Darmstädter Tagblatt 1921


31. Dezember 1921

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gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.

Die Gründung
der Rhein=Main=Donau A.=G.
H. Das überragende Werk der Großſchiffahrts=
ſtraße
RheinMainDonau, deſſen verkehrs= und volks=
wirtſchaftliche
Bedeutung wiederholt von der Preſſe des In= und
Auslandes eingehend gewürdigt wurde, und von weiten Kreiſen
mit Recht als ein Nothelfer aus den Bedrängniſſen unſerer Zeit
erkannt wird, ſoll nun zur Ausführung kommen. Betrachten wir
es als ein gutes Omen, daß noch zum Abſchluß des alten Jahrs
die Rhein=Main=Donau=A. G., deren Gründung am
Freitag vollzogen wurde, ins Leben getreten iſt. Gibt uns doch
die Erfüllung all der Aufgaben, die dem Unternehmen obliegen,
einen überaus freundlichen Lichtblick in Deutſchlands nächſte und
fernere Zukunft. Die überaus heilſamen Wirkungen, die von
dem Bau der Großſchiffahrtsſtraße ausgehen, werden ſich aller
Vorausſicht nach ſchon in den nächſten Jahren auf dem einen
oder anderen Gebiete unſeres daniederliegenden Wirtſchafts=
lebens
wohltuend fühlbar machen und in der Folgezeit immer
mehr ſteigern, ſo daß der mit allen Mitteln der deutſchen Wirt=
ſchaft
angeſtrebte Wiedergutmachungsprozeß zweifellos durch die
Ausführung dieſes Großwaſſerwegs entſcheidend beeinflußt wird.
Der Ausbau der Großſchiffahrtsſtraße RheinMainDonau
von Aſchaffenburg bis zur Reichsgrenze bei Paſſau wird gemäß
den Beſtimmungen des Staatsvertrags zwiſchen Reich und
Bayern vom 19. Juli 1921 auf Grund eines beſonderen Kon=
zeſſionsvertrags
von der eben gegründeten Rhein=Main=Donau=
A. G. übernommen. Mit Zuſtimmung der Vertragsteile kann
nach dieſem Konzeſſionsvertrag auch der Ausbau der oberen
Donau und der Anſchluß von Augsburg und München in das
Undernehmen einbezogen werden. Die Schiffahrtsanlagen ſind
von der Rhein=Main=Donau=A.G. nach Fertigſtellung mit allen
der Schiffahrt dienenden Einrichtungen (Wehre, Schleuſen uſw.),
jedoch ohne die Waſſerkraftanlagen, auf das Reich zu übertragen
das die Schiffahrtsſtraße zu unterhalten und zu betreiben hat.
Die Unterhaltung der nicht der Schiffahrt dienenden Kraftkanäle
iſt Sache der Rhein=Main=Donau=A.G. Nach Fertigſtellung des
Lech=Zubringers werden die Koſten ſeiner Unterhaltung zwiſchen
dem Reiche und der A.G. mit Rückſicht darauf, daß dieſes Bau=
werk
den Belangen der Schiffahrt und der Kraft=
gewinnung
zugleich dient, in billiger Weiſe nach Maß=
gabe
dieſer Belange verteilt. Das Reich und Bayern werden
vorbehaltlich des hierzu erforderlichen waſſerpolizeilichen Ver=
fahrens
dafür ſorgen, daß der Geſellſchaft die Erlaubwis zur Be=
nutzung
des Waſſers und des Flußbettes des Mains von Aſchaf=
fenburg
bis Bamberg und der bayeriſchen Donau, ferner der
ſonſtigen zur Durchführung des geſamten Unternehmens benötig=
ten
Flußläufe, beſonders des Lechs von der Einmündung des
Unterwaſſerkanals des Kraftwerks Meitingen ab, zur Ausnut=
zung
der Waſſerkräfte nach den im Einvernehmen mit dem
Reichsverkehrsminiſterium und dem Bayeriſchen Miniſterium
des Innern zu erſtellenden Plan erteilt werden. Die Dauer
der Erlaubnis erſtreckt ſich auf 100 Jahre, beginnend mit der
ganzen oder teilveiſen Inbetriebnahme des einzelnen Werkes.
Sie wird für die zunächſt in Angriff genommenen Werke bis
zum Ablauf der Erlaubniszeit der ſpäter in Betrieb genom=
menen
Werke verlängert und endet für alle Werke ſpäteſtens am
31. Dezember 2050. Für die Ausnutzung der Waſſerkräfte iſt
weder an das Reich noch an Bayern ein über dieſen Konzeſſions=
vertrag
hinausgehendes Entgelt zu leiſten.
Die mit den Waſſerkräften erzeugte elektriſche Arbeit ſoll
grundſätzlich zunächſt im Lande der Erzeugungsſtellen verwertet
werden. Für die Verwertung der Energie aus den Kraftwerken
gelten unter anderem folgende Biſtmmungen:
) Die in den Kraftwerken der R. M.D.A. G. erzeugte Energie
wird nach Befriedigung des Eigenbedarfs und des Bedarfs der
RheinMainDonau=Waſſerſtraße in erſter Linie für die Zwecke
der Reichsverkehrsanſtalten zu Bedingungen abgegeben, die nicht
ungünſtiger ſein dürfen, als bei Abgabe der Energie an andere
Großverbraucher unter gleichwertigen Verhältniſſen und unter
Berückſichtigung etwaiger Sonderaufwendungen der R.M. D.A. G.
für dieſen Zweck. b) Die R. M.D.A. G. wird die nach Befriedigung
der Bedürfniſſe unter a) verfügbare Energie vorzugsweiſe der
Bayernwerk=A. G. und ,den bayeriſchen Großverteilern zur Ver=
ügung
ſtellen. Vorausgeſetzt wird hierbei, daß dieſe Abnehmer
in der Lage und bereit ſind, die Energie zu Bedingungen abzu=
nehmen
, die den Verhältniſſen der R. M. D.A. G. Rechnung tragen.
Bei gleichwertigen Bedingungen hat das Bayernwerk gegenüber
dem Großverteiler den Vorzug. c) Vorausſetzung für die Vor
zugs=Beſtimmungen unter a) und b) iſt, daß die betreffenden
Energie=Lieferungsverträge ſpäteſtens ein Jahr vor der voraus=
ſichtlichen
Fertigſtellung der einzelnen Kraftwverke abgeſchloſſen
ſind. d) Die Ausfuhr der noch verbleibenden Energie aus den
in den einzelnen Ländern gelegenen Erzeugerſtellen aus den
Ländern iſt nur mit Genehmigung des betreffenden Landes zu=
läſſig
. Die Genehmigung zur Ausfuhr darf nur dann verſagt
werden, wenn der Abſatz der Energie im Erzeugungsland min=
deſtens
zu denſelben Bedingungen geſichert iſt, wie ſie beim Ab=
ſatz
in den Nachbarländern erzielt werden können.
Nach. Ablauf der Erlaubniszeit iſt die Rhein=Main=Donau=
A. G. verpflichtet, die Waſſerkraftwerke mit allem Zubehör ( ein=
ſchließlich
elektriſchen und ſonſtigen Maſchinen, Transformatoren,
Schaltanlagen uſw., ſowie der Erfatzteile und einſchließlich der
Verbindungsleitungen) und mit den der Unterhaltung und dem
Betriebe dienenden Grundſtücken und Rechten in gutem baulicher
und völlig betriebsfähigem Zuſtande unentgeltlich und
laſtenfrei auf ihre Koſten auf das Reich und, falls dieſes
die Uebernahme ablehnt, auf die örtlich beteiligten Länder zu
übertragen. Der Reichsverkehrsminiſter wird der N.M. D.A. G.
für die Durchführung des Bauprogramms nach den im Vertrag
zwiſchen dem Reich und Bahern wegen Ausführung der Main=
Donau=Waſſerſtraße ausgeführten Bauſtufen und innerhalb
dieſer Bauſtufen für die Fertigſtellung der einzelnen Teile der
Schiffahrtsſtraße, ſowie für den Ausbau der Waſſerkräfte im Ein=
verſtändnis
mit dem Lande Bayern angemeſſene Friſten ſetzen
Nach dem zwiſchen Reich, Bayern, Baden und der A. G. verein=
barten
Richtlinien zu dem Bauvertrag iſt die Rhein=Main=
Donau=A.G. nach Maßgabe der Konzeſſionsbeſtimmungen
Bauherr für die Ausführung der Waſſerſtraßenbauten und der
Kräfteanlagen an der MainDonau=Waſſerſtraße. Die allge=
meinen
und Einzelentwürfe für den Ausbau der Waſſerſtraßen
werden von ber A.G. aufgeſtellt. Sie hat die Entwurfsbearbei=
tung
ausſ ließlich durch Waſſerſtraßenbehörden ausführen zu
laſſen. Die endgültige Feſtlegung der Pläne erfolgt nach Prü=
fung
dur das Reichsverkehrsminiſterium im Einvernehmen mit
der A. G. Die Vergebung der Arbeiten geſchieht durch die A. G.
Mit der rllichen Banleitung werden die zuſtändigen unteren

Samstag, den 31. Dezember 1921

Waſſerſtraßenbehörden beauftragt, die die Weiſungen des Vor=
ſtandes
der A.G. auszuführen haben, die ihnen durch das bau=
techniſche
Vorſtandsmitglied zugehen. Das Reichsverkehrsmini=
ſterium
wird ſeine Erſuchen bezüglich der Ausführung der
Waſſerſtraßenbauten an den Vorſtand der A.G. richten. Auf
Verlangen der A.G. werden nach näherer Vereinbarung die
ſtaatlichen Stellen auch für die übrigen, nicht der Schiffahrt die=
nenden
Aufgaben der A.G. zur Verfügung geſtellt werden. Im
übrigen beſteht Geneigtheit, auch die Unterhaltung der vom Neu=
bau
weſentlich beeinflußten Strecken nach näherer Vereinbarung
der A. G. zu übertragen.
Nach den Beſtimmngen des Geſellſchaftsvertrages iſt der
Gegenſtand des Unternehmens der Ausbau der Großſchiffahrts=
ſtraße
vom Main bei Aſchaffenburg über Bamberg, Nürnberg
zur Donau und weiter über Regensburg bis zur Reichsgrenze bei
Paſſau, der Ausbau der Donau zwiſchen Kelheim und Ulm zur
Großſchiffahrtsſtraße, die Herſtellung von Schiffahrtsanſchlüſſen
nach Augsburg und München, ſowie der Bau und Betrieb von
Waſſerkraftwerken an dieſen Waſſerſtraßen.
Die Geſellſchaft iſt berechtigt, ähnliche Unternehmungen zu
errichten und ſich an ſolchen, insbeſondere dem Bau und Betrieb
von Ergänzungskraftwerken und Anlagen zur Verwertung von
Waſſerkaft zu beteiligen, ſowie überhaupt alle Geſchäfte zu be=
treiben
, die zur Förderung des Unternehmens dienlich erſcheinen.
Sie kann einzelne Aufgaben durch Tochtergeſellſchaften ausfüh=
ren
laſſen.
Das Grundkapital der Geſellſchaft iſt auf 900 Millionen Mk.
feſtgeſetzt und in 900 000 Aktien, eine jede zu 1000 Mark, zerlegt.
Die Aktien zerfallen in 2 Gattungen, und zwar: 600 000 Stamm=
aktien
(Gruppe A), bie vom Reich, Bayern, anderen deutſchen
Ländern und öffentlich=rechtlichen Körperſchaften übernommen
werden: 300 000 Vorzugsaktien (Gruppe B), die von öffentlich=
rechtlichen
Körperſchaften, juriſtiſchen oder natürlichen Perſonen
übernommen werden. Die Vorzugsaktien berechtigen zum Bezug
einer Vordividende bis zu 7 Prozent. Der Bezug einer Vor=
dividende
von 5 Prozent iſt vom Reich und Bayern gewährleiſtet.
Während der Bauzeit werden jeweils ſechs Jahre lang von
einer Einzahlung auf das Aktienkapital der Gruppe B ab, jedoch
höchſtens bis 31. Dezember 1950, Bauzinſen in Höhe von 5 Pro=
zent
des jeweils eingezahlten Betrages an die Aktionäre der
Gruppe B gewährt. Der Zeitpunkt, von wann an vor Ablauf
von ſechs Jahren etwa die Bauzeit als beendet gilt, wird vom
Aufſichtsrat feſtgeſetzt. Die Geſellſchaft hat das Recht, die Vor=
zugsaktien
nach Ablauf von ſechs bzw. von 15 Jahren ſeit der
Eintragung der Geſellſchaft in das Handelsregiſter jederzeit ganz
oder teilweiſe unter Einhaltung einer einjährigen Kündigungs=
friſt
zum Kurſe von 110 Prozens bzw. 115 Prozent einzuziehen
zuzüglich 5 Proz. Zinſen auf die Einzahlung von Beginn des Ge=
ſchäftsjahres
, für das ein von der Generalverſammlung geneh=
migter
Abſchluß noch nicht vorliegt, bis zum Tage der Einlöfung.
Auf jede der 900 000 Aktien ſind vor der Eintragung der Geſell=
ſchaft
in das Handelsregiſter 25 Prozent des Nennbetrages bar
einzuzahlen. Die Einforderung der weiteren Einzahlungen
geſchieht auf Beſchluß des Aufſichtsrats durch den Vorſtand. Die
Aktionäre haben jedoch das Recht, die Vollzahlung jederzeit zu
leiſten. Die Aktiengeſellſchaft iſt berechtigt, Teilſchuldverſchrei=
bungen
auszugeben. Die Bedingungen für Begebung, Verzin=
ſung
und Rückzahlung ſetzt der Aufſichtsrat feſt, dem auch die
Beſchlußfaſſung über Ausgabe der erſten 600 Millionen Mark
Teikſchuldverſchreibungen zuſteht. Im übrigen beſchließt über
die Ausgabe der Teilſchuldverſchreibungen die Generalver=
ſammlung
.
Die Verwaltung der Geſellſchaft erfolgt durch den Vorſtand
den Aufſichtsrat und die Generalverſammlung. Der Vorſtand,
ordentliche und ſtellvertretende Mitglieder, wird durch den Auf=
ſichtsrat
ernannt und abberufen. Der Aufſichtsrat wird von der
Generalverſammlung gewählt. Die Zahl der Aufſichtsratsmit=
glieder
wird auf mindeſtens 12 feſtgeſetzt. Der Aufſichtsrat kann
unbeſchadet des 8 8 Abſ. 4 H.G.B. für die Erledigung ſeiner
Aufgaben aus ſeiner Mitte Ausſchüſſe bilden oder einzelne ſei=
ner
Mitglieder mit befonderen Aufgaben betrauen. Insbeſon=
dere
ſollen zur Behandlung wirtſchaftlicher und techniſcher Fra=
gen
ein Wirtſchafts= und Verwaltungsausſchuß, ein bautechni=
ſcher
und ein elektrowirtſchaftlicher Ausſchuß gebildet werden.
In den erſten ſechs Monaten jeden Geſchäftsjahres findet eine
ordentliche Generalverſammulng ſtatt.
Der ſich nach der Bilanz ergebende Reingewinn iſt zu ver=
wenden
: 1. Zur Bildung eines Reſervefonds, 2. zur Bildung
von Rücklagen in der Höhe, daß ſpäteſtens bei Ablauf der Er=
laubnisdauer
die Vorzugsaktien zum Nennwerte zurückgezahlt
werden können, 3. zur Ausſchüttung einer Dividende bis zu
Prozent auf die Vorzugsaktien, 4. zur Erſtattung der vom Reich
und Bayern gemäß ihrer Bürgſchaftsübernahme geleiſteten Zah=
lungen
, 5. zur Bildung von Rücklagen in der Höhe, daß ſpäteſtens
bei Ablauf der Erlaubnisdauer die Stammaktien zum Nenn=
werte
zurückgezahlt werden können, 6. zur Ausſchüttung einer
Dividende bis zu 4 Prozent auf die Stammaktien. Der hier=
nach
verbleibende Reingewinn iſt zur Förderung der weiteren
Aufgaben der Geſellſchaft, insbeſondere zum weiteren Ausbau
der Großſchiffahrtsſtraße, bis zu deren Fertigſtellung bereitzu=
ſtellen
und bis zu ſeiner Verwendung nach kaufmänniſchen
Grundſätzen zu verwalten.
Das erſte Geſchäftsjahr beginnt mit der Eintragung der
Geſellſchaft in das Handelsregiſter und endigt mit Ablauf des
31. Dezember 1922.
Die Gründer traten ſofort nach Errichtung der Geſellſchaft
zur erſten Generalverſammlung zuſammen und wählten den
Aufſichtsrat, der ſich aus 11 Vertretern der Reichsregierung, 8
der bayeriſchen Regierung und je einem der badiſchen, thüringi=
ſchen
und heſſiſchen Regierung, ferner aus 9 Vertretern der
öffentlich=rechtlichen Selbſtverwaltungskörper der Länder, aus
22 Vertretern der Elektrizitätswirtſchaft, der Elektrizitäts= und
ſonſtigen Induſtrie, des Handels, ſowie der Banken, aus 4 Ver=
tretern
rer Schiffahrt und je 2 Vertretern der Landwirtſchaft und
Arbeiterſchaft zuſammenſetzt.
Briand über die Londoner Verhandlungen.
Paris 29. Dez. (Wolff.) Bei der Beratung des Budgets
des Miniſteriums des Aeußern im Senat erklärte heute nach=
mittag
Briand auf mehrfache Anfragen, er wolle ſich offen
über die Verhandlungen, die er in London geführt
habe, äußern. In Deutſchland habe man Lloyd George vorge=
worfen
, daß er ſeine Verſprechungen nicht gehalten habe. Die
gleichen Einwände habe die engliſche Preſſe erhoben. In der
franzöſiſchen Preſſe dagegn habe er nach ſeiner Rückkehr Be=
merkungen
im entgegengeſetzten Sinne geleſen. In der Kam=
mer
habe er ſich ausgeſprochen, weil in den Wandelgängen das

Einzelnummer 30 Pfg.
Gerücht verbreitet geweſen ſei, er habe einige der Sicherheiten
am Rhein aufgegeben. Nach dieſer Richtung ſei das Land ſehr
empfindlich. Es ſei deshalb nötig geweſen, daß dieſe Gerüchte
auf der Kammertribüne niedergeſchlagen wurden. Auch er habe
in London erklärt, daß das Reparationsproblem die Lage
Frankreichs beherrſche, und ſeine erſten Worte an Lloyd George
ſeien geweſen: Frankreich muß bezahlt werden. Es muß wie=
derhergeſtellt
werden. Wenn Opfer gebracht werden müſſen,
mäiſſen ſie andere bringen. Lloyd George habe eine inter=
nationale
Anleihe ins Auge gefaßt, durch die Frankreich ſo=
fortige
Vorſchüſſe hätte erhalten ſollen. Er habe dieſen Ge=
danken
aufgeben müſſen, da gewiſſe günſtige Umſtände nicht
eingetreten ſeien. Es ſei dann die Lage im Jahre 1922 geprüft
und feſtgeſtellt worden, daß Frankreich nicht für einen Sont
Opſer bringen könnie. Aber da die Frage auch Belgien und Ita=
lien
angehe, ſo ſei beſchloſſen worden, daß vor der Zuſtimmung
der anderen intereſſierten Staaten nichts Endgültiges entſchieden
werden ſolle. Ribot habe von einem großen Wiederaufbauplan
Europas geſprochen. Alle Welt ſei einig, daß das nur mit Hilfe
Aller geſchehen könne und daß ein derartiges Unternehmen
Schwierigkeiten und Gefahren in ſich berge. Aber die inter=
nationale
große Konferenz under Beteiligung Deutſchlands und
Rußlands ſei noch nicht einberufen. Eine Regierung, die dieſes
Namens würdig ſei, müſſe ihre Blicke auf die Zukunft richten.
Rußland ſei kein Land, das man vernachläſſigen könne. Ruß=
land
dürfe nicht unter die wirtſchaftliche Herrſchaft eines anderen
Landes fallen, der dann bald auch die politiſche Beherrſchung
folgen würde. Frankreich könne ſich der Wiederaufrichtung von
Mittel= und Oſteuropa nicht entziehen. In London ſei beſchloſſen
worden, daß dieſes Werk nur durch ein franzöſiſch= eng=
liſches
Abkommen ausgeführt werden könne. Man werde
davon in Cannes reden. Was die Anweſenheit Deutſchlands
und Rußlands auf einer wirtſchaftlichen Konferenz anlange, ſo
fei die Frage noch nicht entſchieden. Wenn aber Deutſchland
aus der Wiederaufrichtung Rußlands Nutzen ziehe und dies den
Reparationszahlungen zugute kommen würde, ſo würde es keine
ſchlechte Operation ſein. Briand fuhr fort, er müſſe noch von der
Reparationsfrage ſprechen. Der Mechanismus des Ver=
trages
werde nach jeder Richtung funktionieren, wie es ſein
müſſe. Ueber die Verfehlungen Deutſchlands müßte ſich die Re=
parationskommiſſion
ausſprechen. Urteile ſie nicht, dann hätte
die Regierung zu entſcheiden. Die Kommiſſion könnte das Ver=
langen
Deutſchlands nach Zahlungsaufſchub abweiſen. Sie könne
neute Garantien verlangen.
Kritik an Frankreichs Haltung in der
U=Bootfrage.
London 29. Dez. (Wolff.) Die Weigerung Frank=
reichs
in Waſhington, ſeine 11=Boote zu beſchränken, erregt
hier großes Auſſehen. Die Blätter heben übereinſtim=
mend
den ſchlechten Eindruck hervor, den dieſe Haltung auf die
Vereinigten Staaten machen könne.
Daily Chroniele ſchreibt in einem Frankreich
als Friedensbrecher überſchriebenen Artikel, der eigen=
ſüchtige
Militarismus Frankreichs habe einen großen
Teil der Hoffnungen der Welt auf Verminderung der Ausgaben
für die Rüſtungen zur See und auf Beſeitigung der Gefahren
des Rüſtungswettbewerbes zum Scheitern gebracht. Frankreich
habe in Waſhington genau die Rolle geſpielt, die Deutſchland
ſeinerzeit auf der Haager Konferenz geſpielt habe. Frankreich
ſei in Deutſchlands Fußtapſen getreten. Dieſe Frage berühre
die Wurzel des engliſch=franzöſiſchen Zuſammenwirkens. Groß=
britannien
könne unmöglich weitere finanzielle Opfer bringen,
um Frankreich aus ſeiner mißlichen Lage herauszuhelfen, wenn
Frankreich das ſo erhaltene Geld zum Bau von Unterſe=booten
gegen den Frieden der Welt verwende. Der franzöſiſche
Flottengrößenwahn ſtehe jedoch vorläufig nur auf dem
Papier. Es ſeien liberale Kräfte in Frankreich vorhanden, die
ſich vielleicht Geltung verſchaffen würden gegenüber einer ſo
kataſtrophalen Torheit. Mit einem friedlichen, nicht aggreſſiven
Frankreich würde Großbritannien durch außerordentlich ſtarke
Bande verknüpft ſein. Aber keine Nation, auch Frankreich nicht,
könne die Zuneigung Englands beſitzen, wenn ſie fortfahr=,
gegen die Sicherheit Englands, gegen die Freiheit Europas und
gegen den Frieden der Welt Komplotte zu ſchließen.
Auch die Times bedauern den Beſchluß Frank=
reichs
. Er könne eine unglückliche Wirkung auf die ameri=
kaniſche
Oeffentlichkeit ausüben. Die Enttäuſchung in den Ver=
einigten
Staaten werde groß ſein und vielleicht einen unlieb=
ſamen
Einfluß auf die Haltung des amerikaniſchen Volkes gegen=
über
zahlreichen wichtigen Problemen haben. Der Schritt
Frankreichs werde unvermeidlich die amerikaniſchen Sympathien
für Frankreich ſchidächen.
Die Weſtminſter Gazette weiſt auf die Erklärung
Balfours hin, in der dieſer ſagte, ihn berühre der Beſchluß
Frankreichs, ſeine Stellung aufrecht zu erhalten, unſagbar
ſchmerzlich‟. Das Blatt ſieht aus der Haltung Frankreichs
ernſtee Folgen für Frankreich, England und die ge=
ſamte
Welt entſtehen. Präſident Harding werde dieſe Abwei=
ſung
nicht hinnehmen und ſich wegen einer europäiſchen Macht,
die anderer Anſicht ſei, nicht für geſchlagen erklären. Die Wa=
ſhingtoner
Konferenz werde wenigſtens zu einem Zuſammen=
ſchluß
der engliſch ſprechenden Völker führen. Frankreich
könne ſich nicht beklagen, wenn es jetzt ſowohl moraliſch
wie materiell iſoliert werde.
London, 29. Dez. (Wolff.) Auch die Waſhingtoner
Berichterſtatter der engliſchen Blätter geben ihrem
Bedauern über die Haltung Frankreichs Aus=
druck
. Der Korreſpondent der Times ſchreibt, ſicher habe
Frankreich erkannt, daß die amerikaniſchen Sympathien für
Frankreich eine Schwächung erfahren haben. Es habe jedoch
dieſe Tatſache im voraus in Rechnung geſtellt. Frankreich hab=
die
Wahl zwiſchen einer Verminderung des amerikaniſchen Ver=
trauens
und der Preisgabe einer Machtquelle, die es mit Er=
folg
bei der Regelung der engliſch=franzöſiſchen Differenzen, die
ſich nicht mehr lange aufſchieben laſſen, zu verwenden hoffe.
Wenn dieſe Anſicht über die Lage und über die franzöſiſche Po=
litik
den Tatſachen entſpreche, dann werde Frankreich die
U=Boots=Frage in Cannes und nicht in Waſhington vorbringen.
Auch der Berichterſtatter der Morning Poſt weiſt auf
die Möglichkeit hin, daß Frankreich verſuche, eine Uebereinſtim=
mung
mit England über die gegenwärtig zwiſchen beiden Län=
dern
ſchwebenden Fragen herbeizuführen und dabei die Unter=
ſeebootsfrage
als Waffe zu benutzen. Hardingund Hughes
ſeien ſehr darüber beunruhigt, daß Frankreich die Wa=
fhingtoner
Konferenz benutzen wolle, um europäiſche politiſche

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 31. Dezember 1921.

Rummer 351.

