Bezugspreis:
monatlich 6.50 M. und 1.00 M. Abtragegebüh
durch die Agenturen 7.50 M. frei Haus.
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mer 30 Pf. Beſtellungen nehmen entgegen
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ſtelle Rheinſtraße 23 (Fernſprecher
290 und B91), die Agenturen und alle P=
Verantwortlichkeit für Aufnahme von Anzeigen a
beſtimmten Tagen wird nicht übernommen. Rick
erſcheinen einzelner Nummern infolge höhere
Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur
Kürzun=
des Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen
durch Fernruf ohne Verkindlichkeit für uns.
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Anzeigenpreis:
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nentgegen: Geſchäftsſte
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walt wie Krieg
ſw. erliſcht jede
enauf
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auf Erfüllung der An
n Schadenerſatz. Bei Konhurs oder
d Leiſtur
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Rummer 339
Sonntag, den 18. Dosomher 1091-
Einzelnummer 30 Pfg.
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Für unsere Kinder
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Wahrlich, der Rechenkünſtler Japy kann ſich neben Herrn
Briand mit ſeiner Waſhingtoner Rede über die 7 Millionen
an=
griffsbereiter deutſcher Soldaten ſehen laſſen. Abgeſehen davon,
daß es ein abſoluter Unſinn iſt, den Außenwert verſchiedener
Währungen zu einem ſolchen Vergleich heranzuziehen, ſcheint es
Herrn Japy völlig unbekannt zu ſein, daß Deutſchland eine
Re=
parationsſchuld von 132 Milliarden Goldmark — 158,4
Mil=
liarden Goldfrancs an die Ententemächte zu zahlen hat. Auf
all die übrigen Kunſtſtücke, die dieſe Aufſtellung noch enthält
einzugehen, dürfte ſich erübrigen. Wenn Herr Briand mit
ſol=
hem Material nach London reiſt, dürfte wenig Ausſicht für den
Lloyd Georgeſchen Plan einer Sanierung der Weltwirtſchaft
beſtehen.
Im Hauptausſchuß des Reichstages hat der Reichskanzler
ſich des längeren über die neue politiſche Situation ausgelaſſen
uind darauf hingewieſen, daß es jetzt unſere Aufgabe ſein müſſe,
linſeren Etat möglichſt raſch zu verabſchieden, und mit Recht hat
der Reichskanzler die verheerende Wirkung des Schlagwortes
insbeſondere auch in wirtſchaftlichen Dingen betont. Es iſt jetzt
wahrlich nicht die Zeit — das haben wir an dieſer Stelle ja
immer und immer wieder ausgeführt —, die Parteidoktrin in den
Vordergrund zu ſchieben, und es iſt unverantwortlich, wenn
immer wieder der Verſuch gemacht wird, unter dem Druck der
Not weitgehende eigene Wünſche durchzuſetzen.
Bitte wenden
mittag beröffentlicht werden. Das Blatt ſagt, die
Reparations=
kommiſſion könne nichts anderes, als den Inhalt der deutſchen
Erklärung als eine freiwillige Verfehlung feſtzuſtellen,
jedoch werde ſie wohl erſt den Verfalltag abwarten, um den
Verzug zu konſtatieren. Für den Augenblick könne die
Kom=
miſſion nichts anderes tun, als die von der deutſchen Regierung
vorgebrachten Wünſche zu widerlegen. Die
Reparationskommiſ=
ſion nehme die deutſche Antwort nicht an, ſie
ver=
lange eine andere.
Paris, 17. Dez. (Wolff.) Das Journal teilt mit,
einſtim=
mig habe die Reparationskommiſſion die Antwort
an die deutſche Regierung feſtgeſtellt. Das
Ge=
rücht, der engliſche Delegierte habe ſeine urſprüngliche Haltung
geändert und trete für die Notwendigkeit ein, dem Wunſche der
deutſchen Regierung zu entſprechen, ſei nicht wahr. Hinſichtlich
der Zahlungen vom 15. Januar und 15. Februar erkläre die
Reparationskommiſſion, ihre jüngſte Antwort aufrecht zu
er=
halten. Deutſchland könne und müſſe ſeine
Zah=
lungen leiſten. Was die ſpäteren Zahlungen anbetreffe,
ſo weigere ſich die Kommiſſion, dieſe Frage zu prüfen, ſo lange
Deutſchland nicht jage, welches die Modalitäten des
Morato=
riums ſeien, die es verlange, und welche effektiven Garantien
es entſchloſſen ſei zu ſtellen.
die Zuſammenkunft Briand-Lloyd George.
London, 17. Dez. (Wolff.) Daily Mail berichtet, Briand
de Lloyd George bei der bevorſtehenden
Zuſammen=
nft der Premierminiſter den Vorſchlag unterbreiten, allizerte
aliſche Kontrollkommiſſare nach Datſchland zu entſenden.
ſe Kommiſſare würden das Amt von behördlich beſtellten
waltern ausüben und die Wirtſchaftslage Deutſchlands
ge=
unterſuchen. Es verlaute, daß Großbritannien feſt
ent=
oſſen ſei, an der Seite Frankreichs und Belgiens zu ſtehen
auf die Erfüllung der Verpflichtungen Deutſchlands zu drin=
Die Erörterung zwiſchen Briand und Lloyd George ſowie
belgiſchen Delegierten würde ſich in der Hauptſache mit den
tteln zur Erzwingung der alliierten Forderungen befaſſen.
n ſei der Anſicht, daß eine Vereinbarung über ein
Morato=
m erſt nach erfolgter Zahlung der Januar= und Februarraten
lgen dürſte.
Vor der Löſung der Schuldfrage?
RdE. Noch nie war die Schuldfrage ſo aktuell wie im
enwärtigen Augenblick. Der unentwegte Kampf gegen die
ge von Verſailles, der von uns Deutſchen mit immer
wuch=
ren Anklagen gegen die Entente geführt, auch in feindlichen
neutralen Ländern manchen Mitſtreiter auf das Kampffeld
hat einen Erfolg gezeitigt, wie ihn die Väter von
Ver=
ſes in dieſer kurzen Zeit wohl nicht geahnt haben. Das
ſende Weltgewiſſen verlangt die Wahrheit über die Schuld
Kriege. Aus dieſer Gerechtigkeitsforderung entſprang die
e eines neutralen unparteiiſchen Ausſchuſſes,
am 5. Januar 1922 zu ſeiner Eröffnungsſitzung im
Nobel=
titut in Kriſtiania zuſammentreten wird, um die
Verantwort=
ſeit für den Krieg und die Art der Kriegsführung und des
egsſchluſſes zu unterſuchen. Die Namen der angeſehenſten
nner auf dem Gebiete der Geſchichte ,der Politik und der
ik verſprechen Gewährleiſtung für ein gerechtes,
wiſſenſchaft=
s und vorurteilfreies Ergebnis. Die Liſte enthält die
Na=
von Erzbiſchöfen und Biſchöfen, von Rektoren der älteſten
verſitäten, ehemaligen Staatsſekretären und erſten Miniſtern,
Nobelpreisträgern, Parlamentsmitgliedern, Senatoren und
eralen, von Zeitungsleitern und Schriftſtellern, von Adligen
Sozialiſten und von Finanzmagnaten, hauptſächlich in den
tralen Ländern, aber auch manche Völkerrechts= und
Ge=
htsprofeſſoren in den Siegerſtaaten. Nicht überzeugt von
„Gerechtigkeit” des Verſailler Friedens, werden dieſe
Män=
geſtützt auf eine Unmenge von Material, darunter bisher
Unveröffentlichtes, eine wiſſenſchaftliche Unterſuchung der
gsurſachen vornehmen und alle Regierungen der Länder, die
en Krieg verwickelt waren, einladen, ihre Archive zu öffnen
Vertreter zu entſenden. Erreicht der Ausſchuß ſchon das
von uns Deutſchen ſtets angeſtrebte Ziel der Oeffnung
itlicherin Frage kommender Archive, dann ſind
gewiß, daß der Satz von der Alleinſchuld Deutſchlands, der
er in der Welt wie ein Bibelſpruch feſtſtand, als bewußte
riſche Fälſchung ſich erweiſt.
(Er wird es aber nicht erreichen. D. Red.)
Aus dem beſetzten Gebiet.
wd. Mainz, 17. Dez. Das Echo du Rhin veröffentlicht
n Bericht über die Beſprechungen der
interalli=
ten Kommiſſion mit Vertretern des Handels und
Induſtrie des beſetzten Gebietes, die am 14.
15. Dezember ſtattgefunden haben. Nach dieſem Bericht
n an den Verhandlungen die Vorſitzenden von 20
Handels=
nern und von 25 Handelsvereinigungen teilgenommen,
fer=
zahlreiche Vertreter der Agchener und Kölner
Metallindu=
des Krefelder Textilgewerbes, der chemiſchen Werke von
vigshafen, Höchſt und Leverkuſen, der pfälziſchen
Schuhindu=
uſw. Beſprochen wurde in der Hauptſache die
augenblick=
wirtſchaftliche Lage des beſetzten Gebietes und die Mittel,
die die wirtſchaftliche Entwicklung des Landes eventuell
idert werden könnte, allerdings unter ſtändiger
Rückſicht=
ne auf die Forderungen, welche die Beſatzung und die
Sicher=
der Beſatzungstruppen erheiſchen. Wie das Blatt mitteilt,
die Diskuſſion auf einen vollkommen höflichen Ton
ge=
nt und hat nach jeder Richtung hin wertvolle Fingerzeige
ben. Am 16. Dezember fand eine ähnliche Beſprechung mit
Vertretern der wichtigſten Arbeiterverbände und der
Land=
ſchaft des Rheinlandes ſtatt.
Oberſchleſien.
Beuthen, 16. Dez. (Wolff) Staatsſekretär Lewald
i heute Gelegenheit, mit Vertretern des Verban=
„Oberſchleſiſche Preſſe” die beſondere Stellung
Preſſe im Rahmen des Minoritätsabkommens einer
ein=
iden Prüfung zu unterziehen. Auch bei dieſer Gelegenheit
wiederholt der dringende Wunſch der deutſchen Bevollmäch=
7 zum Ausdruck, für jede Frage des Wirtſchaftsabkommens
erufenen Sachverſtändigen aller Bevölkerungskreiſe zu Worte
ten zu laſſen. Insbeſondere werden die Wünſche der
Arbeit=
terſchaft in vollkommen gleicher Weiſe ſoie die der
Arbeit=
ſchaft berückſichtigt werden. Zu dieſem Zwecke ſollen im
weireren Verlaufe der Verhandlungen die Vertreter der
Gewerk=
ſchaften in weiteſtnöglichem Umfange zu den internen
Vorbe=
ſprechungen herangezogen werden. An den Beratungen der
Unter=
kommiſſionen für die Arbeitgeber= und Arbeitnehmerfragen
ſowie für die ſoziale Geſetzgebung wird in Zukunft auch je ein
Vertreter der Arbeiterſchaft als ſtändiges Mitglied teiluehmen.
Beuthen, 16. Dez. (Wolff.) Die deutſchen Mitglieder
der Unterkommiſſion ſür die Eiſenbahn=, Zoll=,
Poſt= und Verkehrsfragen hielten in der
Eiſenbahn=
direktion i: Kattowitz eine gemeinſame Beſprechung über die
aus der Ueberführung der Eiſenbahnen ſich ergebenden Fragen
ab.— Nach den gleichen Vorbeſprechungen innerhalb der
zuſtän=
digen polniſchen Kommiſſion werden dieſe Fragen in der nächſten
gemeinſamen Sitzung zur Debatte geſtellt.
Der Wiederaufbau.
Paris, 16. Dez. (Wolff.) Der Verwaltungsrat des
All=
gemeinen Arbeiterbundes hat einen Beſchluß gefaßt, in dem es
heißt: Obgleich die Frage des Wiederaufbaues eines
Ab=
ſchnittes der zerſtörten Gebiete durch deutſche
Ar=
beitskräfte im Augenblick in die Ferne geſchoben zu ſein
ſcheine, ſoll doch in der am 21. Dezember in Frankfurt a. M.
abzuhaltenden Verſammlung die Frage der Teilnahme deutſcher
Arbeiter am Wiederaufbau Nord= und Oſtfrankreichs erörtert
werden. Der Verwaltungsrat beſchloß, als Vertreter Jouhaux,
Dumoulins und Laurent nach Frankfurt zu entſenden.
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 17. Dezember 1921.
Rummer 338.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
4. Adventsſonntag, den 18. Dezember 1921.
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel
Nachm. 4 Uhr: Kindergottesdienſt Weiynachtsfeier). Pfarrer
Lautenſchläger — Abends 5¾ U r: Kirchenkonzert des
Kirchen=
geſangvereins der Stadtkirche (Kantaten von Bach und
Born=
gäſſer). Eintritt frei. Kollekte für die Kirchenmuſik. Oeffnung der
Kurche um 5½ Uhr. — Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr
vorm. bis 4 Uhr nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet.
Ein=
gang: Nordtüre
Stadtkapelle: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
— Nachm. 4 Uhr: Kindergottesdienſt (Weihnachtsfeier). Pfarrer
Vogel. — Dienstag, den 20. Dez., abends 8 Uhr:
Weihnachtskon=
zert des Kirchengeſangvereins der Stadtkapelle und Schloßkirche,
Kollekte für die Kirchenmuſik.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heil. Abendmahl. Pfarrer Zimmermann. — Um 11½ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Vogel,
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17): Nachm. 3 Uhr: Frauenverein der
Schloß= und Kaplaneigemeinde: Weihnachtsfeier der
Schloßkinder=
ſchule; nachm. 4½ Uhr: Frauenverein der Lukasgemeinde:
Weih=
nachtsfeier der Lukastinde ſchule.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarraſſiſtent Delp — Nau
3½ Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes für den Weſtbe
Pfarrer D. Waitz — Nachm. 5½ Uhr: Weihnachisfeier des Kin
gotiesdienſtes für den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer.
Fohanneskirche: Vormittags 10 Uhr: Pfarrer Marx.
11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr: Ha
gottesdienſt. Pfarraſſiſteni Gerſtenmaier. — Nachm. 4 Uhr:
nachts eier des Kindergottesdienſtes Pfarrer Wagner. — Mittt
den 21. Dez) nachmittags 3 Uhr, im Gemeindehaus: Chriſtfeier
Beſſunger Klei kinderſchule. — Um 5 Uhr: Chriſtfeier der Beſſur
Krippe.
Panluskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. P
Rückelt. — 4 Uhr: Weil nachtsfeier des Kindergottesdienſtes.
aſiſtent Stroh. Kollekte für die Beſcherung des Kindergottesdien
Die Kirche iſt geheizt.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Ser
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 4 Uhr: Weihna/
feier der Kinderſchule. — Donnerstag, den 22. Dez., abends 8 1
Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Geb
ſtunde. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt — Nachmittags 3½ Uhr:
Weihnachtsfeier der Sonntags chule. — Abends 7 Uhr:
Weihnachts=
feier der Chriſtlichen Eiſenbahner. Gäſte haben freien Zutritt. —
Dienstag, abends 8½ Uhr: Blaufrenz=Bibelſtunde. — Donnerstag,
abends 8½ Uhr: Bibeiſtunde — Jugendbundverſammlungen
Sonntag, nachmittags 2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge
— Um 3½ Uhr: Teilnahme an der Weihnachtsfeier der
Sonntags=
ſchule. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge. —
Abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für Jungfrauen (Steinackerſtr. 2, I.).
— Donnerstag, abends 7½4 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge,
Ehriſtlicher Berein junger Mänper. Vereinslokal: Infanterie=
Kaſerve, Alexanderſtraße 22 im Hof links, Erdgeſchoß) Dienstag,
abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde. —
Samstag (Heiligabend),
abends 9 Uhr: Oeffentliche Weihnachtsfeier, beſonders für Solche,
die ohne Familienanſchluß hier woynen, — Freitag, abends 8½ Uhr:
Bibelbeſprechung der Jugendabteilung.
Wartburgverein Daxmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Eingang: „Schuknechtſtr. 36. Dienstag, abends
8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde im Martinsſtift.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, I.).
Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsvereinigung. — Montag, abends
8½ Uhr: Gebetsſtunde. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde
— Knabenabteilung. Donnerstag, abends 7 Uhr: Andacht.
Methodiſtengemeinde Darmſtadt (Echleiermacherſtraße 25,
gegenüber dem Juſtizpalaſt: „Jeden Sonntag, nachmittags ½3 Uhr:
Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Gottesdienſt. K. Kunde, Prediger,
Katholiſche Gemeinden.
4. Adventsſonntag, den 18. Dezember 1921.
St. Lndwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr=
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil, Beichte,
— Um 6 Uhr: Norateamt. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt,
— Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Hochamt
mit Predigt. — Um 11 Uhr: Sngmeſſe mit Predigt. — Nachm 3 Uhr=
Sakramentaliſche Brugerſchaftsandacht, — An allen Werktagen,
vor=
mittags ½7 Uhr: Norateamt.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6½ Uhr
Heil. Meſſe. — Nachm. 2 Uhr: Roſenkranzandacht. — Um ½3 Uhr=
Verſammlung der Jugenda teilung der Jungfrauen=Kongregation
(Predigt, Andacht und Segen). — Um 5 Uhr: Verſammlung des
dritten Ordens vom heil. Franziskus (Predigt, Andacht und Segen),
Kaßelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe,
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 und abends 8 Uhr;
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sanntag. norm non 614 UIhr an: Gelegenheit zur heil- Matchte—
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Wie alles andre, so muß auch der Körpen
neu aufgebaut werden
Diese appetitlich angerichteten Speisen sind nicht etwa kostspieliger als andre herzustellen; es sind auch keine
Schlemmergerichte, sondern nahrhafte Speisen, die der Körper zum Aufbauen braucht, für jeden, auch den
einfachsten Haushalt. Alles istleicht und ohne besondere Mehrkosten herzustellen. Sparsam und schmackhaft,
wobei noch vorteilhafte Resteverwendung berücksichtigt ist.
Die Kraft zu dem jetzt so notwendig gewordenen Durchhalten erhält der Körper nun durch richtige
Ernährung und dazu braucht die Hausfrau jetzt mehr denn je ein gutes, aus der Praxis hervorgegangenes
zuverlässiges Kochbuch als Berater; denn nicht allein die sehnigen Muskeln des Arbeiters, sondern auch
das Hirn des Denkers, des geistigen Arbeiters, des Künstlers und Staatsmannes bilden sich aus den Speisen.
Diesen zuverlässigen Führer findet die Hausfrau in den
Wasttler ren Kocksucnern
von Mary Hahn
Schön ist die Poeste des Lebens,
Weil sie hold das Leben schmückt!
Und doch schwärmt der Geist vergebens
Wenn den Leib der Hunger zwickt.
Futsch sind dann die Dichtersprüche,
Venn das Essen knapp und schlecht,
Ind allein nach guter Küche
Lechset Geist und Leib mit Recht.
ieKochkenntnisse wird jeder Mann unter allem sonstigen Wissen seiner
1 Frau hoch zu schätzen wissen. Ist doch die Magenfrage für das
Wohl-
befinden des Menschen und somit für den Bestand einer glücklichen
Häus-
lichkeit von größter Wichtigkeit. Gesundheit, Frohsinn, ja das ganze Leben
hängt vonder Ernährung ab. Aufgabe der Küche ist es, durch zweckmäßige
Zubereitung unverfälschter Speisen und Cetränke Leib und
Geistleistungs-
fähig zu machen und beide bei frischer Arbeitslust und Kraft zu erhalten.
Allen Hausfrauen seien daher die Kochbücher von Many Hahm
bestens empfohlen, die in folgenden Ausgaben zu haben sind:
IIlustriertes Kochbuch für die einfache und feine Küche.
2260 Originalrezepte mit 400 Abbildungen. Gebunden 50 Mark.
Praktisches Kochbuch für die bürgerliche Küche. 1300
Re-
zepte und 120 Bilder. Gebunden 25 Mark.
Schmackhafte Hausmannskost. Ein vollständiges Kochbuch für
einfache Küche mit 54 Bildern. Ciebunden 15 Mark.
Billige Mahlzeiten. Ein Kochbuch mit 30 Bildern Gebunden 10 Mark.
Das Einmachen der Früclate im Haushalt mit 18 Bildern. 3 Mark.
Das Einmachen der Früchte und Gemüse mit und ohne
Apparat mit 85 Bildern. Preis 7.50 Mark.
Sparkochbuch mit 22 praktischen Bildern. Preis 3 Mark.
Der Inhalt des großen Kochbuches:
Außer dem sorgfältig beurbeiteten Text bringt das große Kochbuch
400 prachtvolle Abbi dungen schön angerichteter Vorspeisen, garnierter
Fleisch- und Fischschüsseln souie den so oft vermißten Abschnitt über
Pasteten und Blätterteig, mit vielen erläuternden Bildern; zahlreiche
Ab-
bildungen von Torten, Kuchen, feinem Teegeläck, Pralinés, sowie
Festtags-
bäckerei. Besonders interessant dürfie jeder Hausfrau der Abschnitt:
Teeti ch- oder Abendgerichte sein, mit seinen zahlreichen Abbildungen von
gefülten Eiern. gefüllten Tomaten, Fleisch und Fisch in Geleg, sowie Wurst,
Schinken und Butter zierlich anzurichten. Sehr bequem für die Hausfrau ist
die Bewirtung ihrer Cäste mit einem hübsch garnierten pikanten Salat, mit
appetitlichen, fertig belegten Brötchen und Käseschnitten, deren
Zuberei-
tung nur kurze Zeit beansprucht. Alles des zeigt das Buch in
leicht-
verständlicher Darstellung. Ferner die Kapitel: Klöße / Saußen / Suppen
Fische / Fleisch Geflügel / Tranchieren Cemüse Kompotte Salate Saure
Sülzen / Majonnaisen / Eier / Omelettes Eierkuchen / Plinsen Luddings
Aufläufe / Flammeris / Gelees / Cremes / Eis / Getränke usw. usw.
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Schilf
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die Agenturen und alle B=
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Derantwortlichheit für Aufnahme von Anze
beſtimmten Tagen wird nicht übernommen. Ric
erſcheine
einzelner Nummern infolge höherer
Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kür
es Bezugspreiſes. Betellungen und Abbeſtellungen
durch Fernruf ohne Verkindlichkeit für un=
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Sonntaa— den
Dosomhan 1a0z-
Wie Damen üben die Kochbüchen
von Many Hahn urteilen:
... Das Kochbuch hat meinen großen Beifall gefunden; es
ent-
hält eine Menge guter, leicht verständlicher Rezepte, auch kann
eine ungeübte Hand durch die netten Abbildungen die Speisen
hübsch anrichten.
Frau v. Manteuffel.
Collatz
Ersuche Sie, mir noch 2 von den außerordentlich praktischen
Kochbüchern senden zu wollen. Alle, die es bei mir sehen, sind
entzückt davon. und in meinem eigenen Hause wird es viel
ge-
braucht; meine Köchin bringt seitdem oft überraschend hühsch
garnierte Schüsseln, Kuchen usw. auf den Tisch. Es ist wirklich
auf das wärmste zu empfehlen.
Frau 1. Müller-Birkeneck.
Heinbeck
Mary Hahn hat in ihrem neuen Kochbuch ein vorzügliches
Lchr- und Nachschlagebuch für die Hausfrauen und Köchinnen
geschafſen, welches besonders geeignet ist, gerade Antängerinnen
in der Kochkunst Ratschläge und Belehrungen zu erteilen, die sie
vor Schaden bewahren Perfekte Köchinnen erhalten in dem Buch
aber vorzügliche Anregungen zu neuen Schöpfungen in der
Koch-
kunst. Besonders hat es mich getreut, daß Mary Hahn nicht nur
auf sorgfältig bearbeitete Rezepie für die Herstellung der Speisen
Wert legt, sondern auch auf eine schöne Aufmachung und
Servie-
rung derselben. Uas Buch kann jeder Hausfrau zur Anschaffung
einpfohlen werden; junge Bräute sollten es sich zur Vorbereitung
von ihrem Bräutigam schenken lassen.
Frau Dr. Hoffmann.
Friedberg in Hessen.
... An Ihrem zu Weihnachten bezogenen Kochbuch habe ich
außerordentliche Freude geſunden! Es istbei seiner Wielseitigkeit
jeicht über ichtlich und verständlich. Ganz hesonders aber
inte-
ressiert darin das so wunderhübsch, mit einfachen Mitteln
dar-
gestellte Anrichten und Verzieren von Sneisen, Torten und
anderem mehr. Gerade darin habe ich mir in der kurzen Zeit,
in der ich dies s Buch besitze, so manches Vorbild entnommen
und Beifall damit geerntet.
Frau Sarfert.
Rittergut Berthelsdorf.
Ein Buch für Eltern!
ft ist Leichtsinn und Vernachlässigung, aber zumeist
Cdoch Unwissenheit die Ursache des Krankseins und
des Dahinsiechens der Kinder! Der gute Wille ist wolll
immer da, aber es fehlt an der Kenntnis, wie das Kind
zu behüten und aufzuziehen ist! flier soll nun das Buch
„ich und mein Mütterlein‟
Gutes schaffen! — Der Verfasser, Dr. med. Paul Croner,
Leiter eines Kindersanatoriums, bespricht zunächst die Hygiene
der Ehe, um dann in zartester Weise die junge Frau über.
Schwangerschaft und Geburt aufzuklären. Er nimmt
ihr die oft noch übertriebene Furcht vor den Beschwerden dieser
Zeit und zeigt, wie sie sich selbst zu pflegen und bei evtl.
eie ener Krankheit zu verhalten hat. Alsdann berät er sie in der
Pflege, Ernährung und dem Aufziehen des Säugliugs,
des Kleinkindes und des Schulkindes bis zum Erwachsenen.
Darauf folgendie Gesundheitsstörungen und die
Krank-
beiten des Neugeborenen, des Säuglings und des Kindes;
die Krankenpflege in der Familie etc. Eine größere
Anzahl Abbildungen warnt vor fa schen, die Gesundheit
schädigenden Anwendungen und erklärt wie das und jenes
zu handhaben ist. Das Buch sollte in keiner Familie fehlen,
und Mütter sollten es ihren verlobten Töchtern schenken, damit
diese ebenso wie mit der Aussteuer auch vor der Hochzeit sich
mit dem Buche beschäftigen können; es eignet sich
vor-
züglich, zur Mitgift jeder Braut. Auch angehende
Ehemänner und Väter sollten das Buch lesen.
Preis gebunden 30 Mark
Wichtig für jede
Mary Hahn
Wichtig fün jede Familie!
Hustrierte Krankenkost
Gebunden 50 Mark
Hängt schon für gesunde Menschen von gut zubereiteten Mahlzeiten das Glück und Wohlergehen ab, wieviel schwerer und
verantwortungsvoller ist die Zubereitung der Krankenkost. Bei der Beliandlung der verschiedenen Krankheiten ist die richtige
Ernährung die Hauptsache Von ihr hängt der Kräftezustand, ja oft das Leben ab. Darum sollte nicht nur die Hausfrau,
ist schon viel gewonnen. Der
sondern auch jede
Krankennfle-
gerin gut zu kochen verstehen,
damit sie den Anordnungen des
Arztes folgen kann. An dn
Zu-
taten für Krankenspeisen soll man
memals sparen wollen, denn eine
gute zweckmäßige Kost ist oft die
beste Medizin. Wenn dann die
Genesung des Kranken vorwäris
schreitet, so ist auch große
Ab-
wechslung in den kleinen Speisen
notwendig, und besonders auch
das hübsche Anrichten, das
appetit-
atregend auf den Kranken wirkt
und ihn gewissermaßen verlockt,
einige Bissen zu kosten, und damit
Kranke muß dadurch täglich von
neuem fühlen, daß uns keine Mühe
für ihn zuviel ist, er muß fühlen,
daß wir um ihn besorgt sind, daß
wir ihn lieb haben und sein Leiden
mit ihm tragen. Dieses Mitgefühl
und die Fürsorge hebt ihn über viele
Schmerzen hinweg und läßt ihn auf
end iche Genesung hoffen. —
Be-
tont soll noch werden, daß die
Re-
zepte sich nicht nur für wirkliche
Kranke eignen, sondern auch für
in der Ernährung
heruntergekom-
mene, enikrättete, altersschwache
Personen und für Magenschwache.
Probebild aus Mary Hahns illustrierter Krankenkost
Das Buch enthält über 500 Originalrezepte mit 200 Abbildungen angerichteter Krankenspeisen für je eine Person berechnei,
außerdem einen Anhang ärztlicher Ratschläge. Die ärztlichen Ratschläge dieses Buches, von Dr. med. Ernst Gever 1.
Assistenz-
arzt im Viktoria-Krankenhaus zu Eberswa de geschrieben, sagen ganz ausführlich, was die Hausfrau dem Kranken zu essen und
zr trinken geben darf bei Fieber, bei Typhus, bei Magenleiden, bei Darmleiden, bei Verstopfusg, bei Lebe-, bei Herzzrankheit, bei Nierenleiden, bei Blasenleiden, bei Gicht, bei Zuckerkrankheit, bei
Blut-
armat, bei Bleichsucht. Ferner sind Ratschläge gebracht für die Ernährung der Schwangeren, der Wöchnerin, des
Säualings in gesunden und kranken Tagen, de Kindes in gesunden und kranken Tagen; sowie die künstliche Ernährung-
Freude macht das Kochen nach Mar) Hahn’s illustr. Kochhüchern
Francs
FFraNCS
Wahrlich, der Rechenkünſtler Japy kann ſich neben Herrn
Briand mit ſeiner Waſhingtoner Rede über die 7 Millionen
an=
griffsbereiter deutſcher Soldaten ſehen laſſen. Abgeſehen davon,
daß es ein abſoluter Unſinn iſt, den Außenwert verſchiedener
Währungen zu einem ſolchen Vergleich heranzuziehen, ſcheint es
Herrn. Japy völlig unbekannt zu ſein, daß Deutſchland eine
Re=
parationsſchuld von 132 Milliarden Goldmark — 158,4
Mil=
liarden Goldfranes an die Ententemächte zu zahlen hat. Auf
all die übrigen Kunſtſtücke, die dieſe Aufſtellung noch enthält
einzugehen, dürfte ſich erübrigen. Wenn Herr Briand mit
ſol=
hem Material nach London reiſt, dürfte wenig Ausſicht für den
Lloyd Georgeſchen Plan einer Sanierung der Weltwirtſchaft
beſtehen.
