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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 192
Samstag, den 14. Juli 1923
186. Jahrgang
Aaft
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ſtelle Rheinſtra
erpeditionen.
Aufruhr, Streil
auf Erfüllung d
von Schadenerſatz
Beitreibung fällt
Deutſche Bank und
hug.
Kicher
Kante
nalbank.
Kapitän Ehrhardt aus der Haft entflohen.
Leipzig, 13. Juli. (Wolff.) Korvettenkapitän a. D.
Ehrhardt iſt aus der Unterſuchungshaft in Leipzig
ent=
wichen. Zur Wiederergreifung Ehrhardts ſind vom
Ober=
reichsanwalt alle notwendigen Maßregeln eingeleitet worden.
* Leipzig, 13. Juli. (Priv.=Tel.) Am 30. November
1922 iſt bekanntlich der Korvettenkapitän Ehrhardt verhaftet
wor=
den, der ſich am 23. Juli vor dem Staatsgerichtshof zum Schutze
der Republik in Leipzig wegen ſeiner Beteiligung am Kapp=
Putſch verantworten ſollte. Er war in dem Polizeigefängnis in
der Beethovenſtraße untergebracht worden. Am Freitag
vormit=
tag hatte Ehrhardt ein Bad verlangt, das ihm bei der
drücken=
den Hitze auch zugeſtanden wurde. Als Ehrhardt ſehr lange auf
ſich warten ließ, ſah der Wärter im Baderaum nach. Ehrhardt
war nicht mehr aufzufinden. Die Flucht des Kapitäns wurde
erſt in der ſechſten Abendſtunde gemerkt. Das
Unterſuchungs=
gefängnis wird von einer Anzahl von Sipobeamten bewacht,
weil man mit der Möglichkeit rechnet, daß der Flüchtling ſich
noch im Gebäude befindet. Das Dach des Gefängniſſes weiſt
eine ſchadhafte Stelle auf. Die vorgenommene Unterſuchung
gab keinen Anlaß, ob ſich Ehrhardt noch im Gefängnis befindet.
Man vermutet, daß Ehrhardt bei ſeiner Flucht Helfershelfer
ge=
habt hat.
Aufhebung der Verkehrsſperre.
Kehl, 13. Juli. (Wolff.) Der Delegierte der
interalliier=
ten Rheinlandkommiſſion teilt mit, daß die von der
Rheinland=
kommiſſion angeordnete allgemeine Verkehrsſperre
zwiſchen dem beſetzten und dem unbeſetzten
Ge=
biet um Mitternacht zwiſchen dem 15. und 16. ds.
Mts. endgültig aufgehoben wird. Neue Paſſierſcheine
könnten ausgeſtellt werden.
Vom Tage.
In den nächſten Tagen wird durch eine Verordnung des
Reichs=
wirtſchaftsminiſters mit Wirkung vom 15. Juli 1923 ab der Höchſtpreis
für Zeitungsdruckpapier auf 760 000 Mk. für 100 Kilo Rollenpapier
feſt=
geſetzt.
Von einer Reihe von Banken und auch ſeitens der Reichsbank
iſt bei dem Berliner Börſenvorſtand beantragt worden,
Deviſen=
ruhetage einzuführen, und zwar ſollen die
Notierun=
gen von Deviſen und Noten an den ſogenannten börſenfreien Tagen
gänzlich unterbleiben. Von den Banken wird dieſer Wunſch u. a.
mit Arbeitsüberhäufung begründet.
Nach einer Havasmeldung aus Düſſeldorf ſind in Vohwinkel
60 Milliarden Mark beſchlagnahmt worden, die angeblich
von Privatperſonen in Berlin an eine Adreſſe in Köln geſchickt worden
ſeien. Die Summe ſei konfisziert worden, weil ſie nicht deklariert
ge=
weſen ſei.
Nach einer Havasmeldung aus Koblenz hat die
Rheinland=
kommiſſion die Auflöſung von 17deutſchen
Vereinigun=
gen im beſetzten Gebiet angeordnet; als Begründung wird Gefährdung
der öffentlichen Ordnung angeführt.
In nächſter Zeit wird eine Reihe von Bureaus im Auslande für
den Verkauf von ruſſiſchem Getreide eröffnet. Die
Zen=
tralſtelle für Deutſchland wird ſich in Hamburg befinden. Für eine
erfolgreiche Durchführung der Getreidekampagne hat der Arbeits= und
Verteidigungsrat alle Abnehmer verpflichtet, die Frachten 48 Stunden
nach ihrem Eintreffen einzulöſen.
Nach einer Havasmeldung aus Buenos Aires verlautet aus
Aſun=
ſion, daß der Bahnhof von Aufſtändiſchen beſetzt
wor=
den iſt. In dem ſich entſpinnenden Kampf zwiſchen dieſen und den
Regierungstruppen ſeien die erſteren zerſprengt und mehrere ihrer
Führer getötet worden. Es ſei der Belagerungszuſtand
ver=
hängt worden.
Amtlicher Oollarkurs 182000
Der Standpunkt der Reichsregierung. — Skeptiſche Beurteilung der Baldwin=Erklärung in
Paris. — Unzufriedenheit in Brüſſel.
Die Berliner Auffaſſung.
* Berlin, 13. Juli. (Priv.=Tel.) Obgleich der amtliche
Text der Rede des engliſchen Premierminiſters Baldwin bisher
im Auswärtigen Amt noch nicht vorgelegen hat, iſt man in
Ber=
liner Regierungskreiſen mit dem von der Preſſe übermittelten
Text im großen und ganzen zufrieden und betrachtet den
Inhalt der Erklärungen als das, was im Rahmen der
eng=
liſchen Politik, die vorläufig unter allen Umſtänden ein
Zer=
ſchneiden des Bandes mit Frankreich vermeiden will, möglich
war. Da Baldwin auch hauptſächlich erklärt hat, daß der
Ent=
wurf der Note, die als Antwort auf das letzte deutſche Angebot
im Foreign Office präpariert worden iſt, vor ihrer Abſendung
nach Berlin erſt den anderen Alliierten zur Beurteilung
über=
mittelt werden ſoll, ſo hat man auch in der
Reichsregie=
rung keine Eile mit einer endgültigen Beſchlußfaſſung zu der
geſtrigen Rede. Man muß nur leider wieder feſtſtellen, daß die
engliſche Regierung mit ihren Handlungen durchaus nicht die
von den Liberalen und der Arbeiterpartei gewünſchte
Schnellig=
keit einſchlägt, ſondern daß durch die Begutachtung der Note die
Entſcheidung über die Reparations= und Ruhrfrage nur
hinaus=
geſchoben wird. Das iſt um ſo bedauerlicher, als der engliſche
Miniſterpräſident geſtern deutlich zum Ausdruck gebracht hat,
daß für die Regelung der Reparationsfrage mehr als von jeder
anderen Angelegenheit das Wort gilt: Zeit iſt Geld.
In der Beſetzung Barmens, die inzwiſchen allerdings
ſchon wieder aufgehoben worden iſt, hat die franzöſiſche
Regieruig auf die Erklärung Baldwins eine
außerordent=
lich bezeichnende Antwort erteilt. In Berliner
Regie=
rungskreiſen hat man aus dieſer Beſetzung den Schluß gezogen,
daß Poincaré auch weiterhin von Paris aus auf die
Reichs=
regierung einen Druck auszuüben bereit iſt, um das deutſche
Volk zur Kapitulation zu bringen. Die Regierung wird daher
alles tun, um die Hoffnungen Frankreichs zuſchanden zu machen.
Das Reichskabinett wird nach Einzelberatungen
voraus=
ſichtlich erſt Mitte nächſter Woche in ſeiner Geſamtheit zu der
durch die Baldwinſche Erklärung und durch die Beſetzung
Bar=
mens geſchaffene Lage Stellung nehmen.
Die Wiener Preſſe zur engliſchen Miniſtererklärung.
Wien, 13. Juli. (Wolff.) Die Mehrzahl der Blätter
be=
ſpricht die engliſche Miniſtererklärung.
Ueberein=
ſtimmend ſehen die Blätter die große Bedeutung der
Rede Baldwins darin, daß England jetzt aus der
Paſſivität in der Reparationspolitik heraustritt, um
wvieder aktiv einzugreifen. Wenn es auch offenbar
bemüht ſei, die Einheit in der Entente aufrecht zu erhalten, ſo
ſei der Ernſt in der Erklärung doch nicht zu unterſchätzen. Es
bleibe aber abzuwarten, ob dieſer neue engliſche Verſuch,
Frauk=
reich zur Nachgiebigkeit zu bewegen, Erfolg haben werde. Die
Neue Freie Preſſe ſchreibt: Aeußerlich hält England daran feſt,
daß die Freundſchaft mit England nicht angetaſtet werde, aber
die Formeln des Reſpektes und die natürliche Höflichkeit
ver=
hüllten die tiefen und ſchweren Gegenſätze zwiſchen
den beiden Staaten nicht. Baldwin habe mit ſeiner
ganzen Autorität in einfachen, aber kernigen Sätzen die
ſchärfſte Verurteilung der Ruhraktion
ausgeſpro=
chen, die überhaupt nur denkbar ſei.
Geteiſte Aufnahme in der engliſchen Preſſe.
London, 13. Juli. (Wolff.) Von den konſervativen
Blättern geben die Times und der Daily Telegraph
ihrer uneingeſchränkten Zuſtimmung zu der geſtrigen
mini=
ſteriellen Erklärung Ausdruck.
Die Times ſchreibt, endlich ſei Großbritannien
nichtmehrpaſſvier Zuſchauer der Zerſtörung, der
Eu=
ropa anheimgefallen ſei. Nach ſechs Monaten der Ruhrbeſetzung
werde der britiſche Einfluß zur Geltung gebracht.
Der Schritt der Regierung ſtelle nur den Anfang dar. Es müſſe
ſich bald zeigen, welches ſeine unmittelbaren Folgen ſein würden.
Der Daily Telegraph meint, die franzöſiſche
öffent=
liche Meinung werde hoffentlich durch den Geiſt ungebrochener
Freundſchaft beeinflußt werden, die aus der
Regierungserklä=
rung ſpreche. Die britiſche Regierung ſuche für ſich und ihre
Freunde einen Ausweg aus der chaotiſchen Lage,
in der ſie ſich befänden.
Die Morning Poſt iſt nicht mit allen Einzelheiten der
Regierungserklärung einverſtanden. Das Blatt findet die
An=
klage, daß Frankreich an dem gegenwärtigen Zuſtand der Dinge
Schuld trage, unrichtig. Wenn England den Mut gehabt hätte,
an der Seite Frankreichs in das Ruhrgebiet einzurücken, würde
jetzt bereits eine Regelung erreicht ſein. Erfreulich ſei, daß die
Rede nichts von der von Ramſay Macdonald und ſeinen
deutſchen und prodeutſchen Freunden vorgeſchlagenen
Konfe=
renz erwähne. Einer ſolchen Konferenz könne Frankreich
unmöglich zuſtimmen.
Von den liberalen Blättern kritiſiert der Lloyd
Geerge naheſtehende Daily Chroniele die Erklärung
ſehr ſcharf und fragt, ob es nicht an der Zeit geweſen wäre,
den alliierten und neutralen Ländern Mitteilung von den
bis=
herigen Verhandlungen zu machen, zum mindeſten den britiſchen
Fragebogen, zu veröffentlichen. Die Erklärung kündige keine
praktiſche Politik an, und es beſtehe keine Ausſicht darauf, daß
der franzöſiſche Miniſterpräſident irgend einer Antwort auf die
deutſche Note zuſtimmen werde, welche die Notwendigkeit der
Feſtſtellung der deutſchen Zahlungsfähigkeit durch eine
unpar=
teiiſche Körperſchaft erkläre. Wenn Poincaré alſo der Entwurf
einer ſolchen Antwort durch den „Premierminiſter zugeſandt
werde, wiſſe dieſer im voraus, daß Poincaré ihn ablehnen
werde. Er gebe Poincaré lediglich die
Möglich=
keit, die Sache einige Monate zu verſchleppen.
London, 13. Juli. (Wolff.) Die Daily Mail nennt
Bald=
wins Rede die beſte politiſche Erklärung, die ſeit dem
Waffen=
ſtillſtand abgegeben worden ſei. Die Weſtminſter Gazette
be=
grüßt ſie, da die Periode der wohlwollenden Impotenz beendet
ſei und Großbritannien bereit ſei, die Führung bei den jetzigen
entſchloſſenen Anſtrengungen zur Rettung zu übernehmen. Die
Daily Erpreß ſchreibt: Die Regierungserklärung wird von der
großen Menge des britiſchen Volkes mit Zuſtimmung
aufgenom=
men. Sie ändert aber nicht viel an der Lage, wenn Frankreich
und Velgieni gegenüber dem britiſchen Vorſchlag deutlich
ab=
rücken. Man wird erſt urteilen können, wenn ſie ſich weiter
ent=
wickelt haben wird.
Enttäuſchung in Belgien.
* Brüfſel, 13. Juli. (Priv.=Tel.) Die geſtrige
Erklä=
rung der engliſchen Regierung hat in belgiſchen politiſchen
Krei=
ſen Befremdung und Entrüſtung hervorgerufen. Der
Independance Belge ſchreibt: Die Erklärung Baldwins beweiſt,
daß auch er ſich noch, nicht darauf verſtanden hat, ſich von der
Politik ſeiner Vorgänger frei zu machen. Man wiſſe in
Frank=
reich und Belgien nur zu gut, wie negativ die engliſche Politik
Deutſchland gegenüber ſei. Frankreich und Belgien müßten eine
andere Politik treiben, da ſie höhere Intereſſen zu verteidigen
hätten,
* Reichszertrimmerung — Poincarés Ziel.
Zum HochverratsprozeßFuchs und Genoſſen in München.
Von unſerem Münchener Mitarbeiter.
II.
München, den 11. Juli.
Die ungeheuer weittragenden außenpolitiſchen Punkte, die
das Urteil im Münchener Hochverratsprozeß zu einem
Doku=
ment von welthiſtoriſcher Bedeutung machen, ſind durch
die bisher hier feſtgehaltenen Einzelheiten keineswegs erſchöpft.
Es bleibt übrig, die raffinierte Methodik Poincarés und
ſeines Werkzeuges Richert bei der Durchführung ihres
gran=
dioſen Unternehmens, Bayern vom Reichsganzen loszulöſen und
damit der Ruhrfront den tödlichen Dolchſtoß von hinten
beizubringen, in ihren weſentlichen Richtlinien aufzuzeigen,
dar=
über hinaus aber das zweite poſitive Ergebnis dieſes
Verfah=
rens feſtzuhalten: den ſchlüſſigen Nachweis dafür, daß die kalt
berechneten Pläne zur Zertrümmerung des Reiches keineswegs
erſt ſeit geſtern und heute in den Gehirnen der Machthaber an
der Seine Form und Ausdruck gefunden haben.
Man erinnert ſich des Hochverratsprozeſſes gegen Freiherrn
Hubert von Leoprechting, der in gewiſſem Sinne als
ge=
treues Spiegelbild der jetzt abgerollten Verhandlung gelten
kann. Dort war es der franzöſiſche Geſandte in
München, Monſieur Dard, der vor aller Welt als Urheber
und finanzieller Förderer eines bis ins Kleinſte ausgearbeiteten
Separationsplanes gebrandmarkt wurde, ohne daß die
fran=
zöſiſche Regierung die einzig mögliche Konſequenz aus dieſer
Lektion gezogen hätte. Hier wurde, neben dem Nachweis der
poſitiven Abſichten und Taten Richerts, zum mindeſten auch der
dringende Verdacht erneut beſtätigt, daß ſchon im Sommer 1921.
ſeparatiſtiſche Machenſchaften von Paris aus angezettelt
wurden. Der jetzt verurteilte Profeſſor Fuchs hat nach eigener
Angabe, in die wohl kaum Zweifel zu ſetzen ſind, da kein
Beſchul=
digter ſeine Belaſtung aus freien Stücken noch verſtärken dürfte,
ſchon zu dieſem Zeitpunkt Fühlung mit dem franzöſiſchen
Send=
ling Richert gehabt, die er ſelbſt allerdings harmlos mit
ge=
ſchäftlichen Verbindungen zu erklären verſuchte. Er hat
zugege=
ben, daß er im Herbſt 1921 — und wiederholt im Sommer 1922—
in Paris Beſprechungen hatte, in denen er u. a. auch mit
Loucheur verhandelt habe. Hier war es angeblich die
viel=
genannte „Auſtro=Bavaria”, der Richerts Intereſſe in hohem
Maße galt. In Wahrheit, ſo vermutet das Urteil mit Recht,
dürfte es ſich bei dieſer „Handelsgeſellſchaft” der u. a. auch
der bekannte Legitimiſt Frhr. v. Flügel=Wien nicht fern ſtand,
um ein donaubündleriſches Gebilde gehandelt haben, und in
Wahrheit hät Fuchs in Paris mit Loucheur nichts anderes als
einen erſten Separationsplan durchgeſprochen, der
wohl nur deshalb nicht zum Reifen kam, weil Fuchs damals
keinerlei Verbindung zu Organiſationen finden konnte, die
wenn auch nur ſcheinbar — bereit geweſen wären, ihm bei dieſen
Wegen zu folgen.
Daß dieſer erſte Plan aufs Ganze ging, beweiſen die
Ver=
ſuche Richerts, anfangs Dezember dieſes gleichen Jahres ſich
dem früheren Kronprinzen Rupprecht von Bayern zu
nähern. Die nach der Ueberzeugung des Gerichts der
unbeding=
ten Reichstreue Rupprechts entſprungene Ablehnung,
Richert zu empfangen, ſoll, wie wohl als richtig unterſtellt werden
kann, nach den Angaben Richerts den ſchon bebandelten
Um=
ſchwung in Pariſer Regierungskreiſen zuungunſten Baherns
herbeigeführt haben, der auch die Pfalz in den Machtbereich
des franzöſiſchen Rheinſtaates einbeziehen wollte.
Bedauerlicher=
weiſe konnte in dieſem Verfahren die Frage nach etwaigen
Hintermännern des Fuchs bei dieſen Pariſer Fahrten, die
auch das Gericht als wahrſcheinlich vorhanden
ver=
mutet, nicht geklärt werden. Eine ſpätere Zeit wird vielleicht
auch von dieſen Vorgängen die letzten Schleier wegziehen. An
der Tatſache, daß ſchon damals der frühere Miniſter
Lou=
cheur über Bayerns Separation mit Fuchs verhandelt hat,
ändert dieſe Unklarheit in Einzelheiten nichts. Daß Fuchs
ſchon zu dieſem Zeitpunkt für Richert eine wertvolle
Informationsquelle darſtellte, ſetzt auch das Urteil als
feſtſtehend voraus, wenn dieſe Funktion auch nicht als
Landes=
verrat faßbar wurde.
Die Möglichkeit, Separationspläne in die Tat
umzu=
ſetzen, erſchien Richert und Fuchs offenbar erſt gegeben, als
letzierer mit dem ſpäteren „deutſchen Hautprädelsführer” des
Komplotts, Machhaus, bekannt wurde, hinter dem — allerdings
zu Unrecht — die bewaffneten Haufen vermutet werden konnten,
deren zur praktiſchen Verwirklichung des Umſturzes nicht zu
ent=
raten war. Hier — unmittelbar nach dem Ende des
Leoprech=
ting=Prozeſſes als zielbewußte Fortführung des gleichen Planes,
den der „Baron” mit lebenslänglichem Zuchthaus zu büßen
hatte — ſetzte die Maulwurfsarbeit Richerts mit einer
Intenſität ein, die einer beſſeren Sache würdig geweſen wäre.
Von dieſem Zeitpunkt ab fließen die Gelder, erſt ſpärlich,
dann, als der Erfolg nahe zu ſein ſcheint, immer reicher bis zu
Beträgen von 1000 Dollar und Notenpaketen, um die „
Putſch=
armee” aufzuſtellen, auszurüſten und für den Bruderkampf zu
wappnen. Die Neigung mancher Verbände zu hemmungsloſer
Akkivität mußte in Richert und ſeinen Helfern die Ueberzeugung
ſtärken, daß mit dieſen Leuten die Aktion zur
Reichszertrümme=
rung zum Erfolg geführt werden könne, wenn nur die
Füh=
rer beſtochen und gekauft ſeien. Dieſer Erwartung verdanken
wir heute die urkundlichen Belege für den rollenden
Franken in Bayern, die auch für den letzten, der ſehen will,
jeden Zweifel beſeitigen, daß „die geſamten, von Richert an
Fuchs und Machhaus gegebenen Beſtechungsgelder dem Richert
ſeitens der franzöſiſchen Regierung zur Verfügung
geſtellt worden ſind, um gleichlaufend mit der franzöſiſchen
Nuhraktion anfangs 1923 die Separation Bayerns durch
einen Reichszertrümmerungsputſch mit anſchließender
Be=
ſetzung der Mainlinie durch die franzöſiſche Armee
her=
beizuführen.‟ Die Groteske, daß geraubte deutſche
Mil=
lionen zur Anzettelung und Durchführung des Kampfes
Deut=
ſcher gegen Deutſche von dem Landesfeind willig gegeben
wur=
den, wurde hier zu grauſamer Wirklichkeit!
Von dem alten Ziel Frankreichs, durch Ausnutzung des
deutſchen Bruderzwiſtes die Reichseinheit zu ſprengen, zog
Richert, der ſich offenbar völlig ſicher wähnte, in den
abſchließen=
den Beſprechungen mit ſeinen baterlandsloſen Genoſſen in
dan=
kenswerter Offenheit die letzten Schleier, als er am 15. Februar
erklärte: „Der franzöſiſche Geſandte Dard habe ſein Amt im
Geite 2.
