrichten, der der 
            Vermögensſtener=
erklärung entſpricht. Eine Verlegung des Zahlungstermins kommt nicht 
in Frage. 2. Die Friſt zur Abgabe der Vermögensſteuererklärung wird 
verlängert werden, vorausſichtlich bis zum 15. März, da die Duchfüh= 
Tungsbeſtimmungen zum Artikel II der zweiten Steuernotverordnung 
noch nicht erſchienen ſind. Zum 29. Februar 1924 haben Steuerpflichtige, 
ſofern eine Vermögensſteusrerklärung nicht abgegeben iſt, das Dreifache, 
körperſchaftsſteuerpflichtige Erwerbsgeſellſchaften, bei denen die 
            Steuer=
kurswerte oder Verkaufswerts für die Anteile an der Geſellſchaft oder 
für die von ihr ausgegebenen Genußſcheine oder Schuldverſchreibungen 
noch nicht ermittelt ſind, das Sechsfache des von ihnen zu entrichtenden 
zweiten Teilbetrages der Brotvcrſorgungsabgabe, nach dem am 
2. Januar 1924 maßgebenden Goldumrechnungsſatz in Goldmark 
            um=
gerechnet zu zahlen. Sind bei einer Erwerbsgeſellſchaft die 
            Steuerkurs=
werte oder Verkaufswerte für die Anteile an der Geſellſchaft und für 
die von ihr ausgegebenen Genußſcheine und Schuldverſchreibungen bis 
zum 29. ds. Mts. ermittelt, ſo hat die Geſellſchaft die Hälfte des 
            Ve=
trages zu zahlen, der von ihr nach dem durch die zweite 
            Steuernotverord=
nung zu entrichten iſt. 3. Stellt ſich in beſonderen Fällen, hauptſächlich 
in ſolchen, in denen es ſich vorwiegend um reines Kapitalvermögen 
ſandelt, das Dreifache bezw. Sechsfache des zweiten Teilbetrages der 
Frotverſorgungsabgabe höher als der Bekrag, der als 
            Vermögensſteuer=
vorauszahlung zu entrichten ſein würde, wenn die Vorauszahlung nach 
der Höhe des Vermögens bemeſſen würße, ſo bleibt dem Steuerpflichtigen 
überlaſſen, ſein Vermögen nae: beſtem Wiſſen zu ſchätzen und den auf 
Grund dieſer Schätzung zu ent ieht nien Vermögensſteuerſatz zu zahlen. 
In ſolchen Fällen iſt dem Finauzamit bei Leiſtung der Zahlung eine 
            ent=
ſprechende Mitteilung zu machen und um Stundung des etwa 
            verbleiben=
den Reſtbetrages bis zur Abuabe der endgültigen Vermögensſteuer 
erklärung zu bitten. 4. Was die Bewertung der Warenvorräte 
            anbe=
brifft, ſo hat der Zentralverband des Deutſchen Großhandels beim 
            Reichs=
finanzminiſterium den Ankrag geſtellt, daß die Bewertung mit dem Preis 
erfolgen ſoll, der zur Anſchaffung oder der Herſtellung des Gegenſtandes 
an einem vom Steuerpflichtigen zu beſtimmenden zwiſchen dem 21. 
Dezember 1923 und dem 28. Februar 1924 gelegenen Termin 
            aufzuwen=
den war. Es darf angenommen werden, daß das Reichsfinanzminiſterium 
dieſem Antrag enrſprechen wird.
 Wirtſchaftliche Rundſchau. 
w. Die Einnahmen des Reiches. Wie die D. A. Z. 
            mit=
keilt, ſind die Einnahmen des Reiches an Steuern, Zöllen und Abgaben 
im Januar auf 503,46 Goldmillionen geſtiegen, gegen 312,23 
            Goldmil=
lionen im Dezember 1923. Die Dezembereinnahmen waren bereits 
            ge=
gen den Vormonat auf das 10fache geſtiegen. Die obige endgültige 
            Zif=
fer für die Reichseinnahmen im Januar überſteigt erheblich das 
            vor=
läufige Reſultat von 442,7 Goldmillionen der Dekadenausweiſe und 
überſteigt auch beträchtlich die in dieſen Dekadenausweiſen genannten 
Reichsausgaben, für Januar (440,8 Goldmillionen). 