Im Hauptausſchuß des Reichstages hat der Reichskanzler
ſich des längeren über die neue politiſche Situation ausgelaſſen
und darauf hingewieſen, daß es jetzt unſere Aufgabe ſein müſſe,
unſeren Etat möglichſt raſch zu verabſchieden, und mit Recht hat
der Reichskanzler die verheerende Wirkung des Schlagwortes
insbeſondere auch in wirtſchaftlichen Dingen betont. Es iſt jetzt
wahrlich nicht die Zeit — das haben wir an dieſer Stelle ja
immer und immer wieder ausgeführt —, die Parteidoktrin in den
Vordergrund zu ſchieben, und es iſt unverantwortlich, wenn
immer wieder der Verſuch gemacht wird, unter dem Druck der
Not weitgehende eigene Wünſche durchzuſetzen.
mittag veröffentlicht werden. Das Blatt ſagt, die
Reparations=
kommiſſion könne nichts anderes, als den Inhalt der deutſchen
Erklärung als eine freiwillige Verfehlung feſtzuſtellen,
jedoch werde ſie wohl erſt den Verfalltag abwarten, um den
Verzug zu konſtatieren. Für den Augenblick könne die
Kom=
miſſion nichts anderes tun, als die von der deutſchen Regierung
vorgebrachten Wünſche zu widerlegen. Die
Reparationskommiſ=
ſion nehme die deutſche Antwort nicht an, ſie
ver=
lange eine andere.
Paris, 17. Dez. (Wolff.) Das Journal teilt mit,
einſtim=
mig habe die Reparationskommiſſion die Antwort
an die deutſche Regierung feſtgeſtellt. Das
Ge=
rücht, der engliſche Delegierte habe ſeine urſprüngliche Haltung
geändert und trete für die Notwendigkeit ein, dem Wunſche der
deutſchen Regierung zu entſprechen, ſei nicht wahr. Hinſichtlich
der Zahlungen vom 15. Januar und 15. Februar erkläre die
Reparationskommiſſion, ihre jüngſte Antwort aufrecht zu
er=
halten. Deutſchland könne und müſſe ſeine
Zah=
lungen leiſten. Was die ſpäteren Zahlungen anbetreffe,
ſo weigere ſich die Kommiſſion, dieſe Frage zu prüfen, ſo lange
Deutſchland nicht ſage, weſches die Modalitäten des
Morato=
riums ſeien, die es verlange, und welche effektiven Garantien
es entſchloſſen ſei zu ſtellen.
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gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Einzelnummer 30 Pfg.
Die Zuſammenkunft Briand—Lloyd George.
London, 17. Dez. (Wolff.) Daily Mail berichtet, Briand
de Lloyd George bei der bevorſtehenden
Zuſammen=
nft der Premierminiſter den Vorſchlag unterbreiten, alliierte
ialiſche Kontrollkommiſſare nach Dautſchland zu entſenden.
ſe Kommiſſare würden das Amt von behördlich beſtellten
cwaltern ausüben und die Wirtſchaftslage Deutſchlands
ge=
unterſuchen. Es verlaute, daß Großbritannien feſt
ent=
oſſen ſei, an der Seite Frankreichs und Belgiens zu ſtehen
auf die Erfüllung der Verpflichtungen Deutſchlands zu drin=
Die Erörterung zwiſchen Briand und Lloyd George ſowie
belgiſchen Delegierten würde ſich in der Hauptſache mit den
tteln zur Erzwingung der alliierten Forderungen befaſſen.
n ſei der Anſicht, daß eine Vereinbarung über ein
Morato=
m erſt nach erfolgter Zahlung der Januar= und Februarraten
lgen dürfte.
Vor der Löſung der Schuldfrage?
RdE. Noch nie war die Schuldfrage ſo aktuell wie im
enwärtigen Augenblick. Der unentwegte Kampf gegen die
ge von Verſailles, der von uns Deutſchen mit immer
wuch=
ren Anklagen gegen die Entente geführt, auch in feindlichen
neutralen Ländern manchen Mitſtreiter auf das Kampffeld
hat einen Erfolg gezeitigt, wie ihn die Väter von
Ver=
les in dieſer kurzen Zeit wohl nicht geahnt haben. Das
ſende Weltgewiſſen verlangt die Wahrheit über die Schuld
Kriege. Aus dieſer Gerechtigkeitsforderung entſprang die
e eines neutralen unparteiiſchen Ausſchuſſes,
am 5. Januar 1922 zu ſeiner Eröffnungsſitzung im
Nobel=
titut in Kriſtiania zuſammentreten wird, um die
Verantwort=
ſeit für den Krieg und die Art der Kriegsführung und des
egsſchluſſes zu unterſuchen. Die Namen der angeſehenſtem
nner auf dem Gebiete der Geſchichte ,der Politik und der
ik verſprechen Gewährleiſtung für ein gerechtes, wiſſenſchaft=
28 und vorurteilfreies Ergebnis. Die Liſte enthält die
Na=
von Erzbiſchöfen und Biſchöfen, von Rektoren der älteſten
verſitäten, ehemaligen Staatsſekretären und erſten Miniſtern,
Nobelpreisträgern, Parlamentsmitgliedern, Senatoren und
eralen, von Zeitungsleitern und Schriftſtellern, von Adligen
Sozialiſten und von Finanzmagnaten, hauptſächlich in den
tralen Ländern, aber auch manche Völkerrechts= und
Ge=
htsprofeſſoren in den Siegerſtaaten. Nicht überzeugt von
„Gerechtigkeit” des Verſailler Friedens, werden dieſe
Män=
geſtützt auf eine Unmenge von Material, darunter bisher
Unveröffentlichtes, eine wiſſenſchaftliche Unterſuchung der
gsurſachen vornehmen und alle Regierungen der Länder, die
en Krieg verwickelt waren, einladen, ihre Archive zu öffnen
Vertreter zu entſenden. Erreicht der Ausſchuß ſchon das
von uns Deutſchen ſtets angeſtrebte Ziel der Oeffnung
itlicherin Frage kommender Archive, dann ſind
gewiß, daß der Satz von der Alleinſchuld Deutſchlands, der
er in der Welt wie ein Bibelſpruch feſtſtand, als bewußte
riſche Fälſchung ſich erweiſt.
(Er wird es aber nicht erreichen. D. Red.)
Aus dem beſetzten Gebiet.
wd. Mainz, 17. Dez. Das Echo du Rhin veröffentlicht
n Bericht über die Beſprechungen der
interalli=
ten Kommiſſion mit Vertretern des Handels und
Induſtrie des beſetzten Gebietes, die am 14.
15. Dezember ſtattgefunden haben. Nach dieſem Bericht
n an den Verhandlungen die Vorſitzenden von 20
Handels=
nern und von 25 Handelsvereinigungen teilgenommen,
fer=
zahlreiche Vertreter der Agchener und Kölner
Metallindu=
des Krefelder Textilgewerbes, der chemiſchen Werke von
vigshafen, Höchſt und Leverkuſen, der pfälziſchen
Schuhindu=
uſw. Beſprochen wurde in der Hauptſache die
augenblick=
wirtſchaftliche Lage des beſetzten Gebietes und die Mittel,
) die die wirtſchaftliche Entwicklung des Landes eventuell
dert werden könnte, allerdings unter ſtändiger
Rückſicht=
ne auf die Forderungen, welche die Beſatzung und die
Sicher=
der Beſatzungstruppen erheiſchen. Wie das Blatt mitteilt,
die Diskuſſion auf einen vollkommen höflichen Ton
ge=
nt und hat nach jeder Richtung hin wertvolle Fingerzeige
zen. Am 16. Dezember fand eine ähnliche Beſprechung mit
Vertretern der wichtigſten Arbeiterverbände und der
Land=
ſchaft des Rheinlandes ſtatt.
Oberſchleſien.
Beuthen, 16. Dez. (Wolff) Staatsſekretär Lewald
i heute Gelegenheit, mit Vertretern des Verban=
„Oberſchleſiſche Preſſe” die beſondere Stellung
Preſſe im Rahmen des Minoritätsabkommens einer
ein=
iden Prüfung zu unterziehen. Auch bei dieſer Gelegenheit
wiederholt der dringende Wunſch der deutſchen
Bevollmäch=
zum Ausdruck, für jede Frage des Wirtſchaftsabkommens
erufenen Sachverſtändigen aller Bevölkerungskreiſe zu Worte
ten zu kaſſen. Insbeſondere werden die Wünſche der
Arbeit=
erſchaft in vollkommen gleicher Weiſe woie die der
Arbeit=
ſchaft berückſichtigt werden. Zu dieſem Zwecke ſollen im
weireren Verlaufe der Verhandlungen die Vertreter der
Gewerk=
ſchaften in weiteſtnöglichem Umfange zu den internen
Vorbe=
ſprechungen herangezogen werden. An den Beratungen der
Unter=
kommiſſionen für die Arbeitgeber= und Arbeitnehmerfragen
ſowie für die ſoziale Geſetzgebung wird in Zukunft auch je ein
Vertreter der Arbeiterſchaft als ſtändiges Mitglied teilnehmen.
Beuthen, 16. Dez. (Wolff.) Die deutſchen Mitglieder
der Unterkommiſſion ſür die Eiſenbahn= Zolſ=
Poſt= und Verkehrsfragen hielten in der
Eiſenbahn=
direktion i: Kattowitz eine gemeinſame Beſprechung über die
aus der Ueberführung der Eiſenbahnen ſich ergebenden Fragen
ab. Nach den gleichen Vorbeſprechungen innerhalb der
zuſtän=
dige polniſchen Kommiſſion werden dieſe Fragen in der nächſten
gemeinſamen Sitzung zur Debatte geſtellt.
Der Wiederaufbau.
Paris, 16. Dez. (Wolff.) Der Verwaltungsrat des
All=
gemeinen Arbeiterbundes hat einen Beſchluß gefaßt, in dem es
heißt: Obgleich die Frage des Wiederaufbaues eines
Ab=
ſchnittes der zerſtörten Gebiete durch deutſche
Ar=
beitskräfte im Augenblick in die Ferne geſchoben zu ſein
ſcheine, ſoll doch in der am 21. Dezember in Frankfurt a. M.
abzuhaltenden Verſammlung die Frage der Teilnahme deutſcher
Arbeiter am Wiederaufbau Nord= und Oſtfrankreichs erörtert
werden. Der Verwaltungsrat beſchloß, als Vertreter Jouhaux,
Dumoulins und Laurent nach Frankfurt zu entſenden.
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 17. Dezember 1921.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
4. Adventsſonntag, den 18. Dezember 1921,
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel
Nachm 4 Uhr: Kindergottesdienſt Weihnachtsfeier). Pfarrer
Lautenſchläger — Abends 5¾ U r: Kirchenkonzert des
Kirchen=
geſangvereins der Stadtkirche (Kantaten von Bach und
Born=
gäſſer). Eintritt frei. Kollekte für die Kirchenmuſik. Oeffnung der
Kirche um 5½ Uhr. — Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr
vorm. bis 4 Uhr nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet.
Ein=
gang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
— Nachm. 4 Uhr: Kindergottesdienſt (Weihnachtsfeier). Pfarre
Vogel. — Dienstag, den 20. Dez., abends 8 Uhr:
Weihnachtskon=
zert des Kirchengeſangvereins der Stadtkapelle und Schloßkirche,
Kollekte für die Kirchenmuſik.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heil. Abendmahl Pfarrer Zimmermann. — Um 11½ Uhr: Kinder
gottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Vogel.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17): Nachm. 3 Uhr: Frauenverein der
Schloß= und Kaplaneigemeinde: Weihnachtsfeier der
Schloßkinder=
ſchule; nachm. 41 Uhr: Frauenverein der Lukasgemeinde:
Weih=
nachtsfeier der Lukasfinde ſchule.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarraſſiſtent Delp — Na
33 Uhr: eihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes für den Weſtbe
Pfarrer D. Waitz — Nachm. 5½ Uhr: Weihnachisfeier des Kin
gotiesdienſtes für den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer.
Fohanneskirche: Vormittags 10 Uhr: Pfarrer Marx. —
11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr: Ha
gottesdienſt. Pfarraſſiſten: Gerſtenmaier. — Nachm. 4 Uhr: W
nachts eier des Kindergottesdienſtes Pfarrer Wagner. — Mitttr
den 21. Dez nachmittags 3 Uhr, im Gemeindehaus: Chriſtfeier
Beſſunger Klei kinderſchule. — Um 5 Uhr: Chriſtfeier der Beſſur
Krippe.
Panlnskirche: Vormittag8 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfa
Rückelt. — 4 Uhr: Weil nachtsfeier des Kindergottesdienſtes. Pf
aſiſtent Stroh. Kollekte für die Beſcherung des Kindergottesdien
Die Kirche iſt geheizt.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Ser=
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 4 Uhr:
Weihna=
feier der Kinderſchule, — Donnerstag, den 22. Dez., abends 8 1
Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Geb
ſtunde. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt — Nachmittags 3½ Uhr:
Weihnachtsfeier der Sonntags chule. — Abends 7 Uhr:
Weihnachts=
feier der Chriſtlichen Eiſenbahner. Gäſte haben freien Zutritt. —
Dienstag, abends 8½ Uhr: Blauirenz=Bibelſtunde. — Donnerstag,
abends 8½ Uhr: Bibeiſtunde — Jugendbundverſammlungen:
Sonntag, nachmittags 2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge,
— Um 3½ Uhr: Teilnahme an der Weihnachtsfeier der
Sonntags=
ſchule. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge. —
Abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für Jungfrauen (Steinackerſtr. 2, I.).
— Donnerstag, abends 7¾ Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge,
Ehriſtlicher Berein junger Mänger. Vereinslokal: Infanterie=
Kaſerue, Alexanderſtraße 22 (im Hof links, Erdgeſchoß) Dienstag,
abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde. — Samstag (Heiligabend)
abends 9 Uhr: Oeffentliche Weihnachtsfeier, beſonders für Solche,
die ohne Familienanſchluß hier wohnen, — greitag, abends 8½ Uhrt
Bibelbeſprechung der Jugendabteilung.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Eingang: Schurnechtſtr. 36. Dienstag, abends
8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde im Martinsſtift.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, I.),
Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsvereinigung. — Montag, abends
8½ Uhr: Gebetsſtunde. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde
— Knabenabteilung. Donnerstag, abends 7 Uhr: Andacht.
Methodiſtengemeinde Darmſtadt (Schleiermacherſtraße 2—,
gegenüber dem Juſtizpalaſt: Jeden Sonntag, nachmittags ½3 Uhx:
Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Gottesdienſt. K. Kunde, Prediger.
Ratholiſche Gemeinden.
4. Adventsſonntag, den 18. Dezember 1921.
St. Lndwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr=
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil, Beichte,
— Um 6 Uhr: Norateamt. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt.
Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Hochamt
mit Predigt. — Um 11 Uhr: S ngmeſſe mit Predigt. — Nachm 3 Uhr;
Sakramentaliſche Brueerſchaftsandacht, — An allen Werktagen,
vor=
mittags ½7 Uhr: Norateamt.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6½ Uhr
Heil. Meſſe. — Nach. 2 Uhr: Roſentranzandacht. — Um ½3 Uhr:
der Jungfrauen=Kongregation
Verſammlung der Jugenda teilur
Predigt, Andacht und Segen) — Um 5 Uhr: Verſammlung des
dritten Ordens vom heil, Franziskus (Predigt, Andacht und Segen),
Kaßelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe,
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 und abends 8 Uhr;
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Hat viel Talent, doch Geld nicht viel.
Zu Hause läßt’s ihm keine Ruhe,
drum zieht er an die Reiseschuhe.
Er möchte in die Welt so gein,
vielleicht glüht ihm des Glückes Stern.
So lädt er auf den Farbenkasten,
Malschirm, Staffelei und sonstige Lasten.
Packt in den Rucksack Brot und Wurst,
auch eine Flasche für den Durst.
Steckt ein die Kiste mit Havanna,
die ihm geschenkt die Tante Anna.
Dann setzt er auf den Künstlerhut,
und wandert fort mit frischem Mut.
Humonistisches A. B.0
Reinkünstlerische Zeichnungen mit einem kleinen Einschla
in die Karikatur, für kleine und große Kinder. Sehr lustig
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Rummer 339
Sonntag, den 18. Dezember 1921‟
Einzelnummer 30 Pfg.
Die Woche.
Nachdem die Hauptentſcheidung in Waſhington gefallen
iſt, nehmen die Dinge den vorauszuſ=henden Grzg. Die große
Erörterung über den Pazifik fand ihren Abſchluß durch ein
Ab=
kommen zwiſchen den Vereinigten Staaten von Amerika,
Eng=
land, Japan und Frankreich, in welchem die dier Mächte ſich
gegenſeitig ihren Beſitzſtand im fernen Oſten garantieren. Das
engliſch=japaniſche Bündnis, das „zwei Kriege überdauert hat”
iſt damt erledigt, und die vier Vertragsmächte beeilen fich,
ihre offizielle Befriedigung über das Abkommen zum Ausdruck
zu bringen. Beſonders bemerkenswert iſt es, daß auch der
japaniſche Miniſterpräſident Takahaſhi in einer Nede erklärt
hat, daß das Viermächte=Abkommen über den Stillen Ozean
einen unzerſtörbaren Schutzwall gegen jeden Angriff bedeute,
und daß es der größte Dienſt ſei, der jemals der Sache des
Weltfriedens in der Geſchichte erwieſen worden ſei.
Das Problem des Stillen Ozeans iſt vorläufig gelöſt,
und man wendet nunmehr ſein Augenmerk verſtärkt auf die
gro=
ßen ſchwebenden Wirtſchaftsfragen, bei denen ja die europäiſche
Frage und insbeſondere die Frage der deutſchen Reparation
eine ſtarke Rolle ſpielen.
Als Herr Dr. Rathenau im Auftrage der Reichsregierung
nach London reiſte, um zu verſuchen, ob die engliſche Finanzwelt
geneigt ſei, der deutſchen Regierung durch eine Anleihe über
die Schwierigkeiten der nächſten Reparationsrate im Januar
hinwegzuhelfen, haben wir mit aller Schärfe betont, daß zu
irgendwelchem Optimismus, zu irgendwelchen Illuſionen
keiner=
lei Veranlaſſung vorliege. Am 15. Dezember hat der
Reichs=
kanzler an den Präſidenten der Reparationskommiſſion eine
Note gerichtet, die erklärt, daß Deutſihland trotz ernſtlicher
Bemühungen nicht in der Lage ſei, die beiden nach dem
Zah=
lungsplan vom 5.: Mai 1921 bevorſtehenden Zahlungen zu
ſichern. Von maßgebender Stelle ſei der Reichsregierung
ver=
ſichert worden, daß unter der Herrſchaft der Bedingungen, welche
zurzeit für die Zahlungsverpflichtungen der deutſchen Regierung
gegenüber der Reparation während der nächſten Jahre
maß=
gebend ſeien, eine ſolche Anleihe in England nicht zu erlangen
ſei, und zwar weder als langfriſtige Anleihe „och als
kurzfriſti=
ger Bankkredit. Daß das Deutſche Reich nicht in der Lage ſein
werde, den Verpflichtungen aus dem Ultimatum nachzukommen,
und daß die deutſche Regierung ſchon bei der nächſten Rate ihr
Unvermögen werde erklären müſſen, war mittlerweile wirklich
keinem Unterrichteten in der ganzen Welt mehr unbekannt. Das
Intereſſanteſte an der Note iſt aber, daß eine offizielle
Mit=
teilung einer maßgebenden Stelle der engliſchen Finanzwelt,
d. h. in dieſem Falle der Bank von England, im Wortläut
wiedergegeben wird, ein= Mitteilung, in der von ſeiten eines am
Zuſtandekommen des Londoner Ultimatums hervorragend
be=
teiligten Landes erklärt wird, daß die Zahlungsverpflichtungen
aus dem Ultimatum Deutſchkand finanzielt ſo völlig ruinieren
müßten, daß eine Kreditbewilligung nicht mehr in Frage
kom=
men könne.
Herr Briand trifft in dieſen Tagen mit Lloyd George in
England zuſammen, und die beiden Staatsmänner werden alſo
Gelegenheit haben, ſich eingehend über die Reparationsfrage zu
unterhälten. Wenn wir uns über die Möglichkeiten einer
ſol=
chen Beſprechung Rechenſchaft ablegen wollen, ſo müſſen wir
zweierlei im Auge behalten: 1. England wird im gegenwärtigen
Augenblick keine Löſung des Reparationsproblems gegen
Frankreich durchdrücken, 2. jede franzöſiſche Zuſtimmung zu
ir=
gendwelchen Aenderungen, wenn auch nur des Zahlungsplanes,
wird nur gegeben werden unter neuen, für Deutſchland kaum
erträglichen Bedingungen. Wie man in Frankreich arbeitet,
zeigt ein Artikel des Echo de Paris vom 3. Dezember, in dem
ein Mitglied des Senats, Herr Gaſton Japy, ausführt, daß
Deutſchland in finanzieller Hinſicht weit günſtiger daſtehe als
Frankreich, und dieſe Behauptung mit folgender Aufſtellung zu
beweiſen verſucht:
Deutſchland:
Frankreich:
60 Millionen Ein=
Bevölkerung:
40 Millionen
Aeußere Schuld:
Innere Schuld:
Zerſtörte Gebiete:
Eiſenbahntarife:
35 Milliarden Gold=
Francs
230 Milliarden frz.
Francs.
10 Departements
dreifache Erhöhung
ſeit 1914
wohver
ca. 3 Milliarden
320 Milliard.
Papier=
mark bezw. 32
Mil=
liarden Franes
nichts
unter der Hälfte der
franz. Tarife
Pro Kopf Belaſtg.
durch Steuern:
Kohlenpreis:
Getränkeſteuern:
Tabakſteuer:
Ausfuhr 1913:
Notenumlauf:
Budget 1922:
560 frz. Francs
70—100 frz. Francs
1786 Millionen Fres.
1646 Millionen Fres.
6880 Millionen Fres.
36 500 Millionen Fr.
25 Milliarden franz.
Francs
152 franz. Franes
25—43 franz. Fres.
408 Mill. frz. Fres.
456 Mill. frz. Fres.
11017 Mill. frz. Fr.
bezw. 124
Milliar=
den Mark
12000 Mill. frz. Fr.
11,4 Milliarden frz.
Franes
Wahrlich, der Rechenkünſter Japy kann ſich neben Herrn
Briand mit ſeiner Waſhingtoner Rede über die 7 Millionen
an=
griffsbereiter deutſcher Soldaten ſehen laſſen. Abgeſehen davon,
daß es ein abſoluter Unſinn iſt, den Außewwert verſchiedener
Währungen zu einem ſolchen Vergleich heranzuziehen, ſcheint es
Herrn Japy völlig unbekannt zu ſein, daß Deutſchland eine
Re=
parationsſchuld von 132 Milliarden Goldmark — 158,4
Mil=
liarden Goldfranes an die Ententemächte zu zahlen hat. Auf
all die übrigen Kunſtſtücke, die dieſe Aufſtellung noch enthält,
einzugehen, dürfte ſich erübrigen. Wenn Herr Briand mit
ſol=
hem Material nach London reiſt, dürſte wenig Ausſicht für den
Lloyd Georgeſchen Plan einer Sanierung der Weltwirtſchaft
beſtehen.
Im Hauptausſchuß des Reichstages hat der Reichskanzler
ſich des längeren über die neue politiſche Situation ausgelaſſen
und darauf hingewieſen, daß es jetzt unſere Aufgabe ſein müſſe,
unſeren Etat möglichſt raſch zu verabſchieden, und mit Recht hat
der Reichskanzler die verheerende Wirkung des Schlagwortes
insbeſondere auch in wirtſchaftlichen Dingen betont. Es iſt jetzt
wahrlich nicht die Zeit — das haben wir an dieſer Stelle ja
immer und immer wieder ausgeführt —, die Parteidoktrin in den
Vordergrund zu ſchieben, und es iſt unverantwortlich, wenn
immer wieder der Verſuch gemacht wird, unter dem Druck der
Not weitgehende eigene Wünſche durchzuſetzen.
Es iſt allgemein bekannt, daß der Kohlenmangel
nach=
gerade verhängnisvolle Dimenſionen anzunehmen beginnt. Der
Produktionsausfall infolge der Aufgabe der Ueberſchichten iſt für
die Dauer für die deutſche Wirtſchaft unerträglich. Man
ver=
handelt daher von neuem über die Frage von Ueberſchichten im
Ruhrkohlenbergbau. Wie iſt es nun möglich, daß bei dieſen
Verhandlungen von der Arbeitnehmerſeite aus 11 Bedingungen
aufgeſtellt werden, von denen eigentlich nur eine einzige (
aus=
reichende Lebensmittelverſorgung, gegebenenfalls Bereitſtellung
von Kohlen oder Deviſen zur Erlangung von Lebensmitteln)
mit der Ueberſchichtenfrage zuſammenhängt, während die
an=
deren nichts weiter als eine Machtprobe darſtellen! Das
Uner=
hörteſte iſt der Verſuch, dieſe Gelegenheit zu benutzen, um den
Organiſationszwang für die Bergarbeiterſchaft durchzuführen,
ganz abgeſehen davon, daß dieſe Forderung ganz deutlich zeigt
daß man der eigenen Werbekraft der Organiſation noch nicht
allzu ſeftes Zutrquen ſchenkt. Auch dieſer Fall zeigt wieder, daß
noch viel Arbeit zu leiſten iſt, bis ſich überall die Erkenntnis
Bahn bricht, daß das Wohl der Allgemeinheit über das eigene
Wohl zu ſtellen iſt.
In Heſſen iſt der neue Landtag zuſammengetreten, und
die Frage der Regierungsbildung bewegt aufs lebhafteſte die
Ge=
müter. Die Wahlen haben eine ſo ſtarke Verſchiebung in der
politiſchen Gruppierung gezeigt, daß es begreiflich erſcheint,
wenn mancherorts der Wunſch beſteht, die Regierungsbaſis zu
erweitern. Leider ſcheinen auch in dieſem Falle nicht
unerheb=
liche Schwierigkeiten vorzuliegen, ganz ähnlich denen bei der
Regierungsbildung in Preußen und im Reiche. Es iſt keine
Frage, daß die breiteſte Grundlage für eine Regierung in der
gegenwärtigen Zeit nicht wur die beſte iſt, ſondern man könnte
wohl ſagen, unumgänglich notwendig erſcheint. Parteitakril
und Perſonenfragen ſollten wahrlich keine Rolle ſpielen. Wo
ein Wille iſt, iſt auch ein Weg.
M.
Das deutſche Stundungsgeſuch.
** Es iſt ſelbſtverſtändlich nicht verwunderlich, daß das
deutſche Aufſchubbegehren" welches das Kabinett
Wirth mit ſeiner aufſehenerregenden Note vom 14. d. M. formell
an die Reparationskommiſſion, in praxi aber an die Geſamtheit
der Ententeſtaaten gerichtet hat, überall in der Welt zum
Gegen=
ſtand einer außerordentlich lebhaften Erörterung geworden iſt.
Auch die Haltung der einzelnen Blätter der Weltpreſſe entſpricht
ganz den Erwartngen. In Frankreich markiert man
Ueber=
raſchung und Beſtürzung. Die chauviniſtiſche Preſſe ruft nach
neuen militäriſchen Sanktionen und erklärt, Deutſchland ſcheine
vergeſſen zu haben, daß Frankreich immer noch Mittel genug in
der Hand habe, um es zum Zahlen zu zwingen, wenn es nicht
wolle. Daß dieſe Stellungnahme aber aus nicht ganz
beruhig=
tem Herzen erfolgt, beweiſen andere Stimmen, die erklären, daß
man um einen Zahlungsaufſchub kaum herumkommen könne,
daß aber die dafür von Deutſchland natürlich zu erſtattenden
Garantien entſprechend hoch ſein müßten, d. h. alſo, daß
wahr=
ſcheinlich die offizielle franzöſiſche Politik ſich nicht auf einen
kategoriſch ablehnenden Standpunkt zu ſtellen gedenke, und man
wird ja in den nächſten Wochen Genaueres darüber hören, wenn
Lloyd George Herr.: Briand gegenüber das Thema der deutſchen
Zahlungsunfähigkit zur Debatte ſtellt. Was die engliſche Preſſe
anlangt, ſo überwiegen in ihr die Stimmen einer beſſeren
Ein=
ſicht — ſelbſtverſtändlich in rein engliſchem Intereſſe — aber
andererſeits finden ſich auch Blätter, wie die Daily Mail, die in
demſelben aufgeregten Tonfall wie die Pariſer Boulevardpreſſe
nach Zwangsmaßnahmen gegenüber dem böswilligen
Deutſch=
land ſchreit. In der deutſchen Preſſe tritt die Beſorgnis zutage
daß man innerhalb der Entente den ganzen Ernſt der Situation
doch wieder verkennen und daß England und Frankreich ſich
auf ein Kompromiß einigen könnten, das den Intereſſen weder
Deutſchlands noch der Weltwirtſchaft Rechnung trägt.
