(nzeinummer 15 Goldpfennlg=
Vezugspreis:
Di ERdentd Imalgem Crweimen der 14 Frbrag
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Pgenunen. 150 Pfennlig ſri Lo4k
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beftimmten Tagen wird aich überontte
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9
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Magenzeitung der Landeshauptſtadt
2 Wöchenliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
druck järdlicher mit x verſehenen Origtnal=Aufſätz= und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummr 47
Samstag, den 16. Februar 1924.
187. Jahrgang
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Gewelt, wie Krieg Auftrdhr Streil nſw- eriſcht
ſede Vapſſchung auf Etfülung den
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schabenesſatz. Bei
Konturs vder gerichtſcher Beitreibung fäüt teder
Nabalt weg Banſionto: Deuiſche Banl und Dame
ſädter 8 Nationalbanl.
AzSot ſchweren Entſcheidungen.
Das pKälziſchs Volk verlangt die Wiederherſiellung verfaſſungsmäßiger Zuſtände.
Die „Unparkeilichkett” der Franzoſen. — Grober Eingriff in die Freiheit der Selbſiverwaltung.
Speyer, 15. Febr. Die Vertreter Englands,
Franireichs und Belgiens ſind geſtern abend in Die Pirmafenſer Tragödie. heute ſchon ſeſtlſteht, daß ſie in toeſentlicgen Punkten abgeäudert
Speyer angefommen. Die Vertreter der
Rheinlandkom=
miſſion haben im Auftrug ihrer Regicrungen den Vorſizenden
Eine ſchamloſe franzöſiſche Intrigue.
des Pſälziſchen Kreistagrs, Geheimrat Beyersdörffer, ſo=
Belanntmachung verleſen:
Die Pekanntmachung der Spezlal=Kommiſſion.
bertritt, einer Spezial=Kommiſſion, die ſich aus je und Abweſenheit.
einem Vertreter der Veſatzungsmächte zuſammenſeßzt, die
beſtraft,
Kommiſſion verſtoßen, ſondern auch dem beſonderen Zweck
zu=
horen.
geuommen werden.
tung für das Schickſal der Pfalz ſein und vielleicht auch ihre
Verretern ein Plan über ſtagtsrechtliche, Fragen ſchamlos ſei, daß ſie ſaſt unglaublich erſcheine.
vorgelegt, über eine Aenderung der Reglerung und
herigenalten Regierung. Es wurde ſeitens des
Komi=
neu zu bildenden Regierung verwendet werden könnten, auch
daß verſucht werde, vor allem unter dem Einfluß des
franzöſi=
dige Pkalz. Ob dieſe Pfalz im Nahmen des Reiches oder
chen und Berlin in Verbindung geſetzt.
* Speher, 15. Febr. (Priv.=Tel.) Der Kreistag der
Pfalz wird es ſtrikte ablehnen, ſich freiwillig als Pfalzregierung
rung iſt ſich bewußt, daß die Pfalz vor neuen ſchickſalsſchweren
Bevölkerung iſt groß.
Ludwigshafen, 15. Febr. General de Metz hat auf zuſetzen.
Grund der Vorkommniſſe bei der Erhebung des pfälziſchen Volls gegen
die Separatiſten geſtern Vertreter des Kreistags, der Städte und der
Preſſe zu ſich gebeten und ihnen erklärt, daß nunmehr Nuhe
und Ordnung herrſchen müßten, und dafür Sorge zu
tragen ſei, daß die Interalliierten Kommiſſion
un=
gehindert arbeiten könne. Aus der Mitte der deutſchen Vertreter
wurde General de Metz geantwortet, daß Vorausſetzung für die
Auf=
rechterhaltung der Nuhe und Ordnung die Wiederherſtellung 2
der verfaſſungsmäßigen Zuſtände in der Pfalz ſei.
Wie die Franzoſen ihre Unparteilichkeit bei der Aufrechterhaltung
der Ruhe und Ordnung in der Pfalz auffaſſen, geht daraus hervor,
daß ſie eine beabſichtigte Verſammlung des Kreisausſchuſſes verboten
haben, und ſie nur Unter Auficht der franzöſiſchen Delegation in
Neu=
ſtadt tagen dürfe, was einen groben Eingriff in die Freiheit
der S=lbſtverwaltang bedeutst.
wie Vertreter von pſälziſchen Städten und Vertreter der pfäl= London, 15. Febr. (Wolſf.) Der diplomatiſche
Bericht=
erſtatter Dai(y Telegraphs ſchreibt, zur pfälziſchen
ziſchen Preſſe zu ſich gebeten, um ſich über die politiſche Lage Frage, man werde ſich peintich bemühen, nicht in
auszuſprechen. Es wurde den Vertretern zur Aufgabe ge= die Souveränität des Reichesoder Bayerns
ein=
macht, an der Wiederherſtellung von Ruhe und zugreifen. In Lonon ſei man der Anſicht, daß die Pirma=
Ordnung mitzuhelfen. Darauf wurden den Herren folgende ſenſer Tragödie und andere Tragödien dieſe Abſicht nicht
beeinträchtigen, ſondern eher verſtärken ſollten, und daß dieſe
Tragödien nicht vorgelomnen ſeien wegen der Rückiehr der ord=
„Die Hohe Niheinlandkommiſſion Aberträgt, in Ueberein= nungsmäßigen Behörden, von denen die meiſten noch gar nicht
ſtimmung mit den Anweiungen der drei Negierungen, die ſie zurückgelehrt ſehen, ſondern vieimehr wegen ihrer Ausweiſung
Die Weſtminſter Gazette ſchreibt in einem Leitartkel,
Aufgabe ſich in die Pfalz zu begeben, um dort die Schwierigkeiten, denen Macdonald bei dem Verſuche
gegen=
alle Maßnahmen zu prüfen und vorzuſchrei= überſtehe, eine Regelung der Pfalzfrage zuſtande zu beingeu,
gin=
ben, im Hinblick auſ die Wiederherſtellung der gen aus der Haltung der franzöſiſchen Preſſe gegenüber den leßten
bſſentlichen Ordnung und Ingangſetzung des Vorkommniſſen in der Pfalz hervor. Wenn man dietzen
Stim=
öffentlichen Dienſtes. Die Bevölkerung, welcher men, ſogt das Blatt, glauben ſolle, ſei die ſeparatiſttſche Bewe=
Partei ſie auch angehört, wird ſofort aufgeſordert, die gung ſpontan geweſen, wahrend der augenblickliche Nuckftoß oifit=
Maßnahmen, die getroſſen werden, abzuwarten. ziell organiſiert ſet. So ſei die Ermordung von loyalen Burgern
Zeder Zwiſchenſall, lede Unruhe, ſede Kundgebung werden nur ein normaler Zwiſchenſall des täglichen Lebens geweſen, aber
die Tötung von Separatiſten eine barbariſche Nache. Eine ſolche
Blindheit ſei ebenſo ſchwer zu verſtehen wie zu heilen. Unter dem
weil ſie nicht allein gegen die allgemetnen Inſtruktionen der Hinweis darauf, daß gegenüber der ſorgfaltig angezettelten
ſevg=
wiverlaufen, den die augenblicklich in der Pfalz in Ueberein= ratiſtiſchen Bewvegung der jetzige Rückſtoß natürlich und
unver=
ſtimmung mit allen Negierungen gehaltenen Aniveiſungen ver= meidlich geipeſen ſei, ſowie auf die Tiefe des Haſſes, der die
folgen. Die Speziallommiſſion hat am 14. Februar ihre Ar= Mehrheit der Pfalzbevölkerung gegen die Separatiſten erfülle, die
beiten in Speyer begonnen und hat die Bürgermeiſter, der Geld und Waſfen von dem ſiegreichen Feind angenommen hät=
Hauptſtädte den Präſioenten des Kreistags und die Vertreter ten, um ein Regime in ſeinem Intereſſe zu errichten, ſährt die
der pfälziſchen Preſſe empſangen. Die Speziatkommiſſion for= Weſtninſter Gazette fort: Jetzt, wo Frankreich aufgehurt habe, die
dert die Bevölkerung beſtimmt dazu auf, in aller Ruhe die Belvozung weiter zu unterſtützen, trete die Wirtung dieſes Ver=
Maßnahmen zu ervarten, die getroffen werden und welche haltens voll in Erſcheinung. Im Intereſſe des eigeuen guten
allen angepaßt werden, gleichviel welcher Partei ſie ange= Namens müßten die Alliierten jedoch die Ordnung
wiederherſtellen. Dies könne aber nicht geſchehen, bevor
Tieſe Bekanntmachung muß auf Befehl der Rheinlandrom= eine Negelung der Pſalzfrage erzielt ſei. Dieſe Erwägung
ge=
miſſion=Vertretung in ſämtlichen Zeitungen der Pfalz auf= biete, daß Macdonald nichts ungeſchehen laſſe, um eine baldige
Vereinbarung mit Frankreich zu finden, die den Deutſchen ihr
un=
antaſtbares Necht der Selbſtverwaltung wiedergebe. In dieſer
Die beſonderen Maßnahmen, von denen in dieſer Bekannt= Frage dürſte von einem „Nachgeben: Frankreichs gegenüber Eng= Gute, daß die Parteiführer ſichere Plätze auf der
Abgeordneten=
machung geſprochen wird, werden von welieſtgehender Bedeu= land nicht geſprochen werden, denn die Chre Frankreichs erſor= liſte erhielten, und daß Männer, die zwar zur Beſtimmung un=
Auswirtung haben auf das gauze beſetzte Gebiet. Cs wurde den dere, daß es eine Intrige wieder aufgebe, die ſo
über eine vollkommene Neubeſetzung der bis= Die Urfachen der letzten Pfälzer Zwiſchenfälle.
tees zugeſagt, daß die in der Pfalz beſindlichen Beamten bei der Engliſcher Abſcheu vor den von den Franzoſen bezahlten Vorkriegszeit lannte und mit dem gegenwärtigen deutſchen
Par=
ſeparatiſtiſchen Verſchwörern.
London 15. Febr. (Wolff.) Daily Chronicle führt in
ſchen Vertreters der Kommiſſion, den Kreistag und den Arels= ſeinem Leitartikel aus, die Urſachen der legten
Zwi=
ausſchuß zu dieſer Neuregelung der Pfalzfrage herbeizuziehen, ſchenfälleinder Pſalz ſeien bereits gut bekannt: Generale als ihre Eignung. Die Liſtenwahl hat die notwendige und
Es iſt dies der alte Wunſch des Generals de Metz, den Kreis= konſul Clive und zahlreiche Preſſeberichterſtatter hätten ſie dar= von vielen Seiten gewünſchte Blutauffriſchung des
Reichspar=
tag als Pfalzparlament einzuſetzen. Die Kommiſſion ſoll ferner gelegt. Die geſamten Schwierigkeiten ſeien aus der Art ent= lamentes nicht nur nicht gefördert, ſondern im Gegenteil
verhin=
zugeſtanden haben, daß die Separatiſten ſofort aus der ſtanden, wie Poincars nachdem es ihm nicht gelungen ſei, eine dert. Wer einen ausſichtsreichen Platz, d. h. eine niedrige Num=
Pfalz eutfernt würden, wenn der pfälziſche Kreistag und wirkliche ſeparatiſtiſche Bewegung im beſetzten Gekiet hervor= mer, auf der Wahlliſte ſeiner Partei erobert hatte, brauchte ſich
prominente Perſönlichkeiten des Wirtſchaftslebens und der poli= zurufen, dieſe künſtlich zu ſchaffen verſucht habe. Bezahlte
uiſchen Parteien ſich zuſtimmend zu dieſer pfälziſchen Frage Verſchwörer, die ſich ſtellten, als ſeien ſie bayeriſche
Patrio=
äußern und gegebenenfalls ſich an der Regierungsbildung betei= ten, ſeien in das Land eingefallen, um ihre
be=
ligen würden. Zweifellos gehen die neuen Pläne der Kom; rüchtigte Loslöſungsbewegung von Deutſch= leitung oder zum Wahkkreisausſchuß ſetzte, ſo durſte er
be=
miſſion dahin, die Pfalz ſelbſtändig zu machen. land einzuleiten. Verabſcheut von der Bevöl=
Die Franzoſen verſuchen, auf neuen Wegen ihr terung, hätten ſie bewaffnete Unterſtützung durch Banden ſchlechteren Platz zu erhalten als das vorige Mal. Auf dieſe
altes Ziel zu erreichen, nämlich eine lelbſtän; wilder Abenteurer und Verbrecher, die an organiſierten Trans= Weiſe drohte der Reichstag bei längerem Beſtehen der
Liſten=
als volſtändig ſelbſtändige Pfalz geführt werden ſoll, darüber borten eintrafen, gefunden. Sie hätten die örtlichen bayeriſchen
kannte aus den Berhandlungen nichts entnommen werden. Die Peamten unter Drohungen oder Gewaltanwendung abgeſetzt und einer Aneiennitätsliſte der Wahlanwärter zu werden, während
BertreterderBevölkerung, die bei dieſer Unterredung eine Herrſchaft des Terrors errichtet, die von er doch eine Auswahl der Beſten ſein ſollte. Der Wähler gab
anweſend waren, haben der Kommiſſion keine Zuſicherung und deu ſranzöliſchen Offizieren geduldet oder
ſo=
keine zuſtimmenden Erklärungen abgegeben, ſon= Karermutigt worden ſei. Als die Franzoſen den
ſepara=
dern ſie hatten lich ſofortmitihren Organilationen tiſtiſchen Agenten ihre Unterſtützung entzogen hätten, ſei die der Abrigen Landidaten kein andenes Verdienſt ins Feld zu
und mit den Regierungen in Heidelberg, Mün= Bewegung zum Untergang verurteilt geweſen. Es
ſei alſo keine volkstümliche Bewegung geweſen, ſondern nur
eine Verſchwörung, und die Verſchwörer hätten zugehörigkeit durchgeſeſſenen Hoſenbodens. Die „Männer” auf
ſich in den Augen der Bevölkerung ſo verhaßt
gemacht, daß man ſich über die Heftigkeit, mit verzichteten dann auf ihr Mandat und an ihrer Stelle rückten,
der ſich die Bevölkerung gegen ſie gewandt — was von vornhenein beabſichtigt war, ſhätere. Nummern”
habe, nichtwundern könne. Die Allierten könnten aber
zu konſtituieren oder ſich durch einen Machtſpruch der Rhein= nicht paſſive Zuſchauer eines Zuſtandes bleiben, der von ihnen den war es für tüchtige Männer ohne lokalen Anhang
aus=
landkommiſſion dazu machen zu laſſen. Die pfälziſche Bevölke= ſelbſt geſchaffen worden ſei. In Paris werde vorgeſchlagen, daß ſichts= und auch reizlos, ſich an dem Wettrennen zu beteiligen.
ein unparteiſches vorläufiges Regime errſchtet werde, um die
Ordnung wieder herzuſtellen. Aber weshalb ſollten ſich die
und entſcheidungsreichen Tagen ſteht. Die Erregung in der Alliierten in eine Aufgabe einmiſchen, die die Bayern, wenn
ſie gerecht behandelt würden, ſelbſt durchzuführen
voll=
kommen fähig ſeien; es würde genügen, die ſeparatiſt 4hen
Rowdies, die in das Land gebracht worden ſeien, wegzuſchaffen
Der „ordnungsliebende‟ General de Metz. und die gewaltſam abgeſetzten bayeriſchen Beamten wieder einle mter dem Namen „Preußenring” ein Schutzverband für Preußen ge=
Teſia in Speyer.
Seit geſtern vormittag befindet ſich der päpſtliche Nuntius
Teſta in der Pfalz. Sein Beſuch galt geſtern dem Biſchof von
Speyer.
* Speyer, 15. Febr. (Priv.=Tel.) Der päpſtliche Delegat
Teſta hatte bei ſeinem Beſuch der Stadt Speyer einen
Zu=
ſammenſtoß mit einem Separatiſten. Als Teſta vom Bahnhof
durch die Stadt zum biſchöflichen Palais ging, wurde er von
einem Separatiſten angerempelt und vom Fußſteig
herunterge=
ſtoßen. Als er ſich dieſes Benehmen verbat, ſagte der Separatiſt:
„Ich bin Autonomiſt.” Worauf Teſta antwortete: „Sie ſetzen
ſich bei mir gleich in das rechte Licht.”
Männer und Nummern.
Von
Dr. Walther Croll=Berlin.
Der jetzige Reichstag wird ſich an ſeinem kurzen
Lebens=
abend, der auu At. bedruar beginnt, mit der Vorlage
ausein=
anderſetzen, welchee die Reichsregierung zum Wahlgeſetz
aus=
gearbeitet hat. (3 hat nicht viel Zweck, die Einzelheiten der
Negterungsvorlage auf ihre Zweckmaßigkeit zu unterfuchen, da
werden wird. Tagegen iſt es wichtig, einige Grundſätze
aufzu=
ſtellen, nach weichen das beſtehende Reichstagswvahlgeſer
un=
geändert werden ſollte, damit das deutſche Parlament
arbeits=
jahuger und vertrauenswurdiger wird als bisher.
Die Beſchränkung der Abgeurdnetenzahl iſt durchaus zu
be=
grüßen. E8 iſt kein Beweis gegen die Aichtigteit einer Vermine
derung der Zahl, wenn auf die Verhultniſſe in England uud
Fraureich hingelpieſen wird, wo bei geringerer
Bevolkerungs=
zaht mehr Vollsvertreter gewählt werden als bei uns.
Deutſch=
land iſt ein armes Land und muß mit einem möglichſt einfacen
öffeitlichen Apparat auszukomnten fuchen. Dabei muß aber
beachtet werden, daß die parlamentariſche Vertretung des
deut=
ſchen Volles ſelbſt nach Ermäßiguag der Abgeordnetenzahl im
Reichstag auf 399 nicht geringer, ſondern vielmehr erheblich
größer ſein wird als die anderer europaiſcher Großſtaaten. Zu
der Beichstagsabgeordneten müſſen nämlich die
Landtagsabgeold=
neren der Länder hinzugerechnet werden. Verglichen mit den
Parlamenten Frantreichs und Englands hat der deutſche
Reichstag den Charakter einer „Delegation” (im Sinne des alten
Oetzsrreich=Ungara), in welcher eine beſchränlte Zahl öffentlicher
Ruſgaben bearbeitet werden. Das britiſche Unterhaus und die
franzöſiſche Deputiertenkammer haben deujenigen Aufgabenkreis
zu kewaltigen, welchen in Deutſchland der Reichstag und alle
beutſchen Landtage bearbeiten.
Es iſt ein mißlich Ding, die Verringerung der
Reichstags=
mandate und eine Neuorduung des Wahlganges von der Ent=
Seidung derjenigen Körperſchaft abhängig zu machen, welche die
Nutznleßerin der bisherigen Verhältuiſſe war. Jeder Sitz, um
den der neue Reichstag gegenüber dem alten vermindert wird,
bedeuret für die gegenwärtigen Mandatsinhaber eine
Verkleine=
rung der Chance, wieder ins Reichsparlament einzuziehen. Einige
Parteien haben nun allerdings die Ausſicht, bei den Neuwahlen
Sitze zu gewinnen; dafür haben ſie aber eine entſprechende Zahl
mandatshungriger Anwärter auf dieſe Sitze und danit die
glei=
chen Schwierigteiten, ihre Anhänger für die Verringerung der
geſamren Mandatszahl zu gewinnen. Der Appell an den
Reichs=
tag zur Verminderung der Abgeordnetenziſſer iſt alſo bis zum
gewiſſen Grad ein Aufruſ zum parlamentariſchen Harakiri.
In noch viel höherem Maße gilt dies von der Neuordnung
des Wahlganges. Das Syſtem der Liſtenwahl hatte das eine
ſerer Geſchicke hervorragend befähigt, für die Wahlpropaganda
aber nicht abkömmlich oder nicht routiniert genug waren, ins
Parlament gelangen konnten. Dagegen drohte der Reichstag
im=
mer mehr zu einer Mandatsſicherungs=Genoſſenſchaft auf
Gegen=
ſeitigleit zu werden. Wer den Neichstag der Kriegs= und der
lament vergleicht, findet ſehr viele, — reichlich viele — bekannte
Geſichter. Auf der Preſſetribüne ſiel kürzlich das unehrerbietige
und harte, aber nicht ganz unberechtigte Urteil: „Reichstags=
Petrifakten” über jene Männer, deren Seßhaſtigkeit größer iſt
weder im Wahlkampf noch auch bei der Arbeit im Parlament
ſonderlich anzuſtrengen. Wenn er nicht zu beſonderen Rügen
Anlaß bot und ſich nicht in offenen Widerſpruch zur
Partei=
ſtimmt damit rechnen, bei den nächſten Wahlen mindeſtens keinen
wahl=Fnſtitution zu einem Konvent von Parteiveteranen, zu
einer Liſte die Stimme auf der — häuſig nur als
Aushänge=
ſchild — die Namen einiger Männer prangten, während viele
führen hatten, als einen gewiſſen Anhang unter ihren
Berufs=
genoſſen oder vielleicht das Fubiläum des 25. in treuer
Partei=
den Liſten, die meiſt in mehreren Wahlkreiſen gewählt waren,
in die Reihe der gewählten Kandidaten. Unter dieſen Umſtän=
— Das neue Wahlgeſetz ſoll uns von den „Nummern” befreien
und uns mehr „Männer” ins Reichsparlament führen!
„Preußen in Not.”
Berlin 15. Febr. (Wolff.) In Berlin hat ſich dieſer Tage
bildet, dem bereits Perſönlichkeiten aus allen Kreiſen beigetreten ſind.
Ein heute erſchienener Aufruf mit der Loſung „Preußen in Not”
be=
zeichnet als Ziele des Preußenrings die Beſeitigung aller gegen Preußen
gerichteten Verfaſſungsbeſtimmungen, die Erhaltung der Kraft und
Unverſehrtheit des preußiſchen Staates und die Durchdringung
Preu=
ßens mit nationaler Energie und deutſcher Freiheit. Der Aufruf iſt
unterzeichnet unter anderem von Dr. Caſpary, Kammergerichtsrat, in
Berlin=Grunewald, Conze, Staatsſekretär a. D., Dr. Otto Everling,
Dr. Nobert FabenMagdeburg. Hugo Garnich und Frau Lote Garnich,
Oberbürgermeiſter a. D. Halle, Dr. Walter Jänecke=Hannober, Geh.
Nat Dr. Kahl. Geſandter z. D. b. Kemnitz. Wirkl. Geh. Nat Dr.
Kriege, Profeſſor Dr. Cugen Leidig, Admiral Meher=W ldeck,
Staats=
miniſter a. D. v. Möller, Geheimer Sanitätsrat Dr. Mugdan,
Bank=
direktor Dr. von Stauß. Juſtizrat Dr. Waldſchuidt, Dr. D. Wiemer,
Ghefredakteur A. Wyneken=Königsberg. — Anmeldungen nimmt Proſ.
ger Straße 722, entgegen.
Di.
Leidig, Berlin W. 15, Pfalz
Seite Z.
Darmſtädter Tagblatt, Samsta, den k6. Februar 1924.
Hummer, 47.
Die Haftbarkeit der Regie.
Anerkennung der Berner Konpentſon durch die Regſe.
Einſetzung der deutſch=alliierten
Gerichts=
kommiſſion mit dem Sitz in Mainz.
Paris 15. Febr. (Wolff.) Wie aus Koblenz gemeldet
wird, hat die franzöſiſch=beigiſche
Eiſenbahn=
regie durch ihren Beitritt zur Berner Konvention
grundſätzlich ihre Verantſportung auf dem Gebiete der
inder=
nationalen Transporte anerkannt. Sie hat der
Rheinlandkom=
miſſion mitgeteilt, daß ſie, was den inneren Verkehr anbelangt,
künftig in der Lage ſei, dieſe Verantwortung zu übernehnzen.
Da zur Entſcheidung über die zivil= und handelsrechtlichen
Streitfälle, die ſich aus der Berantzvortlichkeit der Regie
er=
geben können, ein zuſtändiges Organ nohvendig iſt, hat die
Rheinlandkommiſſion die Einſetzung einer
ge=
miſchten Gerichtskommiſſion beſchloſſen. Dieſe
hat zu entſcheiden in den Klagen, die auf Grund von Unfällen,
Verluſten, Verzögerungen, Beſchädigungen, körperlichen oder
fachlichen Nachteilen oder Mängeln jeder Art in dem
Eiſenbahn=
betrieb angeſtrengt würden, ſowie auch in Sachen des
Nück=
trittsrechtes der Regie, bei allen Erfatzleiſtungen für alle
Schä=
den und Nachteile. Dieſe aus alliierten und
deut=
ſchen Sachverſtändigen zuſammengeſetzte
Ge=
richtskommiſſion werde ihren Sitz in Mainz haben und
in regelmäßigen Zeitabſtänden auch in Aachen Sitzungen
ab=
halten. Die Gerichtskommiſſion ſei in letzter Inſtanz zuſtändig
für jeden Streitfall, deſſen Gegenſtand 5000 Goldmark im Werte
nicht überſteigt. Die Entſcheidung in Fällen mit höheren
Streit=
pbjekten könne im Berufungsverfahren vor der
Rheinlandkom=
miſſion ausgefochten werden.
Ein hinterliſtiger Plan Frankreichs.
TU Paris, 15. Febr. Der diplomatiſche Mitarbeiter der
Chi=
kago Tribune macht heute ausführliche Angaben über einen
ſogenann=
ten Konſtruktionsplan der franzöſiſchen Regierung. Die franzöſiſche
Regierung erklärt ſich, ſeinen Angaben zufolge, berrit, nach
Kenntnis=
nahme der Sachverſtändigenberichte an einer interalliſerten Konferenz,
auf der das geſamte Neparationsproblem überhaupt und außerdem dag
interalliierten Schuldenproblem zur Sprache gebracht werden ſollen,
teilzunehmen. Im Verlaufe dieſer Konferenz werden von einer der
Mächte die Annullierung der interalliierten Schulden zur Sprache
kom=
men. In dieſer Frage ſei zwiſchen den verbündeten Mächten auch ſchon
eine Verſtändigung erzielt (2), und es komme „nur” (1) darauf an, die
Zuſtimmung der Vereinigten Staaten einzuholen. Der Plan der
fran=
zöſiſchen Regierung ſieht eine Räumung des Ruhrgebietes und eine
Her=
abſetzung des Truppenbeſtandes aber vorläufig nicht vor. (1!) Dagegen
legt die franzöſiſche Regierung großen Wert auf die Errichtung einer
interalliierten Wirtſchaftskontrolle im Ruhrgebiet, an der ſich auch
Großbritannien beteiligen würde. Auf dieſe Weiſe hoffe man auf
Um=
weg das ſtillſchweigende Einverſtändnis Großbritanniens mit der
Be=
ſetzung des Ruhrbeckens zu erzielen. (1)
Der deuiſche Botſchafter Sthamer bei Macdonald.
TU London, 15. Febr. Zu dem Beſuche, den Dr. Stbamer
geſtern vormittag um 11 Uhr Ramſay Maedonald abgeſtattet
hat, erfährt man, daß die Unterredung ſich hauptſächlich auf den
Bericht der beiden Sachverſtändigenausſchüſſe bezog. In
Londoner Kreiſen legt man über die vorausſichtlichen Schlußfolgerungen
der Sachverſtändigen großen Optimismus an den Tag. Man behauptet,
ſie hätten in großen Umriſſen bereits einen ſo vorteilhaften Plan
aus=
gearbeitet, daß er unfehlbar zu einer definitiven Löſung des
Repara=
tionsproblems führen müſſe. Im übrigen zirkulieren in London
Ge=
rüchte, wonach die Schaffung einer beſonderen
Goldnoten=
bank mit Unterſtützung ſämtlicher Finanzkreiſe der
„Welt unter Ausgabe von zunächſt 5 Milliarden Goldmark ſchnellſtens
begonnen werden ſoll.
Im engliſchen Auswärtigen Amt herrſcht lebhafte
Be=
unrubigung über die Nachrichten aus der Pſalz. Die
Vage in der Pfalz war geſtern Gegenſtand von Beſprechungen
im Außenminiſterium zwiſchen dem deutſchen Botſchafter Sthamer
und dem engliſchen Botſchafter in Berlin, Lord
DAber=
non, der aus Deutſchland hier eingetroffen iſt. Wie hier allgemein
an=
genommen wird, dürfte Lord D’Abernon auch Ausführungen über den
zu erwartenden Bericht der Sachverſtändigen gemacht haben. Von
eng=
liſcher Seite wird in Paris und Koblenz darauf gedrängt, daß die in die
Pfalz entſandte interalliierte Kommiſſion mit großer Beſchleunigung
gemeinſam mit dem Kreistag die Wiederherſtellung einer normalen
Verwaltung betreiben ſoll.
Das Strafverfahren gegen Dr. Zeigner.
Veipzig, 15. Febr. Die Vorunterſuchung in dem
Strafverfah=
ren gegen den ehemaligen Miniſterpräſidenten Dr. Zeigner iſt ſetzt
ab=
geſchloſſen worden. Die Hauptverbandlung dürfte vorausſichtlich Mitte
März ſtattfinden. Wie es heißt, hat die Vorunterſuchung einen großen
Teil der gegen Beigner erhobenen Beſchuldigungen beſtätigt.
Vom Tage
Der frühere braunſchweigiſche Miniſterpräſident und
Sozialdemo=
krat Sepp Oerter iſt zu den Nationalſozialiſten
über=
getreten und von dieſen für die nächſten Wahlen als Spitzenkandidat in
Braunſchweig auserſehen.
Die franzöſiſche Beſatzungsbehörde i Düſſeldorf hat
in den letzten Wochen 300 Wohnungen beſchlagnghmt und
fordert jetzt wieder 20 Wohnungen an. Dadurch nimmt das
Woh=
nungselend furchtbare Formen an.
Infolge anhältender Krankheit des fugoſlawiſchen
Miniſterpräſi=
denten Paſitſch und des Außenminiſters Nintſchitſch mußte die
Verhandlung des Vertrages mit Italien in der Skupſchtina vertagt
werden.
Unter dem Vorſitz Polens beginnt heute die baltiſche
Konſe=
renz, welche über wirtſchaftliche Fragen, beſonders über die Frage des
Durchgangs des ruſſiſchen Außenhandels durch Polen verhandeln ſoll.
Nach dem Quotidien ſoll der franzöſiſche Miniſterrat mit
Rückſicht auf die vorausſichtliche Dauer der Finanzdebatte in der
Kam=
mer und beſonders im Senat in Erwägung gezogen haben, die
Kammerwahlen bis zum 11. Mai zu verſchieben.
Der Berichterſtatter des Daily Telegraph will erfahren haben, es
ſei keineswegs ſicher, daß OGrady der erſte britiſche
Bot=
ſchafter für Sowjetrußland ſein werde, wie urſprünglich beubſichtigt
wurde.
Der Meſſaggero meldet, daß die Unterſuchung für die
Heilig=
ſprechung von Pius X. in Venedig offiziell mit einer
ritu=
ellen Feier eröffnet wurde.
Daily Telegraph zufolge hat Ramſay Maedonald
Poin=
earé mitgeteilt, daß die engliſche Regierung gegen die
Ver=
öffentlichung eines Gelbbuchs über die Friedensverhandlungen nichts
einzuwenden habe.
Reuter meldet ans Malta, es verlaute, daß die neue
Vertei=
lung der britiſchen Flotte, die ſetzt ſtattfinde, auf eine
Um=
kebrung der Stellungen der atlantiſchen und der Mittelmcerflotte
hin=
auslaufe, durch die die letztere zur ſtärkſten britiſchen Flotte im Dienſt
gemacht werde.
Landwirtſchaftliche Woche zu Berlin.
Die ſchwierige Lage der Landwirtſchaft. — Güter= und
Tier=
tarife zu hoch. — Der jetzige Zuſtand für die Landwirtſchaft
unhaltbar.
Berlin 15. Febr. Zu Beginn der diesjährigen großen
landwirtſchaftlichen Woche in Berlin wies i einer
Eröffnungs=
rede der 5. Hauptverſammlung der preußiſchen
Landwirtſchafts=
kammer Prädent Dr. Brandes=Althoſſ auf die
augenblick=
lich ſchwierige Lage der Landwirtſchaſt hi. Es
ſei Mehrleiſtung in der Geſamtproduktion und Feſtizung der
Eigentumsbegriffe zu fordern, um mit dem Ausland geoeihlich
arbeiten zu können. Ausführlich ging Dr. Brandes dann auf die
Schwierigkeiten ein. Nach Erledigung geſchäftlicher
Angelegenhei=
ten wurde darauf in die ſachliche Beratung mit einem Reierat
über die Notwendigkeit des weiteren Arbaues der
Etſenbahn=
güter= und Tiertarife eingetieten.
Nach lebhafter Auxſprache ſonden die Ausführungen ihren
Riederſchlag in einer Eniſchlleßung, in der geſagt wird,
daß die Gütertarife uate: allen Umſtänden
ftär-
ker abzubauen und die Kiaſliſizierung der
GÄ-
ter möglichſt bald einer Neuhearbeitung zu
un=
terziehen ſeien, mit dem Ziel, die Güter nach ihrem Wert
oder ihrer Bedeutung für die Produition zu belaſien. Der
letzige Zuſtand, bei dem die landwiriſchaftlichen
Produkke unter Friedensparltät ſtehen, während
die Tariſe dieſe Parität bei weitem überſchritten
haben, ſei für die Landwirtſchaft unhaltbar.
Während der Ausſprache nahm die Hauptverſammlung mit
Entrüſtung von der Mitteilung Kenntnis, daß der
preu=
ßiſche Landwirtſchaftsminiſter Wendorff die
Teilnahme an der Hauptverſammlung der Geſamtvertretung
der preußiſchen Landwirtſchaft abgelehnt habe, weil er nach
Pommern zu Beſichtigungen reiſen müſſe. Es folgten dann
Be=
richte. Die Preife der landwirtſchaftlichen Bedarfsgüter müßten
wieder in ein angemeſſenes Verhältnis zu den Preiſen der
land=
wirtſchaftlichen Erzeugniſſe gebracht werden. Der
Landwirt=
ſchaft ſei ein mäßiger Einfluß auf die Preiſe der Landesprodukte
einzuräumen. Entſprechende Beſchlüſſe wurden angenommen.
Den Abſchluß bildete eine Würdigung des landwirtſchaſtlichen
Hochſchulweſens durch Dr. Ritter=Berlin.
Anerkennung oder diplomatiſcher Bogkott.
TU. Moskau, 15. Febr. Das Kommiſſariat für
Aus=
wärtiges hat beſchloſſen, Staaten, welche die offizielle
Aner=
lennung de jure nicht ausgeſprochen haben, die Betätigung von
diplomatiſchen Vertretungen und auch von konſulariſchen
Agen=
turen, die unter verſchiedenen Teilen heute bereits ſtattfindet,
zu unterſagen. So wurde dem japaniſchen Konſul in
Wladi=
woſtok die Amtsbefugnis entzogen, und vorausſichtlich wird man
auch die iſchechiſchen Vertretungen in Tomſk und Kiew in gleicher
Weiſe behandeln.
Die franzöſiſche Regierungsdebatte.
Poincare; geringe Karmermehrheit von 83 Stimmen.
Paris, 15. Febr. (Wolff.) In der heutigen
Vonnittags=
ſitzung der Kammer entwickelte der Abg. Bonneſous einen
Abänderungsantrag zu dem
Steuererhohungs=
entwurf, der die Auflegung einer unverzinslichen
An=
leiheinHöhevon 4 Milliarden Franken, ruckzahlbar
für halbjährliche Ausloſungen in 20 Jahren mit Pramien von
500 bis 100 000 Franlen, vorſieht. Der Finanzminiſter hult ihm
entgegen, daß es ſich nicht um 4 Milliarden, ſondern um die
Er=
ſchließung ſtandiger Einnahmequellen von höherem Ertrage für
die Penſionen und den Zinſendienſt der Wiederaufbauanleihe
handle. Prämienanleiheprojeite wurden jeßzt von aller Welt
ge=
ſannjedet. Die letzte Anleihe des „Credit national” gewähre
be=
reits höhere Prämien als die des Antragſtellers, und die
Regie=
rung ſelbſt habe einen ganz neuen Plan dieſer Art in Erwägung
gezogen. Die Banken hätten einſtimmig die Emiſſion abgelehnt.
Darauf erklärte ſich der Abg. Bonneſous bereit,
ſei=
nen Antrag in einen Zwangsanleihevorſchlag
umzuwandeln. Der Finanzminiſter ſtellt feſt, daß
das etwas ganz Neues ſei, und verlangt die Abſetzung
eines ſowenig durchgearbeiteten Anirages.
Miniſterpräſident Poincaré ſtellt die
Verkrauens=
frage. Unter lebhaftem Proteſt erklärt der
An=
tragſteller, die Vertxauensfrage mache ihm die
Verteidigung ſeines Vorſchlages unmöglich,
und wenn ihm das Recht hierzu genommen werde, gebe es
Über=
haupt kein Parlament mehr. Der Miniſterpräſident
wie=
derholt die Vertrauensfrage und ſetzt auseinander, daß lediglich
die Regierung die nötigen Informationen beſitze, um die
Zweck=
mäßigkeit von Anleihen beurteilen zu können. Der Antrag
Bonneſous wird darauf mit 330 gegen 243 Stimmen
abgeſetzt.
In der Nachmittagsſitzung wurde Artikel 3 des
Regierungs=
entwurfs weiterberaten. Der Abg. Castou begründete einen
Abänderungsantrag, der eine geſtaffelte Vermögensſteuer
vor=
ſieht. Der Finanzminiſter lehnt den Antrag aus Opportunltäts=
und doktrinären Gründen ab und ſtellt die Vertrauensfrage.
Schliezlich wurde der Antrag mit 303 gegen 201 Stimmen
ab=
gelehnt.
