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Bezugspreis:
Matlich 6.50 M. ud 1.00 M. Abtragegebük
Anzeigenpreis:
die Agenturen 7.50 M. frei Haus. Einzel=
*
er 3
29 mm breite Kolonelzeile im Kreiſe Darmſtadt 1 M.
Pf. Beſtellungen nehmen entge
184. Jahrgang
D.
breit)3.50 M.
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die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23 (Fernſprech
met
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nd B91), die Agenturen und alle Poſtämter.
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vorklichkeit für Aufnahme von Anzeigen
beſtimmten Tagen wird nicht übernommen.
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erſcheinen einzelner Nummern infolg
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palt berechtigt den Bezi
er nicht zur Kürzung
des Bezugspreiſes. Beſtellu
nund Abbeſtellungen
durch Fermruf ohne Verbindlichkeit für uns.
Nummer 341
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Auf vorſtehende Preiſe 500ſo
Feuerungszuſchl
Inzeigen von auswärts 2.00 M., Bankanzei.
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ehmen entgegen: Geſchäf
sſtelle Rheinſtraße 23,
genturen u Anzeigenerpeditionen. Im Falle höhere
ſt jed
ſe Krieg, Aufruchr, Streiß uſw.
Verpflit
g der Anzeigenaufträge
auf Erfüllun
Tg
*z. Bei Konkurs ode
on Schade
nd Leiſt
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Nabatt weg.
Dienstag, den 20. Dezember 1921
Einzelnummer 30 Pfg.
Der Steuerabzug in ſeiner endgültigen
Form.
(Gültig vom 1. Januan 1922.)
Am 1. Januar 1922 tritn das Geſetz über die
Ein=
kommenſteuer vom Arbeitslohn vom 11. Juli 1921 in
Kraft und mit ihm die Durchführungsbeſtimmungen
vom 3. Dezember 1921. Die bisher erlaſſenem
Beſtim=
mungen und Einzelverfügungen, die mit dieſen nicht
übereinſtämmen, wenlierem damit ihre Gültigkeit. Es iſt
daher für jeden Lohn= und Gehaltsempfänger (
Ange=
ſtellten, Beamten, Arbeiter) wie für jeden Arbeitgeber
gleicherweiſe von Intereſſe, ſich über die endgültige Re.
gelung des Steuerabzugs zuſammenfaſſend zu
unter=
richten.
I.
Wer wird vom Steuerabzug betroffen?
R. H. Dem Steuerabzug ſind ſämtliche im privaten oder
öffentlichen Dienſt beſchäftigte oder angeſtellte Perſonen in bezug
auf alle Einkünfte, die ſie aus dieſer Beſchäſtigung oder
Anſtel=
lung beziehen, unterworfen. Es iſt gleichgültig, ob die Einkünfte
aus Geld oder aus Natural= oder Sachbezügen, wie freier
Woh=
mung, freier Verpflegung, freier Kleidung, Deputaten uſw., deren
Geldwert von den Landesfinanzämtern oder Finanzämtern
feſt=
geſetzt iſt, beſtehen, und es ſpielt keine Rolle, ob ſich der „
Arbeits=
lohn” aus Gehältern, Penſionen, Wartegeldern, Gratifikationen
oder ähnlichen Bezügen zuſammenſetzt. Auch die Vergütungen
für Ueberſtunden, Ueberſchichten, Sonntagsarbeit,
Nebenbeſchäf=
tigung uſw. unterliegen dem Steuerabzug.
Dagegen werden vom Steuerabzug nicht betroffen die
öffentlichen Beamten gewährten Dienſtaufwandsentſchädigungen,
ebenſo nicht die Aufwandsentſchädigungen an Arbeiter und
pri=
vate Gehaltsempfänger, ſoweit ihr Betrag den erforderlichen
Aufwand nicht überſteigt. Ferner nicht die Verſtümmelungs=
und anderen Ziulagen und Verſorgungsgebührniſſe ehemaliger
Soldaten und ihrer Hinterbliebenen; und endlich nicht die
Be=
züge aus einer Krankenverſicherung ſowie öffentliche
Unter=
ſtützungen, die wegen Hilfsbedürftigkeit gewährt werden.
Wie wird der Steuerabzug berechnet?
Bei allen Arbeitslöhnen wird ohne Rückſicht auf deren Höhe
ein einheitlicher Betrag von 10 v. H. einbehalten. Dieſer
Be=
trag ermäßigt ſich um folgende Sätze:
25 5
* . s 6
3 8. *.
gE6 9 8 8 S und ſür ſeine Ehefrau . je Mk. 0,10 040. 2,40 10.— 120.— je Mk 0,10 0,60 3,60 15.— 180,
für den Arbeitnehmer ſelber
für jedes minderjähr. Kind
und für den
Arbeitneh=
mer ſelber als
Werbungs=
koſten . . ..
Die zur Haushaltung zählende Ehefrau und minderjährige
Kinder — dieſe allerdings nur im Alter von nicht mehr als 17
Jahren — werden bei dem Haushaltungsvorſtand auch dann
be=
rückſichtigt, wenn ſie ſelber Arbeitslohn beziehen und daher
ihrer=
ſeits ebenfalls Anſpruch auf Ermäßigung haben. Auf die
mit=
telloſen Angehörigen wird im weiteren Verlauf dieſer
Darſtel=
lung noch eingegangen werden. Bei Akkordarbeit oder
Entloh=
nung nach der fertiggeſtellten Arbeit kann anſtelle der
oben=
genannten Ermäßigungen eine feſte Ermäßigung um 4 v. H. des
Arbeitslohnes treten, ſo daß in dieſem Falle der Sdeuerabzug
nicht 10, ſondern 6 v. H. beträgt. Sind Akkord= und Zeitlöhne
miteinander vereinigt, ſo werden die Ermäßigungen, nur bei
Zeitlohn angewandt, während vom Akkordlohn volle 10 Prozent
abgezogen werden. Auch bei Nebenbezügen des Arbeitnehmers,
wie Gratifikationen oder ähnlichen einmaligen Einnahmen, wird
der volle Steuerabzug ohne Ermäßigungen vorgenommen. Der
nach Berückſichtigung der Ermäßigungen einzubehaltende Betrag
iſt auf 10 Pfennig nach unten abzurunden.
II.
Die Steuerbücher, ihre Ausſtellung und
Berichtigung.
Jeder Arbeitnehmer iſt verpflichtet, ſich von ſeiner
Gemeinde=
behörde vor Beginn eines jeden Kalenderjahres oder vor Beginn
eines Dienſtverhältniſſes ein Steuerbuch ausſtellen zu laſſen. Die
Gemeindebehörde hat für ſämtliche zur Zeit der
Perſonenſtands=
aufnahme — in dieſem Jahre am 20. Oktober — in ihrem
Be=
zirke ſich aufhaltenden Arbeitnehmer die Steuerbücher
auszu=
ſchreiben, ohne Rückſicht darauf, ob dieſe in einem
Arbeitsver=
hältnis ſtehen oder nicht. Auf der Vorderſeite des Steuerbuches
werden die erforderlichen Angaben über die Perſon des
Arbeit=
nehmers ſowie die Steuerermäßigungen verzeichnet. Die
Zu=
ftellung der Steuerbücher kann nach Wahl der Gemeindebehörde
durch deren Außendienſtperſonal oder durch die Poſt oder auf
Antrag der Arbeitgeber hin durch deren Vermittelung erfolgen.
Andernfalls müſſen die Steuerpflichtigen die Bücher auf Grund
einer öffentlichen Bekanntmachung abholen. Die Ausſtellung der
Steuerbücher geſchieht unentgeltlich. Verloren gegangene oder
unbrauchbar gewordene Bücher können gegen eine geringe
Ge=
bühr erſetzt werden. Hat ein Arbeitnehmer bis zum 31. Januar
1922 noch kein Steuerbuch erhalten, ſo hat der Arbeitgeber beim
Steuerabzug die Ermäßigungen vorläufig nach glaubhaften
An=
gaben des Arbeitnehmers vorzunehmen.
Bemerkt der Steuerpflichtige unrichtige Eintragungen in das
Steuerbuch, vor allem bezüglich der Jahresgeſamtermäßigung, ſo
tut er gut, ſofort bei der Gemeindebehörde, die das Buch
aus=
geſtellt hat, einen Antrag auf Berichtigung zu ſtellen. Die
Be=
richtigung wird dann bei der nächſten Lohnzahlung, bei der das
berichtigte Buch vorgelegt wird, berückſichtigt. Etwas anderes iſt
es, wenn ſich etwa ſeit dem 20. Oktober der
Familien=
ſtand vergrößert oder verkleinert hat. Hier iſt eine
Berückſichtigung erſt für das Jahr 1923 möglich, es
ſei denn, daß wenigſtens zwei meue Perſonen, auf welche die
Steuerermäßigung Anwendung findet, hinzugetreten ſind, und
der Antrag auf Berückſichtigung im erſten Kalendervierteljahr
geſtellt wird.
Glaubt der Steuerpflichtige Anſpruch auf die in gleicher
Höhe wie für minderjährige Kinder vorgeſehene Ermäßigung
für mittelloſe Angehörige zu haben, die von ihm
underhalten werden — daß ſie zu ſeinem Haushalt gehören, iſt
micht erforderlich —, ſo muß er möglichſt vor Beginn des Jahres
1922, ſpäteſtens jedoch bis zum 31. März 1922, für das
Kalender=
jahr bei ſeinem Finanzamt einen Antrag auf Ergänzung der von
der Gemeindebehörde auf dem Steuerbuch feſtgeſtellten
Jahres=
geſamtermäßigung einbringen. Wird der Antrag nach dem
1. Januar 1922 geſtellt, ſo erfolgt die Berückſichtigung erſt von
der Lohnzahlung ab, bei der das ergänzte Steuerbuch vorgelegt
wird. Die gleichen Beſtimmungen gelten für den Fall, daß ein
Steuerpflichtiger nachweiſen kann, daß ſeine jährlichen
Wer=
bungskoſten den Betrag von 1800 Mark um wenigſtens 150 Mark
überſteigen.
Auf die praktiſche Vornahme des
Steuerabzu=
ges wird in einenr nachfolgenden Artikel eingegangen werden.
Der Briefwechſel zwiſchen dem Kaiſer
und Hindenburg.
Preſſeſtimmen.
* Die Deutſche Allgemeine Zeitung ſchreibt, zu der
Ver=
öffentlichung des Briefwechſels zwiſchen dem
Kaiſer und Hindenburg: Generalfeldmarſchall v.
Hin=
denburg hat den Briefwechſel der Oeffentlichkeit zur Verfügung
geſtellt, und er hat damit der deutſchen Sache einen Dienſt
erwie=
ſen, für den ihm das deutſche Volk zu Dank verpflichtet iſt. Die
Deutſche Allgemeine Zeitung hat in einer langen Reihe von
Ar=
tikeln die Schuldfrage ſo eingehend erörtert, wie ſie erörtert
wer=
den mußte im Hinblick auf die Tatſache, daß das uns Deutſchen
abgepreßte Schuldanerkenntnis die Grundlage des uns
auferleg=
ten Karthagofriedens iſt, und daß das Zwinguri dieſes Friedens
in ſich zuſammenbrechen muß, ſobald die Darſtellung unſerer
Feinde von der alleinigen Schuld Deutſchlands widerlegt iſt.
Was Kaiſer Wilhelm über die Schuldfrage ſagt, iſt überzeugend,
und niemand wird an dieſem Zeugnis vorübergehen können,
ſo=
fern es ihm um die Wahrheit zu tun iſt. Ueberzeugend iſt auch,
was Wilhelm II. über die zur Charakteriſierung der auf die
Ein=
leitung eines Strafverfahrens gegen ihn gerichteten Abſichten
des Feindbundes vorbringt. Ein Schuld= und Strafverfahren,
das ſich ausſchließlich gegen das Oberhaupt eines der am
Kriege beteiligten Staaten gerichtet hätte, hätte diefen Staat in
der Tat jeder Gleichberechtigung mit anderen Staaten und damit
ſeines Anſehens in der Gemeinſchaft der Völker entkleidet. Daß
überdies ein ſolches Strafverfahren, bei dem Richter und
An=
kläger dieſelben Perſonen geweſen wären, ein Hohn auf die
Juſtiz hätte ſein müſſen, liegt auf der Hand. Wäre es dem
Feindbunde wirklich um die Aufklärung der Schuldfrage zu tun
geweſen, ſo hätte er den von deutſcher Seite gemachten Vorſchlag
angenommen, die Schuldfrage durch eine internationale,
unpar=
teiiſche Inſtanz prüfen zu laſſen. Dieſer Vorſchlag iſt aber
tat=
ſächlich von ſeiten der Entente überhaupt keiner Antwort
gewür=
digt worden, ein Beweis dafür, daß es ihr um die Findung der
Wahrheit nicht zu tun war.
Die Tägliche Rundſchau ſchreibt: Mit der Veröffentlichung
des Kaiſerbriefes bricht der Feldmarſchall einen unſittlichen, auf
Wilhelm II. gelegten Bann; unſittlicher noch als die Bannung
ſeiner leiblichen Perſon, dieſer Verſuch der Vergewaltigung
ſei=
nes Gewiſſens, die das genaue Seitenſtück iſt zu dem Verſuch,
das nationale Gewiſſen der Deutſchen in die Lüge des Verſailler
Vertrages zu feſſeln. Daß dieſer Kaiſerbrief nie für die
Oeffent=
lichkeit beſtimmt war, daß nicht der Kaiſer ſelber aus einem an
ſich ſo begreiflichen Bedürfnis nach Rechtfertigung und
Wider=
klage ihn jetzt veröffentlicht, ſondern der Marſchall aller Deutſchen
ihn unter dem Drange ſeines Gewiſſens aus ſeiner Haft befreit,
gibt der Stimme der Wahrheit, die aus ihm redet, doppelte
Ge=
walt. Man wird ſie hören. Mag das ſchlechte Gewiſſen ſich die
Ohren dagegen verſtopfen. Mag das Verbrechen ſie mit neuem
Haß überſchreien. Mag der mörderiſche Verrat mit neuen Laſten
von Lügen die Wahrheit, die einzige rechtmäßige Herrin der
Welt, in die graue See zu verſenben trachten; ſie wird nicht
darin umkommen. Das Licht wird ihr Antlitz wieder ſehen, die
Menſchen werden ihre Stimme wieder hören. Die Lüge von der
deutſchen Schuld wird nicht ewig die Wahrheit von dem
deut=
ſchen Recht in die Tiefe wuchten.
Die Kölniſche Zeitung ſchreibt: Die Bedeutung des
Brieſ=
wechſels iſt nicht zu verkenmen. Der Kaiſer tritt in ſeiner
Ant=
wort am den Feldmarſchall zum erſtenmal aus dem Dunbel und
dem Schweigen ſeiner Verbannung an die Oeffentlichkeit und
verbreitet Licht über Fragen, die bisher teilweiſe beſtritten
waren. So erhalten wir endlich eine bündige Aufklärung über
die Gründe, die den Kaiſer zu ſeiner Flucht nach Holland
be=
wogen haben. Er iſt demnach auf den dringenden Rat
Hinden=
burgs und der übrigen berufenen Ratgeber über die Grenze
ge=
gangen. Der Haiſer wollte ein Opfer bringen, und wenn er es
auch umſonſt gebracht hat, ſo iſt doch das Motiv dazu als
durch=
aus edel anzuſprechen. Den größten Raum nimmt die
Schuld=
frage ein. Wenn der Kaiſer Gott zum Zeugen anruft, „daß ich,
um dem Krieg vorzubeugen, bis an die äußerſte Grenze deſſen
gegangen bin, was ich mit Rückſicht auf die Sicherheit und
Un=
verſehrtheit meines teueren Vaterlandes verantworten konnte‟
ſo klingt dieſe feierliche Formel gerade aus dem Munde
Wil=
helms II. überzeugend, da die ganze ſeeliſche Verfaſſung des
Kai=
ſers Gewähr dafüir bietet, daß er mit Gott als Zeugen, nicht verſchiedenen Seiten des Volkstums. — Die Zuſammenkunft gab
freventliches Spiel treibt.
Briefwechſels keine Notiz nehmen zu wollen. Die Frankfurter
Zeitung, die ihn kurz erwähnt, wendet ſich gegen die von der
Rechtspreſſe daraus gezogenen Schlüſſe und ſagt: Tatſächlich
wird durch den Briefwechſel das Bild der Geſchehniſſe vom
No=
vember 1918, wie es bisher ſchon aus den Veröffentlichungen
verſchiedner Zeitgenoſſen bekannt iſt, in keiner Weiſe geändert.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Köln, 18. Dez. (Wolff.) Der Wirtſchaftsausſchuß
und der Gewerkſchaftsausſchuß des beſetzten
Ge=
bietes haben gemeinſam folgende drahtliche Kundgebungſ ſion der Entente ſich nicht geſcheut, die Abſtimmung in
an den Präſidenten der Vereinigten Staaten von Amerika
ge=
richtet: „Alle Körperſchaften von Handel, Induſtrie, Handwerk,
Landwirtſchaft, Arbeitern, Angeſtellten und Beamten des
beſetz=
ten rheiniſchen Gebietes haben mit dem geſamten deutſchen Volk durchführen zu laſſen. Die Generalkommiſſion ſtand derartig im
die Abrüftungskonferenz lebhaft begrüßt und bitten, die
Konfe=
renz nicht zu beenden, ohne der unter der Beſetzung ſchwer
leiden=
den Bevölkerung zu helfen. Die alliierte Beſatzung iſt hier
dop=
pelt ſo ſtark, wie die deutſchen Truppen hier vor dem Kriege
waren. Das deutſche Volk, durch den Friedensvertrag entwaff= Wählerliſten und einer ernſtlichen Vorbereitung der freien
Ab=
net, will nach den ſchweren Kriegserlebniſſen keinen neuen Krieg,
ſondern friedliche Entwicklung, Eintracht der Völker und
Wieder=
aufbau des Zerſtörten. Bei ſolcher Geſinnung kann die Beſatzung
auf das mindeſte eingeſchränkt und die erſparten Ausgaben
dem Wiederaufbau zugewendet werden. Da Deutſchland auf der
Konferenz nicht vertreten iſt, bitten wir den Präſidenten, einen
Abrüſtungsvorſchlag für das beſetzte Gebiet dort vorzulegen.”
Sd. Berlin, 18. Dez. Die amtlichen
Ermittelun=
gen über die Ermordung des Arbeiters Kröly in
Bingen durch einen Marokkaner werden in folgender
Ant=
wort des Reichsminiſters des Aeußern auf die von dem
Abge=
ordneten Korell geſtellte. Anfrage bekannt gegeben. In der
Nacht vom 5. zum 6. Nodemben d. J. gegen 1 Uhr befand ſich der
Arbeiter Franz Kröly in Begleitung des Kaufmanns Koſſuth
in Bingen auf dem Nachhauſewege, als beide einen
warokka=
niſchen Soldaten bemerkten, der auf der Straße laut brüllend
mit ſeinem Seitengewehr um ſich ſchlug. Kröly und Koſſuth
er=
griffen ſofort nach verſchiedenen Richtungem die Flucht.
Wäh=
rend es dem Koſſuth gelang, zu entkomanen, wurde Kröly von
dem Marolkaner ergriffen und zu Boden geſchlagen. Der
Marok=
kaner ſtach ſodann, wie von mehreren Augenzeugen beobachtet
wurde, widerholt mit dem Seitengewehr auf Kröly ein. Kröly
wurde kurze Zeit darauf in geringer Entfernung von dem Ort
des Ueberfalls vor dem Hotel Rheinſtein als Leiche aufgefunden.
Wie die Obduktion ergeben hat, iſt der Tod auf Verbbatung
in=
folge eines Bajonettſtiches zurückzuführen. Der anſcheinend
homoſexuell veranlagte Täter hatte an dem gleichen Abend
be=
reits eine Reihe anderer Perſonen beläſtigt und insbeſondere
auch Tätlichkeiten gegen eine Anzahl von Technikern und
Schif=
fern ausgeübt.. Von den Beſatzungsbehörden iſt wegen des
Vor=
falles eine Unterſuchung eingeleitet worden. Der Täter iſt
ver=
haftet. Die Reichsregierung hat die deutſche Botſchaft in Paris
beauftragt, dieſe neue Bluttat eines farbigen Angehörigen der
Beſatzungstruppen im Zuſammenhang mit der vor kurzem von
neuem eingeleiteten Erörterungen wegen der ſich aus der
Ver=
wendung von Kolonialſoldaten im beſetzten Gebiet ergebenden
ſchweren Mißſtände zur Kemtnis der franzöſiſchen Regierung
zu bringen und der Erwartung Ausdruck zu geben, daß der
Täter auf ſchnellſtem Wege einer der Schwere der Tat
ent=
ſprechenden Beſtrafung zugeführt wird. Weiterhin iſt die
Bot=
ſchaft angewieſen worden, von der franzöſiſchen Regierung die
Zahlung eines angemeſſenen Schadenerſatzes zu verlangen.
Die Frage der Kabinettserweiterung.
* Zur Frage einer etwaigen Kabinettserweiterung
veklautet in parlamentariſchen Kreifen, wie der Berliner
Lokal=
anzeiger meldet, daß ſich die Deutſche Volkspartei mit
einer Kabinettserweiterung durch bloße Beſetzung der 3 offenen
Portefeuilles nicht einverſtanden erkläre, vielmehr vorausſichtlich
eine vollſtändige Neubildung des Kabinetts fordern werde. Da
für dieſe Regierungsumbildung gerade außenpolitiſche
Geſichts=
punkte in Frage kommen, werde jede parteipolitiſche Erwägung
zurücktreten und ein Kabinett auf breiteſter Baſis gebildet
wer=
den, durch das geeignete Verhandlungsführer gewonnen würden.
