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für Effe
i den Ban
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inturen 330 Millionen Mk. frei Haus.
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s (freibleibend) ohne Beſtellgeld 30 Millionen Mk.,
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nahme von Anzeigen an beſimmten Tagen wird
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ſge höherer Gewalt berechtigt den Bezieher nicht
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 292
Samstag, den 22. Oktober 1923
186. Jahrgang
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Falle höherer Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Sireit
ſw., erliſcht jede Verpſichtung auf Erfüllung der
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Bei Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt
ſeder Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und
Darmſtädter 8 Nationalbank.
Der Küſtriner Prozeß.
Die Strafanträge.
TU. Kottbus, 26. Okt. Der Vertreter der Anklagebehörde
r dem außerordentlichen Gericht in Kottbus beantragte gegen
wegen der Küſtriner Vorgänge am 1. und 2. Oktober 14
An=
lagte folgende Strafen:
1. Gegen Buchrucker lebenslängliche Feftungshaft, dauernder
rluſt des Rechts zur Bekleidung öffentlicher Aemter, ſämtlicher
d dauernder Verluſt des Ruhegehaltes und die Abſprechung
Fähigkeit zum Tragen der Offiziersuniform unter Verſagung
(dernder Umſtände. Den übrigen 13 Angeklagten ſollen
mil=
nde Umſtände zugebilligt werden. Dementſprechend wird
2. gegen Hertzer beantragt 12 Jahre Feſtungshaft, im übrigen
ſelben Strafen wie Buchrucker.
3. Hain und 4. Fliege je 5 Jahre Feſtung.
5. Vogt 8 Jahre 5 Monate Feſtung.
6. Stobbe 4 Jahre 2 Monate Feſtung.
7. Koertge 3 Jahre 9 Monate Gefängnis.
8. Wojozinski und 9. Walter und 10. Schrenk je 3 Jahre
Nonate Feſtung.
11. Reichel 3 Jahre 3 Monate Feſtung, 3 Monate Gefängnis.
12. Dabkowski und 13. Kühn und 14. Burkhard je 3 Jahre
ſtung.
Der Strafantrag ſtützt ſich bei Buchrucker und Hertzer auf
chverrat und bei den übrigen 12 Angeklagten auf Beihilfe zum
chverrat.
Vom Tage.
Das Reichskabinett trat geſtern zu einer Sitzung zuſammen. Außer
der Perſonalverordnung über den Beamtenabbau wurde die Frage der
beſetzten Gebiete beſprochen.
Der Aelteſtenrat des Reichstags iſt auf den 30. Oktober einberufen
tags zu treffen.
R. Oktober 700 Millionen.
liarden erhöht.
lionen feſtgeſetzt.
zu vervielfachen ſind, beträgt nach einer Bekanntmachung des Reichs= ofſizielle Feſtſtellung, um endlich einmal der franzöſiſchen
Propa=
anzeigers vom 28. Oktober bis 3. November 6000.
des Finanzminiſteriums eine Sammlung eröffnet und den Betrag von ſtand im beſetzten Gebiet abgebrochen iſt. Wiederholt hat der
50 Billionen Mark geſtiftet.
Liga für Menſchenrechte zuſammen, auf dem auch Deutſchland vertreten
ſein wird.
Amtlicher Oollarkurs 65 162.500 000
frankr eich an der Seite der Separatiſten.
rard erhält Anweiſung aus Paris. — Generalde Metz droht ſcharfe Sanktionen für die Pfalzan.
Kaf
E
Die ſetzte Hülle fälſt.
* Koblenz, 26. Okt. (Priv.=Tel.) Der franzöſiſche
Ober=
miſſar der Rheinlandkomiſſion, Tirard, hat von Paris die
ſung erhalten, die Separatiſtenbewegung als
ge=
mäßig anzuerkennen. Eine entſprechende Ordonanz
Rheinkandkommiſſion iſt zu erwarten. Tatſächlich haben auch
geſtern die Beſatzungsmächte den in die öffentlichen Gebäuden
edrungenen Separatiſtenhaufen in den Städten des
Rhein=
des ihre Unterſtützung zuteil werden laſſen. Dort, wo die
iderbündler bereits aus den Gebäuden vertrieben waren, ſo
Sonn, Aachen, Mainz und Trier, wurden ſie mit Hilfe der
zöſiſchen Bajonette und unter Vertreibung und Entwaffnung
dortigen Polizei wieder eingeſetzt. Sie ſchießen und morden
Waffen und Munition, die ſie von den Beſatzungsmächten
er=
en haben müiſſen.
Franzöſiſche Rheinlandpläne.
* Bonu, 26. Okt. (Priv.=Tel.) Am Mittwoch berief der
ge Kreisdelegierte Oberſt Gelin prominente
Perſönlichkei=
der Landwirtſchaft, des Handels und der Induſtrie des Be=
2; Bonn zu ſich, um ihnen im Auftrage ſeiner Pariſer
Regie=
gsſtelle folgendes mitzuteilen:
Die franzöſiſche Regierung beabſichtigt, im Rheinland eine
ie rheiniſche Währung zu ſchaffen, deren Deckung durch die
niſche Induſtrie und den Grundbeſitz erfolgen ſoll. Falls die
ſchaftskreiſe dieſem Plan ihre Zuſtimmung geben, wird die
zöſiſche Regierung ihrerſeits 30 Prozent der Deckung des
ſes übernehmen. Frankreich erklärte ſich außerdem bereit, in
m Falle bei etwaigen kommenden Unruhen den Schutz des
ſchen Privateigentums in den rheiniſchen Gebieten durch
zöſiſches Militär zu gewährleiſten. Im ablehnenden Falle
egen twerden ſich die franzöſiſchen Truppen bei kommenden
uhen auf den Schutz der Beſatzungsangehörigen beſchränken.
Die anweſenden Vertreter der Wirtſchaft erbaten ſich für ihre
cheidung Bedenkzeit. Wie wir erfahren, iſt in Berlin darüber
htet worden. Uebrigens teilte Oberſt Gelin in der betreffen=
Sitzung noch mit, daß ähnliche Sitzungen über den gleichen
enſtand an demſelben Tage noch in ſechs anderen Städten des
sten Gebietes, ſtattgefunden haben. Auch beabſichtigt er in
nächſten Tagen mit den Gewerkſchaftsführern darüber zu
andeln.
Wirtſchaftsverhandlungen mit der
rhein=
heſſiſchen Beſatzung.
Mainz, 26. Okt. (Wolff.) Geſtern vormittag fanden im
ierungsgebäude unter dem Vorſitz des franzöſiſchen Ober=
Zierten der Provinz Rheinheſſen, General Spiral,
Ver=
dlungen ſämtlicher wirtſchaftlicher
Orga=
ationen ſtatt, an denen auch einige Vertreter der
Sepa=
ten teilnahmen. Um vollbommene Neutralität zu wahren,
en die Separatiſten während der Dauer der Beratungen die
lveiß=rote Flagge eingezogen. Die Beratungen beſchränkten
ediglich auf wirtſchaftliche Fragen; politiſche Fragen wurden
erörtert. Am Schluß der Verhandlungen wurde einſtimmig
Entſchließung angenommen, die den ſeither beſtehenden
ſchaftlichen Organiſationen das Vertrauen ausſpricht und
n Weiterbeſtehen fordert. Der Preſſe wurde die
Verof=
ichung dieſer Entſchließung ſowie überhaupt jegliche Notiz
dieſe Verhandlungen ſeitens des franzöſiſchen Oberdelegier=
General Spiral ausdrücklich verboten.
* Speyer, 26. Okt. (Priv.=Tel.) Nachdem die
bürger=
lichen Parteien der Pfalz die
Loslöſungsbeſtrebun=
gen eines Teils der pfälziſchen Sozialdemokratie abgelehnt
haben und nachdem die pfälziſche Sozialdemokratie
in der geſtrigen Sitzung ihres erweiterten Parteiausſchuſſes
be=
ſchloſſen hat, unter den gegebenen Umſtänden, von ihrem
Vorhaben abzuſtehen, iſt die heute nachmittag
anbe=
raumte Verſammlung der pfälziſchen Parteien
und Berufsſtände ergebnislos verlaufen.
General de Metz ſchloß die Verſammlung mit den
Wor=
ten, die nächſten Stunden würden für Speyer
furchtbar werden.
Verräter am Volke.
Ludwigshafen, 26. Okt. Die Vertreter der Pfalz
wur=
den heute nachmnittag 4 Uhr von General de Metz empfangen.
Er teilte ihnen mit, daß kurz vorher die Herven Kleefoot,
Hoffmann und Wagner bei ihm geweſen wären und ihm
mitgeteilt hätten, daß ſie ihren Antrag zurückziehen. Damit ſei
die politiſche Frage erledigt, nachdem niemand einen neuen
An=
trag geſtellt habe. Dann wurde
die Währungsfrage
behandelt. General de Metz legte den Erſchienenen ein
Schrift=
ſtück zur Unterzeichnung vor, das folgenden Wortlaut hatte:
„Die underzeichneten Vertreter der Pfalz, beauftragt und
handelnd im Namen der großen Körperſchaften, des Kreistags,
des Handels, der Induſtrie, der landwirtſchaftlichen
Berufs=
ſtände, der Arbeitgeber und Arbeitnehmer verpflichten ſich, im
vollkommenen Einverſtändnis mit der hohen interalliierten
Rheinlandkommiſſion zuſammenzuarbeiten in der
Erfor=
ſchung der wirtſchaftlichen Fragen, die in der
jetzi=
gen Stunde die Pfalz beſchäftigen, und insbeſondere
mitzuarbei=
ten an der Gründung einer Währung, welche
Gültig=
keit im beſetzten Gebiet und welche Zahlungskraft hat ſowohl
innerhalb des beſetzten Gebietes als auch im Ausland. Sie
über=
nehmen die Verpflichtung, bis zu zwei Dritteln an
der Sicherheit der von der Bank herausgegebenen Scheine
teil=
zunehmen und für dieſe Sicherheit einen Teil ihres beweglichen
und unbeweglichen Vermögens zur Verfügung zu ſtellen.”
General de Metz geſtattete den Vertretern eine kurze Pauſe
zur Beratung. Während dieſer Pauſe wurde das Schriftſtück
von vier landwirtſchaftlichen Vertretern unterzeichnet. Die
übri=
gen Anweſenden erklärten ihre Bereitſchaft zur Unterſchrift des
erſten Teils, aber nicht für den übrigen Teil.
General de Metz fragte die anweſenden landwirtſchaftlichen
Vertreter: „Kann ich annehmen, daß die Landwirte
ent=
ſchloſſen ſind, keine Produkte herauszugeben gegen falſches
Geld (deutſches Papiergeld)?” Hierzu erklärte der Landwirt
Heinz Orbis: „Die Landwirte ſind dazu
entſchloſ=
ſen, keine Produkte herauszugeben gegen
Papiermark.”
General de Metz machte auf die Schwierigkeiten aufmerkſam,
die ſich daraus für die Arbeiterſchaft ergeben dürften und
er=
klärte, daß er jede Verantwortung ablehne.
Das Schickſal eines Sonderbündlers.
Paris, 26. Okt. (Wolff.) Das Echo de Paris meldet aus
Mainz, der Advokat Rody, der vorgeſtern von den Separatiſten
zum Regierungspräſidenten ernannt wurde, ſei geſtern tormittag !
im Juſtizgebäude von ſeinen Kollegen, die ſeine Handlungsweiſe
mißbilligten, verprügelt worden und am Abend ſeinen
Verletzungen erlegen. Der gleiche Berichterſtatter meldet
Schlägereien zwiſchen dem Publikum und den Separatiſten.
Franzöſiſche Patrouillen hätten einſchreiten müſſen und hätten
große Anzahl von Verhaftungen vorgenommen.
Kärung.
Die Hagener Rede Dr. Streſemanns.
In Hagen hat geſtern der deutſche Reichskanzler geſprochen,
worden, um die Dispoſitionen für die nächſte Vollſitzung des Reichs= nicht nur für die dortige Zuhörerſchaft, nicht nur für das
deut=
ſche Volk, ſondern für die ganze Welt, und weil dem ſo iſt, iſt es
beſonders zu begrüßen, daß die Ausführungen Dr. Streſemanns
Die Schlüſſelzahl für das Deutſche Buchdruckgewerbe beträgt ab in mehr als einer Hinſicht wünſchenswerteſte Klärung der Lage
bringen. Lange, ſehr lange, hat das deutſche Volk darauf war=
Die Schlüſſelzahlen für die Eiſenbahntarife werden vom 29. Oktober ten müſſen, daß einmal ein Reichskanzler in einer offiziellen
ab im Perſonenverkehr auf 6 Milliarden, im Güterverkehr auf 12 Mil= Kundgebung ſich gegen die ungeheuerliche Kriegsſchuldlüge des
Verſailler Diktats wandte. Deutſchland hat ſeine Archive aller
Die Schlüſſelzahl für Anzeigen wird vom 27. Oktober ab auf 18 Mil= Welt geöffnet und ſich bereit erklärt, ſich einem internationalen
Gericht zur Klärung der Kriegsſchuldfrage zu unterwerfen.
Die Verhältniszahl, mit der die in der zweiten Septemberhälfte in „Wenn alle ein ſo gutes Gewiſſen hätten wie Deutſchland, ſo
Geltung geweſenen Ermäßigungsſätze im Steuerabzug vom Arbeitslohn ſollten ſie erſt einmal dasſelbe tun.” Bitter notwendig war dieſe
ganda in aller Welt entgegenzutreten, die alle Maßnahmen
ge=
gen Deutſchland durch jene Kriegsſchuldlüge zu rechtfertigen ver=
Vom 25. Oktober ab beläuft ſich der Höchſtbetrag, der an Zahlungs= ſucht. Der franzöſiſche Ruhreinbruch, das iſt die zweite wichtige
mitteln nach dem Ausland mitgenommen werden darf, 500 Goldmark. Feſtſtellung, iſt ein Bruch jenes Friedensvertrages, der kein Ver=
Um zur Ueberwindung der täglich ſich ſteigenden Nor der ſächſiſchen trag des „Friedens” iſt. Einen ungeheuerlichen Wortbruch aber
Bevölkerung beizutragen, hat die ſächſiſche Staatsbank mit Genehmigung ſtellt das Verhalten Frankreichs dar, nachdem der paſſive
Wider=
franzöſiſche Miniſterpräſident vorher erklärt, daß es nur der paſ=
Am 4. November tritt in Pgris ein internationaler Kongreß der ſibe Widerſtand ſei, der ihn verhindere, mit Deutſchland in
Ver=
handlungen zu treten. Jetzt, wo alle Verordnungen, die ſich auf
den daſſiven Widerſtand bezogen, ſeitens der deutſchen
Regie=
rung aufgehoben ſeien, behaupte er, der paſſive Widerſtand
dauere noch an, weil die Unterſtützungen bis zum 22. Oktober
bezahlt worden ſeien und weil die Beamten ihre Gehälter weiter
erhalten hätten. Dieſe Zahlungen ſeien doch ſelbſtverſtändliche
Pflicht der deutſchen Reichsregierung geweſen, die durch plötzliche
Einſtellung dieſer Zahlungen die Menſchen nicht einfach habe
verhungern laſſen dürfen. Wenn jetzt der franzöſiſche
Miniſter=
präfident verlange, daß erſt einmal der Zuſtand an Rhein und
Ruhr wiederhergeſtellt werden müſſe, wie er vor dem 1. Januar
beſtanden habe, ſo ſtellte demgegenüber Dr. Streſemann die
Frage, ob es denn auch im Willen Frankreichs liege, ſeinerſeits
dieſen Zuſtand wiederherzuſtellen. „Hat es damals vor dem
11. Januar eine franzöſiſche Eiſenbahnregie oder eine deutſche
Reichseiſenbahnverwaltung, hat es eine deutſche oder eine
fran=
zöſiſche Verwaltung an Rhein und Ruhr gegeben? Unſer iſt
der Boden, unſer iſt das Land, unſer iſt der Beſitz an dieſen
Eiſenbahnen und das wollen wir uns nicht rauben laſſen.
Nie=
mals werden wir durch eine Unterſchrift von
un=
ſerer Seite dieſen Raub zu einem legalen
machen. . . . „ Einmal muß die Zeit vorüber ſein,
woman mit Deutſchland nur auf dem Wege der
Diktate ſpricht. Deutſchland mag zu ſchwach
ſein, ſich zu wehren. Man hat es vergewaltigt,
aber man kann es nicht zwingen, ſeine
Unter=
ſchrift unter dieſe Vergewaltigung zu ſetzen.”
Im ganzen deutſchen Volk werden dieſe Ausführungen des
Reichskanzlers aufatmend begrüßt werden, da ſie nunmehr wohl
endgültig mit der von gewiſſen Seiten planmäßig verbreiteten
Legende aufräumen, daß die Reichsregierung ſich ſchließlich doch
zu einer Kapitulation bereit finden laſſen werde. Daß die
Reichs=
regierung ſich verpflichtet gefühlt hat, auch das Letzte zu tun,
um durch Verſtändigung von der deutſchen Bevölkerung der
be=
ſetzten Gebiete furchtbare Folgen abzuwenden, war
ſelbſtver=
ſtändliche Pflicht. „Bei der Wahl zwiſchen Freiheit und Beſitz”,
ſo führte Reichskanzler Dr. Streſemann aus, werde ſich ein
ehr=
liebendes Volk für die Freiheit entſcheiden. Aber im Augenblick
könne Deutſchland Leiſtungen aus dem Friedensvertrag ſchwer
erfüllen, ſolange Rhein und Ruhr von ihm abgeſchnitten ſeien
und Deutſchland werde auch keine weiteren
Lei=
ſtungen mehr ausführen, weil die Beſetzung des
Ruhrgebiets eine unzuläſſige ſei. „
Deutſch=
land bettelt nicht um Gnade, aber es fordert ſein
Recht.”
Warme Worte fand der Reichskanzler für die Treue der
Deutſchen an Rhein und Ruhr, warme Worte auch für die
ſelbſt=
verſtändliche Feſtſtellung, daß niemals die Reichsregierung ſie
verlaſſen werde. Der Separatiſtenputſch im Rheinland ſei ein
Karnevalszug, dem die deutſche Bevölkerung in 24 Stunden ein
ſchuelles Ende bereiten würde, wenn nicht die franzöſiſchen und
belgiſchen Bajonette ſich ſchützend vor die Hochverräter geſtellt
hätten. Auch dies ſei ein Wortbruch ſchlimmſter Art gegen
feier=
liche Verſprechungen, die in den verſchiedenen interalliierten
Ver=
trägen feſtgelegt ſind.
Der deutſche Wiederaufbau müſſe vom ſittlichen Empfinden
des deutſchen Volkes ausgehen. Die Technik und Wirtſchaft
al=
lein könnten nicht retten. Das Wichtigſte ſei die Luſt und Freude
an der Arbeit, und nur das Pflichtgefühl könne uns retten.
„Noch etwas anderes aber tut not. In dieſem Augenblick
ſchwer=
ſter Bedrohung Deutſchlands von außen her iſt nichts
gleichgül=
tiger und überflüſſiger als Parteiprogramme. Jetzt, wo die
Karre im Dreck ſteckt, iſt nur der wahrhaft national, der ohne
Zögern mitzufaßt, um ſie aus dem Dreck wieder herauszuziehen,
nicht aber der, der dabei ſteht und erklärt: Ihr ſeid nicht die
rech=
ten Leute.”
