Darmstädter Tagblatt 1923


06. Februar 1923

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Nummer 36

Dienstag, den 6. Februar 1923

Einzelnummer 60.00 Mk.

der unbeugſame Wille der Ruhrbergarbeiterſchaft.
* (Priv.=Tel.) Am Sonntag fand in Dortmund eine außer=
ordentliche
Konferenz aller Vertrauensleute des Gewerkvereins
Chriſtlicher Bergleute, die ſehr gut beſucht war, ſtatt. Nach ein=
gehender
Beratung über die wirtſchaftliche Lage des Ruhrge=
viets
, des altbeſetzten Gebiets und des unbeſetzten Gebiets
purde zum Schluß einſtimmig eine Entſchließung angenommen,
die den ſchärfſten Proteſt erhob gegen die Gewaltpolitik der
Franzoſen und Belgier. Ferner heißt es weiter in der Entſchlie=
zung
: Die chriſtlich organiſierten Bergarbeiter Deutſchlands
ehnen es entſchieden ab, Schleppenträger dieſer Gewaltpolitik
u ſein. Sie werden unter keinen Umſtänden nur ein Pfund
Kohle unter den franzöſiſchen Bajonetten fördern. Mögen
ie franzöſiſchen Machthaber dafür ſorgen und
intreten, daß ihre eigenen Bergarbeiter
ßleichberechtigung in wirtſchaftlicher Bezie=
jung
erhalten. Die Konferenzteilnehmer ſtehen geſchloſſen
ſinter ihrem Führer und danken ihm für die echt mannhaften
ind deutſchen Worte gegenüber den Franzoſen und geloben in
einem Sinne weiterzuarbeiten, zur Stärkung des Gewerkder=
ins
und zur Weiterausbreitung des deutſchen Volksgemein=
chaftsgedankens
. Die Konferenzteilnehmer erwarten weiter von
ſen anderen Volksgenoſſen Unterſtützung in ihrem Kampfe ums
ſeutſche Recht. Die deutſche Not iſt auch ihre Not.
boch und feierlich erklären alle Konferenzteil=
tehmer
, daß keine Macht der Welt in der Lage
ſt, weder mit Zuckerbrot noch mit der Peitſche
ins von unſeren in der deutſchen Volksgemein=
chaft
lebenden Brüdern und Schweſtern zu
rennen. Mag das Schwerſte uns treffen, wir weichen und
banken nicht in unſerem Glauben an Deutſchlands Zulunft, in
inſerem Vertrauen an Deutſchlands Wiederaufſtieg. Für uns
hriſtlich organiſierte Bergarbeiterſchaft Deutſchlands gilt das
Lichterwort:
Wir wollen ſein ein einig Volk von Brüdern
Inkeiner Not uns trennen und Gefahr.

Vom Tage.
Wie die Korreſpondenz Hoffmann meldet, hat das Geſamtminiſte=
rium
des Freiſtagtes Bayern verordnet, daß die Verordnung des Ge=
ſamtminiſteriums
vom 22. Januar, betr. einſtweilige Maßnah=
men
zum Schutz und zur Wiederherſtellung der
6. Februar aufgehoben werden.
Dortmund ſich nach Elberfeld begeben, und weilte am Montag
vormittag in Barmen, wo der rheiniſche Provinziallandtag eine
fäliſchen Landtags nach Münſter.
Die deutſche Regierung wird, wie wir an zuſtändiger Stelle er=
fahren
, gegen die vertragswidrige Beſetzung der Orte Offenburg und

Appenweier Proteſt erheben.

Das Mainzer Journal und die Mainzer Tages=
Rheinheſſen auf je drei Tage, von Montag bis einſchließlich 7. Februar,
verboten worden, und zwar wegen der Veröffentlichung eines Ar=
tikels
Beamtenpflicht.
Die Recklinghauſer Allgemeine Zeitung iſt am
Samstag erneut von der Beſatzungsbehörde auf unbeſtimmte Zeit
verboten worden. Das neue Verbot erging wegen eines Artikels in
der erſten neu erſchienenen Ausgabe vom Freitag.
Die Gerüchte über zahlreiche Deſertationen franzöſifcher Soldaten
im Ruhrgebiet beſtätigen ſich.
Von beſonderer Seite erfahren die Münchener Neueſten Nachrich=
ten
, daß auch in Salzburg die tſchecho=ſlowakiſchen Staatsangehörigen
ihre Einberufungsbefehle zum Heeresdienſt erhalten haben.
Dollarkurs in Frankfurt am 5. Februar,
abends ½7 Uhr: 41500.

Zum Ueberfall auf Offenburg.
Ein Aufruf der badiſchen Regierung. Die Bedeutung des franzöſiſchen Vormarſches.
Der Wortlaut der franzöſiſchen Baden=Note.

Karlsruhe, 4. Febr. (Wolff.) Die badiſche Regierung
at an das badiſche Volk einen Aufruf gerichtet, in welchem ſie dem Präſidenten der interalliierten Rheinlandkommiſſion
egen das unerhörte Vorgehen der Franzoſen ſchärfſte Ver=
pahrung
einlegt. Die badiſche Regierung beſtreitet der franzöſi= iſt benachrichtigt worden, daß die deutſche Eiſenbahndirek=
chen
Militärmacht jedes Recht, im neubeſetzten Gebiet die Be=
ewalt
zu unterſtellen. Sie hat ſomit die Beamtenſchaft ange= Januar eingeſtellt habe. Sie wurde außerdem von der infolge=
vieſen
, keinen Befehl der Beſatzungsbehörde entgegenzunehmen
nd auszuführen. Von der Beamtenſchaft erwartet die Landes=
egierung
ſtrikte Befolgung des an ſie ergangenen Befehls, den
ranzöſiſchen Anordnungen keine Folge zu leiſten.
ung hat die Reichsregierung telegraphiſch erſucht, gegen das un=
rhörte
, völkerrechtswidrige franzöſiſche Vorgehen den ſchärfſten dehnen.
Proteſt zu erheben, und zugleich den Oberamtmann von Offen=
urg
beauftragt, dem Kommandanten im Namen der badiſchen Ausdehnung des Kehler Brückenkopfes zwei ſo völlig verſchiedene Be=
tegierung
eine nachdrückliche Proteſterklärung abzugeben.
Karlsruhe, 5. Febr. Die beiden Städte Appenweier Gewaltakte auf eine einheitliche Grundlage zu ſtellen. Der Rheinland=
ind
Offenburg, die von den Franzoſen beſetzt worden ſind, ſind
eide Stationen der badiſchen Hauptbahnſtrecke, die von Mann= träger gegenüber wird eine ganze Reihe angeblicher Verſäumniſſe ange=
ſeim
über Karlsruhe, Raſtatt, Baden, Offenburg, Appenweier
ach Freiburg und Baſel führt und das Rückgrat des ſüdweſt= Negierung erklärt, ſie ſei verpflichtet (oblige) zur täglichen Feſtſtellung
lle internationalen Züge von Berlin, Frankfurt a. M. und der franzöſiſchen Negierung lediglich durch ihre eigene Politik auferlegt.
Jamurg nach der Schweiz und nach Italien. In Appenweier geblich durch deutſche Maßnahmen oder Unterlaſſungen, die nichts an=
weigt
von dieſer Strecke die internationale Linie München deres ſind, als notwendige Folgen der franzöſiſch=belgiſchen Ruhraktion.
Stuttgart-KarlsruheStraßburg-Paris ab, auf der der liche Auswirkung dieſer Aktion. Die Einſtellung zweier Schnellzüge kann
Orientexpreßzug verkehrt. In Offenburg zweigt von der badi= daher für den Einbruch in weiteres deutſches Gebiet keine Rechtsgrund=
chen
Hauptlinie die ebenfalls ſehr wichtige Schwarzwaldbahn lage, uicht einmal einen brauchbaren Vorwand geben. Die Franzoſen
Freudenſtadt und auf der anderen Seite nach Triberg und gehegte Wünſche zu befriedigen. Zu dieſen gehörte bekanntermaßen nuch
Lonaueſchingen und Konſtanz führt. Die ebenfalls beſetzte kleine / Grund der von ihm proklamierten deutſchen Rechtsloſigkeit ſich nehmen
Ortſchaft Ortenberg iſt die erſte Station auf dieſer Schwarz= zu können, was ihm behagt. Immer offener bekennt es ſich dem eutwaff=
valdbahn
. Die Franzoſen haben alſo mit dem Griff nach dieſen neten Nachbarn gegenüber zum brutalen Recht des Stärkeren.
jadiſchen Ortſchaften gleichzeitig die drei wichtigſten badiſchen
Sauptbahnſtrecken unter ihre Kontrolle gebracht.
U. Berlin, 5. Febr. Die von der franzöſiſchen Regie=
uung
dem deutſchen Geſchäftsträger in Paris über den Einfall in
Baden übergebene Note hat folgenden Wortlaut:
Die deutſche Regierung hat die internationalen Züge Pa=
iis
Bukareſt und ParisMünchen-Prag vom 30. Januar ab
ingeſtellt und nicht die notwendige Anordnung getroffen, um Straßen, um gegen den geſpaltſamen Einbruch der Franzoſen
den Durchgang der an dieſen internationalen Zügen angehäng= zu proteſtieren und ihrem Willen Ausdruck zu geben, daß ſie
en alliierten Wagen durch das deutſche Gebiet zu ſichern. Dieſe jegliche Einmiſchung der Franzoſen in ihre Betriebe energiſch
Satſache ſtellt eine Verletzung des Artikels 367 des Vertrages zurückweiſen werden. Die franzöſiſche Beſatzung hat leine
von Verſailles dar. Uebrigens iſt die franzöſiſche Regierung
ſt der Präſident der interalliierten Schiffahrtskommiſſion durch men. Es handelt ſich um annähernd 2000 Mann mit etwa tau=
den
Reichskommiſſar offiziell in Kenntnis geſetzt worden, daß ſend Pferden, einer großen Anzahl ſchwerer Panzerwagen uſw.
ile Lieferungen für Frankreich und Belgien eingeſtellt ſind, ein=
cließlich
derer, die zur Ausführung des Protokolls von Skapa Während der geſtrigen Vorgänge kreiſten über der Stadt mehrere
Glow gehören. Dieſer Akt ſtellt eine formelle Verletzung des frauzöſiſche Flugzeuge. Die Verhandlungen mit den ſtaatlichen
7 Zeutſchland am 10. Januar 1920 unterzeichneten Protokolls und ſtädtiſchen Vertretern führte ein Delegierter der Rheinland=
Lar. Die franzöſiſche Regierung proteſtiert gegen dieſe Ver= lommiſſion. Der Druck der Beſatzung macht ſich nach und nach
letzuagen und Verſäumniſſe, von denen ſie für alle Fälle Kenut= fühlbar. Zur Nachtzeit waren alle Straßen wie ausgeſtorben.
Eis nimmt, und hat beſchloſſen, die Grenze des Brückenkopfes
und Offenburg auszudehnen.

Berlin; 5. Febr. (Wolff.) Eine zweite Note, von
an den Reichskommiſſar in Koblenz gerichtet, hat fol=
genden
Wortlaut: Die interalliierte Rheinlandkommiſſion
tion Karlsruhe unter dem Vorwand des Kohlenmangels die in=
mtenſchaft
des öffentlichen Dienſtes der franzöſiſchen Befehls= ternationalen Züge ParisBukareſt und Paris-Prag ab 30.
deſſen durch die franzöſiſche Regierung getroffenen Entſcheidung
benachrichtigt, die Gebiete von Appenweier und Offenburg an der
Grenze des Kehler Brückenkopfes zu beſetzen und die Bahnhöfe
zu kontrollieren. Infolgedeſſen beſchloß die interalliierte Rhein=
landkommiſſion
unter Billigung der Maßnahmen, zufolge die=
ſer
Entſcheidung die beſetzten Gebiete unter das Regime des Keh=
Karlsruhe, 5. Febr. (Wolff.) Die badiſche Landesregie= ler Brückenkopfes zu ſtellen und die Befugniſſe der Delegierten
der interalliierten Kommiſſion in Kehl auf dieſe Gebiete auszu=
Anmerkung des Wolffbureaus: Die auffallende Tatſache, daß für die
gründungen gegeben werden, iſt ein klarer Beweis dafür, daß die fran=
zöſiſche
Regierung ſich nicht einmal mehr bemüht, ihre Rechtsbrüche und
kommiſſion gegenüber wird die Beſetzung der badiſchen Städte mit der
Einſtellung von zwei Schnellzügen begründet. Dem deutſchen Geſchäfts=
führt
, wofür Frankreich Sanktionen verhängen müſſe. Die franzöſiſche
der deutſchen Verſäumniſſe und Verletzungen des Friedensvertrages.
ſeutſchen Eiſenbahnnetzes darſtellt. Auf dieſer Strecke verkehren. Dieſe Verpflichtung, neue Vorwände für neue Sanktionen zu ſuchen, iſt
Indem ſie von Gewalt zu Gewalt ſchreitet, bemäntelt ſie dieſe Akte veu=
Auch die Störungen des deutſchen Eiſenbahnverkehrs ſind die unvermeid=
nützen
einfach eine von ihnen ſelbſt geſchaffene Lage dazu aus, um an=
w
, die durch das Kintzigtal aufwärts auf der einen Seite nach dere mit der Reparationsfrage in keinerlei Zuſammenhang ſtehende, längſt
die Ausdehnung des Kehler Brückenkopfes. Frankreich glaubt eben, auf
Offenburg, 5. Febr. (Wolff.) Das Perſonal des
Offenburger Poſtamts hat heute morgen infolge des
franzöſiſchen Eingriffs in den Poſt= und Telegraphenbetrieb den
Betrieb ſtillgelegt.
Unter den Arbeitern Offenburgs iſt die Erregung
beſonders ſtark. Sie durchziehen in großen Trupps die
derpflichtet, jeden Tag eine neue Verfehlung Deutſchlands und Bürgerquartiere bezogen, ſondern iſt in verſchiedenen Sälen
ine neue Verletzung des Friedensvertrages feſtzuſtellen. So untergebracht; die Offiziere haben in Hotels Wohnung genom=
* Rehl als Sanktion bis zu den Ortſchaften von Appenweier Die Haltung der Bevölkerung iſt ruhig und beherrſcht, aber auch
eutſchloſſen, dem Vorbild der Ruhrbevölkerung nachzueifern.

Franzöſiſche Verſuche.
Die Note des Fürſten Hatzfeldt.
Je tveniger Erfolg die franzöſiſchen Gewaltmaßnahmen in
öffentlichen Sicherheit und Ordnung, mit Wirkung vom den beſetzten Gebieten aufzuweiſen haben, um ſo eigenartiger
werden die Mittel, mit denen man verſucht, den geſchloſſenen
Widerſtand der deutſchen Bevölkerung und insbeſondere der
Der Reihskanzler hat nach ſeinen Beſuchen in Eſſen, Bochum und deutſchen Beamtenſchaft zu brechen. Seit einigen Tagen laſſen
ſich die franzöſiſchen Zeitungen und Nachrichtenbureaus wieder
Sitzung abhielt. Am Nachmittag begab er ſich zur Tagung des weſt= berichten, daß bei der Ruhrbevölkerung ein Umſchwung zu=
gunſten
der Franzoſen eingetreten ſei. Die Meldungen dieſer
Art, deren Tendenz auf der Hand liegt, haben in der deutſchen
Ruhrbevölkerung ſowohl als auch bei den zahlreichen im Ruhr=
gebiet
anweſenden ausländiſchen Beobachtern berechtigtes Er=
ſtaunen
hervorgeuufen. Die franzöſiſchen Methoden wären auch
wirklich wenig geeignet, einen ſolchen Umſchwung der Stim=
zeitung
ſind vom Oberdelegierten der Rheinlandkommiſſion für mung herbeizuführen. Noch merkwürdiger wie dieſe Stimmungs=
meldungen
war der Verſuch, die Durchführung der bekannten
Ordonnanzen der interalliierten Rheinlandkommiſſion unter Be=
zugnahme
auf die angebliche Rechtsauffaſſung des deutſchen
Reichsgerichts durchzuſetzen, indem man an den Reichskommiſſar
für die beſetzten rheiniſchen Gebiete die Aufforderung richtete,
an die Beamten des beſetzten Gebietes ein Rundſchreiben weiter=
zugeben
, in dem die Behauptung aufgeſtellt wurde, daß die Or=
donnanzen
der interalliierten Rheinlandkommiſſion für die ge=
ſamte
Bevölkerung des geſamten Gebietes und insbeſondere auch
für die Beamten verbindlich ſei, ganz abgeſehen davon, ob ſie
gegen das Völkerrecht und gegen vertragsmäßige Vereinbarun=
gen
verſtießen. Wie wir ſchon berichteten, hat der Reichskom=
miſſar
die Weitergabe dieſes Rundſchreibens abgelehnt, und zwar
mit folgender Begründung:
Durch Schreiben vom 27. Januar 1923 haben Sie mich auf=
gefordert
, ein Rundſchreiben der interg erten Rheinlandkom=
miſſion
über eine Verpflichtung der Beamten im beſetzten Ge=
biet
zur Befolgung der Verordnungen und Inſtruktionen der
interalliierten Rheinlandkommiſſion ohne Rückſicht auf etwaige
Gegenbefehle der deutſchen Regierung zur Kenntnis der haupt=
ſächlichſten
Beamten des beſetzten Gebietes zu bringen. Da die=
ſes
Rundſchreiben Kritik an Handlungen und Rechtsauffaſſungen
meiner Regierung übt, konnte ich Ihrem Verlangen nicht ent=
ſprechen
, ohne vorher eine Inſtruktion von meiner Regierung
einzuholen. Nachdem ich nunmehr im Beſitze dieſer Inſtruktion
bin, beehre ich mich, im Auftrage meiner Regierung folgendes
mitzuteilen:
Die deutſche Regierung muß den Verſuch der interallierten
Rheinlandkommiſſion zurückweiſen, die Autorität des höchſten
deutſchen Gerichtshofes zur rechtlichen Begründung dafür in
Anſpruch zu nehmen, daß die von der Rheinlandkommiſſion in
den Ordonnanzen Nr. 132 bis 139 erlaſſenen Beſtimmungen in
den Rheinlanden zu allgemein verbindlichem Recht geworden
ſeien. Abgeſehen davon, daß die wenigen aus dem Zuſammen=
hang
geriſſenen Sätze, die das Rundſchreiben anführt, einem
Urteil entſtammen, dem der Tatbeſtand aus der Uebergangszeit
zwiſchen dem Waffenſtillſtand und dem Inkrafttreten des Frie=
densvertrages
zugrunde liegt, zeigt die Begründung des Urteils
deutlich, daß das Reichsgericht nur ſolche Ordonnanzen im Auge
hat, welche die interalliierte Rheinlandkommiſſion nach Maß=
gabe
des Rheinlandabkommens erlaſſen hat. Die Ordonnanzen
132 bis 139 unterſcheiden ſich aber auch äußerlich ſchon von den
übrigen Ordonnanzen der interalliierten Rheinlandkommiſſion
dadurch, daß ſie in der Einleitung die Anführung der maßgeben=
den
Beſtimmungen des Rheinlandabkommens unterlaſſen und
ſich lediglich auf Inſtruktionen berufen, die einige Ober=
kommiſſare
von ihren Regierungen erhalten haben‟. Dieſe Ver=
ordnungen
verfolgen ausgeſprochenermaßen einen Zweck, der
völlig außerhalb allem Zuſammenhange mit der Beſatzung oder
Sicherheit der Beſatzungsarmeen ſteht, während das Rheinland=
abkommen
, in Beſtätigung der allgemein anerkannten völker=
rechtlichen
Grundſätze über die militäriſche Beſetzung außerhalb
des Krieges, dieſes Verordnungsrecht beſchränkt auf Fälle, wo
de: Erlaß einer Verordnung für die Gewährleiſtung der Sicher=
heit
, des Unterhalts und der Bedürfniſſe der Beſatzungstruppen
notnendig iſt. Dieſe Verordfungen ſind daher in formeller und
materieller Beziehung nichtig. Die deutſche Regierung hat ſich in
ihren Inſtruktionen an die Beamtenſchaft des beſetzten Gebietes
darauf beſchränkt, dieſe Nichtigkeit und Unverbindlichkeit feſtzu=
ſtellen
. Dieſe Feſtſtellung hat daher nicht den Charalter eines
allgemeinen Reglements, das zu ſeiner Gültigkeit gemäß Artikel
7 und 8 der Ordonnanz 1 der vorherigen Einreichung bei der
interalliierten Rheinlandkommiſſion bedurft hätte. Uinter dieſen
Uimſtänden hat es meine Regierung mit der Stellung des Neichs=
kommiſſars
als ihrem akkreditierten Vertreter gegenüber der
Rheinlandkommiſſion nicht für vereinbar gehalten, daß der
Reichskommiſſar dieſes gegen ſeine Regierung gerichtete Zirkular
an die Beamtenſchaft weitergibt.
gez.: Fürſt Hatzfeldt=Waldenburg.
Die franzöſiſchen Maßnahmen der letzten Tage beweiſen auf
das deutlichſte, daß man ſich in Paris offenbar mehr und mehr
über den völllligen Mißerfolg der bisherigen Aktion klar wird,
trotz aller ſiegesgewiſſen Reden Poincarés.
Paris, 5. Febr. In der Generalverſamanlung der redu=
blikaniſchen
Journaliſten, an der Poincaré, der Kammerpräſi=
dent
, mehrere Miniſter und zahlreiche hervorragende Politiker
teilnahmen, hielt Poincaré eine große Rede gegen Deutſchland.
1niter anderem führte er aus: Wir vvollen im Ruhrgebiet nur
zweierlei: entſchädigt werden für unſere Nuinen und nicht mehr
wveiter angegriffen ſein. Weder im Ruhrgebiet noch am Rhein
ſuchen wir mehr; aber was wir ſuchen, werden wir auch er=
halten
. Wir werden morgen, wenn es ſein muß, weitere wirt=
ſchaftliche
Maßnahmen ergreifen und dazu noch weitere. Zurück=
weichen
werden wir auf keinen Fall. Es wird der Tag kommen,
der Deutſchland endlich die Augen öffnet und es bereitfinden
läßt, lohale Vorſchläge zu machen. Sie zu prüfen, werden wir
uns dann nicht weigern. Wir werden ſie prüfen, ohne uns Be=
dingungen
ſtellen zu laſſen und ohne uns vagen Hoffnungen
hinzugeben. Auf keinen Fall werden wir die Pfänder aufgeben,
die wir zu ergreifen verpflichtet waren.

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 6. Februat 1923.

Nummer 36.