Die deutſch=polniſchen Verhandlungen.
Beuthen, 19. Dez. (Wolff.) Geſtern nachmittag hat der
deutſche Bevollmächtigte für die deutſch=polniſchen
Wiri=
ſchaftsverhandlungen mehr als 60 Vertreter des alle
Stände umfaſſenden deutſchen Ausſchuſſes in Oberſchleſien
zu einer vertraulichen Ausſprache über die ſchwebenden
Ver=
handlungen empfangen. In dem Begrüßungsworte betonte der
Reichsminiſter a. D. Schiffer, daß die wahre Demokratie die
Mitverantwortlichkeit jedes einzelnen Staatsbürgers bedeute
und daher eine unbedingte Verpflichtung zur Mitarbeit aller für
das Gemeinwohl in ſich ſchließe. In dieſem Sinne erbitte die
deutſche Delegation für ihre ſchwere Aufgabe die unerläßliche
Unterſtützung der geſamten oberſchleſiſchen Bevölkerung. — Mit
großer Wärme führte Schiffer ſodann den Gedanken aus, daß
das zu hoher Blüte gebrachte Wirtſchaftsleben Oberſchleſiens
nur erwachſen konte auf Grund eines ſtarken, geſunden
Volks=
tums. Dieſe kulturellen und geiſtigen Kräfte gelte es in erſter
Linie zu ſchützen. Wenn alle Schichten unter Zurückſtellung von
Parteigegenſätzen und ſonſtigen Intsreſſen ihre ganze Kraft
ein=
ſetzten in dem Kampfe um die Erhaltung der deutſchen
Kultur, dann dürften wir hoffen, daß für das geſamte
deut=
ſche Vaterland wieder einmal die Sonne ſcheine. — Nach dieſer
eindrucksvollen Anſprache nahm der Vorſitzende des deutſchen
Ausſchuſſes, Landrat Dr. Lukaſcheck, das Wort, um zunächſt
die Genugtuung der deutſchen Oberſchleſier darüber
auszu=
drücken, daß es gelungen ſei, die wirtſchaftlichen Verhandlungen
hier im Mittelpunkte ſtattfinden zu laſſen, wo die ganze
Trag=
weite der zu treffenden Vereinbarungen ſich jedem Unterhändler
unmittelbar aufdränge. Mehr als alle anderen wirtſchaftlichen
Dinge bewege das oberſchleſiſche Volk den heiße Wunſch, daß es
gelingen möge, ausreichende Bürgſchaften für den Schutz des
deutſchen Volkstums in dem abzutretenden Gebiete zu ſchaffen.
Hieran anknüpfend gab Staatsſekretär. Dr. Lewald einen
Ueberblick über die zum Schutze der deutſchen Minderheiten
be=
abſichtigten Vorſchläge. Die deutſchen Unterhändler würden den
größten Wert darauf legen, die allgemein gehaltenen
Beſtimmun=
gen des zwiſchen der Entente und Polen geſchloſſenen Vertrags
nunmehr mit einem konkreten Inhalt zu erfüllen durch
Feſt=
ſetzung bis ins einzelne gehender Beſtimmungen zum Schutz der
allen Mitgliedern der deutſchen Kommiſſion die erwünſchte Ge=
Die linksſtehende Preſſe ſcheint von der Veröffentlichung des legenheit, alle wichtigen Fragen mit den Vertretern des
deut=
ſchen oberſchleſiſchen Volkes zu beſprechen.
Die Abſtimmungskomödie in Oedenburg.
* Budapeſt, 19. Dez. Wie das Korr.=Bureau mitteilt, iſt
das durch die Ententekommiſſion feſtgeſtellte Ergebnis der
Oedenburger Abſtimmung folgendes: für Ungarn
15 343 Stimmen, für Oeſterreich 8727 Stimmen. Die Stadt
Oedenburg und das angegliederte Brennberg haben allein 7390
Stimmen für Ungarn abgegeben.
Ungeachtet aller Gegenvorſtellungen hat die Generalkommiſ=
Oedenburg ohne hinreichende Sicherung der Freiheit und
Unparteilichkeit der Abſtimmung und ohne Ausſchaltung des
ungariſchen Terrors vertragswidrig und vorzeitig
Banne der ungariſchen Intereſſen daß ſie nicht einmal von der
Ermächtigung der eigenen Negierungen, die Abſtimmung auf
den 18. Dezember zu verſchieben, Gebrauch machte. Sie fürchtete,
im Falle einer gründlichen Ueberprüfung der ungariſchen
ſtimmung den wahren Volkswillen vernehmen und
be=
achten zu müiſſen. Die Oeſterreicher im Deutſchen Reiche
pro=
teſtieren nachdrücklichſt gegen ein derartiges Zerrbild einer
Volksabſtimmung, erklären, daß das Venediger Protokoll
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Dezember 1921.
Rummer 341.
verletzt ſei, die vorgenommene angebliche Volksabſtimmung nicht
anerkannt werden könne und nunmehr dem Friedensvertrage von
St. Germain gemäß die Zuteilung Deutſchweſtungarns zu
Oeſter=
reich verlangt werden müſſe.
Die Konferenz zwiſchen Lloyd George
und Briand.
London 18. Dez. (Wolff.) Briand iſt in Begleitung
Loucheurs und Berthelots heute abend in London eingetroffen.
Zur Begrüßung waren u. a. Chamberlain in Vertretung Lloyd
Georges und Sir Robert Horne erſchienen.
London, 19. Dez. (Wolff.) Die geſamte Preſſe hebt die
große Bedeutung der heute vormittag 11 Uhr beginnenden
Kon=
ferenz zwiſchen Lloyd George und Briand hervor
und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die Beratungen der beiden
Premierminiſter zur Einberufung einer internationalen
Konſe=
renz der europäiſchen Mächte under Einſchließung Deutſchlands
und Rußlands im nächſten Jahr führen werden. Obſerder nennt
die bevorſtehende Konferenz zwiſchen Lloyd Ceorge und Briand
die folgenſchwerſte aller bisherigen Konferenzen. Nicht nur die
Zukunft Großbritanniens, ſendern die Zukunft ganz Europas
hänge von dem Ausgang der Konferenz ab. Der Obſerver tritt
dafür ein, daß Deutſchland under ſtrikten Bedingungen ein
Mora=
torium von drei bis ſechs Monaten gewährt wird, während
wel=
cher Zeit eine europäiſche Vollkonferenz zuſammentreten und
eine Unterſuchung über die wirkliche Leiſtungsfähigkeit
Deutſch=
lands anftellen ſoll.
* Paris, 19. Dez. Eine Havasnote ſagt, daß die
Be=
ſprechungen in London unter ſehr günſtigen Umſtänden
begännen. Die Atmoſphäre fei außerordentlich herzlich. Man
ſei in London bemüht, jede Möglichkeit von Mißverſtändniſſen
aus dem Wege zu räumen. Die offiziöſe Agentur deutet an, daß
England wahrſcheinlich auch in der Frage der Reviſion des
Ab=
kommens vom 13. Auguſt Konzeſſionen zu machen bereit ſei. Die
jüngſte engliſche Note, in der die Ratifikation dieſes Abkommens
durch Frankreich als Vorbedingung der Zuſtimmung Englands
zum Wiesbadener Abkommen genannt wvorden war, ſei ein
iſo=
lierter Schritt des engliſchen Schatzamtes geweſen, der durch
gewiſſe franzöſiſche Preſſeäußerungen hervorgerufen worden ſei.
Dieſe Note greife jedoch in keiner Weiſe der Ausſprache zwiſchen
Lloyd George und Briand vor, die ſich wahrſcheinlich auch auf
dieſe Frage erſtrecken werde und von beiden Seiten mit dem
auf=
richtigen Wunſch geführt werde, zu einer vollen Verſtändigung
zu gelangen.
Philippe Berthelot äußerte ſich einem Vertreter des Matin
gegenüber, Briand ſei überzeugt, daß Lloyd George des Recht
Frankreichs auf völlige Reparation anerkennen werde. Wenn
Frankreich in London ein Projekt vorgelegt werde; das in
gro=
ßen Zügen ſeine Rechte auf die deutſchen Zahlungen voll wahre,
ſo ſei es bereit, in eine Unterhaltung über die Geſamtheit der
von Lloyd George aufgeworfenen wirtſchaftlichen Probleme
ein=
zutreten. In der Umgebung des Miniſterpräſidenten ſehe man
dem Ausgang der Beſprechungen mit Optimismus entgegen.
Briand werde vorausſichtlich im Laufe des Mittwoch nach Paris
zurückkehren.
Der Hetzer Poincaré.
Paris, 19. Dez. (Wolff.) Poincaré beſchäftigt ſich im
Matin mit dem „betrügeriſchen Bankerott Deutſchlands” und
meint, jetzt ſei es genug. Jetzt müßten die Alliierten ſagen:
Zahlt, oder wir nehmen unſere Garantien! Einen
Zahlungs=
plan abändern, der in ein Ultimatum hineingeſchrieben wurde
und der dadurch ein wahrhafter Vertrag zwiſchen England,
Ita=
lien, Belgien, Deutſchland und Frankreich geworden ſei, das
heißt durch Zuſammenhangloſigkeit ſich ins Unbekannte führen
zu laſſen. Man müſſe auch die Gelegenheit ergreifen, die de
ſchlechte Wille Deutſchlands biete, durch die Alliierten die
fran=
zöſiſche Theſe des Nichtlaufens der Beſatzungsfriſten am linken
Rheinufer annehmen zu laſſen. In zweiter Linie aber müßte
der Garantieausſchuß ſich in die deutſche Verwaltung einmiſchen
können. Briand habe jüngſt im Senat beſtätigt, daß
Deutſch=
land bezahlen könne, und wenn es nicht bezahle, werde es ſich in
den Zuſtand des betrügeriſchen Bankerotts ſetzen. Das aber ſei
nach dem franzöſiſchen Strafgeſetzbuch mit zeitlicher
Zwangs=
arbeit belegt. Werde man Deutſchland, die Schuldnerin, mit
größerem Wohlwollen behandeln als die eigenen franzöſiſchen
Volksgenoſſen? Die von Briand ausgeſprochene Verurteilung
müſſe eine Sanktion nach ſich ziehen.
Eine furchtbare Statiſtik.
WPA. Bekanntlich haben die humanitätsbeliſſenen
Bol=
ſchewiki in Rußland die Todesſtrafe abgeſchafft.
Der Begriff einer Strafe, die Einrichtung von Anſchuldigung,
Richter, Verteidigung, Zeugen, Verurteilung uſw. iſt erledigt.
An ihre Stelle iſt ein anderer Begriff getreten: „Beſeitigung auf
dem Wege proletariſcher Diktatur”, d. h. ohne Richter, ohne
Be=
ſchuldung, ohne Staatsanwalt, ohne Zeugen, ohne offizielle
Ver=
urteilung werden die „Feinde des Proletariats” im geheimen
„beſeitigt” Sie gehen namenlos zugrunde; ohne bekannte
Mär=
tyrer zu ſchaffen, wütet der blutigſte Terror in den ruſſiſchen
Ländern. Nur die Zahlen ſind es die reden. Und die
Sow=
jetregierung iſt zyniſch genug, dieſe Zahlen öffentlich bekannt
zu geben.
Laut offiziellen Liſten der Sowjetregierung ſind während
ihrer Herrſchaft, d. h. vom 7. Nobember 1917 an, auf ihren Befehl
hingerichet worden: 1. Von der Geiſtlichkeit: Geiſtliche
1215, Biſchöfe 28, 2. Profeſſoren und Lehrer 6775, 3. Aerzte und
Aſſiſtenten 8800, 4. Offiziere 54 650, 5. Soldaten 260 000, 6.
Gendarmerie= und Polizeioffiziere 10 500, 7. Gendarmen und
Schutzleute 48 500, 8. Gutsbeſitzer 12 950, 9. Angehörige der
In=
telligenz 355 250, 10. Arbeiter 192350, 11. Bauern 815 100;
zu=
ſammen 1 766 118 Perſonen.
Ende des Bolſchewismus?
London, 19. Dez. (Wolff.) Die Times berichtet, die
Unterredung des Schatzkanzlers mit Kraſſin an
letzten Freitag ſei von großer Bedeutung. In unterrichteten
Kreiſen ſei man der Anſichſt, daß Lenin vollſtändig von dem
Mißerfolg des Bolſchewismus überzeugt ſei, und
daß es ſich nur um die Feſtſetzung einer geeigneten Formel
han=
dele, um in Rußland wieder das kipitaliſtiſche Syſtem
einzufüh=
ren. Die Sowjetregierung ſolle nicht abgeneigt ſein, die
Vor=
kriegsſchulden anzuerkennen als Einleitung für eine Teilnahme
an einen gemeinſamen Verſuch, Europa wieder herzuſtellen. Eine
ſolche Beteiligung der Sowjetregierung würde, wie die
Time=
ſagt, ſelbſtderſtändlich die de Jure=Anerkenming der
bolſchewifti=
ſchen Regierung bedeuten, was England bisher ſtets
abge=
lehnt habe.
* Kleine pplitiſche Nachrichten. Habas meldet aus London, Dr.
Rathenau ſei mit Simon, der ihn ſchon bei ſeiner vorigen Reiſe
begleitet hat, um Mitternacht in London eingetrofſen. Er ſei in
dem=
ſelben Hotel abgeſtiegen, in dem er das letztemal gewohnt hat. Es iſt
das gleiche Hotel, in dem Lloyd George und Briand wohnen. — Die
ungariſche Nationalverſammlnng nahm nach dem
Ab=
ſchluß der Immunitätsdebatte den Antrag des Immunitätsausſchuſſes
mit 61 gegen 32 Stimmen an, wodurch die Maßnahmen der Regierung
gegen die wegen des Königsputſches verhafteten legitimiſt’ ſchen Parla
nentarier gebilligt werden und deren Auslieferung durch die
National=
verſammlung beſchlofſen wird. — Briand empfing in London den
Bot=
ſchafter der Vereinigten Staaten und verſtändigte ihn, daß
Frank=
reich die urſprünglich von Hughes feſtgeſetzten
Verhältniszah=
en für den Schiffsraum annehme.
Die betreffenden Zahler
ſind daher: für die Vereinigten Staaten 5, für England 5, für Japan 3,
für Frankreich 1,7 und für Italien 1,68. — Laut Times beſtehr guter
Grund zu der Annahme, daß der Gedanke einer
Wirtſchaftskon=
ferenz, in der Deutſchland, Rußland und Oeſterreich in der einen oder
anderen Weiſe teilnehmen ſollen, von Lloyd George in Erwägung
ge=
zogen werden ſoll. Dieſe Frage werde zweifellos von den beiden
Pre=
ierminiſtern erörtert werden. — Die Tagespoſt meldet aus Belgrad:
Paſitſch übernahm die Neubildung des Kabinetts. — Man meldet der
Aſſociated Preß aus Peking, das chineſiſche Kabinett habe
en bloe demiffioniert.
Darmſtadt, 20. Dezember.
Zur Regierungsbildung.
— Geſtern ſpät abends waren die Verhandlungen under den
Koalitionsparteien noch im Gange. Nach dem bisherigen
Ver=
lauf iſt anzunehmen, daß eine Einigung bis heute erzielt wird.
Man ſpricht von der Wiederkehrder alten Koglition.
Infolge der Weigerung der Sozialdemokratie, in eine nach rechts
erweiterte Koalition einzutreten, ſcheint das Zentrum ſeinen
Widerſtand aufzugeben. Die Demokraten beharren nach wie vor
auf ihrer Anſicht, daß ein Anlaß zum Einaritt im die Regierumg
ſür ſie nur gegeben ſei,, wem ohne ſie eine Regierung nicht
zu=
ſtande kommen ſollte.
Mainz, 19. Dez. Bei den geſtern von der
mehrheitsſozia=
liſtiſchen Partei Heſſens abgehaltenen Unterbezirkskonferenzen
wurde laut Mainzer Anzeiger mitgeteilt, die
ſozialdemo=
kratiſche Frakcion ſei in Uebereinſtimmung mit dem
Landesvorſtand und dem Landesausſchuß unter keinen
Um=
ſtänden bereit, in eine Regierungskoalition mit
Bauern=
bund, Deutſcher Volkspartei oder Deutſchnationaler Volkspartei
einzutreten. Die Frakton habe auf eine Anfrage des Zentrums
einſtimnnig abgelehnt, in eine dutrch die Deutſche Volkspartei
ver=
breiterte Regierungskoalition einzutreten, ebenſo ſich einſtimmig
gegen die Heranziehung des Bauernbundes zur Koalition
ausge=
ſprochen und einhellig die Errichtung eines Geſchäfts=(Beamten=
Miniſteriums abgelehmt, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß
da=
durch ein Chaos entſtehe und Kammerauflöſung und Neuwahlem
nötig ſein würden. Die ſozialdemokratiſchen Bezirkskonferenzen
in Heſſen haben, ſoweit bisher bekannt, dieſe Entſcheidungen
ge=
billigt. Die Landtagsfraktion iſt aufgefordert worden, nur in die
Regierung einzutreten, wenn die bisherige Koalition (
Sozial=
demokraten, Zentrum und Demokraten) beſtehen bleibe.
— Eine Sitzung des Provinzialausſchuſſes der Provinz Starkenburg
findet am Mittwoch, den 21. Dezember, vormittags” 9.30 Uhr, ſtatt
mit folgender Tagesordnung: 1. Neuregelung der
Beſoldungsverhält=
niſſe der Gemeindebeamten von Gernsheim; 2. Neuregelung der
Beſoldungsverhältniſſe des Polizeidieners und Feldſchützen Benz
Haßloch; 3. Enteignung von Straßengelände in der Gemarkung
Zeil=
hard.
* Der Aukauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und Poſ
erfolgt in der Woche vom 19.—24. Dezember ds. Js. unverändert wie
in der Vorwoche zum Preiſe von 720 Mark für ein Zwanzigmarkſtück,
350 Mark für ein Zehnmarkſtück. Für die ausländiſchem Goldmünzen
werden entſprechende Preiſe gezahlt.
* Die Reichsbanknoten zu 50 Mark vom 30. 11. 1918 (kenmtlich an dem
Obal auf der Vorderſeite uund an der hellbraunen Farbe — ſogenannte
Bilderrahmem=Note) ſollten von den Reſchsbankſtellen bis zum 31. Ja=
nuar 1921 und von der Reichsbankhauptkaſſe in Berlin noch bis zum
31. Juli 1921 eingelöſt werden. Trotzdem die Reichsbank ſeit letzterem
Tage zur Einlöfung dieſer Banknoten in keiner Beziehung mehr
ver=
pflichter iſt, hat ſie doch noch in beſonderen Ausnahmefällen, in denen
die Unmöglichkeit einer rechtzeitigen Vorlegung der Noten — wie z. B.
n Erbſchaftsangelegenheiten — nachgewieſen wurde, einen Umtauſch
die=
verfallenem 50 Mark=Noten bei ihrer Berliner Hauptkaſſe
vorgenom=
gen. Sie macht nunmehr darauf aufmerkſam, daß auf eine Fortſetzung
dieſes Entgegenkommens über den 3 1. Dezember 1921 hinaus
nicht zu rechnen ſeindürfte, und empfiehlt dringend, die
Geld=
beſtände ſorgfältig nachzuprüfen und etwa noch vorhandene 50 Mark=
Notem genannter Art underzüglich der Reichsbankhquptkaſſe in Berlin
unter Nachweiſung der Unmöglichbeit einer vechtzeitigen Vorlegung zum
Umpauſch einzureichen.
Der Millionenverluſt der Landwirtſchaftskammer. Man ſchreibt
uns: Die Abgg. Reiber und Obenauer haben ſich beeilt, an die
Regie=
rung eine Anfrage zu richten. Sie verlangem Aufblärung über die
urſprüngliche Höhe der Schuld und die Umſtände, die ein ſolches
An=
wachſen herbeigeführt haben. Außerdem ſoll ſich die Regierung dazu
äußern, ob es vichtig iſt, daß Reichs= und heſſiſche Regierung eine
frühzeitigere Abtragung der Schuld verhindert haben. Der Anfr.
hätte es nicht bedurft, da die Regierung die Notverordnung dem Landtag
ſofort bei ſeinem Zuſammentritt zur Beſtätgung vorlegen muß, alſo
aus Anlaß dieſer Vorlage eine Beſprechung der ganzen Angelegenheit ſich
naturnotwendig amſchließen wiud. Dabei wird beſonders zu prüfen ſein
ob außergeſwöhnliche Eveigniſſe ein ſofortiges Eingreifen nötig machten
da es ſich um Anordnungen handelt, die bei verſammeltem Landtage der
Geſetzesform bedürfen. Auch das Wechtsverhältnis der
Landwirtſchafts=
kammer zur Kontonalbank in Bern als Gläubigerin und das zur
Bürgin, der Bank für Handel und Induſtrie, hier, wird zu erörtern ſein.
— Landestheater. Die erſte Aufführung von Verdis „Othello”,
der gegenwärtig durch Kapellmeiſter Georg Szell muſikaliſch und
durch Oberregiſſeur Joſef Schlembach ſzeniſch neueinſtudiert wird —
in Bühnenbildern, die T. C. Pilartz geſchaffen hat — findet
nun=
mehr am Donnerstag, 22. Dezember, ſtatt. Die Titelrolle ſingt. Peter
Jonſſon, die Desdemona Fanny Cleve, den Jago Johannes
Bi=
ſchoff, in ſpäteren Aufführungen abwechſelnd mit Theodor Heuſer.
Weiter ſind beſchäftigt Martha Liebel (Emilia), Paul Stieber
Walther (Caſſio), Paul Peterſen (Rodrigo), Heinrich Kuhn
(Montano), Hch. Holzlin (Ludovico), Klotz (Herold).