Worauf es allein ankommt, iſt die Frage, ob die engliſchen
Kreiſe, auf die die Erklärung zurückgeht, daß Deutſchland
kre=
ditunwürdig ſei, ſo lange die Reparationsforderungen auf ihm
laſten, auch jetzt bei den entſcheidenden Verhandlungen zu ihrer
Ueberzeugung ſtehen oder nicht. Der Beſcheid erging in der
Tat von einer engliſchen Inſtanz, deren wirtſchaftspolitiſche
Autorität und internationales Anſehen nicht übertroffen werden
können. Da ſelbſtverſtändlich auch Loucheur nicht ohne Erfolg
in London geweſen ſein dürfte, ſo war man in Paris ſchon vor
der Note genügend im Bilde, um es zu ermöglichen, daß Herr
Briand mit ganz beſtimmter Marſchroute nach Lloyd Georges
Landſitz fahren kann. Wir gehen grundſätzlichen Entſcheidungen
von allergrößter Tragweite entgegen, und das Gebot der Stunde
für uns heißt: in ruhiger Haltung abwarten.
Paris, 16. Dez. (Wolff.) Wie der Matin mitteilt, hat die
Reparationskommiſſion geſtern faſt den ganzen Tag
beraten und ihre Antwort auf die deutſche Note
be=
reits nach Berlin an ihren Vertreter übermittelt.
Der Inhalt dieſer Note werde geheim gehalten und erſt heute
mittag veröffentlicht werden. Das Blatt ſagt, die
Reparations=
kommiſſion könne nichts anderes, als den Inhalt der deutſchen
Erklärung als eine freiwillige Verfehlung feſtzuſtellen,
jedoch werde ſie wohl erſt den Verfalltag abwarten, um den
Verzug zu konſtatieren. Für den Augenblick könne die
Kom=
miſſion nichts anderes tun, als die von der deutſchen Regierung
vorgebrachten Wünſche zu widerlegen. Die
Reparationskommiſ=
fion nehme die deutſche Antwort nicht an, ſie
ver=
lange eine andere.
Paris, 17. Dez. (Wolff.) Das Journal teilt mit,
einſtim=
mig habe die Reparationskommiſſion die Antwort
an die deutſche Regierung feſtgeſtellt. Das
Ge=
rücht, der engliſche Delegierte habe ſeine urſprüngliche Haltung
geändert und trete für die Notwendigkeit ein, dem Wunſche der
deutſchen Regierung zu entſprechen, ſei nicht wahr. Hinſichtlich
der Zahlungen vom 15. Januar und 15. Februar erkläre die
Reparationskommiſſion, ihre jüngſte Antwort aufrecht zu
er=
halten. Deutſchland könne und müſſe ſeine
Zah=
lungen leiſten. Was die ſpäteren Zahlungen anbetreffe,
ſo weigere ſich die Kommiſſion, dieſe Frage zu prüfen, ſo lange
Deutſchland nicht ſage, welches die Modalitäten des
Morato=
riums ſeien, die es verlange, und welche effektiven Garantien
es entſchloſſen ſei zu ſtellen.
Die Zuſammenkunft Briand-Lloyd George.
London, 17. Dez. (Wolff.) Daily Mail berichtet, Briand
werde Lloyd George bei der bevorſtehenden
Zuſammen=
kunft der Premierminiſter den Vorſchlag unterbreiten, allizerte
fiskaliſche Kontrollkommiſſare nach Drutſchland zu entſenden.
Dieſe Kommiſſare würden das Amt von behördlich beſtellten
Verwaltern ausüben und die Wirtſchaftslage Deutſchlands
ge=
nau unterſuchen. Es verlaute, daß Großbritannien feſt
ent=
ſchloſſen ſei, an der Seite Frankreichs und Belgiens zu ſtehen
und auf die Erfüllung der Verpflichtungen Deutſchlands zu
drin=
gen. Die Erörterung zwiſchen Briand und Lloyd George ſowie
den belgiſchen Delegierten würde ſich in der Hauptſache mit den
Mitteln zur Erzwingung der alliierten Forderungen befaſſen.
Man ſei der Anſicht, daß eine Vereinbarung über ein
Morato=
rium erſt nach erfolgter Zahlung der Januar= und Februarraten
erfolgen dürfte.
Vor der Löſung der Schuldfrage?
RdE. Noch nie war die Schuldfrage ſo aktuell wie im
gegenwärtigen Augenblick. Der unentwegte Kampf gegen die
Lüge von Verſailles, der von uns Deutſchen mit immer
wuch=
tigeren Anklägen gegen die Entente geführt, auch in feindlichen
und neutralen Ländern manchen Mitſtreiter auf das Kampffeld
rief, hat einen Erfolg gezeitigt, wie ihn die Väter von
Ver=
ſailles in dieſer kurzen Zeit wohl nicht geahnt haben. Das
pöchende Weltgewiſſen verlangt die Wahrheit über die Schuld
am Kriege. Aus dieſer Gerechtigkeitsforderung entſprang die
Idee eines neutralen unparteiiſchen Ausſchuſſes,
der am 5. Januar 1922 zu ſeiner Eröffnungsſitzung im Nobel=
Inſtitut in Kriſtiania zuſammentreten wird, um die
Verantwort=
lichkeit für den Krieg und die Art der Kriegsführung und des
Kriegsſchluſſes zu unterſuchen. Die Namen der angeſehenſten
Männer auf dem Gebiete der Geſchichte ,der Politik und der
Ethik verſprechen Gewährleiſtung für ein gerechtes,
wiſſenſchaft=
liches und vorurteilfreies Ergebnis. Die Liſte enthält die
Na=
men von Erzbiſchöfen und Biſchöfen, von Rektoren der älteſten
Univerſitäten, ehemaligen Staatsſekretären und erſten Miniſtern,
von Nobelpreisträgern, Parlamentsmitgliedern, Senatoren und
Generalen, von Zeitungsleitern und Schriftſtellern, von Adligen
und Sozialiſten und von Finanzmagnaten, hauptſächlich in den
neutralen Ländern, aber auch manche Völkerrechts= und
Ge=
ſchichtsprofeſſoren in den Siegerſtaaten. Nicht überzeugt von
der „Gerechtigkeit” des Verſailler Friedens, werden dieſe
Män=
ner, geſtützt auf eine Unmenge von Material, darunter bisher
viel Unveröffentlichtes, eine wiſſenſchaftliche Unterſuchung der
Kriegsurſachen vornehmen und alle Regierungen der Länder, die
in den Krieg verwickelt waven, einladen, ihre Archive zu öffnen
und Vertreter zu entſenden. Erreicht der Ausſchuß ſchon das
eine, von uns Deutſchen ſtets angeſtrebte Ziel der Oeffnung
ſämtlicher in Frage kommender Archive, dann ſind
wir gewiß, daß der Satz von der Alleinſchuld Deutſchlands, der
bisher in der Welt wie ein Bibelſpruch feſtſtand, als bewußte
hiſtoriſche Fälſchung ſich erweiſt.
(Er wird es aber nicht erreichen. D. Red.)
Aus dem beſetzten Gebiet.
wd. Mainz, 17. Dez. Das Echo du Rhin veröffentlicht
einen Bericht über die Beſprechungen der
interalli=
ierten Kommiſſion mit Vertretern des Handels und
der Induſtrie des beſetzten Gebietes, die am 14.
und 15. Dezember ſtattgefunden haben. Nach dieſem Bericht
haben an den Verhandlungen die Vorſitzenden von 20
Handels=
kammern und von 25 Handelsvereinigungen teilgenommen,
fer=
ner zahlreiche Vertreter der Aachener und Kölner
Metallindu=
ſtrie, des Krefelder Textilgewerbes, der chemiſchen Werke von
Ludwigshafen, Höchſt und Leverkuſen, der pfälziſchen
Schuhindu=
ſtrie uſw. Beſprochen wurde in der Hauptſache die
augenblick=
liche wirtſchaftliche Lage des beſetzten Gebietes und die Mittel,
durch die die wirtſchaftliche Entwicklung des Landes eventuell
gefördert werden könnte, allerdings unter ſtändiger
Rückſicht=
nahme auf die Forderungen, welche die Beſatzung und die
Sicher=
heit der Beſatzungstruppen erheiſchen. Wie das Blatt mitteilt,
war die Diskuſſion auf einen vollkommen höflichen Ton
ge=
ſtimmt und hat nach jeder Richtung hin wertvolle Fingerzeige
gegeben. Am 16. Dezember fand eine ähnliche Beſppechung mit
den Vertretern der wichtigſten Arbeiterverbände und der
Land=
wirtſchaft des Rheinlandes ſtatt.
Oberſchleſien.
Beuthen, 16. Dez. (Wolff) Staatsſekretär Lewald
nahm heute Gelegenheit, mit Vertretern des
Verban=
des „Oberſchleſiſche Preſſe” die beſondere Stellung
der Preſſe im Rahmen des Minoritätsabkommens einer
ein=
gehenden Prüfung zu unterziehen. Auch bei dieſer Gelegenheit
kam wiederholt der dringende Wunſch der deutſchen
Bevollmäch=
tigten zum Ausdruck, für jede Frage des Wirtſchaftsabkommens
die berufenen Sachverſtändigen aller Bevölkerungskreiſe zu Worte
kommen zu kaſſen. Insbeſondere werden die Wünſche der
Arbeit=
nehmerſchaft in vollkommen gleicher Weiſe wie die der
Arbeit=
gieberſchaft berückſichtigt werden. Zu dieſem Zwecke ſollen im
weiteren Verlaufe der Verhandlungen die Vertreter der
Gewerk=
ſchaften in weiteſtnöglichem Umfange zu den internen
Vorbe=
ſprechungen herangezogen werden. An den Beratungen der
Unter=
kommiſſionen für die Arbeitgeber= und Arbeitnehmerfragen
ſowie für die ſoziale Geſetzgebung wird in Zukunft auch je ein
Vertreter der Arbeiterſchaft als ſtändiges Mitglied teilnehmen.
Beuthen, 16. Dez. (Wolff.) Die deutſchen Mitglieder
der Unterkommiſſion ſür die Eiſenbahn= Zoll=
Poſt= und Verkehrsfragen hielten in der
Eiſenbahn=
direktion i: Kattowitz eine gemeinſame Beſprechung über die
aus der Ueberführung der Eiſenbahnen ſich ergebenden Fragen
ab. Nach den gleichen Vorbeſprechungen innerhalb der
zuſtän=
dige polniſchen Kommiſſion werden dieſe Fragen in der nächſten
gemeinſamen Sitzung zur Debatte geſtellt.
Der Wiederaufbau.
Paris 16. Dez. (Wolff.) Der Verwaltungsrat des
All=
gemeinen Arbeiterbundes hat einen Beſchluß gefaßt, in dem es
heißt: Obgleich die Frage des Wiederaufbaues eines
Ab=
ſchnittes der zerſtörten Gebiete durch deutſche
Ar=
beitskräfte im Augenblick in die Ferne geſchoben zu ſein
ſcheine, ſoll doch in der am 21. Dezember in Frankfurt a. M.
abzuhaltenden Berſammlung die Frage der Teilnahme deutſcher
Arbeiter am Wiederaufbau Nord= und Oſtfrankreichs erörtert
werden. Der Verwaltungsrat beſchloß, als Vertreter Jouhaux,
Dumoulins und Laurent nach Frankfurt zu entſenden.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 18. Dezember 1921.
Rummer 339.
Die Koſten der Arbeitsnachweiſe.
D.T.V. Man ſchreibt uns: Man begegnet häufig der
An=
ſicht, daß die ſtaatlichen Arbeitsnachweiſe außerordentlich
hohe und ſprunghaft ſteigende Koſten verurſachen, deren Höhe
in keinem rechten Verhältnis zu ihrem Nutzen ſteht. Gegen dieſe
Auffaſſung wandte ſich vor einiger Zeit das
Reichsarbeitsmini=
ſterium und behauptete, daß die Aufwendungen ſämtlicher
Landesarbeitsämter für das Etatsjahr 1921 nurauf 16
Mil=
lionen Mark zu veranſchlagen ſeien.
Poſten das Reichsarbeitsminiſterium dieſe Summe errechnet, die
angeſichts der ſonſtigen Milliardenziffern unſerer
Staatsfinan=
zen ja als geradezu „lächerlich gering” zu bezeichnen iſt. Es
liegen nämlich leider Tatſachen vor, die einige Zweifel an der
vom Reichsarbeitsminiſterium genannten Sumnme aufkommen
laſſen. Merkwürdigerweiſe hat man es bisher faſt ängſtlich
ver=
mieden, amtliches Zahlenmaterial über den Auſwand der
einzei=
nen Arbeitsnachweisämter zu veröffentlichen. Es ſteht aber feſt,
daß z. B. das Württembergiſche Landesamt für
Arbeitsvermittelung einen Etat von 850 000 Mark hat;
in dieſe Summe ſind die nicht unerheblichen Gehaltszulagen der
zweiten Jahreshälfte ebenſowenig einbezogen, wie die
Steige=
rung des ſachlichen Aufwandes für Heizung, Druckſachen uſw.,
ſo daß allein für dieſes Landesamt mit einem Mindeſtaufwand grader Börſe ſtark geſtiegen iſt.
von einer Million Mark gerechnet werden muß. Eine ähnliche
Etatshöhe weiſt der Zentralnachweis in Dresden auf.
Wie ungeheuer die Ausgaben für die Arbeitsnachweiſe von Jahr
zu Jahr in die Höhe ſchnellen, zeigt das Landesarbeitsamt
Niederſachſen=Hannover, das für perſönliche
Aus=
gaben im Jahre 1918 noch nicht ganz 40 000 Mark, im Jahre
1919 etwa 82 000 Mark, 1920 aber 725 000 Mark erforderte! An
der Spitze marſchierte natürlich das Arbeitsnachweisamt Groß=
Berlin mit ſeinem Perſonal von 400 Köpfen. Der
jähr=
liche Zuſchuß für dieſen Apparat wird für das laufende Jahr
mit etwa 10 Millionen Mark angegeben. Das
Landes=
arbeitsamt Sachſen=Anhalt in Magdeburg, das an
und für ſich ſchon mit einem hohen Ausgabenetat belaſtet iſt,
er=
forderte durch Errichtung geeigneter Räumlichkeiten allein einen
Zuſchuß von meheren Millionen Mark.
Rechnet man nur die Ausgaben ſür die vorſtehenden fünf
Arbeitsämter zuſammen, ſo ergibt ſich bereits eine Summe, die
die vom Reichsarbeitsminiſterium genannten 16 Millionen Mark
allein über 20 Landesarbeitsämter, deren Etats
ohne Zweifel ähnlich hohe Einzelfummen aufweiſen. Die
Rech=
nung des Reichsarbeitsminiſteriums kann alſo auf keinen Fall
ſtimmen. Die Geſamtkoſten ſind ohne Zweifel um ein Vielfaches
höher als 16 Millionen Mark. Der Steuerzahler hat ein umſo
größeres Intereſſe daran, von den wirklichen Koſten der
Arbeits=
nachweiſe ein klares Bild zu bekommen, als dieſe Koſten zu zwei
Dritteln durch Beiträge der Arbeitgeber und Arbeitnehmer
auf=
gebracht werden müſſen, wenn die vorläufige
Arbeits=
loſenverſicherung Geſetz wird.
Zur Umbildung der Reichsregierung.
Die Blätter treten heute den in parlamentariſchen Kreiſen
und in der Preſſe aufgetauchten Gerüchten entgegen, daß jetzt die Tagesordnung der Linken (Doumerque), ſowie eine Tagesord=
Gelegenheit zur Aufrollung der Frage der
Koalitions=
erweiterung im Reiche gekommen ſei und ſtellen die
Tat=
ſache feſt, daß irgendwelche Verhandlungen bezüglich einer
Er=
weiterung der Koalition im Augenblick weder geführt werden
noch beabſichtigt ſind. Die Zentrums=Parlamentskorreſpondenz
ſchreibt: Nach unſerer Auffaſſung würde der gegenwärtige
Augenblick ſo ungeeignet wie möglich ſein, die Frage der
Koa=
litionserweiterung zur Entſcheidung zu bringen. Etwas
gan=
anderes iſt es natürlich, ob nicht das gegenwärtige Reichskabinett
durch die eine oder andere Perſönlichkeit in nächſter Zeit zu
er=
gänzen iſt. Daß zurzeit je zwei Miniſterien zuſammen verwaltet
werden, die Reichskanzlei und das Auswärtige Amt durch den
Reichskanzler Wirth, das Reichsfinanz= und das
Ernährungs=
miniſterium durch Dr. Hermes, iſt ein auf die Dauer nicht
er=
träglicher Zuſtand, umſomehr, als gerade heute die
Reichsregie=
rung vor gewaltige Aufgaben geſtellt iſt. Es wird alſo wohl mit
der Möglichkeit zu rechnen ſein, daß in nächſter Zeit die eine
oder andere Perſönlichkeit in die Regierung eintreten wird. Die
Voſſiſche Zeitung will wiſſen, daß der Wiedereintritt Rathenaus
in die Regierung ſehr nahe bevorſtehen ſoll.
Die Poſtgebührenerhöhung.
Berlin, 16. Dez. (Wolff.) Der
Poſtgebührenaus=
ſchuß des Reichstages hat heute Stellung zu den von
der Regierung vorgeſchlagenen Gebührenordnungen
ge=
nommen. Der Unterausſchuß brachte eine Herabſetzung der
Re=
gierungsvorſchläge in Anregung. Reichspoſtminiſter Giesberts
drückte den ernſten Reformwillen der Verwaltung aus und wies
erneut darauf hin, daß die Reformen ſchließlich mur Hunderte
von Millionen erſpanen können, während es ſich hier um
Mil=
liardenbeträge handele. Der Reichsfinanzminiſter betonte, daß
nach den Ausführungen des engliſchen Schatzkanzlers Horne die
Ordnung des inneren Budgets die Vorausſetzung für Zahlungs=
erleichterungen ſei. Die Abſchwächungen der Regierungsvorlage
würden deshalb außerordentlich bedauerlich ſein. Die
Be=
ſprechung ſchloß mit,der Annahme eines
Geſchäftsordnungs=
antrages, daß den Ausſchußmitgliedern Gelegenheit gegeben
werden ſoll, ihre Fraktionen von der Lage zu unterrichten.
Der Handelsvertrag zwiſchen Deutſchland
und Südſlawien.
Graz, 17. Dez. (Wolff:) Laut Tagespoſt aus Belgrad
Es wäre intereſſant, zu erfahren, aus ſoelchen einzelnen äußerte ſich Handelsminiſter Spaho über den zwiſchen
Deutſch=
land und Südſlawien abgeſchloſſenen
Handels=
vertrag dahin: Der ſoeben unterzeichnete Handelsvertrag
bedeutet den erſten Schritt zur Regelung der gegenſeitigen
wirt=
ſchaftlichen Beziehungen beider Staaten. Unſer Staat braucht
für ſeine Aus= und Einfuhr unbedingt den deutſchen Markt.
Wir wollen nur dort kaufen, wo wir wiſſen, daß wir die beſten
und billigſten Waren bekommen können. Deshalb können wir
nicht zulaſſen, daß wir die deutſchen Waren durch Vermittler
erhalten. Mit ſolchen Vermittlern haben wir bisher leider
ge=
nug traurige Erfahrungen gemacht. Der abgeſchloſſene Vertrag
iſt zwar noch nicht ſo vollkommen, wie er ſein ſollte, doch bedeutet
er einen guten Schritt nach vorwärts. Seine Folgen zeigen ſich
ſchon jetzt darin, daß der Kurs der deutſchen Mark an der Bel=
Deutſch=Oeſterreich.
Wien, 16. Dez. (Wolff.) In der heutigen Sitzung der
Nationalverſammlung brachte der Bundesminiſter für
ſoziale Verwaltung einen Geſetzentwurf, betr. die Invaliditäts=,
Alters= und Hinterbliebenenverſicherung der Arbeiter und
Ange=
ſtellten ein. Die Verſicherung wird ſich auf ungefähr 1800 000
Perſonen erſtrecken, von denen zwei Drittel der Induſtrie und
dem Gewerbe und ein Drittel der Landwirtſchaft angehören.
Um den ſelbſtändig Erwerbstäügen, namentlich den
Klein=
gewerbetreibenden und den Kleinbauern, zu Hilfe zu kommen,
ſoll gleichzeitig mit dieſem Geſetz das Geſetz über die
Altersver=
ſicherung der Selbſtändigen in Wirkſamkeit treten.
Salzburg, 17. Dez. (Wolff.) Im Landtage kam es
geſtern bei der Debatte über die Beantwortung der
ſozialiſti=
ſchen Interpellation wegen der Ueberleitung der Kirche in
Hal=
lein an die Altkatholiken zu ſtürmiſchen Szenen. Als der
Landeshauptmann=Stellvertreter erklärte, nicht einmal die
Der=
wiſche ſeien ſo intolerant wie die Salzburger Pfaffen, entſtand
übertrifft. Wir haben aber in Deutſchland augenblicklich ein ungeheurer Lärm, ſo daß die Sitzung unterbrochen werden
mußte. Der Sozialdemokrat Baumgartner beantragte, die
Interpellationsbeantwortung nicht zur Kenntnis zu nehmen.
In namentlicher Abſtimmung wurde der Antrag mit 17
ſozial=
demokratiſchen und 2 großdeutſchen Stimmen gegen 16
chriſtlich=
ſoziale Stimmen angenommen. Daraufhin erklärten der
Lan=
deshauptmann und drei chriſtlichſoziale Mitglieder, daß die
Landesregierung zurücktrete.
Frankreich und der Patikan.
Paris, 17. D2z. (Wolff.) Der Senat hat in einer
Nacht=
ſitzung die Interpellationsdebatte über die
Wiederauf=
nahme der diplomatiſchen Beziehungen zum
Vatikan beendet. Es lagen zwei Tagesordnungen vor, eine
nung der Partei der mittleren Richtung (Brard de Jouvenel).
Die Tagesordnung Doumerque, über die ſich ein heißer Kampf
entſpann, erhielt nicht die Priorität. Sie wurde mit 165 gegen
125 Stimmen zurückgewieſen und ſchließlich die
Tagesord=
nung Brard de Jonvenel mit 174 gegen 129 Stimmen
angenommen. Dieſe Tagesordnung beſagt, der Senat billige
die Erklärungen der Regierung im Vertrauen darauf, daß ſie die
republikaniſchen Geſetze anwende.
Dänemark.
Kopenhagen, 16. Dez. (Wolff.) Das Folkething
behandelte heute eine ſozialdemokratiſche Interpellation
betref=
fend den Abbruchder Verhandlungen mit
Sowjet=
rußland wegen des Abſchluſſes eines
Handelsübereinkom=
mens. Der Wortführer der Sozialdemokraten, Stauning,
rich=
tete heftige Angriffe auf den Miniſter des Aeußern Scavenius.
Stauning fand nicht, daß die Ausführungen des Miniſters
be=
friedigend ſeien und brachte einen Antrag auf Erteilung eines
Mißtrauensvotums gegen ihn ein. Der Wortführer der
ge=
mäßigten Linken, Brorſen, erklärte, daß ſeine Partei die Haltung
der Regierung für völlig korrekt anſehe. Er empfehle, gegen
Staunings Mißtrauensvotum zu ſtimmen und ſchlage die
An=
nahme einer Tagesordnung vor, wonach die Erklärungen des
Miniſters zur Kenntnis genommen würden; und in der
gleich=
zeitig der Wunſch ausgeſprochen wird, daß keine günſtige
Ge=
legenheit zum Abſchluß eines wirklich bedeutungsvollen
Ueber=
einkommens mit Rußland verſäumt werden möchte.
Miniſter=
präſident Neergaard erklärte, daß die Regierung die ganze
Zeit hindurch ſolidariſch zum Miniſter des Aeußern geſtanden
habe und dies fortdauernd tue. Bei der Abſtimmung, die
namentlich erfolgte, wurde das Mißtrauensvotum mit
81 Stimmen der gemäßigten Linken und der Konſervativen gegen
47 Stimmen der Sozialdemokraten abgelehnt. Die 17 Ab=
geordneten der radikalen Linken ſtimmten nicht ab. Darauf
wurde die Tagesordnung Brorſen mit 81 gegen 46 Stimmen
an=
genommen. Die radikale Linke enthielt ſich wiederum der
Ab=
ſtimmung.
Das engliſch=iriſche Abkommen.
London, 16. Dez (Wolff.) Im Oberhauſe hielt
der Lorokanzler ſeine mit Spannung erwartete
Antwort=
rede auf die Ausführungen Carſons. Lord Birkenhead fragte,
ob Carſon ſelbſt ſo ſicher ſei, daß die Regierung es nicht wagen
würde, ſich an das Land zu wenden, wenn das iriſche Abkommen
nicht ratifiziert werde. Das Abkommen enthalte Vieles, was er
derſönlich gern geändert hätte, wenn er die Macht dazu gehabt
hätte. Die Unterhandlungen bedeuteten jedoch einen Ausgleich.
Carſons Angriffe auf Lord Curzon ſeien ganz unwürdig. Seine
Worte ſeien wild und töricht geweſen. In politiſcher Beziehung
würde Carſons Nede, wenn ſie von einem „hyſteriſchen
Schul=
mädchſen gehalten worden wäre, unreif geklungen haben.
Dublin, 16. Dez. (Wolff.) Das
Sinnfeinerparla=
ment tagte heute wieder unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit.
Wie berichtet wird, erwartet man jetzt, daß die geheimen
Sitzun=
gen, die am Mittwoch nachmittag begannen, auch morgen
an=
dauern werden. Von anderer Seite wird gemeldet, man hoffe,
in Dublin die nichtöffentliche Erörterung heute abend beenden
und die öffentlichen Sitzungen morgen wieder aufnehmen zu
kön=
nen. Dieſe würden dann über Sonutag hinaus dauern. Die
Abſtimmungen würden bielleicht erſt am Montag erfolgen. Einer
der Delegierten bei den engliſch=iriſchen Verhandlungen drückte
die Anſicht aus, daß die Entſcheidung mit einer knappen
Mehr=
heit erfolgen werde.
London, 16. Dez (Wolff.) Wie aus Dublin bericktet
wird, ſwurde de Valera bei ſeiner Ankunft im Parlament eine
ſehr begeiſterte Begrüßung zuteil. Die iriſche Polizei hatte Mühe,
die Zuſchauer am Eindringen in das Gebäude zu verhindern.
Gritfith und Collins wurden ebenfalls warm begrüßt, jedoch
nicht ſo ſtürmiſch nie de Valera.
London, 17. Dez. (Wolff.) Das Unterhaus hat das
iriſche Abkommen mit 401 gegen 58 Stimmen
ratifiziert. Das Oberhaus ratifizierte das Abkommen
mit 166 gegen 47 Stimmen.
Die Waſhingtoner Konferenz.
Waſhington, 16. Dez. (Havas.) Im Verlaufe der
geſtri=
gen Beſprechungen zwiſchen der chineſiſchen und
japa=
niſchen Delegation hat die japaniſche Delegation das
Anerbieten Chinas angenommen, für 53 Millionen
Gold=
mark die Eiſenbahn Tſingtau—Tſinanfu
anzukau=
fen. Die Japaner fragten, weshalb die Chineſen dieſen
Vor=
ſchlag machten, da doch alle anderen Eiſenbahnen Chinas mit
Hilfe von ausländiſchen Anleihen erbaut worden ſeien. Die
chineſiſchen Delegierten erwiderten, ein chineſiſches Konſontium
ſei bereit, die nötigen Geldmittel zur Verfügung zu ſtellen.
Außerdem wünſche China, ſich von der ausländiſchen Kontrolle
zu befreien.
Paris, 17. Dez. (Wolff.) Nach einer Meldung der
Chi=
cago Tribune aus Waſhington hat die britiſche Delegation
geſtern offiziell erklärt, daß Frankreichs
Flottenvor=
ſchläge übertrieben ſeien, und daß ſie für eine bedeutende
Verminderung der Flottenſtärke eintreten würde. Wenn die
franzöſiſche Forderung verwirklicht werde, würde das geſamte
Flottenverhältnis von 5:5: 3 gefährdet ſein, weil Italien eine
ebenſo große Flotte wie die Franzoſen bauen müſſe.