München mit dem ausdrücklichen geheimen offiziellen
Auftrag der franzöſiſchen Negierung angetreten,
die Loslöſung des deutſchen Südens vom deutſchen Norden
ener=
giſch zu betreiben. Dard habe mit Hochdruck an der Ausführung
dieſes geheimen Auftrags gearbeitet.” Und ſein Komplize Fuchs
bewies die gleiche Offenheit, wenn er Richert als Erben
dieſes ſelben Auftrags um den ſchon 1921 Le Nail
und der franzöſiſche. Miniſterpräſident Briand wußten, in
die=
ſen Beſprechungen einführte. Von niemand als Nichert ſelbſt
konnte Fuchs wiſſen, „ſchon im Jahre 1921 ſei es die Abſicht Le
Nails, Briands und Richerts geweſen, aus Bayern, Deutſch=
Oeſterreich, ohne das bereits der Tſchechei verſprochene Wien,
ein Großbayern zu machen, und dieſes mit Württemberg,
Baden, dem rechtsrheiniſchen Weſten und Weſtdeutſchland,
ein=
ſchließlich Hannover und Bremen, als Rheinbundſtaat
zu konſtituieren. Das ganze linke Rheinufer falle, an
Frankreich, nur die Rheinpfalz werde möglicherweiſe dem
neu zu ſchaffenden Großbayern gelaſſen.‟ Das gleiche Ziel,
Bahern vom Reiche zu trennen, beherrſchte die zweite Aktion
Richerts, als die erſte durch Rupprechts Verweigerung eines
Empfangs geſcheitert war. Die Spekulation der franzöſiſchen
Staatsregierung, „daß es mit Hilfe Bayerns gelingen werde,
die deutſche Frage in einem für Frankreich günſtigen Sinne
zu löſen”, ſcheiterte auch dieſes Mal, wenn auch Richert
be=
ſcheinigt werden darf, daß er das Mögliche getan hat, um ſie zu
verwirklichen.
Dieſen Beſprechungen iſt ein weiterer urkundlicher
Beweis für die franzöſiſchen Umtriebe in Bayern in dem
Lichtbild Richerts zu verdanken, das, von ihm ſelbſt
ſei=
nem Gegenſpieler Mayr übergeben, ſich heute als wertvolles
Beweisſtück bei den Akten des Gerichts befindet. Es iſt
zweifel=
los im höchſten Grade bedauerlich geweſen, daß die geradezu
glänzende Gelegenheit, das Werkzeug Poincarés zur Strecke zu
bringen und in Perſon der Welt vor dem deutſchen Richter
gegenüberzuſtellen, nicht ausgenutzt wurde. Seine Taten jedoch
wird auch die dreiſteſte Verdrehung nicht abſtreiten können. Was
in dieſem Verfahren, durch Urkunden und Eidesausſagen
er=
härtet, als Ziel des franzöſiſchen offiziöſen Sendlings Richert
bei ſeiner Wühlarbeit in Bayern klar erwieſen wurde, faßt das
Urteil in lapidarer Kürze zuſammen:
„Seit den Zeiten des Kardinals Richelieu hat Frankreich
für die Ausführung ſeiner gegen Deutſchland gerichteten
Zer=
trümmerungs= und Vernichtungspläne immer die gleiche
Grund=
idee gehabt. Dieſe Grundidee hat Frankreich auch heute
noch. Sie lautet: Ausnutzung der deutſchen Uneinigkeit und des
deutſchen Bruderzwiſtes. Nur das Vorbild eines Dorten
Leoprechting und Genoſſen kann zur Ausheckung des
furchtbaren und für Deutſchland tieftraurigen Plans (der Fuchs=
Machhaus=Richert) Anlaß gegeben haben. . . Näher als viele
Deutſche kennt Major Richert die Geſchichte des deutſchen
Volkes und weiß, wie es immer und immer wieder ſeit
Jahr=
hunderten in den Zeiten der Not ſich ſelbſt zerfleiſcht hat, ſtatt
ſich erſt recht erneut zur Einigkeit zuſammenzuſchließen. Aus der
Neigung der Deutſchen zum Bruderkampf hat Richert als Feind
und Haſſer Deutſchlands richtige Schlüſſe gezogen, und er hat es
verſtanden, ſie auch richtig auszuwerten.”
Und an anderer Stelle:
„Es muß geradezu als nationales Unglück angeſehen
werden, daß viele Deutſche auch heute noch, im Zeichen der
fran=
zöſiſchen Ruhr=, Rhein=, Pfalz= und Saarverbrechen, keine
Ahnung davon haben, daß es die Franzoſen diesmal aufs
Ganze abgeſehen haben, auf die endgültige
Zerſchla=
gung der nationalen Einheit des deutſchen
Vater=
landes. Es muß geradezu als nationales Verbrechen
bezeichnet werden, daß es auch heutzutage noch viele Deutſche
gibt, die ſich um dieſen Vernichtungswillen der Franzoſen nicht
kümmern. Der offizielle Auftrag, den der franzöſiſche Major
Richert von der franzöſiſchen Regierung erhalten hat, den
bayeriſchen Umſturz durchzuführen, war ein wichtiges
Glied in der Kette der Vernichtungsmaßnahmen, die Frankreich
gegen Deutſchland geplant hat und in deren Ausführung es
auch heute noch begriffen iſt.”
Reichszertrümmerung — das politiſche Ziel, dem
der in München aufs neue entlarvte Poincaré zuſtrebt!
Reichs=
erhaltung, Kampf für die Einheit und Geſchloſſenheit des
Reiches, die letzten Güter, die der unglückliche Krieg den
Deut=
ſchen noch nicht rauben konnte, ſollte die Lehre ſein, die die
außen=
politiſchen Ergebniſſe dieſes Hochverratsprozeſſes jedem
ein=
hämmern muß, der ſich bewuſtt iß, Deutſcher zu ſein.
Umſchwung in Frankreich ?
Paris, 13. Juli. (Wolff.) Nach dem Neu=York Herald
hat man ſich in hochſtehenden politiſchen Kreiſen in Paris
ge=
ſtern abend günſtig über den in der Erklärung Baldwins
auge=
kündigten engliſchen Plan geäußert, die vorgeſchlagene
Ant=
wort an Deutſchland als Grundlage einer neuen
Verſtän=
digung ſämtlicher Alliierten zu unterbreiten. Der im
allgemei=
nen gemäßigte Ton Baldwins war außerordentlich
wohltuend empfunden worden. Obwohl Poincaré kürzlich
be=
hauptet hat, der letzte deutſche Vorſchlag ſei unbeachtlich, liegen
Anzeichen dafür vor, daß jetzt, wo das Parlament ſich vertagt
hat, Poincaré zum mindeſten einige Konzeſſionen und eine
for=
nelle Antwort an die deutſche Regierung in Erwägung ziehen
werde.
17.
Aus Briefen Friedrichs des Großen.
An Voltaire.
Berlin, 8. Januar 1739.
Offenbar beſtärken wir uns in einer Anſicht, wenn wir im
Geiſte alle Gründe durchgehen, die ſie ſtützen. Das hat mich
be=
ſtimmt, das Problem der Menſchenliebe zu erörtern. Sie iſt
nach meiner Meinung die einzige Tugend und muß beſonders
denen zu eigen ſein, die in der Welt einen hohen Rang
beklei=
den. Es iſt das Amt jedes Herrſchers, er ſei groß oder klein,
dem menſchlichen Elend abzuhelfen, ſoviel er vermag. Er iſt
gleichſam ein Arzt, der nicht die körperlichen Gebrechen, wohl
aber das Unglück ſeiner Untertanen heilt. Die Stimme der
Un=
glücklichen, die Seufzer der Elenden, die Schreie der Bedrückten
müſſen bis zu ihm dringen. Aus Mitleid mit den anderen oder
auch durch Einkehr in ſich ſelbſt muß er vom Elend gerührt
wer=
den, und beſitzt er nur etwas Herz, werden die Unglücklichen
bei ihm jegliches Erbarmen finden.
Ein Herrſcher bedeutet für ſein Volk dasſelbe, wie das Herz
für den Mechanismus des Körpers. Es empfängt das Blut
aus allen Gliedern und treibt es wieder in ſie zurück. Der
Herrſcher empfängt Treue und Gehorſam von ſeinen Untertanen
und gibt ihnen Ueberfluß, Wohlſtand, Ruhe und alles zurück,
was zur Wohlfahrt und zum Gedeihen der Geſellſchaft beiträgt.
Dieſe Grundſätze müſſen meiner Anſicht nach im Herzen
eines jeden von ſelbſt entſtehen; das ſpürt man, wenn man nur
etwas nachdenkt, und man bedarf keines langen Unterrichts in
der Moral, um ſie ſich anzueignen. Ich glaube, Mitleid und
das Beſtreben, einem Notleidenden zu helfen, ſind Tugenden,
die den meiſten Menſchen angeboren ſind. Wir denken an unſere
eigenen Gebrechen, unſer eigenes Elend, wenn wir das der
Näch=
ſten ſehen, und wir ſind ebenſo hilfsbereit gegen ſie, wie wir
wünſchten, daß ſie es gegen uns wären, wenn wir in die gleiche
Lage kämen.
Der Fehler der Tyrannen beſteht zumeiſt darin, daß ſie die
Dinge unter einem beſtimmten Geſichtswinkel ſehen. Sie
betrachten die Welt nur im Hinblick auf ihre eigene Perſon, und
da ſie über das Unglück der Maſſe allzu erhaben ſind, bleibt ihr
Herz dagegen unempfindlich. Wenn ſie ihre Untertanen be=
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 14. Juli 1923.
Rummer 192.
Der Eindruck der Baldwin=Erklärung in Paris.
C. Paris, 13. Juli. Gegenüber der geſtrigen Erklärung
Baldwins, die zu ſpäter Stunde nach Paris gelangt iſt, wird
in den hieſigen autoriſierten Kreiſen ſtrengſte
Zurückhal=
tung an den Tag gelegt. Man empfindet dankbar die
freund=
lichen Verſicherungen, die der engliſche Premier in der Rede an
die Adreſſe Frankreichs richtete und erwartet nunmehr den
eng=
liſchen Entwurf zur Antwort an Deutſchland. Die von
Bald=
win ausgeſprochene Erwartung, daß eine Einigung
herbei=
geführt werden könne, wird hier ſkeptiſch beurteilt. Es
wird als gewiß angeſehen, daß Baldwin auf ſeine geſtrigen
kur=
zen Erklärungen ausführlichere Darlegungen ſeiner Abſicht
fol=
gen laſſen wird, ſobald das Quai d’Orſay auf das
Antwort=
projekt für das deutſche Memorandum geantwortet
haben wird. Es iſt nicht daran zu zweifeln, daß der Gedanke
einer internationalen
Sachverſtändigenkommiſ=
ſion in der zweiten engliſchen Erklärung einen hervorragenden
Platz einnehmen wird. Hier wird angenommen, daß der
eng=
liſche Entwurf, von dem in der geſtrigen Miniſtererklärung die
Rede war, Ende dieſer Woche dem Quai d’Orſay zugehen wird.
Die Anſichten der franzöſiſchen Regierung.
Paris 13. Juli. (Wolff.) Eine Perſönlichkeit, die in der
Lage ſei, die Anſichtender franzöſiſchen Regierung
nicht mißzuverſtehen, erklärte einem Berichterſtatter des Echo de
Paris, die wirkliche Höflichkeit Stanley Baldwins dürfe
Frank=
reich nicht über die ungeheuren Meinungsverſchiedenheiten
irre=
führen, die Franchreich und England trennten. Es liege nicht in
der Macht Poincarés, auch nur das geringſte an der Aktion
im Ruhrgebiet zu ändern, ſolange die deutſche Regierung nicht
dem paſſiven Widerſtand und den Sabotagen ein Ende bereitet
habe. Poincaré habe immer erklärt, daß Frankreich bereit ſei,
ſeine Truppen nach Maßgabe der Zahlungen zurückzuziehen. In
dieſer Richtung ſei es der franzöſiſchen Regierung,
unterſtützt von der öffentlichen Meinung, nicht möglich, ihre
Entſchlüſſe zu ändern, um ſo weniger, als Deutſchland in ſeinem
Widerſtand durch die Unterſtützung Englands ermutigt werde.
Solange man nicht ſicher ſei, bezahlt zu werden, werde man das
Pfand des Ruhrgebiets behalten und nicht
auf=
geben.
Der gleiche Berichterſtatter meldet, es ſei nicht
unwahrſchein=
lich, daß eine Zuſammenkunft zwiſchen Stanley Baldwin und
Poincaré ſtattfinde, ſobald die Anſichten der beiden
Miniſter=
präſidenten ſich ſo geändert hätten, um zwiſchen ihnen eine
nütz=
liche Unterredung zu erwarten.
Paris, 13. Juli. (Wolff.) Eine hochſtehende offizielle
franzöſiſche Perſönlichkeit habe geſtern abend den befriedigenden
Eindruck in franzöſiſchen Kreiſen wie folgt zuſammengefaßt:
1. Baldwin betonte durch ſeine ganze Erklärung
hin=
durch die Loyglität gegenüber dem
Entente=
gedanken.
2. Er bringt die interalliierten Schulden mit den
Repara=
tionen in Verbindung und er eröffnet dadurch den Weg
zu weiteren Verhandlungen in dieſer Angelegenheit.
3. Frankreich und Belgien ſollen mit England
bei der Vorbereitung der Antwort an Deutſchland mitwirken.
4. Baldwin ſtellt die Frage der franzöſiſchen
Sicherheit wieder in den Vordergrund und betont Englands
Abſicht, Frankreich bei der Einziehung der Reparationen
behilf=
lich zu ſein, anſtatt ſeine Drohung, umabhängig vorzugehen,
auszuführen.
Das Echo in der Pariſer Preſſe.
TU. Paris, 13. Juli. Die Pariſer Morgenblätter
be=
ſprechen ausführlich die engliſche Miniſtererklärung von geſtern.
Allgemein wird zugegeben, daß Baldwin den franzöſiſchen
Ver=
bündeten mit ſehr freundſchaftlichen Verſicherungen bedacht habe.
Das Echo de Paris findet indeſſen, daß die Rede im
grunde genommen von einem großen Wohlwollen des
engliſchen Kabinetts für Deutſchland eingegeben
ſei. Peinliche Ueberraſchung und tiefe
Enttäu=
ſchung verurſache hier der Umſtand, daß der engliſche
Pre=
mierminiſter allen Erwartungen entgegen die paſſive
Reſiſtenz Deutſchlands mit keinem Wort
ver=
urteilte.
Aehnlich äußert ſich St. Brice im Journal. Baldwin
ſagte nicht ein einziges Wort, um den Attentaten im Ruhrgebiet
zu widerſprechen. St. Brice will es ſcheinen, daß England als
Vermittler zwiſchen Frankreich und Deutſchland aufzutreten
ge=
denke. Frankreich werde jedoch jede Vermittelung zurückweiſen
und in keine Beſprechung eintreten, ſolange der Beſiegte ſeine
Niederlage nicht unumwunden zugegeben habe.
Einen nicht minder ſcharfen Ton ſchlägt der Petit
Pariſien an. Dieſes Blatt ſchreibt: Baldwin habe den
Wunſch, gerade jetzt mit Deutſchland auf der Baſis des letzten
deutſchen Vorſchlages in Verhandlungen einzutreten. Das
be=
ſage, daß England ſich in ſchroffen Gegenſatz zu den
franzöſiſch=belgiſchen Geſichtspunkten ſtelle. Vor
Beginn von Verhandlungen mit Deutſchland und ohne ein Wort
drücken, wenn ſie hart, gewalttätig und grauſam ſind, ſo kommt
es daher, weil ſie das Leid nicht bennen, das ſie ihnen zufügen,
und da ſie es nicht am eigenen Leibe erfahren haben, halten ſie
es für allzu gering. Solche Menſchen haben nichts gemeinſam
mit Mucius Scaevola, der ſeine Hand vor Porſennas Augen
verbrannte und ſo die volle Glut des Feuers an ſeinem Leibe
verſpürte.
Kurz, die ganze Organiſation der Geſellſchaft führt zur
Menſchlichkeit. Die Aehnlichkeit der meiſten, die Gleichheit der
Bedürfniſſe, die ſtete Abhängigkeit von einander, die gemeinſame
Not, die die geſellſchaftlichen Bande enger kmüpft, die angeborene
Zuneigung zu unſersgleichen, unſer Selbſterhaltungstrieb, der
uns Menſchlichkeit predigt, die ganze Natur ſcheint ſich
zuſam=
menzutun, um uns eine Pflicht einzuprägen, die unſer Glück
ausmacht und ſo unſerem Leben täglich neue Reize verleiht.
An den Miniſter Grafen Podewils.
März 1741.
.... Zweimal bin ich den öſterreichiſchen Huſaren entwiſcht.
Sollte mir das Unglück zuſtoßen, lebend gefangen zu werden, ſo
gebiete ich Ihnen aufs ſtrengſte, und Sie haften mit Ihrem
Kopf dafür, daße Sie ſich während meiner Abweſenheit an
kei=
nen meiner Befehle kehren, daß Sie meinem Bruder ratend zur
Seite ſtehen und daß ja der Staat für meine Befreiung nichts
unternimmt, was unter ſeiner Würde iſt. Im Gegenteil! Für
dieſen Fall iſt mein Wille und Befehl, daß mit entſchiedenerem
Nachdruck als je vorgegangen werde. König bin ich nur, wenn
ich frei bin.
Falle ich, ſo iſt mein Wille, daß mein Leib nach Römerart
verbrannt und in einer Urne in Rheinsberg beigeſetzt werde.
Knobelsdorf ſoll mir ein Grabdenkmal errichten, wie das des
Horaz zu Tuskulum.
An den Miniſter Grafen Podewils.
Hauptquartier Pomsdorf, 27. 4. 1745.
Wenn alle meine Hilfsmittel verſagen, alle Verhandlungen
ſcheitern, kurz, alle Umſtände ſich gegen mich erklären, dann will
ich lieber in Ehren untergehen, als für mein ganzes Leben Ruhm
und guten Namen verlieren! . . . Indeſſen beruhigen Sie ſich
und faſſen Sie ſich in Geduld. Sollte der Feind etwas
unter=
nehmen, ſo werden wir ihn ganz gewiß ſchlagen, oder aber wir
über den durchſichtigen Plan der ſogenannten unparteiiſchen
Unterſuchung über die deutſche Zahlungsfähigkeit verlieren zu
wollen, vertreten ſowohl Frankreich wie Belgien die Auffaſſung,
daß Deutſchland zunächſt mit dem Verſailler Vertrag ins Reine
zu kommen habe und den paſſiven Widerſtand im Ruhngebier
einſtellt.
Befürchtungen Lord Gregs.
* Paris, 13. Juli. (Priv.=Tel.) Auf die geſtrige
Erklä=
rung Lord Curzons im Oberhaus über die europäiſche
Repara=
tionspolitik folgte eine kurze Anſprache Lord Greys, der ſeine
Befriedigung darüber ausdrückte, daß die Erklärung in äußerſt
freundlichem Tone an die Verbündeten, insbeſondere an
Frank=
reich, gehalten ſei. Er ſetzte aber hinzu, er könne nicht
verheh=
len, daß der Inhalt äußerſt ernſt ſei. Wenn keine
Zuſammen=
arbeit zwiſchen England und Frankreich beſtünde, werde der
innere Aufbau und die Geneſung Europas unmöglich werden.
Wenn die beiden Regierungen auseinander ſtrebten, werde dieſe
Geneſung auf unbeſtimmte Zeit, vielleicht auf immer
hinaus=
geſchoben. Wenn die franzöſiſche Reparationspolitik noch
län=
gere Zeit in dieſer Form getrieben würde, ſo dürfte ſie alles
andere eher erreichen, als Sicherungen. Der Militarismus ſchütze
keine Nation und keine Gruppe von Nationen, ſondern ein
zu=
künftiger Krieg ſei die einzig mögliche Folge dieſer
„Sicherheiten”
Wenn die franzöſiſche und engliſche Regierung ſich dieſe
Auf=
faſſung zu eigen wachen wollten, müßten ſie ihr auch eine
prak=
tiſche politiſche Form geben. Eine ſolche Politik werde die
Freundſchaft nur noch feſter ſchließen, und es gebe kein
demo=
kratiſches Land, welches nicht die wohltuenden Folgen einer
ſol=
chen Politik fühlen würde. Eine ſolche Idee ſei auch heute noch
möglich. Wenn Frankreich und England ſich auf der von Lord
Curzon bezeichneten Linie zuſammenfänden, würden ſie Europa
retten. Gingen die beiden Beſtrebungen jedoch auseinander, ſo
ſehe er für die Zukunft nichts anderes, als ein jähes Anwachſen
des gegenſeitigen Mißtrauens und der Vernichtung.
Der Enzwurf zur engliſchen Antwort.
TU. Paris, 13. Juli. Wie bereits geſtern abend mitgeteilt
wurde, wird der engliſche Entwurf zur Antwort an
Deutſchland Ende dieſer Woche oder ſpäteſtens
Montag dem Quai d Orſay zugeſtellt werden.
Der Londoner Korreſpondent des Petit Journal
er=
klärt, man könne annehmen, daß dieſer Entwurf nahezu
fertig=
geſtellt ſei, eventl. würden einige Verbeſſerungen auf Grund der
Preſſe=Kommentare und der Kritik an der engliſchen
Miniſter=
erklärung vorgenommen werden. Der Petit Pariſien gibt eine
Aeußerung des diplomatiſchen Mitarbeiters der Times wieder,
wonach der engliſche Entwurf kurz und bündig ſein wird und
ſich auf die Einberufung der internationalen
Sachverſtändigen, denen die Feſtſtellung der deutſchen
Zahlungsfähigkeit obliegt, beziehe. Demſelben engliſchen Blatte
zufolge ſei es möglich, daß in der engliſchen Note betont wird,
die Reparationskommiſſion verfüge über eine entſprechende
Kör=
perſchaft. Dieſe letztere Mitteilung iſt mit großer Vorſicht
auf=
zunehmen, denn erſt heute früh beklagen ſich die franzöſiſchen
Blätter, daß England die Abſicht habe, außerhalb der
Repa=
rationskommiſſion die in Frage kommenden Sachverſtändigen
zuſammenzuberufen.
Berliner Preſſeſtimmen.
TU. Berlin, 13. Juli. In der Berliner Preſſe wird die
Erklärung Baldwins wie folgt beurteilt:
Die Deutſche Allgemeine Zeitung ſchreibt: Die
engliſche Regierungserklärung bringt jedenfalls die Entwicklung;
wieder ins Rollen. Sie iſt in moraliſcher Beziehung wichtig
und läßt die ſachliche Antwort auf das deutſche
Memorandum=
mit Spannung erwparten. Vor allen übertriebenen Hoffnungen
iſt jedenfalls auch heute dringend zu warnen.
Die Berliner Börſenzeitung urteilt:Baldwin
ver=
meidet einen ſtarken und energiſchen Anſtoß für die Zukunft und
für die Beſſerung. Die Befürchtung liegt nahe, daß durch die
engliſche Regierungserklärung das fruchtloſe Hin und Her der
Verhandlungen zwiſchen Paris und London neu aufgelegt wird.
