Einzelnumter 15 Goldpfengige
 Bezugspreis: 
Bei wöcheniſich Tmaligem Erſcheinen vom 1. Januar 
bis 15. Januar 137— Pfennig und 13 Pfeinig 
Abiragegebühr, abgeholt 140 Pfennig, durch die 
Agenturen 150 Pfennig frel Haus. 
            Poſtbezugs=
breis ohne Beſtellgeld monatich 3.— Goldmark. 
Verantwortlichkeit für Aufnahme von Anzeigen au 
beſimmten Tagen wird nicht übernommen. 
            Nicht=
erſcheinen einzeluer Nummern infolge höherer Gewalt 
berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des 
Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſiellungen durch 
Fernruf ohne Verbindiſchkeit für uns. Poſiſchecktonto: 
Frankfurt a. M. 1301.
 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitang der Landeshauptſtadt 
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet: 
Nummer 12. 
Samstag, den 12. Januar 1924. 
187. Jahrgang
 Anzeigenpreis: 
27 mm breiſte Zeile im Kreiſe Darmſtadt 20 Goldpfg. 
Finanz=Anzeigen 30 Goldpfg, Reklamezeile (92 mm 
breit) 4 Goldmark. Anzeigen von auswärte 30 Goldpfg., 
Finanz=Anzeigen 45 Goldpfg., 92 mm breite 
            Religme=
zelle 1.50 Goidmarf. Alſe Preſſe in Goldhart 
(1 Dolſar — 420 Marfl. — Im Falle höherer 
Gewall, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., eriſcht 
ſede Verpfichtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
aufträgt und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerichilicher Veſtreibung fällt jeder 
Rabait weg. Banlkonto: Deutſche Bank und 
            Daru=
ſtädter 8 Naiſonalbanf.
 „Schluß mit der Autonomie!” 
Ludwigshafen, 11. Jan. Unter dieſer lieberſchrift 
ſchreibt heute die Neue Pfälziſche Landeszeitung in einem 
längeren Leitartikel: Der heutige Tag ſteht im Zeichen des 
            Pro=
teſtes gegen die ſogenannte Regierung der autonomen Pfalz. 
Die pfälziſche katholiſche Geiſtlichkeit erläßt heute 
in den Tageszeitungen eine Proteſtkundgebung, die geſtern 
            be=
reits den Regierungsvertretungen ſämtlicher Staaten, den 
            Ver=
tretern des Heiligen Stuhles ſowie den Mitgliedern der 
            Rhein=
landkommiſſion in Koblenz und deren Delegierten in der Pfalz 
zugeſtellt wurde. Denſelben Schritt hat auch die 
            proteſtan=
tiſche Geiſtlichkeit beſchloſſen. Außerdem wird eine große 
Anzahl Vertreter pfälziſcher Verbände in Koblenz perſönlich bei 
den Mitgliedern der Rheinlandkommiſſion vorſtellig werden, um 
den Proteſt der pfälziſchen Bevölkerung zum Ausdruck zu 
            brin=
gen. Beide Kundgebungen ſind von entſcheidender Bedeutung 
für die Zukunft der Pfalz. Die Verhältniſſe ſind jetzt 
foweit gediehen, daß die Entſcheidung bald 
fallen muß. 
Es wäre eine Ungeheuerlichkeit, im Zeitalter der Freiheit der 
Pfalz einen ſtagtsrechtlichen Zuſtand aufzwingen zu wollen, den 
das pfälziſche Volk faſt in geſchloſſener Einmütigkeit aufs 
            be=
ſtimmteſte ablehnt und den es freiwillig nicht anerkennen wird. 
Gerade die Staaten der Entente geben immer wieder an, daß ſie 
im Weltkrieg für Freiheit, Recht und Kultur kämpften. Eine 
autonome Pfalz würde jedoch die politiſche 
Atmoſphäre vergiften und einen neuen Krieg 
eher herbeiführen als verhindern. Die Bluttat 
in Speyerbeleuchtet grelldie Lage und beſtätigt Veniſelos hat das Amt des Premierminiſters angenommen. 
unſere Befürchtungen. Wir fordern deshalb, 
daß mit der ſogenannten Autonomiebewedung 
Schluß gemacht und den 
            Gewiſſensvergewalti=
gungen von ſeiten der Separatiſten, ein Ende 
bereitet wird. 
Wie die Neue Pfälziſche Landeszeitung noch mitteilt, wird 
am kommenden Sonntag von allen katholiſchen und 
            proteſtanti=
ſchen Kanzeln der Pfalz eine entſprechende Erklärung abgegeben. 
Wegen Veröffentlichung vorſtehenden Artikels haben die 
Separatiſten heute abend die Neue Pfälziſche 
            Lan=
deszeitung beſetzt und den zweiten Schriftleiter 
Dörflinger, weil ſie den Hauptſchriftſeiter nicht fanden, 
verhaftet.
 Vom Tage 
Gegen die Verhaftung von Geiſeln durch die pfälziſchen 
Separatiſten wird die Reichsvegierung bei der 
            Rheinlandkom=
ziſſion alsbald Proteſt einlegen. 
Wie aus Ziveibrücken gemeldet wird, wurden ſämtliche von den 
Separatiſten verhaftete Geiſeln wieder freigelaſſen. Sie mußten ſich 
ſchriftlich verpflichten, innerhalb 14 Tagen das Weichbild der Stadt 
nicht zu verlaſſen. 
Soweit bisher an amtlicher Stelle bekannt geworden iſt, finden heute 
Militärkontrollen in Breslau, Stuttgart und 
            Cann=
ſtatt ſtatt. 
Der ſozialiſtiſche Kreisdirektyr Koch des Kreiſes 
Gotha iſt jetzt ebenfalls vom Amte fuspendiert worden. Zu 
ſeinem Nachfolger wurde der Oberregierungsrat Leuthäuſer ernannt. 
Der franzöſiſche ſozialiſtiſche Parteikongreß iſt 
auf den 30. Januar nach Marſeille einberufen worden. Auf der 
Tagesordnung ſteht die Feſtſetzung des Wahlprogramms und der 
            Wahl=
taktik. Für die Verhandlungen ſind fünf Tage vorgeſehen. 
Miniſterpräſident Graf Bethlen und Finanzminiſter Kallay 
reiſten geſtern zu den ungariſchen Verhandlungen über 
die Anleihe nach London. Während ihrer Abweſenheit wird 
das Parlament weiter tagen. 
Der italieniſche König hat bereits das Dekret über die Auflöſung 
der Kammer unterzeichnet. 
Nach einer Meldung aus Cernowitz, haben der König und die 
Königin von Griechenland einen Autounfall erlitten, wobei ihr Wagen 
mit einem anderen Auto zuſammenſtieß. Während der König 
            unver=
letzt blieb, wurde die Königin ſchwer verletzt. Man nimmt an, daß 
es ſich um ein Attentat handelt. 
In einer halbamtlichen Note wird erklärt, daß die ſpaniſche 
Negierung die Provinzialverwaltung reformieren werde und 
            hier=
bei regionale Sonderintereſſen berückſichtigen, aber gegen 
            ſepara=
tiſtiſche Beſtrebungen rückſichtslos vorgehen werde.
 Nach einer Meldung der Jsweſtija beſtätigte der Rat der 
            Volks=
kommiſſare das ruſfiſch =rumäniſche Uebereinkommen 
zur Vermeidung von Konflikten auf dem Dnjeſtr.
Paris ſehnt ab. — Starres Feſthalten an der Pfänderpolitik.
 Botſchaftsrat von Hoeſch am Quei dOrſatz. halte. Er hoffe, daß man in Koblenz Verſtändnis dafür zeige, 
rat v. Hoeſch, war heute nachmittag 5 Uhr vom 
            außenpoli=
tiſchen Lireltor am Quai dOrſay, Pereti della Nocca, gleichzeitig das wertbeſtändige Geld ſeinen Einzug in die 
            Pro=
empfangen worden, da Poincaré durch die Kammerſitzung über vinz halten werde. 
die auswärtige Politik verhindert war. Perretti della Rocca hat 
Note vom 24. Dezember ein Memorandum von 14 Seiten 
überreicht. Dieſes Memorandum geht Punkt für Punkt auf 
des beſetzten Gebiets bezog. Perretti della Rocca erklärte, die habe, für die Lostrennung der Pfalz vom Deut= 
Sie bedeute keinen Abſchluß. Wie Poincaré bereits am den Friedensvertrag von Verſailles unterſchrieben habe und ſpä= 
15. Dezember erklärt habe, ſei die franzöſiſche Regierung ter deutſcher Reichskanzler geweſen ſei. 
bereit, jederzeit deutſche Anregungen 
            ent=
gegenzunehmen und ſie ſachlich zu diskutieren. 
Die trockene Antwort, die erteilt worden ſei, verpflichte daher 
            kei=
hat 50 Minuten gedauert. Der deutſche Geſchäftsträger wird, wie ſuchung der ſeparatiſtiſchen Bewegung in der Pfalz eingeſetzt. 
verlautet, am Samstag nach Berlin abreiſen. 
Ueberreichung der belgiſchen Antwoxt. 
hat heute dem deutſchen Geſandten die Antwort der bel= iſt, ſich vom Deutſchen Reiche loszutrennen. Der engliſche 
            Ver=
giſchen Regierung auf die deutſche Denkſchrift v. 24. De= treter in der Rheinlandkonmiſſion hat kürzlich gegen die 
            Ne=
ven Wiverſtan es eingeſchlagenen Weg fortzu ahren. Es mußte 
aber daran ſeſigehalten werden, daß die Diskuſſion über den regierung, und daß deshalb deren Verordnungen nicht 
            auto=
modus vivendi nur die Modalitäten der Verwaltung der Pfän= matiſch in Kraft zu treten brauchen. Nach engliſcher Auffaſſung 
der verhandeln könne, ohne an dem Grundſatz der Pfänder etwas iſt es unverſtändlich, daß, wenn eine ſolche autonome 
            Regie=
zu ändern, und daß der Erfolg der Verhandlungen in hohem Maß rungsform dem Wunſche der Bevölkerung entſpricht, ſie nicht 
von der loyalen Durchführung des Verſailler Vertrages durch auf vorgeſchriebenem verfaſſungsmäßigem Wege herbeigeführt 
Deutſchland abhänge. 
Die rheiniſch=weſifäliſche Goldnotenbank. 
delskammer wurde Geheimrat Dr. Louis Hagen einſtimmig zum 
Präſidenten wiedergewählt. Dieſer führte in einer Vorſchau auf 
die wichtigſten Aufgaben des neuen Jahres aus, ſeit geſtern ſei 
in der Frage der rheiniſchen Goldnotenbank eine Wendung zur 
Beſſerung eingetreten. In einer gründlichen Ausſprache mit der 
daß die Zulaſſung der Goldnotenbank unter gewiſſen Kautelen 
im deutſchen Geſamtintereſſe liegt und ſo ſchnell als möglich 
durchgeführt werden muß. Er ſei heute in den Beſitz eines 
Briefes des Reichskanzlers gelangt, der eine Beſtätigung der fallen unter die Amneſtie,
 Ausſprachen in den Verhandlungen mit dem Reuhskabinett ent= 
Paris, 11. Jan. Der deutſche Geſchäftsträger, Botſchafts= daß die Frage nicht einſeitig geregelt, ſondern in gegenſeitigem 
Einverſtändnis durchgeführt werden müſſe. Er hoffe, daß dieſe 
ſchwerwiegende Frage vielleicht doch gelöſt werde, wvomit dann 
dem deutſchen Geſchäftsträger als Antwort auf die deutſche General de Metz arbeitet auf die Loslöſang 
der Pfalz hin. 
Paris, 11. Jan. (Wolff.) Der elſäſſiſche ſozialiſtiſche 
die deutſchen Ausführungen vom 24. Dezember ein, um den Politiker Grumbach ſpricht im heutigen Quotidien von einer 
franzöſiſchen Standpunkt, der, wie man nach Preſſe= Reiſe, die der Führer der ſozialiſtiſchen Reichstagsfraktion, 
äußerungen der letzten Tage annehmen konnte, im weſentlichen Hermann Müller, vor ungefähr drei Jahren durch die Pfalz 
ablehnend iſt, zu begründen. Darauf entſtand zwiſchen dem uuternommen hat. Er ſei ſehr erſtaunt geweſen, als ihn General 
de Metz zu einer Unterredung gebeten habe, in deren 
deutſchen Geſchäftsträger Perretti della Rocca eine ſehr ausge= Verlauf ſein Erſtaunen noch größer geworden ſei, als ihm der 
dehnte Unterhaltung, die ſich auf alle Fragen über die Fragen / General ohne Umſchweife den Vorſchlag gemacht 
mehr techniſche Antwort, die die franzöſiſche Negierung auf die ſchen Reiche zu arbeiten. Grumbach fügt hinzu, General 
de Metz müſſe keinerlei diplomatiſche Qualitäten beſitzen, ſonſt 
deutſche Denkſchrift erteilt habe, wolle die Frage nicht erſchöpfen, hätte er wiſſen müſſen, daß ein Mann namens Hermann Müller 
Stellungnahme der engliſchen Regierung. 
London, 11. Jan. Die engliſche Regierung hat ſich 
            ener=
neswegs für die zukünftigen Verhandlungen. Die Unterredung giſch für eine unvoreingenommene und unmittelbare Unter= 
Der Meinungsaustauſch zwiſchen Paris und London über die 
Bedingungen, unter denen eine ſolche Unterſuchung 
            vorgenom=
men werden ſoll, geht weiter. Die engliſche Regierung kann ſich 
gegenwärtig nicht mit dem Hinweis zufrieden geben, daß dieſe 
Brüſſel, 11. Jan. (Wolff.) Der Miniſter des Aeußern Bewegung der ſpontane Ausdruck des Wunſches der Bevölkerung 
zember übergeben. Die Antwort ertlart, die dei iſche Ae ierung giſtrierung der ſeparatiſtiſchen autonomen Regierung der Pfalz 
ſei bereit, auf dem ſeit der Einſtellung und Beendigung des paſſi= geſtimmt, und es iſt inzwiſchen durch den Meinungsaustauſch 
zwiſchen den Alliierten feſtgelegt worden, daß die Regiſtrierung 
nicht identiſch iſt, mit der Anerkennung der autonomen 
            Pfalz=
wird. Die Frage kann nach engliſcher Auffaſſung nur nach den 
Beſtimmungen der Weimarer Verfaſſung entſchieden werden, 
und man iſt in London der Auffaſſung, daß die 
            Rheinlandkom=
miſſion unter keinen Umſtänden berechtigt iſt, die Anerkennung 
TU. Köln, 11. Jan. In der heutigen Sitzung der Han= irgend eines ſogen, autonomen Teiles des Deutſchen Reiches 
auszuſprechen. 
Amneſiie in Bulgarien. 
Paris, 11. Jan. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus 
Reichsregierung ſei es gelungen, dieſe davon zu überzeugen, Sofia veröffentlicht das Amtsblatt das von der Sobranſe 
            an=
genommene Amneſtiegeſetz. Sämtliche 
            Aufſtändi=
ſchen, die an den von den Agrariern und den Kommmniſten 
bis Ende 1923 hervorgerufenen Wirren teilgenommen haben,
 Die Sanierung der Reichsbahn 
Auf die in einigen Berliner Morgenzeitungen vom 
11. Januar verbreiteten Nächrichten über die Sanierung der 
Reichsbahn wird von amtlicher Seite folgendes mitgeteilt: 
Bekanntlich erhält die deutſche Reichsbahn ſeit dem 5. November 
1923 von der allgemeinen Reichsfinanzverwaltung keine Zuſchüſſe 
mehr. Sie iſt vielmehr darauf angewieſen, ihre Finanzen atlein 
zu regeln. Die Vorbereitungen zur Umwandlung der 
            Reichs=
bahn in ein nach privatwirtſchaftlichen Grundſätzen arbeitendes 
Betriebsunternehmen ſind im Gange. Es wird vorausſichtlich 
möglich ſein, die Oeffentlichkeit demnächſt hierüber näher zu 
            unter=
richten. Unabhängig davon iſt aber der Reichsverkehrsminiſter 
ſofort daran gegangen, die Innenwirtſchaft des Unternehmens, 
ſoweit dies im jetzigen Rahmen möglich iſt, zu konſolidieren und 
und der gegenwärtigen finanziellen Lage anzupaſſen. 
In Anbetracht des jetzigen ſchlechten Verkehrs ſind 
            umfaſ=
ſende Zugeinſchränkungen vorgenommen worden. Alle in 
            Aus=
führung betroffenen Bauten ſind, ſoweit dies die 
            Betriebsſicher=
heit zuläßt, eingeſtellt worden. Die Unterhaltungsarbeiten 
            wer=
den auf das nötigſte Maß beſchränkt. Laufende Verträge über 
Beſchaffungen aller Art werden nach Möglichkeit geſtreat und 
Neubeſchaffungen nur ſoweit ausgeführt, als dies der dringendſte 
Bedarf erfordert. Der Abbau der entbehrlichſten Beamten u. 
            Ar=
beiter wird mit aller Energie durchgeführt. Der Uebergang zur 
Goldmarkberechnung wird bereits am 2. Januar in 
            Verbin=
dung mit den bisherigen Methoden der Wirtſchaftskontrolle ein 
zuverläſſiges Bild über die Ausgaben und Einnahmen 
            ermög=
lichen. Nach dem nach der Abtrennung von der 
            Reichsfinanz=
verwaltung auch ein Ausgleich der Geldbewegung ſichergeſtellt 
wurde, iſt es ſchon jetzt möglich, den Erfolg der Sparmaßnahmen 
zu überblicken. Die auf den ordentlichen Haushalt entfallenden 
Betriebsausgaben einſchließlich des Schuldendienſtes werden ab 
1. Januar 1924 durch die Einnahmen aus dem Perſonen= und 
Güterderkehr voll gedeckt werden, ſo daß eine Balanzierung der 
Betriebsrechnung gewährleiſtet iſt. 
Es darf zwar nicht verkannt ſverden, daß die ſtarken 
            Ein=
ſchränkungen auf dem Gebiete der Beſchaffung für die Dauer 
nicht voll aufrecht erhalten werden können. Immerhin aber kaun 
das vorliegende Ergebnis als ein bemerkenswerter Erfolg 
            be=
zeichnet werden. Wenn ſich der Reichsverkehrsminiſter 
            ent=
ſchloſſen hat, auch ſeinerſeiis Opfer zur Erleichterung des 
            allge=
meinen Preisabbaues zu bringen, nämlich bei der 
            gegenwärti=
gen Finanzlage eine immerhin ſehr erhebliche Ermäßizung der 
Gütertarife um 8 Prozent durchzuführen, fo geſchieht dies in der 
Hoffnung, daß der Anreiz, der hierin für die Bewegung des Ver 
kehrs liegt, die Einnahmen im ganzen günſtig beinfluſſen wird 
Die Balanzierung der Betriebsrechnung ſchafft allerdings noch 
keine Deckung für diejenigen laufenden Ausgaben, die für die 
Rhein= und Ruhrbahnen noch immer aufallen. Es ſind auch 
keine Mitel vorhanden, um die Ausgaben für große Bauten zu 
beſtreiten. Für ſolche Ausgaben und werbende Zwecke dienen 
Gelder und Anleihen, wie dies auch bei allen anderen 
            Eiſen=
bahnen im In= und Auslande üblich iſt. Hierſür werden jetzt 
Mittel und Kredite verwendet, die bisher zur Verfügung ſiehen 
und die die Reichsbahn ſich weiter ſelbſt zu verſchaffen hat. 
Bei der Beurteilung der Lage muß man nämlich 
            berückſichti=
gen, daß der Reichsbahn die Einnahmen aus den beſetzten 
            Ge=
bieten fehlen, die ein hochentwickeltes Verkehrsnetz darſtellen, daß 
der Reichsbahn ferner bis jetzt troßz der Abkommen mit der Regie 
ſo gut wie gar keine Frachten aus dem Uebergangsverkehr mit 
dieſen Gebieten zufließen und daß auch im übrigen Deutſchlaud 
der Verkehrsauffſchwung, den die Konſolidierung der Währung 
und die Beſſerung der Wirtſchaftslage erwarten läßt, nur 
            lang=
ſam eintritt. 
Dr. Lutßer an die Länder. 
Der Reichsfinanzminiſter gegen die Ausgabe kleingeſtückelter 
Schatzanweiſungen auf Rentenmark. 
Berlin, 11. Jan. Wie gemeldet wird, iſt der neue ſächſiſche 
Finanzminiſter Dr. Reinhold geſtern abend zu Beſprechungen 
über die Ausgabe kleingeſtückelter Rentenmark=Schatzanweiſungen 
ſeitens des ſächſiſchen Staates in Berlin eingetroffen und in 
Verhandlungen mit dem Reichsfinanzminiſter eingetreten. 
Berlin, 11. Jan. Die Verhandlungen des 
            Reichsfinanz=
miniſters mit der ſächſiſchen Regierung wegen der Ausgabe 
kleingeſtückelter Schatzanweiſungen auf 
            Ren=
tenmark hatten folgendes Ergebnis: Der ſächſiſche 
            Finanz=
miniſter hat anerkannt, daß die Ausgabe von 
            Schatz=
anweiſungen, die den Charakter von Notgeld 
haben, der Genehmigung des 
            Reichsfinanzmini=
ſters bedarf. Weitere Schatzanweiſungen in kleinen Stücken 
werden nicht ausgegeben. Die bisher ausgegebenen werden 
            ſo=
bald als möglich, längſtens innerhalb von zwei Monaten, 
            ein=
gezogen werden. Um das Publikum, das die Schatzanweiſungen 
vertrauensvoll in Zahlung genommen hat, nicht zu ſchädigen, 
hat der Reichsfinanzminiſter nachträglich die Genehmigung 
            er=
teilt, zumal da es ſich nur um einen Betrag von 5 Millionen 
Rentenmark handelt, von dem inflatoriſche Wirkungen nicht 
zu beſorgen ſind. Die ſächſiſchen Schatzanweiſungen können 
mithin, wie anderes Notgeld, an den Reichskaſſen in Zahlung 
genommen werden und ſind von dieſen der ſächſiſche Regierung 
in Anrechnung auf die Steuerüberweiſungen zu übermitteln. 
Der Reichsfinanzminiſter hat aus Anlaß der 
            Aus=
gabe ſächſiſcher Schatzanweiſungen ein Schreiben an die 
            Regie=
rungen der Länder gerichtet, in welchem er darauf hinweiſt, daß 
die Länder zwar in der Begebung von Anleihen ſelbſtändig ſind, 
daß aber die Begebung von Scheinen, die als 
            Zah=
lungsmittel zu dienen geeignet ſind, als 
            Not=
geld ſeiner Genehmigung bedürfe. Eine ſolche 
Genehmigungkönne und werde er nicht erteilen, 
ſofern mit der Ausgabe eine Inflationsgefahr verbunden 
ſein könne. Zum Schutze der Rentenmark könne er keinesfalls 
die Ausgabe von Schatzanweiſungen in kleinen Stücken, die auf 
Rentenmark lauten, genehmigen,
Seite 2.
Darmſtädter Dagblatt, Samstag, den 12. Januar 1924.
Rummer 12.
 Entkällungen der „Humanité‟ 
Die Beſiechlichkeit der franzöſiſchen Preſſe.
Italieniſch=engliſche Verhandlungen.
 *„Auchdeutſche” im Ausſand. 
Ein Kapitel Erziehung.
 Die Konferenz der Kleinen Entente. 
Offizielles Kommunigué über die Eröffnung.
 Wie das franzöſiſche Volk in den Krieg 
hineingehetzt wurde. 
Paris, 11. Jan. (Wolff.) Die Enthüllungen der 
Humanité aus den Akten des zariſtiſchen 
            Ruß=
lands nehmen ſeit geſtern einen hochpolitiſchen 
            Cha=
rakter an. In dieſen tritt jetzt nicht mehr allein der 
            Finanz=
agent Raffalowitſch handelnd auf, ſondern auch 
            Js=
wolſki. 
Heute wird ein längerer Bericht Iswolſkis an 
            Saſ=
ſanow veröffentlicht, der Paris am 1. (14.) Februar 1913 
            ver=
laſſen hat, am 5. Februar 1913 in Petersburg eintraf und dort 
unter Nummer 138 im Eingang regiſtriert wurde. In dieſer 
Depeſche ſetzt Jswolſki den Zweck ſeiner Aktion auseinander. Er 
berichtet, die außerordentliche gegenwärtige internationale Lage 
laſſe einen gewiſſen finanziellen Druck auf die 
            fran=
zöſiſche Preſſe wünſchenswert erſcheinen. Aus ſeinen 
Unterredungen mit dem ehemaligen Miniſterpräſidenten, jetzigen 
Präſidenten der Republik, habe er ſich überzeugen können, daß 
Poincaré ſeine Anſicht teile. Er habe jedoch den 
Wunſch geäußert, daß nichts nach dieſer Richtung unternommen 
werde, ohne ihn zu unterrichten. Die Verteilung der
 Unterſtützungen auf die verſchiedenen 
            franzöſi=
ſchen Preſſeorgane ſolle unter Beteiligung der
 franzöſiſchen Regierung und durch 
            Vermitte=
lung einer von ihr genannten Perſönlichkeit, 
nämlich Herrn Lenoir, vorgenommen werden. 
Sein. Politik rechtfertigte Jswvolſki in dem Bericht wie 
folgt: Seit Beginn des Balkankrieges habe er ſich ohne 
            Unter=
laß bemüht, in den ernſteſten franzöſiſchen 
            Blät=
tern Diskuſſionen zu unterhalten, die mit dem 
            ruſ=
ſiſchen Standpunkt im Einklang ſeien und durch die, 
wie Außenminiſter Saſſonow anerkennen werde, in dieſer 
            Be=
ziehung höchſt handgreifliche Ergebniſſe erzielt 
wurden. In der letzten Zeit habe ſich in Verbindung mit den 
Präſidentenwahlen in einem gewiſſen Teil der franzöſiſchen 
Preſſe eine Agitation gegen die angeblich zu weit gehende 
            Unter=
ordnung der Außenpolitik unter die ruſſiſchen Intereſſen und 
ihre Direktidven herausgebildet. 
Iswolſki ſpricht alsdann von den Unterredungen, 
die er mit Raffalowitſch hatte, um ihn von der 
            Notwendig=
keit zu überzeugen, ſeine gegen Oeſterreich=ungarn 
            ge=
richtete Balkanpolitik zur Geltung zu bringen. Er 
plaudert aus: Er habe Raffalowitſch u. a. erklärt, daß er in den 
letzten Monaten die Vermittlung von Fournaliſten 
der verſchiedenſten Kategorien habe in An=
 ſpruch nehmen müſſen. angefangen mit den politiſchen 
Redakteuren erſten Ranges bis zu den beſcheidenſten 
            Perſön=
lichkeiten, und daß er dieſe Vermittlung auch künftig noch 
            brau=
chen werde. Durch dieſe Vermittlung ſei es ihm 
            ge=
lungen, ſehr häufig Nachrichten unauffällig in die 
Zeitungsſpalten gelangen zu laſſen, wo ſie in einem 
für Rußland günſtigen Lichte erſchienen. Es wäre für 
ihn, Jswolſki, höchſt wichtig, wenn er eine gewiſſe Summe, 
            bei=
ſpielsweiſe 30000 Fr., zur Belohnung dieſer 
            Ver=
mittlungsdienſte zu ſeiner perſönlichen Verfügung hätte.
 Erhöhung des franzöſiſchen Geheimfonds für 
Propagandazwecke.
 Berlin, 11. Jan. Die franzöſiſche Regierung hat einen 
Geſetzentwurf eingebracht, der eine Erhöhung des Geheimfonds 
für Propagandazwecke um jährlich 6 Millionen Franken auf 63 
Millionen vorſieht. Hiervon entfallen allein 46,7 Millionen auf 
den Etat des Auswärtigen Amtes. Für die tägliche Verbreitung 
telegraphiſcher Nachrichten iſt dabei beſonders das Gebiet der 
Vereinigten Staaten, das lateiniſche Amerika und der Ferne 
Often in Ausſicht genommen worden.
 * Mailand, 11. Jan. (Priv.=Tel.) Zwiſchen Italien 
und England ſchweben zurzeit inoffizielle Verhandlungen über 
eine Abtretung im Jubaland. Die Meldungen über ein bereits 
vollzogenes Entgegenkommen Englands ſind verfrüht. Auch die 
Nachricht, England habe trotz der Abtretung im Jubaland auf 
die Räumung des Dodekans durch Italien verzichtet, trifft noch 
nicht zu. Dieſe Frage kann erſt gelöſt werden nach der Ueber= 
Tahme der engliſchen Regierung durch die Arbeiterpartei. Nach 
dem Corriere della Sera handelt es ſich um die Abtretung eines 
in engliſchem Beſitz befindlichen Gebietes längs der Südgrenze 
des italieniſchen Somalilandes. Mit dieſem Gebiet würde 
            Ita=
lien die Häfen Schiſimaio und Durnford erhalten. Dieſe Häfen 
ſind für den engliſchen Handel mit der Kolonie, die keinen 
            natüs=
lichen Zugang zum Meeve hat, notwendig.
 Kaum ſind die Grenzen fremder Länder uns wieder geöffnet, 
macht ſich der an ſich durchaus lobens= und anerkennenswerte 
Reiſetrieb der Deutſchen ſtark bemerkbar, allerdings vorerſt noch 
im durchaus unangenehmen und peinlichen Sinne. Wir 
Deutſchen waren vor dem Kriege im Auslande nicht beliebt, und 
gewiſſe Kreiſ, die leider auch zu den Deutſchen zählen, ſind heute 
eifrigſt bemüht, dieſes Unbeliebtſein nach Kräften zu ſördern. 
Zu gewiſſenlos und zu mangelhaft gebildet, um ſich darüber klar 
zu ſein, daß ihre Ausnahmeerſcheinung im Ausland gar 
zit leicht verallgemeinert wird und daß es für jeden Ausländer 
zu Rückſchlüſſen führen muß, die für das deutſche Volk im Ganzen 
kataſtrophale Folgen haben kann, geben diefe neuen deutſchen 
Reiſenden ſich im Ausland einem Leben hin, das vielfach 
            be=
rechtigt ſcharfe Kritik herausgefordert hat und ſo weit geht, daß 
ſich heute die Reichsregierung ſchon mit der Schaffung von 
            Maß=
nahmen befaſſen muß, dieſen Schändern des deutſchen Namens 
und des deutſchen Charakteriſtikums ihre unheilbringende 
            Tätig=
keit zu unterbinden. Es handelt ſich um die Schlemmer, die 
            Neu=
reichen, die Raffkes. 