* Volksthegter. Der Beſuch des Weihnachtsmärchens „Die
Wall=
fahrt zum Chriſtkind” ſei nochmals empfohlen, und darauf
auf=
merkſam gemacht, daß die Nachfrage nach Karten eine rege iſt. Man tut
deshalb gut daran, ſich zeitig Karten zu holen. — Der Saal iſt gut
— Bühnenvolksbund. Den Theaterabonnenten wird am
Dienstag, den 20. Dezember, ein Vorkaufsrecht eingeräumt, das ihnen
ermöglicht, ſich ihre Theaterplätze zur Morgenfeier am 2.
Weihnachts=
feiertage zu ſichern.
W. S. Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtabt. Die
2. Winterverſammlung des O.G.V.H.V. war ſehr gut — von über
ein=
hundert Perſonen — beſucht. Der Vorſitzende des Vortragsausſchuſſes,
Prof. Dr. W. Sonne, eröffnete die Verſammlung mit eingen Worten,
in denem er auf die Wichtigkeitz der Tagesordnung hinwies. Sr
nn
4A
hielt Herr Architekt Ländemann=Alzey, den angekündigtem 9
über: „Die Ermittelung des Selbſtkoſtenpreiſes für
e des
gewerbliche Arbeiten”, welcher auf die wichtige Fr
Arbeitsverdienſtes des Handwerksmeiſters ausgedehnt wurde. In 1½
ſpüindiger, leichtverſtändlicher und formvollendeter Rede
ſchilderte der
Vortragende die ſchwerem Laſten, welche auf dem Ha
erkerſtande
ruhen. Auf die Nachteile der Sozialiſierung und Kommnaliſievung
wurde kurz hingewieſen und die gefährliche Abänderung des § 100g der
Gewerbeordnung durch das bevorſtehende Rahmengeſetz der
Gewerbe=
ordnung beſprochen. Sodann wurde der Regiearbeit und der
Preis=
pvüfungsſtellen gedacht und hierzu einige intereſſante Beiſpiele gegeben.
Bei dieſen, für das Handwerk ſehr ſchwievigen Verhältniſſen iſt nur
durch enges Zuſamenhalten und cichtige Kalkulation Nettung zu hoffen,
zumal in dem Handwerker
und Gewerbeſtand eine der wichtigſten
Stützen des um ſeine
E=
enz ſchwver ringenden Deutſchen Reiches zu
erblicken iſt. Der Redner behandelte nunmehr eingehend die Ermittelung
der Materialkoſten, des
Arbeitslohnes und der Geſchäftsunkoſten, drei
Fabtoren, welche zuſammengeſaßt die Selbſtkoſten ergeben. Auch
erläu=
terte er den Verdienſt, welcher auf die Selbſtkoſten kommt. Für die
Geſchäftsunkoſten und den Verdienſt wurden Mittelwerte für die
ver=
ſchiedenen Handwerkszweige gegeben, ſowie über die Geſchäftsunkoſten,
die produktiven und unproduktiven Löhne, intereſſante Ausführunge
gemacht. Schließlich wurden für verſchiedene handwerkliche Erzeugniſſe
die Selbſtkoſten berechnet.
e zu erwartem war, folgte auf den mit
lebhaftem Beifall aufgenon
ten Vortrag eine längere Ausſprache, an
welcher ſich außer dem Redner und dem
Le=
der Verſcmmlung die
*des Arbeitgeberverban=
Herren Heinzerling, Finger, Hummel (Vert
des), Nohl, Oeſterling und Kemmerzehl beteilig
Es handelte ſich
hierbei vorzugsweiſe um die Frage der Höhe der Geſchäftsunkoſten,
ſo=
wie urm die Wichtigkeit der Unkoſtenberechnwugen. Hervorgehoben ſei,
daß Herr Lindemann im Verlaufe der Ausſprache noch wichtige
Hinweiſe zur gewinnbringenden Geſchäftsführung und zur Aufklärung
des Handwerkerſtandes über ſeine wirtſchaftliche Lage gab, ſowie auf die
Wichtigbeit des Zuſammenſtehens und Zuſamnenhaltens aller
Gewerbe=
treibenden und auf die Notwendigkeit des Sihutzes des Handwerks durch
die Staatsvegierung hinwies. Dr. Sonne machte ſodanm darauf
auf=
merkſam, daß Herr Lindemann eine kleineve Schrift verfaßt habe, unter
dem Titel: „Wie muß der Handwerker kalkulieren?‟ Dieſe Schrift iſt
im Selbſtverlage des Verfaſſers erſchienen und für dem billigen Preis
von fünf Papiermark (entſprechend 0,25 Goldmark) zu erwerben. Es
empfiehlt ſich, Beſtellungen auf dieſe Schrift an das Handwerks= und
Gewerbeamt Darmſtadt, Martinſtraße 24, zu richten, welches das
Weitz=
veranlaſſen wird. Nach einſtündiger Dauer der Ausſprache und einem
Schlußworte des Redners
es der Leiter der Verſammlung noch
da=
rauf hin, daß Anfangs Januu
n. J3., die dritte
Winververſa=
rlurng mit
einem Vortvage über: „Wohmungsnotz und Siedelungsweſen” im
Sit=
zungsſwale der Zer
ralſtelle für die Geverbe ſtattfinden werde und
ſchloß ſodann nach 11 Uhr die ſehr angeregt verlaufene Verſammlung.
sw. 1eber eine ſtark beſuchte Verſammlung der Reichsvereinigung
ehem. Kriegsgefangener ſchreibt man uns folgendes: Der Volksbund für
Kriegs= und Zivillgefangene Darmſdadt iſt nun vollſtändig aufgelöſt und
hat der R. C.K. ein Vermögem von 3153,60 Mark hiterlaſſen. Die
Ver=
treter des außerondendlichen Ver
rtages in Offenbach berichtem über
die Spaltung im Landesverband Heſſen. Der Grund, nach dem ſchon
lange verſteckt geſucht wurde, war in der 100 prozentigen Beitrags=
Moderne Kunſt oder Wahnſinn?
Von Profeſſor Dr. phil. et med. W. Weygandt,
Divektor der Pſychiatriſchen Univerſitätsklinik in Hamburg.
* Kunſt und Krankheit, ſcheinbar zwei unverſöhnliche
Gegenſätze! Und doch iſt die gereifte Kunſt aller Zeiten vor der
Darſtellung von Not und Leid bis zum Tod niemals zurück
geſchreckt, ja eine Ureigenſchaft des Künſtlers, das Pathos, die
Leidenſchaft, iſt dem Wortſinn nach dem Leiden verſvandt.
Vollends ſeeliſches Leiden darzuſtellen, galt ſtets als bedeutſames
Ziel der bildenden wie der Wortkunſt. So ſchon bei Homer, bei
Sophokles, Shakeſpeare Goethe. Bildwerke aller Zeiten weiſen
bis zur Grenze des Krankhaften geſteigerte Leidenſchaften auf, ſo
aus vorgeſchichtlicher Zeit der Todeskampf eines Büffels in der
ſpaniſchen Höhle von Altamira, der derzweifelte Laokoon aus
der Antike, die in hyfteriſchen Krämpfen ſich wälzende Salome
auf einem mittelalterlichen Relief uſt
Aber den Kunſtwerken neueſter Zeit gegenüber erwacht an
den Lippen Tauſender die Frage, ob da nicht, im Gegenſatz zur
Darſtellung des geiſtig Abnormen, der Künſtler ſelbſt krankhaft
beeinflußt erſcheint. Die Antwort läßt ſich nicht nit zwei
Wor=
ten geben. Zunächſt kann auch ein großer Künſtler ſeeliſh krank
ſein, ohne daß dadurch ſein Schaffen leidet. Michelangelos
Perſönlichkeit zeigt pathologiſche Züge, Courbet ſtand geiſtig
recht tief, Manet litt ſeine letzten, fünf Jahre an Paralyſe.
Eine eigenartige Erſcheinung ſtellt auch van Gogh dar:
Zwei=
fellos war er ſeeliſch krank, die letzten 2½ Jahre vor ſeinem
Selbſtnord brachte er vorwiegend in einer Heilanſtalt zu Miß
ſtimmung, impulſive, zum Teil ſinnnloſe Handlungen fhielten
eine Rolle bei ihm. Dennoch malte er gerade in der letzten
Lebenszeit in unheimlicher Produktivität Bilder um Bilder,
frei=
lich immer ſchärfer ſich von der Wirklichkeit loslöſend
Es wäre aber auch weit über das Ziel geſchoſſen, wenn man
aus den auffallenden und Len philiſtröſen Beſchauer
verblüffen=
den Erzeugniſſen modernſter Künſtler ſofort die Diagaoſe auf
Irſinn ſtellen wollte. An ſich iſt der Expreſſionismaus zweifellos
eine berechtigte Reaktion auf den extremen, ſeelenloſen
Im=
preſſionismus geweſen, und ein unbewußter Hang zum
Verblüf=
fen, zum Uebertreiben, zum Auffallenwollen um jeden Prei,
gehört nun einmal zum Vorrecht der Jugend, die in wildem
Drängen über die Vorgeneration hinausſtürmen möchte
Andererſeits aber erinnern Einzelzüge moderner Werke der Ku=
biſten, Futuriſten, Dadaiſten uſw. doch bedenklich nahe an das,
was die künſtleriſchen Verſuche notoriſch Geiſteskranker oft
er=
kennen laſſen.
Schon eine Vernachläſſigung von Einzelheiten, Verzicht auf
klare und reinliche Durchführung fällt auf. Beſonders dreiſt in
bravuröſer Skizzenhaftigkeit erſcheinen die Werke Schmidt=
Rottluffs, ſo packend auch gelegentlich ſeine Farbwerte
wir=
ken. Aber Floſſe oder Kelle ſtatt Hand, Naſen wie aus Holz ge
hackt, einen Mund, der den Geſichtskontur überſchreitend in die
Luft ſpringt, ſolches zeigen ſeine Bilder maſſenhaft. Morgner
läßt in einem Selbſtbildnis mit Spitzkopf ein Auge hinter dem
Jochbogen ſitzen. Derartige Verachtung der Exaktheit zeigt ſick
genau ſo in den Produkten, ſchwer Geiſteskranker. Auch die
Federzeichnungen und Linearkompoſirionen von Paul Klee
oder die rhythmiſch=dynamiſchen Liniengebilde von O. Herzog
fanden ihr Gegenſtück in Linienkonglomeraten einer
hyſteriſch=
degenerierten Perſon einfachſter Herkunft ſwähend eines ſchweren
Dämmerzuſtandes.
Namentlich die Opſer einer weitverbreiteten, vielgeſtaltigen
Geiſtesſtörung, des Spanmungs= oder Jugendirreſeins, Dementia
praecox oder Schizophrenie, produzieren gelegentlich Zeichnungen
und Bilder mit grotesken, abſonderlichen Zügen, die man bei
manchen Modernſten wiederfindet. So kann die Schnzeizer
Land=
ſchaft von Paul Klee, die auf Vierecken mit dürftig
markier=
ten Tannenbäumchen, überragt von der Schweizer Flagge
2 Dutzend tieriſcher Gebilde in einförmiger Wiederholung
dar=
bietet, in frappanter Weiſe erinnern an die Zeichnungen eines
verblödeten Karatonikers, der auf die Aufforderung zu
zeick=
nen, was ihm einfalle, das Blatt Papier mit ebenſo unbeholfenen,
ſchafähntichen Tieren in langweiliger Wiederhokung vollzeichnete
Ganz ähnlich iſt die Zeichnung eines 7jährigen ſchwediſchen
Kin=
des ausgefallen, das Pferde zeichnen ſollte und ein Blatt mit
bizarr markierten Pferden in der gleichen Stereotypie bedeckte.
Beſonders beliebt iſt bei manchen Modernſten die
Verwen=
dung „echten Materials” mit anderen Worten der Verzicht, ein
Bild mit einheitlichen Kunſtmitteln darzuſtellen, die Sucht, durch
Anhäufung von allerhand Kram eine maleriſche Wirkung
heraus=
zufordern. Otto Dix hat ſeinen infantilen Trambahnwagen
mit Metallknöpfen beklebt. Noch weiter geht Kurt
Schwit=
ters der beiſpielsweiſe in ſeiner „Konſtruktion für edle Frauen”
das Rad eines Kinderwagens, Fahrradbeſtandteile, Holzlatten
ein Stück Drahtgeflecht, einen zerbrochenen Trichter uſw.
neben=
einandernagelt. Andere Bilder beſtehen vorwiegend aus durch=
einander geklebten Plakatfetzen oder aus Gummiſtempelabdrücken
uſw. Die Bezeichnung ſeiner Kunſtrichtung als „Merzgruppe
rührt von einem Papierreſt her, auf dem noch die letzte Silbe des
Wortes Commerz zu leſen war. Bekanntlich hat ſich Switters
auch von der auf einer Planke angetroffenen kindlichen Inſchrift
„Anna Blume hat ein Vogel” zu dichteriſchen Leiſtungen
begei=
ſtern laſſen, denen eine bedenkliche Aehnlichkeit mit den
Erzeug=
niſſen Schizophrener innewohnt.
Mit geradezu entwaffnender Dreiſtigkeit hat Yefim Goly
ſcheff auf der vorjährigen Berliner Kunſtausſtellung ſein
Selbſt=
porträt ausgeſtellt, beſtehend aus einer Brotſcheibe mit Knopf
als Auge, Seifenſtück als Naſe, Zündholzpartikeln als Gebiß
darunter klebte ein aus einem illuſtrierten Blatt
herausgeſchnit=
tener Menſchenkörper, den Hintergrund bildete eine ruſſiſche
Landkarte. Gerade das Zuſammenhäufen mannigfachſten
Mate=
rials, das für die Rumpelkammer oder den Kehrichthaufen rei
erſcheint, mit ſchriftlichen oder zeichneriſchen Verſuchen gehört zu
den Liebhabereien verblödeter ſchizophrener Kranker.
Während mancher Modernſte, wie Kandinsky, auf jeden
begrifflichen Inhalt verzichtet und nur durch weſenloſe Forme
maleriſch zu wirken ſucht, eine „abſolute Malerie” anſtrebt,
ver=
fallen andere in eine Art Begriffsmalerei, ſo manche Leiſtunger
von Picaſſo Chagall uſw. Wohl kann man ſich vom
phyſiologiſch=pſychologiſchen Standpunkt vorſtellen, daß es der
Künſtlern darauf ankäme, ungeordnete Bewußtſeinsinhalte wie
derzugeben, ſo daß die Beder zunächſt an chaotiſche Traumvor
ſtellungen oder an momentane, noch nicht verarbeitete Geſichts
wahrnehmungen erinnern. Einige Bilder italieniſcher
Futuri=
ſten, wie etwa Ruſſolos „Schnellzu gin voller Fahrt” oder
Severinis „Panpantanz im Monico” erhalten dadurch den
Wert eines Löſungsverſuchs eines pſychophyſiſch=optiſchen
Pr=
blems. Aber einen Irrweg ſtellen dann gewöhnlich die
präten=
tiöſen Bezeichnungen dar, ſo bei dem Gewühl von Winkeln,
fingerabdruckähnlichen Parallelen uſw., das Picaſſo als
Dar=
ſtellung „Der Dichter” bezeichnet, bei Chagalls Bild „Jck
und das Dorf” uſw. Derartig fkurrile Bizarrerien finden ſich auc
bei Schizophrenen angedeutet, die ihren Gebilden dann eine be
griffliche Ausdeutung gaben, denen ſie nur in ihrer Separatwelt
zu folgen vermögen, während jeder andere Menſch zunächſt
rat=
los daſteht
Als ein futuriſtiſcher Künſtler wegen Jugendirreſeins in
Lazarettbehandlung kam, ſchuf er ein Porträt ſeines Arztes, das
in ſeinem Chaos von Strichen und Flecken nur eim Ohr und ei
Rummer 341.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Dezember 1921.
Eeite 3.
verſchwunden. Alles weitere Abſtreifen der Wälder blieb erfolglos. (Die
Mittwoch, den 21. Dezember 1921
gültige Lebensmittelmarken:
und „Emilie” je 800 gr Brot. Marke Nr. 51, 560 gr Mehl
oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Weiße Karten), Marke Nr. 50 und „Emilie‟
800 gr Brot. Marke Nr. 46, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Gerſtenmehl: (Hohenlohes Kindernahrung) ½ Pfund zu 2 Mk.
markenfrei, zu haben in den Städtiſchen Krankennährmittel=
Verkaufsſtellen.
Haushaltungsmehl: Bis 31. Dezember auf die
Lebensmittel=
marken „Erbach” blau und weiß, je 1000 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Milch: Bollmilch für Kranke und Kinder: 16. Dezbr. 70 %,
17. Dez. 80 %, 18. Dez. 80 %, 19. Dez. 70 %=
Zucker: Auf Marke „Paula” 625 gr. auf den Kopf zum Preiſe
von 6 Mk., einſchl. Tüte.
Achtung! Die blauen und weißen Lebensmittelkarten ſind nicht
wie aufgedruckt bis zum 15. Dezember ds, Js., ſondern bis
zum 15. Januar 1922 gültig.
der Jahreszuteilung) in Braunkohlenbriketts beſtellt werden,
Der Bezug der Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz von
Heſſen iſt in jeder Menge geſtattet.
Holzverſorgung: Auf die Nummern 21, 22 der Holzausweiskarte
je 1 Ztr. Laub= und Nadelholz. Ungeſchnittenes Stockholz
zum Preiſe von 10 Mk. gegen vorherige Bezahlung auf der
Kohlenausgleichſtelle.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet,
erhnchung ſetens bes Bundes endlich gefunden. Der außerordentliche Gendarmeviebeamtem Nes und Glinzer aus Langen Jamen nach Offen=
Vertnetertag war kurzerhand einberufen. Auf Grund eines Fragebogens, thal und trafen den Flüchtigen im Walde bei Phlippsoich. Nees konnte
durch den beſonders die kleinerem Ortsgruppen einſeitig beeinflußt wur= leider nur einen Schuß anbringen, und bald war der Zigeuner im Walde
den, ſollte feſtgeſtellt werden, ob ſich die Ortsgruppen in Heſſen in
Landesverband Heſſen von Berlin trennen wollen und in einem ſelbſtän= Gendarmen ſollten mehr Schießübungen abhalten. D. Mro.)
digen Verbande zuſammenſchließen wollen. Sechs Orte haben ſich für
die Trennung entſchieden mit 1582 Stimmen (darunter Offenbach, Worms
und kleinere Ortsgruppen des Odenwaldes). Eine Ortsgruppe hat ſich
der Stimme enthalten, während neum Ortsgruppen (darunter Darmſtadt
und Mainz) mit 1563 Stimmen gegen die Trennung entſchieden. Es
wurde in der Debatte durchgeſetzt, daß die Fragebogen für nichtig erklärt
wurden. Die einzelnen Ortsgrutpen ſollen nun nochmals dunch ein Brot: Für Erwachſene: Dlaue Larten). Martke Nr. G.
Rundſchreiben zu ihrer Stellungnahme aufgefordert werden. Es entſtand
eine erregte Debatte, derzufolge die Vertreter der Ortsgruppen, die ſich
gegen eine Trennung erklärten, dem Saal verließen. Ueber den Ausgang
der Streitfrage darf man geſpannt ſein. Die Klärung dürfte auf einem
weiteren außerordentlichen Vertretertag erfolgen. — Der Landesverband
Heſſen=Naſſau hatz Herrn Koch=Frankfury mit dem namhaften Betrag von
3000 Franfen (Sammlung aus privaten Stiftungen) ausgeſtattet, und
nach Paris entſandt, um die Begnadigung der noch in Zuchthäuſern
ge=
fangen gehaltenen Deutſchen zu erwirfen.
Weihnachtskonzert in der Stadtkapelle. Unter nochmaligem
Hin=
weis auf das Weihnachtskonzert in der Stadtkapelle heute Dienstag
abend wird gebeten, Geſangbücher mitzubringen, damit die von der
Ge=
meinde zu ſingenden Lieder entſprechend zur Geltung kommen.
* Die Vorführung der Mann=Platten am Sonntag im Traube=Saal
ergab eine Einnahme von 801 Mk., die dem Stadtkrankenhaus
zu einer Weihnachtsbeſcherung an bedürftige Kinder zur Verfügung
geſtellt wurden.
* Goethebund Darmſtadt (Freie Vereinigung). Heute, Dienstag,
den 20. Dezember, acht Uhr, hält Dr. Obenauer einen abſchließenden
Vortrag über Stefan Georgi. Am Dienstag, den 2. Dezember, findet Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 5. Nate (o
zur Feier der Weihnacht, wie alljährlich, ein Konzert mit
einleiten=
dem Vortrag ſtatt. Frau Johanna Heſſe, vom Landestheater, wird
den Zyklus der fünf Lieder von Richard Wagner und einige
Weihnachts=
lieder von P. Cornelius ſingen. Der Vorverkauf beginnt morgen,
Mitt=
wr
(bei Schutter, Thies Nachf., Eliſabethenſtraße) und dauert, der
Fe
wtage halber, nur bis einſchließlich Samstag. Da das Konzert im
Muſikvereinsſaal ſtattfindet, könnem Karten nur in beſchränkter Anzahl
ausgegeben werden. (Näheres durch die Anzeigen.)
