Darmstädter Tagblatt 1923


09. Mai 1923

[  ][ ]

Einzelnumthier 150 Mark

Bezugspreis:
Beiwöchentlich 7maligem Erſcheinen monatl. 3400.-M.
und 200. M. Abtragegebühr, durch die Agenturen
3600. M. frei Haus. Beſtellungen nehmen ent=
gegen
: die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23 ( Fern=
ſprecher
1, 2390 und 2391), die Agenturen und alle
Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernom=
men
. Nichterſcheinen einzelner Nummern infolge
höherer Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kür=
zung
des Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtel=
lungen
durch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.

Nummer 127

Mittwoch, den 9. Mai 1923

186. Jahrgang

Anzeigenpreis:

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſfadi 250 M.
Bankanzeigen 375 M., Relſamezeile (92 mm breit)
875 M. Anzeigen von auswärts 400 Mk., Banfe
anzeigen 600 M., 92 mm breite Reklamezeile 1400 M.
Anzeigen nehmen entgegen: Geſchäftsſſelle Rhein=
ſtraße
23, die Agenturen und Anzeigenespediionen.
Im Falle höherer Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik
uſw., erliſcht ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzeigenaufträge und Teiſſung von Schadenerſatz.
Bei Konturs, oder gerſchtlicher Beitreibung fällt jeder
Rabait weg.

Unſinnige militäriſche Maßnahmen.
Köln, 8. Mai. (Wolff.) Die Franzoſen verbreiten in
Bonn einen Aufruf, durch den insbeſondere die rheiniſche Ar=
beiterſchaft
gegen die Berliner Regierung aufgehetzt werden ſoll.
Die Verfolgung der Eiſenbahner in der franzöſiſch=belgiſchen
Zone nimmt einen gewaltigen Umfang an. Seit dem 5. Mai
ſchweben die Ausweiſungen von 180 Familien in Euskirchen,
178 Familien in Düren und 180 Familien in Bonn. In Jülich
wurde geſtern eine Bekanntmachung der belgiſchen Beſatzung an=
geſchlagen
, derzufolge Einwohner, welche eine der Staatseiſen=
bahn
gehörige Wohnung innehaben, ihre Wohnung zu
räumen haben, falls ſie nicht ſofort die Arbeit wieder auf=
nehmen
. In Bonn verhafteten die Franzoſen mehrere Möbel=
händler
, um von ihnen die Lieferung von Möbeln für 480
franzöſiſche Eiſenbahnerfamilien zu erpreſſen. Da die Händler
die Lieferung ablehnten, wurde dem Oberbürgermeiſter ein Be=
fehl
zugeſtellt, in dem die Ausweiſung von 180 Bonner Familien,
meiſt penſionierte Beamte und Offiziere, angedroht wird. Gleich=
zeitig
wurde auch mit der Beſetzung ihrer Wohnungen begonnen.
Die Familien erhielten nur eine vierſtündige Friſt und durften
nur das Allernötigſte an Kleidung und Wänſche einpacken. Alles
andere mußten ſie unter Bewachung franzöſiſcher Kommandos,
die die Bajonette aufgepflanzt hatten, zurücklaſſen. Die Ver=
triebenen
ſind einſtweilen in Hotels und Schulen notdürftig
untergebracht.

Vom Tage.
Im Haushaltsausſchuß des Reichstages wurde ein An=
trag
Schmidt=Stettin (deutſchnational) angenommen, die Reichsregierung
zu erſuchen, dem Haushaltsausſchuß eine Nachweiſung vorzulegen,
welche Reichsbeamten und in welchen Geſellſchaften Neichsbeamte
als Aufſichtsratsmitglieder tätig ſind. Im weiteren Ver=
laufe
der Verhandlungen wurde ein Antrag Erſing (Ztr.) angenommen, Verluſte an Land und Leuten, damit zugleich an Produktions=
wonach
zur Förderung des deutſchen Tabakbaues
Finanzverwaltung und der Reichsſchuld verabſchiedet.
Nach einem Erlaß des preußiſchen Unterrichtsmini=
ſteriums
können Hochbetagte, die namentlich in ihrem Berufe
den Beweis vortrefflicher Leiſtungen gegeben haben, aber durch perſön= erneut geſchlagen werden. Der ganze deutſche Rhein ſteht heute
liche Verhältniſſe nicht auf einem der gewöhnlichen Ausbildungswege
zur Hochſchule gelangt ſind, auch ohne Reifezeugnis zum
Univerſitätsſtudium zugelaſſen werden.
reitete ihnen eine begeiſterte Kundgebung.
Die Bulgariſche Telegraphenagentur dementiert förmlich die
nach zurzeit der erſten Lauſanner Konferenz durch ſogenannte politiſche
Klauſeln, ein vervollſtändigtes Handelsabkommen zwiſchen
der bulgariſchen Regierung und den Sowjets unter=
zeichnet
worden wäre.
Dollarkurs in Frankfurt am 8. Mai,
abends //7 Uhr: 36750.

Die Pergewaltigung des Rechts.
Krupp von Bohlen=Halbach zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Das Kriegsgericht in Mainz.

Werden, 8. Mai. (Eigener Drahtbericht.) Um 6 Uhr
abends wurde im Krupp=Prozeß folgendes Urteil gefällt:
Krupp von Bohlen=Halbach wird zu 15 Jahren
Gefängnis und 100 Millionen Mark Geldſtrafe,
Direktor Bruhns zu 10 Jahren Gefängnis und
100 Millionen Mark Geldſtrafe,
Direktor Hartwig zu 15 Jahren Gefängnis und
100 Millionen Mark Geldſtrafe,
Direktor Oeſterlen zu 15 Jahren Gefängnis und
100 Millionen Mark Geldſtrafe verurteilt.
Die nicht anweſenden Direktoren Scheffer, Bauen,
Kunz und Schraepler erhalten je 20 Jahre Gefäng=
nis
und 100 Millionen Mark Geldſtrafe.
Betriebsführer Groß zu 10 Jahren Gefängnis und
50 Millionen Mark Geldſtrafe,
Das Betriebsratsmitglied Müller wurde mit 6 Mo=
naten
Gefängnis beſtraft.
Werden, 8. Mai. (Wolff.) Von den 23 Schuldfragen wur=
den
21 mit Ja beantwortet. Die Angeklagten ſind ſowohl eines
Komplotts als auch der Störung der öffentlichen
Ordnung für ſchuldig befunden worden. Die Verurteilung
erfolgte bei allen einſtimmig mit Ausnahme von Krupp und
Direktor Bruhn, die mit drei gegen zwei Stimmen ver=
urteilt
wurden. Müller wurde von der Anklage des Komplotts
mit drei gegen zwei Stimmen freigeſprochen und nur wegen
Störung der öffentlichen Ordnung verurteilt. Die Menge nahm
das Urteil mit eiſigem Schweigen auf.
Werden, 8. Mai. (Wolff.) Gleich nach Beendigung des
Prozeſſes wurde den Angeklagten, die bei der Urteilsverkündung
nicht im Saale waren, durch die Verteidigung das Urteil zur
Kenntnis gebracht. Sie alle haben es, wie wir hören, mit der=
ſelben
Ruhe und Würde entgegengenommen, die ſie bis zur letz=
ten
Minute bei den Verhandlungen gezeigt hatten. Seitens der
Verteidigung wird gegen das Urteil Reviſion angemeldet wer=
den
, die nahrſcheinlich am 18. Mai vor dem Kriegsgericht in
Düſſeldorf verhandelt wird.
Letzter Verhandlungstag.
Werden, 8. Mai. (Wolff.) Die heutige Verhandlung be=
gann
gegen 9.15 Uhr vormittags. Sofort ergriff der Staats=
anwalt
das Wort und führte aus, in den Ereigniſſen vom 17.
und 31. März ſehe er den B=weis für das Beſtehen eines vor=
bereiteten
geheimen Komplotts und von Machenſchaften gegen
die Sicherheit der Befatzungstruppen. Am 31. März ſei außer=
dem
eine Störung der öffentlichen Ordnung erfolgt. Alle Ereig=
niſſe
vom 31. März hätten ſich nach einem vorher genau vorbe=
reiteten
Plan abgeſpielt. Zu den einzelnen Angeklagten über=
gehend
, hielt der Staatsanwalt es durch die Ausfagen des fran=
zöſiſchen
Soldaten für erwieſen, daß das Mitglied des Betriebs=
rats
Müller um den beſtehenden Plan gewußt habe, und danach
habe er gehandelt. Auch ſtehe feſt, daß er die Menge aufgereizt
habe. Auch Groß habe von den Plänen vorher Kenntnis gehabt.
Schräpler und Kuntz hätten den Befehl zum Heulen der Sirenen
gegeben, aber in weſſen Auftrag? In dem der veranwortlichen
Direktoren und ihres Hauptes, Krupp. An ihrer Hand klebe das
Blut der toten Arbeiter und das Blut der mißhandelten fran=
zöſiſchen
Soldaten.
Nach etwa halbſtündiger Rede ſtellte der Staatsanwalt kurz
vor 10 Uhr den bereits gemeldeten Antrag.
Als erſter Verteidiger führte Rechtsanwalt Dr. Wolff,
Berlin, in franzöſiſcher Sprache aus: Weder habe die Werkleitung
ein Intereſſe daran gehabt, einen Zwiſchenfall hervorzurufen und
ihre Arbeiter in die franzöſiſchen Kugeln zu jagen, noch würde
die politiſch und ſozial unabhängige Belegſchaft einer ſolchen
Aufforderung Folge geleiſtet haben. Werkleitung und Betriebs=
ausſchuß
ſeien ſich darüber einig geweſen, trotz der Beſetzung den
Betrieb ſo lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Der Befehl
zum Ziehen der Sirenen ſei erſt gegeben worden, nachdem der

Betriebsausſchuß die Verantwortung dafür übernommen hatte,
daß die franzöſiſchen Soldaten nicht beläſtigt würden. Die Mit=
glieder
der Direktion hätten keinen Anlaß gehabt, einzuſchreiten,
zumal die Haltung der Menge durchaus friedlich geweſen ſei.
Uebrigens ſei Krupp v. Bohlen und Halbach nur Vorſitzender
des Aufſichtsrats, alſo nicht des Verwaltungsrats, wie ihn das
franzöſiſche Recht kenne. Die Tragik der Geſchehniſſe vom 31.
März liege darin, daß der Dolmetſcher die Worte Müllers falſch
verſtanden und falſch an den Leutnant weitergegeben habe."
Nach dem Strafantrag des Staatsanwalts plädierte als erſter
Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Wolff, Berlin, für die Frei=
ſprechung
aller Angeklagten. Um 11 Uhr trat eine Pauſe bis
2 Uhr nachmittags ein.
In der Nachmittagsſitzung ſprach zunächſt der Gen=
fer
Rechtsanwalt
Profeſſor Moriaud:
Er erklärt, daß er ein unbedingtes Vertrauen in das Ge=
rechtigkeitsgefühl
der franzöſiſchen Offiziere habe; er habe nur
aus dieſem Grunde die Verteidigung der Firma Krupp über=
nommen
. Er müſſe aber auch betonen, daß die Firma Krupp
turch die Berufung eines Verteidigers, deſſen große Sympathie
für Frankreich bekannt ſei, den Willen bekundet habe, daß ihre
Verteidigung wirklich ohne Haß und Leidenſchaft geführt werde
im Dienſte der Wahrheit. Die Firma Krupp möchte alles ver=
meiden
, was die Verhandlungen in eine Polemik gegen eine
Politik umwandeln könnte, deren Diskuſſion in dieſem Augen=
blick
unzuträglich wäre. Sie möchte ebenſowenig gegen diejenigen
auftreten, denen ein Teil der Verantwortung an den Ereigniſſen
des 31. März zufällt. Es ſei übrigens eine grobe Täuſchung,
wenn man gegen die Firma Krupp einen politiſchen Tendenz=
prozeß
führen wollte. Bei Krupp kenne man nur die Arbeit und
den Willen zur Arbeit. Auch die Kundgebung vom 31. März
könne man nur verſtehen, wenn man auf die Wochen zurück=
blicke
, die ſeit der Beſetzung des Ruhrgebiets vergangen ſind.
Die Arbeiter im ganzen Gebiet waren entſchloſſen, unter den
Augen der franzöſiſchen Soldaten nicht zu arbeiten. Die fried=
liche
Ausübung des paſſiven Widerſtandes hat ſeit Wochen ſtatt=
gefunden
, aber niemals hat die Militärbehörde Einſpruch er=
hohen
oder gar die Direktoren oder die Arbeiter gleichzeitig
verhaſtet. Der Verteidiger ſtellte ſodann die Ausſagen der Be=
laſtungszeugen
denen der Entlaſtungszeugen gegenüber, um dar=
zutun
, daß die Arbeiter keine aggreſſiven Abſichten hatten, ſonſt
hätte der Betriebsrat nicht zwei Stunden mit dem franzöſiſchen
Offizier parlamentiert. Unter dieſen Umſtänden ſei 2s ganz un=
zuläſſig
, eine Anklage auf Störung der öffentlichen Ordnung
oder gar auf eine Verſchwörung der Direktoren gegen die Sicher=
heit
der Beſatzungstruppen zu konſtruieren. Der Verteidiger
weiſt dann auf die beſondere Stellung des Herrn Krupp von
Bohlen im Kruppſchen Unternehmen hin. Er habe nichts mit
der Ausführung der Direktionsbeſchlüſſe zu tun und ſtehe dem
ganzen Tatbeſtand fern.
Die Freiſprechung, ſo ſchloß der Verteidiger, iſt unver=
meidlich
; die Vernunft will ſie, die Gerechtigkeit verlangt ſie.
Franzöſiſche Offiziere können ihre Ohren weder der Stimm= der
Vernunft, noch der Stimme der Gerechtigkeit verſchließen. Ich
habe das unerſchütterliche Vertrauen, daß die franzöſiſchen Nich=
ter
die Gerechtigkeit über alles ſtellen, daß keine andere Macht
ſie beherrſchen kann noch darf. Ihr gerechtes Urteil wird der
Achtung begegnen, auf die ſie berechtigten Anſpruch haben."
Der Vertreter der Anklage erwiderte dem Verteidiger Dr.
Wolff. Er beſtreitet, daß der Aufſichtsrat bei Krupp ſich auf eine
adminiſtrative Kontrolle beſchränke, und verwahrt ſich gegen den
Hinweis auf das Urteil, das vorigen Dienstag in Hattingen ge=
fällt
wurde. Auf der Henrichshütte waren die franzöſiſchen Sol=
daten
nicht bedroht worden. Die Direktoren hätten ſich ſofort
ſelbſt zur Verfügung geſtellt. Der Redner nimmt das Wort des
Verteidigers auf, wonach es infolge des guten Einvernehmens
bei Krupp ſelbſt in den Jahren ſeit der Revolution keinen Streik
gegeben habe. Das beweiſe nur, daß bei Krupp die Arbeiter ſich
in Harmoni= mit der Direktion befänden und deren Pläne aus=
führten
. Das dürften die Richter als Franzoſen nicht vergeſſen.
Um 11.15 Uhr wurde die Sitzung auf 2 Uhr vertagt.
Nach mehr als zweiſtündiger Beratung wurde gegen 6 Uhr
das Urteil im Krupp=Prozeß gefällt. (Siehe oben.)

Unter dem Druck der Beſatzung.

Kürzlich wurde an dieſer Stelle geſagt, welche gewaltigen
50 Millionen Mark bewilligt werden. Nach erfolgter gütern und Arbeitskräften das Deutſche Reich durch die von den
Ausſprache wurden die Haushaltspläne der allgemeinen Siegern erzwungenen direkten Gebietsabtretungen erlitten hat.
Nicht minder ſchmerzlich ſind die Wunden, die dem deutſchen
Volk und ſeiner Wirtſchaft durch die Beſetzung deutſchen Bodens
mit feindlichen Truppen geſchlagen wurden und immer wieder
unter franzöſiſcher Herrſchaft, ſämtliche Stromhäfen von Kehl
bis Emmerich ſind ſeit dem letzten Einbruch Frankreichs in
rechtsrheiniſche ſüddeutſche Gebiete von franzöſiſchen Soldaten
Das engliſche Königspaar iſt heute nachmittag in Nom beſetzt. Rechnet man zu den auf Grund des Verſailler Vertrages
eingetroffen und wurde von dem italieniſchen Königspaar, dem Kron= okkupierten Landesteilen das im Januar von den Franzoſen
prinzen und Muſſolini empfangen. Eine rieſige Menſchenmenge be= und Belgiern unter Bruch des Verſailler Vertrages beſetzte
Ruhrgebiet hinzu, ſo ſind 12 Millionen deutſche Menſchen, alſo
faſt doppelt ſoviel wie Belgien Staatsangehörige zählt, oder un=
von
der ausländiſchen Preſſe am 5. Mai gebrachte Nachricht, vo= gefähr ſoviel wie der ganze tſchechoſlowakiſche Staat oder die
ſkandinaviſchen Länder Dänemark, Norwegen und Schweden im
ganzen, oder Holland, die Schweiz und Elſaß=Lothringen zu=
ſammen
an Einwohnern haben, hier ſeit Jahren und zum Teil
noch auf Jahre hinaus ihrer wirtſchaftlichen, politiſchen und
moraliſchen Freiheiten als Staatsbürger des Deutſchen Reiches
mehr oder weniger beraubt. Das Gewaltregiment des franzö=
ſiſchen
Militärs im Ruhrgebiet und die das Rheinlandabkommen
vernichtenden Verordnungen und Maßnahmen der interalliierten
Rheinlandkommiſſion in Koblenz haben mit aller Deutlichkeit
gezeigt, daß in dem beſetzten Gebiet die ſtaatsbürgerliche Frei=
heit
ein Begriff iſt, der ſchon nicht einmal mehr auf dem Pa=
pier
ſtehi.
Und abermals handelt es ſich um Gebiete, die für den Be=
ſtand
und die Lebensmöglichkeit unſerer Volkswirtſchaft von
ausſchlaggebender Bedeutung ſind; denn die deutſche Weſtmark,
auf der der Druck der Beſatzung laſtet, umfaßt im weſentlichen
die Brennpunkte und Ausgangsbaſen der deutſchen Induſtrie
und des deutſchen Handels. Am ſchlimmſten wirkt hier der Ein=
bruch
in das Ruhrrevier, das nicht nur das größte Induſtrie=
gebiet
Deutſchlands, ſondern ganz Europas iſt. Seine Bedeu=
tung
für Deutſchland beweiſen ein paar ſeiner wichtigſten Pro=
duktionsziffern
: Der Anteil der Steinkohlenförderung an der
Ruhr betrug im letzten Vorkriegsjahr drei Viertel der Geſamt=
förderung
des jetzigen Deutſchen Reiches, die Roheiſen= und
Rohſtahlproduktion machten etwas mehr als die Hälfte der ge=
ſamtdeutſchen
Eiſen= und Stahlerzeugung aus. Ohne daß
Frankreich und Belgien auch nur einen irgendwie nennenswerten
Ertrag aus der militäriſchen Beſetzung dieſes Induſtrielandes
zögen oder ziehen können, da ihnen der unbeugſame paſſive
Widerſtand der ganzen Ruhrbevölkerung entgegenſteht, ſchmälern
ſie unter Verletzung feierlicher Vertragsbeſtimmungen die deut=
ſche
Produltionsbaſis um weit mehr als die Hälfte und legen
damit der deutſchen Vollswirtſchaft eine neue negative Kriegs=
kontribution
auf, die ſchon jetzt in die Milliarden geht und von
Deutſchland täglich und ſtündlich bezahlt wird. Die Koſten die=
ſer
unproduktiven Expedition nach produktiven Pfändern ſpie=
len
alſo bereits heute in der langen Liſte der deutſchen Kriegs=
tribute
eine Rolle, deren finanzielle Größe erſt nach dem Ende
des Ruhrraubzuges abzuſchätzen ſein wird.
Ueberſehen läßt ſich aber jetzt ſchon die Laſt der Leiſtungen,
die Deutſchland für die nach dem Verſailler Vertrag vorgeſehene
Okkupation abzutragen hatte. Die militäriſche Beſetzung hat
allein bis Ende 1922 4½ Milliarden Goldmark verſchlungen,
alſo wiederum ſchon eine halbe Milliarde mehr als Frankreich
1871 als geſamte Kriegsentſchädigung auferlegt wurde, während
andererſeits die Beſatzungskoſten für Frankreich 1871/73 ins=
gefamt
nur 276 Millionen Goldmark betrugen. Dabei ſind in
jene 4½ Milliarden Goldmark noch nicht die von den Beſatzungs=
mächten
ſelbſt beſtrittenen ſogenannten äußeren Beſatzungs=
koſten
eingerechnet, die von Deutſchland durch beſondere Sach=
lieferungen
abgetragen wurden. Aber auch in anderem Sinne
iſt ein Vergleich noch aufſchlußreich: die von der Entente
bisher geforderten 4½ Milliarden Beſatzungs=
koſten
überſteigen ſogar die geſamten Militär=
laſten
des Deutſchen Reiches in den Jahren
1910 bis 1913 um nicht weniger als 700 Millio=
nen
Goldmark; mit anderen Worten: die militäriſche Be=
ſetzung
deutſcher Landesteile durch fremde Truppen verſchlang
in vier Jahren faſt ein Fünftel mehr an Geldern, als der ge=
ſamte
deutſche Heeresetat vor dem Kriege in dem gleichen Zeit=
raum
beanſpruchte. Wer Studien über die Entwicklungs=
geſchichte
des von den Alliierten vernichteten Militarismus
treiben will, möge ſich dieſe Zahlen jedenfalls genau merken.
Man kennt die maßloſen und ungerechtfertigten materiellen
Anſprüche der Beſatzungstruppen ſchon aus den vielen Berichten
unſeres Blattes, aber zur Illuſtration dieſes Punktes ſei noch
einmal notiert, was nach der amtlichen Berechnung das Deutſche
Reich vom Herbſt 1920 bis zum Sommer 1922, alſo in 134 Jah=
ren
, allein an Möbeln uſw. für Rechnung der fremden Militärs
bezahlen mußte: 1400 Salons, 2000 Herrenzimmer, 5000 Speiſe=
zimmer
, 10 300 Schlafzimmer, 4600 Küchen mit allem Zubehör,
180 Klubmöbelgarnituren, 2900 Klubſeſſel, 1800 Korbmöbel=
garnituren
, 6300 Korbſeſſel, 2100 Polſtermöbelgarnituren, 1400
Polſterſeſſel, 2300 Bettſtellen für Erwachſene, 3500 Kinderbetten,
3900 Kleiderſchränke, 3400 Waſchkommoden, 3000 Chaiſelonques,
Dazu noch 800 Damenſchreibtiſche, 500 Friſiertoiletten, 18 000
Teppiche, 50 900 Beſtecks, 175 000 Servietten, 69 000 Speiſe=
ſervices
, 89 000 Kaffeeſervices, 36 000 Kaffeetaſſen, 4300 Tee=
ſervices
, 4000 Teetaſſen, 25 000 Porzellanplatten, 72000 Weiß=
wein
=, 51 000 Rotwein=, 15 000 Portwein=, 45 000 Sekt=, 58 000
Likör=, 26 000 Biergläſer, 9000 Weinkaraffen. Für Bett= und
Tiſchwäſche wurden rund 3 Millionen Meter Leinwand beliefert.
Das ſind, ſo grotesk das auch alles klinat, keine Phantaſie=
zahlen
, ſondern aus ſtatiſtiſch genauer Aufſtellung gewonnene
Ziffern, die durch neue Anforderungen der Beſatzungsmächte
heute ſchon wieder weit überholt ſind. Und dieſe Leiſtungen ſind
nur ein ganz kleiner Teil der deutſchen Aufwendungen für die
fremden Truppen. Was iſt der Sinn alles Jammerns über die
verwüſteten Gebiete Nordfrankreichs, wenn mit den von Deutſch=
land
gezahlten Summen, die ſoviel Not in den ehemaligen
Kriegsgebieten hätten beſeitigen können, ein Moloch Militaris=
mus
geſpeiſt wird, der die Welt nicht zur Ruhe kommen läßt!

[ ][  ][ ]

Seite 2.

Was hier auf Koſten eines ausgeſogenen Deutſchland verſchleu=
dert
wurde, zeigt ſchon die folgende Erinnerung: Auf der Pari=
ſer
Friedenskonferenz hat Clemenceau nach dem einwandfreien
Zeugnis ſeines Mitarbeiters Tardien die 15jährige Rheinland=
beſetzung
nur dadurch erreichen können, daß er mit Wilſon und
Lloyd George ein Dokument unterzeichnete, wonach die Be=
ſatzungskoſten
die Summe von 240 Millionen Goldmark jährlich
nicht überſteigen ſollten. Würde dieſer Pakt gehalten, ſo dürften
die geſamten bisherigen Okkupationskoſten bis Ende 1922 nicht
mehr als höchſtens 1 Milliarde Goldmark betragen, aber ver=
ſchlungen
haben ſie ſchon mehr als das Viereinhalbfache und
weit über das hinaus, wofür nach dokumentariſcher Vereinbarung
die deutſchen Zahlungen für die 15jährige Geſamtdauer der
Beſetzung (3,6 Milliarden Goldmark) überhaupt in Anſpruch ge=
nommen
werden dürften.
Aber Deutſchland hat noch immer nichts bezahlt
und die Welt glaubt an dieſen grandioſen Schwindel!