Durch mehr oder weniger geſchickte, faſt ausnahmslos aber 
mit einer ſtarken Doſis Gewiſſenloſigkeit durchſetzten 
            kaufmänni=
ſchen Tätigkeit während des Krieges, während des Umſturzes 
und der Nachzeiten dieſer Stadien, immer alſo in den Zeiten der 
drückendſten Not des deutſchen Volkes, haben dieſe Raffkes ihr 
Vermögen meiſt mühelos erworben, beziv. ins Rieſenhafte 
            ver=
größert und nehmen heute, da die deutſche Valuta ſich gebeſſert 
hat, die Gelegenheit wahr, die Früchte ihrer „Arbeit” zu 
            ge=
nießen, und zwar mit Vorliebe im Ausland, weil ſich bei dieſer 
Gelegenheit auch noch ſehr ſchön ein bißchen Kapitalflucht vor 
dem deutſchen Finanzminiſter „ſchieben” läßt. Während 
            einer=
ſeits in dem uns wohlgeſinnten Ausland angeſichts der 
            drücken=
den Notlege des deutſchen Volkes eine umfangreiche Hilfstätigkeit 
eingeſetzt hat, geben ſich die deutſchen Raffkes — ein Typ, der 
allerdings auch in allen anderen Volksſtämmen wuchert — einem 
Schlemmerleben hin, das dieſen Hilfsbemühungen geradezu ins 
Geſicht ſchlägt.
Weitere Annäherung zwiſchen Prag und Belgrad.
Hinter den Belgrader Kuliſſen.
 * Belgrad, 11. Jan. (Priv.=Tel.) Wenn auch die Frage 
der Anleihe an Ungarn offiziell als Punkt auf der 
            Tagesord=
nung ſteht, ſo handelt es ſich doch bei der jetzigen Konferenz der 
Kleinen Entente um weit wichtigere Dinge, letzten Endes darum, 
ob Frankreich oder England im Balkan, Mittelmeer oder im 
nahen Oſten die Vorherrſchaft beſitzen werden. Für England 
wirkt ſeine jetzige Regierungskriſe lähmend, während für 
            Frank=
reich der Schwerpunkt darin liegt, ob es den großen Geldbedarf 
der Kleinen Entente, beſonders aber Jugoflawiens, auf die 
Dauer befriedigen kann.
 Italien und das iſchechoſlowakiſch=franzöſiſche 
Bündnis.
 * Mailand, 11. Jan. (Priv.=Tel.) Gegenüber dem 
            Son=
derkorreſpondenten des Corriere della Sera in Belgrad 
            bezeich=
nete der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter Beneſch die von der 
italieniſchen Preſſe zu dem franzöſiſch=tſchechoſlowakiſchen 
            Bünd=
nis geäußerten Befürchtungen als unbegründet. Die 
            Tſchecho=
ſlowakei befolge ſeit 5 Jahren gegenüber Italien eine 
            freund=
ſchaftliche Politik, an der auch der Vertrag mit Frankreich nicht 
rüttele. Die Tſchechoſlowakei werde dafür bald Beweiſe liefern. 
Die Beziehungen zwiſchen Italien und der Tſchechoflowakei 
            ſtütz=
ten ſich auf die Korreſpondenzen mit dem Grafen Sſorza und 
die Beſprechungen mit Muſſolini, in denen gerade über 
            diejeni=
gen Punkte eine Einigung erzielt wurde, die im Vertrag 
            her=
vorgehoben ſeien. Der Vertrag mit Frankreich bedeute keine 
            poli=
tiſche Neuorientierung. Die Tſchechoſlodvakei brauche aber einen 
gewiſſen Schutz, da ſie von Feinden umgeben fei. Von Ungarn 
befürchtet Beneſch keine unmittelbare Gefahr. Nach Beendigung 
der Konferenz wird ſich Beneſch nach London und Rom begeben.
 ſtrahlend, daß er im Harz geweſen, der andere klagt, daß es ihm 
geſchäftlich recht ſchlecht gegangen ſei und daß er infolgedeſſen 
nur nach Italien hätte reiſen können. Wenn man den wahren 
Kernpunkt daraus herausſchält, ſo iſt es der, daß tatſächlich die 
Lebensbedingungen bei uns heute teurer ſind als im Auslande 
und daß es deshalb keinen Luxus bedeutet, einmal über die 
Grenze des Landes herauszugehen, daß im Gegenteil der 
            Aufent=
halt in ſchweizeriſchen oder italieniſchen Kurorten gegenwärtig 
billiger iſt als in deutſchen. Man kann es verſtehen, daß in dem 
Augenblick, wo die finanzielle Blockade, die uns ſeit Jahren von 
der Außenwelt abſchloß, gefallen iſt, die alte Sehnſucht der 
            Deut=
ſchen nach dem Süden wieder erwacht und mancher der 
            Neu=
reichen, der vor dem Kriege kaum imſtande war, mit der 
            Lokal=
bahn die nächſte Sommerfriſche zu beſuchen, jetzt danach trachtet, 
ſein zuſammengerafftes Geld in der Welt ſpazieren zu führen. 
Es iſt an ſich nicht ſchön, indeſſen, niemand würde ein Wort 
darüber verlieren, wenn das in der ſelbſtverſtändlichen 
            Beſchei=
denheit geſchähe, die ſich als natürliche Forderung aus der 
            ver=
zweifelten wirtſchaftlichen Lage Deutſchlands ergibt. 
Aber leider iſt von dieſer Beſcheidenheit nichts zu ſpüren. 
Im Gegenteil, aus der Schweiz wie aus Italien laufen Klagen 
ein nicht allein über die Maſſeninvaſion der Deutſchen, ſondern 
mehr noch über die Art, wie die Deutſchen draußen auftreten. 
Uns liegt ein Brief aus dem Engadin vor, in dem zu leſen ſteht, 
daß 80 Prozent der Hotelgäſte Deutſche ſeien, die durch 
            mög=
lichſt protzendes Auftreten die Aufmerkſamkeit auf ſich 
zu lenken ſuchen, mit dem Gelde nur ſo um ſich werfen und 
Sekt für das natürliche Tafelgetränk halten. 
Inwieweit das übertrieben iſt, können wir nicht beurteilen. 
            Tat=
ſächlich muß der Beſuch der Deutſchen in der Schtveiz eine neue 
Heuſchreckenplage ſein, denn ſonſt würde die Vundesverwaltung 
nicht die Einreiſe wenigſtens nach den Städten erſchweren, und 
nur mit Rückſicht auf das ſchwer darniederliegende Schweizer 
Hotelgewerbe den deutſchen Gäſten den Beſuch der 
            Winterkur=
orte freiſtellen. Das hat nun wieder die Folge, daß Engländer, 
Amerikaner und andere, angewidert von dieſem Auftreten der 
ſogenannten Deutſchen, nicht allein für ſich, ſondern auch 
in ihrer Preſſe Vergleiche anſtellen zwiſchen dem argen 
            Miß=
verhältnis, daß ein Volk ſein Elend und ſeine Hungersnot in 
alle Welt hinausſchreit, während Angehörige desſelben Volkes
 An der Berliner Börſe, die jegliches Geſchehen gleich in die Art ihres Auftretens peinliches Aufſehen erregen. 
Schnoddrigkeiten umzuſetzen weiß, kurſierte vor einigen Tagen 
eine Geſchichte, die zwar an fich ſehr töricht, aber doch für die 
geiſtige Einſtellung dieſer ganzen Zeit kennzeichnend iſt. Zwei niemals beliebt; ſchon im Frieden nicht, weil bei uns ganz andere 
Zörifaner, ſo wurde erzählt, hätten ſich nach Neujahr getroffen Schichten reiſten. Der Bildungstrieb führte den Mittelſtand in 
und über ihre Reiſeerlebniſſe unterhalten. Der eine erzählt allen ſeinen Schichten weit über unſere Grenzen. Es kam darauf
in den teuerſten Hotels der Schweiz durch ihren Aufwand und
Der deutſche Reiſende im Auslande war, wie ſchon geſagt,
Die Sachverſtändigenkonferenz.
Erſie Sitzung amz Montag.
 Paris, 11. Jan. (Wolff.) Nach einer Hadasweldung aus 
Belgrad wird folgendes offizielle Kommunigug über die 
Konferenz der Kleinen Entente veröffentlicht: 
Die erſte Konferenz der Kleinen Entente fand geſtern 
            nach=
mittag 5 Uhr unter dem Vorſitz von Paſchitſch ſtatt. Sie 
galt der allgemeinen Erörterung der internationalen Lage. Der 
ſüdſlwaiſche Miniſterpräſident Paſchitſch, der 
            ſüdflawi=
ſche Außenminiſter Nintſchitſch, der 
            tſchechoſlowaki=
ſche Außenminiſter Beneſch und der rumäniſche 
            Außen=
miniſter Buce ſtellten in einem Meinungsaustauſch feſt, daß 
ſie vollkommen einig ſeien, die Kleine Entente mit ihren 
vertrauensvollen Beziehungen zu ſämtlichen 
            Alli=
ierten beizubehalten und weiter mit ihnen zuſanmenzuwirken. 
Sie ſind mehr denn je entſchloſſen, im Rahmen der 
            gegenwär=
tigen europäiſchen Lage diejenigen Strömungen zu unterſtützen, 
die die Aufrechterhaltung der Verträge und die 
            Be=
feſtigung des für die drei Staaten der Kleinen Entente 
            gleicher=
maßen unentbehrlichen Friedens anſtreben. 
Im Laufe des heutigen Vormittags wird zunächſt weiter 
über die auf der allgemeinen Tagesordnung ſtehenden 
Fragen verhandelt werden, bevor man zur Prüfung derjenigen 
Punkte übergeht, die die internationale Lage vom 
beſonderen Standpunkte jedes einzelnen der 
drei Länder betreffen.
 * Paris, 11. Jan. (Prib.=Tel.) Der dritte ameritaniſche 
Delegierte Henri Robinſon trifft heute auf der „Aquitania” in
Cherbourg ein. Die beiden erſten amerikaniſchen Delegierten
 General Daves und Young haben bereits mit den 
Mitgliedern der Reparationskommiſſion 
            Füh=
lunggenommen und einen Berg von Berichten und anderen 
Dokumenten durchſtudiert. Die Amerikaner haben erklärt, daß 
ſie keine Entſchädigung für ihre Bemühungen annehmen und auch 
ihre Sekretäre ſelbſt bezahlen werden. Zum 
            Generalſekre=
tär der Sachverſtändigenausſchüſſe iſt 
            Macira=
dyan gewählt worden. Da General Daves Vorſitzender des 
erſten Ausſchuſſes iſt, wird auf dieſe Weiſe die Leitung 
der Geſchäftsführung der Verhandlungen, wie 
der Newyork Herald ſagt, nach angelſächſiſcher 
            Me=
thode behandelt werden. Die Franzoſen haben nichts 
            da=
gegen. Sie bemühen ſich vorläufig, die volle 
            Unabhängig=
keit der Ausſchüſſe möglichſt auffällig zu verkünden. Die 
engliſchen Delegierten treffen heute abend ein 
und haben morgen eine Vorbeſprechung mit den 
            Ame=
rikanern. Die Belgier und Italiener kommen am
 Generalbündnis Frankreichs mit der Kleinen 
Entente?
 * Rom, 11. Jan. (Priv.=Tel.) Die italieniſche Preſſe 
            be=
richtet bereits, daß Frankreich auch mit Jugoſlawien und 
            Numä=
nien einen ähnlichen Bündnisvertrag wie mit der 
            Tſchechoſlowa=
kei anſtrebe. Wie die römiſchen Blätter heute weiter dazu 
            mel=
den, ſollen dieſe Verträge nur die Vorläufer eines allgemeinen 
großen Bündnisvertrages Frankreichs mit der Kleinen Entente 
bilden. Um auch Polen den Beitritt ſchmackhafter zu machen, 
ſollen die intereſſierten Stgaten ſich verpflichten, die Oſtgrenzen 
Polens zu garantieren.
 Sonntag an. Die erſte Sitzung am Montag wird 
beide Ausſchüſſe vereinen. Danach beginnt die getrennte Arbeit. 
General Daves glaubt, in vier Wochen fertig zu ſein. 
Paris, 11. Jan. (Wolff.) Nach dem Journal de Debats 
iſt Oberſt Leonard Payr zum techniſchen Berater ſür das von der 
Reparationskommiſſion eingeſetzte zweite Sachverſtändigenkomitee 
(deutſche Auslandsguthaben) ernannt worden. Er war während 
des Krieges Direktor der Statiſtiſchen Abteilung der 
            amerika=
iſchen Heeresleitung in Europa und gehörte auch zu den 
            Mitglie=
dern der amerikaniſchen Friedenskommiſſion.
Der zorausſichtliche Inhalt der engliſchen Thronrede.
 TU. Prag, 11. Jan. In den Meldungen über die 
            Bel=
grader Konferenz der Kleinen Entente wird betont, daß die 
            be=
ſtehenden Schwvierigkeiten zwiſchen Jugoſlawien und der 
            Tſchecho=
ſlowakei ſich nahezu ausgeglichen haben, und daß man eine 
            An=
näherung dieſer beiden Staaten erwarten könne. Bezüglich 
Griechenlands und Bulgariens werde ſich keiner der Staaten 
in die inneren Angelegenheiten einmiſchen. Die Kleine Entente 
erwarte die Konſolidierung Griechenlands und hofft, daß auch 
Bulgarien alles vermeiden wird, was die guten Beziehungen 
            die=
ſes Landes zu den Nachbarſtaaten ſtören könnte.
 * London, 11. Jan. (Prip.=Tel.) Die Times ſchreiben 
zu den im geſtrigen Kabinettsrat angenommenen Beſchlüſſen 
über den Inhalt der königlichen Thronrede, dieſe werde 
ſehr zurückhaltend ſein und keinesfalls irgend einen 
            herausfor=
dernden Charakter tragen. Sie werde gewiſſermaßen das 
            Pro=
gramm der Unioniſten enthalten, das dieſe zu 
            verwirk=
lichen verſochen würden, wenn es ihnen vergönnt wäre, weiter 
im Amte zu bleiben, und das Vertrauen des Hauſes 
            unge=
ſchmälert zu beſitzen. Es wird erklärt, daß, obwohl der 
            Schutz=
zollpolitik überhaupt keine Erwähnung getan werden ſoll, 
doch anders geartete Vorſchläge unterbreitet werden, die darauf 
hinauszielen, ſich mit Bezug auf die von der letzten britiſchen 
Reichswirtſchaftskonferen= gefaßten Beſchlüſſe mit Ehre aus 
der Affäre zu ziehen. Wie es heißt, haben über dieſen Punkt 
bereits private Unterhandlungen zwiſchen den 
            Kon=
ſervativen und der Arbeiterpartei ſtattgefunden. 
Es wird ioeiter angekündigt, daß ſich die Thronrede 
            außer=
dem noch mit dem Stand der Dinge in Europa 
            be=
faſſen und die Notwendigkeit betonen wird, die europäiſchen 
Finanzen zu ſtabiliſieren. Innenpolitiſch wird ſich die Rede mit 
der Invaliditätsverſicherung, der 
            Arbeitsloſig=
keit und einer Altersverſicherung beſchäftigen, wie ſie 
auch höchſt wahrſcheinlich die Wiedereinführung des 
Vorkriegspenſionsgeſetzes befürworten wird.
Nitti gegen die Hegemonie Frankreichs.
 London, 11. Jan. Der Mancheſter Guardian 
            veröffent=
licht einen Artikel des früheren italieniſchen Premierminiſters 
Nitti über die Frage der Schulden und Rüſtungen, 
die auf Kredite gegründete Hegenomie Frankreichs und 
die Maßnahmen, die dagegen ergriffen werden 
müßten. Er fragt, gegen wen Frankreich ein Heer 
unterhalte, das in der modernen Geſchichte an 
Größe und Wirkſamkeit unerreicht daſtehe, und 
die mächtigſte Luftflotte der Welt habe, angeſichts 
der Tatſache, daß die beſiegten Staaten unbewaffnet 
ſeien und nicht den geringſten Widerſtand leiſten 
könnten, ſelbſt wenn die Verträge zu ihrem Schaden 
verletzt würden, wie dies in Oberſchleſien geſchehen 
ſei und heute im Ruhr= und Saargebiet geſchehe. Geit 1919 
habe Frankreich jedes Jahr rieſige Summen 
bezahlt, um ſeine militäriſche Hegemonie in 
Europa zuerrichten. Es ſei natürlich, daß Großbritannien 
und Amerika ſich fragten, ob es nicht logiſcher und 
            vorteil=
hafter für Frankreich wäre, dieſe Summen zur 
Bezahlung der Zinſen ſeiner Schuld zu 
            verwen=
den. In Frankreich begännen die demokratiſchen Kräfte zu 
erwachen. Zahlreiche Leute glaubten, daß die fortgeſetzte Gewalt 
und die fortgeſetzte Verletzung von Verträgen dem liberalen und 
demokratiſchen Frankreich weit mehr ſchade, als ſeinen Feinden. 
Es ſei die Pflicht aller, Frankreich jetzt den Begriff 
der Wirklichkeit zurückzubringen.
 an, mit möglichſt wenig Geld möglichſt viel zu ſehen, und da 
wurde oftmals gegen den ungeſchriebenen Kodex internationaler 
Gebräuche verſtoßen. Trotzdem war dieſe Sehnſucht in die Ferne 
etwas Gutes. Heute aber droht der Reiſefimmel der 
            Schieber=
generation für uns politiſch eine ſchwere Gefahr zu werden. 
Takt und Anſtandsgefühl kann man dieſen Leuten nicht 
            bei=
bringen, ſie halten es für ihr gutes Recht, ſich auf ihre Weiſe 
zu amüſieren, und haben es in früheren Jahren in Oberhof, 
in Garmiſch oder wo ſie ſonſt waren, nicht anders getrieben; 
aber jedenfalls nicht vor den Augen der Welt. Das Geld, das 
ſie ſo leicht verdient haben, hatte für ſie keinen Wert, lärmende 
Vergnügen war die einzige Art von Unterhaltungen, die ſie 
kannten. Man erfuhr aber wenigſtens draußen nichts davon. 
Jetzt dagegen drängen ſie ſich ſelbſt in den Scheinwerfer der 
internationalen Oeffentlichkeit. Wer glaubt es uns, daß die 
Steuerbürokratie, die jedem anſtändigen Menſchen ſo genau auf 
die Finger guckt und lieber zu viel als zu wenig nimmt, vor der 
ganzen Raffkegeſellſchaft hoffnungslos kapituliert? Dieſe ganze 
Sippſchaft von Kurgäſten wird als lebendiger Beweis dafür 
            gei=
ten, daß wir nur eine neue Art von Betrug verſuchen und mit 
unſerer Not die Welt begaunern wollen.
 Es iſt ein öffentliches Intereſſe von größter Wichtigkeit, das 
ſich aus den geſchilderten Tatſachen ergibt. Die Reichsregierung 
hat die Pflicht, hier ſo ſcharf, wie es ihr möglich iſt, 
            durch=
zugreifen und möglichſt ſchnell und rückſichtslos 
            Maß=
nahmen zu finden, die dieſen Raffkes ihr unheilvolles Handwerk 
legen. Wenn wir uns der Zeit nach dem Kriege erinnern, da 
es ſelbſt für einen Todkranken ſehr ſchwer gemacht war, einen 
Paß für den Heilung bringenden Süden zu erhalten, ſo ſcheint 
uns hier ſchon ein Weg gegeben, der zum mindeſten ſtark 
            ab=
helfen, wenn auch dem Uebel vielleicht nicht reſtlos ſteuern kann. 
Es muß vom Reichskanzler, der ein energiſches Zugreifen ja 
in Ausſicht geſtellt hat, erwartet werden, daß er nicht lange mit 
dieſem Eingriff zögert und den Herren Raffkes zeigt, daß es doch 
noch Wege gibt, ſie an der einzigen Stelle zu treffen, an der ſie 
verwundbar ſind: an ihrem Geldbeutel. Denn ſchließlich 
ſind doch die Deviſen, die ſie draußen verſchleudern, irgendvie 
hier zuſammengehamſtert. Die Beträge in hoher Valuta, die 
hier einfach verpraßt werden, könnten nützlicher angelegt werden, 
wenn ſie entweder dem Grundſtock unſerer künftigen 
            Goldnoten=
bank zuflöſſen oder zum Ankauf notwendiger Lebensmittel 
dienten. Jedenfallskann das hungernde Volk 
            ver=
langen, daß nicht der Amüſiertaumel kleiner, 
auf unreelle Weiſe reich gewordener Schichten 
das charitative Hilfswerk der Welt zerſtört, 
ohnedas wirden Winter nichtüberleben werden.
 wordeit. 
Aare 
nahme um 
Attent 
Aheinlant 
worden 
worgen 
den Brll
 der 
Mannh 
dieſen 
neter Eebl
 10 
Se 
ſe verſtärkt. 
die Mo
 London 
DailyNew 
führers Hei 
Franzoſe 
drückung der 7 
Verräter genan 
Sein Mörde
Rummer 12.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. Januar 1924
Zeite 3.
 Dus Scmafat 
Franzöſiſche Repreſſalie. 
Der Verkehr über die Rheinbrücke geſperri. 
Ludwigshafen, 11. Jan. Der Verkehr über die 
Rheinbrücke iſt heute Vormittag gegen halb 10 Uhr von der 
Beſatzungsbehörde ohne vorherige Ankündigung für Perſonen, 
die nicht im Beſitze eines Paſſes ſind, plötzlich geſperrt 
worden. Ob und inwieweit es ſich bei dieſer, die Bevölkerung 
der Doppelſtadt Mannheim=Ludwigshafen hart treffenden 
            Maß=
nahme um eine Repreſſalie wegen der Speyrer 
Attentate handelt, iſt nicht zu erfahren. Nach Mitteilung der 
Rheinlandkommiſſion iſt die Sperre bis auf weiteres verfügt 
worden. 
Wie wir hören, wird heute nachmittag von 2 bis 3 Uhr und 
morgen Vormittag von 8 bis 9 Uhr ein Austauſch der durch 
den Brückenſchluß ausgeſperrten Perſonen ſtattfinden. 
Der Güter= u. Lebensmittelverkehr ſoll während einer beſtimmten 
Tageszeit nicht behindert werden. Bis zur Mittagsſtunde war 
auch der Perſonenzugverkehr von Mannheim nach Ludwigshafen 
möglich. 
Separatiſtiſche Brückenkontrolle mit 
franzöſichem Ausweis. 
Ludwigshafen, 11. Jan. Die Separatiſten haben vor 
der heute morgen 10 Uhr erfolgten Sperre der Brücke zwiſchen 
Mannheim und Ludwigshafen auf der linken Brückenſeite 
            Paß=
kontrolle ausgeübt und auch Verhaftungen vorgenommen. Unter 
dieſen „Kontrollorganen” befand ſich ein mit Revolver 
            bewaff=
neter Separatiſt, namens Karl Ros, der ſchon ſeit langem als 
Anhänger der ſeparatiſtiſchen Bewegung bekannt iſt und nicht im 
beſten Ruf ſtehe. Bei Vornahme einer Verhaftung zeigte Ros 
auf Verlangen einen Ausweis vor, der von dem 
            Bezirksdele=
gierten unterſchrieben war und für den Inhaber die 
            Berechti=
gung nachwies, Waffen zu tragen, Brückenkontrolle auszuüben 
und Verhaftungen vorzunehmen. 
Die Rheinlandkommiſſion beſchützt die Sonderbündler. 
Paris 11. Jan. Wegen der Ermordung der 
            Separatiſten=
führer hat die Rheinlandkommiſſion folgendes verordnet: 1. Der 
Zutritt in die Pfalz aus dem unbeſetzten Deutſchland iſt 
            ver=
boten. 2. Die Rheinbrücken ſind geſperrt. 3. Die Brücke zwiſchen 
Mannheim und Ludwigshafen iſt nur an beſtimmten Stunden 
geöffnet, um die Ernährung der Pfalz ſicherzuſtellen. 4. Der 
Verkehr in der Stadt Speyer iſt von 7 Uhr abends bis 6 Uhr 
morgens verboten. 5. Die öffentlichen Gebäude ſind in dieſer 
Stadt geſperrt. Verſammlungen ſind verboten. 
Neue ſeparatiſiiſche Putſchgefahr. 
Die Koblenzer Polizei erhält wieder ihre 
Feuerwaffen. 
Koblenz, 11. Jan. Angeſichts der Gefahr eines 
neuen Sonderbündlerputſches hat die deutſche 
Polizei die ihr von den Beſatzungsbehörden im Oktober 
            ab=
genommenen Feuerwaffen wieder erhalten. Die 
Separatiſten wiederum haben die Bewachung des hieſigen 
            Schloſ=
ſes verſtärkt. 
Die Mordtat in engliſcher Beleuchtung. 
London, 11. Jan. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter der 
Daily News in Speher ſchreibt zu der Ermordung des 
            Separatiſten=
führers Heinz, dieſer ſei in der Pſalz als das Werkzeug der 
Franzoſen angeſehen worden. Da er eine Hauptfigur in der 
            Unter=
drückung der Pfälzer geweſen ſei, ſo ſei es nicht überrafchend, daß er 
Verräter genannt worden ſei und daß ſein Tod nirgends bedauert werde. 
Sein Mörder würde andererfeits als Held in der Sache der Befreiung 
des pfälziſchen Volkes angeſehen werden. 
Die Dimes veröffentlicht einen ausführlichen Bericht ihres 
            Son=
derberichterſtatters in Speher, der vorgeſtern abend Zeuge der 
            Ermor=
dung von Heinz war. Der Berichterſtatter ſchildert die 
            außerordent=
lichen Umſtände, unter denen es ihm gelang, nach der Ermordung des 
Separatiſtenführers ſeine Meldung darüber telephoniſch durchzugeben. 
Ein engliſch ſprechender Separatiſt ſtand vor ihm und drohte, Eie 
            telepho=
niſche Verbindung abzuſchneiden, wenn er auch nur ein Wort gegen die 
fogenannte „autonome Negierung” äußere. Zwei grobe Rowdies, mit 
Gewehren und blanken Säbeln bewaffnet, ſtanden dabei, diefer 
            Auffor=
derung nachzukommen. Das Reſtaurant, in dem die Tat vollbracht 
wurde, war ungewöhnlich voll. Der Berichterſtatter hatte vorher eine
 Auftauchen einer Inſel im indiſchen Ozean. 
Nach aus Kalkutta eingelaufenen Kablogrammen iſt an einer 
beſtimmten Stelle des Indiſchen Ozeans eine neue Inſel 
            auf=
getaucht, die offenbar durch ein unbemerkt gebliebenes 
            Natur=
ereignis zuſtande gekommen zu ſein ſcheint. Der Frachtdampfer 
„Chakdina” fuhr von Rangoon nach Akyab und Chittagong und 
paſſierte die an der Route gelegene, in Frage kommende Stelle 
des Ozeans, in deren Nähe ſich ein Schlammkrater befindet, ohne 
irgend etwas Beſonderes zu bemerken. Als aber das Schiff 
etwa eine Woche ſpäter die Rückreiſe von Akyab und Chittagong 
nach Rangoon antrat und die Stelle wieder paſſieren ſollte, 
bemertten der Kapitän und die Mannſchaft des Fahrzeuges zu 
ihrem nicht geringen Schrecken, daß mittlerweile eine Inſel aus 
dem Meere emporgeſtiegen war, die, ſoweit man nach dem 
            Augen=
maß erkennen konte, ungefähr 1000 Fuß lang und 30 Fuß hoch 
war. Infolge der nach Rangoon gebrachten Meldung von dem 
neuen Eiland wurde ein zweiter Dampfer in derſelben Route 
zur näheren Feſtſtellung der Lage der Inſel abgefertigt, und es 
zeigte ſich, daß die Inſel größer war, als urſprünglich 
            angenom=
men worden war, nämlich, daß ſie eine Länge von 1500 Fuß bei 
einer Breite von etwa 1000 Fuß und einer Höhe von etwas 
über 30 Fuß beſaß. Es zeigte ſich des ferneren, daß die Inſel, 
die in zadigem Felsgeklüft aus dem Waſſer emporſtieg, ringsum 
von einer dichten Kette von Korallenrifſen umgeben war, die 
früher gleichfalls gefehlt hatten. Auch ein Reihe von 
            Sand=
bänken war nunmehr in der Nähe der Inſel zu ſehen. Unweit 
dem felſigen Feſtlande der Inſel befand ſich eine zweite, kleinere 
Inſel, von der man jedoch annimmt, daß ſie unterirdiſch mit 
der Hauptinſel feſt verbunden iſt. Wie erwähnt, befindet ſich 
die neu aufgetauchte Inſel in der Nähe eines unterſeeiſchen 
Schlammvulkans, deſſen Ausbruch im Jahre 1914 beobachtet 
worden war. Man nimmt nun in indiſchen meteorologiſchen 
Kreiſen an, daß auch jetzt ein ſolcher beſonders ſtarker Ausbruch 
des Schlammpulkans ſtattgefunden habe, der bewirkt habe, daß 
der felſige Meeresdrund emporgehoben wurde und daß die 
            Inſel=
bildung in dieſer Art erfolgt war. Eine Kommiſſion von 
            Meteo=
rologen und Geologen wiro ſich in Bälde nach der Inſel begeben, 
um die geologiſchen Einzelheiten der neuen Inſelformation zu 
ſtudieren, wenn ſie nicht mittlerweile ebenſo plötzlich wieder 
            ver=
ſchwindet, wie ſie aufgetaucht war.
 Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben 
Die Lage der deutſchen Miſſion wird bei der 
ſtarken Geldentwertung und allgemeinen Unſicherheit immer 
ſchwieriger. Die jetzt erfolgte Umſtellung auf Goldmark bringt
des Dertnerb.
 Anzahl gur gekleideter junger Leute beobachtet, die zuſamrmenfaßen. 