Es könnte nicht ſo weiter gehen, daß die Leute, die ihr
poli=
tiſches Anſehen, ja ihr Leben vielleicht aufs Spiel geſetzt hätten,
als ſie in die Regierung eingetreten ſeien, perſönlich angegriffen
und verunglimpft würden. „Ajax fiel durch Ajax' Kraft!‟ Das
werde einſt auf dem Leichenſtein des deutſchen Volkes ſtehen,
wenn es nicht aus dieſer Uneinigkeit und Enge herauskomme.
Es ſei auch ein unerträglicher Zuſtand, daß in einem Augenblick,
wo die deutſche Regierung durch ihre diplomatiſchen Vertreter
im Auslande eine Erklärung habe erteilen laſſen, daß die volle
Verantwortung für die zukünftigen Ereigniſſe im Ruhrgebiet auf
Frankreich laſte, innerpolitiſche und innerſtaatliche Streitigkeiten
ſich ergeben. Nach der Beſprechung der deutſchen
Miniſterpräſi=
denten, die geſtern in Berlin ſtartgefunden habe, hoffe er, daß die
Mißverſtändniſſe zwiſchen Bayern und dem Reich zu Ende ſeien,
und es ſei ſelbſtverſtändlich, ſo vvolle er nachdrücklich betonen, daß
in deri Kampfe um die Erhaltung der deutſchen Pfalz, die
deut=
ſche Regierung Seite an Seite mit Bayern ſtehe. Gegen das
unerhörte, vertragsbrüchige Verhalten des Generals de Metz in
der Rheinpfalz habe die deutſche Regierung bei Frankreich
Pro=
teſt eingelegt und werde dieſen Proteſt auch noch bei allen
übri=
gen Staaten erheben. Die öffentliche Meinung der ganzen Welt
auf die Menge geſchoſſen. Die franzöſiſche Polizei habe eine müſſe immer und immer wieder auf dieſe Dinge
geſto=
ßen werden. Gebe es bei dieſer furchtbar ernſten Lage
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 27. Oktober 1923
Rummer 293.
noch eine Möglichkeit, optimiſtiſch zu ſein? Man könne
daran zwveifeln. Und doch wäre der Weg durch
das Dunkel der Gegenwart unmöglich ohne einen
Glau=
ben, der Berge verſetzt, einen Glauben, der auf die Zufunſt
Deutſchlands vertraut. Die Weltgeſchichte ſei das Weltgericht
Sei Deutſchland ſittlich nicht groß genug geweſen, um ein
Schick=
ſal zu wenden, wolle die Weltgeſchichte wirklich, daß Deutſchland
ein hungerndes Sklavenvolk werde? Das wolle er nie und
nim=
mer glauben. Gewiß ſei die Gegenwart Not, Elend und
Unter=
drückung, aber im Vertrauen auf eine beſſere Zukunft müßte
dieſe Gegenwart ertragen werden. Er glaube an eine deutſche
Zukünft, auf die unſer deutſches Volk ein Recht habe.
Die Rede des deutſchen Reichskanzlers bedeutet einen
Ab=
ſchnitt in der deutſchen Geſchichte. In der Stunde der ſchwerſten
Not wurde die Grenze gezeigt, welche eine deutſche Regierung
nicht überſchreiten darf. Nicht ungehört wird ſie verhallen in der
Welt und ein warmes Echo wird ſie in Deutſchland finden.
Tat=
kräftiges Handeln im Sinne der Ausführungen des Kanzlers
wird, ſo müſſen wir hoffen, das ganze deutſche Volk um ſeine
Führung ſcharen.
Amerika und das Reparationsproblem
Ein Teiegrammwechſel zwiſchen Curzon und
dem britiſchen Geſchäftsträger in Waſhington.
Die pfälziſche Sozialdemokratie ſchiebt die
Berantwortung von ſich ab.
Heidelberg, 26. Okt. (Priv.=Tel.) Heute vormittag
hat in Mannheim eine Sitzung des ſozialdemokratiſchen
Partei=
vorſtandes ſiattgefunden, in der folgender Beſchluß gefaßt wurde:
Der Verfaſſungsbruch der bayeriſchen Kahr=Regierung hat in
den freiheitlich geſinnten Kreiſen größte Empörung ausgelöſt.
Alle unſere Warnungen wurden zunächſt von der „Regierung
Knilling in den Wind geſchlagen. Zugleich kamen aus allen
Tei=
len des beſetzten Gebietes alarmierende Nachrichten über die
letz=
ten Zurüſtungen der Sonderbündler. Als Proteſt gegen den
Ver=
faſſungsbruch und zum Schutz gegen die drohende ſeparatiſtiſche
Gefahr tam die Leitung der pfälziſchen ſozialdemokratiſchen Partei
zu dem Entſchluß, aus der Pfalz einen ſelbſtändigen Staat im
Verbande des Deutſchen Reiches zu bilden. Dieſen Standpunkt
haben die Beauftragten der pfälziſchen Sozialdemokratie in
kei=
nem Stadium der Verhandlungen verlaſſen. Nachdem die
Ab=
ſicht der ſozialdemokratiſchen Partei in verſchiedenen Kreiſen der
Pfalz erheblichen Widerſtand gefunden hat, und nachdem die
Reichsregierung eine Abtrennung der Pfalz von Bayern unter
dem Verbleil im Reichsverband nicht anerkannte, für die
ſo=
zialdemokratiſche Partei aber keine Abtrennung der Pfalz von
Bayern außerhalb des deutſchen Reichsverbandes in Frage
kommt, ſahen wir von der Durchführung unſeres Vorhabens ab.
Wir wollten durch unſere Aktion die durch die Separatiſten
drohende Gefahr der Abtrennung vom Reich verhindern.
Nach=
dem man unſere Abſicht verkannt hat, und nachdem uns
unlau=
tere Motive untergeſchoben wurden, müſſen wir die
Verantwor=
tung für die kommenden Ereigniſſe den Parteien überlaſſen.
Dieſe Erklärung der ſozialdemokratiſchen Parteileitung erregt
unter den geſamten, über die Entwicklung des Staatsſtreiches
un=
terrichteten Kreiſen, helle Entrüſtung, da ſie die Verantwortung
von der Sozialdemokratie auf andere abzuſchieben verſucht. Die
Auffaſſung iſt allgemein, daß mit dieſer Erklärung die
Sozial=
demokratie der Pfalz ſich ſelbſt das Todesurteil geſprochen hat.
Ra
Dr Standder Separatzſtenvewegung
* Aachen, 26. Okt. (Priv.=Tel.) In Bonn iſt der
Bela=
gerungszuſtand erklärt u. das Rathaus erneut beſetzt worden. Bei
den Straßenkämpfen wurden 20 Separatiſten ſchwer verletzt. In
Godesberg beſetzten die Sonderbündler das Rathaus,
hiß=
ten die grün=weiß=rote Flagge und riefen die Republik aus. In
Beuel kam es geſtern zwiſchen Separatiſten und Anti=
Separa=
tiſten zu ſchweten Kämpfen. Das Rathaus wurde von den
Son=
derbündlern beſetzt und die Separatiſtenflagge gehißt. In
Koblenz iſt die Gewalt in den Händen der Sonderbündler.
Das Rathaus und das Telephonamt ſind beſetzt, ſo daß Koblenz
von außen her telephoniſch nicht erreicht werden kann. Die
Fran=
zoſen verlangen, daß die Beamten, die ſich weigern, den
Anord=
nungen der Separatiſten zu folgen, das Gebäude verlaſſen.
Tirard ſoll die ſeparatiſtiſchen Hundertſchaften anerkannt haben.
In Aachen ſind vor dem Regierungsgebäude drei belgiſche
Panzerautos zum Schutz der Separatiſten aufgefahren. Rathaus
und Reichspoſt ſind noch in den Händen der reichstreuen Polizei.
Königswinter iſt heute morgen von den Sonderbündlern
überfallen worden. In Krefeld herrſcht der ſonderbündleriſche
Terror.
Die Lage in Nachen.
* Agchen, 26. Okt. (Priv.=Tel.) Die Lage iſt gegenüber
geſtern im weſentlichen unverändert. Der Generalſtreik iſt nicht
proklamiert uorden. Wohl liefen die Arbeiter unter dem Rufe:
Man erſchießt unſere Polizei! ſpontan aus ihren Betrieben.
Banken und Geſchäfte ſind auch heute geſchloſſen. Nur
Lebens=
mittelgeſchäfte ſind geöffnet. Da die Berichterſtattung der Preſſe
unterbunden und ihre freie Meinungsäußerung unmöglich
ge=
macht iſt und die Zeitungen auch nicht als farbloſe Blätter
er=
ſcheinen wollen, haben ſich die Aachener Zeitungen veranlaßt
ge=
ſehen, ihr Erſcheinen bis auf weiteres einzuſtellen. Die
Zeitun=
gen tun dies unter dem ſchärfſten Proteſt gegen den Verſuch
an=
geblich freier Rheinländer, die geſetzlich garantierte Freiheit der
rheiniſchen Preſſe aufzuheben. Wie nunmehr feſtgeſtellt iſt,
be=
trug die Zahl der Toten bei dem geſtrigen Verſuch der
Zurücker=
oberung des Regierungsgebäudes auf ſeiten der Schupo 2, ferner
wurde ein belgiſcher Gendarm und ein Unbekannter getötet,
außerdem wurden 15 Schutzpolizeibeamte zum Teil ſchwer
ver=
letzt. Der Ordnungsdienſt wird heute von der Schutzpolizei
aus=
geubt.
Verhaftung ſächſiſcher Regierungskommiſſare.
* Dresden, 26. Okt. (Priv.=Tel.) Von der Reichswehr
ſind mehrere Regierungskommiſſare in Schutzhaft
genommen worden, darunter der Chef der politiſchen
Polizei, Regierungsrat Haufe, Polizeihaupomann Reitzel und
nehrere Beamte der pölitiſchen Polizei. Regierungsrat Haufe
wird beſchuldigt, die von der Reichswehr beabſichtigte
Waffen=
beſchlagnahme durch die vorherige Benachrichtigung der
Waffenbeſitzer vereitelt zu haben. Miniſterpräſident
Zeig=
ner teilte geſtern im Landtage die eriähnten Verhaftungen mit
und fügte hinzu, daß das Wehrkreiskommando auch mehrere
Be=
amte abgeſetzt habe, darunter den Lehrer und
Landtagsabge=
ordneten Schn eller in Annaberg. Der Miniſterpräſident, der
das Wehrkreiskommando beſchuldigte, ſeine Kompetenzen
über=
ſchritten zu haben, ſprach die Befürchtumg aus, daß ſchließlich
ſogar auch die Mitglieder der Regierung der Verhaftung
aus=
geſetzt ſeien. Zidilkommiſſar Meher, dem die Haftbefehle nicht
zur Genehmigung vorgebegt worden ſeien, werde ſich nach Berlin
begeben, um eine Klarſtellung über die Befugniſſe des
Zivil=
kommiſſars herbeizuführen.
Konflift zwiſchen General Müller und
Zivilkommiſſar Meier.
* Dresden, 26. Okt. (Priv.=Tel.) Zwiſchen dem ſächſiſchen
Zidilkommiſſar und dem Militärbefehlshaber iſt es wegen der
Verhängung der Schutzhaft über mehrer Werkzeuge der ſächſiſchen
Regierung zu einem Konflikt gekommen. Der Zivilkommiſſar
ver=
langt, daß ihm derartige Befehle vorher zur Genehmigung
vor=
gelegt werden. Der Militärbefehlshaber dagegen ſteht auf dem
Standpunkt, daß Hausjuchungen und Schutzhaftbefehle ſeiner
al=
leinigen Anordnung unterſtehen auf die dem Zivilkommiſſar kein
Einfluß zuſteht. Dareuf hat ſich Herr Meier nach Berlin
bege=
ben, um bei dem zuſtändigen Miniſterium eine Klarſtellung über
ſeine Befngniſſe als Zivilkommiſſar herbeizuführen.
Curzon und dem britiſchen Geſchäftsträger in
Waſhington. In dem Telegramm Curzons vom 12. Oktober
heißt es: Wenn die britiſche Regierung die ſoeben in der Preſſe
veröffentlichte Erklärung des Präſidenten Coolidge richtig
aus=
gelegt hat und wenn ſie darauf rechnen kann, daß einem ſolchen
Verſuch eine ermutigende Aufnahme zuteil wird, ſo wird ſie nicht
zögern, die Mitwirkung ihrer europäiſchen Alliierten zu einer
Einladung an die amerikaniſche Regierung zu erlangen, bei der
vorgeſchlagenen Unterſuchung des Reparationsproblems
mitzu=
helfen, indem ſie einen Delegierten, ſei es offiziell, ſei es
nicht=
offiziell, zur Teilnahme daran abordnet. Wenn andererſeits
vorgeſchlagen werden ſollte, eine derartige Unterſuchung zu
ver=
anſtalten, obgleich völlige Einmütigkeit für dieſen Zweck nicht
erreicht wird, könnten dann die britiſche Regierung und die
Mehrheit der Alliierten
eine Mitwirkung Amerikas
erfordern? Wenn andererſeits vorgeſchlagen würde, eine ſolche
Unterſuchung der Reparationskommiſſion oder einer von dieſer
ernannten Körperſchaft anzuvertrauen, würde dann „Amerika
willens ſein, daran teilzunehmen? In dem Glauben, daß die
amerikaniſche Regierung es in ihrer Macht hat, der Sicherheit
und dem Frieden der Welt einen großen Dienſt zu erweiſen,
wünſcht die britiſche Regierung, die im Namen des geſamten
britiſchen Reiches ſpricht, das zurzeit auf der Reichskonferenz
verſammelt iſt, ſich dem erneuten Vorſchlag des Präſidenten
an=
zuſchließen, und wird froh ſein, von der amerikaniſchen
Regie=
rung jede Anregung entgegenzunehmen.
Ein Telegramm des britiſchen Geſchäftsträgers in
Waſhington vom 16. Oktober
gibt die Antwort des amerikaniſchen Staatsſekretärs auf dieſe
Fragen wieder. Dieſer ſpricht den Wunſch aus, daß das
Inter=
eſſe der Vereinigten Staaten an der wirtſchaftlichen Lage
Euro=
pas liege, und bringt ihre Bereitſchaft zur Hilfe erneut zum
Ausdruck. Die amerikaniſche Regierung habe den Mangel an
Einigkeit auf ſeiten der europäiſchen Mächte, die für eine
ge=
meinſame Aktion weſentlich ſei, mit ſchwerer Sorge betrachtet.
Sie ſei der Anſicht, daß die augenblicklichen Verhältniſſe die
Auf=
ſtellung eines geeigneten finanziellen Planes
erfor=
derten um eine wirtſchaftliche Kataſtrophe in Europa zu
verhindern, deren Folgen die ganze Welt in Mitleidenſchaft
ziehen würden. Es ſei zu hoffen, daß die obwaltenden Umſtände
für die Erwägung eines derartigen Planes inſofern günſtig
ſeien, als die Aufgabe des Widerſtandes ſeitens der deutſchen
Regierung eine beſſere Gelegenheit und eine unmittelbare
Not=
wendigkeit für die Schaffung eines wirtſchaftlichen Programms
bieten.
Die amerikaniſche Regierung ſei daher völlig bereit, an
einer wirtſchaftlichen Konferenz teilzunehmen,
an der alle an den deutſchen Reparationen hauptſächlich
inter=
efſierten Staaten teilnehmen würden. Es werde jedoch ratſam
ſein, folgende Punkte zu betonen:
1. Die amerikaniſche Regierung habe keineswegs den Wunſch,
Deutſchland von ſeiner Verantwortlichkeit für den Krieg und von
den gerechten Verpflichtungen befreit zu ſehen. Aber es ſollte
klar ſein, daß die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands
und die formelle Bedingung der Wiederherſtellung Deutſchlands,
ohne die eine Reparationszahlung unmöglich ſein würde,
berück=
ſichtigt werden müßte.
2. Eine derartige Konferenz ſollte beratender Natur ſein und
nicht den Zweck haben, Meinungen zu bilden, die naturgemäß
nicht geeignet wären, ſich im Vorrang zur Annahme zu
verpflich=
ten, ſondern gewiſſe Anempfehlungen durch eine gründlich
in=
formierte und unparteiiſche Körperſchaft zu
ſichern.
Zwiſchen der Frage der
Zahlungsfähigkeit Deutſchlands
und den interalliierten Schulden an Amerika beſtehe ein
weſent=
licher Unterſchied, und die letztere Frage liege überhaupt nicht
innerhalb der Zuſtändigkeit der vollziehenden Gewalt. Die
ame=
rikaniſche Regierung ſei einer Streichung der Schulden oder
ihrer Uebertragung an Deutſchland nicht geneigt, werde
aber einer vernünftigen Regelung in bezug auf Zeit und
Be=
dingungen der Zahlung nicht entgegen ſein, und die Schaffung
geſunder wirtſchaftlicher Bedingungen in Eurora, eine
ernſt=
liche Herabſetzung der militäriſchen Ausgaben
und eine Zuſammenarbeit der europäiſchen Völker mit dem
Ziele des Friedens und der Gerechtigkeit würden nicht verfehlen,
einen entſprechenden Einfluß auf die amerikaniſchen Abſichten
und Ziele auszuüben.
Sodann wird geſagt, daß die amerikaniſche Regierung nicht
in der Lage ſei, ein Mitglied in die Reparationskommiſſion zu
entſenden, da dies nicht ohne die Zuſtimmung des Kongreſſes
geſchehen könne. Der Staatsſekretär habe jedoch keinen Zweifel,
daß ein kompetenter amerikaniſcher Bürger willens ſein würde,
an einer
wirtſchaftlichen Unterſuchung durch eine beratende Körperſchaft
teilzunehmen, die von der Reparationskommiſſion ernannt wird.
Sollte eine Einmütigkeit der europäiſchen Staaten erzielt
wer=
den können, ſo müſſe die amerikaniſche Regierung von neuem
ihrer Anſicht Ausdruck geben, daß die zur Erörterung ſtehenden
Fragen ohne Zuſtimmung der direkt in Betracht kommenden
europäiſchen Regierungen nicht endgültig geregelt werden können.
Es ſtehe zu hoffen, daß der Plan einer derartigen Unterſuchung
angeſichts der obwaltenden Zuſtände zuſtande komme, und daß
damit die Frage ſich erledige.
Sollte aber aus Mangel an Einſicht ſeitens der enropäiſchen
Staaten die Unterſuchung nicht zuſtande kommen, ſo müßte die
amerikaniſche Regierung ſich ihre Entſcheidung in bezug auf ihr
Vorgehen vorbehalten, damit das einzuſchlagende Verfahren die
beſten Ausſichten für einen Erfolg der Bemühungen um die
Wie=
derherſtellung in Europa bietet. Der Staatsſetretär wiederholt,
daß die awerikaniſche Regierung ihre Unterſtützung zur
Er=
reichung dieſes Zieles in jeder durchführbaren Weiſe zu
ge=
währen wünſcht.
Das Schickſal der deutſchen Note.