Der Reichspräſident an die Firma Krupp.
Berlin: 8. Mai. (Wolff.) Der Reichspräſident
hat an das Direktorium und den Betriebsrat der Krupp=
Werke in Eſſen folgendes Telegramm gerichtet:
Aufs tiefſte empört erhalte ich die Nachricht von dem
Machtſpruch des franzöſiſchen Militarismus,
der den Vorſitzenden des Aufſichtsrats und Mitglieder des Direk=
toriums
wie des Betriebsrates der Krupp=Werke zu unerhört
ſchweren Frei heitsſtrafen verurteilt hat. Dieſer jeder
Menſchlichkeit hohnſprechende Gewaltakt wird überall, wo noch
Gefühl für Recht und Gerechtigkeit beſteht, mit Entrüſtung und
Verachtung aufgenommen werden und in der Geſchichte der Völ=
ker
als eines der häßlichſten Beiſpiele roheſter Unterdrückung
des Rechts durch brutale Gewalt weiterleben.
Ungeheuerlich!
Aus Mainz erhalten wir eine Nachricht, die man zunächſt
ohne weiteres in das Reich der Fabel zu verweiſen verſucht iſt.
Das franzöſiſche Kriegsgericht verurteilte eine Reihe von
Eiſenbahnern zu Strafen, die wohl das Ungeheuerlichſte ſind,
was wir bisher ſelbſt von den Franzoſen erlebt haben.
Es wurden verurteilt:
Roth, Bezirksleiter des Deutſchen Eiſenbahnerverbandes, zu
10 Jahren Gefängnis,
Becker, Kaſſierer des D.E.V., zu 6 Monaten Gefängnis und
100 000 Mark Geldſtrafe,
Bößwetter, Ortsbeamter des D.E.V., zu 7 Jahren Gefängnis,
Lebert, Sekretär der Beamtenvertretung des D.E.V., zu 5 Jah=
ren
Gefängnis,
Weiß, Schreibgehilfe des D.E.V., zu 4 Monaten Gefängnis und
100 000 Mark Geldſtrafe,
Leineweber, Vorſitzender des Betriebsrates in Wiesbaden, zu
3 Jahren Gefängnis.
Nuß, Ortsbeamter in Bingen, zu 8 Jahren Gefängnis,
Harzdorf zu 3 Monaten Gefängnis und 100 000 Mark Geldſtrafe,
Engel zu 1 Jahr Gefängnis und 100 000 Mark Geldſtrafe,
Klinger, Vorſitzender des Bezirksbetriebsrates in Mainz, zu
6 Monaten Gefängnis,
Schwinn, Angeſtellter des D.E.V., zu 4 Jahren Gefängnis,
Hummel, Oberbaurat der Eiſenbahndirektion, zu 1 Jahr Ge=
fängnis
und 100 000 Mark Geldſtrafe,
Haack, Regierungsbaurat, zu 8 Jahren Gefängnis,
Hertling, Vertreter der Reichsgewerkſchaft, zu 6 Jahren Ge=
fängnis
,
Ludwig, Vertreter der G.D.E., zu 6 Jahren Gefängnis,
Krimmel, Vertreter der G.D.R., zu 6 Jahren Gefängnis,
Lütke, Vertreter des E. D. D.B., zu 7 Jahren Gefängnis.
Und was war das Verbrechen, das dieſe Unglücklichen be=
gaugen
haben? Niemand weiß es! Vor etwa ſechs Wochen
wurden ſie plötzlich verhaftet, ohne daß man irgendeinen Grund
angegeben hätte. Während der ſechswöchigen Haft durften ſie
den Beſuch von Angehörigen nur im Beiſein franzöſiſcher Wäch=
ter
empfangen, vom Beſuch getrennt durch zwei Gitter. Eine
deutſche Verteidigung wurde nicht zugelaſſen. Die Verhandlung
fand unter ſtrengſtem Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Das
Urteil wurde in franzöſiſcher Sprache verkündet, und lediglich
die Strafen wurden ins Deutſche übertragen. Eine Gerichtsver=
handlung
nennen das die Franzoſen, ein Hohn aber auf jedes
Recht iſt ein derartiges Verfahren, gegen das alle Greuel des
Mittelalters verblafſen! Deutſche Beamte, deren einziges Ver=
brechen
darin beſteht, daß ſie den Anordnungen ihrer vorge=
ſetzten
Behörde Folge leiſteten, werden, ohne daß ſie ſich ver=
teidigen
können, zu vieljähriger Gefängnisſtrafe verurteilt. Die
Welt aber ſieht immer noch ruhig dem franzöſiſchen Wüten zu.
Wann wird die Rechnung präſentiert werden für dieſe Ver=
brechen
?
* Außer den geuannten Eiſenbahnern, ſaß ſeit über ſechs
Wochen auch der Oberbaurat Dr. Winter von der Eiſenbahn=
direktion
Mainz in Unterſuchungshaft. In der Nacht, die auf
die Verurteilung ſeiner Kollegen folgte, wurde ihm mitgeteilt,
er möge ſich um 3 Uhr bereit halten, er würde aus dem Ge=

Darmſtädter Tagblgtt, Mittwoch, den B. Miui -2.

fängnis entlaſſen. Er wartete bis 6 Uhr und wurde um dieſe
Zeit aus dem Gefängnis entlaſſen und ihm erklärt, er könne
nach Hauſe gehen. Die Familie Winter iſt ſchon ſeit mehreren
Wochen aus dem beſetzten Gebiet ausgewieſn, Herr Winter eben=
falls
. Gründe irgendwelcher Art, warum er verhaftet und jetzt
entlaſſen worden iſt, hat er nie erfahren!
Vor Ueberreichung der britiſchen Note.
Großbritannien und das deutſche Angebot. gebietes und des linken Rheinufers durch den Verlauf der Er=
London, 8. Mai. (Wolff.) Die britiſche Regierung
wird, wie verlautet, in ihrer Note die Hoffnung ausdrücken, daß tien für die öffentliche Ordnung zu ſuchen. Wann werde ſich
Deutſchland in der Lage ſein werde, in naher Zukunft ein
neues Angebot zu unterbreiten, das für Frankreich) und
die übrigen Alliierten annehmbar wäre. Es ſei der Wunſch der
britiſchen Regierung, die Türe zu Verhandlungen bis zum letz= uns darauf vorbereiten, aus der wirtſchaftlichen
ten Augenblick ofſen zu halten.
London, 8. Mai. (Wolff.) Wie der diplomatiſche Bericht=
erſtatter
des Daily Telegraph mitteilt, wird die britiſche Aut=
wort
vorausſichtlich darauf hinweiſen, daß das deutſche An=
gebot
für zu gehaltlos angeſehen werde, um unmittelbar
eine Erörterungsgrundlage zu bieten, und daß die britiſche Re=
gierung
daher nicht erſtaunt ſei, daß die Alliierten ſie in ihrer
augenblicklichen Geſtalt für unannehmbar hielten. Der leitende
tionsfrage und des verwandten Problems ſobald wie möglich zu
ſichern und keine Gelegenheit zur Erleichterung der Wiederauf=
nahme
von Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und den Alli=
ierten
zu verlieren.
Erklärungen Curzons und Baldwins.
Curzon im Oberhaus und Schatzkanzler Baldwin im Un=
terhaus
identiſche Erklärungen über Englands Antwort gien es dazu zu zwingen verſtanden hätten. Wenn es Deutſch=
auf
die deutſche Reparationsnote ab. Es heißt land gelingen werde, dieſer Notwendigkeit zu entgehen, die fran=
darin
, daß es nach Anſicht der engliſchen Regierung das beſte
und natürlichſte geweſen wäre, wenn auf die deutſche Repara=
tionsnote
, da dieſe Frage doch nicht nur ein franzöſiſch=belgiſches
Problem ſei, ſondern die Alliierten in ihrer Geſamtheit angehe,
mit einer gemeinſchaftlichen Antwort erwidert worden wäre,
eventuell mit der Variation, daß Frankreich und Belgien ſich in
Sonderauslaſſungen mit den aus der Ruhrbeſetzung reduzieren=
den
Fragen beſchäftigten. Die engliſche Regierung glaubt an=
jedenfalls
zu eigen gemacht hätten, und war ſchon darauf vor=
bereitet
, Vorſchläge zu dieſem Zwecke zu machen, nachdem ſie
ihre eigenen Anſichten den alliierten Regierungen bereits mit= griff der aus der Haft entlaſſene kommuniſtiſche Abgeordnete
Uebereilung der franzöſiſch=belgiſchen Antwort ebenſo wie die
dadurch verloren gegangene Chance, die ihrer Meinung nach
in einem gemeinſamen Schritt der Alliierten gelegen hätte, miniſter gelang es nicht, den Punkt der Tagesordnung, der auf
Trotzdem fühle ſich aber die engliſche Regierung nicht von ihrer
Verpflichtung befreit, von ſich aus auf die deutſche Note zu ant=
worten
, und ſie glaube annehmen zu können, daß die italie= betrat, wurde er von der äußerſten Linken ſtändig unterbrochen.
niſche Regierung, deren Haltung im allgemeinen der= da man auf die in großer Zahl eingebrachten Interpellationen
jenigen Englands gleiche, einen entſprechenden Schritt unter=
nehmen
werde.
Englands Ziel Verhandlungsermöglichung.
* London, 8. Mai. (Priv.=Tel.) Eine genaue Informa=
tion
über die geſtrige Kabinettsſitzung liegt nicht vor, jedoch be=
ſtätigt
es ſich, daß die engliſche Regierung entſprechend ihrer Ab=
ſicht
, den Ruhrkampf in Verhandlungen überzuleiten, Deutſch=
land
nahelegen werde, ſeine Vorſchläge deutlicher zu präziſieren
oder neu zu formulieren. Jedenfalls nimmt man in London an,
daß die Tür zu Verhandlungen nicht zugeſchlagen werden darf,
und man will das übereinſtimmend mit Italien zum Ausdruck
bringen. Vor Ueberreichung der Note wird dieſe der franzöſi= Regierung zu verhandeln. Heute, ſo ſchloß Poinearé ſeine Er=
ſchen
Regierung zum Studium vorgelegt.
Phantaſien.
wartet den baldigen Zuſammenbruch des Deut=
ſchen
Reiches. Die Abſicht Lord Curzons, Berlin zu
einer Antwport auf die franzöſiſch=belgiſche Erwiderung zu ver=
anlaſſen
, neunt das Blatt eine vollkommen unnütze Bemühung.
Es könne wohl ſein, daß das Miniſterium Cuno ſich in den näch= terpellationen zu verhandeln. Der Präſident der Kammer ver=
werde
, aber Deutſchland könne nichts mehr vor dem wirtſchaft=
lichen
und finanziellen Zuſammenbruch retten, zu dem ſein ver=
wegener
Widerſtand es ſchon ſeit langem verurteilt habe. Ge=
wiſſe
Leute behaupteten, die Reparationen würden mit dem ſer Woche zu verlegen, dann ſie in der Reihenfolge fortzuſetzen.
wirtſchaſtlichen und finanziellen Deutſchland von heute ver= Er fügte hinzu, daß eine Debatte über die auswärtige Politik
ſchwinden. Das ſei eine ſehr anfechtbare Meinung. Das flüſ= im gegenwärtigen Augenblick unzuträglich wäre und daß er
ſige Vermögen des Deutſchen Reiches ſei nach dem Aus=

* Unſer Theater.
Die Erörterung der Theaterfrage hat durch die geſtrige An=
nahme
eines Antrages Dingeldey im Heſſiſchen Landtag einen
gewiſſen Abſchluß erreicht.
Die Theaterkommiſſion wird danach durch je einen Vertreter
der Landtagsfraktionen erweitert, um eine gleichmäßi=
gere
Vertretung der verſchiedenen geiſtigen und
künſtleriſchen Richtungen und eine ſozialere
Behandlung der Angeſtelltenfragen zu gewähr=
leiſten
.
Wir haben nach dieſem Beſchluß des Heſſiſchen Landtags
keine Veranlaſſung, auf die Theaterfrage, über die wir ja ein=
gehend
genug geſprochen haben, nochmals einzugehen, und wir
werden daher auch unſere Ausführungen über die hieſige Auf=
führung
von Strindbergs Karl XII. zunächſt zurückſtellen, um
ſo mehr, als dieſe Frage ja ſchon früher eingehend in der Oeffent=
lichkeit
behandelt wurde.
Daß durch den geſtrigen Landtagsbeſchluß keiner Poli=
tiſierung
des Theaters der Weg geebnet werden ſoll und
darf, iſt ſelbſtverſtändlich und bedarf keiner Erörterung. Im
Gegenteil iſt es die Aufgabe der neu in die Theaterkommiſſion
einziehenden Vertreter, der verſchiedenen politiſchen Parteien,
darüber zu wachen, daß das Heſſiſche Landestheater ſich frei
hält von jeglicher politiſcher Tendenz und Ein=
ſeitigkeit
. Gelingt das und wir hoffen es von ganzem Her=
zen
, ſo wäre damit unendlich viel erreicht. Nicht herabgezogen
werden darf die Kunſt in das Gewirr tagespolitiſcher Streit=
fragen
, und ein Tempel der Kunſt, eine Pflegſtätte deutſcher Kul=
tur
ſoll unſer Landestheater ſein. Das iſt es wofür wir ſtets ein=
getreten
ſind, das iſt es, wofür wir auch in Zukunſt ſtets ein=
treten
werden.
Hefſiſches Landestheater.
Kleines Haus. Dienstag, den 8. Mai.
Emilia Galotti
Schauſpiel von G. E. Leſſing.
Leſſings Werk und ſeine Aufführung an unſerem Theater
ſind in früheren Beſprechungen bereits gewürdigt worden. Der
heutige Abend brachte uns in der Titelrolle einen Gaſt, Martha
Schanzer vom Stadttheater in Gleiwitz. Wie wir hörten,
ein Gaſtſpiel auf Engagement. Voraus ſei bemerkt, daß die
heutige Beſetzung der Rolle der Emilia inſofern eine glücklichere
war als die bisherige, weil ſie von einer Künſtlerin geſpielt
wurde, der dieſe Rolle ausgezeichnet liegt. Die übrige Beſetzung
iſt von früheren Aufführungen bekannt: ein vorzügliches Zu=

D
ſammenſpiel, das einen faſt unwillkürlich mitreißen mußte, aber
andererſeits einen ſcharfen Maßſtab zum Vergleich bot. Die
Darſtellung der Emilia war mit großer Gewiſſenhaftigkeit ein=
ſtudiert
und paßte ſich dem Geſamtſpiel gut an. Die Sprache
war teilweiſe, aber nicht immer klar, das Spiel lebhaft, aber
noch nicht ganz ausgelichen. Es ſind gute Anlagen vorhanden,
die aber ſicher noch ausbaufähig ſind. Neben der Tochter ſtand
der Vater des Herrn Schütz groß da. Erſchütternd war ſein
Spiel im letzten Akt. Ebenbürtig ihm zur Seite ſtand Käthe
Meißner als Mutter Claudia. Nach einem früheren Gaſt=
ſpiel
war es erfreulich, Herrn Stöger wieder in der Rolle des
Prinzen zu ſehen. Ein feines, ausgeglichenes Spiel, ruhig und
vornehm in der Bewegung, nirgends eine Uebertreibung. Am
Ende des letzten Aktes wäre vielleicht ein wenig mehr Bewegung
von Vorteil geweſen. Herr Schneider gab den perfiden
prinzlichen Freund. Katzenartig falſch in der Rolle des teuf=
liſchen
Beraters, ſucht er ſeinen Fürſten auf den Weg des Ver=
derbens
zu ziehen. Seine vorzügliche klare Sprache unterſtützte
ſein wohldurchdachtes Spiel. Was das Spiel der übrigen Künſt=
ler
, insbeſondere Frau Horn anbelangt, ſo müſſen wir Bezug
nehmen auf das, was wir ſchon früher geſagt haben. Die geſtrige
Aufführung hätte ein beſſer beſetztes Haus verdient.

Kirchen=Konzert.
** In der Johanneskirche fand am Montag ein Kon=
zert
ſtatt, das eine reiche Auswahl wertvoller kirchlicher Kunſt
verſchiedenſter Zeit bot. Die große Mühe der Notenbeſchaffung
von teilweife unveröffentlichten Werken, der Aufwand an Soli=
ſten
und Orcheſter, die Sorgfalt der Einſtudierung wurden aller=
dings
nur in beſchränktem Maße durch den Beſuch des Publi=
kums
entgolten, und es wirkt eigentümlich, daß in einer ſo gro=
ßen
Gemeinde nicht mehr Intereſſe für gute Kirchenmuſik vor=
handen
iſt. Denn wie ſollen Kirchengeſangvereine heute in ihre=
ſchweren
Bedrängnis ihren idealen Zwecken dienen, wenn bei
den ſeltenen Gelegenheiten, im Konzert auch einmal Einnahmen
zu erzielen, während ſonſt durch das ganze Jahr hin die Kunſt
um ihrer ſelbſt willen ausgeübt wird, das Intereſſe der Ge=
meinde
ſo ſehr verſagt. Die Abendfeier umrahmten zwei alte
Orgelwerke von Muffat und Schröter, von Herrn Ramge ver=
ſtändnisvoll
geſpielt, der auch die Chorwerke begleitete, während
ihn bei den Solodarbietungen die Dirigentin des Chors, Fräu=
lein
Dr. Noack, ablöſte. Eine anſpruchsloſe, aber für den
Gottesdienſt vorzüglich geeignete Kantate von Wolfgang Carl
Briegel, dem in Darmſtadt von 1671 bis 1712 wirkenden Kir=
chenmuſiker
, bildete eine dankbare Aufgabe für den Chor und
das Streichorcheſter. Weit höhere Anforderungen ſtellt an alle
Ausführenden das hochintereſſante Spiel vom reichen Mann

lande verſchoben worden. Damit ſei es zu Ende. Damit
werde man niemals bezahlt werden. Nur die deutſche Arbeit
ſei es, die das zerſtörte Frankreich wieder aufbauen könne, und
die den Schaden wvieder gutmachen werde, den der Krieg in
Frankreich angerichtet habe. Von der Frucht der deutſchen Arbeit
nur werde Frankreich Nutzen ziehen können, wenn mit dem
Zuſammenbruch die großinduſtriellen Organiſationen, die gegen
Frankreich alles aufrufen, was der Germanismus noch an leben=
den
Kräften beſitze, zuſammenbrächen. Damit Frankreich irgend
etwas erlange, ſei es nötig, daß die Bevölkerung des Ruhr=
eigniſſe
gezwungen werde, bei den Beſatzungsbehörden Garan=
die
Kriſis ereignen? Darüber will das Echo de Paris keine Vor=
ausſage
machen. Es kommt dann zu folgendem Schluſſe: Im
Ruhrgebiet und auf dem linken Rheinufer iſt es nötig, daß wir
Auflöſung, die ohne Zweifel bevorſteht, Nutzen zu ziehen.
Bis jetzt iſt unſer Unternehmen das muß man wohl ſagen
ſehr ſchwächlich geführt worden. Die Handelsmaßnah=
Der leitende Grundſatz der britiſchen Politik. men die wir erlaſſen haben, ſind nur ſehr oberflächlich und
ausnahmsweiſe angewandt worden. Die Stunde hat geſchlagen,
um dieſes Syſtem zu verſchärfen und zu vervollkommnen.
Zum Beiſpiel iſt alles, was die Währungsfrage anbe=
trifft
, nur ungenügend ſtudiert worden.
Auch der Matin beſchäftigt ſich mit der Haltung der eng=
liſchen
Regierung. Er ſchreibt, es wäre bedauernswert, wenn
Cuno oder ſein wahrſcheinlicher Nachfolger Streſemann
Grundſatz der britiſchen Politik ſei, die Regelung der Repara= verſuchten, der Kapitulation zu entgehen, indem ſie in
einem geſchickten und verwäſſerten Text ein Uebereinkom=
men
mit der engliſchen Regierung ſuchten. Das
Reich, das ſeit vier Monaten in einen Kampf verwickelt ſei,
ſei im Begriff, die Partie zu verlieren. Das
Weſentliche ſei nicht, daß es die Ziffer, die nicht garantiert
ſei, um einige Milliarden erhöhe, ſondern daß es ſich als ge=
ſchlagen
anerkenne, daß es ſeine Widerſtands= und Auf=
* London, 8. Mai. (Priv.=Tel.) Heute gaben Lord löſungspolitik aufgebe, daß es zu zahlen beginne, was es
ſchulde, daß es Entſchädigungen gebe, weil Frankreich und Bel=
zöſiſche
Stellung alſo zu umgehen, ſo werde England für ein
zweideutiges Angebot Unterſtützung leiſten.
Piederzuſammentritt der franzöſiſchen Kammer.
Poincaré weigert ſich, die Interpellationen
über die Ruhraktion zu beantworten.
* Paris, 9. Mai. (Priv.=Tel.) Die franzöſiſche Kammer
nehmen zu können, daß ihre Verbündeten ſich dieſe Anſchauung nahm geſtern nachmittag ihre Sitzungen wieder auf und erlebte
gleich zu Beginn eine Reihe kleinerer Zwiſchenfälle, die Poin=
caré
veranlaßten, die Rednertribüne zu beſteigen. Zunächſt er=
geteilt
hatte. Die engliſche Regierung bedauert die unnötige Cachin, der von ſeinen Parteigenoſſen und auch von den So=
zialiſten
mit ſtürmiſchem Beifall begrüßt wurde, das Wort. Dann
ſollte in die Tagesordnung eingetreten werden. Dem Finanz=
die
Beſtimmungen für Penſionäre Bezug hat, zur Erledigung
zu bringen. Als der Landwirtſchaftsminiſter das Rednerpult
über die Innen= und Außenpolitik der Regierung zu ſprechen
kommen wollte. Es kam zu Ausbrüchen von Ungeduld und zu
Streitigkeiten. Unter dieſen Umſtänden nahm Poincaré das
Wort. Er ſagte, daß die Kammer ein Beiſpiel von Würde und
Kaltblütigkeit gegeben hätte, wenn ſie ohne Zögern in die Tages=
ordnung
eingetreten wäre. (Unterbrechung auf der äußerſten
Linken.) Gleich in den nächſten Augenblicken, ſo fuhr Poincaré
fort, wenn die Kammer ſich damit beſchäftigen werde, die ein=
gebrachten
Interpellationen anzuſetzen, werde er gezwungen ſein,
ihr zu ſagen, daß es ihm nicht möglich ſei, dieſe Interpellationen
heute entgegenzunehmen. Die Kammer werde mindeſtens drei=
mal
in dieſem Monat Gelegenheit haben, über die Politik der
klärung, werde er der Kammer nur ſagen können, daß er dem,
was die belgiſche und franzöfiſche Regierung Deutſchland mitge=
teilt
haben, nichts hinzuzufügen habe. (Beifall beim Zentrum
und auf der Rechten.) Einige der Abgeordneten der äußerſten
Paris, 8. Mai. (Wolff.) Das Echo de Paris er= Linken widerſprechen Poincaré. Sie ſagten, daß ſie von dem
Miniſterpräſidenten Erklärungen über die Ereigniſſe erwarten,
die ſich inzwiſchen abgeſpielt haben. In dieſem Konflikt zwiſchen
der Regierung und der ſozialiſtiſchen Linken nahm die Kammer
Partei für die letztere und ſie beſchloß, über die Frage der Ju=
ſten
Tagen zur Uebermittlung eines neuen Angebots entſchließen las darauf die eingebrachten Interpellationen, unter denen ſich
einige auf die Ruhrfrage beziehen und deren Geſamtzahl ſich auf
15 beläuft. Poincaré intervenierte noch einmal und bat die
Kammer, die Beſtrechung der Interpellationen auf Freitag die=
entſchloſſen
ſei, ſie nicht hinzunehmen.

und dem armen Lazarus von Andreas Fromm, ein umfang=
reiches
Werk, das zwiſchen der Dialogkantate, etwa Schütz
Phariſäer und Zöllner, und dem dramatiſch belebten Oratorium
vermittelt. Orcheſterſätze wechſeln mit Sologeſang, dramatiſche
Chöre treten dazwviſchen, ein prachtvoller Farbenreichtum ringt
nach greifbar deutlicher Veranſchaulichung. Der Evangeliſt, von
Herrn Sulzmann ausdrucksvoll und tonſchön geſungen, führt
ein, in Chorälen für unbequem hohen Tenor, die Herr Stah!
mit großer ſtimmlicher Friſche wiedergab und die von Herrn
Hebbel ausgezeichnet auf der ſechsſaitigen Violg da Gamba
begleitet wurden, hören wir Lazarus von ſeinem irdiſchen Ge=
ſchick
und von ſeiner Todesſehnſucht ſprechen, ein Engel, von
Fräulein Crawer mit ſchönem ſympathiſchen Sopran verkör=
pert
, zeigt au, daß Lazarus in den Himmel aufgenommen wird
Der reiche Mann, von Herrn Schäfer mit beachtenswerten
Stimmitteln und charakteriſtiſchem Vortrag verkörpert, wird in
einem Trinklied im Kreiſe ſeiner Geſellen eingeführt. Er llagt
dann über die Bitterkeit des Todes und das Scheidenmüſſen,
wwird von Gott mit zornigen Worten der Hölle überantwortet,
fleht Abraham um Kühlung an, aber dieſer wendet ſich mitleids=
los
ab, worauf der Reiche in jammerndes Wehklagen verfällt.
Die beiden kleinen Baß=Soli trug Herr Dr. Noack mit ſcharfem
dramatiſchen Akzent vor. Nun hören wir Lazarus mit den
Engeln jubilieren, ſie ſtizimen ein richtiges geiſtliches Konzert
an. Mehrere kleine Sinfonien malen an verſchiedenen Stellen
die Situation, deren eine leider durch Unſtimmigkeit zwiſchen
Orcheſter und Orgel um ihre Wirkung kam. Der Chor ſang
recht ſchön und mit viel Begeiſterung, die Gegenſätze zwiſchen
dem Sterbegeſang, dem eingeſchobenen Ecce auomodo (Siebe,
wie der Gerechte ſtirbt) des alten Jacob Handl und den mit
Flöten, Trompeten und Schlagzeug begleiteten Jubelchören wur=
den
von der verdienſtvollen und umſichtigen Chormeiſterin ſehr
gut herausgebracht. Ein von ihr vertonter Geſang für Baß
(Herr Dr. Noack) und Orgel aus Pfalm 139 zeigte in großer
ſreier Fram ſtarke Ausdrucksbegabung und Verſchmelzung dekla=
matoriſcher
Geſangsbehandlung mit herber moderner Harmonik.
Ein ſchönes Duett auf Pſalmentext in der Vertonung des dem
17. Jahrhundert angehörenden Chriſtoph Strattner vereinigte
die beiden hellen Stimmen von Fräulein Cramer und Herrn
Stahl, und Herr Hebbel ſpielte mit feinſinnigem Ausdruck
und weichem lyriſchen Ton zwei Originalſätze für Gambe mit
Orgel von Bach und Händel. Das gehaltvolle Konzert legte
Zeugnis ab von der regſamen Tätigkeit unſerer Kirchenchöre,
denen die Pflege des unendlich großen Schatzes an wertvoller
Kunſt vieler Jahrhunderte obliegt. Dieſes Nationalgut darf nicht
verloren gehen, ſondein muß auch heute wieder mehr denn je
zur Aufrichtung, Tröſtung und Stärkung vieler nutzbar gemacht
werden.

[ ][  ][ ]

Von Rhein und Ruhr.

Deutſcher Reichstag.

Stadt und Land.

Geiſelverhaftungen.
TU. Kaſtrop, 8. Mai. Hier ſind innerhalb weniger Tage
faſt ein Dutzend Perſonen, größtenteils ohne Urteil, ausgewieſen
worden. Aus dem Bett heraus verhaftet wurde ſeitens der Fran=
zoſen
der Leiter der hieſigen höheren Lehranſtalten, Dr. Ort=
mann
. Die Feſtnahme erfolgte wahrſcheinlich, um in Dr. Ort=
mann
eine Geiſel für etwaige Sabotagefälle in Händen zu
haben. Dieſe Annahme hat ſich inzwiſchen beſtätigt. Dr. Ort=
mann
wurde freigelaſſen, da ſich an ſeiner Stelle der kommiſſa=
riſche
Oberbürgermeiſter, Regierungsaſſeſſor Noffheinz, den
Franzöſen zur Verfügung ſtellte und in Haft genommen wurde.
Erſchoſſen.
TU. Bochum, 8. Mai. Infolge mehrfach vorgekommener
Sprengungen von unbekannten Tätein an Gleisanlagen der von
den Franzoſen militariſierten Eiſenbahnſtrecken ſcheinen die fran=
zöſiſchen
Poſten von einer wahnſinnigen Angſt befallen zu ſein.
Sie ſchießen ohne weiteres auf jede Perſon, welche ſich einer ſol=
chen
Strecke nähert. So wurde geſtern der Schuldiener Johannes
Jerozſch aus Werne bei Langendreer beim Ueberſchreiten der
Emſchertalbahn von einem franzöſiſchen Poſten durch einen Kopf=
ſchuß
getötet. Nähere Einzelheiten fehlen noch.
Eſſen, 8. Mai. (Wolff.) Da die bisher von franzöſiſcher
Seite durchgeführten Maßnahmen zum Abtransport der auf den
Halden liegenden Koks= und Kohlenmengen nicht den gewünſch=
ten
Erfolg erzielt haben, wurden in den letzten Tagen in Aus=
führung
der Verordnung Nr. 35 an mehreren Stellen des Ein=
bruchsgebietes
Eiſenbahnanlagen, insbeſondere Bahnſtrecken mit
Anſchlußgleiſen, militäriſch beſetzt. Die allgemeine Beſchlag=
nahme
der aufgeſtapelten Beſtände an Koks und deren Neben=
produkten
zugunſten der Beſatzungsmächte hat in Verbindung
mit der Beſetzung der Bahnanlagen eine Steigerung der wider=
rechtlichen
und willkürlichen Ausfuhr nicht herbeigeführt. Die
Verordnung Nr. 35 und die Ausführung dieſer Verordnung be=
deuten
daher, wie alle früheren Verordnungen, nichts anderes
als eine unſinnige militäriſche Maßnahme.
Das Los der Ruhrgefangenen.
Von ſeiten des Deutſchen Roten Kreuzes wird uns ge=
ſchrieben
: Der Präſident des Deutſchen Roten Kreuzes, Herr
d. Winterfeldt, hat eine mehrtägige Informationsreiſe in das
Ruhr= und Rheingebiet unternommen. Die erſten Tage gaben
Gelegenheit, in Dortmund, Bochum und Eſſen mit maßgeblichen
Vertretern der öffentlichen und privaten Wohlfahrtspflege über
die bisherigen Hilfsmaßnahmen des Deutſchen Roten Kreuzes,
insbeſondere die Gefangenenfürſorge, Verteilung von Milch an
Kinder, in eingehende Beſprechungen einzutreten und die In=
angriffnahme
weiterer Hilfsmöglichkeiten des Roten Kreuzes zu
erürtern. Ferner wurden von dem Präſidenten die Gefängniſſe
in Caſtrop ſowie das Zuchthaus und das Amtsgerichtsgefängnis
in Werden aufgeſucht, wobei den Gefangenen Gelegenheit ge=
geben
war, ausführlich ihre Anliegen vorzubringen. Bei dem
Beſuch der Zellen wurden u. a. der Beigeordnete Kunz aus Eſſen,
die inhaftierten Kruppdirektoren und der kurz zuvor in Haft
genommene Herr Krupp von Bohlen zwanglos geſprochen.
Beſondere Wünſche der Gefangenen wurden zumeiſt noch in
Gegenwart des Präſidenten des Deutſchen Roten Kreuzes er=
füllt
. Auch den in Werden feſtgehaltenen Geiſeln konnten
Grüße überbracht werden. Die Stimmung der Gefangenen
zeugte allgemein von mannhafter Entſchloſſenheit zur Erduldung
ihres ungewiſſen Loſes. Die fremdländiſchen Beſatzungsbehör=
den
haben dem Beſuch des Präſidenten des Deutſchen Roten
Kreuzes bisher keine Hinderniſſe in den Weg gelegt. Es iſt be=
abſichtigt
, weiter die Städte Köln, Bonn, Aachen aufzuſuchen
und auch in den beiden letzteren für das Ergehen der Gefangenen
beſorgt zu ſein. Die Fortſetzung der Reiſe wird ſodann von den
Verkehrsverhältniſſen abhängen. Das bisherige Hilfswerk für entwurf beſtimmt zum Nationalfeiertag den 11. Auguſt
die Gefangenen, zu dem ſich alle intereſſierten Kreiſe in aner=
kennenswerter
Weiſe vertrauensvoll zuſammengefunden haben,
hat den ungeteilten tiefen Dank der Gefangenen ausgelöſt. Eine, dem als reichskräftige Feiertage an: außer den Sonntagen den
ernſte Sorge bildet gegenwärtig die Fürſorge für die nach Ver=
viers
abtransportierten Gefangenen, die aber das Deutſche Rote
Krenz ſF eſiſtens zu regeln bemüht ſein wird.