Die Kammer beſchäftigte ſich ſodann mit einem Antrag des
Abg. Leſevre, der zur Deckung des laufenden Bedarfs der
Finanzverwaltung und zur teilveiſen Nückzahlung der Bons für
die nationale Verteidigung eine zinſenloſe Prämienanleihe in
Höhe von 10 Millionen Franken vorſieht. In der Begründung
ſeines Antrags erklärte er, die Wahrheit ſei, daß der
Wechſel=
kurk von Urſochen abhänge, auf die die Kammer gar keinen
Ein=
ſluß habe. Er ſei auch der Anſicht, daß es eine Ungeſchicklichkeit
ſei, wenn man einen derartigen Entwurf einer unmittelbar vor
den Reuwahlen ſtehenden Kammer vorlege. Man müſſe
be=
fürchten, daß die Wählerſchaft ein von Proteſtlern beeinflußtes
Haus jurückſchicken werde, mit denen es in den kommenden
ſchweren Jahren durchaus nicht leicht zu regieren ſein werde.
Lefevre erklärt was ihn am meiſten beunruhige, ſei die
Tat=
ſache, daß eine Bande bis auf 12 Kilometer habe an die
fran=
zöſiſche Grenze kommen können, um das Kreisamt in
Pirma=
ſens zu ſtürmen und die Separatiſten niederzumeteln.
Der royaliſiiſche Abg. Daudet ruft daziviſchen, noch
ſchlim=
mei ſei, daß das Wolffſche Büro die exemplariſche Haltung der
hanzöſiſchen Behörden feſtſtelle.
Poinearé erklärt, die franzöſiſche Vehörde hätte
ſelbſt=
verſtändlich die Neutralität gewahrt und nach Maßgabe des
Möglichen die Ordnung geſſchert. Zum erſten Male habe, die
Rheinlandkommiſſion, einſchließlich des engliſchen Delegierten,
einftimmig den Belagerungszuſtand verhängt. Die Tatſachen
hätten der franzöſiſchen Politik recht gegeben. Der franzöſiſche
Oberdelegierte ſelbſt hätte anerkennen müſſen, daß die
Provoka=
tion von der nationaliſtiſchen Regierung (gemeint ift die verfaß
ſungsmäßige pſälziſche Regierung in Heidelberg) beſchloſſen
worden ſei.
Nach einem Schlußwort des Abg Lefévre wird die
Diskuſ=
ſton auf morgen nachmittag vertagt.
Die Sachverſtändigen wieder an der Arbeit.
TU. Paris, 16. Febr. Die Sachverſtändigen des
Komit=
tees Dawes haben bereits geſtern früh ihre Arbeiten wieder
auf=
genommen. Sie befaßten ſich hauptſächlich mit einem Stoß
umfangreicher, aus Berlin eingetroffener Aktenſtücke. Von 5
bis 6 Uhr hatten die Sachverſtändigen eine längere Unterredung
mit dem Präſidenten der Neparationskommiſſion Barthou. Es
beſtätigt ſich, daß Dr. Schacht am Montag von dem Ausſchuß
vernommen wird. An ſeine Vernehmung wird ſich dann eine
Ausſprache mit den Vertretern der franzöſiſchen Regierung und
höchſtwahrſcheinlich mit Tirard anſchließen, in der die
wirt=
ſchaftliche Bedeutung des Rhein= und Ruhrpfands erörtert
wen=
den ſoll. Sir John Bradbury iſt heute nachmittag nach London
abgefahren.
*Konzert.
F.N. Nach längerer Zeit war es uns wieder einmal vergönnt,
Herrn Alexis af Enehſelm als Liederſänger zu hören; er
gab im Kleinen Haus des Landestheaters ein eigenes Konzert.
Wird er auch als Bühnenſänger, beſonders in den lyriſchen
Tenorpartien Mozartſcher Opern, ſehr hoch eingeſchätzt, ſo iſt doch
die eigentliche Domäne ſeiner Kunſt das Lied. Die ſtarte
Be=
herrſchung ſeiner ſchönen Stinme, die vornehme Zurückhaltung
und die echt lyriſche Geſtaltungskraft laſſen ihn aus jedem Lied
ein Charakterbild ſchaffen. Dabei iſt er jedem äußerlichen Efſekt
feind und ſingt mit einer Schlichtcheit, die vorbildlich genannt
werden muß. Vielleicht iſt im p die Tongebung in einzelnen
Fällen etwas zu ſpröde und eng, zuweilen erreicht auch ein ganz
leiſer Ton nicht völlig die Tonhöhe, aber dieſe Kleinigkeiten
ver=
mindern nicht die tatſächliche Bedeutung Enehjelms als
Lieder=
ſänger.
Daß dies von der Allgemeinheit erkannt wird, zeigte das
ſtark beſetzte Haus und der begeiſterte Beifall, der von den 16
in der Vortragsfolge angekündigten Liedern fünf doppelt
ver=
langte und, als ich wegging, ſchon ſechs Zugaben dem Künſtler
abgerungen hatte. Dies ſpricht ſür die Reife des Darmſtädter
Konzertpublikums um ſo mehr, als anderswo fur Sänger, die
ſtark auftragen und reichlich mit außerkünſtleriſchen Effekten
ar=
beiten, ſo ſtarlen äußeren Erfolg davontrugen.
Die Vortragsfolge war zwiſchen Brahms und Hugo Wolf
geteilt. Von erſterem wurde eine Auswahl getroffen, die weniger
den ſchwerblütigen, klangſchwelgenden Meiſter zeigte, als
viel=
niehr den liebenswürdigen Maler leichter, duftiger Bilder. Uns
chienen im Vortrag am höchſten zu ſtehen die famos friſch
ge=
fnngene „Botſchaft” (Daumer) und das kecke „Tambonoliedchen”
((Candidus). Die Wolf=Lieder bildeten inſofern eine Steigerung,
als die Genauigkeit der Wiedergabe, der Feinſinn der
Dekla=
ation bei deutlichſter Ausſprache der Kunſt Wolfs ſo ſtark
ent=
gegenkommen, daß wir Enehjelm ſpeziell als Hugo=Wolf=Sänger
an höchſten einſchätzen. Schlaſendes Jeſuskind”, das in der
Höhe ſo gefährliche „Der Knabe und das Immlein”, die zarten
(ichendorff=Lieder gerieten meiſterhaft, lebenſprühend erklangen
ie großzügig dramatiſchen Geſänge. Wunderooll auch in der
enören meiſt nicht liegenden tieferen Lage war „Biterolf im
iger von Ackon 1190” abgetönt, und die humorvollen Geſänge,
Hehſes „Wer ſein holdes Lieb verloren”, die „
Storchen=
chaft” (Mörike) und „Studieren will mir nichts bringen”
höpften jede feine Regung der Werke völlig.
Vorzüglich wurde der Künſtler durch ſeinen Begleiter, Herrn
terſtützt, der mit größter Rückſichtnahme,
tadel=
inn
gend, und doch klar und ſchattierungsreich
ſpielte. Gab es auch bei Brahms einige kleine Verſehen und
wurden einige Nachſpiele bei Wolf allzu ſehr nach dem Ende hin
gedrängt, ſo war es doch eine Freude und ein großer Genuß, ein
ſo gutes Zuſammenfühlen von Sänger und Begleiter zu hören.
Mit ſolcher Sorgfalt müßten Liederbegleitungen ſtets vorbereitet
ſein.
* Das deutſche Buch in Amerika.
Von Hanns Heinz Ewers.
Der Zufall ſpielte mir eine Nummer des Börſenblattes für
den deutſchen Buchhandel in die Hände. Ich las da einen
Artikel über „Die Lage des deutſchen Buchhandels in franzöſiſcher
Beleuchtung”, in dem die Frage aufgeworfen wurde: „Sind
wir den beſonderen Bedürfniſſen des Landes, in dem wir uns
— kulturell — behaupten oder das wir friedlich gewinnen wollen,
wirklich bis ins Einzelne entgegengekommen?” — Ganz gewiß
nicht! iſt meine Antwort.
Als der Krieg ausbrach, ſaß ich in den Vereinigten Staaten,
in dem Lande alſo, das für den deutſchen Außenhandel das
wich=
tigſte Feld därſtellt. Erlebte all die Fehler und Dummheiten
mit, die von unſeren berufenen und unberufenen Vertretern
be=
gangen worden ſind. Mußte miterleben, wie die engliſche und
franzöſiſche Propaganda der ärmlichen deutſchen Propaganda auf
allen Seiten das Waſſer abgrub. Und habe mit ſehr vielen
Menſchen über die Zukunſt, über die kommenden Möglichkeiten
geſtritten.
Daß Fehler begangen worden ſind, Fehler über Fehler, war
uns allen klar.
Wo aber lag der Kern des Uebels? Warum hat die
deutſche Propaganda im Auslande, und vor allem in den
Ver=
einigten Staaten, ſo ſchmählich verſagt — ebenſo ſchmählich
ver=
ſagt, wie die deutſche Diplomatie? Da ſprach man von
fried=
licher Werbetätigkeit, von Zeitungskorreſpondenten, die, da ſchlecht
bezahlt, beiſeite ſtehen müſſen”" gegenüber ihren hochbezahlten
Kollegen aus England und Frankreich, und die ihre Neuigkeiten
und Meldungen über Hintertreppen und aus den täglichen
Landeszeitungen zuſammenſtehlen müſſen. Sprach auch — und
hier iſt die Brücke zu dem Artikel im Verlezerblatte — über das
deutſche Buch. Konnte ingrimmig genug, aber viel, viel zu
ſpät, feſtſtellen, daß das deutſche Buch in den Vereiniaten Staaten
nie den Platz eingenommen hat, den es hätte einnehmen müſſen,
wußte zu berichten, daß nie, niemals eine ſyſtematiſche
Pro=
paganda für das deutſche Buch in den Vereinigten Staaten
unternommen worden iſt, daß nie ſyſtematiſch dafür geſorgt
wurde, die vom deutſchen Standpunkte aus wichtigen Bücher
dem anglo=amerikaniſchen Leſer zugänglich zu machen; daß
Ueben=
ſetzungen nur gelegentliche Zufallsgeſchäfte waren; daß die
amerikaniſchen Verleger nicht ſyſtematiſch auf wichtige und
intereſſante Neuerſcheinungen aufmerkſam gemacht wurden; daß
die engliſchen Zeitungen nie planmäßig mit Material und
Auf=
ſätzen über derartige Bücher verſehen worden ſind. Das kam
uns allen ganz allmählich zur Erkenntnis. Aber es war zu ſpät.
Einige waren da, denen es ernſt war um künftige Arbeit;
die daran dachten, daß ſpäterhin einmal wohl angefängen werden
müßte mit dem, was man verſäumt hatte ſo viele Jahre.
Wir entwickelten mancherlei Pläne: Durch langſame,
ſyſte=
matiſche, gründliche Arbeit würde man endlich auf den
verſchie=
denſten Wegen dazu gelangen, dem Amerikaner das deutſche
Weſen, das deutſche Volk verſtändlich zu machen.
Kein deutſcher Buchhändler in den
Ver=
einigten Staaten hat es vor dem Kriege für
nötig gehalten, das deutſche Buch zu
propa=
gieren, ſich Kunden heranzuholen. Verſuche wurden
gemacht. Sie mißlangen, und dabei blieb es dann.
Einer meier Freunde hatte einen Plan ausgearbeitet. Er
wollte in Verbindung mit der Geſamtheit der deutſchen Verleger
eine Zentralſtelle ſchaffen, die all die Arbeiten leiſten ſollte, die
bis dahin ſo bitter vernachläſſigt wurden. Von Newyork aus
ſollte das ganze Land gründlich bearbeitet werden. In hundert
Städten, wo es leine deutſche Buchhandlung gab, ſollte eine
ſolche geſchaffen werden. In tauſend anderen, wo ſich eine
eigene deutſche Buchhandlung nicht lohnen würde, ſollten
be=
ſtehenden engliſchen Sortimentshandlungen deutſche Abteilungen
angegliedert werden. In anderen zehntauſend Orten und
Oert=
chen, wo auch dies unpraktiſch wäre, ſollten regelmäßig Reiſende
beim deutſchen Publikum vorſprechen. Und überall, im ganzen
Lande, ſollte das leſende Publikum immer und immer wieder
durch Pamphlete, Kataloge, Preisliſten und Briefe auf das
deutſche Buch aufmerkſam gemacht werden. Die deutſch=
amerila=
niſchen Zeitungen — Hunderte, die bis dahin auf deutſche Bücher
überhaupt nicht zu ſprechen kamen und deren Bekanntſchaft mit
der deutſchen Literatur ſich darauf beſchränkte, daß ſie Nomane
und Novellen widerrechtlich abdruckten — ſollten ſyſtematiſch
mit einer literariſchen Rundſchau, mit Leitartikeln beliefert
wer=
den, um die Luſt zum Leſen, die Freude am Buche wieder zu
erwecken, wo ſie geſtorben war. Die Blätter ſollten, wo tunlich,
ſelbſt dazu angehalten werden, Bücher zu vertreiben. Die
eng=
liſchen Blätter ſollten planmäßig auf die wichtigſten
Neuerſchei=
nungen aufmerkſam gemacht werden, Beſprechungen ſollten
ihnen geliefert werden — alles umſonſt. Die Neiſyorker
Zentral=
ſtelle ſollte mit der Geſamtheit der deutſchen Verleger arbeiten
und zur Generalauslieferungsſtellſe für alle
Mümier 17.
Da i seier Za lla!t, Samstag, der 16. Feb uar 1924.
Pariſer Eindrücke.
Von unſerem Pariſer SonderberichterKotter.
Dr. G., Paris, Mitte Februar.
Die vielen Fremden, die jetzi wieder in die franzöſiſche
Hauprſtadi tommen, Deutſche zumal, glauben vielleicht, aus der
veränderten Armoſphäre hier auch politiſche Anfüärung
gewin=
nen zu können. Was finden ſic? Das alte Paris, verändert nur
zum Tcil an der Oberſläche. Der Veriehr noch toller, ſtellen= und
ſtundenweiſe eine brandende Flut, in der Polizeibeauite auler
Grade mit beiden Armen hantieren, um den Fußgänger nach
Möglichkeit vor dem Eririnken zu bewahren. Das Straßenbild
noch bunter, reicher, mit wahnſinnigen Lichtgarben übergoſſen.
Die Häuſer noch vollgepreßter als früher mit kleinen Läden —
Antiquitätenläden zu Tauſenden! — kleinen Cafés, kleinen,
dicht=
bevöikerien Wohnungen, die zum guten Teile jeßt möbliert
ves=
mieter werden und in die man zum kleineren Tcile (die
will=
kommenſte aller äußeren Veränderungen) ſeit dem Kriege auch
Badezimmer einbaut. Das ſind die erſten Eindrücke des neuen
Anlömmlings. Die Sauberleit der Straßen und öffentlich’n
Verſehrsmiltel iſt auffallender, als es früher war; die
Bevölk=
rung, vor allem die Jugend, macht einen etwas ſporigeſtählteren
Eindruck, als man einſt bei ihr feſtſtellte, die Eubogen=Energie
hat ſühlbar zugenommen; jeder Spaziergänger auf den
Boule=
vards (die übrigens heute in allen Balkanfarben ſchillern)
be=
weiſt es.
Die Politik? Der Beſucher wird hier lange nichts von ihr
enkdecken. Von ihr wird in der Geſellſchaft nie viel geſprochen.
Franlreich iſt, allem äußeren Anſchein zum Trotz, kein
politiſie=
rendes Land. Die große Bürgermaſſe, zu der auch die
Arbeiter=
ſchaft zu rechnen iſt, zuckt die Achſein über die „hohe Politik”,
Das iſt nicht Stumpfheit. Man wird bei der erſten Berührung
mit dem Volke hier erſtaunt ſein, daß der „Mann auf der
Straße”, wieder einer weitverbreiteten Legende zum Trotz, ein
nicht übles Schuhviſfen über andere Länder und Völker hat, daß
er namentlich über Deutſchland, deutſche Verhältniſſe, deutſche
Perſönlichkeiten gar nicht ſchiecht unterrichtet iſt. Aber die
Schlußfolgerung? Der Franzoſe zieht keine weitgehenden
Schlüſſe; er liebt die kurzen, ſihlagenden, unphantaſtiſchen
For=
meln. Wenn er die Pokitik nicht einfach „dumm” oder „ſchnnutzig”
findet (cine Anſchauung, die hier verbreiteter iſt, als man denkt),
dann erſchöpft ſich ſeine Weisheit etwa im Geſpräch mit
Deut=
ſchen in wenigen Sätzen. Er ſagt dem Deutſchen enweder,
weun er zu ihm freundlich ſein will: „Ah, zwei Völker, wie
Eueres und unferes, was könnten die zuſammen ausrichten!“
Oder, wenn er die ſchärfere Tonart liebt: „Ihr wollt uns nicht
kezahlen! Das fieht Euch ähnlich! Erſt bei uns einbrechen und
dann, wenn man Euch faßt, nichts mehr damit zu tun haben
wollen!‟ Das Merlwärdige: In beiden Fällen glaubt der
Fran=
zoſe ſeibſt, was er ſagt. Denn er iſt unpolitiſch; er liebt die
komplizierten Gedankengänge nicht; er liebt den „bon gens”,
weil er ſeine Ruhe liebt, und eine jahrelange Propaganda hat
ihre Wirkung nicht verfehlt.
Preiſe, Gebühren, Steuern ſteigern ſüh unaufhaltſam. Das
ninmt man natürlich nicht mit einem Achſelzucken hin. Aber
pſychologiſch wird man das heutige Fraukreich nur verſtehen,
wenn man weiß, weiches Kapital von Geduld und Vertrauen
der unerwartete Ausgang des Krieges hier angehäuft hat. Da
zeigt ſich der Charakter des Volkes von einer ſeiner glücklichſten
Seiten. Man iſt nicht übermütig und fühlt ſich doh ſiegreich —
trotz allem. Man muß die Geldkriſe hinnehmen, nie andere
Länder noch ſchlimmere Kriſen. Außerdem ſchwört der Franzoſe
darauf, daß der Sturz des Franken unter einen gewiſſen Punkt
kalſo unter ein Drittel des Friedenswerteé) nur ein
Spetula=
tionsmanöver ſein kann, und daß dieſes Manöver, wenn man
feſt bleibt und ſich zu leiner Inflation drängen läßt,
zuſammen=
brechen werde. Lieber als die Inflation will man Eutbehrungen
ertragen.
Natürlich gibt es auch Kreiſe, die ganz anders denken. Sie
ſagen: Wir ſind auf einem gefährlichen Weg; Poincaré hat uns
durch ſeine Schärfe gegen Deutſchlaud um alle Synwathien
ge=
bracht; wir gleiten in eine Kataſtrophe hinein, wenn wir nicht
rechtzeitig eine Linksregierung bekommen. So ſprechen Teile
der großen Menge, die ich unpolitiſch nenne, und es ſei
keines=
wegs beſtritten, daß diefe Stimmung über Nacht die Oberhand
bekommen könnte. Andererſeits iſt Frankreich, an Goldpreiſen
gemeſſen, heute noch billig. Die Fremden kaufen auf. Der
Papierfranken iſt im Handel nicht erſchüttert. Schlaue decken
ſich heimlich auch bier mit Devilen ein; aber die Flucht vor dem
Franken hat den Kleinhandel noch nicht ergriſſen, auch nicht den
als international ſymptomatiſchen Lurus= und Kunfthandel. An
einem einzigen „ſchwarzen Tag” als das engliſche Pfund
plöp=
lich auf 98 hinaufſchnellte, drohte eine Panik; ſie hat ſich wieder
verlaufen. Man ſchwimmt wieder im Papiergeld um ſo
unbe=
denklicher, als es noch nicht feſtſteht, ob ſelbſt bei weiterem Fallen
des Wechſelkurſes das Verhältnis von Paplerumlauf und
Geld=
wert in dem bevöllerungsarmen und ſubftanzreichen Lande ſich
Fcäe 3.
nicht doch zu einem günſtigen Plus entwickelt, wenn man eine
eigentliche Inflation vermeidet.
In dieſem Augenblick wird in der Kammer die Schlacht um
die von der Rot geberene neue Finanzvorlage: neue Steuern,
erhößte Gebähren, Beamtenabbau, Auſſchub der
Penſions=
geiete uev., ge chlagen. Dabei wird die nüchſte politiſche
Zu=
kunft entſchieden. Die endgültige Gruppierung der Parteien
vor der Auflöſung der jetzigen „nationalen” Kammer, vor den
Neuwahlen, wird ſich vollziehen. Wie wird dieſer als Vorprobe
der Wahlen wichtige Nacpf enden? Unmöglich, es
vorauszu=
ſagen. So kühl und gefaßt das franzöſiſche Volk dieſen Fragen
gegenüberſteht, ſo nervös iſt ſeine parlamentariſche Vertretung.
Finanzprogramme kreuzen ſich mit Fragen der internationalen
Politik, und beide mit den Wahlprogramneen ehrgeiziger
Berufs=
politiker. Herr Poincaré wird in ſeinem Auftreten jetzt
ungedul=
diger und gereizter, als er es bisher war, und der Block der
Lin=
ken bekommt mit den Schwierigkeiten, die aus der Nuhr auf das
„Siegerland” zurückwirlen, ewas mehr Wind in die Segel. Was
daraus werden wird, wollen wir von Zeit zu Zeit ſchildern.
Verurieilung franzöſiſcher Kommuniſten.
Paris 15. Febr. (Wolff.) Wie bereits mehrfach
gemel=
det, iſt der Geſchäftsführer von der Humanité,
Vande=
cutte, wegen der Veröfſentlichung der Berliner Rede des
Dich=
ters Barbuſſe in Form einer Rede an die deutſche Arbeiterſchaft,
insbeſondere im Nuhrgebiet, in Anklagezuſtand verſetzt
worden, gleichzeitig mit ihm die zwei Mitglieder der
kommuni=
ſtiſchen Jugendvereinigung Doriot und Lebertofs. Die
Angeklagten ſind geſtern zu folgenden Strafen verurteilt
worden: Doriot zu ſechs Menaten Gefängnis und 100 Francs
Geldſtrafe, Lebertois und Vandecutte zu ſe vier Moyaten
Ge=
fängnis und 100 Francs Geldſtrafe.
Katze und Maus
In einem Aufſatze: „Frankreich und Eurova, das Kreuz
unſerer auswärtigen Polizik” von Norman Angeil in dem von
H. N. Brailsſord herausgegebenen Organ der Laherr Party
„The New Leader” ſindet ſich unter der Ueberſchriſt „laße und
Maus” folgende intereſſonte Stelle betreffs der ſogen. „
Sücher=
heiten Poincarus:
„Wenn es unter Ramlav Macdonalds Regierung eme ſehr
ſichtbare Annäherung von Britannſen, Rußland und Deutſchland
gibt, ſo wird dieſe ihre Wirkung auf den franzöſiſchen Geiſt
aus=
üben. Das iſt eine Seite von Labours internalionaler Strategie.
Die andere hat gebührendes Eswicht auf die fronziſiſthen
Be=
ſürchtungen betrefſs der franzöſiſchen „Sicherheit” zu legen, ſo
töricht dieſe auch ſein mögen.
Es iſt wahr, er hat etwas Komtſches an ſich, dieſer Gedanke,
daß Frankreich, das verhältnismäßig mächtiger als irgend ein
Staat in Europa iſt, ſeit den Tagen Rapoleon2, mit ſeinen
unge=
heuren Luft=, See= und Unterſee=Rüſtungen, miit einem runden
Dutzend von Satellit=Staaten und den ungeheuren Reſerven im
wilden Afrika, die es heranziehen kann, gittern ſalte bei dem
Gedanken an Deutſchland — das entwaffrete, hililsie,
hoffnungs=
loſe, gelähmte, verhungernde; noch fomiſcher, wenn bas
Frank=
reich, das die Nache Deutſchlands fürchtet. Handlungen begeht,
die die Rache jeden Volkes unter der Sonne entſlammen würden.
Das Schauſpiel, ſage ich, dieſes Frankreichs, das Sicherheit
ver=
langt vor einer Macht, die es überfänt, vergewaltigt, beleidigt,
auf der es herumtritt, hat etwas an, ich von übermäßiger,
wider=
licher Komik. In dieſem Spiel der Katze mit der nahezu toten
Maus verlangt man von uns, Sicherheit zu verſchafſen —
der Katze!
Selbſt wenn es ſo iſt, wenn ſolch ein Verkangen der Weg i7
zu einem Wiedererwachen ſranzöſiſcher geiſtiger Geſundheit, wenn
es durch irgend einen Plan für „Sicherheit” geſchehen lann, daß
Frankreich ſchließlich die Vernunſt ſehen wird, dann müſſen wir
zu dieſem Plan unſere Zuſlucht nehmen. Nicht auf die Tatfache
kommt es an, ſondern auf die Meinungen der Menſchen von
dieſen Tatſachen. Die Wirkung dieſer törichten Furcht, inſofern
als ſie echt iſt, auf das franzöſiſche Verhalten, iſt genau dieſelbe,
als wie wenn jene Furcht wohl begründet wäre. UInd die
Weis=
heit in all unſeren Verhandlungen mit den Franzoſen beſteht
darin, zu handeln, als ob ſene Furcht wohl begründet wäre. Nur
dadurch wird ſie beſchworen werden.
Ole amerſkaniſche Schuldenfundlerungskommiſſion.
Paris 15. Febr. (Wolfſ.) Nach einer Meldung aus
Waſhington wird die
Schuldenfundierungskommiſ=
ſion, , die für Montag einberufen iſt, von ſetzt ab ſieben
Mit=
glieder umfaſſen; es ſind zwei Demokraten hinzugekommen, das
Mitglied des Repräſentantenhauſes Triſp und der ehemalige
Vorſitzende des Schiffahrtsamtes, Senator Edward Farley.
Da der Kommiſſion von den Schuldnerländern keine neuen
Mit=
teilungen zugegangen ſind, ſollen gewiſſe Mitglieder die
Ab=
ſendung einer Kollektivnote vorgeſchlagen haben.
Die Anſichten hierüber ſeien jedoch in der Kommiſſion geteilt.
Oas Berliner Ergebnis.
Berlin, 15. Febr. Wie die Telegraphen=Union erfährt,
darf die Fortſetzung der Arbeiten der 1. Sachverſtändigen
ommiiſ=
ſion in Paris nicht als eine Verzögerung oder Sabotage von
Seiten der Konmiſſion angeſehen werden, da die
Sachverſtän=
digen mit allem Nachdruck betont haben, daß ſie perſönlich das
größte Intereſſe an der ſchnellſten Erledigung der ihnen
anver=
trauten Aufgaben haben. Die 2. Sachverſtändigenkommiſſion für
Kapitalſlucht, die in einigen Tagen gleichſalls in Paris
zuſam=
meutritt, hat verſchiedentlich die ihr in den Mund gelegten
Aeuße=
rungen über ein geringes Entgegenkommen von Seiten der
deut=
ſchen Banken zurückgewieſen. Das Gegenteil wäre der Fall
ge=
weſen. Nicht nur der Reichsregierung gelte der von General
Datpes ausgeſprohene öffentliche Dank, ſondern auch alle
Privat=
perſonen und Inſtitutonen, mit denen die Kommiſſion
gemein=
ſam gearbeitet habe. Ueber die Möglichteit, durch
Zwangsmaß=
nahmen das deutſche Kapital aus dem Ausland zuruczuführen,
hut ſich die 2. Kozmniſſion peſſimiſtiſch geäußert.
Die Berliner Beratungen der Sachverſtändigenkommiſſion
bedeuſen ohne Ztueiſel einen wichtigen Schritt vorwärts.
Hier=
für ſind ausländiſche Preſfeftimien aus allen Lagern das beſte
Zeuynis. Bemerienswert iſt ihnen zufolge die einheitliche
Hal=
tung innerhalb der Kommiſſionen, (es hat keineswegs, wie
vkel=
ja=h angenomimen wurde, zwei Parteien gegeben, eine
franzöſiſch=
beigiſche und eine engliſch=ameri auiſch=italieniſche, die eine
ein=
britluhe Neparationsmöglichleit und Reparationsleiſtung nur
unier der Vorausſetzung in Betracht ziehen, daß die deutſche
Sounerünität in aben deutſchen Landestcilen, erhaiten bleibe und
die Berkehrs= und Zolleinheit gewahrt bleiben werde. Bei der
Beutteilung dieſes Votums der Sachverſtändigen iſt zu beachten,
daß es ſich um freie und politiſch unabhängige Wirtſchaſtler
han=
deit, die ſich nicht in vieljährigen, ausſichtsloſen Verhandlungen
beceits wundgelauſen haben, und deshalb auch in der Lage waren,
mit völlig neuen Geſichtspunkten an die Löſung der ihnen
geſtell=
ten Aufgaben heranzutreten.
Die aus ihrer Mitte vorgeſchlagene Internationale Anleihe
ſoll auf ein Reichsgefetz fundiert werden. Frankrcich würde
hier=
durch in die Lage verſetzt, ſeine Finanzen zu ſanieren,
Deutſch=
land könne ſich während eines dreijährigen Moratoriums
wirt=
ſchaftlich erholen. Vorausſetzung für die Goldbank bleibe aber,
wie betont, die Einheit der Reichseiſenbahn. Frankreich würde
burch dieſe: Vorſchlag vor die Frage geſtellt werden, ob es weſter
die Ausbeutung ſeiner Pfänder, die bisher von ſo geringem
Er=
falg begleitet war, betreiben wolle oder den Nut en aus der
An=
leihe ziehen wolle. Es läßt ſich nicht leugnen, daß die Finanznot
des franzöfiſchen Staates und die Unſicherheit ihrer Währung die
Franzoſen für den Gedanfen der Anleihe zugänglich machen. und
es gewinnt bereits den Anſchein, als ob in Paris die Theſe
fallen gelaſſen ſei: Wir gehen nicht aus dem Ruhrgebiet,
aller=
dings für ein gleichwertiges Pfand! Ob nun die internationale
Anleihe in den Augen der Franzofen tatſächlich ein gleichtvertiges
Pſond iſt, darüber beginnt man ſi.h bereits m Paris zu
unter=
halten.
So beginnt die ſachlich und rein wirtſchaftlich eingeſtellte
Ar=
beit und Auffatung der Sachverſtändigenkommiſſion ihre Früchte
zu tragen, wobei alerdings vor einem f. hzeitigen Optimismus
gewarnt werden muß.
Dazu erfahren wir von anderer Seite noch, daß das bon ben
Sachverſtändigen ausgearbeitete Projelt einen großzügigen
Fi=
nanzplan darſtelle, der eine organiſche Verbindung zwiſchen der
Währungsreform und den Revarationen herſtellen ſolle. Als
Vorbedingung für das Sanierungswerk werde von ſämtlichen
Sachverſtändigen, einſchließlich der franzöſiſchen=belgiſchen, die
Wiederherſtellung der politiſchen und wirtſchaftlichen Cinheit des
Reiches angeſehen. Das Reich müſſe wieder die volle
Verwal=
tungsſouveränität uch inbezug auf die Steuern und Zölle und
zwar im beſetzten wie im unbeſeßten Gebiet erhalten. Cbeuſo
herrſche unter den Sachverſtändigen llebereinſtimmung darüber,
daß dem Deutſchen Reich ein Moratorium gewährt werden müſſe,
bis zur Wiederherſtlung der deutſchen Zahlungsfähigkeit müſſe
Deutſchland eine im Ausland aufzubringende Anleihe gewährt
werden, die garantiert werden ſoll durch die Reichsbahnen, Zölle,
Steuern, Grund und Boden, der nach dem Rentenbankſyſtem
pſandfähig gemacht werden könnte. Auch für die Anlcihe ſei die
Herſtellung der Verkehrseinheit des Reiches, alſo die Abſchaffung
der Regie im beſetzten Gebiet, die bedingte Vorausſetzung. Von
dem Anleihebetrag würde Frankreich einen großen Teil ſofort
erhalten und könnte auf dieſe Beiſe über ſeine gegenwärtige
ſchwierige Finanzlage hinwegkommen. Nach der
Ausbalanzie=
rung des deutſchen Etats ſolle zum Zweck der
Reparationslei=
ſtung eine Kriegsſchuldenſteuer erhoben werden, die nicht geringer
ſein dürfe, als die ſteuerlichen Laſten, die die alliierten Mächte zur
Abdeckung der Kriegsſchulden aufbringen, und deren Betrag der
Reparationsabteilung der zu ſchaffenden deutſchen Goldnotenbank
zugeführt werden ſolle. Die Bank werde dann die eingehenden
Veträge an die Reparationsgläubiger weiterleiten.
deutſchen Verleger gemacht werden, um auch die
bereits beſtehenden Buchhandlungen zu belieſern. Kein
Monopol ſollte geſchafſen werden; aber zum
erſten Male in der Geſchichte des deutſchen
Aus=
landsbuchhandels die Vorbedingungen zu
er=
ſprießlicher und richtiger wie ebenſo wichtiger
Zätigkeit.
Nach meiner Heimkehr nach Deutſchland hörte ich, daß auſ
Grund des ausgearbeiteten Expoſés — das im übrigen auch dem
Auswärtigen Amte vorgelegen hat und in der üblichen „
freund=
ſchaftlich wohlwollenden” Weiſe gutgeheißen wurde — das
Buch=
geſchäft ins Leben gerufen worden war, und zwar von einem
deutſch=amerikaniſchen Zeitungsunternehmen. Kurz darauf kam
die Nachricht, daß die Beſitzer dieſes Unternehmens, von den
wahnſinnigen Valuta= und Auslandsaufſchlägen abgeſtoßen,
be=
müht waren, das ganze Geſchäft auf die deutſchen Verleger
ab=
zuſtoßen, die vom amerikaniſchen Geſchäft keinen Schimmer hatten
und Jahrzehnte ſowieſo ſchon im Winterſchlaſe gelegen hatten.
Schließlich die Nachricht, daß es meinen Freunden dennoch
ge=
lungen war, ein Konſortium zuſammenzubringen, um das
Ge=
ſchäft zu übernehmen und in der urſprünglich geplanten Form
auszubauen.
Jahre ſind inzwiſchen vergangen, und anläßlich eines
Be=
ſuches, den mein Freund Europa abgeſtattet hat, hatte ich
Ge=
legenheit, mich über das zu unterrichten, was in der Zwiſchenzeit
wirklich geſchehen iſt.
Die betrefſende Zentralſtelle lebt und gedeiht; ihre Geſchäfte
ſind von Monat zu Monat gewachſen und wachſen weiter.
Aber wie ſich, mit wenigen Ausnahmen, die deutſchen
Ver=
keger zu den weitgreifenden und geſunden Plänen geſtellt haben,
die dann in den Vereinigten Staaten mit ſehr hohen Koſten in
die Tat umgeſetzt worden ſind, das iſt geradezu ſchmählich: Allem
Anſcheine nach iſt der deutſche Verlagsbuchhandel vollſtändig
unfähig getveſen, zu erkennen und anzuerkennen, daß es ſich hier
um radikal Neues und baſiſch Geſundes handelt und daß ſein
eigener Vorteil ebenſo wie das große Geſamtintereſſe in dieſer
Richtung liegt.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder der deutſche
Ver=
leger will, daß die ungeheuren Möglichkeiten für das
deutſche Buch in den Vereinigten Staaten erſchloſſen werden,
dann muß er unter Hintanſetzung ſeiner perſönlichen Wünſche
und Reigungen mit Herz und Seele mitarbeiten. Oder aber:
Er hat kein Intereſſe daran. Dann muß ihm geſagt werden,
daß er mit ſeiner Intereſſeloſigkeit nicht allein ſich ſelbſt, ſondern
dem großen Allgemeinintereſſe ſchadet.
Der ſchon erwähnte Bericht iſt geleſen, ſtudiert und
durch=
debattiert worden — an höchſter (auch buchhändleriſcher) Stelle,
Aber nichts iſt unternommen worden. Richts. Wo iſt der Bericht
im Auswärtigen Amt hingeraten? Irgendwo liegt er vermutlich
in einem Fache und verſtaubt, katalogtſiert, numeriert und regiſt=
riert, und kann da warten, bis zum jüngſten Tage. Zu der
vorgeſchlagenen Interefſengemeinſchaft iſt es jedenfalls nicht
ge=
kommen. Für den deutſchen Verleger iſt die Newyorker
Grün=
dung anſcheinend nichts als eine Milchkuh. Woher ſie das Geld
für den Aufbau, ſar die Propaganda nimmt, iſt unſeren
Ver=
legern völlig gleſchgültig — nur auf die Dollarnoten kommt’s
ihnen an!
An einem organiſchen Ausbau des Buchverkaufs ſcheint den
Verlegern Deutſchlands wenig gelegen zu ſein — wohl, weil ſie
nicht wiſſen, wie ungeheuer groß die Möglichkeiten in den
Ver=
einigten Staaten gerade auf dieſem einen Gebicte ſind.
Ich warne die deutſchen Verleger. Und ich weiß, wovon ich
rede; ich kenne Amerika.
Was die Zentralſtelle wirklich tut, iſt den Buchhändlern
vielleicht gleichgültig, aber es iſt von allergrößter Bedeutung für
jeden einzelnen Deutſchen.
Mehr als ein Jahr lang hatte die Zentralſtelle vierzehn
deutſch=amerikaniſche Zeitungen alle vierzehn Tage eine halbe
Seite Großformat Bücherbeſprechungen geliefert. Dreißig
deutſch=
amerikaniſche Zeitungen bekommen und veröffentlichen
regel=
mäßig Einzelbeſprechungen, die geliefert werden. Ein Dutzend
bringt täglich Anzeigen. Alle Univerſitäten, Colleges und
Schulen, alle öffentlichen Bibliotheken werden regelmäßig mit
Liſten von Reuerſcheinungen verſehen und zum Kaufen
aufge=
fordert. Agenten bereiſen ununterbrochen das ganze Land.
Tauſende von=Briefen und Proſpekten werden allwöchentlich
ausgeſchickt. Paſtoren und Lehrer werden ſyſtematiſch bearbeitet.
Mit einer Anzahl Journaliſten ſind Abkommen getroffen, daß
ſie über neue Bücher unterrichtet werden und für die engliſche
Preſſe Berichte ſchreiben. Immer wieder werden neue brach
liegende Arbeitsfelder erſchloſſen; die tauſend engliſchen
Sorti=
menter werden in mühſeliger Arbeit langſam dazu bewogen,
auch deutſche Bücher zu vertreiben. Die Zentralſtelle hat einen
48 Seiten ſtarken Katalog herausgebracht, der in zehntauſenden
an alle Händler, Agenten, liniverſitäten uſw. ausgegangen iſt —
der einzige ſeiner Art, der überhaupt exiſtiert. — Und dieſe Arbeit
hat Zehntauſende von Dollars verſchlungen, verſchlingt noch
immer monatlich Tauſende. — Aber der deutſche Verleger ſieht
nicht, welche ungeheure Kulturarbeit da geleiſtet wird.