Die Haltung der badiſchen Bevölkerung.
Offanburg, 5. Febr. (Wolff.) Die telephoniſche Ver=
bindung
mit auswärts iſt wieder freigegeben. Die Vertreter der
Arbeiter und Beamten haben um eine Unterredung bei dem
heute nachmittag hier erwarteten General Michel nachgeſucht.
Die Vertreter der Organiſationen wollen ihm eine Reihe von
Forderungen unterbreiten, die dahin gehen, daß ſämtliche tech=
niſchen
Betriebe des Landes und der Gemeinden von militäri=
icher
Beſetzung und Ueberwachung freizuhalten ſind, daß das
Verbot, die Straße von 9 Uhr abends bis 6 Uhr morgens zu
betreten, wieder aufgehoben und daß die Telephonſperre inner=
halb
Offenburgs ſowie die Telegraphenzenſur unterbleibt. Fer=
ner
wird verlangt, daß die Beſatzungstruppen aus eigenen Vor=
räien
verpflegt werden müſſen. Der Eiſenbahnverkehr iſt von
den Franzoſen noch nicht behindert worden. In der Stadt
herrſcht reges Kriegstreiben. Zu Zwiſchenfällen iſt
es dank der beſonnenen Haltung der Bevölkerung noch nicht ge=
kommen
.
Offenburg, 5. Febr. (Wolff.) Die Beſprechung
zldiſchen General Michel und den Vertretein der Beamien
und Arbeiter hatte das Ergebnis, daß der Straßenverkehr in
der Stadt für die nächſte Zeit freigegeben und die verlangte
Aufhebung der Telephonſperre und der Telegraphenzenſur zu=
gefihert
wurde. Hinſichtlich des Eiſenbahnverkehrs ſchweben noch
Verhandlungen, desgleichen über den Ankauf von Lebensmitteln
durch die Beſatzungstruppen.
Darmſtadt, 4. Febr. (Wolff.) Der Bahnhof von Godde=
lau
iſt heute vormittag von franzöſiſchen Truppen beſetzt worden.
Damit iſt der Eiſenbahnverkehr zwiſchen Frankfurt a. M. und
Mannheim beztv. Worms völlig abgeſchnürt. Die Truppen be=
gannen
ſofort mit der Verladung der auf dem Güterbahnhof auf=
geſtapelten
großen Heu= und Strohvorräte beutſcher Firmen für
die Beſatzungsarmee.
Köln, 5. Febr. (Wolff.) Im Bahndirektionsbezirk Köln
ſind über Nacht faſt ſämtliche Bahnhöfe der franzöſiſchen und bel=
giſchen
Zone von Truppen beſetzt worden. Eingriffe in den Zug=
verkehr
haben bisher nicht ſtattgefunden. Die Strecke Koblenz=
Brühl iſt für den öffentlichen Verkehr geſperrt. Mit Rückſicht
auf den Arbeiterverkehr iſt der Betrieb KölnNippes noch nicht
eingeſtellt worden. Der internationale Zugverkehr Höln
Aachen wird nach dem eingeſchränkten Plan abgewickelt. Auf
der Strecke KölnBrühl iſt ein Pendeltzerkehr eingerichtet
worden.
Reichstagspräſident Löbe über die Ruhrkriſis.
Breslau, 5. Febr. (Prid.=Tel.) In Breslau tagte geſtern
ein Bezirksparteitag der mittelſchleſiſchen Sozialdemokratie, auf
dem Reichstagspräſiden: Löbe, der gerade aus dem Ruhrgebiet
kam, das Referat hielt. Löbe erklärte, Ende Februar würde es

lungspolitik durch den franzöſiſchen Rechts=
bruch
über den Haufen geworfen worden ſei. Hoff=
nungen
auf Amerika und England ſeien illuſionär. Hoffnungen
auf Rußland bedeuteten den Wunſch nach ausſichtsloſen Kriegen
im Oſten und Weſten Deutſchlands. Die Neutralen ſeien durch
die jranzöſiſche Politik ſoweit eingeſchüchtert, daß es gegentür=
tig
wahrſcheinlich keine Inſtanz gebe, der ſich Frankreich ſügen
werde.
Der Eintritt der Sozialdemokraten in das Kabinett Cuno
hätte deſſen Politik auch nicht weſentlich ändern können, und die=
ſes
Kabinett ,das die Parole des Widerſtandes und der Nicht=
erſüllung
ausgegeben habe, würde es guch ſein müſſen, das die
Verhandlungen zu führen habe, die dieſen Konflikt abzuſchließen
hätten. Es ſeien keinerlei Anzeichen dafür da, daß ein ſozial=
demokratiſch
geführtes Kabinett ſich eher mit den
Franzoſen verſtändigen könnte. Zu einer kapitaliſtiſchen Ver=
ſielzung
ziiſchen den Lothringer Erzen und der deutſchen
ſkohle an der Ruhr würde es ſchließlich doch kommen, und zwar
kaum ohne irgendeine Pfandnayme.
Annahme verweigert.
Berlin, 5. Febr. (Wolff.) Das franzöſiſche Miniſterium
des Aeußern hat, wie den Blättern mitgeteilt wird, unſere Note
vem 31. Januar der deutſchen Botſchaft zurückgeſandt mit ber
Mitteilung, daß ſie kein Schreiben annehmen könnte, das zwiſchen
den Zeilen oder ausgeſprochen irgendeine Kritik an den von der
Reparationskommiſſion regelrecht vorgenommenen Verſäumnis=
feſiſtellungen
oder an den in Verfolg dieſer Feſtſtellungen und
gemäß den Beſtimmungen des Verfailler Vertrages ergriffenen
Maßregeln enthalte. Alle ferneren Schreiben derart würden zu=
rückgewicſen
werden.

An die Beamten der Reichsfinanzverwaltung.
Berlin, 5. Febr. (Wolff.) Der Reichsfinanzminiſter hat an
die Angehörigen der Reichsfinanzverwaltung folgende Kundgebung
gerichtet:
Am 10. Januar haben die Franzoſen und Belgier mitten im Frie=
den
deutſches Gebiet widerrechtlich beſetzt. Demgegenüber gab es nur
eine Möglichkeit der Abwehr: den rechſtswidrigen Anordnungen unbeug=
ſamen
Widerſtand ohne Rückſicht auf eigene Perſon entgegenzuſetzen.
Ich war mir bewußt, daß dieſer Grundſatz dem nationalen Empfinden
der Angehörigen der Reichsfinanzverwaltung wie dem aller anderen
Kreiſe entſprach. Ein jeder weiß, daß es ſich bei dieſem Abwehrkampf
um nichts mehr und nichts weniger handelt, als um den Beſtand deut=
ſchen
Vaterlandes. Drei Wochen ſchwerer Abwehrkämpfe ſind dahin=
gegangen
, und die Angehörigen der Reichsfinanzverwaltung haben in
vorbildlicher Weiſe die Erwartungen, die das deutſche Volk in ſie ge=
ſetzt
hatte, erfüllt. Die Franzoſen und Belgier verſuchten mit allen
Mitteln, den Widerſtand der Angehörigen der Reichsfinanzverwaltung
zu brechen und ſie ſich ihren Anordnungen gefügig zu machen. Sie
verſuchten es durch Verſprechungen von Beförderungen und von Geld,
und zählten den Beamten die Strafen auf, die auf Ungehorſam ſtän=
den
: Viele Jahre Gefängnis, noch dazu im Ausland, 15 Millionen
Geldſtrafe. Sie verbreiteten Geriichte, daß Internierungen vorbereitet
würden, in die die Widerſtand Leiſtenden kommen. Sie ſuchten durch

Standpunktes zu erwecken. Sie wendeten ſich, als alles das nichts
nuitzte, an die Frauen, und ſuchten ſie dadurch einzuſchüchtern, daß ſie
ihnen unwahrerweiſe fagten, ſie dürften nur 15 Kilogramm Gepäcl
mitnehmen, und dergleichen mehr. Die Ausweiſungen, die auch die
Familien betrafen, wurden binnen vier Tagen und ſogar binnen 24
Stuinden durchgeführt. Hierbei wurde mit großer Rückſichtsloſigkeit
vorgegangen. Die Auszuweiſenden wurden früh morgens aus ihrer
Wohnung geholt und ſofort abtransportiert, ohne daß ſie Zeit gehabt
hätten, ihre Angelegenheiten zu beſorgen. Kranke, Gebrechliche wurden
meiſt nicht geſchont. Die Ausgewieſenen mußten mit den Ihren ihre
Heimat verlaſſen, in der ſie und ihre Vorfahren gelebt hatten. Wer
verhaftet wurde, mußte oft tagelang in ſchmutzigen Gefängniſſen ohne
hinreichende Verpflegung und Beleuchtung, fern von ſorgenvollen. An
gehörigen, ausharren. Ueber denen, die nicht ausgewieſen ſind, ſchwebt
eine unſichere Zukunft. Gefängnisſtrafen von einer Woche bis zu einem
Jahre find gegen eine Reihe Angehöriger der Reichsfinanzverwaltung
verhängt worden.
Alle dieſe Leiden, deren Ernſt und Größe das deutſche Volk voll
zu würdigen weiß, werden von den Angehörigen der Reichsfinanzver
waltung mit dem Bewußtſein getragen, daß es ſich um einen Kampf
für das deutſche Vaterland handelt. Ich weiß, daß das Bewußtſein
allen Betroffenen über die ſchwere Zeit hinweghelfen wird, daß ihnen
das Reich jeglichen Schaden erſetzt und alles tuit und tun wird, was es
zu ihrer Unterſtützung tun kann. Dies wird ihnen eine äußerliche Er=
leichterung
ihrer Leiden bedeuten. So rein das Ehrenſchild derer iſt,
die dem Vaterlande die Treue gehalten haben, ſo erbärmlich ſind die
die dem Feinde nachgaben. Unter den geſamten Angehörigen der
Reichksfinanzverwaltung ſind nur zwei Verräter an der Sache des
Vaterlandes: Zollinſpektor Janſen und der Angeſtellte Erkens, beide
im Zollamt Duisburg und dem Parallelhafen. Erkens iſt friſtlos ent=
laſſen
worden, Janſen, den die belgiſchen Beſatzungsbehörden halten,
hat ebenſo wie Erkens durch ſein verräteriſches Verhalten die Achtung
eines jeden Deutſchen verloren.
Um auch für die kommenden Zeiten die Namen derer, die ihre
Treue zum Vaterlande mit ſchweren Leiden beſiegelten, feſtzulegen,
gebe ich ſie als Zeichen meines Dankes im Amtsblatt der Reichsfinanz=
verwaltung
bekannt, als Ehrung ihrer Pflichttrene und als Vorbild
für alle Angehörigen der Reichsfinanzberwaltung.
Deutſcher Proteſt gegen franzöſiſche Räubereien.
Berlin, 5. Febr. (Wolff.) Der deutſche Geſchäftsträger in
Paris wurde angewieſen, der franzöſiſchen Regierung folgende
Note zu überreichen:
Aus dem Ruhrgebiet wird eine Reihe von Fällen gemeldet,
in denen Angehörige der franzöſiſchen Armee Eigen=
tumsvergehen
verübt haben. Am 18. Januar hat ſich ein
Soldat des 109. franzöſiſchen Infauterieregiments in Dortmund
in dem Goldwarengeſchäft von Lindenberg, Steinſtraße 6, das er
unter dem Vorwande eines beabſichtigten Einkaufs betreten
hatte, zwei ſilberne Ringe und eine Damenuhr an=
geeignet
. Am 22. Januar, nachmittags, haben zwei franzöſiſche
Soldaten von der Hauptbahnhofswache in Dortmund, einer da=
runter
mit blankgezogenem Seitengewehr, aus dem Verkaufs=
ſtande
des Bahnhofswirts nach Zertrümmerung der Glasſcheibe
vier Flaſchen mit Spirituoſen, ſowie Schokolade und
Obſt geraubt. Am 30. Januar, abends, haben drei franzöfiſche
Soldaten in Wanne den Platzmeiſter Saffe überfallen und ihn
ſeiner Brieftaſche mit 32 000 Mark ſowie einer ſilbernen
Uhr beraubt. Am 31. Januar haben franzöſiſche Soldaten unter
Anwendung von Gewalt und ohne Bezahlung Waren weggenom=
men
. Die deutſche Regierung fordert Beſtrafung der Täter
und Erſatz des verurſachten Schadens.
* Berlin, 5. Febr. (Priv.=Tel.) Halbamtlich wird mit
geteilt: Der deutſche Geſchäftsträger in Brüſſel iſt angewieſen
worden, be; der belgiſchen Regierung wegen der Erſchießung
deutſcher Perſonen im Ruhrgebiet Proteſt zu erheben. Der
deutſche G=ſchäftströger in Paris iſt ebenfalls angewieſen wor=
den
, bei der franzöſiſchen Regierung aus dem gleichen Anlaß zu
Proteſtieren.

Der Kampf gegen die Beamtenſchaft.
Eſſen 4. Febr. (Wolff.) Heute vormittag ſind von des
ſtaatlichen Bergwerksdirektion in Recklinghauſen der ſtellver=
tretende
Präſident Oberbergrat Sarter und der Leiter der
Handelsabteilung Oberbergrat Tegeler von der Beſatzungs=
behörde
verhaftet und in der Richtung nach Haltern weggebracht
worden. Der Grund hierfür iſt die Verweigerung von Koks=
ſendungen
nach dem Weſten.
Mainz, 5. Febr. (Wolff.) Ausgewieſen wurden neuer=
dings
von der Eiſenbahndirektion Mainz Geh. Regierungsrat
Schneider, Oberregierungsrat Grospietſch, Regierungs=
rat
v. Beck und Regierungsbaumeiſter Ziſſel, ferner der Di=
rektor
der hieſigen Oberealſchule Dr. Kalbfleiſch und vom
Polizeiamt Mainz Polizeikommiſſar Häuſſerer.
Eſſen 4. Febr. (Wolff.) Prokuriſt Weſthelle von den
Stinnes=Zechen, iſt von der Beſatzungsbehörde berhaftet
worden, weil er die Lieferung von Kohlen verweigert hat.
E’ſen, 5. Febr. (Wolff.) Polizeipräſident Dr. Melcher
iſt heute morgen 8 Uhr im Polizeipräſidium von der franzöſi=
ſchen
Beſatzungsbehörde verhaftet und zunächſt nach Bredeney
zu einer Beſprechung fortgeführt worden. Der Vorfall ſpielte
ſich ſolgendermaßen ab: Für geſtern nachmittag 3 Uhr erhielt
der Polizeipräſident eine Vorladung nach Bredeney, um ſich
wegen der Weigerung, das Grußverbot aufzuheben, zu verant=
worten
. Der Präſident erklärte, der Aufforderung nur dann ſol=
gen
zu können, wenn er zu einer wichtigen Beſprechung eine
halbe Stunde ſpäter zurück ſein könnte. Dieſe Zuſicherung konnte
nicht gegeben werden, worauf er es ablehnte, nach Bredeney zu
fahrer; er erklärte ſich aber zu einer Beſprechung in ſeinem
Dienſtzimmer bereit. Abends erhielt er eine neue Aufforderung,
heute früß. 9 Uhr nach Bredeney zu komen, die gleichfalls ab=
gelehnt
wurde.
Eſſen, 5. Febr. (Wolff.) Ein Beamter der hieſigen Schutz=
bolizei
, der vorübergehende franzöſiſche Offiziere nicht grüßte.
wurde geſtern mittag von einem Offizier angehalten und nach
dem franzöſiſchen Wachtlokal gebracht, wo man ihm die Piſtole
und das Lederzeug abnahm und dann feſtſetzte.
Eſſex, 5. Febr. (Wolff.) Polizeiinſpektor Reiffenrath und
Polizeimajor Seeger in Herne ſind verhaftet worden, weil ſie
dem Befehl der Grußpflicht nicht nachkamen.
Polizeipräſident Melcher iſt heute vormittag in demſelben
Kraftwagen, der ihn nach Bredeney gebracht hatte, weitertrans=
portiert
worden. In einem Brief an die Gattin teilte er mit
daß er in Olfen (Kreis Lüdinghauſen) abgeſetzt wird. Er iſt
alſo von der Beſatzungsbehörde ausgewieſen worden.
Um 12 Uhr mittags verſammelte ſich die Beamtenſchaft im
Lichthof des Polizeipräſidiums, um Proteſt gegen die Auswei=
ſung
des Polizeipräſidenten beim kommandierenden General
zu erheben.
Die Vertreter der Beamtenſchaft werden heute nachmittag
nach Düſſeldorf zum General Degoutte fahren und dort die ge
faßten Proteſte überreichen und ſie auch nochmals mündlich dem
General rorzutragen.
* In unſerer geſtrigen Ausgabe veröffentlichten wir eine
Meldung, nach der in Ingelheim neun Perſonen von den
Franzoſen erſchoſſen worden ſein ſollten. Wir haben die Nach=
richt
veröffentlicht, da ſie uns von einem ſonſt durchaus zuver
läſſigen Telegraphenbureau übermittelt wurde. Wie ſick
nun herausſtellt, iſt dieſes jedoch einer Myſtifikatior
zum Opfer gefallen. Es handelt ſich auch in dieſem Falle
offenbar um eine franzöſiſcherſeits lancierte Mel=
dung
, deren Weiterverbreitung in Deutſchland den franzöſi
ſchen amtlichen Stellen die Handhabe geben ſoll, um die deut
ſche Berichterſtattung über franzöſiſche Gewalttaten zu
diskreditieren.
Lloyd George zur Ruhrbeſetzung.
London, 5. Febr. (Wolff.) Lloyd George erklärte in
einer Unterredung mit Preſſevertretern über die franzöſiſche Ak
tion gegen Deutſchland: Zum erſten Male ſeit dem Waffenſtill
ſtand erhoben ſich die Deutſchen zum entſchloſſenen Widerſtank
gegen den Druck. Früher gaben ſie immer nach. Dje neue Hal
tung der Deutſchen ſei ein wichtiger, ernſter Faktor. Der taktiſche
Fehler, den Frankreich beging, macht es ſchwer, wenn nicht un
möglich für Deutſchland, nachzugeben. Lloyd George erklärte
ſich ferner unbedingt gegen die Zurückziehung der britiſcher
Truppen vom Rhein. Er wies darauf hin, daß die deutſcher
Kohlenlieferungen im ganzen befriedigend geweſen ſeien. Mau
dürfe nicht vergeſſen, daß Deutſchland ſeine Saarkohlen und eine
großen Teil ſeiner ſchleſiſchen Kohlen verloren hat. Bezüglich de
Erklärung Poincarés, daß Frankreich nur wegen der Reparatio
nen in das Ruhrgebiet eingedrungen ſei, ſagte Lloyd George
er wolle nicht Motive unterſchieben, aber Bedenken einiger frau
zöſiſcher Blätter deuteten an, daß andere Beweggründe vorhan
den geweſen ſeien.

Konzert.
F.N. Auch das fünfte Konzert des Landestheater=
Orcheſters, das trötz der erhöhten Preiſe in anſcheinend aus=
verkauftem
Hauſe ſtattfand, brachte vorwiegend Neuheiten. Ein
Vorſpiel zu einer Komödie von L. Lürmann op. 6, begann.
Es bekennt ſich zum thematiſchen Aufbau der klaſſiſchen Schule
und zu ſtrenger Arbeit mit den gegebenen Themen. Mit fri=
ſchem
Schſung werden wir in den muſikaliſchen Kern einge=
führt
, ein charakteriſtiſches, leicht faßbares Thema, das für den
Aufbau von größter Wichtigkeit wird, in mancherlei neuer Ge=,
ſtalt und Verwandlung erſcheint und zu dem Gedanken eines
größeren Fugato umgedeutet wird. Die lyriſchen Gegenſätze
voll angenehmer Melodik treten dagegen an Wichtigkeit zurück.
Wohltuend wirkt der ſichere Griff, mit dem der Komponiſt alles
geſtaltet. Dem frohen Draufgängertum der Muſik entſpricht der
klare, ungeſuchte und doch reizvolle Orcheſterklang. Das beifällig
aufgenommene Werk iſt eine beachtenswerte Leiſtung und wird
Intereſſe wvecken für künftige Arbeiten des Komponiſten.
Von Joſef Haas, der ſich beſonders durch gediegene
Kammermuſik einen Namen gemacht hatte, gelangte dann eine
ſinfoniſche Suite Tag und Nacht für eine hohe Singſtimme
mit Orcheſter zur Aufführung. Sinfoniſche Kantate wäre viel=
leicht
noch deutlicher als Gattungsbezeichnung, denn der Geſang
ſteht im Mittelpunkt, die vier feinpoetiſchen Gedichte von Lud=
toig
Schellenberg werden zu einzelnen Sätzen geformt, die in
unverkennbarem Zuſammenhang ſtehen. In großer Breite, die
Worte häufig wiederholend, werden die Lieder vorgetragen, wo=
bei
das Orcheſter mit größter Ausführlichkeit und Breite malt,
reflektiert und erläutert. Bald geben lange inſtrumentale Ein=
leitungen
Naturbilder und Empfindungen wieder, bald durch=
bricht
das Orcheſter in breitem Strom die melodiſche Linie der
Singſtimme zu ſelbſtändiger Sprache. Meiſt aber iſt es getreuer
Diener des Wortes, überſetzt und verdolmetſcht faſt jeden ein=
zelnen
Begriff. Nun ſind in den vier Gedichten große Gegenfätze
aber kaum enthalten, das rein Lyriſche überwiegt derart, daß
man ſich nach Andersgeartetem ſehnt. Auch die Ausdehnung des
Werkes und die meiſtens ſehr dickflüfſige, ſchön, aber allzu gleich=
förmig
klingende Inſtrumentierung beeinträchtigt die nachhaltige
Wirkung. Die thematiſche Erfindung hat mich nach dem, was
ich bisher von Haas kannte, ebenfalls enttäuſcht. Mir fehlte die
rechte Plaſtik. Wenn man Richard Strauß vorwirft, er zeichne
in der Alpenſinfonie mit geradezu photographiſcher Treue, ſo
haben wir hier beinahe das gegenteilige Extrem. Die größte
Anlage zeigt der erſte Geſang Morgen Aus nächtlichem
Dunkel führt die Orcheſtereinleitung dem Lichte zu, bei dem
Herz, wach auf der Singſtimme herrſcht ſtrahlende Helle. Träu=
meriſch
beginnt dann das nächſte Zwiſchenſpiel, wieder groß
teigernd, Bild auf Bild entfaltet ſich, jedes von großer klaug

licher Schönheit, im Rahmen des Ganzen aber nicht mehr im=
ſtande
, das Intereſſe ſo zu feſſeln wie der Beginn. Als ſchwäch=
ſten
Satz empfand ich den zweiten Unter der Roſenhecke‟. Trotz
der draſtiſchen Malerei der ſchwülen Sonnenhitze, trotz des leiſen
Flüſterns der Wildroſen im Winde fehlt die rechte Wärme und
Märcheninſpiration. Sehr anſprechend als lyriſches Bild iſt dann
der Abend. Naturlaute erklingen, ein ſanftes Weben, weh=
mütiges
Sehnen durchzieht den Satz, die Inſtrumentation iſt
durchſichtiger, Soloinſtrumente treten hervor. Im Schlußſatz
Sternenflug mutet der ſcherzoartige Beginn eigentümlich an.
Am ſchönſten iſt das ſerne Sternbild in der Mitte und der
ſehnſüchtige Ausklang. Den ſtarken äußeren Erfolg verdankt das
Werk vor allem der vorzüglichen Wiedergabe durch Balling
init ſeinem trefflichen Orcheſter und Frau Johanna Heſſe.
Mit größtem Stimmaufwand, klar das Klangbild beherrſchend,
wohllautend vom höchſten bis zum tiefſten Ton, gab ſie das
Werk in einer Art und Weiſe wieder, daß der Ausdruck ihrer
Stimme, die Kraft ihres Fühlens und Empfindens faſt ſtärker
erſchienen als das, was der Komponiſt gegeben hatte. Auch die
muſikaliſche Beherrſchung der oft recht ſchwierigen und nicht
immer geſanglich dankbaren Partie war bewundernswert.
Die gefeierte Künſtlerin hatte vorher noch Beethovens große
Konzertarie Ah perkido mit vollendeter Meiſterſchaft vorge=
tragen
. Dies Werk, ganz im Opernſtil gehalten, zeigt aufs deut=
lichſte
, weſſen die vielgeſchmähte alte italieniſche Opernſzene an
dramatiſchem Leben, Kraft des Ausdrucks und Großzügigkeit der
Geſtaltung fähig iſt. In heldiſcher Empörung ſang die Künſt=
lerin
das einleitende Rezitativ, mit wundervollem lyriſchen Ton
den langſamen Teil der Arie und mit vollendeter Betonung der
Gegenſätze deren Allegro. Der zu Herzen gehende Ausdruck der
letzten Textzeile mit ihrer rührend ſchönen Melodie wird noch
lange bei den Hörern nachſchwingen.
Außerdem hörten wir noch das ſechſte Brandenburgiſche
Konzert von Joh. Seb. Bach (nicht Nr. 9). Es iſt im Stil
eines Concerto groſſo gehalten, in dem kleine Inſtrumenten=
gruppen
mit dem vollen Orcheſter wettſtreiten. Eigentümlich iſt
der dunkle Klang des Streichorcheſters ohne Violinen. Zwei
Vtolen und zwei Gamben heute durch Violen und Celli er=
ſetzt
treten als Soli auf, das Violoncell, die Bäſſe und das
muſterhaft diskret geſpielte Cembalo haben meiſt Begleitung und
geben den Tuttiſtellen Kraft. Nicht der tiefſinnige Thomaskantor
und Kirchenkomponiſt ſpricht hier zu uns, ſondern der muſizier=
freudige
Inſtrumentalkünſtler. Beſonders die Eckſätze charakteri=
ſiert
dies friſche Drauflosmuſizieren mit Allerweltsthemen, in
deren Verarbeitung ſich jedoch die hohe Meiſterſchaft zeigt. Der
Mittelſatz iſt ein Stück gefühlvoller, reich verzierter Rokokokunſt.
Herr Balling dirigierte mit geſwohnter Meiſterſchaft und
Friſche. Beſonders reizvoll iſt es, durch die öffentliche Haupt=

probe dieſelben Werke zweimal von ihm zu hören. Bei ge
naueſter Kenntnis der Partitur geſtaltet er doch ſo intuitih,
vom Erleben des Augenblicks beherrſcht, daß manches am Abend
ſich anders entwickelt als am Morgen. Immer aber ſtehen die
Kraft und Ueberzeugung der ganzen Perſönlichkeit hinter der
Art der Wiedergabe. Und unſer vorzügliches Orcheſter folgt ihnt
getreulich und verſteht jeden ſeiner kleinſten Winke und ſein leb=
haſtes
Mienenſpiel. Balling wie auch Frau Heſſe fanden auch
wieder begeiſterten Beifall und Dank.