* Kleine politiſche Nachrichten. Nach einer Meldung aus
Gelſen=
kirchen trafen auf der Durchreiſe nach Höxter 13 deutſche
Kriegs=
gefangene aus Avignon dort ein. Sie ſagten, daß ſich noch
25 weitere Leidensgefährten in Avignon befinden. — Die nach der
An=
nahme des neuen Ortsklaſſenverzeichniffes im
Reichsausſchuß für Beamtenangelegenheiten erforderlichen
Nachzahlun=
gen an die Beamten werden vorausſichtlich noch vor Weihnachten
er=
folgen. Wie die Telegraphenunion erfährt, hat das
Reichsfinanzmini=
ſterium die Summe von 1½ Milliarden Mark zur Verfügung geſtellt.
die Regierungen bon Danzig und Polen haben den
Oberkommiſſar von Danzig benachrichtigt, daß ſie die Entſcheidung in
der Oppoſitionsfrage annehmen und keine Berufung bei dem
Völker=
bund einlegen werden. — Evening Standard meldet, daß Kraſſi
am Freitag eine längere Unterredung mit Lloyd George und Sir
Ro=
bert Horne in der Downing Street hatte. Auf der Konferenz zwiſche
Lloyd George und Briand in der nächſten Woche werde, wie verlautet,
der
auch die Frage der engliſch=franzöſiſchen Vereinbarungen bezügli
ſal=
Beziehungen beider Länder zu Rußland zur Sprache kommen. — 2
four hat amtlich mitgeteilt, daß Großbritannien der Abrüſtungskonfe
renz die Abſchaffung der Unterſeeboote vorſchlagen werde.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. Dezember.
n. Strafkaumer. Der ſchöffengerichtlich wegen Diebſtahls zu 7
Mo=
naten Gefängnis verurteilte Wilhelm Hartmann, aus Vielbrunn
ſtrebte eine Strafmilderung an, doch wurde ſeine Berufung verworfen.
Er hatte früher als Wachtmeiſter zu der hieſigem Schutzpolizei gehört und
dabei einen Kameraden in der Kaſerne um ein Paar Schuhe von
meh=
reren hundert Mark Wert beſtohlen. Noch dreiſter und verwerflicher
war die andere Tat. H. brachte es nämlich fertig, während aushilfs=
Oberſchleſiens Geiſtesſchätze.
E. Durch den Machtſpruch des „Völkerbundes” iſt uns ein
Teil von Oberſchleſien genommen worden. Die äußeren
Bande ſind zerriſſen — deſto feſter müſſen wir die geiſtigen
Fäden knüpfen, die kein erzwungener Vertrag zerreißen kann.
Es gibt keine Zeitung, die ſich nicht vor der Entſcheidung mit
dem drohenden Verluſt befaßt hätte, aber faſt durchgängig waren
es nur wirtſchaftliche Beziehungen, die erörtert wurden. Darum
iſt es geradezu notwendig, in unſerer allzuſehr aufs Materielle
eingeſtellten Zeit auch darauf hinzuweiſen, daß es noch andere
als börſenfähige Werte gibt, die uns an Oberſchleſien feſſeln.
Gewiß denkt jeder bei Nennung dieſes Namens zunächſt an
Kohle und Erz, aber es muß zugegeben werden, daß dieſe rein
äußerlichen Beziehungen zum Lande der rauchenden Eſſen und
der rußigen Induſtriearbeiter nicht unmittelbar Herz und
Ge=
müt angehen (wenn es nicht die Leiden unſerer Landsleute dort
in den letzten Jahren ſind), und daß unter der Bevölkerung, die
nicht in erſter Linie davon betroffen wird, eine gefühlswärmere
Beziehung zu Oberſchleſien und ſeinen Bewohnern nicht deutlich
vorhanden iſt. Und doch läßt ſich dieſe Verbindung bei der
Ge=
mütstiefe unſeres Volkes leicht herſtellen, wenn wir uns daran
erinnern, was Oberſchleſier für die deutſche Kultur g=leiſtet
haben, wie ihre Werke Gemeingut des deutſchen Volkes
gewor=
den ſind.
Gerade das wird viel zu wenig beachtet, was wir
Ober=
ſchleſiens führenden Geiſtern verdanken. Immer
wieder kann man leſen, was wir für das Land getan, wie wir
es der Kultur erſchloſſen haben, aber wie wir ihm verbunden
ſein müſſen für manche Geiſtesgabe, die uns ſeine Söhne gereicht
haben, das wird nicht deutlich genug betont. Wir erfüllen
des=
halb nur eine Ehrenpflicht, wenn wir im folgenden auf
bedeu=
tende Oberſchleſier hinweiſen und ihren Werken die Beachtung
ſchenken, die ſie im ganzen deutſchen Vaterlande verdienen.
Wollten wir auf die berühmten Männer ganz Schleſiens auch
nur kurz eingehen, die Spalten der größten Zeitung reichten
nicht aus.
Erinnert ſei nur an die zahlreichen Werke des Schleſiers
Gerhart Hauptmann („Die Weber”. „Der Biberpelz”, „Hanneles
Himmelfahrt”. „Die verſunkene Glocke” uſw.), die ſeit Jahren
in jeder Spielzeit über die Bretter, die die Welt bedeuten, gehen
und die vielfach gerade für unſere Zeit geſchrieben zu ſein
ſcheinen; ſo die zuerſt am 26. Februar 1893 auf der Freien Bühne
in Berlin aufgeführte Tragödie der „Weber”. Wie ſie — in der
urſprünglichen Dialektausgabe „De Waber” genannt —, ſpielen
auch ſonſt viele Stücke Hauptmanns in den ſchleſiſchen Bergen
und ſie machten den ſchleſiſchen Dialekt in ganz Deutſchland be=
kannt. Auch die Werke ſeines kürzlich leider verſtorbenen
Bru=
ders Karl Hauptmann ziehen ihre Kraft vielfach aus dem
ſchle=
ſiſchen Heimatboden, und ſie errangen ſich in letzter Zeit immer
weitere Verbreitung. Doch von dieſen bekannten Größen, die
die große ſchleſiſche Provinz beherbergt, ſoll ja nicht die Rede
ſein, nur von denen, deren Heimat nun nicht mehr deutſch oder
vom ſlawiſchen Meer umbrandet iſt. Wenn viele davon noch
unbekannt ſind in deutſchen Landen, ſo ſollen die folgenden
Zeilen etwas dazu beitragen, ſie auch unſeren Herzen näher
zu bringen.
Oberſchleſiens Landſchaften waren es, die den Oberſchleſier
Eichendorff begeiſterten zu ſeinen herrlichen Liedern („O Täler
weit, o Höhen!”, „In einem kühlen Grunde‟, „Wer hat dich, du
ſchöner Wald, aufgebaut ſo hoch da droben?” u. a. m.), die nun
geſungen werden, ſo weit die deutſche Zunge klingt, oft ohne
daß man den Namen des Dichters kennt. Aehnlich troſtlos wie
heute ſchien die Gegenwart, als der junge Eichendorff nch dem
Zuſammenbruch von Jena ſich von der durch Napoleon
aufge=
hobenen Univerſitär Halle nach Heidelberg wandte, dort rRit den
Romantikern in Berührung kam und nun gemeinſam mit dieſen
auf die Schätze der deutſchen Vergangenheit, die kein Eroberer
rauben konnte, zurückgriff, das alte Volkslied erneuerte die
Heimat beſang. Viel verdankt Eichendorff dieſer oberſchleſiſchen
Heimat: die heiße Sehnſucht nach den Stätten ſeiner Jugend,
die in ſeinen Liedern immer wieder zum Ausdruck kommt, die
künſtleriſche Anregung, die tiefe Religioſität, die opferbereite
Vaterlandsliebe. Das große Vaterland und die engere Heimat
ſie ſind nicht zu trennen. Eichendorff iſt ganz Oberſchleſier
und dabei ein echter Deutſcher.
Ebenfalls aus Oberſchleſien ſtammt der bekannteſte
Roman=
ſchriftſteller des 19. Jahrhunderts, Guſtav Freytag. Wie
zeit=
gemäß iſt gerade jetzt eine Lektüre ſeiner farbenprächtigen „
Bil=
der aus der deutſchen Vergangenheit” oder des poetiſchen
Seiten=
ſtückes dazu, der „Ahnen”, oder auch des berühmten Romans
aus dem Kaufmannsſtand „Soll und Haben”, mit vielfacher
Bezugnahme auf den Oſten unſeres Vaterlandes
Auch die gegenwärtige Generation oberſchleſiſcher Schrift
ſteller weiſt höchſt beachtenswerte Leiſtungen auf, und ſtatt
an=
derer ſollten ihre Werke manchen Weihnachtstiſch jetzt zieren, in
manchem Leſeverein umlaufen. Ein näheres Eingehen hierauf
verbietet der Raummangel, doch ſei kurz auf einige hingewieſen.
Die Wucht ſeiner oberſchleſien Heimat beeinflußt Felix
Hollän=
ders Sprache und Motive, ſo in „Jeſus und Judas‟. Sein
„Weg des Thomas Frick” führt durch alle Tiefen des
menſch=
lichen Lebens. An die Waldheimat erinnern die Werke von
Paul Barſch, der einſt hinder der Hobelbank ſtand, ehe es ihn
hinauszog, und der nun ſeine Erlebniſſe niederlegt in dem Ge=
dichtbande „Ueber der Scholle” wo die reiche Melodie der
Land=
ſchaft erklingt. Bekenntniſſe echt deutſcher Art bietet uns Arnold
Zweig in ſeinen Romanen („Familie Klopfer”, „Novellen um
Klaudia”), die rückſichtslos die Geſchehniſſe beleuchten. Den
Kampf um die Heimat erleben wir in Bruno Arnds Roman
„Der Ruf der Felder”; mit wahrhafter Seelenbeteiligung
ſchil=
dert ſein gewaltiges Toben Robert Kurpinn, ſo in dem
No=
vellenband „Bunt Volk” u. a. m. Weiteren Kreiſen dürfte der
Dichter Hermann Stehr bekannt ſein, vielleicht auch Arthur
Silbergleit; alles oberſchleſiſche Männer der Feder! Und nun
die bildenden Künſte: In Königshütte entſtand des großen
Schleſiers Adolf von Menzels berühmtes Gemälde „
Eiſenwalz=
werk” wurde Prof. Aug. Dreſſel zu ſeinen bekannten Bildern
„Abſtich am Hochofen in der Königshütte” und „Im Martinwerk
auf der Königshütte” angeregt. Viele bekannte Künſtlernamen
laſſen ſich anführen, bei denen man gewöhnlich nicht daran denkt,
daß ihre Träger, Maler, Bildhauer, Architekten, aus
Oberſchle=
ſien ſtammen und dort Anregung zu künſtleriſchem Schaffen
empfingen: ſo Adolf Münzer, der bekannte Zeichner der
Mün=
chener Jugend, jetzt Direktor der Düſſeldorfer Akademie, der
ſelbſt erzählt, daß ſeine Vaterſtadt Pleß, die nun auch Polen
zugeſprochen iſt, in ihm den Künſtler weckte, dank ihren
ausge=
dehnten Parkanlagen und ihrem ſtimmungsvollen Friedhof wit
dem für Oberſchleſien typiſchen Holzkirchlein; Eduard Grützner,
der als armer Junge auf oberſchleſiſchen Weiden das Vieh
hütete, deſſen Mönche und Jäger, Falſtaff und Don Quixote uns
nun erfreuen: Wilhelm Kuhnert, der Schöpfer reizender
Tier=
bilder; Graf Ferdinand von „Harrach, der geſchätzte Landſchafts=
und Porträtmaler; der ebenfalls in Pleß geborene Julius
Raſch=
dorf, der Erbauer des Berliner Domes; Theodor Kalide und
Auguſt Kiß, die berühmten Bildhauer, ſie alle ſind Kinder
Ober=
ſchleſiens. Fürwahr eine ſtattliche Reihe, die ſich noch bedeutend
erweitern ließe. Auch Emin Paſcha (Dr. Eduard Schnitzler),
der erſt in ägyptiſchen, ſpäter in deutſchen Dienſten die Kultur
ins dunkelſte Afrika trug, war Oberſchleſier.
Wie unhaltbar erweiſt ſich da die Behauptung unſerer
Feinde, daß Oberſchleſien polniſches Land ſei. Keinen
bedeu=
tenden Dichter polniſcher Zunge hat es hervorgebracht, keinen
nennenswerten Künſtler polniſcher Abſtammung. Schlagender
noch als das Abſtimmungsergebnis beweiſt dies Oberſchleſiens
Zugehörigkeit zum deutſchen Kulturgebiet. Unſere Pflicht iſt es
deshalb, uns mehr denn je dieſer Männer zu erinnern. Nur ſo
erwerben wir uns ein auch innerlich begründetes Anrecht auf
die Heimat dieſer echten Deutſchen, erheben wir einen Anſpruch,
der ſich zwar nicht in Prozenten ausdrücken läßt, der uns aber
den vollen Anteil an den Schätzen Oberſchleſiens ſichert, die kein
Gewaltsſpruch uns rauben kann.
Nummer 339.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, ven 18. Dezember 1921.
Seite 3.
ung auf ainem Polizeinebier, eine zum dienſtlichen
Ge=
brauch daſelbſt liegende, auf 300 Mark bewertete Stoppuhr wegzunehmen
und für geringen Preis zu verkaufen, ſodaß ſogar andere Beamte bis
zur Entdechung von H.s Schuld im Verdacht gerieten. Auch das
Be=
rufungsgericht hielt unter ſolchem Umſtänden trotz bisheriger
Unbeſtraft=
heit ſcharfe Sühne für geboten, zumal von Not oder dergleichen keine
Nede ſein konn.
Ausgabe von Steuerbüchern. Im lokalen Teil der hieſigen
Zeitungen iſt eine Notiz erſchienen, wonach die Steuerbücher bis zum
24. Dezomber 1921 bei dem Oberbürgermeiſter (Stadthaus) in Empfang
genommen werden können. Um den Invereſſenten unnötige Gänge zu
ſpaven, wird darauf hingewieſen, daß die Ausſtellung der Steuerbücher
erſt
egonnen hat, und deren Zuſtellung durch ſtädtiſches Perſonal erfolgt.
Dem Pfarrer i. R. Hugo Heumann zu Darmſtadt wurde vom
Ordrensrat des Verbandes nationalgeſinnter Soldaten die „Deutſche
Ehren=Denkmünze des Weltkrieges am ſchwarz=weiß=roten= Bande” ver=
** „Das ſchöne Buch und ſeine Herſtellung” war das für Laie und
Fachmann gleich intereſſante Thema, über das im Hörſaale der
Zentral=
ſtelle der Gewerbe der Drucker der Ernſt=Ludwigs=Preſſe und der
Kleu=
kens=Preſſe, Herr Heinrich Chriſtian Kleukens aus Nieder=
Ram=
ſtadt, ſprach. Muſeumsdirektor Haupt gab eine lurze Einleitung,
in der er auf die beſondere Bedeutung der einheimiſchen
Buchdrucker=
kunſt für die Geſchäftswelt hinwies. Der Vortragende behandelte dann
zunächſt die Entwickelung der Buchdruckerkunſt vom Mittelalter bis zur
Neuzeit und ging dann ausführlich auf die techniſche Herſtellung des
ſchönen Buches” ein, die eigentlich jedem Bücherfreund bekannt ſein
follte. Er nannte das „geſchmackliche Erziehung” des
Biblio=
philen. Ausſchlaggebend für die Wahl der Druckform ſei der
Buch=
inhalt, deshalb werde beſonderer Wert darauf gelegt, nur ſolche Schrift
zu verwenden, deren Ausdruckswert den Leſer zum rechten Erleben
führen könne. Wenn dann noch das Satzformat in einem
wohldurch=
dachten Verhältnis zum Papierformat ſtehe, „wenig Farbe” genommen
und „gut gezogen” werde.
gäbe es „einen guten Bogen”, wie es in
einem alten Spruche heißt. Der ſaubere, tiefſchwarze Druck, den die
Handpreſſe ermögliche, ſei bisher von keiner Maſchine erreicht worden.
Jede Seite ſolle eine Probe der ganzen Perſönlichkeit des
ruckers
ſein. Nur Geduld und hingebende Liebe ſeien an dieſer vollendeten
Geſtaltung des menſchlichen Geiſtes in oft recht ſchwieriger Arbeit tätig.
Und zu wahrhaft produktiver Tat werde dieſe, wenn vor allem
in der Form der Type auch das Formempfinden der Zeit klaren
Aus=
druck fände.
Haupt dem Redner, indem er dabei beſonders der peinlichen
Sorg=
falt bei der Herſtellung gedachte, die der Vorredner betont habe. Ein
Fühlen wahrer Schönheit”, wie Herr Kleukens ausführte, geweſen ſein.
* Bühnenvolksbund. Der große Erfolg, den der Feſtabend, mit
den Vorſtand zu einer volkstümlichen Weihnachtsmorgen
feier am 2. Weihnachtsfeiertag, ½12 Uhr, im Landestheater. Frl.
unter die unvergänglichen des Peter Cornelius. Das Schnurrbuſch=
Quartett ſpielt, dem Weihnachtstag angepaßt, ein Feſtquartett. We
AAS
nachtliche Weiſen und volkstümliche Weihnachtslieder ſingt unter
Lei=
tung des Herrn Privatdozenten Dr. Fr. Noack die
Madrigalvereini=
gung des hieſigen Muſikvereins. Die Eintritspreiſe decken gerade die
Unkoſten und ermöglichen weiten Kreiſen den Zutritt zu dieſer
volks=
tümlichen Feier. (S. Anz.)
lich am 5¾ Uhr beginnen. Die Kirche wird 5½ Uhr geöffnet.
ritt iſt frei.
tes Mal wiederholt. Mit Rückſicht auf auswärtige Beſucher iſt der Be= trifft, ſo betrug ſein Temperaturmittel 9,7 Grad Celſius (0,4 über
nor=
ginn der Vorſtellung auf 5. Uhr nachmittags feſtgeſetzt. In dieſer letz= mal), während ſeine Niederſchlagsmenge mit 57 Millimetern nur wenig
ten Aufführung werden auch Schülerkarten zum ermäßigten Preis von über ein Drittel des langjährigen Durchſchnitts erreicht.
2 Mark ausgegeben. (Alles Nähere ſiehe Anzeige.)
* Heſſiſcher Digkonieverein. Abgearbeitete Krankenſchweſtern wiſſen
heute nicht mehr, wie ſie zum Beſten ihrer Kranken und Gemeinden
ſich erholen und wieder Kräfte ſammeln ſollen, wenn ihre Organiſation
ſie nicht in ein Erholungsheim aufnehmen kann. Die
Penſions=
preiſe auch der billigſten Gaſthöfe überſteigen weir das Maß ihrer ſtützung der religiöſen Geſellſchaft der Freunde aus Amerika (Quäker)
Kaſſe. Auch der Heſſiſche Diakonieverein hat beſchließen müſſen, ſeinen
fentlichkeit und bittet um Spenden oder unverzinsliche Darlehen, die ſo= Kinder der Wohltat einer täglichen kräftigen Zuſatznahrung teilhaftig.
wohl an Pfarrer Lic. Wags, Ober=Namſtadt, wie an Pfarrer
Seriba,
Groß=Gerau, wie an Konſiſtorjaluat Noack, D
rmſtadt, Wittzmat
gezahlt wwerden können, damit ein in
Oberheſſen in Ausſicht ſtehendes ſt
Grundſtück noch zu leidlich billigen
en erworben werden kann. We
die Schweſternkräfte ſtützt und arbe
eitsfriſch erhält, iſt einer der größten rückſichtigt werden konnten.
Wohlltäter am Volke. Es iſt die Ueberzeugung ausgeſprochen worder
daß viele Spenden, auch größere Stiftungen, zu erwarten ſein dürften,
we
m die Oeffentlichkeit von dieſer Notlage erfährt. Einzelne Hände
en ſich ſchon.
anwalt Meſiſel, bislang Vorſitzender des Provinzialverbandes, hat ſein
Amt wegen Arbeitsüberlaſtung niedergelegt. Zu ſeinenr Nachfolge
wurde der Vorſitzende der Ortsgruppe Darmſtadt der Partei, Herr Land= können. 2000 Tagesrationen ſtellen die Quäker zur Verfügung und 1000
tagsabgeordnter Nudolf Kindt, geſvählt.
* Chriſtlicher Verein Junger Männer Darmſtadt (Alexanderſtr. 22, weiterhin helfen, die ſehr erheblichen Mittel dazu aufzubringen. Es
Inf.=Kaſerne). Wer eine Reiſe durch die Sternenwelt machen will,
zu der Lichtbildervorführung am Sonntag, abends 8 Uhr, im C. V.J.M
herzlich eingeladen. Zutritt frei für jedermann.
abends, in der Turnhalle am Woogsplatz eine Mitgliederverſammlung ſchülerzahl. Es hat ſich gezeigt, daß Skrofuloſe, Rachitis und in beſon=
(Näh. ſ. Anz.)
ab.
Kunſtſalon Sonnthal. Die durch bisherige Verkäufe verurſachten Umſtänden auf Lebenszeit ſchwer ſchädigen, wenn den Krankheitsübeln
Lücken in der Weihnachts=Ausſtellung ſind durch neue Werke von Ferd. und der Unterernährung nicht auch weiterhin energiſch entgegengearbeitet
Beſuch der intimen und reizvollen Ausſtellung kann empfohlen werden. 1
Montag, den 19. Tezember 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Blaue Karten), Marke Nr. 60, 59
und „Emilie”, je 800 gr Brot. Marke Nr. 51, 560 gr Mehl
vder 800 gr Brot.
für Kinder: (Weiße Kartenl, Marke Nr. 50 und „Emilie‟
800 er Brot. Marke Nr. 46, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Gerſtenmehl: (Hohenlohes Kindernahrung) ½ Pfund zu 2 Mk.
markenfrei, zu haben in den Städtiſchen Krankennährmittel=
Verkaufsſtellen.
Haushaltungsmehl: Bis 31. Dezember auf die
Lebensmittel=
marken „Erbach” blau und weiß, je 1000 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Milch: Vollmilch fü= Kranke und Kinder: 13. Dezbr. 90 %=
14. Dez. 80 %or 15. Dez. 70 00
Zucker: Auf Marke „Paula”, 625 gr auf den Kopf zum Preiſe
von 6 Mk., einſchl. Tüte.
Lichtung! Die blauen und weißen Lebensmittelkarten ſind nicht
wie aufgedruckt bis zum 15. Dezember ds. Js., ſondern bis
zum 15. Januar 1922 gültig.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 5. Nate ((/e
der Jahreszuteilung) in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Der Bezug der Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz von
Heſſen iſt in jeder Menge geſtattet.
Holzverſorgung: Auf die Nummern 21, 22 der Holzausweiskarte
je 1 Ztr. Laub= und Nadelholz. Ungeſchnittenes Stockholz
zum Preiſe von 10 Mk. gegen vorherige Bezahlung auf der
Kohlenausgleichſtelle.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 uhr vormittags bis 3 uhr nachmittags geöffne.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
C. Die Rovember=Witterung in Darmſtadt. Der Berichtsmonat
war ungemein kalt und abermals vorwiegend trocken. Das Monats=
In einen kurzen Schlußwort dankte Herr Direktor mittel der Temperatur betrug 08 Grad Gelſius 69 unter normal,
während ſich die Gegenſätze auf 12,9 am 5. und — 11,3 am 27. ſtellten.
Damit war der Monat der kälteſte November, der ſeit Beginn der
Hang durch die Ausſtellung, als wertvolle Ergänzung des Vortrags= Darmſtädter Beobachtungen (1862) verzeichnet wvorden iſt, nachdem dieſe
abends, ſchloß ſich an und dürfte manchem Anregung und „Erleben und Eigenſchaft bisher den Novembern von 1871 und 1920, die 21 Grad im
Mittel aufwieſen, zuerkannt worden war. Dagegen wurde das
dies=
jährige Minimum von — 11,3 im November 1890 mit — 14,2 übertroffen.
welchem ſich der Bund zum erſten Male in Darmſtadt mit eigener Ver= Froſtage gab es 21, und zwar unterbrochen vom 8. bis 17. und 21. Rs
anſtaltung einführte, bei der Kritik einmütig gefunden hat, ermutigt 30., während an 6 Tagen das Thermometer ſtändig unter Null blieb
(ſogen. Eistage). Als Folge der eigentümlichen Luſtdruckverhältniſſe
überwog die öſtliche und ſüdöſtliche Windrichtung beträchtlich die ſonſt
Heyl (Alt) und Herr Hölzlin (Baß) ſingen Weihnachtslieder, dar= in dieſem Monat vorherrſchende weſtliche und ſüdweſtliche, womit ſeine
große Kälte zuſammenhängt. Am 6. und 7. herrſchte als Folge eines
b e8 7
Tiefs von Weſten ſtürmiſche Luftbewegung. Heitere Tage
eine in dieſem ſonſt ſo trüben Monat ſeltene Erſcheinung. Die Zahl
der Tage mit Regen beſchränkte ſith auf die Periode vom 2. bis 9., und
am 8. fiel der erſte Schnee dieſes Winters, der bisher der einzige
ge=
blieben iſt. Am 6. wurde ein Gewiter beobachtet. Die geſamte
Nieder=
ſchlagsmenge betrug 30,4 Millimeter, wovon 11,1 auf den 5. entfielen,
die Kantgtenanfführung in der Stadtkirche heute abend, muß mit während, das langjährige Mittel 45 Millimeter aufweiſt. Damit war
Rückſicht auf die mitwirbenden Mitglieder des Theaterorcheſters pünkt= wenigſtens erreicht, daß der ausgedörrte Boden umgepflügt und
ein=
geſät werden konnte. Das Mittel des Barometerſtandes betrug 751,6
Millimeter, mit den Gegenſätzen von 760 9 am 23., dem der 10. mit
* Die Aufführung der „Vögel” im Ludwig=Georgs=Gymnaſium wird, 760,7 faſt gleich kam, und 730,4 am 6. Was ſchließlich den
meteorolo=
wie ſchon mitgeteilt, morgen Montag, den 19. Dezember, noch ein zwei= giſchen Herbſt (September, Oktober, November) des Jahres 1921 be=
Schulkinderſpeiſung.
— Um den infolge des Krieges, ſo ſehr geſchädigten
Geſundheits=
zuſtand zu beſſern, begann die Stadtverwaltung mit hochherziger
Unter=
am 7. Juni 1920 die Speiſung der Kinder aller Schulgat=
Schweſtern ein Erholungsheim zu ſchaffen. Er wendet ſich an die Oef= tungen. In der Speiſeperiode bis zum Dezember 1920 wurden 2000
In der zweiten Speiſeperiode vom 11. Dezember 1920 bis 15. Juli 192
ſtr. 22, erhöhten die Quäker die Nationenzahl auf 3000 und die Stadt
Darm=
adt verabfolgte mit Unterſtützung geſammelter Spendemittel weitere
2500 Rationen, ſodaß in der genannten Zeit insgeſamt 5500 Kinder be=
Es war erfreulich zu ſehen, wie im allgemeinen das Ausſehen der
Kinder ein Beſſeres wurde; wie das Wachstum und das Körpergewicht
zunahmen. Leider ſind aber die Schäden, die der Krieg für unſere
Ju=
gend gebracht hat, ſo ſchwer, daß die Ernährungsfürſorge noch nicht er=
Goethebund. Dienstag, den 20. Dezember, hält Dr. Oben= lahmen darf. Zwar konnte ſeit Ablauf der letzten Speiſeperiode mit
auer über Stefan George” einen abſchließenden Vortrag. (S. Anzy) der Speiſung nicht wieder begonnen werden, weil die in ganz
Deutſch=
land zu berückſichtigenden Kinder ſo zahlreich ſind, daß ein Wechſel in
* Von der Deutſchnationalen (Heſſiſchen) Volkspartei. Herr Rechts= der Zuteilung der hereinkommenden Lebensmittel vonnöten war.
Nun=
mehr ſoll aber wieder ab 5. Januar bis auf weiteres die Speiſung
ver=
abfolgt werden. An ihr werden noch einmal 3000 Kinder teilnehmen
Tagesrationen gedenkt die Stadt zu beſchaffen, wenn Wohltäter auch
handelt ſich hierbei nur um einen Teil der als bedürftig erkannten
Kin=
der. Denn nach dem Ergebnis der letzten ſchulärztlichen Unterſuchung
ſind unterernährt in den höheren Schulen 54 Prozent, in den mittleren
Der Mieterverein: Darmſtadt hält Montag, den 19. Dezember, Schulen 75 Prozent und in den Volksſchulen 63 Prozent der
Geſamt=
derem Maße auch die Tuberkuloſe zahlreiche Kinder gefährden und unter
Barth, Ernſt Eimer, Stegmayer u. a. vorteilhaft ergänzt worden. Ein wird. Unter dieſen Umſtänden iſt es erfreulich und dankenswert, wenn
die einzelnen Schulen in Kürze Veranſtaltungen, abhalten
wollen mit dem Zwecke. Mittel aufzubringen als Beitrag zur
Finan=
zierung der Kinderhilfe.
Möge es auch an anderen Spendern nicht fehlen, denn die
Fortfüh=
rung der Schulkinderfpeiſung iſt ein zwingendes Gebot und die Koſten
ſind unter den heutigen Verhältniſſen ſehr beträchtliche. Die Städte
ſind mit anderen Aufgaben ſo überlaſtet bei gleichzeitigem faſt völligem
Verluſt ihrer Steuerhoheit, daß ſie ſolche Aufgaben aus eigener Kraft
nicht zu bewältigen vermögen. Hier muß Jeder, der Herz und Sinn
für unſere Jugend und damit für die Zukunft unſeres Volkes und
Va=
terlandes hat, ſich mit verantwortlich fühlen und helfen nach dem Maße
ſeiner Kräfte. „Laſſet uns Gutes tun und nicht müde werden.”
Spen=
den werden entgegengenommen im Stadthaus, Zimmer Nr. 25.
Für Kriegsbeſchädigte.