Was aber geſchieht, wenn der deutſche Verlagsbuchhandel
ſich nicht auf die Seite der Leute ſtellt, die in dieſer Zentralſtelle
ſo großzügig und uneigennützig arbeiten? Kleine amierikaniſche
Buchhändler, die „direkt” beziehen, um den kleinen Diskont zu
erſparen, die nichts tun, um das deutſche Buch zu propagieren,
ziehen aus den Propaganda=Kampagnen der Zentralſtelle den
Hauptnutzen. Iſt es von dem deutſchen Verleger weiſe
gehan=
delt, ein Abkoyumen mit der arbeitenden Zentralſtelle von der
Hand zu weiſen, um an zwei Dutzend Stellen „direkt” zu liefern?
Iſt es klug von dem deutſchen Verleger — um nur ein Exempel
zu nennen — ſein Briefporto zur Anrechnung zu bringen, ſein
eigenes Propagandamaterial — Zettel, Kataloge uſw. — nur
gegen Bezahlung an die Zentralftelle zu liefern, ſtatt froh zu
ſein, daß endlich einmal, zum erſten Male, dieſes Matxxial
wirf=
lſch verteilt wird, ſroh zu ſein, daß es diesmal wirklich in die
Hände von Interefſenten go gt wird, ſtatt wie früher (wie ich
genau weiß) monatelang in Bellern und auf dem Boden
herum=
zuliegen, zu verſtauben und zu vermodern, um ſchließlich als
unbrauchbare Makulatur verkauft zu werden?!?
Es wäre nachgerade an der Zeit, daß man bei uns aufwacht,
wir haben nie recht erkannt, wer unſer Freund im Auslande war.
Soll denn der alte Schlendrian, das Richtverſtehen, das
Verkennen und Nichtverſtehenwollen immer weiter gehen, bis in
alle Ewigkeit?
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben
* Zum Tode des Generalintendanten Zei
Der Generalintendant des Bayeriſchen Staatstheaters iſt an ber
Folgen des Schlaganfalls, den er vor einigen Tagen im Theaie
erlitt, im Alter von 52 Jahren geſtorben. Zeiß hat eine groß
Theaterkarriere hinter ſich. In Meiningen geboren, wurde der
Herzog Georg, der Führer der „Meininger” ſein Vorbild. (ri=
Gegengewicht fand der Student bereits in Leipzig, wo er wäh
rend ſeines Studiums an den erſten naturaliſtiſchen Kämpſe
unter Karl Heine teilnahm. Lehrer in Dresden geworden, lan
er zunächſt als Kritiker mit dem Theater in Berührung und t
dann 1901 als Lektor beim damaligen Hoftheater ein.
Jahre ſpäter wurde er Dramaturg und Regiſſeur, um dann, kir
unter Seebach, die Leitung des Schauſpielhauſes zu übernehme
das unter ſeiner Führung einen großen Aufſchwung nahm,
allem auch die Moderne pflegte. Im Jahre 1912 Generaldire.
in Dresden geworden, übernahm Zeiß 1917 die Generalintensa
der ſtädtiſchen Bühnen in Frankfurt a. M. Er ſcheint ſich
Frankfurt nicht allzu wohl gefühlt zu haben, de n er ſol te
dem Ruf als Generalintendant nach München, der ihn 1.
erreichte. Die politiſchen Verhältniſſe Münchens haben ihm
Leitung der Bühnen reichlich ſchwer gemacht, und mauche
und Aufregung wird dazu beigetragen haben, den ritalen !
ſo frühzeitig zu untergraben. In der Geſchiſte des deutſ
Theaters wird er als Organiſator und Repertoirbildner ein
hervorragende Stelle behalten.
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*
Markt
Dag Anternehmen „.
Die Verſelbſtändigung der
Reichsbafn.
Ein Erlaß des Reichsverkehrsminiſters.
„Frlſch auſ ans neue Werk”.
Berlin, 15. Febr. Der Reichsverkehrsminiſter
richtete an die Beamten, Angeſtellten und Arbeiter
der deutſchen Reichsbahn folgenden Erlaß:
Am heutigen Tage wird die deuiſche Reichsbahn zu
einem ſelbſtändigen wirtſchaftlichen
Unierneh=
men mit eigeuer reihtlicher Perſönlichkeit. Finanziell wird
da=
mit das Unternehien zu einer Zeit auf eigene Füße
ge=
ſtellt, in der die Herſtellung des Gleichgewichts zviſchen den
Ausgaben und Einnahiien und die Durchführung der nötigen
finanziellen Mabnahmen durch die noch ſortdauernde
widerrecht=
liche Vorenthaltung wertvoller Teile des Neßes im Weſten des
Reiches an ſi.t außerſt erſchavert iſt. Gleicnvohl wollen wir alle,
die wir dem Unternehmen „Deuiſche Reichsbahn; angehören,
unſer Beſtes hergeben, um im alwbewährien Geiſte treuer
Pflicht=
erfüllung dem neuen Gedanken moderner Wirtſchaftsführung in
die Venvaltung hineinzutragen und das Bewußiſein der
Ver=
antwortlichkeit für das Ganze in jedei von uns erneut zu
ſtär=
ken. Daß neben dieſem Leiigedanken die Sorge für das
UInter=
nehmen ſelkſt auch die Belange der Allgemeinwiriſchaft für alle
Angehörigen der Deutſchen Reichsbahn weiter geirährt werden,
dafür bürgt die Erzlehung des geſamten Perſonals zu dieſm
Genelnſchaftsſinn. Wie die geſamten Verhäliniſſe des
Perſonals dei der Neuregelung unverändert
bleiben, ſoll auch der Geiſt, in dem wir arbeiten, der gleiche Geiſt
des Vertrauens ſein wie bisher. Und nun: Friſchaufans
neue Werk!
Der Leiter des Unternehmens „Deutſche Neichsbadn”.
gez. Oeſer, Neichsverdehrsminiſter.
At1
Die Verwaltung der deutſchen Reichsbahn.
Berlin, 15. Febr. Nach der Verordnung über die
Schaf=
fung des Unternehmens „Deutſche Aeichsbahn” vom 12. Februa;
1924 iſt die Venvaltung der Deuiſchen Reichsbahn unabhängig
von der ſonſtigen Neichsverwaltung zu führen. Die Geſchäfte
des Unternehmens werden bis auf weiteres unter Aufſichzt und
Leitung des Reichsverlehrsminiſters geführt. Demgemäß
wer=
den künſtig im Aeichsverkehrsminiſterium (Haupiſtelle) unter
der Firma. Der Reichsverkehrsminiſter” in der bisherigen Weiſe
nur noch dieſenigen Geſchäfte behandelt, die enteder Geſchäfte
der Aufſicht über das Unternehmen „Deutſche Reichsbahn” ſind
oder ſonſt vom Miniſter in ſeiner Elgenſchaft als Reichsminiſter
erledigt werden. Dagegen werden alle Geſchäfte der Leitung des
Unternehmens unter der Firma „Deutſche Reichsbahn: mit dem
Zuſatz „Haupwerwaltung” erledigt. Die bisher uuter der Firma
Zweigſtellen: (Zweigſtelle Preußen=Heſſen bzw. Zweigſtelle
Bayern) behandelten Angelegenheiten behalten, die bisherigen
Bezeichnungen, ſoweit es ſich um Geſchäfte der Aufſicht handelt.
firmieren die Zweigſtellen künſtig „Deutſche Reichsbahn, Gruppe
Preußen: oder „Deutſche Neichsbahn, Grpupe Bayern:. Die
Reichsbahndirektlonen, Zentralen und Aeuiter und Abrigen
Stellen behalten die bisherige Bezeichnung für die Geſchäfte des
Unternehmens wie für ſolche der Aufſicht.
Die angebahnte Dezentraliſatlon.
Berlin, 15. Febr. Mit der Schaffung eines eigenen
ſelbſtändigen wirtſchaftlichen Unternehmens „Deutſche
Reichs=
bahn” wird der Reichsverkehrsminiſter zu einer weitgehenden
Dezentraliſation aller Geſchäfte, die ſich hierfür eignen,
über=
gehen. Er hofft, damit die Grundlage für einen Betrieb des Kundgebung für den Achiſtundentag ſtattgefunden. Der Schupo
Ulnternehmens nach kaufmänniſchen Grundſätzen zu legen, die
zu einer Stärkung des ganzen Unternehmens führen ſoll. Da
das bayeriſche Neßz der Neichsbahn, das in der Zweigſtelle
Bahern des Neichsverkehrsminiſteriums zuſamengefaßt iſt und
einen geſchloſſenen Körper umfaßt, der ſich beſonders für die
Ver=
wirklichung dieſer Pläne eignei, haben hierüber in den letzten
Tagen Verhandlungen mit der bayeriſchen Regierung
ſtattge=
funden. Die Frage, in weicher Weiſe und in weicher Form am
zwwechmäßigſten die fachlichen Belange mit den bayeriſchen
Wün=
ſchen in Einklang gebracht werden können, iſt in den letzien
Jah=
ven wiederholt in Verhandlungen beim
Reichsverkehrsminiſte=
rium und beim Reichskanzler erörtert worden, die nunmehr zu
einer Verſtändigung geführt haben. Hiernach wird die
Verwal=
tungsſtelle in Bayern im Raymen des allgenteinen
Anordnungs=
jechts der Hauptvenvaltung in Berlin das bayeriſche Retz
ſelv=
ſtändig verwvalten, insbeſondere auf dem Gebicte der
allgemei=
nen Verwaltung, des Verkehrs und Betriebes, der
Perlonalange=
legenheiten, der finanziellen Gebarung und Beſchaffung von
Fahrzeugen und ſonſtigen Betriebsmitteln für das Netz.
Be=
ſonderen Wert legt der Reichsverkehrsminiſter auf eine
unmittel=
bare Fühlungnahme der Gruppe Bayern der Deutſchen
Reichs=
bahn mit der Landesverwaktung und den Kreiſen der Wirtſchaft.
Auch bierüber ſind beſondere Vereinbarungen getroffen worden.
Selbſwerſtändlich wird ſich die angebabnte Dezentraliſation auch
auf die übrigen Bezirke auswirken, worüber Verhandlungen mit
den beielligten Landekregierungen ſchweben.
Günſige Ausſickten der Malnzer Verhandlungen.
Malny. 15. Febr. Ueber die geſtern hler begonnenen
Ver=
handlungen zwiſchen Vertretern des Aeichsverkehrs miniſteriums,
der Neichsbahndirektion Köln, der Regie und der engliſchen
Kommtilon aus Köln beir, die Regeltg des Verkehrs zwiſchen
der Kölner Zone und der Negle äußerte ein Miiglied
der deutſchen Delegation man könne hoſſen,
daß die Verhandiungen für die deuiſchen Be=
(aage zu einem günſtlgen Ergebnis geführt
würden. Dieſe Hoffnung gründe ſich vor allem darauf, daß
die Verßax:Jungen über hisher heikle Punkte zu einem für beide
Teile beſrledigenden Eh ikluß gebracht werden konnten. Den
Ver=
handlungen ſieht man auf deutſcher Selte optimiſtiſch entgegen.
Die Engländer bebsupten ihren Otandpunkt.
Der diplomatlſchs Berichterſtatter des Daily Telegraph
macht Angaben über den näheren Berkauf der ſranzöſiſch=
eng=
zone. Demnach iſt es den Engländern gelungen, ihren
Stand=
punkt, namentlich im Hinblick auf den Güterverkehr, zu
behaup=
ten. Dieſer wird weiterhin von deutſchen Eiſenbahnern unter
engliſcher Kontrolle ausgeführt. Andererſeits haben ſich die
bri=
ſtanden erklären können, wonach im Falle eines deutſchen Streifes
die mit dem Transport in der britiſchen Zone beauftragten
Offi=
ziere für die reſtloſe Aufrechterhaltung des Eiſenbahnverlehrs
zu haften haben.
Oer Ausnahmezuſtand.
„Vorbereitungen zur Aufhebung”.
* Dresden, 15. Febr. (Prlv.=Tel.) An verſchledenen
Orten Sachſens iſt es am Dienstag und Mittwoch zu
bedauer=
lichen Ausſchreitungen und Zuſammenſtößen
kommuniſtiſcher Demonſtranten mit Polizei
und Reichswehr gekommen, über die erſt ſetzt Einzelheiten
bekannt werden.
In Oelsnitz hat am Mittwoch trotz des Verbotes eine
gelang es, die Menge zu zerſtreuen. In der Nacht vorher waren
einige kommuniſtiſche Führer verhaſtet, ſpäter aber wieder
frei=
gelaſſen worden.
In Döbeln veranſtalteten die Kommuniſten einen
Demon=
ſtrationszug durch die Stadt, der durch die Polizei zerſtreut
wurde. Trupps der abziehenden Demonſtranten erkannten auf
der Straße eintge Zivilaufklärer der Reichswehr und bearbeiteten
dieſe mit Knüppeln und Meſſern. Die Angegriſſenen wehrten
ſich mit der Schußwaſſe und verwundeten einige der Aufrührer.
Einem der Zivilaufklärer wurde, nachdem er ſeine acht Patronen
verſchoſſen hatte und ein neues Magazin einſetzen wollte, die
Piſtole entriſſen und er ſelbft ſchwer mißhandelt. Man trat ihm
ſo mit dem Fuß an den Leib, daß er bis zum Abend bewußtlos
blicb. Schließlich gelang es zwei Kameraden, den Ueberfallenen
zu befreien. Durch dieſe Vorgänge ſah ſich der Standortälteſte
veranlaßt, eine Kompagnie Reichswehr einzuſeven, um die Ruhe
wieder herzuſtellen.
In Oberſrohna bei Limbach hatte ſich, nachdem die
Reichswehr einen kommuniſtiſchen Demonſtrationszug in
Lim=
bach zerſtreut hatte, ein neuer Zug gebildet, der zunächſt in ein
Trilotagen= und Handſchuhgeſchäft eindrang. Cinige
Demon=
ſtrauten vergrifſen ſich an dem Inhaber. Eine andere
Hand=
ſchuhſabrik wurde gewaltſam erbrochen. Weitere Angrifſe
ver=
hütete die inzwiſchen eingetroſſene Polizei, die mehrere
Unruhe=
ſtiſter verhaftete.
In Hohenſtein wurde am Mittwoch abend der 39jährige
Fabrikant K. H. Zwingenberger von einem Kommuniſten
über=
ſallen und hinterrücks durch einen Nevolverſchuß verlegt. In
die Villa des Fabrikanten Haſe wurde ein Sprengkörper
ge=
worfen, doch wurde kein Schaden angerichtet.
In Schwarzenberg wurde nachts die Wohnung des
Direktors Schmiedel mit einer Handgranate beworfen, durch die
Schmiedel verletzt wurde. In Lauter warfen Attentäter eine
mit Sprengſtofſen gefüllte Büchſe in die Werke des Fabrilanten
Gnüchtel.
Bayern und der Ausnahmzuſkand.
*München, 15. Febr. (Priv.=Tel.) Zur Auſhebung des
Reichsausnahmezuſtandes nimmt die Bayeriſche Vollspartet
elne Stellung ein, die im Landtag die nötlge Unterſtützung ſindet
und erwa ſolgendermaßen umſchrieben werden kann: Der
baye=
riſche Ausnahmezuſtand war ja ſeinerzett eine Urſache der
Ver=
liſchen Beſprechungen, beir, die Frage der Kölner Eiſenbahn= hängung des Reichsausnahmezuſtandes. Die Frage, ob Bayern
dem Reich ſolgen ſoll, iſt nach der Stellungnahme, welche die
Mehrheit des Landtages im Einverſtändnis mit der Reglerung
in den letzten Tagen eingenommen hat, zu verneinen. Damit iſt
tiſchen Vertreter mit der franzöſiſchen Forderung nicht einver= nicht geſagt, daß ſich die baveriſche Reglerung länger eines
Aus=
nahmezuſtandes bedienen will, als es unbedingt notwendig iſt.
Die bevorſtehende Verordnung über die Wahlfreiheit bedeutet an
ſich einen ſcharſen Abbau des Ausnahmezuſtandes.
Die letzten Neuheiten in
aus reinwollenem Chevlot Gabardine
gute Oualttaten 52.—, 48.—, 42.—,
und Donagel
36.—, 32.—
DitETOr 2110r
sind eingetroffen:
Elegante Jackenkleider
Mäntel
Taillenkleider
Blusen
1323
Kinder-Konfektion
Nebenstehend einige Beispiele
Neue Taillenkleider
aus guten karierten u. gestreitten Stotten u. Chevlot
12.50, 10.50, 9.75, 7.50, 6.90
Neue Taillenkleider
aus reinwollenem Cheviot, Popeline, Gabardine, reich
mit Tressen verziert, 32.—, 38.—, 18.50, 16.—, 13.75
Haumcter 47.
Darmſädter Zagblatt, Bumstug, Ben F6. Fbiuar 1324.
Se
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſiadi, 15. Februar.
geAegemsart
Zagesſpiegel in Bild uns 2Oonk
* Das Tagblatt hat wieder ein Bilderblättche! — Mit heute
erhalten unſere Leſerinnen und Leſer wieder eine
Jllu=
ſtrierte Veilage. Unſere von beſtem Erfolg begleiteten
Beſtrebungen im redaktionellen Ausbau unſeres Blattes ſind
da=
mit wiederum einen Schritt aufwärts geführt. Waren wir durch
die wirtſchaftliche Not der Zeit, die beſonders für die deutſche
Tagespreſſe mehrfache ſtarke Kriſen brachte, oftmals gezwungen,
von unſeren Leſern materielle Opſer zu fordern, ſo waren wir
uns in leinem Augenblick darüber im Zweifel, daß wir das
ge=
treue „Mit=uns=durchhalten”, ſobald geänderte Verhältniſſe es
geſtatten, in jeder uns möglichen Form vergelten würden. Wir
haben das getan im ſteten Ausbau des redaftionellen Inhalts,
unter anderem der Schaffung eines führenden
poli=
tiſchen Teils, einer Hochſchulbeilage, eines Sportblattes,
einer Uinterhaltungsbeilage, einer landwirtſchaftlichen
Bei=
lage, einer Steuerbeilage, eines Literatur= und Kunſtblattes,
im Ausbau des Handelsteils, und ein weiterer Schritt
auf dieſem Wege iſt die heute zum erſten Male in die Hände
unſerer Leſer gegebene illuſtrierte Beilage „Die Gegenwart”,
die ſtändig Samstags erſcheinen wird und ſelbſtverſtändlich ohne
Abonnementsauſſchlag als Gratisbeilage zum Darmſtädter
Tag=
blatt zu bewerten iſt.
Freilich, mit dem guten alten „Bilderblättchen” das
bis in die erſten Jahre des Weltkrieges unſerem Blatte
beige=
geben war, hat „Die Gegenwart” allerdings nichts zu tun. Schon
das äußere Gewand zeigt das. „Die Gegenwart” wird in der
eigenen Drucerei des Tagblattes hergeſtellt und auf eine
ein=
wandſreie iechniſche Ausſtattung größter Wert gelegt. Die eigene
Herſtellung ermöglicht uns aber auch, den Inhalt aktuell und
lokal intereſſant zu geſtalten. Die wichtigen Ereigniſſe aus aller
Welt und aus allen Gebieten übermitteln uns leiſtungsfähige
Photozentralen, daneben werden eigene Aufnahmen und die
eigener Vertreter erſcheinen, die uns in die Lage verſetzen, auch
Ereigniſſe mehr lokaler Bedeutung im Bilde wiederzugeben.
Dazu gehören auch Bilder aus dem Reiche der Kunſt und des
Films, vor allem des Sports. Unſeren
Amateurphoto=
graphen, an die wir uns hiermit wenden, ſoll Gelegenheit
gegeben ſein, ſchöne und intereſſante Aufnahmen vervielfältigt
zu ſehen. Wir werden jederzeit Bilder zur Auswahl, die den
grundſätzlichen Bedingungen entſprechen, entgegennehmen.
Neben den Bildbeigaßen wird beſonderer Wert auf gute
redaktionelle Ausſtattung der „Gegenwart” gelegt. Wir beginnen
in der erſten Nummer den Abdruck eines Romans aus der Feder
von Nicarda Huch, der bisher in keiner Zeitſchriſt gedruckt
wurde, und werden in Zukunft beſtrebt ſein, ausſchließlich gute
Romane zum Erſtdruck zu erwerben. — Der unterhaltende
Teil bringt die gut geleitete Original=Schachſpalte und eine
reiche Auswahl an ſonſtigen Original=Rätſeln, die bisher in der
Unterhaltungsbeilage abgedruckt wurden, und auch einen
humo=
riſtiſchen Teil, an dem erſte Künſtler mitarbeiten werden.
Die Auswahl iſt alſo reichhaltig und die Qualität gut, wovon
ſich unſere geſchätzten Leſer durch die erſte Nummer überzeugen
wollen.
Unſer bisheriges „Unterhaltungsblatt” erſcheint künftig in
anderem Gewande, die Umſtellung war durch die illuſtrierte
Bei=
lage bedingt und ermöglicht.
— Ernannt wurden: am 8. Februar 1924: der Polizeikommiſſar
Andreas Rommel zu Offenbach zum Vorſtand des Polizeiamts
Neu=Iſenburg mit der Amtsbezeichnung Polizeiinſpelktor” mit
Wir=
kung vom 16. Februar 1924; — der Polizeioberwachtmeiſter Jakob
Schneider zu Darmſtadt zum Polizeikommiſſar mit Wirkung vom
16. Februar 1924: — der Polizeiwachtmeiſter Ludwig Pulg zu
Daruſtadt zum Polizeioberwachtmeiſter mit Wirkung vom 1. März
1924; — der Polizeiwachtmeiſter Friedrich Diehl zu Darmſtadt zum
Polizeioberwachtmeiſter mit Wirkung vom 16. Februar 1924.
( Techniſche Hochſchule Darmſtadt. Nektor und Senat der
Tech=
niſchen Hochſchuile Darmſtadt haben auf einſtimmigen Antrag der
Ab=
teilung für Maſchinenbau Herrn Profeſſor Richard Baumann in
Stuttgart in Amerkennung ſeiner hervorragenden Verdienſte um die
Eetwickelung des Materfalprüfungsweſens im allgemeinen und um die
Erforſchung der Dampfkeſſelbauſtoffe im beſonderen die Würde
eines Doltor=Ingenieurs Ehrenhalber verliehen.
m Landesmuſeum. Unterhaltungen über alte Kunſt. Am
kom=
menden Dienstag iſt das Thema bei Prof. Feigel: „Der gotiſche
Dom” bei Dr. Freund: Träger des Ausdrucks‟. Die
Unterhal=
tung bei Gebeimerat Back fällt aus.
— Die Wunderwelt des Nadio=Verkehrs. Das Heſſiſche
Landes=
theuter ſtellt Anfang März ſeine Einrichtungen für einen Film=
Licht=
biidervortrag über dieſes Gebiet zur Verfügung. Es hat ſich mit
wirk=
lich kompetenten Fachmännern und Firmen in Verbindung geſetzt, ſo
daß vollauf Gewähr beſteht daß die Veranſtaltung in vorzüglicher
Weiſe in dieſe wahrhafte Wunderwelt einführt. Bei den praktiſchen
Vorführungen werden Konzerte oder Anſprachen teils von Sendern
in Frantfurt, teils von engliſchen Stationen wiedergegeben. Es iſt
geplant, um dieſes dem Laien immerhin nicht ſehr leichtes Gebiet
ſoweit irgend möglich klar zu machen, die Grundprinzipien auch durch
Vorführung von praktiſchen Apparaten und Verſuchen zu erläutern.
So iſt Gewähr gegeben, daß der wiſſenſchaftliche Erfolg für jeden
einzelnen ſichergeſtellt wird. Es iſt bereits gelungen, einen
hervor=
ragenden Gutachter des Rundfunkverkehrs als Vortragsredner zu
ge=
winnen. Näheres über die Veranſtaltung folgt in einer der nächſten
Nummern.
— Die Gebühren für ſtaatliche Prüfungen ſind ab 1. Februar
ge=
ändert: für Prüfungen für die Beſoldungsgruppe 9 und höher auf
40 Gmk. für ſolche für die Gruppen 7 und höher auf 20 Gmk., für ſolche
für die Gruppen 5 und 6 auf 10 Gmk.
— Der Verband heſſiſcher Regimentsvereine hielt im Städt. Saalbau
eine Familenfeier ab. Der große Saal und die Nebenräume waren
über=
füllt. Ein Beweis für das Bedürfnis der ehemaligen Reg
mentskame=
raden, ſich mit ihren Angehö igen nach des Tages Laſt und Mühen auch
einige Muſeſtunden zu gönnen. Das Theaterftück „Verliebte Leute‟
wurd, von allen Mitwirkenden flott geſpielt und der nach jedem Akt
en=
ſetzende Beifall war wohlverdient. Die Muſik unter Leitung des
Kame=
raden Buslau trug zum Gelingen des Feſtes weſentlich bei. Allen
Mit=
wirkenden ſowie dem Vergnügungsausſchuß unter Le tuneg des
Kame=
raden Karch ſei an dieſer Stelle aufs herzlichſte gedankt. Veſonderen
Dank auch dem Kam. Bauer, der die Einſtudierung des Thraterſtückes
übernommen hatte, ſowie der Firma Ludwig Netz, Kobmöbelfabrik, und
der Firma Adolf Kling, Inſtallationsgeſchäft, die in liebenswürdiger
Weiſe unentgeldlich die Bühnenausſtattung übernommen hatten.
Lug= und Entwicklung des Arbeitsmarktes. Noch immer ſind
im Neichsgebiet annähernd 4 Millionen Arbeitsloſe und Kurzarbeiter
vorhanden, doch hat der Arbeitsmarkt im Januar 1994 eine mäßige
Beſſerung gezeigt. Im unbeſetzten Gebiet iſt die Zahl der
unterſtütz=
ten Cruerbsloſen vom 13. 12. bis zum 31. 1. von 1551 000 auf
1 420 000 zurückgegangen die Zahl der unterſtützten Kurzarbeiter von
643 000 auf 401 000. Die Zahl der Zuſchlagsempfänger (
unterſtützungs=
berechtigte Angehörige Vollerwerbsloſer) iſt von 1 658 000 auf 1579 000
geſunken. Zu beachten bleibt, daß nach den geltenden Beſtimmungen
ein weſentlicher Teil der Erwerbsloſen Unterſtützungen nicht erhalten
tann. Die Entwicklung wird aber beſtätigt durch die Statiſtik der
Jachverbände der Arbeitnehmer, die für Dezember 1223 221
Arbeits=
loſe und 44,5 Kurzarbeiter, für Januar aber 20,5 Arbeitsloſe und 14,8
Nurzarbeiter auf 100 erfaßte Mitglieder aufwies. Im beſetzten
Ge=
biet berrägt die Zahl der Erwerbsloſen und Kurzarbeiter noch weit
über eine Million. Ungünſtig iſt beſonders die Lage in der Pfalz.
Auch im übrigen kommt der Arbeitsmarkt der beſetzten Gebiete, die
früher kaum Arbeitsloſigkeit kannten, nur zögernd wieder in Fluß,
insbeſondere infolge der bekaunten Eiſenbahnverhältuiſſe. Im Oſten
des Reiches ſteht beſonders das anhaltende Froſtwetter einer Beſſerung
entgegen. Soweit die Induſtrie eine Beſſerung zeigt iſt der günſtige
Einfluß der beruhigten Aährungsverhältniſſe unverkennbar.
— Die Anthropoſophiſche Gefellſchaft veranſtaltet Dienstag, den 19
Februar, abends 8 Uhr, in der Aula des Neglaymnaſiums einen Vortrag,
in dem Dr. Unger ſprechen wrd über „Die Notwendigkeit einer
anthro=
poſophiſchen Bewegung in der Gegenwart”, (S. Anz.)
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Londestheaters
vom 17. bis 24. Februar 1924.
Großes Haus.
Sonntag: Vorm. 11½ Uhr: Oeffentliche Hauptprobe zum
Kon=
zert: Requiem von Sgambati. — Abends 5½ Uhr;
„Lohengrin”, Sonntags=Fremdenmiete Fr I2.
Montag: 7½ Uhr: Requiem von Sgambati unter Mitwirkung
des Muſikvereins.
Dienstag: 7 Uhr: „Maria Stuart: Schauſpiel von Schiller.
A 13, a6, Schülermiete braun 5.
15 (9) und 20 (9), Schülermiete gelb 5.
Donnerst.: 7 Uhr: „König Lcar”, Sondermiete 21 (9).
Freitag: 7 Uhr: „Die Boheme‟. Oper von Puccini. D 13.
Schauſpiel von Ibſen. F 13, f 7.
Kleines Haus.
Schauſpiel von Wedekind. Zuſatzmiete IK6.
Montag: 7 Uhr: Studentenſchaſt d. Techn. Hochſchule: „Katte‟.
Dienstag: Keine Vorſtellung.
Schülermiete rot 4.
Freitag: 8 Uhr: Dritter Abend des Drumm=Quartetts.
Pflanzen und Tiere”. (Vorverkauf: Montag.)
Die der Eb. Jugendgemeinſchaft angeſchloſſenen Bünde werden
auf Donnerstag, den 21. Februar, abends 8 Uhr, ins Gemeindehaus
der Kiesſtraße eingeladen. Frl. Hungar wird über die Bekämpfung
des Alkoholismus ſprechen. Dem Vortrag folgt eine Ausſprache. —
Der nächſte Jugendgottesdienſt findet vorausſichtlich am
Sonntag, den 2. März, in der Petrusgemeinde ſtatt. — Die Mitglie=
7,5 Uhr, ins Gemeindehaus der Johannesgemeinde ein. Der Eintritt
iſt frei. Zum Schluß wird fürs Licht geſammelt.
ſprechungen über gottesdienſiliche Fragen ſtatt, und zwar ſteht dieſes=
— Paulusgemeinde. Am nächſten Sonntag, abends 8 Uhr, findet
in einer Gemeindeverſammlung eine Fortſetzung der ſeitherigen Be=
Mittwoch: 7 Uhr: „Martha”. Oper von Flotow. Sondermiete mal die Frage der Konfirmation zur Verhandlung. Die Eltern
der Konfirmanden werden zu dieſer Veranſtaltung beſonders herzlich
eingeladen.
— Schloßgemeinde. Am nächſten Sonntag, den 17. Febr., abends
Samstag: 7 U.hr: Neu einſtudiert: „John Gabriel Borkmann”. 8 Uhr, veranſalten Männer= und Frauenverein einen Gemeindeabend
im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, bei dem auch Gäſte herzlich
will=
kommen ſind. Ein Vortrag mit Lichtbildern wird an heilige Stätten
Sonntag: 5½ Uhr: „Die Meiſterſinger von Nürnberg”. E 14. im Oſten führen und zum Abſchluß dann ein Feſtſpiel der
Jugendver=
einigung, mit ihren deutſchen Liedern, die Liebe zur Heimat ſtärken.
Es findet die übliche Tcebewirtung ſtatt. — Die Hauptverſammlung
Sonntag; Vorm. 11 Uhr: Vergnügliche Matinee von Hans des Frauenvereins iſt am Dienstag den 19. Februar, abends 6 Uhr,
Reimann. — Abends 7 Uhr: „Frühlings Erwachen”, die der Männervereinigung am Freitag, den 22. Februar, abends
8 Uhr, beide im Konfirmandenſaal im Schloß.
— Verein Volksküche, e. V. Würd’gen Armen helfen wollen und nicht
ausreichend helfend können, ſchmerzt niemand aufrichtiger und tiefer als
die Wohltäterinnen und die Wohltäter ſelbſt. Und zum Erreichen aus=
Mittwoch: 7 Uhr: „Was Ihr wollt”. Zuſatzmiete FIII6, reichender Kraft für die Wohltat betteln wollen und aus Beſcheidenheit
oder anderweiten Anſtandsgründen nicht betteln können, bedrückt nie=
Donnerst.: 7 Uhr: „Die Entführung aus dem Serail”. Oper mand mehr als dieſelben opferbereiten Helferinnen und Helfer. Aber in
von Mozart. Sondermicte 11 (9), Schülerm. grün 5. dieſem Widerſtreit der Gefühle über „Sein” oder „Aichtſein” iſt für das
bewegte Herz einzig entſcheidend die Dringlichkeit der Hilfe. Sie läßt
Samstag: 6½ und 8½ Uhr: Filmporträge: „Liebesleben der die mut gen Kämpfer alle ſeeliſchen Bedenken hintanſetzen und für ihr
ſelbſtloſes Vorgehen auf ein Verſtändnis von ſeiten der berufenen
Sonntag: Vorm. 11½ Uhr: Zweites Konzert des Darmſtädter Stützen vertrauen, wie ſie das heiß angeſtrebte Biel möglichſt erreichen
laſfen. Die Not verlangt die Tat. Die vorſtehenden Gedauken bewegen
Kammer=Orcheſters. — Abends 6 und 8 Uhr: Film= zurzeit den Vorſtand der Volksküche. Die Zunahme der Notlage in iue
vorträge: „Liebesleben der Pſlanzen und Tiere‟. mer eriſteren Daſeins= und Lebeusverhältniſſen verlangt immer gaößere
— Neueinſtudierungen im Heiſiſchen Landestheater. Las Bubuße der Verwaltung an tagtäglich herantreteiden Opfern für aus=
Heſſiſche Landestheater bereitet zurzeit ſolgende Aufführungen / nahmswueiſe Ermäßigung der Tarifſätze für Mittag= und Abendeſſen, die
vor: Im Schauſpiel: Ibſens „Fohn Gabriel Borc= rſchr4end wachſenden Ausgaben für den Betrieb im einfachſten
Haus=
bait, die Hohen Stuats= und Gemeindeſteuern für das eigene Him, die
man” und Kleiſts „Prinz von Homburg”; in der Oper: zurch die Höhe der Unkoſten der Erhebung unmögliche Einziehung der
die „Couperintänze” (llraufführung” und „Ariadne” Miiyliederbeitzäge, die beſonderen und hohen Unkoſten für Heizung und
von Nichard Strauß und „Hans Heiling” von Marſchner. Beleuchtung in ſtreuger Winterszeit u. a. m. — dieſes alles brngt fort=
* Die Thcaterausſtellung im Laudesmuleum. Die 2irettion geſetzi Rechuungen mit Zahlen, wie ſie aus den laufenden Einnahmen
nicht beſtritten werdere können. Alſo helfe, bitte, in dieſer Notlage der
des Landesmuſeums und die Generaldirektion des Heiſiſchen dauernden Sicherſtellung des Betriebs den Volksküch=, wer helfen kaun,
Landestheaters hatten zu einer Befühtigung der „Zhrateraus= ; eie Brufenen alle eingedenk der herzigen Fürbitte in dem Eingang des
ſtellung” in den Räumen des Landesmujeums auf geſtern nach= Schauſpiels, Wilhelm Tell” von Schiller: „Greif' an mit Gott! Dem
mittay eingeladen. Die Miniſter, der Präſident Adelung und / Rüchſten muß man helfen. Es kann uns allen Gleiches ja begegnen.”
mehrere Landtagsabgeordnete, Oberbürgermeiſter Dr. Gläſ=
— Hypothelengläubiger=Schutzverband. Landesgruppe Keſſen. Am
ſing und viele ſonſtige Intereſſenten waren der Einlavung 12. Febr., abends 8 Uhr, findet im Saalbau eine Verſammlung ſtatt,
gefolgt. Herr Dr. Freund begrüßre die Erſchienenen, hielt in der zur Regelung der Aufwertungsfrage in der 3.
Steuernotver=
ordnung Stellung genommen werden ſoll. Alle Anhänger der
Auf=
zunächſt einen nach Form und Inhait eine ſtarke literariſch= wertungsfrage, insbeſondere Hypothekengläubiger, Inhaber von
Le=
künſtleriſche Arbeit darſtellenden Vertrag über die Theater= bezw. bensverſicherungspolicen, Pfandbriefbeſitzer Sparkaſſeneinleger. Obli=
Bühnenkunſt im Allgemeinen und die Moderniſierung des Heſſie gationengläubiger ſind eingeladen. Angeſichts der ungemeinen
Wich=
ſchen Landestheaters durch Hartuns=Pilartz im Beſonderen, tigkeit der in Betracht kommenden Fragen darf ein reger Beſuch en=
Daran ſchloß ſich ein ausgedehnter Rundgang und Beſichtigung wartet werden.
der Ausſtellung, die in Einzelheiten ebenſalls durch Herrn Dr.
* Beſitzwechſel. Das Haus Rheinſtraße 35, früher Britania=
Freund grundlegend erläutert wurde.
Hotel, das bekanntlich an einen Ausländer verkauft war, iſt wie=
Im Kleinen Haus des Heiſiſchen Landestheaters
läuft Ende nächſter Woche
1256
der bislogiſche Portragsfilm
Liebeslehen der Mflanzen und Tiere
Vorverkauf Montag / Preiſe 30 Pfennig bis 4 Mark
— Schnurrbuſch=Quartett. Auf den heute abend 7½ Uhr
ſtattfin=
denden 3. Kammermuſikabend ſei hiermit nochmals hingewieſen. Das
Programm bringt Werke von Brückner, Neger und Dvorak. Karten
im Rleinen Haus.
— Film im Kleinen Haus. Als nächſten Filmvortrag bringt das
Heſſiſch= Landestheater einen vorzüglichen biologiſchen Film, dem als
dieſem Widgiſtreit der Gefühle über „Sein” oder „Nichtſein” iſt für das
zugrunde gelegt ſind. Die Aufnahmen ſind hervorragend gut gelungen,
und erläutern in vorzüglicher Art und Weiſe die verſchiedenartigen
Fort=
pflanzungseinrichtungen, wie ſie ſich in der Natur darbieten. Der Film
läuft im Kleinen Daus am 23., 24. und 25. Februar.