Daraus folgt 
            je=
doch nicht, daß das Reich im Januar im Haushalt einen Ueberſchuß 
erzielt hat, da ſich auch die Ausgabenziffer für den ganzen Monat 
            ge=
genüber der Summe der einzelnen Dekadenausgaben erhöht. Die höchſte 
Einnahme im Januar brachte die Umſatzſteuer mit 98,40 Millionen, 
            ge=
gen 50,57 Millionen im Dezember, was im weſentlichen auf die 
            Ge=
ſchäftsbelebung zu Anfang des Jahres zurückzuführen ſein dürfte. D 
Einkommenſteuer aus Lohnabzügen hat ſich etwa verdoppelt. Aus de 
inkommenſteuer aus anderen Einkommen gingen im Januar 90,07 
Millionen ein, gegen 3,1 Millionen im Dezember, was auf die am 
10. Januar fällig geweſene Abſchlußzahlung auf die Einkommenſteuer 
von 1923 zurückzuführen iſt. Aus dem gleichen Grunde ſtieg auch die 
Körperſchafrsſteuer beträchtlich. Hervorzuheben iſt ſchließlich noch die 
ſtarke Steigerung der Zolleinnahmen. 
* Der amerikaniſche Eiſen= und Stahlmarkt. Iron 
Trade Review, Cleveland (Ohio), kabelt: Die Rohblockproduktion zeigt 
im Januar eine ſcharfe Steigerung, welche einer Jahreserzeugung von 
41,5 Millionen To. entſpricht. Die Marktlage beſſert ſich weiter. Die 
Eiſenbahnen beſtellten 40 000 Eiſenbahnwagen. Belgien ſetzte an de 
atlantiſchen” Küſte größere Mengen Stabeiſen und Profileiſen zu 45 
Dollars ab, insgeſamt lieferte es 15000 To. Engliſches Spiegeleiſen 
wurde in einer Menge von 2000 To. zu 36—38 Doll. für die Tonne 
verkauft. Für den Wiederaufbau von Japan werden Aufträge von 
mehreren hunderttauſend Tonnen Stahl in nächſter Zeit erwartet. Die 
Hochöfen ſind für mehrere Monate voll beſchäftig 
Viele Stahlwerke 
arbeit 
mit 9) Prozent ihrer Leiſtungsfähigkeit. Der Auftragseingang 
iberſteigt die Verſandziffern. Roheiſen wird zur Lieferung im zweiten 
Vierteljahr abgeſchloſſen. Die Stabeiſenwalzwerke ſind mit ihren 
            Lie=
ferungen im Verzuge. Noch ſchwebende Projekte verlangen große 
            Men=
gen Grobbleche für Rohrleitungen und andere Anlagen.
 Die Wirtſchaft des Ausſandes. 
* Stinnes in Holland. Nach Preſſemeldung iſt in 
            Notter=
bam unter der Firma „Carbo=Union=Kohle=Matſchapif” eine neue A. G. 
der Montaninduſtrie unter hauptſächlicher Beteiligung der 
            Stinnes=
gruppe errichtet worden mit einem Aktienkapital von 100 000 Fl. Zweck 
der Geſellſchaft iſt der Betrieb von Unternehmungen für die 
            Gewin=
nung und den Vertrieb von Brennmaterialien. Gründer der 
            Geſell=
ſchaft ſind die Zechen Mathias Stinnes in Carnap, ferner Hugo 
            Stin=
nes und die International Combuſtion Engineering Corporation in 
Neu=York. Die Gründung ſtellt eine eigene Repräſentation der Stinnes= 
Zechen für Holland dar. Die Stinnesgruppe ſoll damit dem Beiſpiele 
anderer Ruhrkohlenzechen folgen, die ſchon früher oder in der letzten 
Zeit für Holland über den Rahmen der dortigen Vertretung des 
            Syn=
dikats hinaus eigene Tochterunternehmungen errichtet haben. Die 
            In=
ternational Combuſtion Engineering Corporation in Neu=York iſt eine 
der größten nordamerikaniſchen Kohlenintereſſenten. 