Fragen dabei als Handelsobjekt zu benutzen. Es werde erklärt,
daß Frankreich den Beziehungen zwiſchen den Vereinigten Staa=
ten
und Europa Schaden zugefügt habe. Es habe unglücklicher=
weiſe
den amerikaniſchen Politikern und dem Teil der ameri=
kaniſchen
Preſſe, die ſich einer Mitarbeit der Vereinigten Staa=
ten
an den europäiſchen Angelegenheiten widerſetzten, eine Waffe
in die Hand gedrückt.
Paris, 29. Dez. (Wolff.) Aus Neu=York wird geweldet,
daß die Mehrzahl der amerikaniſchen Blätter in der Unterſee=
bootsfrage
ſich für den engliſchen Standpunkt erklärt
habe. Dagegen trete das Hearſtblatt Neu=York American ſehr
energiſch für die franzöſiſche Auffaſſung ein und richte heftige
Angriffe gegen England.
London, 30. Dez. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter des
Reuterſchen Bureaus meldet aus Waſhington: Nach einer
Mitteilung Sarrauts über das von Frankreich beſchloſſene Pro=
gramm
für ſeine U=Boote und Hilfsſchiffe wurden alle Bemühun=
gen
zur Erreichung eines Uebereinkommens bezüglich der Ein=
ſchränkung
der U=Boots= und Hilfsſchiffs=
tonnage
aufgegeben. Amerikaniſche, italieniſche und
japaniſche Delegierte drückten ihr Bedauern darüber aus, daß
ein Uebereinkommen, nicht möglich ſei. Balfour ſagte, daß
Großbritannien das franzöſiſche U=Boots= Pro=
gramm
als eine ſehr ernſte Bedrohung für die
Sicherheit Großbritanniens anſehen müſſe. Schan=
zer
ſprach ebenfalls über die ernſten Beſorgniſſe Italiens wegen
der wirtſchaftlichen Opfer und der politiſchen Folgen, die das
franzöſiſche Programm zur Folge haben könnte. Der fran=
zöſiſche
Delegierte erwiderte hierauf mit Schärfe auf
die Behauptungen der Vorredner, von denen einige vollkommen
unannehmbar für ihn ſeien. Balfour erklärte, während es
undenkbar ſei, daß etwas anderes als Freundſchaft zwiſchen
Großbritannien und Frankreich herrſchen könnte, beweiſe die
Geſchichte, daß beide Länder in der fernen Vergangenheit im
Streit miteinander geweſen ſeien. Großbritannien ſei Frank=
reich
zur See ſtets überlegen, zu Lande unterlegen geweſen.
Frankreich habe niemals in ſeiner Geſchichte zu fürchten brau=
chen
, daß Großbritannien die Macht hätte, einen Schlag gegen
das Herz Frankreichs zu führen. Niemals ſei eine ſchwächere
Militärwacht in der Lage geveſen, eine überlegene Militärmacht
zu gefährden, nar weil ſie mehr Schiffe gehabt hätte. Angenom=
men
, daß das Undenkbare geſchehe und daß die Alliierten zu
Feinden würden, ſei es vollkommen klar, daß in dieſem Falle die
britiſche Ueberlegenheit an Großkampfſchiffen das Leben Frank=
reichs
keinesfalls auch nur für eine Stunde gefährden würde.
Wenn Frankreich jedoch die größte U=Boot=Flotte der Welt be=
ſitze
, könnte es dieſe Flotte, wenn es wollte, zur Zerſtörung des
Handels benutzen, und es ſei ſchwer zu glauben, daß in Zeiten
der Gefahr Frankreich dieſe Flotte nicht ſo verwenden würde,
wenn Großbritannien gegen die U=Boote unbewaffnet ſei. Es
ſei klar, daß Frankreich, wenn es dieſe verbrecheriſche‟ Waffe
anwende, die Exiſtenz Großbritanniens vernichten könne. Bal=
four
ſagte, Sarraut habe von der unbedingten Notwendigkeit
für Frankreich, eine U=Boot=Flotte von 90000 Tonnen zu be=
ſitzen
, geſprochen. Zu welchem Zwecke? Keineswegs, um mit
der großen Kampfſchifflotte von 175 000 Tonnen zuſammen zu
wirken. Die U=Boote ſeien eine mächtige Waffe nur zu dem
einen Zweck, nämlich zur Zerſtörung des Handels. Großbri=
tannien
könne nicht anders, als in Anbetracht der Bedrohung
durch Schaffung einer großen U=Boots=Flotte innerhalb weni=
ger
Meilen von ſeiner Küſte, die zu keinem anderen Zweck, als
zur Zerſtörung des Handels dienen könne, offen erklären, daß
es die dadurch geſchaffene Lage nicht gleichgültig anſehen könne.
London, 30. Dez. (Wolff.) Die Haltung Frank=
reichs
aufder Konferenz in Waſhington in der Unter=
ſeebootsfrage
nimmt in der Preſſe heute wieder einen
großen Raum ein. Die Morning Poſt ſchreibt: Frankreich, einſt
der Liebling Amerikas, ſei nicht mehr das verhätſchelte Kind.
Amerika ſei ſehr unwillig über Frankreich. Am
meiſten mache ſich dieſe Stimmung in amerikaniſchen Regie=
rungskreiſen
bemerkbar. Staatsſekretär Hughes verurteile die
Haltung Frankreichs auf das ſchärfſte, weil durch ſie die Ver=
handlungen
in Waſhington nur ein Teilergebnis ergeben hät=
ten
, während es im anderen Falle ein vollſtändiges hätte ſein
können. Hughes ſei heute für ein engliſch=amerikaniſch= japaniſch=
italieniſches
Uiebereinkommen, in dem ſich die beteiligten Mächte
verpflichten ſollen, die Unterſeebootswaffe in keinem Falle gegen
ein unbewaffnetes Handelsſchiffe zu verwenden.
Daily Expreß berichtet ebenfalls über die große Miß=
ſtimmung
, die die Haltung Frankreichs in Waſhing=
ton
verurſacht habe. Vielleicht werde es England und Amerika
doch noch möglich ſein, Frankreich zu verhindern, Selbſtmord zu
begehen. Man ſei jedoch der Anſicht, daß dazu eine neue Kon=
ferenz
notwendig ſei, auf der auch finanzielle Erwägungen zur

Geltung gebracht werden. In einem Leitartikel ſchreibt das=
ſelbe
Blatt, die republikaniſchen Nachfolger der Bourbonen hät=
ten
nichts gelernt und alles vergeſſen. Keine Konferenz in
Cannes, in Timbuktu oder irgendwo anders habe Zweck, ſo
lange Frankreich fortfahre, ſich in dieſer Weiſe zu benehmen.
Daily News ſchreiben, es ſei wahrſcheinlich, daß Ame=
rikaſauf
Frankreich einen Druck ausübe, um von
ihm die Bezahlung ſeiner Kriegsſchulden zu erlangen. Man
ſpreche bereits von einer Abtretung der franzöſiſch=weſtindiſchen
Beſitzungen an Amerika für den Fall, daß Frankreich ſeine Schul=
den
nicht bezahlen würde. Das Blatt zieht ebenfalls die Bil=
dung
einer engliſch=amerikaniſchen Entente in den Bereich der
Möglichkeit. Ferner ſchreiben Daily News, Frankreich habe
recht, wenn es ſage, daß die Methoden der deutſchen Heeres=
leitung
barbariſch ſeien. Frankreich ſolle jetzt beweiſen, daß
ſeine eigenen Methoden ziviliſiert ſeien.
Die Entſcheidung über die Deutſchen Werke.
TU. Berlin, 30. Dez. Wie die Telegraphen=Union von
beſtunterrichteter Seite erfährt und wie ſchon mitgeteilt worden,
iſt die Entſcheidung der Botſchafterkonferenz in der Frage der
Deutſchen Werke geſtern tatſächlich gefallen. Die Note

Weihnachten. Soweit die Eiſenbahner in Betracht kommen, ver=
hielt
ſich das Reichsverkehrsminiſterium ablehnend, obwohl
die einzelnen Reſſortminiſter verſtändigt waren, daß ſie ohne
Komplikationen mit dem Perſonal eine Regelung treffen könn=
ten
. Bei den Beratungen am 23. und 28. Dezember mußte eim
aus dem Indaſtriegebiet zurückgekehrter höherer Beamter zu=
geben
, daß die Löhne der Eiſenbahnarbeiter in keinem Ver=
hältnis
zu denen der Privatinduſtrie ſtehen. Daß vor Weih=
nachten
mit dem Streik zu rechnen ſei, ſei vom Miniſter Gröner
mit dem Bemerken abgetan worden, die Sache ſei nicht ſo ernſt.
Auf Grund dieſer Sachlage reiſten in der Nacht vom 26. zum
27. Dezember drei Vertreter des Vorſtandes nach Elberfeld, um
ſich an Ort und Stelle zu informieren und, falls der Streik nicht
aufzuhalten ſei, ihn in geordnete Bahnen zu lenken.
Ein Bankkrach in Italien.
Rom, 29. Dez. (Wolff.) Nach der Agenzia Stefani befindet
ſich die Banca Italiana di Sconto ſeit einigen Tagen in
ernſten Schwierigkeiten. Es beſtehe die Befürchtung,
daß die von den Notenbanken und anderen Großbanken im Ein=
vernehmen
mit der Regierung eingeleiteten Stützungsmaßnah=
men
ihr. Ziel nicht erreichen würden. Um der Bank Mittel zur
die ſehr umfangreich iſt und die techniſche und ſonſtige Einzel= Rückzahlung der Depoſiten zu verſchaffen, wurde ihr geſtern von

fragen erſchöpfend behandelt, wird zurzeit noch von einem Aus= der Regierung ein Zahlungsaufſchub für die anderweitigen Ver=
ſchuß
der Botſchafterkonferenz paragraphiert und ergänzt. Im pflichtungen bewilligt. Am Vormittag waren ſämtliche Filia=
übrigen
kommt das Schtiftſtück zu dem Schluß, daß die Entente len der Bank geſchloſſen. In einem Communiqué bringt di=
nicht
auf der Zerſtörung, ſondern auf einen Umbau der Deur= Direktion der Bank zur Kenntnis, daß ſie von dem ihr durch die
ſchen Werke beſteht, der die Sicherheit und Garantie dafür bietet, geſtrige Regierungsverfügung erteilten Rechte Gebrauch macht,
daß die Deutſchen Werke in Zukunft keinerlei Kriegsmaterial und bittet die Eläubiger um ein Moratorium. Bis zur gericht=
mehr
herſtellen können. Man glaubt, daß die Note übermorgen lichen Entſcheidung müſſe die Tätigkeit des Inſtituts völlig ein=
in
Berlin eintrefſen wird und noch am ſelben Tage der Oeffent= geſtellt werden. Die Ce' äftsräume der Bank, an deren Ein=
lichkeit
unterbreitet werden kann.
gang zahlreiche Einleger Reihe ſtehen, werden von Polizeibeam=
ten
überwacht.
Die Eifenbahnerbewegung.
Der Frkf. Ztg. wird hierzu mitgeteilt: Die Bedeutung, die
* Berlin, 30. Dez. Wie die Blätter mitteilen, haben dem Zuſammenbruch der Beca Italiana di Sconto für das
geſtern im Reichsverkehrsminiſterium keinerlei geſamte italieniſche Bank= und Wirtſchaftsleben zukommt, geht,
Verhandlungen mit den ſtreikenden Eiſenbahnern ſtattge= abgeſehen von den Milliardenziffern der Depoſiten und der
funden, da man dort nach wie vor auf dem Stanbpunkt ſteht, Kredite dieſer Bank, wit beſonderer Deutlichkeit aus der Mel=
daß
die Teilaktion der Eiſenbahner in Weſtdeutſchland einen dung über die Schließung der Börſen und die Vertagung der
Tarifbruch bedeutet. Das Reichsverkehrsminiſterium wird Dezemberliquidation hervor. Die Banca di Sconto hat offen=
verſuchen
, einen, wenn auch beſchränkten, Perſonenverkehr mit bar in leichtfertiger Weiſe ihre Depoſiten in die italieniſche In=
den
beſtreikten Bezirken einzurichten. Zum Schutze der Bahn= duſtrie und in allenlei Vergnügungsunternehmungen hineinge=
ſtrecke
uſw. wird ein ausgedehnter Schutzdienſt eingerichtet ſtopft, ſo daß ſie mit dem Fortſchreiten der induſtriellen Kriſis
werden.
außerordentlich unbeweglich werden mußten. Die Banca Ita=
Die Reichsgewerkſchaft deutſcher Eiſenbahn= liana di Sconto, iſt unter den italieniſchen Großbanken die
beamter hat geſtern in einer Vorſtandsſitzung in Berlin be= jüngſte. Sie wurde erſt Anfang 1915 durch die Verſchmelzung
ſchloſſen, eine abwartende Haltung anzunehmen und die letzten der Societa Bancaria und des Credito Provinciale mit einem
Entſchlüſſe wenigſtens ſo lange zurückzuſtellen, bis eine ange= Kapital von damals 65 Millionen Lire unter ſtarker franzöſiſcher
ſtrebte Verſtändigung zwiſchen dem Deutſchen Beamtenbund, Beteiligung gegründet. In den folgenden Jahren hat die Banca
der höchſten Vertretung der Beamtenſchaft, und dem Reichs= Italiana di Sconto bei der zur Vertruſtung tendierenden Ent=
finanzminiſterium
poſitive Ergebniſſe gebracht hat. Die Ge= wichlung in der italieniſchen Induſtrie eine führende Rolle ge=
werkſchaft
hat drei Vorſtandsmitglieder nach den Bezirken Köln, ſpielt. Die Bank hat nach dem Kriege Niederlaſſungen u. a. in
Elberfeld und Eſſen beordert, um dort genaue Informationen Lyon und Marſeille, in Zürich, in Barcelona, in Sao Paolo
einzuziehen, und um auch, wie das B. T. mitteilt, dahin zu und in Santos errichtet. Mit dem Tempo der Expanſion hielt
wirken, daß ſich die Beamtenſchaft auf keinen Fall an dem Streik bei dieſer Bank, wie ſich jetzt zeigt, die Solidität der Geſchäfts=
beteiligt
. Nach einer weiveren Meldung des B. T. haben die führung, insbeſondere die notwendige Rückſicht auf die Liquidi=
Eiſenbahnbeamten in dem Bezirk Elberfeld der Aufforderung tät, nicht Schritt, und ſo mußte die Induſtriekriſe auch die Bank
der Eiſenbahnpräſidengen, zuſammen mit den arbeitswilligen in Mitleidenſchaft ziehen. Ob das Spezialmoratorium, das die
Arbeitern Notſtandsarbeiten zu verrichten, wicht Folge geleiſtet, italieniſche Regierung für die Bank ausgeſprochen hat, mehr
Blättermeldungen aus Dresden zufolge haben die Dres= bedeuten wird, als die Vertagung des Zuſammenbruchs auf das
dener Eiſenbahuwerkſtättenarbeiter in einer Verſammlung zu= neue Jahr, erſcheint allerdings recht zweifelhaft. Die Nachkriegs=
nächſt
den Streik abgelehnt, nachdem ſich auch die Gewerkſchafts= kriſe der italieniſchen Wirtſchaft findet durch dieſen Bankkrach
führer gegen den Streik ausgeſprochen hatten.
einen weithin ſichtbaren Ausdruck; aber ſie hat nicht erſt mit
Wie der Lokalanzeiger aus Dresden erfährt, herrſcht unter ihm begonnen.
den ſächſiſchen Eiſenbahnern vorläufig völlige Ruhe.
Rom, 30. Dez. (Stefani.) In ihren Beſprechungen der von
wd. Berlin, 30. Dez. Dem Vorwärts wird von dem der Regierung anläßlich der Kriſe der Banca Italiana
Vorſtand des Deutſchen Eiſenbahnerverbandes eine di Sconto getroffenen Maßregeln äußern ſich die Blätter ein=
Erklärung gegeben, der wir folgendes entnehmen: Der Aus= ſtimmig dahin, daß die anderen großen italieniſchen Banken
gangspunkt des Streiks iſt in dem unbefriedigenden Endergeb= in keiner Weiſe unter den Nachwirkungen dieſer Kriſe leidem
nis der letzten großen Lohn= und Gehaltsbewegung zu ſuchen. werden. Sie weiſen darauf hin, daß ſich under den Aktionären
Am 3. Dezember überreichten die Gewerkſchaften der Reichs= und Depotinhabern anderer Banken heute keinerlei Panik be=
regierung
neue Forderungen. Am 13. Dezember antwortete der merkbar machte. Es wird auch hervorgehoben, daß die Regie=
Reichsfinanzminiſter ablehnend. Die Regierung glaubte das rung mit der Bewilligung eines Moratoriums zugleich Maß=
Wachſen der Erregung damit eindämmen zu können, daß ſie regeln zum Schutze der Gläubiger der Banca Italiana di Sconto
durch das Reichsfinanzminiſterium telegraphiſch anordnen ließ, eingeleitet hat.
den Beamten der Ortsklaſſen A und B, ſoweit ſie verheiratet ſind,
das Januargehalt im voraus auszubezahlen. Dieſe Verord=
Kleine politiſche Nachrichten. Der Lokal=Anzeiger erfährt aus
nung, die ohne Befragen der Gewerkſchaft zuſtande kam, führte parlamentariſchen Kreiſen, der Reichskanzler Dr. Wirt werde einige
zur Erregung. Dazu kam die Aenderung des Reichseinkommen= Tage vor dem Wiederzuſammentritt des Reichstages die Führer der
ſteuergeſetzes, das den Steuerzahlern bis zu 24000 Mark Jah= Sozialdemokraten, des Zentrums, der Demokraten und der Deutſchen
reseinkommen ſo gut wie gar keine Erleichterung, dagegen den Volkspartei zu einer Beſprechung einladen, um ihnen nahezulegen, ſich
über ein Kompromiß über die Steuervorlagen zu
Beamten der höheren Beſoldung fühlbare Erleichterung brachte, einigen. Wie den Blättern aus Dresden gemeldet wird, findet in
Die Gewerkſchaften hielten es für ihre Pflicht, die Verautwor= Weimar wieder eine Zuſammenkunft ſozialdemokrati=
tungsinſtanzen
des Reiches nun eingehend zu informieren. Sie ſſcher Miniſter aus Sachſen, Thüringen, Braunſchweig und An=
verlangten
ferner alle einen angemeſſenen Vorſchuß noch vor halt ſtatt, auf der die auf der Leipziger Konferenz eingeleiteten Be=

Silveſter in Altwien.
Von Mathilde Weil.
Grauſam blies der Dezemberſturm über die offenen Glacis,
die wie ein Gürtel Altwien umgaben. Spitze Eisnadeln und
dicke Schneeflocken trieb der Wind den wenigen Fußgängern ins
Geſicht. Selten, daß ſich ein Menſchlein blicken ließ, alle ſtrebten
eilig dem warmen Heime zu es war doch der letzte Tag des
alten Jahres, den man wicht gern draußen verbringt.
Gegen vier Uhr nachmittags, die Dämmerung brach ſchon
ſtark herein, ſtrebte ein junges Mädchen über das Glacis. Der
Wind verfing ſich in ihrer gelblichen Beduine und drohte ihr
den Regenſchirm umzudrehen. Mit aller Kraft wehrte ſie ſich
gegen den Sturm. Aber dem machte es Spaß, mit lautem Huiii
immer ſich in dem ſchwachen Geſtell des Regenſchicmes zu ver=
fangen
, und ſchon wäre es ihm geglückt, den Regenſchirm umzu=
krempeln
, als eine ſtarke Männerhand behende zugriff und den
Widerſpenſtigen raſch ſchloß.
Dank’ ſchön, Herr Nazi, das war Hilfe zur rechten Zeit!
lachte, der friſche Mädchenmund. Ja, wo kommen denn Sie
daher?
Dasſelbe könnt’ ich fragen was hat denn die Polderl
Blahetka jetzt auf dem Glacis zu tun?
Ach, ich komm von einer Lektion, die ich bei den reichen
Geymüllers gegeben der kleinen Ninette und weil ich’s
Honorar ſo gut brauchen kann fürn Neujahrstag, bin ich halt,
trotz dem Hundewetter, hinaus auf die Wieden!
Soſo wegen des ſchnöden Mammons riskiert die Pol=
derl
ein Schnupfen no, halt ja, wir von der Kunſtſeiten ſind
alle miteinand’ arme Haſcherl, ſeufzt Jgnaz Schubert. Ich war
bei meinem berühmten Brüderl in der Nußdorferſtraßen aber
glauben’s, der Hallodri wär' zu Haus?. Gar keine Spur. Ick
hab' ihn zu uns einladen wollen, meine Frau hat einen Pracht=
ſpiegelkarpfen
erwiſcht um zwei Silberzwanziger. Und der
Franzl ißt Karpfen ſo gern.
Aber hat denn der Bertl Ihnen nit geſagt, daß wir alle
miteinander zur Silveſterfeier ins Mondſcheinhaus zu den
Schwinds geladen ſind? fragte die junge Klaviervirtuoſin Leo=
poldine
Blahetka.
Da legſt Di nieder und ſteht nimmermehr auf! ärgerte ſich
mit komiſcher Entrüſtung der Lehrer Jgnaz Schubert So ein
traumhapeter Kerl, mein Bruder alles vergißt er, was nicht
ſeine Muſik betrifft! Und ich renn: mir die Haxen aus von mei=
ner
Landſtraßner Wohnung bis nach der Nußdorfer Straße, um
ihm a Freud’ zu machen. Aber da ſind Sie ja ſchon zu Haus,
Fräul’n Polderl. Leben’s wohl, grüßen’s Ihren Herrn Vater.
Bhüt Gott!
Polderl Blahetka ſtieg die drei Treppen empor, die zu ihrer
Wohnung im Weißen Rößlhaus auf der Stubenbaſtei führten.
Als ſie ihr beſcheidenes Mädchenſtübchen betrat, erhob ſich
Franz Schubert mit einer eckigen Verbeugung aus dem großen,
mit geſtreiftem Roßhaarſtoff überzogenen Sofa.

Ja, Franzl, wie kommen denn Sie da herein in meine
jungfräuliche Kemenate? lachte Polderl Blahetka fröhlich auf.
Ach, ſind’s nit bös, Fräuln Polderl, bat Franz Schubert,
verlegend errötend, aber Ihr Herr Vater iſt nicht zu Haus, und
ich warte ſchon zwei geſchlagene Stnden auf Sie!
Ja, ich war Klavierſtundengeben, Franzl, aber was bringt
Sie denn heut: zu mir, wo wir uns doch abends bei Schwinds
treffen?"
Wiſſen’s, liebes Polderl, das iſt wegen meines großen
Klavierkonzerts im Apolloſaal am Dreikönigstag, mir fehlt eine
Partnerin! Zur Reſi Grob, die ſo wundervoll ſingt, trau’ ich
mich nicht; ihr Vater hat’s nicht gern, wann’s öffentlich mit=
wirkt
und da hab’ ich halt Sie bitten wollen, Polderl, mit=
zuwirken
!
Gehn’s, Schubertl, was Ihnen nit einfallt, zwei Klavierkünſt=
ler
, das iſt ja viel zu fad da iſt ja keine Abwechslung. Sie
müſſen unbedingt eine Sängerin haben; reden’s doch heut mit
der berühmten Betty Vio, ſie kommt auch zu Schwinds!
Ich trau mich nit recht! ſtotterte Franz Schubert er=
ſchrocken
.
Na, Si= ſind aber wirklich der reine Traumichnit, da werd‟
halt ich mit der Betty Vio reden. Verlaſſen Sie ſich darauf, die
Betty Vio wird bei Ihrem Benefiz mitwirken.
Vergelts Gott, Fräulein Polderl!
Davon hab’ ich nix, Schubertl, mir iſt viel lieber, Sie ver=
laſſen
jetzt ſchleumigſt meine Kemenate, damit ich Toilette machen
kann für die Silveſterfeier. Adieu! Auf Wiederſehn! Und
Polderl Blahetka drängte Schubert lachend zur Tür hinaus.
Der große Gartenſaal im Mondſcheinhaus, füllte ſich mit
fröhlichen Gäſten. Nur bei beſonders feierlichen Gelegenheiten
wurde der Gartenſaal im Winter benutzt, daher praſſelte heute
ein mächtiges Holzfeuer im großen weißen Kachelofen. Moriz
von Schwind, der junge Maler, hatte den ganzen Saal höchſt
veizend dekoriert mit Stechpalmen und roten Vogelbeeren. Vom
Lüſter hing ein großer Miſtelbuſchen, und Moriz Schwind er=
klärte
den Gäſten eifrig, heute gelte der engliſche Brauch: welcher
Junggeſelle ein Mägdlein unter der Miſtel träfe, hätte das Recht,
ſie zu küſſen. Nun war es drollig anzuſehen, wie die ſittſamen
Mägdlein der Mitte des Saales auswichen.
Franz Schubert nahm, gefällig wie immer, vor dem kleinen
alten Spinett Platz und intonierte ein Begrüßungsſtück. Da
öffneten ſich plötzlich die Flügeltüren in das nächſte Zimmer,
und vier ſchöne, als Genien gekleidete junge Mädchen ſchoben
einen prachtvollen Streicherſchen Konzertflügel in den Gartenſaal.
Ja, Morizl, ſtammelte Franz Schubert, haſt Du einen
Haupttreffer gemacht?
Vorläufig noch nicht, lachte Schwind, meine Malerfäuſte
ſind der beſte Treffer, und den Streicher ſchaffte ich für den
Erlös des Siebenrabenbildes an, denn ohne Muſik kann ich
nicht leben!
Hurra! hoch! riefen die übermütigen Gäſte, der Morizl
ſoll leben und der Bertl daneben jetzt wird’s herrliche Muſik
geben!

Und ſchon ſaß Franz Schubert beim Klavier und ſtand
Schwind als Notenwender neben ihm.
Mächtig erbrauſte die Stimme des berühmten Sängers
Vogel im Erlkönig und Wanderer. Im Nebenzimmer deckte
die Mutter Schwinds mit ihren lieblichen beiden Töchtern die
Silveſtertafel und lud dann mit einem von Bauernfeld gedich=
teten
Spruch zum fröhlichen Silveſterkarpfen ein.
Kaum hatten ſich die Gäſte zu Tiſch geſetzt, als die Garten=
ſaaltür
aufflog und ein windzerzauſter Gaſt hereinſtolperte.
Iſt der Grillparzer nicht da? brüllte der Ankömmling
unwirſch.
Da bin ich ſchon, lieber Beethoven! rief Grillparzer, was
führt Sie zu mir?
Das Hörnerquartett, mit dem Sie Ihren Operntert Me=
luſine
beginnen, paßt mir nicht. So glänzend mir ſonſt der
Text gefällt! Wiſſen’s, der Weber hat in ſeinem windigen Frei=
ſchütz
ein Hörnerquartett, und da müßt’ ich, der Ludwig van
Beethoven, doch mindeſtens acht Hörner nehmen, und das
geht nicht!)
Aber, liebſter Beethoven, rief Grillparzer dem Titanen
in die Ohren, das läßt ſich ja leicht ändern ich mache einen
anderen Anfang!
Soſo, na, meinetwegen! Nun gewahrte Beethoven erſt
die heitere, elegant gekleidete Geſellſchaft. Ja, was iſt denn
da los?"
Silveſter, liebſter Beethoven! rief ihm die liebenswürdige
Hausfrau, Frau von Schwind, in die Ohren. Tun’s mir die
Ehr’ an und koſten’s ein Stückerl von unſerem Silveſterkarpfen!
Soſo, Silveſter, darauf hab’ ich meiner Seel' wie auf den
Tod vergeſſen
na, wenn Euch der zerzauſte Beethoven
recht iſt
Schon eilten auf einen Wink der Mutter die reizenden
Schweſtern Schwinds herbei, nötigten Beethoven in eineg be=
quemen
Korbfauteuil und trugen eifrig den gebackenen Karpfen
und Wein herzu.
Wirklich ſehr gut! lobte Beethoven, nachdem er ſich ſehr
gütlich getan, aber wiſſen’s, liebe Frau Schwind, Schill mit
Butter iſt mir noch lieber!
Sixt es, Mutter, da haſt es! frozelte lachend der junge
Maler Schwind.
Sei ſtill, Herzensbub! erwiderte leiſe die vornehme Ma=
trone
ich bin noch aus der guten alten Zeit, wo jeder Gaſt
eine Ehre für das Haus bedeutete, und von Ludwig van Beet=
hoven
kann man ſich Grotesken gefallen laſſen!
Nun kam der köſtlich duftende Silveſterpunſch herein. Schut=
bert
ſetzte ſich, wie immer, gutmütig zum Konzertflügel und
ſpielte zum Tanz auf.
Bald walzten die fröhlichen Pärchen heiter ins neue Jahr
hinüber.