— Sektien Startenburg des Deutſchen und Oeſterreichiſchen
Alpen=
vereins. Im Mozartſaale hielt das Seitionsmitglied Herr Oberforſtrat
Guntrum einen Lichtbildervoitrag über gemenſam mit dem
Mit=
gliede Herrn Forſtrat Ruths ausgeführte Wanderungen in den
Dolo=
miten. Das Gebiet haben ſich jetzt habgierige Feinde zu eigen gemacht,
ſämtliche hier liegenden Schutzhütten, Einrichtungen uſw. ſind verloren
gegangen, aber, das wollen wir alle hoffen, wohl nicht für immer. Es
war ein Vortrag, wie ihn nur ein Bergſteiger in Worte kleiden kanu,
dem die Berge ans Oerz gewachſen ſind und der die erhabene Schönheit
der Berzwelt, wie ſie ſich auf Schnitt und Tritt in ſtets weehſelnden
Ge=
bilden bietet, für immer in ſich aufzunehmen vermag, ein Vortrag, der
die Sehnſucht nach den Bergen bei deuen, die ſie b’s jetzt noch nicht
ge=
ſchaut oder kennen gelernt haben, in ſtarkem Maße zu wecken verſtand.
Der reiche Beifall und das freudige dreifache „Berg Heil” geben dem
verehrten Sektionzmitgliede wohl Anlaß, in nicht allzu langer Zeit
wie=
der einen ſolchen Vortrag über ſeine zahlreichen Bergfahrten zu halten.
— Der Bund heimattreuer Lſtpreußen hielt am 14. d8. Mts, abends
8½ Uhr, im Eaale des Muſikvereins eine ſeiner, in den hieſigen
Lſt=
preußenkreiſen ſehr beliebten und ſtets gut beſuchten
Monatsverſamm=
lungen ab. Nachdem die Anweſenden einem Lichtb ldervortrag des Herrn
Oberleutnant v. Haagen über die das Schickſal der oſtpreußiſchen Heimat
entſcheidende Maſurenſchlacht mit Jntereſſe gefolgt waren, wurden in
dem gemütlichen Teil noch virl ſchöne Muſik= und G=ſangsvorträge
ge=
boten, ſodaß der Beſuch des Oſtpreußenabends wohl allen Te ’lnehmern
einige genußreiche Stunden im Kreiſe gleichgefinnter Landsleute geboten
hat. Der ſeit einem Jahr gegründete Buind bezweckt, neben einem
freundſchaftlich=geſelligen Zuſammenſchluß aller hieſigen Oſtpreußen in
erſter Linie gemeinſchaftlich mit den gleichen Organiſationen in allen
an=
deren Teilen Deutſchlands in Stunden der Gefahr die vom Reiche
abge=
trennte oſtpreußige Heimat mit Nat und Tat zu unterſtützen. Jede
ge=
wiinſchte Auskunft wird in der Geſchäftsſtelle, Photo=Epezialhaus,
Rhein=
ſtraße 19. gerne erteilt
— Muſikaliſcher Abend in der Jobannesgemeinde. Der 8. Abend.
den die Gemeinde der Güte des Herrn Aſſeſſor Kaiſer verdankt. fand
ſtatt und war Händel gewidmet. Der Vortrag zeichnete ein
anſchau=
liches Bild dieſes bewegten, an Kämpfen reichen Künſtlerlebens, dieſes
Mannes, der in ſeinem Weſen und ſeinem Stil ſo ganz deutſch blieb
und doch zugleich europäiſch war. Neben ſeine Heimat Halle und
Ham=
burg treten die großen Weltplätze Rom und London als
Wirkungs=
kreiſe. Lange iſt ihm die italieniſche Oper Ideal, für die er auch in
England wirkt. Schwere Kämpfe und Intrigen machen ihm hier das
Leben ſzuer. Die Konkurrenz echter Italiener, die ſein Anſehen
un=
tergraben, führt ihn auf engliſchem und iriſchem Boden zum deutſchen
Oritorium: „Der Meſſias entſteht in Dublin, Judas Makkabäus,
an=
geregt durch politiſche Wirren Schottlands, in London. Bis ins
Grei=
ſenalter bleibt ihm ſeine Schaffenskraft erhalten. Von der Art ſeiner
Muſik gab dann eine Reihe von Künſtlern treffliche Proben: „Herr
Konzertmeiſter Schnurrbuſch und Herr Kammermuſiker Jäger
ſpielten zwei Sonaten für zwei Violinen und Klavier kraftvoll und
ſchön, Frl. Aden zeigte in der Joſua=Arie, wie in der berühmten —
und ſchwierigen — „Nachtigall=Szene” mit Klavier und Flöte, eine
Rerbindung mit Farmer Tongebung und fahelhafter Koloratur, die zu
ſtürmiſcher Begeiſterung hinriß. In leßzterer trat faſt noch glänzender
die Virtuoſität des Derrn Kammermuſiker Geißler auf ſeiner Flöte
hervor, der außerdem mit einer köſtlichen Flötenſonate erfreute. Zwei
wueitere Arien aus Joſua ſang Herr Hager vom Landestheater voll
Innigkeit und prächtiger Leidenſchaft. Am Klavier ſaß Herr Kaiſer
und begleitete ſeine Künſtlerſchar mit Feingefühl und Kraft in echt
Händelſchem Stil. Der ſchöne Bechſteinflügel war wieder freundlicher
Weiſe von der Firma Karl Arnold zur Perfügung geſtellt
wor=
den. Zum Schluß dankte Herr Pfarrer Goethe in warmen Worten
den ſelbſtloſen Künſtlern ſir den außerordentlichen und erhebenden
Genuf. Er wies auch darauf hin, daß nächſtens die Stuttaarter
Alti=
ſtin Meta Dieſtel der Gemeinde von ihrer Amerikareiſe zum Beſten der
Deutſchen Kinderhilfe erzählen wolle. Der Kirchenchor veranſtaltet am
Anfang der Paſſionszeit ein Konzert. Nächſte Probe Donnerstag, den
21. Februar. Vollzähliges Erſcheinen dringend erwünſcht.
der in deutſchen Beſitz übergegangen. Herr Leonhard
Joeſt (Caſé „Oper”) hat das Haus mit dem Café „Bismarck”
käuſlich erworben. Den Verkauf vermittelte Herr Joſeph.
— Billiger Senntag im Zoologiſchen Garten zu Frankfurt. Am
Sonntag. den 17. Februar, iſt der Garten und das Aquarium während
des ganzen Tages zu halben Eintrittspreiſen zugänglich. Nachmittags
4 Uhr und abends 8 Uhr finden Sonderkonzerte ſtatt. Bei ſchönem
Wetter Reit= und Fahrbetrieb im Wäldchen.
— Zur 3. Steuernotverordnung. In Nr. 46 muß es auf Seite 2 bei
Mitteilung der 3. Steuernotverordnung 3. 10 von oben heifen: nicht
verbriefte Darlchen. Uuter nicht verbrieften Darlehen ſind ſolce
zu veuſtehen, über die eine Schuldurkunde nicht errichtet wurde.
n. Strafkammer. Grober Ausſchreitung gegen einen dortigen
Lehrer hat ſich der inzwiſchen erſt achrzehn Jahre alt gewordene
Fabrik=
arbeiter Ludwig Kaufmann aus Rüſſelsheim ſchuldig gemacht und
das von ihm angefochtene Schöffengerichtsurteil lautet wegen
Haus=
friedensbruch nebſt Beamtenbeleidigung auf 2 Wochen Gefängnis, ſowie
einige Milliarden Mark. Geldſtrafe. Angeblich war der Angeklagte der
Meinung, ſein Bruder werde als Schüler jenes Lehrers ſchlecht
behan=
delt, weshalb er, K., ſelbſt dem Uinmut darüber öffentlichen Ausdruck
verleihen wollte. Zu dieſem Bweck betrat er undefugt den Schulhof,
während der Lehrer mit der Klaſſe Turnübungen abhielt, ſtellte ſich
hinter die Schüler und erging ſich in beſchimpfenden, verhöhnenden und
aufhetzeriſchen Aeußerungen. Der ſo Geſchmähte merkte dieſe
Unver=
ſchämtheit zwar nicht unmittelbar, doch wurde ſie ihm von den darüder
entrüſteten Kindern mitgeteilt. Er hatte auch anfünglich erfolglos den
frechen Störer hinausgewieſen. Später kam es noch zu einem weiteren
Auftritt in der Schnle, weil der Vater des Angeklagten
überflüſſiger=
weiſe Partei nahm und ebenfalls ungebührlich auſtrat. Seine
Beru=
fung gegen die dafür erkanute Geldſtrafe zog der Vater zurück, und
die=
jenige des Angcklagten wurde verworfen, jedoch in Stattgabe der
ſtaats=
anwaltlichen Berufung die erwähnte Geldſtrafe noch auf 50 Goldmark,
evtl. 5 Tage Gefängnis, erhöht. — Nach 10jähriger, einwandfreier
Be=
ſchäftigung in der Opelſchen Fabrik zu Rüſſelsheim war der bisher
un=
beſtrafte Werkzuugmacher Georg Laun von da um geringen Vorteils
willen geſtrauchelt und hatte ſchwere Urhindenſälſchung in Tateinheit
mit Betrug verübt. Was er damit erlangte beſteht in etwa 70
Schrau=
benmuttern im Werte einiger Goldmark, und er verſchaffte ſie ſich durch
Täuſchung des Materialverwalters der Fabrik, indem er die von ſeinem
Werkmeiſter dafür geſchriebenen Anweiſungszettel, alſo Belege für die
Abrechnung, in höhere Stückzahl abäuderte und den Ueberſchuß für ſi.h
behielt. Er will lediglich auf Antrieb eines unbekanziten Kameraden zu
deſſen Nutzen gehandelt haben und wurde mit Zubilligung mildernder
Umſtände zu 2 Wochen Gefängnis verurteilk.
Lokale Veranſialtungen.
Oie Olerunter erſcheinenden Rotlzen ſind ausſchlleßlich als Kinweiſe auf Anzeigen m betrachten.
in kemem Falle irgendwie ale Beſprechung oder Krit.
Verband Heſſiſcher Regimentsbereine. Die
Be=
ſprechung ſämtlicher Vereinsvorſitzenden muß verſchoben werden; ſie
fin=
det nunmehr am 20. Februar, 8.30 Uhr abends, in der Vereinigten
Ge=
ſellſchaft ſtatt.
— Lichtbildervortrag. Am Sonntag abends 8 Uhr,
findet im großen Saale der Stadtmiſſion ein Lichtbildervortrag ſtatt,
in dem das Leben Jeſu gezeigt werden wird. In 67 Bildern werden wir
einen Einblick tun in dieſes idealvolle Leben. Wir ſehen ihn als Kind
im Stalle, in der Werkſtatt des harten Berufslebens, im Verkehr mit
den verſchiedenen Klaſſen der Menſchen, bis er zuletzt mit dem
herr=
lichen Reiche erſcheint, da Gerechtigkeit und Friede die Herrſchaft haben
werden.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V.,
In=
fanterielaſerne, Alexanderſtr. Sonntag, 17. Febr., abends 8 Uhr
fin=
det ein Willkommenabend für den neu eintretenden Sekretär, Herrn
V. Stoeltzner, ſtatt. Jedermann iſt herzlich dazu eingeladen.
— Die nächſte volkstümliche
Sonntagsmorgen=
muſik im Reglaymnaſium (Oberegierungsrat Grospietſch) iſt am
Sonntag, den 24. Februar, 11½4 Uhr. Frl. Margarete Albrecht
ſingt Lieder von Cornelius (Brautliederzyklus) und Hugo Wolf (Aus
dem „Italieniſchen Liederbuch”).
— Familiengeſchichtliche Vereinigung. Die
heſſi=
ſche Familiengeſchichtliche Vereinigung hält am Dienstag, den 19. d5.
Mts. im Staatsarchiv im Schloß, abends, ihre diesjährige
Hauutver=
ſammlung ab. Im Anſchluß daran wird Herr Archivrat Dr.
Herr=
mann über Vornamen berichten.
Vortrag. Der durch ſeine Arbeiten und Vorträge aus dem
Gebiete der geſunden und kranken Seelenkunde weit bekannte Arzt Dr.
med. Rhaban Liertz, deſſen Buch „Wanderungen durch das geſunde
und kranke Seelenleben bei Kindern und Erwachſenen” demnächſt in
dritter Auflage erſcheinen und jetzt in acht fremde Sprachen überſetzt
wird, iſt für einen Vortrag für Darmſtadt gewonnen. Der Vortrag
findet Donnerstag, den 21. Februar, abends 8 Uhr, im Saalbau ſtatt.
— Den Geiſt der Selbſtzucht zu wecken und zu pflegen,
hat ſich der „Deutſche Sittlichkeitsbund vom Weißen
Kreuz; (Geſchäftsſtelle in Nowawes bei Potsdam) zur Aufgabe
ge=
macht. Er betreibt ſeit mehr als 30 Jahren den Zuſammenſchluß von
Männern und jungen Männern zu Arbeitsgemeinſchaften (jetzt 900
Ortsgruppen) mit dem Ziel der ſittlichen Erneuerung unſeres
Volks=
lebens. Die hieſige Ortsgruppe bietet Gelegenheit, die A
Bundes kennen zu lernen und ladet, ille Männer zu dem
Sittlichkeitsvortrag am 22. Februar abends, Stadtniſſionsſaale,
ein. Herr Se retär Walter wird über ein zeitgemäßes
Mühlſtraße
Thema ſprechen.
Seite 6
Darmſtädier Tagblatt, Samstag, den 16. Februar 1924,
Rummer 47.
Dligtnaf=Geittatbe!
Graphik / Bronzen / Kunſtgewerbe
Antiquitäten
Kunſtſalon Sonnthal
Eliſabethenſtraße 28
Ankauf von Gemälden erſter Meiſter und Anflauſtäten.
Nur Qualitätswaren!
Schſechte Zeiten für die Landwirtſchaft.
Ende Dezbr. Ende Novbr. 13. Febr. 1913 1923 1924 Weizen (1 Zentner) 9,60—9,80 12,00—12,50 9.15—9,25 Roggen (1 Zentner) 8,00—8,15 11,00—11,50 8,00—8,50 Haſer (1 Zentner) 7.20—8,50 900— 9,37 700—7.15 Kartoffeln (1 Zentner) 1,75—2,00 3,00— 4,00 400—4,50 80—120 35—48* 70—74 130—150 45—58* 1,35 2.10 2,00—2,40 0,24 0,24 0.20—0.30 0,08 0,45 0,18—0,20 In einem Arzuel dieſer Zeitung vom 5. Januar d. J., der
unter der Ueberſchrift „Die nächſte Zukunft unſerer
Landwwirt=
ſchaft” veröffentlicht wurde, war bezüglich der Preisbildung der
landwirtſchaftlichen Produkte der Satz ausgeſprochen worden,
„daß ſich die Preiſe ſicher, wenn auch unter
tem=
porären Schwankungen, den Weltmarktpreiſen
voll anpaſſen werden”. Wie raſch ſich dieſe Anpaſſung
nach der Einführung der Rentenmark als ſtabiles Zahlungsmittel
vollzogen hat, das erkennt man aus der nachfolgenden
Zuſam=
menſtellung. Es koſteten in Goldmark in Frankfurt:
Rinder (1 Zentuer
Schlachtgewicht) 60—100
Schweine (dito)
Butter (1 Pfund)
Milch (1 Liter)
Cier (1 Stück)
* Ende Januar.
Vergleicht man die jetzigen Preiſe mit den Weltmarktpreiſen, ſo
kann man feſtſtellen, daß bei Getreide der Weltmarlipreis erreicht
iſt, bei Fleiſch bzuv. Vieh ſtehen ſie unter demſelben, und nur bei
Molkereiprodukten und Ciern ſtehen ſie zurzeit noch zum Teil
über dem Weltmarktpreiſe. Es kann aber keinem Zweiſel
unter=
liegen, daß auch hier die Anpaſſung noch ſtattfinden wird. Ja,
wir werden mit der Ausſicht zu rechnen haben, daß die Preiſe —
auch auf dem Weltmarkt — nach unten neigen werden, weil die
Weltproduktion, beſonders in Getreide, den Bedarf nicht nur
deat, ſondern überſteigt. Das Angebot aus Aus= und Inland
drückt überall auf die Preiſe; ſoll doch im Januar d. J. ruſſiſcher
Roggen in Oſtdeutſchland zu 3—4 Goldmark per Zentner
angebo=
ten worden ſein. Ausländiſches Mehl wird in Weſtdeutſchland
an der ganzen Rheinſtraße vielſach niedriger angeboten, als wie
es unſere Mühlen liefern können.
Dieſe Situation gilt für jetzt. Wie wird ſich aber die Lage in
Zukunft ſtellen? Von Nordamerika iſt ein weiterer ſehr ſtarker
Preisdruck nicht zu befürchten, weil dieſe Gebicte ſelbſt mit hogen
Produktionskoſten zu rechnen haben; mehr ſchon von den
ſüd=
amerikaniſchen Staaten. Die Gefahr droht unſerer Landwirtſchaft
aber aus dem Oſten, beſonders aus den ruſſiſchen
Getreidebau=
gebieten. Darauf wies ſchon vor zwei Jahren in einem Vortrag
hier in Darmſtadt unſer beſter Kenner der Weltproduktion an
Getreide und Vieh, der kürzlich verſtorbene Profeſſor Dr. Dade,
hin. Er meinte damals, für die nächſten drei bis vier Jahre ſei
keine Gefahr von dort her zu befürchten, weil dieſes große Reich
zunächſt ſeine Landwirtſchaft wieder aufbauen müſſe und mit ſich
ſelbſt zu tun habe. Dade hat ſich damals geirrt, er würde heute
zugeſtehen müſſen, daß, wenn Rußland in dieſem Jahre eine gute
Getreideernte erhält, die Gefahr einer Ueberſchwemmung
Deutſch=
lands mit rüſſiſchem Getreide nahe bevorſteht. Nußland kann,
wird und muß aber ſeinen Ueberſchuß an landwirtſchaftlichen
Produkten ſo billig abgeben, wie ſie die deutſche Landwirtſchaft
nicht produzieren kann. Der extenſiv wirtſchaftende Landwirt
pro=
duziert immer billiger, wie der intenſiv wirtſchaftende. Dieſe
Wirtſchaftsweiſe iſt aber nur bei billigem Boden und bei einer
niedrigeren Kulturſtufe der Bevölkerung möglich. Unſere
Land=
wirtſchaft wird alſo ſicher einem zunehmenden Preisdruck ihrer
Erzeugniſſe ausgeſetzt ſein, ſie wird mit Preiſen
rech=
nen müſſen, bei denen ſie heute mit Verluſt
ar=
beitet.
Die Folgen einer ſolchen Entwicklung für unſere
Landwirt=
ſchaft muß man ſich klar machen: ſie bedeuten eine vollſtändige
Unrentabilität, und ſie müſſen zu einer ähnlichen Kriſis führen,
wie ſie unſere Lazidwirtſchaft in den 8Der und 90er Jahren des
Empfeble ſunges, ichtes
Rindfleiſch po. 60 pfg.
Hammelſleiſch . . . . . Pfd. 50 u. 60 Pfg.
Kalbfleiſch . . . . . . . . . p. Pfd. 84 „
Hackſleiſch
80
Ochſenwürſichen ..
„ 90 „
Selbſtausgel. S. Fett ... „ 60
Friſche u. geſ. Zungen ... „ 1.00 M.
L. Landau
Alexanderſtraße 11 . Tel. 2077
vorigen Jahrhunderts durchgemacht hat. Wir hatten in dieſer
kritiſchen Zeit, die als die Zeit der Notlage der deutſchen
Land=
wirtſchaft bezeichnet wird, beiſpielsweiſe folgende Getreidepreiſe:
Alſo erſt in den erſten Jahren des lauſenden Jahrhunderts
ſetzte erſt langſam, dann raſcher eine Steigerung der
Getreide=
preiſe, beſonders aber auch der Viehpreiſe ein, die eine
Geſun=
dung unſerer Landwirtſchaft herbeiführte.
Die Lage der Landwirtſchaft war in der fraglichen Zeit eine
titefraurige, und wer ſie mit durchgemacht hat und ſehen mußte,
wie häufig oft recht tüchtige und fleißige Landwirte den
Schwie=
rigkeiten im Kampfe um die Exiſtenz erlagen, der kann nur
wün=
ſchen, daß wir nicht ähnlichen Zeiten wieder entgegengehen. Wer
ſich ein Bild von der damaligen Lage unſerer Landwirtſchaſt
machen will, dem ſei empfohlen, Einſicht zu nehmen in die von
dem heiſiſchen Miniſterium damals veranſtaltete und in zwei
ſtar=
ken Bänden veröffentlichte Enquete über die Lage der
Landwirt=
ſchaſt in Heſſen. Sie wurde in 1823 begonnen und in 1387
ver=
öffentlicht. In einem Separatband ſind auf S. 87 die Vorſchläge
zur Beſſerung der Zuſtände zuſammengeſtellt. Die Vorſchläge
ſind ſolche, welche in dem Grundſatz der Selbſthilfe wurzeln
(Verbeſſerung der Technik) und andere, welche auf Staatshilſe
baſieren. Wenn auch manche der gemachten Vorſchläge
unter=
deſſen ganz oder zum Teil durchgeführt worden ſind, andere
in=
ſolge der geänderten Lage der heutigen Landwirtſchaft als nucht
in Frage kommend angeſehen werden müſſen, ſo bieten ſie doch
reiche Anregung und Belehrung für die kommenden Zeiten.
Die Landwirtſchaft kann und muß ſich jetzt für die
kommen=
den ungünſtigen Zeiten vorbereiten, ſie muß ſich rüſten, um
den=
ſelben gewachſen zu ſein. Die Förderung der landwirtſchaftlichen
Technik, ſo die Verbeſſerung des Feld= und Wieſenbaus nach
allen Seiten, Hebung der Viehhaltung einſchließlich des
Molkerci=
weſens, Verbeſſerung der Betriebsweiſe; dann noch weitere
Aus=
dehnung des Genoſſenſchaftsweſens (Kredit= und Konſumvereine,
Produktionsgenoſſenſchaften), Hebung der Fachbildung, raſchere
Durchführung der Feldbereinigung uſw.
Bei den ſtaatlichen Maßnahmen wird die Einführung von
Schutzzöllen auf landwirtſchaftliche Produkte, in erſter Linie auf
Getreide, bald in den Vordergrund bei dem Kampf der
Landwirt=
ſchaft um ihre Exiſtenz treten. Fallen die Preiſe der
landwirt=
ſchaftlichen Produkte unter eine geiviſſe Höhe, dann iſt nicht nur
die Landwirtſchaft gefährdet, ſondern der Staat ſelbſt verliert
die Grundlage ſeines Aufbaus. Die Frage der Errichtung von
Schutzzöllen muß dann, gerade wie in jener kritiſchen Periode
des vorigen Jahrhunderts, von ſelbft in den Vordergrund treten.
Der Kampf um ſolche Schutzzölle wird dann nicht leicht ſein, weil
der Landwirtſchaft die Sympathie, die ſie in vielen Kreiſen der
anderen Berufe hatte, leider faſt vollſtändig verloren gegangen
iſt. Auch fehlt heute eine ſo prominente Perſönlichkeit, wie ſie
jene Zeit in Bismarck haite.
Die Landwirtſchaft geht allen, dieſen ſicher bevorſtehenden
Kämpfen in einer zweiſellos eigenen, nicht ungünfttgen Poſition
entgegen: eine große Anzahl der landwirtſchaftlichen Betriebe
ſteht techniſch auf hoher Stuſe (nicht alle), das Betriebskapital iſt
vervollkommnet und erhöht, die Hypotheken und ſonſtigen
Schul=
den ſind beſeitigt bzw. abgetragen, und ihre Leiſtungsfähigkeit iſt
gegen jene kritiſche Zeit vielſach verdoppelt. Die Landwirtſchaft
hat ſtarke Berufsorganiſationen. Jetzt wird es ſich nun darum
handeln, daß ſie ſich nicht unterkriegen läßt.
Oekonomierat Leitbiger.
Staatspolitiſche Tagung der Zentralſielle
für Volksbitdung
Die Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung und Jugendpflegs
in Heſſen veranſtaltet am 23. und 24. Februar d. Js. im Sitzungsſaak
des Landtags in Darmſtadt einen ſtaatspolitiſchen Kurſus über das
Generalthema „Die innerpolitiſchen Fragen
Deutſch=
lands‟. Dieſes Hauptthema wird in vier Einzelvorträgen von
ein=
undeinhalbſtündiger Dauer behandelt. Der genaue Plan iſt folgender:
Samstag, den 23. Februar, vorm. 11 Uhr: „Die hiſtoriſchen
Fun=
damente des deutſchen Staatsweſeus”. Nachmittags 5½ Uhr: „Die
Kriſis des Staates”. (Partcien. Verwaltung, Wirtſchaft.) Sonntag,
den 21. Februar, vorm 9½ Uhr: „Die ſoziale und kulturelle Struktur
der deutſchen Geſellſchaft‟. Nachmittags 2½ Uhr: „Die Formkrafte der
deutſchen Erneuerung”. — Referent iſt der bekannte Schriftſteller und
hochangeſehene Dozent an der deutſchen Hochſchule für Politik, Herr Dr.
Theodor Heuß in Berlin. Es darf verſichert werden, daß
hierdurch Gelegenheit geboten iſt, eine höchſt bedeutende Perſönlichkeit
von umfaſſendem Wiſſen und glänzender Rednergabe ſprechen zu hören.
Es wäre deshalb zu wünſchen, daß recht viele Teilnehmer zu dieſer
Tagung erſchienen. Denn eine ſolihe Möglichkeit einer ernſten
Ver=
tiefung der ſtaatsbürgerlichen Einſicht dürfte wohl ſelten geboten ſein.
Es bedarf wohl keiner näheren Begründung, daß uns die
Veran=
ſtaltung dieſer bedeutſamen ſtaatspolitiſchen Tagung nur möglich iſt,
wenn durch das Zuſammenwirken aller Teilnehmer die erheblichen
Koſten gedeckt werden. Darum wird man es wohl allgemein verſtehen,
wenn wir mitteilen, daß die Teilnahme diesmal nur gegen Entrichtung
einer Hörergebühr von 3 Mk. geſtattet werden kann. Wir ſind
aber der frohen Zuverſichnt, daß die heſſiſchen Volksbildner, die ja
wiſſen, daß wir nur Erſtklaſſiges und beſonders Wertvolles bicten, gern
bereit ſind, dieſes kleine Opfer zu bringen, um das Zuſtaudekommen
dieſer notwendigen Tagung zu ermöglichen. Wir bitten daher alle
die=
jenigen, die bereit und in der Lage ſind, an der ſtaatspolitiſchen Tagung
teilzunehmen, uns das ſofort mitzuteilen. Es empfiehlt ſich, mit der
Anmeldung gleich den Betrag von 3 Mk., wenn irgend möglich,
mitzu=
ſchicken. Nach Eingang der Hörergebühr wird dann alsbald eine
Teil=
nehmerkarte überſandt. — Es ſei nicht unterlaſſen, noch
dar=
auf hinzuweiſen, daß wir zu dieſer ſtaatspolitiſchen Tagung nicht nur
die berufsmäßigen Volkserzieher im engeren Sinne erwarten, daß es
uns vielmehr ſehr wüinſchenswert erſcheint, wenn die führenden
Per=
ſönlichkeiten auch aus den Kreiſen der Politik, der Preſſe, der
Verwal=
tung. des Handels, der Induſtrie der Landwirtſchaft und des
Gewerbe=
ſtandes ſich an ihr beteiligen. Juriſten, Aerzte, Ingenieure,
Gewerk=
ſchaftsführer uſw., ſi= alle ſollten teilnehmen; denn der Staat braucht
zu ſeiner Geſundung die Mithilfe und Mitarbeit aller dieſer Kreiſe.
Wir bitten daher herzlich, daß man auch in dieſen Kreiſen unſere
Ein=
ladung ernſtlich beachntet und ſich in recht großer Zahl zur
Teil=
nahme an dem ſtaatspolitiſchen Lehrgang entſchließt. — Ich bitte recht
eindringlich, mit der Anmeldung nicht bis kurz vor dem Termin der
Veranſtaltung zu warten, denn das erſchwert die Arbeit unliebſam.
Darmſtadt, den 14. Februar 1924. Heinrich Hafſinger.
Mathildenplatz 17, Telephon 513.
Aus den Partelen.
— Dentſche Volkspartei. Es war unſere Abſicht, in der
kommenden. Woche in einer öffentlichen Verſammlung zur
Auf=
wertungsfrage Stellung zu nehmen. Mit Rückſicht auf eine
geplante gleichartige Veranſtaltung des hieſigen Schutzverbandes der
Hypothekengläubiger, bei der Herr Oberlandesgerichtspräſident Dr.
Beſt ſprechen wird, haben wir, nachdem eine entſprechende Bitte uns
gegenüber geäußert wurde, von unſerer Verſammlung Abſtand
ge=
nommen. — Wir möchten jedoch unſere Parteffreunde hiermit
aus=
drücklich auf die öffentliche Veranſtaltung des Schutzverbandes
hin=
weiſen, bei der auch ein Vertreter unſerer Partei zur
Aufwertungsfrage das Wort ergreifen wird.
Näheres wird noch durch die Tagespreſſe bekannt gegeben.
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Daimſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Februar 1924.
Seite 3.
Aus Heſſen.
* Griesheim, 14. Febr. Zur Behebung der
Arbeits=
loſigkeit läßt die Gemeinde groß angelegte Aulturarbeiten
aus=
führen. Mit den Arbeiten iſt bereits begounen worden.
II. Eberſtadt, 15. Febr. Gemeinderatsſitzung. Die
Ge=
meinde verlangt von dem Pächter der Gemeindejagd, Molnar=
Frank=
furt a. M., die Crhöhung der Jagdpacht für das Jahr 1924t auf 4000
Mark, einem Betrage, der dem der Vorkriegspacht entſpricht. Der
Pächter erklärte ſich mit der Feſtſetzung der Paicht auf dieſe Höhe
ein=
verſtanden, knüpfte daran aber die Bedingung, daß ihm die Gemeinde
die gauze Jagd oder auch nur den Jagdbogen öſtlich der Darmſtädter
Straße auf weitere ſechs Jahre zum gleichen jährlichen Pachtpreis
überlaſſen ſolle. Dieſes Anſinnen lehnte der Gemeinderat aus grunde
ſätzlichen Erwägungen heraus ab und hielt im übrigen an ſeiner
For=
derung ſeſt. — Die Verwaltung beantragte die Erhöhung der
Ver=
ſicherungsſumme für Sachſchaden bezüiglich der bei der
Haftpflictgeſell=
ſchaft Frankfurt a. M. beſtehenden Haftpflichtverſicherung. Der
Ge=
meinderat ſtimmte der Erhöhung der Verſicherungsſumme auf 25 000
Goldmark zu. In der Schadenerſatzſache Scuhmann=Villenkolonie
ſol=
len weitere Erhebuugen angeſtellt und g. F. mit dem Genannten zum
Zwecke gütlicher Regelung in Verbindung getreten werden. (
Bekannt=
lich explodierte an einem Auguſt=Sonntagmorgen des Vorjahres in dem
Anweſen des Schuhmann ein Badeofen, wodurch erheblicher Schadeu
angerichtet wurde. Der Betroffene führt die Exploſion auf eine
Feuer=
wehrübung n der Villenkolonie an jenem Morgen zurück wodurch bei
den ar ſich ungenügenden Waſſerdruckverhältniſſen dortſelbſt die Nöhren
des Badeofens leergelaufen und ſo das Ungluck herbeigeführt worden
ſein ſoll) Der Holzbeſtand auf dem von der „Holkar” erworbenen
Gemeindegelände wird, da gengunte Firma dieſen ſelbſt nicht
überneh=
men will, der Hoch= und Tiefbaugeſellſchaft zum Preiſe von 500 Gmk.
überlaſſen. Bezüglich der ſtrittigen Gaspreisfeſtſexung teilte das
Gas=
werk mir, daß es nach den ergebnisloſen Verhaudlungen mit der
Ge=
meinde das Schiedsgericht angerufen habe. Fur die Geineinde ſoll Herr
Kuckuk=Heidelberg mit dem Amte eines Schiedsrichters betraut werden.
Die Entſcheidung des Miniſteriums des Innern wegen Abtretung des
ſtaatlichen Siedlungsgeländes am Lämmchesberg an die Gemeinde nebſt
den Bedingungen, die dafür maßgebend ſein ſollen, ſowie der von dem
Miniſterium feſtgelegte Vebauungsplan werden, nachdem Vorberatung
im Bauausſchuß erfolgt iſt, zunächſt dem Bauverein zur Stellungnahme
überwieſen. Den Bauluſtigen ſoll in 1924 Rundholz in den folgenden
Mengen zur Verfügung geſtellt werden: 1. für die Erſtellung einer
Wohnung 15 Kubikmeter, 2. für die Erſtellung einer weiteren der
Ge=
meinde zur Verfügung zu ſtellenden Wohnung weitere 10—25
Kubik=
meter, und zwar die Hälfte der Mengen aus der dritten und die andere
Hälfte in 4. und 5. Klaſſe. Als Tarifpreis für dieſes Holz wird ein
Preis von 27 Mk. pro Feſtmeter für 3. und von 18 Mk. p. Fm. fur die
4. und 5. Klaſſe feſtgeſetzt. Ueber die Abgabe des Holzes an die
Bau=
luiſtigen ſollen beſondere Verträge abgeſchloſſen werden. Der Cntwu=f
eines ſolchen Vertrags ſindet Zuſtimmung. Das Baugeſuch des Joſef
Pleſer wegen Errichtung einer Wagenhalle in der Pfungſtädter Straße
findet Genehmigung unter der Bedingung, daß der Neubau verputzt
wird. Dem Antrag des Schwimmpereins, der die Vergrößerung und
einen moderneren Ausbau des Gemeinde=Schwimmbades zum
Gegen=
ſtande hat, ſteht der Gemeinderat durchaus ſynpathiſch gegenüber,
nach=
dem er ſich im Vorjahre aus eigener Initiative ſchon eingehend mit
dieſer Frage beſchäftigt und den Ausbau und die Erweiterung in dieſem
Jahre bereits ins Auge gefaßt hatte. Cs wird beſchloſſen, wegen
An=
kaufs des notwendigen Geländes ſofort in Verhandlungen mit dem in
Betracht kommenden Beſitzer einzutreten. Inzwiſchen ſoll ein Plan
ausgearbeitet und vorgelegt werden, worauf dann Weiteres veranlaßt
werden ſoll. Das Baugeſuch des Nobert Lohmann in der Villenkolonie
wird genehmigt. Nachdem Chriſtian Dehmer 4. ſein Angebot auf einen
Betrag von 6500 Mk. rednziert hat, beſchlieſt der Gemeinderat den
An=
kauf des Anweſens einſchließlich der beiden Grundſtücke und des
Ge=
ländes an der Seeheimer Straße. Die auf Martini d. Js. leihfälligen
Wieſen im Woog wird die Gemeinde nach Ablauf der Pachtzeit in eigene
Regie nehmen und das Futter jſährlich auf dem Stand verkaufen. Ein
Antrag der Ortsgruppe Eberſtadt des Heſſiſchen Bauernbundes, betr.
Eitz und Stimme für einen ihrer beiden Gemeindevertreter im
Finanz=
ausſchuß, führte infolge ſeiner eigenartigen ſchwulſtigen Begrundung
zu einer ſcharfen Debatte zwiſchen den Gemeinderäten Gärtner und
Mahr. Ein Antrag des Erſtgenannten, wegen des Antrags eine
Ver=
ſtändigung mit den bürgerlichen Gemeinderatsfraktionen zu ſuchen,
wird angenommen. Hierauf geheime Sitzung.
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Roßdorf, 15. Febr. Am kommenden Sonntag, den 17. Februar,
abends 84 Uhr, veranſtaltet unſer Epangeliſcher Bund in
der Kirche zur Feier von Luthers Todestag einen Gemeindeabend, zu
dem jedermanu eingeladen iſt. Den Vortrag über „Luther im Kreiſe
ſeiner Familie” hält der Vorſitzende des Heſſiſchen Landesvereins des
Evang. Bundes Pfarrer D. Waitz=Darmſtadt. Muſikaliſche und
deklamatoriſche Vorträge bilden den Rahmen der Veranſtaltung. Am
ſelben Tage ſpricht nachmittags um 3 Uhr in unſerem Gemeindeſaal
Landesjugendpfarrer, Zentgraf zu unſeren Jugendvereinen über die
Frage: „Worauf kommt es bei unſerer evangeliſchen Jugendſache an?”
A. Aus dem oberen Gerſprenztal, 15. Febr. Nach einer
Mit=
teilung der oberſten Juſtizbehörde beabſichtigt man das
Amts=
gericht in Reichelsheim aufzuheben. Es wurde den
Gemein=
den des ſeitherigen Gerichtsbezirks Reichelsheim freigeſtellt, Wünſche
wegen Zuteilung zu einem der benachbarten Gerichtsbezirke (
Rein=
heim, Fürth und Höchſt) zu äußern. Die Bürgermeiſter der
betreffen=
den Gemeinden hielten daher unlängſt wegen dieſer äußerſt wichtigen
Sache eine Beratung und kamen überein, Schritte gegen den
drohen=
den Abbzu zu unternehmen, da er ſchwvere Nachteile für die betroffene
Bevölkerung zeitigen würde. Denn die meiſten Orte dieſes Bezirkes
liegen abſeits der Bahn, und die Bewohner haben ohnedies ſchon
längere Wegſtrecken zu Fuß u
ie ihre Geſchäfte
am Amtsgericht Reichelsheim erledigen wollen. Der Zeitverluſt wäre
aber noch viel größer, wenn die Orte einem der oben genannten
Amts=
gerichte zugeteilt würden. Auch für das Geſchäftsleben des
Gerichts=
ortes Reichelsheim ſelbſt bedeutete es eine ſehr große Einbuße, wenn
der Plan ausgeführt werden ſollte, denn dieſer Ort bildet den
Mittel=
punkt für das Oſterner, Gumpener und obere Gerſprenztal und
dar=
über hinaus. Die Bürgermeiſter der betreffenden Dörfer haben nun
Liſten für die Erhaltug des Amtsgerichts Reichelsheim in Umlauf
geſetzt, in die ſich die Bürger ausnahmslos einzeichnen.