Heinz ſaß an dem Tiſch, an dem er ſich mit ſeinen ſeparatiſtiſchen 
            Ge=
nuren jeden abend einfand, um Wein zu trinken, manchmal bis in die 
frühen Morgenſtunden hinein, wobei es dann oft zu Streitigkeiten unter 
dieſen „feinen Leuten” kam. Be: dem Hin= und Hereilen der Kellner 
und Gäſte bemerkte niemand das Eintreten zweier oder dreier 
            Män=
ner, die direkt auf den Tifch, an dem Heinz ſaß, zugingen und alsdann 
feuerten. Andere junge Leute ſchienen zur gleichen Zeit zu ſchießen; 
10 bis 15 Schüſſe wurden abgegeben. Heinz ſprang auf, drehte ſich auf 
den Abſätzen herum und fiel dann tot auf den Rücken. Die beiden 
anderen Männer an ſeinem Tiſch fielen vornüber und aus ihren Köpfen 
ſtrömte Blut. Nach etwa 20 Minuten traten Gendarmen, Mavokkaner 
und ſeparatiſtiſche „Truppen” ein einige in grauer. 
            Unifor=
men, ven einigen Abweichungen abgeſehen, der alte, wohlbekannte Typ 
von Verbrechern, deren Gewalttaten mit auswärtiger Hilfe die 
            Errich=
tung der Herrſchaft ber ſogenannten Regierung erſt inöglich gemacht 
haben. Nach dem Verlaſſen des Reſtaurants wurde der Berichterſtatter 
auf der Straße innerhalb von 6 Minuten dreimal nach Waffen 
            durch=
ſucht. Als er zu ſeinem Hotel zurückkehrte, forderte ein Ziviliſt ſeinen 
Paß, indem er bemerkte: „Ich gehöre zur autonomen Regierung. Wir 
haben die Zügel der Macht ergriffen. Die Engländer zählen hier nicht.” 
Der Berichterſtatter weiſt auf Grund ſeiner Erfahrungen darauf hin, 
welches das Los jedes britiſchen Untertanen in der Pfalz ſein könne. 
Die Separatiſten, die jede Kritik in der Pfalz unterdrückten, wünſchten 
auch die auswärtigen Zeitungen zu verhindern, Informationen zu 
            er=
halten. Ein Journaliſt könne dort ſeine Pflicht als unparteiiſcher 
Berichterſtatter nicht erfüllen. Dieſe Geſellſchaft von 
            Hand=
langern, Fanatikern und verrufenen Charakteren, 
die ihre augenblickliche Stellung durch Niedermetzelung und 
            Gewalt=
anwendung erreicht hätten und die ſich durch die ſchlimmſte Art von 
Tyrannei hielten, beläſtigten und bedrohten jeden britiſchen Untertan, 
obgleich die Ergreifung und die Beibehaltung ihrer 
Macht vollkommen vonfranzöſiſcher Protektion 
            ab=
hänge. Der Berichterftatter erklärt, die Mordtat von vorgeſtern 
ſei die faſt unvermeibliche Folge einer Politik, die eine 
ſo verabſcheute Tyrannei, wie ſie die „autonome Regierung” 
Larſtelle, aufrecht erhalte. 
Die Daily News ſchreibt, die Angabe, daß irgend eine wirklich 
volkstümliche Geſinnung hinter der ſeparatiſtiſchen 
Bewegung ſtehe, ſei Unſinn, wenn nicht berechnete Heuchelei. 
Die Anhänger der Bewegung ſeien der Abſchaum des Rheinlandes. Es 
ſei ſiher, daß die bisher von den Separatiſten erzielten 
Erfolge vollkommen den franzöſiſchen Baſonetten 
zu verdanken ſeien. Die franzöſiſchen Militärbehörden hätten 
nicht nur müßig beiſeite geſtanden, während dieſe Banden von 
            Rauf=
bolden eine Herrſchaft des Terrors in den Städten errichteten und die 
verfaſſungsmäßigen Behörden aus ihren Amtsräumen vertrieben, ſie 
hätten vielmehr auch aktiv eingegriffen, um die deutſche Polizei zu 
            ent=
waffnen, die verſuchte, die Unruhen zu unterdrücken, und gegen die 
daraufhin barbariſche Urteile gefällt worden ſeien, anſtatt gegen die 
Unruheſtifter. In den Augen jedes anſtändigen Rheinländers ſei die 
ſogenannte „Autonome Republik” aus dieſen guten Gründen einfach eine 
franzöſiſche Farce. Die Folgerungen dieſes Komplottes ſeien 
            wahrſchein=
lich in Paris nicht vollauf gewürdigt worden. Die Anerkennung 
            die=
ſer Leute werde zweifellos eine vollſtändige Verletzung des Verſailler 
Vertrages bedeuten. Poincarés Farce ſei eine Tragödie 
geworden, die erſt beginne. 
Eine vergiftete Atmoſphäre. 
Paris 11. Jan. (Wolff.) Zu dem Anſchlag auf den 
            pfälzi=
hen Separatiſtenführer Heinz ſchreibt die Journse Induſtrielle, 
r Vorfall ſei um ſo unglückſeliger, als er in dem 
            ungeeig=
netſten Augenblick zu der Liſte der entſtandenen Zwiſchenfälle einen 
neuen hinzuſüge, die ſeit vier Jahren im Zuſammenhang mit den ganz 
beſonders ſchwierig gearteten Verhältniſſen der franzöſiſch=deutſchen 
Frage eine vergiftete Atmoſphäre enthalten hätten. Man 
nehrte an daß die geſtrigen Verhandlungen im Kabinettsrat ſich mit 
dieſer Frage beſchäftigten, aber eine Reihe von Zwiſchenfällen, die 
abwechſelnd gtücklich oder unglücklich ausfielen, ſtellten keine 
            Poli=
tik dar. Die franzöſiſche allgemeine Politik 
gegenüber dem beſetzten Gebiet und hinſichtlich der 
            Be=
ziehungen zu Deutſchland erſchiene mit Recht oder Unrecht nach außen 
hin konfus. Dieſer Anſchein habe den weiteren Anſchein an ſich, 
daß man überdies zu ſchwanken ſcheine, und daraus ergibt ſich die 
            Mög=
lichkeit, überraſcht zu werden und ſich in diplomatiſche 
            Zwi=
ſchenfälle zu verwickeln. 
Es ſei wenn es nicht ſchon geſchehen ſei, höchſte Zeit, daß man ſich 
mit der Wahl einer beſtimmten Richtung beſchäftige und ſie verfolge 
unter dem Terbehalt, ſie ſpäter zu berichtigen. Wenn man aber nicht 
wiſſe. o0 maz rechts oder links ſtehen ſolle, ſo liege die Gefahr auf der 
Hand, daß man nirgends anlangen werde. Es frage ſich, ob die 
            Be=
ſetzung des Rheinlandes einen Zweck habe, oder ob ſie ganz oder 
zum Teil einen Tauſchwert fur Verhandlungen beſitze. 
Zwiſchen dieſen beiden Alternativen habe man zu wählen. 
Ein ſeparatiſtiſcher Urkundenfälſcher. 
Koblenz, 11. Jan. Auf Veranlaſſung des früheren 
            Ge=
ſchäftsführers des Gutenberg=Verlages wird der Staatsanwalt 
gegen den ſogenannten ſeparatiſtiſchen „ſtellvertretenden 
            Miniſter=
präſidenten” Theodor Oehmen ein Verfahren wegen ſchwerer 
Urkundenfälſchung einleiten.
 Das Reichskabinett und die Pfakz. 
Schärfſte Verurteilung der franzöſiſchen Raubpolitik. 
Schärfſte Verwahrung in Paris und Brüſſel. 
Berlin, 11. Jan. Amtlich wird mitgeteilt: Das 
            Reichs=
tabinett hat die geſtrige Nachmittagsſitzung der Erörterung 
der pfälziſchen Angelegenheit gewidmet. Durch die 
Ermordung des Separatiſtenanführers Heinz=Orbis iſt die 
durch die Separatiſtenputſche und ihre Begünſtigung durch die 
Beſatzungsbehörden geſchaffene unhaltbare Lage blitzartig 
            be=
leuchtet worden. Seit Wochen iſt eine wehrloſe Bevölkerung 
auf Gnade und Ungnade dem ungehemmten Terror einer 
            ſkrupel=
loſen Bande ausgeliefert, die ſich als unbeſchränkte Herren im 
Lande aufführen. Plünderungen, Vertreibungen, 
            Freiheits=
beraubungen, Raub und Erpreſſung ſind an der Tagesordnung. 
Die rechtmäßige Polizei wird durch die 
            Be=
ſatzungsbehörden auf Schritt und Tritt gehemmt, 
hon ihren geſetzlichen Mitteln Gebrauch zu machen. Das 
            fran=
zöſiſche Militär, das ſonſt in jedem harmloſen Vorfall ſofort 
eine Bedrohung der Sicherheit der Beſatzungstruppen und der 
öffentlichen Ordnung erblickt, ſieht nicht nur tatenlos dieſem 
Treiben zu, ſondern begünſtigt es in jeder Beziehung. Die 
neueſte Entwickelungsphaſe iſt, daß den Gewaltakten der 
            Separa=
tiſten in der Phraſeologie der Beſatzungsbehörden der Anſchein 
der Legitimität gegeben wird. 
Raub heißt nicht mehr Raub, ſondern Konfiskation. 
            Die=
ſer Politik der Heuchelei wird die Krone 
            auf=
geſetzt, wenn jetzt die verbrecheriſchen Akte 
            die=
ſer Banden, die das Gegenteil von Recht und Geſetz ſind, 
als Verordnungen und Geſetze behandelt und 
genau ſo wie die Geſetze des Reichs und der Länder vom 
Büro der Interalliierten 
            Rheinlandkommiſ=
ſion regiſtriert werden. Die Reichsregierung hat 
            hier=
gegen durch die deutſchen Vertretungen in Paris und Brüſſel 
ſchärfſte Verwahrung einles laſſen. Die 
            Neichsregie=
rung ſieht mit Stolz auf den 
            bewundernswer=
ten Kampf, den die Pfälzer Bevölkerung auf 
ihrem gefährdeten Vorpoſten für Deutſchlands 
Daſein und Deutſchlands Einheit kämpft. Die 
Reichsregierung wird im engſten Einvernehmen mit der 
bayeriſchen Staatsregierung alles, was an ihr liegt, tun, 
damit, nicht nach den Abſichten eines kleinen 
Haufens von Hochverrrätern der erdrückenden 
Mehrheit eine Lostrennung aufgenötigt wird, 
der ſie mit jeder Faſer ihres Seins widerſteht. 
Deutſche Proteſinote. 
* Berlin, 11. Jan. (Priv.=Tel.) Die deutſche 
            Proteſt=
uote, welche in Paris und Brüſſel überreicht wurde, hat 
            folgen=
den Wortlaut: 
Es mehren ſich die Anzeichen dafür, daß die Interalliierte 
Rheinlandkommiſſion in immer fortſchreitendem Maße die ſog. 
Regierung der autonomen Pfalz als die Inhaberin der legitimen 
Regierungsgewalt, in der bayeriſchen Pfalz anerkennt. So iſt 
der deutſchen Regierung bekannt geworden, daß die 
            Interalli=
ierte Rheinlandkommiſſion Verordnungen dieſer ſog. Regierung 
am 2. Januar amtlich regiſtriert hat. Dies wird beſtätigt durch 
eine Bekanntmachung des franzöſiſchen Kreisdelegierten in 
            Zwei=
brücken, Oberſtleutnant Defort, die in den pfäſziſchen Blättern 
veröffentlicht ſurde und folgenden Wortlaut hat: 
Nachdem die Interalliierte Rheinlandiommifſion die 
            Ver=
ordnungen der Regierung der autonomen Pfalz, die ihr von 
dieſer zur Genehmigung unterbreitet wurden, am 2. Januar 
1924 amtlich eingetragen hat, muß die Bekanntmachuug des 
Delegierten von Zweibrücken vom 4. Januar 1924 an die 
            dor=
tigen bayeriſchen Behörden als null und nichtig betrachtet 
            wver=
den. 
gez. Defort. 
Zum Verſtändnis dieſer Bekanntmachung mag bemerkt 
            wer=
den, daß die der vorſtehenden Bekanntmachung vorausgegangene 
Verlautbarung des Kreisdelegierten dahin gegangen war, daß 
die Regierung der autonomen Pfalz offiziell nicht anerkannt ſei, 
und daß deshalb die Interalliierte Rheinlandkommiſſion „ihre 
Verordnungen nicht regiſtriert habe. Es ſteht alſo feſt, daß die 
Interalliierte Rheinlandkommiſſion die Anführer des 
            hochver=
räteriſchen Unternehmens in der Pfalz in aller Form als 
            legi=
time, geſetzgebende Gewalt anerkennt. Die deutſche Regierung 
legt gegen dieſe unerhörten Vorgänge Verwahrung ein und 
            for=
dert, daß die franzöſiſche und belgiſche Regierung ſofort dagegen 
einſchreiten.
 eine Verſchärfung der Kriſe, da den Goldmarkausgaben noch 
Papiermarkeinnahmen gegenüberſtehen. Die meiſten Geſellſchaften 
verzichten darauf, noch Gabenverzeichniſſe zu veröffentlichen oder 
Dankquittungen zu ſchicken. Dieſe Beeinträchtigung der 
            perſön=
lichen Fühlungnahme iſt um ſo ſchmerzlicher, als das Reiſen nicht 
nur im beſetzten Gebiet, ſondern überall erſchwert wird. Die 
Zahl der Miſſionsveranſtaltungen nimmt ab. Dazu kommt eine 
ſtarke Beſchränkung der Miſſionsblätter: faſt überall erſcheint nur 
noch ein Blatt; Barmen, Berlin und Bremen wollen ein 
            gemein=
ſames Kinderblatt herausgeben. Erfreulich ſind die reichen 
Naturalien für die Miſſionshäuſer; Hermannsburg hat ſeinen ſeit 
1909 verpachteten Miſſionshof teilweiſe wieder in Bewirtſchaftung 
genommen. Allenthalben wird die Opferfreudigkeit der 
            Miſſions=
freunde gerühmt. Aber ihre Kraft will nicht mehr ausreichen, 
den ſtark eingeſchränkten Heimatbetrieb auch bei knappften 
            Ge=
hältern aufrechtzuerhalten. Zur Ergänzung ſind Auslandsgaben 
dringend nötig, deren Wert freilich bei der Anpaſſung der 
            deut=
ſchen Preiſe an die des Weltmarkts ſtark geſunken iſt. Die Arbeit 
auf den unter deutſcher Leitung ſtehenden Miſſionsfeldern in 
Südafrika, Hinter=Indien und China, von wo manche Liebesgabe 
nach der Heimat kommt, wird durch die Eingeborenenkirchen ſelbſt 
oder durch Beihilfe ausländiſcher Regierungen und Miſſionen 
aufrechterhalten. Gottes bisherige wunderbare Hilfe läßt aber 
nirgends ein Verzagen laut werden, ſondern die Loſung bleibt: 
„Noch immer Miſſion!” 
Das Neue Theater in Frankfurt a. M. (Direktion 
A. Hellmer) brachte an den Weihnachtsfeiertagen eine 
            Neubear=
beitung des „Glas Waſſer” (Seribe) von Otto Stockhauſen 
die dank ihres leichtflüſſigen und graziöſen Dialogs bei 
            glänzen=
der Wiedergabe der Hauptrollen einen ſtarken Erfolg erzielte. 
(Den Vertrieb des Stückes hat der Drei=Masken=Verlag, Berlin, 
übernommen.) 
Neue Goldfelder ſind nach Meldung aus Montreal 
im Nordoſten des Staates Quebek entdeckt worden. Mehrere 
Tauſend Konzeſſionen ſeien bereits erworben worden.
 * Aerztliche Betreuung in geſunden Tagen. In China, ſagt 
man, bezahlen die reichen Leute den Arzt für die Zeit ihres 
Wohlbefindens und ſtellen die Honorierung ein, ſobald ſie krank 
ſind. Dieſe Anſchauung teilt Sam. Vauclain, der Leiter der 
            Loko=
motivbaufabriken Baldwin in Philadelphia. Trotz ſeiner 67 Jahre 
iſt Vauclain die Hauptperſon des Unternehmens. Ueberdies iſt 
er der Anſicht, daß er keine Zeit habe, krank zu ſein. Mit dem 
Zweck, ſich gegen die Möglichkeit einer Unpäßlichkeit ſicherzuſtellen, 
hat er mit ſeinem Arzt vor Zeugen in aller Form einen 
            notariel=
len Vertrag abgeſchloſſen, kraft deſſen er ſich verpflichtet hat, dem 
Manne ſeines Vertrauens eine jährliche Summe auszuzahlen, 
damit er über ſein Beſinden wache, immerhin unter Abzug der
 eventuellen Krankheitstage. — Man ſtelle ſich die rührende 
Sorgfalt des Arztes vor, der nicht verfehlt, mindeſtens einmal 
wöchentlich zum Beſuch zu kommen, den Puls zu fühlen und die 
Zunge des Kunden nachzuſehen. Arzt und Kunde ſind übrigens 
gleicherweiſe von dieſer Vereinbarung entzückt. Vauclain iſt 
innerhalb 5 Jahren anſcheinend nur einmal einen Tag infolge 
eines leichten Katarrhs bettlägerig geweſen. 
C.K. Das größte Trockendock. Zu St. John in Kanada iſt 
jetzt ein Trockendock in Betrieb genommen worden, das als das 
größte der Welt zu gelten hat. Nach einem Bericht in „Werft, 
Reederei, Hafen” beträgt die Länge auf den Stapelplätzen 350,5 
Meter, die Breite 38 Meter, die Waſſertiefe über der Dockſohle 
12,8 Meter. Das Dock iſt mit zwei Abſchlußpontons ausgerüſtet, 
ſo daß die innere Docklänge 152,4 Meter, die äußere 198,1 Meter 
beträgt. Zum Einholen der Schiffe ſtehen 10 elektriſche Spille 
zur Verfügung, während zur Beförderung ein Laufkran von 
20 Tonnen Tragkraft bei 24,4 Meter Ausladung dient. Die Dock 
pumpen beſitzen elektriſchen Antrieb und erfordern 2000 PS. 
G Leichtentzündliches Zuckerwerk in — Verdun. Verdun, 
ſagt man, bemüht ſich, den Krieg zu vergeſſen. Aus einer Feſtung 
will es eine Stadt der Arbeit werden. Und dennoch drückt ihm 
der Krieg, ſelbſt noch in ſeinen Handelskundgebungen, einen 
            krie=
geriſchen Stempel auf. Die Zuckerſachen von Verdun ſind 
            vor=
züglich und genießen mindeſtens völkiſchen Ruf. Bisher begnügte 
man ſich, die Sachen in Kugeln und Kanonen zu gießen. Nun 
verwandeln ſich dieſe in Sprenggeſchoſſe. Neueſtes Erzeugnis! 
Granaten X., leicht entzündlich in Schokolade, zerplatzen ohne 
jede Nauchbildung durch Parfüm, ohne jede Gefahr. Es genügt, 
die Lunte an der Spitze anzuzünden, um das Zerplatzen zu 
            er=
zeugen, das auf dem Tiſch Zuckerzeug 2., Bilder=, Silbenrätſel, 
Photographien, unerwartete Geſchenke, Kartenſpicle, magiſche 
Bilder, Muſikſtücke uſw. hervorzaubert. Granate Nr. 1, 27 
            Zen=
timeter hoch, 54 Franken. Auf Verlangen werden die Granaten 
auch mit religiöſen Sinnſprüchen geliefert. Niemand wird 
            be=
ziveifeln, daß die Firma X. am letzten Geſchenktage bei der 
            Kund=
ſchaft der penſionierten Generäle mit ihren Erzeugniſſen Erfolg 
gehabt hat. 
* Wie Aberglaube entſteht. Bekannt iſt der volkstümliche 
Spruch: „Spinne am Morgen — Kummer und Sorgen; Spinne 
am Abend — Erquickend und labend.‟ Dieſe eigenartige 
            Prophe=
zeiung ſtammt aus der Verwechſelung eines Zeitwortes mit 
einem Hauptwort. Eigentlich handelt es ſich nämlich hier gar 
nicht um „die Spinne” ſondern um „das Spinnen” Spinnen 
am Morgen war ein Kennzeichen der Armut, weil es als Beruf 
ausgeübt wurde; ſpinnen am Abend war ein Kennzeichen der 
Wohlhabenheit, denn wer abends ſpann, tat es zur Erholung. 
Später kamen noch belangloſe Erweiterungen („nachmittags” 
uſw.) dazu.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. Januar 1924.
Nummer 12.
 Staut und Land. 
Darmſtadt, 12. Januar. 
Straßenreinigung. 
Das Darmſtädter Polizeiamt hat am 2./9. Januar 
            Ver=
anlaſſung genommen, die Polizeiverordnung vom 30. Auguſt 1921 
erneut zu öffentlicher Kenntnis zu bringen. Die laut 
            gewor=
denen Klagen haben dies wohl veranlaßt. Nachdem nun im 
Laufe des Donnerstag Tauwetter eingetreten war, iſt die 
            Reini=
gung der Fußſteige keineswegs ſo rechtzeitig (8 9) bewirkt 
            wor=
den, wie der Verkehr in der Landeshauptſtadt es erforderte. Der 
hier erhobene Vorwurf trifft alle Grundſtüdseigentümer, juriſtiſche 
wie phyſiſche Perſonen. So war am Donnerstag bezw. Freitag 
früh mit Reinigung noch nicht begonnen: beim Polizeiamt ſelbſt 
(ſtädtiſches Eigentum), an der Sparkaſſe, am Garten des alten 
Palais, an letzterem ſelbſt (Wilhelminenſtraße), an der Poſt, 
Bahnhofsplatz uſw. In Darmſtadt muß alles daran geſetzt 
            wer=
den, daß die Straßenreinigung im allgemeinen wieder auf die 
frühere Höhe gebracht wird; darum ſollten Behörden und Private 
mit gleichem Eifer ſich bemühen. 
Landesmuſeum. Unterhaltungen über alte Kunſt. 
Für die Unterhaltungen am kommenden Dienstag, um 3 Uhr, ſind als 
Aufgaben geſtellt bei Geheimrat Back: „Das religiöſe Bauwerk”, bei 
Profeſſor Feigel: „Renaiſſance unter Karl dem Großen”, bei Dr. Freund: 
„Raumgefühle und ihre jeweilige Beſtimmtheit”, 
Die Auszahlung der Penſion für die 2. Januarhälfte 1924 an die 
in Darmſtadt wohnhaften Penſionäte und Hinterbliebenen (
            Reichspen=
ſionsamt für die ehemalige Wehrmacht und Reichsminiſterium des 
            In=
nern, Abteilung Elſaß=Lothringen) erfolgt am Montag, den 14. Januar 
1924, vormittags 9½ Uhr bis 1 Uhr mittags beim Verſorgungsamt 
Darmſtadt, Magdalenenſtraße 8, und zwar in denſelben Zimmern wie am 
31. Dezember 1923. Steuerbuch für 1924 wolle mitgebracht und 
            abge=
geben werden. Diefenigen Beträge, die bis 17. ds. Mts. nicht abgeholt 
ſind, werden den Empfängern koſtenpflichtig durch die Poſt zugeſandt. 
Die Auszahlung der Rente an Kriegsbeſchädigte und Hinterbliebene 
(Reichsverſorgungsgeſetz) erfolgt am 18. ds. Mts. durch die zuſtändigen 
Poſtanſtalten. 
Ausſtellung von ungültigen Wandergewerbeſcheinen, 
            Reiſe=
päſſen, Jagdwafſenpäſſen u. dergl. Das heſſiſche 
            Geſamtminiſte=
rium erläßt ſolgende Bekanntmachung: Es iſt feſtgeſtellt worden, 
daß im beſetzten heſſiſchen Gebiet von den Separatiſten 
unter mißbräuchlicher Benutzung der in den beſetzten 
            Kreisamts=
gebäuden vorgefundenen Reichs= und Landesformularien 
            Reiſe=
päſſe, Wandergewerbeſcheine, Legitimationskarten, 
            Jagdwaffen=
päſſe, Kraſtwagenzulaſſungsſcheine u. dergl. ausgeſtellt worden 
ſind. Die Bevölkerung wird darauf aufmerkſam gemacht, daß 
derartige Papiere, als nicht von einer Behörde ausgeſtellte 
            Ur=
kunden, ſelbſtverſtändlich keine Gültigkeit haben 
und der Einziehung unterliegen; etwa dafür bezahlte Gebühren 
ſind deshalb vergeblich verausgabt. Nur die heſſiſchen 
            Behör=
den (Kreisämter und Oberbürgermeiſter) ſind nach den von der 
Rheinlandkommiſſion anerkannten Reichs= und Landesgeſetzen 
in dem beſetzten heſſiſchen Gebiet befugt, obengenannte Urkunden 
rechtswirkſam auszuſtellen, insbeſondere werden auch nur von 
dieſen ausgeſtellte Reiſepäſſe und Heimatſcheine von den 
            aus=
ländiſchen Konſulaten anerkannt. 
— Der Deutſche Offizierbund hielt Donnerstag abend ſeinen erſten 
Bierabend ab. Nach kurzer Begrüßung durch den 1. Vorſitzenden, Herrn 
Oberſt Krauſe, und Bekanntgabe einiger geſchäftlicher Mitteilungen 
            er=
griff Herr Oberſtleutnant von Hagen das Wort zu einem Vortrage „Der 
Weltkrieg in der Beurteilung der feindlichen Heerführer‟. Die überaus 
intereſſanten und bei aller Kürze umfaſſenden Ausführungen des 
            hervor=
ragend unterrichteten Redners bewieſen aufs neue, wie oft die 
            Mittel=
mächte trotz der erdrückenden Uebermacht der Feindmächte vor dem Siege 
geſtanden hatten, und wie oft nur Zufälle und unglückliche 
            Zuſammen=
treffen die Erfolge wieder zunichte gemacht haben. Nachdem noch Herr 
Regierungsrat Kühl, der Dezernent für das Penſionsweſen am hieſigen 
Verſorgungsamte, einige Informationen über den gegenwärtigen Stand 
der Penſionsfragen gegeben hatte, ging man zum gemütlichen Teil über, 
welcher die Teilnehmer in angeregter Unterhaltung noch längere Zeit 
zuſammenhielt. Die zahlreich beſuchte Veranſtaltung, die der Initiative 
des Herrn Oberſt Krauſe zu verdanken iſt, zeigte das Bedürfnis, welches 
gerade in früheren Offizierkreiſen für einen engeren Zuſammenſchluß 
            be=
ſteht. Die Abende ſollen von jetzt an einmal monatlich ſtattfinden und 
gelegentlich auch mit anderen Vorführungen heiterer Art ausgeſtattet 
werden. Zunächſt wurde als Tag des nächſten Herrenabends der 7. 
            Fe=
bruar 1924 und als Treffpunkt wieder Reſtauration Sitte feſtgelegt. 
* Oeffentliche Verſammlung des Republikaniſchen Reichsbundes. Im 
vollbeſetzten Städt. Saalbau (in Anweſenheit ſämtlicher heſſiſcher 
            Mini=
ſter, des Staatspräſidenten und des Präſidenten des Heſſiſchen Landtages) 
ſprach geſtern abend in einer öffentlichen Verſammlung der frühere 
preußiſche Kultusminiſter Regierungspräſident Dr. Haeniſch über: 
„Das geiſtige Deutſchland und die Republik”, Redner 
ging von dem Gedanken aus, daß er mit dieſer Frage den Finger an die 
ſchmerzlichſte Wunde des neuen Deutſchlands lege. Zwar ſeien die 
            Maſ=
ſen der Bevölkerung ebenſo entſchiedene Republikaner als die Spitzen 
des Staates, dazwiſchen liege aber noch eine Schicht der intellektuellen 
Berufe, die ſich für die Republik nicht erwärmen wollen. Zu begrüßen 
ſei, daß geiſtige Köpfe wie Unruh, Gerhard Hauptmann, Thomas und 
Heinrich Mann für die Republik eintreten. Der ablehnende Geiſt der 
akademiſchen Jugend ſei nicht verwunderlich, wenn man ihn an dem Geiſt 
ihrer Erzieher meſſe. Es ſei aber nichts damit getan, alle Erſcheinungen 
zu bedauern, man müſſe nach ihren Urſachen forſchen und die zwei Wege 
gehen, einen ideellen und einen materiellen. Nämlich die Not der 
            geiſti=
gen Arbeit in Deutſchland, der Wiſſenſchaft. Nachdem ſich der Redner 
in längeren Ausführungen über die beiden Punkte geäußert hatte, wies 
er darauf hin, daß die Begriffe Demokratie und Vaterland nicht etwa, 
wie es in gewiſſen Kreiſen hingeſtellt wird, unvereinbar ſeien, ſondern 
durch die Geſchichte des Jahre 1848 durch Namen wie Arndt, Fritz 
            Reu=
ter, Freiligrath u. a. unauflöslich miteinander verbunden ſeien. Die Not 
der neuen Republik würde über die Wogen des Bürgerkrieges, des 
            Ruhr=
kampfes uſw hinweggetragen werden. Wie 1848, ſo wollten auch heute 
die Republikaner ein einiges großes Deutſchland. Lebhafter Beifall 
dankte dem Redner. — In der Diskuſſion ſprachen mehrere Nedner, von 
denen die beiden erſten die Worte des Referenten zu entkräftigen ſuchten, 
fortgeſetzt unterbrochen von Zwiſchenrufen, während die beiden letzteren 
Redner ſich zu den Ausführungen des Neferenten bekannten. Frau 
Brinksheim, die für die Frauen ſprach, fand warme, anerkennende Worte 
für den Redner und ermahnte die Eltern und Lehrer zur Erziehung der 
Jugend im Geiſte der Republik. Nach einem kurzen Schlußwort des 
Referenten ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung. 
— Vortragsabend des Epangeliſchen Bundes. Nächſten Dienstag, den 
15. Januar, veranſtaltet der Darmſtädter Zweigverein des Evang. 
            Bun=
des im Gemeindehauſe, Kiesſtraße 17 wieder einen Vortragsabend. 
Pfarrer Schäfer, Vereinsgeiſtlicher für Innere Miſſion, weiteren 
            Krei=
ſen bekannt durch ſein volksmiſſionariſches Wirken, wird einen Vortrag 
über „Die Sekten der Gegenwart” halten. Die Sekten ſind intereſſant, 
weil ſie ihr religiöſes Leben abſeits von der Volkskirche führen. Ihre 
Propaganda, insbeſondere die der ſogen. „Geſellſchaft ernſter 
            Bibelfor=
ſcher”, zwingt jedermann, ſich mit ihnen auseinanderzuſetzen und macht 
es zur Pflicht, ihre Eigenart kennen zu lernen, damit er die rechte 
            Stel=
lung zu ihnen wähle. Der Eintritt iſt frei. 
