Darmstädter Tagblatt 1923


31. März 1923

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Nummer 89

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
186. Habrgang
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Samstag, den 31. März 1923

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Ein entſcheidender Schritt in London.
* Paris, 30. März. Die Ere Nouvelle ſchreibt: Auf eng=
liſcher
Seite macht ſich eine lebhafte Bewegung zugunſten einer
engliſchen Vermittlung bemerkbar. In Frankreich verſteift man
ſich hinter die Theorie direkter Verhandlung. Inzwiſchet iſt
Loucheur nach London gefahren, wo er wahrſcheinlich mit Blnar
Law zuſammentreffen wird. Der frühere franzöſiſche Wieder=
aufbauminiſter
iſt ein gutbeſchlagener Mann. Er wird keine Br=
mittlung
ſuchen, aber er hat den Wunſch zur Sondierung. Wr
haben uns ſeit Monaten von Großbritannien entfernt. 3
England iſt man darüber recht verſtimmt. Man findet jenſeitz
des Kanals, daß das engliſche Kabinett heute keine Rolle mehr
ſpielt. Dieſe Situation erſcheint allen Parteien ausnahmslos
unerträglich. Alle haben den Wunſch und das bittere Gefühl,
daß es jetzt anders werden müſſe. Die einen verlangn, daß
Bonar Law in der Ruhrfrage ſich an die Seite Frankreichs
ſtelle. Die anderen fordern einen energiſchen Widerſtand gegen die
franzöſiſchen Gewaltmaßnahmen. Jedenfalls muß man ſagen,
daß der entſcheidende Schritt jetzt nicht von Berlin oder Paris,
ſondern von London unternommen wird.

Vom Tage.

Der preußiſche Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung
m cht bekannt, daß er eine amtliche Liſte für Studienaſſeſſorinnen einzu=
richten
beabſichtigt.
Die Großinduſtriellen des Ruhrgebiets haben den Beſchluß gefaßt,
die Zahlung der von den Franzoſen und Belgiern geforderten Kohlen=
ſteuer
abzulehnen und alle Folgen auf ſich zu nehmen.
Bei dem Eiſenbahnunglück, das ſich dieſer Tage bei Gerolſtein er=
eignete
wurden elf Perſonen getötet. Darunter befinden ſich ſechs
ſchädigte Material einfach die Böſchung himunter.
reichern gehören und die von den Treuhändern für das Eigentum der zwingen! Das iſt die einfache Forniel, die jetzr einem jeden auf=
ginnt
in der nächſten Woche.
en Bau von 6 leichten Kreuzern, 15 Torvedobootszerſtörern, 24 Tor= lierbare Kulturwerte, wie Chriſtentum und ererbte Rechtsauf=
2Minenlegern, 4 Petroleumſchiffen bis zum Jahre 1938 vorſieht. niedrigt.
Eine neue tſchecho=ſlowakiſche Anleihe in Höhe von 500 Millionen
Praknt, wird bei den tſchechiſchen Banken aufgenommen.

Sinnſce Mmierdentte M Grantteiige tionskoſten an und für ſich recht und billig iſt. Iſt dies nicht der
Poincaré gibt gewundene Erklärungen ab. Zunmmenſtoß zwiſchen den Sozialiſten der Laſt, die ihm aufgelegt iſt, zuſammenbrechen müßte, ſo ver=
und der Rechten. Vertagung der Hmmer auf den 8. Mai.

Paris, 30. März. (Wolff.) Die franzöſiſche Kammer faßte
geſtern nachmittag unerwartet den Beſchluß, zu einer Nachtſitzung
zuſammenzutreten, um verſchiedene Vorlagen zu erledigen, die
der Senat im Laufe des Tages angenommen hatte.!
Um 9.10 Uhr abends begann die Sitzung. Zuerſt wurde ein
Geſetzentwurf angenommen, wodurch die Schaffung eines
Unterſtaatsſekretariats im Finanzminiſterium
ermöglicht wird. Nach einer Reihe weiterer Vorlagen, die ſich
mit dem Haushaltsbudget und Steuerangelegenheiten beſchäf=
tigten
, verlangte der Finanzminiſter die ſofortige Dis=
kuſſion
der Kreditvorlagen für zwei Budget=
zwölftel
für die Monate April und Mai.
In der Generaldebatte ergriff der ſozialiſtiſche Abg.
Lebas das Wort und erklärte, ſeine Freunde wollten nicht
auf das Manöver hineinfallen, das nach der Abſtimmung über
das Budgetzwilftel geplant ſei; deshalb hielten ſie daran feſt,
daß vor den Ferien die Ruhrfrage diskutiert
werde.
Die Reparationsfrage trage den Keim eines neuen Krieges in ſich.
Die Proletarier Frankreichs, Englands und Deutſchlands,
ſo erklärte Lebas, erkannten die franzöſiſchen Anſprüche auf die
Reparationen an, aber was die Methode anbetrifft, unterſcheiden
wir uns von der Mehrheit der Franzoſen, die an die Wir=
kung
der militäriſchen Gewalt glaubt. (Lebhafter
Widerſpruch rechts.) Als der jetzige Finanzminiſter Berichterſtat=
ter
über das Wiederaufbaubudget war, erklärte er, die fran=
zöſiſchen
Induſtriellen hätten zuoft Furcht vor
der Konkurrenz der deutſchen Lieferungen ge=
habt
; er, Lebas, wolle jetzt beweiſen, daß die Ruhr=
beſetzung
noch viel weniger einbrachte, als die
Politik derletzten Fahre, die indeſſen unzulänglich war.
Seit der Ruhrbeſetzung wurde das Wirtſchaftsleben der Welt
geſtört; der Preis aller Rohmaterialien, einſchließlich der Koh=
len
und Koks, ſowie der notwendigen Lebensmittel, erfuhr eine
ſtarke Hauſſe, auch das Baumaterial ſtieg ſtark im Preiſe. Der
Viederaufbau der verwüſteten Gebiete ſei da=
durch
bedroht. Der Abgeordnete, der wiederholt von der
Rechten unterbrochen wird, wirft deshalb ſeinen Widerſachern
vor, daß ſie nicht ihre Gedanken ausdrücken, die nach ſeiner An=
ſicht
darin gipfelten,
bis nach Berlin zu marſchieren.
Es kommt wiederum zu lärmenden Unterbrechungen, als Lebas
erklärte, daß ſeine Freunde immer noch auf internationale
Abkommen hofften, um die Konflikte zu löſen. Seine poli=
tiſchen
Gegner ſeien wie die Bolſchewiſten, die glaubten, alles
durch militäriſche Gewalt löſen zu können, und die ſchließlich
doch einſehen müßten, daß ſie ſich getäuſcht hätten. Es ſei zu
befürchten, daß eine zu lange Beſetzung Deutſchlands
das Nationalgefühl des deutſchen Proletariats verſchärfen werde,
derartige Symptome erkenne man ein wenig überall; ſelbſt Klara
Zetkin habe im Reichstag gegen die Nuhrbeſetzung proteſtiert.
Frankreich, das mit den Alliierten Oeſterreich zer=
ſtückelt
habe, ſei jetzt verpflichtet, ihm zu Hilfe zu kommen,
damit es exiſtieren könne. Befürchten Sie nicht, ſo ruft der Red=
ner
aus, daß Sie eines Tages gezwungen ſein werden, für
Deutſchland das gleiche zu tun? (Widerſpruch rechts und
in der Mitte.) Er und ſeine Freunde wollten Frankreich und der
geheiligten Sache des Friedens dienen.
Man beantragt Schluß der Generaldebatte, der
mit 382 gegen 162 Stimmen angenommen wird. Alle Artikel
der Kreditvorlage werden genehmigt.
Hierauf ergreift Abg. Herriot das Wort, um über die
Geſamtvorlage zu ſprechen, um Poincaré, wie er ſagt, im
Intereſſe des Landes zwei Fragen vorzulegen:
Erſtens, man behauptet in der ganzen Welt, da, wo man
Frankreich verkennt, daß wir aufgehört hätten, im Ruhrgebiet
wirtſchaftliche Ziele zu verfolgen, daß wir nunmehr politi=
ſche
Zwecke zu erreichen ſuchen, ja, daß wir ſelbſt auf Au=
nexion
abzielen.
Zweitens fordere ich die Regierung auf, zu erklären, daß
Frankreich mit Gerechtigkeit jeden ernſten Vorſchlag
prüfen wird, den Deutſchland Frankreich oder der Geſamtheit
der Allierten machen wird.
Sofort erhebt ſich Poinearé und erklärt: Ich glaube
wirklich, daß meine Antwort überflüſſia iſt. Ich gab ſie im vor=
aus
und wiederholte ſie auch vor dem Finanzausſchuß der Kam=
mer
. Ich bin nicht der Verfaſſer des Protokolls über die letzte
Sitzung, aber es gibt getreu meine Gedanken wieder. Ich er=

nehmen drden. An dem Tage, an dem die deutſche Re= einige Autorität in der Welt beſitzen, ſich ganz deutlich auf einen
laſſen.
aufgeben.
werde.

Reparationszahlungen dortu erlangen.
Lärm. As er weiterſprechen will, ruft 1 der Abg. Magne
zu: Genug, genug! Blum ſchlägt mit d Fauſt auf das Pult
und ſchreit ſeinerſeits: Ich habe genug dan!, was wiederum
eine große Läumſzene hervorruft. Nur 1
erklärt, die Unterbrechung, die der Mißmut Ams hervorgerufen
habe, ſei berechtigt geweſen, verläßt Blum P.
verſucht, mit ſämtlichen Sozialiſten
niſten den Sitzungsſaal zu verlaſſ
antwortete Blum. Genug! Deshalb habe er ſich eußt, zu ers angeſehen wird.
klären, ein derartiges Wort aus dem Munde eine.
könne, die Unterbrechung als berectigt erſcheinenſ
habe ſich aber getäuſcht, denn Leon Blum wollte anlſen. Er

Vorte zurück, die den Abg. Blum hätten!t. Er
können, und fordere ihn auf, in ſeiner Nede fortzufahle
Bei der Fortſetzung ſeiner Rede führte Blum aug

ziere, es auf eigenem Gebiet zuſammenbreche.
proviſoriſche Budgetzwölftel über den Wiederaufbau.
2 Uhr nachts beendet. Auch der Sengt tritt wieder am 8. Mai
zufammen.

