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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſit. Tagbl.” geſfattet. 
Nummer 44 
Mittwoch, den 13. Februar 1924. 
187. Jahrgang
 Kommuniſtiſche Putſchpläne. 
Sprengung einer Kommuniſien=Perſammlung
Einzeinummer 15 Goldpfennige
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Finanz=Anzeigen 30 Goldpfg., Rellamezelle (92 miu 
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Finanz=Anzeigen 48 Goldpfg., 92 mm breite 
            Rellame=
zeilſe 1.50 Goldmart. Alle Preiſe in Goldmart 
(1 Dollar — 4.20 Marl. — Im Falle höherer 
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Strell uſw., erliſcht 
jede Verpſichtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
auffräse und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerichticher Beltreiſbung fällt jeder 
Rabatl weg. Bankonto: Deuiſche Bani und 
            Darm=
ſädter 8 Nationalbank.
 Königsberg, 12. Febr. Der Militärbefehlshaber teilt 
mnit: Der politiſchen Abteilung des hieſigen Polizeipräſidiums 
äſt es zuſammen mit der Schutzpolizei gelungen, geſtern abend 
zeine Verſammlung von Kommuniſtenführern bei einer Beſpre= 
Thung der für den 13. Februar geplanten gewaltſamen 
            Demon=
ſſtration zu überraſchen und auszuheben. 35 Teilnehmer wurden 
werhaftet. Es iſt zu hoffen, daß durch dieſen Zugriff die geplante 
DDemonſtration im weſentlichen vereitelt wird. Trotzdem ſind 
eaille Vorſichtsmaßregeln getroffen. 
Berlin, 12. Febr. Wie die Blätter aus Dresden be= 
Tichten, wurden in Sachſen neue kommuniſtiſche Putſchpläne 
Bloßgelegt. In allen Induſtriebezirken und Großſtädten hätten 
Ddie Kommuniſten Vorbereitungen zu öffentlichen Umzügen 
            ge=
troffen, die dann beſtimmungsgemäß zu einer Art 
            Aufſtands=
lbewegung auswachſen ſollten. In Leipzig ſeien Flugblätter 
kberteilt worden, die die dortigen Arbeiter für den 13. Februar 
zzu großen Demonſtrationszügen auffordern. Die erforderlichen 
Vorbereitungen ſind getroffen worden, um etwa ausbrechende 
TUnruhen im Keime zu erſticken.
 * London 12. Febr. (Priv. Tel. Das für die engliſche 
Geſchichte ungewöhnliche Ereignis einer parlamentariſchen 
            Re=
gierungserklärung durch einen hochbeämteten Arbeiterführer 
lwurde heute nachmittag durch einen ebenſo ungewöhnlichen 
            Vor=
gang eingeleitet. Miniſterpräſident Ramſay Macdonald ging vor 
ffeiner Antrittsrede zu Fuß zum Unterhaus, umjubelt und 
            ſtür=
mniſch begrüßt bon einer ihn umwogenden unüberſehbaren 
            Men=
ſſchenmenge. Die Maſſenanhäufung des Publikums am 
            Parla=
mnentsgebäude, das Drängen. auf den Tribünen im Parlament 
Helbſt, waren weitere Anzeichen dafür, daß ſich heute etwas 
            außer=
ggewöhnliches ereigene. Die Spannung des ganzen Hauſes war 
fſieberhaft. Nur die neuen Arbeiterminiſter zeigten nicht die 
            ge=
ringſte Nervoſität. Das Parlament war bereits voll beſetzt, als 
Kidney Webb die erſte Anfrage beantwortete. Dann nahm Mac= 
CHonalo das Wort. Er erklärte einleitend, unter ſeiner Regierung 
hverde das Parlament ſtets die vollen Cinzelheiten aller bedeuten= 
Iden politiſchen Fragen erfahren. Er ging dann zu einer 
            Skizzie=
frung der geſetzgeberiſchen Abſichten ſeines Kabinetts über. Mit 
Bezug auf die außenpolitiſche Lage machte er im Parlament 
            dar=
auf anfinerkſam, daß ſeit ſeinem Regierungsantritt ſchon einige 
Fortſchritte in dieſer Beziehung erzielt worden ſeien. Die Rede 
Macdonalds war kein Beweis beſonderen redneriſchen Geſchicks. 
Sie enthielt nichts Senſationelles, hat aber trotzdem das 
            Parla=
ment zufriedengeſtellt. Bis auf einige Mitglieder der Liberalen 
und der Konſervativen erhielt Macdonald Beifall von allen 
Bänken des Sauſes. 
* London, 12. Febr. (Priv.=Tel.) Vor dem vollbeſetzten 
Unterhauſe, deſſen Diplomatenlogen ebenfalls dicht beſetzt waren, 
hielt Miniſterpräſident Macdonald heute ſeine mit ſo großer 
Spannung erwartete Programmrede. Hinſichtlich der aktuellen 
außenpolitiſchen Fragen erklärte Macdonald, er habe das 
            Doppel=
amt des Miniſterpräſidenten und des Außenminiſters 
            übernom=
men, damit er die wichtigſten Aufgaben beider Aemter in ſeiner 
Politik leichter vereinigen könne. Er habe ſich entſchloſſen, die 
Anerkennung Sowjetrußlands 
Unberzüglich auszuſprechen, und habe dabei die volle 
Unterſtützung ſeiner Kollegen gefunden. Er wünſche, alle 
noch zwiſchen Nußland und England ausſtehenden 
            Fra=
gen bald zu löſen. Der erſte Schritt zu einer derartigen 
            Re=
gelung ſei aber die Anertennug geweſen. Er beabſichtige, eine 
vollſtändige Ueberſicht über alle noch zu behebenden 
            Schwierig=
keiten, wie ſie gegenwärtig dem Außenamt bekannt ſeien, zu 
            über=
ſenden. Er ſchlage vor, eine ſoforlige Reviſion aller jener 
            Pfän=
der vorzunehmen, die die Soſvjetregierung hinſichtlich ihrer 
Schulden gewährt habe, und die Sowvjetregierung habe ſich 
            da=
mit einverſtanden erklärt, ruſſiſche Vertreter in die engliſch=
            ruſ=
ſche Kommiſſion zu entſenden, die ſich mit allen Einzelheiten der 
Schuldenfrage und allen anderen Problemen zu befaſſen haben 
werde, die in dem Geſamtverzeichnis der ungelöſten 
Fragen aufgezählt ſeien und über die England und Rußland 
zu einem Einvernehmen kommen müßten. Er hoffe, daß 
            Na=
kowski noch vor Ende dieſer Woche auf dem Wege nach Moskau 
ſeiu werde, um ſich dort von ſeiner Regierung endgültige 
            Inſtruk=
tionen zur Eröffnung der Verhandlungen zu holen. Wir 
            ſchlie=
ßen damit, ſo fuhr Macdonald fort, den erſten Band unſerer 
Beziehungen zu Rußland, und ich ſchlage vor, fobald als 
            mög=
lich einen neuen anzufangen, auf deſſen Blättern, hoffentlich 
freundliche Botſchaften und Geſchichten verzeichnet ſein werden. 
Macdonald befaßte ſich dann mit den 
Beziehungen Englands zu Frankreich 
und den zwiſchen beiden Ländern ſchwebenden Fragen. Er 
            be=
gann mit der Feſtſtellung, daß er allerdings heute nicht in der 
Lage ſei, eine vollſtändige Erklärung abzugeben, was er ſehr 
            be=
dauere, aber er fühle ſich doch glücklich, ſagen zu können, daß, 
wenn nicht noch etwas Unvorhergeſehenes dazpiſchen, trete 
und er glaube nicht karan —, man alle Hoffnungen hegen dürfe, 
daß ſchon in den allernächſten Tagen ein 
vollſtändiges Einvernehmen in der Pfalzfrage 
zuſtande komme. Macdonald drückte bei dieſer „Gelegenheit 
Poincaré ſeinen Dank für deſſen beſtändige und herzliche 
            Be=
mühungen um eine Zufammenarbeit gerade in dieſer Frage aus. 
Seine, Macdonalds, erſte Auſgabe ſei die geweſen, eine 
            geſün=
dere Atmoſphäre zwiſchen England und Frankreich zu ſchaffen.
 Vom Tage 
Der franzöſiſche Abgeordnete Déire Bouteille hat 
eine neue parlamentariſche Gruppe ins Leben 
            geru=
fen, die ſich die Reviſion der Verfaſſung zum Ziel fetzt. Bisher ſind 
ungefähr 39 Abgeordnete der Gruppe beigetrete. 
Der füanzöſiſche Abgeordnete Margaine hat eine 
            Inter=
pellation über die Wiederaufnahme der Beziehungen zu 
Sowjetrußland eingebracht. Der Zeitpunkt der Beſprechung wird 
ſpäter feſtgelegt werden. 
Reuter zufolge wird amtlich beſtätigt, daß Hodgſon zum 
            briti=
ſchen Geſchäftsträger in Rußland ernannt worden iſt. 
Die Sowjetregierung hat das Agrement zur Ernennung 
des Grafen Manzoni zum Botſchafter in Moskau erteilt. 
Aus Brüſſel wird berichtet, daß in einem unter dem Vorſitz von 
Theunis abgehaltenen Kabinettsrat Außenminiſter Jaſpar 
längere Ausführungen über die Außenpolitik und eine 
wichtige Mitteilung betreffend die Arbeiten der 
            Sachverſtän=
digenkomitees gemacht habe. 
Reuter meldet aus Waſhington, es werde erwartet, daß die 
auerikaniſche Schuldenfundierungskommiſſion bald einberufen werde. 
Nach einer Havasmeldung aus Mexiko belaufen ſich die Verluſte 
der Aufſtändiſchen in der Schlacht bei Ocotlan auf etwa 1000 Mann, 
Die Regierungstruppen haben Veraeruz ohne 
            Wi=
derſtand beſetzt und marſchieren jetzt auf Orizaba, Cordoba 
und Folada.
 auf der Suche nach einer verſöhnlichen Antwort der Gegenſeite. 
Frankreich werde nie etwas von der Politik zu befürchten 
            brau=
chen, die er betreiben werde. England brauche deshalb nicht zu 
allem Ja und Amen zu ſagen, was Frankreich vornehme. 
            Eng=
land erwartete auch nicht von Frankreich, daß es alle engliſchen 
Wünſche reſpektiere, aber zwiſchen den beiden Ländern brauchten 
deshalb keine Mißhelligkeiten zu beſtehen, und er hoffe auch, es 
werde nichts zwiſchen ihnen entſtehen, was nicht durch guten 
Willen und ehrenhafte Ausſprache geregelt werden könne, wenn 
die Politik der Verſtändigung ſo weitergeführt werde, wie ſie 
zwiſchen England und Frankreich begonnen habe. 
Eo würden beide Länder noch vor dem Jahresende 
            gleichge=
ſinnte Kameraden mit den europäiſchen Nationen in dem 
            Beſtre=
ben ſein, die europäiſchen Geſamtſchwierigkeiten zu löſen. Er 
ſelbſt könne jedoch nicht eher etwas unternehmen, als bis die 
Berichte der Sachverſtändigenausſchüſſe vorlägen, die den erſten 
Schritt zur Löſung dieſer Schwierigkeiten bedeuteten. 
Sobald die Sachverſtändigenausſchüſſe ihre Entſcheidungen 
mitgeteilt hätten, werde ſeiner Meinung nach die Stunde 
            ge=
kommen ſein, um noch einmal einen Ueberblick über alle 
            Ein=
zelheiten zu gewinnen, ſie zuſammenzufaſſen und dann zur 
endgültigen Löſung zu ſchreiten. 
Das letzte und höchſte Ziel des Außenmi niſters 
müſſe ſein, eine allgemeine Abmachung über, die 
Abrüſtung zu erreichen, was der Beweis einer 
            erfolgrei=
chen Politik ſei. Er führte dieſe Abſicht im Hintergrund ſeiner 
Pläne. Er werde alle ſeine Energie aufwenden, um den 
            reprä=
ſentativen Charakter und die Autorität des Völkerbundes zu 
            ſtär=
ken. Hoffentlich werde der Völkerbund immer mehr= und 
mehr als internationaler Gerichtshof für alle Fragen benutzt, die 
zwei Staaten nicht unmittelbar zwiſchen ſich ſelbſt abzumachen 
imſtande ſeien. 
Deutſchland müſſe in den Völkerbund eintreten. Dasſelbe 
hoffe er auch von Rußland. 
Die Regierung beſchäftige ſich vorwiegend mit dieſer 
            europäi=
ſchen Frage. Es ſei ſicher, daß die Vereinigten Staaten, wenn ſie 
ſehen, daß das ganze Problem von einem neuen Geſichtspunkt 
aus aufgezogen werde, ſich mit Begeiſterung an dieſer Aufgabe 
beteiligen würden. 
Den letzten Teil ſeiner Rede nahmen innerpolitiſche 
Fragen ein. Mit Bezug auf 
die Wohnungsfürſorge 
erklärte Macdonald, die Arbeitsfrage im Wohnungsbau ſei 
äußerſt ſchwierig. Die durch den umfaſſenden Wohnungsbau 
beginnende Arbeitsvermehrung habe berechtigte Einwände, der 
betr. Arbeiterorganiſationen hervorgerufen, denen die Regierung 
vorgeſchlagen habe, zu ihrer Beſeitigung den Beſtand der 
            Arbei=
ten für eine gewiſſe Reihe von Jahren zu garantieren. Der Geiſt, 
der in der kürzlich abgehaltenen Konferenz zwiſchen den 
            Miniſte=
rien, den Bauunternehmern und Bauarbeitern geherrſcht habe, 
ſei bewunderswert, und er vertraue darauf, daß die Arbeitsfrage 
demnächſt befriedigend gelöſt werden könne. Zur 
Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit 
plane die Regierung in erſter Linie nicht neue Notſtandsarbeiten, 
ſondern eine umfaſſende Förderung des Handels. Die 
            Regie=
rung wolle die Meiſtbegünſtigungsalte erweitern und ebenfalls 
die Operationsdauer der Exportkredite verlängern. Eine der 
            be=
deutſamſten politiſchen Aufgaben ſei die Sicherſtellung der 
            Fi=
nanzlage des Reiches, und er plaue die Berufung einer ſtändigen 
Kommiſſion zu ihrer dauernden und wiſſenſchäftlichen 
            Ueber=
wachung. Der Miniſterpräſident ging dann noch kurz auf 
die Agrarreformpläne 
ſeiner Regierung ein. Die Entſchließungen der 
            Reichswirtſchafts=
konferen; werden von der Regierung dem Parlament zur 
            Ent=
ſcheidung vorgelegt werden. Die Regierung werde ihre 
            Auffaſ=
ſung über dieſe Entſchließungen mitteilen und es dann der 
            Ent=
ſchließung des Hauſes überlaſſen, was mit ihnen geſchehen ſoll. 
Macdonald machte dann noib einige Bemerkungen mit bezug auf 
die eigenartige Stellung derArbeiterpartei die 
ſich im Parlament in der Minderheit befinde. Er erklärte, ſeine 
Regierung werde nur infolge eines von den beiden anderen 
Parteien eingebrachten und von dem Parlament angenommenen 
Mißtrauensvotums zurücktreten.
 Eins nach dem andern. 
(Um die Goldwährung.) 
Schon das kurze, aber inhaltsreiche Kommunigue, das der 
erſte Sachverſtändigenausſchuß der Reparationskommiſſion 
            her=
ausgegeben hatte, deutete die Wege an, auf denen man zu der 
Verwirklichung der neuen Goldwährung für Deutſchland zu 
kommen glaubte. Es war einmal daraus erſichtlich, daß die 
Sachverſtändigen die Errichtung einer Goldwährung an ſich, 
ſowohl nach der währungstechniſchen wie nach der 
            budget=
techniſchen Seite hin, für möglich halten; und andererſeits konnte 
man entnehmen, daß die beiden Pläne, der des 
            Reichsbank=
präſidenten und Währungskommiſſars Dr. Schacht, und der des 
erſten Sachverſtändigenausſchuſſes, wohl zu vereinigen ſind. Die 
offiziöſe Mitteilung, die das Wolff=Büro herausgab, die 
            Königs=
berger Rede des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht, im 
            beſon=
deren aber das Interview, das das italieniſche Mitglied des 
erſten Sachverſtändigenausſchuſſes Prof. Flora einem Berliner 
italieniſchen Zeitungskorreſpondenten gegeben hat, ließen die 
Umriſſe des Goldwährungsplanes immer deutlicher hervortreten. 
Offenſichtlich handelt es ſich um zwei voneinander getrennte 
Pläne, die aber letzthin dasſelbe Ziel haben: die Errichtung 
einer deutſchen Goldwährung. Der Plan Dr. Schachts geht aus 
mehr von der wirtſchaftlichen Lage, während der Plan des 
erſten Sachverſtändigenausſchuſſes von rein währungstechniſchen 
Momenten ſeinen Ausgang findet. Schon in ſeiner Königsberger 
Rede betonte Dr. Schacht, daß die deutſche Wirtſchaft unter 
allen Umſtänden Kredite gebranche, die Produktionskräfte der 
deutſchen Volkswirtſchaft müſſen wieder voll arbeiten, ehe die 
Reparationsgläubiger daran denken können, auch nur einen 
Pfennig an Reparationen zu erhalten. Was Dr. Schacht alſo 
vorſchwebte, war und iſt eine Goldkreditbank, etwa im Sinne der 
Hamburger Goldbank von 1923. Dieſe Goldkreditbank ſollte 
dann allmählich zu einer Währungsbank, und zwar mit 
            möglich=
ſter Beſchleunigung, erweitert werden. 
Der erſte Sachverſtändigenausſchuß dagegen überging die 
Frage der Goldkredite und ſchuf ſofort einen Plan, der die 
            end=
gültige Errichtung einer Goldwährung vorſieht. 
            Währungs=
techniſch geſehen, beſticht natürlich dieſer Plan auf den erſten 
Blick. Aber was die praktiſche Seite anbelangt, ſo iſt die 
            Ver=
wirklichung der Schacht’ſchen Idee doch vorzuzieher Einmal 
wegen der brennenden Kreditfrage, und zun anderen auch aus 
währungstechniſchen Gründen. Gs iſt auf die Dauer unmöglich, 
daß wir uns mit der Rentenmark und mit der Paviermark 
            be=
helfen können. Wir müſſen mit einer Goldnote den Anſchluß an 
den internationalen Geldmarkt und an die Weltgoldwährung 
wiederfinden, ſchon aus Gründen der Entlaſtung unſeres 
Deviſenmarktes. Aber das wichtigſte Moment, das für den 
Schachtſchen Plan ſpricht, iſt das zeitliche. Es iſt doch 
            ſelbſt=
verſtändlich, daß man nicht ſozuſagen aus dem Handgelenk eine 
Goldwährung ſchaffen kann, dazu noch, wo an der Errichtung 
der künſtigen Goldnotenbank ausländiſches Kapital zu 50 Proz. 
beteiligt ſein ſoll. Dazu ſind lange Vorverhandlungen nötig, 
ſelbſt wenn, wie der Profeſſor Flora dem italieniſchen 
            Korre=
ſpondenten mitteilte, die Beteiligung des Auslandes ſicher iſt. 
Und außerdem haben die Sachverſtändigenausſchüſſe nur das 
Recht der Berichterſtattung an die Reparationskommiſſion. Ihre 
Berichte ſind, alſo lediglich Material für dieſes interalliierte 
Gremium. Ob die Arbeiten über die künftige deutſche 
            Gold=
währung in der Reparationskommiſſion, wo die Regierungen, 
interalliierter Länder vertreten ſind, alſo in einem politiſchen 
Gremium, ſo ſchnell vor ſich gehen werden, wie es im Intereſſe 
der Errichtung der deutſchen Goldnotenbank nötig iſt, kann doch 
füglich bezweifelt werden. Man ſoll doch die Tatſache nicht 
            ver=
geſſen, daß der franzöſiſche Delegierte in dem erſten 
            Sachverſtän=
digenausſchuß ſchon einen Plan fix und fertig hatte, der eine 
Verbindung herſtellte zwiſchen der neuen deutſchen 
            Goldnoten=
bank und den Reparationszählungen. Es ſcheint alſo, als ob 
aus einer beſtimmte Ecke der Reparationskommiſſion gegen den 
Goldnotenbank=Plan des erſten Sachverſtändigenausſchuſſes 
Widerſtände laut werden könnten, die eine ſchnelle Erledigung 
des Problems zu verhindern imſtande wären. 
Das Schacht’ſche Projekt und der Plan des erſten 
            Sachver=
ſtändigenausſchuſſes ſind nunmehr kombiniert worden. Die 
Schacht’ſche Goldgirobank oder Goldkreditbank, wie man ſie 
nennen könnte, wird zuerſt errichtet werden und eine Goldnote 
ausgeben. Sobald dann die endgültige Goldnotenbank zuſtande 
gekommen iſt, werden Papiermark, Rentenmark und 
            Goldkredit=
note von den endgültigen Goldnoten aufgeſogen werden, ſodaß 
wir dann nach einer reichlichen Buntſcheckigkeit unſerer 
            Geld=
verhältniſſe endlich nur noch eine Goldnote haben werden. 
            Da=
mit iſt dann auch der Anſchluß an den internationalen 
            Geld=
markt und an die Weltgoldwährung geſichert. Aber, wie geſagt, 
dieſe Entwicklung, die einen Plan nach dem andern ausreifen 
laſſen will, iſt nur möglich, wenn die Reparationskommiſſion, 
die ja in Wirklichkeit ſeit dem Beſtehen des Verſailler Vertrages 
allmächtig in Europa iſt, keinen Strich durch die Rechnung 
macht. Es ſteht deshalb zu hoffen, daß die Wucht der Autorität 
des erſten Sachverſtändigenausſchuſſes ſchließlich doch gegenüber 
politiſchen Intriguen das Uebergewicht behält. 
Eine ſo durchgreifende Aenderung und Neufundierung 
unſerer Währungsverhältniſſe hat natürlich ſtillſchweigend 
            ge=
wiſſe politiſche Vorausſetzungen; Vorausſetzungen, die auch der 
ſchon genannte Profeſſor Flora ganz offen dargelegt hat. Es 
iſt nämlich nichts mehr und nichts weniger als die Rückkehr des 
Ruhrgebietes, in den großen einigen deutſchen 
            Wirtſchafts=
komplex: der status auo ante im Ruhrgebiet muß wieder 
            her=
geſtellt werden. Man wird auch bei der Erörterung des ganzen 
Goldnotenbank=Problems nicht umhin können, ſich genau mit 
dem deutſchen Haushalt zu beſchäftigen und hier, ſollte man 
meinen, müßten die Delegierten in der Reparationskommiſſion 
über die unglaublichen Ziffern ſtolvern, die der 
            Reichsfinanz=
miniſter für die unwürdige und unproduktive Beſatzung, für die 
interalliierten Kontrollkommiſſionen und für die 
            Rheinland=
kommiſſion auswerfen mu
 Macdonald vor dem Unterhaus. 
Das außen= und innenpolitiſche Programm der Arbeiterregierung. 
Die engliſche Diplomatie müſſe vollkomen objekiiv, vollkommen 
Ein großer Tag im engliſchen Parlament. geradeaus und durchaus frei ſein, überlegungsvoll und immer
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwocl;, delt 13. Febrinr 1924.
Rummer 44
Das Ergebnis der Berliner Unterſuchungen.
 Berlin, 12. Febr. Im Hinblick auf die jetzt zu einem gelviſſen 
Abſchluß gelangten Arbeiten des Sachverſtändigenausſchuſſes machte der 
Reichsbankpräſident Dr. Schacht vor einem Kreiſe von Preſſevertretern 
in Be=lin intereſſante Ausführungen: 
Dr. Schncht ſtellte zunächſt feſt, daß die ganzen Beſprechungen mit 
den Sachverſtändigen ſich ſtets, in der angenehmſten Form abgeſpielt 
haben. Die Sachverſtandigen hatten zu unterſuchen, wie die deutſche 
Währung einer endgültigen Löſung entgegenzuführen ſei. Er habe 
            des=
halb ſein Augemmerk zunächhſt darauf gerichtet, das im In= und Auslande 
befindliche tote Deviſenkapital den Zwecken der Goldbank nutzbar zu 
machen. 
Ueber die Aufgaben der von ihm geplanten 
            Gold=
bauk ſei in der Oeffentlichkeit vielfach Unzutreffendes verbreitet 
            wor=
den. Die Sache verhält ſich folgendermaßen: Um die Bank von in= und 
ausländiſchem Einfluß uſw. freizuhalten, müſſe ihr Goldkapital 
im Ausland deponiert werden. Das Kapital dieſer Bank 
könne nutzbar gemacht werden entweder durch Kredite im 
Ausland (Eröffnung von Akkreditionen) oder durch Ausgabe 
von Noten Zertifikationen oder dergleichen, die gegen Deviſen öder 
auf Gold lautende erſtklaſſige Handelswechſel ausgegeben werden 
            könn=
ten. So ſei z. B. nicht beabſichtigt, dieſe Noten zur Bezahlung 
von Löhnen oder zum Ankauf von Waren auszugeben. 
Hierzu müſſe ebenfalls eine Bank gegründet werden. 
Die Sachverſtändigen haben den Gedanken ausgeſprochen, daß bei 
der definitiven Währungslöſung ſämtliches in Deutſchland umlaufendes 
Geld (Papiermark, Rentenſcheine, Goldmark uſw.) auf einer einzigen 
Goldbaſis vereinigt werden ſoll. 
Obwohl in den letzten Tagen von verſchiedenen Seiten 
            Mitteilun=
gen an die Preſſe gelangt ſind, die ſich mit den Einzelheiten des 
Entwurfsder Sachverſtändigen befaſſen, hält es Dr. Schaht 
dennoch für geboten, daß von deutſcher Seite dieſen Dingen gegenüber 
gewiſſe Zurückhaltung beobachtet wird, zumal nicht 
            anzut=
nehmen iſt, daß eine öffentliche Diskſſion der Details die 
            Angelegen=
heit fördern würde. Soweit dief Bank den techniſ hen Aufgaben des 
Reparationsprograms dienſtbar geiacht werden ſoll, d. h. ſoweit ſie 
vor allem zur Bewegung aller E. nmen, die bei einer definitiven 
            Repa=
rationslöſung in Frage kommen, dienen ſoll, ſoweit wurde eine 
            aus=
ländiſche Mitwirkung an dieſer definitiven 
            Wäh=
rungsreform auch bei uns verſtändigerweiſe nicht abge 
lehnt werden können. Dagegen iſt nach Meinung Dr. Schachts bei 
den Experten volles Verſtändnis dafür vorhanden, daß das deutſche 
Bank= und Diskontgeſetz des Inſtituts der deutſchen 
Bankleitung unterſtellt bleiben müſſe. Die Sachverſtändigen 
haben den Wunſch und die Hoffnung, daß die Durchführung des 
            Gedan=
kens einer definitiven Währungsbank mit größter Beſchleunigung 
            er=
folgt, und ſie hoffen, daß ſchon in den nächſten Wochen die 
            Reparations=
kommiſſion die Zuſtimmung ihrer Regierungen dazu erlangen kann. Die 
Experten haben volles Verſtändnis dafür gezeigt, daß Dr. Schacht für 
den Fall, daß keine ſo ſchnelle Löſung erfolgt, ſeine Bemühungen auf 
die Errichtung einer Goldbank, die das ausländiſche und inländiſche 
            Ka=
pital heranziehen ſoll, ruhig fortſetzt. Es iſt jedoch eine Einigung dahin 
erzielt worden, daß dieſe Arbeiten ſo geführt werden müſſen, daß 
            da=
durch der definitive Wahrungsplan der S=che=ſtändigen nicht 
            behin=
dert wird und daß eine Einführung der Golsban: des Dr. Schacht in die 
definitive Währungshank der Sachverſtändigen durchaus möglich ſein 
wird. 
Das mit den Sachverſtändigen erzielte Reſultat bietet nach Schachts 
Meinung eine gewiſſe Gewähr dafür, daß auch die weiteren Arbeiten mit 
dem Komitee die am 18. d. M. in Paris fortgeſetzt werden ſollen, einen 
fachlich befriedigenden Verlauf nehmen. Bevor die Arbeiten des 
            Aus=
ſchuſſes anfingen, habe Dr. Schacht Grund zu der Annahme gehabt, daß 
dieſe Arbeiten in verhältnismäßig raſcher Zeit gelingen würden, und er 
könne nur ſagen, daß er auch heute noch die Hoffnung habe, daß eine 
Fortfetzung ſeiner eigenen Arbeiten neben denjenigen der 
            Sachverſtän=
digen und eine gewiſſe Fühlungnahme mit dieſen durchaus möglich ſei. 
Die erforderlichen Schritte habe er natürlich ſofort wieder aufgenommen. 
Jaſpar über die Arbeiten der Sachverſtändigen 
Brüſſel, 12. Febr. Im geſtrigen Miniſterrat machte 
nach der Etoile Belge Jaſpar ſeinen Kollegen vertrauliche 
Miteilungen über den Stand der Arbeiten der Sachverſtändigen= 
Ausſchüſſe in Berlin. Ohne einen ausgeſprochenen Optimismus 
auszudrücken, könne man ſagen, daß der Ausſchuß für das 
            Bud=
get und die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands zu Feſtſtellungen 
gekommen ſei, die von den belgiſchen techniſchen Studien nicht 
zu weit entfernt ſeien. Die Sachverſtändigen ſchienen der 
            An=
ſicht zu ſein, daß Deutſchland in die Lage kommen könne, jährlich 
Reparationszahlungen zu leiſten, ohne daß die geſamte Summe 
der Reparationsſchulden herabgeſetzt würde. Die National Belge 
ſchreibt, daß die von den Sachverſtändigen vorgenommenen 
Schätzungen die von den belgiſchen Sachverſtändigen 
            vorgenom=
menen ſogar noch überträfen. 