— Evangel. Stadtgemeinde. Den Kirchenbeſuchern ſei mitgeteilt, daß 
Sonntag, 13. Januar, die Kirchen geheizt ſind. 
— Die akademiſche Fliegergruppe Darmſtadt veranſtaltet am 
Dienstag, den 15. Januar, abends 8 Uhr, im Kleinen Haus des 
Landestheaters einen Vortrag über den Segelflug in ſeiner 
neueſten Entwicklung. Den Vortrag veranſchaulichen herrliche 
Filmaufnahmen vom jüngſten Segelſlug=Wettbewerb in der 
Rhön, der ja gerade unſeren Darmſtädter Fliegern ſo ſchöne 
            Er=
folge wiſſenſchaftlicher und ſportlicher Art brachte. Wir ſehen 
auf dem Film die altbewährten Flugzeuge „Edith” und „
            Ge=
heimrat” im Wettkampf mit den nicht weniger ſorgfältig 
            aus=
geführten Flugzeugen anderer Fliegergruppen, wie Aachen, 
            Char=
lottenburg, Dresden, Hannover, Stuttgart. Auch einige Vereine 
haben den Segelflug praktiſch zu fördern gewußt. Die neuen 
Darmſtädter Flugzeuge, den Zweiſitzer „Margarete” und das 
erfolgreichſte Segelflugzeug des Jahres, den „Konſul” ſehen 
wir ſiegreich im Kampf gegen die Beſten ihrer Gegner. — Der 
„Konſul”, der nach Zeichnungen der Akademiſchen Fliegergruppe 
von der Bahnbedarf A.=G. gebaut worden iſt, flog unter
 Unser 
WIEDEHOPR. 
KALENDER 
19 2 4 
eine wertvolle kleine Gabe für 
Sammler bibliophiler Drucke, 
ist soeben erschienen und für 
den geringen Preis von Mk. 4.— 
in der Geschäftsstelle des 
Darmstädter Tagblattes sowie in 
allen Buchhandlungen zu haben 
L. C. Wittich’sche 
Hofbuchdruckerei
 Moderner Großbetrieb 
für anspruchsvolle u. bibliophile 
Buchdruckleistungen
 Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters 
vom 13. bis 20. Januar 1924.
 Sonntag: 
Montag: 
Dienstag: 
Mittwoch: 
Donnerst.: 
Freitag: 
Samstag: 
Sonntag:
 Sonntag: 
Montag: 
Dienstag: 
Mittwoch: 
Donnerst.: 
Freitag: 
Samstag: 
Sonntag;
 Großes Haus. 
6 Uhr: „Aida”. Sondermiete 15 (6) und 22 (6). 
7 Uhr: Viertes Konzert des Landestheaterorcheſters. 
7 Uhr: „Der Troubadour”. Sonderm. 16 (7) u. 17 (7). 
7½ Uhr: „Antigone‟. B 11. 
7 Uhr: „Die Boheme‟. Sondermiete 11 (7) u. 18 (7) 
7½ Uhr: Reichsgründungsfeier d. Dtſch. Volkspartei. 
7 Uhr: „Elektra”. Oper von Rich. Strauß. E11. 
3 Uhr: Feſtſpiel der Turngmeinde 1846. — 6½ Uhr: 
„Fiesko”. Schauſpiel von Schiller. 
Kleines Haus. 
7 Uhr: „Die Freier”, Sondermiete 13 (6). 
Keine Vorſtellung. 
8 Uhr: Rhönflugfilm. 
7 Uhr: „Die beiden Schützen”, Sondermiete 21 (7). 
7 Uhr: „Was Ihr wollt” Zuſatzm. X 5, Schülerm. 
7 Uhr: „Schluck und Jau”. Sondermiete 12 (7). 
7 Uhr: „Was Ihr wollt”. Sondermiete 22 (7). 
7 Uhr: Neu einſtudiert und neu inſzeniert: „Die 
Gärtnerin aus Liebe‟. Oper von Mozart.
Vortrag über die ſeitherigen Erfolge und Ziele des Segelflugs
 * Orpheum. 
Guſtav Bertrams Operetten=Gaſtſpiel= 
Inkognito” weilt Heinrich v. Flavigneul, der verfolgte 
            Bona=
partiſt, als Kammerdiener auf der Beſitzung der ſchönen Gräfin 
            Chri=
ſtiane, die mit ihrer gleich ſchönen, doch jugendlihen Nichte ihr Schloß 
bewohnt. Der junge Flüchtling verliebt ſich in die ſchöne Nichte, und 
als ſie ihm bei einem Sturze vom Pferde in den Arm fällt, verläßt ihn 
die Beherrſchung er drückt ſie an ſich, und das führt in der Folge zur 
Aufgabe ſeines Inkognitos den beiden Frauen gegenüber. Nun aber 
entbrennen beide in Liebe zu dem ſchönen feurigen Jüngling, und ein 
ſtiller „Frauenkampf” um die Liebe hebt an. Die junge Leonie, von den 
Verfolgern in die Enge getrieben, verrät in ihre: Angſt um den 
            Gelieb=
ten ſeine Anwefenheit im Schloſſe, die beſonnenere Gräfin rettet ihn 
und geſteht ihm dann gleichfalls ihre Liebe. Dankbarkeit verpflichtet den 
Verfolgten, der Gräfin ſein Leben zu widmen, dorh dieſe iſt großmütig 
genug, im letzten Moment zu entſagen, als ſie erfährt, daß Flavigneul 
ſich ihr nur verpflichtet fühlt, die Nichte Leonie aber liebt. Sie entſagt 
und macht die Liebenden glücklich gerade in dem Augenblick, wo der 
Verfolgte entdeckt, aber auch — begnadigt wird. — Dieſer Stoff, den 
Scribe zuerſt behandelte, iſt von den Librettiſten Kraatz und Keßle, 
ſehr geſchickt und wirkſam für die Operette bearbeitet, und Rudolf 
Nelſon hat eine hübſche, gefällige und wertvolle Muſik dazu 
            geſchrie=
ben, die dem literariſchen Nivequ entſpricht und es vielfach noch übertrifft. 
Unter der muſikaliſchen Leitung P. Dietrichs, der das Orcheſter 
ſeinen nicht leichten Aufgaben mit künſtleriſchem Können und Takt 
            ent=
gegenzuführen verſteht, erfährt die Operette eine Wiedergabe, die ſtärkſte 
Anerkennung verdient. Man muß immer wieder auf die Schwierigkeiten 
materieller und vor allem techniſcher Art verweiſen, mit der die Bühne 
zu kämpfen hat, um die Größe der Leiſtung gebührend zu würdigen. 
Guſtav Bertrams Spielleitung ſchuf im Verein mit der 
            Dekorations=
kunſt Georg Ranzows Bühnenbilder von zwingender Farbigkeit und 
wirkſamſter Lebendigkeit, in der auch modernſte Beleuchtungseffekte eine 
große Rolle ſpielen. In allem offenbart ſich das Beſtreben, in ernſter 
und geſchickter künſtleriſcher Arbeit den Vorſtellungen Niveau und 
            per=
ſönliche Note zu geben. Das Zuſammenſpiel des Enſembles, beſonders 
ſeiner führenden Kräfte, an die hohe Anforderungen geſtellt werden, iſt 
ganz ausgezeichnet. Dabei ſtehen die gefanglichen Leiſtungen auf 
            glei=
cher Höhe wie die darſtelleriſchen. Roſa Landa, Hans 
            Süßen=
guth. Marga Peter, Guſtav Bertram Hermann Schüler 
und Mizzi Rauſchenberg in den führenden Rollen bieten von 
            vorn=
herein Gewähr für eine ausgezeichnete, flotte und lebendig geſtaltete 
Aufführung. Beſonders darf anerkannt werden, daß auf die Wahl der 
Koſtüme und Uniformen größter Wert gelegt wird, die durchweg 
            ſtil=
gerecht ſind und dem Geſamtbild ſich treffend einpaſſen. 
Daß die Operetten ſich ſtändig ſtarken Beſuchs erfreuen, der 
            beſon=
ders bemerkbar iſt bei den Stücken, die künſtleriſchen Wert haben, zeugt 
von gutem Erfolg in der Geſchmackserziehung des Publikums und ſollte 
zu denken geben. 
— Konzert. Auf den heute Abend, 8 Uhr, im Vortragsraum 
„Kunſt und Keramik”, Luiſenplatz 4, ſtattfindenden zweiten 
            Sonaten=
abend Göſta Andreaſſon (Violine), Guſtav Beck (Klavier) ſei hiermit 
nochmals hingewieſen. Karten bei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtr. 9 
und an der Abendkaſſe. 
— Bühnenvolksbund. Die zweite Hälfte der zweiten Nate von 
Miete 21 iſt bis zum 15. Januar bei Chriſtian Arnold, Ernſt=
            Ludwig=
ſtraße, zu zahlen. Am 16. Januar findet Vorſtellung ſtatt. Miete 22 
iſt mit Vorſtellungen noch im Rückſtand. Zahlungsaufforderung ergeht 
ſpäter. 
Zur Ermäßigung der Gütertarife wird uns geſchrieben: Die 
Ermäßigung um gerade 8 Prozent iſt aus tariftechniſchen Rückſichten 
erfolgt. Die Unterſuchungen der Reichsbahn über die weitere 
            Ent=
wicklung der Eiſenbahntarife ſind noch nicht abgeſchloſſen. Weitere 
Vergünſtigungen für die Durchfuhr und die Ausfuhr und beſondere 
Seehafentarife werden vorbereitet. Der Reichsverkehrsminiſter will mit 
dieſer Herabſetzung den allgemeinen Preisabbau fördern und hofft, daß 
ſie beitragen wird, den Verkher zu beleben, deſſen Aufſchwung die 
Wirtſchaft als Folge der gefeſtigten Währung erwartet. 
Aus den Parteien.
 Kritiſches zur Schulreform. 
(Nicht ohne Beziehung zum Beamtenabbau.) 
Von einem Volksſchullehrer. 
Die Schulreform ſieht auf eine Tätigkeit von fünf Jahren zurück. 
Ihre Richtlinien, die betußten und die unbewußten, treten nach und 
nach auch für den Laien erkennbar zutage. Im folgenden verweiſen 
wir auf einige, da ja ſchließlich Schulreform auch eine 
            Elternangelegen=
heit ſein dürfte. 
Zunächſt erſtrebt man eine größere Vereinheitlichung, 
getreu dem Wort Einheitsſchule, wonach alle Schulgattungen 
            durch=
gängig und lückenlos bis zur Hochſchule verknüpft werden ſollen, ſo 
daß die nächſt höhere organiſch auf der nächſt unteren aufbaut. Das 
Schema, nach dem jene Vereinheitlichung vor ſich gehen ſoll, liegt ſeit 
Jahrhunderten feſt (6 Jahre Mutter=, 6 Jahre Mutterſprach=, 6 Jahre 
Latein= 6 Jahre Hochſchule); es ſchwebt auch den Reformern vor. Das 
neuerliche Streben, den höheren Lehranſtalten einen gemeinſamen 
Unterbau zu geben, iſt ein weiterer Schritt zu jener Schematiſierung. 
— Hand in Hand damit geht eine größere Verſtaatlichung des 
Bildungsweſens, die ſich auswirkt in Verſtaatlichung aller Gemeinde= 
und Stadtſchulen, Verſtaatlichung des geſamten Lehrſtandes mit allen 
Konſequenzen der Einſchränkung des Privatſchulweſens, der 
            Verſtaat=
lichung der früheren freiwilligen Fortbildungsſchule, der Errichtung 
einer ſtaatlichen Volksbildungszentrale, der Einführung der 
            Staats=
bürgerkunde als eines Pflichtfaches in der höheren Schule u. a. m. — 
Im Inneren der Schulorganiſation macht ſich, getreu der Struktur der 
Neuerer, eine weitgehende Nationaliſierung bemerkbar. 
Dieſe gibt ſich kund in dem Beſtreben, durch ſtarkes Vorſchieben und 
Betonen des Begabungsbegriffes zu differenzieren. Die 
Volksſchulklaſſen mit erweiterten Lehrzielen, die 
            Förder=
klaſſenzüge, die Aufbauſchulen zeugen davon, — nicht zuletzt auch 
verſchiedene Reformen in der höheren Schule: die Gabelungen in 
den höheren Klaſſen (nach franzöſiſchem Muſter) und der neuerdings 
geplante gemeinſame Unterbau, bei dem u. a. auch der Grund 
            mit=
ſpricht, die Entſcheidung über den Vildungsgang des Schülers 
            hinaus=
zuſchieben, weil die Begabung mit 9, 10 oder 11 Jahren noch nicht 
einwandfzei zu erkennen ſei. — 
Soweit die bewußten Richtlinien! Zum erſten Punkte wäre 
zu ſagen: es ſoll Vereinheitlichung durch Schematiſierung und 
Uniformierung erreicht werden. Es ſei die Frage erlaubt, ob 
eine ſolche Art der Vereinheitlichung dem Weſen kulturſchaffender 
Arbeit im allgemeinen und dem Weſen von Erziehung und Bildung 
im beſonderen entfericht. Es gab eine Zeit, in der die Gartenkunſt ihr 
edelſtes Ziel darin erblickte, Bäume und Sträucher auf die einfachſten 
Naumformen zurückzuführen, eine Zeit, in der 1a raison et le 
rai das vornehmſte Ziel aller Kunſt war. Demgegenüber hier nur 
ein Satz: In allen Angelegenheiten, in denen ſichs um Bindungen, um 
Ziviliſation handelt, alſo bei Errichtung und Erhaltung eines 
ſchlagfertigen Heeres, eines guten Verkehrs= und Verwaltungsweſens 
u. dgl. Uniformierung in allen Ehren! In allen 
            Din=
gen des Kulturſchaffens, das Entwicklung. Entfaltung, 
            Vere=
edelung anſtrebt, Platz, der freien Perſönlichkeit: des 
Gärtners und des Baumes. — Zur Verſtaatlichung folgende 
            Bemerk=
ung: Sie kann unter Umſtänden dem Unterrichtsweſen von großem 
Nutzen ſein. Wie der Staat, ſo dann die Staatsſchule! Ein 
            autori=
tätsloſer Staat wird auch die Autoxität in der Schule mit untergraben 
helfen. Ein Staat der Parteien wird auch die Schule zur 
            Partei=
ſache machen. Ein armer Staat wird auch die Schule arm machen. 
Die Gegenwart gibt darüber einen erſchreckend deutlichen 
            Anſchauungs=
unterricht. Iſts zu verwundern, wenn ſich bei Pädagogen heute 
der Wunſch regen mag, im Intereſie der Kulturgüter, die die 
            Bildungs=
arbeit zu verwalten hat, möge ihre Tätigkeit nicht zu eng mit dieſem 
Staat verknüpft ſein? — Und zum Dritten: Der Rationalismus iſt 
eine Fehlerquelle die heute tauſenbſoch überſprudelt. Alles, was der 
Aufklärung von je an Mängeln eigen war, ſteht heute in ſeiner 
            Sün=
den Maienblüte. Schon das Vorhaben, der Menſchheit mit 
            Schul=
organiſation beſſer: Schulkonſtruktionen, helfen zu wollen, iſt 
echter „Aufkläricht”. Davon abgeſehen: die Neigung der Neuerer, 
die Vorliebe für abgezogene, vielfach unausgegorene Begriffe machen 
ſie blind für des Lebens wahre Wirklichkeiten, machen ſie äußerſt 
            ge=
ſchickt im Ueberſehen. Mit ihren Scheuklappen überſehen ſie 
z. B., daß der Begabungsbegriff durchaus noch nicht feſtgelegt iſt, daß 
er ſich vielleicht nie eindeutig feſtlegen läßt, daß das Leben nach einem 
Schulbegriff ſich nicht richtet, daß er auch in der Schule aller 
            Gattun=
gen nie die Rolle ſpielt, die ihm die Neuerer zutrauen, und daß ſelbſt 
eine gewiſſe Schulbegabung vom Leben hernach oft recht ſpöttiſch zur 
Seite geſchoben wird. Genug darüber! Die glänzende Kunſt des 
Ueberſehens bringt es weiterhin fertig, alte Kulturgüter, an denen ſich 
Jahrhunderte bildeten, gering zu achten, wichtigen Berufsſtänden die 
ſachlichen Vorausſetzungen zur vertieften Berufsbildung zu beſchneiden, 
einem Schema und einem Begriff zu Liebe. Die große Kunſt des 
Ueberſehens vermag bedeutend wichtigere und ausſchlaggebendere 
            Er=
ziehungsmächte glatt an die Wand zu drücken, z. B. die Familie, 
den Elternwillen. Und das im gleichen Atem, in dem man den 
großen Peſtalozzi anruft, der ſich eine Volksgeſundung nicht von 
Schulkonſtruktionen und von der „Höhe reiner Begriffe”, ſondern 
            ein=
zig von der Familie aus denken kann. — Dieſelbe Kunſt brachte 
es 1918 im November fertig, beim Zuſammenbruch eines Volkes 
Hurra zu ſchreien und in ſeltſamer Täuſchung Aemter über Aemter 
einem verarmten Volke aufzubürden. Iſts zu verwundern, wenn 
die Zeit den Reformern hohnlächelnd die Kartenhäuſer umwirft? 
Eine um ſo dringendere Angelegenheit derer ohne Scheuklappen iſts, 
das gute Alte, was noch nicht zerſchlagen iſt, zu wahren, damit nicht 
unter dem Schutt jener Konſtruktionen auch das letzte Wertvolle 
            ver=
graben werde. 
Lokale Veranſkaltungen. 
Dſe bſerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu befrachten, 
in keinem Faſle irgendwie als Beſprechung oder Kritlk. 
— Vaterländiſcher Ring, Darmſtadt. Die Kommende 
Darmſtadt des Deutſchordens hat die Herren der dem Ring 
            angeſchloſſe=
nen Vereine zur Teilnahme an der am 18. d. M. in der Turnhalle am 
Woogsplatz ſtattfindenden Reichsgründungsfeier eingeladen. Herr 
            Oberſt=
leutnant a. D. von Hagen hält einen Vortrag mit Lichtbildern über 
„Oſtpreußens Befreiung 1914‟ 
— Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Am kommenden Montag abend 
ſpricht im großen Saale Lehrer Heinſen von der Liebenzeller Miſſion. 
Zu dieſer Veranſtaltung iſt beſonders die Jugend frdl. eingeladen. 
— Volkstheater. Das Senſations= und Ausſtattungsſtück 
„Krone und Feſſel”, welches täglich an Anziehungskraft gewinnt und 
das Intereſſe aller Kreiſe anzuregen anfängt, wird heute, Samstag und 
Sonntag nochmals in Szene gehen. Am Sonntag nachmittag iſt auf 
vielſeitige Anfrage wieder eine Kindervorſtellung, und zwar werden ſich 
unſere Kleinen an dem reizenden Märchen „Rotkäppchen” ergötzen. Der 
Vorverkauf iſt im Verkehrsbureau. (S. Anz.)
 A Mainz, 11. Jan. Straßenbahn=
            Fahrpreisermäßi=
gung. Vom 11. 93. an betragen die Fahrpreiſe entſprechend den 
            Teil=
ſtrecken 2, 4, 7, 12 und 20 in Milliarden Mark: a) für Einzelfahrſcheine 
130, 200, 250 300, 350; b) für Wochenkarten 1040, 1600, 2000, 2400, 
2800; c) für Schüler, Lehrlinge und Kriegsbeſchädigte die Wochenkarten 
400, 600 750, 900, 1050; d) für Halbmonatskarten (2. Januarhälfte) 4600, 
6400, 7700, 9000; Stadtkarten 9000, Netzkarten 11 000: e) für 
            Fahrſchein=
bündel mit 11 Fahrſcheinen für 2 Teilſtrecken 1170; für 7 ſolcher 2250; 
mit 20 Fahrſcheinen für 4 Teilſtrecken 3200; für 12 Teilſtrecken 4800; 
I) für Dienſtfahrkarten 3500; g) für Wohlfahrtskarten 1000. 
— Aus Oberheffen, 11. Jan. Ein Streik Erwerbsloſer. 
Von dem öffentlichen Arbeitsnachweis für das nördliche Oberheſſen wird 
geſchrieben: Nach einer Verordnung der Reichsregierung vom 15. Oktober 
1923 iſt, ſoweit Gelegenheit dazu beſteht, die Erwerbsloſenunterſtützung 
von einer Arbeitsleiſtung abhängig zu machen. Die Arbeiten dürfen nur 
gemeinnützigen Charakter tragen. Es wird alſo verlangt, daß eine 
            ge=
wiſſe Arbeit als Gegenwert für die Unterſtützung geleiſtet wird. Nach 
den Ausführungsbeſtimmungen vom 17. November 1923 kann gegen die 
Unterſtützung eine wöchentliche Arbeitszeit von 24 Stunden angeſetzt 
            wer=
den. In Gießen wird jeweils ein Teil der Erwerbsloſen — etwa 100 — 
in dieſer Weife durch das Städtiſche Bauamt beſchäftigt. Irder kommt 
eine Woche lang daran, worauf er dann wieder längere Zeit Ruhe hat. 
Es gibt nun unter den hieſigen Erwerbsloſen manche, denen es zuviel 
verlangt erſcheint, einmal ausnahmsweiſe eine Woche lang halbtagsweiſe 
zur Abgeltung der Unkerſtützung an gemeinnützigen Arbeiten 
            mitzuhel=
fen. Sie glauben Tariflohn beanſpruchen zu können. Es haben deshalb 
die meiſten der Erwerbsloſen, die am 2. Januar 1924 antreten ſollten, 
die Arbeit nicht aufgenommen. Man hat ſogar „Streikpoſten” ausgeſtellt 
und Arbeitswillige an der Aufnahme der Arbeit verhindert. Die 
            Aus=
führungsbeſtimmungen der Reichsregierung ſagen in Punkt 9: „
            Verwei=
gert er (der Erwerbsloſe) die Arbeit oder führt er ſie in einer Art aus, 
die einer Verweigerung gleichkommt, ſo iſt ihm die Unterſtützung zu 
            ent=
ziehen.‟ Die an der Arbeitsverweigerung Beteiligten haben es ſich ſelbſt 
zuzuſchreiben, wenn ſie nunmehr in Kürze ohne alle Exiſtenzmittel 
            da=
ſtehen 
Der ſtarke Schneefall und die ſchneidende Kälte 
der letzten Tage haben das Wild in Feld und Wald in ſchwerſte 
            Ge=
fahr gebracht. Der ſpärliche Rehſtand unſerer Gegend iſt in Gefahr, da 
ihm j de Nahrung fehlt, den Unbilden der Witterung, Krankheiten und 
dem Raubzeug zum Opfer zu fallen. Die Haſen müſſen eingehen, wenn 
je nicht gefüttert werden. Ebenſo werden die Rebhühner den 
            Raub=
vögeln zum Opfer fallen. Jetzt möge ſich der Jäger auch als echter Heger 
petätigen.
Rummer 12.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. Januar 1924.
Seite 5.
 Reich und Ausland. 
* Das Myſterium der „Dixmniden”. 
Ueberaus widerſprechend und verwirrend mutet die Fülle aller 
            bis=
herigen Meldungen über die Vernichtung des urſprünglich deutſchen, 
franzöſiſch „Dirmuiden” genannten Beppelin=Luftſchiffes an. Der 
Schwäbiſche Merkur in Stuttgart hat den Direktor des Luftſchiffbaus 
Zeppelin, Dr. Hugo Eckener, um ſein Urteil über dieſe Kataſtrophe 
            ge=
beten, aus dem wir die folgenden Vermutungen unſeren Leſern 
            mit=
teilen möchten: Vor allem iſt Direktor Eckener der Anſicht, daß der 
Kurs des Luftſchiffes weſtwärts genommen war. Knapp acht Stunden 
nach dem letzten Lebenszeichen des Luftſchiffes, kurz nach 2 Uhr in der 
Nacht, ſtrandete die „Dixmuiden” auf dem Meere vor der ſizilianiſihen 
Küſte. Wie konnte das eintreten? Daß das Schiff mit Willen und 
            Ab=
ſicht dorthin gelangte, iſt nicht anzunehmen, denn das widerſpräche der 
Navigierung, die der Führer bis dahin folgerichtig geübt hatte. Daß 
man mit laufenden Motoren vor dem Winde dorthin gelangte, iſt auch 
ſchon deshalb nicht anzunehmen, weil man dann in höchſtens 3—3½ 
Stunden dort geweſen wäre. Daß man aber mit laufenden Motoren, 
gegen den Wind haltend, ſoweit nach Oſten verſchlagen wurde, iſt 
            des=
halb höchſt unwahrſcheinlich, weil das einen Sturm von etwa 200 
            Kilo=
metern in der Stunde vorausſetzen würde, während bisher noch nicht 
die halbe Windſtärke davon feſtgeſtellt war. Und überdies halten wir 
mit aller Entſchiedenheit an unſerer begründeten, auf zahlreichſten 
            Er=
fahrungen beruhenden Ueberzeugung feſt, daß das Schiff nicht bei 
            Sizi=
lien auf das Meer gedrückt worden wäre, wenn es über ſeine Maſchinen 
und damit über ſeine Steuerfähigkeit verfügt hätte. 
Wir vermögen eine Erklärung des Rätſels nur in der Annahme 
zu finden, daß die „Dixmuiden” bald, nachdem ſie am Abend weſtlich 
von Biskra geſichtet wurde, eine ſchwere Havarie erlitt und ſteuerlos 
als Freiballon über Tunis hinweg und auf das Meer trieb. Von Biskra 
bis zu dem Ort der Strandung ſind es etwa 700 Kilometer. Dieſe 
Entfernung aber mußte ein Freiballon in 7—8 Stunden vor dem 
            Weſt=
ſturm durchfliegen. Dafür, daß die „Dixmuiden” als Freiballon von 
Biskra bis Sizilien gelangte, ſpricht ferner der Umſtand, daß keinerlei 
klare F.=T.=Meldungen (wenn überhaupt welche) vom Schiff aus 
            abgege=
ben wurden während der ganzen letzten Stunden, bis die Kataſtrophe 
eintrat. Wie ſollte dies anders als mit einer ſchweren Havarie zu 
            er=
klären ſein?. Welcher Art konnte dieſe Havarie ſein? Man könnte 
            zu=
nächſt verſucht ſein, an das Ausfallen von Motoren zu denken. Aber 
die „Dixmuiden” hatte deren ſechs, und es iſt mehr als 
            unwahrſchein=
lich, daß plötzlich alle verſagt haben ſollten, nachdem ſie bisher gut 
            ge=
arbeitet hatten. Mit 4 oder gar 3 Motaren wäre das Schiff aber noch 
völlig manöverierfähig geblieben. Es ließ= ſich ferner an den 
            Zuſam=
menbruch des Steuerapparates denken. Aber auch das iſt höchſt 
            unwahr=
ſcheinlich denn die „Dixmuiden” war ein erprobtes Schiff, und daß der 
„Sturm in der Luft keine Gewalt hat, wiſſen wir. 
So komme ich zu der Vermutung, daß eine Havarie durch eine 
            un=
glückliche Berührung mit dem Boden eingetreten iſt, die die F.=T.=
            An=
tenne abriß und das Schiff am Heck beſchädigte. Wenn wir uns 
            vor=
ſtellen, daß das Schiff in ſtürmiſchem Wetter in gebirgigem Gelände 
navigierte, daß wenig öſtlich Biskra ſich Höhen bis zu mehr als 2300 
Meter erheben, daß es dunkle Nacht war und wahrſcheinlich die Höhen 
imr Sturm umwölkt waren, ſo erſcheint es mir durchaus nicht 
            unwahr=
ſcheinlich, daß das Schiff von einer der im Gebirge auftretenden 
            Fall=
böen niedergedrückt und mit dem Boden in Beührung gebracht ſein 
könnte. Nehmen wir an, daß es ſich ſo zugetragen hat, ſo iſt alles 
            wei=
tere leicht erklärlich: Das Schiff trieb als Freiballon hoch über die Berge 
weg, unter Ausgabe von allem verfügbaren Ballaſt, es wurde ſpäter 
ſtark durch Niederſchläge belaſtet und hatte allmählich keine Mittel mehr, 
ſich ſchwimmend zu erhalten. So fiel es ſchließlich ins Meer. 
            Viel=
leicht ergeben die Nachforſchungen über Oſtalgier und Tunis, daß man 
Fundſrücke oder Schiffspoſt auffindet, welche den geſchilderten Hergang 
ergeben. Jedenfalls dürfte es ratſam ſein, mit voreiligen Urteilen über 
die Wetterfeſtigkeit von Starrluftſchiffen zurückzuhalten, bis die Sache 
geklärt iſt. 
Die Unrnhen im Kaligebiet. 
Frankfurt a. M. Durch die Preſſe iſt die Nahricht gegangen, 
daß anläßlich der am 8. Januar in Neuhof bei Fulda ſtattgefundenen 
Unruhen u. a. die Techniſche Nothilfe ſeitens der ausgeſperrten Arbeiter 
der dortigen Kaligrube an der Verrichtung der Notſtandsarbeiten 
            ver=
hindert worden ſei bzw. Mißhandlungen ſeitens der Ausgeſperrten 
            er=
leiden mußte. Da die Nothelfer bereits am 2. Januar infolge 
            Vor=
handenſeins genügender Arbeitswilliger aus dem Werk herausgezogen 
wurden, trifft die Meldung über die Beläſtigung von Nothelfern nicht zu. 
„Ihr Laden”. 
Neuſtadt. Shyſtematiſch beſtohlen wurde das Lager des Reichs= 
Hermögensamtes in Neuſtadt. Zwei Männer, die früher dort beſchäftigt 
waren, verübten mittels falſcher Schlüſſeln die Diebſtähle, bei denen ihnen 
zwei Frauen halfen, indem ſie die geſtohlenen Sachen zu Hauſe 
            aufbe=
wahrten und bei Gelegenheit verkauften. Selbſt an Weihnachten mußte 
das Lager herhalten, wobei die Hauptbeteiligten ſich äußerten: „Jetzt 
gehen wir in unſeren Laden und holen uns unſer Chriſtkindel!‟ Das 
Diebesgut mußte mit zwei Handwagen wegtransportiert werden. 
