monatlich 6.50 M. und 1.00 M. Abtragegebühr,
durch die Agentren 7.50 M. frei Haus.
Einzel=
nummer 30 Pf. Beſtellungen nehmen entgegen:
die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23 (Fernſprecher 1,
2390 und 281), die Agenturen und alle Poſtämter.
Verantwortlichkeit für Aufnahme von Anzeigen an
beſtimmten Tagen wird nicht übernommen.
Nicht=
erſcheinen eingelner Nummern infolge höherer
Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung
des Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen
durch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.
Nummer 343
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
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nehmen entgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23, die
Agenturen u. Anzeigenexpeditionen. Im Falle höherer
Gewalt wie Krieg, Aufrnhr, Streiß uſw. erliſcht jede
Verpſlichtung auf Erfüllung der Anzeigenaufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Der Steuerabzug
in ſeiner endgültigen Form.
III.
Wie wird der Steuerabzug vorgenommen?
Der Arbeitnehmer iſt verpflichtet, ſein Steuerbuch dem
Ar=
beitgeber bei jeder Lohn= oder Gehaltszahlung vorzulegen.
Wei=
gert er ſich, ſo hat der Arbeitgeber den Steuerabzug ohne
Be=
rückſichtigung der Ermäßigungen vorzunehmen. Er kann das
Steuerbuch auch dem Arbeitgeber zur Aufbewahrung überlaſſen.
Der Arbeitgeber hat das Steuerbuch dem Arbeitnehmer jederzeit
auf Verlangen auszuhändigen. Der Arbeitgeber iſt verpflichtet,
von den bei ihm beſchäftigten Arbeitnehmern für deren
Rech=
nung bei jeder Lohnzahlung einen Betrag von 10 Prozent des
Arbeitslohnes unter genauer Berückſichtigung der auf dem
Steuerbuch feſtgeſetzten Jahresgeſamtermäßigung einzubehalten.
Die dem Jahresbetrag entſprechenden Steuerermäßigungen für
die einzelnen Lohnzahlungen ſind aus der auf der Rückſeite des
Steuerbuches befindlichen Umrechnungstabelle leicht zu erſehen.
Die Verwendung der einbehaltenen Steuerbeträge kann je nach
Wahl des Arbeitgebers durch Steuermarken oder aber
durch Einzahlung bezw. Ueberweiſung erfolgen. Im
zweiten Falle iſt ein entſprechender Antrag beim Finanzamt
er=
forderlich; die bisher erteilten Genehmigungen bleiben jedoch
in Kraft.
Falls die Vornahme des Steuerabzuges durch Kleben
von Steuermarken erfolgt, ſo hat der Arbeitgeber für den
einbehaltenen Steuerbetrag Steuermarken in die loſen
Einlagebogen des Steuerbuches einzukleben und durch
Nieder=
ſchrift des Tages der Verwendung zu entwerten; in eine andere
Spalte des Bogens wird der Verdienſt des Arbeitnehmers und
der Wert der verwendeten Marken eingetragen. Dies hat bei
jeder Lohnzahlung zu erfolgen. Doch kann das Finanzamt auf
Antrag Arbeitgebern geſtatten, die Steuermarken nach Ablauf
des Monats, jedoch ſpäteſtens beim Ausſcheiden des
Arbeit=
nehmers aus dem Arbeitsverhältnis, einzukleben und zu
ent=
werten. Bei einem Wechſel de Arbeitgebers iſt ein neuer
Ein=
lagebogen zu verwenden. Bei unſtändig beſchäftigten Arbeitern
kann dies jedoch underbleiben. Der Arbeitgeber hat nach
Ab=
lauf des Kalendervierteljahres oder beim Ausſcheiden des
Ar=
beitnehmers aus dem Arbeitsverhältnis die Einlagebogen dem
Arbeitnehmer auszuhändigen. Die Einlagebogen ſind im
Ja=
nuar eines jeden Jahres von dem Arbeitnehmer dem
Finanz=
amt einzuſenden: an Stelle des Arbeitnehmers kann der
Arbeit=
geber die Einſendung der Einlagebogen übernehmen.
Falls die Vornahme des Steuerabzuges durch
Einzah=
lungoder Ueberweiſung erfolgt, iſt der Arbeitgeber
ver=
pflichtet, für jeden Arbeitnehmer ein Ueberweiſungsblatt zu
füh=
ren, in das er bei jeder Löhnzahlung Lohnhöhe und
Steuer=
betrag einträgt. Das Finanzamt kann auf Antrag geſtatten, daß
die Eintragungen erſt am Schluſſe des Kalendervierteljahres,
und zwar ſpäteſtens bis zum Ablauf des darauf folgenden
Mo=
nats, vorgenommen werden. Die Einzahlung oder
Ueberwei=
ſung der einbehaltenen Steuerbeträge an die Finanzkaſſe hat
in kürzeſter Friſt Sich jeder Lohnzahlung zu erfolgen, und zwar
in einer Summe, ohne Bezeichnung der einzelnen
Arbeit=
nehmer. Das Finanzamt kann auf Antrag genehmigen, daß
die Ueberweiſung erſt innerhalb der erſten zehn Tage nach
Ab=
lauf des Monats oder Kalendervierteljahres erfolgt. Jedoch ſind
die Arbeitgeber im Falle vierteljährlicher Ueberweiſungen
ver=
pflichtet, monatliche Abſchlagszahlungen in Höhe von einem
Drittel des überſchlägig zu berechnenden Vierteljahrsbetrages zu
leiſten. Bleiben die Abſchlagszahlungen hinter dem wirklich
ab=
zuführenden Betrage erheblich zurück, ſo kann das Finanzamt
die Genehmigung zur vierteljährlichen Abführung zurückziehen.
Die Finanzämter verzeichnen die eingehenden Beträge in
einem Arbeitgeberkontobuch, in dem für jeden überweiſenden
Arbeitgeber ein beſonderes, vierteljährlich abzuſchließendes
Konto angelegt iſt. Die Arbeitgeber müſſen die
Ueberweiſungs=
blätter vierteljährlich abſchließen und neue für das folgende
Kalendervierteljahr anlegen. Die Summe der Steuerbeträge
der einzelnen Ueberweiſungsblätter iſt in ſog. Nachweiſungen
und von dieſen wieder in eine ſog. Zuſammenſtellung zu
über=
tragen. Ueberweiſungsblätter, Nachweiſungen und
Zuſammen=
ſtellung müſſen ſpäteſtens bis zum Ablauf des auf den Schluß
des Kalendervierteljahres folgenden Monats geordnet dem
Fi=
nanzamt eingeliefert werden. Der Arbeitgeber hat dem
Arbeit=
nehmer auf deſſen Verlangen vierteljährlich oder beim
Aus=
ſcheiden aus dem Arbeitsverhältnis eine Beſcheinigung über
den einbehaltenen und abgeführten Steuerbetrag auszuſtellen.
Das Finanzamt überwacht die ordnungsmäßige Durchführung
des Steuerabzuges. Die Arbeitgeber ſind verpflichtet, den
Kon=
trollbeamten Einblick in die Steuerbücher, Lohnbücher uſw. zu
gewähren. Entſprechende Verpflichtungen liegen den
Arbeit=
uehmein ob.
IV.
Wann erfolgt trotz des Steuerabzuges eine
Veranlagung ?
Steuerpflichtige, deren geſamtes ſteuerbares Einkommen in
einem Kalenderjahre den Betrag von 40000 Mark nicht
über=
ſteigt, brauchen keine Steuererklärung abzugeben, wenn dieſes
Einkommen nur aus Arbeitslohn oder aus Arbeitslohn und
einem ſonſtigen Einkommen bis zum Höchſtbetrage von 600 Mark
beſteht. Jedoch kann jeder Steuerpflichtige ſeine Veranlagung
zur Einkommenſteuer beantragen, wenn ſeine Werbungskoſten
den Betrag von 2700 Mark überſteigen und nicht ſchon beim
Steuerabzug berückſichtigt worden ſind; ferner wenn beſondere,
die Leiſtungsfähigkeit des Steuerpflichtigen weſentlich
beeinträch=
tigende wirtſchaftliche Verhältniſſe (§ 26 Eink.=St.=Geſ.), z. B.
außergewöhnliche Belaſtung durch Unterhalt und Erziehung der
Kinder, durch Verpflichtung zum Unterhalt mittelloſer
Angehöri=
ger, durch Krankheit, Verſchuldung, Unglücksfälle uſw.,
vor=
liegen, oder Anſpruch auf Anrechnung der
Kapitalertrags=
ſteuer (§ 44 Eink.=St.=Geſ.) beſteht, und endlich, wenn die
zu=
läſſigen Ermäßigungen beim Steuerabzug nicht voll berückſichtigt
worden ſind. Findet eine Veranlagung auf Antrag des
Steuer=
pflichtigen ſtatt, ſo wird ſtets das geſamte ſteuerbare Einkommen
veranlagt. Tritt zu dem Arbeitslohn noch ſonſtiges
Einkom=
men, das veranlagungspflichtig iſt, hinzu, ſo iſt zwecks Prüfung,
ob das geſamte ſteuerbare Einkommen nicht den Betrag von
40000 Mark überſteigt, die Höhe des Arbeitslohnes mit
anzu=
geben. Bei der Veranlggung dieſes ſonſtigen Einkommens
kom=
men Steuerermäßigungen nur dann in Betracht, wenn dieſe beim
Steuerabzug nicht voll berückſichtigt worden ſind. Im übrigen
Donnerstag, den 22. Dezember 1921
Einzelnummer 30 Pfg.
kann das Finanzamt jeden Steuerpflichtigen zur Abgabe einer
Steuererklärung auffordern, insbeſondere dann, wenn der
Steuerabzug nicht ordnungsgeäß vorgenommen iſt oder
irrtüm=
licheweiſe eine unberechtigte Erhöhung der Steuerermäßigung
vorgenommen wurde oder die vorgeſchriebenen Belege über den
Steuerabzug nicht vorgelegt worden ſind. Ein Arbeitnehmer,
bei dem im Laufe des Kalenderjahres für den Reſt des
Kalender=
jahres der Bezug von Arbeits hn infolge Aenderung der
Er=
werbsverhältniſſe wegfällt, hat dies dem Finanzamt anzuzeigen
und gleichzeitig die in ſeinem Beſitz befindlichen Einlagebogen
mit entwerteten Steuermarken einzureichen. Das Finanzamt
ſetzt hierauf die vorläufige Steuerſchuld für das betreffende Jahr
nach dem vermutlichen Jahresbetrage des ſteuerbarn
Einkom=
mens feſt. Auf dieſe vorläufige Steuerſchuld iſt nur der Betrag
zu entrichten, um den dieſe Steuerſchuld den vollzogenen
Steuer=
abzug überſteigt. Ergibt die Veranlagung, daß die durch
Steuer=
abzug einbehaltenen Beträge über die endgültige Steuerſchuld
hinausgehen, ſo ſind die entſprechenden Beträge bei der
end=
gültigen Veranlagung bar zu erſtatten. Auch ohne Veranlagung
kann beim ſteuerbaren Einkommen unter 40 000 Mark eine
Er=
ſtattung einbehaltener Steuerbeträge ſtattfinden, wenn infolge
teilweiſer Erwerbsloſigkeit die Steuerermäßigungen nicht voll in
Anrechnung gebracht ſind; hierzu iſt ein beſonderer Antrag
not=
wendig, der erſt nach Ablauf eines Kalendervierteljahres,
ſpä=
teſtens bis zum 15. des auf den Ablauf des Vierteljahres
fol=
genden Monats, beim Finanzamt eingereicht werden muß.
Der neue Veamtenkonflikt.
S. Man ſchreibt uns: Die ſchon vor etwa Jahresfriſt einmal
drohende Gefahr eines Beamtenſtreiks ſcheint aufs neue
heraufbeſchworen. Wenigſtens, ſofern man den großen
Beamten=
organiſationen Glauben ſchenken darf, die neuerdings keinen
Tag vorübergehen laſſen, ohne die Oeffentlichkeit mit der „tief
gehenden Erregung” der Beamtenſchaft zu beunruhigen. Mag
fein, daß bei zahlreichen Beamten heute — wie übrigens wohl
ſtets — Unzufriedenheit beſteht mit den
Einkommensverhält=
niſſen; zugegeben auch, daß bei manchen Beamtenklaſſen dieſe
Unzufriedenheit inſofern berechtigt ſein mag, als die letzte
Ge=
haltsaufbeſſerung die verſchiedenen Beſoldungsſtufen ziemlich
ungleichmäßig bedacht hat, wohl aus dem Beſtreben heraus,
Fehler in der Beſoldungspolitik der erſten Nachkriegsjahre
wie=
der gutzumachen. Aber alles in allem betrachtet, wird die
Mehr=
heit unſeres Volkes für die neuerliche Agitation der Verbände
nur geringes Verſtändnis aufbringen, und ſie wird vor allem
der Beamtenſchaft das moraliſche Recht beſtreiten, die letzte
Ge=
haltsreform zum Vorwand einer allgemeinen
Arbeitsnieder=
legung zu machen. Unſerer feſten Ueberzeugung nach ſind es,
abgeſehen von den Verbandsgeſchäftsführern, die ihren
Auftrag=
gebern ihren rührigen Eifer nachzuweiſen bemüht ſind, abgeſehen
ferner von den berufsmäßigen Hetzern aus dem linksradikalen
Lager, nur ganz wenige Perſonen, die ſich mit dem Gedanken
eines Streiks ernſtlich tragen. Nichtsdeſtoweniger iſt es nötig
den Beamten einmal ſachlich auseinanderzuſetzen, was und wie
das nichtbeamtete Deutſchland über die letzte Gehaltsreviſion
und über die neueſten Forderungen der Organiſationen denkt.
Da kann nun feſtgeſtellt werden, daß ſchon die Veröffentlichung
der letzten Einkommenſätze in den Kreiſen der
Privatange=
ſtellten und der freien Berufe zu manch bitterem
Ver=
gleich Anlaß gegeben hat. Bei dem öffentlichen Beamten treten
noch hinzu die ſehr günſtigen Penſionsverhältniſſe für ſich und
ſeine Angehörigen, außerdem die in der Unkündbarkeit liegende
Sicherheit.
Nun gönnt man den Beamten natürlich gern ein möglichſt
ſorgenloſes Daſein. Aber man kann doch nicht gut daran
vorbei=
gehen, daß heutzutage die Regelung der Beamteneinkommen
nicht ein Ding an ſich iſt, ſondern die weittragendſten Folgen
für die Allgemeinheit nach ſich zieht. Und zwar keineswegs durch
die unmitelbaren, durch Steuern zu deckenden Mehrausgaben.
Denn wenn plötzlich einige Milliarden Kaufkraft mehr auf den
Markt kommen, ohne daß die Menge der Gebrauchsgüter
ent=
ſprechend mit ſteigt, dann müſſen eben die Preiſe anziehen, und
alle übrigen Arbeitgeber ſehen ſich gezwungen, ebenfalls wieder
die Gehaltsſchraube anzuziehen. So war es auch diesmal
wie=
der; kaum waren die den Beamten bewilligter Gehälter bekannt,
regte es ſich in der gefamten Arbeitnehmerſchaft, die ſich
natür=
lich bemühen mußte, mit ihrem Einkommen einigermaßen Schritt
zu halten. Dieſes Ziel hat ſie nun wohl, wie mon feſtſtellen
kann, eben erreicht; und faſt im ſelben Augenblick kommen die
Beamtenorganiſationen mit neuen Forderungen heraus, die alles
bisherige überbieten. Zweifellos hatte man auch bei den
Orga=
niſationsleitungen ſelbſt das Empfiden, daß dieſe Forderungen
jetzt von der Allgemeinheit als deplaziert, wenn nicht als
Her=
ausforderung aufgefaßt werden müßten; denn man drückte ſich
ſchamhaft um die Andwort auf die wiederholt geſtellte Frage
her=
um, welche Mehrbelaſtungen denn wohl dem Reich aus dieſen
Forderungen erwachſen würden. Statt deſſen begab ſich das
Finanzminiſterium an die Arbeit und rechnete aus, daß das
deutſche Volk für dieſe neuen Anſprüche ſeiner Beamten jährlich
50 bis 60 Milliarden würde aufbringen müſſen. Das iſt ſelbſt
für unſere heutigen. an Milliardenziffern wahrlich gewöhnten
Ohren eine geradezu ungeheuerliche Summe, und
dementſpre=
chend iſt dann auch die Aufnahme, die der neueſte Schritt des
Deutſchen Beamtenbundes und der mit ihm kartellierten
Ver=
bände bei der Oeffentlichkeit, ſoweit ſie ein unparteiiſches Urteil
beſitzt, und bei der Regierung gefunden hat. Letztere hat daher
mit einer bei ihr auffallenden Entſchiedenheit die Forderung
abgelehnt, mit dem, wie man ſagen darf, ſelbſtverſtändlichen
Hinzufügen, daß ſie zu Verhandlungen auf einer annehmbaren
Grundlage ſtets bereit ſei. Mit dieſer Antwort dürfte ſie die
Auffaſſung eines großen Teils der Oeffentlichkeit wiedergegeben
haben, die von der Notendigkeit einer auskömmlichen
Beamten=
beſoldung voll überzeugt iſt, für Anſprüche ſolch ungeheuerlichen
Umfanges jedoch in der heutigen ſchweren Zeit kein Verſtändnis
aufzubringen vermag.
Die Londoner Konferenz.
London, 20. Dez. (Wolff.) Amtlich. Die Konferenz
tagte von 12 Uhr mittags bis 1 Uhr nachmittags. Sie ſetzte die
Prüfung des Standes der Reparationsfrage fort und
zog dabei die Verhältwiſſe in Deutſchland und die Hilfsquellen
in Betracht, die Deutſchland zur Erfüllung ſeiner
Verpflichtun=
gen zu Gebote ſtehen. Außerdem erwog die Konferenz die
Mit=
tel zur Verbeſſerung der allgemeinen wirtſchaftlichen Lage
Eu=
ropas. Die Konferenz nimmt morgen vormittag die Beratungen
wieder auf.
London 20. Dez. (Wolff.) Ueber die heutige
Kon=
ferenz, an der Lloyd George, Chamberlain, Horne, Briand,
Berthelot und Loucheur teilnahmen, verlautet außer dem in dem
amtlichen Communiqgué bereits Gemeldeten noch, Lloyd George
habe für Anfang Januar, eine Fünfmächte=Konferenz
vorgeſchlagen, zu der auch die Vertreter Rußlands und
Drutſch=
lands eingeladen werden ſollen.
Heute nachmittag ſollen die Finanzſachverſtändigen der
Alli=
ierten wieder zuſammentreten und, wie gemeldet wird, erwartet
man auch die Teilnahme Nathenaus, an dieſen Erörterungen.
Rathenau hatte heute vormittag eine Unterredung mit Loucheur.
Laut Evening News wird jetzt von amtlicher Seite zugegeben,
daß Rathenau von Vertcetern der britiſchen Regierung
eingela=
den worden war, nach London zu kommen.
Pall Mall and Clobe zufolge verlautet, daß Rathenau in der
Lage war, den Sachverſtändigen maßgebende Informationen
über die wirtſchaftliche Lage Deutſchlands zu unterbreiten, was
dieſen die Möglichkeit gegeben habe, zu Beſchlüſſen zu gelangen.
Laut Evening Standard wird der Beſuch Rathenaus in
Lon=
don als ſehr nützlich bei den Erörterungen des Finanzproblems
Deutſchlands angeſehen.
Wie außerdem gemeldet wird, beabſichtigt Lloyd George, am
Freitag für die Weihnachtsfeiertage nach Criccieth zu gehen. Die
Konferenz müſſe daher notwendigerweiſe entweder Donnerstag
abend oder ſpäteſtens Freitag früh enden.
Pacis, 20. Dez. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter der
Hadasagentur meldet aus London: Briand hatte heute
nach=
mittag keine neue Zuſammenkunft mit Lloyd George.
Nur Loucheur, Sir Robert Horne und die franzöſiſchen und
eng=
liſchen Sachverſtändigen verhandlten im Schatzamt über die
Frage der Januar= und Februar= ſowie der ſpäteren Zahlungen
Deutſchlands. Die franzöſiſche Denkſchrift iſt heute morgen Sir
Robert Horne zugeſtellt worden. Sie bildet den Gegenſtand von
Beratungen. Die Sachverſtändigen werden morgen vormittag
10½ Uhr erneut zuſammenkommen. Ebenſo werden die beiden
Premierminiſter ein= dritte Beſprechung abhalten.
Der Sonderberichterſtatter meldet ferner, der Gedanke einer
Reform des Zahlungsſtatuts vom 10. Mai, einſchließlich der
Annullierung der franzöſiſchen Schulden, ſei vorläufig
zurück=
geſtellt worden. Weiter heißt es in dem Bericht, man hoffe
auf franzöſiſcher Seite, daß der engliſche Plan einer
inter=
nationalen Wirtſchafts= und Finanzkonferenz,
an der außer den alliierten Hauptmächten auch Deutſchland und
eventuell Rußland teilnahmen ſollen, in der Richtung erweitert
werde, daß auch die Kleine Entente und die übrigen feindlichen
und neutralen Staaten eingeladen werden. Ein endgültiger
Be=
ſchluß liege aber noch nicht vor.
Paris, 20. Dez. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter der
Agentur Havas meldet aus London: Loucheur hat einen Plan
ausgearbeitet, der dazu b=ſtimmt iſt, den Deutſchland am
10. Mai 1921 bekannt gegebeyen Zahlungsplan zu
ergän=
zen. In engliſchen Kreiſen glaubt man, daß morgen vormittag
über dieſen Plan Einigkeit erzielt wird. Unter den von der
franzöfiſchen Regierung geforderten Bürgſchaften befindet ſich die
Aufſtellung einer vollſtändigen und aufrichtigen Statiſtik der
Ausfuhr und Einfuhr von der deutſchen Regierung. Ueber
die=
ſen beſonderen Punkt hat unter den Sachberſtändigen eine
ein=
gehende Ausſprache ſtattgefunden. Es wurde folgende Vorfrage
aufgeworfen: „Iſt Deutſchland tatſächlich imſtande, Zahlung zu
leiſten, wozu er ſich für den 15. Januar nächſten Jahres
verpflich=
tet hat?‟ Die franzöſiſchen Sachverſtändigen bemühten ſich, an
Hand von Dokumenten ihren engliſchen Kollegen zu beweiſen,
daß die Antwort nur bejahend lauten könne. Anſcheinend haben
ſie ſie bereits überzeugt. Wenn dies erreicht iſt, ſo würde nichts
mehr im Wege ſtehen, heißt es in der Meldung des
Sonder=
berichterſtatters weiter, daß Maßnahmen ausgearbeitet werden,
um Deutſchland zu zwingen, den nächſten
Zahlungsverpflichtun=
gen nachzukommen. Morgen vielleicht oder übermorgen wird
man zu dieſem Ergebnis gelangen können. Im Laufe der
Lon=
doner Beſprechungen wird man jedoch keine Entſcheidungen
hier=
über treffen können. Die franzöſiſche und die engliſche
Regie=
rung werden ſicherlich die Anſichten ihrer Alliierten hierüber
ein=
holen und ſich mit ihnen über die endgültig anzunehmenden
Löſungen verſtändigen.
Paris, 21. Dez. (Wolff.) Wie der Londoner
Sonder=
berichterſtatter des Matin zu wiſſen glaubt, ſei bei den
Vor=
beſprechungen der Sachverſtändigen über einzelne Punkte ein
Uebereinkommen erzielt worden. Das bedeutendſte ſei die
Kontrolle der Deutſchen Reichsbank und die Kontrolle der
deutſchen Steuern. Um dieſe Nachricht auf ihre
Bedeu=
tung zu prüfen, muß man in Betracht ziehen, daß der
Sonder=
berichterſtatter des Petit Pariſien erklärt, Briand und Lloyd
George hätten geſtern den Beſchluß gefaßt, abſolutes
Still=
ſchweigen über ihre Unterhaltung zu beobachten. Es ſcheine, daß
die Verhandlungen zwiſchen den engliſchen und franzöſiſchen
Sachverſtändigen über die Verfallstage von Januar und Februar
noch zu keinem endgültigen Ergebnis geführt hätten.
Die gemeinſame Arbeit wird fieberhaft fortgeſetzt. Der geſtrige
Tag ſei ein Tag des Abwartens geweſen.
Paris, 21. Dez. (Wolff.) Nach einem Londoner Bericht
des Matin ſteht im Vordergrund der Beratungen in London der
Gedanke eines wirtſchaftlichen Wiederaufbaues
Europas. Frankreich habe ſich entſchieden, dieſen Beratungen
nicht fern zu bleiben. Briand und Lloyd George ſeien der
An=
ſicht, es wäre unklug und den nationalen Indereſſen abträglich,
Abkommen abzuſchließen ohne Frankreich, ſei es, daß es ſich um
Deutſchland, die Sanierung Mitteleuropas oder die Ausbeutung
Rußlands handele. Es würden internationale
Konfe=
renzen ſtattfinden, an denen Deutſchland, Oeſterreich=Ungarn
und andere Staaten teilnehmen würden. Wenn Sowjetrußland
gewiſſe Garantien gebe, könne es auch daran teilnehmen. Die
franzöſiſchen Forderungen ſeien auf ein ſtriktes Minimum
be=
ſchränkt worden. Eine weitere Beſchränkung könne man von
Frankreich nicht verlangen in dem Augenblick, in dem die
Eng=
länder ſagten, die Schuldner könnten wieder zahlungsfähig
werden.