* In den Kreiſen der Kriegsbeſchädigten wird das neue
Reichsver=
ſorgungsgeſetz vielfach unrichtig verſtanden, was hier nur an einem
Bei=
ſpiel gezeigt werden foll. Diejenigen Rentenempfänger, welche bisher
ine Rente von 10 Prozent bezogen haben, müſſen nach 8 94 des
chsverſorgungsgeſetzes im Umanerkennungsverfahren
abgefun=
den werden, das heißt, ſie erhalten die ſeitherigen Gebührniſſe bis
zum 31. Dezember 1920 weitergezahlt. Mit dem 1. Januar 1921 muß
an Stelle dieſer Gebührniſſe eine einmalige Abfindung für
alle Zeit in Höhe des dreifachen Jahresbetrags dieſer Gebührniſſe
ge=
währt werden, die in der Regel mit Kriegszulage über 1000 Mark
be=
trägt. Die Beſchädigten erhalten alſo in einer Summe dieſen Betrag,
ſtatt monatlich kleinere Beträge, mit denen ſie nicht viel anfangen
können. Die meiſten Beſchädigten, die ſo abgefunden werden müſſen,
ſind damit nicht einverſranden und legen gegen ſolche Beſcheide der
Ver=
ſorgungsbehörden Berufung an das Militärverſorgungsgericht ein,
wo=
bei ſie hervorheben, es ſei eine Verſchlimmerung ihres Leidens
einge=
treten. In all dieſen Fällen kann aber die Beruſungsinſtanz den
An=
trägen der Kläger nicht ſtattgeben, weil eben das Geſetz (8 94) dies nicht
zuläßt. Die Antragſteller, welche zu den Verhandlungen kommen, haben
nichts wie Unkoſten für Fahrt, Lohnausfall, Portokoſten uſw., erreichen
können ſie nichts. Wenn ſie ihre Beſcheide richtig durchleſen würden,
würden ſie ſehen, daß geſetzmäßig verfahren iſt und daß ſie auch nach
dieſer Abfindung jederzeit das Recht haben, Anträge auf laufende Rente
beim Verſorgungsamt zu ſtellen, wenn ſie glauben, daß ſich ihr Leiden
weſentlich verſchlimmert hat.
Es liegt alſo im eigenſten Jutereffe aller Beſchädigten, welche 10
Prozent Rente bezogen haben, wenn ſie keine Berufung wegen der
Ab=
findung einlegen. Auch der Staat hätte hieran Jutereſſe, weil viel
un=
nötige Porto= und Materialkoſten erſpart würden.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geichieht, behält ſich die Nedaktion ihr Urteil vo
— Die Palaſt=Lichtſpiele (Kaiferſaal) bringen den drittet
und letzten Teil Maciſtes Abenteuer „Im Angeſicht des Todes
italieniſches Senſations= und Abenteuerdrama in 5 ſpannenden Akten,
mit Maciſte, dem Mann des Schreckens, dem Mann mit der
übermenſch=
lichen Kraft, in der Hauptrolle. Dieſer letzte und Hauptteil übertrifft
alle Erwartungen und bietet hinſichtlich Handlung und Darſtellung das
Größte, was bis jetzt in einem Film gezeigt wurde. Ein gutes
Luſt=
ſpiel, „Dorchens Vergnügungsreiſe”, mit Dorrit Weixler folgt als
Bei=
programm.
*** Pſungſtadt, 17. Dez. Mit regem Jutereſſe wird hier der
volks=
wirtſchaftliche Kurſus verſolgt, den die Liga zum Schutze der
deutſchen Kultur zurze
abhält.
ſeſtrigen 2. Abend ſprach
Hem Dr. Brönner=Darmſtadt über C
zeugung (
Produktions=
verteilung (Grundrente.
fakroren, Natur, Arbeit und Kapital), und Güte
apitalzins, Arbeitslohn und Unternehmergewinn), während er am 1.
drundbegriffe und Weſen der Volkswirrſchaft) in gemeinverſtänd=
Abend
cher Weiſe beſprochen hatte. In dieſer Woche folgen drei weitere
ude, die ſich mit einzelnen Erſcheinungen unſeres Wirtſchaftslebens
näher befaſſen werden. Ein kleiner Kurſus läuft zurzeit unter anderem
in Alsfeld (Oberheſſen), wo ſich der Beſuch von Abend zu Abend verſtärkt
hat. Dieſe volkswirtſchaftlichen Kurſe der Liga tragen durch ihre
ſach=
liche und parteifreie Haltung weſ
itlich dazu bei, die ſo notwendigen
ſtaatsbürgerlicken Kenntniſſe zu verbreiten und das Verſtändwis der
lksſchichten für einander zu ſördern. Deun die Kurſe werden von
jedermann beſucht, welcher politiſchen Parteien er auch angehöre, welchen
Vek
keumtniſſes und Berufes er ſei.
h. Von der Bergſtraße, 17. Dez. In einer der letzten Nächte wurde
in Schönberg in die Kirche eingebrochen. Den Dieben fiel
aber nichts von Belang in die Hände, als die Franſen von der
Altar=
decke und von den Kranzſchleifen des verſtorbenen Fürſten, die in einer
Truhe aufbewahrt wurden, aber von geringem Werter ſind. Ein
Oel=
bild wurde zerſtört und die Kirche in ekelhafteſter Weiſe verunreinigt.
ie Bibel wurde zerriſſen unweit der Kirche aufgefunden. In derſelben
Nacht brachen die Diebe, vier an der Zahl, bei Gaſtwirt Raſcher in
Wilmshauſen ein. Die vermummten Einbrecher erpreßten hier
von Raſcher, der erwachte, unter der Bedrohung mir Erſchießen einige
Tauſend Mark. Weiter nahmen ſie aus dem von R. betriebenen Laden
Zigarren, Kautabak und andere Sachen mit. Wer die verwegenen
Räuber ſind, konnte man bis jetzt noch nicht ermitteln und fehlt
angeb=
lich jede Spur von denſelben.
O Aus dem Weſchnitztal, 15. Dez. Geſtern abend gegen 9 Uhr
ent=
ſtand in der Hofreite des
andwirts Jochim in Ober=Liebersbach Feuer,
das eine gefüllte Scheuer nebſt Stallung in Aſche legte. Das Vie
wurde gevettet und unter die anderen Landwirte vorläufig verteilt. D
ſich eine verdächtige Perſon um dieſe Zeit in der Nähe der Hofreite
her=
umtrieb, vermuret man Brandſtiſtung. Jochim iſt gering verſichert und
dürfte deshalb großen Schaden leiden. Heute war das Gericht an der
Brandſtätte, um die nötigen Ephebungen zu machen.
B. Dieburg, 16. Dez. Der dritte dieswinterliche
Vor=
tragsabend der hieſigen Ortsgruppe des Odenwaldklubs
be=
handelte den dreißigjährigen Krieg im Odenwald. Nachdem das
Or=
cheſter den Marſch der finnländiſchen Reiter aus dem 30jährigen Krieg
geſpielt, hielt. Herr Amtsgerichtsrat Becker einen Vortrag über die
Ereigniſſe des 30jährigen Krieges in unſerer Heimat, die beſonders
furchtbar durch ſeinen Schrecken zu leiden hatte. Vom Böhmiſch=Pfäl=
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Offenbach, 15. Dez. Das 4. Konzert der „
Offen=
bacher Konzertgeſellſchaft” brachte unter der Leitung
Oskar von Panders (Darmſtadt) eine nahezu
einwand=
freie Wiedergabe der 9. Symphonie in D=Moll von Anton
Bruckner, jenes Werkes, das der frommgläubige Meiſter
ſeinem Gott widmete, dem er ſein ganzes künſtleriſches und
menſchliches Ich ſchrankenlos anvertraut hat. Die tiefe Seligkeit
des ſtrengen Katholiken, kommt in dem wundervollen Adagio
zum Ausdruck. Es wirkt in dem eigenartigen Gegenſatz zu dem
heiter bewegten, unendlich graziös fließenden Scherzo ſo
un=
endlich innig, wie nur wenige Schlußſätze. Der machwvoll auf
einem fanfarenartigen Hornthema aufgebaute erſte Satz erſcheint
in ſeiner Ausdehnung reichlich lang und weiſt auch öfters
Stel=
len von matter Erfindung auf. Oskar von Pander hatte
das Werk nicht ſo klar disponiert, wie wir es gewünſcht hätten.
Dennoch kam eine eindrucksvolle Aufführung zuſtande, in der
ſich das Frankfurter Symphonie=Orcheſter
vorzüg=
lich bewährte. Gekrönt wurde das Konzert durch Bruckners
impoſantes Tedeum, in dem Frl. Anny Mundſchenk (
So=
pran), Frau Eliſabeth Pander (Alt), Herr Alexis af
Ene=
hielm (Tenor) aus Darmſtadt und Herr Alfred Schüller
(Baß) aus Frankfurt ſehr ſeinſinnig die Solopartien ſangen.
Der Chor des Sängervereins Offenbach bewältigte
ſeine komplizierte Aufgabe mit hervorragendem Geſchick und
be=
ſtach beſonders durch fehr ausgeglichene Rhythmik und Dynamik,
ſowie ſelten reine Intonation. Das ausverkaufte Haus ſpen=
W. W. G.
dete mit vollem Recht lebhaften Beifall.
— Muſikeropfertag! Während die Anforderungen,
welche von ſeiten der Schaffenden an die künſtleriſche
Leiſtungs=
fähigkeit der ausübenden Muſiker geſtellt werden, ſich
fort=
während ſteigern, iſt die Muſikerausbildung ſowohl der Zahl
wie der Qualität nach im Laufe der Jahre zum Teil unter dem
Einfluſſe der durch den Krieg geſchaffenen Verhältniſſe immer
mehr zurückgegangen. Hier Abhilfe zu ſchaffen, iſt eine
drin=
gende Notwendigkeit, ſoll die ernſte Muſikpflege nicht ſchweren
Schaden nehmen. Der Deutſche Muſikerverband geht deshalb
— im vollen Einbernehmen mit den zuſtändigen Behörden —
an die Umgeſtaltung ſeines Nachwuchsweſens, welche durch
Gründung von Orcheſterſchulen in Anlehnung an beſtehende
öffentliche Muſikunterrichtsanſtalten ſowie durch Umbildung des
Muſiklehrweſens bei den Stadtkapellen zu einem ſchulmäßigen
Unterrichtsbetriob bewirkt werden ſoll. Derartige Anſtalten ſind
naturgemäß ohne Beihilfen nicht lebensfähig, ſondern b=dürfen
beträchtlicher Zuſchüſſe. Bei der gegenwärtigen Lage ſind ſolche
indeſſen aus öffentlichen Mitteln nicht verfügbar: der Deutſche
Muſikerverband muß daher an die Opferwilligkeit der deutſchen
Muſikerſchaft appellieren, die ihr Können in den Dienſt der
Sache ſtellen wird. In der zwveiten Hälfte des Januar ſollen in
allen deutſchen Städten Mufikeropfertage abgehalten
werden, an denen von den ortsanſäſſigen Muſikern muſikaliſche
Darbietungen veranſtaltet werden, deren Ueberſchüſſe einem
be=
ſonderen Fonds zufließen, aus welchem die Mittel für die
Er=
haltung der gedachten Anſtalten ſowie zur Gewährung von
Aus=
bildungsbeihilfen für begabte unbemittelte junge Muſiker
ent=
nommen werden ſollen. Der Verband rechnet angeſichts der
kul=
turellen Bedeutung ſeines Undernehmens auf ſtarkes Intereſſe
und warme Unterſtützung ſeitens der Oeffentlichkeit.
* Hochſchulnachrichten Der Privatdozent an der
Univerſität Halle, Dr. Georg Prange, iſt als ordentlicher
Pro=
feſſor für Mathematik an die Tcchniſche Hochſchule in Hannover
als Nachfolger des Geh. Reg.=Rats L. Kiepert berufen worden.
Prof. Dr. Hans Schmidt in Gießen hat den Ruf an den
Lehrſtuhl der altteſtamentlichen Theologie an der Univerſität
Kiel als Nachfolger Sellins abgelehnt. — Der bisherige Direktor
der Univerſitäts= und Landesbikliothek in Straßburg,
Honorarprofeſſor für elſaß=lothringiſche Landesgeſchichte an der
dortigen Univerſität, Geh. Regierungsrat Dr. Georg Wolfram,
iſt zum Honorarprofeſſor, in der philoſophiſchen Fakultät der
Univerſität Frankfurt a. M. ernannt worden.
Naturwiſſenſchaftlicher Verein zu Darmſtadt.
311. Sitzung am 13. Dezember 1921.
Auf Vorſchlag des Vorſitzenden, Prof. Dr. Liſt, wurde beſchloſſen,
den Mitgliedsbeitrag von 1922 ab von 2 Mark auf 4 Mark zu erhöhen
Muſeumsaſſiſtent Dr. A. Schwan ſprach über „Farben= und
Formenſinn und Sprache der Bienen”. Seit der
grund=
legenden Arbeit von Ch. C. Sprengel (1793) „Das entdeckte
Geheim=
nis der Natur uſw.” faßt man die Blumenfarben als
Anpaſſungserſchei=
nungen der Pflanzen an den Inſektenbeſuch auf, indem ſie dieſen ein
wichtiges Orientierungsmittel abgeben. Außer dieſer „Augenfälligkeit”
der Blumen wurden ſpäter noch weitere, oft wunderbare
Einrichtun=
gen im Bau der Blüten uſw. bekannt, die ebenfalls um der Inſekten,
bzw. um der durch ſie ausgeführten Beſtäubung willen vorhanden ſind.
Frühere Verſuche, die in der Tat bei Bienen, Hummeln uſw. einen
Far=
benſinn ähnlich dem unſeren feſtſtellten und alſo die ſogen. „
Blumen=
theorie” Sprengels zu ſtützen ſchienen, erklärte v. Heß vor wenigen
Jahren auf Grund ſeiner Verſuche für nicht beweiſend. Er ſagte, die
Bienen ſind farbenblind; wenn ſie ſich ſcheinbar nach Farben
orientieren, auf Farben dreſſieren laſſen, ſo erkennen ſie dabei eine
Farbe nur an ihrem farbloſen Helligkeitswert, ähnlich, wie auch ein
farbenblinder Menſch Rot, Gelb uſw. bis zu einem gewiſſen. Grade
danach unterſcheiden kann.
Dieſem Heßſchen Ergebnis ſtehen die Verſuche gegenüber, in denen
v. Friſch Bienen auf verſchiedene Farben mit Erfolg dreſſierte. Der
Grundgedanke ſeiner Verſuchsanordnung iſt kurz folgender: Wäre eine
Biene farbenblind, ſo ſehe ſie jede Farbe, z. B. ein Gelb, nur als ein
Grau von beſtimmter Helligkeit. In einer Serie grauer Papiere, welche
in hinreichend feinen Helligkeitsabſtufungen von Weiß bis zu Schwarz
führt, müßte ein Grau enthalten ſein, das für die Biene mit einem
gelben Papier von gleicher Form, Größe und Oberflächenbeſchaffenheit
identiſch iſt. Friſch befeſtigte nun auf einem Tiſch 30 ſolcher grauer
Papiere von den verſchiedenſten Helligkeitswerten, und dazwiſchen ein
gelbes Papier. Auf dieſem gelben Papier, deſſen Platz ſtändig
gewech=
ſelt wurde, damit ſich die Bienen nicht etwa nach ſeiner Lage orientieren
könnten, fütterte er die Bienen eines Stockes mit Zuckerwaſſer. Dabei
zeigte ſich ſchon nach wenigen Stunden, daß die Bienen direkt auf das
gelbe Papier zuflogen, um dort
Futte=
zu holen. Die
Verſuchsbedin=
gungen wurden auf das verſchiedenſte
gewechſelt, troßdem gelang
dieſe Dreſſur auf Gelb immer. Auf ſämtlichen Papieren, auch
den grauen, ſtand der Gleichmäßigkeit halber ein Uhrgläschen; ſogar
wenn Friſch bei einem Verſuch in das Schälchen auf dem gelben
Pa=
pier kein Zuckerwaſſer goß, dagegen in ſämtliche andere Schälchen, ſo
flogen trotzdem die Bienen auf das gelbe Papier und unterſuchten das
leere Schälchen intenſiv.
Daß die bei den Verſuchen verwendete Grauſerie genügend fein
abgeſtuft war, geht daraus hervor, daß eine Dreſſur in der eben
beſchriebenen Weiſe auf ein beſtimmtes Grau dieſer Serie nicht
gelang.
Der Einwand, daß die Bienen das farbige Papier nicht durch ſeine
Farbe, ſondern durch einen (für uns nicht wahrnehmbaren) ſpezifiſchen
Geruch von den grauen Papieren unterſchieden hätten, erledigt ſich
da=
durch, daß die Verſuche in gleicher Weiſe gelingen, wenn die farbigen
und grauen Papiere mit einer Glasplatte bedeckt oder in Glasröhrchen
eingeſchmolzen ſind.
Die Bienen verwechſeln, wie v. Friſch durch lange
Verſucs=
reihen ermittelte, Rot mit Schwarz und Blaugrün mit Grau.
Sie unterſcheiden gut Gelb und Blau; die Zwiſchenfarben
erken=
nen ſie nicht ſo nügneiert wie wir, ſo verwechſeln ſie z. B. Purpurrot
mit Blau.
In Uebereinſtimmung mit dieſem immerhin recht
einge=
ſchränkten Farbenſinn der Bienen ſteht die Menge und
Ver=
teilung der einzelnen Blumenfarben in unſerer Flora. Von
den zahlreichen Beiſpielen ſei hier nur das Ueberwiegen des Blau und
des Purpurrot bei unſeren ſogen. Immenblumen erwähnt, welche
Far=
ben ſich nach den Friſchſchen Verſuchen am wirkſamſten vom Grün des
Laubes abheben müſſen.
Wie ſehr übrigens die Bienen auch die Farbe ihres Stockes
beach=
ten und als Merkzeichen verwerten, geht daraus hervor, daß ſich die
heimkehrenden Bienen bei geeigneter Verſuchsanordnung durch
Ver=
tauſchen der Farben vollzählig in einen falſchen (leeren) Stock leiten
laſſen; ſogar in bewohnte fremde Stöcke ſuchen ſie, durch die Farbe
ver=
führt, einzudringen.
Durch eine ähnliche Methode wie bei ſeinen Farbenberſuchen konnte
Friſch auch die Bienen auf gewiſſe Formen und Farbenmuſter
dreſſieren. Die Bienen zeigen auch hier ein gutes Gedächtnis und legen
dadurch die Vermutung nahe, daß ſie auch beim Blütenbeſuch die Form
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Sountag, den 18. Dezember 1921.
Nummer 339.
ziſchen Xrieg mit dem Einfall des Grafen Mansfeld und der
Gefangen=
nahme des Landgrafen Ludwig führte der Vortrag zur Zeit Guſtav
Adolf” und der Schreckenszeit nach der Schlacht von Nördlingen und
endlich zum „Heſſenkrieg” 1647, der wieder über Darmſtadt ſchweres
Leid brachte durch die mit Kaſſel verbündeten Franzoſen.
reißig
Jahre Geſchichte der einzelnen Orte unſerer engeren Heimat zogen ſo
vor den Hörern vorüber, die dem Vortrag lebhaften Beifall ſpendeten,
den Herr Hauptmann Schmidt noch in Worte kleidete.
O Lindenfels, 15. Dez. Die hieſige Gemeinde ſtellte der Firma
Kreuzer u. Böhringer Baugelände zur Verfügung zur Erſtellung eine=
4—6-Familiemwohnhauſes. Die betreffenden Bauvorbereitungen ſind
reits im Gange und man hofft, daß die Wohwungen bis nächſten Herk
bezogen werden können. Angeſichts des großen hier herrſchenden
Woh=
nungsmangels iſt das Vorhaben obiger Firma freudigſt zu begrüßen
zumal die gemeinnützige Baugeſellſchaft ſich aufgelöſt und ihre Tätigteit
eingeſtellt hat.
wd. Mainz, 17. Dez. Vom franzöſiſchen Kriegsgericht.
Am 16. Oktober betraten, fünf betrunkene fronzöſiſche Soldaten eine
Mainzer Wirtſchaft, in welcher eine Biergeſellſchaft eine
Abendunterhal=
tung veranſtaltete. Der Wirt machre die Soldaten auf die geladene
Ge=
ſellſchaft aufmerkſam. Als ſie in dem Wirkszimmer ruheſtörenden Lärur
verurſachten, verweigerte ihnen der Wirt, auch mie Rückſicht auf ihre
Trunkenheit, die Verabreichung von Getränken. Auf der Straße wurde
dann von einem der Soldaten der Tüncher Ludwig Schmittlein durch
einen Seitengewehrſtich ſo ſchwer verletzt, daß er ins Krankenhaus
ge=
bracht werden mußte, wo er acht Tage verblieb. Außerdem war er noch
14 Tage erwerbsunfähig. Das Gericht verurteilte den Angreifer wegen
vorfätzlicher ſchwerer Körperverletzung zu eine Gefängnisſtrafe von
2 Monaten und verweigerte ihm den beantragten Strafaufſchub. Das
ungehörige provozierende Verhalten rügte der Vorſitzende mit aller
Schärfe. Die übrigen Soldaten wurden diſziplinariſch von ihrem
Trup=
penteil beſtraft.
wd. Mainz, 17. Dez. Die im Jahre 1920 in Betrieb befindlichen
beiden Salzwerke in Heſſen lieferten im Betriebsjahr zuſammen
186 462 Zentner verſteuerbares Salz. Der Steuerertrag des im Jahre
1920 in Heſſen produzierten Salzes beläuft ſich auf 1118 754 Mk. — Im
Jahre 1920 wurden in Heſſen nicht weniger als 435 Zwillings
geburten verzeichnet. 166mal brachte der Klapperſtorch zwei
Kna=
ben. In 157 Fällen kamen je ein Knabe und ein Mädchen an und 112 beglückten zwei Mädchen die Eltern. Weiter hat Heſſen im Jahre
1920 24 Drillingskinder zu verzeichnen. — Nach ſtatiſtiſchen
Zuſammen=
ſtellungen haben in den Jahren von 1913 bis 1920 die
Selbſtmord=
fälle beim männlichen Geſchlecht in Heſſen abgenommen, während
ſie beim weiblichen Geſchlecht konſtant geblieben ſind. Im Jahre 1913
machten 246 Männer ihrem Leben freiwillig ein Ende, im Jahre 1914
ſogar 253. Dann geht die Zahl der Selbſtmordfälle bei den Männern
ſtetig zurück und betrug im vergangenen Jahre noch 181. Als nicht ſo
lebensmüde haben ſich die Frauen erwieſen. Die Zahl der Selbſtmord
fälle beim weiblichen Geſchlecht ſchwankte in den letzten ſieben Jahren
zwiſchen 66 und 87. Im Jahre 1920 ſtarben durch Selbſtmord 79
weib=
liche Perſonen in Heſſen.
Bingen, 16. Dez. Wohnungsnot. Die Wohnungsnot iſt hier
bis zu einem Grade geſtiegen, wie wohl kaum in vielen anderen Städten
des beſetzten Gebietes. Haupturſache iſt die ſtarke Belegung der Stadt
mit Beſatzungstruppen. Große Familien mit vielen Kindern hauſen in
Wohnungen, die nur aus einem Zimmer und einer Küche beſtehen, Zahl
reiche Familien leben in Einzelzimmern in Gaſthäuſern uſw. in der
Stadt getrennt. Viele Menſchen müſſen in Löchern hauſen, die allen
Anſprüchen betreffend Hygiene uſw. Hohn ſprechen.
Bingen, 16. Dez. Die hieſige höhere Bürger(Mädchen)=
Schule iſt anerkanntermaßen in ihren Leiſtungen bereits ſeit langem
eine höhere Mädchenſchule. Das Kuratorium der Schule wendet ſich
daher nun an die Heſſiſche Regierung mit dem Antrag, die
Bürger=
ſchule in die Klaſſe der höheren Mädchenſchulen einzureihen und den
bereits tatſächlich beſtehenden Zuſtand durch die Benennung als höhere
Mädchenſchule auch nach außen hin zu beſtätigen. Stadtverwaltung
und Stadtverordnetenverſammlung unterſtützen dieſen Antrag.
wd. Alzey, 16. Dez. Das Häfnerſche Gebiet, beſtehend aus
neuerbautem Wohnhaus, Lagerplatz uſw. in der Weinrufſtraße ſowie
ein Steinbruch mit etwa 8 Morgen Ackerland gingen zum Preiſe von
300 000 Mark in den Beſitz eines Schweizers, namens Immicke,
über
Friedberg, 17. Dez. Der Andrang zur Nothilfe bei dem
Kraftwerk Wölfersheim nimmt mit jedem Tage zu. Auf der
Geſchäfts=
ſtelle des Heſſiſchen Schutz= und Wirtſchaftsbundes und bei der
Tech=
niſchen Nothilfe meldeten ſich in den letzten Tagen rund 400 Helfer
neu an.
* Kleine Miteilungen aus Heſſen. Starkenburg. Die Maul=
und Klauenſeuche beginnt jetzt immer größeren Umfang anzunehmen,
ſo daß die Sperrung einer ganzen Anzahl Bezirke durchgeführt werden
mußte. — Die Stadt Alsfeld blickt jetzt auf ein 700jähriges Beſtehen
zurück und wird am 24. und 25. Juni kommenden Jahres eine große
Jubiläumsfeier begehen. Mit der Feier wird eine Induſtrie= und
Ge=
werbeausſtellung verbunden ſein. — Die Waſfernot in
Obe=
heſſen, die durch die Trockenheit verurſacht iſt, erſchwvert den
trieb vieler Induſtriewerke. Neuerdings mußte die Arbeit auf de
Eiſenwäſche „Louiſe” bei Ilsdorf eingeſtellt werden, weil es an Waſſer
fehlt.
Nothilfe in Oberheſſen.
* Man ſchreibt uns: Wir haben bereits mitgeteilt, daß die
Tech=
niſche Nothilfe, Landesunterbezirk Mainheſſen, im Einverſtändnis mit
der Heſſiſchen Regierung im Kraftwerk Wölfersheim bei
Friedberg, das ganz Oberheſſen mit Licht= und Kraftſtrom verſorgt, und
in mehreren, dem Erſaufen preisgegebenen Gruben der Provinz ſeit
Sonntag früh mit jetzt mehr als 200 Nothelfern einſetzen mußte, weil
von der ſtreikenden Arbeiterſchaft die Verrichtung von Notſtandsarbeiter
in dem für die Bevölkerung erforderlichen Umfang verweigert wurde,
trotz weitgehendem Entgegenkommen des heſſiſchen Fiskus. Der Preſſe
iſt nun von der Leitung der Techniſchen Nothilfe Gelegenheit zur
Be=
ſichtigung der von ihr in Betrieb genommenen lebenswichtigen Werke
gegeben worden, handelt es ſich doch um einen Einſatz der Organiſa=
und die Farbenkombinationen als Merkzeichen verwerten. Es iſt von
pſychologiſchem Intereſſe, daß die Dreſſur mißlang, wenn von den
Bie=
nen die Unterſcheidung von Formen verlangt wurde, die ihnen von
Natur aus völlig fremd ſind (geometriſche Figuren)
Entdeckt eine Biene eine neue reichliche Futterquelle, ſo veranlaßt
ſie ſehr bald andere Stockinſaſſen, ebenfalls dieſen Platz aufzuſuchen.
Dieſe Mitteilung erfolgt aber nicht, wie man vermuten könnte
durch eine primitive Lautſprache, ſondern durch eine Art Tanz, d
die heimkehrende erfolgreiche Biene im Stock aufführt. Sie trippelt
mit großer Schnelligkeit in einem engen Kreiſe herum, häufig dabei die
Richtung wechſelnd. Die anderen Bienen, mit denen ſie dabei in
Be=
rührung kommt, machen dieſe Kreistänze mit allen Wendungen mit,
hin=
ter der Heimkehrerin hertrippelnd. Kennen nun dieſe Bienen den
Ort des Futters ſchon, ſo fliegen ſie ſogleich hin, ohne auf die „
Werbe=
tänzerin” zu warten, wie v. Friſch, dem wir auch hierüber ſchöne
Ver=
ſuche verdanken, ſich durch Numerierung der Bienen überzeugte. Den
Ort bzw. Blütenort der bekannten Futterquelle erſchließen die Bienen
an dem Duft, der noch der Heimkehrerin anhaftete. Wenn v. Friſch
zwei Gruppen von Bienen desſelben Stockes, die er zur Unterſcheidung
mit einem weißen bzwv. gelben Farbtupfen gekennzeichnet hatte, in einer
geſchleſſenen Halle mit Nobinien= bzw. Lindenblüten gefüttert hatte und
nach einer etwa halbſtündigen Pauſe nur die Lindenblüten
wie=
der aufſtellte, ſo alarmiert eine Biene, die das Vorhandenſein neuen
Futters erkundet hat, in dem Stock angekommen, durch ihren
Werbe=
tanz nur die Lindenbienen, während die Robinienbienen
ruhig auf den Waben ſitzen bleiben.
Findet eine Biene Nektarblüten, ſo tanzt ſie anders, als wenn
ſie Pollen geſammelt hat. Die Pollentänzerinnen ſelbſt unterſcheiden
die Bienen auch wieder am Geruch, wie v. Friſch durch einen Trick
be=
ſonders deutlich nachwies, indem er die Staubgefäße bei Roſen und
Glockenblumen miteinander vertauſchte, alſo durch Darreichung einer
Roſenblüte mir Staubgefäßen der Glockenblumen die Bienen irreführte.