Das Einigungswerk der deutſchen Landeskirchen. 
Das Bundesamt des Deutſchen Evang. Kirchenbundes 
in dem, wie bekannt, die ſämtlichen 28 evang. Landeskirchen 
            Deutſch=
lands ihren Zuſammenſchluß gefunden haben, iſt nunmehr durch die 
Beſetzung der wichtigſten Aemter in Wirkſamkeit getreten, nachdem die 
Vorausſetzungen hierfür durch eine Notverordnung geſchaffen ſind. Zum 
hauptamtlichen theologiſchen Bundesbeamten iſt der Oberkonſiſtorialrat 
Scholz, vormals Oberhofprediger in Gotha, zum hauptamtlichen 
            juri=
ſtiſchen Mitglied des Bundesamts Oberkonſiſtorialrat Hoſemann, 
            Mit=
glied des Konſiſtoriums der Mark Brandenburg, ſeit längerer Zeit 
Hilfsarbeiter im Evang. Oberkirchenrat, ernannt worden. Leiter des 
kirchenſtatiſtiſchen Amts iſt Oberkonſiſtorialrat Profeſſor D. Schneider. 
Mit der Leitung des Bureaus wurde der Rechnungsrat Lehmann, 
            bis=
her im Evang. Oberkirchenrat, betraut. Die Genannten wurden als 
erſte Beamte des Kirchenbundes von dem Präſidenten des 
            Kirchenaus=
ſchuſſes. D. Moeller, feierlich in ihre Aemter eingeführt. Für den 
Kirchenbund bedeuten dieſe Berufungen in ein nunmehr vollbeſetztes 
arbeitsfähiges Bundesamt eine erhebliche Steigerung ſeiner Aktionskraft 
zum Wohle der großen gemeinſamen Aufgaben der deutſchen evang. 
Landeskirchen. 
Rita Sacchetto angeſchoffen. 
Einen eigenartigen Unfall erlitt die bekannte Tanzkünſtlerin Rita 
Sacchetto auf einem Ballfeſt in Zakopane, einem Ort am Abhang der 
Tatra in Galizien. Sie war mit ihrem Gatten, dem Grafen Zamoyſky, 
auf dem Ballfeſt, an dem auch der Graf Oppersdorff, der ſchleſiſche 
Magnat, der ſich zu den Polen geſchlagen hat, obwohl ſeine Güter gar 
nicht in dem polniſchen Bezirk von Oberſchleſien liegen, teilnahm. Graf 
Oppersdorff unterhielt ſich eifrig mit der Künſtlerin geſtikulierte dabei 
ſehr lebhaft und ſchlug ſchließlich mit einer Handbewegung an ſeine 
Hoſentaſche, in der er einen Revolter trug. Infolge des Schlages entluo 
ſich die Waffe. Die Kugel ging nach unten und traf Rita Sacchetto in 
den Fuß. Die Künſtlerin brach mit einem Aufſchrei zuſammen. Ein 
Arzt bemühte ſich ſofort um Frau Sacchetto und ſtellte eine ſchwere 
            Ver=
letzung des Fußes feſt. 
m
Sport, Spiel und Turnen.
 Leichiathletik. 
„Heſſen”, V. f. L. Darmſtadt. 
Am Mittwoch abend wurde im Alpenzimmer des Reſtaurants Sitte 
durch die ehemaligen Vorſtandsmitglieder der Schwimm= und 
            Leicht=
athletik=Abteilung der Turngemeinde 1846 Darmſtadt, die ja bekanntlich 
aus der Turngemeinde austreten mußten, „Heſſen” ein Verein für 
            Lei=
besübungen, gegründet. „Heſſen”=Darmſtadt iſt aus den 
            Sportabteilun=
gen der T. G.D. entſtanden. Durch die unſelige Streitfrage „Turnen und 
Sport” und den rückſichtsloſen Beſchlüſſen der Deutſchen Turnerſchaft 
waren die Sportabteilungen der gewünſchten Betätigung beraubt und 
ihr Fortbeſtehen in Frage geſtellt worden. Wollten ſie ſich weiter 
            ent=
wickeln und arbeiten, ſo blieb ihnen nur der Nat des Hauptvorſtandes 
der T. G.D. übrig, das heißt Trennung von der T. G.D. Dieſes wurde 
denn auch vollzogen, ſo ſchwer es fiel. Die geſamte aktive Mannſchaft, 
der geſamte Vorſtand und die ſportliche Leitung finden ſich wieder in 
„Heſſen‟. Die am Mittwoch verſammelten Führer waren ſich darüber 
einig, daß ein Anſchluß der einzelnen aktiven Mannſchaften an andere 
hieſige Leibesübung treibende Vereine nicht im Sinne der altiven 
            Mann=
ſchaften liegt, daß vielmehr eine Vereinigung in Darmſtadt geſchaffen 
werden muß, in der jeder ſeine Leibesübung unabhängig von dem Diktat 
eines Geſamtvorſtandes, ſondern nur im Rahmen einer Spezialgruppe 
betreiben kann. Demgemäß wurde der ganze Aufbau des Vorſtandes, 
der ſich in einen Verwaltungsvorſtand und einen techniſchen Vorſtand 
gliedert, vorgenommen. 
Zunächſt ſetzt ſich die neue Vereinigung aus aktiven Schwimme, 
            Leicht=
athletik= und Turnmannſchaften zuſammen. Es iſt beabſichtigt, noch 
weitere Sportzweige in den Betrieb aufzunehmen. Jede Mannſchaft iſt 
dem für ſie maßgebenden Fachverband angeſchloſſen, um ungehindert an 
ihrer Ertüchtigung arbeiten zu können. Der Anſchluß der 
            Turnmann=
ſchaft an die Deutſche Turnerſchaft kommt jetzt noch nicht in Frage. 
            Je=
doch iſt für die Turner ausreichende Betätigung bei den durch die D.T. 
geſchwärzten Vereinen möglich. Der Namen „Heſſen” V. f. L., wurde 
            ge=
wählt, um eine Unparteilichkeit in der Streitfrage Turnen und Sport 
zu dokumentieren. Das Wappen iſt ein heſſiſcher Löwe auf weißem 
Felde mit rot=weißer Einfaſſung. Die nächſten Uebungsſtunden und 
Veranſtaltungen werden an hieſiger Stelle bekannt gegeben. 
Turnen. 
Turngmeinde Darmſtadt 1846. 
Die ordentliche Hauptverſammlung der Leichtathletik=
            Ab=
teilung der Turngemeinde Darmſtadt 1946 findet am Montag, den 
14. ds. Mts., im grünen Zimmer ſtatt. Die Uebungsſtunden werden wie 
ſeither an den Montag=Abenden im Turnhaus abgehalten. Allen 
            In=
tereſſenten ſei hiermit die Mitteilung gemacht, daß die Turnſäle und 
Umkleideräume der verſchiedenen Turnabteilungen nunmehr geheizt ſind. 
Für das Feſtſpiel iſt für Dienstag, den 14. ds. Mts., abends 
8 Uhr, eine Hauptprobe im großen Saal des Turnhauſes angeſetzt. Alle 
Mitwirkenden, auch diejenigen der lebenden Bilder, wollen ſich pünktlich 
einfinden. 
Die Teilnehmer an den Maſſenfreiübungen für die Wiederholung 
des Bühnenſchauturnens, und zwar Jugendliche, Turnerinnen 
und Turner, werden zur Hauptprobe auf Mittwoch, den 16. ds. Mts., 
abends 8 Uhr, in die Turnhalle gebeten. 
Der Kartenvorverkauf für die Wiederholung des Turn= und 
            Feſt=
ſpielabends für Mitglieder nebſt deren Angehörige und Bekannte iſt am 
Sonntag, den 13. d3. Mts., mittags 11—1 Uhr, im Tie=Saal des Turn= 
H. M. 
hauſes. 
Fußball. 
V.f.N. Darmſtadt — 1. F. C. Nürnberg, 1. Jgb.=Mannſchaften. 
k= Die 1. Jgd.=Mannſchaft des „Vereins für 
            Raſen=
ſpiele” iſt am morgigen Sonntag als Gaſt bei dem 1. F. C. Nürne 
berg anläßlich des großen Treffens „Deutſchland — 
            Oeſter=
reich” Beide Mannſchaften ſtehen ſich vor dieſem großen 
            inter=
nationalen Treffen gegenüber. Für den V.f.R. iſt dieſe Begegnung 
ſeiner Jugend mit der des 1. F. C.N. ein äußerſt großes Ereignis, 
das unbebingt dadurch noch an Bedeutung gewinnt, als das Spiel vor 
einem ſolch großen Wettkampf ſtattfindet. Die Gelegenheit, bei ſolch 
großen ſportlichen Ereigniſſen des D.F.B. mitzuwirken, iſt 
            verhält=
nismäßig klein und daher nur wenigen Vereinen möglich. Für die 
Jgd. des V.f.R. ſowie deſſen Geſamtvorſtand iſt dieſer 
            Wettſpiel=
abſchluß eine beſondere Anerkennung für ſeine im Intereſſe unſerer 
Jugend und des Sportes geleiſtete Arbeit. Mit dieſem Spiel ſeiner 
Jugend tritt der V.f.R. erſtmals von allen Vereinen des 
            Odenwald=
kreiſes eine ſolche bedeutende Reiſe an. Seine Jugend ſteht vor einer 
gewaltigen Aufgabe. Sie hat nicht nur in dieſem Treffen ihre 
            Heimat=
ſtadt zu vertreten, ſondern den geſamten „Rheinbezirk‟. Die V.f.R.= 
Jugend wird ſich dieſer Aufgabe voll und ganz bewußt ſein. Sie wird 
und deß ſind wir ſicher, wenn auch nicht im Reſultat, ſo aber doch 
in moraliſcher Hinſicht und guter Diſziplin das Anſehen des V.f.R. und 
des geſamten „Rheinbezirks” heben und dem Namen Darmſtadt als 
Sportſtadt einen kleinen Bauſtein zur weiteren Aufwärtsentwicklung 
der Sportbewegung in unſerer Stadt liefern. Die Jgd.=M. wird in 
Begleitung des Sportausſchuſſes, der Herren Kaffenberger und 
            Ried=
linger, am heutigen Samstag, nachm., die Reiſe antreten. Am 
            Sonn=
tag, findet dann die Beſichtigung von Nürnberg und das Spiel ſtatt. 
Montags weilt die Mannſchaft in Würzburg zur Beſichtigung und 
trifft am ſelben Tag, abends, in Darmſtadt wieder ein. — „Glück 
auf!” zu dieſem großen Unternehmen. 
„Eintracht‟ Darmſtadt.
 am Vormittag auf dem Platze am Finanzamte im Verbandsſpiele 
gegenüberſtehen. Es werden ſich hier Tabellenerſter und =letzter einen 
heißen Kampf um die ſo wichtigen Punkte liefern. Das Vorſpiel 
konnte Eintracht bekanntlich mit dem knappen Reſultat von 5:3 für 
ſich entſcheiden, nachdem Hahn bis zur Halbzeit mit 2:0 in Führung 
gelegen hatte. Auch bei dem morgigen Spiele wird Eintracht der 
Sieg nicht leicht gemacht werden und ſomit ein ſpannender Kampf zu 
erwarten ſein, deſſen Beſuch zu empfehlen iſt. 
Anſchließend an dieſes Spiel wird die 1. Jugendmannſchaft der 
Jgd. des Sp.V. 98 in friedlichem Kampfe gegenüberſtehen. Am 
Nachmittag wird ſich eine neu aufgeſtellte 3. Mannſchaft mit der 4. 
Mannſchaft des Sp.V. 98 meſſen. 
Germania=Eſchollbrücken— Sp. V. Jugenheim. 
L.= Zum erſten Privatſpiel im neuen Jahre hat ſich Germania= 
Eſchollbrücken Gäſte aus dem „Riedgau” verpflichtet. Der in der C.=Klaſſe 
mit dem F.V. Leutershauſen punktgleich an der Spitze ſtehende Sp.V. 
Jugenheim wird morgen nachmittag in Eſchollbrücken antreten. Sofern 
die Bodenverhältniſſe es geſtatten, iſt ein ſpannender Kampf zu erwarten.
 Union=Ober=Ramſtadt I.—Sportverein Roßdorf I. 
Durch die ſeitherige Spielunterbrechung treffen ſich obige 
            Mann=
ſchaften am Sonntag zum fälligen Verbandsrückſpiel in Ober=Ramſtadt. 
Beide Vereine ſtehen punktgleich an zweiter Stelle der A.=Klaſſe. 
            Roß=
dorf konnte das Vorſpiel auf eigenem Platze für ſich entſcheiden. Obep= 
Ramſtadt wird diesmal alles daran ſetzen, um einer Niederlage zu 
            ent=
gehen. Dadurch, daß beide Vereine um die Spitze der Tabelle kämpfen, 
wird ſich ein ſpannender Kampf entwickeln, das beweiſt der Tabellenſtand;
 Eſchollbrücken 
Roßdorf 
Ober=Ramſtadt 
Sp. 98 Darmſtadt 
Meſſel
 33:12 
16:10 
20:25 
11:18 
8:22
P.
 Liga=M. V. f. R. — Liega=M. Sandhofen. 
K. Obiges Kreisligaverbandsſpiel findet am morgigen Sonntag in 
Sandhofen ſtatt. Die V. f. R=Mannſchaft wird alles aus ſich 
            heraus=
geben müſſen, um gut abzuſchneiden. Im Vorſpiel unterlag V. f. R. 0:4. 
Bei gutem ſpielfähigem Platze wirh es zu einem intereſſanten Spiele 
kommen. 
Freie Tgde. Sprenblingen I. — Sportgeſellſchaft „Fidelio”=Traifa I. 
Zum dritten Male iſt dieſes Spiel der beiden Gruppenmeiſter nun 
angeſetzt. Zweimal fiel es den ungüſtigen Witterungsverhältniſſen zum 
Opfer. Dieſes Mal findet das Spiel um die Bezirksmeiſterſchaft unter 
allen Umſtänden ſtatt, da der Bezirksmeiſter ſchon im Anfang nächſten 
Monats in die Kreismeiſterſchaftsſpiele eingreifen muß. Das Treffen 
findet, nachmittags 2 Uhr, auf dem Platze der Freien Tgde. 
            Darm=
ſtadt, Windmühle, ſtati. 
Der 1. Bezirk der „Freien Spielvereinigung 
Heſſen=Naſſau” iſt in 4 Gruppen eingeteilt und zwar: 
            Nord=
gruppe und Südgruppe dee beſetzten Gebietes und Nordgrupe und 
Südgruppe des unbeſetzten Gebietes. Die Meiſter jeder Gruppe ſpielen 
um die Bezirksmeiſterſchaft; es ſind dies Arbeiterſportverein Arheilgen, 
Freie Tgde. Langen, Freie Tgde. Sprendlingen und „Fidelio”=Traiſa, 
Ringen. 
Entſcheidungskampf um die Gaumeiſterſchaft der B=Klaſſe im 
            Mann=
ſchaftsringen (Vorkampf). 
Die vorausgegangenen Auswahlkämpfe ſahen Roßdorf und Dieburg 
als ſichere Sieger. Umſomehr muß jetzt die nächſten Sonntag als 
            Vor=
kampf ausgetragene Entſcheidung um die Meiſterſchaft intereſſieren. 
Der Kampf wird ein harter, aber hoffentlich ſchöner werden, zumal beide 
Mannſchaften alles aufbieten werden, um den Sieg ihren Farben zu 
ſichern. 
Stimmen aus dem Leſerkreiſe. 
(Fär die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keinerlſei 
            Ver=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange 
der Einſender verantwortſich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht 
zurückgeſandt, die Abiehnung nicht begrünset werden. 
— Im Namen der Bewohner der obeeen Mühlſtraße und im 
            Inter=
eſſe der Paſſanten derſelben in den iäteren Stunden erlaube ich mir, 
die Oeffentlichkeit auf die gänzlich unzureichende Belenchtung des 
Straßenteils zwiſchen Lindenhofſtraße und Erbacher Straße 
            aufmerk=
ſam zu machen. In dieſem Teil brennen nur zwei ganze Laternen, 
meiſtens aber nur eine, wie geſtern und am Dienstag, ſo daß man 
entgegenkommende Perſonen nicht erkennen kann. Ueberdies ſind die 
Laternen ſo praktiſch angebracht, daß ſie ihr Licht nicht dahin werfen, 
wo es nötig iſt. Die beiden Laternen am Schwimmbadplatz, von denen 
meiſtens nur eine brennt, ſtehen ſoweit zurück, daß die Mühlſtraße nichts 
davon abbekommt, und die nächſte, über der Erbacher Straße, liegt 
            hin=
ter der Biegung, ſo daß ſie alſo dem zwiſchen den Laternen liegenden 
Teil nichts nützt. Auch die Laterne in der oberen Rundeturmſtraße nützt 
der Mühlſtraße nichts. Man laſſe am Böllenfalltor nur eine der dort 
unnötigen Lampen weg, und gebe deren Licht der Mühlſtraße, aber auf 
der Schwimbadſeite, und der Mißſtand, iſt beſeitigt. 
Civis. 
Es iſt, glaube ich, an der Zeit, für eine Gewichts= und 
            Schnellig=
keitsgrenze bei den Laſtautos einzutreten. Denn es werden gleich mir 
auch ſchon andere Bewohner, beſonders der oberen Stockwerke, die 
            Er=
fahrung gemacht haben, daß da die Erſchütterung durch eben dieſe Autos 
eine beängſtigende iſt. Dieſe ſteigert ſich noch nach meiner Anſicht au 
Straßenkreuzungen, wo der Unterbau durch Kanäle uſw. mehr 
            unter=
höhlt iſt, ſo ſtark, daß Fenſterſcheiben ſpringen, Bilder und 
            Gasſtrümpf=
chen uſv. abfallen. Beſonders erſchütternd wirken die ſchnellfahrenden 
Doppelwagen.
 HGeschlechtsteidenn 
Blutuntersuchg. Ohne Berulsstörung. Kein Ouecksilber. 
Spezialarzt Dr. Hollaenden s
 Ambulatorlum 
Berlin-Hamburg, Frankfurt a. H., Bethmannstrasse 56 
—7 Sonnt. 17—
 Wetterbericht der Gießener Wetterwarte. 
Wettervorherſage für Sonntag, 13. Januar: 
Nachts kälter, bis zu Froſt. Tagestemperatur über Null. 
Tageskalender. 
Vandestheater, Großes Haus, Anfang 7. Uhr, Ende 9½ Uhr, 
(Sondermiete 112 und 182): „Minna von Barnhelm” — Kleines 
Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr (Sondermiete 147): Zar und 
Zimmermann”, — Orpheum, 734 Uhr: Inkognito”.— 
            Reichs=
vereinigung ehem. Kriegsgefangener, abends 8 Uhr, 
in der „Sonne” Luiſenſtraße 6: Ordentl. Generalverſammlung. — 
2 Sonatenabend, im Vortragsraum „Kunſt und Keramik”, 
Luiſenplatz 4, abends 8 Uhr. — Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, 
Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen. 
Hauptſchriſtleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortlich) für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Feuill ton und Heſſiſche Nachrchten: Max Streeſe 
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann 
Verantwortlich für Schlußd ent: Andreas Bauer 
Verantwertlich für den Inſeratente l: Willy Kuhle 
Druch und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt. 
Die hentige Rummer hat 10 Seiten
Familiennachrichten
 Todes=Anzeige. 
Heute entſchlief nach langem 
ſchweren Leiden unſere liebe, 
            un=
vergeßliche Mutter
 Witwe 
im 75. Lebensjahre. 
Im Namen d. trauernd. Hinterbliebenen: 
Ludwig Worret u. Frau Anna 
geb. Baumann. 
Beerdigung Montag nachm 3 Uhr 
auf dem alten Friedhof Nieder= 
Ramſtädter Straße.
 Die Beerdigung der Frau 
            Pro=
feſſor Thylmann findet heute 
Uhr auf 
Samste 
alten J
 Dankſagung. 
Für die uns erwieſene liebevolle 
Teilnahme bei dem ſchweren 
            Ver=
luſte, der uns durch den Heimgang 
unſerer geliebten Mutter betroffen 
hat, auch für die Blumenſpenden 
und die tröſtenden Grabesworte, 
ſagen wir hiermit aufrichtigen, herz= 
(390 
lichen Dank. 
Im Namen der 
trquernden Hinterbliebenen: 
P. Chriſt. 
Gr.=Bleberau, den 10. Jan. 1924.
 Dankſagung. 
(Statt Karten.) 
Für die uns ſo zahlreich 
            darge=
brachten Beweiſe aufrichtiger 
            Teil=
nahme ſagen herzlichen Dank 
Ottilie Arnold 
Familie Chriſtian Arnold 
z93) Fritz Arnold und Frau.
 RGohnungstauſch? 
Wohnungs= 
Lauſch! 
Geboten wiad ſehr 
ſchöne u. ſehr geräum. 
1 Zimmerwohnung 
mit reichlich Zubehör 
i. freier geſunder Lage 
am Viktoriaplatz. 
Geſucht wird ent= 
(293 
ſprechende 
4 Zimmerwohnung 
itn Südoſt=Vierte 
(Tintenviertel bevor 
zuc 
Gefl. 
            An=
erbieten an Walther 
Reymer. Landesthrater.
Möbl. Zimmer
 Vornehm möbl. 
            Wohn=
u. Schlafzim.zu verm 
jelſtr 15, Lad./250
 Beckſtraße 75, bei 
Franz, möbl. Zim 
zu vermieten. (*854
 Liebigſtr. 15, part 
Wurkard, qut möbl 
Zimmer mit Penſion 
zu vermieten. (*778
 Klein. Landhaus 
Kleine Anzeigen 
ſofort geſucht
 auf Land, mit Gärtchen, 3-4 Zimmer 
ſofort beziehbar, gegen Kaſſa. 
Suchende jg. fein Ehepaar (Fbrkt.) 
Angebote unter F. T. 864 an 
Ala=Haaſenſtein & Bogler, Frank= 
(II,394 
furt a. M.
 Prinz Chriſtianweg 
23 (Villa) Wohn= u 
Schlafzimmer (möbl 
wieder frei. (*933
 Ein ca. 70 qm großer, 
heller, heizbarer 
Raum 
fürleichte Fabrikation 
geeignet, in d. Nähe 
der erg raße, 
            Bahn=
ſtation Bensheim, ge 
legen, iſt bei 
            Selbit=
beteiligung zu 
            ver=
ben. Näheres 
            Ge=
ſchäftsſtelle, (*690ds
 250 Fabrik=Näume 
elektr. Licht, großem 
Gelände, ſofort zu 
verpacht. Büro 
            Dingel=
dein. Elſabeihenſtr 5. 
Telephon 3065. (e92=
 MKäufe? 
Wäſcheſäcke. 
(früh. Offiz.=Wäſche. 
ſäcke) oder Jeltbahnz 
ſäcke, ev. auch 
            Zelt=
bahnſtoff, zu kaufen 
geſucht. (337dfs 
Ang. unt C 134 an 
die Geſchäftsſtelle.
 (An= und Verkäufe, Stellenangebote 
und Geſuche, Tiermarkt uſw. uſw.) 
haben im Darmſtädter Tagblatt 
großen Erfolg!
 Ein Prismen=
            Fern=
glas, ein P elzmantel 
2 Haarſchneidinaſch 
verkäufl. Oſannſir 8, 
(2877 
1. Stock
 Neuer 
            Rohrplatten=
koffer zu verk. (*869 
Stiftſtraße 97, par
 Damenrad, noch neu, 
billig zu verk. (4943 
Karlſtr. 14, Laden
 Herren=Fahrrad 
faſt neu, ſehr preis= 
93 
wert zu verk. 
Gutenberyſtr. 66, III.r
 Schneider Nähmaſch. 
Chaiſelongue z. ver 
Ballonplatz
 Tiermarkt 
Junz. Zwergpinſcher 
zu ver aufen. (*8 
Zu erfr. i. d. Geſch
 
            Deut=
ſcher Schäferhund
 (Rüde), 10 Mon. alt, z. 
verk Soderſtr. 9. (*937 
Vn
 17 trock. Eichen= u. Buchenbrennholz 
Heinrich Funk, Wilhelmſtr. 40. (es7a) Telephon 446.
 Darmſkädter Tagblatt 
Handel und Wandel in Heſſen. 
Darmſtadt. Laut G.=V.=Beſchluß vom 26. 11. vorigen Jahres wert=Anleihen und Vorzugsaktien der Geſellſchaft bereits in den 
            näch=
wurde der Geſellſchaftsvertrag der Stoffetikettenfabrik geändert. Die ſten Tagen zur amtlichen Notierung gelangen. Das Großkraftwerk 
Firma nennt ſich nun „Bekleidungs= und Stoffetikettenfabrik A.=G., Mannheim A.=G., das mit allen neuzeitlichen Einrichtungen ausgerüſtet 
Darmſtadt. In den Unternehmungsbereich iſt nun auch die Herſtellung iſt und mit großen Maſchineneinheiten arbeitet, iſt bereits ſeit Anfang 
400 Mill. Mk. erhöht und beträgt jetzt 500 Mill. Mk. 
kapital beträgt 200 Bill. Mk. Außer dem Transportverkehr zu Waſſer auch einen ſehr günſtigen Kohlenverbrauch aufweiſt, geſichert, 
und zu Land pflegt das am 10. Dezember 1923 im Handelsregiſter ein= 
Mannheim. 
ſchaft wurde mit 100 Millionen Mark Aktienkapital gegründet. Gegen= zubewahren. 
ſtand des Unternehmens iſt der Erwerb und Fortbetrieb der unter der 
99,98 Mill. Mk. gewährt. Die Gründer, die ſämtliche Aktien über= Bezugsrechtsſteuer und Schlußſcheinſteuer, bezogen werden. 
nommen haben, ſind Fabrikant Peter Wiesner=Groß=Umſtadt, Joſeph 
Wiesner und Philipp Wiesner zu Groß=Umſtadt, Bauunternehmer 
Peter Joſeph Seipel II. und deſſen Ehefrau Sophie, geb. Wiesner, 
zu Müylheim a. M. Den erſten Aufſichtsrat bilden Fabrikant Peter 
Otto Sturmfels, ſämtlich in Groß=Umſtadt. 
* Raiffeiſen=Verein e. G. m. b. 6. zu Heubach. Die 
Geldmittel und die Schaffung weiterer Einrichtungen zur Förderung Auguſt Brill als ſtellbertretender Direktor eingetreten iſt. 
der wirtſchaftlichen Lage der Mitglieder, insbeſondere der 
            gemeinſchaft=
liche Bezug von Wirtſchaftsbedürfniſſen, die Herſtellung und der Abſatz 
der Erzeugniſſe des landwirtſchaftlichen Betriebs und des ländlichen 
            Ge=
mietweiſen Ueberlaſſung an die Mitglieder. 
Kirtſchaftliche Rundſchau. 
* Einkommenſteuervorauszahlung 1924. Auf Ausgabe von 900 000 Goldmark ſproz. Schuldverſchreibungen. 
Grund verſchiedener Mitteilungen, die in der Preſſe erſchienen ſind, 
hat ſich der Zentralverband des Deutſchen Großhandels an das 
            Finanz=
miniſterium gewandt und nochmals feſtgeſtellt, daß die erſte 
            Einkommen=
ſteuervorauszahlung für das Jahr 1924 für Gewerbebetriebe auf Grund 
der zweiten Steuernotverordnung am 10. Februar erſtmalig fällig iſt. 
Finanzminiſterium anerkannt wird, nicht tragbar iſt. 
—Goldmark=Bilanzierungsgeſetz. In Heft 7 des Tendenz: ruhig. 
Bankarchiv” wendet ſich Dr. Guſtad Sintenis von der Beiliner 
            Han=
ſtellung der deutſchen Handelswelt auf Gold noch nicht vorlägen; man von außerhalb iſt zwar kleiner geworden, es befindet ſich aber im Markte 
werde daraus die Konſequenzen ziehen müſſen, die Durchführung der mehr als genügend Material von Weizen und Roggen, um die geringe 
vorzeitig gebrachnen Verordnung zu vertagen. 
Während allgemein auf Abbau der Preiſe gedrungen wird und auch viel= genmehl zeigen ſich die Mühlen aber weniger nachgiebig. 
fach Erfolge in dieſer Beziehung zu derzeichnen ſind, wird das 
            Haupt=
nahrungsmittel Brot und jeder mit Getreide und Mehl 
            zuſammen=
hängende Artikel durch die Sätze der Spediteure, die heute noch das 
Vielfache der Friedensparität betragen, ſtark verteuert. Am wenigſten 
Vorkriegszeit fällt bei Maſſengütern, wie Getreide und Mehl, außer= Momentes auf die Effektenmärkte nicht zu bemerken, da hier die 
            Unter=
ordentlich ſtark ins Gewicht. 
Erwerbsgeſellſchaften. 
ſitzung wurde mitgeteilt, daß der ſeinerzeit in der a.o. G.=V. vom 22. Märkte lagen ohne beſondere Bewegungen. Von Chemieaktien konnten 
zut nehmen.