— Reichelsheim i. L., 15. Febr. Wintervergnügungen.
Eine große Reihe von Verguügungen hat der heurige Winter für
unſeren Ort gebracht, und noch wetteifern die verſchiedenen Vereine
und Gaſtwirte in dieſer Beziehung miteinander. Jeden Samstag oder
Sonntag findet eine Abendunterhaltung mit theatraliſchen und
muſika=
liſchen Darbietungen ſtatt.
X Winterkaſten b. Lindenfels, 15. Febr. Unfall. Beim
Han=
tieren mit einem Nagel, den er entzwei ſchlagen vollte, flog einem
Knaben das eine Nagelſtück direkt ins Auge. Die Verletzungen an dem
einen Auge ſind ſo ſchwerer Natur, daß es wohl kaum gerettet werden
kann.
A. Aus dem Kreiſe Erbach, 15. Febr.
Vrotpreisverbilli=
gung. Eine für die Nichtſelbſtverſorger erfreuliche Mitteilung ließ
der Kommunalverband bekanntgeben. Die ſeitherigen Brotkarten waren
mit zehntägiger Spanne für die Ausgabe des Markenbrotes im
Ge=
wicſt von 1800 Gramm verſehen. Mit Wirkung vom 10. d. M.
wur=
den jedoch auf Anregung des „Verbraucher=Ausſchuſſes beim
Kommu=
nalverband” Brotkarten mit nur ſiebentägigen Terminen ausgegeben.
Dieſe Maßnahme ermöglicht es den Verbrauchern, mit geringen
Aus=
nahmen auf das freie Brot zu verzichten. Dieſes wiegt nur 1600
Gramm und koſtete bisher 60 Pfg., jetzt iſt deſſen Preis auf 55 Pfg.
herabgeſetzt, während das Markenbrot wie ſeither noch 50 Pfg. koſtet.
Wie man hört, haben die Bäcker ſo viel freies Mehl, daß ſie auch das
freie Brot recht wohl 1800 Gramm ſchwer backen könnten.
— Kleeſtadt, 15. Febr. Am kommenden Sonntag, den 17. d. M.,
hält Herr Direktor Haſſinger von Darmſtadt, der Leiter der
Zentralſtelle zur Förderung der Vollsbildung und Jugendeflege in
Heſſen, nachmittags um 3 Uhr in der evangeliſchen Kirche zu
Aleeltiad: Nr ie artige GEe,
einen jedermann unentgeltlich zugänglichen öffentlichen Vortrag
über das zeitgemäße Theing: „Deutſchlands innere
Er=
neuerung”. Die geſamte Bevölkerung ſener Gegend, insbeſondere
auch die erwachſene männliche und weibliche Jugend, ſotvie die
fämt=
lichen Vereine der umliegenden Ortſchaften ſind zur Teilnahme an
dieſer Vortragsverſammlung herzlich eingeladen und hierdurch nu
möglichſt zahlreiches Erſcheinen gebeten.
Münſter bei Dieburn, 16. Febr. Ein ſchwerer unglücksfall
ereignete ſich geſtern nachmittag. Der auf der Grube Meſſel beſchüftigte
66jährige Georg Groh ſtürzte ſo unglücklich von einer Leiter, daß er
einen Schädelbruch erlitt. Man trug den Schwerverletzten bewußtlos
von der Unfalſtelle. An ſeinem Aufkonmen wird gezweifelt.
B. Gernsheim, 15. Febr. Am heutigen Tage wurde die Feld=
und Waldiaad der Gemeinde Gernsheim verſteigert, und zwar in
ſechs Bezirken. Die Jagd wurde auf ſechs Jahre verſteigert, und zuar:
1. Bezirk Los Nr. 1 8550 Gmk., 2. Bezirk Los Nr. 2 3000 Gmk., an
Herrn Auguſt Kunz=Manuheim, 3. Bezirk Los Nr. 3 7150 Gmk. und
4. Bezirk Los Nr. 4 5150 Gmk. an Gerrn Bürgermeiſter Ernſt Wetzel=
Alsheim (Rheinheſſen), 5. Bezirk Los Nr. 5 1100 Mk. an Herzn Peter
Kraft=Bruchhof bei Gernsheim, 6. Bezirk Los Nr. 6 950 Gmk. an
Gebr. Böttiger=Biebesheim. Geſamterlös 25 700 Goldmark. — Die bei
dem Gernsheimer Haferdiebſtahl beteiligten Perſonen ſind heute
vem Schöffengericht hier zu drei bis vier Monaten Gefängnis nebſt
Koſten verurteilt worden.
CAlzey, 15. Febr. Produktive
Arbeitsloſenfür=
ſorge. Zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit ſchreibt die
Stadtver=
waltung größere Umbauten und Kanalanlagen aus.
Aus dem Kreiſe Büdjugen, 15. Febr. Uns wird geſchrieben: In
der letzten Woche wurden von mehreren Ortsgruppen der Deutſchen
Vollspartei in unſerem Kreiſe öffentliche Verſammlungen veranſtaltet,
für die Herr Generalſekretär Kollbach aus Darmſtadt als Redner
ge=
wonnen war. Die Verſammlung in Altenſtadt ſah den größten
dor=
tigen Saal nahezu voll beſetzt. Herr Kollbach ſprach über Reichs= und
Landespolitik; er verſtand es, aus den politiſchen Geſchehniffen der
letz=
ten Jahre, und namentlich auch der Gegenwart, ein überſichtliches Bild
der großen Zuſammenhänge zu zeichnen. Bei Schilderung der Lehren
der Zeit wußte Herr Kollbach aus ſeinen zahlreichen Zuhörern neue
Freunde für die Politik der Deutſchen Volkspartei zu gewinnen. Dem
ſebhaften und wiederholten Beifall am Schluß des Vortrags gab Herr
Dr. Ohly als Leiter der Verſymmlung mit herzlichen Dankesworten
noch beſonderen Ausdruck. Trotzöem die Verſammlung auch von
Ver=
tretern anderer Parteien zahlreich beſucht war, ſchien es dieſen doch
nütz=
lich zu ſein, von der gebotenen Ausſprache keinen Gebrauch zu machen.
Die Mitglieder der Ortsgruppe blieben nach dem Vortrag in ſtattlicher
Anzahl noch zu einer vertraulichen Ausſprache zuſammen, die einen
außerordentlich anregenden Verlauf nahm. Herr Kollbach nahm
Gele=
genheit, wiederholt u. a. zu Fragen der Organiſation im dortigen
Be=
zirk und zu den Aufgaben des kommenden Wahlkampfes Stellung zu
nehmen. Als Ergebnis der Veratungen, die unter der anregenden Lei=
de Bochebenden Baolſetelelit enses Ken Gensrafeinun
ſtattfinden: Herr Kollbach wurde gebeten, bei dieſer Gelegenheit die
Anſprache zu halten. — In Büdingen ſprach Herr Kollbach am
folgenden Abend in einer bis auf den letzten Platz beſuchten
Verſamm=
lung, die von dem dortigen Ortsgruppenvorſitzenden der D.V.P., Herrn
Müller=Thüring, geleitet wuurde. Auch hier wurde den zweiſtündigen
Ausführungen des Redners überaus reicher Beifall gezollt. — Die
Vertreter der Organiſationen der DV.P. im Kreiſe Büdingen
trafen ſich vorletzten Sonntag zu einer gut beſuchten Tagung in
Stoc=
heim. Der Vorſitzende des Kreisverbands, Herr Amtsgerichtsrat Muhl
aus Nidda, leitete die mehrſtündigen Beratungen, die einen vertraulicheit
Charakter trugen. Generalſekretär Kollbach erſtattete ein ausführliches
Referat über die politiſche Lage im Reich und in Heſſen, an das dann
die Ausſprache anknüpſte. Sie legte Zeuguis ab für die Einmitigkeit
und Geſchloſſenheit der Partei. — Einen breiten Naum der Tagung
nahm die Beſprechung über die Organiſation des Wahlkampfes in
Au=
ſpruch. In der nächſten Zeit ſollen weitere Verſammlungen veranſtaltet
werden, in denen Herr Kollbach ſprechen wird.
O Nieder=Wöllſtadt (Wetterau), 13. Febr. Todesſall. Der
älteſte Einwohner des Ortes, Gaſtwirt Friedrich Bauſch, iſt im Alter
von 82 Jahren geſtorben.
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[ ← ][ ][ → ]Rummer 47.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Februar 1924.
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Reich und Ausland.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Februar 1924.
Rummer 47.
Aus der Reichshauptſtadt.
Am Königstor vor der Bartholomäuskirche befindet ſich ein
Denkmal für den Freiherrn von Blomberg, der hier am 20.
Februar 1813, alſo vor nunmehr 111 Jahlen, al3 erſtes Opfer der
Be=
freiungskriege von den Frauzoſen erſchoſſen wurde. Freiherr von
Blom=
berg, der früher preußiſcher Offizier war, ſtand 1813 in ruſſiſchen
Dien=
ſten. Als am 20. Februar 1813 Teile des ruſſiſchen Heeres vor den Toren
Verlins erſchielen, drang ein Trupp Koſaken in die Stadt ein und
über=
rannte die ſich ihm eutgegenſtellende flanzöſiſche Reiterei. Nuſſiſche
Ar=
tillerie beſchoß die Stadt. Oberſt von Tettenborn hatte den Leutnant
von Blomberg an den Major von Beuckendorff mit dem Befehl entſandt,
das Königstor anzugreifen. Fre herr von Blomberg ſetzte ſich an die
Spitze der vordringenden Koſaken und fiel, durch das Feuer der
frau=
zöſiſchen Torwache von mehreren Kugeln durchbohrt, als erſtes Opfer bei
dem Kampfe um die Befreiung Berlins von der franzöſiſchen
Gewaltherr=
ſchaft. Das Deukmal für Blomberg, ein früher an dr alten damaligen
Mauer vor der Vartholomäuskirche, wo der tapfere Offizer den Tod
fand, befindlicher Denkſtein, wurde 1913 anläßlich der 100jährigen
Wie=
derkehr ds Todestages Blombergs durch ein mit einem Ritterhelm
ge=
kröntes Steinpoſtament erſetzt, das in den Anlagen vor der Kirche ſaht.
Als Inſchrift ſtehen auf dem Poſtament die Worte: „1813 fiel als erſtes
Opfer in den deutſchen Freiheitskämpſen Freihem Alexander von
Blom=
berg, geboren zu Jgenhauſen=Lippe, am 31. Januar 1788, geſtorben hier
vor dem Königstor am W. F.bruar 1813.”
Die Leiche Blombergs trugen Berliner Bürger damals m ei
be=
nachbartes Haus und begruben ſie am nächſten Tage auf dem alten
Geor=
genkirchhofe am Königstor.
Automobilunfall des Prinzen Friedrich Sigismunb.
Prinz Friedrich Sigesmund von Preußen fuhr in den frühen
Mor=
genſtunden mit ſeinem Kraftwagen durch Lichterfelde. In der Straße
Unter den Eichen an der Ccke der Ziethenſtuaße ſtieß er mit einem
au=
deren entgegenkommenden Wagen zuſammen. Der Anprall war ſo heſtig,
daß das prinzliche Auto zurückprallte und gegen einen Maſt der
Straßen=
bahn geſchleudert wurde. Das Auto iſt dabei vollkommen in Trümmer
gegangen und lag quer über die Schienen der Straßenbahn. Im Auto
ſaßen außer dem Prinzen noch ſeine Gemahlin, die gebonene Prinzeſſin
Schaumburg=Lippe, und der Chauffeur. Alle drei Perſonen ſind
wunder=
barer Weiſe ohne jeden Schaden aus dem Unfall hervorgegangen.
Große Eiſenbahndiebſtähle.
Neuſtadt. Vergangene Woche iſt in Neuſtadt a. d. H. durch die
Polizei ein gewiſſer Hermnn Begeholz, 34 Jahre alt, in Kaiſerslautern
geboren, feſtgenommen worden, weil er mit noch zwei anderen
Kompli=
zen einen großen Schließkorb voll Damenſchuhe hierher gebracht und
durch einen hieſigen jungen Mann hat verkaufen laſſen, angeblich als
Schieberware,, während es ſich herausſtellte, daß dieſe Schuhe von
Bahu=
diebſtühlen herrühren, die in Kaiſerslautrn verübt worden ſind. Die
Polizei konnte daraufhin in Kaiſerslautern fünf Perſonen feſtnehmen,
die an den Bahndiebſtählen beteiligt waren. Die Polizei konnte bei
die=
ſer Feſtnahme mehr als 3 Zentner Stoffe, größere Poſten Schuhe und
Leder beſchlagnahmen, die „ebenfalls von Bahndiebſtählen herrühren.
Der Wert der geſtohlenen Sachen iſt ſehr hoch.
Der Einbrecher in Speyerbach.
Neuſtadt a. d. H. Das Kleeblatt Wilhelm Helf, Karl Kaiſer und
Rudolf Pletſch wun d: von der Polizei verhaftet wegen eines
Einbruchs=
diebſtahls in die A., tſchaftsräume des Licht= und Luftbades, wobei ihm
25 Flaſchen Kreuznacher Sprudel, ein Dutzend Kaffeetaſſeu,
Verbands=
zeug und anderes in die Hände fielen. Beim Transport nahm Pletſch
inmitten der Stadt Reißaus und ſprang kurzerhand in den Speyerbach.
Die Polizei war aber ſchlau, indem ſie die nächſten Ausgänge abſperrte,
bis es dem jungen Mann im eiskalten Waſſer ungemütlich wurde: völlig
durchnäßt kroch er ſchließlich wieder heraus und konnte ſo ohne Mühe in
Empfang genommen werden. Bei der Einlieferung in das
Amtsgerichts=
gefängnis wurde Pletſch beſonders peinlich unterſucht, weil er ſchon
zweimal dort ausgebrochen iſt. Und ſiehe da: Bwiſchen Gummi= und
Lederſohle verſteckt fand man das Blatt einer Eiſenſäge, die dazu beſtimmt
war, abermals das Eiſengitter im Gefängnis durchzuſägen; der Dieb
hatte alſo in Erwartung ſeiner Verhaftung ſich gut vorbereitet. Dem
oben genannten Kleeblatt wurde übrigens auch eine Reihe von
Garten=
hausdiebſtählen zur Laſt gelegt.
Ein Bombenwurf.
Hartmannsdorf bei Burgſtädt. In den frühen
Morgen=
ſtunden wurde hier gegen den Fabrikbeſitzer Kleinert eine Bombe
ge=
worfen. Perfonen ſind nicht verletzt worden, es wurde aber großer
Sachſchaden angerichtet. Die Brüder Kleinert wurden bereits im
ver=
gangenen Jahre bei einer Arbeitsloſenkundgebung im Zuge
mitge=
führt, wobei dem einen von ihnen mit Meſſern im den Rücken
ge=
ſtochen wurde.
Mordverſuch.
Karlsruhe. Wegen Mordverſuchs an dem Dienſtmädchen Marie
Schönthaler ſtand der Bjährige, verheiratste Schmied Jück aus
Couwei=
ler bei Neuenburg vor der Strafkammer. Der Augeklagte hatte am 16.
November 1923 abends gegen 1a9 Uhr, in der Rähe von Pforzheim das
Dienſtmädchen durch Würgen am Hals und durch Aufſchmeiden der
Puls=
ader aus dem Leben ſchaffen wollen, um auf die ſe Weiſe einer
Unter=
haltsforderung aus dem Wege zu gehen. Nur dadurch, das Dritte durch
Hilferufe des Mädchens herbeigelockt wurden, gelang es, das Mädchen zu
retten. Das Gercht verurteilte Jäck zu 8 Jahren Buchthaus und
Ab=
erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre.
1924
Engliſches Kriegsgericht.
Köln. Das britiſche Beſatzungsgericht hat, Ir. Stadtanzeiger,
einen Fuhrmann wegen unerlaubten Beſitzes von 12 Gewehren und
2 Säbeln zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Ein Steinmetz aus
Kalk, der bei der Beförderung der Waffen Hilfe geleiſtet hatte, erhielt
6 Wochen Geſängnis.
Mord.
Bonn. Am Montag nachmittag wurde wiſchen 4 und 5 Uhr die
in Oberkaſſel wohnende Frau Heck von einem unbekannten Täter
er=
mordet und beraubt. Der Mörder hat der krank darniederliegenden
Frau mit einer Axt die Schädeldecke zertrümmert und dann eine
Brief=
taſche mit 50—60 Billionen Mark, einen Perſonalausweis und den
Schlüſſel eines Schließfaches der Deutſchen Bank geraubt. Die Behörde
hat auf die Ergreifung des Täters 1000 Goldmark Belohnung
aus=
geſetzt.
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C.K. Die Bevölkerungsbewegung des Jahres 1923, deren Statiſtik
für die 46 deutſchen Großſtüdte mit mehr als 100 U0 Einwohnern jetzt
vorliegt, zeigt eine Bunahme der Bevölkerung auf 16 622 000 gegen
16 432 00 im Vorjahr. Die Zahl der Lebendgeboreuen iſt von 17.3 pro
Tauſend im Vorjahr auf 15 geſunken. Sie betrug 250 099 gegen
285 681 im Jahre 1922. Die auf tauſend Einwohner berechnete Zahl der
Geſamttodesfälle betrug 12,6 gegen 13,4 des Vorjahres. Danach waren
die Geſundheitsverhältniſſe nicht ungünſtig. Doch hat, wie die Kölniſche
Wochenſchrift hervorhebt, die Zahl der Sterbefälle an Tuberkuloſe
zuge=
nommen; es ſtarben 28 510 gegen 26 115 im Vorjahr, wobei beſonders
auffällig iſt, daß 3262 Kinder von dieſer ſonſt hauptſächlich die
Erwach=
ſenen ergreifenden Krankheit fortgerafft wurden. Die Zahl der
Todes=
fälle an Kindbettfieber ſtieg von 3,8 auf 5,2. Unter den meldepflichntigen
Krankheiten betrug die Zahl für Fleckfeber 77 gegen 386 und 535 der
Jahre 1922 und 1921: für Pocken 17 gegen 215 und 688. Diphtherie ſank
auf 31 942 gegen 63 018 im Jahre 1921, Scharlach auf 27 234 gegen
32 448 und 48 851 der beiden Vorjahre. Typhus und Ruhr waven
be=
deutend niedriger als 1921, aber höher als 1922.
Dentſche Kinder in der Bukowina.
D.A.I. Am 30. Januar trafen in Czernowitz 500 deutſche
Ferienkinder ein. Je 50 Kinder waren in einem Waggon untergebracht,
und die Reiſe von Verlin verlief ohne Zwiſchenfälle; alle Kinder haben
die Reiſe ohne jede geſundheitliche Schädigung überſtanden, obgleich ſie
zwei Nächte und einen Tag dauerte. In Czernowitz tat die rumäniſche
Bahnverwaltung alles, um dem Komitee entgegenzukommen, die
Warte=
ſäle des Bahnhofes wurden auf einige Stunden freigemacht und ganz
für die Kinderaktion zur Verfügung geſtellt. Etwa 120 Kinder bleiben
in Czernowitz, die übrigen wurden aufs Land verteilt.
8000 Bäume entwurzelt.
Bregenz. Beim Niedergang einer großen Lawine von der
Huberalpe wurden 3000 Bäume entwurzelt und weggeriſſen. Zuerſt
kam eine Staublawine, die die Bäume wie Streichhölzer knickte, dann
folgten die alles niederreißenden Schneemaſſen. Es dürfte der größte
Waldſchaden ſein, den Lawinen in Vorarlberg jemals angerichtet
haben.
Sturmfahrt eines Paſſagierdampfers.
Kom. Der zwiſchen Neapel und Capri verkehrende
Paſſagier=
dampfer „Friſio” auf dem ſich zahlreiche Deutſche befanden, wurde
auf der Fahrt vom Sturm überraſcht. In dem Unwetter zerbrach das
Steuerruder, ſo daß das Schiff hilflos auf den Wellen trieb.
Ange=
ſichts der Kataſtrophe brach unter den Paſſagieren eine Panik aus.
Die „Friſio” konnte ſchließlich mit größter Mühe Sorrent erreichen.
Das Graborwölbe Tutankhamens wieder geſchloffen.
London. Wie aus Lukſor gemeldet wird, hat Carter, der
ge=
ſtern das Grabgewölbe Tutankhamens geiffnet hat, ſich zur Schließung
des Gewölbes entſchloſſen, weil das ägyptiſche Arbeitsminiſterium ihn
bei ſeinen Nachforſchuugen zu ſehr behinderte. Carter beſchwert ſich
über den Mangel an Höflichkeit bei den ägyptiſchen Behörden. Er
verzichtet unter dieſen Umſtänden darauf, ſeine wiſſenſchaftlichen
Nach=
forſchungen fortzuſetzen.
Durch einen Fiſch erwürgt.
Die Fiſcher in Bangok haben die Angewohnheit, wenn ſie die
ge=
fangenen Fiſche aus dem Netz nehmen/ einen Fiſch in den Mund zu
ſtecken, wenu ſie nach einem anderen greifen. Daß das eine nicht
unge=
fährliche Sitte iſt, zeigt ein Vorfall, der ſich kürzlich ereignete. Ein
16jähriger Fiſcher hatte einen Fiſch von ziemlicher Größe aus dem Netz
genemmen und zunächſt in ſeinem Mund aufbewahrt, um einen
ande=
ren zu fangen. Der Fiſch, der ſich augenſcheinlich in dieſer Umgebung
nicht wohlfühlte, ſchlüpfte bis in den Schlund herunter und konnte
nicht wieder herausgezogen werden. Obgleich der Schwanz noch aus
dem Munde herausſtand, war es doch nicht möglich, ihn
herauszu=
ziehen, und ſo ſtarb der unvorſichtige junge Mann, bevor ärztliche Hilfe
kam.
Die „Banauen” als Trauermarſch.
Daß der neueſte Schlager „Ausgerechnet Bananen” als der
paſ=
ſende Trauermarſch für ein Leichenbegängnis gewählt wird, dürfte nur
bei einem leidenſchaftlichen Verehrer der modernen Tanzuuſik
ver=
ſtändlich ſein. Und tatſächlich war der Dahingeſchiedene, der dieſen
Wunſch in ſeinem letzten Willen ausſprach von Beruf und Neigung
ein Enthuſiaſt der Foxtrottmuſik. Unter den Klängen „Ausgerechnet
Banauen” und einigen anderen populären Tanzmelodien wurde in
Amiens Jules Tantot zu Grabe geleitet, der Direktor verſchiedener
Tanzlokale und Kinos geweſen war. Tantot, der auch im Leben tiel
Sinn für Humor und Originalität bewieſen, hatte in ſeinem
Teſto=
ment gewünſcht, daß ſämtliche Muſikkapellen von Amiens an ſeiner
Beerdigung teiluehmen und dabei die neueſten Schlager ſpielen ſollten.
Er hatte ausführlich das Programm ſeiner Leichenmuſik aufgeſtellt,
und natürlich ſtand „Ausgerechnet Bananen” an der Spitze. Er hatte
auch vorſorglich angeordnet, daß ſämtliche teilnehmenden Muſiker
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(Hamburger Sp.=V.) (Viktoria=Hamburg)
Mahnke
Dr. Oeynen
Krohn
(Eimsbüntel) (Unlon-Dama) (Damb. Sp.,V.)
Darder
Lange
Jäger Dartmann Wolpers
(Arminta.Hann.) (Sp.=V. Hamd.) (Altona W) (Vikt. Hamb.) (Arm.Han.)
Aſcher! Philipp
Sutor
Franz
Auer
d. F. C. Nürnb.) (Sppg. Fürth) (Nurub. F.=V.) (Spielvereinig. Fürth)
Kalb
Riegel
Dagen
(1. F.=-C. Nürnbera) (Eptelvereing. Fürzy)
Kugler
Müller
G. F.-C. Nürndera) (Spievg. Fürth)
Stuhiſant
G F.=C. Nurnderg)
Eüddeutſchland.
Das Spiel wird von Dr. Bauwens=Köln geleitet.
Der Vorſtand und Spiclausſchuß des Deutſchen Fußballbundes und
bes Suddeutſarn Fußballverbandcs halten im Ootel Monopol=Mctropole
Sitzungen ab.
Städte=Bettſpiel der Schiebsrichter Melny-Franffurt.
WBie ganz die Mainzer Schiedsrichter bei der Sache ſind, beweiſt, daß
allein 170 Herren Sonutag vorm. 9.17 Uhr am Frunkfurter
Hauptbaln=
hof eintreffen. Die Schiedsrichter Frankfurts werden unſeren Brüdern
aus dem beſetzten Gebiet einen glänzenden Empfang am Bahnhof
berei=
ten, um ihnen zu beweiſen, daß wir mit ihnen um unſere Sache zu
kämpfen bereit ſind. Wir hoffen auch, daß die Frankfurter Sportsleute
durch ihr Erſcheinen kundtun, daß es in der Sportbewegung nur ein
Ziel gibt. Am Abend nach dem Nord=Südſpiel wird eine gemütliche
Zuſammenkunft im Reſtaurant Schlagbaum, Bergerſtraße 237,
ſtattfin=
den. Für den gemütlichen Teil ſind allerlei Ueberraſchungen vorgeſehen
und laden wir hierzu ſämtlidhe Vereine mit ihren Angehbrigen ein.
Die Mainzer ſchicken eine ſehr gute, ſlinke Mannſchaft, die erſt am
verfloſſenen Sonntag gegen eine Wiesbadener Mannſchaft mit 3:4
ſieg=
reich geblieben iſt. Der Sportſpiegel ſchreibt u. a., daß das Spiel einen
ſpannenden Verlauf zeigte und den Beweis erbrachte, daß auch unter
den Pfeifenmännern Leute von ganz reſpektablem Können zu finden ſind.
Mannſchaftsenſſtellungen:
Kleidung: Grüner Trikot, ſchwarze Ooſe.
Rt
Mainz
Ep.=Vog. W
Etgelsdetiger
Schoned
Mombach G DL. Bciſenan
Keßler
Wagner
Reißer
Sp.=V. Koſtheim
G
(
Reitb Silberborn Rider Aſtheimer Henrich
Bretzenh. Guſtavsb. Biſchefsh.
G Sporrfreunde
Freimuth
Sportfreunde
Fraxlſurk
Blatt
Chriſte Becker
Helvctia Sp.=V. 9 Eintracht
Wicsbach Oelbach Sand
Eintracht V. f. R. Boruſſia
Hohlfeld
Ries
Helvetia Gechenheim
Löffler
Boruſſia
Ströter
Eintracht
Kleidung: Weiße Hoſe, blau geſtrickter Trikok.
Srf.: Neinia, V. ſ. R., Eauer, Sportfreunde.
Auch die Frankfurter Schtiedsrichtermannſchaſt lann ſich ſehen laſſen.
Hoffen wir, daß der Platz der Eintracx ſich in zuter Verfaſſung befindet
damit das Spiel vor dem Pokalkampf ſtattfinden, damik den ſicher ſchon
um 1 Uhr anweſenden recht zuhlreichen Zuſchuuern gezeigt werden kann.
daß unſere Schiedsrichter ebenſo zu kampfen wiſſen wie andere
Mann=
ſchaften, denn das Spiel der Schiedsrichter iſt letzten Endes nur das
Mittel zum Zwrck.
Falls der Platz infolge Regens nicht benutzbar i, wird das Spiel
auf dem Nebenfelde des Eintrachaplapcs ausgeiragen werden.
Vercin für Naſenſpicle G. V., Darmſtadt.
Ka. Die Ligamannſchaft des V. ſ. R. ſolgt am morgigen Sonntag
eier Einladung des beſtbekannten Fußball=Klubs „Vikkoria”,
Aſchaffenburg. Mit dieſem Tage treffen ſich erſtmals die
Reprä=
ſentanten beider Vereine im Freundſchaftstreffen. (Die unteren
Mann=
ſchaften beider Vereine ſpielten in den letzten Jahren verſchiedentlich
zuſammen.) Bride Mannſchaften werden in beſter Aufſtellung antreten.
Es ſteht zu erwarten, daß das Spiel hervorragend von beiden
Mann=
fchaften durchgeführt wird. Bei den guten Beziehungen beider
Ver=
eine wird es nach dem Treffen an gemütlicher Unterhaltung nicht fehlen,
weshalb den Mitgliedern des V. f. R. nicht gemug empfohlen werden
kann. ihre Ligamitglieder zu begleiten.
Von den Jugendmannſchaften ſpielt m Frankfurt die 1b Jgd.
B. f. R—lb Germania 94, die 1a Schlr. V. f. R.—1a Germanta 9.
Heute abend findet im Vereinslokal ein Klubabend ſtatt. Für deſſen
gemütlichen Zeil iſt Sorge getragen.
Germania Eſchollbrüden—Zp.=Vgg. Arbeilgen II.
Auf dem Platze in Eſchollbrücken tragen morgen nachmittag obige
ſpielſarkte Mann
Aufgabe ſtellen.
Germania Eberſtadt—Haſſa Dieburg.
Germania Eberſtadts 1. Mannſchaft iſt am kommenden Sonntag
ſrielfrei, da der Gegner, Haſſia=Dieburg, aus beſtimmten Gründen
kampflos die Punkte Eberſtadt überließ. Dadurch iſt Germania wieder
an die erſte Stelle in der Klaſſe 4 gerückt. Die 2. Manuſchaft ſpielt
gegen 2. Haſſia im Schlußſpicl um die Meiſterſchaft. Wenn Germanias
2. Sieger bleibt, iſt ſie AWriſter der 2. Mannſchaften.
Gr
Spielvereinigung Unſon-Spielvereinigung Sandhofen.
Als einziges Ligaſpiel findet morgen mittag 3 Uhr auf dem
Sport=
platz an der Heidelberger Straße obiges Treffen ſtatt. Sandhofen iſt
derzeitiger Tabellenführer und wird bei der Vergebung der
Meiſter=
ſchaft ein ernſtes Wort mitreden vorausgeſetzt, daß alle Spiele
gewon=
nen werden; ſchon ein Punkvverluſt dürfte alle Ausſichten zunichte
machen. Die letzten Spicle Sandhofens beweiſen ihr gutes Können.
Näher auf die Mannſchaft einzugehen, erübrigt ſich, denn Sandhofen iſt
im Darmſtadt bekannt und dürfte durch ſein ausgeprägtes Flach= ſowie
faires Ssiel noch in Erinnerung ſein und ſeine Anziehungskraſt nicht
verfehlen. Union, das am letzten Samstag gegen Weinheim wohl eines
ſeiner ſchlechteſten Spiele lieferte, iſt ſich der Schwere des Spieles
be=
wußt und wird zu zeigen haben, daß die Mannſchaft bei richtiger
Auf=
ſtellung ſpielen kann. Der Ausgang des Spieles dürſte, wenn Union
mit dem nötigen Eifer bei der Sache iſt, offen bleiben. Das Vorſpiel
wurde in Sandhofen mit 10 Mann 4:0 verloren. Auf jeden Fall iſt der
Beſuch dieſes Treffens zu empfehlen.
Handball.
Heſſen — Verein für Leſbesübungez.
Bwecks Aufſtellung neuer Mannſchaften werden ſich am Sonntag,
den 17. Februar 1924, morgens um 10 Uhr auf dem Schupoſportpintz
zuſammengeſtellte Mannſchaften aus Jugendlichen und Aktiven zu einem
Handballübungsſpiel gegenüberſtehen. Jugendliche tragen rote Hoſen
und weißes Hemd, die Aktiven ſchwarze Hoſen und weißes Hemd. Jeder
Spieler, der verhindert iſt, am Sonntag morgen zu ſpielen, hat dies am
Samstag abend dem Leiter bekannt zu geben.
P.
Schwedenfahrt
Licbtbildervortrag Hans Schmidt, Hamburg
Montag, 18. Febr., Turnhalle
Woogaplatz, abends 8 Uhr. — Saal gehelxt.
Schüler- und Jugendverb. 50 Pf., Erwachsene 1 Mk.
Sperrsitz num 2 Mk. Zetzsche, Ernst-Ladwigstr. 19,
SAng, Kirchstraße. — Abendkasse 10% Aufschlag.
ar7
Sportverein 1898 Darmſtabe.
Die 1. Mannſchaft der Sportvereinshandballer ſpielt heute,
Sans=
tag, u m 3 Uhr, auf dem Schupoſportplatz im Uebungsſpil ergen die
2 Mannſchaft. Die 3. und die Jugendmannſchaſt üben, ſtatt wie
gewötzn=
lich, auf dem Stadion, ebenfalls auf dem Exerzierplatz. Sonnrag, den
17. Februar, iſt die 1. Mannſchaft, in ſtärkſter Aufſtellung, Gaſt der
Sportfreunde Frankfurt. Die 1698er ſpielen mit:
Bärenz
Kadel Spietz
Sittmann Götz Galm
Dantel Fiſcher Lans Juda Penpel.
Heda.
Die Deutſchlandfahrt 1924 des A. D. A. C.
Am 17. Februar wird in Köln ein Motorrad=Creignts beginnen,
das mit Recht weit über die Grenzen Deutſchlands binaus die
Aufmerk=
ſumkeit aller Autoſportsleute ſowie der geſamten Motorradinduſtrie auf
ſich gelenkt hat. Die von der Ortsgruppe Köln des A.D.A.C., dem
Kölner Klub für Motorſport, veranſtaltete Deutſchlandfahrt,
die als Materialprüſungsfahrt gedacht iſt, erſtreckt ſich über 3120 Klm.
und wird damit die größte ſe in Deutſchland, ja viclleidt der ganzen
Welt gefuhrene Motorradlonkurrenz bedeuten.
Es hatten ſich 364 Teilnehmer gemeldet. Von dieſen ſind 118 durch
ſorgfaltige Auswahl des Sportausſchuſſes zum Start zugelaſſen. —
Ueber die Tagesctappen haben wir bereits eingehend beriatet.
Wie alle anderen Gaue, ſo hat auch der Gau IIIa A.D.A.C. die
Organiſation und die Durchführung der Fahrt durch den Gaubereich
übernommen. In Gemeinſchaft mit den Ortsgruppen Darmſadt,
Ofſenbach und Hanau werden die Strecken beſetzt. Die
Organi=
ſation wurde von der Gaugeſchäftsſtelle durdhueführt, die mit
Unter=
ſtüpung des Gauvorſitzenden Dr. A. Dietz und des Herrn Jean Meuer,
welche die Wohnungsbeſchaffung übernommen haben, ſowie des Vor
ſitzenden des F.M. C., Herrn Pfanukuche, vor ſich ging.
Im Bereich des Gaues führt die Fahrt von Limburg über
Cam=
berg, Eſch, Königſtein, Rödelheim nach Frankfurt a. M. Bei
Rödel=
heim erreizt ſie das unbeſetzte Gebict.
Bei der Firma Wilhelm Glödler i der Höchſter Straße i
Frankfurt a. M. iſt das Ziel der erſten Eiappe. Es wird
da=
mi gerechnet, daß die erſten Fahrer gegen 1 Uhr in Frankfurt
ankom=
men und ihren Weg durch Rödelheim, die Schloßſtraße, an der
Feſt=
halle vorbei, Platz der Republik, Mainzer Landſtraße nehmen, um
ihre Maſchinen endgültig für den erſten Tag an den
Organiſationsaus=
ſchuß abzugeben, der ſie in den Räumen der obengeuannten Firma uuter
Verſchluß nimmt.
Der Sanitätsdienſt. Der Sanitätsdienſt wurde von den
Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz übernommen, unter Führung des
Herrn Major Max Bachenheimer, und zwar wurde vom Gau IIIa die
Beſetzung der Strecke Limburg bis Bruchſal in Baden ſichergeſtellt. In
Frankfurt iſt eine kleine Hilfsſtation im Autohaus Glöckler am Biel
und eine große Hilfsſtation in den Näumen des Verkehrsvereins am
Bahnhofsplatz 8.
Der Empfang in Frankfurt.
Für die Teilnehmer der Fahrt findet abends 7 Uhr ei Empfang
im Aeſtuurant Thomasbräu (Schillerſtraße) ſtatt, wozu die Spitzen der
Behörden und der Reichsausſchuß für Leibesübungen erſcheinen
wer=
den. Die Mitglieder des A.D.A.C. und ihre Ortsgruppen ſind hierzu
eingeladen.
Leichtaihlenk.
Sportverein 98 E. B.
Heute abend 8½ Uhr findet eine Verſarmmlung der Leichtathleten
des Sportvereins bei Chriſt, Kaiſerſaal, im Weißen Saale ſtatt.
Deutſche Jugenkraft, Bezirk Darmſtadt=Dieburg.
Bu Dieburg hielt dee Bezirk ſeine erſte diesjährige Verſammlung ab.