* Der Kaiſerſaal beſtand am 17. 03. Mts. 25 Jahre. Außer den
Darm=
ſtädtern, denen er wohl allen bekannt iſt, wird es wohl wwenige Angehörige
irgend einer Vereinigung von Beamten, Lehrern, von Handwerkern,
In=
duſtriellen, der Landwirtſchaft, oder eines anderen Verufes geben, die
nicht in einem ſeiner vielen Räume in meiſt ernſtlicher, beruflicher Arbeit
sw. Diebſtahl im Landestheater. Von einiger Zeit ſind im
Landes=
getagt haben. Nicht nur heſſiſche, ſondern auch eine Reihe von deutſchen theater wertvolle Mäntel, Pelze uſw. (Meiſterſinger=Garderobe) abhan=
Verbandstagen wurden hier abgehalten. Leider wurde inzwiſchen der den gekommen. Durch die Aufmerkſamkeit eines Dieners gelang es, ein
große Saal dem ino zum Opfer gebracht. Der rührige Beſitzer, Herr junges Mädchen im Theater feſtzunehmen, das einen Pelz trug, der von
G. Chriſt, hat den Betrieb jetzt ſeinem Nachſwuchs überlaſſen. Die
dem Diebſtahl herrührte. Der Dieb wurde verhaftet in der Perſon des
Vereinigung der Neſerve= und Landwehr=Offiziere beging gleichzeiti
g Bräutigams.
den Tag, an welchem ſie von 25 Jahren ihr Heim hier aufgeſchlagen hat.
Sie brachte dem Beſitzer ühre Zufriedenheit durch eine beſondere Ehrung
* Arheilgen, 18. Dez. Preiserhöhungeh. Infolge Kohlen=
Ausdruck.
und Frachtpreiserhöhungew wurden auch hier die Gas= und Waſſerpreiſe
* Die Weihnachtsfeier des Kriegervereins Darmſtadt im Fürſtenſaal mit Wirbung von der am 15. ds. Mts. beginnenden Ableſung der
Meſſer=
geſtaltete ſich zu einer echt kameradſchaftlichen Familienfeier: Es war ſtände erhöht. Dieſelben ſind für Koch=, Leucht= und Heizgas auf 3,25
eine Vortragsfolge zuſammengeſtellt worden, die auch verwöhnte Kame= Mark für dos Kubikmeter, Gewerbe= und Motorgas auf 3,21 Mark das
raden befriedigen mußte. Eine Reihe hervorragender muſikaliſcher Kräfte Kubikmetzer, das Waſſer für Kleimahnehmer auf 1,81 Mar,
* das Kub
hatte ſich gerne zur Verfügung geſtellt. Die einzelnen Leiſtungen auf= meter und für Großabnehmer auf 1,78 Mark das Kubikmeter feſtgeſetzt.
zuführen und zu würdigen, würde über den Rahmen dieſer Mitteilung
Die Wieggebühren für die neuhergerichtete Gemeindewage betrage
hinausgehen. Ein Trio, beſtehend aus den Herren Falkenſtein, Pfaff nach Beſchluß des Gemeinderats und mit Genehmnigung des Miniſteriums
und Walther, ſowie ein anderer Künſtler, der nicht genannt ſein will, für den Zentner Heu, Stroh, Halmfrucht 0,50 Mark, Korn, Kartoffeln,
deſſen Violinvorträge aber mit Jubel aufgenommen wurden, hatten den Holz, Kohlen 0.30 Mark, Steine, Kalk, Eis 0,20 Mark, Obſt, Dickwur
inſtrumentalen Teil übernommen und glänzend durchgeführt. Ein Vor= zeln, Rüben 0,40 Mark, das Stück Großvieh 7,50 Mark, Kleinvieh 4 Mk.
ſpruch, gedichtet vom Kameraden Hans Rühl, wurde von Fräulein
Ein eigenartiger Zufall wollte es, daß die beiden Brüder Heinrich
Marie Unckell (vom Landesthea
er) in packender Form vorgetragen. Benz
V. und Konrad Benz im Altor von 78 bezw. 80 Jahren ſo kurz
Dieſe junge Künſtlerin erfreute dann noch durch mehrere Geſangsvor= hi
mander ſtarben, daß ſie auf dem hieſigen Friedhofe nebeneinander
träge, die ihr alle Herzen gewannen. Neben ihr wirkte noch als Sänger ihre letzte Ruheſtätte fanden.
Freiherr v. Berg, deſſen klangvoller Bariton vorzüglich zur Geltung
Meſſel, 19. Dez. Konzert. Am Samstag abend gab der hieſige
kam. Die beiden Geſangskünſtler trugen mit glänzendem Gelingen
Geſangverein Sängerbund unter Leitung ſeines Dirigenten Herrn
noch vier Duette vor. Die Auswahl der vorgetragenen Kompoſitionen
zeugt von gediegenem Geſchmack. Der erſte Vorſitzende, Kamerad Haupt= M. Stetefeld=Darmſtadt ein Konzert, das zuſammengefaßt in allen
inen Teilen als gelungen bezeichnet werden muß. Die vorgetragenen
mann Waldecker, hielt eine kurze Begrüßungsanſprache und machte
Chorlieder gaben Zeugnis von guter Schulung; Herr Stetefeld hatte die
ſich hernach zum Dolmetſch der Gefühle der Feſtteilnehmer, indem er
allen Mitwirkenden herzlichen Dank ausſprach. Eine Tombola, bei der Sänger ganz in ſeiner Hand, und ſo war es ihm möglich, das Beſte aus
gutgewählte Gebrauchsgegenſtände Dank der Gebefreudigkeit weiterer ihnen herauszuholen. Wer die Sänger genau beobachtet hat, muß zu=
Kreiſe zur Ausſpielung gelangen konnten beſchloß die harmoniſch ver= geben, daß hier eine freudige Hingabe an das deutſche Lied vorhanden
iſt. Möge der Verein auf dieſer Bahn weiterſchreiten und nicht müde
te ſchöne Feier.
* Weihnachtsfeier ehemaliger 25er. Im dichtbeſetzten Konkordiafaal werden; denn nur wer vorwärts ſtrebt, hat Ausſicht auf Erfolg.
h. Eich bei Pfungſtadt, 19. Dez. Trotz der in unſerem kleinen Orte
fand die Weihnachtsfeier der ehemaligen 25er ſtatt. Außer Hleineren
Vor=
trägen ernſter und heiterer Art brachte die reichhaltige Feſtfolge auch nicht geringen, ſchwierigen Saal= und Büühnenverhältniſſe, hatte es der
zwei kleine Theaterſtücke, darunter das reizende Singſpiel: s Roſerl hieſige Geſangverein doch gewagt, dem Ginwohnern und der Umgebung in
einer theatraliſchen Aufführumg etwas erſtklaſſiges zu bieten. Er brachte
vom Schwarzwald”, in dem Frl. G. Weber das Roſerl ebenfo anmut
ſpielte wie ſang. Leider verbietet Rarummangel ein Eingehen auf wei= das in letzter Zeit an vielem Plätzen unſerer engem Heimat aufgeſpielte
Odenwälder Volksſtück: „Knäächt Valdin” von Gg.
Löffler=Noßdorf, zur
tere Einzelheiten. Um Feſt und Spielfolge hatten ſich die He
gen
Klaus und Sterm beſonders verdient gemacht und reicher, herzlicher dreimaligen Aufführung. — Echtes Odenwälder Lebem und Treiben in
Beifall lohnte ihre und der Mitwirkenden Mühe. Bei Verloſung und heiterem und ernſten Szenen führtem uns die Mitwirkenden vor, und
Tanz nahte nur allzu ſchnell das Ende dieſes ſchönen und wohlgelungenen ohne Ausnahme gebührt ihnen allen uneingeſchränktes Lob, denn ſie
zeigten ſich, ihren micht gevade leichten Rollen vollſtändig gewachſen.
Feſtes.
Geſangverein Sängerluſt. Der Verein hält am Sonntag (1. Feier=
O Von der Bergſtraße, 18. Dez. Ein Davmſtädter
Laſt=
tag) im Mathildenhöhſaale. Dieburger Straße, ſeine diesjährige Weih= automobil, das mit einer Ladung Zigarven nach Mannheim fuhr,
nachtsfeier ab. Es iſt dem Vorſtand, ſowie dem aktiven Chor g
ſtieß an der Sulzbacher Landſtraße bei Weinheim beim Ausweichen ge
lungen, ein vorzügliches Programm aufzuſtellen. Der aktive Chor, unter einem Baumaſt, wobei drei mächtige Kiſtem auf die Straße fit
der langjährigen und bewährten Leitung ſeines Chormeiſters Herrn aufſprangen. Eine raſch ſich ſammelnde Menſchenmenge — darunter viele
K. Grim, wird nur Beſtes zu Gehör bringen. An künſtleriſchen Kräf= Kinder — ſtürztem ſich über die Vornäte her und ſchleppte die
Zigarnen=
ten werden Frl. Gertr. Gihßen von der Hamburger Volksoper, die pakete weg. Die vom Chauffeur benachrichtigte Gendarmerie konnte einer
ſchon bei der Abendunterhaltung durch ihren Geſang alle Zuhörer zu Teil des geſtohlenen Gutes wieder herbeiſchaffen, doch iſt eim Ver
auſt von
begeiſtern verſtand, ſowie Herr Adolf Braun vom Heſſiſchen Landes= gegem 10 000 Zigguren feſtgeſtellt. Gegen verſchiedene Perſonen iſt
Straf=
theater mitwirken. Den muſikaliſchen Teil hat in liebenswürdiger Weiſe anzeige wegen Diebſtahls erſtattet.
das Darmſtädter Mandolinenſextett übernommen. Ein Weihnachtsſtück:
sw. Babenhanſen, 18. Dez. Ein Eiſenbahnwagen wurde
„Stiefkinder=Weihnachten”, in den Hauptrollen nur von Kindern dar=
ſer erbrochen und daraus zwvei Kiſten genommen. Die eine Kiſte
geſtellt, ſowie das urkomiſche Theaterſtück „Mampes Flitterwochen”, von war erbrochen und des Inhalts, 19 Flaſchen Likör, bergubt. Die zweite
nur erſten Kräften ausgeführt, ſorgen für Abwechſelung.
ueber eine erfolgloſe Verbrecherjagd ſchreibt man uns: Am 17. ds. Kiſte mit Fahrraderſatzteilen war unverſehrt.
Dreieichenhain, 18. Dez. Der Gemeinderat, ſieht ſich genötigt die
Mts. ſtießen zwei Darmſtädter Gendarmen, Großmann und
Fröh=
lich, auf eine Zigeunerbande am Eingang von Meſſel. Bei dieſer Pacht für die Rodſtücke zu erhöhen. Es ſollen kleinere
Wald=
befand ſich ein ſchon lang geſuchter Verbrecher. Frühzeitig aber bemerkte ſtüche auf 10 Mark, die großen auf 15 Mark erhöhtz werden. Hierbei
er die Gendarmerie und ſuchte das Weite. Die Beamten nahmen die ſoll die betreffende Steuer, die ſeither von der Gemeinde bezahlt wurde,
Verfolgung auf, und Wachtmeiſter Fröhlich kam mit dem Flüchtigen kurz auf die Pächter der Stücke ausgeſchlagen werden. Auch wurde ein
An=
vor Offenthal ins Treffen, wobei der Zigeuner auf kurze Entfernung trag geſtellt, daß die Verteilung von Holz= und Laubgeld an die
Orts=
ürger aufzuheben iſt. Beſchloſſen wurde ferner, dem Zweaverband zur
hinder einem Holzſtoß drei Schuß auf dem Beamten abgab, ohne ihm zut
Erbauung von Wohnungen beizutreten. Den Zivilinvaliden wird zur
verletzen. Kurz eutſchloſſen zog Fr. die Piſtole und feuerte dem flüchtigen
Verbrecher acht Schuß nach, leider ohne Erfolg. Die zu Hilfe gerufene Unterſtützung ihrer Organiſation der Betrag von 500 Mark bewilligt.
Ferner wunde der Antrag gsſtellt, die Sportplatzangelegenheit inr des
nächſten Sitzung zu wegeln.
Guſtavsburg, 19. Dez. Neue Schiffswerft. Unterhalb der
Schiffswerft von Schmitt wird eine neue, mit modernen Einrichtungen
verſehene Schiffswerft eingerichtet von der Maſchinenbau=A. G. M. A.N.
Auf derſelben ſoll eine größere Anzahl Schiffe erbaut werden, die zur
Wiedergutmachung an die Entente abgeliefert werden. Die Bauzeit
be=
trägt zwei Jahre und iſt der Platz von dem Heſſiſchen Staat auf zwei
Jahre gepachtet worden.
Gießen, 19. Dez. Im Wölfersheimer
Braunkohlen=
bezirk haben die Arbeiter heute früh die Arbeit wieder
auf=
genommen. Die Arbeitsaufnahme erfolgte auf Grund eines in dem
Reichsarbeitsminiſterium von den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern
abgeſchloſſenen Uebereinkommens, nach dem den Arbeitern vom
1. November an eine Schichtzulage von 12 Mk. und ab 1. Dezember eine
ſolche von 16 Mark gezahlt werden ſoll.
sw. Affenheim (Oberh.), 18. Dez. Fürſtliche Verlobung.
Erbgraf Maximilian zu Solms=Rödelheim und Aſſenheim hat ſich mitz
Prinzeſſür Viktoria zu Leiningem verlobt.
Vergangene Woche wurden unſere neuen Glocken unter
Betei=
bigung ſämtlicher Vereine und der Schulkinder am Bahnhof abgeholt.
Unter Vorantritt von Reiterm und einer Muſikkapelle bewegte ſich der
Zug, in dem der Glockenwagen mit ſechs Pferden beſpannt fuhr, durch
die Ortsſtraßen zur Kirche, wo unſer Bürgermeiſter eine kernige
An=
ſprache hielt und der Gemeinde für ihre Opferwilligkeit dankte, die die
Anſchaffung der Glochem ermöglichte. Nach der Weihrede des Herrn
Pfarvers und dem Vortrage mehrerer Choräle und Geſänge durch die
Ortsvereine und Schulkinder wuurden am letztee Bretzeln verteilt. Die
Ortsgruppe des Heſſiſchen Bauernbundes hatte eine Sammlung von
Milch und Mehl veranſtaltet und es ſo möglich gemacht, daß den Kinderm
dieſe Freude bereitet wevden konnte.
* Kleine Nachrichten aus Heffen. Ep. Oſthofen. Die Köhler
werden wieder modern. Die Not der Zeit, der Kohlenmangel, läßt den
uralten, faſt ſchon im Ausſterben begrifſenen Beruf des Köhlers neu
erſtehen. In den heſſiſchen Hinterlandbergen kommt die Köhlerei imme
mehr zur Geltung und mam ſieht dort jetzt wieder, wie zu Großvaters
Zeiten mächtige Weiller wauchen. — Friedhofsſchänder am Rhein und
an der Moſel treten in großer Zahl auf und haben die Bevölkerung
überaus verbittert. Im Mayener Friedhof wurde in den letzten Nächten
eine aus Metall gegoſſene Engelsfigur geſtohlen und eine Figur aus
Steigut zerſchlagen. In Achtendung wurdem auf dem Friedhofe die
Chriſtuskörper, die aus Zink, Meſſing oder Blei hergeſtellt waren,
ge=
ſtohlen. Andere Chriſtuskörper wurden zerſtört. Im ganzen wurde
von 106 Kreuzen die Chriſtuskörper geſtohlen. Auch —us anderen Orten
kommen ähnliche Meldungen. — Alsfeld. Lebendig ſkalpiert wurde
in Heiligenſtadt die jüngſte Tochter eines Landwirtes. Das Mädchen
ge=
riet beim Häckſelſchneiden im die Trausmiſſion. Es wurde ihr die
Kopf=
haut mit ſämtlichen Haaren bis tief in den Nacken herunter ausgeriſſen.
Die Unglüichliche liegt jetzt im Kloſterkrankenhaus.
Reich und Ausland.
Berlin, 19. Dez. Die Reichsvereinigung ehemaliger
Kriegsgefangener veranſtaltete geſtern im Zirkus Buſch eine
Ehrengedenkfeier für die 53 deutſchen Krzegsgefangenen in
Avignon. Der erſte Bundesvorſitzende der Reichsveveinigung gelobte
im Namen der 450 000 Bundesmitglieder nicht eher zu ruhen, bis auch
der letzte Gefangene wieder in Deutſchland ſei. Reichstagspräſident
Ooebe erklärte: Wir wollen nicht anklagen, nicht beſchuldigen, aber wir
verlangen von unſeren ehemaligen Feinden, daß den deutſchen Kindemm
ihre Väter zurückgegeben werden. Wir verlangen damit von Frankreich
ein Werk der Menſchlichbeit. — Der Vereinblinder
Induſtrie=
arbeiter, der die Geſamtzahl der Zivilblinden vertritt, veranſtaltete
am Sonntag einen Demonſtratäonszug von etwa 300
Teilneh=
mern zur Reichskanzlei, wo eine Deputati
m von Geheimrat Kempper
empfangen wurde. Dieſer nahm, wie de
Zerl. Lokalanzeiger beric
et,
die in einer Denkſchtift niedergelegtem Fonderungew der Blinden entgegen
und verſprach, ſie dem Reichsfanzler vorzutragen. Die Blinden
ver=
langten unbedingte Ausdehnung des Anſtellungszwangsgeſetze‟
auf alle
arbeitsfähigen Blinden, Bewilligung einer Neichs= oder Staatsrente und
Ausdehnung aller den Kriegsblinden gewährten Fürſorgevergünſtigungen
auch auf Zivülblinde. Die Demoyſtranten wurden daun von der
Schutz=
polizei in geſchloſſenem Zuge außerhalb der Bannmeile geleitet. — Der
Kampf gegen die Schundliteratur, den der Neu=Köllner
Magiſtrat mit Unterſtützung zahlreicher Jugend=Organiſationen und
Schulen veranſtaltete, fand geſtern nachmittag mit der Verbrennung
von etwa 40 000 eingeſammeltem Schundbüchern auf dem Tempelhofer
Felde ſeinem Abſchluß. — Ein orkanartiger Sturm richtete
ge=
ſtern in Berlin und Umgegend ſchweren Schaden an. Auch Perſonen
wurden durch herabfallende Dachziegeln oder Mauerſtüche oder durch
Glasſcherben der vom Sturm eingedrückten Fenſter= und Ladenſcheiben
verletzt.
Infolge der ſtürmiſchen Witterung ſind 180
Fernſprech=
leitungen geſtört. Gänzlich unterbrochen iſt der Fernſprechverkehr mit
Kattowitz, Beuthen, Emden, Oldenburg, Flensburg, Roſtock, Anklam,
Swinemünde, Stettin, Königsberg i. Pr
Im Fernſprechverkehr mit
dem Auslande fehlt die Verbindung mit Budapeſt, Rotterdam,
Kopen=
hagen und Schweden. Im Verkehr des Haupttelegraphenamtes beſtehen
gleichfalls Störungen in allen Richtungen, beſonders mit Süd= und
Weſt=
deutſchland. Der Telegrammperkehr mit dem Auslande iſt unterbrochen
mit den drei ſkandinaviſchen Ländern, Wien, Budapeſt und Italien.
Kandel, 18. Dez. Der ſchon vor einigen Jahren wegen ſeiner
Raub=
züge berüchtigt geweſene „Bienwaldkneiſel”, Wilhelm
Heil=
mann von hier, ſowie der vor einigen Wochen aus dem Zweibrücken
Gefängnis entwichene Franz Pfirrmann von Wörth a. Rh. wurden
vor=
geſtern Abend in einer Wirtſchaft in Wörth von Ziviliſten
feſtgenom=
men. Beide hatten ſich mit Revolbern zur Wehr geſetzt und ſo kam es,
daß „Kneiſel” wieder entweichen konnte. Auf ſeiner Flucht mußte er
durchs Waſſer. Sein durchnäßter Zuſtand veranlaßte ihn nun, ſich einen
warmen Unterſchlupf zu ſuchen und dazu wählte er ſich das Zimmer und
Bety ſeines feſtgenommenem Kumpanem Pfirrmann. Dort konnte die
Gendarmerie andern Tages den gefährlichen Burſchen verhaften.
Nach=
dem ſchon vor einigem Tagen zwei Brüder des Heilmann und noch zwei
weitere Mitſchuldige ins Gefängnis eingeliefert worden ſind, glaubt man,
daß die ſeit Wochen hier erfolgten Diebſtähle aufhöven werden.
wd. Jena, 19. Dez. Staatsſekretär a. D. Clemens bom
Delbrück iſt geſtern geſtorben. Er iſt 65 Jahre alt geworden.
Er wurde 1885 Landratz des Kreiſes
Cuchel, 7 Jahre ſpäter
Regierungs=
rat in Danzig, vier Jahre darauf wurde er Oberbürgermeiſter von
Danzig, 1902 Oberpräſident der Provinz Weſtfalen, 1905 Miniſter für
otes Kreuz erkennen ließ. Des Maler gab nun ſelbſt einen
ommentar dazu, daß die Teile des Kopfes aufgelöſt und in
Be=
ehung zur Umgebung geſetzt ſeien; nicht die Perſon ſei das
ichtigſte, ſondern dargeſtellt ſeien die wirklichen Beziehungen
s Kopfes und ſeiner Teile, das eine Auge ſei grün, aus dem
raun und Geld heraus entſtanden, es ſei die Verti=fung des
ſopfes. Das Bild könne nichts anderes als den Oberarzt Dr. K.
arſtellen ſo würden auch ſeine Bekannten es als ſeines erkenmen,
gewiſſe Beziehungen ganz genau getroffen ſeien. Verehrer
es Künſtlers fanden das Bild, das ebenſo wie ſeine Erklärung
f das Deutlichſte an die inkohärente Denkweiſe der
Schizo=
renen erinnert, künſtleriſch bedeutend und wollten nicht
glau=
n, daß der auch von Halluzinationen geplagte Patient krank ſei!