Paris, 20. Dez. (Wolff.) Das Journal des Debats
wen=
det ſich heute abend heftig gegen die angeblichen Pläne, die
von London aus als wirtſchaftliches Allheilmittel ſeit geſtern
verbreitet würden. Zur Frage der Räumung der
Rhein=
lande ſagt das Blatt, unter dem Deckmantel einer
Neutra=
lität des linken Rheinufers würde ſich Reichskanzler
Wirth oder ſein Nachfolger über Frankreich luſtig machen. Nicht
gegen einen militäriſchen Angriff Deutſchlands müſſe man für
mehrere Jahre garantiert ſein, ſondern gegen die
Nichtausfüh=
rung des Vertrages von Verſailles. Der Gipfel der Unklugheit
für Frankreich und der Spitzenleute Europas wäre es geweſen,
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 22. Dezember 1921.
Rummer 343.
ſationen gebe. Die Pläne, die die Londoner Depeſchen entwickelt liegend die Entſcheidung über die Auslegung und die Art der
hätten, glichen einer Kapitulierung Europas vor Deutſchland und Ausführung des Artikels 2 des Abkommens zwiſchen Danzig
einer Zerſtörung des neuen Europas.
ONB. Saarbrücken, 21. Dez. Die politiſchenſi
rungskommiſſion eine zweite Denkſchrift an den Völ= breiten möchte.”
kerbundsrat gereicht, die heute in den Zeitungen des
Saargebietes veröfſeitlicht wird. Während die erſte, im
Sep=
tember dieſes Jahres dem Völkerbund übergebene Denkſchrift
ſich mit den wirtſchaftlichen Verhältniſſen im Saargebiet befaßte, ſion für das Zollweſen wurden in der heutigen
Voll=
ſchildert die zweite die politiſchen Verhältniſſe, die
im Saargebiet durch die eigenartige Taktik der
Regierungskom=
miſſion entſtanden ſind. Im einzelnen gibt die Denkſchrift:
1. Eine Darſtellung des autokratiſchen Vorgehens der Regie= ſchutz hielt vor= und nachmittags interne Beſprechungen ab.
nungen. 2. Eine ausführliche Schilderung der Tatſache, daß die
im Verſailler Friedensvertrag einſeitig zugunſten Frankreichs
auslegt und nichts auf das Urteil und die Gutachten der gewähl= Weihnachten und Neujahr weitertagen werden, unterbrechen die
ten Vertreter der Bevölkerung gibt, ja, dieſe Gutachten abſichtlich Kommiſſionen mit Rückſicht auf die Feiertage, und nachdem die
übergeht. 3. Die einſeitige Stellungnahme der
Regierungs=
kommiſſion in der Währungsfrage ohne Rückſicht auf das Wohl ten, ihre Arbeiten. Nachdem Reichswiniſter a. D. Schiffer
be=
der Bevölkerung und der ſaarländiſchen Wirtſchaft wird charak= reits geſtern Oberſchleſien verlaſſen hat, wird heute abend auch
teriſiert, ebenſo 4. die einſeitige Berichterſtattung der Regierungs= der größte Teil der Kommiſſion mit Staatsſekretär. Lewald
kommiſſion an den Völkerbund ſpeziell in der Frankenfrage. Als abreiſen,
Folgen der Frankenpolitik der Regierung und ihres Eingriffes
in die Selbſtverwaltung der Gemeinden bezeichnet die
Denk=
ſchrift den Zuſammenbruch der Kommunen. 5. Folgende
Vor=
ſchläge werden dem Völkerbundsrat unterbreitet: a) Reviſion/
aller bisher erlaſſenen Geſetze und Verordnungen der Saarregie= Flaggentafel des Deutſchen Reiches, auf der die
recht erhalten. Forderung des Saar=Parlaments. c)
Mitbeſtim=
mung der Saarbevölkerung bzw. deren Vertretung bei der Er= ſchwarz=rot=gold mit dem Reichsadler in der Mitte; die Reichs=
Mann ſein, der der deutſchen Sprache in Wort und Schrift
voll=
waltet werde.
(
Polen und Danzig.
General Haking, eine Entſcheidung abzugeben, über die Flaggentafel: Nachdem durch die Abſtimmung im Reichstage die
Art der Führung der auswärtigen
Angelegen=
heiten der freien Stadt durch die Republik Polen. Der
Ober=
ſcheidung: Es erübrigt ſich ſür mich, die von jeder
Regie=
bekannt ſind. Es genügt, darzulegen, daß vom polniſchen
Ge=
len durchaus das Recht hat, die auswärtigen Angelegenheiten
Danzigs ſo zu führen, wie es ihm gut dünkt, ſogar, wenn dies letzung der Verfaſſung wäre.
der auswärtigen Politik, die die Danziger Regierung befolgt,
direkt entgegengeſetzt iſt, daß ſie aber gleichzeitig bereit iſt, ſoweit
irgend möglich, den Wünſchen der Danziger Regierung
entgegen=
zukommen und die auswärtigen Beziehungen Danzigs zu fördern, in ſeiner heutigen öffentlichen Sitzung, gegen die Novelle
Polen muß vollkommene Freiheit behalten hinſichtlich
dieſe nicht mit der auswärtigen Politik Danzigs übereinſtimmen gehend und ſorgfältig zu prüfen, welche Einwirkungen das Geſetz
des Abkommens zwiſchen Danzig und Polen die polniſch= Re= wird. Wenn ſich der Reichsrat gleichwohl entſchließt, von der
gierung nicht berechtigt, Danzig ſeine auswärtige Politik aufzu= / Erhebung eines Einſpruches abzuſehen, ſo tut er das in der
Er=
drängen, d. h. Danzig zu zwingen, eine auswärtige Politik ein= wartung, daß die Reichsregierung bei der demnächſtigen
Abän=
zuſchlagen, die ſeinen — Danzigs — Wünſchen und ſeiner Wohl= derung des Landesſteuengeſetzes darauf Bedacht nehmen wird,
keinen Anſpruch. Es iſt gleichfalls ganz klar, daß Danzig ſeine
eigenen auswärtigen Beziehungen nicht ſelbſt leiten kann und Frage kommt. Die Entſchließung wurde einſtimmig angenommen.
daß Polen dies für Danzig tun muß. Ich entſcheide daher, daß,
wenn Polen von Danzig aufgefordert wird, irgendwie die
aus=
wärtigen Beziehungen der freien Stadt wahrzunehmen, es das
Recht hat, das Anſuchen abzuweiſen, wenn die betreffende An=
Anſuchen der Danziger Regierung, irgendwelche auswärtigen Telegraphenbeamten der mittleren und unteren Beamtengruppen
Beziehungen der freien Stadt zu leiten, ſofort, wie es auch zu= teilnahmen, wurde gegen das Treiben des Reichsfinanzminiſters
geſagt hat, von dem Erſuchen Kenntnis zu nehmen hat und ent= proteſtiert, der die Forderungen der Beamtengewerkſchaften
ab=
weder Danzigs Wünſche ohne Verzug und in erſchöpfender, loha= lehnte. Es wurde eine Entſchließung angenommen, in der
ler Weiſe auszuführen oder die freie Stadt ſobald wie möglich,
d. h. innerhalb einer Friſt von 30 Tagen, zu benachrichtigen, daß ſtellen, das vom 21. Dezember, mittags 12 Uhr, bis zum 22.
De=
ziger Regierung auszuführen. Polen wird auch die Gründe für
ſeine Weigerung angeben und die Danziger Regierung wiſſen
laſſen, wie weit ſie zu gehen bereit iſt, oder welchen anderen
Vor=
ſchlag ſie annehmen würde, um der Danziger Regierung in dieſer
Angelegenheit entgegenzukommen.
Danzig, 20. Dez. (Wolff.) Die Entſcheidung des
Generals Haking über die Vertretung der auswärtigen heute vormittag ſeine Beratungen fort. De Valera erklärte,
Angelegenheiten Danzigs durch Polen wurde dem Präſidenten
des Senats der freien Stadt Danzig mit folgendem Begleit=
Die Brotkartenheirat in Rußland.
m. Der Eheroman eines aus ruſſiſcher
Gefan=
genſchaft zurückgekehrten Mannes, des Schloſſers
Albert Stein, war Gegenſtand einer Verhandlung vor der
Ber=
liner Strafkammer. Stein mußte ſich unter der Anklage der
Doppelehe verantworten. Er hat einige Jahre vor dem Kriege
in Berlin geheiratet, zog 1914 mit ins Feld und geriet ein Jahr
ſpäter in ruſſiſche Gefangenſchaft. Seitdem war er verſchollen.
Seine Fawilie verſuchte wiederholt, über ſein Schickſal
Aufklä=
rung zu erhalten, es gelang aber nicht, über ſeinen Verbleib
etwas zu erfahren. Man nahm deshalb an, daß er nicht mehr
unter den Lebenden weile.
Da erſchien im Jahre 1920 eines Tages Stein wieder bei
ſeiner Ehefrau. Er erzählte ſeine Schickſale in Rußland und
gab als Grund dafür, daß er in der ganzen langen Zeit kein
Lebenszeichen von ſich gegeben hatte, an, er ſei von einem
Ge=
fangenenlager nach dem anderen geſchleppt worden, ſo daß es
ihm nicht gelungen wäre, ſich mit ſeiner Familie in
Verbin=
dung zu ſetzen. Die Freude der Frau Stein über die Rückkehr
ihres Mannes wurde aber einigermaßen getrübt durch das
plötz=
liche Erſcheinen einer Ruſſin, die ſich ihr ebenfalls als Ehefrau
Stein vorſtellte. Stein ſelbſt war über das Auftauchen der
Ruſ=
ſien nichts weniger als entzückt. Er beſtritt, daß die Ruſſin
irgendwelche legalen Anſprüche an ihn habe, hatte damit aber
wenig Erfolg, denn die reſolute Ruſſin berief ſich auf eine in
ihrem Beſitz befindliche Urkunde eines Volkswotars, laut der ſie
und Stein „zuſammengeſchrieben” worden wären. Sie
behaup=
tete, daß die Formalität eine rechtsgültige ruſſiſche Ehe
dar=
ſtellte, und war zur Abreiſe nicht zu bewegen. Stein war
ſeiner=
zeit mit einem Kriegsgefangenentransport nach Stettin gelangt
und von dort nach Berlin weiterbefördert worden. Die Ruſſin
war ihm von Moskau aus nachgereiſt. Die deutſche Vertretung
in Moskau hatte das ihr vorgelegte Dokument des Volksnotars
geprüft und für richtig befunden, worauf der Ruſſin als der
Ehefrau eines Deutſchen die Einreiſeerlaubnis nach Deutſchland
erteilt worden war.
In der Verhandlung behauptete der Angeklagte, daß er in
Moskau auf das ſogenannte Zuſammenſchreiben nur
eingegan=
gen wäre, um Brotkarten zu erhalten. Er beſtritt, daß
er damit eine Ehe geſchloſſen hätte. Die Beweisaufnahme vor
der Strafkammer drehte ſich nun um die Frage, ob jener Vor=
die Abrüſtung feſtzulegen, die Deutſchland ſehr raſch alle Vorteile ſchreiben des Generals zugeſtellt: „Unter Bezugnahme auf Ihr
numeriſcher Ueberlegenheit ſeiner geheimen militäriſchen Organi= Schreiben vom 18. Dezember 1921 beehre ich mich, Ihnen an=
und Polen zu überſenden. Wenn Ihre Regierung gegen dieſe
Entſcheidung Berufung einzulegen wünſcht, ſo wäre es mir an=
Eine neue Denkſchrift der Saarbevölkerung. genehm, ſobald wie möglich entſprechend benachrichtigt zu
wer=
den und die Unterlagen zur Begründung des Einſpruchs zu er=
Parteien des Saargebietes haben durch die Regie= halten, den die Regierung dem Rate des Völkerbundes unter=
Die deutſch=polniſchen Verhandlungen.
Beuthen, 20. Dez. (Wolff.) In der
Unterkommiſ=
ſitzung die auf gemeinſamm Wunſch ausgearbeiteten deutſchen
Vorſchläge für alle einſchlägigen Fragen der polniſchen
Kom=
miſſion übergeben. Die Kommiſſion für den
Minoritäten=
rungskommiſſion bei Erlaß der bisherigen Geſetze und Verord= Die einzelnen Unterausſchüſſe für das Eiſenbahnweſen
berieten über techniſche Einzelheiten. Abgeſehen von den
Regierungskommiſſion die Beſtimmungen über das Saargebiet unterkommiſſionenfür Eiſenbahn=, Poſt=,
Tele=
graphen= und Verkehrsfragen, die auch zwiſchen
Verhandlungen zu einem gewiſſen Abſchluß geführt werden konn=
Eine Flaggentafel des Deutſchen Reiches.
TU. Berlin, 20. Dez. Die Reichsregierung
über=
gibt der Oeffentlichkeit, als amtliche Bekanntmachung eine
rung durch den Völkerbundsrat; b) Sorge des Völterbundsrats betreffenden Flaggen dargeſtellt ſind. Die Nationalflagge:
dafür, daß die gewählten Vertreter des Volkes Mitbeſtimmungs= ſchwarz=rot=gold; die Dienſtflagge der Reichsbehörden zu Lande:
nennung des ſaarländiſchen Mitglieds der Regierungskommiſſion, boſtflagge: ſchwarz=rot=gold mit dem gelben Poſthorn auf dem
4) Der künftige Präſident der Regierungskommiſſion ſolle ein roten Streifen; die Handelsflagge: ſchwarz=weiß=rot mit der
ſchwarz=rot=goldenen Göſch im ſchwarzen Streifen; die
Dienſt=
kommen mächtig ſei und eine Garantie dafür bietet, daß das flagge der Reichsbehörden zur See; ſchwarz=weiß=rot mit dem
Land zu treuen Händen des Völkerbundes wirklich neutral ver= Reichsadler auf dem goldenen Feld in der Mitte; die
Reichs=
kriegsflagge: ſchwarz=weiß=rot mit der ſchwarz=rot=goldenen
Göſch im ſchwarzen Streifen und einem großen Eiſernen Kreuz
in der Mitte; die Standarte des Reichspräſidenten, die den neuen
Der Präſident der freien Stadt Danzig erſuchte den Reichsadler auf gelbem Grunde in roter Einrahmung zeigt. Von
Oberkommiſſar d2s Völkerbundes für die freie Stadt Danzig, zuſtändiger Srelle erfahren wir zu der Veröffentlichung der
Flaggenfrage erl=digt und die neue Handelsflagge
verfaſſungs=
mäßig geworden iſt, muß die Handelsmarine vom 1. Januar ab
kommiſſar entſprach dieſem Erſuchen und traf nachſtehende Ent= die neue Handelsflagge führen. Jedes Kauffahrteiſchiff iſt dazu
verpflichtet, und würde, falls es die alte Flagge weiterführt, eine
rung vorgebrachten Gründe im einzelnen wiederzugeben, da ſie falſche Flagge zeigen und im internationalen Verkehr ſich Schwi= ausſetzen. Die Reichsregierung iſt gezwungen, auf die
ſichtspunkte aus Polen gemäß dem oben erwähnten Artikel Po= Durchführung der Hiſſung der verfaſſungsmäßigen Handelsflagge
zu dringen, da eine Verletzung der Flaggenvorſchriften eine Ver=
Das Einkommenſteuergeſetz.
* Berlin, 20. Dez. (Wolff.) Der Reichsrat beſchloß
Es iſt daher ganz klar, daß die Entſcheidung in keiner Weiſe zum Einkommenſteuergeſetz keinen Einſpruch zu
er=
auf die politiſchen Maßnahmen Polens ſtörend einwirken darf. heben, und nahm folgende Entſchließung an: Der Reichsrat iſt
durch die Dringlichkeit der Verabſchiedung des vom Reichstag
der Leitung ſeiner eigenen auswärtigen Beziehungen, ſelbſt wenn beſchloſſenen Jnitiativgeſetzes der Möglichkeit beraubt,
ein=
wird. Es iſt nach meiner Anſicht gleichfalls klar, daß der Artikel 2 auf die finanzielle Lage der Länder und Gemeinden ausüben
fahrt als freier Stadt zuwider iſt. Polen erhebt darauf auch einen billigen Ausgleich herbeizuführen, ſoweit die Einwirkung
des Geſetzes auf die Finanzen der Länder und Gemeinden in
Ein Ultimatum der Poſt= und
Telegraphen=
beamten.
* Berlin, 21. Dez. In einer von der Reichsgewerkſchaft
gelegenheit offenbar zum Nachteil wichtiger Intereſſen des pol= deutſcher Poſt= und Telegraphenbeamten
einbe=
niſchen Staates wäre, und daß die polniſche Regierung auf das rufenen Verſammlung, an der Tauſende von Poſt= und
es heißt: Der Regierung iſt ein Ultimatum von 24 Stunden zu
die polniſche Regierung nicht imſtande iſt, die Wünſche der Dan= zember, mittags 12 Uhr, läuft. Bei Ablehnung der vom
Deut=
ſchen Beamtenbund eingereichten Forderungen iſt die ſofortige
Urabſtimmung vorzunehmen und noch vor Weihnachten aus den
Betrieben herauszugehen.
Das engliſch=iriſche Abkommen.
Dublin, 20. Dez. (Wolff.) Das Dail Eireann ſetzte
das Sinnfeinparlament habe nicht die Befugnis, das Abkommen
mit Großbritannien zu ratifizieren. Der Sinnfeinminiſter
Etchingham ſagte, das Abkommen ſei eine Kapitulation Irlands
vor dem Terror. Das britifche Kabinett habe zwei Sinnfeiner
zur Underzeichnung gezwungen. Dieſe Erklärung wurde von
einem der Delegierten als lächerlich bezeichnet.
London, 20. Dez. (Wolff.) Reuter. Mit Rückſicht auf
die Ungewißheit, ob das iriſche Abkommen vom iriſchen
Parlament ratifiziert wird, wurden die Vorkehrungen zur
Zu=
rückziehung der britiſchen Truppen aus Irland eingeſtellt. Die
Truppen verbleiben bis zur Ratifizierung des Vertrages in
Irland.
Rußland.
Paris, 21. Dez. (Wolff.) Wie die Chicago Tribune behauptet,
liegen in Paris zuverläſſige Nachrichten vor, daß die ruſſiſche
Sowjetregierung vor 1. Februar eine
verfaſſung=
gebende Verſammlung einberufen werde, auf der
alle politiſchen Parteien vertreten ſein ſollen. Die Einberufung
werde von den Vereinigten Staaten und Frankreich als Conditio
ſine qua non für die Anerkennung der Sowjetregierung
gefor=
dert. Unmittelbar nach dem Zuſammentritt würden die alliierten
und aſſoziierten Mächte eine Konferenz zur Erörterung der
for=
mellen Friedensbedingungen für die Sowjets abhalten. Führende
Rollen bei der Beeinfluſſung der bolſchewiſtiſchen Führer mit
Einſchluß Lenins im Sinne dieſes liberalen Schrittes haben
nach dem Blatte Miniſterpräſident Briand und Handelsſekretär
Hoover geſpielt.
* Kleine politiſche Nachrichter Der Bundesrat der Schweiz
ber=
eutſchen Schiedsvertrag,
öffentlicht den ſchweizeri
deſſen Beſtimmungen vorſehen, alle Streitigkeiten zwiſchen
Deutſch=
land und der Schweiz, die nicht binnen angemeſſener Zeit diplomatiſch
geregelt werden können, einem ſchiedsgerichtlichen oder
Vergleichsverfah=
ren zu unterwerfen ſind. Die Vertragsdauer beträgt zehn Jahre, die
Kündigungsfriſt ſechs Monate mit automatiſcher Weiterdauer von zwei
Jahren. — Die Braunſchweigiſche
Landesverſamm=
lung hat mit 29 Stimmen der Linken gegen 27 Stimmen der Rechten
beſchloſſen, den 9. November als geſetzlichen Feiertag zu erklären und
den Bußtag als geſetzlichen Feiertag aufzuheben. — Wie der Berliner
Lokalanzeiger hört, finden gegenwärtig Verhandlungen der
Landwirt=
ſchaft mit den Gewerkſchaften und den Konſumpereinen zur beſſeren
Regelung der Kartoffelverteilung ſtatt. Zweck der
Verhandlungen iſt vor allem, den Kettenhandel zu beſeitigen, der zur
Verteuerung der Kardoffeln in beſonderem Maße beiträgt. Die
Konſum=
vereine haben feſtgeſtellt, daß Kartoffeln in einzelnen Fällen durch zwöll
verſchiedene Hände gingen, ehe ſie an den Verbraucher gelangten. —
In Prag und Wien wurde das politiſche Abkommen
zwi=
ſchen der tſchecho=ſlowakiſchen Republik und der
öſterreichiſchen Bundesrepublik veröffentlicht. — Nach
einer Havasmeldung aus Liſſabon iſt das Parlament aufgelöſt und
die Neuwahlen auf den 8. Januar feſtgeſetzt wonden. — Präſident Harding
hat die Prägung neuer Dollars zum Gedächtnis an die
Wa=
ſhingtoner Konferenz genehmigt.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. Dezember.
* Ernennungen. Am 14. Dezember 1921 wurde der
Miniſterialamt=
mann Oberförſter Karl, Heſſe zu Darmſtadt zum ſtändigen
Hilfs=
arbeiter bei dem Miniſterium der Finanzen, Abteilung für Forſt= und
Kameralverwaltung, unter Verleihung der Amtsbezeichnung „Forſtrat”
vom 1. November 1920 an ernannt; am 17. Dezember 1921 wurde der
Hauptſtaatskaſſe=Oberbuchhalter Ludwig Beck zu Darmſtadt zum
Miniſterial=Oberreviſor bei dem Miniſterium der Finanzen ernannt.
* Uebertragen wurde am 24. Auguſt 1921 dem Schulamtsanwärter
Adam Weinmann aus Biebelsheim eine Lehrerſtelle an der
Volks=
ſchule zu Trebur (Kreis Groß=Gerau).
* Erledigte Stellen: Zur vorübergehenden Verwendung auf
minde=
ſtens drei Monate bei dem Landtagsamt wird ſofort ein Praktikant des
mittleren Verwaltungs=, Juſtiz= oder Finanzfaches geſucht. Kenntnis
der Kurzſchrift (Syſtem Gabelsberger, 120 Silben) und Beherrſchung der
Schreibmaſchine erforderlich. Meldungen ſind auf dem Dienſtwege
um=
gehend an das Staatsminiſterium zu richten. — Bei der Buchhaltung
des Miniſteriums der Finanzen iſt die Stelle eines Miniſterial=
Ober=
reviſors (Gruppe 8, mit Aufſtiegsmöglichkeit nach Gruppe 9) alsbald zu
beſetzen. Meldefriſt bis zum 31. Dezember. — Erledigt iſt die mit einem
evangeliſchen Lehrer zu beſetzende Schulſtelle zu Affhöllerbach
im Kreiſe Heppenheim.
n. Strafkammer. Unter etwas ungewöhnlichen Umſtänden hatte ſich
Ende November vorigen Jahres eine öffentliche
Gemeinderats=
ſitzung in Nieder=Ramſtadt vollzogen, und es wäre bei der
Erregung der Zuhörerſchaft faſt zu groben Ausſchreitungen gekommen.
Immerhin nahmen einzelne dieſer Zuhörer eine drohende Haltung
mit entſprechenden Aeußerungen an, und das Verhalten ſcheint nicht
ohne Einfluß auf den Verlauf einer damaligen Abſtimmung geweſen zu
ſein. Es handelte ſich um die Veranlagungsart der Grundſtücks= und
Gebäudeſteuer bzw. um die Frage, ob noch einmal der bisherige Modus
beibehalten werden ſolle. Dies war vom Kreisamt auf Veranlaſſung
des Miniſteriums den Landgemeinden empfohlen worden, und in einer
früheren Sitzung hatte die bürgerliche Mehrheit dem zugeſtimmt.
