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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 339
Samstag, den 8. Dezember 1923
186. Jahrgang
Einzelnummer 20 Goldpfenni
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27 mm breſie Zeile im Kreiſe Darmſtadt 20 Goldpfg.
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breit/ 4 Goldmark. Anzeigen von auswärts 30 Goldpfg.,
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zeiſe 1.50 Goldmark. Alle Preiſe in Goldmart
(1 Dollar — 4.20 Mark). — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., eriſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auffräge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichilicher Beitreibung fällt ſeder
Rabati weg. Bankkonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
(ine heſſiſche Frage?
n Berliner Landtag hat Preußens Miniſterpräſident
die=
ge eingehend über die Verhältniſſe an Rhein und Ruhr
hen. Beherzigenswert zweifellos, wenn nicht ſeine
Aus=
gen zum Teil recht falſch verſtanden werden könnten. Seit
ſrhr 5 Jahren liegen die Lande am Rhein unter ſchier
uner=
tä ſem Druck der Fremdherrſchaft. Eine mit allen Mitteln
m=führte ſkrupelloſe Propaganda, die den Zweck hatte, das
eryeEmpfinden der Bevölkerung zu ertöten, hat nicht vermocht,
Seutſchtum des Rheinlandes auch nur im geringſten zu
Fdkern. Der geſteigerte Druck, welcher nach dem
Nuhrein=
der Franzoſen einſetzte, verfehlte reſtlos ſeine Wirkung.
ds in der Welt beſteht auch nur der zeringſte Zweifel
daß unter dem Schutz franzöſiſcher Bafonette jene
iſtiſche Narrenpoſſe vorübergehend den Schein eines
Er=
zeitigen konnte. Wenn heute ſich Herr Poincars dem
iner Wünſche nahe glaubt, ſo verdankt er dieſen „Erfolg”
h brutaler Gewalt. Seit Jahrhunderten geht das ziel=
Beſtreben der franzöſiſchen Politik dahin, am Rhein
eihe kleiner Staaten zu ſchaffen, welche naturgemäß nur
ielball der franzöſiſchen Politik ſein würden. Seit
Jahr=
ten geht ebenfalls das Beſtreben der Franzoſen dahin,
denskräftigen deutſchen Staaten nach Möglichkeit vom
fernzuhalten, und auf der anderen Seite war es ein hiſto=
Verdienſt der kräftigen deutſchen Staaten, daß ſie zum
drängten, um dort die Wacht gegen Weſten zu übernehmen.
e kopfloſe Entwaffnung des deutſchen Volkes in den erſten
en des Jahres 1919 zeitigt furchtbare Folgen. Mit
Ge=
oird ein Stein nach dem anderen aus dem ſtolzen Bau
iches herausgeriſſen, und wenn heute die Franzoſen zum
Schlage ausholen, wenn ſie jetzt daran gehen wollen, die
en Lande an Rhein und Ruhr offen oder verſteckt vom
loszulöſen, ſo beſitzt in dieſem Augenblick das Deutſche
nicht die Machtmittel, um der Gewalt mit der Gewalt zu
Eines aber ſteht feſt: Wenn wir auch nicht in der
ind, Getpaltmaßnahmen zu verhindern, ſo kann doch keine
der Erde uns dazu zwingen, neuen Raub jemals als
recht=
anzuerkennen. Wenn Frankreich heuté die Bevölkerung an
und Ruhr mit einem oder mehreren neuen
Staatsgebil=
glückt, niemals werden ſie weder von der rhintfchen
Be=
ing ſelbſt noch vom Reiche jemals als zu Recht beſtehend
an=
twerden. Für das deutſche Volk wird ſeine Weſtgrenze un=
I bar feſtſtehen trotz aller möglichen franzöſiſchen Gewaltakte.
ichtbarer Lage befindet ſich die Bevölkerung der beſetzten
Se. Sie iſt das Objekt franzöſiſcher Machtpolitik, und das
e Volk in ſeiner Geſamtheit vermag ihr praktiſch zunächſt
fu helfen. Wenn daher die bis aufs Blut gepeinigte
Be=
ang verſucht, einen modus vivendi mit ihren Peinigern
1pen, ſo kann ihr das billigerweiſe kaum verübelt werden.
aben das felſenfeſte Vertrauen zur Bevölkerung der
beſetz=
biete, daß keine Macht der Erde ſie jemals dazu zwingen
ihr Deutſchtum preiszugeben. Niemals, das iſt unſere
ſte Ueberzeugung, wird das deutſche Volk ſtaatliche.
Neu=
gen der Franzoſen an Rhein und Ruhr anerkennen. Und
eſer Nichtanerkennung wird man notwendigerweiſe auch
Iten Folgerungen zu ziehen haben. Ihnen aber gilt es
ige zu ſehen. Ein franzöſiſcher Rheinſtaat, welcher die be=
Gebiete umfaßt, welcher Rheinheſſen vom heſſiſchen Staat
2to trennen würde, würde die ſtaatliche Eriſtenz dieſes
en Staates ſchwer gefährden. Ein heſſiſcher Staat, der
1ozent ſeines Beſtandes de kacto verlieren würde, würde
igener Kraft kaum noch lebensfähig ſein. Unter keinen
iden aber und niemals dürfte daraus etwa die
Konſe=
gezogen werden, daß Heſſen aufhören müßte, als ſelbſtän=
Staat zu exiſtieren. Die Weimarer Verfaſſung bietet zwar
er Richtung weitgehende Möglichkeiten, würde man aber
ſolchen Umſtänden von ihnen Gebrauch machen, ſo würde
der ganzen Welt nur ſo aufgefaßt werden können, daß
u franzöſiſchen Rechtsbruch anerkennt und ſich darauf ein=
Der heſſiſche Staat wird in ſeinen
bis=
gen Grenzen beſtehen bleiben trotz aller
altakte der Franzoſen, wird beſtehen
blei=
bis einſt die Befreiungsſtunde ſchlägt für
ande am Rhein!
ationale Not iſt nicht nur das Element politiſcher
Geſchäfte=
ſondern auch ſonſt harmlöſe Kannegießerei kann unter
nden kataſtrophale Folgen haben.
Is das Geſpenſt franzöſiſcher Vergewaltigung des
Rhein=
immer greifbarere Formen annahm, kamen einzelne kluge
auf den Gedanken, daß es vielleicht beſſer ſei, das
zDire” zu ſpielen, um dadurch vielleicht Schlimmeres abzu=
1. Man überſah dabei völlig, daß man eben die franzöſi=
2 Wünſche doch niemals erfüllen konnte, und ſchon ſehr bald
a man erkennen, daß der ſiegesſichere Herr Tirard ſich nicht
N ſeniger begnügen würde, als er ſchon ohnehin glaubte in
be aſche zu haben. Daß ſolche Selbſttäuſchungen überhaupt,
ma! auch natürlich nicht bei den politiſchen Führern der
Be=
a ung, möglich waren, beweiſt wieder einmal ſchlagend die
Ael e politiſche Reife mancher deutſcher Kreiſe.
aum anders aber ſind jene Gedankengänge zu werten,
in letzter Zeit hier und da erörtert wurden und die man
öfentlichen Diskuſſion bislang überging, da man
fürch=
durch eine öffentliche Erörterung bei den Franzoſen die
Haus irrige Meinung hervorzurufen, als ob es ſich
im Beſtrebungen handele, die in weiteren Kreiſen Boden
hätten. Auf dieſe Beſtrebungen hat jetzt der preußiſche
terpräſident hingewieſen, als er ausführte, daß in gewiſſen
u nicht nur bereits von einem ſelbſtändigen Staatengebilde
hein mit eigener Steuerhoheit, ſelbſtändiger Verwaltung
Währung geſprochen werden, ſondern daß man in dieſen
en bei den Erwägungen über den territorialen Umfang
neuen Staatengebildes nicht einmal an den Grenzen des
en Gebiets Halt mache, daß man ſich vielmiehr mit Er=
EIngen weitergehender Pläne auf Einbeziehung jetzt
wunbeſetzter preußiſcher und heſſiſcher
Ge=
bo Steile trage.
4 urechtärheiniſch berankert”, werden müßte, um damit dem
neuten Gebilde einen „feſteren Halt” zu geben. Das Abſurde
dieſes „Plaues” liegt auf der Hand. Ein unter dem Druck
fran=
zöſiſcher Bajonette geſchaffener Rheinſtaat wird nach
franzö=
ſchem Diktat regiert, und wenn man bisher unbeſetztes
Ge=
biet zu ihm ſchlägt, ſo wird der einzige Erfolg dieſer „
rechts=
rheiniſchen Verankerung” der ſein, daß auch dieſe Gebietsteile
der franzöſiſchen Herrſchaft direkt oder indirekt unierworfen
wer=
den! Wahrlich, ein ſchönes Geſchenk für Herrn Tirard! Daß der
preußiſche Miniſterpräſident ſich gegen eine derartige
Ungeheuer=
lichkeit wendet, iſt an ſich durchaus verſtändlich. Wir glauben
jedech, daß er ſich einer Täuſchung über die Bedeutung derjenigen
hingab, die ernſthaft zu ſolchen Gedanken ſthen.
Die Bevölkerung des unbeſetzten Heſſens hat aus nächſter
Nähe die furchtbaren Leiden ihrer Brüder und Schweſtern im
beſetzten Gebiet unter der franzöſiſchen Zwangsherrſchaft
ſchau=
dernd miterlebt. Ein Sturm der Entrüſtung würde
diejenigen hinwegfegen, die den Verſuch machen
wollten, inſer. Land den Franzoſen=
auszulie=
fern. Daß aber darauf der Plan der „rechtsrheiniſchen
Ver=
ankerung des Rheinſtaates” hinauslaufen würde, dürften
in=
zwiſchen jene. Ideologen bereits eingeſehen haben, welche bei
ihren Plänen ſicherlich von den beſten Abſichten beſeelt waren.
Mit der Handvoll ehrgeiziger Geſchäftemacher aber wird die
heſ=
ſiſche Bevölkerung ſehr ſchnell fertig werden, wenn ſie es ſich
einfallen laſſen ſollten, den Verſuch zu machen, den Gedanken in
die Tat umzuſetzen.
Mehr wie offenbar der deutſche Reichstag empfinden wir
hier im bedrohten Weſten den furchtbaren Druck unſerer
außen=
politiſchen Lage, und einmütigem und entſchloſſenem Widerſtand
der geſamten Bevölkerung wird alles begegnen, was die
Hoff=
nung auf Deutſchlands Zukunft gefährdet.
Unerſchütterlich hält das Rheinland dem Reich die Treue,
die unbeſetzte Weſtmark wird hinter ihm nicht zurückſtehen. Vom
Reich aber erwarten wir, daß es auch uns und damit ſich
ſelbſt die Treue hält, wenn es ſich eines Tages darum handeln
follte, den heſſiſchen Staat zu erhalten.
Die „Deutſchnationale, Partei, Landesverband. Heſſen, pe
öffentlicht folgenden Aufruf;
Heſſen!
Pläne, von denen man in jüngſter Zeit im
Heſfen=
lande ſchon gerüchtweiſe vernahm, gewinnen allerernſteſte
Bedeutung durch die Ausführungen des Miniſterpräſidenten
Braun im preußiſchen Landtage und durch zuverläſſige
Mit=
teilungen von anderer Seite.
Danach beſteht die Abſicht, einem geplanten neuen
Bund=sſtaat, der die beſetzten Gebiete umfaſſen ſoll, unter
anderem auch unſer ganzes Heſſen, alſo auch die
Pro=
vinz Oberheſſen und das unbeſetzte Starkenburg,
nebſt den dazwiſchen liegenden preußiſch=naſſauiſchen
Gebieten einzuverleiben.
Ueber die Köpfe der Bewohner dieſer Landesteile hinweg
und ohne die gewählten Vertreter des heſſiſchen Volkes zu
fragen, verſucht eine Anzahl führender
Perſönlich=
keiten derheſſiſchen Regierungsparteien unter
Duldung der heſſiſchen Regierung ſelbſt, dieſe
Beſtrebungen zu verfolgen.
Es gilt jetzt, dieſen Plänen durch unzweideutige
Willens=
kundgebungen weiteſter Volkskreiſe in Stadt und Land ein
ent=
ſcheidendes „Niemals!” entgegenzuſetzen.
Wir fordern daher unſere Parteifreunde in Stadt und Land
und alle jene Landsleute, die nicht unter franzöſiſchen Einfluß
kommen wollen, auf, überall im Lande in großen
Kundgebungen ihre Stimme hiergegen ſo laut
und vernehmlich zu erheben, daß ſie weder von denen, die
das heſſiſche Volk einem ſolchen Unheil entgegenführen wollen,
noch auch von der heſſiſchen Regierung ſelbſt überhört werden
können.
Von der heſſiſchen Regierung erhalten wir dazu die
nach=
ſtehende Aeußerung:
Die Zukunft Heſſens. Der Landesverband der
Deutſchnationalen (Heſſiſchen) Volkspartei erläßt einen „Aufruf”,
der offenbar auf einer falſchen Information durch einen
Land=
tagsabgeordneten dieſer Partei zurückzuführen ſein dürfte. Die
in dem Aufruf aufgeſtellten Behauptungen ſind vollkommen
unwahr. Insbeſondere iſt es unwahr, daß durch „eine
Anzahl führender Perſönlichkeiten der heſſiſchen
Regierungs=
parteien unter Duldung der heſſiſchen Regierung ſelbſt verſucht
werde, einen geplanten neuen Bundesſtaat, der die beſetzten
Ge=
biete umfaſſen ſoll, unter anderem auch unſer ganzes Heſſen,
alſo auch die Provinz Oberheſſen und das unbeſetzte
Starken=
burg, nebſt den dazwiſchen liegenden preußiſch=naſſauiſchen
Ge=
bieten einzuverleiben."
Die heſſiſche Regierung hat ſtets die Anſchauung vertreten,
daß die ſtaatliche Selbſtändigkeit des Volksſtaates Heſſen als
deutſches Land ungeſchmälert erhalten bleiben muß
und daß nicht ein Stück heſſiſchen Bodens
preisgegeben werden dürfe.
Der heſſiſche Miniſterpräſident hat, durchaus konform mit
der Meinung des preußiſchen Miniſterpräſidenten, dieſen
Stand=
punkt in ſchärfſter Form, auch bei wiederholten Beſprechungen
der Miniſterpräſidenten zu Berlin, vertreten. Ebenſo wurde
dieſe Angelegenheit wiederholt in geſchloſſenen Beſprechungen
im Landtagsausſchuß erörtert. Es iſt alſo direkt erfunden, daß
die gewählten Vertreter des heſſiſchen Volkes nicht gefragt
würden.
Es iſt eine Demagogie ohnegleichen, daß der Aufruf des
Landesverbands der Deutſchnationalen (Heſſiſchen) Volkspartei
es ſo darſtellt, als ob überhaupt in Heſſen Pläne beſtänden,
wo=
nach heſſiſche Landsleute „unter franzöſiſchen Einfluß kommen”
ſollten. Ebenſo unſinnig iſt es, daß unbeſetztes heſſiſches Gebiet
der Beſetzung ausgeliefert werden ſoll. Unerhört und
un=
verantwortlich iſt es alſo, die derzeitig vorhandene,
ohne=
dies aus den Teuerungs= und Wirtſchaftsverhältniſſen erwachſene
Erregung noch durch völlig unbegründete volksverhetzende „
Auf=
rufe” und „Kundgebungen” zu ſteigern.
Die heſſiſche Regierung legt entſchieden Verwahrung ein
gegen den Verſuch der Irreführung der Oeffentlichkeit. Sie
bedarf nicht der guten Ratſchläge der Deutſchnationalen. Bisher
iſt es ihr gelungen, Rheinheſſen beim Heſſenlande zu halten.
Dieſes Ziel wird auch weiterhin ihr Leitgedanke bei allen im
Weſten des Reiches auftauchenden Fragen ſein und bleiben.
Rheinheſſen und der Volksſtaat Heſſen bilden
eine Schickſalsgemeinſchaft, was auch immer kommen möge. Di
heſſiſche Regierung will die rheinheſſiſchen Volksgenoſſen nicht
im Stiche laſſen, wie das deutſchnationale Politiker im Reich
empfohlen haben. Wie die Regierung ſtets für den
Zuſammen=
halt des beſetzten mit dem unbeſetzten Gebiet gearbeitet hat,
wird ſie auch fürderhin für die Freiheit und Einheit
Heſſens im Verbande des Deutſchen Reiches
eintreten.
Die Rheinlandfrage.
Entſcheidende Beratungen in Berlin.
Berlin, 7. Dez. Das Reichskabinett hat heute
tor=
mittag mit dem Achterausſchuß des beſetzten
Ge=
bietes und einem Unterausſchuß des großen Ausſchuſſes über
die rheiniſchen Angelegeuheiten beraten.
End=
gültige Beſchlüſſe liegen jedoch noch nicht vor. Indeſſen iſt der
Standpunkt der Reichsregierung zu einigen Angelegenheiten
ſchon ziemlich feſt entſchieden. Die amtliche Einführung der
Ren=
tenmark in das beſetzte Gebiet iſt nicht beabſichtigt, weil nach
den bisherigen Erfahrungen damit zu rechnen iſt, daß die
franzö=
ſiſchen Behörden die Nentenmarkbeſtände beſchlagnahmen und
weil die Sicherung der Nentenmark durch die Hypothekiſierung
von Grund und Boden im beſetzten Gebiet bisher weder erfolgt
noch in Ausſicht geſtellt worden iſt. Es ſoll mit größter
Beſchleu=
uigung eine Verordnung herauskommen, durch welche den
Gemeinden das Recht, eingeräumt wird,
wertbe=
ſtändiges Notgeld auszugeben und die Leiſtungen
der Abgaben an die Gemeinden mit wertbeſtändigem Geld
an=
zuordnen. Bis das wertbeſtändige Norgeld da iſt, ſoll ein auf
nicht lange Zeit berechneter Uebergang ermöglicht werden.
Ein endgültiger Beſchluß über die Frage der rheinifchen
Goldnotenbank iſt noch nicht gefaßt. Die Entſcheidung iſt
verſchoben worden, bis die Stellung der rheiniſch=weſtfäliſchen
Wirtfchaftskreiſe und der Staſid der Vekhandlungen Mit den
ausländiſchen Finanzgruppen weiter geklärt iſt.
Eine wichtige Regelung iſt auf dem Gebiete der
Fi=
nanzierung der rheiniſchen Gemeinden ge
plänt. Die Finanz= und Steuergeſetze werden dem
Rheinlandabkommen entſprechend der interalliierten
Rheinland=
kommiſſion und eventuell General Degoutte vorgelegt
werden. Die Reichsanteile an der Einkommens= und
Körperſchaftsſteuer ſowie die Hälfte der Reichsanteile an der
Umſatzſteuer ſollen den Gemeinden, in deren Bezirk ſie
aufkommfen, als Kaſſenvorſchuß überlaſſen bie
ben. Eine ähnliche Maßnahme plant noch die preußiſche
Re=
gierung für die neuen Steuern.
In der Erwerbsloſenfürſorge, ſollen keine
Un=
terſchiede mehr gemacht werden zwiſchen beſetztem
und unbeſetztem Gebiet. In dem Uebergangsetat bis
zum 31. Dezember 1923 ſind insgeſamt 347 Millionen
Goldmark für Zwecke der Erwerbsloſenfürſorge
eingeſtellt. Für Erwerbsloſenfürſorge im
beſetz=
ten Gebiet ſind zunächſt 88 Millionen Goldmark
ausgeworfen worden. Wenn dieſe Summe erſchöpft iſt, ſoll der
Fundus der Erwerbsloſenfürſorge gleichmäßig für das beſetzie
und unbeſetzte Gebiet zur Verfügung ſtehen.
Nachdem das Abkommen zwiſchen der Micum und den
deutſchen Induſtriellen zuſtande gekommen iſt und nachdem
weiter das Mainzer Abkommen in der
Eiſenbahn=
frage vorliegt, wird die Reichsregierung einen neuen Verſuch
machen, um zu Verhandlungen von Regierung zu Negierung
über die politiſchen und wirtſchaftlichen Fragen zu kommen, die
zwiſchen Deutſchland und den Alliierten ſchweben. Die
Reichs=
wie die preußiſche Regierung lehnen jede ſtaatliche Veränderung
der Verhältniſſe des beſetzten Gebietes zum Reich auf einer
an=
deren Grundlage als der von der Verfaſfung vorgeſehenen ab.
Die Reichsregierung kann ſich daher mit keinem Schritt
einver=
ſtanden erklären, der eine Veränderung in der ſtaatsrechtlichen
Stellung der Rheinlande auf andere Weiſe erſtrebt. Für die
Tätigkeit des 60er Ausſchuſſes werden Richtlinien ſchriftlich
feſt=
gelegt werden. Die Reichsregierung kann ſich damit nicht
ein=
verſtanden erklären, daß der 60er Ausſchuß in irgendwelche
Ver=
handlungen mit den „Beſatzungsmächten über ſtaatsrechtliche
Fragen eintritt.
Neuorganiſation der deutſchen Induſtrie.
Berlin, 7. Dez. Wie man hört, hat Dr.=Ing. Kurtz
Sorge, Mitglied des Direktoriums der Firma Krupp, der
bisher in ſeiner Perſon den Vorſitz des Reichsverbandes der
deutſchen Induſtrie und die Vereinigung der deutſchen
Arbeit=
geberverbände vereinigte, den Vorſitz der Vereinigung
mit Wirkung vom 1. Januar 1924 niedergelegt.
Der ſchwerwiegende Entſchluß Dr. Sorges dürfte mit den
Er=
örterungen über eine neue Organiſation der
ge=
ſamten induſtriellen Intereſſenvertretungen
zuſammenhängen, die auf eine Verſchmelzung der
bei=
den Spitzenorganiſationen abzielen. Der
diesbezüg=
liche Plan hat auf beiden Seiten, beſonders aber im
Arbeit=
geberlager, eine lebhafte Oppoſition hervorgerufen.
In den letzten Tagen ſcheint ſich jedoch eine gewiſſe
Eini=
gung dahingehend durchzuſetzen, daß die Verſchmelzung erfolgen
und zum Januar durchgeführt werden ſoll. Ueber die
Nach=
folge Dr. Sorges ſind beſtimmte Beſchlüſſe und
Kandi=
daturen noch nicht aufgeſtellt. Doch nennt man in
erſter Linie die Namen zweier jüngerer Induſtriellen, die in der
letzten Zeit immer häufiger als Vertreter der Induſtrie
hervor=
getreten ſind.
Seite
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 8. Dezember 1923.
Rummer 3
Das engliſche Wahlergebnis.
Die Verſuſie der Konſervativen. — Die Folgen für Baldwin. — Die Auffaſſung in Paris.
London, 7. Dez. (Priv.=Tel.) Amtlich wird gemeldet:
Die Ergebniſſe der engliſchen Wahlen ſind nunmehr im
weſent=
lichen bekannt. 594 Sitze von insgeſamt 615 im
Unter=
hauſe ſind zur Stunde bereits beſetzt. Der Stand der
Parteien iſt um 9 Uhr abends folgender: Konſervative 256,
Liberale 144, Arbeiterpartei 184, Unabhängige 10.
Die noch ausftehenden Ergebniſſe ſind kaum geeignet, an dieſem
Stand noch etwas weſentliches zu ändern.
Der Beſtand der Parteien im letzten
Unter=
hauswar folgender: Konſervative 346, Liberale 117,
Arbeiterpartei 145, Unabhängige 7.
Die einzelnen Parteien beſitzen für ſich eine Stärke, die es
keiner Regierung ermöglichen würde, angeſichts der geſchloſſenen
Oppoſition der anderen Parteien im Amte zu bleiben. Die
Regierung bleibt vorläufig im Amt. In einer kurzen Erklärung,
die er nach dem Empfang der Nachricht gab, daß er in ſeinem
Wahlkreis wiedergewählt ſei, ſagte Baldwin: Ich gehe
einer ziemlich ſchweren Zeit entgegen, aber ich habe
Schwie=
rigkeiten noch nie gefürchtet.
* Berlin, 8. Dez. (Priv.=Tel.) Wir ſind in der Lage, das
definitive Wahlergebnis mitzuteilen. Die Konſervativen
haben 261 Sitze erlangt, die Liberalen 152, die Arbeiterpartei 191
und die Unabhängigen 10.
* London, 8. Dez. (Priv.=Tel.) Der größte Teil der
Wahlergebniſſe liegt nunmehr bereits in London vor. Aber man
kann ſagen, daß die Anſchaunugen über die Lage und die
Stim=
mungen noch verwirrter ſind, als ſie vorher waren. Niemand
weiß, was ſich in den nächſten Stunden ereignen toid, und
nie=
mand wagt, irgend etwas Gewiſſes über das Schickſal der
Kon=
ſervativen und der Regierung Baldwin zu prophezeien. Man
vermutet, daß Baldwin verſuchen wird, ſich bis zum
Zuſammen=
tritt des neuen Kabinetts zu halten, und dann ſeinen Rücktritt
verkünden wird. Es erſcheint aber auch möglich, daß er ſein
Amt ſofort niederlegt. Obwohl die Konſervatiden rein
zahlen=
mäßig auch im neuen Parlament die größte Partei darſtellen,
ſo ſteht doch bereits feſt, daß ſie gegenüber der Geſamtheit der
anderen Parteien eine beträchtliche Minderheit ſein werden. In
eingeweihten Kreifen erklärt man, daß ſowohl prominente
Füh=
rer der Arbeiterpartei wie auch der Liberalen erklärt haben, ihre
Parteien ſeien nicht in der Lage, eine Regierung im Falle des
Rücktritts Baldwins zu bilden. Man vermutet, und glaubt
auch ſchon Anzeichen dafür zu haben, daß gewiſſe Politiker, wie
Lord Beaverbrouk, ähnlich wie zu Anfang des Krieges eine
ge=
miſchte Koalition zu bilden verſuchen. Die Drahtzieher des
jetzi=
gen Kabinetts ſind bereits eifrig dabei, die Grundlagen zu einer
derartigen Regierung durch geheime Verhandlungen zu ſchaffen.
Man ſpricht davon, daß Chamberlain zum Miniſterpräſidenten
mit Lloyd George als Schatzkanzler und Lord Grey als Auße
i=
uliniſter in Ausſicht genommen ſeien. Asquith unterſtütze
an=
geblich dieſen Plan und ſoll ſelbſt für den Poſten des
Lordkanz=
lers auserſehen ſein.
Wiedergewählt — Geſchlagen.
Der Führer der Arbeiterpartei, Clynes, und der
bis=
herige ſtellvertretende Sprecher im Unterhaus, der Konſervative
Kope, wurden wiedergewählt.
Der Arbeitsminiſter Barlow wurde durch ſeinen
Wahl=
gegner von der Arbeiterpartei geſchlagen. Winſton
Churchill (Liberal) iſt ebenfalls durch ſeiuen Wahlgegner
von der Arbeiterpartei in Leiceſter geſchlagen worden.
Lady Aſtor, die als erſte Frau ins britiſche Parlament
gewählt war, iſt wiedergewählt. Parlamentsſekretär der
Admiralität Boyd Carpenter wurde geſchlagen,
Aſquith iſt gewählt. Der Führer der Arbeiterpartei,
Arthur Henderſon, wurde von ſeinem liberalen
Wahl=
gegner geſchlagen.
Es wurden u. a. wiedergewählt: Der Konſervative Lord
Euſtache Percy, die Arbeiterführer Trevelyan und
Pon=
ſonby. Neu gewählt wurde in Mancheſter der Liberale
Maſterman.