Revolte im Zuchthaus.
abend gegen 11 Uhr kam es in der Brandenburger Strafanſtalt
zu einer neuen Revolte, die eine Fortſetzung des Aufruhrs von lage, welcher den 11. Auguſt als Nationalfeiertag beſtimmt,
Anfang April wegen der Herabſetzung der Verpflegungsration gegen die Stimmen der Vertreter der Deutſchnationalen und

Verwundungen oder Erſchießungen nicht vorgekommen ſind.

Arauführungen im Mannheimer Nationaltheater.

* Der Ruſſe Jgor Strawinsky ſein Name iſt durch
die Konzerte des Landestheaters auch hier bekannt geworden
beſtritt mit einer dreiaktigen, aber ſehr bühnenwirkſam auf eine
Stunde zuſommengedrängten lyriſchen Märchenoper Die
Nachtigall (nach dem Anderſenſchen Märchen von der echten
und der künſtlichen Nachtigall am chineſiſchen Kaiſerhofe) den
erſten Teil des höchſt anregenden Abends. Den zweiten füllten
des Ungarn Lendvai Archaiſche Tänze, ſymphoniſche
Reigen zu 9 Bühnenbildern mit kultlichen und weltlichen Tanz=
ſzenen
vergangener Zeiten. Die Lendvaiſche Muſik iſt bei aller
modernen Schreibweife auf die Vielſtimmigkeit guter klaſſiſcher
Vorbilder geſtützt, ſie zeigt Eigenart der thematiſchen Erfindung
und gediegenes Können und fand um ſo freundwilligere Auf=
nähme
, als das Fehlen der meiſten dieſer Eigenſchaften vorher
bei Strawinsky verblüfft hatte.
Ein Könner hohen Ranges iſt freilich auch dieſer Ruſſe, aber
ſeine Kunſt vermeidet gefliſſentlich auch die leiſeſte Anlehnung
an gute Ueberlieſerung und geht einer eigentlichen Thematik
geradezu aus dem Wege. Es bleibe dahingeſtellt, wie weit
Strawinsky da aus der Not eine Tugend macht. Gleitende
Harmonien, in ſonderbaren, häufig geſucht anmutenden Folgen,
unterſtützen zwar trefflich den hier gebotenen Ausdruck des
Phantaſtiſchen, exotiſch Märchenhaften, ſie erwecken aber auf die
Dauer allzuſehr den Eindruck einer wogenden Fläche, auf die
das ſpärliche Thematiſche namentlich durch die Holzbläſer
wvie Farbflecke und farbige Schmucklinien lediglich aufgetragen
wird. Das Farbige iſt durchaus das Vorherrſchende, die melo=
diſche
Linie wirkt wie Zutat und nicht als aufbauender, ent=
wicklungsfähiger
und bedürftiger Beſtandteil. Das Farbige
betonte mit wundervollem Gelingen auch das Bühnenbild, aber
nicht auf Koſten der Linie, wie die Muſik Strawinskys das tut,
und daher glücklicher als dieſe. Seine Sucht nach dem Abſonder=
lichen
wußte denn auch mit der Schalkhaftigkeit Anderſens nichts
anzufangen und münzte alle Humore des Stoffs zu muſikaliſchen
Zerrbildern um, die in die gelungeneren lyriſchen Teile über=
gangslos
und grob hineinſtolperten. Dabei linderte ſicherlich
die feine Hand des muſikaliſchen Leiters Erich Kleiber darin
ſchon viel; es war ein Genuß, ſeiner zarteſte, hauchartige Stim=
mungen
hervorzaubernden Leitung und dem alle Schwierig=
keiten
glänzend überwindenden Orcheſter zu lauſchen. Die Büh=
nenausſtattung
wvar höchſten Lobes wert, wundervolle echte
Koſtüme und ſinnvoll prächtige, hervorragend ſchön beleuchtete
Bühnenbilder vertieften die märchenhafte Stimmung ſehr glück=
lich
und bewieſen zugleich, daß unter der klugen Oberleitung
einer Perſönlichkeit von vornehmem künſtleriſchen Geſchmack, als

* Berlin, 8. Mai. (Eigener Bericht.) Am Regierungstiſche:
Reichsfinanzminiſter Hermes.
Auf der Tagesordnung ſteht ein von den bürgerlichen Parteien ein=
gebrachtes
Initiativgeſetz, durch welches die Gültigkei des Ruhr=
notgeſetzes
gegen Wucher uſu. bis 31. Oktoben 1923 verlängert
werden ſoll.
Die Vorlage wird in erſter und zweiter Leiſung angenommen. Sie
ſoll bis 31. Oktober 1923 zunächſt in Geltung bleiben.
Die zweite Leſung des Haushalts wird dann fortgeſetzt beim allge=
meinen
Penſionsfonds. Der Haushalt wird angenommen.
Beim Haushalt für die Ausführung des Friedensvertrages weiſt
Abg. Dr. Reichert (Dnatl.) darauf hin, daß hier die Ausgaben 12,25
Billionen betragen. Die Goſamtleiſtung betrage über 50 Milliarden
Goldmark; die Geſamtverluſte Deutſchlands unter Anrechmung des
Wertes von Elſaß=Lohringen, Oberſchleſien und der Kolonien ſogar
100 Milliarden.
Abg. Dernburg (Dem. betont, daß die Reparationskommiſſion
niewals die Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands feſtgeſtellt habe. Man habe
Deutſchland nun immer als böswillig verleumdet. Der Haushalt wird
genehmigt.
Nach den Beſchlüſſen der zweiten Leſung hat S 107a des Reichsſtraf=
geſetzbuches
folgende Faſſung erhalten: Wer nicht verbotene Verſamm=
lungem
. Aufzüge oder Kundgebungen mit Gewalt oder durch Bedrohung
mit einem Verbrechen verhindert oder ſprengt, wird mit Gefängnis,
neben dem auf Geldſtrafe erkannt werden kann, beſtuaft.
Ein Kompromißantrag Marx (Ztr.) und Brodauf (Dem.) will
ferner hinzufügen: Wer in nicht verbotenen Verſammlungen oder bei
nicht verbotenen Aufzügen oder Kumdgebungen Gewalttätigkeiten in der
Abſicht begeht, die Verſammlung, den Aufzug oder die Kundgebung zu
ſprengen, wird mit Gefängnis und mit Geldſtrafe oder mit einer dieſer
Strafen beſtraft.
Abg. v. Graefe (dvölk.) nennt die Vorlage in ihrer jetzigen Form
einen Torſo. Der junge Parlamentarismus ſei nur ein Theuter. Er
werde von den Linksparteien ſelbſt abgewürgt.
Abg. Dr. Levi (Soz=) teilt mit, daß die Sozialdemokraten auch
gegen die abgemilderte Vorlage ſtimmen werden.
Damit ſchließt die Ausſprache. Der Kompromißantrag Marx
Brodauf wird darauf gegen die Stimmen der Linken angenommen.
In der Schlußabſtimmung wird darauf das Geſetz gegen die Stimmen
der Sozialdemokraten und der Kommuniſten angenommen.
Vizepräſident Dr. Richter erteilt nachträglich dem Abg. Dr. Levi
einen Ordnungsruf für den Vorwurf der Rechtsbeugung gegen=
über
dem Reichsjuſtizminiſter. Bei der Bevatung eines Geſetzentwurfs
über die Beſeitigung kleiner, im Reichsſchuldbuch eingetragener Forde=
rungen
teilt Abg. Dr. Schücking (Dem.) mit, daß über eine Million
Konten im Reichsſchuldbuch eingetragen ſind, die auf unter 5000 Mark
Kriegsanleihe lauten.
Staatsſekretär Dr. Schröder hebt hervor, daß es ſich ja nur um
eine fneiwillige Löſchung der Konten handele. Die Vorlage geht darauf
an den Rechtsausſchuß. Nunmehr wird die zweite Leſuzg des Haus=
haltsplanes
fortgeſetzt, und zwar bei dem Reichsfinanzminiſteriom.
Abg. Henke (Soß.) fordert beſchleunigte Verabſchiedung des Lan=
desſteuergeſetzes
, um die Not der Gemeinden zu beſeitigen. Er lehnt
eine Erhöhung der Umſatzſteuer ab. Der paſſive Widerſtand an der
Nuhr ſei nicht von der deutſchen Regierung, ſondern von der deutſchm
Arbeiterſchaft organiſiert worden; er ſtehe und falle mit der Stüitzung
der Mark. Der Zuſammenbruch der deutſchen Mark ſei nur auf die
Spekulationswut der Kapitaliſten zurückzuführen.
Darauf verlagt ſich das Haus auf Mittwoch 2 Uhr: Weiter=
beratung
, Interpellation über den Markſturz und ſozialdemokratiſcher
Antrag auf Einſetzung eines Unterſuchungsausſchuſſes zur Klärung der
Frage.

* Berlin, 8. Mai. Laut Vorwärts hat die ſozialdemokratiſche
Reichshagsfraktion zum Etat des Reichsfinanzminiſteriums folgenden
Antrag eingebracht: Die Reichsregierung wird erſucht, dem Reichstage
bis zum 5. Juni einen Geſetzentwurf vorzulegen, demzufolge die Koſten
des Reichs, die durch den Einbruch Frankreichs und Belgiens in das
Ruhrgebiet entſtanden ſind, durch Belaſtung der hohen Einkommen und
Vermögen gedeckt werden. Einkommen, das vorwviegend aus Arbeit
oder aus feſtverzinslichen Wertpapieren, Hypotheken uſu. beſteht, iſt
hierbei freizulaſſen. Dagegen iſt von dem für die Körperſchaften bei der Wendelsheim, Leonhard Krämer aus Hammelbach i. Odw., Peter
Der Antrag wiud bei der Beratung des Finanzetats heute im Reichstag Heil= und Pflegeanſtalt Alzeh.
mit verhandelt.

Der 11. Auguſt Nationalfeiertag.
U. Berlin, 8. Mai. Der Rechtsausſchuß des Reichs=
tages
beriet heute den Geſeßentwurf über die Feier= und Ge=
denktage
und im Zuſammenhang damit eine Anzahl von An=
trägen
auf Einführung beſtimmter Feiertage. Der Regierungs=
als
Verfaſſungstag und den ſechſten Sonntag vor Oſtern als
Gedenktag für die Kriegsopfer. Er erkennt außer=
Neujahrstag, den Oſtermontag, den Himmelfahrttag, den
Pfingſtmontag und die beiden Weihnachtstage. Ferner bleiben
als reichskräftig anerkannte Feiertage beſtehen: der Karfreitag,
der Fronleichnamstag und der Bußtag, ſoweit dieſe Tage lan=
desrechtlich
ſtaatlich anerkannt ſind. Nichtreligiöſe Feiertage ſol=
len
nur durch Reichsgeſetz feſtgelegt werden können. Nur der
Braudenburg a. d. Habel, 8. Mai. iWolff.) Geſtern 1. Mai bleibt der landesgeſetzlichen Regelung überlaſſen. Nach
längerer Ausſprache wurde in der Abſtimmung der 8 1 der Vor=
war
. Die Direktion der Strafanſtalt teilt mit, daß irgendwelche der Deutſchen Volkspartei angenommen. Ein Vertreter der
Bayeriſchen Volkspartei war nicht anweſend.

welche ſich der Intendant Dr= Kraetzer hier wiederum erwies
auf dem Wege modern fortgebildeter guter Ueberlieferungen be=
deutendere
und echtere Wirkungen zu erzielen ſind, als mit der
anderswärts beliebten Sucht des Allesandersmachenwollens.
Unter den Sängern ragte Irene Eden als Nachtigall durch
müheloſe Beherrſchung dieſer ſchwierigen Aufgabe und ſchöne
ſtimmliche Wiedergabe beſonders hervor und erntete den wohl=
verdienten
, einmütigen Beifall der dankbaren Hörerſchaft, die
das Haus füllte.
Pr.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Für Coſima Wagner. Richard Wagners Witwe,
die ſich in den Friedenszeiten, wenigſtens ſolange noch die
Werke des Meiſters tantiemenberechtigt waren, vielleicht zu den
reichſten Frauen Deutſchlands zählen durfte, iſt, wie man lange
weiß, nun auch ein Opfer der neuen Zeit geworden. Die Geld=
entwertung
und der völlige Mangel eines Einkommens haben
die hochbetagte Frau vor den harten Entſchluß geſtellt, koſtbare
Wagner=Reliquien auf den Geldmarkt zu werfen. Um ihr die=
ſen
Schritt zu erſparen, um ihr Haus und Heim zu retten,
haben einige große Bühnen (an der Spitze das Münchener
Nationaltheater) beſchloſſen, über ihre Vertragspflicht hinaus
freiwillig ihr ein Prozent der Bruttoeinnahmen aus den
Wagnerſchen Werken als Ehrengabe zu überweiſen. Wie wir
hören, hat ſich dieſem verdienſtlichen Vorgehen nun der
Deutſche Bühnenverein angeſchloſſen. Da dem Bühnen=
verein
faſt alle deutſchen Theater angehören, dürfte Frau Coſima
Wagner damit für den Reſt ihres Lebens ihr Auskommen haben.
(Eine Beruhigung wäre es, zu hören, daß das Heſſiſche
Landestheater ebenfalls zu den Bühnen zählt, die dieſer
Ehrenpflicht Genüge leiſten.)

Ndoſph Thiers über den Charakter des
franzöſiſchen Volkes.
* Man hat uns Deutſchen oft und vielfach mit Recht vor=
geworfen
, daß wir ſchlechte Kenner des Seelenlebens anderer
Völker ſind. Jüngſt hat das auch der franzöſiſch=deutſche Baſtard
Wetterlé wieder geſchrieben und das von ſeinem Franzoſen=
ſtandpunkt
für ein Glück bezeichnet. Für uns iſt es alſo ein
Unglück, und zwar ein recht großes. Vielleicht liegt dieſe Tat=
ſache
in unſerer Anlage, die eine weit größere Portion Naivität,
Offenheit, Geradheit, Ehrlichkeit und Gutgläubigkeit enthält,
als dies bei manchen anderen Völkern, gerade ſolchen, mit denen
wir’s auf Leben und Tod zu tun hatten und leider noch haben,

Darmſtadt, 9. Mai.
Zur Gefährdung der Säuglingsfürſorge
der Stadt Darmſtadt.
Von Dr. phil. Carl Scriba, Bickenbach a. d. Bergſtr.
* Der Arükel in der Sonntagsnummer vom 6. Mai 1923: Die
Säuglingsfürſorge der Stadt Darmſtadt gefährdet, veranlaßt mich zu
folgenden Zeilen:
Der Gedanke an eine Einſchränkung in der Mutter= und Säuglings=
fürſorge
aus Erſparnisrüickſichten iſt geradezu ungeheuerlich zu nennen.
Was ſoll gerade jetzt, zu einem Zeitpunkte, da es mehr deun je um die
Exiſtenz unſeres deutſchen Staates geht, eine ſolche Maßnahme? Warum
will man in Darmſtadt, das weit über ſeine Grenzen hinaus in der
Mutter= und Säuglingsfürſorge vorbildlich geworden iſt, plötzlich dieſe
ſegensreiche Arbeit ſchmälern, und was ſchließlich unausbleiblich iſt,
unmöglich machen? Daß man dieſen Plan, mit dem ſich die Stadt
Darmſtadt augenblicklich beſchäftigt, vom Standpunkt der Spezialhygiene
aus nicht billigen darf, ſteht wohl bei hierzu berufenen Kreiſen ganz
außer Zweifel, und auch jeder Laie muß bei ernſtem Nachdenken zur
Ueberzeugung kommen, daß dieſe Abſicht, wenn verwirklicht, ſich kata=
ſtrophal
auswirken wird. Die Tatſache, daß nur zwei Schweſtern durch
ihre ſegensreiche Tätigkeit allein in der Lage waren, die Säuglings=
ſterblichkeit
um die Hälfte zu verringern, iſt ſchon Grund genug, einer
Einſchränkung ganz energiſch die Stirn zu bieten. Warum will man
einem blühenden Baum die Axt an die Wurzel legen? Die Anſicht
Dr. Vidals, daß bei einer Erhöhung der Anzahl der tätigen Fürſorge=
ſchweſtern
auf drei der Erfolg noch weit günſtiger geworden wäre, iſt=
auch
meine feſte Ueberzeugung.
Der deutſche Volkskörper, welcher durch den Krieg und die Nach=
kriegszeit
leider ſtark in Mitleidenſchaft gezogen worden iſt, erfordert
dringend die ganze Aufmerkſamkeit unſeres deutſchen Staates und ſeiner
Gemeinden, wobei die Mutter= und Säuglingsfürſorge in erſter Linie
als Kernpunkt zu betrachten iſt. Die Aufgaben, welche den Fürſorge=
ſchweſtern
bei Ausübung ihrer Tätigkeit obliegen, ſind ſo vielfältig, daß
hier nicht näher darauf eingegangen werden kann. Jedenfalls ſei als
Hauptpunkt die Muttenberatung hervorgehoben. Dies iſt in der Gegen=
wart
und auch für die Zukunft eine der wichtigſten Auſgaben, um ge=
ſunde
Kinder heranwachſen zu ſehen und dem Vaterlande einen kräfti=
gen
Nachwuchs zu ſichern. Dieſer Faktor kann meines Erachtens nicht
hoch genug angeſchlagen werden, wenn man bedenkt wie prozentual
gering unſere Frauen und Mädchen für den Mutterberuf vorgebildet
ſind. Zu berückſichtigen iſt hierbei auch das jugendliche Alter, mit dem
Ehen eingegangen werden. Gerade hier muß dringend poſitive Arbeit
geleiſtet werden, wenn umnſere Kinder zu körperlich und geiſtig brauch=
baren
Menſchen hevangebildet werden ſollen. Dies aber kann nur er=
reicht
werdem, wenn wan die Fürſorgemaßnahmen aufs äußerſte ſteigert
und nicht verringert, wie die Stadt Darmſtadt zu tun beabſichtigt. Der
nerrus rerum darf aber unter keinen Umſtänden hierbei maßgebend
ſein. Das muß als am unrechten Teil geſpart betrachtet werden und iſt
bei dem Ernſt der Sache, um die es ſich hier handelt, um jeden Preis
zu verwerfen. Dies möge ſich die maßgebende Stelle doch ja vor Augen
halten.
Es müßte logiſchevweiſe das Beſtveben der Stadt Darmſtadt ſein,
die günſtigen Ergebniſſe, die ihre Fürſorgemaßnahmen bis jett gezeitigt
haben, doch weiterhin auszubauen und auch andere Städte, in denen die
Mutter= und Säuglingsfürſorge noch nicht dieſe Intenſität erreicht hat,
anzuſpornen, ihr gleichzutun, und ſo indirekt auf die geſamte deutſche
Mutter= und Säuglingsfürſorge fördernd zu wirken.
Ebenſo unverſtändlich iſt es mir, daß man die in der Tuberkuloſe=
fürſorge
tätigen Schweſtern ihres Amtes entſetzt hat. Aus Sparſam=
keitsrückſichten
? Zur Bekämpfung dieſer Volksgeißel iſt doch eher ein
Aufbau als ein Abbau der Fürſorgemaßnahmen am Platze,
Hoffentlich iſt in dieſer ſchwerwiegenden Angelegenheit noch nicht
das letzte Wort geſprochen, und bleibt zu erwarten, daß die dazu be=
rufenen
Kreiſe mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Mitteln eine Ein=
ſchränkung
der Fürſorgemaßnahmen in Darmſtadt bekämpfen, denn es
hieße ſich an der Volksgeſundheit verſündigen, wollte man den Dinger
ihren Lauf laſſen.

Ernannt wurden am 2. Mai 1923: Valentin Thamerus aus
Vermögensbeſteuerung geltenden Vergünſtigungen Abſtand zu nehmen. Schmitt aus Ober=Hombach, ſämtlich zu Pflegern an der Landes=
Die konſulariſche Vertretung des Königreichs der Serben, Kroatee
und Slowenen für den Volksſtaat Heſſen wird von dem Generak=
konſulat
in Müinchen wahrgenommen. Der zum Generalkonſul beſtellte
Jovan Milankovitch, dem namens des Eeich=s das Exequatur er=
teilt
worden iſt, iſt zur Ausüibung konſulariſcher Verrichtungen in dem
Volksſtaate Heſſen zugelaſſen worden.
Kupferſtichkabinett des Landesmuſeums. Die umfangreiche Karl
Thylmann=Ausſtellung im Offlügel des Kupferſtichkabinetts
wird noch bis Freitag einſchließlich dauern und dann durch die Früh=
drucke
(Incunabeln) des deutſchen und niederländiſchen Holzſchnittes
und Kupferſtiches erſetzt werden. Den freiwerdenden Weſtflügel ſollen
von Pfingſten ab die großen Aquarelle und die Graphik von Emil
Nolde einnehmen, welche der Künſtler in einer eigens für das Muſeum
getroffenen Wahl leihweiſe zur Verfügung geſtellt hat.
* Die örtlichen Sonderzuſchläge für Beamte uſw. betragen
mit Wirkung vom 1. März 1923 in Starkenburg: Kreis
Bensheim 156 % (Lampertheim 208 %); Kreis Darmſtadt:
Arheilgen mit Kranichſtein, Darmſtadt 234 Braunshardt,
Eberſtadt. Gräfenhauſen, Schneppenhauſen, Weiterſtadt, Wix=
hauſen
182 %, Eich, Eſchollbrücken, Hahn, Pfungſtadt 156 %, der
Reſt des Kreiſes 104%: Kreis Dieburg 78%; Kreis
Groß=Gerau: Biſchofsheim, Dornberg, Ginsheim, Groß=
Gerau, Guſtavsburg, Kelſterbach, Raunheim, Rüſſelsheim 234 %,
der Reſt des Kreiſes Groß=Gerau, ſoweit beſetzt 182%, ſoweit
nicht beſetzt 156 %; Kreis Heppenheim: Viernheim 208 %,
G
der Fall iſt. Unſer Volk muß ſich daher bemühen, das Weſen
der übrigen Völker, und namentlich das unſerer Nachbarn,
kennen zu lernen. Eins der Mittel hierzu iſt die genaue Kennt=
nisnahme
der Urteile von Angehörigen dieſer Völker, inſoweit
ſie namentlich als intime Aeußerungen zu betrachten ſind, nicht
etwa ſolche, mit denen der Fremde die Außenwelt betören will,
wie dies gewiſſe Perſonen heute tun.
Ein ſolch intimes Urteil über die Franzoſen hat Adolphe
Thiers im Jahre 1852 an einen engliſchen Freund geſchrieben,
als dieſer ihn fragte, ob er eine Störung des Friedens befürchte.
Thiers antwortete bejahend, und er begründete dieſe Annahme
mit Ausführungen über den Charakter Napoleons, deſſen Stel=
lung
und den des franzöſiſchen Volkes. Erſtere intereſſieren uns
hier nicht, um ſo mehr die letzteren. Thiers ſchreibt: Allein
das ſind nur die oberflächlichen Urſachen des Krieges, eine
tiefere liegt in dem Charakter des Volkes, das er unter den
Füßen hat. Sie kennen die Geſchichte von dem Unhold, der
ſeinen Meiſter in Stücke riß, als dieſer keine Beſchäftigung mehr
für ihn fand; ſolch ein Unhold iſt Frankreich. Glauben Sie, das
unruhigſte, ehrgeizigſte verwegenſte und ge=
wiſſenloſeſte
Volk, das die Welt je gefürchtet
und bewundert hat, werde ſich in die Rolle einer Schild=
wacht
finden, das Gewehr auf der Schulter, ohne Recht, ſich zu
rühren, zu ſprechen, zu hören oder auch nur zu ſehen? Für ein
Jahr hat uns der Staatsſtreich betäubt, ſechs weitere Monate
mögen uns Kaiſertum und Krönung beſchäftigen, dann werden
die Heirat und ihre Feſte noch ein halbes Jahr vorhalten. Aber
wenn das alles vorüber iſt, muß uns etwas zum Denken und
Handeln gegeben werden! Der Franzoſe fragt nicht, ob ſeine
Häfen voll oder leer ſind, ob ſeine Induſtrieſtädte blühen oder
darben; die Regierung, die uns verwehrt, unſerer Eitelkeit und
unſerem Ehrgeiz auf der Rednerbühne der Parlamente zu be=
friedigen
, muß unſeren Leidenſchaften auf dem
Schlachtfeld Luft ſchaffen uſw.
So Adolphe Thiers, der nachmalige Präſident der Republik,
zwei Jahre vor dem Krimkriege.
Und derſelbe Mann, der ein ſo furchtbares Bild von ſeinem
Volk entworfen hatte, kam 19 Jahre ſpäter an die Spitze des
Staates. Ich weiß nicht, ob man damals obige Charakteriſtik
ſchon kannte, bin aber der Meinung, daß ihr Bekanntwerden
Herrn Thiers nichts geſchadet hätte, enthält ſie doch zwei Worte,
die dem eitlen Volke im Weſten Balſam für ſeine ruhmbegierig?
Seele ſind: gefürchtet und bewundert von der Welt. Dem
obigen füge ich noch den Ausſpruch eines franzöſiſchen Philo=
ſophen
an: Wenn das franzöſiſche Volk ſich einmal für eine
Idee eingeſetzt hat, ſo bleibt es dabei, auch wenn es dadurch zu=
grunde
geht. Das ſind andere Töne als die Geſänge Poincarés.
Verus.
Wir dürfen ſie nicht vergeſſen.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 9. Mai 1923.

Rummer 127.