Schiffahrt und Verkehr. 
Hamburg—Amerika=Paketfahrt A. G. Die 
            Geſell=
ſchaft wird Ende d. M. die ſeit März vor. Js. unterbrochene direkte 
Verbindung zwiſchen Hamburg und Emmerich-Duisburg—Ruhrort— 
Düſſeldorf und Köln wieder aufnehmen. 
Der Bremer Hafen billiger als bor dem Krieg. 
Sowohl Schiff wie Ware zahlen heute in den bremiſchen Häfen weniger 
als 1914. Das Hafengeld beträgt in den wichtigſten Fällen 2 Pf. je 
Kubikmeter gegen früher 4 Pf. An Kajegebühren werden 
            durchſchnitt=
lich 10 Pf. erhoben gegen früher 15 Pf. je Tonne. Die Gebühren der 
Ware ſind gleichzeitig vereinfacht. Die Kajegebühr iſt im allgemeinen 
mäßig erhöht, und es kommt im Eiſenbahnverkehr ein Verladezuſchlag 
von 30 bzw. 15 Prozent hinzu. Dagegen ſind die weit höheren 
            Belaſtun=
gen der Schiffahrtsabgabe und der Hafenbahnfrachten ganz gefallen, 
ebenſo der Sperrigkeitszuſchlag und die Sprinklergebühr. Die 
            Freilager=
friſten ſind erheblich verlängert. Das Ergebnis dieſer weitſichtigen 
und verkehrsfreundlichen Politik iſt ein ſelbſt im Kriſenjahr 1923 um 
mehr als 11 Prozent größerer Schiffsverkehr als 1913. 
Warenmärkte. 
wb. Amtliche Notierungen der Frankfurter 
Börſe Abteilung Getreide, vom 19. Febr. Getreide, 
Hülfenfrüchte und Biertreber ohne Sack; Weizenmehl, Roggenmehl und 
Kleie mit Sack. Preis je 100 Kilo. Weizen, Wetterau 18,25—18,75, 
Roggen 16,50—17, Sommergerſte für Brauzwecke 20—21, 
            in=
länd. 14,75—15,2 
usländ. —, Weizenmehl, ſüdd. Spez. 0 
28,50, 
Noggenmehl 24 
25, Weizen= und Roggenkleie 8,25—9,25, Mais, La 
Plata 18,50—19. Tendenz: ſtetig. 
wb. Berliner Produktenbericht. Da das Froſtwetter 
anhält und die Kältegrade gegen geſtern ſich noch erhöht haben, waren 
die Verkäufer am Produktenmarkt weiter recht vorſichtig. Auch die 
Kaufluſt war unbedeutend. Es ließen ſich daher bei dem unverändert 
ſtillen Geſchäft höhere Preiſe nur ſchwer durchſetzen. Für Weizen 
blieben die Mühlen weiter Reflektanten, doch war das Geſchäft ruhig, 
weil die Preisgebote für Mehl im Verhältnis zum Weizenpreis wenig 
rentieren. Für Roggen lauteten die Forderungen erneut höher, wurden 
aber meiſt nicht bewilligt. Die Haferpreiſe verſtärkten ihre Neigung zum 
Anziehen. Die Umſätze in Hülſenfrüchten und Futterartikeln waren bei 
wvenig veränderten Preiſen gering. 
Börſen. 
