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Nummer 5
Samstag, den 6. Januar 1923
Einzelnummer 40.00 Mk.
Berliner Beratungen.
* Berlin, 5. Jan. (Priv.=Tel.) Heute vörmittag traten
die an den deutſchen Reparationsvorſchlägen in erſter Linie
inter=
eſſierten Reichsminiſter zu einer Beſprechung der durch das
Scheitern der Pariſer Konferenz geſchaffenen Lage zuſammen.
Eine Vollſitzung des Kabinetts iſt bis jetzt noch nicht ängeſetzt
worden. An eine vorzeitige Einberufung des Reichstags iſt
gleichfalls nicht gedacht, indeſſen beſtätigt es ſich, daß der
Aus=
wärtige Ausſchuß am Dienstag nächſter Woche
zuſammmen=
tritt. Der Reichskanzler wird dabei Gelegenheit nehmen,
die Haltung der Regierung zu der nun geſchaffenen Lage
dar=
zulegen. Ob ſich die Regierung nunmehr zur Bekanntgabe der
ungehörten deutſchen Reparationsvorſchläge entſchließen wird,
ſteht noch nicht feſt. In politiſchen Kreiſen iſt man ſich durchaus
des Ernſtes der Situation bewußt, die durch das Scheitern der
Pariſer Konferenz heraufbeſchworen iſt. Man bedauert vor
allem, daß durch das Scheitern der Konferenz die Vorſchläge, die
Deutſchland zu machen in der Lage geweſen wäre und die nach
Beratungen mit allen in Frage kommenden Sachverſtändigen
zuſtande gekommen und von den maßgebenden Kreiſen der deut
ſchen Wirtſchaft gebilligt wurden, nicht zur. Prüfung gelangen
konnten.”
Für Deutſchland iſt die Lage nunmehr die folgende: Am
15. Januar d. J. iſt das am 31. Auguſt 1922 bewilligte
Mora=
torium abgelaufen. Es tritt nun wieder der Londoner
Zah=
lungsplan in Kraft, der für den 15. Januar die Zahlung einer
Rate von 500 Millionen Goldmark bedingt. Falls Deutſchland
ſich weigert, dieſe Zahlung zu leiſten, ſo iſt mit den im 8 18 der
Anlage 2 des Friedensvertrages vorgeſehenen wirtſchaftlichen
und finanziellen Vergeltungsmaßregeln zu rechnen. Ob
Deutſch=
land noch Gelegenheit gegeben wird, v. der
Reparationskom=
miſſion eine Hinausſchiebung des Zahlungsplanes zu verſuchen,
hängt davon ab, ob dieſe Frage nicht bereits durch die Konferenz
vom 6. November v. J. von der Reparationskommiſſion als
er=
ledigt angeſehen wird. Es muß demgegenüber darauf
hingewie=
ſen werden, daß ſich dieſe Konferenz faſt ausſchließlich mit den
Fragen der Stabiliſierung der Mark und der Sanierung des
Budgets befaßt hat, und daß die Frage der Leiſtungsfähigkeit
Deutſchlands auf dieſer Konferenz nicht behandelt worden iſt.
Vom Tage.
In der Frage der Löhne der Bergarbeiter hat am Donnerstag ein
Schlichtungsausſchuß getagt, ohne daß es jedoch zu einer Einigung
ge=
kommen iſt. Die Einigungsbomihungen des Reichsarbeitsminiſters
werden fortgeſetzt.
Nach dem Matin hat am Donnerstag nach Schluß der Konferenz
Poinearé eine lange Unterredung mit dem Kriegsminiſter gehabt.
Die Schwierigkeiten in der Moſſulfrage haben ſich ſo vergrößert,
daß die Verhandlungen auf einem toten Punkt angelangt ſind.
Ange=
ſichts des Abbruches der Pariſer Konferenz iſt man auch in Lauſanne
jetzt ſehr peſſimiſtiſch geſtimmt.
Die Neu=Yorker Handelskamwer übergab eine Entſchließung, in der
der Kongreß aufgefordert wird, den Plan für die Zahlung der
europäiſchen Kriegsſchulden an die Vereinigten Staaten
während einer Perjode von 100 Jahren anſtatt, wie es bisher
vereinbart war, von 25 Jahren zu erwägen.
Der belgiſche Miniſterpräſident Theunis hat dem König ſofort nach
dem Abbruch der Konferen; ſeine Demiſſion angeboten.
Die für das Reparationsproblem zuſtändigen Reichsminiſter
be=
ſchäftigten ſich geſtern vormittag in einer Chefbeſprechung mit dem
Ab=
bruch der Pariſer Konferet
Irgend woelche Beſchlüſſe wurden nicht
gefaßt; man nimmt dielmehr eine abwartende Haltung ein.
Abg. Dr. Streſemann beabſichtigt, den Reichstagsausſchuß für
Aus=
wärtige Angelegenheiten für Montag oder Dienstag nächſter Woche zu
einer Ausſprache über die politiſche Lage zuſammenzuberufen.
Wie Havas mitteilt, wird Poinearé ſich heute mit den belgiſchen
Miniſtern beſprechen, deren Aufenthalt bis Samstag vormittag
aus=
gedehnt werden ſoll, ſowie wahrſcheinlich auch mit den italjeniſchen
Vertretern.
Wie aus Prag gemeldet wird, wurde auf den Finanzminiſter Dr.
Naſchin geſtern ein Revolveranſchlag verübt, indem zwei Schüſſe auf ihn
abgegeben wurden, die ihn ſchwer verletzten.
Die Juſtizminiſter der ſüddeutſchen Länder mit Einſchluß Heſſens
ſind in München eingetroffen. Sie vereinigten ſich geſtern um 11 Uhr
zu einer Beſprechung im Juſtizminiſterium.
Dollarkurs in Frankfurt am 5. Januar,
abends ½,7 Uhr: 8500.
Die kommenden franzöſiſchen Gewaltmaßnahmen.
Neue Demütigungen in Sicht.
Paris, 5. Jan. (Wolff.) Das Oeupre ſchreibt, in den
offiziellen Kreiſen habe man geſtern abend über das, was die
franzöſiſche Regierung zu tun gedenke, Zurückhaltung gezeigt,
jedoch könne man ſchon jetzt ankündigen, daß die beurlaubten
Soldaten aus den Rheinlanden und dem Oſten den Befehl
er=
halten hätten, in ihre Garniſonen vor dem 6. Januar
zurückzu=
kehren. Es ſei auch möglich, daß dieſe Maßnahme auf alle
Ur=
lauber ausgedehnt werde, andererſeits würden die Ingenieure
und Techniker ihre zivile Mobiliſierungszuſtellung erhalten. Das
ſei vorbereitungsweiſe bereits geſchehen; jedoch würden noch
weitere Techniker einberufen. Geſtern abend ſei auch das Gerücht
verbreitet worden, Bochum und Eſſen würden Ende dieſer Woche
beſetzt und die deutſche Regierung werde aufgefordert werden,
Vorſchläge der franzöſiſchen Behörde in Eſſen zu übermitteln.
Erſt beſetzen, dann verhandeln.
Berlin, 5. Jan. Wie der Pariſer Korreſpondent des
B. T. erfährt, wird am Samstag der franzöſiſche Miniſterrat
die Lage beſprechen, nachdem im Laufe des heutigen Tages
Poincaré die Anſicht der Belgier eingeholt und vor der Abreiſe
Bonar Laws noch eine inoffizielle Unterredung mit dem
engli=
ſchen Miniſterpräſidenten geführt habe. Poincaré denke daran,
zunächſt einige Städte im Ruhrgebiet zu
be=
ſetzen, um dann über die Bewilligung eines
Zahlungsauf=
ſchubs mit der deutſchen Regierung weiter zu verhandeln, wobei
die produktiven Sicherheiten im Rheinland eine Hauptrolle
ſpie=
len dürften. Die Gewaltſchritte Poincarés
vorzu=
bereiten, wird, wie die D. A. Z. aus Paris erfährt, die
Auf=
gabe einer Reihe von franzöſiſchen Kabinettsſitzungen
ſein, deren erſte bereits für heute nachmittag anberaumt
wor=
den iſt. Im Laufe der nächſten Woche werde Poincaré vor
der Kanmmer und dem Senat nähere Mitteilungen machen.
Aus London erfährt dieſelbe Zeitung, der Daily Expreß
beröffentliche eine Meldung ſeines Sonderberichterſtatters,
der=
zufolge Frankreich beabſichtige, Deutſchland ein Ultimatum
ſtellen, das am 15. Januar ablaufe und das ſich auf das
Nuhr=
gebiet bezieht. Der franzöſiſche Plan, den beſtehenden deutſchen
Zollgrenzen ein Ende zu bereiten, werde für die kommende
Lage als ungünſtig angeſehen, folglich ſeien die ſchärfſten
Maß=
nahmen zu erwarten. Man nehme an, daß die Operationen
der erſten Zone einen Tag in Anſpruch nehmen werden. Die
neubeſetzte Zone ſoll ſtufenweiſe vergrößert werden.
Der Voſſiſchen Zeitung wird aus Paris gedrahtet,
Poin=
caré fei entſchloſſen, die Handlungsfreiheit, die Frankreich durch
den negativen Ausgang der Pariſer Konferenz erlangt habe,
ſo ſchnell wie möglich auszunutzen, um auf die deutſche
Schwer=
induſtrie den Druck auszuüben, ohne den nach der in Paris
vorherrſchenden Ueberzeugung eine annehmbare Regelung der
Reparationsfrage nicht möglich ſei,
Franzöſiſche Einmarſchvorbereitungen.
* Berlin, 5. Jan. (Priv.=Tel.) Aus London wird
gemel=
det: Nach hier eingegangenen Meldungen aus dem beſetzten
Ge=
biet beabſichtigt die franzöſiſche Regierung, das franzöſiſche
Ober=
kommando des beſetzten Gebietes demnächſt von Mainz nach
Düſſeldorf zu verlegen. Gleichzeitig verlautet, daß in den
näch=
ſten Tagen ein wahrſcheinlich als Demonſtration gedachter
fran=
vE ſcher Kriegsrat im Schloß Jägerhof in Düſſeldorf abgehalten
werden ſoll. Nach den bisher bekannt gewordenen Dispoſitionen
würden bei einer Beſetzung von Eſſen und Bochum
die bis dahin im Düſſeldorfer Brückenkopf ſtationierten
franzöſi=
ſchen Truppen Verwendung finden. Der Düſſeldorfer Brückenkopf
ſelbſt würde dann durch die Belgier beſetzt werden.
Belgien und Italien an der Seite
Frankreichs.
* Paris, 5. Jan. (Priv.=Tel.) Poincaré hat den
Ver=
treter Belgiens und Italiens gebeten, nach Abbruch der Pariſer
Konferenz noch einige Tage in Paris zu bleiben. Er hatte
be=
reits heute nachmittag mit den beiden Abordnungen längere
getrenute Beſprechungen. Die Unterhandlungen beſchäftigten
ſich nach der Liberté mit der Frage der eventuellen Beteiligung
dieſer Mächte an den Unternehmungen Frankreichs. Die
mili=
täriſche Mitwirkung Belgiens ſoll nach derſelben Quelle bereits
geſichert ſein. König Albert habe bei ſeinem kurzfriſtigen Beſuch
im Elyſée dem Präſidenten Millerand Zuſicherungen in dieſer
Richtung gegeben, die von dem belgiſchen Miniſterpräſidenten
bekräftigt wurden. Der italieniſche Vertreter della Torretta reiſt
heute nach Rom und wird in kurzer Zeit wieder in Paris
ein=
treffen. Er ſoll erklärt haben, die italieniſche Haltung werde
be=
weiſen, daß Italien ganz auf der Seite Frankreichs ſtehe.
wd. Paris, 5. Jan. Der belgiſche Außenminiſter
Jaſpar äußerte ſich geſtern einem Vertreter des Journal
gegenüber, daß der Abbruch der Pariſer Konferenz niemanden
überraſche. Eine proviſoriſche Löſung könne nur
auf Grund eines franzöſiſchen Planes
erfol=
gen. Es handle ſich nach der Meinung Jaſpars nicht darum,
ſofort und im geſamten Umfange den Plan Poincarés
auszu=
führen, ſondern für Italien und Belgien darum, den
franzöſi=
ſchen Plan zu ſtudieren. Vor der Abreiſe der belgiſchen
Dele=
gation, die heute ſtattfindet, werde dieſe noch eine Unterredung
mit Poincaré haben. Auf die Frage, ob der Meinungsaustauſch
zwiſchen Belgien, Italien und Frankreich auf diplomatiſchem
Wege oder auf einer Konferenz ſtattfinden werde, antvortete
Jaſpar ausweichend.
Was wird England tun?
* London, 5. Jan. (Priv.=Tel.) Die Times erklären,
Frankreich habe dem Verſailler Vertrag einen ſo ſchweren Schlag
verſetzt, daß die Möglichkeit gemeinſamen Handelns vielleicht für
dauernd zerſtört ſei. Die britiſche Regierung werde die
Abbe=
rufung ihrer Truppen vom Rhein erwägen. Der nächſte Schritt
dürfte aber ſein, die autoritative Auslegung des § 18 des
An=
haugs 2, der von den vorſätzlichen Verfehlungen Deutſchlands
handelt, durch ein neutrales Schiedsgericht zu
be=
antragen.
Abreiſe der Konferenzteilnehmer
von Paris.
Paris, 5. Jan. (Wolff.) Am morgigen Samstag findet
im Elyſée unter dem Vorſitz des Präſidenten der Republik ein
Miniſterrat ſtatt.
Paris, 5. Jan. (Wolff.) Miniſterpräſident Poincaré
ſtattete heute vormittag dem Präſidenten der Republik Millerand
im Elyſée einen Beſuch ab. Er hatte eine Unterredung mit dem
Präſidenten der Republik über die Lage nach dem Fehlſchlag
der Konferenz. Im Anſchluß hieran beſprach ſich Poincaré mit
dem Vorſitzenden der Reparationskommiſſion Barthou. Hierauf
ſtattete er dem engliſchen Premierminiſter in ſeinem Hotel einen
Beſuch ab. Ferner hatte er eine Unterredung mit dem
italieni=
ſchen Delgierten della Torretta. Heute abend empfing er den
belgiſchen Premierminiſter Theunis. Bonar Law hat heute
mittag Paris verlaſſen. Am Bahnhof war Poincaré
er=
ſchienen, um ſich von ihm zu verabſchieden. Die italieniſchen
Delegierten verlaſſen heute abend Paris, während die Belgier
erſt morgen gbreiſen werden.
Nach der Entſcheidung.
Die Pariſer Konferenz iſt wie ihre Londoner Vorgängerin
geſcheitert, nachdem ſich herausgeſtellt hat, daß die Gegenſätze
in der Reparationsfrage unüberbrückbar ſind. Herr Poincaré
hat einen Sieg erfochten, von dem allerdings erſt abgewartet
werden muß, ob er nicht ein Pyrrhusſieg iſt. Die Rechtslage iſt
folgende: So lange der Vertrag von Verſailles noch gilt, hat
Deutſchland nicht mit einzelnen Mächten, ſondern mit der
Re=
parationskommiſſion zu tun. Erſt muß die
Reparationskom=
miſſion das Moratorium abgelehnt haben, muß Deutſchland den
am 15. Januar fälligen Betrag nicht gezahlt haben, muß eine
vorſätzliche Verfehlung feſtgeſtellt und eine Einigung der
Alliier=
ten über die zu ergreifenden Maßnahmen erzielt ſein, erſt dann
ſind Sanktionen vertragsmäßig zuläſſig. Sogenannte
Sank=
tionen, die ohne Entſcheidung der Reparationskommiſſion oder
von einer einzelnen Macht ergriffen werden, ſind dertragswidrig
und im völkerrechtlichen Sinne feindſelige Handlungen. Führt
Frankreich alſo auf eigene Fauſt einen Ueberfall auf
Deutſch=
land aus, dann macht es, wie ſämtliche Blätter betonen, den
Verſailler Vertrag zu einem Fetzen Papier, und ſerner wird es
vertragsbrüchig auch ſeinen Verbündeten gegenüber, denen
da=
mit die Verpflichtung zufällt, Deutſchland in der Rechtsſphäre,
die ihm der Vertrag gelaſſen hat, zu ſchützen.
Wenn nun auch die Reparationskommiſſion bereits neulich
durch das bekannte Interpretationskunſtſtück eine vorſätzliche
Verfehlung Deutſchlands in der Holzlieferungsfrage feſtgeſtellt
hat, ſo genügt dies zur Begründung etwaiger weiterer Schritte,
wie ſie Herr Poincaré beabſichtigt, jedenfalls nicht, da für dieſen
Fall beſondere „Sanktionen” ja bereits vorgeſehen ſind. Daß
es aber Herrn Poincaré nicht ſchwer fallen wird, irgendein?
Formel zu finden, um ſeine Politik der Gewalt mit einigen
tönenden Phraſen von Sittlichkeit und Recht angenehm zu
um=
kleiden, kann nicht zweifelhaft erſcheinen. Etwas anderes. iſt
es allerdings, ob es den Franzoſen noch einmal gelingt, die
ganze Welt zu täuſchen, und das iſt kaum anzunehmen. Der
furchtbare Ernſt unſerer Lage wird dadurch allerdings kaum,
gemindert. Die Zurückſtellung aller inneren Fehden, die
völ=
lige nationale Geſchloſſenheit und die Entſchloſſenheit,
unge=
rechten Forderungen die Stirn zu bieten ungeachtet aller
Fol=
gen, iſt die Forderung der Stunde. So trübe die Zukunft vor uns
fteht, nur wenn Deutſchland ſich ſelbſt aufgibt, iſt es verloren.
Die Entſcheidung liegt bei der
Reparationskommiſſion.
Paris, 5. Jan. Nach drei Tagen Diskuſſion, ſo heißt es
in der Havaserklärung, iſt die Reparationskonferenz mit der
Feſtſtellung der Uneinigkeit der Alliierten über die
Reparations=
politik zu Ende gegangen. Schon am erſten Tage erſchienen
die Differenzen zwiſchen dem franzöſiſchen und dem engliſchen
Standpunkt ſo tief, daß man ſie für unüberbrückbar halten
mußte. Sie bezogen ſich vor allem auf die von der franzöſiſchen
Regierung für unerläßlich gehaltene Nowendigkeit, Deutſchland
kein neues Moratorium zu gewähren, ohne dafür wirtſchaftliche
Pfänder zu fordern, die in Zukunft eine getreuliche Ausführung
ſeiner herabgeſetzten Verpflichtungen garantieren.
Die belgiſche und die italieniſche Delegation vertraten,
ab=
geſehen von einigen kleinen Wünſchen, in den Einzelheiten der
Durchführung den gleichen Standpunkt. Dagegen erklärte ſich
die engliſche Delegation entſchieden gegen jede Pfändung, da
ſie der Anſicht war, daß dies Verfahren mit der
Wiederher=
ſtellung des deutſchen Kredits unvereinbar ſei. Es war
unmög=
lich, ſie zur Aufgabe dieſes Standpunktes zu veranlaſſen.
Schließlich hatten die Engländer ſich geweigert, ſich den
fran=
zöſiſchen Vorſchlägen anzuſchließen, um keine Verantwortung
zu übernehmen.
Frankreich und mit ihm Belgien und Italien behielten ihre
Handlungsfreiheit. Es iſt nicht zweifelhaft, daß ſie davon
Ge=
brauch machen werden mit Kaltblütigkeit und Mäßigung (!),
aber auch mit Entſchloſſenheit und Feſtigkeit, um das ſehr
ent=
gegenkommende Programm durchzuführen, das Frankreich der
Zuſtimmung ſeiner Alliierten empfohlen hat. Zweifelsohne
dürfe man nicht daran zweifeln, daß auch ſchließlich England
ſelbſt, wenn die Erfahrung es gelehrt haben werde, daß dieſe
Methode ſich als wirkſam und produktiv erweiſe, ſich dieſer
Methode anſchließen werde. Für den Augenbli beſtehe eine
Differenz zwiſchen zwei Mächten der Entente cordiale in einer
beſonderen und gewiß bedeutungsvollen Frage, aber es beſtehe
kein Bruch der freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen dei
bei=
den Ländern. Die bei Schluß der Konferenz zwiſchen Poincaré
und Bouar Law ausgetauſchten herzlichen Erklärungen
liefer=
ten dafür den offenkundigen Beweis. Die Lage ſei klar im
Gegenſatz zu den zahlreichen Konferenzen der letzten zwei Jahre,
deren vermittelnde Löſung die Alliierten in einem fortgeſetzten
Mißverſtändnis gehalten hätten.
Die Entſcheidung liege nunniehr bei der
Reparationskom=
miſſion, die über das deutſche Moratoriumsverlangen
beſchlie=
ßen müſſe. Sie werde ſich aber auch jedenfalls über die
Ver=
fehlungen Deutſchlands bei den Kohlenlieferungen
auszuſpre=
chen haben. Dieſe Frage hätte ſchon geſtern auf der
Tagesord=
nung der Kommiſſion geſtanden, ſie ſei aber proviſoriſch auf
Verlangen der britiſchen Delegation bis nach dem Abſchluß der
interalliierten Beſprechungen zurügeſetzt worden. Es ſei ſehr
unwahrſcheinlich, daß die Verfehlungen nicht, wie bei den
Holz=
lieferungen, zur Feſtſtellung eines neuen Verſagens
Deutſch=
lands führen würden. Auch ein Moratorium für die
verſchie=
denen Zahlungen könne Deutſchland mit Stimmenmehrheit g= werden, wahrſcheinlich aber nur auf die Dauer von zwei
Jahren. Unter dieſen Umſtänden werde das Vorgehen der
vorſätzlichen Verfehlung von ſeiten Deutſchlands geſtatte, alle
wirtſchaftlichen, ſinanziellen oder anderen Maßnahmen zu
tref=
fen, welche die betreffenden Regierungen für no vendig
er=
achten. In gewiſſen engliſchen Kreiſen ſei erklärt worden,
Eng=
land habe die Abſicht, ſich nicht länger in der
Rerarationskom=
miſſion vertreten zu laſſen. Dieſes Gerücht habe jedoch noch
keine Beſtätigung gefunden. Wenn es begründet ſeir ſollte,
müſſe darauf hingewiefen werden, daß die in der Kom iſſion
vertretenen Regierungen ſich aus ihr erſt zurückziehen könnten,
nachdem ſie 12 Monate vorher ihren Austritt angeſagt und
ihn im Laufe des ſechſten Monats beſtätigt hätten.
Nummer 5.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 6. Januar 1923.
Deieie eaſhenſereuent.
Paris, 5. Jan. (Wolff.) Zu dem Abbruch der
Verhand=
lungen ſchreibt der Petit Pariſien: So unangenehm es ſei,
dies feſtzuſtellen, England und ſeine Allierten auf dem
Konti=
nent hätten für den Augenblick aufgehört, die gleiche Sprache
zu ſprechen. Man wundere ſich beiſpielsweiſe, zu erfahren, daß
Bradbury, der ſicher der Hauptverfaſſer des engliſchen Planes
ſei, ſich in den letzten Tagen bemüht habe, durch Vermittelung
eines deutſchen Freundes zu erzielen, daß dieſer Plan wenigſtens
in Deutſchland gut aufgenommen werde. Dieſe Sorge bekunde
einen Geiſteszuſtand, der beinahe aus der Faſſung bringen müſſe.
Das Echo de Paris ſtricht offen davon, daß
Frank=
reich ſeine Handlungsfreiheit zurückerlangt habe.
Das Fournal nennt den geſtrigen Tag den bedeutſamſten
ſeit dem Waffenſtilſtand. Die Geſchichte werde den 4. Januar
1923, 6.40 abends, als die letzte Minute der
engliſch=
franzöſiſchen Allianz bezeichnen.
Das Petit Journal iſt ähnlicher Anſicht. Es ſchreibt,
die Erklärungen, die Bonar Law und Poincare abgegeben
hät=
ten, ſeien unendlich befriedigend, aber ſie könnten über die
Trag=
weite der Ereigniſſe nicht hinwegtäuſchen. Man ſuche vergeblich
neben dem Worte 1Freundſchaft” die Worte „Allianz”, „Entente‟
oder auch nur einfach „Zuſammenarbeit”.
Das Oeuvre ſchreibt: Beklagen wir uns nicht über die
Vorgänge. Eine einzige Sache zählt nunmehr nur, die für die
Zukunſt ins Auge zu faſſen iſt: Was wird der Mann, der
nun=
mehr die freien Hände hat, unternehmen? Schon läßt er durch
die Reparationskommiſſion eine beabſichtigte Verfehlung
Deutſch=
lands bei den Holzlieferungen feſtſtellen, und er will eine zweite
auch für die Kohlenlieferungen konſtatieren. Will Poincaré den
15. Januar abwarten, an welchem Tage der Londoner
Zahlungs=
plan Geſetzeskraft erlangt, um eine dritte Verfehlung
feſtzu=
ſtellen?
Der Figaro ſagt, man habe zu dem geſtrigen Ergebnis
kommen müſſen. Seit vier Jahren ſei bei jeder interallierten
Konferenz der Friedensvertrag etwas zuſammengeſchrumpft. Die
Mäßigung Frankreichs ſei vergebens geweſen.
Der Abbruch der Konferenz wird vom Gaulois als
Freundſchaftsbruch beurteilt. Von Wichtigkeit ſei, daß Frankreich
mit Vorſicht und Feſtigkeit vorgehe. Wie die Dinge lägen, ſei
jeder taktiſche Fehler von Unheil.
Engliſche Preſſeſtimmen.
London, 5. Jan. (Wolff.) Die Weſtminſter Gazette
be=
zeichnet das Scheitern der Pariſer Konferenz als eine
Kata=
zwingung des Verſailler Vertrages in allen
ſei=
nen Beſtimmungen den Bankrott und die Anarchie für
einen großen Teil Europas bedeute. Wenn Frankreich jetzt heroiſch zu tragen, die Parole der Stunde iſt.
beſchließe, mit Sanktionen vorzugehen, ſo ſei die Haltung
Eng=
lands klar. England könne an keinem Schritt teilneh en, der
nach ſeiner Anſicht für Europa verhängnisvoll ſein werde.