Nach=
dem der umſtrittene Punkt in einer folgenden Sitzung nochmals
ange=
ſtanden hatte und durch Weggang der ſozialdemokratiſchen Mitglieder
mit Beſchlußunfähigkeit geendigt hatte, wurde von den Gegnern am
Abend vor der eingangs erwähnten dritten Sitzung eine allgemeine
Verſammlung der Einwohner veranſtaltet, was dann auch auf den
Be=
ſuch der Gemeinderatsſitzung wirkte. Vor dem Rathaus, auf der Treppe
und im Raume ſelbſt waren viele Menſchen anweſend und verfolgten die
Diskuſſion. Während derſelben bemerkte nun der ſozialdemokratiſche
Gemeinderat Georg Opper laut, wenn der Punkt nicht abgelehnt
werde, möge die Menge (oder „das Volk?) entſcheiden. Es konnten dieſe
Worte als Drohung gegenüber Andersdenkenden aufgefaßt werden,
wur=
den es auch teilweiſe, und es kam deshalb ſpäter zur Anklage gegen O.
wegen Nötigung, den aber das Schöffengericht freiſprach. Es wurde in
Anfechtung erkannte das Berufungsgericht den bisher unbeſtraſten An
gang bei dem Volksnodar eine nach ruſſiſchem Rechte gültige
Eheſchließung darſtelle. Ein über die ruſſiſchen Verhältniſſe
in=
formierter Dolwetſcher bekundete, daß im Jahre 1919 zu der
Zeit, als Stein in Moskau weilte, das „Zuſammenſchreiben” von
Eheleuten als ausreichend erachtet wurde; ein Jahr darauf ſei
jedoch auf Grund einer bolſchewiſtiſchen Verfügung ein anderer
Modus der Eheſchließung vorgeſchrieben worden. Ein anderer
Zeuge, der ebenfalls eine Ruſſin geheiratet hat, bekundete, daß
die Eheſchließenden jetzt ſich zur zuſtändigen Stadtverwaltung
begeben und dort auf ihre Erblärung, daß ſie die Ehe eingehen
wollen, ohne weiteres von einer Bureaudame den Eheſchein
aus=
geſtellt erhalten. Der Vorgang werde dann in ein großes Buch
eingetragen und damit ſei die Sache erledigt. Die Strafkammer
kam nach langer Beratung zu der Anſicht, daß hier eine
rechts=
gültig geſchloſſene Ehe vorliege. Da die Doppelehe auch im
bol=
ſchewiftiſchen Rußland verboten iſt, mußte der Angeklagte
be=
ſtraft werden. Das Gericht billigte ihm jedoch mildernde
Um=
ſtände zu; es erkannte auf ſechs Monate Gefängnis und
bewil=
ligte außerdem dem Angeklagten eine Bewährungsfriſt von drei
Jahren. Die von Stein eingegangene ruſſiſche Ehe wird für
ungültig erklärt werden.
Aus Slezaks Memoiren.
Amerikaniſche Reklame.
Kammerſänger Leo Slezak erzählt in ſeinen eben
erſchei=
nenden luſtigen Mewoiven über ſeinen Aufenthalt in Amerika
unter anderem folgendes:
Einen geradezu entzückenden Theaterzettel, in dem die
ame=
rikaniſche Reklame ſo recht zum Ausdruck kommt, möchte ich hier
noch wiedergeben. Auf jedem Programm folgt gewöhnlich dem
Perſonenverzeichnis eine kurze Inhaltsangabe der betreffenden
Oper. In Houſton in Texas ſah das Programm
folgender=
maßen aus:
Othello.
Oper in 4 Akten von G. Verdi.
1. Akt.
Hafen in Zypern.
Alles Volk liegt auf den Knien, um für die Errettung
Othel=
los, der in ſchwerer Seenot auf ſeinem Schiff gegen die
Ele=
ente kämpft, zu beten.
Die Gefahr iſt gebannt, Othello erſcheint und begrüßt das
Volk mit den Worten:
Koche nur mit dem berühmten Speiſefett „Kruſto”!
„Freut Euch alle! — Der Türl= iſt beſiegt und ins Meer
ge=
worfen.‟ Das Volk jubelt Othello zu!
„Kruſto” iſt das einzig mögliche Speiſefett!
Jago, eiferüſchtig auf Caſſio, der die Gunſt Othellos beſitzt,
macht ihn betrunken. Ein Trinklied
Wer nicht mit „Kruſto” kocht, iſt wahnſinnig!
ertönt und Caſſio, bereits ziemlich bezecht, dringt auf Momtano
mit der Waffe ein. Es entſteht großer Lärm — Othello erſcheint
und ruft mit fürchterlicher Stimme:
„Kruſto” iſt ohne Konkurrenz!
„Nicder mit den Schwertern!” Caſſio wird ſeines Ranges
als Hauptmann entſetzt, da erſchein Desdemona, die liebliche
Frau Othellos, im Rahmen der Schloßpforte. — Othello geht ihr
entgegen und ſingt mit ihr ein herrliches Duett,
Wer einmal mit „Kruſto” kochte, will kein anderes Fett!
das zu den Perlen der Opernliteratur gehört.
Hiermit ſchließt der 1. Akt.
Und ſo zieht ſich das Speiſefett „Kruſto” durch alle vier Akte
der Oper und am Schluß heißt es:
Nachdem Othello Desdemona erdroſſelte, ſticht er ſich den
Dolch in die Bruſt und ſingt ſterbend noch die rührenden Worte:
Man verlange nur das einzig daſtehende Speiſefett „Kruſto”!
„Küſſe mich, küſſe mich wieder” — und ſtirbt.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
S. Die Entdeckung einer neuen Kultur in Aethiopien. Der
bekannte Archäologe der Havard=Univerſität Prof. G. A. Reisner
iſt nach einer zehnjährigen Ausgrabungstätigkeit im
Sudan in Amerika eingetroffen und teilt mit, daß er eine
Rummer 343.
Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, den 22. Dezember 1921.
gelagten ſchuldig, jehch aus 8 114 StGB., weil er es unters= /ſtation vor Mitternacht vom B. zum N. Dezember fahrblanmäßig ders ſiger und kasperlicher Foſche vollendet. Wer den Vorzug hatte, die
nommen habe, eine „Behörge”, nämlich die dortige Gemeindevertretung, läßt. — An dieſer Stelle ſei nochmals auf die Dezember=Aus= ſchon vor vielem Jahrzehnten hier fo beliebte Gräfin vom Seinsheim und
durch Drohung zu einer Emtshandlung (dem Beſchluß in beſtimmtem gabe des „Darmſtädter Fahrplanbuches” hingewieſen, die ſpätere Exzellenz von Weſterweller zu kennen, wird gewiß aufrichtig
Sinne) zu nötigen. Es wurden mildernde Umſtände zugebilligt, und ſämtliche in Darmſtadt erhältlichen Sonntagskarten nach der Neuord= einſtimmen im die Glück= und Segenswünſche, die der verehrten Jubilarin
das Urteil lautet auf 300 Mark Gbeldſtrafe etztl. 30 Tage Ge= nung vom 1. Dezember enthält. Bekanntlich ſind ſeit dieſem Tage dargebracht werden. Beſonders die katholiſche Gemeinde, deren Zierde
fängnis. Uebrigens hatte die damalige Abſtimmung das Gegenteil der bedeutend mehr Stationen in den Sonntagsverkehr mit Darmſtadt auf= das trotz hoher Stellung ſo ſchlicht anſpruchslos und gütige,
liebens=
früheren ergeben. — In nichtöffentlicher Verhandlung war der 42jährige genommen worden. Die „Dezember=Ausgabe” enthält ferner die jetzt würdige Ehepaar lange Jahre geweſen, gedenkt ihrer an dieſem Tage
verheiratete Gasarbeiter Hermann Klepper von hier eines an der gültigen, gegenüber Oktober teilweiſe geänderten Fahrpläne der Reichs= mit treuen, herzlichſten Wünſchen.
eigenen Tochter verübten Verbrechen3 gegen 8 176 Abſ.3 St.0.B. be= bahn und der Vorortbahnen der Heag, außerdem die zur Zeit geltenden
ſchuldigt. Er iſt in Unterſuchungshaft, und es wurde vorerſt die ärzt= Eiſenbahnfahrpreiſe. Die Anſchaffung ſoll daher allen, die auf einen aus, daß eine Weiterbildung der Landwirte in allgemeinen
wirtſchafts=
liche Begutachtung ſeines Geiſteszuſtandes beſchloſſen. — Berufung hatte zuverläſſigen Führer für die kommende Reiſezeit, ehe im Februar die und ſtaatspolitiſchen wie auch in wirtſchaftlichen Fragen unbedingt
er=
der ſchöffengerichtlich wegen Rückfallbetruges zu 6 Monaten Gefäugnis Tarife auf das Zwanzigfache des Friedenspreiſes geſtellt ſein werden, forderlich iſt hat der Heſſiſche Bauernverein in ſeinem Hauſe in Lorſch
verurteilte 38jährige Kunſtmaler Willy Schiffers aus Aachen ver= dringend empfohlen werden. Der Preis des Buches beträgt nach wie achttägige Fortbildungskurſe eingerichtet. Der erſte hat vergangene
folgt, die er aber zurückzog. Seine Lebensführung iſt recht zueifelhaft, vor 2 Mk. 50 Pf.
ud er ſcheint auf vertrauensſelige Wohltätigkeit zu ſpekulieren. Im
Fragefalle war er in einer lieſigen Altſtadt=Wirtſchaft flott aufgetreten fundemem Beſchwverden bei der zollamtlichen Abfertigung Staatsbürgerkunde, Steuerweſen, Rechtskunde und Gerichtsweſen, land=
und hatte binnen weniger Stunden mit der weiblichen Bedienung über der Reiſenden boim Grenzübergang nach Oeſterreich abzuhelſen, wirtſchaftliches Genoſſenſchaftsweſen, Handelsgebräuche, Geld=, Bank=,
600 Mark Zeche gemacht, ohne mehr als 20 Mark zu beſitzen.
haben die Vereinigten Handelskammern Frankfurt a. M.=Ganau wieder= Börſen= und Kreditweſen, landwirtſchaftliche Verwaltung, Betriebslehre,
8 Probinzialausſchuß. 1. Neuregelung der Beſoldungsverhältniſſe, holt dieſe Frage mit den zuſtändigen Behörden erörtert. Es war von Düngerlehre, Buchführung und Steuerberatung, landwirtſchaftliches
der Gemeindebeamten von Gernsheim. Durch Urteil des Kreisaus= ihnem vorgeſchlagen worden, die bisher übliche Art der Grenzabſertigung, Verſicherungs= und Bauweſen, ſoziale Geſetzgebung und erſte Hilfe bei
ſchuſſes wurden bei Meinungsverſchiedenheit zwiſchen Gemeinde und wwohei die Reiſenden zwechs Vornahme der Rebiſion dem Zug verlaſſen Ungli cksfällen wurden mit den einzelnen Fächern vertraute Kräfte her=
Kweisdirektor die Nachtpoſizeidiener in Gwuppze III, der Schuldiener in müſſen, durch eine zollamtliche Reviſion im fahrenden Zug zu er= angezogen. Es ſprachen: Herr Präſident Uebel, Pfr. Blum, Rechtsan=
Gruppe II, die Bureaugehilfen in Gruppe II, der Friedhofaufſeher in ſetzen. Leider hat ſich der Reichsfinanzminiſter trotz wiederholter Be= walt Geißner, Dir, Klimm, Dr. Bauer, Arch. Dexler, Krankenkaſſenleiter
Gruppe II eingereiht. Gegen dieſes Urteil hatz die Gemeinde und das wühungen auf einem
Seite 3.
Aafſicht wur nebenbei. Die Gegenſeite erklärt, der Friebhofaufſeher ſei im Verlehr mit dem ſtammperwandten Oeſterreich gewährt werden.
auf den Feldſchutz verpflichtet und damit ſei er Gemeindebeamter, die
Gemeinde betont dagegen, er ſei nicht in die Fürſorgekaſſe für Gemeinde= die Finanzämter eime wichtige Bekanntmachung im Anzeigenteil erlaſſen,
beamten aufgenommen. Die Gemeinde uvünſcht die Nachtpolizeidiener in deren Studium zu empfehlen iſt.
Gruppe I einzureihen, ſie ſeien nicht mit der Tagpolizei zu vergleichen,
Gruppe III einreihen, da ſie nach Anſicht des Gemeinderats reine Schwimm= Wannen= und Heilbäder geöffnet.
Schreibhülfen ſoien. (Zu prüſen dürfte ſein, ob das
Gemeindebeamten=
betreiben, namentlich auch Speiſewirtſchaft, woran in Bensheim Mangel halb ſicherlich mit Spannung erwartet wwird, und dem „Triſtan”, der,
2 Zur Entrichtung der Umſatzſtener für bas Kalenderjahr 1921 haben noch Anmeldungen erfolgen.
auch nach der Seite ihrer Befähigung und der Tätigkeit nicht. Der Schul= daß die Anſtalt au 24. 0s. Mts. Weihnachtsabend) ſtatt um 8 Uhr be= zuſammengefunden, um die diesjährige Weihnachtsfeier zu
be=
diener ſoll nach Anſicht der Gemeinde in Gruppe I kommen, im Sommer” „eits um 6 Uhr abends geſchloſſen wird. Da der Andrang in den Abend= gehen. Lange vor Beginn der Veranſtultung war der Saal dicht beſetzt,
habe er keine Reinigung auszuführen. Der Kartellvertreter verlangt, ſtunden immer groß ſt, werden die Badegäſte gebeten, beſonders die ſodaß ſtäter Kommende Mühe hatten, ſich einen Platz zu ſichern. Das
bei der großen Anzahl der zu reinigenden Schulſäle Einſtufung des ruhigeren Mittagsſtundem auszunutzen. Nach den Feiertagen iſt die Großherzogspaar wohnte ebenfalls der Feier bei, herzlichſt bei ihnem
Schulldieners in Gruppe III. Die Bureaugehilfen will die Gemeinde in Anſtalt wieder täglich von 12—8 Uhr abends ununterbrochen für Erſcheinen dunch die Anweſendem begpüßt. Auf verſchiedene Muſibſtücke,
— Die Weihnachtsvorſtellungen im Landestheater. Vom Laudes= tung des Kameraden Obermuſikmeiſter Hugo Hauske, folgte der
Vor=
kartell oder deſſen Ortsgruppe zur Einlegung eines Nechtsmittels über= thegter wird uns geſchrieben: Dem feſtlichen Charakter, der Weih= ſpruch, gedichtet von Kamerad K. H. Göbel, vorgetragen durch Kamerad
haupt berechtigt ſind und ob beide als Beteiligte im Sinne von Art. 47 nachtstage ſoll im Landesthegter durch würdige Aufführungen Rech= E. Göbel. Sodann begwißte der 1. Vorſitzende der Vereinigung. Heru
und 70 des Verwaltungsrechtspflegegeſetzes angefehen werden können, nung getragen werden, mit denen gleichzeitig dem Thegterbedürfnis, das Major Müller=Hickler die ſo zahlreich Erſchienenen. In kurzen Wortem
Anm. des Ber.) Bezüglich des Friedhofgufſehers ſoll Beweis über deſſen i in den Tagen vor dem Feſte naturgemäß etmas zurücktritt, gebührend führte Herr Müller=Hickler aus, daß unter Außerachtlaſſung jeglicher
Dienſtverhältniſſe (ob Begmter oder nicht) erhoben werden. Die Beru= Nahrung gegeben werden ſoll. In der Woche vor den Feiertagen ſind Politik eine echt deutſche Weihnacht gefeiert werden ſolle, immer wieder
fungen des Schuldieners ſowvie die der Gemeinde hinſichtlich der Nacht= infolgedeſſen die Vorſtellungen um einige reduziert, und die Zeit iſt ſorg= das Gefühl der Liebe zur Familie, zu allen Menſchen und die Liebe zur
polizeidiener und Bureaugehilfen werden verworſen. — 2. Adam Hoff= ſältiger Vorbereitung der nächſten Aufführungen gewidmet; einmal dem Heimat, zum Vaterlande erneuernd. Am Ende der Rede wurde ſtehend
mann in Bensheim will im Hauſe Heidelberger Str. 17, Wirtſchaſt Othello” der im Spielplan hier längeve Zeit geruht hat und des= das Lied: „O du fröhliche, o du ſelige anadenbringende Weihnachtszeit”
iſt. Beigeordneter Krenkel ſpricht ſich namentlich aus letzterem Grunde immer eine ſtärkere innere Konzemtration vorausſetzend, als Feiertags= Nacht, heilige Nacht” geſungen. In bunter Reihe folgten die im
Pro=
für Bejahung der Bebürfnisfrage auts, eine Anſicht, die auch der Ge= gabe beſonders geeignet erſcheint; und andererſeits der Neuginſtudierumg gramm verzeichmeten Darbietungen und alle Mitwirkenden, Frau Dr.
meinderat faſt einhellig teilt. Hoffmann iſt Metzger, wird alſo ſchon aus von Schillers „Marig Stuart” durch Intendant Hartung, die ſich Silberbach, die Kameraden Braun, Siegfried Mah, Mechler und
Savels=
dieſem Grundo die Fleiſchſpeiſen billiger liefern können als ein anderer den Aufführungen des größten deutſchen Dramatikers aus der vorigen berg gaben ihr Beſtes, wofür ihnen reicher Beifall zu Teil wurde. Der=
Wirt, wie der Anwalt des A. Hoffmann ausführt. Die Konzeſſion wird Spielzeit würdig anzuſchließen beſtrebt. Eingerahmt wird das Feſt durch Nikolaus (Kam. Savelsberg) und das Chriſtindchen (Frl. Wißmamn)
erteilt. — 3. Neuregelung der Beſoldungsverhältniſſe des Polizeidieners, zwei Aufführungen des Weihnachtsmärchens „Prinzeſſim Huſchewind” für entledigten ſich glänzend ihrer Aufgabe. Wenn auch beim Erſcheinen des
und Feldſchützen Benz zu Haßloch. Der Gemeinderat hat den Be= die Kinder am Freitag, den B3. Dezember, und am 3. Weihnachtsfeiertag,
ſchäftigungsgrad auf 2us feſtgeſetzt. Der Kreisausſchuß ſolchen auf wobei nunmehr das ganze Haus, nachdem in den bisherigen Vorſtellun= die andenen in Anhörung ſeiner Strafpredigt zutraulicher und auf die
Uſug angenommen. (le als Feldſchütz umd 2/ua als Polizeidiener.) Benz ; gen über einen großem Teil der Plätze für auswärtige Schulen verſügt Aufforderung des inzwiſchen erſchienen Chriſtkindchens, doch mit dem
iſt inzwiſchen als Feldſchütz entlaſſen und ſoſche Entlaſſung vom Kreis= war, ausſchließlich dem allgemeinem Verkauf zur Verſüigung ſteht.
amt genehmigt. Die Gemeinde erachtet den Beſchäftigungsgrad von 2ao
Die fünſte der 15 Matineen iſt eine Weihnachtsmat inee,
als Pollizeidiener bei der geringen Seelenzahl Haßlochs und angeſichts die das Landestheater gemeinſam mit dem Bühnenvolksbund, am
zwei=
des Gemoindeſäckels für zu hoch. In Haßloch ſind drei Wirtſchaften zu ten Weihnachtsfeiertag, vormittags 11½ Uhr, veranſtaltet. Als
Mit=
kontvollieren. Der Feldſchützendienſt wird auf andere Weiſe verteilt, wie j wirkende ſind die geſchätzte hieſige Altiſtin Poldi Heyl und der Baſſiſt
Beuz des Näheren darlegt und der Bürgermeiſter erklärt, es ſeien Ehren= des Landestheaters, Heinrich Hölzlin, ſowie die Madrigalvereinigung
feldſchützen angeſtellt. Die Berufung der Gemeinde Haßloch wird ver= des Muſikvereins unter Dr. Fr. Noack, für dem vokalent Teil gewonnen,
wvorſen, der Polizeidiener Benz iſt als zu 2u beſchäftigt anzuſehen. — ferner wirft das Schnurrbuſch=Quartett mit, und die Be=
2 Enteignung von Straßengelände in der Gemarkung Zeilhard, gleitung am Flügel liegt bei Gertmud Voltz. Das reichhaltige Pro=
Eim befeſtigter Fußweg zwiſchen Bahnhof Zeilhard und Georgenhauſei! gramm — es ſeien beſonders die ſelten gehörten Weihmachtslieder von zu haben, wurde der Heimmag angetreten.
ſoll angelegt werden, der durch Gelände des Franz Kaffenberger II. zu Peter Cornelius, dem Dichter=Komponiſten des „Barbier von Bagdad”
Zeilhard geht, ſowie durch eine Parzelle der Kirchengemeinde Zeilhard, hervorgehoben — iſt dieſer Tage veröffentlicht worden und ſucht den
Ueber den Enteignungspreis iſt eine Einigung nicht erfolgt. Der Ver= Glanz des Weihnachtsfeſtes muſikaliſch außzufangen.
treter des Kaffenberger erklärt, die Enteignung liege nicht im öffentlichen
* Volkshochſchule. Der 2. Arbeitsblan der Volkshochſchule, giltig
Intereſſe, der alte Weg bleibe bei feuichtem Wetter noch begehbar, der von Januar bis März 1922 iſt ſoeben erſchienen. Die Anmeldungen
Preis ſei nicht angemeſſen, die Gemeinde wolle nur 8 Mark für den zu dem Kurſen erfolgen vom B. Dezember an bis 14. Januau mur in der
Quadratmeter zahlen, Kaffenberger verlange 15 Mark, nach Anlage des Geſchäftsſtelle, Wilhelminenſtraße 3.
Weges ſei die Felderbeſtallung erſchwert und die Flurſchäden würden
ſich mehreit. Aus dieſem Grund müßten 15 Mark für den Qugdratmeter Muſikvereins wird den Erfolg, ben ſie am letzten Sonntag in eigener
verlangt werden. Das Erkenntmis wird in der mächſten Sitzung ver= Veranſtaltung hatte, in der Morgenfeier des Bühnenvolksbundes am liche Bruderliebe erinnert wurden. Die Anſprache war von gemeinſamen
ktindet werden.
* Nachtrag zur Tagesordnung der Sitzung der
Staötverordnetenver=
ein volles Haus finden. Die Beſtrebungen des Verbands haben mit
ſammlung am 2. Dezember: 11. Entſchädigung der Beiſitzer des Miet= Konfoſſion und Politik abſolut nichts zu tun. Davon überzeugt der
Be=
einigungsamts. 12. Ausſtellung des Heſſiſchen Denkmalarchivs auf der
fuch der Morgenfeier.
Künſtlerkolonie.
* Gertrud Geyersbach verläßt Wiesbaden um einem Ruf an die
Dgs. Eiſenbahuverkehr. Die Kohlenlage bei der Eiſenbahn hat ſich Staatsoper in Wien zu folgen. Sie wird ſich von dem Darm= Mitglieder zur weiteren treuen Mitarbeit in unſerem Oſtbunde. Allen
erfreulicherweiſe derart gebeſſert, daß mit einer glatten Abwicklung des
Weihnachtsverkehrs mit Beſtimmtheit gerechnet werden kann. Abgeſehen ſtädter Publithum in einem eigenen Liederabend Montag, den 16.
von der allgemeinen Verſtärkung ſämtlicher Züge werden im hieſigen Januar, verabſchieden. Vorausbeſtellungen auf Karten nimmt Konzert=
Bezirk folgende Vorzüge gefahren werden: Am 93. und 27. Dezember Arnold, Wilhelminenſtraße 9, ſchon jetzt entgegen.
— Hohes Alter. Herr Rechnungsrat Wilhelm Scharmann,
ein Schnellzug Karlsruhe Mannheim-Darmſtadt—Frankfurt—Gießen=
Siegen—Hagen—Eſſen, Darmſtadt an 1.04 Uhr, ab 109 Uhr mittags. Kranichſteiner Straße 34, hier, begeht am nächſten Sonntag, am erſten
Am B. und 24. Dezember ein Schnellzug Eſſen-Karlsruhe über die Weihnachtsfeiertage, ſein 30. Geburtstagsfeſt, noch körperlich ihr Vorſtelligwendem der Neichsarbeitsminiſter verfügt hat, daß dem in
gleiche Strecke, Darmſtadt an 4.01 Uhr, ab 403 Uhr nachmittags. Am rüſtig und geiſtig friſch. Wir wünſchen dem Jubilar auch fernerhin noch
94. Dezember ein Perſonenzug Darmſtadt—Wiebelsbach-Groß=Umſtadt, ein geſegnetes Alter.
Darmſtadt Hptb. ab 1.02, Oſtbahnhof ab 1.18 Uhr. — Für den Verkehr
* 90. Geburtstag. Gs intereſert wohl manche Leſer aus der älteſten Tagen ausſchließlich der Reiſetage gewährt werden kann. Die
Beur=
mit Sonntagskarten, iſt beſtimmt worden, daß die am 24., 25. Generation, daß die hier unvergeſſene Witwe des ehem.
Oberhofmar=
oder 26. Dezember gelöſten Sonntagskarten Gültigkeit behalten bis zum ſchalls und Genergladjudanten Freiherrn von Weſterweller,
26. Dezember einſchließlich. Die Hinfahrt kann alſo vom 24., nachmit= und frühere Hofdame der Großherzogin Mathilde, am 1.
Weihnachts=
tags 4 Uhr, an innerhalb dieſer Tage beliebig angetreten werden; die tag in München, wo ſie bei ihrer dort verheirateten Tochter einen ſchö=
Rückfahrt muß ſpäteſtens mit dem Zuge erfolgen, der die Beſtimungs= non geſegneten Lebensabend verbringt, ihr 90. Lebensjahr in voller gei=
ee
Die Gräber von 2 Königen und 25 Königinnen, die um 700 vor
Chriſti in Aethiopien und zum Teil auch in Aegypten
regier=
ten, ſind ans Licht gefördert. Die Ausgrabungen wurden an
der Stätte der alten Hauptſtadt von Aethiopien. Napata, dem
heutigen Gebal Barkal, am Fuße des vierten Nilkatarakts,
vor=
genommen. Die königlichen Grabſtätten lagen außerhalb der
Stadt, und dort auf einem Hügel, der den Nil überſchaut, wurde
eine Gruppe von Pyramiden durchforſcht, die ſich als die Gräber
der äthiopiſchen Könige und Königinnen herausſtellten. Die
Namen der meiſten dieſer Herrſcher ſind der Geſchichte bisher
unbekannt; nur der König Tirhaqua, deſſen Grabkammer man
auffand, wird im Buche Jeſajas erwähnt. Weitere
Ausgrabun=
gen wurden ſüdlich von Gebal Barkal bei Nuri gemacht, und hier
wurden vier Gräber von mächtigen Königen gefunden, die, wie
Tirhagua, gleichzeitig über Aethiopien und Aegypten herrſchten.