Kennen nun im Gegenſatz zur bisherigen Annahme die durch den
Werbetanz aufmerkſam gemachten Bienen den Ort des Futters noch
nicht, ſo verlaſſen dieſe alarmierten Neulinge ebenfalls den Stock und
ſuchen nach dem Duft, der der Tänzerin anhaftete. Wurden z. B.
einige Bienen mit Zuckerwaſſer gefüttert, das ſich auf einer mit Pfeffer
minzöl parfümierten Unterlage befand, ſo ſuchten ſie die ganze
Um=
gebung des Stockes in weitem Umkreis bis zu 1 Kilometer nach dieſem
Quft ab. Waren bei dieſem Verſuch überall auf den umliegenden
Wie=
ſen Glasſchälchen mit Zuckerwaſſer im Graſe aufgeſtellt, ſo wurden die
nach Pfefferminzöl duftenden Schälchen ziemlich bald von zahlreichen
Bienen umſchwärmt, während die mit anderen Riechſtoffen verſehenen
Schälchen nicht beachtet wurden.
Wie es ſcheint, erleichtern die erfolgreichen Sammlerinnen
den Neulingen das Auffinden der neuen Futterquelle dadurch, daß ſie
die Umgebung des Zieles mit einem eigenen, charakteriſtiſchen Duft
ſchwängern, vielleicht auch durch Anwendung eines Locktones,
Fließt eine neu entdeckte Futterquelle nicht ſehr reichlich oder läßt
ihre Ergiebigkeit infolge regen Bienenbeſuchs nach, ſo wird im Stock
nicht bzw. nicht mehr getanzt.
Auf die mancherlei Beziehungen zur Blütenbiologie dieſer
eigen=
artigen „Sprache” kann hier, im Rahmen eines Referats, nicht
einge=
gangen werden.
tion, der rhirnſichtlich Arbeitsleiſtung und techniſcher Notwendigkeiten
höchſte Anforderungen ſtellt.
Die Techniſche Nothilfe zeigt ſich dieſen Erforderniſſen, wie eine
eingehende Inaugenſcheinnahme der Betriebe erwies, durchaus
gewach=
ſen. Dafür ſpricht vor allem die Tatſache, daß ſchon nach Verlauf
weniger Stunden die Bevölkerung ein Mindeſtmaß von Kraft und
Licht erhalten konnte, zur Deckung des dringlichſten Bedarfs. Das
väre kaum möglich geweſen, wenn die aufgerufenen Helfer nicht ſofort
trotz des ſonntäglichen Feiertags ihre gegenüber der Allgemeinheit
übernommenen Pflichten treu erfüllt hätten. Die in „
Friedens=
zeiten” wohlorganiſierte Nothilfe brachte in erſtaunlich ſchneller Zeit
die manigfachen gelernten Hilfekräfte auf, die der komplizierte Betriel
eines Kraftwerkes erfordert. Es ſoll, wie man uns erzählt, ſehr lange
Geſichter gegeben haben, als plötzlich 60 wohlbeſtallte Bergbauführer aus
Dillenburg unter Leitung ihres trefflichen Direktors, bergmannmäßig
ausgerüſtet, auf dem Plane erſchienen und, unterſtützt von Frankfurter,
Friedberger und Darmſtädter Nothelfern, die für das Kraftwerk nötige
Kohle aus den tiefen Schächten förderten. Zur Zeit ſchaffen die
fleißi=
gen Hände pro Tag nicht weniger als 500 Förderungen, ſo daß in Kürze
auch den kleinſten Ortſchaften Strom geliefert werden kann. Was die
Arbeitsleiſtung der Techniſchen Nothilfe gerade auch für den ſtreikenden
Arbeiter bedeutet, erhellt ein Beiſpiel ſehr anſchaulich: Die Grube
Roßbach bei Wölfersheim war mangels Inganghaltung der Pumpen
in Gefahr, zu erſanfen. Hätten die Nothelfer nicht ſofort für
Entwäſ=
ſerung geſorgt, ſo wären nicht nur Millionenwerte zugrunde gegangen,
ſondern zahlreiche Arbeiter wären zu mindeſtens zweijährigem Feiern
verurteilt geweſen. Das iſt nur ein Fall, der zeigt, wie kurzſichtig die
Verweigerung der Notſtandsarbeit iſt.
Außerordentlich harmoniſch geſtaltet ſich das Verhältnis, der den
Schntz ſichernden Schutzpolizei zu den eingeſetzten Nothelfern. Der Schutz
iſt auf das unbedingt Notwendige beſchränkt. Bis zur Stunde kam es
zu keinerlei Beläſtigungen ſeitens der Streikenden, was wohl in erſter
Linie der verſtändnisvollen Leitung von Schupo und Nothilfe zu
dan=
ken iſt. Wir gewannen auch Einblick in die Unterkunfts= und
Verpfle=
jungsverhältniſſe der eingeſetzten Leute, die zu keinerlei Anſtänden
Veranlaſſung geben. Ueberall hat man die beruhigende Empfindung,
daß Verantwortungsgefühl, Sachkenntnis und Fleiß auch weiterhin für
reibungsloſe Durchführung des unerläßlichen Notbetriebes ſorgen
wer=
den. Aber dennoch — es iſt „Krieg im Frieden”, und wir wollen bei
aller Anerkennung der enormen Leiſtungen der beteiligten Männer
von Herzen wüinſchen, daß es bald zu einer für beide Teile
befriedigen=
den Löſung komme, vor allem die Arbeiterſchaft einſehen lerne, daß
von lebenswichtigen Tätigkeiten Verbrechen am Volks=
Nichtleiſtun
ganzen iſt. Die Nothilfe wird ſofort nach Bereitſchaft der Streikenden
zur Notſtandsverrichtung zurückgezogen werden.
E. Schr.-St.
Reich und Ausland.
wd. Rüdesheim, 17. Dez. Eine Bürgerverſammlung am
Donnerskag befaßte ſich mit der
WiederaufnahmedesBetrie=
bes der Zahnradbahn nach dem Niederwald. Nach
An=
ſicht der Sachverſtändigen würde die Wiederaufnahme des Betriebes mit
Stand geſetzten Betriebsmitteln rund
den vorhandenen, wieder
1 200 000 Mark erfordern, während für Umwandlung in elektriſchen
Be=
trieb rund 4 200 000 Mark aufgewendet werden müßten. Die
Verſamm=
ung brachte zum Ausdruck, daß die Wiederaufnahme des Berriebes mit
den vorhandenen Betriebswitteln tunlichſt gefördert werden müſſe, un
daß evenruell eine Geſellſchaft in Geweinſchaft mit der Stadt gegründet
werderr ſoll, welche die Angelegenheit weiter verfolgen und die nötigen
Schritte zur Sicherſtellung der Geldmittel unvernehmen ſoll.
* Paris, 17. Dez. Camille de Saint=Saens iſt geſtern
auf einer Reiſe nach Algier im 88. Lebensjahre geſtorben.
Deutſcher Reichstag.
* Berlin 17. Dez., mittags 12 Uhr. Der Geſetzentwur
betreffend Wochenhilfe und Wochenfürſorge wird mit einer
Aenderung, wonach das Stillgeld mindeſtens 4,50 Mark ſtatt 3 Mark
betragen ſoll, in dritter Leſung angenommen.
Es folgt die zweite Leſung eines Geſetzentwurfes über die
Steuerpflicht der Zulagen und Abfindungen im
Unfallverſicherungs=
weſen.
Abg. Karſten (Unabh.): Der Entwurf der Regierung zeigt, daß
vom Reichsarbeitsminiſterium eine vernünftigere Form der
ſozialpoliti=
en Geſetzgebung nicht zu erwarten iſt. Eine Verſicherung der
Arbeits=
kraft ſei ebenſo notwendig, wie die Verſicherung des Viehes. Wir
be=
antragen, die Prüfung der Bedürftigkeit zu ſtreichen.
Neichsarbeitsminiſter Braun bittet, an den Beſchlüſſen des
Aus=
ſchuſſes feſtzuhalten.
die Abänderung der Anträge wird abgelehnt.
ie Vorlage wird in der Faſſung des Ausſchuſſes auch in driter
Leſung angenommen.
Es folgt die dritte Leſung des Geſetzentwurfes betreffend die
öffentliche Bekanntmachung von Verurteilungen wegen Preistreiberei,
Schleichhandel, verbotener Ausfuhr lebenswichtiger Gegenſtände und
unzuläfſigen Handels.
Abg. Keinath (Deutſchnatl.) beantragt Ausſchußberatung.
Reichsjuſtizminiſter Dr. Radbruch erklärt, die Ausſchußberatung
würde die Verabſchiedung des Geſetzes noch lange hinausſchieben und
weite Kreiſe verlangten ein beſchleunigtes Eingreifen
Nach unerheblicher weiterer Debatte wird der Entwurf dem
Aus=
ſchuß für Volkswirtſchaft überwieſen.
Der Geſetzentwurf über den Verkehr mit ausländiſchen
Zahlungsmitteln wird an den Volkswirtſchaftsausſchuß
zurück=
verwieſen.
Es folgt die zweite Beratung eines Geſetzentwurfes zur
Erweiterung des Anwendungsgebietes der Geldſtrafe und zur
Ein=
ſchränkung der kurzen Freiheitsſtrafen.
Der Ausſchuß hat die Vorlage mit einigen Aenderungen
ange=
nommen. Unter anderem kann banach bei Vergehen, wegen der eine
Strafe von drei Monaten Gefängnis (Vorlage 1 Monat) verhängt iſt,
dieſe Strafe in eine Geldſtrafe umgewandelt werden. Bei der
Ver=
hängung einer Geldſtrafe ſoll der Staatsanwalt nur gehört werden.
Abg. Dr. Herzfeld (Komm.) empfiehlt einen Antrag, die
Be=
ſtimmungen über die Verhängung der Geldſtrafe durch das Reich zu
regeln und nicht den Ländern zu überlaſſen.
Juſtizminiſter Radbruch: Die Tendenz des Enwurfs geht da
hin, die Freiheitsſtrafen unter 3 Monaten überhaupt zu beſeitigen. Der
Richter muß aber zunächſt von Fall zu Fall freie Hand behalten. Der
Reichstag, ſoll über dieſen Gedanken befinden, die Länder werden ſie
einen Wünſchen anpaſſen. Von den Organiſationen erwarten wir, da
ſie nicht einſeitig und mit einem Vourteil von einer gerechten
Wür=
digung des Geſetzes Abſtand nehmen.
Nach weiterer unerheblicher Debatte wird die Vorlage in der
Aus=
ſchußfaſſung unter Ablehnung des kommuniſtiſchen Antrages
ange=
ſommen, ebenſo in dritter Leſung.
Die Beratung des Ausſchußberichtes über den kommuniſtiſchen
An=
trag auf Aufhebung des preußiſchen Schießerlaſſes (Heine) ergibt die
Ablehnung gegen die Stimmen der U. S.P. und der Antragſteller.
Es folgt der Entwurf über die Verfahren in Verſorgungsſachen
zur raſcheren Erledigung der Anſprüche von früheren
Kriegsteilneh=
mern. Der Ausſchuß empfiehlt Annahme. Im Laufe einer langen
De=
batte ſtellt der Arbeitsminiſter feſt, daß die richterliche Unabhängigkeit
in keiner Weiſe beeinträchtigt erſcheint. Unter Ablehnung einiger
Ab=
änderungsanträge wird der Entwurf in der Ausſchußfaſſung
ange=
nommen. Der Reichsarbeitsminiſter betont dabei, daß zu der Annahme,
3 ob die Stellung des Richters in Frage geſtellt ſei, nicht der geringſte
Grund vorliege. Auch in der dritten Leſung erfolgt die Annahme der
Vorlage.
r Entwurf eines Geſetzes über die Rechtsverhältniſſe und die
A
Idung der ehemaligen elfaß=lothringiſchen Landesbeamten wird in
eiter und dritter Leſung genehmigt.
zt
Es folgt die zweite Leſung bes von den Abg. Marx (Ztr.) und
Emminger (Baher, Vpt.) und Genoſſen eingebrachten
Geſetzent=
wurfs über die
Aenderung der Einkommenſteuer.
Der Berichterſtatter, Abg. Dr. Hertz (Unabh.) empfiehlt, das
Aus=
ſchußkompromiß anzunehmen. — Abg. Hollein (Komm.) beantrag
eine andere Steuerſtaffelung. Die Bilanzierung des Etats, die der
Reichskanzler als ſo nötig bezeichnete, laſſe ſich nicht auf dem Wege
er=
reichen, daß man alle Laſten auf die Schultern der breiten Maſſe
ab=
wälzt.
Dagegen werde die deutſche Arbeiterſchaft noch Mittel und
gege finden. Wo bleiben die Angaben des Reichskanzlers über ſeine
neuen Pläne der Maſſenausplünderung?
Ohne weitere Debatte wird ſodann die Steuervorlage mit der
Maß=
gabe angenommen, daß für die erſten 50000 Mark 10 vom Hundert
Steuern zu zahlen ſind, für die nächſten 10 000 Mark 15 vom Hundert,
für die weiteren 20000 Mark 20 vom Hundert, für die weiteren 20000
Mark 25 vom Hundert, für die weiteren 100 000 Mark 35 vom Hundert,
für die weiteren 200 000 Mark 40 vom Hundert, für die weiteren 500 00
Mark 45 vom Hundert und für die weiteren 500 000 Mark 50 vom
Hun=
dert. Die Einkommenſteuer ermäßigt ſich um je 240 Mark für den
Steuerpflichtigen und ſeine Ehefrau und um 360 Mark für jedes Kind.
Von dem 10prozentigen Abzug ſind außerdem abzugsfähig 45 Mark für
jeden Monat.
Es folgt die Beratung der
drei Nachträge zum Etat.
Hierzu liegt eine Entſchließung der Rechten vor,
die weitere Führung der alten Handelsflagge ſchwarz=weiß=rot
zu geſtatten. Im Verlaufe der Debatte erklärt der Miniſter des
Innern Dr. Köſter, daß die Reichsregierung ſich außerſtande ſehe,
den Anregungen Folge zu leiſten. Die neue Flagge ſei ſeit dem 1. Juli
eingeführt, lediglich aus techniſchen Gründen ſei die Uebergangsfriſt bis
zum 31. Dezember d. J. geſchaffen. Ab 1. Januar 1922 haben alle
Kriegs= und Handesfahrzeuge die neue Flagge zu führen. Die
Durch=
führung des Antrages würde die Außerkraftſetzung eines Teiles des
Artikels 3 der Verfaſſung bis auf weiteres bedeuten. Die
Reichsregie=
ung könne einem ſolchen verfaſſungsändernden Beſchluſſe nur
zuſtim=
men, wenn der Reichsrat und Reichstag mit qualifizierter Mehrheit
dieſen Beſchluß faſſen.
Das Gehalt des Reichspräſidenten wird genehmigt.
Die Reſolution wegen der Flaggenfrage wird in namentlicher
Ab=
ſtimmung mit 195 gegen 138 Stimmen bei 3 Stimmenthaltungen
ab=
gelehnt. Dafür ſtimmten die Rechte, ſowie einzelne Mitglieder des
Zentrums, der Demokraten und die Bayeriſche Volkspartei. Das
Ergeb=
nis der Abſtimmung wird mit Bravorufen auf der Linken, mit Ziſchen
und Pfuirufen auf der Rechten aufgenommen.
Die Weiterberatung des Nachtragsetats wird ohne weſentliche
De=
batte zu Ende geführt und der Etat genehmigt, ebenſo wird der
Aus=
ſchußantrag, zur möglichſt ſchnellen Unterſtützung der Kleinrentner die
Verhandlungen mit den Ländern zu beſchleunigen, angenommen.
Für die Hilfsaktion für Saarwellingen werden 300000 Mark
be=
willigt.
Es folgt der Geſetzentwurf über die Verleihung des paſſiven
Wahl=
rechtes an die Frauen zu den Kaufmannsgerichten. Der Ausſchuß
be=
antragt eine Entſchließung, die die Erledigung einer Reihe von
Abän=
derungsanträgen zum Gerichtsverfaſſungsgeſetz, ſowie den Frauen die
Schöffenfähigkeit zuerkennt, in kürzeſter Friſt ermöglicht. Der Ausſchuß
hat im übrigen an dem Gewerbegerichtsgeſetz eine große Anzahl von
Aenderungen vor nommen. Der Ausſchuß will die Berufungsgrenze
auf 500 Mark feſ ſetzen. Ein Antrag Treuſch (Ztr.), die
Zuſtändig=
keitsgrenze auf 10000 Mark feſtzuſetzen, wird angenommen. Im
übri=
fen wird die Ausſchußfaſſung genehmigt, ebenſo die Entſchließung. Auch
die dritte Leſung erfolgt ohne Debatte.
Zu dem Antrag über die Unterſuchung der Zuſtände in der
Straf=
anſtalt Lichtenburg beantragt der Ausſchuß, daß das Haus Kenntnis
nimmt von den Zuſtänden und daß ſofort eine eingehende Prüfung er.
folgen ſoll, und erwartet die Durchführung und Bericht über die
Er=
gebniſſe dieſer Prüfung. Abg. Roſenfeld (Unabh.) begründet einer
Antrag der Linksparteien, der Reichstag möge die Reichsregierung
er=
ſuchen, eine Unterſuchung der Niederſchönenfelder Strafanſtalt zu g
ſtatten. Es folgt eine längere Debatte, in deren Verlauf Miniſter
Nadbruch ſich bereit erklärt, auf ein eventuelles Erſuchen des Reichs
tags einen Beſuch von Niederſchönenfeld in Bayern herbeizuführen, was
aber in dem vorliegenden Antrag nicht ausgeſprochen ſei, und daß
bayeriſche Geſandte jede parlamentariſche Erörterung dieſer Frage
Reichstag abgelehnt habe. Die weitere Erörterung führt zu ſtürmiſch
Szenen. Abg. Roſenfeld wird wegen der Worte „Lügenzentral
und „bayeriſche Schandregierung” zweimal zur Ordnung gerufen. Zur
Schluß wird der Ausſchußantrag angenommen und der Antrag der
Linkspartei abgelehnt.
Der Entwurf über die Erhöhung der Teuerungszulagen für die
Reichstagsmitglieder wird gegen die Stimmen der Deutſchnationalen
angenommen.
dierauf vertagt ſich das Haus um eine Viertelſtunde auf 13 Uhr
15 Minuten.
* Berlin, 16. Dez. Steuerausſchuß des
Reichs=
tages. § 26 des Einkommenſteuergeſetzes ſoll folgende Faſſung
er=
halten: Die Einkommenſteuer ermäßigt ſich um 240 Mark
ür den Steuerpflichtigen bei einem ſteuerbaren Einkommen von nicht
mehr als 50 000 Mark, um weitere 240 Mark für die nicht ſelbſtändig
zu veranlagende Ehefrau des Steuerpflichtigen bei einem Einkommen
von ebenfalls bis zu 50 000 Mark, um je 360 Mark für jedes zur
Haus=
haltung des Steuerplichtigen gehörende minderjährige Kind, wenn de
ſteuerbare Einkommen nicht mehr 200 000 Mark beträgt. Ein A
trag Dr. Hertz (Unabh.) ſchlägt für den § 46 vor, als abziehbar I
abzugpflichtigen Lohn= und Gehaltsempfängern folgende Sätze zu
wählen: Als zuläſſige Abzüge gelten im Falle der Zahlung des
Ar=
beitslohnes für volle Kalendermonate 45 Mark monatlich, für volle
Kalenderwochen 10,80 Mark wöchentlich, für volle Arbeitstage 1,80 Mark
täglich, für je zwei angefangene oder volle Arbeitsſtunden 0,45 Mark.
Alle dieſe Anträge wurden unter Beibehaltung der ſonſtigen
Grund=
es Marx=Emminger vom Ausſchuß
angendm=
ſagen des Antr
men. Die neue Geſetzesvorlage, in der das Rechnungsjahr allgemein
durch das Kalenderjahr erſetzt iſt, ſoll mit Wirkung vom 1. Januar
1922 in Kraft treten.
Berlin, 17. Dez. (Wolff.) Der Hauptausſchußdes
Reichs=
tages nahm heute dem Nachtragshaushalt" für die Ausführung des
Friedensvertrages in Verbindung mit den Haushalten der allgemeien
Finanzverwaltung und des Reichsſinanzmimiſteriums an.
Regierungs=
itig wurde mitgeteilt, daß die erheblichen Mehrforderungen
überwie=
iund durch den Zahlungsplan des Londoner Abkommens vom 5. Mai
be=
dingt ſeien. Danach beträgt die Geſamtſchuld des Deutſchen
Reiches und der ehemaligen Verbündeten 132 Mil
liarden Goldmarc, die umm den noch mäher feſtzuſtellenden Betrag
der Leiſtungen bis zum 1. Maf 1921 und um den Betrag der belgiſcher
Schuld an die Allüierten ermäßigt werde. Für die Verzinfung und Til
gung der Schuld von 132 Milliarden Goldmark, ſowvie für andere
Be=
aſtungem aus dem Friedensvertrage werden in dem ordentlichen
Haus=
halt wund 17 Milliarden veranſchlagt.
Berlin, 17. Dez. (Wolff.) Im Reichsausſchuß für
Steuer=
fragen wurde bei der Weiterberatung des Endurfs zur Aenderng
des Körperſchaftsſteuergeſetzes die Beſteuerungsſätze gemäß
den Anträgen ter Hompel (Z.) angenommen, die für die
Erwerbsgeſell=
ſchaften eine Steuer von 20 Prozent und für die übrigen eine Steuer vor
10 Prozent und für die bisher geſtaffelte Dividendenbeſteuerung einen
einheitlichen Satz von 15 Prozent verlangen. In der Abſtimmng wurde
die grundſätzliche Anrechmung der Dividenden und das Syſtem der Dif
venzierung zwiſchen ausgeſchüttetem und unausgeſchüttetem Gewinn
be=
ſchloſſen. Ferner wurde der Antrag ten Hompel angenommen, wonach
100 000 Mark einkommenſteuerfrei ſind, Einkommen bis zu 300 000 Mark
ind mit 25 Prozent, bis zu 2 Millionen mit 50 Prozent und über 2
Mil=
onen mit 70 Prgzent ſteuerpflichtig. Ferner wurde beſchloſſen, daß al
Erwerbsgeſellſchaft Hypothebenbanken nicht gelten, ſowie die nach der
atverſicherungsaufſichtsgeſetz der Reichsaufſicht unverliegenden
Lebens=
verſicherungs=Aktiengeſellſchaften und Verſicherungsvereine auf
Gegewſei=
tigkeit. Arvikel 3, der die Beſteuerung der Schachtelgeſellſchaften betrifft,
wurde ebenſo wie der Reſt der Vorlage angenomen. Die Termine für
das Inkrafttveten verſchiedener Beſtimmungen des neuen Geſetzes
wur=
den noch offen gelaſſen.
Der Prozeß gegen v. Jagow und Genoſſen.
Leipzig, 17. Dez. (Wolff.) Nachdem zu Beginn der heurtigen
Verhandlung im Jagowprozeß der zweite Verteidiger des
Ange=
klagten Wangenhim, Rechtsanwalt Boettger, geſprochen hatte, hielt
der Verteidiger des Angeblagten Schiele, Juſtizvar Geuutebrick, ſein
Plä=
doher, worin er die Freiſprechung ſeines Klienten oder Einſtellung des
Verfahrens beanträgte.
Nach dem Plädoyer des Verteidigers Schieles wandte ſich der
Ober=
reichsanwalt gegen einige Ausführungen der Verteidiger. Ein
ſtaats=
rechtlicher Irrtum Jagows bei deſſew Kenmtnis der Materie ſei
ausge=
ſchloſſen. Mindeſtens ſeien die von ihm als Miniſter abgeſandten
Tele=
gramme poſitive Handlungen im Sinne der Anklage. Sollte die
Natio=
walverſammlung materiell unrechrtmäßig weiter getagt haben, dann müß
ten auch die von ihr erlaſſenen 66 Geſetze der materiellen Rechtsgrundlage
entbehren, ein Gedanke, auf dem noch niemand gekommen ſei, denn dann
wäre die ganze Steuergeſetzgebung ungültig. Reichsamwalt Neumann
er=
fänzte die Ausführungen des Oberreichsanwalts, indem er insbeſondere
auf die reiche Tätigkeit hinwies, die die Kappregierung entfaltete, was
den Hochverrat zweifellos mache. Sie habe eine Fülle von Verordnungen
erlaſſen, die im höchſten Grade umſtürzend wirken mußten und die
Kirch=
hofs= und Zuchthausruhe herbeiführen ſollten.
Leipzig, 17. Dez. (Wolff.) Im Jagowprozeß wurden heute
abend die Plädoyers zu Ende geführt und nach Schlußworten
der drei Angeklagten die Verhandlung um 6 Uhr abends geſchloſſen. Das
Urteil wird am nächſten Mittwoch, vier Uhr nachmittags,
ver=
kündet.
Die Streikbewegung.
* Berlin, 17. Dez. Der Roten Fahne zufolge faßte die am 15.
Dezember abgehaltene Funktionärverſammlung der
Telegraphen=
arbeiter Groß=Berlins, zu der ablehnenden Antwort des
Reichsfinanzminiſters auf die jüngſten Forderungen der Beamten,
Ange=
tellten und Arbeiter eine Reſolution, worin es heißt: Die verſam
melten Funktionäre der Telegraphenarbeiter Groß=Berlins treten bel
nochmaliger Ablehnung der Verhandlungen durch die Reichsregierung
den Proceſtſtreik, der die Regierung zwingt, ſofort in
Verhand=
lungen einzutreten. Sie verpflichten die Verhandlungskommiſſion de
Spitzenorganiſationen mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln die
Beamten, Angeſtellten und Arbeiter auf dem ſchnellſten Wege in den Ge=
Rummer 339.
uß eines angemeſſenen Vorſchuſſes zu bringen. Die Funktionäre
ver=
lawgen bis ſpäteſtens 17. Dezember Bericht über den Verlauf der
Ver=
handlungen.
Darmſtädter Tagblatt, Sonutag, den 18. Dezember 1921.
Seite 5.
Die Antwort der Reparationskommiſſion.
Die Kommiſſion verlangt nähere Angaben.
Berlin 17. Dez. (Wolff.) Wie die B. Z. erfährt, traf die
Antwort der Reparationskommiſſion auf das
deutſche Erſuchen um Zahlungsaufſchub heute frühzeitig in
Ber=
lin beim Garantiekomitee, der Berliner Vertretung der
Repara=
tionskommiſſion, ein.
Paris, 17. Dez. (Wolff.) Hadas berichtet: Die von der
Reparationskommiſſion an die deutſche Regierung
gerichtete Note auf das von dem Reichskanzler vorgelegte
Er=
ſuchen um Zahlungsaufſchub für die demnächſt fälligen Raten
hat folgenden Wortlaut:
„Die Reparationskommiſſion hat das Schreiben des
Reichs=
kanzlers vom 14. Dezember erhalten, in dem mitgeteilt wird,
daß die deutſche Regierung nicht in der Lage iſt, in vollem
Um=
fange die Teile der Jahresraten zu zahlen, die auf Grund des
Zahlungsplanes am 15. Januar und 15. Februar fällig ſind,
und im dem die Reparationskommiſſion ferner erſucht wird, für
einen Teil dieſer fälligen Beträge Aufſchub zu gewähren. Die
Kommiſſion kann nur ihre Ueberraſchung darüber
aus=
drücken, daß in dem Schreiben des Kanzlers kein: genauen
An=
gaben weder inbetreff der Deviſen, die die deutſche
Re=
gierung an jedem der Fälligkeitstage vom 15. Januar und
15. Februar bereitzuſtellen imſtande iſt, noch betreffs der
Dauer des gebetenen Aufſchubs, noch bezüglich der Garantie, die
für die Zwiſchenzeit angeboten wird, enthalten ſind.
Wenn die Kommiſſion dieſe einzelnen Angaben nicht erhält,
und ſo lange die Kommiſſion dieſe Angaben nicht erhalten hat,
iſt es ihr unmöglich, das Erſuchen der deutſchen
Regierung zu berückſichtigen oder auch nur zu
prüfen. — Die Reparationskommiſſion ſtellt mit Bedauern
feſt, daß in dem Schreiben des Kanzlers jeder Hinweis auf die
Maßnahmen fehlt, die er angewendet hat oder anzuwenden b., um den von der Kommiſſioſin in ihrer mündlichen
Erklärung vom 13. Novmber und in ihrem Schreiben vom
2. Dezember, auf das die Kommiſſion die beſondere
Aufmerk=
ſamkeit des Reichskanzlers lenkt, ausgeſprochenen Wünſchen
nachzukommen.”
Engliſche Preſſeſtimmen.
London, 17. Dez. (Wolff.) In einem Leitartikel ſchreibt
der Daily Telegraph, es herrſche keineswegs der Wunſch,
Deutſchland in den Bankrott zu treiben. Bevor man jedoch die
Zahlungsperioden ausdehne, müſſe man ſich über jeden
Zweifel hinaus davon überzeugen, daß
Deutſch=
land ſeinen Verpflichrungen nicht nachkommen könne. Jede
Entſcheidung werde in großem Maß= von den letzten Beſchlüſſen
der Reparationskommiſſion bezüglich der Leiſtungsfähigkeit
Deutſchlands abhängen. Wenn zugegeben werden ſollte, daß
die Umſtände derartig ſind, daß es für ratſam gehalten werde
Deutſchland unter Erztvingung definitiver Bedingungen
bezüg=
lich Deutſchlands Politik in der Zukunft etwas mehr Atemzeit
zu gewähren, ſo werde zweifellos ein Verſuch gemacht werden,
Frankreich eine Art von „Duid pro auo” zu geben. Sollten
Ddi Alliierten zu dem Schluſſe kommen, daß Deutſchland
tatſäch=
lich nicht in der Lage iſt, die nächſten Reparationsraten voll zu
bezahlen, ſo müſſe das Problem international gelöſt werden im
Verein mit den Vereinigten Staaten, denn es ſei ſchwer
einzu=
ſehen, wie die europäiſchen Alliierten allein mit der Lage, die
ſich dann ergeben könnte, fertig werden könnten.