Unberechtigte Anſprüche.
igte
Prof. Guſtav Caſſel, Stockholm.
Wir entnehmen die nachſtehenden überaus bemerkens=
werten
Ausführungen des bekannten ſchwediſchen
Wirtſchaftsſachverſtändigen dem Spenska Dagbladet.
Seit die Ruhrokkupation eingeleitet iſt, hat Frankreich in=
Deutſche. Bei den Aufräumungsarbeiten warfen die Franzoſen das be= tenſiv darauf hingearbeitet, daß in der ganzen Welt Frankreichs
Standpunkt als ſeltſtverſtändlich anerkannt wird: Deutſchland
kommt ſeinen Verpflichtungen nicht nach, und Frankreich iſt des=
Die erſte Rückgabe von Vermögenswerten, die Deutſchen und Oeſter= halb berechtigt, Deutſchland mit Gewalt zu deren Erfüllung zu
Staatsangehörigen ehemals feindlicher Länder verwaltet werden, be= gezwungen werden ſoll. Frankreich ſetzt alle Kräſte in Bewegung,
um dieſen einfachen Satz dem Bewußtſein der Welt einzu=
Der franzöſiſche Marineminiſter brachte den zweiten Teil des prägen. Juriſtiſche Koryphäen und Geiſtliche ſind dazu bereit,
beſetzentwurfs über die Organiſation der Küſtenverteidigung ein, der ſich für dieſe Formel mit ihren Namen einzuſetzen, und unver=
Löobooten, 4 Unterſeebrotskreuzern, 30 Unterſeebooten erſter Klaſſe, faſſung, werden zu untergebenen Dienern dieſer Formel er=
Frankreichs Intereſſen ſcheinen zu fordern, daß das Pro=
tſchhiſchen
Kronen, zurückzahlbar in 6 Monaten, verzinslich mit 6 blem bis zum Aeußerſten vereinfacht wird, und daß eine ſach=
liche
Prüfung der franzöſiſchen Formel oder der Berechtigung
der Gründe, auf denen dieſe Formel beruht, nicht ſtattfindet.
Für Menſchen, die ſich etwas objektive Urteilskraft bewahrt
haben, müßte es aber doch klar ſein, daß es Fragen gibt, die in
dieſem Zuſammenhang weſentliche Bedeutung haben. Eine
ſolche Frage iſt in erſter Linie die, ob die Forderung der Repara=
Fall, iſt die Forderung ſo hoch geſchraubt, daß Dutſchland unter
ſchwindet eine weſentliche Vorausſetzung für Frankreichs Aun=
ſprüche
auf das Recht zu Zwangsmaßnahmen. In dieſem Punkt
will Frankreich keine Diskuſſion dulden, ſondern läßt übermütig
klärte in ſter Linie, daß wir keinerlei Verſuche zu erklären, daß es keine andere Meinung als die franzöſiſche geben
offiziöſtz oder indirekten Verhandlungen an= kann. Und doch hat das Urteil aller Sachverſtändigen, die jetzt
gierung zur üirklichkeit zurückgekehrt iſt und erkennen wird, daß entgegengeſetzten Standpunkt geſtellt. Schon die hervorragend=
eine
Verlägerung des Widerſtandes Deutſchland ſten Wirtſchaftspolitiker und Staatsmänner aus verſchiedenen
ſelbſt nur ſchälch ſein kann, an dem Tage, an dem die deut= Ländern, die anfangs 1920 den Aufruf zu der ſpäter in Brüſſel
ſche Regienng uns, alſo Frankreich direkt, oder der Ge= abgehaltenen Finanzkonferenz erließen, haben ſehr nachdrücklich
ſamtheit der Aierten präziſe ernſthafte Vorſchläge vor Anſprüchen gewarnt, die über die Grenzen des Zahlungsver=
überbringen
wit werden wir ſie im Geiſte der Gerechtigkeit und mögens gingen oder eine ſo draſtiſche Herabſetzung des Lebens=
Lohalität prüſen Ich fügte hinzu, daß es gefährlich und ver= ſtandards im Gefolge hätten, daß die Bereitwilligkeit, eine ge=
abſcheuungswürd
wäre, Frankreich annerioniſtiſche uechte Schuld (und ſie iſt wahrlich nicht gerecht! Die Red.) zu
Pläne oder antergedanken zuzuſchreiben. Wir er= bezahlen, in einen Geiſt der Verzweiflung und Erregung um=
klärten
immer, dawwir in das Ruhrgebiet gegangen ſind, um gewandelt werde‟. Das Sachverſtändigenkomitee der Genug=
dort
wirtſchaftliche jele zu verfolgen. Wir beabſichtigen keines= Konferenz hat dieſen Aufruf voll gebilligt und in beſonders nach=
wegs
, uns eine einge Parzelle deutſchen Bodens anzueignen; drücklicher Weiſe hervorgehoben, daß ein ökonomiſcher Wieder=
aber
wir wollen un nicht mehr durch neue Manöver täuſchen aufbau unmöglich ſei, ſo lange die Laſten eines Landes deſſen
Zahlungsvermögen überſteigen. Dieſe Aeußerung iſt um ſo be=
merkenswerter
, als der Genug=Konferenz verboten war, ſich über
Deshalb werden die Pfänder nur gegen Realitäten die Reparationsfrage zu äußern. Nichtsdeſtoweniger hat die
Konferenz in allen ihren Inſtanzen den Aeußerungen des Sach=
Wir werden uns aus in Ruhrgebiet nur im Maße und im verſtändigenkomitees zugeſtimmt. Sir John Bradbury, der in
Verhältnis der erlangtenzahlungen zurückziehen: dieſe wüſſen bezug auf Sachverſtändnis in dieſen Fragen ſicherlich die übrigen
ſich der Geſamtheit der Sſden anpaſſen. Deutſchland hat Mitglieder der Reparationskommiſſion überragt, gab im letzten
keine äußere Schul! Deutſchland iſt im Augenblick we= Herlſt die Meiuung kund, daß Deutſchland jetzt in einer Lage
niger belaſtet als Frankre, es hat wegen des Markſturzes, wäre, wo ſeinen erſchöpften Kräften ein Moratorium von zwei
kaum noch eine innere Sſuld. Deshalb glaube ich, daß es bis vier Jahren notwendig wäre. Die engliſche Regierung hat
gerecht und notwendig iſt, das geſamte Uebel repariert ſich hinter ihren Repräſentanten geſtellt und ſich geweigert, die
von Frankreich diktierte Erklärung der Reparationskommiſſion
Der ſozialdemokratiſche A. Blum verlangt hierauf von zu unterzeichnen, wonach Deutſchland abſichtlich ſeine Verpflich=
dem
Miniſterpräſidenten, daß ſeine Gedanken etwas prä= tungen nicht erfüllt habe. Die im November in Berlin verſam=
ziſer
ausdrücke! Es genügt it, zu erklären, daß Frankreich melten Finanzexperten, die an politiſche Inſtruktionen nicht ge=
keinerlei
Annexionsgednken habe; das wiſſen wir, bunden waren, erklärten offen, daß eine Stabiliſierung der deut=
Was man Frankreich vorwirft, iſdaß es auf die Zerſtücke= ſchen Mark unter dem Druck, den die Reparationsforderung
lung der deutſchen Einhé abzielt. Man muß die Ar= Deutſchland auferlege, unmöglich ſei, und fügten hinzu, daß
tikel einer geiſſen Preſſe desabieren, die einmal von der Deutſchland mindeſtens zwei Jahre mit den Reparationszahlun=
Neutraliſierung des linſn Rheinufers, dann gen Aufſchub haben müſſe, jedenfalls aber ſo lange, bis die Zah=
wieder
von der Schaffung eineFufferſtaates ſpricht, lungen ohne neue Inflation geleiſtet werden könnten. Einzelne
Man muß erklären, daß wir nur inſuhrgebiet ſtehen, um die Perſönlichkeiten, wie Keynes und Nitti, deren Sachverſtändnis
und Unabhängigkeit niemand beſtreiten kann, haben mit aller=
größter
Klarheit die Unangemeſſenheit der Reparationsforde=
Blum wird in der heftigſten Ve von den Abgeordneten rung nachgewieſen. Wenn Frankreich unter ſolchen Verhältniſſen
der Nechte und der Mitte unterbrochenp daß ſeine Worte Uns ſeine Reparationsforderung als unbeſtritten und ſein Nicht zu
verſtändlich werden. Da er ſich nicht der verſchaffen kann und exekutiben Maßnahmen als ſelbſtverſtändlich predigen läßt, ſo
deshalb zur Rednertribine, emporſteit verdoppelt ſich der iſt dies nichts anderes als der gewaltigſte Bluff.
Aus guten Gründen kann man auch die Frage ſtellen, ob
Frankreich ſeinen Schuldner ſo behandelt hat, daß die franzö=
Kammerbrälidentvie Auhe wiederht Mühe kann der ſiche Zahlungsſorderung nunmehr eiwas don der moraliſchen
gllen. Als er aber Selbſtverſtändlichkeit an ſich hat, die Frankreich immer für die=
ſelbe
in Anſpruch nehmen will. Niemand, der ſehen will, kann
er heftigen Vor= darüber im Ungewiſſen ſein, daß Frankreichs ganze Politik ſeit
würfen gegen den Kammerpräſidenten die Inertribüne und dem Kriege auf eine ökonomiſche Schwächung Deutſchlands ab=
nd
Kommu= gezielt hut. In allen Streitfragen hat Frankreich auf dem
Standpunkt geſtanden, der für die ökonomiſche Entwicklung
Deutſchlands der möglichſt ungünſtige war. Wenn Frankreich
Da erhebt ſich der Kammerpräſident Per und erklärt: erwartet, daß die Welt all dies in dem Augenblick vergeſſen ſoll,
Im Laufe dieſer Dehatte kkeuzten ſich die Urbrechungen, wvo Frankreich von der Heiligkeit ſeiner berechtigten Anſprüche
Leidenſchaften wurden aufgeſtachelt. Ein Abgeorder der Rech= ſpricht, ſo muß es wiſſen, daß eine ſolche Erwartung von au=
ten
rief Blum zu: Die Deutſchen mögen uns bezag! Darauf deren Völkern nicht nur als naiv, ſondern auch als rückſichtslos
FFranzoſen
Während Frankreich die Sympathien und die moraliſche
Unterſtützung der ganzen Welt beanſprucht, und das in
er genug von Unterbrechungen habe; er bedauere ene daß einer Ausdehnung, don der keine andere Na=
haben
, der Abgeordnete hätte aus Mißmut gehatt, e. tion je träumen würde, weigert es ſich andererſeits be=
letzen
ſtimmt, eine jede Unterſuchung der Berechtigung ſeiner For=
derungen
zu dulden. Sogar dem Völkerbund wird verboten, die
Rekgrationsfrage zu behandeln, und dies, trotzdem eine ſolche
geſichts der Verluſte, die Frankreich während des Krieges us Einſchränkung der Rechte des Bundes natürlich vollſtändig im
beſtehe die einzige Garantie, die Frankreich gegen ſtt. Widerſpruch mit dem gauzen Geiſt und den Aufgaben des Bun=
deutſchen
Angriff finden könne, darin, daß mau in Deutfak, des ſteht. Mau hat alſo einen Standpunkt, den man nicht einer
den Eindruck hervorrufe, daß, wenn es einen Krieg prP obſettiven Prufung zu unterwerfen wagt, und gibt zu, daß die=
ſer
Standpunkt einer rechtlichen Prüfung nicht ſtandhält. Dieſe
Hierauf wird der Geſetzentwurf über die beiden Budg/ Folgerung zu ziehen, wird Frankreich mit einigen Phraſen über
zwölftel angenommen, und anſchließend daran auch d4 ſeine eigene Würdigkeit die übrige Welt nicht hindern können.
Die Begriffe von der Würdigkeit eines Staates haben ſich zu
verändern angefaugen, und wir ſind viele ringsherum in der
Unter großem Widerſpruch wird hierauf der 8. MaiPelt, die von der Auffaſſung durchdrungen ſind, daß die Würde
als Tag des Wiederzuſammentritts beſtimmt. Die Sitzung war ſies Staates darin beſteht, daß er ſich dem Necht fügen kann.
Die letzte und augenblicklich vielleicht bedeutendſte Frage,
ſich an die Ruhrokkupation auknüpft, iſt
Man von

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Seite 2.

Darmſtädter Dagblatt, Samstag, den 31. März 1923.

Rummer 89.

aller Unklarheit abſieht, die der franzöſiſchen Reparationsforde=
rung
anhaftet, und für einen Augenblick vorausſetzt, daß dieſe
rechtlich, ökonomiſch und morgliſch vollkommen unbeſtritten ſei,
folgt denn daraus wirklich, daß Frankreich berechtigt iſt, mit mili=
täriſcher
Gewalt ſein Recht durchzuſetzen? Wir müſſen verſtehen,
daß dies eine ſehr ernſte Frage iſt. Es wäre eine mehr wie be=
denkliche
Neuheit im internationalen Recht, wenn es einem
Gläubigerſtaat geſtattet ſein würde, nach eigenem Gutdünken
eine Zahlung durch die Beſetzung eines Teiles des Landes des
Schuldners und durch die Ausplünderung, Be=
ſchimpfung
, Vergewaltigung und Schändung
der dort wohnenden Bevölkerung zu erzwingen.
Hier gibt es ja keinen Zuſammenhang zwiſchen Vergehen und
Strafe. Liegt wirklich ein Vergehen vor, ſo iſt der Schuldner=
ſtagt
der Strafbare, und unſer Rechtsgefühl kann ſich unmöglich
damit abfinden, daß die Strafe willkürlich einem Teil ſeiner Be=
völkerung
dadurch auferlegt wird, daß dieſe einer Behandlung
ausgeſetzt wird, die ganz und gar außerhalb der Grenzzeichen
der Ziviliſation ſteht. Und übrigens, welche endloſe Perſpektive
von Gewalt und Krieg wird nicht aufgerollt, wenn wir uns nuc
für einen Augenblick denken wollen, daß Gläubigerſtaaten das
Recht zuerkannt werden ſollte, mit ſolchen Mitteln ihre Forde=
rungen
geltend zu machen! Ein Gutheißen des franzöſiſchen
Standpunktes, ja auch nur die geringſte Nachſicht demſelben
gegenüber hätte unwillkürlich ſehr weitgehende Folgerungen im
Gefolge, Folgerungen, die auch für Frankreich ſelbſt nicht ganz
ungefährlich wären. Wenn je, ſo liegt hier eine Prinzipienfrage
vor, deren richtige Löſung ein gemeinſames Intereſſe der ganzen
Welt bildet.
In welcher Richtung die Entſcheidung fallen würde, wenn
die allgemeine Frage in ihrer vollen Klarheit vor ein Gericht ge=
zogen
werden würde, was wirklich das moderne internationale
Rechtsgefühl repräſentierte, daran kann wohl kaum ein Zweifel
beſtehen. Vielleicht will Frankreich geltend machen, daß das
Recht eines Gläubigers zur Gewalt zwar nicht im allgemeinen
beſteht, aber daß der Verſailler Vertrag Frankreich ein ganz ſpe=
zielles
Recht diefer Art zugeſichert habe. Eine derartige Aus=
legung
des Verſailler Vertrages iſt jedoch bekanntlich durchaus
nicht unbeſtritten. Dazu kommt, daß die Möglichkeit, daß Frank=
reich
Deutſchland gegenüber eine ſolch außerordentliche Stellung
zugeſichert werden könnte, an und für ſich ſo unſinnig iſt, daß
der Verſailler Vertrag, wenn er wirklich in dieſer Weiſe aus=
gelegt
werden könnte, ſelbſt unſinnig und damit auch kraftlos
wäre. Ein Vertrag, der dem einen Teil zu enormem Nachteil
gereicht, wird nicht als gültig anerkannt, am allerwenigſten, wenn
er ihm mit Gewalt aufgezwungen iſt.
Ins Licht allgemeiner Prinzipien gerückt, kann deshalb die
Ruhrokkupation nie etwas anderes als ein gewaltiges Unrecht
ſein, größer wie jedes Unrecht des Krieges, weil es unter einem
Zuſtand, der als Frieden gelten ſoll, begangen iſt. Für ein ſol=
ches
Unrecht, allen direkten Schaden nicht nur, ſondern auch den
allgemeinen wirtſchaftlichen Verluſt, kann Deutſchland mit gu=
tem
Recht Forderungen auf Schadenerſatz erheben.
In der Situation, in die Frankreich auf ſolche Weiſe die
Reparationsfrage gebracht hat, kann eines Tages leicht die Frage
einer Intervention ſpruchreif werden. Dann muß man darüber
klar ſein, daß eine jede ſolche Interventiom Gefahr läuft, ein
Kompromiß mit dem Unrecht zu werden. Es liegt im Intereſſe
eines jeden Landes, ſich wohl zu hüten, daß es nicht auf irgend
eine Weiſe in einer ſolchen Intervention engagiert wird. Be=
ſonders
gilt es für die ſkandinaviſchen Länder, jetzt ſchon zuzu=
ſehen
, daß ſie in dieſer Hinſicht vollkommen frei daſtehen. Unſer
Nechtsgefühl fordert, daß die außerordentlich wichtige prinzipielle
Rechtsfrage, die hier vorliegt, durch einen Rechtsſpruch
eutſchieden wird, und daß nicht erlaubt wird, daß ſie in unklaren
Kompromiſſen einer politiſchen Intervention ertrinkt. Wer ſich
weigert, ſeine Sache vor Gericht ziehen zu laſſen, der klagt ſich
ſelbſt an. Will Frankreich ſich auf den Boden der Gewalt ſtellen,
ſo ſoll es wenigſtens gezwungem werden, es offen zu tun, und
damit ſeine unbefugten Anſprüche, auf die morgliſche Unter=
ſtützung
der übrigen Welt aufgeben.
Degoutte provoziert die Ruhrarbeiter.
TU. Paris, 30. März. General Degoutte hat folgen=
den
Erlaß an die deutſchen Eiſenbahnangeſtellten gerichtet:
Mit Bezug auf die Verordnung der hohen Kommiſſion vom
4. März 1923, in der eine ſtaatliche Verwaltung für die Eiſen=
bahnen
im beſetzten Gebiet geſchaffen wurde, und mit Bezug
auf die Anweiſungen dieſer Verwaltung vom 20. März 1923,
in denen alle Angeſtellten und Arbeiter der Eiſenbahnen des be=
ſetzten
Gebietes aufgefordert werden, ihre Arbeit wieder auf=
zunehmen
, eröffnet der Oberkommandierende der vereinigten
Armeen folgendes:
Die Angeſtellten und Arbeiter der Eiſenbahnen haben ihre
Arbeit ſofort wieder aufzunehmen. Alle, die ſich an dieſe Ver=
ordnung
nicht halten, werden unverzüglich entlaſſen und können
von der hohen Kommiſſion aus dem beſetzten Gebiet ausgewieſen
werden.
Erleichterungen für Bochum.
TU. Bochum, 30. März. Der Kommandant für Buer hat
den Oberbürgermeiſter Graff mitgeteilt, daß der Kommandeur
der 40. Diviſion Nagral de Bourges ſeine Verordnung vom 24.
Februar dahin mildern wolle, daß ab 31. März der Verkehr auf
den Straßen bis 9 Uhr abends anſtatt bis 7 Uhr ausgedehnt wer=
den
könne, die Wirtſchaftslokale bis 9 Uhr abends offen bleiben
könnten und ſchließlich daß der Handel in der ganzen Stadt
wvieder frei ſei. Die Geſchäftsleute ſeien jedoch gehalten, die
Verfügungen des Generals Nr. 16 und 4 zu befolgen.
Das bedeutet, daß die Kaufleute, die ſich weigern, Waren
an Beſatzungstruxpen zu verkaufen, und die die Preiſe an den
Waren nicht deutlich machen, verhaftet und vor ein Militär=

gericht geſtellt werden.
Von den Sonderbündlern.
TU. Rom, 30. März. Der durch ſeine Objektivität aus=
gezeichnete
italieniſche Publiziſt Anſaldo hatte Gelegenheit,
die Geheimpapiere der Kölniſchen Sonderbündlerbewegung ein=
zuſehen
und gibt darüber in der Stampa folgenden Bericht:
Den italieniſchen Journaliſten wurde gegen ein Trinkgeld von
den Führern der ſeparatiſtiſchen Partei die geſamte Parteikorre=
ſpondenz
mit franzöſiſchen Behörden vorgelegt. Jedermann, der
Geld ſpringen laſſe, könne dieſe Papiere leſen. Aus jenen gehe
herdor, daß die geſamte ſeparatiſtiſche Bewegung vollſtändig von
den Franzoſen ausgehalten und bezahlt werde. Die deutſche
Polizei könnte ſich mit Leichtigkeit in den Beſitz dieſer kompro=
mittierenden
Dokumente ſetzen. Aber leider habe der engliſche
Polizeikommiſſar Piggot von den Franzoſen den Befehl er=
halten
, der deutſchen Polizei das ihr doch unbedingt zuſtehende
Reiht der Hausſuchungen zu verweigern. Es ſei traurig, wie
ein Haufe von Dummköpfen und beſtochenen oder intereſſierten
Individnen der Welt den Betrug einer angeblichen Rheinländer=
beſrgung
vortäuſchen wollen. Von dieſen Individuen, nicht
aber von den preußiſchen Tyrannen, müſſe das Rheinland be=
freit
werden.
Schwediſche Opferfreudigkeit.
TU. Stockholm, 29. März. Svenska Dagbladet ſchreibt:
Wie allgemein und warm das Intereſſe in unſerem Lande dafür
iſt, ber unter der Okkupation ſchwer leidenden Ruhrbevölkerung
Hilfe zu bringen, geht nicht zum mindeſten aus dem ſchönen
Iteſultat hervor, das das Hilfskomitee für die Ruhr in Stock=
holnt
während ſeiner kurzen Tätigkeit erzielt hat. Binnen fünf
Wochen ſind vom Komitee nicht weniger als rund 75 000 Kronen,