Der Abſchluß der Sachverſtändigenberatungen. 
Berlin, 12. Febr. Mit der Anhörung des Herrn von 
Siemens als Vertreter der Induſtrie und des Bankiers 
            Mendels=
ſohn ſchließt der erſte Sachverſtändigenausſchuß ſeine 
            Beratun=
gen mit den deutſchen Sachverſtändigen. Man nimmt an, daß 
die Arbeit der Ausſchüſſe morgen planmäßig zu Ende geht. Der 
Zeitpunkt der Abreiſe ſteht noch nicht feſt.
Frankreich und der neue Kurs.
 TU. Paris, 12. Febr. Der ſenſationelle Leitartikel, den der 
Matin geſtern zu der Reparations= und Sicherungsfrage aus der 
Feder Jules Sauerweins brachte, hat, wie ſchon kurz mitgeteilt 
wurde, in den Wirtſchaftskreiſen lebhaften Widerhall gefunden. Die 
Blätter ſchenken den Ausführungen Sauerweins heute große Bedeutung 
und gehen ausführlich auf ſie ein. 
Die extrem rechts und links gerichtete Preſſe (Echo national 
und Humanité) verſehen Auszuge aus dem Artikel mit vielſagenden 
Ueberſchriften wie „Abzug aus dem Nhein= und 
            Nuhr=
gebiet?” oder „Rückzug Poincarés?‟. Das Organ Tardieus 
iſt natürlich von der Gelegenheit entzückt, Poincaré unter Hinweis auf 
die ſcheinbar offiziöſe Angabe neuerdings in politiſche Widerſprüche mit 
ſich ſelbſt zu verwickeln. 
Von den übrigen Blätern unterſchreiben vor allem Deudre und 
Figaro vorbehaltlos den Standpunkt des Matin, und knüpfen an die 
Tatſache, daß er von einem offiziöſen Blatte vertreten wurde, ſehr 
            zu=
verſichtliche Betrachtungen. Die aufmerkſamen Beobachter 
der politiſchen Lage behaupten indeſſen, daß der ſich 
vollziehende Geſinnungswechſel ſie kaum 
            irgend=
wieüberraſchthabe. Nach Ueberwindung des anfänglichen 
            Miß=
trauens gegen die engliſche Arbeiterregierung war angeſichts der 
            Ent=
täuſchungen, die die Reſultate der Ruhrokkupation in den meiſten 
            fran=
zöſiſchen Kreiſen hervorgerufen hatten, und der verſtärkten Teilnahme 
Amerikas in den europäiſchen Fragen mit einer großzügigen, mehr 
            inter=
nationalen Einſtellung Frankreichs zu den Reparationen und ſeiner 
nahezu völligen Verquickung mit der Sicherungsfrage von vornherein 
zu rechnen. 
Zum Botſchafterempfang bei Poincaré. 
Paris, 12. Febr. (Wolff.) Ueber die geſtern zwiſchen Poincaré 
und Botſchafter v. Hoeſch ſtattgefunden= Unterredung ſchreibt der Matin, 
das Regime im Ruhrgebiet unterſtehe zwar nicht der 
Enguéte der Sachverſtändigen; auch hätte die jüngſt 
            ſtatt=
gefundene franzöſiſchr=engliſche Polemik über das Regime in der Pfalz 
nichts mit dem Reparationsproblem zu tun, trotzdem werde die 
Entſcheidung der Sachverſtändigen von einer ſolchen 
            Be=
deutung ſein, daß alle Einzelfragen über die franzöſiſch=deutſche 
            Po=
litik davon berührt werden könnten. Unter dieſen Umſtänden 
könnten bis zur Konkluſion der Enquete Verhandlungen 
keinen praktiſchen Charakter haben. Herr v. Hoeſch iſt 
nach Paris geſandt worden, weil er gewohnt iſt, ſeine Anſichten mit 
Poincaré und mit ſeinen Mitarbeitern auszutauſchen. Durch die geſtrige 
Unterredung ſind die Verhandlungen fortgeſetzt wvorben, aber man 
            ver=
nimmt aus gut unterrichteten Kreiſen, daß ſie ſich in dem natürlichen 
Rahmen einer Unterredung zwiſchen einem Regierungschef und einem 
bei ihm akkreditierten Botſchafter gehalten haben. Außerdem ſind die 
letzten Erkkärungen des Reichskanzlers ein ſchlechtes Zeichen, und wenn 
Herr v. Hoeſch Inſtruktionen hat, die dieſen Erklärungen gleichkommen, 
dann darf man noch für ziemlich lange nicht mit einer 
deutſch=franzöfiſchen Verhandlung von einigem 
Intereſſe rechnen. 
Die Vorſchläge der Sachverſtändigen. 
London 12. Febr. Der Daily Telegraph gibt ein Telegramm 
wieder, das Chicago Tribune von ihrem Berliner Vertreter erhalten hat 
und das folgendermaßen lautet: Die Sachverſtändigen ſind der 
            Ueben=
zeugung, daß Deutſchland in der Lage iſt, Entſchädigungen im Betrage 
von 50 Milliarden zu zahlen, und ſie glauben, daß dieſe Summe mit 
5 Prozent Zinſen in einem Zeitraume von 36 Jahren getilgt werden 
kann. Die Sachverſtändigen werden allerdings keine beſtimmte Summe 
für Entſchädigungszahlungen angeben, weil das ihre Befugniſſe 
            über=
ſchreiten würde. Aber ihre Unterſuchung über die deutſchen 
            Einnahme=
quellen, worüber ſie dem Wiederherſtellungsausſchuß Bericht erſtatten 
werden, habe ergeben, daß Deutſchland genügend Einnahmen beſitze, um 
eine Entſchädigung in dieſer Höhe und zugleich ſeine ſtaatlichen Ausgaben 
zu tragen. Die Einnahmen ſollen gewonnen werden: 
1. Durch eine Steuerreviſion, welche die deutſche Induſtrie ebenſo 
ſchwer belaſte wie die engliſche, wobei die Steuerlaſt der deutſchen 
            Ar=
beiter und Angeſtellten erleichtert werden kann. Die Sachverſtändigen 
werden der deutſchen Regierung mitteilen, daß ſie die Verteilung der 
Steuerlaſt in Deutſchland als unfnir betrachten. 
2. Staatseinnahmen müſſen für die Dienſte der 
            Entſchädigungszah=
lungen geſtellt werden. Die Sachverſtändigen werden daher eine 
Empfehlung dieſer Art überreichen, obwohl dies ſtreng genommen nicht 
zu ihren Aufgaben gehöre.” 
3. Die deutſchen Finanzämter müßten in der Lage ſein, über alle 
deutſchen Einnahmequellen ohne Einſchränkung zu verfügen. Die 
            wirt=
ſchaftliche Trennung des Rheinlandes und des Ruhrgebiets vom 
            unbe=
ſetzten Deutſchland durch eine Zollinie müſſe beſeitigt werden. Dabei 
haben die Sachverſtändigen natürlich keine Fragen politiſcher Sicherheit 
in Betracht gezogen. 
4. Eine ſtaatliche Währung könne geſchaffen werden durch eine 
            Gold=
notenbank, deren Kapital unter internationaler Aufſicht ſteht, deren Sitz 
aber wahrſcheinlich in Deutſchland liegen ſoll. 
5. Die Frage der politiſchen Sicherheiten für Frankreich müſſe im 
gegenſeitigen Einverſtändnis geregelt werden. 
6. Die Ausgleichung der internationalen Finanzen iſt ein 
            weſenk=
licher Teil der ganzen Entſchädigungsfrage. Im Zuſammenhang mit 
dem letzten Punkt iſt die Frage der gegenſeitigen Schuldentilgung nicht 
erörtert worden, da ſie nicht in das Bereich der Aufgaben des Ausſchuſſes 
fällt. Jedoch bemühen ſich die verbündeten und deutſchen 
            Sachverſtän=
digen gemeinſam, die Regelung der Finanzfragen nach dieſer Richtung 
zu lenken, da ſie alle, vielleicht mit Ausnahme der Amerikaner, in der 
gegenſeitigen Schuldentilgung die einfachſte Löſung des Problems ſehen.
 Franzöſiſche Kammer. 
Beratung des Artikels 3. 
Einziehung des 20prozentigen 
            Steuer=
aufſchlages. 
Paris, 12. Febr. (Havas.) In der Vormittagsſitzung der 
Kanuer nahm die Kammer die Diskuſſion des dritten Artikels 
des Regierungsprofekts in Angriff. Nach Ablehnung 
            verſchiede=
ner kommuniſtiſcher Zuſatzanträge, welche vor allem die 
            Enteig=
nung der Gebäude verlangten, die unter Verwendung der 
            Kriegs=
gewinne erbaut wurden, ſowie die Reviſion der Liquidierung 
der amerikaniſchen Materiallager und die Beſchlagnahme der 
            Ge=
winne, welche von den Kohlengrubenbeſitzern infolge des 
            Stei=
gens der Kohlenpreiſe nach der Ruhrokkupation erzielt wurden, 
ging die Kammer in die direkte Diskuſſion des Artikels 3 ein, 
der die Einziehung des 20prozentigen 
            Steuer=
aufſchlages betrifft. 
Der Abg. Engerand betonte die Notwendigkeit der 
            An=
nahme der von der Regierung vorgeſehlagenen Maßnahmen, bat 
indeſſen die Regierung, den Konſumenten direkte 
            Verteidigungs=
mittel in die Hand zu geben, da die vorgeſchlagenen Maßnahmen 
ſchon heute als Vorwände zu Preiserhöhungen dienten. 
Miniſterpräſident Poincaré antvortete, daß ein 
            dies=
bezügliches Projekt in der Ausarbeitung begriffen ſei. 
Abg. Engerand betonte dann die Notwendigkeit, den 
ausländiſchen ſpekulativen Manövern jeden Vorwand zu nehmen 
und deshalb nach Frankreich alles Gold zurückführen zu laſſen, 
das Franzoſen geſchuldet werde. Die Diskuſſion geht heute 
            nach=
mittag weiter. 
Die Kammer beſchäftigte ſich zu Beginn der 
            Nachmittags=
ſitzung mit einer Entſchließung des ſozialiſtiſchen Abgeordneten 
Baron betr. Kriegsgewinne und Kriegsokkupation. Dieſer 
verlangt, daß der zur Unterſuchung dieſer Angelegenheit 
            einge=
ſetzten Kommiſſion die Befugnis erteilt werde, die Unterſuchung 
durchzuführen. Hierüber entſpinnt ſich eine heftige Debatte, in 
deren Verlauf Miniſterpräſident Poincaré erklärt, die Regierung 
denke nicht daran, einer parlamentariſchen Kommiſſion rechtliche 
Befugniſſe zu erteilen, d. h. der Spekulativnskommiſſion das 
Recht zu geben, Zeugen zu vernehmen. Der Vorſitzende der 
            Spe=
kulationskommiſſion dagegen verlangt die Bef ignis zur 
            Unter=
ſuchung, um Aufklärung zu ſchaffen. Auch der ſozialiſtiſche 
            Ab=
geordnete Inghels verlangt die völlige Aufklärung dieſer 
dunklen Angelegenheit. 
Darauf wird die Generaldebatte über die Erhöhung der 
Steuern um 20 Prozent fortgeſetzt. Tardieu weiſt darauf hin, 
daß die Steuererhöhung vor allem den Mittelſtand treffe. Die 
20prozentige Steuererhöhung führe zu einer Preistreiberei, noch 
bevor ſie angenommen ſei. Die einzigen Nutznicßer dieſer 
            un=
wirkſamen Maßnahme würden die Kapitaliſten ſein. Er 
            be=
ſchwöre die Kammer, ſich auf dieſe Politik der Panik nicht 
            ein=
zulaſſen. 
Der Abg. Klotz betont, die 20prozentige Sieuererhöhung ſei 
noch nicht angenommen, und ſchon ſtiegen die Preife. Selbſt 
wenn man die Steuern von heute auf morgen derdoppele, 
            würd=
das keinen Einfluß auf den Deviſenmarlt haben. Er ſchlägt vor, 
die erforderlichen 10 Milliarden mit Hilfe einer 
            Verloſungs=
anleihe aufzubringen, die in ausländiſchen Deviſen zahlbar und 
zu der diejenigen Deviſenbeſitzer herangezogen werden ſollen, die 
ſolche Deviſen beſitzen. Den Gedanken einer Zwangsanleihe 
lehnt er ab. Er erklärt, ſoeben erfahren zu haben, daß die noch 
in Berlin tägigen Sachverſtändigenkomitees ſich auf den 
            Stand=
punkt geſtellt hätten, daß die deutſchen Steuerzahler mindeſtens 
ebenſo belaſtet werden wüßten wie die Staaksangehörigen der 
am ſtärkſten beſteuerten Ententeländer. Die Sachverſtändigen 
zögen dementſprechend neue deutſche Steuern in Erwägung. 
Wenn die Kammer die von der Regierung vorgeſchlagene 
            Steuer=
erhöhung bewillige, ſo werde morgen der franzöſiſche 
            Staats=
bürger die ſtärkſten Steuern bezahlen. Die Diskuſſion wird dars 
auf auf morgen vertagt. 
Kabinettsrat in Paris. 
Paris 12. Febr. (Havas.) Heute morgen fand unter dem 
Vorſitz von Poincaré ein Kabinettsrat ſtatt, welcher ſich mit den 
laufenden Angelegenheiten beſchäftigte. Der 
            Landwirtſchafts=
miniſter erklärte, daß die Regierung nicht die Abſicht habe, die 
Herſtellung von Luxusbrot zu verbieten, da dieſe Maßnahme eine 
Preisſteigerung für gewöhnliches Brot zur Folge hätte. 
Aufgabe der Ruhrbeſetzung, wenn.. . 
U. London, 12. Febr. Der Daily Telegraph behauptek, 
daß Poincaré grundſätzlich geneigt ſei, die Ruhrbeſetzung 
            auf=
zugeben, wenn ihm gute finanzielle Sicherheiten für die deutſchen 
Reparationsleiſtungen von Deutſchland und den Alliierten 
            ge=
währt werden und auch ein Entgegenkommen Englands in der 
Sicherheitsfrage in Ausſicht ſtehe. 
Die Dimes erwarten, daß Frankreichs Entgegenkommen von 
einer vernünftigen Löſung der Sicherheitsfrage abhängen werde.
*Neues aus Fichtes Nachlaß.
 Daß der Nachlaß des Redners an die deutſche Nation noch 
nicht ausgeſchöpft iſt, wird Viele verwundern. Es iſt in der Tat 
ſo. Noch ſteht die Geſamtausgabe aus, die das geſamte Wert 
Fichtes vereinigen ſoll. Der Verlag Felix Meiner in Leipzig 
wird dieſes Werk hoffentlich nun, da die Zeiten ihren Schreaen 
verloren haben und die Möglichkeit wieder beſteht, den Geiſt zu 
pflegen, zuſtande bringen. Daß er emſig dabei iſt, bezeugt eine 
tleine Publikation, die er ſoeben hat erſcheinen laſſen. Siegfried 
Berger hat drei bisher unbekannte arademiſche Vorleſungen 
Fichtes nach der Handſchrift erſtmalig herausgegeben. Sie 
            tra=
gen den Titel „Ueber den Unterſchied des Geiſtes und des 
            Buch=
ſtaben in der Philoſophie”, und ſtammen, wie der Herausgeber 
wahrſcheinlich zu machen verſteht, aus einem größeren 
            Vor=
lefungszyklus, den Fichte im Sommerſemeſter 1794 an der 
            Uni=
verſität Jena hielt, und der ähnlich den inhaltlich konſormen 
Horen=Beiträgen derſelben Zeit eine ſtarke hochſchulpädagogiſche
 Tendenz hat. 
Die drei Vorleſungen ſind von einer prachtvollen 
            Lebendig=
keit der Sprache und einer Aktivität, wie ſie Fichte immer eigen 
war, wie ſie aber in dieſer ſeiner Frühzeit noch beſonders 
            ſtür=
miſch hervorſpringt. Nevolutionsnachſtimmung ſchlägt hinein, 
venn er den Despotismus als erklärten Feind alles Guten und 
Schönen und Edlen feſtnagelt. Der Zweck dieſes kleinen Zyklus 
iſt, die Hörer über die wahre Art, Philoſophie zu treiben, 
            aufzu=
klären. Das Thema iſt altuell genug, um auch heute vernommen 
zu werden, ja aktueller als je, da bei uns die Gefahr der von 
Fichte aufs leftigſte gebrandmarkten angeleſenen Philoſophie, 
des halbverſtehenden Eklektizismus noch größer iſt als damals. 
„Man kann Philoſophie wiſſen, aber man iſt noch nicht Philoſoph” 
dieſe Prägung trifft viele, ja die meiſten, die ſich heute 
            Philo=
ſophen nennen. Die drei Kollegs ſind eine große Ermahnung, 
keine zitatenreichen „Buchſtübler” zu werden, ſondern mit allen 
Kräften des eigenen Geiſtes ſich ſelbſt zu erkennen und zu 
            ge=
talten. 
Das Kronſtück der zweiten Vorleſung möge ſelbſt ſprechen. 
Nachdem er die allein gültige Anſchauung von aktiver Philoſophie 
gegeben hat, fährt er fort: „Eine ſolche Anſchauung hat, und das 
zwar gerade vermittelſt ihrer Folgen auf die theoretiſche 
            Denk=
art, die ausgebreiteſten Folgen auf die praktiſche Geſinnung des 
Menſchen — Wie er ſich in jedem Augenblicke ſeines Lebens ſagt, 
und immer wieder ſagt, und die Kraft hat, es ſich zu glauben; 
alles, was mich umgibt, ſind bloße Erſcheinungen, die für mich 
nicht da ſind, als inſofern ich will, daß ſie für mich da ſeien; die 
mir nichts ſind, als das, wozu ich ſie mir ſelbſt mache, die keinen 
Einfluß auf mich habenx als, den, den ich ihnen ſelbſt gebe —
 vas könnte den bewegen, den aus ſeiner Faſſung bringen, dem 
ſeinen feſten Plan verrücken? Der Erde Freunden? Er weiß es, 
daß er in der Welt der Täuſchungen lebt, und er will nirgend 
anders leben, als da, als da, wo er zu leben hat, und von dem 
vernunftwidrigen Wahnſinn ohne Zweck gegen die Natur 
            anzu=
kämpfen, iſt niemand freier, als er. Er übergibt ſich der 
            lieb=
lichen Täuſchung und läßt ſie mit ſich ſpielen, ſolange Er will, 
nicht ſolange Sie will. Er will nicht länger, und winkt dem 
Zauber, und derſelbe löſt ſich: und Er ſteht wieder da, allein, 
und feſt, und in ſich gegründet. — Oder könnten ihn die Leiden 
der Erde bewegen? Was dürfte es wohl geben, das für ihn 
            Lei=
den wäre? Solange es ſich ihm noch der Mühe verlohnt zu leben, 
d. i. ſolange er ſich des Lebens, und das Leben ſeiner noch für 
wert hält, hat er noch immer mehr Freude, als Leid; denn er hat 
die höchſte alles überwiegende Freude, die Freude an ſich ſelbſt, 
die nur ſtärker wird, und höheren Genuß gewährt, je mehr er 
durch Leiden von außen in ſich ſelbſt hineingetrieben wird. Und 
das allerärgſte, was ihm widerfahren kann, was iſt es denn? 
Das iſt es, was man gewöhnlich Tod nennt. Und was iſt es 
denn dieſer Tod; dieſes Aergſte, ſo oft gefürchtete, was uns auf 
der Erde begegnen kann. Der Tod iſt eine Erſcheinung, wie alle 
anderen Erſcheinungen: keine Erſcheinung aber trifft das Ich 
das Fürchterliche liegt bloß darin, wenn man wähnt, er treffe 
das Ich. Aber dem, der ſeine Selbſtändigkeit fühlt, iſt es phyſiſch 
unmöglich, ſich ſo etwas nur zu denken. Der Tod iſt ihm das 
Ende einer gewiſſen Reihe von Erſcheinungen, und nichts weiter. 
Was an das Ende dieſer Reihe ſich anſchließen werde, weiß er 
nicht, und das iſt die geringſte ſeiner Sorgen. Er wird ſein; das 
weiß er; es iſt ihm unmöglich zu denken, daß er nicht ſein werde, 
denn das Ich iſt dasjenige, von welchem er nicht abſtrahieren 
kann. Sich als nicht ſeiend denken zu wollen, iſt barer Unſinn. 
Dieſe Geſinnung, m. H., iſt Philoſophie, und ſie iſt die einige 
Philoſophie. Nicht das, was in unſerem Gedächtniſſe ſchwebt 
nicht das, was in unſeren Büchern gedruckt zu leſen iſt, iſt 
            Philo=
ſophie, ſondern das, was unſeren Geiſt ergriffen, und 
            umgeſchaf=
fen, und in eine höhere geiſtige Ordnung der Dinge eingeführt 
hat, iſt Philoſophie. In uns, in uns muß die Philoſophie ſein, 
und unſer geſamtes Weſen, unſere ganze Geiſtes= und 
            Herzens=
bildung muß ſelbſt Philoſophie ſein. 
Das iſt die Philoſophie, auf welche alle unſere 
            Spekulatio=
nen abzwecken, und abzwecken müſſen. Irren Sie ſich nicht, ni. H., 
alles, was ich, oder alles, was irgend ein Lehrer Ihnen vortragen 
kann, iſt nicht die Philoſophie. Wohl uns; wenn wir ſie nur 
ſelbſt haben; weageben können wir ſie nicht. Alle unſere 
            Philo=
ſopheme ſind Körper und nichts als Körper, die wir Ihnen 
            hin=
geben, daß Sie daran aus ſich ſelbſt, und durch ſich ſelbſt, 
            Philo=
ſophie in ſich entwickeln. — Nicht als ob es ohne dieſe Körper 
auch geſchehen könnte. — Ich muß erklären, und will es auf die
 Gefahr jeder Mißdeutung hin frei erklären, — daß man 
            ver=
gebens den Genuß erwartet, den die Philoſophie gewähren kann, 
vergebens jene Feſtigkeit des Geiſtes, jene unerſchütterliche 
            Er=
hebung der Seele, jene gleichmütige Verachtung der geſamten 
Sinnenwelt, jenes innige Leben, und Wohnen in ſich ſelbſt 
            er=
wartet, wenn man die Mühe nicht über ſich nehmen will, auf den 
dornigen Pfaden der Spelulation in ſie einzudringen. Dieſes 
Spekulieren, das ohnedem auch nur anfangs mühſam iſt, bald 
aber ſeine eigenen Freuden bei ſich führt, gibt den Stoff und die 
Kraft zugleich, denſelben zu ergreifen und aufzufaſſen, die enge 
Seelen nicht haben. Wer nur die Reſultate von der Oberfläche 
abſchöpfen und die Beweiſe, durch welche ſie erhärtet werden, 
liegen laſſen will, erhält nicht einmal die Reſultate, ſondern ſtatt 
ihrer bloße Formeln. Er will Wärme, ohne Licht; aber feine 
Wärme dauert nicht, denn ſie hat keinen Grund; und der erſte 
Wind der Anfechtung oder des Zweifels wird ſie abkälten. Das 
iſt die Philoſophie, von welcher ich behauptet habe, daß ſie alle 
bisherigen Befehle und Notmittel, die ohnedem nicht mehr 
            au=
wendbar ſind, entbehrlich mache, daß ſie den Menſchen 
            um=
wandle, und zu einem neuen Leben erhebe, daß von ihrer 
            Ent=
deckung an eine ganz neue Epoche des Menſchengeſchlechts oder, 
wenn wir wollen, ein ganz anderes Menſchengeſchlecht beginne, 
für welches alles vorherige menſchliche Weſen und Treiben auf 
der Erde höchſtens als Vorbereitung zu betrachten iſt, wenn es 
noch einigen Wert haben kann. Das iſt die Philoſophie, zu 
            wel=
cher wir alle durch unſer Zeitalter gerufen ſind, und an deren 
Kultur wir Anteil nehmen können, ſobald wir nur wollen.”
 Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben 
* Herr Kapellmeiſter Szell iſt, wie wir vernehmen 
an die Staatsoper Berlin unter Generalmuſikdirektor Kleibe 
engagiert. 
Frl. Nini Willenz wird, wie wir hören, mit Ende d 
Spielzeit aus dem Verband des Landestheaters ausſcheiden un 
ein Engagement an die Volksoper Berlin antreten. 
— Veredelung der gewerblichen Arbeit. Ve 
edelung der gewerblichen Arbeit iſt das hohe Ziel, dem die En 
wurfs= und Modellmeſſe im großen Feſtſaal des Leipziger Neuer 
Rathauſes gelegentlich der Leipziger Muſtermeſſe vom 2. bi 
8. März dienen ſoll. Fabrikanten faſt aller Geſchäftszweige findel 
hier Entwürfe und Modelle erſter Künſtler aus allen Teilen de 
Reiches und Oeſterreichs ausgeſtellt. Einen beſonderen An 
ziehungspunkt ſird vorausſichtli.0 
19 voſt Entwür 
fen zu künſtleriſch aus geſtatteie 
ind Meßſtände 
bilden.
Nummer 4X.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 13. Februar 1924,
Seite 3.
 Abbau der Separatiſtenherrſchaft. 
Wiederbewaffnung der deutſchen Polizei. 
Berlin, 12. Febr. Der Abbau der 
            Separatiſten=
herrſchaft vollzieht ſich in der Pfalz überraſchend ſchnell. 
In allen pfälziſchen Städten ſei die deutſche Polizei 
wieder bewaffnet und dadurch in die Lage verſetzt, die 
Säuberung der Amtsgebäude energiſch durchzuführen. Die 
            Be=
völkerung enthalte ſich jeder Demonſtration in der Freude, die 
Separatiſten los zu ſein. 
Schwerer Kampf in Pirmaſens. 
Pirmaſens, 12. Febr. Ein ſchwerer Kampf iſt ſeit 
heute abend ½7 Uhr zwiſchen der Einwohnerſchaft und den 
Separatiſten im Gange. Schon in den frühen Morgenſtunden 
fammelten ſich in den Straßen große Menſchenmengen an, die 
das Wiedererſcheinen der Pirmaſenſer Zeitung erwarteten, die 
ebenſo wie die übrigen pfälziſchen Zeitungen infolge der 
            Unter=
drückung der Preſſefreiheit durch die Separatiſten bis heute ihr 
Erſcheinen eingeſtellt hatte. Die durch den ſeparatiſtiſchen Terror 
der letzten Tage aufs höchſte erregte Menge wuchs in den 
            Nach=
mittagsſtunden immer mehr an. Eine Abordnung verlangte 
von dem ſeparatiſtiſchen Bezirkskommiſſar den Abzug der 
            Sepa=
ratiſten von Pirmaſens. Als dieſer die Forderung ablehnte, zog 
die Menſchenmenge vor das Bezirksamtsgebbäude, wo die 
            Se=
paratiſten in Quartier liegen und ſich verſchanzt haben. Die 
Separatiſten ſchoſſen auf die Menge und warfen Handgranaten. 
Bis jetzt beträgt die Zahl der Verwundeten auf Seite der 
            Pir=
maſenſer Bürger 9. Ein Arzt erhielt einen Halsſchuß, als er 
einen Verwundeten verbinden wollte. Feuerwehrſpritzen ſind 
aufgefahren, um das Bezirksamtsgebäude unter Waſſer zu ſetzen 
und auf dieſe Weiſe die Separatiſten zur Uebergabe zu zwingen. 
Die Franzoſen verhalten ſich neutral. 
Die Verhandlungen zwiſchen London und Paris. 
London, 12. Febr. (Wolff.) Reuter erfährt, daß die 
franzöſiſchen Vorſchläge für die Regelung der 
            pfäl=
ziſchen Frage weiterhin die Aufmerkſamkeit der 
            briti=
ſchen Regierung in Anſpruch nehmen, eine Autwort 
nach Paris aber, noch nicht abgeſandt worden ſei. 
Es verlaute, daß, abgeſehen von kleineren Fragen, wie die 
Wiederzulaſſung der ausgewieſenen deutſchen 
Beamten, das größere Problem der Errichtung einer 
neuen Regierungsform auf verfaſſungsmäßiger 
            Grund=
lage weiterhin beſtehe, und es werde keine leichte Aufgabe ſein, 
eine Verwaltung aus dem augenblicklichen Zuſtande des 
Chaos, der in der Pfalz herrſche, zu ſchaffen. Die 
            Verhand=
lungen zwiſchen London und Paris über dieſe Frage 
würden alſo wahrſcheinlich noch fortdauern, es werde aber in 
gut unterrichteten Kreiſen die Hoffnung gehegt, daß eine 
            Rege=
lung ſchließlich erreicht werde. 
Zugeſtändniſſe Macdonalds an Poincaré. 
London 12. Febr. (Wolff.) Der diplomatiſche 
            Bericht=
erſtatter des Daily Telegraph ſchreibt zu der 
            pfälzi=
ſchen Frage: Macdonald werde in Fragen, die nicht 
vitale Grundſätze der britiſchen Politik berühren, Poincaré 
auf halbem Wege entgegenkommen. Nachdem ein 
Uebereinkommen tatſächlich in den Hauptpunkten 
des pfälziſchen Problems erzielt worden ſei, ſei es 
wahrſcheinlich, daß gemäß der franzöſiſchen Anregung die 
            Ober=
kommiſſare und ihre Sachverſtändigen jetzt von den Regierungen 
erſucht werden, wie dies auch in Sachen der Kölner Eiſenbahnen 
geſchehen ſei, einen endgültigen eingehenden Plan für die 
Regelung der Pfalzfrage während der allernächſten Tage zu 
            ent=
werfen. 