Der Pariſer Berichterſtatter des Daily Telegraph weiſt auf
Das vollkommene Stillſchweigen in
franzöſi=
ſchen amtlichen Kreiſen über die Frage des deutſchen
Erſuchens um zeitweilige Aufhebung der Januar= und
Februar=
raten hin. Der Pariſer Berichterſtatter des Daily
Chro=
niele ſchreibt, es ſei durchaus wahrſcheinlich, daß die
Repara=
tionskommiſſion auf die Erfüllung der deutſchen Zahlungen
be=
ſtehe und es daher ablehnen werde, die von Deutſchland
nach=
geſuchte Verſchiebung zu genehmigen.
London, 17. Dez. (Wolff.) Der diplomatiſche
Berichterſtat=
ter des Daily Telegraph ſchreibt, das Angebot der
deutſchen Regierung, die bevorſtehenden
Reparations=
raten nur zum Teil zu entrichten, ſei als ein Verſuch
anzu=
ehen, dem Beſtreben Deutſchlands, ſeine Verpflichtungen ſobald
wie möglich zu erfüllen, Ausdruck zu geben und eine
Grund=
lage für weitere Verhandlungen zu ſchaffen.
Der Berichterſtatter fährt fort, da kein belgiſcher Vertreter bei
der nächſte Woche ſtattfindenden Beſprechung zugegen ſein werde,
könnten und würden Lloyd George und Briand
ſelbſtverſtänd=
lich nicht die genaue Art der etwaigen Antwort der Entente an
Berlin feſtſetzen. Sie würden zweifellos in erſter Linie von dem
Bericht der Sachverſtändigen über die kritiſche Finanzlage
Deutſchlands und deren Urſache, ſowie über die künftigen
Bürg=
ſchaften gegen das Fortbeſtehen dieſer Urſachen unterrichtet wer=
Hen. Die allgemein verbreitete Anſicht, daß der Fehlbetrag aus
den verbleibenden Goldreſerven der Reichsbank
ent=
rommen werden könnte, ſei ein Trugſchluß. Der unmittelbare
Erfolg einer weiteren Schwächung der Goldreſerve der
Reichs=
bank würde eine bisher nicht dageweſene Entwertung der Mark
ſein. Eine alliierte Hypothek auf dieſe
Gold=
reſerve ſei eine andere Frage. Sie ſei bereits früher
ver=
ſucht worden, als die Entente die Ueberführung der Goldreſerve
der Reichsbank in das beſetzte Gebiet und ihre Stellung unter
Kontrolle der Alliierten forderte. Das Ergebnis ſei jedoch für
die deutſche Wirtſchaft und damit für die Gläubiger Deutſchlands
ungünſtig geweſen. Der Berichterſtatter des Daily Telegraph
fährt fort, es würde nötig ſein, daß in London nächſte Woche
oder auf der darauf folgenden Zuſammenkunft des Oberſten
Rates und ſpäter auf einer Konferenz der Welt= oder der
euro=
päiſchen Finanzen dieſes Problem erörtert werden müſſe, wie
inan Deutſchland dabei unterſtütze und, wenn nötig, dazu zwinge,
geſunde Finanzmethoden anzunehmen. Der unaufhörliche Strom
von Papiergeld müſſe aufgehalten werden. Von dem bisher in
London von dem Schatzamte und von anderen Sachverſtändigen
vorbereiteten zahlreichen techniſchen Plänen, wie z. B.
zeitwei=
lige Aufhebung der deutſchen Zollgebühren für alliierte Waren,
die nach Deutſchland eingeführt werden, ſei bisher von der
bri=
tiſchen Regierung noch keiner endgültig angenommen worden.
Wenn irgendeiner dieſer Pläne angenommen toerden ſollte, wäre
die Zuſtimmng der alliierten Regierungen und der
Repara=
ionskommiſſion dazu erforderlich.
Kriſengerüchte.
* Berlin, 17. Dez. Zu den Gerüchten über eine
Regierungskriſe im Reiche erfährt die Germania, daß
von einer Regierungskriſe nicht die Rede ſein könne.
Theoretiſch könnte von einer ſolchen nur die Rede ſein, wenn
rgendein Ergebnis der Regierungspolitik vonläge, daß
anderer=
eits der Eintritt der Deutſchen Volkspartei in die
Re=
gierung und den Kredit und die Autorität der Regierung zu
tärken geeignet wäre. Die Initiative dazu müßte freilich von
der Deutſchen Volkspartei ausgehen. Vorausfetzung wäre, daß
die Partei ſich zu den Richtlinien der auswärtigen
Regierungs=
bolitik bekenne. Die Frage der Koalitionserweiterung
müſſe alſo durch die Deutſche Volkspartei ſelbſt entſchieden
werden.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Ein franzöſiſcher Eingriff in unſere Schulverwaltung.
* Der früher in Bieber und in Offenbach als Lehrer
tätige Rektor Dr. Jäger zu Mainz wurde vor etwa einem
halben Jahre auf dem Diſziplinarwege von der oberſten
heſſi=
ſchen Schulbehörde unter Belaſſung in ſeinen bisherigen
Be=
zügen als Lehrer nach Gicßen verſetzt. Die franzöſiſche
Be=
ſatzungsbehörde, der er gute geheime Dienſte tat, erblickte in
dieſer Verſetzung einen ſeindſeligen Akt (act hostil) und hob
die Verſetzung trotz entſprechender Schritte der deutſchen
Ver=
waltung bei der interalliierten Kommiſſion einfach auf.
Nun=
mehr iſt Jäger auf Befehl der militäriſchen Behörde wieder in
ſein Amt als Rektor eingezogen, ohne daß die oberſte
Schul=
behörde die Verſetzung zurückgenommen hätte. Welches
Ver=
hältnis dieſes „deutſchen Schulmannes” zu ſeinen Mitlehrern,
ſeinen Schülern, derem Eltern und zu ſeiner Behörde!
Ein Lichtblick in der Reihe franzöſiſcher Kriegsgerichtsurteile!
— Wie ſchon kurz gemeldet, wurde Notar Budenbender aus
Landſtuhl wegen Zurückhaltung von Waffen und Munition zu
zwei Monaten Gefängnis verurteilt, wegen der anderen
An=
klagepunkte: Beteiligung bei der Orgeſch und Pfalzzentrale,
Be=
teiligung bei ſonſtigen für die Sicherheit der Beſatzungstruppen
gefährlichen Organiſationem und Spionage, wurde er
freige=
ſprochen. Dem Ausgang des Prozeſſes, der unter großer
Auf=
machung durchgeführt wurde, konmt hohe politiſche Bedeutung
zu. Es wurde gewiſſermaßen von den Franzoſen zum
erſten=
mal das Recht des deutſchen Mannes gerichtlich anerkannt, ſich
gegen ſeparatiſtiſche Elemente zur Wehr zu ſetzen, ohne ſich einer
ſtrafbaren Handlung ſchuldig zu machen. Ohne Widerſpruch von
ſeiten des Anklagevertreters konnte der franzöſiſche Verteidiger
mit Nachdruck darauf hinweiſen, daß die franzöſiſchen
Be=
ſatzungsbehörden ſelbſt zu den Rheinländern geſagt hätten: „Ihr
ſeid in Eurem Lande, wir miſchen uns nicht in Eure
Ver=
hältniſſe ein. Wo verbietet die oberſte interalliierte
Kom=
miſſion, das Programm einer Partei oder einer Organiſation
bei ſich zu haben?” Auch ſonſt dürfte der Verlauf und der
Aus=
gang des Prozeſſes weſentlich zur Beruhigung ängſtlicher
Ge=
müiter im beſetzten Gebiet beitragen. Der Notar Budenbender
hatte eine Anzahl Flugſchriften der auf Geheiß der
Botſchafter=
konferenz aufgelöſten Pfalzzentrale bei ſich. Ja, die Anklage
behauptet ſogar, er habe ein geheimes Programm dieſer von
den Franzoſen ſo mißtrauiſch verfolgten Pfalzzentrale bei ſich
gehabt. Auch in dieſem Punkte zerflatterte die Anklage in nichts,
und der Verteidiger konnte darauf hinweiſen, daß ein Programm
niemals gemeingefährlich ſei, das man in aller
Oeffentlichkei=
verkünde. Auch hierin iſt das Ergebnis von hoher Bedeutung:
das Recht auf friedliche Gegenpropaganda
gegenüber franzöſiſchem Durchdringungsbeſtrebungen im beſetzten
Gebiet wurde ausdrücklich anerkannt. Jeder deutſche Mann und
jede deutſche Frau, die in Zukunft von franzöſiſchen Spitzeln
wegen Bekundung deutſcher Geſinnung denunziert werden, können
ſich auf den Ausgang des Prozeſſes Budenbender berufen und
darauf hinweiſen, daß das franzöſiſche Kriegsgericht in Landau
am 14. Dezember 1921 ausdrücklich anerkannt hat, daß
Gegen=
arbeit gegen die rheiniſchen Separatiſten und Sonderbündler
nichts zu tun hat mit Spionage. Es iſt bedauerlich, daß
anläß=
lich der Pfalzinterpellation das Reſultat des Prozeſſes
Buden=
bender im Reichstage noch nicht vorgelegen hat.
Beſprechungen mit der Rheinlandkommiſſion.
Koblenz, 17. Dez. (Wolff.) Die
Rheinlandkom=
miſſion lud in den Tagen vom 14. bis 16. Dezember eine
An=
zahl Vertreter des Wirtſchaftslebens zu einer
Beſpre=
chung ein. Der Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete nahm
an dieſer Beſprechung teil. Die Vertretzer wurden um
Erklärun=
gen über die gegenwärtige Wirtſchaftslage erſucht; dagegen
wurde aber ausdrücklich betont, daß über die wirtſchaftlichen
Verhältniſſe des beſetzten Gebietes nur mit denen des ganzen
Deutſchen Reiches gemeinſam verhandelt werden könne, dieſer
daher auch nur von den deutſchen Behörden geregelt werden
önnten. Wegen der Härten, denen das Wirtſchaftsleben in den
beſetzten Gebieten beſonders ausgeſetzt iſt (Befatzungstruppen,
Wohnungsbeſchlagnahme uſw.) wurde gebeten, die Stärke
der Befatzungstruppen zu vermindern und die
arbigen Truppen zurückzuziehen, ſowie die
Aus=
verkaufsverfügung zu verlängern. Außerdem wurde auf die
Vereins= und Verſammlungsbeſchränkung hingewieſen,
beſon=
ders aber auf die unter der Bevölkerung hervorgerufene
Beun=
ruhigung durch den Fall Smeets.
Die Waſhingtoner Konferenz.
Frankreichs verblüffender Flottenvorſchlag.
Neu=York, 17. Dez. (Wolff.) Die Aſſociated Preß meldet
durch Funkſpruch aus Waſhington: Was ſich gegenwärtig
mit dem franzöſiſchen Flottenvorſchlag ereignet,
wird vor dem Bekanntwerden dadurch bewahrt, daß die
Sitzun=
gen der Unterkommiſſion ſtreng geheim ſind. Der offizielle
bri=
tiſche Wortführer wagte es indeſſen auszuſprechen, daß die
Fran=
zoſen ein Flottenbauprogramm vorgelegt hätten, das ihnen
wäh=
rend des Jahres 1925 und der folgenden Dekade zehn
Ueber=
dreadnoughts von 35 000 Tonnen gebe, und daß England,
Ame=
rika und Japan ſich dieſem Pane widerſetzen. Die Bekanntgabe
der franzöſiſchen Forderung machte auf die Mitglieder der
Kon=
ferenz einen verblüffenden Eindruck. Der italieniſche
Wortführer ſagte, Frankreich fordere anſcheinend eine gewaltige
Vermehrung ſeiner Flotte. Italien ſei nach Waſhington
ge=
kommen in der Annahme, der Hauptzweck der Konfevenz ſei die
Verminderung der Rüſtungen. Alles, ſagte der Italiener, was
wir ſuchen, iſt die Gewährleiſtung unſerer Sicherheit und unſerer
Flotte, die der Frankreichs gleichkommt. Wir würden gern
beim bisherigen Status bleiben.
London, 17. Dez. (Wolff.) Reuter berichtet aus
Waſhing=
ton: Die franzöſiſchen Delegierten haben ihren Vorſchlag
be=
züglich des Flottenbauprogramms unterbreitet.
Frankreich beabſichtige den Bau von 10 Kriegsſchiffen von
25 000 Tonnen Verdrängung in den 10 auf 1925 folgenden
Jah=
ren. Reuter zufolge wird erklärt, daß die Durchführung eins
ſolchen Programms, den geſamten Abrüſtungsplan umſtoßen
würde. — Es verlautet, Italien werde den franzöſiſchen
Vor=
ſchlag billigen, daß es jedoch der Anſicht ſei, es werde gezwungen
ſein, ein ähnliches Programm durchzuführen, wenn Frankreich
dies tue. Wenn das von Frankreich unterbreitete
Flottenpro=
gramm tatſächlich durchgeführt werde, bedeute dies, daß
Frank=
reich und Italien zuſammen 200000 Tonnen mehr an
Groß=
lampfſchiffstonage beſitzen, als Amerika oder Großbritannien.
Solche Schiffe würden ſchätzungsweiſe 10 Millionen Pfund
Ster=
ling koſten, und unter den augenblicklichen wirtſchaftlichen
Ver=
hältniſſen ſei es ſchwer einzuſehen, woher das Geld für ein
ſolch ausgedehntes Bauprogramm kommen ſolle.
Großbritan=
nien erkenne das Recht Frankreichs an, eine angemeſſene Flotte
zu beſitzen. Es habe nicht den Wunſch, ſich in dieſe Frage
ein=
zumiſchen, ſei jedoch der Anſicht, daß die franzöſiſchen
Forderun=
gen übertrieben ſeien, weil es für unnötig gehalten werde, daß
Frankreich zu ſeinem Schutze einer derartigen Flotte bedürfe.
Außerdem würde ein ſolches Programm das augenblickliche
amerikaniſche und engliſche Programm umwerfen. Wie
ver=
lautet, ſeien die Amerikaner derſelben Anſicht wie die Engländer
und widerſetzen ſich dem franzöſiſchen Programm au sdenſelben
Gründen. Die amerikaniſchen Vertreter ſeien außerdem der
Mei=
nung, daß ein ſolches Programm unter der augenblicklichen
wirt=
ſchaftlichen Lage der Welt nicht angebracht ſei, da derartige
große Ausgaben in Anbetracht der großen Verluſte Frankreichs
im Kriege und ſeiner augenblicklichen Schulden eine ernſte
Aus=
wirkung auf die internationale Finanzlage haben würden.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 17. Dez. (Wolff.) Durch Entſcheidung der
Film=
oberprüfungsſtelle vom 17. Dezember wurde die
öffent=
liche Vorführung des von der Helios=Filmgeſellſchaft in Berlin
hergeſtellten- Bildſtreifens „Der Totentanz” verboten.
Die im Umlauf befindlichen Zulaſſungskarten ſind ungültig.
Wie der Vorwärts mitteilt, nehmen die Verhandlungen
zwi=
ſchen den franzöſiſchen und deutſchen
Gewerk=
ſchaftsorganiſationen über den Wiederaufbau im
Frankreich, die zuerſt in Paris, dann in Berlin geführt wurden,
am 20. Dezember in Frankfurt a. M. ihren Fortgang.
Fran=
zöſiſcherſeits nehmen ſechs Vertreter des Allgemeinen
Arbeits=
verbandes (C. G. T.), drei Vertreter der Technikerorganiſationen,
ein Vertreter des Bauarbeiterverbandes und vier Vertreter der
Geſchädigten an den Verhandlunge nteil. Deutſchland wird durch
die vom Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbund und dem
Afa=Bund gemeinſam eingeſetzte Fünferkommiſſion vertreten.
München, 17. Dez. (Wolff.) Amtlich. Die bayeriſche
Staatsregierung befaßte ſich heute vormittag mit der
Lage, wie ſie ſich nach der vom Reichstag geſtern beſchloſſenem
Aufhebung der Verordnung des Reichspräſidenten vom 28.
Sep=
tember ergibt. Sie bereitete die nottvendigen Maßnahmen vor,
die für den Fall der Gefährdung der öffentlichen Ruhe und
Sicherheit von ihr aus vorzukehren ſind.
Braunſchweig, 17. Dez. (Wolff.) Der Landtag beendigte
die zweite Leſung der Verfaſſung, die mit 22 gegen 17
Stimmen angenommen wurde und am 22. Januar, dem Tage
der Neuwahlen zum braunſchweigiſchen Landtage, in Kraft
treten ſoll.
Beuthen, 17. Dez. (Wolff.) Nachdem vor einigen Tagen, wie
bereits gemeldet, ſich in der Lignoſefabrik in Pniowitz
eine folgenſchwere Exploſion ereignete, wurde das Werk
heute ernent von einen ähnlichen Unglück heimgeſucht.
In der Abfallauslauge erfolgte eine Exploſion, wobei fünf.
Mann getötet und mehrere ſchwer verletzt wurden.
Einzel=
heiten fehlen noch.
Paris, 17. Dez. (Wolff.) Der Vorſitzende der interalliierten
Kontrollkommiſſion in Berlin, General Nollet, iſt heute
vor=
mittag von Paris nach Berlin zurückgekehrt.
Paris, 17. Dez. (Wolff.) Der ehemalige engliſche Botſchafter
in Paris, Lord Derby, iſt heute vormittag von Paris nach
London zurückgekehrt.
London 17. Dez. (Wolff.) Harmsworth teilte geſtern im
Unterhauſe mit, daß Kraſſin keinen „diplomatiſchen Status”.
habe. Er ſei der hauptſächlichſte offizielle Agent der
Sowjet=
regierung und ernannt unter Artikel 5 des Uebereinkommens
vom 5. März. Kraſſin ſei auf dem Auswärtigen Amt nur im
dieſer Eigenſchaft empfangen worden.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift
imt die Redaltion
Grund des
keinerlei Bexantwortung; für ſie bleibt a
Abſ. 2 des
Preſſe=
eſetzes in vollem Umfe
der Einſender verantwortlich.
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
Das Städtiſche Gas= und Waſſerwerk hat die Gas= und
Waſſer=
preiſe vom 15. Dezember ab erhöht. Da biß heute noch keine Aufnahme
weder am Gas= noch am Waſſermeſſer ſtattgefunden hat, möchte
Zre
ſerne wiſſen, wie das Städtiſche Gas= und Waſſerwerk das
Kunſtſtü=
fertig bringen will, auch wirklich erſt vom 15. ab die erhöhten Preiſe in
Anrechnung zu bringen. Will ſie etwa großzügig vorgehen und einfe
den monatlichen Verbrauch teilen, d. h. die erſte Hälfte zum alten Preis,
die andere Häfte zum neuen Preis berechnen? Sollte das Gas= und
Waſſerwerk wirklich dieſe Art der Berechnung in Anwendung bringen
wollen, ſo kann es ſich von ſeiten der Hausfrauen auf lebhaften
Wider=
ſtand gefaßt machen, zumal der Gasverbrauch vom Zeitpunkt der
Preis=
erhöhung beſonders des Abends ſehr eingeſchräukt und vielfach durch
Petroleumbeleuchtung erſetzt worden iſt. Alſo bitte, wohllöbliches
Städtiſches Gas= und Waſſerwerk, wie wird das Kunſtſtück gemacht?
— Für Hausfrauen und Zoologen betitelte ſich in Nr.
327 kürzlich ein Eingeſandt, in dem nach der Lebensweiſe der den
Holz=
möbeln ſo ſchädlicher Käferchen gefragt war, und ob ein wwirklich
verwend=
bares Mittel zu ihrer Bekämpfung bekannt ſei. „Ich habe mich ſchon
ge=
reutz, endlich einmal über dieſe ungebetenen Gäſte, deren Schädlichkeitz
jetzt 20 mal ſo hoch iſt als früher, etvas Geſcheites zu hören. Leider
vergeblich. Sollte in einer Stadt, in der alle Zweige der Wiſſenſchaft
o hoch in Blüte ſtehen, und der Staat Tauſende, wenn nicht Millionen
ausgibt, um z. B. die Käfer, die vor vielen tauſend Jahren in der
Meſſeler Braunkohle gelebt haben, zu beſtimmen, oder einen Kaktus in
Megiko zu beſchreiben, nicht auch ein Mann der Wiſſenſchaft vorhanden
ſein, der auf dieſe viel näher liegenden und nützlicheren Fragen Beſcheid
Landwirtſchaftliches.
* Vortragskurſus für praktiſche Landwirte in
Gießen. Wie alljährlich, ſo veranſtaltet auch in dieſem Winter die
Landwirtſchaftskammer einen größeren Vortragskurſus für
praktiſche Landwirte, der in der Woche vom 3.—9. Januar
1922 in Gießen ſtattfindet. Es iſt der Landwirtſchafstkammer
ge=
lungen, hervorragende Referenken zu gewinnen und werden über alle
die Landwirtſchaft intereſſierenden Fragen Vorträge gehalten, an die
ſich eine rege Diskuſſion anſchließen dürfte. Als Redner ſind genannt:
Geh. Hofrat Prof. Dr. Wagner=Darmſtadt: „Zeitgemäße
Dün=
gungsfragen”; Prof. Dr. Dade=Berlin: „Die ſogenannten
Repara=
tionsleiſtungen Deutſchlands an die Entente und die Mithilfe der
In=
uſtrie und Landwirtſchaft”; Prof. Dr. Fingerling=Leipzig=
Möckern: „Der gegenwärtige Stand der Futterkonfervierung, ſow
iber neuere Fütterungsfragen, insbeſondere die Schweinefütterung”
Prof. Dr. Brinkmann=Bonn: „Betriebswirtſchaftliche Fragen der
Gegenwart”; Prof. Dr. Kraemer=Gießen: „Kaltblutzucht”; Prof.
Dr. Knell=Gießen: „Tierſeuchenbekämpfung”; Abteilungsvorſteher
Dr. Burck=Gießen: „Sorten= und Düngungsfragen im Kartoffelbau
Vorſtand der Deutſchen Obſtbaugefellſchaft Poenicke=Eiſenach: „
Obſt=
bau‟. Die gänzlich veränderten Verhältniſſe in der Landwirtſchaft
er=
fordern von jedem Landwirt, daß er ſich alle wiſſenfchaftlichen und
tech=
niſchen Fortſchritte aneignet, um ſeinen Betrieb leiſtungsfähig zu ge
ſtalten, was im Intereſſe eines Wiederaufbaues unſeres
Wirtſchafts=
lebens unbedingt erforderlich iſt. Es iſt daher ſehr zu begrüßen, daß
aus dieſer Erkenntnis heraus die Landwirtſchaftskammer auch in
die=
ſem Jahre einen größeren Vortragskurſus veranſtaltet. Der Beſuch
dieſes Vortragskurſus kann jedem Landwirt im eigenen Berufsintereſſe
nur ſehr empfohlen werden.
Ueber den Beſuch der heſſiſchen
landwirtſchaft=
lichen Schülen im Winterhalbjahr 1921/22 unterrichtet
eine vom Landes=Ernährungsamt veröffentlichte Statiſtik. Danach
beträgt die Zahl der Schüler in den heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Schu=
len zu Darmſtadt 115, davon in Unterklaſſe 58, in Oberklaſſe 57; in
beppenheim 69 (37 + 32); Michelſtadt 47 (25 +22); Groß=Umſtadt 49
1++28); Reichelsheim i. O. 48 (12+36); Groß=Gerau 81 (41 +40);
Mainz 71 (33 +38); Worms 93 (46 —+ 47) Alzey 100 (43 + 57); Gau=
Algesheim 88 (37 + 51); Sprendlingen i. Rheinh. 55 (35 + 20);
Bü=
dingen 67 (32+35); Lich 67 (24 +43); Alsfeld 69 (35 ++ 34);
Lauter=
bach 28 (16 —+ 12); Schotten 24 (17 +7); Butzbach 73 (26 + 47);
Fried=
berg 88 (45 + 43); Grünberg (1921 neu errichtet) 24 (24 +0);
Oppen=
heim 57 (57). Insgeſamt 1313. Auf eine Schule entfallen im
Durch=
ſchnitt 65 Schüler.
Spiel, Sport und Turnen.
* Turngemeinde Darmſtadt 1846 (Vevein für Turnen,
Spiel und Sport). Das Haupt=Riegenturnen für Turner=,
Alters= und Zöglings=Riegen iſt derart angewachſen, daß dieſes Turmen
nunmehr im großen Soal (Woogsplatz) abgehalten werden muß.
Selbſt=
verſtändlich iſt der Saal geheizt. Das Turnen vorgenannter Riegen
fin=
der Dienstags und Freitags ſtatt und beginnt um 8.30 Uhr. Freunden
und Gönnern deutſchen Turnens iſt es geſtattet, dem Turnbetrieb auf
der Galerie zuzuſehen und find hiermit herzlichſt hierzu eingeladen.
Weiter ſei bewerkt, daß die Waldläufe der Sportabteilung jehzt
Mitt=
wochs abends um 8 Uhr ab Woogsplatzturphalle ſtattfinden.
* Turngemeinde Darmſtadt 1846,
Fußballabtei=
lung. Nach den beiden letzten, ſo unrühmlich verlorenen
Verbands=
ſpielen iſt der 1. Fußballmannſchaft Gelegenheit geboten, am morgigen
Sonntag den Beweis zu erbringen, daß ſie, unter Einſatz der nötigen
Energie und dem feſten Willen zum Siege, zu ſpielen verſteht. Hierzu
iſt die Mannſchaft verpflichtet, wvill
ſie ſich nicht als eine unzuverläfſige
Elf, der man jegliches Zutrauen ent
hen muß, beurteilen laſſen. Der
Gegner am kommenden Sonntag iſt die Lig
rſatzmannſchaft
Sfeld, wele
von Germania=Friedrick
ſe eine Spielweiſe
auf=
weiſt, die der Ligamannſchaft ſelbſt in keiner Weife nachſteht und in
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 18. Dezember 1921.
Nummer 339.
ganz hervorragenden Reſultaten zum Ausdruck kommt. Von lokalem
Intereſſe iſt es zu berichten, daß gerade zu der Zeit, in der die hieſigen
Turner gegen die Reſerven der Friedrichsfelder kämpfen, deren
Liga=
mannſchaft in Friedrichsfeld dem hieſigen Sportverein im Pokalſpiel
gegenüberſteht.
* Verein für Raſenſpiele E. V. Darmſtadt. Die
2. Nunde der Spiele um den Pokal des Süddeutſchen
Fußballverban=
des wird heute ausgetragen. Im Bezirk „Rhein” des Verbandsbezirks,
zu dem auch Darmſtadt zählt, treten ſich 32 Vereine, die als Sieger
aus der 1. Runde hervorgingen, nachdem die gleiche Zahl bereits
aus=
geſchieden iſt, gegenüber. Die Sieger dieſer 2. Runde qualifizieren ſich
gend=
für die nächſte Runde. V. f. R. hat als Sieger über F.=V.
den
freunde=Eberbach in der 1. Runde — Eberbach unterlag 0:5
Sportklub Viktoria=Griesheim in der 2. Runde zum Gegner auf ſeinem
Platze (Exerzierplatz). Viktoria=Griesheim iſt gleich V. f. R.
vorjähri=
ger B=Meiſter und hat ſich in den Verbandsſpielen der A=Klaſſe über
raſchend gut eingeführt, wie nachſtehende Tabelle zeigen möge. Stand
am 11. Dezember 1921:
Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte
V. f. R. Darmſtadt
Olympia=Lorſch
Union=Darmſtadt
Viktoria=Griesheim
07=Bensheim
Spvgg. Arheilgen
Spogg. Pfungſtadt
8.
Mit dem knappen Reſultat von 0:1 unterlag Griesheim dem
3
11
2
3i9
13:15
3
11:7
2 6:10
3
13:10
9:
V.
f. R. in der Vorrunde auf deſſen Platz. Auch das verheißt ein
äußerſt ſpannendes Spiel. Der Platzverein muß ſchon alle Regiſter
ſei=
nes Könnens ziehen, wenn er das ſeinerzeitige Ergebnis wiederholen
will. Die Mannſchaft ſteht in der Aufſtellung:
Schneider
Schmitt Waldhaus
Weicke.
Hannſtein Dillmann
Weicker Müllmerſtadt Müller Möſer Schroth.
Freie Turngemeinde Darmſtadt,
Fußball=
abteilung. Im Freundſchaftsſpiel ſtehen ſich heute nachmittag au
dem Sportplatz an der Eſchollbrücker Straße 28 Fr. Tgde.
Wixhau=
en 1. (Sonderklaſſe) und Darmſtadt 1. (4=Klaſſe) gegenüber. D
Darmſtädter Mannſchaft, welche ſich dieſem Gegner ſchon einmal mit
5:0 beugen mußte, wird alles daran ſetzen müſſen, um nicht dieſes Me
wieder mit einer ſo hohen Niederlage den Platz zu verlaſſen.