Koks=Hoffnungen.
* Paris, 30. März. (Priv.=Tel.) Es iſt nunmehr drei
Monate her, daß das Ruhrgebiet von den Franzoſen beſetzt
worden iſt. Vom Tage der Ruhrbeſetzung an aber verſchlechterte
ſich die Lage der franzöſiſchen Metallinduſtrie fortwährend. Von
219 in Frankreich befindlichen Hochöfen waren am 1. Januar
116 angezündet. Die Zahl hätte inzwiſchen auf 126 bis 136 ge=
bracht
werden können, wenn es möglich geweſen wäre, die fran=
zöſiſche
Metallinduſtrie rechtzeitig und ausreichend mit Brenn=
ſtoff
zu verſorgen. Demgegenüber muß aber feſtgeſtellt werden,
daß von den 116 am 1. Januar im Betrieb befindlichen Hochöfen
nur noch 77 weiter arbeiten, wührend die anderen ebenfalls in=
folge
Brennſtoffmangels ausgeblaſen werden mußten. Haben ſich
nun die Ausſichten für eine beſſere Koks= und Kohlenverſorgung
für die Zukunft gebeſſert? Seit dem 1. Februar hat die fran=
zöſiſche
Metallinduſtrie insgeſamt 9000 Tonnen Koks aus dem
Ruhrgebiet erhalten. Inzwiſchen hat ſich die Lage aber nach An=
gabe
des Echo National verbeſſert. Gegenwärtig könne mit einer
Durchſchnittsleiſtung von 1500 Tonnen täglich gerechnet werden.
Dieſe Tatſache läßt die Hoffnung zu, daß es möglich ſein werde,
auf abſehbare Zeit ein weiteres Ausblaſen von Hochöfen zu
verhindern. Weiter meint das Echo National: Die Leiſtungen,
die wir von unſeren Nachbarn und Verbündeten zur Linderung
unſerer Kohlennot erhalten haben, entſpricht bei weitem nicht
unſeren Erwartungen. In runden Zahlen ausgedrückt, kann
man ſagen, daß wir im Januar und Februar rund 40 000 Tonnen
von Belgien und England zuſamen erhalten haben.
Muſſolini mit Frankreich einverſtanden.
* Paris, 30. März. Der belgiſche Miniſter Jaſpar wird
heute von ſeiner Reiſe aus Mailand zurückerwartet. In Brüſſel
glaubt man, einer Meldung des Temps zufolge, daß Haſdar mit
Muſſolini eine freundſchaftliche Ausſprache über die kürzlich ge=
faßten
franzöſiſch=belgiſchen Beſchlüſſe, ſowie über die Maß=
nahmen
hatte, die man im Falle, daß Deutſchland ſeinen Wider=
ſtand
fortſetzen ſolle, zu ergreifen gedenkt. Muſſolini ſoll ſich
mit der franzöſiſchen und belgiſchen Regierung völlig einig er=
klärt
haben und vor allem die Notwendigkeit anerkannt haben,
baß die Verbündeten in der entſchiedenſten Form vorgehen müß=
ten
, um die Intereſſen der Gläubiger Deutſchlands zu ſchützen.
Er hatte, derſelben Meldung zufolge, ausdrücklich erklärt, di
jetzige Politik Frankreichs und Belgiens mit allen Kräften unte=
ſtützen
zu wollen. Von einer Intervention Muſſolinis köne

keine Rede ſein.
Desgleichen bemüht ſich Theunis in Brüſſel, die Nachicht
über franzöſiſch=belgiſche Meinungsverſchiedenheiten, die ſie im
Rechtsgutachten der Reparationskomiſſion über die datſche
Volksanleihe zweifellos verrieten, als völlig bedeutungslo hin=
zuſtellen
.
Die türkiſchen Gegenvorſchlige.
Pvinearé gab ſeine Zuſtimmung

Paris, 30. März. (Wolff.) Havas meldet: 9oincaré
gab zu der in London entworfenen Antwortnoe der Al=
liierten
auf die türkiſchen Gegenvorſ/läge ſeine
Zuſtimmung. Die Note wird von jeder der allerten Regie=
rungen
getrennt ihrem Oberkommiſſar in Konſtitinopel zuge=
ſtellt
und dann durch einen gemeinſamenSchritt der
Oberkommiſſare dem Vertreter der Regierungvon Angora in
Konſtantinopel, Adnan Bey, übergeben, de ſie an Ismet
Paſcha weiterleitet. Die Antwort der Alliiern iſt nach Havas
in ziemlich allgemeinen Wendungen gehalten Sie geht nicht auf
die Einzelheiten der Londoner Sachverſtängenverhandlungen
ein; ſie gibt nur im allgemeinen die Rieung an, worin ſich
dieſe Verhandlungen entwickelten, und le auf dieſe Weiſe die
Regierungen nicht unbedingt feſt. Am gluß wird die Türkei
aufgefordert, zur Wiederaufnahye der Friedens= tümliche Wort lautet, keinen Hund mehr hinter dem Ofen her=
verhandlungen
Delegierte nach auſanne zu entſenden.
Die Antwort lehnt die Zurückſtelluz der Wirtſchafts=
beſtimmungen
des Lauſanner Ewurſes ab.
Ein Manifeſt übe Aegypten.
London, 30. März. (Wol) Mitglieder des Unter=
hauſes
, die ſich hauptſächlich a Arbeiterparteilern, aber auch
aus Liberalen und einem Konſoativen zuſammenſetzen, ver=
kläten
, daß die Politir Alenbys mißglückt ſei, und
worin ſie darauf dringen, daß e Tatſache anerkannt werde, daß
das ägyptiſche Volk die nonnelle Unabhängigkeit,
Beſetzung der wichtiſten Poſten durch Fremde

Hand in Hand gehe, vererfe. Es wird gefordert, daß
könne.


Großbritannier Beziehungen zu Rußland.
London, 30. M5: (Wolff.) Im Unterhaus richteten
zwei unabhängige Mitieder Anfragen an die Regierung wegen mag es gewiß ſein, daß die Regierung bei ihren einmal getroffe=
der
Beziehunge Broßbritanniens zu Rußland.
Me. Neill erwider es ſei keine Rede davon, daß die Haltung
gegen das Sowjettem zurückzuführen ſei. Eine der weſent=
lichſten
Erwägund bei der Anerkennung einer Regierung i
tiges geſetzhhes Syſtem und eine ziviliſierte
Rechtſprech=gwahren müſſe. Dieſe Bedingungen ſeien in

de kgetoeAlnennung, wie ſie die ruſiſche Regierung bereits
erhalten habzuzulaſſen.
Die gge im ruſſiſchen Hungergebiet.
Mogu, 30. März. (Wolff.) Die Lage in dem Hunger=
gebiete
ſt ſich folgendermaßen dar: Die Zahl der Notleiden=
den
im biete der Wolga und der Krim beträgt 5 Millio=
nen
. 5 Zahl derer, die von der Regierung unterſtützt werden,
üiberfcitet eine Million. Die ausländiſchen Hilfsorganiſatio=
nen
eilen bis zwei Millionen Tagesportionen, es verbleiben
Hab ungefähr zwei Millionen, die der Hilfe be=
d
ü en um die Zeit von drei Monaten bis zur neuen Ernte,
diſehr günſtige Ergebniſſe verſpricht, zu überſtehen.
Die Kommuniſten in Halle.
TU. Halle, 29. März. Für den 31. März iſt hier ein
ffentlicher Vortrag des Generals Märker angeſagt. Die kom=
nuniſtiſche

tigunſten der notleidenden Ruhrbevölkern

Menid ien dicfen Ses ie Feifcf Dn eie d Ic feif
3 C

Zur Abfindung des Großherzoglichen Hauſes.
Darmſtadt, 31. März. Vom Preſſeamt der heſſiſchen Re=
gierung
erhalten wir folgende Zuſchrift:
Der frühere Großherzog, vertreten durch die Rechtsanwälte
Dingeldey und Geißner, hat gegen den heſſiſchen Staat beim
Landgericht Darmſtadt Klage einreichen laſſen. Zunächſt iſt der
Erlaß einer einſtweiligen Verfügung zur alsbaldigen Auszah=
lung
einer Summe von 30 Millionen Mark an den Kläger bean=
tragt
. Das Geſamtminiſterium hat darauf folgende Erklärung
dem Gericht zugeſtellt: Die Heſſiſche Regierung hält die durch
Vertrag vom April 1919 erfolgte Regelung der Abfindung des
früheren Großherzogs für eine endgültige. Daran kann auch die
Tatſache nichts ändern, daß die im § 12 des Vertrages aus Grün=
den
, die auch vom Kläger gebilligt wurden, vorgeſehene Aufſchie=
bung
der Ausführung eines Teils des Abkommens heute noch
beſteht. Die Regierung kann einen Rechtsanſpruch auf Abände=
rung
des Vertrages nicht anerkennen. Zu der Frage, ob nicht
aus Gründen der Billigkeit eine Erhöh ung der Bezüge einzutre=
ten
hätte, hat ſie bisher noch nicht Stellung genommen. Ein von
der Mehrheit des Finanzausſchuſſes des Landtags angenomme=
ner
Antrag auf Gewährung eines Vorſchuſſes zur Gehalts=
zahlung
an die am 1. April 1919 vorhanden geweſenen Beamten
bedarf noch der Beſtätigung des Landtags. Die Regierung iſt
aus eigenem Recht und ohne Zuſtimmung des Landtages nicht
bereötigt, den Staat mit einer Ausgabe zu belaſten, für die eine
rechliche Unterlage nicht beſteht. Uebrigens iſt es uns nicht mög=
lich
nachzuprüfen, auf welche Rechtsgrundlage die uns nicht be=
kainte
Klage geſtützt iſt. Wir beantragen daher in erſter Linie,
de Friſt zur Abgabe unſerer Erklärung auf eine angemeſſene
Zeit nach Zuſtellung der Klageabſchrift zu erſtrecken, um unſerem
Inwalt Gelegenheit zur Prüfung und juriſtiſchen Stellungnahme
zu geben. Eventuell beantragen wir Ablehnung des Antrags
auf Erlaß einer einſtweiligen Verfügung.
Bei dieſer Gelegenheit ſei noch folgendes bemerkt:
Wenn in einer den Zeitungen zugeſandten Auslaſſung der
Vermögensverwaltung des früheren Großherzogs; beanſtandet
wird, daß die Regierung auf die verſchiedenen Geſuche des frühe=
ren
Großherzogs um Erhöhung der nach der Vereinbarung von
1919 feſtgelegten Beträge nicht geantwortet habe, ſo muß dem=
gegenüber
feſtgeſtellt werden, daß das Geſamtminiſterium ohne
Zuſtimmung des Landtags nicht in der Lage iſt, in der Ange=
legenheit
irgend etwas zu verfügen.
* Die Frage, ob die Auffaſſung der Heſſiſchen Regierung
zutreffend iſt, unterliegt der gerichtlichen Entſcheidung, und wir
nehmen daher von einer Stellungnahme vorerſt Abſtand. Die
Erklärung jedoch, daß die Heſſiſche Regierung nicht in der Lage
geweſen ſei, die mehrfach wiederholten Erſuchen des Großherzogs
zu beantworten, da man eine Entſcheidung nicht ohne Zuſtim=
mung
des Landtags hätte treffen können, erſcheint wenig glück=
lich
. Abgeſehen davon, daß die Heſſiſche Regierung doch wohl
nur eiſter Pflicht der Höflichkeit genügt hätte, wenn ſie dieſe ihre
Auffaſſung dem Großherzog mitgeteilt hätte, hätte ja wohl auch
die Möglichkeit beſtanden, im Laufe von faſt 5 Monaten eine Ent=
ſcheidung
des Landtages herbeizuführen. Im Intereſſe der
Würde des Staates wäre das jedenfalls beſſer geweſen.