Paris, 26. Okt. (Wolff.) Die Havasagentur kündigt an,
daß die deutſche Note an die Reparationskommiſſion offiziell am
kommenden Dienstag diskutiert werden wird. Der franzöſiſche
Delegierte werde ſich der Vernehmung der deutſchen Delegierten
über die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands nicht widerſetzen. Er
werde im Gegenteil ſeinen Kollegen vorſchlagen, dieſe Methode
anzuwenden, die im Vertrag von Verſailles vorgeſehen ſei. Es
ſei jedoch wahrſcheinlich, daß er formell Ausführungen über den
ſchlechten Willen machen werde, den Deutſchland bis jetzt bei der
Sanierung ſeiner Finanzen und der Erfüllung ſeiner
Verpflich=
tungen bewieſen habe. Es ſcheine übrigens, daß die Delegierten
der anderen Mächte dieſe Art des Vorgehens billigen.
* Paris 27. Okt. (Priv.=Tel.) Mit einiger Ueberraſchung
las man geſtern abend im offiziöſen Temps zwei in der
Repa=
rationsfrage für Deutſchland äußerſt bedeutſame Nachrichten,
einmal, daß Frankreich grundſätzlich der Anregung zur
Einberu=
fung einer Sachverſtändigenkommiſſion unte: Teilnahme
Ameri=
kas zur Feſtſehung der deutſchen Zahlungsfähigkeit zuſtimmt,
unter der Vorausſetzung, daß dieſe Kommiſſion von der
Repa=
rationskommiſſion verlangt wird. Zum zweiten deutet der
Temps an, daß es nicht ausgeſchloſſen erſcheint, daß Vertreter
der deutſchen Regierung, entſprechend einer Anregung in der
letzten Note, gehört werden ſollen.
Baldwin über die britiſche
Reparationspolitik.
London, 26. Okt. (Wolff.) Das Auswärtige Amt ver=
öffentlicht einen Telegrammwechſel zwiſchen Lord
Gegen eine Zerſtückelung Deutſchlands.
Lendon, 26. Okt.. Baldwin hielt geſtern eine Rede
auf dem konſervatiden Parteitag in Plymouth. Vor und nach
der Nede kam es zu ſtürmiſchen minutenlangen
Beifallskundge=
bungen, als Baldwin ſich in direkten Worten an Poincars
wandte, um ihn zu bitten, nicht nur einmal oder zweimal ſondern
öfter nachzudenken, bevor er ſeine Antwort auf die engliſche
An=
regung erteilt, Amerika einzuladen. Jeder Staatsmann in
Europa kenne Englands feſt umſchriebene Politik
in der Reparationsfrage, in der Schuldenfrage und
in der Sicherheitsfrage. Demgegenüber befänden ſich alle
übri=
gen europäiſchen Regierungen in ſteuerloſen Flugzeugen.
Aengſt=
lich Ausſchau haltend, wo ſie mit Sicherheit landen könnten,
würden die Nationen, ließen ſie ſich noch weiter politiſch treiben
wie bisher, bald alleſamt abſtürzen. England habe ſeit der
Note vom 11. Auguſt nicht weitere politiſche Handlungen folgen
laſſen, weil der Zuſammenbruch despaſſiven
Wider=
ſtaudes unmittelbar vor der Tür ſtand und England die
Ver=
ſicherung bekommen habe, daß die Aufgabe des paſſiven
Widerſtandes den Auftakt zu
Verhandlungs=
möglichkeiten bilden werde. Während die Regierung aus
dieſem Grunde ſich abwartend verhielt, ſei der Zeitpunkt der
Reichskonferenz gekommen. Nunmehr mußte die Regierung
ab=
warten, was dieſes Forum des Geſamtreiches beſchließen würde.
Baldwin reſumierte dann den Inhalt des Notenwechſels zwiſchen
Waſhington und London und ſchloß dieſen Abſchnitt ſeiner Rede
niit dem oben erwähnten Appell an Poincaré, reiflich zu
über=
legen, bevor er ſeine Erklärung abgeben werde, wie er ſich zu
einer Einladung an Amerika ſtellen werde.
Baldwin ſtellte dann feſt, daß England Deutſchland
ge=
genüber eine konſequente Politik verfolgt habe.
Deutſchland müſſe Reparationen zahlen als eine
ge=
rechte Etrafe für den Krieg. Es müſſe auch in die Lage
ver=
ſetzt tverden, zahlen zu können. Dazu ſei eine Prüfung der
Lei=
ſtungsfühigkeit und eine Neuordnung ſeiner Währung und
Fi=
nanzen erforderlich. England könne eine Zerſetzung
Deutſchlands nicht mit Genugtuung beobachten, da
ſie Deutſchlands Fähigkeit, Reparationen zu zahlen, auf viele
Jahre hinausſchieben würde. Auch die Loslöſung eines
Teils von Deutſchland könne England nicht
gleich=
gültig ſein, denn ſie ſtelle einen Bruch des Friedensvertrages
dar. Die Lage in Deutſchland ſei ernſt, und es erſcheine ihm
un=
möglich, ſich vorzuſtellen, daß irgend jemand bereit ſein könnte
dieſe ſich jetzt bietende Gelegenheit, dieſes Problem zu löſen, von
der Hand zu weiſen.
ahnzahlt
Engliſche Preſſeſiimmen.
* London, 27. Okt. (Priv.=Tel.) Die Rede Baldwins
findet in politiſchen Kreiſen faſt allgemein Zuſtimmung. Es
be=
ſteht jedoch die Befürchtung, daß der Konferenzvorſchlag im
Laufe der Vorberatungen unter franzöſiſchem Einfluß ſo große
Aenderungen erfahren könnte, daß von den urſprünglichen
Ab=
ſichten der engliſchen Regierung nicht mehr viel übrig bleibt.
Smuts hat bekanztlich von einer Konferenz der Regierungen ge=
ſprochen, die ihre Entſchließungen ſelbſtändig faſſen ſollten, wäh= ſ0
rend in der amerikaniſchen Antwort nur noch von einer Konfe=
anl
Beſonde
renz mit beratender Stimme die Rede iſt, durch deren Beſchlüſſe
die beteiligten Regierungen nicht verpflichtet werden ſollen. Die
aus Paris eintreffenden Nachrichten laſſen erkennen, daß
Poin=
caré auch zu dieſem Vorſchlag noch Einſchränkungen macht,
in=
dem er dem amerikaniſchen Vorſchlag zuſtimmt, und die
Konfe=
renz in döllige Abhängigkeit von der Reparationskommiſſion /
bringen wird. Bereits vor einiger Zeit war gemeldet worden,
daß dies der Standpunkt des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten
iſt, und es ergibt ſich alſo, daß die Rede Baldwins in dieſer
Be=
ziehung keine Aenderung der Pariſer Politik hervorgebracht hat.
Die Meinungen darüber, welcher Wert unter dieſen Umſtänden
der Konferenz noch beigemeſſen werden kann, gehen in hieſigen
zur
politiſchen Kreiſen weit auseinander. In der Preſſe zeigen ſich
ſtarke Meinungsverſchiedenheiten. Während der Standard der
Meinung iſt, daß Poincaré zu den Vorſchlägen Ja ſage, ſchreibt / heſſe be
der Star, daß die Pariſer Antwort eine große Enttäuſchung ſei.
Sie bedeute nämlich, daß Poincaré keinen Zoll breit von ſeiner
bisherigen Stellung abweicht. Die engliſche Regierung werde
ſich wider Willen gezwungen ſehen, ſich an Stelle einer
Regie=
rungskonferenz mit einer Nebenkonferenz der
Reparationskom=
miſſion zu begnügen. Sie werde ſich jedoch bemühen, die
Ver=
handlungen auf eine möglichſt breite Baſis zu ſtellen. Dieſe
letztere Bemerkung verdient Beachtung. In der Tat wird es ſich
vor allem darum handeln, das Programm der Konferenz
feſt=
zuſetzen. Es iſt zu erwarten, daß über dieſen Gegenſtand noch / Hommun
Hiplomatiſche Kämpfe entſtehen werden, die möglicherweiſe dem
großen Plan gefährlich werden könnten. Die Abſichten
Eng=
lands gehen dahin, nicht nur die Finanzfragen zu erörtern,
ſon=
dern vor allem auch über die politiſchen Pläne Poincarés
Klar=
heit zu ſchaffen. England ſteht, wie wiederholt betont worden
iſt, mit den franzöſiſchen Reparationspraktiken durchaus im
Widerſpruch, und die engliſche Regierung will offenbar mit allen
Mitteln verſuchen, Poincaré dahin zu bringen, in dieſer Hinſicht
ſeine Karten auf den Tiſch zu legen. Auch auf dieſer reinen
Finanzkonferenz dürfte ſich das ermöglichen laſſen, da ja die
Zahlungsfähigkeit Deutſchlands aufs engſte mit der Erhaltung
iner
der Reichseinheit verknüpft iſt.
Die Opfer des Hamburger Kommuniſten=Putſches.
Hamburg, 26. Okt. (Wolff.) Die bei den Straßenkämpfen
in Hamburg gefallenen Schutzpoliziſten ſollen in einem
gemein=
ſamen Grab auf Staatskoſten beigeſetzt werden. Die Zahl der
Toten und Vertpundeten auf ſeiten der Aufrührer ſteht noch nicht
feſt. Es wird mit über 100 Toten gerechnet. Man nimmt an,
daß die Aufſtändiſchen die Toten in einzelnen Fällen an Ort
und Stelle verſcharrt haben. Die Staatsquaiarbeiter haben
heute die Arbeit wieder aufgenommen, die im übrigen im Hafen
und auf den Werften noch völlig ruht.
Kommuniſtiſcher Terror.
Ablehnung des Generalſtreiks.
Frankfurta. M., 26. Okt. (Wolff.) In den heute morgen
abgehaltenen Verſamnnlungen haben ſovvohl das
Gewerkſchafts=
kartell als auch die Sozialdewokratiſche Partei beſchloſſen, jeden
örtlichen Generalſtreik abzulehnen. Dagegen verſuchen die
Kom=
muniſten, die einen Aktionsausſchuß gebildet haben, dieſen Streik
mit Gewalt durchzuführen. Sie haben gegen Mittag die
Stra=
ßenbahn angehalten und die Inſaſſen gezwungen, die Wagen zu
verlaſſen. Ein Verſuch, in das Börſengebäude einzudringen,
wurde von der Polizei vereitelt. Die Geſchäfte halten faſt durch=
weg geſchloſſen. Zu beſonderen Zwiſchenfällen iſt es bis jetzt
nicht gekommen. Die Polizeiſtunde wurde mit ſofortiger Wir=
Blutiger Zuſammenſtoß in Eſſen.
kung auf 9 Uhr abends, auch für geſchloſſene Geſellſchaften,
feſt=
geſetzt. Theateraufführungen und Muſikaufführungen, bei denen
ein höheres Kunſtintereſſe vorliegt, dürfen bis 10 Uhr abends
ſtattfinden.
* Eſſen, 27. Okt. (Priv.=Tel.) Geſtern kam es hier
zwi=
ſchen der blauen Polizei und Kruppſchen Arbeitern zu einem
ſchtveren Zuſainmenſtoß, in deſſen Verlauf die Beamten von der
Wafſe Gebrauch machen mußten. Es gab 3 Tote und 16
Ver=
wundete, darunter 2 lebensgefährlich Verletzte. Gegen die
Be=
amten hatten die Arbeiter glühende Kohlenreſte gewörfen und ſie
mit Eiſenſtücken und Pflaſterſteinen ſo heftig angegriffen, daß
dieſe ſich zur Wehr ſetzten.
ltſchland
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M4
Nummer 292.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 22. Oktober 1923.
Seite 3.
Vertbeſtändige Gehalis= und
Wochenzahlung für die Beamten.
* Berlin, 26. Okt. (Priv.=Tel.) Die in der letzten Zeit
zu geführt, daß eine gerechte Anpaſſung der Bezüge der
Ge=
ts= und Lohnempfänger immer ſchwieriger wird. Die
Reichs=
gehen. Bekanntlich iſt die Herſtellung ſolcher Zahlungsmittel
on mit aller Kraft in Angriff genommen worden.
Voraus=
dlich werden im Laufe der erſten Novemberhälfte, ſo viele
rtbeſtändige Zahlungsmittel ausgegeben werden, daß alsdann
ihnen auch die Bezüge der Beamten, Angeſtellten und
Arbei=
ſen Umfang ausbezahlt werden können. Vom 1. November
ſollen die Bezüge nur für die Zeit vom 1. bis 8. November
ahlt werden.
Die Ankündigung der Wochenauszahlung durch die
Reichs=
jerung hat in den Kreiſen der Beamtengewerkſchaften
Ueber=
chung hervorgeruſen. Wie mitgeteilt wird, ſind die
Beamten=
ganiſationen nicht in der Lage, die Notwendigkeit dieſer
Maß=
ze ihren Mitgliedern nahezubringen. Die einzelnen
Organi=
ionen haben ihre Bundesvorſtände nach Berlin gerufen, um
dieſer Angelegenheit Stellung zu nehmen. Zu Beginn der
menden Woche wird eine Konferenz der Gewerkſchaften
ſtatt=
den, in der wan ſich darüber ſchlüſſig werden wird, wie wan
zu dieſer Neuregelung der Gehaltsfrage ſtellen ſoll. Nach
ge der Dinge iſt zu befürchten, daß gegen die
Wochenzahlun=
namentlich ſeitens der bayeriſchen Begmten ſchärfſter
Wider=
uch erhoben werden wird.
Lohnzahlungen in wertbeſtändigem Geld.
Berlin, 26. Okt. Aus dem Reichswirtſchaftsminiſterium
d mitgeteilt: Der Reichsarbeitsminiſter iſt der Anſicht, daß die
führung des wertbeſtändigen Geldes auch den Arbeitern und
geſtellten zugute kommen muß. Mit dem Erſcheinen der
wert=
ändigen Zahlungsmittel im Verkehr müſſen auch die höheren
zälter auf die neuen Zahlungsmittel umgeſtellt werden. Die
ſtellung wird mit einem Teil des Lohnes beginnen und
ent=
chend der Zunahme der wertbeſtändigen Zahlungsmittel
glichſt ſchnell auf den ganzen Lohn erſtreckt werden müſſen.
einer Rückſprache über die zur Umſtellung erforderlichen
ſcke hat der Reichsarbeitsminiſter die Spitzengewerkſchaften
Montag, den 29. Oktober, eingeladen.
Prägung von Rentenmünzen.
für das Rentengeld iſt bereits begonnen worden. Es
wer=
geſchaffen: 12, 2=, 5=, 10=, und 50=Rentenpfennigſtücke. Im
igen ſind alle Vorbereitungen getroffen, damit die
Renten=
k ihre praktiſche Tätigkeit demnächſt aufnehmen kann. Ins=
Aundere ſchreitet auch der Druck der Rentenbriefe, die durch
brentenbriefe voll gedeckt ſein müſſen, rüſtig vorwärts. Die
ntenmark wird bis zur Ablöſung durch die Goldmark das
s tbeſtändige Zahlungsmittel des Verkehrs ſein. Die Renten=
3k iſt (darüber ſind ſich Regierung und Wirtſchaft einig) ein
ſchengeld lis zur Schaffung der Goldmark, mit der die Ren=
1 jark eingelöſt wird. Die Arbeiten für die Goldnotenbank
wer=
mit großer Beſchleunigung durchgeführt. In dieſer
Hin=
g zur Abänderung des Bankgeſetzes zu derweiſen.
s lionen Goldmark aus. Es gelangen Scheine über ¼ Dollar,
4ch 105 Goldwark, und über 1 Dollar, gleich 4,2 Goldmark,
s Ausgabe.
Keine baneriſche Verhandlungsinitiative.
Berlin, 26. Okt. Zu der ablehnenden Haltung des Herrn
Klahr, mit der gegenwärtigen Reichsregierung zu verhandeln,
1 Verhandlungsvorſchläge an die bayeriſche Regierung
heran=
mmen ſind. Im übrigen wird betont, daß von der baheri=
Agen bisher ergriffen worden iſt.
Kommuniſtiſche Streikparole in Hanau.
Betriebsrätekonferenz hat für Hanau den Eintritt in den Kampfes weiterzuführen.
eralſtreik beſchloſſen. Die Streikleitung liegt in kommuniſti=
Händen. Der Zweck des Generalſtreiks ſoll ſein die Beſei=
Ang des Kabinetts Streſemann, die Beſeitigung des Ermäch= Zuſchrift einer geplagten Hausfrau Raum.
Engsgeſetzes uſw. Welchen Umfang der Generalſtreik
anneh=
wird, wird der morgige Tag lehren.
en vor kurzem bei Grothe in Berlin erſchienenen Erinnerun= war ein Erlebnis, das man, jeder für ſich auf ſeine Weiſe, mit
4 die er „Im alten Deutſchland” betitelt hat, eine Reihe ſcharf
Liſt der intimſte Freund Wildenbruchs geweſen, deſſen
xraphie er auch geſchrieben hat. Bei einer Vorlefung des
en Verein” lernte er ihn kennen. Der erſte Eindruck von
meranzug, den Strohhut in den Nacken geſchoben, ſtand auf
IA eine Abkunft — er ſei ein Enkel des Prinzen Louis
Ferdi=
r Strippe umwundene Papierrolle, die er unter dem Arm
*le nnte der Student die dichteriſche Bedeutung dieſes Mannes
9 alen Vertreter der deutſchen Literatungeſchichte an der Ber= ſprach er zwar nicht aus, doch die Miene und die ſie begleitende
während ich ſprach, das kluge Auge des Lehrers fo voll
ter Teilnahme und zugleich mit einem ſo jungen, verſtehen=
Ausdruck auf den ſicher ſehr beweglichen Geſichtszügen des
ſuchenden ruhte, gab mir ein Gefühl der Beruhigung, wie
S ſeit langem nicht mehr gekannt . . . Der ſtarke Reiz ſeines
trags war eine lebendige, ich möchte faſt ſagen; fröhliche
innere Ergriffenheit. Ich höre noch das letzte Wort über
rrich v. Kleiſt in ſeiner Vorleſung über die romantiſche
ule: „Man fand ihn, die Kugel im Herzen. Das hatte er
ſicher zu treffen gewußt.” In dem Ton lag eine
Toten=
wie man ſie ſich erſchütternder nicht denken konnte.”
Einen großen Eindruck machte auch Treitſchke auf den
denten: „Seine Vorleſung, in der der breite, etwas unge=
Mann, mit der ſeltſam tönenden, auf= und abwvogenden
Sad mnd Tond.
Darmſtadt, 27. Oktober.
* Die Gas= und Waſſerpreiſe.