Frankfurter Börſenbericht dom 19. Febr. (Eig. 
Bericht.) Die heutige Börſe eröffnete, bei ziemlich ſtarkem Angebot 
auf allen Gebieten, in ausgeſprochen ſchwacher Haltung. Die Verkäufe 
ſind, wie deutlich zu beobachten iſt, in der Hauptſache ausländiſchen und 
rheiniſchen Urſprungs, und infolgedeſſen liegen diejenigen Werte, d 
von Auslandsſeite in letzter Zeit favoriſiert wurden, oder für die ſich 
draußen ein Markt gebildet hat, beſonders ſtark unter Druck, ſo die 
Anilinwerte, Licht und Kraft, die Aktien des Beckerkonzerns und einige 
ſchwere Montanwerte. Die Aufnahmefähigkeit der Märkte iſt aus den 
bekannten Gründen ſehr gering, ſo daß das Angebot ziemlich ſtarke 
Kursr 
gänge auslöſte. Etwas Intereſſe beſtand nur für ganz 
            verein=
zelte Werte, ſo für Holzmann, in denen man recht gute Käufer 
            beobach=
n konnte. Es wird vielfach bei dieſem Unternehmen eine günſtige 
Goldmarkbilanz erwartet. Peters Union konnten ihren Kurs I 
            haup=
ten. Heddernheimer Kupfer auf verſchiedene Meinungskäuf 
ſter. 
Maſchinenwerte und Südd. Zuckeraktien waren in Uebereinſtimmung 
mit der Geſamttendenz nachgebend. Ebenſo Montanaktien auf 
            um=
fangreiche Realiſation. Auch am Kaſſamarkte konnte das 
            herauskom=
mende Material nur zu ermäßigten Kurſen Aufnahme finden. Starke 
Nachfrage beſtand wieder für Nerink, die in den letzten Tagen von 
            be=
ſtimmter Seite aus dem Markt genommen werden und heute mit 4,2 
0,7 gewinnen konnten. Feſter waren ferner Gebr. Roeder und Stoeckicht 
Gummi, letztere 
ſeinend angeregt durch die kürzlichen 
            Kursſteige=
rungen 
anderer Gummiaktien. Frankf. Allg. Verſicherungen leicht 
            ab=
geſchwäd 
35. Preſſemeldungen zufolge follen bei dieſem 
            Unterneh=
men die Ve 
handlungen mit der befreundeten engliſchen Gruppe zwecks 
Abſchluß einer Intereſſengemeinſchaft wieder aufgenommen ſein. Der
 Auslandsrentenmarkt zeigte überwiegend nachgebende Kurſe, 
            insbeſon=
dere lagen Franken=Emiſſionen ſchwächer, auf die ſtarke Baiſſe der 
            fran=
zöſiſchen Währung (Paris gegen London zeitweiſe bis 105). Der frei 
Verkehr tendierte gleichfalls nach unten, man hörte hier: Api 8½ 
Beckerſtahl 102g, Beckerkohle 103‟ Benz 61 Brown Boveri 3, 
Georgi 0,850, Growag 0,450, Hanſa Lloyd 21, Karſtadt 4½4, Kayſer 
Waggon 0,950, Krügershall 13, Mez Söhne 8, Meher Textil 1,1 
            Petro=
leum 25, Raſtatter Waggon 1½, Ufa 10/4. 