In den Londoner Wahlbezirken gewannen die
Konſervativen nichts und verloren zwei Sitze, die Liberalen zwei
bezw. vier, die Arbeiterpartei ſechs bezw. zwei. In den
eng=
liſchen ftädtiſchen Wahlkreiſen gewannen die
Konſer=
vativen zwei und verlören vier, die Liberalen vier bezw. null,
die Arbeiter einen bezw. einen. In den walliſiſchen
ſtädtiſchen Wahlkreiſen gewannen die Konſervativen null und
verloren zwei, die Liberalen einen bezw. null, die Arbeiterpartei
einen bezw. null. Die ſchottiſchen und iriſchen
Ergeb=
niſſe weiſen keine Veränderungen auf.
Frankreich und die engliſchen Wahlen.
Berlin, 7. Dez. Das engliſche Wahlergebnis wird in
Paris mit ungeheurer Spannung erwartet. Bei einem Wahlſieg
der jetzigen Regierungspartei würde ſich die franzöſiſche Politik
nicht zu ändern brauchen. Sollte jedoch Lloyd George aufs
neue zur Macht gelangen, ſo würde Poincaré aller
Vor=
ausſicht nach zurücktreten müſſen, um Loucheur oder
Briand die Aufnahme der engliſch=franzöſiſchen
Verhandlun=
gen zu ermöglichen.
Franzöſiſche Preſſeſtimmen.
* Paris, 7. Dez. (Priv.=Tel.) Das Ergebnis der
eng=
liſchen Wahlen hat in Paris ohne Zweifel ſtarkenttäuſcht
und einige Beſorgnis hervorgerufen, denn man iſt ſich hier
darüber klar, daß dieſer Ausgang der Wahlen nicht nur in
Lon=
don, ſondern über England hinaus ſeine Rückwirkungen haben
wird. Am naheliegendſten iſt die Frage, ob mit einer neuen
Regierung Lloyd Georges zu rechnen ſei, die am unliebſten
ge=
ſehen würde. Aber ſelbſt wenn Lloyd George nicht an die Spitze
des Kabinetts tritt, ſieht man hier für die Zukunft der Entente
nicht viel Gutes voraus. Der offiziöſe Temps macht Poincaré
den Vorwurf, daß er ſeinen Rat nicht befolgt und England nicht
ein weitgehendes Bündnis vorgeſchlagen habe. Selbſt wenn die
Konſervativen jetzt geſchlagen ſeien, würde eine neue Regierung
ein ſolches engliſches Bündnis mit Frakreich nicht zerſtören
können. Baldwin hätte es in der Hand gehabt, durch die
Er=
innerung an die Waffenbrüderſchaft in England Stimmung für
Frankreich zu machen. In ſeinen Reden habe er auch wirklich
daraufhin gearbeitet, aber die franzöſiſch=engliſche Annäherung
ſei nicht erfolgt. Heute, wo damit zu rechnen ſei, daß eine andere
Regierung in England ans Ruder komme, müſſe Frankreich aber
imſtande ſein, mit ihr zu verhandeln, und hier handele es ſich
darum, ein Programm zu haben, um den richtigen Ton zu
fin=
den. Die Liberté erklärt, daß nunmehr die Politik der
Wieder=
herſtellung des wirtſchaftlichen Gleichgewichts in Europa den
Sieg davongetragen habe. Man werde noch größere
Anſtreng=
ungen machen als bisher, um Deutſchland durch Nachgiebigkeit
wieder auf die Beine zu helfen. Die franzöſiſch=belgiſche
Ruhr=
aktion werde noch ſtrenger verurteilt werden. Die Entente werde
ſich noch ſchwieriger geſtalten.
Londoner Preſſe=Echo.
London, 7. Dez. (Wolff.) Die Preſſe hebt bei
Erörte=
rung der bisher bekannt gewordenen Wahlergebniſſe die
Ver=
luſte der Konſervativen, insbeſondere in Mancheſter, hervor. —
Die liberale Preſſe begrüßt die Siege ihrer Partei. Die Daily
News trägt am Kopf die fettgedruckte Ueberſchrift: „Das Volk
verwirft den Schutzzv!!”. — Die Weſtminſter Gazette trägt die
Ueberſchrift: „Baldwin bekommt ſein Mandat nicht”.
Die Times ſchreibt zu den erſten Wahlergebniſſen: Eine
bemerkenswerte Tatſache ſei die ſchwere Niederlage der
Regie=
rungskandidaten in Lancaſhire. Mancheſter habe nachdrücklich
gegen die Regierung geſtimmt.
Paris zur Botſchaft des Präſidenten.
Paris, 7. Dez. (Wolff.) Zur Botſchaftdes
Präſi=
denten der Vereinigten Staaten an, den Kongreß
ſchreibt das Echo de Päris, es habe keinen Zweck, derartige
Auseinanderſetzungen zu kommentieren, ſie genügten ſich ſelbſt.
Amerika gedenke — und das Echo de Paris findet das
natür=
lich — ſeine Intereſſen zu verteidigen und lehne alle anderen
Beſtrebungen ab.
Wenn Amerika den Franzoſen das Recht zuerkenne, ihrerſeits
zu tun, was ſie für ihr Teil täten, ſo würde die franzüſiſche
Sicherheits= und Reparationspplitik durchgeführt
werden können, ohne ſeitens der Vereinigten Staaten auf
Hinder=
niſſe zu ſtoßen.
Der Gaulois bemerkt, der Nachfolger Hardings
um=
ſchreibe die Haltung Amerikas in der Frage der interalliierten
Schulden auf Grund derſelben Prinzipien wie Harding
ſelbſt: Keine Streichungder amerikaniſchen
Schul=
den, jedoch Zahlungserleichterung für, die
Schuldner unter der Bedingung, daß ſie die Zinſen zahlen
und nach dem Beiſpiel Englands allmählich ihre Schulden
ab=
tragen. Aber da der Präſident anſcheinend nicht verkenne, daß
Frankreich ſchwerlich ſeine Verpflichtungen gegenüber Amerika,
ſelbſt wenn ſie noch ſo ſtark gemildert würden, erfüllen könne,
ſolange Deutſchland die ſeinen gegenüber Frankreich nicht
aus=
geführt habe, ſo erkenne er die Notwendigkeit an, daß Frankreich
die Bezahlung erlange, genau wie er die Notwendigkeit
aner=
kenne, daß Deutſchland ſein wirtſchaftliches und finanzielles
Gleichgewicht wieder herſtelle.
Coolidges Botſchaft an den Kongref
Wafhington, 7. Dez. (Wolff.) Die Botſchaft d
ſideuten Coolidge an den Kongreß beſchäftigte ſich ug
Nachruf für den verſtorbenen Präſidenten Harding
auswärtigen Angelegenheiten. Amerika habe in de
Politik einen Hauptgrundſatz zu befolgen, nän
rikaniſche Politik zu treiben. Es erkenne
ſeine Verpflichtungen an, anderen zu helfen.
ſchlage keine Aenderung der bisherigen
die Annahme und die Erfüllung des Völkerbundspa.
derweigern, vor, andererſeits empfiehlt der Präſider
ſtändigen internationalen Gerichtshof
zigen praktiſchen Plan, dem viele Staaten immer zuſtin
Hinſichtlich Rußlands führte der Präſident aus.
amerikaniſche Regierung nicht vorſchlage, in Bez
mit einem Regime zu treten, welches ſich bisher wer
die Heiligkeit der internationalen Verpflichtungen anzu=
Amerika ſei jedoch bereit, ſehr großes Entgegenkommen
gen, um dem ruſſiſchen Volke zu helfen. Es ſeien erm
Anzeichen der Rückkehr zu den früheren Gepflogenheiten
land vorhanden.
Hinſichtlich der auswärtigen Schulden an
erklärt der Präſident, daß er eine Streichung der Schulde
begünſtige. Er ſehe jedoch kein Hindernis zu einer
lung nach dem Vorbilde der Feſtſetzung der engliſcher
zu gelangen. Die Regierung würde ſehr die weſentlie
ſprüche amerikaniſcher Bürger an Deutſchland ſchützen.
könne in Abrede ſtellen, daß Amerika große
Or=
bracht habe. Die aufgelaufenen Zinſen beliefen ſich
eine Million Dollars täglich.
Ueber die innere Politik ſagte der Präſident
Finanzen der Regierung zur Geſundung gebracht werd
ten, um eine Grundlage zu ſchaffen, auf der allein die
auf Fortſchritt und Gedeihen beruhe. Das amerikanif
habe jahrelang ohne „lage eine ungeheure Steuerl
gen. Dieſe Laſt müſſe verringert werden.
blickliche Tarifgeſetz habe ſeine zwei Hauptziele erreicht,
ſowohl den Ausfuhr=, als auch den
Einfuhr=
bedeutend vergrößerte. Mehrere Jahre wurde
der Maunſchaften in Armee und Marine bis zu einen
lichen Grade vermindert und weitere Verringerunger
nicht gemacht werden. Die Armee und Marine mü
verſtärkt als verkleinert werden. Amerika wünſc
Krieg, mehr, aber es wolle auch keine Schwäche zei
terſeebovte und Flugzeuge ſeien für die Marine und für
desverteidigung notwendig. Der Panamakanal u
vollkommnet werden. Die Zahl der Einwander
begrenzt werden in Uebereinſtimmung mit der Fäh
Landes, ſie aufzunehmen. Der Präſident ſchlägt eine
tige Regiſtrierung aller Fremden vor.
Coolidge für einen ſtändigen Weligerie
In einer Botſchäft des Präſidenten Coolidge
Kongreß heißt es weiter, Amerika habe es endgültig (
die Völkerbundsſatzung anzunehmen und zu ratifizier
weit Amerika in Betracht komme, ſei die Angelegenheit
Der Völkerbund beſtehe, als auswärti
ſtanz. Hoffentlich werde er zweckdienlich wirken,
Vereinigten Staaten ſähen keinen Grun
eigene Freiheit und Unabhängigkeit
ſchränken, indem ſie ihm beiträten. Amerika werde
dieſe fundamentale Tatſache in allen nationalen Angele Heid
anzuerkennen und ſich danach zu richten. Die amexik. E
auswärtige Politik ſei ſtets von dem Grundfa; ele
geweſen, dauernde politiſche Bündniſſe i*
meiden, welche die Unabhängigkeit Amerikas opfern F.
Ferner ſeien die Vereinigten Staaten ſtets für eig
liche Regelung der Streitigreiten zwi
Nationen eingetreten. Seit faſt 25 Jahren ſei Ame
glied des Haager Gerichts und habe lange die Schafft
ſtändigen Weltgerichtshofes angeſtrebt. R
fügte hinzu, er ſtehe in voller Uebereinſtimmung mit T a M
den politiſchen Grundſätzen. Er ſei für die Schaffz Fei
Gerichts mit dem Ziele, die ganze Welt zu umfaſi 2e
Senat liege ein Vorſchlag vor, wonach die amerikaniſche ? Eu
einem ſtändigen internationalen GerichtsF.
Unterſtützung geben ſoll. Dies ſei keine Parteifrage u mül
künftig Bedeutung erhalten: dieſer Gerichtshof ſei ein /ü
ſich
fendes Inſtrument für die Regelung von Stſtih
keiten, deſſen ſich Amerika bedienen, wozu es aber 71
zwungen werden könne. Da er den Gerichtshof geſcha
möchte und da der Vorſchlag den einzig praktiſchen P
über den zahlreiche Nationen jemals übereingekommen E
vielleicht jedem Wunſch entgegenkomme, ſo empfehle eſr)
günftigen Erwägung durch den Senat mit dem vorge
Vorbehalt, der klar die Weigerung Amerikas ausdr
Völkerbund beizutreten.
Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. — Freitag, den 7. Dezember.
Der Waſſerträger.
Oper von Bouilly, Muſik von L. Cherubini.
Es iſt eine eigene Sache um dieſes Werk. Jeder Kenner iſt
ſeines Lobes voll und rühmt ſeine klaſſiſche Schönheit. Selten
aber entſchließt ſich eine Spielleitung zur Aufführung; es wird
für wenig dankbar gehalten. Des Meiſters eigenſte Art
kennzeich=
net es nicht richtig. Der wird in Paris, wo er die längſte Zeit
das Konſervatorium mit breitem Wirkungskreis nach außen
leitete, als Schöpfer der ſogenannten Effektmuſik verehrt. Für
uns bedeutet Cherubim den Beginn einer neuen Richtung, der
modernen Oper. Und hierfür iſt der Waſſerträger das klaſſiſche
Werk.
Schon in der Wahl des Stoffes zeigt ſich die Veredelung an.
Er hat faſt Beethovenſches Gepräge; er ſingt ein hohes Lied der
Menſchenliebe. Kein Liebeskonflikt ſpielt ſich ab, nicht einmal
in der Nebenhandlung; nichts Sinnliches haftet dem Werke an.
Die ganze Handlung dreht ſich um die Rettung des geächteten
Grafen, die durch Gefahren, Liſten, Zwiſchenfälle ſpannend
ge=
macht wird. Der Retter iſt Micheli, der menſchenfreundliche
Waſſerträger. Die Perſonen werden durch dieſen Zug ins Große
ort= und zeitlos, zu Typen. Das Drama iſt ſehr einfach, doch
wirkungsvoll geſteigert, ohne ſtarke Reize auszuüben.
Die Muſik iſt von edelſter Schlichtheit der Sprache.
Ueber=
all findet ſie den wahrſten dramatiſchen Ausdruck für Handlung
und Empfindungen, ohne allzuviel Wärme, doch mit treffender
Charakteriſierung der Perſonen. Erfindung fließt frei und
ur=
ſprünglich; Thematik und Satz ſind meiſterlich. Unübertrefflich
iſt die Geſamtſtimmung zuſammengehalten, nirgends ein Zuviel
an Mitteln; kluges Maßhalten überall: wahrlich ein klaſſiſches
Werk.
Die Schwierigkeit der Aufführung liegt in der Titelrolle. Sie
verlangt den feingebildeten Sänger ſo ſehr wie den
Charakter=
ſchauſpieler. Das trifft ſelten zuſammen. Wir beſitzen ihn in
Maske, den ſchleppenden Gang, die abgewogenen ſparſamen
Geſten. Ein feiner Humor, derbe und warme Töne, die tiefe
Re=
ligioſität des ſchlichten Savoyarden: aus Allem ſchuf Ueberlegung
und Kunſt eine abgerundete, großzügige Leiſtung, die nicht ihre
rfe in klugem Maßhalten hatte.
Tritt das Geſangliche in dieſer Figur oft zurück, fo trägt es
ausſchlaggebend die Rolle der Gräfin, für die Pauline Jacks
ganze Perſönlichkeit mir gut geeignet ſchien. Es glänzte ihre fein
geſchliffene Stimme und erhielt, ſobald ſich die Künſtlerin in
dra=
matiſchen Stellen ganz los ließ, die Wärme und Fülle, die ich
ihr immer wünſchte. Die vornehm geartete Künſtlerin errang ſich
wohlverdienten Erfolg. Für den Grafen Armand fehlt es Herrn
Weller noch an dramatiſcher Kraft des Geſangs und des
Spiels. Für die erſte größere Aufgabe, die dem jungen
Künſt=
ler geſtellt wurde, war die heutige gut gelungene Leiſtung ſehr
achtbar und vielverſprechend. Anton und Marzeline, das
Ge=
ſchwiſterpaar, hatte in Herrn Hoefflin und Hertha Greeff
anſprechende Vertreter gefunden; den Großvater Daniel ſtellte
Herr Hölzlin trefflich dar. Dieſe 6 Stimmen gaben im erſten
Akt ein herrliches Sextett.
Alle anderen Rollen ſind klein, meiſt Sprechrollen. Sie
kamen alle gut heraus und wollen ſich mit einem Geſamtlob
be=
gnügen. Die Regie kann in dieſem Stück nicht viel machen. Es
gibt und ſtellt ſich alles ganz von ſelbſt. Herr Suhrkamp brachte
dennoch in geſchickter Weiſe manches Leben in den zweiten und
dritten Akt, in dem ſich auch die ſehr originellen, von Herrn
Sander vorzüglich ſtudierten Chöre auszeichneten.
Die Bühnenbilder ſchuf Arthur Pohl. Er gab, wie ſchon
neulich im „Zar und Zimmermann” eine ſtarke Probe ſeiner
Be=
gabung und Anpaſſungsfähigkeit. Der erſte Akt ſchien mir
durch=
aus brauchbar, der zweite Akt hat eigene Reize, bringt aber noch
Zuviel in Formen und Farben.
Meiſter Balling an der Spitze des kleinbeſetzten Orcheſters
verſtand es, die Feinheiten der äußerſt ſparſam inſtrumentierten
Partitur eindringlich vorzutragen.
Die Oper gefiel gut und hatte viele alte Freunde angelockt.
v.H.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben
— In München iſt im 74. Jahre Oberſpielleiter Karl
Dalmonico geſtorben. In Wien geboren, debütierte er
am Kgl. Schauſpielhauſe in Berlin, kam von dort für kurze Zeit
nach Frankfurt a. M. und von da zu 15 jähriger Tätigkeit nach
Darmſtadt. 1895 Oberregiſſeur in Prag, bekleidete er ſolche
Stelle auch in Köln, München, Mannheim und Leipzig; in der
Pleißeſtadt beſchloß er die Bühnenlaufbahn. Den Lebensabend
verbrachte D., deſſen ältere hieſige Theaterbeſucher ſich noch gut
erinnern, in München.
D:Alberts neueſtes Bühnenwerk
von Nymwegen” hat bei ſeiner Uraufführung in
bei ſeinen Aufführungen in Bremen großen Erfolg ge
daß ſich alle namhaften Städte zum Erwerb des W.
ſchloſſen haben. Nach Hamburg und Bremen werde
München, Breslau, Königsberg und Freiburg mit Au
folgen.
C.K. Schulfürſorge in Rußland. Das
Volkskommiſſariat für Volksgeſundheitsweſen will di
heitliche Schulaufſicht unter Ausdehnung auf die Ju
umfaſſend ausbauen. Mit den Schulärzten und Elte
ſollen Schulpolikliniken zuſammenarbeiten, die mit
gelegenheiten und verſchiedenen Behandlungseinrichtu
ſehen ſind. Ferner will man Freiluftſchulen, medizit
gogiſche Kolonien für moraliſch minderwertige Kinder
gendliche, ſowie Ferienkolonien ins Leben rufen. Mit
niſation iſt eine von dem allruſſiſchen Kongreß für ſozig.
eingeſetzte Kommiſſion beauftragt.
* Valutenſchmuggel im Bruchband. Vor der Abf
von Peſt nach Wien fahrenden Zuges wurden unter d
band eines Reiſenden 200 000 tſchechiſche Kronen, 150
und über. 200 000 Dinar gefunden, die beſchlagnahm
während der Täter in Haft kam.
C. K. Eine Nachricht von Amundſens Schiff. Als
am 28. Juli 1922 ſein Schiff „Maud” bei Point Bau
nördlichſten Punkt von Alaska, verließ, um den
machen, nach dem Nordpol zu fliegen, wurde dem Schit
Aufgabe geſtellt, ſich durch das Polarmeer treiben
Amundſen hat ſeitdem ſeinen Flugplan aufgegeben un
ſich jetzt in Norwegen, wo er einen neuen Flugver
dem Nordpol vorbereitet. Das Schiff aber verfolgt un
tän Wiſting ſeinen Weg, und man rechnet damit, da
Jahre dazu brauchen wird. Bisher waren zwei drah
teilungen von der „Maud” zu uns gekommen, eine
zember 1922, in der mitgeteilt wurde, daß das Schiff 7.
licher Breite erreicht habe, und eine andere Mittei
März 1923, in der Kapitän Wiſting erklärte, die Trei
ziemlich enttäuſchend, aber alles befinde ſich wohl.
aus Chriſtiania gemeldet, daß ein drittes drahtloſes T.
von der „Maud” über Spitzbergen eingetroffen ſei, in
Tod des Ingenieurs Syvertſen nach einer Krankheit 1
Monat am 10. Juli gemeldet wird. Ueber den gege
Aufenthalt der „Maud” iſt darin nichts geſagt.
tmmer 339.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 8. Dezember 1923.
Seite 3.
Aankreichs auswärtige Politik.
—pellationsdebatte in der franzöſiſchen Kammer.
ſel
aris, 7. Dez. (Wolff.) In der heute nachmittag halb 4
ASgonnenen Kammerſitzung wird die
Interpellations=
ſbe tte über die auswärtige Politik der
franzö=
ſi en Regierung fortgeſetzt. An erſter Stelle
interpre=
ſie- ſer ſozialiſtiſche Abgeordnete Moutet. Er berichtete in
m5) Linie über den italieniſch=griechiſchen Konflikt
um oarf der franzöſiſchen Regierung vor, daß ſie in dieſem
ſtesfe die Gewalt gegen das Recht in Schutz ge=
Euen habe."
wincaré erwiderte: Ich werde Ihnen beweiſen, daß wir
n„ſer Zeitperiode ebenſoſehr im Intereſſe des Völkerbundes
As! Intereſſe des Friedens, ja ſogar im Intereſſe
Griechen=
hrn gehandelt haben.
er Abgeordnete Moutet bleibt dabei, daß die öffentliche
NE, ng die Haltung der franzöſiſchen Regierung nicht gebilligt
ſa! as der Miniſterpräſident damit beantwortet, man habe
erz iffentliche Belohnung dafür notwendig, wenn man im
In=
tr: des Friedens arbeiten wolle. Der ſozialiſtiſche
Abgeord=
ſe; eſpricht weiter die Freizonenfrage, die zu einer
Aus=
ſen erſetzung zwiſchen der Schweiz und Frankreich geführt
oincaré erklärt, wir haben nichts anderes getan, als ein
kar ſiſches Geſetz ausgeführt. Die Schweiz iſt ſchuld daran,
ſe ir zu keiner Einigung gelangt ſind. Der Miniſterpräſident
bet )ann den Vorwurf des ſozialiſtiſchen Abgeordneten zurück,
ſe rankreich gewiſſe Mächte ſchone, weil ſie ſtärker ſeien, und
ksie ſchließlich, die franzöſiſche Regierung ſtehe der ſchweize=
R:, Regierung zur Unterzeichnung eines wirtſchaftlichen
Ab=
bai ns zur Verfügung. Weiter könnte man in der Mäßigung
ſic ehen.
weitern Verlauf der Debatte macht der Abg. Moutete die
ſa ölickliche franzöſiſche Regierung für das
Nichtzuſtande=
b—i n eines engliſch=franzöfiſchen Sicherheitspaktes
verantwort=
ſtsvas Poincaré zu der Bemerkung veranlaßt, daß ein
mili=
fres Abkommen nur inſofern Wert haben könne, als die
ſeitigen Generalſtäbe ſich über die Bedingungen der
ſ—tützung beider Armeen in Verbindung geſetzt hätten.
ach weiteren Erklärungen des Abg. Moutete über die Jſo=
„E3 Frankreichs, das durch ſeine imperialiſtiſche Politik die
„ſ athien der Vorkriegszeit verloren habe, fordert der Abg.
tdie energiſche Durchführung der Artikel 228 und 240 des
ſo iges gegenüber dem Kronprinzen und Ludendorff.
ie Debatte wird auf den nächſten Freitag vertagt.
Die amerikaniſche Lebensmittelanleihe.
Berlin, 7. Dez. (Priv.=Tel.) Von Paris aus war die
ſ-ing verbreitet worden, daß die deutſche Regierung
beabſichtige, an die Reparationskommiſ=
Seine Note zu ſenden und die Gewährung der
ität für eine amerikaniſche Lebensmittelanleihe zu bean=
— Wie von zuſtändiger Stelle verlautet, trifft dieſe
Mel=
zu. Die Abſendung einer Note iſt nicht beabſichtigt, doch
der Staatsſekrekär Fiſcher mündlich bei der
Repara=
ommiſſion einen entſprechenden Antrag ſtellen.
Zu=
fend iſt auch, daß die Anleihe in der Höhe von 70
ionen Dollar aufgelegt werden ſoll.
Ein unmenſchlicher Akt.
aris, 7. Dez. (Wolff.) Die Humanité teilt mit, daß
Shundert deutfche Kinder nach Frankreich
E’men ſollten, um in fünfhundert Arbeiter= und
Bauern=
en gute Pflege zu genießen. Der franzöſiſche Bot=
Melfter in Berlin habe ſich korrekt benommen,
zwite) ſeine Unterſtützung verſprochen und die Erlaubnis
Ysſer Regierung nachgeſucht. Dieſe ſei jedoch
hant 1peigert worden. Die kommuniſtiſche Kammerfraktion hat
ſei fhin einen Schritt bei der Regierung unternommen,
/S habe erneut beraten, aber ihre Weigerung aufrecht=
Iten. Wir ſtellen, ſo ſchreibt die Humanité, dieſen
un=
ſahrlſchlichen Akt vor der öffentlichen Meinung der Welt
yor allen Männern und Frauen, die noch ein Herz im
9 haben, an den Pranger.
Reichsregierung gegen die Willkür in der
Preisbildung.
Berlin, 7. Dez. (Priv.=Tel.) Nachdem in den letzten
eine Befeſtigung der Papiermark eingetreten iſt, zeigt ſich
Eem ſtarken Preisabſchlag auf dem geſamten Markt, wie ſehr
—eutſchen Warenpreiſe durch das Syſtem von Geldentwer=
—zuſchlägen über das berechtigte Maß hinausgehen. Die
Sregierung wird auch weiterhin mit aller Kraft gegen die
ür in der Preisgeſtaltung vorgehen.
Vom Tage
Der Fälligkeitstag der dritten Rate der Rhein= und
Ruhr=
abgabe iſt auf den 18. Dezember feſtgeſetzt worden. Die Berechnung
hat nach Goldmark zu erfolgen.
Das zwiſchen der deutſchen Eiſenbahnverwaltung
und der franzöſiſch=belgiſchen Eiſenbahnregie über den
Eiſenbahn=
betrieb im beſetzten Gebiet abgeſchloſſene Uebereinkommen hat
die Genehmigung der Reichsregierung gefunden.
Der Geſchäftsordnungsausſchuß des Reichstags hat beſchloſſen, dem
Antrag des Oberreichsanwalts auf Genehmigung zur
Straf=
verfolgung, des deutſchvölkiſchen Abgeordneten v. Graefe wegen
Hochverrats ſtattzugeben.
Der Militärbefehlshaber für Sachſen hat gemäß der von ihm
ver=
folgten Politik, die ſächſiſche Polizei auf überparteiliche Grundlage zu
ſtellen, den Oberregierungsrat Putzger zum
Polizeipräſi=
denten von Dresden ernannt.
Am 18. dieſes Monats findet im Reichsminiſterium für
Ernäh=
rung und Landwirtſchaft eine Konferenz der
Ernährungs=
miniſter der Länder ſtatt, auf deren Tagesordnung die
Er=
nährungslage und die Verſergung der Landwirtſchaft mit Düngemitteln
ſteht.
In ihrer geſtrigen Sitzung hat die Reparationskommiſ
ſion die Ernennung der Mitglieder für die beiden
Sach=
verſtändigenkomitees weiter verſchoben, weil über die Haltung der
Vereinigten Staaten noch keine Antwort vorliegt.
Der amerikaniſche Senator Lenroo hat eine Geſetzesborlage
ein=
gebracht, durch die 20 Millionen Dollar für das Hilfswerr in
Deutſchland bewilligt werden ſollen. Die Verwendung der Summe ſoll
unter Leitung des Präſidenten Coolidge erfolgen.
Amtlicher Oollarkurs 4 240300000000
1 Goldmark — 1 Billion 1 Pfg. — 10 Milliarden
Eite neae Kniling=Rebe.
Der bageriſche Miniſterpräſideni zu den neuen
Pfalzplänen.