Der Bezirksſportvorſitzende, Kpl. Molitor, eröffnete für den erkrankten
Bezirksleiter, Lehrer Franz=Münſter, die Verſammlung, begrüßte
Gau=
leiter Habermehl ſowie alle Erſchienenen, und legte den
Verſammel=
ten die wichtige Frage vor: „Wollen wir unſeren Bezirk beſtehen laſſen,
oder iſt es vorteilhaſter, ihn aufzulöſen?‟. Er begründete dieſe Frage
mit der etwas ungünſtigen Zuſammenſetzung unſeres Bezirfe und der
damk geſchwächten Leiſtungsſähigkeit. Der Gauleiter wies auf ſeine
Erfahrungen innerhalb der deutſchen Jugendkraft hin, ſprach Worte des
Mutes und der B=geiſterung und trat für die Erhaltung des Bezirks
ein. Nach allgemeiner Zuſtimmung ging man zur Tagesordnung über:
1. Neuwahl des Vorſtandes. Bezirksſportvorſitzender ſowie Bezirksleiter
wurden wiedergewählt, dagegen die anderen Aemter faſt alle neu
be=
ſetzt. 2. Der Sport im Jahre 1924. Alle anweſenden Vertreter einigten
ſich, neben dem volkstlmlichen Turnen und der Leichtaihletik auch das
Fußballſpiel zu pflegen und die Bezirksmeiſterſchaft auf dem
Bezirks=
ſportſeſt Ende Juni in Urberach auszutragen. D. J. K. Urberach hat
in bereitwilligſter Wriſe das Bezirksfeſt übernommen und verbindet
dies mit ſeinem 20. Jubelfeſte. Der Vertreter von Daruſtadt machte
auf die ſchon an alle ergangenen Eiladungen zum Frühlingsfeſt der
katholiſchen Jugendgemeinſchaft auf dem Breuberg aufmerkſam und gab
näheren Aufſchluß. 3. Beitrag. Gauleiter Habermehl ſprach über den
Beitrag zum Reichsverband, Kreis und Gau. Man entſchloß ſich,
vor=
erſt 1 Mk. ven jedem Mitglied zu erheben, und ſiberließ es den
Ver=
cinsvosſtänden eine weitere Sammlung vorzunehmen. Nach kurzen
Anfrugen ergrif der Bczirksſporworſitzende das Schlußwort, betonte
be=
beſondrrs unſer hohes Fugendkraftziel und unſere Jugendkraftarbeit im
Jahre 1924 und rief alle zur eifrigen Mitarbeit auf. — Hoffen wir,
Lag dee mit ſo vieler Mühe ausgeſäte Samen auch ſeine guten Früchte
brigt, zur Vollblüte unſeres Bezirks und unſerer ganzen Jugendkraft.
Epertfilm für Lrichtatbletik.
Sonntag, den 24. Februar, nachmittags 4 und
abends s Uhr wird im großen Saate der Woogsplatzturnhalle der
große Sportfilm für Leichtathletik mit
Zeitlupenauf=
nahgeen zur Vorführung gebracht, den Dipl. Turn= und Sportlehrer
Sollinger der Tech iſchn Hochſchule Darmſtadt erläutern wird.
Vor=
ausheſtellungen auf Karrn werden auf dem Amte für Leibesübungen,
Alegenderſtraße 2, angegengenommen. Der Eintrittspreis beträgt
1 Wiars.
Ringen."
aucurderrin „Borwirts‟, Groß=Zimmren — Kraft mnd Artftenflul,
Mannheim.
Au dem am Sonntag, nachmittaus ½4 Uhr, im Kaiſerſaal
ſtattfindenden Städteriaglampf ſtehen ſich zwei gleichwertige
Mann=
ſcheften gegenüber. Der Kampf iſt um ſo ſpannender, da die Groß=
Zimmerner Mannſchaft bei den Gaukämpfen als erſter Sieger
hervor=
amg und die Ligamciaſchaft Frankfurt unterliegen mußte. Die beiden
Menuſchuften treten verſtärkt an. Jede Mannſchaft beſteht aus
10 Pcann. Alle Rlaſſen ſind beſest.
Winterſport.
r Beltmeiſterſchaft im Eiskunflanf für Damez.
die am Samstag und Sonntag in Kriſtiania entſchieden werden ſoZ,
ſtiett anch die Inhaberin des Deutſchen Meiſtertitels, Frau Brockhöfft
vom Berliner Schlittſchuhklub im Wettbewerb. Dieſe hat ihre
Haupt=
gegnerin der Olympiaſiegerin Frau Plank=Szabo=Wien zu erblicken.
Gleichzeitig wird die
Europaneiſerſchaft im Wisſchnellaufen
Ader 300, 1500, 5000 nnd 10 000 Meter ausgetragen. Der Flne
Thu=
bero, der nach der Olympiſchen Meiſterſchaft in Chamonix ſetzt auch die
Meiſterſchaft ſeines Laudes gewann, ſoll hier trot der Gegnerſchaft
eines Harald Ström vor einem neuen Erfolge ſtehen.
Berliner Schilttſchuhklub deutſcher Eishodeymeißer.
In Cberbof nahm das Meiſterſchaftstrefſen zwiſchen dem baheriſchen
Meiſter, Sportklub Riſſerſee, und dem deutſchen Meiſter, Berliner
Schlittſchuhklub, den erwarteten Ausgang, indem die Berliner einen
glatten Sieg von 6:2 davontrugen.
Vincenz Buchderger 3Verreichiſcher Skimeiſter.
Die EHmeiſterſchaft von Oeſterreich die bei Klagenfurt ausgetragen
wurde, ergad einen Sieg des Deutſch=Böhmen Vincenz Buchberger.
Cr ſiegte ganz überlegen, gewann den 12 Kilometer=Langlauf mit
gro=
ßem Vorſprung und hatte auch im Sprunglauf mit 29, 34.5 und 32,5
Metern die beſten Leiſtungen. Er erhielt die Note 10,091. Der Wiener
Amanshäuſer wurde Bweiter mit Note 16,362 vor Sepp Bildſtein
(16.250)
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Bettervorberſage für 17. Februar:
Teilß heiter, teils wolfig, ſtellenweiſe neblig, noch lall, durchwei
trocken.
Tageskalender.
Kammermuſikabend. — Orpheum 77 Uhr: „Das Fräulein vom
Amt”. — Nnion=, Reſidenz=, Zentral=Thenter, Palaſt=Lichtſpiele: Kino=
Vorſtellungen.
Uhr. Ende nach 10½
8, Anfang 3 Uhr, Ende
Stradella”; 7½½ Uhr:
Harptſdriftleitung: Rudell Mazve
Verontwortoch fü4 Polltid und Wirtſchaft : Rudolf Masve
Deronwortlich für Feuilleon und Heſſiſche Tadr cten: Max Btreeſe
Drranwornich für Sport: Dr Cugen Brylmann
Derantwartlich für den Inf ratente:!: Wiily Kusie
Dmc und Zrlag: 2. & Wittich — ſähnutlich iu Darmſtade.
Deraneruttd für Sclußd en : Andreas Bauer
Die hentige Rummer hat 24 Seiten
* Haeckel als Künſtler.
(Zu ſeinem 90. Geburtstag, 16. Februar.)
Der 90. Geburtstag Ernſt Haeckels wird
allent=
halben gefeiert und es erſcheint aus dieſem Anlaß eine 6bändige
Geſamtausgabe ſeiner vollstümlichen Schriften, die ſeine
An=
ſchauungen noch weiter verbreiten wird. Mag man nun auch
zu ſeiner Weltanſchauung ſtehen, wie man will, ſo wird man
doch anerlennen müſſen, daß dieſer Gelehrte über eine
her=
vorragende Kunſt der Sprache verfügte und uns herrliche
Schil=
derungen von ſeinen Reiſen und den Ergebniſſen ſeiner Studien
hinterlaſſen hat. Das kommt daher, daß Haedel eine echte
Künſtlernatur war, die überall in der Welt das Schöne zu
er=
ſpähen wußte. Dieſer Meiſter der naturwiſſenſchaftlichen
For=
ſchung verſpürte in ſich eine ſtarke maleriſche Veranlagung, der
er ſich als junger Mann neben ſeinen Studien hingab. Der
Höhepunkt ſeines künſtleriſchen Schaffens lag in jener
italieni=
ſchen Reiſe von 1859 und 60, die er zuſammen mit dem Dichter
Hermcnn Almers unternahm. Die mühſamſten mikroſlopiſchen
Studien wechſelten damals bei ihm mit der regſten Arbeit am
Stizzenbuch und an der Leinmand. Beſonders in Sizilien ſchuf
er zahlreiche Aquarelle, und in tagelangem Mühen ſuchte er das
Panorama des Haſens von Meſſina, das ihn vor allem entzückte,
in ſeiner Geſamtheit darzuſtellen, bis er endlich noch kurz vor
der Abreiſe auf 4 langen Blättern das ganze Bild feſthielt.
In ſpäterer Zeit mußte dann die künſtleriſche Arbeit gegen ſeine
wiſſenſchaftlichen Pflichten mehr und mehr zurücktreten. Ta
fühlte er denn manchmal, daß er das Beſte in ſich unterdrücken
müſſe, und klagt wohl in ſeinen Briefen: „Du glaubſt garnicht,
welcher unendliche Katzenſammer und welches Geſühl tiefer
Weh=
mut mich erfüllt, wenn ich in ein Maleratelier komme. Pinſel
und Farbe ſehen mich ſo vorwuwrfsvol und doch ſo lieblich ein=
ladend an, daß ich immer mit dem Gefühl weggehe, eigentlich
ſei doch mein ganzes Leben verpfuſcht!” Im vertrauten Kreife
war es ihm eine beſondere Freude, ſeine reichgefüllten
Skizzen=
mappen hervorzuholen und ſich, ſowie den Beſuchern, die
Herr=
lichteit der Ferne zu vergegenwärtigen, die aus ſeinen prächtigen
Aquarellen und Oelbildern hervorleuchtete. Es war ihm dann
vergönnt,, die Kunſt durch die Erkenntniſſe ſeiner Wiſſenſchaft
zu befruchten. Als einen vollgültigen Beweis des ihm
einge=
borenen Künſtlertums ſchuf er ſeine „Kunſtformen der Natur”,
in denen er einen ſchier unerſchöpflichen Reichtum an
Schmuck=
motiven aus der Wunderwelt der lleinen und kleinſten
Orga=
nismen ans Licht zog. Was bei den Protozoen, dieſen winzigen
Lebeweſen, an Farben= und Formenkombinationen an uns
her=
antritt, was Tange, Mooſe, Pilze, Schwämme, Quallen uſw
an unvergleichlichem ornamentalem Reiz, an zierlichſten und
mannigſachſten Linienſpielen darbieten, das iſt erſt durch Haeckel
der Welt gezeigt worden, und das Kunſtgewerbe hat viel davon
gelernt, kann noch ſehr viel mehr davon lernen. Ebenſo ſind die
„Wunderbilder”, die Haeckel von ſeinen ſo ſchön geſchilderten
Indienfahrten mitbrachte, Zeugniſſe ſeines Künſtlertums; die
Anſchauungskraft des Forſchers verbindet ſich hier mit der
Freude des Malers zur beſeelteſten Naturgeſtaltung.
C. K. Kinder des Meeres. Man hält es allgemein für etwas
überaus Seltenes, wenn ein Kind auf dem hohen Meer geboren
wird. Bei uns, die wir doch im weſentlichen ein Landvolk ſind,
mag das auch wirklich nicht ſehr häufig vorkommen, aber in
Eng=
land, das in viel höherem Maße eine Nation von Seefahrern iſt,
gibt es ziemlich viele „Kinder des Meeres”. Nach einer Angabe
der neueſten Statiſtik leben in England heutzutage 5500
Per=
ſonen, die an Bord eines Schiffes geboren wurden; von dieſen
ſind 3359 britiſcher Nationalität. Die großen Seehifen haben
natürlich die bedeutendſte Zahl von Bürgern, die auf dem Mcer
das Licht der Welt erblickten. In London gibt e8 1144 Perſonen,
deren Geburtsort der Ozean iſt, und im Standesamtsregiſter
findet ſich bei ihnen an Stelle, von Straße und Hausnummer
genau der Breiten= und Längengrad angegeven, die den Ort ihrer
Geburt bezeichnen. Die Kinder des Meeres, die das britiſche
Bürgerrecht beſitzen, brauchen durchaus nicht an Bord von
eng=
liſchen Schiffen oder innerhalb der engliſchen Gewäſſer geboren
zu ſein, ſondern ſie ſind Kinder von britiſchen Untertanen. Auf
allen Schiffen wird ein Geburtsregiſter geführt, und beim
Lan=
den im heimiſchen Hafen muß der Kapitän dem Standesamt
Mitteilung machen. Größeres Aufſehen erregt eine ſolche
Ge=
burt auf hohem Meer nur auf den großen Paſſagierdampfern,
auf denen das freudige Ereignis dem Publikum bekannt gegeden
wird. Die Paſſagiere veranſtalten dann gewöhnlich eine kleine
Geburtstagsfeier für das Waſſerbaby und ſammeln eine
Mor=
gengabe, die manchmal recht ſtattlich ausfällt und dem Kind in
die Wiege gelegt wird. Kinder des Meeres, beſonders Töchter
der Salzflut, erhalten oft recht merkwürdige Namen, indem man
ſie nach dem Schiffe benennt, das ihr Elternhaus vertritt. So
gibt es denn Anchorias, Ozeanis, Arethuſas und ähnliche Ramen,
die an die „naſſe Geburt” ihrer Trägerin erinnern.
— Kampf gegen die Feldmäuſe. Ein unverhältnismäßig
ſtarkes Auftreten von Feldmäuſen wird (auch aus Frankreich
kommen ähnliche Klagen) berichtet. In Bayern wurden rund
10 000 Tagewerk, etwa 1 Prozent der landwirtſchaftlich genutzten
Fläche, mit Vazillen= und Giftträgern verſchiedenſter Art, meiſt
ortsflurweiſe mit beſtem Erfolge belegt. Wenn infolge der
durch=
greifenden Mäuſebekämpſung je Tagwerk der belegten Fläche
ge=
ring gerechnet nur A. Pfd. Roggenwert mittel= und unmittelbar
für die Volfsernährung erhalten pleiben, ſo ſind das auf die
vor=
erwähnte Eeſamtkläche umgerech. iet 24 000 Ztr. Roggenwert oder
192 000 Goldmark. Bayern iſ ſchon ſei: Errichtung der
Landes=
anſtalt für Pflanzenbau und Pflanzenſchutz und ſeit Ausbau der
Landwirtſchaftsheratung im Pflanzenſchutz muſtergültig
voran=
gegangen.
Darmſtädter Tagblatt
16. Februar 1924 Nr. 42
Der Kolzmarkt in Süddeutſchland.
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
Nach wie vor ſtand der Markt in der zweiten Februarwoche
im Zeichen überwiegenden Angebots bei großer Kaufunluſt.
Trotzden läßt ſich aber allenthalben ein gewiſſes Anziehen
der Preiſe feſtſtellen, wenn auch Zwangsofferten noch nicht
ganz verſchwunden ſind. Die feſtere Tendenz hat mit ihren
Grund in den gegempärtig geltenden Brennholzpreiſen
die im Gegenſatz zur Verbilligung der Kohlen anſteigen und ſich
auf etwa 150 Prozent ſtellen. So erzielte das Forſtamt in
Pforz=
heim bei ſeiner letzten Brennholzverſteigerung für zweitklaſſige
Tannenſcheiter 14—15 G.=Mk. und drittklaſſige Ware 9—10
Gold=
mark, Prügel 2. Kl. 10—12G.=Mk., Buchenſcheiter 2. Kl. 22 bis
24 G.=Mk., 3. Kl. 12—14 G.=Mk und Prügel 17—18 G.=Mk. je
Ster. Der Anſchlag wurde, worauf wir ſchon letzthin bei der
Neuenbürger Verſteigerung hinwieſen, um 30—35 Prozent
über=
ſchritten. Auf der am vergangenen Freitag ſtattgehabten
Augsburger Verſteigerung wurden trotz der ſchweren
Zahlungsbedingungen — die Zahlungen ſind innerhalb 14
Tagen zu leiſten — die Landesgiundpreiſe ebenfalls überſchritten
und im Durchſchnitt 105—125 Prozent erzielt. Man zahlte für
Tannen= und Fichtenlangholz 1. Al. etwa 33 G.=Mk.,
2. Kl. 30 G.=Mk., 3. Kl. 28 G.=Mk., 4. Kl. 26 G.=Mk, 5. Ki. 23,50
Goldmark und 6. Kl. 20,50 G.=Mk. je Kubikmeter, wobei ſich die
Preiſe zumeiſt noch um etwa 2—4 Mk. für Fuhrlohn nach dem
Verladeplatz erhöhen.
Dieſe Preistendenz wirkt ſich natürlich auch auf dem
Breitermarki aus. Hobelfähige Ware war ſtark zum
Durch=
ſchnittspreis von 46—48 G.=Mk. angeboten, wurde aber kaum
abgeſetzt, zumal der Handel zu Sätzen kaufen konnte, die um 8
bis 10 Mk. unter der unteren Grenze lagen.
Ausſchuß=
bretter 16:1” bahnfrei Mannheim wanen zu 58—61 G.=Mk,
reine und halbreine zu 95—100 G.=Mk. an Haud,
Kiſten=
bretter zu 34—39 G.=Mk.
Starke Spannungen weiſen die Angebote in
hobelſähl=
gen Brettern auf, die bahufrei rheiniſcher Stationen
Süd=
deutſchlands je Kubihneter durchſchnittlich zu ſolgenden Preiſen
geboten oder gehandelt wurden: Unſortierte Tannen= und
Fichtenhobelbretter in Stärke von 21/22 Millimeter,
3—6 Meter lang, 5‟—7‟ breit, zu 1,80—1,95 G.=Mk., 1a Ware
2 G.=Mk., IIa 1.70—1,75 G.=Mk. Für 1” ſtarke
Rauhſpund=
breiter mußten etva 1.50 G.=Mk. angelegt werden. Aus dem
badiſchen und würtembergiſchen Schvarzwald liegen für 15/16
Millimeter ſtarke Fichten= und Tannenhobelbretter Notierungen bewertung der Türken und Mexikaner ausdrückten. Auch Otavi=Auteile
zu 1,32—1,38 G.=Mk. und in Stärke von 27/28 Millimeter zu 2,35
bis 2.42 G.=Mk. je Quadratmeter vor.
Auch auf dem Rundholzmarkt war das Geſchäft
vor=
wiegend ruhig. Je nach den Produktionsplätzen gingen die Preiſe
um Einiges auseinander. In Bayern konnte man geſunde
Ware zu 9—10 G.=Mk, in Württemberg (beſonders im nördlichen
Schwarzwald) und in Baden zu 11—12 G.=Mk. haben.
Aus=
ſchlaggebend für den rubigen Verlauf des Marktes auf dieſem
Gebicte iſt auch die Tatſache, daß ſich die
tſchechoſlowaki=
ſchen Hölzer durchſchnittlich niedriger ſtellen und daher von
der Papierholzinduſtrie entweder bevorzugt, zum
min=
der Teſchechoflowalei liegen Maſſenaugebote zu 90—95 Kronen letttätige Käufer heute ausblieb. Am Einheitsmarkt beſtand feſte
Stim=
vor, doch zeigt auch dieſe Auslandsware ſeit dem Ausfall des
„Nonnenholzes” ſteigende Tendenz, da jetzt ausnahmslos
ge=
ſunde Ware auf den Markt konnnt.
Trotzdem Anzeichen vorhanden ſind, daß ſich der Holzmackt
Eerſteifen wird, wurden auch in der Vorwoche kaum nennens=
werte Verkäufe getätigt. Zum Teil hat ja der Großhandel von
den ſich in der Vorwoche reichlich bietenden Gelegenheiten, zu
Schleuderpreiſen die Lagerbeſtände ergänzen zu können,
Ge=
brauch gemacht. Auch macht ſich immer noch die ſehlende
Auf=
nahmefähigkeit des rheiniſch=weſtfäliſchen Marltes und die bis
jetzt nur ſporadiſch auflebende Bautätigkeit bemerkbar, die in
dieſem Jahre unter dem langen und harten Winter trotz mancher
anrenzender Momente noch immer daniederliegt. Die durch die
Frachtermäßigung verminderten Holzgeſtehungskoſten dürften
nach den vorliegenden Nachrichten durch die feſteren Preiſe
wie=
der ziemlich aufgehoben ſein.
Die Koblenzer Wirtſchaftsverhandlungen,
die urſprünnlich auf den 15. Januar feſtgeſetzt waren, werden
nun endgültig Ende dieſer Woche aufgenommen werden. In
Fachkreiſen erhofft man von dieſen Beſprechungen mit den
Ve=
ſatzungsbehörden, an denen der ſüddeutſche Holzhandel
maß=
gebend beteiligt iſt, eine Neubelebung des ſüddeutſchen und
rhei=
niſch=weſtfäliſchen Holzgeſchäftes.
Warenmärkte.
wb. Amtliche Notlerungen der Franffurter
Börſe Abteilung Getreide vom 15. Febr. (Getreide
Hül=
ſenfrüchte und Biertreber ohne Sack; Weizenmehl. Roggenmehl und
Aleie mit Sack.) Preis je 100 Rilogramm. Weizen, Wetterau 1800—
18.50, Noggen 16,25—16,75, Sommergerſte für Brauzwecke 19.50—20,00,
Hafer, inländiſch 14,00—14,25, ausländiſch —, Weizenmehl, ſüdd. Spez. 0
22,00—B,50, Noggenmehl 24,2—25,00, Weizen= und Noggenkleie 8,00—
9,00, Mais, La Plata 18.,50—19,00.
wh. Berliner Produktenbericht. Am Produktenmarkt
übte die gößere Burückhaltung des Angebols vom Inlande einen
be=
feſtigenden Einfluß aus. Man befürchtet eine Schädigung der Felder
durch den ſcharfen Froſt. Für Weizen beſtand Nachfrage ſeitens der
Mühlen, die Preiſe blieben behauptet. Man hatte bei geringen
Um=
ſätzen eher feſtere Tendenz. Für Roggen hat ſich die Nachftage ver=
X=Ware zu 53—53 G.=Mk., rgute Ware” zu 74—79 G.=Mk. und mehrt, e3 wurden dafür leidt erhöhte Preiſe bewilligt. Die Gerſtenpreiſe
haben ſich kaum verändert. Hafer war für die Küſte geſucht und höher
als hier bezahlt. Hülſenfrückne konuten bei ſtarkem Angebot nur ſchwer
verkauft werden. Futterartikel waren ſtill.
Börſen.
Frankfurter Börſenbericht vom 15. Februar
1924. (Eigener Vericht.) Das leichte Anziehen der ausländiſchen
De=
viſenkurſe im beſetzten Gebiet läßt vermuten, daß offiziell unbefriedigter
Deviſenbei rf dort auf Umwegen ſeine Deckung ſucht, denn neue
ungütt=
ſtige politiſche oder ſonſt ge Momente waren heute nicht erkennbar. Die
Aktienmärkte waren hiervon kaum berührt, doch war für die
auslän=
diſchen Nentenmärkte eine Anregung gegeben, die ſich in einer
Höher=
vermochten davon zu profitieren, ebenſo waren Bproz. Eiſerne Tor=
An=
leihe geſteigert auf Käuſe von auſcheinend gut unterricht ter Seite Im
Mittelpunkt des Intereſſes ſtanden auch heute wieder Deutſche
Schutz=
gebietsanleihen, in denen ſich die berufsmäßige Sp kulation ſta!
belä=
tigte. Der Kurs wurde bis 5,4 in die Höhe getrieben, zur Rotiz 4,6
und nachbörslich wieder 5,2. Stärkere Nachfrage zeigte ſich heutt für
Vorkriegspfandb iefe, die Kurſe b3 zu etwa 4 erzielen konnten. Die
großen Aktienmärkte hatten im allgemeinen bei gut behaupteten Kurſen
wenig Veränderungen aufzuweiſen. Feſte Teudenz beſtand für
Verſiche=
rungsaktien, von denen ſich Fraukf. Allg. Verſ.=Aktien durch weiter
gro=
ßes Intereſſe auszeichncten, der Kurs wurde 116. Große Umſätze und
lebhafte Käufe bei unverändertem Kurs waren heute wieder bei Voigt
deſten aber der Preiskalkulation zugrunde gelegt wurden. Aus u. Haeffner zu beobachten. Pters Union lagen etwas ſchwächer, da der
mung für Armaturen Hilpert, Badenia, Gebr, Fahr, Feiſt=Sekt, Faber
u. Schleicher, Volthom Seil und Vereinigte Ultramarin. Roeder waren
beute angeboten. Der freie Verkehr wies unveränderte Haltung auf.
In Chem. Remy kam nach der letzttätigen Steigerung heute etwas Ware
heraus. Sonſt gingen hier um: Beckerſtahl 11½, Bedherkohle 11½4, Benz
634, Brown Boveri 3, Gcorgi 0,840, Growag 0,470, Karſtadt 4,5, Kayſer
Waggon 1, Krügershall 13½, Mez Söhne 7½, Raſtatter Waggon 11½=
Ufa 11½.
wb. Berliner Börſenbericht. Wenn auch wegen Mangels
durchgreifender Anregung die Geſchäftstätigkeit des heutigen
Börſenver=
fehrs außerordentlich beſchränkt blieb, gab ſich doch eine entſcheidende
Widerſtaudsfähigkeit kund. Vereinzelt konnten die Papi=re des
Montan=
marktes und der Metallwerte eine bemekenswerte Beſſerung erzielen.
Offenbar hat die Abſchwächung der vergangenen Tage dem Markt einige
Käufer zugeführt, die die billigen Kurſe zum Ankauf von Effekten
be=
nutzen. Höſch ſetzten mit 234 Billionen Bſſerung ein und konnten ihren
Gewinn gut behaupten. Hirſch=Kupfer wuaden 2½ Billionen höher als
geſtern bezahlt. Scheidemantel ſtiegen bei andauernder ſpekulatziver
Nachfrage um mehr als 4 Billionen Prozent. Norddeutſche Wolle
ſteli=
ten ſich um 4 Billionen Prozent höher. Naturgemäß ſehlten auch einige
Rückgänge mäßigen Umfanges nicht, ſodaß die Kursbewegung ſich
wiede=
rum uneinheitlich geſtaltete. Bankaktien blieben gut b=hauptet. Auch
Schiffahrtswerte waren wenig verändert. Von ausländiſchen Anleihen
waren türkiſche, Bagdad= und Zollanleihe bevorzugt und höder bewertet.
Deutſche Anleihen gaben meiſt etwas nach. Am Devikenwarkt wareu die
Anford rungen gegen geſten etwa gleich groß und die Kurſe waren im
allgemeinen unverändert. Für Neu=York konnte die Zuteilung etwas
erhöht werden.
Oeviſenmarkt.
Sämtliche Bahlen verſtehen ſich als 1000 Mk.
Geid.
Artel geh Rne
Briel Amſterdam=Rutterdam 115371082000. Weuche W57104 000. 1577977000 Brüſſel=Antwerpen ... IseHansao. — jne raihn — Jisiscc. — 1162409.— — Chriſtlenſa. KEIST H.— fm1 16e00.— Heitesumng.— r74 19980.— Kovenhagen. Sc Andkk0. — Herusfasss. —M-Faann.—
1Idenssnns. Hog7 Baua0, f110rRonag
fig RRiee. ock. 685000 — Stcchelm .
Leilingſord . 11012tge5o.
ie 7an.— 10MarFauia. — 1asgrcas0. — Nallen ...
London
Rew=York: 1s Ffram. IaKi gensn. listseuch.— 185462300 — jens 4menng, 121 m 2um
Kuessasnog.
f2igsanned. Hiens47 0000 1814 Parte. fisBu— 1544mwe. —Jisct 2sona.— K19BDg500, M21chanan.
19977000.— Schweiz . Fau1 Nwoh. — D2Ermung.—5 730130000.— Fasung.— Spanien 53ic Mich.— 63eRtanno.— Kursdasawo. Bomt50ch — Wien (1. D.-Gſte M51.— 30649.— 03 1.— 59670.— Prag r2i6ran. — 12205000.— 121045000.— JIDeig aoh. — Budapen. 147830.— 14870.— 1775.— 19370.— Buenos=Aites. h40 4o. 131 152ch00 Hrsos Kroo. 14152700. Buluarten..
Javan 31521000.—
H52 0000. 3i67D000.—
1994750000. 31521060.—
u9ss 2ruhod. 3i0da00.—
1904750000. Rio de Janelr .. 12775000.— 50130000.— Hiast. Rn0.— 160 12700.— Belgrad. 50 72000.— bil2000.— 53c5000. — 5113009.— Liſſabon .. H24687000.— 123313000.— 1124657000.— 1125313000.—
Berliner Kurſe (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſtch mit 1000000000.
URiengef. für Anſlinft.
aſchalſendurger Zeulſtolf
Augsb.=Nürnb. Maſch
Berl.=Anholl=Maſchinen
Berl. /Eleitr. B. vorzug.
Biomarchütt.
Kraunkohlen=Brikeits
Bremer Vulkan ..
Bolle..
Chem. denden =.
Weiler
Deutſch=Atlant. Tel..
Deutſche Maſchinen.
Deutſch=Riedld. Tel.
Deuiſche Erdöl
Leutſche Vetroleum
Di. Fallwerie.
Di. Waſſen u Muntt ion
Donnerdmarckhütte .
Dynamit Nobel ....
Elberſelder Farben..
Gieftr. Lieſerung ...
R. Friſter ....."
Gaugenau Borz.
Geiſenk. Gußſtahl
Gel. ſ. eleftr. Untern.
balle Maſchinen
Han. Maſch.=Egeſt..
Hanſa Dampſch.
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
31750 15. 2.
2u500 demoor Zement". 41 37500 Kirſch Kupfer .. 400 39000 z9750 Höſch Eiſen 55360 1z006 1300 Hohenlohe Verke. 54600 14060 14130 Lahlo Borzellan 2ing zwwo d50h00 Lindes Elemaſch. 10ich 27000 3a5on Lingel Schnuh. 4665 530yo 9Bn0 Linke u. Hofmann. 3000 76000 70300 L. Loewe u. Co. ... 59350 5750 2750 C. Lorenz .... 975 1m50 200 Meguin. 35000 7400 3 000 Riederländiſche aohle 53600 1and 1075 Rordd. Gummt. 1300 47070 z3000 Orenſtein. 24500 74300 ina0d Rathgeber, Waggon. 74750 2500 26375 Rombacher Hütten. . 30600 5a000 50600 Roſitzer Zucker. Eugec 134600 134000 Rütgerswerke. 22750 173000 173000 Sachſenwerk 470 1197 1900 Sächſiſche Gußſtahl.. 4680 2i00 30ch Siemens Glas. 36500 Bi0d 20500 Steauu Romang .... 7100
3000 6250 Thale Eiſenhütte. 800 Ver, Luuſiver Glas. 2500 35500 35000 Bolkſtevter Borzellan. 16250 1775
30063 17259 Weſtſ. Eiſ. Langenoreer 27000 19700 30350 Wittener Gußſtahl .. 42,00 132000 Wanderer=Werke .. 15000 21l750 21750
15. 2
42000
20750
54750
21000
10100
4300
34500
51250
4375
3250
59750
8000
24125
13000
32,00
5800
Beuck
3150
46000
33000
2000
16000
31250
400
1575
Frankfurter Kursbericht vom 15. Februar 1924.
grendliche Ztaatspapterz.
) Deutſche.
Reichtunlelhe ...........
......:
Nar=Goldanleibe .........."
Uur-=Schavautoeiſungen .
Schatzanw. K Autg. 1v. 23
K UIv. 23
1v. 24
K
IIv. 24
FW. u. V. Schazanweiſg.
HI.—ix.
Dt. Schusucbtet v.0.8-11u. 13
„.14
prämtenanleihe .......
angs unleihe ............"
Preuß. Konſoll ........."
.....
*
Bad. An. unk. 1935 ....."
*. „ v. 1907 ...."
Buyern Auleihe .........
J „
Dollar Goldmk.=Schatzanw.
. 26 ...
6% beiſen Reihe XXXf1.
tilgb. b. 28
Zeſſen unt. 1924. .......
. ................
.
Württemberger .........."
b)Ausländiſche.
Bosnien 2.-C.=B. v. 1914.
L.=Inveſt.=And v. 1914
„ v. 1902 ........."
......
Ynlgar. Tabat 1902. . .....
* Grlech. Monopol".
2 Oeſt. Staatsrente v. 1913
6 1918
Oeſt. Schatzanweiſ., dfr.
............
5. 1914
Ceſl Goldrente ........."
„ einbetl. Rente ......
Rum am. Rente v. 06 ....
* Golbrente v 13 ....
„ m. Woldrente lonv.
„ am. v. 05 ......."
v Türt. (Rdimin.) v. 1903...
(Bagbad) Ser. 1..
. U.
„ v. 1911. Zollunl. ..."
2 Ung. Staatér. v. 14 ..
„ Goldrente ......."
„ Staalst. v. 10 „..
„ Kronenrente ......
Kußereuropäiſche.
Mexif. amori. innere ......
„ lonſ. äuß. v. 99... ..
Gols v. 04 ſtfr. ..
ton”, inner
D Frrigationsanleihe
Tamaulivpgs Serie 1......
42
Gn M
60 M
3,3 Md
0.5
0.42
0.68
0.05
43
0.93Ml
u5
— 8
05
0.72
75
15
45
7.1
13.5
1.1
27
2,6
2,5
152
12.5
92
8,6
1. 2
z M
0 Ml
40
45
0.191
3.5 00
6.47
0.3
069
0.59
127
42
o.RM
0.5
0.06
17
72/.
13.25
i.
10.5
133
5.25
9i.
8,5
Dblig. v. Transpontant.
12 Uilſabeihdahn air
42 Gal. Cant Ludw.=Bahn.. ..
5‟ Oeſ. Südb. (Lomb. ſrr ..
2.6% Zue Oeft sudb. (Bom4.)
26%, Neu=
4B Oeſl. Staatsd. v. 188 ..."
1. 5. 8. Em..
3% Oef.
9. Em. ...
v. 1885 .
*
37 Ceſl. Etaatsb. b. Erg. Nep=
4* Nudolfb. Salzkammterg.) ..
1½% Anatolier 1
..
3½ Salon. Conſl. Jonction ...
3" Saloniaue Monaſtir ......
5½ Tehuantepere. . . . . . . . . . . .."
.......
1½*
Nach Sachwert verzind.
Schuloverſchreibungen.
5” Badenw. Kuhlenwertanl.
6% Oeſſ. Braunf.-Rogg. Anl.p. 23
52 Preuß. Kaliwert=Anleihe
5% „ Roggenwert=Anl.
5% Sächl. Braunk.=Anl. Ser. 1u.11
5X Südd. Feſtwertvl. . . . . . . . .
Gank=Nktlen.
ANg. Deutſche Crebitanſtalt. . . .
Banl für Brauinduſtrie ......"
Barmer Banwerein. ..
Bayer Oypothefen= u. Wechſebb.
Benliner Handeisgeſellſchaft ..
Commert= und Privatbank.
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank.
DeutſcheEfferten= u. Wechſelbank
Deutſche bypot.=Bank Mein.. :.
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft . ........
Dresdner Bank.. . . . . .......
Frunkfurter Bank ..........
„ Sypothefen-Bank".
Merallbant".
.
Mitteldeuiſche Creditbank ....."
Oeſterrei zhiſche Crebiltanſtalt ...
Neichsbank=Ant. ............"
Abein Creditban ..........."
Hypothekenbank.
Saddentſche Disconto=Geſelich.
Weſtban!
........."
Bieuer Banwerein ..........
Gergwerkö=Aktien.
Berzellus.
.........
Bochumer Vergb. ..........
Buders
Di. Luremburger . ...........
Eſchweiler Berawerks-Akt. ...
Geiſentirchen Bergw........
Harpener Verabau ........."
Kaliwverke uſchersleben ......."
„ Sakzdetfurth . ....
. Weſteregeln
glbcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesimann Nöhren ........"
Mansfelder
........
Lberbedarf.
.........
Sbecſchleſ. Eiſen (Caro) ......"
Stavi Minen u. Eb.=Ant. ....
Phönir Bergbau
u
16.75
13
*
79
16
21.73
3,8
5.35
2.3
33
0.721,
45
4.9
65
13
11
U51
14.25
23
u2
22,75
36,5
z0
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6,25
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15.25
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10,73
3.3
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Mic
45
Bio
19
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G.3
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36
55
39
17,75
3),5
39
41.75
ſend M=
Millionen Md — Milliarden oU —ohne Umſa;, X — rationiert.
Rhei. Stahlwert .........."
Niebeck Montan.. . ..
Rombacher bütte
Tellus Bergb.; u. bütten-An. .
Ber. Laurahütte ..
Auten induſtr. Nnternedmung.
Drauereien
denninger Kempf=Sten. . . . . .
Lowenbräu München ........"
Schofferhoſ (Winding)........"
Werger
Rlkumulut Berlin ...... ....."
Adler & Oppenheimer .... ..."
Ablerwerke wv. Kleuer) ....... / 3.9
H. E. G. Stumm. . . . . . . . .
s+ . . . Borzun Lit. 4 ..
5 . . - Vorzug Lit. B ...
Amme Gieſede & Ronelien ...."
Anglo=Vontinental-Guano .....
Anilin Bin.-Trevtow........."
Aſchaffenvurger Zeilſtofl....."
Budenia (Weinheim!
Badiſche Anilin= n. Sodaſabrik .
Gad. Maichl. Durlach
Bad. Uhrenfubr. Furtwangen ..
Baldur Piano.... . . . .. ..... ! 5.3
Baſt Rürnberg ..............
Bageiſch. Spiegel
......."
Beck e Henkel Waſſell .......
Vergmann Gl. Verte
Bing. Metallwerke.
...
Brockhues. Rieder=Walluf .....
Cementwert heridelberg. . ..!
Kariſtavt
Lothringen (Mez).
Chem. Werke Albert.
Griecheim Gteitron ....
Fabril Milch ........."
Weilersteremer ........"
Dalmler Motoren
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Di. Goib= u. Silve ſchetbeunſl.
Dingler, Zweibrücken.
Dresdener Schnellprelſen ....
Dürſoppwerk (Stumm) ......
Duſſeld. Ratinger (Dure) .....
Dnderhof & Bſbm. Stamm ...
elſenwerk Raiſertlautern .....
2. Meuer ſr. ......
Wberfeider Farbw. v. Bayer ..
Kupfer= u. Meſſiungw.
Elektr. Lieſerungs.=Geſ. ......
Licht und Kraſt ......."
Eiläſſ. Bad, Bolle ........"
Emag, Frankfurt a. M.. . . ...
Email.. 4 Stanzw üllrich ...."
Enzinger Werte ............"
Ehlinger Maſchinen .........."
ertlingen Spinneret ........."
Kaber, Joh., Bleiſtift ........"
Faber & S hleicher ...... ....
Fahr, Gebr., Birmaſens ..
felten & GBuilleaume. Carlsw.
Feinmechank (Jetter).
Feiſt Setrkellerei Frankſ. a. M.
Frankfurter Gas. ..
Frankfurter Hof
Fiſ. Maſch Pokorny & Wittek.
Fuchs, Baggon Stamm ....
Ganz Ludwig. Mainz ......"
Gelllng & Cle. .........."
Germunta Linoleum .........
Gelſenkirchen Gußſtahl ......."