Birkenau, Heppenheim a. d. B. 156 %, Erbach, Kirſchhauſen,
Ober= und Unter=Hambach, Gorxheim, Unter=Flockenbach, Tröſel
104; Kreis Offenbach: Baierseich 182 %, Bieber 208 9
Buchſchlag, Dietesheim 182%, Dietzenbach 78 %, Dreieichenhain
156 %, Dudenhofen 78 . Egelsbach 182 %, Götzenhain 78
Groß=Steinheim 156 %, Hainhauſen 178 %/ Hauſen, Heuſenſtamm Henrich, Regierungskommiſſare.
104 %, Jügesheim 78O Klein=Auheim 104 %, Klein=Steinheim
156 %, Lämmerſpiel 104. Langen mit Mitteldick, Mühlheim
182 %, Neu=Iſenburg 208 Obertshauſen 104% Offenbach
mit Bürgel 234 %, Offenthal 104%, Rembrücken 78 %, Rumpen= wünſcht Abg. Joſt (Bbd.) Auskunft, ob der Negierung bekannt ſei und
heim, Sprendlingen, Steinbach 182 %, Weiskirchen 104 %= Pro=
vinz
Oberheſſen. Kreis Friedberg: Dortelweil 104 %
Harheim 156 Holzhauſen, Maſſenheim, Nieder=Erlenbach
104 %, Nieder=Eſchbach 156 %, Petterweil, Rodheim v. d. H.
104 %, Vilbel 156 %.

Darmſtädter Fahrplanbuch. Die von den letztjährigen
Ausgaben des Darmſtädter Fahrplanbuchs her bekannte Bei=
lage
iſt jetzt unter dem Titel, Abfahrts= und An=
kunftstafel
erſchienen. Die Anordnung iſt genau die
gleiche wie ſeither. Es ſind alſo nicht nur die Abfahrts= und
Ankunftszeiten von Darmſtadt enthalten, ſondern auch die
der wichtigſten Orte, die von den einzelnen Zügen berührt wer=
den
. Die beiden Tafeln bieten in 16 Nummern einen Fahrplan=
auszug
über ſämtliche durch Darmſtadt fahrenden Züge, ein=
ſchließlich
der Vorortzüge der Heag nach und von Eberſtadt und
dem Waldfriedhof. Daß die Tafeln gewiſſenhaft nach amtlichen
Unterlagen auf den neueſten Stand ergänzt ſind, der jedenfalls
bis zum 1. Juni beibehalten werden wird, iſt ſelbſtverſtändlich. nungsbwuabgabe die Wohnungsnot in keiner Weiſe beheben könne.
Nachzutragen iſt noch, daß vom 10. d. Mts. an die Züge
von Heidelberg, Darmſtadt an 6.53 vorm., und nach Heidelberg,
Darmſtadt ab 8.25 nachm., auch an Sonn= und Feiertagen ver=
kehren
. Das W iſt alſo zu ſtreichen. Ferner iſt mitzuteilen,
daß die Frühzüge Seeheim ab 4.50 vorm. und Pfungſtadt ab
5.08 vorm. vorerſt weiterhin ausfallen. Die beiden Züge ſind
alſo unter Nr. X zu ſtreichen. Am Himmelfahrttage
fallen ſämtliche mit WV gezeichneten Werktagszüge aus, aus=
genommen
auf der Strecke ReinheimReichelsheim, wie bereits
geſtern mitgeteilt. Auf dieſer Strecke beſteht am Himmelfahrt=
tag
und am 2. Pfingſtfeiertag Werktagsverkehr.
Vorauszahlung auf die Einkommenſteuer zum 15. Mai.
Am 15. Mai 1923 iſt eine Vorauszahlung auf die Einkommen=
ſteuer
fällig. Sie beträgt ein Viertel der für das Jahr 1921 im
Steuerbeſcheid feſtgeſetzten Steuer. Seitdem hat ſich das Ein=
kommen
der Steuerpflichtigen außerordentlich ſtark erhöht. Für
dieſen Fall iſt im Geſetz eine Erhöhung der Vorauszahlungen
durch die Finanzämter vorgeſehen. Die Finanzämter ſind an=
gewieſen
, von dieſer Ermächtigung in geeigneten Fällen, ins=
beſondere
dann Gebrauch zu machen, wenn die tatſächlich gelei=
ſteten
Vorauszahlungen in einem auffälligen Mißverhältnis
zum gegenwärtigen Einkommen ſtehen. Von einer Erhöhung
der Vorauszahlungen durch beſonderen Beſcheid wird in der
Regel nur dann abgeſehen werden, wenn als Vorauszahlung
ein Viertel der Steuer gezahlt wird, die ſich nach der Steuer=
erklärung
für 1922 ergibt. Den Steuerpflichtigen wird daher
empfohlen, wenn ſie nicht einen beſonderen Beſcheid erhalten, am
15. Mai ein Viertel des Betrages zu entrichten, der auf das
in ihrer Steuererklärung für 1922 angegebene oder auf das ge=
ſchätzte
Einkommen des Jahres 1922 nach dem mit der Steuer=
erklärung
überſandten Tarif entfällt. Steuerpflichtige, deren
Einkommen im Jahre 1922 überwiegend dem Steuerabzug vom
Arbeitslohn unterlegen hat, brauchen ihre Vorauszahlungen
nicht zu erhöhen.
Gartenbauverein. In der Mitgliederberſammlung am vorigen
Mittwoch gedachte zuerſt der Vorſitzende des Ablebens unſeres lang=
jährigen
Ehrenmitgliedes Naumann. Alsdann wurde vom 2. Vorſitzen=
den
der Voranſchlag für 1923/24 vorgetragen, der neben der durch die
ſtetige Geldentwertung entſtandenen Schwierigkeiten auf die erfueuliche
Tatſache aufweiſt, daß der Verein nunmehr wieder ſchuldenfrei gewor=
den
iſt, nachdem er während der Kriegszeit hatte Geld aufnehmen
müſſen. Für die Sommerszeit ſind einige Lehrausflüge und für Herbſt
eine Blumenausſtellung geplant; zu letzterer wurde die finanzielle Unter=
ſtützung
von Mitgliedern und anderer Freunde unſerer Beſtrebungen
erbeten. In einem ſich anfchließenden Vortrag führte Herr Lehrer
Grimm eine große Anzahl ausgezeichneter Lichtbilder von Land=
ſchaften
und Bauten vor, wie man ſie in dieſer Schärfe und Auswahl
ſelten zu ſehen bekommt und die daher allgemeine Bewunderung hervor=
riefen
. Die übliche Verloſung am Schluß des Vortragsabends ließ faſt
jeden Beſucher gewinnen, da infolge des ſommerlichen Wetters die Ver=
ſammlung
nicht ſo ſtark beſucht war, wie es ſonſt zu ſein pflegt. Der
Monat Mai wird uns an einem Donnerstag nochmals einen Lichtbilder=
vortrag
bringen, und zwar über Balkonſchmuck und Vorgärten. Die
Bilder werden den obengenannten an Güte gleichkommen.
der nahen Mavienhöhe ein Waldgottesdienſt ſtatt. Den Gottesdienſt
wird ein geſchulter Poſaunenchor, ſowie ein gemiſchter Chor aus Frank=
furt
verſchönern. Herr Prediger Kunde, ein bekannter Führen der
Abſtinenzbewegung, wird ſprechen. Nachmittags 4 Uhr findet Geſangs=
gottesdienſt
ſtatt: Frankfurter Straße 3, Hinterhaus.
Bühnenſchauturnen Turngemeinde Darmſtadt 1846. Zu der am
nächſten Samstag, den 12. dieſes Monats, im Landestheater (Großes
Haus) ſtattfindenden Veranſtaltung ſei noch mitgeteilt, daß dieſe
pünktlich um 7.30 Uhr beginnt. Während der Darbietungen müſſen
die Zugänge in den Zuſchauerraum geſchloſſen bleiben. Für zine raſche
Durchführung der Turnfolge iſt beſonders Sorge getragen, ſo daß die
Veranſtaltung um 10½ Uhr beendet iſt. Der Kartenvorverkauf für
Fremde und Mitglieder in der Parfümerie Müller wird am Freitag
abend geſchloſſen. Etva noch vorhandene Karten ſind dann noch am
Samstag an der Theaterkaſſe erhältlich.
Wegen Vornahme von Gleisbauarbeiten wird die Lamdwehr=
ſtraße
zwiſchen Blumenthal= und Feldbergſtraße während der Zeit
vom 8.12. April für den Fuhrwerks= und Radfahrverkehr geſperrt.

Lokale Veranſtaltungen.
re. Stadtmiſſion. Am Himmelfahrtstag finder an der Lud=
wigseiche
, nachm. 4 Uhr, ein chriſtliches Waldfeſt ſtatt. Mehrere
Anſprachen werden gehalten werden, die auf die Bedeutung des Tages
Bezug nehmen und mehrere Chöre, darunter der Poſaunen=Chor der
Stadtmiſſion, mitwirken. Abmarſch nachm. 2 Uhr vom Vereinshaus,
(Mühlſtraße 24). Am kommenden Sonntag, vormittag 9 Uhr, fin=
det
günſtige Witterung vorausgeſetzt der erſte diesjährige
Waldfrühgottesdienſt am Hartig=Denkmal ſtatt. Die An=
ſprache
hält wie im vorigen Jahre Aſſ. Dr. Avemarie. Alle Aus=
flügler
ſind zu der Veranſtaltung herzlichſt eingeladen.
Herrngarten. Das letzte Konzert hatte trotz anderweiliger
Veranſtaltungen um dieſelbe Zeit einen ſehr zahlreichen Beſuch aufzu=
weiſen
, ein Beweis, dafür, daß das hieſige Publikum zu dieſen Kon=
zerten
, welche abwechſelnd von den hier durch jahrzehntelange Tätig=
keit
bekannten und geſchätzten Obermuſikmeiſtern geleitet werden,
volles Vertrauen hat. Am Himmelfahrtstag findet ab 11 Uhr wieder=
um
Promenadenkonzert mit folgendem Programm ſtatt: Choral: Alein
Gott in der Höh; Triumphmarſch a. Aida; Ouverture: Orpheus in
der Unterwelt; Einzug der Götter in Walhall (Rheingold); Künſtler=
leben
, Walzer von Strauß.
Ludwigshöhe. Mit den beiden Konzerten am Himmel=
fahrtstag
(früh 5 Uhr und nachmittags 4 Uhr) iſt eine Zuſammenkunft
ehemaliger 116er, 117er und 118er derbunden, worauf die Kameraden
beſonders aufmerkſam gemacht werden.
Vogelsberger Höhenklub. Nächſten Sonntag, 13. Mai,
führt der hieſige Zweigverein ſeine planmäßige zweite Wanderung aus.
Eine rege Beteiligung an derſelben wird im Hinblick auf das hernliche
Maſwetter ſämtlichen V.H. C.ern anempfohlen
Der Mandolinenverein Darmſtadt 1914 ver=
anſtaltet
am Sonntag, den 13. Mai, nachm., im Feierabendſaale ſein
diesjähriges Frühlingsfeſt. Die Veranſtaltungen der Vorjahre hatten
ſich ſtets eines außerordentlich großen Zuſpruchs von Alt und Jung
zu erfreuen. Näheres ſ. Anzeige.
Am Himmelfahrtstage veranſtaltet die Schützenge=
fellſchaft
Weidmannsheil und Quartett=Verein
Darmſtadt 1920 einen Ausflug nach dem Albertsbrunnen. Der
Abmarſch mit Muſik iſt am Schloßgartenplatz, punkt 7 Uhr. Für
Unterhaltungen in Muſik, Geſang, Preisſchießen, Wettſpielen für Alt
und Jung iſt geſorgt.
Aus den Parteien.
Demokratiſche Jugendgruppe. Wir weiſen noch=
mals
auf den heute abend ſtattfindenden Vortrag in der Turnhalle am
Woogsplatz hin. Als Nednerm iſt Fräulein G. v. Blücher aus Dresden
gewonnen. Wir biten nochmals dringend unſere Mitglieder, der Sache
halber vollzählig zu erſcheinen.

Heſſiſcher Landtag.
48. Sitzung.
Am Regierungstiſche: Staatsminiſter Ulrich, Finanzminiſter
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 934 Uhr.
In einer
Kleinen Aufrage
was ſie zu tun gedenkt, abzuſtellen die Zwiſchenfälle im Kreiſe Lauter=
bach
, wo es zu blutigen Schlägereien kam wegen der Ablieferung bzw.
Preisfeſtſetzung für Eier.
Präſident Uebel erwidert, die Regierung habe zur Zeit keine
Haudhabe zur Feſtſetzung von Höchſtpreiſſen für Eier. Die erwähnten
Zwiſchenfälle ſeien der Niegierung bisher nicht bekannt geworden. So=
fort
nach Kenntnis der Anfrage habe die Regierung ſich mit dem Kreis=
amt
Lauterbach in Verbindung geſetzt.
Es wird dann die Einzelberatung des
Staatsvoranſchlags
fortgeſetzt. Zu Kapitel 11: Wohnungsbauabgabe, macht Abg.
Ebner (K.P.D.) längere Ausführungen, in denen er dem Herrn
Staatspräſidenten und der Regierung vorwirft, daß ſie kein Verſtänd=
nis
für die wirkliche Wohnungsnot haben und ſtändig mit falſchen
Mittelm arbeiten, die die Not nicht beheben können. Auch die Woh=
nungsbaugbgabe
, die allein das Proletariat belaſte und die zum größ=
ten
Teil durch Beamtengehälter und ſonſtige Koſten verſchlungen wür=
den
, ſei ein ſolch ungeeignetes Mittel. Er lehne, darum dieſes Kapitel ab.
Abg. Kindt (Dtſchntl.) iſt ebenfalls der Anſicht, daß die Woh=
Man ſei allerdings an die Reichsgeſetze gebunden. Die Regierung habe
nun beſchloſſen, eine Anleihe aufzunchmen und ſie aus der Wohnungs=
bauabgabe
zu verzinſen. Dafür könnten daun 650 Wohnungen erbaut
werden, anſtatt 125, die man aus der Abgabe dirett erbauen könnte.
Das alles ſei aber nur ein Tropfen auf einen heißen Stein. Außerdem
ſeien Anleihen, die nicht wertbeſtändig ſind, unmoraliſch. Es gibt nur
einen wirkſamen Weg gur Bekämapfung der Wohmungsnot. Das iſt die
private Bautätigkeit. Man muß das Privatkapital zum Bauen heraus=
locken
. Dazu miſſen aber die Häuſer wieder rentabel werden. Wenn
man z. B. die Wohnungsbauabgabe direkt den Hausbeſitzern zukommen
ließe, ſo würde das die Mieter gar nicht belaſten, aber ſchon einen
Anreiz zum Bauen geben. Staat und Kommune bauen viel umſtänd=
licher
und teurer, als Private. Es muß hier ſtets ein gewaltiger Appa=
rat
in Bewegung geſetzt werden. In Darmſtadt wird die geſamte
Wohnungsbauabgabe verſchlungen durch den Verwaltungsapparat, ſie
iſt alſo vollſtändig zwecklos. Die Freigabe der Wohnungen muß kommen.
gleichwie eben alle Zwangsgeſetze des Krieges fallen mußten. Die Feſt=
ſetzung
der Abgabe nach dem Brandkaſſenwert iſt eine Ungerechtigkeit.
Wir werden, falls wir dieſe nicht beſeitigen können, gegen das ganze
Kapitel ſtimmen.
Abg. Hoffmann=Seligenſtadt (Ztr.) beleuchtet die Schwierig=
keiten
der Wohnungsämter. Die Regierung müſſe gegen die Vorwürfe
des Abg. Ebner in Schutz genommen werden. Es ſiud Fälle befannt
geworden, in denen ſehr energiſch vorgegangen worden iſt. Tatſächlich
ſeien die vom Reiche feſtgeſetzten Mieten zu gering. Dennoch glaube er
nicht, daß mach dem Vorſchlag des Abg. Kindt die Wohnungsnot ge=
hoben
wird. Ein kleines, beſcheidenes Häuschen mißte heute ſchon eine
Million Mark Miete einbringen, wenn es rentabel ſein ſollte. Meine
Fraktion ſteht auf dem Standpunkt, daß derjenige, der im Beſitz einer
Wohnung iſt, dazu beitragen muß, daß andene auch eine Wohnung be=
kommen
; darum ſtimmen wir der Wohnungsbauabgabe zu. Staat und
Gemeinden ſolltem mehr beitvagen zur Hebung der Bauluſt. Das könte
geſchehen durch Verbilligung des Bauholzes, durch Anhalten zur gegen=
ſeitigen
Hilfe uſwv. Die Regierung ſollte beim Reich dahin wirken, daß
allein der Nutzungswert der Gebäude für die Wohnungsabgabe maß=
gebend
ſein muß.
Miniſter Raab: Die Regierung hofft, daß das Geſetz, das ſie
eingebracht, noch in dieſer Tagung verabſchiedet wird. Dann würde
wewigſtens wieder eine Anzahl Wohnungen erbaut wenden können.
Wenn der Abg. Kindt meint, man ſollte das Privatkapital zum Woh=
nungsbaut
heranziehen, ſo iſt das nur eine Redensart. Die Wohnungs=
not
iſt keineswegs allein eine finanzielle Frage, ſie iſt im weſentlichen
eine ſolche der Bauſtoffbeſchaffung, und dieſe Frage wiederum iſt eine
ſolche der Kohlennot. Zement= Kalk= Dachziegel= und Backſteinfabri=
kationen
brauchen ſtündlich Kohle. Obwohl. dieſe Fabrikatonszweige
ſchon vorzugsweiſe verſongt werden, iſt es nicht möglich, die erforder=
lichen
Mengen Bauſtoffe zu fabrizieren. Vorerſt muß mit den vorhan=
denen
Mitteln verſucht werden, der Obdachloſigkeit zu ſteuern.
Abg. Amthes (Soz.): In Wirklichkeit beſteht ja doch gar keine
Zwangsbewirtſchaftung der Wohnungen mehr. Die nach dem 1. Juli
1919 erbauten Häuſer ſind ja doch von allem Zwang frei. Das Pridat=
kapital
kann alſo bauen, wenn es will. Es fragt ſich nur, wo es die
Narren finder, die die Leute bezahlen, um das intereſſierte Kapital ren=
tabel
zu machen. Badeh iſt in Bezug auf die Wohnungsbauabgabe
viel weiter gegangen und konnte demgemäß auch mehr Wohnungen
bauen. Notwendig iſt die ausreichende Bereitſtellung von Baumaterial
aus ſtaatlichem und kommunalem Beſitz, um preisregulierend zu wir=
ken
. Es iſt zugegeben, daß die Mieten noch nicht hoch gemtg ſind, doch
iſt dabei zu bekunden, daß auch Lohn und Gehalt nicht hoch genug ſind,
Waldgottesdienſt. Donnerstag, vormittags 10 Uhr, findet auf daß die Lebenshaltung der Lohn= und Gehaltsempfänger um 60 Proz.
geſunken iſt. Damit ſchließt die Beratung. Das Kapitel wird
genehmigt.
Ohne Debatte werden angenommen die Kapitel 12 bis 15. Zum
Kapitel 16, Mehraufwand für Beamtenbezüge und Nachträge, liegt
eine Regierungsvorlage, betr. die Landesfarben und = Flag=
gen
, vor. Das Kapitel und die Vorlage werden alsbald genehmigt.
Zum Kapitel Staatspräſident beſpricht Abg. Dr. Werner
den von ihm eingebrachten Antrag zur Vereinfachung der
Staatsverwaltung. Der Herr Staatspräſident habe auf die=
ſen
Antrag bzw. auf eine Anfuage, was geſchehen iſt, geantwortet, es
ſollten Vorſchläge gemacht werden. Wir nehmen in dieſer Frage den
gleichen Standpunkt ein, den der Herr Abg. Ulvich früher hier im
Hauſe eingenomen hat. Er hat damals ſtets betont, wenn man
ſparen und vereinfachen wollte, müſſe man bei den Miniſtem anfangen.
Die Vorlage zuv Aenderung des Miniſterpenſionsgeſetzes iſt immer noch
nicht eingebracht uvorden. Wir ſind in dieſer Beziehung nicht ſo radikal
wie der Abg. Ulrich früher, der die Miniſter nur für die Dauer ihrer
Dienſtzeit bezahlen wollte. Wir verlangen nur etwa Gleichſtellung mit
den Beamten. Wir ſind auch der Meinung, daß wir mit 50 ſtatt 70 Ab=
geordneten
auskommen können. Eine Reviſion der Wahlgeſetze, längere
Budgetperioden uſw. würden unbedingt Erſpariſſe bringen. Wir
bitten die Wegierung weiter, beſtrebt zu ſein, daß den Einzelſtaaten mehr
Selbſtändigkeit gegenüber den unitariſtiſchen Beſtrebungen in Berlin
eingeräumt wird. Wir bitten den Herm Staatspräſidenten, in dieſem
Sinne in Beulin tätig zu ſein. Wir bitten weiter, dafür zu wirken,
daß der Staatsgerichtshof bald wieder beſeitigt wird. Endlich bitten
wir weiter, energiſch bei der Neichsregierung dahin zu wirken, daß
energiſch und intenſiv gegen die Schuldlüge vorgegangen wird.
Abg. Dr. Oſann (D. Vp.) möchte darauf hinweiſen, daß eine große
Reihe von Volksgenoſſen aus dem beſetzten Gebiet vertrieben wurden.
Dem Sthaat erwuchs die Pflicht, dieſe Vertriebenen unterzubringen.
Das geſchieht in dankenswerter Weiſe. Die Aufnahme der Ausgewie=
ſenen
in Darmſtadt war ſtets herzlich und auch im plagen Landa, im Schwanen nahm, wie nicht anders zu erwarten war, einen überaus
Lage für Viele der Vertriebenen, beſonders für die, die nicht Beamte muſiker Gims ſteht, trug ſowohl Kunſt= als auch Volkslieder in überaus
ſind, iſt doch recht ſchwer und vielfach verzweifelt, wenn die Betroffe= wohlgeſchulter Form vor, und das ſchon früher, hier gehörte Drumm=
Reichsregierung in ihrer Note die Nückkehr der Ausgewieſenen und
Wiedeveinſetzung in ihre Stellungen fordert. Aber mancher wird nicht
mehr zurückkehren wollen. Für dieſe bitten win, reichliche Mittel zur
Verfügung zu ſtellen, um ihnen die Errichtung neuer Exiſtenz zu er=
möglichen
.
Abg. Dr. Delp (Soz.) bekämpft den Antrag Oſann, die Stelle des
Divektors des Preſſeamtes zu ſtreichen. Das Preſſeamt ſei heute mauer an der Weiterſtädterſtraße iſt, nun um ein Beträchtliches zu=
weniger
wie jemals zu entbehren. Gegenüber den Ausführungen des rückverſetzt worden und wird nun der Uebelſtand, daß die Straße oft
Abg. Werner iſt feſtzuſtellen, daß heute nicht mehr Miniſter vorhanden
ſind wie frühev und daß der frühere Großherzog auch das Recht hatte, ſein. Hierbei wurde der bisherige. Zugang zum Friedhofe verkleinert,
Miriſter zu berufen und daß ſie, auch wenn ſie nur 2 Monate Miniſter ſo daß er nur noch zu Fuß benutzt werden kann und wurde die Zu=
träge
Werner. Mit dem Abg. Oſann gehen wir durchaus einig, daß
für die Ausgewieſenen beſonders geſorgt werden muß, auch wenn es
gilt, neue Exiſtenzen zu errichten.
Nach der Pauſe erfolgt zunächſt die Abſtimmung über Kabitel 7:
Landestheater.
Es liegen zu dieſem Kaßitel 3 Anträge vor. Der Antrag Dingel=
dey
(D. Vp.), die Verwaltungskommiſſion des Landestheaters durch je
gleichmäßigere Berückſichtigung der verſchiedenen geiſtigen und künſt=
leriſchen
Richtungen und eine ſozialere Behandlung der Angeſtellten=
men
der Linken. (Zyruf links: Das iſt die Politiſierung! Unruhe.)
Staat in der Theaterverwaltungskommiſſion zuſtehen, dem Miniſterium amt iſt durch einige Beiſitzer ergänzt worden. Von den Vermietern
des Innern zu übertragen, wird mit der gleichen Mehrheit angenom= wurden Adam Frank und Philipp Lutz und von den Mietern Jakob
men. Der Antrag Kaul (Soz.), das Theater, künftig dem Landes= Fey und Jakob Oberhaus beſtimmt.

amt für das Bildungsweſen zu unterſtellen, wird gegen die Stimmen
der Sozialdemokraten und Kommuniſten abgelehnt.
In Fortſetzung der Debatte über Kapitel 19, Staatspräſi=
dent
, führt Staatspräſident Ulrich aus: Den Antrag Oſann das
Preſſeamt abzulehnen, bitte ich, abzulehnen. Dieſes Amt iſt nicht zu
entbehren. Wenn der Abg. Werner meint, ich hätte meine Anſicht über
die Vereinfachung der Staatsverwaltung, über die Abſchaffung von
Miniſterſtellen, geändert, ſo irrt er doch ſtark. Ich ſtehe heute auf dem
gleichen Standpunkt wie fwüiher. Wenn der Abg. Dr. Werner dafür
ſorgt, daß ich einmal die Mehrheit in dieſem Hauſe habe und in der
Regierung, dann bin ich gern bereit, ihm das zu beweiſen. (Zuſtimmung
links. Heiterteſt.) Uebrigens ſitzen heute ja überhaupt keine Exzellen=
zen
hier, früher warens drei. Die Selbſtändigkeit der Einzelſtaaten
gegenüber dem Reich wird von uns ſtets energiſch vertreteu. Aber
wir verkennen auch die Bedürfniſſe des Reichs nicht. Wenn Herr Wer=
ner
meinen Standpunkt gegenüber Ausnahmegeſetzen gegen geiſtige
Bewegungen kennen lernen will, ſo muß ich allerdings feſtſtellen, daß
ich nie für ein Geſetz zu hahen ſein werde, das eine geiſtige Bewegung
bekämpfen ſoll. Das Geſetz zum Schutze der Republit richtet ſich aber
nicht gegen eine geiſtige Bewegung, ſondern gegen gewaltſame Be=
kämpfung
der Rezublit. Wenn die geiſtige Richtung des Abg. Werner
einmal die Maſſen für ſich gewonnen haben wird, wird das Geſetz ja
ohne weiteres fallen. Was die Ausweiſungen betrifft, ſo miß ich doch
ſagen, was das deutſche Volk jetzt durchlebt, iſt das Furchtbarſte, was
es je durchmachen mußte. Jeder Möbelwagen, der die Rheinſtraße
heraufrollt, entrollt für mrich eine Schickſalstragödie. Ich habe das
ſtets energiſch betont an den Stellen, die weit vom Schuuß ſiud. Bei der
geſtrigen Einſtellung der Franzoſen, die ein ſadiſtiſches Verguügen an
den Kataſtrophen em=finden, die ſie verhängen, iſt kaum anzunehmen,
daß die Ausweiſungen bald aufhören werden. Die Fürſorge für die
Ausgewieſenen funktioniert im allgemeinen ſehr gut. Es iſt allerdings
notwendig, das flache Land zur Unterbringung heranzuziehen. Nichtig
iſt leider, daß manche Exiſtenzen völlig vernichtet wurden. Aber auch
hier wird Abhilfe möglich werden. Ich hoffe alſo, daß wir auch in
dieſer Richtung unſere Pflicht tun können bis zum Ende. (Brabo!)
Abg. Dr. Werner (Dtſchntl.): Meine Ausführungen ſollten hier
keine gewöhnlichen Gegenſätze aufeinanderprallen laſſen, ich wollte, daß
wir uns über die grundſätzliche Frage unterhalten. Richtig iſt, daß
früher die Mäniſter vom Landesherrn berufen wurden. Aber das
waren meiſtens Herren, die ohnehin ſchon penſionsberechtigt waren.
Wenn der Herr Staatspräſident mit der Vereinfachung der Staatsver=
waltung
warten will, bis er hier die Mehrheit hat, ſo muß ich ihm doch
fagen, daß wir alles daran ſetzen werden, daß er die Mehrheit nicht
bekommt. (Heiterkeit, Zuſtimmung.) Die Ausſichten ſind ja doch nicht
ſo, daß Sie Gur Linken) die Mehrheit bekommen werden. Die Sozia=
liſten
werden allerdings die Mehrheit erhalten, aber die Nationg= ſozia=
liſten
. (Heſterkeit.) Freiheitliche Bewegungen laſſen ſich nicht nter=
drücken
.
Abg. Hoffmann=Alzeh (Ztr.) gibt dann namens ſeiner Frat=
tion
die Erklärung ab, daß bezüglich des Antrags Oſann, den Preſſe=
amtsdirektor
zu ſtreichen, ſie ſich der Anſicht des Staatspräſidenten au=
ſchließt
, ohne ſich für die Zukunft feſtzulegen. Das Kapitel wird
dann genehmigt, der Antrag Oſann abgelehnt.
Zum Kapitel Staatsvarlagsfonds liegen zwei Anträge
vor. Abg. Reiber (Dem.) beantragt, die Darmſtädter Zei=
tung
auszubauen, Abg. Oſann (D. Vp.) beantragt, die Darmſt.
Ztg., ſobald die politiſchen Verhältniſſe es geſtatten, in ein reines
Amtsveukündigungsblatt umzuwandeln.
Abg. Kindt (Otſchntl.) bekämpft den Antrag Reiber, der die
Steuerzahler ſtark belaſten würde, nur damit die Demotratiſche Partei,
die an notoriſchem Mitgliederſchwund leide, ein Organ habe. Wir ſind
für den Antrog Oſann. Es genügt vollſtändig, wenn die Regierung
ein Verkündigungsorgan für ihre Bekanntmachungen hat.
Abg. Reiber (Dem): Herr Kindt unterſtellt unſerem Antrag
Motive, die er vatſächlich nicht hat. Wir ſind der Anſicht, daß jede
Regierung ein Sprachrohr braucht. Die bayeriſche hat ſich erſt ein Organ
geſchaffen. Der Abg. Kindt hatz übrigens am wenigſten Grund, über
unſere kleine Fraktion zu ſhötteln. Seine Fraktion iſt ja hier überhaupt
kein Faktor. Sie muß erſt wo anders Anſchluß ſuchen. Er bittet um
Annahme ſeines Antvages.
Abg. Hoffmann=Alzeh (Ztr.): Wir ſind grundſätzlich dafür,
daß die D. Ztg. in dem Umfange, in dem ſie erſcheint, weiterbeſtehen
ſoll. Das Zwangsabonnement iſt allerdings vielfach eine Härte, beſon=
ders
für kleine Pfarreieu, denen es ſchwer fällt, 67 000 Mk. aufzubringen
für das Abonnement. Ein Ausbau der D. Ztg. wäre zwar erwünſcht,
er würde aber innerlich viel Geld koſten. Wir lehnen beide Anträge
ab in der Ueberzeugung, daß das Miniſterium freie Hand behalten
müſſe.
Abg. Kaul (Soz.): Die ſozialdemokratiſche Fraktion ſtimmt in
Rückſicht auf die Erblärungen des Heurn Staatspräſidenten und der
Notwendigkeit, die Regierung nicht zu binden, gegen beide
Anträge.
Abg. Kindt (Dtſchntl.): Die Stellungnahme des Zentrums das
nicht die Konſequenzen aus ſeiner Weltamſchauung zieht, iſt zu
bedauern. Bei der geringen Bezieherzahl iſt die D. Ztg. völlig be=
deutungslos
.
Abg. Reiber (Dem.): Das letztere iſt richtig. Gerade darum
ſind wir für einen Ausbau des Blattes. Es muß dringend gewarnt
werden, eine vorhaudene Zeitung zu erdroſſeln. Es iſt ſehr, ſchwer,
wieder eine neue Zeitung zu gründen, wenn es nowendig werden
ſollte.
Das Kapitzel wird genehmigt. Die Anträge Reiber
und Oſann werden abgelehnt.
Nächſte Sitzung Mittwoch 9 Uhr.
Schluß 1 Uhr 10 Minuten.