Bis die Einigung über die Antwort an Deutſchland
er=
reicht wird, iſt die Kataſtrophe da.
Der Verliner Börſen=Courier hebt hervor: Man
kann nicht höflicher, aber auch nicht ſchärfer Frankreich
ver=
urteilen, als Baldwin es tat. Der Kampf iſt auf ein anderes
Feld übertragen. Statt des deutſchen Angebotes ſteht der
eng=
liſche Antwortentwurf zur Exörterung, und ſehr ernſt hat
Bald=
win zu verſtehen gegeben, daß er an eine zweite Verwerfung
engliſcher Vorſchläge nicht glauben mag.
Der Vorwärts meint: Die Erklärung iſt halb ſo gut und
halb ſo ſchlimm, wie die Opcmiſten in Berlin und die
Peſſi=
miſten in Paris erwartet hätten.
Das Berliner Tageblatt ſpricht von einem neuen
Aufſchub.
Die Deutſche Zeitung ſpricht von einem
Zuſammen=
bruch des engliſchen Bluffs und erklärt: Baldwin unterwirft ſich.
Gibt es noch ein Mittel, ſo kann es nur aus Deutſchland ſelbſt
kommen.
laſſen uns alleſamt für des Vaterlandes Wohl und des Hauſes
Ruhm zuſammenhauen. Mein Entſchluß ſteht feſt. Tun Sie,
was Sie wollen — jeder Verſuch, mir meinen Entſchluß
auszu=
reden, iſt ausſichtslos. Ein Schiffskapitän, der ſich von Feinden
umringt ſieht und nach allen Verſuchen, ſich durchzuſchlagen,
kei=
nen Ausweg mehr weiß, — was müßte der für ein Feigling ſein,
wenn er nicht in ſtolzem Mute die Lunte an die Pulverkammer
legte, um die Hoffnungen des Feindes zuſchanden zu machen.
Bedenken Sie, daß die Königin von Ungarn, eine Frau, nicht an
ihrem Schickſal verzweifelte, als ihre Feinde ſchon vor Wien
ſtanden und ihre blühendſten Länder überſchwemmten. Und
Sie wollen nicht einmal den Mut eines Weibes aufbringen, wo
wir doch keine Schlachten verloren haben, kein empfindlicher
Schlag uns betroffen hat, wo wir durch einen glücklichen Erfolg
uns höher erheben können, als wir je geſtanden haben!
Leben Sie wohl, lieber Podewils, ſtählen Sie Ihren Mut,
geben Sie den anderen davon ab, und wenn ein Unheil kommt
(das mich doch gewiß am ſchwerſten träfe), halten Sie den Kopf
hoch mit Seelengröße und Feſtigkeit. Das iſt alles, was Cato
und ich Ihnen ſagen können.
An Marquis b’Argens.
(Kemberg), 28. Oktober 1760.
*.. Es gibt Menſchen, die ſich dem Schickſal fügen. Das
wiberſtrebt meiner Natur, und wenn ich für die anderen gelebt
habe, will ich wenigſtens nach meinem Sinn ſterben. Was die
Welt darüber ſagt, iſt mir höchſt gleichgültig.
An die Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth=
Erfurt, 17. September 1757.
Kann ein Fürſt ſeinen Staat, den Ruhm ſeiner Nation,
die Ehre ſeines eigenen Namens überleben? . . . Nein, liebe
Schweſter, Du denkſt zu groß, um mir ſolche Feigheit anzuſinnen.
Soll das koſtbare Vorrecht der Freiheit den gekrönten Häuptern
des achtzehnten Jahrhunderts weniger teuer ſein als einſt den
römiſchen Patriziern? Und wo ſteht geſchrieben, daß Brutes
und Cato es an hoher Geſinnung Fürſten und Königen
zuvor=
tun würden? Die Feſtigkeit beſteht im Widerſtand gegen das
Unglück. Nur Memmen beugen ſich unter das Joch, ſchleppen
ergeben ihre Ketten und ertragen ruhig die Unterdrückung. Nie
wird es mir möglich ſein, in ſolche Schmach zu willigen. Kal
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Franzöſiſcher Vorſioß auf Barmen.
Barmen, 12. Juli. (Wolff.) Heute morgen zwiſchen
6 und 7 Uhr rückte eine große Abteilung
franzöſi=
ſchen Militärs, Truppen aller Waffengattungen, aus der
Richtung Haßlingshauſen hier ein und beſetzte, die öffentlichen
Gebäude, das Rathaus, die Poſt und den weſtlichen Barmer
Bahnhof. Der Fernſprechverkehr iſt in Barmen zurzeit
unter=
bunden. Auf dem Bahnhof wurde um 9 Uhr heute morgen ſchon
die Kontrolle ausgcübt.
Berlin, 13. Juli. Die Vorſtöße franzöſiſcher und
bel=
giſcher Truppen ins unbeſetzte Gebiet mehren ſich von Tag zu
Tag. Geſtern verſuchten fünf franzöſiſche Soldaten
und zwei Zollbeamte, in dem unbeſetzten
Lüttring=
hauſen, verſchiedene Durchſuchungen und Beſchlagnahmungen
vorzunehmen. Sie wurden jedoch durch Schutzpolizei daran
verhindert, in Haft genommen und über Elberfeld ins
beſetzte Gebiet wieder abgeſchoben. In die Ortſchaft
Weſten drangen 20 Franzoſen ein, um angeblich von
Remſcheid hinübergeſchmuggelte Waren zu beſchlagnahmen. Der
leitende franzöſiſche Kapitän feuerte mehrere Schüſſe auf die
Zivilbevölkerung ab. Zum Glück wurde niemand verletzt. Durch
Errichtung weiterer Schießplätze durch die franzöſiſchen Truppen
wird die Bewegungsfreiheit der Bevölkerung des Ruhrgebiets
immer weiter eingeſchränkt. In Eſſen, Dortmund und anderen
Städten ſind täglich mehrere große Plätze, zahlreiche Gärten und
Schießplätze in weitem Umkreiſe abgeſperrt, weil die Franzoſen
dort Schießübungen abhalten.
Barmen, 13. Juli. (Wolff.) Die Franzoſen, die auch
das Reichsbankgebäude und die Handelskammer beſetzt hatten,
haben vormittags kurz nach 11 Uhr die Beſetzung der
ein=
zelnen öffentlichen Gebäude wieder
aufgeho=
ben, darauf das Barmer Gebiet verlaſſen und ſind ins
altbe=
ſetzte Gebiet zurückgekehrt. Reichsbankdirektor Kruſius wurde aus
unbekanntem Grunde von den Franzoſen verhaftet und
mitge=
führt. Irgendwelche Beſchlagnahmungen ſind, ſoweit bisher
be=
kannt, nicht erfolgt. Der Grund der vorübergehenden
Beſetzungs=
maßnahmen iſt unbekannt.
Elberfeld, 13. Juli. (Wolff.) Zur Veſetzung von
Barmen wird noch gemeldet: Die 13. Polizeihundertſchaft
Barmens wurde von den Franzoſen verhaftet, ſpäter aber
wie=
der auf freien Fuß geſetzt. Sämtliche Schupobeamten wurden
entwaffnet. Im Laufe des Vormittags iſt der größte Teil der
franzöſiſchen Truppen in Richtung Ronsdorf aus Barmen
wie=
der abgerückt. Nur in der Umgebung Barmens ſtehen noch
unge=
fähr 12 Laſtkraftwagen mit Infanterie bereit, um den Rückzug
der Franzoſen zu decken. Gegen Mittag räumten auch die
letz=
ten Franzoſen die Stadt Barmen. Verhaftet und aus Barmen
fortgeführt wurden Reichsbankdirektor Kruſius,
Polizeihaupt=
mann Wechtersheimer und Polizeioberleutnant
Johann=
ſen. Geſucht wurde von den Einbruchstruppen
Regierungs=
präſident Dr. Grützner und Regierungsaſſeſſor Knappe, die ſie
aber nicht fanden.
Elberfeld, 13. Juli. (Wolff.) Während heute früh
Barmen von den Franzoſen beſetzt wurde, rückte von
Cro=
nenberg aus franzöſiſche Kavallerie in der
Richtung Elberfeld vor. Eine Kavalleriepatrouille
er=
ſchien am Außenrand rer Stadt und erkundigte ſich nach der Lage
des Rathauſes. Kurz darauf machten die Franzoſen jedoch Kehrt
und zogen wieder ab.
Der Wiriſchafi=krieg.
* Paris, 13. Juli. (Priv.=Tel.) Die Journee Induſtrielle
gibt heute folgende Ueberſicht über die Zechen, die bis jetzt von
den Franzoſen beſetzt worden ſind: Weſterholt, Neu=Eſſen,
Mat=
thias Stinnes 1, General Blumenthal 3 und 4, Konkordia 4 und
5 (Rombacher Hütte), Rheinbaben, Schlegel und Eiſen, Roßdorf,
König Wilhelm, Emſer Lippe, Schlegel 1 und Eiſen 1 und 2,
Bergmannsglück, Botropp, König Ludwig 4 und 5, Erwin
Hu=
bert, Joachim, Johann Deimelsdorf, Mont Cenis 1 und 3, Graf
Schwerin, Matthias Stinnes 3 und 4, Bonifatius, Graft Moltke
3 und 4, Eintracht, Tiefbau 2, Viktor 1 und 2 ſowie 3 und 4,
Erbesheim. Roland, Nordſtern 3 und4, Lothringen, Adolf von
Hanſemann, Viktor Lünen, Stapen, Thalhauſen, Recklinghauſen,
Graf Moltke 1 und 2, Stahlbuſch 1, 3 und 4, General
Blumen=
thal 1 und 2, Germania 1, Nordſtern 1 und 2, die Möller=
Schächte, Scholvend, Schlegel und Eiſen 5 und 6. Germania 0,
Germania 2, Hannibal 1 und 2, Graf Bismarck, Konſolidation,
Auguſta Viktoria, Schanrock 1, 2. 3 und 4 und Hugo 1 und 3.
Berlin, 13. Juli. Infolge der immer mehr zunehmenden
Beſetzung von Reichsbankſtellen und der Wegnahme
des dort lagernden Geldes macht ſich im Ruhrgebiet eine große
Zahlungsmittelknappheit bemerkbar, die bereits
große Schwierigkeiten in der Lohnzahlung verurſacht hat. Die
Firma Krupp und andere große Werke haben, um überhaupt
Löhne auszahlen zu können, Notgeld und zwar zunächſt
20 000= und 50 000=Markſcheine, herausgegeben.
mich die Ehre doch ſchon hundertmal im Kriege mein Leben der
Gefahr ausſetzen und aus geringerem Anlaß als hier dem Tode
trotzen laſſen. Das Leben iſt ſicherlich nicht wert, ſich ſo feſt
daran zu klammern, zumal wenn man vorausſetzen muß, daß
es fortan nur eine Kette von Leiden ſein wird, und daß man
ſein Brot wird mit Tränen eſſen müſſen:
Endlos wie ein Jahrhundert Schmerz und Not,
Und nur ein kurzer Augenblick der Tod.
Hätte ich nur meiner Neigung folgen wollen, ich hätte gleich
nach der unglücklichen Schlacht, die ich verloren habe, ein Ende
gemacht; doch ich fühlte, das wäre Schwäche, und es ſei meine
Pflicht, die Scharte wieder auszuwetzen. Meine Hingebung an
den Staat erwachte wieder; ich ſagte mir: Im Glück Verteidiger
zu finden, das will nichts bedeuten, wohl aber im Unglück. So
machte ich es mir zur Ehrenſache, allen Schaden wieder gut zu
machen, was mir noch letzthin in der Lauſitz gelungen iſt. Kaum
aber bin ich hierher geeilt, neuen Feinden die Stirn zu bieten,
da wird Winterfeldt bei Görlitz geſchlagen und getötet, da
drin=
gen die Franzcſen ins Herz meiner Staaten ein, da blockieren
die Schweden Stettin. Was kann ich da noch beginnen? Der
Feinde ſind es zu diei. Selbſt wenn ich ſo glücklich wäre, zwei
Heere zu ſchlagen, das dritte würde mich vernichten.
Die Dankbarkeit, die innige Anhänglichkeit an Dich, unſere
altbewährte Freundſchaft, die ſich nie verleugnet, verpflichtet
mich, ganz offen gegen Dich zu handeln. Nein, herrliche
Schwe=
ſter, ich will keinen meiner Schritte vor Dir geheim halten, von
allem Dich in Kenntnis ſetzen. Meine Gedanken, das Innerſte
meines Herzens, meine Entſchließungen, alle ſollſt Du rechtzeitig
erfahren. Ueberſtürzen werde ich nichts, andererſeits wird es
mir äber auch unmöglich ſein, meine Geſinnung zu ändern. Wohl
ſchien nach der Prager Schlacht die Lage der Königin von
Un=
garn bedenklich; aber ſie hatte mächtige Verbündete und noch
bedeutende Hilfsquellen; ich habe weder das eine noch das
an=
dere. Ein Unglück würde mich nicht zu Boden werfen, ich habe
ſchon ſo viele überſtanden: die verlorenen Schlachten bei Kolin
und bei Jägersdorf in Oſtpreußen; den unglücklichen Rückzug
meines Bruders und den Verluſt des Magazins von Zittau, die
Einbuße aller meiner weſtfäliſchen Provinzen, das Unglück und
den Tod Winterfeldts, den Einbruch in Pommern, in das
Magdeburgiſche und Halberſtädtiſche, die Untreue meiner Ver=
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 14. Juli 1923,
Ein Entente=Spion verurteilt.
* Leipzig, 13. Juli. (Priv.=Tel.) Geſtern hatte ſich vor
dem Senat für erſtinſtanzielle Strafſachen des Reichsgerichts
der Kaufmann Paul Schnabel aus Düſſeldorf wegen
Aus=
ſpähung militäriſcher Geheimniſſe zu
verantwor=
ten. Der Angeklagte war früher bei der Marine. Nach ſeinem
Austritt hat er im Februar 1923 von Düſſeldorf aus eine
Bahn=
fahrt nach Münſter unternommen. Dort hatte er ſich an
Solda=
ten herangemacht. Er wollte von ihnen die genaue Stärke der
Beſatzung von Münſter und Osnabrück wiſſen. Den Soldaten
hatte Schnabel Millionen als Belohnung verſprochen. In der
Verhandlung leugnete Schnabel ſeine Tat und entſchuldigte ſie
mit Trunkenheit. Die Beweisaufnahme ergab eine Schuld
Schnabels. Der Oberreichsanwalt beantragte 2 Jahre 6 Monate
Zuchthaus. Das Gericht ging jedoch über dieſen Strafantrag
hinaus, verſagte dem Angeklagten mildernde Umſtände und
ver=
urteilte ihn zu 3 Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverluſt
und Stellung unter Polizeiaufſicht.
Von Franzoſen niedergeſchoſſen.
Eſſen, 13. Juli. (Wolff.) Am Bahnhof Katernberg
wurde geſtern abend ein deutſcher Bürger, der ſich
unvorſichtiger=
weiſe den Bahnanlagen genähert hatte, von den Franzoſen
niedergeſchoſſen.
Reichsbank Eſſen von neuem beſetzt.
Berlin 13. Juli. (Wolff.) Wie aus dem Ruhrgebiet
ge=
meldet wird, haben die Franzoſen geſtern das Reichsbankgebäude
in Eſſen von neuem beſetzt. Reichsbankdirektor Bungart,
Bank=
rat Juergens und Bankkafſierer Detten wurden verhaftet. Ihre
Ausweiſung wurde in Ausſicht geſtellt. Verhaftet wurde ferner
der Geſchäftsführer des ſtädtiſchen Beſatzungsamtes,
Stadtober=
ſekretär Ganteföhr. Weiter wurde der Betriebsführer der Zeche
„Konſtantin der Große” verhaftet. Die Gründe der Verhaftung
ſind unbekannt.
Nachdem die Bochumer Zeitung „Märkiſcher Sprecher”
be=
reits vom 28. Juni bis 6. Juli verboten war, iſt das Erſcheinen
des Blattes jetzt von den Franzoſen neuerdings und zwar bis
zum 6. Oktober unterſagt worden.
Neue Ausweiſungen.
* Von den Franzoſen iſt weiter ausgewieſen worden
am 6. Juli der Poſtſchaffner Krämer vom Poſtamt 3 in Mainz
mit ſeiner Ehefrau und zwei Kindern. Die Familie des
Krä=
mer iſt durch die Beſatzungsbehörde unter Zurückbehaltung des
geſamten Hausrats aus ihrer Wohnung verdrängt worden.
Beneſch für eine Vermittelung Amerikas.
Paris, 13. Juli. (Wolff.) Dem Londoner
Bericht=
erſtatter der Chicago Tribune hat der tſchechoſlowakiſche
Außen=
miniſter Dr. Beneſch in einem Interview erklärt, er hoffe, daß
Nordamerika ſich bereit finden werde, als höchſter
Ver=
mittler zu fungieren, nachdem die verſchiedenen Nationen
untereinander eine Verſtändigung über die großen europäiſchen
Fragen erzielt hätten. England und Frankreich
müß=
ten ſich zuerſt auf einen gemeinſamen Standpunkt in der
Ruhr=
frage zuſammenfinden. Dann ſei eine Verſtändigung
zwiſchen Deutſchland und der Entente herzuſtellen.
Wenn dieſe Einzelheiten gänzlich geregelt ſeien, allerdings nicht
vorher, hoffe er, daß Nordamerika als Richter letzter Inſtanz
bei der Durchführung des großen Abkommens mitwirken werde,
das für alle Nationen in Europa den Frieden bedeuten würde.
Neue Kriſe in Lauſanne.
Lauſanne, 13. Juli. (Wolff.) Die Lage iſt ſeit geſtern
ahend unverändert, es hat keinerlei Sitzung zwiſchen den
tür=
kiſchen und alliierten Delegierten ſtattgefunden, und die
Alliier=
ten erklären auch, daß ſie keine neue Sitzung einberufen werden,
ſondern die türkiſchen Schritte abwarten wollen. Man zeigt ſich
jedoch etwas verwundert darüber, daß ein ſolcher türkiſcher
Schritt noch nicht erfolgt iſt. Am Vormittag und am Nachmittag
kamen die alliierten Delegierten zu einer geheimen Sitzung
zu=
ſammen, über deren Ergebnis keinerlei Mitteilung gemacht
wurde. Man erfährt nur, daß die Alliierten ſich dagegen
weh=
ren, daß die am Sonntag getroffenen drei Grundſätze eine
an=
dere Löſung finden. Nur deren Aufrechterhaltung kann die
Alliierten zufriedenſtellen, die Löſung der Konzeſſionsfrage könnte
jedoch auch in anderer Weiſe erfolgen. In der Frage der
Räu=
mung der Dardanellen äußerte man ſich bisher in kategoriſcher
Vermutung, daß die Löſung nicht ausgeſchloſſen iſt und
wahr=
ſcheinlich auch von den Türken angeſtrebt wird. Andererſeits
ſpricht man davon, daß auch andere bereits erledigte Fragen
wieder aufgenommen würden. Gleichzeitig geht das Gerücht um
über Schwierigkeiten, die in den amerikaniſch=türkiſchen
Ver=
handlungen entſtanden wären. Trotz der peſſimiſtiſchen
Stim=
mung und der Verwicklungen, die der gegenwärtige Rückfall
der Konferenz in das Chaos der vergangenen Monate hervorruft,
hofft man jedoch in unterrichteten Kreiſen auf eine baldige
Ueber=
windung der neuen Kriſe.
bündeten. Und trotz aller dieſer Schläge reckte ich mich auf gegen
das Mißgeſchick, ſo daß ich glauben darf, daß meine Haltung
bis heute von jeder Schwäche frei iſt. Ich bin feſt entſchloſſen,
gegen das Unheil anzukämpfen, zugleich aber auch, nie meinen
Namen unter die Schande und Schmach meines Hauſes zu
ſetzen.
An die Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth.
Lager bei Skalitz, 4. Auguſt 1758.
Wie ich höre, liebe Schweſter, geht es Dir ſehr ſchlecht. Du
kannſt Dir denken, wir groß meine Beſorgnis, mein Kummer,
meine Verzweiflung iſt. Habe ich je einen Freundſchaftsbeweis
von Dir gefordert, haſt Du je Liebe für mich empfunden, ſo
bitte ich Dich jetzt um eine Probe davon. Erhalte. Dich am
Leben, und wenn es nicht um Deiner ſelbſt willen iſt, ſo denke:
es geſchieht für einen Bruder, der Dich anbetet, der Dich als
ſeine Herzensfreundin, als ſeinen Troſt anſieht. Denke daran,
daß Du mir von allen meinen überlebenden Verwandten die
teuerſte biſt. Ich werde Mittel und Wege finden, mich aller
meiner Feinde zu entledigen; ich werde, wenn es dem Himmel
gefällt, den Staat aus der Gefahr retten; aber verliere ich Dich,
ſo iſt es nicht wieder gut zu machen, und Du ſelbſt ſtößt mir den
Dolch ins Herz. Alles in der Welt kann ſich ändern, aber der
Verluſt eines Menſchen wie Du iſt ein unheilbares Unglück. Bei
allem, was Dir lieb und teuer iſt, ſuche Deinen eigenen großen
Kummer zu bezwingen, und auch den, den wir etwa teilen; vor
allem aber erhalte Dich am Leben. Das meine iſt an das Deine
geknüpft: ohne Dich wird es mir unerträglich. Du biſt mein
Troſt, nur Dir allein kann ich mein Herz rückhaltlos öffnen. Ja,
liebe Schweſter, entweder kennſt Du mich ſchlecht, oder, wenn Du
mich kennſt, wirſt Du alle Kraft zuſammennehmen, um wieder
zu geneſen. Du wirſt Deine Sorge beſchwichtigen, wirſt Dich
ſelbſt bezwingen und alles für Deine Geſundheit tun.
Um meinetwillen beunruhige Dich nicht. Du weißt, die
Ge=
ſchäfte gehen niemals glatt; aber ich verſichere Dir, Du ſollſt
gute Nachrichten von unſeren Kriegsoperationen erhalten. Mir
geht es gut, und wird es gut gehen, wenn ich nur von Deiner
Beſſerung höre. Erhalte ich aber ſchlechte Nachrichten aus
Bay=
reht, ſo wird meine Standhaftigkeit unterliegen.
Am 14. Oftober 1758 ſtarb Markgräfin Wilhelmine.