München, 7. Dez. Der bayeriſche
Miniſter=
präſident Dr. v. Knilling hat heute im Ständigen
Aus=
ſchuß des Landtages neuerdings das Wort genommen, um zu
den ſozialdemokratiſchen Forderungen nach dem Rücktritt der
Regierung zu erklären, daß er mindeſtens nach dem 9. November,
möglicherweiſe ſchon früher gern ſein Amt
nieder=
gelegt hätte. Nur aus vaterländiſchem Pflichtgefühl habe er
bis heute ausgeharrt. Von ſozialdemokratiſchen
Mißtrauens=
voten laſſe er ſich dabei nicht beeinfluſſen. Der Miniſterpräſident
lehnte das ſozialdemokratiſche Verlangen ab, Aufſchlüſſe über die
Kriſengerüchte zu geben, die zurzeit in irreführender
Auf=
faffung verbreitet ſind. Solche Dinge ſeien zunächſt im Schoße
der Regierung und der Koalition auszutragen. Der
Miniſter=
präſident bedauerte auch, daß die Nachricht von
dem Rücktritt des Finanzminiſters Dr. Krausneck
in die Preſſe gelangt ſei.
Das Ermächtigungsgeſetz müſſe kommen, wenn nicht alles
zugrunde gehen ſelle. Weitgehendſte Sparſamkeit ſei
not=
wendig. Nochmals jehnte der Miniſterpräſident die ſofortige
Aufhebung des Ausnahmezuſtandes als zurzeit nicht ertragbar
ab. Die Gerüchte von einem Dazwiſchentreten des
Kron=
prinzen Rupprecht oder des Kardinals
Faul=
haber in der Nacht vom 8. November ſei ein haltloſes
Märchen. Zu den betrüblichen Abſchnitten gehöre die
Herein=
ziehung und perſönliche Verunglimpfung des Kardinals
Faul=
haber. Ein entſchiedenes Cingreifen gegenüber den am Putſch
beteiligten Beamten liege in der Abſicht der Rgierung. Der
Miniſterpräſident legte entſchieden Verwahrung ein gegen die
leidenſchaftlichen Angriffe der Sozialdemokraten auf die
baye=
riſche Juſtiz.
In Bezug auf das Reich erklärte er, daß der
Reichs=
einheit durch die Wahrung der Rechte der
Län=
der beſſer gedient werde als mit unitariſchen
Gelüſten.
Dann kam der Miniſterpräſident noch auf die Pfalz zu
ſprechen und machte mit Beſorgnis die Mitteilung, daß nach
den neueſten Meldungen die Franzoſen darauf
ab=
zielen, den ſüdweſtlichen Streifen der Pfalz zu Elſaß zu
ſchlagen und den nördlichen mit Rheinheſſen zu einem autonomen
Staat unter dem Namen „Departement Donnersberg” zu
machen. Er erklärte, daß das bayeriſche Volk in ſeiner
Geſamtheit nicht ruhen und nicht raſten werde, bis
ein ſolcher Eingriff in deutſches Land wieder
gut gemacht werde. Mit beſonderem Bedauern müſſe er
ſagen, daß auch mit dieſen Machenſchaften der Name
Fohannes Hoffmann verknüpft werde. Er könne ſich
des Verdachtes nicht erwehren, daß Hoffmann ſich
nicht mit guten Abſichten in den 56er Ausſchuß
habe wählen laſſen.
Aus dem Ruhrgebiet.
Die Frage der Arbeitszeit.
Köln, 7. Dez. In Bochum fand zwiſchen dem
Zechen=
berband und den Bergarbeiterorganiſationen eine neue
Be=
ſprechung über die Frage der Arbeitszeit und die
Lohn=
geſtaltung für die Woche vom 3. bis 9. Dezember ſtatt. Ueber
die Frage der Verlängerung der Arbeitszeit
wur=
den keine Vereinbarungen getroffen, da ſowohl
der Gewerkverein chriſtlicher Bergarbeiter wie der Hirſch=
Duncker=
ſche Gewerkverein erſt noch die Stellungnahme der
Revierkonfe=
renz am Sonntag und Montag abwarten wollen. Der
Zechen=
verband erklärte von neuem, daß ohne die Wiedereinführung
der Vorkriegsarbeitszeit im Bergbau die Laſten nicht
getra=
gen werden können, die der Micum=Vertrag vorſehe.
In der Frage der Lohngeſtaltung wurde ebenfalls kein Abſchluß
erzielt. Der Zechenverband drückte wieder den Wunſch aus, daß
man von zentralen Verhandlungen abſehen möge, was von der
Arbeitnehmerſeite abgelehnt wurde.
Perſtärkung der Polizei im Ruhrgebiet.
* Eſſen, 7. Dez. (Priv.=Tel.) Der kommandierende
Ge=
neral der Rheinarmee hat verfügt, daß in den Induſtriezentren
Bochum, Eſſen, Gelſenkirchen, Dortmund und Düſſeldorf die
Polizeihundertſchaften und Spezialreſerven der ſtädtiſchen
Po=
lizeikörperſchaften zu bilden ſind. Dieſe Hundertſchaften ſollen
ebenſo wie die anderen Polizeimannſchaften bewaffnet und
uni=
formiert werden. Jede Hundertſchaft kann einen Vorrat von 50
Karabinein zugeteilt bekommen. Die Hundertſchaften ſtehen
unter dem Kommando der Stadtbehörden, dürfen aber nur in
der Stadt und im Bereich der Diviſion, in dem die betreffenden
Städte liegen, mit Genehmigung des zuſtändigen
Diviſions=
generals verwandt werden. Fordert eine Stadtverwaltung eine
benachbarte Hundertſchaft für Unterſtützung an, ſo hat dieſe durch
den Diviſionsgeneral bei dem benachbarten Diviſionär zu
er=
folgen.
Eine neue Verfügung Oegouttes.
Köln, 7. Dez. (Wolff.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus
Düſſeldorf: Eine ſofort in Kraft tretende Sonderverfügung
Degouttes handelt von der Sicherung der
Zahlun=
gen bei Abgaben, Taxen und Geldſtrafen, die ſich auf Zölle
und das Ein= und Ausfuhrweſen beziehen. ach Art. 1
können zur Sicherung der Zahlung im Falle von
Uebertretun=
gen der von den Zoüverwaltungen, den Ausfuhrämtern und der
Micum erlaſſenen Verordnungen alle zur Erhaltung der
Geſamt=
heit der beweglichen und unbeweglichen Güter des Schuldners
dienenden Maßnahmen getroffen werden. Nach Art. 2 zeigt gleich
bei einer Uebertretung der Vertreter der Zollverwaltung oder
der Ausfuhrämter oder der Micum den gegen die Verordnung
Verſtoßenden an, daß auf alles, was er in irgendwelcher
Eigen=
ſchaft beſitzt, Beſchlag gelegt ſei. Zuwiderhandlungen werden mit
Strafe bedroht.
Privatiſierung der Eiſenbahnen.
Berlin, 7. Dez. Wie die Berliner Volkszeitung aus gut
unterrichteter Quelle erfährt, hat Hugo Stinnes zufammen mit
Klöckner, Vögler und Dr. Silberberg einen Plan zur
Be=
gründung einer privaten
Reichseiſenbahn=
betriebsgeſellſchaft ausgearbeitet. Ju einer Konferenz
init den Großbanken ſoll das Projekt im einzelnen erörtert
wer=
den, und geſtern ſoll ſich bereits der Reichsverband der deutſchen
Induſtrie damit beſchäftigt haben. Der Grundgedanke des
Planes iſt derſelbe, wie er ſchon vorher von Stinnes in ſeiner
Preſſe propagiert wurde; mit Rückſicht auf die ſchlechte finanzielle
Lage der Reichsbahn ſoll die Bahn in eine private
Eiſenbahn=
betriebsgeſellſchaft verwandelt werden, wodurch das Reich von
den augenblicklichen Verbindlichkeiten aus dem Eiſenbahnbetrieb
befreit werde.
aben Sie Interesse
4 1—
an der Verbreiterung Ilrer Gescküäftsserbindungen,
s0 solllen Sie nicht versäumen, dem Darmstädter
Tagblait Ihren Anzeigenauſtrag sofort zu erteilen.
Inserate in 2:
von Erfols
begleiket.
* Der Vater der „Revanche‟"
(Zu Ngurige Barres Tode.)
der Geiſt des rachegierigen, von. Deutſchenhaß erfüllten
kreich hat ſich in keiner Perſönlichkeit ſo klar verkörpert, wie
m ſoeben dahingegangenen Maurice Barres. Er war
des=
der bedeutendſte Vertreter des Rebanchegedankens und des
ichtungswillens dem öſtlichen Nachbarn gegenüber, weil er
mit leerem Pathos und roher Gewalt kämpfte, ſondern die
e und künſtleriſche Kraft ſeiner hochbegabten Perfönlichkeit
n Dienſt dieſes einen realpolitiſchen Gedankens ſtellte. So
während des Krieges einer der ſtärkſten Anfeurer des
ns zum Durchhalten geweſen, der die Franzoſen das
erſte ertragen ließ; ſo hat er nach dem Verſailler Vertrag
idenſchaftlich bemüht, den Kriegsgeiſt wach zu erhalten und
Raub des deutſchen Rheins durch Frankreich durchzuſetzen,
die Krönung ſeines Lebenswerkes fein ſollte. Noch
ent=
ender aber war ſeine Arbeit dor dem Xriege, die in der
nig des franzöſiſchen Nationalismus, in der Züchtung des
nchegedankens beſtand. Barres iſt der eigentliche Vater
Revanche” wie ſie die Franzoſen jetzt an uns zu nehmen
tken; er hat dieſen Gedanken am nachorücklichſten und
über=
endſten in ſeinen Schriften vertreten, und ein deutſcher
Ge=
er, Ernſt Robert Curtius, iſt es geweſen, der uns vor
er Zeit in einem ausgezeichneten Werk die von Barres
ge=
fenen „geiſtigen Grundlagen des franzöſiſchen
Nationalis=
vorgeführt hat. Gerade aus den Schriften von Barres,
enen ſich die franzöſiſche Geſchichte des letzten
Vierteljahr=
erts und die Entwicklung ihrer Ideenwelt ſpiegelt, geht
Kriegs= und Angriffswille wichtiger franzöſiſcher Kreiſe
un=
rleglich hervor, und die Kenntnis der Ideen, die Barres
2ropagandiſtiſchen Dichtungen und wiſſenſchaftlichen
Hetz=
ften ſo geiſtesmächtig vorgetragen, ſind für uns gerade jetzt
beſonderer Wichtigkeit, weil ſie uns die letzten Abſichten
res erbarmungsloſen Nachbars im Weſten ſchonungslos
üllen.
Barres war ein Sohn Lothringens, in Charmes=ſur=Moſelle
geboren, ein „Kind des Rheines”, wie er ſich nennt, und
dieſer Lothringer von der Moſel den Rhein als ſeine Heimat
Unſpruch nahm, ſo maßte er ſich auch an, den „Genius des
ins” zu verkörpern, den er 1921 in ſeinen Straßburger
Vor=
en gefeiert. Ernſt Bertram hat freilich in ſeiner glänzen=
Streitſchrift „Rheingenius und Genie du Rhin” die Füle
von falſchen Angaben und offenbaren Lügen in dieſen
gleißne=
riſch romantiſierenden Vorleſungen nachgewieſen und dem
liebensivürdigen Schönredner die Maske vom Geſicht geriſſen,
das die Züge des ſtrupelloſen Räubers und Verewigers des
Kriegszuſtandes in Europa trägt. Wie der Abtrünnige das
be=
ſonders haßt und bekämpft, dem er ſich verwandt fühlt, das ihm
einſt teuer war, ſo iſt auch der Deutſchenhaß von Barres aus
einer zutiefſt liegenden Sehnſucht nach deutſchem Weſen geboren,
denn er war ein aufrichtiger Bewunderer deutſcher Bildung, ein
Kenner und Verehrer Goethes, deſſen Schöpfungen tiefe Spuren
in ſeiner Entwicklung hinterlaſſen haben. Daß ſeine lothringiſche
Heimat durch den Krieg von 1870, deſſen Eindrücke das erſte
bleibende Erlebnis ſeiner Kindheit waren, den Franzoſen
ent=
riſſen wurde, bohrte ſich wie ein Stachel in ſeine Seele, und er
ſah von nun an in Elſaß und Lothringen die „Bollwerke gegen
den Oſten”, die wiedergewonnen werden müßten, um das
Vor=
dringen der „Varbaren” zu verhindern. Die Verfallsſtimmungen
des Jahrhundertendes, der Kultus des Ich, das barocke Wühlen
in Wolluſt, Blut und Tod, bildeten den Grundton ſeiner erſten
Werke, in denen er ſich als ein blendender Schriftſteller, als ein
feinfühliger Nachembſinder großer Kunſtwerke offenbarte. Aber
nachdem er dieſe Krankheitserſcheinungen ſelbſt in ſich
durch=
gemacht, kam er zu einer ſtrengen Kritik der franzöſiſchen
Ver=
hältniſſe, und er ſah in der geiſtigen Erneuerung, in der
Förde=
rung des Revanchegeiſtes die wichtigſten Heilmittel, um
Frank=
reich vor der drohenden Auflöſung des Staates und der
ſitt=
lichen Zerſetzung zu bewahren. So wird er zum Schöpfer des
franzöſiſchen Nationalismus, den er ſowohl als politiſche Partei
begründet wie auch in ſeinem Gedankenſyſtem aufgebaut hat.
Die Ideen, die er nunmehr in zahlreichen Schriften vertrat,
ſtellten alle Lebensprobleme unter den einen Geſichtspunkt
ihres Nutzens für Fraukreich. Die Enge, die in ſeinem Jch=
Kultus zum Ausdruck kam, zeigte ſich auch in ſeinen politiſchen
Forderungen, denn er glaubte, daß der franzöſiche Geiſt nur
durch ſtrenge Abſchließung gegen alle fremden Einflüſſe rein
und ſtark erhalten werden könne. Seine Weltanſchauung war
durchaus rückwärts gewandt, huldigte der großen Vergangenheit
und den Toten, um die auch ſein Dichten mit einer gewiſſen
Wolluſt kreiſte. Er trat als ein offener Gegner des
Parlamen=
tarismus hervor und kannte nichts Höheres als den
Militaris=
mus, der Krieg und Gexalt als höchſte Mächte anerkennt und
das „Schwert des Brennus”, die rückſichtsloſe Ausnutzung der
Kraft, verherrlicht. So huldigte dieſer Nationaliſt demſelben
Rezept von „Blut und Einn”, das er an den Deutſchen verab=
ſcheute und das heute die Franzoſen als ſeine gelehrigen Schüler
anwenden. Auf ihn geht auch die Rheinpolitik der Franzoſen
zurück, denn er hat bereits 1887 eine Loslöſung des Rheinlandes
von Deutſchland und die Schaffung eines „auſtraſiſchen” Staates
mit Trier als Hauptſtadt gefordert, der als Puffer zwiſchen
Frankreich und Deutſchland dienen ſollte.
Neue Bücher.
Das Traumland der Kinderzeit. Märchen des kleinen
Remhrandt. Von Karl Ruhkopf. Mit 12 ſchwarzweißen Zeichnungen
und 4 farbigen Kunſtblättern von Walther Kubhernuß. Bd. 16 der
Le=
bensbiicher der Jugend, herausgegeben von Dr. Fr. Düſfel. (Preis geb.
4 Goldmark. Verlag Gevrg Weſtermann, Braunſchweig und Hamburg.)
Das ſind einmal wieder Märchen, die man nicht ſchon alle auswendig
kennt. Das Titelbild zeigt den Zauberer Oelmann, den kckiſerlichen
Hof=
drachen und Prinzeſſinnenräuber, der mit ſeiner Luftlokomotive direft
aus China kam und gewaltig zaubern konnte. Aber in dem Buche
fin=
den ſich auch hübſche Tiermärchen, von dem Hund Dreiling und die
Ge=
ſchichte von dem kleinen engliſchen Huhn, da wird erzählt von Weeneveel,
Brummelumme und Schmunzelmunzel und von dem Studenten
Gurgel=
fchlauch, da ſind, die hübſchen (Geſchichten von Herrn Tell und Herrn
Schnabelwurſt, von Lohengrin, Karl dem Großen und Wittekind. Das
Märchenerzählen iſt ja überhaupt wieder zu Ehren gekommen, und das
iſt gut ſo. In den Märchen ſteckt eine ſo tiefe Weisheit, aber das
Lehr=
hafte wird niemals aufdringlich, und darum greifen ſie mit ihrem
er=
ziehenden Einfluß ſo nachhaltig und beſtimmend in das kindliche
Ge=
müit ein.
Germaniſche Vorzeit, von Dr. K. H. Wels. 205 Seiten, mit
zahlreichen Abbildungen. Verlag von Quelle und Meher, Leipzig 1923.
Endlich iſt ein Buch erſchienen, das mit den bisherigen Kindermärchen
Unten unſeren Vorfahren, den Germanen, aufräumt. Unſere
germani=
ſche Vorzeit iſt auf allen Gebieten der Kultur in ſich vollkommen
ſelbſtän=
dig entwickelt. Die „Barbaren”, von denen wir in der Schule gelernt
haben, daß ſie der römiſchen Kultur bedurft hätten, um ziviliſierte
Men=
ſchen zu werden, ſtanden ſchon lange vor unſerer Zeitrechnung auf
gei=
ſtigem und erhiſchem Gebiete weit über den romaniſchen Völkern.
Tau=
ſende Beweiſe haben wir dafür. Das Buch gibt eine kurz gefaßte
Schilderung der Entwicklung der Germanen und ihrer indogermaniſchen
Voreltern von den erſten Anfängen bis zu Beginn der Völkerwanderung.
In gedrängter und doch ſehr überſichtlicher Form werden alle Gebiete
von Kunſt, Kult und Rechtsverhältniſſen behandelt. Der Text wird
er=
gänzt durch zahlreiche gute Abbildungen.
In dem gleichen Verlage erſcheint Die germaniſche Welt”
von Dr. G. Wenz, 255 Seiten, 24 Tafeln Abbildungen und 2 Karten,
Auch dieſes Werk iſt ein unentbehrliches Nachſchlagebuch für alle, die ſich
für die germaniſche Altertumskunde intereſſieren. Da das Buch die
neue=
ſten wiſſenſchaftlichen Forſchungsergebniſſe verwertet, füllt es eine Lücke
in der bisherigen Literatur aus. — Beide Bücher können nur auf das
wärmſte empfohlen werden. In keiner Schule, bei keinem
Jugender=
zieher ſollten ſie fehlen.
Seite
Der Piederaufbau der zerfförten Gebiete, hatte ihr Terrain vor dem Kriege, den Quadratmeter für einige Cen=
Die Perſchwendung der Entſchädigungsgelder Deich, und dafür verlangten ſie 344 000 Fr. und erhielten Millionen —
Notiz: Während die Negierung den Bewohnern der geſchädigten Ge= ein Kaſino errichten — für ein paar zerſchoſſene Deichſtücke!
biete öffentlich Sachlieferungen aus dem Rheiulande verſprochen habe,
habe der Kammerausſchußz für die befreiten Gebiete ſeine Erregung biete‟.
darüber bekundet, daß die Regierung ſorgfältig die unaufhörlichen
Skandale in den nördlichen Departements unterdrückt habe. Sie habe, earé irregeführt und für dumm gehalten wird9
Miniſter Reibel wiſſen laſſen, daß ſie ſich über ſeine Art von
Gerechtig=
keit wundere. Zur grövten Ueberraſchung der Negierung habe der
Miniſter für die befreiten Gebiete geantwortet, daß er diesmal entſchloſ= iſt, daß ſie der größte Korruptionsherd der Welt (und
ſen ſei, ſcharf vorzugehen. Man habe jetzt, bemerkt das Blatt, die Cr= der Weltmeinung) ſind!
klärung für das Geheimnis gefunden. Poincaré habe nämlich in den
letzten Tagen an Reibel geſchrieben, um ihn darauf aufmerkſam zu
machen, daß in den Vereinigten Staaten gegen die Verſchwendung der Rücktritt der thüringiſchen Regierung.
Entſchädigungszahlungen eine lebhafte Propaganda betrieben werde.
Poincart habe hinzugefügt, daß es, wenn man dieſer Propaganda
eut=
gegentreten wolle, unerläßlich ſei, eine ernſte Unterſuchung über
ſämt=
liche bekannt gewordenen Skandale einzuleiten und gegen alle Schul= bildung zum zweitenmal ergebnislos, da der
digen Strafverfolgungen anzuordnen. Reibel habe ſich gefügt. Er wird,
bemerkt das Blatt, viel zu tun bekommen.
erfahren, wie der Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete an einzelnen
kenswerte Ausführungen, aus denen hervorgeht, daß hier der größte
Betrug vorliegt, den die Geſchichte kennt.
In Toureoing ſind nach dem Kriege rieſenhafte Gebäude
aus dem Boden hervorgeſchoſſen, die vorher dort
unbekannt waren. Es gibt dort Villen, Paläſten vergleichbar. Um
ſie herum prächtige Parks und große Gärten. Fabriken, die mehr Areal
bedecken als der Loupre in Paris und in einer Höhe, die Notre=Dame
überragt. Alles Dinge, die früher in Tourcoing nicht bekannt waren!
Und wer ſind die Beſitzer dieſer ſchönen Sachen?. Geſtern die
einfach=
ſten Leute, die man ſich denken kann. Da kam der Krieg und dann der
Friede — und dann die „Reparationen”! .. . Diejenigen, die
Heller und Pfennig bezahlt worden. Andere, die dumm oder aufrichtig ordnete angeregt. Dadurch würde etwa auf je 80 000 Wähler
nichts bezahlt erhalten haben.
Die Methode, nach der man gemeinhin arbeitete, war dieſe: In
baren Möbels hatte den Mut, 1 Milion Fr. dafür zu verlangen. Er
liche kraſſe Fälle.
Dort die ſchöne Fabrik von heute war früher ein
Schuppen. Anfangs 1914, alſo vor dem Kriege, brannte er nieder.
Der Unglücksfall wurde von dem Beſitzer einfach auf den Krieg
zurück=
geführt. Er hat eine Million erhalten . .. baſta.
Man gehe mit uns weiter auf dem Grand Boulevard. Ein großer
Bau, eine Mietskaſerne mit 120 Wohnungen. Er erſcheint nicht wie
eine, ſondern wie mehrere Kaſernen. Er wurde mit „
Eutſchädigungs=
mitteln” erbaut, wie ſie für induſtrielle Bauten gezahlt wurden. Und zu verhindern, will ſetzt auch die Folgerungen daraus ziehen, um
nicht findet.
Wie man mit dem Geld für den Wiederaufbau „gewirtſchaftet” hat,
mögen einige Zahlen zeigen:
Agache erhielt 109 Millionen, Beghien 137 Millionen, Lepeutre aus tigt wird.”
Roubaix 66 Millionen ...."
von ihnen hat 110 Millionen Schaden angemeldet. Ihre Forderung hat
man herabgeſetzt — ſie haben keine Einwendung erhoben. Jeder von geſtimmt hatte, wurde mit großer Mehrheit aus der Fraltion
ihnen erhielt 75 Millionen, zuſammen alſo 150 Millionen. Was geſchrh ausgeſchloſſen.
mit dem Gelde? „Bons de ceſſions” (Abtretungsurkunden) haben
die Induſtriellen von den kleinen Leuten gekauft,
ihnen die kleinen Kredite genommen, die den Armen zugeſprochen
uor=
den ſind, die keine Zeit zum Warten hatten. Und mit den auf dieſe
Brüder Tiberghien 700 Häuſer bauen wollen. „Billige Wohnungen”,
wie ſie ſagen ....
Gehen wir in eine andere Vorſtadt auf dem Wege nach
Mous=
tung: „Das rote Kreuz”!, Und an einer anderen Stelle die ſchön= Vergehens gegen das Kraftwagengeſetz zu 1 Jahr 9
Mona=
eigene Sache. Die Deutſchen haben dem Beſitzer Vandamme ſeinerzeit
und zerſchlagenen Scheiben ...
hatte vielleicht 5000 Fr. Wert, heute iſt er Millionär.
mögen von 70 000 Fr. beſaß, nennt heute eine Fabrik ſein Eigen, die
Häuſerkomplex auf der linken Seite der Straße.
Mere zugetragen. Die „Societe de Garennes de Brah=Dunes (man jagt machen.
* Der ſprechende Film.
Von Dr. Friedrich Düſel.
Kh. Vor mir liegt ein Zelluloid=Streifen, der ſich auf den
erſten Blick durch nichts von den geläufigen, uns allen bekannten oberſten Stufe der Klangtreue ſtanden die Inſtrumente, alfo die a
Engl, macht.
Der Sänger, der auftrat, ſang wohl, aber manchmal ſetzte eint eine Frage der Zukunft.
Ton ein, ehe er den Mund geöffnet, und umgekehrt: mauchmal
hinzuſetzen: kaum je zuvor iſt eine derartige neue Erfindung in
Uen eie e e e eltge e e eſe
ein Muſikvirtuoſe meiſterte wohl zehn lis zwölf, verſchiedene
moderne und hiſtöriſche Inſtrumente, vom Monokord, von der
i Dereid Wierkelarmn dbebein. in Deräflfern Grungeite en
meckern, wiehern, und miauen; und ſchließlich erlebten wir einen
Morgen bis in die ſpite Nacht
dort Kaninchen. Der Präſident der Geſelſchaft iſt Herr Tiberghien)
times, gekauft. Was wunder, es waren Dünen, und Düne iſt Sand.
Aber da kam der Krieg und ein Kanonenſchuß zerſtörte ein wenig den
Paris, 7. Dez. (Wolff.) Das „Deupre” veröffentlicht folgende konnten auf dem Grundſtücke wundervolle Bauanlagen, Tennisplätze und
Das iſt die Wahrheit über die „zerſtörten Ge=
Und was ſagt die Welt dazu, die bewußt und ſyſtematiſch von Poin=
Es gibt nur eine Wahrheit über die „zerſtörten Gebiete”, und die
* Weimar, 7. Dez. (Priv.=Tel.) In der heutigen
Land=
tagsſitzung verlief die Wahl über die Regierungsum=
Wahlvorſchlag der ſozialdemokratiſchen
Landtags=
fraktion von den bürgerlichen Parteien und den Kom=
In dieſem Zuſammenhange dürfte es nicht unintereſſant ſein, zu muniſten mit 31 gegen 22 Stimmen abgelehnt wurde.
Orten vor ſich gegangen. Der „Quotidien” bringt darüber recht bemer= Darauf erklärte der frühere Miniſter Fröhlich den Rück;
tritt der Regierung, die die Geſchäfte bis zur
Neubil=
dung weiterzuführen gewillt iſt.
Verminderung der Zahl der Reichstagsabgeordneten.
Berlin 7. Dez. Der Rechtsausſchuß des Reichstags trat
heute in die Beratung der zweiten Aenderung des
Reichstags=
wahlgeſetzes ein. Reichstagspräſident Loebe ſchlug vor, die Zahl
der Abgeordneten des Reichstages auf die Hälfte zu vermindern.
das Kunſtſtück erfunden haben, ihren Schadenbetrag mit 100 Von Seiten der Sozialdemorraten wurde dieſer Vorſchlag für zu
oder gar mit 1000 zu multiplizieren, ſind ſofort bis auf weitgehend gehalten und eine Herabſetzung auf etwa 400
Abge=
genug waren, etwaige Kriegsſchäden nicht aufzubauſchen, ſollen noch ſtatt bisher 60 000 ein Abgeordneter kommen. Mit Ausnahme der
Deutſchnationalen waren die Parteiredner im allgemeinen
da=
mit einverſtanden, jedoch wurde die Ausſprache mit Rückſicht
einem Falle hatten angeblich deutſche Soldaten aus Unvorſichtigkeit die darauf, daß eine Stellungnahme der Fraktionen noch nicht vor=
Marmorplatte eines Nachtiſches zerbrochen. Der Beſitzer dieſes koſt= lag, ohne eine formale Aufforderung au die Negierung
geſchloſ=
erhielt dieſe ſofort ohne Prüfung und ohne Nachweis. Eine Millian ſen. Es wurde aber die Erwartung zum Ausdruck gebracht, daß
Franken für die Marmorplatte eines Nachttiſches! Es gibt noch ähn= die Frage der Verminderung der Zahl der Abgeordneten weiter
verfolgt werde.