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Da Anregungen 
von Bedeutung nicht vorlagen, die das Geſchäft nach der einen oder 
            an=
deren Seite hin hätten beeinfluſſen können, zeigte die Börſe das geg 
geſtern noch verſtärkte Bild der Geſchäftsloſigkeit. Der Verkehr ſchſeppte 
ſich auf allen Marktgebieten träge dahin. Die Kursveränderungen waren 
dementſprechend nicht bedeutend. Da aber die Exekutionen die 
            Nach=
wirkung der großen Betrügereien bei der Deutſchen Girozentrale noch 
nicht beendet zu ſein ſcheinen, und auch vom Auslande, namentlich 
            Hol=
land, noch Verkäufe in deutſchen Dividendenwerten anſcheinend im 
Tauſch gegen franzöſiſche Papiere erfolgen, ſo ſenkte ſich der Kursſtand 
für die führenden Papiere um eins bis drei und vereinzelt darüber 
weiter. Widerſtandsfähig erwieſen ſich aber im allgemeinen Textilaktien, 
teilweiſe im Zuſammenhang mit dem günſtigen Geſchäftsgang auf 
            die=
ſem Gebiete. Der Rentenmaukt, die zu Einheitskurſen gehandelten 
            In=
duſtriepapiere und die Aktien der nicht notierten Werte zeigten bei 
            ge=
ringen Kursveränderungen das gleiche Bild der Geſchaftsſtille. Am 
Deviſenmarkt war eine kleine Bedarfszunahme feſtzuſtellen. Die 
            Not=
rungen blieben aber bei gleichen Zuteilungen zumeiſt unverändert. Mit 
beſonderem Intereſſe wurde der ſich fortſetzende Frankenſturz verfo gt, 
zumal nach Privatmeldungen für das engliſche Pfund bereits 105 
            Fran=
ken (gegen geſtern 100) bezahlt werden müſſen. An der Flüſſigkeit des 
Geldmarktes hat ſich nichts geändert. 
Oeviſenmarkt. 
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich als 1000 Mk.
Geld
Brief We
Geld
Brief nuſterdam=Rotterdam. Kufkche Mißerſſch 1566075000. Rſce rüſſel=Antwerpen ....." 56390000 62000 0000.— riſtignia. . . . .. .. . .. . . 9aM Rife 33610000. 290900.— Kopenhagen .. . .. . . ... 00. 650000.— 660345000.— 63655000.— Stockholm . . . . . . . . . . . . 00. 102750000. 1000. 627 Helſingfors .. ........" 3500/ .— 3500 HAae „. — 460000= 100.— don L a. C00 00000 Ru 25000
18( Newv=York ............" 10. 10500000. 41895
00. 210500000. Paris.. . . . . . . . . . . . .... 140000.— 100. 5000 178
00.— hweiz .. . . . . . . . . .. .." 870000.— 10.— 5000.—1 Spanien.............." RBKG
100— 535335000. 75000.— 00.— Lien (i. D.=Oſterr. abg.) 351.- 59649.- 5933l. 9649.— ....... Hieu 122305000.— 0.—
Hrai6s 122305000.— dapeſt. ........... (7630.— 8370 327.— nos=Aires. . . . . . . . . . 90.
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70000. 300d. garien. ..........." 152100 31679000.— 1521000. 000
u ſapan . . . . . . . .. . ..... 4750000. 905225000. 775000. io de Janeiro .. . . ...." 500 1250000.— 8750000.— 250000.— Belgrad. . . .......n.. K
00.— 000.— 000. 58145000— Liſſabon .............." 1246
10.— 00.— 562000.—
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 Deviſen=Zuteilungen: Hölland 4 Proz, Brüſſel 10 
Proz., Chriſtiania 10 Proz., Kopenhagen 5 Proz., Stockholm 5 Proz., 
Helſingfors 10 Pr= 
Italien 5 Proz., London 4 Proz.. Nei 
4 Proz., Paris 5 Proz., Schweiz 5 Proz., Spanien 5 Proz., Wien 
10 Proz., 
Prag 5 Proz., Budapeſt voll, Buenos=Aires 5 Proz., 
            Bul=
garien 10 Proz., Japan 5 Proz., Rio de Jan. 10 Proz., Belgrad 
75 Proz., Liſſabon 10 Proz. 
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.) 
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000. 
 
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Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
 Europäiſche Staatöpapiere, 
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Rummer 51.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 20. Februar 1924.
Seite 11.
 Hans Peter Kromm der Lebendige. 