Wenn man große Sammlungen, wie die Berliner
Kunſtaus=
lungen von 1920 und 1921, miteinander vergleicht, ſo erwacht
r Eindruck, daß die tollſten Verſtiegenheiten, etwa eines
Goly=
heff, allmählich ausgemerzt werden, daß aber die Schar der
itläufer immer noch ſteigt und auch ein großer Teil des
Pu=
likums ſich mit futuriſtiſchen Werken anfreundet. Manche
Zeit=
mſtände tragen zur Erklärung bei. Die Herrſchſucht der
Impreſ=
miſten mußte zur Gegnerſchaft reizen, die Not dieſer Jahre
rängte zur Weltflucht, zu einer an ſich erfreulichen
Hervorkeh=
ung des Seeliſchen unter Verzicht auf Aeußerliches, der Hang
im Radikalismus ließ das Moderne um ſo beachtlicher
erſchei=
en, je kecker es ſich von allen Traditionen abkehrt. Verlockend
r die Kunſtjünger wirkt ſicher auch die Verachtung der Technik,
odurch mühſames Erlernen des Handwerksmäßigen überflüſſig
ſcheint. Der kapitalkräftige Vertrieb ſeitens großer Kunſtfirmen
lich, unter Beihilfe eines gewaltigen Stabes literariſcher
Mit=
beiter, trug zur Verbreitung des Futurismus nicht wenig bei.
eine Zeit wpar ſeit Jahrhunderten ſo geeignet, ſich das
Abſonder=
chſte ſuggerieren zu laſſen, wie die unſere. Nicht Irrſinn,
ſon=
ern Entartung iſt ihr Zeichen. Erſt allmähliche Geſundung
er Volksſeele läßt erhoffen, daß auch die krankhaften Auswüchſe
odernſter Kunſt dereinſt überwunden und in die nur den
unſthiſtoriker und Kunſtpathologen intereſſierenden
Bilder=
jagazine verwieſen werden.
D.A. I. Die Zerſtörung des Maria=Thereſia=Denkmals in
reßburg . Aus Preßburg wird dem Deutſchen Auslands=Inſti=
tut unter dem 21. November geſchrieben: Infolge der gegem
Un=
garn angeordneten Mobiliſierung in der tſchecho=ſlowakiſchen
Re=
publik kam es in der Slowakei, beſonders aber in Preßburg, zu
mehrfachen Ausſchreitungen gegen die Magyaren und zu
Zer=
ſtörungen. Die ruchloſeſte, barbariſchſte Tat war die Zerſtörung
des Maria=Thereſia=Denkmals in Preßburg,
eines hervorragenden Kunſtwerkes, das mit der Stadt Preßburg
und ſeiner angeſtammten Bevölkerung um ſo inniger verwachſen
iſt, als es die Schöpfung eines Preßburgers darſtellt und ein
Wahrzeichen der Stadt war. Aus dieſen Gründen iſt der tiefe
Schmerz der Preßburger über die Zerſtörung dieſes
Monumen=
tes nur zu berechtigt und verſtändlich. Das Denkmal war
Preß=
burg eben weit mehr als nur eine Erinnerung an ein hiſtoriſches
Ereignis. Die gegenwärtig führende Generation hatte den
küh=
nen Aufſchwung des genialen Schöpfers des Denkmals, des
Bild=
hauers Johann Fadruſz, des ehemaligen Schloſſerlehrlings,
mit=
erlebt, der ſich durch eigene Kraft emporrang und als der größte
Bildhauer des damaligen Ungarn ſich einen Weltruf erwarb
Zahlreich ſind hier die Freunde dieſes bodenſtändigen Künſtlers,
die ihn in ſeinem Exiſtenzkampfe unterſtützten und ihm auf
ſei=
nem Lebenswege treu zur Seite ſtanden. Im Jahre 1886
mach=
ten ſie den bekannten Wiener Bildhauer Viktor v. Tilgner auf
den jungen Fadruſz aufmerkſam. Tilgner erkannte ſofort das
große Talent und übernahm unentgeltlich die weitere
Ausbil=
dung, während die Preßburger erſte Sparkaſſe durch Gewährung
eines jährlichen Stipendiums ihn der materiellen Sorgen
über=
hob. Fadruſz’ erſtes Werk „Chriſtus am Kreuz” erregte 1892 in
der Budapeſter internationalen Kunſtausſtellung großes
Auf=
ſehen. 1893 entwarf er die Modellſkizze für das in Preßburg
aufzuſtellende „Krönungsdenkmal”, welches am 16. Mai 1897 in
Anweſenheit des Kaiſers und Königs Franz Joſeph und
Vertre=
ter aller Behörden ſeierlichſt enthüllt wurde.
Johann Fadruſz ſchuf in der kurzen Zeit von drei Jahren
drei mächtige monumentale Werke: das ſoeben erwähnte Maria=
Thereſia=Monument in Preßburg, das König=Matthias=Denkmal
in Klauſenburg und das Weſſelényi=Denkmal in Zilah.
Das Maria=Thereſia=Denkmal in Pveßburg erhob ſich auf
dem gleichen Platze, wo ſich einſt der Krönungshügel befunden
hatte, an den die neugekrönten ungariſchen Könige hinanritten
um die hiſtoriſchen vier Schwertſtreiche gegen die
Haupthimmels=
richtungen zu führen. Preßburg war nämlich ſeit der Eroberung
Ofens durch die Türken 1536 die erklärte Landeshauptſtadt
Un=
garns. Die erſte Krönung erfolgte hier 1563 (Maximilian), danm
folgten die Krömngen der Könige Rudolf, Matthias II. (1608),
Ferdinand IV. (1647), Leopold I. (1657), Joſef I. (1687),
Karl III. (1712), Maria Thereſia (1741), Leopold II. (1790) und
als letzter Ferdinand, V. am 28. September 1830. Den letzten
Krömngshügel ließ Maria Thereſia im Jahre 1776 durch
Bau=
meiſter Römiſch aufführen. Die Stadt erlebte damals in jeder
Beziehung einen großartigen, nicht wieder erreichten Aufſchwung.
Durch die Zerſtörung des Maria=Thereſia=Denkmals wurde
Preßburg eines ſeiner charakteriſtiſchſten Wahrzeichens für
im=
mer beraubt. Die greiſe Mutter des genialen Schöpfers des
Denkmals nahm ſchluchzend von der Vernichrung der
wunder=
baren Kunſtſchöpfung ihres 1903 verſtorbenen Sohnes. Kenntnis.
Das Ereigwis vollzog ſich unter dem Schutze der Polizei, die
Be=
hörden der tſchecho=ſlowakiſchen Republik ſind voll verantwortlich
dafür.
Die größte Schreibmaſchine der Welt. Man ſchreibt uns:
Es verſteht ſich von ſelbſt ,daß ſie in Amerika gebaut worden
iſt. Die Amerikaner treiben überhaupt eine Art Kultus mit
den Schreibmaſchinen. Eine Fabrik, deren Syſtem auch in
Europa ſehr verbreitet iſt, hat ſo vor einiger Zeit eine
Rieſen=
ſchreibmaſchine konſtruiert, die in allen Teilen genau ihrem
be=
kannten Modell entſpricht, aber nicht weniger als 1728mal größer
als dieſes iſt. Sie mißt von der Grundfläche bis zum oberſten
Rand 17½ Fuß, alſo etwa doppelte Mannshöhe! Die einzelnen
Buchſtabentaſten haben annähernd die Größe einer normalen
Stuhlſitzfläch=. Allein der Wagen wiegt 1½4 Tonnen und jede
Type 2½ Pfund. Auf dieſer einzigartigen Mammutmaſchine,
die natürlich im amerikaniſchen Stil lediglich für Reklamezwecke
hergeſtellt wurde, ſind übrigens im letzten Sommer während des
bekannten Boxkampfes zwiſchen Dempſey und Carpentier die aus
der Arena telegraphiſch übermittelten Refultate der einzelnen
Gänge öffentlich niedergeſchrieben worden. Bei einer
photo=
graphiſchen Aufnahme des Maſchinenmonſtwms, wie ſie in
ame=
rikaniſchen Zeitſchriften wiedergegeben wird, nahmen auf den
Buchſtabentaſten ſechs Perſonen Platz, darunter zwei
weißgeklei=
dete niedliche Typmamſells, während oben auf dem Wagen der
Maſchine noch zwei junge Leute mit herunterbaumelnden
Bei=
aen ſaßen .5=
M. B.
Geite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Dezember 1921.
Nummer 341.
Handel und Gewverbe, vier Jahre ſpäter Staatsſekretär des Reichsamts
des Imern und Stellvertreter des Reſchskanzlers. Er ſchied 1916 aus
und trat von Oktober bis November 1918 an die Spitze des kaiſerlichen
Ziviltabinetts.
Stettin, 19. Dez. (Wolff.) Bei dem Orkan, der in der Nacht zum
Sonntag und am Sonntag über die Gegend von Stettin hinbrauſte,
wurde am Sonntag früh die Kohlenverladebrücke der Firma Hugo
Stinnes ein haushohes Neifengsrüſt, vom Sturme erfaßt und
zuſam=
mengeriſſen. Das Greifergeſchirr ſauſte aus der Höhe auf zwei im
Hafen liegende Kohlenfahrzeuge herab und brachte ſie zum Sinken. Der
Maſchiniſt rettete ſich durch Abſpringen auf einen Kohlenhaufen.
Men=
ſchenleben ſind nicht zu beklagen, dagegen iſt der angerichtete Schaden
ſehr groß.
Wien, 19. Dez. Verhaftung von Geldſchiebern. Im
Franz Joſephs=Bahnhof wurde geſtern der Kaufmann Bruno Hirſch
aus Preußen und der Kaufmann Nathan Spira verhaftet. Sie
beabſichtigten, 5,5 Millionen öſterreichiſche Kronen in
Taufendkronen=
noten nach Deutſchland zu ſchmuggeln. Das Geld wurde beſchlagnahmt.
Heute wurde in demſelben Bahnhof der Reiſende Guſtav Reifer
feſt=
genommen, als er vier Millionen öſterreichiſcher Kronen in
Tauſend=
kronennoten ins Ausland ſchmuggeln wollte.
Die Reparations=Note.
Berlin, 19. Dez. (Wolff.) Amtlich. Die Nachricht des
Intranſigeant vom 14. Dezember, daß Deutſchland der
Repa=
rationskommiſſion erklärt haben ſoll, vielleicht die im
Februar fällige Rate nicht bezahlen zu kögnen, aber die
Januar=Rate in Höhe von 500 Millionen Goldmark beſtimmt zu
bezahlen, iſt aus der Luft gegriffen. Eine derartige
Erklä=
rung iſt nicht abgegebem worden.
Wie die Blätter erfahren, fand heute vormittag in der
Reichskanzlei eine Beſprechung der an der
Repa=
rationsfrage beteiligten Reſſorts ſtatt, in der die Anfragen
der Reparationskommiſſion beraten wurden.
London, 19. Dez. (Wolff.) Laut Daily Mail wird von
amtlichen franzöſiſchen Kreiſen mitgeteilt, daß Briand einer
Verminderung des geſchuldeten
Reparationsbetra=
ges nicht zuſtimmen werde, jedoch bereit ſei, eine
äqui=
balente Summe nach einenr anderen Plan anzunehmen, wenn
dies die Zahlung erleichtern könne. Briand werde, wie man
an=
nehme, eine Verminderung der franzöſiſchen
Streitkräfte am Rhein vorſchlagen, vorausgeſetzt, daß
Großbritannien eine Garantie gibt, daß es bei einem
künftigen Angriff Deutſchlands Frankreich unterſtütze.
London, 19. Dez. (Wolff.) Dem
Parlamentsbericht=
erſtatter des Daily Expreß zufolge wird von maßgebender Seite
mitgeteilt, Lloyd George werde auf die Konferenz gehen
mit dem Entſchluß, Frankreich in der
Reparations=
frage ſoweit als möglich zu unterſtützen. Deutſchland
müiſſe bis zur Grenze ſeiner Leiſtungsfähigkeit zahlen. Die
Sach=
verſtändigen ſeien der Anſicht, daß Deutſchland die Januar= und
Februarraten zahlen hönne. Deutſchland würden keine
Erleich=
terungen geſtattet werden, bis jene Zahlungen geſichert ſeien.
Laut Daily Telegraph herrſcht in England, das Beſtreben,
die Reparationsfrage nicht von einem gefühlsmäßigen,
ſondern gefchäftsmäßigen Standpunkt zu
betrach=
ten. Es handele ſich in erſter Linie nicht um die Frage, wie die
deutſchen Schulden vermindert werden ſollen, ſondern wie man
von Deutſchland den geſchuldeten Betrag bekomme und wie man
daher die finanzielle und wirtſchaftliche Wiederherſtellung
Deutſchlands zur Zahlung des Höchſtbetrages bewerkſtelligen
könne. Eine Herabſetzung des Schuldbetrages Deutſchlands
ſei nicht beabſichtigt.
Die Morning Poſt ſchreibt, die einzige ehrliche und ſichere
Politik für Großbritannien, ſei eine feſte Allianz mit
Frankreich. Die deutſchen Miniſter hätten mit ihren
Be=
teuerungen, daß die Erfüllung des Verſailler Vertrages
unmög=
lich ſei, erreicht, daß Lloyd George und der Lordkanzler bereits
wiederholt öffentlich verkündet haben, daß der Verſailler Vertrag
undurchführbar ſei,
Die Times gibt der Hoffnung Ausdruck, daß das Ergebnis
der bevorſtehenden Konferenz ſein werde, daß der geſamten Welt
die Solidarität der Entente vor Augen geführt werde.
Daily News tritt für eine vollſtändige Neuregelung des
Reparationsproblems ein. Frankreich müſſe jedoch endgüiltig ſeine
Anſprüche auf das „volle Pfund Fleiſch” aufgeben und auf den
Gedanken einer Beherrſchung Europas Verzicht leiſten.
Deutſchland und Polen.
recht erhalte.
Briand und Lloyd George in London.
nachmittags Beratungen ab, über die morgen vormittag der
Voll=
verſammlung Bericht erſtattet werden ſoll.
Reparationen beſprochen, doch kein Entſchluß gefaßt.
Von der Waſhingtoner Konferenz.
ein verkapptes militäriſches Bündnis ſei.
Lima, 19. Dez. (Wolff.) Peru ſchlägt in ſeiner Antwort
ſchlagene Abſtimmng anſtatt den Streitfall beizulegen, nur die
beſtehenden Schwierigkeiten verwehren.
London, 19. Dez. (Wolff.) Der Berichterſtatter der
Daily News hat erklärt, Briand bringe nach England ein
endgültiges Programm mit. Es werde erwardet, daß ſich
Briand, wwelche Opfer auch die britiſche Regierung zu bringen
bereit ſein werde, ſich jedem Vorſchlag widerſetzen werde, der auf
eine Ermäßigung der unter dem Londoner Abkommen für
Frank=
reich feſtgeſetzten Reparationszahlungen hinauslaufe.
Neu=York 19. Dez. (Wolff.) Durch Funkſpruch. Nach
einer Meldung des Neu=York World aus Waſhington wurde die
die Flottenſtärke Frankreichs betreffende Forderung
in erſter Linie aus Handelsrückſichten vorgebracht. Worauf es
Frankveich am meiſten ankommt, iſt eine Form der Garantie für
ſeine nationale Sicherheit.
Wie berichtet wird, hat Hughes in der Zuſammenkunft der
Unterkommtiſſionen am Samstag die franzöſiſche Forderung als
widerſinnig ſtark kritiſiert. Dem Vernehmen nach ſind ſich die
Franzoſen über den großen Unwillen, der durch ihre Forderung
hervorgerufen worde iſt, durch die ſie als Seemacht noch vor
Ja=
pan geſtellt werden würden, völlig im Klaven.
Neu=York Tribune meldet aus Wafhington: Wie es heißt,
verſtehen die Franzoſen jetzt klar, daß die Vereinigten
Staaten ihnen keinerlei Garantie gewähren werden.
Wie Aſſociated Preß berichtet, hat Hughes Briand über
die Lage eine direkte Mitteilung gemacht.
Braunſchweig.
Braunſchweig, 19. Dez. (Wolff.) Vor der erſten
Zibil=
kammer des hieſigen Landgerichts fand heute der erſte Termin
des herzöglichen Hauſes Braunſchweig=Lüneburg gegen
den braunſchweigiſchen Staat wegen Herausgabe des
Kammergntes (Domänen, Wälder und Bergwerke) ſtatt.
Wie der Vertreter des braunſchweigiſchen Staatsminiſteriums,
Rechtsanwalt Dr. Regensburger, mitteilt, hat das
Staatsmini=
ſterium den Kompetenzkonflikt erhoben. Das Staatsminiſterium
erklärt, daß es ſich nicht, wie der Kläger behaupte, um eine
privatrechtliche, ſondern um eine öffendlich=rechtliche
Angelegen=
heit handele, die der Entſcheidung durch den Richter entzogen ſei.
Das Gericht konnte ſich darüber, ob die Angelegenheit an den
Gerichtshof zur Entſcheidung von Kompetenzſtreitigkeiten
abzu=
geben iſt, nicht ſofort ſchlüſſig werden und beraumte einen neuen
Termin auf den 22. Dezember an.
Erdbeben.
Unterrichts= und Erziehungsweſen betreffen, Mitbeſtimmungs= zweite Jahrgang des Kalenders Gerlag „Dffene Worte”.
Charlotten=
burg 4, Preis 5 Mark) liegt vor. Das mit hübſcher Titelzeichnung
geſchmckte Büchlein enthält, nächſt einführenden Worten des
Reichs=
wehrminiſters und des Chefs der Heeres= und Marineleitung ein
Kalen=
darium geſchichtlicher Gedenktage, dem praktiſche Notizſeiten für den
London, 19. Dez. (Wolff.) Nach einer amtlichen Mel= Soldaten ue. folgen. — Die ſchöne Farbenpracht und unübertreffliche
dung fand heute früh eine gemeinſane Unterredung zwi= Wappenkunſt zeigt ſich auch im neuen Jahrgang des beſtbekannten
Mün=
ſchen Briand und Lloyd George und deren Begleitern chener Kalenders für das Jahr 1922, der ſoeben in der
ſtatt. Es wurden allgemeine politiſche und wirtſchaftliche Fra= Verlagsanſtalt vorm. G. J. Manz in Regensburg zum Preis von 8 Mk.
gen beſprochen, die dem Schatzamt zur Prüfung übermittelt wur= pro Stück erſchienen iſt. Wuchtig wirken die neuen Wappen, die der
den. Franzöſiſche und engliſche Finanzſachverſtändige hielten bekannte Profeſſor Otto Hupp mit Meiſterhand gefertigt hat. Die
Auf=
machung iſt trotz der Schwierigkeiten der Zeit die gleich ſchöne geblieben.
Auch der Kleine Münchener Kalender in ſehr bequemem
Taſchenformat (Preis 2 Mk.) iſt in ſchöner Ausſtattung erſchienen. Für
Nach einer weiteren Meldung wurde auch der Wieder= jeden Heraldiker, Wappenfreund und =maler ſind dieſe Kalender,
ins=
aufbau Rußlands beſprochen, der nach Anſicht Lloyd beſondere auch die früheren Jahrgänge, als unerſchöpfliche Fundgrube
Georges die wichtigſte weltwirtſchaftliche Frage ſei, und auch die beſter Vorlagen unentbehrlich. — Der Schwäbiſche
Heimat=
kalender 1922, im Auftrag des Vereins zur Förderung der
Volks=
bildung in Stuttgart herausgegeben von Hans Rehhing. Die beiden
erſten Jahrgänge des Schwäbiſchen Heimatkalenders haben ſteigende
Be=
achtung und Verbreitung gefunden. So hat ſich der Verein zur Förde=
Paris, 19. Dez. (Wolff.) Nach einer Meldung der Chi= rung der Volksbildung entſchloſſen, den Jahrgang 1922 in erhöhter
Auf=
cago Tribune aus Waſhington haben offizielle Perſönlichkeiten lage herauszubringen. Wie ſeine Vorgänger iſt er beſtrebt, heimatliches
geſtern erklärt, daß nach Anſicht ſowohl des Präſidenten Harding / Geiſtes= und Kulturgut unters Volk zu bringen, ſo daß die Leſer aller
als auch der amerikaniſchen Delegierten auf der Abrüſtungskon= Farben und aller Richtungen einen wohlbekömmlichen und gehaltvollen
ferenz der Viermächte=Verband im Stillen Ozean in Leſeſtoff finden. So iſt der Kalender wieder ein gutes ſchwäbiſches Volks=
und Hausbuch. Er iſt zu beziehen durch den Verlag von Strecker u.
keiner Weiſe irgend eine der Signatarmächte verpflichtet, ſich Schröder in Stutgart. — Oſtdeutſcher Heimatkalender,
infolge eines Entſchluſſes der übrigen drei Mächte an einem Erſter Jahrgang 1822. Herausgegeben vom Deutſchen Oſtbund E.V. in
bewaffneten Konflikt zu beteiligen. Es werde ange= Berlin W. 9, Potsdamer Straße 14. Preis 6 Mk. Für die 400 000
oſt=
nommen, daß dieſe Erklärung gegen die Vorwürfe der Senatoren märkiſchen Flüchtlinge und alle heimattreuen Oſtmärker hat der Deutſche
La Follette und Borah gerichtet ſei, wonach das neue Abkommen Oſtbund einen muſtergültigen Hauskalender für 1922 geſchaffen.
Sämt=
liche oſtmärkiſchen Fragen ſind in ihm behandelt: diejenigen Oſtpreußens,
des „Korridors”, der Grenzmark Poſen=Weſtpreußen, Schleſiens.
Zahl=
reiche Aufſätze bedeutendſter Kenner des Oſtens zeigen die Entwicklung
auf die chileniſche Note vor, die Tacna= und Arica=Frage der letzten drei Jahre und die Geſamtlage diesſeits und jenſeits der
den Vereinigten Stagten zur ſchiedsrichterlichen Entſcheidung zu Oſtgrenzen. Gedichte, Novellen, geſchichtliche und heimatkundliche
Plau=
unterbreiten. Nach Anſicht Perus würde die von Chile vorge= dereien, künſtleriſche Beigaben vervollſtändigen den Inhalt.