 Handelsbiat 
* Großkraftwerk Mannheim A.=G. Wie bekannt, hat 
die Zulaſſungsſtelle der Berliner Börſe den Proſpekt der Geſellſchaft 
* Bekleidungs= und Stoffetikettenfabrik A.=G., genehmigt. Es kann nunmehr damit gerechnet werden, daß 
            Kohlen=
von Bekleidung jeglicher Art einbezogen. Das Grundkapital wurde um September v. J. im Betrieb. Die bisherigen Ergebniſſe entſprechen 
den Eruartungen; in den erſten vier Monaten wurden bereits 15 Miſ= 
I. Merkur, Schiffahrts=, Speditions= und Han= lionen Kilowattſtunden trotz der zurzeit ſehr ungünſtigen 
            Wirtſchafts=
delsgeſellſchaft m. b. H. in Gernsheim. Das Stamm= lage verkauft. Damit iſt die Reutabilität des Unternehmens, welches 
* Görlitzer Waggonfabrik. In der letzten G.=V. iſt 
            be=
getragene Unternehmen den Handel mit Landesprodukten und Berg= ſchloſſen worden, für das abgelaufene Geſchäftsjahr eine Dividende nicht 
werkserzeugniſſen. Geſchäftsführer ſind: F. Andres 2, Kohlenhänd= zur Verteilung zu bringen. Wir machen jedoch darauf aufmerkſam. 
ler in Gernsheim, und Hch. Klein jun., Schiffsbefrachter in daß gleichzeitig auch der Beſchluß gefaßt worden iſt, daß auf 20 Stück 
dieſer wertloſen Dividendenſcheine ſpäter eine Gratisaktie ausgefolgt 
* Peter Wiesner, A.=G in Groß=Umſtadt. Die Geſell= werden ſoll, und es ſich darum empfiehlt, dieſe Dividendenſcheine auf= 
* Ludwig Weſſel A.=G. für Porzellan und Stein= 
Firma Peter Wiesner beſtehenden Korbfabrik ſowie der Betrieb aller gutfabrikation in Bonn. Die Aktionäre werden aufgefordert, 
mit Weiden= und Holzverarbeitung verwandten ſowie ſonſtigen Indu= ihr Bezugsrecht auf neue, ab 1. Januar 1924 dividendenberechtigte 
ſtrien und Gewerbe. Zu Vorſtandsmitgliedern (Direktoren) ſind beſtellt Stammaktien in der Zeit vom 9. bis 24. einſchließlich geltend zu machen. 
die Herren Joſeph und Philipp Wiesner zu Groß=Umſtadt. Für die Auf je 8000 alte Stamm= oder Vorzugsaktien kann eine neue Stamm= 
Einbringung der alten Firma gleichen Namens werden an Aktien nom. aktie über 1000 Mk. zum Preiſe von 20 Goldmark pro Aktie, zuzüglich 
Banken. 
* Die Gebr. Röchling Bank teilt uns mit daß ſie in Lud= 
Wiesner, Bauunternehmer Peter Joſeph Seipel II. und Rechtsanwalt wigshafen eine Niederlaſſung eröffnet hat, für die Herr Jakob Pabſt 
zum Direktor beſtellt iſt. Handlungsvollmacht iſt erteilt an Herrn 
Juſtin Stern und Herrn Arnold Weißkopf. Ferner ſind für die 
            Lud=
neu gegründete Genoſſenſchaft wurde in das Genoſſenſchaftsregiſter von wigshafener Niederlaſſung zeichnungsberechtigt die Herren Direktor 
GroßUmſtadt eingetragen. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Be= Alfred Simokat und Prokuriſt Zülch, beide in Mannheim. — 
            Gleich=
ſchaffung der zu Darlehen und Krediten an die Mitglieder erforderlichen zeitig wird mitgeteilt, daß bei der Vantniederlaſſung Mannhehim Herr 
Anleihen. 
werbefleißes auf gemeinſame Rechnung, die Beſchaffung von Maſchinen Neue wertbeſtändige Anleihe der Stadt Baden= 
und ſonſtigen Gebrauchsgegenſtänden auf gemeinſchaftliche Rechnung zur Baden. Der Stadt Baden=Baden wurde die Genehmigung erteilt, 
wertbeſtändige Schuldverſchreibungen auf den Inhaber bis zum 
            Geſamt=
betrag von 1 512 000 Goldmark auszugeben. 
* Die Stadt Bad=Kiſſingen erhielt die Genehmigung, zur 
Warenmärkte. 
vb. A mtl. Notierungen der Frankfurter Börſe, 
Abteilung Getreide, vom 11. Januar. (Getreide, Hülſen= 
Ueber die Höhe des am 10. Februar zu entrichtenden Satzes ſchweben früchte und Biertreber ohne Sack, Weizenmehl, Noggenmehl und Kleie 
noch Verhandlungen zwiſchen dem Zeutralverbaud des Deutſchen Groß= mit Sack.) Preis je 100 Kg.: Weizen, Wetterau 1925—19,50, Roggen 
handels und dem Finanzminiſterium, da die in der zweiten Steuernot= 17—17,50, Sommergerſte für Brauzwecke 19,25—19,50 Hafer, inländiſch, 
verordnung vorgeſehene Regelung für den Großhandel, wie auch vom 14,50—15, Hafer, ausländiſch, — Weizenmehl, ſüdd. Spezial 0 29,50 
bis 31, Roggenmehl 26—26,50, Weizen= und Roggenkleie 8—8,50. 
wb. Berliner Produktenbericht. Luſtloſigkeit und 
            Ge=
delsgeſellſchaft gegen das Geſetz; die Verordnung in ihrer jetzigen Form ſchäftsſtille ſind in den Börſenräumen allgemein geworden. Am 
            Produk=
könne nicht durchgeführt werden, da die Vorausſetzungen für die um= tenmarkt war die Reichsgetreideſtelle heute nicht Käufer. Das Angebot 
Nachfrage zu befriedigen. Für Hafer werden vom Konſum Preiſe 
            ge=
u. Volksernährung und Spedirionskoſten. Der boten, zu denen aber Inlandsware nicht zu beziehen iſt. Für Weizen= 
Frrf. Z. wird aus Kreiſen des Frankfurter Getreidehandels geſchrieben: mehl iſt die Tendenz andauernd ſtill und ſchwach. Bei Bezug von Rog= 
Börſen. 
* Frankfurter Börſenbericht vom11. Januar 1924. 
berechtigt ſind die hohen Lagerſpeſen, denn an ſämtlichen Lager= (Eigener Bericht.) Gut behauptete und teilweiſe leicht befeſtigte Kurſe 
häuſern iſt ſeit 1914 kaum eine bauliche Veränderung vorgenommen wor= bei kleinſtem Geſchäft waren die Merkmale der heutigen Börſe. Der 
den und, wenn auch ab und zu kleinere Reparaturen ausgeführt wurden, Geldmarkt hat ſich noch weiter verflüſſigt und der Satz für tägliches Geld 
kann dies nicht viel ausmachen. Dieſe Mehrbelaſtung gegenüber der konnte mit /a Proz, feſtgelegt weiden. Indeſſen war ein Einfluß dieſes 
nehmungsluſt noch nach wie vor ſehr gering iſt. Etwas lebhafteres 
            Ge=
ſchäft war wieder in Bankattien zu beobachten, wobei Darmſtädter Bank 
im Vordergrunde des Intereſſes ſtanden. Daneben beſtand ſtarke 
            Nach=
frage nach Ruſſenwerten, 4proz. 02er Ruſſen ſtreiften vorübergehend den 
*Georg Grauert A.=G., Berlin. In der Aufſichtsrats= Kurs von 6 und waren nachbörslich zu ca. 5,75 angeboten. Die übrigen 
November 1923 gefaßte Beſchluß der Kapitalserhöhung infolge eines ſich Goldſchmidt zu Beginn um ca. 5 auf 25,5 befeſtigen. Bei den üb= 
Formfehlers nicht zur Durchführung gelangen konnte. Es wurde be= rigen Aktien dieſes Marktes überſtiegen die Kurserhöhungen nirgends eine 
ſchloſſen, von einer Durchführung der Kapitalserhöhung zurzeit Abſtand / Billion. Der Elektr.=Aktienmarkt lag gleichfalls ohne Intereſſe. Etwas 
Geſchäft war nur in A.E.G.=Aktien bei kaum verändertem Kurs
12. Januar 1924 Nr. 12
 13,75/12,875. Leicht abgeſchwächt waten hier Schuckert auf 52, indeſſen 
konnten ſie ſich zum Kaſſakurs auf 55 wieder erholen. Maſchinenak ien 
blieben faſt unverändert, ebenſo Zuckerwerte. Auch der 
            Montanaktien=
markt zeigte bei geringen Umſätzen ſtabile Kurſe. Nordd. Lloyd und 
Hapag waren mit 10,5/11 bezw. 44 unverändert. Von Bankaktien ſind 
erwähneuswert: Darmſtädter und Nationalbank 15/15,7 plus 1,7, 
Deutſche Bank 16,75/17 plus ca. 1, Diskonto 20,75/20,5 plus ca. ½: 
Türk. Werte lagen überwiegend matter, auch 4,5proz. 13er Numänen 
mit 4,75 minus 1,5, dagegen 4proz, konv. Rumänen 3 plus 0,4. Am 
Einheitsmarkt war die Kursbildung nicht einheitlich: höher waren u. a. 
Berg.=Märk. 1,5, Chem. Brockhus 9,75, Eiſenmeyer 4/4, Roeder 6,5, 
Feiſt Sert 2,2. Im freien Verkehr hörte man Beckerſtahl 11,75/117s, 
Beckerkohle 12,25, Benz 5, Georgi 1,1, Growag 0,45, Hanſa Lloyd 1,7, 
Helvstia 7, Karſtadt 2,5, Kreichgauer 0,6, Krügershall 12,5, Mcz Sähne 
6,5, Petroleum 28/30, Raſtatter Waggon 6,75, Ufa 7,5. 
wb. Berliner Börſenbericht. Die Börſe bot heute das 
gleiche Bild ausgeſprochener G=ſchäftsſtille und Luſtloſigkeit wie an dem 
Vortagen. Es iſt aber feſtzuſtellen, daß die Verkäufe erheblich 
            nachge=
laſſen haben und die bereits geſtern hervorgetretene Neigung zu 
            Rück=
käufen in mäßigen Kurserholungen weiteren Ausdruck fand. Im 
            allge=
meinen war der Kursſtand der Induſtrie= Bank= und Schiffahrtsaktien 
gegen geſtern nur wenig verändert. Wo Erhöhungen eintraten, hielt ſie 
ſich im Rahmen von 1 bis 4 Bill. Nur Anglo=Guano, Oberſchleſiſche 
Kokswerke und Akkumulatoren ſtiegen bis 9 Bill. Ab und zu flackerte 
für das eine oder andere Papier von der berufsmäßigen Spekulation 
            ge=
ſchürtes Intereſſe auf, was namentlich für Bankaktien gilt. Doch war 
dieſen V.rſuchen zur Unterbrechung der geſchäftlichen Eintönigkeit kein 
Erfolg beſchieden, und die Märkte fielen wieder in die alte Lethargie 
zurück. Die gleiche Geſchäftsſtille wie für Aktienpapiere beſtand bei 
            zu=
meiſt unveränderten Kurſen auch für Rentenwerte. In der Flüſſigkeit 
des Geldmarktes und der Feſtſetzung der Devifenpreiſe, hat ſich gegen 
geſtern nichts weſentlich verändert, nur die Zuteilung für London mußte 
etwas eingeſchränkt werden. 
Oeviſenmarkt. 
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich als 1000 Mk.
Geld.
Ariel Mife
Prie
Gein. —
8 Amſterdam=Motterdam . 162:925000 TI6 4075000 18259.5000. 10407 000. N Brüſſel=Antwerpen ..... 6 3,000. — 18747 /000.— —= Chriſtiania... 20/4 000.— 62,553/0.—f6 715 00 — 1620547000.— — Kopen agen. 56105000 — 451 9:000 — 2116000.— 7:5835000.— — Stockholm", W7315000 114 847000 13 1,000 1140 35000. — Helſingſors 1a5735000.— 10326 u00. 10 742000.— 10, 2680 ,0 — — Italien. .. 365 8000 — 187437000 — London. 8254250000. 1334½750000 Hu8254250000 18 457/0000. New=York :/39500000. 4210500000 184500000. 4270500 00. Paris. 11470000.— 2125 0000 - 204 8. 000.— 2u6013000 — Schweiz: 75/ 120/ 00.— 75 8-0000.— 196 0000.— 7574-7000.— Spanien 436 80 00.— 46367000 — 44835000.— 547365000 — Wien (i. 9.-O 69847 — 6117.- 6179ö.- 61904 Prag ... 12566 5000. — 126315000 — 125685000. — 26317000.— Budapeſt: 25635.— 26 15 18702.— 15939 4.— Buenos=Aires:. 1381538000. 1388 6200o. 13815 8000. 13e8:62000 Bulgarien.. 3u67 2000.— 31228000.— 31022000 — 311,8.00. — Japan. 943000000. 2ud5006000. H19431 50 0. 54875000 Rio de Janeit 458350000 — 361 150100 W588 OUH. — 161 150000.— Belgrad. 77880000.— 48120000.— „8 78000.— 486 2000.— Liſabon. 33052000.— 139348000.— 11.,8362000. - f139348000
 Beeliner Kurſe. (Eigene teiegr. Meldung.) 
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000 000.
 Aktiengeſ. für Anllinf: 
Aſchaffenburger Zeulſtof 
Ausgb.=Nürnb. Maſch. 
Ber.=Anbalt=Maſchinen 
Bk. ſ. Elektr. W. vorzug. 
Bismarchütte ..... 
Braunkohlen=Britet 
Bremer Bulkan ... 
Wolle. .. 
Chem. Heyden. 
Weiler 
Deutſch=Atlaut. Tel.. 
Deutſche Maſchinen. 
Deutſch=Niedld. Tel.. 
Deutſche Erdöl .... 
Deutſche Petroleum 
Dt. Kaliwerke 
Berlin-Karlsruher3r 
Do nersmarckhütte. 
Dynamit Nobel". 
Elberſelder Farben 
Eleltr. Lieferung.. 
R. Friſter .. 
Gaggenau Vorz. 
Geiſenk. Gußſtahl..... 
Geſ. f. eleltr. Untern. 
alle Maſchinen ....
 Europäiſche Staatspapiere. 1 
a. Deutſche 
525 Reichsanleihe. . ... . .. . . . . 0,098 
„.......... 
o--- 
3½½ 
.. 
Dollar=Goldanleihe .... ....." 
Dollar=Schatzanweiſungen ... 
4½% IV. und v Schutzanweif. 
4½% VI.—IK. 
 
Sparprämienanleihe ........." 
Zwangsanleihe. „..,aaas 
4% Preuß Konſols ......... 
„......." 
8½% 
........ 
4% Bad. An unk. 1935...... 
v. 1907...... 
4% Bayern Anleihe ......... 
.. 
3½% 
4½ Heſſen unt. 1924 ........ 
3½% .......... 
„.......... 
42 Würtiemberger ......!" 
36—42. 
b) Ausländiſche 
62 Bosnten L.E.=B. v. 1914 
59 „ L.=Inveſt.=Anl.v. 1914 
4½%, v. 1902...... . . . .. 
4% „..............." 
5% Bulgar. Tabak 1902 ..... 
134% Griech. Monovol .... 
419% Leſt. Staatsrente v. 1913 
ab 1918 ......... 
(½5%0 Oeſt. Schatzanweiſ,, ſtfr. 
v. 1914 ................. 
4% Oeſt. Goldrente ........." 
4% einheitl. Rente ....." 
— 
6% Rum. am. Nente v. 03 ... 
4½% Goldrente v. 13 ... 
4% „ am. „ konv. ...." 
(% „ „ „ v. 05 ..
 4%0 Türt (Admin.)v 1803.. 
4½ (Bagdad) Ser. I.. 
„ H1.. 
„ v. 1911, Zollanl. .. 
4½%0 Ung. Staatsr. v. 14.... 
„ Goldrente ....... 
„ Staatsr. v. 10.... 
Kronenrente ....." 
425 
Außereuropäiſche. 
6%5 Mexik. amort. innere. . ... 
konſ. äuß. v. 99 .. 
59 
4½ Gold v. 04 ſtfr. .. 
8% „ konf. innere ...... 
4½% Irrigationsanleihe. 
5% Tamaulivas Serie l .. 
Sblig. v. Transportanſt. 
4% Elifabethbahn ſtfr. . . . . . . . 
40o Gal. Carl Ludw. Bahn .. 
5% Seſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. 
4% 
2,6% Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.). 
2.6%Neue „ „ 
429 Oeſt. Staatsb. v. 1883.... 
3% Leſt Staatsb 1 b 8. Em
— —
0215 028 00 3 703M 0,.49
— — 0,625 14 07 0,75 07 0.* 26 2,1 175 5,75 15,15 1ich 7,25 75 1,8
—
— 1,75 — 1,1 z 10,75 10.
1anſg 1200 Han. Maſch.=-Egeſt. 10 1
1400o0 17500 30000
35000 Hanſa Dampfſch. 17750 34000 Hemoor Zement k00 3750 Hirſch Kupſer. 47300 1 12000 17000 Höſch Eiſen 63000 73750 68000 Hohenlohe Werke 37259 30000 38500 Kahla Porzellar 15500 170000 118000 Lindes Eismaſt 7.50 74400 70250 Lingel Schuh 32 0 10800 Linke & Hofmann 23500 20000 2. Loewe & Co. 55000 C. Lorenz .. 735 11300 11750 Meguin 40000 N. Lauſitzer Kohle: 57000 5/750 Norvo. Gummi — 27750 28500 Orenſtein. 20750
10250 49000 54,50 Rathgeber Waggo=
Rombacher Hüttten. 12i00g 12120 100000 90600 Roſitzer Zucker 3 9o 10. 50 Rütgerswerke..... 24000 2:750 23000 Sachſenwerk 3125 1230 16300 Sächſiſche Guß 31000 r000 5000 Siemens Glas 6:00 7560 Volkſiedter Vorzellan 1 3250 3.:00 Weſtſ. Eiſen Langendreer 26000 13250 13750 Bittener Gußſtaht . 55250 19750 20000 Banderer=Berie ......! 16500
 11. I. 
20750 
50300 
6:000 
40250 
15000 
700 
3625 
31000 
55500 
7(2 
4000
 2i000 
1 1000. 
23600 
26250 
3:50 
30000
 26000 
56000 
18500
 dit=Geſelſchaft auf Aßtien. 
Frankfurter Kursbericht vom 11. Januar 1924. 
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
 Sblig. v. Transportanſt. (Ftſ.) 
2 Oeſt. Staatsb. 9 Em .. 
%0 Leſt. Staatsb v. 1883 ... 
8% Leſt. Staatsb. b. Erg. Netz 
42 Rubolfb. (Salzkammerg.). 
4½% Anatolier I............ 
3% Salon Conſt. Jonction. . . 
8% Salonique Monaſtir ..... 
5% Tehuantevee ............" 
122 
......... 
Pfandbriefe. 
% Frankſ. Hyp.=Bant 1920... 
......" 
Frankf. H. Krb.=Ber. 1921 
40 Mein Shp.=Bam 1922 ... 
425 Pfälz. 
„ 1922... 
„ 1923... 
48 Rhein. 
verl. ..." 
3½½ 
4% Südd. Boden=Ered.=Bank 
München 1906 ......." 
490 Heſſ. Ldhyp.=Bank Pfdbr. 
3½½ Hefſ. Ldhyp=Bk. Pfdbr. 
42 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.... 
Deutſche Städte. 
49: Darmit. v 1919 bis 1925., 
3½% Darmſt. v. 1905 ....... 
4% Frenkfurt v. 1913 ......." 
3½% „ v. 1903 „.. 
425 Mainz. v. 1919 bis 1926 
NachSachwert vz. Schuldverſchr. 
50 Badenwerk= Kohlwerr=Al. 
6 %Heſſ. Braunk.=Rogg. Anl. v. 23 
5%0 Preuß. Kaliwert=Anleihe 
Roggenwert=Anl. 
% Südd. Feſtwertbk. .. . .. .." 
50 g Sächſ.Braunf. Anl. Ser.I u. I 
Hankeäktien. 
Baut für Brauinduſtrie ..... 
Barmer Banwerein ......, 
Berliner Handelsgeſellſchaft .. 
Commerz= und Privatbant ... 
Darmſtädter u. Natzionolbank= 
Deutſche Bank............" 
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank 
Deutſche Vereinsbank ........ 
Disconto=Geſellſchaft . . .. ..... 
Dresdener Bant ............" 
Frankfurt r Bank ........... 
Metallbanf. ................" 
Mitteldeutſche Creditbanf ..... 
Oeſterreichiſche Creditanſtalt .. 
Reichsbank=Ant. .. . . . . .." 
Rhein Ereditbank ..........." 
Süddeutſche Disconto=Geſelliſch. 
Weſtbank .............. ....." 
Biener Bankverein ........ 
Bergwerks=Aktien. 
Berzelius 
.............. 
Rochumer Bergb. ...... .. 
Buverus. 
................" 
Dt. Luremburger ............" 
Eſchweiler Bergwerks=Akt..... 
Gelſenkirchen Bergw. ........" 
Harpener Bergbau .........." 
Kaliwer ie Aſchersleben ......"
10.
11. 1.
 26,25 
3,25 
3.* 
173 
G,u25 
13,6
18.i5
 Bergwerks=Aktien (Fortſ.) 
Kaliwerke Weſteregeln..... . . . 
Lothringer Hütte . ........... 
Mannesmann Röhrer ....... 
Mannsfelder .. 
aa- 
Oberbedarf ............... 
Oberſchlei. Eiſen Carv) ..... 
Phönir Bergbau L.L.ssaaaa. 
Rhein. Stahlwerke .. 
Riebeck Montan.. . .... 
Tellus Bergb.= u. bütten=Akt. 
Ber. Laurahütte 
Aktien induſtr. Unternehmung. 
Brauereten. 
Henninger Kempf=Stern .... .. 
Löwenbräu München „....." 
Schöfferhof (Binding ........! 
Werger ....................
12,25
 sche 
Adler & Oppenheimer ...... 
Adlerwerte (v. Kieher) ...... 
A. E. G. Stamm.. . . . . . . . . . . . 
Anglo=Continental=Guano ... 
Aſchaffenburger Zellſtoff ..... 
Badenig (Weinheim) ........ 
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik 
Bad Maſchf. Durlach ......" 
Bad. Uhrenfabr Furtwangen 
Baſi Nürnberg ......... .. . 10.25 
Bahrtſch. Sviegel .........." 
Beck & Henkel Caſſel) .... 
Bergmann El. Werke uuaa.:. 
Bing. Metallwerke. . ......... 
Brockhues, Nieder=Walluf..... 
Tementwert Heidelberg .. 
Karlſtadt ......." 
Lothringen (Meß). 
Chem. Werke Albert ........" 
„ Griesheim Elektron .... 
Mayer Alavin. ...... 
Weiler ter=mer ........ 
Daimler Motoren .........." 
Deutſch. Eiſenhandel Berlin. 
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. 
Dingler, Zweibrücken ........ 
Dresdener Schnellpreſſen ..... 
Dürioppwerl (Stomm).. . . . . . 
Tüſſeld.=Matinger (Dürr.) .... 
Dhckerhof & Widm. Stamm. 
Eiſenwert Kaiſerslautern .... 
Eiſenwerk L. Meyer r. ...... 
Elberfelder Farb. v. Baher .." 
Elekn. Lieferungs=Geſ....... 
Licht und Kraft ....." 
Efäſt Bad. Wolle.. ......... 
Emag, Frankfurt a. M....... 
Emaill- & Stanzw. Ulrich...." 
Enzinger Verke ........" 
Eßlinger Maſchinen ... 
Ettlingen Spinnerei ...... 
Faber, Joh., Bleiſtiſt . . ..... 
Jaber &. Schleicher.... . . . . .. 
Fahr, Gebr., Pirmaſens. . . . . . 
Felten & Guilleaume Carlsw. 
Feinmechanik Zetter)
 Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M. 
Ftankfurter Gas.. ..... .. . . 
Frantfurter Hor .... 
Fit. Maſch. Pororny & Bitek. 
Fuchs Waggon Stamm. . . . . 
Ganz, Ludwig. Munz ....... 
Geiling & Cie. ............. 
Gelſenkirchen Gußſtahl ....... 
Goldſchmidt Th.. ..... .. ... 
Greffenius. Maſchinen Stamm 
Gritzner Maſchin. Durlach .... 
Hammerſen (Osnabrück).. 
Hanfwerke Füſſen ......... 
Heodernheimer Aupfer ....... 
Heyligenſtaedt, Gießen ...... 
Hilpert Armaturen ...ns... 
Hindrichs=Auffermann ....... 
Hirſch Aupfer u Meſſ....—... 
Hoch= und Tieſbau .........) 
Höchſter Farben ............. 
Holzmann, Phil. ............" 
Holzverk Induſtr. . .......... 
Sotel A.=G., München ......." 
Hydrometer Breslau... . .. . .. 
Inag. . . . . . . . . . . .. .. .... ...." 
Junghans Stamm. . . . . . . . . . . 
Karlsruher Maſchinen. . . ..... 
glein, Schanzl. E Becker ..... 
Konſervenfabrik Braun ..... 
Krauß & Co., Lofom. . . . . . . .. 
Lahmeyer & Co. ........... 
Lech Augsburg .. .. . ..... ... 
Lederw. Rothe ............. 
Lederwerte Spicharz ...... 
Löhnberger A4ühle ........." 
Lüdenſcheid Metallw ......." 
Lux ’ſche Inbuſtrie ... 
Mainkraſtwerke Höchſt ...... 
Meguin, Butzbach ........." 
Metall vorm. Dannhorn) Nrbg 
Meyer, Dr. Paul.. . . . . . . . . . 
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M. 
Moenus Stamm. .. ... . . .. .. 
Motorenfabr. Deuß . ........" 
Motorenfabrik Oberurſel ..... 
Reckarſulmer Fahrzeugwerke. 
Neckarwerke Eßl. Stamm.. ... 
Niederrhein Lederfabr. (Spier) 
ſeawerke Frantfur” a. 4 
Beters. Union Frankfurt a. M. 
Pfalz. Nähm., Kayſer ........" 
Philipps A.=G....... .. . . . . . 
Porzeilan Weiſel.........." 
Reiniger. Gebbert & Schall
 Deit Melch Berilie zuegit 
Nhenania, Aachen ........... 
Riedinger Maſchinen ..... 
Rückforth, Stettin ........... 
Rütgerswerke ..............." 
Schleußner (Frankfurt a.M.) .. 
Schneider & Hanau ........" 
Schnellpreſſen Frankenthal. . .. 
Schramm Lackfabril. .......
.. 3,2 i= Schuhi seander Offenbach ... 277 2.4 33 Seilinduſtrie Wolff .........." 8 1.45 1,45 Sichel & Co., Mainz ........" 95 18 1,8 Siemens Elektr. Betriebe .... 155 z0 38 Siemens Glasinduſtrie ......." 24 30 20,75 24,5 Siemens & Halske .........." 2,8 Stöckicht=Offenbach=Gummi.. . 1,4 5‟ 50 Südd. Handelsvereinigung. . .. 0,5 17 11.5 11,5 Süddeutſche Immohilien 5,75 15,5 Shüringer elent. Lief.=Gel., Gotha 2,9 2.9 79 5,5 nhrenfavuik Furtwängler . .... 75 75 6.5 675 Beithwerke in Sandbach ....." 6,5 525 Verein f. Chem. Induſtr. Mainz 16 7.25 9,5 Verein. deutſch. Oifabr. Mannt. 46 50 „ Gummifabr „Bln.=Frkf. 3,65 „ Pinſelfabr. Nürnberg .. 18,6 19,5 18 18,9 „ Ultramarin ........... 241.5 „ Zellſtoff, Berlin. . . . . . ." 3 3,5 17,75 4. Bogtländ. Maſch. Vorzüge.... Stämme. . . 36 2,5 1 Voigt & öceffner Stämme... . 5,7 5.9 Voltohm Seil.............. Banß & Frentag Lsssnss..! 5.9 69 Wegelin Rußfabrik .........." 17,5 12,4 Zeuſtoff Waldhof Stamm.. . . . 13 1,8 1,8 Zuckerfabr. Waghänſel ......." 6,5 — Frankenthal ......" 6,5 18.25 Heilbronn ........ 7,5 15 15 Offſtein „.... 67 50 Rheingau ...... — Stuttgurt
 10,5 
6,8 
3,5
12,6
 Deilhe 
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ.. 
Hapag (Paketfahrt) ..... . . . .." 
Nordd. Llond ............... 
Oeſterr. Ungariſche Staatsbahn
 e 
Bahnbedarf 
...... 
Dampfteſſel Robberg. . ..., 
Helvetia Konſervenfabrik. 
Gebr. Lutz 
„.. „ 
Motorenfabrik Darmſtadt 
Gebr. Roeder 
.... 
Venuleth & Ellenber=
 Unnotierte Aktien. 
Beckerkohle ............." 
Beckerſtahl .............. 
Benz. . . . ...a aaaagaaaaau 
Brown Bovert ......... 
Cont. Handelsbank ....... 
Growag ..... 
Hanſa Liohzd ..........." 
Kabel Rheydt ......... 
Karſtadt R. ........... 
Petroleum, Otſche. ...... 
Raſtatter Waggon ....!..." 
Text.=Ind. (Barmen (Tiag) 
Ufg. Film
 Bankgeschäft 
Fernsprecher 1308, 1309
 11L2112 —MUTV 
Aktien /Renten /Deuisen / Sorten
 Darmstadt 
1 Luisenplatz
156a)
[ ← ][ ][ → ]Rummer 12.
Darmſtädter Tagblatt, Eamstag, den 12. Januar 1924.
Seite 7.
 Hans Peter Kromm der Lebendige. 
Eine Geſchichte von Ufer zu Ufer 
von Johanna Wolff. 
17 
(Nachdruck verboten.) 
Nun ordnete die junge Frau die Blüten in einem Korb; 
ſorgfältig überſprühte ſie die Herrlichkeit mit Waſſer und küßte 
im Vorbeigehen ihren kleinen Sohn, der ihr Tun aufmerkſam 
verfolgt hatte. Draußen ſangen ſpielende Knaben: „Es regnet, 
es regnet. die Erde wird naß, da freun ſich die Kinder, da wächſt 
auch das Gras.‟ Der Kleine lauſchte, ſeine Lippen bewegten ſich, 
als ob er mitſänge — da kamen ihr beinahe die Tränen —, das 
Kind ſah ſo ſehnſuchtsvoll aus. 
Und die Roſen im Korbe dufteten und weckten auch ihr ein 
Verlangen, grenzenlos, nach dem Lande draußen, weit, weit fort! 
Der Korb mit den Roſen wurde unten in eine Ecke geſtellt . . 
Merete hatte ſich in ihr Stübchen geſetzt und war ganz und 
gar in ihre Buchführung vertieft. Peterle nebenan verhielt ſich 
merkwürdig ſtill. Er ließ die Mutter ruhig rechnen, auch er hatte 
eine Beſchäftigung gefunden. 
Nachdem die junge Frau abermals einen ſchönen Ertrag 
            feſt=
geſtellt und mit dem Kaſſenbeſtand verglichen hatte, ging ſie hin, 
nach ihrem Knaben zu ſehen. Da ſaß er in der Ecke, eingeſchlafen 
bei dem Roſenkorb; ſein blonder Kopf ruhte auf einem Polſter 
von Roſenblättern. Peterle hatte ſich die duftende Pracht ganz 
nahe herangeholt und die Blüten eine nach der anderen 
            abge=
zupft, ſorglich zuſammengetan wurden ſie ihm ein 
            Schlummer=
kiſſen. Es war ein ſeltſam berührendes Bild. 