Aus den Funden ergibt ſich, daß die äthiopiſche Herrſcherfamilie
von einem Stamm lybiſcher Nomaden herkommt und um 900
v. Chr. erſt Aethiopien und dann einen Teil von Aegypten
er=
oberte. In Kerma im nördlichen Sudan legten die
Ausgrabun=
gen die Begräbnisſtätte einer ägyptiſchen Garniſon frei, in der
Soldaten aus der Zeit zwiſchen 1900 und 1600 vor Chr. beigeſetzt
waren. Die Begräbnisſitten waren augenſcheinlich ſehr grauſam:
in einigen Fällen fand man in den Gräbern der ägyptiſchen
Pro=
vinzgouverneure 200 bis 300 Perſonen, meiſtens Frauen, die mit
ihm zuſammen lebendig begraben worden waren, damit ihre
Geiſter dem Geiſt des geſtorbenen Gouverneurs nach dem Tode
Geſellſchaft leiſten könnden. Andererſeits zeigten die mit
Schild=
pattgriffen verſehenen Schwerter, die Straußenfederfächer,
San=
dalen, Spiegel, Meſſer und zahlloſen anderen Gegenſtände, die
in den Gräbern gefunden wurden, eine ſchon ziemlich hohe
Kul=
tur. 300 Kilometer ſüdlich von Kerma wurde zu Barkal ein großer
Tempel des Amon ausgegraben, der Licht auf die Geſchichte der
Eroberung des Sudan durch die Aegypter während der Zeit von
B.
1500 bis 1000 vor Chr. wirſt.
* Hochſchulnachrichten. Die Mitglieder des „Inſtituts) Am Dienstag folgte in der Stadtkapelle unter Herrn
für Zeitungskunde” in Leipzig haben einen Zweck= Heinrich Pfaff eine Darbietung des einfachen und
volkstüm=
verband gegründet, der die Intereſſen der Studierenden lichen Weihnachtsoratoriums von E. Degen, das die Erzählung
vertreten ſoll, dann auch durch Beſichtigung von Betrieben aller des Lukas=Evangeliums durch Einflechtung lyriſcher Zwiſchen=
Art und durch Vorträge von bewährten Praktikern aller Nichtun= ſätze und einer Anzahl von Gemeindechorälen zu vertiefen ſucht.
gen Berufs= und Standesprobleme beleuchten laſſen will, um Die Erzählerpartie führte Herr Dr. Wenz, der leider etwas
herzuſtellen. — Das „Inſtitut für Zeitungskunde” hat bei der durch. Auch Fräulein Sommer (Sopran) und Herr Scher=)
philoſophiſchen Fakultät die Anerkennung der Zeitungskunde als kamp. (Baß) gebührt für ihre freundliche Mitwirkung Dank.
Prüfungsfach für den Dr. phil. erreicht und jetzt den bekannten Der Chor ſang recht gut und zeigte eine durch fleißiges Studium
Volkswirtſchaftler Or. Alfons Goldſchmidt als Dozenten für erreichte bemerkenswerte Sicherheit. Alle Sätze wurden von der
Handelsiournaliſtik gewonnen. — Ernannt wurden der Privat= Orgel begleitet und Soloſtücke von Buxtehude und Bach
um=
dozent an der Univerſität Kiel Dr. Werner Schmeidler zum rahmten das Oratorium. Sie fanden in Frl. Dr. Noack eine
ordentlichen Profeſſor der Mathematik an der Techniſchen Hoch= muſikaliſch ſichere und in der Kunſt des Regiſtrierens
wohl=
ſchule in Breslau; der Privatdozent Profeſſor Dr. med. et phil. erfahrene Spielerin. Leider war die Kirche nicht ſo gut beſucht,
Otto Rießer, in Frankfurt zum ordentlichen Profeſſor, der wie man es für die wohlgelungene Aufführung hätte wünſchen
Pharmakologie an der Univerſität Greifswald als Nachfolger dürfen.
des Geheimen Medizinalrats, H. Schulz. — Der Innsbrucker
Nationalökonom Profeſſor Dr. Wilhelm Gerloff, der ſich
ent=
ſchloſſen hat, dem Rufe nach Frankfurt a. M. zu folgen, hat eine
gkeichzeitig an ihn ergangene Berufung nach Gießen abgelehnt.
Konzert.
** In der Advents= und Weihnachtszeit entfalten die
Kirchengeſangvereine eine beſonders regſame
Tätig=
keit, um die Gottesdienſte auszuſchmücken und beſondere
Kon=
zerte zu veranſtalten. So führte Herr Borngäſſer am
Sonntag drei Kantaten in der Stadtkirche auf, und hatte
zu dieſem Zweck treffliche Soliſten und ausgezeichnete
Inſtru=
mentalkräfte gewonnen. Den Hauptteil des Streichorcheſters
bildeten Schüler des Gymnaſiums, deren hochkünſtleriſches
Zuſammenſpiel in letzter Zeit mehrfach Erſtaunen erregt hat.
Borngäſſers neueſte Kompoſition, die kürzlich erwähnte Choral=
Kantate. Mit Ernſt, o Menſchenkinder”, leitete ein. Wohl könnte
es als Wagnis erſcheinen, ſo neben die beiden Kantaten Vachs
zu treten, aber Borngäſſer konnte völlig beſtehen, denn er zeigte
ein feinfühliges Nachgehen auf den Bahnen des Altmeiſters.
Von letzterem erklang die frühe Kantate „Nun komm, der Heiden
Heiland”, und die ſchöne Choral=Kantate „Wachet auf. ruft Uns
die Stimme”, in der Choralſtrophen mit einem Geſpräch zwiſchen
Jeſus und der Seele abwechſeln. Chor, Soliſten und Orcheſter
wetteiferten, um ein gutes Gelingen zu ſichern, und das
Künſtler=
ehebaar Sophie und Johannes Biſchoff, wie auch Herr Dr.
Wenz (Tenor) paßten ſich glücklich dem Bachſchen Stil an,
während Frau Baumeiſter=Facobs, ſich mit dem einen
Solo in Borngäſſers Kantate begnügen mußte. Wie in der
Auf=
führung der H=Moll=Meſſe, vermißten wir die grundſätzliche
Regelung der Begleitungsfrage, und bei beſonders langen Arien
und Duetten empfehlen wir, die Wiederholung des erſten Teils
durch eine ſolche des Inſtrumentalritornells zu erſetzen. Die
vollbeſetzte Kirche zeigte, wie dankbar man für derartige
Auf=
führungen iſt.
auch einen Zuſammenhang zwiſchen Wiſſenſchaft und Praxis indisponiert war, in feinſinniger und trefflich durchdachter Weiſe ! 3
* Der Heſſiſche Bauernverein ſchreibt uns: Aus der Erwägung her=
Woche unter guter Beteiligung von nah und fern ſtattgefunden. Für die
* Zollabfertigung. Um den beſonders im Winter unaugenehm emp= einzelnen Lehrfächer: „Geſchichte und Bedeutung des Bauernſtandes,
er Derch und Dr. Poeplau. Die Teilnehmer haben gefunden, was ſie
er=
zu wartet haben. Nicht alles aus dem vielen Stoff wird behalken ſein, es
re werden aber doch gute Gedanken auf fruchtbaren Boden gefallen ſein,
n ſo daß zu erwarten iſt, daß in dieſen Kurſen Vorkämpfer für die gute
erung erſt recht Sache herangebildet wurden. Der nächſte Kurſus findet in der zweiten
Januarwoche und ein dritter Anfang Februar ſtatt; für letzteren können
* Weihnachtsfeier der Vereinigung früherer Leibgardiſten von
Darm=
ſtabt und Umgebung. In der großen Turnhalle am Woogsplatz hattem
* Die Verwaltung des Städtiſchen Halleuſchwimmbades teilt uns mit, ſich am Samstag abond die fnühenem Leibgardiſten mit ihren Familien
ausgeführt von Hoboiſten der ehemaligen Regimentskapelle, unter Lei=
und auf perſönlich ausgeſprochenem Wunſch des Großherzogs „Stille
Nikolaus einige der Kleinem ängſtlich nach der Mutter riefen, wurden
Kinderm nicht allzu ſtrenge ins Gericht zu gehen, verflog alles noch
vor=
handene Angſtgefühl und glüchſtrahlend heimſten alle ihre Lebkuchen ein.
Den älteren Kindern wurde noch eine Eintrittskarte zum
Weihnachts=
turmen deu Turngemeinde eingehändigt. Eine Tombola, zu der von
allen Seiten ſchöne und praktiſche Geſchenke geſtiftet worden waren,
er=
fpeute viele mit einem, und im glücklichen Falle mit mehreren
Gewuin=
nen. Auch den edlen Stziftern nochmals herzlichen Dank. Kurz vor
Mitternacht war die wohlgelungene Feier zu Ende und mit dem Gefühl
wieder einmal einige fröhliche Stunden in alter Kameradſchaft verlebt
* Deutſcher Oſtbund E. V. Die Ortsguuppe Darmſtadt des
Deut=
ſchen Oſtbundes E. V. veranſtaltete am Samstag, den 17. d8. Mts., eine
Weihnachtsfeier für ihe Mitglieder, weſche von den Mitgliedern
als auch von Gäſten zahlreich beſucht war. Nach einem Muſikvortvage
und einem von Frau Plötz geſprochenen Prolog begrüßte der 2.
Vor=
ſitzende. Heur Bahnmeiſter Ackermann, die Erſchienenen, wvorauf
Herr Pfarver Vogel die Feſtanſprache über die drei äußerſt inhalts=
— Bühnenvolksbund. Die Madrigal=Vereinigung des reichen Worte: Heimat, Glaube, Liebe hielt, in welche wir an unſere
verlovene Heimat, an den alten treuen Gottesglauben und an die herz=
2. Weißnachtsfeiertag im Landesthegter wiederfinden. Das Konzert wird Geſängen wirkungsvoll umrahmt. Nach verſchiedenen Deklamationen der
Kinder verteilte Knecht Rupppecht an 21 Kinder unſerer Mitglieder
allerlei nützliche Geſchenke, welche in Kleidungsſtücken und allerlei
Spiel=
zeug und etwas Süßigkeiten beſtanden. In dem Schlußwort des erſten
Vorſitzenden, Herrn Opernſänger Schwark, ermahnte derſelbe die
deuen, Behörden, Korporationen und auch allen Darmſtädter
Mitbür=
gern, welche uns zur Veranſtaltung dieſer Feier mit Geld und Wanen
ſo überaus reichlich bedacht haben, ſowie auch Herrn Pfarrer Vogel für
ſeine Feſtanſprache, ſei auf dieſem Wege nochmals herzlich gedankt.
—Weihnachtsurlaub für Lazarett=Inſaſſen. Die Gauleitung Heſſen=
Naſſau des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten teilt uns mit, daß auf
Verſorgungs=Krankenhäuſern befindlichen Kriegsbeſchädigten
für den Beſuch ihrer Angehörigen Weihnachtsurlaub his zu acht
laubungen müſſem jedoch nach ärztlichen Geſichtspunkten und hinſichtlich
des Krankheitszuſtandes des Antragſtellers erfolgen. Während des
Ur=
laubs werdem die Bezüge der Lazarettinſaſſen nicht gebürzt. Anſtelle der
Verpflegung wird das für den Ort des Verſorgungskrankenhauſes
zu=
ſtehende Beköſtigungsgeld für Urlaubs= und Reiſetage gezahlt. Die
Neiſekoſten ſelbſt werden jedoch den Beurlaubten nict erſtattet, jedoch
haben die Lazarettinſaſſen Anſpruch auf die bekannten Eiſenbahn=
Fahr=
preisermäßigungen.
h. Heſſiſcher Fechtverein Waiſenſchutz. Die Kinderbeſchewung des
Zweigvereins Darmſtadt war eine wahrhaft erhebende Feier. Waren es
doch wiederum 116 Kinder (Knaben und Mädchen), für die ein reicher
Gabentiſch gedeckt wark. Man muß dem Zweigverein allen Dank zollen,
daß er unter den heutigen Verhältniſſen ſolche Leiſtungen vollbringen
konnte, denn für jedes Kind war geſorgt durch Unterwäſche, Oberkleider,
Strümpfe uſtu. Auch das übliche Gebäck war roichlich beigegeben.
Ver=
herrlicht wurde die Feier durch eine dem Tag entſprechende inhaltsvolle
Rede des Herrn Pfarrer Lautenſchläger. Weiter beteiligte ſich
der Männerchor „Ginigkeit”, Dirigent O. Schrader, mit einigen gut zu
Gehör gebrachten gemiſchtem Chören, die Schillerabteillung des Züther=
Aubs Darmſtadt=Beſſungen, Dirigent Herr F. Süß, die Damen
Oſt=
länder und Wührer. Ganz allerliebſt trug die 4jähuige Hildegard
Fiſcher ihr Weihnachtsgedichtchen vor. Der 1. Vorſitzende, Herr G.
Burggraf, ſbrach allen Mitwirkendem und edlen Spendern den Dank des
Zweigvereins aus.
* Chriſtabenb. Der Jugendbund für E. C. veranſtaltet
Samstag=
abend für ſeine Mitglieder, die keinen Familienanſchluß haben, einen
Weihnachtsabend mit Kaffee. Alle jungen Leute ohne
Familien=
anſchluß ſind herzlich dazu eingeladen. Die Feier findet im kleinen Saal
des Heims (Mühlſtraße 24, Hinterhaus parterre) ſtatt. — Am
Mittwoch=
nachmittag hält er für die Kinder vom Kinderbund eine Feier ab, zu
welcher befonders die Kinder eingeladen ſind.
— Hilfsfonds für ehem. Kriegsgefangene. Die Gauleitung Heſſen=
Naſſau des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten teilt uns mit, daß
Zu=
wendungen aus dem 500 000 Mk. betragenden Hilfsfonds nicht durch die
Landeshilfsausſchüſſe, ſondern durch die Neichszentralſtelle für Kriegs=
und Zivilgefangene bewilligt werden. Dieſe Maßregel iſt deshalb
er=
griffen worden, um zu ermöglichen, daß die diesbezüglichen Anträge der
ehemaligen Kriegsgefangenen noch vor Weihnachten erledigt werden
können. Die Organiſationen haben in großzügiger Weiſe eine Anzahl
Hilfskräfte zur Verfügung geſtellt.
* Amtliche Fürſorgeſtelle der Kriegsbeſchädigten und
Kriegshinter=
bliebenenfürſorge beim Städtiſchen Wohlfahrtsamt. In dem Artikel in
der geſtrigen Nummer muß es im zweiten Abſatz Zeile 10 von unten
ſtatt „erwerbsunfähigen” erwerbsfähigen Witwen heißen.
* Mieterverein. Man ſchreibt uns: Zu einer eindrucksvollen
Kund=
gebung geſtaltete ſich die Mieterverſammlung am 19. Dezember. Die
Turnhalle war bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Vorſtandsmitglied
Herr Hohe leitete die Verſammlung und erteilte nach einer kurzen
Begrüßung dem erſten Vorſitzenden Herrn Kleinert das Wort. Herr
Kleinert gab zunächſt Aufſchluß über den Gang der Verhandlungen
zwiſchen Hausbeſitzer= und Mieterverein und das Beſtreben des erſteren,
über die Köpfe der Mieter hinweg eine neue, nur ſeinen Wünſchen
ent=
ſprechende Mietpreisregelung durchzuſetzen. Dieſes Vorhaben konnte
unmöglich zum Ziele führen, da der zwar junge, aber kräftig entwickelte
Mieterverein während jener Zeit nicht müßig war. Das Ergebnis der
endgültigen Verhandlungen vor dem GeſamtMieteinigungsamt iſt am
12. Dezember in den hieſigen Zeitungen amtlich veröffentlicht worden.
Es ſieht den urſprünglichen Forderungen nicht mehr ſehr ähnlich: das
Gutachten Buxbaum iſt, wie man zu ſagen pflegt, unter den Tiſch
ge=
fallen. Noch in letzter Stunde verſuchten die Hausbeſitzer, dem Wortlaut
eine andere Deutung zu geben und die Auswirkung der getroffenen
Vereinbarung in einem ihnen günſtigen Sinne zu beeinfluſſen. Der
Vor=
ſtand des Mietervereins ſteht nach wie vor auf dem Standpunkt, dem
ſoliden und gewiſſenhaften Hausbeſitzer volle Unterſtützung zu gewähren,
dagegen dem lediglich ſeinen Intereſſen lebenden Vermieter, der ſich nur
um den Eingang der Mieten, aber nicht um den Zuſtand der Wohnun=
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 22. Dezember 1921.
Rummer 343.
gen kümmert, bis aufs Aeußerſte zu bekämpfen. — Hierauf nahm Herr
Stadtverordneter Hütſch das Wort und gab an Hand von
intereſſan=
ten Beiſpielen den Zuhörern Einblick in die Gedankengänge ſo mancher
Hausbeſitzer. Herr Hütſch wies darauf hin, daß auch die Mieter
ihrer=
ſeits zu einem friedlichen Verhältnis im Hauſe beitragen und die
Einig=
keit unter den Bewohnern pflegen ſollen. Das kommende
Reichsmieten=
geſetz empfiehlt deshalb auch die Bildung von Mieterausſchüſſen. „
Rup=
pige” Mieter ſchütze auch der Mieterverein nicht. Die Ausführungen
des Herrn Hütſch wurden mit großem Beifall aufgenommen. — Hierauf
beſprach Herr Hohe die Werbemöglichkeiten eines aus Tauſenden von
Mitgliedern beſtehenden Vereins, wie ihn der Mieterverein darſtellt. Als
zweckmäßigſte und allgemein übliche Art und Weiſe, die Mitglieder über
wiſſenswerte und lehrreiche Begebenheiten zu verſtändigen und
gleich=
zeitig auch die noch Fernſtehenden für die Sache des Mietervereins zu
intereſſieren, bezeichnete Herr Hohe die Werbung unter Zuhilfenahme
der Preſſe. Herr Hohe wies darauf hin, daß die Mieter als die Maſſe
der Vevölkerung und ſomit auch die große Mehrzahl der
Zeitungs=
bezieher, Anſpruch darauf haben, durch die Preſſe das zu erfahren, was
der Vorſtand des Vereins für die Mieterſchaft Darmſtadts als
wiſſens=
wert erachtet. Es werde immer noch nicht gebührend berückſichtigt, daß
die Mieter 90 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Unbeſchadet der
Werbung mit Unterſtützung ſeitens der Preſſe müſſe jedes einzelne
Mitglied auf die noch Außenſtehenden einwirken, damit ſie ſich bem
Ver=
ein anſchließen. Dadurch leiſte ſich jedes Mitglied gleichzeitig ſelbſt einen
guten Dienſt, denn je größer die Zahl der Mitglieder ſei, mit um ſo
größerem Nachdruck könne der Vorſtand die berechtigten Intereſſen
ver=
treten. Des weiteren kam der Redner auf den von Herrn Kleinert
be=
reits geſtreiften Verſuch des Hausbeſitzervereins zu ſprechen, dem
Mieter=
verein irgend welche politiſchen Grundſätze zu unterſchieben, um dadurch
einen gewiſſen Bevölkerungskreis vom Anfchluß an den Verein
fernzu=
halten. Der Mieterverein ſtehe jeder Politik fern und vertrete lediglich
die Intereſſen der Mitglieder, welche, ohne Rückſicht auf ihre politiſche
Geſinnung, bei allen die gleichen ſind. Herr Hohe teilte noch mit, daß
künftig Doppelverſammlungen, und zwar gleichzeitig und mit
dem=
ſelben Referat, in zwei verſchiedenen Sälen Darmſtadts abgehalten
werden müſſen, da ſelbſt der größte Saal in Darmſtadt die ſo ſtattlich
gewachſene Mitgliederzahl nicht mehr zu faſſen vermag. — Hierauf
wurde die freie Ausſprache eröffnet, bei welcher Gelegenheit wiederum
allerlei Anliegen und Anfragen aus Mitgliederkreiſen angehört und vom
Vorſtandstiſch aus beantwortet wurden. — Die nächſte
Bezirksverſamm=
lung findet in Beſſungen ſtatt, und wird deren Zeitpunkt noch bekannt
gegeben.
— Die nächſte Kautenausgabe findet im Lebensmittslamt,
Wilhel=
minenſtraße 15, vom nächſten Dienstag ab bezirks= uund ſtraßenweiſe ſtatt.
Auf den Lebensmittzellausſveiſen ſtehen die Nummern der Bezirke, die
ſich mit den Nummern der Polizeireviere Geclen. Die einzelnen Marken
werden in der bisher übſichen Weiſe aufgerufen. Es empfiehlt ſich, die
Bekanntmachung im heutigen Blatte auszuſchneiden und aufzuheben.
Freitag, den 23. Dezember 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Beot: Für Erwachſene: (Blaue Karten), Marke Nr. 58, 57
und „Emilie” je 800 gr Brot. Marke Nr. 51, 560 gr Mehl
oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Weiße Karten); Marke Nr. 49 und „Emilie‟
800 er Brot. Marke Nr. 46, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Gerſtenmehl: (Hohenlohes Kindernahrung) U. Pfund zu — Mk.
markenfrei, zu haben in den Städtiſchen Krankennährmittel=
Verkaufsſtellen.
Haushaltung8mehl: Bis 31. Dezember auf die
Lebensmittel=
marken „Erbach” blau und weiß, je 1000 gr
Haushaltungs=
tnehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Zucker: Auf Marke Paula” 625 gr auf den Kopf zum Preiſe
von 6 Mk., einſchl. Tüte.
Achtung! Die blauen und weißen Lebensmittelkarten ſind nicht
wie aufgedruckt bis zum 15. Dezember bs, Js., ſondern bis
zum 15. Januar 1922 gültig.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 5. Rate (Q
der Jahreszuteilung) in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Der Bezug der Rohbraunkohlen aus der Grube Pcinz von
Heſſen iſt in jeder Menge geſtattet.
Holzverſorgung: Auf die Nummern 21, 22 der Holzausweiskarte
je 1 Ztr. Laub= und Nadelholz. Ungeſchnittenes Stockholz
zum Preiſe von 10 Mk. gegen vorherige Bezahlung auf der
Kohlenausgleichſtelle.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags geöffne
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
* Selbſtmorbverſuch. Geſtern nachmittag verſuchte im
Hallen=
ſchwinmbad eine angebliche Schweſten ihrem Leben ein Ende zu machen.
Durch die Aufmertſamkeit des Perſonals wurde jedoch die Abſicht, ſich.
zu ertrönken, vereitelt. Die Lebensmide wurde von der Rettungswache
mit dem Krankenqutomobil nach dem Stödtiſchen Kyankenhaus gebracht,
Der Evangeliſche Bund und Juſtizminiſter
v. Brentano.
* Die rheinheſſiſche Provinzial=
Abgeord=
netenverſammlung des Ebangeliſchen Bundes
nahm folgende Entſchließung an:
„Der heſſiſche Juſtizminiſter und Zentrumsführer v.
Bren=
tano hat an die Preſſe einen „Mahnruf” gerichtet, der Front
gegen die „Berlinerei” macht und mit deutlichem Fingerzeig
dar=
auf hinweiſt, „daß der Süddeutſche auch noch ſtarke
Ancknüpfungs=
punkte in München und Karlsruhe hat, die im Intereſſe des
deut=
ſchen Volkes vereint ein Halt denen gebieten, die nichts gelernt
haben, als in preußiſcher Rückſichtsloſigkeir wie früher eine
Poli=
tik zu machen, die Deutſchland ins Elend geſtürzt hat”,
Wir ſprechen, von unſerem nationalen Gewiſſen getrieben,
zunächſt unſere tiefſte Entrüſtung darüber aus, daß der im
Dienſte des heſſiſchen Staates ſtehende Juſtizminiſter ſich nicht
ſcheut, aus Feindſchaft gegen Preußen einer Zerſplitterung des
Reiches und der Schaffung eines Südſtaatenbundes das Wort zu
reden. Wir weiſen aber auch als Vertreter des Evangeliſchen
Bundes, der die deutſch=proteſtantiſchen Intereſſen zu wahren
hat, die Oeffentlichkeit beſonders darauf hin, daß in
ultramon=
tanen Kreiſen aus Haß gegen den Proteſtantismus, wie er
be=
ſonders im altpreußiſchen Staatsweſen ſich verkörpert, für einen
ſtaatlichen Anſchluß Süddeutſchlands an das katholiſche
Oeſter=
reich und damit für die Stärkung der katholiſchen Staatsmacht
eifrig geworben wird.
Wir richten an unſere evangeliſchen Bundesmitglieder und
Glaubensgenoſſen die Aufforderung, allen ſolchen
Machen=
ſchaften, die an Laadesverrat grenzen, auf das entſchiedenſte
ent=
gegenzutveten und die Treue zur Einheit und Einigkeit des
Deutſchen Reiches gegen alle ſeine Widerſacher wachſam zu
wah=
ren, ſowie das mutige Feſthalten an dem ſtaatenbauenden und
ſtaatserhaltendem Proteſtantismus allewege tapfer, zu belennen
und allezeit treulich zu verkünden.