Garantie für die Sicherheit Frankreichs. 
Schaffung einer interalliierten Defenſiv=Organiſation unter 
dem Völkerbund. 
London, 12. Febr. (Wolff.) Dem diplomatiſchen 
            Bericht=
erſtatter des Daily Telegraph zufolge ſagt die franzöſiſche 
            An=
regung zur Schaffung einer interalliierten 
Defenſiv=Organiſation unter dem Völkerbund 
als Garantie für die Sicherheit Frankreichs den 
britiſchen miniſteriellen Kreiſen nicht ganz zu, in denen betont 
werde, daß innerhalb des Völkerbundes der Unterſchied 
zwiſchen Siegern und Beſiegten beſeitigt 
            wer=
den ſollte. Was notwendig ſei, ſei ein gegenſeitiger und nicht 
ein einſeitiger Pakt, der zur Entmilitariſierung und zur 
            Schaf=
fung neutraler Zonen unter internationaler Garantie und zur 
Abrüſtung führe.
 Pfälzer Opfertag. 
Aufruf an das deutſche Volk! 
* Berlin, 12. Febr. (Priv.=Tel.) An das deutſche Volk! 
Unſere Brüder und Schweſtern in der Pfalz und am Rhein 
            lei=
den ſchwerſte leibliche und ſeeliſche Not. Die Separatiſten mit 
            ge=
dungenen landfremden und bewaffneten Banden haben eine 
            bei=
ſpielloſe Schreckensherrſchaft aufgerichtet. Friedliche Bürger haben 
durch das verbrecheriſche Wüten Haus und Hof verloren und 
ſchmachten in den Gefängniſſen. Die Reichs=, Staats= und 
            Kom=
munalbehörden ſind lahmgelegt. Schwerſte Eingriffe in die 
Rechtspftege ſind erfolgt. Preſſefreiheit und 
            Verſammlungsfrei=
heit beſtehen nicht mehr. Niemand iſt ſeines Lebens ſicher. Hab 
und Gut ſind verbrecheriſchen Anſchlägen ſchutzlos preisgegeben. 
Niemand kann ſeine Meinung über die unerhötten Zuſtände 
frei äußern. Die Hochverräter wollen der franzöſiſchen Politik 
zum Sieg verhelfen und mit Gewalt deutſches Land vom Reich 
und den Ländern loslöſen. Alles dies geſchieht ungeſtraft unter 
den Augen der franzöſiſchen Beſatzung und unter dem Druck 
des Verſailler Vertrags und des Rheinlandabkommens und hat 
ſich bis zum Aeußerſten geſteigert. Treu ſtehen wir zu Pfalz und 
Rheinland, die treu und tapfer gegen die hochverräteriſchen 
            Be=
ſtrebungen kämpfen. Rheinlandnot iſt deutſche Not. Darum 
rufen wir alle Berufsſtände in Stadt und Land, alle Parteien 
und Verbände für Sonntag, den 17. Februar, zum Pfalzopfertag, 
zu einer Kundgebung der Brudertreue und zu einem deutſchen 
Opfertag auf. Wir fordern die Wiederherſtellung der 
            verfaſ=
ſungsmäßigen Freiheit in der Pfalz. Wir proteſtieren gegen die 
franzöſiſchen Annektionsabſichten in der Pfalz und im ganzen 
Rheinland. Wir wollen durch reichliche Spenden beweiſen, daß 
die Linderung der Not in der Pfalz und am Rhein eine Herzens= 
und Ehrenſache des ganzen deutſchen Volkes iſt. Was immer 
geſchehen mag, wir ſtehen nur um ſo feſter zuſammen. Es lebe 
die deutſche Pfalz, es lebe das Rheinland, es lebe das ganze 
deutſche Vaterland! 
Die Mainzer Verhandlungen über die 
Kölner Zone. 
Köln 12. Febr. Gegenüber einer Havas=Meldung, daß 
die techniſchen Beſprechungen zur Regelung der Kölner 
            Eiſen=
bahnfrage, die geſtern in Mainz beginnen ſollten, auf ſpätere 
Zeit verſchoben ſeien, erfahren wir, daß es ſich nur um einen 
kurzen Aufſchub handelt. Die Sachverſtändigen, die an dieſen 
Beſprechungen teilnehmen ſollten, waren durch Verhandlungen 
mit dem Sachverſtändigen=Ausſchuß des Generals Dawes noch 
in Berlin in Anſpruch genommen, ſodaß die Beſprechungen erſt 
am Montag, den 18. Februar, beginnen können. 
Severing über ſeine Reiſe nach Oſtpreußen. 
Berlin, 12. Febr. Dem Amtlichen Preußiſchen 
            Preſſe=
dienſt zufolge hat, Miniſter des Innern Severing in der 
Sitzung des preußiſchen Staatsminiſteriums Bericht über ſeine 
Reiſe nach Oſtpreußen erſtattet. Aus den Darlegungen ging 
hervor, daß ſich die Vorwürfe gegen das Oberpräſidium als 
gänzlich haltlos herausſtellten. Zwei Angeſtellte, denen 
            Waffen=
ſchiebungen zur Laſt gelegt wurden, ſind ſofort ihres Dienſtes 
enthoben worden. Das Verhalten des Regierungspräſidenten 
Bolck, der bei den im Oktober vergangenen Jahres in 
            Rechts=
kreiſen vorgenommenen Hausſuchungen ſeine Befugniſſe 
            über=
ſchritten hatte und auf das heftigſte angegriffen worden war, bot 
dem Miniſter nach dem Unterſuchungsergebnis keinen Anlaß zu 
einem Diſziplinarverfahren. Im Hinblick auf die 
            Verwaltungs=
reform wird der Oberpräſident in Oſtpreußen wahrſcheinlich an 
die Stelle des Regierungspräſidenten von Königsberg treten 
und Regierungspräſident Bolck auf Grund der 
            Perſonalabbau=
verordnung zum 1. April aus dem Amte ſcheiden. Der 
            Königs=
berger Polizeipräſident Lübring wird in gleicher Eigenſchaft 
nach Dortmund verſetzt. Der Dortmunder Polizeipräſident 
Brandt tritt an ſeine Stelle. Der Landrat des Kreiſes 
            Niede=
rung, Kahl, wird in den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt, und 
der aus Memelland ausgewieſene Landrat Dr. Honig wird mit 
der kommiſſariſchen Verwaltung des Kreiſes betraut. Zum 
Landrat des Kreiſes Loetzen wird der bisherige kommiſſariſche 
Verwalter v. Hermann ernannt. 
Das amtliche Ergebnis der Thüringer Wahlen. 
Weimar, 12. Febr. (Wolff.) Das thüringiſche Preſſeamt 
teilt mit: Nach den bis heute nachmittag 5 Uhr vorliegenden 
amtlichen Feſtſtellungen des Abſtinmungsergebniſſes der 
            thürin=
giſchen Landtagswahlen werden auf den Ordnungsbund 34, auf 
die V. S. P. D. 16, Kommuniſten 13 und Deutſchvölkiſche 6 
Landtagsabgeordnete entfallen. Einige Wahlreſultate aus 
            klei=
neren Wahlorten ſtehen zurzeit noch aus.
 Die Parteien und die 
3. Steuernotverordnung. 
Keine Ausſicht auf eine Zweidrittelmehrheit 
im Reichstag. 
Berlin, 12. Febr. Der 15er=Ausſchuß im Reichstage hat 
ſeine Beratungen über die dritte Steuernotverordnung im 
weſentlichen abgeſchloſſen. Wie in parlamentariſchen Kreiſen 
verlautet, iſt eine Einigung der Parteien gerade über die 
            wich=
tigſten Probleme der Steuernotverordnung, namentlich bezüglich 
der Aufwertung der Hypotheken, nicht zuſtande gekommen. Es 
beſtehe keine Ausſicht, daß in dem Reichstage eine Zwei=Drittel= 
Mehrheit in dieſer Frage zu finden iſt. 
Verordnung über die ſiatiſtiſchen Gebühren. 
Berlin 12. Febr. Die Reichsregierung veröffentlicht in 
der heutigen Nummer des Reichsanzeigers eine auf Grund des 
Ermächtigungsgeſetzes vom 8. Dezember 1923 erlaſſene 
            Verord=
nung über die ſtatiſtiſchen Gebühren. Mit Rückſicht auf die 
            Geld=
entwertung waren die Gebühren in den letzten 1½ Jahren nach 
dem Werte der Waren erhoben worden. Nach den neuen 
            Be=
ſtimmungen iſt ſie wieder wie früher nach der Menge der Waren 
zu entrichten, und zwar durchweg durch Aufkleben ſtatiſtiſcher 
Stempelmarken auf den Anmeldepapieren. Die Marken ſelbſt 
ſind auf wertbeſtändige Grundlage geſtellt und in Beträgen von 
5, 10, 50 Pfennigen ſowie 1 und 5 Mark bei den Anmeldeſtellen, 
Zollſtellen und Poſtanſtalten zu erhalten. Auch die bei der vorigen 
Neuregelung der Gebühren vorgenommene Einſchränkung der 
Befreiung von der Gebührenpflicht bleibt beſtehen. 
„Aus dem Brief. eines Hitler=Offiziers”. 
München 12. Febr. In der München=Augsburger 
            Abend=
zeitung ſtellt Fritz Goetz zu dem in der Preſſe abgedruckten Brief 
mit der Ueberſchrift „Aus dem Brief eines Hitler=Offiziers” feſt, 
daß der Empfänger des von ihm geſchriebenen Briefes der 
Sturmabteilung der nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei 
            ange=
hört, jedoch lange im Verdacht ſtand, ein Spitzel linksradikaler 
Kreiſe zu ſein. Als nach dem 9. Nobember ſich die Anzeichen 
ſeiner Spitzeltätigkeit ſtark häuften, beſchloß er, den Mann durch 
einen ſich leicht an die Tatfachen anlehnenden, ſonſt aber 
            phan=
taſtiſchen Bericht zu täuſchen. Jedem denkenden Kenner der 
Vorfälle werde ohne weiteres der Brief als ein Phantaſiegebilde 
erkennbar geweſen ſein. 
Vertagung der kommuniſtiſchen Aktion. 
Berlin, 12. Febr. Es ſcheint, daß die für den 13. Februar 
geplante kommuniſtiſche Aktion in Form von 
            Erwerbsloſen=
demonſtrationen im ganzen Reich, deren weitgehendſte 
            Vorbe=
reitungen in den verſchiedenſten Städten bereits aufgedeckt werden 
konnten, vorläufig bis zum Zuſammentritt des Reichstages, 
alſo bis zum 20. Februar, verſchoben worden iſt. Selbſt in 
            Be=
trieben mit ſtarkem kommuniſtiſchen Einſchlag beſteht nach dem 
unglücklichen Verlauf der letzten kommuniſtiſchen 
            Demonſtra=
tionen äußerſt geringe Neigung zu ähnlichen Experimenten. Auch 
unter den Erwerbsloſen ſind die kommuniſtiſchen Agitatoren auf 
wenig Gegenliebe für ihren Plan geſtoßen. Man darf daher 
als ſicher annehmen, daß die Vertagung der Aktion bis zum 
Zuſammentritt des Reichstages nur ein Vorwand für die 
K. P. D. iſt, um die Abſage ihrer bisherigen Anhänger zu 
            be=
mänteln. /Im übrigen iſt die Polizei für alle Fälle gerüſtet. 
Verurteilung ſtreikender deutſcher Geeleute. 
Hamburg, 12. Febr. Nachdem geſtern 700 deutſche 
            See=
leute, die ſich an dem Streik in England beteiligt hatten, im 
hieſigen Hafen eingetroffen waren, wurden die Ankömmlinge in 
Haft genommen. Die Beſatzungen der Hamburger Schiffe 
            wur=
den ſofort abgeurteilt und die Bemannung von den übrigen 
Schiffen deutſcher Häfen zum Teil protokollariſch vernommen, 
zum Teil ihrer Heimatbehörde überwieſen. 
Die Strafen lauteten allgemein auf 14 Tage bis 4 Wochen 
Gefängnis mit zweijähriger Bewährungsfriſt, während die 
Rädelsführer ſchlechter wegkommen werden. Die Aburteilung 
erſtreckt ſich auf einige hundert Seeleute. 
Zur Reform des Reichstagswahlrechts. 
Berlin 12. Febr. (Wolff.) Nach Zeitngsmeldungen ſoll 
beabſichtigt fein, bei der Reform des Reichstagswahlrechts das 
wahlberechtigte Alter von 20 auf 25 Jahre heraufzuſetzen. 
            Dem=
gegenüber ſei feſtgeſtellt, daß der kürzlich vom Reichskabinett 
            an=
genommene Entwurf zur Abänderung des Reichstagswahlgeſetzes 
irgend eine Beſtimmung dieſer Art nicht enthält.
 * Berliner Brief. 
Hermann=Stehr=Feier. 
Es war eine häusliche Angelegenheit, die Geburtstagsfeier, 
mit der die „Literariſche Geſellſchaft Berlin=Charlottenburg” den 
ſchleſiſchen Dichter an ſeinem 60. Geburtstag ehrte. Er ſebſt 
nahm teil und das gab der Veranſtaltung eine perſönliche 
            In=
timität, die ſich freundlich warm durch den ganzen Abend zog. 
Die Gratulanten — für die Stadt Berlin der Oberbürgermeiſter 
Boß, für das Kultusminiſterium in Vertretung des Miniſters 
der Miniſterialdirektor Baeſtner, für Stehrs Heimatprovinz der 
Regierungspräſident Büchting und für die im „Verband 
            deut=
ſcher Erzähler” vereinigten Dichterkollegen des Jubilars Georg 
Engel — konnten ihre Anſprachen unmittelbar an das 
            Geburts=
tagskind richten, das dann ſpäter mit innigen Dankesworten und 
einem ſchönen, ſeinen unerſchütterlichen Glauben an Deutſchlands 
Zukunft bekräftigenden Gedicht erwiderte. 
Die ſchlichte Geſtalt des Dichters, erdhaft und dennoch mit 
dem von eiſengrauem Haar umwallten Kopf geiſtig gekrönt, er 
gleicht ein wenig dem Schulmeiſterlein Wuz, jener 
            herzens=
warmen Schöpfung des romantiſchen Jean Paul. Und dieſe 
Beziehung iſt auch äußerlich beſtätigt, denn ehe Stehr mit ſeiner 
dichteriſchen Sendung Erzieher ſeines Volkes wurde, war er 
Lehrer in ſeiner ſchleſiſchen Heimat. Bis er ſich von aller 
bürgerlichen Berufsbindung frei machte, ſich in Stille und 
Problematik vergrub und aus ihr heraus dann ſeine erſten 
Werke ſchrieb: die Erzählungen „Auf Leben und Tod”, den 
„Schindelmacher” und den erſten Roman „Leonore Griebel”. 
Der weſentlichſte Förderer wurde dem neuen ſchleſiſchen Dichter 
ſein Heimatgenoſſe Gerhart Hauptmann. Nicht nur die 
            Heimat=
provinz verband ſie. Ihre Gemeinſamkeit kommt aus der Tiefe, 
kommt aus den Bezirken myſtiſcher Ergriffenheit, die bei Stehr 
in dem 1905 erſchienenen großen Roman „Der begrabene Gott” 
ihre dichteriſche Kriſtalliſation fand und die Hauptmann fünf 
Jahre ſpäter in ſeinem „Immanuel Quint” in anderer Melodik 
aufnahm. 
Stehr iſt nicht der Dichter der Leichtblütigen, der Optimiſten. 
Er iſt der Wegweiſer für die Grübleriſchen, Problematiſchen, 
nach Erlöſung Ringenden. Ihnen formt er das Welt= und das 
Gottesbild, für ſie ſchürft er in einſamen Tagen nach dem Sinn 
des Daſeins und reicht ihn dar. Der „Heiligenhof” ſetzte die 
Linie, die im „Begrabenen Gott” erſtmals eingeſchlagen wurde, 
auf anderem, weſtfäliſchem Boden fort. Ein reiches Lebenswerk: 
Romane, Erzählungen, Märchen, Gedichte — kennzeichnet Stehrs 
künſtleriſchen und menſchlichen Entwicklungsgang. — Der Leiter 
der Literariſchen Geſellſchaft, A. A. Rochmann,, formte in einer
 Ausſprache eine Skizze dieſes umfangreichen Werkes. Aus der 
Gedichtſammlung „Ein Lebensbuch”, gab die Sprechkünſtlerin 
Lotte Roſenbaum charakteriſtiſche Proben, Ernſt Legal brachte 
das wuchtige Schlußkapitel des „Heiligenhofs” zu Gehör, Erich 
Drach den „Monolog des Greiſes, das Trio Lichtenſtein, 
            Ljeber=
mann, Brandenberg gab die muſikaliſche Umrahmung, C. F. W. 
Behl huldigte dem Dichter mit einem Prolog.
 *Was Macdonald von ſeinen Anfängen erzählt 
Der neue engliſche Premierminiſter Ramſay Macdonald hat 
ſich aus einfachſten Anfängen zu der weltpolitiſchen Stellung 
emporgearbeitet, in der er jetzt die Geſchicke des britiſchen 
            Welt=
reiches beſtimmt. In Loſſiemouth, einem Dorf in Schottland, 
geboren, fand er zunächſt als Landarbeiter Beſchäftigung. Aber 
bald kam der junge Menſch nach Briſtol, und da es ihn nach 
einem größeren Schauplatz zog, ſo wanderte er zu Fuß, faſt 
mittellos, nach London, deſſen Straßen, wie er träumte, mit 
Gold gepflaſtert ſein müßten. Doch ſtatt des Goldes fand er auf 
den Londoner Straßen zunächſt nur Hunger und Entbehrung. 
Eine eindrudksvolle Erzählung von dieſer erſten Londoner Zeit 
hat er ſelbſt in einer engliſchen Zeitſchrift veröffentlicht, und es 
iſt von nicht alltäglichem Intereſſe, die erſten Schritte zu 
            beobach=
ten, die er auf dem Schauplatze ſeiner ſpäteren Erfolge machte. 
„Ich kannte keine Seele in London, als ich ankam,” ſagte er, 
„und ich verbrachte einige Wochen damit, die Anzeigenſpalten 
der Zeitungen zu ſtudieren und eifrig nach einer Beſchäftigung 
zu ſuchen. Wenn ich ſo mit leerem Magen durch die Straßen 
irrte, da beneidete ich die Zeitungsjungen, die mit ſo friſcher 
Kehle ihre Ware ausriefen, und blickte ehrfürchtig zu den 
            Omni=
busſchaffnern auf, deren Benehmen ich eingehend ſtudierte. Ich 
wäre gern auch Omnibusſchaffner geworden. Aber da war 
nicht anzukommen. Da ich mit meiner Miete im Rückſtand war 
und trotz größter Sparſamkeit alle meine Barmittel aufgebraucht 
hatte, ſo war ich froh, daß ich eine Zeit lang als 
            Adreſſen=
ſchreiber 10 Schilling die Woche verdiente, und es war für mich 
ein weiterer beträchtlicher Fortſchritt, als ich eine Stellung fand, 
in der ich 15 Schilling die Woche bekam. Ein ganzes Jahr lang 
beſtand nun meine Arbeit darin, in einem Keller bei ſchlechter 
Beleuchtung Fakturen auszuſchreiben. Aber von Nichts zu 15 
Schilling in der Woche, war für mich ein großer Erfolg, deſſen 
Bedeutung nur ich ganz würdigen konnte. Dieſes Jahr, das 
ich in dem Keller verbrachte, war ein Triumph für mich, denn 
ich konnte mich mit den 15 Schilling nicht nur ſelbſt ernähren 
und kleiden, ſondern ich brachte auch noch die nötigen Mittel auf, 
um Vorleſungen an verſchiedenen Inſtituten und am London 
College zu beſuchen, und ich ſparte noch genug Geld, um meine
 Ferien zu Hauſe in Schottland zu verbringen. Wie ich das 
anſtellte? Nun, ich löſte das Problem, mit 50 bis 60 Pfennigen 
am Tage auszukommen. Ich kaufte mir mein Eſſen ſelbſt bei 
den Straßenhändlern; aber mein Hauptnahrungsmittel, 
            Hafer=
mehl, ließ ich mir aus Schottland ſchicken, von wo ich es viel 
billiger bekam. Solch ein Luxus, wie Tee und Kaffee, war für 
mich nicht vorhanden. Aber ich bekam bald heraus, daß heißes 
Waſſer ganz dieſelben Dienſte leiſten konnte wie Tee und faſt 
ebenſo gut ſchmeckte. Zu Mittag aß ich für 20 bis 30 Pfennige 
in einem kleinen Speiſehaus; aber ich muß ſagen, daß ich faſt 
immer ſatt wurde. Meine Arbeitszeit im Geſchäft begann um 
8 Uhr morgens und dauerte bis 6 Uhr abends. Aber mein 
Arbeitstag fing ſchon um 4 Uhr an, denn ſo früh fing ich ſchon 
mit dem Studium der nationalökonomiſchen und politiſchen Dinge 
an, die mich intereſſierten, und da ich am Abend Vorleſungen 
beſuchte, ſo kam ich nicht vor 11 Uhr ins Bett.” Nach dieſem 
erſten Jahr in London, das die Grundlage zu Macdonalds 
            Auf=
ſtieg bildete, fand er dann eine Stellung als Privatſekretär des 
erſten Sekretärs des National Liberal Club und kam nun in 
jene Kreiſe, von denen ſeine politiſche Laufbahn ausging. ck.
 * Die Entdeckung eines merkwürdigen Gebäudes in der 
„altrömiſchen Totenſtadt von Salaria”, über die das Tagblatt 
geſtern unter dem Strich eine Meldung von Rom wiedergab, 
iſt ſehr einfach zu erklären. Offenbar handelt es ſich um die 
uralte, von den Römern ſpäter zu einer großen Landſtraße 
            aus=
gebaute via Salaria (Salzſtraße), auf der ſich der im Altertum 
äußerſt wichtige Salzhandel vom Meere aus über Rom ins 
obere Tibertal bewegte. Die römiſchen Landſtraßen waren von 
Gräbern begleitet, deren Ruinen, wie dies namentlich markant 
die wia Appig zeigt, ſich noch jetzt durch die Campagna 
            hindurch=
ziehen. Solche Gräberbegleitung hatte auch die via Salariä. 
Aber dieſe Gräberreihen waren keine Totenſtädte im 
            ſentimen=
talen Sinn, denn der Tod war im Altertum unmittelbar mit 
dem Leben verbunden. Zwiſchen den die Landſtraßen 
            begleiten=
den Gräbern gab es Anſiedlungen, Villen, Schenken, Heiligtümer 
für die Gottheiten der Quellen, Felder und dergl., namentlich 
die Nymphen. Es war ein buntes Bild, an einer ſolchen 
römiſchen Landſtraße. Bei dem aus Rom gemeldeten Fund 
handelt es ſich offenbar nicht um ein Grab, ſondern um ein 
Nymphaeum, ein Nymphenheiligtum, das an einer Quelle 
            er=
richtet war. Darauf deutet zweifellos die Art der Ausmalung 
des Raumes und das Waſſerbaſſin. Ein Nrmphaeum war z. B. 
auch die bekannte ſogen. Grotte der Egeria im Marannatälchen 
vor der porta San Sebastiano bei Rom in der Nähe der 
M 
via Appia.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblott, Mittwoch, den 13. Februat 1924.
 Heute erster Tag der Uraufführung für Süddeutschland 
Hof def Hold kauidlo Hei 
RMM
 Erlehnisse eines 
Waisenkindes 
in 5 Akten
 In der Hauptrolle 
der Wunderknabe
 AAOLIL SoodlIA 
Drama in 5 Akten aus der 
TALLMLE TALLILAL französischen Revolutionszeit 
Loda Borelli in der Hauptrolle
Der 4. u. letzte Teil „Tragödie der Liebe” kommt ab Freitag zur Vorführung.
Rummer 14.
 Nur noch 2 Tage 
der III. Teil von 
Tragodie 
der Liebe 
mit 
Mia May, Erika Glässnen 
Emil lannings
 Abenteuerdrama in OAkten 
In der Hauptrolle: 
Louis Ralph 
(1655
  
Hotel Schmitz 
Telephon 192 
Rheinstraße 50 
Täglich ab 8 Uhr: (581a 
Unterhaltungsmusik I 
Ieden Samsteag, Sonn- u. Felertag 
Künstlier-Konzert
Lanzinſtitut Fohanna Georg
 heute Mittwoch im Fürſtenſaal, 
Grafenſtraße. 
(24010
 Mozart=Verein 
Samstag, 16. Februar, 8 Uhr 
im Saalbau:
Bunter Abend
 Konzert — Kleinkunſibühne 
Tanz. 
Nur für Mitglieder und geladene 
Gäſte. — Einlaßkarten bei Oto 
Titze, Eliſabethenſiraße 4. (1498gm 
G
 Ziegenzuchtberein C. V. 
Darmſtadt 
Monatsverſammlung 
Donnerstag, 14. Februar, 8), Uhr 
Brauerei Grohe, Karlſtr. 10. 
Vortrag, Verloſung. 
(*4030 
Stallbücher mitbringen
 Landestheater. 
Großes Haus. 
Mittwoch, 18 Febr. 
B14, b6 
König Lear 
von Shakeſpeare. 
Anf 7. Ende n. 10½ Uhr 
Preiſe: 1—10 Mk. 
Fleines Haug. (N1‟‟ 
Abends 6 u. 8 Uhr. 
Filmvorträge 
des Kapitäns gerbert 
Mit d. 
            Auswanderer=
ſchif n. Sid-Amerika. 
Preiſe: 0.50——4 Mb.
 Sektion 
Starkenburg 
des D. u. De. A.=B. 
Donnerstag, d. 14 er., 
abends 8 Uhr, im 
Mozart=saal 
Schulſtraße 8: 
Lichtbilder= 
Vortrag 
des Herrn 
Oberforſtrat Guntrum 
Erinnerungen an 
Bergfahrten in den 
Yolomiten. 
Damen und Gäſte 
willkommen. (16l:
 Radid= 
Kunzerte. 
Ing. ſ. Saal 
vb. Räume. 
ab 1. od. 15, III. 
Angeb unter 
L. 68 an d. 
            Ge=
ſchäftsſtelle ds. 
Blattes. (*4064
 Schnurrbuſch. 
Quartett. 
Samstag, 16. Febr., 
7½ Uhr, i. Kl. Hau= 
1II. 
            Kammer=
muſik=Abend 
Werke von Brückner, 
Reger, Dvorak. (* 
Karten an b. 
            Tages=
kaſſe des Kl. Hauſes
 DooDocoeDoocos 
Café Fürſt Bismarck.
Donnerstag, den 14. Februar 1924
 Großes Extra=Konzert 
mit verſtärkter Hauskapelle. 
Leitung: Kapellmeiſier 2. Walter 
Anfang punkt 81, Uhr! 
Anfang punkt 81½. Uhr!
 Heſſiſches Landestheater 
(Kleines Haus)
 Der große 
Auswandererfilm 
(mit dem Auswandererſchiff nach Südamerika) 
Begleitvortrag: Kapitän Herbert. 
Mittwoch, 13. Febr. und Donnerstag, 14. Februar 
abends 6 und 8 Uhr 
Vorverkauf an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes 
und am Verkehrsbüro von Samstag, den 9. Februar an 
Preiſe: Mk. 0.50 bfs 4.— 
(1607 
I 2
 G.8.H. Wagner 
Kunſtbandlung /113.g 
Elifabethenſitraße Nr. 2
 Poßbilder 
für die Reiſe. 
Empfehle mich zur 
ſchnellſten u. prompt. 
Anfert. von 
            Lichtbild=
niſſen bei billigſter 
Berechnung. (10322 
Photograph 
Cartharius, 
Tel. 1703. Ludwigspl. 6.
 De 
inde 
Fafag-Gagen 
ist zur Zeit bei uns ausgestellt. 
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Konstruktion u die einwendtreie deutsche 
Werkarbeit.
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Miterz iehung 
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Freitag, den 15. Februar, abends 8 Uhr 
im kleinen Saal des Gewerkſchaftshauſes
 Tagesordnung: 
1. Geſchäfts= und Kaſſenbericht, 
2. Neuwahl der Ortsverwaltung und der 
Delegierten zum Afa=Ortskartell, 
3. Anträge, 
4. Wahl der Delegierten zum Gautag, 
5. Verſchiedenes. 
Vollzähliges Erſcheinen erwartet 
Die Ortsverwaltung. 
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 Annnung 
DARMSTADT. 
Diöwissetarz 8t
Rummer 44.
 Spaniſche Sorgen 
und ſpaniſcher „Faszismus”. 
Von unſerem Sonderberichterſtatter in Madrid. 
i. Madrid, 6. Februar. 
Der verfloſſene Monat Januar iſt für Spanien, vor allem 
für das neue Regime des Diktators Primo de Ribera, ziemlich 
kritiſch geweſen. Ganz offen ſind freilich dieſe Schwierigkeiten 
nicht hervorgetreten; die unter Militärzenſur ſtehende Preſſe 
hat ſich, erſt recht, ſoweit ſie innerlich oppoſitionell iſt, die größte 
Zurückhaltung auferlegt. Dennoch gab es Alarmzeichen, wie 
zum Beiſpiel die Verbannung des einſtigen Romanones=Miniſters 
Marqués de Cortina nach den Kanariſchen Inſeln; der Mann 
hatte in ſeiner Finanzzeitſchrift an den Maßnahmen der 
            Regie=
rung zu offene und ſcharfe Kritik geübt. Kürzlich hat übrigens 
das Direktorium den Verbannungsbefehl aufgehoben, und 
            Cor=
tina befindet ſich wieder auf der Rüareiſe, nachdem er kaum 
ſeine Strafe angetreten hatte. Gerade dieſe Begnadigung wird 
natürlich auch als ein Zeichen von Schwäche der Regierung 
angeſehen, während ſie doch eigentlich das Gegenteil beweiſt, 
Vermuten läßt ſich auch eine vom Direktorium geplante 
            Aus=
ſöhnung mit hervorragenden Politikern des früheren 
            parlamen=
tariſchen Syſtems, wobei Muſſolini als Muſter dient, der ja auch 
für die Wahlen Angehörige faſt aller Parteien auf die fasziſtiſche 
Liſte geſetzt hat. 