Ländern und beſonders in den Vereinigten Staaten anerkannt,
daß Bonar Law einen Kampf für jedes Volk kämpfte, für das
die allgemeine Beruhigung und geordnete Zuſtände von höchſtem
Werte ſeien. Das Intereſſe, das die Vereinigten Staaten an
dieſer Kriſe nähmen, werde ſich möglicherweiſe in diplomatiſchen
Schritten äußern.
Daily Chroniele ſchreibt, Großbritannien ſtrebe nach
dem Wiederaufbau, Frankreich nach der wirtſchaftlichen
Ver=
nichtung Deutſchlands, nach eigenem politiſchen und
wirtſchaft=
lichen Uebergewicht. Unter ſolchen Umſtänden, die jetzt aller
Welt klar geworden ſeien, ſei der Abbruch der Konferenz
un=
vermeidlich geweſen. Wenn die Franzoſen den Plan der
Be=
ſetzung von Städten im Ruhrgebiet verfolgten, würden ſie
iſo=
liert handeln. Die Engländer würden ſich vollkommen abſeits
von ihnen halten. Die Amerikaner würden nicht geneigt ſein, j
die Ausgabe irgendeiner Anleihe zu geſtatten, und England
würde natürlich nicht die franzöſiſchen Schulden erlaſſen, wenn lenz, mit dem Abwarten, was andere Leute über uns beſchließen
das franzöſiſche Budget vergeudet würde, um Europa zu
rui=
nieren. Faſt die geſamte öffentliche Meinung der Neutralen
verurteile das franzöſiſche Verfahren als kurzſichtig.
Daily Expreß ſchreibt: Wenn Frankreich handeln muß,
müſſen wir es handeln laſſen, aber es muß allein, für dieſe
Aktion und die möglichen Folgen verantwortlich ſein.
Groß=
britannien kann keinen Anteil an dem Verfahren haben, das
es für durch und durch unklug anſieht. Das Blatt fordert die
Zurücknahme des britiſchen Heeres von Köln. Das ſei ein
Schritt von höchſter Bdeutung, den die britiſche Regierung
jetzt erwägen müſſe.
Daily News ſchreiben, wenn der Würfel gefallen ſei,
müſſe die britiſche Politik ernſtlich erwägen, ob die britiſchen
der Anſicht des Blattes kann der Zuſammenbruch der Pariſer z
Verhandlungen ſehr bedauerliche und ſehr ernſte Veränd=rungen
in den engliſch=franzöſiſchen Beziehungen zur Folge haben.
Auch nach der Meinung des Daily Herald würde die
wirkſamſte Geſte auf ſeiten Großbritanniens die Zurückziehung
lichen Haltung überzugehen. Die britiſche Regierung verſuche,
das wirtſchaftliche Wiederaufleben Deutſchlands zuſtande zu
bringen, weil die britiſchen wirtſchaftlichen Intereſſen ein
ge=
deihliches Deutſchland erforderten. Die franzöſiſche Regierung
verſuche, dieſes Wiederaufleben zu verhindern, weil die fran= miſtiſche Urteil ab: Für uns iſt der Konferenzabbruch ſehr
er=
zöſiſchen militäriſchen Intereſſen ein ſchwaches Deutſchland
er=
forderten.
Daily Mail ſagt: Was uun von engliſcher Seite
er=
folgen wird, iſt noch unklar. Die Wirkungen einer
unabhängi=
gen franzöſiſchen Aktion auf die engliſche Politik ſind weder von
Bonar Law, noch vom britiſchen Geſamtkabinett geprüft worden.
Das Blatt fügt hinzu, daß in engliſchen Kreiſen eine Anſicht
herrſche, die ſich folgendermaßen zuſammenfaſſen laſſe: Der
franzöſiſche Plan werde nicht nur auf die wirtſchaftliche Lage
Europas, ſondern namentlich auf den franzöſiſchen Kredit und
den Wechſelkurs des franzöſiſchen Geldes eine ſo
verhängnis=
volle Wirkung haben, daß Frankreich beizeiten bereit ſein wird,
den britiſchen Plau wieder in Erwägung zu ziehen, mit anderen
Worten: Frankreich werde durch die Ereigniſſe darüber belehrt
werden, daß es einen Mißgriff gemacht habe. In ſechs oder acht
Monaten, ſo denkt man, werde dieſe Wendung in der
franzöſi=
ſchen Meinung herbeigeführt werden.
In der Zwiſchenzeit wird die engliſche Regierung ſich mit
der Frage befaſſen, wieweit ſie in Verhandlungen mit
Deutſch=
land über die engliſchen Reparationsforderungen eintreten ſoll.
Die engliſche Regierung hat ein Recht, einen Teil aller von
Deutſchland eingehenden Reparationszahlungen für ſich in
An=
ſpruch zu nehmen. Es iſt aber nicht wahrſcheinlich, daß es von
dieſem Recht G=brauch machen wird. Eine Entſcheidung
dar=
über iſt jedoch noch nicht getroffen worden. Wahrſcheinlich wird
die engliſche Regierung in ihrer Iſolierung beharren und das
Ergebnis einer ungbhängigen franzöſiſchen Aktion abwarten.
Daily Mail nimmt in ihrem Leitartikel gegen die
eng=
liſche Haltung auf der Pariſer Konferenz Stellung. Das Blatt
ſchreibt, daß Großbritannien ſich dem Kontinent gegenüber in
eine vollſtändig iſolierte Haltung begeben habe. Das britiſche
Volk werde ſicher die Wirkungen einer derartigen Politik, mit
der die neue Regierung ſich zum erſtennal auf das ſchwierige
Gebiet internationaler Verwicklungen begeben hat, nicht
billi=
gen. Die Konſervative Partei werde jedenfalls ſehr erſtaunt
ſein über dieſe Haltung eines konſervativen Miniſteriums, deſſen
Programm urſprünglich auf der Allianz mit Frankreich fußte.
Aeußerungen der Berliner Preſſe.
Die Parole der Stunde.
EU. Berlin, 5. Jan. In der Berliner Preſſe findet der
Abbruch der Pariſer Konferenz einen außerordentlich ſtarken
Widerhall. Faſt ſämtliche Blätter betonen die
Notwendig=
ſtrophe. Vier Jahre der Erfahrungen zeigten, daß die Er= keit, daß die Zurückſtellung aller inneren
Feh=
den, die völlige nationale Geſchloſſenheit und Entſchloſſenheit,
ungerechten Forderungen die Stirn zu bieten und die Folgen
geſcheitert iſt an dem unlösbaren Gegenſatz zwiſchen der
wirt=
ſchaftlich finanziellen Auffaſſung der Reparationsfrage durch
Daily Telegraph ſchreibt, es werde in den neutralen England und Amerika und ihrer militariſtiſch=politiſchen
Behand=
lung durch Frankreich. Der franzöſiſche Miniſterrat hat die
eng=
liſchen Vorſchläge, weil ſie die Möglichkeit einer allmählichen
Befreiung Deutſchlands aus der Knechtſchaft zu bieten ſchienen,
abgelehnt, um jeder Annexionspolitik freie Bahn zu ſchaffen.
Der Lokalanzeiger ſchreibt u. a.. Wenn nicht ſo etwas
frechſte Gewaltat uns angetan werden.
Der Tag urteilt: Frankreich hat nun ſeine längſt erſehute
Handlungsfreiheit wieder und wird nicht ſäumen, von ihr
Ge=
brauch zu machen. Wir werden die Leidtragenden ſein und voll
Bitternis zuſehen müſſen, wie ſich England und Amerika mehr
und mehr zurückziehen und für ſich zu retten ſuchen, was zu
retten iſt.
iſt die Stunde gekommen, wo die deutſche Regierung ihr Angebot
veröffentlichen muß. Schluß endlich mit der politiſchen
Indo=
werden, mit jener verhängnisvollen Paſſivität, die keinem
Kabi=
nett ſchlechter ſteht als dem Kabinett Cuno.
Der Vorwärts betrachtet ausführlich die Rechtsfrage und
ſchreibt: Im äußerſten Fall muß mit einem eigenmächtigen
Vor=
gehen Frankreichs gerechnet werden, das politiſche
Entwicklungs=
möglichkeiten von gauz unüberſehbarer Tragweite eröffnet. Ein
ſolches Vorgehen wäre durch den Vertrag von Verſailles in
kei=
ner Weiſe gedeckt, und es wäre alſo völkerrechtlich als
Friedens=
bruch und kriegeriſche Gewalthandlung zu bewerten auch in dem
wahrſcheinlichen Fall, daß von dem Rechtsgrundſatz: „Gewalt
darf mit Gewalt zurückgewieſen werden”, zunächſt von keiner
Seite Gebrauch gemacht werden würde. Nicht nur wären von
Beſatzungstruppen länger am Rheien verbleiben ſollen. Nach da ab allem Denken und Fühlen des deutſchen Volkes die von der Kommiſſion über die angeblichen deutſchen Verfehlungen
zwangsläufige Bahn zum Ziel der Befreiung gewieſen, auch
zöſiſchen Volk gebracht, denn auch ihnen gegenüber wäre
Frank=
reich dann vertragsbrüchig, und auch ihre Intereſſen wären aufs
ſchwerſte verletzt. Seine Ausführungen ſchließt das Blatt mit
des Beſatzungsheeres am Rhein ſein, es würde jedoch Wahnſinn folgender Mahnung: Aufgabe des deutſchen Volkes und ſeiner
ſein, von der deutſchfeindlichen Politik zu einer frankreichfeind= Regierung iſt es, die wahrſcheinlich äußerſt kritiſche Entwicklung
dieſer Tage kaltblütig zu beobachten und jede ſich bietende Ge=
legenheit zu ergreifen, um eine vielleicht noch mögliche
Verbeſſe=
rung der Situation herbeizuführen.
Die völkiſche Deutſche Zeitung gibt folgendes
opti=
freulich. Wirtſchaftliche Nachteile, wie das Sinken der Mark,
werden nur eine vorübergehende Erſcheinung ſein. Unſer
politi=
ſches Machtanſehen kann nur wachſen, und hierfür ſierd wir
Herrn Poinears ſehr dankbar.
Engliſche Enthaltungspolitik.
Paris, 5. Jan. (Wolff.) Die Daily Mail veröffentlicht
ſolgende Nachricht: Sobald Sir John Bradbury von der
Anberaumung der nächſten Sitzung der Reparationskommiſſion
unterrichtet worden iſt, hat er offiziell dem Vorſitzenden der
Reparationskommiſſion Barthou mitgeteilt, daß er an
den Sitzungen der Kommiſſion nicht teilnimmt.
„d. Berlin, 5. Jan. Nach einer Drahtung aus London
wird Bonar Law die erſte Möglichkeit nach ſeiner Rückkehr
b=
nutzen, um einen Kabinettsrat
zuſammenzubern=
fen, der ſich über die Meinungsverſchiedenheiten, die zum
Ab=
bruch der Konferenz geführt haben, auszuſprechen und über die
neue Lage zu beraten haben wird, die durch diefen Mißerfolg
der Konferenz entſtanden iſt. Lord Derby, der au der Rivierg
weilte, iſt zurückberufen worden, um an dieſer Kabinettsſitzung
teilzunehmen.
Verlin, 5. Jan. Ueber die Haltungderengliſchen
Regierung erfährt der Lokalanzeiger, man nehme in
Lon=
doner informierten Kreiſen an, daß die engliſche Negierung
einen formellen Proteſt gegen ein Sondervorgehen
Frankreichs erlaſſen werde unter Hinweis auf die
Beſtimmun=
gen des Verſailler Vertrag=s, wonach Zwangsmnaßnahmen nur
unter einheitlicher Zuſtimmung der Alliierten erfolgen dürfen.
Man glaubt auch, daß die britiſche Regierung formell erklären
wird, daß ſie von den Erträgniſſen, die durch die franzöſiſchen
Zwangsmaßnahmen, einkommen werden, nichts zu ehalten
wünſche. In Citykreiſen ſei man der Anſicht, daß der
ſinkende Frankenkurs den franzöſiſchen Politikern bald
den Ernſt der Lage klar machen werde. Im übrigen halte man
die Lage nicht für beſonders gefahrvoll. Man rechmet mit einem
Eingreifen der amerikaniſchen Regierung noch
vor dem 15. Januar.
Ein neuer franzöſiſcher Vorſtoß.
Die Reparationskommiſſion
prüft heute die Frage der deutſchen
Kohlenlieferungen.
Paris, 5. Jan. (Wolff.) Havas. Die Reparatious
kommiſſion hielt heute morgen eine Sitzung zur Regelung
Das Berliner Tageblatt meint, daß die Konferenz der laufenden Angelegenheiten ab. Man erwartete mit einer
ge=
wiſſen Neugier, ob die engliſche Delegation trotz des Fehleus
Bradburys der Beratung beiwohnen werde. Sie war heute
mor=
gen durch den Beigeordneten Kemball Cock vertreten. Der
Vor=
ſitzende Barthou bat die Kommiſſion, morgen zur
Prü=
fung der Frage der deutſchen Verfehlungen bei
den Kohlenlieferungen wieder zuſammenzutreten.
Die=
ſer Vorſchlag iſt einſtimmig angenommen worden. Die
Repaka=
tionskommiſſion wird daher morgen zur Beratung dieſer
wich=
wie ein Wunder geſchieht, wird alſo aller Wahrſcheinlichkeit nach tigen Frage zuſammentreten. Die engliſche Delegation wird
dieſer Sitzung beiwohnen. Unter den laufenden Angelegenheiten,
die heute morgen erörtert wurden, iſt beſonders die
italie=
niſche Forderung auf deutſche Schiffe
hervorzu=
heben. Die Kommiſſion nahm Kenntnis von der Auslegung des
Artikels 3 des Finanzabkommens vom 11. März bezüglich des
Ausgleichs für Sachlieferungen im Jahre 1922 und von der
Tat=
fache, daß dieſe Auslegung von den Delegierten einmütig gebi=
Die Deutſche Allgemeine Zeitung verlangt: Jetzt, ligt worden war, ſowie von dem Bericht des
Sachlieferungsaus=
ſchuſſes bezüglich der Reſtitutionskoſten für 1923. Die
Kommiſ=
ſion prüfte ſchließlich noch die Frage der Schulden Danzigs und
die Frage der Durchführung des Vertrages von Trianon, ſowvie
noch einige andere minder wichtige Angelegnheiten. Außer
mor=
gen vormittag wird die Kommiſſion auch am Dienstag
nachitit=
tag zuſammentreten. Es iſt wenig wahrſcheinlich, daß die Fruge
des Moratoriums in der morgigen Sitzung aufgeworfen wird,
die von der Kohlenfrage völlig in Anſpruch genommen
ſein dürfte.
Deutſchland ſoll gehört werden.
Berlin, 5. Jan. (Wolff.) Der diplomatiſche Mitarbeiter
der Agence Havas iſt zu der Mitteilung ermächtigt, daß die
R=
parationskommiſſion im Einklang mit der
Vertrags=
beſtimmung der deutſchen Regierung Gelegenheit geben werd=,
bei den Kohlenlieferungen für 1922 gehört zu werden.
andere Völker wären dadurch in ſchärfſten Gegenſatz zum fran= Die Verhandlungen über dieſe Frage werden morgen vormittag
in der Reparationskommiſſion beginnen, wobei auch die engliſche
Delegation vertreten ſein werde. Die Reparationskommiſſion
werde die deutſche Regierung auffordern, ihre Bemerkungen vor
der Kommiſſion an einem nahe bevorſtehenden Tage, etwa
Mon=
tag oder Dienstag, mündlich vorzutragen. Eutſcheidungen über
dieſe Frage werden alſo erſt Mitte nächſter Woche fallen.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus.
Freitag; den 5. Januar:
Der Glwiſſenswurm.
Bauernkomödie mit Geſang von L. Anzengrüber.
Ein echter Anzengruber. Ein reicher Bauer glaubt ſein
Lebensende nahen. Rheuma und Gicht verbeſſern auch nicht
ſeine Laune. Er erwägt die Möglichkeiten des jenſeitigen
Le=
bens: Himmel oder Hölle. Eine Jugendſünde ſcheint das
letz=
tere wahrſcheinlich werden zu laſſen, und mit Schauern denkt er
an den Höllenpfuhl, der ſeiner wartet und wo er gebraten
wer=
den ſoll. Sein lieber Schwager nützt die Stimmung aus und
er=
klärt, es gäbe nur ein Mittel, die hölliſche Bratpfanne zu
ver=
meiden: Trennung von allem irdiſchen Gut! Er, der Schwager,
ſei gern bereit, ſich mit dieſer beſchwerlichen Laſt zu beladen, um
die „Bußhaftigkeit” zu ermöglichen. Im Traume hat er geſehen,
daß „die Jugendſünde” ſchon in der Hölle braten muß, zur
„Reuhaftigkeit” ſei es höchſte Zeit. Es wird beſchloſſen, am
nächſten Tage in der Kreisſtadt den Pakt rechtskräftig zu machen.
Dann ſchmettern beide zur Bekräftigung ihres gottgefälligen
Vorhabens einen Bußgeſang. — Die Sache kommt aber anders.
Die „Jugendſünde” ſitzt nicht in der Hölle, und der bigotte
Erb=
ſchleicher kriegt Prügel. Dann kommt noch ein friſches
Bauern=
mädel, ſagt zum Hofbauern „lieber Papa”, und uuter
Hinzu=
ziehung des Knechtes endet die Geſchichte, wie alle ordentlichen
Geſchichten enden ſollen.
Vorzüglich waren die Vertreter der beiden Hauptrollen:
Hans Baumeiſter als Bauer und Kurt Weſtermann als
ſein Schwager. Die Horlacherlies der Frau Gothe war
ausge=
zeichnet. Alfred Stöger iſt ſeiner ganzen Erſcheinung nach
kein Bauernknecht. Trotz guten und temperamentvollen Spiels
wirkte er neben dem derben Bauernmädel der Kätze Gothe wie
ein maskierter Sommerfriſchler. Die Rollen der Rosl und des
Ehepaares Poltner lagen, wie zu erwarten, bei den Danen,
Cariſen und Horn und Herrn Langheinz in guten
Häu=
den. Die Herren Ausfelder Kroezak, Sebald,
Domek und Alice Domek paßten ſie, als Vertreter, der
Nebenrollen dem Geſamtſpiel gut an.
Eine gefällige Muſik leitete die einzelnen Akte ein, hübſche
Melodien ſorgten für Stimmung. Reicher Beifall lohnte die gute
Aufführung.
Konzert.
F.N. Der Richard=Wagner=Verein eröffnete ſein
neues Vereinsjahr bei unvermindert gutem Beſuch mit einem
Kammermuſikabend des neugegründeten
Darm=
ſtädter Bläſer=Quintetts. Daß ſolch eine
Neugrün=
dung heute möglich iſt, daß die Pflege edelſter Kammermuſik,
der ſchon drei Streichquartetwereinigungen in unſerer Stadt
dienen, nun auch noch auf dem bisher etwas ſtiefmütterlich
be=
handelten Gebiet der Blasmuſik in erhöhtem Maße in Angriff
genommen werden ſoll, iſt in unſerer trüben Zeit auch einmal
ein erfreuliches Zeichen, Begrüßenswert und fördernswert ſchon
deshalb, weil auf dieſe Weiſe unſerer Hausmufk neue
An=
regungen geſpendet, der muſikaliſchen Jugend neue Vorbilder
gegeben werden. Waren zur Zeit der Wiener Klaſſiker
Dilet=
tanten, die Blasinſtrumente gut ſpielten, noch recht häufig, ſo
iſt die Farbenfreudigkeit unſerer Hausmuſik, ſo gering, daß
eigentlich nur noch Klavier und Violine für erlernenswert
gel=
ten, eine bedauerliche Einſeitigkeit und Uniformierung. Wie
ſtark heben ſich im Bläſerquintett die Gegenſätze hervor, die
Lieblichkeit und Weichheit der Flöte, vertreten durch Herrn
Kammermuſiker Martin Geißler, die ſpröde Naivität des
Oboentons (Georg Kreß). Dann die Klarinette mit ihrer
großen Ausdrucksfähigkeit und ihren in den verſchiedenen Lagen
ſo unterſchiedlichen Klangfarben (Fulius Winkler). Die
größte Wärme im Ton jedoch hat das Horn, deſſen neuen
Spie=
ler, Herrn Kammermuſiker Auguſt Faud, wir erſtmalig als
Soliſten hörten; und durchaus nicht nur als Spaßmacher unter
den Inſtrumenten, ſondern zu klangvoller, ſchöner Kantilene
ſehr geeignet und gerade von den älteren Komponiſten auf
dieſe Weiſe viel benutzt, erweiſt ſich das Fagott (Emil
Wi=
ſchert). Die fünf trefflichen Künſtler hatten ſich der
aufgeführ=
ten Werke mit liebeeoller Sorgfalt angenommen und ſie in
Ausdruck und Deiafl aufs feinſte durchgearbeitet. So war in
Tonreinheit, Abtönung und Miſchung der Klangfarben das
Zu=
ſammenſpiel hohen Lobes n.rt, wenn auch geringe
Unſtimmig=
keiten vorkamen, welc e das längere Zuſammenſpielen völlig
beſeitigen wird.
Die Vortragsfolge enthielt ein von den fünf genannten
Herren geſpieltes prachtvolles Adagio von Mozart, das in
Er=
findung wie in der Klangmiſchung überall den Stempel dieſes
unbegreiflichen Genies zeigt. Ohne die Flöte, unter
Mitwir=
kung des trefflichen Pianiſten, Herrn Kapellmeiſters Joſef
Ro=
ſenſtock, erklang ferner das in Klangſchönheit ſchwelgende,
jugendkräftige Klavierquintett op. 16 von Beethoven und ein
Ec gmnsmmH H
hier hervorragend eingeführt hat. Das Werk ſpricht in
feſtge=
fügten, aber durch ſtarke Einſchnitte faſt epiſodenhaft
geglieder=
ten drei Sätzen eine plaſtiſche leicht verſtändliche Sprache. Wer
Vergleiche ſucht, wird im nordiſchen, idylliſch ländlichen Beginn
leicht Verwandtes mit Grieg feſtſtellen können. A=hnliches kehrt
in der Mitte des als grotesker Tanz beginnenden Schlußſatzes
wieder, aber die großen Linien der Melodik, die durchaus nicht
ungewöhnlichen, gewählten, aber nicht gekünſtelten Harmonien
zeigen bedeutende Geſtaltungskraft. Beſonders bildhaft, zum
Teil faſt ſzeniſch belebt klang der langſame Mittelſatz mit den
ſchönen Hornſolo am Anfang, den elegiſchen und ſehnſüchtigen
Gedanken, die ſich mit mancherlei Naturlauten miſchen. Die
Zuhörer nahmen die Neuheit recht günſtig auf und ſpendeten
dem neuen Bläſerquintett und dem ausgezeichneten Pianiſten
reichen Beifall.
Schöne Briefe.
* Um das Abfaſſen inhaltlich und formal ſchöner Briefe zu
beleben, in denen Gedanken und Gefühle packend ausgedrückt
werden, hat jüngſt die Berliner Firma Max Krauſe einen
Wett=
bewerb für den „ſchönſten Brief” ausgeſchrieben. Als Thema
ſollte die Sommerfriſche 1922 behandelt werden, entweder durch
einen Brief aus der Sommerfriſche an zu Hauſe Gebliebene oder
der letzteren in die Sommerfriſche. Der Inhalt des Briefes
durſte frei erfunden ſein. Als Preisrichter amtierten
hervor=
ragende Schriftſteller.
Wir erfahren, daß bei dieſem Wettbewerb auch zwei hieſigen
Herren Preiſe zuerkannt worden ſind, nämlich an
Oberbürger=
meiſter g. D. Hermann Schaefer ſowie an Direktor Adolf
Ziegler. Die beiden preisgekrönten Briefe folgen nachſtehend:
Borkum, 30. Auguſt 1922.
Verehrte gnädige Frau!
Warum regnet es in die See? Der Zweck dieſer Yaturerſcheinung iſt
mir nicht klat.
Hier fiel wvährend der erſten Tage meiner Sommerfriſche ſo viel
Süßwaſſer in die Salzflut, daß mir für das Fortbeſtehen der
Meeres=
kewohner hange wurde.
Die Regenzeit bemutzte ich zur Weiterführung meiner früheren
mikroſ=
kopiſchen Unterſuchungen des Inſelſandes. Ich erzielte mich befriedigende
Ergebniſſe.
Geſtern endlich erſchien wieder die Sonne. Mein euſter Gauia führte
mich hinter die Dinen. Ich bflüickte einige der maiglöckchenähnlichen
Rummer 5.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 6. Januar 1923,
Seite 3.
Eine Vermittlung der Vereinigten
Staaten?
Eine Reſolution für offizielle
amerika=
niſche Vertretung in der
Reparations=
kommiſſion.
Paris, 5. Jan. (Wolff.) Wie der Neu=York Herald aus
Waſhington meldet, hatte der amerikaniſche Botſchafter
Harvey geſtern, eine lange Unterredung mit
Har=
ding und verhandelte dann mit Hughes. Es verlautet, daß
ſowohl der engliſche Botſchafter Geddes als auch der
frai=
zöſiſche Botſchafter Fuſſerand dieſer Konferenz beigewohit
hätten, und daß die Vereinigten Staaten in der
Hoff=
nung, die Reparationsſchwierigkeiten beheben zu können, zu
vermitteln ſuchten. Es verlaute auch, daß der
Senatsaus=
ſchuß für auswärtige Angelegenheiten beſchloſſen hätte, dem
Senat bereits in einigen Tagen über die Reſolution
No=
binſon, die die offizielle Vertretung Amerikas
in der Reparationskommiſſion fordere, Bericht
zu erſtatten. Nach der Chicago Tribune ſoll Harding
verſpro=
chen haben, das Seinige zur beſchleunigten Erledigung der
Re=
folution zu tun. Dagegen werde einer der unverſöhnlichſten
Gegner des Eingveifens in die internationale Politik der
Re=
ſolution Robinſon eine andere Reſolution entgegenſtellen, in
der der Präſident erſucht werde, ſämtliche
amerikani=
ſchen Truppen vom Rhein zurückzuziehen.