Preisabbau und Publikum.
Schlagworte haben das gewiß nicht unverdiente Schickſal,
ſchnell zu abgegriffener Ware zu werden, die, wie das volks=
vorzulocken
vermag. So erging es denn auch der Parole vom
Preisabbau, die dem armen, durch ſtändige Erhöhungen der
letzen Monate abgehetzten Konſumentenpublikum zunächſt wie
Schalmeienklang ins Ohr tönen mußte. 1000, 2000, ja 3000 Pro=
zent
Steigerung waren ja längſt keine Seltenheit geweſen. Jetzt
ziemlich gleichzeitig mit der Markſtabiliſierung ſetzte die
Preisſenkung ein. Ein Aufatmen, ein Seufzer der Entſpannung
ging durch die Maſſe des kaufenden Publikums. Doch ſiehe: der
gewaltig kreißende Berg, deſſen erſte Wehen ſchon ſo heftig
waren, daß ihre Stoßkraft den Dollar von etwa 52000 auf an=
öffentlichen
ein Manifeſt ühr Aegypten, worin ſie er= nähernd 20 000 herabzudrücken vermochte, gebar ein gar winzig
Mäuslein, das zwar verſchämt das lockende Aushängeſchild
Preisabbau zur Schau trug, jedoch nur, wenn es gut ging, die
die mit einer drückenden mtäriſchen Kontrolle und mit der Aufſchrift 20 Prozent, wenn es hoch kam, 25 bis 30 Prozent
zeigte. Abgeſehen von einigen Waren, die ziemlich unmittelbar
von der Gunſt des Dollars abhängig ſind, war und iſt heute noch
Zaglulfreigelaffewerde, damit eine dauernde und be= weit weniger von einem wirklich durchgreifenden Abbau in den
friedigende Negelung deägyptiſchen Frage erzielt werden Preiſen des Groß= und Kleinwarenhandels zu merken, und der
Käufer lächelt höchſtens noch, wenn er das heißerſehnte, heute
bereits ſchon recht ominöſe Wörtlein billiger in Anzeigen oder
Schaufenſtern entdeckt. Dieſes billiger ſteht jedenfalls in keinenr
auch nur annähernden Verhälnis zur tatſächlichen Senkung des
Dollars. Ein gewiſſer Troſt für das konſumierende Publikum
nen Maßnahmen nun nicht ſtillſtehen wird. Erſt in den letzten
Tagen haben zwiſchen dem Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Becker
der britiſchen Regiang gegenüber Rußland auf ein Vorurteil und maßgebenden Vertretern von Induſtrie und Handel neuer=

liche Beſprechungen ſtattgefunden, die deutlich zeigen, daß man
in Regierungskreiſen das Problem des Preisabbaues auch wei=
durch
Großbritapen ſei, daß dieſe Regierung ein endgül= terhin energiſch verfolgen wird. Dazu kommt noch, daß die Geld=
und Kreditknappheit, nicht minder die beiſpielsweiſe anläßlich

auf deren Geſtaltung die Regierung keinen Einfluß hat, ſich den
Bemühungen der Reichsſtellen anpaßt. Von Riichsſeite wird
nunmehr die Löſchung oder doch beträchtliche Herabſetzung der
40prozentigen Kohlenſteuer als ziemlich gewiß in Ausſicht
geſtellt. An eine durchgreifende Ermäßigung der wirtſchafts=
droſſelnden
Eiſenbahnfrachten jedoch ſcheint man noch
nicht recht heran zu wollen, und gerade hier liegt der Beginn
zu einer geſunden Preisgeſtaltung. Von wie weittragender Be=
deutung
ein Preisabbau in den Frachttarifen ſein, würde, kann
man erſt ermeſſen, wenn man einmal die Kalkulation für eine
oder beſſer noch für mehrere Waren von der Erzeugung bis zum
Kleinkonſum verfolgt. Wenn beiſpielsweiſe von Verteidigern
der höheren Frachttarife darauf hingewieſen wird, daß Zucker
von Magdeburg nach Berlin eine Tariflaſt von nur etwa 100
Mark.pro Pfund zu tragen habe, während das Pfund im Klein=
handel
ungefähr 1000 Mark koſte, ſo wird völlig überſehen, daß
auch die Beförderungskoſten der Rohmaterialien, hier z. B. der
Rüben, Kohlen uſw., vom Erzeugungs= zum Verarbeitungsort
mit eingerechnet werden müſſen. Butter aus Oſtpreußen iſt mit
etwa 400 Maik Fracht belaſtet, Fiſche mit etwa 50 Mark ( Stet=
tin
-Berlin), Hierzu kommt noch, daß lebende Flußfiſche in
Fäſſern mit Eis befördert werden, für deren Waſſerinhalt im
Tarif nur ein geringer Preisabzug von der Bruttofracht, bei
Transport in Tankwaggons überhaupt kein Abzug gewährt wird.
Außerdem müſſen dieſe Trausportmittel jewveils wieder leer

irkt.

[ ][  ][ ]

Rumzer 89.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 31. März 1923.

Seite 3.

Stadt und Land

Darmſtadt, 31. März.
Heſſiſches Landestheater. Oſterſonntag Clavigo
ſtatt König Nikolo‟. Da die Vorbereitungen für König
Nikolo von Frank Wedekind infolge von Indispoſitionen im Perſonal
am Oſterſonntag nicht abgeſchloſſen ſein können, wird an dieſem Abend
im Kleinen Haus Clavigo in der Inſzenierung von Guſtav Hartung
mit Walter Kuliſch in der Titelrolle gegeben. Den Beaumarchais
ſpielt zum erſten Male ſeit ſeiner Rückkehr in das Enſemble des Lan=
destheaters
Walter Reymer. Miete und Preiſe bleiben dieſelben.
Vorverkauf für Dienstag. Der Vorverkauf für die Meiſter=
finger
von Nürnberg am Dienstag, den 3. April, beginnt heute an
der Tageskaſſe des Großen Hauſes.
Kunſtverein. Die derzeitige Anua=Beyer= Gedächt=
nisſchau
erfreute ſich in der abgelaufenen Woche, namentlich
am vergangenen Sonntag, ungemein lebhaften Beſuches. Ver=
kauft
wurde inzwiſchen weiter Das Kranichſteiner Schloßtor
Es ſteht zu erwarten, daß auch die Oſtertage der Veranſtaltung
ſtarken Zuſpruch bringen werden. Es ſoll hier nochmals darauf
hingewieſen werden, daß es ſich empfiehlt, die Mitgliedſchaft
des Kunſtvereins zu erwerben. Das Eintrittsgeld für Nichtmit=
glieder
beträgt 100 Mark pro Perſon, während die Mitglieder
bei 500 Mark Jahresbeitrag mit ihren Familienangehörigen
freien Eintritt in alle Ausſtellungen des Vereins und außerdem
Ausſicht auf den Gewinn eines wertvollen Kunſtwerks in der
Weihnachtsverloſung haben. Hierin iſt wohl auch der Grund
dafür zu ſuchen, daß ſeit Beginn dieſes Jahres dem Kunſtverein
erfreulicherweiſe über 100 neue Mitglieder beigetreten ſind. Die
Mitgliedſchaft wird durch Einzeichnung in eine bei dem Haus=
meiſter
der Kunſthalle aufliegende Liſte gegen Zahlung des Bei=
trags
erworben. Die Mitgliedskarte kann dann demnächſt dort
erhoben werden.
Feſtgeläute und Turmmuſik am Oſtermorgen. Am 1. Oſterfeier=
tag
gedenkt der Wartburg=Poſaunenchor (Bläſerchor des Wartburg=
vereins
Darmſtadt) im Anſchluß an das Oſterfeſtgeläute vorm. 8 Uhr
vom Stadtkirchturm folgende, dem Feſte angepaßte Stlicke, hauptſächlich
Chöre aus dem 17. und 18. Jahrhundert, zum Vortrag zu bringen:
Wachet auf, ruft uns die Stimme (von Ph. Nikolai, geſt. 1608)
2. Macht auf das Tor der G’rechtigkeit (Melodie 1710), 3. Gelobt ſei
Gott im höchſten Thron (Melchior Vulpius 1609), 4. Oſtern, Oſtern,
Frühlingswehen (Süddeutſche Melodie). Möchten dieſe hehren Klänge,
die in ihrem Tonſatz recht deutlich erkennen laſſen, welch ſtarke Glau=
benszuverſicht
die alten Meiſter beſeelt hat, eine würdige Einleitung
des Oſterfeſtes bilden. Auch im Hauptgottesdienſt vormittags 10 Uhr
in der Stadtkirche wird der Poſaunenchor mitwirken.
Odenwaldklub. Wer iſt nicht ſchon mit Hilfe der farbigen Weg=
bezeichnungen
in unſerem ſchönen Odenwald gewandert? Auf den be=
quemſten
und ausſichtsreichſten Wegen geleiten die Farbzeichen den
Wanderer zu den ſchönſten Punkten unſeres lieblichen heimatlichen Ge=
birges
, und ermöglichen ihm, ſicher und ohne weitere Führung das Ge=
biet
von Nord nach Süd und Oſt nach Weſt zu durchqueren. Der
Außenſtehende weiß nicht, mit welcher Aufopferung von Zeit und Ar=
beit
, und mit welcher Opferfreudigkeit der Wegbezeichnungs=Ausſchuß
des Odenwaldklubs in jahrzehntelanger Arbeit dieſes anerkannt vor=
bildliche
Markierungsnetz geſchaffen hat, und welche Hingabe und Opfer=
bereitſchaft
dazu gehört, das Werk gerade in jetziger Zeit zu erhalten
und zu vervollkommnen. Leider droht auch dieſer für die Allgemein=
heit
ſo nützlichen und wichtigen Einrichtung der Verfall, hervorgerufen
durch die leidige Geldkalamität. Zur Unterhaltung der Wegbezeichnung
bedarf es nämlich ganz bedeutender Geldmittel (Beſhaffung der teuren
Farden, Fahrtkoſten uſw.), wie ſie der Odenwaldklub aus eigener Kraft
nicht mehr aufbringen kann. Er hat daher auf Anregung ſeines Weg=
bezeichnungs
=Ausſchuſſes beſchloſſen, an die Opferwilligkeit weiterer
Kreiſe, insbeſondere auch an die außerhalb des Odenwaldklubs ſtehen=
den
Wanderer, zu appellieren in der Hoffnung, daß alle, die ſich ſo oft
der Wegbezeichnung auf ihren Wanderungen bedienen, auch bereit ſind,
ein Scherflein zu ihrer Erhaltung beizutragen. Für einen kleinen, oft
zweifelhaften Genuß, wie ein Glas Bier, eine Zigarre, iſt man gerne
bereit, ein paar Hundert Mark ohne Beſinnen hinzugeben. Wer Freude
am Wandern und Sinn für die Natur hat, dem muß es darum auch mit
Leichtigkeit möglich ſein, ſich einmal einen Genuß zu verſagen und dafür
einen entſprechenden Beitrag für unſere gemeinnützige Wegbezeichnung
zu geben. Wanderer, laßt Euch nicht beſchämen durch diejenigen, die
in ſtiller, aufopfernder Arbeit Euch alljährlich durch Erhaltung der
Wegbezeichnung ein Beiſpiel geben, wie man für eine ideale Sache
Opfer bringen kann und muß. Liſten zur Einzeichnung von Beiträgen
für die Wegbezeichnung liegen bei Klubmitglied Nobert Berg=
mann
. Wilhelminenſtraße 19, auf.
* Geſangverein Liederkranz. Auf Anregung eines größeren ge=
ſangkundigen
und geſangverehrenden Kreiſes veranſtaltete der Verein
am Donnerstag in ſeinem Stammlokal, Brauereiausſchank Zur Krone‟
einen kleinen Liederabend. Schon lange vor Beginn waren die Loka=
litäten
dicht beſetzt, und immer ſtrömten noch weitere Sangesfreunde
hinzu, bis auch das letzte Winkelchen ausgemitzt war. Der Verein
brachte unter der Leitung ſeines bewährten Dirigenten verſchiedene
neue und einige neu einſtudierte Chöre zum Vortrag, die mit begeiſter=
tem
Beifall aufgenommen wurden. Zuhörerſchaft und Sänger unter=
hielten
ſich aufs beſte, und nur allzuſchnell gingen die genußreichen
Stunden dahin. Wer gekommen war, einen guten deutſchen Männer=
geſang
zu hören, kam reichlich auf ſeine Koſten. Der ſchöne Verlauf
dieſes Abends wird allen Beſuchern in dankbar=freudiger Erinnerung
bleiben.
Oſter=Vorſtellungen im Orpheum. Heute Samstag, ſowie am
Oſterſonntag (1. Feiertag) wird Mädel vom Kabarett gegeben; am
Oſtermontag (2. Feiertag) Erſtaufführung: Der blonde Engel, Ope=
rette
in 3 Akten, Muſik von Robert Winterberg. Nachmittagsvorſtel=
lungen
finden an den Feiertagen nicht ſtatt. (S. Anz.)
Fahrraddiebſtahl. Herr Obermuſikmeiſter Weber ſchreibt uns:
Donnerstag (29. März) wurde mir gegen 6 Uhr abends aus dem Haus=
flur
der Rechtsanwälte Dr. Mainzer und Dr. Wolf, Bismarckſtr. 48,
mein Fahrrad entwendet. Der Täter iſt durch die Putzfrau erkannt
worden. Beſchreibung: Marke Cerona, holzfarbige Felgen und Schutz=
bleche
ohne Bremſe, nur halbe Schelle, in Biden Rädern fehlt
je eine Speiche Emaillierung ſtark abgenutzt, im Mantel des Vorder=
rades
kleiner Riß. Fabriknummer 348 089. Vor Ankauf wird gewarnt.
Sachdienliche Mitteilungen werden nach dem Polizeiamt, Hügelſtraße
(Kriminalabteilung) oder nach Heinrichſtraße 11 erbeten.

*8 Reiſegepäckverſicherung. Unter Bezugnahme auf § 61 des Ver=
ſicherungsvertragsgeſetzes
führt das O.L.G. Hamburg in einer Ent=
ſcheidung
aus: Der Reiſende darf ſich während der Fahrt gelegentlich
für kurze Zeit von ſeinem Handgepäck entfernen, ohne des Ver=
ſicherungsſchutzes
verluſtig zu gehen. Es läßt ſich im Eiſenbahnverkehr
kaum vermeiden und iſt allgemein üblich, daß ein Reiſender auf einer
Zwiſchenſtation vorübergehend aus dem Zuge ſteigt und ſein Handge=
päck
unbeaufſichtigt zurückläßt, ſei es, um Bekannte zu begrüßen, um
Erfriſchungen einzunehmen, u. dgl. Dem Reiſenden kann nicht zuge=
mutet
werden, ſeinen Handkoffer, der hier 4050 Pfd. wog, ſtändig
mit ſich zu ſchleppen, was bei kleinen Handtaſchen vielleicht geboten ſein
mag. Gerade gegen derartige unvermeidliche Ge=
fahren
auf der Reiſe wird die Reiſegepäckver=
ſicherung
genommen.
A. Heppenheim (Bergſtr.), 29. März. Einbruchsdiebſtahl.
In der letzten Nacht brachen Diebe in den Laden des Metzgermeiſters
Karl Miſchler ein. Die Erkerſcheibe wurde zerſchnitten, Fleiſch= und
Wurſtvorräte im Werte von über 400 000 Mk. geſtohlen. Hoffentlich
gelingt es den polizeilichen Ermittelungen, der Einbrecher habhaft zu
nerden.
Bingen, 29. März. Mit einem Motorrad verunglückt iſt
am Samstag mittag an der Ecke Naheſtraße=Nahekai Herr Kaltwaſſer.
Der Genannte verlor beim Nehmen der Straßenecke die Gewalt über
das Rad. Das Fahrzeug prallte gegen ein Haus. Herr K. ſtieß mit
dem Kopf in ein Fenſter, das zerſplitterte, und wurde auf die Straße
zurückgeworfen. Er erlitt zahlreiche Wunden auf dem Kopfe und im
Geſicht, die aber nicht lebensgefährlich ſind.