Wenn aber ausländiſche Zeitungen kürzlich von einer 
            Amts=
müdigkeit Primo de Riberas gefabelt hatten, ſo war daran 
höchſtens das wahr, daß der Diktator und ſeine Mitarbeiter 
ſich keineswegs durch die Silveſterbilanz ihrer Arbeit befriedigt 
fanden und daß auch in der Bevölkerung eine leiſe Enttäuſchung 
bemerkbar wird. Dieſe Enttäuſchung beſchränkt ſich durchaus 
nicht auf die durch Sparmaßnahmen und Reformen unmittelbar 
betroffenen Beamten, Parlamentarier, Bürgermeiſter uſw.; auch 
i Kreiſen, die der Diktatur freundlich gegenüberſtehen, iſt 
            Un=
zufriedenheit vorhanden. Das Direktorium hat mit eiſernem 
Beſen die Geſchäftspolitiker, Bürokraten und Amtsdrohnen 
hinausgekehrt. Es hat ſich dadurch in ſchroffen Gegenſatz zur 
Vergangenheit geſetzt und ſtieß auch Männern vor den Kopf, 
die Geſchäftskenntnis, Noutine und gute Beziehungen beſitzen 
und durch bloße neue Geſinnung oder Schneidigkeit in der 
            prak=
tiſchen Verwaltung nicht ohne weiteres zu erſetzen ſind. Die 
übergroße Schneidigkeit drohte ſogar in die Armee einen Riß 
zu bringen, als gegen die Generale Berenguer und Navarro als 
Hauptſchuldige (in Wahrheit als Sündenböcke) der Marokko= 
Kataſtrophe wegen die Todesſtrafe beantragt wurde. Der im 
Volke ſehr angeſehene General Don Jurjo hat ſofort gegen dieſe 
Ungeheuerlichkeit Einſpruch erhoben. 
Ueber die militäriſche Lage in Afrika war in den 
            Winter=
monaten nicht viel zu ſagen. Wenn das Thema Marokko in 
der Preſſe eine Rolle ſpielt, dann iſt der Grund dafür die 
            ziem=
lich allgemeine Erregung über die von Frankreich und England 
beliebte Regelung der Tangerfrage. Dieſe hat in der oben 
erwähnten Januar=Kriſe ſehr mitgeſpielt; gerade die nationale 
Generalregierung iſt durch die aufoktroyierte „Löſung” vor dem 
Lande und dem eigenen Gewiſſen belaſtet worden. Aber für 
Tanger iſt ja das letzte Geſchichtskapitel noch lange nicht 
            ge=
ſchrieben. Die jetzige Regierung kann außerpolitiſche 
            Spannun=
gen ganz und gar nicht ertragen und hat daher in Paris und 
London gute Miene zum böſen Spiel gemacht, um ſich der 
inneren Konſolidierung ruhig widmen zu können. 
Auch in Spanien iſt das allgemeinſte fühlbare Uebel die 
wachſende Lebensmittelteuerung. Erſt geſtern hat wieder ein 
großer Kabinettsrat des Direktoriums ſtattgefunden; als 
            Ergeb=
nis hat noch ſpät abends der General Valleſpinoſa den 
            harren=
den Journaliſten neue Preisfeſtſetzungen für Oel, Kaffee, 
            Kar=
toffeln und Fleiſch angekündigt. Ob es helfen wird? Ouien 
1o sabe? Wer kann es wiſſen? Primo de Ribera ſelbſt ſoll 
beim Verlaſſen des Palaſtes halb verbiſſen, halb ironiſch 
            aus=
gerufen haben: „Wenn nun aber, nach ſo viel Schwatzen, die 
Preiſe nicht ſinken . . . .?" Hinter dieſer Jovialität ſteckt eine
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 13. Februat 1924.
Seite 5.
 ſchwere Sorge. Denn das politiſche und ſoziale 
            Beruhigungs=
werk iſt natürlich von dieſer Teuerungsfrage abhängig. 
Immerhin ſcheinen gerade für die Aufrechterhaltung der 
öffentlichen Ordnung und der Geſundung des politiſchen Lebens 
im nationalen Sinne wertvolle Fortſchritte gemacht zu ſein. 
Bezeichnend dafür war die feierliche Fahnenweihe des „Somaten 
local de Madrid”, alſo des ſpaniſchen Gegenſtückes zum 
            italie=
niſchen Fascio. Es handelt ſich dabei aber nicht etwa um eine 
fklaviſche Nachahmung des italieniſchen Vorbildes. Das Wort 
Somaten leitet ſich von dem Catalaniſchen her; in dieſem, vom 
Hochſpaniſchen (Caſtiliſchen) ſehr verſchiedenen, eigentlich dem 
Südfranzöſiſchen (Provenzaliſchen) näherſtehenden Dialekt 
            be=
deutet der Ausdruck „ſom atent” oder „ſom atento” ſoviel wie: 
„Ich bin, wir ſind bereit‟. Dieſer Ausdruck iſt zum Wahrſpruch 
und Namen des ſpaniſchen Faszismus geworden. 
Als mehr oder minder geheime Verbände beſtehen ſolche 
Sonnaten in Spanien ſchon ſeit einigen Jahren. Der 
            oben=
genannte Madrider Lokalverband hat ſich aus einer 
            Bürger=
ſchutzörgauiſation entwickelt, die ſich gegen revolutionäre 
            Um=
triebe gebildet hatte. Erſt in letzter Zeit, unter ſtarker 
            Begünſti=
gung der Regierung, hat ſich dieſer Verband zu ſeiner heutigen 
Bedeutung entwickelt, und er wird künftig ſicher noch ſehr 
hervortreten. Zählt er doch bereits über 8000 Mitglieder, und 
zwar aus allen Ständen und Bildungsſchichten, ſo daß er, wie 
geſtern das „ABC” ſchrieb, eine „prachtvolle Schule 
            demokra=
tiſcher Geſinnung” darſtellt. Seine Ziole und Aufgaben ſind: 
Schutz des Vaterlandes, Schutz des ſözialen Friedens und der 
öffentlichen Ordnung. Unter der raſtloſen und fähigen Leitung 
des Marqués de Comillas und einiger energiſcher Generale iſt 
nun auch in Madrid die feſte Organiſation entſtanden, die, wie 
ſie ſelbſt verkündet, „allen Anforderungen und Zwiſchenfällen 
gewachſen fein wird‟. Der Beſitz von Gewehren und dauernde 
Uebung im Waffendienſt iſt für die Somatenmitglieder 
            vor=
geſchrieben. 
Man kann wohl von einem Parallelismus dieſer Bewegung 
mit dem Aufſtieg der neuen antiparlamentariſchen Regierung 
ſprechen. Beſonders deutlich wurde das, als König Alfons und 
Primo de Ribera im vergangenen Herbſt aus dem Rom 
            Muſſo=
linis heimgekehrt waren. Als der General bei dem feierlichen 
Empfang an den aufgeſtellten Somaten vorbeikam, richtete er 
ſich grüßend im Wagen auf mit dem lauten Ruf: „Viran 
            lo=
mios!“ — „Es leben meine Leute!” Sicherlich iſt dieſen 
„Scmatenes” noch eine Zukunftsrolle zugedacht. 
Wie ſie ausſehen und gelingen wird? Luien lo sabe?
 Deramerikaniſche Petroleum=Skandal 
Die Enilaſſung des Marineſiaatsſekretärs 
Denby gefordert. 
EC. Waſhington, 12. Febr. Der Senat hat geſtern 
mit 47 gegen 34 Stimmen eine Reſolution angenommen, in der 
Präſident Coolidge zur Entlaſſung des 
            Marine=
ſtaatsſekretärs Denby aufgefordert wird. 
Der Schwiegerſohn Wilſons, Mac Adoo, der während der 
            Amts=
dauer des verſtorbenen Präſidenten das Schatzſekretariat verwaltet hat 
und bis jetzt als bevorzugter Präſidentſchaftskandidat der republikaniſchen 
Partei galt, hatte ſich geſtern vor dem Unterſuchungsausſchuß des Senats 
in der Sache der Petroleumkonzeſſionen zu verantworten. Mac Adoo 
erneuerte die Verſicherungen, die er am 8. Februar abgab und betonte 
namentlich, daß er Denby, den bekannten Petroleumkönig, erſt nach 
ſeiner Demiſſion als Schatzſekretär kennen gelernt habe. 
Paris, 12. Febr. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus 
Wafhington erklärte Präſident Coolidge bei Beantwortung der 
Reſolution des Senats, daß die Demiſſion des Marineſekretärs 
Denby verlangt wird. Er habe nicht die Abſicht, um ſeiner 
ſelbſt willen einen unſchuldigen Mann zu beſchuldigen oder einen 
Unfähigen im Amt zu behalten. Sofort nach Erhalt des Berichts, 
Hen der eingeſetzte Unterausſchuß erſtatten werde, werde 
            Präſi=
dent Coolidge die erforderlichen Maßnahmen zum Schutze der 
Effentlichen Intereſſen treffen und nicht zögern, die Demiſſion 
eines jeden Beamten zu verlangen, deſſen Verhalten eine ſolche 
Maßnahme rechtfertige.
 Griechenland. 
Polksabſtimmung über die Frage der Oynaſtie. 
Paris 12. Febr. (Wolff.) Nach einer Meldung aus 
Athen erklärt die Regierung, die Dynaſtie habe ſich ſtets 
des Vaterlande3 unwürdig erwieſen. Sie habe immer 
die Intereſſen Briechenlands ihren eigenen Zwecken 
            untergeord=
net und aus der Königtum ein Wahrzeichen der nationalen 
Uneinigkeit gemacht. Für das ganze Unglück Griechenlands ſei 
die Oynaſtie allein veranttvorrlich; ihre Rückkehr würde die 
Intereſſen und den Beſtand des Lades von neuem in Gefahr 
bringen. Die Nationalverſammlung ſei der unerſchütterlichen 
Ueberzeugung, daß die republikaniſche Verfaſſung 
dem Charakter des, griechiſchen Volkes 
            durch=
aus angemeſſen ſei. Da aber nur eine Kundgebung des 
nationalen Willens imſtande ſei, irgend einer Entſcheidung über 
dieſe grundlegende Frage unbeſtreitbare Autorität zu verleihen 
und den inneren Frieden zu feſtigen, ſo beſchließe die 
            National=
verſammlung, eine Volksabſtimmung vorzunehmen, in 
der ſich die Nation über die Abſetzung oder die 
            Er=
haltung der Dynaſtie und die angemeſſene Verfaſ 
ſungsform auszuſprechen habe. 
Das Progranu der griechiſchen Regierung. 
Athen, 12. Febr. (Wolff.) Havas. Die Wiederaufnahme 
der Arbeiten des Parlaments findet großes Intereſſe. Eine 
bedeutende Menſchenmenge füllte das Haus. 
            Miniſter=
präſident Cafandaris verlas die 
            Regierungs=
erklärung und wies darauf hin, daß der Rücktritt von 
Veniſelos, der aus Geſundheitsrückſichten erfolgt ſei, in 
keiner Weiſe das Programm beeifluſſen würde, das er im 
            vor=
aus aufgeſtellt hätte. Das neue Kabinett ſei überzeugt, daß auf 
Grund der Prinzipien dieſes Programm die Verwirklichung der 
Bedürfniſſe der Nation erreicht werden können. Die Erklärung 
ſtellt einige Punkte des Programms auf, 
            insbeſon=
dere die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, vollkom 
mene, Freiheit, Zentraliſation der Regierungsämter, die Rege 
lung der Beziehungen zwiſchen Arbeit und Kapital uſw. Die 
Gewalt des Staates werde ſich gegen alle zerſetzenden Elemente 
richten. Sodann betont die Regierungserklärung die 
            Notwendig=
keit, das Schickfal der Flüchtlinge zu beſſern, und ſagt, daß die 
Verantwortung für die moraliſchen und mate 
riellen Leiden der Nation der Dynaſtie zur 
            Laſt=
falle. Zum Schluß betont der Miniſterpräſident, daß eine 
Volfsabſtimmung vorgenommen werden müſſe. 
Ueberreichung der deutſchen Antwort auf die 
belgiſche Note. 
Brüſſel, 12. Febr. (Agence Belge.) Der Miniſter des 
Aeußern Jaſpar hat heute den deutſchen Geſandten empfangen 
der ihm ein Aide memoire überreichte, das die Antwort au 
die belgiſche Note vom 11. Januar betreffend die 
            Schaf=
fung eines Nodus vivendi in den beſetzten Gebieten darſtellt 
Der Geſandte entwickelie weiter im Auftrage ſeiner Regierung 
gewiſſe Betrachtungen allgemeiner Art über das 
            Reparations=
problem und unterſtrich wiederholt die Bedeutung, die ſeine 
Regierung den ſogen. belgiſchen techniſchen Studien beimißt. 
Die Frage der Militärkontrolſe. 
Berlin, 12. Febr. Daily Mail meldet, die Arbeiterregie 
rung beabſichtige, ſchnellſtens Verhandlungen über die Ueber 
weiſung der Militärkontrolle in Deutſchland an den Völkerbund 
einzuleiten. Es ſei möglich, daß zunächſt eine direkte 
            deutſch=
engliſche Ausſprache über dieſen Punkt, der Frankreichs 
            Sicher=
heitswünſche befriedigen könnte, aufgenommen würde.
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Nomen verdienen will. Unter der Fülſe der 
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4erfü Woſchmitel. * 
Mütutltlutltltlutttltututtuettit 
Es berbindef Wirtſchaftlichkeit mit 
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quemſter Anwendungsweiſe. Einmaliges, 
kurzes Kochen gibt bei ſchonendſter 
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bandlung eine tadelloſe Wäſche. Perfſl 
ſoll ſtets allein und obne Zuſaßz verwandt 
werden und iſt am ergiebigſten, wenn es 
in kaltem Waſſer aufgelöſt wird. 
Ein Berſach lohnt!
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us.
[ ← ][ ][ → ]Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoc, den 13. Februfr 194g.
44.
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 13. Februar. 
— Seſſiſches Landestheater. Die heutige Wiederholung von „
            Kö=
nig Lear”, ſowie die am Samstag, den 16. Februar, beginnt um 
7 Uhr. Gleichwohl wird ſie aber um 10½ Uhr beendet ſein. — Alexis 
f Enehjelm, der beliebte Tenor des Landestheaters, der 
            bedauer=
licherweiſe Darmſtadt mit Ablauf der laufenden Spielzeit verläßt, 
            ver=
anſtaltet nach langer Zeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters 
am Freitag, den 15. Februar, 7½= Uhr abends, wieder einen 
Liederabend. Enehielm iſt dem Darmſtädter Konzertpublikum 
            be=
ſonders als Sänger von Wolfliedern bekannt. Das neue, einheitlich 
            zu=
ſammengeſtellte Programm bringt neben ſelten geſungenen Liedern von 
Hugo Wolf noch Lieder vön Brahus. 
— Ausſtellung Anton Hartmann. Die drei Kollektibausſtellungen in 
der Kunſthalle am Rheintor (Zeichungen von Anton Hartmann, 
            Fried=
rich Kalbfuß und Heinz Michel) bleiben noch bis Sonntag, den 17. Febr., 
einſchließlich, geöffnet. — Bisher wurden 5 Arbeiten von Auton 
            Hart=
mann verkauft. 
— Die Volkshochſchule Darmſtadt veranſtaltet am 17. Februax 
            vor=
mittags 11 Uhr, in der Aula der Landesbaugewerkſchule, Neckarſtraße 3, 
eine Morgenfeier. Herr Dr. Corwegh wird ſprechen über Giordano 
Brunv und den Pantheismus. Ferner wird Herr Kammerſänger 
Troitzſch Lieder von Hugo Wolf. Text von Michelangelo und Goethe 
ſingen. Am Klavier Herr Carlo Emmel. Der Saal wird geheizt, 
            Kar=
ten für Mitslieder der V. H. S. zu 30 Pfg., für Nichtmitglieder zu 
50 Pfg. in der Geſchäftsſtelle. 
— Mit dem Auswandererfchiff nach Südamerika. Der Vorverkauf 
für die Abendvorſtellungen iſt für die billigeren und mittleren Plätze 
vollkommen beendet. Wir bitten daher dringend, auch die beiden 6 Uhr= 
Vorſtellungen auszunutzen und den Reſt, der dafür noch vorhandenan 
Karten an der Kaſſe des Kleinen Hauſes und am Verkehrsbüro 
            abzu=
holen. — Wir haben aus einer Reihe von Städten direkt begeiſterte 
            Zu=
ſchriften über die glänzende Wirkung dieſes Filmvortrages erhalten. 
Kapitän Herbert iſt ja auch hier in Darmſtadt von ſeinen vorjährigen 
Vorträgen als hervorragender Redner, der den Stoff in ſehr 
            angeneh=
mer humorvoller Weiſe ſeinem Publikun bekannt macht, in 
            Frin=
nerung. Cs iſt leider unmöglich, infolge anderweitiger Verpfliüchtun en 
des Landestheaters, dieſen Filmvortrag, wie es von verſchiedenen . .in 
dringend gewünſcht wurde, zu verlängern. Wir empfehlen daher, dieſe 
Gelegenheit reſtlos auszunutzen. 
— Die Turngeſellſchaft Darmſtabt 1875 (Deutſche Turnerſchaft) hatte 
einen Bunten Abend, unter Mitwirkung von Herrn Opernfänger 
Julius Welcker vom Heſſ. Landestheater, ſowie Heurn E. Mattheis von 
der Liedertafel=Darmſtadt, veranſtaltei. Ein abwechfelungsreiches 
            Pro=
gramm hatte man für dieſen Abend zuſammengeſtellt. Die Hauskapelle 
eröffnete die Vortragsfolge mit einem flott geſpielten Muſikſtuck, dem 
ſich der Chor „Frühling am Rhein” würdig anreihte. Als Soliſt für 
Beriton erfreute uns Herr Emil Mattheis mit 3 Liedern. Reicher 
            Bei=
fall belohnte ſeine auf geſanglicher Höhe ſtehenden Darbietungen. Die 
Kleinſten des Vereins zeigten einen Volkstanz, der exakt und ſchön 
            ausge=
führt wurde. Herr Heinz Hardt brachte ein Violinſolo, dem ſich die 
Tanzaufführung „Was Blumen träumen”, getanzt von dier 
            Turne=
rinnen anſchloß. Herr Opernſauger J. Welcker brachte den Prolog aus 
Bajazzo und Frühlingszeit, die ſehr ſtarken Beifall fanden. In einem 
Volkstanz betraten die Turnſchülgrinnen wieder die Bühne, dem ſich die 
Aufführung „Meißner Porzellan”, von 2 Turnerinnen, ſo vie ein Duett 
„Das Schweſternpaar” anſchloß. Zur Einleitung des zweiten Teiles hatte 
die Singmannſchaft wieder Gelegenheit ihr Können zu zeigen. Mit 
einer ſehr reizenden Darbietung erfreuten zwei Turnſchülerinnen des 
Vereins in der Aufführung „Fantaſie zum Heidenröslein”. Sehr ſtarken 
Beifall fand Herr Opernſänger J. Welcker auch bei ſeinen beiden 
            Ge=
ſängen von Kögel „Am Rhein bei Wein” und. Deutſche Zecherluſt”, ſo 
daß er als Zugabe noch das Wanderlied von Schumann ſang. Die 
            humo=
riſtiſche Seite brachte uns ein Terzett „Der gefoppte Dorfpoliziſt” ſowie 
ein Duett „Die Wildkatz”. Als Stlußnummer folgte auf vielſeitigen 
Wunſch die Wiederholung des oberbayeriſchen Singſpiels „Die wilde 
Toni”. Bei dieſer Aufführung konnte man ſehen, daß im Verein noch 
gute Kräfte ſind, die durch eifriges Proben etwas Gutes auf dem 
            Ge=
biete der Schauſpielkunſt bringen können. 
— Südweſtdeutſcher Radioklub, Darmſtadt, Starkenburg. In der 
Verſammlung am Montag hielr Herr Oberpoſtſekretär, Altvater 
einen längeren Vortrag über die Entwicklung des Funkweſens in 
            Deutſch=
land. Ausgehend von den letzten Erweiterungsbauten in Nauen 
            erläu=
terte er die Arbeitsweiſe der Berliner Zentralſtelle und das 
            Zuſammen=
arbeiten mit den amerikaniſchen Großſtationen, die Verteilung der 
            Funk=
ſtellen über Deutſchland und die Einrichtung der Blitztelegramme, 
ſchließlich die Bedeutung des von Königswuſterhauſen aus geſandten 
Wirtſchaftsrundfunks. Eingehender kam er ſodann auf den 
            Unterhal=
tungsrundfunk und die Stellungnahme der obe ten Poſtbehörde 
            gegen=
über dem Radioweſen zu ſprechen. Zurzeit werden Vorträge und 
            muſi=
kaliſche Darbietungen nur von dem Sender im Voxhaus=Berlin gegeben, 
aber ſchon im nächſten Mongt hofft man ähnliche Sender in Frankfurt 
a. M. ſowohl wie in anderen deutſchen Stähten in Betrieb nehmen zu 
können. Die Abſichten der oberſten Poſtbehürde gehen, wie Herr 
            Alt=
pater berichtete, neuerdings dahin, einigen Amateurvereinigungen die 
Erlaubnis zu geben, ſogar Senderſtationen zu errichten, da man in der 
ſtraſfen Leitung der Vereine genügend Sicherheit gegen unliebſame 
            Stö=
rungen erblickt. Ebenſo ſoll den Vereinen ſowohl wie einzelnen 
            Mit=
gliedern, für die der Verein in bezug auf ſtörungsfreien Betrieb bürgen 
kann, die Erlaubuis für Empfangsantennen und den Gebrauch jeglichen 
Empfangsgerätes erteilt werden. Die ſehr intereſſanten Ausführungen 
wurden von den überaus zahlreich erſchienenen Gäſten und Mitgliedern 
mit großem Beifall aufgenommen. Es iſt begrüßenswert, daß die oberſte 
Poſtbehörde von dem Verbot jeglichen Empfangs außer des deutſchen 
Unterhaltungsrundfunks und von den ſehr hohen Antennenlizenzen 
            ab=
guſehen gewillt iſt. Der Südweſtdeutſche Radioklub Darmſtadt, 
            Star=
kenburg, ſieht ſeine vornehmſte Aufgabe darin, durch 
            Cxperimentalvor=
träge und Unterrichtskurſe ſeinen Mitgliedern gediegene 
            Grundkennt=
niſſe zu verſchaffen, und auf dieſe Weiſe die Radiobewegung energiſch 
zuu fördern. Der Verein unterſcheidet außerordentliche und ordentliche 
Mitglieder, von denen ſich die ordentlichen Mitglieder einer Prüfung 
von ſeiten eines Fachausſchuſſes zu unterziehen haben. Noch während 
des Vortrages von Herrn Altvater konnte man aus dem Nebetzimmer 
recht deutlich die Wiedergabe einer Londoner Tannhäuſeraufführung 
hören. Mittels der ausgezeichneten Brownſchen Lautſprecher (engliſches 
Fabrikat) wurde der Empfang kleinerer engliſcher Brogdcaſting=
            Statio=
nen (Virmingham, Aberdeen) vorgeführt, leider häufig von Störungen 
unterbrochen. Mit regem Intereſſe beſichtigten die Anweſenden die teils 
ſelbſtgebauten Apparate. Aufnahme in den Südweſtdeutſchen Radioklub 
kann nur durch Einführung von ſeiten zweier Mitglieter ſtattfinden. 
Anmeldungen zur Mitgliedſcheft nimmt B. Lange, Süddeutſcher 
Buchverſand Mühlſtraße 52, entgegen. Die nächſte Zuſammenkunft 
            fin=
bet Mittwoch, den 27. Februar, im Reſtaurant Rahberger, Kiesſtraße, 
ſtatt. 
* Markusgemeinbe. Der Gemeindeverein (ev. Männer= und 
            Frauen=
berein) hielt am 8. Februar ſeine außerordentlich gut beſuchte 
            Haupt=
verſammlung ab. Gröffnet wurde ſie durch den verdienſtvollen 
            Vor=
ſitzenden Herrn Profeſſor Rothermel, der nach kurzer Begrüßung 
der Anweſenden, dem Herrn Pfarrer Vogel das Wort erteilte zu 
ſeinem Vortrag: „Zum Verſtändnis der Offenbarung des Johannes”. 
In klarer Weiſe wurden die Ptobleme dieſes ſchwierigen Buches 
            dar=
gelegt und die Wege zum rechten Verſtändnis und Gebrauch desſelben 
gezeigt. Die Zuhörer folgten mit größter Aufmerkſamkeit den 
            Ausfüh=
rungen des Redners, der ſich zur zeit geſchichtlichen Auffaſſung des Buches 
bekennte, und ſich mit ſeinem Vortrag ein großes Verdienſt erworben 
hat. Die Gemeinde bedar; dringend neben der regelmäßigen, der 
            Er=
bauung dienenden Predigt derartiger auf gründlicher wiſſenſchaftlicher 
Grundlage ſich aufbauenden Darbietungen. — Den Jahresbericht über 
die Tätigkeit der Männervereinigung erſtattete in anſchaulicher Weiſe 
Herr Profeſſor Rothermel. Er gedachte pietätvoll der Toten der 
            Ge=
meinde, insbeſondere der heimgegangenen Mitglieder Oberreallehrer 
Thierolf und Pfandmeiſter Schirmann, und forderte in ernſt mahnenden 
Worten unter Hinweis auf die Zeichen der Zeit zu evangeliſcher 
            Ueber=
zeugungstreue und proteſtantiſcher Entſchiedenheit auf. Dann entrollte 
er ein anſchauliches Bild der regen evangeliſchen Gemeindearbeit 
            wäh=
rend des verfloſſenen Jahres auf den mannigfach verzweigten Gebieten 
des Geueindelevens und dankte allen denen, die in ſelbſtloſer, 
            opferfreu=
diger Weiſe mitgearbeitet haben in Gemeindeorganiſationen und 
            Liebes=
tätigkeit. — Ueßer die Tätigkeit des Frauenvereins berichtete die rührige 
Vorſitzende, Frau von Patery; der Frauenverein hat viele neue 
            Mit=
glioder gewonnen, und in aller Stille eine reiche Liebestätigkeit unter 
den Armen und Kranken und Alten der Gemeinde entfaltet. Unter der 
energiſchen und anregenden Leitung der Frau von Patertz iſt der 
            Ju=
gendbund (Mädchen) der Markusgemeinde zu ſchöner Blüte 
            gekom=
men in regelmäßigen Leſe= Spiel= und Arbeitsabenden. Der Leiterin, 
die für die Zuſammentünfte ihre Wohnräume zur Verfügung geſtellt 
hat, gebührt ganz beſonderer Dank. — Herr Pfr. Vogel richtete im Blick auf 
die erſtatteten Berichte Worte herzlichen Dankes an alle Mitarbeiter und 
Mitarbeiterinnen, mahnte zu treuem Zuſammenhalten und zu 
            regel=
mäßiger Teilnahme am gettesdienſtlichen Leben und bat, daß ſich für die 
verſchiedenen Zweige der Gemeindearbeit ſich immer noch mehr Helfer 
und Helferinnen zur Verfügung ſtellen möchten. Die nun 
            vorzuneh=
menden Wablen hatten das Ergebnis, daß die ſeitherigen 
            Vorſtandsmit=
glieder der beiden Tereinigungen gebeten wurden, ihre mit ſo gutem 
Erfolg geführte: Aenter auch weiterhin zum Segen der Gemeinde 
            bei=
behalten zu wollen. Mit zwei Verſen des Lutherliedes wurde die 
            an=
ugend verlaufene Hauptverſamnlung, die Zeugnis ablegte von der 
ſchönen Entwickelung des Gemeindelebens in der Markusgemeinde, 
            ge=
ſcKloſfer.
 * Deutſchland und ſeine öſtlichen Nachbarn, 
in Geſchichte, Weltkrieg und Zukunft. 
Generalmafor a. D. Graf von der Goltz ſprach geſtern im 
Saalbau über das am Kopfe ſtehende Thema, nachdem Abg. K indt den 
Redner des Abends mit glühenden patriotiſchen Worten begrüßt hatte. 
Heute hörte ich hier, ſo begann v. d. Goltz, auf dem „Griesheimer” 
franzöſiſchen Kanonendonner. Unſere Blicke gerade hier ſind nach Weſten 
gewandt. Die deutſche Not gehört allen zuſammen. 
Ein breites Thema ſoll ich heute hier behandeln. Der Oſten 
Deutſchlands beginnt an der Elbe, abſolut deutſches Land. Was 
            Deutſch=
land geleiſtet, gehört der Geſchichte an. Chriſtentum und deutſche 
            Kul=
tur wurden dorthin gebracht, das Land iſt Kolonialland. Der Kampf um 
die Oſtſeeküre iſt ſo alt wie die Geſchichte. Redner weiſt auf die 
            Ver=
dienſte des Deutſchen Ordens und der Hanſa hin; der Orden zerfiel 
            in=
nerlich und ſittlich, man rief den Exbfeind, den Polen, ins Land. 
