Kiunzelnmmmer 1,5 Golt pfennige
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eiftiS 
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Bezim 
Fermn
 Bezugspreis: 
miſich Tmaligem Erſcheinen vom 16. Dez. 
zember 137 Pfennig und 43 Pfennig 
ühr, abgeholt 140 Pfennig, durch die 
150 Pfennig frei Haus. 
fibezugs= 
Beſiellgeld monatlich 3.— 
Goldmark. 
tlichteit für Aufnahme von Anzeigen an 
Tagen w 
nicht übernommen. 
            Nicht=
einzeiner Mu 
ern infolge höherer Gewalt 
den Bezſeher nicht 
r Kür ung des 
iſes. Beſtellungen und 21 
beſtellungen durch 
ne Verbindlichkeit für uns Poſiſcheckkonto: 
Franffurt a. M. 1301.
 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
 
Morgenzelfagg ver Landesgaupfſtadt 
Nachdruck fämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtatiei. 
Numier 360 
Sonntag, den 30. Dezember 1923 
186. Jahrgang
Anzeigenpreis:
 27 mm breile Zeiie im Kreiſe Darmſtadt 20 Goldpft 
Finanz=Anzeigen 30 Goldpfg., Reilamezeie (92 mm 
breit 4 Geidmark. Anzeigen von auswäris 30 Goldpfg., 
Finanz=Anzeigen 45 Goldpfg., 92 mm breite 
            Rellame=
zelie 1.50 Goldmark. Alle Preiſe ſnt Goldmark 
Im Falſe höherer 
(1 Dollar — 
4.20 Marh). — 
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streit uſw 
nzeig 
ung auf Erfüclung der 
ſede Verp 
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. B 
3 oder gerichtſicher Beitreibung fäilt ſeder 
Rabatt weg. Bankkonio: Deuiſche Bank und 
            Darm=
ſtädter 8 Naionalbank.
As
 Be5 
ſterz 
            Ba-
vie 
tigt-7
 Paris, 29. Dez. Der „Daily Telegraph” 
ders itlicht in einer Nummer vom 27. Dezember eine 
            ausführ=
he nhaltsangabe der deutſchen Note, die am 24. d. M. vom 
1en Geſchäftsträger in Paris überreicht wurde. Die ein= 
Punkte des deutſchen Dokuments ſind dem engliſchen 
Alas ufolge die nachſtehenden: 
Dhr zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten Deutſchland. 
iſt abſolut notwendig, daß ſämtliche Hinderniſſe, die dem 
Per en= und Wagenverkehr entgegenſtehen, unverzüglich aus 
den 1Zege geräumt werden. Die verbündeten Behörden 
            ver=
von den deutſchen Firmen, die ihre Waren entweder nach 
en 1uslande oder nach dem unbeſetzten Deutſchland ſchicken, 
nocs umer Lizenzen und Ausfuhrbewilligungen. Außerdem 
un heiden ſich die von den franzöſiſch=belgiſchen Behörden 
anes iudten Tarife erheblich von den deutſchen. Die Tarife 
mü- mit den Tarifen, die im unbefetzten Deutſchland gültig 
ſinS: Einklang gebracht werden. Was die deutſche Regierung 
anl ige, ſo hat ſie nahezu völlig mit dem Syſtem der Einfuhr= 
und usfuhrbewilligungen aufgeräumt. Die verbündeten 
            Be=
ör 1, im beſetzten Gebiet müſſen daher dieſem Beiſpiel folgen. 
Uns den gegenwärtigen Umſtänden, müſſen ſich die deutſchen 
im unbeſetzte Deutſchland an das Lizenzbüro in Bad 
denden, um für die Waren, die im beſetzten Gebiet zollfrei 
icht die vorgeſchriebenen hohen Tarife zu entrichten. Es 
berall dasſelbe Regime eingeführt werden. 
Währungsfragen. 
* die mit der Micum abgeſchloſſenen Verträge 
            durchzu=
benötigen die deutſchen Induſtriellen umfangreiche 
            Kre=
beſtändiger Währung. Außerdem muß die Interalliierte 
andkommiſſion den Umlauf der Rentenmark gewähren 
te Rentenmark als geſetzliches Zahlungsmittel anerken= 
Eine Emiſſion der Rentenmark kann auf Grund der In= 
und des Grundbeſitzes der Bergwerksgeſellſchaften er= 
Die Rentenmark kann dadurch ferner das Notgeld, der 
den erſetzen, das die Reichsbank aus wirtſchaftlichen 
en nicht anerkennt. Die deutſche Regierung hat die 
            Lan=
k der Rheinprovinz in Düſſeldorf ermächtigt, ein wertbe= 
—e2 Geld im Namen der Gemeinden und ihrem eigenen 
Nei herauszugeben. Dem Umlauf dieſer Währung darf 
in den Weg gelegt werden. Die deutſchen, franzöſiſchen 
elgiſchen, ſowie hölländiſchen Kapitaliſten haben ſich ver= 
1, um eine Rheiniſch=weſtfäliſche Emiſſionsbank zu grün= 
Dieſe Bank iſt durch ein Geſetz der deutſchen Regierung in 
der orm eines Beſchluſſes, den die Interalliierte 
            Rheinland=
ſſion regiſtrieren muß, noch zu ſanktionieren. Zu dieſem 
ſind Beſprechungen mit den Regierungen geboten. Die 
kann nicht auf dem Wege privater Beſprechungen geregelt 
he11 
Schiffahrt. 
e frazöſiſch=belgiſchen Behörden haben auf dem Rhein den 
3er der Schiffe, entgegen dem Rheinſchiffahrtsabkommen, 
rochen. Der Schiffsverkehr muß wieder einſetzen und die 
hes gten Regierungen müſſen ſich darüber ausſprechen. 
Eiſenbahn. 
ie dringlichſten Fragen ſind bereits zwiſchen der franzö= 
(giſchen Regie und der deutſchen Verwaltung geregelt 
n. Dieſe hat ſich nach beſten Kräften bemüht, ſämtliche 
verungen an Waggons und Lokomotiven zu liefern. 
            Sämt=
eutſchen Eiſenbahnangeſtellten, die allein imſtande ſind, die 
grf=ahnorganiſation abzuwickeln, müſſen wieder 
            zurückberu=
erden. Ohne dieſe Maßnahme iſt es nicht moglich, die 
wsl jaftliche Tätigkeit wieder herzuſtellen. Die 
            franzöſiſch=
be 4he Regie bezahlt ihre Angeſtellten in Franken und fordert 
czahlung der Stempel in der gleichen Währung. Dieſe 
ASl ahmen ſchaden der deutſchen Währungspolitik und be=
H
O
 Bayzeriſche Pläne. 
ggaufSchaffung einer neuen Verfaſſungs= 
Arkunde. 
München, 29. Dez. (Priv.=Tel.) Die heutige, für die 
ung der bayeriſchen politiſchen Verhältniſſe in der 
            näch=
eit ſehr bedeutſame Sitzung des Landesausſchuſſes der 
ſehen Volkspartei dauerte bis in die 9. Abendſtunde. Nach 
diger Erörterung der durch die Ablehrung des 
            Ermäch=
geſetzes geſchaffenen Lage wurde ſch
 oSchäffer angenommen, der ſich für Einleitung 
— Volksbegehrens auf Auflöſung des 
            gegen=
väigen bayeriſchen Landtage3 und Neuwahl eines 
ar ges mit konſtituierender Gewalt ausſpricht. Dieſem 
eim Landtag ſoll nicht nur die Aenderung des in der letzten 
er; Tgenannten 8 92der baheriſchen Verfaſſung über die 
            Mehr=
ſir dung bei Verfaſſungsänderungen obliegen, ſondern 
            über=
un die Schaffung einer ganz neuen bayeriſchen 
ſerſſungsurkunde, nachdem ſich nach Auffaſſung der 
har ſchen Volkspartei die im Jahre 1919 in Bamberg 
            geſchaf=
ſerfaſſung bereits vollſtändig überholt hat. Nach dieſem 
dei ß der maßgebendſten politiſchen Partei ſind alſo in 
ſaX, in den nächſten Monaten zweifellos wichtige 
            verfaſſungs=
ge Ereigniſſe zu erwarten. 
W 
Das Urteil im Munchener Prozeß. 
ünchen, 29. Dez. Heute mittag hat das Volksgericht 
Eis en 1 nach zweitätiger Verhandlung da3 Urteil gegen die 
ns rigen der aufgelöſten Sicherheitsabteilung der National= 
I ken wegen der Schießerei am 22. September gegen die 
der des Bundes Oberland verkündigt. Die drei 
            Haupt=
gten, Kaufmann Franz Latz, Hilfsarbeiter Gleinſer und 
eger Obermeher, wurden wegen Verbrechens des Land= 
— Bbruchs zu 10 Monaten Gefängnis, abzüglich 3 Monate 
u— tchungshaft, verurteilt. Zwei Angeklagte erhielten je 5 
eGefängnis, vier weitere Angeklagte je 3 Monate Ge= 
3. Die übrigen Angeklagten wurden ſämtliche zu 
            Geld=
bis zu 100 Goldmark wegen Begünſtigung verurteilt.
Vom Tage
 Das Reichskabinett iſt geſtern um 11 Uhr vormittags 
            zu=
ſammengetreten. In dieſer Sitzung wurde die dritte 
            Steuer=
notverordnung beraten, nachdem der Reichsratsausſchuß den 
Grundlinien der Verordnung zugeſtimmt hat. 
Der neue Reichsbankpräſident Dr. Schacht wird ſich Anfang 
            Ja=
nuar nach London begeben, um mit der Bank von England in 
Fühlung zu treten. 
Wie der amtliche Preußiſche Preſſedienſt erfährt, kommen aus den 
Steuerüberweiſungen des Reichs zur Verteilung: 
            Ein=
kommenſteuer auf jeden Rechnungsanteil der Provinzen 25, 
            Land=
kreiſe 50 Gemeinden 250 Millionen Billionen. Für Dotationen ſtehen 
eine Million Billionen zur Verfügung. 
Die beim Miniſter des Innern allfährlich einzureichenden 
            Nach=
weiſungen über die im Vorjahre er olgten Einbürgerungen 
von Ausländern fallen fort. 
Der Führer der deutſchen Landwirtſchaft, Prof. Dr. Heinrich Dade, 
der ſeit 1895 Geſchäftsführer des Deutſchen Landwirtſchaftsrates war, 
iſt in Berlin geſtorben. 
Von dem franzöſiſchen Militärpolizeigericht in 
Mainz ſind 96 Perſonen, die im Oktober 1923 in zwei mit dem 
Gelddruck beſchäftigten Druckereien als Wach= und Aufſichtsperſonen 
            be=
ſchäftigt waren, zu je 25 Tagen Gefängnis und 50 Goldmark Geldſtrafe 
verurteilt worden. 
Der Papſt empfing am Freitag den deutſchen 
            Botſchaf=
ter, der ihm ſeine Glückwünſche zum neuen Jahre ausſprach. 
Am 27. Dezember haben in Warſchau Beratungen der 
            gemiſch=
ten Kommiſſion für die Feſtſetzung der Oſtgrenze von 
            Po=
len begonnen, woran Mitglieder der ruſſiſchen und polniſchen 
            Kom=
miſſion teilnahmen. 
Ingenieur Eiffel, der Erbauer des höchſten Turmes der Welt, 
iſt, 92 Jahre alt, in Paris geſtorben 
Aus Tokio wird gemeldet, daß der Prinzregent die 
            ange=
botene Demiſſion des Kabinetts angenommen habe.
Amtlicher Oollarkars 4 210300000000
1 Goldmark — 1 Billion 1
10 Milliarden
 dingen gleichzeitig eine ſchwere Benachteiligung des 
            Wirtſchafts=
lebens im beſetzten Gebiet. Andererſeits müſſen die Tarife der 
franzöſiſch=belgiſchen Regie den deutſchen Tarifen angepaßt 
werden. 
Schließlich iſt die 
Sicherheit der Perſon und des Beſitzes 
zu garantieren. Für den Augenblick iſt die deutſche Polizei einer 
ſolchen Aufgabe nicht gewachſen; den bewaffneten 
            Separatiſten=
banden gegenüber wird, zumal in der Rheinpfalz, wo von ihnen 
eine wahre Schreckensherrſchaft ausgeübt wird, eine allzu große 
Nachſicht an den Tag gelegt. Es iſt nicht nur nötig, daß 
            Be=
hörden und Beamte wieder in ihre Funktionen eingeſetzt werden, 
ſondern zur Ausübung derſelben muß ihnen jeglicher Schutz 
            zu=
teil werden. Weiter iſt es von Bedeutung, daß ſie die Erhebung 
von Steuern, ſowohl der rückſtändigen wie der künftigen, in 
Goldwährung vornehmen können. Weder das Reich noch die 
Bundesſtaaten, noch die Gemeinden könnten die Einnahmen, die 
ihnen zuſtehen, entbehren, und die in dieſem Ausmaße der 
            Ar=
beitsloſigkeit und der wirtſchaftlichen Not unentbehrlicher denn 
je ſind. Die ausgewieſenen Beamten müſſen daher, damit die 
Einziehung der Steuern wirkſam erfolgen kann, zurückgerufen 
tverden. Dasſelbe trifft auf die allgemeine Verwaltung des 
Landes zu. Die Rückkehr der Beamten iſt eine unabänderliche 
Vorausſetzung. Die Polizei an der Ruhr und im 
            Induſtriege=
biet erweiſt ſich als unzulänglich und reicht nicht aus, ihre 
            Auf=
gaben zu erfüllen. Tatſächlich beſteht ſie nur zu einem kleinen 
Teil aus wirklichen Polizeibeamten und zu einem allzugroßen 
Teil aus Freiwilligen die allen Bevölkerungsſchichten angehören. 
Bei der Dienſteinſtellung müſſen künftig daher die 
            Polizeibe=
amten in größerem Maße berückſichtigt werden. Das Reich und 
auch die Bundesſtaaten werden der Interalliierten 
            Rheinland=
kommiſſion ihre Beſchlüſfe zur Regiſtrierung übermitteln. 
Havas=Kommeniar zur deutſchen Note. 
Paris, 29. Dez. (Wolff.) Zu den von der engliſchen 
Preſſe wiedergegebenen Auszügen aus der am 24. Dezember von 
dem deutſchen Geſchäftsträger in Paris überreichten 
Note bemerkt Havas in einer offiziellen Auslaſſung: 
Obwohl die deutſche Note ausgeſprochen techniſchen 
            Cha=
rakter trage, laſſe ſie viel deutlicher, als man annehmen konnte, 
den wahren Zweck Deutſchlands erkennen, der weit weniger 
darin beſtehe, im Ruhrgebiet und im Rheinland zu einem für 
die Beſatzungsmächte und das Reich annehmbaren „nodus 
virendi” zu gelangen, als vielmehr darin, die politiſche 
und adminiſtrative Hoheit Berlins in den 
            be=
etzten Gebieten wieder herzuſtellen. Um es 
            ge=
nauer zu ſagen: Das deutſche Memorandum vom 24. werfe zwar 
nicht die Frage der Rechtmäßigkeit der Ruhrbeſetzung auf, ſtelle 
jedoch feſt, kaß ſie in keiner Beziehung eine auch nur 
            ſtillſchwei=
gende Anerkennung der Operation beabſichtige. Wie man ſehe, 
handele es ſich alſo für Deutſchchland nicht darum, angeſichts 
ter durch die Beſetzung geſchaffenen neuen Lage Erleichterungen 
herbeizuführen, Deutſchland ziele vielmehr darauf ab, den 
            fran=
zöſiſch=belgiſchen Behörden die Kompetenz jeder Aktion zu 
            ent=
ziehen und die Beſchlagnahme des rheiniſch=weſtfäliſchen 
            Pfan=
des illuſoriſch und unnütz zu machen. Man begreife leicht, daß 
unten dieſen Umſtänden die erſten von den franzöſiſchen 
            Beam=
ten an Ort und Stelle eingegangenen Gutachten ſich gegen 
ſämtliche zu dieſem Zwecke von Berlin 
            geforder=
ten Maßnahmenausſprächen. Die deutſche Regierung 
gebe ſich Illuſionen hin und ſetze ihre Landsleute ſchweren 
            Eat=
täuſchungen aus, wenn ſie ſich einbilde, daß man in Paris und
laſſen.
 W 
Die Tote.
 Zum erſten Male wieder feit einigen Jahren hat die 
            Weih=
nachtszeit äußerlich eine gewiſſe Ruhe auf den politiſchen 
            Kriegs=
ſchauplätzen gebracht, eine Ruhe, die insbeſondere in Deutſchland 
nach den wilden Stürmen der Herbſtmonate wohltuend 
            empſun=
den wird. Ein ereignisſchweres Jahr liegt hinter uns, und es 
iſt gut, am Jahresſchluß eine Bilanz zu ziehen, welche zugleich 
einen Ausblick in die Zukunft gewährt. „Europa iſt nicht mehr 
die erſte Bühne!” So rief vor etwas über zwei Jahren der 
General Smuts auf der damaligen britiſchen Reichskonferenz 
aus und zog damit zweifellos zutreffend die Bilanz des 
            Welt=
krieges. Zu ganz falſchen Schlüſſen muß es dann auch führen, 
wenn man die Pol. ; der großen Weltmächte nur vom 
            euro=
päiſchen Standpunkt aus betrachtet. Das Ende des Weltkrieges, 
die Friedensſchlüſſe des Jahres 1919 haben das politiſche Geſicht 
der Welt gründlich geändert. Nicht nur, daß Deutſchland und 
Rußland zunächſt aus der Reihe der Großmüchte ausſchieden, 
der furchtbare Aderlaß der europäiſchen Mächte hatte diefe ſo 
geſchwächt, daß die führende Rolle der Vereinigten Staaten 
            zu=
nächſt gar nicht in Zſöeifel gezogen werden konnte. Die 
            Nach=
wehen der Kriegswirren aber haben trotzdem in der erſten Zeit 
klare Erkenntnis verhindert. England iſt der eigentliche Sieger 
des Weltkrieges, ſo dachten viele Staatsmänner, die im 
            Früh=
jahr 1919 in Paris zur Friedenskonferenz zuſammentraten, und 
es kann keinem Zweifel unterliegen, daß auch Lloyb George, 
der das britiſche Weltreich damals vertrat, ſich in dieſer 
            Bezie=
hung in einem verhängnisvollen Irrtum befand. Man hat 
            da=
mals die Schwächung Frankreichs überſchätzt, und man hat 
            über=
ſehen, daß durch die Ausſchaltung des deutſchen Gegengewichts 
ſich für Frankreich ganz neue Bahnen eröffneten. Ein 
            verhäng=
nisvoller Irrtum, deſſen Folgen heute in der ganzen Welt aufs 
ſchwerſte empfunden werden. Schon mehrfach im Verlauf der 
Jahrhunderte iſt die franzöſiſche Mentalität treffend 
            gekeun=
zeichnet worden. Voltaire und Carlyle haben heute noch ebenſo 
recht wie ſeinerzeit. Eine böſe Spinne, die ihre giftigen Fänge 
über ganz Europa ausſtreckt , nennt der bekannte politiſche 
Schriftſteller H. G. Wells das heutige Frankreich, das 
            Frank=
reich, welches „Deutſchland an der Kehle gepackt hat und nun, 
da in dieſem Lande Haß und Verzweiflung ſo wild geworden 
ſind, nicht mehr wagt, loszulgſſen. Frankreich hat ſich allzu ſehr 
bereit gezeigt, in der dumpfen, ſtarren Politik Poincarés die 
            Ver=
körperung ſeiner ſelbſt zu fehen, es hat für die Notwendigkeid 
eines europäiſchen Friebens und einer europäiſchen Gefundun 
immer nur ein barſches, unbarmherziges Rein gehabk, und das 
iſt mehr, als wir vertragen können. 
Auf meiner letzten Reiſe durch Europa ſand ich denn 
            außer=
halb der franzöſiſchen Grenzen den Namen Frankreichs mit dem 
Odium der Streitſucht und Unheilſtiftung belaſtet. Die deutſche 
Mark hatte damals noch nicht ihren tiefſten Fall getan, aber das 
Deutſchland, das ich vorfand, ſtak im tiefſten Elend. 
Jeder Verſuch nun, den dieſes Deutſchland machte, um wieder 
auf die Beine zu gelangen und Atem zu ſchöpfen, wurde durch 
einen neuen brutalen Stoß Frankreichs, der es wieder in die 
dunkle Flut zurückwarf, vereitelt. Was Wunder, daß in 
            Deutſch=
land Haß und Rachegefühle aufleben. Aber auch in änderen 
Ländern glimmt ſolche Verſtimmung (resentment). Sie müſſen 
große Militärlaſten auf ſich nehmen — die tſchechiſche Armee iſt 
heute größer als die engliſche —, ſie ſind einer heftigen und 
gefährlichen nationaliſtiſchen Propaganda ausgeſetzt, ihrer 
            Zu=
kunft drohen dunkle Kriegsmöglichkeiten — und alles dies iſt das 
Werk Frankreichs.” 
In wenigen Worten eine treffende Stizzierung. Eine gerade 
Linie führt von der Raubpolitik Ludwigs XIV. zu der Poincarés. 
Der brutale Griff nach dem Ruhrgebiet ſollte die franzöſiſche 
Hegemonie in Europa beſiegeln. Er ſollte vollenden, was 
            Napo=
leon I. mißlang. Daß das Deutſche Reich, entwaffnet durch die 
ungeheuerlichen Beſtimmungen jenes Verſailler Dikrats, nicht in 
der Lage iſt, im gegenwärtigen Angenblick Frankreich den 
            Wider=
ſtand entgegenzuſetzen, welcher ſein Beginnen zum Scheitern 
bringen könnte, haben die Ereigniſſe dieſes Jahres gezeigt. Der 
paſſive Widerſtand, welchen die Bevölkerung an Rhein und Ruhr 
dem franzöſiſchen Friedensbrecher entgegenſetzte, war ein 
            hero=
iſcher Verſuch eines waffenloſen Volkes, der trotz ſeines 
            Schei=
terns,der Welt in mehr als einer Hinſicht die Augen geöffnet hat. 
Nicht gelang es uns zwar, waffenlos den bewaffneten 
            Ein=
brecher zu vertreiben. Recht bezwang nicht Gewalt. Nicht nur 
jedoch wurde dadurch pazifiſtiſche Phraſeologie ad absurdum 
geführt, wurden dem deutſchen Volke die Augen geöffnet — 
zum erſten Male ſeit langem wurde es wieder vor eine praktiſche 
nationale Aufgabe geſtellt, wurde die Schickfalsfrage an das 
deutſche Volk geſtellt, ob es noch einen nationalen Willen beſäße, 
die Schickſalsfrage, welche das deutſche Volk in allen ſeinen 
Kreiſen durch die Tat bejahte. Wenn heute in der Welt wieder 
mit dem deutſchen Volk als einem politiſchen Faktor gerechnet 
wird, ſo iſt das nicht zuletzt eine Folge ſeiner Haltung während 
des Ruhrkonflikts. 
Die weltpolitiſche und insbeſondere europäiſche Lage bietet 
einer geſchickten Außenpolitik Möglichkeiten von größter 
            Trag=
weite. Der engliſch=franzöſiſche Gegenſatz, der ſich mit 
            Not=
wendigkeit aus der franzöſiſchen Nachkriegseinſtellung ergab, hat 
ſich im Laufe des vergangenen Jahres überaus verſchärft. Noch 
zwar beſteht die entente cordiale, aber ſie iſt leere Form 
            ge=
worden, und eine engliſch=franzöſiſche Auseinanderſetzung großen 
Stils zeichnet ſich bereits am politiſchen Horizont ab. Es iſt 
ſeinerzeit viel davon geſprochen worden, daß England ſich in 
Europa desintereſſieren werde, um ſich von den Hemmungen 
freizumachen, die ihm Frankreich dort bereite. Wir haben an 
dieſes Desintereſſement niemals zu glauben vermocht, eben weil 
es eine Unmöglichkeit darſtellte. Die Vereinigten Staaten voi 
Amerika konnten ſich vielleicht für eine beſtimmte Zeit dem 
            Mahl=
ſtrom des europäiſchen Nachkriegschaos entziehen, England, durch 
der Entwicklung der Technik keine Inſel mehr, iſt ein europäiſcher 
Staat. 
Völlig ungeklärt iſt auch heute noch die Stellung Rußlands. 
Mehr und mehr aber gewinnt dieſes gewaltige Land an 
            poli=
tiſcher Bedeutung zurück, nachdem ſeine Lenker aus dem völligen 
Zufammenbruch der marxiſtiſchen Doktrin mit bewundernswerter 
Energie die Konſequenzen gezogen haben. Nur innerpolitiſch 
allerdings! Die Propaganda der kommuniſtiſchen Weltrevoluttion
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Eonntag, den 30. Dezember 1923.
Nummer
 iſt auch heute noch die außenpolitiſche Waffe der Dritten 
            Inter=
nationale, und weil dem ſo iſt, iſt es für alle anderen Mächte 
ſehr ſchwierig, mit Rußland zu einem klaren Verhältnis zu 
kommen. Kein Staat wird Neigung haben, mit Rußland 
            zu=
ſammenzuarbeiten, ſolange dieſes beſtrebt iſt, eine ſolche 
            Zu=
ſammenarbeit zur Unterhöhlung des eigenen ſtaatlichen Gefüges 
auszunutzen. Der ſtaatsmänniſche Weitblick eines Lenin (der 
durch ſeine Krankheit jedoch zurzeit völlig ausgeſchaltet iſt) würde 
heute vielleicht auch in außenpolitiſcher Hinſicht eine Umſtellung 
durchſetzen. Möglich, daß die ſchroffe Zurückweiſung des ruſſiſchen 
Fühlers durch die Vereinigten Staaten letzthin ſich in dieſer 
Richtung auswirkt. Die von Zeit zu Zeit immer wieder 
            auf=
tauchenden Gerüchte von einer ruſſiſch=engliſchen oder 
            ruſſiſch=
franzöſiſchen Annäherung ſind daher vorläufig immer noch mit 
einem Fragezeichen zu verſehen. In den letzten Tagen erregte 
gerade ein Artikel der „Iſweſtija” erhebliches Aufſehen, in 
            wel=
chem Siecloff zu einem Artikel Herbettes im Pariſer „Temps” 
Stellung nahm, welcher ſich mit einer ruſſiſch=franzöſiſchen 
            An=
näherung befaßt hatte. Das Intereſſanteſte an dieſem Artikel, 
der im übrigen von einem Gleichlaufen der politiſchen Intereſſen 
Rußlands und Frankreichs ſpricht, war jedoch der Paſſus, daß es 
für Rußland unmöglich ſei, die von Herbette 
            ge=
forderte Garantie der Integrität der ruſſiſchen 
Nachbarländer, ſoweit ſie die Anerkennung des 
status guo umfaſſen ſollte, zu leiſten. Dieſe 
            ruſſi=
ſchen Nachbarländer aber ſind die Geſchöpfe Frankreichs, welche 
die gegenwärtige Politik des Quai d’Orſay von Tng zu Tag 
mehr in das franzöſiſche politiſche Syſtem einzugliedern 
beſtrebt iſt. 