Spiel, Sport und Turnen.
re-Sportverein Darmſtadt 1898Eintracht Stutt=
gart
4:0 (Halbzeit 3:0). Mit ſeinem geſtrigen erſten Oſterſpiel hatte
der Sportderein keinen ſchlechten Griff getan. Herrliches Frühlings=
wetter
, zahlreiche Zuſchauer und die in beſter Verfaſſung befindliche
vorbildliche Platzanlage gaben der Veranſtaltung ſchon von vornherein
den Reiz; dabei erweckten die Gäſte, eine angenehme und ſympathiſhe
Mannſchaft aus lauter kräftigen Schwaben, denen man anſah, daß auch
bei ihnen Leibesübung Trumpf iſt, den beſten Eindruck. Ihr beſonders
ruhiges Spiel, das durch keinen Mißton geſtört war, konnte allen
Sportplatzbeſuchern gefallen. Mannſchaften mit dieſer angenehmen
Eigenſchaft ſind äußerſt ſelten. In techniſcher Beziehung iſt ihre beſte
Waffe die Läuferreihe und der Sturm, während die Hintermannſchaft
etwas ſchwach erſcheint. Dieſem Minus ihres Gegners verdanken zum
Teil die Einheimiſchen den Erfolg. Dem mit Elan ſpielenden Sturm
des Sportvereins war die Stuttgarter Hintermannſchaft nicht gewach=
ſen
. Vier einwandfreie Tore waren der Erfolg geſchickter Zuſammen=
arbeit
, an der man ſeine Freude haben konnte. Beſonders erwähnt
zu werden verdient dabei eine prächtige Leiſtung Heeſe=Takaes, die
zum erſten Erfolg führte. Wohl ſelten war der Beifall größer, als
nach einem beſtechenden Moment äußerſt geſchickter Ballbehandlung der
Kopfball Takacs ſcharf im Tor ſaß. Auch das zweite Tor war eine be=
merkenswerte
Leiſtung von Takacs, der den Ball in Kniehöhe abfing
und in dieſer Höhe von weither ins Tor traf. Die beiden anderen
Tore erzielte Müllmerſtadt, der ſich immer mehr zu einem flotten
Draufgänger entwickelt. Stuttgart beſaß im Linksaußen ſeinen beſten
Mann. Sonſt war die Mannſchaft eifrig und, wie erwähnt, fair. Das
Spiel, das von Anfang ziemlich flott war, flaute gegen Schluß ab.
Darmſtadt hatte den Sieg in der Taſche und wollte nicht mehr recht,
und Stuttgart, ſichtlich ermüdet, konnte nicht mehr recht. In allem ver=
ließen
die Zuſchauer befriedigt den Platz, zu dem ein korrekter Schieds=
richter
weſentlich beigetragen hat. Vor dieſem Spiel traf ſich die
Ligaerſatz des Sportvereins mit der Turnermannſchaft Eintracht
Darmſtadt, in welchem die Erſteren mit 5:2 Sieger blieben. Von An=
fang
ſchien der Erfolg fraglich, als aber der Sportverein ſeinem Kön=
nen
Nachdruck verlieh, konnten die Turner=Fußballer nicht mehr mit.
Bemerkenswert war bei dieſem Spiel die Fairnis, und daß die bei
Lokaltreffen üblichen ftörenden Begleiterſcheinungen ausblieben. Beide
Mannſchaften befleißigten ſich ſichtlich in dieſer Beziehung und hielten
ſo das Spiel auf angenehmer ſportlicher Stufe.
A.- Sp.=Abt. Union T.G.B. 1865. Gäſte aus dem beſetzten
Gebiet hat ſich die Sp.=Abt. zum 1. Feiertag eingeladen. Trotz der un=
geheuren
Schwierigkeiten, welche dem Reiſeverkehr im beſetzten Gebiet
entgegenſtehen, hat der T.V. Speher, der, nebenbei bemerkt, ein hervor=
ragender
Vertreter des Fußballſports in der Pfalz iſt, ſein Erſcheinen
zugeſagt. Die Sp.=Abt, hat es ſich zur Aufgabe gemacht, den Gäſten
einen würdigen Empfang zu bereiten und ihnen den Aufenthalt in
Darmſtadt ſo angenehm wie möglich zu machen. Am Abend nach dem
Spiel findet ein gemeinſames Eſſen ſtatt und danach gemütliches Beiſam=
menſein
im Kneipfaale des Vereinshauſes. Nachtquartier wird eben=
falls
von der Sp.=Abt. zur Verfügung geſtellt. Außerdem hat die
Vereinsleitung die Abſicht, den Gäſten ihre außerordentlich hohen Fahrt=
auslagen
nach Kräften zu vergüten. Um dies alles zu ermöglichen, iſt
es Pflicht eines jeden Deutſchfühlenden, der ein Herz für unſere be=
drängten
Landsleute überm Rhein hat, durch ſein Erſcheinen auf dem
Sportplatz ſein Scherflein für die gute Sache beizuſteuern. Denke
Jeder daran, was unſere Brüder im beſetzten Gebiet täglich und ſtünd=
lich
unter den Schikanen der Eindringlinge zu leiden haben und ver=
geßt
nicht, was Eure Pflicht iſt. Spielbeginn iſt um 4 Uhr. Vorher
ſpielen 1. und 2. Jugend gegen die gleichen Mannſchaften von Phönix=
Ludwigshafen. Die Beſſunger Jungen werden ſich gehörig anſtrengen
müſſen, um gegen ihre ſpielſtarken Gegner würdig abzuſchließen. Auch
ſie dürfen allgemeinen Intereſſes ſicher ſein.
e- Verein für Raſenſport Frankfurt, der Sieger
über die Würburger Kickers, Zhönix Mannheim, Kölner Ballſpiel=
klub
und Athletikklub Wien am zweiten Oſterfeiertag in Darmſtadt.
Ein Spiel, ſicher das intereſſanteſte und ſchärfſte, das der Sport=
verein
Darmſtadt ſeit langer Zeit auf ſeinem Sportplatz am
Böllenfalltor auszutragen hatte. Frankfurt, dem die in letzter Zeit be=
wieſene
Leiſtungsfähigkeit der Darmſtädter bekannt iſt, tritt mit ſeiner
vollſtändigen Mannſchaft an. Auf das Spiel ſelbſt werden wir noch
zurüickkommen.
th. Freie Turngemeinde Darmſtadt. Auf dem Platze
an der Windmühle ſteigt am 1. Feiertag ein Treffen von großer Be=
deutung
: 1. Mannſchaft der Turngemeinde Frankfurt=
Niederrad1. Mannſchaft der Turngemeinde Darm=
ſtadt
. Einen beſſeren Gegner hätte der Spielausſchuß zu einem Oſter=
ſpiel
nicht gewinnen können. Ein vorzüglicher Ruf geht den ſympathi=
ſchen
Gäſten voraus, die durch ihre faire, rationelle Spielweiſe

einer der beachtenswerten Mannſchaften des Kreiſes durchgerungen hat.
Selbſt Gegner wie V.f.R. Offenbach, Freie Tgde. Offenbach uſw. mußten
ſich vor ihr beugen. Die Mannſchaften ſtehen in folgender Aufſtellung;
Navaſ
Niederrad:
Roſenberger Veigel
Zimmer Böffel. Ohen
Bickling, K. Butzkowski.
Ludwig Lehmann Bickling, 6
Haſſenpflug Klein Bickel Schmidt Leichtlein
Benz Thumm Freudenberger
Dietrich Schäfer
Bernecker.
Darmſtadt:
Das ſind die beſten Spieler der beiden Vereine. Was Niederrad
an Spielerfahrung voraus hat, wird Darmſtadt durch Eifer erſetzen
müſſen. Hoffentlich weiß die Darmſtädter Sportgemeinde die Verpflich=
tung
einer ſolchen Elf nach hier zu ſchätzen. Sie wird es durch Maſſen=
beſuch
beweiſen.
Die Internationalen Schwimmwertkämpfe, die
am 1. Oſterfeiertag den D.S.C. Jung=Deutſchland mit dem ungariſchen
Meiſterklub Mafc=Budapeſt zuſammenführen, finden noch eine Bereiche=
rung
durch das Zuſammentreffen des Nachwuchſes des D.S.C. mit dem
der T.G.D. 46 in Staffein und Einzelrennen. Beide Vereine treffen
ſich in einer Lagenſtaffel, Bruſtſtaffel, bel. Staffel, ſowie einer kurzen
Strecke, 3 Bahnen. Weiker iſt in das Programm noch ein Bruſtſchwim=
men
über 50 Meter aufgenommen, das den Weltrekordmann Sipos,
Mafe=Budapeſt, in ſeiner Spezialſtrecke am Start ſieht. Auch das 200=
Meter=Schwimmen bildet eine Glanznummer des Programms. Epe=
rheſſy
war am letzien Sonntag in Magdeburg der beſte Freiſtilſchwim=
mer
des Mafc von 100 Meter an aufwärts. Da auch Berges in Magde=
burg
über 200 Meter ein ganz hervoyragendes Rennen ſchwamm, ſo iſt
ein hochintereſſantes Rennen mit völlig offenem Ausgang zu erwarten.
Ueber die Staffeln braucht man wohl kaum weiter Worte zu machen,
da die Qualität beider Mannſchaften bekannt ſein durfte. Mafe= Buda=
peſt
iſt neben Hellas=Magdeburg die beſte Mannſchaft des Kontinents,
während unſer heimiſcher Verein ſich im letzten Jahre ebenfalls zu
einer der beſten deutſchen Mannſchaften entwickelt hat. Der Beginn
der Veranſtaltung iſt auf 4 Uhr feſtgeſetzt.
Der Oſterlauf rund um Darmſtadt.
Für die 10X1000=Meterſtaffel haben ſich folgende Mannſchaften ein=
geſchrieben
:
Klaſſe 4: Turngeſellſchaft Mannheim, Turnverein 1860 Frank=
furt
, Sportvereinigung Arheilgen, Sportverein 98 A=Mannſchaft und
B=Mannſchaft.
Klaſſe B: Verein ehem. Domſchüler Frankfurt, Verein der Sport=
freunde
Mainz.
Klafſe C: Turngemeinde 1846 Darmſtadt, Turngeſellſchaft 1875
Darmſtadt, Jugendvereinigung Paulusgemeinde.
Klaſſe D: Jugend=Sportverein 1880 Mörfelden, Sportklub
Viktoria=Griesheim. Turngemeinde 1846 A.B.=Mannſchaft, Sport=
verein
Darmſtadt A.B.=Mannſchaft, C. (Fußballjugendmannſchaft).
Alle, auch die Darmſtädter Mannſchaften, verſammeln ſich 2 Uhr
im Klubheim, Alexanderſtraße 2 (1. Stock).
Die Meldeliſte zeigt, daß die großen Vereine der Einladung der
Darmſtädter gefolgt ſind. Erfreulich iſt die Beteiligung der Darm=
ſtädter
Vereine, wo auf der Meldeliſte verſchiedene Neulinge zu finden
ſind, wenn auch noch weite Kreiſe fehlen. Beſonders muß die Teil=
nahme
der Sportfreunde Mainz hervorgehoben werden, da die Sports=
leute
nur mit Rädern und ähnlichen Vehikeln nach hier gelangen kön=
nen
, aber feſt entſchloſſen ſind, die Darmſtädter zu beſuchen.
Bei den Einzelläufern ſind alle Klaſſen gut vertreten. In
der Hauptklaſſe nehmen teil: Kettmer=Stuttgart; Welpert=Kaſſel;
Eisbach=Kreuznach; Kempf, Reichert=Eintracht; Meher, v. Damgen= Turn=
gemeinde
1846; Weſp=Arheilgen; Riſter=Griesheim; Hofferberth, Helm=
Sportverein 98, und ein Blöme und Hans Hamm, Hank=Aſchaffenburg,
ſowie eine Reihe von Läufern aus der näheren und weiteren Umgebung.
Der Sportverein 98, der die Veranſtaltung trotz der ſchweren Umſtände
ausgeſchrieben hat und zur Durchführung bringt, gibt dadurch ein Bei=
ſpiel
von ſelbſtloſer Arbeit für die allgemeine Sportſache. Der Verein
vird auch in den folgenden Jahren die Veranſtaltung weiterführen, bis
die Veranſtaltung Allgemeingut geworden iſt.

fungſtadt
Unſere Agentur befindet ſich ab 1. April bei
Herrn Phil. Jäger III.
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Der Verlag des Darmſtädter Tagblatts.

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Landestheater geſchloſſen. Orpheum, abends 7¾ Uhr:
Das Mädel vom Kabarett. Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.

Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Stadt und Land
Reich und Ausland: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: Paul
Lange ſämtlich in Darmſtadt.

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Auf Grund des § 7 des Reichsmieten=
geſetzes
und des Artikels 9 der heſſiſchen
Ausführungsverordnung hierzu hat das
Kreisamt die Hundertſätze (Zuſchläge zuu
Grundmiete) mit Wirkung vom 1. April
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2. für Betriebskoſten . . .. 1130
3. für laufende Inſtandſetzungs=
arbeiten
. . .
4. für große Inſtandſetzungs=
arbeiten
. . . . . . . . 1990
zuſammen 6100%
In den Betriebskoſten ſind die Grund=
ſteuern
für das Jahr 1922 anteilmäßig
(*/s) enthalten, ebenſo die Schornſtein=
fegergebühren
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Umſatzſteuer und Verſteigerung.
Von Dr. H. Delbrück, Rechtsanwalt, Stettin.
Nach § 1 Ziffer 3 des Geſetzes unterliegen der Umſatzſteuer
Lieferungen auf Grund einer Verſteigerung, auch wenn der Auf=
traggeber
keine gewerbliche oder berufliche Tätigkeit ausübt, es
ſei denn, daß die Verſteigerung im Wege der Zwangsvoll=
ſtreckung
oder unter Miterben zur Teilung eines Nachlaſſes erfolgt
oder Grundſtücke und Berechtigungen betrifft, auf welche die
Vorſchriften des Bürgerlichen Rechtes über Grundſtücke Anwen=
dung
finden‟. Da dieſe Vorſchrift als eine beſondere Ziffer in
§ 1 aufgenommen iſt, ſo wird daraus von Popitz (S. 211 f.) der
Schluß gezogen, die Verſteigerung ſei ein beſonderer Steuer=
gegenſtand
, auf welchen die ſonſtigen Vorſchriften des Umſatz=
ſteuergeſetzes
keine Anwendung finden, insbeſondere auch nicht
die verſchiedenen Befreiungsvorſchriften (Ausfuhr, Zwiſchen=
handel
, Gemeinnützigkeit uſw.). Dieſe Anſicht wird jedoch vom
Reichsfinanzhof nicht geteilt. Der RFH. hat ſich mehrfach aus=
drücklich
dahin ausgeſprochen, daß die allgemeinen Vorſchriften
anwendbar bleiben (II, 303; TV, 92). Nach dieſer Auffaſſung
iſt die Verſteigerung kein beſonderer Steuer=
gegenſtand
, ſondern dieſe Vorſchrift beſagt nur folgendes:
Nach der allgemeinen Regel des § 1 Abſ. 1 ſind Lieferungen
und Leiſtungen nur dann umſatzſteuerpflichtig, wenn ſie inner=
halb
einer geſverblichen oder beruflichen Tätigkeit ausgeübt
werden; wird aber eine Lieferung auf Grund einer Verſteigerung
bewirkt, ſo ſoll nach dieſer Vorſchrift die Steuerpflicht
nicht davon abhängen, ob der Auftraggeber
eine gewerbliche oder berufliche Dätigkeit
ausübt, oder nicht. Nur dieſe Auffaſſung führt auch zu einer
brauchbaren Auslegung für den Fall der Zwangsver=
ſteigerung
uſw.
Wenn hier von der Umſatzſteuerpflicht von Verſteigerungen
geſprochen wird, ſo handelt es ſich dabei nicht um die Frage, ob
der Verſteigerer als ſolcher ſeine Proviſion zur Umſatzſteuer an=
melden
muß. Dies hängt ausſchließlich davon ab, ob der Ver=
ſteigerer
die Verſteigerungen gewerbsmäßig und ſelbſtändig be=
treibt
. Wenn dies der Fall iſt, ſo iſt es vollſtändig gleichgültig,
was verſteigert wird und in weſſen Auftrage.
Die beſonderen Vorſchriften gelten aber nur für den Fall,
daß eine Lieferung auf Grund einer Verſteigerung erfolgt,
alſo nicht dann, wenn es ſich um Leiſtungen handelt; bei ſolchen
iſt vielmehr im Einzelfall nachzuprüfen, ob die Leiſtung ſteuer=
pflichtig
ſein würde, wenn ſie außerhalb einer Verſteigerung
erfolgte; für Leiſtungen iſt alſo die Tatſache der Verſteigerung
unerheblich, während ſie bei. Lieferungen die Folge hat, daß es
auf die gewerbliche oder berufliche Tätigkeit des Auftraggebers
nicht ankommt.
Wenn eine Lieferung ſteuerpflichtig ift, ſo iſt ein Abzug für die
an den Verſteigerer gezahlte Proviſion nicht zuläſſig (RFH. TX, 63).
Wenn der Auftraggeber die verſteigerte Ware
ſelbſt erſteht, ſo liegt eine Lieferung nicht vor und es iſt
deshalb auch keine Umſatzſteuer zu entrichten. Dies wird in den
meiſten Fällen überſehen und hat ſicherlich ſchon zu vielen un=
berechtigten
Steuerzahlungen geführt.
Eine Beſonderheit für Lieferungen auf Grund einer Ver=
ſteigerung
iſt die, daß die Umſatzſteuer nicht von dem Liefern=
den
, ſondern von dem Verſteigerer gezahlt werden
muß (8 11 Abſ. 2 des Geſetzes). Dieſer iſt verpflichtet, darüber
Aufzeichnungen zu machen und innerhalb eines Monats eine
Steuererklärung einzureichen (§ 35 des Geſetzes, § 156 Abſ. 2
Ausf.=Beſt.). Für gewerbsmäßige Verſteigerer iſt eine Erleich=
terung
inſofern vorgeſehen, als ihm vom Finanzamt die Abgabe
vierteljährlicher oder jährlicher zuſammenfaſſender Erklärungen
geſtattet werden kann. (§ 156 Abſ. 3 Auf.=Beſt.)
Da der Verſteigerer und nicht der Auftraggeber die Steuer
abführt, ſo iſt der Verſteigerer berechtigt, die von ihm zu zah=
lende
Umſatzſteuer von ſeinem Auftraggeber einzuziehen
(8 11 Abſ. 2 des Geſetzes).
Nur der Verſteigerer iſt berechtigt, gegen die Ver=
anlagung
Rechtsmittel einzulegen (RFH. VII, 348;
VIII, 157). Wenn der Auftraggeber ſelbſt ein Rechtsmittel ein=
legt
, ſo wird dieſes als unzuläſſig verworfen. Der Auftraggeber
iſt darauf beſchränkt, von dem Verſteigerer die Einlegung des
Rechtsmittels zu verlangen und dieſen gegebenenfalls ſchadens=
erſatzpflichtig
zu machen. In dieſem Schadenserſatzprozeß muß
der Auftraggeber natürlich nachweiſen, daß das Rechtsmittel
des Verſteigerers Erfolg gehabt hätte, und ſo kann es kommen,
daß die ordentlichen Gerichte auch über Steueranſprüche zu ent=
ſcheiden
haben.
Da die auf Grund der Verſteigerung erfolgte Lieferung durch
den Verſteigerer zur Umſatzſteuer angemeldet wird, ſo braucht
der Auftraggeber in ſeine eigene Umſatzſteuer=
erklärung
dieſe Lieferung nicht nochmals aufzunehmen. Auch
hier ſind ſchon zahlreiche Fehler gemacht worden, die zu einer
Doppelbeſteuerung geführt haben. Die Gefahr derartiger Fehler
liegt um ſo näher, als das Steuerformular keinerlei. Hinweis
darauf enthält.