Vermiſchtes.
* Deutſches Bolſchewiſten=Notgeld, wird der ſeltene
und ſehr intereſſante Satz Großnotgeld im Volksmund bezeichnet, der
im Jahre 1918 vom Herzogtum Braunſchweig herausgegeben
iſt; er war gerade fertig, als die Revolution ausbrach, wurde dann
ſo=
fort vom Arbeiter= und Soldatenrat, an deſſen Spitze der Schneider
Auguſt Merges als erſter Präſident der Republik Braunſchweig und di
Waſchfrau Minna Faßhauer als Kultusminiſterin ſtanden, beſchlagnahmt
und mit einem entſprechenden roten Aufdruck verſehen. Die ſchönen
Staatsnotgeldſcheine in den Werten von 5, 10, 20 und 100 Mark, von
dem Graphiker Günther Clauſen entworfen und in Vielfarbendruck
her=
geſtellt, ſind inzwiſchen von der Braunſchweiger Staatsbank wieder
ein=
zogen. Auf vielſeitigen Wunſch wird der Satz jetzt durch Vermittlung
der Verlagsbuchhandlung Appelhans in Braunſchweig an
Samm=
ler abgegeben.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
limmt die Redaktion
Für die Beröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übern
1 Abſ. 2 des
Preſſe=
keinerlet Bexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
— Für Hausfrauen und Zoologen. Die Anfrage in
Nr. 327 hätte ich längſt beantworten können, aber ich wollte berufenever
Feder nicht vorgreiſen. Aus dem bisherigen Schweigen zu ſchließen,
melder ſich anſcheinend niemand zum Wort. Es iſt ſchwer, Käfer ohne
Vorliegen, wenigſtens eines Stücks zu beſtimmen. Auch enthält die
An=
frage ſehr viele Wäderſprüche, doch muß man dieſe der Laienanſicht zur
Laſt ſetzen. Keinesfalls treibt der gleiche Käfer ſein Unweſen
gleich=
zeitig im Holze des Schrankes und in den Uniformſtüchen. Bei den
vor=
gefundenen Exemplaren handelt es ſich vermtlich um eine der zur
Fa=
milie der Speckäfer zählenden Anthrenus=Arten. Dieſe Käfer kommen
ſowohl auf Blütenpflanzen, wie auch in den Häuſern an Stoffen
Pelz=
werk, Naturalien, Sammlungen uſw. vor. Das Pelzwerk iſt beſonders
geſährdet. Ich habe beiſpielsweiſe dieſen Käfer und ſeine Larve in
meiuer Sammlung in Inſektenkäſten egfunden, deren Deckel durch
Falz=
vorrichtung faſt ſtaubdicht ſchließen Zwei= bis dreimal im Jahre wird
etwas Schvefelkohlenſtoff auf Watte in kleinen Glasſchalen den
Käſten=
beigegeben. Die ſich entwickelnden Dämpfe töten die Schädlinge
und
deren Brut. Queckſilber hat die gleiche Wirkung. Mit ſolchen Mitteln
kann man natürlich im Haushalt nicht beikommen, da erſteres ſehr
feuer=
gefährlich, letzteres geſundheitsſchädlich. Hier kann mur öfteres Nachſehen,
gründliche Säuberung der Aufbewahrungsräume u. dergl. helfen. Bei
Aufbewahrung in dicht verſchließbaven Blechbehältern kann
Schwefel=
kohlenſtoff allenfalls verwendet werden. Andere Mittel ſind mir
unbe=
hannt, auch glaube ich an keinem Erfolg bei Anwendung ſolcher wie die
vorgeſchlagenen gegen dieſe Hleinem Lebeweſen. Angefügt ſei noch, daß
es wohl Käfer gibt, welche man durch Lockmittel fangen kann, doch
handelt es ſich damn um beſtimmte Arten, welche nachts auftreten. Die
oben Genannten gehören indes nicht hierzu.
Berlin, 19. Dez. (Wolff.) In der Angelegenheit der
deutſchen Domänenpächter und Anſiedler in den an
Polen abgetretenen früheren preußiſchen Gebietsteilen hat die
Botſchafterkonferenz an die deutſche Regierung eine
Note gerichtet, in der ſie mitteilt, daß ſie beſchloſſen habe, die
beiden Mächte Deutſchland und Polen dazu einzuladen,
bald=
möglichſt in direkte Verhandlungen zur Regelung dieſer Frage
einzutreten. Sie hat ferner beſchloſſen, für den Fall, daß eine
Einigung nicht zuſtande kommt, den Franzoſen Alphand zum
Schiedsrichter in der Angelegenheit zu beſtimmen. Im übrigen
hat die Botſchafterkonferenz der polniſchen Regierung mitgeteilt,
daß dieſe bis zur Regelung der Frage von jeglichen Maßnahmen
abſehen ſolle.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Loslöſung der Rheinlande!
gd. Die franzöſiſche Preſſe bringt ſpaltenlange Telegramme
aus Mainz, vorwiegend ein ſehr ſenſationell aufgemachtes
Havas=
telegramm, das ſich im allen führenden Blättern, im Temps,
Journal des Debars, Echo de Paris, Journal uſw., findet, aber
auch Sondertelegramme, wie im Matin. Die Meldung von der
Delegiertenverſammlung des Rheinlandes, die die Einberufung
eines Parlaments zur Gründung einer unabhängigen rheiniſchen
Republik und der Erlangung ihrer Anerkennung durch die
an=
deren Staaten verlangt, iſt ſo aufgemacht, als handele es ſich um
ein fait accompli. Die Neden der einzelnen „rheinländiſchen”
Wortführer, vor allem aber die beiden Entſchließungen zeigen
die wohlvorbereitete, in allen Einzelheiten überlegte und auf die
gegenwärtige Zeitlage eingeſtellte Regie des Quai
diOr=
ay. Der große Trick iſt dieſer: Die B=freiung der Rheinländer
vom preußiſchen und deutſchen Joch — denn es handelt ſich
nicht mehr um Autonomie — iſt wicht nur eine Forderung des
Selbſtbeſtimmungsrechtes das die lange von Preußen „
geknech=
teten” Rheinländer erſt ſeit Kriegsende verlangen konnden, es
gilt nicht nur, den Rheinfranken die Hilfe der „Seinefranken”
(Franzoſen) und Moſelfranken (Belgier) zu gewähren, ſondern
der ſelbſtändige neutrale Rheinſtaat, der natrlich auch die Pfalz
umfaſſen würde, bietet die einzige Möglichkeit für
eine Löſung der beiden großen aktuellen
inter=
nationalen Probleme: Abrüſtung und
Wieder=
gutmachung. Ein neutrales Rheinland bietet Frankreich
und Belgien Schutz genug, ſo daß dieſe Länder zur
Rüſtungs=
beſchränkung ſchreiten können; es macht außerdem das von
Preu=
ßen ausgeſogene Rheinland finanziell ſo frei, daß es ſich an der
gerechten Wiedergutmachung beteiligen kann. Das ſind denn
auch die Grundliniem des Telegramms, das die Bonner
Ver=
ſammlung an die Konferenz von Waſhington ſandte und deſſen
Wortlaut im Journal zu finden iſt.
Man kann kaum daran zweifeln, daß dieſe Kundgebung, die
burz nach Briands Rückkehr von Waſhington erfolgt, ſchon auf
der Konferenz von Waſhington ſelbſt
vorberei=
tet und daß dort ſchon der Boden geebnet wurde.
Gewiſſe franzöſiſche Argumente in Waſhington ſind überhaupt
erſt jetzt richtig zu verſtehen.
Saarbrücken, 19. Dez. (Wolff.) Zur Frage der
Ein=
führung des franzöſiſchen Sprachunterrichts für das
Saargebiet faßte am letzten Samstag die Saarbrücker
Lehrerkammer einen Beſchluß, in dem der franzöſiſche
Un=
terricht als Beſtandteil der Volksſchule abgelehnt wird. Die
Lehrerkammer beantragte ferner, daß ſie in allen Fragen, die das
Königſtein i. T., 18. Dez. An der v. Reinachſchen
Erdbeben=
warte des Taunus=Obſervatoriums begann heute nachmittag 4 Uhr 41
Minuten die Aufzeichnung eines offenbar kataſtrophalen
Be=
bens in einer Entfernung von etwa 2000 Kilometer. Die genauen
Zeit= und Herddiſtanzangaben laſſen ſich infolge einer Störung noch
nicht machen.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 19. Dez. (Wolff.) Der Reichsrat nahm das
Ge=
ſetz über die Aenderung der Poſt= und
Telegraphen=
gebühren und die Aenderung des Poſtſcheckgeſetzes an. Für
die Fernſprechgebühren iſt eine Erhöhung um 80 Prozent vom
1. Januar ab feſtgeſetzt worden. Der Reichsrat ſtimmte dieſer
Erhöhung zu, ebenſo der Erhöhung der Nebengebühren.
Berlin, 19. Dez. Heute vormittag haben im
Reichsfinanz=
miniſterium Beſprechungen zwiſchen Regierungsvertretern
und Beauftragten der Spitzenorganiſationen der Beamten
und der Gewerkſchaften begonnen. Es wurde die
Mög=
lichkeit erörtert, den Beamten noch vor Weihnachten
einen Vorſchuß auf das Januargehalt zu zahlen. Ueber
das Ergebnis der Beſprechungen werden die Beamtenverbände
heute nachmittag beraten.
Hirſchberg, 19. Dez. (Wolff.) In dem Kleppelsdorfer
Mord=
prozeß beantragte der Staatsanwalt, den Angeklagten
Grupen im Sinne der Anklage ſowohl des
Doppelmor=
des als auch des Sittlichkeitsverbrechens für
ſchul=
dig zu enklären.
Wien, 19. Dez. (Wolff.) Bundeskanzler Schober
iſt heute nacht aus Prag hier wieder eingetroffen. Beim
Ver=
laſſen des tſchecho=ſlowakiſchen Gebietes, richtete er an den
Mimiſterpräſidenten Beneſch ein Telegramm, in dem er die
Hoffnung ausdrückte, daß das Ergebnis der Verhandlungen ein
Markſtein in der Entwickelung der ausgezeichneten
Bezie=
hungen zwiſchen beiden Nachbarrepubliken bilden werde.
London, 19. Dez. (Wolff.) Aus Neu=York wird gemeldet,
daß vor der Fondsbörſe und anderen Gebäuden im
Finanz=
viertel Polizeiwachen aufgeſtellt ſind. Die Veranlaſſung
dazu gaben anonyme Briefe, in denen als Vergeltung für die
Verhaftung des deutſchen Bolſchewiſten Lindenfels
Dynamit=
attentate angedroht worden waren.
London, 19. Dez. (Wolff.) Bei dem Hochwaſſer in
Hull wurde ein Schaden in Höhe von zirka eine halbe Million
Pfund Sterling verurſacht. Die Hauptſtraßen von Hull ſtehen
vier Fuß unter Waſſer.
Bei den Zuſammenſtößen in Belfaſt wurden am
Samstag fünf Perſonen getötet und ſechzehn verwundet. Am
Sonntag begannen die Unruhen wieder.
Kalenderliteratur.
* Onkel Antons Kinderkalender 1922 mit zahlreichen
und verſchiederartigen Beiträgen erſter Jugendſchriftſteller, vielen
mehr=
farbigen und ſchwarzen Bildern, einer fünffarbigen Spielbeilage und
zwei Kunſtdruckbildern. 8‟, 88 Seiten. Verlag von A. Anton u. Co.,
Leipzig, Querſtraße 10/12. — Preis kart. 6 Mark. Dieſer vorzügliche
Kinderkalender erfreut ſich bei der geſamten Schuljugend und noch
dar=
über hinaus außerordentlicher Beliebtheit. Und das mit Recht, denn er
bringt trotz ſeines wohlfeilen Preiſes in buntem Wechſel und großer
Reichhaltigkeit des Schönen genug, was ein Kinderherz zu erfreuen
ver=
mag. Die beſten Jugendſchriftſteller unſerer Zeit und andere haben
gewetteifert, das Buch anregend und abwechſelungsreich zu geſtalten.
Deutſcher Heeres= und Marine=Kalender 1922. Der
— Ich bin zwar „kein Mann der Wiſſenſchaft” kann Ihnen aber in
bezug auf das Gingeſanddt in vorletzter Nummer ihres geſchätzten Blattes
folgendes mitteilen: Ich hatte den Holzwurm in einem großen Trumeaur
und täglich bemerkte man die Spuren ſeiner Tätigkeit. Das Möbel ließ
ich mum im einen hermetiſch abgeſchloſſenem Raum bringen und denſelben
gehörig mit Schwefeldünſte ausfüllen, ſodaß jedes Lebeweſen unbedingt
getötet werden mußte. — Der Erfolg iſt micht ausgeblieben und der
Trumeaux ſtehr wieder in meiner Wohnung. Wielleicht nehmen hieſige
Ungezieſer=Vernichtungs=Inſtitute die Vertreibung des Holzwurmes auf
dieſe Weiſe im den Bereich ihrer Tätigkeit auf.
S.
Landwirtſchaftliches.
Von den Produktenmärkten.
* Berlin, 19. Dez. Am Produktenmarkt blieb der Rüickgang der
Deviſenkurſe ohne weſentlichen Einfluß, weil das Angebot aus der
Pro=
vinz ſich in engen Grenzen hielt. Die Drahtſtörungen durch die
geſtri=
gen Stürme behinderten das Geſchäft. Roggen ſtellte ſich etwas
niedri=
ger gegenüber den verhältnismäßig hohen Preiſen vom Samstag.
Wei=
zen war ruhig und kaum verändert. Für Gerſte blieb Nachfrage beſtehen,
doch gingen die Preisforderungen und Preisgebote vielfach auseiander.
Hafer wird vom Konſum nur vorſichtig gekauft. Auf Mais wirkten bei
ruhigem Verkehr die Deviſenſchwankungen etwas abſchwächend. Für
Mehl und Hülſenfrüchte zeigte ſich wenig Intereſſe. Kleie hatte
regel=
mäßiges Geſchäft. Raps war ruhig, Futterſtoffe behaupteten ihren
Preisſtand.
w. Frankfurter Getreidebörſe vom 19. Dezember. Die
bevorſtehenden Feiertage mochten die Haupturſache des ruhigen Geſchäfts
ſein. Die unruhige Haltung der Deviſen erſchweren ferner den Verkeh=
und waren beſonders heute der Anlaß, daß die Stimmung ſich recht
un=
regelmäßig geſtaltete. Etwas Nachfrage beſtand für Weizen und für
Roggen, doch war im nichtamtlichen Verkehr die Preisbewegung recht
unſicher. Hafer wurde niedriger genannt. Futtermittel fanden zu
beſſe=
ren Preiſen Aufnahme. Hülſenfrüchte ruhig und behauptet. Oelſaaten
ſchwächer. Stroh und Heu preishaltend.
Amtliche Notierungen: Getreide und Hülſenfrüchte ohne Sack,
Wei=
zenmehl und Kleie mit Sack, Biertreber ohne Sack: Weizen alsbaldige
Lieferung 705—710 Mk., Roggen alsbaldige Lieferung 600 Mk.,
Som=
mergerſte für Brauzwecke 700—735 Mk., Hafer für Brauzwecke 570—580
Mk., Mais La Plata für Brauzwecke 670—680 Mk., alles Parität
Frank=
furt a. M., Weizenmehl ſüddeutſches Spezial 0 1025—1100 Mk., bei
Waggonbezug. Weizenmehl norddeutſches 70 Prozent Ausmahlung: 925
bis 975 Mk., ab Mühlenſtation, Parität Frankfurt a. M. Roggenmehl
norddeutſches 7
5—775 Mk., Weizen= und Roggenkleie 380—400 Mk., ab
Mühlenſtation, Parität Frankfurt a. M. Erbſen je nach Qualität, für
Speiſezwecke 650—900 Mk. Heu ſüddeutſches, gut, geſund, trocken 32
bis 350 Mk., Biertreber getrocknet 540 Mk. nominell. Stroh von Weizen
und Roggen drahtgepreßt 100—110 Mk.
h. Mannheim, 19. Dez. (Tel.) Der heutige
Produkten=
markt verlief bei ruhiger Stimmung und faſt lebloſem Geſchäft, weil
die Käufer ſich zurückhielten. Notiert wurden: Weizen 700—720, Rog
gen 600, Gerſte 700—750, Hafer 560—570, Gelber La Plata=Mais 650
bis 675. inländiſche Erbſen 700—850, Wieſenheu 300, Preßſtroh und
gebündeltes Stroh 100, Reis 800—1200 Mark. Alles pro 100 Kilogramm
waggonfrei Mannheim ohne Sack gegen bar.
H. Mannheim, 19. Dez. (Tel.) Zum heubigen
Schlacht=
viehmarkt waren zugetrieben: 190 Ochſen, 162 Bullen, 962 Kühe
und Ninder, 644 Kälber, 526 Schafe, 834 Schweine. Gezahlt wurden
pro Zentner Lebendgewi
t: Ochſen 1. Klaſſe 1000—1100, 2. 910—950, 3.
750—800, 4. 650—700 Mk. Bullen 1. Klaſſe 850—910, 2. 750—800, 3.
650—700. Kühe und Rider 1. 950—1050, 2. 80—900, 3. 750—800, 4.
600—650, 5. 350—500. Kälber 2. Klaſſe 1200—1300, 3. H50—1250, 4.
1106—1150, 5. 1000—1050 Mk. Schafe 1. Klaſſe 600—650, 2. 550—600,
3. 500—550, 4. 450—500. Schweine 1. Klaſſe 1750—1800, 2. 1700—1750,
3. 1650—1700, 4. 1650—1750, 5. 1550—1600, 6. 1500—1550, 7. 1400—1450.
Zum Pferdemarkt waren zugetrieben 15 Wagenpferde (11000
bis 32 000 Mk.), 29 Arbeitspferde (9000—39 000 Mk.), 45 Schlachtpferde
(1500—3500 Mk.).
Rummer 341.
Spiel, Sport und Turnen.
Verein für Raſenſpiele E.V., Darmſtadt.
— Fußball iſt nicht nur Angelegenheit der Füße, iſt vielmehr eine
ſehr geiſtige Sache, wie das im Pokalſpiel des Vereins für Raſenſpiele
gegen den Sportklub Viktoria=Griesheim (8:0 für V. f. R.) am
ver=
gjangenen Sonntag auf dem V.f.R.=Platze zum Ausdruck kam. Wer den
Kampfmoment im Fußball gerne hervorgehoben ſehen möchte, der kam
bei dieſem Spiele nur in der erſten und zu Beginn der zweiten Hälfte
auf ſeine Koſten. Andererſeits bot das Spiel dem, der auf Feinheiten,
techniſcher und taktiſcher Natur ſieht (am Ende der erſten Hälfte und i
der zweiten Hälfte faſt ausſchließlich), reichlichen Genuß. Was da das
Innentrio vom V. f. R. an elegantem Zuſpiel und Verſtändnis zeigte,
gehört zu ſeinen beſten Leiſtungen. Und der Mittelläufer, der
ausge=
prägteſte Techniker, war ganz in ſeinem Element, unterſtützte und
diri=
gierte vorzüglich ſeinen Sturm. (Die Außenſtürmer wurden
allerding=
etwas vernachläſſigt, was taktiſch ſonſt nicht ganz richtig iſt; in dieſem
Fall aber iſt das zu entſchuldigen, denn da das Innentrio in blendender
Verfaſſung war, wurde auch ſo, ohne viel Kräfteaufwand, erreicht, was
zu erreichen möglich.) Die Arbeit des Trio mit dem Mittelläufer
hinter=
ließ wohl den nachhaltigſten Eindruck beim Zuſchauer. Eine weitere
auf=
fallende Seite des Spieles war die ſtarke Gegenwehr, die Griesheim —
anfangs mit 9 Mann, ſpäter auf 10 Mann ergänzt — in der erſten
Hälfte (mit dem Winde ſpielend) und zu Beginn der zweiten Hälfte bot.
Sie wurde ſchließlich durch die rationellere Spielweiſe vom V. f. R.
Krg..
Zum Spielverlauf: Ausgeglichenes Spiel in der erſten Hälfte. Der
Halbrechte vom V.f.N. ſpielt ſich fein durch die Verteidigung Griesheims
durch und kann in der 15 Minute flach plaziert einſchießen. 1:0. Nach
gleicher Zeitſpanne erzielt Linksaußen V.f.R.s mit wuchtigem Flachſchuf
das zweite Tor. V.f.R. kommt auf. Das Innentrio findet ſich. Scharfe
Torſchüſſe wehrt Griesheims Torhüter gut ab. Auch die Verteidigung
und Läuferreihe Griesheims arbeitet gut. Sturm, geſchwächt, kann ſich
nicht finden. Halbzeit 2:0 für V. f. R. Gleich zu Beginn ſchafft
Gries=
heim kritiſche Augenblicke vor dem V.f.R.=Tor. Der Halbrechte V.f.R.s
chießt ſcharf in 7. Minute den Torhüter Griesheim an, doch kann
Letz=
terer das dritte Tor nicht hindern. Kurz darauf fällt auf lange Vorlage
des Halbrechten durch Läufer und Verteidiger hindurch an den
Mittel=
ſtürmer V.f.R., der am Torhüter vorbeiſchießt, das vierte Tor. (
Ab=
eitstor?) Griesheims Gegenwehr läßt nun nach. In kurzen Abſtänden
fallen noch vier weitere Tor (das ſiebente Tor eine Prachtleiſtung de
Mittelſtürmers). Alle Tore das Reſultat ausgezeichneter Kombination
des Innentrios. Die übrigen Spieler trugen ausnahmslos ſehr viel zu
dem Erfolge bei und verdienen ein Geſamtlob. Die gute Verteidiger=
und Läuferarbeit Griesheims verdient hervorgehoben zu werden. Der
Torhüter zeigte des öfteren gute Abwehr. Im Sturm machte ſich das
Fehlen eines Stürmers ſehr bemerkbar. Schiedsrichter Schmidt von
Schwetzingen gut. Er überſah indeß gefliffentlich offenſichtliche
Abſeits=
ſtellungen.