Keine Löfung der Schwierigkeiten.
eraus ſchnell fortſchreitende Enwwertung der Papiermark hat nunmehr getroffene Löſung der Frage der Preisgeſtaltung für Tagblatt hat recht mit der Behauptung, daß ſo mancher Geringſt=
Gas und Waſſer, wie ſie die Stadwerordnetenverſammlung verbrauchende, der vielleicht abends im Reſtaurant ißt, die
billi=
gegen die Stimmen der Kommuniſten beſchloſſen hat, keines= gen Preiſe genießt. Arme Familien (denn das ſind
Papiermark=
ſierung beabſichtigt daher, ſo ſchnell wie möglich zu einer Be= wegs befriedigen kann, weil ſie den tatſächlichen Verhält= empfänger) müſſen abends Kartoffeln kochen, kalt eſſen können
Ulung dieſer Bezüge in wertbeſtändigem Zahlungsmittel über= niſſen nicht Rechnung trägt. Letzten Endes kommt auf der nun ſie ſich nicht erlauben. Wir ſind eine fünfköpfige Familie und
Kohlen feuern kann, der iſt natürlich in der Lage, Gas zu ſpa= ſeinen Kaffee kocht, abends im Café oder Gaſthaus ſitzt, hat
ren. Wer das nicht kann, braucht eben mehr als 25 Kubikmeter, ſelbſtverſtändlich nur ganz wenig Gas verbraucht, verdient aber
ſowie die Bezüge der Verſorgungsberechtigten in einem ge= und muß das Gas ſo teuer bezahlen, daß es ihn unerträglich ebenſoviel, oft mehr wie mancher Familienvater. Er hat keine
belaſtet. Wollte man unbedingt dieſe Staffelung, dann müßte Familie, hat alſo mehr Geld, hat aber den Vorteil, billigeres
man mindeſtens die niedrigſte Staffel bis 50 Kubik= Gas zu verbrennen, weil er nicht ſo viel verbraucht. Die
Fa=
meter bemeſſen, wie es Herr Beigeordneter Ritzert auch in der milie hingegen, der eigentlich Hilfe gebracht
Proteſtverſammlung zunächſt zugeſagt hatte. Jedenfalls ſcheint werden ſoll, muß teueres Gas bezahlen, weil
uns die derzeitige Löſung durchaus ungenügend, und es bleibt ſie mehr braucht. Alſo iſt dem Paviermark empfangenden
nach wie vor bedauerlich, daß man ſich nicht entſchließen konnte, Familienvater wieder nicht geholfen, ſondern den
Geringſtver=
brauch zu unterſcheiden. Es ſcheint uns durchaus nicht ſtich= ſogar über Goldmark bezahlen läßt? Dollarkalkulation iſt
haltig, wenn Herr Beigeordneter Ritzert dieſen Weg nicht gang= Wucher! Die Geſchäftsleute klagen immer, dabei vermehren ſie
bar hält, weil beſtehende Verträge dem entgegenſtehen. Ganz
ſächlich in Frage kommenden Großabnehmer, die Firma Merck Einkauf in Dollar, ſondern auch den Verdienſt, und Arbeiter
und die Eiſenbahn, ſich der Notwendigkeit, ſich andere Zahlungs= und Angeſtellte werden dabei benachteiligt. Wir
Paviermark=
bedingungen gefallen zu laſſen als der Kleinabnehmer, nicht ver= empfänger ſollten, auch gegen dieſe Geſchäftsleute
zuſammen=
ſchließen werden, wenn die Stadwerwaltung und Stadtverord= ſtehen, denm hier wie dort kanm uns nur noch ſchärfſter Proteſt
netenverſammlung in der geeigneten Form an dieſe Firmen helfem
herantritt. Sie werden ſich ſicher ihrer ſozialen Aufgaben im
Intereſſe der Allgemeinheit nicht verſchließen, d. h. Preiſe zu
be=
willigen, die die Allgemeinheit nicht tragen kann, wenn die
Stadt den guten Willen aufbringt, dieſen Weg zu gehen. Es
liegen eben zwingende Nowendigkeiten vor.
dieſe Beſchlüſſe der Stadtverordnetenverſammlung
noch=
mals revidiertwerden, weil ſie eine Löſung der Schwierick Iſenburg (Kreis Offenbach) an der Fortbildungsſchule daſelbſt; Eugen
keiten nicht bringen.
Wir haben es bisher peinlich vermieden, unſeren Kampf, den
wir im Intereſſe der Allgemeinheit aufgenommen haben,
per=
ſönlich zu führen. Das hat aber die Gegenſeite nicht abhalten
können, es ihrerſeits zu tun und uns verſteckt und offen Motiwe
zn underſchieben, die zurückzuweiſen man uns eigentlich nicht zu=
Berlin, 26. Okt. (Wolff.). Mit der Prägung von Mün= muten ſollte. Es gibt Dinge, die an uns nicht heranreichen. Wenn
Herr Beigeordneter Ritzert inoniſch oder mitleidig meint, ein
Zeitungsredakteur könne nicht wiſſen, daß man Kohlen nicht in
beliebiger Menge lagern kann, ohne ſie der Gefahr der
Selbſtent=
zündung auszuſetzen, ſo iſt dieſe Behauptung ebenſo lächerlich
wie unangebracht. Gewiß behaupten wir nicht, alles zu wiſſen,
aber die Pflicht gebietet uns und gebot uns immer, in Fällen,
in denen das eigene Wiſſen nicht ausreicht, fachmänniſches Urteil
und fachmänniſchen Nat einzuholen, bevor wir irgend eine Be= daſelbſt: Emma Weitzel zu Gießen mit Wirkung vom 1. Juni 1928
haupturng aufſtellen. Herr Ritzert ſcheint das in ſeiner
Beigeord=
netenweisheit allerdings nicht nötig zu haben. Er hat aber durch
die Reviſion ſeines bisherigen Standpunktes zugeben wüſſen,
iſt auf den ummittelbar bevorſtehenden Erlaß der Verord= daß ſeine erſten Beſchlüſſe eben reviſionsbedürftig waren, und
daß es auch anders geht. Es beſteht alſo Grund zu der Hoffnung,
daß er auch noch weitergehen wird. Wenn er aber, um den.
Berlin, 26. Okt. (Wolff.) Die Stadt Berlin gibt von Kernunſeres Kampfesherumgehend, ſich mit Eifer
9 gen ab wertbeſtändiges Geld in einer Geſamthöhe don drei auf die (für uns zunächſt ganz nebenſächliche) Behauptung ſtützt,
er habe underlaſſen, ſich rechtzeitia mit Gaskohle einzudecken,
und dieſe Behauptung — perſönlich werdend — bekämpft, ſo
wollen wir heute doch feſtſtellen, daß — wiederum nach
fachmän=
niſchem Urteil, es ſtammt von einem
Kohlengroßhänd=
ler — die Stadt ſehr wohl Lagerplätze in genügendem Aus= Getreide= und Mehlvorräte iſt amtlich angeordnet, die
je=
deſtens ein halbes Jahr aufzuſpeichern. Daß
Iu den die Münchener Neueſten Nachrichten, daß bis jetzt keiner= ſie weiterhin die Möglichkeit hatte, Kohlen auf Einführung der Markenbrotverſorgung wieder
Abruf zu kaufen, und daß ſie — man höre! — wie=
A: Regierung und von Kahr keinerlei Initiative zu Verhand= hieſiger Händler im Frühjahr dieſes Jahres Brot in die Bevölkerung gelangt. Vom Reich wird den
Kommunalver=
abgelehnt hat!!
Wir wiederholen, es war uns zunächſt nicht darum zu tun,
Vorwürfe über Unterlaſſungsſünden zu erheben, ſondern um durchgeführt werden.
die Reviſion der unhaltbaren Preisberechnungsbeſchlüſſe. Herr
* Hanau, 26. Okt. (Priv=Tel.) Eine heute hier abgehal= Beigeordneter Ritzert zwingt uns aber dazu, auch dieſe Seite des geſunkenen Geldwert entſprechend — auch Gutſcheine in Stücken zu 50
wird (und das von einer hieſigen großen Firma, die ſich ihre, der rechtzeitig öffentlich bekannt gegeben wird.
HE
Frinnerungen aus dem alten Deutſchland. auf uns gerichtet, in ganz freiem Vortrag von jüngſter deutſcher Tauſend Schindeln, mit denen das Dach der Kirche gedeckt
ek. Der bekannte Literarhiſtoriker Berthold Litzmann bietet in Vergangenheit ſprach, war eigentlich gar keine Vorleſung. Das
einem großen, durch Klugheit und feuerige Tatkraft überragen=
9 ägter Porträts von bedeutenden Perſönlichkeiten jener Tage, den Menſchen hatte, der von dieſer Kraft mitzuteilen verſtand, der Küſte des Stillen Ozeans entfernt; man ſchätzte ſein Alter
als Lebensbeſitz. Er hatte eine Fähigkeit, in jedes Wort, das er auf 800 Jahre. Es dauerte mehrere Tage, bevor man den
Baum=
ſprach, ſo viel von ſeiner elementaren Perſönlichkeit
hineinzu=
als noch ganz unbekannten Dichters im „Akademiſch=Litera= legen, daß wirklich das Wort Fleiſch ward. Und unvergeßlich iſt Aber dieſer Baum, der für den Bau einer ganzen Kirche genügte,
mir aus einer der erſten Vorleſungen, wo ich noch, ein dunkel=
Schöpfer ſchwungvoller Dramen war etwas enttäuſchend: verworrenes Menſchenkind, auf der hinterſten Bank kauernd ſaß verglichen.
unterſetzter blonder junger Mann. Mitte 30, in hellem und dieſen lauten Mann anſtarrte, der wie ein im
Frühlings=
wind die Zweige ſchüttelnder Baum daſtand, wie er da plötzlich Volk den Glauben an die Heimat, den Willen zum Oeſterreicher=
Schwelle und lachte uns aus hellen, blauen Augen vergnügt die Verſe ſprach: „Dein Schwert, wie iſt’s von Blut ſo rot! tum, zum Lande der Väter wieder finden ließ. Was war ſeine
W Keine imponierende Erſcheinung, nichts Ariſtokratiſches, das Cdward, Edward.‟ Das alte grauſige Lied hatte in dieſem Kraftquelle, woraus ſchöpfte er den Mut und den nötigen Opti=
Augenblick auf den Lippen dieſes Mannes eine hin= und empor= mismus, als er das Genfer Werk einleitete und ſo das ſichere
W), hatte man mir geſagt — erinnerte. Schlichte, ſchon ein reißende Kraft, die den geknickten Strauch dahinten in der Ecke Verderben im letzten Moment fernhielt?. Man rühmt, daß er
ig behäbige Bürgerlichkeit, Und als er jetzt die große, mit aufrichtete und mit neuem Lebensgefühl erfüllte.” In der Be= eben ſehr geſchickt Italiens und der Tſchechoſlowakei Eiferſucht
gegnung mit Theodor Storm trat das Menſchlich=Allzu= ausgenützt und ſo die Aufmerkſamkeit auf ſich gelenkt habe. Das
entfaltete, die gelben, verknickten Foliobogen auf dem klei= wenſchliche ein wenig hervor, Litzmann hatte ihn ſeit ſeinen, iſt oberflächlich gedacht. Tiefer lag ſeine Kraftquelle und ſein
Leſepult glättend, den ſtahlgefaßten Kneifer mit einem ener= früheſten Knabenjahren beſonders als Lyriker leidenſchaftlich Weg. Er hatte ſich nicht weſtlich, er hatte ſich öſterreichiſch orien=
Aen Ruck auf die kurze und gerade aus dem geröteten Geſicht verehrt. „Fetzt ſtand ich dem kleinen, ſchon dunch Krankheit ge= tiert. Er griff das auf, was da lag von Natur und Geſchichte
Aloßende Naſe ſetzte und zu leſen begann, da knurrte ich miß= zeichneten Manne gegenüber, der auf meine Bemerkung, wie ich vorgeſchrieben: Die Herztätigkeit Wiens und der Donaulande
Wig: „Na, das hatte mir gerade noch gefehlt!” Bald freilich ihn ſchon, ſo lange ich denken könne, als Lyriker verehrt, mich aus für ganz Mitteleuropa, ja für Europa. Er glaubte an ſie auch im
ſeinen blanken blauen Augen freundlich anblickend, in der brei= zu Tode gehetzten, ausgeſaugten, ausgeplünderten, im
Gewalt=
ſchloß ſich ihm mit der ganzen Begeiſterung der Jugend ten ſchleswig=holſteiniſchen Mundart gemütlich ſelbſtbewußt er= friedensdiltat verſtümmelten, zerriſſenen und verſtlavten Oeſter=
M Sofort gebackt wurde er von Wilhelm Scherer, dem widerte: „Tſcha, Lyrik! Goethe, Heine, Möricke” — das „und ich” reich. Und durch dieſen feſten Glauben errang er ſeinen Sieg!
* Univerſität. „Ich packte ihm mit einem ſpontanen hin= Handgeſte waren beredter als Worte. Mich aber ſetzte dieſe naive
nden Vertrauen alles aus, was mir auf dem Herzen lag, und Selbſteinſchätzung doch einigermaßen außer Faſſung, obgleich ich gewaltigen Verluſte die japaniſche Kriegsflotte durch das
Erd=
ihm ja innerlich recht gab.”
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Aichkeit und eine in jedem Wort, aber nie aufdringlich ſpür= die Vorarlberger Burgen und Edelſitze heraus. Es und Munitionsmagazin zur Exploſion und entzündete die Oel=
Dr. Heihok den bau= und ſiedlungsgeſchichtlichen Teil.
e. Eine Kirche aus einem Baum. Die Stadt Santa Roſa in
Kalifornien hat eine Kirche die ganz aus einer einzigen rieſigen
Seguoie erbaut wurde. Dieſer Nieſenbaum der 18 Fy
Fabrikate mit Goldmark bezahlen läßt), ſo daß ich in den letzten
zwei Tagen dieſer Woche nicht einmal ſoviel Geld hatte, um
Brot einkaufen zu können, habe ich das größte Intereſſe daran,
daß ich Gas und Waſſer mit Papiermark bezahlen kann. Leider
haben nun die Stadtverordneten nicht den Kern der Sache
ge=
troffen mit den vorgeſchlagenen Staffelungspreiſen. Für die
Stadt iſt es freilich ſo bequemer, aber iſt denn geſagt,
daß 25=Kubikmeter=Verbraucher nur Papier=
Wir haben bereits geſtern zum Ausdruck gebracht, daß die markempfänger ſind? Es iſt ſehr oft umgekehrt. Das
beſchloſſenen Baſis nichts anderes heraus, als eine Beſteue= bnauchen, da wir die Kohlen für den Winter zum Heizen
brau=
rung der Kinderreichen und der Unbemittelten. Wer chen, zu allem Gas, und mehr als 50 Kubikmeter. Ein junger
einen gut gefüllten Kohlenkeller hat und täglich ſeinen Herd mit Mann, der den ganzen Tag nicht zu Hauſe und morgens nur
den von uns und anderen mehrfach vorgeſchlagenen Weg zu brauchern, die am leichteſten zahlen könnten. Warum holt man
gehen, einfach zwiſchen Induſtrie= und Hausver= den Geſchäftsmann nicht heran, der ſich alles nach Goldmark,
die Subſtanz. Oder iſt etwas in letzter Zeit von einem
Geſchäfts=
abgeſehen davon, daß geänderte Wirtſchaftsverhältniſſe eine bankerott gehört worden? Der Geſchäftsmann der einem
Reviſion dieſer Verträge bedingen und emöglichen, ſind wir Papiermarkempfänger Dollarpreiſe abnimmt, gehört vor das
der feſten Ueberzeugung, daß zum mindeſten die beiden haupt= Wuchergericht. Der Kaufmann kalkuliert heute, nicht nur den
— Ernannt wurden am 13. Oktober zu hauptamtlichen
Fortbildungs=
ſchullehrern bezw. Lehrerinnen die Lehrer Wilhelm Fay, Philipp
Ger=
mann, Lanaz Goy, Auguſt Kinsberger, Philipp Leyerzapf
zu Darmſtadt an der Fortbildungsſchule daſelbſt; Heinrich Diehl,
Wir müßten alſo mit allem Nachdruck fordern, daß auch Georg Hechler, Georg Heimlich, Wilhelm Koch. Auguſt Raab,
Joſeph Schuſter, Adam Weinsheimer zu Offenbach an der
Fort=
bildungsſchule daſelbſt; Friedrich Hill und Ludwig Kratz zu Neu=
Schreiber und Philipp Weber zu Lampertheim (Kreis Bensheim)
an der Fortbildungsſchule daſelbſt; Philipp Grall und Gottfried
Wölfelſchneider zu Bensheim an der Fortbildungsſchule daſelbſt;
Georg Blum zu Eberſtadt (Kreis Darmſtadt) an der
Fortbildungs=
ſchule daſelbſt; Johanna Carra zu Mainz an der Fortbildungsſchule
daſelbſt: Peter Dickler zu Friedberg an der Fortbildungsſchule
da=
ſelbſt; Franz Held zu Sppendlingen (reis Offenbach) an der
Fortbil=
dungsſchule daſelbſt Franz Anton Reuß zu Bürſtadt (Kreis
Bens=
heim) an der Fortbildungsſchule daſelbſt: Hermann Schmidt zu
Gie=
ßen an der Fortbildungsſchule daſelbſt; Georg Schäfer zu Pfungſtadt
(Kreis Darmſtadt) an der Fortbildungsſchule daſelbſt. Joſeth Wolf
zu Heppenheim an der Fortbildungsſchule daſelbſt; die
Schulamtsan=
wärterin Gertrud Kinsberger aus Darmſtadt an der
Fortbildungs=
ſchule daſelbſt: die Lehrerin Katharina Räpple zu Darmſtadt an der
Mädchenfortbildungsſchule daſelbſt, — ſämtlich mit Wirkung vom 1. April.
1993 abz die Lehrerinnen Wilma Luckow geb. Textor zu Darmſtadt
mit Wirkung vom 1. Juni 19B ab an der Mädchenfortbildungsſchule
ab an der Mädchenfortbildungsſchule daſelbſt: Antonie Bender zu
Offenbach mit Wirkung vom 1. Juli 193 ab an der
Mädchenfortbil=
dungsſchule daſelbſt; die Lehrer Hermann Lehr und Karl Schaffnit
zu Ober=Ramſtadt (Kreis Darmſtadt) mit Wirkung vom 1. Auguſt 1923
ab an der Fortbildungsſchule daſelbſt: Wilhelm Ziegler zu
Darm=
ſtadt mit Wirkung vom 1. Auguſt 1923 ab an der Forthildungsſchule
daſelbſt; Ferdinand Werner zu Lorſch (Kreis Bensheim) mit
Wir=
kung vom 1. Sebtember 1993 ab an der Fortbildungsſchule daſelbſt;
Peter Falkenſtein zu Gernsheim (Kreis Groß=Gerau) mit Wirkung
vom 1. Oktober 1993 ab an der Fortbildungsſchule daſelbſt.
— Erledigt iſt eine mit einem katholiſchen Lehrer zu beſetzende
Schul=
ſtelle an der Volksſchule in Mölsheim, Kreis Worms.