Ein paar dunkle Roſenblätter lagen dicht an der weißen 
            Kin=
derſtirn, wie große Blutstropfen anzuſehen. Merete ſchauerte 
unwillkürlich zuſammen und preßte die Hände gegen die Bruſt: 
der Sohn — der geliebte, könnte er auch einmal daliegen und all 
die Blüten ſeins Lebens entblättert unter ſeinem ſtillen Haupt?! 
Etwas ſchrie auf in ihr — etwas Geheimnisvolles, wie 
            da=
mals beim Scheiden des geliebten Mannes. Wie mit Stimmen 
gab ſich’s kund — —Was war das? Ihre Augen ſtarrten auf 
den kleinen Schläfer nieder, dann hob ſie ihn haſtig auf. Feſt, 
feſt drückte ſie ihn ans Herz, ihre bebenden Hände entkleideten ihn 
ſacht, ihre Augen voll Liebe gingen über ſeine kleine Geſtalt, da 
ſie ihn ins Bettchen tat. Schlief da nicht ein Marienkäferchen in 
ſeinem Haar?. Aus den Roſen heraus mochte es in den blonden 
Irrgarten geraten ſein. Mit leichtem Finger hob ſie das Tierchen
 heraus. Hans Peter aber regte ſich, er griff mit dem Händchen, 
als wolle er etwas einfangen und machte ein Fauſt. 
Die Mutter ſaß bei ihm nieder, hielt die runde Kinderfauſt 
in ihrer Hand und ſang leiſe, leiſe: 
„Barbuſchken, Barbuſchken flieg auf, flieg auf, 
Dein Häuschen brennt, Dein Speckchen ſengt, 
Deine Kinderchen ſchreien nach Butterbrot — 
Nach Butterbrot — — 
Aber keine Vöglein im Walde ſangen ſo ſchön wie einſt — 
wie einſt! Nur das Marienkäferchen flog wieder fort, und das 
ſollte eigentlich Glück bedeuten. 
Und dann wieder kam das Leben. Die Pflichten des Tages 
ſtießen und drängten; im Geſchäft gab’s keinen Stillſtand, 
            vor=
wärts mußte man — oder zurück, ſonſt wurde man unter die 
Räder gedrückt. 
Da waren die Nachbarn ſchräg über dem Waſſer, Steghorns, 
in der Spreeſtraße, die eine Leihbibliothek betrieben, die ließen 
es an Eifer für ihre Sache fehlen, ihr Laden wurde viel zu ſpät 
geöffnet. Mancher, der ſich beim Einholen gern ein Buch 
            gewech=
ſelt hätte, fand noch eine verſchloſſene Tür. Und auch über 
Mittag war oft niemand im Geſchäft. Die Frau ging den Tag 
über in Nachtjacke und Pantoffeln umher, und der Mann ſaß 
nebenan in der Deſtille. Da war’s kein Wunder, daß die 
            Biblio=
thekbücher ſchlecht gehalten wurden; ob man abholte oder 
            zurück=
brachte, immer mußte man warten, ehe das Gewünſchte ausfindig 
gemacht worden. So verlor ſich die Kundſchaft. Und niemand 
hatte Mitleid, als eines Tages ein großer Rollwagen vorfuhr, 
der die Bücher ſamt dem ganzen Hausrat von dannen führte. — 
Steghorns waren bis aufs Hemd gepfändet worden. Die 
            Nach=
barsleute ſtanden vor dem Hauſe zuſammengelauſen und 
            tauſch=
ten ihre Meinungen aus, erſt bei Dunkelwerden ſchlichen ſich 
Mann und Frau Steghorn davon. 
Anderen Tages waren drüben in der leeren Wohnung noch 
etliche Ueberbleibſel zu billigem Verkauf ausgelegt. Merete faßte 
ihr Peterle an der Hand und ging hinüber, um nachzuſchauen, 
ob da etwas für ſie Geeignetes vorhanden wäre. 
Sie kaufte „Hauffs Märchen” ohne Deckel und zwei 
            beſchä=
digte Bändchen „Storm”, die wollte ſie neu einbinden laſſen. Als 
ſie ſchon im Fortgehen war, ſaß das Kind noch vor einem Haufen 
Gerümpel, hielt einen alten mächtigen Schmarren zwiſchen den 
Beinchen und war nicht davon loszubringen. „Wirf’s fort!” ſagte 
ſie ernſthaft, das Bübchen aber umklammerte ſeinen Fund und 
verſuchte ihn wegzuſchleppen. Da gab die Mutter dem Verkäufer
 ein Handgeld, und der Kleine durfte ſein zerſchliſſenes Buch 
            mit=
nehmen. Im Stübchen angekommen, legte ſich Peterle platt auf 
den Bauch und verſuchte die verſtaubten und zuſammengeklebten 
Blätter auseinanderzubringen. Es waren Bilder darin! Er ſtieß 
einen ſonderbaren Laut aus und machte ſtaunende Augen. 
Merete, aufmerkſam geworden, beſchaute den Fund und ſah nun, 
daß das zerriſſene braune Buch eine alte Bibel mit guten 
            Holz=
ſchnittbildern war, die Deckelſtücke erwieſen ſich als derbes 
Schweinsleder. Zwar aus der Mitte des Buches war ein Teil 
verloten gegangen, das andere aber ließ ſich ſäubern und 
            aus=
beſſern. 
Während der Junge ſchlief, wurde die alte Bibel zum 
            Buch=
binder getragen. Merete dachte, der kleine Menſch würde die Sache 
vergeſſen haben, doch ſie irrte ſich in ihrem Söhnlein. Erwachend 
ſaß er zuerſt ein Weilchen ſtill, als ſänne er über etwas nach, 
dann ging ein Leuchten über ſein Geſicht. Peterle ſtieg umher 
und ſuchte — ſuchte. Da er den Schatz nicht fand, machte er der 
Mutter den Verluſt klar und zuletzt greinte er und gebärdete ſich 
ganz troſtlos, bis er endlich begriff, das Buch ſolle ein reines 
Röcklein anhaben. Auch das ſchien ihm nicht recht zu ſein. 
Geſäubert und geflickt kam das Schweinslederne zurück. 
            So=
gar den alten Deckel hatte der geſchickte Buchbinder heil gemacht. 
Peterle erkannte ſeinen Fund wieder und war rein außer ſich 
vor Entzücken; als die Blätter ſich nun gar leicht auftun ließen, 
jauchzte er hellauf und war von dem alten Buch nicht 
            wegzu=
bringen. 
Und das Malchen aus der Kellerwirtſchaft und der Knabe 
aus dem Grünwarengeſchäft lagen nun beide auf dem Boden, 
fuhren mit ihren kleinen Fingern über die Bilder und ſagten zu 
Adam: „Mann!” „Väterchen!” Und zu Eva: „Fau!” „Mutti 
das.” Sie fanden ihre ganze Umwelt auf den Blättern wieder 
und verſtändigten ſich über jedes einzelne. Sie waren den erſten 
Menſchen gleich und gaben in ihrer Sprache allen Dingen Namen. 
Ein Wundern und Staunen ging durch Meretes Gemüt, wenn 
ſie den Kindern lauſchte; welch eine Ausdrucksfähigkeit beſaßen 
ſie in ihrem lallenden Geſpräch, und wie wußten ſie 
            Aehnlich=
keiten in der Umgebung herauszuſinden. 
Dann ſaß ſie nieder zu ihnen und tat ihnen ein Weniges 
kund von der alten großen Weisheit, die ſo unvergänglich ſich 
erwieſen hat. Sie redete zu ihnen vom „lieben Gott” und dem 
wunderſchönen Paradiesgarten. 
Darüber vergaß ſie beinahe Geſchäft und Nachbarſchaft.
(Fortſetzung folgt.)
 hat größere Sendung auf Lager und 
empfiehlt billigſt 
*926 
Georg Crössmann 
Grafenſtr. 16. 
Telephon 2598.
Preisabbau
Herren=Sohlen u. Fleck 4 G.=M.
Damen=Hohlen u. Fleck 3 G.=M.
fertigt an b. Verwendung v. gut. Materia
Schuhmacherei Ernſt Schuchmant
Lindenhofſtr. 4, 1. St. (*93. WStellengeſuche Näherin
f. fein. Arbeit., durch
aus geübt, f dauerne
Beschäftigung (*875sl
Wäschehaus
Eichberg
Wilhelminenstr. 29 Weiblich Alleinmädchen
19 J. m. beſt Emp=
fehlung, ſucht Stelle,
wo es ſich im Kocher
vervollkommn, kann.
Angeb. unt. D 40 an
die Geſchäftsſt. (*946 Jg. Mädchen
ſ. Stell. t. fein. Haush
Angeb. unt. D 2.
Geſchäftsſt. (*84
Funge Frau nimm
noch Kunden an tags=
über zum Nähen u.
Flicken. Näh. Landgraf
Ph.=Anl.46 II., Heinz. (
kann j. Mädchen,
Wb 16 Jahre alt, vor
gebildet, Weißzeug=
nähen gründl. lernen
Angebote unt. D 37
a. d. Geſchäftsſt. (*927
ASfene Stelleng Weibliw
—
Wir ſuchen
zur Beaufſichtigung unſeres Betriebes ein.
tüchtige, energiſche
Dame
mögl. aus d. Wäſche=
vd. Stickerei=Branche. eventl. kommt auch
eine Kunſtgewerb=
lerin in Frage. Nur
wirklich tüchtige und
energiſche Arbeits
kräfte bitten wir um perſönl. Vorſtellung
H. Front & Co., Zum 15. Jan. zuverl
Laufmädchen v. 9—f
geſucht Roßdörferſte
885
Nr. 81, I.
Lendihesfein
nehmen von Diktaten
Jahren für ſofor Wäſche=Fubrik,
Schulſtraße 9. (410 Gewandte
durchaus firm im Au
im Alter bis zu 20
geſt
Zunächſt ſchriftliche 2
anſtalt Alexander
Perſonalabteilung, S
Zur Unterstützun
von Herrenwäs
Arbeitszimmer
geschäfts ein im geübtes
gesucht. — Ange
anserüchen unter schäftsstelle diese
 Ordentl. Mädchen 
zurMithilfe in kleinen 
Haushalt bis nach d. 
Spülen geſ. 
            Inſel=
ſtaße 32, I. (e532
z. Unterſtütz. meines
z. Zt. erkrankt. Mäd=
chens. Gruſchwitz,
Rheinſtr. 9, II., r. (858 Tücht. gut empfohl.
Fräulein
z. Unterſtütz d. Haus=
frau tägl. bis nach d.
Spülen geſ. Waſchfrau
wird gehalten.
Näheres unt. C 99
Geſchäftsſt. (*616 Buverl. Mädchen aus
guter Familie geſ.
Rheinſtr. 41, I. (2876 Jung. Bladchen
i. kl. Haush. (3 Perſ.)
ſof. geſ., auch nur b
In. d. Spülen. (*917
Dr. Ne ling
Wilhe m Jaegerſtr. 1. Selb=
ſtändig. Mäda en
für ſofort geſucht
Viktoriaſtr. 49. (*915 Suche
perfekte Herrſchafts=
köchin.„Erſte u. Zweite
Hausmädchen. Haus=
hälterin, mehrere
ſelbſtändige Allein=
mädchen u. Stützen
für hier u. auswärts
Frau Meinna
Dingeldein,
gewerbsmäßig Stel=
lenvermittlungsbüro,
Eliſabethenſtr. 5, II.
Teleph. 8065. (*914 Saub., zuverläſſige
Putzfrau
für Büro per ſofort
geſucht
Rechtsanwälte Geh.
Juſtizrat Hallwachs
u. Dr. Walz,
Hügelſtraße 47. (e894 Lauffrau
oder Mädchen
täglich für einige Std
vormittags geſucht
Zigarrengeſch. Bogel,
Grafenſtr 16. (2352 Aufwartung für
Mittagsſtid. geſ. Zu meld.
mit Empf. v./ 12—4 Uhr
Oſannſtr. 49. (*925 Putzirau
(*942
geſucht
Schuchardſtr. 9, I. Buverläſſige Waſch=
u. Putzfrau f. Freit.
u. Samstags geſucht.
Lehrerinnenheim
Gervinusſr. 68. (*941 Fran oder Mädchen
von 8—4 geſ., event.
auch Ganzmädchen,
Rheinſtr. 63, I, am
alten Bahnhof. (*916 Buverl. Alleinmädch.
mit g. Zeugn. ſof. geſ.
Vorzuſt. 2—5 nachm.
Wühelmſtr. 23, I. (., Fl. Mädchen m. gut.
Zeugn. zum 15. Jan
geſucht. Koch. nichterf.,
gut. Bez. Schubkegel,
Rheinſtr. 12½, II. (ci Männlich
 MMMtOta 
Sert
 pesonders Buhs! 
Herren-Wormalhemden 
solide Oualltät ... 
2.a3, 2.50 
Herren-Mormallacken 
gutes Fabrikat . . . 
2.a3, 2.95 
Herren-Normalhosen 
schöne Ware 
B.cs 
Herren-Futterhosen 
beste Ausführung . 
3.99 
Herren-Mormal-Einsatzhemden 
mit guten Rips-Einsätzen .. 
3.75 
Herren-Einsatzhemden 
weiß Imitation 
Oa 
Damen-Futter-Untertalllen 
Zs0 
in leder Größe und in 
Damen- u. Kinder- rikotagen den best. Oualtsten 
zu besonders günstigen Prelsen, 
(421
 OELTLZ 
Leiſtungsfähige, ſeit 
1865 beſtehende 
            Wein=
großhandlg. a. Rhein 
ſucht ſpez. für 
            Darm=
ſtadt und Umgebung 
einen bei Großhandel 
Hotels, Reſtaurants 
u. ſolventer 
            Privat=
kundſchaft gut 
            einge=
führten Herrn zwecks 
Uebernahme einer 
General= 
Vertretung 
in Rhein= und 
            Nahe=
weinen. In Frage 
kommen nur Herren, 
die einen größerer 
monatlichen Umſatz 
vertragl. garantieren 
können. (389sm 
Weingut 
            Heiligen=
blutberg 
 
Ch. Abel 
Hoflieferant 
Genſingeu. b Binger 
a. Rhein. 
ewwwoaol
 Sttttsssstrtessssttt 
* Seintid Mürder. 
Trikotagen=Großhandel 
Karlſtraße 38 Fernruf 1333 
Wir bieten an für Wiederverkäufer 
zu billigſten Preiſen: 
Einſatzhemden 
Herren=Normalhemden 
Normaljachen 
Normal=Unterhoſen 
Damen=Schlupfhoſen 
(Winterware) 
und ſonſtige Trikotagen, 
(401sg 
A4tssttsssiesssssstssss
 perf. 
Buchbinder, inalt 
Arbeiten, ſofort geſ 
Angeb. unt D 35 an 
die Geſchäftsſt. (*906
 Jüngerer, ſauberer 
Hausburſche 
geſ. Näh. Geſchſt. (*—
debt! Meufselltie
 3. 
m. 
b. 
H.
 E 
U 
Tüchtig. erſtklaſſiger 
Vertreter 
mögl. aus der 
            Schoko=
ladenbranche v. hieſig. 
Schokolade= u. Bucker 
waren=Großhandlung 
per ſofort geſucht. 
Angeb. unt. D 28 
Geſchäftsſt. (*863
 Brav. Junge k. di 
Rinds=u. 
            Schweine=
metzgerei 
gründlich erlernen. 
A. Rüdinger, Metzgerm. 
Arheilgen, b. D. (wofs
n9
Für Frankfurt a. M. und den
Bolksſtaat Heſſen werden von alter,
hochangeſehener, kapitalfräftiger
Geſellſchaft für ſofort zur Um=
wandlung des umfangreich. beſtehen=
den Geſchäfts geg. zeitgem. Bezüge Herdfabrik
sucht einen
Reisenden
der bei der Süddeutſchen Kundſchaft gu=
eingeführt ſein muß. Neben guter Bezahlung
wird Verkaufsproviſion gewährt. Es handel=
ſich um eine Lebensſtellung, ſtrengſte Dis
kretion wird zugeſichert. Angebot mit Bild,
Beugnis und Lebenslauf iſt unter G 14:
an die Geſchäftsſt. ds. Bl. zu richten. 354fsg Außenbeamte
die ſchon im Verſ. Außendienſt Er=
folge nachweiſen können, geſucht.
Angebote mit lückenloſem Lebens=
lauf, Zeugnisabſchriften und Licht=
bild erbeten unter F. P M.486
G an Rudolf Moſſe, Frank=
furt am Main.
(1,397) Wir ſuchen zum alsbald. Eintritt
jüngeren Dekorateur.
Derſelbe muß im Stande ſein,
große Fenſter zugkräftig zu deko=
rieren. Bewerber möglichſt aus
der Branche.
(400
GebrüderUnger
Ludwigſtraße 9.11.
2 ſelbſtändige
 für Gas= u. Waſſer 
inſtallation, möglichſt 
mit Erfahrung auf 
Gas= oder 
            Waſſer=
werken, in Dauer 
ſtellnng geſucht. 
            An=
gebote ſind zu richten 
an das 
(199sm 
Stadtbetrlebgamt 
Aſchaffenburg.
 Micche 
Motorrad=und 
Keinwagen= 
Mechaniker 
ſelbſtändiger, 
            ge=
wiſſenhafter Arbeiter, 
bauernde Steilung, 
gegen hohen Lohn 
geſucht (413sg 
Donges & Wieſt.
 Reklame-Verkauf 
erstklassiger Marken
 von 120.— Mk. an 
OErsatz-Zubehörteile konkurrenzlos. O 
Nähmaschinen 138.— Mk. 
Erbacher- 
Straße A 
Hans Ripf
 „Stelle noch zme 
tücht. Geſellen 
ein. 
(2870 
Daſelbſt eine wenig 
gebrauchte 
            Koch=
keſſelanlage 
(2 Keſſel) Fa. Deutſch, 
wegen Vergrößerung 
billig zu verkaufen. 
W eſtſällſche Wurſt= und 
Fleiſchwarenfabrik 
H. Scherkamp. Tel. 3263 
Zurovorſteher, 
vertraut mit 
            Buch=
haltung, 
            Korreſpon=
denz und ſämtlichen 
übrigen Arbeiten, 
            ge=
ſucht. Schriftl. 
            Be=
werbungen mit 
            An=
gaben der bisherigen 
Tätigkeit erbeten an 
Splelkartenfabrik (* 
Frommann & Morlan, 
Heidelbergerſtraße 27 
Gewandt. fleißie 
jüngerer 
Mann 
aus der Papierbr. 
zur Bedienung d 
Schneidmaſch. u 
f. Puckerei (Lager 
u. Verſand) z. ſof. 
Eintritt geſucht. 
Heſſiſche 
Papier= 
Fuduſtrie 
Eliſabethenſtr. 3:
  
Lehrling 
für unſere kaufmän 
niſche ſowie einen 
            ſol=
chen für unſere 
            tech=
niſche Abteilung mit 
höherer Schulbildung 
(414sm 
geſucht. 
Heinrich Fritz 
Fabrik für 
            Zentral=
heizungen, Darmſtadt, 
Aliceſtr. 2.
 Kellner 
Lehrling 
zum ſofortig. Eintritt 
geſucht HotelSchmitz, 
Rheinſtraße 50. (416
 Lehrlinge 
für unſere Werkſtätte 
werd. eingeſt. (415sm 
Heinrich Fritz 
Fabrik für Zentral 
heizungen, Aliceſtr. 2
 Setzer= 
Lehrling 
nit guter Schulbildg. 
zu Oſtern geſ. Meldg.: 
Buchdruckerei 
            Hein=
rich Elbert, 
            Schleier=
macherſtr. 13. (*549ms
Zumieten geſucht
 ſof. 1—2 Blro= 
Suche näume od. II. 
Laden, gute Lage. 
Adolf Dingeldein, E 
            iſa=
bethenſtr. 5. Tel. 3065. (*
 Halle oder 
Stall, Scheune zu 
miet. geſucht. 
            Ange=
bote unter D 33 an 
die Geſchäftsſt. (*895
 Suche für einen 
meiner Anzeſtellten 
möbl. Zimmer 
Georg Mackur, 
Rheinſtr. 47, (r859
 1- oder 2 Zimmer= 
Wohnung, gut möbl.; 
zu mieten geſ. (*sg 
Harald Bruhn 
Roßdörferſtraße 61.
 Gebildete, junge 
Dame 
ſucht 1-2 beſtmöbl. 
wom. mit 
Zimmer Klavier, auf 
ſofort od. ſpät. Nähe 
d. Theaters erwünſcht. 
Angeb. an M. Reiß, 
Penſion Eaulé. (*90
 ſofort geſucht (II,398 
in Villa oder Landhaus, 
            Vor=
ort oder Land, von jungem, 
vermög. Ehepaar (Fbrkt.) Sehr 
gute Bezahlung in Goldmark. 
Off. u. F. T. 2363 an Ala= 
Haaſenſtein & Bogler, Frankiurt a. M.
n günſtiger
Geſchäftslage Darmſtadts
 mit 1—2 Schaufenſtern von großer 
            Frank=
furter Konfektionsfirma bei eventl. 
            Be=
teiligung des gegenwärtigen Beſitzers 
ohne Kapital 
gesucht! 
Ungebote unter D 26 an die Geſchäfts= 
(408 
ſtelle d8. Blatt
Seite 8.
Rummer 12.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. Januar 1924.
 Gottesdienſtliche Anzeigen. 
Evangeliſche Gemeinden. 
1. Sonntag nach Epiphanias, den 13. Januar 1934, 
Die Kirchen ſind geheizt. 
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel. 
— Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß. 
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 3 Uhr 
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre. 
Stadt apelle: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. 
— Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt Pfarrer Kleberger. — Nachm 
3 Uhr: Gottesdienſt. Pfärrer Lautenſchläger. 
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer 
            Zimmer=
mann. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann. 
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Vogel. 
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17): Sonntag, den 13. Jan., nachmittags 
2½ Uhr: Taubſtummengottesdienſt. Pfarrer Heß. — Dienstag, den 
15. Jan , nachm. 3½4 Uhr: Wied erbeginn des Konfirmandenunterrichts. 
Martinskirche: „Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer D. 
Waitz — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk. Pfarrer 
D. Waitz. — Nachm. 2 Uhr im Martinsſtiſt: Pfarraſſiſtent Reinhardt. 
— Mittwoch, den 18 Jan, abends 8 Uhr im Martinsſtift: Bibelſtunde. 
Pfarraſſiſtent Müller. 
Altersheim: Vorm. 9½ Uhr: Pfarraſſiſtent Reinhardt. 
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. 
— Um 11 Uhr: Kindergortesdienſt. Beide Gottesdienſte ſind im 
            ge=
heizten Gemeindehaus. — Mittwoch, den 16. Januar, abends 8 Uhr: 
Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Marx. 
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr: 
            Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Wagner. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. 
Pfarrer Wagner. — Abends 6 Uhr: Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier, 
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt Pfarraſſiſtent 
Weißgerber. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent 
Weißgerber. 
Stiftskirche. (Im geheizten Saal des Schweſternhauſes.) Vorm. 
10 Uhr: Miſſionsgottesdienſt. Miſſionar Bellon. — Um 11½ Uhr: 
Kindergottesdienſt. — Evang Sonntagsverein (Chriſtl. Verein 
junger Mädchen). Sonntag, nachm. von 4 bis 7 Uhr: Vereinsſtunden. 
— Donnerstag, den 17. Jan., abends 8 Uhr: Betſtunde. 
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm 9 Uhr: Gebetsſtunde. 
— Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt Waldkolonie). — Um 11½ Uhr: 
Kinderyottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde. Pfr. Schäfer. 
— Abends 8½ Uhr: Mitgliederverſammlung. Pfarrer Schäfer. — 
Montag, abends 8½ Uhr: Evangeliſation. Lehrer Heinſen=Liebenzell. 
— Dienstag, abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch, 
abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der Funkerkaſerne. — Dunnerstag, 
abends 8½ Uhr: Bibeiſtunde (Nömerbrief). — Freitag, abends 8½ Uhr: 
Bibeiſtunde in der Stadtmädchenſchule in Beſſungen. — 
            Jugend=
bund für E. C., Mühlſtr. 24: Sonntag, nachm. 2½ Uhr: 
            Bibelbeſprech=
ſtunde für Jünglinge. — Um 4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für 
            Jung=
frauen. — Montag, abends 8½ Uhr: Evangeliſation. Lehree Heinſen= 
Liebenzell. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge 
und Gebetsſtunde für Jungfrauen — Mittwoch, abends 4 Uhr: Freun=
 deskreis=Bibelſtunde für Jungfrauen. — Donnerstag, abends 8 Uhr: 
Gebetsſtunde für Jünglinge. 
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der 
Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr. 6. Dienstag, abends 8½ Uhr: 
            Bibel=
beſprechſtunde. Ausſprache über Zeit und Lebensfragen. Gäſte immer 
willkommen. 
Ehriſtlicher Verein junger Mämer Darmſtadt, E. B., 
            Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof links): Sonntag, abends 8½ Uhr: 
Vortrag über Staatsbüirgerkunde. Herr Stützel. — Dienstag, abends 
8½ Uhr: Bibelſtunde (Geſamtverein). — Donnerstag, abends 8½ Uhr: 
Miſſionsſtunde im Familienkreis. Miſſionar Rottmann. Jedermann 
iſt freundlich eingeladen. — Samstag, abends 8½ Uhr: 
            Wochenſchluß=
andacht 
Chriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, 1.) 
            Mitt=
woch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. 
Katholiſche Gemeinden. 
Sonntag, den 13. Januar 1924. 
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr: 
Beichtgelegenheit. 
Sonntag, vorm. 5½ Uhr: Beichtgelegenhett — Um 6 Uhr: Erſte 
heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um 8 Uhr: 
Singmeſſe mit Predigt und Kommunion der Jungfrauen=Kongregation 
— Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um 11 Uhr: Singmeſſe 
mit Predigt. — Nachm 143 Uhr: Chriſtenlehre; darauf Andacht zur 
heil. Familie. — Um 5 Uhr: Verſammlung des Müttervereins. 
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6", Uhr 
Heil. Meſſe. — Um 9 Uhr: Studentengottesdienſt. — Abends 6 Uhr: 
Noſenkranzandacht. 
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe. 
Kapelle zu Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt mit 
Predigt. 
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. von 5 bis 8 Uhr abends 
Gelegenheit zur heil. Beichte. 
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. — Um 
½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um 
9½ Uhr Hochamt mit Predigt. — Nachm 2 Uhr: Andacht u. Segen 
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, von 5—7 Uhr und von 
8—8½ Uhr abends: Gelegenheit zur heil. Beichte. 
Sonntag, vorm. von 8½ Uhr an: Beichtgelegenheit. — Um 7½ Uhr: 
Heil. Meſſe ſvor und in derſelben Austeilung der heil Kommunion). 
— um 77 Uhr: Predigt. — Um 8½ Uhr: Heil Meſſe (nur in 
            der=
ſelben Austeilung der heil. Kommunion). — Um 9½ Uhr: Hochamt 
mit Predigt ſvorher Austeilung der heil. Kommunion). — Um 2 Uhr: 
Chriſtenlehre. — Um 2½ Uhr Andacht. — An Wochentagen /. 
            Stun=
den vor Schulbeginn heilige Meſſe. 
Bereine: Jeden 1 Sonntag im Monat Männerkongregation. — 
7½ Uhr: Heil. Meſſe mit Generalkommunion, — Nach der Andacht 
Verſammlung im Vereinsſaal, Herdweg 28. — Jeden 3. Sonntag im 
Monat Jungfrauenkongregation. — 7½ Uhr: Heil Meſſe mit 
            General=
kommunion. — Um 3 Uhr: Kirchliche Verſammlung. — Um 4½ Uhr= 
Weltliche Verſammlung im Vereinsſaal, Herdweg 28. — Jeden letzten 
Sonntag im Monat Frauenſonntag. — Um 7½ Uhr: Heil. Meſſe mit
 Generalkommunion der Frauen. — Nach der Andacht Verſammtlung 
im Vereinsſaal. Herdweg 28. — Jeden 1. und 3. Donnerstag im 
            Mo=
nat, abends 8 Uhr: Verſammlung der katholiſchen Fugendvereintgung 
St. Martin Beſſungen (üüngere Abt., 14—17 Jahre) im Vereinsſaal, 
Herdweg 28 — Jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat, abends 8 Uhr: 
Verſammlung der katholiſchen Jugendvereinigung St Martin Beſſungen 
ſältere Abt., 18—21 Jahre) im Vereinsſaal, Herdweg 28. 
St. Fidelis (Kapelle der Engliſchen Fräulein, Waldſtr. 31): Vorm. 
8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. Sammlung zu Gunſten der Erbauung 
der St Fidelskirche. Kathol. Pfarramt: Herdweg 28. 
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr: 
Beichtgelegenheit. 
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½7 Uhr: 
            Früh=
meſſe. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt — Nachm. 142 Uhr: 
Andacht. 
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg. ½8 Uhrt 
Heil. Meſſe und Predigt. 
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr: 
            Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: And, 
Sonſtige Gemeinſchaften. 
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 19): Sonntag, den 13. Jan, 
vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 4½ Uhr: 
            Verkündi=
gung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 15. Jan., abends 8½ Uhr: 
Gebetsſtunde. — Freitag, den 18. Jan., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. 
Jedermann iſt freundlich eingeladen. 
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den 
13. Jan., nachm. 2 Uhr. Sonntagsſ4ule. — Abends 8 Uhr: Predigt, 
— Um 9 Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 17. Jan., abends 
8½ Uhr: Bibelſtunde. Prediger Erhardt. 
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag, 
den 13. Jan., vorm. ½10 Uhr; Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr: 
            Sonn=
tagsſchule. — Abends 8 Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends 
8 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde. 
Gemeinde der Siebententagé=Adventiſten, Mauerſtr. 5, I.: 
            Frei=
tag, abends 8 Uhr und Samstags, vorm. ½10 Uhr: Oeffentl. 
            Eottes=
dienſt. — Sonntag, abends 8 Uhr: Religiöſer Vortrag. 