Eine Geſchichte von Ufer zu Ufer 
von Johanna Wolff. 
52) 
(Nachdruck verboten.) 
Seit Herr Kreipel ſeine Gattin aus dem Bad, dem teuren 
Sad — in ſein Heim zurückgeführt hatte, war er mehrmals 
            be=
inüht geweſen, auch dem Malchen ein Zuhauſe bei ſich zu ſchaffen, 
ſaiber die kaſſenführende Agnes wußte es immer ſo einzurichten, 
Saß die Stieftochter bald wieder von dannen zog. Auf Meretens 
OPunſch hatte man die Kleine in eine gute Penſion getan. 
ENahezu ein Jahr hielt Malchen darin aus, dann war ſie wieder 
hauf dem Sonnenhof erſchienen, ſelbſtwillig. Und Merete freute 
ſfſich der Anhänglichkeit ihres Pflegekindes. Der 
            Wuſchelkop=
wvußte ſie zu nehmen und brachte Leben in das alte Strohdach= 
Fhaus. — Malchen führte einen großen Koffer neuer Sachen mit. 
2Heimlich hatte der Vater ſie neu ausgeſtattet. Einen anſehnlichen 
SBriefumſchlag mit achtungswertem Inhalt hatte er noch obenauf 
gelegt . . . Merete ſchüttelte den Kopf, als ſie die Sachen ſah. 
„Die kannſt Du doch hier nicht tragen,” ſagte ſie, „die mußt Du 
für ſpäter aufbewahren.” Und Malchen lächelte geheimnisvoll ... 
Manchmal war die Kleine ſich nämlich nicht klar, wen ſie 
eigentlich beglücken ſollte, den braunen Erich oder den blonden 
Hans Peter. Der aus der Holderruh ſtreichelte ihr die 
            Flaum=
härchen an Armen und Nacken, und Malchen ließ ſich gern 
            ſtrei=
dcheln und auf einen Kuß kams ihr auch nicht au, wenn ſie ſich 
trafen — heimlich natürlich. Der Blonde hatte leider nur Tief 
bohrmaſchinen, Oeltürme und Turbinen im Kopfe. Bücher las 
er über die Eiszeit und andere Zeiten; er ſteckte ihr ein Buch 
jüber „Pfahlbauten” oder „das Innere der Erde” in die Hand, 
wenn ſie etwas „Unterhaltendes” zu leſen von ihm erbat, und 
als ſie etwas vom großen Faſtnachtsball wiſſen ſvollte, der ge=
 rade geweſen war, maß er ſie ſcheu vom Kopf bis zu Füßen, 
als hätte ſie ihn um Geſpenſter befragt. Der hübſche Junge, 
der früher einmal mit ihren kleinen Händen geſpielt, 
            betrach=
tete jetzt nachdenklich ſeine eigenen großen Hände. Sah er ſchon 
zu, ob ſie mächtig genug wären, die großen Taten auszuführen, 
die ihm alleweil vorzuſchweben ſchienen? „Beton=Hände” wünſchte 
er ſich. „Du wirſt ein Arbeitstier wie Deine Mutter,” ſchalt 
das Malchen. „Du haſt immer was vor und willſt immer was 
wo ich nicht mitmachen kann. Gräßlich, dieſes ewvige Wasdenken! 
Da iſt der Holder=Erich anders! Der lernt auch und hat doch 
innner Zeit — — neulich war er ſogar mitten in der „Woche 
hier . . ." Malchen ſchnappte erſchrocken ab. Sie äugte verlegen 
nach dem Pflegebruder, der aber hatte ihrer Worte nicht acht 
gehabt, den Kopf in beide Hände geſtützt, ſaß er über eine 
            Zeich=
nung gebückt, ſo entging auch ihm der geſpannte Geſichtsausdruck 
der Kleinen, die etwas vor ihm zu verbergen ſchien. Daß ſie jetzt 
öfter nicht zu finden war, fiel ihm nicht weiter auf, der Mutter 
honnte ſie ja auch nicht immer an der Schürze hängen. So ging 
das Malchen ihre Wege, die durchaus nicht einſam waren. Wenn 
ſie zurückkam, nahm ſie unten heimlich die Zigarette aus dem 
Mund und aß Kaffeebohnen .. ." 