— Zur Brotverſorgung. Eine Beſtandsaufnahme für
weils am 5. jeden Monats erfolgt. Sie ſoll einen Ueberblick über die
maß zur Verfügung hat, den Kohlenbedarf für min= Landesvorräte ermöglichen. (Ausgenommen ſind vorerſt von der
Auf=
nahme die Vorräte bei den Erzeugern.) Durch Notverordnung iſt die
angeordnet. Das Mehl iſt zum jeweiligen Tageskurs
einzukalku=
derholtes Angebot von Kohlen aus den Kreiſen lieren. Es wird in Zukunft wieder das Getreide von der
Reichsgetreide=
ſtelle den Kommunalverbänden zugeleitet, durch die wie ſeither, das
bänden nur eine Tageskoyfmenge von 150 Gramm
zuge=
bracht; es kann deshalb die Brotverſorgung auch nur in dieſer Höhe
Gutſcheine der Stadt Darmſtadt. Die Stadt hat nunmehr — dem
Milliarden Mark (grüner Druck) und 100 Milliarden
Mark (violetter Druck) herſtellen laſſen. Sie ſind ebenſo wie die Gut=
Zur Illuſtration der Sachlage geben wir noch nachſtehender ſcheine zu 5. 10 und 2 Milliarden Mark auf Waſſerzeichenpapier
her=
geſtellt, fortlaufend numeriert und außerdem mit dem Trockenſtempel
der Stadt Darmſtadt verſehen. Sie gelten als öfentliches Zah=
Als Hausfrau, deren Mann auch nach Papiermark entlohnt lungsmittel und verlieren ihre Gültigkeit erſt zu dem Zeitbunkt,
zarlt h Ho e aunle euen ug eice
wurde. Nach der Vollendung des Gotteshauſes, das 200
Andäch=
tige aufnehmen kann, blieben noch 50 000 Schindeln übrig. Der
Baum ſtand am Abhang eines Berges, etwa 20 Kilometer von
rieſen gefällt, und mehrere Monate, bevor man ihn zerſägt hatte.
iſt doch ein Zwerg, mit anderen Rieſenſeguoien Kaliforniens
L. Bundeskanzler Seipels größtes Verdienſt iſt, daß er das
C.K. Die Vernichtung der japaniſchen Marinewerft. Welche
beben erlitten hat, zeigen die Schäden auf der großen Marin= von Yokaſuka, über die in „Werft, Reederei, Hafen”
be=
richtet wird. Die beiden Kriegsſchiffe „Aki” mit 19 000 Tonnen
und „Mikaſa” mit 15 000 Tonnen wurden von der Flutwelle
mehrere hundert Fuß weit aufs Land geworfen, worauf die
I. Die hiſtoriſche Kommiſſion für Vorarl= Munitionskammern explodierten und die Schiffe zerſtört
wur=
berg und Liechtenſtein gibt im Jahre 1924 ein Werk über den. Das dadurch entſtandene Feuer brachte das
Minentorpedo=
ſoll ein Heimatbuch werden, aber auch der wiſſenſchaftlichen For= vorräte. Das Schlachtſchiff „Satſuſa” mit 19 000 Tonnen, das
ſchung dienen. Dr. ulmer hearbeitet den familiengeſchichtlichen, im Hafen vor Anker lag, kenterte, ebenſo das Kriegsſchiff „Aſahi”
Die Zerſtörer, „Kaſhiwa” und „Matſu” ſanken ebenfalls. Auch
das Flugzeug=Kriegsſchiff. Amage”, das erſt im vorigen Jahre
vom Stapel lief, wurde zerſtört. Auf die Verluſtiſte ſind ſodann
die beiden, je 1000 Tonnen großen Kreuzer „Kako” und „
Finu=
gaſa”, ſowie mehrere Unterſeeboote zu ſetzen. Das Tankſchiff
und geſunken.
„Naruto” iſt ebenfalls
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 22. Oktober 1923.
Rummer 297.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landesthegters
vom 28. Oktober bis 4. November.
Großes Haus.
e ie erie elhei e eie
dies und die Peri” von Robert Schumann).
Dienstag: 7 Uhr: „Viel Lärmen um Nichts.” F 5, f 3.
Mittwoch: 7 Uhr: Zum 1. Male: „Falſtaff”, Oper v. Verdi. E.5.
Donnerst.: 7 Uhr: „Fauſt” (Urfaſſ.). Sondermiet. 13 (2) u. 22 (2).
Freitag: Geſchloſſen.
Samstag: 7 Uhr: „Lobetanz.” Sondemieten 18 (2) u. 19 (2),
Sonntag: 6 Uhr: „Louis Ferdinand” von Fritz v. Unruh.
Kleines Haus.
Sonntag: 11 Uhr: Filmvortrag: „Die Hygiene der Ehe.”
6½ Uhr: „Zar u. Zimmermann.” Zuſatzmiete VII 2.
Montag: 8 Uhr: Filmvortrag: „Die Hygiene der Ehe.”
Dienstag: 8 Uhr: Filmvortrag: „Die Hygiene der Ehe.”
Red=
ner bei ſämtl. Vorträgen: Frauenarzt Dr. Hoffmann.
Mittwoch: 7 Uhr: „Liliom” v. Franz Molnar. Zuſatzm. VIIT 2.
Donnerst.: Geſchloſſen.
Freitag: 7 Uhr: „Figaros Hochzeit.” Sondermiete 17 (2).
Samstag: 7½ Uhr: Zum 1. Male: „Der Scheiterhaufen”,
Kam=
merſpiel von Auguſt Strindberg. Zuſatzmiete VI 3.
Sonntag: 7 Uhr: „Aleſſandro Stradella.” Zuſatzmiete IX 2.
— Hefſifches Landestheater. Die Aufführung von Lortzings „Zar
und Zimmermann” am Sonntag im Kleinen Haus fällt der
Zu=
ſatzmiete III zu. Die Inhaber dieſer Miete werden gebeten, ihre
end=
gültigen Mietkarten bei der Rückgabe der proviſoriſchen möglichſt ſchon
am Samstag oder Sonntag vormittag an der Tageskaſſe des Kleinen
Hauſes abzuholen, da an der Abendkaſſe eine pünktliche Erledigung nicht
zugeſichert werden kann.
Filmvortrag „Hygiene der Ehe‟ Zu dieſem
Film=
bortrag im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters am Sonntag
vormittag und Montag und Dienstag abend werden, mit Rückſicht auf
den Vortrag, numerierte Plätze verkauft.
— Hygiene der Ehe im Film. Der von einer Anzahl Wiener und
Prager Gelehrter verfaßte, von der Kulturfilm=A.=G. in Berlin
bear=
beitete populär=wiſſenſchaftliche Film „Hygiene der Ehe” wurde bereits
im Juli von der Filmprüfſtelle am Reichsminiſterium des Innern mit
geringfügigen Aenderungen genehmigt. Gleichzeitig gab aber die
Sach=
verſtändigenkommiſſion der Filmprüfſtelle einige Anregungen zur
wei=
teren Ausgeſtaltung des Films, die von der Kulturfilm=A.=G.
bereitwil=
ligſt aufgegriffen wurden. Die hieraus ſich ergebenden Arbeiten, die von
Dr. med. Curt Thomalla durchgeführt wurden, ſind beendet, ſodaß der
Film ſoeben in ſämtlichen Großſtädten vorgeführt wird. Für Darmſtadt
hat das Kleine Haus die Veranſtaltung übernommen. (Näheres ſiehe
Anzeige und an den Anſchlagſäulen.)
Städtiſche Arbeiterpenſionäre und Hinterbliebene erhalten
Mon=
tag, den 29. d. M., bei der Stadtkaſſe eine Vorauszahlung.
— Darmſtädter kirchlicher Gemeindetag. In der am nächſten
Sonn=
tag, nachmittags 3/. Uhr, in der Stadtkirche ſtattfindenden, von
Pro=
feſſor D. Schian geleiteten Feſtverſammlung der heſſiſchen
Landes=
gruppe des Deutſchen evang. Gemeindetags, in der außer ihm auch
Prä=
lat D. Diehl und der Kirchenvorſteher der Martinsgemeinde,
Real=
lehrer Sann, Vorträge und Anſprachen halten, wird der
Stadt=
kirchengeſangverein drei Chöre (den 43. Pſalm, einen Tonſatz zu
Röm. 8,31 und Luthers Glaubenslied) vortragen. Auch wird
Stadt=
organiſt Borngäſſer zum Beginn der Feier das Präludium D=Dur
von J. S. Bach und nach Schluß der Feier die Fantaſie und Fuge
GMoll von Bach darbieten. Die Feſtgemeinde wird gebeten, damit das uns von ſachkundiger Seite: Der Berechnung ſowohl der Oktobermiete,
letztere Kunſtwerk ohne Störung zu Gehör kommen kann, erſt nach
deſ=
ſen Beendigung das Gotteshaus zu verlaſſen. Der Eintritt iſt frei, wenn ſie am Ende des Monats bezahlt wird, als auch der
November=
aber es werden freiwillige Gaben für kirchliche Zwecke erbeten.
e. Kirchenſonntag. Zu dem am Sonntag um 10 Uhr ſtattfindenden
Jugendgottesdienſt (Pfr. Schäfer und Dr. Avemarie) wird die
Arbeits=
gemeinſchaft evang. Jugendvereinigungen beſonders herzlich eingeladen.
— Milchpreiserhöhung. Durch die gewaltige Erhöhung des
Steuer=
index, der der Berechnung des Milchpreiſes zu Grunde gelegt wird,
müßte ſich auch ab heute, Samstag, der Milchpreis für den Liter
Voll=
milch ab Stall auf etwa 2 500 000 000 Mark erhöhen. Auch
diesmal iſt es in Verhandlungen mit den Vertretern der Landwirtſchaſt
gelungen, durch das Entgegenkommen der letzteren einen Zwiſchenpreis
von 1560 000 000 Mark feſtzulegen. Dementſprechend erhöht ſich der
Kleinverkaufspreis in der Stadt auf 2300 000 000 Mark. Dieſer Preis
gilt für die Zeit von Samstag, den N., bis Dienstag, den 30. Oktober,
einſchließlich.
— Wie die „Heag” berichtigt! Die Heag hat unſere
Zahlen=
tabellen vom 17. Oktober dahin „berichtigt”, daß ſie in der Zeit
geſtellt” habe. Wir haben in unſerer Vergleichstabelle eine
Ueberſicht über die Preiſe lebenswichtiger Dinge vom 17. Oktober
gegeben. Das iſt nicht anders zu verſtehen, als daß am 17.
Okto=
ber, einem beliebig gewählten Stichtag, dieſe Dinge ſoviel
ge=
koſtet haben. Die Heag beſtreitet, daß ihr Strom am 17. Oktober beſonders eingeladen.
1000 Millionen gekoſtet hat und behauptet, ſie habe vom 16. bis
18. nur 350 bzw. 530 Millionen berechnet. Vor uns liegt eine
Stromrechnung, zugeſtellt am 19. Oktober vorm., in
der für die rückliegenden Wochen, alſo doch auch chender Weiſe.
für 16. bis 18. Oktober, 1000 Millionen Mark pro
Kilowattſtunde erhoben wurden. Was alſo „berich= und die folgenden Tage: „Der Fürſt von Pappenheim”. Muſik von
tigt” die Heag??
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
22, Sonntag nach Trinitatis, den 28. Oktober 1923,
Kirchlicher Gemeindetag.
In allen Kirchen Kollekte für Gemeindezwecke,
— Um 11 Uhr: Choralblaſen vom Stadtkirchturm durch den Wartburg= Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule in Beſſungen. — Jugend=
Poſaunenchor. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Lauten=
und Nachbargemeinden. Es ſprechen: 1. Prälat D. Dr. Diehl über: Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. — Um 4½ Uhr: Bibelbeſprech=
Mehr Kirchenbeſvußtſein”; 2. Univerſitätsprofeſſor D. Dr. Schian= ſtunde für Jungfrauen. — Abends 8 Uhr: Vortrag, Pfr. Schäfer,
Gießen über: „Kirchenloſe Religion oder Kirche?”; 3. Kirchenvorſteher
Ober=Reallehrer Sann über: „Die Not unſerer Kirche und unſere tag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge.
Pflichten gegen ſie”. Alle Gemeindeglieder ſind herzlichſt eingeladen.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 5 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Jugendgottesdienſt, Dr. Avemarie.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. — Der
Abend=
gottesdienſt fällt wegen der Gemeindetagsverſammlung in der
Stadt=
kirche aus.
Schloßkirche: Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.
Vorm. 9½ Uhr: Beichte und Anmeldung zur heil. Kommunion in der
Sakriſtei; um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil.
Abend=
mahls. Oberhofprediger a. D. Ehrhardt, Pfarrer zu Gelnhaar,
Amtshandlungen an Auswärtigen bis 31, Okt.: Pfarrer
Marx; vom 1. Nov. ab: Pfarrer Goethe.
Martinskirche: „Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Müller. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſt= Prediger Erhardt.
bezirk. Pfarrer Beringer. — Nachm. 4 Uhr im Gemeindehaus;
den 31. Oktober, abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift. Pfarrer tagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Erntedankfeſt, — Dienstag, abends
Beringer.
Johanneskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Goethe. — Um 11½4 Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch, den
31. Okt., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Marr.
Beſſunger Kirche Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Um 11½4 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier.
Panluskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Wagner II. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
— Mittwoch, den 31, Okt., abends 8½4 Uhr im Saal: Bibelerklärung,
Pfarrer Rückert.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch, den 31. Okt., abends
8 Uhr: Reformationsfeie
Pfarrer Bering
Stadtmiſſion (
ebetsſt
1. 9
Städtiſche Goldanleihe.
Durch die Berechnung ſämtlicher Verbrauchsartikel, insbeſondere
der Kohlen, in Gold und das derzeit mangelnde Zahlungsvermögen der
großen Maſſe der Gas und Waſſer verbrauchenden Bevölkerung, iſt
die Stadt in die Notlage geſetzt, auf dem Wege des öffentlichen Kredits
ſich die erforderlichen Mittel zu beſchaffen. Die Stadtverordneten=
Ver=
ſammlung hat aus dieſem Grunde in ihrer geſtrigen Sitzung ſich damit
einverſtanden erklärt, daß die Stadtverwaltung eine Goldanleihe der
ſtädtiſchen Betriebe, und zwar bis zum Höchſtbetrage von 200 000
Gold=
mark begibt. Die Goldanleihe ſoll in ähnlicher Weiſe wie die
Dollar=
ſchatzwechſel des Reiches geſtaltet werden, jedoch ausſchließlich in Stücken
von einer Goldmark. (Berliner Briefkurs, dividiert durch 4,20).
Die Anleihe ſoll ſeitens der Kaſſe der ſtädtiſchen Betriebe jederzeit in
Zahlung zu nehmen ſein. Die Verzinſung erfolgt in der Weiſe, daß
je nach dem Jahr der Rückgabe der Anleihe eine Aufwertung um 5
Gold=
bfennige eintritt, jedoch nicht über 25 Goldpfennige hinaus. Der Text
der Anleihe, die in Form eines Geldſcheines gedruckt wird, ſoll wie folgt
lauten:
Goldanleihe der ſtädtiſchen Betriebe Darmſtadt.
Die Kaſſe der ſtädtiſchen Betriebe der Stadt Darmſtadt nimmt dieſes
Anleiheſtück im Nennwert von
einer Goldmark
jederzeit in Zahlung, und zwar im Jahr
1924 . .. mit 1.— Goldmark
1925 „ „ z „ 1,05
1,10
1926 „
115
1927.
1938
1,20
1929 u. weiter
1,25
Die Kaſſe der ſtädtiſchen Betriebe iſt verpflichtet, vom 1. Januar
1929 ab den Betrag von 1,25 Goldmark gegen Rückgabe dieſer Anleihe
bar auszuzahlen.
Die Umrechnung in die jeweilige Währung erfolgt nach dem
Ber=
liner Briefkurs für einen Dollar, geteilt durch 4,20.
Für die Anleihe haften die ſtädtiſchen Betriebe mit ihrem geſamten
Vermögen.
Die Vorbereitungen zur Herausgabe der Anleiheſtücke ſind bereits
getroffen, ſo daß dieſe, ſobald die erforderliche Genehmigung des
Heſſi=
ſchen Miniſteriums vorliegt, in den Verkehr gegeben und von der Kaſſe
der ſtädtiſchen Betriebe bezogen werden können. Es iſt damit auch der
hieſigen Bevölkerung eine leichte und billige Möglichkeit der Beſchaffung
wertbeſtändiger Rücklagen gegeben, was mit Rückſicht auf die Förderung
des Sparſinns allgemein begrüßt werden dürfte.
— Der Bürgerausſchuß. Der in der Verſammbung vom
24. Oktober d. J. gewählte vorläufige Bürgerausſchuß hat ſich
konſtituiert und Herrn Rechtsanwalt Städel zum 1.
Vorſitzen=
den, Herrn Heinz Heberer zum 2. Vorſitzenden und
Protokoll=
führer gewählt. Die übertragenen Aufgaben wurden
durchge=
fprochen und die weiter vorzunehmenden Schritte vereinbart.
Die Bürgerſchaft wird über den Fortgang auf dem Laufenden
gehalten. Der Ausſchuß bittet, kraſſe Fälle in ſchriftlicher
Form unter Beifügung der Beweismittel und
Be=
lege mit voller Namensnennung und
Adreſſen=
angabe an einen der dem Ausſchuß angehörenden Herren zu
ſenden. Auf mündliche und anonyme Beſchwerden kann unter
keinen Umſtänden eingegangen werden.
— Gutſcheine der Chemiſchen Fabrik Merck. Der erneute Mangel
an öffentlichen Zahlungsmitteln hat die Firma Merck veranlaßt,
Gut=
ſcheine in Höhe von 5, 10 und 20 Milliarden zur Entlohnung ihrer
An=
geſtellten und Arbeiter auszugeben. Durch entſprechenden roten
Ueber=
druck und rote Siegelmarken der Firma werden zu dieſem Zwecke die
Notgeldſcheine vom Auguſt verwendet, für deren Einlöſung die Firma
Merck mit dem geſamten Vermögen haftet. (Siehe Anzeige.)
— Zur Berechnung der demnächſt fälligen Monatsmiete ſchreibt man
miete, wenn ſie im voraus bezahlt wird, iſt der Lebenshaltungsindes
vom 22. Oktober (veröffentlicht am 25. Oktober), zugrunde zu legen.
Führt man die Berechnung nach der heſſiſchen Bekanntmachung vom
26. September ds. Js. für eine monatliche Friedensmiete in Höhe von
einer Mark aus, ſo ſtellt ſie ſich auf 487,2 Millionen Mark. Hiernach
können Mieter und Vermieter die Miete jedes einzelnen Mietſatzes leicht
errechnen indem ſie den Markbetrag ihrer monatlichen Friedensmiete
mit 487,2 Millionen vervielfältigen (z. B. bei 25 Mark Friedensmiete
im Monat ſind 12 180 000 000 Mark geſetzliche Miete zu zahlen). Wer
ſeine Oktobermiete im voraus bezahlt hat, mußte für eine Mark nur
4,48 Millionen Mark bezahlen, alſo weniger als den hundertſten Teil
des jetzigen Betrages. Es iſt daraus zu erſehen, daß, wer nur irgendwie
in der Lage iſt, gut daran tut, dte Novembermiete im voraus zu
ent=
richten, die ebenſo hoch iſt als die nachträglich bezahlte Oktobermiete.
— Turngemeinde Darmſtadt 1846. Zu einem weiteren Die=
Abend am nächſten Sonntag, abends 8 Uhr, laden die Warte für
Geiſtesturnen alle Mitglieder der T. G. D. 1846, insbeſondere die
Mit=
glieder der ausübenden Abteilungen, herzlichſt ein. Auch der T. G. D.
vom 16. bis 18. Oktober die Kilowattſtunde nicht mit 1000, ſon= 1846 noch Fernſtehende, welche Freunde der D. T., wie auch die
Mitglie=
dern nur mit 350 bzw. 530 Millionen Mark „in Rechnung der von Brudervereinen, ſind herzlich willkommen. Der Tie=Abend am
nächſten Samstag enthält hauptſächlich heitere Darbietungen. Die
Tur=
nerſingmannſchaft hat ihre Mitwirkung freundlichſt zugeſagt. Eine
Er=
zählung über die Beſteigung der Zugſpitze ſowie Lichtbilder von Ober=
Bahern werden die Anweſenden in die Schönheiten des Hochgebirges
einführen. Die Veranſtaltung findet ohne Reſtauration im Tie=Saal
ſtatt; die Mitglieder der Jugendabteilungen nebſt Eltern ſeien nochmals
H. M.
— Jubiläum. Herr Polizeikommiſſar Kraft feiert am 28. Oktober
ſein 25jähriges Dienſtjubiläum.
e. Die Kleinkinderſchule in der Mauerſtraße nimmt für den
kom=
menden Winter noch nichtſchulpflichtige Kinder erwerbstätiger Eltern auf,
gewährt ihnen ein warmes Unterkommen und beſchäftigt ſie in entſpre=
— Orpheum — Operettengaſtſpiele. Heute, Samstag, 27. Oktober,
Hugo Hirſch, Regie: Ernſt Badekow. Anfang 734, Ende zirka 111 Uhr.