Aenderungen im Kraftpoſtverkehr.

Die Kraftpoſten zwiſchen Bensheim und Lindenfels ver=
kehren
vom 9. Mai ab wie folgt:

626
751
653 DRISltosd
D745 1149
110 D1222653
5124
/p1130 63 ab Frankfurt (Main) an.
ab Darmſtadt . . . . an
ab Heidelberg . . . . an 832
740
832 241
133
208 e7
9120
D 153 Ua
894
842 täglich täglich 115 ab Bensheim (Bhf.)an 648 1207 127 w Schönberg (Heſſ.) 636 1157 130 Wilmshauſen 633 1153 133 Elmshauſen . . 1150 145 Reichenbach (Od.) 1143 * 151 Marienberg". 1131 936 154 Lautern. 1128 947 204 Gadernheim. . 600 1122. 954 Kolmbach . 1112 549 1002 SchöneAusſicht i 9 * 1106 542 1015 230 9i5 18 an Lindenfels . . . . ab 5: 1055 530

Halteſtelle nach Bedarf.

+ Arheilgen, 7. Mai. Das vom hieſigen Geſangverein
Liederzweig veranſtaltete Konzert im Gaſthaus Zum weißen
Odenwald, hat man ſie mit offenen Armen aufgenommen. Aber die günſtigen Verlauf. Der Chor, der unter Leitung des Herrn Kammer=
nen
an die Zukunft denken. Es iſt darum anzuerkennen, daß die Quartett unſeres heſſiſchen Landestheaters, beſtehend aus den Herren
Drumm, Scheidhauer, Sprenger und Andreae erntete wohlverdienten
und reichen Beifall für die ſo überaus vorzüglichen Leiſtungen. Die
Klavierbegleitung wurde durch Frau Konzertmeiſter Drumm in der
vollendetſten Weiſe durchgeführt und fand in dem wohlgewählten Pro=
gramm
jeder Beſucher ſicher etwas, das ſeinem Geſchmacke entſprac.
Es waren einige Stunden wahren Kunſtgenuſſes. Die Fri= dhofs=
beſonders
bei ſchlechtem Wetter, faſt nicht zu paſſieren war, abgeholſen
waren, auf Staatskoſten penſioniert wurden. Wir ſind gegen die An= fahrt auf die Nordſeite der Anlage etwa gegenüber der Dreſchhzalle
verlegt. Ob nun dadurch nicht ſich neue Uebelſtände, beſonders wäh=
rend
der Benutzung der Dreſchhalle ergeben werden, wird die Zeit
lehren. Unſeres Erachtens iſt es unausbleiblich, daß auch dieſes
Bauwerk hier keine bleibende Stätte mehr hat, umſomehr, da es in
ſeinem gegenwärtigen, faſt ruinenhaften Ausſehen einen nicht geradezu
günſtigen. Eindruck auf Fremde macht, die von der Bahnſtation kom=
mend
, von hier aus unſeren Ort betreten.
r. Pfungſtadt, 8. Mai. Die Gemeinde iſt nach einem Beſchluß
einen Vertreter der Fraktionen des Landtags zu ergänzen, um eine des Gemeinderates der Kommunalen Landesbank. Darmſtadt beige=
treten
. Die vorläufige Vorauszahlung auf die Jagdpacht für
1923 wurde auf 2 Millionen Mark unter Vorbehalt aller weiteren Rechte
fragen zu gewährleiſten, wird, angenommen gegen die Stim= und der noch endgültig feſtzuſtellenden Jahrespachtſumme feſtgeſetzt.
Die Fr. Turngemeinde hielt am Sonntag mittag im ſtädtiſchen
Der Antrag Hattemer (Ztr.), eine der drei Stimmen, die dem Schwimmbad ein Werbeſchwimmen ab. Das Mieteinigungs=

[ ][  ][ ]

Runimer 12

Darmſtädter Tagblatt, Mittusch, den 9. Mai 1923

Seite 5.

zll. Zwingenderg a. d. B., 8. Maſ
2t. An
einem der letzten Abende haben offenbar junge Burſchen eine Blumen=
zucht
=Anlage in gemeiner Weiſe beraubt und verwüſtet. Die Ge=
meinde
=Arbeiter erhalten jetzt 500 Mk. Stundenlohn. Der
Sprengwagen der Gemeinde ſoll veräußert werden, da er doch
nicht mehr, betriebsfähig iſt und ſeine Verwendung auch zu teuer käme.
Das Reinigen der Straßen und Plätze ſoll, ſoweit es Sache der Ge=
meinde
iſt, in Zukunft durch ſtädtiſche Arbeiter erfolgen. Schul=
ſaalfragen
. Da das im Heiniſchen Hauſe ſeither als Schulſaal
benutzte Zimmer vom Eigentümer beanſprucht wird und eine neue
Unterkunft für die betr. Klaſſe nicht möglich iſt, ſollen mit der Kreis=
ſchulkommiſſion
Verhandlungen darüber eingeleitet werden, ob
angängig iſt, zwei Schulklaſſen zuſammenzulegen. Die Durchführung
des Grabens am Nickolſchen Haufe am Bahnhof iſt nun beſchioſſene
Tatſache. Der Gemeinderat hat die Herſtellungskoſten bewilligt.
Von der Einſtellung einer weiteren Hilfskraft auf der Bürgermeiſterer
ſoll abgeſehen werden.

39. Quittung

Sport, Spiel und Turnen.
Tennis= und Eisklub Darmſtadt.
Die Städtewettſpielmannſchaft des Tennis= und Eisklubs, be=
ſtehend
aus 10 Herren und 7 Damen, weilte am Sonntag beim Frank=
furter
Tennisklub 1914 (Palmgarten). Nach ſcharfen Kämpfen konnte
der Tennis= und Eisklub mit 16 gegen 15 Punkte einen knappen Sieg
über Frankfurt erringen. Der Erfolg des Tennis= und Eisklubs iſt
ſehr zu begrüßen, doch muß die Mannſchaft noch mehr in Einzelſpielen
trainieren.
Am Donnerstag, den 10. er. (Chriſti Himmelfahrt) ſpielt der Klub
auf ſeinen Plätzen, gegen die Mannſchaft des Tennisklubs Mannheim.
Auch hier wird die Darmſtädter Mannſchaft alles daranſetzen müſſen,
um den Sieg an, ſich zu reißen.
Hockey.
Der Darmſtädter Hockeyklub ſchließt die Wettſpielzeit am
Donnerstag (Himmelfahrt) mit einem Wettſpiel ſeiner 1. Mannſchaft
gegen die 1. des V.f.R., Mannheim. V.f.R. zählt zur ſtärkſten ſüd=
deutſchen
Klaſſe und hat in letzter Zeit gegen beſte weſt= und ſüd=
deutſche
Mannſchaften hervorragend abgeſchnitten. Die Darmſtädter
werden ſich gehörig ſtrecken müſſen, um gegen dieſen ſtarken Gegner
ehrenvoll zu beſtehen. Das Spiel findet vormittags 10,30 am
Böllenfalltor ſtatt.
Handball.
* Heute Mittwoch findet auf dem Platz am Finanzamt das zweite
Handball=Verbandsſpiel ſtatt. Es ſtehen ſich das Gym=
naſium
und die Liebigs=Oberrealſchule gegenüber. Spielbeginn 3 Uhr.
Am Freitag, um 3.30 Uhr, ſpielt dann das Realgymnaſium gegen die
Ludwigs=Oerrealſchule auf demſelben Platz.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für den 10. Mai:
Nach reichlichen Gewitterentladungen iſt wieder ausgeglichenes
warues Wetter zu erwarten.

über in der Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts eingegangene
Spenden für die geſchädigte Ruhrbevölkerung:
Wilhelm Kaufmann, Dieburger Straße 76, 2000 Mk. Aſſiſtenzärzte
vom Stadtkrankenhaus 35 000 Mk., Ungenannt 1000 Mk., Angeſtellten
des Hauſes Ferd. Adolf Pertſch, Kommiſſionsbureau, Darmſtadt (4.
Rate) 110 200 Mk., Heuß, S. E. Leud, Danzig, eingezahlt b. Poſtamt 1
1600 Mk., 4. Rate von den Angeſtellten, Aubeitern und der Firma Dr.
Strecker 30000 Mk., Angeſtellten der Rheiniſchen Hoch= und Tiefbai=
A. G., Mannheim, Baubureau Darmſtadt (4. Rate) 22000 Mk., H. K.
(3. Rate) 3000 Mk., Rechnungsrat Karl Dang (4. Nate 5600 Mk., Ober=
rechnungsrat
Koller (4. Rate) 5000 Mk., Skatgeſellſchaft Reſtauration
Spcier, Frankfurter Straße 57, (2. Rate) 1000 Mk., Miniſterialrat Man=
gold
(3. Rate) 2500 Mk., Dr. B. (laufende Zahlung) 2000 Mk., Beamten
und Angeſtellten des Finanzamts Darmſtadt=Land, Unterhebſtellen Eber=
ſtadt
, Eſchollbrücken, Hahn, 8500 Mk., Heckmann, Papierhaudlung, 2000
Mk. Realgymanſium (3. Rate) 407 500 Mk.
1. Quittung 336 810 Mk., 2. Quittung 382 210 Mk., 3. Quittung
480 850 Mk., 4. Quittung 578 495 Mk., 5. Quittung 689 703 Mk., 6. Quit=
tung
416 536 Mk., 7. Quittung 515 080 Mk., 8. Quittung 1 251 261 Mk.,
9. Quittung 688 429 Mk., 10. Quittung 1146 238 Mk., 11. Quittung
525 881 Mk., 12. Quittung 557 984 Mk., 13. Quittung 1 577 273 Mk.,
14. Quittung 597 255 Mk., 15. Quittung 834 316 Mk., 16. Qnittung
477 914 Mk., 17. Quittung 627 518 Mk., 18. Quittung 494 353 Mk., 19.
Quittung 765 358 Mk., 20. Quittung 570 580 Mk., 21. Quittung 936 478
Mk., 22. Quittung 2 736 219 Mk., 23. Quittung 504 042 Mk., 24. Quit=
tung
341 900 Mk., 25. Quittung 620 271 Mk., 26. Quittung 439 447 Mk.
27. Quittung 536 085 Mk., 28. Quittung 631 221 Mk., 29. Quittung
240 065 Mk., 30. Quittung 719 917 Mk., 31. Quittung 393 980 Mk.,
32. Qnittung 457 470 Mk., 33. Quittung 780 100 Mk., 34. Quittung
619 721 Mk. und 3 Silberkronen, 35. Quittung 937 138 Mk., 36. Quit=
tung
129 115 Mk., 37. Quittung 933 855 Mk., 38. Quittung 366 149 Mk.,
39. Quittung 638 300 Mk.
zuſ. 26 444 767 Mk.

Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 61 Uhr, Ende vor 10 Uhr
(B 24, Schauſpielmiete b 13): Die Verſchwörung des Fiesko zu
Genua, Kleines Haus geſchloſſen. Orpheum. Anfang 77 Uhr:
Der keuſche Guſtav. Rabattſparverein: vorm. 11 Uhr im
Bureau der Vereinigung des Darmſtädter Einzelhandels Mitglieder=
verſammlung
. Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt= Licht=
ſpiele
: Kinovorſtellungen.

Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Stadt und Land
Reich und Ausland: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: Paul
Lange ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Rummer hat 8 Seiten.

Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden=
Donnerstag, den 10. Mai 1923.
Himmelfahrttag.
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil.
Abendmahls. Pfarrer Kleberger.
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Heß.
Sehloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarraſſiſtent Müller.
Mautinskirche: (Kollekte für die Martinsgemeinde.) Vorm. 10 Uhr:
Pfarrer Beringer. Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſt=
bezirk
. Pfarrer D. Waitz.
Altersheim: Vorm. 9½ Uhr: Pfarrer Lautenſchläger.
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr: Pfarrer
Wagner. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wagner.
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfr. Rückert,
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt, Pfarrer Hickel,
Katholiſche Gemeinden.
Donnerstag, den 10. Mai 1923.
Chriſti Himmelfahrt.
St. Ludwigskirche: Mittwoch, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Donnerstag, vorm. von 51 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte,
Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Pre=
digt
. Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. Um 9½ Uhr: Hoch=
amt
mit Predigt. Um 11 Uhr: Letzte heil. Meſſe mit Predigt.
Nachm. 3 Uhr: Feierliche Veſper.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Donnersag, vorm. 6½ Uhr:
Heil. Meſſe. Um 9 Uhr: Studentengottesdienſt. Abends 6 Uhr:
Roſenkranzandacht.
Kapelle an der Waldſtraße: Donnerstag, vorm. 7 Uhr: Hl. Meſſe.
St. Eliſabethenkirche: Mittwoch, nachm. ½5 Uhr und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Donnerstag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zu heil. Beichte.
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt
und Sühnekommunion. Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt.
Nachm. 2 Uhr: Feſtandacht.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Amt und Predigt,
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Mittwoch, nachm. 5 Uhr und
abends 8 Uhr; Gelegenheit zur heil. Beichte.
Donnerstag, vorm. 6½ Uhr: Heil. Beichte. Um 7 Uhr: Heil,
Meſſe mit Kommunion. Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt.
Um 9½ Uhr: Hochamt und Predigt. Nachm. ½3 Uhr: Andacht.
St. Fidelis: In der Kapelle der Engliſchen Fräulein an der Wald=
ſtraße
vorm. 8 Uhr: Heil. Meſſe und Predigt.
Kirche zu Eberſtadt: Mittwoch, nachm. 5 Uhr und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Donnerstag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. Um 6½ Uhr: Aus=
teilung
der heil. Kommunion. Um 9½ Uhr: Hochamt. Nachm.
2 Uhr: Andacht.
Kapelle zu Pfungſtadt: Donnerstag, vorm. 7 Uhr: Beichtgelegen=
heit
. Um 7½ Uhr: Hochämt und Predigt. Nachm. 4 Uhr: And.

Statt Karten.

Ihre am Donnerstag, 10. Mat,
nachm, 2 Uhr, in der St. Ludwigs-
kirche
stattfindende TRAUUNG
zeigen an
Heinrich Krauth
Irene Krauth, geb. Finger
Holzhof-Allee 25 Donnersbergring 32,

Todes=Anzeige,
Heute Nacht verſchied ſanft
nach langem ſchweren mit großer
Geduld ertragenen Leiden mein
guter Mann, unſer treuſorgender
Vater, Bruder und Großvater
Herr
Karl Jungblut
im 58. Lebensjahr.
Darmſtadt, Düfſeldorf.
Dietrauernden Sinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Freitag
Nachmittag 1/.4 Uhr auf dem
Waldfriedhofe ſtatt. (*12947

TrinkeQuieta!
Das Geheimnis
TberuhmterKaffeeküchen.

Dankſagung.
Für die Beweiſe der An=
teilnahme
beim Hinſcheiden
meiner lieben Frau ſage herz=
lichſten
Dank.
Adam Strohmenger.
Darmſtadt, den 8. Mai 1923
Kiesſtraße 19.
(*13016
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme bei dem Heim=
gange
unſerer lieben Mutter,
ebenſo, für die zahlreichen
Blumenſpenden ſagen wir
Allen unſren innigſten Dank.

Aus den Amtsverkündigungen deg Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Tula=Damengürtel. Eine
weißſeidene Kinderzipfelmütze. 1 Ruckſack
(vertauſcht in der Bahn). 1 eiſerner Tür=
flügel
. 1 Bund (5 Stück) Schlüſſel. Eine
ſchwarze Handtaſche mit Taſchentuch und
Nagelpfeile. 1 braune Taſche mit 45 Mk
2 Brotkarten. 1 ſchwarzer Damengürtel.
1 grüner Samtbeutel. 1 goldene Nadel
1 ſchwarzſeidener Beutel mit Taſchentuch
uſw. 1 Wachstuchtaſche mit über 400 Mk.
1 Drücker. 1 Bücherſack mit 3 Schulbüchern,
Tafel uſw. Zugelaufen: 1 Jagdhund.
1 Airedale. 1 grauer Schäferhund, 1 Fox.
1 ſchwarzer Schäferhund.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es ver=
ſehen
den Feiertagsdienſt und in der
Woche vom 9. Mai bis einſchl. 12. Mai
den Nachtdienſt die Löwen=Apotheke,
Ballonpl. 11, die Adler=Apotheke, Wilhel=
minenplatz
17, und die Hirſch=Apotheke,
Nieder=Ramſtädterſtr. 21.

Bitte, beachten Sie die Hausyummer!
hor in Bruch und
Soto, Ollder Gegenſtänd. Plutill
enen Verarbeitung kaufe
den höchſten Preiſen (2369a
Kans Willer, Goldſchmiedemeiſter, Hölgesſtr. 7
2 gebr., gl. Bettſtellen,
VerkäufeKt Bett m. Strohſach, ein
Tiſch zu verk. (*12981
lodern gear= m
eſchäftsſtelle
ittelgrauer

1718
Anzug b. zu verk.
ze 30,
12907

Küchenſchr., w. neu,
Fenſter, 136X80 cm
zu verk. Moosberg=
ſtr
. 16, 1
2957

Kufe Ke.

(V,

Seit Jahrzehnten die bevorzugte Nahrung für Säuglinge
die nicht gestillt werden oder die entwöhnt werden
sollen. Unübertroffen bei allen Verdauungsstörungen,
besonders bei Brechdurc
und Darmkatarch.

Keſte Frag kenf ihre Hagl.
wieder, wenn ſie durch den Gebrauch von
Yok=Seeſand=Mandelkleie rein von Mit=
eſſern
, Pickeln, Puſteln geworden iſt.
Aok=Seefand=Mandelkleie, das Haut=
pſiegemirtel
der Exterikultur=Kolberg,
ſchafft blumenzarken, roſigen Teint.
In einſchlägigen Geſchäften erhältlich.

volſt. Zimmer=
Enfckunge
freihändig zu verk.,
beſtehend: 1 Vertiko,
1 Sofatiſch, 1 Schreib=
tiſch
, 1 Rohrſtuhl,
Trumeauſpiegel, ein
Chaiſelongue; ferne
1 Tennisſchläger mi
Preſſe. Näheres bei
Hch. Hilsdorf,
Waldſtr. 3. (3782mt
Teleph. 1987.

Küche
bill. zu vk. (*12877im
Wenckſtr. 2, I. links.

Großer 2türiger
Aleiderichrank
zu verk. oder gegen
D.=Rad zu vertauſch
Näh. Geſchſt. (*12953

Ein gutes (k12911
Deckbett
zu verkaufen.
Näh. Geſchäftsſtelle

Sehr gut erh. nuß=
baum
poliertes
Büfett
abzugeben. Storck,
Stiftſtr. 58. (*12936
Ia Diwan (Bezug
defekt) 100 000 , ſo=
vie
1 Schreibpult
150000 , abzugeben.
Anzuſehen bis 11 Uhr
vormitt. Liebfrauen=
raße
78 II. Iks. (rlag7

Gut=
erhalt
. Kinderbett
mit Matratze zu verk.
Liebfrauenſtraße 78,
3. Stock.
(12884

Schön. Herrenzimner
zu verkaufen (*12886
Schützenſtr. 10½, II

Schwarzl. Eiſenbett=
geſtell
mit Matratz
zu verkauf. Gr. Bach=
gaſſe
14 (Lad.)./*12920

Zu verkauf.: Ge=
brauchte
Küchenein=
richtung
, 2tür. Klei=
derſchrank
, vollſtänd.
Bett, Bettſtelle.
Eiſenbraun
Langgaſſe 47. (*12889

Hochmoderne Küchen
und Eiche= Schlafzim=
mer
preiswert zu ver=
kaufen
Taunusſtr. 47,
Werkſtatt. (*12865

Nußb. Schreibtiſch
(mit od. ohne Aufſ
zu verw.) nebſt Seſſel
preiswert zu verkauf.
Näh. Geſchſt. (*12819

1 Vertiko
m. Spiegel, 1 faſt
Harmonium preistr.
zu verk. Fuhrmann
ſtr. 10, Stb. (*12919

Deckbett mit Kiſſer
zu verk. Rheinſtr. 47
3. Stock, lks. (*1292.

Zimmerſpiegel
Reißbrett, 1 Wagen=
decke
zu verk. (*1292=
Bismarckſtr. 125, pt

Nöbel, ſowie 1 Hol=
ſänder
, faſt neu, z. vk.
Mauerſtr. 23, pt. (3765

Sofa

b. zu verk. Bismarck.
ſtraße 58, Ht. (*12901

Betzſtelle m. Sprung=
federmatr
. u. Nacht=
ſchrank
preisw. ab=
zugeben
Schmidt,
Schloßgaſſe 30. (*12sa1

ZiederesBüfett, 230 cn
br., m. Kredenz prsw
abzg. Alexanderſt. 9,6s. (*

Zartie neue
Batiſt=Damenwäſche
neue ſeid. Damenſträmpfe
Pannamahut zu verkf
Anzuſ
47u

20 Birtstiſche, Gänſe=
daunfedern
(neu) z. vk.
Stiftſtr. 35, pt. (*1250

zu vk.
Schreibtiſch Lieb=
frauenſtr
. 32. (*1295:

Nußbaumpol. kl.
Kommode
Spiegel, Eckvitrine
Sofa (Biedermeierſtil),
3fl. pläm. Meſſing=
lüſter
zu verk. (1297
Beſſungerſtr. 34, pt

Laden=
einrichtung

mit 2 gr. Glasſchränk.,
faſt neu, Bettſtelle m.
Matr., Kinderbettſt
m. Matr. eiſ. Jauchen=
pumpe
, 15 Sturm=
laternen
=Zylinder, 4
Zementrohre (1 I
lang, 30 licht), 1 Klo=
ſett
m. Waſſerſpülung
(eiſen) zu verk. (*12971
Nieder=Ramſtadt
Bahnhofſtr. 54.

Sportanzug
(hellgrau) u. braun.
Anzug (f. mittl. Fig.)
noch ſ. guterh., zu vk.
Wolfſturm
Lindenhofſtr. 9. (*12888

2 P. ſehr gut erhalt
braune Herrenſtiefel,
Gr.41 1t. 42, preistvert
zu vk. Näh. Erbacher=
raße
12, I. (*12838

1 Panamahut
Herren, 1 P. weiße
Damenhalbſchuhe(38
zu verk. Karlſtr. 65½
2. Stock.
12913

Gut erhaltene Damen=
ſtrichjache
z. verk. Rhein=
ſtr
. 12½, IV.
2840

1 neuer Bluſenrock
mittl. Fig., 1weißſeid
Bluſe zu verk. (*1
Grafenſtr.

Gehrock=Anzug,
mittl. Größe, u. Zyl.,
ſow. ein 6teil. Haſen=
ſtall
zu verk. (*1296:
Eliſabethenſtraße 76
Anlag

Prima
hellgr. Stoff
3 Meter, mit Zutaten
zu verk. Liebfrauen=
(*13017
ſtr. 75, p.

Verſchied. Damenhüte,
2 w. D.=Bluſen, alles
ſehr guterhalt., billig
zu verkaufen (*12891
Kaupſtr. 45, III.

Zu verkaufen:
Lodenkoſtüm
Damenhüte
Stiefel
Wäſche
aus gutem Hauſe
Angebote u. H 8
Geſchäftsſt. (*12918

1 Paar braune D.=
Halbſchuhe, 1 mal ge=
tragen
, Gr. 40, preis=
wert
zu vk. Morne=
wegſtraße
27. (*12894

HellesSommerkoſtüm
(42/44), Spangen=
ſchuhe
(38/39), Sport=
doſe
, geſtr., zu verk.
Näh. Geſchſt. (*12916

Gelegenheitskauf!
Echter Iltis= Pelz=
kragen
zu verkauf
Näh. Geſchſt. (*12

Iaſt Stſckäafe
1 graues Koſtüm, 1
ſchwarzſeid. u. 2 farb
Jacken preiswert ab=
zugeben
. Raſt, Frank=
furterſtr
. 6, II.
AKäufeßs

Teppich
Flurgarderobe
Kleiderſchrank
Zteil. Matratze
Federbett und Kiffen
Eßſervice
aus beſſ. Hauſe
kaufen geſ. Angeb. u
HI 67 Gſchſt. (*12844

2 guterhalt. gleiche
Bettſtellen sprung=
rahmen
u. Nachttiſche
zut kauf. ge
H59 Geſch

Piano
zut kauf
Angeb. u
H 62 Gſch
*1281

1Halbverdech
1 Stuhlwagen ſofor
ht. Angebote m
Preis u. H 71

Gegchlechtsleiden!
Jahlreiche Erlolge b. Harnröhrenleiden (krisek u.
veralt.), Weisstluss, Syphilis, Mannesschwäche.
Keineßerufsstörg. Alles dis kret. Leiden kurzangeben.
Auklär. Broschüre H. 50.. Porto extra. Dr. med.
I. Schmidt, Spezialinstitut G. m. b. H., Berlin n!t
4 184 Rathenowerttr. 7 3, Sprechst. 10-1,4-7, (IWee

Die Abfahrt= und Ankunfts=Tafel des
dten Darmſtädter Fahrplanbuches
güſtig ab 1. Mai 1923, iſt erſchienen
und auf dem Verkehrsbureau, Bahnhofs= und allen übrigen Buchhandlungen, fowie
in der Geſchäftsſielle des Darmſtädter Tagblattes zum Preiſe von 150 Mk. zu haben.