In einem Artikel macht, dieſer Tage eine bekannte engliſche 
Wochenſchrift geradezu ſenſationelle Vorſchläge für eine engliſche 
Gleichgewichtspolitik in Europa: Eine Entente London-Berlin 
—Warſchau—Moskau, nachdem Deutſchland und Sowjetrußland 
in den Völkerbund aufgenommen ſind und nachdem Polen 
wahrſcheinlich auf Grund engliſcher Fknanzhilfe — die Rolle des 
Störenfriedes und des unüberſteiglichen Walles zwiſchen 
            Deutſch=
kand und Rußland aufgegeben hat. Man erkennt an dieſem 
erſten Vorſchlag, daß eine Gruppe der ruſſiſchen Grenzländer 
unter polniſcher Führung dem engliſchen Einfluſſe naheſtehen 
würde. Der zweite Vorſchlag geht auf eine Beteiligung 
            Eng=
lands an dem italieniſch=ſpaniſchen Mittelmeer=Konzern gegen 
engliſches Desintereſſement an Griechenland zugunſten Italiens. 
Dieſer Vorſchlag weiſt England letzten Grundes auch eine ganz 
beſtimmte Haltung gegenüber Jugoſlawien zu, denn die 
            italie=
niſche Adria=Politik gegen Griechenland hängt eng zuſammen mit 
der italieniſchen Politik gegen Jugoſlawien. Man erkennt aus 
dieſem zweiten Vorſchlag ſofort, daß die unter franzöſiſcher 
            Be=
einfluſſung ſtehende Gruppe Tſchechoflowakei—Jugoſlawien durch 
die engliſche Mittelmeerpolitik gebunden iſt. Der dritte Vorſchlag 
fordert engere Beziehungen zwiſchen England und Belgien und 
der Kleinen Entente, fundiert auf Sicherungsverträge zugunſten 
dieſer Länder gegen etwaige deutſche Angriffskriege. Zum Schluß 
beſchäftigt ſich dieſer Artikel dann noch mit der Türkei und deren 
finanzieller und wirtſchaftlicher Reorganiſation durch England 
Auch im nahen Oſten ſoll das Gegengewicht gegen Frankreich 
geſchaffen werden. Die franzöſiſchen, von Lord Curzon 
            meiſter=
haft durchkreuzten Verſuche auf der Lauſanner Konferenz hat 
man in London nicht vergeſſen. 
In großem Rahmen zeigen ſich hier die Anfänge einer 
            Neu=
gruppierung der Mächte, welche einer regſamen deutſchen 
            Außen=
politik neue Möglichkeiten gibt. Wie fern ſcheinen uns heute 
ſchon die Zeiten zu ſein, in denen ein deutſcher Reichskanzler 
erklären konnte, daß es für Deutſchland keine Außenpolitik gäbe. 
Bedingt jedoch iſt die deutſche Außenpolitik durch die 
            Konſolidie=
rung unſerer inneren Verhältniſſe, und es ſcheint gerechtfertigt, 
zu ſagen, daß auch in dieſer Hinſicht immerhin ein Anfang 
            ge=
macht iſt. Aus der Kataſtrophe der deutſchen Mark, die vollender 
wurde durch den franzöſiſchen Ruhreinbruch, hat man entſchloſſen 
die Folgerung gezogen. Die geglückte Einführung der 
            Renten=
mark, welche den Uebergang zur Goldmark bilden ſoll, hat das 
Zentralproblem, die Währungsfrage, zwar noch nicht gelöſt, aber 
doch immerhin der Löſung näher geführt, und die Hoffnung iſt 
berechtigt, daß entſchloſſenes Handeln auch das deutſche 
            Wirt=
ſchaftsproblem zu löſen vermögen wird. Die harten Lehren der 
letzten Jahre werden uns in dieſer Beziehung helfen. Eine 
furchtbare Lehrmeiſterin iſt die Not. Trotz Hunger und Elend, 
die im Gefolge der deutſchen Wirtſchaftskataſtrophe in 
            Hundert=
tauſende deutſcher Familien ihren Einzug gehalten haben, iſt 
eine gewiſſe innere Geſundung des deutſchen Volkes 
            unver=
kennbar. 
Die marxiſtiſche Doktrin der klaſſenkämpferiſchen 
            Internatio=
nale, deren Stärke darin beſtand, daß ſie ihre Anhänger glauben 
machte, ſie allein werde das aus der Induſtrialiſierung der 
            Welt=
wirtſchaft geborene ſoziale Problem löſen, hat, wie in anderen 
Ländern, ſo auch bei uns abgewirtſchaftet. Der ſchneidende Wind 
der Wirklichkeit hat den Nebel der Theorie hinweggefegt. 
Ein ſchweres Jahr liegt hinter uns, ſchwere Wochen und 
Monate liegen noch vor uns, Zeiten, die höchſte Anforderungen 
an das deutſche Volk ftellen werden. Begründete Hoffnung aber 
wird uns in das neue Jahr geleiten. 
M.
 Dr. Luther gegen die Inſlation. 
Vorerſt keine Oeflationsgefahr. 
Köln, 29. Dez. In einer eingehenden Unteredung mit 
dem Berliner Vertreter der Kölniſchen Zeitung erklärte 
            Reichs=
ſinanzminiſter Dr. Luther u. a., daß ſeit dem Tage, an welchem 
die Nentenbank mit der Ausgabe von Reutenmarkſcheinen 
            begon=
nen habe, am 15. November, die Schatzanweiſungen des Reiches 
nicht mehr diskontiert werden dürften und nicht mehr diskontiert 
wurden, und daß damit die Notenpreſſe für die Zweche des 
            Rei=
ches bei der Reichsbank ſtillgelegt war. Die Steigerung des 
Notenumlaufs der Reichsbank nach dem 15. November iſt auf 
erivate Bedürfniſſe zurückzuführen. Demgegenüber gingen die 
Schatzanweiſungsbeſtände der Reichsbank von 189,8 Trillionen 
Mark am 15. November auf 96,9 Trillionen Mark am 30. 
            No=
vember zurück. Die Steigerung des Notenumlaufs hat nur 
            in=
ſoweit mit den Bedürfniſſen des Reiches etwas zu tun, als in 
den Ausweiſen vom 23. und 30. November noch nicht 
            abgerech=
nete Rentenmarkverkäufe erſcheinen, welche die Reichsbank für 
Rechnung des Reiches aus deſſen verbindlichen Krediten 
            aus=
führte, wofür ſie den Gegenwert in Notenform dem Reiche 
            be=
reits zuführen mußte. 
Auf die Frage des Berichterſtatters, ob ſich durch die 
            Wirk=
ſamkeit der Rentenbank eine neue Inflationsquelle eröffne, 
            ant=
wortete der Miniſter verneinend. Auch die Frage, ob durch das 
Hinzutreten der Rendenmarkbeträge zu dem bisherigen 
            Noten=
umlauf die Gefahr einer inflationiſtiſchen Wirkung entſtehe, 
            ver=
neinte der Miniſter, indem er hierzu ausführte, daß durch den 
Umtauſch von Papiermark gegen Rentenbankſcheine ſich 
            entſpre=
chend der Umlauf an Papiermark verringere. Zu dem 
            zukünf=
tigen Umlauf der Rentenmark und ſeiner Beurteilung ſei es 
            wich=
tig, zu wiſſen, daß für die Rentenmark auch Sicherungen und 
Anlagemöglichkeiten geſchaffen ſind, die deflationiſtiſch wirken 
müßten, und zwar ſeien das über 500 Mark lautende 
            Renten=
briefe der Rentenbank. Nach einer Umwandlung in dieſe verlieren 
jedoch die Rentenbankſcheine ihren Charakter als 
            Zahlungs=
mittel. Ferner würde das Reich auf Rentenmark lautende 
            un=
verbindliche Schatzantveiſungen ausgeben, die eine vorzügliche 
Anlage für Rentenmarkdepoſiten bilden. Schließlich erklärte der 
Miniſter, daß ſelbſt im Falle äußerſt dringender finanzieller 
            Sor=
gen eine Inflationspolitik unter ſeiner Amtstätigkeit 
            ausge=
ſchloſſen ſein würde, und daß uach ſeiner Anſicht kein 
            Finanz=
miniſter des Deutſchen Reiches dieſen Wege je wieder 
            beſchrei=
ten werde. 
Steuerabzug vom Kapitalertrag. 
* Berlin, 29. Dez. (Priv.=Tel.) Aus dem 
            Reichsfinanz=
miniſterium wird uns mitgeteilt: Nach Artikel 1, Paragraph 27 
der ziveiten Steuernotverordnung unterliegen die Zinſen 
            wert=
beſtändiger Anleihen und Dividenden die im Jahre 1924 fällig 
werden, dem Steuerabzug vom Kapitalertrag. Die Steuer. 
            be=
trägt 10 Prozent des jeweils fällig werdenden Geſamtertrags. 
Der Schuldner hat die Steuer unter der Bezeichnung 
            Steuerab=
zug vom Kapitalertrag für Rechnung des Gläubigers bei, der 
Fälligkeit einzubehalten und binnen einer Woche an die für ihn 
(den Schuldnr) zuſtändige Finanzkaſſe (nicht Gemeindekaſſe) 
            ab=
zuführen. Mit der Abführung hat der Schuldner eine Anzeige 
über den fälligen Geſamtertrag bei dem für ihn zuſtändigen 
Finanzamt einzureichen und dabei auch den Tag der Fälligkeit 
des Kapitalertrags anzugeben. Zinſen nicht wertbeſtändiger 
Anleihen, z. B. der alten Reichs= und Stadtanleihen, 
            Hypothe=
kenzitiſen und Zinſen ſonſtiger Forderungen unterliegen nicht 
dem Steuerabzug vom Kapitalertrag. Die Zinſen der 
            wertbe=
ſtändigen Anleihen des Reiches, wie der Goldſchatzanweiſungen, 
Goldanleihe, der ſechsprozentigen Goldſchatzanweiſungen vom 
Nodember 1923 und der ſogenannten K=Schätze, ſind einſtweilen 
vom Steuerabzug befreit. 
Deutſche Entſchuldigung bei Nollet. 
Berlin, 29. Dez. Auf die Forderung der alliierten 
            Re=
gierungen überreichte am 29. Dezember der Vertreter der 
            Reichs=
vegierung dem Vorſitzenden der Interalliierten 
            Militärkontroll=
kommiſſion ein Schreiben, in dem die Entſchuldigung der deutſchen 
Regierung ausgeſprochen wird wegen der Feſthaltung, 
            Belei=
digung und Bedrohung dreier Angehöriger der Interalliierten 
Militärkontrollkommiſſion in Leipzig, die durch 
            Reichswehrſolda=
ten zur Vorzeigung ihrer Papiere aufgefordert worden waren. 
Eine Unterredung mit dem Reichskanzler. 
* Rom, 29. Dez. (Priv.=Tel.) Der Berliner Vertreter der 
Tribuna hatte eine Unterredung mit dem „Reichskanzler Dr. 
Marx, worin dieſer der Hoffnung Ausdruck gab, daß die 
            not=
trendig gewordenen Verhandlungen mit Frankreich die rheiniſche 
Frage endlich klar und eindeutig löſen werden. Gemäß dem 
Düſſeldorfer Abkommen ſei das Reich beveit, Frankreich alle 
Sicherungen und Garantien zu gewähren, die es vor einem 
            An=
griff Deutſchlands ſchützen würden. Deutſchland ſei von der 
Möglichkeit einer nahen Löſung des Reparationsproblems 
            über=
zeugt, die es dem deutſchen Volke erlauben dürfte, in Ruhe 
            ſei=
ner Arbeit nachzugehen.
 D 
DA 
Die hcheching=Franzoniche Allis 
Vor neuen Mächte=Gruppierungen 
London, 29. Dez. (Wolff.) Der diplomatiſche 
erſtatter des Daily Telegraph ſchreibt zu der 
            beg=
den franzöſiſch=tſchecho=flowakiſchen Af 
der Quai d’Orſay habe niemals in ſeinem Verſuch 
gegenüber Deutſchland Erſatz für die frühere franzöſiſch= 
Allianz zu finden. Die franzöſiſch=polniſche Allianz ſei 
als für dieſen Zweck geeignet angeſehen worden. Die 2r 
und Befürchtungen Serbiens und beſonders Rumänien 
vielmehr in anderen Richtungen. Die franzöſiſch 
niſche Allianz würde deshalb, geo
 chiſchen Bündniſſesſein. Die Erklärung, daß, h.m 
keine formelle und militäriſche Vereinbarung beſtehen f. 
Fühlung zwiſchen dem franzöſiſchen und tſchechiſchen Gen. 
aufrecht erhalten werden ſolle, würde verhältnismäßig 
bebeuten, wenn nicht die Tatſache beſtände, daß der C.h 
tſchecho=ſlowakiſchen Generalſtabes ein 
zöſiſcher General ſei und die berühmten Skodg 
ſich jetzt auf tſchechiſchem Boden und in Häuden 
franzöſiſchen Gruppe unter Führung Schneider=( 
befänden. Der Berichterſtatter erklärt, es bleibe abzu 
welchen Dienſt Prag bereit ſei, Paris im Zuſammenha 5 franzöſch=rufſiſchen Annäherung zu leiſten. Der c 
daß die Kleine Entente eine Brücke für dieſen Zwei 
ſei nicht neu. Dem Berichterſtatter zufolge kann ein frat 
tſchecho=ſlowakiſches Bündnis konkrete und interef 
A. 
Ergebniſſe auf. den verſchiedenen Gebieten zur Folge 
Sie würden bald zum Abſpringen Polens zur 
nen Entente führen können. Die Ausſichten, die du 
letzten franzöſiſch=tſchechiſchen Erörterungen eröffnet 
ſeien, ſeien unbeſchränkt. Eine ihrer Wirkungen könnte ſe 
die augenblickliche Tendenz Italiens zu 
neuen Umgruppi, ung gewiſſer Mächte ſotz 
Mittel= als auch in Südeuropa verwirklicht werde. 
Das eiferſüchtige Polen. 
Warſchau, 29. Dez. Die Meldung aus Paris 
eine Annäherung Frankreichs an Sowjetrußland und di 
Abſchluß gekommene franzöſiſch=tſchechiſche 
            Verſtändigun=
ben in den polniſchen politiſchen Kreiſen große Erregun 
vorgeruſen. Beſonders verſtimmend wirkt es, daß Bem 
war, dem es gelungen iſt, ein Bündnis mit Frankreich zu 
ßen, ohne daß ſich Frankreich vorher mit Polen ins Ber 
geſetzt hat. Die polniſche Preſſe, beſonders die Zeitung 
Ponken, ergehen ſich in wenig ſchmeichelhaften Ausdrück 
gen Frankreich. 
Engliſcher Schritt bei der kleinen Enter 
* London, 29. Dez. (Priv.=Tel.) Der Standard e 
daß die engliſche Regierung in Warſchau, Belgrad und 
            B=
einen Schritt unternehmen werde, um feſtzuſtellen, ob dieſe 
ten für die Aufnahme franzöſiſcher Anleihen Sicherunger 
Pfändeten, auf die vertragsgemäß alle Alliierten Anſprüche 
Das Blatt fügt hinzu, daß ein derartiger Schritt zeitgemt 
ſcheine, da auch Frankreich Prioritätseinwände hinſichtlie 
geplanten engliſch=amerikaniſchen Nahrungsmitrelanleihe 
Deutſchland erhob. 
Die Dienſizeit der Beamten. 
Berlin, 29. Dez. In dem Erlaß der Reichsregie 
über die Regelung der Dienſtzeit der Beamten heißt es: 
Die Reichsregierung hat im Hinblick auf die Not von 
und Vaterland die Dienſtzeit der Reichsbeamten für die Zei 
zum 31. Dezember 1925 wie folgt geregelt: 
Jeder Beamte iſt verpſlichtet, ſeine volle Arbeitskraft in 
Dienſt des Reiches zu ſtellen. Er hat die ihm übertragener 
beiten rechtzeitig ohne Rückſicht auf eine feſtgelegte Dienſtſ 
zu erledigen. 
Die Dienſtzeit beträgt wöchentlich mindeſtens 54 Stu 
Regelmäßige Mehrleiſtungen können innerhalb eines Kale 
jahres durch regelmäßige Minderleiſtungen ausgeglichen i 
und umgebehrt. 
Soweit die Dienſtzeit in bloßer Dienſtbereitſchaſt beſtel 
die Dienſtzeit entſprechend zu erhöhen. 
Die Dienſtzeit wird von jeder Behörde unter Anhörun 
Beamtenvertretung feſtgeſetzt. Die Tagesdienſtzeit iſt grun 
lich in einen Vor= und Nachinittagsdienſt zu teilen. Nur ſo 
wie aus zwingenden örtlichen oder ſachlichen Gründen eine 
Einteilung unmöglich erſcheint, kann mit Zuſtimmung der 
ſten Reichsbehörde und Miniſteriums des Innern durchge 
gearbeitet werden. 
Für eine Ueberſchreitung der beſtimmungsmäßigen Wo 
dienſtzeit wird eine Vergütung nicht gwwährt. Ein Aus 
kann durch Dienſtbefreiung zu anderer Zeit gewährt werden
 „aN 
änden
 ch 
Rie
ach
* Schupo=Prozeß.
 Von Heinrich Schultheis. 
Im größten Saale Düſſeldorfs, in dem Saale, in dem 
            jahr=
zehntelang die Geſchicke des Rheinlands durch den 
            Provinzial=
landtag geleitet worden ſind, ſpielte ſich um Weihnachtszeit dieſes 
Winters unſeres Mißvergnügens 1923 eine Gerichtstragödie ab, 
die in der ganzen Welt mit Aufmerkſamkeit verfolgt wurde 
Sollte ſie doch letzten Endes die Haltung der Franzoſen den 
Separatiſten gegenüber klarſtellen, ſollte ſie doch all das offizielle 
Gerede von Neutralität desavouieren, das von Paris aus in den 
obligaten Sonntagsreden immer und immer wieder behauptet 
worden iſt, ſollte ſie doch endlich aktenmäßig klarſtellen, daß die 
Franzoſen die Bewegung der Dorten, Smeets und Matthes 
            ge=
ſchützt und begünſtigt haben, daß die Bewvegung, ohne die 
            Bajo=
nette der „Poilus” hinter ſich zu haben, niemals entſtanden wäre. 
Eiwa vierzig Schupoleute wurden angeklagt. Das 
            Krimi=
nelle ihrer Sache war ſo belanglos, daß ſchon am zweiten Tag von 
Mord und Totſchlag nur noch Mißhandlung übrig geblieben war, 
aber das politiſche Ziel mußte noch feſtgeſtellt werden, und um 
dieſes rangen an die hundert Zeugen ſeit Tagen. 
„Présentex les armes!” An allen Ecken und Enden des 
wunderbaren, mattgetönten Saales faßten die Wachen ins Ge= 
Behr. Der Gerichtshof tritt ein. Der Vorſitzende, ein gereifter 
Mann, ſpricht die erſten Worte. Geſchäftsmäßig, militäriſch 
ſtramm, kurz und ſcharf, formell. Der Staatsanwalt Leleu nimmt 
ſeinen Platz ein. Ein junger Leutnant repräſentiert ihn, das iſt 
das erſte Unbegreifliche in dieſem Prozeß. Er iſt das 
            Drehächs=
lein der ganzen Sache. Mit den Gedanken nach Paris gewandt, 
wird er vohl wiſſen, daß ſeine Exiſtenz hier Ausgangspunkt einer 
Karriere oder Zurückſinken in ein Nichts bedeutet. Sein Herr 
uind Meiſter Poincaré hat ihn beſtellt. War es Abſicht, daß er 
ſeinen Fürſprecher ſo jung gewählt hat, um ihn leicht zu 
            des=
abouieren oder zu beglüctwünſchen? Dieſes Geſicht, die zarten 
Hände, die geſchmeidige, leife Stimme paſſen nicht hier herein. 
All das iſt geſchaffen für Soupers mit mondänen Damen, für 
äſthetiſche Pikanterien, nie und nimmer für dieſe zermalmende 
Maſchinerie der politiſchen Angelegenheit, die zur Debatte ſteht. 
Die geiftigen Potenzen dieſes Prozeſſes ſitzen auf ſeiten der 
Verteidigung. Rechtsanwalt Dr. Grimm aus Eſſen iſt ihr 
            maſ=
ſiver Mittelpunkt. Praxis, Gereiftheit, Erfahrenheit ſprechen aus 
dem Geſicht, rückſichtsloje Energie, aber auch eine urdeutſche 
Gründlichkeit, die in ſo vielen Prozeſſen um deutſche Schickſale 
wie ein Fels in der Brandung ſtand im letzten Jahr. Neben ihm 
der junge, geſchnieidige und ehrgeizige Dr. Bräutigam aus Düf=
 ſeldorf. Seine Sprachkenntniſſe vieljähriger Gefangenſchaft in 
Korſika während des Weltkrieges verdankend, iſt er nun der 
Florettfechter im Gremium der Verteidigung. Er fängt die 
            Bäll=
chen auf, die der Staatsanwalt in die Luft wirft, und wirft 
            ele=
gant ſeinen Gegenball. Er ſpringt dem Dolmetſcher in die 
Quere, wenn ihm die Sprachkenntniſſe da, wo die Synonyma 
eine ausſchlaggebende Rolle ſpielen, auszugehen drohen, und 
nagelt manche Sache feſt mit ſpitzer Nadel, einer haarſcharfen 
Dialektik. Stehen die deutſchen Verteidiger aber doch unter einem 
gewifſen Druck, ſo ift frei davon der holländiſche Verteidiger ban 
Honten. Er iſt perſonifizierte, überlegene Jurisprudenz. Auf 
ſeiner Toga ſieht man das Kreuz der Ehrenlegion, das ihm 
            fran=
zöſiſche Anerkenntnis ſeines Wertes verliehen hat, er iſt der 
            poli=
tiſche Gegenpol des jungen Staatsanwalts. Rückſichtslos dringen 
ſeine Fragen in das politiſche Geſpinne dieſes Prozeſſes ein; das 
Kreuzfeuer, die Pauſe ſind die Stärken ſeines Talents. Armes 
Staatsanwältlein, was hat er für ſein Gegenplaidoyer gegen 
Dich angeſammelt! 
Die Beiſitzer des Gerichts ſind typiſche Offiziere. Man findet 
eine Spezialität, Individualität unter ihnen ſchwerlich heraus. 
Sie ſind die Neutralen, die erſt dann ihre Stimme in die 
            Wag=
ſchale werfen, wenn es um den Spruch geht .Bleibt der 
            Dol=
metſcher, den kein Menſch um ſeinen Platz beneidet! Ein Mann, 
der ſich wohler in einem Fleiſcherladen fühlen dürfte als in 
            die=
ſem Prozeß. Von allen Seiten beobachtet und kontrolliert, ſucht 
er mit ſeinem dicken, ſchwarzbehaarten Schädel ſo gut durch alle 
Fährniſſe hindurchzukommen, wie nur eben möglich. Ein 
            Werk=
zeug nur, ein Bindeglied, der Lakai an den Pforten zweier 
Völker. 
Die Angeklagten ſollen hereingeführt werden. In kleinere 
Gruppen eingeteilt, marſchieren die Schupoleute in ihren grünen 
Uniformen auf. Prachtvoll ſtämmige Leute. Man ſieht ihnen 
allen die militäriſche Vergangenheit an. Wochen der Haft ſeit 
dem 30. September, jenem furchtbaren Todes=Sonntag in 
            Düſ=
ſeldorf, haben keinem etwas angetan. Nun ſtehen ſie hier für 
ihre deutſche Sache, aufrecht und ſtolz, denn ſie haben ihre Pflicht 
getan. Welch ein Bild, als ſie vor dem Gerichtshof ſtehen und 
ihre Perſonalien angeben. Scharf, klar, diſzipliniert. Keine 
Stimme flackert oder zittert. Wenn den Blick nicht 
            Stammes=
unterſchied trübte, der Vorſitzende da droben müßte Freude an 
dieſem Menſchenſchlag haben, Verſtändnis für das Unmögliche, 
zu dem man Pflichterfüllung erniedrigt hat, nämlich zur 
            Vertei=
digung ihrer Berechtigung. 
Die Zeugen werden aufgeruſen. Franzöſiſche und deutſche, 
deutſche und franzöſiſche. Hier und da eine Galgenphyſiognomie
 eines Separatiſten darunter. Und dann die erſte Senſation! 
Separatiſtenführer Matthes, der ſich bereits an den Preſſeti 
niedergelaſſen hatte, um von hier aus ſeine giftgeſchwollene 
richterſtattung zu produzieren. Die Verteidigung hat ihn gele 
die Ladung hat ihn aber charakteriſtiſcherweiſe nicht erreicht, 
packt ihn das Verhängnis im Gerichtsſaal und ſpielt ihm 
ernſten Streich, indem es ihm die Feder aus der Hand wi 
und ihn dem Kreuzfeuer des Verhörs überliefert. Erſt 
ſpringt er auf. Er riskiert doch nicht, ſich hier zu verleugnen. 
ſchwammige Geſicht, ſtets etwas ſchmuddlig und ungewa 
wie die Seele dieſes entarteten Hochverräters, zeigt verz 
Wut. Er iſt das böſe Gewiſſen dieſes ganzen Prozeſſes 
müßte da ſitzen, wo die 40 Grünen Platz nehmen mußten. 
ſeine Stunde wird ſchlagen; an den vielen hiſtoriſchen Uhren 
er im Koblenzer Schloß geſtohlen hat, als er „Generalbeboun 
tigter” der Einbildungs=Republik „Frei Rheinland” wak 
offizielle Schriftſtücke an die Interalliierte Rheinlandkommi 
richtete, wird er unſchwer ableſen können, wann ſie geſchlagen 
Winterlich liegt die Welt. Frieden, Feiertag liegt über 
Anlagen am Ständehaus. Drin aber tobt unter äußerlich 9! 
Decke und mit bajonettgebändigter Leidenſchaft im großen 
des Ständehauſes die Politik und will ihr Opfer haben. — 
Das letzte Wort zu dem furchtbaren Urteil — einem weit 
Schandfleck der franzöſiſchen Juſtiz — iſt noch nicht geſproc)e 
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben 
C. K Die beliebteſten Studienfächer. Diejen 
Fächer an den deutſchen Hochſchulen, die die größte Zung. 
des Studiums in der letzten Zeit aufweiſen, waren Vol 
wirtſchaftslehre und Elektrotechnik. Wie wie 
einer Zuſammenſtellung des im Verlag für Politik und 2 
ſchaft erſcheinenden „Statiſtiſchen Jahrbuches für 1923 
nehmen, ſank in der Zeit von 1913 bis 1923 das Studium 
evangeliſchen Theologie an den deutſchen Univerſitäten von 
Studenten auf 2544 herab; geringer war der Rückgang iſ. 
katholiſchen Theologie, nämlich von 1958 auf 1824. In der ii 
ziniſchen Fakultät ging die Zahl der Studenten von 13 1-* 
12 476 zurück, in der philologiſch=hiſtoriſchen von 13 692 auf I.: 
in den mathematiſch=naturwiſſenſchaftlichen Fächern von 
auf 5746. Dagegen ſteigerte ſich die Frequenz bei den R.8 
und Sraatswiſſenſchaften von 10 265 auf 22 663 und ging it 
Volkswirtſchaftslehre ſbgar von 2212 auf 15 216 hinauf, alld 
weit mehr als das Siebenfache. In ähnlicher Weiſe hat ſie 
den Techniſchen Hochſchulen die Zahl der Studierendel 
Elektrotechnik von 753 auf 3794 erhöht.
ummer 360,
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 30. Dezember 1923.