Die Anwendung der Steuerbefreiungen im
Falle der Verſteigerung.
Wie oben ausgeführt, finden die für Lieferungen geltenden
Befreiungen auch dann Anwendung, wenn die Lieferung auf
Grund einer Verſteigerung erfolgt.
g) Die Hamburger Firma X. hat in Hamburg eingeführte
geſalzene Heringe an die Firma Y. verkauft, die Firma Y.
nimmt die Heringe nicht ab und X. läßt die Heringe verſteigern,
ſie werden von Z. erſtanden: Hier iſt eine Umſatzſteuer, nicht zu
zahlen, weil die Lieferung von X. an Y. und ebenſo auch eine
außerhalb der Verſteigerung liegende Lieferung von X. an Z.
infolge der Einfuhrbefreiung ſteuerfrei ſein würde. (RFH.
VII, 348; VIII, 157).
b) Die Firma M. in Stargard verkauft einen Waggon
Kartoffeln an die Firma N. in Stettin, dieſe verkauft ihn weiter
an O. in Hamburg und läßt den Waggon unmittelbar von Star=
gard
an die Adreſſe des N. nach Hamburg rollen. O. nimmt
die Kartoffeln nicht ab und. N. läßt die Kartoffeln in Hamburg
gegen O. verſteigern, P. erwirbt ſie. Auch hier iſt keine Umſatz=
ſteuer
zu zahlen, da N. ſowohl bei der Lieferung an O. wie
auch bei der Lieferung an P. als Zwiſchenhändler ſteuer=
frei
iſt.
c) Eine Steuerpflicht entſteht auch nicht bei der Ver=
ſteigerung
von Wertpapieren, Wechſeln, Schecks, Geſellſchafts=
anteilen
, Banknoten uſw. (§ 2 Ziffer 2 des Geſetzes). Ebenſo
ſind Verſteigerungen von Edelmetallen und Edelmetallegierungen
ſteuerfrei, ſolange ſie nicht im Kleinhandel erfolgen (§ 2 Ziffer
3 des Geſetzes, § 26 Ausf.=Beſt.).
d) Schließlich ſind auch befreit alle Verſteigerungen im
Poſt= und Telegraphenverkehr (§ 3 Ziffer 1 und RFH. TV 92)
und Verſteigerungen ſolcher Gegenſtände, bei denen im Falle der
Lieferung eine Steuerbefreiung mit Rückſicht auf Gemeinnützig=
keit
oder Wohltätigkeit eintreten würde (§ 3 Ziffer 3 des Ge=
ſetzes
, 8 1010 f der Ausf.=Beſt., RFH. II, 303).
Verſteigerung von Luxusgegenſtänden.
a) Gegenſtände der Herſtellerluxusſteuer:
Hier iſt die Luxusſteuerpflicht gegeben, wenn der Ver=
ſteigerer
vom Herſteller beauftragt iſt (§ 17 Ziffer 2 des Ge=
ſetzes
).
b) Gegenſtände der Kleinhandelsluxusſteuer:
Hier iſt die Luxusſteuerpflicht gegeben, wenn nicht der Er=
ſteher
den Verſteigerer durch Vorlegung der Wiederverkäufer=
beſcheinigung
nachweiſt, daß der Gegenſtand zur gewerblichen
Wiederveräußerung erworben iſt. In dieſem Falle muß der
Verſteigerer den Zuſchlagspreis um den Unterſchied zwiſchen der
Lurusſteuer und der allgemeinen Umſatzſteuer ermäßigen (§ 23
Ziffer 2 des Geſetzes, 88 202, 203 der Ausf.=Beſt.).
c) Gegenſtände der Privatluxusſteuer:
Hier iſt gleichfalls regelmäßig Luxusſteuer zu zahlen (RFH.
V. 190). Nur ſoweit es ſich um diejenigen Gegenſtände handelt,
die aus der Reihe aus der kleinhandelsluxusſteuerpflichtigen
Gegenſtände in die Privatluxusſteuer übernommen worden ſind,
findet ebenſo wie im Falle b eine Ermäßigung des Zuſchlag=
preiſes
ſtatt. Eine vollſtändige Befreiung auch von der allge=
meinen
Umſatzſteuer tritt deshalb nicht ein, weil die allgemeine
Umſatzſteuer bei Verſteigerungen auch dann zu zahlen iſt, wenn
der Auftraggeber Privatmann iſt. Wichtig, iſt hierbei, daß nach
der bekannten Rechtſprechung des RFH. als Privatmann auch
derjenige gilt, der zwar ein Gewerbe betreibt, deſſen Gewerbe
aber nicht gerade auf die Veräußerung der fraglichen Luxus=
gegenſtände
gerichtet iſt.
Ausnahmen von; der allgemeinen Regel.
a) Verſteigerung unter Miterben und Verſteigerung von
Grundſtücken.
Die Ausnahmevorſchrift, die für beſtimmte Fälle in § 1
Ziffer 3 des Geſetzes getroffen iſt, beſagt nur, daß dieſe Liefe=
rung
, nämlich die Lieferung von Grundſtücken und die Lieferung
von Nachlaßgegenſtänden an Miterben nicht dadurch allein
ſteuerpflichtig wird, daß ſie auf Grund einer Verſteigerung er=
folgt
. Wenn eine Grundſtücksgeſellſchaft ein Grundſtück ver=
ſteigern
läßt, ſo wird die Liefrung des Grundſtücks dadurch nicht
ſteuerfrei, denn auch ohne Verſteigerung wäre die Lieferung
ſteuerpflichtig, wenn aber ein Privatmann ſein Grundſtück ver=
ſteigern
läßt, ſo wird dieſe Lieferung durch die Tatſache der Ver=
ſteigerung
allein nicht ſteuerpflichtig. Es iſt alſo für dieſe
Fälle bedeutungslos, ob die Liefrung auf Grund einer
Verſteigerung oder ohne Verſteigerung erfolgt.
Die für die Verſteigerung unter Miterben vorgeſehene Er=
leichterung
gilt aber nur dann, wenn als Bieter nur Miterben
zugelaſſen werden. Sobald neben Miterben auch andere Per=
ſonen
zugelaſſen werden, tritt ſtets die Steuerpflicht ein (RFH.
VI, 284).
b) Zwangsverſteigerung.
Auch die Sondervorſchrift für Zwangsverſteigerung beſagt
nur, daß eine Verſteigerung für die Entſcheidung der Steuer=

pflicht bedeutungslos iſt, wenn es ſich um eine Zwangsver=
ſteigerung
handelt. Würde eine im freien Verkehr erfolgende
Lieferung ſteuerpflichtig ſein, ſo wird ſie nicht etwa dadurch um=
ſatzſteuerfrei
, daß ſie im Wege der Zwangsverſteigerung erfolgt.
Iſt aber eine Lieferung ſteuerfrei (z. B. Verkauf von Möbeln
durch einen Privatmann), ſo ſoll ſie nicht dadurch ſteuerpflichtig
werden, daß ſie auf Grund einer Zwangsverſteigerung erfolgt,
während ſie bei einer freiwilligen Verſteigerung ſteuerpflichtig
wäre.
Zwangsverſteigerung Eſt nicht nur die Verſteigerung durch
den Gerichtsvollzieher, ſondern auch eine Verſteigerung, die auf
Grund einer Anordnung des Vollſtreckungsgerichtes erfolgt
(RFH. VIII, 275). Dagegen iſt der Konkurs an ſich zwar
ein Zwangsverfahren, aber kein Zwangsvollſtreckungsverfahren.
Wenn der Konkursverwalter eine Konkursmaſſe freihändig
ausverkauft, ſo übt er damit eine ſelbſtändige gewerbliche Tätig=
keit
aus und die Lieferungen ſind umſatzſteuerpflichtig. Handelt
es ſich um den Verkauf von Wohnungseinrichtungen eines
Privatmannes (z. B. Nachlaßkonkurs), ſo liegt hier eine ge=
werbliche
Tätigkeit nicht vor und die Lieferungen ſind nicht um=
ſatzſteuerpflichtig
; ſie werden umſatzſteuerpflichtig, ſobald der
Konkursverwalter den Verkauf im Wege der Verſteigerung vor=
nimmt
.

Aus Allgemeine Steuer=Rundſchau, Halbmonatsſchrift für Steuer=
angelegenheiten
und Wirtſchaftsfragen, München.
Erſtattung des Notopfers an Kleinrentner.
* Nicht allein die Beſtimmungen des Vermögensſteuergeſetzes
ſind hier zu beachten, ſondern auch die Ausführungsbeſtimmun=
gen
über die Abwicklung des Reichsnotopfers, worauf Salomon
in der N. St.R. hinweiſt. Es iſt zu bemerken, daß weiter=
gehend
als das Vermögensſteuergeſetz feftlegt in § 24 der Aus=
führungsbeſtimmungen
die Erſtattung (Erlaß des Reichsnot=
opfers
) zugeſtanden wird. Erſtattung (Erlaß) desſelben tritt
ein, wenn der Abgabepflichtige im Kalenderjahr 1921 ein Ein=
kommen
von nicht mehr als 20000 Mk. bezogen hat. Beträgt
das Kapitalvermögen, ſo heißt es weiter, nicht mehr als die
Hälfte des Gefſamtvermögens, ſo iſt beim Vorliegen der
übrigen Vorausſetzungen zur Milderung unbilliger
Härten der auf das Kapitalvermögen entfallende Teil des nach
§ 36 V. St. G. zu entrichtenden Reichsnotopfers zu erſtatten oder
zu erlaſſen. Beſteht in ſolchen Fällen das übrige Vermögen des-
Abgabepflichtigen aus bebauten Grundſtücken, die über viegend
durch Verwertung zu Wohnzwecken benutzt werden, ſo kann auch
der auf dieſe entfallende Teil des Reichsnotopfers erſtattet oder
erlaſſen werden, wenn der aus ihnen im Kalenderjahr 1921 er=
zielte
Reinertrag eine 4prozentige Verzinſung des der Veran=
lagung
zum Neichsnotopfer zugrunde gelegten reinen Wertes
nicht erreicht hat. Den Rechtsnachfolgern eines vor dem 31. Dez.
1922 verſtorbenen Abgabepflichtigen ſteht ein Rechtsanſpruch auf
Erſtattung oder Erlaß des von ihrem Erblaſſer entrichteten
Reichsnotopfers nicht zu. Jedoch iſt die Vergünſtigung des § 40
V. St. G. der Witwe eines ſeit dem Notopferſtichtage (31. Dez.
1919) verſtorbenen Abgabepflichtigen zuzuwenden, wenn bei der
Veranlagung das Vermögen der Ehegatten zuſammengerechnet
worden war und ſoweit in ihrer Perſon die Vorausſetzungen
erfüllt ſind, die das Geſetz von dem Abgabepflichtigen ſelbſt
verlangt. Im übrigen kann das Reichsnotopfer zur Vermeidung
von Härten Verwandten in gerader Linie ganz oder teilweiſe
erſtattet oder erlaſſen werden, wenn ſie den Haushalt des Ver=
ſtorbenen
fortſetzen und im weſentlichen auf die Einkünfte des
beſteuerten Vermögens angewieſen ſind; die Entſcheidung über
dieſe Fälle wird den Landesfinanzämtern übertragen. O
*c Im Sinne des Kapitalfluchtgeſetzes (Faſſung vom 26.
Januar 1923) dürfen ab 17. d. M. Beträge bis zu höchſtens
600 000 Mk. innerhalb eines Kalendermonats ins Ausland mit=
genommen
werden.
( Am 10. März iſt eine charakteriſtiſche Abänderung der
ſogenannten Kleinbetragsverordnung in Kraft ge=
treten
: Ueberſchreitet der niederzuſchlagende Betrag (erſt waren
es 1000, dann 5000 Mk.) das Hundertfache des Brief=
portos
, ſo iſt zur Niederſchlagung von Steuern die Zuſtim=
mung
des Landesfinanzamts einzuholen. Nachforderungen von
Steuern und Berichtigungen von Steuerfeſtſetzungen unter=
bleiben
, wenn der nachzufordernde oder zu erſtattende Betrag
das 6fache des Briefportos nicht überſteigt. (Erſt
waren es 50, dann 200 Mk.) Die Feſtſetzung von Steuern
kann unterbleiben, wenn der Betrag das 6fache des Brief=
portos
nicht überſteigt. (Erſt waren es 50, dann 200 Mk.) Er=
ſtattungen
unterbleiben, wenn der zu erſtattende Betrag das
6fache des Briefportos vorausſichtlich nicht überſteigt
und die Erſtattung nicht beantragt wird. Briefporto iſt der
Betrag, der für Beförderung eines Briefes bis zu 20 Gr. im
Fernverkehr jeweils zu entrichten iſt. Die Geldentwertung zieht
ihre Kreiſe.