Bühnenchronik. Richard Wagners Jugendwerk
Michael Balling iſt von dem Leipziger Muſikverlag Breit=
kopf
u. Härtel mit einer neuen Bearbeitung von Richard Wag=
ners
Jugendoder Das Liebesverbot (oder Die Novize
von Palermo, frei nach Shakeſpeares Maß für Maß) betrau
worden. Die Reviſion wird ſich auf die Partitur und auf da=
Textbuch erſtrecken, das in ſeiner erſten Geſtalt ein wenig fribol
geraten war. Das Werk iſt Eigentum der Krone Bayerns, und
von dieſer Stelle hat ſich der Verlag die Ermächtigung zur Neu=
geſtaltung
holen müſſen. Die Uraufführung hatte 1836 1
Magdeburg ſtattgefunden.
Bruno Harprecht (der, wie wir hören, das Kleine Haus wie
der als Sommertheater gepachtet hat) hat im Hamburger Schauſpieihaus
Sternheims. Die Kaſſette inſzenierk. Die Kritiken aller Blätter
ſprechen ſich höchſt anerkennend aus. Nachſtehend geben wir einige Aus
züge: Die Groteske verlangt auf der Bühne den ihr gemäßen grotesle!
Darſtellungsſtil. Herr Harprecht gab ihn ihr, mit allen Nervenſpitzel
der Sternheimſchen Mentalität nachſpürend. Man kommt der Auffuh
rung am nächſten, wenn man ſie als lebendig gemachte Simpliziſſiimus
bilder beſrimmt, die in raſendem Tempo vorüberwirbelten. Harprecht
ſelbſt ſchoß als Kräll den Vogel ab. Dieſe Komödie, in der Vieles
ganz ausgezeichnet geſagt wird, und die zweifellos gemeſſen an dem
was Sternheim will auch gekonnt iſt, verlangt zwingend einen eigenel
Stil, eine beſondere Art der Darſtellung. Dieſen Stil aber hatte in de
Aufführung eigentlich nur Bruno Harprecht. Er erfühlte Sternheims
Eigenart und dermochte ſie auch in Darſtellung umzuſetzen. Er über=
ſchritt
bewußt karrikierend, in Ton, Geſte, Mimik und Körperbeivegung
die Grenzen der Wirklichkeit, und ſchuf eine ganz ausgezeichnete Lei=
ſtung
. Der Herr Oberlehrer Krull, der mit fliegenden Röllchen und
Rockſchößen vom Lager der blühend jungen Frau in das der Valuta über
geht, wurde in der vortrefflich auf Karrikatur geſtimmten Inſzenierung
Bruno Harprechts zum heiteren Befreier. Bruno Harprecht ſchafft eil
ſuirklich ergötzliches Bild des raſenden Philiſters. Eine wahre Schieß=
budenfigur
, ſtürmt er auf die Bühne, ſpreizt ſich im Beſitz der Frau wi‟
ein Truthahn, kräht ſein Liebesglück, die weinſelige Deutſche Rheiu=
begeiſterung
, in alle Lüfte: Dionyſos im Jägerhemd. Wie der dann
um die Tante erbſchleicht, umknickt, zwiſchen ihr, die das Vermögen, und
Frau Fanny, die den Liebreiz zu verſchenken hat, hin= und hertorkelt, aul
trumpft, raſt und ſich überſchlägt, ſchließlich mit der Kaſſette, die das int
Wahrheit längſt der Kirche vermachte Kapital birgt, aufſteht und ſich
ſchlafen legt, das iſt einfach, um auf die Bühne zu klettern, komiſch.

[ ][  ][ ]

London, 5. Febr. (Wolff.) Die konſervative Wochenſchrift
Spectator ſchreibt, obgleich das Wort Annexion niemals
gebraucht wurde, könne Frankreich im Ruhrgebiet ad calendas
graecas bleiben. Wenn Frankreich zu bleiben beabſichtige, bis
die jetzt geforderten Summen bezahlt ſeien, ſo werde es, wenn
nicht für immer, doch mindeſtens ſo lange bleiben, bis der nächſte
Krieg komme. Alles dies würde namens des Friedensvertrages
getan. Frankreich führe eine antieuropäiſche Po=
litik
.
Die Nation ſchreibt, das Ziel der franzöſiſchen Pläne ſei
jetzt klar. Jene Theſe, daß die Kommiſſion unterſtützt von einer
Armee von 40 000 Mann in das Ruhrgebiet eingedrungen fei, um
ein paar tauſend Tonnen Kohlen, wegen deren Deutſchland in
Verzug erklärt wurde, zu erhalten, ſei jetzt aufgegeben. Der au=
genblickliche
Kampf, den das franzöſiſche Beſatzungsheer mit
der Bevölkerung des Ruhrgebietes ausfechte, gehe einfach
umdie Frage obdas Ruhrgebiet und das Nhein=
land
von Deutſchland abgetrennt und der fran=
zöſiſchen
Militärverwaltung unterworfen
werden ſolle oder nicht.
Sunday Times ſchreibt, daß ein ſehr beträchtlicher Teil
der öffentlichen Meinung Englands die britiſche Re=
gierung
auffordere, einzuſchreiten, und zwar nicht auf der Seite
Frankreichs, ſondern gegen Frankreich. Der Grund, der
von dieſer Seite angeführt werde, ſei, daß dieſe Invaſion,
wenn ſie je wirtſchaftlichen Grund hatte, ihn ſeit langem verlor
und daß ſie jetzt eine Bewegung zur militäriſchen
und territorialen Ausdehnung und nichts anderes
iſt, und zwar mit dem Ziele, den reichſten Induſtriebezirk
Deutſchlands vollkommen vom Mutterlande abzutrennen.
Amerika will nicht vermitteln.
Neu=York, 4. Febr. (Wolff.) Der Neu=York Herald be=
richtet
aus Waſhington, Harding habe erklärt, die Vereinigten
Staaten würden in einer rein europäiſchen Angelegenheit nicht
den Vermittler ſpielen. Aber wenn die Angelegenheit eines Tages
kritiſch werden ſollte, würde die amerikaniſche Regierung ſehr
gerne Europa nach dem Zuſammentritt der Wirtſchaftskonferenz
beiſtehen.
Hilfferding auf dem Sozialiſtenkongreß in Lille.
Paris, 5. Febr. (Wolff.) Auf dem Sozialiſtenkongreß in
2ille hielt der deutſche Delegierte Hilfferding eine Rede, in der
r darauf hinwies, wie groß die Schwierigkeiten ſeien, denen
die deutſchen Sozialiſten bei ihrem Vorgehen begegnen. Er ſehe
s angſwoll mit an, daß überall zur Löſung der durch den Frie=
densvertrag
aufgeworfenen Probleme gewaltſame Mittel ange=
vendet
würden, hier wegen des Petroleums, dort wegen der
Kohle. Hilfferding wies auf die elende materielle und moraliſche
Lage der Arbeiter im Ruhrgebiet hin, die gezwungen ſeien,
uter der Drohung der Bajonette zu arbeiten, obwohl ſie in kei=
ier
Weiſe für die chauviniſtiſche Politik der deutſchen Milita=
iſten
und Kapitaliſten verantwortlich ſeien. Welche Ereigniſſe
ich auch in Deutſchland abſpielen könnten, die deutſchen Sozia=
iſten
ſeien und blieben für die Reparationen und bedauerten,
der deutſche Kapitalismus ſich dieſer Pflicht entzogen habe,
ils inan Sicherheiten von ihm verlangte. Hilfferding ſchloß mit
dem Ausdruck der Hoffnung auf den internationalen Sozialis=
nus
, der dem Worte von der Vernunft und Brüderlichkeit Ge=
vähr
verſchaffen müſſe.
Paris, 5. Fehr. (Wolff.) Auf dem ſozialiſtiſchen Partei=
age
in Lille, an dem heute vormitag u. a. auch über die neue
ranzöſiſche Militärgeſetzgebung verhandelt wurde, kam es zum
Schluß zu einer internationalen Kundgebung in der Form eines
in den Völkerbund, an die franzöſiſche Regierung und an das
Volk der Vereinigten Staaten gerichteten Erſuchens um Inter=
dention
in der Reparationsfrage. Der Schluß der Reſolurion
tellt mehr eine Anklage gegen die Regierung und den Völker=
ſund
als ein Geſuch dar. Die Reſolution appelliert an die Re=
ſieritng
und an das Volk der Vereinigten Staaten, daß dieſe
eänder die Friedensbemühungen des Sozialismus in dieſer Eri=
tenzfrage
unterſtützen mögen. Dann könne der Völkerbund offen
vor aller Welt den Enttäuſchungen und Sorgen der Völker ein
Ende bereiten. Der Völkerbund ſtehe vor einer einzigartigen
Röglichkeit, ſich in eine poſitive Macht zu verwandeln.
Ein Bombenattentat in Soſia.
Berlin, 5. Febr. (Wolff.) Wie uns die hieſige buigariſche
Heſandtſchaft mitteilt, iſt die Meldung der Grazer Tagespoſt
on einem Mordanſchlag auf den Miniſterpräſidenten Stambu=
inski
völlig aus der Luft gegriffen. Dagegen iſt am geſtrigen
Sonntag abend im Nationältheater in Sofia gegen
die Miniſterloge, in der der Miniſterpräſident mit drei anderen
Niniſtern ſaß, eine Bombe geſchleudert worden. Ob=
vohl
die Bombe explodierte, ſind die Miniſter völlig unverletzt
geblieben. Der Täter iſt noch nicht verhaftet, er wurde aber ge=
ehen
, und die Polizei iſt ihm auf der Spur.

Ausſichten der Lauſanner Konferenz wenig
günſtigſeien. Am Sonntag abend iſtdie Lauſan=
ner
Konferenz nun endgültig geſcheitert.
Lauſanne, 4. Febr. (Wolff.) Die letzten Einigungsver=
ſcheitert
. Der Friedensvertrag iſt nicht unterzeichnet worden.
Lord Curzon hat Lauſanne um 9.35 Uhr verlaſſen.
Lauſanne, 4. Febr. (Wolff.) Die Aufregung über das
Scheitern der Verhandlungen iſt außerordentlich ſtark. Man
kommentiert auf das lebhafteſte die bezeichnende und für viele
unerwartete Tatſache, daß der Abbruch ſich vollzog, obwohl die
Türken in den weſentlichen Fragen nachgegeben hätten, vor allem
in allen ſtrittigen Fragen zwiſchen der Türkei und England: in
der Moſſulfrage, in der thraziſchen Frage uſw., war eine völlige wärtige Stand der Konferenz nicht als ein Abbruch,
Einigung erzielt worden, ebenſo beſtanden auch zwiſchen den
Türken und den Griechen keine Gegenſätze mehr, die eine Unter= Konſerenz. Maſſigli, bleibt noch hier. Datum und Ort der
zeichnung des Friedensvertrages verhindert hätten. Die Kon=
ferenz
ſcheiterte ausſchließlich an Fragen, in
denen vor allem die Franzoſen intereſſiert wa=
ren
, nämlich Ausländerſtatut und in erſter Linie die
wirtſchaftlichen Fragen. Die franzöſiſche Delegation
bemüht ſich daher lebhaft, als Grund des Abbruchs ausſchließlich
über wies Ismet Paſcha ſofort nach Abbruch der Verhandlungen
nachdrücklich darauf hin, daß die Konferenz an den wirtſchaft=
lichen
Fragen geſcheitert ſei, die eine Verſklavung der Türkei be=
zweckten
.
Lauſanne, 5. Febr. (Wolff.) Jsmet Paſcha empfing
heute nacht die Preſſevertreter und gab ihnen folgende Erklä=
rung
ab:
Wie am Beginn der Konferenz bin ich heute abend wieder
allein. Damals hatte man mich hierher eingeladen, und niemand Bruch liege vollkommen bei der türkiſchen Delegation. Der
mir etwas mit. Ich weiß nicht, ob die Konferenz geſchloſſen iſt,
oder ob ſie weiter dauert. Man hat mir nichts geſagt. Ich toarte
immer noch auf eine Mitteilung. Der Waffenſtillſtand von Mu=
dania
beſtimmt, daß die Feindfeligkeiten während der Konferenz Paris führt den Zuſammenbruch auf die Schwäche der Alli=
eingeſtellt
ſind. Diejenigen, die die Konferenz für
beendet erklären, werden eine große Verant=
tung
. Die Völker ſind jetzt furchtbar gebieteriſch.
Sie verlangen die Wahrheit. Ich kann meinem Volke
und allen Völkern der Welt die Wahrheit ſagen. Ich habe hier
die allergrößten Opfer gebracht. Ich habe alle territorialen Be=
dingungen
der Alliierten angenommen in der Minderheiten=
frage
wie auch alle ihre Wünſche erfüllt. In der Meerengenfrage
waren alle Punkte geregelt. Ueber die Kapitulationsfrage Waren Jahren rorausgeſagt habe, verurſacht.
ſich beide Teile darin einig, daß die Kapitulationen ungerecht
ſind und abgeſchafft werden müſſen. Man hat aber nur trüge=
riſche
Zugeſtändniſſe gemacht und im Grunde den Geiſt der Ka=
pitulationen
beibehalten.
Der Hauptgrund für das Scheitern der Ver=
handlungen
, ja der einzige Grund und darauf muß ich
mit aller Energie hinweiſen ſind die wirtſchaftlichen
Klauſeln, d. h. in erſter Linie die Konzeſſionsfra=
gen
. Man wollte uns zwingen, Kontrakte, Konzeſſionen, Ver=
ſprechungen
uſw. zu unterzeichnen, die man ſich während der
alliierten Beſetzung angeeignet hat, die wir nicht geſehen haben,
die man uns nicht zeigte, von denen wir nichts wiſſen. Wir haben
erklärt, daß dieſe Kontrakte nichts mit dem Vertrag zu tun
haben, daß wir ſie erſt ſehen müſſen. Man hat dieſe gerechte For=
derung
abgelehnt. Nachdem wir alles geopfert ha=
ben
, will man uns noch wirtſchaftlich knechten.
Man will uns die Möglichkeit eines Aufſchwunges nehmen. Das
durfte, das konnte ich nicht unterzeichnen. Der Grund des
Scheiterns der Konferenz iſt der Wille, unſer
Land aller ſeiner Hilfsquellen zu berauben.
Ismet Paſcha ſprach mit tiefer, innerer Erregung. Seine Er=
klärung
machte einen ſtarken Eindruck auf ſeine Zuhörer.
Die Abreiſe der Delegationen.
Lauſanne, 5. Febr. (Wolff.) Bompard und die fran=
zöſiſche
Abordnung ſind heute nachmittag um 1.15 Uhr nach Paris mit den Engländern vorzöge. Auch die Wochenzeitung Outlok
abgereiſt unter Zurücklaſſung von drei Beamten, darunter
des Generalſekretärs der Konferenz, Maſſigli. Auch von der eng=

* Schon vor einigen Tagen wieſen wir darauf hin, daß die liſchen Abordnung ſind drei Beamte in Lauſanne geblieben.
Bompard machte vor ſeiner Abreiſe Ismet Paſcha einen Ab=
ſchiedsbeſuch
. Eine offizielle Mitteilung über die Beendigung
der Konferenz hat jedoch die türkiſche Abordnung noch nicht er=
halten
, wie auch an die Preſſe keinerlei amtliche Mitteilung des
Beueralſekretärs über den Abbruch und die letzten Ereigniſſe
ſuche zwiſchen den Alliierten und den Türken ſind endgültig ge= ausgegeben wurde. Die italieniſche Abordnung will morgen ab=
reiſen
, die türkiſche hat ihre Abreiſe für Mittwoch früh angekün=
digt
. Garoni hatte heute vormittag eine längere Unterredung
mit Jsmet Paſcha und man vermutet, daß die Italiener
ihre Vemühungen zur Klärung der Lage und Anbahnung eden=
tueller
neuer Verhandlungen noch fortſetzen. Bompard ſoll
vor ſeiner Abreiſe den franzöſiſchen Journaliſten erklärt haben,
daß kein endgültiger Abbruch der Verhandlungen erfolgt ſei.
Lauſanne, 5. Febr. (Wolff.) Als Ergebnis der verſchie=
denen
Unterredungen, die zwiſchen den noch hier weilenden De=
legationsmitgliedern
ſtattfanden, erfährt man, daß der gegen=
ſendein
als Vertagung anzuſehen iſt. Der Generalſekretär der
Wiederaufnahme der Verhandlungen werden dann
auf Hiplomatiſchem Wege fortgeſetzt werden. Die Formel Ver=
kagungder
Konferenz würde die weitere Gültigkeit,
und zwar Gütigkeit des Waffenſtillſtandsabkommens
von Mudania bedeuten. Es finden immer noch zwiſchen den
Türken, Jitalienern und Amerikanern Unterhaltungen ſowohl
über die Kapitulationen als auch über die wirtſchaftlichen Klau=
ſeln
ſtatt. Von türkiſcher Seite wird behauptet, daß in der erſten
den Schutz der Ausländer in der Türkei darzuſtellen. Demgegen= Frage ſich die Gegenſätze verringert haben. Die türkiſche Delega=
tion
wird ebenfalls wie die Aüllierten drei Beamte in Lauſanne
zurücklaffen.
Franzöſiſche und engliſche Preſſeſtimmen.
Paris, 5. Febr. (Wolff.) Der Abbruch der Frie=
densverhandlungen
in Lauſanne wird von der Pa=
riſer
Preſſe im allgemeinen beſprochen, und die Blätter ſchieben
der Türkei den größten Teil der Verantwortung hierfür zu.
Der Petit Pariſien ſchreibt, die Verantwortung für den
war gekommen, heute ſcheint man fortzugehen, und niemand teilt Matin ſagt, der Zuſammenbruch der Konferenz von Lauſanne
bedeute die Wiederaufnahme des effektiven Kriegszuſtandes zwi=
ſchen
der Türkei und Griechenland und des legalen Kriegszu=
ſtandes
zwiſchen der Türkei und den Mächten. Das Echo de
ierten gegenüber der neuen Türkei zurück. Der Gaulois
ſtellt ein Einverſtändnis zwiſchen Angora und Moskau feſt und
wortung auf ſich nehmen. Ich ſcheue keine Verantwor= behauptet, daß Tſchitſcherin bereits in Berlin angekommen ſei.
Man müſſe deshalb mit außerordentlicher Vorſicht verhandeln.
Die politiſche Klugheit verlange, koſte es was es wolle, die Auf=
rechterhaltung
der Einheit der Verbündeten im Orient. André
Tardien ſchreibt im Echo National, die Schwäche Poin=
carés
, die Servilität Franklin Bouillons und die Leichtfertigkeit
Briands hätten dieſen eklatanten Bankerott, den er ſeit zwei
London, 5. Febr. (Wolff.) Die Blätter beſprechen das
Scheitern der Lauſanner Konferenz mit Zurückhaltung. Sie he=
ben
hervor, daß keine unmittelbare Gefahr für den Frieden be=
ſtehe
, und weiſen auf Ismet Paſchas Erklärung hin, daß er die
Konferenz nicht als beendet anſehe. Nur der Daily Sretch
ſpricht von einer neuen Kriſis. Frankreich werde jetzt, was Po=
incaré
bereits zum Ausdruck gebracht habe, über einen Sonder=
vertrag
mit den Türken verhandeln. Die Lage ſei ernſt. Die
liberale Weſtminſter Gazette hält es für wahrſcheinlich,
daß die Alliierten die Verhandlungen ſpäter wieder aufnehmen
würden. Die konſervative Morning Poſt ſchreibt, es be=
ſtehe
ein enger Zuſammenhang zwiſchen den Er=
eigniſſen
im Ruhrgebiet und denen in Lau=
ſanne
. Paris und London müßten zu einer vollſtändigen Re=
gelung
der das Mittelländiſche Meer und den Rhein betreffen=
den
Fragen gelangen. Daily Herald und Daily Mail
fprechen von einem Mißerfolg. Die Times ſchreibt, die Mit=
teilung
, daß Frankreich ſich unter keinen Umſtänden hindern laſ=
ſen
würde, in Separatverhandlungen mit Ismet Paſcha einzu=
treten
, habe die Türken wahrſcheinlich ermutigt, den Vertrag
abzulehnen. Auch Daily Chronicle ſagt, die Türken
ſeien dazu ermutigt worden, den Alliierten zu trotzen, weil ſie er=
fahren
hätten, daß die Alliierten nicht zuſammenſtehen würden
und Grund zu der Annahme gehabt hätten, daß die Franzoſen
eine neue Freundſchaft mit den Türken der alten Freundſchaft
ſchreibt, die Politik Frankreichs ſei gegen dasbri=
tiſche
Reich gerichtet.