Fraftionszwang bei den Sozialdemokraten. heute der deutſchen Preſſe der Papierpreis diktiert wird.
Berlin, 7. Dez. (Priv.=Tel.) Die
ſozialdemokra=
tiſche Fraktion, die ſich zu der Bewilligung des Ermächti= Poſten im Budget einer Zeitung ausmachen. Die beda
gungsgeſetzes entſchloſſen hat, um die Auflöſung des Reichstags
ſo geht es weiter, den ganzen Bouledard entlang: Billen, rieſenhafte das Ermächtigungsgeſetz unter allen Umſtänden durchzuſetzen unweſentlich heraufzuſetzen, um ſo die Wirtſchaftlichk
Fabriken, Schlöſſer, Wolkenkratzer, wie man ſie ſchöner in Amerika Sie hat beſchloſſen, Fraktionszwang zu üben. Dieſer Unternehmungen und damit die Unabhängigkeit der de
Beſchluß lautet:
„Die Mitglieder der Fraktion ſind nur dann berechtigt, ſich
Die Fabriken DenaimAuzin haben 700 Millionen erhalten. Die aus Gewiſſensgründen einer von der Fraktion beſchloſſenen Ab=
Fabriken Longwy bekamen 41 Millionen. Es wurden alſo mehr als ſtimmung unauffällig fernzuhalten, wenn nicht durch dieſes
Fern=
eine Milliavde Fr. für zwei Fabriten verſchwendet, halten die Abſtimmung der Fraktion in ihrem Erfolg beeinträch=
Ein Mitglied der Fraktion, Abg. Wilhelm
Hoffmann=
gibt niemanden in den „zerſtörten Gebieten”, der das nicht Schmargendorf, der in der geſtrigen Reichstagsſitzung gegen die Daum aus Darmſtadt zum Lehrer an der Volksſchule zu
wüßte. Dort drüben die Brüder Tiberghien, zwei Induſtrielle, jeder Sozialdemokraten mit den Deutſchnationalen und Kommuniſten
Das Urieil im Bergdoll=Prozeß.
* Mosbach (Baden), 7. Dez. (Priv.=Tel.) Nach zweiein=
Weiſe erworbenen Geldern wurde ein Terrain gekauft, auf dem die halbſtündiger Beratung des Gerichts wurde folgendes Urteil im Dienſte vom 10. Oktober d. J8. ab.
Bergdoll=Prozeß gefällt:
Griffith, wegen Anſtiftung zu ſchwerer Körperverletzung, ſtatt: „Griechiſche Geſtalten” bei Geh. Nat Back= „Al.
evon in Belgien. Dort auf der Höhe ſteht eine gauz neue Cinrich= erſchwerten Hausfriedensbruchs, verſuchter Nötigung und wegen
ſten Gärten, Anlagen von Gemüſegärtnern?. Ja, das iſt auch ſo eine ten Gefängnis und 2 Billionen Mark Geldſtrafe. Von die= geſchichte”. Für jede Unterhaltung ſtehen beim Hausverwe
für 14000 Fr. Blumen und Miſtbetſcheiben zurſtört. Der zerſtörte ſer Strafe werden 3 Monate und die Geldſtrafe auf die Unter=
Bert, alſo Abnutzung nicht gerechnet, 14000 Fr. Gr hat 170 000 Fr. ſuchungshaft angerechnet. Sperber, wegen ſchwerer
Körper=
reklamiert und 900 000 Fr. erhalten . . . Für ſeine geſtorbenen Begonten verletzung in Tateinheit mit Amtsanmaßung und verſuchter Nö= und Jugendheimen die Bitten unterbreitet, ihnen zur Ausſch
tigung zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis unter voller ihre Räume entſprechende Bilder zur Verfügung zu ſtellen. D.
Das, was dort drüben herüberleuchtet, iſt eine große Fabrik, und Anrechnung der Unterſuchungshaft ab 11. Auguſt. Gargarin
daneben der feudale Beſitz des Monſieur Ladſons, Unternehmer in Holz wegen Beihilfe, zu 8 Monaten Gefängnis unter Anrech=
und Eiſen — früher Budiker an einer Straßenecke. Seine Wirtſchaft nung der Unterſuchungshaft. Nelſon wegen Beihilfe und geeigneten Wandſchmuck zu überweiſen. Wir bitten alle Leit
wegen Vergehens gegen das Automobilgeſetz zu 3 Monaten Jugendheimen und Jugendherbergen, die den Wunſch haben,
Der Monſieur Dumortier, ein Mann, der vor dem Kriege ein Ver= Gefängnis und 2 Billionen Mark Geldſtrafe. Die Strafe iſt
mindeſtens eine Million wert iſt. Im übrigen gehört ihm der ganze bereits durch die Unterſuchungshaft verbüßt. Der Haftbefehl platz 17, zu wenden.
gegen Nelſon wird aufgehoben. Wie verlautet, werden die An=
Die tollſte Geſchichte hat ſich etwas wveiter weg von Tourcoing, am geklagten von ihrem Recht, Reviſion einzulegen, keinen Gebrauch z
DEm mmHmnnnn mm 3
mit dem Likeriki des Hahns auf dem Miſt, endend mit dem Doch die Lampe nicht zu vergeſſen! Die Wunderlampe au g
Tuthorn des Nachtwächters. Die Gleichzeitigkeit von Bild und
Ton war überall verblüffend, in der Modulation und Färbung f.
der verſchiedenen Töne gab es natürlich Unterſchiede. Auf der die Millionen und Billionen verſchiedenſten. Schwin ?
Filmbändchen unter cheidet. Sieht man aber genauer hin, ſo mechaniſchen Klangträger, dem folgten die Tiere, allen voran
entdeckt man an der Seite eine feine Leiſte, gebildet aus bald der krähende Hahn und der kläffende Hund, zuletzt erſt kamen die
dichter, bald locker geäderten Sproſſenlinien. Dieſe Tonleiter” Menſchenſtimmen — ein Widerſtand — den man ihnen doch graphen ruckweiſe bewegt, unmittelbar im Anſchluß
iſt das, was dem Filmausſchnitt zu den beweglichen Bildern die noch zur Ehre anrechnen muß, bis auch ſie ſich, was heute ſchon g
Sprache gibt, was ihn zu dem „ſprechenden Film”, der Erfin= vorauszuſehen iſt, der Groberungsgewalt oder geduld dieſer Er= oder Stimmenſtreifen, d. h. die Stelle, wo die Stimme o
dung der deutſchen Ingenieure Vogt, Maſfolle und Dr. ſindung ergeben haben werden. Bewies doch der vollendet klare Ton photographiert iſt, durchleuchte. Fedesmal, wen
und melodiöſe Vortrag der Ring=Erzählung aus dem „Nathan” ſchwarzer, von einem Ton herrührender Strich vorbe
durch den Schauſpieler Adolf Klein, daß dem Sichſträuben hier wird das Licht momentan abgeblendet. Hinter dem Fil
Schon vor einem Fahre traten die Verſuche dieſer drei Her= nur ein Mangel an Kunſtvollendung des Orignalvortrags zu= wartet darauf ein gleichfalls neuer Apparat, die Photo
ren ſchüchtern vor die Oeffentlichkeit. Damals aber, bei den grunde liegt. Ob freilich die letzte und tiefſte Beſeelung, der die oder das „el ektriſche Auge‟. Sie oder es beſteh
Vorführungen in der Alhaubra, konnte man ſich, bei aller Be= menſchliche Stimme im Ausdruck innerſten Gefühls fähig iſt, einem hohlen Glaskörper (ähnlich unſerer Glühbirne),
wunderung im Einzelnen, des Geſamteindrucks uicht erwehren, ſich jemals dieſer ſchließlich doch auch nur mechaniſchen Wieder= einem elektriſchen Strom durchfloſſen wird und innen mit
als ſei des, worauf es hier ankommt, die exakte zeitliche Ueber= gabe fügen wird, bleibt — dem Schauſpieler und Sänger, dem beſtimmten, natürlich geheim gehaltenen chemiſchen Stof
einſtimmung von Bild und Ton, noch nicht zur Genüge erreicht. Liebenden und Betenden ſei es zum Troſte geſagt — auch hier Selen!) ausgekleidet iſt. Je nachdem es hell oder dunke
Die Mechanik der Erfindung ſelbſt hat natürlich ihre Ge= Weiſe die photographiſchen Schallſchwingungen wieder
ſtieg ein Ton nach, nachdem er den Mund ſchon geſchloſſen hatte, heimniſſe die das liebenswürdige Vertrauen der Erfinder auch triſche Stromſchwankungen verwandelt, ſo folgt zuletzt
Auch war die lautliche Wirkung in der originalen Tonſtärke ſel= uns Preſſeleuten nur zum Teil gelüftet hat. Soviel aber darf Rückwanölung in hörbare Töne. Auch hier ein neuer un
ten recht befriedigend, Feinheiten gingen verloren und läſtige geſagt werden, daß ihr Triergon, wie ſie ihre Arbeitsgemeinſchaft tiger Apparat: das Statophon oder der „elekt
Nebengeräuſche ſtörten den Genuß. Fetzt eben aber hat eine getauft haben, die Stimme auf das Filmband neben das Bild Mund”, für den aber nicht der Elektromagnetismus ver
neue, ausgedehntere und ungleich mannigfaltigere Vorführung nphotographiert”, womit eine vollſtändige zeitliche Uebereinſtim= wird, ſondern die anziehende Kraft der ſtatiſchen Elek.
vor Vertretern der Preſſe im Schybertſaal in Berlin, Bülow= mung zwiſchen beiden unbedingt gewährleiſtet iſt, ohne daß ein d. h. die elbe Erſcheinung, die zwei Hollundermarkkügelche
ſtraße 104, wo die Erfinder ihre Werkſtatt aufgeſchlagen haben, Grammophon, ein Phonograph oder etwas Aehnliches in Tätig= einanderfahren läßt, wenn man ſie mit der Elektrizitätsn
ſo offenkundige Fortſchritte des Verfahrens gezeigt, daß man keit zu treten braucht. Durch Erfindung eines neuen Apparat=s ladet, oder eine geriebene Siegellackſtange befähigt,
ſchon heute ſagen darf, der „ſprechende Film” iſt auf dem ſicheren gelang es — und das iſt hier das Ei des Kolumbus — die ſchnitzel anzuziehen. Eine große dünne Scheibe aus 61
Wege zum Ziele, ſteht kurz vor dem Augenblick, woo er ſich vor Sclallwellen ohne Verwendung einer Membran, eines immerhin die, in einen Nahmen geſpannt, hinter der Bildleinwan
der breiten Oeffentlichkeit ſehen und hören laſſen darf. Ja, ſtarren Elementes, in elektriſche Wellen zu verwandeln, die dann erzeugt die Töne, und zwar in einer aufs feinſte reguli/t
wenn man an ähnliche epochemachende Erfindungen, z. B. die wiederum das Licht einer elektriſchen Lampe im Nhythmus der Stärke. Man erkennt: das Entſcheidende der Erfindun
erſten Vorführungen des Grammophons, denkt, ſo läßt ſich getroſt Schallwellen in Zuckungen verſetzen. Dieſe Lichtzuckungen wer= in der genialen Verbindung all dieſer wichtigen Einze
den auf dem Film als „Tonbild” photographiert, wie die „Ton= von denen jede eine Erfindung für ſich bedeutet.
leiter” es in engeren oder dichteren Querſtreifen zeigt.
Wie das gemacht wird? Nun, die Erfinder haben — hier führung noch ſeine Kinderkrankheiten zu überwinden. Al
folgen wir vorſichtigerweiſe ihrer eigenen Erläuterung möglichſt techniſch=phyſikaliſche Grundprinzip — darauf kommt es
wörtlich — beobachtet, daß ein kleiner Stab aus beſonderem ſcheint einwandfrei, und ſchon heute ſtellen die praktiſch E
Stoff, ſobald er durch hindurchgeleiteten Stron in Glut gebracht folge alles in den Schatten, was auf dieſem Gebiete bſ.
wird, um ſich herum die Luft „ioniſiert”, das heißt leitend macht, wandten Verſuchen erreicht worden iſt. Theater und 29
ſo daß auf ein vahe genug herangebrachtes Stück Metall etwas aber auch die wiſſenſchaftliche Forſchung, iusbeſondere die
von dem elektriſchen Strom übergeht. Wählt man nun als und die mediziniſche Diagnoſtik für ihre Auskultationen
Metallſtück die Mündung eines Trichters und ſpricht in dieſen unterſuchungen), werden bald ihren Nutzen daraus zu
Trichter hinein, ſo ſtören die Schallwellen den Stromübergang. wiſſen. Ein= neue geiſtige Quader iſt gewonnen für den 2
Dieſer Strom wird alſo im Ahythmus, der Schallwellen ge= aufbau Deutſchlands, und auch das Ausland wird ſich de
ſchwächt. So ſind die Schallwellen in elektriſche Stromſchwan= quemen müſſen, die Erfindung der Herren Vogt, Maſſolf
kungen übergeführt. „Fathodophon” nennt man den Appa= Engl für ihren Kulturbau wilkommen zu heißen.
Die Schaffung einer neuen Währung, die Rückke
Goldmarkrechnung hat außer den unendlich vielen andere
zügen auch den, daß nunmehr ein Vergleich der gegenw
Preiſe mit denen der Vorkriegszeit möglich iſt. Und
dieſe Vergleichsmöglichkeit hat im Zuſammenhang
gewiſſen Stabiliſierung unſerer Verhältniſſe in den letzten
die erfreuliche Folge gezeitigt, daß auf ſehr vielen Gebie
Preiſe nicht unerheblich zurückgegangen ſind. Auf der
Seite aber würde es falſch ſein, wenn man nun gleichmäf
allen Wirtſchaftszweigen ohne weiteres die Rückkehr zu
kriegspreis fordern würde, da auf manchen Gebieten die
niſſe ſich nicht unweſentlich geändert haben. Dies trifft
beſonderem Maze für die deutſche Preſſe zu. Vor dem
war der Abonnementspreis ſämtlicher deutſchen Zeitun
berechnet, daß er die Geſtehungskoſten auch nicht ann
deckte. Die blühende Wirtſchaft der Vorkriegszeit hatte
ſtarkes Inſeratenbedürfnis, daß die Einnahmen der de
Preſſe aus dem Inſeratenteil in der Hauptſache die
koſten zu decken in der Lage waren. Je höher die Ein,
aus dem Anzeigenteil waren, um ſo niedriger ko
Abonnementspreis gehalten werden.
Die Umſtellung unſeres geſamten wirtſchaftlichen
das mangelnde Angebot gegenüber ſtarker Nachfrage
allen Gebieten des täglichen Lebens, das bis heute noch
hatte zur Folge, daß der Anzeigenteil immer mehr zuſ
ſchrumpfte. Unſere Leſer werden ſich erinnern, daß 10
Seiten Anzeigen früher keine Seltenheit waren.
gleiche damit die heutigen Nummern, und man wird v
teres die richtigen Schlüſſe ſelbſt ziehen können.
E=
die deutſche Preſſe eine Lebensnotwendigkeit, aus
wicklung die Konſequenz zu ziehen. Der ſtarke Rückg
Inferateneinnahmen machte eine völlig neue Kalkulati
Abonnementspreiſes notwendig. Hinzu kam noch eie
liche Steigerung der Papierkoſten. Nicht nur, daß hie
allgemeine Goldentwertung, d. h. mit anderen Wort
Teuerung aller Produkte auf dem Weltmarkt, ins Gewi
ſondern es iſt dabei zu berückſichtigen, daß gerade die letz
kriegszeit für die deutſche Papierinduſtrie eine Zeit de.
junkturtiefſtandes war, der ſehr niedrige Preiſe erzwang
faſt lückenloſe Zuſammenſchluß der Papierfabriken
kriegszeit hat dieſe Verhältniſſe grundlegend geändert,
flüſſig, zu ſagen, daß die Koſten für das Papier einen
Folge dieſer Entwicklung war die Notwendigkeit für die
Preſſe, den Abonnementspreis gegenüber der Vorkriegsze
Tagespreſſe zu ſichern. Unſere Leſer dürfen überzeugt ſe
es naturgemäß auch unſer Beſtreben iſt, den Preis der
ſo niedrig wie nur irgend möglich zu halten und daß au
mit Ihnen die Hoffnung haben, daß die wirtſchaftliche (
lung der nächſten Zukunft uns die Möglichkeit eines
abbaues gibt.
Ernannt wurde am 24. Oktober 1923 der Schulamtsanwärte
im Kreiſe Heppenheim.
— Aus dem Staatsdienſte entlafſen wurde am 4. Dezem
Polizeiwachtmeiſtev Fritz Reuhl zu Bad=Nauheim auf I
ſuchen mit Wirkung vom 1. Dezember 1923.
— In den Ruheſtand verfetzt wurde am 12. Oktober der Ve
der Volksſchule zu Rüſſelsheim im Kreiſe Groß=Gerau Hch. S
auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner dem Staat
— Landesmuſeum. Unterhaltungen über alte
Nächſten Dienstag, pünktlich um 3 Uhr, finden folgende Unterh
liches II” bei Prof. Feigel, bei Dr. Freund: „Beiſpiele r
tiſcher und logiſcher Zuſammenhänge in der
Montag von 11—12 Uhr je 20 Karten unentgeltlich zur Verfüg.
— Bilderfpende an Jugendheime und Jugendherbergen. Se
oft wurden der Zentralſtelle für Volksbildung von Jugendh
ſtändnisvolle Beihilfen ausländiſcher Freunde ſind wir nunmeh=
Lage, einer Anzahl von heſſiſchen Tugendheimen und Jugendh
dern bedacht zu werden, ſich alsbald an die Zentralſtelle zur 7
der Volksbildung und Jugenspflege in Heſſen, Darmſtadt, M.
— Kundgebung. Die Deutſchnationale Volkspartei lädt
öffentlichen Kundgehung für Montag, den 10. Dezember, abend
in den Saalbau. (Näh. ſ. Anz.)
ſend und einer Nacht, deren Licht den elektriſchen Strom Kn
flußt! Es war nicht leicht, ſo eine Lampe zu bauen, die
gleichmäßig reagiert; ſchließlich aber iſt es doch gelung
Und wie vollzieht ſich nun die Wiedergabe der photog!
ten Stimme? Zunächſt wird der Film, der ſich ja im Kit
gleichmäßig an der Lampe vorbeigeleitet, damit ſie ſein
dringt mehr oder weniger Strom hindurch. Sind nun a.
Selbſtverſtändlich hat das Triergon in der praktiſchet
[ ← ][ ][ → ]Tummer 339.
Darmſtädter Tagblatt, Saustag, den 8. Dezember 1923.
Seite 5.
PN
OMr Frageher Bargiattang ver Gag=
Paffel= und Sttsingrerfr.
Von Dipl.=Ing. Adolf von Lippmann.
Bevör man auf die Frage der angemeſſenen Preisſtellung überhaupt
hen kann, muß vor Allem feſtgeſtellt werden, ob die
Geſtehungs=
für Gas=, Waſſer= und elektriſche Energie infolge der ungünſtigen
chaftlichen Entwicklung tatſächlich ſo geſtiegen ſind, daß die
Verſorg=
minderbemittelten Bevölkerung mit dieſen
Lebensnotwendig=
überhaupt nicht mehr in Betracht kommen kann.
Unterſuchungen haben ergeben, daß bei heutigen Kohlenpreifen
öhnen das Kubikmeter Leuchtgas (ſogar einſchließlich 200 Prozent
g) zu etwa 4 Rentenpfennigen, die Kilowattſtunde elektriſcher
zu erwa 7 Rentenpfeunigen hergeſtellt werden kann. Daraus
daß trotz der Ungunſt der allgemeinen wirtſchafflichen Lage noch
Veranlaſſung beſteht, der minderbemittelten Bevölkerung dieſe
gsnotwendigkeiten vorzuenthalten.
Stah e eiehne ue e e e e e euf
erwverke zu wenig kaufmänniſch arbeiten, kann man von den
Elektri=
iwverken getroſt behaupten, daß ſie gegenüber rein geſchäftlichen
Er=
ngen die ſozialen Aufgaben, die ſie nun einmal haben, völlig ver=
. Denn ein Elektrizitätswerk iſt ſchließlich nicht nur dazu da, da=
eine Aktiengeſellſchaft Geld verdient, ſondern doch wohl auch
da=
amit die Bevölkerung mit der von ihr als Lebensnotwendigkeit
be=
ex ten elektriſchen Energie desſorgt wird. Aus dieſer Erkenntnis
her=
ſe ſt das Reichsgeſetz betreffend die Verſorgung mit elektriſcher
Ener=
e ntſtanden. Und damir der Bevölkerung zu erſchwinglichen Preiſen
Bezug elektriſcher Energie geſichert bleibe, beteiligen ſich die Städte
e lchen Unternehmungen.
Vas nun die ſtädtiſchen Betriebe anlangt, die mit Selbſtkoſten von
ntenpfennigen für das Kubikmeter viel zu teuer arbeiten, ſo wird
dieſen zu verlangen ſein, daß ſie ſich vor Allem einmal auf eine
chaftliche Grundlage ſtellen und das aus ihren Betrieben
herauszu=
ſuchen, was herauszuholen geht. Des weiteren werden ſich die
ſchen Betriebe darüber klau ſein müſſen, daß es in dieſen Zeiten
Not nicht angängig iſt, Lebeusnotwendigkeiten, die beſonders auch
ninderbemittelte Bevölkerung dringend benötigen (man denke an
urch die Wohnungsnot gehobene Bedeutung der Gasküche!), mit
allen zu belaſten; die eben jetzt auf anderem Wege eingeholt
wer=
bezw. auf tragfähigere Schultern gelegt werden müſſen. Alſo vor
r einmal eine reinliche Scheidung der Betriebe des Gas= und
erwerkes von andeven Betrieben im Etat, damit einmal die „wirk=
Selbſtkoſten klar werden. Etwa fehlende Betriebsmittel kann ſich
Stadt auf anderem Wege verſchaffen. Eine wertbeſtändige Anleihe,
En Kubikmetern verzinſt wird, dürfte ausreichend Freunde in der
erſchaft finden.
D Der Preisprüfungsausſchuß für Fleiſch= und
Wurſt=
waren der hieſigen Städtiſchen Preisprüfungsſtelle ſetzte in der Anfertigung der Falſchſcheine ſchon ziemlich vorgeſchritten. Vor
ſeiner heutigen Sitzung die Fleiſch= und Wurſtpreiſe wieder Pollendung wurde das Treiben entdeckt und beide Angeklagte ſind
fleiſch pro Pfund 1,60 Mk., Hausmacher Wurſt 1,80 Mk.,
Kote=
ſicht geſtellt.
Milchverſorgung. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß
An=
träge auf Erteilung der Erlaubnis zum Aukauf von Milch bei
Kuh=
haltern oder Sammlern bei den Ortspolizeibehörden, in Darmſtadt bei
den Polizeirevieren zu ſtellen ſind, alſo nicht umittelbar beim
Kreis=
amt. Hierbei wird darauf hingewieſen, daß nach § 11 der Verordnung
vom 31. Oktober d. J. eine Erlaubnis uur dann erteilt werden ſoll.
wenn der Antragſteller ſich verpflichtet, die von ihm angekaufte Milch
einer beſtimmten Bedarfsſtelle zuzuführen oder ſie nach den Weiſungen
der amtlichen Verteilungsſtelle der zugewieſenen Bedarfsgemeinde zur
Verteilung zu bringen.
Kirchenſteuer. Die örtliche ebangeliſche Kiuchenſteuer für 1925
iſt, ſpfern ſie den Betrag von 50 Mark überſteigt, bis ſpäteſtens 31. Dez.
1923 in 25fachem Betrage unter Aufwertung nochmals einzuzahlen. Bibel. Ueber dieſe wichtigen ſozialen Fragen ſpricht morgen um
(Näh. ſ. Bekaunrmachung.)
— Der Kirchengeſangverein der evangeliſchen Maztinskirche
veran=
ſtaltet am nächſten Sonntag (2. Advent), nachmittags 4 Uhr, in der
Martinskirche eine Adbentsfeier. Unter Mitwirkung von bewährten unſerer nach innerliſcher Wahrhaftigkeit ſtrebenden und Wahrheit
Solokräſten, Orcheſter, Orgel und Chor kommen Teile des Händelſchen ſüchenden Jugend mit ſeinen Erfahrungen dienen können.
Meſſias zur Aufführung. Die Leitung liegt in Händen des
Privat=
dozenten Herrn Dr. Noack. Der Eintritt iſt freiz beim Ausgang werden. Dienstag, den 11. Dezember, abends 8 Uhr, findet im Gemeindehaus der
zur Deckung der erheblichen Unkoſten freiwillige Gaben erbeten.
Die Elektrizitätswerke aber werden gut tun, einmal ihre Tarife für
abnehmer zu revidieren. Es geht nicht an, daß in dieſen Zeiten
Not die Spannung zwiſchen den Tarifen der Groß= und
Kleinab=
er ſo groß gehalten wird. Da der Stromverbrauch der
Groß=
zmer zu dem der Kleinabnehmer etwa im Verhältnis 4:1 ſteht, ſo
gt es, wenn der Großabnehmertarif um einige Pfennige erhöht
um für die Kleinabuehmer den erträglichen Satz von etwa 30
nigen für die Kilowattſtunde zu erreichen.
Die Elektrizitätswerke werden alſo möglicherweiſe weder ihren
Ge=
ſchmälern noch gar ihre Subſtanz angreifen müſſen, um der
Be=
rung die Preiſe zu bieten, die ſie in dieſer ſchweren Uebergangszeit
ſe noch zahlen kann.
Endlich noch eins!
Nan entgegne nicht: „im Frieden hat die Kilowattſtande /
50 Pfennige, das Kubikmeter Gas auch einmal an die 20 Prcuige
et. Warum ſoll es heute weniger koſten?”
Barum?. Weil die techniſchen Fortſchritte in der Erzeugung von
und elektriſcher Eenergie immerhin in den letzten zehn Jahren ſo
ſen ſind, daß wir heute ganz erheblich weniger als die damaligen
für die Zeit vom 9. bis 15. Dezember 1923 beträgt für
das Darmſtädter Tagblatt wie in der Vorwoche
frei Haus 0,80 Goldmark
abgeholt 0,25 Goldmark.
Hierbei richten wir an unſere verehrl. Abonnenten
nochmals die Bitte, unſeren Trägerinnen nach Möglichkeit der Brennſtoff muß jedoch rückvergütet werden. Wir bitten daher alle
größere Geldſcheine auszuhändigen, um dieſen einer ſchnellen
Abrechnung mit uns den Weg zu ebnen.
(8333fs
Der Verlag des Darmſtädter Tagblatts.
eusbreie Wenn alſo etwa ein Preis. ma e Der it niſſe ge
vatſtunde vor 9 oder 10 Jahren angemeſſen ſein konute, ſo iſt er
en, den techniſchen Fortſchritten entſprechend, heute nicht mehr. Und
wird ganz beſtimmt damit rechnen dürfen, daß eine weitere Ver=
Sung mit der weiteren Ausdehnung der Großkraftwerke zu
en iſt,
Im Verfolg dieſer und noch anderer Ueberlegungen, die uns hier
heit führen würden, kommt man ſchließlich dazu, als angemeſſene
ſe, als Preiſe, die anzuſtreben ſind und auch erreicht werden
kön=
zu nennen: 10 bis 12 Pfennige für das Kubikmeter Miſchgas,
fennige für das Kubikmeter Waſſer und 30 Pfennige für die
Kilo=
tunde Lichtſtrom.