*
Seite 3.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 14. Juli.
Die Unterbringung der Ausgewieſenen.
Am 18. Juli wurde eine große Zahl ausgewieſener
Eiſenbahn=
bedienſteter im D=Zug Köln—München nach Kabel befördert, um von
dort in vorbereitete Privatquartiere in Eiſerfeld und Hilchenbach
ge=
bracht zu werden. Sowohl im Zuge wie in den beiden genannten
Ort=
ſchaften nahm ſich die Bevölkerung der Ausgewieſenen mit ſo lebhafter
Teilnahme an, daß dieſe nachahmenswerte Beweiſe von Opferwilligkeit
allgemein bekannt zu werden verdienen.
Im Zuge verteilten ein Engländer 500 000 Mark, eine Dame 300000
Mark und zwei Herren je 40 000 Mark an die Ausgewieſenen; ein Herr
kaufte im Speiſewagen eine große Tüte mit Eiern, die ebenfalls an die
Ausgewiefenen verteilt wurden. Eine Dame, die zur Erholung in die
Schweiz fuhr, erklärte ſich bereit, ein Kind einer ausgewieſenen Familie
koſtenlos mit in die Sommerfriſche zu nehmen.
In Eiſerfeld wurde den Ausgewieſenen ein ſehr freundlicher
Emp=
fang bereitet: Der evangeliſche und der katholiſche Geiſtliche, Vertreter
der Gemeinde, der Frauenverein in Eiſerfeld und der Bahnhofsvorſtand,
Eiſenbahninſpektor Gendrung, begrüßten die Ausgewieſenen und hießen
ſie herzlich willkommen. In einem mit Bänken verſehenen Laſtauto
der Walzenmühle, das koſtenlos zur Verfügung geſtellt wurde, wurden
die Familien in ihre Quartiere gebracht. Herr Bergaſſeſſor Dreſer von
der Zeche „Zug” und „Konkordia” ſtellte in der Siedlung der Zeche
wohnlich eingerichtete Räume mit insgeſamt 60 Betten bereit, er ſelbſt
nahm in ſeiner Wohnung ebenfalls Ausgewieſene auf; die übrigen
Fa=
milien kamen in den Wohnungen der Witwe Daub und der Herren
Peter Daniel, Karl Heinrich, Marburger und Güttnig unter.
Unter=
funft und Verpflegung wurde allen Ausgewieſenen koſtenlos gewährt.
In Hilchenbach kamen die Ausgewieſenen in den Hotels Engelbert
Hanke, Müller und Menn unter, in denen ihnen trotz des
bevorſtehen=
den Zuzugs von Sommergäſten zu ſehr mäßigen Preiſen Quartier und
Verpflegung geboten wird.
Möge die vorbildliche Vaterlands= und Nächſtenliebe, die von den
Siegerländern an den Tag gelegt wurde, alle zur Nacheiferung
an=
feuern, denen ſich die Gelegenheit bietet.
— Ernannt wurde am 1. Juni 1923: der Lehrer Heinrich
Güld=
ner zu Leeheim zum Rektor an der Volksſchule daſelbſt.
— Sommerſpielzeit Bruno Harprecht. Heute abend findet die
Pre=
miere „Der Meiſterboxer” ſtatt. In den Hauptrollen dieſes
außerordent=
lich ſtarken Schwankes ſehen wir Bruno Harprecht als Meiſterboxer und
Marmeladefabrikant, außerdem Frieda Eichelsheim a. G. (Frau
Brei=
tenbach), Charlotte Chriſtan (Coletta Corolani), Eliſabeth Wigge (Frau
Wipperling), Franz Sauer (Hugo Hecht), der auch gleichzeitig Regie
führt, Theo Bögel (Kanzleirat Wipperling), Hermann Schüler als echter
Meiſterboxer, und von neuen Mitgliedern den beliebten Karl Lindt und
Eva Biſchoff, die von ihrer Tätigkeit während der vergangenen
Winter=
ſpielzeit ſchon rühmlichſt bekannt iſt. Die Handlung iſt überreich an
toſtllen Situationen, Verwechſelungen und Verwickelungen, und
zwerch=
fellerſchütternder Komik. Wie bei ſeiner Uraufführung in Frankfurt,
dürfte der Schwank auch hier wegen ſeines ſtarken Heiterkeitserfolges zum
Schlager der Spielzeit werden.—
Schalterdienſt am Poſtamt. Nach neuerlichen Beſtimmungen
ſind in großen Orten die Poſtſchalter höchſtens bis zu 9 Stunden an
Werktagen offen zu halten. Der Schalter 1 der Briefannahme, der jetzt
noch von 6—7 Uhr nachmittags außergewöhnlich zur Annahme von
Einſchreibbriefen geöffnet iſt, muß infolgedeſſen vom 16. Juli ab
be=
reits um 6.30 Uhr nachmittags geſchloſſen werden.
Dgs. Elektriſche Straßenbahn zum Großen Woog. Anläßlich des
ſtarken Badeverkehrs läßt die Heag verſuchsweiſe die Wagen der Linie
Waldfriedhof-Schloß bis zur Beckſtraße durchlaufen. Der Fahrplan
iſt folgender: Waldfviedhof ab 1.46, 2.16 uſw. halbſtündlich bis 7.46;
Schloß ab 1.26, 1.56, 2.26 uſw. halbſtündlich bis 7.56; Beckſtraße an
1.30, 2.00, 2.30 uſw. halbſtündlich bis 8.00 Uhr. Beckſtraße ab 1.31,
2.01 uſw. halbſtündlich bis 7.31, 8.01; Schloß ab 1.35, 2.05 uſw.
halb=
ſtündlich bis 7.35, 8.05; Waldfriedhof an 1.45, 2.15 uſw. halbſtündlich
bis 7.45 Uhr.
— Pofaunenfeſt 1923. Am 11. und 12. Auguſt findet in
Offen=
bach das große diesjährige Poſaunenfeſt ſtatt. Sollten
Poſaunen=
chöre bis jetzt noch keine Einladung erhalten haben, ſo liegt das daran,
daß dem Geſchäftsführer, Herrn Organiſt Oskar Endreß=Frankfunt
a. M.=Oberrad 413, die Anſchriften nicht bekannt ſind. Es wäre d.,/
ungeſäumt nachzuholen; es werden alsdann vorgedruckte
Anmeldefor=
mulare und Programme zugeſandt, die bis ſpäteſtens 24. Juli wieder
zurückgereicht ſein müſſen. Näheres auch bei dem Vorſitzenden des
Darmſtadter Wartburg=Poſaunenchors, Herrn Georg Herge,
Holz=
ſtraße 17. — Wie beim vorjährigen Poſaunenfeſt in Hofheim, werdeu
auch in Offenbach a. M. Nachtquartiere und Verpflegung, auch für
Aw=
gehörige, koſtenlos zur Verfügung geſtellt. Alle Chöre ſeien nochmalz
recht herzlich eingeladen.
— Bund der Kinderreichen zum Schutze der Familie, Ortsgruppe
Darmſtadt. Auf den im Feierabendſaal Freitag, den 20. Juli,
ſtattfin=
denden Lichtbildervortrag (Alt=Darmſtadt) durch Herrn Schriftſtelles
Franz Harres ſowie Anmeldungen zu den ſechs projektierten Konzertau
der Städt. Akademie für Tonkunſt zu ermäßigtem Preiſe und
Ausgab=
der Bundeszeitung ſei nochmals hingewieſen.
— Donnerstags=Konzerte im Saalbau. Das am vergangenen Dow
nerstag ſtatgefundene Orcheſterkonzert war von Beſuchern bis auf ded
letzten Platz gefüllt. Mit einem flotten deutſchen Armeemarſch eröffnete
Obermuſikmeiſter Mickley das Programm. Aus dem Programm
ver=
dienen folgende Stücke beſondere Erwähnung: Schillers Turandot,
Ouvertüre von Lachner, Große Fantaſie aus Tannhäuſer von Wagner,
Nordiſche Fantaſie für Piſtonſolo, wobei ſich der Soliſt Herr Cuslau
in großartiger Virtuoſität als Beherrſcher ſeines Inſtrumentes zeigte.
Im zweiten Teil wurde mit großem Schwung Oberon=Ouvertüre von
Weber geſpielt. Zum Schluß wurden Volks= und Nationallieder
ge=
ſpielt, u. a. auch das Deutſchlandlied, in das ein tauſendköpfiges
Pu=
blikum begeiſtert einſtimmte.
B. Die neueſte Kunſt in Amerika. In den Vereinigten
Staa=
ten beginnt man ſich jetzt mehr und mehr mit der neueſten
euro=
päiſchen Kunſt zu beſchäftigen. Der Münchener Kunſthiſtoriker
Auguſt L. Maher, der die Kunſtverhältniſſe in Amerika ſelbſt
ſtudiert hat, berichtet darüber in „Kunſt und Künſtler‟. Die
Muſeen deranſtalten Ausſtellungen von Werken moderner Maler
und Zeichmer, und wenn ſich das Publikum auch zunächſt meiſt
ablehnend verhält, ſo wird es doch durch die ſehr geſchickte
Pro=
paganda=Arbeit der Direktoren herangezogen. Ueberhaupt ſind
moderne Kunſtausſtellungen, die vor zehn Jahren noch ſehr
ſel=
ten waren, jetzt in Mode gekommen. In Neu=York ſoll ihre Zahl
auf 700 jährlich geſtiegen ſein, und dabei wird dem Publikum
natürlich auch ſehr viel Mäßiges aufgetiſcht. „Es iſt kein
Zu=
fall”, ſchreibt Mayer, „daß in keiner bedeutenden amerikaniſchen
Galeri= irgend ein Werk von Munch anzutreffen iſt. Vielen
Kunſtfreunden, die ich ſprach, war der Name völlig fremd. Der
außerhalb Amerikas faſt gar nicht bekannte verſtorbene
Winds=
low Homer — deſſen Bilder bis zu 50 000 Dollar bezahlt
wer=
den —, John Singer Sargent und Zorn ſind noch immer die
Helden des Tages. Geſchmackvolle Geſchicklichkeit, maleriſcher
Vortrag mit gediegener Zeichnung wird geprieſen, ſcharf
aus=
gedrückt: der Edelkitſch feiert hier ſeine Triumphe nach wie vor.
Die moderne deutſche Malerei iſt leider, noch immer in den
öffeitlichen Sammlungen nur ſehr unzureichend vertreten. Und
überall hat man den Eindruck des Zufälligen in der Erwerbung.
Das Metropolitan=Muſeum in Neu=York beſitzt zwar jetzt
Ar=
beiten von Leibl und Liebermann, Habermann und Thoma, die
aus der Sammlung Reiſinger ſtammen, aber völlig ungenügend,
um ein anſchauliches Bild von der Art dieſer Künſtler zu
geben. Trübner, Corinth und Slevogt fehlen vollkommen, vom
anderen gar nicht zu reden. Minneapolis hat einen
ausgezeich=
neten Zügek, neben dem ſich ein braves Winterbild von Crodol
als einziger deutſcher Gefährte etwas ſeltſam ausnimmt.
Ein=
zig in Detroit ſind eine Reihe neuerer und neueſter Bilder
an=
gekauft worden, dank der Fürſorge des Beraters des Muſeums
Wilhelm R. Valentiner. Aber auch dieſer Sammlung haftet noch
etwas Zufälliges an. Valentiner hat in allerneueſter Zeit eine
Ausſtellung von Werken neueſter deutſcher Malerei in Neu=York
zuſtande gebracht. Es wäre zu wünſchen, daß ihr ein Intereſſe
beſchieden iſt, das über die gewöhnliche Ausſtellunggteilnahme
weit hinausgeht.”
Nochmals die Aerztehonorare. Aus Arztkreiſen wird uns
ge=
ſchrieben: Der preußiſche Miniſter für Volkswohlfahrt hat, nachdem
am 6. Juli die Vertreter des Aerztekammerausſchuſſes und der
Ver=
ſicherungsträger gutachtlich gehört worden ſind, mit Gültigkeit vom
1. Juli 1923 einen Teuerungszuſchlag von 5300 v.H. zu den
Grundge=
bühren der preußiſchen Taxe für Aerzte und Zahnärzte feſtgeſetzt.
Da=
mit ſind die ärztlichen Gebühren auf das 6000fache der
Friedensgebüh=
ren: geſteigert worden, während die amtlichen Ziffern am 4. Juli 1923
bereits eine Verteuerung der notwendigſten Lebensbedürfniſſe in Höhe
des 16 180fachen gegenüber dem Friedensſtande angaben. Die nunmehr
geltenden Honorarſätze, die auch die Grundlage für die Bezahlung der
kaſſenärztlichen Leiſtungen in faſt allen Teilen des Reiches bilden,
blei=
ben weit hinter den berechtigten Anſprüchen der Aerzte zurück, die eine
Erhöhung ihrer Bezüge auf das 10 000fache dringend gefordert hatte.
Die Feſtſetzung beſonderer Zuſchläge für die Leiſtungen der in den
beſetzten und Einbruchsgebieten tätigen Aerzte hat der
Wohlfahrtsmini=
ſter wiederum abgelehnt. — Durch die Entſcheidung des Miniſters
wer=
den die Gebühren der Aerzte, insbeſondere der Kaſſenärzte, auf ein
Drittel der Friedensgebühren herabgedrückt. Die Erbitterung der
Aerzteſchaft iſt um ſo größer, als die Gehälter der Beamten, die bei
den Verhandlungen zum Vergleiche herangezogen wurden, im Juli
bereits das 10 000fache gegenüber den Friedensgehältern erreicht haben.
Die wirtſchaftliche Not der freien geiſtigen Berufe iſt auf das Höchſte
geſtiegen, und die beſondere troſtloſe Lage der Aerzteſchaft wird auch
von der Regierung anerkannt. Da trotzdem nunmehr die Sätze der
Preußiſchen Gebühren=Ordnung wiederum in unzureichender Weiſe
er=
höht worden ſind, ſieht ſich die große Mehrzahl der deutſchen Aerzte
außerſtande, mit den Einkünften aus der ärztlichen Praxis die Koſten
für die beſcheidenſte Lebensführung aufzubringen, geſchweige denn die
ins Ungeheuere geſtiegenen beſonderen Berufsunkoſten zu beſtreiten, die
ihr bei der Ausübung der ärztlichen Tätigkeit erwachſen. Die
uner=
träglich ſchwer gewordene Notlage des Aerzteſtandes erfordert
gebie=
teriſch eine gerechtere Berückſichtigung durch die maßgebenden
Regie=
rungsſtellen. Eine lebhafte Beunruhigung hat ſich angeſichts der
täg=
lich weiter ſteigenden Teuerung der geſamten Aerzteſchaft bemächtigt.
Die ärztlichen Organiſationen haben im Wohlfahrtsminiſterium ſofort
ernſte und eindringliche Vorſtellungen erhoben, um folgenſchwere
Schritte der verzweifelten Aerzteſchaft verhindern zu können. Es iſt
zu befürchten, daß die Aerzteſchaft nicht länger davon zurückzuhalten
ſein wird, zur Selbſthilfe zu greifen, wenn ihre mäßigen und
berechtig=
ten Forderungen nicht endlich erfüllt werden.
n. Strafkammer. Auf ſtaatsanwaltliche Berufung wurde die
ſchöf=
fengerichtliche Verurteilung des Pferdehändlers Aron Meyer aus
Rei=
chelsheim wegen Preistreiberei in Tateinheit mit Betrug zu 100 000
Mark Geldſtrafe evtl. 100 Tagen Gefängnis nunmehr als zu milde auf
das Zehnfache erhöht. Es bleibt bei der erſtinſtanzlichen Einziehung
des übermäßigen Gewinns von 100000 Mark wie bei der erwähnten
Eventualſtrafe im Falle der Uneinbringlichkeit der erkannten Million,
deren geſteigertes Maß dem Verſchulden des Angeklagten ſowie der
jetzi=
gen Geldentwertung gebührend Rechnung tragen ſoll. In Frage kam
der Erwerb einer Stute Ende Dezember v. Js. für 250 000 Mark und
deren Weiterveräußerung nach etwa zehn Tagen zu 500 000 Mark. Dem
Käufer, einem dortigen Landwirt, wurde dabei das Pferd als gut und
fehlerfrei bezeichnet, doch ſtellte ſich alsbald ein dem M. bekannt
ge=
weſener Mangel heraus. Er nahm damals nach anfänglichem Weigern
auf erſtattete Strafanzeige das Tier mit Herausga e des Kaufgeldes
zurück und ſetzte es anderwärts ab, ohne daß er letzteren Preis nennt.
Da der Angeklagte ſich ſeinerſeits bei dem Ergebnis der
Schöffengerichts=
verhandlung beruhigt hatte, war die allerdings von ihm beſtrittene
Schuld rechtskräftig, und nur das Strafmaß nachzuprüfen. Auch das
Berufungsgericht ſah in erſter Linie von Freiheitsſtrafe ab, hielt aber
in Anbetracht der Zeitverhältniſſe jene Erhöhung der Geldſtrafe für
ge=
boten. Der über den Preis gehörte Sachverſtändige hatte in ſeinem
Gutachten etwa 20 Prozent Gewinn zugrunde gelegt, und man nahm
in Berückſichtigung weiterer Momente jenen unzuläſſigen Uebergewinn
als verwirkt an.
n. Schöffengericht I. Höchſt verwerflich erſcheint eine von dem
hie=
ſigen Weißbinder Johannes Schmidt verübte Betrügerei, denn ſie brachte
ein armes, vaterloſes Kind um die ihm von wohltätiger Seite zugedachte
Weihnachtsfreude. Die 14jährige Kleine iſt von unehelicher Geburt,
wohnt bei ihrer Mutter hier und ſollte durch Poſtkarte von auswärts
die Nachricht erhalten, ſich im Eliſabethenſtift eine Liebesgabenſendung
abzuholen. Sie heißt ebenfalls Schmidt, und es wurde aus Verſehen
jene Karte an den benachbarten Angeklagten beſtellt. Der ſchon
mannig=
fach mit dem Strafgeſetz in Konflicht Geratene vermochte ſolcher
Ge=
legenheit nicht zu widerſtehen, holte unter Vorzeigung der Nachricht das
Paket für ſich ab und tat das gleiche mit einem einliegenden Brief, der
als Ausweis für eine weitere Zuwendung größerer Kartoffel= und
Ge=
müſemengen diente. Erſt nach längerer Zeit gelangte der üble Streich
zur Entdeckung, und Sch. muß nunmehr den Schwindel mit 3 Monaten
Gefängnis büßen. — Ein bisher unbeſtrafter älterer Fuhrknecht hatte
bei Ablieferung von Waren in einem hieſigen Ladengeſchäft die dort
von einem Kunden liegengelaſſene Brieftaſche mit 100 000 Mark Inhalt
gefunden und für ſich behalten. Als der zurückgekehrte Verlierer
nach=
fragte, verleugnete der Finder den Beſitz, und die Taſche fiel ihm dann
bei polizeilichem Einſchreiten aus der Schürze. Er wurde für dieſe
Unterſchlagung zu 200 000 Mark Geldſtrafe verurteilt.
— Verein der Hundefreunde von Darmſtadt und Umgegend für
Naſſenzucht, Polizei=, Schutz= und Gebrauchshundweſen (e. V.). Wir
machen nochmals auf die am 15. Juli ſtattfindende Pfoſtenſchau
des Vereins auf dem Gelände des Pferdemarktes, Holzhofallee 32,
auf=
merkſam und verweiſen auf die Anzeige der heutigen Nummer.
B. Ober=Ramſtadt, 13. Juli. Einem ſeit langen Jahren
beſtehen=
den und liebgewordenen Brauche folgend, beabſichtigen auch dieſes Jahr
unſere Ortsbürger und Einwohner, die ihr 50. Lebensjahr
voll=
enden, eine gemeinſame gemütliche Feier zu begehen. Nicht eine
rau=
ſchende, in Luſtbarkeiten und Schwelgen beſtehend, ſondern dem Ernſte
der Zeit, der ganzen wirtſchaftlichen Lage entſprechend, ſoll die
Veran=
ſtaltung verlaufen. Die Erinnerung an gemeinſam verlebte Schul= und
Jugendjahre, ein Kennenlernen ſeither getrennter Jugendfreunde foll
der Zweck der Veranſtaltung ſein. Hierzu werden nicht allein die
ein=
geſeſſenen Ober=Ramſtädter, ſondern alle hier wohnenden
Fünfzigjähri=
gen freundlichſt eingeladen. Zur Beſchlußfaſfung und endgültigen
Re=
gelung findet Sonntag, den 15. Juli, nachmittags 4 Uhr, im Gaſthaus
zum Löwen (Schneider) eine Zuſammenkunft ſtatt, zu welcher
alle Intereſſenten gebeten werden, vollzählig zu erſcheinen.
A Von der Bergſtraße, 12. Juli. Die wahrhaft afrikaniſche Hitze,
die wir ſeit einiger Zeit haben, bringt die Früchte allzu raſch zur Reife.
Aecker mit Frühkartofeln werden ſchon gelb und dürfte, wenn die
Glut=
hitze noch länger ſo anhält, der Ertrag ſehr beeinträchtigt werden. Auch
das Obſt fällt viel durch und leeren ſich die Bäume ſtellenweiſe ganz
gewaltig. Gerſte und Hafer ſtehen prachtvoll im Felde. Roggen und
Weizen dürften beſſer ſein, doch iſt vorausſichtlich noch eine
zufrieden=
ſtellender Ertrag zu erwarten.
r. Von der Bergſtraße, 12. Juli. Die Zahl der
Arbeits=
loſen hat ſich mit letzter Woche allerorts verringert, da die örtliche
Induſtrie beſſer beſchäftigt iſt. Auch in Weinheim, Mannheim=
Ludwigs=
hafen wurde die Arbeit wieder mehr aufgenommen. Da in Baden das
Bauhandwerk beſſer beſchäftigt iſt als in Heſſen, ſo fahren täglich
un=
zählige Arbeiter, namentlich Maurer, Zimmerer, Weißbinder, Schreiner
und andere nach dieſen benachbarten Induſtrieplätzen. Wenn aber die
Ciſenbahntarife uſw. immer mehr erhöht werden, ſo werden die
Neu=
bauten auch dort bald aufhören und unzählige Arbeiter arbeitslos
wer=
den. An der heſſiſchen Vergſtraße hat das Bauhandwerk faſt gar nichts
zu tun.
r. Bensheim, 12. Juli. Brotpreis. Die Bäcker=Zwangsinnung
hat folgende Preiſe feſtgeſetzt: Brötchen 800 Mk., 1 Weißbrot 8000 Mk.,
1 Roggenbrot 22 000 Mk., 1 Pfund Weißmehl 11000 Mk.
— Groß=Zimmern, 13. Juli. Evangeliſches Gemeindefeſt.