Seite 3.
 O4ag8. 
7Afgaben Dr. Schachts.
Serlin, 29. Dez. D.
 eine Tätigkeit als Reichsbankpraſident erſt nach der 
chführung gewiſſer organiſatoriſcher 
            Maß=
ruen beginnen. Es handelt ſich hierbei im weſentlichen um fol= 
S: 
as Reichsbankdirektorium iſt eine Kollegialbehörde, die unier 
            Um=
ri in der Lage iſt, die Bankpolitik d.s feweiligen Präſidenten ſtark 
rchkreuzen. Wenn nun auch der neue Prändent nicht, wie von 
er Seite behauptet wurde, diktatoriſche Bcfugniſſe für ſich bean= 
*, ſo wird er doch darauf hinwirken, daß die Entſcheidungen des 
3 des Inſtituts unter allen Umſtänden durchdringen können. 
            Fer=
ſ* durch das Autonomiegeſetz inſofern eine eigenarkige Stellung 
Teichsbankpräſidenten geſchaffen worden, als die
 Teich irgendwie Vorkehrungen hiergegen treffen könnte. Da der 
dent auf Lebenszeit angeſtellt iſt, können ſich hieraus recht peinliche 
guenzer 
erg
 * des Reichsbankpräſidenten gegenüber dem Reiche wiederhergeſtellt 
r. Bekanntlich hatte vor dem Autonomiegeſetz der Reichskanzler 
jry r die Reichsbank betreffenden Angelegenheiten das letzte und 
            ent=
ſ=nde Wort. Erſt, wenn diefe organiſatoriſche Maßnahme durch 
Novelle zum Bankgeſetz geſichert iſt, wird ſich eine klare und 
            ein=
he Reichsbankpolitik treiben laſſen. 
ar den letzten Tagen ſind die Goldnoteypläne Dr. Schachts in der 
itlichkeit lebhaft erörtert und zum Teil ſcharf kritiſiert worden. 
Frage, ob die Zeit für die Errichtung einer Goldnotenbank ſchon 
g) anen ſei, läßt ſich dahin beantworten, daß jeder Zeitpunkt recht iſt, 
y) eiſt einmal die Frage der Beſchaffung eines Gold= und 
            Deviſen=
geklärt iſt. Es ſteht noch dahin, ob vielleicht die Reichsbank ſelbſt 
dt rägerin einer neuen Goldwährung ſein könnte. Sicher iſt, daß dor 
=chaffung einer Goldwährung das Verhältnis der Rentenmark zur 
rmark feſtgelegt werden muß. Der bisherige Zuſtand, daß die 
mark, deren Umlauf einen Goldwert von 3400 Millionen 
            reprä=
rt, geſetzliches Zahlungsmittel iſt, und daß die Rentenmark, die 
ſ-zlich in Milliardenbeträgen umlaufen wird, nicht als gefetzliches 
nasmittel zu gelten hat, iſt unhaltbar. Nach der Schaffung einer 
m Goldmark wird man dielleicht daran denken müſſen, der 
            Renten=
m den Charakter eines geſetzlichen Zahlungsmittels zu verleihen und 
D aviermark dieſes Charakters zu entkleiden, da nicht zwei 
            Papier=
ingen neben einer Goldwährung einherlaufen können. Die viel= 
—feäußerte Befürchtung, daß die Ausgabe einer Goldmark die 
            Ren=
t—k im Kurs drüicken werde, iſt unbegründet. Vielmehr iſt anzu= 
Imen, daß die Schaffung einer ſoliden Goldwährung mit 
            internatio=
m Zahlungskraft der Rentenmark eine ſtarke Stütze ſein werde. Der 
Dif des jetzt umlaufenden wertbeſtändigen Notgeldes iſt bereits für 
— Nonat Januar zu erwarten. Daß die bisherige Reichsbankleitung 
frr voller Unkenntnis über den Umfang des bei Stillegung der No= 
— eſſe in Deutſchland umlaufenden Papiermarknotgeldes befand und 
zcer Ueberraſchung eine ungeheuere Nach=Inflation über den 15. No= 
Ehinaus erleben mußte, beweiſt, daß die jetzige Organiſation des 
uits einer durchareifenden Erneuerung bedarf. 
raſcher die Schaffung einer Goldwährung in Angriff genommen 
ebenſo leichter werden ſich auch verſchiedene andere Probleme, wie 
— die Frage der Rheiniſchen Goldnotenbank in einem für Deutſch= 
. Tgünſtigen Sinne regeln laſſen. Die Hamburger Goldnotenbank von 
1Twird ſich einer Goldnotenbank für das Reich reibungslos eingliedern 
das Zuſammenarbeiten zwiſchen dem neuen Reichsbankpräſidenten 
—der Deutſchen Rentenbank hat ſich von Anfang an außerordentlich 
— und freundſchaftlich vollzogen. 
            Bemerkenswe=
t iſt die Tatſache, daß 
Dirſprünglich aus dem Journaliſtenſtande hervorgegangene Dr. 
2 ht ſeit vielen Jahren Mitglied des Vereins Berliner Preſſe iſt, was 
zu der Hoffnung berechtigt, daß unter ſeiner Führung die 
            Reiche=
größere Rückſicht auf ihre Publizitätspflichten nehmen wird als 
Ze 
In der nächſten Zeit wird Dr. Schacht eine ganze Reihe 
            euro=
r Hauptſtädte beſuchen, um, was eigentlich ſolbſtverſtändlich iſt, 
E 
einem Amtsantritt mit den Leitern der Notenbanken 
benachbarten Länder Fühlung zu nehmen. 
Aufruf des wertbeſtändigen Notgeldes. 
Berlin, 29. Dez. Wie wir von unterrichteter Seite 
            er=
n, wird der Aufruf des jetzt in großen Mengen in 
ſchland umlaufenden wertbeſtändigen 
            Notgel=
bereits für den Monat Januar in Ausſicht 
            ge=
driimen. Ausgenommen davon iſt lediglich das Notgeld des 
Eiten Gebietes. 
Berlin, 29. Dez. Der Reichsminiſter der Finanzen hat 
Sauf Papiermark lautende Notgeld für das unbeſetzte Ge= 
—der Länder Preußen, Baden, Mecklenburg=Schwerin, Braun= 
-Teig, Oldenburg, Anhalt, Lippe, Bremen, Lübeck, Waldeck 
r: Schaumburg=Lippe zum 2. Januar, mit Eialöſungsfriſt bis 
Januar, aufgerufen. Die Sperre der hinter= 
Iken Deckung iſt aufgehoben. 
Zum 15. Januar hat der Reichsfinanzminiſter das 
            wert=
ändige Notgeld für die Provinzen Oſtpreußen, 
            Weſt=
ßen, Poſen, Hannover und Stadt Berlin aufgerufen. Die 
löſungsfriſt beträgt einen Monat. Die als 
tug des wertbeſtändigen Notgeldes hinterlegten Stücke der 
Slanleihe und Goldſchatzanweiſungen werden für die 
            Aus=
ſſer vom 7. Januar an freigegeben. Das Notgeld 
Reichsbahn bleibt von dem Aufruf unberührt.
 Stadt und Land. 
Darmſtadt, 30. Dezember. 
R 
* Zwiſchen den Jahren. 
Nun ſind auch die Tage „zwiſchen den Jahren” zu Ende, 
als ſolche man nach altem Brauch die Tage zwiſchen Weihnachten 
und Neujahr bezeichnet. Es ſind Tage, mit denen im allgemeinen 
wenig anzufangen iſt. Die Hohe Politik ruht, und es iſt auch 
ſonſt wenig „los” Für die vor den Feſttagen vielgeplagte 
            Haus=
frau ſind es Tage der Erholung und des Ausruhens, bis — die 
Vorbereitungen zu Silveſter winlen, die ja aber kaum viel Arbeit 
bringen, denn, was oft geſagt iſt, fühlen wir an Feſttagen ja 
doppelt ſtark: wir ſind arm und Feſte feiern koſtet Geld. Für 
die Jugend ſind die Tage zwiſchen den Jahren voll ausgefüllt 
mit der Freude an den Weihnachtsgeſchenken, mit Spiel und 
Genuß. Wer irgend ein Vehikel als Eeſchenk erhielt, das der 
Bewegung im Freien dient, iſt draußen, auf den ſchneebedeaten 
Straßen, in den Bergen und Wäldern. Rodel und Schneeſchuh 
ſind die Beſtimmung des Tages, und in der Ausübung des 
geſunden Sports in klarer Winterluft werden die Wangen rot, 
Lungen und Herz geſund und rein von der Stubenluft und in 
der Befreiung von den Sorgen der Schule. Ferien, Freiheit! 
Die Tage zwiſchen den Jahren ſind aber auch ſolche des 
ſtillen Rückſchauens und des Hoffens. Es gilt, das alte Jahr 
mit ſeinen Sorgen und Plagen, ſeinen Mühen und Leiden, aber 
auch ſeinen beſcheidenen Freuden zu Grabe zu tragen. Die 
Hoffnung, daß es beſſer werde, wenn die Glocken den Beginn des 
neuen Jahres einläuten, blüht ſacht auf, und wenn auch jedes 
Jahr neue Plagen und Nöte bringt, die Hoffnung hatten 
wir und haben wir, die kann uns niemand rauben. Und einmal 
muß ſie ja in Erfüllung gehen, muß das Dunkel ſich wieder 
lichten, das uns noch umnachtet, und wir werden den Blick 
wieder hell richten können in eine ſchöne, lichte Gegenwart!
 Republik Griechenland? 
die erzwungene Abreiſe der griechiſchen Königsfamilie ſcheint 
Ende der neuhelleniſchen Monarchie zu bedeuten. Feſte 
zeln hat die monarchiſche Staatsordnung in dieſem Lande 
eicht noch weniger als in den anderen Balkanſtaaten 
            ge=
gen. Schon an ſeiner Wiege ſtanden republilaniſche Formen 
r Verwaltung. Man datiert ja gewöhnlich den 
            Befreiungs=
of Griechenlands von dem Aufſtande Alexander Ypſilantis 
Jahre 1821. Aber der hat ſich auf dem Boden des heutigen 
räniens abgeſpielt und, bald unterdrückt, überhaupt keine 
nderen Folgen gezeitigt. Bedeutungsvoll wurde vielmehr 
Adie bald nachher einſetzende Erhebung auf Morea, deren 
rer Mavromichalis („der ſchwarze Michael”) eine proviſoriſche 
erung einſetzte und auf einem Kongreſſe von Epidavros 
13. Januar 1822 die Unabhängigkeit proklamieren ließ. 
            Bei=
ig war das „befreite” Griechenland in den Jahren 1825 und 
noch einmal ſo gut wie reſtlos durch die Siege des tüchtigen 
rhims, des ägyptiſchen Kronprinzen, unter die türkiſche Herr= 
* zurückgeführt, und erſt der Seeſieg der Engländer und 
rzoſen von Navarino (Oktober 1827) brachte die endgültige 
eiung. Damals ſetzten die Siegermächte den ehemaligen 
atblik=Präſidenten der Joniſchen Inſeln, den Grafen Giovanni 
onio Capo d’Iſtrias, einen Corfioten italieniſcher Abkunft, 
Freiſtaatspräſidenten ein. Denn jene Inſelgruppe Corfu bis 
go, die vier Jahrhunderte venezianiſch geweſen war — 
            Ita=
hat ja 1923 wieder einen Verſuch gemacht, aus jenem Beſitze 
ei Rechtstitel herzuleiten — hatte, den Franzoſen nach dem 
erfall auf Venedig wieder abgejagt, ſchon ſeit 1800 einen 
ſtaat gebildet, deſſen Unabhängigkeit freilich durch ein 
            grie=
des Proteltorat weſentlich eingeſchränkt wurde. Ein „Lord 
)Commiſſioner”, der in Korfu reſidierte, war wohl in 
            ähn=
r Weiſe als der eigentliche Beherrſcher der Eilande zu 
            be=
ten, wie heute der entſprechende engliſche Beamte in Kairo 
rnaßgebende Perſönlichkeit in Aegypten iſt. Capo dIſtrias 
e freilich gegenüber dem engliſchen Einfluſſe Anlehnung an 
land geſucht, aber an dem ewig ſchwankenden Alexander I. 
keine zuverläſſige Stütze gefunden. Als Präſident der grie= 
Hen Republik vermochte er, ein Erziehungsprodukt der 
            mosko=
ſchen Bürokratie, keine beſonderen Sympathien zu gewinnen 
fiel am 9. Oktober 1831 der Blutrache der Familie 
            Magro=
zalis zum Opfer. Zwar folgte ihm zunächſt ſein Bruder 
ria Aabſtino in ſeiner Würde, aber nur für noch kürzere Zeit 
einſt Richard Croyivell der großen republikaniſchen Dynaſtie 
ver. Da ſchon ein Londoner Protokoll vom 3. Februar 1830
 ein künftige monarchiſche Verfaſſung für Griechenland 
            vorge=
ſehen hatte, nötigten die Großmächte den zweiten Capo d’Iſtrias 
bereits am 13. April 1832 zur Abdankung, um Platz für Ludwigs 
von Vayern, des begeiſterten „Philhellenen”, zweiten Sohn Otto 
zu ſchaffen. Nach beinahe 30 Jahren wurde er abgelöſt durch 
den Prinzen Wilhelm von Schleswig=Holſtein, deſſen Vater 
Chriſtian im Folgejahre den däniſchen Thron beſtieg. Da das 
griechiſche Alphabet ſeinem Taufnamen erhebliche Schwierigkeiten 
bereitet, mußte der neue König ſich zunächſt einer Umbenennung 
unterziehen, die mit dem gleichfalls ihm auferlegten 
            Konfeſſions=
wechſel verknüpft wurde. Aber zu ſagen hatte Georg I. noch 
weniger als Otto I. Bezeichnend war ſchon, daß ſeine Herrſchaft 
mit einer Verfaſſungsreform eingeleitet wurde, die ihn durch 
Abſchaffung des Oberhauſes der Möglichkeit beraubte, ſich 
            ge=
legentlich auf etwas weniger demagogiſch veranlagte 
            Volks=
vertreter ſtützen zu können. Aber der Fremdling aus dem Hauſe 
Oldenburg hat die Beſchränkungen ſeiner politiſchen Macht noch 
weniger tragiſch genommen, als ſein Vorgänger aus dem 
            wittels=
bachiſchen. Er ertrug mit Faſſung, daß ihm nachgeſpöttelt wurde, 
er könne die Pferde ſeines Rennſtalles beſſer unterſcheiden als 
die ihm ſelten zu Geſicht kommenden und immer ſehr kurzlebigen 
Miniſter. Immerhin verſtand er es beſſer, eine gewiſſe 
            Volks=
tümlichkeit zu erwerben, als der erſte Griechenkönig. Schon daß 
England ihm als Geſchenk zur Thronbeſteigung die Joniſchen 
Inſeln auf dem Präſentierteller entgegenbrachte, war ſeiner 
            Be=
liebtheit zugute gekommen. Unter Georg wurde ſpäter noch 
Theſſalien und zuguterletzt Mazedonien und Epirus dem 
            Staats=
gebiet hinzugefügt. Aber Solons Warnung an Croeſus, daß 
niemand vor ſeinem Ende glücklich zu preiſen ſei, bewährte ſich 
wieder einmal auf einer Sonnenhöhe irdiſchen Glückes. Georg 
fiel im 50. Herrſcherjahre von Mörderhand, und ſein Sohn 
            Kon=
ſtantin, wie deſſen beide Söhne, die inzwiſchen regiert haben, ſind 
vom Unſtern verfolgt worden. Immerhin iſt es Konſtantin 
            ge=
lungen, eine ſtarke dynaſtiſche Partei im Lande zu ſchaffen, die 
ſelbſt den franzöſiſchen Ränkeſpinnern zu trotzen wagte. 
C.K. Neue Funde in El Amara. Die Grabungen, die von 
der Deutſchen Orientgeſellſchaft an der Stätte von El Amara 
vorgenommen wurden und zu ſo großartigen Funden geführt 
haben, werden jetzt don den Engländern, und zwar von der 
„Aegyptiſchen Forſchungsgeſellſchaft” fortgeſetzt. Wie der 
            Sekre=
tär dieſer Geſellſchaft in der Times mitteilt, hat man bei den 
diesjährigen Graßungen neue wichtige Funde gemacht, über die 
ein vorläufiger Bericht veröffentlicht wird. Eine Anzahl don 
Häuſerruinen wurden ans Licht gebracht, in deren einem ſich 
die Ueberreſte eines Altars fanden, ein anderes Haus enthielt
 Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters 
vom 30. Dezember 1923 bis 6. Januar 1924. 
Großes Haus. 
Sonntag: 6 Uhr: „Louis Ferdinand” Sonderm. 14 (5) u. 15 (5). 
Montag: 6" Uhr: Neu einſtudiert und neu inſpeniert: 
„Fatinitza”, Operette von Suppé. F 10. 
Dienstag: 6 Uhr: „Der Roſenkavalier”. Sonderm. 17 (6) u. 18 (5). 
Mittwoch: 7½ Uhr: Drittes Konzert des Muſikvereins: 
            Wieder=
holung der Graner Feſtmieſſe von Franz Lißt. 
Donnerst.: 7½ Uhr: „Antigone”, Sondermiete 21 (6) u. 22 (6). 
Freitag: 6½ Uhr: „Lohengrin”. D 10. 
Samstag: 7 Uhr: „Fatinitza”, Sondermiete 12 (6) u. 19 (6). 
Sonntag: 6 Uhr: „Der Freiſchütz”. B 10. 
Kleines Haus. 
Sonntag: 11 Uhr: „Firlefanz”. — 7 Uhr: „Figaros Hochzeit”. 
Oper von Mozart. Zuſatzmiete VII 5. 
Nontag: 3 Uhr: „Firlefanz”. — 7 Uhr: „Die Freier”. 
            Luſt=
piel von Eichendorff. Zuſatzmiete III 5. 
Dienstag: 
21 Uihr: Zum letzten Male: „Firlefanz” — 7 Uhr: 
Schluck und Jau”. Zuſatzmiete VIII 5. 
Mittwoch: 7 Uhr: „König Nikolo” Zuſatzmiete II 5. 
Donnerst.: 7½ Uhr: „Der Waſſerträger”. Sondermiete 20 (5). 
Freitag: Keine Vorſtellung. 
Samstag: 7 Uhr: Neu einſtudiert und neu inſzeniert: „Was 
IIhr wollt” Luſtſpiel von Shakeſpeare. Zuſatzm. V 6. 
Sonntag: Uhr: „Was Ihr wollt”. Zuſatzmiete 15.
Das Darmſtädter Tagblait
 hat die alte Gewohnheit, ſeinen Abonnenten 
mit dem Beginn des neuen Jahres einen 
Tafel=Kalender 
zu überreichen, wieder aufgenommen. Er 
wird durch unſere Zeitungsträgerinnen am 
Mittwoch, 2. Januar, zur Verteilung 
gelangen. Wir wünſchen allen unſeren 
Teſern, daß der Kalender ihnen 
            Gelegen=
heit zur Feſihaltung recht vieler glücklicher 
Tage geben möge.
 * Generalmajor z. D. Karl von Lyncker wurde am Samstag unter 
Beteiligung weiter Kreife zu Grabe getragen. Mit dem im 75. 
            Lebens=
jahr ſtehenden General iſt wiederum ein alter heſſiſcher Offizier zur 
großen Armee hinübergegangen, deſſen Name mit der heſſiſchen 
            Militär=
geſchichte aufs engſte verknüpft war und bleiben wird. Am 11. 9. 1849 
in Darmſtadt geboren, trat er 16’/jährig in das Großherzogliche 
Autilleriekorps ein, in deſſen Front er die beiden Feldzüge 
1865 und 1870/71 mitmachte. 1874 wurde er als Premierleutnant in 
das 1. Garde=Feldartillerie=Regiment verſetzt, in dem er als Batterie= 
Chef und Abteilungskommandeur ſtand. 1895 kehrte er wiederum als 
Oberſtleutnant zum Stabe des Artilleriekorps nach Darmſtadt zurück. 
1897 wurde er zum Kommandeur des Feldart=Regt. 19 in Erfurt 
            er=
nannt und 1899 zum Kommandant der Feſte Boyen (Lötzen i. Oſtpr.), 
ant deren modernem Ausbau er Anteil hatte. 1902—1906 war General 
v. Lyncker Kommandant der Garniſon Darmſtadt. Im Weltkrieg ſtellte 
ſich der Verſtorbene dem Vaterland wieder zur Verfügung und tat 
Dienſt als Kommandant von Darmſtadt und dem Truppenübungsplatz 
Griesheim. In dieſer Stellung konnte er ſein 50jähriges 
            Militärjubi=
läum feiern. General v. Lyncker war mit Leib und Seele Soldat, ein 
Mann mit ſelten hohen militäriſchen Eigenſchaften und einem ganz 
beſenders aufrechten Charakter und warmen Herzen, das ihm die Liebe, 
Verehrung und das Vertrauen ſeiner Kameraden und Untergebenen in 
reichem Maße ſicherte. Seine lautere und gerade Perſönlichkeit wurde 
weit über den Nahmen ſeines Wirkungskreiſes hinaus hochgeſchätzt und 
machen ſein Andenken unvergeſſen. Mit beſonders tiefer Trauer ſtehen 
an ſeinem Grabe die Angehörigen des Großherzöglichen Artilleriekorps. 
General v. Lyncker hat bis zu ſeinem letzten Atemzug mit ſeltener Liebe 
an ſeinem Regiment gehangen und dank der auf feſtes Vertrauen 
            ge=
gründeten Führereigenſchaften dem Offizier= und Regimentsverein als 
Vorſitzender vorgeſtanden. Den Zuſammenſchluß aller heſſiſchen 
            Regi=
menter brachte er 1920 zuſtande und wirkte tatkräftig als Vorſitzender 
des Verbands heſſiſcher Regimentsvereine bis zuletzt. Ein reiches 
            Sol=
datenleben hat ſein Ende gefunden; das Wirken und Andenken an den 
als Menſchen wie Soldaten gleich beliebten und verehrten General 
bleibt unvergeſſen!
 — Sildeſteraufführungen im Heſſiſchen Landestheater. Am 
            Sil=
beſterabend findet im Großen Haus eine Aufführung der ſeit 1908 nicht 
mehr gegebenen „Fatinitza” ſtatt. Dieſes Werk von Franz v. Suppé, 
dem Komponiſten von „Boccacio”, „Flotte Burſche”, die „Schöne 
            Ga=
lathee” und anderen gehört zu dem Schatz wirklich klaſſiſcher Operetten. 
Die Inſzenierung beſorgte Heinrich Kuhn, die muſikaliſche Leitung hat 
Joſeph Roſenſtock. In den Hauptrollen ſind beſchäftigt die Damen 
Kapper und Albrecht und die Herren Kuhn, Vogt und 
            Wel=
ler. Bühnenbilder: Arthur Pohl. — Im Kleinen Haus kommt am 
Silveſterabend Eichendorffs Luſtſpiel „Die Freier” zur Aufführung. 
In der heute abend 7 Uhr im Kleinen Haus ſtattfindenden 
            Auffüh=
rung von „Figaros Hochzeit” ſingt Frau Gercke die Partie der 
Gräfin. 
— In den Nuheſtand verſetzt wurde am 21. Dezember 1923 der 
Vorſitzende der Zentralſtelle für die Gewerbe, Geheimer 
            Regierungs=
rat Auguſt Noack zu Darmſtadt, auf ſein Nachſuchen, unter 
            Anerken=
nung ſeiner dem Staat geleiſteten langjährigen und treuen Dienſte, mit 
Wirkung vom 1. Februar 1924. 
— Die Auszahlung der Penſion für die erſte Hälfte des Monats 
Januar 1924 an die in Darmſtadt wohnhaften Penſionäre und 
            Hinter=
bliebenen erfolgt am Montag, den 31. Dezember, vormittags 10 bis 
12 Uhr, beim Verſorgungsamt Darmſtadt, Magdalenenſtraße 8. 
            Die=
jenigen Beträge, die bis einſchl. 4 Januar 1924 nicht abgeholt ſind, 
            wer=
den den Empfängern koſtenpflichtig durch die Poſt zugeſandt. 
—I Sozialrentnerfürſorge. Mit Rückſicht darauf, daß die 
            Grund=
renten der Sozialrentenbezieher nun auf eine erhöhte Goldmarkbaſis 
gebracht wurden, wird nach Weiſung des Reichsarbeitsminiſters für die 
erſte Januarhälfte keine Zuſatzunterſtützung gezahlt. 
Kleinzentnerfürſorge. Für Kleinrentner erfolgt eine Zahlung 
            onners=
für die 1. Januarhälfte im Städt. Leihamt wie folgt: 
r mit den 
tag, den 3. Januar 1924, vormittags 9—12 Uhr: Kleinrentne 
Anfangsbuchſtaben der Zunamen A—F, nachmittags 1—4 Uhr: 
            Klein=
rentner mit den Anfangsbuchſtaben der Zunamen G—K; Freitag, 
den 4. Januar, vorm. 9—12 Uhr: Kleinrentner mit den 
            Anfangsbuch=
ſtaben der Zunamen I—R, nachmittags 1—4 Uhr: Kleinrentner mit 
den Anfangsbuchſtaben der Zunamen S—Z. Für andere Dienſtgeſchäfte 
bleibt das Leihamt am 3. und 4. Januar geſchloſſen. Nicht abgeholte 
Beträge werden nur noch am 5. Januar bei der Stadtkaſſe ausgezahlt. 
— Der Verein evangeliſcher Organiſten und Chordirigenten in
 Verhandlungen im diesjährigen Landeskirchentag, Beſprechung 
            kirchen=
muſikaliſcher Zeitfragen, Erhaltung der Chorſchulen in den Städten, 
Pflege und Erhaltung der Orgelwerke. Die Tagung, welcher eine 
            Vor=
ſtandsſitzung vorausgeht, beginnt um 12 Uhr. An die Verhandlungen 
ſchließt ſich Orgelſpiel in der Stadtkirche an. 
—Angeſtelltenverſicherung. Zum 1. Januar 1924 werden für die 
Angeſtelltenverſicherung neue, wertbeſtändige Gehalts= und 
            Beitrags=
klaſſen eingeführt. Die bisherigen Marken werden durch die Poſt nur 
noch bis zum 31. Dezember 1923 abgegeben. Die neuen Marken werden 
vorausſichtlich vom 5. Januar 1924 an verkauft. Die 
            Verſicherungspflicht=
grenze in der Angeſtelltenverſicherung iſt vom 1. Dezember 1923 an auf 
monatlich 333/, Goldmark feſtgeſetzt.
 Anzeigen für die 
W 
Neujahrs=Aummer
 bitten wir am Montag, den 31. Dezember, 
bis ſpäteſtens nachmittags 5 Uhr, aufzugeben. 
Darmſtädter Tagblatt.
 einen hölzernen Webſtuhl, der trotz der zerſtörenden Einwirkung 
der Zeit und der weißen Ameiſen gut erhalten iſt. Aus den 
            Häu=
ſern ſtammt eine Sammlung kleiner Gegenſtände, hauptſächlich 
Amulette und Ringe, darunter eine ſchöne bronzene Pfeilſpitze. 