Schutz dem deutſchen Walde.
Von Ernſt Edgar Reimerdes.
(Nachdruck verbolen).
* Der deutſche Wald iſt in Gefahr! Infolge von kalter Ge=
vinnſucht
, Gemütloſigkeit und ödem Materialismus ſchreitet die
Vernichtung unſerer Waldbeſtände ſowie einzelner Baumgrup=
den
(namentlich Eichen!) in erſchreckender Weiſe fort. Auch un=
ere
Gegend hat unter den ſtarken Abholzungen ſtellenweiſe be=
leits
arg gelitten. Die Mehrheit der Bevölkerung ſieht dem
Treiben der Waldverwüſter mit Bedauern zu, denn ſelten hat
ein Volk dem Walde ſolche Verehrung bezeugt wie das deutſche.
Von den älteſten Zeiten an haben unſere Dichter den deutſchen
Wald in Poeſie und Proſa verherrlicht. Leider iſt der Einzelne
machtlos gegenüber dem Sterben des Waldes; Sache der Be=
hörden
iſt es, enklich einzuſchreiten. Nicht allein, daß Deutſch=
land
durch die Waldverwüſtung an landſchaftlichem Reiz ein=
büßt
, es drohen ihm große Nachteile in Geſtalt ſchwerer Stö=
rungen
der klimatiſchen und Bewäſſerungsverhältniſſe. Welch
nachteilige Folgen die Waldverwüſtung hat, lehrt uns das Bei=
biel
anderer Länder. Wie groß der Einfluß des Waldes auf
das Klima eines Landes und damit auf ſeine Fruchtbarkeit
und die Geſundheit ſeiner Bewohner iſt, ſcheint im allgemeinen
ſioch viel zu wenig bekannt zu ſein. Die Wälder haben im
Haushalt der Natur die bedeutungsvolle Aufgabe zu erfüllen,
das Gleichgewicht der Wärme und der Feuchtigkeit in der Atmo=
bhäre
zu vermitteln, Flüſſe und Bäche zu ſpeiſen, Schutz gegen
die ſengende Sonnenhitze zu gewähren, die Gewalt der Stürme
zu brechen, ſowie Felsſtürze und Lawinen, Schneetreiben, Flug=
and
an der Küſte und Sturzfluten aufzuhalten und ihre Schä=
den
zu vermindern. Mit den unter den Hieben der Axt ſinkenden
Wäldern verliert das Wild ſeine Zufluchtsſtätten, der Land=
ſchaftscharakter
verändert ſich völlig, die Gegend wird öde und
lahl, rauhe Winde ſchädigen Felder und Aecker, wo der Wald
nicht mehr ſchützend ſeine Arme ausbreitet. Die nach uns
leben, werden am meiſten darunter zu leiden haben, wenn dem
Raubbau nicht bald Einhalt geſchieht!
Das Verſchwinden der Wälder hat in Ländern aller Zonen,
dor allem in Skandinavien, Rußland, Amerika und Indien,
Trockenheit, Unfruchtbarkeit und Waſſermangel zur Folge ge=
habt
. Wenn auch die ſummariſche Wärme auf der Erde ſeit
Jahrtauſenden nicht abgenommen hat, ſo haben doch ehemals
reiche Länder infolge Verminderung der natürlichen Feuchtigkeit
ihre urſprüngliche Fruchtbarkeit eingebüßt, weil man die Wäl=
der
nicht ſchützte. Seit der Zerſtörung der Hochalpenwälder durch
Menſchen und Weidevieh leiden die Bewohner der Täler in
erhöhtem Maße unter Fels= und Schneelawinen und Sturz=
ſluten
. In Ländern wie Spanien und Griechenland, deren
Zluſſe zum Teil verſiegt ſind, hat man den Nutzen des Waldes

zu ſpät erkannt. Das einſt fruchtbare Paläſtina kann heute kaum
noch eine ſpärliche Bevölkerung ernähren, weil man dort den
Wäldern keinen Schutz gewährte.
Ein auffallendes Beiſpiel für die Schäden der ſinnloſen
Abholzung bietet die Gegend bei Fiume. Das Land iſt völlig
baumlos; nur ſpärliches Buſchwerk rings umher und wenige
Blumen. Nackt und kahl liegt der Boden da, wild zerriſſen, den
ſengenden Strahlen der Sonne, dem tödlichen Hauch des Nord=
windes
, der eiſigen Bora ſchutzlos preisgegeben. All das eine
Folge des rückſichtsloſen Raubbaues, den die Venetianer einſt
mit den reichen Waldbeſtänden jener Gegend betrieben.
Kürzlich hat der tſchecho=ſlowakiſche Staat in richtiger Er=
kenntnis
der nachteiligen Folgen unvernünftiger Abholzung ein
durchgreifendes Waldſchutzgeſetz geſchaffen, welches das Ver=
fügungsrecht
des Waldbeſitzers über ſeine Beſtände erheblich
einſchränkt.
Leider hat man bei uns noch immer nicht die längſt ge=
planten
Schutzmaßnahmen ergriffen. In Staatswäldern kann
die Behörde natürlich hinreichende Maßnahmen treffen, den
privaten Baumfrevlern und Waldverwüſtern gegenüber aber iſt
ſie viel zu nachſichtig, obwohl ſie Mittel zum Einſchreiten hätte.
In Preußen, Bayern, Württemberg, ſowie in Oeſterreich, Un=
garn
, Italien und in der Schweiz ſind Geſetze zum Schutze der
Wälder vorhanden, deren Erhaltung mit Rückſicht auf die Lan=
deskultur
und die Geſundheitsverhältniſſe geboten erſcheint. Auf
Antrag von Gemeinden, Kreis= oder ſonſtigen kommunalen Ver=
bänden
kann dort ein Wald zum Schutzwald (in Oeſterreich und
in der Schweiz Bannwald genannt) erklärt werden. In einzel=
nen
Fällen kommt es ſogar bis zur Enteignung gefährdeter
Wälder durch den Staat. Bei uns ſcheint dies Schutzgeſetz in
Vergeſſenheit geraten zu ſein; eine Erneuerung und Ergänzung
der Vorſchriften iſt ein Gebot der Stunde.
Die Urſachen der Waldverwüſtung ſind in dem Mangel an
Nutz= und Brennholz zu ſuchen, verurſacht durch die gewaltigen
Zwangslieferungen an die Entente, in der fehlenden Einfuhr
von 15 Millionen Feſtmeter Auslandsholz und nicht zuletzt in
dem Verluſt ausgedehnter Waldgebiete in Poſen und Weſt=
preußen
. So ungern man die Forderung nach Zivangswirtſchaft
erhebt, beim Holz ſcheint ſie unvermeidlich zu ſein, ſonſt erwächſt
der Algemeinheit durch die unſinnige Waldverſpüſtung verhäng=
uisvoller
Schaden!
Kunſt, WViſſenſchaft und Leben.
Phantaſiepreiſe für Bilder. Gemälde=
auktion
aus Muſeumsbeſitz. Auf der Verſteigerung
von Meiſterwerken der Malerei des 19. Jahrhunderts aus ſechs
deutſchen Gemäldegalerien bei Rudolf Bangel in Frankfurt am
Main wurden u. a. folgende Preiſe erzielt: Renoir, Mädchen=
Eildnis 44 Millionen Mark; Courbet, Felſental 29 Millionen;

H. v. Zügel, Schafe im Pferch 20 Millionen; Grützner, Wein=
probe
13 Millionen; Ciardi, Kanal in Venedig 9 Millionen;
Trübner, Bildnis der Pauline Cramer 6,1 Millionen, desſelben
Feldblumen, in Landſchaft 3,2 Millionen; Max Liebermann,
Nachttoilette 6,8 Millionen; Anton Seitz, Spieler in einer Spe=
lunke
6 Millionen; Calame, Wildbach 6 Millionen; Lenbach,
Bismarck und Schweninger 6 Millionen, desſelben Mädchenkopf
2,8 Millionen: Salinas, Römiſche Straßenſzene 5 Millionen;
Dafregger, Junge Tirolerin 5,1 Millionen, desſelben Tiroler
mit Pfeife 3 Millionen; Hugo Kauffmann, Die Wilderer 4,2
Millionen, desſelben Zwiegeſpräch 4 Millionen; Charlemont,
Das wißbegierige Enkelkind 4,2 Millionen; Kröner, Saujagd
4 Millionen; Troyon, Sumpfiger Waldteich 3,8 Millionen;
H v. Zügel, Hofidyll 3,8 Millionen; Willem Maris, Auf der
Weide 3,2 Millionen; E. Liebermann, Modellpauſe 3 Millionen:
W. Verſchuur, Winterlandſchaft 3 Millionen; A. v. Keller, Park
der Villa Wolkonsky 2,9 Millionen; Canal, Dorf Loenen 2,6
Millionen; R. S. Zimmermann Kloſterbibliothek 3,5 Millionen;
Hengeler, Hl. Wolfgang 2,1 Millionen uſw.
Die Lebenserinnerungen Rabindrangth
Dagores erſcheinen ſoeben im Kurt Wolff=Verlag, München.
Der Dichter erzählt in ihnen die Geſchichte ſeines Lebens bis
etwva zum 24. Lebensjahre. Mit Friſche und dem ihm eigenen
Humor gibt er Erinnerungsbilder, kleine, künſtleriſch geſehene
und ſchöpferiſch geſtaltete Schilderungen ſeiner Werdejahre.
Gleichzeitig erwächſt aus dieſen Erzählungen eine Anſchauung
des heutigen Indiens und der eigentümlichen Entwicklung, die
es in den letzten Jahrzehnten genommen hat, wie wir ſie nir=
gends
ſonſt ſo unmittelbar und lebendig gewinnen.

* 300 Kirchen auf 700 Häuſer. Die meiſten Kirchen, die es
wohl in einem Lande gibt, befinden ſich auf der Inſel Patmos,
auf der der Evangeliſt Johannes die Apokalypſe geſchrieben
haben ſoll. Dieſe dadurch beſonders verehrungswürdig gewor=
dene
Inſel wurde früher von Hunderttauſenden von Pilgern
beſucht, und reiche Leute, die ſich ein Verdienſt erwerben wollten,
erbauten dem heiligen Johannes auf ſeinem Eiland eine Kirche.
So entſtand ein Gotteshaus nach dem andern, und die winzige
Inſel, auf der es nur 700 Häuſer gibt, beſitzt gegenwärtig nicht
weniger als 300 Kirchen, von denen allerdings viele nur noch
Ruinen ſind. Die ganze Bevölkerung der Inſel umfaßt jetzt 4000
Seelen; aber dieſe Zahl iſt beträchtlich größer als ſie damals
war, da die Kirchen gebaut wurden. Es kommt alſo ungejähr
ein Gotteshaus immer auf zwei Familien. Die Einwohner ſind
Griechen, deren einziger Erwerb in Schwammfiſcherei beſteht.
Merkwürdigerweiſe gibt es auf der Inſel, die ſo nahe an der
Türkei liegt, nicht eine einzige Moſchee. Wahrſcheinlich haben
die Muſelmänner wegen der vielen Kirchen keinen Raum für
eins ihrer Gotteshäuſer gefunden.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 6. Februar 1923.

Rummer 36.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. Februar.
Der Freiheit eine Gaſſe!
Das Erwachen des Opferwillens in Deutſchland.
Die tiefgehende Erregung der letzten Tage und Wochen
hat ſich in einen auch Zögernde mitreißenden Strom tätigen
Opferwillens umgeſetzt. Spontan begannen auf die erſten Nach= deutſcher Eſſigfabrikanten E. V., ſchreibt: Der 1. Vorſitzende des Zweig=
richten
von dem feindlichen Usberfall an hundert Stellen zu=
gleich
die Gaben für die bedrängten deutſchen Brüder an Rhein
und Ruhr zu fließen. Es iſt wie in den Auguſttagen 1914: ein
Wille beſeelt die Millionen, ganz perſönlichen Anteil zu tragen
an der großen Volksnot. Mit dem Unterſchied nur, daß damals
ein reich gewordenes Volk von quellender Kraft, mit unver=
brauchten
Nerven, aus ſeinem Ueberfluß ſpendete, während heute
dasſelbe Volk, an Leib und Seele krank, bettelarm, hungernd und
darbend auf dem Altar des Vaterlandes wirkliche Opfer bringt.
Oder heißt es nicht dies viel mißbrauchte Wort wieder zu
Ehren bringen, wenn in einer Zeit, da die Gehälter noch nicht
ein Fünftel der normalen Kaufkraft beſitzen und jede eintretende
Erhöhung von den Sprüngen der Teuerung längſt überholt iſt,
ganze Beamtenklaſſen 2, 3 ja 6 bis 10 Prozent ihres Einkom=
mens
für das Ruhropfer geben, wenn die Arbeiterſchaft, deren
Arbeitskraft und Freude unter den Entbebrungen der letzten
Jahre ſchwer gelitten haben, ſich neben Lohnabzügen eine frei=
willige
Mehrarbeit zugunſten des Hilfswerks auferlegt und die
Arbeitgeber ungeachtet der heraufziehenden induſtriellen Kriſis
fich verpflichten, mindeſtens das Vierfache von den Beträgen
ihrer Angeſtellten und Arbeiter aufzubringen? Eine ganze Na=
tien
unter der echt chriſtlichen Loſung des Opfers in den neuen
waffenloſen Kampf ziehend wahrlich ein eindrucksvolles Bild!
Es iſt, wie wenn die Millionen es auf einmal inſtinktſicher er=
kennten
, daß der Weg zur Freiheit im Leben des Einzel=
nen
wie des Volkes der Weg des Opfers iſt, und daß das
ſtarte Band um die vielfach auseinanderſtrebenden Volksteile
auch wieder gemeinſames Opferbringen im Geiſt unverbrüch=
licher
Notgemeinſchaft heißt.
Dieſe Erkenntnis iſt mit dem daraus entſpringenden Willen
die Hauptwaffe des deutſchen Volkes in dem ihm aufgezwunge=
nen
Kampfe. Die kommenden Wochen und Monate werden an
die Kraft jedes Einzelnen, zu entbehren und opfernd für die
anderen einzuſtehen, ſchwere, vielleicht unerhört ſchwere
Anſorderungen ſtellen. Das, was wir in dieſen Tagen
erleben, gibt uns die Zuverſicht, daß der Vernichtungswille des
Feindes nicht zuletzt an dem Opferwillen des deutſchen Volkes
zerbrechen wird.
Der Freiheit eine Gaſſe mit dieſem Ausruf
hat ſich ein Sohn ſchweizeriſcher Erde, Arnold von Winkelried,
einft in die Speere des öſterreichiſchen Ritterheeres geſtürzt und
unier Opferung ſeines Lebens die feindlichen Heere zum Wanken
gebracht. Dem deutſchen Volk ſtarrt auch ein Speerwald ent=
gegen
drüben am Rhein und an der Ruhr. Möchten ihm viele
Winkelriede erſtehen, die durch das Opfer, das die Stunde von
einen waffenloſen Volke verlangt: mutigen Verzicht auf das
lleine Eigenintereſſe, auf ſo manche Bequemlichkeit und ſelbſt=
ſüchtigen
Genuß, auch auf dieſe und jene politiſche Lieblings=
meinung
, ſelbſtvergeſſenen Dienſt an den Brüdern in Not, dem
Vaterland Recht und Freiheit erringen.

Ruhrhilfe!
Im Hotel Traube hat Herr Oberkellner Reith eine
Sammelliſte aufgelegt. Die erſte Sammlung ergab 145 000 Mk.:
davon wurden 15000 Mark vom Perſonal, 20000 Mark von
Herrn Reuter und 110000 Mark von Gäſten gezeichnet. Die
Summe wurde der Tagblatt=Sammlung übergeben. 28000
Mark wurden für die Nothilfe geſammelt. *
Spenken für die Hilfe für das Ruhrgebiet, eingezahlt
bei der Deutſchen Bank, Filiale Darmſtadt: 250 000 Mk. von Fa. A.
Henninger u. Co., G. m. b. H., 100 000 Mk. von Herrn Carl W. Neu=
mann
, hier, 125 000 Mk. von Frau Luiſe Wegener, hier, 100 000 Mk.
von Herrn Adolf Binge, Eberſtadt, 50 000 Mk. von Frau Dr. Paula
Friedrich, hier, 50 000 Mk. von Herrn Louis Schuchmann, Eberſtadt,
50 000 Mk. von Herrn Takaſhi Ohtſuki, hier, 30 000 Mk. von Frei=
herrn
Auguſt von Oetinger, hier, 25 000 Mk. von Frau Konful B. M.
Lorent, hier, 25 000 Mk. von Herrn Konſul Paul Lorent, hier, 15 000
Mark von Herrn Staatsminiſter Dr. Carl von Ewald, hier, 10 000 Mk.
von Freiherrn Hans Carl von Doernberg, hier, 10 000 Mk. von Haupt=
mann
Hans Dingeldeh, hier, 10 000 Mk. von Frau Elly Schreiber=
Deumer, hier, 10 000 Mk. von Herrn Ferdinand von Hahn, hier, 6000
Mark von Frau Geh. Rat Antonie Bracht, hier, 5060 Mk. von Frei=
herrn
Walter van der Hoop, hier, 5000 Mk. von Herrn Nik. Taack=
Trakanen, hier, 5000 Mk. von Herrn Major Ernſt Becker, hier, 5000
Mark von Herrn Major Hugo Herzberger, hier, 5000 Mk. von Herrn
Dr. Ed. David, hier, 5000 Mk. von A. Caſtritius, hier 4000 Mk. von
Geh. Rat Dr. Linß, hier 3000 Mk. von Frau Poſtrat Dingeldey, hier,
300 Mk. von Hern Juſtizrat Joh. Schmitt, hier, 3000 Mk. von Herrn
Carl von Ilſemann, hier, 3000 Mk. von Herrn v. H., 2000 Mk. von
Frau Oberſt Marie Möller, hier, 2000 Mk. von S=M., 2000 Mk. von
6. Nupprecht, hier, 200 Mk. von Herrn Geh. Schulrat Walter, hier,
1000 Mk. von Freifrau Olga von Meyſenbug, hier, 1000 Mk. von Frei=
herrn
Max von Meyzſenbug, hier, 1000 Mk. von C. W., 1000 Mk. von
Heinrich Hochſtätter, hier, 1000 Mk. von v. Dedem, hier.
Der Verband reiſender Kaufleute Deutſchlands
(Leipzig) ruft ſeine Sektionen und Mitglieder zur Beteiligung an der
Nuhrſpende auf, die als Stiſtung der deutſchen reiſenden Kaufleute der
Notgemeinſchaft für die Ruhr überreicht werden ſoll (Leipzig, Poſtſcheck=
konto
9100).
Wichtig für Reiſende. Reiſende, die nach dem beſetzten
Gebiet oder im Durchgang über dieſes hinausfahren wollen,
inſolge der Betriebseinſtellung aber die Fahrt auf dem nach
ihren Fahrkarten in Betracht kommenden Bahnweg nicht fort=
ſetzen
können, werden die Fahrkarten auch Monats= und
Wochenkarten über einen Hilfsweg oder nach einer in der
Nähe ihrer Zielſtation gelegenen freien Station umgeſchrieben.
Neue Fahrkarten des gewöhnlichen Verkehrs nach außer Betrieb
befindlichen Stationen oder über geſperrte Strecken ſind mit
Ausnahme von Arbeiterrückfahrkarten, Wochen= und Monats=
karten
nicht auszugeben. Ausgegebene Arbeiterrückfahrkarten,
Wochen= und Monatskarten ſind dem obigen entſprechend auf
Verlangen umzuſchreiben. Den Anfordernden iſt die Wahl des
Reiſeweges zu überlaſſen.
Gütertariſe für Kartoffeln und Kohl. Nachdem der Aus=
nahmetarif
für Kartoffelſendungen am 31. Dezember 1922 außer
Kraft getreten iſt, hat der Reichsverkehrsminiſter angeordnet, daß
für Kartoffeln vom 1. Januar 1923 ab bei Aufgabe als Wagen=
ladung
nur dier Zehntel der jeweiligen normalen Fracht, bei
Aufgabe als Stückgut die Fracht nur für das halbe Gewicht be=
recnet
wird. Vom 24. Januar ab tritt ſodann eine weitere
Ermäßigung in Kraft: für Kartoffeln werden bei Aufgabe
9s Wagenladung nur zwei Zehntel der jeweiligen normalen
Fracht, bei Aufgabe als Stückgut die Fracht nur für ein Viertel
des Gewichts berechnet. Ein weiterer Ausnahmetarif iſt für
die Sendungen von Kohl (Weiß=, Rot=, Wirſing=, Grünkohl
uſw.) geſchaffen worden, der vom 1. Januar his 31. März d. J.
gilt und eine Ermäßigung von 25 Prozent der bisherigen Sätze
gewährt.
Poſtverkehr mit dem beſetzten Gebiet. Die Oberpoſtdirektion
Darmſtadt teiſt uns mit, daß die von hier aus eingerichteten Kraſt=
poſten
nach dem beſetzten Gebiet weiterbeſtehen, bisher nicht angehal=
ten
worden und regelmäßig zurückgekehrt ſind.
Mit dem Erntejahr 1923 treten für die Pächter ſtädti=
ſcher
Grundſtücke neue, der fortſchreitenden Geldentwertung
Rechnung tragende Pachtpreiſe in Kraft, die im Vergleich zu den ſeit=
herigen
Preiſen eine nicht unweſentliche Erhöhung erfahren werden.
Es ſei darum an dieſer Stelle nochmals auf die von der Stadtverord=
neten
=Verſammlung gutgeheißenen Grundſätze zur Berechnung der
Packtpreiſe, die nach der Formel: Durchſchnittspreis für Roggen, ver=
vielfältigt
mit der Pachtflächen=Ertragsmenge, erfolgt, hingewieſen.
Die Ermittelung des Durchſchnittspreiſes für Roggen ergibt ſich aus
den wöchentlichen Preisnotierungen der Frankfurter Börſe in der Zeit
Juli
* Ende Februar des laufenden Jahres.
iſſen eingeteilte