Geſucht
Aleiderſchrank
und Chaiſelongue.
Angebote u. H 8:
Geſchäftsſt. (*1295=

Ue
ca. 2,30 m I., 2,10 h.
ferner!/.-/. PS. Gleich=
ſtrom
=Motor, 220 Volt.
Angeb. u. H 8 a. d
Geſchäftsſt. (*1265:

Klavierſtuhl
Bücherregale, gut er=
halten
, zu kauf. geſ.
Angeb. u. H 60 an
die Geſch

Alteifen
jedes Quantum kauft
zu hohen Preiſen
Metall=
verwertung

jahle
noch immer die
höchſten Preiſe
für ſämtl. Altmetalle
ſow. Lump., Flaſchen
u. Papier. Für Woll=
geſtricktes
zahle per
g1000 Mx. (3787
Fr. E. Mößinger
Arheilgerſtr. 5
an der Hochſchule.
Für Zink=
badewannen

zahle 1550009 Mr.
Größe
u. mehr,

(flacher Kaſtenlvagen)
8-10, Ztr. Tragkraft,
zum Ziehen, zu kauf.
geſucht.
Angeb. mit Preis=
angabe
unter II 89
Geſchäftsſtelle.
775

Sreſäcndſähine
gebraucht, zu kaufen
geſucht. Angebote
T101 Ge

alle kauft
Alle 2
t8 d
und be=
höchſter

Metallverwertung
deasimdt
Stiftſtr. 3
(am Eliſabethenſtift)
Answeis erforderlich:

Schlaf=
Zimmer
2bettig, kompl., mögl.
mit Toilettentiſch, nur
hocheleg., aus feinem
Herrſchaftsh., kl.rund.
eichen. Tiſch, evtl. uu.
Meſſingpl. (Durchm.
50 cm), zu kaufen ge=
ſucht
. Angebote unt.
HT 106 Geſchſt. (*1304

Golo
Silber
Platin
in Bruch u. Gegeuſt.
kauft ſtets zum
höchſt. Tagespreis
Frau Levi,
Kirchſtr. 10. (*13015

100 Gr. 1000., kauft
G. Kanzler,
Schulſtr. 12. (e1Zizdimk

R
zu kaufen geſucht.
Angebote u. H 77
Geſchäftsſt. (*12880

Br. Rohrplatten=
Koffer
zu kaufen geſ. (*12992
Angebote u. H 103
an die Geſchäftsſt.

Mäffe
ält. Syſtem, auch in
ſchlecht. Zuſtand, geſ.
Preſs bis 100 000
Angebote u. H 104
Geſchäftsſt. (*12989md

Damenſchneiderel
nimimt noch Kunden
(*12871
Eliſabethenſtr. 64, pt.
Kinderaszt
Dr. Bachs
verreiſt
v. 10. Mai3. Juni.
Vertreter: Dr. Rahn,
Dr. Schefers jr.
Dr. Bidal. (*12575gm

Zahnarzt
Dr. Strol

jetzt (rimgg
Sandſtraße
20.

Nayyoidverſteigerang.
Samstag, den 12. Mai Ifd. Js.,
9 Uhr anfangend, werden im Alt=
heimer
Gemeindewald verſteigert: (3767
1 Eichen=Stamm
0,42 fm
64 Kiefern=Stämme 37,90
3,24
13 Lärchen=
6,65
31 Fichten=
306 =Derbſtangen 14,01
1,95
130 Kiefern=
173 Fichten=Reisſtangen 1,95
Zuſammenkunft iſt am Bahnwärter=
haus
an der Hauptſchneiſe.
Altheim, den 7. Mai 1923.
Heſſ. Bürgermeiſterei Aitheim
Funck.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblett

Handelsblatt

9. Mai 1923 Nr. 127

Handel und Wandel in Heſſen.
h. Maweli A.=G., Mainzer Weinbrennerei und

Litörfabrik in Mainz. Das erſte Geſchäftsjahr wurde in der
Hauptſache für die Herſtellung und den Ausbau der Fabrikanlagen ver=
wendet
. Trotzdem wurde noch ein Reingewinn von 1,19 Mill. Mk. er=
zielt
, der zum Teil dem Reſervefonds überwieſen, zum Teil neu vor=
getragen
wird.
h. Verein für chemiſche Induſtrie, Mainz. Die
Generalverſammlung beſchloß die Erhöhung des Grundkapitals um 13
auf 40 Mill. Mk. Stamm= und um 0,5 auf 1,5 Mill. Mk. Vorzugs=
aktien
B. Ein Konſortium übernimmt von den neuen Stammaktien
5,4 Mill. Mk. zu 1000 Prozent mit der Verpflichtung, ſie den Inhabern
der alten Stammaktien und den 1 Million Mk. Vorzugsaktien A zum
gleichen Kurſe von 1:5 anzubieten. Die reſtlichen 7,6 Mill. Mk. ſollen
im Intereſſe der Geſellſchaft verwertet werden. Weiter wurde die
Umwandlung der 1920 ausgegebenen 1 Mill. Mk. Vorzugsaktien A in
Stammaktien genehmigt. Die Dividende wird mit 125 Prozent be=
meſſen
. Der Sitz der Geſellſchaft wird nach Frankfurt a. M. verlegt.

Wirtſchaftliche Rundſchau.

* Kapitalserhöhung Mainkraftwerke A. G., Höchſt.
Die Geſellſchaft beantragt Kapitalserhöhung um 10 auf 17 Millionen.
* Frankfurter Maſchinenbau A.=G., vormals Po=
korny
u. Wittekind. Betr. der Tagesordnung der General=
Verſammlung iſt beſonders zu erwähnen: Beſchlußfaſſung betr. Um=
wandlung
des Werkerhaltungs=Kontos in ein Selbſtverſicherungs=
Konto. Ferner Ermächtigung des Aufſichtsrates und Vorſtandes, die
Anlagen, ſowie die Rohſtoffe, Halb= und Ganz=Fabrikate, ohne Berück=
ſichtigung
der Selbſtverſicherung, unter der vollen Höhe des Wieder=
beſchaffungspreiſes
zu verſichern.
h. Möwe, Rheinländiſche Aſſekuranz A.=G., Bad
Kreuznach. Die außerordentliche Generalverſammlung beſchloß
die weitere Erhöhung des Aktienkapitals auf 100 Mill. Mk. Den
bisherigen Aktionären ſoll ein Bezugsrecht von 2:1 zu 250 Prozent ein=
geräumt
werden. Für das Geſchäftsjahr iſt ein gutes Ergebnis zu er=
hoffen
.
* J. D. Riedel A.=G., chemiſche Fabriken, Berlin.
Rach Intereſſennahme bei verſchiedenen inländiſchen Aktien= Geſellſchaf=
ten
der chemiſchen Induſtrie iſt die Geſellſchaft dazu übergegangen,
zwecks weiterer Ausdehnung des Auslandsgeſchäftes ein Abkommen mit
einem der ſtärkſten und angeſehendſten chemiſchen Konzerne in den Ver=
einigten
Staaten von Nord=Amerika zu treffen. Die beiden Gruppen
werden zukünftig die Erfahrungen auf ihren Spezialgebieten gemein=
ſam
verwerten; im Zuſammenhang hiermit iſt in Ausſicht genommen,
in den Vereinigten Staaten eine beſondere Geſellſchaft mit eigenen
Fabrikations=Stätten zu errichten.
* Siegersdorfer Werke vormals Friedrich Hoff=
mann
A.=G. Die Geſellſchaft, die im April v. Js. das Aktien=Kapital
um 4 Millionen Mark auf 7 Millionen. Mark durch Ausgabe, von 3
Millionen Mark Stamm= und 1 Million. Mark Vorzugsaktien erhöhte,
ſchlägt eine Kapitalserhöhung um 14 Millionen Mark vor. Den
Aktionären ſoll ein Bezugsrecht 2 1:1 zu 3750 Proz. eingeräumt werden.
Die Geſellſchaft verteilte im dergangenen Geſchäftsjahr 100 Prozent
Dividende auf alte und 50 Prozent auf junge Aktien.
* Tonwaren=Induſttie Wiesloch A.=G., Wiesloch.
Die Geſellſchaft ſchlägt zu der am 12. Mai ds. Js., einberufenen
Generalverſammlung eine halbe Goldmark 250 Proz. Dividende
vor, bei 9,8 Millionen Stamm= und 0,2 Millionen 6proz. Vorzugs=
Aktien.
* Porzellan Fraureuth A.=G. Die Generalverſammlung
geuehmigte nach erregten Auseinanderſetzungen mit der bekannten
Oppoſitionsgruppe den Geſchäftsbericht und ſetzte die Dividende auf
350 Prozent feſt, nach Rückſtellungen von 200 Millionen Mark. Der
Antrag auf Kapitalserhöhung um bis zu 9 Millionen. Mark Stamm=
und 650 000 Mk. Vorzugs=Aktien wurde, von der Verwaltung zurück=
gezogen
. Dem Geſchäftsbericht entnehmen wir, daß nach 1,11 Mill.
Mk. Abſchreibungen ein Reingewinn von 55,4 Millionen Mark ver=
bleibt
, unter Berückſichtigung, daß bereits im Voraus einem Konto
Rückſtellungen 200 Millionen Mark zugeführt wurden, und zwar
mit Rückſicht auf das Geſetz betr. die Berückſichtigung der Geldent=
wertung
, abzüglich 46,3 Millionen Mark für die Ausſchüttung an die
Aktionäre, ſowie nach Zuweiſung von 6,5 Millionen Mark, für ſoziale
Zwecke, während 2,55 Millionen Mark auf neue Rechnung vorgetragen
werden. Die Geſellſchaft iſt mit einem großen Auftragsbeſtand in das
neue Geſchäftsjahr eingetreten, der die Beſchäftigung der ſämtlichen
Werkſtätten bis zum Herbſt ſichern wird.

Warenmärkte.

wb. Berliner Produktenbericht. Am Produktenmarkt,
bewegte ſich das Geſchäft bei wenig veränderten Preiſen in engen
Grenzen. Die Unternehmungsluſt zeigte ſich ſehr vorſichtig wegen der

ſchwankenden Haltung des Debiſenmarktes und der Flaue der nord=
amerikaniſchen
Märkte. Für Roggen zeigte ſich Begehr ſeitens der Fir=
men
, die gewöhnlich für die Reichsgetreideſtelle kauften. Für Hafer
zeigten ſich Kaufaufträge aus dem Weſten, aber zu etwas ermäßigten
Preisgeboten. Mais war ehev matter, Futterſtoffe hatten ſtilles Geſchäft.
h. Mannheimer Produktenbörſe. Die Geſchäftsbeweg=
ung
an der Montags=Produktenbörſe war ſehr mäßig, ebwohl ſich viele
Markintereſſenten eingefunden hatten. Die Zurückhaltung war allge=
mein
, da man erſt die weitere Entwicklung des Notenweiſels abwarten
will. Die Preiſe haben um 1020 000 Mk. angezogen. Gefordert wur=
den
für Weizen 160170 000 Mk., Noggen 120 000 Mk., Gerſte 115 000
bis 125 000 Mk., Hafer 85115 000 Mk., Mais 140150 000 Mk. pro
100 Kilo waggonfrei Mannheim. Für Mehl war die Tendenz ſehr feſt
und die Nachfrage rege. Zu dem erhöhten Richtpreiſe von 240000 Mk.
pro Doppelzenter mit Sack ab Mühle für Weizemnehl Spezial Null
war faſt nichts zu haben; die zweite Hand bot mitteldeutſchen Weizen
mit 220 000 Mk. ab dortige Stationen an. Von Futtermitteln waren
wieder Kleie zu 60000 Mk., Biertreber und Malzkeime zu 5560 000
Mark pro 100 Kilo ab Andieneſtation angeboten. Der Kolonialwaren=
markt
verkehrte in ſehr feſter Tendenz bei ſtark erhöhten Preiſen. Kaffee
Santos ſuperior roh koſtete 2426 500 Mk., gewaſchen 2832 000 Mk.,
bei 7176 Mk. Zoll; Tee mittel 3842 000 Mk., gut 4347 000 Mk., fein
4852200 Mk., bei 12144 Mk. Zoll; inländiſcher Kakao 7500 Mk., hol=
ländiſcher
Kackao 80008500 Mk., Burma=Reis 3000 Mk., ausländiſcher
Zucker 4500 Mk. pro Kilo ab Mannheim. Offiziell wurden pro 100 Kilo
netto Kaſſe bahnfrei Mannheim notiert: Weizen 158160000 Mark,
Roggen 120000 Mk. Braugerſte 112120 000 Mk., inländiſcher Hafer
85110 000 Mk., Mais 140145000 Mk., Weizenmehl Spezial. Null
Richtpreis 240 000 Mk., loſes Wieſenheu 4446 000 Mk., Luzerne= Klee=
heu
5152000 Mk., Preßſtroh 4345 000 Mk., gebundenes Stroh 40000
bis 41000 Mk., Biertreber 6570 000 Mk., Weizenkleie 60 000 Mk.
h. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Für den Schlacht=
viehmarkt
am Montag betrug der Auftrieb: 107 Ochſen, 131 Bullen, 162
Kühe und Rinder, 305 Kälber, 23 Schafe 875 Schweine. Bezahlt wur=
den
pro Zentner Lebendgewicht für Ochſen 1. Kl. 320340 000 Mark,
2. Kl. 260280 000 Mk., 3, Kl. 220260 000 Mk., 4. Kl. 180220 000 Mk.,
Bullen 1. Kl. 250280 000 Mk., 2. Kl. 220240 000 Mk., 3. Kl. 200 000
bis 220000 Mk.; Kühe und Rinder 1. Kl. 320345 000 Mk., 2. Ki.
280300 000 Mk., 3. Kl. 220260 000 Mk., 4. Kl. 200220 000 Mark,
5. Kl. 160180 000 Mk: Kälber b) 340350 000 Mk., c) 320340000
Mark, d) 300320 000 Mk., e) 280300 000 Mök.; Schafe a) 180190000
Mark, b) 170180 000 Mk., c) 150160 000 Mk., d) 140150 000 Mk.,
e) 130140 000 Mk.; Schweine a) 410420 000 Mk., b) und c) 400 000
bis 410 000 Mk., d) 390400 000 Mk., e) 380390 000 Mk.; Sauen
360400 000 Mk. Tendenz: mit Großbieh mittelmäßig, langſam ge=
räumt
; mit Kälbern und Schafen lebhaft, ausverkauft; mit Schweinen
ruhig, Ueberſtand.

Börſen.

* Börſenbericht vom 8. Mai. (Eigener Bevicht.) Die
unberänderte politiſche Lage ließ den Deviſenmaukt in großer Zurück=
haltung
verbehren. Die Kurſe waren nur wenig verändert Dollar
36 450.
An der Effektenbörſe beſtand daher wenig Anregung. Das Geſchäft
war im allgemeinen nicht ſehr groß, die Kursveränderungen nach beiden
Seiten hin mimimal. Am Montanaktienmarkt erhielt ſich jedoch das
Intereſſe, und bei weiteren großen Käufen zogen hier die Kurſe wieder
kräftig an. Die Feſtigkeit des Marktes beeinflußte auch die übrigen
Gebiete, ſo daß die Grundtendenz heute eine feſte war. Nachbörslich
erhielt ſich das Indereſſe für Montamverte, und man ſchloß bei lebhaftem
Geſchäft zu den höchſten Kurſen. Ausländiſche Renten lagen vernach=
läſſigt
und wenig verändert.
Chemiewerte eröffneten in feſten Haltung, aüben jedoch ſpäter
leicht nach. Weſentlich feſter lagen heute Goldſchmidt plus 3500 %, Ausgb.=Nürnb. Maſch..
Rütgerswerke plus 3000. Anilinwerte gaben leicht nach, Badiſche Anilimn Br. f. Elektr. W. vorzug
minus 1200, Höchſter minus 2500.
Elektrigitätswerte kaum verändert. Nur Schuckert 120000
plus 9000 Voigt u. Haeffner Vorzüge 21 000 plus 1000 lagen höher.
Am Maſchinen= und Metallaktienmarkt gab es nur
wenig Kursveränderungen über 1000 %; eine Ausnahme machten nur
Rheinmetall minus 6000 %.
Zuckeraktien geringfügig abgeſchwvächt.
Der Montanakoäenmarkt lag, wie ſchon erwähnt, ſehr feſt. Deutſch=Niedld. Tel.
Nur Gelſenkirchen 230000 minus 21 000 ſchwächer. Von den übrigen
Werten notierten Deutſch=Lux. plus 8500, Harpenar pl. 30 000, Mamnes= Deutſche Petroleum .. . /57030.
mann plus 7000, Rheinſtahl plus 11000 höher.
Schiffahrtswerte verkehrten in ſchwächerer Haltung.
Von Bankaktien waren Berliner Handelsgeſellſchaft plus
12 000 ſehr feſt, während die übrigen Werte zu kaum veränderten Kurſen
umgingen.
Am Einheitsmarkt überſvogen die Kursbeſſerungen; zum
Beiſpiel Eiſenmeher 150 000 plus 20 000, Dhckephoff u. Widmann 26 000
rat. plus 1000, Berlin=Frankfurter Gummi plus 4900, Gebrüder Lutz Geſ. f. elektr. Untern. .
plus 2000.

Jm freien Verkehr lagen Krügershall 36 50042000 ſehr
feſt. Sonſt hörte man: Beckerſtahl 27 000, Beckerkohle 24 750, Benz
30 500, Brown Boveri 16 000, Elberfelder Kupfer 19 500, Gmelka 11 500,
Hanſa Lloyd 12000. Inag 12250, Mainzer Gas 31000, Petroleum
62 000, Raſtatter Waggon 19 000, Tiag 14 500 und Ufa 27000.
v. Frankfurter Abendderiſen. vom 8. Mai. Bei be=
ſcheidenen
Umſätzen konnten ſich die Preiſe behaupten. Dollarnoten
37 000, Belgien 2100. Holland 14 300, London 168 500, Paris 2450,
Schweiz 6600, Spanien 5550, Italien 1770, Neu=Yonk 36 750.
wb. Berliner Börſenbericht. Spckulatide Käufe ver=
liehen
dem heutigen Börſenverkehr das Gebräge der Feſtigkeit. Die
Papiere mit weſentlich erhöhten Kurſen beſchränkten ſich auf einen ver=
hältnismäßig
kleinen Kreis, während die übrigen Werte bei großer Zu=
rückhaltung
des Privatpublikuus meiſt wenig veränderte Notierungen
aufwieſen. Bevorzugt war wiederum der Montanmarkt, wo Eſfener
Steinkohlen, Gelſenkirchener, Harpener, Hoeſch und Köln=Neueſſen be=
deutende
Erhöhungen erzielten. Kaliwerte waren zu bedeutend er=
höhten
Kurſen ſtark begehrt. Deutſche Kali ſtellten ſich um 33 000
Prozent höher, Salzdetfurth um 25 000 Prozent. Von Elektrizitäts=
papieren
gewannen Siemens u. Halske 12 000, Felten u. Guillegume
erholten ſich vollkommen von aufänglicher Abſchwächung.
w. Deviſenmirkt. Frankfurt a. M., 8. Mai.

B86
Brief Geld Brief Antwerpen=Bräſſel .....s... 2104.70 2115.30 1 2074.80 2085.20 Holland ...................." 14613.35 14686.65 14214.35 14286.55 London ..
.... 173515 60 174184.40 167580. 168480. Paris...
2191.25 2503. 75 2394. 2436. Schweiz... .. ..
. 6738.10 6771.90 6521.15 6553,85 Spanien ....
5675.75 5704.25 5523.65 5551.35 Italien .......
.
Liſſabon=Sporto. . . . . . . . . . . . ." 1820.50 1829.50 1755.60 1764.40 Dänemark .. . . . . . . . . . . . . . . . ." 6945.10 6979.30 6670.80 6704.20 Norwegen .................." 6293.70 6328.30 6159,55 6190.45 Schweden ..................." 9875.25 9922.75 9563.50 9611 50 Helſingfors.
o.. 997.50 1002.50 997.50 1092.50 Newz=York .................." 37256.60 37443.40 36358.85 36541.15 Deutſch=Oſterreich (abg.). . . . . . 52.405 53.755 51.10 11.40 D
Budapeſt. 6.608 6.642 7.105. 7.144 Prag ..

Agram. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 110025 1105.75 1072.30 1077.70 254.35 255.65

w. Deviſenmarkt. Berlin, 8. Mai Telegr. Auszahlungen für:

Bec

Brief.

Ke

Amſterdam=Rotterdam ... ... 14663 25 17736.75 14189 43 14260.57 Brüſſel=Antwerpen .........." 2159.58 2170.42 2077.29 2087.71 Chriſtiania . . . . . . . . . . . . ...... 6319.16 6359.84 6134. 62 6165.38 Kopenhagen ................" 694260 6377.40 6753.07 6786.93 Stockholm .. . . . . . . . . . . . . . . .. 9950.06 9999.94 9625.87 9674. 13 Helſingfors ........... . ..... 1029.42 1034.,58 1002.48 1037.52 Italien. .. . ... ... ... . ......." 1822.93 1832,67 1786.57 1775.43 London ............ ........" 173986.25 173933.75 167330.62 168169.38 New=York ............. .. . .." 37555.87 37744.13 36284.06 36465.94 Paris ...
Tooooo- 2403.75 2506.25 2413.95 2436.65 Schweiz.
D 6758.06 6791.94 6558.56 6591.44 Spanien".
............ 5685.,75 5714.25 5536.12 5563.88 Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 52.16 53.44 51.07 51.33 Prag ......... ..... . ... . .. 1110.31 1115.79 1089.27 1094.73 Budapeſt. . . . . . . .. .. . . . . . . . . 6.93 6.97 6.88. 6. 92 Buenos=Aires.... . ... . . .. . .. 13575.97 13644.03 13187.15 13172.85 Bulgarien ... .......... . .... 286.28 287,72 286.38 287.72 Japan .................. . .." 18354. 18446. 17955. 18045. Rio de Saneiro ............. 3965.65 3984.95 3896.25 3909.75 Belgrad. . . . . . . . . . . . . . .. . . .." 391.52 392.38 380.54 382.46

Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)

Aktiengeſ. ſür Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtoff
Berl.=Anhalt=Maſchinen.
Bismarckhütte ......"
Braunkohlen=Brikett
Bremer Vulkan
Wolle. ..
Chem. Heyden.
Weiler".
Deutſch=Atlant. Tel..
Deutſche Maſchinen ....
Deutſche Erdöl .....
Dt. Kaliwerke .....
Dt. Waffen u. Muntkiyn
Donnersmarckhütte . .
Dynamit Nobel ..."
Elberfelder Farben
Elektr. Lieferung ..
R. Friſter.
Gaggenau Vorz.
Geſſenk. Gußſtahl .. .. .
Halle Maſchinen.

7. 5.
39259.
74062. 8. 5.
14258.
74309. Han. Maſch.=Egeft..
Hanſa Dampfſch.. 7. 5.
220000
47503.
90000.
188060 49508.
30250. 48580.
32806. Hemoor Zement
Hirſch Kupfer. 41060. 46000. Höſch Eiſen .. Hohenlohe Werke. 11100 Kahla Porzellan. 70086. 121698
265989 160800 Lindes Eismaſch.. ,
Lingel Schuh ..... 32000.
49086.
140008. 49560.
37069. Linke & Hofmann
L. Loewe & Co. . 186000.
136000
27580.
44000. 5
36908. 63800.
81888. C. Lorenz
Meguin.. 165000 46068.
171e60 Niederländi ſche Kol
Nordd. Gummi 161680. Orenſtein. 50000. 5
31508.
58066. 115000
173000
131860
45500. 148000
180600
140080 Rathgeber Waggo
Rombacher Hüttten
Roſitzer Zucker Rütgerswe 146600
6606e.
49066. 42180. 42580.) Sachſenwerk.. 2025e.
177756. 13060.
28000. Sächſiſche Sußſtahl,
Siemens Glas.. 46000.
4158e. Volkſtedter Porzellan
70236. Weſtf. Eiſen Langendreer
Wittener Gußſtahl ....
Wanderer=Werke. ..

8. 5.
256000
47030.

1000gg
190000
61030.
73060.
33660.

105400
13e000
27080.
39580.

65000.
23160.
1110es

49500.
98020.
65680.

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Abtien.

Frankfurter Kursbericht vom 8. Mai 1923.

Enropäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche
5% Reichsanleihe. . . . . . . . .

4%
3½%

3%
4½% IV. und V. Schatzanweiſ.
4½% VI.IX.

Sparprämienanleihe ........."
4% Preuß, Konſols ........."
......
3½%

3%
4% Bad. An. unk. 1935.... . .
v. 1907......"
3½%
4% Bahern Anleihe ....... .."

3½
4% Heſſen unk. 1924.... . ...
8½% ............."
. .
4% Württemberger ........."
b) Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914
5% L.=Inveſt.=Anl.b. 1914
4½% v. 1902......."

7. 5.

8. 5.

89.75
1180.
550.
4516.
90.
78.
328.
186.
90.

89.75
1190.
550.
4600.
90.
78.
310.
186.

200.

300.
205.
100.
105.
100.

120.
100.
270.
205.
111.
100.
102.
106.

27500.
27 000.
7800.

5% Bulgar. Tabak 1902 .....
1370 Griech. Monopol ......"
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ..............
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ......... ........."
4% Oeſt. Goldrente ..... .. .."
4% einheitl. Rente ....."

7400.
35 080.

7400.
33 800.

5% Rum. am. Rente v. 03
4½% Goldrente v. 13
4% am. konv.
4% v. 05

24500.
7920.
8

22000.
7590.
10 600.

420 Türk (Admin.) v. 1903 ...
4½ (Bagdad) Ser. I..
II..
4% v. 1911, Zollanl. .

73 000.
68600.
51125
52 250.

79 000.
70880.
50 250.
51250.

4½% Ung. Staatsr. v. 14...
Goldrente .
Staatsr. v. 10....
4%
4% Kronenrente ....."
Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort. innere. . . .
5% konſ. äuß. v. 99 ..
4% Gold v. 04, ſtfr. . .
8% konſ. innere ......
4½% Irrigationsanleihe.
5% Tamaulipas, Serie I ...."
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . . .
40 Gal. Carl Ludw.=Bahn ..
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
4%
2,6% Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.).
....."
2,6%Neue
8% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...
4% Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em.
3% 9. Em. .

15 500.

10 000. 14000.

300 000.
595 000.

350000.
400 000.

550 000
380 900.

7503.
1700.
57800.

4100.
4260.
55 000.

68000 65 000.
59 000.
12500. 13000
134 000. 1216e0.

Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)
3% Oeſt. Staatsb. v. 1885 ..
3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz
v. 1895 ..."
4½ Nudolfb. (Salzkammerg.).
4½% Anatolier I.
......."
3% Salon Conſt. Jenetion.
30 Salonique Monaſtir
5% Tehuantepec
......:
4½%
Pfandbriefe.
40 Frankf. Hyp.=Bank 1920...