Vorverkauf ſiehe Anzeige.
Um 10 Uhr: Gottesdienſt in der Stadtkapelle. Dr. Avemarie.
— Um 10½ Uhr: Gottesdienſt im Verſorgungslazarett. — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachm. 31 Uhr: Bibelſtunde. Miſſionsp.
Neu=
ber. — Abends 8 Uhr: Evangeliſation, anſchl. Brotbrechen. Pfarrer
Schäfer. — Montag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Männer.
— Dienstag, abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde in der Funkerkaſerne. — Donnerstag,
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel. — abends 8½ Uhr: Bibelſtunde (Römerbrief). — Freitag, abends 8½ Uhr:
bund für E. C., Mühlſtr. 24: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Jugendgottes=
ſchläger. — Nachm. 3½ Uhr: Hauptverſammlung für alle Orts= dienſt in der Stadtkapelle. Dr. Avemarie. — Nachmittags 2½ Uhr:
— Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge. — Donners=
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr. 6. Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Teil=
nahme am Hauptgottesdienſt in der Stadtkirche (Kirchengemeindetag),
Mitwirkung des Wartburg=Poſaunenchors.
Ehriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof links): Dienstag, abends 8 Uhr:
Bibelſtunde. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für
die Jugendabteilung. — Samstag, abends 8½ Uhr: Wochenſchluß=
Gemeinſchaftsſtunde,
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.)
Mitt=
woch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
28. Okt., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr:
Gottes=
dienſt. — Donnerstag, den 1. Nov., abends 8½4 Uhr: Biebelſtunde,
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
Elternfeier für den Kindergottesdienſt des Weſtbezirks. — Mittwoch, den 28, Okt., vorm. 110 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr: Sonn=
8 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 28. Okt., vorm. 10 Uhr: Gebetsverſammlung. — Um
11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt, — Abends 8 Uhr:
Jugendſtunde. — Donnerstag, den 1. Nov., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Katholiſche Geineinden.
Sonntag, den 28. Oktober 1923.
Gebetstriduum zur Erflehung der göttlichen Hilfe in
außerordentlicher Not,
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr;
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. 5½ Uhr: Beichtgelegenheit — Um 6 Uhr: Erſte heil.
Meſſe und Ausſetzung des Allerheiligſten Sakramentes. — Um 7 Uhr:
Kranichſtein (Schloßkapelle): Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt, Heil, Meſſe, mit Predigt. — Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. —
Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um 11 Uhr: Singmeſſe mit
Predigt. — Nachm. 3 Uhr; Roſenkranzandacht, — Abends 6 Uhr; Herz= nachm. 13 Uhr; Sonntagsſchule, — Um ½4 Uhr: Erntedankfeſt,
N. Güterzug=Unfall im Hauptbahnhof. Als dieſer Tage ein von
Bergſtraße kommender Güterzug in den Hauptbahnhof Darmſtadt e
fahren wollte, entgleiſte in der Nähe der Brücke über die Grieshein
Straße der letzte Wagen des Güterzuges. Der Wagen lief eine läng
Strecke neben den Schienen her, ſodaß er die Gleisanlagen ſo ſtark.
ſchädigte, daß dieſe gegenwärtig einer eingehenden Ausbeſſerung unt
zogen werden müſſen. Das betreffende Güterzuggleis iſt noch heute
ſperrt, da die Arbeiten noch nicht beendet ſind. Der
Güterzugverk=
durch den Bahnhof muß ſich deshalb zurzeit eingleiſig abwickeln.
Eiſenbahnbeamte auf dem entgleiſten Güterwagen konnte noch rechtzei
abſpringen, ſodaß Menſchenleben nicht zu beklagen ſind.
Lokale Veranſtaltungen.
Die Merunter erſchelnenden Notizen Aind ausſchließiſch als Stnwetie auf Aussion;
in keinem Falle inpendwie alt Beiurachmg oder Aritite.
— Der Mieterverein lädt ſeine Mitglieder zu einer V.
ſammlung am Sonntag, den 28. Oktober, nachmittags, im Städtiſc
Saalbau, ein. Tagesordnung: Reichsmietengeſetz, Feſtſetzung der Hu
dertſätze und das Mieterſchutzgeſetz. Referent: Stadtverordneter Kleine
Alle Mitglieder ſind hierzu dringend eingeladen. Die Mitgliedskarte
am Saaleingang vorzuzeigen.
Aus den Parteien.
— Mitgliederverſammlung der Deutſchnati
nalen Volkspartei. Wir erinnern noch einmal an die am Mo
tag, den 29. Oktober, abends 8 Uhr im Gaſthof Sitte ſtattfindende M
gliederverſammlung. Da unſere Mitglieder es wohl alle freudig
grüßen werden, aus dem Mundes unſeres Vorſitzenden, Herrn A
Kindt, einen Ueberblick über die heutige politiſche Lage und die Stellu
der Deutſchnationalen Volkspartei zu erhalten, erwarten wir vollzäl
ges Erſcheinen. Der Eintritt iſt frei, doch wird gebeten, zur Decku
der Unkoſten einen freiwilligen Beitrag zu geben. Vorzeigen der M
gliedskarte iſt erforderlich.
0- Roßdorf, 25. Okt. Die Stromberechnung der He
wurde in der letzten Gemeinderatsſitzung einer eingehenden Kritik umt
zogen. Allgemein kam zum Ausdruck, daß es Pflicht der Regierung
hier nach dem Rechten zu ſehen. — Kartoffeln gegen Hv
Der hieſige Gemeinderat hat dahin Beſchluß gefaßt, daß alle
Landwi=
welche für die Gemeinde Kartoffeln liefern, für 7 Zentner Speiſekart
feln 2 Raummeter Kiefernſcheitholz erhalten ſollen.
Sport, Spiel und Turnen.
Handball.
Turngemeinde Darmſtadt 1846.
ha- Am Sonntag finden auf dem T.G.D.=Platze am Finanzamt z
Handballverbandsſpiele ſtatt, wie ſie intereſſanter in der Verban
runde nicht mehr vorkommen dürſten. Beide Spiele finden gegen
Pfungſtadt ſtatt und werden von der 1. Jugendmannſchaft um 2 Uhr
von der 1. aktiven Mannſchaft um 3 Uhr ausgetragen. Die 1. Juge
mannſchaft muß alles daran ſetzen, um einen ſo robuſten Gegner, wie
Pfungſtadts Jugend ſtellt, zu bezwingen. Nur gut durchdachte Angr
der Stürmerreihe können hier den Erfolg bringen. Sodann tritt
1. aktive Mannſchaft zum heißen Ringen um die Punkte an. Wennt
ſchiedene Spieler beruflich nicht abkommen könnten, was ſehr bedau
lich wäre, muß die Mannſchaft mit Erſatz antreten, und Pfungſt
holt ſich die Punkte ſehr wahrſcheinlich nach Hauſe. Andernfalls iſt
hochwertiger Sport geboten.
Athletik.
Städteringkampf Dieburg—Groß=Zimmern.
Am Samstag, den 27. Oktober, abends 8 Uhr, findet in Groß=3
mern ein Ringkampfabend zwiſchen der Sp.=Abt. der Turngemeinde
burg und dem Athl=Verein „Vorwärts” Groß=Zimmern ſtatt.
Kämpfe werden in ſieben Gewichtsklaſſen zu je 2 mal 10 Minuten Ri.
zeit ausgetragen. Da beide Mannſchaften über erſtklaſſige Ringer
fügen, verſpricht der Abend ſehr intereſſant zu werden.
Stimien aus dem Leſerkreiſe.
Gür die Veriffentſſchungen uter dieſer Ceberſchrift übernimmt die Redaltiſon keinesiel D
anwertung; für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfar
der Einſender vrantwortnich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, lönnm nie
zuräickgetanbt, die Abiebnung nicht begründet werden.
Mietberechnung.
In dem geſtrigen Eingeſandt iſt der Mietberechnung die Lebensh
tungsindexziffer 30 045 Millionen zugrunde gelegt. Nachdem dieſe nu
mehr auf 3045 Millionen berichtigt worden iſt (ſiehe Darmſtädter 2.
blatt Nr. 296 vom 26. d. M. unter „Vom Tage‟), ermäßigt ſich auch
einer Friedensmiete von jährlich 1000 Mark die jetzt monatlich zu z
lende Miete von rund 400 Milliarden auf rund 40 Milliarden Papi
mark. Auch dieſe Miete iſt noch reichlich hoch und von manchen Mie
nur ſchwer oder gar nicht zu beſchaffen.
Weiterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Sonntag, 28. Oktober:
Vorwiegend wolkig, Regenſchauer von abnehmender Stärke, kü
h
Landestheater. Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr (Sondermi
12 ud 13): „Der lebende Leichnam”. Kleines Haus, Anfang 7½u
Ende 10 Uhr (Sondermiete 162): „Alleſſandro Stradella‟. —
pheum, 734 Uhr abends: Der Fürſt von Pappenheim” — Uni
Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik 1
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, „Stadt und Lan
„Reich und Ausland”: Max Streeſe; für den Inſeratente
J. B. A. Fleiſchmann, — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 6 Seiten
Mariä=Bruderſchaftsandacht mit Predigt. — Von morgens 6 Uhr
abends 6 Uhr: Stille Anbetung des Allerheiligſten — Montag 1
Dienstag, vorm. 6½, 7½ und 834 Uhr: Heil. Meſſe und ſtille Anbet.
des Allerheiligſten Sakramentes. — Abends 6½ Uhr: Roſenkranz.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6!, u
Heil. Meſſe. — Nachm. 2 Uhr: Roſenkranzandacht. — Um 14 u.
Verſammlung der Jungfrauen=Kongregation.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Me
Kapelle zu Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt
Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 Uhr und abends 8 u
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. — 1
½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. —
9½ Uhr: Amt und Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Andacht und Segen
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. 10 Uhr: Heil. Meſſe und Pred=
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, nachm. 5 Uhr, 1
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. 6½ Uhr: Heil. Beichte. — Um 148 Uhr: Erſteh
Meſſe. — Um ½48 Uhr: Predigt. — Um 8 Uhr: Zweite heil. Me
— Um 9½ Uhr: Amt mit Predigt, — Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlel.
— Um 2½ Uhr: Andacht.
St. Fidelis: An allen Sonn= und Feiertagen morgens 8 Uhr
der Kapelle der Engliſchen Fräulein an der Waldſtraße heil. Me
und Predigt.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 u.
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½7 Uhr: Fri
meſſe. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. ½2 u.
Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg, 18 U.
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Beichtgelege
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: A:
Sonſtige Gemeinſchaften.
Kirche Feſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſta
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 28. Okt., nachm. 2½ u.
Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 1. No
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Internationale Bereinigung Ernſter Bibelforſcher (Ortsgrutz
Darmſtadt, Karlſtraße 16, I.): Bibelſtunden Mittwochs und Fr
tags, abends 8 Uhr. Jedermann herzlich willkommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Ecke Landgraf=Georgſtraße, näe
dem Schwimmbad: Sonntag, vorm. 10 Uhr: Heiligungs=Verſam
lung. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends 8 Uhr: Hei
Verſammlung. — Mittwochs und Freitags, abends 8 Uhr: Oeffet
liche Verfammlung.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 28. Ok
ent
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Fnen.
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Die 1.
Gemne
W
armſtädter Tagblatt
Sandelsbiatt
27. Oftober 1923 Nr. 297
Wirtſchaftliche Rundſchau.
h. Mühlag, Großhandel in Mühlenfabzikaten
d Landesprodukten A.=G., Mannyeim. Das zum
Uni=
um=Konzern gehörige Unternehmen beſchloß in ſeiner erſten, ſeit
Be=
m abgehaltenen außerordentlichen Generalverſammlung
Kapitals=
ſhung um 100 Millionen Mk. durch Ausgabe von 20 000
Stamm=
in A. 5000 Mk., die unter Ausſchluß eines Bezugsrechts der Aktionäre
Univerſum=Treuhand G. m. b. H. in Heidelberg zum Parikurs
über=
n werden mit der Verpflichtung, ſie zu einem Mindeſtkurs von 1000
zent im Intereſſe der Geſellſchaft beſtens zu verwerten und den
Er=
an dieſe abzuführen. Die Kapitalserhöhung wurde mit der ſtarken
dentwertung und der dadurch hervorgerufenen Kreditſchwierigkeit
be=
idet. Das neue Unternehmen habe ſich ſehr gut entwickelt, wobei
beſonders die enge Verbindung mit der Badiſchen Mühlen=A.=G. Ba=
und der Univerſum=A.=G. durch ſolidariſche Haftung als ſehr
gün=
erwieſen habe, da dieſen beiden Geſellſchaften durch den Beſitz der
en Mühlen in Feudenheim und Schriesheim wertvolle Sachwerte
zu=
ide liegen. Der Lagerbeſtand der Mühlag ſei auf 30 Billionen Mk.
s, 24 Billionen Mk. Spelz und 14 Billionen Mk. Futtermittel zu
be=
rn, denen ſo gut wie keine Verpflichtungen gegenüberſtünden. Das
nmrecht der Vorzugsaktien wurde vom 18= auf das 40fache erhöht,
deren Einfluß bei der neuen Kapitalserhöhung zu bewahren. In
Aufſichtsrat wurde anſtelle des in die Direktion übertretenden Direk=
Balz Bürgermeiſter Manſchott (Schönau bei Heidelberg) gewählt.
h. Unionwerke A.=G., Maſchinenfabriken
Mann=
m=Berlin. Die Geſellſchaft beantragt Kapitalserhöhung um
zuf 35 Millionen Mark Stammaktien Aufhebung des Beſchluſſes
letzten Generalverſammlung über Erhöhung des Stimmrechts der
zugsaktien, und ſtatt deſſen Ausgabe von 1,3 Mill. Mk. neue
Vor=
zaktion mit 10fachem Stimmrecht.
h. Schnellpreſſenfabrik Frankenthal Albert u.
2. A.=G., Frankenthal (Pfalz). Die ordentliche
General=
ammlung genehmigte die Anträge der Verwaltung, wonach 50
Gold=
inige Dividende, umgerechnet zum amtlichen Dollarmittelkurs vom
Oktober 1923, verteilt werden. Ferner wurde Kapitalserhöhung
22,6 auf insgeſamt 65 Millionen Mark beſchloſſen. Die neuen
en werden von der Dresdener Bank, Filiale Frankfurt a. M.,
über=
imen mit der Verpflichtung, den alten Aktionären den Bezug von
iner jungen Aktie auf eine alte Aktie zum Werte von nicht unter
imerikaniſchen Cents anzubieten. Die beſchloſſenen
Statutenände=
gen ſehen auch die Verlegung des Geſchäftsjahres auf das
Kalender=
vor.
h. Süddeutſche Baumwollinduſtrie A.=G., Kuchen.
Generalverſammlung genehmigte den Abſchluß und erklärte ſich
da=
einverſtanden, daß auf eine Dividendenverteilung verzichtet wird.
Aufſichtsrat hatte den Antrag auf Verteilung einer Dividende von
Prozent zurückgezogen und vorgeſchlagen, den Ueberſchuß von
353 000 Mk. vorzutragen mit der Begründung, daß die allgemeine
e der Geſellſchaft es unmöglich mache, eine Golddividende, die man
ſt in Erwägung gezogen hätte, auch nur in beſchränktem Maße zu
eilen. Die in der Schweiz anſäſſige Hauptaktionrgruppe hätte er=
*, daß ſie im Intereſſe der Geſellſchaft auf eine Verteilung einer
idende verzichte.
wb. Goldpfandbriefe der Preußiſchen
Landes=
indbriefanſtalt. Ein unter Führung der Preußiſchen Staats=
* (Seehandlung) ſtehendes Konſortium von Großbanken und
nam=
en Bankhäuſern fordert zur Zeichnung von 5prozentigen
reichsmün=
icheren Goldpfandbriefen der Preußiſchen Landespfandbriefanſtalt
rlin SW. 68, Schützenſtr. 26) auf. Die Anleihe lautet über 100 000
mm Feingold. Zeichnungstage ſind der 25. und 26. Oktober,
Zah=
gstag der 2. November ds. Js. Die Stückelung iſt 1, 5, 10, 20
mm, ſodaß auch kleine Zeichner ſich an der Anleihe beteiligen können.
Deckung für die Goldpfandbriefe dienen Goldhypotheken auf neue,
Zwangswirtſchaft nicht unterworfene Wohnhäuſer; die Höhe der
otheken wird von der Preußiſchen Landespfandbriefanſtalt vorſichtig
eſſen und richtet ſich in erſter Linie nach dem Mietsertrage. Die
kalt unterſteht der Aufſicht des Preußiſchen Staates.
* Maſch.=Fabrik Plauen A.=G., Plauen. Für das
ab=
ufene Geſchäftsjahr gelangte eine Dividende von 1000 Prozent pro
e und Mk. 5000 pro Genußſchein zur Verteilung. In der Bilanz
30 6. 23 erſcheinen Grundſtücke mit Mk. 120 000, Gebäude mit Mark
000, Maſchinen mit Mk. 20 000, Kraft= und Lichtanlagen, Utenſilien
unnen, Fuhrwerke mit je 1 Mark, Waren mit Mk. 11 767 000, Wechſel
Mk. 87 099 000, Kaſſe mit Mk. 6 097 000 und Außenſtände
ein=
eßlich Bankguthaben mit Mk. 886 023 000. Das Aktien=Kapital wird
Mark 19 000 000 ausgewieſen, die Genußſcheine mit Mk. 185 000, die
tzliche Rücklage erſcheint mit Mk. 35 223 000, ein Conto Rückſtellungen
mit Mk. 150 000. Kreditoren hatten Mk. 733 181 000 zu fordern.
Ein=
eßlich eines Vortrages aus 1922 in Höhe von Mk. 143000 wird ein
rikationsgewinn nach Abſchreibung ſämtlicher Unkoſten von Mark
453 000 ausgewieſen.
h. Hafenmühle in Frankfurt a. M. A.=G. Die
ordent=
liche Generalverſammlung beſchloß, von einer Verteilung der mit 200
Prozent beantragten Dividende abzuſehen. Die Oppoſition bemängelte
einige Abſchlußpoſitionen, und da eine Auskunft über die Waren= und
Deviſenbeſtände wegen der auf das 438fache geſtiegenen Kreditoren nicht
gegeben wurde, ſtimmte die Oppoſition gegen die Entlaſtung des
Auf=
ſichtsrats. Mitgeteilt wurde, daß die Geſellſchaft mit Vorräten laufend
jeweils 8 bis 14 Tage eingedeckt ſei. Die Kapitalserhöhung um 12 auf
24 Millionen Mk. iſt durchgeführt. Die Greffenins=Gruppe vertrat faſt
ein Drittel des anweſenden Aktienkapitals.
Neugründungen.
h. Weſt=Kohlenhandels=A.=G., Mannheim. Mit 100
Millionen Mark Aktienkapital wurde dieſe Geſellſchaft gegründet. Die
Gründer ſind die Firma Gläfke u. Hennings in Hamburg, das Bankhaus
Brahm u. Fiſcher in Hamburg, Kaufmann Alfred Montfort (Mannheim),
Heinrich Wellenreuther, Kaufmann in Mannheim, und Dr. J.