19 Bile. Ne. u Ache Trat, de eſcte n eatche giſ
Zentner, Unter Verückſichtigung der letzten Preisnotierung darf mit
einer 70fachen Erhöhung gerechnet werden.
In Nr. 34 Steuerrundſchau vom 4. ds. iſt ein ſinnentſtellender
Druckfehler zu berichtigen. In dem Artikel Steuerpflicht und Ver=
ſchuldung
muß es Zeile 19 von oben heißen: Des der Verelen=
dung
preisgegebenen Mittelſtandes.
Die deutſche Eſſiginduſtrie, das Organ des Reichsverbandes
verbandes Weſtdeutſchland, Herr Komerzienrat Ludwig Froelich=
Darmſtadt, hat ſein Amt, das er ſo viele Jahre innehatte, niedergelegt.
In Anerkennung der großen Verdienſte, die ſich derſelbe um den Ver=
band
und die Induſtrie erworben, wurde er zum Ehrenvorſitzenden
ernannt.
* Georg BüchnerAbend im Heſſ. Landestheater. Das Heſſ. Landes=
theater
veranſtaltet heute um 7½9 Uhr im Kleinen Haus einen Georg
Büchner=Abend. Zunächſt wird Joſeph Gielen eine Novelle Lenz von
Georg Büchner vortragen. In dieſer Novelle iſt das tragiſche Schickſal
des Dichters Reinhold Lenz geſtaltet. Im zweiten Teil des Abends wird
das Luſtſpiel Leonce und Lena zur Aufführung kommen.
Das Deutſche Rote Kreuz iſt von dem allzu frühen Hinſcheiden
des ſchwediſchen Gefandten Freiherrn von Eſſen befonders
ſchmerzlich berührt. Es iſt bekannt, wieviel Schweden in den letzten
Jahren getan hat, Deutſchlands Not zu lindern. Dieſe mannigfache
Hilfstätigkeit iſt in weitgehendem Maße der Anregung des Herrn von
Eſſen zu verdanken geweſen. Das Deutſche Rote Kreuz, das mit die=
ſem
hochherzigen Manne in engſter Fühlung ſtand, weiß, was die All=
gemeinheit
ihm verdankt. Tauſenden iſt er ein Helfer aus Not und
Elend geweſen. Sein Andenken wird ganz beſonders in der Prinz
Karl von Schweden=Stiftung, Kinderheim Sonnenſtein in Bad Sulza
fortleben, das vom Schwediſchen Roten Kreuz unter beſonderer För=
derung
durch Baron von Eſſen dem Deutſchen Roten Kreuz übergeben
wurde. Seitdem hat das Heim Tauſenden von deutſchen Kindern Er=
holung
und Geſundheit gebracht.
Garkenbauverein. In der recht gur beſuchten Monatsverſamm=
lung
ſchilderte Herr Gartendirektor Purpus des hieſigen Botani=
ſchen
Gartens die geographiſchen, geſchichtlichen, Boden= und Klimaver=
hältniſſe
Mexikos, und an der Hand ganz ausgezeichneter Lichtbilder
die eigentümliche Flora des Landes mit ihren Kakteen, Orchideen,
Bromeliaceen und übrigen Pflanzenwelt, die im niedrigen Sumpfgebiet
oder im ſubtropiſchen und Hochlandgebiet vorherrſchen. Auch auf das
Erwerbs= und Volksleben ging Redner, der auf Grund ſeiner Erfor=
ſchungsreiſe
im mexikaniſchen Staat aus eigener Erfahrung ſprach, ein,
wobei er auch die Ausſichten für etwaige deutſche Einwanderung ſtreifte,
die, an unſerem Geldſtand gemeſſen, nur noch für Millionen denkbar
iſt, da Mexiko ſchon an und für ſich ein teures Land iſt. Die Aus=
führungen
fanden reichen Beifall und die Einladung zum Beſuch des
Botaniſchen Gartens im Laufe des Sommers dankbare Aufnahme. Im
geſchäftlichen Teil des Vortragsabends wies Herr Lehrer Preſſer auf
Samenauswahl, Samenmenge und Bebauungsplan für einen Klein=
garten
von 200 Quadratmetern Fläche hin, die von ihm aus ſeiner
langjährigen Erfahrung heraus zuſammengeſtellt und im Darmſtädter
Tagblatt veröffentlicht wurden, in deſſen Geſchäftsſtelle. Exemplare
davon zum Preiſe von 10 Mark erhältlich ſind. Trotz der hohen Blu=
menpreiſe
ließ es ſich der Verein auch diesmal wieder nicht nehmen,
die übliche Verloſung durchzuführen, die manchen Beſucher auch wohl
in dieſer Hinſicht befriedigte.
8. Sanitätsverein Einigkeit. Nach 38jähriger, ſegensreicher Tätig=
keit
wird der Sanitätsverein Einigkeit aus der Reihe der
ſozialen Einrichtungen verſchwinden. Den wenig Begüterten die Sorge
um den Arzt bei vorkommender Krankheit in der Familie abzunehmen,
hat eine Anzahl Männer zu damaliger Zeit zuſammengeführt, um den
Verein ins Leben zu rufen. Hoch anzuerkennen war das Entgegen=
kommen
der Herren Aerzte, ihre Kunſt in den Dienſt der leidenden
Menſchheit bei beſcheidenem Honorar zu ſtellen. Aufgebaut auf dem
Grundſatz der Gegenſeitigkeit, leiſteten die Mitglieder gern ihren Bei=
trag
, wenn ſie auch Jahre lang in der glücklichen Lage waren, keinen
Arzt zu gebrauchen. Schweren Herzens haben die alten Mitglieder
es waren noch einige Gründer unter den Anweſenden dem An=
trag
des Vorſtandes auf Auflöſung des Vereins in der außerordent=
lichen
Mitgliederverſammlung zugeſtimmt. Trotz eingehender Verhand=
lungen
mit dem Verbande der Kaſſenärzte war es dem Vorſtande nicht
gelungen, eine Einigung herbeizuführen, da die Herren Aerzte für eine
Pauſchalgebühr nicht mehr zu gewinnen waren. So verſchwindet auch
dieſe ſoziale Einrichtung aus der guten alten Zeit, als ein Opfer des
wirtſchaftlichen Niederganges unſeres Volkes.
Turngemeinde Beffungen 1865 E. V. Die diesjährige Haupt=
verſammlung
fand im Vereinshauſe ſtatt. Die Fülle der Tagesordnung
ließ nicht zu einem Abſchluß kommen. Der Vorſtand iſt deshalb genö=
tigt
, auf Samstag, den 10. d. M., abends 8½ Uhr, nochmals Haupt=
verſammlung
(Fortſetzung) anzuberaumen. Am Sonntag fand
Familienabend ſtatt. Die Bezeichnung iſt nicht ganz richtig und hätte
eigentlich Vaterländiſcher Abend heißen müſſen, da die ganzen Dar=
bietungen
des erſten Teils den Stempel Vaterländiſch trugen. Pünkt=
lich
um 6 Uhr ergriff der Leiter der Veranſtaltung, Turner J. Nie=
der
das Wort zu ſeiner fein durchdachten, in echt deutſchem Sinne
gehaltenen Begrüßungsanſprache. Die Singmannſchaft unter der Lei=
tung
ihres tüchtigen Dirigenten Fr. Fiſcher bot wieder Vorzügliches
und leitete hinüber zu dem von Turner Gg. Simon verfaßten Prolog.
Keinen beſſeren Sprecher für ſeinen Prolog konnte Simon finden als
den Turner P. Hanauer. Die geſanglichen Solo=Darbietungen lagen
in den Händen von Frl. Löſch und Turner Rndolf Fey. Frl. Löſch,
eine Schülerin von Frl. K. Nowack, verfügt über eine gute Sopran=
ſtimme
und nimmt die Höhenlage ziemlich mühelos. Seit ihrem letzten
Auftreten bei der Turngemeinde hat ſie ganz weſentliche Fortſchritte
gemacht. Turner R. Fey bot wieder ſein Beſtes. Den zweiten Teil
des Programms füllte die Operette Winzerlieſel aus. Die Spiel=
leitung
lag in den Händen des Turners Simon, die muſikaliſche Lei=
tung
hatte Turner F. Feh jun, übernommen und führte die Sache mit
viel Verſtändnis durch. Den mitwirkenden Turnerinen El. Schardt,
M. Mahr, S. Fey, K. Kartſcher und den Turnern Fr. Eigenbrodt, K.
Schlitz, A. Eiſenhauer, Hch. Dörr und A. Ritter, ſowie den Winzerin=
nen
und Winzern ſoll mit einem Geſamtlob für ihre Leiſtungen ge=
dankt
ſein. Es ſei noch erwähnt, daß in der Pauſe zwiſchen dem erſten
und zweiten Teil des Programms eine Sammlung für die Ruhrberg=
leute
ſtattfand, die 17 700 Mark ergab.
Vogelsberger Höhen=Klub, Zizeigverein Darmſtadt. Nächſten
Sonntag, den 11. Februar, führt die 12. Wanderung auf ſchönen,
größtenteils unmarkierten Wegen nach Gunderhauſen. Die Führer
bürgen für einen angenehmen Wandertag, der hoffentlich von gutem
Wetter begünſtigt wird. Zahlreiche Beteiligung iſt erwünſcht. Näheres
iſt aus der Anzeige erſichtlich.
Ausſtellung. Herr Kunſtmaler Langer vom Heſſiſchen Landes=
theater
hat zurzeit im Schaufenſter der Firma Theaterfriſeur Hermes,
Luiſenſtraße, drei Skizzen (Oekorationsentwürfe) zu Romeo und
Inlig ausgeſtellt.
Aus den Parteien.
Politiſcher Abend der Deutſchen Volkspartei
in Darmſtadt. Es wird noch einmal auf den heute abend 8 Uhr bei
Sitte, Karlſtraße, im Gelben Saal, ſtattfindenden Vortrag des General=
ſekretärs
Wohmann über die nationalſozialiſtiſche Bewegung auf=
merkſam
gemacht. Eintritt nur für Mitglieder. Der Saal iſt geheizt.
Wirtſchaftsbetrieb findet nicht ſtatt.
Ober=Namſtadt, 3. Febr. Ein Abend voll ſtarker Begeiſterung
für unſere Brüder und Schweſtern im Ruhrgebiet hat am Freitag abend
ſehr zahlreiche Zuhörer auf Einladung des Hilfsausſchuſſes für das Nuhr=
gebiet
in den Löwen gebracht. Nach dem Vortrag des Heimſchen Vater=
land
, ruh’ in Gottes Hand durch den ev. Kirchenchor unter der bewähr=
ten
Leitung des Herrn Lehrer Adelberger und einem der Zeit entſpre=
chenden
Vorſpruch fand Herr Pfarrer Wags warme Worte der Begrü=
ßung
, in denen er kurz zuſammenfaſſend die jetzige Lage überblickte. Das
Doppelquartett Konkordia das von all ſeinen früheren Darbietungen volle zwei Stunden dauerte es, bis in das große Maſſengrab Sarg um
vergangener Jahre in beſtem Anſehen ſteht, trug ſodann ebenſo wie
der Kirchenchor im Verlauf des Abends je zwei Lieder vaterländiſchen
Inhalts meiſterhaft zu Gehör. Anſchließend ſprach ſodann Herr Chr.
Süß=Darmſtadt in etwa 24ſtündigem Vortrag über Land und Leute
im Ruhrgebiet. Die Sammlung und das Eintrittsgeld ergaben 25 672
Mark, ſodaß nach Abzug der Unkoſten noch über 21 000 Mark der Ruhr=
hilfe
überwieſen iverden können.

Lokale Veranſtaltungen.

Kunſtnotizen.
leber Berke, Künſtler uud künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Das Schnurrbuſch=Quartett veranſtaltet nunmehr
ſeinen 2. Kammermuſikabend am Samstag, den 10. Februar, ½8 Uhr, im
Traube=Saal. Zu Gehör kommen das D=Dur=Streichquartett von Ar=
nold
Mendelsſohn, ſowie ſtatt des angekündigten Pfitznerſchen Klavier=
quintetts
ein Streichquartett von Dvorak. Zwiſchen dieſen beiden Haupt=
werken
wird das Quartett auf Wunſch Hugo Wolfs entzückende Italie=
niſche
Serenade wiederholen. Infolge der enormen Steigerung aller
Koſten werden die verehrlichen Abonnenten gebeten, eine Zuſchlagskarte
zu löſen, die bei Firma Schutter ſowie an der Abendkaſſe zu haben ſind.

Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen m.
betrachten, im Leinem Falle irgeudwie als Beſprechung ober Kritik.
Der Rentnerbund hält ſeine Hauptverſammlung am
Mittwoch, 7. Februar, in der Aula des Realgymnaſiums ab.
+ Arheilgen, 5. Febr. Nach hier eingetroffenen Nachrichten ſoll der
vor kurzem wegen Teilnahme am Gadernheimer Morde verurteilte ältere
Roßmann auch vor zwei Jahren den Einbruch in das hieſige Pfarr=
haus
ausgeführt haben, wobei ihm Silbergeſchirr und dergleichen in die
Hände fielen. Die auch anderwärts bekannte hieſige Jauchenabfuhr=
anſtalt
hat infolge der hohen Unkoſten und Koſten für Rebaratur und
Ergänzung der Gerätſchaften ihren Betrieb eingeſtellt. Das Inventau
wird in den nächſten Tagen verſteigert. Zur Unterſtützung der Ruhr=
bevölkerung
hat der hieſige Bauernverein 28 Zentner Kartoffeln
der Geſchäftsſtelle des Bauernbundes zur Verfügung geſtellt.
v. Eberſtadt, 3. Febr. Ruhr=Hilfe. Faſt ſämtliche hieſigen grö=
ßeren
und kleineren Firmen haben beträchtliche Summen für die Hilfsaktion
an der Ruhr geſpendet. Weitere Sammlungen ſind in die Wege geleitet.
Der Fuhrlohn eines Zweiſpänners koſtet jetzt 3000 Mark für
die Stunde.
Roßdorf, 4. Febr. Nothilfe. Das geſtern abend von der
Freien Vereinigung Noßdorf veranſtaltete Wohltätigkeitskonzert zum
Beſten der hieſigen Nothilfe nahm einen ſehr intereſſanten Verlauf. Deu
Vortrag des Herrn Lehrer Ammann über die Wunder der Sternenelt
war eine treffliche Leiſtung. An Hand von Lichtbildern verſtand er es,
den Zuhörern in packender Weiſe die Wunder des Weltalls vor Augen
zu führen. Sehr zu bedauern war es, daß die Veranſtaltung ſo mäßig
beſucht war, umſomehr, als die ſämtlichen Einnahme der Nothilfe Roß=
dorf
überwieſen werden. Der ſchlechte Beſuch iſt ein betrübendes Zeichen
dafür, daß in unſerer Heimatgemeinde für ſolche Themen, die doch von
allgemeiner Bedeutung ſind, wvenig Verſtändnis beſteht. Der Vortrag
des Lehrers Ammann wurde, von beachtungswerten Muſikſtücken der
jungen Vereinigung der Muſikfreunde Roßdorfs umrahmt.
0- Reinheim, 4. Febr. Wegen Umſatzſteuerhinterzie=
hung
iſt der Händler V. aus Kirch=Beerfurth zu einer Geldſtrafe von
11000 Mark und zur Tragung der Koſten des Verfahrens verurteilt
worden.
hr. Dorf=Erbach i. O., 4. Febr. Die hieſige Jagd iſt zum
jährlichen Pachtpreiſe von 850 000 Mark ohne Verſteigerung aus der
Hand auf weitere ſechs Jahre an einen Darmſtädter Herra verpachtet
worden.
nr. Beerfelden i. O., 4. Febr. Ueberſtunden. Die Arbeiter der
Federhalterfabrik Bingwerke leiſteten für die Nothilfe Heſſens eine Ueber=
ſtunde
. Von dem genannten Werke wurden der hieſigen Kleinkinder=
ſchule
20 Puppenköpfe geſpendet. Ferner ſind, von genannter Firma
30 000 Mark an die hieſigen Ortsarmen geſtiftet worden.
r. Babenhauſen, 4. Febr. In der letzten, vom Bürgermeiſter dring=
lich
einberufenen Gemeinderatsſitzung wurde beſchloſſen, von
einer Hausſammlung für die notleidende Ruhrbevölkerung abzuſehen
da die meiſten Bewohner unſeres Städtchens irgend einer Organifation
angehören, die eine Sammlung ſchon in die Wege geleitet hat.
einem Aufruf ſoll ſich an die Bevölkerungskreiſe gewandt werden, die
nicht beruflich prganiſiert ſind. Die Landwirte ſollen erſucht wverden
Nahrungsmittel, hauptſächlich Kartoffeln, an eine Sammelſtelle abzu=
liefern
. Erfreulich iſt es, daß reiche Spenden dauernd einlaufen. St
zeichneten die dem hieſigen Ortskartell angehörenden Beamten den Be=
trag
von 101 900 Mk., die Polizeiwachtabteilung allein 157 050 Mark.
Die Gerſprenz mit ihren Nebenbächen iſt infolge der dauernden
Regenfälle in der vorigen Woche ſtark über die Ufer getreten. Groß=
Wieſen= und Ackerſtrecken längs der Bahnlinie BabenhauſenDieburg
gleichen einem See. Zum Beſten der Krankenſchweſterſtatior
des Evangel. Frauenvereins veranſtaltete der Ebangel, Kirchenchor au
Sonntag abend eine Wohltätigkeitsveranſtaltung, die ſehr gut beſucht war.
he. Schlitz, 4. Febr. In Uellershauſen iſt der älteſte Mann
der Umgegend, der Waldarbeiter Schmidt, im Alter von 87 Jahren ge=
ſtorben
. Schmidt war Peteran von 1870.

Ueberſchwemmung und Dammbruch.
ds. Heppenheim a. d. B., 4. Febr. Durch fortgeſetzten Regen
und die durch die milde Witterung verurſachte Schmelzung der ungeheu=
ren
Schneemaſſen in den Tälern und Höhen unſeres Odenwaldes füihren
wie überall, ſo auch hier die Weſchnitz ſowie der Stadtbach ſeit mehreren
Tagen ungewohnte Waſſermaſſen mit ſich, die geſtern zu einem Damnu
bruch der Weſchnitz bei Lorſch geführt haben. Am heutigen Sonntag.
abend wurde erneut die hieſige Freiwillige Feuerwehr glarmiert un
helfend bei einem neuen Dammbruch der Stadtbach unterhalb der Eiſen=
bahnüberführung
einzugreifen und die großen Waſſermaſſen, die die
ganze Ebene überfluten, wieder einzudämmen. So weit das Auge reicht
iſt die ganze Ebene bis hinüber nach Lorſch und weiter ſüdweſtlich bis
über Hüttenfeld hinaus, wo ebenfalls der Weſchnitzdamm gebrochen iſt,
überflutet, und ſtatt der grünen Wieſen ſieht man einen ungeheuren See
von mehreren Kilometern breiter und langer Ausdehnung. Durch zahl=
reiche
tägliche Erdrutſche ſind an den Bergabhängen, beſonders an unſerer
Starkenburg, Mauern eingeſtürzt und Weinberge zerſtört. der
Fürther Straße iſt neuerdings durch einen gewaltigen Erdrutſch das
Haus des Landwirts Deppert bedroht; die Leute haben die Wohnung
geräumt. Zahlreiche Keller ſtehen unter Waſſer, und noch immer reguet
es. Der durch die Dammbrüche und Erdrutſche angerichtete Schaden iſt
allenthalben ſehr groß.
2 Von der Weſchnitz, 4. Febr. Infolge Hochwaſſers
iſt nachts der ſüdliche Weſchnitzdamm, oberhalb der heſſiſchen Grenze bei
Weinheim gebrochen. Durch den 70 Meter langen Dammbruch iſt eine
Ueberſchwemmung von Wieſen und Aeckern auf erhebliche Strecken ei=
folgt
. Der für die Stadt Weinheim verurſachte Schaden beträgt Mil=
lionen
. Bei Reiſen und Mörlenbach trat ebenfalls der Fluß über die
Ufer. Von der Holzſchneiderei in Reiſen wurde viel Holz flußabwärts
fortgetrieben. Bei der Fuchsſchen Mühle zuiſchen Birkenau und Wein=
heim
wurde eine Holzbrücke weggeriſſen. Menſchenleben ſind nicht zu
beklagen.
Waldmichelbach, 4. Febr. Hochwaſſer Dammfent=
ung
. Durch die anhaltende regneriſche Witterung und eingetretene Schitee=
ſchmelze
wird aus allen Teilen des ſüdlichen Odenwaldes, aus dem Weſdtz
nitz= und dem Birkenauer Tal Hockwaſſer gemeldet. Alle Bäche ſind zu
reißenden Flüſſen geworden und überſchwemmen weite Gebiete über ihr
natürliches Bett hinaus. Auf der Bahnſtrecke MörlenbachWahlen hat ſich
oberhalb Mörlenbach=Weiher durch die naſſe Witterung der Bahndamm
auf eimer Strecke von etwa 300 Metern ganz beträchtlich geſenbt, ſo daß
der Eiſenbahnverkehr durch Umſteigen aufrecht erhalten werden muß.
Nur der Umſicht des Bahnperſonals iſt es zu danken, daß ein größeres
Unglück verhindert wonden iſt und die Senkung rechtzeitig bemerkt wei=
den
konnte. Es iſt zu hoffen, daß der rege Arbeiterverbehr auf dieſer
Strecke und nach den Induſtriezemtren Weinheim, Mannheim= Ludwigs=
hafen
nicht lange behindert iſt, der dadurch immerhin in anbetracht der
Entfernung zur Anbeitsſtätte in Mitleidenſchaft geraten iſt.

Reich und Ausland.
Die Beiſetzung der Opfer des Grubennnglücks.
Beuthen. Am Samstag fand die Beerdigung von 121 der auf
der Heinitzgrube tödlich verunglückten Bergleute ſtatt. Aufgebahrt waren
die 121 Toten auf dem Zechenhof, wo auch die Vertreter der Gemeinden
und aller Gruben Oberſchleſiens Aufſtellung genommen hatten. Man be=
merkte
u. a. den Handelsminiſter Siering, den Oberpräfidenten Bitta,
Regierungspräſident Braunweiler. Nach der Trauerandacht wurden die
Särge auf 21 Laſtautos gehoben, worauf ſich der Trauerzug, voran vier
Muſikkapellen und alle Vereine Beuthens und der Nachbarſchaft ſowie die
Abordnungen der Grube nach dem Friedhof in Bewegung ſetzte. Faſt
Sarg von den Kameraden gebracht worden war.
Fleiſchvergiftungen in Hamburg.
Hamburg. In drei Hamburger Familien ſind 8 Perſonen infolge
Pferdefleiſchvergiftungen ſo ſchwer erkrankt, daß ſie ins Krankenhaus
überführt werden mußten.
Großes Erdbeben.
Paris. Aus Kauada und Rom liegen gleichzeitig Meldungent von.
Erdbebenwarten vor über ein ungeheueres ſchweres Erdbeben, das vier
Stunden dauerte. Nach den Aufzeichnungen ſoll das Erdbeben bedeutend
größer ſein, als das kürzlich in Chile. Nähere Einzelheiten fehlen noch.
Es iſt bisher auch noch nicht möglich geweſen, den Erdbebenherd feſtzu=
ſtellen
. Man vermutet, daß es ſich um Mittelamerika und um die Auden
handelt.
Ein griechiſches Flüchtlingsſchiff unter Quarantäne gelegt.
Athen. Das Schiff Sonia, das kürzlich in Griechenland mit etlva.
5000 Flüchtlingen ankam, mußte ſofort unter Quarantäne gelegt werden.
22 Perſonen waren während der Ueberfahrt an Typhus geſtorben. Liue
ſofortige Unterſuchung ergab, daß über 200 Menſchen krank an Bord
waren.

[ ][  ][ ]

Rummer 86.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 6. Februar 1923.

Seite 5.