In einem Hauſe deate man eine ſchöne Bade= und 
            Waſcheinrich=
ung auf, ſowie vier Oefen. Die wichtigſten Gegenſtände ſind einige 
farbige Töpſereien und vier bronzene Meſſer, die ſchönſten, die 
bisher in El Amara gefunden wurden. Eine Verſuchsgrabung 
führte zu Trümmern, die man für einen großen Palaſt hält; es 
vurden einige mit Waſſerlilien und Bögeln bemalte ſchöne 
            Gips=
fragmente geborgen. Die nächſten Grabungen ſollen an dieſer 
Stelle erfolgen. 
* Das Recht am Mauerhaken. Eine merkwürdige Frage 
            be=
handelt Otto Zimmeter im neueſten Heft der Monatsſchrift für 
Bergſteiger „Der Berg”, indem er unterſucht, ob der Bergſteiger 
berechtigt iſt, im Felſen eingetriebene Mauerhaken, die ein 
            Vor=
gänger bei dem ſchwierigen Aufſtieg eingeſchlagen hat, 
            herauszu=
nehmen und ſich anzueignen. Dieſes Mitnehmen von Mauerhaken 
iſt in letzter Zeit unter den Alpiniſten geradezu zu einer Mode 
geworden. Bergſteiger mit gutem Namen brüſten ſich förmlich, 
eine ſchwere Wand einmal ordentlich „abgeräumt” und die 
            er=
oberten Halen als intereſſante Beute heimgebracht zu haben, um 
ſie bei daſſender Gelegenheit dann ſelbſt zu verwenden. Aber 
nicht nur zur Eigenbenutzung werden die Haken aus den Felſen 
genommen, ſondern auch um ſie als „Andenken” an eine 
            gefähr=
liche Bergfahrt aufzubewahren. Der Verfaſſer betont nun, daß 
dieſes Mitnehmen der Mauerhaken, das augenſcheinlich als 
Sport betrieben wird, vom rechtlichen Standpunkt aus geradezu 
ein Diebſtahl iſt, aber auch aus ideellen Geſichtspunkten ſei dieſe 
„Mode” zu verwerfen. „Riſſe und Wände ſind keine 
            Sportaus=
rüſtungsgeſchäfte, aus denen man für ſeinen Bedarf unentgltlich 
jede Menge Mauerhaken beziehen kann”, ſagt er. „Ich denke mir 
ſtets, wenn ich ſo einen Mauerhaken ſehe: „Laß den Haken, wov 
er iſt, er gehört nicht Dir und fremde Dinge gehen Dicht nichts 
an.‟ Es iſt wohl wirklich an der Zeit, daß dieſe 
            Mauerhaken=
frage in der Oeffentlichkeit behandelt wird, da gerade in den 
letzten Jahren der gerügte Unfug in bedrohlicher Weiſe um ſich 
gegriffen hat. Es werden nämlich bereits Haken entwendet, die 
unter ſolchen Mühen und Gefahren ſeinerzeit geſchlagen wurden, 
daß ſie wahre Markſteine einer Felſenfahrt bilden, deren 
            Gelin=
gen durch das Fehlen dieſer klaſſiſchen Haken für viele in Frage 
geſtellt ſein kann. Während echte Bergſteiger ſolche Haken mit 
Ehrfurcht und Betvunderung als unantaſtbares Vermächtnis 
unſerer Felspioniere betrachten, glauben leider manche, eine 
Heldentat begangen zu haben, wenn ſie berühnite Haken ſich 
aneignen.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Sonutag, den 30. Dezember 1923.
 BBeißnachtsfeiern. 
— Deutſche Volkspartei, Weihnachtsfeier für Ausgewieſene. Zu 
ber den ausgewieſenen Parteifreunden gewidmeten und vom 
Frauenausſchuß der Darmſtädter Ortsgruppe der Deutſchen Volkspartei 
veranſtalteten Weihnachtsfeier waren die Gäſte in großer Zahl erſchienen. 
Wohl an 200 Gäſte füllten die ſchönen, feſtlich geſchmückten, von Herrn 
Reuter den Parteifreuneden freundlichſt zur Verfügung geſtellten 
Räume des Hotels zur Traube. In dem grunen, in ſeinen ſchönen 
            Far=
ben und harmoniſchen Formen beſonders feſtlich geſtimmten Saal 
            fan=
den ſich unter dem brennenden Weihnachtsbaum die vielen ausgewieſenen 
Parteifreunde mit ihren Familien und Freunden der hieſigen Orisgruppe 
zuſammen. Die Leitung der Veranſtaltung hatte die Vorſitzende des 
Darmſtädter Frauenausſchuſſes, Frau K. Deinhard, die die Gäſte 
in einer Begrüßungsanſprache wiukommen hieß. In feinen und klugen 
Worten wies ſie auf die traurigen Formen hin, unter denen das deutſche 
Weihnachten dieſes Jahr im ganzen Lande gefeiert wird. Not und 
            Ent=
behrung, Sorge und ſchmerzvollſter Seelendruck über die Geſchicke des 
Vaterlandes trüben, überall die Weihnachtsſtimmung im deutſchen Hauſe. 
Den ausgewieſenen Freunden, denen mit dem eigenen Heim auch das 
heimatliche Chriſtfeſt mit dem Chriſtbaum geraubt wurde, ſollte durch 
dieſe Feierſtunde die Möglichkeit gegeben werden, Gedanken und 
            Emp=
findungen abzulenken von den traurigen Erinnerungen, um ſich zu 
            ver=
einigen in dem Glauben und der Hoffnung an die Zukunft unſeres 
Vaterlandes. Nach dem gemeinſamen Gefang eines Weihnachtsliedes 
ſprach der Vorſitzende der Landespartei, Herr Abgeordneter 
            Dingel=
dey, der in wenigen Sätzen den gedanklichen und ſeeliſchen Inhalt der 
deutſchen Weihnachtsfeier zuſammenfaßte, um aus ihm Stütze und Kraft 
für den Glauben zu ſchöpfen, daß die Zukunft unſeres deutſchen 
            Vater=
landes nicht verloren ſei, ſolange wir feſthalten an den ſittlichen und 
idealen Grundlagen unſeres Volkslebens. Daran ſchloſſen ſich die 
            Dar=
bietungen eines gediegenen künſtleriſchen Programms. Frau 
            Hilde=
gard Dingeldey und Frl. Herta von Schütz boten in der 
Viedergabe des Präludiums von Reger, der Sonae in a=dur von 
Brahms für Geige und Klavier, und einer Romanze von Wieniawski 
einen auf hoher künſtleriſcher Stufe ſtehenden erleſenen Genuß. 
            Fräu=
lein Nieß ſang unter der gewandten Begleitung von Frl. v. Schütz 
mit beſonders wohllautender, feiner Altſtimme und völliger geiſtiger 
Beherrſchung die einfachen und ergreifenden Weihnachtslieder von 
            Cor=
nelius und eine Reihe der ſchönſten Lieder von Brahms und Hugo Wolf. 
Frl. v. Schütz ſelbſt ſpielte mit gereifter Technik eine Fantaſie von 
Bach Alle muſikaliſchen Darbietungen wurden von den Beſuchern mit 
ſtärkſtem Beifall und großer Dankbarkeit begrüßt. Auch an dieſer Stelle 
ſei den Künſtlerinnen, die ſich freudig in den Dienſt des ſchönen 
            Gedan=
kens geſtellt haben, auf das wärmſte gedankt. Den Dank der 
            Ausgewie=
ſenen brachte der Vorſitzende des Bundes der Ausgewieſenen, Herr 
            Ober=
landesgerichtsrat Altendorf aus Mainz, in ſchöner Rede zum 
Ausdruck. Nach nahezu dreiſtündigem Zuſammenſein gingen die 
            Teil=
nehmer auseinander in dem Gefühle, eine Stärkung nicht nur ihrer 
            Ge=
ſinnungsgemeinſchaft, ſondern auch ihres deutſchen Bewußtſeins durch 
die ſchöne und auf hoher Stufe ſtehende Weihnachtsfeier empfangen zu 
haben. 
K.0. Weihnachtsfeier der Turngefellſchaft Darmſtadt 1875. Zu einer 
ſchönen und eindrucksvollen Weihnachtsfeier hatte die Turngeſellſchaft 
Darmſtadt eingeladen. Ein reichhaltiges und abwechſelungsreiches 
            Pro=
gramm bereitete den zahlreich erſchienenen Mitgliedern wie Gäſten 
            gemüt=
liche Stunden. Mit einem Chor „Hymne an die Nacht” begann die 
Feier. Hierauf begrüßte der 2. Sprecher Lehmann die Erſchienenen 
und ermahnte in einer kernigen deutſchen Anſprache alle zur treuen 
Mitarbeit zur Geſundung unſeres Vaterlandes und zum Wohle der 
deutſchen Turnerſchaft. Als nächſte Nummer folgte ein Prolog (
            Melo=
dram) von Turnerin L. Treuſch (am Klavier Trner Ph. Kraft), dem 
ſich der Weihnachtschor „Weihnachten im Waldkirchlein” würdig 
            an=
ſchloß. Weihnachtsfantaſie, Muſikſtück für Klavier Violine und 
            Trom=
pete, wurde von drei Schülern des Vereins mit großem Verſtändnis 
vorgetragen. Mit einigen Liedern für Bariton erfreute Mitglied 
            Tur=
ner Chr. Lang. Gleichfalls auf geſanglicher Höhe zeigte ſich Turnerin 
Frau T. Altzweig in ihrer geſchmackvollen Darbietung „Meißner 
            Por=
zellan). Die Turnerinnenabteilung brachte ſodann unter Leitung des 
Turnwarts Völcker in muſterhafter Aufführung Tanzreigen. Mit einer 
Theateraufführung „Weihnachten im Zauberwald” verſtand es die 
            Schü=
ler= und Schülerinnenabteilung, die Herzen der Zuſchauer zu entzücken, 
zum Lobe ihres tüchtigen Leiters. Eine Unterbrechung des Programms 
brackte die Ehrung verdienſtvoller Mitglieder, die unabläſſig zum Wohle 
des Vereins beigetragen haben, ſowie die Uebereichung einiger Diplome 
vom Deutſchen Turnfeſt in München und die Aushändigung eines Turn= 
und Sportabzeichens an einen jungen Turner. Zwei mit großer 
            Sicher=
heit vorgetragene Chöre, „Ständchen” und „Der wandernde 
            Spiel=
mann” brachten die Fortſetzung des Programms. Den humoriſtiſchen 
Teil beſtritten ein Duett „Frau Kille und Frau Pille, zarte kleine 
            Mode=
püppchen”, und ein Terzet „Die drei Pantoffelritter”, welche 
            allgemei=
nen Beifall fanden und zum Teil wiederholt werden mußten. Den 
Glanzpunkt bildete ein oberbayeriſches Singſpiel „Die wilde Toni”, in 
dem uns altbekannte Kräfte aufs neue wieder ihr Können auf 
            geſang=
lichem ſowie ſchauſpieleriſchem Gebiet bewieſen. Nach dieſer letzten 
            Auf=
führung trennte man ſich mit frohen und zufriedenen Herzen, mit Dank 
erfi llt gegen alle, die zu dem Gelingen dieſer eindrucksvollen Feier 
            bei=
getragen hatten. Es ſei hier nochmals dem Obmann des gemiſchten 
Chors, dem Spielleiter ſowie der Hauskapelle gedankt.
 — Wiederholung der Graner Feſtmeſſe. Wie wir bereits mitteilten, 
beabſichtigt der Muſikverein, gemeinſam mit dem Orcheſter des 
            Landes=
theaters und den beteiligten Soliſten das prachtvolle Werk Liſzts, das 
bei der erſten Aufführung einen gewaltigen Eindruck hinterlaſſen hat, 
am Mittwoch, den 2. Januar, 7½ Uhr, im Großen Haus des 
            Landes=
theaters zu wiederholen und ſeinen Beſuch allen ſolchen Muſikfreunden 
koſtenlos zu ermöglichen, die ihn ſich ſonſt der Zeitverhältniſſe wegen 
nicht mehr geſtatten könnten. Die Ausführung dieſes Vorhabens iſt aber 
nur dann möglich, wenn die entſtehenden Unkoſten durch Verkauf einer 
gewiſſen Anzahl von Eintrittskarten gedeckt werden, die auch jetzt noch 
abgegeben werden (ſ. heutige Anzeige). Es wird gebeten, von dieſer 
            Ge=
legenheit, zu der ſonſt geſchloſſenen Aufführung Zutritt zu erhalten, noch 
recht ausgiebig Gebrauch zu machen und auf dieſe Weiſe das 
            menſchen=
freundliche Unternehmen ermöglichen zu helfen. 
— Wohltätigkeitskonzert. Das zum Beſten des Barmherzigen 
Schweſternhauſes, Nieder=Ramſtädter Straße 30, abgehaltene 
            Wohltä=
tigkeitskonzert erfreute ſich eines ſehr guten Beſuches, und war der 
            Er=
folg demgemäß auch ein guter. Die Beſucher des Konzerts hatten nicht 
unr das angenehme Gefühl, ein gutes Werk getan zu haben, es waren 
auch glänzende Darbietungen, die geboten wurden, und es war wirklich 
ein Kunſtgenuß, all den Vorträgen eines beſonders auserwählten 
            Pro=
grammes zu lauſchen. Den Veranſtaltern des Konzerts, insbeſondere 
Frl. Alberti, und allen Mitwirkenden gebührt Dank, daß ſie ſich in ſo 
völlig uneigennütziger Weiſe in den Dienſt der guten Sache geſtellt 
haben. Durch den Reinerlös der Veranſtaltung konnte wohl dem 
Schweſternhaus, das ſich in einer großen Notlage befindet, einigermaßen 
geholfen werden. Es bleibt aber noch vieles zu tun, um der Anſtalt 
über die äußerſt ſchwere Zeit hinwegzuhelfen, ihr die Möglichkeit zu 
geben, ihrer Aufgabe gemäß im Dienſte der armen und kranken 
            Menſch=
heit tätig zu ſein. Es ſei deshalb auch allen Wohltätern der Anſtalt 
hiermit beſtens gedankt, verbunden mit der Bitte, auch im kommenden 
Jahre dieſe rein caritative Anſtalt nicht zu vergeſſen und mitzuhelfen, 
daß die Anzahl der Wohltäter eine noch größere wird. 
Keſſiſche landwirtſchaftliche Woche. Es ſei nochmals auf die 
vom 2. bis 6. Januar 1924 in Darmſtadt ſtattfindende „Heſſiſche 
            land=
wirtſchaftliche Woche” aufmerkſam gemacht. Sehr intereſſante 
            land=
wirtſchaftliche und volkswirtſchaftliche Vorträge ſind in abwechſelnder 
Reihenfolge vorgeſehen. In den Tagungen der einzelnen 
            Organiſa=
tionen werden namhafte Redner über wirtſchaftspolitiſche Fragen 
            refe=
rieren. Die Vorbereitungen für die Ausſtellung ſind ſoweit getroffen, 
und dürften hiernach den Beſuchern recht viel intereſſante Vorführungen 
dargeboten werden. Aus allen Provinzen des Heſſenlandes werden 
Landwirte ſich in dieſer Vortragswoche in Darmſtadt einfinden, ſo daß 
ein ſehr ſchöner Verlauf der Veranſtaltung zu erwarten iſt. 
— Hefſiſcher Bauernbund. Am Donnerstag, den 3. Januar 1924, 
nachmittags 1 Uhr, findet in Darmſtadt die Landesverſammlung des 
Heſſiſchen Bauernbundes ſtatt. Als Redner ſind, außer den bekannten 
Herren, Landtagsabgeordneter Dr. v. Helmolt und Bürgermeiſter 
            Gla=
fer, die Reichstagsabgeordneten Gutsbeſitzer Schiele=Schollehne, 
            Land=
wirt Dorſch=Wölfersheim gewonnen. Die Verſammlung findet 
            inner=
hals der Heſſiſchen landwirtſchaftlichen Woche ſtatt, die von der 
            Land=
wirtſchaftskammer in der Woche vom 2. bis 4. Januar veranſtaltet 
wird. Gleichzeitig findet auch eine Ausſtellung landwirtſchaftlicher 
Maſchinen und Geräte in der „Weißen Dragonerkaſerne‟, Darmſtadt, 
Heidelbergerſtraße, ſtatt. 
— Orpheum. Heute, Sontag, den 30. Dez., und morgen, Montag, 
den 31. Dez. (Silveſter), zwei letzte Aufführungen: „Die Bajadere 
Karten: Verkehrsbüro von 10 bis 12 Uhr und an der Orpheumskaſſe ab 
3 Uhr ununterbrochen. (Siehe Anzeige.) 
Gedenkt der hungernden Vögel! Nach dem Eintritt der ſtarken 
Schneefälle ſei noch einmal darauf hingewieſen, daß die Menſchen ſich 
jetzt der Ernährung der hungernden Vögel annehmen müſſen. 
            Bro=
ſamen, Kartoffelſtückchen und dergleichen ſind zur Nahrung der Vögel 
nicht recht geeignet, da ſie bekanntlich Waſſer enthalten und deshalb 
            ge=
frieren. Die hungrigen Vögel, die dieſe Gaben aufnehmen, können 
            da=
durch recht bald zugrunde gehen, und zwar infolge innerer Erkältung. 
Wer durch Füttern die Vögel am beſten ſchützen will, der reiche an 
            be=
ſtimmten Plätzen etwas Hanfſamen, Rübſamen, Hirſe, gebrochene 
            Ha=
ferkörner. Nußkerne, Sonnenblumen= und Kürbiskerne,
 Neugeſtaltung unſeres Steuerweſens. 
Auf Veranlaſſung der Zentralſtelle zur Förderung 
der Volksbildung und Jugendpflege ſprach am Freitag 
Dr. Friedrich Naab=Gießen über obiges Thema. — In 
            ein=
leitenden Worten wies Direktor Haſſinger auf ben Wert der 
            Bolks=
bildungsarbeit hin. Auch die wirtſchaftspolitiſche Tagung, die wir 
            ſo=
eben veranſtalten, iſt ein Teil ſolcher Arbeit, die freilich eben ihre 
            Lehr=
jahre durchmacht. Keine Abbaubeſtrebungen dürfen dieſer Arbeit in 
den Weg treten. Unſere Arbeit hat ihr Daſeinsrecht und wird die 
            ge=
ſteckten Ziele, unbekümmert um Anfeindungen, zu erreichen ſuchen. Weite 
Kreiſe des Volkes ſind aus ihrem Schlendrian herausgeriſſen. 
Der Redner des Abends berührte im Eingang ſeiner 
            Ausführun=
gen die Zerrüttung unſerer Wirtſchaft und Währung, die daraus 
            reſul=
tierende Not des Volkes. Die weſentlichſte Urſache dieſes Zuſtandes 
liegt im Friedensvertrag, in den Kriegsfolgen. Unter den 
            Möglich=
keiten der Geſundung ſteht das Währungsproblem obenan. Dabei muß 
aber unſer Reichshaushaltsplan in Ordnung gebracht werden. Das 
Stoppen der Notenausgabe genüigt allein nicht. Ein Gleichgewicht im 
Reichshaushalt muß hergeſtellt werden. Unſer ſeitheriges Steuerſyſtem 
genügt dazu auf die Dauer nicht. Neue Wege der Beſteuerung müſſen 
gefunden werden. Redner beleuchtet die Unwirtſchaftlichkeit unſeres 
Steuerſyſtems an Beiſpielen. Größtmöglichſte 
            Wirtſchaftlich=
keit des Steuerſyſtems muß oberſtes Geſetz ſein. Der Ertrag 
der Steuer muß zur Deckung der Ausgaben ausreichen; dazu bedarf es 
Vereinfachung des Verfahrens in Veranlagung und Erhebung. Das 
Steuerſyſtem muß zur größtmöglichſſten Steigerung der Produktion von 
Sachgütern führen. Die Produktionsmittel müſſen nicht nach dem 
            Er=
trage, ſondern nach dem gemeinen Werte beſteuert werden. Wer am 
Stichtage Eigentümer von Produktionsmitteln iſt, wird nach deren 
            ge=
meinem Wert beſteuert; dieſe Steuer kann er nicht ganz abwälzen. 
            Ge=
tragen wird die Steuer nur vom Unternehmer, aber mittelbar doch auch 
getragen von dem, der die Ware kauft. Jede Steuerzahlung bedeutet 
notwendigerweiſe eine Konſumbeſchränkung. Neben der 
            Produktions=
mittelſteue; ſollen fallen Vermögens= und Einkommenſteuer, dagegen 
ausgebaut werden die Verbrauchsſteuern. Die Produktionsmittelſteuer 
wird von neuen Erzeugniſſen eine Reihe von Jahren gar nicht, dann 
aber nur zur Hälfte erhoben.: Wer, alſo neue Produktionsmittel ſchafft 
durch eigene Erſparniſſe, wird belohnt und ſteuerlich bevorzugt. 
            Da=
neben läuft eine Beſteuerung der menſchlichen Produktionskräfte (der 
Arbeitnehmer nach der Kopfzahl). Wir müſſen möglichſt rationell 
            wirt=
ſchaften, um die Koſten der Produktion herabzudrücken. Die 
            Kapital=
ertragsſteuer ſoll beſtehen bleiben, ebenſo die Erbſchafts= und die — 
            un=
zweckmäßige — Umſatzſteuer. 
In der Diskuſſion ſprach zunächſt Dr. Schäfer, der als 
bedenklich die Verbrauchsſteuern erachtete; er wandte ſich auch gegen die 
Kopfſteucr, die roheſte Steuer, die es gibt. Wohin hat die 
            Betriebs=
ſteuer geführt? Dieſe Kopfſteuer wird das ganze ſoziale Leben zer=
 Der Bezugspreis 
wird für die Zeit vom 1.—15. Januar 1924 in Höhe von 
E 
Bolomarn Lou 
erhoben. Wir bitten unſere verehrl. Bezieher die 
            Bezugs=
gelder bereit zu halten, damit dem Trägerperſonal unnötige 
Gänge erſpart und die Abrechnungen erleichtert werden, 
Das Trägerperſonal iſt angewieſen, aufgerufene 
            Not=
geldſcheine nicht mehr anzunehmen. 
(8815sg
Der Berlag des Darmſtädter Tagblatts.
 ſtören. Man ſolle dem Staat ſeine Haupteinnahmequelle, die 
            Ei=
kommenſteuer, nicht nehmen; dies gelte auch für den Hand= wie den 
Kopfarbeiter. Die Umſatzſteuer — zwar eine rohe Steuer — iſt eine 
ertragsreiche Steuer, die man beibehalten ſoll. — Landtagsabg. Lux= 
Nieder=Florſtadt will das heute vorgetragene Steuerſyſtem kritiſieren. 
Wir haben bereits eine Produktionsmittelſteuer in der Grund= und 
Gewerbeſteuer; ſchwierig iſt die Bewertungsfrage. Was der 
            Diskuſſions=
redner vermißt, iſt, daß der Ertrag unberückſi htigt bleibt. — Herr 
Baumgarten befürchtet, daß bei einer Produktionsmittelſteuer die 
Syndikate und Kartelle, die auf die Preisbildung ſo großen Einfluß 
haben, nicht getroffen werden. — Redakteur Geißlinger ſchließt 
ſich dem Vorredner an und erinnert an die Preisbildung in den 
            kleine=
ren Intereſſentengruppen (Innungen); er bezeihnet die Umſatzſtener 
als die unſozialſte, die es gibt. — Rektor Loos bedauert, daß gerade 
die 
Einkommenſteuer von gewiſſer Seite wieder empfohlen werde; er 
beg 
ßt die Produktionsmittelſteuer. — Herr Obenauer als 
            Ange=
ſtellter bei der Buchprüfungsſtelle nimmt hinſichtlich der Bilanzierung 
die Induſtrie in Schutz. — Dr. André erklärt, eine grundſätzli he 
Stellung zum Steuerſyſtem des Referenten heute nicht nehmen zu 
können. — Im Schlußwort hebt Dr. Raab hervor, daß die 
            Produk=
tionsmittelſteuer — verwandt mit der Damaſchkeſchen Bodenreform 
keine Vermögens= und keine Einkommenſteuer darſtellt; hiſtoriſch iſt ſie 
eine Fortentwickelung der Damaſchkeſchen Reformideen. Die 
            Veran=
lagung der Steuer muß nicht der Staat beſorgen, ſie macht jeder ſelbſt 
durch Selbſteinſchätzung. Den gemeinen Wert will Referent als den 
durchſchnittlichen Verkaufswert aufgefaßt wiſſen. 
Lokale Veranſtaltungen. 
Die bierunter erſcheinenden Nofizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten, 
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik. 
Im Reſkaurant Bender, Eliſabethenſtraße, findet, wie aus 
der Anzeige hervorgeht, große Silveſterfeier verbunden mit 
„Tanz im Tannenwald” ſtatt. Herrn Benders bekannt gute Küche 
bietet ausgewählte Silveſter=Soupers. Die Lokalitäten ſind künſtleriſch 
geſchmückt und feenhaft illuminiert. 
In Kaffee Fürſt Bismarck finden ab 30. d. M. und 
            fol=
ſende Tage Elite=Konzerte, unter Mitwirkung eines ſechsjährigen 
Eylophon=Künſtlers, ſtatt. Leitung: Kapellmeiſter Louis Walter. 
(Näheres ſiehe Anzeige.) 
m Hotel zur Poſt (G. Schiel), am neuen Bahnhof, finden an 
Silveſter und Neujahr vornehme Familienfeiern mit 
            Kon=
zert ſtatt. Nach der Anzeige gelangen zu den Erzeugniſſen der 
            be=
kannt guten Küche Feſttagsbier und Ia Weine (21er Kreszenz!) zum 
Ausſchank. 
Michels Weinſtube „Pfälzer Hof”, Mathildenplatz 4 
Unſere Leſer werden darauf aufmerkſam gemacht, daß dieſe alte, durch 
gute Küche und Keller bekannte Weinſtube, ſeit kurzem an Sonntagen 
wieder regelmäßig geöffnet iſt. 
— Volkstheater. Man ſchreibt uns: Die Dixektion brachte 
Schnitzlers „Großſtadtmädels” (Liebelei) in muſterhafter Weiſe zur 
Aufführung und erwarb ſich hierdurch den Dank der erſchienenen 
            Be=
ſucher. Wir ſtellten mit Vergnügen feſt, daß es hier auch noch viele 
Theaterfreunde gibt, die für das Gute Intereſſe haben. Der reiche 
Beifall lohnte die trefflichen Darſteller, unter denen ſich Frl. Dir, 
Werner, Frl. Wigge, die Herren Franke, Schmidt und Werner 
            hervor=
taten. Auch die Ausſtattung war, namentlich im erſten Akt, tadellos und 
dem Milieu angepaßt. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, gelangen am 
Sonntag nochmals „Großſtadtmädels” und nachmittags „Aſchenbrödel” 
zur Aufführung. 
Der Geſangverein Liederkranz veranſtaltet am 
            Diens=
tag, den 1. Januar, nachmittags 3”/. Uhr, im großen Saale der 
            Turn=
gemeinde (Woogsplatz) ſeine Weihnachtsfeier mit reichhaltigem 
Programm. (Näheres ſiehe Anzeige.) 