Roſen=
feld, Rechtsanwalt in Mannheim. Den erſten Aufſichtsrat bilden:
Kauf=
mann Hans Hennings (Hamburg), Bankherr Kurt Brahm (Hamburg),
Rechtsanwalt, Dr. J. Roſenfeld (Mannheim) und Kaufmann Werner
Schur (Hamburg).
Banken.
E=d= Unter dem Namen „Hamburgiſche Bank von
1923” wurde in der Hamburger Handelskammer unter Beteiligung der
Hamburger, Banken, Bankiers, Schiffahrt, Induſtrie, Kaufmannſchaft
und der Verſicherungsgeſellſchaften die Errichtung einer neuen Bank
be=
ſchloſſen, die ſich die Aufgabe ſtellte, den Zahlungsverkehr zu erleichtern,
insbeſondere durch die Errichtung von Goldmarkkonten.
Die Bank ſoll berechtigt ſein, alle in Verbindung mit der Errichtung von
Goldmarkkonten ſtehenden Geſchäfte zu tätigen. Die erſte Aufgabe, die
die Bank übernimmt, iſt die Förderung des Goldmark=
Girover=
kehrs. Aus techniſchen Gründen wird die Bank anfangs nur mit
Banken und Bankiers arbeiten können. Eine Erweiterung des Kreiſes
der Konten für Nichtbankiers iſt nicht beabſichtigt. Kaufmannſchaft und
Induſtrie werden durch Banken und Bankiers Goldmark=Girokonten
er=
öffnen können, indem die Banken und Bankiers Rückdeckung bei der
Hamburgiſchen Bank von 1923 nehmen. Verfügungen gegen das
Gold=
markkonto können im Wege der Ueberweiſung an ein anderes
Goldmark=
konto erfolgen. Außerdem iſt die Bank befugt, als zeitweiligen
Not=
behelf gegen eingelieferte Deviſen Gurſcheine in Goldmark in
Teilabſchnitten auszugeben. Die Einzelheiten über dieſe Gutſcheine ſind
noch in der Ausarbeitung begriffen. Das Aktienkapital der Bank
beträgt mindeſtens 5 Billionen Papiermark, außerdem iſt ein
unkünd=
barer Garantiefonds in Höhe von mindeſtens 5 Millionen Goldmark
be=
reitgeſtellt, auf den bei der Gründung ſogleich 25 Prozent eingezahlt
werden. Die Leitung der Bank liegt in den Händen von Senator a. D.
John Berenberg=Goßler und Dr. P. J. Graſemann.
So=
weit die Bank gegen die bei ihr eingelieferten Deviſen Gutſcheine
aus=
gibt, handelt es ſich lediglich darum, bis zum Erſcheinen des neuen vom
Reiche zu erwartenden Zahlungsmittels den beſtehenden Mangel an
wertbeſtändigen Zahlungsmitteln durch das Hilfsmittel des Gutſcheins
wenigſtens teilweiſe zu mildern.
h. Badiſche Bauernbanke. G m. b. H., Freiburg. Die
Genoſſenſchaft erzielte 57,58 (0,45) Mill. Mk. Neingewinn, aus dem 30
(6) Prozent Dividende verteilt werden ſollen.
Warenmärkte.
h. Mannheimer Produktenbörſe. Da die amtlichen
Deviſenkurſe, wonach ſich auch die Getreidepreiſe richten, erſt in den
Nachmittagsſtunden feſtgeſetzt werden, kam es in den erſten
Börſen=
ſtunden zu keinen Umſätzen. Das Geſchäft kann ſich erſt nach
Bekannt=
werden der amtlichen Deviſenkurſe entwickeln. Als Richtpreis wurde
nominell genannt Weizen mit 270—280 Roggen mit 220—230, Gerſte
mit 210—225 und Hafer mit 200—215 Milliarden Mark pro 100 Kilo
bahnfrei Mannheim. Auf dem Mehlmarkt iſt die zweite Hand faſt
ganz ausgeſchieden, dagegen treten die Mühlen mit Angeboten in
Weizenmehl Spezial Null zu 440—450 Milliarden Mark, in Roggenmehl
zut 380—400 Milliarden Mark pro Doppelzentner ab Mühle in dem
Markt auf. Von Futtermitteln hörte man zunächſt keine Angebote.
Offiziell wurden pro 100 Kilo bahnfrei Mannheim netto Kaſſe notiert:
Weizen 300—350 Gerſte 250—270, Hafer 210—240, Preßſtroh 30—35,
Bundſtroh 30, Weizenmehl Spezial Null 459—500, alles in
Milliar=
den Mark.
h. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt
waren am Donnerstag nur Ferkel und Läufer in der Zahl von 270 Stüch
zugeführt, für die 30—200 Milliarden Mark pro Stück bezahlt worden
ſind. Marktverlauf: Mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig, ausverkauft.
wb. Berliner Produktenmarkt. Am Produktenmarkt
hielt ſich die Unternehmungsluſt wieder in engen Grenzen und das
An=
gebot aus dem Inlande bleibt gering. Von den einzelnen Artikeln iſt
unter dieſen Umſtänden nicht viel zu berichten. Nach Roggenmehl
be=
ſteht anhaltend ſtarke Nachfrage, nach Weizenmehl iſt dieſe hingegen
ge=
ring. Dies war auch der Grund für die ſtärkere Kaufluſt für Roggen
und für das geringe Intereſſe für Weizen. Die Preiſe wurden
erſt=
mals auf wertbeſtändiger Grundlage feſtgeſetzt und zeigten nicht viel
Veränderung.
Börſen.
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Nach der langen
Periode fortgeſetzt ſtarker Kursſteigerungen, die hauptſächlich durch die
Anpaſſung des Kursſtandes an die Geldentwertung hervorgerufen waren,
begannen heute die unerfreulichen inner= und außenpolitiſchen
Verhält=
niſſe inſofern einen größeren Einfluß auf die Kursgeſtaltung
auszu=
üben, als die Spekulation unter dem Hinweis darauf und auf allerhand
Gerüchte politiſcher und wirtſchaftlicher Natur verkaufte, das Publikum
aber zumeiſt weiter als Käufer am Markt war. Unter dieſen
Umſtän=
den war die Kursgeſtaltung uneinheitlich, wobei anfänglich aber
Beſſe=
rungen, beſonders für noch verhältnismäßig ſehr niedrig im Kurſe
ſtehende Papiere überwogen. Auch einzelne Papiere wie Scheidemantel,
Siemens u. Halske, Nordd. Wolle und Baſalt liegen noch über 800
Mil=
liarden, dagegen mußten ſchwere Montanwerte und andere führende
Induſtrieaktien ſich zumeiſt Kursabſtriche gefallen laſſen, die über 300
Milliarden aber nicht hinausgingen und zumeiſt weſentlich darunter
be=
trugen. Die Geſchäftstätigkeit war gering. Die vorherrſchende Unluſt
bewirkte weiterhin eine allgemein mäßige Senkung des Kursſtandes,
wobei auch anfängliche Gewinne nicht überall behauptet werden konnten.
Auslandsrenten ſtellten ſich überwiegend mäßig höher. Inlandsrenten
waren bei unverändert ſtarkem Materialmangel behaupter. Die
Deviſen=
preiſe wurden überwiegend auf dem geſtrigen Stande feſtgeſetzt, wobei
die Zuteilungen für die führenden Plätze mit 20 Prozent etwas geringer
als geſtern bemeſſen wurden.
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000000,
Aktiengeſ. ſür Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtoff
Ausgb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Bk. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte . . ..
Braunkohlen=Brikett ..
Bremer Vulkan".
Wolle. ..
Chem. Hehden
Weiler
Deutſch=Atlant. Tel.,
Deutſche Maſchinen ..
Deutſch=Niedld. Tel. ..
Deutſche Erdöl .......
Deutſche Petroleum".
Dt. Kaliwerke ......"
Berlin-KarlsruherInd.
Donnersmarckhütte . ..
Dyuamit Nobel .......
Elberfelder Farben ...
Elektr. Lieferung ..
R. Friſter ....
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Gußſtahl .. ..
Geſ. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen ......
300000 26. 10.
320000 Han. Maſch.=Egeſt.. . . . 24. 10 500000 480000 Hanſa Dampfſch.. . .. 375000 500000 Hemoor Zement .... 123000 115000 Hirſch Kupfer. ... 800c00 154000 120000 Höſch Eiſen ... 11325000 Hohenlohe Werke .. 980000 500000 880000 Kahla Porzellan. 100000 Lindes Eismaſch.. 60000 Lingel Schuh ... 18000 130000 90000 Linke & Hofmann. 675000 420000 410000 L. Loewe & Co. 500000 250000 1e0000 C. Lorenz 140000 150000 80000 Meguin...... N. Lauſitzer Kohle., 45000 1800000 4100000 Nordd. Gummi .. Orenſtein .. 325000 700000 30000 Nathgeber Waggon.
Rombacher Hüttten, 450000 1300000 1100000 730000 Roſitzer Zucker 300000 150000 120000 Rütgerswerke 1 410000 530000 320000 Sachſenwerk 40000 150000 90000 Sächſiſche Gußſte 60000 16000 Siemens Glas. 1250 76000 125000 Volkſtedter Porzellan 750000 WVeſtf. Eiſen Langendreer 205000 155000 Wittener Gußſtahl .... 75000 20000 Wanderer=Werke ,.... 70000
26. 10.
t250000
328000
—
900000
825000
770000
310000
100000
65000
475000
450000
190000
120000
60000
230000
450000
660000
600000
370000
41000
110000
6000
260000
Oeviſenmarkt.
ReGeld Me Amſterdam=Rotterdan 24538500000. I. 24661500000. 24578500000. 24661500000. 20 Brüſſel=Antwerpen .. 132150000.— 3147850000.— 8132150000.— 314750000.— 25 Chriſtiania. . .. 19675 750000 — 9724 250000.— 1967500000 0.— 19725004 000.— 25 — Kopenhagen. 109 72500000. 11027500000. 10972500000. 11027500000. 25 — Stockholm. 16 558500000. 16 641500000. A16558500000. 166 415000 25 Helſingfors 1675800000.— 1684 200000.— 1675800000.— 1684200000.— — Italien. 2793 00000 0.— 2807000000.— 2793000000 — 2807000000.— London. 28428 7500000. 1285712.500000. 28 4287500000. 255 7 1 2500000. New=York 164837500000. 165162 500000. 64837300000. 65 162500000. Paris.. 3670 800000.— 3689 200000 — 3670800000.— 3689200000.— Schweiz Mre71 750000. 11328250000. 1271750000. 11328250000. Spanien 1379 000000.— 8421 000000.— 837900000 0.— 8421000000.— 25 — Wien(i. D.,O 837 775.— 892225.— 8377765.— 892225.— Prag .... 1875300000.— 1884 700000.— 1875300000.— 1884700000.— Budapeſt 3491250.— 3506750.— 3491250.— 3508750— — Buenos=Aires 19950 000000. 20050 000000. Jug50010000. 2005000000. Bulgarien". 602490000 — 605510000.— 602490000— 605510000.— — Japan ... 130 9225 00000. 31077500000. 0922500000. 31077500000. Rio de Janeir 15985 000 000.— 6015000000. 5985000000.— 6015000000.— Belgrad. 763087500.— 766 912500.— 763087500.— 766912500.— Liſſabon, 2493 750000.— 2506 250000.— 0.— 2606500000.— Sofia — —
Anmerkung; B. — Berlin, F. — Frankfurt,
terwarte.
armſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Die Notierungen ſind in Milliarden
Frankfurter Kursbericht vom 26. Oktober 1923.
ausgedrückt.
ropäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche
Reichsanleihe. . . . . . .. . . ..
ar=Goldanleihe
ar=Schatzanweiſungen ...
% IV. und V. Schatzanweiſ.
HI.—IX.
*
rprämienanleihe .. . . . . . .."
ingsanleihe. . . . . . . . . . . . ..
Preuß. Konſols .........
Bad, Anl. unk. 1935....
„ v. 1907.... .
Bayern Anleihe ........."
D
Heſſen unk. 1924 ........
Württemberger .........
b) Ausländiſche.
Bosnien L.=E.=B. v. 1914
„ L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
o „ v. 1902..... . .....
Bulgar. Tabak 1902 .....
8 Griech. Monopol ......"
2 Oeſt, Staatsrente v. 1913
1918 ..........."
%0 Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
1914 ..................
Oeſt. Goldrente ..... ...."
„ einheitl. Nente ....."
Rum. am. Rente v. 03
% „ Goldrente v. 13
„ am. „ konv. .
„ „ „ v. 05
Türk. (Admin.) v. 1903 ..
(Bagdad) Ser. I
II
„ v. 1911, Zollanl.
2o Ung. Staatsr. v. 14...
„ Goldrente ......."
„ Staatsr. v. 10....
„ Kronenrente .....
Außereuropäiſche.
Mexik. amort. innere. . . ..
konſ. äuß. v. 99 ..
„ Gold v. 04, ſtfr. . .
„ konſ. innere .... .."
„ Irrigationsanleihe.
Tamaulipas, Serie l ....
Oblig. v. Transportanſt.
Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . . .
Gal. Carl Ludw.=Bahn .."
Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.).
.
2Neue „
Oeſt. Staatsb. v. 1883... .
Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em.
„ 1922... 4% Rhein. „
„ 1923 ... 3½
verl. ... 4% Südd. Boden=Cred.=Bank München 1906 ............" 4% Heſſ. Ldhyp.=Bank Pfdbr. 3½% Heſſ. Ldhhp.=Bk. Pfdbr. 4% Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.. .. Deutſche Städte. 140 40. Darmſt. v. 1919 bis 1925.. 140 3½0 Darmſt. b. 1905 ....... 4%0 Fronkfurt v. 1913......." ½
„ v. 1903 ......." 42 Mainz. v. 1919 bis 1926.. NachSachwert vz. Schuldverſchr. 50o Badenwerk=Kohlwert=Anl. 425 521, Sächſ.Braunk.=Anl. Ser.1u. 11 Bauk=Aktien. Bank ſür Bräuinduſtrie ...... Barmer Bankverein ........." 175 Berliner Handelsgeſellſchaft .. 30 600 Commerz= und Privatbank ..." 140 110 Darmſtädter u. Nationalbank. 150 130 Deutſche Bank .............." 250 190 DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank 80 130 395 440 Deutſche Vereinsbank ........ 12.5 500 Disconto=Geſellſchaft .. .. .. . . . 450 460 490 490 Dresdener Bank ............" 130 455 440 Frankfurter Bank ..........." 12.5 D Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . . ." 500 500 Mitteldeutſche Creditbank .... 45 425 325 Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . 30 24 20 Reichsbank=Ant. ............ 90 Rhein. Creditbank .......... 30 Süddeutſche Disconto=Geſellſch. 100 150 Weſtbank ... . . . . . . .. . . . ... . ." Wiener Bankverein ........." 18 14 Bergwerks=Aktien. Berzelius .................." 375 Bochumer Bergb. . ....... . .. — Buderus.. .... . . . . .. . .. ....." 700 550 Dt. Luxemburger ..... ......." 1500 Eſchweiler, Berowerks=Akt... .. Gelſenkirchen Bergw. ..... ... 1750 Harpener Vergbau ......... 1600 1700 Kaliwerke Aſchersleben ...... 50) Weſteregeln ......." 550 Lothringer Hütte .. . . . ....... Mannesmann Nöhren.... ...." 1100
Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Oberbedarf ........... ......
Oberſchlef. Eiſen CCaro) ......" 800
Bhönix Bergbau ............"
Rhein. Stahwerke ..........
Riebeck Montan.. . . . . . . . . . . . .
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte . . . . . . . . . . . ..
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern .. . . .
Löwenbräu München .......
Schöfferhof (Bindingl........"
Verger ....................
Akkumulat. Berlin .. . . ......
Adler & Oppenheimer ..... ..
Adlerwerke (v. Kleher).......
A. E. G. Stamm. . . . . . . . . . . ..
Anglo=Continental=Guano ....
Aſchaffenburger Zellſtoff ..... 200
Badenia (Weinheim) .. . . . . . . .
Badiſche Anilin= u. Sodafabril
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad, Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg .............
Bayriſch. Spiegel .........."
Beck & Henkel Caſſel) .......
Bergmann El. Werke ..... . ..
Bing. Metallwerke. . ....... ."
Brockhues, Nieder=Walluf. . . . .
gementwerk Heidelberg ......"
Karlſtadt ........"
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert .........
Griesheim Elektron ....
„ Mayer Alapin.. . . ..
Weiler=termer ..... ...
Daimler Motoren ..........."
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.,
Dingler, Zweibrücken ........
Dresdener Schnellpreſſen .....
Dürkoppwerk (Stamm)......
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ....
Dhyckerhof & Widm. Stamm.,
Eiſenwerk Kaiſerslautern ..... 60
Eiſenwerk L. Meher fr. ......
Elberfelder Farb. v. Baher ...
Elektr. Lieferungs=Geſ. .... . ..
Licht und Kraft ...... 210
Elſäſſ. Bad. Wolle. . ........ ."
Emag, Frankfurt a. M. .... ..
Emaill= &. Stanzw. Ullrich ..../ 120
Enzinger Werke ...... .. .. . ..
Eßlinger Maſchinen .........
Ettlingen Spinnerei .........
Faber, Joh., Bleiſtift .. . . . . . . . 120
Faber & Schleicher.........."
Fahr, Gebr., Pirmaſens.. .. ..
Felten & Guilleaume, Carlsw.
Feinmechanik (Jetter) ......"
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.
Frankfurter Gas... . . . . . . . .
Frankfurter Hof ........."
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs Waggon Stamm.. . ...
Ganz, Ludwig, Mainz ......."
Geiling & Cie. ..............
Gelſenkirchen Gußſtahl .......
Goldſchmidt Th... . . . . . . . . ..
Greffenius, Maſchinen Stamm
Gritzner Maſchin. Durlach ....
Hammerſen (Osnabrück)......
Hanfwerke Füſſen ...........
Heddernheimer Kupfer ......."
Hehligenſtaedt, Gießen .......
Hilpert Armatureni. . . . .......
Hindrichs=Auffermann .......
Hirſch Kupfer u. Meſſ.........
Hoch= und Tiefbau ..........
Höchſter Farben ............."
Holzmann, Phil. ............
Holzverk =Induſtr. .. ... .. . . ..
Hotel A.=G., München ......."
Hydrometer Breslau.. . . .. . ..
Inag. .. . . . . ...............
Junghans Stamm. . . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen ........
Klein, Schanzl. & Becker .....
Konſervenfabrik Braun ......
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeher & Co. ............
Lech Augsburg ............"
Lederw. Rothe .............
Lederwerke Spicharz ........"
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metallw ........"
Lux’ſche Induſtrie ..........
Mainkraftwerfe Höchſt......."
Meguin, Butzbach ...........
Metall ſvorm. Dannhorn) Nrbg
Meher, Dr. Paul.. .. .. . . . . .
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.
Moenus Stamm. . . .......
Motorenfabr. Deutz...... ....
Motorenfabrik Oberurſel .....
Neckarſulmer Fahrzeugwerke ..
Neckarwerke Eßl. Stamm.. . . .
Niederrhein Lederfabr. (Spier)
Oleawerke Frankfurt a. M. ...