* ObetMainſtadt, 20. Dez. Die hleſige Feknſpkech=Ver
mittelungsanſtalt iſt umgeſtaltet und mit ſelbſttätzigem G
ſprächs=Schlußzeichen verſehen worden. Von Donnerstag, den 22. D
zember, ab iſt daher für die Benutzung der hier angeſchloſſenen Spred
ſtellen die im Fernſprechbuch (Ausgabe 1920) Seite 7 under III abge
druckte Anweiſung maßgebend. Die wichtigſten Aenderungen ſind:
der Anruf des gowünſchten Teilnehmers wird künftig vom Amt ausg
führt. Wer eine Verbindung haben will, ruft alſo das Amt durch ein
maliges langſames Herumdvehen der Kurbel des Fernſprechgehäuſes an
Nach Meldung des Vermittelungsamtes und Nennung der gewünſchte
Awſihlußnunnner wartet man — ohne die Kurbel zu drehen —, bis d
verlangte Teilnehmer ſich meldet. Der Anruf der gewünſchten Spreck
ſtellen durch die Teilnehmer über das Vermittelungsamt himveg iſt ver
boten, weil die hierbei entſtehenden Weckſtröme Körperverletzungen de
Beamten der Vermitkelungsſtelle und Beſchädigungen der eingeſchaltet
empfindlichen Apparate verurſachen können. b) Der Geſprächsfchlu
wird lediglich durch Anhängen des Fernhörers angezeigt. Das dr
malige Kurbeldrehen fällt wveg. Nebenſtellen müiſſen jedoch kurz na
Geſprächsſchluß ihrer Hauptſtelle das Schlußzeichen mit der Kurbel g
ben, domit auch dieſe trennt. c) Das Eintreten der Beamtin in ein
beſtehende Verbindung wird dadurch veramlaßt, daß der beweglig
Hacken am Wandgehäuſe vder die Gabel am Tiſchgehquſe dreimal Iat
ſam niedergedrückt und gehoben wird.
wd. Mainz, 21. Dez. Die Stadtöerordneteufraktion der Deutſo
Demokratiſchen Partei hat an die Stadtverlvaltung den Antrag gericht
unverzüglich der Stadtverordnetenverſammlung ein Projekt zux Errid
tung eines Heims für Bleinrentner drittegem
Mainz, 21. Dez. Nette Zuſtände. Ein großer
Menſchenauf=
lauf entſtand am Mittwoch am Südbahnhof. Ein Kaufmann, der in der
Mathildenſtraße wohnt und ein Eiſenbahnzugführer hattem im Zug
eine Frau in derart aufdringlicher Weiſe beläſtigt, daß ſie in ein
Ne=
benabteil flüchtete. Als der Ehemann, ein Polizeibeamter, ſich das
ver=
bot, wurde er mit Schimpfworten belegt. Als die Geſellſchaft am
Süid=
bahnhof ausſtieg, wollte der Beamte die Perſonalien feſtſtellen, wobei
es zu dem Auflauf kam. Erſt als ein zweiter Wachtmeiſter hinzukam,
gingen ſie mit zur Polizeiwache, wo ihre Perſonalien feſtgeſtellt wurden.
— Schwerer Unfall. In einer hieſigen Werbſtätte geriet ein
Werk=
meiſter namens Müller in die Transmiſſion und wurde ſchwer
ver=
letzt. Er verlor den linken Arm und erlitt Briiche beider Beine. Man
hofft den Verletzten, der verheiratet und Vater eines Kindes iſt am
Leben zu erhalten. — Kohlendiebe. In der verfloſſenen Nacht
wurde unterhalb der Kaiſerbrücke ein Nachen, der am Land zur
Repa=
ratur lag geſtohlen. Später fand man den Nachen mit einem
ſtar=
ben Leck auf einer Kribbe im Rheinſtrom und mit etwa 10 Zentner
Kohlen beladen. Vermutlich hatten die Diebe nicht mehr weiter
ge=
konnt und den Nachen auf der Kribbe auffahren laſſen, da ſie die
Koh=
len micht mehr in Sicherheit bringen konnten. — Fahrraddiebe.
Ein junger Mann ließ an der Poſt ſein Fahrrad auf der Straße ſtehen.
Als er zurückkam gewahrte er zu ſeinem Schrecken, daß ſich ein junger
Menſch auf ſein Fahrvad ſetzte und davonfuhr. Er lief dem Dieb nach
der auf der Großen Bleiche zu Fall kam. Er ließ nun das Mad im Stich
und flüchtete in ein Haus. Dort wurde der Dieb im Keller aufgefunden.
Bechtheim, 20. Dez. Von einem ſchweren Unfall wurde
der Fuhrmann Ernſt Schwandner vom hier, der in der Möbelfabrik
Hil=
debrand in der Nähe von Oſthofen beſchäftigt iſt, betroffen. Schwandner
war mit der leeren Rolle auf dem Heimueg begriffen, als ein Autto im
ſcharfen Tempo die Straße Weſthofen—Oſthofen dahergebrauſt kam. Die
jungen Tiere ſcheuten und gingem durch, wobei Schwandner vom Bocke
geſchleudert wurde und unter das Fuhrwerk zu liegen bam, welches dem
Bedauernswerten über Bruſt und Beie ging. Schwerverletzt blieb
Schwandner liegen und wurde erſt gergume Zeit ſpäter von
Straßen=
paſſanten aufgefunden. Anſcheinend hat er innere Verletzungen
davon=
getragen.
sw. Worms, 21. Dez. Einbrecher ſind mittelſt Nachſchlüſſel in
ein Kreditgeſchäft eingedrungen und haben dortſelbſt Stoffe, Koſtüme
und Mäntel im Werte von über 7000 Mark geſtohlen. Die Diebe find
unerkannt entkommen.
wd. Bingen, 20. Dez. Der Regierungsbmuneiſter Oeth aus Worms
wurde zum Stadtbaumeiſter in Wingen gewählt. — Die von der
Stadt Bingen für die Bevölkerung bezogen Kartoffeln
erreichten die Geſamtmenge von 253 079 Kilogyamm. Davon waren 13 830
Kilogramm erfroren. Die Geſamtausgabe für die Kartoffelverſorgung
betrug 399 521 Mark. Die Stadtz hatte einen Verluſt von etwa 15 000
Mark. — Der Voranſchlag der Stadt Bingen ſür das
Rech=
nungsjahr 1921 weiſt ein Defizik von 2 Millionen Mark auf einſchl. der
Mehrauftvendungen für Gehälter ſeit dem 1. Oktober im Betrage von
614 000 Mark. — Nachdem vor wenigem Tagen die Underſtützung eines
Antrages auf Einreihung der höheren Bürger=(Mädchen=/Schule in die
Klaſſe der höheren Mädchenſchulen bei der heſſiſchen Regierung
beſchloſ=
ſen wovden war, wurde fetzt von der Stadtverordnetenverſammbung
be=
ſchloſſen, gleichzeitig wit dem erwähnten Andrage einen Antvag des
In=
tituts der Engliſchen Fräuleins St. Mavia, betr. Erlaß der
Abgangs=
prütfung, die ihr als Privatſchule noch vorgeſchrieben war, und betr.
völlige grundſätzliche Gleichſtellung der Zeugniſſe der beiden Schulen zu
unberſtützen. — Eine Verſammlung der Gemeinden des
Kreiſes Bingen kam zu dem Ergebnis, daß nur eine Gemeinde
ſagen kann, ſie ſei mit Karboffeln hinreichend verſorgt. Das iſt
Ingel=
heim. Alle anderen Gemeinden ſind ſehr ſchlecht verſorgt oder haben
gar keine Kartoffeln. Das letztere iſt z. B. in Grolsheim der Fall.
sw. Bingen, 21. Dez. Zum Uebergang der
Waſſerſtra=
ßen auf das Reich iſt auf eine Anfvage nun die Andwort
einge=
gangen, daß die Wünſche der Stadt Bingen, das Hafengelände, ſowie das
weitere Gelände bis Gaulsheim von der Uebergabe an das Reich
aus=
geſchloſſen zu wiſſen, ſeitens des heſſiſchen Finanzminiſteriums vertreten
wurde und ein Einſpruch ſeitens des Reiches nicht erfolgt ſei.
* Kleine Mitteilungen aus Heſſen. Wahlheim. Hier ſtarb der
n weiten Kreiſen unſerer Gegend bekannte Bienenzüchter Jakob Helbig.
Er war immer ein treuer Anhänger der Demokratiſchen Partei, zu deren
zuverläſſigſten Vertraurensmänmern er zählte. Mit ihm iſt ein aufrechter
echt deutſcher Mann zu Grabe getragen worden. — Weinheim.
Dank=
bare Kinder hat der frühere hieſige Feldſchütze Wilh. Porth von hier.
Dieſe, die ſchon längere Zeit vor dem Kriege nach Amerika ausgewandert
ſind, ſchickten ſchon wiederholt ihrem Voter und den noch hier lebenden
Geſchwiſtern Geld und Liebesgaben von hohem Wert. Jetzt haben ſie
erneut als Chviſtgeſchenk den Betag von 18 000 Mark geſchickt, die in
ſechs gleichen Teilen von je 3000 Mark den Familien der Angehörigen
zufallen. — Wackernheim. Der Gemeinderat beſchloß in ſeiner
letzten Sitzung den Ausbau der Waſſerleitung in der Kleinen Hohl.
Die bürzlich aus dem Gemeindehauſe entwendete Kaſſette wurde in einem
Steinbruch der Nieder=Ingelheimer Gemarkung in demoliertem Zuſtande
gefunden; die Wertpapiere waren noch alle vorhanden. Anſcheinend
har der Dieb Geld vermutet und geſucht. — Eckelsheim. In den
erſten Verhandlungen der Verpächter Herrn Heinrich Lorenz, Heinr.
Lahr und Frau Heinr. Lahr Witwe mit der hieſigen Pächtervereinigung
wurde folgende Einiguung erzielt: Für das Jahr 1920 erfolgt keine
Nach=
zahlung. Für 1921 werden 50 Pfg. durchſchnittlich für das Klafder
be=
zahlt. — Vilbel. Beim Abräumen des großen Holzſtoßes im
Schul=
hofe envdeckte man die Vorbereitungen zu einer Brandlegung des großen
Vorrates. Wenn der Anſchlag geglückt wäre, hätte ein Schaden von
rund 200 000 Mark entſtehen können.
Reich und Ausland.
Frankfurt, 20. Dez. Die Not des Zeitungsgewerbes.
Die ſeit 1906 beſtehende „Frankfurder Hausbeſitzer=Zeitung”
ſtellt am 1. Januar vorläuſig ihr Erſcheinen infolge der ungeheuren
Steigevung der Herſtellungskoſten, Papierpreiſe und Verſondgebühren
ein.
Höchſt a. M., 21. Dez. Silberdiebſtahl. In der Nacht zum
Dienstag wurde in der unbewohnten Villa des Profeſſors Hausmann in
Bad=Soden ein großer Silberdiebſtahl verübt. Die Diebe, die
mit Nachſchlüſſeln in die Wohnung eindrongen, erbeuteten Silberſachen
im Werte von 80 000 Mark.
München, 21. Dez. Der Kaufmann Färmann, der under dem
Verdacht, den Warenagenten Schöpping ermordet zu haben, verhaftet
wurde, hat eingeſtanden, daß er Schöpping am Sonntag nachmittag in
den Keller eines Hauſes gelockt, auf der Kellertveppe mit einem Stück
Ei=
ſen erſchlagen und beraubt hat. Die Leiche des Ermordeten wurde im
5. Stochwerk des Hauſes hinter den Haminen in zwei Säcken verpackt
auf=
gefunden.
Hamburg, 21. Dez. (Wolff.) Infolge der anſtüirmenden
Südweſt=
fluten iſt die Strandpromenade Weſterlands auf Sylt auf 250 Meter
unterſpült. Die neuaufgefüihrte Strandmauer ſtürzte in einer
Läng=
von 150 Meter letzte Nacht mit gewaltigem Getöſe ei. Die Flut geht
bis an das Fundament der Häuſer am Strande.
Halle, 21. Dez. Die Folgen eines Wirbelſturmes. Nach
einer Blättermeldung ſind bei dem letzten Wirbelſturm die beiden
Kühltürme der Dampfturbinenanlage der Uebeplandzentrale
Hör=
nicke bei Staßfurt umgeworfen worden, ſodaß der Betrieb der
Ueberland=
zentale ſtillgelegt iſt. Die Zentvale verſorgt die Städte Staßfurt und
Leopoldshall mit ihren zahlreichen induſtriellen Werken, ſowie die
Ja=
kobsgrube mit Kraft.
Erſter Betriebsräte=Kongreß des chriſtlichen
Metallarbeiterverbandes.
* Am Sonntag, den 18. Dezember, fand in Duisbürg der erſte
Betriebsrätekongreß des chriſtlichen
Metallarbei=
terverbandes ſtatzt. Die Tagung war aus allen Teilen
Deutſch=
lands ſehr gut beſucht. An Stelle der durch dringende
Reichstagsge=
ſchäfte verhinderten 1. Zentralvorſitzenden, Herrn Fr. Wieber, eröffnete
der 2. Zentralvorſitzende Herr Schmitz mit einer herzlichen
Willkom=
mensanſprache die Delegierten und Gäſte den Kongreß. Nach
Erledi=
gung der Bureauwahl hielt Verbandsſekretär Maur ein großzügiges
Referat über die Zukunftsaufgaben unſerer Betriebsräte. Der Rebner
endwarf ein Bild über die Entwickelung und Handhabung des
Betriebs=
rätegeſetzes ſeit ſeiner Inkrafttretung. Es gilt vor allem den Charakter
des Geſetzes zu ſichern. Während der Linksradikalismus die Betriebsräte
als Organ des Klaſſenkampfes, der ſozialiſtiſch=kommuniſtiſchen
Partei=
politik betrachtet, ſind beſtimmte Arbeitgeberkreiſe am Werke, den
Be=
triebsräten das Recht auf ſoziale Betätigung abzuſtreiten, ihnen nur
be=
engte wirtſchaftliche Aufgaben zuzuweiſen und den Gedanken der
Ar=
beitsgemeinſchaften im Betriebsrätegeſetz nicht anzerkennen. Infolge
dieſer Ausartungen und Mängel fordert der Redner mehr Rechte und
Schutz im Betriebsrätegeſetz. Ferner andere Regelung bei unbilligen
Arbeitnehmerentlaſſungen, die Betriebsrätewahlen nicht jedes Jahr
vor=
zunehmen, ſondern alle zwei Jahre, die Rechte, die das B.R. G. den
Be=
triebs= und Gruppenräten zuweiſt auch auf das Kleingewerbe zu
über=
tragen. Eingehend behandelt der Vortvagende die Taktik, die die
Be=
triebsräte des chriſtlichen Metallarbeiterverbandes zu beobachten haben.
Vor allen Dingen müiſſen unſere Betriebsvertreter beſtrebt ſein, unſere
grundſätzliche Meinung durehzuſetzen. Im freiem Deutſchland, wie bei
der im B. R. G. verwirklichten Wirtſchaftsdemokratie muß jede Meinung
auch die von Minderheiten gehört und bevüickſichtigt werden. Die
För=
derung des Arbeiterſchutzes und der Geſundheitstflege durch die Be=
triebsräte iſt eine der wichtigſten Aufgaben. Scharf nahm der Redner
Stellung gegen die wilden Purſche. Kein Betriebsvat darf für ſolche
wilde Streiks ſeine Hand hergeben. Zum Schluß ſeiner Ausführungen
kam der Redner auf den Geiſt, in welcher das B.N. G. erfüllt ſein muß
zu ſprechen, walches das B. R. G. erſt lebendig macht. Und dieſer Geiſt
muß getragen ſein von der ſozialen Botſchaft des Chriſtentums, denn
nur dieſer gibt der irdiſchen Welt Heil und Frieden.
Die Diskuſſion war ſehr ergiebig. Die Betriebsvertreter aus allen
Gegenden Deutſchlands nahmen daran teil. Sie dauerte über 5 Stunden.
U. a. ſprachen der Vertveter von Krupp, Rheinſtahl, Augsburger
Ma=
ſchinenfabrik, Schriftleiter Wieber, er ſprach hauptſächlich über
Bildungs=
fragen. Der Vertveter des Geſamtverbandes als juriſtiſcher Beirat für
Betwiebsratsfragen. Und zum Schluß von großem Beifall empfangen
der preußiſche Wohlfahrtsminiſter Hiertſiefer. Nachdem die vier
Ver=
treter zum Geſamtausſchuß der Betriebsräte vollzogen war und die
ge=
ſtellden Anträge ihre Erledigung gefunden haben, faßte dann der
Vor=
ſitzende des Kongreſſes die geleiſtete Arbeit noch einmal zuſammen und
mit einem begeiſternden Appell die gefaßten Beſchlüſſe auch jetzt in allen
deutſchen Geuen in die Tat umzuſetzen, und allübevall treue Kämpfer
für unſeren chriſtlichen Metallaxbeiterverband zu ſein, ſchloß es dann
den 1. Betriebsrätekongreß.
Das Urteil im Jagow=Prozeß.
Leipzig, 21. Dez. (Wolff.) Im Jagowprozeſſe wurde heute
mittag das Urteil verkündet: Der Angeklagte v. Jagow wird wegen
Beihilfe zum Hochverrat unter Zubilligung mildermder Umſtände zu
fünf Jahren Feſtungshaft verurteilt. Das Verfahren gegen
die beiden Angeklagten Dr. Schiele und v. Wangenheim wird
eingeſtellt, da ſie nicht als Führer anzuſehen ſind. Die durch das
geſetzliche Verfahren entſtrndenen beſonderem Koſten werdem der
Staats=
kaſſe auferlegt. Die übrigen Koſten fallen dem Angeklagten v. Jagow
zur Laſt.
*
wd. Mänchen 21. Dez. In einem von der Münchener=
Augs=
burger Zeitung veröffentlichten Brief aus der letzten Zeit, erklärte Kapp,
daß er keine Veronlaſſung fühle, ſich vor eine Regierung und ein
Ge=
richt zu ſtellen, das ſeine Entſtehung nur einem Hochvervat verdanke.
Wenn die Zeit für ihn gekommen ſei, werde er ſein Schweigen brechen.
Er fühle ſich verantwvorhlich, aber nicht einer Regierung Gbert gegemiber,
ſondern dem Vaterlande, Gott und der Geſchichte.
Zur Beamtenbewegung.
Berlin 21. Dez. Wie der Lokalanzeiger mitteilt, haben
ſich heute mittag die Spitzenorganiſationen der
Be=
amten in das Reichsfinanzminiſterium begeben, um einen
letz=
ten Verſuch zu machen, auf Grund der eingereichten Forderungen
des Deutſchen Beamtenbundes zu Verhandlungen zu
ge=
langen.
Ueber die geſtrige Verſammlung der Berliner Poſt=
und Telegraphenbeamten wird von den Blättern noch
ergänzend gemeldet, daß die Reſolution, die ein 24
ſtün=
diges Ultimatum vorſieht, in ſpäter Nachtſtunde durch eine
Vermittelungsentſchließung erſetzt worden iſt, worin es heißt:
Die Verſammlung beſchließt, daß die Bezirksgewerkſchaft Berlin
der Poſt= und Telegraphenbeamten bei dem Deutſchem
Beamten=
bund dahin wirkt, daß bei Abbehnung der Forderungen des
Deutſchen Beamtenbundes eine Urabſtimmung unter der
Beamtenſchaft eingeleitet wird. Sollte die Urabſtimmung von
dem Beamtenbund abgelehnt werden, ſo hat die
Bezirksgewerk=
ſchaft innerhalb acht Tagen die Urabſtimmung ſelbſt
vorzu=
nehmen.
Berlin, 21. Dez. (Wolff.) Die Berliner
Lokomotiv=
führer ſollen ſich mit den Poſtbeamten ſolidariſch erklärt
haben.
Berlin, 21. Dez. (Wolff.) Wie die Gewerkſchaft deutſcher
Eiſenbahnbeamten mitteilt, kommt ein Vorgehen der
Loko=
motivführer mit der Gewerkſchaft der Poſt= und
Tele=
graphenbeamten bezüglich eines gemeinſamen
Streiks zur Durchdrückung der Gehaltsforderingen des
Deutſchen Beamtenbundes nicht in Frage.
Abbau der Militärkontrollkommiſſionen?
Berlin, 21. Dez. (Wolff.) Zu der Berliner
Blätter=
meldung, daß General Nollet beabſichtige, die interalliierte
Militärkontrollkommiſſion in Deutſchland auf ein
Drittel des bisherigen Standes herabzuſetzen, wird an
zuſtändiger Stelle erklärt, daß der deutſchen Regierung davon
nichts bekannt ſei. Dagegen erklärte der Chef der
inder=
alliierten Luftfahrtkommiſſion, der engliſche General
Maſtermann, dieſe Kommiſſion anfangs des nächſten Jahres
abbauen zu wollen.
Die Londoner Verhandlungen.
London 21. Dez. (Wolff.) Briand beabſichtigt im
Laufe des heutigen Tages bei Lloyd George vgrzuſprechen.
Paris, 21. Dez. (Wolff.) Wie der Sonderberichterſtatter
von Havas aus London meldet, iſt es wahrſcheinlich, daß
Briand heute eine Unterredung mit Lord Curzon haben
wird.
wd. London, 21. Dez. Daily Chronicle ſtellt feft, daß
Lloyd Georges Neutraliſierungsvorſchläge, die ſofort nach
er=
folgter Eintgung mit Deutſchland die
vollkom=
mene Aufhebung der militäriſchen Beſetzung
der rheiniſchen Gebicte vorſieht, die ſtärkſte Unterſtützung des
wirtſchaftlich orientierten franzöſiſchen Miniſters Loucheur
findet, der ein ſehr energiſcher Gegner der toten Militärlaſten
ſei, die nur den Wiederaufbau verhindern.
wd. Paris 21. Dez. Nach einer Londoner Meldung ſoll
Rathenau mit Lloyd George heute eine Beſprechung
ge=
habt haben. Mit Loucheur oder Briand ſoll Rathenau noch nicht
zuſammengekommen ſein. Weiter ſoll Rathenau erklärt haben,
er ſei auf Einladung gewiſſer Perſonen nach London gekommen.
Die Franzoſen und Engländer wetteifern in Verſicherungen, daß
dieſe Einladung nicht von dem einen oder anderen von ihnen
ausgegangen ſei. Deshalb iſt es wichtig, darauf aufmerkſam zu
machen, daß es ſich bei dieſen Meldungen lediglich um Gerüchte
handelt. Eine Beſtätigung war bis jetzt noch nicht zu erlangen.
* London, 21. Dez. (Wolff.) Briand hatte vormittags
eine Unterredung mit Lord Curzon, die ſich auf die
Zuſam=
menkunft im Januac und die Lage im nahen Oſten bezog.
Nach=
mittags fand eine anderthalbſtündige Unterredung zwiſchen
Briand und Lloyd George ſtatt. Auch die
Sachver=
ſtändigen ſind wieder zuſammengetreten. Abends fand eine
nochmalige Beſprechung der beiden Miniſterpräſidenten ſtatt.
Man glaubt, daß Briand Donnerstag nach Paris zurückkehrt,
während Louheur weiter verhandeln wird.
Die Avignon=Gefangenen.
Paris, 21. Dez. Die von der franzöſiſchen Regierung
be=
gnadigten 20 deutſchen Kriegsgefangenen, die
ſich noch in Avignon befinden, ſollen noch vor Weihnachten
ent=
laſſen werden.
Die Waſhingtoner Konferenz.
* Nach einer Havasmeldung aus Waſhington hat die
japa=
niſche Delegation vorläufig den Dampfer, Schinjo Haru”,
der am 21. Januar San Franzisko verlaſſen ſoll, ganz für ihre
Abreiſe belegt.
Nach einer Meldung des Matin aus Neu=York ſoll England
darauf verzichten, die völlige Abſchaffung der
Unterſee=
boote zu verlangen, wie es die Abſicht hatte. Die engliſchen
Delegierten ſollen ein Plan für die Einſchränkung der
Unterſeebootstonnage und ihrer Verwendung ausgearbeitet
haben. Das neue Programm ſehe aber für Frankreich eine.
bedeutend kleinere Unterſeebootsflotte vor, als Frankreich ſie
wünſche. Eleichzeitig meldet der Matin aus London, die
ita=
lieniſchen Delegierten hätten zu verſtehen gegeben, daß ſie
ſich mit keinem niedrigeren Flottenprozentſaß
als dem fanzöſiſchen einverſtanden erklären würden.
Nummer 343.
Einwanderungsverbot für Amerika?
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 22. Dezember 1921.
Seite 5.
Paris, 21. Dez. (Wolff.) Nach einer Meldung der
Chi=
cago Tribune aus Waſhington iſt geſtern im Kongreß ein
Ge=
ſetzentwurf eingebracht worden, auf Grund deſſen den
Schiff=
fahrtsgeſellſchaften nach einmaliger Ueberſchreitung der
Einwanderungsraten die Landung von
Einwande=
rern überhaupt verboten werden ſoll.
Letzte Rachrichten.