Goloſchmidt, Th. ....
Gotha Waggon
Greſfenius. Maſchinen Stamm.
Grivner MNaſchineni. Durlach. ..
Grün & Bilſinger
......"
dammerſen (O4nabrüch ......
Hanſwerte Füſſen .........."
beodernheimer Lupfer ......."
deuligenſtaebt, Bießen „„aaas 69
Hilpert Armaturenſ. ... . .. . ..
Hindrichs=Auffermunn. .......
dirſch Kupſer u. Meſſ. .......
Hoch= und Tieſbau .........."
Höchſter Farben .......
Holzmann. Phil. ..........
delveri. Induſtr. ........"
Hydrometer Preslau ........
Inag
Junghans Stamm.
Karleruher Maſchinen ......
glein. Schanzlin & Becker .
Knorr, beilbronn.
..
Kolb & Schüle Spinn. ......
Fonſewenfabrik Praun ......
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . .."
kahmener & Co. ......
Lech. Augsvurg ....."
Lederw. Rothe
Leveroerle Splſchar) ...
Lingel, Schuhw Erfurt
Löhnberger Mühle
Lüdenſcheid Metallw.
Luther, Maſch.= u Mühlenbau.
Lux’ſche Induſtrie.
Mainkraſtwerke Höchſt
Mequin, Buxbach ..
Metallgeſ. Friſt. .
Meger. dr. Baul
Migg. Mühlenb., Franlli. a. M.
Moenus Siamm.
Motorenfabril Deutz .
Motorenfadrik Oberurſel ..
Reckarfu imer Faurzeugwerke. ..
Nedarwerke U51. Stamm ..
Oieawerte Franifurt a. M.,
Peters linton Frankſurt a. M.
Dfah. Nahm., Rauſer ........"
Phillpps A.G. .... 11
Borzellan Weiſel ............
Aeiniger, Gebbert & Schall..
Rhein. ciektr. Scamm ........ 11.75
Metall Borzüge . ......
Rhenanig, Aachen .........
Riedinger. Maſchinen .........
Rucſorth. Stetin ...........
..
Rütgerswerke
Echleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & banau ......."
Schnellpreſſen Frankenthal. . ..
Schramm Lackfabrik
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schuckeri Geſtr. (Rürnberg)
Schuhfadrif Berneis-Weſſel ...
Schuhfabrik bees
Schuhſ Leander Offenbach ...
Schulz, Brünlack, Roch.. ...
Seilinduſtrie Wolff .........."
Sichel & Co Mainz ........."
Sie ens Elektr. Betriebe .....
Siement Glasinduſtrie ......
Siemens & balste......."
Stödicht=Ofſenbach=Gummt ...
Süddeutſche Imnmibilien.
Thüring. elsttr. Lieſ:=Geſ., Gotha
ührenfabrik Furtwinaler
Belihwerte in Sandbach
Verein ſ. Chem. mduſtr. Frkft.
Verein deutſch. Oiſabr. Manuh.
Faſtiadriten Caſſel
Gummiſaer. Bin.=Frkf.
Binſelfabr. Nürnberg.
Altramarin ..........
Zelſtefl, Berlin ......."
Bogtländ. Maſch. Vorzüge ...."
„ Stämme ....
Boigi & ogeſiner Stämme ...
Boltohm. Seil..............
Wuyß & Freytag. . . . ........ .
Begelin Ruſfabrik ........."
Zellſtvfſ Waldhel Stamm ..
Buderſabr. Baghäuſel....
Frankenthal ....."
Heilbronn. . .......
Ofitein ..........
Rheingau ........
Stuttgart
bapag ( Baketfahr:) ........" 40,5
4
8.75 Norod. Liond. . ............." Darmſtädter Berte. Bahnbedarf
......."
Dampſkeiſel Nodberg. . .......
delverig Konſervenfabrik. ....
Sebr. Lut
.......
Motorenbſarik Darmſtadt ....."
Gebr. Roeder
..
Venuleth & Ellenberger 79
18,3
9.9
19 Annotlerte Aftten. Allg. Banderein Düſſeldorf...
Becerfohle . ................
Beckerſtahl .................."
Genz.
......... .........
Brown Boverl..............
Cont. Dandelsbank ..........
Deutſche dundelsbank ........"
Franfl. dandelsbank. ..... 11.5
11,5
25
035
0, 105
0,1
08
6.35
2,73
12
3"
16,56 Falconwerte.
...........
de Giorgt Chve. .............
Drowag
..........
Hanſa Llond. .
...........
dero Conſewen .
......."
Holſattawerke Altona ........
Nabel Rheyut
Karſtavt R.... Krügerchall Kali Wetal Starkenburg
Mev, Kart & Söhne, Freibg. .
Neſtar=Bummi
Betroleum Diſche.
Raſtatter Waßgon . 0.25
7.73d
6.17
23,5 Remn Chen.
Tertll=Ind. Barmen (Tiag)..
Ufa Film 141
2.75
10.75
05o Unterfranken Großtraftw. . ...
0.13
11.75
11,75
6.75
2,75
0375
0115
9.115
735
78
0.375
2,75
12
145
125
G115
qu1
V,5
11
275
11.25
0.65
Bankgeschaft
Fernsprecher 1308, 1309
PL—e FUTT
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten
Darmstadt.
1 Luiselelatz 1
Mummer 47.
Darmſtidier
zi0r 9
Seite 13.
* Die Micum=Vertzäge.
Wir geben nachſtehend eine ſchematiſche Aufſtellung der
Bela=
ftung, die auf Grund der Micumverträge zurzeit auf der rhein.. Induſtrie ruhen. Zunächſt kommt in Brtracht die
Kohlen=
ſteuer. In Dollar berechnet war für die Zeit vom Januar bis
Okto=
ber 1923 zu zahlen: 10 Prozent in bar bis ſpäteſtens 15. 12. v. J.,
die übrigen 90 Prozent in ſec3, auf Dollar lautenden, zum 15. Jan.
bis zum 15. 6. 1924 monatlich fälligen Wechſeln, die bon einer, von der
Micum genehmigten Gank akzeptiert oder giriert ſein mußten. Mit der
erfolgten Zahlung, bzw. Anerkennung der Wechſel wurden von der
MMicum die beſchlagnahmten und blockierten Erzeugniſſe der Zechen und
Hüttenweike, ſoweit ſie von den Franzoſen nicht ſchon weiter verkauft
waren, freigegeben. Die Leiſtusigen, die die Zechen und Hüttenwerke
aus dem Micumvertrag zu erfüllen haben, beſtehen:
1. In der Zahlung einer, im Wege einer beſonderen Vereinbarung
Feſtgeſetzten Kohlenſteuer für Januar bis Oktober 1923, die,
ab=
geſehen von den kleinen Bechen. 700 000 bis 1 500 000 Dollar
für eine einzelne Geſellſchaft beträgt.
2. In der Lieferung von 21 Prozent der Nutzförderung,
b. h. der Nette=Förderung, abzüslich Eigenbedarf der Zechen= und
De=
putattohlen, als Reparationslieferung. Dieſer Satz iſt nachträglich auf
27 Prozent erhöht worden, weil die Neparationslieſerungen an Italien
Hinzugekommen find.
3. In der Zahlung von 10 Franes Kohlenſteuer pro
Tonne derſenigen Nutzjörderung, die nach Abzug der
Reparations=
kohlen verbleibt. Dieſer Satz iſt nach der erfolgten 4
ermäßigt worden. Hierzu ſei bemerkt, daß die Ermäßigung der Roblen=
Neuer 20 Prozent beträgt, während die Leiſtung der Neparationskehlen
gegenüber der Feſtſetzung im Vertrag um 29 Prozent geſteigert wurde.
4. In der Bahlung vun Ausfuhrzöllen für die Ausfuhr von
allen Eiſenerzeugniſſen, die nacy dem unbeſetzten Deutſchland und nach
Dem Auslande ausgeführt werden. Dieſe Zollfätze betragen 4 bis 5
Prozent vom Werte der Ausfuhr. Für Thomasmehl beträgt
der Bollſatz ſogar 10 Prozent.
5. In der Zahlung von Einfuhrzöllen auf alle Güter, die
aus dem Ruslande oder dem unbeſetzten Deutſchland in das beſetzte Ge=
Biet eingeführt werden, ausgenommen Rohſtoffe.
Sehr weſentlich für die Eiſeninduſtrie iſt noch der Umſtand, daß der
Ausfuhr der rhein.=weſtf. Werke beſtimmte Grenzen geſetzt worden ſind.
Im allgemeinen ſoll die Ausfuhr=Genehmigung nur einer Ausfuhr
ent=
ſprechen wie ſie im Jahre 1223 durchſchmittlich vorhanden war. Dazu
iſt zu bemeiten, daß die Ausfuhr der rhein.=weſtf. Eiſeninduſtrie
nie=
mals ſo ſchlecht geweſen iſt, wie gerade im Jahre 1922; in die ſem Jahre
nämlich, hat zum erſtenmale ſeit langer Zeit die Einfuhr die
Aus=
fuhr um ein erhebliches übertroffen.
Handel und Wandel in Heſſen.
* Heſſiſche Verſicherungsbank A.=G., Darmſtadt.
Gegenſtand des Unternehmens iſt das Rückverſicherungsgeſchäft in allen
ſeinen Zweigen im In= und Ausland. Das Grundkapital beträgt 500
Mill. Mk. Vorſiand iſt Direktor Karl Walz in Mannheim. Die
Grün=
der die alle Aktien übernommen haben, ſind: „Foſef Kühner, Franz
Kühner, Michgei Derbel, Heinrich Dietzel und Jakob Battenſtein,
ſämt=
lich Faufleute m Mannheim. Den erſten Auffchtsrat bilden
Redſts=
anwalt Dr. Chriſtian Hartmann. Direktor Adolf Schulz und Direktor
Friedrich Schork alle in Mannheim.
* Volkebank Groß=Zimmern A.=G., In Groß=
Zimmern. Die frühere Volksbauk Groß=Zimmern G. m. b. H. wurde
in eine A.=G. umgewandelt. Gegenſtand des Unternehmens iſt der
Betrieb von Bant=, Kredit=, Kommiſſions= und Finanzierungsgeſchäften
jeder Art, insbeſondere die Fortſetzung des Bank= und
Sparkaſſenge=
ſchäfts der früheren Volksbank Groß=Zimmern e. G. m. b. H. in Groß=
Zimmern. Das Grundkapital beträgt 210 Mill. Mk. Die Gründer der
Geſellſchaft ſind: Wilhelm Angermeier, Landwirt, Heinrich Martin
Brücher, Bürgermeiſter, Karl Cronenbold, Lehrer Georg Daub,
Lehrer, Georg Ludwig Fröhlich, Scmeidermeiſter. Mar Goldſchmidt
Großkaufmann. Georg Buumann Hendant, Heinrich Volz, Nentner,
ſämtlich in Groß=Zimmern. Die Gründer haben ſämtliche Aktien
über=
nommen. Vorſtandsmitglieder ſind: Bürgermeiſter Heinrich Martin
Brücher und Nendant Georg Pullmann 14., beide in Groß=Zimmern,
Mitglieder des Aufſichtsrats ſind: Karl Cronenbold, Lehrer, Wilhelm
Augermeier Landwirt, Geerg Ludwig Fröhlich, Schneidermeiſter,
Max Goldſchmidt, Großkaufmann, Heinrich Buchsbaum 3
Zimmer=
meiſter, Joſef Dietz, Fabritant, Johann Georg Fröhlich, Kaufmaun,
Dr. med. Hugo Kämnler, alle in Groß=Zimmern.
Heinrich Kaiſer Waggonbau und
Maſchinen=
fabrik A. G., Offenbach a. M. Zu den Inkereſſenkimpfen, die
ſich bei der Firma abſpielen, erfährt die Köln. Btg., daß es ſich in der
Hauptſache darum handelt, eine Verminderung des Aufſichtsrats der
Geſellſchaft herbeizuführen. Vekanntlich wurde der Sitz der Geſellſchaft
im Jahre 1922 von Chemnitz nach Offenbach a. M. verlegt, unter
Fir=
menänderung. Die Tatſache, daß die derzeitigen Aufſichtsratsmitglieder
an ſehr verſchiebenen Orten wohnen, verurſacht große Koſten. Man
habe das Beſtreben, möglichſt Frankfurter Perſönlichkeiten in den
Auf=
ſichtsrat zu entſenden. Demgegenüber wird behauptet, daß die in Frage
kommenden Mitglieder des Aufſichtsrats, die ausſcheiden ſollen, an
ihrem Aufſiehtsratsmandat feſthalten und ſcheinbar auch neue Käufe
dernehmen. Es ſoll von einer Seite auch verſucht werden, durch
öffent=
liche Vekanntmachungen die Aktienbeſitzer zur Feſthaltung ihres Beſitzes
aufzufordern.
Banken.
* Weſtbank A. G., Frankfurt a. M. Die Kursbewegung
in den Aktien der Geſellſchaft während der letzten Tage ſoll darauf
zu=
ruckzuführen ſein, daß neuerdings größere Aktienpakete, die zum Teil
aus der lekte Kavitalserhöhung ſtammen, in der Schweiz plaziert
wor=
den ſind. Auf Grund dieſer Intereſſennahme hat ſich zwiſchen den
deutſchen Plätzen und der Schweiz ein lebhafter Arbitrageverkehr
ent=
wickelt. Dem Schweizer Intereſſe liegt die Weſtbank bekanntlich dadurch
näher, weil das Inſtitut enge Beziehungen zum Sichelkonzern
unter=
hält, der in der Schweiz durch die A.G. für Induſtriewerte in Luzern
maßgebend verkreten iſt.
Wiriſchaftliche Nundſchau.
* Miniſter Hamm über den Welthandel. In einer
Rede, die geſtein der Reichswirtſchaftsminiſter Hamm im
Wirtſchafts=
politiſchen Ausſchuß gehalten hat, führte er unter anderem aus, im
Innern müßten die Bemühungen forrgeſetzt werden, die Preiſe weiter
herabzuſetzen und alle vermeidbaren Urſachen der Teuerung zu
ver=
mindern.) Deutſchland könne ohne Welthandel wirtſchaftlich nicht leben.
Mit dem Syſtem der Einfuhrverbote müſſe allmäblich abgebaut
wer=
den. Ein völliges plötzliches Aufheben der Cinfuhrverbote wurde jedoch
nicht eintreten dürfen. Qunäehſt dürften nur ſolche Einfuhren
freige=
geben werden, über die keine AAeinungsverſchiedenheiten beſtünden. Ein
neuer Zolltarif werde ausgcarbeitet. Von der Kriſig in der
Landwirt=
ſchaft meinte der Miniſter, ſie ſei nur eine vorübergehende und laſſe
ſch mit klugen Maßnahmen beſcitigen. Im weiteren Verlaufe ſeiner
Ausführungen beſchäftigte ſich der Miniſter mit der Kreditpolitik der
Banken. Er bezeichmete es als unmöglich, daß Bauken
Aeichsbankkre=
dite mit 10 Prozent Gewinn weitergeben.
* Die Auslegung des Artikels 260 des Verſailler
Vertrages. Das ſchiedsgerichtliche Verfahren zwiſchen der deutſchen
diegierung und der Reparationskommiſſion über die Auslegung des
Ar=
tikels 20 des Vertrages von Verſa llc8 iſt nach fünfwöchiger täglicher
Vm handlung in Paris bcend’t worden. Nach dem genaunten Artikel iſt
die deutſche Regierung verpflicktet, biechte und Beteiligungen deurſcher
Staatsangehöriger an Unternehmungen öffentlichen Nutzens (Enirepriſes
Util t6s Publiqucs) und Konzeiſionen in den abgetrennten Gebieten, in
Oeſterreich, Ungarn, Bulgarin, der Türkei, Rußland und Ching,
heraus=
zugeben. E4 iſt die Beſtimmung, die im Verſailler Vertrau noh übrie
nb, von dem franzöſiſchen Berlangen, das geſamte deutiche
Anslands=
vermögen bnuen drei Monaten nach Inhafttreten des Vertrag=B an die
Entente als Deckung für die Neparationsſchuld auszuliefern. Die
deutſche Regiewing hatte gegen eine Reihe von Verſuchen, der
Beſtim=
mung eine andere Auslegung beizulegen, anzukämpfen. Das begreifliche
und gcegraphiſche Anwendungsgeb et der Vorſchrift ſtand zur Debatte.
Was iſt „Unternehmen öffentlichen Nutzens”, was eine Konzeiſion im
Sinne dieſer Beſtimmungen? Weſentlich iſt nach der deutſchen Auffaſſung
immer, daß eine Uebertragung der Ausübung von Mehrheitsrechten an
Pr vate vorlſegt, wie es in der Denkſchrift der alliierten und aſſoziierten
Mächte ſelbſt vom 16. Juni 1919 gefagt iſt. Brzüglich des geographiſchen
Anwendungsgebiets intereiſſerten namentlich die Staatsgebiete der
Tſchechoſlowakei und von Bulgarien. In dieſer Frage führte ſchon die
mündlche Verhandlung zu einer Einigung. Jedenfalls iſt von einer
Herausgabe, von Aktien beutſcher Geſellſchaften mit dem Sitz in
Deutſch=
land keine Rede mehr. Das Verfahren iſt bei aller ſachlichen
Entſchic=
denheit in don guten Formen internationalen Rechts verlaufen. —
Schedsrichter war der norwgiſche Hofgerichtspräſident von Drontheim,
Erſatzrickter am Ständigen Gorichtshof Beichmaun, der mit
unermüd=
licher Sorgfalt und großer Objektivität ſeines Amtes waltete. Die Ne=
paxationskommiſſion war durch zwei Mitglieder ihrer Rechtsabteilung,
den franzöſiſchen Advokaten Jacques Lyon und den belgiſchen Advokaten
Marx vertreten. Agent war Herr Valentino. Deutſcherſeits nahmen
an dem Verfahren als Prozeßbevllmächtigte die ordentlichen Profeſſoren
Dr. J. Bartſch in Verlin, zugleich als Agent, und Wirkl cher Geheimrat
Dr. H. Göppert, neben ihnen als Vatreter des
Wiederaufhauminiſte=
riums Oberregierungsrat Bayrhöffer als Referent für Art. 20 teil.
* Die Kapitalknappheit der Schwerinduſtrie des
Nuhrgebiets. In der letzten Zeit konnte man beobachten, daß
in=
folge äußerſter Kapitalknappheit und der Unmöglichkeit anderweitiger
Beſchaffung von Betriebsmitteln verſchiedene größere Konzerne ſich
ver=
anlaßt ſahen, Beteiligungen, bzw. Effektenbeſtände, zu veräußern. So
z. B. hat die Firma Krupp vor einiger Zeit einen Poſten von nominell
12 Mill. Mk. Mannesmannaktien abgegeben die von dem Wiener
Finanzier Roſenberg übernommen wurden. Wie ſetzt zuverläſſig
mitge=
teilt wird, hat die Harpener Bergbau=A.=G. ihren Beſitz von rund
3000 Kuxen der Gewerkſchaft „Weſtfalen”, von der über 5000 Kuxe ſich
im Beſitz von Gieſches Erben befinden, veräußert, nachdem vor noch
kürzerer Zeit bei der Verwaltung von Harpen die Abſicht beſtanden hat,
ihren Beſitz gerade an dieſen Kuxen nach Möglichkeit noch bedeutend zu
verſtärken. Dieſe 3000 von Harpen veräußerten Weſtfalenkuxe ſollen
von dem Berliner Bankhaus J. Herzfeld übernommen worden ſein,
ge=
rüüchtweiſe für Rechnung der Mansfeld=A.=G. Von anderen
indu=
ſtriellen Unternehmungen verlautet, daß ſie aus früher erworbenen
Ef=
fektenbeſtänden größere Poſten zum Verkauf anbieten.
— Die Ausfuhr von Brennſtoſfen aus dem
befetz=
ten Gebiet wieder geſtattet. Die Rheinlandkommiſſion teilt
mit, daß die Ordonnanz 177 für alle beſetzten Gebiete aufgehoben
wird. Der Verkehr iſt demnach innerhalb der beſetzten Gebiete frei.
Ebenſo iſt die Ausfuhr von ausländiſchen oder inländiſchen
Brenn=
ſtofſen (Kohle, Koks oder Braunkohle) nach dem unbeſetzten
Deutfchland und Holland wieder geſtattet. Die Einfuhr
ausländi=
ſcher Kohlen bleibt jedoch weiter von der Einfuhrbewilligung abhängig.
Deutſche Kohlen nach Rumänien. Nachdem die
Kohlenprciſe im oſtoberſchleſiſchen Bergbau neuerdings um 30 Prozent
herabgeſetzt worden ſind, wird, wie der Deutſche Handelsdienſt erfährt,
in erſter Linie die Ausfuhr nach Rumänien vergrößert werden. Für
die rumäniſchen Eiſenbahnen ſollen 6—8000 Waggons täglich geliefert
werden.
Erwerbsgeſellſchaften.
Rheiniſche Möbelſtoffwebereien vorm. Dahl
u. Hunſche A. G., Barmen. Im Proſpelt über die Zulaſſung von
ncut. 23.5 Mill. Mk. neuen Stammaktien des Unternehmens wird
ver=
merkt, daß das Grundkapital nunmehr aus 69,5 Mill. Mk. Aktien
be=
ſteht, worunter 6 Mill. 10proz. kumulative Vorzugsaktien enthalten
ſind. An Dividenden wurden von 1318 bis 1922 20.13, 30, 40 und 150
Progent verteilt, bei Umſätzen im Jahre 1920 von zirka 19,8 Mill., zirka
21 Mill. zirka 27,3 Mill., zirka 22 Mill., zirka 643,5 Mill. Mk. Ueber
die Ausſicht heißt es im Proſpekt: Die Geſellſchaft war im Geſchäftsjahr
1923 ſtets voll beſchäftigt. Arbeiterentlaſſungen oder
Betriebseinſchrän=
kungen haben in dem Barmer Betriebe nicht ſtattgefunden. Der
Bur=
ſcheider Betrieb, welcher im beſetzten Gebiet liegt und infolge der von
den Franzoſen verhängten Verkehrsſperre für kurze Zeit ſtillgelegt war,
konnte ſeit mehreren Monaten wieder voll aufgenommen werden. Die
Ausſichten für das laufende Jahr ſind als günſtig zu bezeichnen. Der
jetzige Auftragsbeſtand ſichert der Geſellſchaft volle Beſchäftigung für
drei bis vier Monate, ſo daß mit einem durch die Zeitverhältniſſe
be=
dingten Vorbehalt auch auf das erhöhte Aktienkapital gerechnet werden
kann.
Meſſen.
Prelsermäßigung für ansländiſche
Meſſe=
beſucher. Die deutſchen ausländiſchen Vertretungen ſind vom
Aus=
wärtigen Amt ermächtigt worden, Perſonen, die die ernſte Abſicht des
Beſuches der Leipziger Frühjahrsmeſſe nachweiſen, einen auf Leipzig
und die notwendige Friſt beſchränkten Sichtvermerk unter Ermäßigung
der Gebühren auf die Hälſte zu erteilen.
Die Wirtſchaft des Auslandes.
— Die ungariſche innere Anleihe. Die innere
unga=
riſche Anleihe wird, wie nun feſtſteht, im Laufe des Februar aufgelegt
werden. Die Summe ſollte 350 Milliarden Papierkronen betragcx,
an=
geſichts der neuerlichen Geldentwertung wird die Summe auf 540 bis
600 Papiermilliarden erhöht werden.
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Herrn General Meiſter für ſeine
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letzten Gruß.
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(4338
Im Namen
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Dankſagung.
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den Nachtdienſt die Löwen=Apotheke,
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Wil=
heiminenpl 17, und die Hirſch=Apotbeke,
Nieder=Namſtädterſtr. 21
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Bau=
unterha tungsarbeiten.
Vom 16. Februar bis einſchl. 8. März
d. Js., vurm. ½½ bis nachm. 4½ Uhr
liegen bei dem ſtädt. Hochbauait,
Grafen=
ſtraße 30, Zimmer Nr. 9, die
Vergebungs=
unerlagen uſw. für die Beweiber auf
die ſtädr. Bauunterhaltungsarbeiten im
st 1804
Jahre 1921/25 offen.
Darmſtadt, den 16. Februar 1924.
Städt. Hochbauamt.
onnerstag, den 21. ds. Mis.,
vorm. 9 Uhr, werden im Saale der
Ludwigshöhe aus verſchiedenen
Do=
manialwaldd ſtrikten der Förſteret Böllen=
(1851
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4. Nutzholz, Derbſtangen, fm: Fichte
I. K1. 0,88 I1. K1. 0.419; Lärche 1. Kl.
1,22, II. Kl. 0.29; Nutzſcheiter, rm:
Birke 8. Erle 14. Eſche 6.
B. Brennholz, Scheiter, rm: Buche 219,
Eiche 5; Knuppel. rw: Buche 68. Eiche
9, Kiefer 3; Reisknüppel, rm: Vuche
81. Eiche 2; Stöcke, rm: Buche 74,
Eiche 5.
Die blauunterſtrichenen Nrn.
ge=
angen nicht zum Ausgebot.
Nähere Auskunft durch Herrn Förſtez
Klipſtein zu Forſthaus Böllenfalltox.
Darmſtadi, den 15. Febr. 1924.
Oderförſterei Beſſungen.
Delp.
Dotzderfteigerung Nt. 0
Donnerstag, den 21. Februgy
1924, vorm. 9 Uhr, werden im „
Gaſt=
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aus Kohlberg 4, Bordenberg 14 und
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Ramſtadt verſteigert:
Scheiter, rm: 62 Buche, 31 Ciche, 17 Btrtk,
15: Kiefer.
Knüppel, rm.: 98 Buche, 57 Eiche,
341 Birke, 95 Kiefer, 8 Lärche.
Reisknüppel, rw: 120 Buche, 40 Eiche,
16 Buke, 22 Kieſer.
Stöcke, rm: 17 Buche, 22 Ciche, 4 Birid
36 Kieſer, 2 Lärche.
Unterſtrichene Nummern, ſowie das
Knüppelyolz in Bordeuderg 14 kommen
nicht zum Ausgebot. Das meiſte Oolz
lägert in der Pfingſtweide 1 an der
Darmſtädter Grenze. Auskunft duich
Herin Förſter Oarniſch=Emelinenhütte.
Ober=Namſtadt, den 14. Febr. 1924.
Heſſ. Oberförſterei Ober=Ramſtadt.
Hoifmann
181:
zu Groß=Bieberan.
Kmmeldungen neu eintretender Schüller
und Schütlerinnen für das Schulf hr 1924/25
werden Mittvoch den 27. Februar, und
Montag, den 3. März, nachin von 1—2 Uhr,
im Schulgebäude entgegengenominen.
Vorzulegen ſind Geburtsſchein,
Impf=
ſchein und Zeugnis der zuletzt beſuchten
Schule. Die Kinder, die vor dein 1. April 1915
geboren ſnd, können nach dreijährigem
Beſuch der Volksſchule in die Sexta eintreten.
Die Anmeldungen können auch ſchriftlich
an die Schulleitung erfolgen. Die
Auf=
nahiveprüfungen finden Montag, den
8.April, von 10 Uhr vorm an ſtatt Der
lehtplanmäßtge Unterricht begin /
Diens=
tag, den 29. Mpril. Schulgeld wie an
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Sterbefälle. Am 27. Jan.: Wilhelm Frank. Magazinier, 69 Jahre,
Schulſtraße 9. Am 28. Jan.: Karoline Mantel, geb. Hartmann, 42 J.,
bergſtr. 88a: Maria Roth, 5 Mon., Sandſtr. 10. Am 29. Jan.: Guido
Thalheim, Schuhmacher und Gasanzünder, 67 J., Schützenſtr. 20;
Wolf=
gang Wißmann, 8 J., Stiftsſtr. 7; Heinrich Mahn, Poſtaſſiſtent, 58 J.,
Helfmauuſtr. 8 Am 28. Jan.: Wilhelm Bohm, Lokomotivführer, 60 J.,
Eſchollbrücker Str. 44. Am 29.: Georg Notynagel, Privatmann, 77 J.,
Markplatz 4. Am 27.: Philippine Turich, geb. Weimer, 66 J., Witwe,
Frankfurter Str. 37. Am 29.: Maria Glöckner geb. Colin, 56 J.,
Pan=
kratiusſtraße 28; Heinrich Eckhard, Schuhmacher, 24 J., Gr.
Kaplanei=
gaſſe 39; Kuhn, 1 Jahr, Alexanderſtr. 16. Am 30.: Paul Krauſe,
Optiker, 19 J., Fraukfurt a. M., hier Stadtkrankenhaus. Am 31.:
Gertrude Emrich, 14 J., Große Ochſengaſſe 15. Am 1. Febr.: Wilhelm
Konrad, Bankbeamter, 37 J., Moosbergſtr. 67. Am 2.: Ludwig
Dol=
lega, Oberpoſtſekretär, 63 J., Karlſtr. 87: Barbara Herbert geb. Kiſſel,
57 J., Gernsheim a. Rh., hier Alicehoſpital; Franz Kreſſer, Sattler,
54 J., Tannenſtr. 41. Am 3.: Margaretha Rauch, v. B., 47 J.,
Wenck=
ſtraße 12; Barbara Hochgenug geb. Meher, 72 J., Ahaſtr. 12. Am 4.:
Georg Becker, Landwirt, 75 J., Hof Hartenau bei Bickenbach, hier
Stadtkrankenhaus. Am 3.: Katharina Kahlenberg geb. Knieß, 22 J.,
Eberſtadt, hier Lagerhausſtr. 24. Am 4.: Franziska Ueberle geb. Hirty,
67 J., in Mainz, Kötherhofſtr. 5, hier Wilhelmſtr. 9; Leonhard
Alle=
mann, 7 J., Zell i. Odw., hier Eliſabethenſtift; Maria Simon geb.
Lewark, 46 J., Stiftſtr. 25; Eliſabeth Steinbrecher, 1 J., Marienpl. 1;
Luiſe Heedt geb. Fillmann, 70 J., Taunusſtr. 37; Katharina Knapp geb.
Benz, 54 J., Heinheimerſtr. 65. Am 5.: Katharina Fornoff geb.
Wag=
ner, 62 J., Obergaſſe 30; Anna Roth. 1 T., Liebfrauenſtr. 78; Sophie
Felſing geb. Krah, 40 J., in Eberſtadt, hier Eliſabethenſtiſt.
Gottesdienſtliche Anzei=
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Septuggeſimä, den 17. Februar 1924.
Tie Kirchen ſind geheizt.
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lauten:
ſchläger. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Lauten=
ſchlä er.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 4 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadt apelte: Vorm. 10 Uhr: Hauptgoitesdienſt mit Feier des heil
Abendmahls. Pfarrer Heß. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt Pfr.
Vogel. — Abends 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Wagner II.
Schloßkirche: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Zimmer=
mann. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
— Dienstag, den 19. Februar, abends 6 Uhr: Hauptverſammlung des
Frauenveleins der Schloßge einde. — Freitag, den 22. Februar,
abends 8 Uhr: Hauptverſammlung der Männervereinigung der
Schloßgemeinde
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer
Zimmer=
mann.
Gemeindehans (Kiesſtr. 17): Mitwoch, den 20. Febr., abends 6 Uhr:
Bibelſtunde. Pfarrer Lautenſchläger.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgotteidienſt. Pfarraſſiſtent
Müller — Um 11 Uhr: Kindergotteedienſt für den Oſtbezick. Pfr.
Beringer — Abends 6 Uhr: Pfarrer D 23aitz. — Montag, den
18. Febr., abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Jahresverſammlung der
MMä nervereinigung. — Mittwoch, den 20 Febr., abends 8 Uhr im
Mar=
einsſtift: Brbelſtunde. Pfarrer Beringer.
Johenneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfr. Goethe.
— Um 11½ Uhr: Kindergotteedienſt. — Mittwoch, den 20. Februar,
gbends 8 Uhr: Bibeiſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde): Vorm 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Um 11½ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Abends 6 Uhr:
Pfarr=
aſſiſtent Clotz.
Pauluskieche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt Pfarraſſiſtent
Wolf. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf. —
Abends 8 Uhr; Gemeindeverſanmlung. Thema: „Die Konfirmation”.
Pfarrer Rückert.
Stiftskirche. (Im geheizten Saal des Schweſternhauſes.) Vorm.
10 Uhr Hauptgottesdienſt. Ifarrer Bellon. — Um 11½ Uhr:
Kinder=
gotteédienſt — Evang Sonntagsverein Chriſtl. Verein junger
Mädchen). Sonntag, nachm. von 4 bis 7 Uhr: Vereinsſtunden (
Gehurts=
tagefever). — Donnerstag, den 21. Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde
Pfarrer Bellon.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag. vorm 9 Uhr: Gebetsſtunde
— Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt (Funkerkaſerne) — Um 11½ Uhr:
Kindernottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr: Miſſionsſtunde. Miſſionar
Rottmann. — Abends 8½ Uhr: Lichtbildervortrag. — Montag,
abends 8 Uhr: Generalverſommlung der Gemeinſchaft. — Dienstag,
abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde — Drnnerstag, abends 8½ Uhr:
Bibelſſunde. Walz=Möttlingen. — Freitag, abends 8½ Uhr:
Evan=
geliſationsvortrag für Männer und Jünglinge. Sekretär Walter. —
Abends 8½= Uhr: Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule
Beſſunger=
ſtraße. Walz=Möttlingen. — Jugendbund für E. C., Mühlſtr. 24:
Sonntag, vorm. 10 Uhr: Weißkreuzſtunde für Jünglinge. — Nachm.
2½ Uhr: Libelbeſprechſtunde für Jünglinge — Um 4½ Uhr:
Bibelbe=
ſprechſtunde für Jungfrauen — Abends 8½ Uhr: Lichtbildervortrag.
— Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge. — Mittwoch,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Fünglinge (Fu zendabteilg). —
Donners=
tag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge. — Freitag, abends
8½ Uhr: Sittlichkeitsvortrag für Jünglinge. Sekretär Walter.
Vereinigung chriſti Eiſenbahner und Poſtbeamten:
Sonntag, nachm. 4½, Uhr: Bibelſtunde. Mauerſtr. 5.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslotal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr. 6 Dienstag, abends 8½ Uhr:
Bibel=
beſprechſtunde. Ausſprache über Zeit= und Lebensfragen. Gäſte immer
willtommen.
Ehriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof links): Sonntag, abends 8 Uhr:
Willkommen=Abend für Herrn Sekretär Stoeltzner — Dienstag,
abends 8½ Uhr: Bebelſtunde des Geſamtvereins — Donnerstag, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde im Fimilienkreis Pfarrer Wagner II. —
Samstag, abends 8½ Uhr: Jungmänner=Abend. Vortrag von Herrn
Walter=Stecklenberg: „Der Mann und die ſexuelle Frage‟
Ehriſtlicher Zugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, 1.)
Mitt=
woch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 17. Februar 1924.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. Uhr und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit
Sonntag, vorm. 5½ Uhr: Beichtgelegenheit — Um 6 Uhr: Erſte
heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um 8 Uhr:
Singmeſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um
11 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Nachm ½3 Uhr: Chriſtenlehre;
darauf Sakramentaliſche Bruderſchaftsandacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 8”, Uhr
Heil. Mieſſe — Um 9 Uhr: Studentengottesdienſt — Nachm. ½3 Uhr:
Verſammlung der Jugendabteilun;, der Jungſrauen Kongregation. —
U. 3 Uhr: Verſammlung des dritten Ordens. — Um 6 Uhr.
Roſen=
kranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Tonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt
mit Predigt.
St. Elifabethenkirche: Samstag „achm. von 3 bis 8 Uhr abends
Gelegenheit zur heil. Beichte
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. — Um
½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. —
um 9½ Uhr Ho amt mit Predigt. — Nachm 2 Uhr: Aindacht mit
ſakramentaliſcher Prozeſſion und Segen. — Nach der Anducht
Ver=
ſammlunz der Sodalität mit Vortrag. — Morgens Generallominunion
der Jungfrauen
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. 10 Uhr: Hochamt und Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, von 5—7 Uh= und von
2—8½= Uhr abends: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6½ Uhr an: Beichtgelegenheit — Um 7½ Uhr;
Heil. Meſſe ſvor und in derſelben Austeiluny der heil Kommunion).
— UIm 79 Uhr: Predigt. — Um 8½ Uhr: Heil. Meſſe (nur in
der=
ſelben Austeilung der heil Kommunion). — Um 9½ Uhr Hochamt
mit Predigt (vorher Austeilung der heil. Kommunion). — Um 2 Uhr:
Chriſtenlehre. — Um 2½ Uhr Andacht. — An Wochentagen 7,
Stun=
den vor Schuibeginn heilige Meſſe.
Vereine: Jeden 1. Sonntag im Monat Männerkongregation. —
7½ Uhr: Heil. Meſſe mit Generalkomm nion, — Nach der Andacht
Verſammlung im Vereinsſaal, Herdweg 28. — Jeden 3. Sonntag im
Monat Jungfrauenkongregation. — 714 Uhr: Heil Meſſe mit
General=
kommunion. — Um 3 Uhr: Kirchliche Verſammlung. — Um 4½ Uhr:
Weltliche Verſammlung im Vereine ſaal, Herdweg 28 — Jeden letzteit
Sonntag im Monat Frauenſonntag. — Um 7½ Uhr: Heil. Meiſe mit
Generalkommunion der Frauen. — Nach der Andacht Verſammlung
im Vereinsſaal. Herdweg 28. — Jeden 1. und 3. Donnerstag im
Mo=
nat, abends 8 Uhr: Verſammlung der katholiſchen Jugendvercinigung
St. Martin Beſſungen (fün ere Abt., 14—17 Jahre) im Vereinsſaal,
Herdwveg 28 — Jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat, abends 8 Uhr:
Verſammlung der katholiſchen Jugendvereinigung St Martin Beſſungen
(ältere Abt , 18—21 Jahre) im Vereinsſaal. Herdweg 28.
Katholiſcher Kirchenchor St Martin und St. Marien Montags und
Samstags, abends, Probe bei Bickelmann, Beſſungerſtr. 6
St. Fidelis (Kapelle der Engliſchen Fräulein, Waldſtr. 31): Vorm.