Die heſſiſche Landesgruppe des Deutſchen Evangeliſchen Gemeindetages
iſt von dem evang. Kirchenvorſtand zu Groß=Zimmern eingeladen
wor=
den, um in der dortigen Kirche Sonntag, 22. Juli, ein Gemeindefeſt
zu feiern. Im Feſtgottesdienſt vormittags ½00 Uhr wird Pfarrer
D. Waitz Feſtprediger ſein. Um ½2 Uhr finden Verhandlungen für
die Vertreter der Kirchengemeinden ſtatt, die von Univerſitätsprofeſſor
D. Schian eröffnet und geleitet werden. Hauptgegenſtand der
Be=
raxung iſt das kirchliche Leben in Stadt und Land. Eiſenbahninſpektor
Kleinert wird reden über kirchliches Leben in Stadtgemeinden,
Pfarrer Grein=Arheilgen über kirchliches Leben in Vorortgemeinden,
Pfarreir von der Au=Reichelsheim über kirchliches Leben in
Oden=
waldgemeinden.
r. Babenhauſen, 12. Juli. Die Sommerferien der hieſigen
höheren Bürgerſchule beginnen Samstag, 14. Juli, und dauern vier
Wochen. Die Volksſchule wird vorausſichtlich erſt in 8 Tagen ſchließen.
— Der Backofenbauer Bernhard Brückner von hier hat eine neue
Erfindung gemacht, die den Gebrauch eines Sparkochherdes
über=
flüſſig macht und von jeder Hausfrau ſicher ſehr willkommen geheißen
wird. Der von ihm erfundene Zwangs=Brennſtoffſparer „Frauenlob”
bewirkt unſtreitig eine große Brennſtofferſparnis und erzielt ein raſches
Kochen.
— Erbach i. O., 13. Juli. Geſtern abend nach 9 Uhr ſauſten zwei
hieſige junge Leute gemeinſam auf einem Fahrrad, wie es leider eben
zu ſtark Unſitte iſt, die abſchüfſige Sophienſtraße nach dem Bahnviadukt
herunter und fuhren den noch zwei Eimer Pfuhl nach ſeinem Garten
tragenden Herrn Maurermeiſter Philipp Ludwig Stellwag um. Der
Zuſammenſtoß war derart heftig, daß der herbeigerufene Arzt nur noch
den Tod des Ueberfahrenen feſtſtellen konnte. Der ſo jäh aus dem
Darmſtädter Zngolc.t., C
hr den 1-Z, Jeiit 1945.
Rummer 192.
Leben Geriſſene war ein äußerſt arbeitſamer und tüchtiger
Geſchäfts=
mann, der ſich in der hieſigen Gegend allgemeiner Beliebtheit erfreute.
In allen Kreiſen nimmt man deshalb auch aufrichtigen Anteil an dem
die Familie betroffenen ſchweren Unglücksfall. Die beiden Radfahrer
ſind feſtgenommen und dem Gericht zugeführt.
L. Beerfelden, 12. Juli. Letzten Montag wurde der 19. große
Pferde=, Fohlen= und Zuchtviehmarkt hier abgehalten.
Auch diesmal bewährte er ſeine alte Anziehungskraft und lockte
unzähl=
bare Menſchenmengen aus nah und fern an; auch die angrenzenden
badiſchen und bayeriſchen Gebiete ſtellten viele Beſucher. Schon am
Sonntag herrſchte reges Treiben auf dem Juxplatz, der des
Unterhal=
tenden und Beluſtigenden gar vieles bot. Der Montag brachte ſchon
in den früheſten Morgenſtunden Gäſte zu Wagen, zu Rad und zu Fuß;
auch unſere Nebenbahn hatte den Verhältniſſen Rechnung getragen
durch Einlegung nötiger Verbindungszüge. Das zahlreich aufgetriebene
Pferdematerial war von auserleſener Schönheit, und für den Kenner
war die Vorführung der Tiere bei der Prämiierung ein wahrer Genuß.
Die zahlreich aufgetriebenen Händlerpferde ermöglichten ſehr zahlreiche
Käufe. Für leichtere Wagenpferde bewegten ſich die Preiſe zwiſchen
20 und 38 Millionen Mk., ſchwere Arbeitspferde erzielten Preiſe bis
zu 55 Millionen Mk. Auch in Händlervieh war der Auftrieb gut; je
nach Qualität bewegten ſich die Preiſe zwiſchen 10 und 18 Millionen M.
— Ganz außerordentlich reichhaltig war die Ausſtellung
landwirtſchaft=
licher Maſchinen; jede Form und Größe lockte zum Anſehen und zum
Kaufen, und Käufe wurden auch in erfreulicher Zahl getätigt. Da auch
Motoren der verſchiedenſten Arten ausgeſtellt waren, konnten viele
Ma=
ſchinen im „blinden” Betrieb vorgeführt werden. Es iſt geplant, die
Ausſtellung von Maſchinen künftig noch mehr auszubauen, wodurch der
hieſige Markt an Anziehungskraft noch gewänne. — Von den überaus
zahlreichen Prämiierungen ſeien hier nur die erſten Preiſe mitgeteilt:
Mutterſtuten mit mehreren Fohlen (Familien).
Arbeits=
ſchlag: Joh. Ad. Siefert 2.=Airlenbach Ehrenpreis 50 000 Mk., L.
Sie=
fert=Airlenbach desgl., Joh. Ad. Schäfer=Airlenbach desgl. Wagenſchlag:
J. Thomasberger=Erzbach Ehrenpreis 50000 Mk. — Mutterſtuten
mit Fohlen. Arbeitsſchlag: Joh. Ad. Siefert 2.=Airlenbach 1. Preis
50 000 Mk., Gg. Kaiſer=Airlenbach 1. Preis 50 000 Mk. Wagenſchlag:
Ad. Freudel=Etzenau 1. Preis 50 000 Mk., Phil. Hotz=Gammelsbach
1. Preis 50 000 Mk. — 3jährige Fohlen. Arbeitsſchlag: L.
Siefert=Airlenbach 1. Preis 30000 Mk. Wagenſchlag: Ad. Siefert=
Airlenbach 30000 Mk. — 2jährige Fohlen, Arbeitsſchlag: Joh.
Ad. Siefert=Airlenbach 1. Preis 20000 Mk. Wagenſchlag: Ad. Siefert=
Airlenbach 1. Pr. 30000 Mk. — 2jähr. Fohlen. Arbeitsſchlag: Joh.
20000 Mk. — Händlerpferde: J. Haas=Neuſtadt 1. Pr. 40000
Mk.. A. Meher=Reichelsheim 1. Preis 40000 Mk., J. Haas=Neuſtadt
1. Preis 40000 Mk. — Kühe: L. Heckmann=Gammelsbach 1. Preis
15 000 Mk., J. Miltenberger=Beerfelden 1. Preis 15 000 Mk. —
Nin=
der: V. Schwöbel=Krähberg 1. Preis 12000 Mk. Faſelvieh: A.
Reinhardt=Fahrenbach 1. Preis 20000 Mk. Händlervieh: J.
No=
ſenthal=Beerfelden 5000 Mk.
Reich und Ausland.
Profeſſor Einſtein in Schweden.
Profeſſor Einſtein hat in Gothenburg vor zahlreichen
Mit=
gliedern des Naturforſcherkongreſſes einen Vortrag über die
Grund=
lagen der Relativitätstheorie gehalten. Dem Vortrag wohnte der König
von Schweden bei.
Zürich als Zentrum des europäiſchen Luftverkehrs.
Die Verhandlungen zwiſchen dem eidgenöſſiſchen Luftamt und der
engliſchen Luftverkehrsgeſellſchaft Handley=Page haben nun zu dem
Er=
gebnis geführt, daß gegen eine entſprechende Subvention die engliſche
Geſellſchaft dreimal wöchentlich einen Flugdienſt Mancheſter—London—
Paris-Baſel-Zürich und zurück organiſiert. Die 1100 Km. lange
Strecke ſoll in rund neun Stunden bewältigt werden, was der Eiſenbahn
gegenüber einen Zeitgewinn von etwa 15 Stunden ergibt. Im Falle
eines vollen Erfolges iſt ſchon für nächſtes Jahr eine Weiterführung
der Strecke über die Alpen nach Italien und Nordafrika geplant. Da
Zürich auch im Mittelpunkt der Linie Nürnberg-Zürich—Genf liegt,
ſo kann man Dübendorf tatſächlich mit Recht als das Herz der
kon=
tinentalen Aviatik bezeichnen.
Beendigung des engliſchen Dockarbeiterſtreiks.
Die Leiter des wilden Dockarbeiterſtreiks in den engliſchen Häfen
haben die Ausſtändigen angewieſen, die Arbeit wieder aufzunehmen,
Skelettfund im Gebirge.
Beim Pavillon des Königshauſes am Schachen wurde ein
männ=
liches Skelett gefunden, das noch vermoderte Kleider trug, einen
ſchwarzgrau karierten Anzug, grünen Filzhut, grauen Sweater,
Waden=
ſtrümpfe und gewöhnliche Schnürſchuhe. Ob es ſich um die Ueberreſts
eines Abgeſtürzten handelt oder andere Urſachen den Tode des Mannes
herbeigeführt haben, vermochte noch nicht feſtgeſtellt zu werden.
Felszeichnungen aus Afrika und Afien.
Felszeichnungen, mit Stein auf Stein geritzt, ſind faſt über die ganze
Erde verbreitet. Unabhängig voneinander haben die Menſchen dieſe
Art künſtleriſcher Darſtellung offenbar von Urzeiten an geübt. Auf
be=
deutſame Denkmale dieſer Felszeichenkunſt lenkt Profeſſor Felix von
Luſchan jetzt in der Zeitſchrift für Ethnologie die Aufmerkſamkeit. Ein
deutſcher Forſcher, der inzwiſchen verſtorbene Plueſchke, hat auf der
Karawanenſtraße Neſibin—Moſſul, in Demir=Kapu, die erſten
Fels=
zeichnungen des eigentlichen Vorderaſiens gefunden. Aus ſeinem
Nach=
laß kann ſie Luſchan nun veröffentlichen. Er fragt, aus welchen
Grün=
den wohl die Menſchen überhaupt auf die Herſtellung ſolcher Bilder
verfallen ſind. In einzelnen Fällen wird man vielleicht an Jagdzauber
denken dürfen, in anderen, wie bei ſüdamerikaniſchen Felszeichnungen,
gelegentlich auch nur auf bloße Langeweile, beſonders an Orten, an
denen die Eingeborenen an einem Flußübergang häufig tagelang auf
das Sinken des Waſſers zu warten gezwungen ſind. Wieder an
ande=
ren Orten mag es ſich um richtige „Zinken” im Sinne unſerer
Gauner=
ſprache handeln; ein anderes Mal vielleicht um harmloſe Mitteilungen
für ſpäterkommende Stammesgenoſſen. Die aſiatiſchen Zeichnungen
fin=
den ſich nun an einem offenbar ſchon in früheſter Zeit bewohnten
Platz, dem „Eiſernen Tor” im Bett eines Baches. Es ſind
Darſtellun=
gen von Tieren und Menſchen, durch lange Zeiten reichend, und ſo ein
ntereſſantes Bild künſtleriſcher Entwickelung eines Volkes von Jägern
und Hirten. Die Felszeichnungen aus der Gegend von Aſſuan, die
Luſchan nach Schweinfurths Forſchungen an der gleichen Stelle
behan=
delt, glaubt er in vielleicht tatſächlichem Zuſammenhange mit jenen
vorderaſiatiſchen Bildern entſtanden. Zu den neuerdings wieder
viel=
beſprochenen Steinzeichnungen der Buſchmänner im Süden Afrikas
äußers er die Meinung, daß dieſe wunderbaren Felsmalereien mit den
Buſchmännern nicht das Geringſte zu tun haben, ſondern eng mit den
Felszeichmungen in Nordafrika und Nordweſteuropa zuſammenhängen,
alſo wohl auf uralte hamitiſche Wanderungen zu beziehen ſind.
13. Deutſches Turnfeſt.
Am Vorabend des Deutſchen Turnfeſtes.
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
* Die baheriſche Landeshauptſtadt, die ſeit dem 7. Juli die
Vor=
woche des 13. Deutſchen Turnfeſtes in ihren Mauern ſah, ſteht ſeit
heute Freitag vollſtändig unter dem Eindruck des Feſtes, das am
Sams=
tag in der Feſthalle mit einer offiziellen Begrüßungsfeier ſeinen
An=
fang nahm. Zehntauſende deutſcher Turner und Turnerinnen ſind
be=
reits in München angekommen und freudig von ber Münchener
Bevöl=
kerung begrüßt worden. Der Verkehr der Sonderzüge erreichte heute
ſeinen Höhepunkt. Faſt in jeder Stunde kamen etwa drei Sonderzüge
an. Bedauerlicherweiſe waren zahlreiche Verſpätungen zu verzeichnen.
Heute vormittag gegen 8 Uhr traf der Sonderzug mit den deutſchen
Turnern von der Saar ein. Unter den Klängen mehrere Kapellen,
dar=
unter eine Reichswehrkapelle, entſtiegen die Saar=Turner und
Turne=
rinnen den Zügen, die ſie von Mannheim aus benutzt haben. Bis
Mannheim war der größte Teil der Saar=Turner trotz glühender
Sonnenhitze und verſtaubter Landſtraßen in zwei Tagesmärſchen von
ihrer Heimat herbeimarſchiert. Auf dem Bahnſteig des Münchener
Hauptbahnhofes fand, ein Empfang ſtatt, worauf ſie in die bayeriſche
Hauptſtadt einmarſchierten. Dieſer Einmarſch wurde geradezu zum
Triumphzug der deutſchen Turner und Turnerinnen des Saargebiets,
deren Spitzengruppe der Männerturnverein von 1848=Saarbrücken mit
der alten 48er Fahne bildete. Es waren etwa 3500 Saarturner, denen
der vieltauſendſtimmige Jubel der zu dichten Mauern an der Nordſeite
des Bahnhofes dichtgedrängten Münchener Turnvereine und der
Be=
völkerung galt. Auf dem ganzen Zuge grüßten ſtürmiſche Heilrufe die
deutſchen Brüder. Aus allen Fenſtern winkte und grüßte man ihnen
zu, Blumen wurden ihnen zugeworfen und vaterländiſche Geſänge
wur=
den angeſtimmt.
Aus allen deutſchen Gauen ſind die deutſchen Turner
zuſammen=
geſtrömt und vereinen ſich jetzt unter dem Wahlſpruch des Feſtes: „Für
deutſches Volkstum, Ehre und Freiheit!‟ Dem Bekenntnis gilt es zur
geſchloſſenen Einheit des Vaterlandes. Auch von jenſeits des Weltmeeres,
aus den Vereinigten Staaten, ſind etwa 300 deutſch=amerikaniſche
Tur=
ner eingetroffen, die den verſchiedenen deutſchen Turnvereinen in
Illi=
nois angehören. Sie wurden wie alle Ankommenden herzlich begrüßt.
In der Begrüßung wird darauf hingewieſen, daß es in München nicht
gilt, ein Feſt um des Feſtes willen zu feiern, ſondern um ſich erneut
zus deutſchen Einheit zu bekennen.
Bedeuerlicherweiſe fehlen die Turner aus der bayeriſchen Pfalz,
den beſetzten Rheinlanden und dem Ruhrgebiet, die durch feindliche
Horden vom unbeſetzten Deutſchland abgeſchnitten ſind. Ihrer
einge=
denk, fährt am Sonntag im Feſtzuge vor den übrigen Gruppen ein
Wagen mit Pyramiden, die mit Ketten umſchlungen ſind. Die deutſchen
Turner werden ihrer durch feindliches Gebot ferngehaltenen Brüder
gedenken.
Die Stadt München iſt heute belebt von den Hunderttauſenden
deutſcher Turner, die aus allen deutſchen Gauen hier zuſammengeſtrömt
ſind. Muſtergültig iſt die Organiſation, für dieſe 200000 Gäſte aus
allen Teilen des Reiches Unterkunft zu verſchaffen. Hier kann den
Be=
hörden und der Leitung des Deutſchen Turnfeſtes, insbeſondere dem
Feſtausſchuß nicht genug Dank gezollt werden. Alle Häuſer der Stadt
ſind geſchmückt, friſches Grün und Girlanden grüßen von den Fenſtern.
Fahnen in den Reichs= und Landesfarben winken den Ankommenden
entgegen. Auch die Farben Schwarz=Rot=Gold, die in Bayern auch
heute nicht allzu häufig zu ſehen ſind, werden an zahlreichen Häuſern
als Fahnen der Deutſchen Turnerſchaft bemerkt. Ein beſonderer
Feſt=
akt wird die Uebergabe der deutſchen Turnerfahne ſein, die mit ihrem
koſtbaren Schmuck einen Wert von etwa zwei Milliarden darſtellt.
Am Donnerstag fand eine Reihe von Konzerten zugunſten des
deutſchen Hilfswerkes für Rhein und Ruhr ſtatt, die auch heute
fort=
geſetzt wurden, und an denen auch die einzige aus dem Saargebiete
mitgekommene Turnerkapelle mitwirkte. So ſtellt ſich die Deutſche
Turnerſchaft in den Dienſt des Liebeswerkes für Rhein und Ruhr. Für
die Opferwilligkeit der deurſchen Turner mag die Tatſache Zeugnis
ab=
legen, daß bei der Ankunft eines aus Baden kommenden Sonderzugs
in kurzer Zeit zwei Millionen Mk. für die Rhein= und Ruhrhilfe von
einem Turner geſammelt werden konnten.
So vereinen ſich alle Anzeichen am Vorabend des 13. Deutſchen
Turnfeſtes, das die Stadt München in ihren Mauern aufs herzlichſte
willkommen heißt, zu der ſicheren Erwartung, daß der Wahlſpruch
die=
ſes Feſtes: „Für Volkstum, Ehre und Freiheit!” im Verlaufe der
Haupttagung dieſer gewaltigſten Kundgebung zum Reichsgedanken im
Volksbewußtſein erhalten bleiben wird.
Meiſterſchafts=Spiele.
Die deutſchen Meiſterſchaften im Schlagball, Fauſtball,
Schleuderball, Handball, Trommelball und
Bar=
lauf, die ſeit drei Jahren vergeben werden, kommen heuer zum erſten
Male im Rahmen eines Deutſchen Turnfeſtes zur Durchführung. Die
Aufnahme der Spielbewegung, eine notwendige Ergänzung des
Ar=
beitsgebietes der Turnerſchaft, gibt eine wertvolle Bereicherung und
Belebung des Turnfeſt=Programms. Sind doch für die Meiſterſchafts=
ſpiele 100 Mannſchaften gemeldet, und zwar für Schlagball
Herren 18, Frauen 10, Fauſtball Herren 18, Alte Herren 13, Frauen 14,
Schleuderball Herren 6, Handball Herren 10, Frauen 4, Trommelball
Herren 1. Frauen 3, Barlauf Herren 3.
Der Weg zur Meiſterſchaft iſt langwierig und klippenreich. Haben
die Mannſchaften ſich durch die Spielreihen im Gau zum Sieger
durch=
gekämpft, ſo dürfen ſie im Bezirk, Kreis und Kreisgruppe kein Spiel
mehr verlieren, damit ſie in die Endrunde um die deutſche Meiſterſchaft
zugelaſſen werden; denn alle Spiele im höheren Verband ſind
Aus=
ſcheidungsſpiele, d. h., wer in dieſen Kämpfen einmal unterliegt, hat
das Recht zum Weiterſpielen verwirkt.
Turngemeinde Beſſungen 1865, e. V. Darmſtadt.
Die beim Ausſcheidungsturnen beſtimmten 15 Turner und
Turne=
rinnen fuhren am Donnerstag mit Sonderzug nach dem Feſtort
Mün=
chen. Die Wettkämpfer und Wettkämpferinnen beteiligen ſich am 12=,
10=, 5= und 3=Kampf für Männer und am 10=, 7= und 4=Kampf für
Frauen. Ferner ſtellt die Turngemeinde Beſſungen eine Muſterriege
von 10 Turnern unter Leitung des verdienſtvollen 1. Turnwarts, welche
im Vereinswetturnen um die Siegespalme ſtreiten wird. Mögen bei
der Rückkehr am Donnerstag, den 19. Juli, die Zurückgebliebenen
Sie=
ger und Siegerinnen begrüßen können. — „Gut Heil”, der deutſchen
Turnſache.
Verein für Raſenſpiele e. V., Darmſtadt.
Der V. f. R. hat auch in dieſem Jahre während des ſpielfreien
Monats Abendſpaziergänge in ſein Programm aufgenommen.
Der erſte fand am vergangenen Mittwoch ſtatt und wies eine gute
Teil=
nahme auf. Vom Treffpunkt Ballonplatz aus ging es über die
Diebur=
ger Straße durch das Darmſtädter Gartenviertel, an der Gichtmauer
entlang nach dem Familienbad der Ziegelei. Der Weitermarſch brachte
uns in die Wirtſchaft „Katzenbach”, und von da weiter. Um halb 12
Uhr trennte man ſich dann nach genußreichem Abend am Rhönring mit
einem kräftigen Hiptz hipp hurra! — Der nächſte Abendſpaziergang findet
Donnerstag kommender Woche ſtatt. — Heute Samstag abend findet
im Vereinslokal die Fortſetzung der Hauptverſammlung ſtatt, und ſei
auch an dieſer Stelle beſonders darauf hingewieſen; im übrigen wolle
man das heutige Inſerat beachten. — Morgen Sonntag finden die
leichtathletiſchen Vereins=Wettkämpfe auf dem Schupoplatz, beſtehend aus
Herren=Zehnkampf und Jugend=Fünfkamppf ſtatt. Meldung am Start,
(Näheres ſ. Anzeige.)
Pferbeſport: Großer Preis von Berlin, der Große Preis von
Bahern.
Vorſchau für Sonntag.
Internes Sportfeſt des Vereins für Raſenſpiele Darmſtadt.