Peters. Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer ...... ."
Philipps A.=G. ... . . . . .. .. . ..
Porzellan Weſſel ..........."
Reiniger, Gebbert & Schall ..
Rhein. Eleltr. Stamm.. . .
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff.
„ Metall Vorzüge .......
Rhenania, Aachen ...........
Riedinger Maſchinen ....."
Rückforth, Stettin ...... .. . ..
Rütgerswerke ...............
Schleußner (Frankfurt a.M.) ..
Schneider & Hanau .........
Schnellpreſſen Frankenthal. . .
Schramm Lackfabrik. . . . . .. . ..
Schuckert Elektr. (Nürnberg)...
Schuhfabrik Berneis=Weſſel ..
150 300 90 12 — 145 21 50 100 200 120 110 60 65 50 75 O
— 16 40 24. 10. 26. 10. Schuhfabrik Herz..... . .. . . . ." Schuhf Leander Offenbach ... 1 Seilinduſtrie Wolff .......... 3 Sichel & Co., Mainz........." 150 160 Siemens Elektr. Betriebe .... 30 Siemens Glasinduſtrie ......." 175 Siemens & Halske .......... 800 — Stöckicht=Offenbach=Gummi. . . 15 Südd. Handelsvereinigung. ... 10 Süddeutſche Immobilien ..... 13.5 Thüringer elekt. Lief.=Geſ., Gotha 30 40 uhrenfabrik Furtwängler ..... 69 D Beithwerke in Sandbach ..... 50 60 Verei f. Chem. Induſtr. Mainz/ 100 Verein. deutſch. Olfabr. Mannh. 50 „ Gummifabr. Bln.=Frkf. 10 „ Pinſelfabr. Nürnberg .. 180 250 „ Ultramarin ... . . . . . . .. 170 500 „ Zellſtoff, Berlin.... . . . 15 Vogtländ. Maſch. Vorzüge.... Stämnme. . 20 Voigt & Haeffner Stämme. . . . Voltohm Seil............... 3 Wanß & Frehtag ..........." 85 95 Wegelin Außfabrik.......... 195 165 Zellſtoff Waldhof Stamm. . . . . 250 200 Buckerfabr. Waghäuſel ....... 125 135 Frankenthal ...... 100 190 Heilbronn ........ 105 150 Offſtein ... . . . ... 100 220 Rheingau ........" 100 150 „ Stuttgart ........ 115 145 Hine Schantung E. B. ..........." 83 70 Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ... Hapag (Paketfahrt) ....... 1100 90 Nordd. Llohzd ............... 210 170 Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn Die Rete Bahnbedarf
.............. 120 Dampfkeſſel Rodberg.. .... .. Helvetia Konſervenfabrik.. . . .. 3 Gebr. Lutz ................. 500 170. Motorenfabrik Darmſtadt .... 220 Gebr. Roeder ............... 100 Venuleth & Ellenberger ...... 7 100 unnotierte Aktien. Beckerkohle ........." 475 Beckerſtahl .......... 300 520 Benz.. . . . . . ... ............ 250 Brown Boveri .. ...... ....." 100 300 Cont. Handelsbank .......... Growag. .. . . . .. . . . . . .. ..... 19 Hanſa Lloyd ............... 45 300 Kabel Nheydt .............." 0 Karſtadt R. ............... 60 Mannsfelder. . .......... . . .. 86 500 Petroleum, Dtſche. .......... 525 Raſtatter Waggon ........... Text.=Ind. (Barmen (Tiag) ... 70 Ufa Film .. . . . . . . . . . . ...... 60
Bankgeschaft
Fernsprecher 1308, 1309
1— 22 2 1OM
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten
DarTOrcUr
[ ← ][ ]75)
Die Finanzen des Großherzogs.
Roman von Frank Heller.
Copyright bei Georg Müller Verlag, München.
(Nachdruck verboten.)
„Seine Majeſtät der Kaiſer,” ſagte der Großfürſt, „hat mir
nichts abzuſchlagen, ſeit ich ſolide geworden bin. Sie ſehen, ich
bin ja nach dem Tode meines Vaters in die Marine eingetreten
und ein neuer Menſch geworden. Und mein bleines
Schweſter=
chen verdient es, glücklich zu werden. Glauben Sie nicht, daß ſie
es mit Ihrem Freunde, Don Ramon, ſein wird?”
„Sicherlich,” ſagte Philipp, „der Großherzog hat verſchiedene
Dinge durchgemacht, und er hat daraus gelernt. Sie wird ſehr
glücklich werden .. ."
„Und?‟
„Und er wird unter dem Pantoffel ſtehen.”
Der Großfürſt brach in ein ſchallendes Gelächter aus.
„Sie ſind ein verteufelter Kerl,” ſagte er, „ich glaube, meiner
Seel, Sie haben recht . . . Machen Sie ſich jetzt zurecht, um der
Trauung beizuwohnen. Haben Sie ſchon eine ſo feine Trauung
mitgemacht, Sie, der Sie alles erlebt haben?”
„Nie,” ſagte Philipp und ſah auf ſeine Uhr. „Und um die
Wahrheit zu ſagen, noch keine ſo ſpäte.”
Eine halbe Stunde ſpäter, als die kirchlichen Zeremonien
erledigt waren, ſtand Herr Philipp Collin mitten in einem
lär=
menden Kreiſe von ruſſiſchen Marineoffizieren, deren einziger
Wunſch zu ſein ſchien, ihn in möglichſt kurzer Zeit mit
Champag=
ner zu beraltſchen. Die Geſchichte von den Ereigniſſen der Nacht
hatte ſich wie ein Lauffeuer verbreitet, Großfürſt Michael hatte
eine kurze Order erlaſſen:
„Heute abend darf geklatſcht werden, aber wird morgen noch
geklatſcht, dann kann man am höchſten Maſt baumeln.”
Infolgedeſſen wurde in der großen Meſſe eifrig
ge=
plaudert, während der Champagnerpfropfen im Talt zu
dem kaiſerlichen Salut draußen knallten; während Herr Philipp
Collin, der von den Helden der Nacht der einzige Erreichbare
war, unaufhörlich dieſelben Dinge wieder und wieder erzählen
mußte, nur mit den nötigen Unterbrechungen für den
Cham=
pagner. Es wurde geplaudert, es ſummte auf ruſſiſch und
fran=
zöſiſch, es wurde angeſtoßen und Hurra gerufen. Plötzlich wurde
der Kreis rings um Philipp von einem reckenhaften Herrn
ge=
ſpalten, in nicht allzu ſoignierten Kleidern und mit verbundenem
Ohr, der ſich hinkend zu Herrn Collin drängte, eine blauäugige
junge Dame am Arm. Man beachtete ihn in der allgemeinen
Erregung kaum, aber als man ihn endlich bemerkte, legte ſich der
Lärm raſch, und man machte ehrfurchtsvoll Platz.
Der Großherzog und ſeine neugebackene Gemahlin blieben
vor Herrn Collin ſtehen. Ihre Augen leuchteten. Der
Groß=
herzog ſtieß ſein Glas an das Philipps und ſagte:
Sehen Sie, Profeſſor, was habe ich geſagt! Sie müſſen
Minor=a ohne Ihre Fr . . allein verlaſſen!“
Die junge Großherzogin von Minorca errötete zum
allge=
meinen Staunen, wie eine Roſe, und Philipp, beeilte ſich, zu
ſagen:
„Hoheit beſchleunigen die Dinge gar zu ſehr. Ich gedenke,
Minorca noch gar nicht zu verlaſſen. Hier iſt auch noch für
morgen Arbeit!“
Der Großherzog nickte ihm zu und winkte einem Steward,
die Gläſer zu füllen. Dann wendete er ſich an die Offiziere und
ſagte:
„Meine Herren, ich ſpreche nicht Ihre Sprache, und
Sie kennen mich nicht. Aber Sie kennen meine Gattin,
und Sie haben einen Teil unſerer Abenteuer gehört. Dem
Mann, den Sie hier vor mir ſehen, iſt es zu danken,
daß ſie ſo endeten, wie ſie geendet haben . . . Ich bezeuge es
aus vollſtem Herzen. Er hat uns beiden das Leben gerettet —
nicht einmal, ſondern mehrere Male. Ich bitte Sie, ein Hoch auf
den unerſchrockenſten Freund auszubringen, den ich je gehabt
habe — Profeſſor Pelotard aus Schweden!“
Das Gemurmel, das bei dieſer Rede aufgehört hatte, wuchs
plötzlich zum Sturm an; Hurrarufe donnerten, und als Herr
Collin, halb erſtickt von Champagner, wieder Atem ſchöpfen
konnte, war es gerade zur rechten Zeit, um zu verhindern, daß
man ihn im Triumph auf die Schulter hob.
Eine halbe Stunde ſpäter brachen der Großherzog und die
Großherzogin Olga auf, aber ehe ſie die Meſſe verließen, kamen
ſie noch einmal auf Philipp zu.
Der Großherzog betrachtete ihn einen Augenblick
gedanken=
voll und ſagte dann:
„Sie wußten, wer ich bin, Sie wußten, wer die Großfürſtin
war, wer ihr Bruder war — Sie hatten ihm ſogar in Hamburg
das Leben gerettet. Sie ſcheinen derjenige geweſen zu ſein, der
die Fäden all unſerer Abenteuer in der Hand hatte. Sagen Sie
mir, Sie Mann der wunderbaren Schickſale, wiſſen Sie vielleicht
auch, wer derjenige war, der den Coup in Minorcas
Staats=
papieren gemacht hat? Die Großherzogin und ich haben gerade
darüber geſprochen.”
Herr Collin lächelte artig und ſagte mit ſeiner beſten Stimme:
„Aber bitte, Hoheit, natürlich kann ich es ſagen. Ich war es
ſelbſt!“
Letztes Kapitel,
worin Herr Collin Minorca verläßt.
Es war kaum neun Uhr, als Philipp am nächſten More
in einer Kajüte erwachte, die er zuerſt nur ſchwer identifizier
konnte. Draußen knatterten dumpfe Schüſſe, die ihn vermut
geweckt hatten und ihm nach einigen Minuten ſagten, wo er
befand.
An Bord des ruſſiſchen Panzerkreuzers „Zar Alexande
wo am Tage vorher eine remarkable Hochzeit gefeiert wor)
war, als ſpezieller Gaſt Großfürſt Michael. Nikolgjewitſch t
Rußland.
Mit einem Sprung und einem Pfiff war Philipp aus d
Bette, machte im Handumdrehen Toilette — ſeine Kleider ſp
chen wenig dafür, daß er der feinſten Hochzeit ſeines Lebe
beigewohnt hatte — und war zehn Minuten nach dem Erwack
auf dem Verdeck.
Die Sonne ſtrahlte, der Wind ſang, und der Morgenhimr
wölbte ſich tiefblaut und unendlich hoch über Minorca. Phili
hatte ein Gefühl im Gehirn, als ob es hineingeregnet hätte
teils Champagner, teils irgend ein anderes verjüngendes N
Ein lächelnder ruſſiſcher Marineoffizier, ein Freund von d
nächtlichen Champagnergelage, ſtürzte herbei und ſalutierte.
„Ich war gerade auf dem Wege zu Ihnen, Profeſſor. Se
Hoheit, der Großfürſt wünſcht das Vergnügen Ihrer Geſellſch
bei einem Morgenbier.”
Philipp brach in ein ſchallendes Gelächter aus, das er v
geblich zu unterdrücken ſuchte; ihm war plötzlich ein Nachmittag
bier in einer kleinen Schenke am Gänſemarkt in Hamburg e
gefallen. Wahrhaftig, alle ſeine Gewohnheiten hatte Se=
Hoheit doch nicht geandert. Die Nüchternheit der ſchwediſch
Marine hatte in ihm offenbar keinen Anhänger gefunden.
Er fand den Großfürſten bei dem erwähnten Morgenbi
das höchſt unmilitäriſch auf dem Kompaßtiſch auf der ober
Kommandobrücke ſtand. Seine Hoheit empfing ihn mit eine
wohlbehaglichen Grunzen und wies mt einer verführeriſch
Geſte auf die aufgetiſchten Erfriſchungen.
„Verdammt friſcher Morgen,” ſagte er. „Einen Durſt ha
ich, einen Durſt! Wie haben Sie geſchlafen? Nehmen Sie
Gläschen!“
„Danke,” ſagte Philipp, ſich verbeugend. „Das wird f
ſchmecken. Und Kaviar — allerhand Hochachtung!“
„Kaviar, ja, und ich will Gift drauf nehmen, daß das
beſte iſt, den Sie im Leben gegeſſen haben — falls Sie nicht z
fällig den Alleinherrſcher aller Ruſſen kennen und auch ihm d
Leben gerettet haben.”
(Fortſetzung folgt.)
Familiennachrichten
Thee am Sonatag, den 28. Oktbe.,
X nachm. 2½ Uhr, in der Johannes-
ktsche statttindende TRAUUNG
beehsen sich anzuzetgen
Eduard Illert
Emma Illert
geb. Hoffarth
Darmstadt, Kasinoste. 13
(26980
Dankſagung.
Für die bielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beim Hinſcheiden unſerer
lieben Schweſter, Schwägerin und
Tante, ſowie für die zahlreichen
Blu=
menſpenden ſei auf dieſem Wege allen
herzlichſt gedankt.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Ernſt Mohrmann.
Darmſtadt, 26. Okt. 1923, (*wuw
Wirübernehmen laufend:
Unrunde Automobil=Kurbelwellen und
Cylinder zum Präciſions=Nachſchleifen.
Neuanfertigung von dazu pafſenden Kolben,
ebenſo von con. u. Stirnrädern aller
Konſtruktionen bei ſchnellſter Lieferung
C. Benz Söhne
Ladenburg/Neckar
Automobilfabrik.
C962
Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Dollarſchein. 1 brauner
Pelzkragen. 1 Kinderſportmütze. 1
Scheuer=
tuch. 1 ſchmaler ſchwarzer Lackledergürtel
mit Metallſchiebern. 1 Roſenkranz mit br.
Glasperlen. 1 blauer Samtgürtel. Ein
Paar br. Kinderhandſchuhe an einer Schnur.
1 blauſeidenes Taſchentuch, 1 Sandale,
1 Buch (Jakob der Letzte). 1
Doubléhals=
kette. 1 Tulamanſchettenknopf. 1
Milch=
karte und 4 Mill. Mk. 1 ſchwarz.
Damen=
gürtel. 8 Schlüſſel an einem Ring. Eine
Anzahl verſchiedene Schlüſſel, 1
Korbdeck=
chen. — Im Hallenſchwimmbad liegen
geblieben: 1 blaugeſtreifte Kinderſchürze.
2 Aufſteckkämmchen. 1 leeres
Portemon=
naie. 1 Paar graue Damenhandſchuhe
1Taſchenſpiegel, 1 kleine Broſche. 1
Elfen=
beinhalskettchen. 1 Rocknadel, 2 Ohrringe.
1 viereckiger Manſchettenknopf. —
Zuge=
laufen: 1 grauſchwarzer Schäferhund. Ein
geſcheckter Jagdhund.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der Woche
vom 27. Oktob. bis einſchl, den 3. Nov.
den Nachtdienſt die Merck’ſche Apotheke,
Rheinſtraße 9, und die Beſſunger
Apo=
theke, Kaulſtraße 111.
Gutſcheine der Stadt Darmſtadt
gelangen nunmehr auch in Stücken zu
50 Milliarden Mark (grüner Druck) und
100 Milliarden Mark (violetter Druck)
zur Ausgabe. Sie ſind — ebenſo wie
die Gutſcheine zu 5, 10 und 20
Milliar=
den — auf Waſſerzeichenpapier
herge=
ſtellt, fortlaufend numeriert und
außer=
dem mit dem Trockenſtempel der Stadt
Darmſtadt verſehen. Sie gelten als
öffentliche Zahlungsmittel und verlieren
ihre Gültigkeit erſt zu dem Zeitpunkt,
der rechtzeitig und öffentlich bekanntge=
(st796.
geben wird.
Darmſtadt, den 27. Oktober 1923.
Der Oberbürgermeiſter
Tauſche 2 Gänſe geg
Kartoffeln. Schulz,
Biumenthalſtr. 55, pt. (*
Hebe Kartoffeln geg.
1 Paar Ski mittl. Gr
Ingeb. an Kleinlogel,
Roquetteweg 33,( „ns4
Landestheater.
Samstag, 27. Okt.
Sondermiete 122 u. 131.
Der
lebende Leichnam
von Lev Tolſtoi,
Anf. 7. Ende n. 10 Uhr.
Preiſe: 1.5-15 Milliard.
Kleines Hans. (V7984
Sondermiete 16:,
Aleſſandro
Stradella
von M. von Flotow.
Anf. 7½ Ende 10 Uhr.
Preiſe: 4—20 Milliard.
Bis auf weiteres
Sonntag nachm. 3½
Uhr in Karlſtr. 16, I.
für alle in den Wirren
unſ. Zeit nach
Wahr=
heit Suchenden.
Ein=
tritt frei! (*26993
Intern. Vereinigung
Ernſter Bibelforſcher.
Freie Geſellſchaft
für Muſik
Winter 1923/24
6 Kammermuſikkonzerte
in „Kunſt u. Keramik”
(Heinz Heberer),
Wilhelminenſtraße,
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„Kunſt u. Keramik”
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(letztere zur Zeit nur auf der Grundlage des amtlichen
Berliner Kurses).
(*27002
Bekanntmachung.
Der erneute Mangel an öffentlichen Zahlungsmitteln zwingt
uns leider zur Ausgabe von
Gutſcheinen
in Stücken von 20 Milliarden Mark.
Als Gutſcheine werden unſere ſeitherigen; lautend Übe=
20 Millionen Mark, mit entſprechendem Ueberdruck dienen,
Die Gutſcheine tragen die eigenhändige Unterſchrift unſeres
Herrn Goebel.
Die Gutſcheine ſind nur gültig, wenn ſie mit dem Signum
(Fabrikmarke) unſerer Firma, ehenſo noch mit dem beſonderen
Aufdruckſtempel in derſelben Form verſehen ſind.
Die Gutſcheine werden von derVolksbank in Groß=Zimmern
ſowie der Hanſabank in Offenbach am Main in der Zeit vom
25. Oktober 1923 bis 25. November 1923 einſchließlich in
Zah=
lung genommen und verlieren mit dem Ablauf des letzteren
Tages ihre Gültigkeit.
Die Genehmigung der Ausgabe von Gutſcheinen iſt uns
miniſteriell erteilt.
Wir bitten im Intereſſe der Allgemeinheit alle Stellen, bei
denen unſere Gutſcheine zur Zahlung vorgelegt werden, um
Annahme an Zahlungsſtatt.
Groß=Zimmern, den 25. Oktober 1923.
(*26969
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Bekanntmachung.
Der erneute Mangel an öffentlichen
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Gutſcheine
in Stücken von 5, 10 u. 20 Milliarden Mark
auszugeben. Für die Einlöſung der Gutſcheine haftet
die Firma E. Merck mit ihrem geſamten Vermögen,
Als Gutſcheine werden die Notgeldſcheine vom Auguſt
1923 mit entſprechendem rotem Ueberdruck und roter
Siegelmarke der Firma verwendet. Die Gutſcheine
werden von der Kaſſe der Firma jederzeit in Zahlung
genommen und demnächſt nach Aufruf in der Preſſe
(7963
wieder eingelöſt.
Darmſtadt, den 26, Oktober 1923.
E. Merck.
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