Bund der Kinderreichen zum Schutze der Familie 
(Ortsgruppe Darmſtadt). Am Freitag, den 4. Januar, findet im 
            Kon=
kordiaſaal, Waldſtraße, abends 7‟. Uhr, die Weihnachtsfeier 
ſtatt um Eltern und Kindern im Zuſammenſchluß eine Freude zu 
            be=
reiten Ein reichhaltig abwechſelndes Programm iſt vorgeſehen. Die 
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 u. a. wirken mit. Herr Dr. Avemarie 
hält die Feſtanſprache. 
Mch. „Eintracht‟ Darmſtadt. Es ſei nochmals an dieſer 
Stelle auf die am Sonntag abend im Kneipſaale der Turnhalle 
            ſtatt=
findende Weihnachtsfeier hingewieſen, zu der alle Eintrachtler 
und Sportfreunde nebſt Angehörigen eingeladen ſind. Ein gut 
            zuſam=
mengeſtelltes Programm bietet Gewähr zum Verleben einiger 
            genuß=
reicher Stunden. 
Bühnenvolksbund. Aus dem Programm der 
            Weih=
nachtsmorgenfeier: 1. Bach: Präludium und Fuge (h=moll) eine ſeiner 
großen Schöpfungen aus der Leipziger Zeit. 3. Reger: Conſolationen 
—5. Liſzt glänzende Variationen über ein Bachſches Thema. 2. und 4. 
Choralbearbeitungen von Bach und Reger —. Wilhelm Borngäſſer, der 
meiſt unſichtbau in den Konzerten die Orgel meiſtert, tritt endlich wieder 
einmal als Soliſt hervor. Dieſes letzte Konzert des Jahres 1923 heute 
früh 11½ Uhr in der Stadtkirche bringt den Muſikfreunden einen 
            ſel=
tenen Jahresſchluß und die für den Jahresanfang nötige Sammlung 
bei der Königin der Inſtrumente: der Orgel. Wenige Karten noch an 
der Tageskaſſe ohne Ermäßigung zu 50 Pfg.
Nummer 34
 1. Schließung des Kaffees Ruwoldt in Darm= 
Ecke Wald= und Saalbauſtraße. Erſchienen: RA. Carnier s. 
woldt, für Kreis= und Polizeiamt Darmſtadt Reg.=Rat Wolf 
Reg.=Aff. Dr. Bernauer. Auf Grund des Notgeſetz:s vom 
bruar 1923 hat das Polizeiamt die vorläufige Schließung des 
Ruwoldt augeordnet wegen Unzuverläſſigkeit des Inhabers e 
Lokal Deviſengeſchäfte vorgekommen ſind, an denen ſich A. aus 
durch deren Duldung beteiligt habe. Das Kreisamt hat end 
Schließung des Kaffees und Konzeſſionsentziehung beantragt. ( 
den ſofort die Zeugen vernommen: 1. OStSekr. beim Londes 
amt Jungk. Es hielten ſich am 28. November im Kaffee zwe 
Perſonen auf, aus deren Geſpräch ich entnahm, daß hier H 
geſchäfte betrieben wurden. Die Hauptdeviſenſchieber waren 
Michelbacher und Kaffenberger. Nuwoldt ſtellte ſeine Küche den 
haften Elementen zur Verfügung, wo Gäſte nicht ein= und aus= 
Der Deviſenhandel im Kaffee war Stadtgeſpräch. Weil es ein 
Naum war, konnten dort beſſere Wahrnehmungen wie in den a= 
Kaffees hier gemacht werden. Es kamen Leute, die direkt ins 
und von da in die Küche gingen und, ohne etwas zu geni 
Lokal wieder verließen. Michelbacher iſt oſtgaliziſcher „ude 
dieſe Elemente aus Galizien beſchäftigen ſich mit Deviſenhande 
Handel war rege und einbringlich. Der ſchwarze Deviſenhan 
andere und höhere Kurſe wie der offizielle Börſenhandel. M. ( 
es dem Kafetier und Konditoreibeſitzer Ruwoldt (und in der 
            gii=
ner Frau) nicht entgangen ſein, daß in der Küche und im Lokal 6. 
geſchäfte getrieben wurden. Im „Ernſt=Ludwig=Kaffee” iſt der S. 
Schmitz ſelbſt gegen dieſe Geſchäfte im Lokal eingeſchritten und 
Behörden darauf aufmerkſam gemacht. Im Kaffee=Lokal R be 
ein Fräulein im Kaffee, während R. ſelbſt in der Konditorei tätie 
Es war ein Mordsbetrieb dort, am Nachmittag ſchon; abende 
manchmal kein Stuhl zu haben. Zeuge betont, daß nicht alle 
Deviſenhandel trieben, mancher ging auch dahin, weil der Kaffee 
billiger war. Zeuge OStSekr. Schmidt: Im Auftrage des 9 
finanzamts ging ich in das Kaffee. Ich beobachtete den Mi 
hauptſächlich, der mit einem älteren Herrn wegen Ankaufs in 
digen Reichsbahngeldes verhandelte. Ich ſah, wie mit D. 
tauſcht wurde. Michelbacher wurde damals verhaftet. Ich ge 
Eindruck aus den Geſprächen, dem Kommen und Gehen, ohne 
verzehren, daß im Kaffee N. mit Deviſen gehandelt wurde 
zweimal bei Nuwoldt, das zweite Mal im dienſtlichen Auftrage. 
Beſitzer R. mußte unbedingt nach meinen Wahrnehmungen 
haben, daß Deviſenhandel getrieben wurde. Bei R. ſelbſt ſind 
beſchlagnahmt worden, die dabei gefundenen franzöſiſchen 
            Fra=
er aus dem Elſaß mitgebracht haben. — Ruwoldt ſelbſt vorg 
klärt: Ich habe drei Räume, Konditorei=, Kaffeeraum und K 
beſtreite, an der Sache beteiligt zu ſein. Wer in die Küche ko 
ſind meine Hausgäſte, die meine Freunde ſind. Geduldet hab 
den Handel nicht, ich benachrichtigte das 4. Polizeirevier 
zweifelhafte Elemente durch Polizeibeamte des Reviers ausweiſen 
Deviſen, die ich beſaß habe ich rechtmäßig von Kunden eingenon 
und in meiner über dem Kaffee gelegenen Prive wohnung 
Die Deviſen benötigte ich zum Kaffeeankauf, da mir Kaufmann 9 
ſagte, er könne mir Kaffee (ich habe einen Tageskonſum in Kaf 
300 Taſſen) nur gegen Deviſen abgeben. Soviel ich konnte, bin ich in 
nem Kaffee gegen die Devifenhändler eingeſchritten und habe ſolche s 
an die Luft befördert. Die Leute, die bei mir verkehrten, verkel 
auch im „Ernſt=Ludwig” im „Maxim” und in der „Corſodiele”, M. 
bacher war täglicher Gaſt bei mir und verkehrt bei mir ſchon ſeit 
Jahren. Der Deviſenhandel blühte erſt kurze Zeit. Oberkeuner Se 
vom „Ernſt=Ludwig” wohnt im Hauſe nebenan. — Zeugin Fräu 
Schmidt (17 Jahre alt): Ich habe mich öfters im Kaffee aufgehg 
und dort den Eindruck gewonnen, daß mit Deviſen gehandelt wu 
Heckhaus, mit dem ich ein Liebesverhältnis habe, kaufte im Lokal Devi 
und kaufte ſich, ſoweit ich weiß, damit Zigaretten. — Zeuge Poſtpr, 
kant Haſſemer bekundet: Ich wohne in der Nachbarſchaft von R. 
kam öfters mit den Zeugen Jungk und Schmidt ins Kaffee. Das Ke 
war im Gegenſatz zu anderen lebhaft beſucht, auch in der Küche 
ein Rieſenbetrieb. Nachmittags ſah ich immer ein gewiſſes Stat 
publikum dort; daß Geſchäfte mit Deviſen gemacht wurden, habe 
nicht geſehen, aber geſprochen wurde dort viel von Deviſenhan 
Michelbacher und Kaffenberger waren ſtändige Gäſte. Der Verkehr 
der Küche, wo der Kaffee gekocht wurde, fiel mir auf. Ich warnte
 lauter zu.‟ Den Anlaß nahm ich, weil ich vermutete, daß Devif 
handel ſei, was offenes Geheimnis war. — Zeuge Wachtmei 
Haberkorn: Ich war an der Deviſenrazzia beteiligt und ging 
einigen Kollegen zu Ruwoldt. Die Händler wurden zum Polizeic 
ſiſtiert. — Oberwachtmeiſter Kohlbacher deponiert: Ich leitete 
Razzia und unterſuchte auch R.s Privatwohnung. Ich habe den 
genomenen Michelbacher vernommen, der zuerſt alles leugnete, de 
gab er einige Fälle zu. Michelbacher arbeitet nichts, er iſt oſtgaliziſe 
Jude und wohnt hier möbliert. Gegen Michelbacher ſchwebt eine Unt 
uchung wegen Deviſenhandels. Etwa 7—8 Perſonen wurden verne 
men, aber bald wieder freigelaſſen. Die Stenotypiſtin Marg, En 
hat bei der Polizei angegeben, daß ſie R. einmal holländiſche Guli 
verkauft hat. Intereſſant iſt ihre Angabe, daß das Geſchäft, in d 
ſie bedienſtet iſt (eine Samenhandlung Berghöfer in der Kaſinoſtra 
die Geſchäfte mit holländiſchen Sämereien macht) den Angeſtellten 
Gehalt in holländiſchen Gulden auszahlte. — Oberwachtmeiſter Schö 
eld bekundet: Ich hatte die Aktion im „Ernſt=Ludwig” geleitet. 2
 Spur von dort leitete zu Ruwoldt. — Kaufmann Voß deponiert: 
ſpielte gewöhnlich Skat dort am Abend. Ich glaubte nie, daß R., 
ſelbſt mit Deviſenhandel abgegeben habe, und habe dies auch zu 
meil 
Frau geäußert. Zwei Male fpielten wir den Skat in der Küche. 
Zeuge Lenz iſt Eiſenbahnbeamter von Mainz und von dort au 
gewieſen. Zeuge erklärt: Ich verkehrte dort täglich ſeit Auguſt; * 
Kaffee war immer ſtark beſetzt. Einmal machten zwei Herren Ge 
geſchäfte, Frau Nuwoldt verwies es ihnen und ſie verließen darauf 
Lokal. Großenteils verkehrten immer die gleichen Leute dort. P 
Deviſenhandel habe ich nichts gemerkt, der beſondere Verkehr in 2 
Küche iſt mir nicht aufgefallen. Urteil: Die vorläufi 
Schließung des Lokals wird für gerechtfertigte 
klärt. Die Entſcheidung über den Antrag auf Kor 
zeſſionsentziehung wird ausgeſetzt bis zu de 
Zeitpunkt der ſtrafgerichtlichen Entſcheidung 
der Sache. 
2. Beſchwerde des Kaufmanns Alb. Blehle 3 
Seligenſtadt gegen den Beſchluß des Kreisamts Offenbach bo 
6. Dezember 1923 wegen Unterſagung des Handels mit Gegenſtal 
des täglichen Bedarfs. Erſchienen: Rechtsauwalt Löb von Selige 
ſtadt und Alb. Blehle, für das Kreisamt: niemand. Auf die Daul 
eines Monats iſt dem Alb. Blehle der Handel mit Gegenſtänden 9‟ 
täglichen Bedarfs vom Kreisamt Offenbach unterſagt worden, wei 
K
ſtel.
 Firma Ebert u. Jacobi in Würzburg rrir gegen wertbeſtändige 30. 
lungsmittel ihm zu liefern bereit war. Letzteres iſt feſtgeſtellt. Bl. 9 
treitet die Zuläſſigkeit der Maßnahme, die Zuwiderhandlungen 
Auge habe. Alb. Blehle betreibt ſein Geſchäft in Seligenſtadt ſei 
U.3 
Jahren und ſind Unreellitäten ſeinerſeits im Gewerbebetrieb n 
tage getreten. Das Kreisamt betont, daß die geſetzlichen Beſti 
gen auch dem Bl. bekannt ſein mußten. — Das Kreisamt Offenoa! 
hat die Vollſtreckung der Schließung des Geſchäfts bis zur rechtskräſtige 
Entſcheidung der Sache ausgeſetzt. — Die Nachfrage nach Schmalz in 
war am 24. November — dem Tage der Zuwiderhandlung — ſehr ie9 
weder die Metzger noch die anderen Kolonialwarenhändler in S. wäre. 
wie Blehle angibt, ohne Schmalzfett. Auch Mehl konnte man dama. 
vom Großhändler nur gegen wertbeſtändiges Geld beziehen. Beh” 
hatte von der Würzburger Firma 1 Zeutner Schmalzfett käuflich S 
halten. Der Anwalt vertritt den Standpunkt, daß nur Fahrläſſichle 
des Kaufmanns in Frage kommen könne, Schließung des Geſchäfts kont 
aber nur bei vorſätzlicher Verfehlung ausgeſprochen werden. Enſſche” 
dung: Stattgebung der Beſchwerde und Aufhebung der Unterſagnn 
des Handelsbetriebs und der Schließung des Geſchäfts. 
3. Beſchwerde des Martin Schmidt 4. zu Lamperthe!" 
gegen die Entſcheidung des Kreisamts Bensheim vom 2. November L3 Verſagens der Erlaubnis zum Handel mit unedlen Metaus” 
Erſchienen: Martin Schmidt 4., vom Kreisamt: niemand. 2 
Kreisamt hat dem p. Schmidt, weil er nicht die genügende Sachkenml” 
und Zuverläſſigkeit beſitze, die Erlaubnis verſagt. Schmidt war bis 40= 
Maurer, erſt von da ab handelte er, nach Angabe des Kreisamts, ” 
Altmetall; er bezieht ſeit 1913 Unfallrente von der Baugewerksberuſshe 
noſſenſchaft, iſt ſchwachſichtig, und beſitzt eine kinderreiche Familie. Die Li 
laubnis iſt geſetzlich zu erteilen, wenn der Nachſuchende ſchon " 
1. Januar 1915 Handel mit unedlem Metall betrieb. Die Handeis” 
kammer Worms hat ſich für Ablehnung des Geſuchs ausgeſprdche‟ 
Schmidt will den Handel mit Altmetall ſchon längere Zeit vor 1920 b 
trieben haben. Entſcheidung: Die Verhandlung wird ans 
geſetzt, weil die Sachlage noch weiterer Aufklärung bedarf=
uimmer 360.
 Nr 
B=u 
m—: 
ne— 
 
Nr
 
            ge-
afzn
 Bauſparſcheine 
Staatlich heſſiſchen Bauſtoffbeſchaffungs= und Beratungsſtelle. 
e Feſtigung der Währungsverhältniſſe läßt eine Sparmöglichkeit 
zu. Die Reichseiſenbahn hat daher auf Veranlaſſung der 
Szentrale für deutſches Verkehrsintereſſe” durch die Herausgabe 
eiſeſpargutſcheinen jedem Gelegenheit geſchaffen, ſeine 
            Sommer=
chon jetzt zuſammenzüſparen. 
gleicher Weiſe kommt die Staatlich heſſiſche 
            Bauſtoffbeſchaf=
elle, Frankſurt a. M., Obermainſtraße 51, und deren Zweigſtelle 
—mſtadt, Altes Palais, auch den Kleinwohnungsbauenden durch 
Ge von Vauſtoffmarken entgegen. Dieſe Bauſtoffmarken, 
bereits in der kurzen Zeit ihres Bekanntſeins allgemeiner 
            Be=
it erfreuen, lauten auf 1, 5, 10 und mehr wertbeſtändige Gold= 
Sie wurden abſichtlich nicht auf eine begrenzte Menge beſtimmter 
Ife feftgeſetzt, vielmehr ſoll dem Inhaber die freie Möglichkeit 
bei Beginn der Bautatigkeit die für ſeinen Neubau jeweils nö= 
Bauſtoffe nach eigener Wahl zu beziehen. Der Sparer trägt 
nicht die Gefahren (Diebſtahl, Feuersgefahr, Beſchädigung, Zer= 
D ähnliches) und Uebequemlichkeiten (Lagermiete, Beaufſichtigung, 
Täße Inſtandſetzung und ähnliches), die das Aufſammeln der 
alien ſonſt verurſachen. 
ire fühlbare Verbilligung wird zudem geboten, durch die 
            Be=
öglichkeit weitgehendſt maſchinell hergeſtellter und abgepaßter 
ffe zur Errichtung des von genannten Stellen und von ihnen, 
„Uſtändigen Werkplänen und Berechnungen beziehbaren 
            Baupla=
ein Einfamilien=Doppelhaus mit je vier geräumigen Zimmern, 
Liche, Waſchküche, Keller, Trockenboden und eventuell Stall= 
7 Zahlung der Bauſtoffe mit Bauſtoffmark wird außerdem 
z. Rabatt gewährt. 
De Bauſtoffmark iſt durch den reichhaltigen Lagerbeſtand doppelt 
die eingehenden Spargelder werden ſofort wieder in Materialien 
gt, ſo daß für ihre Wertbeſtändigkeit volle Sicherheit beſteht. 
n gemeinnützigen Baugenoſſenſchaften und Eigenhandbauenden 
lit die Möglichkeit geboten, durch Sparſamkeit der Wohnungsnot 
eich entgegenzutreten und ihr Ziel des Eigenheims greifbar zu
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 30. Dezember 1323.
Seite 5.
 
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 klichen. 
Eberſtadt, 29. Dez. Gemeinderatsſitzung. Eingangs 
de itzung wurde das anſtelle des Gemeinderats Claus neu gewählte 
nderatsmitglied Jakob Schmitt II. vom Bürgermeiſter in ſein Amt 
ührt und durch Handſchlag an Eidesſtatt verpflichtet. Der Aus= 
*ſchluß, die Gemeindehundeſteuer auf 5 Mk. für jeden erſten Hund. 
k. für jeden zweiten, 15 Mk. für jeden dritten und 20 Mk. für 
vierten und weiteren Hund für das Kalenderjahr 1924 feſtzuſetzen, 
Genehmigung. Bezüglich der Erhebung vorläufiger Grund= und 
beſteuer für das zweite Halbjahr 1923 wird der Gemeinderats= 
6 vom 6. Dezember aufgehoben und beſchloſſen, folgende 
            Aus=
ätze zur Erhebung gelangen zu laſſen: 4 Goldpfennig für je 100 
Steuerwert des G=bäudebeſitzes, 40 Goldpfennig für je 100 Mk. 
„wert des land= und forſtwirtſchaftlich genutzten Grundbeſitzes und 
oldpfennig für je 100 Mk. Steuerwert des gewerblichen Anlage= 
Zetriebskapitals. Die Steuer ſoll in zwei Zielen erhoben werden. 
Untrag des Gemeindekontrolleurs auf Feſtſetzung ſeiner Vergütung 
O Goldmark jährlich mit Wirkung vom 1. Dezember 1923 ab wird 
geben. Die Beſchaffung von 5 Ztr. Hafer für das 
            Gemeindefaſel=
ſird beſchloſſen und der Kredit hierfür bewilligt. Das Geſuch des 
cutzmanns Konrad Krug um Erhöhung des Futtergeldes für 
Begleithund wird dem Finanzausſchuß zur Beratung überwieſen. 
Verwaltungsvorlagen und Anträge werden den Ausſchüſſen über= 
Der Bürgermeiſter ſchließt die letzte Sitzung im alten Jahre 
m Danke an das Kollegium für ſeine aufopfernde Tätigkeit im 
ſſe der Gemeinde, die gerade im abgelaufenen Jahre beſonder 
ig, vielſeitig und verantwortungsvoll geweſen ſei, und mit dem 
h, daß das neue Jahr eine Wendung zum Guten bringen möge. 
Auerbach a. b. B., 29. Dez. Der Gemeinderat hat der 
ngskommiſſion die Vollmacht erteilt, ohne die Zuſtimmung des 
iderats Wohnungen beſchlagnahmen zu können. 
Wiebelsbach, 29. Dez. Man ſchreibt uns: Am 26. Dezember 
te die Deutſche Bünengeſellſchaft, Darmſtadt, ihre Gaſtſpiele in 
Sbach in Form eines Bunten Abends. Die Darbietungen 
i als wohlgelungen angeſehen werden. Der Abend wurde mit 
Prolog, geſprochen von Frl. Lutz, eröffnet. Beſonders ſei 
            her=
oben der Zanzreigen, einftudiert von Schauſpielerin Gerda 
            Scho=
nes das Luſtſpiel „Alter ſchützt vor Torheit nicht”, in welchem 
Schauſpielerinnen Frl. Vollrath, Frl. Scholer ſowie die Schau= 
Ott, Spengler und Maurer auszeichneten. Allen 
            Mitwirken=
vie Herrn Direktor Schuchmann ſei für ihre äußerſt ſchwierige 
ſe gedankt. Die Aufführungen gingen bei ausverkauftem Hauſe 
ne, und aus den Beifallsſtürmen konnte man ſchließen, daß das 
um voll und ganz zufriedengeſtellt war. 
Erbach i. O., 29. Dez. Kreistagsmitglied, Franz hat 
andat niedergelegt. An ſeine Stelle iſt Schreinermeiſter Tilly 
zuſtadt getreten. 
Offeuthal (Rodgau), 29. Dez. Unfall. Kurz vor dem Schloß 
Seich fuhr ein Laſtauto ein Fuhrwerk an. Das Auto fuhr, ohne 
m den Fuhrmann und ſein verletztes Pferd zu kümmern, davon. 
ann, der dem Fuhrmann helfen wollte, wurde von dem ſcheu 
            ge=
en Pferde ſchwer verletzt. 
Bingen, 29. Dez. Zurückgenommene Ausweiſung. 
ranzoſen haben die Ausweiſung des Landtagsabgeordneten 
err=Bingen auf die Intervention des bäpſtlichen Delegierten 
hin zurückgenommen. — Einbruch in Burg Klopp. Unbe= 
Diebe drangen nachts in die Räumlichkeiten der Stadtverwaltung 
Burg Klopp ein. Sie haben aber keine Wertſachen vorgefunden. 
mtszeimmer des Bürgermeiſters haben ſie die Fenſtergardinen und 
anduhr geſtohlen. 
Vilbel (Oberh.), 29. Dez. Nächtlicher Ueberfall. In 
der letzten Nächte wurden die Bewohner der Maſſenheimer Mühle 
dier ſiebenköpfigen Einbrecherbande überfallen. Die Eindringlinge 
mit Schußwaffen verſehen, ſodaß die überfallene Familie zum 
lüchtig gehen mußte. Bei der Verfolgung der Täter, an der eine 
I zu Hilfe geeilter Ortseinwohner teilnahm, kam es zu einer 
eehten Schießerei. Die hieſige Gendarmerie iſt mit der Aufnahme 
atbeſtandes und der Unterſuchung des Falles beſchäftigt. 
Ruttershauſen b. Gießen, 29. Dez. Neuer Bürgermei= 
Anſtelle des ſeitherigen Bürgermeiſters Friedrich Klinkel 1., der 
20 ununterbrochen im Amte war und wegen vorgerückten Alters 
etreten iſt, wurde der Gegenkandidat des Beigeordneten Karber, 
* 84 Stimmen erhielt, der Landwirt Heinrich Schanz 3., mit 
immen zum Bürgermeiſter unſeres Ortes gewählt. 
Lauterbach (Oberh.), 29. Dez. Eine gut beſuchte 
            Eltern=
ammlung hat eine Entſchließung angenommen, in der die 
            Er=
der Nealſchule dringend gefordert wird. Die Verſammlung 
unter dem Vorſitz des Herrn Bürgermeiſters Walz abgehalten.
 Reich und Ausiand. 
. 
Zum Untergang der „Dixmuiden”. 
Die Freude über die Entdeckung des Luftkreuzers „Dixmuiden” über 
dem ſüdlichen Gebiet der Sahara iſt nicht von langer Dauer geweſen. 
Das franzöſiſche Marineminiſterium verſendet den folgenden offiziellen 
Bericht: „Der Marineattaché der franzöſiſchen Botſchaft in Rom hat 
von dem italieniſchen Flottenkommando die Mitteilung erhalten, daß 
die Leiche des Schiffsleutnants du Pleſſis de Grenédan durch italieniſche 
Fiſcher in der Bucht von Sciacca, bei Girgenti an der Küſte 
            Sizi=
liens, aufgefunden worden iſt. Der Marineattaché iſt ſofort nach 
Sciacca abgereiſt. Der Kreuzer „Mulhouſe” und drei Torpedoboote 
ſind unterwegs nach Sciacca; die Nachforſchungen werden fortgeſetzt.” 
Dieſe Meldung wurde eine Stunde ſpäter durch eine Depeſche der 
Havasagentur beſtätigt. Weitere Einzelheiten ſind bis um 3‟/= Uhr 
nachmittags nicht bekannt geworden. Aber da die Leiche des Kapitäns 
des Luſtſchiffes „Dirmuiden” gefunden worden iſt, muß angenommen 
werden, daß der Luftkreuzer im Sturm untergegangen iſt. Der „
            In=
tranſigeant” berichtet nach Informationen im Marineminiſterium= 
„Heute morgen gegen 10 Uhr verließ der Marineminiſter ſein 
            Arbeits=
zimmer. Er war blaß und erregt und hielt ein offenes Telegramm in 
der Hand. Der Miniſter begab ſich zum Miniſterpräſidenten Poincaré, 
mit dem er eine lange Unterredung hatte. Jede Auskunft wurde 
            abge=
lehnt, aber es beſtand ſofort der Eindruck, daß eine ſchwvere Trauerkunde 
eingelaufen war. Eine Stunde ſpäter hörte man Einzelheiten. Fiſcher 
an der Nordweſtküſte Siziliens haben in ihren Netzen den Körper eines 
franzöſiſchen Offiziers aus dem Meere gezogen. Durch das 
            Erkennungs=
zeichen, das der Tote am Arme trug, wurde feſtgeſtellt, daß die Leiche 
des Schiffsleutnants, des Führers der „Dixmuiden” aufgefunden war. 
Man vermutet, daß die „Dixmuiden” auf das Waſſer heruntergedrückt 
worden iſt, und daß Mannſchaften und Paſſagiere nacheinander das 
Schiff verlaſſen haben. Als letzter blieb der Kommadant an Bord. Er 
iſt mit der „Dixmuiden” untergegangen. Das Wrack des Luftſchiffes 
wird wahrſcheinlich im Meer treiben. Von Mannſchaften und 
            Offi=
zieren fehlt jede Spur. Bei der Meldung aus Infallan, die heute nacht 
einlief, muß es ſich um eine Augentäuſchung gehandelt haben.” Soweit 
die Information des „Intranſigeant‟. Die Unglücksbotſchaft wird in 
den politiſchen Kreiſen, aber auch im franzöſiſchen Volke, einen tiefen 
Eindruck machen. Schon jetzt wird behauptet, die Regierung habe 
            be=
reits ſeit Tagen gewußt, die „Dixmuiden” ſei verloren; dieſe Meldung 
ſei aber zurückgehalten worden. Die Preſſe verlangt, daß die 
            Verant=
wortlichen feſtgeſtellt und ſtreng beſtraft werden. Es wird geſagt, die 
„Dixmuiden” ſei ohne genügende Ausrüſtung auf die Todesfahrt 
            ge=
ſchickt worden. Die Sturmwarnungen waren dem Kommandanten nicht 
rechtzeitig mitgeteilt worden. Der Rekordwahnſinn der Heeresleitung 
habe dem Lande ein koſtbares Luftſchiff und ein halbes Hundert tapferer 
Soldaten gekoſtet. Die Interpellationen, die bereits für geſtern 
            ange=
meldet waren, werden jetzt vorausſichtlich bald zur Beſprechung kommen 
und können unter Umſtanden für den Marineminiſter ſehr ernſte 
            Be=
deutung gewinnen. 