Handball. Repräſentations=Handballſpiel. Städte= Mannſchaft
Darmſtadt—Offenbach gegen Frankfurt auf dem Kickersplatz in
Offen=
bach. Von Darmſtadt nehmen an dem Kampf teil: Kadel, Daniel,
Reu=
ter (Sportverein Darmſtadt).
Der Darmſtädter Schwimmklub „Jung=Deutſchland” trägt am
Sonntag, 15. Juli, nachmittags 3½ Uhr, mit dem S.V. Mannheim
einen Vereinswettkampf im Schwimmen und Waſſerball aus. (Näheres
ſiehe Anzeige.)
Freie Turngemeinde Darmſtadt (Fußballabteilung).
Im Freundſchaftsſpiel ſtehen ſich morgen nachmittag 4 Uhr auf dem
Platze an der Windmühle die A=Klaſſenmannſchaft Heuſenſtamm und die
1. Mannſchaft der Darmſtädter Turngemeinde gegenüber. Heuſenſtamm
dürfte von ſeinem vorjährigen Spiel her, das bekanntlich mit 1:1 endigte,
noch in guter Erinnerung ſein. Darmſtadt wird zu dieſem Spiel, einige
Umſtellungen im Sturm ausgenommen, in ſtärkſter Aufſtellung antreten.
(Näheres ſiehe Anzeige.)
Schluß des Autoturniers in BabenBaben.
Regatten in Stuttgart und Heidelberg, Luzerner Jubiläumsregatta.
13. Deutſches Turnfeſt in München: Der
Hauptfeſtſonn=
tag, Feſtzüge, allgemeine Freiübungen.
Internalionaler Tontauben=Schießklub Bad=Homburg.
Samstag, den 14. Juli 1923, Sommer=Preisſchießen des „
Inter=
nationalen Tontauben=Schießklub Bad=Homburg. 1. I. Dr.
Rhein=
berg=Schießen: 15 Tauben, Handicapp, 12—15 Mtr. 2. Preis
von Ritters Park=Hotel: 15 Tauben auf 15 Mtr., einzeln in
Serien von 5 Tauben zu ſchießen. 3. Damenpreis H. Brühl:
Verloſungs=Schießen, 10 Tauben auf 18 Mtr. Mittwoch, den 25. Juli
1923, nachmittags 3½ Uhr. 1. Baron von Diergardt:
Ehren=
preis=Schießen. Schützen, die über 80 Proz. geſchoſſen haben, dürfen
ſich an dem Ehrenpreis nicht beteiligen; hingegen können ſie aber um
die Geldpreiſe, 2.—4., auf eine Entfernung von 2 Mtr. mitſchießen.
Die feſtgeſetzte Entfernung" für die Ehrenpreisbewerber iſt 14 Mtr.
15 Tauben. 2, II. Dr. Rheinberg=Schießen. 15 Tauben,
Handicap. 3. Baron von Grundlach=Schießen. Ehrenpreis=
Schießen, 15 Tauben auf 18 Meter.
Tennisſpiele um den Medenpokal.
Berliner Lawntennis=Turnierklub (Rot=weiß) gegen den
Harveſte=
huder Tennis= und Hockeyklub in Hamburg. Bei einem Sieg qualifiziert
ſich der Rot=weiß=Klub für die Vorſchlußrunde.
Der Turneriſche Bunte Abend der
Turnge=
meinde 1846 hat bereits am vergangenen Samstag ſtattgefunden.
Die Aufnahme der Anzeige in die geſtrige Nummer war irrtümlich
erfolgt,
Nummer 192.
Darmſtädter Tagblatt, Saustag, den 14. Juli 1923.
Seite 5
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Fels=
em Nach=
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Bilder
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Gauner=
tteilungen
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Für die Reiſe.
* Der Preismultiplikator für Bäder und
Kurorte des Reichsverbandes der deutſchen Hotels, des
All=
gemeinen deutſchen Bäderverbandes, des Verbandes deutſcher
Fremdenheime und des Verbandes ärztlicher Heilanſtaltsbeſitzer
wird am 14. Juli auf 23 000 erhöht. Die zurzeit geltenden
Pen=
ſionspreiſe berechnen ſich aus Friedenspreis mal Multiplikator.
Der Brief inden Urlaub. Die
Reichspoſtverwal=
tung hat beſondere Einrichtungen getroffen, um die Nachſendung
aller Poſtſendungen an den Urlaubsort ſicherzuſtellen; es genügt,
vor der Abreiſe einen „Nachſendungsantrag”
auszu=
füllen und ihn dem Briefträger zu übergeben oder der
Beſtel=
lungspoſtanſtalt einzuſenden. Die Nachſendung geſchieht im
all=
gemeinen koſtenlos; nur für Stadtbriefe, die im Fernverkehr
nachgeſchickt werden, wird die Nachgebühr erhoben, ebenſo für
Telegramme, die auf dem Drahtwege nachgeſandt werden ſollen.
Für die Ueberweiſung einer durch die
wechſelndem Aufenthalt — als „poſtlagernde Sendung”
ge=
wünſcht, ſo iſt zu beachten, daß beim Abheben für jede Sendung
eine Poſtlagergebühr von 20 Mark zu zahlen iſt. — Zur
Aus=
weisleiſtung gegenüber dem Poſtboten oder beim Abheben von
Sendungen am Poftſchalter empfiehlt ſich die Beſchaffung einer
„Poſtausweiskarte, die von dem Beſtellpoſtamt des
Hei=
matortes (Lichtbildausweis und ein Lichtbild mitnehmen!) gegen
Gebühr ausgeſtellt wird; ſie gilt ſeit einiger Zeit auch in faſt allen
dem Weltpoſtverein angehörenden Ländern. — Wer größere
Geldbeträge auf die Reiſe nicht mitnehmn will, wird ſich
zweck=
mäßig, ſofern er über ein Poſtſcheckkonto verfügt, einen
Poſt=
kreditbrief” ausſtellen laſſen, gegen deſſen Vorweiſung er
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 27. Juni: Franz Kaffenberger, 3 T.,
Wilhel=
minenſtr. 31; Fabrikarbeiter Gg. Bäcker, 22 J., aus Lengfeld; Antonie
Jockel geb. Bohrmann, aus Biebesheim, 48 J. Am 28.: Katharina
Straub, 5 Stdn., Im tiefen See 20. Am 27.: Stellwerksmeiſter i. R.
Peter Umſonſt, 69 J., Nößlerſtr. 83. Am 30.: Margarete Schneider
geb. Vierheller, 54 J., Weiterſtädter Weg 14; Eliſabeth Bohn geb. Keil,
40 J., aus Eberſtadt. Am 1. Juli: Karoline Hipfel geb. Dechert, 67 J.,
Karlſtr. 67. Am 30. Juni: Eva Schmitt geb. Rau, 40 J., aus
Gerns=
heim. Am 1. Juli: Margarete Weber geb. Beſt, Witwe, 63 J.,
Wald=
ſtraße 16; Fabrikarbeiter Peter Gunkel IV., 69 J., aus Pfungſtadt.
Am 2. Juli: Karoline Böning geb. Knecht, Witwe, 82 J.,
Lichtenberg=
ſtraße 18; Maria Roeſch geb. Müller, 38 J., aus Mannheim; Marie
Eliſabeth Adrian geb. Leonhardt, 54 J., Heidelberger Straße 26; Chr.
Illner, 15 Min., Herdweg 58. Am 3.: Bureaugehilfin Johanna Sophie
Schaaf, 25 J., Pareusſtr. 10; Taglöhner Philipp Lautenſchläger, 55 J.,
aus Stockſtadt a. M,; Frieda Emig geb. Stohr, 27 J., Liebfrauenſtr. 81.
Am 7./8. Juni: Richard Horſt, Kaufmannslehrling, 19 J., Frankfurter
Str. 62. Am 4. Juli: Lina Würſching geb. Weber, Wirwe, 50 Jahre,
Taunusſtr. 12. Am 5./6. Juni: Berta Herzberger geb. Wolf, Witwe,
69 J., Magdalenenſtr. 11. Am 4. Juli: Barbara Noll geb. Heß, 68 J.,
Wendelſtadtſtr. 29.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Ebangeliſche Gemeinden.
7. Sonntag nach Trinitatis, den 15. Juli 1923.
Stadttirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die
Markusge=
meinde. Pfarrer Vogel. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Kleberger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſſtent
Müller. — Nachm. 3½ Uhr: Jahresfeſt der Schloßkinderſchule auf
dem Schloßwall.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer
Lauten=
ſchläger.
Martinskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Oſtbezirk
in der Kirche: Pfarrer Beringer; für den Nordweſtbezirk im
Ge=
meindehaus; Pfarraſſiſtent Müller. — Um 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarrer D. Waitz. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für
den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer.
Altersheim: Vorm. 9½ Uhr: Pfarrer Beringer.
Johanneskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Wagner. — Um 11½ Uhr: Chriſtenlehre für den Weſtbezirk im
Ge=
meindehaus: Pfarrer Wagner.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 81 Uhr:
Chriſten=
lehre. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Um 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt mit Feier des heil. Abendmahls. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier,
Anmeldung von ½10 Uhr an in der Sakriſtei,
bei jeder deutſchen Poſtanſtalt im Rahmen ſeines Guthabens
jeden beliebigen Betrag abheben kann. — Feruſprechteilnehmer
können während der Zeit ihrer Abweſenheit ihren
Fern=
ſprechanſchluß ſperren laſſen; das Vermittlungsamt
gibt auf beſonderen Antrag jedem Anrufenden die Auskunft:
„Der Teilnehmer wünſcht nicht angerufen zu werden”, ſo daß
es Unbefngten unmöglich iſt, die Abweſenheit eines
Wohnungs=
inhabers durch Anruf feſtzuſtellen.
Ber KEIIEHE
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FoentfutMs.
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Rasch wirkend
erhältlich
in Apotheken.
M.,526
Weiterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für den 15. Juli:
Wolkig, vereinzelt geringer Regen, kühl, weſtliche Winde.
Tageskalender.
Sommerſpielzeit Bruno Harprecht, Kleines Haus, 71
Uhr: „Der Meiſterboxer Breitenbach”, — Orpheum, Anfang 794
Uhr: „Der letzte Walzer”, — Kurhaus Trautheim: Großes
Sommerfeſt. — Sportplatz=Reſtaurat am Böllenfalltor,
abends 8 Uhr: Konzert. — Union=Theater, Reſidenz=Theater, Zentral=
Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kino=Vorſtellungen.
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik,
Wirtſchaft und Feuilleton: Rudolf Mauve; für „Stadt und Land”,
„Reich und Ausland”; i. V.: Andreas Bauer; für den
Inſeraten=
teil: i. V.: Ad. Fleiſchmann, — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 8 Geiten.
Pauluskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre. Pfarraſſiſtent Wolf.
— Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert. — Mittwoch,
den 18. Juli, abends 8½ Uhr im Saal; Bibelerklärung. Pfarrer
Rückert.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel,
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Donnerstag, den 19. Juli,
abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr, 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Straßenpre=
digt am Orpheum. Miſſ.=Kandidat Neuber. — Um 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde. Prediger Brück. — Abends
8½ Uhr: Evangeliſation. Dr. Avemarie — Montag, abends 8½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Männer. — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Blau=
kreuz=Bibelſtunde. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde, Lehrer
Weimar. — Jugendbund für E. C.: Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Teilnahme an der Straßenpredigt. — Nachm. 2½ Uhr:
Bibelbeſprech=
ſtunde für Jünglinge. — Um 4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für
Jung=
frauen. — Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge und Gebetsſtunde für Jungfrauen.
— Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge.
Chriſtliche Eiſenbahner: Sonntag, nachm. 4½ Uhr:
Bibel=
beſprechſtunde im Jugendbundheim.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Mollerſtraße 23/Liebfrauenſtr. 6. Dienstag, abends
8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde
Ehriftlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof links): Freitag, abends 8½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für die Jugendabteilung. — Samstag, abends
8½ Uhr: Wochenſchluß=Gemeinſchaftsſtunde.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.)
Mitt=
woch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
15. Juli, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8¼ Uhr:
Gottes=
dienſt. — Um 9 Uhr: Jugendbund (Bibelſtunde). — Donnerstag, den
19. Juli, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Prediger Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
ben 15. Juli, vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. — Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
Kirche Jeſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 15, Juli, nachm. 2½ Uhr:
Sonntags ſchule, — Um ½4 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 19. Juli,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Internationale Vereinigung Ernſter Bibelforſcher (Ortsgruppe
Darmſtadt, Karlſtraße 16, 1.): Bibelſtunden Mittwochs und
Frei=
tags, abends 8 Uhr.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Ecke Landgraf=Georgſtraße, nächſt
dem Schwimmbad: Sonntag, vorm. 10 Uhr; Heiligungs=
Verſamm=
lung. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends 8 Uhr: Heils=
Verſammlung. — Mittwochs und Freitags, abends 8 Uhr:
Oeffent=
liche Verfammlung.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 15. Juli, vorm. 10 Uhr: Gebetsverſammlung. — Um
un Anfere Püſterſieher.
Bei der Anmeldung des Poſt=Bezugspreiſes für
Monat Juli war die eingetretene Steigerung des
Druckpapieres, der Materialien, Löhne und Gehälter
nicht vorauszuſehen.
Wir ſind daher gezwungen, den Differenzbetrag
von 10 000 Mark nachträglich einzuziehen.
Bei unſeren Poſtabonnenten in der
Stadt Darmſtadt
laſſen wir den Betrag durch Boten gegen Quittung
kaſſieren. — Für die
auswärtigen Poſtbezieher
liegt unſerer heutigen Auflage eine Zahlkarte bei und
bitten wir um Einzahlung bis 20. ds. Mts. auf
unſer Poſtſcheckkonto 1301 Frankfurt a. Main.
Bis dahin nicht eingegangene Beträge erheben
wir, zuzüglich Speſen, unter Nachnahme.
Der Verlag des Darmſtädter Tagblattes
Vertriebs=Abteilung.
(5914
11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt. — Abends 8 Uhr:
Jugendſtunde. — Donnerstag, 19. Juli, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 15, Juli,
nachm. ½3 Uhr: Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Predigt,
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 15. Juli 1923.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. 5½ Uhr: Beichtgelegenheit — Um6 Uhr: Erſte heil,
Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um 8 Uhr:
Sing=
meſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um
11 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Nachm. ½3 Uhr: Chriſtenlehre;
darauf ſakramentaliſche Bruderſchaftsandacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6!, Uhr:
Heil. Meſſe. — Um 9 Uhr: Studentengottesdienſt. — Nachm. ½3 Uhr:
Verſammlung der Jugendabteilung der Jungfrauen=Kongregation. —
Um 5 Uhr: Verſammlung des dritten Ordens. — Um 6 Aloyſianiſche
Andacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt
mit Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 Uhr und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil, Beichte. — Um
½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe. — Um 9½ Uhr:
Hochamt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Andacht und Segen.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Amt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, nachm. 5 Uhr, und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. 6½ Uhr: Heil. Beichte — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe
mit heil. Kommunion. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. —
Um 9½ Uhr: Amt mit Predigt; bei günſtigem Wetter auf dem
Bau=
platz an der Klappacherſtraße. — Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre. —
Um 2½ Uhr: Andacht. — Um 3 Uhr: Marianiſche Jungfrauen=
Kon=
gregation. — Abends 8 Uhr: Alohſianiſche Andacht.
St. Fidelis: Um 8 Uhr in der Kapelle der Engliſchen Fräulein an
der Waldſtraße: Heil. Meſſe und Predigt.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr;
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½7 Uhr:
Früh=
meſſe.. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. ½2 Uhr;
Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg, 18 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: And,
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Samstag, den 14. Juli. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. —
Sabbatausgang 9 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt an den Wöchentagen: Morgens 7 Uhr — Abends 7 Uhr.
Die glückliche Gebert eines
gesunden Mädels zeigen
hocherfreut an
Adolf Rapp u. Frau
Toni, geb. Jacob.
(*19905
Ihre am 29. Junt in Bielefeld
* vollzogene Vermählung
zeigen an
Pfarrassistent Johannes Reinhardt
und Frau Masdalene, geb. Reincke.
Darmstadt, 14. Jult 1923.
(*19962
Todes=Anzeige.
Heute abend 6 Uhr wurde unſere
treubeſorgte Mutter,
Schwieger=
mutter und Großmutter (5946
Frau
geb. Joſt
von ihrem ſchweren, mit großer
Geduld getragenem Leiden erlöſt,
Im Namen der
tieftrauenden Hinterbliebenen:
Emil Bauer.
Kaiſermühle bei Eberſtadt,
den 13. Juli 1923.
Die Einſegnung findet Sonntag,
den 15. Juli, nachmittags um 2 Uhr
in der Kaiſermühle, die Beerdigung
um 3 Uhr vom Portale des
Fried=
hofs in Eberſtadt aus ſtatt.
Blumenſpenden und
Beileidsbe=
ſuche dankend verbeten.
Unſer lieber Vater, Schwiegervater und Großvat
Ferdinand Kahn
iſt heute vormittag ſanft entſchlafen.
Die trauernd Hinterbliebenen:
Adolf Kahn und Frau Mathilde, geb. Simon
Max Kahn und Frau Elſe, geb. Lanzer
S. Simon und Frau Paula, geb. Kahn
und 4 Enkel.
Darmſtadt und Berlin, den 13. Juli 1923.
Die Beerdigung findet Sonntag, 15. Juli, vormittags
10 Uhr, von der Leichenhalle des iſr, Friedhofs aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen und Blumenſpenden bittet man
abzuſehen.
(*19975
Veterinär=Rat
Neunhöffer
(*18041fsg
zurück.
Verreiſt
14. Inli bis 6. Auguſt
Dr. B. Wil
prakt. Zahnarzt (*„
Zimmerſtraße 3½
Fernruf 218.
Dr. Langsde
unterbricht ſeine
Praxis bis (K,591:
9. Auguſt.
Nähmaſchin.=
Repa=
raturen. F. Lepper
Grafenſtr. 31. (*19899
Freibank
Schlachthof.
Samstag vorm. von
(5906
8 Uhr ab.
Schwarze
ſchl. Fig., guterh., z1
erk. Rheinſtr. 3, II
Cutaway
ſehr gut erhalt, ſchl
Figur, zu verkaufen.
Rheinſtr. 3, II. (*19895
Heutiger Eintrag in das
Genoſſen=
ſchaftsregiſter bei der Firma:
Beamten=
bank Darmſtadt, eingetragene
Ge=
noſſenſchaft mit beſchränkter
Haft=
pflicht, Darmſtadt: Durch Beſchluß der
Generalverſammlung vom 19. Juni 192:
iſt die Satzung geändert. Durch den
gleichen Beſchluß hat die Beſtimmung
über den Gegenſtand des Unternehmens
folgenden Zuſatz erhalten: b) die
Be=
teiligung an Geſellſchaften und ſonſtigen
Perſonenvereinigungen einſchließlich der
Körperſchaften des öffentlichen Rechtes,
wenn ſie 1. der Förderung des Erwerbes
der der Wirtſchaft der Mitglieder der
Genoſſenſchaft oder 2. ohne den
alleini=
gen oder überwiegenden Zweck zu bilden,
gemeinnützigen Beſtrebungen der
Ge=
noſſenſchaft zu dienen beſtimmt iſt. Die
Haftſumme beträgt jetzt 10000 Mk.
Poſt=
inſpektor Georg Petri in Darmſtadt iſt
aus dem Vorſtand ausgeſchieden und
an ſeiner Stelle Steueramtmann
Hein=
rich Rink in Darmſtadt in den Vorſtand
gewählt.
(5912
Darmſtadt, den 29. Juni 1923.
Amtsgericht Darmſtadt I.
O
KCrREIB=
MASCHINEN-
WELNERKE ANEGES. FRAMKFIRT AM RODELHEM
Aus den Amtsverkündigungen des Kreigamtz
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Aktenmappe. 1
Taſchen=
tuch. 1 Spazierſtock. 1 ſchwarzer
Samt=
gürtel. 1 braunes Handtäſchchen. 1 braun.
Portemonnaie, 1 Kamm. 8000 Mk. 1
Lack=
ledergürtel. 1 Stück Meſſing. Ueber 300
Mark. 1 braune Geldtaſche mit über 8000
Mark. 1 brauner Geldbeutel mit über
900 Mk. — Zugelaufen: 1 Bwergpinſcher.
1 grauer Pinſcher. 1 Huhn. —
Zuge=
flogen: 1 weiße Taube.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es
ver=
ſehen den Sonntagsdienſt und in der
Woche vom 14. Juli bis einſchl. den 21. Juli
den Nachtdienſt die Merck’ſche Apotheke,
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Schützenſtr. 4, II.
Darmſtädter Tagblaft
Wiriſchaftliche Rundſchau.
h. Württembergiſche Tabakfabrik. A. G.,
Beſig=
heim (Württemberg). Mit 25 Millionen Mk. Aktienkapital wurde dieſe
neue Aktiengeſellſchaft gegründet. Der erſte Aufſichtsrat beſteht aus
Fabrikant Albert Mugler=Lauffen a. N., Fabrikant Oskar Weinſchel=
Stuttgart und Direktor Hugo Richheimer=Frankfurt a. M. Vorſtand iſt
Fabrikant Ferdinand Richheimer=Stuttgart.
h. Vermehrter Tabakanbau in Süddeutſchland.
Die phantaſtiſch hohen Tabakpreiſe locken und muntern die ſeitherigen
Tabakpflanzer und andere Landwirte auf, ſich mehr als je dem
Tabak=
anbau zuzuwenden und vernachläſſigen dabei den Anbau weit
wichti=
gerer lebensnotwendiger Artikel, wie Zuckerrüben, Getreide und
Kar=
toffeln, die immer mehr in den Hintergrund treten.
* d- Aus den deutſchen Handelskammern. Die
Vereinigung der Geſchäftsführer Deutſcher
In=
duſtrie= und Handelskammern hielt ihre 18, zahlreich
be=
ſuchte Hauptverſammlung ſoeben in Naumburg a. d. S. ab. Zu
der Tagung waren auch Vertreter der Handelskammer zu Halle und
der Kramerinnung zu Naumburg, an der Spitze die Herren Bergrat
Fabian=Halle und Stadtrat Oberkramermeiſter Mundt=
Naum=
burg erſchienen, und beide Körperſchaften nahmen ſich der Vereinigung
in gaſtfreieſter Weiſe an. Der Vorſitzende der Vereinigung, Dr.