Neu=York, 5. Jan. (Wolff.) Durch Funkſpruch. Wie
aus Waſhington gemeldet wird, ſagte Senator Lodge in
ſei=
ner Einladung zu der beſonderen Sitzung des Komitees für
auswärtige Angelegenheiten am Freitag behufs Beratung über
die Entſchließung des Senators Robinſon, die den Präſidenten
ermächtigen ſoll, zur Reparationskommiſſion amerikaniſche
Ver=
treter zu entſenden, die Wichtigkeit dieſer Reſolution
werde angeſichts des Scheiterns der Pariſer
Konfe=
renz voll gewürdigt.
Waſhington, 5. Jan. (Wolff.) Das Schatzamt
er=
klärt, es ſei unrichtig, daß daran gedacht werde, das Geſetz über
die Amortiſation der Schulden abzuändern, um der
amerikaniſchen Fundierungskommiſſion bei den Verhandlungen
mit dem britiſchen Schatzkanzler größeren Spielraum zu geben.
Das könne nicht geſchehen, bevor Großbritannien ſeine
Vor=
ſchläge unterbreitet habe.
Kronrat in Brüſſel.
* Brüſſel, 5. Jan. (Priv.=Tel.) Ein Kronrat wird in
den nächſten Tagen die Reparationsfragen und die zu
ergreifen=
den Maßnahmen beraten, die erforderlich werden, um
Deutſch=
land zur Erfüllung ſeiner Verpflichtungen zu zwingen.
Die Lauſanner Konferenz.
Lauſanne, 5. Jan. (Wolff.) Lord Curzon, Barrere,
Car=
roni und der amerikaniſche Vertreter Child beſchloſſen heute bei
einer gemeinſamen Ausſprache über den gegenwärtigen Stand
der Konferenzarbeiten, die Tätigkeit der
Unteraus=
ſchüſſe möglichſt zu beſchleunigen, damit die
Voll=
ausſchüſſe in der nächſten Woche zuſammentreten und die
bis=
herigen Ergebniſſe prüfen könnten. Als erſter wird vorausſichtlich
der Ausſchuß für die Kapitulationenfrage am Montag tagen.
Der Ausſchuß für territoriale Fragen dürfte dann am Dienstag
zuſammentreten und unter anderem von den bisherigen
Privat=
beratungen über die Meerengenfrage Kenntnis nehmen.
Lauſanae, 5. Jan. (Wolff.) Die ägyptiſche
Ver=
tretung proteſtierte heute in einer Note an das Präſidium
der Konferenz gegen die Verletzung der Neutralität
des Kanals von Sucz infolge der Anweſenheit
engliſcher Truppen in Aegypten. Da die Türkei keine
Hoheitsrechte mehr beanſpruche, würde Aegypten das türkiſche
Recht auf den Kanal von Suez antreten. Die Neutralität des
Kanals könne nur durch die ägyptiſche Unabhängigkeit
gewähr=
leiſtet werden.
wcl. Berlin, 5. Jan. Wie aus Lauſanne gemeldet
wird, lehnten es die Türken, was das deutſche Eigentum
in der Türkei betrifft, ab, ſich auf den Boden der im
Ver=
ſailler Vertrag vorgeſehenen Regelung zu ſtellen und verlangen,
daß die Alliierten Wege finden, ſelbſt den deutſchen Privatbeſitzer
zum freiwilligen Verzicht zu veranlaſſen.
Die bulgariſche Abordnung fordert in einer Denkſchrift,
die ſie dem Präſidium der Konferenz überreichte, einen Teil
Oſtthraziens zwiſchen der Maritza und der gegenwärtigen
bulgariſchen Grenze, ohne den der Zugang zum Aegäiſchen Meer
nicht möglich ſei, oder die Bildung eines Korridors unter der
Kontrolle der Mächte oder des Völkerbundes nach dem Muſter
der für Danzig getroffenen Regelung.
Lauſanne, 5. Jan. (Wolff.) Heute verlautet in Hen
maßgebenden Kreiſen, daß den Türken noch vor dem 12. Januar
ein Mindeſtprogramm überreicht werden ſoll. Zunächſt
ſoll ein Mindeſtprogramm für die Kapitulationenfrage
aufge=
ſtellt werden, das den Türken unverzüglich mitgeteilt werden ſoll.
In der nächſten Vollſitzung der Kommiſſion ſollen die Türken
ihre endgültige Antwort mitteilen. Man rechnet heute in den
Kreiſen der engliſchen Delegation damit, daß die Konferenz am
25. Januar beendet werden könne.
Pyrola=Blüten und trug ſie zum Friedhof auf das Grab des Schiffers
Terling. Vor Jahren hat der brave Mann auf Seehundsjagd mich aus
Gefahr errettet. Ich werde ſeine klaren Augen und das wetterharte
Frieſengeſicht nicht vergeſſen.
Und dann beſtieg ich eine Düne. Ich blickte auf das von kurzen,
gekräuſelten Wellen überflutete Borkumer Niff. Dort fank einſt der
große Dampfer „Cimbria‟. Die Flut rollt zuweilen Menſchenſchädel auf
das Riff. — Ich dachte an Meiſter Brachts ergreifendes Gemälde „Das
Geſtade der Vergeſſenheit”,
Ich ging zum Strand hiugb. Es herrſchte reges Leben. Wie mir
dies in ähnlicher Lage öſters begegnet iſt, empfand ich auch hier ein
Gefühl der Vereinſamung. Bei meinem Verſuch, Stand und Art der
Badegäſte zu erforſchen glaube ich die erholungsbedürftige Lehrerin,
das ſelbſtbewußte Schreibfräulein, den beachtungheiſchenden Schauſpieler
mit ſproſſendem Bart, den quirlenden Rechtsanwalt u. a. erkannt zu
haben. Lebhaft erfreuten mich Kinder, die aus Sand Burgen
ſchaufel=
ten und ſie gegen die Flut zu verteidigen ſuchten.
Beim Anſchauen dieſer Kinder tauchte in meiner Erinnerung das
Bild jener kleinen Hilde auf, mit der ich vor dreißig Jahren als älterer
Mann hier am Strand ſpielte. Sie zählte damals fünf Lenze und
be=
ſaß Aurikelaugen, die in perlmutterglänzendem Weiß ſchimmerten. Ich
ſagte ihr, ich ſei der „Butzemann”. Als ich dem holden Geſchöpf einen
Bachofen herſtellte, aus deſſen Schornſtein der Rauch verbraunten
Pa=
viers emporwirbelte, jubelte die Kleime.
Es drängte ſich mir die Frage auf: Was mag aus Hilde geworden
ſein?
Da geſchah etſvas Seltſames.
Neben mir ſaß ein Ehepaar. Die Dame erzählte ihrem Gatten,
daß ſie als Kind ſchon einmal mit der Mutter auf Borkum geweſen ſei.
Ein älterer Mann habe hier mit ihr im Sand geſpielt und geſagt, er
ſei der „Butzemann”. Ichrhorchte hoch auf. Als nun noch der Herr
die Dame „Hilde” nannte, gab ich in freudiger Erregung mich als jener
„Butzemann” zu erkennen. Auch die Dame war fröhlich überraſcht. Auf
ihre Veranlaſſung nennen wir uns mit gern gewährter Zuſtimiung des
Gatten wieder „Hilde”, „Butzemann” und „Du” — wie einſt vor dreißig
Jahren.
Dieſes ſeltſame Wiederfinden wird mir altem Manne unvergeßlich
bleiben, bis man vom Abreißkalender meines Lebens das letzte Blatt
entfern:. —
Grüßen Sie verehrte gmidige Frau, Ihre ſchöne Heimat
Berchtes=
gaden und den Königsſee. (Oder führt er jetzt einen anderen Namen?)
Möchte ſein tiefblaues Waſſer Ihr Antlitz ſtets in voller
Munter=
keit wiederſpiegeli:
* alter Freund
Hermann.
* Zur heſſiſchen Regierungskriſe
meldet das wd.=Bureau: „Die ſozialdemokratiſche Fraktion nahm
geſtern Stellung zur Regierungskriſe. Nach eingehender
Aus=
ſprache kam man zu dem Entſchluſſe, zunächſt eine Beſprechung
mit den ſeitherigen Koalitionsparteien anfangs nächſter Woche
herbeizuführen. Aus dem Beſchluß geht die Neigung hervor,
mit den ſeitherigen Koglitionsparteien auch weiterhin
zuſammen=
zuarbeiten."
Eine Ausſprache mit den bisherigen Koalitionsparteien
dürfte kaum andere Ergebniſſe zeitigen, als die ſchon vor
Weih=
nachten ſtattgehabten Erörterungen. Uns ſcheint, daß die
allge=
meine Lage nunmehr zu wirklichen Entſchlüſſen dränge.
Die Lohnverhandlungen im Bergbau.
* Berlin, 5. Jan. (Priv.=Tel.) Das Scheitern der
Verhandlungen über die neuen
Bergarbeiter=
löhne hat das Kabinett veranlaßt, ſich ſofort mit der
Neurege=
lung zu beſchäftigen. Mit Rückſicht auf die Erkrankung des
Ar=
beitsminiſter Brauns, der an der Grippe erkrankt iſt, trat das
Kabinett im Reichswirtſchaftsminiſterium zuſammen. Ob ein
Beſchluß gefaßt wurde, ift nicht bekannt.. Ueber die
Verhand=
lungen erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Die
Arbeitgeber=
verbände beharrten auf ihrer Forderung, daß vor dem 15.
Ja=
nuar keine Erhöhung der Löhne eintreten ſollte, während die
Bergarbeiterverbände ihrerſeits auf einer Lohnerhöhung auf
1600 Mark die Stunde beſtanden. Eine Einigung war unter
die=
ſen Verhältniſſen nicht zu erzielen, und ſo machten die drei
Un=
parteiiſchen einen Vorſchlag, der dahin ging, daß ab 1. Januar
eine Erhöhung der Soziallöhne von 50. Mark eintreten ſollte,
die Schichtlöhne ſollten in der Zeit bis zum 15. Januar um
600 Mark, vom 16. bis 31. Januar um 1100 Mark ſich erhöhen.
Dieſe Lohnſätze ſollten auch für Dezember Geltung haben.
Außer=
dem wurde der Vorſchlag gemacht, ein Prämienſyſtem für
Ja=
nuar einzuführen, derart, daß die Prämien an der
Leiſtungs=
fähigkeit des Einzelnen feſtgelegt werden ſollten. Alle dieſe
Vorſchläge wurden von den Vertretern der Bergarbeiter jedoch
abgelehnt, da die finanziellen Zugeſtändniſſe bei den
Schicht=
löhnen zu gering ſeien. Neue Verhandlungen ſollen am Montag
beginnen. Ein Teil der Bergarbeitervertreter ſoll übrigens dem
Prämienſyſtem, wie es von den Unparteiiſchen vorgeſchlagen
wurde, durchaus nicht ſo ſchroff ablehnend gegenüberſtehen, doch
wird eine Erhöhung der Schichtlöhne unbedingt verlangt, durch
die ein Angleich an die herrſchende Teuerung gewährleiſtet wird.
Poincarés Antwort an Herrn
von Roſenberg.
IU. Paris, 5. Jan. Zu der Erklärung des
Außenmini=
ſters v. Roſenberg über den Vorſchlag eines deutſch=
fran=
zöſiſchen Sicherheitsvertrages veröffentlicht
Poin=
caré die Antwort, die er an den franzöſiſchen Botſchafter in
Waſhington telegraphiert hat. Er ſagt darin erſtens, daß die
Abſicht Deutſchlands zweifellos die ſei, das linke Rheinufer vor
der Erfüllung ſeiner Reparationsverpflichtungen geräumt zu
ſehen, zweitens daß es widerſinnig ſei, zu behaupten, daß an der Volksſchule zu Lindheim im Kreis Büdingen, Jakob Steder
Deutſchland vor dem Eintritt in den Völkerbund nicht an die
Bedingungen des Verſailler Vertrages gebunden ſei, und daß es
das Recht hätte, Frankreich anzugreifen, drittens daß der
Vor=
ſchlag eines Sicherheitsvertrages gegenüber Frankreich, Italien
und England den Deutſchen noch immer freie Hand ließe, um
ſlowakei, aber auch Neutralen, wie Dänemark, zu ſchaden. Wir
wiſſen ſehr gut, ſo ſchreibt Poincaré, daß Deutſchland in den
Tagen, wo es einen Krieg führen will, ſich auf dieſe kleinen
Völ=
ihm dazu das Recht laſſen und uns die Möglichkeit nehmen,
unſe=
ren Verbündeten zu Hilfe zu kommen.
Vie Frage der Oſteinwanderung.
Berlin, 4. Jan. (Wolff.) Der preußiſche Miniſter des
Innern richtete an den Reichsminiſter des Aeußern eine
ein=
gehende Denkſchrift, in der er auf die bedeutſame Frage der
Oſteinwanderung hinweiſt und konkrete Vorſchläge macht,
wodurch den aus dieſer Zuwanderung drohenden Gefahren
begegnst werden könnte. In der Denkſchrift wird ausgeführt,
daß alle bisher unternommenen polizeilichen Maßnahmen ſich
als unzureichend erwieſen hätten. Dieſes Problem ſei nur
international zu meiſtern. Insbeſondere müßte ſich der
Völker=
bund mit der Oſtjudenfrage befaſſen, die ohnehin ein
inter=
nationales Geſicht trage.
Ein politiſches Attentat in Prag.
Prag, 5. Jan. (Wolff.) Heute morgen 834 Uhr wurde
auf den Finanzminiſter Dr. Raſchin in dem Augenblick, als
er vor ſeiner Wohnung ein Automobil beſtieg, ein Attentat
verübt. Der 21jährige Verſicherungsbeamte Joſef Soupal / Darmſtadt anſäſſig — hat die Operette nichts zu tun. Was irgend
gab auf den Miniſter zwei Schüſſe ab, von denen einer den
Miniſter von rückwärts in die Hüfte traf und ſchwer
ver=
letzte. Der Urheber des Anſchlags gehört keiner politiſchen abends 7 Uhr, findet im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters die
Paitei an und iſt kein Legionär. Als Grund gibt er die poli= Erſtaufführung der Operette „Der dapfere Soldat” von Oskar Strauß,
tiſche Tätigkeit Raſchins an. Er habe ſich bereits vor längerer Text von Bernard Shaws „Helden”, ſtatt. Regie Max Schütz, muſitali=
Zeit zu einem Attentat entſchloſſen.
m
G nnnm
„Schaut ich die Zeder im Morgenlicht,
Scheint mir daß Weisheit ſie ſpende,
Doch hebt ſich am Abend das breite Geäſt
Vom Himmel wie ſegnende Hände.
Liebſte kleine Freundin!
Jch weiß, wie gerne Du Dich ſchmüickſt mit ſchönen Kleidern und mit
Bändern. Ich weiß, daß Du erfreut ſein würdeſt über die Beſchreibung
eines fröhlichen Feſtes mit hübſchen Toiletten und Spielen. Du biſt ſo
jung und lebensfroh und Du haſt recht, dies nie zu vergeſſen. Vielleicht
ſchreibe ich Dir auch übermorgen in dieſem Sinne. Warum, das haſt
Du wohl ſchon erraten? Ich habe hier unſeren lieben Freund Viktor
getroffen. Er hat mich für morgen eingeladen nach Niederwörth auf das
Landhaus ſeiner Eltern. Seine drei liebenswürdigen Schweſtern ſind
dort und viele Freundinnen und Freunde der Familie. Auch die kleine
Erng Königswinter kommt mit ihrer Tante zu Beſuch hinüber. Wie
tut es mir leid, daß Du ſo fern biſt. Wenn mein Wunſch Zauberkraft
beſäßze, wvürde ich Dich morgen auch in Niederwörth antreffen! Nichts
wäre meinem Herzeu erwünſchter! Als ich heute nach dem alten
Fried=
hof ging, ſah ich eine herrliche Zeder. Die prächtige Form mit den
feierlichen geheimnisvollen Schatten malte ſich wie ein bibliſches Bild in
meine Seele und auf dem Heimweg ſchrieb ich die obigen Verſe.
Viel=
leicht ſchnickſt Du Dein Gemüt mit dieſer Melodie, iſt ſie doch für
Dich erſonnen worden, für Dich, liebſte kleine Freundin. In dieſer
deutſcheſten aller deutſchen Städte dräugen ſich die Eindrücke und die
Gefühle. Ich möchte Jahre lang hier bleiben. Von was ſoll ich Dir
erzählen? Von den Patrizierhäuſern, von den Feſtungsmauern und
Streittürmen, von den herrlichen Kirchen, die Schönheit bergen und reiche
Schätze und köſtliche Kleinodien in unerhörter Zahl und Fülle. Die
Blütezeit von Nürnberg erinnert mich an das Zeitalter des Perikles,
und wie dereunft in Athen die glücklichſte Konſtellation der Geiſter, der
Charaktere und der Talente die herrlichſte, die prunkvollſte der
Repu=
bliken ſchaffen konnre, ſo fügte hier der edelſte Wetteifer gottbegnadeter
deutſcher Männer Edelſtein an Edelſtein, bis das reichſte wvunderſanſte
Juwel ſpar, das den Schrein ſeiner ewigen Schönheit vor uns auftut
in tauſendfältiger Vollendung und Pradht. . . . . Läßt ſich etwas
Vollkomi=
weneres denken als die Nürnberger Madonna? Wie gerne hätte ich
Dir eine tleine geſchmitzte Holzkopie mitgebracht. Keine aber, die ich
betrgchtete, um ſie für Dich zu kaufen, hatte die innig gefalteten Hände
und das reine Antlitz tiefſter Frömmigkeit und Frauenhuld wie das
Original. Das beſte was ich fand, var ein Kohledruck und dieſen ſchicke
ich Dir mit Freuden. Wieviel mal kam es in der Menſchheitsgeſchichte
wohl vor, daß einige Geiſter ihre Epoche emportrugen zu ſo hoher Kunſt
und Blüte und Schönheit und Menſchenwürde wie Adam Krafft die
Peter Viſcher. Veit Stoß, Albrecht Dürer uſw.? Der wundervolle Glanz
und Gloxienſchein, der dieſe Namen umſtrahlt, koumt aber noch weniger
Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. Januar.
Milchverſorgung.
— Die in dem Betriebsgebäude der Heag am Dornheimer
Weg befindliche Molkerei, die dort in der Kriegszeit von dem
Kommunalverband eingerichtet und ſpäter von der Stadt
Darm=
ſiadt übernommen wurde, mußte infolge Kündigung des
Miet=
verhältniſſes durch die Heag am 1. Januar ihren Betrieb
ſchlie=
ßen. Seitdem kann die hierher zur Anlieferung kommende Milch,
die in der Hauptſache aus kleinen landwirtſchaftlichen Betrieben
und zum nicht geringen Teil aus entfernten Gemeinden des
Verſorgungsbezirks ſtammt, nicht mehr keimfrei gemacht und
tiefgekühlt werden. Die ankommende Milch muß ſo, wie ſie
hier=
her kommt, an den Bahnhöfen ausgegeben und von den
Vertei=
lern den Verſorgungsberechtigten zugeführt werden. Die
bis=
herige Uebung, die Milch mit Handwagen an die Häuſer zu
fah=
ren und ſie in die Wohnungen zu bringen, hat zur Folge, daß
die Austeilung ſich ſtundenlang hinzieht, und daß in dieſer Zeit,
bei wärmerer und feuchter Witterung die unbearbeitete Milch
leicht ſauer wird. Um dem vorzubeugen und die an ſich geringe
Anlieerungsmenge dem Genuſſe für Kinder und Kranke zu
er=
halten, wollen die Milchverteiler die ihnen zugeteilte Milch an
beſtimte Stellen ihres Verteilungsbezirkes bringen und ſie dort
auf der Straße ausmeſſen. Die Milchempfänger müſſen
dann zu der ihnen von dem Straßenverteiler bekannt gegebenen
Zeit am Ausgabeplatz erſcheinen und ihre Milch abholen. Durch
dieſe Einrichtung kann die Milchausteilung in ganz kurzer Zeit
erfolgen, wodurch das Sauerwerden der Milch verhütet werden
kann. In beſonders gelagerten Fällen kann die Milch auch in
die Wohnung gebracht werden.
Bei der geringen Anlieferung können
zur=
zeit nurdie Verſorgungsberechtigten mit Milch
beliefert werden.
In den letzten Tagen haben wiederholt Verhandlungen
zwvi=
ſchen den zuſtändigen Behörden und Vertretern der
Lanzwirt=
ſchaft ſtattgefunden, um Mittel und Wege zu finden, wie die
der=
zeit ungenügende Milchverſorgung gebeſſert werden kann. Die
Löſung der Frage iſt ſchwer, weil die Erfaſſung der Milch auf
dem Lande nur noch zum Teil unter Zwang geſtellt iſt, während
die Austeilung in den Städten ausſchließlich unter behördlicher
Kontrolle zu erfolgen hat. Die Anlieferung iſt weſentlich
gerin=
ger als der Bedarf allein fürdie
Verſorgungsbercch=
tigten. Vielleicht bringen die ſchwebenden Verhandlungen in
Bälde ein günſtigeres Ergebnis.
* Alice=Frauenverein. Herr Sylveſter Schäffer, der
am Mittwoch nachmittag in hochherziger Weiſe ſeine Kunſt in
den Dienſt des Alice=Frauenvereins geſtellt hatte, ließ geſtern
durch ſeinen Privatſekretär der Frau Großherzogin eine ſo
ſtatt=
liche Summe überreichen, daß das ſchon lange erwähnte
Alters=
heim der Alice=Schweſtern damit ſeiner Verwirklichung ein
gutes Stück näher gerückt worden iſt. Den beliebten Künſtler
wird der herzliche Dank des Alice=Frauenvereins bei ſeinem
Scheiden von Darmſtadt in die Ferne begleiten.
— In den Ruheſtand verſetzt wurdem der Gendarmeriewachtmeiſter
Guſtav Reichardt zu Ober=Erlenbach auf ſein Nachſuchen; der Lehrer
auf ſem Nachſuchem unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſteten
Dienſte.
*8 Konmunale Ausländerbeſteuerung. Nach den Mitt., des Dtſch.
Städtetags hat der Vorſtand des Dtſch. Städtetags in der Sitzung vom
13. November 1922 beſchloſſen, entſprechend dem Antrag des Magiſtrats
Potsdam, bei der Reicksinſtanz dem Antrag zu ſtellen, durch
Aende=
den kleinen Verbündeten, vor alem Polen und der Tſch=cho= rung des Grunderwerbſteuergeſetzes die Einführung einer
Ausländer=
beſteuerung beim Grunderwerb zu ermöglichen.
*4 Schiedsgerichtliches Verfahren bei Straßenbahnverträgen. Bei
der Reichsregierung hat nach dem Mitt, des Dtſch. Städtetags deſſen
ker ſtürzen wird. Sein Plan eines Sicherheitsvertrages würde Vorſtand beantragt, ebenſo wie in dem ſchiedsgerichtlichen Verfahren
über die Erhöhung von Preiſen bei der Lieferung von elektriſcher
Ar=
beit, Gas und Leitungswaſſer durch die Novelle vom 9. Juni 1922 auch
in dem ſchiedsgerichtlichen Verfahren bei der Erhöhung von
Beförde=
rungspreiſen der Eiſenbahn uſtv. eine Berufungsinſtanz beim
Reich=
wirtſchaftsgericht einzuführen.
Die Invalidenverſicherungspflicht von Perſonen unter 16 Jahren.
Der Vorſtand der Landesverſicherungsanſtalt ſchreibt uns: Nach dem
Geſetz vom 10. November 1922 iſt die bisherige Beſtimmung, nach
wel=
cher die Verſicherungspflicht zur Invalidenverſicherung erſt vom
vollen=
deten 16. Lebensjahre beginnt, mit dem 1. Januar 1923 in Wegfall
ge=
kommen. Von dieſem Tage ab beginnt die Verſicherungspflicht ohne
Rückſicht auf das Lebeusalter mit dem Eintritt in eine
verſicherungs=
pflichtige Beſchäftigung. Es ſind alſo alle noch nicht 16 Jahre alte
Perſonen, die eine verſicherungspflichtige Beſchäftigung ausüben, ſofort
zur Invalidenverſicherung anzumelden.
— Abſchiedsvorſtellung Sylveſter Schäffer. Heute abend 71 Uhr
gibt Sylveſter Schäffer im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
ſeinen Abſchiedsabend. Den Darbietungen Schäffers geht eine
Auffüh=
rung vonr „Das Kälberbrüten” von Hans Sachs voraus.
— Landestheater — „Der tadfere Soldat”. Zur Aufführung dieſer
heiter=ſatzyriſchem Operette dürſte es angebracht ſein, darauf
hinzu=
wveiſen, daß der Stoff der Operette keineswegs etwa die „Verhöhnung
eines befreundeten Staates” oder ſeines Militärs darſtellt. Beſonders
mit Bulgarien — es ſind zahlreiche bulgariſche Staatsangehörige in
daran erinnern konnte, iſt geändert, beſonders auch die Uniformen, die
freie Phantaſieſchöpfungen ſind.