8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. Sammlung zu Gunſten der Erbauung
der St Fideliskirche Kathol. Pfarramt: Herdweg 28.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 3 Uhr, und abends 8 Uhrt
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½7 Uhr:
Früh=
meſſe. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. ½2 Uhr;
Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg. ½8 Uhrz
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: And.
Sonſtige Ge reinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 17. FeEr. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 4½ Uhr:
Verkündi=
gung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 20. Febr, abend8 814 Uhr:
Gebetsſtunde. — Freitag, den 22. Febr., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
17. Febr., nachm. 2 Uhr: Sonntagsſhule. — Abends 8 Uhr:
Evan=
geliſations=Vortrng. Thema: „Unſere Erwählung” — Aberds 9 Uhr:
Jugendbund (Bibelſtundeſ. — Donnerstag, den 21. Februar, abends
8½ Uhr Bibelſtunde. Prediger Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
den 17. Febr., vorm. ½10 Uhr: Heiligung”ſtunde — Um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. — Abends 8 Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends
8 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 4 Uhr: Gebetsſtunde.
Gemeinde der Siebententag”=Adventiſten, Mauerſtr. 5, I.:
Frei=
tag, abends 8 Uhr und Samstags, vorm. ½10 Uhr: Oeffentl.
Gottes=
dienſt. — Sonntag, abends 8 Uhr: Re igiöſer Vortrag.
Temeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 17. Febr., vorm. 10 Uhr: Gebetiſtunde. — Nachmittags
Uhr: Predigt. — Abends 8 Uhr: Jugendſtunde. — Donnerstag, den
21 Febr., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Kirche Zeſu Ehriſti der geiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle); Sonntag, den 17. Febr., nachm 2½ Uhrs
Sonntagsſchule — Um ½ Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 21. Febr.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann berzlich willkommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Ecke Landgraf=Georgitraße, nächſt
dem Schwimmbad: Sonntag, den 17. Febr.: Vorm. 10½ Uhr:
Heilt=
gungs=Verſammlung. — Nachm 2 Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends
8 Uhr: Heils=Verſammlung. — Mittwochs und Freitags, abends / Uhr:
Oeffent’iche Verſammlung.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 17. Frbr.
nachm. ½=3 Uhr: Sonntagsſchule — Um ½4 Uhr: Gottesdienſt.
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Rummer 42.
Die Gemeindewistſchaft in Wien.
Ergebniſſe einer Studienreiſe von General’ekreti: Ermin Stein, Berlin=Friedenau,
Oeſterreich hat die Zeit des Währungsverfalls Früher durchgenlachk:
als wir. Den Zeiten der Geldentwertung, des Vexfals auf allen
Gebſe=
ten folgte die Stabiliſirung der Aährung mit Hilfe der Mächte, die als
Sieger aus dem Weltkrieg hervorgegangen waren. Durch die Erfolge
der Stabiliſſerung ſind auch die Gemeindeverwaltungen wieder in die
Lage verſetzt worden, ihre Finanzwirtſchaft zu ordnen. Im Mai 1923
hat der Verein für Kommunalwirtſchaft und Kommunalpolitik e. V.
deſſen Vorſtand ich angehöre, in einer großen Koſiferenz in Dresden bie
Währungsentwicklung und ihren Einfluß auf die Gemeindefinanzen
ge=
prüft und Berickte vom Kämmerer der Stadt Verlin, Karding, vom
Kämmerer der Stadt Wien, Breitner, und von Generalſekretär Dr.
Seifert, Teplitz, entgegengenommen, ſodaß in geluiſſen Umfini
Vergleiche zwiſchen den Städten in Deutſchland, in Oeſterreict und der
Tſchechoflowakei möglich waren. Zur Ueberraſchung aller Fackleut”
ver=
trat dabei Stadtrat Breitner, der übrigens ſozialdemekratiſche
Fiugnz=
miniſter der Stadt Wien, den Standpunkt, daß die Stadt
Wien eine geſunde Finanzwirtſchaft bereits hergeſtellt
habe und die Gemeindewirtſchaff insgeſamt ebenfals in Orduung ſei.
In den deutſchen Stadtverwaltungen wurden im zweiten Halbjahr 1923
die Verhältniſſe immer unerträglicher, und ſo lag der Gedanke nahe, die
Wiener Gemeindewirtſchaft an Ort und Stelle zu unterſuchen und zu
prüfen, welche Folgerungen für unſere eigenen Verbältniſſe möglich
wären.
Im Januar iſt dieſer Beſuch erfolgt. Beteiligt waren daran ſeitens
des Deutſchen Städtetages: Oberbürgermeiſter Mitzlaff (der
Ge=
ſchäftsführer des Städtetages” Oberbürgermeiſter Luppe=Nürnbera,
Beigeordneter Seippel=Eſſen, Stadtrectsrat Kronenberger=
München, Stadtkämmerer Karding=Berlin, ſeilens des Vereins für
Kommunalwirtſchaft und Kommunalpolitik e. V., Oberbürgermeiſter Dr.
Lueken=Kiel, Generalſekretär Erwin Stein=Berlin (der
Ge=
ſchäftsführer des Vereins) und Landrat von Salmuth=Hagen i. W.
Vom Preußiſchen Miniſterium des Innern nabne Miniſterialdirektor
Mulert an den Arbeiten teil. In gründlicher Arbeit ſind, meiſt in
unmittelbaren Verhandlungen mit den Mitgliedern des Wiener
Magiſtrats: „Bürgermeiſter Seitz, Stadtrat Vreitner.
Vize=
bürgermeiſter Emmerling, die von einem Stab Sachverſtändiger
unterſtützt wurden, alle Fragen gedrüft worden. Zur Ergänzung
des gewonnenen Materials ſind auch Rückſprachen mit dem
öſterreichi=
ſchen Finanzminiſter, dem deutſchen Geſandten I. Pfeifer und den
Mitgliedern der Minderheitsparteien im Wiener Gemeinderat erfolgt.
Nnächſt einige Mitteilungen über die ſtädtiſchen Werke zur
Ver=
wrgung mit Gas, Waſſer, Elektrizität und über die Straßenbahn. Die
Gaswerke verſorgen außer Wien noch 15 Gemeinden und haben eine
Leiſtungsfähigkeit von einer Million Kubikmeter in 24 Stunden. Von
den ſieben Gasbehältern iſt einer der größte auf dem europäiſchen
Feſt=
land. Die Hauptrohrſtränge ſind 1585 000 Meter lang. Die Zahl der
angeſchloſſenen Gasmeſſer beträgt 252 000. Von 46 000 Flammen der
öffentlichen Beleuchtung ſind zur Zeit nur 19 000 in Verwendung. Im
Jahre 1922 wurden 183 600 000 Kubikmeter Gas erzeugt, davon 149
Mill. Kubikmeter verkauft.
Die ſtädtiſchen Elektrizitätswerke ſind heute bereits mit
mehr als einem Drittel ihrer geſamten Produktion vom Bezuge der
Auslandskohle unabhängig und werden es in 1½ Jahren zu 50 Prozent
ſein. Zur Förderung dieſer Beſtrebungen hat die Gemeinde Wien
ge=
meinſam mit den Wiener Großbanken im Jahre 1921 eine
Waſſerkraft=
aktiengeſellſchaft „Wag” gegründet.
Städtiſche Straßenbahnen beſitzen eine Streckenlänge von 274
Kilo=
meter und eine Geleiſelänge von 574 Kilometer. Insgeſamt beſtehen
69 Straßenbahnlinien, für die der Strom von den Städtiſchen
Elektri=
zitätswerken geliefert wird. Das Unternehmen beſitzt 1582 Triebwagen
und 1680 Beiwagen. Im Jahre 1922 wurden insgeſamt 46 529 067
Trieb=
wagenkilometer, 57 449 228 Anhängewagenkilometer und 155 146
Laſt=
wagenkilometer geleiſtet und dabei 440 754 227 Perſonen und 125 663
Tonnen Güter befördert.
Die Waſſerverſorgung Wien verfügt über zwei Hochquellenleitungen
(eine ſeit 1873 iu Betrieb), die 18 Waſſerbehälter der Stadt ſpeiſen mit
einem Faſſungsvermögen von 334 000 Kubikmeter. Das von den
Behäl=
tern ausgehende Verteilungsrohrnetz iſt rund 1400 Kilometer lang und
beſitzt 56 000 Anſchlüſſe, von denen 15 000 öffentlichen Zwecken dienen.
Der Betriebsaufwand für die Waſſerleitungsbetriebe iſt weſentlich
höher als die Einnahmen, doch wird der Fehlbetrag gedeckt durch den
Neßerſchuß der beiden Ferſtwirtſchaften, die dem eigentlichen
Waſſerber=
ſorgungshstrieb angeſchloſſenr ſind.
Ueber die Gemeindcpolitik in Bezug auf dieſe Vetriebe ſind folgende
Einzelzeiten intereſiant:
Die Kroxenberechnung wurde nach Abſchluß der Stabiliſierung
bei=
behalten. Eine automatiſctze Anpaſſung der Cinnahmen an die gleitende
Währung zuurde verſucht und zum großen Teil erzielt. Die durch die
Verhältgiſſe der Kriegszeit herabgewirtſchafteten ſtädtiſchen
Unterneh=
mungen mußten verbeſſert werden, wobei Zuſchüſſe der Stadt
auszu=
ſihließen waren. Eine weisſchauende Tariſpolitik hat dies ermöglicht.
Die Tarie wurden früher, erhöht als in den deutſchen Städten das
Syſtem der Vorauszahiungen früher angewandt, und doch wurde
er=
zielt, Laß jetzt die Tariflätze die frühere Höhe, nach Goldkronen berechnet,
ilsbt erielimen.
Die Wiener Gemeindebetriebe müſſen auch die Neuanlagen und
Er=
weiterungen;, die ſogenannten Juveſtitionen, ſelbſt erwirtſchaften und
ſind nur bei ganz außergewöhnlichen Transaktionen in der Lage Gelder
aus Anleiben zu verſvenden. Darlehen der Stadtkaſſe ſind
verſchiedent=
lich gegeben aber alsbald zurückverrechnet worden. So haben die
Unter=
nehmungen auch in den ſchlechteſten Zeiten die Stadt nicht belaſtet. Es
iſt dabei kein Wunder, daß Wien ſeine Unternehmungen als eigene
Be=
triebe erhält und nichts von der Entkommungliſierung wiſſen will die
im Reich verſchiedentlich eingeleitet worden it, weil die Werke ſonſt keine
Abbaumaßnahmen hätten durchführen odse keine Mittel für Ausbau
und Betrieb, der Werke erhalten konnten. Die Vorauszahlungen der
Abnehmer wurden in Wien zu Kohleneinkäuf= großen Stils verwvendet,
eine Maßnahme, die letzten Endes den Aenehmern außerurdentlich
genützt hat.
Durch ihre Tarifpolitik hat die Stadt Wien die Abhängigkeit von
den Banken und der Privatwirtſchaft überhaupt vermieden.
Die Schwierigkeit, Grenzlinien zwiſchen ordentlichem und
außer=
ordentlichem Aufwand und deſſen Bedeckung klar zu beſtimmea, hat in
Wien zum Verzicht auf den außerordentlichen Etat geführl. E3 ſind
auch in der letzten Zeit keine neuen Anleiben gegeben wo hen. Es
he=
ſtehen zwar keine Zweifel an der Zahlunzsfägigkeſt der Gemeinde
Wien, aber ſchon die hohen Binsſätze laſſen neue Anleihen als
uner=
wünſcht erſcheinen. Die Tarife der Bemeindeunternehmungen
könn=
ten noch weſentlich billiger ſein, wenn man Neuarlagen unh
Erweite=
rungen auf Anleihen übernommen hätte. 40 Prozent des Etats würden
anſcheinend in einen außerordentlichen Haushaltsplan gehören.
Wien hat ein ſtädtiſches Kontrollamt eingerichtet, das die
Verant=
wortung gegenüber dem Gemeinderat trägt, das auch eine Einwirkung
auf die Organiſation der einzelnen Abteiluugen ausüben kann und dem
auch die Prüfung der Jahresrecknungen übertragen iſt.
Wien hat, wie bereits angeführt, am Gemeindebeſitz der ſtädtiſchen
Werke feſtgehalten und ſeine Maßnahmen ſo getroſfen, daß verſchiedene
Nachteile, die der kommunglen Negie anhaſten, dermieden wurden. So
iſt es bei der Wiener Organiſation möglich, neue Preiſe innerhals von
3 Tagen für Gas, Elektrizität uſw. feſtzuſetzen, eine Tatſache, die in
Zei=
ten von Geldwvertänderungen wichtig iſt. Wien hat das Ableſen der
Ve=
ſtände mit der Inkaſſoarbeit vereinigt, und die ſonſt ungeheure Zahl der
Reklamationen auf, inen Bruchteil vermindert.
Die weitgehende Verwertung der Neben zrodüſte hat in Wien zur
Angliederung eines chemiſchen Vetriebes an die (asrzerke geführt und
zu einer Beteiligung der Stadt an der gieſtert ars ue jerden Induſtrie
Eine Ergänzung des Konzerns erfolgt du 5 Frzi.ug einer Fabrik
zur Imprägnierung von Holznflaſter. Die R9Z-Fiitre /Fe für das
Elektrizitätswerk erfolgt bis zu 43 Prozi 3 Sitä 21n ucn 73l sruben
der Stadt Wien, eine Tatſadke, die im jutte(is. zuf den Einklus des
Kohlenimports auf die Handelshilanz b=Sezaf. erſcheint. Wie weit
die Nebenproduktenverwertung für die Finanzi’äzuſt der Betriebe
bedeutſam iſt, erſah die deutſche Korzmiſſion aus folgender::
Die Gaswerke hatten im Fricden einen Tarif von 17 Helter (
Gold=
währung, der jetzige Tarif ergibt umgerechnet 121 Heller (
Hholdwäh=
rung). Die beſſere Nebenproduktenverweriung deckt die Lifferenz
zwi=
ſchen 191 —1923. Die techniſchen Verheſſerungent ſind alſ.o z—
Verbilli=
gung der Gaspreiſe verwendet worden und di ſe Berölzi,s iſt möglich
geweſen trotz einer (auf Goldwägrung berechneten) Verdospeiung der
Kohlenpreiſe.
Zur großen Ueberraſchung der deutſchen Komreiſſion hat es ſich
her=
ausgeſtellt, daß die Gemeinde Wien in ihren Geweindsbeirieben noch
ungeheure Aufgaben zu erfüllen hat, denn die Aufcluſſe der Priv.
t=
wEmie 3
EL Nie Gadlterſarnng Uuh.— Heltainfn
ſind bis jetzt durchſchnittlich biel geringer als bei den reichsdeutſchen
Werken. Es wird angeſtrebt, ein ſyſtematiſcher Anſchluß an die
Gas=
verſorgung für Heizungszwecke, und an die Elektrizitätsberſorgung für
Beleuctungszwecke. Die Stadt Wien beſitzt aber nicht nur eigene
Un=
ternehmungen und Betriebe, ſondern iſt auch beteiligt an zahlreichen
Ge=
ſellſchaften mit beſchränkter Haftung gemeinwirtſchatflichen
Unterneh=
mungen und beſitzt ferner große Poſten von Aktien. Dabei handelt es
ſich meiſt um Aktiengeſellſchaften, die entweder unmittelbare Aufgaben
von der Gemeinde übernommen haben, vorwiegend aber um ſolche, die
zur Stadt Wien in irgendwelchen wirtſchaftlichen Beziehungen ſtehen.
Die Stadt hat ſich den Cinfluß vor allen Dingen bei den Geſellſchaften
geſichert, die für die Verſorgung Wiens mit Licht, Kraft, Lebensmitteln
und Kohlen wichtig ſind, ferner bei jenen Unternehmungen, bei denen
die Stadt Wien als größte Lieferantin oder Abnehmerin auftritt und
ſo den Geſckäftserfolg ſtark beeinflußt. Ich habe annähernd 50
Ge=
ſellſchafter, dieſer Art gezählt, deren Aktien ſich teilweiſe im Beſitz der
Stadt Wien befinden: Mühlen, Brotfabriken, Bieh=, Fleiſch= und
Handelsgeſellſchaften, Waſſerkraftwerke und Kohlengruben, aber auch
Aktiengeſellſchaften für Baubedarf und Bauausführungen, Maſchinen=,
Draht= und Kabelgeſellſchaften und ſonſtiger Unternehmungen, die den
Bedarf von elektriſchen Artikeln erzeugen uſw. Die Beteiligung
be=
trägt 5 bis 10 Prozeut, aber auch 25, 30, ja 50 Prozent des
Aktienkapi=
tals der einzelnen Geſellſchaft. Als „Ertrag” aus dem Aktienbeſitz
wurden 1922 rund 1,7 Milliarden Kronen ausgewieſen, für 1924 an
Zinſen und ſonſtigen Erträgen aber 22,4 Milliarden Kronen veranſchlagt!
Dieſer Aktienbeſitz wird nicht veräußert, nur Bezugsrechte ſind
abgege=
ben und anſcheinend auch aus dem Erlös von Bezugsrechten der
Aktien=
beſitz noch vergrößert worden.
Es iſt unbedingt erforderlich bei Prüfung aller Maßnahmen der
Stadt Wien auch daran zu denken, daß Wien eine Doppelſtellung als
Land und Gemeinde hat. Dadurch ergibt ſich für die Geſtaltung des
Finanzhaushalts eine größere Freiheit als bei unſeren Städten, die
dur haus nicht ſelbſtändig bei der Erhebung von Steuern und Abaaben
vorgehen können. Der Haushaltsplan Wiens ſchloß 1914—1920 mit
Fehlbeträgen ab, doch ſind ſeitdem Ueberſchüſſe feſtzuſtellen. Die
Steu=
ern werden energiſch eingehoben. Verzugsſtrafen von 25 Prozent bei
einer Verzögerung von mehr als 5 Tagen iſt angeordnet. Eine ſtarke
Beſteuerung von Handel, Gewerbe und Induſtrie iſt durchgeführt. Eine
Abgabe für öffeutliche Fürſorge wird erhoben mit 4½4 Proz, von den
Lohtſummen im Gewverbe, 81s Proz, von den Lohnſummen im
Bank=
geverbe. Davon deckt die Stadt die Ausgaben für Wohlfahrtspflege,
Jugendpflege, Geſundheitsweſen, Friedhöfe und Krankenanſtalten. Wien
erhebt ferner die Wohnbauabgabe, deren Ertrag 27 Millionen
Gold=
kronen beträgt und die eng mit der Wohnungszwangswirtſchaft
zuſam=
menhäugt. Die Aufrechterhaltung des Mieterſchutzes durch
Niederhal=
tung des Mietzinſes bedeutet eine Art Enteignung des Hausbeſitzes und
drängt zur Herſtellung von Wohnungen durch die Stadt, von denen 1924
7000— 8000 geplant ſind. Mit dieſer Politik ſind die Parteien der
Min=
derheit im Gemeinderat teilweiſe nicht einverſtanden. So ließen ſich noch
viele Einzelheiten, die ſehr intereſſant ſind, mitteilen, doch wird ſich
zueifellos bei uns die Oeffentlichkeit wiederholt mit dieſen Fragen
be=
ſchäftigen.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Versffentlichungen nater dieſer Ueberſchrift Übemimmt die Redatilen felnerſel
Ver=
anwortung: für ſie bleibt auf Grund des 4 21 Abſ. 2 des Preſſegeletzet in vollem Umfange
der (ilnſender verantwortlich.) — Ein ſendungen, die nicht verwendet werden, fönnen nicht
zurückg, andt, die Wblehnung nicht begründet werden.
Die Briefkaſtenleerung geſchieht fetzt nur einmal vormittags um
oder nach 6 Uhr, dann iſt Pauſe bis zum frühen Nachmittag. Das iſt
mißſtändig und muß geändert werden. In Mainz werden die
Straßen=
briefkaſten im Junern der Stadt wie folgt gelert: Verktags: 8 Uhr
vorm., 11 Uhr vorm., 4 Uhr nachm., 7 Uhr nachm.; Sonntags:
11 Uhr vorm.
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Februnr 1924.
Seite 21.
Hans beier Kromm der Lebendige.
Eine Geſchichte von Ufer zu Ufer
von Johanna Wolff.
48)
(Nachbruck verboten.)
Da lief er hin und kam ſchnell wieder zurückgeſprungen.
Glücklich ſchien er, überglüglich. Er ſtand auf einem Bein und
drehte ſich, wie er als kleiner Geſelle getan, er ſaß nieder und fuhr
wie gefedert wieder empor, die hohlen Hände hatte er
zuſam=
mengelegt, es klirrte und limperte ſo herrlich darin! Er hatte ja
den blanken Schaßz vom beblümten Tiſch gerafft. Endlich fand
er die Worte: „O, Du gutes, Du einzig gutes Muttle! Ich glaubte
ja, daß Du daran denken würdeſt, und dann glaubte ich’s wieder
nicht! und dann dacht ich ſchon, 8 wär hier etwas Schlimmes
los.‟ Er hielt ſo zärtlich ihren Leib umſpannt und warf im
Uebermut den Kopf zurück. Seine Augen waren ganz mit Licht
gefüllt.
„Wie hell er blicken kann,” dachte Merete, „man ſollt’s kaum
glauben; wenn er wütig iſt, läuft die Farbe ſeiner Augen ins
Schnarze.”
„Alſo freuſt Du Dich?” fragte ſie verhalten.
„Ja, ich freue mich! Noch nie in meinem Leben habe ich mich
ſo gefreut.” Er zögerte: „Und ich kann damit tun, was ich will?”
Sie nickte lächelnd. Und was wirſt Du damit tun? Oder
darf man nicht danach fragen?"
„Eigentlich nicht. Aber doch — ich will’s Dir lieber ſagen,
Mutter, denn es iſt manchmal ſchwer, Heimlichkeiten vor Dir zu
haben, beſonders wenn — wenn Du ſo gut biſt: Ich werde das
Geld dem Herrn Stettner bringen.” Das kam ſo frank und ſchlicht
heraus. „Sieh mal.” fuhr er zutraulich fort, „der Herr Stettner
iſt nicht reich und hat mir doch all die Jahre ſo ſchön geholfen
— o, Du weißt ja gar nicht, wie er mir geholfen hat! Ich hab
mich immer ein bißchen vor Dir gefürchtet, Muttle, und bin ganz
im ſtillen hingeßangen, weil ich Dich nicht hab kränken wollen
— und ich dachte, Du wärſt ein bißchen geizig — —‟ Er lachte
glügfelig — „ich war dumm, was?"
Schweigend ſah ſie ihrem Jungen in das lebendige Geſicht.
Wie er ſein konnte — wenn — wenn ſich’s um den Hern Stettner
handelte!
„Ich habe auch etwas,” fuhr er aufgeſchloſſen fort, „daran
kannſt Du merken, daß — daß ich vorangekommen bin.” Mit
einer raſchen Bewegung legte er das Geld auf den Tiſch, ſprang
fort und kam zurück mit dem Bild, das Merete in der Lade
be=
reits en dedlt hatte.
„Dies iſt Väterchen!” ſagte er, „das andere iſt er gar nicht,
gelt?‟ Es war Zärtlichkeit in ſeiner Stimme uno ſeine Augen
leuchteten wie jauteres Gold. Da ſah er die Miuttee an, und der
Kreislauf ſeiner Freuse ſchien zu ſtogten. „Oder iſt Dir das
an=
dere — andere lieberk” ftatzte er kaun hitbar.
Ehe ſie noch antworten konnte, blaßten die goldenen Alicke
ab, der ganze junge Menſch verblaßte und ſah gleictzſam viel
älter aus. Totenſtille ward es im Raum.
„Nun gilt 8!” ſprach Merete bei ſich ſeleſt, und deutlich und
ſchwer erwiderte ſie: „Ja — ja, das andere iſt mir lieber, das iſt,
wie ſolch: Bilder immer ſind, ich bin daran gewöhnt und
ver=
ſtehe es — Deines — Deines befremdet mich, etwas in mir wehrt
ſich gegen dieſe Auffaſſung — —” Und ruhiger fügte ſie hinzu:
„Herrn Stettner habe ich für ſeine Bemühungen an Dir ſchon
immer ein Entgelt zukommen laſſen wollen. Ob Du
vorange=
kommen biſt oder nicht — geſtern hab ich die Sache beglichen —
ſie mußte doch abgeſchloſſen werden. Ich dachte Dich für die
Prü=
fung freizumachen, mein Sohn.” Sie hielt inne.
Hans Peter ſtand reglos.
„Die Rechnung wurde anſtändig beglichen, natürlich, aber —"
„Was aber?‟ Er hing mit den Augen an ihrem Mund.
„Lies! Brief und Geld ſind zurückgekommen.” Sie drückte
ihm ein Tlatt in die Hände. Da ſtand in des Malers großer
ſtei=
ler Runenſchrift zu leſen: „Ihre 500 mit Dank zurück. Bin kein
Zahnarzt. Die Bemühungen an Ihrem Sohne ſind mir
ſchlech=
terdings — unbezahlbar. Mag er ſeine Mühle drehen. Und mir
nicht wieder in den Weg kommen. Stettner.”
Hans Peter ließ das Blatt fallen. Da nahm Merete wahr,
wie das Jungengeſicht ſich gewandelt hatte. „Was haſt Du ihm
geſchrieben, Mutter?” fragte er ſachlich, „ich — ich muß das
wiſ=
ſen.” Eine merkwürdige Sicherheit war ihm gekommen: fragte
er nicht wie ein Fremder?
Sie ſah vor ſich hin und ſchwieg.
„Ich werde die Mühle nicht drehen, Mutter.‟ Ein neuer
Klang ging auf in ſeiner Stimme, und ſeine Geſtalt ſtraffte ſich
wie zu hartem Streit.
„Was wirſt Du nicht tun?” Sie legte unwillkürlich die Hand
ans Ohr.
„Ich bin kein Simſon, der ſich die Augen ausſtechen läßt,”
fuhr er unbeirrt ſort, „ja, ſieh mich nur an, Mutter, Du — Du
wilſt mich blind machen — Lu! Du!”
„Ich — ich will Dich blind machen?” wiederholte ſie und ſah
ihm zu, wie er ans Fenſter trat und die Arme ausbreitend
aus=
rief: „Da liegt ſie, Gottes ſchöne Welt!. Nein, Dein Schermeſſer
ſoll mich nicht anrühren, daß die Kraft mir abgeht, dieſe Herrlich=
keit zu faſſen. O prächtig! Prächtig!‟ Er ſtand wie berzückt, als
müſſe er lauter leuchtende Dinge umarmen — als ſtände er allein,
ſo benchm er ſich.
„Hans Peter — Junge!” Sie legte ihm die Hand auf die
Schulter.
Heftig ſchüttelte er die Kand von ſich ab: „Nein, Du ſollſt
miß auht halten — feſthalten — Du!” Feindſelig glitten ſeine
Augeit über ſie hin.
„Ich,” wieverholte ſie abermals — „ich?”
„Ja, Du! Mit Deinem Vieh, Deinen Aeckern und Mooren
und mit Deiner Mühle! — Wann hätteſt Du je ſo viel an mich
gedacht, wie an das alte Nad, das unten liegt? Haſt Du nicht
dabeigeſeſſen wie bei einem Schatz? Aber ich — ich drehe Deine
Mühle nicht. Ich laß mich nicht in Deine Werkeltags=Siele
ein=
ſpannen — — niemals, hörſt Du, Mutter, niemals!”
Wie geſchlagen von ſeiner Art fiel ſie auf einen Stuhl,
hilf=
los. „Was — was willſt Du denn werden?” fragte ſie ſtoclend
und ging dem Schreitenden nach mit ihren Blicken.
„Maler!‟ Es flog ihr an den Kopf, wie ein Stein. „Maler
— Maler — Maler! — Das ſollteſt Du doch wiſſen.”
Sie erhob ſich langſam, ſchrer, ſchwer, und ſtrich wieder hart
an ihrem Leib herunter, als wolle ſie abtun, was ſich da
anklan=
mern wollte.
„Du wirſt nicht, lieber Junge.‟ Es war der Ton, dem er ſich
ſonſt gefügt.
Aber heute verſchlug er nicht. Seine Augen funkelten bor ihr
auf in ſchwarzblauem Glanz: „Lu wirſt ja ſehen . . Und jetzt
— jetzt gehe ich zu Herrn Stettner. Der wird mir zu Recht
ver=
helfen, wenn Du mir 1 nrecht tuſt.”
„Willſt Du dem Malmann hungern helfen?”
„Ja. Ja, ich will mit ihm hungern. Hungern und durſten
und zerriſſene Stiefel tragen — aber malen! Mit dem Geld —
er wies auf den Tiſch — „haſt Du mich doch nur kaufen wollen.”
Er lachte ein bißchen. Du kannſt gut rechnen, Mutter, aber
dies=
mal haſt Du Lich doch verrechnet — — ich bin keine Kuh, kein
Fohlen für Deinen — Deinen Handel.”
Wie er ſie anſchaute! Ihr wars, als müſſe ſie aufſchreien in
grenzenloſer Qual — als müſſe ſie bittend ſagen: „Und ſie war
eine Witwe!‟ Doch ſie ſagte nur: „Du wirſt nicht zu Herrn
Stett=
ner gehen. Noch kin ich da.” Und ſie ſtellte ſich ihm in den Weg.
„Du biſt mein Sohn und wirſt mir gehorchen!” fügte ſie hinzu,
dabei griff ihre Hand nach dem Blatt, das die Urſache geworden
zu ſolcher Erbitterung.
(Fortſetzung folgt.)
Aus unſerer
großen
TDenent
Beitſtelle aud ar mm Sichl=.
rohr mit verzinkter Stahlfedermatratze,
94R192 cm groß .
Beitſtelle a
zrmmSichl=
rohr mit verzintter Stahlfedermatratze
und Fußbrett, 94 X192 cm groß . .
aus 27 mm Stahſ=
Beiiſtene, rohr mit la
ver=
zinkter Stahlieder=Marratze und
vor=
nehmer Meſſingverz, 94X192 em groß
Wollmatragen gut. Fülung, a. 4
haltbarem geſtr. Drell, 3 Teile u. 1 Keil 4 D
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aus 18 mm Stahlrohr,
mit Spiraledermatr. u. 2
doppelt abſchlagb.
Seſten=
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Bett=
federn
beſonders gute
füll=
kräftige Qualitäten
in allen
Preislagen
Peitſielle aud ar mm
Sicht=
rohr mit la verzintter Stahlfeder=
Ma=
tratze, vornehme Meſſingverzierung und
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Ludwigſtraße 12
Seite .,
Dormſtädter Tagblatt, Snméta, den 1G. Februar 1922.
Nummer 47.
Darmſtädter Konzertdirektion
Ludwigshöhe
Heute und folgende Tage
Erstaufführungen:
Uhfohrinedief
Nur noch einige Tage!
Jackie, der kleine
Tapfere Heid
Erlebnisse eines Waisenkindes in 5 Akten
In der Hauptrolle der Wunderknabe
Hackie Googan
Der zweite Großfilm in 7 Akten
nach Motiven des bekannten Meisterregisseurs
Dr. Ludwig Berger
Bei sarldlene Sandn
In den Hauptrollen:
Hermann Thünig, Frieda Richard
Mady Christians, Paul Hartmann
Beide Filme sind für Kinder und Lugendliche erlaubt.
Der letzte und 4. Teil
desſkialllay-Grokfilms
in 6 Ak:en
Die Trauodie
der Liebe
Hauptdarsteller:
Mia May
Erika Glässner
Emil Jannings
W. Gaidarow.
Amor
am Meuer
Lustspiel in 5 Akten.
In der Hauptrolle:
Ossi Oswalda.
Bus Haus
Aan iete
Dr. Tyllenhorgs
doppeltes Gssicht
6 Akte.
Als Einlage:
Madame
Tallien
5 Akte.
(1849
In Vorbereitung:
Die Finanzen des Großherzogs-
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Rheinstr 50 Telephon 122
Erstkl. preiswerte Küche
Diners von 12 —2½½ Uhr
Reichhaltige Speisekarte
Pilsner Urauell
per Glas 30 Ffennig
Münchener Löwenbräu
und Rummelbräu
SeparatesWeinrestaurant
Täglich ab 8 Uhr: (14922
Unterhaltungs-Musik
Jeden Samstag, Sonn- und Feiertag:
Künstler-Konzert
Heute Samstag, 16. Februar
Metzeliud
Es ladet höflichſt ein
Joh. Wendel Leißler
früher Michgel Roth (*4434
Eche Roßdörfer= und Inſelſtraße,
Heute
Georg Arnold
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Heute Sumstag
mit Konzert.
Otto Rau
Tel. 3637, Heidelbergerſtr. 40
Heute Samstag
Robert Kümmerlein
Erbacherſtraße,
244
Hotel
Darmstädter Hof
Besitzer: R. Doll
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Samstagen und Sonntagen
Kenerm!
Vornehmes Restaurant
Bekannt feinste Küche
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Proſpelt koſtenlos. (klufs 1784
Landesgruppe Heſſen
Verſamiung
am Dienstag, 19. Februar 1924, abends 8 Uhr
im ſtädt. Saalbau in Darmſtadt
Tagesordnung:
Stellungnahme zur Regelung der
Aufwer=
tungsfrage in der 3. Steuernotverordnung
Referent:
Aberlandesgerichtspräſident a. 9. Dr. Beſt
Alle Anhänger der Aufwertungsfrage ſind
hier=
zu einzeladen.
Sie finden Ihr Intereſſe in unſerem Verbande
gewahrt.
Zur Deckung der Saalmiete wird ein kleines
Eintruttsgeld erhoben.
(1848
Morgen, Sontag, den 17. Februar
Polkskonzert
Großes Orcheſter
Rheiniſcher Tag
3 Stnden an den deutſchen Rhein
1. Teil: Rheiniſcher Geiſt
2. Teil: Rheiniſcher Humor
Leiiung Herr Obermuſitmeiſter F. Mickleh
Anfang 4 Uhr. Eintritt 4.30 Pfg. u. Steuer
einſchl. Programm u. Lied rtexte. , (1835
Von 7 Uhr ab
Tanz
Jedermann Zutritt.
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Heute Samstag
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Kummer 47.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Februar 1924.
Seite 23.
aids
A
HEUTE UND TOLdENDE TAGE
Der grösste amerikanische
Gesellschafts- u. Sittenfilm
MaMMlOUITe
MaäotA
Ein Gesellschafts- und Sittendrama aus Monte Carlo,
dem Spieler-Paradies der mondänen Welt.
2 Teile — 12 Akte in einem Spielplan
In einem
Spielplan
1 2
Akte
Monte Carlo, die Perle der Riviera — umspült von
den azurblauen Wellen des Mittelmeeres. geküßt von
dem erfrischenden Haucht der Aipengletscher,
Metro-
pole der Fürsten und Hochstapler; der Aristokratie
und Halbwelt. Stadt der Liebe und des Betrugs.
Beide Teile
ineinem
Spielnlan
22Akte!
Kein Film hat bisher solch ein
Auf-
schen in der ganzen Welt erregt, wie
„Närrische Frauen”. Jeder, der diesen
Fim gesehen, einmal geseben, geht wie
betäubt davon und kann den Zweifel nicht
los werden, ob er wirklich etwas mit
seinen Augen erblickt hat, oder ob er
nicht selbst eine Pigur des ganzen Dramas
war. Die Realistik, die vor nichts halt
macht, die so stark ist, daß man
tatsäch-
lich die Begebenheiten mit erlebt, konnte
nicht mit den üblichen Hilfsmitteln der
Kinematographie erreicht werden. Für
dieses in Bezug auf Sujet, Durchführung
und Aufmachung ganz eigenartige Werk
wurde die Summe von 2½ Millionen
Dollar ausgegeben, die bisher in der
Filmindnstrie noch nicht für einen
ein-
zigen Film aufgewendet worden ist.
Die Photographie des Bildes ist
un-
vergleichlich. Bei den Aufnahmen waren
14 Operateure tätig, die gleichzeitig auf
14 Apparaten photographierten und nur
die besten Stücke wurden nach
sorgfäl-
tigster Konfrolle ausgesucht. Ein weiterer
Fortschritt auf diesem Gebiete ist
un-
denkbar.
Der Film hat seinen wohlverdienten
Siegeszug angetreten. In ganz Europa
wurde er mit einem sensationellen Erfolg,
der seinesgleichen sucht, anfgeführt. In
Amsterdem, Rom und Londen wurde
dieses grandiose Filmwerk in den größten
Theatern, acht Wochen hindurch, bei
ständig ausverkautten Häusern,
ununter-
brochen vorgeführt.
Niemand versäume es, sich dieses
ge-
waltige Werk anzusehen. (1707fsg
Die Presse schreibt:
Die Photographie und Ausstattung dieses Films
ist unvergleichlich; das Spiel und der Wechsel von
Licht und Schatten, die Weichheit der Konturen
ent-
zücken jedes Auge. Fabelhaft schöne
Nachtaufnah-
men wechseln ab mit herrlichen Bildern aus dem
sonnigen Süden — die ganze märchenhafte Pracht
der Riviera wird vor unseren Blicken lebendig.
Das Monte Carlo der Nachkriegszeit wird uns in
diesem Filme greitbar vor Angen getührt. Mit seinem
Glanz und seinen Lastern, mit seiner Liebelei, seinem
Spiel, mit seinem Betrug, seiner Schönheit, seinen
Königen und Hochstaplern und seinen
tollen Frauen!
Die prunkvollen Toiletten der Damen schillern
im künstlichen Licht des Kasinos. Kostbare Spitzen,
rauschende Seide — ein internationales
Stimmen-
gewirr — gedümpfte Geigenklänge, süß betäubende
Düfte. — Der weltberülmte Spielsaal — das
Kling-
klang des Goldes — das Knistern der Banknoten auf
dem grünen Tische — das Springen der
Roulette-
kngel — feberhafte Erregung der Spieler: Wahrhaft
sin höllisches Paradies.
2. Vorstellung:
346 — 8 Uhr=
Abend-Vorstellung:
8 — 10½ Uhr
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hinter dem Woog. Samsta
Nachtlaufen.
Anfang 8 Uhr.
Samstag von 8 Uhr ab
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