— Landestheater. =Miete. Infolge der Spielplanänderung
ie Miete F ihre 8. Vorſtellung nicht am Samstag, den 8. Dezember,
n am Dienstag, den 11. Dezember, und zwar die Oper „Falſtaff”.
kietnachzahlungen. Einer Anregung aus Mieterkreiſen
fol=
wird noch der Dienstag zur Nachzahlung der Mieten für den 3.
4. Mietabſchnitt hinzugenommen, da an dieſem Tage die Beamten
Nachzahlung erhalten. Im Intereſſe der Mieter wird nochmals
uf hingewieſen, daß nach Möglichkeit nicht alle Zahlungen bis zu
m Tage verſchoben werden dürfen.
— Drittes Sinfonie=Konzert. Die Hauptprobe zum Mozartabend
Landestheaterorcheſters findet Montag, den 10. Dezember, vorm.
Uhr, ſtatt. Das Konzert beginnt ausnahmsweiſe um 7½ Uhr, Ende
9 Uhr. Den Klavierpart in der von Hedwig Werle geſungenen
für Sopran, Orcheſter und obligatem Pianoforte hat in
liebens=
ſiger Weiſe Herr Guſtav Beck übernommen.
— „Antigone‟ In der am Sonntag im Großen Haus ſtattfindenden
rfführung von „Antigone” von Sophokles=Hölderlin in der
Bear=
ng von Wilhelm Michel, ſind in den Hauptrollen Anne Kerſten
Antigone, Hedwig Sparxer als Jsmene, Eliſabeth Stieler
Eurydike, und die Herren Fritz Valk als Kreon, Gerhardt
Rit=
als Tereſias, Walter Neymer als Hämon, Kurt
Weſter=
an als Wächter und Walter Kuliſch als Bote beſchäftigt.
In=
erung: Eugen Keller; Bühnenbild: C. T. Pilautz.
Film im Kleinen Haus: „Schmied von Kochel”. Hiſtoriſcher
3film aus der Zeit des ſpaniſchen Erbfolgekriegs. Eine lückenlos
ebaute, außerordentlich kräftig geſtaltete Handlung ſchildert in treuer
ihnung an die Geſchichte das Schickſal Baherns in der Zeit des
iſchen Erbfolgekriegs und gipfelt ſchließlich — dramatiſch wuchtig
Itet — in der blutigen Unterdrückung des baheriſchen
Volksaufſtan=
in der Sendlinger Mordweihnacht 1705. Der ſpaniſche Thronerbe,
baheriſche Kurprinz Joſeph Ferdinand, wird von dem Abgeſandten
erreichs, dem Oberſten de Wendt und ſeiner Mithelferin, der Amme
jungen Prinzen, Aja, um die Ecke gebracht. Blutige Wirren ſind
trch heraufbeſchworen, da Oeſterreich und Frankreich mit
Waffen=
alt Anſprüche auf die ſpaniſche Erbſchaft erheben. Gegen Oeſterreich
ofen Bahern und Frankreich und werden geſchlagen. Bayern fällt
Deſterreichs Hand und wird bis zum Aeußerſten unterdrückt. Das
geführt vom Schmiedbalthes von Kochel, verſchwört und erhebt
Die Pläne der Verſchwörer werden durch die Amme Aja an die
erdrückten verraten; die bayeriſchen Bauern werden bei dem Ver=
München zu ſtürmen und zu befreien, überwältigt und nieder=
„agen. — Soviel über die Handlung, die in den reichen,
wun=
vollen Schatz heimatlicher Landſchaft und
Ɨdtekunſt eingewoben iſt. Es iſt eine Luſt, dieſe prächtig geſtell=
Bilder vor dem Nothenburger Burgtor, im Münchener
Thron=
in Schleißheim, im bayeriſchen Gebirge, in Schäftlarn und in den
eren alten Neſtern anzuſchauen. Wir empfehlen ſehr den Beſuch
es baheriſchen Heimatfilms, der in der nächſten Woche im Kleinen
S laufen wird.
— Volkskunſtabende in Heſſen. Wenn in Darmſtadt von Niebergall
Rede iſt, von ſeinem „Datterich”, ſeinem „Tollen Hund”, ſo nennt
auch den Namen Eduard Göbel. Seine hervorragende
Wieder=
dieſer beiden klafſiſchen Geſtalten hat den ausgezeichneten Künſtler
über Darmſtadts Mauern hinaus bekannt und beliebt gemacht. Wie
ange Jahre als berufenſter Vertreter volkstümlicher Geſtalten am
Destheater in Darmſtadt wirkte, ſo iſt ihm dieſer Erfolg auch am
Teſetiſch treu geblieben. Darum will die Zentralſtelle zur
Förde=
g der Volksbildung und Jugendpflege in Heſſen die Vexeine und
inders die Ortsausſchüſſe für Volksbildung und Jugendpflege der
Zen und kleinen Gemeinden Heſſens nachdrücklichſt auf Eduard Göbel
ſeine Vorleſungen hinweiſen. Die Programme des Künſtlers
eut=
en die bedeutendſten Werke alter, neuer und neueſter Dichter in Ernſt
Scherz, und auch für die Kleinen iſt er tätig; er lieſt in vollendeter
iſe Märchen von Anderſen, Hauff, Grimm, Bechſtein und anderen.
2 meiſterhaft iſt ſeine Wiedergabe der Dialektdichtungen unſerer
iſchen Schriftſteller und Dichter. Wer ſolch einen wertvollen
Volks=
ſtabend für ſeine Gemeinde ſich ſichern will, wende ſich alsbald
die Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung und Jugendpflege
Seſſen, Darmſtadt, Mathildenplatz 17, zugleich mit dem Bemerken,
Ehe Gattung Vorträge beſonders erwünſcht iſt. Der Künſtler ſteht
erzeit zur Verfügung.
— Der Bund der Kinderreichen zum Schutze der Familie, Ortsgruppe
Darmſtadt, deſſen Beſtreben eine der wichtigſten Fragen, unſerer
Zu=
kunft betrifft, „beabſichtigt, in der gegenwärtigen ſchweren Not eine
ſchlichte, der Zeit entſprechende beſcheidene und würdige Weihnachtsfeier
zu begehen, um Eltern und Kindern im Zuſammenſchluß in hieſiger
Stadt zum zweiten Male ſeit Beſtehen des Bundes für die Wiederkehr
des Weihnachtsfeſtes eine Freude zu bereiten. Je reichlicher die
Ge=
ſchenke, deſto größer die Freude. Aber nicht allein die Gaben ſollen es
ſein, ſondern auch die Liebe und der Glauben an eine beſſere Zukunft.
Zum Schluß wird wieder eine Verloſung ſtattfinden von verſchiedenen
jegenſtänden, geſtiftet von den 22 fördernden Mitgliedern und verſchie=
Geichäftsleuten. Beſondere Anerkennung verdienen verſchiedene
ergien, die für die nötigen Backwaren Sorge tragen. Auch werden
ſich noch Kinderfreunde finden, die ſorgen für die nötigen Aepfel, die
zur Verteilung kommen. Zu der am Freitag, den 4. Januar 1921,
abends halb 8 Uhr ſtattfindenden Feier, bei der Herr Dr. Avemarie die
Feſtanſprache halten wird, ſei herzlich eingeladen. Die Feier findet im
Konkordiaſaal (Waldſtraße) ſtatt. Mitgliedskarten ſind erforderlich.
Eine beſondere Aufmerkſamkeit lenkt der Bund der Kinderreichen auf
den am Mittwoch, 5. Dezember, in Nr. 336 des Darmſtädter Tagblatts
erſchienenen Artikel: Berliner Brief: „Berlin ſtirbt aus”.
— Volkstheater. Heute und morgen Sonntag finden auf vielſeitigen
Wunſch nochmals Wiederholungen von „Gib mich frei” ſtatt.
Aus=
wärtigen Beſuchern (z. B. aus dem Odenwald) die Mitteilung, daß die
Vorſtellung ſo zeitig zu Ende iſt, daß die Züge bequem erreicht werden
können. Nachmittags an den beiden Tagen findet nochmals die
Auf=
führung des Weihnachtsmärchens „Die Wallfahrt zum Chriſtkind” ſtatt.
(Siehe Anzeige.)
— Orpheum — Operettengaſtſpiele. „Katia, die Tänzerin”, der
her=
vorragende Gilbertſchlager, gelangt mr noch Samstag, Sonntag und
Montag zur Aufführung. (S. Anz.)
L. Gebühren der Schornſteinfeger ab 5. d. M.: in Darmſtadt, Mains,
Offenbach und Gießen das 14 000 millionenfache, in den
Landeskehr=
bezirken das 16 000 millionenfache der Grundgebührenſätze. Aufrundung
der Geſamtgebührenbeträge auf volle 100 Mill. Mk. zuläſſig. — Ab
12. d. M.: Für Reinigung von ſteigbaren, ſog. deutſchen
Schornſteinen beim Durchlaufen von einem Stockwerk 13 Goldpfennige,
von zwei ſolchen 16, von drei 20, vier 24, fünf 28 ſechs 32 Goldpfennige
für jedes weitere Stockwerk 7 Goldpfennige, für Reinigung von engen,
ſog, ruſſiſchen Schornſteinen: bei Durchlaufen von einem
Stock=
werk 10 Goldpfennige, zwei 13, drei 17, vier 21, fünf 25, ſechs 29, für
jedes weitere Stockwverk 4 Goldpfennige; für Reinigen eines
Schorn=
ſteinaufſatzes bis zu 2 Meter Höhe 4 G.=Pfg., über 2 Meter 8 G.=Pfg.
Für Reinigen eines engen, ruſſiſchen, eingebauten
Zeutralhei=
zungs=, Wäſcherei=, Schreinerei=, Metzgerei=, Schmiede=, Hotelküchen=,
Gaſtwirtſchafts=, ruſſ. Bäckerei= oder gewerblichen Zwecken dienenden
Shornſteins 40 G.=Pfg. Für Reinigung von weiten, ſteigbaren,
ein=
gebauten Zentralheizungsſchornſteinen, von ſolchen für größere
Feue=
rungen zu gewerblichen Zivecken, die in Höhe ganz oder zum Teil
frei=
ſtehen, für den laufenden Meter 8 G.=Pfg. Für Ausbrennen ſog. ruſſ.
Schornſteine, einſchl. Fegung, ſind doppelte Gebühren zahlbar. Bei
In=
anſpruchnahme außerhalb regulärer Fegeperiode hat der Meiſter Gang
gebühren nach dem Lohntarif anzurechnen. Reinigen zur Nachtzeit,
in Ueberſtunden, an Sonn= und Feiertagen bedingt, neben
tarifmäßi=
gen Stundenlöhnen, doppelte Gebühren. (Als Nacht= und
Ueber=
ſtunden gelten die Lohntarifzeiten.) Für Umrechnung iſt der
Gold=
markwert nach dem letzten amtlichen Dollarbriefkurs (Berliner Börſe)
am Vortage des Zahlungstages maßgebend. Für den ſich
ergeben=
den Paviermarksbetrag iſt Aufrundung auf volle Milliarden
zu=
läſſig. Bei Arbeiten außerhalb der Gemarkung des Sitzes des
Mei=
ſters tritt ein Zuſchlag von 5 Prozent hinzu, im beſetzten Gebiet noch
wveitere 20 Prozent. Umſatzſteuer iſt nicht in Rechnung zu ſtellen.
n. Schwurgericht. In der geſtrigen Verhandlung, die in der
Haupt=
ſache ein verſuchtes Münzverbrechen im Sinne des 8 149 St.=G.=B.
be=
traf, war aus Gründen der Staatsſicherheit teilweiſe die Oeffentlichkeit
ausgeſchloſſen. Es kommen bei derartigen Fällen techniſche Einzelheiten
in der Herſtellung zur Sprache, deren allgemeinere Kenntnis niht
wünſchenswert, ſondern gefährlich wäre. Die dunh Gerictsaſſeſſor
Jakobi vertretene Anklage legt dem 24jährigen Werkmeiſter Friedris
Graut aus Dudweiler, Kreis Saarbrücken, neben ſchwerer Fälſchung
einer öffentlichen Urkunde in Tateinheit mit Betrug vornehmlich zur
Laſt, das Nachmachen inländiſchen Papiergeldes zwecks Veräußerung
als echtes hier verſucht zu haben, und es iſt der Beihilfe zu letzterem
Verbrechen der 49jährige Althändler Karl Valentin Braun
beſchul=
digt. Ihre Verteidigung, führen die Rechtsanwälte Neuſchäffer und
Juſtizrat Dr. Oſann. Was den erſterwähnten Anklagepunkt betrifft,
ſo wurde dieſe Tat von Gr. im letzten Sommer gegenüber der hieſigen
Flüchtlingsfürſorgeſtelle verübt, indem er zur Erlangung von
Geld=
unterſtützung uſw. falſche Vorſpiegelungen anwandte und ſich zu
glei=
chem Zweck einer ſelbſtgefertigten Beſcheinigung ſeiner Heimatsbehörde
bediente. Er hatte bereits im Januar d. J. gemeinſam mit ſeiner Frau
aus freien Stücken den bisherigen Wohnſitz im Saargebiet verlaſſen,
war dann in Stuttgart, Frankfurt a. M. ſowie Hamburg, und hielt ſich
von Anfang Juni an in Darmſtadt auf. Vorübergehend arbeitete er
als Schreiner bei einem hieſigen Mciſter, meiſt aber war er erwerbslos
und verſchaffte ſich Geldmittel dadurch, daß er Kleider ſeiner Frau
der=
kaufte. Letzteres ließ ihn den Mitangeklagten kennen lernen und als
Helfer zu dem beabſichtigten anderen Verbrechen finden. Gr. ging auf
die Herſtellung von Reichsmillionenſcheinen aus, bemühte ſich auch aus=
wärts um geeignete Quellen für das erforderliche Material und war i.
herab, und zwar gelten ab heute folgende Preiſe: Schweine= dem verhaftet. Gr. hatte u. a. Beziehungen in Offenbach angeknüpf
doch waren die Betreffendeu angeblich des guten Glaubens, es
ha=
ſich um Reklaueſcheine harmloſer Art. Br. dagegen foll eingeweih
letts 180 Mk. Gleichzeitig wurde ſeitens der Metzger=Innung an dem erſtrebten Gewinn beteiligt geweſen ſein, weshalb er Gerät
eine Herabſetzung der Preiſe für Rindfleiſch für heute in Aus= zur Verfügung ſtellte. In dem Plädoyer ſtützt ſich die Verteidigung
hinſichtlich des Münzuerbrechens auf den Einwand, daß kein Verſuch,
ſondern bloß ſtrafloſe Vorbereitung gegeben ſei. Die Geſchworenen
verneinten auch inſofern die Schuldfrage, und es war wegen des
frag=
lichen Verbrechens auf Freiſpruch zu erkennen, ſo daß der Angekla
Braun ſofort aus der Unterſuchungshaft entlaſſen wurde. Im übri
wurde der wegen öffentlicher Urkundenfälſchung mit mildernden Un
ſtänden fchuldig befundene Angeklagte Grant zu 6 Monaten Gefängni
abzüglich 3 Monate Unterſuchungshaft, verurteilt. Beide erkannteu
das Urteil an.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Nonizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betracht
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Bodenreform und Enthaltſamkeit im Lichte der
10 Uhr Schriftleiter Flügge=Kaſſel im Lotal der Baptiſtengemeinde
Mauerſtraße 17). Herr Flügge, der in Hamburg 20 Jahre in praktiſcher
Mitarbeit ſtand, wird als Verfaſſer verſchiedener einſchlägiger Schriften
Evangeliſche Jugendgerichtshilfe. Am kommenden
Kiesſtraße eine wichtige Beſprechung der Helfer und Helferinnen der
evangeliſchen Jugendgerichtshilfe ſtatt, auf die hiermit
aufmerkſam gemacht ſei. Es werden verſchiedene allgemeinere Fragen
der Jugendfürſorge beſprochen werden. Auch die Herren Geiſtlichen
werden dringend zur Teilnahme eingeladen.
Die Evangeliſche Jugendgemeinſchaft lädt die
an=
geſchloſſenen Bünde und die ſonſtige evangeliſche konfirmierte Jugend zu
dem am Sonntag, vormittag 10 Uhr, ſtattfindenden
Jugendgot=
tesdienſt in der Stadtkapelle ein. Prediger iſt Herr
Landesjugend=
pfarrer Zentgraf, welchem bei der Liturgie der Mädchenbibelkreis Hilf
leiſtet.
Ju Chriſtlichen Jugendverein (Dieburger Str. 26,I)
ſpricht am Sonntag abend Herr Pfaurer Trommershauſen=Frankfurt
a. M. über das Thema: „Wiedereinſetzung des rechtmäßigen
Herr=
ſchers!” Jedermann herzlich willkommen.
Stadtmiſſion. Am kommenden Sonntag abend findet in
unferen Räumen (Mühlſtraße 24) ein Lichtbildervortrag ſtatt, deſſen
Thema lautet: „Land und Leben Jeſu”.
Aus den Parteien.
— Deutſche Volkspartei, Frauenausſchuß. 2
Vortrag von Herrn Oberreallehrer Kahl über „Wirtſchaftsfragen der
Gegenwart” findet nunmehr am Dienstag, den 11. Dezember,
nach=
mittags, bei „Sitte” ſtatt, wozu alle weiblichen Mitglieder der
Orts=
gruppe herzlich eingeladen ſind. (Der Verſammlungsraum iſt geheizt;
Teilnehmerinnen an der Verſammlung vom 11. Dezember, in
Würdi=
gung der beſonderen gegenwärtigen Verhältniſſe je 1 Stück Brikett
mit=
bringen zu wollen.)
— Deutſche Demokratiſche Partei. Wir machen unſere
Parteifreunde darauf aufmerkſam, daß unſer Reichstagsabgeordneter
Pfarrer Korell am Sonntag, nachmittags, in Groß=Zimmern im Saal
Gaſthaus „Zum Löwen” ſpricht.
— Nieder=Ramſtadt, 7. Dez. Kommenden Samstag, abends 8 Uhr
findet im Saale des Gaſthauſes „Zur Poſt” die erſte
Mitgliederver=
ſammlung der unlängſt gegründeten Sterbekaſſe ſtatt mit der
Tagesordnung: 1. Beratung der Satzungen und in Verbindung damit
Feſtſetzung der Leiſtungen, 2. Vorſtandswahl. Erfreulicher Weiſe haben
ſich die meiſten Einwohner der Kaſſe angeſchloſſen. Die Säumigen
können die Anmeldungen noch bis vor Beginn der Verſammlung
wirken, da für ſpäter Eintretende höhere Leiſtungen gefordert werden
Pünktliches und zahlreiches Erſcheinen liegt im Intereſſe aller
Mit=
glieder.
Gundernhauſen, 6. Dez. Im Jahre 1810 wurde iir unſerer
meinde ein Stenographenverein nach dem Syſtem Gabe
berger gegründet. Durch den Krieg iſt er eingeſchlafen, und nun wurde
er durch die Werbetätigkeit des zweiten Gauvorſitzenden, Herrn Rödler,
Dieburg, wieder ins Leben gerufen. Eine ſtattliche Anzahl von Damen
und Herren (22) traten als Mitglieder wieder bei, und ein Kurſus mit
16 Perſonen hat bereits begonnen. Der Vorſtand ſetzt ſich wie folgt
zu=
ſammen: 1. Vorſ. Herr Gg. Schäfer, Schriftführer Herr Beiſiegel,
Rech=
ner Herr H. Schacker, Beiſitzer Frl. L. Beiſiegel und Herr Vertalott.
Leiter des Kurſes iſt Herr Ziemer von Roßdorf.
Reinheim (Odenwald), 6. Dez. Bei Groß=Breitenbach geriet ein
Heuſchober, der in einer Talſeukung ſtand, in Brand. Zwar konnte
nichts gerettet werden, aber bei den Aufräumungsarbeiten fand man,
daß eine Diebesbande hier ihren Unterſchlupf hatte. Eine Menge
Einbrecherwerkzeuge, Knochenreſte und verbrannte größere Fleiſchſtücke
wurden gefunden. Vermutlich handelt es ſich um die Einbrecher, die die
Viehdiebſtähle im ganzen Odenwald und Weſchnitztal in der letzten Zeit
ausführten.
Reich und Ausland.
Kein Karneval in Bayern?
München. Wie die Münchn. Zta. von gut unterrichteter Se
erfährt, ſoll auch der Karneval 1924 in Anbetracht der Not weiter Teile
des Volkes ausfallen. Karnevaliſtiſche Veranſtaltungen aller Art ſollen
verboten werden. Die amtlichen Stellen werden ſich in den nächſten
Tagen mit dieſer Frage befaſſen.
Amerikaniſche Spenden für notleidende geiſtige Arbeiter Deutſchlands.
Ein Komitee in Chicago, das in herzlicher und außerordentlich
tat=
kräftiger Weiſe an der Notlage der deutſchen G lehrten, Lehrer und
Aerzte und ihrer Familien Anteil nimmt, hat dem Deutſchen
Ro=
ten Kreuz, mit dem es ſeit Jahren für die Verteilung von Spenden
in inniger Verbindung ſteht, in kurzem Zwiſchenraum abermals zwei
Spenden in Höhe von 500 und 250 Dollar überwieſen. Wie bisher,
wurde die Verteilung dieſer Beträge im Einvernehmen mit dem
Ver=
bande der deutſchen Hochſchulen in Münſter i. W. und der Vereinigung
der deutſchen Privatdozenten Kiel, ſowie mit einer Anzahl
Vertrauens=
leuten aus Kreiſen der Kultusminiſterien und Univerſitäten durchgeführt.
Die Spenden konnten wertbeſtändig überwieſen werden, was ihre
Wirk=
ſamkeit, gerade zu dieſem Zeitpunkt, außerordentlich erhöhte. Die
ein=
gegangenen Beſtätigungsſchreiben, zeigten in erſchütternder Weiſe, wie
groß die Not in unſeren geiſtig führenden Kreiſen iſt. Dem
unermüd=
lich tätigen Komitee in Amerika gebührt unſer wärmſter Dank.
Sammlungen der Chiledeutſchen für das Ruhrgebiet.
Sammlungen deutſcher Kreiſe in Valparaiſo ergaben eine
Geſamt=
ſpende von zirka 10 000 8, die in Form von Lebensmitteln und
Wäſche=
ſtoffen dem Deutſchen Roten Kreuz zur Linderung der Not im
Ruhr=
gebiet übergeben wurde. Zur Verteilung gelangten: 300 Kiſten Milch,
228 Kiſten Schmalz und ungefähr 4000 Meter Wäſcheſtoffe. Die dem
Ueberbringer dieſer Spende, Herrn Steinicke, übergebenen
Dankſchrei=
ben der einzelnen Empfänger gaben Zeugnis von der großen Freude,
die durch dieſe Gaben ausgelöſt wurde. Das Deutſche Rote Kreuz ſpricht
den hilfsbereiten Stammesgenoſſen auch an dieſer Stelle den herzlichſten
Dank aus.
Tödlicher Biß eines Zebras.
In einem Wiener Sanatorium iſt die 28jährige, als bildſchön
be=
kannte Prinzeſſin Ella Hohenlohe, geborene Gräfin Hadik=Barkoczy,
ſtorben, wo man ſie trotz ſorgfältiger Behandlung und Pflege ſeit mel
reren Monaten nicht retten konnte. Die Umſtände des Todes ſind tra
giſch. Die Fürſtin machte in Geſellſchaft ihres Mannes und einiger
junger Ariſtokraten einen Spaziergang im Budapeſter Tiergarten und
kam zu dem Käfig, in dem ein Zebra untergebracht iſt. Auf dem Käfig
ſtand eine Warnungstafel, daß das Zebra biſſig ſei, und daß deshalb
ſtrengſtens abgeraten werde, dem Tiere Speiſen zu reichen oder es
ſtreicheln. Die betreffende Tafel bezeichnete dies ſogar als lebensgeff
lich. Die Prinzeſſin bemerkte nun dieſe Tafel nicht und reichte dem Tier
einen Biſſen. Das Zebra biß der Dame einen Finger ab; es trat
Blut=
verciftung ein, von der die Prinzeſſin weder in Budapeſt noch ſpäter
in Wien gerettet werden konnte.
Die Einweihung der Centovallibahu.
L. Teſſin. Die elektriſche Bahn Locarno—Camedo—
Domndoſ=
ſola wurde am 25. November eingeweiht, der regelmäßzige 8
ſienſ
Tageszüge in jeder Richtung) begann am 26. November. 2
Verbindung bringt eine weſentliche Verkürzung zwiſchen Teſſin und
Walliſer= und Berngebiet. Eine Fahrt von Montreux nach Locarn3
braucht jetzt nur noch die Hälfte der früher dafür erforderlichen Zeit.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 8. Dezember 1923.
Nummer 3:
Sport, Spiel und Turnen.
Leichtathletik.
Fußball.
Um den Süddeutſchen Verbandspokal.
Sportverein Darmſtadt—Germania=Friedrichsfeld.
e Mit dem morgigen Sonntag ſetzen die Kreisligaſpiele um die
Verbandsmeiſterſchaft im Süddeutſchen Fußballverbande aus. An ihre
Stelle treten die Spiele um den Süddeutſchen
Verbands=
pokal, eine Einrichtung, die neben den Meiſterſchaftsſpielen ſich bei
allen ſüddeutſchen Fußballvereinen vorteilhaft eingebürgert hat. Der
Unterſchied zuiſchen Meiſterſchaft= und Pokalſpielen liegt in der Wertung
der einzelnen Spiele. Bei den erſteren Spielen ſpielen alle beteiligten
Vereine ein Vor= und Rückſpiel gegeneinander aus. Die Mehrzahl der
Punkte beſtimmt den Sieger. Bei den Pokalſpielen ſcheidet bei jedem
Spiel der verlierende Verein aus. Klaſſenweiſe von unten nach oben
wird der jeweilige Sieger ausgeſpielt. Der Sieger ſelbſt ſpielt alsdann
in der nächſthöheren Klaſſe weiter. Die einzelnen Vereine werden zum
Spiel dunh Los beſtimmt. Mit dem kommenden Sonntag greifen die
Kreisligavereine Süddeutſchlands in dieſen Wettbewerb ein. Der
Sport=
verein Darmſtadt hat auf ſeinem Platze am Böllenfalltor Germania=
Friedrichsfeld zum Gegner. Erſtmalig in dieſem Jahre tritt ein
Kreis=
ligaverein aus dem benachbarten Neckarkreis der Ligaelf des
Sport=
vereins gegenüber. Ein Vergleich der Spielſtärke beider Kreiſe iſt bei
dieſem Spiel inſofern intereſſant, als ſich die Darmſtädter in der
Spitzen=
gruxpe der Meiſterſchaftstabelle des Odenwaldkreiſes befinden, während
Friedrichsfeld ſich bei der mittleren Gruppe des Neckarkreiſes hält. Der
Ausgang des Spieles dürſte ſicher alle Anhänger des Raſenſports
inter=
eſſieren, wenn auch nach Lage der Verhältniſſe ſchon im voraus man
die Hieſigen als die Sieger bezeichnet.
Ein wichtiges Spiel hat eine Jugendmannſchaft des Sportvereins
in Ober=Ramſtadt auszutragen. Gemäß Beſchluß des
Gaujugendaus=
ſchuſſes des Ga es Beraſtraße findet zwiſchen den beiſten Beſten der
Jugendklaſſe, der 1a Jugend des Sportvereins und der
1. Jugend des Vereins für Bewegungsſpiele Ober=Ramſtadt die
Ent=
ſcheidung um die Gaujugendmeiſterſchaft ſtatt, ein Spiel, das
ſicher in weiten Kreiſen ebenfalls ſein Intereſſe nicht verfehlen wird.