Das ewige Feuer.
Roman von H. Richter.
Amerikaniſches Copyright 1922 by Carl Duncker, Berlin.
(Nachdruck verboten).
39)
Van Utrecht ſah lachend von Södekum zu Haller. Daß ich
es mit Ihnen beiden allein nicht ſchaffen würde, habe ich mir
ſchon gedacht. Aber, Spaß beiſeite, die Angeſtelten der alten
Nobelgeſellſchaft, die früher hier alles in Händen" gehabt hat,
ſollen bald zurückkehren, die Geſellſchaft wird auch den kaufmän=
niſchen
Betrieb übernehmen, ebenſo wie die Frachtgeſellſchaft von
Batum aus.
Södekum brummte ärgerlich vor ſich hin: Ich denke, die
neue Naphthageſellſchaft heißt van Utrecht?
Beruhigen Sie ſich, Södekum, man hat mir einen beträcht=
lichen
Teil von Nobelaktien und auch von Papieren der Trans=
portgeſellſchaft
übertragen. Ich ſitze in all den Unternehmungen
an leitender Stelle.
Aber wenn man Sie herausdrängt? zweifelte Södekum.
Laſſen Sie das meine Sorge ſein. Aber auch da ſollen Sie
hinter die Kuliſſen ſehen. Die Verhältniſſe hier unten ſind
anders geworden, als ſie früher waren. Die Republiken Afher=
beidſchan
, Georgien, das Terekgebiet und Kuban ſind jetzt ja,
wie Sie wiſſen, zu einem Staat unter dem Namen Georgien ge=
worden
. Mit einem beſtimmten Prozentſatz iſt der Staat an dem
Gewinn der Naphthaproduktion beteiligt, die Beſitzrechte der
alten Geſellſchaften mußten an den Staat zurückgegeben werden,
und die Nutznießung wurde als Gegenleiſtung den alten Beſitzern
pachtweiſe unter langfriſtigen Verträgen überlaſſen. Die Ruhe
gegen Norden hin hat ſich Georgien außerdem erkauft, indem
es Rußland eine feſtgeſetzte Menge Petroleum zum Herſtellungs=
preiſe
abtreten wird. Auch die Feuerung der Wolgadampfer
werder wir der Sowjetrepublik zu günſtigen Bedingungen zu=
geſtehen
.
Man ſollte mit denen da oben überhaupt keine Verträge
mehr machen, knurrte Södekum.
Wir brauchen Friede und Ruhe hier unten, ſagte dan Ut=
trecht
. Mir ſcheint das durch Handelsverträge nicht zu teuer er=
kauft
. Es würde den Sowjets wohl ſchwer fallen, im Kaukaſus

gegen uns zu kämpfen, beſonders, da Herbſt und Winter vor der
Tür ſtehen, aber noch beſſer iſt es, die ruſſiſchen Schwadronen
ſchwärmen gar nicht erft durch das Land.
Meine Sache iſt’s ja ſchließlich auch nicht, mir den Kopf
über die hohe Politik zu zerbrechen. Ich bin froh, daß es wieder
Arbeit hier gibt und Verdienſtmöglichkeiten.
Na, ſehen Sie, Södekum, da haben Sie mal den Nagel auf
den Kopf getroffen, aber nun wollen wir weiter, nach der Fabrik.
Er ſetzte ſein Pferd in Galopp und ritt, von Haller gefolgt,
dem abſeits von den Bohrtürmen gelegenen Fabrikgrundſtück zu.
Wenn dieſes Naphtha nicht ſo ein Univerſalſtoff wäre, dann
ſäßen wir von Anfang an ſchön feſt, meinte er, als ſie ſich dem
Hauſe näherten. Kohlen gibt es hier nicht, aber ſo etwas liefert
die Gegend hier ja frei Haus, ja, ſogar unter den Keſſel. Früher
hat hier einmal der Tempel der Feueranbeter geſtanden. Unten
in der Grube trat das Gas zu Tage und brannte. Tag und Nacht
loderte das ewige Feuer von Baku aus den Trümmern zum Him=
mel
, ein grandioſer Gottesdienſt.
Und billig, meinte Haller.
Spielt auch keine Rolle, ſogar beim Glauben, gab van Ut=
recht
ihm zu. Man hatte eben keine beſſere Verwendung für den
Segen. Spätere Geſchlechter wurden praktiſcher. Die Scheu vor
der furchtbaren, wenn auch etwas primitiven Gottheit verlor ſich,
und man baute eine Fabrik. Jetzt ſchlagen die Flammen der
Naphthagaſe unter die großen Retorten und reinigen und ſchnei=
den
das Oel.
Und die poetiſchſten Stoffe kommen zu Tage, wohlriechendes
Petroleum, Benzin, Aſphalt, Schmieröl, und der größte Dreck
fliegt unter die Keſſel der Wolgadampfer.
Das Sauſen der Maſchinen empfing ſie.
Kaum halbe Kraft noch auf allen Betrieben, was ſage ich,
kaum ein Zehntel von dem, was zu erreichen iſt, und doch, was
für ein Unterſchied gegen die Zeit vor wenigen Wochen, als wir
hierher kamen. Ueberall mißtrauiſche Geſichter, Kranke, Unter=
ernährte
, den Schrecken der Sowjetherrſchaft und die Angſt des
Umſturzes in den Augen, und jetzt ſie arbeiten, Haller, ſie ar=
beiten
, man kann einem verzweifelten Volke nichts Beſſeres geben
als die Arbeit.
Sie ſtiegen von den Pferden und betraten das Gebäude.
Mächtige Retorten hingen über den Gasfeuern, eine ſchwere Luft

legte ſich auf die Lungen. Der leitende Ingenieur trat ihnen
entgegen.
Sie haben draußen eine ergiebige Quelle angezapft, mel=
dete
er. Meine Retorten füllen ſich langſam, und wenn es ſo
weiter geht, dann wird es Zeit, daß das Pumpwerk nach Batum
in Betrieb genommen werden kann.
Van Utrecht gab, ihm die Hand.
Was mit unſeren mangelhaften Kräften zur Inſtandſetzung
der Leitung geſchehen konnte, wird ſchon gemacht. In den näch=
ſten
Tagen trifft ein Schiff mit Ingenieuren, Monteuren und
Bureauperſonal der Nobelgeſellſchaft drüben in Batum ein. Auch
die notwendigſten Maſchinenteile ſind an Bord. Ein Extrazug wird
Menſchen und Material ſchnell nach Baku bringen, dann haben
wir Ablöſung für unſere techniſchen Kräfte und auch für Sie.
Ich hole alle die Jahre nach, die ich hier nichts tun durfte,
ſagte der Ingenieur. Ich brauche keine Ablöſung.
Sie verließen die Fabrik und ritten nach dem Hauſe zu, wo
die Tanks lagen. Die rieſigen Ballons waren zum großen Teil
noch leer, nur einige ſtiegen bereits in die Höhe und füllten ſich.
Neues Leben, Haller, überall neues Leben. Es liegt Segen
auf unſerem Werke. Vorläufig iſt ja an eine Lieferung nach
Europa noch nicht zu denken, die Produktion bleibt im Lande oder
geht hinauf nach Rußland. Das kann vorläufig ja auch auf der
Wolga geſchehen, die Herſtellung der Linie nach Batum iſt alſo
nicht ſo lebenswichtig. Aber mir iſt ſie eine Ehrenſache geworden.
Erſt wenn die Pumpwerke wieder auf der ganzen weiten Strecke
über den Kaukaſus hin ſchlagen, dann nimmt das Werk den Piatz
in der Induſtrie der Welt ein, der ihm gebührt. Wir haben hier
das erſte große Werk, an dem das Kapital der Sieger und der Be=
ſiegten
des Weltkrieges zuſammenarbeitet. Schwer genug hat
es gehalten.
(Fortſetzung folgt.)
Das Geld hat noch immer
ſeinen Wert. Man muß es nur richtig anwenden. Das erkennt man
am beſten, wenn man ſeine Kleider, Bluſen, Gardinen, Strümpfe uſw.
mit den weltberühmten Heitmann’s Farben, Maike Fuchs=
kopf
im Stern ſelbſt färbt und dann ſieht, welch’ prachtvollen
Erfolg man durch die kleine Ausgabe erzielt hat.
(T,1.58

[ ][  ][ ]

Rummer 89.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 31. März 1923.

Seite 5.

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Sterbefälle. Am 22. März: König, Paul, Eiſenbahnſekretär, 67
Riedeſelſtr. 42. Am 23.: Jacob, Karl Friedrich, Kaufmann, 47 J.
Schillerplatz 8; Römer, Katharina, 11 Mon., Sackgaſſe 3. Am 24.:
Arnet, Wilhelm, Sattler, 68 J., Pareusſtr. 21; Mootz, Hermann, Oberſt=
leutnant
i. R.; Weller, Heinrich, Chemiker, Vorſtand des Chem. Unter=
ſüchungsamts
Darmſtadt, Schießhausſtr. 98; Wittmann, Georg, Schuh=
machermeiſter
, 80 J., Schießhausſtr. 10. Am 25.: Repp, Otto, 9 Mon.,
Arheilgerſtr. Na; Adam, Walpurga, geb. Kalb, 30 J., Ehefrau des
Fuhrmanns, Pädagogſtr. 2; Marquardt, Sophie, geb. Fritſch, 82 J
Witwe des Maurers, Schwanenſtr. 4. Am 24.: Altvater, Heinrich Karl,
Oberpoſtſekretär, 66 J., Viktoriaplatz 1. Am 25.: Rühle, Emilie
Georgine Adelheid, 69 J., Kiesſtr. 125. Am 24.: Hamm, Ludwig, Bahn=
beamter
i. R., 88 J., Im Geiſenſee 3. Am 25.: Wenz, Klara, 2 J
Bleichſtr. 7. Am 27.: Körner, Carl Otto, Eiſenbahnoberſekretär i. R
69 J., Heidelbergerſtr. 70. Am 26.: Luy, Karl, Viehhändler, 67
Kiesſtr. 103. Am 27.: Riedeſel, Freiherr zu Eiſenbach, Moritz, 74 J.,
Eichbergſtr. 20; Nick, Ludwig, Privatmann, 56 J., Eichbergſtr. 41
Dauer, Peter Bernhard, Lagermeiſter i. R., 69 J., Holzhofallee 25. Am
28.: Trautmann, Sophie, geb. Schellhaas, 44 J., Ehefrau d. Amts=
gehilfen
, Hochſtr. 44. Am 29.: Krämer, Eliſabeth, geb. Pfeifer, 70 J.
Ehefrau d. Fabrikarbeiters, Arheilgerſtr. 48; Schöffel, Konrad, 2 Mon.
Heinheimerſtr. 21; Jäger, Adam, Bierkutſcher, 65 J., Pfungſtadt, hier
Hermannſtr. 6; Handſchuch, Ludwig, 7 Mon., Auerbach, Bergſtr., hier
Heinheimerſtr. 21. Am 28.: Goekes, Paula, Inſtitutsvorſteherin, 70
J., Kahlertſtr. 40.

Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Karſamstag, den 31. März 1923.
Martinskirche: Abends 6 Uhr: Beichte und Vorbereitung zum
heil. Abendmahl. Pfarraſſiſtent Reinhardt.
Stiftskirche: Nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht mit Beichte,
1. Oſtertag, den 1. April 1923,
Stadtkirche: Vorm. 8 Uhr: Feſtgeläute und Turmmuſik ( Poſaunen=
chor
Wartburg‟). Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfr. Lauten=
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
ſchläger.
Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt mit Vorbereitung, für die Lukas=
gemeinde
. Pfarrer Kleberger. Im Haupt= und Abendgottesdienſt
Kollekte für die Armen und Kranken.
Stadtkapelle: Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt mit Feier des heil
Abendmahls. Pfarrer Heß. Kollekte für die Armen und Kranken.
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Zim=
mermann
. Kollekte für die Armen und Kranken. Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
Martinskirche: (Kollekte für den Kirchenſtock der Martinsgemeinbe.)
Vorm. 7 Uhr: Oſtermette unter Mitwirkung der Chorſchule. Pfarrer
D. Waitz. Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Beringer,
Feier des heil. Abendmahls mit Vorbereitung,
Alters heim: Vorm. 91 Uhr: Pfarraſſiſtent Müller,
Johanneskirche: (Kollekte für den Kirchenfonds.) Vorm. 10 Uhr:
Pfarrer Goethe. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): (Kollekte für die Kirche.)
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wagner. Feier des heil,
Abendmahls mit Beichte. Anmeldung von ½10 Uhr an. Nachm.
2 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wagner, Abends 6 Uhr:
Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier.
Panluskirche: (Kollekte für den Kirchenfonds.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf. Feier des heil. Abendmahls
mit Vorbereitung. Anmeldung von ½10 Uhr an.
Stiftskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
des heil. Abendmahls. Miſſionar Bellon. Um 11½ Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Nachm. 3 Uhr: Oſterandacht,
Kranichſtein (Schloßkapelle): Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarrer Marx.

2. Oſtertag, den 2. April 1923.
Stadtkieche: Vorm. 9½ Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heil. Abendmahls. Konfirmation der Lukasgemeinde, Pfarrer Kle=
berger
. Kollekte für die Gemeindenothilfe,
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Müller.
Schloßkieche: Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.
Vorm. 10 Uhr Hauptgottesdienſt: Lic. Dr. Frick,
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Vogel.
Martinskirche: Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Müller. Um 9 Uhr: Konfirmation der Konfirmanden des Nord=
oſtbezirks
. Pfarraſſiſtent Reinhardt. Kollekte. Nachm. 3½ Uhr:
Vorbereitung und Prüfung der Konfirmanden des Weſtbezirks,
Pfarrer D. Waitz.
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Marx. Nachmittags
2½ Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden des Weſtbe=
zirks
. Pfarrer Wagner.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): (Kollekte für das Heſſiſche
Krüppelheim.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſt. Gerſten=
maier
. Nachm. 3 Uhr: Prüfung und Vorſtellung der Konfirman=
den
(Mädchen). Pfarrer Wagner.
Pauluskieche: (Kollekte für die Pauluskirche.) Vorm. ½10 Uhr:
Konfirmationsfeier. Pfarrer Rückert. Feier des heiligen Abendmahls
mit Vorbereitung. Nachm. 5 Uhr: Nachfeier mit Austeilung der
Bedenkſcheine. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel.
Nachm. 3 Uhr: Oſterandacht.
Lutheriſcher Gottesdienſt. (Selbſtändige evang.=luth. Kirche.)
Am 2. heil. Oſterfeiertag, 2. April, vorm. 10 Uhr, im Feierabend‟
Stiftſtraße 51: Predigt und heil. Abendmahl. (Beichte um 9½ Uhr.)
Pfarrer Müller.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde,
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde
Dr. Avemarie. Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. Montag,
abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Männer. Dienstag, abends
81 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde, Donnerstag, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde. (Römerbrief.) Jugendbund für E. C.: Sonntag,
nachm. 2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. Um 4½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Jungfrauen. Abends 8½ Uhr: Vortrag.
Montag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für Jungfrauen. Dienstag,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge. Donnerstag, abends
8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge.
Mittwoch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde bei Fam. Heuſel ( Fun=
kerkaſerne
).
Wartburgverein Daumſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Mollerſtr. 23/Liebfrauenſtr. 6. 1. Oſterfeiertag, vor=
mittags
8 Uhr, im Anſchluß an das Oſtergeläute vom Stadtkirchturm
Feſtgruß des Wartburg=Poſaunenchors Darmſtadt. Um 10 Uhr: Ge=
meinſamer
Kirchgang zur Stadtkirche. Mitwirkung des Poſaunenchors.
Treffen: ½10 Uhr: Hoſpiz. 2. Feiertag, vorm. ½10 Uhr: Kirchgang.
Dienstag, abends ½9 Uhr: Bibelbeſprechſtunde,
Chriftlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.) Mitt=
woch
, abends 81 Uhr: Bibelſtunde.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 1. April,
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. Mittwoch, den 4. April, abends 8½ Uhr: Ge=
betsſtunde
, Freitag, den 6. April, vorm. 10 Uhr: Bibelſtunde,
Evangel, te Gemeinſchaft (Ekiſabethenr. 44): Sonntag, den
1. April, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule, bends 8 Uhr: Gottes=
dienſt
. Um 9 Uhr: Jugendbund (Bibelſtunde). Donnerstag, den
5, April, abends 8 Uhr: Bibelſtunde, Prediger Erhardt.
Chriſtliche Gemeinſchaft Daumſtadt (Mollerſtr. 40): Sonntag,
den 1. April, vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. Um 11 Uhr: Sonn=
tagsſchule
. Nachm. 3 Uhr: Evangeliſation. Abends ½8 Uhr:
Jugendbundſtunde. Dienstag, den 3. April, abends 8 Uhr: Bibel=
ſtunde
. Freitag, den 6. April, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde,