Berlin, 21. Dez. (Wolff.) Der Magiſtrat hat anläßlick
der Stellegung des Kraftdroſchkenbetriebes und der Anträge der
Kraftdroſchkenunternehmer auf Abänderung und vorläufige
Nühterhebung der Steuer beſchloſſen, die Verhandlungen über
dieſe Steuerordnung abzulehnen.
Die Hoch= und die Untergrundbahn find bereit,
gleichzeitig mit den Straßenbahnen den Fahrpreis abermals um
50 Pfenwig zu erhöhen. Auch die Omnibusgeſellſchaft
rechnet für die nächſte Zeit mit einer Tariferhöhung.
Mannheim, 21. Dez. (Wolff.) Die
Zeitungsträge=
rinnen in Mannheim ſind in den Ausſtand getpeten,
nach=
dem ihnen eine Mehrzahlung von 25 Prozent für das Austragen
der Zeitungen bis heute nicht bewilligt worden iſt.
* Helgoland, 22. Dez. Wie von der Inſel Helgoland
gemel=
det wird, haben die Stirme der letzten Tage arge
Ver=
wüſtungen auf der Inſel angerichtet. Das Schutzbollwerk
am: Nordſtrand, die Hauptabwehr des Unterlandes, wurde ſchwir
beſchädigt und beim Kurhaus total zerſtört. Größere Flächen
des Underlandes wurden fortgeriſſen. Der Schaden wird auf
über eine Million Mark beranſchlagt. Der Dampferverkehr mit
dem Feftland iſt unterbrochen.
Helſingfors, 21. Dez. (Wolff.) Der Reichstag
ratifi=
zierte heute einſtimmig das Abkommen über die
Neutraliſie=
rung und Nichtbefeſtigung der Aalandsinſeln.
Die Sowjetreegierung berief wegen der zugeſpitzten
Lage in der Karelienfrage ihre Vertreter in der
finniſch=
ruſſiſchen paritätiſchen Kommiſſion zurück.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Beröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift überntmmt die Rebaktion
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auff Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Amfange der Einſender verantworttich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
— Dem Mann in Nummer 339, der nach einem Mittel gegen die
Holzkäferchen fragt, kann geholfen werden. Vor reichlich 12—15 Jahren
fand ich unter einer ſchönen alten Komode täglich kleine Häufchen
Holz=
mehl und bei näherer Beſichtigung die etwa 1 Millimeter weiten
Bohr=
löcher der Holzwürmchen. — Ein Schreiner wußte keinen Rat. Nach
einigem Ucberlegen ſagte ich mir, daß Petroleum ſvohl keinem Lebeweſen
beſonders zuträglich ſei. Ich ſtellte alſo die Komode auf den Kopf —
des Geruches wegen im Freien — und beſtrich mehrere Tagelang die
befallenen Stellen ſo oft und ſo ſtark mit Petroleum, bis das ganze Holz
damit durchtränkt war und kein Petroleum mehr aufnahm. Dann ließ ich
die Komode noch 2—3 Wochen im Freien ſtehen zum Ausdünſten, bis
kein Geruch mehr zu bemerken war. Ich habe ſeitdem von den
Holz=
würmern an dem Möbel nichts mehr bemerkt. Ebenſo machte ich es
die=
ſen Sommer, als ich an dem gedrehten Fuß einer altmodiſchen Bettſtelle
Holzmehl und die verräteriſchen Bohrlöcher entdeckte. Ich ſtellte den
Fuß im Freien in eine alte hohe Konſervenbüichſe, die ich mit Petroleum
füllte. Nach 2—3 Tagen hatte ſich das Holz vollgeſogen und ich ſtellte
das Möbelteil zum Ausdünſten, was bei der Hitze in einer Woche
er=
reicht war. Auch in dieſem Falle habe ich ſeitdem kein Holzmehl mehr
gefunden. Ich bin zwar kein Mann der Wiſſenſchaft, aber meine
Be=
handlung hat mich von den Holzwürmern und Käfern befreit und hat
weder den Möbeln noch der Politur geſchadet. Und das war der Zweck!
Literariſches.
— Gegenſtand und Weiſe von Erfahrung und
Transzendenz. Die Grundlagen der Philoſoßhie. Band 7
der Bricher der Philoſophiſchen Weltbibliothek. Weltphiloſophiſchen
Ver=
lage Halle (Saale). Preis geh. 40 Mk. Inhalt: Der Merkantilismus
der Philoſophie. — Philoſophie und Abeligion. — Philoſophie und
Po=
litik. — Spinozas Abhandlung über die Verbeſſerung des Verſtehens.
— Die Vereiigung zur Pflege der vollendeten Weltanſchouung (Art.
137, Abſ. 7 der deutſchen Reichsverafſſung vom 11. Bug. 1919.) In
die=
ſem Band wird die indurtive Hinführung zur Vollendeten Philoſophie
in den Grundzügen im weſentlichen abgeſchloſſen; den bisher darüber
vorgelegten Begriffen werden einige neue, wenn gleich ſchon früher
an=
gedeutete hinzugeſügt, um ſie alsdaun mit den alten zu einem einzigen
Geſamtbegriff zuſaumenzuſchließen. Zum erſten Male in der Geſchichte
des Menſchengeiſtes baut ſich eine Weltanſchaurung aus ihren
Beßand=
teilen vor aller Augen gleichſam von ſelber auf, und zwar eine
Welt=
anſchauung, die keine beliebige iſt, wwelche wiederum von anderen abgelöſt
werden könnte, ſondern die Welhanſchauung, welche ſich dadurch ſelber
krönt, daß ſie zur Wahrheit der menſchlichen Natur, nämlich zum
Chri=
ſtentum hinführt und dieſem endlich auch im Verſtehen eine Grundlage
ſchafft, außerdem aber zeigt, daß die Völker, ein jedes für ſich, erſt zum
höchſten Grade nationalen Selbſtbewußtſeins mit entſprechender
Beſtim=
mung über ſich ſelbſt emporſteigen müſſen, ehe aus dem Völkerbunde eine
politiſche Wahrheit werden kann.
* Neu erſchienene Broſchüren: Die
Interparlamenta=
riſche Union 1889—1914. Der Vorläufer des Völkerbundes. Von Rich.
Eickhoff, ehemal. Mitglied des Reichstages, Mitglied des
Interparla=
mentariſchen Rates Berlin, Deutſche Verlagsgeſellſchaft für Politi=
und Geſchichte. Ladenpreis 7,50 Mk. — Sammlung Deutſche
Schickfals=
fragen, zweiter Band: Wird die deutſche Republik beſtehen? Vier
Auf=
ſätze in Briefform von Otto Autenrieth.— 1. und 2. Folge je 6,50 Mk.
Bruno Volger Verlag in Leipzig. — Geh. Admiralitätsrat Dr. Wilh.
Schrameier: Die Bodenfrage in der Umwälzung unferer Zeit. Verlag:
Bodenreform, Berlin NW. 23, Preis 2 Mk. — Geh. Regierungsrat Alb.
Falkenberg: Die Notlage der Veamten und die Bodenreform. Verlag:
Bodenreform, Verlin NW. 23, Preis 2 Mk. — Politiſche Geſpräche
Nr. 5: Was enthüllt b. Siebert, der ruſſiſche Botſchaftsſekretär in
Lon=
don? Nr. 6: Was beweiſen die Enthüllungen der ruſſiſchen
Bolfche=
wiſten? Nr. 7: Was beweiſt der Suchomlinowprozeß? Nr. 8: Was
zeigen die ſonſtigen Dokumente? Verlag der Kulturliga G. m. b. H.
in Berlin W. 95. Preis je 1,30 Mk. — Zum Untergang des
Abend=
landes. Der „Skeptiker” und „Peſſimiſt” Spengler, ein Verteidiger der
Religion, von Dr. Johannes Wenzel. Verlag Bons Buchhandlung
(Inhaber G. Letzſch) in Königsberg i. P. 1922. — Wie kann ſich
Deutſh=
land aus den Klauen ſeiner Feinde retten und wie iſt die
Arbeitsloſen=
fürſorge produktiv zu geſtalten? von F. Frey. Verlag von H.
Zimmer=
mann, Waldshut. Preis der Broſchüre 2,50 Mk. — Dr. Eugen Fiſcher:
Plaidoher vor einem Gerichtshof vedlicher Menſchen in Sachen der
Kriegsſchuld. Deutſche Verlagsgeſellſchaft für Politik und Geſchichte
m. b. H., Berlin 1921 Labenpreis 6 Mk. — Ernſt Haeckel und ſein
Nachfolger Profeſſor Dr. Ludwig Plate. Von Profeſſor Dr. Heinrich
Schmidt, Jena. Verlag: Volksbuchhandlung G.m.b.H., Jena. 1921.
Preis 5,50 Mk. — Rheiniſche Wirtſchaftsnot. Von Erich Köh er.
Deut=
ſche Verlagsgeſellſchaft für Politik und Geſchichſte m. b. H., Berlin. —
v. Schreibershofen: Deutſche Wehrmachtseinteilung (Reichsheer und
Marine). Herbſtausgabe 1921. Verlag „Offene Worte‟,
Charlotten=
burg 4. Preis 10 Mk.
Landwirtſchaftliches.
b. Berliner Fettmarkt vom 17. Dezember, Butter: Die
Nachfrage war in den letzten Tagen etwas reger und ließen ſich die
Ein=
gänge friſiher Butter zu unveränderten Preiſen räumen. Die heukigen
amtlichen Notierungen ſind: Einſtandspreis pro Pfund inkl. Faß frei
Berlin 1a=Qualität 40 Mk., I:9=Qualität 35—37 Mk., abfallende Ware
30—32 Mk. — Maxgarine: Infolge der letzten Preisermäßignng
war das Geſ”, tetwas beſſer. — Schmalz: Trotz der Unſicherheit der
politiſchen Lage machte ſich bereits in den erſten gen der Woche eine
lebhaftere Kaufluſt bemerkbar, da die Kleinhändler unverſorgt waren
und die zurückgegangenen Preiſe zu der notwendigen Ergäu ing der
Lager benutzten. Die eingetretene Steigerung führte weitere Käufe
her=
bei. Die Preiſe mußten entſprechend der Deviſenſteigerung heraufgeſetzt
werden. Von Amerika blieben die Forderungen unverändert. Die
heu=
tigen Notierungen ſind: Choice Weſtern Steam 24 Mk., Pure Lard und
Fierces 26 Mk., desgleichen in kleinen Packungen 26,25 Mk., Berliner
Bratenſchmalz 26 Mk. — Speck: Beſſere Nachfrage. Mittelſtarker
ge=
ſalzener Rückenſpeck notiert 23 Mk.
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportverein Darmſtadt E. V. 1898. Der am Sonntag
als Gaſt des Sportvereins Darmſtadt 1898 e. V. hier weilende
Nürn=
berger Fußballverein dürfte dem Darmſtädter Ligavertreter
trotz ſeiner in letzter Zeit erzielten Erfolge eine harte Nuß zu knacken
geben. Im der Vorrunde der Verbandsſpiele unterbag die
Philipp=
mannſchaft dem Deutſchen Meiſter, dem 1. F.=Kl. Mirnberg, mauch hartem
Kampfe nr 2:0. An zweiter Stelle in der Tabelle hinter dem
deurt=
ſchen Meiſter hat der Nürnberger Fußballverein eine ſehr ſichere
Poſi=
vion gegeniber den übrigen Vereinen in dieſer Abteilung. Gegen die
bekannte Spielvereinigung Fürth unterlag Mürnberg nur knapp 0:1.
Turnverei 1846 Nürnberg lieferte gegen Fußballverein Mürnberg
knappe Reſultate von 2:0, 1:2, 2: 2, 1:1. Ergebniſſe wie 3: 2 gegen
Bahern=München, 9:0 gegen den vorjährigen Heſſenmeiſter Mainz 05
5:2,gegen Germania=Frankfurt ſprechen von einev erheblichen Stärke
dieſes am Sonnoag hier ſpielenden Vertreters des Nürnberger
Fußball=
ſportes. Im Schlußſpiele am den Pokal des Süddeutfchen
Fußballver=
bandes unterlag im vorigen Jahre Nürnberg vur knapp mit 2:3 der
Boruſſia=Neunkirchen. Anläßlich der Stadionweihe in Groningen
ge=
wann Mürnberg gegen den vorjährigen holländiſchen Meiſter 3: 2.
Die Deutſchen Kampfſpiele.
Warum national?
Von Hans Borowik.
Die Sportgemeinde der Deutſchen Kampfſpiele wächſt zuſehenbs. Ihre
Stimme wind immer mehr gehört, namentlich jetzt, wo Deutſchland Tage
der Troſtloſigkeit durchlebt. Kein Tag vergeht, an dem nicht die Preſſe
über ihre Vorbereitungen berichtet.
Von der Exiſtenz des Deutſchen Kampffpiel=Ausſchuſſes habe ich zum
erſten Male gehört, zu einer Zeit, als ich noch in Amerika weilte. Als
ſch die Idee erſtmalig in den Kreiſen der dortigen Auslandsdeutſchen
vortrug, ſtieß ich überall auf beifällige Aufnahme und allſeitiges
Ver=
ſtändnis.
„Endlich einer, der auch an uns (womit natürlich die
Auslandsdeub=
ſchen gemeink ſind) gedacht hat”, war der erſte Eindruck, den die
An=
küindigung von dem Stattfinden der Deurſchen Kampfſpiele in den
deutſch=
freumdlich geſinnten Neu=Yorker Turnvereinen hinterließ. So begeiſtert
für die Idee war der Zuhörerkreis, daß jedermann von mir zu erfahren
verſuchte, wer eigentlich der Urheber dieſes Gebankens ſei; denn
wahr=
lich, der Auslandsdeutſche iſt von der alten Heimat in Bezug auf
Ueber=
ſendung von Nachrichtenwaterial noch niemals verwöhnt worden.
Um=
ſomehr iſt die treue Anhänglichkeit dieſer Auslandsdeutſchen und ihr
einmütiger Wille, den Gedanhen der Deutſchen auch in der Fremde
hoch=
zuhalten ungeachtek aller feindlichen Gelüſte, entſchieden anzuerbenen
und zu loben. Die Wahrheit iſt eben bie: Es gibt auch jenſeits des
Atlantik — — Deutſche! Mögen die 60 Millionen an der Scholle ſich
dieſer Tatſache eingedenk ſein und wicht verfehlen, hieraus die nötigen
Schlüſſe zu zießen.
Gs war ein glücklicher Gedanke von Deutſchen Reichsausſchuß, die
Ausſchreibungen mit den Worten zu begleien, „die Deutſchen
Kampf=
ſpiele find offen für alle die, die deutſch denke n und deutſch
fühlen”. So wirite dieſer Hinweis vom erſten Tage an wvie ein
Zauberwort; fallen doch hiermit alle die künſtlich gezogenen
geographi=
ſihen Grenzen.
Soweit die deutſche Zunge klingt. .."
Darum ergeht die Einladung zu den Deutſchen Kampfſpielen nicht
nurr an die Bewohner des alten Reiches, ſondern weit darüber hinaus, an
alle deutſchen Stämme, an alle Deurſchen im Auslande und
den überſeeiſchem Ländern.
Damit iſt auch unſer Nachbarſtaat Deutſch=Oeſterreich gemeint, auf
deſſen Mitarbeitz wir gang beſonders veihnen.
Mag der Sport auch ſonſt internavional ſein. In dieſem Falle halten
wir es für unſere Pflicht, den nattonalen Gedanken in den Vordergrund
zu rücken ohne Underſchied der Parteirichtung. Schließlich gibt es auch
Grenzen in der Indernaviovalität des Sports. Eine ſolche Grenze ſind
beiſpielsweiſe die Deutſchen Kampfſpiele. Deutſche Eigenart ſoll hier in
Form von ſportlichen Wettkämpfen gepflegt und gewahrt werden.
Darum iſt der Sort auch navional. Als ſolcher hat er auch nationale
Pflichten zu erfüllen, die under keinen Umſtänden umgangen werden
düirfen.
Das ſind wir dem Anſehen des deutſchen Sports ſchuldig!
Schluß des redaktionellen Teils.
Feinschmecker
V.13841
rauchen nach wie vor
S
AAlEIKUN
Sonz
ZlGARETTEN
Willkommene
Geschenke Für Damen
und Herren!
Wetterausſichten für Donmerstag.
Bewölkt, einzelne Regenfälle, mild, Weſt= bis Nordweſtwind.
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr (C 15,
Son=
dermiete Serie 155): „Othello”.
Orpheum: Vorſtellung um 79 Uhr.
Leitung: Dr. Otto Waldaeſtel. Verantwortlich für den leitenben politiſchen
Leil und für Feuilleton: Dr. Otto WLaldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Hanoel und Landwüriſchatliches); Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteiluxgen aus dem Geſchätsleben: Paul Lange. —
Druck und Verlag: L. C. ADietich ſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtabt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werben
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die hentige Rummer hat 10 Seiten.
InnnaganriapnaaaubEEsinradAnannn
annaangannenangnann
STATT KARTEN.
Die Verlobung meines Mündels
Elsbeth Blickle mit Hrn. Pfarr- Elsbeth Blickle, Tochter des
assistent Otfo Stroh gebe ich
hiermit bekannt.
Charlottenburg, 22. Dezbr. 1921.
Die Geburt eines kräftigen
Jungen zeigen an
Dr. phil. Georg Scheuring
„ Frau Elsbet, geb. Hoffmann
Darmstadt, 21. Dez. 1921
Emilstraße 28.
Ka9
Irma Woltt
Christel Oestreicher
VERLOBTE
Meine Verlobung mit Fräulein
verstorbenen Hrn. Fabrikdirektors
Wihelm Blickle und seiner
ver-
storbenen Frau Gemahlin Helda,
geborene Prüfer, beehre ich mich
anzuzeigen.
Karl Croissant, Darmstadt, 22. Dezember 1921.
Otto Stroh, Pfarrassistent.
(48493
nannanarnnpeanEnnnnEnnwe z NFapnnnenennpagnnnnnnngengenn
Dezember 1921.
(*48460
Todes=Anzeige.
Heute vormittag 9 Uhr entſchlief
nach kurzem ſchwveren Leiden mein
lieber Mann, unſer guter Vater,
Schwiegervater und Großvater
Herr
Phklipp Richnel Haun
im Alter von 73 Jahren,
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Magdalena Haun.
Darmſtadt, den 21. Dez. 1921,
Herrngartenſtr. 23.
Die Beerdigung findet am Freitag
den 23. ds. Mts”, nachmittags 8 Uhr,
von der Leichenhalle des Beſſunger
Friedhofs aus ſtatt. (13961
Todes=Anzeige.
Am 16. ds. Monats verſchied in
Gleiwitz, wo ſie ſeit einigen Tagen zu
Beſ.ch weilte, nach kurzer Krankheit
unſere unvergeßliche, liebe Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter,
Schwe=
ſter, Schwägerin und Tante
Frau
Eliſe Keßler
geb. Hoffmann
im 68. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Eleiwitz, Bregenz,
(13960
Höchſt a. M.
Die Be rdigung findet am 22, ds Mts.,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des
Darmſtädter Friedhofs, Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße, aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Am 19. Dez abends, entſchlief
nach ſchwerer Krankheit mein geliebter
Gatte Vater, Bruder, Schwager und
13962
Onkel
Obergärtner
In namenloſem Schmerz:
Lina Bleſſing
geb Franz.
Roßdorf, den 21. Dezember 1921.
(Darmſtädterſtraße).
Die Beerdigung findet Donnerstag,
nachmiittags 3 Uhr, in Roßdorf ſtatt.
Todes=Anzeige.
Ich unterziehe mich hiermit der
traurigen Pflicht, alle Bekannten,
Freunden und Verwandten von dem
Ableben meiner lieben Frau, unſerer
treubeſorgten, geliebten Mutter,
Schwiegermutter und Großmutter
Frau Margarete Lorenz
geb. Dörmer
in Keuntnis zu ſetzen.
(13963
In tiefer Trauer:
Heinrich Lorenz, Lokomotivführer
Luiſe Rundſtatler, geb. Lorenz,
Guſt Rundſtatler,
Ruth Rundſtatler.
Darmſtadt, den 22. Dez. 1921.
Die Beiſetzung findet am Freitag, den
23. Dez., nachmittags 3½ Uhr, von
der Kapelle des Waldfriedhofs aus ſtatt.
Dankſagung.
Allen, die nach dem Hinſcheiden
meines unvergeßlichen Mannes und
unſeres herzensguten Vaters
Jac.
an uns in unſerer unſagbaren Trauer
gedacht haben, ſagen wir vielen Dank.
Frau Olga Perſiin=Suckow
48524) und Kinder.
Blut=
reinigungstee
in bekannter
vor=
züglicher Qualität
wieder eingetroff.
Borbeugungs=
mittel bei
Stoff=
wechſelſtörung
zur Belebung
mangelhaft.
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dauung. Beſond.
empfeylenswert.
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9
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 22. Dezember 1921.
Rumer 343.
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dem= oder denjenigen, welche Angaben
machen oder ſonſt zur Erlangung der
geſtohlenen Wäſche behilflich ſind.
Angaben unter Diskretion an das
Polizeiamt Darmſtadt. (*48488md
Un unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde
O heute bei der Firma:
(13937
Deutſche Bereinsbank, Filiale Darmſtadt
eingetragen:
Durch Beſchluß der Generalberſammlung
vom 6. Dezember 1921 iſt der
Geſellſchafts=
vertrag geändert.
Nach dem gleichen Beſchluß ſoll das
Grundkapital um 40 000 000 Mark erhöht
werden.
Das Grundkapital iſt um 40 000 000 Mark
erhöht und beträgt nunmehr 100 000 000 Mark.
Es ſind 40 000 Stück neue Aktien, auf den
Inhaber lautend, über je 1000 Mark
Nenn=
betrag ausgegeben, und zwar 20 000 Stüd
zum Betrage von 1850 und 20 000 Stück zum
Betrage vom 1800.
Darmſtadt, den 16. Dezember 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekanntmachung.
In unſer
Handels=
regiſter wurde heute
bei der Firma Schulzn.
Thomas, G. m. b. H.
zu Pfungſtadt,
folgen=
des eingetragen: (izu=
1. Die Firma wird
ge=
ändert in Thomas
n. Co., Geſellſchaft
mit beſchränkter
Haftung;
2. der Sitz der
Geſell=
ſchaft wird von
Pfungſtadt nach
Darmſtadt berlegt.
Darmſtadt, 17. Dez. 1921.
Heſſ. Amtsgericht II.
Zirka 100 Ztr. Korn=
Preßſtroh
abzug, bei (13891md
Chriſtoph Schupp
Griesheim, Schaafgaſſe 12.
Puppen=
Stuben=
Tapeten
empfiehlt
Tapetenhaus
Luckhardt,
Schulſtraße 7. (13549a
Kartenausgabe.
Die Ausgabe neuer Lebensmittelkarten,
gültig vom 16. Januar ab, beginnt Dienstag,
den 27. Dezember, und findet
Wilhelminen=
ſtraße 15 von vormittags 8 Uhr bis
nachmit=
tags 3 Uhr in folgender Weiſe ſtart:
Dienstag, den 27. Dez., für den 1. Bezirr
und für die Straßen mit den
Anfangsbuch=
ſtaben A—K,
Mittwoch, den 28. Dez., für den 1. Bezirr
und für die Straßen mit den
Anfangsbuch=
ſtaben I.—Z,
Donnerstag, den 29. Dez., für den 2. Bezirk
und für die Straßen mit den
Anfangsbuch=
ſtaben A—K,
Freitag, den 30. Dez; für den 2. Bezirk und
für die Straßen mit den
Anfangsbuch=
ſtaben I.—Z,
Montag, den 2. Jan.; für den 3. Bezirk und
für die Straßen mit den
Anfangsbuch=
ſtaben A—K,
Dienstag, den 3. Jan.; für den 3. Bezirk
und für die Straßen mit den
Anfangsbuch=
ſtaben I.—Z,
Mittwoch, den 4. Jan., für den 4. Bezirk
und für die Straßen mit den
Anfangsbuch=
ſtaben A—K,
Donnerstag, den 5. Jan., für den 4. Bezirk
und für die Straßen mit den
Anfangsbuch=
ſtaben I.—Z,
Freitag, den 6. Jan., für den 5. Bezirk und
für die Straßen mit den
Anfangsbuch=
ſtaben A—K,
Montag, den 9. Jan., für den 5. Bezirk und
für die Straßen mit den
Anfangsbuch=
ſtaben L—Z,
Dienstag, den 10. Jan.; für den 6. Bezirk
und für die Straßen mit den
Anfangsbuch=
ſtaben A—K,
Mittwoch, den 11. Jan., für den 6. Bezirk
und für die Straßen mit den
Anfangsbuch=
ſtaben I.—Z,
Donnerstag, den 12. Jan., für den 7. Bezirk
und für die Straßen mit den
Anfangsbuch=
ſtaben A—K,
Freitag, den 13. Jan., für den 7. Bezirk und
für die Straßen mit den
Anfangsbuch=
ſtaben I.—Z.
Alle an dieſen Tagen nicht abgeholten
Karten werden vom nächſten Tage gegen
Zahlung einer Gebühr von 2 Mk. im Zim=
(st13945
ner Nr. 5 ausgegeben.
Darmſtadt, den 22. Dezember 1921,
Lebensmittelamt.