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Fort mit Franzöſiſch!Engliſch als erſte Fremdſprache!
Von Dr. Fritz Karpf, Bruck a. d. Mur.
Lehrkörper und Elternvereinigungen verſchiedener deutſch= öſterrei=
chiſcher
Bundesanſtalten haben an das Unterrichtsamt eine Eingabe
gerichtet, an der deutſchen Mittelſchule das Engliſche ſtatt das Fran=
zöſiſche
als (erſte) Fremdſprache einzuführen, wie dies an der Deutſchen
Mitteſchule in Wien 13 bereits geſchah. Damit iſt eine Neuerung zur
Erörterung geſtellt, welche im Deutſchen Reiche ſchon länger die
Oeffentlichkeit beſchäftigt, und für die ſich hervorragende Gelehrte, wie
Geheimrat Hoops in Heidelberg und Profeſſor Deutfchbein in Marburg,
tüchtige Methodiker wie Riemann=Jena, Oeckel u. a., einſetzen. Für
Verſuche mit dem Engliſchen als erſtere Fremdſprache, und deren För=
derung
durch die Unterrichtsbehörden iſt auch der Allgemeine Deutſche
Realſchulmänner=Verein auf ſeiner letzten Tagung in Hildesheim (1921)
einſtimmig eingetreten, und es iſt

Franzöſiſchen erhält.
Ein Vergleich beider Sprachen hinſichtlich ihres Wertes für unſere
Schulen ergibt ſofort die weitaus größere praktiſche Notwendigkeit des
Engliſchen. Womit man den Vorrang des Franzöſiſchen bisher meiſt
rechtfertigte, daß es nämlich im Oſten ungemein verbreitet ſei, braucht
und darf für uns Deutſche aus vielerlei Gründen nicht mehr in Be=
tracht
kommen. K. Voßler, der feinſinnige Münchener Romaniſt, ſagt
daher mit vollem Recht: Welches Intereſſe haben denn wir Deutſchen,
daß das Franzöſiſche als internationale Umgangsſprache erhalten
bleibe? Wir haben alles Intereſſe, daß es aus dieſer Rolle verſchwindet.
Wenn ſich ihm zweimal 70 Millionen Ohren im Herzen Europas ver=
ſchließen
und wir nein ſagen zu dem Anſinnen Parlez vous frangais?
ſo iſt es ein Gewinn für die Sache unſeres gequälten Vaterlandes.
Laßt uns doch ſlawiſch ſprechen mit den Slawen, oder noch beſſer
Dertſch. Auf keinen Fall und nie wieder aber Franzöſiſch!
Beſonders beim verkürzten Sprachunterricht wird man ſich fragen
müſſen, ob das ereichbare Lehrziel der aufgewandten Mühe und den
praktiſchen Bedürfniſſen mit einiger Wahrſcheinlichkeit entſprechen
kann. Während nun beim Franzöſiſchen eine hinlängliche Einführung
in das Geiſtesleben, und entſprechende Fertigkeit im Gebrauch der
Sprache unmöglich ſind, ſteht dies fürs Engliſche ganz außer Zweifel.
Schüler, welche alſo nach der vierten Klaſſe der deutſchen Mittelſchule
in eine höhere Fachſchule übertreten, können wohl aus dem Engliſchen
einen ſehr beträchtlichen Grundſtock praktiſcher und dauernder Kennt=
niſſe
mitbringen, während ſie im Franzöſiſchen kaum erſt in der Formen=
lehre
ſicher ſind. Nun wurde eingewendet, daß für die weitaus größere
Zahl von Schülern, welche die Fremdſprache ja weitertreiben, das
Franzöſiſche als die ſchwierigere Sprache doch wertvoller und formal
bildender ſei als das Engliſche. Formale Bildung ein unglück=
ſeliges
Schlagwort! Mit ihm haben die klaſſiſchen Philologen ſolange
Schindluder getrieben, bis ein Mann wie E. Spranger ſeine Gefähr=
lichheit
erwies. Denn bei tieferem Eindringen in das Engliſche ergibt
ſich auch da eine ſo unendliche Fülle ſprachlicher Erſcheinungen, daß
ihm gerade deshalb ein ganz hervorragender Kenner, G. Wendt, ſehr
gewaltigen ſprachlichen Bildungswert zuſchreibt.
Am gewichtigſten aber düinkt mich die Unmöglichkeit, die großen
Werte der franzöſiſchen Kultur im Unterricht den Schülern wirklich
fruchtbringend zu vermitteln. Schon manch ausgezeichnete, beſonnen
urteilende Kenner der Methodik des franzöſiſchen Unterrichts haben
dieſes Bedenken geäußert. Voßler aber ſagt geradezu, daß das Fran=
zöſiſche
in ſeinen wahren Bildungswerten, dem Eſprit, dem Bon gout,
den feinen Nuancen, unſeren Schülern gar nicht zu vermitteln ſei,
und ſehr zu denken gibt, daß er ſoweit geht, zu ſagen: Am liebſten
möchte ich das Franzöſiſche in die zwei ſpäteſten Klaſſen (der Mittel=
ſchule
) oder gar an die Hochſchule allein verweiſen. Einen ſonderlichen
Ertrag hat der franzöſiſche Unterricht trotz ſeines langjährigen und
intenſiven Betriebes nicht gegeben.
Wie unaufhaltſam auch in Deutſchland die Strömung iſt, an Stelle
des Franzöſiſchen mehr und mehr Engliſch zu ſetzen, beweiſt die Tat=
ſache
, daß an der größten Privatlehranſtalt Berlins zurzeit von 1500
Schülern 1000 Engliſch, 300 Spaniſch und Portugieſiſch und nur mehr
200 Franzöſiſch lernen. Von anderen Anſtalten wird gemeldet, daß
Franzöſiſch ſo gut wie gar nicht mehr verlangt wird. Damit werden
ſich wohl auch die Träume des franzöſiſchen Regierungskommiſſärs in
den Rheinprovinzen, Paul Tirard, daß im deutſchen Mittelſchulunter=
richt
eine franzöſiſche intellektuelle Durchbildung anzuſtreben und daß
die deutſchen Lehrer auch diesbezüglich zu überwachen (!) ſeien, end=
gültig
als dreiſte Geſpinſte erweiſen.
Wenden wir uns denn mit aller Entſchiedenheit gegen das Fran=
zöſiſche
überhaupt auch für Realſchulen und Nealgymnaſien und
fordern wir erſt einmal für die deutſche Mittelſchule unbedingt das Eng=
iſche
als erſte Fremdſprache! Erproben wir es ruhig! Es hängt von
einer vermünftigen Geſtaltung der Schulreform unendlich viel für die
Zukunft unſeres ganzen Bildungsweſens, für den Aufſtieg unſeres Vol=
fes
ab; hoffen wir daß das deutſche und das deutſch=öſterreichiſche
Unterrichtsamt, welch letzteres bereits das Engliſche (neben Italieniſch)
Ils erſte Fremdſprache grundſätzlich anerkannte, und deſſen Begutach=
tungsſtelle
für Mittelſchullehrbücher kürzlich den Grundſatz aufgeſtellt
hat, daß in jedem Lehrbuche der Anſchlußgedanke Deutſch=Oeſterreichs
an das Deutſche Reich tatſächlich und deutlich in Erſcheinung treten

müſſe, wie auch alle Lehrkörper und Elternvereinigungen die Sache
gerade heute! tatkräftig fördern werden! Schon aus Gründen
der Würde und gemeinſamen Notwehr!
(Heim ins Reich=Dienſt Bruck a. d. Mur,
Steiermark.)

10. Quittung

Spiel, Sport und Turnen.
N.K. V. f. R. Darmſtadt,Olympia=Lorſch 2:7. Das
Rückſpiel der beiden Bezirksmeiſter der Klaſſe A. Gau Bergſtraße, am
letzten Sonntag in Lorſch endete mit einer Niederlage des V. f. R.
Wenn auch ſchon im Voraus mit einer Niederlage von vielen Seiten
gerechnet wurde, ſo muß doch die Höhe derſelben ſehr enttäuſchen. Dem
Spielverlauf entſprechend ſteht das Reſultat im Widerſpruch. Aus=
geglichenheit
von Anfang bis zu Ende kennzeichneten die gute Spiel=
ſtärke
beider Mannſchaften. Den Sieg hat Lorſch dem V. f. R.= Tor=
wächter
zu verdanken, der heute einen außergewöhnlich ſchlechten Tag
hatte. Die Verteidigung trägt allerdings an dieſem Verhängnis auch
ein Teil Schuld. Das Spiel wurde flott durchgeführt, entbehrte aber
der im Verſpiel ſo gut gezeigten ſpannenden Momente und verlor
dadurch ſehr an Intereſſe. Bei dem Stande von 6:0 für Lorſch ver=
ließen
die meiſten Zuſchauer den Platz. Kurz vor Schluß gelang es
V. f. R. 2 wohlverdiente Tore zu erzielen, ſo die Ehre rettend. Der
Schiedsrichter, Herr Selzam, V. f. B. Heidelberg, leitete mit großer
Umſicht zur beſten Zufriedenheit.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redakiion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des Preſſe=
geſetzes
in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
Die Poſtverwaltung hat die Beſtellbezirke einzelner Briefträger
anders abgrenzen müſſen, weil der Verkehrsrückgang eine Ver=
minderung
des Perſonals notwendig gemacht hat. Und woher rührt der
Verkehrsrückgang? Doch daher, daß man fortgeſetzt den Portotarif er=
höht
. Solche Erhöhung wird auch zum 1. k. M. ja wieder in Aus=
ſicht
geſtellt. Wann wird man ſeitens der Verwaltung den Schluß
ziehen, daß man ſo auf dem falſchen Wege iſt? Die Schweiz verzeichnet
im Eiſenbahn= und Poſtverkehr erheblichen Rückgang und die Poſt hat
wie die Bahn ein Milliardendefizit, doch hat man dort noch nicht gehört,
daß man durch Tariferhöhung das Defizit bekämpft, im Gegenteil will
man dort den Bahnverkehr in 3. Klaſſe verbilligen, nachdem ſich auch
dort die Abwanderung aus 2. in 3. Klaſſe bemerkbar macht. Geſunde
Reformen, gepaart mit desgleichen Sparmaßnahmen, können allein
wieder zu normalen Verhältniſſen führen, nicht aber wirtſchaftlich ver=
kehrte
Tarifſteigerungen.

über in der Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts eingegangene
Spenden für die geſchädigte Ruhrbevölkerung:
Beamten des Finanzamts Darmſtadt (Reichsſchatzverwaltung) 11300
Mk., Georg Phil. Geiſt 300 Mk., Wilhelm Deuſter 20000 Mk., Kunſt=
ſalon
Sonnthal 10 000 Mk., Fiſcher, Prokuriſt, 1000 Mk., Darmſtädter
Teppich= und Gardinenhaus Heinrich Meyer 50 000 Mk., Gewerberat
Schmitt 2000 Mk., N. N. 260 Mk., A. W. 3000 Mk., N. N. 10 000 Mk.,
Major Frank 1000 Mk., Margot Frank 500 Mk., J. Meyer 300 Mk.,
Frau Geh. Forſtrat Heinemann 3000 Mk., W. W. 300 Mk., Beamten der
Poſt=Hauptkaſſe 13 898 Mk., F. G. Eberſterſt 1000 Mk., Karl Riel, Zwin=
genberg
, 10 000 Mk., Beamten der Gendarmerieſtation Darmſtadt 11 000
Mk., Beamten der Landes=Gendarmeriedirektion 12900 Mk., Freie Ver=
einigung
der Spenglermeiſter und Inſtallateure 8000 Mk., Fa. J. Wedde
u. Co. 10 000 Mk., Frau Freudenberg 300 Mk., Guſtav Riel 75 000 Mk.,
Beamten der Landes=Verſicherungsanſtalt 199 300 Mk., Ungenannt 3000
Mk., Adelmann 5000 Mk., Guſtav Streuli 2000 Mk., Marie Stein 1000
Mk., H. K. S. 500 Mk., Johs. Wilh. Kunkel, Mittel=Gründau, 3000 Mk.,
N. N. 4000 Mk., Frl. Kuhlmann 3000 Mk., Angeſtellten der Fa. Konrad
Appel 21 750 Mk., Gebrüder Wenglein 5000 Mk., Dr. Sturm 2000 Mk.,
Fachlehrer Richard Jakob 2000 Mk., Oberbaurat i. R. Diehl 1000 Mk.,
Frl. Sofie Diehl 700 Mk., Frau Geh. Obermedizinalrat Hauſer 1000 Mk.,
Mitglieder und Beamten des Landgerichts Darmſtadt und der Staats=
anwaltſchaft
vom Landgericht 200 000 Mk., Wilhelm Schmidt 1000 Mk.,
Perfonal des Poſtamts I (1. Rate) 210 700 Mk., Uhrmacher Wolf 5000
Mk., Knaben=Mittelſchule I (1. Rate) 13 750 Mk., Fa. Strauß u. Maher
10 000 Mk., 3. Sammlung von Barths Weinſtube 13 330 Mk., 2. Rate
Beamten der Ober=Poſtdirektion 75 000 Mk., Richard Jung 10 000 Mk.,
Hans Scharmann 200 Mk., G. Kranz 100 Mk., Ungenannt 1000 Mk.,
1. Rate Stammtiſch Deutſche Art, Martinsglöckchen 6500 Mk., R. Wenzel
10 000 Mk., Angeſtellte der Maſchinenfabrik Goebel 54 650 Mk., Ph. W.
K. 5000 Mk., Heinrich Tholen, Zivilingenieur, 10000 Mk., N. N. 10000
Mark. 1. Qnittung 336 810 Mk., 2. Quittung 382 210 Mk. 3. Quittung
490 850 Mk., 4. Quittung 578 495 Mk., 5. Quittung 639 703 Mk., 6. Quit=
tung
416 536 Mk., 7. Quittung 515 080 Mk., 8. Quittung 1 251 261 Mk.,
9. Quittung 688 429 Mk., 10. Quittung 1 146 238 Mk., zuf. 6 445 612 Mk.
8. Quittung.
Für die Darmſtädter Nothilfe ſind folgende Beträge in der
Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblattes eingegangen:
K. Lotz 1000 Mk., Dr. Nieswandt 5000 Mk., Fa. Emil Engel 2000 Mk.,
Sander, Heinrichſtraße 58, 2000 Mk., Schule Ernsbach (Erbuch) 4518 Mk.,
Dr. Heim 500 Mk., Dr. Bender, Wittmannſtraße, 100 Mk., Adolf Rei=
chard
5000 Mk., H. D., 2. Rate 2000 Mk., N. N. 2000 Mk., Frl. Emmy
und Elſe Becker, Wilhelmſtraße 25, 1000 Mk., ſtud. math. E. B. (Erlös
aus wiſſenſchaftlichen Arbeiten) 1000 Mk., Hans Scharmann 150 Mk.,
E. G. 1000 Mk., Schülerinnen v. Inſtitut St. Maria 7510 Mk., Rf. 500
Mk., Fa. Emil Sander 20000 Mk., T. D. W. 1000 Mk., Frau Lina Pfeil
500 Mk., Kiffel 1000 Mk., Frau Mella Abegg, Weyprechtſtraße 10, 3000
Mk., J. Janſſon 4000 Mk., Stadtſchulrat Löſch 1000 Mk., Ing. Pfeiffer,
Steinſtraße 29, 2500 Mk., 1. Ber. Heſſ. Schutzpolizei 5050 Mk.
ſammen 73 328 Mk.

Regelmässige Verbindung
von Bremen über Southampton, Cherborg nach New Vork
durch die prachtvollen amerikanischen Regierungsdampfer
NACHSTE ABFAHRTEN:
America .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7. Februar II. April
President Harding ... .. . . . . . . . 14. Februar 2f. März
George Washington .. . . . . . . . . . 21. Februar 28. März
President Roosevekt .. . . . . . . . . . 28. Februar 4. April
Abfahrt von Southampton und Cherbourg I Tag später
Verlangen Sie Prospekte und Segellisten Nr. 35
UNITED STATES LINES
DABHSTADT
BERLIN W8
Frankfurterstraße 12-14
Unter den Linden 1
General-Vertretung: Norddeutscher Lloyd, Bremen

Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Vorherſage für den 7. Februar:
Wolkig, verhältnismäßig milde, nur unbedeutende Niederſchläge.
Die Sturmwirbel im Norden ſchlagen eine mehr nördliche Richtung ein.
Ihre Ausläufer berühren den Kontinent ſchwvächer.

Phosphorsäure-Tabletten‟
bewährt gegen
Blutarmnt und Unterernährung
Schwäche- und Erschöpfungszustände
von den Apotheken und Drogerien zu beziehen. (961fgi
Tageskalender.
Landestheater, Kleines Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende vor 10
Uhr (Zuſatzmiete 18): Gg. Bücher=Abend. Orpheum, 3/8 Uhr:
Der kühne Schwimmer Union= Reſidenz=, Central=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele: Kino=Vorſtellungen.
Verſteigerungskalender. Mittwoch, 7. Februar.
Abbruch=Verſteigerung eines Gartenhauſes mit Keller
gegenüber der Roſenhöhe am Seitersweg nachmittags 3 Uhr.
Jagd=Verpachtung nachmittags 3 Uhr im Rathaus zu
Reinheim.
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Stadt und Land,
Reich und Ausland: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: Paul
Lange ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 8 Seiten.

Die gläckliche Geburt eines
Sohnes
zeigen hocherfreut an
Gberlautnant Brodriek n. Fran
Mimi, geb. von Roxen
Eisenach, den 1. Febz. 1923
Emilienstraße 6.
(1046

Die überaus große Zahl von Mainzer
4 und Mainzerinnen, die mich liebens=
würdigerweiſe
in einer gemeinſamen
Adreſſe ihrer Sympathie verſichert haben,
bilte ich auf dieſem Wege herzlichſten Dank
entgegennehmen zu wollen.
Ich bin mir durchaus bewußt, daß ich das
rege Intereſſe an meinem Geſchick in erſter
Linie der treuen Anhänglichkeit meiner
Landsleute an die Heimatſtadt verdanke.
Darmſtadt, 5. Februar 1923. (1062
Oberbürgermeiſter Br. Külb.
Vergebung der ſtädt. Bau=
Unterhaltungsarbeiten.
Vom 6. Februar bis 3. März ds. Js.
vormittags von 812½, und nachmit=
tags
von 3½.6, Uhr, liegen bei dem
Städt. Hochbauamt, Grafenſtraße Nr. 30, und Verſchiedenes zu
Zimmer Nr. 9, die Verdingungsunter=
lagen
uſw. für die Bewerber auf die
ſtädt. Bauunterhaltungsarbeiten im Jahre
1923/24 offen.
(st1057

Darmſtadt, den 2. Febr. 1923.
Städt. Hochbauamt.

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Unſere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Mruu ehhe Michet, geo. Gchttktbl
Witwe des Feilenfabrikanten Valentin Michel
iſt Sonntag abend von ihrem langen, ſchweren
mit vorbildlicher Geduld getragenem Leiden erlöſt
worden.
Darmſtadt, Hamburg, Berlin, 5. Febr. 1923.
Herdweg 93.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Dr. W. Michel und Frau Minna, geb. Lotz
Dr. 3. Mielck und Frau Natalie, geb. Michel
Ing. E. Draſte und Frau Gretel, geb. Michel
und 4 Enkelkinder.
Die Beerdigung findet ſtatt Mittwoch, 7. Februar
1923, nachmittags 3½, Uhr, auf dem alten Fried=
hof
, Nieder=Ramſtädter Straße. (*3352

4nußb. pol. u.
Büfell Tiſch,oral.
Angeb. unter L. 115
Geſchäftsſt. (* 3333
Nachtſtuhl
Bett, Holzkofſer
verkaufen. (*3380
N.=Ramſtädterſtr. 5.

7520 Breunſtofferſparnis
durch die
beizbare Kochkiſte und die aus=
gemauerten
mit und ohne Back=
ofen
verſehenen

Kein Laden! Kein Perſonal!
Anzug= /

Mantel=

Preisw. Konfirmanden=Anzugſtoffe
Der heutigen Zeit entſprechend, lege
ich nach Anzahlung auch Waren zurück.
Ernſt=Ludwigſtr. 5

Blitzſparkochherde uſw.
Korbmöbel=
Garnitur ſow. zwei
Seſſel und Tiſch und / Emil Schwarz, Kahlertſtr. 5
ein Epeiſezimmer,
I. Epezialgeſchäft am Platze
alles neu, zu verk.
Telephon 100, (*3345
Wenckſtr. 4, II. (*2222

ungebraucht, 100 X80
groß, und 1 Wand=
ſpeiſeſchrank
zu ver=
kaufen
. Zu erfr. in
d. Geſchäftsſt. (*3297
Beamten=
Uniform
kaum benutzt, abzu=
Händl, verb. Näh.
der Geſchſt. (* 334
Faſ
neuer Gehr. =Anlz.
zu verkaufen (*343.
ugaſſe 1, II.
Schwarzer Jüng=
ings
=Anzug
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Hofſtalſtr. 10, pt. Iks.
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(Gr. 43-44) u. Herren=
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In unſer Handelsregiſter, Abteilung
B, wurde heute bei der Firma: (1061
Litera, Wiſſenſchaftliches Inſtitut
für Chemiſche Fachliteratur,
Aktiengeſellſchaft

in Darmſtadt eingetragen:
Durch Beſchluß der Generalverſamm=
lung
vom 27. Januar 1923 iſt der Ge=
ſellſchaftsvertrag
geändert und das
Grundkapital um 10 000 000 Mark erhöht.
Die Kapitalserhöhung iſt durchgeführt.
Das Grundkapital beträgt nunmehr
15 000 000 Mark.
Von den 10 000 Stück neuen, auf In=
haber
lautenden Stammaktien im Nenn=
betrag
von je 1000 Mark werden 5000
Stück zu 200% und 5000 Stück zu 100%,
ausgegeben.
Das Stimmrecht der Vorzugsaktien
iſt auf 20 Stimmen erhöht.
Darmſkadt, den 5. Febr. 1923.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.