— Die Operette „Der tapfere Soldat” Am Sonntag, den 7. Janual
ſche Leitung Joſeph Roſenſtock.
von dem meiſterhaften Können als von dem Wert der Charaktere, die
uns aus längſt verſunkenen Zeiten hell und lauter ſtrahlen wie das
Edelſte alles Menſchentums. Adam Krafft! Iſt dies nicht ein herrlicher
Name? Der zurückgreift auf den alten Stammpater, als habe er von ihm
alle Urkraft göttlichen Urſprungs geholt. Gewiſſenhaftigkeit,
unver=
brüchliche Treue und reinſte, ſelbſtloſeſte Liebe ſcheint mir die Formel
ſeiner hohen Künſtlerſchafr zu ſein! Leicht und graziös türmt ſich das
Sakramentshäuschen im der Lorenzkirche und ſproßt ſeine
phantaſie=
reichen Formen an dem Pfeiler himmelwärts zum Lob und Nuhm des
Herrn. Drei Jahre war die vereinbarte Zeit für die Vollendung des
Werkes zu feſtem vereinbartem Lohn ſeitens des Stifters. Sieben Jahre
aber brauchte der Meiſter, der nichts überſtürzte, ſondern den Bau ſchuf
aus innerer Notwendigkeit und Liebe zur Kunſt. Auf Geld und Vorteil
kam es Adam Krafft nicht au! Für ihn galt nur ſein Werk! Dieſes
Sakramentshäuschen mit ſeinem Hirtenſtab, in den es gipfelt, ſein
Mei=
ſter Adam Krafft und deſſen ſo einfache und vornehme Lebensgeſchichte
können einem ganzen Volke Leitſtern ſein und Erzieher durch das
tumultuöſe Chaos und Dunkel unſerer Zeit. Jene fernen Tage ſpannteur
weit ihr goldenes Netz, weit und genial von Welt zu Welt. Rafael
be=
neidete Dürer um die zauberhafte Feinheit ſeines Pinſels, mit dem
er das Fell ſeiner Haſen malte und den Bart und die Lochen des
un=
vergänglichen Bürgermeiſters Hieronymus Holzſchuher, in deſſen blauen
Augen Herzensgüte leuchtet, aber auch verhaltene Blitze flammen
unbe=
zwinglicher Manneskraft und Manneszorn. In dieſer einzigen Stadt
war nichts vom engen Geiſt und eiferſüchtigem, uueroittlichem Eigenſinn.
Die Peter Viſcher ſchufen das Sebaldusgrab, vielleicht das herrlichſte,
das reichſte Werk deutſcher Plaſtik, das je von deutſcher Kunſt, die durch
die gewaltige Renaiſſance Italiens ging, befruchtet wvorden iſt. In
die=
ſem Grabdenkmal waltet die Schönheit, die Kunſt der Menſchheit
über=
haupt, und weil hier deutſche Meiſter ihre göttlichen Prieſter wareu,
gehen die trauten Mutterlaute ihrer herrlichen Sprache mit ſo wonniger
Innigkeit zu unſeren Herzeit.
Ich ſoll nach der Fränkiſchen Schſveiz mit Viktor und ſeinen
Schwe=
ſtern. Ob ich der Einladung folgen werde, weiß ich noch nicht.
Viel=
leicht verbringe ich meine Sommerferien reſtlos in alten Kiuchen und auf
Friedhöfen und im Mondſchein auf mittelalterlchen Brückenſtegen an de
Pegnitz. Ich bin noch ein bischen bleicher geworden im S.hattei de
gothiſchen Säulen und im gebrochenen Licht der gemalten Kirchenfenſter.
Geſunden Sonnenbrand werde ich auf meinen Waug diesmal nicht
heimbringen. In meinem Herzen leuchtet aber hell und golden die
Sonne...!
Uebermorgen erzähle ich Dir beſtimmt von frohen Spielen und
hübſchen Toiletten und eleganten Luſtbarkeiten. Es ſoll Dich für dieſen
Brief entſchädigen und belohnen für die Aufmerkſamteit, die Du
mi=
geſchenkt haſt. Grüße Dein mir fo teures Mütteichen aufs herzlichſte
von mir und ſei ſelbſt innig gegrüßt
von Deinem getreuen Freund
Adolf.
Rummer 5.
Darmſtädter Dagblatt, Samstag, den 6. Januar 1923.
— Hocenbiehlaun deß Landeslielers Dum fe 1. Janugs.
Großes Haus. Sonntag, 7 Uhr: „Der Gwiſſenswurm”,
B 11, b6. Preiſe 200—1400 Mk. — Montag, 7 Uhr: Konzert des
Landestheater=Orcheſters. — Dienstag, 7 Uhr: „Spiel des
Le=
bens”, Schauſpiel von Knut Hamſun. A 13. Preiſe 150—1050 Mk.
Mittwoch, 7 Uhr: „Hoffmanns Erzählungen”, B 12. Preiſe
200—1400 Mk. — Donnerstag, 7 Uhr: „Karl XII.” C 11, 6 6. gefunden, der Hahn des Gasherdes war geöffnet, die glarmierte Ret=
Preiſe 150—1050 Mk. — Freitag, 7 Uhr: „Prezioſa‟, E 13, e 6,
Schülermieten gelb 5 und grün 5. Preiſe 150—1050 Mk. —
Samstag, 3 Uhr: „Der Barbier von Bagdad”, kom. Oper von
Cornelius. Fremdenmieten P II 5 (gelb) und F III 5 (blau)
und dazugehörige Schülermiete, Sondermieten 1 (5) und 12 (6).
Preiſe 100—700 Mk.; abends 7 Uhr: „Moral”, Komödie von
Ludwig Thoma. Preiſe 100—700 Mk. — Sonntag, 6½ Uhr:
„Rigoletto”. Sonntags=Fremdenmiete P I 5 (rot). Preiſe 200
bis 1400 Mk. — Kleines Haus. Sonntag, 11 Uhr: Klavier=
Matinee Guſtav Beck; nachm. 3 Uhr: Kindervorſtellung „
Tutti=
fäntchen. Preiſe 50—200 Mk.; abends 7 Uhr: Zum erſten Male:
„Der tapfere Soldat”, Operette von O. Strauß. Sondermiete
11 (5). Preiſe 300—1200 Mk. — Montag, 7 Uhr: „Der Herr Ver=
Uhr: „Der tapfere Soldat”. Söndermiete 3 (6). Preiſe 200 werte — gewaltig in die Höhe geſchnellt.
bis 800 Mk. — Mittwoch, 7 Uhr: „Und das Licht ſcheinet in der
Finſternis”, Schauſpiel von Tolſtoi. Sondermiete 4 (5). Preiſe
150—600 Mk. — Donnerstag, 7 Uhr: „Figaros Hochzeit”.
Son=
dermiete 9 (5). Preiſe 400—1600 Mk. — Freitag: Geſchloſſen.
Samstag und Sonntag, 4, 6 und 8 Uhr: Film: Im Winter auf
den Großglockner. Preiſe 50, 100, 150 Mk.
— Kunſtverein für Heſſen. Außer den bereits gemeldeten
Verkäu=
fen ſind aus der Weihnachtsausſtellung in der Kunſthalle am Nheintor
noch die folgenden weiteren Werke in Privatbeſitz übergegangen=
Herma Frety „Weiße Noſen”, G. Breitwieſer „Landſtraße mit Bäumen”,
Gertrud Seip „Feldblumenſtrauß”, „Herbſtblumen” und „Goldlack”, H.
Zeruin „Bergſtraße im Schnee” und „Dürrellenbach”, G. Pfaff „
Huf=
lattich”, J. Kaufmann. „Uri Notſtock”, L. Groſch „Volk in Nor”, Blatt 3,
und „Gartenblumen”, K. F. Lippmann, Mutter und Kind” I. G.
Alt=
heim „Sommerfelder”, P. Theſing „Früchte=Stillehen”, Auguſt Ziegler
„Am Exerzierblatz” und „Weiher”, Hallerſtede „Walchenſee” „
Tegern=
ſe” I. und II., N. v. Enkebortz „Sommerblumen”, F. W. Wagner
„Dorfkirche”, Profeſſor A. Hartmann „Baumſtudie”, „Spätſommer”
„Gaſthaus zur Sonne” „Ludwigsburger Porzellan” und „Hans Sachs”
3 mal), M. Mendelsſohn „Vereiſter Bach” „Stürme” und „Scheph=
Alle” (3 mal), M. Stegmehzer „Otzberg‟. Dora Schütz „Hirſchhorn”
H. Metten „Rheinlandſchaft” I. L. Toller „Interieur”. Für
die zum Feſt verkauftem Bilder iſt inzwiſchen von der
Arbeitsgemein=
ſczaft heſſiſcher Künſtler Erſatz geſtellt worden, ſodaß die Ausſtellung
durch zahlreiche neue intereſſante Werke bereichert worden iſt. Der
Beſuch der Schau, die zun bald geſchloſſen werden muß, kann deshalb
uur warm empfohlen werden.
— Schuyrrhuſch=Quartett. Der für Dezember angeſagte 2.
Kammer=
muſikabend unter Mitwirkung von Fanny Cleve und Kapellmeiſter
Hans Schlefinger iſt aus dienſtlichen Gründen auf Ende Januar
verſchoben.
* Der Darmſtädter Huuor erfreut ſich erfahrungsgemäß überall
großer Beliebtheit, wo Darmſtädter wohnem oder auch nur ehemals
Reingeritſchte, d. h. ſolche Menſchen, die lange genug in Daruſtadt
ge=
zuohnt haben, um unſeren gemütvoll=derben Humor ſchätzen zu leruen.
Dafür ſprickt erneut die Tatſache, daß Heinrich Hohmanns „Allerlei
Dorchenanner”, wie man uns mitteilt, außergewöhnlich zahlreich
aus allen Gegenden Deutſchlands, ſogar aus dem Auslande beſtellt
worden iſt.
— Beim Heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz und dem Aliee=
Frauenverein ſind bisher nur wenig Anmeldungen zu dem
unentgelt=
licken Lehrgang mit praktiſchen Uebungen in der Krankeupflege und erſten
Hilfe bei Unglücksfällen, für Frauen und Mädchen unter Leitung des
Herrn Geheimen Medizinalrats Dr. Happel eingegangen. Da der
Kurſus Mitte Januar beginnen ſoll (10—12 Doppelſtunden Mittwochs
und Freitags von 5—7 Uhr in der Aula des Reglgymnaſitms), iſt
ſo=
fortige Anmeldung in den Geſchäftsräumen des Noten Kreuzes,
Parade=
blatz 3 (Zimmer 7),
nöti=
ſchen Heilſtättenvereins ſchreibt uns: Die Lupusheilſtätte in Gießen
befindet ſich in einer furchtbaren Notlage. Durch äußerſte Anſtrengungen
war es dem heſſiſchen Heilſtättenverein bisher möglich, dem Betrieb der
Heilſtätte aufrecht zu erhalten. Die Verhältniſſe werden jedoch immer
ungünſtiger und muß der Verein, der neben der Lupusheilſtätte auch
noch die Eleonorenheilſtätte (Lungenheiſtätte für Frauen), bei
Linden=
fels i. Odw., ſowie drei Kinderheilſtationen für lungenkranke Kinder in
Hirſchorn, Lampertheim und WaldMichelbach unterhält, gewaltige
Anſtrengungen machen, um dieſe ſämtlich zu erhalten. Zum Unglück iſt
jetzt am Nöntgenapparat der Luvusheilſtätte eine Reparatur notwendig, von Kohlen iſt mit dem Reichsrecht unvereinbar.
dig über zwei Millionen Mark Koſtem verurſacht. Dieſe Mittel hat der
Veuein nicht. In ſeiner Not wendet er ſich an die Oeffentlichkeit und
tichtet an Freunde und Gönner die herzliche und bringende Bitte, ihm GBl. Seite 510) veröffentlicht.
durch Spenden die Möglichkeit zu geben, die Lupusheilſtätte ihrent
Ziveck und der Wiſſenſchaft eine wicktige Einrichtung zu erhalten.
Zu=
twendungen ſind erbeten an den Heilſtättenverein für Heſſen, Darmſtadt,
Wilhelminenſtraße 34, Poſtſcheckonto Nr. 61 917, Frankfurt a. M.
Städtiſche Sparkaffe Darmſtadt. Wie aus dem Anzeigenteil der
heitigen Nummer erſichtlich, hat die Städtiſche Sparkaſſe die Zinsſätze
Einlagen im Spar= und Scheckverkehr mit Wirkung vom 1. Januau
J3. zeitgemäß erhöht
jähriges Beſtehen zurück. Die Klinik iſt die erſte Einrichtung dieſer Art
in Deutſchland und verdankt ihre Gründung dem hieſigen Zahnarzte
Otto Köhler. Er hat auch ſeither die Klinik ehrenamtlich verwaltet und
geleitet. Die Gründung fiel in eine Zeit, zu der man ihr ſowohl in Fach=,
wie in Laienkreiſen nicht das erforderliche Intereſſe entgegenbrachte. In
den erſten Jahren war die Erhaltung der Klinik nur durch
prak=
tiſche Mitarbeit und Opfer der Darmſtädter Zahnärzte möglich, bis die
nachdem ſie ſich von der Notwendigkeit der Schulzahnpflege in ſozialer
Hinſicht und im Intereſſe der Geſundheit der Jugend im allgemeinen
überzeugen komnte. In den letzten zwanzig Jahren wurden über 91000
Schulkinder der ſtädtiſchen Schulen zahnärztlich unterſucht und nahezu
74000 behandelt. Wenn es auch während des Krieges oft unmöglich
ſchien, dieſe ſo ſegensreich wirkende Anſtalt zu erhalten, ſo gelang es
doch immer wvieder, die Behandlung der Kinder durckzuführen, Darmſtadt
Stadt für viele deutſche und außerdeutſche Städte damit vorbildlich
ge=
zuirkt hat.
— Steuer=Mahnung. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, ſind die
Beiträge zur Brandberſicherung für das Jahr 1921 bis
läng=
ſtens Ende Januar 1223 zu bezahlen, widrigenfalls dieſelben
zwangs=
zueiſe beigetri ben werden.
n. Strafkammer. Zu der vorjährigen Kirchweihe in Walldorf,
Ende November, hatte ſich u. a. guch der 18 jährige Schloſſer Albert
Becker von Offenbach eingeſunden, der mit dem Vergnügen noch
an=
dere Zwecke verband und mit Dietrichen ausgerüſtet war. Zwei
Dieb=
ſtahlsvorſtrafen (die eine bedingt erlaſſen), hielten ihn nicht ab, einen
nächtlichen Einbruch in die Wohnung einer bei der Tonzmuſik weilenden
Familie auszuführen und Sachen von 50 000 Mark Wert zu entwenden.
der Familie auf dem Nüchweg, wurde verfolgt und ergriffen. Ein Teil, (
der Beute war auf der Flucht verloren gegangen und kam nicht mehr
zum Vorſchein, das Meiſte erhielten die Beſtohlenen wieder, und für den
euwiſchten B. fiel gleich eine Tracht Prügel gb. Er wurde nummehr imn
Anbetracht ſeiner Gemeingefährlichkeiſt für dieſen ſchweren Diebſtahl im
Rückfall zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis, abzüglich 1 Monat
Unter=
ein umfangreicher Betrieb, der ſich mit der Zerlegung von ehemaliger
Heeresmuniſtion befaßt. Sie mußte in Gemäßheit des Friedensvertrags
an die Entente abgeliefert werden, wo die Veräußerung am Unternehmer
zur Gewinnung der Metallteile erfolgt. Während ihrer Beſchäftigung
in dem erwähnten Betrieb hatten ſich ſechs Arbeiter fortgeſetzt derartige
Munitionsteile aus Meſſing angeeignet, und es fehlte auch nicht an i
gewinnſüchtigen Abnehmern trotz der verdächtigen Begleitumſtände.
Hauptkäuferin war die Althändſer Moſes Sohernheim Witwe zu. Auto ſofort nach dem Städtiſchen Krankenhaus verbracht.
Mörfelden und deven Sohn, Kaufmann Joſeph S. nebſt ſeiner Schweſter
ſchuldig. Die S. hatte im Laufe weniger Monate faſt 3200 Kilo Meſſing
uſtu. an den Althändler Johann Henkel in Nüſſelsheim weiterveräußert.
der deshalb gleich der Familie Sohernheim wegen Hehlerei mitangeklagt
war. Es wurden verurteilt: Frau Sobernheim wegen gewerbsmäßiger
Hehlerei zu 1 Jahr Zuchthaus, abzüglich drei Wochen
Utterſuchungs=
haft der Sohn zu 6 Mongten Gefängnis, die Tochter zu 4 Monaten
Ge=
fängnis (beide Strafen durch die Unterſuck ungshaft verbüißt), der
An=
geklagte Henkel wegen einfa her Hehlerei zu 3 Monaten Gefängnis, ferner 9
wurden mehrere Angeklagte zu mehrmonatlicher Gefängnisſtrafe bzw.
zu Geldſtrafen in Höhe von 10 000 Mark verurteilt. Ein Angeklagter
wurde freigeſprochen.
— Gültige Lebensmittelmarken vom 7. bis 15. Januar 1923. „Tüten= 9
Gebhart”, „Bücher=Lange” und „Handſchuh=Hauptmann”, je 800 Gramm
Brot (Nr. 46 bis einſchließlich 48).
— Von der Rettungswache. In der Nacht vom 4. auf 5. Januar.
wurde auf dem Mathildenplatz ein 16 jähriges Mädchen ſinnlos
be=
trunken (1) aufgefunden; die Nettungswache verbrachte ſie nach dem
Krankenhaus. Nach Mitternacht wurde eine ältere Frau in ihrem
Zim=
mer, welches ſtark mit Gas gefüllt war, bewußtlos aufgefunden; die
ſofort angeſtellten Wiederbelebungsverſuche waren leider ohne Erfolg.
e In der Frühe, nach 5 Uhr, wurde eine jüngere Frau in der Küche
auf=
tungswache gebrauchte den Sauerſtoffapparat mit Erfolg, und die
Ver=
ungllickte kam wieder zum Bewußtſein.
— Orpheum. — Kölner Schwänke. — Der überaus erfolgreiche
Schwank „Der keuſche Lebemann” wird vur noch am Samstag
und Sonntag gegeben, da bereits für Montag wieder ein neues Stück
zur Aufführung, vorgeſehen iſt. — Sonntag, 7. Januar, nachmittags
1.4 Uhr: Volksvorſtellumg bei Wochentagspreiſen.
Der Staatsvoranſchlag für das Jahr 1923
iſt nunmehr zuſammengeſtellt und bis auf einige Kapitel,
bezüg=
lich deren noch Verhandlungen ſchweben, dem Druck übergeben.
Hiernach darf angenommen werden, daß der Voranſchlag zu
An=
fang Februar dem Finanzausſchuß zugehen wird. Die Zahlen
teidiger”. Sondermiete 2 (5). Preiſe 150—600 Mk. — Dienstag, ſind gegen das Vorjahr — entſprechend dem geſunkenen Geld=
Der Geſamtbedarf für die laufende Verwaltung ſtellt
ſich laut Darmſt. Ztg. auf nahezu 20 (genau 19½)
Milliar=
den Mark gegen 1,17 Milliarden im Vorjahre. Dieſem
Aus=
gabebedarf ſtehen rund 19 Milliarden Einnahmen gegenüber,
ſodaß ein Fehlbetrag von etwa 650 Millionen
bleibt. Dieſe Ziffern ſehen an ſich erſchreckend hoch aus und ſind
doch — gemeſſen an dem Wert der Mark — gering. Die
Ausgabe=
jumme bedeutet eine 250fache Steigerung des Vorkriegsbedarfs
gegenüber einem inneren Geldentwertungsfaktor von faſt 1000.
Bei dieſer Betraahtung brauchte auch der budgetmäßige
Fehl=
betrag nicht zu erſchrecken, wenn nicht immer wieder mit weiterer
Geldentwertung und demzufolge mit weiterer Steigerung der
Ausgaben gerechnet werden müßte.
Die Einnahmen aus den Staatsgütern konnten
gegen das Vorjahr auf das 20fache, der Nettoüberſchuß ſogar
auf das Wfache geſteigert werden. Die Steuern konnten
da=
gegen nur mit dem Vierfachen vorgeſehen werden; die Anteile
an den Reichsſteuern wurden aus den Anſätzen des Reichsetats
übernommen. Die Erhöhung der Grund= und Gewerbeſteuer
ſoll auf den fünffachen Betrag der Sätze des Vorjahres
be=
ſchränkt werden. Andere Verwaltungseinnahmen konnten im
günſtigen Falle mit höchſtens dem zehnfachen Betrage des
vor=
hergehenden Voranſchlags angeſetzt werden. Der größere Teil
der Einnahmen beſteht aus dem Erſatz der
Beſoldungserhöhun=
gen durch das Reich in Höhe von über 10 Milliarden. Dieſe
Zif=
fer beleuchtet beſonders grell die zunehmende finanzielle
Ab=
hängigkeit der Länder (wie auch der Gemeinden) vom Reich.
Die Rechuungsabſchlüſſe bleiben — im Gegenſatz zu den
Ab=
ſchlüſſen des Voranſchlags — dauernd günſtig. Wie in den drei
vorausgeangenen Jahren, ſo ſchließt auch für 1921 die laufende
Verwaltungsrechnung nicht nur ohne Fehlbetrag,
ſon=
dern mit einem kleinen Ueberſchuß von rund 5½
Millio=
nen Mark ab (814 429 741 Mark in Einnahme und 808 943 229
Mark in Ausgabe).
Gemeinden haben kein Recht, Kohlenſteuern
zu erheben.
ſtehenden Geſetzen richten, auch wenn ihr dadurch die knappen Mittel
Stadtverwaltung auf die nachſtehende Enzſcheidung des
Reichsfinanz=
hofes aufmerkſaur, die ſchon etwas weiter zurückliegt und fragen an,
— Die Lnpusheilſtätte in Gießen in Not. Der Vorſtand des heſſi= was ſie angeſichts dieſer Entſcheidung mit der ſtädtiſchen Verbrauchsab= verſchiedenen Mängel das Feuerlöſchweſen in Deutſchland eine hohe
gabe auf Kohlen zu tun gedenkt.
Das Reichsgeſetzblatt Nr. 65 vom 29. September 1922 enthält die
folgende Bekanntgabe:
hofes am 1. Mai 1922 beſchloſſen:
vom 14. Februar 1921 in dieſen Gemeinden erhobene Verbrauchsabgabe
Dies wird gemäß 5 4 des Geſetzes zun Ausführung des Artikels 13
Verſorgungsgerichte und
Reichsverſorgungs=
gericht.
ſters vom 30. Oktober 1922 iſt über die Zuziehung von Frauſen, die in Paul Neumann ſchlägt in der Zeitſchrift für Kommunglwirtſchaft die
—Die ſtädtiſche Schulzahnklinik blickte am 1. Dezember auf ein 20= traut ſind, als Beiſitzer der Verſorgungsgerickte und des Reichsbel= nahme von Verſicherungen der Einwohnerſchaft vor, aun beſten unter
ſorgungsgerichts Beſtimmung getroffen. In allen Hinterbliebenenan= Mitwirkung und vielleicht Vereinigung der beſtehenden öffentlichenr
gelegenheiten dürfen Frauen mitwirten. Wie bei den Schöfengerichten Verſicherungen. Weiter kommt eine Löſchabgabe in Frage, wie ſie Jeua
ſein.
kurs an das Reichsverſorgungsgericht ſei zuläſſig, ſondern auch angegeben ſchaften. Befonderes Augenmerk wäre darauf zu richten, daß feuer=
Stadt ſich dann zur Uebernahme der Aliuik entſchloß. Cs geſchah dies, werden muß, innerhalb welcher Friſt, und bei welcher Stelle er einzus= gefährliche Betriebe veranlaßt werden, Einrichtungen vorbeugender und
legen iſt.
Kunſtnotizen.
leber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Nedaktion ihr Urteil vor.
kann auf die Gründung der Klinik mit Stolz zurückblicken, zumal unſere Orcheſters nimmt in allen ſeinen Teilen eine außergewöhnliche Stel= ſtellenweiſe einige Beſſerung, und trug ihr Abſchuß, wo er nicht ſchon
lung ein. Der in Mainz lehende Komponiſt Windſperger eröffnet mit vorzeitig erfolgte, zur Belebung der Treibjagden bei. Der Durchzug der
einer großangelegten Luvertüre die Vortragsreihe. Er hat ſeiner Waldſchnepfen verſiegte Ende Nobember. Die Wildenten liegen noch
Schöpfung das folgende tief poetſch=empfundene Gedicht „Lebenstanz” zu zumeiſt auf den größeren Waſſerflächen und lieferten bisher noch ge=
Grunde gelegt: „Tanzend kling die Sphärenwelt; Tanz iſt’s wenn das ringere Ausbeute. Wildgänſe wunden auf dem Durchzuge auf verſchie=
Göttergröße”. — An zweiter Stelle ſteht ein Violinkonzert von Sinding, über dem Vorjahn einen erheblicken Ausfall, da der erſte Satz durch das
deſſen ſoliſtiſcher Teil von der Geigerin Alma Movdie ausgeführt wird, kalte und naſſe Märzwetter gelitten hatte, ja faſt völlig vernichtet
Die hier zum erſtem Male auftretende Künſtlerin gehört zu den bedeu= wurde.
tendſten Virtuoſenerſcheinungem der Gegenwart, die in den größten
von gewaltigen Ausmaßen, das im weiteſten Sinne verſtanden, ſich als im November verzettelt ſich abſpielende Gemsbrunſt, durch Schneever=
Er ſollte jedoch damit kein Glück haben, begegnete vielmehr dem Sohn ein Variationengehilde über Choralmelodien ausweiſt. Mit unerhörter hältniſſe und Lawinengefahr beeinträchtigt, zog ſich heuer tief in den
Erfindungs= und Geſtaltungskraft weiß Bruckner die Themem den ver= Dezember hinein. Die Gemſen wechſelten bei dem anfänglich milden
ſchiedenen Ausdrucksformen dienſtbar zu machen. Dies zeigt ſich, um nur. Wetter nach den hohen Lagen, wurden durch den außergewöhnlich
er=
wie von einem zarten Schleier umwobenen Trio. Mächtig in dem wechſelten infolge des hohen Schneefalles zu Tal. Trotz Schonzeit haben
ſuchungshaft verurteilt. — In Kelſterbach heſteht ſeit einigen Jahren kes mit Hinzunahme eines verſtärkten Bläſerchors auf, das wie ein und anderen Recken — meiſt mit Schrot — gefällt. Indeſſen erreichen
Hymnus auf die Gottheit hoch emportragend, herrlich ausklingt.
rw. Eberſtadt, 4. Jan. Heute nachmittag, gegen 4 Uhr, paſſierte —
in der Eberſtädter Papierfabrik ein bedauerlicher Unglücksfall,
indem einem Arbeiter, der in eine Maſchine kam, der rechte Arm
abge=
riſſen wurde. Der Schwerverletzte wurde durch die Nettungswache mittels
ch. Griesheim. 4. Jan. Der Brotpreis beträgt jetzt hier für
Klara S. machten ſich der Beihilfe zu dieſer gewerbsmäßigen Hehlerei eim 1600 Gramm=Brot 218 Mark. Der Mehlverkaufspreis dagegen hat
ſich nicht geändert.
fitzung mit den neuen Gemeinderäten ſtatt. Nach der Verpflichtung Die Standinhaber beſchloſſen, im Streik zu verhapen.
der neuen Mitglieder wurden folgende Kommiſſionen gebildet: 1. Eine
Finanz= und Fürſorgekommiſſion, 2. Baukommiſſion, 3. Land= und Forſt. auf Harden, legte der Oherſtaatsanwalt gegem den Spruch der
Ge=
wirtſchaftliche Kommiſſiom, 4. Friedhofskommiſſion, 5. Kohlenkommiſſion, ſchwvorenen Reviſion beim Reichsgericht ein.