*) Hiſtoriſch, Beethobens eigene Worte.

[ ][  ][ ]

ziehugen zwiſchen den ſozialiſtiſchen Negierungen der mitteldeutſchen von Nürnberg. Preiſe XII (20100 Mk.). Montag, Schauſbicklmiete
Evening Ste

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 31. Dezember 1921.

Seite 3.

fung einer internationalen Korporation vorſchlagen Preiſe III (440 Mk.). Frentag, D 14, Sondermiete 12, Schülermiete
werde, deren Mitglieder die Finanz, den Handel und die Induſtrie gelb 7: Fidelio. Preiſe Vll (940 Mk.). Samstag, Sondermiete 17
Großbritanniens, Frankreichs, Belgiens, Italiens und Rumäniens, Schülermiete blau8, grün6: Lows Ferdinand, Prinz von Preußen,
lands vertreten würden. Falls dieſem Plane zugeſtimmt werden ſollte, abends B 16, Sondermiete 4: Aida‟. Preiſe XII (20100 Mr.).
würden Bedingungen unterbreitet werden, unter denen er durchge=
nötigenfalls
beſchafft werden.
Stadt und Land.
Briefportos vom 1. Januar ab machen wir erneut darauf Kunſt einen Beitrag aus der Veremskaſſe zu bewilligen, fand
beigefügt iſt.

Die Neubilbuug der Regierung.

Henrich als Miniſter der Finanzen, den Abgeordneten GeorgRaab
als Arbeits= und Wirtſchaftsminiſter. Das ſeitherige Landesamt für das Fräulein Marie Zerfas au
teilung für Ernährung und Landwirtſchaft. Das Geſamtmini= Gute für ihren ferneven Lebensweg.
ſterium beſteht demnach aus: 1. dem Statspräſidenten, zugleich Mi=
Arbeit und Wirtſchaft.
Ernannt wurden der frühere elſaß=lothringiſche Kataſderkontrolleur ſpellen, ihre Kräfte in
Hermann Möller in Offenbach zum überplanmäßigen Landmeſſer, d
Polizeiwachtmeiſter auf Probe Paul Vogel aus Brindsdorf (Nieder
lauſitz) zum Polizeiwachtmeiſter, der Polizeiwachtmeiſter auf Probe Lud= tigen Nummer ſei moch beſonders aufmerkſam gemacht.
wig Daniel aus Offenbach zum Polizeiwachtmeiſter, der Polizeiwacht=
zum
Polizsivachtmeiſter, der Polizeiwachtmeiſter auf Probe Heinric
Flath aus Brensbach, Kreis Dieburg, zum Polizeiwachtmeiſter, 2
Polizeiſvachtmeiſter auf Probe Jakob Schmädt aus Silberg, Krei=
Auftraggeber eine Gebühr von 4½s vom Tauſend des Scheckbetrags, ar
ßerdem für jede Barauszahlung duuch das Poſtſcheckamt (Zahlſtelle)
Sendungen des Poſtſcheckverkehrs wird 3 Mark Gebihr erhoben.
eigenen Intereſſe zum Beitritt veranlaſſen.
ſind die Gas= und Waſſerpreiſe mit der vom 15. Dezember l. J3
Grhebung kommen. Da alle Gas= und Waſſermeſſer nicht gleichzeitig auf=
genvmmen
werden können, trittz die Preiserhöhung auch bei den einzelne
Abnehmern jeweils erſt dann ei, wenn die Meſſerſtände von der am
15. I. Mts. beginnendem Aufnahma der Novemberverbräuche feſtgeſtellt
ſind. Hierdurch treten naturgemäß für einen Teil der Verbraucher die
nicht umgehen, kommt aber ſpäter bei einem Rückgang der Preiſe den
Verbrauchern in gleicher Weiſe wieder zugurte.
Das ſtädtiſche Notgeld. Unter Bezugnahme auf die Anregun
10=Pfennig=Nokgeldſcheine im öffentlichen Verkehn nach wie nur erſtklaſſige Nummern aufweiſt. (Näh. f. Anzeige.)
vor als Zahlungsmittel gültig ſind.
Landestheater. Das Weihnachtsmärchen Prinzeſſin Hu
ſchewind wird heute Samstag, den 31. Dezomber 1921, zum letzten
Male wiederholt. Abends findet als Silbeſtervorſtellung eine Auf= nach
führung von Offenbachs burlesker Operette Orpheus inder Un=/Beſuchern
terwelt ſtatt. Es gaſtiert in dieſer Aufführung als Eurydike Alma tigen Vort
Sakkur, die die auf Auslandsurlaub befindliche Jennh Jungbauer ver= (Näheres ſiehe
tritt. In der Aufführung und beſonders im 4. Bild (Höllendiele) fin=
von
Regiſſeur Hans Leibelt. Die Neujahrsaufführung D
ſterſinger von Nürnberg, findet im der Sonntag
miete ſtatt. Da dieſe Miete nur Sperrſitz und Logen in Anfpruch
Leopold vom Nationaltheater in Mannheim als Gaſt. Den Pogner Vereins aufmerkſam macht. (Siehe Anzeigenteil.)
ſiügt zum erſten Male Heirich Hölzlin. Die übrige Beſet
Johannes Biſchoff, Heinrich Kuhn, Peter Jonſſon, Hans
Anna Jacobs in den Hauptpartien die gewohnte. Die muſikaliſche feier in den Reſtaurationsräumen eingeleitet,
Leitung liegt in Händen von Generalmuſikdirektor Balling.

Länder zu einer dauernden Frbeitsgemeinſchaft zur Förderung ſozial= e7, f8, Sondermiete 122: Amphitryon. Preiſe IV (420 Mk.). Diens=
demokratiſcher
Arbeit in Mitteldeutſchland verdichtet werden ſollen. tag, 4 15, a7, Sondermiete 78: Mari Stuart Preiſe AII (940 Mk.)
Han= Mittwoch, E 13, Sondermiete 118: Othello‟. Preiſe VIII (1245 Mr.).
gefahren iſt, die Schaf= Donnerstag, C17, Sondermiete P. Schülermiete weiß ?
Mir
möglicherweiſe auch Griechenlands, Oeſterreichs, Polens und Deutſch= Preiſe V (527 Mk.). Sonntag, vormittags Matinee: Flaubent=Feier,
Der Verein evangel. Organiſten und Chordirigenten in Heſſen
führt werden könnte. Der Hauptgedanke ſei die Förderung der Nah= hielt am 38. Dezeuber im Verſammlungsſaal der Matthäusgemeinde zu
frage nach Rohſtoffen und Fertigwaren. Das erforderliche Kapital ſoll Frankfurt ſeine 15. Jahresverſammlung ab, die aus den drei Provinzen
des Heſſenlandes beſucht war. Der Vorſitzende, Muſikdirektor Mül=
ler
=Friedberg, gab in einem ausführlichen Jahresbericht einen Ueber=
blick
über die Vereinstätigkeit im verfloſſenen Jahre. Ueber die Rech=
nung
berichtete Lehrer Runk in Okarben. Die im vergangenen Jahre
von Schmidt=Langen beantragte Bildung von Bezirken inner=
Darmſtadt, 31. Dezember, halb des Vereins ſoll weiter angeſtrebt werden. Der Vorſchlag, an die
* Zur Beachtung. Infolge der ſtarken Erhöhung des Monatsſchrift für Gottesdienſt und kirchliche
nahme. Ueber Oxganiſtenſchulen berichtete der Vorſitzen
aufmerkſam, daß Zuſendungen an die Redaktion nur dann be= Zur Gehaltsfrage lagen Anträge vor von Gerſtenmaier= Bens=
antwortet
oder zurückgeſandt werden können, wenn Rückporto heim, Rahn=Kirchgöns und Runk=Otarben. Ein Antrag Fritz=
Offenbach auf andere Organiſation oder Auflöſung des Vereins wurde
abgelehnt. Die Zinſen der Jubiläumsgabe zur Rinckſtiftung ſol=
erläßt
len nach dem Vorſchlag des Vorſitzenden in gleicher Weiſe wie die der
ag am altem Stiftung Verwendung finden. Aus der Verſammlung wurde der
Staats= einſtimnige Wunſch laut, daß die Berichte des Vereins wieder im
präſidenten gewählt wurde, hat er zu Mitgliedern des Geſamtminiſte= Schulboten Aufnahme ſinden möchten. Die Vorſtandswahl
riums berufen: den Abgeordneten Otto von Brentano di Tre= ergab: Müller=Friedberg (1. Vorſ.), Görlach=Gießen (2. Vorſ.), Noſen=
mezzo
als Miniſter des Innern, zugleich als Stellvertreter des Staats= thal=Mainz (Schriftführer) Runk=Okarben (Nechner), Schmidt=Langen,
präſidenten und bis auf weiteres beauftragt mit der Wahrnehmung der Fritz=Offenbach umd Peth=Oſthofen (Beiſitzer). Nachmittags führte Or=
Geſchafte des Miniſteriums, der Juſtiz, den Abgeordneten Konrad ganiſt Dreier die beiden Orgelwerke in der Matthäuskirche vor.
* Arbeitsfubiläum. Am 1. Januar 1922 ſind 25 Jahre verfloſſen, ſeit
Mendt, Kreis Weſterburg (Heſſen
Vildungsweſen underſteht nunmehr dem unterzeichmeten Staatspräſiden= Naſſau), in die Dienſte des Herrm Profeſſor Engelbert Heuplein, hier,
ten, das ſeitherige Landesernährungsamt bildet eine beſondere Abteilung eintrat, den ſie ſeit ſeinev Erblindung aufs aufopferndſte pflegt; eine imn
des Miniſteriums für Arbeit und Wirtſchaft mit der Bezeichnung: Ab= unſerer Zeit ſeltene Dienſtbotentreue. Wir wünſchen der Jubilarin alles
Das diesjährige Konzert zum Beſten der Barmherzigen Schweſtern
niſter des Aeußern, 2. dem Miniſterium des Innern, 3. dem Miniſterum hier, unter der Leitung des Herrm Genevalmuſikdivektors Balling, wird
der Juſtiz, 4. dem Mimiſterium der Finanzen, 5. dem Mimiſterium für am 16. Januar ſtattfinden. Das rühmlichſt bekannte Schnurrbuſch= Quar=
tett
, Herr Hölzlein (Baß) und ein auswärtiger Herr (lyriſcher Tenor),
mn Dienſt des gutem Werkes. Das Konzert ver=
ſpricht
ſich den in früht
n Jahren abgehaltenen Konzerten, die ſtets einen
guten Klang hatten, ſwürdig anzuraihen. Auf die Anzeige in der heu=
* Darmſtädter Männergeſangverein. Die Weihnachtsfeeir am zivei=
meiſter
auf Probe Wilhelm Hölzer aus Gundhelm, Kreis Schlüchtern, ten Feiertag im Rummelbräu verlief in ſchöner harmoniſcher. Weiſe
9 Nach der üblichen Begrüßung durch den 2. Vorſitzenden, Herrn Karl
Nühl, wurde dieſelbe durch einen hübſch geſprochenen Prolog der
11jährigen Klärchen Schneider eingeleitet, woran ſich der ſtim
Biedenkopf, zum Polizeiwachtmeiſter, ſämtliche beim Polizeiamt Oſfenbach, mungsvolle Chor Hymue an die Nacht anſchloß. Hierauf folgten in
8 Aenderung des Poſtſcheckgefetzes und der Poſtſcheckordnung, die am bunter Reihe Chöre und Solovorträge, welche die zahlreich erſchiene=
1. Jamuar 1922 in Kraft treten: Die Gebühren für Einzahlung mit nen Gäſte auf das beſte unterhielten. Die vier Chöre Nachtzauber
Zahllarte ſind bei Beträgen bis 100 Mark 75 Pfennig, bis 500 Mavk von Storch, Komm, o komm von Krämer, Aus der Jugendzeit von
1,50 Mark, bis 1000 Mark 3 Mark bis 2000 Mark 4 Mark, bis 5000 Radecke und Vom Naſchen von Mozart unter der verſtändnisvollen
Mark 5 Mark, über 5000 Marb 6 Mark, für jede Auszahlung hat der Leitung des Herrn Ohermuſikmeiſters Hugo Hauske waren ſehr an=
ſprechend
und klappten tadellos. Herr Hotelier Guſt. Schiel brachte
unter der kunſtſinnigen Begleitung des Herrn Kammermuſikmeiſters
wvie Ueberſendung eines Schecks durch das Scheckamt an die Poſtanſtalt Guſt. Wendorf zwei Lieder: Winterſtürme wichen dem Wonnemond
und die weitere Behandlung des Schecks bei dieſer eine feſte Gebühr von von Rich. Wagner und die Arie des Lyonel aus Mautha von Flotow
75 Pfg. zu entrichten. Für Beſtätigung über Höhe eines Kontogut= zu Gehör. Herr Schiel beſitzt ein weiches, melodiöſes Organ, das ſeine
labens wird 3 Mark Gebühr berechnet. Die Gebihr für Nücknahme eines Zuhörer in Bann hält. Unſer vielverſprechendes Talent, Herr Ch
Ueberweiſungsnuſtrags iſt um 1,50 Mark, die Gebühren für kelegra= Lang, erntete mit ſeinen Liedern: Auch ich war ein Jüngling und
phiſche Ueberweifung ſind auf 1,50 Mark erhöht, für Laufſchreiben wegen Das Pfäfflein, wie ſtets, reichen Beifall; ebenſo entpuppte ſich unſer
aus dem früheren Schubert=Quartett beſtbekaunter Herr Karl Sulz=
Dieſe Aenderungen ſollten noch dem Scheckverkehr Fernſtehenden im mann mit ſeinen Liedern Die drei Liebchen und An des Rheine:
grünen Ufern als Sänger eomme 1 kaut. Einen beſonderen Kunſt=
Die Erhöhung der Gas= und Waſſerpreiſe. Nach einer Bekannt= genuß bildeten die beiden Konzertſtücke für Violine, Cello und K.
avier
machung der Direktion des Städt. Gas= und Waſſervverks vom 13. I. Mts. Adagio und Deutſcher Tanz von Mozart, muſtergiltig vorg
enaen
von den Herren Hauske, Hebbel und Lahl. Herr Obermuſikmeiſt,
ab beginnenden Ablefung der Meſferſtände, erhöht Hauske bewies durch die tadelloſe Beherrſchung ſeines Inſtruments er=
worden
. Aus einem Eingeſandt in einer Tageszeitung iſt zu erſehen, neut, daß er auch auf der Violine ein Meiſter ſeiner Kunſt iſt. Den
daß nicht allgemein behannt iſt, in welcher Weiſe die neuen Preiſe zur Vogel ſchoß jedoch unſer Herr Guſtav König alias Fraa Wembelbacher
mit ſeinen humoriſtiſchen Rezitationen (Chronik des D. M. G. V.) ab,
die wahre Beifallsſtürme hervorriefen. Den Schluß bildete die Auf=
führung
der Poſſe Der Weihnachtsbraten in Darmſtädter Mundart
von H. Rüthlein unter der rührigen Leitung des Herrn Guſt. König.
Die Mitwirkenden: Frau Lilli König, die Herren Guſt. König, Chr.
Lang, Wilh. Rettig, Otto Daab, Hch. Eckle und Ludwig Reich, gaben
Erhöhungen früher, für den andenen ſpäter ein. Dies läßd ſich jedoch alle ihr Beſtes und ſpielten weit über dem Durchſchnitt der üblichen
Dilettantenbühnen.
Heſſ. Fechwerein Waiſenſchutz. Am Neujahrstage finder im Städt.
Saalbau die Weihnachtsſeier des Zweigvereines Darmſtndt ſtatt. B
unter Süimmen aus dem Leſerkreiſe in unſerer geſtrigen Nummer Wird kanmt durch ſeine früheren Veranſtaltungen, dürſten auch dieſes Jahr den
uns von zuſtändiger Stelle mitgeteilt, daß die ſtädtiſchen 5= und Beſuchern einige gemußreichg Stunden bevorſtehen, zumal das Programm
beranſtaltet
Turngemeinde Darmſtadt 1840. Die Singmannſcha nhriae Weih=
am

Januar (Neujahrstag), nachmitags 4 Uhr, ihre diesjä
*
feier. Dig Obmannſchaft hat nichts unverſucht gelaſſen, um den
ge genußreiche Stunden zu bieten. Nach einer reichhal=
gfolge
iſt Gelegenheit vorhanden, ſich im Tanze zu drehen.
ge.)
* Die Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefangener, veranſtaltet ihre
den improviſierte Einlagen ſtatt, die der Stimmung des Silveſtertages diesjährige Weihnachts= und Neujahrsfeier am 1. Januar 1922, nachmit=
Nechnung tragen. Das Arrangement dieſer Einlagen liegt in Händen tags 4 Uhr, im Rummelbräu, Allee: Geſänge, Vorträge, Hurmoriſtiſches,
und
ſei= zwei Weihnachtsluſtſpiele Des wilden Röschens Weihnachtsgabe‟
nden= Eine ſchöne Beſcherung. Reichhaltige Tombola. (Siehe heutige Anz.)
* Der Karnevalverein Befſungen 1905 hält heute, Samstag, 31. De=
nimmt
, ſtehen alle übrigen Plätze für den Tagesverkauf zur Verfügung, zember, abends 8 Uhr, ſeine diesjährige Silveſterſeier in der Beſſunger
Die Partie der Eva ſingt anſtelle der erkrankten Fanny Cleve Minny Turnhalle ab, worauf er ſeine Mitglieder, Freunde und Gönner des
* Neujahr in der Woogsplatz=Turnhalle. Heute, Samstag, den 31.
ng iſt mit
Siegfried und Dezember, wird das Neue Jahr mit einer ſtimmungsvollen Silveſter=
ür
welche der neue In=
haber
, Herr Ehrhardt, die nötigen Vorbereitungen trifft. Am Neu=
Bochenſpielplan. Sonntag (Neujahr) Sonntags=Fremden= jahrstage ſelbſt wird ſeitens der Orcheſtewvereinigung, Leitung H.
miete 15 (rote Mietkarten), Sondermiete 135: Die Meiſterſinger Hauske, ein volkstümliches Feſtkonzert gegeben werden, dem ſich noch

em flotter Tanz anſchließt, bei welchem die ganze Kapelle miütwirkt.
(Siehe Anzeige.)
* Angeſtellten=Verſammlung am Mitvvoch, 4. Januar 1922, im Sanl=
bau
, veranſtaltet vom Afa=Bund. (Siehe heutige Anzeige.)
* Verband der Heſſiſchen Regimentsvereine. Das Berufungsver=
fahren
i der Beleidigungsklage gegen die Darmſtädter
Zeitung kommt am 4. Januar 1922, vormittags, vor der Strafkammer
der Verband der Heſſiſchen Regimentsvereine iſt als
zur Verhandlung.
Nebenkläger beigetreten.
* Silveſter= und Neujahrsfeier im Hotel zur Traube. Wie im Au=
zeigenteil
erſichtlich, findet heute Samstag eine Silveſter= und morgen
Sonntag, jeweils von abends 8 Uhr ab, Neujahrsfeier ſtatt. Dieſe bei=
den
Veranſtaltungen verſprechen recht amüſant zu werden. Es dürfte
ſich, nach den ſchon bereits belegten Plätzen zu urteilen, ein zahlreiches
Publikum einfinden. Die Unterhaltungsmuſik wird von einem Teil des
Künſtlerorcheſters des Herrn Direktors Mickleh ausgeführt.
Polizeibericht für die Zeit vom 7. bis 29. Dezember. Ein=
bruchsdiebſtähle
. Geſtohlen wurden: Mittels Nachſchlüſſels aus
einem Keller in der Dieburger Straße 1 Zentner Speiſekartoffeln, ſo=
wie
Steintöpfe mit Eiern; mittels Einſteigens zur Nachtzeit aus einer
Vohrung in der Aeußeren Ringſtraße 1 ſilb. Likörbecher, 1 ant. Perlen=
beutel
, 1 großer ſilb. Gemüſelöffel, 2 ſilb. Spindeluhren, 1 ant. ſilb.
Etuis mit Beſteck, 12 ant. ſilb. Münzlöffel, 12 ſilb. Meſſer, gez. F. B.
11 verfilb. Gabeln, 12 Obſtmeſſer, 6 Mokkalöffel, 2 ſilb. ruſſiſche Löffel,
1 vergoldeter Löffel, 8 ſilb. Rokkoko=Eislöffel, vergoldet, gez. F. B., 3
große und 6 kleine Serviettenringe; durch Eindrücken eines Schaufen=
ſters
aus einem Laden am Marktplatze 1 Gummimantel, 4 Herrenhoſen,
ſowie 2 graukarierte Schlupfer; mittels Erbrechens eines Kellerſchloſſes
aus einem Keller in der Lautenſchlägerſtraße 5 Zentner, Kartoffeln;
mittels Erbrechens einer verſchloſſenen Wohnung aus einem Hauſe am
Marktplatze ein dunkelgrünes Koſtüm aus engliſchem Stoff mit langer
Jacke, innen mit Seide gefüttert, die Aermelaufſchläge tragen ſchwarze
Seidentreſſen; mittels Erbrechens eines Kellers in der Heidelberger
Straße 60 Dopelſtücke Kernſeife und 10 Flaſchen Wein; mittels Erbre=
chens
eines Lokals am Böllenfalltor 1 weißes und 2 gelbgrüne Tiſch=
tücher
, 2 Krüge Steinhäger, Zigarren, Maxke Meine Sorte und Ziga=
Einfache Diebſtähle.
retten, Marken Toska und Ecke.
Geſtohlen wurden: Von einem Gr.
ndſtück am alten Arheilger Weg 9
Stück eiſerne Miſtbetfenſter; aus einer Drückerei in der Rheinſtraße
eine Schreibmaſchine, kleines Modell, Marke unbekannt; aus einem
Hauſe in der Hochſtraße 1 Fenſterflügel, 1 eiſerne Roſette, 1 Eingangs=
tor
, 1 Schild mit der Aufſchrift: Eingang um die Ecke; von einem
Nollfuhrwerk i der Alexanderſtraße 1 Kiſte bengaliſches Feuerzeug;
aus einem Hauſe in der Martinſtraße 1 Pgar ſchwarze wollene Damen=
ſtrümpfe
, 2 Paar weiße Damenbiberkleider, 8 Küchentücher, 1 Herren=
Biſampelz, 1 ſilb. Eßlöffel, gez. H. K., 1 kleines Fleiſchbeil, 1 Paar reh=
braune
Flanell=Damenbeinkleider, 1 Paar ſchwarze baumwollene
Damenſtrümpfe und 1 neues weißes Damenhemd; von der Veranda
eines Hauſes in der Hobrechtſtraße 15 weiße Taſchentücher; aus einem
Fenſter eines Hauſes in der Martinſtraße ein ausgelegtes Bettuch aus
weißem Leinen, 1 Kopfkiſſen aus rotem Barchent mit weißem Bezug; aus
einem Garten in der Aeußeren Ringſtraße 5 Stallhaſen; aus dem Lehr=
ſaal
einer höheren Schule 1 Thermometer, fowie 200 Gramm Queck=
ſilber
; von dem Balkon eines Hauſes in der Wilhelm=Jäger=Straße
1 Herrenhemd, 1 Damenhemd, 5 Paar Damenſtrümpfe und Waſch=
klammern
; aus einer Wohnung eines Hauſes in der Alexanderſtraße
1 Damenuhr; aus dem Hofe eines Hauſes in der Kaſinoſtraße 1 vier=
räderiger
Handwagen; aus dem Garderoberaum in der Hochſchule eine
dunkelgrüne Lederbrieftaſche; aus dem Vorplatz eines Hauſes im
Rhönring 1 ſchwarzer Damenmantel; aus einer Gärtnerei am Kröten=
gangweg
20 Obſtbäumchen. Fahrrad=Diebſtähle. Geſtohlen
wurden: Ein in der Rheinſtraße aufgeſtelltes Fahrrad, Marke Wolf
F.=Nr. unbekannt; aus dem Keller der Baugewerkſchule in der Neckar=
ſtraße
1 Fahrrad, Marke Habsburg, F.=Nr. unbekannt; ein im Mette=
gangweg
aufgeſtelltes Fahrrad, Marke und F.=Nr. unbekannt; aus dem
Fahrradraum einer höheren Schule 1 an einem Fahrrad befeſtigter
Dynamo, Marke Philay, Modell 21 Nr. 50 197. Feſtgenommen
wurden: Der 48 Jahre alte Schmied J. K. von Nürnberg, der 21.
Jahre alte Arbeiter A
M. Gergegowska, der 19 Jahre alte Taglöhner
J. B. von hier, der 22 Jahre alte Taglöhner J. U. von Pfungſtadt, der
23 Jahre alte Kaufmann W. K. von Ober=Namſtadt, der 39 Jahre alte
NOL2
Priegsinvalide A. St. von Bockenrode, ſämtlich wegen Diebſtahls; der
24 Jahre alte Arbeiter B. K. von Celle, der 26 Jahre alte. Arbeiter
W. A, der 24 Jahre alte Handlungsgehilfe K. P
f. von Hamburg, ſämt=
lich
wegen Unterſchlagung: der 50 Jahre alte J. W. von Pleith, der 36
Jahre alte Landwirt F. M. von Hahn, beide wegen Betrugs; der 35
Jahre alte Poſtaushelfer K. H. von hier wegen Vergehens im Amt, der
25 Jahre alte Kaufmann A. F. aus Bockenheim wegen Urkunden=
fälſchung
. Siſtiert wurden 15 Perſonen wegen verſchiedener
Strafdelikte. Bei der Kriminal=Abteilung, Zimmer 7, be=
findet
ſich eine goldene Brille, ſowie ein grauer Herrenhut. Perſonen,
die ihr Eigentum geltend machen wollen, können daſelbſt zwecks Aner=
kennung
der Gegenſtände ſich melden.
Auf dem Eiſenbahn=
Fundbureau in Frankfurt a. M. befindet ſich ein Koffer mit
35 Schachteln Radiergummi, Marke Hugold, der zweifellos von einenr
Diebſtahl herrührt. Der Koffer mit Inhalt war hier an der Gepäck=
ſtelle
zur Aufbewahrung aufgegeben, aber nicht abgeholt worden. Per=
ſonen
, die ein Anrecht geltend machen wollen, können ſich bei der Kri=
minil
=Abteilung, Zimmer 13, melden.
Die Mehl= und Brotpreiſe mußten wegen der weiteren Steigerung
der Löhne und ſonſtigen Unkoſten im Bäckergewerbe vom 1. Januar ab
abermals erhöht werden. Der große Laib Brot koſtet nunmehr 6 Mk.
und ein Brötchen 25 Pfg. (Siehe Bekanutmachung.)
* Städtiſche Leſe= und Bücherhalle. Infolge der hohen Druckkoſten
kann leider im Augenblick von einer Drücklegung des Katalogs bezw.
eines Nachtrags desſelben nicht die Rede ſein, auch namentlich die Ver=
öffentlichung
der neuen Zugänge nicht ſtattfinden. Die Benützer deu
Bibliothek können deshalb nur in dem durchſchoſſenen gedruckten Katalog,
in dem auf den durchſchoſſenen Seiten die meuen Zugänge handſchriftlich
nachgetragen ſind, ſich über den Stand der Bibliothek unterrichten. Um
aber auch die neuen Zugänge der Allgemeinheit zur Kenntnis zu brin=
gen
, iſt neuerdings eine Einrichtung getroffen worden, die ſich ſehr be=
währt
hat. Es iſt nämlich ein Wechſelrahmen dazu eingerichtet worden,
daß er die Katalogzettel bequem aufnehmen kann. Dieſer große Wechſel=
rahmen
iſt imn dem Ausleihraum ausgehängt und kam ſo bequem von
Jedem geleſen wert
Ferner wird wancher Beſucher der Leſehalle
s mit Freuden beg:
un, daß wieder der Leſeſtoff vermehrt werden kamn,
egenübev der bisherigen notgedrungenen Einſchränkung. Vom 1. J
nuar an liegen neu auf: Die Tat, Monatsſchrift für die Zukunft deutſcher
Kultur, und Das Vaterland, Deutſche Evangeliſche Volkszeitung.