Kirche Jeſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtade
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 1. April, nachm. 2½ Uhr;
Sonntagsſchule, Um ½4 Uhr: Predigt. Donnerstag, den 5. April,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Internationale Bereinigung Ernſter Bibelforſcher Orts=
gruppe
Darmſtadt (Karlſtr. 16, I.): Bibelſtunden Mittwochs und
Freitags, abends 8 Uhr.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, den 1. April, vorm. 10 Uhr: Gebetsverſammlung. Um
11Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Predigt. Abends 8½ Uhr;
Jugendſtunde. Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 1. April;
nachm. ½3 Uhr: Sonntagsſchule, Um ½4 Uhr: Predigt, Prediger
Ricker aus Frankfurt a. M.
Katholiſche Gemeinden.
Oſterſonntag, den 1. April 1923,
St. Ludwigskirche: Vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil.
Beichte. Um 6 Uhr: Auferſtehungsfeier und erſte heil. Meſſe.
Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. Um 8 Uhr: Singmeſſe mit
Predigt. Um 9½ Uhr: Feierliches Hochamt mit Predigt. Um
11½ Uhr: Letzte heil. Meſſe. Nachm. 3 Uhr: Feierliche Veſper;
danach Beichtgelegenheit.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6½ Uhr:
Heil. Meſſe. Abends 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 .Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Nieder=Namſtadt: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt
mit Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, nachm. 4 Uhr, und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. 6½ Uhr: Auferſtehungsfeier. Um 7 Uhr: Heil.
Meſſe mit heil. Kommunion. Um 8 Uhr: Heil, Meſſe mit Predigt.
Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. Nachm. ½3 Uhr: Feierliche
Veſper und Beichtgelegenheit,
St. Fidelis: Um 8 Uhr heil. Meſſe und Predigt in der Kapelle
der Engliſchen Fräulein an der Waldſtraße,
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr;
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. Um 6½ Uhr: Aus=
teilung
der heil. Kommunion. Um 9½ Uhr: Hochamt und Predigt,
Nachm. ½2 Uhr: Chriſtenlehre. Um 2 Uhr: Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg, 7 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt; vorher Beichte,
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm, 7 Uhr: Beichtgelegen=
heit
. Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. Nachm. 4 Uhr: And,
Oſtermontag, den 2. April 1923.
St. Ludwigskirche: Vorm. ½6 Uhr: Beichtgelegenheit. Um
6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. Um 7 Uhr: Heil. Meſſe. Um 8 Uhr:
Singmeſſe. Um 9½ Uhr: Feierliches Hochamt. Um 11 Uhr: Letzte
heil. Meſſe. Nachm. 3 Uhr: Feſtandacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Vorm. ½7 Uhr: Heil,
Meſſe. Abends 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Griesheim: Vorm. 9½ Uhr: Hochamt mit Prebigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Vorm. ½7 Uhr: Beichtge=
legenheit
. Um 7 Uhr: Heil, Meſſe. Um 8 Uhr: Heil. Meſſe.
Um 9½ Uhr: Amt mit Predigt (25jähr. Prieſterjubiläum des Herrn
Profeſſor Roos). Nachm. ½3 Uhr: Feierliche Veſper, Werktags
Heil. Meſſen um 7 und 8 Uhr.
St. Fi elis: Um 8 Uhr heil. Meſſe und Predigt in der Kapelle
der Engliſchen Fräulein an der Waldſtraße,
Kirche zu Eberſtadt: Vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. Um
6½ Uhr: Austeilung der heil. Kommunion. Um 9½ Uhr: Hochamt
und Predigt. Nachm. ½2 Uhr: Chriſtenlehre. Um 2 Uhr: Andacht.
Kapelle zu Pfungſtadt: Vorm. 7 Uhr: Beichtgelegenheit. Um
7½ Uhr: Hochamt und Predigt. Nachm. 4 Uhr: Andacht.

Statt Karten

Die Perlobung ihrer Kinder Guffil und
Otto beehren ſich anzuzeigen
W. Menger und Frau
Marie, geb. Stumpf
profeſſor P5. Kramer u. Fran
Tilla, geb. Schäfer
Darmſtadt
Groß=Rohrdeim
Frankfurt a. M.
Fſchardftraße 52

Familiennachrichten

Guſil Menger
Otto Kramer
Bankdeamter
Verlobfe
Oſtern 4923

(*8436

Luise Henning
Wily Petzold
VERLOBTB
Empfang den 1. Aprtl 1923.

Beelto,
Lichterteld- Ost,
Gosthestn. 21.

Daomstagt,
Knna.

Lenchen Wagner
Anton Sauerwein

Else Sauerwein
Karl Keller

Zeilhard

VERLOBTE

Ostern 1923 Zeilhard

Traisa

(*8894

Wir haben uns verlobf.
Emma Weiß
Fritz Rohrbach
pfarramtskandidat.
Oſtern 1923.

Frankfurt a. M.

O

Darmſtadt,
Herdweg 43.

Elisabeth Rätzert
Georg Poth
VARLOBTE
Hähnlein Zwingenberg
Ostern 1923
(*8893
Statt Karten.

Statt Karten.
Gretel Weintz
Christoph Stumpf
VERLOBTE
Darmstadt, Ostern 1923
Altsestr. 37 Arheflgerste. 42
(*8737

Margarete Sturmfels
Willy Volz
VERLOBTE
Ostern 1923 Roßdörferstr, 3
Kf

S

Statt Karten.
Ihre am 1. Osterfetertag, nach-
mittags
3 Uhr, in der Marttns-
ktsche
stattfindende TRAUUNG
bsehren sich anzureigen
Frieda Büttner
Hans Wolk
Darmitadt Pfteschbach !.0.
Schloßgastenstn. 64

8788

Statt Karten.
Ihre am Sonatag, den 1. Apeil,
vormittags 10‟/, Uhr, in der Stadt-
kapelle
stattfindende Trauung
zeigen an
Marte Lang
Karl Brückmann
Darmstadt
Große Bachgassc 10 Landwehrstr. 68
(*8691)

Ihrs am 1. Osterfelertag, nachm.
3 Uhr, in der St. Elisabethenkteche
stattftadende Trauung zeigen an
Gustl Binko
Konrad Schalze
Landgraf-Philtpp-Anlage 62.
28917
Ihee am 1. Osterfefertag, nach-
mittage
21/, Uhr, in der Paelus-
ktechs
stattftndende TRAUUNG
beehren sich anzuzeigen
deorg Willenbücher
und Fran Lisbeth

geb. Schäfer.
Darmstadt, 1. April 1923.
Herengastenstr, 27.

Lillt Schumann
Heinrich Jochim
VERLOBTE
Darmstadt, Ostern 1923
Roßdörferste. 14 Ltebigstr. 18
(*86:
Ihre Verlobung geben bekannt
Mathilde Hauck
Reinhard Herdieckerhoft

Kurt Müller
Frieda Müller
geb. Grebe
VERMAHLTE
Im Geisensce 11 Ostern 1923
Kischltche Trauung Ostersonntag
3½ Uhr In der Pauluskirche
(2668.

Pastor
Darmstelt
Rückertstr. 17
Ostern 1923

Witten /Ruhr

Statt Karten.

Als VERLOBTE grüßen:
Dora Dieter
Willi Schmidt

Nd.-Ramstadt

Gätersloh i. Westt.

Ihre am 1. Osterfetertag in
Köln stattfindende Trauang
beehren sich anzuzeigen
Angelika Auracher
Richard Eisenberg
Köln, Brässelerstraße 58
(*8
Ihre am 1. Fefertag in der St.
Elisabethenkirche nachm 2//, Uhr
stattfindende TRAUUNG be-
chren
sich anzuzeigen
Mathilde Göckel

Ernst Bender

Bahnhofstraße 8 z. Zt. Nd.-Ramstadt
Ostern 1923

Darmstadt, Ostern 1923
Mathildenplatr 11

Uasere TRAUUNG ffadet am
2. Ostertag, nachm, 21/, Uhr, fa
der Mastfuskirche statt.
Ludwig Thterolf
Hermine Thierolf
geb. Becker.
Arheilgerstraße 37.
8

(B267

Statt Karten.
Ihre am 1. Ostertetertag, nach-
mittag
: 3½ Uhr, in der Petrus-
kteche
stattfindende TRAUUNG
beehren sich anzuzeigen
Karl Wolf, Maurermeister
u. Frau Annomarie, geb. Schmeitzer
Darmstadt, Hermannstr. 7

Todes=Anzeige.
Heute entſchlief ſanft nach
kurzem Krankenlager mein innigſt=
geliebter
Gatte, unſerherzensguter,
treuſorgender Vater, Schwieger=
vater
und Großpater
RRf4
Franz Schneider
Garde=Feldwebel i. R.
im 70. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Familie Schneider
Familie Wagner.
Darmſtadt, Dieburgerſtraße 2
Frankfurt a. M., 29. März 1923.
Die Beerdigung finder Dienstag,
den 3, April, nachmittags 8 Uhr,
von der Kapelle des Waldfried=
hofs
aus ſtatt.

Thre am ersten Osterfetertag,
4 pachm. 4 Uhr, in der Stadt-
kapelle
stattfindende T rauung
beehren sich anzuzeigen
Babette Poth
Georg Aßmuth
Darmstadt
Langgasse 39 Bessungerstr. 10
(B2671
N. S. U. (*8853fsg
Motorrad
Motorrad
gut erhalt., zu verk. zu kaufen ge
Beckſtraße 67, part. geb. unt. A. 80 an

Dankſagung.

Für alle die vielen Beweiſe in=
niger
Teilnahme bei dem Heimgang
unſeres lieben Entſchlafenen ſagen
wir auf dieſem Wege herzlichſten
Dank.
Familien Altvater, Born
und Trinkaus.

[ ][  ][ ]

tag, den 31. März 1923.
ragblatt

Rummer 89.

de ein beim Delikatessen-Kleinhandel ete, und bei Wirtskundschaft, Hotels ete. bestens eingeführter Bezirksvertreter gesucht.

Hote DarmstädterHof

Zu den Feiertagen
das Beste in Küche u. Keller.
Im Ausschank: 192ter und
1922er erste Oualitätsweine
Mittagessen / Abendessen

Konzerte nachmitt. u. abends

D.S. C.,Jung=Deutſchland‟

Am 1. Oſterfeiertag, nachmittags 4 Uhr im
ſtädtiſchen Hallenſchwimmbad (e2653

M. A. F. C. D.S. C. J.=D.
Am Start die Weltrekordleute und Meiſter:
Sipos, v. Kenyery, Dingeldey
Eperyeſſy. Dr. Belesnay.
Abends 8 Uhr Herrenabend, im Hannibal.

Schul’s Felſenkeller
Dieburgerſtraße 85

1. u. 2. Feiertag, nachm. von 47 Uhr

20 Muſiker!

Eintritt frei!

Ealast-Lichtspiele

Der neneste Macistefilm:
MAäOIoto
und der Sträffins Nr. 51
Sensat- Abenteuerkilm in 5 Akten.
(aissi
mit Maciste.
Einlagen!

Darmſtädt. Konzert=Oirektion
Herrngarten
Am I. und II. Oſterfeiertag, vor=
mittags
von 11 Uhr ab
Große
Promengde=Konzerte
Beſonderes Programm:
U. a.: Choral: Wachet auf. Lohengrin:
Zug zum Münſter. Frühlingserwachen.
Romanze von Bach. Largo von Händel uſw.
Leitung; erſter Tag Mickletz Eintr,pr Derſ.
zweiter n Hauske Mk. 100.
Linderohne Begleitung hab. keinen Zutritt.

Städtiſcher Saalbau.
Oſtermontag
den 2. April 1923:
Jauzfel
Große
Anfang 7 Uhr!
Kein Weinzwang!
Bier!
gese) J. C. Schilling.

Maeberhehnrf Mu
Handwerkervereinigung
Darmſtadt.
Freitag, den 6. April, abends
8 Uhr findet im Saale des Perkeo die
diesjährige

Woetfanteilt

9

Tagesordnung:
1. Bericht des Vorſtandes u. der ein=
zelnen
Ausſchüſſe über die Tätigkeit
im abgelaufenen Vereinsjahr.
2. Rechnungsablage.
3. Beratung des Voranſchlages.
4. Beratung der eingebrachten Anträge.
5. Neuwahl der Vorſitzenden und der
verſchiedenen einzelnen Mitglieder
zum großen Ausſchuß.
6. Verſchiedenes.
Um recht zahlreiches, pünktliches Er=
ſcheinen
wird gebeten.
Der Vorſtand

J. Nohl, 1. Vorſitzender.

sorseeeeteeteeettt
*
jZunsculegin:
Ranzen
Büchermappen
Griffelkaſten
Schreibtafeln
Frühſtüchstaſchen
Ferner empfehlen wir (6550sg 8
Abtenmeppen
3
Kollegmappen
Notenmappen
Fair & Kühne
Seresesssserese rssrrsss

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aus neuem Eichenſpaltholz, auch umge=
arbeitet
und gebraucht, ab hieſ. Lager
prompt lieferbar.
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Triumph,
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ſof. billi, lieferbar.
Dongez & Wieſt.

Orpheum
Samstag, 31. März,
Sonntag, 1. April
I. Oſterfeiertag:
Mädel v. Kabarett
Montag, 2. April
II.Bſterfeiertag:
Erſtaufführung e
Der.
blo de Engel
operette i. 3 Aßten.
Größter Erfolg ,
der letzten Zeit!
Kart.:Verhehrsblro,
deWaal,Rheinſtr.14.
Einlaß 7-Anfg. 734.
(

Landestheater.
Samstag, 31. März.
Großes Haus.
Geſchloſſen.
Kleines Haus. (72u
Geſchloſſen.

Freireligiöſe
Gemeinde

Leßetegvehe
2uhr. Sandſtr., 10.
Predigt: (*8901
Pfr. Taesler=Frkft.

Moter
haus
Darmſtadt
Karlſtraße 11.
Schlafzimmer
Speiſezimmer
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Matraßzen u. Polſter=
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