Ferner wurde ein Protokollführer und ein Kontrolleur ernannt.
Die Wahl traf Herrn L. Leiſer, 4. Punkt war Genehmigung einer Nach= diſchen Offiziere, die den Weltkrieg auf deutſcher Seite mitmachten, in
tragsumlage zur Handwerkskammer um das 21sfache des ſeitherigen Erinnerung an die deutſch=ſchwediſche Waffenbrüderſchaft von 191418
Betrages, jetzt 1230 Mark. 5. Antrag der Stadt Darmſtadt fir einen in der Nuhmeshalle des Berliner Zeughauſes eine ſchwediſche Fahne
Beitrag zur Fortbildungsſchule. Die Stadt Darmſtadt teilt mit, daß nieder
gegenwärtig 12 Schüler von Erzhauſen die Schule beſuchen und für
einen Schüler 500 Mark Beitrag zu zahlen ſeien, und die Gemeinde des Nacht ein Reichswehrſoldat auf ſeine Braut und auf ſich Schüſſe ab,
Seite —.
halb berpflichtet ſei, 6000 Mark zu entrichten. Die Bürgermeiſterei
verlangt vorerſt die Namhaftmachung der Schüler. Die Feſtſetzung dau
biant Did de Beläiſfchei Jegdugen Aae, und die Lanf zu de.
ſchaffenden, fehlenden Wegweiſſer ſoweit fertig geſtellt ſeien. Zum
Schluß teilte der Bürgermeiſter noch mit, daß der Nachtwächter um eing
Erhöhung der Entlohnung des Nachtwachtdienſtes erſuckt habe.
4 Heppenheim (Bergſtraße), 4. Jan. Geſtern abend 7 Uhr, fand
die erſte Sitzung des Geueinderats im neuen Jahre unter dem
VVorſitze des Bürgermeiſters Wiegand im Rathausſaale ſtatt. Der Bürz
germeiſter begrüßte zunächſt das Gemeinderatskollegium, führte die neu
gewählten Gemeinderatsmitglieder, die Herren Oberpoſtmeiſter Freiſens,
Fabrikant Reinmuth, Schriftſetzeu Witzleb. Schreinermeiſter Giegerich,
Bauinſpektor Hofmann, Kapitän a. D. Schneider, Landwpirt G.
Schnei=
der, Pflaſterneiſter J. Katzenmaier, Lederarbeiter Kraſtel, Filialleiter
Kraus. Weißbinder Kemmler in ihr Amt ein und verpflichtete ſie
mit=
telſt Handſchlag an Gdesſtatt. Die wiedergewählten
Gemeinderatsmit=
glieder, die Herrem Prof. Rupp, Wattendorf. Eberhard. Hinkel, Kohl,
P. Guthier und Vock wurden von dem Vorſitzenden auf ihren früheren
Dienſteid verwieſen. Die Verſammlung einigte ſich dahin, die
Gemeinde=
ratsſitzungen für die Folge auch wieder, wie bisher, Montags abzuhalten
und zwau ſoll der Beginn der Sitzungen während des Winters auf
7½ Uhr gelegt werden. Hierauf ſchritt man zur Wahl der
Kommiſſio=
nen und Deputationen. In die Finanzkommiſſion wurden gewählt die
Herren Nupt, Freiſens, Reinmuth, W. Schneider und Witzleb, in die
Baukommiſſion die Herren Giegerich, Kemmler. Hinkel. Hofmann,
Katzen=
uaier, in die Elektrizitäts=, Gas= und Waſſerwverkskommiſſion die Heruen
Kraus, Kohl Boch und P. Guthier, in die Wald= und Landwirtſchaftlich=
Kommiſſion die Heruen Wattendorf. Eberhard, E. Schneider und Kraſtel
in die Armenkommiſſion die Herrem Wattendorf. Ebe=hard, Kraus und
Guthiet. Die Wahl der letzteren Kommiſſion gilt nur als vorläufige,
es ſoll bezüglich dieſer Kommiſſion demnächſt eine Aenderung eintreten.
Die Kommiſſionen ſollen in allen Fällen, ju dener außer dem
Büirgen=
meiſter zwvei Mitglieber anweſend ſind, beichlußfähig ſein. Zum Schluſſe
wurde noch G. N. Nupp als Kontrolleur für die unſtändigen Einnahmen
gewählt.
— Reinheim, 5. Jant. Vor kurzem ſtarb zu Halle a. d. S. Reinheims
größter Sohn, der Kunſtmaler Heinrich Kopp, der ſo viel
in Bild und Wort für die geliebte Heimat getan hat. Im beſten
Man=
nesalter, mitten aus ſchaffensfrohem Leben wurde der liebe Freund und
große Künſtler uns entriſſen. Zu ſeinem Gedächtnis, zu ſeiner Ehrung,
findet in Reinheim eine Gemäldeausſtellung ſtatt von
hinter=
laſſenem Werken und ſolchen aus Pridatbeſitz. Die Ausſtellung wird vor
der Buchhandlung Zihulski, Groß=lmſtodt, m Gemeinſchaft mit der
hieſigen Gruppe des Odenſpaldklubs veranſtaltet, ſie findet ſtatt iut
oberen Schulſagle des Gewverbeſchulhauſes und iſt bei freiem Eintritt
ge=
öffnet am Samstag, dem 6. Januar, vom 2—5 Uhr. und Sonntag, den
7. Januar, von 10—5 Uhr. Die Ortsgruppe des Odenſtwaldklubs wird
ihr verſtorbenes Ehrenmitglied durch einfachem Gedächtnisakt ehren,
ge=
legentlich der am 10. Januar ſtattfindenden Hauptverſammlung. Da
ſoll auch das Bild des Verſtorbenen. Platz an der Ehrenwand finden.
3 ſteht zu erwparten, daß beide Veranſtaltungem lebhaften Zuſpruch
ſinden.
th. Heidesheim bei, Mainz, 5. Jan. Denunziation. Deu
Lehrer Balbach von Mainz, der in Heideshein ein Wohnhaus beſitzt,
wpurde von ſeinem Mieter bei den Franzoſen denunziert, er habe als
ebem. deutſcher Offizier in ſeinen Wohnung ein geheimes Waffenlager.
einer Hausſuchung fand man jedoch nur ein deutſches Offiziers=
Dolchſeitengewehr, deſſen Beſitz nicht ſtrafbar iſt.
je- Büdingen, 5. Jan. D.iebſtahl. Im benachbarten
Berg=
heim wurden einer ganzen Reihe von Familien, darunter einer
min=
derbemittelten Witwe. Wäſche= und Kleidungsſtüicke geſtohlen.
Hoffent=
lich gelingt (s, die Täter zu erwiſchen.
Die Gemeinden und der Feuerſchutz.
Kl. Während die meiſten Gebiete der Oeffentlichkeit und der Wohl=
*m. So ſehu man den Städten heute jede Einnahme gönnen muß, fahrtspflege für das ganze Reich einheitlich geregelt find, iſt der
ab=
ſo muß ſich doch andererſeits auch jede Stadtverwaltung nach den be= wehrende wie der vorbeugende Feuerſchutz ganz zuſammenhanglos den
einzelnen Gliedſtaaten oder Gemeinden überlaſſen. Es fehlt eine
Zeu=
noch mehr beſchnitten werden. Wir machen deshalb die verehrliche tralſtelle, die alle Erfahrungen ſammelt und Richtlinien für den
Feuer=
ſchutz erläßt; ferner an einer zuverläſſigen Reichsſtatiſtik für
Schaden=
brändg und für die vom Feuer zerſtörten Werte. Wenn trotz dieſer
Stufe erreicht hat, ſo iſt das zum großen Teile auf die Arbeit der
Ge=
meinden zurückzuführen. Techniſcher Fortſchritk hat uns Löſchgeräte
beſchert, die allen Anforderungen genügen, und die Ausbildung und die
Auf Grund des 8 6 Abf. 1 des Landesſteuuergeſetzes vom 30 März Oraaniſation der Feuerwehren hat eine große Vollkommenheit erreicht.
1920 (Reichsgeſetzblatt S. 402) hat der große Senat des Reichsfinanz= Aber die Ausaaben werden leider noch immer in dielen Kreiſen für
unproduktiv gehalten. Der wirtſchäftliche Wert des Feuerſchutzes läßt
Die auf Grund der Outsgeſetze für Ilmenau vom 18. Oktober 1880 ſich nahirlich nicht ziffernmäßig ermitteln. Andererſeits iſt nicht
zweifel=
im Verbindung mit dem Nachtrag vom 2 Mai 1920 und für Unterpörlitz haft, daß der Feuerſchutz die Gomeinden ſchwer belaſtet. Nur
leiſtungs=
fähige Gemeinden können Berufsfeuerwehren unterhalten, die den
Frei=
willigen und Pflichtfeuerwehren ſicher überlegen ſind. Die Mittel
hier=
für müſſen die Gemeinden von den Einwohnern durch allgemeine
Abſatz 3 der Verfaſſung des Deutſchen Reiches vom 8. April 1920 (N.= Steuern einziehen; dieſelben Einwvohner tvagen aber daneben noch
er=
hebliche Koſten für die Verſicherung ihres Eigentums. Die öffentlichen
Berlin, den 15. September 1922. Die Reichsvegierung: Dr. Hermes. Verſicherungen ſteuern allerdings zu den Koſten des Löſckwueſens kräftig
bei; die pribaten Geſellſchaften beteiligen ſich daran nicht. Da
vor=
läufig nicht daran zu denken iſt, daß dieſe Frage durch eine
Monopol=
anſtalt mit Verſicherungszwang gelöſt wird, müſſen Wege gefunden
werden, Mittel für den Feuerſchutz flüßſig zu machen. Die Not der Zeit
hat ſchon hie und da verſchuldet, daß der weitere Ausbau deu Löſchein=
— Durch lveitere Ausführungsbeſtimmungen des Reichsarbeitsminis richtungen unterblieb oder dieſe ſogar abgebaut wurden. Brandmeiſter
deu ſozialen Fürſorge erfahren und mit dem Verſorgungsweſen der= Verſicherung des ſtädtiſchen Eigentums in eigener Negie und die
An=
dürfen jedoch bei den Verſorgungsgerichten nicht beide Beiſitzer Frauen ſchon eingeführt hat. Die Beſteuerung der Verſicherungsgeſellſchaften
empfiehlt ſich nicht, weil dadurch die nichtverſicherten Einwohner uicht
Der Reichsarbeitsminiſter hat ferner angeordnet, daß in den Ur= erfaßt werden und die Geſellſchafter die Abgabe doch auf die
Verſiche=
teilen der Verſorgungsgerichte nicht nur darauf hinzuweiſen iſt, der Re= rungsnehmer abwälzen würden, womöglich mit Gewinn für die
Geſell=
abwehrender Art zu treffen.
Die Jagd im Dezember.
* Mit Dezember erreichte die Hühnerjagd ihr Ende. Ihr Ergebnis
war heuer infolge der Ungunſt der Witterung auf den meiſten Revieren
— Das II. Sinfoniekonzert des Landestheater= mit geringer Ausnahme ein mäßiges. Der Beſtand an Faſanen zeigte
Leben fruchtet, wenn das Grauen auf ihm wuchtet: Tanz iſt 3 wenn ein denen Revieven beobachtet. Die Haſenigaden, die mit dem Monat
Stern zerſchellt, Tod, Schmerz, Luſt das Weltgetöſe iſt ein Tanz der Dezember allenthalben in größerem Maßſtabe einſetzten, brachten gegen=
Die Rehe, deren Beſtand ſich etwas geheben, treten gut in den
Konzentſälen dauernd wahre Trüumphe feiert. — Der zweite Teil der Winter. Ihr Abſchuß auf Treibjagden ruht auf=weidmänniſch betriebenen
Vorträge iſt Bruckners 5. Sinfonie in B=Dur gewidmet, einem Werke Jagden bis auf den bohördlich genehmigten Abſchuß von Geiſen. Die
anzudeuten, in dem breit dahin flutenden melodiſchen Strome des Adagio, giebigen Schneefall überraſcht, am Rüchwechſel derhindert und dürften
dann wieder ganz anders geartet in dem fein humoriſtiſch geſtalteten, ſchlimmen Zeiten und manchen Gefahren ausgeſetzt ſein. Die Hirſche
Hauptgedanken zuſammengefaßt, baut der Meiſter den Schluß des Wer= unweidmänniſche Geſellen ſogar in regelrechten Treibignden den einen
die Jagdpachtpreiſe bei Neuverpachtungen eine ſchwindelnde Höhe
des=
gleichen die Patronenpreiſe und faſt alle ſonſtigen Auslagen des
Jagd=
betriebes. De Deutſche Jäger”, München.)
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt.
Der Streik in den Markthallen. Der
Oberbürger=
meiſter lehnte das zur Beilegung des Streiks in den Berliner
Markt=
z. Erzhauſen, 4. Jan. Geſtern fand die erſte Gemeinderats= hallen mit den Vertretern der Standinhaber geſchloſſene Kompromiß ab.
In dem Prozeß gegen den Verüber des Anſchlages
Zur Erinnerung an die deutſch=ſchwediſche Waf=
Punkt 3 war die Neuwahl eines Schulvorſtandes aus dem Gemeinderat. fenbrüderſchaft. Heute mittag legte eine Abordnung der ſchwe=
Mordberſuch und Selbſtmyrd. Im Tiergarten gaß heute
Rummer 5.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 6. Januar 1923.
nachdem beide beſchloſſen hatten, gemeinſam aus dem Leben zu ſcheiden,
da ſich ihrer Verbindung Schwierigkeiten entgegemſtellten. Der Soldat
war tot, die Braut ſchwer verletzt.
200 Millionen für die deutſchen Kinder.
Berlin. Zur Linderung der Nor unter dem deutſchen Kindern
hat das amerikaniſche Note Kreuz im Waſhington der
Schweſterorgani=
ſation in Berlin, dem deutſchen Noten Kreuz, eine Spende von etwa
200 Millionen Mark zukommen laſſen. Der amerikaniſche Botzſchafter in
Berlin hat geſtern dem Bevollmächtigten des geſchäftsführendem
Vor=
ſtandes des deutſchem Roten Kreuzes, dem Generaldirektor L. Saene,
einen Scheck im Betrage von 25 000 Dollars überreicht und dabei
aus=
gedrückt, daß das amerikaniſche Rote Kreuz von dem Beſtreben beſeelt
fei, ſeinerſeits zur Milderung des Elends in Deutſchland beizutragen,
wie es auch in anderem Ländern helfend einzugreifen verſuchte.
Notſtandsarbeiten.
Die Gewerkſchaftskommiſſion Berlins hatte vor kurzem
aur den Reichskanzler eine Eingabe gerichtet, worin gefordert wurde,
daß Notſtandsarbeiten eingerichtet, die Sätze der
Erwerbsloſen=
unterſtützung und die Bezüge der Sozialrentner erhöht, ferner den
Ge=
meinden ausreichende Mittel für ſoziale Zwecke zur Verfügung geſtellt
werden. Die Vertreter der Gewerkſchaften brachten geſtern auch noch
mündlich beim preußiſchen Miniſterpräſidenten ihre Forderungen vor.
Der Miniſterpräſident wies darauf hin, daß Notſtandsarbeiten werbender
Art von preußiſcher Seite in umfangreichem Maße bereit gehalten
werden, und erinnerte daran, daß die Sätze für die
Erwerbsloſenfür=
ſorge und die Bezüge der Sozialrentner wvoſentlich erhöht wurden. Die
Vertreter der Gewerkſchaften wieſem auf die in der zunehmenden
Ar=
beitsloſigkeit liegenden großen Gefahren hin und richteten die
Aufmerk=
ſamkeit auf die Gefährdung der öffentlichen Ruhe und Sicherheit, die im
Falle ſchwerer Lohmkämpfe eintreten könnte.
Eine Typhus=Epidemie.
Leipzig. In Lützen iſt eine Typhus=Epidemie ausgebrochen, da
ein Bazillenträger einen Brunnen verunreinigt hat. Die Seuche
der=
breitete ſich ſo ſchnell, daß in kurzer Zeit 27 Perſonen erkrankten, die
nach Leipzig übergeführt werden mußten. Zwei Perſonen ſind bereits
geſtorben, vier andere ſchweben in Lebensgefahr. In Lützen kann die
Epidemie als überwunden gelten. Alle erforderlichen ſanitären
Maß=
nahmen wurden ergriffen.
Bevorſtehender Lohnkampf im Oſtrauer Nevier.
Prag. Der „Sozialdemokrat” meldet, die Oſtrauer
Kohlenunter=
nehmer hätten an die Bergarbeiter die Forderung gerichtet, entweder
auf die Sechsſtundenſchicht am Samstag zu verzichten oder in eine
neuerliche Lohnherabſetzung einzuwilligen. Die Bergarbeiter hätten das
Anſuchen abgelehnt. Wenn die Unternehmer auf ihrem Standpunkte
verblieben, werde es wahrſcheinlich zu einem Lohnkampfe im Oſtrauer
Revier kommen,
Der Antwerpener Hafenarbeiterſtreik.
Brüſſel. Den Zeitungen zufolge werden durch den Streik im
terſchaft nicht ablehnend verhielten und der den Streikenden zur
Erörte=
rung vorgelegt wird. Man glaubt an eine Beendigung des Konfliktes.
Zu Zwiſchenfällen iſt es nicht gekommen.
Vom deutſchem Flugdienſt.
Rotterdam. Das deutſche Verkehrsflugzeug „Kanet” (Typ
Damier), welches kürzlich als erſtes deutſches Flugzeug nach dem Kriege
in London landete, hat geſtern mittag von dort dem Rückflug angetreten
und iſt bereits gegen 3 Uhr nachmittags i Rotterdam eingetroffen. Der
Weiterflug nach Berlin iſt für heute feſtgeſetzt.
Bevorſtehende Verlobung des Prinzen von Wales.
London. Der Daily News zufolge erfolgt die formelle
Bekannt=
gabe der Verlobung des Prinzen von Wales mit der
Tochter eines ſchottiſchen Pairs innerhalb der nächſten zwei oder drei
Monate. Die Ausſicht auf eine Heirat des Prinzen mit einer
auslän=
diſchen Prinzeſſin iſt damit beſeitigt.
Landwirtſchaftliches.
Erhöhung des Kartoffelbrennrechts.
— Amtlich wird mitgeteilt: Durch Bekanntmachung des
Reichs=
miniſters für Ernährung und Landwirtſchaft vom 28. Dezember 1922,
deren Veröffentlichung im Reichsgeſetzblatt in dieſen Tagen erfolgen
wird, iſt das Brennrecht für Kartoffeln von 2) Prozent auf 60 Prozenn
des Geſamtbrennrechts erhöht worden. In Anbetracht der vorjährigen
ſchlechten Kartoffelernte war das Kartoffelbvennrecht im vorigen Jahr
nur in Höhe von 20 Prozent feſtgeſetzt worden. Auch bei Begüm des
m
V mnmm
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 21. Dezember: Molter, Katharina, geb. Wolter,
44 Jahre, Ehefrau des Kaufmanns Chriſtian Molter, Mollerſtraße 37.
Am 22. Dezember: Ewald, Auguſt, Schloſſermeiſter, 54 Jahre, verh.
Arheilger Straße 31. Böhm, Philipp Peter, 2 Tage,
Heinheimer=
ſtraße 21. Am 23. Dezember: Boß, Georg, Verwalter, 70 Jahre,
verh., in Jugenheim a. d. B., hier Stadtkrankenhaus. Geher, Otto,
Oberpoſtſekretar i. R., ledig, Forſtmeiſterſtraße 9. Ferger, Johannette,
geb. Schreiner, 92 Jahre, Witwe des Privatiers Chriſtian Ferger,
Mühl=
ſtraße 52. Heeger Michael, 2 Monate, Heidelberger Straße 47. Baſt,
Frieda, 2 Tage, Ahgſtraße 14. Am 24. Dezember: Spieß, Chriſtian
Heinrich, Privatier, 86 Jahre, verw., Steinackerſtraße 12. Stumpf,
Johann Adam, Privatier, verw., 77 Jahre, Ruthsſtraße 20. Geiſel,
Auna Katharina, geb. Scherer, vertv., 87 Jahre, Heidelberger Str. 102.
Blank, Chriſtina, geb. Wich. Witwe des Lehrers Heinrich Blank, 83 J.,
Parkusſtraße 4. Am 25. Dezember: Stumpf, Johann Philipp,
Priva=
tier, 71 Jahre verw., Wendelſtadtſtraße 24. Schmitt, Martm Anton,
Verkäufer 18 Jahre, Gardiſtenſtraße 16. Steuernagel, Adam, Invalide
(früher Taglöhner), 80 Jahre, verw., Arheilger Straße 66. Wallauer,
Karl Friedrich, Kaufmannslehrling, 17 Jahre, Rheinſtraße 37. Lützow,
Anna Magdalena, geb. Küpper, Privatin, Witwe des Privatiers, 73 J.,
Kiesſtraße 90. Otto, Sophie, geb. Kaiſer, 74 Jahre, Witwe des
Rats=
dieners i. R., Wilhelm Otto, Gutenbergſtraße 84. Am 26. Dezember:
Nau, Johannette Magdalene Henriette, geb. Frey, 73 Jahre, Witwe des
Ingenieurs Friedrich Chriſtoph Nau, Steinackerſtraße 12. Simon,
Emil, Eiſenbahnſekretär, 58 Jahre, verh., Liebigſtraße 46. Spek,
Magdalena, geb. Haag, 55 Jahre, Ghefrau des Redalkteurs Hendrik
Spek, Heinrichſtraße 1. Reulling. Elſe, 1 Tag, Lagerhausſtraße 24.
Am 27. Dezember: Krüger, Rudolf, Schreiner, 18 Jahre, ledig,
Pallas=
wieſenſtraße 42. Hühnergarth, Anna Mavia, geb. Gaß, 73 Jahre, Witwe
des Privatdieners Johann Hühnergarth, Schießhausſtraße 49. Racke,
Peter, Backofenbauer, 62 Jahre, verh., Liebigſtraße 44. Weidner, Eva
Katharina, geb. Heydt, 82 Jahre, Witwe des Schuldieners Chriſtian
Weidner, Kahlertſtraße 3. Am 28. Dezember: Mayer, Ludwig,
Elek=
trizitätswerfsdirektor i. R., 67 Jahre, Schuchardſtvaße 5.
Seh=
ferth. Selma, geb. Liebig, 77 Jahre, Witwe des prakt. Arztes Dr. A.
Seyferth, Rheinſtraße 43. Dietzſch, Franzisba, geb. Heſſel, 85 Jahre,
Witwe des Aktuars Aug. Wilh. Dietzſch, Roßdörfer Straße 5.
Kalb=
fleiſch, Margarete Katharina, 7 Stunden, Soderſtraße 83. Büttner,
Chriſtian Martin, Stadttaglöhner, verh., 64 Jahre, Schwanenſtraße 3.
Muſſel, Katharina, geb. Wenzel, 62 Jahre, verh., Döngesborngaſſe 5.
Landmeſſer, Auguſte, geb. Bücking, 58 Jahre. Witwe des Reallehrers
i. R. Wilhelm Landmeſſer, Kiesſtraße 123. Altzweig, Margarete, 9 J.,
Arheilger Straße 52.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Sonntag nach Epiphanias, den 7. Januar 1923.
Landesmiſſionsfeſt.
In allen Kirchen Kollekte für die Heidenmiſſion.
Stadtkirche: Die Gottesdienſte finden vorläufig in der
Stadt=
kapelle ſtatt. — Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags
bis 3 Uhr nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Nordtüre.
meuen Wirtſchaftsjahrs erſchien eine Erhöhung des Kartoffelbrennrechts
zunächſt nicht zweckmäßig, da ſich der Umfang der Kartoffelernte noch
nicht überſehen ließ und vermieden werden mußte, daß durch ein
über=
mäßiges Verarbeiten von Kartoffeln in Brennereien die
Wintereindek=
kung der Bevölkerung mit Kartoffeln beeinträchtigt würde. Nunmehr
ſteht feſt, daß die Ernte mindeſtens 39 Millionen Tonnen beträgt und
bereits der verſorgungsberechtigten Bevölkerung 5 Milliowen Tonnen
zugeführt worden ſind. Bei dieſem Sachverhalt beſtehen vom
Stand=
punkt der Verſorgung der Bebölkerung mit Speiſekartoffeln Bedenken
nicht mehr. Auf der anderen Seite iſt eine Erhöhung des
Kartoffel=
brennrechts im Inhereſſe der Spiritus verbrauchenden Induſtrie, da die
Inlandsbeſtände von Spiritus zurzeit ſehr gering ſind, dringend
erfor=
derlich. Dazu kommt ferner, daß das bei dar Kartoffelſpirituserzeugung
geſonnene Nebenprodukt, die Schlempe, ein hochtvertiges Futtermittel
iſt, das die Milcherzeugung günſtig beeinflußt.