Frankfurter Theater=Weihnachten.
Diesmal meinten es die Frankfurter Theaterdirektoren ganz
beſonders bös mit dem Kritikern. Wahrſcheinlich wollten ſie ſich
burch das Anſetzen von fünf Premiéren am erſten Feiertag für
die freundlichen Kritiken, die ihnem doch manchmal auf die Galle
ſchlugen, rächen. Aber das Schickſal war weniger neidiſch und
prellte die böſen Theaterdirektoren um ihre Schadenfreude. Die
Oper konnte ihre Weihnachtspremiere, Korngolds Oper
Die tote Stadt nicht bringen, weil der Vertreter der
Hauptpartie, Herr John Gläſer, plötzlich erkrankte. Dasſelbe
Unglück vereitelte die Erſtaufführung der Neſtroyſchen
Poſſe Einen Juxwiller ſichmachen in den Kam=
merſpielen
. Das Neue Operettentheater, das
ſeine Pforten mit Künnekes Operette Wenn Liebe er=
wacht
. . ." öffnen wollte, wurde daran verhindert, weil der
Umbau des Theaterſaals von Groß=Frankfurt nicht beendet war.
Man ſieht: drei ebenſo unerwünſchte wie verdrießliche Beſche=
rungen
! So blieben denn an den Feiertagen von fünf Premie=
ren
noch zwei übrig: im Schauſpielhaus die Neueinſtdie=
rung
von Schillers tragikomiſchem Märchenſpiel Turan=
dot
, Prinzeſſin von China und im Neuen Thea=
ter
die Uraufführung eines Schwankes Der keuſche
Lebemann von Arnold und Bach. Da der Frankfurter
Preſſeverein erklärt hatte, daß ſeine Mitglieder, während der
Feiertage keine Vorſtellung kritiſieren dürften auch der ge=
hetzte
Journaliſt iſt ſozuſagen ein Menſch, der einmal im Jahre
einem Feiertag haben möchte , zog die Leitung des Neuen
Theaters die einzig logiſche Konſequenz und gab am erſten und
zweiten Feiertag überhaupt keine Preſſedienſtplätze aus. So
konnten wir auswärtigen Referenten denn mit ruhigem Gewiſſen
ins Schaufpielhaus wandern, wo wir durch eine wohlgelungene
Aufführung der Turandot ſehr gut unterhalten wurden. Der
Märchencharakter des heiter=ernſten Spieles wurde durch die
farbenfrohen, mit Ausnahme des Stadttores entzückend ſchönen
Bühnenbilder Ludwig Sieverts, die grotesken Koſtüme Kurt
Flo=gels, die bizarre Begleitmuſik Bruno Hartls und die gra=
zile
, oft ein wenig mätzchenhafte Regie Walter Brügmanns treff=
lich
betont. Fritta Brod gab der männerhaſſenden Turandot
glaubhaftes Märchenleben, um als liebende Frau ſich endlich
dem hochherzigen, klugen Märchenprinzen Kalaf (Jakob Feld=

hammer) hinzugeben. Eine grotesk=exotiſche Figur ſchuf Ben
Spanier als fabelhafter Kaiſer Altoum von China. In kleineren
Rollen fügten ſich Lina Laßmann als ränkevolle Adelma, Georg
Lengbach als trottelhafter Truffaldin, Mathieu Pfeil als biederer
Barah und Karl Luley als edler König Timr von Aſtrachan
ſtilbewußt in das harmoniſch fein abgetönde Enſemble ein.
Um chronologiſch zu bleiben, muß ich hier das 4. Mon=
tagskonzert
des Frankfurter Orcheſtervereins
einſchalten, das am zweiten Feiertag im Saalbau unter Leitung
von Hans Oppenheim eim durchaus klaſſiſches Programm
brachte. Drei Komponiſten aus der Zeit zur Wende des 17. Jahr=
hunderts
: Gg. Fri=dr. Händel, Joh. Seb. Bach und Gottfr.
Heinr. Stölzel kamen zum Wort. In ihrer ſo urgeſunden
Muſik ſpiegelt ſich in den ſchmetternden Trompetenfanfaren ſo
überaus lebendig jenes abſolutiſtiſche Zeitalter, in den leicht=
beſchwingten
Holzſätzen all die Feſtesfreude jener Tage, in den
graziöſen Streichern das elegante, chevalereske Hofleben des ſter=
benden
Nokoko. Dies alles ſtand im Geiſte vor unſeren Augen,
als wir die D=Dur=Ouvertüre und das G=Moll=
Konzert für Streichorcheſter (Händel), die entzückende
D=Dur=Suite von Bach und das ſtrahlende Concerto
groſſo in D=Dur von Stölzel ganz prachtvoll plaſtiſch geſpielt
hörten. Den Höhepunkt des Konzertes bildete Bachs ſelten ge=
ſpieltes
Konzert in C=Dur für drei Klaviere mit
Orcheſterbegleitung, das die Herren Alfred Höhn, Fritz Ma=
lata
und Bruno Helberger mit ganz wundervoll aufein=
ander
abgetöntem Spiel zu eindrucksvollem Vortrag brachten.
Das recht gut beſetzte Haus hielt mit lebhaft averkennendem Bei=
fall
nicht zurück.
Wenn man von einem Schwank weiter nichts verlangt, als
daß er den Zuſchauer zwei Strnden nicht aus dem Lachen
herauskommen läßt, dann genügt Der keuſche Lebemann
von Franz Arnold und Ernſt Bach, der im Neuen The=
ater
ſeine erfolgreiche Uraufführung erlebte, den Anſprüchen
vollauf. Die Situationskomik, die allerdings durch auf völlig
unmöglichen Grundlagen beruhende Umſtände geſchaffen wird,
iſt zwerchfellerſchütternd. Wir möchten uns die Erzählung der
ziemlich verwickelten Handlung erſparen. Natüärlich ſteht und
fällt der Schwank mit der Güte der Darſtellung. Und da können
ſich Arnold und Bach bei den Mitgliedern des Neuen Theaters
bedanken; einen beſſeren Seibold und einen ſamoſeven Stieglitz

wie die Herren Alois Großmann und Otto Wallburg hätten ſie
nirgends finden können. Auch die kleineren Rollen wurden
ganz brillant geſpielt, ſo daß man aus dem Lachen nicht heraus=
kam
und eigentlich erſt hinterher ſo recht merkte, was für ein
blühender Blödſinn einem vorgeſpielt worden war. Und weil
wir einmal zwei Stunden alle Alltagsſorgen vergeſſen durften,
deshalb ſei weder mit Arnold und Bach, noch mit Direktor
Hellmer und Clemens Wrede als erprobtem Spielleiter
um den Abend gerechtet.
Aus einem Roman ein Drama zu machen, iſt ſchon eine
recht ſchwierige Aufgabe; das Problem aber, den Stoff eines
Romans zu einem Operntext zu geſtalten, dürfte faſt unüber=
windliche
Schwierigkeiten bieten. Das Textbuch von Korn=
golds
Oper Dietote Stadt entſtand nach G. Rodenbachs
Schauſpiel Das Trugbild, das ſeinerſeits auf einen Roman
Bruges la Morte zurückgeht. Paul Schott, der Verfaſſer des
Librettos, hat ſeine Aufgabe offenbar darin erblickt, nicht wur
das pſhchologiſche Moment zu vertiefen,, ſondern auch dem Kom=
poniſten
möglichſt viel Gelegenheit zur Anbringung ſeiner Ta=
lente
zu ſchaffen. Beides iſt ihm (allerdings auf Koſten des dich=
teriſchen
Wertes des Buches) gelungen. Der Inhalt der Oper iſt
ſehr ſchwer verſtändlich. Es handelt ſich nämlich im zweiten
und teilweiſe im dritten Bild um einen Traum. Paul leidet
ſehr unter dem Verluſt ſeiner jungen, ſchönen Frau Marie. Er
iſt zu einem Sonderling geworden; für ihn iſt Brügge eine tote
Stadt. Da begegnet er der Tänzerin Marietta, die der heiß=
geliebten
Toten äußerlich überraſchend ähnelt. Aber ein furcht=
barer
Traum zeigt ihm, daß dieſes Weib der heiligen Toten
innerlich völlig weſensfremd iſt. Unter dem erſchüitternden Ein=
druck
dieſer Viſion beſchließt Paul, das tote Brügge für immer
zu verlaſſen.
Wie ich ſchon ſagte, bietet der Aufbau des Buches dem Kom=
poniſten
reichlich Gelegenheit, ſein Können zu zeigen: da gibt es
traute Erinnerungen an die Tote, traurig tiefe Lieder, bacchanale
Grotesken, ein träumeriſches Walzerlied, eine leidenſchaftdurch=
wühlte
Eiferſuchtsſzene, eine feierliche Prozeſſion, einen in
Raſerei begangenen Mord, endlich reſignierendes Gedenken. Und
Korngold hat ſich keine Gelegenheit zu weitausholendem Muſi=
zieren
entgehen laſſen. Das Melos, das in ſeiner Struktur häu=
fig
bis hart an die Grenze des Banalen ſtreift, ohne ſie auch nur
für Haaresbreite zu überſchreiten, gemahnt trotz ſeiner geſunden

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 31. Dezember 1921.

Rummer 351.

worin bereits einige neue Akte des neuen Programms, ſoweit ſolche der jetzige Beſitzer, Herr Adolf Reuter, den Gaſthof erwarb, dem
ſchon eingetroffen ſind, mitwirken. Morgen Sonntag, 1. Januar er bis zum heutigen Tage den altbewährten Ruf in jeder Weiſe erhallen
1922: Zwei Neujahrs=Feſtvorſtellungen, in welchen das Neujahrs= hat. Einmal iſt der Name des Hauſes zur Traube in ganz Deutſchland
programm erſtmalig dargeboten wird. Nachmittags 1a4 Uhr ermäßigte bei beſonderer Gelegenheit genannt worden. Das war, als man vor etwa
Preiſe. (S. Anz.)
Das Hotel zur Traube
dar in ſeinem Beſtreben, ſich zu moderniſieren, einen erheb= getreue Ausführung des Werbes möglich geworden. Intereſſant waren
eine Haule oder, was moderner klingt, eine Diele erhalten, in der Erde gemacht wurden. Da kamen Skelette und Knochenteile zum
tet, vepräſentativ und heimelig ſowohl für die fluktuierendem einmal in fränkiſcher Zeit als Begräbnisſtätte gedient hat.
Hotelgäſte wie für gelegentliche Beſucher und Dauerbeſucher.
Herr Neuter hat damit ſeinem Hotel eine Einrichtung ge= Deutſchland als erſtes Hotel bekannt, und mehrfache Ver=
perſönlicher
Intereſſen, die hier Opfer bedeuten, hinausgeht.
Die neue Diele, der Empfangsraum in zweifacher Aus= geſtalten.
deutung des Wortes (man wird darin empfangen und kann
liebe Freunde zum Rendezvous empfangen) hat auf den erſten
Blick den einen Vorzug, und das iſt vielleicht ſein größter, er der Geſangverein Sängerluſt im großen Saale des Gaſthauſes Zur
fühl, als ob es hier niemals anders geweſen. Das bewirkt die der Einwohnerſchaft; ein Zeichen der Beliebtheit des auf der Höhe
die unter Ausſchaltung aller ſog, kunſtpolitiſch modernen Be= ſchen Feier wurden der 1. Präſident, Herr Peter Roſignol, und der
mütlichkeit der Gäſte und Beſucher maßgebend ſein ließ. Durch
Verlegung des Portier=Naumes und Einbeziehung eines der das Doppelquartett Obeu=Ramſtadt den feſtgebenden Verein und verlief
Reſtaurationszimmer iſt genügend Raum geſchaffen worden, um der Nachmittag in ſchönſter, harmoniſchſter Weiſe bei abwechſelnd vor=
eine
geräumige, aber intime Eingangshalle zu ſchaffen, die nicht getragenen Chören und Muſikſtücken. Die Feſtrede hielt. Herr Dr.
war vollgültigen Erſatz für den geopferten kleinen Reſtaurations= Baumann. Ein Feſtball am Abend beſchloß den ſchönen Tag.
raum bietet, ſondern einen böllig neuen, ſehr verwendbaren
ſelhſt ſchafſt. In der zurückhaltenden Farbe, einem warmen in der Herr Hütſch vom Mieterverein Darmſtadt das Referat über=
Graugrün, unterbrochen und belebt dunch kleine galerieumzogene nommen hat. Aus deſſen Erfahrungen dürfte den Mietern manches
Eſtraden, die abgeſchloſſene Plätze bilden, weiterhin durch figür= Lehrreiche geboten werden.
lichen und bildlichen Schmmck, Teppiche und geſchmackvolle Vor=
hänge
bietet die Halle angenehmen Aufenthalt für alle Zeiten des Ortsfremde, 17 jährige, ſtellenloſe Kaufmann Ph. Weinhold. Auf der
zu verbringen gewehnt oder durch Geſchäfte genötigt ſind. Als Jungen aus Altheim und nahm ihm das Fahrrad ab. Der Täter wurde
Neuheit bringt die Traube=Diele Ausſtellungsmöglich= bald ermittelt und durch die Gendarmerie feſtgenommen.
keiten für gediegenes Kunſtgewerbe und vornehme Damen= handlung Kiefer, Steinſtraße, wurden aus einem Behälter, der im
kleidung.
In verſchiedenen Vitrinen ſind Gegenſtände alter und ſtohlen. In dem Täter vermutet man den ſeit einigen Tagen heimlich
neuer Kunſt und Kunſtgewerbes ausgeſtellt. So von der Firma verſchwundenen Knecht. Einem Hausſchlachter in der Marienſtraße
Eckert Nachflg. Heinz Heberer (Plaſtiken, Beleuch= wurde ein großer Teil ſeiner Wurſtwaren entwendet. Das Verſchwin=
von
Eugen Bracht, Kröh, Bader und alte Holländer umfaßt), bald hinter Schloß und Riegel zu bringen.
Juwelier Ludwig Schmidt (gediegenen Schmuck) und
Schürmann u. Co. Dieſe Vitrinen ſind teilweiſe doppel= geſtern abend ſtattgefundenen Sitzung unter dem Vorſitze des Bürger=
ſeitig
in der Halle verteilt, ſo daß ſie ihren Inhalt unaufdring= meiſters Blickensdörfer und der Anweſenheit von 11 Gemeinde=
lich
, aber wirkſam zur Geltung bringen. Die Halle ſelbſt iſt ratsmitgliedern und des Gemeindearchitekten Meckel kamen folgende
mit kleinen Rundtiſchen, Polſterſtühlen und vornehmlich Klub= Gegenſtände zur Verhandlung: Geſuch des Schuldieners Bauer um Ver=
ſeſſeln
ausmöbliert, ohne die heute nun einmal Behaglichkeit ſetzung von Gehaltsgruppe 2 nach Gehaltsgrupbe 3. Die Gemeinderäte
vornehmer Räme nicht denkbar iſt. Beleuchtungskörper von meinderat Metzger zur Beratung den Obmann der Gemeindeangeſtell=
Eigenart verbreiten je nach Wunſch ſtrahlende Helle oder ge= ten, Gemeindeeinnehmer Schubert, heranzuziehen beantragte. Dieſem
dämpftes Licht.
Der Umbau der Halle und die Neugeſtaltung wurde nach
Angaben des Herrn Reuter jr. durch Hermn Hoßveißbinder= Frage kommenden Gehaltsgruppen näher bekannt und wurde ſchließlich
Fenſtervorhänge lieferte die Firma Fratſchner, die Teppiche
das Teppichhaus Meyer. Die neue Diele wird heute ihrer geſchworenen erſuchen um Ehröhung ihrer Gebühren und fand dieſes
Beſtimmung übergeben.
*
HauſesZum Trauben, wie es nach altdeutſchem Sprachgebrauch Mark und auswärts 30 Mark und 20 Pf. Wegegeld für den Kilometer.
hieß, und das auf ein ehrwürdiges Alter zurückblickt, mitgeteilt:
heſſiſche Reſidenz i gar enge Stadtgrenzen eingezwängt. Der heutige miſſion mit der Unterhandlung mit Nathan=Riccard und Gärtnerei=
Luiſenplatz lag damals ſchon vor den Mauern Darmſtadts, vor dem beſitzer Uteſch beauftragt. Die beiden Turnvereine erſuchen um Er=
ſogen
. Neuen Tor. Aber ſchon in dieſer alten Zeit war eine freundliche, laß der Lichtkoſten in der Turnhalle. Gemeinderat Brückmann bittet um
vielbeſuchde Schankſtätte an der ſpäteren Bauſtätte des Hotels zur Traube.
heimiſchen und Fremden. Dieſer Scheuerhof wurde jedoch 1670 an den
Landgrafen Ludwig VI. verbauft und enehielt damach die fürſtliche Braue=
mens
folgten raſch in dem Beſitz, bis im Jahre 1698 das geſamte Anweſen
nach umfaſſenden Evweiterungs= und Erneuerungsbauten als Gaſthau
Zum großen Trauben erſcheint. Der Wirt, der das Gaſthaus gepachtet
hatte, war ſtets ein Gegenſtand des Neides der Wirte in der Stadt, und
Behandlung der Fremden oder wegen ſchlechten Weines zu leiden. Von
eiem derſelben, Mathias Rautenbuſch, liegt eine Verteidigungsſchrift zurückkehrend, wurde auf Antrag des Vorſitzenden beſchloſſen, daß auch
aus dem Jahre 1711 vor, die durch Inhalt und Faſſung manches In= dem Stenographenverein die Lichtkoſten erlaſſen werden, wenn das Ge=
tereſſante
bietet. Auf die Verdächtigung wegen ſchlechten Weines erklärt ſuch der Turnvereine die Genehmigung des Kollegiums erhalte. Das
er, er habe ſeinen gewöhnlichen Wein von Herrn Oberſtjägermeiſter er= Geſuch fand ſchließlich einſtimmige Annahme und erhalten die Turnv
kauft und führe dabei auch von der guten Liebfrauenmilch, man dürfe eine und der Stenographenverein koſtenlos Licht für die Dauer von 1½
jeden Augenblick ſeine Weine probſeren. Die Anſchuldigung wegen Ab= Stunden des Uebungsabends.
weiſung von Fremden entſchuldigt er durch Mangel an Logierzimmern, ten Zeichnungen, betr. Anlage des Ehrenfriedhofes und Errichtung
deren er nur 7 beſitze. Den Vorwurf der ſchlechten Bedienung betreffend eines Denkmals auf demſelben, ſowie das Setzen von Gedenkſteinen auf
erklärt er, daß er 2 Hellner und 1 Jungen hobe, und daß im Notfall auch den Gräbern der Gefallenen beraten. Da die Anſichten der Redner gar
lich der Kaiſerkrönung in Frankfurt, auf einmal große Scharen von anlaſſung hier aufklärend zu ſprechen. Der Kurort Auerbach müſſe
Im Jahre 1717 wurde die Zeitpacht in Erbpacht gegeben, und erſter vorgelegt Architekt Meckel, die Firma Riedlinger und eine Firma in
Erbpächter wurde Joh. Kaſpar Immler, 1786 gelangte ein Verwandter Oberammergau; Regierungsbaumeiſter Münkler=Bensheim will noch
deſſen Sohn den Gaſthof als Gigentum und vergrößerte und verſchönerte den Gemeinderat wohl noch mehrmals beſchäftigen, ehe ſie ſpruchreif
ihn. Von Fritſch erkaufte im Jahre 1856 Herr Fußner das Haus und wird. Zunächſt wird das geſamte Kollegium Sonntag, den 8. Januar,

und eigenen Erfindung häufig an modern=italieniſche Veriſten
(Puccini). Die Harmonik folgt ebenfalls durchaus modernen
Bahnen; ſie überſchreitet aber nie die ſo ſchmale Grenzlinie des
äſthetiſch Erträglichen. Durch ſie und durch die mit völligſter Be=
herrſchung
aller modernen orcheſtralen Mittel geſchickt und fein
gearbeitete Inſtrumentation werden die Themen zu eindring=
lichſter
Wirkung gebracht. Was das Werk ſtiliſtiſch intereſſant
macht, iſt die berſchleierte Rückkehr zur Nummern=Oper. Jede
Szene wird für ſich muſikaliſch aufgebaut und überaus ſinureich
mit der vorhergehenden und folgenden verbunden. Beſonders
prägnant heben ſich als ſolche Nummern das zart träumeriſche
Lied der Marietta: Glück, das mir verblieb, (deſſen Thenua
pianiſſimo verklingend der Oper den verſöhnenden Abſchluß
gibt), das koſend wiegende Walzerlied des Pierrot Mein Seh=
nen
, mein Wähnen, die große Auseinanderſetzung Pauls und
Mariettas im zweiten Bild, die Prozeſſion im dritten und die
Ermordungsſzene heraus. Gerade an dieſer Stelle erhebt ſich
das Orcheſter zu einer grandioſen Ueberſteigerung der Intenſität
des Ausdmcks.
Dieſe abwechſelungsreiche Partitur hatte in Eugen Szen=
kär
einen kongenialen Interpreten gefunden. Er ſchwelgte mit
dem prachtvoll mſizierenden Opernhausorcheſter in den
leuchtenden Farben der glühenden Schöpfung. Szeniſch machte
die Aufführung, deren Regie in den künſtleriſch ſo trefflichen
Händen des Dr. Ernſt Lert lag, einen unfertigen, unreifen
Eindruck. Die beiden Hauptrollen, die ihren Trägern geradezu
übermenſchliche Anforderungen entgegenſtellen, wurden von
John Gläſer und Elſe Gentner=Fiſcher gegeben. Der
erſtere litt unter den Folgen einer noch nicht völlig überwunde=
nen
Grippeerkrankung, ſo daß man der ſchwachen ſchauſpiele=
riſchen
Leiſtung gegenüber gerne Nachſicht üben wird. Frau
Fiſcher führte ihre unſagbar ſchwierige Partie, die die Fächer
der Hochdramatiſchen, der Soubrette und der Tänzerin vereint,
mit prachtvoller Geſchloſſenheit ſiegreich zu Ende. In kleineren
Partien trugen Magda Spiegel (Brigitte) und Rudolf
Brinkmann (Frank und Pierrot), der das Walzerlied im
zweiten Akt ſehr ſchön ſang, ihr Beſtes zum Erfolg bei, der alles
Dageweſene in den Schatten ſtellte. Erich Wolfgang Korngold,
Dr. Lert, Eugen Szenkär, Frau Geutner=Fiſcher und Herr Gläſer
wurden überaus herzlich gefeiert. WillyWerner Göttig.