Im Verbandsſpiel tritt in der C=Klaſſe Sportvereins 5. Mannſchaft
gegen den Sportverein Meſſel auf dem Sportplatz am Arheilger
Mühl=
chen an. In der unter Darmſtadts und Umgebung befindlichen
Sport=
vereinen vereinbarten ſogenannten Privätfußballwettſpielrunde tritt
Sportvereins Jugend in folgenden Spielen an: 10 Jugend
gegen Union=Darmſtadt 1. Jugend; 2a Jugend gegen Verein für
Raſen=
ſpiele 2b Jugend; 2b Jugend gegen desſelben Vereins 12 Jugend;
1a Schülermannſchaft gegen 12 Schiilermannſchaft der Turngemeinde
Darmſtadt; 1b Schüler gegen 1b Schüler von demſelben Verein; 2u
Schii=
ler Sportvereins gegen 12 Schüler des Vereins für Raſenſpiele
Darm=
ſtadt. Mit insgeſamt neun Mannſchaften zeigen damit Sportvereins
Aktive auch am Sonntag wieder, welch reges Intereſſe ſie dem in allen
Gauen Deutſchlands beliebten Volksſport entgegenbringen.
V.f.R. Darmſtadt — Hertha=Mannheim.
K— Am morgigen Sonntag greift die Kreisliga in die Kämpfe um
den Südd. Verbandspokal erſtmals ein. Innerhalb des
„Rheinbezirks” treten rechtsrheiniſche 21 Kreisligavereine
zuzüglich der beiden Kreispokalſieger der ABC=Klaſſe
gegen=
einander an. Die Sieger aus dieſen Spielen qualifizieren ſich zur 2.
Runde, während die Verlierer aus der Pokalrunde ausſcheiden. Im
Rahmen dieſer Pokalſpiele tritt die Ligamannſchaft des Vf.R.
mor=
gen nachmittag auf dem (Exerzierplatze) der gleichen von „Hertha”=
Mannheim gegenüber „Hertha” in Darmſtadt noch unbekannt, ſteht
in den Verbandsſpielen des „Neckarkreifes” unter 11. Vereinen an 7.
Stelle mit einem Punkt hinter „Germania”=Friedrichsfeld. Die
Mann=
ſchaft genießt in Mannheim einen ausgezeichneten Nuf und wird bei
ihrem erſten Spiel in Darmſtadt alles daranſetzen, um ihre Heimatſtadt
würdig zu vertreten. V.f.R. wird mit kompletter Mannſchaft dieſes
Spiel austragen. Die Mannſchaft wird alles verſuchen müſſen, um den
neuen „Odenwaldkreis” würdig zu vertreten. Es ſteht ſomit der
Darm=
ſtädter Sportgemeinde ein gutes Treffen bevor, deſſen Beſuch wir nur
jedem Sportsfreund empfehlen können.
„Eintracht‟=Darmſtadt—Eberſtadt.
mcll. Am morgigen Sonntag iſt die F=A. „Eintracht”, mit ihrent
ſämtlichen Mannſchaften in Tätigkeit. Am Vormittag ſteht die zweite
Mannſchaft der von „Germania”=Eberſtadt am Finanzamt im
Verbands=
rückſpiel gegenüber. Die Darmſtädter Mannſchaft wird verſuchen, die
in Vorſpiel erlittene Schlappe wieder wett zu machen. Der Kampf wird
deshalb ſehr ſcharf ſein. In Eberſtadt, wo ſich am Nachmittag die erſten
Mannſchaften derſelben Vereine im Verbandsſpiel treffen, wird es ſich
zeigen, ob Eberſtadt den im Vorſpiel durch zwei Eigentore der Eintracht
erfochtenen 3:1=Sieg wviederholen kann. Dieſes Spiel iſt für beide
Ver=
eine ſehr wichtig, da es entſcheiden wird, wer von ihnen den erſten Platz
in der Tabelle der A=Kſaſſe des Gaues Bergſtraße einnehmen wird.
Die Jugendmannſchaften beteiligen ſich an der von den Darm= drücken hofft.
ſtädter Vereinen beſchloſſenen Pridat=Fußball=Runde. Die erſte Jgd.=
Elf mißt ſich mit der I5=Jad. des V.f.R., während ſich die erſte
Schüler=
mannſchaft mit der la=Schülermannſchaft des Sp.V. 98 vor dem Spiel
der ziveiten Mannſchaft am Finanzamt trifft. Die zweite
Schülermann=
ſchaft ſteht der I5=Schüſermannſchaft des Sp.V. 98 auf dem Stadion
im Rundenſpiele gegenüber.
A=Verein Darmſtadts beſtrebt, iſt, unter zielſicherer Führung an der
fiege des Fußballſports uacz Kräften mitzuarbeiten.
Freie Turngemein?e Darmſtadt-Turngemeinde Erbach.
Während ſich morgen Sonntag die 2. Mannſchaft nach Pfungſtadt
begibt, empfängt die 1. Maunſchaft auf dem Sportplatz „Windmühle” halb 3 Uhr Gäſte aus dem Odenwald in Geſtalt der erſten
Elf der Turngemeinde Erbach. Mit dieſem Treffen eröffnet die Freie
Turngemeinde nach Abſchluß der Verbandsſpiele wieder ihre
Freund=
ſchaftsſviele. Das morgige Treffen führt nun zuei altbekannte Gegner
gegenüber, die ſich ſchon immer ein faires und intereſſantes Spiel
liefer=
ten. Beide Maunſchaften dürften vollſtändig autreten, ſo daß, auch
dies=
mal wieder guter Sport zu erwarten ſein dürfte, doch wird bei der
größeren Spielerfahrung der Darmſtädter dieſen der Sieg nicht zu
neh=
men ſei
„Germania”=Eſchollbrücken— Spü. Roßborf.
Nach langer Pauſe beginnen morgen die Rückſpiele der C=Klaſſe.
Auf dem Platze in Eſchollbrücken wird der Spö. Roßdorf und der Platz= der von Ueberſendung von Geld handelt, ſagt im Abſ. 4 ausdrücklich,
beſitzer um die Punkte tämpfen. Beide Mannſchaften werden
voraus=
ſichtlich in ſtäriſter Aufſtellung antreten. Da das Vorſpiel in Roßdorf
entſchieben endete und beide Vereine um die Führung der Tabelle
5 cs einen heißen Kampf gebeu.
Hocketz.
D.H.C. — Eintracht=Frankfurt.
* Daruiſtädter Hockelklub ſpielt hier am Sonutag mit zwvei
Möannſe
u Eintracht=Frankfurt. Das Spiel der ziveiten
Manf
eir beginnt um 9 Uhr vorm, die erſten Mannſchaften ſpielen
im Anſchluß d
Ringen.
Liga=Meiſterſchaft des Odenwaldgaues II, Kreis Mittelrhein
D. A. Sp. V. 91.
Die Schlußrunde um die Meiſterſchaft der Ligaklaſſe des
Odenwald=
gaues im Ringen wurde zu Roßdorf im Saale „Zur Sonne” bei
großer Zuſchauerzahl ausgetragen. Man erſieht hieraus, welch großes
Intereſſe in Roſdorf und Umgegend gerade dem Ningſport gewidmet
wird. Gehört doch der Ringſport zu den älteſten Sportarten. Erſchienen
waren zu dem Ringkampf die erſten Mannſchaften von Roßdorf und
Darmſtadt, ſowie Dieburg, die ſich noch um die Belegung des erſten
Platzes ſtritten. Seeheim, das ſchon durch ein Borkommnis bei der
Vorrunde ſeine Mannſchaft bei noch nicht abgeſchloſſenem Kampfe, der
jedenfalls zu deſſen Gunſten entſchieden worden wäre, zurückzog, war
diesmal nicht erſchienen, da keine Ausſicht mehr vorhanden war, an die
erſte Stelle zu gelangen. Die vorerwähnten drei Bereine betraten um
3½ Uhr mit großem Beifall die Bühne. Unter dieſen ragten einige
Kanonen hervor, hauptſächlich bei Darmſtadt Otto (früherer Europa=
und Weltmeiſter), Eckerl und andere Größen. Bei der Vorrunde ſtand
Roßdorf mit ſechs Punkten an erſter, Darmſtadt mit vier Punkten an
zweiter und Dieburg mit zwei Punkten an dritter Stelle. Eine
Aende=
rung trat auch bei der Schlußrunde nicht ein, zumal durch
Ueberraſchun=
gen, die durch Umſtellung der Mannſchaften nicht ausbleiben konnten,
jeder der drei Vereine nur zwei Punkte für ſich buchen konnte. Es ſiegt
Darmſtadt über Noßdorf 9:5, Dieburg über Darmſtadt 7:5 und
Roß=
dorf über Dieburg 10:4; mithin fiel die Gaumeiſterſchaft dem
Kraft=
ſportverein „Deutſche Eiche”=Roßdorf zu. — Der Verlauf der einzelnen
Kämpfe:
Darmſtadt — Roßdorf. Der Sieg im Flgew. fiel Roßdorf zu, da
Darmſtadt keinen Vertreter hatte; im Bantamgew. ſiegt Heß=Da. über
Schumann=R. nach 8 Minuten; Siegeiſt=Da. und Menzer=R. ringen im
Federgew. 10 Minuten unentſchieden; Feldmann=Da. beſiegt Witzleu=R.
im Leichtgew. nach 2 Minuten; im Mittelgew. 4 erntete Eckerl=Da. über
Schumann=R. nach 10 Min. einen Punktſieg; dagegen ſiegt Moter=R.
über Joſeph=Da. nach 83. Minuten im Mittelgew. B und Otto=Da. im
Schwergeivicht über Bickert=R. in 134 Minuten.
Dieburg—Darmſtadt. Flgew. fällt fort, da beide Vereine keine
Vertreter; im Bantamgew. ſiegt Hornung=Di über Heß=Da nach 5,40
Minuten; im Federgew. ringen Stenger=Di. und Siegriſt=Da. 10 Min.
unentſchieden; Enders=Di. erhält nach 10 Minuten einen Punktſieg über
Feldmann=Da. im Leichtgel.; im Mittelgew. 4 beſiegt Eckerl=Da.
Gut=
tandin=Di. nach 2,20 Min.; dagegen ſiegt Krimm=Di. über Joſehh=Da.
im Mittelgew. B nach 2,02 Minuten; im Schwergewicht erledigt Otto=Da.
Weber=Di. ſchon nach 0,20 Minuten.
Roßdorf—Dieburg: Im Flgew. erhält R. den Sieg, da Di. keinen
Vertreter ſtellte; im Bantamgew. ſiegt Hornung=Di. nach 1. Miaute
über Schumann=R.; dagegen erledigt im Federgew. Menzer=R. Stenger=
Di. nach 2,22 Min.; im Leichtgew. erhält Enders=Di. über Stumpf=R.
einen Punktſieg nach 10 Min.; im Mittelgew. 4 ſiegt überraſchend nach
1,24 Min. Schumann=R. über Guttandin=Di.; desgl. im Mittelgew. B
Moter=R. über Krimm=Di. nach 2,55 Min., ſowie Bickert=R. über
Weber=Di. nach 8,50 Min. im Schwergelsicht.
Ueberblick über den Stand der geſamten Kämpfe:
Ergebnis der Ligaklaſſe:
„Der Kampf gegen St. Bureaufrati
Der in Nr. 329 des Darmſt. Tgbl. veröffentlichte Artikel
vor einigen Wochen geſchrieben und leider etwas ſpät veröffent
zwiſchen haben ſich die Verhältniſſe weiter ungünſtig verſcho
Die Einnahmen und Ausgaben für 1922 ſämtlicher 8
meinden eines großen Starkenburger Kreiſes betragen
Durchſchnitts=rgebnis einzelner Gemeinden zuſammen nicht
daß man ſich heute eine Briefmarke dafür kaufen könnte
frage deshalb, läßt es ſich verantworten, daß man für die Nack
heute derartig geringfügiger Summen
hunde=
tauſende von Billionen aufvendet, ungeachtet der noch weit höher,
ſionskoſten, oder iſt es nicht wirtſchaftlicher, im Intereſſe
Steuerzahler, unter dieſe Sache einen Strich zu machen, und vo
neu zu beginnen??
Reben den eigentlichen Einnahmen und Ausgaben de
den werden die Gemeinderechner durch alle möglichen in 1923
Erhebungen und Zahlungen, wie z. B. die verſchiedenen Ratz
gen zur Landwirtſchaftskammer, land= und forſtwirtſchaftlig
genoſſenſchaften, wöchentlich mehrmaligen Zahlungen an Er
Sozial= und Kleinrentner, Kriegsbeſchädigte und Hinterbliel
holung der hierzu nötigen Ge der bei deu/Kreiskaſſe derartig in
genommen, daß die meiſten nicht mehr/wdiſſeu, wie ſie die Ar
wältigen ſollen. Sie wären durch obigen Vorſchlag einer m
zeitraubeuden und an ſich unter den heutigen Verhältniſſen nu
Arbeit enthoben. Außerdem würden an Materialkoſten für ſämt
meinden hunderte und tauſende von Billionen geſpart.
Auch für die ſtädtiſchen Verivaltungen iſt dieſe Frag
ßem Intereſſe, denn es iſt ziemlich einerlei, ob ihnen formge
„inſtruktionsgemäße” Jahresrechnungen über einige hundert
oder wenn es hoch kommt, Milliarden, oder ob ihnen die
E=
ſummariſcher Form, ähnlich der in früheren Jahren aufgeſtellt
haltungspläne, vorgelegt werden.
Die mit derartigen Arbeiten beſchäftigten Beamten könnten
gemeinen Dienſt wieder nutzbar gemacht und zur Beſeitigung
ſtandener Rückſtände verwendet werden.
Stienmen aus dem Leſerkreife.
(Für die Veröffenilichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion fe
antworzung; für ſe bieibt auf Grund des 5 24 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in volle
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden,
zurückge andt, die Ablehnung nicht begründet werden.
Tarifholß an Beamte und Forſtarbeiter in
Wie bekannt, wurde durch Mehrheitsbeſchluß des Heſſiſd
tags den Beamten und Forſtarbeitern im Freiſtaat. Heſſen das
ren zu einem verbilligten Preis gewährte Tarifholz entzo
ſozialdemokratiſchen Abgeordneten ſtimmten, um wahrſchei
Forſtarbeitern ihre Arbeiterfreundlichkeit zu beweiſen, geſchloſ
die Gewährung von Tarifholz. Für die Gevährung des 2
timmten die Abgeordneten der Deutſchnationalen Partei, der
Volkspartei, der Zentrumspartei, ſowie die Demokraten.
dieſer Vergewaltigung wohlerworbener Vergünſtigungen und
hat ſich der heſſiſchen Forſtarbeiter eine begreifliche Erregung
tigt. Mehr als eigentümlich mutet es an, daß auch der ſozial
tiſche Bauarbeiterverband (Baugewerksbund) ſich gemäß eine
renzbeſchlüſſes gegen die Abgabe von Tarifholz an
Forſtarbe=
geſprochen und dieſen Beſchluß der Regierung übermittelt he
geſtellt ſei, daß die Forſtarbeiter ſeit Jahren bei ſchwerſter kör
gefahrvoller Arbeit, die große Geübtheit und Sachkenntnis
weit hinter den Löhnen der Induſtrie und anderer Berufe
haben. Sie betrachteten die Abgabe von Tarifholz gewiſſerm
ausf eichende Naturalentlohnung. Der chriſtlich=nationale
bauc) der Landarbeiter iſt entſchiedener Befürworter des T,
Die Bezirksleitung des Verbandes hat ſich nun in einer be
Eingabe an die Heſſiſche Regierung gewandt, um die Abgabe
holz an die Forſtarbeiter wieder zu ermöglichen. Es iſt abe
Meiſterſchaftskämpfe im Gewichtheben:
Sonntag, den 16. Dezember, nachmittags 2 Uhr, finden nun zu
Dieburg, die Meiſterſchaftskämpfe im Gewichtheben in der Liga=,
ſowie A=Klaſſe ſtatt. Beteiligt ſind in der Liga: Darmſtadt, Dieburg
und evtl. Ober=Ramſtadt, in der 4=Klaſſe Werſau und Groß=Umſtadt.
Vorausſagungen über dieſe Kämpfe laſſen ſich durch die
Kräfteverſchie=
bungen nicht machen und ſind daher Ueberraſchungen nicht
ausgeſchloſ=
ſen. — Vorher findet daſelbſt eine kurze Sitzung des Gauau
ſchuſſes ſtatt.
Wettlauf im Hochgebirge.
L. Eine große franzöſiſche Tageszeitung plädiert für Wettläufe
im Hochgedirge und kündigt einen Wettbewerb für raſcheſte
Be=
ſteigung des Montblanc an; ein Preis in Geſtalt eines Kunſtobjetts
oder in bar wird für den ausgeſetzt, dem der Auf= und Abſtieg in
kür=
zeſter Zeit gelingt. Angeblich ſoll ein Rekord aus dem Jahre 1898 mit
14 Stunden 30 Minuten vorliegen, den man auf 12 Stunden herabzu=
Turnen.
Turngemeinde Beſſungen 1865 E. V., Darmſtadt, Wander=Abteilung.
Wieder ruft die Wander=Abteilung der T.G.B. ihre Getreuen. Am
Sonntag, den 9. Dezember I. J., findet die 12. diesjährige Wanderung,
isſe euſige Tätigkeit zeigt, dch auch die Eintracht, als einziger und zwar in den vorderen Odenwald, ſtatt. Große körperliche
Anſtren=
guugen werden von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen nicht
ge=
fordert, deshalb „Friſch auf!“ Turner und Turnerinnen und ſtellt Euch
recht zahlreich und pünktlich am Sonntag vormittag um 8½ Uhr Ecke
Schießhausſtraße und Nieder=Ramſtädter Straße den Führern zur
Ver=
fügung. Der Weg führt diesmal über Ober=Ramſtadt—Frankenhauſen—
Darmſtadt und beträgt etwa 6 Stunden. Ruckſackverpflegung iſt
vor=
geſehn.
Briefkaſten.
H. D., hier. „Leiſtungsoxt für Mietziuszahlungen bei Immobilien
iſt im Zweifel der Ort des vermieteten Objekts”, ſo ſchreibt zu 8 269
B.G.B. der führende Kommentar von Staudinger in der
letzterſchie=
nenen 7./8. Auflage. Sie ſind daher, wenn Gegenteiliges bei Abſchluß
des Mietvertrages nicht vereinbart iſt, nicht verpflichtet, dem
Ver=
mieter das Geld zu ſenden, haben vielmehr den Mietzins an Ihrem
Wohnort zu zahlen, und der Vermieter muß ſich zur Empfangnahme
einfinden oder einen Bevollmächtigten damit betrauen. § 270 B. G.B.,
daß „die Vorſchriften über den Leiſtungsort (§ 269) unberührt bleiben”,
— Damit dürften ſich die übrigen geſtellten Fragen erledigen.
lingen (Kreis Offenbach) ſtellen, damit die eingeleiteten Schr:
zum Ziele führen. Wegen Auskunft wenden ſich die heſſiſche
arbeiter, aber auch die übrigen ländlichen Arbeitnehmer, an
leiter Späth, Sprendlingen, Kreis Offenbach.
Arbeitslos!
Viele Familiendäter ſitzen eben auf der Straße, ſind arbeits
Verſchulden, wogegen andere zwei, mitunter auch mehrere Geſ
treiben. Hier iſt es Pflicht von Stadt und Staat, ſchnellſter
greifen, um Ungerechtigkeiten und Mißſtände zu beſeitigen.
doch maſſenhaft Leute, welche in Stellung ſind und deren Frau
ein Geſchäft betreibt, welches eine Familie ernährt. Dieſer Mat
in ſein Geſchäft, an ſeine Stelle ein Arbeitsloſer, und die Fr.
Küche. — Ich kenne eine Familie auf dem Lande, dieſelbe
gute Landwirtſchaft ihr Eigen; 5—6 Stück Nindvieh u. a.
und zwei Söhne gehen in die Stadt arbeiten, Mutter und T
treiben die Landwirtſchaft. Um 5 Uhr abends ſind die A
Hauſe und ſtürzen ſich in die Arbeit, ſelbſt auf die Gefahr hit
ſtundentag zu entheiligen. Auch dieſe Leute gehören aus den
Wei e net de d e e eie elefe e
der andere auf Almoſen angewieſen iſt. Wenn hier ſchnellſtens
los durchgegriffen wird, kann viel erreicht werden. Die
werden auf ein Minimum reduziert werden und die Unterſ
wverden erſpart bleiben.
— Wir wollten heute nachmittags 5 Uhr wegen eines drit
ſchäftes eine telegraphiſche Poſteinzahlung in Höhe von 738 Bi
Heidelberg vornehmen. Gebühr Mk. 25 Billionen 900 Millia
unſer Bote aber nach 5 Uhr am Poſtſchalter erſchien, verlangt
amte die fünffache Gebühr, alſo 129 Billionen 500 Md.
fahren.
In dem Eingeſandt vom 6. 12 wurde der Wunſch
geheizten Gotteshauſe ausgeſprochen. Ein ſolches finden Sie
tag um 10 Uhr vormittags und 6 Uhr abends in der Beſſt
der evang. Petrusgemeinde.
Tageskalender.
Landestheater, Großes, Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 91/, Uh=
(Schülermiete grün 1 und gelb 1): „Minna von Barnhelm”. Kleines
Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr (Sondermiete 16‟): „Zar und
Zimmermann”. — Orpheum, 7 Uhr abds.: „Katja, die Tänzerin”
Volkstheater, abends 8 Uhr: „Gib mich frei”; uachmittags
1 Uhr: „Die Wallfahrt zum Chriſtrind”. — Union=, Reſidenz=,
Z=
traltheater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Wetterbericht der Gießener Wetterwar)
Wettervorherſage für 2. Dezmber:
Meiſt trübe, milderes Wetter mit Regen und Schneefälle
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachr chten: Mar
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußd en t: Andreas Bauer
Verautwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuh
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Kummer 339.
Darmſtädter Tagblatt, Sanstag, den 8. Dezember 1923.
Seite 3.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Ebangeliſche Gemeinden.
2. Adventſonntag, den 9. Dezember 1923.
Stadtkirche: Vormt. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Bachſcher Kan=
(„Du Hirte Iſraels”) Pfarrer Lautenſchläger. — Um 11½ Uhr:
ergottesdienſt. Pfarrer Heß. — Nachm. 3 Uhr: Predigt mit Feier
Heil. Abendmahls. Pfarrer Wagner II.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 3 Uhr
mittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Jugendgottesdienſt. Pfarrer Zent=
— Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Ver. — Freitag, den 14. Dez., abends 8 Uhr: Monatsverſammlung
Männer= und Frauenverein. Vortrag von Pfarrer Bogel: „Aus
Jugendzeit”
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Wagner II.
Hemeindehaus (Kiesſtr. 17): Mittwoch, den 12. Dezemb., abends
r: Bibelſtunde. Pfarrer Laurenſchläger.
Martinskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt Pfarrer
inger. — Um, 11 Uhr: Kinbergottesdienſt für den Oſtbezirk.
rer Beringer. — Nachm. 4 Uhr: Kirchsnmuſikaliſche Feier, ver=
Itet vom Kirchengeſangverein — Montag, den 10. Dez., abends
E: Jahresverſammlung des Frauenvereins und
Gemeindehelfer=
mmlung im Martinsſtift mit Ausſprache über „Anthropoſophie‟,
leitet durch Pfarrer Beringer. — Mittwoch, den 12. Dezember,
DX 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift. Pfarrer D. Wattz
Tohanneskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienft. Pfarrer
—. (Kollekte für den Samariterverein.) — Um 11 Uhr: Kinder=
Sdienſt. — Abends 5 Uhr; Pfarrer Goethe. Feier des heiligen
dmahls mit Vorbereitung. — Mittwoch, den 12. Dez., abends
r: Bibelſtunde im geheizten Gemeindehaus. Pfarrer Marx. Im
Aluß: Helferſitzung des Nordbezirts.
Zeſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr: Haupt=
Sdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Um 11½ Uhr: Kinder=
Sdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Abends 6 Uhr: Abend=
Sdienſt. Pfarraſſiſtent Clotz.
Zauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfr. Rückert.
m 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert. — Abends
r: Gemeindeverſammlung mit Vortrag von Archivrat D.
Herr=
n über: „Taufe und Namengebung”
Stiftskirche. (Im Saale des Mutterhauſes.) Vorm. 10 Uhr: Haupt=
Sdienſt. Miſſionar Bellon. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
ſonnerstag, den 13. Dez., abends 8 Uhr: Betſtunde
Stadtmiſſion (Mühlſtr 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
achm. 3½ Uhr: Bibelſtunde. — Abends 8 Uhr: Lichtbildervortrag
Fugendbundes. — Montag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde
Nänner. — Dienstag, abends 81 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. —
terstag, abends 8½ Uhr: Brbelſtunde Pfarrer Schäfer. —
Frei=
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule in Beſ=
ſungen. — Jugendbund für E. C., Mühlſtraße 24: Sonntag, nachm.
2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. — Um 4½ Uhr
Bibelbe=
ſprechſtunde für Jungfrauen. — Abends 8 Uhr: Lichtbildervortrag. —
Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge und
Gebetsſtunde für Jungfrauen — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gebets=
ſtunde für Jünglinge.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr. 6. Dienstag, abends 8½ Uhr:
Bibel=
beſprechſtunde. Ausſprache über Zeit= und Lebensfragen. Gäſte
will=
kommen.
Ehriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hpf links): Sonntag, abends 8 Uhr:
Teilnahme an dem Lichtbildervortrag des E C. im Vereinshaus
Mühl=
ſtraße 24: Land und Leben Jeſu. — Dienstag, abends 8 Uhr:
Miſſions=
ſtunde. Miſſionar Rotmann. — Samstag, abends 8 Uhr:
Wochen=
ſchluß=Gemeinſchaftsſtunde.
Chriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.)
Mitt=
woch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 9. Dez.,
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 12. Dez., abends 8½ Uhr:
Ge=
betsſtunde. — Freitag, den 14. Dez., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
9. Dez., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr:
Gottes=
dienſt. — Donnerstag, den 13. Dez., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Prediger Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag.
den 9. Dez., vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. — Abends 8 Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends
8 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Samstag, den 8. Dez., abends 8½ Uhr: Vortrag: „Brüderſchaften, wie
unſere Zeit ſie braucht”. — Sonntag, den 9. Dez., vorm. 10 Uhr:
Ge=
betsverſammlung. — Um 11 Uhr Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr
und abends 8½ Uhr: Religiöſe Volksvorträge von C. A. Flügge=Kaſſel.
Themen: 1. „Der Geiſt der mit Blut Getauften”; 2. Warum zögerſt
du noch?‟ — Donnerstag, den 13. Dez., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Katholiſche Gemeinden.
2. Adbentſonntag, den 9. Dezember 1923.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr=
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. 5½ Uhr: Beichtgelegenheit — Um6 Uhr: Erſte heil,
Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um 8 Uhr:
Sing=
meſſe mit Predigt und Generalkommunion der Jungfrauen=
Kongre=
gation. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um 11 Uhr:
Sing=
meſſe mit Predigt. — Nachm. 3 Uhr: Adventandacht. — Um 5 Uhr:
Verſammlung des M
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6 Uhr:
Heil Meſſe. — Um 9 Uhr: Studentengottesdienſt — Nachm. ½4 Uhr:
Verſammlung der Jungfrauen Kongregation. — Abends 6 Uhr:
Roſen=
kranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle zu Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt mit
Predigt.
St. Eliſabetheukirche: Samstag, nachm. von 4 Uhr bis abends 7 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. — Um
½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil, Meſſe mit Predigt. — Um
9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Adventandacht mit
Segen.