Der Verkauf von Hausbrandkohlen an der
Grube wird bis einſchließlich 2. Januar 1922
eingeſtellt. Der Kleinverkauf am
Schwimm=
bad wird aufrechterhalten.
(st13907
Darmſtadt, den 20. Dezember 1921.
Berwaltung der ſtädt. Brannkohlengrube
„Prinz von Heſſen” bei Darmſtadt.
Bekanntmachung
betreffend die Entrichtung der
Umſatz=
ſteuer für das Kalenderjahr 1921.
Auf Grund des 8144 der
Ausführungsbe=
ſtimmungen zum Umſatzſteuergeſetz werden die
zur Entrichtung der Umſatzſteuer verpflichteten
Perfonen, die eine ſelbſtändige gewerbliche oder
berufliche Tätigkeit ausüben, die Geſellſchaften
und ſonſtigen Perſonenvereinigungen der
Fi=
nanzamtsbezirke Darmſtadt=Stadt, Darmſtadt=
Land und Langen aufgefordert, die
vorgeſchrie=
benen Erklärungen über den Geſamtbetrag der
ſteuerpflichtigen Entgelte im Jahre 1921 bis
ſpäteſtens Ende Januar 1922 den betr.
unter=
zeichneten Umſatzſteuerämtern ſchriftlich
ein=
zureichen oder die erforderlichen Angaben an
Amtsſtelle mündlich zu machen.
Als ſteuerpflichtiger Gewerbebetrieb gilt
auch der Betrieb der Land= und Forſtwirtſchaft,
der Viehzucht, der Fiſcherei und des
Garten=
baues ſowie der Bergwerkbetrieb. Die Abſicht
der Gewinnerzielung iſt nicht Vorausſetzung
für das Vorliegen eines Gewerbebetriebs im
Sinne des Umſatzſteuergeſetzes. Auch
Ange=
hörige freier Berufe (Aerzte, Rechtsanwälte,
Notare, Schriftſteller, Künſtler uſw.) ſind
ſteuer=
pflichtig.
Auch kleinſte Betriebe ſind ſteuerpflichtig;
eine Steuerbefreiung für Betriebe mit nicht
mehr als 3000 — Umſätze beſteht nach dem
Umſatzſteuergeſetze vom 24, Dezember 1919
nicht mehr.
Die Steuer wird auch erhoben, wenn und
ſoweit die ſteuerpflichtigen Perſonen uſw.
Ge=
genſtände aus dem eigenen Betriebe zum
Selbſtgebrauch oder verbrauch entnehmen. Als
Entgelt gilt in letzterem Falle der Betrag, der
am Orte und zur Zeit der Entnahme von
Wiederverkäufern gezahlt zu werden pflegt.
Die Einreichung der Erklärung kann durch
erforderlichenfalls zu wiederholende
Ordnungs=
ſtrafen bis zu je 500 ℳ erzwungen werden.
Um=
wandlung in Haft iſt zuläſſig. Wer meint, zur
Erfüllung der Aufforderung nicht verpflichtet
zu ſein, hat dies dem Umſatzſteueramt
recht=
zeitig unter Darlegung der Gründe mitzutetlen,
8 202 der Reichsabgabenordnung).
Das Umſatzſteuergeſetz bedroht
denjeni=
gen, der über den Betrag der Entgelte
wiſ=
ſentlich unrichtige Angaben macht und
vor=
fätzlich die Umſatzſtener hinterzieht oder
einen ihm nicht gebührenden Stenervorteil
erſchleicht, mit einer Geldſtrafe bis zum
20 fachen Betrage der gefährdeten oder
hin=
terzogenen Steuer oder mit Gefängnis. Der
Berſuch iſt ſtrafbar.
Zur Einreichung der ſchriftlichen Erklärung
find Vordrucke zu verwenden. Bis zu zwei
Stück können von jedem Steuerpflichtigen bei
den unterzeichneten Umſatzſteuerämtern
koſten=
os entnommen werden.
Steuerpflichtige ſind zur Anmeldung der
Entgelte verpflichtet, auch wenn ihnen
Vor=
drucke zu einer Erklärung nicht zugegangen ſind,
Bei Nichteinreichung einer Erklärung, die
im übrigen durch eine Ordnungsſtrafe geahndet
werden kann, iſt das Finanzamt befugt, die
Veranlagung auf Grund ſchätzungsweiſer
Er=
mittlung vorzunehmen.
Bei nicht rechtzeitiger Abgabe der
Steuer=
erklärung kann auf Grund des § 170 Abf. 2
der Reichsabgabenordnung ein Zuſchlag bis zu
10 v. H. der endgültig feſtgeſetzten Steuer
erhoben werden.
Darmſtadt u. Langen; den 20. Dezemb. 19211
Die Finanzämter (Umſatzſteuerämter)
Larmſtadt=Stadt. Darmſtadt=Land, Langen.
Stroh. Metz. Dr. Joſt,
Faſelvieh=Berkauf.
Ein der Gemeinde Waſchenbach gehörigert
ſehr ſchwerer Faſelochſe
ſoll durch Meiſtgebot veräußert werden
Schriftliche Angebote ſind verſchloſſen bis
längſtens Dienstag, den 27. ds. Mts.,
nach=
mittags 1 Uhr, einzureichen, woſelbſt um dieſe
Zeit die Eröffnung ſtattfindet.
Desgleichen wird auch ein Ziegenbock auf
die gleiche Art um dieſelbe Zeit verkauft.
Nähere Auskunft erteilt die Bürgermeiſterel.
Waſchenbach, den 19. Dezember 1921, (1ds
Heſſ. Bürgermeiſterei; Schneideri
/Rummer 343.2
Der Grenadier von Pirmaſens.
Eine Erzählung aus dem vorigen Jahrhundert.
Von Ernſt Pasqu”.
5)
(Rachbruck verboten.)
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 22. Dezember 1921.
Seite 7.
Jean erzählte ſeinem nunmehrigen Herbergsvater von ſeinen
seigenen Kenntniſſen der edlen Schuſterei, wie er in Paris
ge=
weſen, und was er da gelernt und gearbeitet. Dies intereſſierte
und freute den alten Korporal ungemein. Auf dieſe Weiſe
er=
fuhr er bald die ganze Vergangenheit, doch auch die zerſtörten
Hoffnungen des Zweibrücker Hans. Aber die Bekenntniſſe
Jeans hatten noch einen weiteren Zuhörer oder vielmehr eine
Zuhörerin, denn die lange Marei machte ſich in der nächſten Nähe
der beiden zu ſchaffen, ſo daß ſie taub hätte ſein müſſen, wenn
ſie nicht alles vernommen und verſtanden hätte.
In dem Giebel wurde Jean ein Stübchen eing räumt, das
heißt, es wurde darin ſo viel Raum freigemacht, als für einen
Strohſack nötig war. In der Nebenkammer, die eigentlich nur
ein Durchlaß zu der nünmehrigen Einquartierungsſtube,
ſchlie=
fen die vier Buben ebenfalls auf der Erde, doch nur auf Stroh.
Vater, Mutter und Tochter hatten ihre Schlafſtellen in der
Wohn=
ſtube in einer Art von Wandſchränken, wie ſie in Holland in
Gebrauch ſind, die am Tag geſchloſſen wurden und ſo die
Be=
nutzung des Raumes als Wohn=, Arbeits= und Eßzimmer nicht
hinderten. Das Erdgeſchoß enthielt außer dieſer vielſeitig in
Anſpruch genommenen Stube und einer daneben liegenden Küche
nur noch einen kleinen Stall, in dem eine einſame Ziege meckerte.
So war das Wohnhaus beſchaffen, welches Korporal
Schimmel=
pfennig mit gerechtem Stolz ſein Eigentum nannte, und deſſen
Kaufſumme er ſich nach und nach kreuzerweiſe von ſeiner Löh= Dem Korporal ſchien nichts ferner zu liegen, als ein ſolcher
Ge=
nung von einem halben, dann dreiviertel, endlich einem ganzen danke, er glaubte ſogar, daß der Burſche ſich nicht allein in ſein
Gulden täglich hatte abziehen laſſen.
Schickſal gefunden, ſondern vollſtändig damit zufrieden ſei. Zo
Noch bevor Jean am Nachmittag zum zweiten Mal, mit verging denn der Abend noch ungezwungener und angenehmer
ſeinem Lehrmeiſter auf den Ererzierplatz hinausſchritt, war er in der luſtigen Rieſenfamilie, und beſonders waren es die vier
ſo vertraut mit der ganzen Familie geworden und kannte derem Jungen, welche eine ganz ungewöhnliche Zuneigung zu dem
Glieder ſo genau, als ob er bereits Jahre lang mit ihnen zu= neuen Grenadier an den Tag legten. Marei dagegen war ſtiller
ſammengelebt hätte; ebenſo raſch hatte er ſich mit der Oertlichkeit geworden. Vielleicht empfand das lange ſchmucke Mädchen etwas
vertraut gemacht und den Plan zu ſeiner Flucht darnach ent= Aehnliches wie ihre Brüder, und wollte es nicht wie dieſe ſo
worfen. Schon in der bevorſtehenden Nacht ſollte ſie ausgeführt offenkundig zeigen.
werden.
Schlag neun Uhr wurde der erſte Zapfenſtreich von ſämt=
Diesmal ging das Exerzieren vortrefflich. Der Korporal lichen Trommlern und Pfeifern der Garniſon, 160 an der Zahl,
war ein ganz anderer als am Vormittage, und Jean ſchien Ge= vom Reſidenzſchloſſe aus durch alle Straßen der Stadt
getrom=
fallen an den militäriſchen Uebungen zu finden. Mit Eifer führte melt und gepfiffen, und nun mußte jedes Haus, beſonders jedes
er alle Kommandos aus und ſogar mit ſolcher Geſchicklichkeit, ſol= Wirtshaus, geſchloſſen werden, und jeder Soldat in der Stadt
cher Präziſion, daß der Alte, ſelbſt wenn er gewollt, mit dem wie in der Kaſerne hatte in ſein Bett zu kriechen. Dieſer erſte
beſten Willen nicht mehr hätte grob werden können. Auch der jZapfenſtreich dauerte eine dolle halbe Stunde. Um Mitternacht
Landgraf ſah aus der Ferne dem Exerzieren ſeines nenen Ne= erklang dann plötzlich der zweite Zapfenſtreich, auch der „
Schar=
kruten mit ſichtlichem Wohlgefallen zu, doch trat er ihm diesmal wachenmarſch” genannt, durch die ſtille Stadt, und nun hatten
nicht näher, ſondern beobachtete ihn nur. Er überließ dea fun= die Bewohner das Vergnügen, aus ihrem durch Trommeln und
gen prächtigen Burſchen ſeinen eigenen Gedanken, die ihn gewiß. Pfeifen befohlenen Schlaf durch ein, wenn möglich, noch
ſchreck=
auf den rechten Weg führen und auch darauf erhalten würden, kicheres Getöſe reglementsmäßig geweckt zu werden. Hierauf trat
wie der Fürſt, wenn auch in anderem Sinne, mit Recht ver= eine Ruhepauſe ein, im Sommer bis vier, im Winter bis ſechs
mutete.
Uhr. Die Pirmaſenſer, Militär wie Zivil, hatten ſich indeß an
Als Korporal Schimmelpennig am Abend müde und ſchweiß= dieſe Ordnung ſo gewöhnt, daß ſie nichts Auffallendes mehr an
triefend, doch innerlich ſtolz und zufrieden mit ſeinem Rakruten den nächtlichen Trommelmuſiken ſanden, wohl aber würden ſie
den Heimweg antrat, waren beide Männer bereits Freunde ge= einen Genuß vermißt haben, wenn der Herr Landgraf den
halb=
worden, und Jeau dachte in ſeiner Gutheit ſchon mit Bedauern ſtündigen Zapfenſtreich und den mitternächtlichen
Scharwachen=
an den entſetzlichen Rüffel, den der Alte erhalten müſſe, wenn marſch plötzlich abbefohlen hätte.
der ihm ſo dringend Anbefohlene wirklich deſertiert fein wü=de.
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[ ← ][ ][ → ]Mummer 343.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
w. Frankfurt a. M., 21. Dez. Am Effektenmarkt von Bureau
u Bureau war das Geſchäft heute ſehr ſtill. Die Ausſichten der
morgi=
ent offiziellen Börſe werden wenig günſtig beurteilt. Man nimmt an.
aß die politiſche Lage ſich nicht ſo ſchnell klärt und daß dieſes die erſte
Vorbedingung für ein regeres Geſchäft ſei. Die Tendenz, wobei eine
blche überhaupt heute erhennbar war, kennzeichnete ſich als vorwviegend
ſehauptet. Montanaktien gegen geſtern mäßig befeſtigt. Man nannte
. a. aurch einzelne chemiſche Aktien. Scheideanſtalt zirka 1350, Höchſter
o Bad. Anilin 590, Adlenwerke Kletzer 570, Metallbank erholt 900
ſteld. Elektrizitätsaktien kaum beachtet. Von den nicht amtlich notierten
Ferten waren Deutſche Petvoleum 1300, 1325 genannt. Man hörte
fer=
der Benz 560, Hanſa Llotzd 380, derem Bezüge 70 bis 75 Prozent;
fer=
der Ufa 240, Bahnbedarf 410, Mansfelder Kuxe 18 100, Inag 670,
Kar=
ſadt 285, Julius Sichel 800 Geld, Chemiſche Rhenania 810. Ausländiſche
loten, beſonders Dollars, warem angeboten und es ſtellte ſich die
an=
ungliche Notiz auf 162, ſpäter unter Schwankungen wieder feſter 164,
58, 170. Höher gefragt waren 5proz. Silbermexikaner.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a. M., 21. Dez.
f
Geld Brief
T.Brüſſt1378,601BBIANB13,50 1318.0
blland. ,6231.206298 30/6308. 106218.00
bndon. / 721.20/ 722,80 722.20/ 723.80
huris. . ./1418.50/1416.50/1381. 10 1383.90
ſchwveit „/3376.60/3333.40/3321.60,8328 40
Ma
Schweben
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Wien (abg.
(banien K527.40 2532.60 f2507.40 2602,60 1 D.-Oſterr. / 6.59— 6.61-/ 6.59— 6.61—
talien . 1 804,10/ 805.90 789.20/ 790,80 ) Budapeſt k6.97— k7.03-—/ 27.22— 27.28—
R
ſ4398. 10 4306.90
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Prag ... / 226.20 226.80/28.70— 229.30—
K7
Geld WBriel!
178.00
174.30
ſab. Op. —— —.- ——
inem. 18546.40/8553.60/8533.40 3543.,60
Frankfurter Abenddebiſen vom 21. Dezember. Der
ſtere Grundton hielt auch in den Abendſtunden an, doch iſt das Geſchäft
ſeiterhin ſtill. Die Preisbewegung war beſcheiden. Auszahlung
War=
zau zirka 6,00, Polennoten 6,10 genannt. Gs notierten: Wechſel auf
1Agien 1350, Wechſel auf Holland 6375, Wechſel auf London 727, Wech=
H auf Paris 1400, Wechſel auf die Schweiz 3350, Wechſel auf Neu=York
Der Wert ber Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 21. Dezember in Zürich 2,95
dor dem Kriege 125,40) Franten, Amſterdam 1,56 (59,20) Gulden,
E
Kopenhagen 5,00 (88,80) Kronen, Stockholm 2,40 (88,80)
Kro=
nen, Wien 3497 (117,80) Kronen, London 7.37½ (97,80) Schilling,
Neu=York 0,57 (23,80) Dollar, Paris 71/g (125,40) Franken.
Neu=York, 20. Dez. (Wolff.) Die Markſteigerung ſetzt
ſich auch heute fort. Nachdem um 10 Uhr ein Kurs von 0,55½ bezu.
0,5534, um 10.30 Uhr ein ſolcher von 0,56½4 bezw. 0,56½ feſtgeſetzt war,
ſtellte ſich dis Notiz im weiteren Verlaufe bis zu 0,59 höher (die niedrigſte
Notiz war 0,55), um ſchließlich einen Kurs von 0,58 zu erreichen.
Nach=
börslich notierte man einen Kurs von 0,58½ bezw. 0,58½
Berliner Börſe.
Berlin, 21. Dez. (Wolff.) Debiſenmarkt. Die
Bewe=
gung der Deviſenkurſe ſchwankt nach oben und nach unten je nach der
Beurteilung, die die aus London zunn Teil ſich widerſprechenden
Nach=
richten finden. Nachdem geſtern abend eine kleine Befeſtigung des
Dol=
lars erfolgt war, kam in dem Vormittagsverkehr eine entſchiedene
Ab=
wärtsbewegung zum Durckbruch, da die Situation für Deutſchland
günſtiger auffgefaßt wurde. Hierin vollzog ſich ein weſentlicher Wandel,
als die Meldungen bekannt wurden, wonach die maßgebenden
Staats=
männer Englands und Frankreichs auf Gntrichtung der am 15. Januar
fälligen Zahlung ſeitens Deutſchlauds zu beharren ſcheinen. Der Dollar
ſtieg inſolgedeſſen von 162 auf 170 und die übrigen Deviſen ſchloſſen
ſich dieſer Steigerung an. Zur größeven Umſätzen kam es aber nicht, da
offbar das ſpehulative Element guoße Zurückhaltung beobachtet. Eine
Wirkung dieſer Schwankungem am Deviſenmarkte auf den Efſektenhandel
war kaum feſtſtellbar, da ſich nirgends Neigung zu Geſchäftsabſch
Leviſenmarkt. Berlin; 21.
Auszahlungen für:
e M e Geld Brief Geld Brief Geld / Briel Geld Brief
Amſterdam-
Notrerdam ,6843.65/6356.35/208. 706306.30
New=York
einen feſterem Anſtrich zu gewinnen. Man glaubt nicht an eine Belebung
des Geſchäftes noch in dieſen Jahre
Berlin, 2. Dez. (Wolff.) Produktenbericht. Am
Pro=
duktenmarkt hielt zwar die Stille im Geſchäft an, es machte ſich aber eine
entſchiedene Befeſtigung der Stimmung bemerkbar. Meben der
Auſtwärts=
bewegung der Deviſenpreiſe bildete die Urſache hierfür anſcheinend
Nach=
frage ſeitens der Reichsgetreideſtelle für Roggen. Weizen war mehr
begehrt infolge Declungem auf eine Zahlungseinſtellung in Oberſchleſien.
Gerſte wurde wenig umgeſetzt bei feſtgehaltenen Preisforderungen. Hafer
loco blib Enapp, für Abladung zeigte ſich mehr Angebot. Mais befeſtigte
ſich nach geſtriger Abſchwächung. Mehl, Raps, Hülſenfrüchte und
Futter=
ſtoffe hatten ſehr geringes Gefchäft.
Brüſſ. Autn
Chriſtiania
Kopenhagen
Stockholm.
Helſiugſors
Italien ..
London ..
185 1.101858.90l1886. 15 1388.851
k737.25 2742.,75/707. 25 2712.75
5646.85 3658,65/8550.40 3568.60
4335.60 4694 49/4855.0 4364.40/ Oeſter, abg )
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B391.60 8398 408366,00/g378.40
P582.40/2587. 60/557.40/2582.60
Zärich, 21. Dez
172.32 172.15
1393.60 1896.40
6.97— 6.58—
221.25 221.75 232. 75
6.62—
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76.14
170.—
0.80—
20—
0.7r/.
* Die Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter
Bank) hat in Krummhübel im Rieſengebirge eine Zweigſtelle er=
richtet.
Berlin, 21. Dez. (Wolff.) In längeren Ausführungen wendet
ſich die Deutſche Bank dagegen, daß in Verſammlungen von
Abtio=
närvereinigungen der Pfälziſchen Pank den in höchſter Not
hel=
fend eingeſprungenen Banhen, der Rheiniſchem Kreditbank und der
Deut=
ſchen Bank zwar anerkannt wird, die Pfälziſche Bank vor dem
unver=
meidbaren Konkurs bewahrt zu haben, daß ſie aber die Aktionäre ganz
leer ausgehen ließen. Die Ausführungen beſagen zum Schluß, daß die
beiden Banken ihre endgültigen Entſchließungen im der Frage eines evt.
Angebots an die Aktiowäre von dem Ergebnis der ſofort eingeleiteten
und mit allem Nachdruck betriebenen Prifung des Status und der
ent=
ſprechenden Zwiſchenbilanz abhängig machen wollen. Bei dem Rüickſtand
der Bücher der Pfälziſchen Bank ſtoßen dieſe Arbeiten aber auf nicht
unerhebliche Schlvierigkeiten, doch hoffe man, einen ausreichenden und
zuverläſſigen Status rechtzeitig vor der Generalverſammlung der
Pfäl=
ziſchen Bank ſicher fertigſtellen zu können.
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[ ← ][ ]Eeite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 22. Dezember 1921.
Nummer 343.
Landwirtſchaft, Sartenbau, Kleintierzucht und Siedlungsweſen
Etwas von der Ziegenzucht und Ziegenhaltung. zelne Nährſtoffe, die nur zu einem kleinen Teil waſſerlöslich und die Futtermittel dem Butterfett gegebene Härte. Bekanntlich
ſofort aufnehmbar ſind, während der größere Teil ſich erſt im liefern die Futtermittel teils mehr von den feſtern Beſtandteilen,
Milchmangels eine nie geahnte Bedeutung gewonnen, die nock Dadurch wird es vermieden, daß ſich eine zu ſtarke Bodenlöſung
auf viele Jahre hinaus anhalten wird. Die Ziege iſt die Milch= im Topſe bildet, die, obwohl aus nährenden Stoffen beſtehend.
kuh des kleinen Mannes und auch des „Angeſtellten”, winn er die Wurzeln doch mehr ſchädigen als der Pflanze, uützen würde.
nur Platz und das nötige Futter aufbringen kann.
Der Hauptnutzen der Ziege reſultiert aus der Milch. Natür= nehmen, iſt das Gießen mit Nährlöſungen eine Sache, die ſehr
im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht, im allgenneinen, mehr beim Gebrauch des Lierkeſchen Blumendüngers, der die Gewähr
Milck als eine Kuh.
anlangt, ſo beſteht dieſelbe aus durchſchnittlich 85,5 Prozent zenerde. Für Fuchſien, Begonien, Primeln, Farne, Azaleen,
Waſſer, 4,8 Prozent Fett, 3,8 Prozent Kaſein und 12 Prozen: Ei= Kamelie, Roſen, Cyklamen, Ericen und andere ſchwer
durchwur=
weiß, 4 Prozent Laktoſe und 0.7 Prozent Mineralbeſtandteilen, zelnde Pflanzen ſind 200 bis 400 Gramm auf 100 Liter Erde ab=
Nach anderen Unterſuchungen betragen die feſten Stoffe nur 12,7 zumeſſen, für Pelargonien, Chryſantzemen, Hortenſien, Nelken,
Prozent. Auf alle Fälle ſteht ſie der Kuhmilch nicht nach.
Oftmals hat die Ziegenmilch einen unangenehmen Beige= müſſen innig vermiſcht werden.
ſchmack, ſie böckſert, wvie man zu ſagen pflegt. Dies iſt auf ſchlechte
Luft im Stalle und ungenügende Hautpflege zurückzuführen.
Gerade die Milch iſt es, die Geruchſtoffe aller Art ſehr leicht auf.
nimmt. Den unangenehmen Beigeſchmack der Ziegenmilch kann
man durch gut gelüfteten Stall, öfteres Durchbürſten der Tiere
und trockenes Lager beſeitigen.
Vermöge ihrer Zuſammenſetzung, ganz beſonders durch ihren beſſerungen. Zur Förderung des Futterbaues uud damit
Mehrgehalt an Fett und Eiweiß, eignet ſich die Ziegenmilch nict der Viebzucht hat der Landwirtſchaftskammer=
Aus=
nur als Kindernährmild, ſondern auch für Kranke, Blutarme, in ſchuß für Starkenburg beſchloſſen, an Wieſenbeſitzer, die
Geneſung Befindliche. Sie iſt auch deshalb beſonders zu ſchätzen, ihre Wieſen in zweckmäßiger Weiſe, insbeſonders durch
Her=
weil Ziegen erfahrungsgemäß äußerſt ſelten an Tuberkuloſe lei= ſtellung von Be=und Entwäſſerungsanlagen, verbeſſern und in der
den und deshalb das Abkochen der Milch, nicht notwendig iſt. Provinz Starkenburg wohnen, Meliorationsprämien zu gewähren.
Ungekochte Milch wird vom Magen viel beſſer vertragen,
abge=
ſehen davon, daß durch das Kochen manche Stoffe, die z. B. für Verfügung ſtehenden Mitteln, jowie nach der Art und dem
die Ernährung des Kindes ſehr wichtig ſind, ausſcheiden.
Die Ziegenmilch iſt aber auch zur Bereitung von Butier und wirkung von Wieſeubautechnikern ausgeführten Wieſenverbeſſe=
Käſe ſehr zu empfehlen. Die Güte und Schmackhaftigkeit eines rungen werden gegenüber anderen Ausführungen bevorzugt.