* Orpheum. Heute Samstag, 31. Dezember, Silbeſtervorſtellung, 1N0er Jahren des 19. Jahrhunderts Herr Karl Stenpel, von dem 1890
fünfzig Jahren zum letzten Ausbau des lange unvollendeden Kölner
Domes ſchritt. Damals entdeckte der treffliche altdarmſtädter Architekt
Baurat Moller die alten Originalenvwürfe zur Fortführung des Dom=
baues
in einer Kiſte auf dem Boden des Hotels, und nur dadurch iſt die
lichen und erfreulichen Schritt nach vorwärts getan. Es hat danach auch Funde während der letzten Bauveränderung des Hauſes, die
einen kepräſentativen Raum, künſtleriſch geſtaltet und ausgeſtat= Vorſchein, die zur Gewißheit werden ließen, daß der alte Scheuerhof
Heute iſt das Hotel zur Traube‟. Darmſtadts in ganz
ſchaffen, die längſt gehegtem Bedürfnis entſpricht und deren größerungen und moderniſierende Neubauten, von denen kürz=
Schaffung bei dem Allgemeinintereſſe, das die Hotelfragen be= lich an dieſer Stelle ſchon die Rede war, haben weſentlich dazu
ſonders für Darmſtadt beanſpruchen, weit über den Rahmen beigetragen, die Hotelverhältniſſe Darmſtadts, wenn auch nicht
reſtlos zu löſen, ſo doch in dem geſteckten Rahmen erträglich zu
St.
er. Roßborf, 29. Dez. 40jähriges Jubiläum des Ge=
ſangvereins
Sängerluſt. Am 2. Weihnachtsfeiertag begin
wirkt in keiner Weiſe neu oder fremdartig. Man hat das Ge= Sonne ſein 40jähriges Stiftungsfeſt unter reger Beteiligung
diskrete, unaufdringliche Art der Geſtaltung und Ausſtattung, ſtehenden Vereins. Bei der am Vormittag ſtattgefundenen akademi=
ſtrebungen
gewiſſer Richtungen einzig das Wohl und die Ge= 2. Präſident, Herr Hch. Roos, beide Gründer und 40 Jahre ununter=
brochene
aktive Sänger, in gebührender Weiſe geehrt und ihnen Gaben
des Vereins überreicht. Glückauf zu den 50! Am Nachmittag beſuchte
* Roßdorf, 29. Dez. Am kommenden Sonntag findet im Gaſthaus
Rapp für den Mieterverein eine öffentliche Verſammlung ſtatt,
Ep. Dieburg, 29. Dez. Als Straßenräuber betätigte ſich der
Tages und Abends, die Menſchen, die es ſich leiſten können, hier Landſtraße überfiel er mit vorgehaltenem Revolver einen 13 jährigen
Dieburg, 30. Dez. Diebſtahl. Dem Inhaber der Kohlen=
Schreibpult in der Wohnſtube aufbewahrt war, 3540 000 Mark ge
tungskörper uſw.), Kunſtſalon Sonnthal (von dem auch den von wertvollen Wäſcheſtücken, die nachts zum Trocknen auf der Leine
blieben, iſt durchaus keine Seltenheit mehr. Unbedingte Vorſicht iſt am
der wertvolle Bildſchmuck der Wände ſtammt, der zurzeit Werke Platze. Hoffentlich gelingt es den Polizeiorganen, die Diebesluſtigen
A. Auerbach, 29. Dez. Gemeinderatsſitzung. In der
Graf und Stößinger befürworten dieſes Geſuch beſonders, während Ge=
Antrag wurde durch den Vorſitzenden ſofort entſprochen und Schuberr
zur Stelle gerufen. Dieſer gab auf Wunſch das Verhältnis der in
meiſter Klein, hier, ausgeführt. Die kunftgewerblich ſchönen das Geſuch Bauers, das auch durch den Vorſitzenden des Schulvorſtandes,
Rektor Herpel, in einem Schreiben warm unterſtützt wurde, mit Wir=
kung
vom 1. Januar 1922 einſtimmig angenommen.
Die Feld=
Geſuch ebenfalls einſtimmige Unterſtützung, nachdem Gemeinderat Ger=
hard
auf die Berechtigung einer beſſeren Bezahlung hingewieſen. Für
Es ſei bei dieſer Gelegenheit, einiges aus der Geſchichte des die Folge erhalten die Feldgeſchworenen im inneren Ort pro Tag 30
Einem Antrag des Villenbeſitzers Nathan=Riccard, betr. Erwerb eines
Im ſiebzehnten und noch im achtzehmten Jahrhundert hat ſich die Weges in den Zeilbäumen, wurde zugeſtimmt und wird die Baukom=
Genehmigung, während Gemeinderat Graf bei dieſer Gelegenheit ſein
Sie hieß Scheuerhof und erfreute ſich der größten Beliebtheit bei Ein= lebhaftes Bedauern darüber ausſpricht, daß die beiden Turnvereine
nicht in einem Verein vereinigt ſind und gerade jetzt wieder der Ge=
meinde
doppelte Koſten verurſachen. Gemeinderat Metzger pflichtet Ge=
meinderat
Graf bei und betont, daß es immer nur einzelne Perſön=
rei
, hinter der eine große Meierei lag. Die Pächter verſchiedenen Na= lichkeiten ſind, die zu Vereinsſpaltungen führten. Weiter bringt der
Redner die Errichtung eines Sportplatzes zur Sprache und betonte, daß
ein ſolcher Platz für Auerbach ein dringendes Bedürfnis ſei und unbe=
dingt
in der Sache etwas geſchehen müſſe. Die Gemeinderäte Graf und
Gerhard ſprechen für Errichtung im Fürſtenlager, und zwar in der obe=
hatte
der Traubenwirt häufig unter Verdächtigungen wegen ſchlechter ren Apfelallee, und will Bürgermeiſter Blickensdörfer mit Forſtmeiſter
Bonhard über die Angelegenheit ſprechen. Wieder zur Lichtkoſtenfrage
Eingehend wurde über die vorgeleg=
der
Stallknecht helfe. Wenn, wie vor kurzem, der Fall geweſen gelegent= zu weit auseinandergingen, nahm Architekt Meckel als Fachmann Veu=
Fremden kämen, könne er für ſolche Extrafälle nicht verantwortlich ſein, etwas erſtehen laſſen, das jeder Kritik ſtandhalte. Zeichnungen hatten
Friedrich Fritſch aus Frankfurt in die Erbpacht. Im Jahre 1820 erwarb Zeichnungen zur Vorlage bringen. Dieſe Denkmalsangelegenheit wird
geſtaltete es zu einem Muſtergaſthof. Sein Nachfolger wurde in den vormitags 11½ Uhr, an Ort und Stelle auf dem Friedhof und bei der
Kirche Beſichtigungen vornehmen. Dabei wird Architekt Meckel noch
nähere Erläuterungen geben. Der Kreditſchein für die Waſſerleitun
in der Fehlheimerſtraße wurde unterſchrieben. Das Kapital im Be=
trage
von 35 000 Mark wird bei der Darlehenskaſſe Auerbach aufge=
nommen
. Der Waſſergeldpreis für das erſte Halbjahr 1922 wurde
pro Kubikmeter auf 1,60 Mark feſtgeſetzt. Ein früher hier wohnhaf=
des
Ortes als Weihnachtsgeſchenk 150
ter Oduner hat ſir de AVetrag werden noch 400 Mark aus einem
Mark überwieſen. Dieſem B
vorhandenen Fonds zugefügt und ſollen dieſe 550 Mark noch vor Neu=
jahr
zur Verteilung gelangen. Das Gemeindebad im Schulhauſe
ſoll, trotzdem die Offenhaltung ein Bedürfnis iſt, mit Neujahr wegen
Kohlenmangels geſchloſſen werden. Ueber den Brückenbau bei der
Fabrik der Firma Dr. Hofmann, deſſen Koſten ſich verdoppelt haben
wurde eingehend verhandelt. Die Angelegenheit kann erſt ſpäter zur
Erledigung kommen. Damit war die Sitzung in der Hauptſache erle=
digt
. Bemerkt ſei noch, daß die Verhandlungen dreimal durch Ver=
ſagen
des elektriſchen Stromes unliebſam geſtört wurden und mußten
jedesmal Kerzen für einige Zeit angezündet werden.
Von der Vergſtraße, 29. Dez. Die Grippe herrſcht ſeit eini=
ger
Zeit in der Gegend ungemein heftig.
Pp. Lauterbach, 29. Dez. Ein Rieſenſchwein lieferte dieſer
ge ein Gut in der Nähe von Gedern zum Schlachten in die Stadt.
Das Rieſenſchwein wog 710 Pfund. Im Schlachthofe wurde das Tier
vor der Abſchlachtung photognaphievt.
wd. Mainz, 30. Dez. Beſtätigtes Todesurteil. Wie wir
erfahren, hat das heſſiſche Staatsminiſterium das Todesurteil gegen den
bekannter
örder Wendelin Roth beſtätigt. Die Frau Dörrzapf,
die bekanntlich ebenfalls zum Tode verurteilt worden iſt, wurde zu lebens=
länglicher
Zuchthausſtrafe begnadigt.
Kleine Nachrichten aus Heſſen. Ulrichſtein. Eine ſchöne
Weihnachtsüberraſchung wurde den Bewohnern des höchſtgelegenen heſ=
ſiſchen
Städtchens dadurch zuteil, daß in der Mitternachtſtunde vom 23.
uf 24. Dezember unſer Ortsnetz in den Stromkreis der elektriſchen
Ueberlandanlage der Provinz Oberheſſen eingeſchaltet wurde. Pohl=
Göns. Eine hier ſtattgehabte Hausſammlung zur Errichtung eines
Kriegerdenkmals hat den Betrag von 13 826 Mark ergeben. Dieſer für
unſere kleine Gemeinde ſicher recht anſehnliche Betvag hat dennoch nicht
den Erwartungen entſprochen, und es wird noch mit bedeutenden Nac
zahlungen gewiſſer Kreiſe gerechnet. Unter=Seibertenrod.
Im letzten Herbſt ſtellte es ſich heraus, daß die bereits vor einigen Jah=
nen
gefaßten Quellen unſerer im Bau befindlichen Waſſerleitung bedeu=
tend
weniger Waſſer lieſerten als bei frühenen Meſſungen. Es wurden
deshalb oberhalb Stumpertenrod zwei Quellen gekauft, deren Waſſer
durch die Stumpertenröder Leitung unſerer Quellfaſſung zugeführt
wverden ſoll. Man hofft, zum kommenden Frühjahr unſere Waſſerlei=
tung
benutzen zu können. Ausdem Vogelsberg. Jetzt, da die
Obſtbäume völlig entlaubt, entdeckt man eine große Menge von Stieglitz=
(Diſtelfinken=Meſtern. Selbſt auf den kleinſten Bäumchen ſind ſolche

Neſter, die während der Belaubung nicht zu bemerken waren. So iſt
auch die Unmenge der Stieglitze zu erkläven, die im vergangenen Herbſt
in großen Schwärmen um die Ortſchaften flogen. Früher wurde der
Diſtelfink, als noch überall die Kauarienzucht im Schwunge war, gern
gefangen und zur Kreuzung mit Kanarienvögeln benutzt.
Von der Heſſiſchen Landeswanderbühne.
* Vor acht Tagen kehrte die Heſſiſche Landeswanderbühne aus Rhein=
heſſen
zurück, um allmählich den Schauplatz ihrer Tätigbeit nach Ober=
heſſen
zu verlegen. Sie machte inzwiſchen eine kleine Atempauſe, die aber
nicht nur zum wohlverdienten Ausruhen benutzt wurde, ſondern in erſter
Linie zum Einſtudieren neuer Stüche. Die bisherige Spielzeit hat ſie
bis jetzt durch 84 heſſiſche Städte und Dörfer geführt, die ſeit Ende Sep=
tember
im ganzen 164 Vorſtellungen erlebten. Schon dieſe Zahlen dürf=
ten
beweiſen, daß tüchtig und aus aller Kraft gearbeitet wurde. Am
wertvollſten aber iſt, was ſich der Wiedergabe durch Zahlen entzieht, der
außerordentliche Erfolg, der der Bühne beſonders in Rheinheſſen be=
ſchieden
war, und ſind die Schätze reich an Freude und Belehrung, an Er=
hebung
von Geiſt und Gemüt, die ſie ſpenden durfte.
Die Landeswanderbühne hat ſich durchaus bewährt als das, was ſie
ſein wollte: Ein Werkzeug zur geiſtigen Durchdringung
unſeres Volkes und zur Belebung des Gemütsver=
hältniſſes
zwiſchen den Einzelnen und der Geſamtheit. Diefe, ihre
lebendige Wirkung ward geſichert und erhöht durch die Art, wie Direktor
Haſſinger, der Leiter der Heſſiſchen Laudeswanderbühne, an ihren Ar=
beiten
teilnahm. Ueberall, wo Vorſtellungen in Rheinheſſen ſtattfanden,
ſchickte er einführende Anſprachen voraus, die nicht wur die volksbild=
neriſche
Bedeutung des Theaters behandelten, ſondern vor allem das
Menſchliche, das Perſönliche in der Arbeit der Bühne zur Geltung brach=
ten
, und alle Einzelnen zu tätiger Teilnahme und voller Bereitſchaft des
Gemüts aufriefen. Das iſt denn auch in Rheinheſſen, wie geſagt, gelum=
gen
; gelungen in einem Maße, daß man ſagen kann, es ſei da nationale
Kulturarbeit großen Stiles geleiſtet worden, die, innerlich Frieden brin=
gend
, nach außen (man denke an die franzöſiſche Kulturpropaganda) be=
feſtigend
wirkt.
Leider hat die böſe Grippe auch bei der Heſſiſchen Landeswander=
bühne
ihren Einzug gehalten; konnte der Betrieb vor Weihnachten mit
größter Anſtrengung noch aufrecht erhalten werden, ſo häuften ſich in den
letzten Togen die Erkrankungen derart, daß alle Aufführungen zwiſchenr
Weihnachten und Neujahr zum Opfer fallen mußten. Die Vorſtellungen
beginnen wieder am 2. Januar in Lauterbach in Oberheſſen. Die
ausgefallenen Theaterabende werden ſelbſtredend nachgeholt.
Reich und Ausland.
fpd. Frankfurt a. M., 29. Dez. Die Grippe. Die Grippe iſt
in der Stadt in der Zunahme begriffen. Man ſchätzt in Aerztekreiſen
die Krankenzahl auf rund 40 000, ſodaß etwa 10 Prozent der Bevölke=
rung
von der Seuche ergriffen ſind. Die Krankheit macht ſich bei der
Poſt und der Eiſenbahn in beſonders ſtarbem Maße ſtörend bemerkbar.
Wegen Grippeerkrankungen unter dem Perſonal mußte auch am Mitt=
woch
abend die Eröffnungsvorſtellung des Neuen Operettentheaders bis
auf weiteves verſchoben werden. Die Zahl der Erkrankungen iſt noch
im raſchen Steigen begriffen.
Pp. Viebrich, 29. Dez. Ein brennendes Automobil be=
merkten
in der Allee Spaziergänger, die den Führer auf die drohende
Gefahr aufmerkſam machten. Der Brand, der im Motorraum entſtanden
war, konnte dann gelöſcht werden.
sw. Hersfeld, 30. Dez. Spurlos verſchwunden iſt der
Schlachthofarbeiter Michling von hier. Man vermutet, daß demſelben
ein Leid zugeſtoßen iſt.
Allenſtein, 29. Dez. Raubmord. Am Mittwoch der vorigen
Woche wurde der Holzhändler Paul Kuchenbecker aus Allenſtein
von Ortelsburg aus telephoniſch aufgefordert, zum Ankauf einer Wald=
parzelle
dorthin zu kommen. Kuchenbecker fuhr am Donnerstag mit
80 000 bis 90 000 Mark dorthin und iſt ſeitdem verſchwunden. Heute
nachmittag wurde die Leiche Kuchenbeckers auf einer Waldwieſe bei
Jeſchonowitz im Kreiſe Ortelsbung aufgefunden. Kuchenbecker wurde
anſcheinend erſchoſſen und ſeines ganzen Geldes und aller Wertgegen=
ſtände
beraubt. Die Gerichtsbehörden aus Ortelsburg und Allenſtein
begaben ſich an den Tatort.
Wien, 30. Dez. Eiſenbahnräuber. Wie die Reichspoſt mel=
det
, drangen geſtern nachmittag in einen Eiſenbahnzug Oedenburg=
Wien bald nachdem der Zug die Grenze paſſiert hatte und ſich jetzt auf
öſterreichiſchem Gebiet in den Burgenlanden befand, ſieben unifor=
mierte
Männer und forderten von den wenigen Reiſenden die fpei=
willige
Herausgabe ihrer Papiere, Koffer und ihres Geldes. Trotz des
Proteſtes der Reiſenden, under denen ſich der Ingenieur Jordan mit ſei=
ner
Gattin aus Berlin befanden, wurden ſie vollſtändig ausgeplün=
dert
. Jordan wurden 75 000 Kronen ſowie ein Kreditbrief auf eine
Wiener Bank abgenommen.

Die Eiſenbahnerbewegung.
Beſprechung mit den Eiſenbahnerorganiſationen.
wd. Berlin, 30. Dez. Wie wir vom Reichsverbehrsminiſterium
erfahren, hat der Reichsverkehrsminiſter ſämtliche Eiſen=
bahnerorganiſationen
, für heute nachmittag, zu einer Be=
ſprechungeingeladen
. Er hält grundſätzlich daran feſt, mit den
ſtreikenden Eiſenbahnern nicht zu verhandeln, d. h. alſo mit den Bezirks=
leitungen
, die den Streik in den einzelnen Bezirken erllärt haben. Da
der chriſtliche Eiſenbachnerverband ſich gegen die wilden Streils ausge=
ſprochen
und die Hirſch=Duncherſche Organiſation einen Streikbeſchluß noch
nicht gefaßt hat, ſo muß ſich heute nachmittag bei den Verhondlungen er=
weiſen
, ob der Deutſche Eiſenbahnerverband als Spitzenorganiſotion die
Teilſtreiks in den einzelnen Bezirben deckt. Zur Verhandlung ſteht die
Frage, die durch den Verhandlungsabbruch infolge des Ausbruchs der
Teilſtreiks nicht erledigt worden iſt, ob in einzelnen Bezirben, in denen
die beſonderen Tewerungsverhältniſſe es notwendig erſcheinen laſſen, eine
Neuregelung der Lohnzulagen unter Berückſichtigung der Löhne in der
Privatinduſtrie zu erfolgen hat. Der Reichsverkehrsminiſter hofft, daß
es zu Verhandlungen kommen wird.
Berlin, 30. Dez. (Wolff.) Bei den heute nachmittag im
Reichsverkehrsminiſterium ſtattgefundenen Beſprechungen
mit den Eiſenbahnerorganiſationen wurde eine Erklärung
abgegeben, in der beide Parteien erklären, daß die zwiſchen
ihnen gepflogenen Verhandlungen begründete Ausſicht haben,
eine befriedigende Löſung zu bieten, und worin Wert
darauf gelegt wird, daß an anderen Stellen des Reiches keine
Sonderverhandlungen gepflogen werden.
Koblenz, 30. Dez. (Wolff.) Die interalliierte Rheinland=
kommiſſion
, hat für das ganze befetzte Gebiet das
Streikverbot für die Eiſenbahner erlaſſen.
* Berlin, 30. Dez. Wie die Blätter hören, wird ſich heute nach=
mittag
auch das Reichskabinett mit dem Streik der Eiſenbahner
beſchäftigen. Laut Vorwärts hat heute mittag der Vorſtand des All=
gemeinen
Deutſchen Gewerkſchaftsbundes, von Mitgliedern des Vorſtan=
des
des Deutſchen Eiſenbahnerverbandes begleitet, beim Neichskanzler
Dr. Wirth vorgeſprochen.
Wie die Blätter melden, haben bisher nur die Werk=
ſtättenarbeiter
der Streikparole, der Berliner Funktionäre des
Deutſchen Eiſenbahnerverbandes Folge geleiſtet und bereits um 10 Uhr
die Betriebe verlaſſen, dagegen hat bisher der geſamte Eiſenbahn=
verkehr
in Berlin einſchließlich der Stadt= und Ringbahnen noch
keine Unterbrechung erfahren.
Der Präſident des Direktionsbezirks Berlin hat einen Auf=
ruf
erlaſſen, in dem es heißt: Ich mache darauf aufmerkſam, daß alle
Arbeiter, die unbefugt die Arbeit niederlegen, ſich des Vertragsbruchs,
und die Beamten, die ihren Dienſt unbefugt verlaſſen, ſich eines Diſzi=
plinarvergehens
ſchuldig machen. Ich fordere die Beamten und Ar=
beiter
auf, ihren Dienſt ordnungsgemäß zu verſehen.
Die Eiſenbahnbeamten haben erklärt, daß ſie ſich an dem
Streik nicht beteiligen werden, haben es aber abgelehnt, Streikarbeit
zu leiſten.
Nach einer Mitteilung der Freiheit haben die Arbeiter in den
Eiſenbahnwerkſtätten Plaue bei Brandenburg die Arbeit
niedergelegt, wodurch der Dixektionsbezirke Magdeburg in Mitleiden=
ſchaft
gezogen wird.
Wie der Vorwärts aus Hamburg meldet, hat eine Verſammlung
der dortigen Funktionäre des Deutſchen Eiſenbahnerverbandes einen
Beſchluß gefaßt, in dem es heißt, der Hauptvorſtand des Deutſchen
Eiſenbahnerv.
bandes ſolle ſofort an die Regierung ein Ultimatum
ſtellen, wonach die Forderungen der Eiſenbahner bis 31. Dezember, mit=
tags
12 Uhr, reſtlos bewilligt werden, widrigenfalls der Kampf auf der
ganzen Linie aufzunehmen ſei.
wd. Berlin, 30. Dez. Der Eiſenbahnerſtreik im Direktions=
bezirk
Verlin hat heute nachmittag beträchtlich an Ausdehnung
gewonnen. Während im Laufe des Vormittags lediglich die Ar=
beiter
der Betriebsmeiſterei am Stettiner Bahnhof in den Ausſtand ge=
treten
waren, legten am Nachmittag beim Schichtwechſel auch die Ar=
beiter
der Stationen Petsdamer Fernbahnhof, Potsdamer Ringbahn=
hof
, Wannſee, Grunewald und Charlottenburg die Arbeit nieder. Vom
Deutſchen Eiſenbahnerverband wird mitgeteilt, daß damit zu rechnen iſ
daß bis morgen ſämtliche Eiſenbahnlien im Direktionsbezirk Berlin
ſtillgelegt ſein werden. Da unter den ſchon im Ausſtand Befindlichen,
dem Achtuhr=Abendblatt zufolge, ſich auch die Kohlenlader befinden, iſt

[ ][  ][ ]

Nummer 351.

eingetreten, der ſchon zu Verkehrsſtörungen geführt hat.
Köln 30. Dez. (Wolff.) Die Eiſenbahndirektion Köln
teilt mit, daß die Angehörigen des Deutſchen Eiſenbahnerverbandes
verkehr wird nach Möglichkeit aufrecht erhalten.
hat ſich auch auf Bonn, Düren und teilweiſe auch auf Aachen ausge= ſterdam.
dehnt. Im Bezirk Elberfeld ſind ſchon einige Sabotageakte vorge=
kommen
. Vorläufig wird noch verſucht, den Betrieb mit Hilfe des ar= Die deutſchen Vermögen in Elſaß=Lothringen.
beitswilligen Perſonals und durch Umleitung zum Teil aufrecht zu er=
halten
. In Berlin gab der Deutſche Eiſenbahnerverband für heute
ſchicht, die um 10 Uhr beginnt, nicht mehr zum Dienſt erſcheint viel= Lothringen wurde geſtern zu Ende geführt. Der Antrag,
falls wird eine ſtarke Einſchränkung des Verkehrs eintreten, da auch die Sequeſter einzuſetzen, der von der Regierung nicht angenommen
Beamtenſchaft, die zwar nicht in den Streik zu treten beabſichtigt, er=
klärt
hat, Streikarbeit nicht zu leiſten. Der Reichsverkehrsminiſter hat

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 31. Dezember 1921.

Seite 5.

bereits bei den letzten Zügen der Stadt= und Vorortbahn Kohlenmangel ernſthafte Anſtrengungen, zur Wahrheit zu gelangen. Der poli=
tiſche
, wirtſchaftliche und geſchichtliche Hintergrund des Kon=
flikts
wird unterſucht werden. Das Komitee hat keinen amt=
geſtern
nachmittag in den Ausſtand getreten ſind. Der Perſonen= lichen Charaker; es empfängt nur Unterſtützungen von Bürgern
neutraler Länder. Alle diejenigen, die im Beſitze wichtigen Ma=
Berlin, 30. Dez. (Wolff.) Die Zahl der Streikenden im terials ſind, werden erſucht, dieſes an das Komitee zu ſenden
Bezirk Köln hat ſeit geſtern erheblich zugenommen. Der Streik unter der Adreſſe: Dr. Manger, Nic. Maesſtraat 45, Am=
Paris, 30. Dez. (Wolff.) Die Diskuſſion über die Se=
die
Streikparole aus. Es iſt damit zu rechnen, daß die heutige Abend= queſtrierung der deutſchen Vermögen in Elſaß=
leicht
auch ſchon die um 2 Uhr beginnende Nachmittagsſchicht. Jeden= eine parlamentariſche Enquetekommiſſion über das Gebaren der
wurde, wurde mit 306 gegen 225 Stimmen abgelehnt. Ein
für heute nachmittag die Spitzenorganiſationen zu einer Beſprechun
weiterer Antrag, einen Unterausſchuß zur Unterſuchung zu er=
geladen
, in der man zu einer Verſtändigung zu gelangen hofft, d
vennen, wurde ebenfalls mit 256 gegen 247 Stimmen abgelehnt.
Verkehrsminiſter nach wie vor bereit iſt, an einzelnen Orten, die Schließlich wurde mit 352 gegen 117 Stimmen die von der Re=
ne
der Eiſenbahnarbeiter denen der Induſtriearbeiter anzugleichen. gierung angenommene Tagesordnung Siegfried angenommen.
Buſſeldorf, 30. Dez. (Wolff.) Auf den Düſſeldorfer die der Regierung das Vertrauen ausſpricht, ſie ver=
Bahnhöfen war heute vormittag die Streiklage unverändert. Die
pflichtet, den Pachtvertrag der Kaligruben ſofort auszuführen,
Eiſenbahnarbeiter ſind zur Arbeit erſchienen. Die Eiſenbahndirektion
Elberfeld hat für den Verkehr zwiſchen Düſſeldorf und Elberfeld Pender= und der die erforderliche Unterſuchung über das Gebaren der
züge eingerichtet, die allerdings unregelmäßig verkehren. Der übrige Sequeſter der Sonderkommiſſion der Kaligruben überläßt.
Eiſenbahnverkehr geht wie gewöhnlich vor ſich.
Eſſen, 30. Dez. (Wolff.) Im Eiſenbahndirektionsbezirk Eſſen
Die ruſſiſche Papiergeldwirtſchaft.
ſind die Mitglieder des Deutſchen Eiſenbahnerverbandes
Berlin, 30. Dez. (Wolff.) In einem Funkſpruch aus
ausſtändig. Die Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner Moskau heißt es: Der Goldr ubel iſt gegenwärtig ungeſähr
ſchloß ſich dem Ausſtand nicht an und fordert die Mitglieder in einem 100 000 Sowjetrubel wert. 1922 wird Rußland Papiergeld im
Flugblatt auf, den Dienſt weiter zu verſehen. Die Gewerkſchaft teilt
mit: Durch einzelne Zeitungsnotizen konnte die Anſicht aufkommen, Betrage von 230 Millionen Goldrubel ausgeben. Die Ge=
als
habe die Gewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahner ſich der Streikbewe= ſamtausgabe des Papiergeldes erreichte 1921 elf
gung offiziell angeſchloſſen. Dies iſt nicht ſo. Es handelt ſich um ge= Trillionen (2) und 900 Milliarden Papierrubel.
fälſchte Berichte. Die Gewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahner nimmt zu
Auf dem 9. allruſſiſchen Kongreß gab Kreſſinski einen
dem Streik erſt Stellung, wenn die Verhandlungen mit dem Miniſte= Bericht über die Finanzpolitik der Regierung und den
rium abgebrochen ſind.
Eſ
ſen 30. Dez. (Wolff) Die Eiſenbahndirektion teilt mit: Staatsvoranſchlag. Danach liefen im Jahre 1921
Wegen der Ausdehnung des Streiks in den Bezirken Elberfeld, 20 Millionen Boldrubel an Nealwerten ein; ausgegeben wur=
Köln und Efſen iſt der regelmäßige Verkehr der Perſo= den 10 Trillionen Papierrubel. Durch eine allmähliche, auf ge=
nen
=und Schnellzüge unſicher. Mit dem Ausfall von Zügen muß nauer Berechnung der Einnahmen und Ausgaben beruhende
gerechnet werden. Ob die gänzliche Einſtellung eintreten wird, kann Emiſſionseinſchränkung müſſe der Geldentwertung Einhalt ge=
noch
nicht überſehen werden
boten werden. Die Haupteinnahmen bildeten die Induſtrie=
Wie Vorwärts und Freiheit mitteilen, hat ſich geſtern abend eine ſteuer, die bis 25. Dezember 46 Milliarden Rubel einbrachte.
Funktionärverſammlung des Deutſchen Eiſenbahnerverbandes für den
Bezirk Groß=Berlin einſtimmig für den Streik errlärt. Die übrigen Steuern ergaben 62 Milliarden Rubel. Die Ein=
Laut Vorwärts dürfte der Streik ſchon heute abend beim Schichtwechfel nahmen aus dem Eiſenbahn= und Schiffahrtsverkehr betrugen
eintreten.
vom Auguſt bis Dezember 264 Milliarden Rubel, die aus der
Elberfeld, 30. Dez. (Wolff.) Nach Mitteilung der Eiſenbahn= Poſt= und Telegraphenverwaltung beliefen ſich bis 1. Dezember
direktion Elberfeld iſt im Streik der Eiſenbahner dadurch erneut eine auf 304 Milliarden Rubel, von denen aber 284 Milliarden als
Verſchärfung bzw. Ausdehnung eingetreten, daß neben dem
Zahlung für durchgeführte Staatsaufträge eingelaufen ſind. Für
Deutſchen Eiſenbahnerverband nunmehr geſtern auch die Gewerkſchaft
Deutſcher Eiſenbahner in Barmen=Rittershaufen die Streikparole aus= 1922 können folgende Einnahmen (in Goldrubel gerechnet) er=
gegeben
hat. Die Eiſenbahndirektion Elberfeld iſt weiter bemüht, wartet werden: direkte Steuern 37½ Millionen, indirekte 30 Mil=
Lebensmittel= und Kohlenbezüge hereinzubekommen.
lionen, Zölle 9½ Millionen, Transport=, Poſt= und Fernver=
Düſſeldorf, 29. Dez. (Wolff.) Der hieſige Deutſche Eiſen= Pehrseinnahmen 98½ Millionen. Die Naturalſteuer kann auf