Kapelle zu Arheilgen: Vor. 10 Uhr: Hochamt und Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, abends von 5—7 und
—½9 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. 6½ Uhr: Beichte. — Um 70 Uhr: Auskeilung
der heil. Kommunion. — Um 7½ Uhr: Heil. Meſſe mit heil
Kom=
munion. — Um 780 Uhr: Predigt. — Um 80 Uhr: Heil Kommunion.
— Um 8½ Uhr: Zweite heil Meſſe. — UIm 810 Uhr: Austeilung der
heil. Kommunion. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um 2 Uhr:
Chriſtenlehre (Erſtkommunikanten) — Um 2½ Uhr: Andacht —
Werk=
tags 7½ Uhr: Heil. Meſſe; vorher heil. Kommunion. — Sammlung
für die Erbauung der Marienkirche.
St. Fidelis: An allen Sonn= und Feiertagen um 8 Uhr heil Meſſe,
Predigt, Austeilung der heil. Kommunion und Sammlung für die
Er=
bauung der Fideliskirche in der Kapelle der Engliſchen Fräulein an der
Waldſtraße, Kath Pfarramt: Herdweg 28.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½7 Uhr:
Früh=
meſſe. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. ½2 Uhrz
Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg, 18 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: And,
Sonſtige Gemeinſchaften.
Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 9. Dez., nachm. 2½ Uhr:
Sonntagsſchule — Um ½4 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 13. Dez.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Ecke Landgraf=Georgſtraße, nächſt
dem Schwimmbad: Sonntag, vorm. 10 Uhr: Heiligungs=
Verſamm=
lung. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends 8 Uhr: Heils=
Verſammlung. — Mittwochs und Freitags, abends 8 Uhr:
Oeffent=
liche Verfammlung.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 9. Dez.z
nachni. ½3 Uhr: Sonntagsſchüle — Um ½4 Uhr: Predigt
K2
KRfRR
STATT KARTEN.
Die Verlobung ihrer Kinder
Ise und Karlheinz zeigen
(kermit an
Max Rudolph u. Frau
Zlisabeth, geb. Leuschner
ohannes Ruppel u. Frau
Susanne, geb. Klink
Meine Verlobung wit
Fräu-
lein Ilse Rudolph zeige ich
hiermit an
Karlheinz Ruppel
cand, hist, art.
Auerbach (Hessen)
Dezember 1923
Darmstadt
(*28883
Vargggg
Statt Karten.
Wilhelmine Weitz
Lorenz Frank
VERLOBTE
Darmstadt
Landshut
Rheinstr. 28, I.
28916
M
*
*
hre am Sonntag, den 9. Dezbr.,
nachm 3 Uhr, in der Johannes-
„trche stattfindende TRAUUNG
eehren sich anzuzeigen
Elisabeth Emmerich
Alfred Waldhaus
andwehrstr. 64 Feldbergstr. 105
(*28842
Sally Kahn
Rosel Kahn
geb. Bendheim
VERMAHLTE
Darmstadt
Bensheim
Trauung: Sonntag, 2. Dezember,
½ Uhr, Hotel Stadt Frankfurt,
Darmstadt
Rfe
Heinrich Wagner
Emilie Wagner
geb Wirsching
VER MAHLTE
Unsere kirchliche Trauung findet
Sountag, 9. Dez. 1923, um 3 Uhr,
in der Pauluskicche statt
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief ſanft nach
ſchwe=
rem Leiden mein innigſtgeliebter
Mann, unſer lieber Schwager,
(*28899
Onkel und Vetter
Dr. Ricury Suebert
Geh. Schulrat i. R.
Anna Loebell, geb. Fabricins.
Darmſtadt, 6. Dezember 1923,
Die Trauerfeier findet ſtatt
Mon=
tag, den 10 Dez, nachmitt. 3 Uhr,
in der Kapelle des alten Friedhofs
Von Beileidsbeſuchen u.
Blumen=
ſpenden bittet man abzuſehen.
Todes=Anzeige.
Mein geliebter, teurer Mann,
unſer lieber Vater, Großvater
und Bruder
Dr. Emil Dönges
wurde heute vormittag 11½/, Uhr
im 71. Lebensjahre nach
drei=
tägigem Krankenlager plötzlich
von ſeinem Herrn in ſeine
Herr=
lichkeit abgerufen.
1. Kor. 15, 49.
Offenb. 14, 13.
Im Namen aller Hinterbliebenen:
Frau Käthe Dünges u. Kinder.
Darmſtadt, den 7. Dez. 1923.
Klappacherſtr. 22. (*28965
Die Beerdigung iſt angeſetzt auf
Dienstag, den 11. Dez., nachm.
3 Uhr, vom Sterbehauſe aus.
Von Kranz= und Blumenſpenden
bittet man abzuſehen.
aus der Baumſchule
von J. Brunner,
Gr.=Zimmern, liefert
M. Becker, Gärtnerei,
Eberſtadt, Magda
lenenſtu. 26. (936
Statt Karten.
Verwandten, Freunden und
Bekannten die traurige Nachricht,
daß mein lieber Mann, unſer
guter Vater, Schwiegervater,
Schwager und Onkel
Privatier
heute nach langem ſchweren
Lei=
den im 80. Lebensjahre
geſtor=
ben iſt.
Darmſtadt, dent 7. Dez. 1923.
Roßdörferſtr. 10, I. (*28924
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Montag,
den 10. Dez., nachm. 31, Uhr,
vom Portal des alten Friedhofs,
Nieder=Ramſtädterſtr., aus ſtatt.
Auf dieſem Wege ſagen wir allen
Bekannten und Freunden, die unſer
eim Heimgange unſerer
treuſorgen=
en Mutter
Frau
Eliſabeth Stützel Wwe.
geb. Müller
I ſo herzlicher Weiſe gedacht haben,
Tufrichtigſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Donnerstag nachmittag 4 Uhr
verſchied nach kurzei ſchweren
Leiden unſere liebe, herzensgute
Mutter, Schweſter, Schwägerin
Schwiegermutter, Großmutter
und Tante
Frau
Elifabeth Maurer Vwe.
geb. Schellhaas
im Alter von 61 Jahren.
In tiefſtem Schmerz:
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 6. Dez. 1923,
Eichwvieſenſtr. 6.
Die Beerdigung findet 9
don 10. Dez nach
Trauerhauſe aus ſtatt
Aus den Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 braunes Beſuchstäſchcher
mit über 51 Milliarden. 1 ſchwarzes
Säck=
chen mit Schulbücher (Karg). 1
ſchwarz=
wollene Stauche. 1 Brille. 1 grauer
Kin=
derhandſchuh. 1 ebang. Bibliſche Geſchichte.
600 Milliarden. 1 dunkle Aktentaſche. Ein
Kneifer. 1 Paar wollene
Damenhand=
ſchuhe. 1 brauner Kinderhandſchuh. Eine
ſchtarze Schülermütze, 1 blauſeid.
Kinder=
haube. 1 ſchwarzer Kinder=Krimmerpelz
1 Drücker und 1 Schläſſel. 1 Mäppcher
mit 2 Dollar. — Zugelaufen: 1 grauer
Schnauzer. 1 kleiner brauner jung, Hund.
— Zugeflogen: 1 junger Hahn.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der Woche
vom 8.‟ Dez. bis einſchl. den 15. Dez.
den Nachtdienſt die Merck’ſche Apotheke,
Rheinſtraße 9, und die Beſſunger
Apo=
theke, Karlſtraße 111.
Bekanntmachung.
Die durch Steuerbeſcheid angeforderte
örtliche evangeliſche
Jahreskirchen=
ſteuer für 1923, ſofern ſie den Betrag
von 50 Mk. überſteigt, iſt bei Meidung
der Zwange vollſtreckung bis ſpäteſtens
31. Dezember 1923 in 25fachem Be
trage beim Finanzamt (Finanzkaſſe)
Darmſtadt=Stadt unter Aufwertung
nochmals einzuzahlen. Zu dieſem Zwecke
haben die Steuerpflichtigen lediglich der
im Steuerbeſcheid angegebenen
Jahres=
betrag an örtlicher evangeliſcher
Kirchen=
ſteuer durch 10 zu teilen und den ſo
ge=
fundenen Goldpfennigbetrag auf den
nächſten durch 5 teilbaren Betrag nach
unten abzurunden. Dieſer Goldpfennig
betrag mal dem Goldumrechnungsſatz
am Zahltage ergibt den einzuzahlenden
Papiermarkbetrag. Beiſpiel: Oertliche
Jahreskirchenſteuer nach Steuerbeſcheid
2420
2420 Mk. Goldpfennigbetrag:
1
oder abgerundet 240 Goldpfennig.
Gold=
umrechnungsſatz am Zahltage 1
Gold=
mark — 1000 Milliarden oder 1
Gold=
pfennig — 10 Milliarden Papiermark.
Zu zahlender Betrag — 240 X 10
Mil=
liarden — 2.4 Billionen Papiermark.
Bei der Zahlung iſt der
Kirchen=
ſte erbeſcheid für 1923/24 unter allen
Umſtänden mitzübringen. (8358
Darmſtadt, den 7. Dez. 1923.
Das Finanzamt Darmſtadt=Stadt,
Die Kirchenvorſtände der Stadt=, Martins=,
Johgnnes=, Petrus= und Paylusgemeinde.
zu billigſten Preiſen.
Adolf Lehmann
Pallaswieſenſtr. 5 II
Kein Laden. (*28 4=
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Geſchäftsſt. (*28855
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Stb., I.; daſ.
Inſtru=
mente u. Satt. bill. (2172
Den Arbeitgebern und Mitgliedern unſerer Kaſſe zur Kenntnis,
daß die Geſchäfte der Invalidenverſicherung, Einzug der Beiträge,
ſowie das Ausſtellen und Aufrechnen der Karten und Verkleben
der Marken auf Grund einer Verordnung des Miniſteriums vom
3. Dez. 1523 ab nicht mehr von der Verwaltung der Kaſſe beforgt
werden. Die Arbeitgeber, einſchließlich der Dienſtherrſchaften,
verden daher erſucht, die Karten ihres Perſonals ſoweit dieſes
der Invalidenverſicherung unterliegt, auf unſerm Bureau
abzu=
holen um zukünftig die Marken, die auf der Poſt erhältlich ſind,
ſelbſt einzukleben.
Dadurch iſt die Kaſſe in der Lage, eine weſentliche
Verein=
fachung der Verwaltung hauptſächlich bezüglich des
Beitragsein=
zugs vorzunehmen.
Vom 3. Dezember 1923 an werden die Beiträge nicht mehr
nach Grundlohnſtufen erhoben, ſondern für ſämtliche Verſicherte
mit Ausnahme der freiwillig Verſicerten, nach dem wirklichen
Arbeitsverdienſt.
Die Arbeitgeber, die ſeither die Lohnliſten einzureichen hatten,
werden vom 3: Dezember davon entbunden.
An= und Abmeldungen müſſen wieder erfolgen. Sämtliche
Arbeitgeber haben allwoöchentlich ſchriftliche. Angaben über die
Anzahl der Verſicherten ſowie in einer Summe den an dieſelben
gezahlten Bruttolohn einſchließlich Naturalbezüge, Tantiemn
uſw. anzugeben. Die Vordrucke hierzu ſind erſtmalig im
Ver=
waltungsgebäude der Kaſſe und ſpäter auch in den nachſtehend
angegebenen Zahlſiellen erhältlick) Mit Einreichung dieſer
An=
gaben muß der fällige Beitrag an die Kaſſe eingezahlt werden,
Zur Erleichterung ſind mehrere Zahlſtellen eingerichtet:
Müllerſchule in der Müllerſtraße
Hallenſchwimmbad, Mühlſtraße
Bücherhalle Beſſungerſtr. 48, neben dem 5. Polizeirevier,
Zahlſtunden finden ſtatt: Jeden Montag und Dienstag von
8—1 Uhr.
Ferner auf dem Büro der Kaſſe an allen Wochentagen von
½8—1 Uhr.
Zum Zwecke der Beitragserhebung werden die Mitglieder
eingeteilt in:
a) Verſicherungspflichtige mit Ausnahme der Lehrlinge
ohne jede Arbeitsvergütung und Dienſtboten.
Für die Erſteren ſind die Beiträge nach dem wirklichen
Arbeitsverdienſt mit 9 vom Hundert einzuzahlen auf
Grund der ſchriftlichen Angabe des Arbeitgebers, wozu
die Formulare von der Kaſſe zu erhalten ſind,
b). Dien boten.
Für dieſe wird eine beſondere Klaſſe gebildet, der
Bei=
tragsberechnung wird zu Grunde gelegt:
1. für Koſt und Wohnung uſw. laut
behördlicher Feſtſetzung . . . . 130 Pfennig den Tag
2. Für Barlohn . . . . . . . . . 20
zuſammen 150 Pfennig den Tag
Von dieſem Betrage ſind 9% als Beitrag zu entrichten
— pro Kalendertag 13½ Pfennige.
c) Berechtigte und Freiwillige.
Für dieſe berechnen ſich die Beiträge nach Stufe 1, 2, 3
und 4 und zwar:
1X996 9 Beitrag pro Kalendertag
Pfennig für Dezember X 310— Mk 2.79 2X9% 18 X 31 — 5.58 3X99 27 X 31 — 8.37 4X9% 36 X 31 — „ 11.16
HRe TNN
Möbel billig zu vert
Wohnung wird frei.
Näh Geſchſt. (*2.
d) Lehrlinge ohne jede Arbeitsvergütung.
Für dieſe ſind die Beiträge mit , der Stufe1 zu entrichten.
Die einzelnen Beträge bedeuten Goldmark bezw.
Gold=
pfennige und ſind nach dem jeweiligen amtlichen
Goldumrechnungs=
kurs vom Vortage der Zahlung oder in Rentenmark einzuzahlen,
Darmſtadt, den 5. Dezember 1923.
Näye Wiigeiminenplatz
kl. Haus zu kf. geſ. 53 W.
Nähe Oſannſtr. kann in
Tauſch gegeb. werd. Ang.
u. 2. 62 Geſchſt. (*28918
Der Vorſtand:
Knoblauch, Vorſitzender.
Haus
mit Lagerraum (
Tor=
einfahrt) 20-25 000 G
M. ſof. z. kf. geſ. Ang. u.
Z 65 Geſchſt. (*2-929
(834
Suche Gartenland in
Beſſungen, ſüdl Lage,
gebe fettes Schwein i.
Tauſch. Nöller, Wein
bergſtr. 28. (*2890
Geldverkehr
Kurz=
friſtiges Därlehen
von 200 Goldmark
gegen 20 proz.
Ver=
zinſung und guter
Sicherheit geſ. An
geb. u. 2. 70 an die
Geſchäftsſt. (*28951
Ve
mit 7 Hühnern und
1 Hahn für 90 Gold
mark zu vk. Zetzſche
Kranichſteinerſtr.
1. Stock.
Schtwarzroter Teckel=
Rüde, 2 Jahre alt,
orima Stammbaumn,
zu derk. Eber ad: Alt
Darmſtädterſtr 83, I (*
Zw radackel (rotbr.)
8 Woch. alt, ff.
Stamm=
baum, abzugeb. (*8362
Groß=Zimmern
Wilh. Liebknechtſtr. 25.
Bekanntmachung.
Sämtliche Pächter (auch von
Klein=
gärten) fistaliſcher Grundſtücke und des
Philipps=Hoſpitals in der Gemarkung
Darmſtadt=Beſſungen werden aufgefordert,
ſich zur Unterſchrift der neuen
Pacht=
bedingungen und der Naturalwertpacht
dienstag, den 11. Dezember,
nachmittags 3 Uhr,
in der Wirtſchaft von Ludwig Lind,
Beſſungerſtraße 39, einzufinden.
Voll=
zähliges Erſcheinen unbedingt erforde
Darmſtadt, den 7. Dezember 19
Oberförſterei Beſſungen.
Delp
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Handelsbia
Handel und Wandel in Heſſen.
Spd. Vereinigte Hutwerke A.=G., Werk Darmſtadt,
borm. A. Roſenthal u. Co., Darmſtadt. Das Grundkapital
iſt nunmehr um 17 Mill. auf 25 Mill. Mk. erhöht. Die Vorzugsaktien
haben vor den übrigen Aktien ein Vorrecht auf den Gewinnanteil von
10 Prozent und in den drei ſteuerfreien Fällen ein 20faches Stimmrecht.
In den Fällen der Liquidation der Geſellſchaft und der Einziehung
er=
folgt die Rückzahlung der Vorzugsaktien mit 120 Prozent des
Nenn=
betrages.
spd. Markaner Werk Heinrich Honsberg, Heſſiſche
Eifen=, Stahl= und Tempergießerei A.=G. in Groß=
Zimmern. Die Geſellſchaft wurde unter obigem Namen in das
Handelsregiſter des Amtsgerichts Dieburg eingetragen. Gegenſtand des
Unternehmens iſt der Betrieb einer Eiſen=Stahl= und Tempergießerei,
ſowie der Betrieb aller verwandten Induſtrien und Gewerbe. Das
Grundkapital beträgt 30 Mill. Mk. und iſt in 3000 Aktien im Nennbetrag
von je 10 000 Mk. eingeteilt. Die Aktien lauten auf den Inhaber und
wurden zum Kurſe von 12500 ausgegeben. Die Gründer der Geſellſchaft
ſind Fabrikant Heinrich Honsberg, Groß=Zimmern und deſſen Ehefrau,
Herbert Frank, Frankfurt a. M., Hans Raab, Darmſtadt und Otto
Kreuer, Darmſtadt. Die Gründer haben ſämtliche Aktien übernommen.
Vorſtand: Fabrikant Heinrich Honsberg, Groß=Zimmern und Otto
Kreuer,Darmſtadt. Aufſichtsrat: Bürgermeiſter Brücher, Groß=
Zim=
mern, Otto Frank, Frankfurt a. M. und Joſeph Nothis, Darmſtadt.
spd. Weſtdeutſche Bleifarbenwerke. Dr. Kalkow
A.=G., Offenbach a. M. Die Umwandlung der Weſtdeutſchen
Blei=
farbenwerke. Dr. Kalkow G. m. b. H. in die gleichnamige A.=G. iſt
er=
folgt und deren Eintragung aufgelöſt. Die G. m. b. H. iſt erloſchen.
spch Auwärter u. Bubeck A.=G., Zweigniederlaſſung
in Offenbach a. M. Das Grundkapital iſt gemäß den
durchgeführ=
ten Beſchlüſfen der Generalverſammlungen vom 7. Mai, 19. Juli und
1. September 1923 auf 50 Mill. Mk. erhöht. Die Satzungen ſind dahin
geändert, daß bei jeder Erhöhung des Grundkapitals über 14 Mill. Mk.
hi, us ſich das 2fache Stimmrecht der Vorzugsaktien dementſprechend
e-öht.
Erwerbsgeſellſchaften.
spd. Umkauſch von Markaktien in Frankenaktien.
Die Tabak= und Zigarettenfabrik Lyra, Max Wagowski u. Co. A.=G.,
Saarbrücken, fordert ihre Aktionäre auf, ihre Markaktien in
Franken=
aktien umzutauſchen. Auf 3 Stammaktien zu je 1000 Mk. entfällt eine
Aktie zu je 100 Franken. Dasſelbe gilt für die Vorzugsaktien,
Wirtſchaftſiche Rundſchau.
spd. „Induſtriegemeinſchaft für wertbeſtändiges
Norgeld”. Unter dieſem Namen haben ſich eine Reihe von Firmen
des Regierungsbezirkes Mainz und Wiesbaden zuſammengeſchloſſen, u. a.
Chemiſche Fabrik Griesheim=Elektron, Griesheim a. M., Chemiſche Werke
vorm. H. u. E. Albert, Amöneburg, Dyckerhoff und Widmann A.=G.,
Biebrich a. Rh., Philipp L. Fauth, A.=G., Dotzheim, Ludwig Ganz
A.=G., Mainz, Kalle u. Co. A.=G., Biebrich a. Rh., Portland=Zement=
Fabrik Dyckerhoff und Söhne G. m. b. H., Amöneburg. Der
Zu=
ſammenſchluß erfolgte zum Zwecke der Ausgabe von wertbeſtändigem
Notgeld, die die Zuſtimmung der interalliierten Kommiſſion in
Kob=
lenz gefunden hat. Der volle Gegenwert für dieſes Notgeld iſt laut
einer Bekanntmachung in Mainzer und Wiesbadener Blättern in
ameri=
kaniſchen Dollars bei der Allgemeinen Elſäſſiſchen Bankgeſellſchaft in
Mainz hinterlegt. Das von der Induſtriegemeinſchaft ausgegebene
Not=
geld lautet von ½/ao Dollar bis 10 Dollar. Das neue wertbeſtändige
Notgeld iſt im ganzen Regierungsbezirk Wiesbaden umlauffähig und
gültig bis zwei Wochen nach erfolgtem veröffentlichen Aufruf, mindeſten3
jedoch bis 31. Januar 1924. Die Einlöſung erfolgt in der geſetzlichen
Währung zum Gegenwert des amerikaniſchen Dollars gleich 4,20
Gold=
mark, berechnet nach der dem Einlöſungstage vorangegangenen letzten
New=Yorker Briefnotierung. Sowohl der Einlöſer des Notgeldes als
auch die Induſtriegemeinſchaft kann jederzeit verlangen, daß an. Stelle
der Einlöſung in der geſetzlichen Währung die Gutſchrift in
amerikani=
ſchen Dollars bei den Filialen der Allgemeinen Elſäſſiſchen
Bankgeſell=
ſchaft in Mainz und Wiesbaden erfolgt.
— Der bayeriſche Handelskammertag zu den
neuen Steuervorlagen. Es wird Einſpruch eingelegt, daß
Steuervorlagen von großer Tragweite wiederum anſcheinend in einer
Eile erledigt werden ſollen, die eine Stellungnahme der einzelnen
Be=
rufsgruppen verunmöglicht; ebenſo wird gegen die neuerliche
Häuf=
ung von Steuerterminen auf 15. Dezember 1923, gegen
Er=
hebung einer 5. Vorauszahlung für 1923 und das ſummariſche
Ver=
fahren der Einkommenbeſteuerung für das laufende Jahr proteſtiert.
Schärfſten Einſpruch begegnet weiter die Erhöhung der
Umſatz=
ſteuer ſowie vor allem die Heranziehung des Umſatzes
ür die Einkommenſteuervvrauszahlungen.
Hin=
ſichtlich der Erbſchaftsſteuer ſowie Vermögensſteuer werden frühere
Be=
denken und Anträge wiederholt.
Es müſſe auf die wirtſchaftlichen Verhältniſſe mehr Rückſicht
genom=
men werden. Die Aufhebung der Betriebsſteuer dürfe
nicht wieder dadurch illuſoriſch gemacht werden, daß neue, wenn möglich
noch ſchwerere Laſten auf Handel und Wandel gelegt werden. Nicht
könne es damit getan ſein, lediglich Steuergeſetze zu ſchaffen, es ſei
vielmehr darauf Bedacht zu nehmen, daß ſie durchführbar und
trag=
bar ſind.
Anleißen.
spd. Zur Kündigung von Stadtanleihen. Während
die meiſten Induſtriegeſellſchaften und Pfandbriefbanken bei der
Kün=
digung und Rückzahlung ihrer Obligationen ein beträchtliches Aufgeld
gewähren, um die Einreichung der Stücke ſeitens der Inhaber überhaupt
zu erreichen, verſuchen die Städte immer wieder, die Rückzahlung alter
Anleihen zu pari durchzuſetzen. Dieſes Verfahren wird jetzt, nachdem
die bekannte Reichsgerichtsentſcheidung gefallen iſt, keine Zugkraft mehr
haben. Auch die Städte werden ſich, ſo ſchreibt die J=, u. H.=3.,
nach=
dem ganz vereinzelt auch aus dieſen Kreiſen ſchon ein Aufgeld bei der
Rückzahlung angeboten worden iſt, dazu bequemen müſſen, die Tilgung
der alten Goldmarkſchulden in einer zeitgemäßen Weiſe durchzuführen.
Obwvohl die Städte allgemein finanziell in großer Notlage ſind und ſie
meiſt nicht in der gleichen Weiſe verfahren könnten wie die
Induſtrie=
geſellſchaften, ſo wird es doch ſchon im Intereſſe ihres zukünftigen
Kreditanſehens liegen, wenn ſie auf dieſe Frage größeren Wert legen.
spd. Verein fürchemiſche Induſtrie, Frankfurt a. M.
Die Geſellſchaft erklärt ſich bereit, auf ihre zum 1. Juli und 1. Oktober
1923 gekündigten 2½proz. Teilſchuldverſchreibungen vom Jahre 1900
und 1910, auch wenn dieſelben bereits zurückgezahlt ſind, noch
nach=
träglich für je 1000 Mark Teilſchuldverſchreibungen 10 Dollars in
Schatz=
anweiſungen des Deutſchen Reiches zu vergitten.
spdl. Einlöſung von Teilſchuldverſchreibungen in
Briketts. Die Braunkohlen= und Brikett=Induſtrie A.=G. in Berlin
fordert die Inhaber von Schuldverſchreibungen der Anleihen aus den
Jahren 1901, 1908 und 1911 auf, ihre Obligationen einzureichen. Für
je 1000 Mark liefert die Geſellſchaft 1 Tonne (gleich 20 Zentner) Briketts
ab Werk, oder ſie zahlt den Gegenwert, je nach Wunſch.
Warenmärkte.
wb. Berliner Produktenbericht. Im Produktenderkehr
war die Marktlage heute eher als etwas feſter zu bezeichnen. Die Käufer
waren jedoch wenig geneigt, die ſeitens der Erzeuger geforderten
höhe=
ren Preiſe zu bewilligen. In Roggen hat das Angebot dom Inland
nachgelaſſen, und ruſſiſcher Roggen iſt aus zweiter Hand mehrfach an
Berliner Mühlen gegangen. Für Weizen, Gerſte und Hafer zeigte ſich
etwas Nachfrage. Auch Mehl war in guten Marken verſtärkt beachtet.
Im allgemeinen kam es aber nicht zu größeren Umſätzen.
Börſen.
Frankfurter Börſenbericht vom 7. Dez. (Eigener
Bericht.) Die ſeit längerer Zeit anhaltenden, nur gelegentlich
vorüber=
gehend unterbrochenen Realiſationen bedeutenden Umfangs, die zur
Ab=
deckung der infolge der hohen Zinsſätze in den vergangenen Wochen
gewaltig angeſchwollenen Markverpflichtungen einzelner Kreiſe
erforder=
lich waren, ſcheinen größtenteils beendet zu ſein. Es trat heute auch eine
merkliche Erleichterung am Geldmarkt ein, und die Effektenmärkte
zeig=
ten zum erſten Male ſeit längerer Zeit ein etwas freundlicheres
Aus=
ſehen. Beachtung fanden auch die bis jetzt vorliegenden Meldungen
über das Ergebnis der engliſchen Wahlen, die zu einer empfindlichen
Schwächung der konſervativen Richtung zu führen ſcheinen, was
viel=
leicht nicht ohne Einfluß auf die künftige engliſche Politik in der
Re=
parationsfrage bleiben wird. Das Geſchäft blieb jedoch trotz dieſer
Anregungen klein, da man wenig Neigung hat, ſich vor den Feiertagen
noch ſtark zu engagieren. Der Markt der ausländiſchen Nenten lag im
Gegenſatz zu den übrigen Marktgebieten verhältnismäßig ſchwach,
in=
folge der beſſeren Markmeldungen aus dem Auslande. Aus dem
glei=
chen Grunde blieben wertbeſtändige Anleihen ſehr matt. Der dariable
Aktienmarkt zeigte gegenüber den ſchwachen Kurſen des geſtrigen
Nach=
mittagsverkehrs eine merkliche Erhöhung, und die erſten Notierungen
von heute lagen mit wenig Ausnahmen eine Kleinigkeit über den letzten
amtlichen Kurſen. Im weiteren Verlauf trat eine leichte Abſchwächung
ein, ſo daß die Kaſſakurſe wieder eine kleine Ermäßigung zeigten. Der
Schluß und die Nachbörſe waren ſehr ruhig, bei kaum veränderten
Kurſen. Die Kurserhöhungen am Einheitsmarkt waren im allgemeinen
etwas größer, beſonders lagen für die kleineren Werte ziemlich viel
Kaufaufträge vor, die kursſteigernd wirkten. Siegener Eiſen konnten
ihren Kurs mit 20 verdoppeln. Am Markt der inländiſchen Renten
und der Induſtrieobligationen dauert das Angebot an und führte heute
durchweg zu ſtarken Kursermäßigungen. 5proz. Kriegsanleihe 9
liarden Prozent, 4proz. Reichsanleihe 800, 3proz. Reichsanleib
Der Freiverkehr lag ebenfalls anfänglich erholt und ſchloß in
Haltung. Man hörte: Beckerſtahl 1034—10½, Beckerkohle 10:
Brown Boveri 1½, Georgi 0,750, Growag 0,450, Hanſa Bau
Hanfa Lloyd 1400, Karſtadt 1,250, Kahſer Waggon 0,375, Krei
0,6. Krügershall 8½—9½, Mez Söhne 3½, Petrpleum 16.