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 177 
Sonntag, den 13. Jan., vorm. 10 Uhr: Gebetsverſammlung. — Um 
11 Uhr Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt. — Abends 8 Uhr: 
Jugendſtunde. — Donnerstag, den 17. Jan., abends 8½ Uhr: 
            Bibel=
ſtunde 
Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt, 
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 18. Jan, nachm. 2½ Uhr: 
Sonntagsſchule — Um ½4 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 17. Jan.; 
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen. 
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Ecke Landgraf=Georgitraße, nächſt 
dem Schwimmbad: Sonntag, vorm. 10 Uhr: Heiligungs=Verſamme 
lung. — Um 11½ Ugr: Kindergottesdienſt. — Abends 8 Uhr: Heils= 
Verſammlung. — Mittwochs und Freitags, abends 8 Uhr: 
            Oeffent=
liche Verſammlung. 
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 13. Jan., 
nachm ½3 Uhr: Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Gottesdienſt.
 D N 
R
D
 DAa 
AleTade
erstklassige Fabrikate ca. 1.40X200 cm ca. 170X235 cm Ca. 200½300 cm Mk. 47.— Mk. 53.— bis 84.— Mk. 93. — bis 208.— Ca. 70½ 4350 cch
Ca. 30 Mk. 747.— bis 188.—
Mk.220. Boucle-Teppiche
prima Qualität ca. 200X300 em Ca, 250 X350 cm Ca. 300 X400 cm Mk. 90.— Mfe Mk. 205.— Möbelstoffe, Dekorationsstoffe / Große Auswahl, billigste Preise L 1V U — — U V Großes Lager nur erstklassiger Fabrikate in: Läufern, Teppichen, Rollenware,
Reste u. Teppiche mit kleinen Fehlern werden zu ermäßigten Preisen abgegeben
 Am Welßen 
Tarm 
Teleph. 486
 Am Weißen 
Turm 
Teleph.486
 Aus den Amtoverkündigungen des Kreisamts 
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des 
Pollzelamts Darmſtadt. 
Gefunden: 1 Brille. 1 gr. Herren= 
Wildlederhandſchuh. 1 kleine eiſerne 
            Vor=
ſtelltüre. 1 ſchwarzer Damen=
            Lackledergür=
tel. 1 Taſchenmeſſer mit grauem Hornſtiel. 
2 ſchwarz=weiß= und grüngeſtreifter Schal. 
1 dunkelgelb. Damen=Glacéhandſchuh. Eine 
ſchwarze Damen Pelzmütze, 1 linker Hrn.= 
Glacchandſchuh, weißrot gefüttert. Eine 
ſchwarzſeidene Haarſchleife 1 gold 
            Man=
ſchettenknopf mit blauem Stein. 1 
            Leder=
mäppchen mit über 3 Billionen. Eine 
            An=
zahl v rſchiedene Schlüſſel. 1 ſilberne eckige 
Armbanduhr. 1 ſchwarzes Portemonnaie 
mit 15 Milliarden. 1 Beſuchstäſchchen mit 
Taſchentuch. — Zugelaufen: 1 kleiner gelb. 
Pinſcher. 1 kleiner ſchwarzer Pinſcher 
1 brauner Dachshund. 
Sonntagsdienn und Nachtdienſt in 
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen 
den Eonntagsdienſt und in der Woche 
vom 12. Jan. bis einſchl. den 19. Jan 
den Nachtdienſt die Apotheke am ;
            uſtiz=
palaſt, Bismarckſtr. 9, und die Einhorn= 
Apotheke. Lirchſtr. 10½.
 Verſteigerung. 
Am Hamstag, den 12. Januar, 
vormittags 11 Uhr, werden auf hieſiget 
Güterabfertigung 4 leicht beſchädigte 
Tonnen Heringe 
ffentlich an den Meiſtbietenden ver 
(402 
ſteigert.
 Haus=Verkauf 
Maſſ. Mehrfamilienhaus mit Garten 
ſehr preiswert verkäuftich. 
Intereſſenten wenden ſich an 
Notar-Prakt. BEISSWENGER 
z, Zt. botel Schmitz, Darmſtadt. 
(852 
Rheinſtraße 50,
Abelvverkeh.
 Weſtchemie= 
Aktien 
bis 1000 Stück 4 50 9 
abzugeben. (egs) 
Angeb unt. D 30 
Geſchäftsſtelle.
 40 Soldmark 
gegen gute Sicherheit 
und hohen Goldzins 
zu leihen geſucht. 
Angebote unt. D 41 
Geſch iftsſt (eg5o
 Ridelkenieh 
Herr würde ſich an 
einem guten 
            Unter=
nehm. in Süd=Amerika 
(Buenos Air s)
            betei=
ligen? Ueberſiedlung 
Anf F br Ang unt 
D 42 Geſchſt. (949
Immebilien g
 Gr. Geſchäftshaus, 
gute Lage. Läden u. 
Geſchäfts Räumefrei 
Wohn= und Privat= 
Häuſer aller Art. 
            An=
zahl Wirtſchaften. 
Hotels, Lebensmittek 
geſchäft, auch auf d. 
Lande, mit Feld zu 
verk. Büro 
            Lingel=
dein, Eliſabethenſtr. 5. 
Telephon 3065. *922
 Einfamilienhaus 
neuzeitlich, in ſüidl 
Außenl. m. Gart.z vk. 
Angeb. unt. D 29 
Geſchäftsſt, ( 889
 Wir verkaufen weit 
unter Einkaufspreis 
Große Poſten Damenmäntel, aparte Farb., alle Größ,p. Mk. B.—an 
Damenkleider, ſchöne Ausführung , 
17.— an 
Kinderkleider, nette Aufmachung 
9.—ran 
Damenſtrickjacken, ſchöne Farben 
15.—an 
Damenjumper, ſchöne Farben 
16.—an 
preisw. 9.=Mäntel aparte Farb. 
15.— an 
Herren=Anzüge, ſchicke Faſſons 
15.—an 
„ Herren=Mäntel, dauerhafte Stoffe 
15.—an 
„ Herren=Breecheshoſen, ap. Farb. 
12.—an 
Auch die Baumwollwaren=Preiſe haben wir um 
20 Prozent ermäßigt, ſodaß Sie jetzt noch Gelegenheit 
haben, Ihren Wäſchebedarf uſw. billigſt zu decken. 
In Ihrem eignen Intereſſe bitten wir die 
            Vormittags=
ſtunden zum Einkauf zu benutzen. (411 
MEVERASIERN 
Saalbaustr. 2-6 DARMSTADT Fernspr. 1413
 Haus 
3 Etage, 6 Zimmer, 
ausgeb. große 
            Man=
ſarde Garten, ſof. zu 
verk. Angeb. u. D. 2 
an die Geſchſt. (e865
 Ve 
Privatmann zu kauf. 
geſt 
(4198g 
Biedermeier= 
Bücherſchrank 
mit ſchwarzen Säulen 
oder Gitterwerk an 
den Türen. Angeb. 
unter D 38 an die 
Geſchäftsſtelle er
 Wein, Kognak. 
Mien Bnſch 
auch ½ Fl. kanft 
Hammer 
Beinhandlung (ewedsg 
Eliſabethenſtr 48.
 Gebr. 
            Noßhaar=
matratze, auch defekt, 
zu kaufen geſ. (8401 
ngebote u. D 24 
beſchäftsſt.
 Kobierpreſſe 
Angebote mit Preis 
unter C 144 an die 
Geſchäftsſtelle ds 
Blattes erbet, (3531s
 Holzverſteigerung. 
Die am 9. und 10. ds. Mis. abge=
 haltenen Brennholz=Verſteigerungen 
ſind, ſoweit Zuſchlagerfolzte genehmigt. 
Ausgabe der Abfuhrſcheine bei den 
            zu=
ſtändigen Kaſſen ab 17. ds. Mts, 
            Ueber=
weiſung und erſter Fahrtag 18. d8. Mts., 
8 Uhr vorm. Das übrig gebliebene 
Holz wird Montag, 14. ds. Mts.,9 Uhr 
vorm., in Darmſtadt (Heilig Kreuz 
            ver=
ſteigert,nämlich 274rm Eichenhnüppel 
Nr. 932—1115), 2 rm Eichenknüppel= 
Reiſig (Nr. 907 aus Spitalwieſenhege, 
Abt. 20, 281 rm Eichenknüppel=Reiſig 
aus Steinackerſchlag, Hintere Wand, 
(Nr. 4, Endnummer 229), 22rm 
            Fichten=
ſtöcke (Nr. 2,Endnummer 18)aus 
            Diang=
burger Hegſtück. 
Darmſtadt, den 10. Januar 1924. 
Heſſ. Oberförſterei Kranichſtein. 
van der Hoop. (394 
Bekannimachung. 
Die durch Steuerbeſcheid angeforderte 
Kultusſteuer der iergelitiſchen 
            Religions=
geſellſchaft Darmſtadt iſt bei Meidung 
der Zwangsvollſtreckung bis ſpäteſtens 
27. Januar 1924 unter Aufwertung zu 
zahlen. Die Steuerpflichtigen haben den 
im Steuerbeſcheid angegebenen 
            Halb=
jahresbet ag an Kultusſteuer durch 10 
zu teilen. Der gefundene 
            Goldpfennig=
betrag iſt auf 5 Goldpfennige nach unten 
abzurunden. Zahlungstage im 
            Gemeinde=
auſe Bleichſtraße 13, Sonntag, 13., 20. 
und 27. Januar 1924, vormittags 9 bis 
12 Uhr. 
(398 
Der Vorſtand 
der israelitiſch. Religionsgeſellſchaft 
Finanzamt Darmſtadt=Stadt.
Nummer 12.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. Januar 1924,
 9A Operette in 3 Akten 
Muſik von 
Rudolf Nelſon
Palast-Lichtspiele
Mur einige Tage!
 Heute und folgende Tage 
Die gefeierte Künstterin
 Sensations- und Zirkus-Großfilm in 6 Akten 
mit Alfred Galaor in der Hauptrolle. 
Mitwirkende: darl Auen, Käthe Haack, Camilla 
von Hollav, Rudolk Lettinger, 
Friedrich Rühne- 
FattgaLustspiel 
Das wandelnde Licht 
Abenteuerfilm in 5 Akten mit Leopold 
Bauer als Frank Norton. (373fso
 Nach dem gleichn. Roman d. Berl. III. Ztg. in 2 Teilen 
J. Tell — 5 Alte 
„Ber große Spieler 
In den Hauptrollen: Gertrud Welker, 
Aud Egede Rissen, Alfred Abel. 
Um eine Million Bollar 
Sensationstilm in 5 Akten. 
(*948
 Mauerſtraße 5 
1Treppe (*918 
Vorträge: 
(Saai geheizt) 
Sonntag, 13. Jan., abends 8 Uhr, Thema
 Landestheater. 
Großes Haus. 
Samstag, 12. Jan. 
Sondermicte 114 u. 18‟ 
Minna v. Barnhelm 
von G. Leſſing. 
Anf. 7. Ende 9½ Uhr. 
Preiſe: 800-8000 Milld.
 Buffale Bill, 6. Teil 
Dämon Zirkus, 7 Akte 
Bie Rache des Todes 
— Eddie polo. —
 Dieſes Thema gibt Licht ins Dunkel dieſ. Zeit 
Der Redner J. F. Grieſerlad. jederm. herzl ein.
 Sttssssttsststsstes 
Hotel Schmitz 
Rheinstreße 50 —: Telephon 192
 Kleines Haus. (T41 
Sondermiete 14: 
Zar u. Zimmermaun 
von A. Lortzing. 
Anfang 7. Ende 10 Uhr. 
Preiſe: 1—5 Billionen.
Jeden Samstag, Sonn- u. Feiertag
 Volkstheater 
Samstag u. Sonntag, 
abends 8 Uhr 
Krone u. Feſſel 
Senſationsſtück a. d. 
Balkankriege. (*945 
Preiſe 0,6—1,2 Bill. 
Sonntag, nachm. 
½4 Uhr 
Rothkäppchen. 
Preiſe 250.500 Milld.
in ihrem besten Film
 Sonntag, 13. Januar, präzis 3½ Uhr nachm. 
im Städtischen Saalbau: 
Winter-Saalsportfest 
Radball- u. Radpolospiele 
Kunst- und Reigenfahren. 
Abends ab 7 Uhr im Fest- und Gartensaale: 
BELA. ent 
In den 
Nebenräumen: Kaffoe- u. Likörstuben
 Echtes Pilsner Urquell 
per Glas 30 Pfg. (417 
Münchener Läwenbräu 
Rummelbräu Darmstadt. * 
* 
Sooes sboksessrsrteeste
 Unter den Mitwirkenden 
Ernst Deutsch 
Margarete Schlegel 
7 Akte. Vorführungsdauer 2½, Stunden. 
Jugendliche haßen Zutritt. 
(*947
 Reſtaurant Sportkaſſee 
am Hallenſchwimmbad
 Bühnen= 
Volksbund 
Die zweite Hälfte 
der zweiten Rate von 
Miete 21 iſt bis zum 
15. Januar beichriuian 
Arnold, Ernſt=
            Ludwig=
ſtr. zu zahlen. Bahlung 
für Miete 22 iſt erſt 
ſpäter fällig. C. 36 
Großer
 Von Samstag, den 12. Januar 1924 
täglich von nachmittags 4 Uhr ab 
erſtklaſſiges
 Vorzügliche Stoewer= 
Nähmaſchinen und 
Fahrräder empfiehlt 
F Lepper, 
            Grafen=
ſtr. 31. Reparaturen 
aller Fabrikate. (1900 
KfVerloren 
Damennhr verl., ge 
M F. Finder g. Be 
Abzugeb. Landgraf= 
Philipp=Anlage 60‟, 
parterre.
 V 
Stempel=Schulz 
Schilder jeder Art Rbeiuf. 49.Felabt3”
 Hote 
Darmstädter Hof 
Besitzer: R. Doll 
An den 
Samstagen und Sonntagen 
Konzert nebst
Achtung!
Mefee
 nitverſtärkier Kapelle 
Sonntag von 11—1 Uhr 
Früh=Konzert 
Für gute Speiſen und Getränke iſt 
beſtens geſorgt 
Billigſite Tagespreiſe 
(s ladet freundlichſt ein 
*934) Inhaber Jak. Herrmant
 Handwäſcherei. 
W ſche z. Waſch. u. 
Bügeln wird angen. 
Darmſtraße 12, 
1. St., Hüller. (*780sm
Der bekannte gute
 Polſtermöbel (eignes 
Fabrikat), 
            Klubgarni=
turen, einzelne Seſſel, 
Chaiſelongues, Divans 
u. Matr 
            räumungs=
halb, zu äußerſt bill. 
(2671Sg1 
Pre ſen. 
Auf Bunſch Teilzahlung! 
Möbelhaus Menger 
Bleichſtraße 17.
 Preis 39 
wieder eingetroffen b 
Pirtſchaft 
ibron, „Branſtübel” 
Schuſtergaſſe 13.
 Bei 
Lufikurort Traiſc Darmſt. 
(Peliebter Ausflugsplatz) 
Kaffee=Reſtaurant 
u. eigene Bäckerei 
KarlPehrens Kufnage 
Geheizte Räumlichkeiten 
vorerſt nur jeden Mittwoch, Samstag und 
Sonntag geöffnet. 
Für Geſellſchaften auch Ausnahmeiage au 
vorherige ſeſte Beſiellung. (418sm 
Telephon 1431, Amt Darmſtadt.
Schuſtergaſſe 13
Tanzdelegenheit
 9 
wozu höflichſt ein
 Aus Privathand ein 
1a Klavier 
geg, hohen Preis zu 
mieten geſ. Angeb. u. 
C 113 Geſchſt. 662
 Sonntag, nachmittags 280 Uhr 
„Germania” 
Pfungſtadt 
(424 
gegen 
Sp.=Bgg. „Union” 
Darmſtadt 
Ligamannſchaften.
 Vornehmes Restaurant. Bekanntfste Küche 
ff. Weine in Flaschen und im Ausschank 
Liköre . . . Mocca .. . . . . Mäßige Preise 
(403)
 Thüringer Hof 
(Fean Geßuer) gegenüber Städt. Saalbaü 
R7 
Heute Samstag 
Großes
 gut erhalten, billig 
J. Donges & Wieſt 
Grafenſtr. 43. (1432
 Lungenkranke 
trinkt Apotheker von 
Lühmanns 
            Lungen=
heiltee. Seit 
            Jahr=
hundert. bew Hausm. 
in neueſter Zeit von 
erſt. ined. Autorität. 
erprobt uind warm 
empf. Wirkung 
            wun=
derbar. Bazillen 
ſchwind. im Auswurf 
Appetit, Gewicht, 
Befinden heben ſch. 
In Paketen und in 
Pillen in Apotheken 
od. direit v. Apotheker 
v. Lühmann, 
            Wan=
fried a. W. 11 (IV.8821 
Frl., 31 J., m. Kind, 
wünſcht mit anſtänd. 
Herrn oder Witwer
 Telephon 3179 
Kapellpletz 
Telephon 3179
 Hamstag, den 2. Februar: 
Generalverſammlung
 Fl. 3.00 
Malaga 
/, Fl. 1.70 
I. 3.00 
Muskateller", 
Fl. 1.70 
mit Steuer — ohne Flasche. 
Preiswerte
 Vorzüglichen Oppenheimer u. Pfälzer 
im Ausſchank. 
159 
Preiswerten Mittagstiſch v. 12—3 Uhr 
Reichhaltige Abendkarte 
Erſtklaſſigen Kaffee — Mokka — Kuchen
 Samstag und Sonntag 
Großes
Motto: Mir mache deg bis
 Samstag und Sonntag 
abends 811 Uhr 
Großer
 Deutscher Weinbrand 
Flasche 2.50 
Kirschwasser 50½ 
Flasche 4.50 
Zwetschenwasser, 85‟ 
Flasche 4.00
Heute Samstag
 Concordia=Saal 
Waldſiraße 
Moderner 
Tanzabend 
Anfang 7 Uhr
Heute. Samstag
 bek, zu werden zw. 
ſp. Hei at. Ang. u. 
D 32 Geſchſt. (*8
 Böttingers Brauerei 
Ludwigsplatz 8.
 EMhelnpg 
Georg Arnold 
Bisytarcſtr. 107 (*850) Bismarckſtr. 10
robieren Sie m
 kath., 26 J., aus ver 
mög. Fam, wünſcht 
mit beſſerem kathol. 
Beamten od. Lehrer 
ziv. Heirat bekannt zu 
verden. Angeb. mit 
Bild unter D 43 an 
die Geſchſt. (*951 
Beamtenwitwe/88) 
mit vollſt. 8 Zim.=W 
ſucht mit geb. Herrn, 
Witwer m. K. n. aus 
geſchl, in Verbind. zu 
treten ziv ſp. Heirat.
 Frankfurterſtraße 57 / Ecke Rhönring 
Heute Samstag
Heute Samstag
Heute Hamstag
 Nee Wrheiſpppe 
—— mit Konzert — 
Robert Kümmerlein 
Erbacherſtraße.
Elisabethenstra
 Heldeiberger 
Strasse Nr. 40
Seite 10.
Darmſtädter Dagblatt, Samstag, den 2. Januar 1924.
Rummer 12.
 Duch beſonders Anſſge Enfaußgelegenſeit ſind wir in der Lage, wöhrend unſeres 
bikligen Januar=Perkaufs große Poſiten 
Tolodlodir diie Toaodle 
zu ganz beſonders billigen Preiſen anzubieten. / Beachten Sie bitte unſer diesbezügliches Schaufenſter
Croiſe,
Rre 589 88, Meter 959 1.10 Meier 128 1.50 Meter 2.20 2.45 Meter 3.25 3.95 ). Meter 1.90 2.45 Meier 3.40 3.60 Meter 85g 1.00 Meter 1.50 „ Meter 48z 69 z Meier 293 3.50 Stück 3.95 5.50 Sfück 5.25 9.50 Meter 2.35Wäſche=Stickereien
in Maſſen=Auswahl
Meter anfangend 9
Damen=Wäſche
 DamemUntertaille, Cretonne, Stickerei, 
Stück 95 3 
Damen=Hemd, gute Cretonne, Stickerel ......" 
Stück 1.93 
Damen=Hoſe, Ia Cretonne mit Barmerbogen . . . ." 
Siüſck 195 
Damen=Nachthemd mit eleganter Stickerei .. ." 
... . . Stück 3.98 
Damen=Stickerei Nock, elegante Stickerei=Verzierung 
.. . . . Sück 3.95
Rche
 Eſegante Kiffen, aus la Cretonne, gebogt oder mit Stickerei u. Fältchengarnierung, Sick. 2.65 3.95 4.50 
Stück 9.50 14.50 
Coltertücher, 160X250 aus 12 Gretonne oder Dowlas, elegant beſtickt.
 Ge 
Tiſchtücher, Ia Teinen 130X160 cm .. . . . . . . 
. . . Stück 
Tiſchtücher, Ia Halbleinen, 130X150 cm, Jacquardmuſter". 
Servietten, 60X60 om, Halbleinen ..... . . . . 
... . . Stück 
...... . . Sfück 
Kaffedecke, Ia Reinleinen, mit Franſe ............"
 tags 
698 
1.30 
8.30
 HerrenNachthemden, aus ſoliden Stoffen mit Barmer Bogenverzierung 
.. . . Stück 6.75 
Kinder=Wäſche zu billigen Preiſen in großer Auswahl
Markt 7
Guggenheim 8 Marx
Markt 7
 A 
Ah
 Polstermöbel 
und Matratzen 
aller Art 
kaufen Sie gut und billig 
bei 
Tapeziermeister 
K. Rock 
Magdalenenstr. 1 Teleph. 1084 
Reparsturen werden fachmänn. 
ausgeführt. la Referenzen 
Auf Wunsch Teilzahlung. 
Gustau Geil, Elektromstr. 
Ipstallation aller elektr. Anlagen
 Konkurrenzlos in Preis und Oualität. 
Persönliches Mitarbeiten (8809a 
Prima Montage-Personal 
Holsstr. 7 Darmstadt Teleph. 2104.
 StlIIS 
Mar arine 
Kokosfett. 
Erbſen, gelbe halbe. 
3 
grüne ganze: 
33 
Weiße Bohnen. 
25 
Weizengrieß 
25 
Haferflochen. 
26 
Volkreis 
4o 
Bosn. Pſlaumen. 
32 
Ia Nudeln 
Kond gezuch. Vollmilch Doſe 75 
Zum Kreppelbacken 
Fein er geſtoßener Zucher 
Pfund 42 Pfennig 
Helles Salat=Oel 
Feinſtes Blütenmehl 
Feinſte Kirſchen=Konſitüren 
zum Füllen (881 
empfiehlt 
H. Brandstätter 
Ecke Erbacher= u. Mühlſtr. Tel. 485
 Wer beteiligt ſich 
am Bezugeson (939 
Speiſe= 
Kartoffeln 
auch zentnerweiſe.— 
Preis ca. 3.— Mark. 
Auskunft Karlſtr. 45, 
Hof. (Textilberkauf).
Urterrichtt
 Kurſezur 
            Vor=
prüfung 
Math Mech., 
            Lyna=
mik., Darſt. Geom 
Kinematik. Maſch.= 
El.. Phhf., Hhzdr. 
Mech, Wärmeth. 
beginnen 15. 1. 24. 
Demmig 
Stiftſtraße 40. (*874
 Unterricht 
tägl, von 8—ls und 
Nn Wicte 
in (gs4 
Gabelsberger 
            Eteno=
gaife 
Maſchinenſchreiben, 
engl u franz Sprache. 
deutſch. Sprachlehre. 
Hans Schlöſſer 
Schwanenſtr. 30.
 Wegen Abreiſe 
Wohnzimme u. Küche 
ſpowie Verſchiedenes 
billig zu verk. Wo? 
ſagt die Geſchſt. sss
 Rüchenſchrant si 
Bendelladihr 34½,I. ”
 Vertiko, Diplomat 
neu, 3. halben Preis 
(e857 
verkäuflich 
Kiesſtr. 38, Stb. II.
 Schöne Kupſeſſel aus 
Leder (Gheſterfield= 
Facon) zu verk. / 919 
Anzuſ. Hochſtr. 57, I., 
zwiſchen 3. u. 6 Uhr
 Stutz=Flügel (kreuzſ.) 
Ausziehtiſch u. 
            Bü=
fett zu verk. (457d 
Näh Geſchäftsſtelle
 Frack — 
f.mittl Fig,wie neu, 
Flobert 
9 mm, 1 mittelgroßer 
Meſſingkeſſel 
zu verkaufen (408 
Hoffmaunſtr. 22, II
 Hochfeine, 34 gr. 
Kinderwagen und 
Klappwagen m Berd 
ſpottbillig (Teilzahl.) 
Riedeſelſtr, 39, C930
Tiehung meiderrutlieh 18. D. 12.-Jannerk
 Aerttoständige 
Preuß, Staatslotterie 
Hec Heatelidtenig 
Asüoau Dollan 
Goldanleihe 
7B0000 s Goldenleite 
*2o0o0 s Gollanleihe? 
*s 
*20u0g s Goldanleihe s 
* 1000d s Geldanleite: 
Frels für 1, Ios 42 Rentenni., für I, Los 
2i Rontonm., für i, los 8.40 Rontenm., 
rar Ii los 4.20 Bentenmark und Porto= 
Zehn Zehntel-Losel 
sortliort aur varsehledenen Tausende5 
42 Rentenmark.
 Preuß. General-Lotterie-Birektion 
Berlin W2, Markgrafenstr. 39. 
Lase zu haben 
bei allen staatichen Lotzerie-Einnehmern
Hilsde
Waldstraße 3
Kullmann
Wilhelminen
nstadt noch zu haben:
IE
3
Ohnacker
Orf
II
I.
Ludwigstraße 1
Petrenz
Rheinstrade 23
nstr. 9 Hausbrand Miee
Luiſenſtr. 32
Reinberaſtr. 54 2
 Noch faſt neuer 2920 
Roederherd 
links (1 X70) zu verk 
Pfungſtadt, Seilerſt. 10
 Grammophon 
mit 17 Plalten billig 
zuverk 
            Heidelberger=
ſtraße 115. Manſ./944
 Ernemann=Fklapp= 
Namera 
9X12, Doppelobjektiv 
f. 11. m. 8 Kaſſetten 
u. 2 Kovierrahmen f. 
21.,0 zu verk. Ang u. 
D 31 Geſchſt. (*879
 Kl. Spernglas ſecht 
Perlmutter), ſilberne 
TaſchenuhriSchlüfſel 
zu verk. Angeb. unt. 
D 44 Geſchſt. egss
 Neue 
            Damenſchnür=
ſtiefel (89) zu verkf. 
Mauerſtr 19, II. (864
 Guterh. Herrenpaletot 
Marengo), mittlere 
Figur, für 25 Mk. zu 
verkauf. Näh. 
            Schnei=
dermeiſter Fröhlich, 
Bimmerſtr. 3. (8e7
 Dam.=Ma it. /kl. Fig. 
Marabukragen (
            ab=
gefutt.) zu verk (eggs 
Lucgsweg 7. 3 St.
 Hinger= 
Nähmaſchine 
mit Fußbetrieb (
            gut=
erhalt.) für 35 Mk. 
Herrenrad (guterh.) 
für 65 Mk. zu bk. 7903 
Kiesſtr 1. Werkſtatt.
 Emaillierter 
Roederherd 
rechts). 110870 em. 
Akleiner Röhren=
            Gas=
vo en, Petroleumofen 
zu verk. Anzuſehen 
Saalbauſtr. 73, ſes4o 
2 eleg. 
            Geſellſchafts=
kleider (Gr. 41, 45) zu 
verkuf. Karlſtr. 115 
in der Böckerei, (61
 Mildgeſalzenes Schweinefleiſch 
ausländiſches, ohne Knochen, Pfd. 1.10 
Blochſchmalz, Kokosfett, loſe u. in Tafeln 
Rinderfett, Tafelmargarine, 
            Schmelz=
margarine — allerbeſtes Tafel=Oel 
Wurſt, Fleiſchwaren u. getäucherten Speck 
Corned beef im Ausſchnitt (420 
friſche Molkerei=Süßrahmbutter 
gezuckerte u. ungezuckerte 
Schweizer Vollmitch, Marke Bébé 
Schweizer und Allgäuer Limburger 
zu den jeweils billigſten Tagespreiſen. 
Ardm
 D. K. W. Sonderpreise 
2’/s PS. Einbaumokore 
Nk. 290, 
2½/s PS. Leichtmotorräder 
von Uk. 440.— bis 560.— 
kabrikneu, sofort lieferbar. 
Nur solange Lager! 
(291ms 
G. m. f 
Autovertrieb Haussmann 
b. H. 
Heidelberg 
Rohrbacherstr. 83. 
Telephon 2508.
 a 
u. Belzkragenf. Herrm! 
(mit ! Fig.) billig zu 
verkaufen. Händler 
verbeten. Näh. in d 
Geſchäftsſtelle, (ag54
 2 3.=Oefen. 1 kl. Herd. 
1 Aſtrach =Mantel, a. 
ſehr guterh., zu verk. 
Ludwighöhſt, 63, C851
 1 Perſianer=Fragen! 
(Pel=1 Fehwamme= 
Futter, ein Elektr= 
Kanin ſehr preiswert 
zu verkauf. 
            Schuſter=
goſſe 15. dod. ſor
 
            Wein=
rotes Seidenkleid 
u. handgeſtrickte Sport 
fache zu verk. (872 
Heinrichſtr, 64, 1, St.
 handwage, f. Drogiſt 
od.Chemiker, 1 Poſten 
Piano=Roten in 
            eng=
liſchem Text, 1 Auto 
Schlauc (ner), 9358 
135, billig zu verkauf. 
Mühlſtr. 37, Stb., 
Stockl. 
(844
 Guterhalt. Koſtüm 
(dunketita) preisw.s,pk 
Kiesſtr. 2, Stb. ,/ 858
 Dr. Herdtners d 
R 
mit Schnitzelscife 
ist ein absolut Sauerstofß 
freies” Waschmittel. Seine 
starken Bestandteile an 
Schnitzelseie machen den 
Zusalz von Seiſe zur Wäsche 
vollständig überflüssig
 Sogenonnte „selbsttätige" Sauerstoffkaltige 
Waschmittel weise men zurück. Sie zerfressen 
die Wäche Gtadt Adterit- Eridmngramt