Spiel, Sport und Turnen.
* Turngemeinde Darmſtadr 1846. Nächſte Wanderung
am 14. Jonuar auf den Feldberg (Taunus). Abfahrt früh 5.43 Uhr.
Teilnehmer unter 20 Jahren wvollen ſich bis zum 11., abends 9 Uhr, in
die beim Hauswirt aufliegende Fahrkarten=Liſte eintragen.
Ruckſack=
verpflegung.
Nächſten Sonntag, den 7. Januar, ab vormittags 10½ Uhr, üiben
die Teilnehmer beiderlei Geſchlechts für den Städtewertkampf
um den Fritz don Opel=Wanderpreis im kleinen Turnſaal.
Das Erſcheinen aller Teilnehmer iſt Pflicht. Nur den Teilnehmern
an dem Städtewettknpf iſt das Turnen am nächſten Sonntag
vor=
mittag geſtattet.
— Turngemeinde Beſſungen 1865e. V. (Wander=
Abteilung.) Am Sonntag, den 14. Januar, findet die 11.
Wande=
rung (Riedwanderung) ſtatt. Dieſelbe führt von Darmſtadt nach
Pfung=
ſtadt=Hahn und zuruick; alles Fußmarſch. Eine größere Ausdehnung iſt
wegen der hohen Eiſenbahnfahrtkoſten nicht geplant. Die
Zuſamnven=
kunft iſt Ecke Eſchollbrücker Straße und Heidelberger Straße morgens
pünktlich 8.30 Uhr. Alle Wanderfreunde werden eingeladen, ſich recht
zahlreich an der nicht anſtrengenden Wanderung zu beteiligen. Bei
dieſer Wanderung findet die Wahl des Wanderwarts und des
Wander=
ausſchuiſſes ſtatt.
Verein für Raſenſpiele e. V., Darmſtadt.
V. f. R. Darmſtadt und Olympia=Lorſch, die beiden
Bezirksmeiſter der A=Klaſſe des Gaues Bergſtraße, treffen ſich an dem
kommenden Sonntag im Vorſpiel um die Gaumeiſterſchaft auf dem
Platze des Vf. R. (Exerzieplatz). Damit ſtehen zwei Vereine ſich
gegen=
über, die auch in der verfloſſenen Spielzeit 1921/22 hart um den
Meiſter=
titel ſtritten, um ſchließlich mit Union=Damnſtadt und F.C. 07=Bensheim
punktegleich an der Spitze zu liegen. Union=Darmſtadt war ſeinerzeit
der Glücklichere und rang ſich nach Ausſcheidungsſpielen — V.f.R.
unterlag ihr mit 1:0 und Lorſch mit 3:2 Toren — zum Meiſter durch.
Nach harten Kämpfen haben in der diesjährigen Spielzeit Olympia=
Lorſch im erſten und V.f.R.=Darmſtadt im zweiten Bezirc die
Meiſter=
ſchaften erlangt. Lorſch zeigte ſich in derſelben gleichmäßigen Form
und erreichte mit vier Punkten Vorſprung das Ziel. Mußte, gleich
V.f.R. eine Niederlage in Kauf nehmen, hatte aber bis dahin die
Meiſterſchaft bereits in Sicherheit. Daß ſie Lorſch nicht ohne
hartnäcki=
gen Widerſtand erlangte dafür ſprechen Gegner wie Hofheim,
Heppen=
heim, Biblis u. a. V.f.R.=Darmſtadt mußte ſich ſchwer ſeinen
Meiſter=
titel erkämpfen. Seine Leiſtung iſt ihm, der eigentlich nach reichen
Spielerabgängen mit recht geringen Ausſichten in die Verbandsſpiele
eintrat, deshalb hoch anzurechnen Viktoria=Griesheim und Spögg. 04=
Arheilgen waren ſchwer zu nehmende Hinderniſſe. Punftegleich ſtanden
ſchließlich V.f.R.=Darmſtadt und Viktoria=Griesheim am Ende der
Ver=
bandsſpiele an der Spitze. Ein Ausſcheidungsſpiel erſt brachte dem
V.f.R. als Glücklicherem und Beſſerem verdienten Sieg und
Meiſter=
titel. Erfreulicherweiſe verliefen alle Spiele im beſten ſportlichen
Rah=
men, und deshalb kann erwartet werden, daß ſich das Spiel der beiden
Mciſter am kommenden Sonntag trotz, oder gerade wegen ſeines hohen
Einſatzes, in gleichen Bahnen betvegt, Meiſterliches und ritterliche
Kempſweiſe blicken läßt.
A. II.
Der 9. Turnkreis der D. T.
ruft ſeine Angehörigen zu einer Winterwanderung auf den
Großen Feldberg (im Taunus) am Sonnzag, den 14. Januar,
zuſcmmen. Nachdem alle Kreisvereine ſich auf dem Bergesgipfel
ver=
ſammelt, wird der Kreiswart für Geiſtesturnen, Wandern und Geſang,
Profeſſor Gg. Bender, die Begrüßungsanſprache halten. Um ½12
Uhr iſt alsdann Abmarſch nach Oberurſel; dorrſelbſt gemütliches
Bei=
ſammenſein im Vereinslokal der Turngemeinde Oberurſel. Bei dieſer
Zuſammenkunft wird Turnfreund Bender, der begeiſternde
Turner=
redner und Jugendfreund, von den neuen Richtlinien ſprechen, die bei
dem herrlich verlaufenen erſten Jugendtreffen der D.T. in Weimar
aufgeſtellt wurden.
G
Stadtkapelle: Vormittags 9 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer
Kle=
berger. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß — Nachm.
3½ Uhr: Kindergottesdienſt (auch, für die Stadtkirche) mit
Weihnachts=
lichtbildern von L. Richter (auch für Erwachſene). Pfarrer
Kle=
berger. — Abends 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Marx.
Schloßkirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgotresdienſt.
Studien=
rat Dr. Zimmermann. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfr.
Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Marx:
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17): Mittwoch, den 10. Jan., abends
6 Uhr: Bibelſtunde (2 Korintherbrieff. Pfarrer Heß.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Reinhardt. Feier des heil. Abendmahls mit Vorbereitung.
An=
meldung von ½10 Uhr an in der Sakriſtei. — Um 11½ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt für den Weſtbezirk. Pfarrer D. Waitz. — Abends
6 Uhr: Pfarrer D. Waitz.
Martinsſtift: Mittwoch, den 10 Jan., abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde (1. Petr. 3, 8—4,7). Pfarraſſiſtent Müller.
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Goerhe. — Um
11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch, den 10. Jin,, abends
8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Marx
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarryſſiſtent Gerſtenmaier. — Um 11½ Uhr:
Kin=
dergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Abends 6 Uhr:
Pfarrer Wagner.
Pauluskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Rückert. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
— Abends 8 Uhr: Gemeindeverſammlung mit Vortrag und Ausſprache
über Fragen des gottesdienſtlichen Lebens. Pfarrer Rückert
Mittwoch, den 10. Jan., abends 8½ Uhr im Gemeindeſaal:
Bibel=
ſtunde. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche: Samstag, den 6. Jan. abends 8 Uhr: Beichte und
Abendmahl. — Sonntag, vorm 10 Uhr: Miſſionsfeſtgottesdienſt,
Miſſionar Guth — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm.
4½ Uhr: Nachfeier (Lichtbildervortrag). — Evang. Sonntagsverein
(Chriſtl. Verein junger Mädchen). Beteiligung am Miſſionsfeſt. —
Donnerstag, den 11. Jan., abends 8 Uhr; Berſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr:
Bibelſtunde. Miſſionar Schlaudraff. — Abends 8½ Uhr:
Evan=
geliſation — Von Montag bis Samstag, jeden Abend 8½ Uhr:
Ge=
betsvereinigung (Allianzgebetsſtunde. — Mittwoch, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde im Beſſunger Gemeindehaus. — Jugendbund für
E. C: Sonntag, nachm. 2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge.
— Um 4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jungfrauen. — Abends
8½ Uhr: Evangeliſation. — Von Montag bis Samstag, jeden Abend
8½ Uhr: Gebetsvereinigung.
Bartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Cemeindehaus der
Martinsgemeinde, Mollerſtr. 23/Liebfrauenſtr. 6. Dienstag, abends
½9 Uhr: Bibel eſprehſtunde.
Ehriſtliche Berſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 7. Jan.
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 10. Jan., abends 8½ Uhr:
Gebetsſtunde. — Freitag, den 12. Jan., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag,
den 7. Jan., vorm 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr: Pre=
Seite 5.
Bei dieſer Kreisveranſtaltung darf der Mann=Rhein=Gau nicht
feh=
len; die Wander= und Jugendabteilungen der Gauvereine ſeien hiermit
gebeten, ſich recht zahlreich an dieſer Wanderung zu beteiligen. Nicht
vergeſſen, die Fahrpreisermäßigung für Jugendliche in Anſpruch zu.
nehmen! Die Darmſtädter Turnvereine bzw. deren
Wanderabteilun=
gen fahren früh 5 Uhr 43 Min. ab Hauptbahnhof nach Kronberg.
Soll=
ten ſich Brudervereine den Darmſtädter Turngenoſſen anſchließen
wol=
len, ſind dieſe herzlich willkommen. Ganvereine, die keine
Wanderabtei=
lung beſitzen, ſollten wenigſtens eine Abordnung zu dieſer Kreisveran=
H. M.
ſtaltung entſenden.
Der Ski=Lehrkurſus im mittleren Schwarzivald,
der vom 26. Dezember 1922 bis 1. Januar 1923 in Triberg
ſtatt=
gefunden hat, wurden in ſeinen mittleren zwei Tagen durch den
Wetter=
ſturz im ganzen Schwarzwald vor Neujahr ſportlich beeinträchtigt,
wäh=
rend die Anfangs= und Schlußtage bei günſtigen Schneeverhältniſſen
(tragfähiger Altſchnee mit 10—15 Zentimeter Neuſchnee) ſich abwickeln
konnten. Im Laufe des Silveſtertages haben ſich die Verhältniſſe
wie=
der umgeſtaltet, ſo daß der Neujahrstag gute Schnee= und Sportbahnen
brachte. Zum Ausgleich für die Störung durch den Wetterſturz wurde
der Kurſus um einen Tag verlängert, indem noch der 2. Januar bei
prächtigem vvolkenloſen Wetter und glänzender Skibahn als weiterer
Kurſustag eingeſchaltet nurde. Waren ſchon der Neujahrstag und die
Weihnachtstage bis zum 29. Dezemaber durch ſonnenklares Wetter und
Pulverſchmee begünſtigt, ſo bildete die Nachttour am Spätabend des
2. Jqnuar bei Vollmond, die in fünfſtündiger Wanderung und
ſprühen=
dem Pulverſchnee über die hervorragenden Skigebiete des mittleven
Schwarzwaldes nach Schönwald und zurück führte, einen Höhepunkt,
wie er ſelten in folcher Schönheit und Güte zu verzeichnen iſt.
Be=
merkenswert iſt, daß die ſportlichen Erfolge des Kurſus ſo gut waren,
daß auch die Anfänger auf dieſer Nachtwanderung mitgenommen
wer=
den konnten. Neben dem ſportlichen Leben entfaltete ſich die Geſelligkeit
in fröhlicher Form, die beſonders am Silveſterabend und in der
Neu=
jahrsfeier, dieſe gemeinſam mit dem Winterſportverein Triberg, zum
Ausdruck kam.
An dem Kuyſus nahmen 43 Perfonen aus Mainz, Worms,
Wies=
baden, Frankfurt a M., Darmſtadt und Mannheimr teil. Die
Kur=
ſusleitung lag in den Händen der amtlich geprüften Stilehrer des
Deutſchen Skiverbandes W. Romberg=Triberg und Karl Maier=
Triberg. Der ſchöne ſportliche und harmoniſche Verlauf des Kurſus
und die Art und Güte der Unterbringung hat etwa die Hälfte der
Teil=
nehmer zur Anregung einer zweiten derartigen Veranſtaltung in dem
Triberger Gebiet und zur Zuſag= dazu verantaßt.
Schluß des redaktionellen Teils.
AAeschlechtsleiden
Kein Quecks., ohne Berufsstörung, Blutunters.
Aufkl. Brosch. Nr. 21 gegen Eins. von 200 Mk.
Ambula-
BN8I.-hrit Br. Honaender 8 torium
Frankfart a. M., Rethmannstrasse 56.
Wetterbericht der Gießener Wetkerwarte.
Vorausſichtliche Witterung am Sonntag, 7. Jan.:
Wolkig, vorwiegend trockenes, mildes Wetter. Südliche und weſtliche
Winde. Während im Oſten und Südwcſten Europas hoher Druck ſich ſe
Wochen konſtant erhält, geigt ſich im Weſten und über dem Meere
ſtarke Depreſſion, die uns ſtändig ſüdliche Winde mit milder Temperatur
und ab und zu Niederſchläge bringen. Die Wetterlage hat im
allge=
meinen wenig Aenderumg erfahren.
Landestheater: Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende gegen
Uhr (E 12): „Cavalleria ruſticana”; hierauf „Der Bajazzo”. — Kleines
Tageskalender.
Haus, abends 7½ Uhr: Abſchiedsvorſtellung Sylveſter Schäffer.
Orpheum: Anfang, 7” Uhr: „Der keuſche Lebemann”. — Union=,
Reſidenztheater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Druck und Verlag: L. C. Witrich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, „Stadt und Land”
„Reich und Ausland”: Max Streeſe; für Sport und Allgemeines:
Kurt Mitſching; für den Inſeratenteil: Paul Lange —
ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
digt. — Um 9 Uhr: Jugendbund (Bibelſtunde. — Donnerstag, den
11. Jan, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pred. Erhardt.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40): Sonntag;
den 7 Jan., nachm. 3 Uhr: Ebangeliſation, — Freitag, den 12. Jan.)
abends 8 Uhr: Gebetsſtunde.
Kirche Jeſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt;
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 7. Jan., nachm. 2½ Uhrz
Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Predigt — Donnerstag, den 11. Jan./
abends 8 Uhr: Bibelſtunde Jedermann herzlich wvillkommen.
Gemeinde glänbig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauer ſtr. 17:
Sonntag, den 7. Jan., vormittags 10 Uhr: Gebetsverſammlung,
— Um 11 Uhr: Sonntagsſchule — Nachm. 4 Uhr: Predigt. — Von
Montag, den 8. Januar, bis Freitag, den 12. Januar, jeden Abend
9½ Uhr: Allianz=Gebetsverſammlung.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 7. Jan.1
nachmittags ½3 Uhr: Predigt. Prediger Kunde aus Frankfurt,
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 7. Januar 1923.,
Kollekte für die Afrikaniſche Miſſion,
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Ußr:
Gelegenheit zur heil Beichte.
Sonntag, vorm, von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte,
— Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit
Predigt — Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt und Kommunion
des Männerapoſtolates. — Um ½11 Uhr: Verſammlung. — Um
9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um 11 Uhr: Letzte heil. Meſſe
mit Predigt. — Nachm 3 Uhr: Roſenkranz=Bruderſchaftsandacht mit
Predigt und Prozeſſion.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Vorm. ½7 Uhr: Heil,
Meſſe. — Abends 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Vormittags 7 Uhr: Heil. Meſſe,
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Vorm. 9½ Uhr: Hochamt
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 Uhr und abends
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil, Beichte. —
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt
und Generalkommunion des Männerapoſtolates. — Um ½10 Uhr;
Hochamt und Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Andacht und Segen.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. 10 Uhr: Amt und Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. um 6½ Uhr: Heil. Beichte. — Um 7 Uhr: Heil.
Meſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um ½10 Uhr: Amt
mit Predigt. — Nachm. 2½ Uhr: Andacht.
St. Fidelisgemeinde. An allen Sonn= und Feiertagen, morgens
8 Uhr in der Kapelle, der Engliſchen Fräulein an der Waldſtraß hl.
Meſſe und Predigt.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag nachm. 5 Uhr und abends 8 Uhr;
Beichtgelegenheit
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um 6½ Uhr:
Aus=
teilung der heil. Kommunion. — Um 9½ Uhr: Hochamt und Predigt.
— Nachm. ½2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um 2 Uhr: Andacht,
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morgens
7 Uhr: Heil. Meſſe und Predigt; vorher Beichte,
Kapelle in Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: And.
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Seite 6.;
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 6. Januar 1923.
Rummer 5.
Der Wunderdoktor.
Erzählung von E. Streff.
(Ernſt Elias Niebergall.)
(Nachdruck verkote
„Ach, Vespillarius, Ihr ſeid mir ein ſchöner Freund, daß
Ihr vor mir hinterm Berge haltet. Als ob ich Euch in jener
Nacht nicht geſehen hätte, da Ihr mit dem Sack auf dem Rücken
ſo ſchlau durch den Bach watetet, ohne daran zu denken, daß
Ihr von dem kalten Waſſer den Schnupfen bekommen müßtet!“
„Wie Du nur ſo ſprechen magſt,” ſprach Vespillarius
be=
troffen, und wollte lächeln, aber Angſt und Grimm ſtritten ſich
auf ſeinem Geſicht. „Trink' und laß; die loſen Reden aus dem
Munde.”
„Doktor, wie habt Ihr mir mein Glas ſo ſauber geſpült!
Es ſcheint, als ob Ihr mich zum Gaſte erwartet hättet. Was
habet Ihr dazu genommen?”
Er deutete auf die Tropfen, welche hie und da am Rande
des Glaſes hingen.
Jespillarius lachte und trank, ohne zu antworten.
„Euer Geld nehm ich,” fuhr Barthel fort und ſtand auf:
„Euern Wein mag ich nicht. Ich weiß, Ihr ſeid nicht
ſpar=
ſam mit ein paar Tropfen, wo es gilt, einen gefährlichen Mund
verſtummen zu machen. Tränk ich jetzt, ſo möcht’ ich wohl
ver=
gebens ein Gegentränklein von Euch erflehen.”
„Narr, trink’ ich nicht von demſelben Weine? Tue mir
Beſcheid!“
„Saufet Euer Gift ſelbſt! Mir ſollet Ihr nicht mehr nach
dem Leben ſtehen, ich gehe zu Eurem Freund Porziunkel und
will ihm die Mittel anraten, wie er ſo berühmt werden kann,
als Ihr.”
Der Doktor ſprang ſo haſtig auf, daß er den Tiſch über den
Haufen warf, aber Barthel rannte ſchon mit gellendem
Hohn=
lachen über die Straße.
„Ich bin verloren,” ſagte Vespillarius dumpf, und blieb
in der Mitte der Stube ſtehen. — „Ich hätt’s denken können,
daß er mich endlich mit ſeinen Schlingen niederziehen würde.
Warum war ich ein Narr und ließ ihn leben?”
Er blickte durch’s Fenſter und ſah, wie Barthel eben in
Porziunkels Haus trat.
„Ich darf keine Zeit verlieren, — gleich werden ſie kommen
und mich fortführen zum Hohn des Volkes, das mich
ver=
götterte! — Wehe — ich bin verlaſſen von Gott und den
Men=
ſchen; mit mir geht’s zu Ende!"
Er ſtürzte an die Schränke, warf alle Gläſer und Phiolen
auf die Erde, und zertrat die, welche nicht zerbrachen, daß die
dunkeln Flüſſigkeiten auf der Diele ſchwammen.
„So recht! Ihr ſollt wenigſtens nicht erfahren, wie ich Euch
betrog! Und jetzt nur noch eins: eine Schuld — es iſt das
Letzte.”
Er verriegelte die Türe, richtete den umgeſtürzten Tiſch
wieder auf, ſetzte ſich daran und begann zu ſchreiben.
10.
Käthes Geliebter ſtand gefeſſelt vor den ſtrengen Richtern;
ſein Angeſicht war heiter und zuverſichtlich, denn er zählte auf
Losſprechung.
Man verlas ihm ſein Urteil: — es verdamimte ihn zu
lebenslänglicher Zwangsarbeit.
Der ſonſt ſo kecke Burſche ſank wie vernichtet auf den
Arnenſünderſtuhl. Die Strafe war ihm härter als der Tod.
Vor der Türe des G=richtsſaales lauſchte Käthe, um zuerſt
den Freigeſprochenen zu begrüßen. Sie hielt das Ohr an das
Schlüſſelloch, ſie hörte: „Lebenslängliche Zwangsaxbeit” — und
ſank ohnmächtig auf die harten Steinplatten,
In demſelben Augenblick, wo Stephan abgeführt werden
ſollte, ward dem Vorſitzer des Gerichts ein Schreiben
über=
bracht. Er las kaum einige Zeilen, als er befahl, mit der
Ent=
fernung des Verurteilten nicht zu zögern.
Als er mit wachſendem Staunen zu Ende geleſen" hatte,
ſtand er auf und ſprach feierlich:
Laſſet uns Gott danken, daß er die Vollziehung eines
un=
gerechten Urteils verhindert: — jener Menſch iſt unſchuldig.”
„Ich hab’ es ja ſtets beteuert,” ſchluchzte Stephan, der bei
dem plötzlichen Wechſel ſeines Schickſals ſeinen Gefühlen
unterlag.
Das Schreiben war von dem Doktor Vespillarius, und
Staunen und Unwillen ergriff die ganze Verſammlung, als es
der Vorſitzende laut las. Es lautete:
Auf dem Punkte, entlarot zu werden, hält mich nichts mehr
ab, durch eigenes Geſtändnis zuvorzikommen:
„Mein Leben war eine lange Reihe von Betrug: die
Auf=
klärung darüber kann ein Menſch geben, welcher ſich wie der
Fluch an meine Ferſen heftete, und mich zu dem verzweifelten
Schritte zwingt, den ich zu tun im Begriffe bin. Nur ſoviel,
und ich glaube, daß es hinreicht: Stephan iſt unſchuldig: ich
habe den Förſter verwundet. Dies beteure ich bei der göttlichen
Barmherzigkeit, welcher ich mich anbefehle!
Vespillariu s.”
Unverzüglich ward Stephan ſeiner Feſſeln entledigt — er
erweckte, der Freiheit wieder geſchenkt, Käthe mit ſeinen Küſſen
aus ihrer Ohnmacht.
Der Vorſitzer des Gerichts begab ſich mit einigen Dienern
ſogleich in die Wohnung des Doktors. Die Türe war nicht
ver=
ſchloſſen — die Eintretenden ſchauderten zurück.
Da ſaß Vespillarius in dem Lehnſtuhl; vor ihm auf dem
Tiſche ſtand die Weinflaſche, die Perücke deckte ſein Haupt. Er
war ſtarr und tot; das Glas, welches er Barthel geboten, war
bis auf den Grund g=leert. In der rechten zuſammengeballten
Hand hielt er ein Papier; es war ſein letzter Wille. Er
ver=
machte die Hälfte ſeines Vermögens dem lahmen Förſter, in
die andere ſollten ſich Stephan und Barthel teilen. Alſo darum
war er plötzlich ſo geldſüchtig geworden.
Das geſparte Geld, lag auf dem Tiſche; der Boden des
Zimmers war mit zerſchlagenen Phiolen, zerſtreuten Skeletten
und Töpfen bedeckt.
So war der Doktor das Opfer ſeines eitlen Strebens
ge=
worden und ſuchte das Unheil, welches er angerichtet, durch
ſeinen Tod wieder gut zu machen.
Sein letzter Wille wird treulich erfüllt. Stephan und
Käthe, gegen deren Verbindung der Fiſcher Andreas nichts
mehr einzuwenden hatte, ſchlugen ſtandhaft die ihnen vom
Doktor Vespillarius vermachte Summe aus; ſie fiel den Armen
der Stadt anheim. Der Förſter ſah ſich in den Stand geſetzt,
ohne Mangel mit den Seinigen leben zu können. Am
will=
komenſten war das Legat dem liederlichen Barthel; doch gereichte
es ihm nicht zum Heil; denn nach einigen Jahren, welche er
mit Schwelgen und Müßiggang zubrachte, war er ſo arm als
zuvor und ward an einem kalten Wintertage erfroren in einem
Graben gefunden.
Doktor Porziunkel heiratete voll Freude ſogleich ſeine treue
Dulcineat); aber die Praxis wollte ſich nicht mehren. Ein
junger, gebildeter Arzt ließ ſich in dem Städtchen nieder und
erwarb ſich in Kurzem das allgemeine Zutrauen. Porziunkel
verleumdete und ſchimpfte fortwvährend auf ihn, und man ließ
ihn gewähren, denn erhatte ja weiter nichts zu tun. Der
häus=
liche Krieg mit ſeiner Gattin, welche ſich bald aus einer Taube
in einen Drachen verwandelte, verbitterte ich vollends das Leben
und zog ihm ein Gallenfieber zu, von welchem ihn die eigene
Kunſt nicht zu retten vermochte.
Am glücklichſten lebte Stephan mit ſeinem ſchönen Weibe;
bei der Hochzeit hatte er ihr geloben müſſen, nie wieder eine
Flinte anzurühren, und er hielt Wort!
Ende,
*) Name der Geliebtem des Titelhelden in dem berühmten ſatiriſchen
Roman „Don Quixots” von Cervantes, hier in der Bedeutung von
Ge=
liebte überhaupt.
Familiennachrichten
Statt Karten.