Unheimliche Menſchen. 
Nach einer Mitteilung der Polizeidirektion Friedrichshafen hat ſich, 
wie erſt jetzt bekannt wird, vor Monatsfriſt im D=Zuge Frankfurt a. M. 
—Ulm hinter Darmſtadt ein Ueberfall zugetragen, der in ſeinen 
            Einzel=
heiten an Wild=Weſt in Amerika erinnert. Ein Kellner machte die 
            Be=
kanntſchaft eines angeblichen Prokuriſten Johannes Beck aus Berlin und 
kurz nach Heidelberg die eines anderen Fahrgaſtes. Während der Fahrt 
reichte Beck dem Kellner in einem mitgebrachten Glaſe einen 
            kognakähn=
lichen Schnaps, worauf derſelbe in einen ſolchen ticfen Schlafzuſtand 
            ver=
fiel, daß er erſt in Friedrichshafen wieder einigermaßen zu ſich kam, aber 
erſt am nächſten Tage vernehmungsfähig war. Die beiden Begleiter 
waren indeſſen verſchwunden und hatten den Kellner vollſtändig 
            ausge=
plündert, ſo daß er ganz arm iſt. Jetzt kommt aus Stuttgart die 
            Mel=
dung von einem zweiten Ueberfall. Hier wurde ein Mädchen von einem 
angeblichen Erwin Maurer aus Gießen mit in ein Hotel gelockt. In 
dem Zimmer des Maurer mußte das Mädchen einen Eierkognak trinken, 
worauf es in einen zweitägigen tiefen Schlaf verfiel. Man fand das 
Mädchen ſpäter völlig entkleidet auf einem Bett liegend vor. Der 
            un=
heimliche Hotelgaſt hat das Mädchen völlig ausgeraubt und dann den 
Gaſthof in aller Flühe verlaſſen. Die chemiſche Unterſuchung des 
            Ma=
geninhaltes des Mädchens ergab, daß der Burſche ein ſehr ſtark 
            wirken=
des Schlafmittel (vermutlich Luminol) verwendet hat. Zweifellos 
            be=
ſtehen zwiſchen beiden geheimnisvollen Ueberfällen Zuſammenhänge. 
Es gelang bisher nicht, auch nur den geringſten Anhaltspunkt für die 
Ermittelung der Täter ausfindig zu machen. 
Eine grauſame Todesſtatiſtik. 
Berlin. Das Berl. Tagebl. veröffentlicht eine Statiſtik der 
            Ber=
liner Polizeiämter über die Selbſtmorde für dieſes Jahr bis zum 
1. Oktober. Danach ſind im Bezirk Charlottenburg von 161 
            Selbſtmör=
dern 79, alſo die Hälfte, aus Nahrungsſorgen in den Tod 
            ge=
gangen. Im Bezirt Kreuzberg ſind unter 169 Fällen 144, alſo faſt die 
Geſamtheit, und im Bezirk des Polizeiamts Wedding, dem 
            charakteri=
ſtiſchen Arbeiterviertel Nordberlius, die weitaus größte Zahl der 
            ge=
meld’ten Selbſtmorde auf das gleiche Motiv zurückzuführen. Die 
            Selbſt=
mörder gehören vor allem dem Mittelſtand an. Unter ihnen befinden 
ſich ein Profeſſor, ein Dr. phil., ein Generalleutnant, ein Fabrikant und 
ein Kunſtmaler. In mehreren Fällen ſchieden alte Eheleute gemeinſam 
aus dem Leben. 
Man ſoll keine Lebenserinnerungen ſchreiben! 
Die Abfaſſung von Lebenserinnerungen iſt ja nach dem Kriege 
            un=
ter allen irgendwie hervorragenden Perſönlichkeiten zur „großen Mode‟ 
geworden, und wir wurden mit einer Literatur überſchüttet, von der ſo 
manches Wert beſſer ungeſchrieben geblieben wäre. Daß das 
            Veröffent=
ichen einer Selbſtbiographie recht unangenehme Folgen haben kann, 
zeigt ſich jetzt in Italien in einem merkwürdigen Falle. Nach der 
            Ueber=
flutungskataſtrophe von Bergaro, die durch das Brechen des 
            Staudam=
mes hervorgerufen wurde, iſt von verſchiedenen Seiten die 
            Aufmerk=
ſamkeit auf ein Buch gelenkt worden, in dem der Erbauer dieſes 
            Dam=
mes Paolo Vigano, unter dem Titel „Das Leben und die Abenteuer 
eines Induſtriellen”, ſeine Erinnerungen veröffentlicht hat. Vigano 
das Mitglied einer reichen lombardiſchen Induſtriellenfamilie von 
            nied=
riger Herkunft, der mit ſeinen Brüdern zuſammen den Staudamm 
            er=
richtete, ſchildert hier in ziemlich prahleriſcher Weiſe ſeine Leiſtungen 
und geſteht dabei mehr ein, als ihm jetzt lieb iſt. So bekennt er, daß 
er ſeine großen Waſſerbauten „ohne techniſche Kenntniſſe und 
            Erfahrun=
gen” unternommen habe, und an anderer Stelle meint er: „vielleicht 
hätte das Werk vorſichtiger und gediegener ausgeführt werden können, 
wenn man weniger ſparſam und weniger eilig gearbeitet hätte, aber die 
Leute tadeln immer einen Mann, der in 5 Jahren vollbringt, wozu 
            an=
dere 10 Jahre brauchen‟. Die italieniſchen Blätter haben auf dieſe 
und ähnliche Stellen das Augenmerk gelenkt und der Miniſter der 
            öf=
fentlichen Arbeiten wies im Senat auf das Buch hin, das nun plötzlich 
viel beſprochen wird, nachdem es vorher ganz unbeachtet geweſen war. 
Dem Verfaſſer wird aber dieſer plötzliche Erfolg ſeiner 
            Lebenserinne=
rungen geiwß nicht angenehm ſein.
Dringende Anzeigen
 für die Silveſter=Nummer können noch 
            auf=
genommen werden, wenn die Anzeigentexte am 
Sonntag in unſeren Briefkaſten, 
            Rhein=
ſtraße 23, geworfen werden. 
ettälte 
Darmnadter Tagpiaf.
 Die Jagd nach dem Kometen. 
8 Man ſucht einen Kometen, oder richtiger geſagt, den Kopf eines 
ſolchen in Amerika zu erforſchen, aber nicht, wie man etwa glauben 
könnte, indem man das Himmelsgewölbe mittelſt mächtiger Fernrohre 
abſucht, ſondern indem man das Erdreich ausgräbt. Man muß ſagen, 
daß nach den Angaben amerikaniſcher Gelehrter, die dieſe Aufgabe 
unternommen haben, der genannte Komet heftig wider unſeren 
            Plane=
ten vor einigen 30 Jahrhunderten geſtoßen ſein, und daß ſein Kopf, 
von einem etwa 300 000 Tonnen ſchweren Meteorſtein gebildet, ſich in 
der Ebene von Texas in großer Tiefe eingebohrt haben würde. Die 
auf dem Boden eines Kraters vorgenommenen Erdbohrungen, deſſen 
Vorhandenſein in einer Gegend, wo weder erloſchene noch tätige 
            Vul=
kane exiſtieren, ſich nicht erklären ließ, haben dem Anſchein nach 
            ermög=
licht, den Meteorſtein aufzufinden. In 300 Meter Tiefe ſind die 
            Bohr=
maſchinen in der Tat auf eine Maſſe geſtoßen von ſolcher Härte, daß 
der Stahl beſter Qualität, aus dem ſie hergeſtellt waren, ſich wie 
            ge=
wöhnliches Blech abſtumpfte. Dieſe Kometenjagd iſt nicht nur vom 
wiſſenſchaftlichen Standpunkt aus geſehen intereſſant, ſie würde 
            außer=
dem auch für den Handel ſchätzbare Reſultate zeitigen können. Der 
Meteorſtein iſt tatſächlich aus folgenden Stoffen zuſammengeſetzt: 
            Dia=
manten, reinem Eifen, Nickel, Platin, Iridium. Aber wird es 
            ge=
lingen, ſo gewaltige Werkzeuge zu ſchmieden und dieſe Stoffe vom 
Geſtein zu 
ſen? 
D 
Stimmen aus dem Leſerkreiſe. 
(Für die Veröffentiſchunger unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keinerlei 
            Ver=
antwortung; für ſie 
            i=
eibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange 
5.) 
der Einſender verantwe 
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht 
zurückgeigrt:. die Abiehnung nicht begründet werden. 
In der jetzigen ſchweren Zeit ſind viele in Not geratene Bürg 
gezwungen, ihre Habſeligkeiten in das Pfandhaus zu tragen. Außer 
einer Einſchreibgebühr von 5 Prozent verlangt man monatlich 10 
            Pro=
zent Zinſen und zwar für mindeſtens 2 Monate. Bei der ſchnellen 
Geldentwertung der letzten Monate war dies ſchließlich berechtigt, da jetzt 
jedoch ſtabilere Geldberhältniſſe eingetreten ſind, müßte unbedingt der 
frühere Prozentſatz, 15 Prozent jährlich, wieder angeſetzt werden, damit 
der Stadt nicht der Vorwurf der wucheriſchen Ausnutzung der Not ihrer 
Bürger gemacht werden kann. 
Das Schlittenfahren und Schleifen auf den Fußſteigen iſt 
            bekannt=
lich verboten. Nichtsdeſtowveniger werden fortwährend ſowohl leere wie 
beſetzte Schlitten auf denſelben gezogen; ebenſo wird da von Jungen 
und leider auch von dielen unverſtändigen Alten geſchliffen. Hierdurch 
werden die Fußſteige glatt, und es kommen öfters Paſſanten zu Fall. 
Ein Glück, wenn es ohne Schaden abgeht. Wer aber ſoll und kann 
die Kurkoſten bezahlen bei ernſtlichen Verletzungen? Wir bitten die 
Polizei, ein recht wachſames Auge auf genannten Unfug zu haben und 
mit Strafen vorzugehen, denn Verwarnungen helfen nichts. — Dann 
muß dafür geſorgt werden, daß der Schnee von den Fußſteigen um 
8 Uhr vormittags beſeitigt iſt und daß auch nötigenfalls geſtreut iſt. 
Man kann unſeren Kindern nicht zumuten, durch den Schnee zur 
Schule zu waten und dann mit naſſen Füßen fünf Stunden in dürftig 
geheizten Räumen zu ſitzen. 
Aus den uns zugehenden „Betrachtungen eines Hausbeſitzers” ſei 
das Nachſtehende wiedergegeben: 
So oft es mir obliegt, die Mietbeträge auszurechnen, kehren immer 
wvieder die Fragen: Gibt es für den Hausbeſitzer noch ein gleiches Recht 
für alle, gibt es noch eine Wage ausgleichender Gerechtigkeit? Man hat 
in die Reclte des Hausbeſitzers enteignend eingegriffen, man ließ dem 
ſo Betroffenen kaum noch das, was die Unterhaltung des Beſitzes 
            erfor=
dert. Oder will man die Grundmiete, die Steigerung der Zinſen, die 
2 Prozent Verwaltungskoſten — bisher 1 Prozent — als greifbares 
Aequivalent hinſtellen? Vor dem Krieg betrug meine monatliche 
            Miet=
einnahme 300 Mark, allerdings ohne jegliche Umlegung. Im November 
betrug ſie 10 Billionen, alſo 10 Friedensmark! Aber ſelbſt dieſer 
            win=
zige Betrag iſt noch nicht einmal mein, er iſt geſetzlich der Unterhaltung 
zu widmen, um, ja um die Arbeit zu vermehren, als wenn damit noch 
etwas zu leiſten wäre. Hat man da noch Worte?
S
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Landestheater, Großes Haus, Anfang 6. Uhr, Ende 934 Uhr 
(Sondermiete 147 und 155): „Louis Ferdinand” — Kleines Haus, 
Anfang 11 Uhr, Ende 1 Uhr: Firlefanz”; Anfang 7 Uhr, Ende nach 
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10 Uhr (Zufatzmiete VII5): „Figaros Hochzeit”, 
Uhr: „Die Bajadere‟. — Union=, Reſidenz=, Central=Theater, 
Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen. 
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortlich 
ir Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe 
Verantwortlich für Feuill ton und Heſſiſche Nachrchten: Max Streeſe 
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann 
Verantwortlich für Schlußd en: Andreas Bauer 
Verantwertlich für den Inſeratente l: Willy Kuhle 
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Familiennachrichten
 O 6 
Statt Karten 
Meine Verlobung mit Fräulein 
Die Verlobung ihrer Kinder Hedwig 
Hedwig Schmidt beehre ich mich 
            anzu=
d Ernſt beehren ſich anzuzeigen 
zeigen. 
Juſtizrat Dr. Schmidt 
Ernſi Jungk 
Amtsgerichtsrat
 Dipl.=Ing. 
u. Regierungsbauführer
 Frau Suſanna, geb. Simpſon 
Landgerichtsdirektor Dr. Jungk 
u. Frau E.ſa, geb. Heck 
(*30656 
Oezember 1923 
Mainz 
armſtadt, Ludwigshöhſtr. 1 
Beſuchstag: 3. Januar 
ARk 1 R
 Helene Fink 
Eugen Goedeckemeher 
Verlobte 
darmſiadt, Weihnachten 1923 
Zeinbergſtr. 24 Dieburgerſtr. 5 
(*30723
 Michael Schloss 
Alice Schloss 
geb. Katzenstein 
VERMAHLTE 
Darmstadt 
Nürnberg 
30. Dezember 1923 
(*30670
(5
 Ecccccccetiwepp2z—s5 3- 
Statt Karten!
 Für die uns anläßlich unsrer 
3 
3 
Vermählung in so reichem 
V Maße dargebrachten Glück- 
G wünsche, Geschenke und 
            Blu-
menspenden sagen wir 
            hier-
mit allen herzlichen Dank, 
Georg Schweinsberger 
z u. Frau Mathilde, geb Weiß ſi. 
(*30621 
SosssessssSiesecsscere 
Statt Karten.
 G — 
TAKOB SIORK 
ex- 
GRETA SIORK 
geb. Reeg 
VERMAHLTE 
Darmstadt 
Arheilgen 
Mollerstr. 40 
Die kirchliche Trauurg findet am 
1. Januar, nachm. 2 Uar, in der 
Martinskirche statt. 
(30713
 A llen Verwandten, Bekannten u. Freun- 
2T den wünscht frohliche Weihnachten 
(*30671 
und ein gutes neues Jahr 
Chigaco-IIl 
North-Hlalste -St. 1908 Jakob Kuhl
 Statt beſonderer Anzeige. 
Nach langem, ſchwerem mit 
großer Geduld ertragenem Leiden 
verſchied unſere liebe, herzensgute 
Schweſter, Schwägerin und Tante 
Ne 
Fräulein Margarete Kneu 
Oberpflegerin im Philipphoſpital 
im 54. Lebensjahr. 
Die trauernden Hinterbliebenen; 
Familie Ph. Bernius 
Gg. Weber Wwe. 
Darmſtadt, Bismarckſtr. 107. 
Die Beerdigung findet Montag, 
den 31. Dez., nachm. ½3 Uhr, auf 
dem Waldfriedhof ſtatt. Zuſam 
menkunft an der Eiſenbahn 
brücke um 2 Uhr. (*30631
 Ve 
KSe 
Eleg kl. 
            Kinder=
wagen, 50 Mk. zul Plattofen
 verkauf. Riedeſelſtr 
Nr. 39, Mſd. (*30747
 zu verkf. 
            Schſvanen=
ſtraße 18, I. (*30685
 Todes=Anzeige. 
Heute vormittag verſchied ſanft 
nach kurzem Leiden im 67. 
            Lebens=
jahre unſere liebe Schweſter, 
Schwägerin und Tante 4B8901 
Fräulein 
Agathe Wambold. 
Darmſtadt, 29. Dezember 1923. 
(Beſſungerſtr. 85 ) 
Dietrauernden Hinterbliebenen. 
Die Beerdigung findet Montag, 
31. Dezember, vormittags 11½ Uhr 
vom Eingang des Beſſunger 
            Fried=
hofs aus ſtatt.
 4: 
41 
Ab= 
Milltag=U. Aoehlotiſchoh. Fleiſch
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ſtr. 59, I., I. (*306611 Gartenhaus,
 Darmſtädter Tagblatf 
O 
Handel und Wandel in Heſſen. 
* Heſſiſch=Rheiniſche Bank, Aktien=
            Geſell=
ſchaft, Darmſtadt. Zum Zweck der Förderung gemeinſamer 
            In=
tereſſen und zur Weiterführung der Depoſitengeſchäfte der 
            Renten=
anſtalt und Lebensverſicherungsbank in Darmſtadt, die bekanntlich dem 
Frankfurter Konzern angehört, haben die Girozentralen Frankfurt a. M., 
Darmſtadt und Mannheim zuſammen mit der Frankfurter 
            All=
gemeinen Verſicherungs=Aktien=Geſellſchaft unter 
der Firma Heſſiſch=Rheiniſche Bank, eine neue A.=G. mit dem Sitz in 
Darmſtadt errichtet. Vom Aktienkapital von 100 Milliarden Mark, wozt 
noch ein Aufgeld von 100 Billionen Mark kommt, haben die 
            Giro=
zentralen 3 und die Frankfurter Allgemeine Verſicherungs=Aktien=
            Geſell=
ſchaft ¼ übernommen. Im Aufſichtsrat und Vorſtand ſind die vier 
            Be=
teiligten im gleichen Verhältnis vertreten. Den Vorſtand bilden die 
            Her=
ren Direktor Dr. Ludwig Lich in Darmſtadt (Frankfurter Konzern), 
Dr. Hans Meltzer, Bankdirektor in Mannheim, Otto Seipp, 
            Bank=
direktor in Darmſtadt, Johannes Wiechert, Bankdirektor in 
            Frank=
furt a. M. Der Aufſichtsrat beſteht aus Herren Robert Ritter, erſter 
Bürgermeiſter in Mannheim (Vorſitzender), Generaldirektor Paul 
Dumcke in Frankfurt a. M. (ſtellvertretender Vorſitzer) (Frankfurter 
Allgemeine Verſicherungsgeſellſchaft), Bankdirektor Alfred. Weiß 
Mannheim, Stadtrat a. D. Hermann Jurch in Berlin, Baukdirektor Du. 
Wilhelm Roeder in Frankfurt a. M., Juſtizrat Heinrich Reh in 
            Als=
feld, Bankdirektor Heinrich Henkel in Darmſtadt und Direktor Philipp 
Becker in Frankfurt a. M. (Frankfurter Allgemeine Verſicherungs= 
Aktien=Geſellſchaft). 
b. Stoffetikettenfabrik A.=G., Darmſtadt. Mit 100 
Millionen Grundkapital wurde die Geſellſchaft gegründet. Zweck des 
Unternehmens iſt die Herſtellung von Stoffetiketten für Hüite, von 
            Hur=
bedarfsartikeln, von Stoffetiketten für Konfektion und ſonſtigen Artikeln. 
Die Gründer, die ſämtliche Aktien übernommen haben, ſind: Anna Kölbl. 
Frankfurt a. M., Emil Senft, Kaufmann, Philipp Schilling, 
            Bürovor=
ſteher, Kaufmann Nathan Barnaß und Kaufmann Carl Ludwig, ſämtlich 
in Darmſtadt. Vorſtand: Friedrich Martin Kölbl, Frankfurt a. M. 
            Auf=
ſichtsrat: Kaufmann Karl Keim, Oberſteuerinſpektor Heinrich Bieger und 
Kaufmann Paul Plesken, alle in Darmſtadt. 
L. 4proz. Anleihe der Stadt Babenhauſen vvn 
1900. Die noch nicht ausgeloſten Stücke ſind auf 31. März 1924 zur 
Rückzahlung gekündigt. Alle bis 31. Januar 1924 bei den 
Einlöſungsſtellen eingereichten Stücke werden mit 
einmilliardenfacher Aufwertung zurückbezahlt. 
b. 
Schuhfabrik Otto Habicht A.=G. in Mühlheim 
a. M. Die Geſellſchaft wurde mit 100 Mill. Mk. Grundkapital gegründet. 
G genſtand des Unternehmens iſt die Herſtellung und der Verkauf von 
Ball= und Luxusſchuhen, ſowie die Fabrikation und der Vertrieb aller 
anderen Arten von Schuhwaren. Die Gründer, die ſämtliche Aktien 
            über=
nommen haben, ſind: Otto Habicht in Mühlheim a. M., Kaufmann 
Robert Habicht, Frankfurt a. M., Landtagsabgeordneter Emil Goll, 
Frankfurt a. M., Bankdirektor Carl Velte, Frankfurt a. M., Kaufmann 
Hermann Geißler, Mühlheim a. M. Für die Einbringung des 
            Handels=
geſchäftes gleichen Namens werden 26,1 Mill. Mk. in Aktien gewährt 
Vorſtand: Fabrikant Otto Habicht in Mühlheim a. M. Aufſichtsrat: 
Juſtizrat Dr. Leopold Sternau, Landtagsabgeordneter Emil Goll, 
            Bank=
direktor Carl Velte, ſämtlich in Frankfurt a. M. 
Wirtſchaftliche Rundſchau. 
I. Bilanzierung wertbeſtändiger Schulden. 
            Ge=
ſetz vom 17. Dezember 1823. Hat eine Aktiengeſellſchaft eine 
            wertbeſtän=
dige Schuld aufgenommen und iſt infolge der Geldentwertung der in 
Reichswährung ausgedrückte Wert der Schuld an dem Tage, für den 
die Bilanz aufgeſtellt wird, höher als an dem Tage der Entſtehung der 
Schuld, ſo iſt die A.=G. berechtigt, den Wertunterſchied als 
            Wertberich=
tigungspoſten in die Aktiva der Bilanz einzuſetzen. (§ 1. Währungs 
Wertberichtigungskonto.) Im Sinne dieſes Geſetzes ſind wertbeſtändige 
Schulden: 1. Schulden in ausländiſcher Währung; 2. Schulden, deren 
Höhe nicht durch Angabe eines feſten Betrags, ſondern durch 
            Bezeich=
nung des Maßſtabes beſtimmt iſt, nach dem der geſchuldete Geldbetrag 
zu errechnen iſt. (§ 2) 
A.=G., die von der Befugnis in § 1 
            Ge=
brauch machen, ſind verpflichtet: 1. in der Bilanz den Beſtand an 
            wert=
beſrändigen Schulden geſondert anzugeben und ſie geſondert von anderen 
Schulden zu bewerten; 2. das Währungs=Wertberichtigungskonto durch 
jährliche Abſchreibungen nach den Grundſätzen kaufmänniſcher 
            Geſchäfts=
gebahrung zu tilgen. Die oberſten Landesbehörden können allgemein oder 
für den einzelnen Fall den Mindeſtbetrag der Abſchreibungen 
            feſt=
jetzen. (5 3.) 
Die Vorſchriften der §§ 1—3 finden auf 
            Unterneh=
mungen anderer Art, für deren Bilanzen kraft Geſetzes oder Statuts 
die für A.=G. geltenden bilanzrechtlichen Beſtimmungen des HGB. 
maßgebend ſind, ſowie auf G. m. b. H. entſprechende Anwendung. 
Der Reichsjuſtizminiſter kann bei Zuwiderhandlung gegen § 3 die in 
§:1 geſährte Befugnis entziehen. 
* Das deutſche Kapital im Auslande. In einem Teil 
der Ententepreſſe wi:d bekanntlich ſeit Jahren behauptet, Deutſchland 
habe gegen die Kapitalsflucht im Ausland nichts unternommen, ſo daß 
ſich außerhalb der deutſchen Grenzen außerordentliche große Kapitalien 
angeſammelt hätten, die nicht zu Reparationsleiſtungen herangezogen 
würden. Beſonders wurde die Schweiz genannt, wohin nach einer 
            Be=
hauptung rund 25 Milliarden Schweizer Franken deutſcher Guthaben 
            ab=
gewandert ſeien. Gegen dieſe unſinnige Behauptung hat ſich die 
            Schwei=
zer Bankvereinigung in einem Artikel der Schweizer Blätter für Handel 
und Induſtrie gewandt. Darin wird u. a. folgend’s geſagt: Schon im 
November 1921 hat das Eidgenöſſiſche Volkswirtſchaftsdepartement in 
einem Kommunique mitgeteilt, anläßlich einer vom Eidgenöſſiſchen 
Finanzdepartement einberufenen Konferenz der Schweizer Banken ſei 
feſtgeſtellt worden, daß die Behauptung, Deutſchland unterhalte im 
            Aus=
lande große Guthaben, ſoweit die Schweiz in Betracht komme, durchaus 
unbegründet ſei. Von außerordentlichen Einzahlungen und Depots, 
            deut=
ſcher Banken, Geſellſchaften, Induſtrie und Privaten ſei nichts bekannt. 
Wie leichtfertig es iſt, von einem deutſchen Bankguthaben in der Schweiz 
in Höhe von 50 Milliarden Franken zu ſprechen, zeige die Tatſache, daß 
die Geſamtbilanzſumme der beiden großen Schweizer Bankenverbände, 
nämlich des Kartells Schweizer Banken und des Verbaudes Schweizer 
Kantonalbanken rund 3½ Milliarden Franken beträgt. Noch kürzlich hat 
der Präſident der genannten Vereinigung, Herr Alfred. Saraſin, 
            Mit=
glied des Schweizer Komitees der Internatiynalen Handelskammer in 
Paris, die bekanntlich ebenfalls einen Ausſchuß zur Feſtſtellung des 
deutſchen Auslandskapitals eingeſetzt hat, ſein Urteil über die deutſchen 
Guthaben in der Schweiz dahin abgegeben, daß dieſe höchſtens 4—500 
Millionen Franken betragen würden, ein Betrag alſo, der über den 
            legi=
timen und unerläßlichen Bedarf der deutſchen Wirtſchaft kaum weſentlich 
hinausgehen wird. Jedenfalls iſt von den fabelhaften „Milliarden” keine 
Rede.