Kam er Samstags nach Hauſe, flog ſie ihm an den Hals 
und drängte ſich auf ſeinen Schoß; manchmal, wenn er arbeitete 
tanzte ſie zu ihm in die Stube und ſtrich mit ihrem Krauskopf 
dicht an ſeinem Geſicht vorbei; dann ſchaute er flüchtig auf, lachte 
oder knurrte, je nachdem er bei Stimmung war, aber ſein Blicke: 
ſchien nicht von dieſer Welt, und gebüßt wie damals im 
            Suſter=
grund hatte er ſie nie wieder. Nie wieder! Auch in ſeinen Bau 
hatte er das Kleine nicht noch einmal mitgenommen. Und ſie 
ſie hätte ihm ſo gern gegeben, was der aus der Holderruh ſich 
von ſelber nahm . . . 
Eines Sonntags abends — Merete war mit Kopfſpeh früh 
zu Bett gegangen — ſaß Hans Peter auf der breiten Fenſterbauk
 der Diele und las. Da kam das Maſchen mit Nachtkittel, ſchwang 
ſich in die andere Fenſterhälfte und paffte wie ein Schlot. 
„Haſt Du das bei der Mutter gelernt?” fragte er unfreiwillig. 
Die Kleine kicherte. „Kannſt es ihr ja zutragen — Du — Du 
Dickhäuter!” Sie ſtieß ihm eine Rauchwolke ins Geſicht und 
tänzelte hinaus, über den Vorflur weg, wo Antje mit einem 
Topf voll heißen Waſſers kam und einen Ruf des Entſetzens 
ausſtieß. 
„Die Mutter ſollte es wiſſen,” dachte Haus Peter. Aber 
war’s nicht ſchmählich, ein Mädchen zu verpetzen? Nicht einmal 
mit Kläschen mochte er darüber ſprechen. 
Auch das Knechtlein trug ſich mit dem Gedauken, den 
            An=
geber zu machen: Ging nicht abends an der Laube bei Mexetens 
Würzgärtchen etwas vor, was den Platz nicht recht geheuer 
            er=
ſcheinen ließ? Antje hatte zuerſt gemeint, es wären „Schatten” 
voller Scheu hatte die ſchwerhörig Geſpoeßene Dunnerklaas 
            dar=
auf aufmerkſam gemacht. Der dar noch gut bei Ohr; er erklärte 
die leiſen ſeltſomen Laute, die dort vernehmbar wurden, für 
durchaus unſchattenhaft. Nachtvögel konnten ſich auch nicht ſo 
tagfriſch ſchnäbeln, wenigſtens keine gefiederten — meinte 
            Kläs=
chen Wunderſam. 
Antje und das Knechtlein legten ſich auf die Lauer. Siehe, 
da ſchlüpften zwei dicht aneinander gedrängte Geſtalten aus dem 
Gerank, drückten ſich an den dichten Roſenbüſchen entlang, und 
Antje, die alte brave Seele, mußte zugeben, daß es keine „
            Schat=
ten” wären — 
„Hätten wir den Luder bloß erſaufen laſſen!” grollte 
            Dunner=
klags zwiſchen den Zähnen, „den aus der Holderruh ſoll der 
            Dei=
bel holen!“ 
„Wie — wie weißt Du das?” fragten Antjes Augen 
„So was weiß man immer. In agyptiſcher Finſternis ſvürd 
ich den auskennen. Unſerer? Ne!‟ Er ſchwippte mit den 
            Fin=
gern und ſpuckte den Verſchwundenen nach ins Dunkle hinein.
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