Frieda Joseph
geb. Meyer
Louts Guckenheimer
VERLOBTE
Eberstadt
Schweinfurt
b. Darmstadt
a. Main
Januar 1923
Faſt neue Strickjacke
zu verk. Waldſtr. 38,
(*380
1. Stock.
Thre am Sonntag, 7. Januar,
4 nachm 3 Uhr, in der
Mar-
tinskirche stattfindende
Trau-
ung beehren sich anzuzeigen
Heinrich Frutig
Rosa Frutig
geb. Koch
*274
Ihre Vermählung beehren
sich anzizeigen
Eduard Loew
und Frau Elisabeth
geb. Wicnold
Darmstadt, 6. Januar 1923
Hoffmannstraße 5
*32
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief ſanft nach
kurzem, ſchwerem Leiden unſere
herzensgute, treubeſorgte Mutter,
Schwiegermutter u. Großmutter
geb. Göttmann
Witwe des Stationsvorſtehers
Rikolaus Schwarz
im 78. Lebensjahre,
(176
Die trauernden Hinterbliebenen:
Ernſt Schwarz und Frau,
Kätchen Ahl Witwe, geb. Schwarz,
Albert Filter u. Frau Margarethe,
geb. Schwarz.
Otto Stöckner u. Frau Eiiſe,
geb. Schwarz
und 10 Eukel.
Darmſtadt (Kiesbergſtr. 50),
Baden=Baden, Köln, 5. Jun, 1923.
Die Beerdigung findet Montag,
8. Januar, nachmittags 2 Uhr,
von der Kapelle des
Waldfried=
hofs aus ſtatt.
Dankſagung
für die zahlreichen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme beim Tode unſrer
(*458
lieben Schweſter
Frau
geb. Bücking.
Im Namen der trauernden Geſchwiſter:
Prof. Dr. Bücking.
Heute nacht verſchied unerwartet unſre
liebe Mutter
Frau Emilie Loeb
geb. Adlex
im faſt vollendeten 71. Lebensjahr.
Darmſtadt,
5. Januar 1923.
Eſſen (Ruhr),
Dr. med. Siegfried Loeb
Clara Schürmann, geb. Loeb.
Die Beerdigung findet in der Stille ſtatt. Wir
bitten von Beileidsbezeugungen und Blumenſpenden
abzuſehen.
(*457
Nachruf.
Nach 32jähriger Tätigkeit in unſerem Hauſe
verſchied am 4. Januar 1923 unſer Prokuriſt
Dert onft Horagäm.
Wir verlieren in dem Dahingeſchiedenen einen
lieben Freund und unentwegt treuen Mitarbeiter,
deſſen Andenken wir ſtets in hohen Ehren halten
werden.
(134
Die Direktion, Prokuriſten u. Angeſtellten
der Firma Vereinigte Hutwerke A.=G.
vorm. A. Roſenthal & Co.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem
Hinſchei=
den unſerer teueren Entſchlafenen
und die zahlreichen Blumenſpenden
ſprechen wir auf dieſem Wege
un=
ſeren tiefgefühlteſten Dank aus.
Be=
ſonders danken wir den Schweſtern
für ihre liebevolle und treue Pflege
ſowie Herrn Pfarrer Zimmermann
für ſeine troſtreichen Worte.
In tiefer Trauer:
Fam. Franz Schneider
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372
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geben. Anzuſ. von
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fort zu verk. Anzuſ.
v. 2-4 nachm. (*383
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(II.158
Darmſtädter Tagblatt
DandeDdU
6. Jan. 1923 Nr. 5
Frankfurter Börſe vom 5. Januar.
(Eigener Bericht des D. T.)
Der Abbruch der Pariſer Konferenz hatte wieder ein ſtarkes Anziehen
der Deviſenkurſe zur Folge, ſodaß der Dollar bis zirka 8800 gehandelt
wurde, amtliche Rotiz 8587½. — Der Effektenmarkt eröffnete in ſehr
feſter Haltung und die Kurſe konnten durchweg kräftig anziehen, die
feſte Deviſenlage gab dem Markt weitere Anzegung. Später wurde die
Tendenz ruhiger, ſodaß die Kurſe im Verlauf zum Teil etwas nachgaben.
Am Rentenmarkt lagen beſonders feſt Anatolier I. + 3000 Prozent,
II. + 4000 Prozent. Lebhaft war das Geſchäft in Türkenwerten, ſo
Zölle zirka 9000, nachbörslich rückgängig auf 8600. I. Bagdad zirka
13 000 Prozent, II. Bagdad 8700, Mezikaner Renten konnten aus
Man=
gel an Angebot nicht notiert werden. Montanaktien lagen ſehr feſt,
und waren beſonders Phömnix ſtark gefragt — 4000 Prozent, ebenſo
Deutſch=Luxemburger + 3000 Prozent. Mannesmann + 2500, Buderus
2500. Zuckeraktien holten ihren Verluſt vom letzteren Börſentage
ganz wieder ein.
Beſonders feſt lag der Elektrizitätsaktienmaukt, wo Siemens u.
Halske zirta 4000 Prozent, Schuckert 3000 Prozenk und Felten u.
Guil=
leaume rationiert ebenfalls 3000 Prozent geſvannen. Lebhaftes Intereſſe
beſtand daneben für Lahmeher und Voigt u. Häffner. Der Chemiemarkt
war nur wenig verändert. Am Einheitswarkt waren die
Kursſteigerun=
gen zum Teil ſehr groß. Jetter u. Scherer auf Kapitalserhöhung 30000
Prozent — 5000 Prozent rationiert, Grün u. Bilfinger + 3700, Chem.
Albert — 3000, Frankfurter Hof —+ 2000 Tricot Beſigheim + 3500.
Rodberg=Aktien kamen bei ſcharfer Rationierung mit 6000 Prozent
zur Notiz.
Der freie Markt hatte ſehr großes Geſchäft unter ſtarker
Beteili=
gung der Spekulation, die z. T. ſehr hohen Anfangskurſe gaben im
Verlauf Gewinnrealiſationen leicht nach. Sehr feſt auf die bevorſtehende
Einführung Caſſeler Faß von 8500—13 000 Prozent, zum Schluß
9500 Prozent.
Sonſt hörte man: Alsberg 1100 Becker Stahl 5500, Benz 6300 bis
7100, Broln Boveri 3400—4000, Emelka 5000, Hanſa Lloyd 4000 bis
3500, Krügershall 10 500, Laſtauto 4400—5000, Luzerne Induſtrie 29 000,
Mansfelder 8600—8800, Petroleum 10 200, Tiach 3500—3300, Inag
4800—4400, Ufa 5200—4500. Entre=priſes 60 000.
Das Geſchäft blieb während der ganzen Börſe lebhaft, und die
Börſe ſchloß in nicht feſter Haltung.
w. Deviſenm rkt. Frankfurt a. M., 5. Januar.
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3.19 — 3.34 — 3.36 — Prag ................." 241.40 240.35 350.65 Agram.. . . . .... . . . ..... 91.75 92.25
w. Frankfurter Abend=Debiſen
m 5. Jan. Be
ſtillem Geſchäft trat im Abendverkehr, eine leichte Abſchwächung ein.
Dollarnoten bewegten ſich zwiſchen 8500 und 8510. Polennoten nannte
man 46½ London 39 500, Paris 590, Brüffel 540, Neu=York 8500,
Holland 3325, Schweiz 1600.
h. Sackleihgebühr. Die Mannheimer Produktenbörſe ſetzte
die Sackleihgebühr auf 80 Pf. pro Sück und Tag feſt.
h. Zellſtoff Waldhof. Die Geſellſchaft kündig die noch
um=
laufenden Obligationen der 41prozent. Anleihe von 1903 der
ehemali=
gen Ruſſiſchen Geſellſchaft Zellſtoffabrik Pernau in Lipland zur
Heim=
zahlung am 1. April 1923. Die Stücke gelangen zum Neunwert zur
Heimzahlung; die Verzinſung hört mit dem 1. April 1923 auf.
— Einfuhr von gekochtem Fleiſch in luftdicht
berſchlofſenen Behältniſſen. Der Reichsminiſter für
Er=
nährung und Landwirtſchaft hat nach Mitteilung der Handelskammer
Frankfurt a. M.=Hauau eine Entfcheidung getroffen, wonach
ledig=
lich Cornedbeef im engſten Sinne zur Einfuhr
frei=
gegeben iſt und ſich die freie Einfuhr nicht bezieht auf Roaſtbeef,
Bolledbeef und andere vorgekochte Rindfleiſchkonſerven. Dieſe
letztge=
nannten Rindfleiſchkonſerven bedürfen, ebenſo wie Fleiſchkonſerven in
luftdicht verſchloſſenen Behältniſſen, die ſogen. Haſchees darſtellen, einer
Eifuhrbewilligung bzuu. beim Verbringen vom beſetzten nach dem
un=
beſetzten Gebiete einer Zulaufsgewehmigung.
— Zum Schutz der deutſchen Valutagläubiger. Der
firanzpolitiſche Ausſchuß des vorläufigen Reichswirtſchaftsvates nahm
den Bericht ſeines Arbeitsausſchuſſes zur Beratung von Maßitahmen
zum Schutze der deutſchen Valutaſchuldner entgegen und
beſchloß, eine Reihe Hilfsmaßnahmen zu empfehlen, die in beſtimmten
Fällen die Bereitſtellung von Betriebsmitteln durch das Reich zugunſten
der Valutaſchuldner und ihrer Exportorganiſationen, ferner eine
Not=
unterſtützung und die Beſeitigung von Härten in der Handhabung der
Steuergeſetze vorſehen. — Der Ausſchuß lehnte den Geſetzentwurf über
die Ausprägung von Erſatzmünzen ab.
Berlin, 5. Jan. (Wolff.) Die „Bebag”, Benzin= und Erdöl=
Handelsgeſellſchaft A. G. in Berlin=Charlottenburg, hat ihr Aktienkapital
von 5 auf 50 Millionen Mark erhöht. Die Behag iſr eine jüngere
Gründung in der deutſchen Minerglölinduſtrie und gehört zu dem
bekannten Kahn=Induſtriekonzern
Prag. 5. Jan. (Wolff.) Das Prager Tagblatt weldet aus
Preß=
burg, daß die wirtſchaftlichen Verhandlungen zwiſchen
der Tſchechoflowakei und Ungarn unterbrochen und
auf Monatsende vertagt worden ſind. Die Ausſichten auf einen
günſti=
gen Abſchluß ſeien nicht groß.
Ausgabe von Schuldverſchreibungen durch die Heſſiſche Landes=
Hypothekenbank.
Auf Grund der Bekanntmachung des Heſſiſchen Staatsminiſteriums
vom 17. Januar 1903 (Regierungsblatt Seite 23) wurde der Heſſiſchen
Landes=Hypothekenbank zu Darmſtadt die Ausgabe von auf den
Ju=
haber lautenden, zu 6 Prozent verzinslichen
Kommunalſchuldverſchrei=
bungen im Geſamtbetrage von 20 Millionen Mk. (Reihen 43 41, 45
und 46) nebſt zugehörigen Zinsſcheinen genehmigt. Die Rückzahlung iſt
bis zum 2. Januar 1920 ausgeſchloſſen. Die Stückeeinteilung für jede
Reihe zu je 5 000 000 Mark iſt folgende: 150 Stück Buchſtabe G zu 10000
Mark iſt 1,5 Millionen Mk., 400 Stück Buchſtabe 4 zu 5000 Maxk iſt
2 Millionen Mark, 750 Stüick Buchſtabe B zu 2000 Mark iſt 1,5 Millionen
Mark.
Uteber die Lage des amerikaniſchen Eiſen= und Stahlmauktes
kabelt das amerikaniſche Fachblatt The Ivon Trade Nevieſ, Ohio in
Cleveland: Die Eiſenbahnen gaben weitere 10 006 Waggons in Auftrag.
Es wird auf der ganzen Linie lebhaft gekauft. Die Stahlpreife zeigen
ſteigende Tendenz, namentlich die Preiſe für Draht und Feinblech bei
den unabhängigen Werken. Die Roheiſenerzeugung hob ſich im
Dezem=
ber auf 3 086 000 Tonnen, ſo daß die Jahreserzeugung ſich auf 26 085 000
Tonnen für Koksroheiſen oder rund 27 Millionen Tonnen für
Noh=
eiſen insgeſamt ſtellt. Es ſind 250 Hochöfen im Feuer, die beſte Ziffer
ſeit 1919. An der atlautiſchen Küfte wurden kürzlich 13 000 To deutſches
Roheiſen zu 26,50 Dollars einſchließlich Zoll abgeſchloſſen. Bei
zufrie=
denſtellendem Geſchäft iſt, der Ferromanganmarkt unverändert. In
Feinblechen kamen erhebliche Aibſchlüſſe zuſtande.
w. Debiſenmarkt. Berlin 5. Januar Telegr. Auszahlungen für:
Ge R
Geld. Mie e 7 3187.— 3203.60 344137 338.63 Brüſſel=Antwerpen .........." 531.16 533,84 546.13 348.67 Chriſtiania . . .. . .. . . . . . . . . ..." 1536.15 1543.85 1655.85 1664.15 Kopenhagen ................" 1645.87 1654.13 1795 50 1804.50 Stockholm .. .. . . .. . . . .... ..." 2169.56 2189.44 2364.10 2365.90 Helſingfors ................."
Italien. ... ............ ....."
London ...................."
New=York .................."
Paris...
.....
Schweiz....... . ."
.... 196 50
413.96
37306.50
8004.93
573.56
1518.69 197.50
416.04
37493.50
8045.07
576.44
1526.31 2083.47
431 41
40199.25
8678.25
581.50
1625.92 200.53
433.59
10400 *
8721.25
661.50
1634.08 Spauien ........"
... 1259.34 1265.66 1341.63 1318.37 Wien (in Deutſch=Oſterr, abg.). 11.57 11.63 1234 12.32 Prag 240.89 242.11 250.37 251.63 Budapeſt
....: 3.19 25 3.26 3.28 Buenos=Aires.... . . . . .. .. . .." 3032.40 3047.60 8216.33 3283.07 Bulgarien .................." 52.86 53.14 31.85— 55.14 Japan ... ........ ..... ....." 4164.56 4185 44 Rio de Janeiro ............." 907.72 912.28 977.55 982,45 Belgrad.. . 86. 78 87.12 91.52 91.98
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Berliner Börſe.
Berlin, 5. Jan. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild. Die
Verſchlechteruug des Markkurfes im Auslande iſt nicht in ſo ſtarkem
Maße erfolgt, wie nach dem Scheitern der Pariſer Konferenz dielfach
befürchtet wurde. Immerhin ſtiegen die Deviſenpreiſe ſchon vormittags
recht erheblich, und in Rücklirkung hiervon ſetzt auch bei vermehrten
Käufen am Effektenmarkte eine kräftige Aufwärtsbewegung ein.
Aller=
dings war das Geſchäft nicht gerade ſtürmiſch, weil von einigen Seiten
zur Vorſicht gemahnt wurde wegen der Ungewißheit der weiteren
Ent=
wicklung der politiſchen Lage. Schwere Papiere des Montanmarkte.
ferner beſonders Kaläverte und einzelne chemiſche Papiere, wie Th.
Goldſchmidt, Köln=Rottweiler, Oberſchleſiſche Kokswerke,
Elektrizitäts=
aktien wie Felten u. Guilleaume und Siemens u. Halske, ferner von
Maſchinenfabrik=Aktien namentlich Berlin=Karlsruher Induſtrie,
erfuh=
ren mehrere 1000prozentige Steigerungen. Valutapapiere wurden
naturgemäß recht beträchtlich höher bewertet, Merikaner z. T. 4000 Proz.
Türkiſche Loſe gewannen über 8000 Mark, auch ungariſche Anleihen
ſtie=
gen teilweiſe um 1—2000 Prozent. Schiffahrts= und Bankaktien ſchoſſen
ſich der Aufwärtsbewegung an; Hamburg—Südamerikaniſche
Dampf=
ſchiffahrt erzielten eine Beſſerung um 4500 Prozent. Im Verlauf nahm
das Geſchäft eher an Lebhaftigkeit ab.‟ Die Kursbewegung geſtaltete ſich
nicht ganz gleichmäßig. Im allgemeinen blieben die anfänglichen
Er=
höhungen beſtehen. Deutſche Anleihen wieſen nicht unerhebliche
Aende=
rungen nach oben und unten auf.
Von den Produktenmärkten.
Berlin, 5. Jan. (Wolff.) Am Produktenmarkt erhielt
ſich wvegen der weiteren Steigerung der Deviſenpreiſe die feſte
Stim=
mung. Die Preisbewegung nach oben machte aber verhältnismäßig nur
geringe Fortſchritte. Das Geſchäft blieb im allgemeinen ruhig. Roggen
wurde ſeiter für Deckungen auf frühere Abgaben an die
Reichsgetreide=
ſtelſe zu höheren Preiſen gekauft! Im Weizengeſchäft konnten die recht
wveſentlich erhöhungen Forderungen, nicht immer durchgeſetzt werde
Auch für Gerſte ſtellten ſich die Preiſe höher bei mäßig großen
Um=
ſätzen. Hafer war gleichfalls teurer, doch konnten gegenüber den guf
D:zemberfracht bezogenen Warenmengen die Provinzforderungen kaum
durchgeſetzt werden. Mais ftieg weſentlich im Preiſe. Mehl ſtellte
ſich ebenſo wie die anderen Artikel höher.
h. Mannheim, 4. Jan. Producktenbörſe. Die Pariſer
Konferenzverhandlungen wirkten auch auf das Geſchäſt an der Pro
duftenbörſe am Donnerstag ein und hatten einen ſehr ruhigen Verkehr
zur Folge, zumal auch durch die erhöhten Deviſen die Preiſe wiederum
etwas angezogen haben. Die Tendenz war ſehr feſt. Man verlangte
für Weizen 36—37 000 Mark, Roggen 31 000 Mark, inländiſchen Hafe
26—29 000 Mark, ausländiſchen 33—35 000 Mark. Mais=32—33000 Mk.
die 100 Kilo bahnfrei Mannheim. An Futtermitteln waren angeboten
Biertreber zu 19—20 000 Mark, Rapskuchen 20000 Mark, Malzkeime
17 300—17 500 Mark. WBeizenkleie 15 500—16 (00 Mark, Weizenſutter
mehl 19 000 Mark pro 100 Kilo ab Fabrik= bzw. Mühlenſtation. In
Mehl hatte ſich die Devifenerhöhung noch nicht bemenkbar gemacht ſo
gaben die Mühlen noch Weizenmehl Spezial Null zu 55 600 Mark, die
ziueite Hand zu 52—53 000 Mark den Doppelzentner, Roggenmehl zu
44 000 Mark ab. Offiziell wurden pro 100 Kilo waggonfrei Mannheim
netto Kaſſa notiert: Weizen 35 900—36 500 Mark, Roggen 31000 bis
31 500 Mark, Gerſte 27—28 000 Mark, inländiſcher Hafer 24—28 000 Mk.,
ausländiſcher Hafer 36—37 000 Mak. Wieſenheu 20—21 000 Mark,
Preß=
ſtroh20—22 000 Mark, Bundſtroh 17—19 000 Mark, Weizenmehl Spezial
Null 56 100 Mark, Weizenkleie 15 000 Mark. Tendenz: feſt.
h. Manaheim, 4. Jan. Kleinviehmarkt. Zum
Klein=
viehmarkt am Donnerstag waren aufgetrieben: 49 Kälber, 53 Sch.
50 Schweine, 734 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden für 50 Lilo
Lebendgewicht für Kälber b) 68—7000 c) 66—68000, d) 41—46 900,
e) 60—64 000 Mark; Schafe a) 38—40 000, b) 36—38000, c) 34—36 000,
d) 32—34 000, e) 28—30000 Mark; Schweine a) und b) 74—76 000,
() 72—74000, d) 70—72000, e) 63—70 000 Mark; Sauen 66—70 000
Mark; Ferkel und Läufer 18—38000 Mauk dro Stück. Tendenz: Mit
Kälbern. Schweinen und Schafen mittelmäßig, geräumt; mit Ferkeln und
Läufern lebhaft.
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.
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49 Württemberger ........
Ausländiſche.
50 Bulgar. Tabak 1902 ....."
5%6 Bosnien L.=E.=B. v. 1914
„ L.=Inpeſt.=Anl.v. 1914
41,%0 „ v. 1902........ . ..
..
2 Griech. Monopol ......
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918.... . .. . .. ......"
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 .................."
4% Oeſt. Goldrente ........."
4% „ einheitl. Rente ....."
50 Num. am. Rente v. 03 ..
4½% „ Goldrente v. 13 ...
„ am. „ konv.. . . .
49
„ „ „ v. 05 „..
4%0 Türk. Admin. v. 1903..
40 „ (Bagdad) Ser. I..
II..
4½ „ v. 1911, Zollanl.
4½%0 Ung. Staatsr. v. 14.
40‟
„ Goldrente
49
„ Staatsr. v. 10..
4% „ Kronenrente .....
Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort. innere. . . . .
„ konſ. äuß. v. 99 ..
„ Gold v. 04. ſtfr. ..
konſ. innere ......
4½% n Irrigationsanleihe.
5% Tama lipas. Serie T ..
Oblig. v. Transportanſt,
4% Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . . .
2,6% alte Oeſtr. Südb, (Lortb.) . 115.500.—
2,6% neue „ „ „
ſtrf
3% Oeſt. Staatsb 1. b. 8. Em.
„ 9. Eri. .„..
3% „ v. 1885.....
75.— 120.— 15 165.— 174. 131.— 140.— 300.— 130.— 111.— 100 50 160.— 139.— 151. 110.— 110. 120.— 119.— 102.— 125.— 130.— 106 5500.— 1800.— 2000.— 2000 2300.— 1200.— 17 100.— 200.— 3700.— 3900.— 7000.— 8300.— 2445.— 2595.— 2900.— 2900.— 13.500.— 14 000.— 10 000.— 7575.— 8575.— 8000.— 9075.— 2800.— 3800.— 11300.— 12800.— 1500.— 1850.— 2000.— 58000.— 52 000.— t 000- 1000.— 16500— 12560.— 1 14250.— 80.— 1010.— 8700.— 8275.— 30 000.— 32500.— 29 200. 25‟
129 000 Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.) 3. 1. 5. 1. 30 Oeſt. Staatsb. b. Erg. Ne= 31 29 000.— 28 000.— 4e
v. 1883.... 2250. 410 Anatolier I..........." 18700.— 21500.— 27 Rubolfb. (Salzkammerg.), 851.— 960.— 2 Salon Conſt. Jonktion.. 2 Salonique Monaſtir .... 4800.— 5800.— Tehuantepee
...." 55 500.— 57 000.- ......... Deutſche Städte. 1O Darmſt. v. 1919 bis 1925.
12% Darmſt. b. 1905 ...... %o Frankfurt v. 1913 .......
v. 1903 ....... 170.— 4% Mainz. v. 1919 bis 1926.. 95. 95
Frankfurter Kursbericht vom 5. Januar 1923.
Pfandbriefe.
40 Frankf. Hyp.=Bank 1920.
425 Frankf. H. grd.=Ver. 1921
42 Mein. Hyp.=Bank 1922 ...
42 Pfälz.
„ 1922 ...
4% Rhein.
„ 1923 ...
verl..
4% Südd. Boden=Cred.=Bank
München 1906 .....
42 Heſſ. Ldhyp.=Bank Pfdbr.
3½% Heſſ. Ldhhp.=Bk. Pfdbr.
42 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl....
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie ..
Barmer Bankverein
Berliner Handelsgeſellſchaft
Commerz= und Privatbank...
Darmſtädter u. Nationalbank.
Deutſche Bank .....
DeutſcheEffekten= u Wechſelbank
Deutſche Vereinsbank ......."
Diskonto=Geſellſchaft .. . ......
Dresdener Bank ............
Frankfurter Bank —
Metallbank. . . . . . . . . . . . .. ....
Mitteldeutſche Creditbank ....."
Oeſterreichiſche Creditanſtalt.—
Reichsbank=Ant.
Süddeutſche Disconto=Geſeliſch
Wiener Banvverein.
Berowerks=Aktien.
Berzelius.... ........"
Bochumer Bergb. ...
Buderus...........
Dt. Luxemburger .......
Eſchweller Bergwerks=Akt..
Gelſenkirchen Bergw.
Harpener Bergbau ....
Kaliwerke Aſchersleben
Weſteregeln".
Lothringer Hütte
Mannesmann Röhr
Oberbedarf ......
Oberſchleſ. Eiſen (Caro)
Phönix Bergbau ......"
125.—
104.—
104.—
125.—
140.—
117.—
110.—
1700.—
1950.—
17000.—
2150.—
3100.—
8100.—
1510.—
1500.—
4175.—
3300.—
1045.—
13500.—
1660.—
2060.—
3025.—
2150.—
1340.—
2300.—
11200.—
23 100.—
17000.—
24 750.-
58 200.—
12990.—
14800.—
18000.—
13 700.—
12200.—
8400.—
18800.—
1G.=
120.
140—
149.
125
1500.—
B75.—
18000.—
2190.—
3675.—
8900.—
2000.—
2200.—
4000.—
3600.—
1200.—
14550.—
1950.—
2375.—
2625.—
1700 —
7000.—
12700.—
27 200.—
19.500.—
25 250.—
59 900.—
13650.—
15 600.—
18000.—
16 475.—
13800.—
W75.-
Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Rhein. Stahlwerke .....
Riebeck Montan.. . .........
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte . . . . . . . . . ...
Bau= und Terrain=Aktien.
Hoch= und Tiefbau .........."
Süddeutſche Immobilien..
Phil. Holzmann ........
Wahß & Freytag ....
Baſt Nürnberg ....
Bleiſtiſt Faber ..........
Brauerei=Aktien.
Henninger ...
..
Löwenbrauerei München.
Schöfferhof (Binding)..
Werger .....
„....:
Cementwerk Heidelberg ......
Cementfabrik Karlſtadt .......
Cementwerk Lothringen ......
Chemiſche Aktien.
Anglo Guano .....
Badiſche Anilin".
Blei Braubach ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Goldſchmidt . . . . . . . . .