2—334.
wb. Berliner Börſenbericht. Nach den
Rückgän=
letzten Tage zeigte die Börſe heute allgemein eine etwas feſtere
lagung. Für die meiſten Papiere kam es zu Kurserholungen
reren Billionen, bis vereinzelt 10 Billionen Prozent. Da
nahm auf allen Gebieten keinen größeren Umfang an. Zurück
und Unluſt machten ſich ſpäter, verbunden mit Kursſchwankung
mäßigen Rückgängen, wieder ſtärker bemerkbar. Dieſe waren ei
zurückzuführen auf Glattſtellungen, die für zivei kleinere Ban
(Albert Schappach u. Co. und Berliner Effektenbank), die ſeite
Makler als Aufgabe nicht mehr genommen zu werden
brauche=
fanden, ſowie auf die Ungewißheit hinſichtlich der weiteren Ge
der deutſchen Wirtſchaftslage und im Hinblick auf eine ebentue
ſtellung der Kursnotierungen auf Renten= oder Goldmark. A
feſtverzinsliche Papiere ergaben ſich keine weſentlichen Kursände
Zproz. Reichsanleihe war nach dem vorgeſtrigen Rückgang kräftig
Die Deviſenpreiſe wurden bei etwas erhöhter Zuteilung mit
Abweichungen gegen geſtern feſtgeſetzt. Auch ſür Dollarſchatzan
gen und Goldanleihe konnten die Zuteilungsſätze erhöht werden,
spd. Eine Freiverkehrsbörſe in Hamm?
Weſtfäliſche Anzeiger aus hieſigen Börſenkreiſen erfährt, ſind Be
gen im Gange, in Hamm mehrmals wöchentlich eine Freiverkeh
abzuhalten. Der Gedanke wird damit begründet, daß die Vertre
Banken ſich nicht dauernd auf Reiſen ins beſetzte Gebiet begeb
ten und Hamm im unbeſetzten Gebiet zentral gelegen iſt.
Oeviſenmarkt.
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich als 1000 Mk.
Amſterdam=Rotterdam .
Brüſſel=Antwerpen ...."
Chriſtignia . . .
.
Kopenbagen ..........
Stockholm ......
Helſingfors ..........."
Italien. .. . ... . .. . ....
London ...............
New=York ............
Paris .... .. . . . . . ....."
..
Schweiz... . . . . .
Spanien .........."
Wien (i. D.=Oſterr. abg.)
Prag ....... ........."
Budapeſt.. . . . . . . . . . . ."
Buenos=Aires .. .. . .. . ..
Bulgarien ............".
Japan ......
Rio de Janeiro ........
Belgrao. . . . . . . . . . . ...
Liſſabon. . . ...... ."
Rae
Geld
Briel
7Ie
Geld
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000000000.
Aſchaffenburger Zellſto
Ausgb.=Nürnb. Maſch 1250 7. 12.
15040 Han. Maſch.=Egeſt.. 5. 1.
8ü0MN (3 00 Hanſa Dampfſch.. .. 15 13509 23t00 Hemoor Ze Ber .=Anhalt=Maſchinen 4750 Hirſch Kupfer.. 48000 Bk. ſ. Elektr. W. vorzug 9000 Höſch Eiſen .... 4u00 Bismarckhütte ...... Hohenlohe Werke . ... Braunkohlen=Brikett 1800 20:00 Kahla Porzellan ...... Bremer Vulkan ..... 4033 44000 Lindes Eismaſch.. . . . . . „ Wolle..... . . .. Linge, Schih ....... Chem. Hehden ........ 7400 Linke & Hofmann .... 2. Beiler ....... 18630 2. Loewe & Co. .. 2 Deutſch=Atlant. Tel.. 11.00 C. Lorenz .... 325 Deutſche Maſchinen. 5300 Meguin . . ...... . ..... Deutſch=Niedld. Tel. .. 10340 1:0u0 N. Lauſitzer Kohle ..... 28000 Deutſche Erdöl ...... 53000 50000 Nordd. Gummi .... .. 85 Deutſche Petroleum Orenſtein 11000 Dt. Kaliwerke ....." 37500 40000 Rathgeber Waggot 7000 Berlin=KarlsruherInd 2000 6-006 Rombacher Hüttt 18000 Do nersmarckhütte . .. 38100 Roſitzer Zucker. 1000 Dynamit Nobel ..! Töe Rütgerswerke. . ..... .. 1351 Elberfelder Farben ..
Elektr. Lieferung ..... Sachſenwerk ........" Sächſiſche Gußſtahl .." R. Friſter .........
Gaggenau Vorz. ...." Siemens Glas..... . . . Voifſtedter Porzellan Gelſenk. Gußſtahl..... 21000 Weſif. Eiſen Langendreer Gef. f. elektr. Untern. 9:00 Wittener Gußſtahl
Wanderer=Werke. Halle Maſchinen 1900 13500
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Die Notierungen ſind in Milliarden
Frankfurter Kursbericht vom 7. Dezember
ausgedrückt.
Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche
5% Reichsanleihe. . . . . . ... . .."
„.......
B.
......
3:
6
37
......
Döllar=Goldanleihe .... ..
Dollar=Schatzanweiſungen ... .
4½%0 1V. und V. Schutzanweiſ.
4½%0 VI.—IK.
Sparprämienanleihe ........."
Zwaugsanleihe . . . . . . . . . . . . ."
4% Preuß. Konſols ........."
-
8½8
„........"
38
4%0 Bad. An unk. 1935.. .. ..
3½%„ „ v. 1907......
4 Bahern Anleihe ...... . ..
8½%
4% Heſſen unk. 1924 ........
.
8½%
„ ....
8%0
4% Würktemberger ........"
b) Ausländiſche.
50 Bosnien L.=E.=B. v. 1
56 „ L.=Inveſt.=Anl.v.
412%6 „ v. 1902.......
&% „..."
5% Bulgar. Tabak 1902 ..
1¾% Griech. Monopol ..."
(½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ........"
4½4%0 Oeſt. Schatzanweif., ſtfr.
b. 1914 .............
4% Oeſt. Goldrexte .... ..
42 einheitl. Rente.
1914
1914
0 Rum am. Rente v. 03 .I.
4½% „ Goldrente v. 13 ...
am. „ konv. ...."
4% „ „ v. 05 „..
400 Türk (Admin.) v. 1903
GBagdad) Ser. 1."
„II..
v. 1911, Zollanl.
Staatsr. v. 14....
Goldrente ......."
Staatsr. v. 10....
Kronenrente ....."
Außereuropäiſche.
Merik. amort. innere. . ...
konſ. äuß. b. 99 „.
Gold v. 04 ſtfr. . .
3% „ konſ. innere ....."
4½½ Irrigationsanleihe
20 Tamaulipas Serie l ...
Sblig, v. Transportauſt.
O Eliſabethbahn ſtfr. . .....
9. Gal. Cark Ludw Bahn.
B Oeſt. Sädb. (Lomb.) ſtfr.
2,6% Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.).
Midiecte „
48 Seſt. Staatsb. v. 1883....
3% Oeſt Staatsb 1. b 8. Em.
— 500 1000 850 1400 1100 — 800 100 750 950 1500 25 1750 2000 700 400 1000 2000 5000 3000 1000 2000 11000 9500 14000 17000 13000 13000 12000 3750 4000 — 3000 525 575 9 700 7000 7000 68E C000 7500 7000 300 16500
Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)
2. Oeſt. Staatsb. 9 Em
% Oeſt. Staatsb v. 1885..
70 Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz
4% Ruvolfb. (Salzkammerg.)
4½¾ Anatolier 1............"
3% Salon. Conſt. Fouction.. .
3%0 Salonique Monaſtir ....."
5% Tehuantepee . . ..........
4½%
..
Pfandbriefe.
4% Frankf. Hyp.=Bank 1920...
Frankf. 6. Krd.,Ver. 1921
% Mein, Hyp.=Bank 1932 ...
126 Pfälz. „ „ 1922 ...
490 Rhein.
„ 1923 ...
„ verl .
42 Südd. Boden=Cred.=Bank
München 1906 ..
5. 12.
10000
1000
5250
40 Heſi. Ldhhp.=Bank Pfdbr.
3½2% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
420 Heſſ. Ldhnp. Kom. Obl...
Deutſche Städte.
40 Darmſt. v. 1919 bis 1925..
3½2 Darmſt. b. 1905 sa...
4%0 Frankfurt v. 1913 ..... ..
31
„ v. 1903 .....
42 Mainz. v. 1919 bis 1926
NachSachwert vz. Schuldverſchr.
50. Bodenwerk=K ylnert=A l.
6% Heſſ. Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
9. Preuß. Kaliwert=Anleihe
Noggenwert=Anl.
50/g Sächſ.Braunk. Anl. Ser.1 u. 1!
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Banfverein ........."
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbanf.
Darmſtädter u. Nationalbank.
Deutſche Bank ....."
...
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Vereinsbank ......
Disconto=Geſeliſchaft . . . . . . . . .
Dresdener Bant ...........
Frankfurt r Banl..........."
Metallbank. ................"
Mitteldeutſche Creditbank ....."
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . .
Reichsbank=Ant. ...... .....
Rhein. Creditbank ........."
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank.....
........
Viener Bankverein ......."
Bergwerks=Aktien.
Berzelius .................."
Bochumer Bergb. .... ... . . ..
Buderus. .................
Dt. Luxemburger ............"
Eſchweiler, Bergwerks=Akt.....
Gelſenkirchen Bergtv. ........
Harpener Bergbau .........."
Kaliwer ie Aſchersleben ......
Weſteregeln ......
24000
—B
5000
8000
5600
1000
3100
32000
3750
6000
8250
4250
620
14500
4000
50
15000
1800
700
11000
1700
6100
550
500
2500
Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Lothringer Hütte .. . .. . . . . . ..
Mannesmann Nöhren .......
Mannsfelder .............."
Oberbedarf ...............
Oberſchlei Eiſen (Caro) ......"
Phönir Bergbau ............"
Nhein. Stahlwerke ..........
Riebeck Montan.. . . . . . .. . . ..
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
er. Laurahütte
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern .. . . . .
Löwenbräu München ......."
Schöfferhof (Binding ........
Verger ..............
5. 12.
7. 12.
33800
1.500
16000
15720
45003
36000
56000
35000
18000
30500
4000
18500
4000
6000
4000
4000
1400
4000
42000
4500
5300
2000
4250
1000
15000
5000
1700
18000
2100
7.5
14000
500
6160
540
500
3000
Mi Meeneee
Adler & Oppenheimer ..... ..
Adlerwerke (v. Kleher).......
A. E. G Stamm. . . . . . . . . . . . .
Anglo=Continental=Guano ....
Aſchaffenburger Zellſtoff ...
Badenia (WBeinheim)
Badiſche Anilin= u. Sobafabrikt
Bad Maſchf. Durlach ......."
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg .. . . .. ... . .."
Bahriſch. Sviegel ...........
Beck & Henkel Caſſel) .......!
Bergmann El. Werke ........
Bing. Metallwerke. .........
Brockhues, Nieder=Walluf... ..
sementwerk Heidelberg ......"
Karlſtadt ......."
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert .........
„ Griesheim Elektron ....
Mayer Alapin.. . . . . . .
Weiler=ter=mer ........
2ainler Motoren ...........
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideauſt.
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen .....
Dürkoppwerk (Stamm)...
Tüſſeld.=Matinger (Dürr.) ....
Dhckerhof & Widm. Stamm.
Eiſenwer. Kaiſerslautern .....
Eifenwerk L. Meyer fr. ....."
Elberfelder Farb. v. Baher ...
Elektr. Lieferungs=Geſ. ... . . ..
Licht und Kraft ......
Elfäſt Bad. Wolle.. ..........
Emag, Frankfurt a. M. .... ..
Emaill= &. Stanzw. Ullrich ....
Enzinger Werke .............
Eßlinger Maſchinen ........."
Ettlingen Spinnerei .........
Faber, Joh., Bleiſtift.. . . . . . ..
Faber & Schleicher..........
Fahr, Gebr., Pirmaſens. . . ..
Felten & Guilleaume Carlsw.
Feinmechanik (Jetter)
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. A
2200
1000
38000
12750
18000
22000
37000
21000
6 0000
40000
20500
Frankfurter Gas.... . . . . . . . ."
Frankfurter Hof ...."
Fif. Maſch. Pokorny & Wittek.. 3000
Fuchs Waggon Stamm. . . . . . 2000
Ganz, Ludwig Munz ......"
Geiling & Cie. .............
Gelſenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt Th.. . .... .......
35000
6000
7000
15000
12000
1000
2,000
12000
2300
3800
3000
1800
10500
4000
8000
11000
6000
5000
45000
13000
2000
17000
2500
4500
19000
6000
1600
1000
24500
15000
12000
2100
4500
3000
12500
5000
9000
12000
7500
7900
45000
16200
2500
20000
3500
Gritzner Maſchin. Durlach .
Hammerſen (Osnabrück)......
Hanfwerke Füſſen .........."
Heddernheimer Kupfer ......"
Heyligenſtaedt, Gießen ... .. .. 3200
Hilpert Armaturen ...........
Hindrichs=Auffermann ...."
Hirſch Kupfer u Meſſ.
Hoch= und Tieſbau".
Höchſter Farben ...
Holzmann, Phil. ....
Holzverk =Induſtr. .........
Hotel A.=G., München .......
Nnad. . . 1.
Jungbans Stamm
Makäaldle. DaK Fter:
Konſervenfabrik Braun .
20740
5000
2600
Lahmeyer & Go. „.::
Lech Augsburg ...
Lederw. Rothe ....
Lederwerke Spicharz".
Löhnberger Mühle ..."
Lüdenſcheid Metallw ..
Lux’ſche Induſtrie ..."
Mainkraftwerke Höchſt
Meguin, Butzbach .....
Meyer, Dr. Baut.
4700
5000
2500
2,00
21000
5750
9000
5250
Miag, Mühlenb, Frank
Motorenfabr. Deut........."
Motorenfabrik Oberurſel ..."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke
Neckarwerke Eßl. Stamm . . . .
ſeawerfe Franffur g. N.
Peters. Union Frankfurt a.
Pfalz. Nähm., Kayſer......
Philipps A.=G....... . . .. .
Vorzeilan Weſſel .........
Permetheus. . . .. . .. ....".
Reiniger, Gebbert & Schall
Rhein. Eleitr Stamm..
Mefeo
Rhenania, Aachen .........
Riedinger Maſchinen . ...."
Rückforth, Stettin ........"
Rütgerswerke ....... ......
Schleußner (Frankfurt a.M.)
Schneider & Hanau ........
Schnellpreſſen Frankenthal..
Schramm Lackfabrik..
2000 2600 2500 3000 2000 7000 7500 7000 / 12300 1400 7300 7000 1000 1500 13200 16500 200 3200 2500 3000 8000 9000 3800 4000
5. 12.
Schuckert Elektr. Nürnberg)
Schuhtabrik Berneis=Weliel
Schuhlabrit Herz
Schuhf seander Offenbach,
Seilinduſtrie Wolff
Sichel & Co., Mainz
Siemens Elektr. Betriebe ....
Siemens Glasinduſtrie .. .. ..."
Siemens & Halsfe .........."
Stöckicht=Offenbach=Gummi. ..
Südd. Handelsvereinigung....
Süddeutſche Immobilien .."
Thüringer eleft. Lief-Geſ., Gotha
Uhrenfabrik Furtwängler .....
Veithwerke in Sandbach ...."
Verein f. Chem. Induſtr. Mainz
Verein. deutſch. Olfabr. Mannh
„ Gummifabr Bln.=Frkf.
„ Pinſelfabr. Nürnberg ..
„ Ultramarin .. .. . . . ..
„ Zellſtoff, Berlin. . . . . . .
Vogtländ. Maſch. Vorzüge...
Stämme. ..
Voigt & Haeffner Stämme. . .
Voltohm Seil ...........
Wayß & Frehtag.
Wegelin Rußfabrik ..........
Zellſtoff Waldho; Stamm... . .
Zuckerfabr. Waghäuſel ......"
Frankenthal ......
Heilbronn.
Offſtein
Rheingau ........
Stuttgert
1400
3000
2750
8000
7500
6000
5000
(i500
5500
Raruee
Schantung E. B. ..."
...
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ...
Hapag (Paketfahrt).
Nordd. Llotzd ........
Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn
2000
38000
300
Maeie Rie
Bahnbedarf
..........
Dampfkeſſel Rodberg........
Helvetia Konſervenfabrik. . ..
Gebr. Lutz
..........
Motorenfabrik Darmſtadt ...."
Gebr. Roeder ...............
Venuleth & Ellenberger
Unnotierte Aktien.
Beckerkohle .............
Beckerſtahl ..........."
Benz.. . . . . . . ... .. . .. ....
Brown Boveri .........."
Cont. Handelsbauk ......"
Growag.
.......... ."
Hanſa Llohzd ............
Kabel Rhehdt ..........."
Karſtadt R. ........
Petroleum, Dtſche.
Raſtatter Waggon ......."
Text. =Ind. (Barmen (Tiag)
Ufa Film .. . . .. ... ...."
11000
11000
17
1500
Bankgeschaft
08, 1309
Fernspree
1—D2 —FUTV
Aktien / Renten / Deuisen / Sorken
Darmstadt.
1 Luisenplatz 1
urmmer 339.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 8. Dezember 1923.
Seite 3.
Liebe und Pflicht.
mantiſche Erzählung aus dem ſiebenzehnten Jahrhundert.
Von Ernſt Elias Niebergall.
Nachdruck verboten.)
Er bemerkte jetzt, daß er nicht der einzige auf dem Wagen
Weiter hinten lagen noch zwei menſchliche Körper, dem
ar ſein nach leblos; er ſelbſt ſaß auf den ausgeſtreckten Beinen
ſeä, anderen, deſſen Kopf beſtändig bei dem Holpern des Wa=
a gegen die Leiterwand desſelben ſchlug. Seine Züge zu
he ſcheiden, hinderte die Dunkelheit, welche ungern dem
wer=
ben Tage die Herrſchaft abtreten zu wollen ſchien.
Der Wald blieb hinter dem eiligen Zuge zurück. Eine
brei=
ſte Straße führte durch ein nebliges Wieſental. Eine frühe
Kese ſtieg mit ihrem fröhlichen Morgengeſang hoch zu den
gen, und der öſtliche Himmel, von ſanftem Purpurſchimmer
e et, verkündigte einen heiteren Tag.
Die zunehmende Helle verbreitete auf der Geſtalt des dem
ſan genen Jüngling gegenüberliegenden Toten eine zweifelhafte
merung. Leuthold verwandte keinen Blick von ihm; die
Eu ing ſchärfte ſeine Augen und ließ ihm keinen Zweifel, daß
ſer f dem Leichnam ſeines Vaters liege. Das beſtändige Nicken
Ouf die Bruſt herabhängenden Hauptes war entſetzenerregend
ri lieh dem Entſeelten ein geſpenſtiges Leben; Leuthold harrte
hai quälender Bangigkeit des Augenblicks, wo die aufgehende
S re ihm Gewißheit bringen würde.
Ihr erſter Strahl brach durch die goldgeſäumten
Morgen=
ai en und fiel auf das Antlitz des toten Räuberhäuptlings.
war daraus der finſtere Hohn nicht verſchwunden, der Trotz
xn ſtarren Augen nicht erloſchen.
Leuthold drückte die Augen zu. Er dachte an den ſchimpf=
1 Tod, der ſeiner wartete, an den Zuſammenſturz ſeines
iungsgebäudes, und verhüllte ſein Haupt.
Als er nach geraumer Zeit, um ſich ſahe, begegneten ſeine
e dem Leichnam des zwerghaften Muſikanten und eines
rn Näubers, der auf dem Rücken lag, die gebrochenen Augen
EEie blaue Himmelshöhe gerichtet. Auf den zwei Wagen, welche.
h) folgten, gewahrte er die übrigen Glieder der Bande, je zwei
h! zwei mit dem Rücken aneinander gefeſſelt, uuter ihnen der
lk, der ihn ſtier und geiſtesabweſend, anſtarrte, und den
michel, deſſen Geſicht die Angſt in eine lächerlichentſetzliche
Fratze verzogen hatte. Zu beiden Seiten ein zahlreicher Trupp
zu Fuß, ein Haufen Reiter hinterdrein.
Als die Sonne über den Wakdgipfeln ſtand, rullten die Wagen
durch die Tore der Gebirgsſtadt. Das Volk ſtrömte zuſammen
und legte ſeine Freude über die Gefangennahme der Bande durch
tobendes Geſchrei an den Tag.
„Habt Ihr auch das Haupt der Banditen?” fragte ein Mann
in der Tracht eines ſtädtiſchen Beamten.
Der Befehlshaber der Mannſchaft ritt an den erſten Wagen
und antwortete, auf die Leiche des Räubers deutend:
„Da liegt der Eiſenherz, wird nimmer morden und rauben.”
Durch den Volksjubel drang die Frage:
„Wer iſt der junge Geſell, der neben ihm liegt?”
„Des Räubers Sohn.”
Die Erbitterung ging von dem toten Verbrecher auf den
ſchuldloſen Sohn über. Gräßliche Verwünſchungen durchkreuzten
ſich hundertſtimmig, und Steine flogen nach Leutholds Haupte.
Die Soldaten trieben mit Mühe das wütende Volk zurück
und brachten, die Gefangenen ſo ſchnell als möglich in feſten
Gewahrſam.
22.
„Ihr ſollet die Verurteilten zum Tode vorbereiten,
hochwür=
digſter Herr”, meldete der Bote des peinlichen Gerichtes dem
jungen Kaplan der Dreifaltigkeitskirche.
„Ein ſchweres Amt, eine traurige Pflicht”, ſeufzte dieſer.
„Ich werde nicht ſäumen.”
Der Bote entfernte ſich, und der geiſtliche Herr ging
nach=
denklich mit gefalteten Händen im Zimmer auf und ab.
„Daß mir dies ſo ſchwer wird!” klagte er. „Und doch: wie
lohnend iſt das Bewußtſein, verſtockte Miſſetäter zur Reue
er=
weckt und ſie mit einem Labetrunk aus dem göttlichen
Gnaden=
borne erquickt zu haben!“
Unter dieſem leiſen Selbſtgeſpräch hatte er ſich in die
ehr=
ſurchtgebietende Amtstracht gekleidet und ging, den Dienſt, den
man erheiſchte, zu erfüllen. Er war ein Mann von angenehmem
Aeußern, mit etwas blaſſen Wangen und ſeelenguten Augen, und
ſeine beſcheidene Haltung war ganz dem Berufe angemeſſen, dem
er ſein Leben geweiht hatte. Bald hatte er den düſteren
Gefäng=
nisturm erreicht und folgte dem Schließen, der ſeiner am Tore
wartete, in das Innere.
„Wartet einen Augenblick, Hochwürdigſter”, ſagte dieſer, als
ſie an dem Abſatze einer abwärtsführenden Treppe ſtanden, „ich
muß erſt ein Licht zünden.”
Der Kaplan ſchauderte. Noch nie war ihm ſeine Pflicht ſo
hart geworden. Der Schließer leuchtete voraus; ſeine Lampe
brannte trüb und mit einem bläulichen Kreisſcheine in der
unter=
irdiſchen Dunſtluft.
„Mit dem da drinnen”, ſprach er, indem er eine eiſerne Türe
aufzuſchließen beſchäftigt war, „werden Ew. Hochwürden einen
ſchweren Stand haben. Er hat ſein Leben lieb und will vom
Sterben ſchlechterdings nichts wiſſen.”
Der Kaplan trat, ohne dieſe Bemerkung zu beantworten,
voll innerſter Erregung ein. Der Schein des Lichtes verdämmerte
in der modererfüllten Atmoſphäre, ſo daß das Auge des
Ein=
tretenden ſich erſt an das matte Helldunkel gewöhnen mußte, um
ſeine Sehkaft notdürftig ausüben zu können.
Der Verbrecher, über deſſen Scheitel das Richtbeil der
Ge=
rechtigkeit ſchwebte, war an Händen und Füßen geſchloſſen und
durch einen eiſernen Ring, der ſeinen Leib umgab, gegen die
kalte Mauer ſeines Kerkers gefeſſelt. Er brach in einige
unver=
ſtändlich gemurmelte Worte aus und hob die kettenklirrenden
Arme, drohend oder bittend, empor.
„Löſet ſeine Bande!” gebot der Prieſter dem
Gefängniswär=
ter. Die Ketten des Verurteilten fielen, und er rief im Toue
freudiger Gewißheit: „Ha, endlich frei!”
„Bald wirſt Du es ſein, mein Sohn”, redete ihn der
Geiſt=
liche mit bedeutungsvollem, doch ſanftem Nachdruck an. „Dü
wirſt frei ſein, nicht nur von den Feſſeln, die Deine Verirrungen
Dir aufbürdeten, ſondern auch von allen Banden des Erdenlebens.”
Der Gefangene verſtand ihn nicht, ſtrich die wirren Haare
aus der Stirn, ſah leuchtenden Auges umher und ging
tiefauf=
atmend nach der Türe. Der ſtarke Kerkerknecht ſchob ihn mit
kräftigem Arme zurück; jener warf ihm einen unwilligen Blick zu
und ſagte:
„Spracht Ihr nicht eben, ich ſei frei?. Wozu dann der tolle
Schnack? Warum hindert Ihr mich, fortzugehen?”
„Du berſtehſt meine Worte nicht”, nahm der Kaplan das
Wort, und das Bebende ſeines Tones verriet, wie tief er ſich
er=
ſchüttert fühlte. „Wende Deinen Blick vom Irdiſchen ab: ich
ſprach vom Sterben.”
„Ach ja, da habt Ihr ganz reiht. Ich weiß, wir alle müſſen
dran: omnes una manet nox et calcanda semel via letbi.
Einer früh, der andere ſpät; ich hab keine Eile.” (Fortſ. folgt.)
40) Unſer aller harrt eine Nacht, und wir nKiſſen einmal den Pfad
des Todes beſchreiten. Horaz, Oden, 1, 28, 15.
Auf Teilzahlung
derren-Mäntel, Hrn.-Anzüge,
Cieler Knabenanzüge,
Sport-
zemden, Sporthosen,
Sport-
jacken und Bettkattun
empfichlt
Wilh. Didzuhn
Kranichsteinerstr. 6. (*28888
Philipp
TOMTO TAINA
Nachf, Ludwigspl.6
ctung — Bauſteine
=Schwemmſteine 25X121/,X9
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