9
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 Ein Abkommen 
Anilinfabrik und 
iſchen 
Rheinlandkommiſſion? Pariſer Blätter veröffentlichen den 
Wortlaut eines zwiſchen der Rheinlandkommiſſion einerſeits, der 
            Badi=
ſchen Anilin= und Sodafabrik und den Höchſter Farbwerken andererſeits 
geſchleſſenen Vertrags, worin ſich die beiden chemiſchen Werke 
            ver=
pflichten, für die Monate Dezember, Januar und Februar auf 
            Repa=
rationskonto je 5000 Tonnen ſchwefelfaures Ammoniak ſowie 10 Prozent 
des in den Werken von Oppau erzeugten Stickſtoffdüngers, zum 
            minde=
ſten aber 1400 Tonnen monatlich, zu liefern. Eine Bezahlung dieſer 
Lieferungen erfolgt nicht. Die beiden Werke verpflichten ſich weiterhin, 
ſich den Anordnungen und Inſtruktionen der Rheinlandkommiſſion zu 
fügen, insbeſondere das Negime der Ausfuhrlizenzen ſowohl für den 
Export nach dem Auslande, wie für den Verkehr mit dem unbeſetzten 
Gebiet anzucrkennen und ſich der Kontrolle der alliierten Behörden zu 
unterwerfen. Die früher beſchlagnahmten Warenmengen bleiben im 
Beſitz der Okkupationsbehörden. 
L. Geh. Reg.=Rat Witting †. Aus der Oſtmarkenpolitik 
iſt Wittings Name bekannt. W. war Oberbürgermeiſter in Poſen und 
trat ſpäter in die Leitung der Nat.=Bank ein. Nach der Fuſion mit der 
Darmſtädter Bank war er ſtellvertretender Vorſitzender im Aufſichtsrat. 
L. Diskont= und Lombardſätze der Reichsbank. 
Vom 29. Dezember ab betragen die Zinsſätze der Reichsbank für 
            wertbe=
ſtändige Reichsmark= und Rentenmarkkredite im Diskontverkehr 10 
            Pro=
zent, im Lombardverkehr 12 Prozent jährlich. 
” Neue Milderung der bayeriſchen 
            Bankbedin=
gungen. In einer Beſprechung beim Handelsminiſterium über die 
Bankbedingungen wurde mitgeteilt, daß die Banken nunmehr die Soll= 
Zinſen auf etwa ein Viertel des Novemberſatzes von 8 Prozent für den 
Tag ermäßigt haben. Für Rentenmarkkredite iſt ein Monatsſatz von 
etwa 2‟/. Prozent, für Guthaben auf Rentenmarkkonten bei täglicher 
Fälligkeit eine Zinsvergütung von 6 Prozent, bei monatlicher 
            Feſtle=
gung eine ſolche von 8 Prozent für das Jahr in Ausſicht genommen. 
Da3 Beſtreben der Banken iſt darauf gerichtet, die Bedingungen für 
Papiermarkkredite den Bedingungen für Rentenmarkkredite 
            anzuglei=
chen. Auch bei der Valoriſierung der Debetſalden iſt mit einem 
            Entge=
genkommen der Banken zu rechnen. 
Patentprozeßz zwiſchen der A. E.=G., Berlin und 
der Baſeler Glühlampenfabrik A.=G. Das ſchweizeriſche 
Bundesgericht hat vorgeſtern im Patentprozeß zwiſchen de A. E.=G. 
in Berlin als Klägerin und der Baſeler Glühlampenf: . A.=G. als 
Beklagte entſchieden, daß das von der Klägerin im Okt be 1210 in der 
Schweiz erworbene Patent, betr. die Herſtellung von ( 
            mpendrah=
aus Wolframmetall, zu Recht beſtehe. Die Verwendung ye= 
            Wolfram=
drahts zur Anfertigung von Glühlamben durch Nichtberechtigte wurde 
als Patentverletzung erklärt und die Beklagte zur Einſtellung der 
            Fabri=
kation, ſoweit dabei Wolframdraht verwendet wurde, ſowie zur 
            Zah=
lung von 100 000 Franes Schadenerſatz an die Klägerin verurteilt. 
Stickſtoffpreiſe unter Friedensniveau. Die 
            Sta=
biliſierung der Mark und die Befeſtigung im Auslande haben das 
            Stick=
ſtoffſyndikat veranlaßt, unter Berückſichtigung der dadurch verringerten 
Geſtehungskoſten und der verminderten Kaufkraft der Landwirtſchaft, 
Preiſe für Stickſtoffdüngemittel teilweiſe unter das Friedensniveau 
            her=
abzuſetzen.
Erwerbsgeſellſchaften.
Neugründungen.
Anleihen.
 * Neue Anleihe der Stadt München. Die 
            Stadge=
meinde München hat die Genehmigung erhalten, mit 6 v. H. verzinsliche 
Schuldverſchreibungen auf den Inhaber im Geſamtbetrag von 5 Mill. 
Goldmark und zwar Stücke zu 50, 100, 200, 500, 1000 und 5000 Mk., in 
den Verkehr zu bringen.
 30. Oezember 1923 Nr. 3 
* 
Erhöhte Rückzahlung auf die gekündigten g. 
miſchen Staatsanleihen. Die Finanzdeputation der 
Hanſeſtadt Bremen macht bekannt: Der in unſerer Bekanntmachun= 
29. September d3. Js. mitgeteilte Aufſchlag bei der 
            Rückzablun=
zum 31. Dezember 19B gekündigten 3proz., 3/proz= und 4
            hro=
miſchen Staatsanleihe iſt infolge der inzwiſchen eingetretenen 
            Gelden=
tung auf 10 Milliarden Proz. erhöht worden. Für eine Schulddenf 
bung über 1000 Mk. werden daher 100 Milliarden zurückgezahlt 
wird nochmals darauf hingewieſen, daß dieſe Aufwertung nur fin 
Schuldſcheine in Frage kommt, die bis einſchließlich 31. März 1924 
gelöſt werden.
Transport und Verkehr.
 * A.=G. Paulanerbräu — Salvatorbrauerei in 
München. Für das Geſchäftsjahr 1922/23 ergibt ſich nach Mk. 931 65C 
(Mk. 130 383) Abſchreibungen einſchließlich Vortrag ein Reingewinn von 
Mk. 3 623 468 960 (Mk. 13 266 804). Da die Ausſchüttung einer 
            Divi=
dende angeſichts der Geldentwertung im Mißverhältnis zu den für die 
Aktionäre damit verbundenen Unbequemlichkeiten und Unkoſten ſtehen 
müßte, wird der G.=V. vorgeſchlagen, davon abzuſehen und den 
            Rein=
auf neue Rechnung vorzutragen. (i. V. 20 und 30 Proz.) 
gewin 
Poege Elektrizitäts=A.=G. in Chemnitz. Die G.=V. 
beſchloß, von der Verteilung einer Dividende, die mit 30 Prozent 
            vorge=
ſehen war, mit Rückſicht auf die inzwiſchen eingetretene Geldentwertung 
abzuſehen. Neu in den Aufſichtsrat wurde Dr. von Thomſen in Chemnitz 
gewählt. Bezüglich des Geſchäftsganges teilt die Verwaltung mit, daß 
ſich der Verkauf in letzter Zeit wieder etwas gehoben hat. 
* Ludwig Hupfeld A.=G., Leipzig. Die 
            Generalverſamm=
lung genehmigte den dividendenloſen Abſchluß. Auf die Anfrage eines 
Aktionärs, ob etwa eine Zuſammenlegung der Aktien in Ausſicht 
            ge=
nommen ſei, erwiderte der Vorſitzende, daß dieſe Frage zurzeit nicht als 
ſpruchreif gelten könne, da bekanntlich neue Geſetzesbeſtimmungen über 
die Zuſammenlegung von Aktien in Vorbereitung ſeien. Im 
            Geſchäfts=
jahr war das Unternehmen bisher voll im Betrieb und hat keine 
            Kurz=
arbeit vornehmen müſſen. Die weitere geſchäftliche Entwickelung laſſe ſich 
zurzeit noch nicht überſehen.
 * Erich W. Hautz, Internationale Spedition, 
Lübeck. Genannte Firma hat in Hamburg, Hopfenſack 6, und Stettin 
Pölitzerſtraße 9, Filialen errichtet. Die Firma unterhält einen 
            regel=
mäßigen Spezialverkehr nach Skandinavien, Rußland und dem 
            Balti=
kum, ſowie nach Weſteuropa und den Ueberſeeländern. Durch eine 
            aus=
gezeichnete Organiſation der einzelnen Häuſer iſt die Firma Erich W. 
Hautz in der Lage, allen Wünſchen der Kunden gerecht zu werden. Die 
Geſchäftsführung der Filiale in Hamburg liegt in den Händen des 
            Kauf=
manns Herrn Wilh. Nepka, Hamburg; die Stettiner Filiale in den 
Händen der Kaufleute Herren S. v. Ziegener und H. Boldt, Stettin. 
Banken. 
* Bayer, Kohlenhandelsbank A.=G., München. Der 
Geſellſchaft wurde die Genehmigung erteilt, in Stücke zu 1 Zentner, 10 
Zentner, 50 Zentner und 100 Zentner eingeteilte 
            Inhaberſchuldverſchreib=
ungen in den Verkehr zu bringen. Auf den Wert von 50 000 Zentner 
Ruhrfettförderkohle lautende, mit 5 Prozent verzinsliche, im allgemeinen 
bis zum Jahre 1928 unkündbare und unverlosbare, von da ab im Wege 
der Ausloſung zu 103 Prozent, oder des freihändigen Rückkaufs tilgbare 
Inhaberſchuldverſchreibungen. Eine Geſamtkündigung iſt ſchon vom 
Jahre 1926 ab zuläſſig. 
Erhöhung des Zinsfußes für 
            Rentenmarkein=
lagen bei den Großbanken. Die Stempelvereinigung hat den 
Zinsfuß für Einlagen bei täglicher Verzinſung von 4 auf 6 Prozent 
erhöht. Geld auf 14 Tage und darüber wird mit 8 Prozent, ſtatt 
            bis=
her mit 6 Prozent verzinſt. Die Debetbedingungen (12 Prozent Zinſen 
pro Jahr und /. Prozent pro Monat) ſind unverändert geblieben.
 Einſtellung des Seedienſtes von Swinemi 
über Danzig nach Pillau. Die ernſte Finanzlage Deutſchl 
zwingt dazu, die Fahrten des Seedienſtes, die bisher zweimal 
            wo=
lich von Swinemünde über Danzig nach Pillau und zurück erfol 
vorläufig einzuſtellen, zumal der Verkehr in den Wintermonaten äu 
ſchwach geworden iſt. Die letzte Abfahrt von Swinemünde findet 
3. Januar, abends, die letzte Abfahrt von Pillau am 5. Januar. 
mittags, ſtatt. 
* Vom Verkehr mit den Regiebahnen. Nachdem 
dem 10. Dezember der Eiſenbahnverkehr mit den Regiebahnen im 
ſetzten Gebiet aufgenommen iſt, werden die im Zuſammenhang mit 
Nuhrbeſetzung erwachſenen Stand=, Lager= und Platzgelder nicht 
niedergeſchlagen oder erſtattet. Die Gebühren für die Erbringung 
Ablieferungsnachweiſes für Unbeſtellbarkeitsmeldungen und für die 
führung der Verwenderanweiſungen werden wieder erhoben. 
Warenmärkte. 
wb. Berliner Produktenbericht. Die Haltung des 
duktenmarktes war feſt. Roggen ſtellte ſich infolge weiterer 
            Nachf=
für Sachſen und auch für bieſige Mühlen tetrer. Weizen und 
            G=
hatten bei gut behaupteten Kurſen ruhiges Geſchäft. Hafer mußte 
lebhaftem Konſumbegehr und knappem Angebot teurer bezahlt wer 
Auch Mais wurde ſtärker verlangt, namentlich ſeitens der Genvi 
ſchaften. Mehl hat ſich weiter befeſtigt infolge lebhafterer Nachfrage 
tens des Konſums. 
Die Frankfurter Pferdemärkte wurden für 
Jahr 1924 wie folgt feſtgeſetzt: 7. Januar, 4. Februar, 3. M 
31. März, 12. Mai, 2. Juni, 30. Juni. 28. Juli, 25. Auguſt, 22. 
tember, 27. Oktober, 17. November und 8. Dezember. Bei der 
ſetzung der Termine hat der Landwirtſchaftliche Verein den Wünf 
der Intereſſenten, die hieſigen Märkte vor den Märkten in den 
deutſchen Staaten abzuhalten, entſprochen. — Die Hunde=Verka 
börſen werden im kommenden Jahre — wie bisher — jeden zwe 
Sonntag im Monat auf dem Gelände des Landwirtſchaftlichen 
            Ver=
in der Oſtendſtraße abgehalten werden. 
Börſen. 
wb. Berliner Börſenbericht. Das Geſchäft am Debi 
markt war wiederum ſehr ruhig. Die Nachfrage hat weiter nachgelaf 
und demgemäß konnten die meiſten Deviſen bei wenig veränderten K 
ſen voll zugeteilt werden. Für die wichtigſten ausländiſchen Zahlun 
mittel, wie London, Neu=York und Amſterdam, erfolgte erhöhte Zu 
lung. Die Effektenhändler beobachteten nach wie vor große Zur. 
haltung. Von Kurſen war nichts zu hören. 
* Weſtfäliſche Wertpapierbörſe (Dortmunder Börf 
Vereinigung). Von der Handelskammer Dortmund wird uns 
ſchrieben: Nachdem durch die Entwicklung der letzten Woche 
Dortmunder Börſe als geſichert angeſehen werden darf, iſt der Vorſte 
endgültig zuſammengeſetzt worden. Zum Vorſitzenden wurde gewe 
Generaldirektor Dr. Vögler, Dortmund; zu ſtellvertretenden V 
ſitzenden Bankier Louis Jacoby (Bankhaus Gebrüder Stern), 
            D=
mund; Bankdirektor Pfeffer (Commerz= und Privatbank), Dr 
mund; zum Schatzmeiſter Bankdirektor Löns (Dortmunder Bg 
Vercin), Dortmund; zu Mitgliedern Konful Drieſen (Direktion 
Disconto=Geſellſchaft), Münſter; Bürgermeiſter Dr. Fiſcher Dr 
mund; Bankdirektor Heuer (Gewerbebank), Dortmund; Fabrikdir 
tor Dr. Jucho, Dortmund; Bankdirektor Keuſch (Darmſtädter u 
Nationalbank), Dortmund; Konſul Dr.=Ing. Moritz Klönne, D. 
mund; Bankdirektor Kruſe (Eſſener Credit=Anſtalt), Do 
ur. 
Bankdirektor Oettinghaus (Direktion der Diskonto=Geſellſchaf 
Dortmund; Sparkaſſendirektor Saure;Lünen; Kaufmamn E. 
Schulte Vorſitzender der Getreidebörſe, Dortmund; Dixektor 
Ing. Springer, Dortmund; Bankdirektor Tegeler (Drest 
Bank), Dortmund; Oberbergrat v. Velſen, Vorſitzender der Hande 
kammer Bochum, Herne; Bankier Robert Wiskott (Bankgeſche 
Wiskott u. Co.), Dortmund. Die Geſchäftsführung liegt in Händen 
Herrn Syndikus Dr. Martin, Handelskammer Dortmund, an d 
auch Anmeldungen uſw. zu richten ſind. Der Börſenvorſtand teilt 
            glei=
zeitig mit, daß die Entwicklung der letzten Wochen eine recht erfreulie 
iſt und daß die Zahl der Anmerdungen gegenwärtig die Ziffer von 
erreicht hat, von denen 133 Firmen dem berufsmäßigen Börſenhand 
angehören. 
* Von der Dortmunder Börſe. Zum Vorſitzenden d 
dortigen Börſe wurde Generaldirektor Dr. Vögler, zum ſtellvertretend 
Vorſitzenden Bankier Louis Jakoby gewählt. 
Oeriſenmarkt. 
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich als 1000 Mk.
Geid
Briel
2 Dezielhie.
Geio rI Amſterdam=Rotterdam . 196000000. R04000000 1596000 00 10040000. Brüſſel=Antwerpen .... 18452 000.— 190475000.— 188 38000.— 1394 2000.— Chriſtiania . . . . . . . . . . . . 7 3138 00. — 6265 2400.- 72044 000.— z23557 00.— Kopen agen .......... 1118000 — 88 000 f74r125MM0 — 5185000 — tockholm .. . . . . . . . . .. 110.:22 000. 14780000 111215000. 1116. 85 000. Helſingfors ....... . . . . 1027 2000.— 10 25360 1027 2000 103 800 Italien . . . . . .. . . . . . . ..." 3540000 — 34460000 1835 40000.— 84
London .. ..... . . . .. 8254210000. 334:73000 32542 0000 New=York ..... ... .... 1395000n0. 4210700000 41815:0 00. 50 000. Paris ......... .. ... . .. 16 56 100.— 12044000 215460000 — 1216541 000 — hweiz .. . . . . . . . . . . . . 73815 000.— 741850000. 7 37 153000.— 7408 7000. — Spanien .. ..........." 466 5000.— 551 75000 — 546630000 — 54937 0001. — Wien (i. D.=Oſterr. abg.) . 59431 59/ 19. 19151. 59740. Prag ......... ...... .. 123191000. — 12330 000 — 23440000. — M.—
1210 Budapeſt .. . . . . . ....." 219945. 200;5. 21 945.- 200 Buenos=Aires .. . . . . . . . 13 ½650000. 73: 0000. 132667 1000 Bulgarien ... ... .... .. 7/7 5000.— 2987 000. 9.21000.— 3875100 Japan .. ....... ...... 94512 000. 191.,875000 945121000. 5173000 Rio de Janeiro ... ...." 194010009 — 3. 990000 194‟ 10000 — 39990000. Belgrad. . . . . . . . . . . ...." 47481000.— 47719000. 474 1000.— 7 9000 — Li’fabon. ... ........ 39053000.— 1 4135 0000. — 19 750000. — 140.350010 — —
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Rummer 360.
 Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 30. Dezember 1923. 
 
DRO 
BK
Seite 7.
 über nom. Mk. 80000000 auf den Inhaber lautende Stammaktien, 
8OOOO Stück zu je nom. Mk, 1000, Nr. 1—80000 mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1923
der
Sahnbedarf Aktien-Gesellschaft in Barmstadt.
 Die Bahnbedarf Aktien-Gesellschaft wurde im Jahre 1920 mit dem Sitz in Darmstadt errichtet und 
aus der im Jahre 1919 gegründeten Bahnbedart Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Darmstadt, 
Gorgegangen. 
Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung, der Vertrieb und die Vermietung von 
            Bahn-
erial und Transportanlagen jeglicher Art, besonders der Bau und die Reparatur von normalspurigen 
er- und Spesialwagen, die Projektierung und der Bau von normalspurigen Bahnanlagen, sowie 
1., Industrie- und Kleinbahnen; außerdem werden Reparaturen von normalspurigen und 
            Feldbahn-
pmotiven vorgenommen. 
Die Gesellschaft kann Zweigniederlassungen im In- und Ausland errichten. 
Das Grundkapital betrug ursprünglich Mk. 8000 000,—, eingeteilt in Stück 8000 auf den Inhaber 
ende Stammaktien zu je Mk. 1000— Nr. 1—8000 und wurde zur Verstärkung der Betriebsmittel 
DTai 1921 um nom. Mk. 4000 000,— durch Ausgabe von 4000 Stück auf den Inhaber lautende 
            Stamm=
ien zu je Mk. 1000.—, die zum Kurse von 110 Prozent begeben wurden, auf Uk. 12000 000.— und im 
jember 1921 um nom. Mk. 8000 000,— duroh Ausgabe von 8000 Stück auf den Inhaber lautende 
rmmaktien, deren Begebung zum Kurse von 145 Prozent erfolgte, sowie zur Abnehr einer 
            Uber-
ndung um nom. Mk. 2000 000 — durch Ausgabe von 2000 Stück auf den Inhaber lautende 6 Prozent 
zugsaktien auf Mk. 22000 000.,— erhöht. 
Die außerordentliche Generalversammlung vom 14. November 1922 beschloß zur weiteren 
            Ver-
kung der Betriebsmittel, das Grundkapital um Mk. 20000 000.— duroh Ausgabe von 20000 Stüok 
den Inhaber lautende Stammaktien zu je Mk. 1000,— und zur Abwehr einer Übertremduvgsgefahr 
Mk. 2000000,— Gproxentige auf den Inhaber lautende Vorzugsaktien, 2000 Stüek zu je Mk. 1000— 
2001—4000, zu erhöhen. Beidle Aktiengattungen sind ab 1. Januar 1923 dividendenberechtigt. 
neuen Stammaktien wurden unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre von 
mn unter Führung der Darmstädter und Nationalbank Kommanditgesellschaft auf Aktien stehenden 
usortium — dem außer mehreren Banken auclt die Aauila Aktiengesellschaft für Handels- und 
ustrieunternehmungen angehört — zum Kurge von 280 Prozent übernommen, das hiervon nom. 
16500 000,— den Stamm- und Vorzugsaktionären zum Ubernahmekurs im Verhältnis von 4 zu 3 
ot. Die restlichen non. Mk. 3500 000,— wurden zum Kurse von 305 Prozent der Aauila 
            Aktiengesell-
aft für Handels- und Industrieunternehmungen in Frankfurt a. 1I. überlassen. Das aus dieser Kapital- 
Ihung erzielte Aufgeld ist ngch Abzug der Kosten mit Mk. 28875 000,— dem gesstzliohen Reserve- 
1s zugeflogsep. 
Die nom. Mk. 2000000.— neuen Vorzugsaktien wurden unter Ausschluß des gesetzlichen 
            Bezugs-
tes der Aktionäre der alten Vorzugsaktionärin, der Aquila Aktiengesellschaft für Handels- und 
ustrieunternehmungen in Frankfurt g. M., zu pari überlassen. 
Durch Beschluß der Generalversammlung vom 14. Mai 1923 wurde zur weiteren Stärkung der 
riebsmittel das Grundkapital um Mk. 40000 000,— erhöht durch Ausgabe von 40 000 Stück auf den 
abor lautende Stammaktien zu je Mk. 1000,— und zur Abwendung einer Uberfremdungsgefahr um 
1. Mk. 4000 000,— 6 Prozent Vorzugsaktien, ein Stück zu Mk, 4000 000,—. Sämtliche Aktien aus 
er Kapitalerhöhung eind ab 1. Januar 1923 dividendenberechtigt. 
Die neuen Stammaktien wurden unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre 
dem gleichen unter Führung der Darmstädter und Nationalbank Kommanditgesellsohaft auf 
jen stehende Konsortium — dem auch bei den früheren Kapitalserhöhungen die Stammaktien 
            über-
en worden waren — zu 1350 Progent übernommnen mit der Verpklichtung, den Stamm- und 
            Vorzugs-
onären hiervon norn. Mk. 22000 000.— zu 1400 Prozent zuzüigl. eines Pauschbestrags zur Abgeltung der 
ugsreohtssteuer welaher auf Mk. 4500.— für jedle junge Aktig fostgesetzt wurde, derart zum Bezugo 
ubieten, daß auf je rwei alte Stamm- oder Vorzugsaktien eine neug Stammaktie entfiel. 
Die restlichen nom, Mk. 18000 000,— neuen Stammaktien eind duroh das Ubernahmekonsortium 
Tnteresse der Gesellschatt bestmöglichst zu verwerten. Diese Verwertung ist noch nicht abgeschlossen. 
Das aus dieser Kapitalserhöhung eich ergebende Aufgeld sowie der der Gesellschaft aus der 
            Ver=
tung zufließende Mehrerlös werden nach Abzug der Kosten dem gesetzlichen Reser vefonds 
            zuge-
rt werden. 
Die Mk. 4000000.— neue Vorzugsaktie wurde der Besitzerin der früheren Vorzugsaktien, der 
zuila‟ Aktiengesellschaft, für Handels- und Industrieunternehmungen in Frankfurt a. M., zu part 
Flassen und zunäehst mit 25 Prozent eingexahlt. 
Sämtliche Vorzugsaktien haben füntfaches Stimmrecht, lauten auf den Inhaber 
1 erhalten 6 Prozent Dividende aut das eingesahlte Kapital ohne 
            Nachbezugs=
ht. Das erhöhte Stimmrecht ist jedoch auf die Fälle der Besetzung das 
            Auksiahts-
es der Anderung der Satzungen und der Auflösung der Gesellsahaft besohränkt. 
Falle der Liguſdation der Gesellsahakt erhalten sie vor den Stammaktien 115 
dzent ihres Nennbetrages mit der Maßgabe, daß sie an dem weiteren 
            Gesellschafts-
mögen keinen Anteil haben. Eine Generalversammlung kann jederzeit mit ein-
 facher Stimmenmehrheit die sofortige Umwandlung der Vorzugsaktien in 
            Stamm-
aktien vom gleichen Nennwert beschließen. Sämtliche Vorzugsaktien befinden eieh 
im Besits der „Aguila‟ Aktiengasellschaft für Handels- und Industrieunternehmungen 
in Frankfurt g. II. 
Das Grundkapital beträet nunmehr nom. Mk, 88000000,— und ist eingeteilt in 80000 Stück 
vollgezahlte, auf den Inhaber lautende Stammaktien zu je Mk 1000,—, Nr. 1—80 000, 4003 Stück 
            voll-
gezahlte, auf den Inhaber lautende Vorzugsaktien zu je Mk. 1003,—, Nr. 1—4000 und eine Vorzugsadtie 
zu Mk. 4060000,—, auf die zunächst 25 Prozept eingezahlt sind. 
Die Stammaktien sind mit den faksimilierten Untersohriſten des Vorstandes und des 
            Aufsichts-
ratsvorsitzenden versehen und tragen außerdera die handschriftliche Unterschrift eines Kontrollbeamten. 
Der Vorstand bosteht zirzeit aus den Herxen: Martin Mann, Paul Paschke und WFilhelm 
Petzold, sämtlich in Darmstadt, 
Der von der Generalversammlung zu wählende Aufsichtsrat besteht aus wenigstens 5 Mitgliedern, 
zurzeit aus den Herren: Max Rothschild, Uitinhaber der Virma J. Adler jun, in Frankfurt g. M., 
Vorsitzender; Ludwig Deutsch-Retze, Bankdrektor i, Fa. Darmstädter und Nationalbank 
            Komman=
ditgesellschaft auf Aktien Filiale Frankfurt (Main), stellvertretender Vorsitzender; Sally Bacharach; 
Bankdivektor i. Fa. Dresdner Bank in Frankfurt a. M.; Justigrat Dr Alexander Berg, Prankfurtz a. M.; 
Kommerzienrat Hermann Rudolt Böhm, Generaldirektor der Sächsischen Gußstahlwerke Döhlen 
A4.-G., Dresden: Reohtsanwalt Dr. Hermann Fisoher, U. d. B., Charlottenburg; Babrikant Carl 
Flesoh, i. Va. Parb- und Gerbstoffwerke Carl Besch jr., Frankfurtz a. UI.; Wilhelm Merzbach; 
Bankier, i. Fa, 8. Merzbaoh, Offonbach: Theodor Müller, Generaldiroktor, 1, Ba. Neunkircher 
            Bisen=
werk 4.-G. vorm. Gebr. Stumm, Neunkirchen a. d. Saar: Regierungsrat Krich tho Rahde, Direktor 
der Dissonto-Gesellschaft, Filiale Prankfurt a. M.; Paul Rohde, Inhaber der Virma Ott6 Mansfeld & Co., 
Berlin; 4lbert Rothsahild, Uitinhaber der Virma J. Adler jun, und Generaldirektor der „4gun4‟ 
Aktiengesollsohaft füir Handels- und Industrieunternehmungen, Frankfurt a. M.; Henry Rothsohild; 
Mitinhaber der Firms J. Adler jun., Frankfurt a. M. 