Brandt=Berlin, gedachte verſtorbener Mitglieder und des
geſtor=
benen Handelskammermitgliedes Hoeltz=Naumburg ſowie der an Rhein
und Ruhr um Deutſchlands Beſtehen kämpfenden Berufsgenoſſen. Von
den Beratungsgegenſtänden verdienen beſonders herausgehoben zu
wer=
den die Etatiſierung bei den Handelskammern, Verbeſſerung des
Jahr=
buchs der deutſchen Handelskammern, Abſchlußprüfung für Diplom=
Volkswirte auf den Univerſitäten, Deckung der den Handelskammern
erwachſenden Penſionslaſten, gegenſeitige Arbeitsunterſtützung zwiſchen
Deutſchem Induſtrie= und Handelstag und Handelskammern. Der
Be=
grüßungsabend wurde mit einem ſehr intereſſanten Lichtbildervortrag
von Herrn Dr. Hoffmann=Halle über die wirtſchaftliche Struktur
des Bezirks der Handelskammer Halle eingeleitet. Während der
Ta=
gung wurde von Herrn Stadtbaurat Hoßfeld ein feſſelnder Vortrag
über den Naumburger Dom gehalten, bei dem Maler Hege
wunder=
volle eigene Photographien der Bildhauerarbeiten des Doms vorführte
Ausflüge nach Freyburg und der Rudelsburg beendeten die ſachlich
er=
gebnisreiche Tagung.
* Zuckerfabrik Glauzig. Der in der geſtrigen
Aufſichts=
ratsſitzung beſchloſſene Dividendenvorſchlag ſieht eine Verteilung von
500 Prozent vor. Außerdem ſoll auf jede Aktie von nom. 1200 Mk. der
Gegenwert von 25 Pfd. Zucker nach dem Stand vom 31. Mai — 25 000
Mark — zur Verteilung gelangen. In Prozent ausgedrückt, wird ſich
alſo die Geſamtausſchüttung auf 2583,33 % ſtellen.
* Magdeburger Mühlenwerke. A. G. Die G.=V.
be=
ſchloß Erhöhung des Aktienkapitals um 18 Mill. ab 1. 10. 23
dividen=
denberechtigter Stammaktien auf insgeſamt 38 Millionen. 12 Mill. Mk.
der neuen Stammaktien ſollen den alten Aktionären im Verhältnis 3:2
zu 1000 % angeboten und die reſtlichen 6 Mill. M. im Intereſſe der
Geſellſchaft verwertet werden. Das Stimmrecht der 2 Mill. M.
Vor=
zugsaktien wurde auf das 16fache für die bekannten drei Fälle feſtgeſetzt.
Meſſen.
*=d= Die Techniſche Meſſe Leipzig ſoll durch ein
ge=
waltiges Projekt einen weiteren bedeutſamen Ausbau erfahren. Der
Verein deutſcher Werkzeugmaſchinenfabrikanten plant gemeinſam mit
dem Meßamt den Bau einer fünfſchiffigen Halle am Eingang der Straße
des 18. Oktober, die zum Ausſtellungsgelände, dem Schauplatz der
Tech=
niſchen Meſſe, führt. Durch zwei von den drei Hauptſchiffen der Halle
ſollen Eiſenbahngleiſe hindurchgehen. In allen drei Hauptſchiffen ſind
ſchwere Krananlagen zur Beförderung von 20000 Tonnen=Laſten
vor=
geſehen. Der Verein deutſcher Verkzeugmaſchinenfabrikanten iſt
be=
reit, die neue Halle ganz zu übernehmen, weil er mit Hilfe der
größe=
ren Transportanlagen künftig auch ſchwere Maſchinen auf die Leipziger
Meſſe bringen kann, was bisher unmöglich war. Die Koſten der Halle
werden zur Zeit auf 400 Milliarden Mk. mindeſtens geſchätzt. Dieſe
Mittel ſollen durch eine A.G. aufgebracht werden. Ein Konzern hat
ſich bereit erklärt, 50 Prozent der Aktien zu übernehmen. Die Leiſtung
der Stadt Leipzig wird im weſentlichen in der Einbringung von zirka
22 000 Quadratmetern Gelände beſtehen. Als Gegenleiſtung erhält die
Stadt Leipzig 300 Millionen Mk. Aktien.
Banken.
* Badiſche Bank, Mannheim. Die G.=V. genehmigte die
Dividende in Höhe von 40 % und beſchloß Kapitalserhöhung um 14,4
Mill. durch Ausgabe von Stammaktien über je nom. 1500 Mk., die ab
1. Januar 1823 dividendenberechtigt ſind. Einen Teilbetrag übernimmt
der badiſche Staat.
h. Getreide=Kreditbank A. G., Mannheim. Die
Gründung der vor einiger Zeit angekündigten Mannheimer Getreide=
Kreditbank. A. G. Mannheim wurde geſtern vollzogen. Sie hat ein
Grundkapital von 1,2 Milliarden Mark, das mit 250 Prozent eingezahlt
wird. Zum Vorſitzenden des Aufſichtsrats wurde Rechtsanpalt Dr.
Hachenburg, zum ſtellvertretenden Vorſitzenden Handelskammerpräſident
Richard Lenel=Mannheim gewählt.
Warenmärkte.
wb. Berliner Produktenmarkt. Nach den ſchwankenden
Deviſenkurſen zu urteilen ſcheint der Eindruck der Stellungnahme der
engliſchen Regierung im Auslande nicht ſonderlich vorteilhaft für
Deutſch=
land aufgefaßt zu werden. Die Tendenz des Produktenmarktes war
daher heute wieder merklich befeſtigt. Weizen war ſehr ſpärlich
ange=
boten, wie überhaupt inländiſche Waggonware in allen Sorten wieder
knapp angeboten war. Beſondere Nachfrage zeigte ſich nach Gerſte,
etwas geringer war ſie nach Hafer. Für Mais gingen die Forderungen
recht auseinander. Mehl war bei höheren Preiſen viel geſucht. In
Futterſtoffen und Hülſenfrüchten waren die Abſchlüſſe gering.
h. Mannheimer Produktenbörſe. Durch die beſſeren
Markmeldungen aus Neu=York hat ſich am Produktenmarkt vom
Don=
nerstag eine ſchwächere Haltung herausgebildet und die Preiſe zeigen
eine rückgängige Bewegung, wenn ſie auch höher ſind als an der
Mon=
tagsbörſe. Das Angebot iſt etwas größer, doch halten die Käufer ſchon
mit Rückſicht auf ein weiteres Abbröckeln der Preife und eine gute Ernte
mit dem Kauf zurück. Für mitteldeutſchen Weizen wurden 1,3 Mill. M.
ab dortigen Stationen, für Roggen 1,05 Mill. Mk., für inländiſchen
Hafer 850—925 000 Mk., für Gerſte 1—1,05 Mill. Mk., für Mais 1,1
Mill. M. ab Mannheim — alles pro 100 Kilo — gefordert. In Mehl
wird weiter nur mitteldeutſches Weizenmehl zu 2 Mill. Mk. der
Doppel=
zentner ab mitteldeutſche Stationen angeboten. Futtermittel werden
gegenwärtig faſt gar nicht gefragt, da es Grünfutter und Heu in
über=
aus reicher Menge gibt und teilweiſe gar nicht untergebracht werden
kann, ſo daß man es gegenwärtig ausſchließlich füttert. Offiziell
wur=
den pro 100 Kilo netto Kaſſe bahnfrei Mannheim notiert: Weizen
in=
ländiſcher 1,2—1,4 Mill. Mk., ausländiſcher 1,4 Mill. Mk., Roggen
1 Mill., Braugerſte 950 000—1 100 000 Mk., Hafer 0,9—1 Mill., Mais
1 Mill., Rohmelaſſe 0,5 Mill., Wieſenheu loſe 120—150 000 Mk.,
Lu=
zernekleehen 130—160 000 Mk., Preßſtroh 140—150 000 Mk., Weizenkleie
650—675 000 Mk., Weizenmehl zweithändig 1,9—2 Mill. Tendenz: ſtetig.
h. Mannheimer Kleinviehmarkt. Für den
Kleinvieh=
markt am Donnerstag waren aufgetrieben: 35 Kälber, 9 Schafe, 22
Schweine, 645 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro Pfund
Lebend=
gewicht für Kälber b) 26—27000 Mk., c) 25—26 000 Mk., d) 24—25 300
Mk., e) 22—23 000 Mk.: Schafe a) 12—13 000 Mk., b) 11—12000 Mk.
c) 10—11 000 Mk.; Schweine a) und b) 25—26 000 Mk., c) 24—25 000
Mk., d) 23—24 000 Mk., e) 22—2300 Mk.: Sauen 21—23 000 Mk;
Fer=
kel und Läufer 280—600 000 Mk. pro Stück. Tendenz: mit Kälbern,
Schafen und Schweinen, lebhaft, geräumt; mit Ferkeln und Läufern
mittelmäßig.
Börſen.
* Frankfurter Börſenbericht vom 13. Juli. (Eigener
Bericht.) Die offiziellen Deviſenkurſe wurden von der Reichsbank heute
ziemlich unverändert feſtgeſetzt. Kabel Neu=York 187 000, wobei wieder
nur ſehr kleine Zuteilungen erfolgten. An der Effektenbörſe überwog
zunächſt, verſtärkt durch die geſtrige Beſſerung der Markkurſe an den
ausländiſchen Börſen, die Realiſationsneigung. Das herauskommende
Material fand jedoch an der Börſe da von den ausländiſchen Plätzen
bereits wieder ſchlechtere Marknotierungen vorlagen, zu nur wenig
veränderten Kurſen glatte Aufnahme. Die Grundtendenz blieb feſt;
die Umſätze waren jedoch geringer und auch die Kursſchwankungen
hielten ſich meiſt in kleinen Grenzen.
An den Rentenmärkten waren Rumänen außerordentlich
feſt. Sie konnten ihre Kurſe zumeiſt faſt verdoppeln. Türkenwerte
nach der ſtarken Steigerung der letzten Tage ſchwächer. Zolltürken
1550 000, II. Bagdad Bahn 1575 000.
An den variablen Märkten eröffneten Chemiewerte kaum
ver=
ändert. Nur Höchſter anfangs 670 000, ſpäter 640 000 und Badiſche
Anilin anfangs 800 000, ſpäter 770 000, hatten Kursbeſſerungen
aufzu=
veiſen.
Auch Elektr. Werte veränderten kaum ihren Kursſtand. A. E. G.
940 000 min. 20 000, Voigt u. Häffner 225 000 min. 25 000, Lahmeyer
650 000 pl. 50 000, Gummi=Peter verloren mit 281 000 29000 %.
Maſchinen= und Metallaktien uneinheitlich; Eßlinger
450 000 rat. pl. 50 000; dagegen Rheinmetall 350 000 min. 70 000.
Zuckeraktien lagen meiſt etwas ſchwächer.
Von Montanwerten waren einzelne ſehr feſt. Harpener
4,1 Mill. pl. 350 000, Gelſenkirchener anfangs 3,380 Mill., ſpäter
3 Mill., Phönix 3 Mill. unverändert. Die übrigen jedoch ſämtlich
ſchwächer. Deutſch=Luxemburger 2,6 Mill. min. 0.1 Mill.
Bankaktien lagen uneinheitlich. Deutſche Bank 0,6 Mill.
min 130 000, Darmſtädter Bank 500 000 pl. 40 000.
14. Zuli 4923 Nr. 192
Am Einheitsmarkt ergaben ſich für die meiſten Werte noch
Kursſteigerungen; ſo u. a. Bremen=Beſigheimer Oel 1,2 Mill. pl. 0,½
Mill., Lechwerke 450 000 pl. 50 000, Röhrenkeſſel Dürr 380 000 rat, pl.
20 000. Kursabſchwächungen waren nirgends ſehr groß.
Der freie Verkehr lag etwas ſchwächer: man hörte hien
Beckerſtahl 500 000, Becker=Steinkohle 430 000, Benz 700 000 Browm
Boveri 160 000 Emelta 130000, Growag 46—54 000, Hanſa Lloyd
155 000, Kreichgauer 260—220 000, Krügershall 450—520 000, Mez
280 000, Tiag 100—110 000, Ufa 310—320 000.
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Da ſeit
vor=
geſtern im Ausland eine Beſſerung des Markkurſes eingetreten iſt,
wo=
durch die Beſtrebungen der Regierung und der Reichsbank zur Stützung
der Markwährung reſp. Verlangſamung ihres Falles eine wertvolle
Hilfe erhalten, und außerdem die Stellungnahme der engliſchen
Regie=
rung wegen des Kompromißſtandpunktes vielfach enttäuſcht, lagen bei
Eröffnung der Börſe von Seiten des Publikums überwiegend
Verkaufs=
aufträge vor, die aber von der Spekulation zu entſprechend ermäßigten
Kurſen glatt übernommen wurden. Der Kursſtand ſenkte ſich mit
weni=
gen Ausnahmen, zu denen Rheinſtahl, Oberſchleſiſche Koksinduſtrie,
Hanſa, Siemens u. Halske und Harpener mit Steigerungen bis 300000
Prozent gehörten, durchſchnittlich um 20= bis 80 000 Prozent und bei
ſchweren Montaninduſtrie= und Bankaktien um 100= bis 250 000 Prozent.
Auch ſämtliche Valutapapiere, vornehmlich Auslandsrenten, Otavis und
Petroleumaktien, mußten ſich erhebliche, mehrfach 100 000 Prozent
über=
ſteigende Kursabſtriche gefallen laſſen. Dann trat aber eine Befeſtigung
ein, weil das Ausland die überraſchende Beſetzung von Barmen mit
niedrigeren Markkurſen beantwortete. Infolgedeſſen konnte ein Teil der
anfänglichen Einbußen wieder eingebracht werden. Immerhin blieb
aber die Grundſtimmung bei ſchwankenden Kurſen unſicher, zumal auch
die Verſteifung am Geldmarkt, wo für Darlehen gegen Induſtriepapiere
ſehr hohe Sätze bezahlt werden, noch nicht behoben iſt. Das Geſchäft
hatte ein weſentlich ruhigeres Ausſehen als bisher. Heimiſche Renten
waren feſt. Für die zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriepapiere iſt
entſprechend den Kursrückgängen im Großverkehr überwiegend mit
Kursnachläſſen zu rechnen. Die Deviſengreiſe konnten bei abermals
ſcharfen Repartierungen auf dem geſtrigen Stande erhalten werden.
. 49476.— 49724.— 49476.— 49724.— Helſingfors.
. 5162.— 5188.— 516 .— 5188.— Italien..
Doo- 8039.50 8080.30 8039 50 8080 50 Lon on
.. 85/850 — 862150.— 8578,0.— 862150.— New=York
. 1865.3 — 187 468. — . 186332.— 187463.— Paris.
oooco-- 11132.— 11183.— 11132.— 11188.— Schweiz
ooo-- 32: 18.50 32581 50 32518.50 32681.50 Spanien.
... 26931.50 27037 50 26937.50 27067.50 Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 266.33 267.67 266 33 26767 Trag
D.. 5665 50 6694 50 5665 50 5694.50 Budapeſt
.. 21.44 21.56 21.44 21.56 Buenos=Aires
....." 6443350 62761.50 64438.30 64761 50 Bulgarien.
1675 50. 1634.50 1675.50 1681 50 Japan..
. 90472.50 91227.50 90772.50 91227.50 Rio de Janeiro ..
. 1941 — 19749.— 194 1.— 19. 49.— Belarad.
.. 1955.— 1965.— 1955.— 19065.— Liſſabonn.. 803450 8095 50 8034.50 8095.50
Ausgb.=Nürnb. Maſch..
Ber .=Anhalt=Maſchinen
Bk. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte
Braunkohlen=Brikett ...
Bremer Vulkan
„ Wolle..
Chem. Heyden
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Deutſch=Atlant.
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Deutſch=Niedld. Tel.
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450000
1750,10
161000
/440000
k000000
755000
1800000
12750000
590000
740000
290000
525000
550000
775000
750000
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11 7. 13. 7. 11. 7. Han. Maſch.=Egeſt.. . . . Hanſa Dampfſch.. . . . . . 1o0000 880000 Hemoor Zement. 270400 Hirſch Kupfer.1375000 500000 Höſch Eiſen
..! 210,1000 540000 Hohenlohe Werke", 9.35000 914 025000 Kahla Porzellan.
700000 Lindes Eismaſch., 450000 — Lingel Schuh 195030 440000 Linke & Hofmann , 1750000 820000 L. Loewe & 0 2275000 500000 C. Lorenz 352000 Meguin. 650000 550000 N. Lauſitz 123000 1800000 Nordd. Gumm 1200000 Orenſtein 180000 1800000 Rathgeber 9 359000 Rombacher Hüttten 790000 Roſitzer Bucker 580000 Rütgerswerke. 773000 720070 Sachſenwerk. 380000 293000 Sächſiſche Gußſtahl 525010 Siemens Glas.
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13. 7.
1250000
1 625000
2:50000
930000
570000
380000
180000
1550030
2000000
300u000
675000
380000
1 100u0o
385000
798000
100000
700003
360000
700000
465000
600000
1300000
1600000
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 13. Juli 1923.
Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche
6% Reichsanleihe. . .. . . . . . . ..
.
„
.......
4i=
........
8%
4½% IV. und V. Schatzanweiſ.
*
4½% VI.—IX.
Sparprämienanleihe ........."
4% Preuß. Konſols ..."
8½% „
3%0
4% Bad. An. unk. 1935... ..
v. 1907.....
8½%
.
4% Bahern Anleihe.
3½
4% Heſſen unk. 1924 .......
.
8½% „ „....
8% „ .............
4% Württemberger .........
b) Ausländiſche.
60 Bosnien L.=E.=B. v. 1914
5% „ L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
4½% „ v. 1902..... . .. .."
4½ „..........
5% Bulgar. Tabak 1902 .. . ..
137 % Griech. Monopol ...."
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 .................
4½%0 Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ...............
4% Oeſt. Goldrente .. .. . .
4% „ einheitl. Rente ..
5% Rum. am. Rente v. 03
4½% Goldrente v. 13
4% „ am. „ konv.
„ „ v. 05
4%0
425 Türk (Admin.) v. 1903
(Bagdad) Ser.
4%
v. 1911, Zollanl.
42
4½%6 Ung. Staatsr. v. 14..
Goldrente
4%
Staatsr. v. 10..
4% „ Kronenrente .....
Außereuropäiſche.
60 Mexik. amort. innere. . . .
5% „ konf. äuß. v. 99 ..
4% „ Gold v. 04, ſtfr.
8% „ konſ. innere ......
4½% „ Irrigationsanleih=
5% Tamaulipas, Serie l ....
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . .
Gal. Car” Ludw.=Bahn.
5?. Oeſt. Südb. (Lomb.)
4%
2,6% Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.
2,6%Neue „ „ „
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883
b. 8. 0
3%
9. Em.
11.7 13. 7. 1 300.— 325.— 7500 — 7600.— 5000.— 5030.— 34 000.— 35 000.— 1 195.— 1900 — 2500.— 3000.—) 5150.— 4800.— 2000.— 2500.— — 1800.— 5000.— 4100.— 1800.— 2000.— 1 2000.— 1000 —1. 2000.— 1200.—1 900.— 500 000. 90 000.— 220 000. 650 000. 180000. 165 000.135 000. 200 000. 450 100. 45 000.— 40000.— 1 300 000. 300 000. 96 000.- 20000. 80000.— 1600 000. 1400 600. 2100000 1650 000. 1900 000. 1550 000. 1750000 1550 000. 1 225 000. 200 000. 1 430 000. 400 000. 550 000. 65 000.— 120 060. 80 000.— 75 000.— r. / 1100000. 850 000. 4000 000. 6000 000 1150 000. 910000. n.1 900 000. 1250 000.
Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)
3% Oeſt. Staatsb v. 1885
3% Oeſt Staatsb. b. Erg. Netz
„ v. 1895
4% Rudolfb. (Salzkammerg.)
4½% Anatolier I. ..........
2 Salon Conſt. Jonchion. . .
220.— 3% Salonique Monaſtir .....
2900.— 1 5% Tehuantepec . .. . . . . . . . . ."
4½% „ ........
Pfandbriefe.
4% Frankf. Hyp.=Bank 1920...
3½% „
„
4% Frankf. H. Krd.=Ver. 1921
4% Mein. Hyp.=Bank 1922 ...
4% Pfälz. „ „ 1922 ...
4% Rhein. „ „ 1923 ...!
„ verl. ...
3½% „
1% Südd. Boben=Cred.=Bank
München 1906 ........
48 Heſſ. Ldhyb.=Bank Pfdbr.
500 000. 1 8½% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
4% Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl...
Deutſche Städte.
40 Darmſt. v. 1919 bis 1925..
3½% Darmſt. v. 1905 .......
4% Fronkfurt v. 1913 .......
3½%
„ v. 1903 .......
4% Mainz. v. 1919 bis 1926..
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie ... . ..
Barmer Bankverein ........
Berliner Handelsgeſellſchaft
Commerz= und Privatbank
Darmſtädter u. Nationalbank.
Deutſche Bank ..............
DeutſcheEffekten= u. Wechſelban!
Deutſche Vereinsbank ........
Disconto=Geſellſchaft . .. . ....."
Dresdener Bank ...
Frankfurter Bank ..
Metallbank. . . . . . ..
.:.:,
Mitteldeutſche Creditbank ....
Oeſterreichiſche Creditanſtalt ..
Reichsbank=Ant. .... ... ...."
Rhein. Creditbank ..... . . . . .
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Wiener Bankverein .. ... . ..
Berowerks=Aktien.
Berzelius
..........
Bochumer Bergb. .... ... ... .
Buderus......... . .. .... . ...
Dt. Luxemburger ............"
Eſchweiler Berowerks=Akt.. . ..
Gelſenkirchen Bergw. .. . .. ..".
Harpener Bergbau ..........
Kaliwerke Aſchersleben ......
Weſteregeln ......."
Lothringer Hütte .. . . .. .. . ..
Mannesmann Röhren.... . . .."
Mansfelder ................."
Oberbedarf .... .. . .........."
Oberſchleſ. Eiſen CCaro) .....
Phönix Bergbau ..........."
I. 7.
80 000.—
975000.
3800 000.
200.
245 000.
230 000.
1700 000
400 000.
460 000.
690 000.
300 000.
180 000.
870000.
500 000.
117000
1050 000.
370 000.
91500.—
450 000.
250 005.
400 000.
78000 —
2300 000
965 000.
2700 000.
2100000
3000 000.