Wegen Geſchäftsaufgabe zu verk.:
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2 Roßhaarmatratzen, 1 Waſchſchrank
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viertiſche
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Tiſchwäſcheu. Kleider, 4 Pferdedecken
1Küchenſchrank, 1 Tiſch, 1 Eis=
ſchrank
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bis 5 Uhr.
Darmſtadt, den 6. Febr. 1923.
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3415

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt

DonderDddt

6. Febr. 1923 Nr. 36

* Frankfurter Börſe vom 5. Februar.
(Eigener Bericht des D. T.)
Unter dem Einfluß der am Wochenende niedrigeren Deviſenpreiſe
und der allgemein ſchwächeren Börſentendenz vom letzten Freitag kam
an der heutigen Börſe aus Publikumskreiſen ziemliches Material an
den Markt. Die Börſe ſelbſt und die Kuliſſe ſchritten gleich zu Beginn
im Zuſammenhang mit den ſich erneut verſteifenden Deviſen infolge
weiteren Beſetzung deutſchen Gebietes durch die Franzoſen zu erheb=
lichen
Käufen, ſo daß das herauskommende Materjal ſchnell abſorbiert
wurde und die Börſe ſich ſchnell befeſtigen konnte. Die feſte Tendenz
hielt im weiteren Verlaufe an und man ſchloß zu den höchſten Kurſen.
Ausländiſche Fonds infolge der Valutalage enorm feſt, beſonders
Ungarn=Werte, Ungarn=Gold 105 000 Prozent (++25 000 Prozent), Un=
garn
=Kronen 34 00028 00025 000 Prozent. Mexikaner gewannen
5 Prozent, Tehuantepec mit 434 000 Prozent zirka 5000 Prozent, 5proz.
Goldmexikaner 560 000 Prozent (+30 000 Prozent). Otavi gewannen
mit 330 000 Mk. 70000 Mk. pro Stück. Auch Türkenwerte trotz des
Abbruchs der Lauſanner Konferenz ſehr feſt, I. Bagdad etwa 68 000
Prozent. Zölle 46 000 Prozent, II. Bagdad 4041 000 Prozent. Auch
öſterreichiſche Renten weſentlich gebeſſert, Silberrente und Papierrente
lebhaft gefragt.
Im Vordergrund des Intereſſes ſtanden heute Chemiewerte, ins=
beſoudere
die Aktien des Anilinkonzerns, auf die neuen Preiserhöhun=
gen
und die ſich verdichtenden Gerüchte einer demnächſtigen Kapitals=
erhöhung
in großem Ausmaß, Anilin 55 000 Prozent rat. (+ 18000
Prozent) Elberfelder 55 000 Prozent (+ 18 000 Prozent), Griesheimer
50 000 Prozent (+10 000 Prozent), Höchſter 48 000 Prozent (+15000
Prozent), Anglo=Guano geſtrichen Geld (geſchätzt auf 200 000 Prozent!).
Am Montanaktienmarkt waren die Gewinne der weſtlichen Montan=
werte
verhältnismäßig gering, nur Buderus lebhaft 55 000 Prozent
(F 10000 Prozent), dagegen oberſchleſiſche Werte ſtark geſteigert auf
angeblich enorme Aufträge infolge der Ruhrbeſetzung.
Daneben regen Gerüchte über neue Verhandlungen über Angliede=
rungen
uſw. an, Oberbedarf 82 500 ( 10000 Prozent), Caro 56 000
bis 61 000 Prozent (+ 13 000 Prozent), Laurahüitte 77 500 (+ 9500
Prozent).
Am Elektromarkt, der allgemein feſt lag, beſonders gefragt Licht
u. Kraft bis 38 000 Prozent (+9000 Prozent).
Von Maſchinen= und Metallwerten erwähnenswert Junghans
30 000 Prozent (+8000 Prozent), dagegen Hirſch Kupfer nach den letz=
ten
Steigerungen 60 000 Prozent (./. 10000 Prozent); ſehr feſt Klehzer
auf die Bezugsrechtnotiz 30 000 Prozent (+ 9000 Prozent).
Von Großbankwerten erreichten Deutſche Bank 40 000 Prozent
(++ 2500 Prozent). Mittlere Bankwerte teilweiſe ſchwächer.
Schiffahrtsaktien feſt, Hapag 92000 Prozent (+6000 Prozent),
Lloyd 59 000 Prozent (+ 7000 Prozent).
Zuckeraktien feſt, aber nicht weſentlich verändert.
Zellſtoffwerte weiter lebhaft, Al. J. P. 56 000 Prozent (++ 6000
Prozent), Waldhof 55 000 Prozent (+ 11000 Prozent), von Spinnereien
Hamerſen 70 000 Prozent rat. (+ 30 000 Prozent), Kammgarn Kaiſers=
lautern
32 000 Prozent rat. (++ 4000 Prozent. Ettlinger geſtrichen
Geld, Trikot Beſigheim 70 000 Prozent (+ 20 000 Prozent).
Am Einheitsmarkt gab es vereinzelt noch Kursabſchwächungen,
jedoch überwogen die Steigerungen, beſonders höher Olea 35000 rat.
(+ 18000 Prozent), Akkumulatoren 45 00 (++ 20 000 Prozent), Siege=
ner
Eiſen 30 000 Prozent rat. (+ 26 500 Prozent gegen die letzte Notiz),
Lothringer Zement 24 000 (+ 12500 Prozenr).
Die Nachfrage nach induſtriellen Vorzugsaktien war auch heute
wvieder ſehr groß, die meiſten mußten aus Mangel an Angebor geſtri=
chen
werden. Im freien Verkehr hörte man bei feſter Tendenz u. a.
folgende Kurſe: Becker Stahl 30 000 Prozent, Becker Kohle 2628000
Prozent, Benz 272 7 Prozent, Brown=Boveri 22000 Prozent,
Hanſa Lloyd 1415 00 rozent, Inag 2124 000 Prozent, Krügershall
1 4247 000 Prozent, Petroleum 4754 000
34 000 Prozent. Maus;
Prozent, Raſtatter Waggon 105 000 Prozent, Kabel Rheydt 27 000 Pro=
zent
, Tiag 16 000 Proz., Ufa 19 500 Proz., Entreprifes 200210 00 Proz.
w. Deviſenmaukt. Frankfurt a. M., 5. Februar,

VWe
*
Geld. K
Geld Ke
Brief Antwerpen=Brüſſel :....... Mite 2065.15 2244.35 2255.60 Holland .. ... ....... . . ...... 14362.50 15037.50 17057.25 17142.75 London ...................." 178552.50 179447.50 201007 25 202003.75 Baris....
...... 2386.50 2339.50 2618.45 2631.55 Schweiz..
... 7082.25 7117,75 8029.85 8070.15 v..
Spanien. 5960.,05 5989.95 6095.70 6729.30 Italien ........."
.... 1825.45 1834.55 2057,84 2067.65 Liſſabon=Oporto. . . . . . . . . . . . ." Dänemark.
... 6907.70 6942 30 7855.30 7894.70 ſorwegen.
..... 683290 6867.10 7880.25 7919.,75 ......"
Schweden.. 9975. 10025. 11221.85 11278.15 ...."
belſingfors 1047.35 1052,65 New=York ....... . .. ........" 3740625 37593,75 42144.35 42355.65 Deutſch=Oſterreich (abg.). .. . ..
Budapeſt .. . . . . . . . .. . . .. .. .. 53.35 53.,65 59.85 60.15 14.46 14.54 15.71 15.79 Prag.
Doooooo-- 1097. 1103. 1244.50 1250,50 Agram. 379.05 380.9

Frankfurter Abenddeviſen vom 5. Februar. Im Abend=
verkehr
ſchwächten ſich Deviſen ab. Dollarnoten bedangen 41 500, Polen=
noten
115., London 194 000, Paris 2600, Neu=York 41 500, Holland
15 775, Schweiz 7600.
Kapitalerhöhung im Rheinland=Konzeun. Der
Aufſichtsrat der Feuerverſicherungs=Geſellſchaft Rheinland A.=G. in Neuß
a. Rh. hat beſchloſſen, einer am 26. Februar d. J. abzuhaltenden außer=
ordentlichen
Generalverſammlung eine Kapitalserhöhung von 81 Millio=
nen
Mark, alſo von 9 Millionen auf 90 Millionen Mark, vorzuſchlagen.
* Die Giſenhandelsgeſellſchaft m. b. H. Berlin, iſt
in Liquidation getreten. Die Geſchäfte der Eiſenhandelsgeſell=
ſchaft
werden in Zukunft die neugegründete Schrott= Einkaufs=
geſellſchaft
m. b. H., Berlin, übernehmen. Das Kapital der Ge=
ſellſchaft
beträgt 20 Millionen Mk. Geſchäftsführer ſind die Herren
Norbert Birawer, Berlin=Wilmersdorf, und Ernſt Wohlgemuth, Berlin=
Chgrlottenburg, Geſchäftsinhaber der Schweitzer u. Oppler= Kommandit=
geſellſchaft
auf Aktien in Berlin.
Der Großeinkaufsverband Nürnberger
Bund der über 500, der erſten Fachgeſchäfte des Hausrats und
Kunſtgewerbes zu ſeinen Mitgliedern zählt, hält in den Tagen vom 5.
bis 9. Februar ſeine übliche Frühjahrstagung in Nürnberg ab, bei
welcher Gelegenheit auch erſtmalig das mit einem gewaltigen Koſten=
aufwand
erbaute neue Ausſtellungsgebäude in Betrieb genommen wird.
Die regelmäßig ſeit mehr als 20 Jahren jährlich im Frühjahr und
Herbſt ſtattfindenden Warenbörſen des Bundes erlangen durch dieſe
weſentlich erweiterte Ausſtellungsbaſis eine fachliche und wirtſchaftliche
Bedeutung weit über den bisherigen Rahmen hinaus, ſo daß dieſelben
als Gradmeſſer für den Stand und die Entwickelung des Abſatzes zahl=
reicher
Induſtriezweige in noch viel höherem Maße, als es ſchon der
Fall iſt, angeſehen wird. Speziell für die Förderung deutſcher Wert=
arbeit
ſtellen dieſe Warenbörſen einen ſehr gewichtigen Faktor dar, da
es einer der traditionellen Grundſätze des Bundes iſt, dem deutſhen
Inlandsbedarf in Gegenſtänden des Hausrats und des Kunſtgewerbes
unter dem Geſichtspunkte der Qualität ſeine umſatzkräftige Form und
Abwicklung zu geben.
Vom Holzmarkt. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt
uns: Vor einigen Tagen fand in den oſtpreußiſchen Oberförſtereien Jo=
hannisburg
, Nikolaiken und Cuszianka ein Holzverkaufstermin ſtatt, in
dem Preiſe bis zu 274000 Mark je Feſtmeter ab Wald von namhaften
Firmen der Sägewerksinduſtrie gezahlt wurden. Dieſer Preis überſteigt
ganz weſentlich die Bewertung im Dezember, und es zeigt ſich, daß am
Rohholzmarkt allmählich die Preiſe dem Dollar nachklettern. Aeßnlich
iſt die Bewertung des Rohholzes in Pommerellen. Dort fand vor einigen
Tagen bei Czersk ein Verkauf von hochwertigem Rohholz ſtatt, für das
etwa 260 000 Polenmark d. h. bei dem augenblicklichen Kurſe etwa 275 000
Reichsmark, gezahlt wurden. Der Preis für Stammware, insbeſondere
für ſolche Sortimente, die in Weſtdeutſchland Verwendung finden, iſt in=
zwiſchen
auf etwa 500 000 Mark geſtiegen. Während die Preiſe am deut=
ſchen
Holzmarkt bis in die erſten Januartage hinein die Bewertung am
Weltmarkt überſchritten hatten, iſt jetzt im gleichen Verhältnis eine Unter=
ſchreitung
feſtzuſtellen. Am ſüddeutſchen Holzmarkt iſt die Situation un=
klar
. Die Holzhändler ſind weniger unternehmungsluſtig geworden, da
ſie mit Stockungen im Verkehr und Abſatz rechnen. Dagegen iſt auch in
Vaden, Bayern und überhaupt in Süddeutſchland die Nachfrage nach
Fichte und Tanne immer noch groß. Es wurden Ergebniſſe von Ter=
minen
bei Preiſen von 100 000 bis 130 000 Mark für beſſere Hölzer be=
kannt
. Das Geſchäft mit der Tſchechoſlowakei iſt nahezu zum Stil=ſtand
gekommen. Neue Abſchlüſſe werden ſelten getätigt, und es handelt ſich
bei den jetzigen Bezügen meiſt um ältere Verkäufe, für die, ſoweit wir
unterrichtet ſind, die in Frage kommenden Händler die Valuta nur teil=
weiſe
rechtzeitig eingedeckt haben und von dem hohen Kurſe überraſcht
worden ſind. Das Eichengeſchäft war ruhig. Am Buchenmarkt iſt eine
gewiſſe Belebung eingetreten. Neuerdings wird in größerem Umſange
engliſche Ware von verſchiedenen Sägewerken angeboten, die ſich beim
Verkauf von der deutſchen Reichsmark freimachen möchten.
w. Berliner Börſenſtimmungsbild. Infolge der Aus=
dehnung
der franzöſiſchen Beſetzung in Baden iſt die Tendenz am De=
viſenmarkt
jäh umgeſchlagen. Die Notizen gerieten bei allſeitiger Nach=
frage
ſcharf ins Steigen. Die Auszahlung Neu=York ſchwankte vormit=
tags
zwiſchen 44 000 und 42000. Die Wirkung hiervon auf dem Effekten=
markt
zeigte ſich in einer geradezu ſtürmiſchen Kaufluſt auf allen Gebie=
ten
. Das Publikum hat die bisher vorliegenden Verkaufsaufträge raſch
zurückgezogen oder ſie höher limitiert. Infolge der ſtarken Nafrage
machte ſich bei der Zurückhaltung der Abgeber, verſchiedentlich wieder
Materialmangel bemerkbar. Unter dieſen Umſtänden waren Kursſteige=
rungen
von 10 000 Prozent und darüber keine Seltenheit. Mit Kurs=
ſteigerungen
von 15 000 bis 40 000 Prozent ſind zu erwähnen: Rhein=
metall
, Hammerſen, Zellſtoff Waldhof, Oberkoks, Hamburg= Südamerika=
niſche
, Riebeck, Montanaktien. Sonſt betrugen die Kurserhöhungen durch=
ſchnittlich
3000 bis 5000 Prozent, verſchiedentlich auch darüber. Ganz
weſentlich zogen von dem Umſchwung auch alle Valutapapiere Nutzen,
vornehmlich aber Auslandsrenten und Kolonialpapiere. Bei Otavi=

Minent und Kanada beliefen ſich die Gewinne auf 80 000 bezw. 90000
Prozent. Heimiſche Renten bis auf Preuß. Konſols waren feſt und
zumeiſt etwas höher. Für die zu Einheitskurſen gehandelten Induſtrie=
werte
iſt gleichfalls überwiegend mit ſtarken Kursſteigerungen zu rechmnen.
Weiterhin unterlag der Kursſtand im Großverkehr unerheblichen Schwau=
kungen
, doch konnten die Notizen der ſtark geſtiegenen Papiere nicht
überall aufrecht erhalten werden.
w. Deviſenmarkt. Berlin 5. Februar Telegr. Auszahlungen für:

e
Be e
Geld Amſterdam=Rotterdam ... ... 14563.50 14636.50 16758. 842. Brüſſel=Antwerpen .........." 2014.95 2025.05 2269.33 Ehriſtiania . . . . . . . . . . . . .. .... 6982.50 7077.50 7880.25 Kopenhagen ................" 6907.68 6942.32 7880 25 Stockholm .. . . . . . . . . . . . . . . . ." 9675.25 9924.75 11211.87 193 Helſingfors ....... .. .. . ....." 917.70 922.30 1057,85 1062 65 Italien..
... 1785.52 1794.48 2009 96 2020.04 London.
. 172567.50 173432.50 198003.75 198996 25 New=York
... 37166 87 37343.13 42144.:1 42355.63 Paris.
3344. 12 2355.88 2603. 47 2616.53 Schweiz:
.. 6332.50 7017.50 7940.10 7979.90 Spanien ..."
.... 578.50 5814.50 6618.41 6651.50 Wien (in Deutſch=Oſterr, abg.). 52.46 52.74 58.55 59.80 ....
Prag ........ 1074.30 1079.70 1221.93 1228.07 Kudapeſt. . . ..
.. 14.46 14.54 15.81 15.89 Buenos=Aires.
13765.50 13837.50 15511.12 15588, 88 Bulgarien.
D 216.,45 217.55 234.38 245 62 Japan ..."
D..- 17655.75 17744.25 20149.50 20250 50 Rio de Janeiro ............." 4189.50 4215.50 4738.12 4761.88 Belgrad...
.... 418.95 421.6

Kürich, 5. Februar, Wolff. Bechſelkurſe 12 Uhr mittags.
Deutſchland. 0.01.401/0.01.22 Paris .... . 133.65132.80)Madrid .. . . 83.65 84.-
Wien ... . . . 0.00.7410.00.74/Italien .. . . 24.85 25.50/Buenos=Air. 198. 196.75
Prag .... .. 15.50 15.65/Brüſſel ... . 129.50/ 28.9Budapeft .. / 0.201,/ 0.201),
Holland ... 209 50 209.1/AKopenhagen 99./ 99.½/hAgram ... . 520.
New=Yoxk ./ 5.321/,/ 5.321/)Stockholm . 141./ 141./Warſcheu.. . /0.01.50 /9.01.45

ALondon .. . 124.85124.79/Kriſtiania ../ 99.

98.7
520.

w. Berliner Produktenmarkt. Wegen der am Debiſen=
markt
erneut eingetretenen ſcharfen Steigerung aller Notierungen turden
am Produktenmaukt die Forderungen allſeitig erhöht, und das Angebot
zog ſich zumeiſt zurück. Bei der beſtehenden größeren Kaufluſt ſtiegen die
Preiſe für alle Artikel wieder erheblich, nur in Roggen und Hafer waren
die Umſätze ziemlich klein.
w. Frankfurter Getreidebörſe. Am heutigen Getreide=
markt
kam es zu mäßigen Schwankungen. Da die Deviſenkurſe im
Frühverkehr noch ſehr unſicher lauteten, ſo blieben die Umſätze äußerſt
beſcheiden. Käufer und Verkäufer ſind ſehr zurückhaltend. Soweit
Preiſe genannt wurden, entſprachen dieſe ungefähr den Mittelkurſen
der letzten amtlichen Notierung. Weizen und Roggen williger. Mais
ſtill. Gerſte und Hafer war gefragt, doch führten nur ermäßigte Preiſe
zu Abſchlüſſen. Für Weizen=Roggenmehl macht ſich Kaufluſt bemerk=
bar
. Futtermittel ruhiger. Amtliche Notierungen ( Ge=
treide
, Hülſenfrüchte und Biertreber ohne Sack, Weizenmehl, Roggen=
mehl
und Kleie mit Sack. Alsbaldige Lieferung. Parität Frank=
furt
a. M. Preis je 100 Kilogramm): Weizen, alsbaldige Lieferung,
132 000137 000 Mk., Roggen, alsbaldige Lieferung, 115 0001-000
Mark Gerſte für Brauzwecke 100 000110 000 Mk., Hafer inländiſcher
75 00090 000 Mk., Weizenmehl, ſüdd. Spezial 0, 210 500240 500 Mk.
bei Waggonbezug ab Mühlenſtation, Roggenmehl 185 000195 000 Mk.,
Weizen= und Roggenkleie 72 00078 000 Mk. Tendenz: feſt.
Berliner Kurſe. (Eigene telegr, Meldung.)
1 2. 2. / 5. 2.
2. 2.
5. 2.
Aktiengeſ. ſür Anilinfr. 129000. 54000.) Han. Maſch.=Egeſt.. . . . . / 150000 170000
Aſchaffenburger Zellſtoff. / 48000.
Hanſa Dampfſch.. . . . . . 62000. 68000.

Ausgb.=Nürnb. Maſch.. 139000.
Berl.=Anhalt=Maſchinen /43000.
Bk. f. Elektr. W. vorzug, /35000. 46000.
Bismarckhütte . . . . . .
Braunkohlen=Brikett ...
Bremer Vulkan ... .. . . /71000.
Wolle..
Chem. Heyden.
Weiler
Deutſch=Atlant.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch=Niebld. Tel.
Deutſche Erdöl ...."
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke ..
Dt. Waff. u. Munition.
donnersmarckhütte.
ynamit Nobel ...
lberfelder Farben
lektr. Lieferung.
R. Friſter.
Gaggenau Vor
Gelſenk. Gußſtahl
Geſ. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen ..

Hemoor Zement . 57000. Hirſch Kupfer. 56000. 67200. Höſch Eiſen. 100000 91000. Hohenlohe Werke
.I 52500. 55000. 51000. Kahla Porzellan 20000 Lindes Eismaſch. Lingel Schuh 128000. 50000 Linke & Hofmann 36000. 45000. L. Loewe & Co. 56000. 66000. 137000. 44000. C. Lorenz 24500 134000. Meguin.. 35000. 33000. Niederländiſche Kohle" 65000. 81000. 90000. 110000 Nordd. Gummi 17000. 18000. 47500. 54500. Orenſtein. 75000. Rathgeber We Roſitzer Zucker 195000. 95000. Rütgerswerke
Sachſenwerk. 137500. 70500. 31600. 44000. Sächſiſche Gußſtahl 128000. 38000. Siemens Glas. 25000. 27000. Thale Eiſenhütte .... 42000. 55000 Volkſtedter Porzellan 88000. Weſtf. Eiſen Langendree 24750. 26500. Wittener Gußſtahl .. 59900. Wanderer=Werke

48000.
35000. 40500.
29000. 24000.
33000. 36000.
32000. 33000.
30000. 32000.
44060. 54250.
24000. 27500.
38950. 38000.
43000. 52000.
2050 0. 23000.
60650.
45900. 46000.

27000 28000.
150000. 60000.
70000. 180000.
95900. 110000

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſelſchaft auf Aktien.

Enropäiſche Staatspapiere. 2. 2. 5. 2. a) Deutſche 59 Reichsanleihe. . . . . . . . ." 100. 101.50 1000. 1025. ..........."
½% 653. 670. .......... 3400. 3400. 4½% IV. und V. Schatzanveiſ. 100. 9 1½% HI.TX. 100. 96. Sparprämienanleihe ...." 600. 499. 190 Preuß. Konſols ......." 400. 385. 7½%
...."
....... 320.
525. 320. 0 Bab. Anl. unk. 1935.... 300. 360. v. 1907...... 300. % Bahern Anleihe ........ .....
122 500. 410. % Heſſen unk. 1924 ....... 250. 3½% .....
.. 180. 180. 4% Württemberger ....." 180. b) Ausländiſche. 5% Bosmien L.=E.=B. v. 1914 2500. L.=Inveſt.=Anl.v. 1914 4½% v. 1902...... 11750- 80). ......
4% 5% Bulgar. Tabak 1902 ..... 190 Griech. Monopol .... 4½% Deſt. Staatsrente v. 1913 ab 1918 .
... 12000. 15 500. 4½20 Deſt. Schatzanweiſ., ſtfr. v. 1914 ....
.. 480 Oeſt. Goldrente ........" 4% einheitl. Rente ..... 50 Rum. am. Rente v. 03 13500. 4½% Goldrente v. 13 .. 31009. 35 000. 4% am. konv. .. 10950. 11000. 4% v. 05 ... 11000. 4%0 Türk. (Admin.) v. 1903 . .. 67 000. 185 090. (Bagdad) Ser. I
420 40 000. 48000. II.. v. 1911, Zollanl.
42 40 000. 46000. 4½% Ung. Staatsr. v. 14.... 40 000. Goldrente .... 80 000. 105000. Staatsr. v. 10.. 30 000. 49 700. 49 Kronenrente .. 17 000. 134 000.

Frankfurter Kursbericht vom 5. Februar 1923.

Außereuropäiſche.
% Mexik. amort. innere. . . . .
konſ. äuß. v. 99 ..
5%
Gold v. 04, ſtfr. ..
429
konſ. innere .....
3.
4½% Irrigationsanleihe,
5)o Tamaulipas, Seriel ...."
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr. . . . .
40 Gal. Carl Ludw.=Bahn
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
48
2,6%0 Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.)
...."
2,6%Neue
4%0 Oeſt. Staatsb. v. 1883
30 Oeſt, Staatsb. 1. b. 8. Em.