(Guerelles allemandes!) Der jetzige „Korridor” gerict unter polniſche 
Herrſchaft, ebenſo die Provinz Poſen letztere obwohl gemiſchtſprachig. 
Die Städte blieben deutſchvölkiſch geſinnt. Leider traten die Deutſchen 
in polniſche Dienſte, man dachte nicht ſtaatlich. Nach dem 30jächrigen 
Kriege entſtand dort wieber ein Machtſtagt Preußen. Der Große 
            Fried=
rich gelzann die polniſchen Teile wieder. Dieſe Cebiete, die der Vertrag 
von Verſailles wieder an Polen brachte, ſind deutſch. deutſcher Kultur, 
Der Druck fäingt unmittelbar hinter der Grenze an. Deutſche werden in 
Polen entrechtet und geknechtet. Von Reeht für ſie iſt dort keine Rede. 
Wir ſehen weiter Littauen, Eſtland Lettland, alles Stätten deutſcher 
Kultur. Die baltiſchen Provinzen gerieten unter fremde Macht. 
            Jen=
ſeits dieſer Grenzen liegt das heutige Rußland. Dort erwuchs vor dem 
Krieg der Panſlawismus und auch der Bolſchewismus. Aus 
            Parteigrün=
den wurde gegen Rußland gehetzt und wurde gerade dieſer Krieg 
            popu=
lär. Deutſchfeindliche Propaganda brachte es fertig, daß das von 
            Deut=
ſchen eroberte Land den Slawen überlaſſen wurde. (Freiwillig geräumt 
ſpurde dieſes gute Siedlungsland.) Die Revolution brachte große 
            Ge=
fahr für Oſtpreußen. Die Ebertſche Regierung fürchtete einen Krieg mit 
den Bolſchewiken. Es galt Oſtpreußen zu ſchützen, das follte defenſiv 
geſchehen, dennoch wählte ich die Offenſive. Im Oktober 1919 mußten die 
Deutſchen zurück, doch lebte ein guter Geiſt in den Truppen des 
            Balti=
kumunternehmens, die als die letzten im Feld geſtanden, als die letzten 
zurückkehrten! 
Wie wird ſich nun die Zukunft geſtalten?. Von Poſen wurde ſchon 
oben geſprochen: es iſt eine volniſche Kolonie geworden. Polen geht 
gegen Danzig vor. Aber die Engländer haben ein Intereſſe daran, daß 
Danzig nicht polniſch wird. Die Littauer an ſich Feinde der Polen, 
würden doch gerne Oſtpreußen mit den Polen teilen. Aber Oſtereußen 
wird in Einigkeit, wenn es gilt, gegen Polen marſchieren. 
Balten und das Deutſchtum dort verſucht man kaput zu machen, mit 
allen Mitteln! Enteignet wird nicht nur der Großgrundbeſitz, ſondern 
auch der kleine deutſche Bauer. Gitland war Tranſitland ehemal3, jetzt 
gehen die Waren von Deutſchland dirett nach St. Petersburg. 
            Inzwi=
ſchen will Schweden in Eſtland Geſchäfte machen. Unſer Traum, daß 
dieſes deutſche Ordensland uns wieder angegliedert werde, iſt für tauge 
Zeit erledigt. Das Deutſchtum iſt überall gefährdet, es geht überall 
            zu=
rück. (Reduer exemplifigiert auf die Deutſchen in der Tſchechei.) Durch 
dieſe Charakterloſigkeit des Deutſchen wird gerade das Deutſchtum dort 
oben gefährdet. Das Deutſchtum zu retten, iſt notwendig, damit wr 
wieder ein großes Volk werden. „Helfen Sie unſeren deutſchen 
            Brü=
dern”. Aus Ernährungsgründen müſſen dieſe Gebiete wieder zu uns 
kommen, wenn wir nicht verhungern wollen. Drum: fort mit dem 
            Kor=
ridor! Die Not in Oſt und Weſt gehört in allem zuſammen. 
            Ueber=
winden wir die Parteizerriſſenheit, ſeien wir einig gegen den äußeren 
Feind. Werden wir wieder national und bekämpfen wir den 
            Interna=
tionalismus und vor allem auch den Pazifismus. Wir dürfen aber keine 
große Schafherde ſein, Führer brauchen wir!. Völkiſch müſſen 
wir ſein, erſt Volkstum, erſt das Vaterland, dann alles andere. „Mit 
Gott, für Volk und Vaterland!‟ Die Jugend müſſen wir ſtählen, daß 
ſie die Diſziplin nicht verlernt. Die zahlreiche Zuhörerſchaſt dankte mit 
ſtarkem Beifall. 
* Der Hypothekengläubiger=Schutzverband hielt im Feierabendſaal 
eine Sitzung ab, in der die gegenwärtige Frage der Aufwvertung 
            ein=
gehend beſprochen wurde. Der anweſende Oberlandesgerichtspräſident 
Dr. Beſt beſprach die einzelnen Geſetzesentwürfe und hob beſonders 
hervor, es ſei auffällig, daß Sparkaſſen nur mündelſichere Anlagen auf 
10 Prozent aufwerten ſollen, während alles übrige der Gemeinde 
            an=
heimfallen folle. — Einen breiteren Rahmen nahm die Frage ein, wie 
ſich die Fraktionen zu dem Problem ſtellen. Es ſoll die Forderung 
            auf=
geſtellt werden, daß alle Parteien zu den Wahlen genau ihren 
            Stand=
dunkt in der Aufwertungsfrage bekannt geben. In der Präziſierung foll 
die Stellungnahme des deutſchen Hypothekengläubiger=Schutzverbandes 
Berlin maßgebenb ſein. — Aus der Verſammlung wurde bekannt, daß 
die Sparkaſſe Darmſtadt einen Vertreter nach Berlin entſandt habe, mit 
der Aufforderung, die Aufwertung für ihre Kundſchaft zu fordern, nicht 
aber für das Reich. — Ueber die Verbreitung des Hypothekengläubiger= 
Schutzverbands wurde der Meinung Ausdruck gegeben, daß der Verband 
ſich über alle diejenigen Perſonen erſtrecken ſoll, die aufzuwertende 
            Gel=
der zu fordern haben. — Es wurde beſchloſſen, möglichſt nächſten 
            Sonn=
tag eine größere Verſammlung einzuberufen, zu der Herr 
Oberlandesgerichtspräſident Dr. Beſt das Referat übernehmen wird. 
— Radio=Vortrag. Auf den heute abend 8 Uhr im Städt. Saalbau 
ſtattfidenden Vortrag über „Radio” ſei hiermit nochmals hingewieſen. 
Karten bei KonzertArnold, Wilhelminenſtraße 9, und an der 
            Abend=
kaſſe. 
Städt. Akabemie für Tonkutſt. Dr. Bodo Wolf ſprickt in dem 
nächſten Vortrag am Mittwoch, den 13. d. M., abends 347 Uhr über 
die Form des Melodrams mit Erläurerungen von Schumaun, Strauß 
und Schillings. Karten im Sekretariat der Städt Akademie. 
— Karufferie Schrüter, Daruſtadt. Die von Breslau nach hier 
            ver=
legte Jirma ſtellt, It. Anzeige, bei Donges u. Wieſt, in der Grafenſtraße, 
eine / P9. Aluminiumkaroſſerie aus. 
— Ziegenzuchrverein e. V., Darmſtadt. In der am Donnerstag 
abend, bei Grohe, Karlsſtraße 10, ſtattfindenden Monatsverſammlung 
wird Herr Verwaltungsinſpektor Schreiber, von der 
            Landwirtſchafts=
kammer über Stallbuchführung uſu. ſprechen. Die Vorteile eines 
            Ab=
ſtammungsnachweiſes ſind bei allen Zuchttierarten bekaunt und ſollten 
bei den Ziegen norz in weit größerem Maße durchgeführt werden, als 
dies bisher der Fall iſt. Jeder Ziegenliebhaber ſollte nur ſolche Tiere 
beſitzen, reſp. kaufen, die durch einen Abſtammungsnachweis auch 
            eini=
germaßen für Leiſtungen garantieren. Anſchließend wird über die 
            Wie=
ſenverteilung eine Beſprechung ſtattfinden und alsdann eine Verloſung 
den Abend beſchließen. 
— Gebühren der Bauſchätzer in Brandverſicherungsangelegenheiten. 
Die Taggebühren der Bauſchätzer betragen ab 1. d. M. bei 8 Stunden 
Zeitaufwand bis auf Weiteres 6 Goldmark, bei geringerem Zeitaufwand 
8 Goldmark. 
— Die Auszahlung der laufenben Zuſatzrenten für den Monat 
Februar d. J. für nicht im Erwerbsleben ſtehende Schwerbeſchädigte, 
Hinterbliebene, Altrentner und Altrentnerinnen, findet am Freitag, den 
15. Februar, vormittags von 814 bis 12, Uhr, auf der Stadtkaſſe ſtatt. 
—Die Darmſtädter Frühjahrsmeſſe iſt verlegt worden; ſie 
beginnt nicht — wie kalendermäßig feſtgelegt — am 13. Mai d. J., 
ſondern bereits am Sonntag, den 30. März d. J. 
— Todesfall. Die älteſte Einwohnerin Darmſtadt, Frau Geheimerat 
Carl Mueller, die Mutter des Herrn Bürgermeiſter Mueller, iſt 
am Sonntag abend, 96 Jahre alt, geſtorben. 
— Georg Roth F. Mit Georg Roth, der am Samstag 78jährig 
verſtarb, iſt ein Mann dahingegangen, der in ſtiller Art gemeinnützig 
wirkte. Eine Reihe von Jahren bek eidete er das Amt eines 
            Stadtver=
ordneten, auch für die genoſſenſchaftlichen Beſtrebungen zeigte er dauernd 
ein warmes Intereſſe. Er ruhe ſanft! 
Lokale Veranſkalfungen. 
Die Vkrunier erſchelnenden Nollgen ſind ausſchließſich ald Hinrreiſe auf Anzeigen zu befrachten, 
in keinein Falle irgendwie ale Beſprechung oder Kriſk. 
— Bund der Zivildienſtberechtigten, Ortsverein 
Darmſtadt (Militäranwärler=Verein). Mittwoch, den 13. d. M., abends 
8½ Uhr, Monatsverſammlung im Vereinslokal „Stadt Coburg”, 
            Wald=
ſtraße 2. Dringendes Erſcheinen aller Mitglieder iſt Notwendigkeit. 
Aus den Parteien. 
Deutſche Volkspaxtei, Frauenkreiſe. Auf 
            bielſei=
tig geäußerten Wunſch iſt zu den bisherigen Kreiſen auch noch ein 
            mu=
fkaliſcher Frauenkreis ins Leben gerufen worden, der am 
Dienstag, den 19. Februar beginnt. Rechtzeitige Anmeldung auf der 
Geſchäftsſtelle, Bilhe minenſti. 5, erbeten. Wir machen 
erneut darauf aufmerkſam, daß vor allem auch eine Beteiligung unſerer 
ausgewieſenen Parterfreundinnen ſehr erwünſcht iſt. 
Lampertheim. In einer von der hieſigen Ortsgruppe der 
OV.P. am letzten Sonntag anberaumten Parteiverſammlung, zu der ſich ßen, die zur Geſundung der Lage erforderlich ſind. 
etwa 70 Mitglieder eingefunden hatten, ſprach Oberreallehre= Kahl= 
Darmſtadt über die gegenwärtige politiſche und wirt ſchaftliche Lage in 
Deutſch and. Der Redner erntete mit ſe ner klaren Darſtellung und 
            ent=
ſchiedenen Stellungnahme zu den im Vordergrund der zeitigen 
            Diskuſ=
ſion ſtehenden Fragen der äußeren und inneren Politik der 
            Koglitions=
amtenabbau, Steuernotverordnungen, Aufwertung der Hypotheken, 
            Kre=
ditnot der Landwirtſchaft uſw. allſeitigen und lebhaften Beifall, dem der waltsvortretungen im ganzen Reich 
Vorſitzende der Ortsgruppe, Landwirt Kärcher, den Wunſch beifügte, 
daß es Herrn Kahl vergönnt ſein möge, noch recht lange in der heute 
tätig zu ſein,
3
Rottzund.
 In Bayern haben ſich die Wirtſchaftsſtände zu einem „
            Not=
bund Bayeriſcher Wirtſchaftsſtande” zuſammengeſchloſſen. 
Der Jund arbeitet nach einem beſtimmten Programm, deſſen Punkte, 
ſoweit ſie für unſere Gegend und Verhältniſſe von Intereſſe ſind, hier 
kurz angedeutet ſeien. Das Programm gliedert ſich in ein Induſtrie=, 
ein Kultur= und ein Bauprogramm. Das letztere iſt von beſonderem 
            Ju=
tereſſe. Die Vorſchläge gliedern ſich im einzelnen in folgende vier Teile: 
A. Wiekönnen Staat und Gemeinde die Bautätigkeit 
beleben, ohne ſelbſt finanzielle Aufwendungen 
zu machen? 
1. Bewilligung 15jähriger Steuerfreiheit für alle Bauten, die 
            wäh=
rend der Notſtandsperiode fertiggeſtellt werden, ſowohl von der Umſatz=, 
Betriebs=, Wertzuwaoys=, Miet= wie ſonſt gen noch etwa aufkommenden 
neuen Steuern auf den Baubeſitz. 
2. Befreiung des in der Notſtandsperiode nachweisbar verbauten 
            Ka=
pitals von der Einkommen=, Vermögens= und Erbſchaftsſteuer. 
3. Fortfall aller ſtaatlichen Umſchreibegebühren, Wertzuwachsſteuer 
uſw. für Bauplätze, die innerhalb drei Monaten von der Verbriefung 
ab der Bebauung zugeführt werden. 
4. Aufhebung der Zwangswirtſchaft im Wohnungsweſen ud 
            Be=
ſeitigung der Wohnungsämter. 
5. Bereitſtellung gegen entſprechenden Preis eventuell in 
            Erbbau=
recht von baureifem Bauland, das ſich zurzeit in Staats= oder 
            Gemeinde=
beſitz befindet. Enteignungsmöglichteit im Tauſchwege von baureifem 
Pridatg=undbeſitz mit der Verpflichtung zur ſofortigen Bebauung (
            ſinn=
gemäße Anwendung der in der Tſehechei gültigen Beſtimmungen). 
6, Vereinfachung und Beſchleunigung des baupolizeilichen Verfahrens 
unter Abkürzung des Inſtanzenveges. Vorausſetzung hierfür iſt die 
möglichſte Zuſammenfaſſung aller techniſchen Referate. — Herabſetzung 
der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Gebühren, mindeſtens auf die Sätze der 
Vorkriegszeit. 
7. Verbot der privaten Betätigung von ſtagtlichen und ſtädtiſchen 
Baubeamten, Verſchärfung der Beſtimmungen. 
8. Beendigung der vorzugsweiſen Unterſtützung der Bauhütten burch 
gemeindliche Kredite und Aufträge. 
9. Förderung des Ausbaues der Waſſerkräfte uſw. 
10. Ausbau ſchlecht ausgenützter Staatsobjekte in bevorzugter 
            Stadt=
lage, bei denen die aufgewendeten Mittel von den Intereſienten 
            aufzu=
bringen ſind. 
11. Milderung ortspolizeilicher Vorſchrifen inbezug auf gewiſſe 
            Auf=
lagen bei dem Bau von Wohnhäuſern, um ein ſparſameres Bauen zu 
ermöglichen. 
12. Erteilung von Bauerlaubniſſen von Lokalbahnen auch an pribate 
„Bauunternehmungen (Kreiſe, Diſtrikte, Gemeinden und 
            Induſtriegeſell=
ſchaften), 
B. Wie können Staat und Gemeinden durch Beihilfen 
in Form von Materialhergabe auf das Bauweſen 
fördernd wirken? 
1. Bereitſtellung eines Teiles der Erwerbsloſenunterſtützungsbeiträge 
für jeden beſchäftigten Bauarbeiter als unverzinslichen Bauzuſchuß, der 
vom Erbauer in zehn Jahresraten gegen dingliche Sicherung 
            zurück=
zuzahlen iſt. 
2. Ermöglichung des Klein=Eigenheimbaues durch Hergabe von etwa 
800 bis 1200 Quadratmeter Grund aus Staats= und Gemeindebeſitz, 
            viel=
leicht auch Be ſteuerung von Baumaterialien unter der Bedingung 
            plan=
mäßiger Fertigſtellung des Hauſes innerhalb Jahresfriſt. Dieſe 
            Bei=
ſteuer des Staates und der Gemeinde iſt der am leichteſten zu vertretende 
Erſatz für die bisherige unproduktive Erwerbsloſenunterſtützung. 
3. Ermäßigung der Frachten für Bauſtoffe, mindeſtens auf die Sätze 
der Vorkriegszeit für die Dauer der Notſtandsperiode. 
4. Ermächtigung der Landeskultun=Rentenanſtalf, Gebäude jeder Art, 
die innerhalb der Notſtundsper ode erbaut werden, bis zu 75 Prnzent des 
rentierlichen oder Herſtellungswertes zu beleihen, auch ohne Bürgſchaft 
der Gemeinden. 
5. Zur Verfügungſtellung von Waſſerkräften und Terrain an die 
            Ju=
duſtrie. Erſtellung von weiteren Induſtriegleisanſchlüiſfen im ganzen 
Lande zu verbilligten Gebühren und in beſchleunigten Verfahren, damit 
weiteres Anſiedlungsgelände für die Induſtrie geſchaffen wird. 
C. Finanzierung von Bauten in der 
            Notſtands=
periode. 
1. Errichtung eiuer Baukreditanſtalt. Zur Finanzierung der Bauteni. 
in der Notſtandsperiode unter Führung der Baheriſchen 
            Hypotheken=
banken als dazu berufene und vorhandene Organiſationen. Die Mittel 
für dieſe Anſtalt müſſen entnommen werden aus der teilweiſen 
            Ueber=
laſſung der Erhöhung der alten Mieten auf den Friedenspreg. Dieſe 
Baukreditanſtalt ſoll die Neubauten in Form eines Baukapitalkredits 
ſplange finanzieren, bis der Bau durch Goldmarkhypotheten der 
            Landeße=
kultur=Rentenanſtalt oder der Gypotheleninſtitute abgedeckt worden kann. 
Außerden ſoll die Baukreditbank noch eine Hyppthek an zweiter Stelle 
belaſſen können bis zur Höhe von 75 Prozent der Baukoſten, 
            notwen=
digenfalls unter ſtarker Amortiſierung. 
D. Durchführung der zu ergreifenden Maßnahmen. 
Zur Durchführung der in den einzelnen Punkten angeführten 
            Ar=
beiten wie zur Verfügungſtellung ſtaatlicher und gemeindlicher 
            Grund=
ſrücke, Bereitſtellung von Waſſerkräſten und Induſtriegelände, Ausbau 
ſtagtlicher Objekte uſw. iſt es notwendig, örtliche Kommiſſionen zu 
            bil=
deu, die aus Vertretern des Bauweſens und der Architektenſchaft 
            zu=
ſammentreten und die Vorarbeiten in Angriff nehmen unter dem 
            Haupt=
geſichtspunkt: ſofortige Beſchäftigung eines großen Teiles der 
Arbeitsloſen. Hierzu iſt die bereits an anderer Stelle vorgeſchlagene 
Zuſammenfaſſung der techuiſchen Referate nötig. (s iſt notwendig, daß 
der Notbund mit einem von der Regierung delegierten und mit 
            weit=
gehenden Vollmachten ausgeſtotteten hohen Staatsheamten möglichſt bald 
in Vergandlugg treten kann, damit eine Reihe vorhandener Projekte 
möglichſt ſchnell der Verwirklichung und damit der Arbeitsbeſchaffung 
zugeführt werden. 
Die Forderungen, die hier aufgeſtellt ſind, haben praktiſche 
            Bedeu=
tung und ergänzen z. T. unſere an dieſer Stelle gemachten Vorſchläge. 
Der Notbund ſucht im Zuſammengehen mit Landtag, Regierung und 
Generalſtaatskommiſſariet die Maßnahmen zu treffen, nun endlich der 
Arbeitsloſigkeit und Wohnungsnot wirkſam begegnen zu können. Es iſt 
auch für uns ein Grfordernis, durch Zuſammenſchluß der in Betracht 
kommenden Verbände im Zuſammengehen mit der Regierung und 
            Ge=
meindebehörde ſchnellſtens grundlegende Beſchlüſſe zu faſſelr. Es muß 
eine Regelung unſerer Wohnungspolitik die Möglichkeit ſchaffen, aus der 
Wohnungswirtſchaft die Mittel zur Beſchaffung von Baugeld bezw. 
            Hy=
potheken zu bekommen. Die unerträglich und alle Baumöglichkeit 
            veu=
nichtende Beſteuerung des Grundbeſitzes ſeitens des Staates und deu 
Gemeinde muß auf ſchnellſtem Wege geändert werden. Wir haben jetzt 
ſchon genug Fälle, wo die Mieten durch die gewaltige Erhöhung der 
Betriebskoſten über 100 Prozeut der Friedensmiete hetragen. Da ſiud 
freilich weitere Abgaben für Hypothekenbeſchaffung nicht mehr möglich.
 Wen Dercheran ehalftriche Micte und Be. ekaiger raiſſe. in 
            Fie=
densverhältnis gebracht und eine Abnabe für einen Hubothekengeldfond 
ermöglicht werden. Die Erwerbsloſenfürſorge iſt eitte Leerlaufmaſchine, 
die ungeheuere Gelder verſchlingt, und nur durch Belebung der 
            Bau=
wirtſchaft entkaſtet werden kann.
 Uaieie er ele e er eugfie engfi 
werden, und das iſt nur möglich, wenn reutabel gebaut wvird. Das 
            be=
dingt zweierlei, billig
 Nantbltät, deſe aict Anrez zum Bauen. Dauen ſchaft 
            Prbeitsgelegnen=
heit und Verdienſt. Allgemeine Verdienſtmöglichkeit garantiert Staat 
und Gemeinde Einnahmen, Gehälter und Löhne können den 
            Lehens=
bedürfniſſen gnegepaßt werden, eine Erhöhung derſolben iſt daun möglich. 
Der rentierende Grundbeſitz bildet das Fundament der 
            Staatswirt=
ſchaft. Handel und Induſtrie können ohne dieſe nicht beſtehen, 
Die Anzegung, 31
 meinſam die nnaufſchiebbaren Maßnahmen zu beraten und zu beſchlie= 
Bund Deutſcher Architekten, B. D. A., Ortsgruppe Darmſtadt. 
Kleinaktionäre, ſchützt Euch 
bildung, Rentenmarkwährung, drohende finanzelle Kataſtrophe, Be= vor drohendem Kapitaleverluſt durch Beitritt zum „Verband 1er 
dentſchen Kleinaitionckre”, Berlin SW. 48, Wilhelmſtraße 1a, An= 
Ausfüh iche Aufklärungsſchrift „Was jeder Kleinaktionär wwiſſen 
ſollte” mit Beiträgen bekanuter Furiſten und Fiuauzſchriftſteller, 
            Sat=
bewiefenen Friche für die Intereſſen des Volkes im Dienſte der 2 9,P, zungen. Programm uſwp iſt gegen Einſendung hon 50 Pfennig 
            Reichs=
geld von der Geſchäftsütelle des „Schutzverbandes” zu beziehen, (1V. 1649
Rummer 4X.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 13. Februar 1924.
Aus Heſſen.
 * Arheilgen, 11. Febr. Die hieſige Spar= und 
            Darlehns=
kaſſe die ab 1. Januar den geſamten Geſchäftsbetrieb auf 
            Renten=
mark ungeſtellt hat, wird nun auch wieder das Einkaſſieren von 
            Spar=
kaſſeugeldern einführen. Es werden vorläufig Karten im Betrage von 
1 Mark und 50 Pfennigen zur Ausgabe kommen. Das Geſchäftsguthaben 
fir Mitgliedern wurde bekanntlic auf 100 Mentenmark feſtgeſetzt und 
die Haſtpflichtſumme beträgt nun 500 Mark. — Unſer Ort, der vor 
dem Weltkrieg etwa 30 Wirtſchaften hatte, kann heute nur noch ungefähr 
20 Gaſthäuſer aufweiſen. Ein Drittel haben ſich alſo veranlaßt geſehen, 
den Betrieb zu ſchließen. Dabei zählt unſere Gemeinde rund 8006 
Seelen. — Die hieſigen Körperſchaften und Vereine halten 
gegenwärtig ihre alljährlichen Hauptverſammlungen ab, doch müſſen 
dieſelben, der Nachtſperre wegen, am Tag abgehalten werden. Ebenſo 
geht es auch mit den Singſtunden der Geſangvereine, die zum Teil 
Sonntag morgens ſtattfinden.
 de Setſclatcen d Wben äaucteu Ge ie i 
ſehr unzufrieden, da durch den jeden Tag ſtatrfindenden fünfſtündigen 
Unterricht mancher Familie ein erheblicher Ausfall an Lohn entſteht, 
was beſonders da bitter empfunden wird, wvo der Vater erwerbslos 
iſt. Ein Erleichterung des Schulzwanges dürfte in dringenden Fällen 
wohl am Platze ſein. — Treulos verlaſſen hat hier, nach 
            zehn=
jähriger Che, der aus dem benachbarten Gundernhauſen, ſtammende 
Bahnbeamte A. S. feine Ehefrau. Der Vorfall erregt hier um ſo mehr 
Auſſehen, als man allgemein annahm, daß die Ehe im jeder Beziehung 
eine glückliche ſei. Unter Mitnahme ſeines in die Ehe mitgebrachten 
Möbels verſchwand S. plötzlich vorige Woche. — Noch größeres 
            Auf=
ſehen erregte hier die kürzlich erfolgte Verhaftung des Privatlehrers W. 
aus Ober=Ramſtadt, welcher ſich an einem zwülfjährigen jungen 
            Mäd=
chen von hier ſittlich vergangen hatte. W. war Jagdpächter und in 
Jägerkreiſen hier gut bekaunt und geachtet. 
8 Eberſtadt, 11. Febr. Wohltätigkeitsabend. Die hieſige 
Freiwillige Sanilätskolonne vom Roten Kreuz hielt am Sonntag einen 
Wohltätigkeitsabend ab, der ſich aber leider keines guten Beſuches zu 
erfreuen hatte. Es iſt auffällig, wie das breitere Publikum einer 
            ſol=
chen gemeinnützigen Veranſtaltung die Gefolgſchaft verweigert. Dabei 
hat die hieſige Kolonne getreu ihrem Wahlſpruch Allezeit — 
            hilis=
bereit” ſich ſchon ſo viele Verdienſte in ihrem mehr als 12jährigen 
            Be=
ſtehen erworben, daß es eine Daukesſchuld der Einwohnerſchaft geweſen 
wäre, die Kolonne auf dieſe Weiſfe mehr zu unterſtützen. Möchten 
            des=
halb die beherzigenswerten Mahnworte des von Heinz Hch. Roth 
            ge=
widmeten Prologs über die Zuhörerſchaft hinaus weittragenden 
            Wider=
hall finden! Zur Verſchönerung des Abends hatten ſich der Vereiu 
„Helvetia”, der das Odenwälder Volksſtück. Sou müäßt s kumme” 
            auf=
führte, und der Mandolien= und Zitherklub in uneigennütziger Weiſe 
zur Verfügung geſtellt. 
R. Jugenheim, 12. Febr. Man ſchreibt uns: Wohl in wenigen 
            länd=
lichen Orten blüht der Muſikbetrieb wie in dieſem Winter, in 
Jugenhcim. Neben dem Konzertverband, der bereits ſein 6. 
            Künſtler=
konzert ankündigte, wagte am vergangenen Sonntag die erſt im 
            Novem=
ber begründete „Muſikvereinigung 1923” mit einem Unterhaltungsabend 
den erſten Schritt in die Oeffentlichkeit. Und es wurde ein voller Erfolg. 
Dieſe aus jungen, z. T. ſehr jungen, Liebhabern der edlen Frau Muſika 
zuſammengeſetzte Künſtlerſchar will natürlich nicht mit ſtrengem 
            künſt=
leriſchem Maßſtab gemeſſen ſein, aber wenn man berückſichtigt, daß, wie 
der Vorſitzende, Herr Willy Limmermann, bei ſeiner 
            Begrüßungs=
anſprache hervorhob, es zum großen Teil Anfänger ſind, die ihren 
            Gei=
gen. Mandolinen und Gütarren Töne entlocken, ſo iſt doppelt 
            anzuerken=
ven, mit welcher Liebe zur Sache alle in den letzten Monaten geprobt 
haben müſſen, un dieſes erfreuliche Ergebnis zu erzielen. Das 
            Haupt=
verdienſt gebührt freilich dem unermüdlichen, kunſthegeiſterten 
            Dirigen=
ten, Herrn Paul Eichler. Als die Zuhörer, die außer dem Spielſaal 
ſänitliche Nebenräume des Hotels „Zur Krone” füllten, am Schluſſe der 
muſikaliſchen Darbietungen ihre Befriedigung dunch donnernden Beifall 
bekundeten, durſte er ſich getroſt den allergrößten Teil zuſchreiben. Für 
Abwechſelung war geſorgt. Herr Eichler erwies ſich als gefühlvoller 
Sologeiger, nur ließ er ſich von nicht weniger als ſechs Zithern begleiten; 
da hat es der kräſtigſte Geigenton ſchwer, ſich ſiegrrich zu behaupten. 
Die Reihe der Vorträge des wiederholt durch die Bithern verſtärkten 
Orch=ſters wurde durch zwei kleine Singſpiele angenehm unterbrochen, 
die von Frau M. Eichler und Herrn Karl Schwinn („Amerikareiſe‟) 
ſowie Frl. Anni Petri und Frl. Lolly Zimmermann („Brüderchen und 
Schweſterchen”) mit friſcher Natürlichkeit zu Gehör gebracht wurden. 