Die Arbeitsdienſtpflicht.
Von Carl Diem.
Nicht von der Arbeitsdienſtpflicht ſei die Rede, wie ſie Bulgarien
eingeführt hat und wie ſie auch bei uns vielfach gefordert wurde, ſo
etwa, daß die Jugend des ganzen Volkes ſich ein oder zwei Jahre lang
organiſierter öffentlicher Arbeit als Staatsbürgexpflicht zu widmen
habe. Dies iſt eine Frage von wichtiger ökonomiſcher und innenpolitiſcher
Bedeutung, für die ich nicht ſachverſtändig bin. Auch mag es ſein, daß
allem Vorzügen, die dieſer Verpflichſtung zugeſprochen werden, die
Betroffenen mur geringe Begeiſterung aufbringen würden. Die
Arbeits=
dienſtpflicht, von der ich hier ſpreche, iſt eine freiwillig übernommene und
gern getragene. Sie iſt eine ſchöne Sitte, die ſich beſonders nach der
Kriegszeit in den großen Turn= und Sporvvereinen eingebürgert hat.
Nachdem die Gewinnung von vereinseigenen Spielplätzen immer
duinglicher, die Baupreiſe für Erdbewegungsarbeiten aber immer höher
wurden, gingen die Vereine daran, alles, was mit ungelernter Hand zu
erledigen war, aus eigenem Kräften zu leiſten; und ſo erſtehen jetzt i.
ganz Deutſchland dank der unermüdlichen Initjative und dem Wagemut
unſerer Turn= und Sportvereine Spielplätze aller Art, deren Gelände
von den Fäuſtew der Mitglieder in ihren freien Stunden eingeebnet
wird. Auf meinem dielfachen Dienſtreiſen durch das Reich habe ich mich
durch Augenſchein davon überzeugt, wie in den Stunden nach
Geſchäfts=
ſchluß die Witglieder aller Altersklaſſen auf das Spielfeld eilen, den
Spaten und die Hacke über der Schulter, und dann arbeiten — als ob
ſie es im Akkord als Sonntags=Ueberſtunden bezahlt bekämen. Ein
hütiger Bauunternehmer borgt das Gerät, ein paar Schienen, Loren, und
ſo wird geholzt, gerodet, geſchaufolt, geſchüttet, gefahren, daß es eine
Art hat. Aus dem holprigen Stoppelfeld entſteht allmählich ein glatte
Fläche. Die ſchwielig getvordenen Fäuſt
ſtreuen den Samen aus und
die Sonne, die ebenfalls dieſer freiwilligen Arbeitsdienſtpflicht ſich
unter=
zieht, läßt das Grün aufſprießen, auf dem ſich unſere jungen Scharen
ihren Lebensmut holen ſollen.
so ich auch mich erkundigte, überall erhielt ich die Auskunft, daß
die Einführung der Arbeitsdienftpflicht, in Geſtaltz von hundert und mehr
Arbeitsſtunden auf die ganzen Mitglieder verteilt, nicht wur ohne Mur=
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Dezember 1921.
Seite 5
ren, ſondern ſogar wit Begeiſterung genehmigt wurde, und daß dieſe
Begeiſterung auch nicht verflog als es ſich um die Ausführung handelte;
und zwar betrifft dies nicht evwa die Vereine der Handarbeiter, für die
ihnliche kräftige Arbeit micht ungewohnt iſt; auch Turn= und
Sport=
vereine, die ſich vorwiegend aus Kopfarbeitern, ja ſolche, die ſich aus den
begüterten Schichtem zuſammenſetzen, haben bedingungslos ſich dieſem
allgemeinen Opfer unterworfen und ihrer Pflicht genügt. Ich ſelbſt
in einem Leipziger Klub, deſſen Angehörige nicht gerade zu den Armen
rechnen ſind, ganz Arbeiterkolonnen beiderlei Geſchlechts und jeden
Alters mit Hacke und Spaten ganz zunftgerecht an der Arbeit, und
ſchee=
ler und verächtlicher konnte uns Zuſchauer und Tagediebe auch ein
knorviger Arbeitsmann nicht anſchauen wie jene von der Arbeit
geröte=
en Geſichter, denen an der Wiege die Aufgabe des Lehmbewegens nicht
geſungen ſvorden iſt. Mir ſcheint ein geſtifteter 1000=Markſchein nicht ſo
viel wert wie die mit 100 Mark z.
beziffernden zehn Arbeitsſtunden, die
uus freien Stüchen und mit Begeiſterung für die Sache der Leibesübungen
geleiſtet werden.
Was bedeutet das Ganze?
Daß ſich in unſerer Bewegung eine unermeßliche Kraft an
Idealis=
mus befindet, und daß die Behörden ſo viel Klugheit haben ſollten, dieſe
Kraft uszumünzen. Nur ſelten ſind die Vereine in der Lage, aus
eige=
nen Mitteln den Kaufpreis für ein günſtig gelegenes Sportgelände
auf=
zubringen, wie viele ſcheitern in ihren beſten Abſichten an der
Unmög=
lichkeit der Finanzierung! Eine Stodtverwaltung aber köntne überhaupr
nichk billiger zu Tur= und Sportplätzen kommen, als indem ſie das
wotwendige Gellände geſchendweiſe einem Verein übereignet. Ein ſolcher
Verein bringt dann auf alle Fälle das Geld auf für den zwechmäßigen
und ſportgerechten Ausbau der Anlage, zumal er den größten Teil der
Verkarbeit ſelbſt leiſten kann. Er hält auch im eigenen Intereſſe den
Sportplatz in beſter Ovdmng, vhne i
daß die Stadt Mittel aufzubringen
braucht. Die Stadt macht die Verei
ue und Veveinsliebe der Mit
glieder dadurch erſt recht lebendig. Scheinbar fließt alles dies in die
Bütte des betreffenden Veveins; in Wirklichkeit aber ſtrömt es zum Wohl
der Allgemeinheit zuſammen.
Schivimmen.*)
Von Walter Friedrich, Zwenkau.
„Trinkt, o
Augen, was die Wimper hält, von dem goldnen
Ueber=
fluß der Welt!” ſo ſingt Gottfried Keller in einem Augenblick
unbe=
ſchreiblichen Luſtgefühls und beiſpielloſer Lebensfreudigkeit. „Der
gol=
dene Ueberfluß” iſt ihm der Inbegriff alles Herrlichen und Schönen,
was die Welt und vor allem die Natur dem Menſchen zu bieten vermag.
Ich weiß nicht, ob Keller bei dieſer Strophe auch an das blaue Waſſer
gedacht hat, jedenfalls wären die Vorausſetzungen dazut vollſtändig g.
geben. Zu dem, was uns das Waſſer als junge Menſchen vor alle
überaus beliebt macht, gehörk unzweifelhaft das Schſimmem. Ich möchte
die verſchiedenſten Vorteile des Schwimmens nicht eingehen, ſond
ier das behandeln, was den Menſchen in der Regel am meiſten und
erſten berührt, das Gefühlsmäßige.
Man braucht nicht beſonders empfänglich zu ſein für alles
Gefühls=
mäßige, auf das die Navur den Menſchen ja von ſelbſt hinweiſt, um beim
Schwimmen von einem merbwirdigen und doch herrlichen Luſtgefühl
ergriffen zu werden, das ſich für die meiſtem Menſchem überhaupt nicht
in Worte faſſen läßt. Wenn man nicht völlig gegen jede menſchliche
Re=
edes Uyriſche Gefühl abgeſtumpft iſt, muß jedem Menſchen,
gung, gegen
der mit kräftigem Arm die weichen und doch trotzigen Wogen teilt,
zu=
mute ſein wie einem, der zugleich mit ſeinen dumpfen Kleidern die Sorgen
des Alltags abſtreift. Mit dem Schmutz, den tägliches
Großſtadtgewim=
mel oder dumpfe Kleinſtadtluft, den ſchwarze Fabrikfäle oder dunkle
Werkſtätten auf dem weißen Körper hinterlaſſen, wäſcht das Waſſer,
wöſcht die raſche Schwimmbewegung menſchliche Gedanken von geiſtigem
Unrat, Sorgen und Kummer rein und macht die Seele des Menſchen
frei und froh. Mir iſt immer, wenn ich mich bei heiterem Himmel im
verrlichen Waſſer tummle, als könnte ich die Welt mit meinen Armen
umfaſſen. Bald könnte ich ſtundenlang auf dem Rücken liegen und den
zarten, weißen
W=
ken nachſehen, die langſam wie ein Zug müder Vögel
hoch oben vorübergleiten, bald könnte ich mit neu erwachender Luſt in
raſchem Gleiten den huſchenden, geſchmeidigen Fiſchen ihr Schwimmrecht
ſtreitig zu machen verſuchen. Schon für den Betrachter, dem es aus
irgend einem Grunde nicht vergönnt iſt, gleiche Luſt zu koſten, muß es
doch ein herplicher Anblick ſein, wenn weiße Menſchenkörper, Waſſernixen
gleich, die Fluten durcheilen und das Waſſer bezwingen, ja es muß auf
den frohheiteren Geſichtern der Schwimmer der Ausdruck ihres
Luſt=
ſefühls zu leſen ſein. Dieſes Luſtgefühl findet ſchließlich ſeinen
Höhe=
unkt im Wettkampf, in dem es ſich bis zur höchſten Stufe ſteigert. Wie
herrlich leuchten ſchon die Augen der Kleinſten, wenn ſie mit ihren kurzen
Aermchen gewaltige Waſſermaſſen teilen dürfen, wenn einer den andere
getragen von froher Siegeshoffnung, auszuſtechen ſucht. Kamerad, de
du dich hinter Büchern vergräbſt und das Feuer im Ofen bewachſt, ſuchſt
du frohe Geſichter, ſuchſt du fröhliche, freie Menſchen, ſo gehe hinab zum
freundlichen Bad in heiterer Luft, dorr kannſt du ſie finden. Keinen
ſchöneren Beweis für die Segnung des Schwimmens kann man finden,
als die geiſtige Erfriſchung, die geiſtige Erneuerung durch die Auslöſung
eines unbeſchreiblichen Luſtgefühls, das das Schwimnen erzeugt, beſteht
vielleicht darin, daß es den MMenſchen einmal wieder richtig freimacht, ihn
zeglückt mit einer ungealinten Gabe, und ihn dann gefeit macht gegen
die kommenden Gefahren und Mühſale des Lebens, die die Welt in ihrem
unheimlichen Schoße birgt.
So wird das Schwimmen zu einer Stätts der Wiedergeburt eines
geſunden Volksgefühls, zum fröhlichen Jungbrunnen, der ein Volk geiſtig
erneuern und erfriſchem hilft, und an dem ſich jeder laben kann.
Schluß des redaktionellen Teils.
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Bedeckt, Regenſälle, mild, Südweſtwind.
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr (4 13.
Son=
dermiete Serie 7 2): „Das Glöckchen des Evemiten”.
Orpheum: Vorſtellung um 734 Uhr.
Goethebund: Vortrag von Karl Juſtus Obenauer (Stefan George)
abends 8 Uhr im Muſibvevemsſaal.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politi
Teil und für Feuilleton:
geſtel; für heſſiſche Politik und
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Teil (außer
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Handelsteil und Landr
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beilage
Heſchäftsle
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daktie
teilungen ſind an die „Redaktion des
en Te
WAante
richten.
Tagbla
ſind beiznfügen; n
rrägliche
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
n!
Die hentige Rummer hat 10 Seiten.
Familiennachrichten
„ Die Geburt ihres dritten
Kindes zeigen an
aseteeschte
Dr. Richard Anton und Frau
Erika, geb. Hoffmann.
A3
*
Ein kleiner urgesunder
Sonntagsbub ist ange-
kommen.
Franka-Wleliora Weigold
geb. Meyn
Friedr. Cornelius Weigold
Darmstadt, Marienhöhe.
As 2 3
Ihre am 22. ds. Mts., nachmittags
2 ½3 Uhr, in der Kapelle dahfer
stattffndende TRAUUNG beehren
sich anzuzeigen
Bärbchen Becker
Hermann Moths
Steuerinspektor
Darmstadt, 19. Dezember 1921
Elisabethenstr. 25.
A 29
Todes=Anzeige.
Sonntag nachmittag 12½ Uhr
ent=
ſchlief ſanft nach dreitägiger
Krank=
heit unſer lieber Sohn, Bruder und
Enkel
Heinrich Laber
im Alter von 11 Jahren.
Im Namen der tieftrauernd Hinterbliebenen:
Konrad Laber und Frau
nebſt Geſchwiſtern.
Darmſtadt, den 19. Dez. 1921.
* 48350
Lindenhofſtr. 4,
Die Beerdigung findet Dienstag
nach=
mittag 2½ Uhr auf dem
Waldfried=
hof ſtatt.
Statt jeder beſonderenAnzeige.
Am 17. Dezember entſchlief ſanft
nach langem ſchweren Leiden mein
lieber Mann, unſer guter,
treuſor=
gender Vater, Schwiegervater,
Groß=
vater, Schwäger und Onkel
egeinticf
im Alter von 56 Jahren.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Margarete Wolf
geb. Schweickert.
Darmſtadt, Leipzig, 16. Dez. 1921.
248349
Woogsplatz 3.
Die Einäſcherung finder Mittwoch,
den 21. Dezbr., nachmittags 2 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Kür die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme an=
— läßlich des Hinſcheidens unſerer lieben,
unvergeß=
lichen Gattin und Mutter
Frau Lina Joſeph
ſprechen wir auf dieſem Wege unſeren tiefgefühlten
Dank aus.
Im Aamen der Samilie:
Hermann Joſeph.
K,13852)
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Tieferſchüttert teilen wir allen
Ver=
wandten und Freunden mit, daß es
Gott gefallen hat, meine liebe Frau,
unſere gute Mutter, Großmutter,
Schwiegermutter, Schweſter u. Tante
Frau
vvot
Hard
Härte Harsäteine Lottler
geb. Schönberger
nach kurzer, aber ſchwerer Krankheit
zu ſich abzurufen.
Roßdorf, den 18. Dezember 1921.
Um ſtille Teilnahme bitten
Die trauernden Hinterbliebenen:
In deren Namen:
Hermann Löffler II, Kaufmann
48209) und Familie.
Die Beerdigung findet Dienstag, den
20, d. Mts., nachmittags 3 Uh=, vom
Trauerhauſe, Schwanenſtr. 3, aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Heute nachmittag 1½ Uhr entſchlie
ſanft nach Gottes Rat meine liebe
Gattin, unſere treue Mutter
Fräfte kasse Bcnmnar
geb. Arzt
im Alter von 46 Jahren, (13880
Roßdorf, 18. Dezember 1921.
Pfarrer Schmidt
und Kinder.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den
21. Dezember, nachm. 3 Uhr, ſtatt.
Todes=Anzeige.
Am 17. Dezember ſtarb infolge
eines Herzſchlags unſer Mitglied
Herr Georg Wittmann.
Wir werden dem bewährten
Kame=
raden ſtets ein herzliches Gedenken
bewahren.
(13881
Verein ehem. Angehöriger des
Heſſiſchen Artilleriekorps
Ortsgruppe Darmſtabt.
Die Beerdigung findet heute 3 Uhr
nachmittags, vom Trauerhauſe,
Heidel=
bergerſtraße 123 aus, ſtatt
Dankſagung.
Allen, die uns beim
Heim=
gange meines lieben Gatten, unſeres
treuſorgenden Vaters,
Schwieger=
vaters, Großvaters, Bruders,
Schwagers und Onkels
Kaufmann
Wilhelm Kraft I.
ihre Teilnahme erwieſen, ſowie
für die troſtreichen Worte des
Herrn Pfarrer Krämer ſei
herz=
lichſt gedankt.
Die tieftrauernd Hinterbliebenen:
Familie Wilhelm Kraft I.
Hahn, 19. Dez. 1921.
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Seite G.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Dezember 1921.
Nummer 341.
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Nummer 341.
Der Grenadier von Pirmaſens.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Dezember 1921.
Seite 9.
43)
Eine Erzählung aus dem vorigen Jahrhundert.
Von Ernſt Pasgu6.
(Rachdruck verdoten.)
Der Landgraf zuckte die Achſeln; er mochte wohl an die
vie=
len Vorſichtsmaßregeln denken, dazu beſtimmt, etwaige
Deſer=
tionsgelüſte unſchädlich zu machen, dann aber auch an die
empfindliche Strafe, welche den wieder eingefangenen Deſerteur
erwartete, denn er beantwortete die kecke Rede des Burſchen
mit einem mitleidigen Blick und ſagte leichthin, faſt lächelnd:
„Es ſollte mir um ſeinen Buckel leid tun, und jammerſchade
wäre es um ſeine geraden Gliedmaßen. Tue Er indeſſen, was
Er nicht laſſen kann. Er wird’s zu verantworten haben. Jd
will dafür vernünftiger ſein als ſein Trotzkopf und Unglück zi
werhüten ſuchen. Und nun — marſch, fort auf den
Exerzier=
platz!“
Keine Viertelſtunde ſpäter befand ſich Jean auf dem großen
Exerzierplatz am Eingang der Stadt, wo die ſämtlichen
Grena=
diere der Garniſon kompagnieweiſe exerzierten, oder einzeln von
Zorporalen mit Hand und Mund, mit Flüchen und dem langen
Kaſelſtock gedrillt und zu künftigen Soldaten oder vielmehr
ordonnanzmäßigen Grenadieren zurechtgeſtutzt wurden.
Bei den meiſten der exerzierenden Gruppen ſtanden Gafſer,
Männer und Frauen, Mädchen und Kinder, welche als
neu=
gierige Zuſchauer das Manövrieren der Mannſchaft fowie das
Einüben der einzelnen Soldaten verfolgten. Auch um den neuen
Rekruten hate ſich bald eine Anzahl Leute verſammelt, die in an
gemeſſener Entfernung dem Exerzieren zuſahen. Beſonders
ſchienen die Pirmaſenſer Mädel ſich ſür den neuen Rekruten zu
intereſſieren, und das wohl auch mit Recht, denn Jean war in
der Tat ein ſchmucker, ja außergewöhnlich hübſcher Grenadier.
Und ein Geſchick für das „Handwerk” zeigte er, daß es ſeinen
Lehr= und Zuchtmeiſter, einen langen, bärbeißigen Korporal mit
ſteifem, wohlgeöltem Zopf und ordonnanzmäßig gewihften
Schnurrbart, ſchier in Verwunderung ſetzte. Fand Jeag bereit=
Gefallen an dem Exerzieren, an dem militäriſchen Treiben, oder
vollte er dem Korporal zum Trotz dieſen um ſeine, ſchönſten
Flüche bringen? Genug, er verſtand nicht allein ſofort die In
ſtruktionen ſeines barſchen Vorgeſetzten, ſondern führte ſie auch
mit überraſchender Beſchicklichkeit aus.
Eine volle Stunde hatte der neue Grenadier in dieſer Weiſe
Beine und Arme geübt, um die verſchiedenen Wendungen und
Griffe zu erlernen, und immerfort ſchaute er ſeinen Lehrmeiſter.
dem der Schweiß faſt ſtromweiſe unter der hohen Grenadiermütze
hervorrieſelte, ſo ordonnanzmäßig ernſt und gleichmäßig an, als
ob ihm die anhaltende und ſtrenge Leibesübung gar nichts
ge=
tveſen, als ob es ſo fortgehen könne bis morgen. Da erklang
plötzlich hinter ihm ein lautes „Halk!” und im folgenden
Augen=
blick ſtand der Landgraf, das lange ſpaniſche Rohr mit dem gol=
Denen Knopf in der Hand, vor ihm.
„Hab” Ihn beobachtet, Zweibrücker Hans! Er iſt ja ein
wahrer Teufelskerl, hat alles auf’s Wort kapiert! Bin zufrieden
mit Ihm. Fährt Er ſo fort, kann Er in ein paar Tagen in Reih
und Glied eintreten und braucht ſich nicht mehr malträtieren zu
laſſen — kann in einem halben Jahre wohl ſchon Korporal ſein
und ſelbſt malträtieren! — Für jetzt gönne Er dem Rekruten ein
wenig Ruhe, Schimmelpennig, wenn ſelbiger ihrer auch viel
weniger zu bedürfen ſcheint als Er. Dann rangiere er ſich, ſeinen
Zopf, der ihm ganz verteufelt reglementswidrig ſchief den Rücken
herab hängt — wohl infolge der vielen Arbeit, welche Ihm der
Teufelskerl da gemacht.”
Nach dieſen Worten, welche der Korporal, dem ſie gegolten
ſteif und unbeweglich wie eine hölzerne Puppe angehört,
kom=
mandierte der Landgraf lachend ein „Rührt Cuch!” und nun
reckte und dehnte Jean ungehindert ſeine langen Glieder, indeß
Schimmelpennig ſich miit einem, jedoch nur inwendig
gemurmel=
ten, grimmigen Fluch Luft machte über den Aerger, den ihm die
Rede des Fürſten bereitet hatte.
Der Landgraf ſchritt weiter, doch plötzlich machte er eine
halbe Wendung nach Jean hin und rief ihm mit freundlichem
Drohen zu:
„Na, Burſche, bleibt es noch immer bei ſeinem früheren
„Zu Befehl, Durchlaucht!” antwortete Jean in gleiches
Ausſpruch?”