Griesheim Elektron ..
.:
Höchſter Farblverke ..
Elberfelder Farben ..
Weiler=ter=mer ........
Holzverkohlung ............
Rhenania.. ..............
Rütgerswerke ....... .."
Schramm Lackfabrik.. .
Ultramarinfabr.=Ver.
Wegelin Rußfabrik.
Werke Albert (Chem.).
Deutſch. Eiſenhandel)..
Elektriſche Aktien.
Akkum. Berlin ......"
A. E. G. Stamm. . . .
Bergmann Werke. . ..
Felten & Guilleaume.
Lahmeher ......"
Lech Augsburg
Licht und Kraf=
Lieferungsgeſ..
Mainkraftwerke Höchſt
Reiniger, Gebbert & (
Rhein. Eleltr. Werke
Schuckert (Nürnberg)
Siemens & Halske
Siemens Betriebe
Tel. Dtſch. Atlant
Thüringer elektr. Lief
Voigt & Haeffner Stamm
„ Vorzug ......"
Maſchinen=Aktien.
Adlerwerke Kleher
Armatur (Hülpert)
Badenia (Weinheim)
5580.— 5850.— 4850.— 4875.— Enzinger Filter ............. Aa 8000.— 8200.— Eßlinger Maſchinen ...... 6450.— 7600.— Faber & Schleicher. . .. .. . . ..
Frf. Maſch. Polorny & Wittek. 3100.— 3200.— 5600.— 2700.— Gasmotoren Deutz ...." A=- M= Gritzner (Durlach) ..... 12100.— 13600.— 2700.—
7200.— Hehligenſtaedt E Co... 5900.— 7200.— 8200.—1 Hydrometer Breslau.. 6600— 8000.— 2700.— 2800.— Karlsruher ............." 5200.— 5200.— 2500.— Klein, Schanzl. & Becker ....." 4000.— 4100.— 7100.—
6800.—
4500.— 7900.—
7200.—
4500.— Lokomotivfabr. Krauß
. 7600.— 7900.— Lux ſche Induſtrie.
Meguin ... ....."
Moenus .............." 4280.—
8000.—
3375.— 4300.—
9000.—
3800.— Motorenfabrik Oberurſel ..... 5075.— 5500.— 27000.— 29 500.— Neckarſulmer Fahrzeugwerke .. 4250.— 4600.— 8300.— 9200.— Nähm. Kahſer...... 7100.— 7500.— 4500.— 4900.— Riedinger Maſchin. 4950.— 5225.—
5000 — 14980.— 16400.— Röhrenkeſſelfab ik (Dürr). 4460.— 9350.— 10700.— Schnellprefſen Dresden.. 4800.— /5000.— 7100.— 7525.— Schnellpreſſen Frankenthal. . 5375.— 5975.— 7000.—
7200.— 7390.—
7400.— Verſchiedene=Aktien. 7900.— 8000.— E.—T.. 8400.— 9500.— Emaill. Ullrich ..............." A 5500.— 8250.— 9500.— Feinmechanik (Fetter) ......." 25 000.— 30000 — 8500.— 9350.— Feiſt Sektkellerei ............" 3600.— 4000.— 5006.— 5200.— Frankfurter Hof ............" 13 000.— 15000.— 8500.— 10500.— Ganz. Ludwig ............" 2990.— 3000.— 6980.— 7000.— Geiling, Sekt ............. .." 4175.— 5000.— 16950.— 23 000.— Gelſenlirchen Gußſtahl ......." 8400.— 8700.— 6000.— 7350.— Gummipeter ......... . .. .... 7400.— 7480.— Gummi Berlin=Frankfurt ...." 6000.— 5800.— Hanfwerke Füſſen ..........." 5210.— 7000.— 15 500.— — Heddernheimer Kupfer ....... 4575.— 5150.— 5820.— 6250.— Hirſch Kupfer ........ 11200.— 12500.— 7000.— 8150.— Hotel A.=G., München 4975.— 5300.— 8000.— 11500. r. Junghans Gebr.. . . . . . . 4795— 4930.— 6100.— 6400.— Konſervenfabrik Braun ...." 4350.— 4680.— 2400.— 3300.— Lederfabrik Adler Oppenheimer 9900.— 12000. 5200.— 5790.— „ Gebr. Fahr 9000 — 9000.— 5900.— 5550.— Lederfahr Niederrhein (Spier) —a. — G 2000.— 3000.— Lederfabr. Leutesdorff ......" 3800.— 3800.— 5200.— 5500.— Lederw. Rothe ............." —G. 15 000.— 5000.— 5800.— Lederwerke Spicharz ........ 3400.— 4600.— 11500.— 14500.— Löhnberger Mühle ......... 6000.— 6500.— 21500.— 25 400.— Lüdenſcheid Metall ......... 5000.— 5500.— 890.— 1200.— DI.—Sp. 3000.—
4250.— 3600.—
5000.—
3500.— 4000.— Metal. Bingwerke Nürn 4050.— 4600.— Metall Dannhorn.
Hindrichs=Auffermann 4100.—
600.— 4100.—
7500.— Olfabr. Vereit
Philipps.. n deutſch. .. 4200.— 5700.— 1 Pinſel Nürnberg 5000— 6200.— 3550.— 4300.— Porzellan Weſſel 8200.— 3700.— 3800. Schleußner (Frankfurt a.M.). 3000. 3500
Berſchiedene=Aktien (Fortſ.)
Schneider & Hanau
Stempel, Schriftgießerei
Schuhfabrik Berneis=Weſſel
Schuhfabrik Herz
Schuhf. Leander Offenbach
Seilinduſtrie Wolff
Sichel, Fulius ..
.
Siemens Glasinduſtrie .......
Spiegel= u. Spiegelglas Bayr..
U.—Z.
Uhrenfabr. (Bad.) Furtwangen 6450.—
Beithwerke ........
Voltohm Seil Stamm
„ „ Vorzug
Waggon Fuchs Heidelberg
Zellſtoft Aſchaffenburg
Zellſtoff Waldhof".
Zellſtoff=Ver. Dresden .
Spinnereien.
Eifäſſ. Bad. Wollfabr. Kehl
Ettlingen Spinnerei.
Hammerſen (Osnabrüch ;
Zuckerfabriken.
Zuckerfabr. Waghäuſel ......."
Frankenthal ......"
Heilbronn
Offſtein
Rheingau ..
Stuttgart ........
Transport=Aktien.
Schantung E. B.
Hapag (Paketfahrt)
Nordd. Lloyzd.
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ...
Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn
Unnotierte Aktien.
Alsberg ..
Beckerſtahl ................."
Benz.......................
Brown Boveri .............
Cont. Handelsbank ... ..... ..."
Hanſa Lloyd .. . . . . ........."
Inag. .. . . . .................
Kabel Rheydt ......"
Karſtadt R. ....."
Mansfelder .....
Petroleum Dtſche.
Raſtatter Waggon..
Stöckicht=Gummi .. . . . . . . . . . . 3000.—
Text. Ind. (Barmen (Tiag) ... 2300.— 3200.—
Ufa Film ...
Rae e
Dampfkeſſel Rodberg... . . .
Gebrüder Roeder.........
Gebrüder Lutz ...........
Helvetia Konſervenfabrik. .
Motorenfabrik Darmſtadt
J nuleth & Ellenberger ...
Bahnbedarf
Bankgeschäft
Fernsprecher 1308, 1309
V—211e 2BOTN
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten
Darmstadt
1 Luisenplatz 1
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 6. Januar 1923.
Rummer 5.
Orpheum
Kölner Schwänke
Samstag u. Sonntag
Der große Erſolg:
Der keuſche
174) Lebemann
,
Sonntag, 7. Jan.
2 Aufführungen:
Nachm. ½4 Uhr und
abends ½8 Uhr.
eennessensenanenasant
Kart.: Verkehrsbur.,
Ernſt=Ludwigsplatz.
Landestheater
Samstag, 6. Jan.
Großes Haus.
E 12.
Cavalleria rustieana
von Pietro Mascagni
Hierauf:
Der Bajazzo
(Pagliasci)
von R. Leoncavallo,
Anf. 7, Ende geg. 10 Uhr.
Preiſe X (250-1750 Mk.)
Kleines Haus. (V!
Abends 71 Uhr.
Abſchiedsvorſtellung
Shlveſter Schaeffer.
Preiſe 800, 900, 1000
und 1200 Mk.
Zeugnis=Abſchriften
Vervielfältigungs=Büro
S. Guttmann
Tef. 1679, Wikhelminenſt. 8
Erſthl. Ausführ. *m
Damen= u.
Kindeu=
kleider werden z
mäß Preiſ. angefert
Näh. Geſchſt. (*36
Dieburgerſtr 10. 745=
Ein 6 Monate alt.,
geſundes, kräftiges
für
Mädchen erb
u. eigen abzugeben.
Zu erfrag. in d. Ge
ſchäftsſt. ds. Bl. /*350
Ehrenſache!
Arbeiter, 37 Jahre.! „Weiblich
kath., mit klein.
Ver=
mögen u. guter
Po=
ſition, wünſcht Frl.
oder Wiwe zwecks
kennen zu
Heikal lernen.
Ge=
fällige Zuſchr., mögl.
mit Bil" , unt. D 17
Geſchäftsſtelle (*250 Alleinmädchen
la Kernleder Treibriemen Marke „Eber
nehmen Anfträge entgegen in
Pfanzenschutzmitteln Nasbeld geſund, kräft
Rebschwefel
Kupfervitriol
Bast
Verlangen Sie sofort bamustertes Angeboi. keiter, Witwer 52 J
Telegramm-Adresse: Schwetelbecker Wſich auf dieſem Wege
Telephon Hansa 695 und folgende. wieder verheiraten. geſucht
Helresohteehts-, Hant-Leiden
9
chron. Harnleiden. Nieren= und
Blaſen=
leiden. Naſche Hilfe ohne Berufsſtörung Kriegerswitwe,
Nur einmal zu zahlendes mäßiges Honorar derin, wünſcht mit
Homöopath, Heilanſtalt (Inh.: L. Deſch), ſol. charakterv. Herrn
Frankfurt a. M., Großer Hirſchgraben 21, in ſicherer, Stell. be=
Spr. 10—1, 3—7. Sonntags 17—2 Uhr, kannt zu werd. zwecks
u
Jedes
Quantum Roßhädreels
bis 500 Mark per Kilo zu kaufen
geſucht.
(415
Wienerſtraße 836
Telephon 2497.
St
Jago=verpachtung.
Die Jagd der Gemeinde König i. O.,/ſtadts. Ang. u. D 80
beſtehend aus 1200 Hektar Wald, Feld /Geſchäftsſtelle, (*43
und Wieſen, wird am Mittwoch, den
31. Januar 1923, nachmitags 2 Uhr, Btelungsgeſuch!
im Gaſthaus „Zur Wacht am Rhein. Gebildetes junge
auf weitere ſechs Jahre verpachtet. König halt erfahren) ſucht
iſt Station an der Eiſenbahnſtrecke Hanau= zum 1 AprilStellung
Eberbach. Der Wald iſt in 5 Minuten als Stütze mit Fam. der Station zu erreichen und iſt guter Anſchluß in beſſerer
Wildſtand vorhanden.
König, 31. Dezember 1922.
Bürgermeiſterei König.
Hofferbert.
(131a
alleinſt., 45. J.
FT, wünſcht m.
an=
ſtänd, Herrn in ſich.
Stellung bek. z. w.
„* Angeb.
zW. Heiral. unter
D 44 Geſchſt. (*34:
Einheirater
(Selbſtgeſuch)
in ſchuldenfreies
Land=
haus m. Gart.,
Acker=
land(Kleinſtadt) kann bet ſehr hoh. Lohn
häusl. tücht
arbeits=
froh ,ſparſ., gebildet.,
beſſ. vermög. Fräulein
od. Witwe (auch v.
Lande, m. Kd.), 25 bis
/40 jähr. evang., mit
Mäbel,Wäſche Haus
Grundbeſitz, Geſchätt.
Direkte, reelle Angeb. u
C 105 Geſchſt. (*96
Heirat!
Ein ſtrebſam.
Ar=
alt, m Haush., möchte
(1,9821 Fräulein od. Witwe
Tm. 1 Kinde nicht
aus=
geſchl. (Alter von 40
bis 50 J.) Ang. unt
D 104 Gſchſt. (*477
jg ohne Queckſitber u. Salvarſan /37 J., mit 3 gut er= Hausaibeit geſucht.
ShPNIIIB 26jähr. erfolgr. Praxis. 1574 zog. Kindern, Schnei= Vorzuſt, Taunusſtr. 15
ſpäterer Heirat.
Geſchäftsſtelle, (*414
Rund- und Kordelschnüre,
Näh- und Binderiemen
Leder-Manschetten
Leder-Dichtungs-Scheiber
und Ringe
Textil-Treibriemen
Kamelhaar, Balata,
Baum-
wolle, Gummi ete.
Hanfriemen Marke Triumpf
Treibriemen-Leder, Sattler-
Leder, Portefeuille-Leder,
Möbel-Leder.
Gummi- u. Asbest-
Fabri-
kete, Platten, Schläuche
Packungen
Maschinen-Oele u. Fette
Treibriemenwachs
Riemenverbinder — Rie
menspanner
Holzriemenscheiben
gangbare Dimensionen
stets auf Lager.
Anerkannte
erstklassige Erzeugnisse.
Erste Eberstädter
Treibriemenfabrit GOofgwalef, Eberstadt y. U.
Fernsprecher Eberstadt 304
15
Alicestrasse 9.
Handelskammerwahlen.
In den am 12. Dezember 1922 ſtattgehabten Wahlen
für den Wahlbezirk Darmſtadt ſind folgende Herren zu
Handels=
kammermitgliedern gewählt worden:
In der Erwerbsgruppe Induſtrie:
Dr. Otto Röhm und Fabrikant Ernſt Trier.
In der Erwerbsgruppe Großhandel:
Kaufmann Moritz Adler.
In der Erwerbsgruppe Einzelhandel:
Kaufmann Leopold Hachenburger und
Kaufmann Theodor Stemmer jun.
Die Wahlprotokolle nebſt Anlagen liegen von Montag,
den 8. bis einſchließlich Mittwoch, den 10. Januar 1923,
auf dem Büro der Handelskammer zur Einſicht der
Wahl=
berechtigten offen. Einwendungen gegen die Wahl oder die
Gewählten ſind binnen dieſer 3 Tage bei Vermeidung de
Ausſchluſſes bei der Handelskammer ſchriftlich vorzubringen.
149)
Bäckergehilfe
22 J., ſelbſtändig, in
I Konditorei
volon=
tiert, ſucht Stellg. in
Bäckeret oder
Kon=
ditorei. Gefl. Ang. u.
D 72 Geſchſt. (*394
Weiblich
Die Holzverſteigerung Nr. 1 iſt ge=
U nehmigt. Die Abfuhrſcheine können
von Montag, den 8. ds. Mts. ab bei den
Kaſſeſtellen eingelöſt werden.
Ueber=
weiſung und erſter Abfuhrtag: Montag.
den 8. d8. Mts.
Darmſtadt, den 5. Januar 1923.
Oberförſterei Beſſungen.
Delp.
(144
In allen Hausark
erfahr. fleißig., ehrl.
Mädchen
(25 J ) ſuchtdauernde
Stellung bei zeitgem.
Lohn und guter
Be=
handlg. Nähe Darm=
Mädchen (im Haus
Familie Darmſtadts.
Flſe Zebger,
Emmerich a. Rhein,
Kl. Wall 2. 1154
Männlich
Geſchäftsleute
Gewerbetreibende!
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empfiehlt ſie
Einrichten und
Bei=
tragen der Bi
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(150
halt baldigſt tüchtiges
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Haush. geb. Dame
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Angebote unt. D 78 Lohn, gute Koſt, evtl.
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*283
lage 56, I. twird ſ. ſof
Geſucht ein tüchtig
ſelbſtändig. Mädchen
bei hohem Lohn, das
kochen kann und im
Haushalt bewandert
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Heinrichſtraße 49. 215
Laufmdch. geſucht
rtinſtr. 2½, I. Tüchtige Wochen=
bflegerin vom 9. ds.
Heinrichſtr 144, pt
Solid., gutempfohl
Mädchen
i. gut, Haushalt bei
gt. Behdlg. u. Lohn
f. ſof. gef. Freyholdt,
Bruchwieſenſtr. 8, II.,
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Eine tüchtig
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gegen Höchſtgeha
und angenehme
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Angebote unt. D 7
an die
Geſchäfts=
ſtelle ds. Bl. (1
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Bennrich,
Lands=
kronſtr 79, I. (*30
Tüchtiges
Mädchen
für Küche u.
Haus=
albeit für 1. Februar
geſucht. Näheres bei
Alleinſt. ält. Herr Frau M Wittich, ſchreibtiſch
ſucht für 15. Jan od. Eichbergſtr 1 (170a m. Aufſ., gebe: bis
Ze
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Köchinnen, Hausmädchen
Alleinmädchen, Stützen
Kinderfräulein für
hier und auswärts.
tägl v. 5-6 Uhr zum Fran Dingeldein belin) zu if. geſ. Ang
gewerbsmäß
Stellen=
vermitlung,
Eliſa=
bethenſtraße 5, Tele=
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Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
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Stadtiſche Sparkaſſe
Darmſtadt.
Wir vergüten ab 1. Januar 1923
bis auf weiteres:
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ſogenannte ſteuerfreie Einlagen — 70
Guthaben im Scheckverker — 31
„ Einlagen auf längere Zeit feſt
be=
ſondere Vereinbarung.
(st163
Darmſtadt, den 2. Januar 1923.
Städliſche Sparkaſſe Darmſtadt.
In unſer Handelsregiſter, Abteilung
B, wurde heute unter Nr. 223 die Gefell
ſchaft mit beſchränkter Haftung unter der
Firma:
(137
u. D 52 Geſchſt. / 348 Heſſiſches Verſandhaus, Geſellſchaft ihres Nennbetrags.
mit beſchränkter Haftung
mit dem Sitz in Darmſtadt eingetragen.
Betrieb eines Export= und
Importge=
fugt, ſich an ähnlichen Geſchäften oder
Fabrikationsgeſchäften zu beteiligen oder
neue zu gründen oder deren Vertretungen
zu übernehmen.
Das Stammkapital beträgt 20000
Mark.
Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 13.
De=
zember 1922 feſtgeſtellt.
Geſchäftsführer iſt Maximilian
Frei=
herr Röder von Diersburg, Oberſtleut= in Darmſtadt eingetragen:
=Mantel, Gr 44/4, nant a. D. in Darmſtadt.
Die Bekanntmachungen der
Geſell=
ſchaft erfolgen in der Heſſiſchen Landes=/Beſellſchaftsvertrag geändert.
zeitung in Darmſtadt.
Darmſtadt, den 30. Dez. 1922.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I. werden. Dieſer Beſchluß iſt durchge=
Der grosse Prunkflm, 7 Akte.
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mit Emil Jannings, Jca v. Lenkeffy.
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DieSchrecken des weißen
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Ge-1- Erbschaft des Hasses.
Giftblume, Sittent., 6A, L. Doraine.
Einlage: Manolescus Memoiren.
In unſer Handelsregiſter, Abteilung
A, wurden folgende Einträge vollzogen:
Am 21. Dezember 1922:
Heinrich Keller Sohn in Darmſtadt:
Kaufmann Gerhard Hickler in
Darm=
ſtadt iſt zum Prokuriſten beſtellt; er iſt
nur gemeinſchaftlich mit einem andern
Prokuriſten zeichnungsberechtigt.
Friedrich Ahlborn in Darmſtadt:
Kaufmann Heinrich Zimbrich in
Frankfurt a. Main iſt in das Geſchäft
als perſönlich haftender Geſellſchafter
eingetreten.
Die offene Handelsgeſellſchaft hat am
15. Dezember 1922 begonnen.
Am 28. Dezember 1922:
Großherzogliche keramiſche
Manu=
faktur Darmſtadt Ernſt Ludwig
Großherzog von Heſſen und bei
Rhein, Pächter Johannes Bartel
in Darmſtadt:
Geſchäft ſamt Firma iſt auf die
Großherzögliche keramiſche Manufaktur
Darmſtadt Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung in Darmſtadt übergegangen.
Die Firma wird hier gelöſcht.
Jul. Breitermann & Co. in Darmſtadt:
Die Firma iſt geändert in:
Breitermann & Weiner.
Am 29. Dezember 1922:
Friedr. Eiermann in Darmſtadt:
In das Geſchäft ſind fünf
Komman=
ditiſten eingetreten. Die
Kommandit=
geſellſchaft hat am 1. Januar 1923
be=
gonnen.
(140
Darmſtadt, den 2. Januar 1923.
Amtsgericht Darmſtadt I.
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Geſchäftsſtelle, (7381
In unſer Handelsregiſter, Abteilung
B, wurde heute unter Nr. 224 die
Geſell=
ſchaft mit beſchränkter Haftung unter der
(139
Kadel & Co., Geſellſchaft mit
be=
ſchränkter Haftung
mit dem Sitz in Darmſtadt eingetragen.
Gegenſtand des Unternehmens iſt der
Handel mit Baumaterialien und Bau=
Kaufe ſtets jede Menge geräten ſowie Erzeugung von Bauſtoffen.
Das Stammkapital beträgt 60000
Mark.
Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 18.
No=
vember 1922 feſtgeſtellt.
Geſchäftsführer iſt Adam Kadel, Archi
Heinrich Pieplow tekt in Darmſtadt.
Die Bekanntmachungen der
Geſell=
ſchaft erfolgen durch den Deutſchen
Reichsanzeiger.
Darmſtadt, den 30. Dezember 1922.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
In unſer Handelsregiſter, Abteilung
B, wurde heute bei der Firma: (135
Heſſiſche Automobil=Geſellſchaft
Aktiengeſellſchaft
in Darmſtadt eingetragen:
Durch Beſchluß der
Generalverſamm=
lung vom 15. Dezember 1922 iſt der
Nach dem gleichen Beſchluß ſoll das
Grundkapital um 57 500 000 Mark erhöht
markſchein. 1 lila Tuchbeutel mit Taſchen= werden. Dieſe Kapitalserhöhung iſt
hin=
ſichtlich des Betrags von 30000000 Mark
durchgeführt. Das Grundkapital beträgt.
nunmehr 32500000 Mark.
Carl von Wedel in Darmſtadt iſt als
ſtellvertretendes Vorſtandsmitglied aus=
Das Recht der Ernennung der
Vor=
ſtandsmitglieder ſteht jetzt dem
Verwal=
tungsrat zu.
Die alten Aktien lauten auf Inhaber.
Es werden ausgegeben:
1. von 27 000 Stück neuen, auf.
In=
haber lautenden Stammaktien über
je 1000 Mark:
a) 2500 Stück zum Kurſe von 120%0,
b) 2450) Stück zum Kurſe von
220 0
2. 3000 Stück neue, auf Namen
lautende Vorzugsaktien über je
1000 Mark zum Kurſe von 100 %.
Die Vorzugsaktien genießen
zehn=
faches Stimmrecht, das jedoch nur
ge=
währt wird für die Fälle der Beſetzung
des Aufſichtsrats, der Aenderung der
Satzung und der Auflöſung der
Geſell=
ſchaft. Sie erhalten im Falle der
Liqui=
dation der Geſellſchaft, und zwar mit
Vorzugsrecht vor den Stammaktien 1300,
Die Vorzugsaktien erhalten aus dem
jährlichen Reingewinn vorab, einen auf
Gegenſtand des Unternehmens iſt der 6?, für das Jahr beſchränkten
Gewinn=
anreil und können vom 1. Oktober 1930
ſchäftes. Die Geſellſchaft iſt ferner be=ſab zur Rückzahlung zum Kurſe von
130% im Wege der Ausloſung oder
Kündigung eingezogen werden.
Darmſtadt, den 30. Dezember 1922.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
In unſer Handelsregiſter, Abteilung
B, wurde heute bei der Firma: (138
Heſſiſche Eiſenbahn=
Aktiengeſell=
ſchaft
Durch Beſchluß der
Generalverſamm=
lung vom 30. September 1922 iſt der
Nach dem gleichen Beſchluß, ſoll das
Grundkapital um 6 000 000 Mark erhöht
führt. Das Grundkapital beträgt
nun=
mehr 10000000 Mark.
Es werden 6000 Stück neue Aktien,
auf den Inhaber lautend, über je 1000
Mark Nennbetrag zum Kurs von 1090,
ausgegeben.
Darmſtadt, den 30. Dezember 1922.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Steuer=Mahnung.
Die Rückſtände an Hundeſteuern für
Polhphon geſucht, 1922, ſowie die Beiträge zur Brandver=
Geſchäftsſtelle, /*393 ſicherung für das Jahr 1921 ſind bis
längſtens Ende Januar 1923 zu bezahlen,
andernfalls zwangsweiſe Beitreibung
erfolgt.
Darmſtadt, den 5. Januar 1923.
148) Finanzkaſſe Darmſtadt.
In unſer Handelsregiſter, Abteilung
B, wurde heute bei der Firma: (136
Röhm & Haas, Aktiengeſellſchaft
in Darmſtadt eingetragen:
Nach Beſchluß der
Generalverſamm=
lung vom 28. Dezember 1922 iſt der
Ge=
ſellſchaftsvertrag geändert.
Nach dem gleichen Beſchluß, ſoll das
Grundkapital um 15 000 000 Mark erhöht
werden. Dieſe Kapitalserhöhung iſt
durchgeführt. Das Grundkapital beträgt
nunmehr 20 000 000 Mark.
Es werden 15000 Stück auf Inhaber
lautende Aktien über je 1000 Mark
Nenn=
betrag zum Kurſe von 100%, ausgegeben.
Darmſtadt, den 30. Dezember 1922.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekanntmachung.
Vom 8. Januar ds. Js. ab wird auf
der Straßenbahn ein neuer Tarif
ein=
geführt.
(175
Heſſ. Eiſenbahn=A.=G.