Frl. Zimmermann ſprach auch zu Beginn des Abends einen 
            ſchwung=
vollen Prolog, gedichtet von Herrn Jaroſch dem Klavierbegleiter des 
Orcheſters. An die muſikaliſchen Genüſſe reihte ſich ein Tänzchen, wobei 
die Kapelle aufs neue ihre gute Schulung bewies. Möge die „
            Muſik=
verafnigung 19B” weiter fleißig an ſich arbeiten, dann wird ſie ſich 
mit ſer Zeit auch noch höheren künſtleriſchen Aufgaben gewachſen zeigen. 
Zu tin erſten Proben ihres Könnens iſt ihr jedenfalls aufrichtig Glück 
zu wünſchen. 
8 Gensheim, 11. Febr. Kreis=Schulſtatiſtik. Im hieſigen 
Kreiſe leſtehen 51 Volksſchulen mit 277 Klaſſen, 236 Lehrern und 48 
            Leh=
rerinneut ſowie 10 626 Schulkindern. Die Zahl der letzteren iſt um 
zirka 870 zurückgegangen. 
* Dieburg, 11. Febr. Volksfchulſtatiſtik. Im Kreiſe 
            Die=
burg beſtehen gegerl ärtig 68 Volksſchulen mit 214 Schulklaſſen 181 
Lehrern, 33 Lehrerinugn und 8900 Schulkindern. Davon ſind 582 Proz. 
evangeliſch, 41 Proz, katholiſch und 08 Proz. andersgläubig. Die Zahl 
der Schulkinder hat ſich im letzten Jahre um zirka 600 vermind ert. 
Heubach, K2. Febr. Die hieſige Handarbeitslehrerin Frau Eliſe 
gehrmann konnte auf eine 30jährige Tätigkeit zurückblicken. Aus 
dieſem Anlaß fand in der Schule eine Feier ſtatt. Der Schulleiter 
würdigte in ſeiner Anſprache die Verdienſte der Genannten und ſprach 
hie Hoffnung aus, daß es dieſer noch recht lange vergönnt ſein möge, 
ihren Dienſt in der ſeitherigen Weiſe zum Wohle unſerer Schule zu 
verſehen. Auch an fonſtigen Ehrungen fehlte es nicht. Am Schluſſe 
der Veranſtaltung, wührend der Lieder des Schukhors, Vorträge der 
ginder und Inſtrumentalmuſik von einigen recht begabten Schülern 
der 1. Klaſſe wechſelten, dankte Frau gehrmann ſichtlich bewegt für die 
Ghrungen, und gelobte, ihren Dienſt weiterhin im gewiſſenhafter Weiſe 
auszuüben.
Seite 3.
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 449 
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Beamten=Verſammlung. 
— Bab Nauheim, 12. Febr. Auf Einladung des hieſigen 
            Beam=
terkartells ſprach der erſte Vorſitzende des Landeskartells Heſſen, 
Herr Dr. Claß= Darmſtadt über Gegenwartsfragen des 
            Berufsbeam=
tentums. Die Verſammlung war aus allen Fachverhänden glänzend 
beſucht. Der Redner führte u. a. aus, daß wir infolge einer 
            jahrzehnte=
langen Politik in ein Stadium gewaltſamer Sanierung eingetreten ſeien, 
deren Koſten wiederum in erſter Linie das Berufsbeamtentum tragen 
ſolle. Gewaltige wirtſchaftliche Kräfte ſeien hinter den Kuliſſen am 
Werke und ringen in Deutſchland um Geltung und Macht. Den Abbau 
in ſeiner jetzt erfolgten Auswirkung bezeichnet der Redner als brutal. 
So würden z. B. jüngere Beamte, die durch ihre berufliche Vorbildung 
nur auf den Staatsdienſt eingeſtellt ſind und im deutſchen 
            Wirtſchafts=
leben oder gar im Ausland kaum Betätigung finden können, durch den 
Abbau auf die Straße geworfen. Gegen die bsſtündige Arbeitszeit legte 
Dr. Claß Verwahrung ein, weil er hierin, wie in der beabſichtigten 
Urlaubsverkürzung eine Schädigung an Körper und Geiſt erblickt und ſich 
keine Mehrleiſtung davon verſprechen kann. Die jetzige 
            Beſoldungsrege=
lung ſei vollſtändig unzulänglich, zumal der Preisabbau raſch zum 
            Still=
ſtand gekommen ſei. Uebergehend zu den eigentlich heſſiſchen Fragen 
führte der Redner aus, daß Richtlinien über den Abbau in Heſſen bis 
heute noch nicht vorliegen, aber ſtündlich zu erwarten ſeien. Er teilt 
mit, daß man in Heſſen den Abbau nicht ſo brutal wie im Reich 
            vor=
zunehmen gedenke, und daß die Regierung mit einem Sonderausſchuß 
des Landtags zuſammenarbeite, um allzu große Härte zu vermeiden. 
Zum Nachdenken veranlaſſe aber die weitere Mitteilung, daß die 
            Regie=
rung ihr Verſprechen, den Vorſtand des Landeskartells vor Aufſtellung 
der Richtlinien zu hören, bis jetzt noch nicht erfüllt habe. Das dringende 
Gebot der Stunde ſei Einigkeit Geſchloſſenheit und Opferwilligkeit. 
Nach einer ausgedehnten Ausſprache wurden nachſtehende 
            Ent=
ſchließungen einſtimmig angenommen: 
1. Der Beamtenverein Bad=Nauheim bittet den Vorſtand des 
            Lan=
deskartells darauf hinzuwirken, daß bei etwaigem Wegfall der 
            Orts=
klaſſen und der Sonderzuſchläge ein nach den Teuerungsverhältniſſen 
abgeſtuftes Wohnungsgeld gewährt wird. — 2. Der Vorſtand des 
            Landes=
kartells wird beauſtragt, alle geeigneten Schritte bei dem Vorſtand des 
Deutſchen Beamtenbundes zu unternehmen, um eine Wiedervereinigung 
der geſamten deutſchen Beamtenſchaft zu einer einzigen Organiſation zu 
erzielen. — 3. Die Verſammlung ſtellt erneut mit großer Empörung 
feſt, daß bei den in das Beamtenleben ſo tief einſchneidenden Fragen 
des Abbaues, der Gehälter, der Arbeitszeit und des Urlaubs entweder 
gar nicht oder nicht in genügender Weiſe das Mitwirkungsrecht der 
pitzenorganiſationen ausgeübt werden konnte.
 r. Babenhauſen, 10. Febr. Das Konzert das der Arbeiter= 
Geſangverein „Vorwärts” heute nachmittag im Adlirſaale gab, war 
trotz der zurzeit vielen örtlichen Veranſtaltungen recht gut beſucht. Die 
Darbietungen des ſtattlichen gemiſchten und Männerchors ſtanden auf 
annehmbarer Höhe. Eine ausgezeichntte Ausſprache, verbunden mit 
wirklicher Hingebung und Begeiſterung beim Vortrag, brachte alle 
            Kom=
poſitionen zu guter Wirkung. Eingeleitet wurde das Konzert mit 
            Beet=
hovens unſterblichem Lied: „Die Himmel rühmen, des Gwigen Ehre”. 
Erfreulicherweiſe iſt feſtzuſtellen, daß der Verein, ohne den Kunſtchor zu 
vernachläſſigen, beſonderen Wert auf die Pflege des Volksliedes legt. 
Eine ſchwierige Aufgabe hatte ſich der Männerchor mit dem Vortrag der 
Vallade „Fata morgana” von J. Wengert geſtellt. Der friſche Wagemut, 
der große Fleiß und die Ausdauer wurden glänzend belohnt. Die 
            dra=
matiſchen Steigerungen wurden wirkungsvoll herausgearbeitet, der 
            per=
ſönlichen Auffaſſung des tüchtigen Dirigenten, Herrn Clemens Kuhn, 
gebührt hierbei ein volles Lob. Schienen im erſten Teil der 
            Vortrags=
folge anfangs die Tenöre etwas matt und abgeſungen, ſo war im zweiten 
Teil der Chorklang bei dem Strauß ausgezeichmet vorgetragener 
            Volks=
lieder recht friſch. Eine Meiſterleiſtung war wohl das Lied 
            Wander=
ſchaft” von Zöllner, das die Zuhörer ſtürmiſch d2 gapo verlangten. Drei 
Künſtler aus Frankfurt a. M. beſtritten den ſoliſtiſchen Teil. In Herrn 
Docmer lernten wir einen ausgezeichneten Geiger kennen. Mit jedem 
Stück, das er vortrug, gewann er ſich mehr die Herzen der Zuhörer. Von 
den fünf Werken, die er alle auswendig ſpielte, gefielen am beſten das 
Slawiſche Wiegenlied” und ein Menuett von Beethoven, die beide in 
ihrer prachtvollen Eigenart meiſterhaſt wiedergegeben wurden. 
            Fräu=
lein Buckpech ſang die berühmte Arie der Eliſabeth aus „
            Tann=
häuſer” und Lieder von Schubert und Brahms. Ihre Stimme iſt 
            klang=
voll und tragend die beiden Schubert=Lieder waren etwas zu ſchnell 
            ge=
ſungen, beſenders „Ungeduld” klang zu überhaſtet. Am dankbarſten 
            auf=
genommen wurde das reizende Wiegenlicdchen von Brahms, das die 
Sängerin mit weicher Tongebung allerliebſt ſang. Frau Joſt=
            Rahn=
ſtadt begleitete am Klavier mit guter Technik und großer 
            Anpaſſungs=
fähigkeit. Durch jeichen und herzlichen Beifall dankten die zahlreichen 
Zuhörer für die genußreichen Stunden, 
r. Babenhauſen, 11. Febr. Der Familienabend den der 
katholiſche Kirchenchor am letzten Sonntag im Gaſthaus. Zum 
Löwen” veranſtaltete, war ſehr gut beſucht. Infolge einer Feſtlichkeit 
in Dieburg wurde die Geiſtlichkeit am Erſcheinen verhindert. Nach 
            kur=
zer, herzlicher Begrüßung durch den 1. Vorſitzenden, Herrn Fuchs, 
begann die Vortragsfolge ſich planmäßig abzuwickeln. Ein Duett „Im 
Dorfe blüht die Linde zwurde ganz reizend von Frl. Marie Becker 
und Herrn F. Janſohn vorgetragen. Die Chöre die unter der 
            um=
ſichtigen Leitung des Herrn K. Koehler zu Gehör gebracht wurden, 
klangen vortrefflich und bewieſen eine gute Schulung. Die beiden 
Theaterſtücke „Der Brandſtiſter Toni” und ,Bubi ſchläſt” ſtellten die 
Lachmuskeln der zahlreichen Zuhörer auf eine harte Probe. Ueberaus 
reicher Beifall belohnte die trefflichen Darſteller. Gut vorgetragene
 mitr, 
nacht erreichte die Vortragsfolge ihr Ende. Nach Dankesworten des 
1. Vorſitzenden an die Mitwirkenden und Erſchienenen leiteten luſtige 
Weiſen den Tanz ein, dem beſonders die Jugend aufrichtig ihren 
            Tri=
but zollte. 
— Erbach, 12. Febr. Schulabbau und Ekternſchaft. Man 
ſchreibt uns: Gelegentlich des von unſeren „Klaſſen mit erweiterten 
Lehrzielen” veranſtalteten und äußerſt wohlgelungenen UblandAbends 
faßte die zahlreiche Zuhörerſchaft unter allſeitiger Zuſtimmung folgende 
Entſchließung: „Eine von mehreren hundert Teilnehmern 
            be=
ſuchte Elternverſammlung erhebt einmütig ſchärfſten Einſpruch gegen 
den geblanten und für Erbach durch das Eingehen einer Klaſſe am 
1. Februar ſchon zur Tatſache gewordenen Schulabbau. Unſere Jugend, 
die nun ſchon ſeit Kriegsausbruch dauemd an Not und Entbehrung 
leiblicher und geiſtiger Art ſchwer zu leiden hat bedarf zu ihrer 
            körper=
lichen und ſeeliſchen Ertüchtigung nicht verminderter, ſondern erhöhter 
Fürſorge. Nicht Ab=, ſondern Aufbau iſt die allein berechtigte Loſung 
für unſere Jugend und ihre Schule. Wir richten deswegen an alle 
wahrhaft vaterlandiſch empfinden Führer, an alle mit rechter und echter 
Verantwortung erfüllten maßgebenden Stellen die ehenſo herzliche wie 
dringende Bitte, keine weitere Schädigung unſeres Schulweſens zulaſſen 
zu wollen.” 
r. Seligenſtaöt, 12. Febr. Der Viehhänbler Moritz Bacherach 
von hier wurde vom Offenbacher Schwpurgericht wegen vorſätzlichen 
Preiswuchers zu 1 Monat Gefängnis und einer Geldſtrafe von 300 Mark 
rechtsgültig verurteilt. — Seit Gründung der Abtei Seligenſtadt und 
Erbauung der Einhart=Baſilika ſind im kommenden Jahre 
1100 Jahre verſtrichen. In den Jahren 1728 und 1825 wurden größere 
Feſtlichkeiten abgehalten. Auch für 19225 ſind aus dieſem Anlaß große 
Feierlichkeiten kirchlichen Charakters in Ausſicht genommen, die im 
Auguſt ſtattfinden ſollen. Die beteiligten Stellen haben ſchon jetzt mit 
der Vorbereitung der Gedenktage begonnen. 
+ Offenbach, 11. Febr. Die von den Kirchengemeinden 
ausgeſchriebene Steuer iſt recht ſpärlich eingegangen, ſo von dem 
Steuerſoll der evangeliſchen Gemeinde nur etwa ein Viertel. Man 
führt den ſchleeſten Eingang darauf zurück, daß die Pflichtigen an den 
Schaltern der Finanzkaſſe zu lange warten müſſen. Sämtliche 
            Bekennt=
niſſe unſerer Stadt ſind deshalb übereingekommen, der Finanzkaſſe bei 
der Einhebung der Kirchenſteuern behilflich zu ſem. Jedes der ſechs 
hieſigen Bekenntniſſe hat fünf Tage lang eine oder mehrere Zahlſtellen 
eingerichtet, an denen an zwei Stunden des Tages jeder ſeine 
            Schuldig=
keit begleichen kann. Die Steuerbeſcheide werden von den irchlichen 
Zahlſtellen zurückbehalten und mit dem Steuerbetrag der Finanzkaſſe 
            zu=
geſtellt, das auch endgültige Quittung leiſtet. Die Steuerbeſcheide gehen 
dann den einzelnen Steuerzahlern wieder zu. Ueber die getroffene 
            Ver=
einbarung erſchien eine gemeinſame Bekanntmachung der verſchiedenen 
Kirchen, gewiß ein ſchönes Zeugnis gegenſeitiger Duldſamkeit. Es iſt 
bemerkenswert, daß es Säumige bezüglich der Kirchenſteuer in allen 
Kirchen und lirchlichen Gemeinſchaften gibt. — Durch rechtskräftigen 
Strafbeſcheid des Finanzamts Offenbach=Land wurde der Megger und 
Viehhändler Nathan Selig zu Groß=Steinheim wegen wiederholter 
umſatzſteuerhinterziehung für das Kalenderjahr 19922 zur 
einer Geldſtrafe von 908 Goldmark verurteilt. Der Metzger und 
            Vieh=
händler Hermann Selig zu Groß=Steinheim wurde wegen 
            des=
ſelben Vergehens in demſelben Jahre zu 473,50 Goldmark Geldſtrafe 
verurteilt. Beide haben auch die Koſten des Verfahrens zu tragen. 
* Offenbach, 11. Febr. Arbeitsmarkt. Nach den amtlichen 
ſtatiſtiſchen Angaben betrug die Zahl der Erwerbsioſen am 1. Februar 
3423 gegen 4746 Mitte Januar. Die Zahl der Kurzarbeiter iſt dagegen 
von W54 auf 1438 zurückgegangen. — Geſchäftsinbiläum. Die 
Firma Blumen=Claus konnte in dieſen Tagen ihr 30jähriges 
            Geſchäfts=
fubiläum begehen. 
X Mainz, 11. Febr. Bauunfall. In einem Vorort ſtürzte ein 
Gerüſt zuſammen. Drei Arbeiter wurden dabei mit in die Tiefe 
            ge=
riſſen; zwei von ihnen ſind ſchwer verletzt worden. — In einer Küferek. 
wurde ein Arbeiter von einer Transmiſſion erfaßt. Ihm wurde die 
ganze Kopfhaut abgeriſſen, ſo daß er ins Krankenhaus eingeliefert 
            wer=
den mußte. 
Gonſenheim b. Mainz, 11. Febr. Diebſtahl. Aus der 
            Woh=
mung eines hieſigen Metzgermeiſters iſt in der Nacht vom Samstag zum 
Sonntag die Geldkaſſette, die größere Beträge enthielt, von ſcheinbar 
mit dem Tatort bekannten Dieben entwendet worden. 
Nieder=Olm Mheinh. 11. Febr. Todesfall. Im Alter von 
68 Jahren iſt hier der, im Ruheſtand leber. e Rektor Bilhelm glein 
geſtorben. 
X Dorheim (Wetterau), 12. Febr. 
            Beigeordnetenkandi=
dat. Für die bevorſtehende Beigeordnetenwahl iſt von den 
            Bürger=
lichen der Wagnermeiſter Wilhelm Becker aufgeſtellt worden. 
O Gießen, 11. Febr. Statiſtik vom Jahre 1923. Im 
            der=
gangenen Jahre wurden hier regiſtriert 559 Geburten (darunter 308 
männlichen Geſchlechts 220 Cheſchließungen und 692 Todesfälle. — 
Des wertbeſtändige Rotgeld des Arbeitgeber=Verbandes für den 
Lahngau und Oberheſſen iſt mit eimmonatlicher Einlöſungsfriſt 
            auf=
gerufen worder. 
8. Danbringen 5. Gießen, 1: Fehr. Die Gendarmerie 
            be=
ſchlagnahmte ein hier untergeſtelltes Automobil, das in Frankfurt 
            ge=
ſtohlen worden war. 
8 Hirzenhein (Oberheſſen), 12. Febr. Streik und 
            Ausfper=
rung. Wegen der von der Direktion geforderten Verlängerung deu 
Arbeitszeit auf 9 Stunden täglich war dieſer Tage die Belegſchaft der 
Buderuswerke in den Streik getreten. Daraufhin hat die Firma 
der geſamten Belegſchaft die Kündigung zugeſtellt. 
O Treis a. d. Lumda (Kr. Gießen), 11. Febr. Gegen die 
            Bür=
germeiſterwahl iſt von einem Gegenkandidaten Einſpruch erhoben 
vorden. Die Angelegenheit wird jetz: den Kreisausſchuß beſchäftigen.
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Ehefrau gerieten, nachdem ſie ihre Körper zur Linderung von 
            Rheuma=
tismusſchmerzen mit Spiritus eingerieben hatten, dem überhitzten Herd 
zu nahe und ſtanden bald in hellen Flammen. Die Nachbarn erſtickten 
die Flammen. Die Eheleute ſind nachts an den ſchweren Brandwunden 
geſtorben. 
Gemünden—Haummelburg—Bad=Kiſſingen. 
Die Eröffnung der Bahn findet am 14. April ſtatt; ſie bedeutet auch 
für Kiſſingen eine Verbeſſerung bes Verkehrs. 
Auflöſung deutfcher Alpenvereine. 
— Der Präfekt von Trient hat die alp’nen Vereine in Meran und 
Bozen (3 deutſche Vereine) aufgelöſt. Der eingelegte Proteſt iſt vom 
Miniſterrat in Rom ohne Angabe von Gründen abgewieſen worden. 
1120mal geſtorben. 
Der kürzlich verſtorbene Barnay führte über ſeine darſtelleriſche 
Tätigkeit genau Buch. In 98 Städten hat er ſeine Kunſt gezeigt: in 
Leipzig trat er in fünf Gruppen Gaſtſpielen insgeſamt 78mal auf. 
            Lud=
wig Barnay hat an 3668 Aufführungen in zuſammen 455 Rollen 
            mitge=
wirkt, und dieſe Rollen verteilen ſich auf 371 Stücke. Der Künſtler 
            no=
tierte, daß er auf der Bühne 1120mal geſtorben iſt, und zwar „erſtochen, 
erſchoſſen, geköpft, ertränkt, vergiftet, erſchlagen, am Herzſchlag, 
            ermor=
bet, hingerichtet, am Selbſtmord, eines natürlichen Todes”. 
Einen gräßlichen Tob 
fand ein Streckenwärter auf der Schweizer Strecke Sargans— 
Flums. Auf der Draiſine trotz ſtarken Schneeſturms fahrend, wurde 
er kurz vor der Blockſtation von dem Perſonenzug, den er wohl nicht 
bemerkt hatte, erfaßt. Der Zug zermalmte die Draiſine und den 
            Fah=
rer, der im 38. Dienſtjahre ſtand. 
Ein Fliegerunglück 
wird aus Mailand gemeldet. Zwei italieniſche Jagdflugzeuge ſtießen 
in voller Fahrt über einem Militärflugfeld nahe bei Mailand etwa 
150 Meter über der Erde zuſammen und ſtürzten ab; zwei junge Piloten 
des 91. Geſchwaders fanden den Tod. 
Zum Pol im Luftſchiff. 
Reu=York. Von der Marineverwaltung wird bekannt gegeben, 
Haß die Gruppe der amerikaniſchen Expedition, die den Nordpol im 
            Luft=
ſchyiff zu erreichen ſtrebt, nächſte Woche von einem Hafen des Staates 
Waſhington nach Alaska abfährt. Ihre Aufgobe wird zunächyt ſein, für 
das Luftſchiff „Shennandorah” das von Alaska aus den Flug zum Pol 
unternehmen ſoll an der dortigen Küſte einen großen Ankermaſt von 
der Art zu errichten, wie ſie für die Marineluftſchiffe der Vereinigten 
Staaten in Verwendung ſind. 
Flugzeugpanik der chineſiſchen Banditen. 
Nach den Berichten einiger europäiſcher Handelsreiſender, die nach 
einer achtmonatigen Reiſe durch das Innere Chinas nach Pek ng 
            zurück=
gekehrt ſind, beſteht die einzige Hoffnung der chineſiſchen Bürger darin, 
daß man eine ſtarke Flugzeugmacht gegen die Bunditen ausrüſtet, die ihr 
Leben und Eigentum beſtändig bedrohen. Wie die Räuber ſelbſt 
            erklä=
ren, haben ſie auch vor einer Einmiſchung der abendländiſchen Mächte 
keine Angſt, denn ſie ſind ſtark genug und wiſſen ſich außerdem ſo gut 
zu verbergen, daß ihnen Truppen, die auf der Erde gegen ſie anrücken, 
nichts anhaben können. Eine wahre Panik herrſcht aber unter ihnen bei 
dem Gedanken, daß man mit Flugzeugen ihre Verſtecke auskuudichaften 
und dieſe mit Bomben belegen könne. Sie haben gehört, wie ſie 
            Eng=
länder mit ihren Flugzeuggeſchwadern den Näuhern an der 
            intiſch=
afghaniſchen Grenze zuſetzen, und ſie fürchten ein ähnliches Echickiai 
für ſich. 
Der geſprungene Sargdeckel im Pharaonengrab. 
Die Arbeiten im Grabe Pharaos Tutanchamon ſind jetzi, darauf 
            ge=
richtet, den Deckel des Sarkophags, der vor kurzem aufgehoben wurde, zu 
heben. Das iſt eine ſchwierige Arbeit, denn es muß zunächſt das Dach 
des vierten Schreines abgenommen werden, der noch über den 
            Sarko=
phag gebreitet iſt. Bei einer näheren Erforſchung aller Verhältniſſe 
ftellte ſich nun eine unerwartete Tatſache heraus. Der Deckel beſteht nicht, 
wie der übrige Sarkophag, aus Sandſtein, ſondern iſt aus Granit 
            ge=
arbeitet, und der Stein iſt in der Mitte geſprungen. Man vermutet, daß 
es ſich dabei um einen Unfall handelt, der bereits bei dem Begräbnis 
des Pharaos ſich ereignete. Gewiß beſtand der Originaldeckel auch aus 
Sandſtein, aber er iſt durch dieſen Granitdeckel erſetzt worden. Der 
Sprung muß haſſiert ſein, als der Deckel auf den Sarg gelegt wurde, 
denn er iſt mit Gips ausgefüllt worden, und der Granit erhielt dann 
eine Tönung, durch die er mit dem übrigen Sarkophag harmoniſch 
            ge=
färbt wurde. 
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte. 
Wettervorherſage für Donnerstag, 14. Februar: 
Leichter Froſt, ſpäter milde, geringe Schneefälle.
 Rheumatiſche u. Nervenſchmerzen werden am beſten durch 
Togal=Tabletten behoben. Togal ſcheidet die Harnſäure aus und geht 
daher direft zur Wurzel des Uebels. Kliniſch erprobt! In a. Apetheken. 
Be i. 64.-0o 4.Vacer, 71t-— 0.4062), G-int 12.601o Lithium ad. 100 Anvinm. 11. Un.152
 Motorrad=Sport. 
Deutſchlandfahrt. 
Der Heſſiſche Motorrad=Klub E. V., Sitz Darmſtadt (Ortsgruppe 
bes A. D. A. C.), teilt uns heute Weiteres von der Deutſchlandfahrt mit. 
Die Meldeliſte für die Deutſchlandfahrt iſt geſchloſſen. Am 17. 
            Fe=
bruar wird dieſe größte aller deutſchen Motorradprüfungsfahrten ihren 
Anfang nehmen. Von 364 eingelaufenen Nennungen ſind 120 
            angenom=
men worden. Der veranſtaltende Klub für Motorſport in Köin hat nur 
ſolche Fahrer zugelaſſen, deren bisherige Erfolge es wahrſcheinlich 
            er=
ſcheinen laſſen, daß ſie dieſe 3100 Kilometer lange 17 Tagesſtreckenfahrt 
auch wirklich durchhalten. So wird denn die Deutſchlandfahrt nur von 
Fahrern und Maſchinen beſtritten, die für ſolche gewaltige 
            Prüfungs=
fahrt qualifiziert erſcheinen. Die Organiſation der Fahrt iſt ſo 
            auf=
gezegen, daß die Sportausſchüſſe der einzelnen Gaue des Allgemeinen 
Deutſchen Automobil=Klubs oder die dieſen angeſchloſſenen Motorrad= 
Klubs ſelbſtändig die Funktion auf der Strecke übernehmen und daher 
auch ganz unparteiiſch wirken können. 
Der Start in Köln wird zu einer großen Kundgebung für den 
            Kraft=
fahrſport und für die Deutſchlandfahrt werden. Der 
            Regierungspräſi=
dent und der Oberbürgermeiſter werden der Kolonne das 
            Abfahrts=
zeichen geben. Sportvereine werden Spalier bilden und den Weg aus 
der Stadt beſetzt halten. Der Bund deutſcher Radfahrer der Verein 
der Raſenſportverbände und ſämtliche kölniſchen Motor= und 
            Automobil=
klubs beteiligen ſich an dem Ehrenſpalier. Aehnlich wird es an der 
Strecke und in den Etappenorten ſein, wo gleichfalls Vertreter der 
            Be=
hörden und die Führer der Sportsverbände den Deutſchlandfahrern ein 
Willkoy men entbieten werden. In Berlin, wo die Fahrer am 26. 
            Fe=
bruar, nachmittogs, eintreffen werden, werden ſie anläßlich eines 
            Begrü=
ßungsabends vom Herrn Reichspräſidenten und dem Oberbürgermeiſter 
von Berlin bewillkommnet werden. 
Die Tagesſtreckeneinteilung ſieht folgende Etappen vor: 
17. Februar: Start in Köln (8½ Uhr vorm. auf dem Neumarkt). 
17. 
Ankunft in Frankfurt a. M., Tagesſtreckenlänge 176,2 Km. 
Abfahrt von Frankfurt a. M. 
18. 
(Die Durchfahrt burch Darmſtadt wird an 
            die=
ſer Stelle noch bekannt gegeben. Die Kontrollſtation iſt 
am Theaterplatz, Café zur Oper.) 
Ankunft in Stuttgart, Tagesſtreckenlänge 200,9 Km. 
Abfahrt von Stuttgart. 
Ankunft in München, Tagesſtreckenlänge 230,3 Km. 
Abfahrt von München. 
Ankunft in Nürnberg, Streckenlänge 181,3 Km. 
21 
Abfahrt von Nürnberg. 
Ankunft in Erfurt, Streckenlänge 207,0 Km. 
B. 
Abfahrt von Erfurt. 
Ankunft in Leipzig, Streckenlänge 155,9 Km. 
22. 
Abfahrt von Leipzig. 
23. 
Ankunft in Görlitz, Streckenlänge W7,5 Km. 
23. 
24. 
Abfahrt von Görlitz. 
Ankunft in Breslau, Streckenlänge 170,8 Km. 
24. 
Abfahrt von Breslau. 
B. 
Ankunft in Grünberg, Streckenlänge 146,3 Km. 
V 
Abfahrt von Grünberg. 
2R 
Ankunft in Berlin, Streckenlänge 174,1 Km. 
Abfahrt von Berlin. 
Ankunft in Stettin, Streckenlänge 144,9 Km. 
Abfahrt von Stettin. 
Ankunft in Noſtock Mecklb., Streckenlänge 230,3 Ku. 
Abfahrt von Roſtock. 
20 
Ankunft in Kiel, Streckenlänge 198/4 Km. 
29. 
1. März: Abfahrt von Kiel. 
Ankunft in Bremen, Streckenlänge 196,2 Em. 
Abfahrt von Bremen. 
Ankunft in Hannover, Streckenlänge 170,7 Km. 