3775 000
950 00 1.
1200 000.
2500 000.
860 000.
1098000.
1500 000.
2000 000.
13. 7.
120 000.
2400000
775000.
3950 000.
195 000.
1600 000.
360 000.
500 00).
600 000.
270000.
200 000.
830 000.
410000.
152000.
900 000.
345 000.
80 000.—
420 000.
210 000.
420000.
69 000.—
450 000.
975 000.
2600 00.
2200 000
3000 000.
4000 000.
1000 009.
1100 000.
1800 000.
840 000.
955 000.
1315 000
2000 000.
Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Rhein. Stahlwerke ..
Riebeck Montan.. . . . . . . .
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahitte..
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern .. . . . .
Löwenbräu München .......
Schöfferhof (Binding) ........"
Werger ..................."
Mrn R ne
Adler & Oppenheimer .......
Adlerwerke (v. Kleher).......
A. E. G. Stamm. . . . . . . . . . . . .
Anglo=Continental=Guano ...
Aſchaffenburger Zellſtoff ..... / 890 000.
Badenia (Weinheim) .. . . . .. ..
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik
Bad. Maſchf. Durlach ........
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen
Baſt Nürnberg ...."
Bahriſch. Spiegel
Beck & Henkel CCaſſel)
Bergmann /El. Werke.
Bing. Metallwerke.
Blei= u. Silberh. Braubach ...
Brockhues, Nieder=Walluf. . . ..
Fementwerk Heidelberg".
„ Karlſtadt ..
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert ..... .. ..
„ Griesheim Elektron .. . . 640000.
„ Weiler=ter=mer .. . . . .
Daimler Motoren .... . . . . . . . 278000.
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ......."
Dresdener Schnellpreſſen ....
Dürkoppwerk (Stamm).....
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ...
Dyckerhof & Widm. Stamm.
Eiſenwerk Kaiſerslautern .. . . . 250 000.
Eiſenwerk L. Meher fr. .....
Elberfelder Farb. v. Baher ..
Elektr. Lieferungs=Geſ. ... . . ..
Licht und Kraft ......
Elſäſſ. Bad. Wolle..... .. . . . ."
Emag, Frankfurt a. M. .... ..
Emaill= &. Stanzw. Ullrich ...
Enzinger Werke ....... . .. . ..
Eßlinger Maſchinen .. . . . .. .
Ettlingen Spinnerei ........"
Faber, Joh., Bleiſtift. . . . . . . . .
Faber & Schleicher. .........
Fahr, Gebr., Pirmaſenz.. . . .
Felten & Guilleaume, Carlsw
Feinmechanik (Fetter) ... . . . . 950 000.
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M
Frankfurter Gas.. . . . . . . . . . .
Frankfurter Hof ..........."
Frf. Maſch. Pokorny & Wittel..
Fuchs Waggon Stamm. . . . .
180 000. 450 000. 1250 000. —S —s 250 000. 2300 0. 560 000. 550 000. 1500 000. 830 000. 225 000. 205 000. 710000. 770 000. 550 000. 500000. 350 000. 4u0 000. 500 000. 550 000. 400 000. 38 1000. 770000. 700 000. 300 000. 285 000. 290 000. 245 000. 450 000. 450 000. 500 000. 400 000. 450000. 550 000. 399 000. 3000000 3000 000. 640 000. 640 000. 650 000. 270 000. 530 000. 950 000. 880000. 300 000. 320 000. 300 000. 230 000. 360 000. 380 000. 300 000. 260000. 315 000. 390 000. 340 000. 680 000 680 000. 200 000. 510 000. 460 000. 400 000. 138000. 138000. 405 000. 430000. 400 000. 350 000. 500 000. 645 000. 545 000. 490000. 190 000. 230000 290 000. 270000. 1000000 1100 000. 940 000. 130000. 120 000. 160 000. 170 000. 550 000. 500 000. 300000. 300 000. 330 000. 275 000. 1
Ganz, Ludwig, Mainz ....
...
Geiling & Cie......."
Gelſenkirchen Gußſtahl ...
Goldſchmidt Th... .......
Greffenius, Maſchinen Stamm
Gritzner Maſchin. Durlach ...
Hammerſen (Osnabrück).... ..
Hanfwerke Füſſen ...........
Heddernheimer Kupfer ......."
Hehligenſtaedt, Gießen ......
Hilpert Armatureni. . . . . . . . . . .
Hindrichs=Auffermann ... . ..
Hirſch Kupfer u. Meſſ.........
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben .............
Holzmann, Phil. ............
Holzverk =Induſtr. . . ... . . . . .
Hotel A.=G., München ......."
Hydrometer Breslau... . .. . .
Jnag. .. . . . . . ..............
Junghans Stamm.. . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen . . . . . . .
Klein, Schanzl. & Becker .....
Konſervenfabrik Braun ......
Krauß & Co., Lokom. . . .. .. ..
Lahmeher & Co. ..........."
Lech Augsburg
Lederw. Rothe ............
Lederwerke Spicharz ........"
Löhnberger Mühle ........."
Lüdenſcheid Metallw ......."
Lux’ſche Induſtrie ..........
Mainkraftwerke Höchſt......
Meguin, Butzbach ........
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbe
Meher, Dr. Paul. .. ... . . .
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M
Moenus Stamm. . . . . . . . . . . .
Motorenfabr. Deutz..........
Motorenfabrik Oberurſel ...."
Neckar ulmer Fahrzeugwerke".
Hübre Ardg. 9
Porzellan Weſſel ...
Reiniger, Gebbert & Schall ..
Rhein. Elektr. Stamm. . .
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff. 400000.
„ Metall Vorzüge ..
Rhenania, Aachen ...
Riedinger Maſchinen
Rückforth, Stettin ..
Rütgerswerke ..
Schleußner (Frankfurt a.M).
Schneider & Hanau ..
Schnellpreſſen Frankenthal. .
Schramm Lackfabrik. . . . . . .
Schuckert Elektr. (Nürnberg)...
— 170 000. 199 000. 1 7. 1 280000. 230 000. 210 000. 950 000. 1 500 000. 460000 4u0000. 200 000. 410000. 400000.
380 000. 310000. 481000. 600 000. 72000o. 357 000. 395 000. 220 000. 200 000. 290000. 255 000. 420 000. f3 350000. 11 575 000. 655000. 470000. 410 000. 350000. 380 000. 760 000. 180 000. 1 270 000. J2 25000. 420 000. 410000. 390 000. 19 210000. 200 000. 1 s Schuhfabrik Berneis=Weſſe. .."
Schuhjabrit Herz
Schuhf. Leander Offenbach ...
Seilinduſtrie Wolff.
Sichel & Co., Mainz.
Siemens Elektr. Betriebe ...
Siemens G’asinduſtrie .......
Siemens & Halske .......... 11. 7.
247000
230 000
303000
350 000.
410 000.
250 000.
— G Stöckicht=Offenbach=Gummi ...
Süddeutſche Immobilien .....
Thüringer elekt. Lief.=Geſ., Gothe
Uhrenfabr Furtwängler .....
Veithwerke in Sandbach ....."
Verein f. Chem. Induſtr. Mainz
Verein. deutſch. Olfabr. Mannh.
„ Gummifabr. Bln.=Frkf.
„ Pinſelfabr. Nürnberg ..
Ultramarin ........... 150 000.
200 000
500 000
400000.
500 000.
500 000.
350 000.
480 000. „ Zellſtoff, Berlin. . . . . .
Vogtländ. Maſch. Vorzüge. ..
Stämme.,
Voigt & Haeffner Vorzüge ....
Stämme. . .
Poltohm Seil..........."
Wahß & Frehtag ............"
Wegelin Nußfabrik .....
Zellſtoff Waldhof Stamm . . . . .
Zuckerfabr. Waghäuſel.
Frankenthal".
Heilbronn.
Offſtein ..
Rheingau .....
Stuttgart .. 350 000.
290 000.
250 000.
250000
440000
420000.
500 000.
410000.
410000.
400 000.
370 000.
380 000.
380 000. I. Transport=Aktien. Schantung E. B. ......... 225 600. Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ.. 180 000. Gapag (Paketfahrt) ..... 1600 093 Nordd. Lohd ..........." 625 000. 590 000. Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn Nnuotierte Aktien. 245 000. Beckerkohle ..
. 510000. Beckerſtahl ......... ........" 570 000. Benz.. . . . . . .. . . . . . .. ....... 850 00d. Brown Boveri ............." 190 000. Cont. Handelsbank ........." 50 000.— Hanſa Lloyd .............." Kabel Rheydt .............." — Karſtadt R. ................ 130 000 Petroleum, Dtſche. ........." 800 005. Raſtatter Waggon ........... 100 000. 360 000. Text.=Ind. (Barmen (Tiag) .. 130000. Ufa Film .................. 360 000 Darmſtädter Werte. Nachfr. Bahnbedarf.. . . ... ......... 2 298 900. 750 000. ) Dampfkeſſel Rodberg........." Helbetia Konſervenfabrik. . . . . . Gebr. Luitz
........ ..... Motorenfabrik Darmſtadt .. .. 3 300 000. Gebr. Roeder ............... Veluneth & Ellenberger ...... 400000.
13. 7.
180000.
240 000.
—15 000.
300 000.
370000.
27 000.
1948 009.
140 000.
5— 000——
1200 000.
400 000.
335000.
5:0 000.
650000.
300 000.
580 000.
603 .00.
230 000.
225 000.
220 000.
350 000.
437 000.
520C 0.
375 000.
330 000.
390 000.
390 000.
330 000.
335 000.
170 000.
—
595 000.
440 000.
520 000.
725 000.
170000.
50 000.—
175 000. 150 600.
110700.
770600.
120 009.
1 r0 000.
340 000.
Angeb.
399 900. 600 100.
84930. 385 100.
380 000. 420 000,
Bankgeschaft
Fernsprecher 1308, 1309
1 11L2V1e 2FUTn
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten
DarPPIStGer
1 Luisenplatz
1N0d.
188
zſt
267
5694.50
64761
2000
Nummer 192,
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, deu 14. Juli 1523.
Seite 2.
Der junge Tod.
Roman von Fritz Demuth.
(Der Abdruck erfolgt mit Genehmigung des Herrn Verfaſſers und
der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung Nachf. in Stuttgart u. Berlin.)
57)
(Nachdruck verboten.)
Das alles wurde lebhaft und eindringlich vorgetragen, es
ſpar wie ein Lied aus vergangener Zeit, ich dachte an Marie
Louiſe in Rom, und ich nahm an, daß ihrer Mutter Worte ſie
ſtark beeinfluſſen würden.
„Ich werde Vater nicht verlaſſen,” ſagte Marie Louiſe.
Nina erhob mit kurzer Bewegung beide Hände und legte
ſie dann vor ſich auf den Tiſch, ihr Geſichtsausdruck überwand die
Heftigkeit und zeigte anſtatt deſſen das Beherrſchte und Sichere,
das ihn zuvor kennzeichnete. „Ich habe damit gerechnet,” ſagte
ſie, „es wird ſich für Deinen Vater eine Tätigkeit bei der
Ge=
ſandtſchaft finden, dann kannſt Du mit ihm zuſammen bleiben.”
„Warum betreibſt Du das alles?” fragte ich.
Nina ſah mich mit einem Blick an, in dem ſchnell gebannter
Zorn kurz aufloderte. „Warum? Weil ich das Kind retten will.”
Wieder begann ſie: „Ich habe mich nicht um ſie gekümmert,
als ſie klein war, ich habe ſie Dir überlaſſen, ſpäter, gewiß.” Sie
ſtand auf und ging durch das Zimmer, ohne uns anzuſehen.
„Wenn ich von Deutſchland gehört habe, wie es Euch gehen wird,
dann habe ich an Marie Louiſe gedacht, ich bin ſchließlich dieſe
Vorſtellung zeitweiſe gar nicht mehr losgeworden. Oh, ich habe
Zeiten, in denen ich ſehr unglücklich bin, ſehr einſam bin.”
Plötz=
lich blieb ſie vor Marie Louiſe ſtehen, hob den Blick zu ihr und
warf die flach geöffneten Hände mit weiter Bewegung zurück.
„Eh bien, oui, eest dröle à dire, je sais, je taime!” Und nun
noch einmal: „Je kaime!‟
Marie Louiſe war betroffen.
Ihre Mutter, die ſie ſtarr betrachtend vor ihr ſtand, machte,
ohne ſonſt ihre Haltung zu verändern, zwei kleine Schritte
rück=
wärts, wie wenn ſie ſich vor einer Annäherung ſichern wollte,
dann ſagte ſie ruhig, wenn auch ſtoßweiſe, wieder in franzöſiſcher
Sprache: „Ich weiß, ſolche Worte ſind zwiſchen uns nicht am
Platze, ich hätte ſie auch mit ruhiger Ueberlegung nicht
geſpro=
chen; aber ich habe den ſehnlichen Wunſch, daß Du mir vertrauſt
und folgſt.”
Marie Louiſe ſchaute mich an mit einem fragenden Blicke,
bittend, hilfeſuchend, ich verſtand, was ſie wollte, und entſchloß
mich zum Reden: „An einer Geſandtſchaft da draußen könnte ich
nichts nützen, ich verſtehe nichts vom Diplomatentum und habe
mich während der letzten Jahre in ganz anderer Richtung wie
auf den Diplomaten hin entwickelt. Hier fülle ich meinen Platz
aus, hier muß ich bleiben.”
„Und ich auch,” ſagte Marie Louiſe gefaßt und entſchieden.
Langſam ſchritt ſie auf Nina zu, die ergriff mit haſtiger
Bewegung ihren Kopf zwiſchen beiden Händen und zog ſie an
ſich, Marie Louiſe war größer als ihre Mutter, ſie neigte das
Haupt, bis ſie damit Ninas Schulter berührte.
Eine Weile verging ſo, die Beiden ſtanden ſtumm dicht
bei=
einander.
„Mein Kind,” ſagte Nina, „möge es Dir gut ergehen, beſſer,
als ich es befürchte.”
Marie Louiſe beugte ſich hinab, ſie küßte Ninas Hand, es
war das erſtemal, ſo weit ich mich erinnern konnte, ſicher ſeit
ihrem achten Jahre, daß ich Marie Louiſe ihre Mutter küſſen ſah.
Nun löſte ſie ſich vorſichtig von Nina, und die Beiden ſtanden
einander gegenüber.
„Haſt Du irgend einen Wunſch?” fragte Nina.
„Ja.”
„Was denn?”
„Ich möchte Dich einmtal wieder ſpielen hören."
Nina zuckte heftig zuſommen, dann lächelte ſie gezwungen.
„Das iſt vorbei, ich habe gar kein Inſtrument hier.”
„Spielſt Du denn — gar nicht mehr?”
„Wenig, kaum. Heute hab’ ich anderes zu tun.”
Wir gingen.
Marie Louiſe konnte ſich nicht darein finden, daß ihre
Mut=
ter nicht mehr Geige ſpielte.
„Mutter iſt vielleicht ſehr beſchäftigt,” ſagte ich, „vielleicht
hat ſie mit ihrem Spiel nicht das erreicht, was ſie hoffte. Mir
ſchien es beinahe ſo.”
Marie Louiſe ſchwieg und ſann, dann ſprach ſie in
entſchie=
denem Tone: „Nein, für ſie dürfte es keine wichtigere
Beſchäf=
tigung geben. Ich will Mutter nicht tadeln, aber erſt — hat ſie
mich — aufgegeben und nun das Geigenſpiel.”
Nina verließ Berlin bald, ich erfuhr es von dem jungen
Diplomaten des Auswärtigen Amts, der mir Auskunft über ſie
gegeben hatte, er machte mir Vorwürfe, daß ich ihn nicht über
Ninas Unternehmungen in Berlin auf dem Laufenden gehalten
hätte. „Uebrigens iſt inoffiziell mit ihr Fühlung genommen
worden, eine ſehr kluge Frau, eine ſehr einflußreiche Frau.”
In jenen Tagen machte ſich Rumänien als neuer, nicht
un=
bedenklicher Feind geltend. Ninas ſo überaus ungünſtige
Auf=
faſſung unſerer Lage fand dadurch eine gewiſſe Beſtätigung.
(Fortſetzung folgt.)
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nehmigte Aenderungen der Allgemeinen Strom=Tarifbeſtimmungen
und des Allgemeinen Stromtarifs für Niederſpannung zur
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gemeinen Kenntnis.
Aenderungen der Allgemeinen Strom=Tarifbeſtimmungen.
§ 6. Herſtellung und Prüfung der Inſtallationen.
In Abſatz 2 hinter dem 1. Satz wird eingefügt:
Für dieſe Tätigkeit iſt eine Vergütung von 5% der
tat=
ſächlichen Koſten der Inſtallation ohne Beleuchtungskörper bis zum
Höchſtbetrage des Wertes von 50 Kwh. in Mark und
Mindeſt=
betrag des Wertes von 5 Kwh. in Mark — unter Zugrundelegung
des am Tage der Abnahme geltenden Lichtſtrompreiſes — für
die einzelne Anlage zu entrichten. Die Heag kann die
Voll=
ziehung . . .."
8 7. Techn. Vorſchriften für Ausführung elektr. Anlagen,
Sicherungen und Anſchlußkontakte.
Abſatz 2 und 3 erhält folgende Faſſung:
Als Sicherungsſyſtem wird allein das vom Verband Deutſcher
Elektrotechniker (V. D. E.) anerkannte und mit deſſen Prüfzeichen
verſehene zugelaſſen.
Als Schmelzeinſätze dürfen nur ſolche verwendet werden;
die das vorerwähnte Prüfzeichen tragen.
§ 8. Elektrizitätszähler.
Zwiſchen dem bisherigen 1, und 2. Abſatz werden folgende
Be=
ſtimmungen eingeſchoben:
Für die erſtmalige Beſchaffung dieſer Apparate iſt ein
Zuſchuß in Höhe des Anſchaffungspreiſes abzüglich des doppelten
Vorkriegspreiſes (1914) von dem Abnehmer zu entrichten. Erfolgt
innerhalb 10 Jahren von der erſten Zählerſetzung an gerechnet
eine Beendigung des Strombezuges, ſo wird, der Zuſchuß unter
Abzug von ³⁄,o für jedes Benutzungsjahr zurückvergütet; eine
Be=
nutzung von mehr als 6 Monaten wird als volle Jahresbenutzung
gerechnet. Die Rückvergütung bemißt ſich nach dem jeweiligen
Geldwert. Sollte die Einſtellung des Strombezuges durch
Woh=
nungswechſel veranlaßt ſein, ſo hat der Wohnungsnachfolger die
Rückvergütung zu übernehmen, ſofern er Strom beziehen will,
vorausgeſetzt, daß der bisherige Abnehmer den Zähler nicht ſelbſt
für weiteren Strombezug von der Heag benötigt, ohne Rückſicht
auf die Stromart (Gleich= oder Wechſelſtrom).
Ein erſtmalige Beſchaffung liegt nicht vor, wenn vorhandene
Zähler ausgewechſelt werden.
§ 10. Feſtſtellung des Stromverbrauches.
Dem Abſatz 8 wird folgender Satz hinzugefügt:
Dieſe Prüfungskoſten erhöhen ſich im Verhältnis der
je=
weiligen halben Strompreisſteigerung.
Aenderungen des Allgemeinen Stromtarifs füir Rlederſpaunung.
Ziffer 2. Strompreis.
In Abſatz 1 wird hinter Buchſtaben b. unter e folgender Zuſatz
gemacht:
c) Für den Anſchluß eines Klingeltransformators oder
einer Glimmlampe wird ein jährlicher Pauſchalbetrag in der Höhe
des Jahresdurchſchnittswertes von 7,5 Kwh. Lichtſtrom erhoben.
Zwiſchen Abſatz 1 und Abſatz 2 wird folgende Beſtimmung
ein=
geſchoben:
Der Abnehmer verpflichtet ſich, eine Grundgebühr für den
Anſchluß pro Rechnungsjahr (vom 1. April bis 31. März) zu
be=
zahlen und zwar:
a) für Beleuchtungszwecke in Höhe des Betrages von 20 Kwh.
b) für Kraftzwecke in Höhe des Betrages von 100 Kwh. für
je 1 Kw. Anſchlußwert,
berechnet nach dem Jahresdurchſchnittsſtrompreis,
Die für Stromlieferungen in der gleichen Zeit geleiſteten
Zahlungen (Licht und Kraft getrennt) werden auf die
Grund=
gebühr angerechnet.
Der letzte Abſatz erhält folgende Faſſung:
Die jeweils gültigen Strompreiſe können monatlich neu
feſtgeſetz twerden. Sie ſind bekannt zu geben.
Ziffer 3. Zählermiete.
Als Abſatz 3 wird hinzugefügt:
Die monatliche Miete ſteigert ſich prozentual um ein Viertel
der Strompreisſteigerung.
Als Abſatz 4 wird hinzugefügt:
Die Zählermiete hat den Charakter einer Gebühr und
ent=
hält namentlich auch die Entſchädigung für die Unterhaltung der
Zähler, für die monatliche Ableſung und für die Ausſtellung der
Rechnungen,
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2. Zimmerarbeiten,
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abgegeben werden. Angebote mit
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ſprechender Aufſchrift ſind bis zum Freitag,
den 20. Juli, vormittags ½10 Uhr, dort
abzugeben. Die Oeffnung der Angebote
erfolgt vormittags 10 Uhr im Bürgerverein,
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Darmſtadt, den 14. Juli 1923.
Arbeitsgemeinſchaft der Ortsgrupße
Darmſtadt des B. 9. A.
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Fortſetz. d. Hauptverſammlung
Tagesordnung:
1. Neuwahl des Vorſtandes, 2.
Satzungs=
änderung, 3. Verſchiedenes.
Sonntag, 15. Juli, nachm. 3 Uhr, auf
dem Schupoplatze
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(auf Gegenſeitigkeit) :—: Sitz Darmſtadt.
Ordentliche Generalverſammlu g
am Sonntag, 26. Auguſt d8. Js., nachm.
3 Uhr, im „Heſſiſchen Hof” in Darmſtadt,
Tagesordnung: Jahresbericht und
Ent=
laſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrats.
Neuwahl des Vorſtandes und
Aufſichts=
rats Antrag Worms betr. Erhöhung
des Sterbegeldes bis 100000 Mark.
Satzungsänderungen betr Erhöhung der
Kaſſenleiſtungen und Beiträge. (5905
Vorſtand und Aufſichtsrat.
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