Käſe iſt um ſo befſer, je größer der Gehalt an Fett und Eiweiß
iſt! Das trifft für Ziegenkäſe in günſtiger Weiſe zu.
mehr als Stallhaltung. Bei guter Weide leidet die Milchleiſtung einer Wieſenverbeſſerungsprämi= rechnen, wollen ihre
Bewer=
in der Menge keineswegs wie beim Ninde. Man ſagt den Zie= hungen unter näherer Angabe der Größe der verbeſſerten
Wieſen=
herumwerfen können, läßt ſich das Uebel zum mindeſten verhin= ſtraße 62, bis ſpäteſtens zum 15. April 1922 einreichen.
dern. Manche Tiere ſind gute, mauche ſchlechte Futterverwerter,
manche Hausfrau verſteht es gut, alle, möglichen Küchenabfälle 9
Laub, Unkraut) ſo zu bereiten, daß es die Tiere gern nehmen.
Von allen dieſen Dingen hängt, die Nentabilität, der Ziegen= wärmende Einfluß der Sonnenſtrahlen allenthalben die
Pflan=
haltung ab.
größten ſein, wo wir ohnedies den Weidetrieb haben und die 7
Ziegen vom frühen Frühjahr bis ſpäten Spätjahr hinaustreiben in Blüte ſteht. Es iſt allerdings kein Keimen im landläufigen
können und ſo das Fltter erſparen.
Krankheitserreger auf Gemüſe und Obſt.
— Der Erdboden wimmelt von Bakterien der verſchiedenſten
iſt. Deshalb finden ſich an den beſonders reichlich gedüngten feuchtem Wetter durch Streckung der Schläuche herausgepreßt.
die meiſten Bakterien. Hat man doch durch beſondere Kultur; blühenden Roggenfelder. Viele von ihnen ſetzen ſich in den
Blü=
verſuche in 1 Gramm Erde in verſchiedenen Fällen bis zu einer ten des Getreides feſt, um ſofort ihr Zerſtörungswerk zu begin=
Zerſetzung der organiſchen Stoffe den Konſerven gefährlich wer= ungeheure Anzahl kleiner Körperchen ab, die als Konidien
be=
den, ſo gibt es aber auch krankheitserregende Bakterien, im zeichnet und von einer ſüßlichen, ſtark duftenden, klebrigen
Feuch=
heit hervorrufen können. So iſt z. B. der Erreger des Starr= Geruch lockt Myriaden, Fliegen an, die ſich an der ſüßen Speiſe
krampfes ein regelmäßiger Bewohner der Gartenerde. Wenn er /erquicken. Dabei bleiben an Rüſſel, und Füßen Konidien in
löſen. Weiter verbreitet als erſterer iſt das große Heer der
gelangen. Eine ganze Anzahl ſchädlicher Bakterien, die bim organe zu neuer Verwüſtung verſendet.
Genuß von rohem Gemüſe, Salaten, Obſt uſw. in den Magen
gelangen, greifen den Organismus vom Verdauungskanal aus
an. Hauptſächlich ſind dies die Erreger des Typhus, der Cholera
und der Tuberkuloſe. Die andere großze Gruppe ſchädlicher Or= glatte Walzen werden nur zum Ebnen des Bodens benutzt, um
ganismen, die den Erdboden zeitweiſe bewohnen, ſind die
Ein=
im Menſchen leben und dieſem auch gefährlich werden.
Durch die Art der Zubereitung für den menſchlichen Genuß Walzen ſchwerer ſein. Ein nachteiliges Feſtlagern des Bodens
werden allerdings auch manche dieſer Bakterien vernichtet. Faſt
allen koſtet der Einfluß von Eſig das Leben, namentlich auc, Fruchtſtand auf den Anwänden ſtets ein guter, obgleich der
Bo=
dem Cholera= und Typhusbazillus, wenn er lange genug darauf den bei der Bearbeitung von den Zugtieren feſtgetreten iſt.
einwirken kann. Auch die halbſtündige Einwirkung einer
Zpro=
zentigen Weinſteinſäurelöſung übt dieſelbe Wirkung aus. Da= Erdmaſſe, und es bilden ſich in der Ackerkrume diefenigen feinen
gegen iſt vorſtehende Behandlung gegen die Eier der Eingeweide= Poren, ohne die eine energiſche Verdichtung der Luft nicht
ſtatt=
würrier wirkungslos. In dieſem Fall kann nur wiederholtes
gründliches Waſchen der Gemüſe uſwv. mit ſtets friſchem Waſſer und die Gleichmäßigkeit der Temperatur im Acker begünſtigt,
wo=
als ſicherſtes Mittel gegen die Paraſitei empfohlen werden. Auch durch die chemiſche Tätigkeit im Boden in hervorragender Weiſe
ſei jede Hausfrau bei der Zubereitung von Gemüſe nicht allzu angeregt wird. In einem feſtgewalzten Boden gelangt der
Un=
ſparſam und nehme von den äußeren Blättern lieber einige mehr krautſamen ſchneller zur Keimung, und kann dann in ſeinererſten
widrigen Keime. Alles Obft ſollte vor dem Genuß gründlich
ab=
gewaſchen werden wie Rettiche und Radieschen.
Auch Topfpſlanzen brauchen Dünger.
— Die ſtarke Lebenskraft von Pflanzenleben erſcheint oft
be=
wundernswert bei Zimmergewächſen, die außer gelegentlichem
Gießen keine beſondere Pflege erfahren. Ihre Beſitzerinnen
freuen ſich, wie ſie wachſen und blühen, und ahnen nicht, welcher
Leiſtung ihre Pfleglinge fähig wären, wenn ſie auch regelmäßig
gedüngt würden. Daß dies nicht überflüſſig ſein kann, leuchtet
ohne weiteres ein, wenn man bedenkt, welch geringer Bodenraum
der Topfpflanze zur Verfügung ſteht. Der Nährſtofiwert der Erde
im Topf oder Kaſten kann natürlich nicht jahrelang ausreichen,
mag man auch zum Pflanzen die beſte Miſtbeeterde verwenden.
Auch die Erneuerung und Vermehrung der Erde beim
Umpflan=
zen in größere Töpfe führt den Pflanzen nicht ſo viel ſtiſche
Nah=
rung zu, um dauernd kräftig weiterwachſen zu können. Manche
Blumenliebhaber ſuchen nun durch Gießen mit verdünnter
Jauche nachzuhelfen. Es iſt aber im Zimmer unang nehm,
außerdem werden den Pflanzen dadurch die nötigen Nährſtoffe
nicht in dem Verhältnis geboten, wie ſie ihrer bedürfen. Jauche
enthält nämlich zuviel Stickſtoff und zu wenig Kali und
Phos=
phorſäure.
In Gärtnereibetrieben iſt man ſchon länger dazu
übergegan=
gen, Auflöſungen von künſtlichen Düngemitteln
zu verwenden. Neben guten Nährſalzen, die zuerſt Prof.
Wag=
ner=Darmſtadt empſohlen hat, haben ſich in der Praxis beſonders
die Nährſtoffmiſchungen bewährt, die Oekonomierat Lierke,
Leopoldshall, zuſammengeſtellt hat. Es kommt bei derartigen
Düngemitteln nicht bloß darauf an, daß die drei
Hauptnährſtoff=
für die ſogenannte Volldüngung darin enthalten ſind, ſondern
s iſt von größter Wichtigkeit, daß die einzelnen Beſtaudteile
zu inander paſſen und eine wirklich geſunde Pflanzennahrung
bilden, die auch nach der Umſetzung im Boden keine die Wurzeln
ſchädigende Reſte hinterläßt. Der Lierkeſche Blumendünger beſitzt
einen beſonders hoch anzuſchlagenden Vorteil darin, daß er der
Pflanzerde in trockener Form zugeſetzt werden kann, alſo
gewiſ=
ſermaßen als Vorratsdünger. Für dieſen Zweck enthült ir ein=
F. Die Ziegenzucht hat während des Krieges infolge Ke3 Boden zerſetzen muß, damit die Wurzeln ihn aufnehmen kögnen.
Da die Wurzeln nur aus ſchwachen Löfungen Nahrung
auf=
lich iſt die Leiſtung eine ganz verſchiedene. Die Jahresmenge viel Sorgfalt erfordert. Dem Blumenliebhaber macht es zu viel
ſchwankt zwiſchen 200 bis 600 Liter. Die weiße, ſelten etwas Arbeit, die Löſung in der jeweils paſſenden Stärke zu bereiten,
gelbliche Milch wird im Jahre etiwa 5—6 Monate hindurch ge= dem Gärtnereibeſitzer verurſacht die Verwendung von
Nähr=
geben, manchmal auch bis zu 10 Monaten. Eine Ziege liefert löſungen zu hohe Koſten. Dieſen Schwierigkeiten entgeht men
einer geſunden Zuſammenſetzung bietet. Im allgemeinen ge=
Was nun die chemiſche Zuſammenfetzung der Ziegenmilch nügen 200 bis 800 Gramm dieſes Düngers für 100 Liter Pflan=
Aſparagus u. a. 500 bis 800 Gramm. Pflanzenerde und Dünger
Dr. K.
Oa5
Landwirtſchaft
— Gewährung von Prämien für Wieſenver=
Die Höhe dieſer Prämien bemißt ſich nach den hierfür zur
Umfange der ausgeführten Wieſenverbeſſerung. Die unter Mit=
Wieſenbeſitzer und gegebenenfalls Vereinigungen von
Wie=
ſenbeſitzern, die Wicſenverbeſſerungen angedeuteter Art im
Es entſpricht der Natur der Ziege der Aufenthalt im Freien Herbſt und Winter 1921/22 vornehmen und auf Zuerkennung
gen nach, ſie ſeien Futterverderber. Das iſt richtig. Wenn man fläche, der Art der Verbeſſerung und des Koſtenaufwandes an
ihnen aber die Raufen ſo einrichtet, daß ſie das Futter, nicht den Landwirtſchaſtskammer=Ausſchuß in Darmſtadt, Rhein=
— Der Entwickelungsgang des Mutterkorns.
Von den vielen Getreidekrankheiten, die den Landwirt oft genug
(Knollen, Wurzelſhalen, Gemüſeabfälle, Mehlreſte, altes Brot, erheblich ſchädigen, iſt neben dem Getreideroſt und =brand das
„Mutterkorn” az bekamnt=ſten. Wenn im ſpäten Frühling der
er=
zen zu fröhlichem Wachstum treibt, dann fangen auch die als
Die Rentabilität wird natürlich in jenen Gegenden am „Mutterkorn” bekannten blauſchwarzen, übergroßen Körner des
Roggens an zu keimen, juſt um die Zeit, in welcher der Roggen
Sinne, vielmehr kommt eine große Anzahl Fäden aus dem
Mut=
terkorn, die von fleiſchroten, ſtecknadelkopfgroßen Knöpfchen
ge=
ziert werden. Dieſe roten Kügelchen haben eine große Zahl
trich=
terförmiger Vertiefungen, in welchen ſchlauchartige Fäden ſtecken.
Art und iſt um ſo reicher daran, je kultivierter und fruchtbarer er In jedem Faden enwickeln ſich acht Sporen. Dieſe werden bei
Stellen, die zur Aufnahme irgend einer Kultur beſtimnt ſind, Sobald ſie wieder getrocknet ſind, trägt ſie der Wind über die
Million derſelben gefunden. Wenn nun auch dieſe Aiten dee nen. Im Fruchtknoten der Roggenblüte wuchert ein dichter Filz
Bakterien ausnahmslos harmlos ſiud, und höchſtenfalls durch ſeiner Fäden, die in Zellen geteilt ſind. Sie ſondern jetzt eine
Voden, d. h. ſolche, die im menſchlichen Körper irgend eine Krank= tigkeit eingehüllt werden. Der ſtarke, nicht gerade angenehme
auch für den Magen= und Darmkanal unſchädlich iſt, kann er, ſo= Menge kleben. Wird min eine neue geſunde Blüte berührt, ſo
bald er in eine Wunde gelangt, dieſe furchtbare Krankheit aus= gelangen die Komidien in deren Fruchtknoten. Sie entwickeln
ſo=
fort wieder Fäden und Konidien, die den Fruchtknoten ſchließlich
Eitererreger. Auch bieſe wirken nur, wenn ſie in eine Wunde völlig zerſtören. Später verfilzen all Fäden zu dem bekannten
Mutterkorn, das erſt im Frühlinge wieder ſeine Fortpflanzungs=
— Anwendungder Walze. Bei der Anwendung der
Walze iſt beſonders ihre Schwere zu berückſichtigen. Ganz leichte,
bei der Drillſaat eine gleichmäßigere Arbeit zu erzielen und um
geweidewürmer oder vielmehr deren Eier, von denen manche beim Legen der Kartoffeln die Furchen des Reihenziehers
deut=
licher ſichtbar zu machen. Bei allen anderen Arbeiten müſſen die
braucht nicht befürchtet zu werden, denn erfahrungsgemäß iſt der
Durch den Druck der Walze verringert, ſich das Volumen der
finden kann. Die Feuchtigkeit wird im Boden zurückgehalten
weg, denn gerade an dieſen haften in der Regel die geſundheits= Entwickelung durch ſcharfes Eggen vernichtet werden. Bei der
Anwendung zu leichter Walzen gehen dieſe Vorteile vollſtändig
verloren. Denn während die oberſte Schicht in Staub zerfällt,
bleibt die untere hohl oder doch ſo locker, daß Luft und Wind zu
ſtark einſtrömen, die im Boden vorhandene Feuchtigkeit zu raſch
verzehren und ſomit die Bedingungen für eine raſche und
gün=
ſtige Zerſetzung der Bodenbeſtandteile vermindern. Für den
ge=
eigneten Zeitpunkt des Walzens iſt der Feuchtigkeitsgehalt des
Bodens maßgebend. Die Erde muß ſo beſchaffen ſein, daß ſie
nicht an der Walze haften bleibt, da ſonſt die Erdoberfläche
ver=
ſchmiert wird und ſich ſpäter eine harte Kruſte bildet. Läßt man
den Boden zu ſehr austrocknen, ſo entſtehen ſteinharte Schollen,
deren Zertrümmerung ſelbſt mit den ſchwerſten Walzen erſt bei
mehrmaligem Walzen möglich iſt. In ſolchen Fällen iſt
erfor=
derlich, den Boden längs und guer zu walzen. Beſonders iſt noch
zu bemerken daß die Walzen nicht zu langſam, ſondern mit einer
gewiſſen Geſchwindigkeit über den Acker gefahren werden müſſen,
wenn man die gewünſchte Wirkung erzielen will.
5
teils mehr von den weichern, ohne daß man dieſe Einflüſſe genau
vorausſehen kann (eben, weil noch andere ſchwankende Umſtände
mitwirken). Man iſt deshalb auf eigene Beobachtungen
hin=
gewvieſen, d. h. man muß aus den Ergebniſſen der
vorangegange=
nen Butterungen lernen. Sehr nützlich iſt es, ſich täglich die
wich=
tigſten Punkte, wie Anfangstemperatur, Butterungsdauer (0
bis 50 Minuten), Buttergewicht und Ausbeuteverhältnis (Pſund
aus 100 Liter Milch) zu notieren, natürlich gelten Sommers die
niedrigen Wärmegrade durchwveg, die allmählich bis Winter zu
den oberen Grenzen aufſteigen und umgekehrt. Ein Zugießen
warmen oder heißen Waſſers zum Rahm ſelbſt iſt ganz
unſtatt=
haft, weil dadurch die Butter weißlich und ſchmierig wird,
da=
gegen iſt es beſonders bei etwas zu hoher Temperatur von
Vor=
teil auf die Menge und Güte der Butter, dem Nahm ſelbſt, kurz
ehe ſich die Butter bildet, recht kaltes, natürlich tadellos reines
Waſſer (mit Eis auf 10 Grad C. gebracht) ins Butterfaß
Zuzu=
gießen. Vorausſetzung maß bei allen Hanti=rungen, Geſchirren
und Lokalen größte Reinlichkeit ſein; auch iſt für gute Lüſtung
zu ſorgen und dürfen die verſchiedenen Temperaturen nicht etwa
„nach alter guter Weiſe” nur mit dem kleinen Finger beſtimmt
werden!— Die Milch einzelner und altmelkender Kühe kann
zeit=
weiſe allerdings Schwierigkeiten beim Ausbuttern machen. Hier
iſt neben ziemlicher Genauigkeit das beſte Mittel das Miſchen
ſolcher Milch mit der Milch anderer Kühe.
— Fettreiche Milch liefert nicht nur ein größer=s
Butter=
quantum, ſondern auch beſſeren, fettreicheren Käſe. Zur
Berei=
tung eines guten und ſchmackhaften Käſes iſt häufig ein Zuſatz
von Rahm erforderlich, der indeſſen wegfällt, wenn eine fettreiche
Milch zur Verarbeitung gelangt. Um eine jettreiche Milch zu
er=
halten, iſt eine gute Fütterung notwendig, wobei gleichzeitig auf
eine geordnete Stallpflege und auf die Körverbeſchaffenheit der
Milchkühe Rückſicht zu nehmen iſt. Denn eine ſtarke Konſtitution
der Tiere, eine gleichmäßige Ernährung, ein guter Futterſtand
und vor allen Dingen das Vorhandenſein guter Milchkühe das
ſind die Hauptbedingungen, unter denen die Hebung des
Milch=
fettgehaltes dauernden Erfolg verſpricht. Stark gebaute und
nor=
mal entwickelte Kühe liefern bei einer gleichmäßzigen Ernährung
eine Milch, die annähernd ſtets einen gleichmäßigen Fettgehalt
beſitzt, während der Fettgehalt der Milch von ſchwächlichen Kühen
vielen Schwankungen unterworfen iſt. Eine Steigerung des
Fettgehaltes der Milch tritt auch beim Wechſel der Fütterung
mit Grünfutter und beim erſten Weidegang ein. Die Steigerung
des Fettgehaltes beträgt oft ½—1 Prozent und ſinkt beim
herbſt=
lichen uebergang vom Grün= zum Trockenfutter um ½—1 ſo herab.
5
Milchwirtſchaft
— Einiges zur Butterbereitung. Ein
Univerſal=
mittel für gutes Ausbuttern des Rahms gibt es nicht: jedoch muß
es befriedigend gelingen, wenn man folgendes beachtet: 1.
Fül=
lung und Umdrehung des Butterfaſſes. Dasſelbe ſoll nur zu
einem Drittel bis zur Hälfte gefüllt ſein und ſo gedreht werden,
daß man eine deutliche klatſchende Schlagwirkung hört. 2.
Fett=
gehalt und Säuerungszuſtand des Rahmes. Der erſtere ſoll
vor allem nicht zu gering ſein (zu dünn kann der Rahm
beſon=
ders bei Zentrifugenbetrieb erhalten werden). 100 Liter Milch
— 12 Liter Rahm. Durch Aufſtellen bei geeigneter Temperatur
(13—20 Grad C.) und zeitweiliges Miſchen des Rahmes, der,
wenn irgend möglich, in irgend einem Geſchirr für die Butterung
vorbereitet werden ſoll (wenigſtens 15—24 Srunden vorher), muß
er eine mildſäuerliche, etwas zähflüſſige Beſchaffenheit erhalten
haben. 3. Anfangstemperatur beim Burtrn. Dieſelbe kann
zwiſchen 12—17 Grad ſchwanken, ie nach den Oertlichkeiten und
der Außentemperatur, vor allem aber auch noch je nach der durch
Bieh= und Geflügelzucht 8
*
Bh frühreifer. Maſtferkel.
Erzielung frühreifer Maſt= (Fleiſch) Ferkel empfiehlt, ſich
die Kreuzung eines weiblichen, veredelten. Landſchweines
mit einem Berkſhire=Eber. Die aus dieſer Kreuzung
fallenden Ferkell ſind imn ihrer Färbung entweder Tiger
(geſch=ckt oder ſie behalten vielfach auch die weiße
Fär=
bung der Mutter bei. In beiden Fällen, iſt jedoch die
Fär=
bung der Haut bläulich=ſchwarz. Dieſer letztere Umſtand gibt
vielfach zu der Annahme Anlaß, daß auch das Fleiſch derartiger
Kreuzungsprodukte eine ähnliche Farbung beſitzt, infolgedeſſen
dieſe von ſo manchen Fleiſchhauern nicht gern gekauft werden.
Diefe Annahme entbehrt aber jeder Berechtigung. Die
Kreuzungs=
produkte ſind überaus raſchwüchſig und erreichen, namentlich in
einem Alter von 3—4 Mongten ein Gewicht von 100—120 Kilg
bei guter Pflege. Das Fleiſch iſt feſt, gut durchwachſen und
ſchmackhaft. Die Kreuzungsprodukte eignen ſich nicht zur
Weiter=
züchtung, ſondern ausſchließlich mur zun Fleiſch= bezw.
Fettpro=
duktion.
— Die Eier der Junghennen. Die Legetätigkeit
bei Hühnern richtet ſich nach der Raſſe. Im allgemeinen fangen
die leichten Hühner (Italiener) mit 5 bis 6 Monaten an zu
legeu, die mittelſchweren (Whandotten uſw.) mit 6 bis 7 und die
ſchweren Hühner (Orpingtons uſw.) mit 8 bis 9 Monaten. Nun
gibt es bei jeder Raſſe einzelne Junghennen, die beſonders zeitig
legen. Die Hausfrau freut ſich darüber, jedoch mit Unrecht,
namentlich dann, wenn das betreffende Huhn nicht ſtark
ent=
wickelt iſt. Eine Italienerhenne, die bei ſchmalem leichten
Kör=
per mit 4 Monaten ſchon legt, wird nach Abſchluß des erſten
Jah=
res im ganzen doch nicht ſo viel Eier geliefert haben, wie eine
andere Italienerhenne, die trotz üppigem Körperbau erſt im 7.
Monat legereif wurde. Die ungewöhnlich früh legenden
Jung=
hennen pauſieren gewöhnlich öfter und ihre Eier ſind im
Qurch=
ſchnitt kleiner als diejewigen von gut entwickelten, ſpäter mit dem
Legen beginnenden Hennen. Es kommt nicht auf den frühen
Anfang des Legens an, ſondern darauf, daß die Hühner im
Legen ausharren, auch bei rauher Witterung. Dem
Hühner=
beſitzer muß es darum zu tun ſein, ſeine Junghennen zu recht
kräftigen Tieren heranzuziehen.
—Entenals Abfallverwerter. Enten ſind gewaltige
Freſſer, verwerten ihr Futter aber gut. Eine 10 Wochen alte Ente
wiegt etwa viermal ſo viel wie ein gleichaltriges Hühnchen. Die
Enten ſind auch gar nicht wähleriſch, es kommt ihnen mehr auf
die Menge als auf die Güte des Futters au. Jedes
Suppenreſt=
chen, das Spülwaſſer der Mittagsteller, Molken, die von der
Quarkbereitung zurückbleiben, alle ſolche flüſſigen nahrhaften
Stoffe, die ſich in der Hühnerzucht nicht verwerten laſſen, weil
die Stoffe zum Aufſaugen ſehlen, nützen die Enten vollſtändig
aus und verwandeln ſie in leckeres fettes Fleiſch und friſche Eier.
Man kann ſie als lebende Abfalleimer anſehen, in die man alles
füllen kann. Es empfiehlt ſich, das Futter für die Enten reichlich
mit Sand zu vermiſchen, das trägt zu ihrem Wohlbefinden viel
bei. In der Freiheit nehmen ſie ja in Bächen und Teichen auch
viel Sand mit ihrem Futer auf und ihr Verdauungsapparat
ſcheint es zu verlangen. Sand, Waſſer, Gras, das ſind drei
Dinge, die man bei der Entenhaltung nicht ſparen darf.
Vor=
teilhaft, aber nicht notwendig iſt Schwimmwaſſer. Es genügt
eine nicht zu kleine Schüſſel mit oft erneuertem friſchen Waſſer.
Damit der Platz um die Schüſſel ſich durch das Planſchen der
Tiere nicht allmählich in einen übelriechenden Sumpf verwandelt,
tut man gut, die Schüſſel über einem mit feinmaſchigem feſten
Drahtgeflecht bedeckten Loch von halber Spatentiefe anzubringen.
Das Drahtgeflecht wird mit Pflöckchen befeſtigt und die Schüſſel
nötigenfalls durch zwei Ziegelſteine in der Grube geſtützt.
Enten und Hühner halte man nicht auf gleichem Raum
zuſam=
men, auch nicht in demſelben Stall. Für die Enten genügt
über=
haupt ein Dach über dem Kopf, und ſei es nur eine große Kiſte
und eine trockene Streu. Einige Entenraſſen, z. B. die indiſchen
Laufenten und die Orpingtonenten, ſiud, was viele nicht wiſſen,
hervorragende Eierleger. Sie beginnen mit dem Legen Ende
November und bleiben bis in den ſpäten Sommer hinein beim
Legen. Ihre Zucht lohnt ſich alſo nach jeder Nichtung.
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Bienenzucht
Eins Bienenauh! al
die norwegiſche Biene, wemn ſie auch als ſelbſtändige Raſſe
ſtets aufgeführt wird. Sie gleicht der deutſchen Biene faſt ganz
in Geſtalt, Lebensweiſe und Arbeitsleiſtung und zeigt nur einen
weit geringeren Vermehrungstrieb (Schwarm=) als jene. Auch
iſt ſie viel ſanftmütiger, alſo weniger ſtechluſtig als dieſe. Ihre
Heimat iſt Schweder und Norwegen, und auf Skandinavien
bleibt ſie auch beſchränkt.
Nachdruck ſämtl. Artikel verboten, Verantwortlich; Kurt Mitſching.