425 000. 425 000.

9. Em. ...

800.
4400.
49 000.
1240.
57 000
56 000.

7000.
50 000.
2000.
65 000.
61000.

90 000. 90 000.

Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)
*0 Oeſt. Staatsb. v. 1885 ..
39 Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz
v. 1895 ...
48 Rubolfb. (Salzkammerg.).
O1 Anatolier I............
Salon Conſt. Jonction.
3%0 Salonique Monaſtir .....
5% Tehuantepee ... .... . . . .."
..
4½2%0
Pfandbriefe.
40 Frankf.Hyp.=Bank 1920.
2o Franff. H. Krd.=Ver, 1921
% Mein, Hyp.=Bank 1922 ...
1922...
0 Pfälz.
425 Rhein.
1923 ...
verl..
3½N
% Südd. Boden=Cred.=Bank
München 1906 ......."
4% Heſſ. Ldhhp.=Bank Pfdbr.
½2% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
4% Heſſ. Ldhhp. Kom. Obl...
Deutſche Städte.
40 Darmſt. v. 1919 bis 1925..
107 Darmſt. b. 1905 ......."
a Fronkfurt v. 1913.......
v. 1903 .......
3½
420 Mainz. v. 1919 bis 1926..
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie",
Barmer Bankverein.
...
Berliner Handelsgeſellſchaft
Commerz= und Privatbank ..
Darmſtädter u. Nationalbank.
Deutſche Bank ......
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Vereinsbank.
Disconto=Geſellſchaft.
Dresdener Bank ..
Frankfurter Bank ..
Metallbank. . . . . . . . . . . .
Mitteldeutſche Creditbank.
Oeſterreichiſche Creditanſtalt.
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbank ..
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Wiener Bankverein
Bergwerks=Aktien.
Berzelius
Bochumer Bergb. .....
Buderus..... . . ... . . . . . ..
Dt. Luremburger ..........
Eſchweiler, Bergwerks=Akt.
Gelſenkirchen Bergw.......
Harpener Berabau ......."
Kaliwerke Aſchersleben
Weſteregeln.
Lothringer Hütte.....
Mamnesmann Röhren.
Oberbedarf ......"
Oberſchleſ. Eiſen Carol
Phönis Vergbau ..
Rhein. Stahlwerke .

2. 2. 5. 2. Bergwerks=Aktien (Fortſ.) 2. 2. 5. 2. Riebeck Montan.. . . . . 130000. 90 000. 89 000 Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt, 25 000. 25 000. 49 000. 5000.
4500.
56000. Ver. Laurahütte . . ..
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien 68 000. 77 000. 25 000. 3 30 000. Henninger Kempf=Stern . . . . . . 10000. 382500. 434000. Löwenbräu München ....... G. 39 700.

145.
120.
150.
300.
115.

126.
120.
170.
300.

176. 183.

270.
125.

8000.
10 000.
60 000.
16500.
20 000.
37500.
7000.
18500.=
24000.
6500.
33000.
12 400.
14 000.-
12000.
10000.
15 000
10750.-

9900.
10850.
61000.
17500.
20 000.
40 000.
9100.
7500.
20 000.
23900.
7000.
73 000.
13500.
15 400.
11400.
9000.
15 000.
10 100.

39 000. 37 000.
90 000.
45 000. 55 000.
90 000. 194 000.
80 000. 76 000.

171000
60 000.
58800.
81000.
73500.
48000.
79 000.
80 000

93 000.
68 000.
71000.
67 000.
90 000.
79 000.
156 000.

Schöfferhof (Binding)........"
Werger ...................."
Akkumulat. Berlin .. . . . . . . .."
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (v. Kleher).......
A. E. G. Stamm. . . . . . . . . . . . .
Anglo=Continental=Guano ....
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim) .. . . . . . ."
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik
Bad. Maſchf. Durlach ........
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen
Baſt Fürnberg ............"
Bahriſch. Spiegel ...........
Beck & Henkel CCaſſel) ......."
Bergmann El. Werke ........"
Bing. Metallwerke. . . ..... ...
Blei= u. Silberh. Braubach..."
Brockhues, Nieder=Walluif. . . ..
Cementwerk Heidelberg ....."
Karlſtadt ........"
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert ..... . . .
Griesheim Elektron ....
Weiler=ter=mer ... . . . . .
Daimler Motoren ..........
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin.
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Bweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen .....
Dürkoppwerk (Stamm)... . . .
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ....
Dyckerhof & Widm. Stamm..
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
Eiſenwerk L. Meher jr. ......
Elberfelder Farb. v. Baher ..
Elektr. Lieferungs=Geſ........
Licht und Kraft
Elſäff. Bad. Wolle...
Emag, Frankfurt a. M. ...
Emaill= & Stanzw. Ullrich ...."
Enzinger Werke ..... .. . .. . . .
Eßlinger Maſchinen ........."
Ettlingen Spinnerei .........
Faber, Joh., Bleiſtift . . . . . . . . .
Faber & Schleicher..........
Fahr, Gebr., Pirmaſenz......
Felten & Guilleaume, Carlsw.
Feinmechanik (Fetter)
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.
Frankfurter Gas...
Frankfurter Hof ..
Frf. Maſch. Pokornh & Witte
Fuchs. Waggon St

14900. 14 100.

21000.
27 500.
135 000.
50 000.
20 060.
37 000.
25 100
23 900.
25 000.
22 000.
33 000.
23 000.
21 000.
25 000.
28 000.
27 000.
72000.
39 500.
35 000.
22 500.
27750.
61 100.
34 000.
25 000.
24 900.
22 000.
18 000.
20 09.
35 000.
28000.
31000.
40 000.
14004.
20 000.
50 000.

17500.
8.
36 000.
84000.
13000.
15000.
30 000.
19900.
15 100.

12000.
45 000.
45 000.
27 000.
28503.
d.
G.
19 000.
55 000.
E.
21000.
27 000.
A.
32 000.
38500.
23000.
25 000.
30 000.
30 000.
33 000.
24 000.
71000.
50 009.
45 000.
21 500.
30 000.
56000.
29 000.
25 000.
20 000.
20 000.
20 000.
21 080.
55 000.
33 000.
37 200.
44000.
14250.
14250.

40 000.
13 200.
35 000.

16000.
18000.
33 000.
21000.
17900.

Ganz, Lubwig, Mainz
Geiling & Cie. ..
Gelſenkirchen Gußſtahl.
Goldſchmidt Th.....
..
Greffenius, Maſchinen Stamm
Gritzner Maſchin. Durlach ....
Gummiw. Peter .........
Hammerſen (Osnabrück).....
Hanfwerke Füſſen ...........
Heddernheimer Kupfer .......
Hehligenſtaedt, Gießen .......
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . .
Hindrichs=Auffermann".
Hirſch Kupfer u. Meſſ.....
Hoch= und Tiefbau ..........
Höchſter Farben ............."
Holzmann, Phil. ............
Holzverk =Induſtr. ...........
Hotel A.=G., München ......."
Hydrometer Breslau... . . . . . ."
Junghans Stamm. . .
Karlsruher Maſchinen .. . . . . .
Klein, Schanzl. & Becker .....
Konſervenfabrik Braun ...."
Krauß & Co., Lokom.. ...
Lahmeher & Co. ............
Lech Augsburg ............."
Lederw. Rothe ...."
Leberwerke Spicharz
Löhnberger Mühle.
Lüdenſcheid Metallw
Lux’ſche Induſtrie ..
Mainkraftwerke Höchſt
Meguin, Butzbach ..
Metall vorm. Danuhorn) Nrbg.
Meyer, Dr. Paul.. . ...
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.
Moenus Stamm. . . . . . . . . . . . .
Motorenfabr. Deutz.........."
Motorenfabrik Oberurſel .....
Neckarſulmer Fahrzeugwerke ..
Neckarwerke Eßl. Stamm.. .. .
Niederrhein Lederfabr. (Spier)
Oleawerke Fran furt a. M. ...
Pfälz. Nähm., Kayſer ......."
Philipps A.=G... . . . . . . . . . . . .
Porzellan Weſſel ............"
Reiniger, Gebbert & Schall ..
Rhein. Elektr. Stamm. . . . . . . .
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff.
Metall Vorzüge .... ...
Rhenania, Aachen ...........
Riedinger Mafchinen".
....
Rückforth, Stettin ..
Rütgerswerke .............
Schleußner (Frankfurt a.M.).
Schneider & Hanau ........."
Schnellpreſſen Frankenthal. ..
Schramm Lackfabrik.
Schuckert Elektr. (Nürn
Schuhfabrik Berne

3. 2. 5. 2. 16 000. 17000 19 000. 30000. 40000. 45 000. 46 000. 15000. 16500. 22000 22500. (42500. 70 000. 37 000. 31000. 28 100. 37500. 29 000. 24 750. 21000. 20 000. 25 000. 28500. 70 000. 160 000. 19500. 33500. 48000. 19 750. 22500. 30 200. /42000. 16002. 19800. 35 000. d. (22 100. 30 000. 26 000. 27 000. 19 900. 18000. 12000. 11000. 30 060 30500. 28 000. 132 500. 15200 16 000. 101000. 100003. 17000. 19 000. 45 000. 40 000. 34 000. 98500. 25 000. 25 000. 10300. 9900. 31 000. 31750. 21400. 21 560. 25 000. 27900. 13 600. 15 000. 20 000. 39 000. 34800. 18000. 22000.- 8000. 35 000. 30 100. 31000 20 000. 23000. 26 000. 130 000 20 000. 23 000.- 25 000. 25 000. 18 000. 25 000. 22 300. 35 000. 40 000. 43 000. 28 000. 27900. 30 000. 46 500. 14900. 15 000. 16 500. 20 000. 23 000. 23 000. 30 006. 57500. 59 000. 18000. 20 600.

2. 2. Schuhfabrik Herz........... 13,500. 1
15 100 Schuhf. Leander Offenbach .. Seilinduſtrie Wolff .........." 24 000. Sichel & Co., Mainz......... 17 000. Siemens Elektr. Betriebe ...." 5300. Siemens Glasinduſtrie ......." 5300. Siemens & Halske .......... 89 000. Süddeutſche Immobilien ..... 9000. Thüringer elekt. Lief.=Geſ., Gotha 11000. Uhrenfabrik Furtwängler ..... 18000. 20 000. Beithwerke in Sandbach ...." 26 000. Verein f. Chem. Induſtr. Mainz 36500. Verein. deutſch. Olfabr. Mannh. 30 000. 42 605. 19000.1 Gummifabr. Bln.=Frkf. 17000. Pinſelfabr. Nürnberg .. Ultramarin .. . . . .. . .. ." Zellſtoff Berlin. . . . . . .
Vogtländ. Maſch. Vorzüge.. .. 18000
4500. Stämme. . . 21500. Boigt & Haeffner Vorzüge ....! 20 000. 19500- Stämme. . . . 25 000. Boltohm Seil.............." Wahß & Frehtag ............" 35500. 3 Wegelin Nußfabrik .........." 35 080. Zellſtoff Waldhof Stamm. . . . . 44 000. Buckerfabr. Waghäuſel ......." 24 000. Frankenthal ......" 26 500. 2 Heilbronn .. . . .. 22 000. 2 Offſtein ....." 27 000. Rheingau ..... 22500 5 he Schantung E. B. ......... 20 000. Süddeutſche Eiſenbahn=Gef. 20 000 Hapag (Paketfahrt) .. 86 000. Nordd. Lſoyd ............." 52000 5 Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn Unnotierte Aktien. 26 000. Beckerkohle .................
Beckerſtahl .................!. 25 000.
26 080. 2
25 060. 2
18 000. 2. Benz...... .. .. . . . . . . . . . . . . . !. Brown Bovert .........." Cont. Handelsbank ........." 5060. . Hanſa Lloyd .............. 13000. Inag. .. . . . . .. .. .. .. ........ 20 000 2 Kabel Rheydt............ .." 25 009. 12 Karſtadt R. ................ 6500. Mansfelder ................. 42 000. 141 Petroleum, Dtſche. .... . . . ." 45 000. Raſtatter Waggon .... 15000.1. Stöckicht=Gummi ... .. 13000. 11 Text.=Ind. (Barmen (Tiag) ... 13000. 1e Ufa 17000 Darmſtädter Werte. Nachfr. 31000. Bahnbedarf ......." 13995. Dampfkeiſel Rodberg. . ...... 28995. 19300. Helvetia Konſervenfabrik. . . 30 000. 3 Gebr. Lutz....... 33095 33 Motorenfabrik Darmſtadt 14000. 10
Gebr. Roeder ... 28000.12 V enuleth & Ellenberger ......" 38 050.

5. 2.
14500.
18000.
22 000.
18000.-
10 000

10 000.
15 000.
30 000.
37 000-
20 000.
25509. 42 000.-
45 000-
22000.
22 000.
26000.
30 750. 35 000.

7500

FM-

Bankgeschäft
Fernsprecher 1308, 1309

11 2112 2 1OT1
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten

Darmstadt
1 Luisenplatz

ann ſtrich
hauf. 9
wird esche
eunde, wie
ine Nie
meit

Mause
Bei
stets
0-

[ ][  ][ ]

Rummer 36.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 6. Februar 1923.

Seite 7.

Das helle Licht.

Roman von Friebrich Kipp.
(Nachdrud verboten).

Eine furchtbare Erkenntnis war in ſeine Seele gezogen. Ein
Schuldbewußtſein hatte ihn gepackt.
Er war ſelbſt Schuld daran, daß ihm Erika verloren gegan=
gen
war.
Mit einemal ſah er es ein.
Warum war er der pedantiſche, ſtreng urteilende Menſch ge=
weſen
? Warum hatte er nicht beſſer in ihrer Seele geleſen, um
ihr Halt und Feſtigkeit zu geben? Er, der von ſich dachte, der
feine Menſchenkenner zu ſein, hatte leichthin, wie die Welt es
tut, über ſie hin geurteilt und den Stab über ſie gebrochen,
ſtatt ſie an liebender Hand zu leiten und zu führen. Und wie
bitter hatte ſich das gerächt! Jetzt erſt erkannte er es mit voller
Wahrheit, was er für immer verloren hatte. Bisher hatte er ja
nie ihre Seele gekannt und ſich auch keine Mühe gegeben, darin
zu leſen. Dieſe Erkenntnis drückte ihn jetzt mit elementarer Ge=
walt
nieder und machte ihn elender denn zuvor.
Erika, ſtöhnte er, Erika, iſt es möglich? Und all das habe
ich verſchuldet? Und jetzt erſt ſind mir die Augen geöffnet! Und
ich ſoll Dir verzeihen, der ich nicht einmal Dein Herz kannte? Der
ich ſelbſtſüchtig genug war, ſozuſagen Dein Herrgott ſein zu wol=
len
! O, Gott, ich habe Dir nichts zu verzeihen, aber Du mir!
Wie gebrochen war er vor ihr in die Knie geſunken. Er barg
ſein Haupt in ihrem Schoß und weinte wie ein kleines Kind.
Sein ſtarker Körper wurde vom wilden Schluchzen wie im Fieber
geſchüttelt. Lange lag er ſo, ſtumm und ſtill, ſo daß es ihr in
der Seele weh tat.
Dann ſtrich ſie ihm ſanft mit den Händen durchs Haar.
Steh auf, Max, ſagte ſie leiſe. Wenn Du Dich ausgeweint
haſt, wird es-beſſer um Dich ſein. Und nun laß uns ſcheiden
als Freunde, wie zwei Menſchen, die um das Glück geſpielt haben,
und die eine Niete gezogen haben. Gehe hin, tue Deine Pflicht,
wie ich die meine erfüllen will, und dann wird das Leben zu er=
tragen
ſein.
Max hatte ſich erhoben. Er war ruhiger geworden. Die
Tränen hatten ihm wohl getan.
Du haſt recht, Erika, ſagte er tonlos. Vor uns liegt nur
noch der Weg der Pflicht, und ich danke Dir, daß Du mir dies
Wort geſagt haſt. Das ſoll mir Troſt und Kraft in des Lebens
Leid geben. Und nun laß uns gehen.

Stumm reichten ſie ſich die Hand und ſahen ſich lange, ſchmerz=
voll
in die Augen, in beider Blicken lag eine Welt von Qual und
eine Frage: Wie wirſt Du das Leben ertragen ohne mich?
Lange noch ſtand der einſame Mann am träumenden Wald=
ſee
und ſah einer ſchlanken, feinen Frauengeſtalt nach, deren Tuch
im leiſen Abendwinde noch einmal herüberwinkte.
O, Erika, daß ich Dich ſo wiederſehen mußte, um Dich auf
immer zu verlieren! Nun wird meine Seele ewig nach Dir
weinen."
Dann wandte er ſich und ſchritt ſchwerfällig in den dichten
Tannenwald.
Achtes Kapitel.
Nach langem, qualvollen Wachen dämmerte endlich der Mor=
gen
grau über Wallenhorſts ruheloſem Lager. Und wie die auf=
ſteigende
Helligkeit in das Dunkel ſeiner peinigenden Gedanken
ſtrahlte, da ſagte eine Stimme zu ihm:
Ich werde dem Rufe folgen.
Ich muß mich noch einmal auf den Weg machen, ſie noch
einmal ſehen und mit ihr ſprechen. Ich habe ja eigentlich geſtern
gar nichts geſagt, und nun iſt ſo viel in mir, das ich noch ſagen
muß. Ich war ja unwiſſend und grauſam und habe ſie durch mein
Schweigen noch ärmer gemacht, wie ich ſelber bin. Und es iſt die
höchſte Zeit, daß ich aufbreche, wenn ich ſie überhaupt noch an=
treffen
will. Denn ſie reiſt heute ſchon ab, um nach England zu
fahren. Und es iſt gut, daß ſie mir noch ſagte, daß ſie gleich nach
unſerem Abſchied die Harzberge verlaſſen müſſe, um die Nacht in
der Stadt zu verbringen, um dann mit dem Eilzuge ihre Reiſe
anzutreten.
Raſch erhob er ſich und fing an ſich anzukleiden.
Dabei überlegte er.
Bis zur nächſten Station ſind es an die zwanzig Kilometer.
Wenn ich mich mit dem Wagen hinfahren laſſe, kann ich um acht
Uhr dort ſein. Eine Stunde ſpäter werde ich dann mit der Bahn
in Goslar eintreffen. Zeitig genug, um ſie noch vor ihrer Abreiſe
zu ſprechen.
In ſchlankem Trabe langte das Gefährt an der Station an.
Max reichte dem Burſchen ein Trinkgeld und betrat das kleine
Stationsgebäude. Noch zehn Minuten hatte er, bis der kleine
Bummelzug eintraf.
Seine Seele trug ſchwer an der Laſt ſeines Wiſſens, ſeiner
Schuld.
Er wußte, daß er ihr weiter nichts bringen konnte, als nur
die Bitte, etwas mitzunehmen von ihm, was ihr ein Gegengewicht
werden konnte für das harte, glückloſe Leben, das ihr noch be=

vorſtand, eine gewiſſe Stärkung und ein Troſt für ihr ruheloſes,
armes Herz.
Von den Bergen her ſtrahlte die goldene Morgenſonne und
glitzerte und flimmerte auf den blanken, polierten Schienen=
ſträngen
, die ſich wie ein ſilbernes Band vor ſeinen Augen da=
hinzogen
und in der Ferne verliefen. Auf einem ſolchen
glitzernden Wege würde Erika heute in die Ferne gleiten ent=
gleiten
allem, was hinter ihm lag, entgleiten auch ihm, der ihr
nicht folgen konnte, der ſie aber einſt hätte halten können.
Darum wollte er noch einmal vor ſie treten und ihr ſagen,
daß ſeine Seele mit ihr ginge in das ferne Land, und daß ſeine
Gedanken bei Ihr weilen würden, wenn er den harten Pflichtweg,
den ſie ihm gewieſen hatte, wallen würde, und daß etwas Sonne,
etwas Glück in ihr Daſein ſtrahle.
O, er wußte, das Leben würde für ſie beide nicht leicht zu
ertragen ſein. Doch über allem würde wie ein hehrer Stern das
innige Bewußtſein ihrer gegenſeitigen Seelengemeinſchaft ſtrah=
len
, das würde ihnen Leitung und Führung ſein in dem großen
Irrgarten des Lebens, in dem ſie wandelten. Vielleicht zeigte
ſich dann noch einmal in dieſen Irrgängen am Ende ein ebener
Weg, der ſie durch ein offenes Tor in die große Halle führte, deren
herrlichen Schein ſie in der innerſten Seele ahnten.
Alles das wollte er Erika ſagen und mit ihr abmachen. Dann
wollte er von ihr ſcheiden und den lichten Weg, der in die große
Helle, in das ſtrahlende Licht führte, ſuchen.
Ueber der alten Kaiſerſtadt Goslar lag ein feiner Dunſt
wie ein feiner, leichter Schleier, der ſich zu den nächſten Höhen
hinzog.
Längſt pulſierte das erwachte Leben in den winkeligen Stra=
ßen
und Gaſſen, aus denen der Geiſt vieler Jahrhunderte atmet.
In einem der vornehmſten Fremdenzimmer des Hotels Han=
nover
erwachte um dieſe Zeit auf feinem, weichem Daunenlager
ein Herr in der Mitte der Dreißiger.
Er gähnte und rieb ſich ſchlaftrunken die Augen. Dann fin=
gerte
er nach der goldenen Uhr, die neben dem Bett auf dem
Nachtſchränkchen lag. Er hielt ſie dicht vor die Augen und drückte
auf den Knopf, ſodaß der goldene Deckel aufſprang.
Zum Henker! Bereits nun! gähnte er. Da wird’s Zeit!
Warum werde ich denn nicht geweckt?
Im gleichen Moment wurde an die Tür gepocht.
Herr Watſon, es iſt neun Uhr! ertönte eine Stimme.
Thank vou! Bin ſchon munter, gab der Schläfer zur Ant=
wort
und ſtieg dabei gemächlich aus dem Bett.
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Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 6. Februar 1923.

Rummer 36.

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Huronen (4. Tein)
Der Kampfm. d. Buckligen, (0o
4b morgen Mittwoch: Wirhalwind (2.T.)

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9. Februar 19:3, abends 7½ Uhr, im
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Tagesordnung: 1. Bericht des
I Verſitzenden über das abgelaufene
Johr; 2. Bericht des Rechners: 8 Be=
richt
der Rechnungsprüfer; 4. Ent=
laſtung
des Vorſtandes; 5. Wahl des
Vorſtandes; 6. Voranſchlag für das
Jahr 1923; 7. Verlegung des Vereins=
jahres
auf das Kalenderjahr: 8. Bei=
tragsfeſtſetzung
: 9. Verſchiedenes
Es wird um zahlreiche Betetligung
ſeitens der Mitglieder gebeten.
Der Vorſtand.
1060)

Landestheater.
Dienstag, 8. Febr.
Großes Haus.
Geſchloſſen.

Kleines gaus. (V10ß
Zuſatzmiete 1.
Gg. Büchner=Abend
1. Teil: Lenz
Novelle.
II. Teil:
Leonce und Lena
Anf. 7½, Endev. 10 Uhr.
preiſe: 800-3200 Mk.

Frauenhaare

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u. 1. 127 Geſchſt. 4=

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