4%o Frankf. H. Krd.=Ver. 1921
4% Mein, Hyp.=Bank 1922...
1922...
4% Pfälz.
4% Rhein.
1923...
verl. . . .
3½%0
4% Südd. Boden=Cred.=Bank
München 1906 ..
4% Heſſ. Ldhhp.=Bank Pfdbr.
3½½ Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
4½ Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.
Deutſche Städte.
40 Darmſt. v. 1919 bis 1925..
3½% Darmſt. v. 1905 .......
4% Frankfurt v. 1913 ..... ..
v. 1903 .......
3½%
4%0 Mainz. v. 1919 bis 1926..
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie .
Barmer Bankverein .......
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbank
Darmſtädter u. Nationalbank.
Deutſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Vereinsbank ...
Disconto=Geſellſchaft . .
Dresdener Bank ....
Frankfurter Bank..
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . ."
Mitteldeutſche Creditbank .....
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . .
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbank . . . . .. .
Süddeutſche Disconto=Geſellſch
Wiener Bankverein .........
Bergwerks=Aktien.
Berzelius ................"
Bochumer Bergb. .. . . . . .."
Buderus. . . . . . . .."
Dt. Luxemburger ... . . . . . .. ..
Eſchweiler Bergwerks=Akt.. . . .
Gelſenkirchen Bergw. .... . .. .
Harpener Bergbau .........."
Kaliwerke Aſchersleben
Weſteregeln
Lothringer Hütte.
Mannesmann Röhren
Mansfelder ....
Oberbedarf ........
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......
Phönix Bergbau ............"

7. 5.
110500.

8. 5.
100 000.
120 000.

3200
86500

2500.
100 000

Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Rhein. Stahlwerke ..
Riebeck Montan.. ........
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahätte . ...

31500.

31750.
350 000

95.
91.00
130.
102.
130.
110.
90 009.

95.0
99.
110.
162.

Aktien indnſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern..
Löwenbräu München
Schöfferhof (Binding) ..
Werger ..

194.
87 000.

112.
92.10
86.
80.

92.-

175.
71.

8500.
6500.
86 900.
17 930.
20 000.
31100.
10 000.
6200.
22 000.
18 600.
7800.
55 000.
9900.
32 600.
12000.
7069.
1300Grat.
20 560.

8000.
6700.
98 386.
16 980.
26 080.
31 750.
9000.
6060.
20 400.
18006.
7200.
56 000.
9900.
32 000.
12000.
6800.
14 090.
20040.

35 000.
220 008.
70000.
200000.

36000.

215 000.
235 000.
60 909.
70 000.
112009.
101000.
50 060.
71 200.
85 000.
136 000.

78000.
208 509.
140000.
230000.
265 200.
75 600.
84 600.
121e00.
121606.
53 000.
75 060.
98300.
139 000.

Rkkumulat. Berlin . . . . . . . . .
Adler & Oppenheimer .......
Adlerwerke (v. Kleher)...
A. E. G. Stamm. . . . . . . . . . . . .
Anglo=Continental=Guano ...
Aſchaffenburger Zellſtoff .....
Badenia (Weinheim) .. . . . . . . ."
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik
Bad. Maſchf. Durlach ........
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg ....
Bahriſch. Spiegel ...."
Beck & Henkel (Caſſel)
Bergmann El. Werke.
Bing. Metallwerke. .........
Blei= u. Silberh. Braubach ...
Brockhues, Nieder=Walluf. . . .
Eementwerk Heidelberg ......

Karlſtadt .. . . . . . .
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert . ...... ..
Griesheim Elektron ...."
Weiler=ter=mer ......
Daimler Motoren ..........."
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ...."
Dürkoppwerk (Stamm).. . . . . .
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ...
Dyckerhof & Widm. Stamm..
Eiſenwerk Kaiſerslautern ...
Eiſenwerk L. Meher jr. ....
Elberfelder Farb. v. Baher ..
Elektr. Lieferungs=Geſ. ...
Licht und Kraft".
Elſäſſ. Bad. Wolle....... ..
Emag, Frankfurt a. M.... . ..
Emaille & Stanzw. ullrich ....
Enzinger Werke ... . . . . . . ....
Eßlinger Maſchinen".
Ettlingen Spinnerei ..
Faber, Joh., Bleiſtift. ..
Faber & Schleicher.. . ..
Fahr, Gebr., Pirmaſenz.. . . . .
Felten & Guilleaume, Carlsw
Feinmechanik (Jetter)
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.
Frankfurter Gas..
Frankfurter Hof .........."
Fkſ. Maſch. Pokornh & Wittek.,
Fuchs Waggon Stamm.. ..

7. 5. 8. 5. 147 800. 158000. 89 000 29 100. 69 250. 74500. 15 089. 70609. 190800 X 12500 15000. 20 980. 76 500. 74 000. 70006. 15 196. 15 801. 39 009.
38 500.
52060. 74250. 14 750. 14766. 46 250. 45 860. 38600. 35 000. 43000. 45 000. 60 099. 42099. 42069. 28500. 2858e. 73 600. 73 060. 24 250. 24 256. 18100. 17060. 39 800. 39 000. 28 006. 27900. 27900. 27000. 19 600. 24006. 108 000. 106 000. 39 000. 38 800. 41756. 37 000. 16700. 16500 27 000. 26 500. 46258. 48 000. 116 600. 18900. 1 31089. 31550. 26 000. 26.006 25 090. 25 089. 25 100. 26 000 X 12700. 13900. 130090. 150 980. 40508. 42 080. 21909. 19200. 35509. 35 200. 53 004. 17408. 17758. 66 900. 60 000. 24 730. 24950. 52 008. 53 600. 61500. 54 080. 10500 10800. 20 000. 26 006 66 000. 63 0v8. 78 989. 77560. 10689. 10000. 13 180. 13 680. 32008. 32009. 14200. 14800. 25 200. 25 100

Ganz, Ludwig, Malm
Geiling & Cie. .....
Gelſenkirchen Gußſtahl
Goldſchmidt Th...
Greffenius, Maſchinen Stamm
Gritzner Maſchin. Durlach ....
Hammerſen (Osnabrück)......"
Hanfwerke Füſſen .....
Heddernheimer Kupfer ... . . . . /25 500.
Hehligenſtaedt, Gießen..
Hilpert Armaturenf. . . .
Hindrichs=Auffermann
Hirſch Kupfer u. Meſſ..
Hoch= und Tiefbau ..
Höchſter Farben .. ..
....
Holzmann, Phil. ....."
Holzverk =Induſtr. . .. . ..
Hotel A.=G., München
Hydrometer Breslau..
Junghans Stamm.
Karlsruher Maſchinen . .
Klein, Schanzl. & Becker
Konſervenfabrik Braun
Krauß & Co., Lokom. ..
Lahmeher & Co.
Lech Augsburg ..
Lederw. Rothe ..."
Lederwerke Spicharz
Löhnberger Mühle ..
Lüdenſcheid Metallw".
Lux’ſche Induſtrie ...
Mainkraftwerke Höchſt.......
Meguin, Butzbach ...........
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg
Meher, Dr. Paul.. . . . . . . . . . . 14 206.
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.
Moenus Stamm. . . . . . . .
Motorenfabr. Deutz.... ..
Motorenfabrik Oberurſel ..... 44 408.
Neckarſulmer Fahrzeugwerke .. /21 009.
Neckarwerke Eßl. Stamm.. . . .
Niederrhein Lederfabr. (Spier)
Oleawerke Fran furt a. M....
Peter=Union=Frankfurt . . .
Pfälz. Nähm., Kayſer..
Philipps A.=G... .
Porzellan Weſſel..
Reiniger, Gebbert & Schall .. 30 096. 29000.
Rhein. Elektr. Stamm.. .
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff.
Metall Vorzüge ..
Rhenania, Aachen .. . . . . . . . . . 32 000.
Riedinger Maſchinen .....
Rückforth, Stettin ...
Rütgerswerke ...
Schleußner (Frankfurt a. M.) .. 14 000.
Schneider & Hanan ........."
Schnellpreſſen Frankenthal. . . . 21500.
Schramm Lackfabrik. . . . . . . . .
Schuckert Elektr. (Nürnberg)...
Schuhfabrik Berneis=Weſſel .. 12000.

7. 5. 8. 5. 17 100. 18 090. 8500. 9900 75 000. 65900. 62009. 85508. 24 909. 24966. 86 000. (85 600. 47 200. 45 200. 45 500. 45 500. 23586. 44 000. 44089.1 20 609. 37868. 33088. 88 896. 90 020. 15 100. 16 980. 38 080. 35 560. 14 250. 13500. 32 680. 31060. 18188. 18560. 45500. 44 900. 22900. 20 580. 24 008. 24 690. 20 00. 19000. 10990. 10 006. 42008. 42660. 31000. 31250. 18 503. 18750. 181000. 23 009. 23 500. 34 000. 34 060. ../38560. 38500. 20 000. 14600. 14000. 43 880. 44009. 21860. 14 860. 19089. 20 000. 18 000. 17990. 59 000. 23 008. 19508. 11800.
86 009. 157000. 14800. 15 03. 25 640. 23 100. 20 000. 17000. 54 000. 21000. 21000. 20 000. 20 500. 4 44009. 38 080. 31000. 35 006. 35 596. 17909. 17060 61608. 64508.V 15009. 12000. 13600. 26 000. 29 060. 28 060. 111000. 120 000. 11000.1

Schuhfabrik Herz
....
Schuhf. Leander Offenbach .
Seilinduſtrie Wolff.
Sichel & Co., Mainz
Siemens Elektr. Betriebe
Siemens Glasinduſtrie.
Siemens & Halske.
Stöckicht=Offenbach=Gummi
Süddeutſche Immobilien ...
Thäringer elekt. Lief.=Geſ., Gotha
Uhrenfabr i Furtwängler .. . .."
Beithwerke in Sandbach .. . ..
Verein f. Chem. Induſtr. Main;
Verein. deutſch. Olfabr. Mannh.
Gummifabr. Bln.=Frkf
Pinſelfabr. Nürnberg ..
Ultramarin . . . . . . . . . .
Zellſtoff, Berlin. . . . . . .
Vogtländ. Maſch. Vorzüge. . ..
Stämme. . .
Boigt & Haeffner Vorzüge ....
Stämme. . . .
Boltohm Seil..
........
Wahß & Freytag ..
Wegelin Rußfabrik.
Zellſtoff Waldhof Stamm
Zuckerfabr. Waghäuſel.
Frankenthal
Heilbronn ..
Offſtein ...
Rheingau.
Stuttgart ..

7. 5.
15 000.
25 098.
15 000.
22 000.
4000.

149 000.
9800.
7000
10300.
18 750.
41000.
37 000.
35 096.
25 000.
34 250.
60 308.
20 160.
1210.
20 506.
20000.
26 099.
24980.
22000.
83350.
41400.
24000.
22060.
23680.
27 008.
28 600.
24 060.

Transport=Aktien.
Schantung E. B. ..........."
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ..
Hapag (Paketfahrt) ..
Nordd. Lloyd ............ ...
Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn
Unnotierte Aktien.
Beckerkohle ... . . . . . . . . . . . . . . 27 000.
Beckerſtahl
Benz...... . .. . . .
Brown Boveri ...
Cont. Handelsbank".
Hanſa Lloyd.
Inag. . ......"
Kabel Rhehdt
Karſtadt R. .......... ....
Petroleum, Dtſche. ... . . . . .. .
Raſtatter Waggon ....... ....
Text.=Ind. (Barmen (Tiag) ..
Ufa Film

8. 5.
13008.
26 609.-
15 080.
21750.-
4056.

9830.-
6700.
9500.-
17800.
41000.-
35 000.-
34 008.-
29 900.
33 250.

21588.
1508.
19759.
21009.
26 060.
24900.
22960.

40 069.
23750.
22.509.
20 750.
25 300.
22500.
23 000.

40569.
89 500.
41 706.

27 000.-
38 008.
16000.
860.
16 009.
13 009.
34 306.
5600.
55 096.
18 400.
15 000.
28 030.

Darmſtädter Werte,
Bahnbedarf.. . . . . . .. ...
Dampfkeſſel Rodberg.. . . ..
Helvetia Konſervenfabrik. . .
Gebr. Lutz ............."
Motorenfabrik Darmſtadt .
Gebr. Roeder ...........
Beluneth & Ellenberger ..

Nachfr.
15995.
19795.
15000.
61995.
23935.
18 009.
46 000.

9 ex Ber.
59 000 X
80 060.
40000.

25 060.
38 006.
38 660.
15 009.
2900.
13 000.
12500.
35 486.
4700.
62 000.
18000.
17 500.
26 500.

Angeb.
16005.
19 895.
18900.
62605.
23 805.
20 080.

Bankgeschaft
Fernsprecher 1308, 1309

1122 eT
Aktien / Renten / Devisen / Sorten

Darmstadt
Luisenplatz 1

as Hat
hts z
zu ekte

ruppet

[ ][  ][ ]

güh.
9F
uie
10M
GM-
- RiMt-
urin

13000
Mil=

Uir

lugii-
Riti.
ſcänt:-

N=

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 9. Mai 1923.

Seite 2.

5

Das Griesheiner Haus.
Von
Ernſt Elias Niebergall.
(Nachdruck verboten),
Horch! Vor dem Hauſe knallte ein Schuß, dem gleich

hinterdrein noch einige folgen. Vie ein Blitz war der Ritt=
meiſter
von ſeinem Stuhl, faßte zwei Piſtolen und ſtürzte vor
das Haus, ſeine Leute hinter ihm drein; es war weit und breit
nichts zu hören, und ſo ſehr er auch ſeine Augen anſtrengte, nichts
zu erkennen, als die dunklen Maſſen der umſtehenden Tannen=
gruppen
. Man kehrte daher ins Haus zurück, um die Zeit zur
Ablöſung zu erwarten. In dieſem Augenblick trat ein Dragoner,
3....r mit Namen, von Griesheim gebürtig, herein mit der
Meldung, daß ſich der dem Hauſe zunächſt ſtehende Poſten von
ſeinem Platze entfernt haben müſſe. Der Rittmeiſter ſchickte ſich
ſogleich an, ſelbſt nachzuſehen, als ein plötzliches Ereignis ſeine
Schritte feſſelte.
Wie vom heftigſten Donnerſchlage erbebte mit einem Male
das ganze Gebäude, zugleich von einem wahren Orkan umtobt;
klirrend öffneten ſich die ſo gut verwahret geweſenen Fenſter,
und der dadurch gewaltſam in den Salon und die übrigen
unteren Gemächer eindringende Sturmwind riß alle Türen
krachend auf. Alle Lichter waren ausgelöſcht, die tiefſte Finſternis
herrſchte.
Nach einer kurzen Pauſe war der Sturm zu einem gewöhn=
lichen
Winde herabgeſunken. Als auf Befehl des Kommandanten
die Lichter wieder angezündet waren, ſah man, daß kein Fenſter
und keine Türe mehr offen ſtand, ſondern daß alles noch ganz in

deufſen Aulande ugr, vie uer der ſechau enchlien er=
ſcheinung
.
Nachdem ſich der Rittmeiſter in hundert verſchiedenen Er=
klärungsverſuchen
, die alle dasſelbe Reſultat lieferten, den Kopf
zerbrochen hatte, und ſeine um ihn befindliche Mannſchaft ſich
eben daran befand, desgleichen zu tun, fiel ſein Blick auf die
Uhr: etwa zwölf Minuten über die Ablöſungszeit waren in=
zwiſchen
verſtrichen. Er muſterte die Dragoner, ſechs waren nur
anweſend, und da er vermutete, daß die anderen ſechs auf dem
Gange oder in den anſtoßenden Zimmern auf eigene Fauſt Nach=
forſchungen
hielten, ſo befahl er dem Unteroffizier Germann,
einem zuverläſſigen Veteranen, die Fehlenden ſogleich herein=
zubeordern
. Germann kam nach kurzer Zeit mit der Meldung
zuuück, daß er ſie weder im Hauſe gefunden, noch außerhalb
desſelben auf ſein wiederholtes Rufen Antwort erhalten habe.
Der Rittmeiſter verließ hierauf mit ſeinen Begleitern, deren
einer eine Laterne trug, das Haus, um Nachforſchungen nach
den ſechs Vermißten anzuſtellen; allein weder ſie noch die übrigen
Poſten waren zu finden, und man mußte ſich begnügen, bei der
alſo zuſammengeſchmolzenen Mannſchaft nur das Innere des
Hauſes zu bewachen.
Wieder vergingen einige Stunden und der Zeiger wies auf
die dritte Stunde nach Mitternacht, als ſich ein Ziſchen und
Pfeifen, ein Heulen und Brauſen, erſt außerhalb, dann innerhalb
des Hauſes vernehmen ließ, durch welches ein mehrmaliges helles
Lachen wie ein Hohngelächter erſchallte. Der Rittmeiſter eilte
ſogleich mit ſeinen Leuten auf den Vorplatz und rief, auf der
Schwelle der geöffneten Haustüre ſtehend Und wenn gleich der
Teufel ſelbſt mit ſeiner hölliſchen Heerſchar ſich hier einquartieren
will, ſo weiche ich doch nicht vom Platz!

Dis lete Nant vur Jaum aus dem Nune. r=
Windsbraut, die im Haus entſtanden war, ihn und ſeine Um=
gebung
ſo heftig erfaßte, daß ſie faſt die Treppenſtufen herab=
geſchleudert
worden wären. Zugleich waren alle Lichter aus=
gelöſcht
und ſie ſtanden in ägyptiſcher Finſternis. Alles dies
war das Werk eines Augenblicks; in der nächſten Minute zuehte
nicht das leiſeſte Lüftchen um das Haus.
Unter ſolchen Umſtänden hielt es der Nittmeiſter für zweck=
los
, den Morgen hier abzuwarten, beſonders, da ſeine Mann=
ſchaft
abermals durch die Entfernung zweier Dragoner auf vier
Mann reduziert war. Vorher wurden die Lichter wieder an=
geſteckt
und überall nachgeſehen. Da man nirgends eine Ver=
letzung
wahrnahm, wurden nach gelöſchten Lichtern alle Türen
und Läden verſchloſſen, und man trat den Rückweg an.
Der kleine Trupp war kaum zwanzig Schritte von dem
Hauſe entfernt, als dieſes in beiden Etagen wie bei den
früheren Erſcheinungen völlig innerhalb erleuchtet ſtand, ſo
daß die Fenſtergardinen ganz deutlich geſehen werden konnten,
während zugleich die noch zugeriegelten und verſchloſſen ge=
weſenen
Läden wieder offen ſtanden. Man erachtete es jedoch
nicht für nötig, ſich noch länger von den Geſpenſtern foppen zu
laſſen und ſetzte daher den Weg nach Kranichſtein fort.
Was aber war aus jenen ſechzehn Dragonern geworden,
ohne welche Rittmeiſter Fuchs heimkehren mußte? Waren ſie
ein Opfer der hölliſchen Uebermacht geworden?
Nein. Sie fanden ſich noch in jener verhängnisvollen Nacht
ziemlich wohlbehalten bei ihren Schwadronen ein und wußten
Wunderdinge zu erzählen.
(Fortſetzung folgt.)

Für die Hausfrau ein vergnügen
Ist das Backen mit Dr. Oetker’s Backpulver Backin, Warum? Weil das Arbeiten mit Backin denkbar einfach, schnell und sicher ist;
der Kuchen gelingt damit immer. Man versuche:
Dr. Oetkox’s Marmoruchon.

Zutaten: 125 g Butter, 125 g Zucker, 1 Ei, 1 Päckchen Oetker’s
Milch-Biweißpnlver, 6-8 BBlöfkel Wasser, 11/ Päckehen Dr. Oet-
ker's
Backtin, 500 g Mehl, 11. Liter Milch, 50 g Kakao.
Zubereitung: Rühre die Butter schaumig, gib Zucker, das
Gelbe des Eies und das mit Mileh-Eiweißpulver und Backin
gemischte und gesiebte Mehl hinzu, darauf soviel Milch, ( ein
diekklüssiger Teig entsteht. Zuletzt ziehe den Bierschnee locker

unter die Masse. Mische die kleinere Hälfte des Teiges innig mit
dem Kakao. In eine gefettete Form lege abwechselnd einen Löffel
braune und einen Löffel weiße Masse nebeneinander, die zweite
Reihe s0, daß die braune Masse auf der weißen und die weiße
Masse auf der braunen liegt. Backe den Kuchen eine Stunde und
beziehe ihn nach Belieben mit Schokoladenguß oder bestreue ihn
mit Mandeln.
(IT,1688

Perfekte (12678gm
Schneiderin
nimmt noch Kunden
an. Näh. Geſchäftsſt.

Mie

Mte
Kaufmann
25 J. alt, unverheir.
tücht. Ein= u. Ver=
käufer
geſchult, Korre=
ſpondent
, organiſa=
tionsfähig
, an ſelb=
ſtändig
. Arbeiten ge=
wöhnt
, in noch un=
gekündigter
, gut. Po=
ſition
eines Lebens=
mittelwerkes
, wünſcht
ſich zu verändern u.
ſucht entſprechenden
Vertrauengpoſten
fün Büro= vd. Außen=
dienſt
. Gefl. Anfrag.
unt. II 87. an die
Geſchſt. erbet. (*12940

Eit Den D.
durchaus ehren= und
gewiſſenhaft,
ucht
Vertrp. ev. Beteil.
mit mehr. 100 Mille.
Angeb. u. HI 96 a d.
Geſchäftsſt. (*12986

Drogiſt
ſeriöſer Kaufman
Vertrauens perſon,
ſucht von nachm.
5 Uhr ab Betätigung
gleich welcher Art.
W. Zuſchriften unt.
k102 an die Ge=
ſchäftsſt
. erb. /*12993
Junger Mann
25 J., m. 1½jähr. Po=
lizeidienſt
, ſ. Stellung
als Hausmeiſter, Por=
tier
od. Wächter in
gr. Betrieb mit oder
ohne Wohnung. Kau=
tionk
. geſtellt werden.
Angebvte u. k1 75
Geſchäftsſt. (*12899

WeneStellenk
Weiblich

wird zum 1. Juli ei
von groß. Unterneh=
men
geſucht.
Ausführliche. Ang.
m. Zeugnis= Abſchrif=
ten
, Bild u. Gehalts=
forderungen
u. 11 81
Geſchäftsſt. 3768m

Junge
Mädchen
zu kleinem Kind geſ
Kinderwäſche u. Zim=
machen
erforderlich,
Zu erfragen bei
Georg Merck
Dieburgerſtr. 49.

Seiſß. Mädch
für kl. Haush. b. zeit=
gemäß
, Lohn geſucht.
Aerandraweg 17. 9778

Kaſſiererin
per ſofort geſucht!
Es wird nur auf tüchtige, erfahrene
Pexſon reflektiert, die auch einige
Kenntniſſe in Buchführung beſitzt.
Nur Bewerberinnen, mit la Refe=
Arenzen und Zeugniſſen werden berück=
ſichtigt
. Angebote mit Gehaltsan=
ſprüchen
und Bild unter H 90 an die
Geſchäftsſtelle ds. Blattes,
774

Ren
Kinderfräulein
oder Kindergärtnerin oder gutes
Kindermädchen in Dquerſtellung für
Hamburg zu Anfang Juni geſucht.
Hohes Gehalt. Angebote an Frau
uegss
Dohany, Wilhelminenplatz 7.

R
Putzfrau
geſucht.
Schloß=Café
Rheinſtr. 2

od. Stütze
im Kochen und Haus=
halt
gut bewandert,
zu zwei Perſonen gel
Guter Lohn.
Martinſtraße 52
1. Stock. (3763mar

Medunädken
m. guten Zeugniſſet
bei höchſtem Lohn
ſucht ſof, od. p. bald
Bettern, Photograph.
Ballonpl., 6. (nuactmär

Serhi

Hadlkein,
zum ſpfortigen Ein=
tritt
für Penſion nach
dem Odenwald ge=
ſucht
. Zeitgemäßer
Verdienſt, gute Ver=
pflegung
. Nur kräf=
tige
Perſon, nicht zu
jung, mit guten Um=
gangsformenwird
be=
vorzugt
. Angeb. unt.
TI 79 an die
ſchäftsſtelle. (*12837

Tüchtige
Lauffrau
fürtäglich 3 Stunden
ſofort geſ. Wilhelm=
23, pt. r1ag6o

15. Mai od. früher
ehrliches,
fleißiges Mädchen
geſ, zeitgem. Lohn.
Bismarckſt. 21, I. ſEuw

Whe

Mädden.
Hilfe im Haushalt bei
hohem Lohn geſucht
Direktor Maun,
Heinrichſtr, 3, part,

Lauffrau od. Mädch
2Std. vorm, geſtelst=
Steinackerſtr.

Für ſofort
ein tüchtiges, älteres
Mädchen
bei höchſtem Lohn
(*12990
geſucht.
Frau 8. Scherkamp
Artillerieſtr.

Reinliche
Putzfrau
wöchentl. 242 Stu
den geſ. Eliſabethen=
ſtraße
29, Lad. (*12398

Stundenfraufür zwei
Std. vorm. geſ. Efſel=
born
Martinſt.42. /Bew=

Ehrliche Waſchfrau
geſucht Roos, Markt=
ſtraße
2, II. (12914
Ri

Maſchiniſt
zur Bedienung des
Dampfkeſſels u. der
Dampfmaſchine ge=
ſucht
. Zu melden
Wehuer & Fahr
Schokoladenfabrik,
Holzhofallee.

Kräf=
tiger
Schuljunge
zur Beſorgung, der
Geſchäftsausgäng
ſof geſ. A. Gufnagel,
Wilhelminenſt. (3788

Schuljunge als Aus=
laufer
geſucht (k1294

Saubere
Putzfrau
für ein Büro täglick
23 Stund, geſucht.
Näh. Geſchſt, (3758

Jüngerer, tüchtiger
Buchhalter (in)
ve Giet euch in
Borzuſtellen: Freitag, den 11. ds. Mis., 2 bis 5 Uhr
RobertSiegelmann G. m. b. H.
Wilhelminenſtr. 43. (Eingang Heinrichſtr

Lehrling
mit guter Schulbil=
dung
geſucht. (*12999
Tapetemhaus Hochſtätter
G. m. b. H.
Eliſabethenſtr. 29.

Wohnungs-
Tausch!
Ich biete: S. gr. 5=Z.=
Bohn. m. Bad, Bal=
konu
. reichl. Zubeh.,
ifr.geſ.Lage, II St.
Ich ſuche: Geſunde,
gr. 3=8.=Wohnung,
1.5d,II.Stock, mögl.
ſüdöſtl. Lage.
Bedingung vollſt,. Um=
zugsvergütung
. An=
gebot
unt. II 88 an d.
Geſchäftsſt. (12931

Zumieten geſucht!

zu mieten geſucht.
Angebote u. H 84

Daden
evtl. mit Einrichtung
zu mieten geſucht.
Angebote u, II. 91
Geſchäftsſt.
318.

Aelt. Student
ſucht (tagss ſ
möbl. Zimmerik
ſofort oder 1. Juni,
Glaß, Kiesſtr. 2

Ruh. kinderl. Ehe=
paar
(Stud.)ſ.g.möbl.
Wohne n Schlaß.
inbeſſ. Hauſemelekte=
Licht, ohne Küchen=
benutzung
geg. gute
Bez. per ſofort oder
8. Juni. Ang. unter
FT 85 Gſchſt (*12943
2jüngere Handwerker
ſuchen ein.
möbl. Zimmer
mit 2 Betten.
Angebote u. H 78
1e895
Geſchäftsſt.