Abfahrt von Hannover. 
Ankunft in Dortmund, Streckenlänge 211,3 Km. 
Abfahrt von Dortmund. 
Ankunft in Köln, Streckenlänge 106,4 Km., 
            Geſamtſtrecken=
länge: 3108,5 Km. 
Gleich am erſten Fahrtage beträgt die Höhendifferenz 530 Meter; 
der höchſte Punkt wird bei Eſch erreicht. Am dritten Fahrtage erreichen 
die Deutſchlandfahrer bei Ulm die höchſtgelegene Fahrſtelle, 580 Meter 
über dem Meercsſpiegel. Auf der Etappe Nürnberg —Erfurt gibt es 
bei Eisfeld und bei Ilmenau tüchtige Steigungen zu überwinden. 
            Da=
nach werden die Fahrer nur noch einmal, in den ſächſiſchen Bergen, 
            zwi=
ſchen Dresden und den bei Goldberg in Schleſien beginnenden 
            Vor=
bergen des Riefengebirges, über größere Steigungen geſchickt. Die 
            letz=
ten Tage der großen Rundfahrt führen durch verhältnismäßig flaches 
Gelände, obwohl z. B. die fortwährenden Hügel der Strecke Breslau— 
Grünberg—Croſſen-Berlin auch ihre Tücken haben. Der letzte 
            Fahr=
tag verlaugt noch bei Hagen i. W. die Ueberquerung eines Bergrückens, 
der den Fahrern, die bis dahin 3000 Km. hinter ſich gebracht haben, keine 
Schwierigkeiten mehr bereiten dürfte.
 In ihren bisher bei deutſchen Kraftradwettbewerben unbekannten. 
Ausmaßen ſtellt die Deutſchlandfahrt ein organiſatoriſches wie techniſches 
Wageſtück dar. Es gibt manche Unkenrufe und viele Neider. Wenn 
aber die Veranſtalter, Fahrer und die Maſchinen das halten, was ſie 
verſprechen, dann wird die deutſche Sportwelt auf einen guten Erfolg 
des großen Unternehmens hoffen dürfen, einen Erfolg in 
            organiſatori=
ſcher, ſportlicher wie techniſcher Hinſicht. Möge er den mutigen 
            Sports=
leuten, den Veranſtaltern aus dem Rheinland und auch der deutſchen 
Induſtrie (die ihre Maſchinen in ſchwerem Kampf mit 
            Auslandsmaſhi=
nen weiß), beſchieden ſein! 
Turnen. 
Turnverein Dieburg 1863 (Man=Rheingau Deutſcher Turnerſchaft). 
R. Am Sonntag, den 10. Februar, fand zwiſchen dem Turnverein 
Vorwärts”=Nieder=Roden 1899 und dem Turnverein Dieburg 1863 ein 
Gerätewettkampf im Turnſaale erſtgenannten Vereins ſtatt, wozu jeder 
Verein 5 Abteilungen mit je 5 Ausübenben ſtellte. Um 1 Uhr 
            nachmt=
tags wurde zum Wetturnen angetreten, das die Schüler= und 
            Schülerin=
nenabteilungen eröffneten, die Zöglinge und Turnerinnen weiterführten 
und die Turner kurz nach 5 Uhr beendeten. Anmutiges und Schwier ges 
wurde dem Publikum von Seiten der weihblichen Turnjugend geboten. 
Aber auch die Uebrigen ließen nichts unverſucht, ſich den Sieg zu ſichern, 
wovon ſtramme Haltung und exakte Ausführung der Uebungen zeugten. 
Nicht unerwähnt bleiben dürfen die Leiſtungen des Turners Chriſtian 
Grimm vom Turneerein „Vorwärts”=Nieder=Roden, der wohl allen 
Main=Rheingau=Turnern als Turner in des Wortes wahrſter Bedeutung 
reichlich bekannt iſt. Der Kampf als ſolcher war umſo ſpannender, als es 
ſich durchweg um eine knavpe Punktendifferenz handelte. Das 
            Kampf=
gericht bldeten zwei Turner, die die Uebungen einwandfrei bemaßen, 
und durch zwei Obmänner unterſtützt wurden. Sieger wurde Turnverein 
Dieburg mit 1296 Punkten gegen 1279 des Turnvereins „Vorwärts”. 
Der Rückkampf findet vorausſichtlich am Sonntag, den 16. März, im 
Saalbau „Mainzer Hof” zu 2ieſrg ſtatt. 
„Fßball. 
An Herrn Mehner, Vorſ. hiedsrichter=Ortsgruppe Darmſtadt. 
Sehr geehrten D.rr Mehner! 
Grund, an Sie einige Zeilen zu richten, gibt mir Ihr Aufruf 
im Darmſtädter Tagblatt. Wenn ich recht unterrichtet bin, ſo 
ſtammt der Aufſatz vom 28. Januar in gleicher Zeitung über das Spiel 
Dieburg—Darmſtadt auch aus Ihrer Feder. (Das iſt ein Irrtum. Die 
Red.) Niemand bedauert mehr die traurigen Vorkommniſſe auf dem 
Dieburger Sportplatz als gerade wir Dieburger Sportsleute. Wenn Sie 
aber glauben, durch Stilblüten, wie ſie vorgenannte Artikel aufweiſen, 
der Aufklärung zu dienen, ſo täuſchen Sie ſich. Von einem Vorſitzendent 
einer ſportlichen Behörde kann und muß man unbedingt eine andere 
Obfektivität erwarten. Die Ringer und Fauſtkämpfer bedanken ſich, von 
Ihnen als Zielſcheibe für Ihre Schlagworte benurt zu werden. Wenn 
Zilch als Rechtsaußen der Haſſia dieſen bedauerlichen Fehltritt tat, ſo 
at dies mit dem Ringen nicht das mindeſte zu tun, vielmehr exiſtiert 
bei den Aingregeln auch der Würgegriff nicht. Als Vorſitzenber des 
Odenwaldgaues vom Deutſchen Athletik=Sportderband 1891 lege ich 
            ener=
giſchen Proteſt ein gegen die Art und Weiſe, wie Sie den Kraftſport 
ins Lächerliche ziehen möchten. 
Mit ſportlicher Hochachtung! 
Karl Heckmann, Dieburg.
 Schwedenfahrt. 
Vorverkauf beginnt heute. 
(1609
 Tageskalender. 
Jandestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende nach 10: 
Uhr (B 14, b 6): „König Lear” — Kleines Haus: 6 Uhr, 
Film: „Mit dem Auswandererſchiff nach Süd=Amerika”. 
Orpheum, 78 Uhr: „Das Fräulein vom Amt”. — Weißer 
Saal des Kaiſerſaales Grafenſtr., abends 8 Uhr, Vortrag 
des 2. Bundesvorſitzenden des G. D.A., Herrn Dr. Combecher=Berlin: 
Unternehmerwillkür oder Volksgemeinſchaft. — Union=, Reſidenz=, 
Zentral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen. 
Verſteigerungskalender. — Donnerstag, den 14. Februnr. 
Holzverſteigerungen: Vorm. 9 Uhr in Griesheim, 
            Gaſtwirt=
ſchaft „Zur Straßenbahn”; vorm. 9 Uhr in Meſſel, Zuſammenkunft 
vorm. 9 Uhr am Forſthaus Thomashätte. — 
            Mobiliarver=
ſteigerung, vorm. ½10 Uhr, nachm. /=3 Uhr: Ernſt 
            Ludwigs=
ſtraße 9.
 Hauptickriftleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortl* für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve 
Verantwortlich ſür Feu ll ton und Heſſiſche Naarchten: Max Streeſ= 
Verantwortlich für Srort: Dr. Eugen Buhlmann 
Verantwortlich für Sclußd n : Andreas Bauer 
Verantw rtlich für den nſ ratentel: W.lly Kuhle 
Truck und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmltadt.
De henzige Nummer hat 12 Zeiten
 Ihre am 9. Februar 
            voll-
zogene Vermählung zeigen 
ergebenst an 
Dr. Hans Muhle 
u. Frau Margit, geb. Wagner 
Herborn, Dillkreis, 
den 11. Febr. 1924 
23988
 Todes=Anzeige. 
Heute abend verſchied nach 
langem ſchweren Leiden im 75. 
Lebensjahre unſere gute, treue 
Mutter 
Frau 
Kath. Lotz Wwe. 
Darmſtadt und Eberſtadt, 
den 11. Febr. 1924. 
Familie Wilhelm Lotz. Bankbeamter 
Familie Franz Lotz. 
Die Beiſetzung findet Donnerstag, 
den 14. Februar, vorm. 11½ Uhr, 
auf dem alten Darmſt. dter 
            Fried=
hof ſtatt. 4013
 Gott dem Allmächtigen hat es 
gefallen, meinen lieben Mann, 
* unſeren lieben Vater, Schwieger. 
bater, Großdater und Onkel 
Meein PMilpp Sreyttl. 
im 78. Lebensjahre nach kurzem 
mit Geduld ertragenem Leiden zu 
ſich in die Ewigkeit abzurufen. 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Margarete Frey, geb. Paff 
nebſt Angehörigen.
 Todes=Anzeige. 
Allen lieben Bekannten und 
guten Freunden die traurige 
Nachricht, daß mein 
            innigſt=
geliebter, treuer Gatte, unſer 
guter Bruder, Schwager, Onkel 
und Großonkel 
Herr
 am 9. Februar 1924 nach langem, 
ſchwerem Leiden ruhig und ſanft 
verſchieden iſt. 
(*4071 
Die tieftrauernde Gaitin: 
Sibylla Briede, geb. Trippel. 
Darmſtadt. Bonn a. Rh., 
den 13. Februar 1924. 
Dem Wunſche des teuren 
            Ent=
ſchlafenen entſprechend, fand die 
Beiſetzung in aller Stille ſtatt.
 Todes=Anzeige. 
Gott dem Allmächtigen hat 
es gefallen, unſeren guten Vater 
Herrn Franz Kremer 
nach langem ſchweren Leiden im 
Alter von 57 Jahren zu ſich in 
die Ewigkeit avzurufen. 
Darmſtadt, den 12. Febr. 1924. 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Gertrud Kremer 
Georg Kremer. 
Die Beerdigung findet 
            Donners=
tag, den 14. Februar, nachmitta s 
½4 Uhr, vom Portale des 
            Fried=
hofs, Nieder=Ramſtädter. Straße 
aus /att 
Das Seelenamt findet 
½9 Uhr in St. Ludwig
 Heute nahm Gokt nach langem, 
ſchwerem, mit Geduld ertragenem 
Leiden meinen inniaſtgeliebten 
Gatten, den treuſorgenden Vater 
ſeinerKinder, unſ rn herzensguten, 
hoffnungsvollen Soln, Schwieger 
ſohn, Bruder, Schwager, Onkel 
und Couſin
 Reſerve Lokomotivführer 
im nahezu vollendeten 34. 
            Lebens=
ahre in die Ewigkeit zu ſich. 
Dle trauernden Hinterbllebenen: 
Marie Seipel, geb. Dietrich 
nnd Kinder, 
Katharina Seipel als Mutter, 
Heinrich Neumann u. Fran 
Marie, geb. Seipel, 
Familie Dietrich. 
Die Beerdigung findet 
            Donners=
tag nachmittag 3Uhr von der Kapelle 
des Waldfriedhofs aus ſtatt. (1656 
Treffpun t 2½ Uhr an der Brücke.
 Nachruf. 
Am 9. Februar 1924 verſtarb 
nach langem ſchweren Leiden der 
Beamten=Anwäter 
Theodor Geider 
von der 2. Ausb.=Gruppe der 
Heſſ Landespolizei=Schule. 
Der Verſchiedene war durch 
ſein beſcheidenes Weſen, ſeinen 
aufrechten Sinn, ſein 
            muſtergül=
tiges Betragen und ſeine guten 
Leiſtungen bei Vorgeſetzten und 
Kameraden in gleicher Weiſe 
beliebt. 
Die Landespolizei=Schule wird 
ihm ſtets ein ehrendes Andenken 
bewvahren. 
(1619 
Der Leiter der L. P. S. 
J. V.: Brendel. Polizei=Gauptmann.
 Dankſagung. 
Für die liebevolle Teilnahme 
beim Heimgange meines lieben 
Gatten, meines lieben Vaters 
ſagen wir Allen innigſten Dank. 
Alle Liebe war uns ein Troſt 
in unſerem herben Schmerz 
Frau Anna Spuck 
und Karlemann.
 Für die vielen Beweiſe 
            herz=
licher Teilnahme während der 
            Krank=
heit und des Ablebens unſerer 
lieben Entſchlafenen ſagen wir Allen 
unſren innigſten Dank. Insbeſondere 
danken wir für die zahlreichen 
Blumenſpenden, ſowie Hrn. Pfarrer 
Wagner für ſeine troſtreicheGrabrede. 
Im Namen der 
trauernden Hinterbliebenen: 
Wilhelm Kiſtinger. 
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Darmſtädterſtr. 145.
Nummer 44.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 13. Februak 1924.
Seite 9.
 Der 
um
 PALAST-LICHTSPIELE 
Daag Henate aanaoß anopgege?
 Hauptdarsteller! 
Albert Steinrück, Werner Krauß 
IIka Grüning, Lusie Manheim, 
Hans Brausewetter. 
Aht 
Tabtit 
A 
Zt 
Tragödie eines Entgleisten in 6 Akten mit 
Anita Berber, Hans Albers 
Emil Mamelek. (1845md
 roße Monumentalfilm. Ein Spiel 
Sold und Liebe .. in 5 Akten!
gibt
ds. Blattes.
2uuu
thek u.
 Suche kurzfriſtig 
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hohe Zinien. Ang 
1. 32 Geſchſt. (2394
 Kapitaliſten 
Gründung ein 
zialfabrik. 
Kaufmann aus
 Ne 
Stenograpyen=Berein 
 
„Gahelsberger” Gührräder 
billig abzugeben. /642
gegründet 1861
 Weitere Anfängerkurſe in 
Stenggraphie
Febacherſtr. 12, Laden.
und
(1550gm
reiben
 beginnen am 
Dienstag, den 12. Februar und 
Freitag, den 15. Februar 1924, 
abends 8 Uhr in der
 Anmeldungen in der erſien Stunde. 
            Syſtem=
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(st1631 
Darmſtadt, den 11. Febr. 1924. 
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Darmſtadt, den 11. Febr. 1924. 
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Bekanntmachung. 
Das am 15. 2. 1924 fällige 4. Ziel 
Kultusſteuer iſt in derſelben Höhe wie 
das bis zum 31. 1. 1924 fällig geweſene 
Sonderziel (1 Goldpfennig auf je 100 ℳ 
der urſprünglichen Jahreskultusſteuer), 
und zwar bis zum 1. 4. 1924 bei 
            Mei=
dung der Zwangsvollſtreckung zu zahlen. 
Darmſtadt, den 11. Febr. 1924. (1639 
Der Vorſtand 
der iſrgel. Religionsgemeinde. 
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2. 
Rentenbank=Auswpeis vomn 31. Januar 1924
 Artiva: 
Belaſtung der Wirtſchaft zu Gunſten 31. 12. 23 
der Rentenbank 
Beſtand an Rentenbriefen 
Darlehen an das Reich 
unverzinslich . 
verzinslich. 
Darlehen an die Wirtſchaft 
an die Reichsbank . 
an die Notenbanken 
Vorübergehend bei der Reichsbank 
(200) und Poſt (10) für 
            Ingang=
bringung des Giro= und 
            Poſt=
ſcheckverkehrs 
Kaſſe=, Giro=, Poſtſcheck= und 
            Bank=
guthaben 
.. „ 11.268.754.40 
Mobilien und Büroutenſilien .. 
51.600,32 
Sonſtige Aktiva . . . .... 
Paſſiva: 
Grunbkapital ; . . . 2.400.000.000
 31. 1. 24 
„ 3. 200.000 000.— 3. 200 000.000.— 
2.399.984.000.— 2.399.872.000.—
 200.000 000.— 
1.000.000.000.—
33,995,000.—
 200.000.000.— 
900.000.000.—(1) 
200.000 000.——(2) 
61.970.000.—
220.000.000.— 210.000.000.—(3)
 4.003.799.61 
56. 745,38
 2.400 000 000.— 
800.000 000.— 800 000.000.— 
128.000.—
 Grundrücklage . . . . . . . 
Umlaufende Rentenbankſcheine . 1.241 999.853.— 1.374.044 422.— 
16.000.— 
Umlauf nde Rentenbriefe . . 
Sonſtige Paſſiva .. . . .. 
Erklärungen: 
1. Das Reich hat am 31. Januar 100 Millionen Rentenmark 
            zurück=
gezahlt. Wiederanforderung vorbehalten. 
2. Die Reichsbank hat im Januar 200 Millionen Rentenmark aus 
den zur Verfügung geſtellten 600 Millionen abgefordert. Die darüber 
hinaus gewährten Kredite hat ſie aus eigenen Rentenmarkbeſtänden 
            ge=
geben. Es wird auf die Wochenausweiſe der Reichsbank hingewieſen. 
3. Die Poſt hat im Januar 10 Millionen zurückgezahlt. 
Handel und Wandel in Heſſen. 
* Hans u. Ludwig Oswald A.=G. in Darmſtadt. Die 
Firma hat laut Regiſtereintrag in Worms eine Zweigniederlaſſung er= 
Bichtet, die den Handel mit Chemikalien und Drogen und Beteiligung an 
verwandten Unternehmungen zum Gegenſtand hat. 
Karoſſerie Schröter, Darmſtadt, Beſſungerſtraße 88. 
Die Firma iſt von Breslau nach Darmſtadt verlegt worden. Aufträge 
liegen vor von Mannheim, Chemnitz, Köln, Elberfeld. Hamburg, 
            Bres=
lau, Berlin, Karlsruhe uſw. Die Betriebe der Firma ſind Stellmacherei, 
Schmiede, Klempnerei, Sattlerei, Lackiererei. 
* Zuckerfabrik Rheingau A.=G., Worms. Die 
            Geſell=
ſchaft hat zum 29. Februar 1924 eine ordentliche Generalverſammlung 
einberufen. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a. Wahlen zum 
            Aufſichts=
rät und Satzungsänderungen. 
Wirtſchaftliche Rundſchau. 
Der Reichsbankausweis. Nach dem Reichsbankausweis 
dDur 31. Januar hat die private Kreditinanſpruchnahme bei der Bank 
weiter zugenommen. Die geſamte Kapitalanlage ſtieg um 129,6 auf 
1092,4 Trillionen Mark, der Neuzugang war in der Berichtswoche etwas 
geringer als in der Vorwoche, wo er ſich auf 159,7 Trillionen Mark 
            be=
lief. Der größte Teil der Kredite wurde wiederum in Rentenmark 
            er=
teilt. Während ſich im Papiermarkgeſchäft das Wechſelkonto um 39,2 auf 
388,4 und das Lombardkonto um 4,2 auf 138,7 Trillionen Mark 
            vermehr=
ten, wuchſen die Beſtände an Rentenmarkwechſeln und Schecks um 79 
auf 367,5, die Rentenmark=Lombardforderungen um 7,3 auf 197,8 
            Millio=
nen Rentenmark. Im Zuſammenhang mit dieſen Kreditgeſchäften und 
mit ſonſtigen Abflüfſen von Rentenmark in den Verkehr nahm der 
            Be=
ſtand der Reichsbank an Rentenbankſcheinen trotz neuer Zugänge aus 
Darlehen der Nentenbank ſowie aus dem Giroverkehr um 50 auf 177,8 
Millionen Rentenmark ab. Zur Verſtärkung ihrer für die Ausleihung 
von privaten Rentenmarkkrediten zur Verfügung ſtehenden Mittel hat 
die Reichsbank ein weiteres Darlehen bei der Rentenbank in Höhe von 
100 Millionen Rentenmark aufgenommen; das geſamte Darlehen bei der 
Rentenbank bezifferte ſich damit am 31. vorigen Monats auf 200 
            Mil=
lionen Rentenmark. Der Banknotenumlauf ſtieg infolge erhöhten 
            Ver=
kehrsbedarfs zum Monatsſchluß um 26,5 auf 483,7 Trillionen Mark. 
Die fremden Gelder gingen im ganzen um 72,4 auf 774,3 Trillionen 
Mark zurück, und zwar verminderten ſich die Papiermarkguthaben allein 
u 79,8 auf 390,6 Trillionen Mark, wogegen ſich die 
            Rentenmarkgut=
haben geringfügig — um 7,4 auf 383,7 Millionen Rentenmark — 
            aus=
dehnten. Die Reichsdarlehenskaſſen liehen in der letzten Januarwoche 
0,2 Trillionen Mark neu aus. Demgemäß hoben ſich die Summe der bei 
ihnen ausſtehenden Darlehen und entſprechend der Beſtand der 
            Reichs=
bank an Darlehenskaſſenſcheinen auf 9,3 Trillionen Mark. 
— Aufklärung für Kleinaktionäre. Die durch die 
            vor=
geſchriebene Aktienzuſammenlegung ſo notwendige Intereſſengemeinſchaft 
der Aktionäre und Wertpapierbeſitzer hat nunmehr feſte Form im „
            Schutz=
verband der deutſchen Kleinaktionäre” gefunden. Um den Aktionaren
 zunächſt einmal ein klares Bild über ihre Lage und Ausſichten zu geben, 
hat der „Schutzverband” eine eingehende Aufklärungsſchrift über alle den 
Kleinaktionär bewegenden Fragen herausgegeben. Die Satzungen und 
das ausführliche Programm ſind angefügt. Intereſſenten erhalten die 
Schrift gegen Einſendung von 30 Pfennig von der Geſchäftsſtelle des 
„Schutzverbandes deutſcher Kleinaktionäre”, Berlin S.W. 48, 
            Wilhelm=
ſtraße. Des weiteren verweiſen wir auf die Anzeige. 
* Verſtoß einer Bank gegen die Deviſenordnung. 
Eine bekannte erſte rheiniſche Bankfirma meldete in den letzten Tagen 
entgegen den Beſtimmungen der Deviſenordnung Deviſen in einem hohen 
Betrage zum Kauf an, wofür weder Bedarf noch Deckung vorhanden 
war. Die Reichsbank entzog daraufhin das Girokonto und auch den 
Kredit. 
Ermittelungsberfahren gegen weitere 
            Bank=
firmen. Die Meldung, daß eine bekaunte rheiniſche Bankfirma 
            ent=
gegen den Beſtimmungen der Deviſenordnung Deviſen in hohem Betrage 
zum Kauf angemeldet habe, für welche weder Bedarf noch Deckung 
            vor=
lag, und daß die Reichsbank der Firma das Girokonto entzogen und den 
Kredit geſperrt habe, wurde an der heutigen Berliner Börſe vom 
            Ver=
treter der Reichsbank dahin ergänzt, daß es ſich um die ſeit 1811 
            be=
ſtehende Bankfirma Leopold Seligmann in Koblenz handelt. Ferner 
wurde mitgeteilt, daß die gleichen Maßnahmen auch gegen eine 
            Köpe=
nicker Bank ergriffen wurden. Außerdem ſchwebt ein 
            Ermittelungsver=
fahren gegen zwei weitere Berliner Bankfirmen, von denen eine ſogar 
Mitglied der Berliner Stempelvereinigung iſt. Bei der heutigen 
            De=
viſenzuteilung wurden die Anforderungen der Firmen, gegen die ein 
            Er=
mittelungsverfahren entweder noch ſchwebt oder bereits abgeſchloſſen iſt, 
nicht berückſichtigt. 
* Die Finnländiſche Staatsbilanz. Einem 
            Einkom=
men von etwa 2 700 000 Fm. ſteht eine Ausgabe von etwa 2 300 000 Fm. 
gegenüber. Für das kommende Jahr iſt mit einer weiteren Aufbeſſerung 
zu rechneen, die ſich allein aus Zolleinkünften auf 1 Mill. Fm. 
            belau=
fen ſoll. 
Erwerbsgeſellſchaften. 
* Telephon=Fabrik A.=G., vorm. J. Berliner, 
            Han=
nover. Der Abſchluß per 30. Juni der Telephon=Fabrik vorm. J. 
            Ber=
liner, Hannover, als auch der der dazugehörigen Konzernfirmen 
            Sudi=
catis=Märkiſche Telephon=Fabrik A.=G., Weſtdeutſche Telephon=Fabrik 
A.=G., Norddeutſche Telephon=Fabrik, Süddeutſche Telephon=Fabrik 
A.=G., Magdeburger Telephon=Fabrik G. m. b. H. weiſt ein 
            zufrieden=
ſtellendes Ergebnis aus. Von der Zahlung einer Devidende wird 
            Ab=
ſtand genommen und der Reingewinn auf neue Rechnung vorgetragen. 
Es wurde ferner mitgeteilt, daß die Aktien der Oeſterr. Telephon=Fabrik 
A.=G. vorm. J. Berliner der früheren öſterr. Filiale des deutſchen 
            Unter=
nehmens mit gutem Erfolge an der Wiener Börſe eingeführt worden 
ſind. (G.=V. 11. Februar.) 
Die Wirtſchaft des Ausſandes. 
Steaua Romana, Bukaveſt. Ein bedeutendes 
            Petro=
leumlager der Geſellſchaft wurde neu angebohrt. Ein gewaltiger 
            Aus=
bruch fand ſtatt, der eine tägliche Produktion von etwa 90 Waggon 
            er=
gibt. Die Aktien der Geſellſchaft ſtiegen daher an der Bukareſter Börſe 
bis auf 350 Einheiten. 
Worenmärkte. 
wh. Amtliche Notierungen der Frankfurter 
Börſe, Abteilung Getreide, vom 12. Januar. (Getxeide, 
Hülſenfrüchte und Biertreber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und 
Kleie mit Sack.) Preis je 100 Kilo. Weizen, Wetterau 18,25—18,50, 
Roggen 16,50—17,00, Sommergerſte für Brauzwecke 18,50—19,00, Hafer, 
inländ. 14,00—14,25, ausländ. —, Weizenmehl, ſüdd. Spez. 0 28,25—29, 
Roggenmehl 24,50—25,00, Weizen= und Roggenkleie 7,50—8,75, Mais, 
La Plata 18,50—19,00. Tendenz: ſtetig. 
Börſen. 
wb Berliner Produktenbericht. Am Produktenmarkt 
erwies ſich das inländiſche Angebot in Getreide etwas reichlicher und es 
war auch meiſt billiger käuflich, dagegen waren die Auslandforderungen, 
trotz niedriger Terminnotierungen der amerikaniſchen Produktenbörſen, 
feſt gehalten. Mehl wurde wenig umgeſetzt, bei kaum veränderten 
            Prei=
ſen. Für Weizen beſtand etwas Nachfrage von ſeiten der Mühlen. 
Roggen war reichlicher angeboten als verlangt. Im Gerſtegeſchäft hat 
ſich uichts verändert. Hafer konnte wegen vermehrten Angebots ſeinen 
Preisſtand nicht behaupten. Futterſtoffe wurden wenig gehandelt. 
* Frankfurter Börſenbericht vom 12. Februar. 
(Eigener Bericht.) Die heutige Börſe war luſtlos und ſchwächer. Auf 
faſt allen Gebieten herrſchte Realiſationsneigung vor, die 
            hervorgeru=
fen wurde durch ein natürliches Entlaſtungsbedürfnis der Spekulation, 
welche dazu übergegangen iſt, Engagements abzubauen, die während der 
letzten Tage infolge Inflationsbefürchtungen, eingegangen worden 
            wa=
ren. Es ſcheint, daß die bereits geſtern erwähnte Verwirklichung der 
neuen beutſchen Goldnotenbank in greifbare Nähe gerückt iſt und damit 
die Ausſichten auf einen normalen Deviſenverkehr fich zweifelsohne 
            ſtär=
ker gebeſſert haben. Der Markt der ausländiſchen Renten zeigte heute
13. Februar 1924 Nr. 44
 durchweg Kursrückgänge. Die Aktienmärkte lagen ſchächer infolge 
            Feh=
lens jeder Anregung. Auffallende Feſtigkeit zeigten wiederum Frankf. 
Allg. Verſicherungsaktien, die mit 105 zur Notiz kamen und gegenüber 
geſtern 5 gewinnen konnten. Bei Gummipeter ging ſämtliche Ware bei 
4 weg, infolge Aufnahme von intereſſierter Seite. Prometheus waren 
weiter geſteigert auf 4,9. Hanfwerk Füſſen vermochten einen Kursgewinn 
von 3 Prozent davonzutragen auf günſtige Zuſammenlegungsgerüchte 
hin. Am Kaſſemarkt beobachtete man gute Käufe bei Armaturen 
            Hil=
pert, Faber u. Schleicher und Voltohm Seil. Größere Feſtigkeit zeigten 
auch Vereinigte Deutſche Oel, die 2½ gewinnen konnten. Eiſenmeyer 
mußten von ihrem geſtrigen Gewinn auf Publikumsverkäufe hin 2 Proz. 
hergeben. Der Freiverkehr lag ſtill. Man hörte hier: Api 10½, 
Beckerſtahl 113, Beckerkohle 112/., Benz 7½, Brown Boveri 3½, 
            Gro=
wag 0,375, Kontobank 0,375, Deutſche Handelsbank 0,115, Frankf. 
            Han=
delsbank 0,115, Hanſa Lloyd 2,6, Karſtadt 4½, Kahſer Waggon 11, 
Krügershall 15,3, Mez Söhne 7½, Meyer Textil 1,3, Petroleum 30, 
            Ra=
ſtatter Waggon 12½, Schebra 5½/, Tiag 4, Ufa 11. Tägliches Geld war 
heute 3/8 pro Mille. 