bahnerverband teilt mit: Die Verhandlungen mit der Inter=
alliierten
Kommiſſion gelangten heute zum Abſchluß.
Das Endergebnis war, daß die Delegierten des Deutſchen Eiſenbahner=
verbandes
die Erklärung abgaben, daß ſie ſich unter Proteſt der Ge=
walt
der Beſatzungsbehörde fügen würden. Die Beſatzungsbehörde ve
langt in den neu beſetzten rheiniſchen Gebieten die Beachtung der Be
ſtimmungen des Belagerungszuſtandes. Die altbeſetzten rheiniſchen Ge=
biete
werden von der Anordnung der Beſatzungsbehörde nicht be=
troffen
. Dort können ſomit die Eiſenbahner unbehindert ſtreiken. Die
ſämtlichen Knotenpunkte des Eiſenbahndirektionsbezirks Elber=
feld
ſind völlig ſtillgelegt, ſo daß jeder Verkehr unmög=
lich
iſt.
wd. Halle, 3.0 Dez. Im hieſigen Direktionsbezirk beſteht unter
den Eiſenbahner keine Neigung zum Streik. Blättermeldun=
gen
, die das Gegenteil berichten, werden als unzutreffend bezeichnet.
Die Reparationsfrage.
Paris, 30. Dez. (Wolff.) Die Chicago Tribune meldet,
Walter Nathenau habe geſtern abend engliſchen und fran=
zöſiſchen
Geſchäftsleuten gegenüber im Hotel Grillon erklärt,
Deutſchland, könne wahrſcheinlich die Januar= und Fe=
bruarraten
bezahlen. (?) Die deutſche Induſtrie werde
ſich mit ganzem Herzen dem Wiederaufbau der zerſtörten Pro=
vinzen
in Frankreich widmen und werde von ganzmm Herzen
mit der deutſchen Regierung zuſanmenarbeiten, um einige Bar=
zahlungen
für die alliierten Regierungen zu leiſten. Indeſſen
ſei die gegenwärtig Deutſchland auferlegte Laſt zu groß.
Deutſchland könne nicht vorwärts kommen, wenn disſe Laſt nicht
vermindert werde. Nach dem Matin hat Rathenau bereits
geſtern abend mit gewiſſen Pariſer Finanzkreiſen Fühlung ge=
nommen
. Es ſei klar, daß der deutſche Delegierte nach Cannes
gehen werde, nicht um an den Beratungen der Konferenz teil=
zunehmen
, ſondern um zur Verfügung zu ſtehen, wenn irgend=
welche
Aufklärungen verlangt oder irgendwelche Verpflichtungen
zu unterzeichnen ſeien.
Der Matin zeigt ſich ſehr erregt über die geſtrige Unter=
redung
des Vorſitzenden der deutſchen Kriegslaſten=
kommiſſion
mit der Reparationskommiſſion und
ſpricht in Verbindung damit von einem ſehr armſeligen Ma=
növer
dieſer Delegation, die verlangt hatte, beſonders von der
Reparationskommiſſion gehört zu werden, einzig und allein, um
zu wiſſen, ob die Reparationskommiſſion eine ſofortioe Antwort
auf ihren Brief vom 10. Dezember verlange. Ein einfaches
Telegramm hätte genügt, um eine derartige Antwort zu er=
langen
. Die Mitglieder der Reparationskommiſſion hätten die=
ſen
Scherz ſehr ſchlecht gefunden. Das Journal ſchreibt,
die deutſche Taktik ſei einfach. Sie manövriere zwiſchen einer
Reparationskommiſſion, die geneigt ſcheine, die Zahlungsbedin=
gungen
aufrecht zu erhalten, und einem Oberſten Rat, von dem
ſie einen Aufſchub erwarte. Der Petit Pariſien ſagt, die
Verhandlungen, die in den nächſten Tagen zwiſchen der Repara=
tionskommiſſion
und Staatsſekretär Fiſcher ſtattfinden, würden
kein poſitives Ergebnis bringen. Es ſei tatſächlich
klar, daß die Frage der Zahlung keinen Schritt vorwärts machen
könne vor den Beratungen von Cannes.
Paris, 30. Dez. (Wolff.) Die Havasagentr meldet: Lou=
cheur
hatte geſtern mit den engliſchen Induſtrie= und Finanz=
ſachverſtändigen
eine Underredung über die Wiederauf=
richtung
der wirtſchaftlichen und finanziellen
Beziehungen Europas. Heute werden zwei vorberei=
tende
Sitzungen ſtattfinden, die erſte zwiſchen den franzöſiſchen
und engliſchen Vertretern, die zweite zwiſchen den franzöſiſchen,
engliſchen, italieniſchen und belgiſchen Abordnungen. Alsdann
findet im Quai d’Orſay eine Vollverſammlung ſtatt, die
ſich mit der Frage der Reparationen beſchäftigen wird.
Eine Kommiſſion der Neutralen zur Unter ſuchung
der Urſachen des Weltkrieges.
Kriſtiania, 30. Dez. (Wolff.) Die früher erwähnte wiſſen=
ſchaftliche
Kommiſſion zur Unterſuchung der Urſachen
des Weltkrieges hielt hier ihre konſtituierende Verſamm=
lung
ab. Als Delegierte für Norwegen ſind gewählt: Ober=
bibliothekar
Drolſum und Dr. Hjalmar Chriſtenſen; von Schwe=
den
waren erſchienen: Prof. Reuterſkield (Upfalla) und Prof.
Almquiſt (Göteborg); Holland war durch Steinmetz (Amſterdam)
vertreten. In der geſtrigen Sitzung der Kommiſſion verlas
Drolſum eine Ueberſicht über die Arbeit, die in Angriff genom=
men
werden ſoll. Er berichtete, man habe verſucht, alle neu=
tvalen
Länder zuſammenzubringen, mit Ausnahme Dänemarks,
welches Land nicht ganz unbeeinflußt ſei, weil es Nordſchleswig
bekommen habe. Im übrigen hätten die Beſtrebungen Inter=
eſſe
erweckt, und zwar auch in unparteiiſchen Kreiſen der Krieg=
führenden
, namentlich in Amerika.
Kriſtiania, 30. Dez. (Wolff.) Vom Zentralkomitee für
neutrale Unterſuchung der Urſache des Welt=
krieges
iſt geſtern abend eine Mitteilung veröffentlicht wor=
den
, in der es heißt: Hervorragende Bürger in den meiſten krieg=
führenden
Ländern haben den Wunſch nach einer ſolchen Unter=
ſuchung
ausgeſprochen. Obwohl ſchon viel Material veröffent=
licht
worden iſt, hat man noch keine genügenden Mittel für

Spiel, Sport und Turnen.
Fußballverein Germania Eberſtadt. Für den
Neujahrstag hat der Fußballverein Germania Eberſtadt die Liga=Reſerve
des V. f. R. Mannheim zu einem Freundſchaftsſpiel verpflichtet. Die
Liga=Reſerve des V. f. R. Mannheim iſt auch in hieſigen Sportkreiſen
durch ihr eifriges und flaches Zuſammenſpiel beſtens bekannt; aber
auch die Germanen haben in ihren letzten Spielen bewieſen, daß ſie
pieltüchtigen Mannſchaften gewachſen ſind. Trotzdem werden ſie alles
daran ſetzen müſſen, um gegen dieſen Gegner ehrenvoll abzuſchneiden.
Die Mannſchaften treten in folgender Aufſtellung an:
V. f. N. Mannheim:
Kolb
Geck
Gräber
Balles. Wenchel
Schmidt
Nerz Siegmund Müller Bühn. Görſch
Germania Eberſtadt:
Flick
Kern, Gg. Wolf
Kirſchner Grünewald. Hofmann
Kern, W. Pfeifer Grimm Kaiſer Meher.
* Wettſpiel der Darmſtädter Turnerſchaft gegen
Friedberg am Neujahrs=
die
Ligamannſchaft des V.
tag. Ein großes ſportliches Ereignis iſt zweifellos die Begegnung der
kompletten Lfoamannſchaft des V. f. B. Friedberg mit der Fußballmann=
ſchaft
der hieſigen Turnerſchaft, die aus den beſten Spielern der Turn=
gemeinde
Darmſtadt 1846 und der Turngemeinde Beſſungen 1865 zu=
ſammengeſetzt
iſt. Wer einigermaßen ſportkundig iſt, dem iſt die Fried=
berger
Mannſchaft nichts Unbekanntes mehr. Mit wechſelndem Erfolg
kämpfend, hat ſie zurzeit einen guten Platz in der Tabelle. Gar mancher
ernſthafter Meiſterſchaftskandidat hat vor der Friedberger Mannſchaft
während der jetzigen Verbandsſpiele ins Gras beißen müſſen. Wie wird
nun die hieſige Turnerelf gegen dieſen Gegwer abſchneiden? Eine Frage,
deven Löſung am kommenden Sonntag hoffentlich günſtig für die Ein=
heimiſchen
ausfallen wird, und zwar in erſter Linie durch die aufgeſtellte
Mannſchaft; denn, von kleinen Umſtellungen abgeſehen, iſt der vorzüg=
lichen
Hintermannſchaft von Beſſungen der durchſchlagkräftige Sturm
der T.G.D. 1846 beigegeben. Mit Rückſicht auf die örtlichen Verhält=
niſſe
findet das Spiel auf dem Sportplatz am Finanzamt ſtatt. Die Mit=
llieder
der beiden Vereine erhalten nur bei Vorzeigung ihrer Mitglieds=
karte
Vorzugspreiſe.
wd. Rüſſelsheim, 30. Dez. Wie der Pariſer VAuto meldet,
werden ſich deutſcherſeits an dem Auvomobilvennen um den Großen
922, jetzt Großer Preis von Eu=
Sreis pon Sta eMercedes und Benz, ſondern auch Opelbetei=
ropa
genannt, nicht nung
ligen. Mit dem Haus in Rüſſelsheim ſind Verhandlungen im Gange, die
auf die Beteiligung der Marke Opel am Großen Preis von Europa hinf=
zielen
. Mit der Konſtruktion der Wagen ſollen die Opelwerke bereits be=
gonnen
haben.
Schluß des redaktionellen Teils

400 Millionen geſchätzt werden.
Der 9. ruſſiſche Nätekongreß hieß auf Antrag Lenins ein=
ſtimmig
die Tätigkeit der Arbeiter= und Bauernregierung im ver=
ganigenen
Jahre in der inneren ſowohl als auch in der äußeren
Politik gut.
Letzte Nachrichten.
Koblenz, 30. Dez. (Wolff.) Die interalliierte Rhein=
landkommiſſion
teilte dem Reichskommiſſar mit, daß ſie
Schießübungen der Zollaufſichtsbeamten ge=
ſtatte
, und zwar in einem Umfange, wie er in der Schieß=
anweiſung
vom 13. Mai 1914 vorgeſehen iſt, mit dem Vorbe=
halt
, daß die höheren Aufſichtsbeamten vorher den zuſtändigen
Kreisdelegierten Tag und Stunde der Uebungen mitteilen.
Braunſchweig, 30. Dez. (Wolff.) Wie die Blätter melden,
hat das Staatsminiſterium die Rechtsbeſtändigkeit der verfaſ=
ſunggebenden
Landesſynode anerkannt und ſeinen vor
längerer Zeit erhobenen Einſpruch gegen das von der Synode
beſchloſſene Kirchengeſetz über die Bildung einer vorläufigen
Kirchenregierung im Freiſtaate Braunſchweig zurückgezogen.
Brüſſel, 30. Dez. (Wolff.) Der Geſetzentwurf, der das Hee=
reskontingent
für 1922 feſtſetzt, wurde von der Kammer
mit 82 gegen 7 Stimmen angenommen. 57 Abgeordnete der
Linken, der Soziakiſten und der flämiſchen Rechten enthielten
ſich der Abſtimmung. Die Kammer ſprach in einer mit 79 gegen
13 Stimmen angenommenen Tagesordnung der Regierung ihr
Vertrauen aus, wobei ſich drei Mitglieder der Abſtimmung ent=
hielten
. Alsdann vertagte ſich die Kammer bis zum 26. Januar.
London, 30. Dez. (Wolff.) Nach einer Meldung aus Tokio
vom 28. Dezember teilte die amerikaniſche Regierung
mit, daß ſie beſchloſſen habe, den Effektivbeſtand der
Armee für 1923 um 50000 Mann einzuſchränken.
Helſingfors, 30. Dez. (Wolff.) Aus Oſtkarelien wird
offiziell berichtet: Am 27. Dezmber kam das 90. rote Re=
giment
aus Petersburg in Soutjärvi an und griff am folgenden
Tage Porgjärvi mit ſechs Kompagnien an. Nach heftigem
Kampfe wurde der Feind zerſtreut. Seine Verluſte ſind ſehr
groß, die der Karelier vehältnismäßig gering. Die Verfolgung
wird fortgeſetzt.
Im Parlament wies der Miniſterpräſident bei Be=
antwortung
einer ſozialiſtiſchen Interpellation die Behauptung
eines ruſſiſchen Kommuniſten zurück, daß die Erhebung der Oſt=
karelier
darch die finnländiſche Regierung organiſiert worden
ſei. Er ſagte, die Erhebung des kareliſchen Volkes ſei ein ſpon=
taner
Ausdruck des Strebens nach politiſcher Freiheit und Selbſt=
b
=ſtimmung. Die Politik Finnlands Rußland gegenüber ſei
immer friedfertig geweſen. Im Einklang damit wandte ſich die
Regierung an den Völkerbund, um dem kareliſchen Volke die
ihm durch den Dorpater Frieden gewährleiſteten Rechte zu
chern.
Vermiſchtes.
R. K.A. Schwediſche Liebestätigkeit. Zum Weihnachts=
feſt
hat das ſchwediſche Volk erneut ſeine unermüdliche Hilfsbereit=
ſchaft
bewieſen. Faſt jedes der mehr als 1200 Kinder, die in dieſem
Jahne wiederum gaſtliche Aufnahme in Schweden gefunden hatten, er=
hielt
zum Weihnachtsfeſt durch das Schwediſche Rote Krezu ein Weih=
nachtspaket
von den Pflegeeltern übermittelt. Von einigen ſchwediſchen
Lobalkomitees wurde der Beſchluß gefaßt, auch während des Winters
deutſchen bedürftigen Kindern Erholungsmöglichkeit zu ſchaffen. D
Komitees haben hierfür dem Deutſchen Roten Kreuz bereits eine größere
Summe zur Verfügung geſtellt. Das Deutſche Rote Kreuz hat zunächſt
35 erholungsbedürftige Berliner Mädchen für vier Wochen im Hoſpi=
zur
Furche in Saarow am Scharmützelſee untergebracht. Nach Weih=
nachten
wird eine ebenſolche Zahl ſchulentlaſſener Knaben dort Aufnahme
finden. In Fortführung ſeines Liebeswerkes für die deutſchen Kriegs=
gefangenen
hat das Schwediſche Rote Kreuz dem Deutſchen Roten
Kreuz eine größere Summe zur Verfügung geſtellt mit der Weiſung,
dieſe dazu zu verwenden, heimkehrenden Kriegsgefangenen die Gründung
einer neuen Exiſtenz zu grleichtern.
Liierariſches.
Der Deutſche Jägerkalender für 1922, zuſammen=
geſtellt
von der Schriftleitung des Deutſch. Jägers, iſt wieder im Verlag
F. C. Maher, G. m. b. H., München, Briennerſtr. 9, erſchienen. PPreis
dauerhaft geb. 12 Mk. Der reiche, erheblich erweiterte Inhalt der Ne
ausgabe des Deutſch. Jägerkalenders ſtempelt ihn zu einem wertvollen,
unentbhrlichen Handbuch für den praktiſchen, weidgerechten Jäger. Ein=
geleitet
durch einige flotte Weidſprüche, ein Kalendarium mit Sonnen=
und Mondzeiten, dem Arthur Schubarts Verſe zu beſonderer Zierde ge=
reichen
, bietet er dem Jäger zweckmäßig entworſene Abſchußliſten für
einzelnen Monate, Tabellen der erhaltenen und ausgegebenen Jagdein=
ladungen
, verſchiedene Formulare der Treibjagdeinladungen, Einna=
und Ausgaben im Jagdbetrieb und für Wildſchadenſchätzung. Eine Reihe
von Aufſätzen aus den Federn gewiegder Jagdſchrifſteller und Sachver=
ſtändiger
behandeln jagdlich praktiſche Fragen des Raubzeugfanges, der
Wildverwertung, Wildhege, des Wildſchadenrechts, der Waffentechm
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Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto WVaidgeſtel
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22
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übrigen Teil (außer Sport,
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8). Max Streeſe; fi
Sport, Handelsteil und Lar
wirtſchaftliches: Kurt Mitſching;
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Anzeigenbeilagen und Mitteilurgen aus dem Geſchätsleben: Waul Lan
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ che Oofbnchdruckeret. Sät
lich in Da
Für den redaktionellen Leil beſtimmte Mitteilungen ſind an die Redaktion des
Tagblatts zu ricten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wrben nicht berückſichtigt. Unverlanzte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.

Die heutige Rummer hat 10 Seiten.

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 31. Dezember 1921.

Nummer 351.

Familiennachrichten

Statt Karten.

Aenne Zilch
Dentistin
Ludwig Heldmann
Dentist
VERLOBTE

Schuchardstraße 13

Silvester 1921

Mühlstraße 62

(*49271

H Ein krättiger Junge
A
angekommen.
W. König und Frau
Else, geb. Vetter.
Darmstadt, 29. Dezember 1921
Landwehrstr, 35.
Asse 3
Scccscccesakwoossosssea
ür die uns anläßlich unserer
4 Vermählung erwiesenen
Aufmerksamkeiten danken herz-
lichst

stellv.
6 Ernst Arnim, Bürovorsteher 8
B u. Frau Mlinna, geb. Eidmann
Darmstadt, Abastraße 14.
Aas4
Oe
Iedn 2e
Ilen lieben Bekannten u. Ver
F 4 T wandten, die uns anläßlich
unsrer Silbornen Hochzeit durch
Gratulation und Geschenke ehr-
ſ
ten, sowie der Gesangsabteilung
65 Komet, sagen wir auf diesem

Wege unsren innigsten Dank.
L. ABmuth u. Frau.
*4931
Sse

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme bei dem Hinſcheiden unſeres
lieben Entſchlafenen danken wir herzlich.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Magdalena Haun
Darmſtadt, den 30. Dezember 1921.
(B14246
Herrngartenſtraße 23,

Dankſagung.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Hinſcheiden meiner
lieben, treuen Gattin, unſerer guten
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſter und Tante
Frau

und für die troſtreiche Grabrede des
Herrn Pfarrer Vogel, ſowie für die
zahlreichen Blumenſpenden ſagen herz=
lichen
Dank
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
M. Oehlenſchläger.
Darmſtadt, 29. Dezember 1921.
Soderſtr. 14.
(14223

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 29. ds. Mts. entſchlief ſanft unſere liebe Mutter, Schwieger=
mutter
und Großmutter
K.
Frau une von Heimolt
geb. Willich, genannt von Pöllnitz
im Alter von 78 Jahren.
Merſeburg, den 30. Dezember 1921.
Otto von Helmolt, Regierungsrat
Eliſabeth von Helmolt, geb. von Altenbockum
und 3 Enkel.
Die Beiſetzung findet am 2. Januar 1922, nachm. 3 Uhr, in Darmſtadt
(*49304
von der Kapelle des Waldfriedhofes aus ſtatt.

K
Kusten Ste?-
Pie
adener
Noctbraum
Msillen
*)
Grunnon=Kont
Ners

Bin ſeit heute
zur Behandlung der
Mitglieder der All=
gemeine

Ortskran=
kenkaſſe
zugelaſſen.
Anna Bauer
Dentiſtin
Darmſtadt, Ludwige
ſtraße 16. (*49004
behdlt,
mit
Bofteld esfolg.
Haße ſelbſt ſchwer ge=
ſtottert
H. Dillich,
*48695gs/Rhönring 123
50 Zentner (492769g
Futtermehl
zu verkaufen
Dieburgerſtraße 89,

Gute Speiſekartoff.
zu verk. Schütz, Land=
wehrſtr
. 13. (*49309

Dankſagung.
(Statt Karten.)
Allen Denen, welche uns bei
dem Heimgange unſeres lieben,
teuren Entſchlafenen
Herrn
Ludwig Stumpf
ſo liebevolle Teilnahme entgegen=
brachten
, ſagen wir innigſten Dank.
Insbeſondere danken wir Herrn
Diakon Henzler für ſeine auf=
opfernde
Pflege ſowie Herrn
Pfarrer Lautenſchläger für ſeine
troſtreichen Worte.
(14209
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 30. Dezember 1921.

Todes=Anzeige.
Geſtern entſchlief nach langem mit Geduld
ertragenem Leiden meine liebe, gute Frau, unſere
herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter
und Schweſter
rau Eva Reinheimer
geb. Roman
(PR
im 64. Lebensjahr.
Darmſtadt (Kahlertſtr. 21), Newv York, Heppen=
heim
a. d. Wieſe, den 31. Dez. 1921.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Samuel Reinheimer
Julius Reinheimer und Frau
Ludw. Reinheimer und Frau
Milton Reinheimer und Frau.
Die Beerdigung findet ſtatt: Sonntag, den 1. Jan.
nachmi. 2 Uhr, vom Städtiſchen Krankenhaus aus.

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Ananas Grüne Pomeranzen
Fischkonserven
Oelsardinen Krabben
Langusten Hummer
Haviar Lachz
Gänseleber-Pasteten
Slellher

[ ][  ][ ]

Rummer 351.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 31. Dezember 1921.

Palast-Lichtspiete
Erster Hagenbeck-Gross-Film
Der Herr der Bestien
Raubtier-Sensations
Drama in 5 Aktenmit Garl de Vogk.

ee

Seite 3.

Gewaltige Sensationen!

Die Tänzerin auf dem Tugendpfad
Lustspiel in 3 Akten mit Erilta Glägener.

(14221

Heute Samstag, den 31. Dezember:
Silveſter=Vorſtellung=
Morgen Sonntag, den 1. Januar 1922
Neujahrs=Feſt=Borſtellungen
S nachm. ½4 u. abends /8. (14248
2

Geutral-Theater

Der große Albertini-Film
Sansone, die
rächende Hand
Itelienisches Sensations-Drama in
5 Akten. In der Hauptrolle:
Lueiano Albertini
Was Göse Gewissen
Lustspiel in 3 Akten mit Leo
Denkart.
4933

Fortsetzung u. II. Teil
des großen Stunrt
NTebbs- Abenteurer-
u
. Deiektivflm in 6 Akt.
Die Camera obseura
Ernst Reicher als
Detekt. Sinart Webbs.

Lotte Neumann
in dem 5akt. Drama
Das Abentener d.
Dr. Hircheisen
Im Wehstnhl der Zeit
Ein Bild aus schweren
Tagen in 6 Akten.

Einlage:
Der 70. Geburtstag! Fünf Minuten zu spät
Lustspiel in 3 Akt. m. / Drama in 4 Akten mit
Gerhard Dammann.
WIA MAF.

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empfiehlt seine gut gepflegt. Weine
und gete Küche. (49800
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(12326a

Kainergiade

Samstag, den 31. Dezbr. 1921
9WI
Haltskasterteien
unit Hanz, (49256
Anfang 8 Uhr Anfang 8 Uhr.

werd. mod. umgearb.

Oafé Orient
Ernst-Ludwigstr. 5
Große Silvester-
u
. Neujahrs-Feier
Bis 2 Uhr nachts Konzert.
(49306

Oa.

Hanauerhof=Ausſchank
Silveſterfeier
mit Tanz.

Gleichzeitig die
herzlichſten Glückwünſche
zum neuen Jahre allen Stammgäſten,
Freunden und Bekannten.
49u74) Max Golling.

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OFrankfurt raalleh zUhr
Mittwoch, Samstag., Sonnt auch3 Uhr
Nur noch Kurze Zelt!
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( 14215
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42 Löwen, Fütterung v. d Publikum.
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5 Akte Wintermärchen 500 Mitw.