Die Mitglieder des Aufsiohterates beziehen den unten erwähnten Anteil am Reingewinn und eine 
feste Vergütung von 100 Goldzuark pro Person und von 200 Goldmark für den Vorsitsenden, die Gber 
Unkosten verbucht werden. Die Goldmarkbeträge werden in Papiermark um gereohnet nach dem Kunrs 
des Tages, auf welchen die Bilanz aufgestellt ist. Die Lufsiohtsratsstener trägt die jesellsohaft. 
Die von der Gesellschaft ausgehenden Bekanntmachungen erfolgen durch den Deutschen 
            Reichs-
anzeiger. Die Gesellschaft wird außerdem ihre Bekanntmachungen jeweils in gwei Berliner, einer 
            Frank=
furter und einer Darmstädter Tagesseitung veröffentlichen, onne daß jedoch die Rechtsgültigkeit der 
Bekanntmachungen davon abhängt. 
Die Generalversammlung findet alljährlich innerhalb 6 Monaten nach Ablauf des Geschäftsjahres 
am Sitze der Gesellschafft oder an einem beliebigen Orte Deutsohlands statt, der vom Aufsiahtsrate 
bestimmt wird. 
m= und Vorzugsaktien eine Stimme. 
In den Generalversammlungen gewähren je Mk. 1000.— Stam 
aktten 5 Stlmmen, s0 daß in diesen 
In den drei vorerwähnten Fällen gewähren je Mk. 1000,— Vor 
Fällen den 80000 Stimmen der vollgerahlten Stammaktien 40000 Stimmen der mit Mk. 5000000.— 
eingerahlten Vorzugsaktien gegenüberstehen. 
Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. 
Uber die Verwendung des jährliehen Reingewinnes ist folgendes bestimmt: 
1. 5 Proxent wenden der gesetslichen Rüoklage solange zugeführt als diese den zehnten Teil 
des jeweiligen Grundkapitals nicht übergokreitet. 
2. Die Generalversammlung igt berschtist, weitere Reservekonten nach Gutdünken zu bilden 
und zu dotieren. Alsdann erhelten 
3. die Vorzugsaktien 6 Prozent. Diridende auf das eingesahlte Kapital, 
4. die Stammaktiem 4 Prozent. Diricends als arsten Gewinnanteil auf das eingezahlte Kapital. 
Von dern hiernach verbleihendlen Reingewinn erhält. 
5. der Aufsichtsrat die satzungsgernäße Tantieme von 10 Prozent, während 
8. der Rest zur Verfügung der (ieneralversamralung verbleibt. 
Die Auszahlung der Diridende erfolet bei den jeweils von der Gesellschaft bekannt zu machenden 
Stellen, u. a. in Berlin und Frankfurt a, M., wo auch kostenfrei neue Gewinnanteilscheinbogen erhoben. 
Bezugsrechte ausgeübt, Aktien zur Teilnahme an Generalversammlungon hinterlegt. sowie alle sonstigen 
von der Generalrersammlung beschlosgenen, die Aktienurkunden betretfenden Maßnahmen bewirlt. 
merelen können. 
Die Dividende für das erste Geschäftsjahr 1920 betrug 8 Prozent auf Mk. 8000 000,—, für 1921 
15 Prosent auf Mk. 12000 000.—, für 1922 70 Prozent auf Mk. 20 000 000,— Stammaktien und für die 
Jahre 1921 und 1922 jo 6 Proxent auf MIk. 2000 000.— Vorzugsaktien. 
Die Bllanz und die Gewinn- und Verlust-Rechnuns per 31. Dezember 1922 stellen sich wie folgt:
 AktlVa 
Ae 
(75 %6 auf Uk. 2000 000 Vorzugeaktien) 
undstücke: Bestand. . . . . . . . . .". 
Zugang . . . . . . . . . . . . .. 
Abgang . . . . . . . . ...... 
päude: Bestand . ... .. . . . ... 
Zugang . . . . . . . .... . 
Abschreibungen . . . . . . . . . . . 
agewerte:!) Bestand .... . . . . .. 
Zugans .... . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Bilanz
 Abschreibungen . . . . . 
Helle ............ 
bilien. 
renvorräte und Halbfabrikate:). 
........ 
see 
Zenstände?) ... ......" 
zle .............
Mk. 12 400 0060
 1) Betriebseinrichtungen. 
2) Darunter Rohstoffe Mk. 207900075,92; Halbfabrikate Mk, 
ndelswaren Mk. 278 962 596,94. 
2 ) Darunter Bankguthaben Mk. 440 388 137,79, 
Soll
 schreibungen 
ngewinn . .
„
 973 
48 8
 135.— 
889.45
 T0227 
29
 Of 
520.—
 661 
10 968
 000— 
516.—
 TT629 5 
11629
 Him 
515.—
 T309 
9 821 9
 072,10— 
216.17
 1T 1302 
11130
 288,27 
287.27
„Re
992 504,45
 1.— 
1.— 
592 573 439.— 
94 701,90 
773 565 623,08
 1368 726 272,43 
105 710766,14; Fertigfabrikate und
 esch 
a) Stammaktien . . 
6) Vorzugsaktien . .. . . . . . . . .......... 
.. 
Reservefonds .. . 
 
Werkerhaltungsfonds gemaß 7 33b B. St. G. ..... . . 
5 % Obligationen von 1921 .......... . . . . . . 
Verbindlichkeiten”) 
....... ........ .. 
UInerhobene Dividende. ... . . . . . . . . . . . . . .. 
Unerhobene Obligationssinsen .. . . . . .. 
Avale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilk. 12 400 000 
Gewinn: 
Vortrag aus 1921 . . . . ... 
Gewinn 1922 ... . . . . .. ........... 
Gewinnverteilung: 
686 Dividende auf d. eingezahlte Vorzgsaktien- 
Mk. 45 000,— 
kapital . 
70%6 Dividende auf Mk. 20 000 000 Stammaktien Mk. 14 000 000.— 
Mk. 2 169 185,57 
Tantieme für den Aufsichterat 
Zuwendung a.1 Angestellte und Arbeiter für eine 
Wohlfahrtskasse ... . . . . . . . . Nk. 4 000 000. 
Vortrag auf neue Reehnung . . . . . . . . Mk. 2 362 273.49
 40 000 000.— 
4000 000.—
 54 603,36 
22 521 855,505)
 *) Darunter Bankschulden IIk. 25482274,92. 
*) Nach Absetzung von IIk. 136 012 135 zum Werkerhaltungsfonds.
 11 
h 
44 000 000.— 
35 859 185,51 
136 012 135.— 
10 000 000.- 
1130 150 786,17 
34 695.— 
93 011,69
22 576 459,06
Gewinn- und Verlust-Rechnung
aeaech
Haben
 22 759 802,27 
22 576 459.06
45 336 261,33
 Am 31. August 1923 hatten folgende Bilanzposten wesentliche Veränderungen erfahren: 
Aktiva: 
renvorräte und Halbfabrikatel) . . . . . . . . . . . . . . . .. Nk. 1 042 078 244 509.— 
Benstände: 
.. . . . Mk. 155 706 693 736,21 
) Warenforderungen ... 
Mk. 165 663 359 100,72 
b) Bank- und Postscheckguthaben . . . . Mk. 9956 665 364.51 
682 651 404.— 
sse........................... IIk. 
Mk. 
300 250.— 
ekten . . . . . . . . . . . . . . ... . .. . . . . . . ... 
1) Darunter Rohstoffe Nk. 424 027 369 647; Halbfabrikate Mk. 170 802814 835; Fertigfabrikate und 
ndelswaren Mk. 447 248 060 027. 
Die außerordentliche Generalversemmlung vom 22. Deze mber 1921 hat zwecks Vermehrung der 
zsigen Mlittel die Ausgabe einer hypothekarisch sichergestellten Anleihe in Höhe von Mk. 15000 060.— 
schlossen. Von dieser Anleihe wurden vorerst Mk. 10000 000.— 5prosentige zu 102 Prozent ab 1926 
Laufe von 30 Jahren rückzahlbare Teilschuldverschreibungen zum Kurse von 100 Progent ausgegeben. 
Einlösung der Zinsscheine erfolgt bei den gleichen Stellen, bei denen die Gewinnanteilscheine der 
sellschaft eingelöst werden, außerdem bei den Bankhäusern Jacob 8. H. Stern und Lazard 
            Spever-
issen in Frankfurt a. M. 
Die Werksanlagen der Gesellschaft befinden sich in Darmstadt auf eigenem Grundbesitz an der 
rmenthal- und Landwehrstraße, Sie umfassen ein Areal von zirka 80000 am, von denen zirka 22 000 qm 
aut sind. Das WVerksgelände und die Werkshallen sind von einer ausgedehnten Nets von 
            schmal-
rigem Werksgleis, Sowie zirka 3 km normalspurigem Anschlußgleis diurchsogen. Der Antrieb der 
schinen wird durch elektrische Energie bewirkt. Der Stromerzeuigung dienen zwei 
            Diehstrowgeng-
oren von insgesamt 400 PS. Leistung, die von Sauggasmotoren angetrieben werden. Eine dritte 
uggasmotorenanlage von 100 PS. dient zum unmittelbaren Transmissionsantrieb der mechanischen 
rkstätte. Die Stromerzeugung reicht aus, um sämtliche Werkstätten und Bureaus mit elektrischer 
ergie für Kraft- und Lichtawecke zu versorgen. Außerdern ist Inschluß an das Stromnetz der Hess. 
jenbahn A.-G. Darmstadt vorhanden. Sämtliche Werkstätten und Montagehallen sind mit 
            Preßluft-
nung versehen, die von zwei Kompressoren von 5 und 14 cbm Luft per Alinute bei 7 A4tm. 
            Betriebs-
uck vorsorgt werden. Diese Anlage dient dem Betriebe pneumatischer Niethöminer, Meißel und 
            Bohr-
schinen, s0wie der Luftzutuhr der zahlreichen Schmiedefeuer. 
Die maschinelle Einrichtung besteht in der Hauptsache aufs: 170 großen und 40 kleineren 
            Spezial-
allgemeinen Werkzeugmaschinen, die insgesamt von 103 Drehstrommotoren angetrieben werden, 
Gläh- und Drehöfen, einer Holztrockspanlage, 14 verschiedenen Laufkränen bis 16 m Spannweite, 
ormalspurigen Dampfdrehkränen, einer Schiebebühne von 14 m Fahrschienenlänge und 60 t Trag: 
Ikt sowie einer normalspurigen Rangierlokomotive. 
Die Fabrikation erstreckt sich auf die Herstellung von Feld- und Kleinbahnmaterial jeder Art, 
tehenbau, Waggonbau und Reparatur von Wagen, Lokomotiren und Laufkränen, sowie auf die 
prikation von Schrauben, Nieten und Preßteilen. 
Die Gesellschaft unterhält Verkaufsbureaus und Lager in Berlin, Breslau, Dortmund, Hamburg, 
In., Leipeig, Gerwisch, München und Stuttgart sowie eine Werkstätte in Gerwisch.
 Gewinn-Vortrag aus 1921. .„ 
Bruttogewinn nach Abzug aller Unkostent)
 *7 
54 603,36 
45 281 657.97
 45 336 261,33 
1) Unter den Unkosten Mk. 1240 442,01 Jaufende Steuern und IIk. 50 000 000 Steuerrückstellungen.
 Passiva: 
Aktienkavital: 
Mk. 
a) Stammaktien". 
. „ 
b) Vorzugsaktien ........... . Mé.
 80 000 000.— 
8000 000— IIk.
 Reservefonds ..... .. . . . . . . . . .. . ........ IIk. 
Verbindlichkeiten: 
a) Warenschulden . . . . . . . . . . . Mk. 132 925 778 167,72 
1069 080 253,68 
b) Bankschulden . . . . . . . . . . . . Mk. 
() Akzepte . . . . . . . . . . . . . . Mk. 64 788 691 281.— Ikk. 198 783 549 702,40.
 88 000 000.— 
876 559 185,51
 Die Umsätze der Gesellschaft betungen im Jahre 
1920 . . . . . . . . Mk. 18 390 000.— 
1921 . . . . . . . . Mk. 39 067 000— 
.. . . IIk. 962 000 000.— 
1922.... 
Zwecks Beschaffung von Beamtenwohnungen hat sich die Gesellschaft in Höhe von Mk. 225000,— 
an der „Industrig‟" Gemeinnütaigen Baugesellschaft mit beschränkter Haftung beteiligst. 
Zur Zeit sind etwa 360 Beamte und 540 Arbeiten beschäftist. 
Gegenwärtig ist die Gesellschaft in allen Abteilungen gut beschäftigt. Die ersten 9 Monate des 
neuen Geschäftsjahres nahmen einen guten Verlauf, wenn auch infolge der Besetzung des Rheinlandes 
die Materialbeschaftung und Ablieferung erschwert war. Mit allen dureh die Zeitverhältnisss gebotenen 
Vorbehalten dürfte mit einem befriedigenden Ergebnis für das laufende Geschäftsjahr auch auf das 
erhöhte Aktienkspital zu rechnen Sein, jodoch lassen sich natürlich irgendwelche Voraussagen bei der 
gegenwärtigen Lage nicht machen. 
Darmstadt, im Dezember 1923. 
Bahnbedarf Aktien-Gesellschaft 
Paschke. 
Mann. 
Auf Grund vorstelenden Prospektss sind 
nom. Mk. 80409000 auf den Inhaber lautende Stammaktien 
80000 Stück zu je mom. Mk. 1000,— Nr. 1—80 000 mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1923 
der Bahnbedarf Aktien-Geselischaft in Darmstadt 
zum Handel und zur Notiz an der Berliner Börse zugelassen worden. 
(8859 
Berlin, im Dezember 1923. 
Direction der Disconto-Gesellschaft. 
Darmstädter und Nationalbank. 
Kommanditgesellschaft auf Aktien 
Dresdener Bank.
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Sonutag, den 30. Dezeiber 1923,
 Hans Peter Kromm der Lebendige. 
Eine Geſchichte von Ufer zu Ufer 
von Johanna Wolff. 
(Nachdruck verboten.) 
4 
Doch nun packen Sie Ihre Sachen aus, machen Sie ſich Ihr 
Stübchen gemütlich” — eine liebkoſende Bewegung über 
            Mere=
tens blonden Scheitel — Frau Schack war gegangen. 
Während der kommenden Tage ſah das Hausfräulein nicht 
biel von ihrer Dame, es gab alle Hände voll zu tun, die 
            neunzig=
jährige Hauptperſon auf Moorwiſche für die Karlsbader Reiſe 
auszurüſten. Da mußte gewaſchen und gebügelt, gedämpft und 
gebürſtet werden, und die Nähmaſchine, ſurrte Tag für Tag, 
denn das Braunſeidene und anderes wurde doch „im Haus” 
            ge=
ändert. 
Vor Mitte Mai war alles fertig. Die Uinruhe ſtieg. Man 
lief treppauf, treppab, hintereinander her: die Hausfrau, die alte 
Rehm in der Küche, Thereſe, das Stubenmädchen, und Geſche, 
die Jungfer. Selbſt Froh, der Gärtner, mußte herhalten und 
Wege beſorgen, von denen aber Frau Schack nichts erfahren 
durfte. Und Froh ſchor Lotte die Mähne und ſtriegelte ihr das 
Fell, bis es blänkerte, denn er ſollte die alte Dame zum 
            Bahn=
hof fahren. 
Endlich war der große Augenblick gekommen, das Wägelchen 
rollte vors Haus, und Frau Monika führte die Schwiegermutter 
die Stufen hinunter. 
„Kind! Kind!‟ Die kleine Greiſin ſchlug die fein 
            behand=
ſchuhten Händchen zuſammen: „Ich habe Dir, doch zu wiſſen 
getan, daß ich mich dieſem leichten Gefährt nicht gern anvertraue! 
Hat denn mein bißchen Leben ſo wenig Wert für Dich, daß Du 
mir nicht einmal die Pöllſche Kaleſche beſtellen mochteſt?” 
„Aber liebſte, beſte Maa, unſer Wägelchen mit Lotte iſt ja 
viel ſicherer als die alte ſchwere Kaleſche mit den ſcheuenden 
Falben — und die Koffer hat Froh ſchon mit dem Feldwagen 
hingebracht.” 
„Unſinn! Die Pöllſche war Dir einfach zu teuer für mich 
alte Frau. Ich werde ganz ſicher verunglücken. Und Du haſt 
Mit einem Stoßſeufzer beſtieg die Neunzig 
ſchuld, Mona. 
jahrige endlich das Gefährt, ließ ſich den ſchönen Blumenſtrauß
 zureichen, während Geſche mit dem anſehnlichen Zehrkober neben 
Froh Platz nahm. 
Lotte zog an.. 
„Mona! Mona! Vergiß auch nicht, mir zur rechten Zeit 
Geld nachzuſchicken — — und die Wärmflaſche ins Bett, wenn ich 
wiederkomme. Denke daran, bitte —” Gnädig nickend und 
            win=
kend fuhr die alte Dame von dannen. Und aufrecht ſaß ſie wie 
ein junges Mädchen. 
Frau Schack ſah dem Wagen nach. „Ob mein guter Mann 
ſeine Mutter auch von dieſer Seite gekannt haben mag?” Sie 
preßte ihre Hände ineinander und gings ins Haus, um Maa’s 
zertpühlte Stuben aufzuräumen. 
Ein Liebes= und Verlobungsbrief. 
„Ich bin der Könnende, fo ſp ach ſein Stolz, und 
ſeine Liebe ſp ach: Mie harten Händen bett 
ich mein Lebſtes blütenweich. 
Geliebtes Meretlein! 
Nun haſt Du auch Deinen guten Vater hergeben müſſen. 
Und ich konnte nicht einmal bei Dir ſein, konnte Dich nicht in 
meine Arme faſſen — mich deucht, ich hätte ein Recht dazu 
gehabt. 
Dein Brief weckte allerlei Erinnerungen in mir auf, doch 
ich wollte Dir heute eigentlich ganz was anderes ſchreiben. Du 
wirſt mich auch richtig verſtehen, wenn ich das jetzt ſchreibe. 
Grade in Deine Traurigkeit hinein will ich zu Dir reden. Schöne 
Worte und Gebärden ſind meine Sache nicht, das weißt Du, und 
wenn ich’s ungeſchickt herausbringe, mußt Du’s mir zugute 
            hal=
ten. Ich habe Dich nämlich lieb, Meretlein! Habe Dich immer 
lieb gehabt, und wenn Du noch ein wenig Geduld haſt und 
            war=
teſt, hole ich Dich von den fremden Leuten fort, als mein 
            Frau=
chen, hinein in unſer eigenes kleines Heim, für das ich arbeite 
und mit allen Kräften ſorge. 
Ich denke, das wirſt Du immer gewußt haben, tief in Dir, 
und jetzt wird’s vor Dir ſtehn, Dich zu tröſten in dem großen 
Leid, das Du erfahren haſt. Ich aber denke mit einer großen 
ſtillen Freude an Dich, denn es iſt mir ſo ganz und gar bewußt 
geworden, wie gut ich Dir bin, Merete. 
Wir beſitzen beide nicht viel; doch eine gute Anſtellung bei 
Grauheim & Dürr iſt mir ſicher und ein gutes Sprungbrett für 
weiteres Vorankommen. Alſo, mein ſüßes Mädchen: wieder
Nummer 36
 geht’s durch einen kleinen dunklen Tunnel in eine blaue. 
und wie ich hoffe, glückſelige Zukunft hinein. 
Ich bin Heimatmenſch, das weißt Du, doch ich werde 
hinausziehn, um für die Heimat zu lernen und reifer wios 
kommen. Dann — —! Liebſte Du! Wenn ich denke, wi 
damals mit dem großen Sandrutſch vom Bahndamm 
            ber=
getrudelt kamſt! Nur Deine kleinen lieben Fuße ſtaken be 
alles andere war begraben. Wie ich Dich ausbuddelte 
Deinem Kopf ſuchte. Und als ich Dich glücklich heraus hat 
blinkerteſt Du nur mit den Augen: „Wiſch mich doch ob. 
Junge‟ — Dein Stimmchen klang merkwürdig kräftig nach 
Schrecken, den Du doch gehabt haben mußteſt. Ich glaube 
jenem Augenblick an war ich Dir verfallen. Still kniete ich 
Dir, Dich abzuputzen, Du aber warfſt lachend Dein Haar. 
und meinteſt, nicht einmal das verſtände ich — Schweſter 
haben, kam mir damals recht mühſam vor . . ."
 Aber dann legteſt Du Deine Arme um meinen Hals 
bateſt: „Bring mich hinauf, Du — ich hab mich ſo 
            wüd=
rutſcht und Vater wartet auf mich.” Und ſo klomm ich in 
Spur, die Du gezogen, den Bahndamm empor; da kam der 
Inſpektor Umbreit mir ſchon voller Sorge entgegen — und 
— Du mußteſt mir einen Kuß geben. Weißt Du noche 
Das war etwas Merkwürdiges! Ich weiß nicht einmal 
ich’s gern mochte, aber es blieb ein Erleben für ſich 
haſt Du mich ja noch öfter geküßt, zum Geburtstag, als Dut 
die ſchönen Pulswärmer, die ich ſo verachtete, angefertigt 
            h=
aber jenes erſte Mal: ein Geheimnisvolles haftete daran 
immer fühlte ich die Sandkörnchen, die noch an Deinem m 
lein hafteten . . . 
Seitdem ſind wir beieinander ein= und ausgegangen 
unten, bei uns, ich oben, bei Dir, bis zu dem Augenblick, de 
Abſchied nehmend das kleine Goldkettlein um Deinen Hals 
—damit habe ich Dich an mich gebunden, Mädchen. M 
Seele — Liebſte mein! 
Biſt Du einverſtanden und eins mit mir, ſo betrachte 
als mir verlobt, und ich ſchicke Dir zu dem Kettlein den Rin. 
der ſoll uns zuſammenhalten ein Leben lang — 
            Her=
geliebtes.
Und damit
 lebe wohl. 
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vom 31. Dez. bis einſchl. den 5. 
den Nachtdienſt die Merck ſche Apoth 
Rheinſtraße 9, und die Beſſunger 2 
theke, Karlſtraße 111. 
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erdneten=Verſammlung aufgeſtellte 
bauungsplan über Verſchmäleru 
der Schloſferſtraße liegt vom 2. 
17. Januar 1924 bei dem Städtiſe 
Hochbauamt offen. 
Einwendungen gegen den Plan ſ 
bei Meidung des Ausſchluſſes währe 
dieſer Friſt daſelbſt vorzubringen. 
Darmſtadt, 28. Dezember 1923. 
Der Oberbürgermeiſter. 
Bekanntmachung. 
Durch rechtskräftigen Strafbeſcheid 2 
Finanzamts Darmſtadt=Stadt vom 1 
11. 1923 wurde der Althändler Jsre 
Blum, Darn ſtadt, Alexanderſtruße 
vegen Umſatzſteuerhinterziehung mit eir 
Geldſtrafé von 65,25 Goldmark beſtre 
Außerdem wurden ihm die Koſten d 
Verfährens auferlegt und die Veröffer 
Kunkel, Wienerſt. 83. (* lichung der Strafe auf ſeine Koſten a 
(8 
geordnet. 
Darmſtadt, 20. Dezember 1923. 
Finanzamt Darmſtadt=Stadt. 
ſr R 
Hochſtpreiſe fur gutter 
Durch das Heſſ. Miniſterium iſt 
Ankaufsp eis für Landbutter auf 
Boldmark, der Verkaufspreis auf 2. 
Goldmark feſtgefetzt. Der Verkaufspre 
für Molkereibutter beträgt 3,208ol 
wark, wenn aus der Verpackung o? 
Klempner= und Schleſſei= durch Siempelaufdruck die herſtellen 
wer’zenge zu kaufen Molkerei erſichtlich iſt. Näheres in d 
(st88 
ſtädt. Aushängekaſten.
 Mittwoch, den 2. Januar 192 
nachmittags 3 Uhr, werden auf de 
hieſigen Rathaus ein zum Sprun 
untauglich gewordener, gut geha 
tener Faſel, ſowie ein Ziegenho 
öffentlich meiſtbietend verſteigert. 
Bürgermeiſterei Spachbrücke 
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Gönnern ein kräftiges (*30753 
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Sonntag, den 6. Januar, vormittags 11 Uhr
Konzert
 Frau Alice Orff=Solſcher . . . . . . Sopran 
Fredy Wiener. . . . . . . . . . . . . . . . Rezitation 
Guſti Beck .. . . . . . . . . . . . . . . . . . Klavier 
Lieder von Rudi Stephan und Max Reger, 
Klavierwerke von Cyrill Scott und Paul 
Hindemith. Rezitation: Die Mette von 
Marienburg von Ferdinand Hummel. 
Ibach Konzert=Flügel von Heinrich Arnold 
Karten zu G.=M. 1.10 4.40 bei Konzert= 
Arnold, Wiihelminenſtraße 9 und 1 Stunde 
(288C 
dor Beginn an der Theaterkaſſe.
 Bepot 
Befangor tein Liedertranz. 
Dienstag, 1. Januar 1324 (Neufahrstag) 
nachmnittags 3½ Uhr, im großen Saale 
der Turngemeinde (W3oogsplatz)
 efgig 
teht:
 im reichhaltigen Programm 
und nachfolgendem Tanz 
Alle Freunde und Gönner des Vereins 
ladet ein (*30546) Der Vorſtand, 
Mitgliedskarten ſind an der Kaſſe vorzuzeigen
77
7
 Heute Sonntag, von nachm. 4 Uhr ab 
in ſämil. Räumen des ſtädt. Saalbaus
 unter gütiger Mitwirkung d. Darmſtädter 
Streichorcheſters (ganze Kapelle 25 Mann) 
Leit.: Herr Kammermuſiker Rich. Handtke, 
Bon 7 Uhr ab Tanz im großen Saal. 
Eintritt 50 Pfennig. 
(885‟ 
Wiedereröffnung 
Der verehrten Einwohnerſchaft zur 
Kenntnis, daß ich mit dem Heutigen 
im Hauſe Schloßgaſſe 12 meine 
Birtſchaft „Kaiſer Friedrich 
wieder eröffnet habe. 
Um geneigten Zuſpruch bittet 
Joh. Brüſile. 
* 30740)
 Arbheum Lur 
Sonntag, 30. Dez., 
Montag, 31. „ 
2 letzte Aufführg. 
Die 
Bajadere 
Kart.: 
            Verkehrs=
büro von 10—12, 
Orph.=Kaſſe ab 
(8887 
3 Uhr
 ( 30689g0 
11 
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Sonntag, den 30. ds. und folgende Tage 
DiteKonherte
 Unien-Theate, 
Sie lachen / Sie weiner
 Landestheater. 
Großes Haus. 
Sonntag, 30. Dez. 
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Prinz von Preußen 
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Preiſe: 1-10 Billionen. 
Kleines Kaus. (V2800 
Vormittags 11 Uhr 
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Ende 1 Uhr. 
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Part. 40 Pf., Sperrſitz 
I. u. II. Rang 70 Pfg. 
Balkon 1 Mk.
 Abends 7 Uhr. 
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Figaros Hochzeit 
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Ende nach 10 Uhr. 
Preiſe: 1—5 Billionen.
 Volkstzeater 
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