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Die Spekulation 
ſetzte an der Effektenbörſe die Realiſierung fort; ſie wurde dazu durch 
die Verſteifung des Geldmarktes, an dem Sätze von 1/8 bis ¼ Proz. 
genannt wurden, veranlaßt. Das Privatpublikum läßt ſich offenbar in 
dieſer Zeit der geringen Schwankungen durch die hohen Speſen von 
einer ſtärkeren Beteiligung am Börſengeſchäft abhalten, und ſo kam es, 
daß dem keineswegs umfangreichen Angebot eine genügende 
            Aufnahme=
fähigkeit nicht das Gegengewicht hielt. Die Folge war ein Kursdruck, 
der ſich aber in engem Rahmen bewegte und meiſt nur Bruchteile von 
Billionen ausmachte und nur für ſchwere Montanpapiere bis an 3 
            Bil=
lionen heranreichte. Lebhafteres Intereſſe machte ſich für Harpener, 
Poege=Elektrizitätsaktien geltend, aber auch für dieſe Papiere war die 
Auswirkung auf den Kursſtand nur von verhältnismäßig geringer 
            Beſ=
ſerung. Im Verlaufe blieben die Schwankungen geringfügig, es herrſchte 
Neigung zu weiteren Abbröckelungen vor. Valutapapiere wurden 
            vor=
wiegend etwas niedriger bewertet. Von deutſchen Anleihen ſchwächten 
ſich 5= und 3proz. Reichsanleihe ab. Am Deviſenmarkt iſt die 
            Entſpan=
nung weiter fortgeſchritten. Die Kurſe wurden im weſentlichen 
            unver=
ändert gelaſſen, für einige Nebendeviſen konnten die Zuteilungen erhöht 
werden. 
Oeviſenmarkt. 
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich als 1000 Mk.
Geld We
Geld Brie Ja
B1 Amſterdam=Rotterdam .. 1571063000. 1578937000. 1571083000. 1. Ve
168220000.— — Brüfſel=Antwerpen ..... 169575000. — 170425000.—1 167580000.— — Chriſti nia. . 6458000.— 567415000.—4564585000.— 567415000.— Kopen)agen K680 245000 — 688705000.— 3574310000.— 677690000.— Stockholm. 110r240900. 11106260000. 1110r230000. 1106760000. Selfingfers 105735000.— 106265000.— 1105735000.— 106265000.— Italien
London 184538000.— 185462000.— 18:538000.— 185462000.— 180547,0000. 1814, 250000 18054750000. 18145250000.1 — New=York 189500000. 4210500000. 4189500000.
191520000.— 4210500000. Paris. 191520000— 192481000.—5 192480000.— — Schweiz 723173000.— 732827000.— k20173000.— 732827000.— — Spanien.
34660000.— 536340000.— 33366 3000.— 536337000.— Wien (i. D.=Oſterr. abg.). 59351.— 59649.— 59351.— 59679.— Prag. reu6g5000.— 122305000.— Hre1645000.— 122305000.— Budap 147680.—
148870.— 147630.— 14870.— Buenos=Aires. ... 1396500000. 1403506000. 1396500000. 1403500000. Bulgarie
Japan .. . . . ......... 31122000.— 31278300 —
Hu855075000. 1864825000. 31521000.—
1845250000.
1198750000.— 31679000.—
1904750060.
501250000.— Rio de Janeiro ........ 498750000.— 50 1250000.— Belgrad.. . . . . . . . . . . ..." 50872000.— 50 128000.— 50872000.— 51128000.— Liſſabon ............." 124687000.— 1125312000.— 1124687000.— 125313000.—
 Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.) 
Sämtliche Zahlen verſtehen fih mit 1000000 000.
 Aktiengeſ. für Anilinfr. 
Aſchaffenburger Zellſto 
Augsb.=Nürnb. Maſch 
Berl.=Anholt=Maſchiner 
Berl. f.Elektr. W. vorzug. 
Bismarckhütte 
Braunkohlen=Briketts 
Bremer Vulkan" . 
Wolle. 
Chem. Hendein 
Weiler 
Deutſch=Atlant. Tel.. 
Deutſche Maſchinen. 
Deutſch=Niedld. Tel. 
Deutſche Erd 
Deutſche Pe 
Dt. Kaliwerke 
Dt. Waffon u. Munition / 145000 
Donnersmarckhütte . 
Dynamit Nobel .." 
Elberfelder Farben. 
Elektr. Lieferung. 
R. Friſter . 
Gaggenau Vorz. ... 
Gelſenk. Gußſtahl .." 
Geſ. f. elektr. Untern... 
Halle Maſchinen ... 
Han. Maſch.=Egeſt.. . . . 
Hanſa Dampfſch.
 Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien. 
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
33500 128000 Wanderer=Werke ... 16750 16300
Frankfurter Kursbericht vom 12. Februar 1924.
 Europäiſche Staatspapiere, 11.2. 12 2. 
a) Deutſche. 
50 Reichsanleihe ..........." 
„........ 0,54 
sses-- 
3.. 
„....... 
3% 
Dollar=Golbanleihe. ... .. ... . ." 
Dollar=Schatzanweiſungen ... 
Dt. Schatzanw. K Ausg. Tv. 23 
HIv. 23 
K, 1v.24 
K HIv.24 70 
½½ I. u. V. Schatzanweiſg. 
4½% HI.—IX. 
4¾Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.13 
v. 14 1,65 
Sparprämienanleihe ...... . .. 025 d22 ) 41,20 
Zwangsanleihe .............. 
49 Preuß. Konſols ........." 
 
3½½
37
 31 
49
42 42
 Oblig. v. Transportanſt. 
4½ Cliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . ." 
4‟ Gal. Carl Ludw.=Bahn.. . . 
14 G14 5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtir. .. 
0.3851 2,6% Alte Oeſt. Südb. (Loms.) 
2 6%Reue 
4% Oeſt. Staatsb. b. 1883 .... 
3% Oeſt. 
1. b. 8. Em.. 
55 N 
9. Em. . . .. 
55 
v. 1885 ...." 
% Leſt. Staatsb. b. Erg. Netz. 
% Rudolfb. (Salzkammerg.) .. 
0 Anatolier I............" 
Salon. Conſt. Fonction ... 
2 Salonique Monaſtir ......" 
5% Tehuantepec. ... . . . . ..... 
..- 
0,47 Nach Sachwert verzinsl. 
Schuloverſchreibungen. 
% Babenw. Kohlenwertanl. 
6‟ Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23 
4% Bab. Anl. unk. 1935 ..... 0,69 
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe .. 
3½% „ „ v. 1907 ......." 
5% 
Roggenwert=Anl. 
4½ Bahern Anleihe ......... 
0,95 5% Sächſ.Braunk.=Anl. Ser. Iu. II 
. 
5% Südd. Feſtwertbk. . . . . . . . 
Heſſt. Dollar Goldmk.=Schatzanw. 
rck. 26 ... . . . . 
Bank=Aktien. 
8—16% Heſſen Reihe XXXvf. 
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . . 
untilgb. b. 28. . . . . . . . . . . . .. 0,89 M 
as. Bauk für Brauinduſtrie ...... 
4% Heſſen unk. 1924... .. . .. .. 
Barmer Bankverein. . . . . . . .. . 
3½% ................" 
Bayer Hypotheken= u. Wechſelb. 
„ . 
047 I Berliner Handelsgeſellſchaft ... 
Darmſtädter u. Nationalbank .. 
b)Ausländiſche. 
Deutſche Bank.............. 
DeutſcheEffekten= u. Bechſelbank 
5½ Bosnien L.=E.=B. v. 1914.. 5,4 
3.7 
Deutſche Hhpot.=Bank Mein.. . . 
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914 
Deutſche Bereinsbank ...... .." 
4½ „ v. 1902 ....... 1,8 17 
Disconto=Geſellſchaft ........." 
4% „ ............." 
Dresdner Bank. . .......... 
21 
5% Bulgar. Tabak 1902... . . . . 
Frankfurter Bank ..........." 
10 % Griech. Monopol .... 
Hypotheken=Bank. 
4½%0 Oeſt. Staatsrente v. 1913 
Metallbank. . .... . . ...... .. .." 
ab 1918 ............. 
Mitteldeutſche Crebitbank. . . .. 
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtſr. 
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . 
v. 1914 ..... . . . . .. .. ..... 
Reichsbank=Ant. ........... 
42 Oeſt Goldrente ......... 12,9 12: 
42 einheitl. Rente ...... 13 13 Rhein. Creditban ..........." 
„ Hypothekenbank .. . .." 
5% Rum. am. Rente v. 03... 
Süddeutſche Disconto=Geſellſch. 
Weſtbank ...... ............." 
4½% Goldrente v. 13 .... 
Wiener Bankereir .......... 
% „ am. Golbrente konv. 2,7 
e½ „ am. v. 05 ... 
Bergwerks=Aktien. 
Berzelius .................. 
4% Türk. (Admin.) v. 1903. 
Ni. 
Bochumer Bergb. ........... 
4½ „ (Bagdab) Ser. 1 
Buderus... . . . ... .. .. ....... 
„I.: 
127l. Dt. Luxemburger ............" 
4% „ v. 1911. Bollanl. ... 
Eſchweiler Borgwerks=Akt. . . .. 
4½% Ung. Staatsr. v. 14 . 
Gelſenkirchen Vergw. .... 
Goldrente ........ 10,4 
Harpener Bergbau..... ...... 
„ Staatsr. v. 10 .... 
Kaliwerke Aſchersleben ......." 
18 
4½ „ Kronenrente ...... 
Salzdetfurth .. . . . . ." 
Weſteregeln ......" 
Außereuropäiſche. 
Klöchnerwerke (abg. Lothr. Hütte) 
Mannesmann Röhren ........" 
Mexik. amort. innere ...... 
Mansſelder ................." 
konſ. äuß. v. 39.. . .. 
Oberbederf ................" 
Gols v. 04, ſtfr. ... 
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......" 
konf. imer ......." 
Stavi Minen u. Eb.=Ant. .... 
rigationsanleihe . 
Phönix Bergbau ............" 
52 Tamaulipas Serie l.... 
—Millioner. Md — Millliarder, aU -ohne Umſatz, X — mtioniert. 
D Taufent
165
 042 
...... .. 0.695 0,56 
105 
115 
4,2 
05 
055
0.41
 2 
4% Württemberger ...n. .s0. 0,75 0.68 Commerz= und Privatbank ...
 11. 2. 
95 
5,25 
10.25 
93 
18.35
 12,5 
45 
1,8 
 
6 
10 
18.375 
18,25 
3. 
4.15 
6,25 
26,5 
3,55 
0825 
17 
1.4 
0.59
 3. 
99 
73,25 
40 
4175 
41 
40 
49.75
875
 11,75 
17,5
34,25
 11.75 
3,6 
1,8 
65,5 
725 
17,0 
8,2 
3,6 
3,95 
27,4 
7c 
45,5 
5. 
5,75 
16,5 
1,3 
0.55
 26, 
64 
36 
69,5 
41 
53,753 
1.10 
38 
40 
47,5
 Rhein. Stahlwverke .. . . . . . . . .. 
Riebeck Montan.. . .. . . 
Rombacher Hütte. .......... 
Tellus Bergb.= u. Hütten-Akt. 
Ver. Laurahütte .. 
Altien indnſtr. Anternehmung. 
Brauereien 
Henninger Kempf=Stern. . . . . . 
Löwenbräu München ....... 
Schöfferhof GBinding)........ 
Werger ... 
„
 Arumulat. Berlit zuuaaaaaa! 
Adler & Oppenheimer ......." 
Adlerwerke (v. Kleher) ......." 
A. E. G. Stamm. . . . . . . . 
6% „„ Vorzug Lit. A ... 
5% „ „ Vorzug Lit. B ..." 
Amme Gieſecke & Konegen ...." 
Anglo=Continental=Guano ... .. 
Anilin Bln.=Treptow. . . . . . . . ." 
Aſchaffenburger Zellſtoff ....." 
Badenia (Weinheim)......... 
Badiſche Anilin= n. Sodafabrik. 
Bad. Maſchf. Durlach ........" 
Bab, Uhrenfabr. Furtwangen .. 
Baldur Piano. . . . . . . . . .. . .. ." 
Baſt Nürnberg .............. 
Bayriſch. Spiegel ............" 
Beck & Henkel (Caſſel) ........" 
Bergmann El. Werke ...... . 
Bing. Metallwerke ..........." 
Brockhues, Nieder=Walluf....." 
Eementwerk Heidelberg. . ..... 
„ Karlſtadt . . . . . . . ." 
Lothringen (Metz). 
Chem. Werke Albert. . .. . . . . . ." 
Griesheim Elektron ...." 
„ Fabrik Milch .........." 
Weilerstermer ........" 
Daimler Motoren............" 
Deutſch. Eiſenhandel Berlin .. 
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.. 
Dingler, Zweibrücken ... .. ..." 
Dresdener Schnellpreſſen ...." 
Dürkoppwerk (Stamm) .. . . . ." 
Düſſeld. Natinger (Dürr)....." 
Dyckerhof & Widm. Stamm ... 
Eiſenwerk Kaiſerslauter ....." 
„ L. Meyer jr. .. . . .." 
Elberfelder Farsw. v. Baher.. 
Rupfer= u. Meſſingwv. 
Glektr. Lieferungs.=Geſ. ...... 
Licht und Kraft .. . ...." 
Elſäſſ. Bad. Wolle............ 
Emag, Frankfurt a. M.. .. . . .. 
Email.= & Stanzw. Ullrich ...." 
Enzinger Werke . ............" 
Eßlinger Maſchinen .........." 
Ettlingen Spinnerei ........." 
Faber, Joh., Bleiſtift ........" 
Faber & Schleicher .........." 
Fahr, Gebr. Pirmaſens ....." 
Felten & Guilleaume, Carlßw... 
Feinmechank (Jetter). ........" 
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.. 
Frankfurter Ga8.. ... . .. 
Frankfurter Hof ............ 
Frf. Maſch. Pokorny & Wittek. 
Fuchs, Baggon Stamm ....." 
Ganz Ludwig, Mainz zruose
18
28,5
Zo
 120 
10.‟ 
28,5 
15 
79 
B,5 
7. 
126 
30,1 
8,25 
4,2
 475 
27
 48 
48 
15,2 
10.25 
61 
10,75 
15 
B.5 
26,75 
15 
30,25 
7.
25,8 24,5
 28,75 
24,9 
1.35 
14,25 
13,75 
10,4 
44 
( 
34
 4,6 
26,75 
14,5 
24
 2. 
17 
33.
 Geiling & Cie..............." 
Germania Linoleum .. . . . . . .." 
Gelſenkirchen Gußſtahl ......." 
Goldſchmidt, Th. 
Gotha Waggon. 
Greffenius, Maſchinen Stan= 
Gritzner Malchinenf. Durlach. 
Grün & Bilfinger ........ 
Hammerſen (Osnabrück)..." 
Hanfwerke Füſſen ..........." 
Heddernheimer Kupfer ....... 
Heyligenſtaedt, Gießer ......." 
Hilpert Armaturenf. . .. . . . . . . 
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . . 
Hirſch Kupfer u. Meſſ. ....... 
Hoch= und Tiefbau .........." 
Höchſter Farben ............. 
Holzmann, Phil. ........... 
Holzverk.=Induſtr. .. . . ... . . .." 
Hydrometer Breslau ........" 
Inag ... . . . . .... .......... 
Junghans Stamm . . . . . . . . . . 
Karlsruher Maſchinen ........" 
Klein, Schanzlin & Becker ..." 
Knorr, Heilbronn .... . . . . ...." 
Kolb & Schüle Spinn. . . . . . . . 
Konſervenfabrik Braun ......" 
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . . 
Lahmeyer & Co. 
Lech, Augsburg". 
Lederw. Rothe .........." 
Lederwerke Spicharz ........ 
Lingel, Schuhw. Erfurt ...... 
Löhnberger Mühle ..... 
Lüdenſcheid Metallw. .... .." 
Luther, Maſch.= u Mühlenbau.. 
Lux’ſche Induſtrie. 
Mainkraftwerke Höchſt....... 
Meguin, Butzbach ..........." 
Metallgeſ. Frkft. . . . . . . . . . . . . ." 
Meyer, Dr. Paul ..........." 
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.. 
Moenus Stamm ............" 
Motorenfabrik Deutz ........." 
Motorenfabrik Oberurſel ....." 
Neckarſulmer Fahrzeugwerke... 
Neckarwerke Eßl. Stamm . . . . . 
Oleawerke Frankfurt a. M..... 
Peters Union Frankfurt a. M. 
Pfälz. Nähm., Kayſer ........ 
Philipps A.=G. ...... .... . .." 
Porzellan Weſſel ..........." 
Reiniger, Gebbert & Schall. . . 
Rhein. Elektr. Stamm .. . . . . . ." 
Metall Vorzüge ... . ..." 
Rhenania, Aachen ..........." 
Riedinger, Maſchinen ......... 
Rückforth, Stettin ........... 
Rütgerswerke ............" 
Schleußner (Frankfurt a. M.) 
Schneider & Hanau.... 
Schnellpreſſen Frankenthal. . 
Schramm Lackfabrik. . . . . . . . .. 
Schriftgießerei Stempel, Ffm. 
Schuckert Eleltr. (Nürnberg). 
Schuhfebrik Berneis=Weſſel ... 
Schuhfabrik Herz 
4 
Schuhf. Leander Offenbach ... 
Schultz, Grünlack, Rdsh.. .. . . . . 
Seilinduſtrie Wolff.........." 
Sichel & Co., Mainz........." 
Siemens Eleltr, Betriebe....,
 Siemens Glasinduſtrie .... 
Siemens & Halske..........." 
Stöckicht=Offenbach=Gummi .. . 
Süddeutſche Immobilien .. 
Thüring. elektr. Lief.=Geſ., Gotha 
uhrenfabrik Furtwängler 
Beithwerke in Sandbach 
Verein f. Chem. Induſtr. Frkft. 
Verein deutſch. Olfabr. Mannh. 
Faßfabriken Caſſel .." 
Gummifabr. Bln.=Frkf.. 
Pinſelfabr. Nürnberg .. 
„ Ultramarin .. . . . . . . . . ." 
Zellſtoff, Berlin ......." 
Vogtländ. Maſch. Vorzüge .... 
Stämme . . . . 
Voigt & Haeffner Stämme .. ." 
Voltohm, Seil............. 
Wahß & Freytag. . . . . . ... .. . . 
Wegelin Rußfabrik .........." 
Zellſtoff Waldhof Stamm .. .. 
Zuckerfabr. Waghäuſel........" 
Frankenthal ......" 
Heilbronn. . . . . . . . . 
Offſtein .........." 
Nheingau ........."
  
52 
11 
47,5 
75 
12 
3,25 
6,3 
5,75 
10 
16,75 
77
 Transport=Aktien. 
Schantung E. B. 
... 
75 
Süddeutſche Eifenbahn=Geſ. .. 40 
Hapag (Paketfahrt) . . . . . . . . . . 49,75 
Nordd. Lloyd. . . . . . . . . . . . . . . . 10,2
 Darmſtädter Werte. 
Bahnbedarf 
.... 
Dampfkeſſel Rodberg.. .... 
Helbetia Konſervenfabrik. . 
Gebr. Lutz 
Motorenbfarik Darmſtadt .. 
Gebr. Roeder ........... 
Venuleth & Ellenberger ..
 Annotierte Aktien. 
Alg. Bankverein Düſſeldorf... 
Beckerkohle. . ................ 
Beckerſtahl .................. 
Benz.. . . . . . . . . . .. .......... 
Brown Boveri ............." 
Cont. Handelsbank ..........." 
Deutſche Handels 
....... 
Frankf. Handels 
...... 
Falconwerke 
v 
de Giorgi Choe 
.. 
Growag.. 
ges- 
Hanſa Lloyzd .. 
7..... 
Hero Conſerven ............." 
Holſatiawerke, Altona ........" 
Kabel Rheydt. 
 
Karſtadt R. 
 
Krügershall Kali . 
. 
Metall Starkenburg 
.... 
Metz, Karl & Söhne, Freibg. . .. 
Neckar=Gummi .. 
Betroleum Dtſche. .. 
Kaſtatter Waggon 
Remy Chem. ... 
........ 
Textil=Ind. Barmen (Tiag)...." 
Ufa Film .. 
„... 
Unterfranken Großkraftw. ....
 10,75 
4,5 
3 
10.25 
20,5
 1235 
12 
7.75 
3,25 
0,375 
0,105 
0,1 
0,55 
0,8 
04. 
2,75 
12 
16.5 
4,5 
16,5 
6,73 
30,5 
12,5 
11,75 
0,6
2,5X
19.
46.25
 3 
18
 1,75 
115 
„5 
3.25 
0.35 
0,115 
0.15 
0,85 
0,375 
2,75 
15,5 
4,5 
15,5 
2,25 
5,5 
0,1758 
28,5 
0.575
Nnmmer 44.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 13. Februar 1924.
Seite 11.
 Hans Peter Kromm der Lebendige. 
Eine Geſchichte von Ufer zu Ufer 
von Johanna Wolff. 
45) 
(Nachdruck verbote 
Als Hilde ging, bot ſie der Frau vom Sonnenhof den 
            blaß=
roſigen Mund zum Kuß und dankte ihr für allerlei 
            Freundlich=
keit, die ſie bei ihr genoſſen. Dann ging ſie auf Hans Peter zu, 
ſchlicht und mit einer rührenden Sicherheit — ein gutes, reines 
Kind — neigte ſie ſich, auch ihn zu küſſen, titten auf den Mund. 
Malchens Beerenaugen funkelten auf. 
Hans Peter aber, dem kurz zuvor bei einem andern Kuß der 
Nopf gebrannt hatte, erwiderte die Zärtlichkeit ſeiner Geſpielin 
ſo brüderlich=herzlich, als täte er das alle Tage. „Leb wohl, 
Blondi”, ſagte er, „leb tauſendmal wohl. Und komm bald 
wieder hein zu uns.” 
Blondi reichte auch dem dunklen Mädchen die Hand. Sie 
ſtanden nebeneinander. Da erſah der werdende Jungmann zum 
erſtenmal einen Unterſchied zwiſchen Mädchen und Mädchen; 
rein äußerlich erſchien dieſe Wahrnehmung, und kam doch von 
ganz innen heraus, was ihm dabei auffällig wurde. Er hätte es 
mit Worten nicht auszudrücken vermocht, doch er vermeinte, es 
malen zu können, und zwar anders als er ſonſt gemalt . . 
Erich, der ſein Abitur auf einer Preſſe in der Hauptſtadt zu 
machen verſuchte, war gekommen, die Schweſter zur Tante zu 
holen, die ein großes Haus führte und die Verſorgung der 
            Kiu=
der ihres einzigen Bruders übernommen hatte. 
Nun mußte man doch den Erich mit Malchen bekannt machen. 
Beinahe hätte er wie die Stadtjungen „Kleine Hexe” gerufen. 
Wahrhaftig! Ein ſüßes Perſönchen! Er mußte ſich 
            zuſammen=
nehmen, er, der Kenner weiblichen Geſchlechts. Niemand 
            be=
merkte den bedeutſamen Blick, den der Erich dem Malchen 
            zurück=
ließ, aber die gewitzigte Berlinerin fing ihn auf und barg ihn 
in ihrem leichtfertigen Herzen ... Es war doch gut, daß ſie ſich 
noch die Freiheit vorbehalten bei der Verlobung in Hans 
Peters Bau ..." 
Schritt für Schritt ging nun in der kommenden Zeit eine 
Veränderung vor mit Meretens Sohn, in dem aufgewacht war, 
was ein Mann ſein wollte. 
Er empfand jetzt oft ein ſo dringendes Bedürfnis, ſich zu
 waſchen, zu allen möglichen und unmöglichen Tageszeiten lag 
er der Reinlichkeitspflege ob. Er fing au, auf guten Sitz ſeiner 
Anzüge zu achten, wählte lange und ſorgſam die Farbe ſeiner 
Halsbinder und pflegte ſich mit großer Mühe und Ausdauer 
einen ſchiefen Scheitel heran. Am ſchwerſten blieb ihm die 
            Hut=
frage zu erledigen, und ob das hübſche Haar darunter glatt oder 
gewellt zu tragen war. 
„Menſch! Werde bloß kein Fratz wie der aus der Holderruh!” 
ſagte Dunnerklags, „da iſt der ganze Kerl nicht ſo viel wert wie 
ſeine Schneiderrechnung, die er übrigens, nicht bezahlen kann.” 
„Möchte nur wiſſen, wo Du das her weißt”, brummte Hans 
Peter verdrießlich. 
„So was weiß man immer.” 
Der Erbe vom Sonnenhof ärgerte ſich. „Der Erich wird in 
Jahr und Tag das Polytechnikum hinter ſich haben und dann 
Bauunternehmer ſein, ſag ich Dir.” 
„Er wird nicht.‟ Das Knechtlein wurde wütig wie der Stier 
beim roten Lappen: „Der — der wird ſeinem Vater noch ein 
ſchönes Geld koſten, das ſag ich Dir — und den guten Namen 
dazu. Der — der Dammel.” 
„Halt! Ich leide nicht, daß Du auf ihn ſchimpfſt. Was tut 
er Dir denn?. Iſt doch ganz vernünftig jetzt.” 
„So, das nennſt Du vernünftig, wenn in der Umgegend 
keine Schürze vor ihm ſicher iſt und — und kein Pfennig in einer 
gewiſſen Taſche.” 
Der mit der „gewiſſen Taſche” wandte ſich fort und ſchwieg. 
„Alter Auſpaſſer!” glitt es ihm über die Lippen. Zum 
            erſten=
mal hatte er dem Knechtlein weh getan. 
Der alte Mann ſpuckte aus. Er wollte die Bitternis nicht in 
ſich hinein ſchlucken: 
„Feder fliegt zu Feder”, murmelte er, „hätt mir’s eigentlich 
denken können.” Und dann machte er ſich an die Mahd, denn 
man war in der Roggenernte — aber gebückter ſchien er, und 
ſchwerer mochte ihm die Arbeit von Händen gehn, dem armen 
Dunnerklags. 
Und ſo groß und ſchlicht war dieſe Menſchenſeele geartet, daß 
ihm bei ſeinem harten Schaffen keinen Augenblick einfiel, daß er 
für die Höfnerin und ihren Sohn etwas Beſonderes tat oder 
getan hätte. Drei junge Knechte werkten jetzt unter ſeiner 
            Auf=
ſicht und Gelegenheitsarbeiter dazu; er hätte ſich wohl ein wenig 
ſchonen können, er hätte nicht hinter allem her zu ſein brauchen,
 morgens der erſte auf und abends der letzte zur Nuh, der lleine 
Mann. Aber, ohne ihn ging es nicht, meinte er. Und es ging 
wirklich nicht. War er ſchon zu des verſtorbenen Müllers Zeiten 
die lebendige Seele, auf dem Gehöft geweſen, ſo war er das 
immer mehr geworden — trotz Meretens Tüchtigkeit. Ausdenken 
und Plänemachen, das wär ihre Sache, aber Kläschen 
            Wunder=
ſam allein wußte, wann und wie das Notwendige geſchehen 
mußte; er wußte, wo Roggen und Hafer hinzubringen waren, 
wo Hirſe und Buchweizen geſät und wie dann mit Rüben und 
Kartoffeln gewechſelt werden mußte. Wieſe und Brachland, er 
trug’s in ſeinem Kopf — in ſeiner Kammer hingen ordentliche 
Pläne darüber, die hatte er ſich auf ſeine Weiſe zurecht gemacht, 
ein andrer wäre nicht draus klug geworden. Und wer wußte 
wie Dunnerklaas mit dem Vieh Beſcheid! Er war beſſer als der 
Tierarzt; das erkrankte Rind oder Pferd merkte und litt ſeine 
helfende Hand, während der Fremde es aufregte und gereizt 
machte. Vom Frühling in den Sommer und vom Sommer in 
den Herbſt und Winter ſchob und regelte die ſtillgelaſſene Weiſe 
des Knechtleins das Hofleben. Nun hatte ihn das Freundchen 
gekränkt — gekränkt um jenen Liederjahn aus der Holderruh .. 
Im ganzen hatte Peterle die Zeit der Knabenſtreiche hinter ſich. 
Kunſtturnen, Speerwerfen und Fechtübungen waren jetzt ſeine 
Luſt und Leidenſchaft geworden. In kleinen Trupps fand man 
ſich aus den Klaſſen zuſammen und hielt zueinander. Sogar in 
den Unterrichtspauſen trieb man die edlen Künſte. Man ſtemmte 
den altehrwürdigen Lehrſtuhl des Herrn Profeſſors mit ſteifem 
Arm oder nahm ſonſt gewichtige Gegenſtände zur Hand. So fiel 
dem Hans Peter die kleinere Wandtafel aufs Naſenbein und 
            ver=
änderte dieſes Glied ſeines menſchlichen Angeſichts ziemlich bis 
zur Unkenntlichkeit. Sie, die Naſe, neigte ſich ſo mächtig 
            ſeit=
wärts, als hätte ſie die Abſicht, zum rechten Ohr hinzuwachſen. 
Wenngleich Merete im Lauf der Zeit an den Anblick 
            körper=
licher Beſchädigungen bei ihrem Sohn gewohnt war, die Naſe 
fiel ihr auf. Sie ergriff die Flaſche mit eſſigſaurer Tonerde, 
hieß den Verletzten ſich niederlegen und machte ihm Umſchläge 
zurecht; als ſie dann nach ihm ſah, lag ihr Sprößling ſchlafend 
auf ſeinem Lager, hatte eine braune Tunke im Geſicht, und die 
Naſe war in einer wunderlichen Weiſe nach links gebändert: 
„damit ſie nicht ſchief wachſe”, hatte Kläschen geſagt — 
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lich die Naſennot hatte beide miteinander ausgeſöhnt. 
(Fortſetzung folgt.)
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