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den
, Kunden und Bekannten die
herzlichſten

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zum Jahreswechſel.
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Schillerplatz 5. (14200
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Prasit Heujahr

allen unseren Rauchern, Geschäfts-
freunden
und Bekannten

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Darmstadt
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Wir laden unſere Mitglieder hiermit zur
9753a) Manerſtr. 20, 56. ordentlich. Hauptverſammlung
auf Dienstag, den 10. Januar 1922
abends 8 Uhr in das Alpenzimmer des
Reſtaurants Sitte, Karlſtr., ein.
Tagesordnung:
1. Geſchäftsbericht
2. Rechnungsablage
8. Erſatzwahl des Vorſtandes
4. Anträge und Beratungen
Wir bitten um zahlreiches Erſcheinen.
Der Borſtand,
14250)

uund

Beteesten aageed
Nenrjahesfeien
(49316
Tischbestellungen erbeten. Telephon Nr. 2176.

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Stock. (B14247

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offenherzig und hilfs=
bereit
, ſucht freund=
ſchaftl
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(Am lie bſten kinderl.
Ehepaar.) Angeb.
E 18 Geſchſt. (*49226

Eheglück!
Witwer m. 1 Jungen,
welcher auf d. Annonce
Eheglück ſchrieb, wird
gebeten, Brief
ot=
poſtlag
. abzuh. /*4221so

Fräulein
vom Lande, 27 Jahre
alt, mit Vermögen,
wünſcht mit mittleren
Beamten in Brief=
wechſel
zu treten
zwecks ſpät. Heirat.
Angeb. unter E 28 an
1*49241
die Geſchſt.

Ehrenſache.
Frl , 27 Jahre, wünſcht
nett. Herrn zwecks Hei=
rat
kennen zu lernen,
anonym zwecklos.
Angeb. m. Bild, wel=
ches
zurückgegeb. wird,
unter E48 an die Ge=
ſchäftsſtelle
. (*49325

Ernſtgemeint!
Ordentlicher Arbeiter
in ſicherer Stelte ( Ge=
ſchäftsm
ledig, evg.,
in den 40er Jahren,
mit eigen. Haus, ſucht
auf dieſem Wege or=
dentliches
Mädchen v.
Lande, 28 bis 35 Jahre
zwechs Heirat
kennen zu lernen An=
nonymzwecklos
Ange=
bote
unter E 30 an die
Geſchäftsſtelle. /* 49248

Städtischer Saalbau
am 5. Januar, abends 8 Uhr
Vortrag mit Lichtbildern
des Hauptschriftleiters Hermann Bagusche aus
Heidelberg über:
K.
OR
Aie Bander der Brelhendein,
Die Lichtbilder (Himmelsphotographien) stellte Geh.
Rat Prof. Max Wolf, Direktor der Königstuhl-Sternwarte
in Heidelberg, zur Verfügung.
Von den Lichtbildern seien besonders hervorgehoben:
Mondlandschaften, Sonnentleckengruppen, Sonnen- u. Mond-
finsternisse
, Kometenersche inungen, Sonnenfackeln, der
Planet Mars mit seinen Kanälen, der Biesenplanet Juniter,
der Planet Saturn mit seinem merkwürdigen Ring, die
Millionen Sonnen der Milchstraße, Nebelringe, 8piralnebel usw.
Eintrittskarten zu Mk. 7., 5.-
4. und 3.
(zugüglich Steuer) Vorverkauf Christian Arnold,
Ernst-Ludwigstrasse 9 am weißen Turm), (14185
Dieser Vortrag erzielte überall, wo er gehalten wurde, aus-
vorkauſte
Säle u. mußte in vielen Städten wiederholt werden.

Silvester im Kurhaus Trautheim
Weinhdus I. Banges. Spesialität: Rhein-
Edelgevvächse w. weisse Bordeauv. Feine Küche.
Für geschlossene Geselischaften
sepurdte Weinsimmer. Voran-
meldungen
telephonisch erbeten.
Der Besitzer A. Runge, Fernruf 2128

Mittwoch, den 4. Januar 1922,
abends 7 Uhr, im Städt. Saalbau
große
öffentliche
Hstslelien
*
tsdlmang
Dagesordnung:
Die am 8. Januar ſtattfinden=
den
Angeſtellten= Verſicherungs=
wahlen
!
Referent: (49254
Herr Verbandsſekretär Uko=Berlin
Freie Ausſprache!
Angeſtellte! Es dreht ſich um Eure
Intereſſen, niemand fehle, ein jeder
komme und orientiere ſich!
Allgemeiner freier.
Angeſtellten=Bund (Afa=Bund)
Ortskartell Darmſtadt.

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Olbrichweg 8, pt.

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nicht gebraucht, billig
zu vk. Näh. Beſſunger=
ſtr
43,/Werkſtätte. (B!4227

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Beleuchtg.-Körper
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WMsg!Dieburgerſtr 89

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Fernspr. 3281 B Mathildenplatz B Fernspr. 3281
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Vino Vermouth (Wermuth-Wein) . Marca Prim
Vino de Ouina (China-Wein) .. . Marca Prim
Vorzügliche Medlzinal-Weine
Vor dem Essen ein Glas rein oder mit Mineralwasser gemischt
getrunken, regt den Appetit an und bekommt ausgezeichnet.
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Reithoſen, Segeltuchſchuhe uſw.
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ohne Glas . ........ .m. 05 70
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[ ][  ][ ]

Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 31. Dezember 1921.

Nummer 351.

erſäumen Sie nicht!

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Siusmannsehat

Sonntag, d. 1. Jan 1999
Neujahrstag
nachmitt. 4 Uhr
im Turnhause
Ra
im kleinen Saal
Weihnachts-Feier
Reichhaltige Vortragsfolge. Anschliessend
Tanz.
(14203
Die Obmannschaft.

Silvester-
Seie

V.
98I
Karneral-Verein Bes
5
unsesesnsessesnsenemmncoi
5
z Samstag, 31. Dezbr., abends 8 Uhr:
Silvesterfeier
mit Tanz
5 in d Bessunger Turnhalle, Heldebergerstr. 2

n Es ladet höflichst ein

Der Vorstand. 7

F B14184
nunzarzeunnnnsgzvvvsssrsse-

Odenwaldhlub Frankonia
Sonntag, den 1. Neujahrstag, nachm.
4 Uhr, im Hanauerhof
Weihnachtsfeier
wozu wir unſere Mitglieder, Freunde und
Gönner höflichſt einladen.
(*49272
Die Kommiſſion.
Eintritt frei.

Krafiſportvereinigung Darmſtadt
1895.

Samstag, den 31. Dezember
R
Gaberaiidesterdan
im Perkeo, Alexanderſtr.
Anfang 8 Uhr.
Es ladet ergebenſt ein
/49125
Der Vorſtand.

Café und Wein=Klauſe
74
Aſtoria
Alexanderſtr. 5
Alexanderſtr. 5
Silveſter= und
Neujahrs=Feier
Künſtler=Konzert und Tanz
bis 2 Uhr nachts. ( 49339
Abſchied des Salon=Orcheſter Fiſcher.

Reichsvereinigung ehemal.
Kriegsgefangener
Ortsgruppe Darmſtadt
Sonntag, 1. Januar 1922, nachm.
4 Uhr, im Rummelbräu, Allee
Weihnachts=und
Neujahrs=Feier
Großes Programm, 2 Weihnachts=
luſtſpiele
. Reichhaltige Tombola.
Ab 8 Uhr:
Großer Neujahrs=Ball.
Gäſte willkommen! (14210

Mus-
erlesenes
Souger
Beginn 8 Uhn

Männer=
geſangverein
Konkordia

Dir.: Oskar Scheidhauer : Gegr. 1883.
Sonntag, den 1. Januar (Neujahrstag),
nachmittags 14 Uhr beginnend, im

Mathildenhöhfaal, Dieburgerſtr. 26

Dischbestellungen nun gegen Tischkarten.
Erbeten vechteeitig abeuholen.
(14220

Darmſtädter Männergeſangverein
Samstag, den 31. Dezember 1921
abends 8 Uhr
Hotel zur Poſt
Große Silveſter=Feier
mit Tanz.
Mitglieder, Freunde und Gönner ladet
(49255
herzlich ein
Der Vorſtand.
Sonntug, 1. Januar, nachm. 5 Uhr
Gemſtliches Beiſammenſein mit Tanz
im Vereinslokal Hotel Prinz Carl.

K
Nenjahrsnacht: (uzor
ang w. Bratwurst=

Taud

Miäne Rdcei
unter gütiger Mitwirkung von Frl. Paula
Kleiß (Sopran), Hern Thomas (Kumoriſt)
und des Darmſtädter Klampforcheſters.
(usto
Saalöffnung 3 Uhr.
Der Vorſtand.
Es ladet freundl. ein
Mitgliederkarten bitte vorzeigen.
3
G
Heſſ. Odenwald=Verein Darmſtadt
gegr. 1903.
Heute
Samstag,
abend von 7 Uhr
9
ab
Silveſter=

Kec
Kodemell Verghng feier mit
Tanz
im Mathilden=
höhſaal
(Die=
K
K
burgerſtraße).
749242)
Der Vorſtand.
Rit4
76
Mess, Tecktverein
Haisenschutz‟
(Zweigverein Darmstadt).
Sonntag, 1. Januar (Neujahrstag)
im Städtischen Saalbau:

Axt, Eberſtadt,
Gaſth.z. Odenwald.
Gleichzeitig wünſche
ich meiner Kundſchaft
Viel Glück
zum neuen Jahre!
R

zum Beſten
der hieſigen Barmherzigen Schweſtern
Montag, deu 16. Januar, abends 8 Uhr, im
Feſtſaale der Turngemeinde, Woogsplatz,
Saalöffnung 7½ Uhr.
Leitung: HerrGeneralmuſikdirektor M.Balling.
Kartenverkauf: Verkehrsbureau, Leopold
Schutter, Eliſabethenſtraße, Adam Horn,
Kirchſtraße 14, Buchhandlung Griesheimer,
Wilhelm nenplatz.
(142349

R
*
*
* Ohauſſeehaus
*
W Heidelbergerſtr. 89 Tel. 1366
Heute abend

(7
Silveſter
Turnhalle
Knalloonbons

Gießblei.
Scherzartikel
Feuerwerk
Reujahrskarten
Georg Hof
Grafenſtraße 30
Karlſtr. 3. (*49007dks

und

*
Morgen abend
Konzert
ah 8 Uhr. etaso P
R

Café Mozart
Mählstraße 5 :: Mühlstraße 5
Silrester und Neujahr: Konzert
Anfang 82 Uhr nachts.

Meinen werten Gästen und Gönnern
ein herzliches (*49287
Prosit Neujahr!

h
Landestheater
Samstag, 31. Dez.
Nachmittags 3 Uhr.
Außer Mtete.
Kindervorſtellung.
Zum letzten Male:
Prinzeſſin
Huſchewind.
Preiſe V 525 Mr.)
Ende 3½ Uhr.
Abends 7 Uhr.
Sondermiete Ser, 5'.
Orpheus
in der Unterwelt.
Preiſe K.
Ende 234 Uhr
Borverhauf a der Tages=
kaſſe
im Landestheater
nur Wochentags von
101 Uhr.
Sonntag, 1. Januar.
Sonnt.=Fremdenmiete B11
rot).
Sondermiete Ser. 131
Die Meiſterſinger
von Nürnberg.
Preiſe XII 20-100 Mk
Anfang 6 Uhr.

Woogsplatz, im Reſtaurant
Samstag, 31. Dezember, 8 Uhr
Silveſterfeier

Konzert Tanz
vennnennnwen
Sonntag, den 1. Januar 1922
im großen Saale
Neu=G
jahrs=Feſtkonzert
der Orcheſtervereinigung.
* Leitung: Obermuſikmſtr. H. Hauske.
Anſchließend Tanz.
Beginn 7/,8 Uhr. (14219
zevrgsensssenrversrrnnnsers
Spanische Bodega
zum Palais.
Heute Silvesternacht
Grogse Silvester-Feier
parterre u. I. Stock, sowie morgen
Früuschoppen-Konzert v.11-1 Uhr
Beide Tage von ½.57 u. 82 Uhr
nachts geökfnet. (14197
Täglich von ½,5 Uhr Konzert.

Grosse
Heitnachtsfeiet
R
Anfang //a4 Uhr
Konzert, Theater, Tombola, Tanz.
Mitgliedskarten an der Kasse vor-
zeigen
. Es ladet ergebenst ein
14305)
Der Vorstand.
FFRRFT

Kaufm. Stenographen- Gesell-
schaft
=Gabelsberger, E. V.
Sonntag, 1. Januar 1922,
(Neujahrstag), abends 6 Uhr
im Saale des Perkeo‟, Alexanderstr.
Tanz Unterhaltung
Zutritt haben nur unsere Mitglieder, deren
Angehörige, soutie die regelmässig bei uns
verkehrenden Oäste. (14217

Brauerei Grohe‟
Bock=Bier
im Ausſchank.
Flaſchenbier u. Faßbier
von 10 Liter an. (ruzu
Brauerei G. Grohe, Kariſtr. 10.

[ ][  ][ ]

Unmmer 351.

Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Samstag, den 31. Dezember 1921. Silveſter,
Stadtkirche: Abends 6 Uhr: Gottesdienſt mit Feier des heil,
Abendmahls. Pfarrer Kleberger
Stadtkapelle: Abends 8 Uhr: Pfarrer Heß.
Schloßkirche: Abends 9 Uhr: Pfarrer Zimmermann.
Martinskirche: Abends 8 Uhr: Pfarrer D. Waitz Kollekte für
die Armen= und Krankenpflege.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, deu 31. Dezember 1921.

Seite 9.

Johanneskirche: Abends 8 Uhr: Jahresſchlußfeier. Pfr. Marx,
Kollekte für die Kleinkinderſchule.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Abends 6 Uhr: Jahres=
ſchluß
=Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. Kollekte für die
Armen.
Paulnskirche: Abends 6 Uhr: Jahresabendfeier, Pfarrer Rückert,
Kollekte für die Pauluskirche.
Stiftskirche: Abends 8 Uhr: Jahresſchluß. Pfarrer Hickel,
Sonntag, den 1. Januar 1922. Neujahr.
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lauten=
ſchläger
. Abends 6 Uhr: Pfarraſſiſtent Stroh. Die Stadt=
kirche
iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags zu
ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heſ
Schloßkirche; Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſſtent
Lohfink.
In allen brei Kirchen an Silveſter und Neujahr Kollekte, für die
Armen und Kranken der Gemeinde,
Amtshandlungen an Auswärtigen vom 1. Januar an:
Pfarrer Lautenſchläger.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Beringer. Kollekte
ür die Armen= und Krankenpflege. Um 11 Uhr: Kindergottes=
dienſt
ſür den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer. Mittwoch, den
Jan, abends 8 Uhr im Martinsſtiſt; Bibelſtunde. (Jak. 4, 112.)
Pfarrer D. Waitz.
Altersheim: Vorm. ½10 Uhr: Pfarraſſiſtent Delp=
Johanneskirche: Vormittags 10 Uhr: Pfarrer Goethe. Kollekte
füir die Armen
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr: Pfarrer
Wagner, Kollekte für die Armen.
Pauluskirche: Vormittags 10 Uhr; Hauptgottesdienſt. Pfarr=
aſſiſtent
Stroh. Kollekte für die Armen der Gemeinde. Mittwoch,
den 4. Jan., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde im Gemeindeſaal. Pfarrer
Rückert.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Seriba,
Donnerstag, den 5. Jan., abends 8 Uhr: Betſtunde.

Stellengeſuche
Weiblich

Dame
m. hoher Schulbildung
und wiſſenſchaftlichen
Kenntniſſen, ſowie I=
Handſchrift ſucht Be=
ſchäftigung
im Bank=
fach
oder kaufm. Be=
ruf
. Eintritt ſofort.
Angeb. unt. D 124 an
die Geſchſt. (*49069fs

Junge

mit guten Zeugn.,
ſucht Stellung in
kl., beſſ. Haushalt.
Angebote u. E 22
an die Geſchäfts=
ſtelle
d. Bl. (*49222

Landmädchen
21 J. alt, ſucht Stellg.
zum Erlernen der
Kochkunſt
ohne gegenſeitige Ver=
gütung
. Ang unt. E 12
an die Geſchſt. (*49201

Männlich

Schloſſermſtr.= Sohn,
2 Jahre Schloſſer ge=
lernt
, ſucht 2jähr. Lehr=
ſtelleaufelektr
. Anlagen
od. Fahrradreparatur
Ang.u. E46 Gſchſt. (zun=

yn
Für Jungen
aus achtbarer Familie,
15 Jahre alt, der ein
Fahr die Handelsſchule
beſuchte, wird (*49210
Lehrſtelle
in hieſigem kaufm.
Bureau geſucht. An=
geb
. unt. E 9 Geſchſt.

Offene Stellen
Meich

werndkerii
ſofort oder ſpäter aus
achtbarer Familie für
mein Uhren= u. Gold=
warengeſchäft
geſucht.
Branchekenntnis be=
*49185
vorzugt.
K. Jäger, Hofl.
Rheinſtr. 33.
Empfangs=
fräulein

oder Schweſter zu
Zahuarzt ſof. ge=
ſucht
. Dauerſtel=
lung
. Umgehende
Angabe von Bild
Zeugnis, Gehalt
erbeten unt. D 134
an die Geſchä tsft.
v. Bl. (141441sg

Buverl., einf Stütze
oder braves Mädchen
in Arzthaushalt bei
Darmſtadt geſucht.
en.
Mädchen vork
Näh. Geſchſt. *nsg

bewandert in Ma=
ſchinenſchreiben
und
Stenographie, für
Büro in Frankfurt
geſucht. Evtl. auch
Anfäng. mit höherer
Schulbildung. Woh=
nungswechſel
nicht
erforderlich. Ang.
unt. F. T. 6755 an
Ala Haaſenſtein & Vogler
Frank urt a.m. (II.10n

Filet=
ſtopferinnen

gegen hohe Bezahlung
bei dauernd. Beſchäfti=
ging
geſucht (*4919:
Arheilgerſtraße 82.

Aeltere Dame ſucht
für kleinen Haushalt
jüngeres Mädeben
täglich von 9 Uhr vorm.
bis 4 Uhr nachm. Bor=
ſprechen
bei Frau Unger,
Roquetteweg
mögl.
Hdsi
vormittags. (*

Geſucht f. 1. vd. 15. Jan.
tücht. Alleinmädehen
Freifrau von Wangenheim,
Heidelbergerſtr. 1 82,II

Hausmädchen
ſolid, zuverläſſig; bei
hohem Lohn u. beſter
Verpflegung (*42sg
geſucht
Heidelbergerſtr. 10.

Ehrliches Mädchen
zur Mithilfe im Haus=
t
für ſof. geſucht
*22) Saalbauſtr. 7, III.

Zum 1. 1., evtl. auch
päter, ein tücht., brav.

geſucht. Hoher Lohn
Hauskleider werden
geſtellt. Nur Bewerbe=
rinnen
mit Ia Zeug=
niſſen
od. Referenzen
belieben ihr Angebot
zu richten an (F1422
Frau Gertrude Wein=
ſchenk
, Mainz,
Fiſchtorplatz 21.

Einfache Stütze
welche gut kocht, für
ſof geſucht. Nähere
Geſchäftsſt. (*49186

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5. gut. Lohn per 1. od
15. Januar geſu ch.
drangerie=Allee 7. (B414

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iu kleinen Haushalt per
15 Januar 1922 geſ.
Gute Verpflegung u.
hoher Lohn zugeſichert.
Vorzuſt. N.=Ramſtädter=
(14173
ſtraße 14, I.

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Steuerweſen gut bewandert iſt, wird
um ſchriftliche Offerte gebeten unter
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Stadtmifſion (Mühlſtr. 24): Sonntag (Neujahrstag), vorm.
9 Uhr: Gebetsſtunde. Nachm. 3½ Uhr: Bibeiſtunde Dr Ave=
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. Von Montag bis Samstag jeden Abend 8½ Uhr: Gebets
ſtunde (Aklianzgebetswoche.) Jugendbundverſammlungen:
Sonntag, nachmittags 2½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge. Um
4½ Uhr: Bibelſtunde für Jungfrauen. Teilnahme an den Ver=
ſammlungen
der Stadtmiſſion.
Ehriftlicher Berein junger Männer. Vereinslokal: Infanterie=
Kaſerne, Alexanderſtraße 22 im Hof links, Erdgeſchoß) Dienstag,
abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde. Samstag, abends 8½ Uhr
Wochenſchluß. Freitag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde der
Jugendabteilung.
Bartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Eemeindehaus der
Martinsgemeinde, Eingang: Schuknechtſtr. 36. Sonntag ( Neujahrs=
tag
): Nach beendigtem Gottesdienſt bei günſtiger, froſtfreier Witte=
rung
im Garten des Eliſabethenſtiftes: Ne, jahregruß der beiden ver=
einigten
Poſaunenchöre C. V. J. M. und Wartburg, Zuſammen
kunft vorm. ½10 Uhr in der Infanteriekaſerne. Mittwoch, abends
8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift.
Chriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, I.).
Sonntag (Neujahrstag), vorm. 9½ Uhr: Gebetsvereinigung. Mon=
tag
, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde. Donnerstag, abenbs 8½, Uhr:
Bibelſtunde Abends 7 Uhr: Andacht der Knabenabteilung.
Ehriftliche Berſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 1. Jan.
vorm 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Verkündigung des
Wortes Gottes. Mittwoch, den 4. Jan., abends 8½ Uhr: Gebets=
ſtunde
. Freitag, den 6. Jan., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Svangeliſche Bemeinſchaft (Eliſabethenſtr. 44): Sonntag, den
1. Jan., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr: Sonntags=
ſchule
. Donnerstag, den 5, Jan., abends 8 Uhr: Bibelſtunde,
Prebiger Herrmann.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40): Samstag,
den 31. Dez, abends 9 Uhr: Silveſterfeier. Sonntag, den 1. Jan.,
nachm. 3 Uhr: Neujahrsandacht. Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibel=
ſtunde
.
Kirche Jeſn Ehriſti der Heil, der letzt, Tage (Heidelberger=
Kr. 46, pt.): Verſammlungen: Sonntag, den 1. Jan, vorm. 10 Uhr;
Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr: Gottesdienſt. Mittwoch, 4. Jan.
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Eintritt frei. Freunde willkommen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Manerſtr. 17:
Sonntag, den 1. Jan., vorm. 9½ Uhr: Bibelſtunde. Um 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Predigt. Mittwoch, den 4. Jan.,
abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
Methodiſtengemeinde Darmſtadt (Echleiermacherſtraße 26),
gegenüber dem
ſtizpalaft: Jeden Sonntag, nachmittags ½3 Uhr;
Sonntagsſchule. Um ½4 Uhr: Gottesdienſt. K. Kunde, Prediger

Katholiſche Gemeinden.
Neujahr.
Sonntag, den 1. Januar 1922
Feſt der Beſchneidung des Herrn.
St. Lndwigskirche: Samstag, nachm. Uhr und abends 8 Uhr:
elegenheit zur heil Beichte. Abends 6 Uhr: Silveſterandacht,
Predigt und Te Deum.
Sonntag, vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. Um 7 Uhr: Heil. Meſſe Um
8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. Um 9½ Uhr: Hochamt. Um
11 Uhr: Letzte heil. Meſſe. Nachm 3 Uhr: Roſenkranz= Bruderſchafts=
andacht
mit Predigt und Prozeſſion. Donnerstag, nachm. 5 Uhr:
Beichtgelegenheit Freitug, vorm. ¼9 Uhr Segenamt zu Ehren
des göttlichen Herzens Jeſu. Abends ½7 Uhr: Herz=Jeſu=Andacht
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6½ Uhr
Heil. Meſſe. Abends 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Freitag, vorin. ½8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt.
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 Uhr und abends
8 Uhr: Silveſterandacht und Predigt.
Sonntag, vorm von 6½ Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe Um 8 Uhr: Heil. Meſſe. Um ½10 Uhr:
Hochamt und Predigt. Nachm. 2 Uhr: Feſtandacht. Donners=
tag
, nachm. 5 Uhr: Heil. Beichte. Freitag um 6 Uhr: Herz=Jefu=
Andacht.
Rapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt mit Predigt,
St. Martinskapelle zu Beſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr: Hl.
Beichte und abends ½8 Uhr: Silveſterpredigt und Andacht.
Sonntag, vorm. um 6 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte. Um
7 Uhr: Heil. Meſſe. Um 9 Uhr: Amt mit Predigt. Um 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. um ½3 Uhr: Feſtandacht. Donners=
tag
, nachm. 5 Uhr: Heil. Beichte,
Kirche zu Eberſtadt: Samstag nachm. 4 Uhr: Beichtgelegenheit,
Abends 8 Uhr: Predigt und Andacht.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. Um ½7 Uhr: Früh=
meſſe
und Austeilung der heil. Kommunion. Um ¼10 Uhr: Hoch=
amt
und Predigt. Nachmittags ½2 Uhr: Chriſtenlehre. Um
2 Uhr: Andacht. Werktags iſt der Gortesdienſt 148 Uhr.
Kapelle in Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Beichtgelegen=
heit
. Um ½8 Uhr: Hochamt und Predigt,
Nachm. ½2 Uhr:
Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morgens
248 Uhr: Heil. Meſſe und Predigt.

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[ ][  ][ ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 31. Dezember 1921.

Rummer 351.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 30. Dezember.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe verkehrte auf Meinungskäufe und auch Deckungen in
feſter Haltung, jedoch waren die Umſätze nicht ſehr bedeutend. Am un=
notierten
Markte waren ſpeziell Deutſche Petroleum geſucht, die einen
Kurs von 1900 ereichten. Benz waren bis 700 geſteigert, auch Rhenania
zu erhöhten Kurſen aus dem Markt genommen. Von chemiſchen Wer=
ten
erreichten Scheideanſtalt einen Kurs von 1575, Höchſter 615, Holz=
verkohlung
1000. Am Markte von elektriſchen Werten waren A. E.=G.
mit 715, Bergmann mit 830 und Schuckert mit 640 lebhaft im Verkehr.
Am Montanmarkt gewannen Luxemburger zirka 100, Phönix erreich=
ten
einen Kurs von 1020. Der Deviſenmarkt war bei geringen Um=
ſätzen
gut behauptet. Der Dollar ſchloß mit 184.
w. Teviſenmarkt. Franrfurt a. M., 30. Dez.