Gut S
mäbl. Zimmer
in nur gutem Haufe
geſucht. Berufsver=
mieter
ausgeſchloſſen,
BAngeb. an Direktor
Richgelis, Dieburger= 1
ſtraße 33.
Gegrländ. (Stad.)
ſucht ſof. 1 od. 2 gut
möbl. Zimmer bei
guter Bezahlung. An=
gebote
zu richten an
E. Men, Frankfurter=
ſtraße
15. (*12994
Immobilien g

Haus
neu, 4 Stockwerke in
tadelloſem Zuſtande,
zu verk. Angeb. nur
von Selbſtkäufern u.
H 86 Gſchſt. (*12942

ge Villen, Land=
Mäuſer, häsſer. Ge=
ſchäft
allerw. geſ. Selbſt=
käuferoff
, u. T 8346
an D. Frenz, Wies=
baden
.
(F2731

Ruhiger Mieter ſucht
12 möbl. Zimmer
in ſchöner Lage, ohne oder mit
Penſion, Ellissen, Viktoriaſtr. 70,

Ladenlokal
mit Nebenräumen vd. geeignete
Büroräume z. Errichtung eines
Ingenieurbüros
von Dip.Ing. zu mieten geſ
Ang. u. k1 97 Geſchäftsſt, (klaos=

zu mieten geſucht. Angebote unter
IT 82 an die Geſchäftsſtelle. (k12956

ebenerdig oder Keller 8
Geſucht (rühl)
mit
Lagerraum Einfahrt
und kl. Büro
im Zentrum der Stadt.
Angebote unter H 108 an die
ſchäftsſtelle.
(e1zoes

e
ſtanſchls=

a

Schöne 5.6 Zimmer= A
Wohnung im 1. Stog 8!.
Ich juche: 1 m elektr. Licht u. ſonſt.
Zubehör in beſt. Lage.
Schöne gr. 4 Zimmer= 8
Wohnung mit Bad u.
AIch biete: reichl.=Zubehör. Dergut. 6
nach Uebereinhunſt.
Angebote unter F 142 an die ß
(35394
Geſchäftsſtelle ds. Blattes.
R
ehe
Sotel im LuſtkurortBergſtraße
ſofort zu verkaufen. (*12730
Ebert, Immobilien. Tel. 487. Amt Bensheim.

Nahe Darmſtadt! (378)
4 Zimmer, Küche alsbald beziehbar! Wohn=
haus
mit großem Garten zu 20 Millionen
TI,3739
Paviermark zu verkaufen.
Wolf. Moos 8 Co, G. m. b. H. in Bensheim.

Kauf od. Tauſch
Suche Haus mit Fabrikations=, Lager= oder
Wirtſchaftsräumen zu kaufen oder mieten
und gebe im Zentrum d. Stadt gelegene neu
hergerichtete 6=Zimmerwohnung nebſt 100am
Geſchäftsräumen in Tauſch. ebtl. b. Betei=
ligung
oder Ausſtellung d. Beſitzers. Ange=
bote
unter II 51 an d. Geſchäftsſt. (3744

Anweſen
in beſter Lage, mit
freiwerdender. Wirt=
ſchaft
nebſtWohnung
ſofort zu verkaufen.
Angeb. u. H. 66 an
d. Geſchäftsſt. /( 12845

Tauſch!
Landhaus
freigeleg,, mit Gar=
ten
, zu tauſchen geſ.
(Pacht od. Kauf) ge=
gen
ſchöne 4 Zimm.=
Wohn, in herrl. Lage
Angeb. u. 11 94 an
die Geſchſt. (12964

Herrſchaftliche
Villg
a. Bergſtr., 7 Zimmer,
Bad, Manſarde, Gas
u. Elektr., groß. Nutz=
und Ziergarten, bis
Okt. beziehbar. Preis
60 Millionen. 4X4=
Zimmerhaus, ( Hoff=
mannsviertel
12 Mil=
lionen
,4 K3= Zimmer=
haus
, 8 Million, Etepe
2. Weber, Mühlſtr. 12.

Suche GZimmerh. Herd=
wegviertel
, Gebesad0agm
Garten in Tauſch oder
Barzuzahlg. Kl. Hausm.
2 Sälen 100 u. 50 qm
groß, ſofortbeziehbar, für
Fabrik oder Wohnzweche
geeignet, zu verb. Guog=
Mar Adler
Büro Stiftſtr. 35, pt

K
750 Tauſend Mk.
auf gutes Anweſen
auf dem Lande. Zin=
ſen
n. Uebereinkunft.
Angeb. u. H 105 a.
Geſchäftsſt. (Baag mdr

Net
tätiger

für ein ren=
tables
, gut ein=
geführtes

Unternehmen
geſucht.
Angeb. u. H41
a. d. Geſchäfts=
ſtelle
. (12722

11, Million
gegen monatl. Rückz.
zuleihen geſucht. An=
geb
. unt. k1 70 an
die Geſchſt. (*12861

10Mrilte
zur Geſchäftsgrün=
dung
geg. gut. Zins=
fuß
auf 1 Jahr zu
leihen geſucht. Ang.
nur von Selbſtgeber
unter II 92 an die
Geſchäftsſtelle, 13771

Mit mehreren
Millionen Mark
ſuche mich an einem
lukrativen Unternehmen
tätig zu beteiligen.
Angebote unter H 95 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*12974

Wer gibt einem ſtreb=
ſamen
Händler.
Wk auf 2
200 003 Bkl. Mon.
gegen dopp. Sicherh.
u. hohe Zinſen? An=
gebote unter H 491
Geſchäftsſt. (12rs8
Tiermarkt K
zu verkauf
Haſen Reiſt, Eliſa=
ethenſtr
3, hth eum

ſ. Whrenlie
Dickwurz
wieder eingetroffen.
R. Ringler, Tel. 770.
Waldſtr. 54. (12859

1 bis zwei

Sathe gich
Ebenſo Bruteier von
gelben Italienern od.
Rhode Island.
Angebote u. HI 99
Geſchäftsſt. E13007

Junger Dobermann
zu kaufen geſucht.
Karlſtraße 41. Ffagse

Hoferäſe
15 Mon, alt, zu vert
Schwanenſtr 31 gzuos

Münchner
Schnauzer
Verk. meine 15 Mon.
altech Frehav. mauhen=
ſtein
N. Sch. 3. Nr264,
äußerſt wachſam und
ſcharf, in gute Häude.
Obergaſſe 22. (*12890

Entlaufen 8

ſieben Wochen altes
Wolfshündchen
bellebräunlich=gelb.m.
ſchwarzer Schnauze.
kleine weiße. Bläſſe
auf dem Bauch. Geg.
gute Belohnung
abzugeben b. Draker,
Kaxlshof, Kranich=
ſteinerſtr
. 65. (e13008
Verkäufe
Nächſten Freitag, d.
11. Mai, nachm.uhr.
verk. ich Weinbergſt.1
Werkſt. 1 Hobelbank
m.div. Schreinerwerk=
zeug
, ea.50gm Tannen=
holz
, 12,30amKiefern=
Sperrholz,ö5gmEich.=
Fourn, 28 am Nußb==
Fournier, ea. 70 kg
guten Lederleim und
anderes mehr. (12997

Sehr gut erhaltener
heller Kinderſitz=
und Liegewagen
zu verk. Holzhofalle 25,
(12853
Block U.

Ein faſt neuer
Roederherd (rechts)
zuverkaufen.
Eglz, Kahlertſtr. 30,
12928

Eenbeilette
180 cm lg., bill. zu vk.
Eiſabethenſtr.Stp. lisae

Hühner=Boliere
aus gut verzinktem
Maſchendraht, m. Stan
zu verkaufen (12944
Karlſtraße 54 part,

Nuram Nlazemſt barmieg kafhalſcher Bebäiferung
größeres Anweſen, Hotel, oder dergleichen für geiſtliche Nieder=
laſſung
zu kaufen geſucht! Angebote erbeten unter Leo an
Aa=chaaſenſtein & Bogler, Frankfurt a. M.
Ul,3738

2 Korbſeſſel
ſovie 1 2ſch
zu verkaufen (1288s
Wenckſtr. 4, II. Kl. Klubſofa
und 2 Seſſel b. zu
verkaufen. Bismarck=
ſtr
. 58, pt. (*12876 Gr. Federbett
zu verkaufen (12841
Neckarſtr. 4, II. Stb. Zu verkaufen
Uniform=Sach., feld=
gr
. u. bl. Mil.=Mütz.
(59), Hrn.=Anz., Bug=
ſtiefel
, . Kinderkl.,
Eugen Wagner Bild u. dergl. (12g4i
Hügelſtr. 69, III. Getrag. Fackett= Au=
zug
und Paletot bill.
zu verkaufen (12870
Liebigſtr. 27, 2. St. Peddigrohr=
Kinderwagen
guterh. für 120000,4,
ein Aquarell f. 30 000
Mark zu verk. (712848
Kiesſtraße 92, II. Guterh. Kinder=Sitz=
Liegewag, Brennab.)
0 zu verkaufen. (12934
Holzſtr. 24, II. rechts. Puppenwagen zu
verkaufen. (*12878
Ludwigshöhſtr. 54. Eleg. neuerBrennabor=
Kinderwagen
bilig zu verk.
Frankenſteinſtr. Moderner
Kinderwage::
zu verkaufen (12996
Ballonplatz 7
Hinterhaus 1. St. Iks. Kinderwagen
zu verk. Arheilgen,
Gr.FFelgesgaſſeß, (uens Großer
Kinder=Korbwagen
(Peddigrohr) billig zu
verkauf bei Luther,
Heinheimerſtr. 37,
(1289g
2. Stock. 4 lange große


Au

Holzſchilder
preisw. abzug. Cna
W. Ehrhardt
Ernſt=Ludwigſtr.
1. 1 Grammobhon
mit 10 Platten zait
Trichter, faſt neu, u.
ein großer Waſchkorb
billig zu verk. Sand=
bergſtr
. 14. (B3779 Echt ital. (B3780
Mandoline /=
u
. 1 Akkordzither zu
verk. Näh. Geſchſt.

Herren=Fahrrad
zu verkauf. od. gegen
Schreibmaſchine zu
vertauſchen. (*13005
Karlſtraße 119, 1.

Miteh
H.=Faherad
zu verk. Moosberg=
ſtr
. 94, I. (e1291z

Damenrad
faſt neu, mit Holz=
felgen
u. Drahtreifen
zu verk. Kiesſtr. 123,
3, Stock, (12889

Malſtaffelei u. Del=
farben
,
Cellohülle,
2 Tennisſchlägerhülle,
Kuchenbrett. Lauf=
ſtall
i. Korbgeflecht,
Maulkorb=Halsband
f. gr. Hund.
zgl Tennisſpanner,
Klappliegeſtuhl,
Eisſchrank,
4 kl. Spiegel,
gepolſt. Bank.
Pferderiemen (*12888
sigeltraßeß, I.
3 fl. Gasherd mit
Tiſch guterhalten und
Kleiderbüſte m. Ge=
ſtell
, Größe 44, zu
verkaufen. (*12955
Bismarkſtr. 16, I., I.
Einen Leiterwagen
zu verkaufen. (12958
Kranichſteinerſtr. 4,I.
Miſt abzugeb. (*12945
Karlſtraße 54, part.
Desſiſlbage
150 Kilo, mit Gew.,
guterh., billig abzug.
Fertig, Darmſtr. 21.
Telephon 3434, (tuessz
Mod neuer Regu=
zIlatorbill
.z, bk. /uwomd
Stiftſtr 91, I., r.
Zur Aufbewahrung
vonWoll= u. Pelzſach.
einemottenſichere, feſt
verſchließbareverzink=
tePelztrommel
, Höhe
11 Mtr., Dm.30 am,
für 120000, zu verk.
Näh. Geſchſt. (*12910
Torpedo= Schreib=
maſchine
, fabrikneu,
Pliver= Schreibma=
ſchine
, wenig gebr.,
. zu verk. Blatz, Die=
burgerſtr
. 28, II. (euw=
2 n. Kaffeeſervice
(Nickel) abzug. (*12932
Näh. Geſchäftsſtelle.
Kendaf Affe
(Gfach) f. 250 000,K zu
pk. Näh. Gſchſt. (rlgs
Lederner (212968
Kinderſattel,
faſt neu, u. Fahrrad=
Oellaterne, wenig ge=
braucht
, ſovie 1 Her=
ren
=Ring mit hell=
blauem
Stein, 14kar.,
zu verk. od. geg, Fahr=
rad
zu tauſch. Näh.
Verkaufshäuschen
Emmerich, Bahnhof.
Zu verk. (mäß. Preis)
1 dklbl. Jackenkoſtüm
(Friedensware),
1 einf. br. Koſtüm,
1 Trauerhutzjugendl,
Form, noch neu,
1 Eiſenb.=Mütze (54);
1grün. Jüngl.=Hut653)
1 Eiſ. K.=Drahtbettſt.
*) Marienpl. 1, 3. 7.8.
Mod, geſtr. Weſten=
kleid
u, weiß, Frotte=
rock
neu zu dk. / 12975
Hügelſtr. 35, II.
1 eleg, weiß. Pelz zu
tauſchen geg. 1 gut
erh.Damen=Fahrrad,
1. vollſt. Kinderbett,
1 Fleiſchhackmaſchine,
1 Bigarrenetui, eine
Standuhr zu verkauf.
Schuſtergaſſe 13, I.

[ ][  ]

Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 9. Mni 1923.

Randter 122.

Palast-Lichtspiele

Dei Herzog von Hierig
Drama in 6 Akten mit Johannes
Riemann u. Erich Kaiser Titz. (372imd

Uschi studiert eine Rolle
Lustsp. in 3 Akten mit Uschi Elleot.

Darmſtädter Konzert=Direktion
Herrngarten
Himmelfahrttag von 11 Uhr ab

Leitung: Hauske.

Schloß-Café
Rheinstr. 2 : Rheinstr. 2

Rheintsches Tonkünstler-Orchester
Voranzeige!
(3764
Freitag, 11. Mai 1923:
Ein Sommertag im Sehloss-Café
zum Besten der Ruhrhilfe
abends
Grosses Axtra-Konzert 8 Uhr.

Ludwigshoge
Morgen Donnerstag früh 5 Uhr
(Himmelfahrt)
Choral: Lobe den Herren als Eingang zum
Früh=Konzert

Nachmittags 4 Uhr

Feſt=Konzert.
Beide Konzerte leitet (B3741
M. Wober
1B.: Zuſammenkunft ehem. 116er, 113er. 118er

Oafé-Restaurant
zum Floragarten
Kiesstr. 27, 3 Min. v. Marktplatz
Täglich
Unterhaltungsmusik
(*12984)

Geſangverein Frohſinn, Darmſtad
Himmelfahrttag

mit Muſik

nach der Moltke=Eiche (Brunnersweg).
Abmarſch punkt 7 Uhr Ballonplatz.
Für prima Speiſen und Getränke iſt
beſtens geſorgt.
(*12908
Es ladet freundlichſt ein
Der Vorſtand.

Himmelfahrttag

nach Traiſa (Gaſthaus Heſſiſcher Ho)).
Abmarſch 11 Uhr vom Stammlokal
Erbacherſtraße 11.
Freunde und Gönner ſind freundlichſt
(*12912
eingeladen.
Der Vorſtand.

Krieger= u. Militärverein
Graf von Häſeler
Donnerstag (Himmelfahrttag)
Ausflugnach demHerrgottsbert
Abmarſch 6 Uhr vom Vereinslokal.
Freunde und Gönner ſind herzlichſt
(*12909
eingeladen.
Für Getränke iſt geſorgt.

Sparverein ,SNd=Oſt
Schützengeſellſchaft Tell
Darmſtadt
Donnerstag, den 10. Mai 1923 (Himmelfahrt)
Familienſpaziergang mit Muſit
nach dem Bernhardsbrunnen
wozu Freunde und Gönner herzlichſt einladet
12860)
Der Vorſtand.
Für Speiſen und Getränke iſt beſtens geſorgt.
Abmarſch vorm. 7 Uhr vom großen Woog.
Boston-Club
Samstag, 12. Mai, 7 Uhr abds.
Heilig Kreuz

Schweizerhaus Eberſtadt.
Himmelfahrttag:
Fragrsongert
Anfang 6 Uhr. Orcheſter 15 Mann.
Erfriſchungen. Speiſe=Eis.
Selbſtgekelterter Apfelwein.

Drpheum
Nur noch 4 mal
Der (3777
keuſche Guſtav
Muſikal. Schwan
in 3 Akten
In Vorbereitung
Die Bajadere
Muſik von
Emmerich Kalmän
Kart.: Verkehrsbüro,
ſe Waal, Rheinſtr.14.

Landestheater.
Mittwoch, 9. Mai.

B24, Schauſpielmiete b13
die Verſchwörung
des
Fiesko von Genug
von Fr. Schille
Anf. 6½, Ende v. 10 Uhr.
Preiſe: 1000-7000 M.
Rleines Haus. (V
Heute geſchloſſen.

HIn GS
Darmſtadt.
2. Wanderung
Sonntag, 13. Mai.

Verſammlang
der Bermieter
möbl. Zimmer
fur Beſprechung ihrer
Lage am Freitag, d.
11. Mai, nachmittags
5 Uhr, im Saal der
Loge, Sandſtr. 10.
Eintritt frei. (*12959

Gr. Tanz=
muſik

vozu freundl. einladet
Jak. Weicher
Zur Linde‟
Malchen. (3762

Kadterſpieler
f. Abendſt. in Café=
Reſt. geſ. Zu erfrag.
Geſchäftsſt. (*12985

Parterre
für Triſtan u. Jſolde
abzugeb. Schwanen=
ſtr
. 65, III. (*12923

XI. Rang=Karte
f. Triſtan u. Jſolde‟
abzugeb. Zu ſprechen
zw. 6 u. 7 Uhr (*12937
Mauerſtr. 27, pt. r.

Miet=Pianos
frei!
Arnold & Sohn
Rheinſtr. 31 (3029a
Ecke Erbacherſtr.

12 Ueberſee=

Pfd. Mk. 3500
/, Pfd. Mk. 1750
D. Numrich
Mühlſtr. 76, Ecke Nd.=
Ramſtädterſtr., Bis=
marckſtr
. Nr. 27, Eing.
Wendelſtadtſtr. (376

Bäumer’s
Maſchinen=
Schreibſtube
liefert nur
Qualitätsarbeit
2351a) Tel. 1223.
8 Rheinſtr. 8.

Mi 0
Herren- und
Damen-Räder
in nur erſtklaſſ. Aus
führung. 1 Jahr Ga=
rantie
, bis 470000.
mit Torpedou prima
Gummi.
(*1293:
Offeriere weiter:
Extra prima Decken
bis 18090.
Conti= und Excel=
ſior
=Schläuche
6500.
ſowie Erfatzteile
ſtaunend billig.
Fahrräder=Haumbach
Alt. Spezial=Geſchäft
Gegr. 1900. Hochſtr. 2, III.

Drahtgeflechte.
Draßt u. Drahtwaren
aller Art)
Karl Brückner
Holzſtr. (*12897

Mein Fuhrwerk
geht in nächſter Zeit
wiederh. (.
nach Frankfurt,
Beiladung bis25Ztr.,
auch für Rücktransp.,
erwünſcht. (1176a
Peter Walter
Allter Arheilgerweg.
Fernſpr. 2222.

Bekanntmachung!
Gebe hiermit bekannt, dass Herr
Architekt U. H. Pinand
aus meiner Firma ausgeschieden ist
G. E. Wagner, Architekt B. d. A.
vorm. Wagner & Pinand Architekten, Wilhelminenstr. 35, I.

R
Sooot

Auf

erhalten Sie für die
Frühjahrs= u. Som=
mer
=Saiſon (3736g
Damen=, Herren=
u
. Kinder=
Konfektion,
ſowie Leibwäſche.

ranichſteiner
.(

Telephon 2900 Am Böllenfalltor Telephon 2900
Am Himmelfahrttag:
OKonze
nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr

und
ſämt=
liche
Ucſelfgunger
Eismerinken
Prima Weine
Kronenbier
Mittagstiſch, reichh. Abendkarte
Ab 5 Uhr morgens geöffnet. ( 13022

Soooooooooeoeooobooooooee

L. G. D. 1846

Landesiheafer
(Großes Haus)
Samstag, 1 2. Mai, abds. 7½, Uhr
91
Pühnenseckafgrnen.
Kartenvorverkauf für Fremde und Mitglieder in der
Parfümerie Müller, Rheinſtraße 6.
(3759
Ooooooogeoooooooeoeo ooooooooeeeoeooee

Ertra=Pfingſtangebot

Karl Roosen
9 Wilhelminenſtraße 9
Ich bitte die Preiſe meiner Schaufenſter zu
beachten!
(3772

Tomärensllakken
pro Stück 100.
heute, ſowie kommende Markttage
an meinem Stand am Schillerechk
und in meiner Gärtnerei. (3773
Gärtnerei Karl Walter
Telephon 1890.

Leibwäſche
zum Ladenpreis auf

H. Ende Witve,
Fuhrmannſtraße 7
(*12970
1. Stock.

Draßtmatratzen
in allen Größen,
Inſtandſetzung billigſ=
Karl Brückner

mit Fruchtgeſchmack ( Apri=
koſen
, Erdbeer, Himbeer, Va=
nille
), vorzüglicher Brotauf=
ſtrich
. . . . . Pfd.=Würfel

MunPkämksiti
Ernſt=Ludwigſtraße 3 (3789

K
Wer an gemeinſam.
Spaziergängen ?Ang.
u. H72 Gſchſt. (*1290.
für Feſtlichkeiten
und Vorträge
Dia
noch frei
(2491a
Obergaſſe 12.

Enkirch & Rühl
Kiesſtraße 41 : Telephon 2599

Wir bieten noch preiswert an:
la Schweinefleiſch
ohne Knochen, vorzüiglich
Pfd. 5000.
Geſchmack.
Dicker fetter Speck .. . . Pfd. 5800.
Geräuch. Fettbacken . . . Pfd. 5700
Hildesheimer Bierwurſt 1/4 Pfd. 1450.
Braunſchweiger Mettwurſt
ff. ger. Leber=, Blut= und Preßwurſt
Corned beef . . . . /4 Pfd. 1000.-
Große Auswahl in billigem

Dörrfleiſch und Schinken

Margarine
friſche Ware, noch ſehr preis=
. . Pfd.= 4100..
Kokosfett in Tafeln . . . Pfd. 4800.
Feinſt. Allgäuer, Tilſiter u. Holl. Käſe
heute friſch eingetroffen
Cabliau
.... Pfd. 1200.-
Friſche geräucherte Lachsbücklinge
(3784
Ia Rollmöpſe
Wiederverkäufer erhalten Vorzugspreiſe!

WHARBURK-AHERIKA LIHIE
BUHITED AHERICAA LIAES
Nach
NORD-, ZEtITRAL- Uhw söp-
DE
AABRIKA
AERIKA,OSTASIENUSW.
Blillige Beförderung über deutsche und
ausländlsche Häfen. Hewvorragende
U. Kiasso mit Spelse-und Rauchaal
Erstklassige Salon-u. Keldtendampfer
Etwa wöchentl. Abfahrten von
HAHBURG naet HEMVORK
Auskünfte u. Drucksachen durck
HAABURG-AMERIRA
LIMIE HAMBCRG
und deren Vorkrefor Ins
Plungstadit
Iakod Uimdriel, Bberstädterstrasse 15.
Darmstadt
Adolph Rady, Zimmerstr. 1.

Auefferkte
*12814im
kauft
Pelzwarenhaus Jaksb Epting
Inh. der Firma Ph. Lorz
Wilhelminenſtraße 35.
Telephon 2476.

Sammelt Maiblumen
ſchönblühend, mit langen Stielen
und ohne Blätter
Wir kaufen jede (Menge und zahlen:
getrocknet Mk. 18000. per Kilo
friſch Mr. 2000.
Ebenſo kaufen wir laufend ſämtliche
Arzneikräuter (friſch und getrocknet)
zu Tagespreiſen. (3781mfi
Schmitt & Wildenhayn, Darmſtadt
Begetabilien=Werk, Frankfurterſtr. 44.

EGanlam
Bankgeschäft
Wertpapiere,
Beratung und
Verwaltung.
Zinsscheine,

E4422

Devisen.
Heuer-
HAmRAr8, wall 101.

Die vom Cirkus
U.-A: Girkus-Sens.-Drama in 6 Akt.
mit Anita Berber u. Charles Willw Kaiser
Das kleine Modistenmädel
Lustspiel in 4 Akten
Hauptrolle Tca v. Lenkeffy
7 Die weiße Sklavin, IV. und
AB.-K- letzt, I. Verwehte Spuren
Drama in 6 Akten mit Evi Eva.
Der Eid des Stephan Hufler I. Teil
Drama in 6 Akten mit
Hanni Weiße und Anton Edthofer.
Harry Piel‟‟ Die Geheimn
U.-: d. Girkus Barré, Abenteuerkil.
Akte. Die Macht der Versuchung, 5 Akte
jie Familie Haase, Lustsp. 2 Akte

Verein A

Himmelfahrt=Ausflug
mit Muſik nach der Ohly=Eiche
Abmarſch morgens um 7 Uhr vom Meßplatz
Gute Speiſen u. Getränke. Kinderſpiele.(

Einladung.

9.

des Alice=Frauenvereins Paradeplatz 3,
Freitag den 11. und Samstag den 12. Mai
von 106 Uhr. Um recht zahlreichen
Beſuch bittet
Der Vorſtand.

MuſikvereinDarmſtadt
Mittwoch, den 16. Mai, abends 8 / Uhr
im Vereinshauſe
Ordentl. Mitgliederverſammlung
Tagesordnung: 1. Jahresbericht; 2. Wahl
des Ausſchuſſes: 3. Verſchiedenes. (3757

Eisbezug 1923.
Im Dauerbezug koſten zunächſt bei
monatl. Abnahme:
5 Pfd. tägl. . . . . 1400 Mk.
10 Pfd. tägl. . . . . 2000 Mk.
Obige Monatsbeträge werden nach begonn.
Lieferung erhoben. Lieferung in den Haus=
eingang
. Samstags doppelt für Sonntags,
Beſtellung höfl. erbeten.
riedr. Btumpk
Frankfurterſtr. 85. (*12906) Teleph. 869.

Für Himmelfahrt!
Hausmacher Leber= u. Blatwurſt
1/. Pfund 950.
ſowie alle anderen Sorten preiswert.
Feinſtes Pflanzen=Schmalz und Margarine
zu billigen Preiſen. (*12961
Oberheſſiſche Wurſtwaren.
Jacobi, Karlſtraße 26.

Große
Sendung Kopf=Salat eingerr.
friſch
geſchnitten 5 Stück 1000., ſehr bilig.
L. Stilling Ww.
Hochſtraße 4 (*12893 Telephon 421.

Trotz hohem Oollarſtand!
verkaufe ich immer noch
zu billigſten Preiſen:
Anzug=, Koſtüm=
und Mantelſtoffe.
Beigelman
Darmſtadt, Heinheimerſtr. 48, part.
Reelle Bediennng, (k12Beim
Kartoffeln.
zuvei Waggon Speiſe= u. Saat=Kautoffeln
ſchöne, geſunde Ware, verkaufe ich heute
Mittwoch den Zentner ab Waggon Oſtbahn=
hof
zu Mk. 4600, ab Lager zu Mk. 5000.
Verkauf von vorm. 8 b. nachm. 7 Uhr. (*13014
Gr. Kaplaneig. 34
Ludwig Frank, Telephon 140.
Brillanten
Gold-Silber-Platin
in Bruch und Gegenständen
kauft zum böchsten Tagespreis
Adolf ABmus
Schustergasse 15 (Laden)
Telephon 426 u. 2320, (3710im

Sor Pningſten:
Zahle wegen dringenden Bedarfs für
getrag, Kleider, Schuhe, Wäſche,
Frauenhaare uſw. die höchſten Preiſe.
Schloßgaſſe 23.
V. Schaß, Teleph. 1924.
Komme ſof. auf Beſtellung. (*12977mo

Aeb, Märt8 12n 14S goRAu..
seufzt mancher, dem ein Mißgeschick
widerfahren ist. Der Druck des Schick-
sals
reißt oft tiefe Wunden in die
Menschenseele hinein. Sorgen, Fehl-
schläge
, Herzenskummer usw. können
Sie vermeiden, wenn Sie sich vorzeitig
über Ihr Schicksal informieren, um es
bemeistern zu können. Durch Angabe
Ihres Geburtsdatums sind wir in der
Lage, Ihr ganzes Lebensschicksal, von
der Wiege bis zum Grabe, wahrheits-
getreu
zu entrollen. Eine einzige War-
nung
kann oft großes Unheil verhüten.
Nähere Aufklärung gegen Einsendung
von Nk. 900.
(*1435dgm
Institut für Astrologie, Berlin SW68. D 33.