Weiſe. „Recht gegen Necht, Ge—”
„Schon gut!” unterbrach ihn der Fürſt ärgerlich und ſchritt
dann raſch einer anderen Eruppe von Exerzierenden zu, dabei
ſein ſpaniſches Rohr ſo feſt in den ſandigen Boden ſtoßend, daß
der helle Staub aufwirbelte.
Wenige Augenblicke ſpäter waren Lehrmeiſter und Rekrut
von ihren bisherigen Zuſchauern umringt, die neugierig, doch
auch recht zuvorkommend, die Bekanntſchaft des neuen ſchmucken
Grenadiers zu machen ſuchten, was in ſolchen Pauſen nicht allein
geſtattet war, ſondern ſogar gerne geſehen wurde.
Plötzlich riß Jean die Augen weit auf und ein Ansruf der
Ueberraſchung wollte ſich ihm über die Lippen ſtehlen, die er
jedoch noch glücklicherweiſe zur rechten Zeit ſchloß. Denn das.
was ihn ſo in Erſtaunen geſetzt, ein junges Mädchen, hatie
ſchnell den Finger auf den Mund gelegt und Jean das Zeichen
ſofort verſtanden. Es war Line, die ihren Auftrag ausgeführt
hatte und nun auch glücklich bis zu Jcan gedrungen war. Auc
ſie hatte all’ ihre Kraft zuſammennehmen müſſen, um nicht laut
aufzuſchreien, als ſie den Geliebten ihres Herzens, endlich
er=
blickt, marſchierend und ſich wendend nach den
Komimandowor=
ten des Korporals. Doch bald hatte ihre traurige Miene einer
heiteren Platz gemacht, denn auch ſie mußte ſich ſagen, was die
anderen gaffenden Dirnen laut und unumwunden ausſprachen,
daß Jean ein überaus ſchmucker Soldat ſei, dem die Uniform
gar zu gut ſtehe. Bald war auch Line in ſeiner Nähe und
plau=
derte mit ihm wie die übrigen Leute, ſcheinbar unbefangen, wenn
auch mit zitterndem Herzen. Da entfiel ihr ein Tuch, welches ſie
in der Hand gehalten hatte, und als Jean ſich danach bückte,
fühlte er ihre Hand, und wie dieſe ihm ein zuſammengefaltetes
Papier zwiſchen die Finger drückte. Naſch hatte Jean es
gebor=
gen, ohne daß jemand etwas von dem kleinen
reglementswid=
rigen Vorgang gemerkt hätte.
Da erklang in der Ferne eine luſtige Muſik von Trommeln
und kleinen Pfeifen. Der Landgraf ließ einen neuen Marſch
probieren, den er ſelbſt für ſein Regiment komponiert hatte, und
die Leute, welche bis jetzt mit dem Rekruten geplaudert, eilten
dem neuen Schauſpiel zu. Der Korporal Schimmelpennig war
an den nahen Stand einer Marketenderin getreten, um ſich durch
einen Schluck Branntwein von ſeinem Aerger zu befreien, und ſo
fahen ſich denn Jean und Line plötzlich, wenn auch nur für einige
Augenblicke, allein.
„Lies den Zettel der Mutter und tue darnach” raunte das
Mädchen haſtig ihrem Burſchen zu „Der Korb ſteht geborgen
an Ort und Stelle und enthält Kleider und Proviant für drei
bis vier Tage. Bleibe ſo länge Du kannſt, verſteckt, dann eile
nach Darmſtadt, wo ich Dich bei der Landgräfin erwarte. Ich
mache mich ſogleich auf den Weg.”
„Hat ſchon eine Bekanntſchaft gemacht, der Rekrut!” rief
plötzlich recht höhniſch der Korporal, welcher langſam an die
Beiden herangetreten war. „Wirklich ein ganzer Taufelskerl, wie
unſere allergnädigſte Durchlaucht zu ſagen geruht! Die Dirne iſt
hübſch, doch ich habe ſie uie geſehen! Iſt wohl eine von
daheim, he?”
Jean antwortete nicht. Er blickte nur berſtohlen nach ſeiner
Line, welche ſich zurückgezogen hatte und raſch unter einem
Hau=
fen Leute, der näher gekommen, verſchtunden war. Bald mehrte
ſich die Menge in der Nähe Jean’s, denn der Landgraf kam aus
der Ferne, ſeinen Marſch und ſein ererzierendes Regiment im
Stich laſſend, abermals auf ſeinen neuen Rekruten zu.
In einiger Eniſernung hemmte er ſeinen Schritt und winkte
den Korporal zu ſich= heran.
„Schimmelpennig, wer war das fremde Faruenzimmer, das
da eine ganze Weile mit ſeinem Rekruten allein geplaudert?“
So ſprach er leiſe und mit lauerndem Blick auf Jean zu dem
Korporal. Dieſer, die Hand an der Grenadiermütze, ertriderte
im gleichen leiſen Tone;
„Halten zu Gnaden, Durchlaucht, das Weibsbild war ſauber,
aber fremd, mir wenigſtens nicht bekannt.”
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Dezember 1921.8
Rnmmer 341.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 19. Dezember.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe verkehrte heute in luſtloſer Haltung, was zu weiteren
Abſchwächungen der Kurſe führte. Die Nähe der Feiertage und des
Jahresabſchluſſes veranlaßte größere Zurückhaltung, und die heute
wie=
der zu verzeichnende Abſchwächung der Deviſenkurſe führte vielfach zu
Realiſationen. Von Bankaktien waren Darmſtädter Bank unverändert,
Deutſche Bank ./. 10 Prozent, Dresdener Bank „. 34 Prozent,
Metall=
bank 1 90 Prozent. Am Induſtrieaktienmarkt, waren Scheideanſtalt
19 Pros.,
. 44 Prozent, Goldſchmidt „). 51 Prozent, Holzverkohlung.
Elberfelder Farben 40 Prozent, Höchſter Farben 30 Prozent,
Badiſche Anilin „/. 10 Prozent, Phönis /. 102 Prozent, Rheinſtahl I. 7
Prozent, Gelſenkirchener „/. 19 Prozent, Luxemburger „. 45 Prozent,
A.E. G. .). 18 Prozent, Siemens u. Halske „. 15 Prozent, Lahmeher
. 30 Prozent, Bergmann ./. 20 Prozent Riebeck=Montan ..
4 Proz.,
Adler u. Oppenheimer „/. 300 Prozent, Tellus „/. 60 Prozent, Wayß u.
Freytag „/. 40 Prozent, Heilbronner Zucker „/. 85 Prozent, Rheingau
1. 50 Prozent, Ultramarinfabrik 24 Prozent. Von Kurserhöhungen
ſind zu verzeichnen: Harpener plus 25 Prozent, Motorenfabrik Oberurſel
plus 85 Prozent rationiert, Konſervenfabrik Braun plus 150 Prozent,
Hetzligenſtaedt plus 150 Prozent, Lederwerke Rothe plus 75 Prozent,
Dürkopp plus 20 Prozent, Klein, Schanzlin u. Becker plus 50 Prozent,
Sinalko plus 10 Proz., Waghäuſel plus 28 Proz., Eßlinger Maſchinen
Nanz 180 M. Veithwerke 120 Prozent, Bahbedarf 4i0 Prozen.
Valutarenten hatten ebenfalls größtenteils Rückgänge zu verzeichnen:
5proz. Goldmexikaner „I. 180 Prozent, 5proz. Silbermexikaner „/. 75
Prozent 5proz. Tehuantepee „. 70 Prozent, Miſſouri „/.45 Prozent,
da=
gegen Oeſterreichiſche Goldrente plus 1 Prozent, Ungariſche Goldrente
plus 3 Prozent.
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 19. Dezember in Zürich: 2.90
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 1,594 (59,20)
Gulden, in Wien 3447 (117,80) Kronen, in Neu=York 0,54½ (23,80)
Dollars, in Paris 6‟/, (125,40) Franken.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 19. Dez.
Geld / Brief Kf
Beld / Brief Geld Re
Brief Rde
Geld / Brief rüſſ.
A N43.5 38.50 1401.: Norwegenſ Wi—8 Mee T2747.30 2752.80 Hol
7117.8 6705. 70671 Schweden 4807.60 4817.40 4320.60 4329.40 A 15.10 8ie 90 9.20 770.80 belſingf. Paris. 536.40
39,601 1468.50 New=York 195.80 196.20 779.30 179.70 Schwei 221.10, R44 03566. 40 357: Wien (ab panien I5 8.— ſ642.30
*, D.=Oſte A. 7.111, 7.131 Italien 79,10 880.90 829,10 930,30 Budapeſt., 28.03— i7— 26.53 ſiſſab. Op. Prag ....! 4of 240.30 0— 2 5= Dänem. s5s. 60 Bsc6.40 Uls506. 40 8513,60
* Frankfurter Abend!
viſen vom 19. Dezember. Die
ſchwächere Haltung machte in den Abendſtunden einer mäßigen
Befeſti=
gung Platz. Deviſe Neu=York 179,50, beſſerte ſich auf 183. Dollars mit
179,50 auf 181,50 genannt. Polniſche Noten 5,80—6,00. Auszahlung
Warſchau 6,05 genannt. Es notierten Wechſel auf Belgien 1420, Wechſel
auf Holland 6675, Wechſel auf London 765, Wechſel auf Paris 1470,
Wechſel auf Schweiz 3575, Wechfel auf Italien —, Wechſel auf Neu=
York 183.
Berliner Börſe.
Berlin, 19. Dez. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild. Die
Börſe wurde in der Erwartung, daß es nunmehr zu einer
durchgreifen=
den Erleichterung der Reparationsbedingungen kommen wird, durch d
Meldung von der Anweſenheit Dr. Rathenaus in London geſtärkt, und
daraufhin machte ſich auf dem Deviſenmarkt eine ſtarke Abgabenneigung
geltend, die den Dollar in der erſten Börſenſtunde auf 177 herabdrückte.
Im Zuſammenhange damit ſtellten ſich auch Verkäufe im Effektenhandel
ein, die bei mangelnder Aufnahmeluſt vielfach Kursrückgänge um 25 bis
50 Prozent veranlaßten. Das Geſchäft hielt ſich aber in engen Grenzen,
da weder nach der einen noch nach der anderen Seite ſich die Spekulation
zu engagieren geneigt war. Durch Feſtigkeit zeichneten ſich Harpener,
ferner Oberſchleſiſche Eiſenbahnbedarf und Oberſchleſiſche Eifeninduſtr
ſowie zum Teil Kaliwerte aus. Thaler Eiſenhütte blieben behaupte
Einen empfindlichen Kursſturz um 250 Proz, erfuhren Vogel=Telegraph
im Zuſammenhang mit der Kapitalserhöhung. Schiffahrtsaktlen waren
ebenfalls meiſt rückgängig mit Ausnahme von Argo Dampfſchiffahrt und
Vereinigte Elbſchiffahrt. Bankaktien erfuhren nur geringfügige
Ein=
bußen. Am Anlagemarkt war die Kursbildung nicht gleichmäßig, die
Veränderungen hielten ſich aber in engen Grenzen. Valutapapiere
ſtell=
ten ſich niedriger.
w. Deviſenmarkt. Berlin; 19, Dez. Teleg. Auszahlungen für:
Amſterdam-
Rotterdam
rüſſ.9
Fhriſti
Kopenhagen
Stockholm
fors
M
Joc
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Zürich, 19. Dez. Wolff. Wechſelkurſe 12 Uhr mittags.
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* Julius Sichel u. Co., Komm.=Geſ. a. A. in Mainz.
Die Hauptverſammlung genehmigte den Abſchluß und die Dividende
von 25 Prozent. Ein Aktionär beklagte die negative Veurteilung
die die Sichelgruppe in einem Teil der Preſſe finde; es habe das den
lebhaften Unwillen der Aktionäre hervorgerufen. Der
Aufſichtsratsvor=
ſitzende, Geheimrat Dr. Bamberger, beſtätigte, daß dieſe Angriffe
nicht im Intereſſe der Geſelſchaft gelegen hätten und in jeder Beziehung
ungerechtfertigt geweſen ſeien. Ein ſüddeutſches Handelsblatt ſtünde
au=
anderen Mainzer Unternehmungen, die ſich in beſtem Aufſchwunge
be=
fänden, ebenſo kritiſch gegenüber. Ein anderer Aktionär, ein Mainzer
Bankier, meinte, er beobachte nun ſchon ſeit 30 Jahren, wie man in der
Preſſe von Frankfurt aus alle Mainzer Gelellſchaften beſonders ſcharf
unter die Lupe nehme; immerhin habe die Preßkritik hervorgerufen,
daß der ſachliche Bericht beſonders ausführlich die Verhältniſſe de
Geſellſchaft klarlege. Generaldirektor Ganz, der zur Begründung
der Kapitalserhöhung das Wort nahm, erklärte, daß die Meldung über
angebliche Valutaſchulden der Sichelgruppe großes Befremden erregt
habe. Die Kapitalerhöhung ſei mit dem Angebot der Luzerner
Geſell=
ſchaft, das kurz vorher erfolgte, in Zuſammenhang gebracht worden,
und man habe daraus der Verwaltung den Vorwurf gemacht, da
doch damals ſchon von der geplanten Kapitalsvermehrung habe wiſſe
müſſen. Er könne auf Ehre und Gewiſſen erklären, daß dem nicht
ſei. Man müſſe ſich nur den Stand der Mark in der Schweiz am
September, als das Angebot erfolgte, und den am 17. November b
trachten, welcher kataſtrophale Rückgang in dieſer Zeit erfolgt ſei,
zu=
gleich mit der Verdoppelung bis Verdreifachung der Eiſenpreiſe. Man
ſei in der Schweiz ſehr peſſimiſtiſch geweſen und habe befürchtet, da
die Mark der Krone folge. Da ſei es Pflicht geweſen, zeitig für
nötigen Mittel zu ſorgen. Gehe die Entwickelung anders, als befürcht
dann könne man das vermehrte Kapital dennoch gut gebrauchen. Heu
habe er (Ganz) die feſte Ueberzeugung, daß ſich die Lage für Deutſchlan
und damit auch für den Stand der Mark beſſern werde. Er ſei dieſer
Tage in Paris geweſen und habe die Leute dort zu einem
Zuſammen=
arbeiten mit Deutſchland, insbeſondere mit dem beſetzten Gebiet, bereit
gefunden. Er hoffe deshalb, daß es England und Amerika gelingen
werde, die Mark zu feſtigen. Die vorausſichtlichen Gewinnausſichteu
würden wohl auch eine angemeſſene Verzinſung der neuen Aktien
er=
möglichen. Mit einer offenen Rücklage von 125 Millionen Mark ſtünde
die Sichelgeſellſchaft verhältnismäßig an der Spitze aller deutſchen
Aktiengeſellſchaften; gar nicht zu reden von den ſtillen Rücklagen, von
denen einige, wie Kenner der Verhältniſſe wüßten, eine halbe Milliarde
darſtellten. Man beabſichtige, ſehr wertvolle Angliederungen an den
Konzern mit dem neuen Kapital vorzunehmen, und er glaube, bis
nächſten Hauptverſammlung ſehr Erfreuliches berichten zu können.
Frage, ob man denn nicht die Einführung der Aktien an der Börſe
be=
abſichtige, wurde bejaht. Es ſei nur zu erwägen, ob man nicht noch
die Durchführung der Kapitalserhöhung abwarten ſolle. Außer in Berli
und in Frankfurt werde man die Aktien auch im Rheinland einführen.
Die Erhöhung des Aktienkapitals von 50 auf 100 Millionen Mk. wurde
dann zu den vorgeſchlagenen Bedingungen (Bezugsrecht für die
Aktio=
näre von 5:3 zu 200 Prozent) einſtimmig angenommen. Die reſtlichen
20 Millionen Mark dienen dem Ausbau der Geſellſchaft.
Frankfurt a. M., 19. Dez. (Wolff.) In Frankfurt a. M. wurde
am 18. d. M. eine neue Aktiengeſellſchaft unter der Firma Guben—
Raſtatter, Hutſtoffwerke. A. G. mit dem Sitze in Guben
Frankfurter Kursbericht 19. Dez. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel u. Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Berliner Kurſe.
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . . ........
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ſenſchaftsregiſter wurde hei
bei der Firma:
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Darmſtädter Genoſſenſchaftsbuchdruckerei,
eingetragene Genoſſenſchaft mit
beſchränk=
ter Haftpflicht
in Darmſtadt eingetragen:
Durch Beſchluß der Generalverſammlung
vom 19. Juni 1921 iſt das Statut geändert.
Die Haftſumme iſt erhöht auf 100 Mark,
Jedes Mitglied kann nur einen
Geſchäfts=
anteil erwerben,
Darmſtadt, den 13. Dezember 1921:
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Vergebung von Faſelvieh.
Ein zur Zucht untauglicher, gutgenährter
Faſelochſe ſoll im Wege der Submiſſion
ver=
geben werden
Angebote auf Lebendgewicht müſſen bis
Donnerstag, den 22. d8. Mts., nachmittags
5uhr, auf unſerem Geſchäftszimmer abgegeben
werden.
Ferner, ſollen am nächſten Donnerstag,
den 22. d8. Mts., vormittags 11 Uhr, in der
hieſigen Faſelhofreite 6 überzällige
Zucht=
ziegenböcke öffentlich meiſtbietend verſteigert
werden.
(13877
nuunzrusunznsngnnnnnnnnvnnnnnnnsrvnnnnnnn
Am 15. Dezember habe ich die Verwaltung u. Leitung der
Lundt- Indniß-Reilapstalt Cogsenoche Ani)
G. m. b. H.
übernommen. Meine Privat-Sprechstunden fnden vom 19. Dez.
ab für nicht angemeldete Kranke dort in der Stein-
stragse 21/23, nachmittags von 3—4 Uhr, statt. (13801g1
DanA
Dr. Oarl Happich
Facharzt für innere und nervöse Erkrankungen,
8ung! Zung!
„Eiſen, Meſſing
*
Str Kupfer, Blei,
Felle, alte Noßhaarmatratzen ſowie
ſämtltche Rohprodukte werden zu den
höchſten Tagespveiſen angekauft.
Komme ſofort auf Beſtellung. (136539
Arheilgen, den 19. Dezember 1921,
Heſſiſche Bürgormeiſterei.
Schloßgaſſe 23
D. Schab, Telephon 1924
Grudekoks
jed. Quantum billigſt
bei P. Baumann,
Landwehrſtraße 33
Tel. 311. (9235a
(Praeißs geichlofen
bis 2. Januar/””zz
Zahnarzt
in
IIne Heäu
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch, den 21. Dezbr. 1921,
nachm. 3 Uhr, verſteigert der
Unter=
zeichnete im Pfandlokale
Ludwigs=
platz 8 (fr. Brauerei Vöttinger) auf
freiwilligen Antrag öffentlich
meiſtbie=
tend gegen Barzahlung:
1 Singer=Nähmaſchine, 1
Stuhl=
ſchlitten und 1 Waſchmangel;
ferner zwangsweiſe: 1 Diwan, 1
Stepp=
maſchine, 1 Tafelklavier, 1 Schreibtiſch,
1 Standuhr, 1 Nähmaſchine, 1 Sofa und
ſonſtige Hausmobilien durch alle Rubriken.
Gunkel, Gerichtsvollzieher
13872)
Georgenſtraße 1, I.
ea. 1100 0m Lagerplatz
(umzäunt), in der Nähe des Oſtbahnhofs,
ganz oder geteilt per 1. Januar 1922 zu
(13630mio
verpachten.
Val. Wagner
Brauerei „zum goldenen Anker”
Telephon 522
Telephon 522 .
9Dr.-Sſdd Klaſſnlaterie
800 000 Loſe mit 275 000 Gewinn. im Geſamtbetr. v. üb.
172 Millionen Mark
2mal
4mal
Tb0ogg
Sooogg.
4mal dGaddon.
Mk.
Mk.
Ziehung 1. Kl. am 20. u. 21. Dez. 1921
Lospreiſe: Achtel Viertel Halbe Ganzel
in der Klaſſe: 10.00 20.00 40.00 80.00
noch zu haben bei den Lotterie=Einnehmern:
Kullmann
Hilsdorf
Waldſtraße 3 Wilhelminenſtr. 9
Petrenz
Ohnacker
Ludwigſtraße 1 „p Rheinſtraße 33.
errichtet. Zweck der Geſellſchaft iſt die Herſtellung und der Vertrieb von
Haaren aller Art zur Hutfabrikation. Die Aktiengeſellſchaft übernimmt
die bereits beſtehenden Gubener Hutſtoffwerke m. b. H. in Guben und
errichtet eine Neuanlage in Naſtatt in Baden. Das Grundkapital 1
Gründer der Geſellſchaft ſind, die Firmen:
trägt 12 Millionen Mk.
Gubener Hutſtoffwerke m. b. H. in Guben, Karl J. Lehmann=Berlin,
Kaufmann u. Weinſtein in Frankfurt a. M. Oberdorfer. Nathan u.
Mayer in Frankfurt a. M., M. und L. Heß, Schuhfabrit, A. G., Erfurt,
Der
Willi Weinſtein=Erfurt und Fabrikant Emil Raab=Straßburg.
erſten Aufſichtsrat bilden die Herren Friedrich J. Kraemer (J. Dreyfus
u. Co.), Frankfurt a. M.=Berlin (Vorſitzender), Otto Aſchaffenburg (
La=
zard Speher=Elliſſen) Frankfurt a. M., Mar Oeſterreicher, Frankf
urt, D
a. M., Syndikus Dr. Ludwig Klein=Erfurt, Willi Weinſtein=Er
Helmuth Lehmann= Liebenburg a. Harz, Fritz Feldheim=Hamburg, Fr
Steinacher=Nürnberg, Hermann Kaufmann=Frankfurt a. M., Paul Obe
dorfer in Frankfurt a. M.
Zu Mitgliedern des Vorſtandes wurden be
ſtellt die Herren Emil Raab und Heinz Lehmann.