DF Nch

Geld Brief Geld. / Briel Geld Dez.
Brief Geld Briei At.Brüfſ. H1413.50 1416. 1413.50 1421.5 Norwegen) 2947. W53. Jae70 olland. 683
.606844. 406868. 106681 90 ſchweden 4615.30 4624.704620.30 4329.70 London.. 789
0 790.30 784.20 785.80 Helſingf Paris.. 195.50/1496.5
87.: New=Yorl 18680 187.20 185.80 186.20 wei 3036337
862
3663.7 Wien (ab= nien". 7e7.20 2792,80f8822,10/232790 D.=Oſter= 6.611 6.631 6.36½),/ 6. Ftalien. 794.20/ 795.30 801,60 803.40 Budapeſt. 28.97. 29.08 20 4 Liſſab. Op. Prag .... 261.70 262.30 271
30 Dänem. ser6.308623.708676.30/8683.70

w. Frankfurter Abend =Debiſen vom 30. Dezember.
Preiſe vorwiegend behauptet. Pol=
Bei großer Geſchäftsſtille blieben di
niſche Noten zirka 6,20, Anzahlung Warſchau 6,10 genannt. Deviſe Ita=
Belgien 1450, Wechſel auf
lien befeſtigt. Es notierten: Wechſel auf
Wechſel auf Paris 1480. Wechſel
Holland 6850, Wechſel auf London 7
ſchweiz 3630, Wechſel auf Italien 800, Wechſel auf Neu=York 186.
auf
Neu=York, 29. Dez. 2
e Mark zog heute leicht an. Um
bzw. 0,54. Der Schlußkurs war
10 Uhr 30 Minuten notierte ſie 0,
0,54. Höchſter Kurs 0,55, niedrigſter 0,53. Nachbörslich 0,54 bzw. 0,54½.

Berliner Börſe.
* Berlin, 30. Dez. Börſenſtimmungsbild. Für den
letzten Börſentag des Jahres lagen reichliche Kaufauſträge des Privat=
publikums
, zum guten Teil unlimitiert, vor. Induſtriewerte ſetzten in=
folgedeſſen
vielfach mit 60 bis 100 Prozent höheren Kurſen ein. Man=
125, Anglo= Con=
nesmann
gewanen ſogar 100, Rheiniſche Braunkohlen
tmental 175, Oberſchleſiſche Kokswerke 130, Schultheiß 250 Prozent. Von
Deutſche A
der Spekulation wurden Petroleumaktien ſtark gekauft.
troleum ſtellten ſich auf 175, Deutſche Erdöl 125 Prozent höher. Von
unnotierten Werten waren R. Wolf=Aktien begehrt und ſtreiften den
Kurs von 1000. Schiffahrsaktien ſtiegen gleichfalls zum Teil recht er=
heblich
, ſo Argo um 225, Hamburg=Südamerikaniſche um 95 und Ver=
einigte
Elbſchiffahrt um 55 Prozent. Bankaktien waren dagegen nur
wenig verändert. Das Bekanntwerden von der drohenden Gefahr einer
allgemeinen Ausbreitung des Eiſenbahnerſtreiks wirkte ſpäterhin ſtark
verſtimmend. Der Verkehr war weſentlich eingeſchränkt und die Kurſe
teilweiſe leicht abgeſchwächt. Die Spekulation hielt es für geraten, die
weitere Entwickelung der Dinge abzuwarten. Am Anlagemarkt war
die Kursbewegung bei mäßigen Umſätzen gering. Der Debifenmarkt
entbehrte der Lebhaftigkeit. Die Tendenz war allgemein feſt ohne er=
hebliche
Kursbeſſerungen. Die Deviſe Italien war auf die Mailänder
Bankinſolvenz abgeſchwächt.
w. Detziſenmarkt. Berlin, 30. Dez. Teleg, Auszahlungen für:

We
Geld. Brief We
Geld Brief ue
Geld. Brief 30. D
Geld. Brief erda
Rate
hriſttanie
Lopenhagen
Stockholm.
Helſingfor
alien ..
London .. kros. 20gsoc. 80
38.05
I1428.6
z.
3.
96.30 3708.7
R688.35/4
36
79s.30
17
781.70 783.30 Miine
Paris ...
Md23!
Schweiz
zpanien
Vien (in?
ſter, abg.)
1t
52.60/ 353.401
...."
790,85
789.21
apeſt
760 20 785.80 Buen=Aines 186.10
35.51
1.3
2h
A6
3.63
A
70.30
133-
92r-ſoo
62.15/62,55 N 186.31 186.55
149s
8.70
F7o!
ae
6. 83 6.87
0s
3.
62.65 62.,85

Wolff. Wechſelkurſe 12 Uhr mittags.

Deutſchland
Wien......
Prag ......
Holland....
Neu=York ..

29. 30. London .. . . /21.49 21.48 Kriſtiania .. 81.1, 2.80 204
2.75 Paris.. .. . 40.85 Madrid.. 78.14 9 ſtalien .ſ322
2.25
0.19- Buenos Air.
21.80 170. 7321, 139.25
45 Br
1... 39.00-Budapeſt . 0.85 7. S7/IKop
en 103.
nhage 102. Agram.. . . 0 5.12 127./.
5.11 Stockholm . 125.3/,,Warſchau .. 0.18

82.

0.17

Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 30. Dezember in Zürich 2,75
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Kopenhagen 2,75 (88,80) Kro=
nen
, in Stockholm 2,20 (88,80) Kronen, in Prag 37,25 (117,80)
Kronen, in Neu=York 0,53½ (23,80) Dollar, in Paris 61ſ
(125,40) Franken.
Von den Produktenmärkten.
* Berlin, 30. Dez. Produktenbericht. Der Produkten=
verkehr
litt heute unter der Gefahr einer Ausbreitung des Eiſen=
bahnerſtreiks
. Infolgedeſſen war die Unternehmungsluſt der Händler
außerordentlich beſchränkt. In der Provinz herrſchte aber noch ziemlich
lebhaftes Geſchäft. Weizen war gering angeboten, während die Ver=
kaufsmöglichkeit
zu den bisherigen Preiſen in vollem Umfange beſtand.
Roggen wurde teils durch die Reichsgetreideſtelle, teils zu Umlagezwecken
gekauft. Gerſte war feſt bei täglich zunehmender Nachfrage. Hafer blieb
feſt gehalten bei geringem Angebot. Mais iſt in naher Ware begehrt.
Der Abſatz in Weizenmehl hat ſich gebeſſert. Roggenmehl blieb ſtill.
Kleie, Oeelſaaten, Hülſenfrüchte und ſonſtige Futterſtoffe hatten gerin=
ges
Geſchäft.
wd. Süddeutſche Juteinduſtrie Mannheim= Wald=
hof
. In der heutigen außerordentlichen Genevalverſammlung, bei der
14 Aktionäre 2921 Stimmen vertraten, wurden die Regularien einſtimmig
genehmigt. Es kommt danach eine Dividende von 12 Prozent (i. V.
In den Aufſichtsrat wurden die Herr
8 Progent) zur Verteilur
u
Felis Thierfelder und K.
merzienrat H. Clemm wieder= und Herr Otto
Gugenheim neugewählt.

für
Da
Mitgeteilt von der Bang juc Handel u. Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Frankfurter Kursbericht 30. Dez. 1921.

Staatspapiere.
% Reichsanleihe. . . . . . . .. . . .

........
3192
...
tanweiſg.
ziRO9
B VI.I:
K.

sparprämienanleihe ........."
12 Preuß. Konſols ....

81,%


435 Bad. Anl. unk. 1935....
1907 ...."
Bahern Anleihe .......

42 Heſſen unk. 1924
ſo ."

7o Württemberger ........:
Ausländiſche.
02......
A
r. Tabe
Gr
ech. Monopol
1913
41,%0 Oeſt. Staatsrente
b 1918 ..............
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 191.
..
old:
nte ........."
12 O
4% einheitl. Rente .....
80 Rum. am. Rente v. 03 .
Wis2 Goldrente v. 13 ..
kon

am.
v. (

00 Türk. Admin. v. 1903 ...
(Bagdad) Ser. I ...
V
..
% v. 1911, Zollanl. ..
41,% Ung. Staatsr. v. 14 ...
oldrente .......
G
Staatsr. v. 10 ...
Kronenreute .....
479
Außereuropäiſche.
% Mexik. amort innere ..
konſ. äuß. v. 99 ...
1%5 Mexik. Gold v. 04, ſtfr.. .
onſ. inner. ....
4Wo
Frrigationsanleihe
59 Tamaulipas, Seriel.....
Oblig. v. Transportanſt.
% Eliſabethbahn ſtfr.. . . . . . . .
Oeſt. Südb. (Lomb.).
im.
ſt. Staatsb. 1. b.
25 Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz
v. 1883. ...
4,%0 Anatolier 1 ..........."

3. 12. za. 5 103. 5e 62,7 57,50

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160
M.
690,

165.

Oblig. v. Transportanſt. (Fortſ.)
nConſt. Jonction ....
Monaſtir ....
Saloni
ee .... .. . .. ...
N
.......
Deutſche Städte.
mſt. v. 1919 bis 1925..
*g
1905 .....
wſier 1918 asss.
anffurt v
b. 1903 s.

28.
4% Mainz. v. 1919 bis
Pfandbriefe.
Frankf. Hyp.=Bank 1920.
. Krd.=Ver. 19
Hyp.=Bauk 1.
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n.
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Südd, Bk. Münchon 19

475 Heſſ. Ldhyp.=Bank Pfdbr.
31/.% Heſſ.Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
4½ Heiſ. Löhyp. Kom. Obl....
Bank=Aktien.
Barmer Banbverein..,
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Handelsge
mmerz= und Privatbank ..
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nſtalt .. .......
Reichsbank Ant. ............
Rhein. Creditbank ...........
züdd. Disconto=Geſe
Uſchaft .
Frankf. Hyp.=Cred. ... . . . . . . . .
Bergwerks=Altien.
ner ... . . . .. ....... ...
uder
............
.....

S=Akt. . . . .
Gelſenkirchen Vergw. .uuua.
Harpener Bergbau ..........!
Kaliwerke Aſchersleben .....
Weſteregeln ......."
aurahütte .. . ...... . . . .... ."
Lothringer Hütte . ...........
jöhren ......
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Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
rſchleſ. Eiſen (Caro).. . . . . .
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Tellus Bergb.= u. Hütt
Aktien v. Transportanſtalten.
Jaketfahrt (Hapag) ..........
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Südd. E.=B.=Geſ. ...... ... ..
tung E.=B. ........
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inada .. . . . .... ... . . . ... ..
........
Hadtien Ho
......
Oeſt.=Ung.
Induſtrie=Aktien.
Aſchaffenburger Zellſtoff ......
ſoch= und Tiefbau .........."
Südd. Immobilien .........."
Bhil. Holzmann .. . . . .. .....
Wayß & Frehtag ...........
Löwenbrauerei München .....
Schöfferhof=Bürgerbräu ......
Cementwerk Heidelberg ....."
tentfabrik Karlſtadt . . ... . .
Lothringer Cement .........."
Badiſche Anilin ..
*anſt.
Sülberſcheide
Dt. Gold=
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Höchſter Farbwerke .........
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Rütgerswerke
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Berke Albert Chem.)........
Allg. Elektr.=Geſ.
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Emag Frankfurt a. M. .......
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........
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Neckarw. Eßlingen Stamm ...
ebbert & Schall ....
Reinige,
hein. Elektr. Berke ..
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öchuckert (Nürnberg) ..
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Feinmechanik (Jetter) .....
Feiſt Sektkellerei ..........
Gelſenkirchen Gußſtahl .....

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815,
1250.
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785
848.
675.

Aus den Amtsverkündigungen des
Kreisamts Darmſtadt und den Bekannt=
machungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Kette mit 2 kleinen Schlüſſ.
1 ſchwarzer Velourhut. 1 großer Schlüſſel.
1 Brille in altem, grauem Futteral, 1 ſchwar=
zer
Glacéhandſchuh. 1 Notizblock, grau ge=
bunden
. 1 Fünfmarkſchein. 1 heiler Kinder=
Krimmerpelzkragen, 1 neuer, braunwollener
Kinderhandſchuh. 1 grauer Stoffmantelgürtel
1 ſchwarzer Kinder=Plüſchkragen, 1 kleiner
Lederſtrupfbeutel mit über 1 Mk. 2 H., neue
Battiſttaſchentücher. 1 Damen=Lackhalbſchuh.
1 ſchwarzer Geldbeutel mit über 9 Mk. Ein
braune Brieſtaſche mit 200 Mk. 1 Behnmark=
ſchein
. 1 vergoldete Broſche mit rotem Stein=
chen
. 1 Badezeug mit Kinderhemd, 1 weißet
Kinderpelz 1 Zwanzigmarkſchein. 1 kathol.
Gebetbüchelchen. 1 Zehnmarkſchein. 2 mittel=
große
Schlüſſel an einem Ning. 1 mittelgroß,
und 1 Schrankſchlüſſel an einem Ring.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in den
Apotheken Darmſtadts: Es verſehen den
Sonntagsdienſt und in der Woche vom 31. Dez.
bis einſchließlich den 7. Jan. den Nachtdienſt
die Apotheke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtr. 9,
Einhorn=Apotheke, Kirchſtraße 10½,

Mehl= und Brotpreiſe.
Wegen der weiteren Steigerung der Löhne
und ſonſtigen Unkoſten im Bäcker=Gewerbe
wurden durch die Beſchlüſſe der Preisprü=
fungsſtelle
und der zuſtändigen Ausſchüſſe vom
19. ds. Mts. mit Genehmigung des Landes=
Ernährungsamtes die Preiſe für Mehl und
Brot mit Wirkung vom 1. Januar 1922 ab
wie folgt feſtgeſetzt:
A. Mehlpreiſe.
I. Abgabepreiſe der Mehlverteilungsſtelle.
1. Roggenmehl 358. 60,K f. d. Dz. ohne Sackpf.
2. Weizenmehl 383.60 ..
3. gemiſchtes
Brotmehl 370.50 ...
*
4, Haushal=
tungsmehl
641. ...
II. Kleinverkaufspreiſe.
1. 85%iges Weizenmehl 4.35 für das Kilo=
gramm
und 2.45.4 für 560 Gramm ( Mehl=
markel
ohne Tüte.
Haushaltungsmehl 3.50 ℳK für das Pfund

Wahl der Bertrauensmänner und Erſatzmänner
füir die Angeſtelltenverſicherung.
Für die Wahl der Vertrauensmänner und Erſatzmänner für die
Angeſtelltenverſicherung wurden, von den Angeſtellten die folgenden
gültigen Vorſchlagsliſten eingereicht:
Vorſchlagsliſte A.
Wählervereinigung: Deutſchnationaler Handlungsgehilfen=Verband zu
Hamburg (Kennwort: D. H. V.).
1. Richard Böhme, Bankbeamter, Darmſtadt, Moosbergſtraße 79,
2. Emil Bieger, Einkäufer, Darmſtadt, Karlſtraße 104, 3. Georg Haber=
mehl
, Handlungsgehilfe, Darmſtadt, Viktoviaſtraße 87, 4. Wilhelm
Allendorf, Kranbenkaſſen=Gehilfe, Darmſtadt, Karlſtraße 65, 5. Friedrich
Weber, Buchhalter, Darmſtadt, Vicktoriaſtwaße 72, 6. Otto Rau, Hand=
lungsgehilfe
, Darmſtadt, Bleichſtraße 40, 7. Karl Tramer, Handlum=
gehilfe
. Darmſtadt, Lichtenbergſtraße 87, 8. Louis Haack, Buchhalte
Dawmſtadt, Lichtenbergſtuaße 25, 9. Jakob Schnell, Handlungsgehilfe,
Darmſtadt, Karlſtraße 81.
Vorſchlagsliſte B.
Wählervereinigurng: A FA=Bund (Ortskartell Darmſtadt).
Wülhelm Deueke, Werkmeiſter, Darmſtadt, Schloßgartenſtraße 51,
2. Otto Sucher, Kaufmann, Darmſtadt, Lichtenbergſtraße 60, 3. Willi
Faulmann, Ingenieur, Darmſtadt, Kranichſteiner Straße 7, 4. Sophie
Burger, Burenuangeſtellte, Darmſtadt, Sandbergſtraße 61, 5. Johann
Weber, Ingenieur, Darmſtadt, Barkhausſtraße 66, 6. Karl Böhm,
Werkmeiſter, Darmſtadt, Sandbergſtraße 60, 7. Bvuno Wisnewsky,
Ingenieur, Darmſtadt, Wiemersſtwaße 65, 8. Martin Gebhardt, Werk=
meiſter
, Darmſtdat, Wihelminenplatz 9, 9. Karl Müller, Geſchäfts=
führer
, Darmſtadt, Pankvatusſtvaße 14½=
Vorſchlagsliſte C.
Wählerbereinigung: Verband der weiblichen Handels= und Bureau=
angeſtellten
und anderer Fnauenberufsorgamiſationen.
1. Antonia Krafſinski, Buchhalterir
Darmſtadt, Schloßgarten
ſtraße 67, 2. Henriette Conrad, Sozialbeamtin, Darmſtadt, Schießhaus=
ſtvaße
57, 3. Anua Meer, Gewerkſchaftsbewtin, Darmſtadt, Kies=
ſtraße
14, 4. Mathilde v. Hefſert, Krankenſchweſter, Darmſtdt, Mar=
raße
14, 5. Scholaſtika Pütz, Verkäuferin, Darmſtadt, Frankfurder
Straße 93, 6. Lillhy Jordan, Fröbelſ
Erzicherin, Darmſtadt, Kie
traße 63, 7. Hedwig Kaminsky, Ste
wiſtin, Darmſtadt, Mauer=
ſtvaße
30, 8. Herta Kutt, Krankenſchweſter, Darmſtadt, Poliklinik,
9. Elſe Weber, Sparkaſſenbeamtin. Darmſtadt,
Hoffmannſtraße 13,
10. Veronika Riſſe, Abteilungsleiterin, Darmſtadt, Kiesbergſtraße 48,
11. Luſe Matthes, Verkäuferin, Darmſtadt, Lindenhofſtwaße 22, 12. Anna
Barth, Krankenkaſſenbeamtin, Darmſtadt, Dieburger Styaße 18, 13.
Amalis Kunze, Verkäuferin, Darmſtadt, Markuplatz 7, 14. Wilhelmine
Nordmann, Korreſpondentin, Darmſtadt,
Neckarſtraße 8, 15. Mathülde
Frenz, Verkäuferin, Darmſtadt, Wendelſtadtſtraße 50, 16. Marie Wegener,
Weg 36, 17. Marie Schrumpf, Verkäu=
Kontoriſtim, Darmſtadt, Grüner
erin, Darmſtadt, Lichtenbergſtraße 78, 18. Chriſtine Bernhardt, Ver=
käuferin
, Darmſtadt, Liebfrauenſtraße 52.
Vorſchlagsliſte D.
Wählevvereinigung: Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten (G. D. A.).
1. Hugo Weinberg, Gewerkſchaftsbeamter, Davmſtadt, Sandberg=

Banchenden Sril. 28. 12. DSe Gummi Berlin=Frankfurt .. . . Gummipeter . . . . . . . . . .. . .. A 999 fwerke Füſſen ........... vdernheimer Kupfer ...... funghan
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frankenthal. . P6 Bogtländ. Maſchinen Stamm. 530Gr. Metall Bingwerke Nürnbg. . .. lfabr. Verein deutſch. ...... Schneider & Hanau ..
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hr. 900, 820 Elſäſſ. Bad. Wolle .........." 69 Ettlingen Spinnerei. ........ 1890, Uhrenfabr. (Bad.) Fr.
Aannag. 6 700, Waggon Fuchs Heidelbe
g.: 666, Zellſtoff Waldhof .......... 725. 780. Zuckerfabr. Waghäuſel.. . .. . . . 0. Frankenthal ..... R Heilbronn ........ z. Offſtein .........
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(yn unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde
Iheute bei der Aktiengeſellſchaft in Firma;
Bauk für Handel und Induſtrie
in Darmſtadt eingetragen:
Durch Beſchluß der Generalverſammlung
vom 26. November 1921 iſt der Gefellſchaſts
vertrag geändert.
Die Beſtimmungen des Geſellſchaftsver=
trags
über den Gegenſtand des Unternehmens
ſind wie folgt ergänzt:
Die Geſellſchaft wird gemäß dem mit der
Nationakbank für Deutſchland Kommandit=
geſellſchaft
auf Akien geſchloſſenen Vertrage
vom 30. Oktober 1921. die Intereſſen dieſer
Geſellſchaft wie eigene fördern und unter=
ſtützen
und keine Intereſſen verfolgen, welche
jenen der genannten Bank abträglich ſein
könnten.
Nach dem Beſchluß der Generalverſamm=
lung
vom 26. November 1921 ſoll das Grund=
kapital
um 200 000 000 Mark erhöht werden,
Dieſer Beſchluß iſt durchgeführt.
Das Grundkapital beträgt nunmehr
420 000 000 Mark.
Es ſind 200000 Stück neue Aktien, auf
den Inhaber lautend, über je 1000 Mark
Nennbetrag zum Betrag von 1000 ausgegeben.
Die Beſtellung zum ordentlichen Mitglied
des Vorſtands kann nur erfolgen bei gleich=
zeitiger
Aufnahme als perſönlich haftender
Geſellſchafter der Nationalbank für Deutſch=
land
Kommanditgeſellſchaft auf Aktien und er=
fordert
die Zuſtimmung von 2. der Mitglie
der des Aufſichtsrats. Die Ernennung zum
ſtellvertretenden Mitglied des Vorſtandes kann
nur bei Anweſenheit, von mindeſtens 2/. und
mit Zuſtimmung von mehr als der Hälte der
z. Zt. im Amte befindlichen Mitglieder des
Aufſichtsrats erfolgen.
(14218
Darmſtadt, den 24. Dezember 1921,
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.

ohne Tüte.
8. Auszugsmehl (inur für Krankel 8.00 für ſtraße 46, 2. Theodor Singer, kaufm. Angeſtellter Darmſtadt, Rhönring
03, 3. Eliſabeth Theſing, kaufm Angeſtellte Darmſtadt, Riedlinger=
das
Pfund einſchließlich Tüte,
ſtuaße 20, 4. Julius Bek, kaufm. Angeſtellter, Darmſtadt, Sandſtraße 4,

B. Brotpreiſe.
1. 1600 gr Brot . . . . . . 6.00
... . . . 3.00
800
2. 750 Krankenbrot 3 80
3, Brötchen aus gemiſchtem Brotmehl, im
(st14228
Gewicht von 50 gr 25 Pfg.
Darmſtadt, den 30. Dezember 1921,
Lebensmittelamt.

5. Alfred Seffrin, kaufm. Angeſtellter, Darmſtadt, Waldſtraße 13, 6. Ka=
Touche, kaufm. Angeſtellter, Darmſtadt, Beſſunger Straße 112, 7. Oskar
Hug, kaufm. Angeſtellter, Darmſtadt, Grafenſtraße 37, 8. Adam Jayme.
fm. Angeſtellter, Darmſtadt, Heinheimerſtwaße 69, 9. Heinrich Vogel,
laufm. Angeſtellter, Darmſtadt, Liebigſtraße 39.
Die Vorfchlagsliſten 4, C und D ſind als verbunden erklärt.
Darmſtadt, den 28. Dezember 1921.
(st. 14241
Der Oberbürgermeiſter.

Bekanntmachung.
Die Anfuhr von Straßendeckmaterial im
Kreiſe Erbach i. Odw.
(von den Stationen der Odenwaldbahnen nach
den Lagerplätzen der Kreisſtraßen) ſoll auf dem
Wege der öffentlichen Submiſſion vergeben
werden. Wir laden Fuhrwe ksbeſitzer und
Kraftfahrunternehmungen zur Abgabe eines
Angebots ein. Die Vergebungsunterlagen ſind
vom Kreisamt Erbach koſtenfrei zu beziehen.
Schriftliche Angebote ſind verſchloſſen mit
der Aufſchrift Vergabe der Anfuhr von
Straßendeckmaterial ſpäteſtens bis Dienstag,
den 10. Januar 1922, vormittags 10 Uhr
beim Kreisamt einzureichen. Die Eröffnung
der Angebote erfolgt anſchließend an dieſen
Termin.
114237
Erbach, den 29. Dezember 1921.
Der obere Baubeamte bei der Kreisver=
waltung
Erbach i. D.
Diefenbach,

28. 12.
598,
87
1395
120

75-
124
10n.
G5i
*
W.
00.
So
1.
2300
530.

30. 12.
600,
e
30

8
40
Ge
773,
De
852,
70
1045.
861
c.
d.
80
960.

h
2250,
575,
1585,

(n unſer Handelsregiſter,
Abkeilung A, wurden
a am 24. Dezember 1921 neu eingetragen
die offene Handelsgeſellſchaft in Firma:
Walkenhorſt & Eo.
mit dem Sitz in Darmſtadt.
Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind:
Friedrich Walkenhorſt, Fabrikant in Eberſtadt
dei Darmſtadt, Georg Becker, Fabrikant in
Darmſtadt.
Ernſt Damus, Kaufmann in Darmſtadt;
iſt zum Prokuriſten beſtellt.
Die Geſellſchaft hat am 1. November 1921
begonnen.
Bei den nachfolgenden Firmen wurden die
dabei vermerkten Einträge vollzogen:
1. Hch. Blank & Co. in Darmſtadt:
Die offene Handelsgeſeilſchaft iſt auf=
gelöſt
.
Geſchäft und Firma ſind auf den ſeit=
herigen
Geſellſchafter Heinrich Blank in
Darmſtadt als Einzelkaufmann überge=
gangen
.
(14211
2. Auna Reith, geb. Reinicke in Darmſtadt:
Die Firma wird von Amts, wegen
gelöſcht.
3. Gebrüder Burlon Nachf. Gniſeppe Bur=
lon
in Darmſtadt:
Die Firma wird von Amts wegen
gelöſcht.
Darmſtadt, den 27. Dezember 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.

Die jetzige Leitung der
Darmſt. Bewachungs=Geſellſchaft
hat
Herr Direktor Thilo Schulz
(*49338
übernommen.

w
Aohvaug

2

maniga lſlaga Hontag, den 2. Jannar
Haf Hontzu T4g u. Dienstag, den3. Jaunar
Für alte Gebiße, einz. Zähne
zahle die allerhöchst. Preise
pro Zahn bis Mk. A5.-
Feussg Lichtenbergstrasse 26, III.

DIEn SDc TEIE BSs
Sparverein Eintracht Beinheim i. 0:
unter dem Wahrſpruch Sparen fördert Wohl=
ſtand
mit ſeiner Einlage. Mit Stolz kann der
Verein auf die ſchöne Mitgliederzahl, welche
ſich ſchon neu angemeldet hat (auch auswärtige
Mitglieder) blicken. Einlagen werden jeden
Sonntag, mittags von 12-2 Uhr bei dem Rech=
ner
, Herrn Wilhelm Vonderſchmidt entgegen=
genommen
, woſelbſt auch nähere Auskunft er=
teilt
wird.
(14214

[ ][  ]