Wi=
hauſen ſtellt eine von der Verteidigung bis zur Stürmerreihe gut
durch=
t beſonders der Sturm es
gebildete Mannſchaft, während bei Darmf
an der nötigen Energie und Durchſchlagskraft fehlen läßt. Da wird vor
dem völlig ſchußfreien Tor kombiniert und kombiniert, bis es zu ſpät iſt;
wird aber wirklich einmal ein Ball aufs Tor geſchoſſen, dann endet er
meiſtens ins Aus. Auf dieſe Spielweiſe ſind die beiden verlorenen
Serienſpiele zu buchen, durch dieſe Spielweiſe werden auch noch
an=
dere Spiele verloren gehen.
eutſcher Boxkampfſieg. Bei dem Boxkampf, der
im Sportpalaſt in der Potsdamer Straße in Berlin zwiſchen dem
Schweizer Schwergewichtsmeiſter Willi Borer und dem deutſchen
Schwergewichtsmeiſter Hans Breitenſträter ſtattfand, ſiegte
Breiten=
ſträter in der vierten Runde.
Süddeutſcher Fußballberband, Gau Berg
ſtraße. Der Gauvorſitzende macht nochmals auf den heute Sonntag,
den 18. Dezember, vormittags, im Kneipſaale der Turngemeinde
1846 (Woogsplatz) ſtattfindenden außerordentlichen Gautag
auf=
merkſam. Im Intereſſe der wichtigen Tagesordnung iſt das Erſcheinen
aller Gauvereine dringend erwünſcht.
Wetterausſichten für Sonntag.
Bedeckt, viel Regen, mild, ſtürmiſch, Südweſt= bis Weſtwinde,
Verfteigerungskalender
Montag, 19. Dezember.
Pappelholz=Verſteigerung nachmittags 1 Uhr zu
Eſcholl=
brücken (Zuſammenkunft am Ortsausgang nach Darmſtadt).
Ein vornehmes Weihnachtsgeſchenk
iſt der eoffeinfreie Bohnenkaffee,
Kaffee Hag, in der Altſilberdoſe.
1,11812)
Kaffee Hag iſt erſtklaſſiger
Bohnen=
kaffee, ſchmeckt und bekommt, ſelbſt
in ſtärkſten Aufgüſſen ſpät
abends genoſſen, vorzüglich,
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 11½ Uhr, Ende gegen 1 Uhr: Vierte der
15 Matineen. — Nachmittags 3 Uhr, Ende 5½ Uhr (außer Miete);
„Prinzeſſin Huſchewind”. — Abends 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr (C 14,
Sondermiete Serie 35): „Der Zigeunerbraron”.
Orpheum: Vorſtellungen um ½4 Uhr und 248 Uhr.
3. Mgrgenmuſik des Muſikvereins vormittags 11½ Uhr im
Ver=
einsyaus.
Vortrag von Adolf Kaiſer „Die Sünde an den Seelen” nachmittags
2 Uhr Saalbauſtraße 67
Vorführung ſämtlicher Mann=Platten nachmittags 5 Uhr im
Traubeſaal.
Weihnachts=Schauturnen der Turngemeinde 1846
nachmit=
tags 2½ Uhr im Turnhauſe.
Weihnachtsfeiern: Orthſches Männerquartett abends 7 Uhr in
der Beſſunger Turnhalle. — Kriegerverein abends ½8 Uhr im
Für=
ſtenſaal. — Klub Fröhlichkeit nachmittags 4 Uhr im Nummelbräu. —
Mandolinenkranz 6½ Uhr im Perkeo.
Leitung: Dr. Otto Waldgeftel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
k und den
Otto Waldaeſtel; für heſſiſche
eil und für Feuihleton: Dr
Mor
peeſ
del und Landwilrtſchatliche
ibrigen Teil (außer Sport
itel
tr den Anzei
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſchin
Wanl Lange.
Mitteilungen aus dem Geſchäftsl
Anzeigenbeilagen u
ſag: L. C. Wittich’ ſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
Druck und Ver
len Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
ür den ret
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten
und Unterhaltungsblatt.
Statt Karten.
—
BEK TEL HORR
KURT PETERS
VERLOBTE
Darmstadt, 18. Dezember 1921
Moserstraße 3.
A 3
Elisabeth Weichsel
geb. Welke=
Niko König
VERLOBTE
Darmstadt, 18. Dez. 1921
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Darmstadt, im Dezember 1921.
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Heinrich Volz
Therese Volz
geb. Reiß
Darmstadt
Altenburg
Schletermacberstr. 15
den 17. Dezember 1921.
/*48093
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe der
Teilnahme anläßlich des
Heim=
ganges meines lieben,
unvergeß=
lichen Mannes, des guten Vaters
ſeiner beiden Kinder, ſage ich Allen
meinen herzlichſten Dank, beſonders
Herrn Pfarrer Winter für die
lieb=
reichen Worte am Grabe. (*48064
Im Namen der Hinterbliebenen:
Frau Anna Wadlinger Wwe.
und Kinder.
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief mein herzinnig
geliebter Mann, unſer vielgeliebter,
herzensguter Vater
Ine. Berſan.
In tiefem Schmerz:
Frau Olga Perſiin=Suckom
und Kinder.
Die Beerdigung findet am Montag,
den 19. Dezbr., nachm. 3 Uhr, auf
dem Waldfriedhof ſtatt.
Blumenſpenden ſind nicht im Sinne
unſeres lieben Entſchlafenen.
*48148
Todes=Anzeige.
Am 16. Dezember d8. Js.
ver=
ſchied plötzlich
Frau
Amalie Limmermann
geb. Schneider
Witwe des Oberlandesyerichtrats
Dr. Karl Zimmermann.
Darmſtadt, 17. Dez. 1921.
Um ſtille Teilnahme bittet i. A.
der Hinterbliebenen:
E. Zimmermann
Geh. Baurat.
Die Beerdigung findet Montag, den
19. Dezbr., nachm. 3 Uhr, auf dem
Friedhof an der Nieder=Ramſtädter
Straße ſtatt.
(13830
Dankſagung.
Für die ſo vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme ſowie für die zahlreichen
Blumenſpenden bei dem Hinſcheiden
unſeres innigſtgeliebten Sohnes, Bruders
Schwagers und Onkels ſprechen wir auf
dieſem Wege unſeren herzlichen Dank aus.
Zeſonders danken wir dem Herrn
Dekan für ſeine troſtreichen Worte, den
Schweſtern für ihre liebevolle Pflege,
dem Herrn Kreisſchulrat, für ſein
ehren=
des und mitfüllendes Gedenken, den
Herren Kollegen des Bezirksvereins Groß=
Umſtadt, den Vertretern der Gemeinde
und den Schülern von Semd und den
Altersgenoſſen für die Niederlegung von
Kranzſpenden ſowie den Herren Kollegen
des Heimatortes, für die Verbringung
zur Ruheſtätte.
(13751
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Held XI.
Groß=Zimmern, 16. Dezember 1921.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger
Teil=
nahme anläßlich des Heimgangs unſerer
teuren Entſchlafenen, für die vielen und
reichen Blumenſpenden, die troſtreichen
Worte des Herrn Pfarraſſiſtenten Wetze
am Grabe, wie für das letzte Geleit
Allen unſeren herzlichſten Dank.
Arheilgen, 16. Dezember 1921.
Namens der trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Max Arnold.
13795
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Heute vormittag iſt unſere liebe
Tante und Großtante
Fräulein
Auguste Pfannmäller
im Alter von 68 Jahren ſanft
ent=
ſchlafen.
Darmſtadt, 17. Dezbr. 1921.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Dr. E. E. Hoffmann II.
Rechtsanwalt.
Die Beerdigung findet Dienstag
vor=
mittag //,12 Uhr vom Trauerhauſe,
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[ ← ][ ][ → ]Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 18. Dezember 1921.
Rummer 339.
Der Grenadier von Pirmaſens.
Eine Erzählung aus Dem vorigen Jahrhundert.
Von Ernſt Pasquc.
eie eiem
(Nachbruc verboten.)
12
Der arme Burſche war bon dem langen gezwungenen Ritt,
den er mit gebundenen Händen und Füßen hatte machen müſſen,
ſteif an allen Gliedern, doch lange nicht ſo niedergeſchlagen, als
man hätte denken ſollen, denn er wälzte bereits einen
Fluchtver=
ſuch in ſeinem Kopfe herum. Kannte er doch Pirmaſens und
deſſen Umgebung, die Heimat ſeiner Mutter; war er doch als
Knabe oftmals dorthin gekommen, als ihm nahe Verwandte noch
in dem Orte lebten. Mit trotzigem Schweigen ließ er alles
ge=
ſchehen, was man mit ihm anſtellte, und nur ſinſter drohende
oder verächtliche Blicke gaben Antwort auf die Neden und die
derben Scherze, womit der Montierungsfeldwebel und der
IInteroffizier, denen er übergeben worden war, ihn beehrten!
Als er endlich fertig eingekleidet war, konnte der Unieroffizier
einen freudigen Ausruf nicht unterdrücken, und der Feidwebel
bolte, ſichtlich zufrieden mit ſeinem Werk, aus einer Ecke der
Kammer einen ziemlich großen Spiegel herbei, hielt ihn den:
Rekruten vor die Naſe und ricf:
„Kopf in die Höh’ und hineingeſchaut! Hier kann Er ſehen
was wir ans einem elenden Bauern gemacht haben. Blitz und
Hagel! Es ſitzt alles wie angegoſſen, die ganze Kompagnie hat
keinen adretteren und ſtramimeren Kerl, und Seiue Durchlaucht
werden allerhöchſt zufrieden ſein. U7d nun — vorwärts,
narſch!"
Jean wollte anfänglich der barſchen Aufforderung nich:
nachkommen, endlich blickte er doch in den Spiegel und
untvill=
kürlich glätteten ſich ſeine finſteren Züge, denn er mußte ſich
wenn auch mit Widerſtreben, ſagen, daß die ſchmucke Uniform
die hohe Grenadiermütze mit dem goldſchimmernden Wapper
ihm gut ſtehe. Er kam ſich noch einmal ſo ſtattlich vor, als früher
in ſeiner Pſälzer Bauerntracht.
Fort ging es nun aus der Kaſerne über den Markt in das
Schloß, und der große neue Rekrut, der ſeine beiden Begleiter,
die doch auch keine kleinen Leute waren, beinahe noch um eine
halbe Kopflänge überragte, wurde überall angeſtaunt und
bewun=
dert, von den Bürgern, wie von den Soldaten, doch hauptſächlich
von den Dirnen, deren es gar hübſch= und ſchlanke unter der
Menge gab
Bald ſtand Jean in einem Zimmer des Schloſſes, ſeine
Begleiter hatten ſich entfernt: er ſollte hier den allergnädigſten
Herrn erwarten, ſo war befohlen worden. Es war ein zieznlich
großes, doch nur einfach ausgeſtattetes Gemach, deſſen Tapeten
teils Soldaten in Lebensgröße und in den verſchiedenſten Uni
fornien, teils Manöverſzenen und blutige Schlachten darſtellten.
Noch hatte der verwunderte Jcan nicht alles ſich angeſehen, da
trat der Landgraf in Uniform, den Stern auf der Bruſt, raſch
und militäriſch ein.
Es war eine hohe, ſoldatiſch=fürſtliche Geſtalt mit ſirengen
Zügen, doch jetzt milde und freundlich blickend. Trotz ſeines ner
erſpachenden Zornes, ſeiner inneren Erregung — denn er ſtand
ja vor dem Manne, der ihn den Seinigen gewaltſam entriſſen —
hatte Jean vor der ſtattlichen Erſcheinung unwillkürlich eine
ſtramme Haltung angenommen, und ſichtlich überraſht ſtaunte
der Landgraf ihn an.. Er glaubte, im Augenblick keinen größeren
und hübſcheren Grenadier in ſeinem ganzen Regiment zu haben,
Endlich trat er dem Rekruten näher und ſprach:
„Wie heißt Er?”
„Jean Joß, Durchlaucht”, antworiete der Burſche ſo kurz als
tuöglich.
„Dummes Zeug! Kann die franzöſiſchen Aifonzereien nicht
leiden. Er iſt ein ehrlicher Deutſcher und heißt Hans, von nun
an der Zweibrücker Hans. Verſtanden?“
„Zu Befehl, Durchlaucht.”
Befehl — gut! Er hat ſich alſo in ſein Schickial
ge=
n
fundens
„Nein, Durchlaucht.”
„Alle Teufel! Demnach will er wohl nicht parieren?”
„Freiwillig — vielleicht, gezwungen — niemials!”
„Hab ſchon Mittel, meine widerfpenſtigen Kerle zur
Ver=
niunft zu bringen.”
„Durchlqucht können mich Spießruten laufen laſſen, wie Sie
mich gewaltſam und ohne Recht von der Straße weggenommen,
ich muß es dulden, aber —
Der Landgraf, der ärgerlich, wenn auch gerade nicht unwillig
in dem Zimmer auf und ab gegangen war, blieb plötzlich vor
dem Rekruten ſtehen. Seine Geſtalt richtete ſich hoch auſ, ſein
Geſicht war gerötet und ſein Auge flammte. Er ſchnitt die Rede
des Burſchen mitten entzwei, indem er rief:
„Halt da! Kein Wort weiter, wenn Er ſich nicht mit vollem
Necht eine exemplariſche Strafe verdienen will. Er hat einen
harten Kopf, doch auch einen geſcheiten, das ſeh’ ich, ſo will ich
denn in Ruhe mit Ihm reden und hoffe, Ihm zu zeigen, daß Er
Unrecht hat und das Recht auf meiner Seite iſt. Uind von
meinem Recht gehe ich keinen Fuß breit ab, das merke Er ſich,
Burſche!”
Der Landgraf hatte die letzten Worte mit einer ſolchen
Be=
ſtimmtheit geſprochen, daß Jean oder Hans, wie wir ihn wohl
bald auch werden nennen müſſen, zuſammengefahren war und
verwundert aufgeſchant hatte. Ein Gefühl des Bangens wollie
ihn überkommen, denn ſo wie der Fürſt, konnte niemand reden,
der eine ſchlechte, gewalttätige Tat vollbracht.
„Wo war ſein Vater her?” fragte der Landgraf kirz.
„Aus Weſthofen”, klang es verwundert und erſt nach einer
Pauſe als Antwort.
„Alſo aus dem Hanau=Lichtenbergiſchen, aus meinen
Landen. Und die Mutter?
„War in Pirmaſens daheim.”
„In Zweibrücken habt Ihr gelebt, dort biſt Du geboren.
War Dein Vater, biſt Du Bürger in Zweibrücken oder
Landes=
untertan des Herzogs geworden, he‟
Jean ſchwieg verlegen und verwirrt, ſinſtern Blicks ſchaute
er zu Boden. Das war eine ſeltſame Frage, die er ſich niemals
vorgelegt, weil er ihre Bedeutung nicht kannte.
Der Landgraf ſuhr fort, ruhig, doch mit beſtimmtem Ton:
„Ihr habt in Zweibrücken gelebt, ſtandet nur in
herzog=
lichem Dienſt und ſeid demnach entweder heimatlos, wie die
Zi=
geuner, die ich fangen kann, wo und wie ich will, oder Ihr ſeid
trotzdem — und das iſt das Richtige — noch immer Hanau=
Lich=
tenberger wie früher, ſo auch jetzt, wie die Eltern — ſo die
Kin=
der. Ich bin Sein rechtmäßiger Landesherr, und Er iſt mein
Untertan und vor Gotr und den Menſchen, nach Geſetz und Recht
verpflichtet, mir zu dienen. Ich hab Ihn zu meinem Grenadier
gemacht, und da Er ſich nicht auf meinem Territorium befunden,
Ihn von draußen geholt. Gefällt dies meinem Herrn Vetter von
Zweibrücken nicht, ſo mag er’s nur ſagen. Ich weiß mich im
Recht, habe darnach gehandelt und werde, immer ſo handein,
nichit anders, ſo wahr mir Gott helfe in meiner ſchwerſten
Stunde! Nun hat Er mich gewiß verſtanden und iſt auch wohl
überzeugt, daß Ihm keine Gewalt geſchehen!“
Jean ſchwieg. Der Landgraf blieb mit
übereinandergeſchla=
genen Armen dor ihm ſtehen und ſchaute ihn mit der Miene
eines Siegers an, die jedoch immer freundlicher und
wohlwollen=
der wurde. Es dauerte eine Weile, bis Jean den ihm vollſtändig
fremden Gedankengang des Fürſten verſtanden, dann aber hob
er den Kopf, ſchaute dem Landgrafen voll in das Geſicht und
ſprach ruhig, doch mit größter Beſtimmtheit:
„Euer Durchlaucht ſwerden nach Ihrer Anſicht Recht haben,
ich will es glauben, zur Ehre Eurer Durchlaucht, denn ſonſt
wäre das, was mir geſchehen iſt, eine Sünde, die ein Menſch,
und ſei er noch ſo hoch geſtellt, nie verantorten könnte. Aber
auch ich habe ein Recht, und dies ſagt mir, daß ich, gleichvjel, wo
ich geboren, leben und tun kann, wo und wie es mir behagt, und
daß ich nichr verpflichtet bin, mich in das Joch zu fügen, in
welches man mich gewaltſam, gegen meinen Willen gepreßt.
Recht gegen Recht, Durchlaucht, und Gewalt gegen Gewalt! Ich
werde enffliehen, ſobald ich kann, und dann wären wir quitt.”
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Schloß=
graben 13, II. (*48000
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(*48183
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*48145
Verloren!
Polizeibeamter verlor
am Donnerstag abend
led. Brieftaſche mit
400 Mk. nebſt
Ausweis=
papier f. Polizei Der
ehrl. Finder wird geb.,
wenigſt Brieft. nebſt
Pap. an Fundbüro
ein=
ſend. zu wollen. (13834
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 18. Dezember 1921.
Rummer 339.
Handelsteil des Darmſtät
Börſenwochenbericht
für die Zeit vom 12. bis 17. Dezember, mitgeteilt von der Deutſchen
Bank, Filiale Darmſtadt.
Zu Beginn der abgelaufenen Woche lagen an der Börſe wieder ſehr
zahlreiche Verkaufsaufträge vor. Verſtärft wurde das Angebot noch
durch Exekutionen, die durch das ſtark ermäßigte Kursniveau der
Vor=
tage ausgelöſt worden waren, ſowie durrch die ſchwache Haltung des
De=
viſenmarktes. So kam es auf beimahe allen Gebieten zu weiteren
emp=
findlichen Kurseinbußen, die in vielen Fällem weſentlich über 100 Prozent
hmausgingen. Bereits an den folgenden Tagen trat aber eine fühlbarz
Erholung ein, und an der Freitagsbörſe war ein völliger Umſchwung der
Tendeng zu konſtatieren, der natürlich in erſter Linie auf die Note der
deutſchen Regierung an die Reparationskommiſſion zurückzuführen
worin ein Zahlungsaufſchub für die im Januar und Februar fällig wer
dende Natenzahlung beantragt wird. Aber auch unabhängig von dieſer
Nachricht machte ſich bei der Bankenkundſchaft wieder in verſtärkiem
Maße die Neigung geltend, die ſtark abgeſchwächten Kurſe zu Rückkäufen
bezw. zur Verbilligung des Aktienbeſitzes durch Zukauf auszunützen. Die
ſich hieraus ergebende Nachfrage beeinflußte die Kurſe umſo ſtärker, als
es am Mittivoch und Freitag anſcheinend zu keinen neunenswerten
wei=
teven Zvangsverkäufen mehr kam. Der Geſchäftsumfang iſt auf allen
Geböeten, ſchon im Himblick auf das nahende Jahvesende, weſentlich
ge=
ringer geworden. Umſo größer waren infolge des Sctimmungswechſels
die Kursſchwankungen innerhalb der vergangenen Woche, dieſe betrugen
in ſehr vielen Fällen mehrere 100 Prosent, ſo am Chem. Markt bei
Scheideanſtalt, die anfangs ſehr ſtark gedrückt lagen, ſpäter aber ihr
D.
Kurseinbuße wieder vollſtändig ausgleichen konnten, ferner bei Holzo
kohlungsind., Nütgerswerke und den Papieren des Anilin=Konzerns. Am
Elektrizitätsaknenmarkt tvarem beſonders Reiniger Gebbert auf Gerüchte
iber eine bevorſtehende Kapitalserhöhung geſucht, während die übrigen
serte dieſes Gebietes meiſt nur geringe Kursveränderungen aufzuweiſen
hatten. Die Papiere des Montauakkiemmarltes unterlagen im Verlaufe
der Woche Schwankungem von zirka 100 Prozenk und konnten in der
Mehrzahl die letzten Kurſe der Vorwoche noch etwas überholen. E
waren Maſchinenaktien wie Eßlinger, Karlsruher, Pokorny u. Wittekind
und Neckarſulmer kräftig erholt, wwährend Zuckerabtien zwar wieder
leb=
haftes Intereſſe fanden, ihre Kurseinbußen aber nicht voll wieder
aus=
gleichen konnten. Banbakviem waren im allgemeinen nur unweſentlich
verändert, wur Metallbank hattem eine ſtärbere Einbuße von etwa 200
Prozent auf 800 Prozent zu verzeichnen, konnten aber an der
Freitags=
börſe den Kurs von 1000 Prozent wieder erreichen. Bemerkenswert iſt
hier noch, daß für die Pfälz. Bank=Abtie an zwei Tagen eine Notis mit
86 Prozent bezw. 85 Prozent zuſtande kam. Die größten
Kursſchwan=
wiederum der Eimheitsmarkt aufzuweiſen, an dem bei Be
kungen hat
ginn der Woche das reichliche Angebor in ſcharfen Kursabſchlägen und
Streichungew mangels Nachfrage zum Ausdruck kam. In der
zahlreichen C
abefchen Weiſe machte ſich aber auch die feſtere Stimmung der beiden
nächſten Börſem auf dieſem Gebiete am ſtärbſten bemerbbar und nur
gan=
vereizelte Werte, bei denen am Montag keine Notiz zuſtande gekommen
war, hatten noch unter den vorliegenden Verkaufsaufträgen zu leiden.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 17. Dez.
R 31.50
le M443.50145 1.5 enl
veder M Mfe Wn Mfe nd. 4.90 7117.80/7132.20 4845.10 4854.9 4807.60 4817.40 ndon 90
34.10 815.1 816.90 Helſingf ris .. 33.40/1526.6C 36.40/1539.60
Re Vork 19880 196.70/ 195.80 196.20 hweiz. .103868. 21.103828.90 Wien (abe Spanien
ftalien. 7.—/2983.— .— .=Oſterr. 6.99— 7.01- 7.381, 7.381/. 879.10/ 880.90 88000 beſt. 28.97— 29.03— 7.97— 28.03— ſax „ Prag .... ſe3s.70— 239.30— 239.70 240.30 Dänem. Madi 4 358. 60 3888.40
w. Frankfurt a. M., 17. Dez. Der Wertpapierhandel
ruhte allerdings, immerhi hörte man bei dem ſtillen Verbehr vielfach
Kurſe. Es machte ſich Abgabeneigung bemerkbar und beſonders Montan,
Elektrizitäts= und chemiſche Artien ſcheinen mehr oder weniger in Mitlei
denſchaft gezogen zu ſein. Die Haltung des Dollars machte in den
Vor=
mittagsſtunden einer Befeſtigung Platz. Er eröffnete zirka 200 und gab
ſpäter wieder nach. Zur Mittagszeit 195—193 genannt. Polennoten
dvurden heute mit 5” /g genannt. Von Bureau zu Bureau hörte man etwa
folgende Kurſe: Chemiſche Badiſche Anälin 610, Elberfelder Farben 595,
Höchſter 595, Holzverkohlung 920, Scheideanſtalt 1425, A. E.=G. 690,
Daimler 520, Maſchf. Eßlinger 800 Geld, Metallbank 960. Under den
amtlach nicht notierten hörle man vielfach Brieffurſe. Man nannte unter
underem: Becker Stahl 670, Benz 615, Hanſa=Qloyd 400, Karſtadt 315,
Chemiſche Rhenania 915, Tiag 625. Nach dem heutigen Verlauf de
offiziellen Geſchäfts hat wan den Eindruck, daß die neuerwachende
Unte=
nehmuugsluſt merklich nachgelaſſen hat, umſo mehr die Spekulation eine
abwartende Stellung einninmt. Das Geſchäft war ſehr ſtill.
w. Deviſenmarkt. Berlin, 17. Dez Teleg. Auszahlungen für:
Ayſterdam=
tierdam
üſſ. Antw.
Chriſtiania
penhagen
Stockholm.
Helſingfors
Italien ..
London .."
Ve
e
Geld 1Brief ! Gelb 1 Brief
194.50
Mee
7292.70 7307. 3ch 142.85/7157.1
Varis ...
1483.50/1436.501 483.50/1485.551
beiz
„SN
2842.15
3102. 10/3011.9513018.00)
pan
Vien (in D
1.15/3848.85f
6.15/382=
357.60 4867.4014800
eſter, abg.) 7.08—
8
370.
79.60/ 380.40
10
75
peſt
86.60 883.
B.
879.10/ 880.90
819.15/ 820,85/ 816.65/ 818.35
en=Aires 4.90—
Fae
. e
Geld / Brief
Geld / Brie
195.20
1516.:
3.8
M 4
245.
65.10—65.15—65.35=
6.80/ 133.30
1528.45 1531.55
1.15/3808.85
2842. 15/2842.85
.97—
98—
GSi.
Zürich, 17. Dez Wolff. Wechſelkurſe 12 Uhr mittags.
17 London ...." 21.47— 21.48— Kriſtiania .. 80.— 79.— Deutſchland 2), 2.0 Paris. . . . .. 40.40 — 40.40 —Madrid .... 76. 76.— Vien ...... 0. 19— 10— Ftalien .... —Buenos Air. 170. rag . . . . . . 10— 6.35 — 33.7
Budapeſt. 0.70 0.7 olland . . . 1.87— 1.87— Kop= „50/ 100.—FAgram. . . . . 1.9 Neu=York .. 5.16— 5.171/ Stocholm 127.— 126.—1Warſchau .. 0.16— 0u8—
Berlin, 17. Dez. In ſtärkerem Maße werfen die Weihnachts
feierdage ihre Schatten voraus. Die Geſchäftstätigkeit hielt ſich am De
viſen= und Effektenmarkt in außerordentlich engen Grenzer
weil man anſcheinend auch die weitere Entwickelung in der verlangten
Stundung der Rebarationszaßluungen abraten wollte. Die
Deviſen=
preiſe bröckelten bei geringen Schwanbungen etwas ab und für
Effekten=
kurſe waren nur ganz vereinzelt Preiſe zu hören, die ſich zumeiſt
unge=
fähr auf dem geſtrigen Stande hielten.
Berlin, 17. Dez. (Wolff.) Nach vie vor beeinfluſſen die
Schwan=
kungen am Deviſenmarkte die Entwichelung
der
Getreide=
reiſe. Bei mäßigem Angebot blieb die Haltuung für Roggen feſt.
Für Weizen dagegen waren die geſtrigen Preiſe baum zu erreichen.
Gerſte bleibt in beſſeren Qualitäten dauernd für Brauzwecke gefragt und
auch für Hafer hielt bei mäßigem Angebot die Bedarfsfrage weiter an.
Füir die librigen Artikel hat ſich weiter nichts von Bedeutung geändert.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Marb wurden gezahlt am 17. Dezember in Zürich 2,60
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Am
rdam 1,41 (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 2,70 (88,80) Kronen, in Stockholm 2,15
(88,80) Kronen, in London 8,271 (97,80) Schilling, in Nau=York
0,50¾ (B3,80) Dollars, in Paris 6’/s (125,40) Franken.
* Neu=York, 16. Dez. Die Markdeviſe gab heute weiter
nach. Sie wurde anfangs auf 0,50 Geld (zugleich heutige niedrigſte
Ta=
gesnotiz) und 0,50½ Brief feſtgeſetzt, blieb um 10 Uhr auf dieſem Stande,
um nach zeitweiligem Anziehen auf 0,51 (höchſter Stand) mit 0,50½ zu
ſchließen. In der Nachbörſe ſetzte ſich der Rückzug bei einem Kurſe von
0,49 bezw. 0,49½ fort.
Mannheimer Wochenberichte.
II. Mannheim, 16. Dez. Getreide. Die zu Ende der vorigen
Woche einſetzende ſcharfe Albwärtsbewegung hat gute Fortſchritte
ge=
macht, beſonders in der erſten Hälfde, während in der letzten Hälfte auf
die beſſere Stabilität des Deviſen= und die feſtere Stimmung des
Effeken=
marktes mehr eine ruhigere Stimnung hervortrat. Zunachſt kam denn
auch ziemlich viel Angebot an den Markt, aber die Umſätze blieben Hei,
da die Käuſer mit noch zveideren Abſchlägen rechneten, was aber zuletzt
nicht mehr eintrat. So gab Weizen zunächſt um 70—80 Mk. pro 100 Külo
nach, um ſich zuletzt nach einem weiteven Rückſchlag von 5 Mk. mit 700
bis 720 Mk. zu behaupten. Roggen war weniger von demt Sturz
betrof=
ſen, bei ihm betrug der Abfchlag nur 15—25 Mr. auf 600—610 Mk.,
Gerſte dagegen mußte ſich ſchon einen größeren Rückgang gefallen laſſen,
Angebot vorliegt und die Brauereien nach ihren mi letzter
da hier groß
Zeit ausgegebenen Geſchäftsberichten gut mit Gerſte eingedeckt ſind, ſodaß
nur ſelten eine Nachfrage auftritr. Sein Preisſtand ging von 760—790
auf 720—750 Mk. und ſchließlich auf 710—740 Mk. zurück. Hafer verlor
zirka 20 Mk. in ſeiner Beivertung und ſtellte ſich am Wochenende auf
560—570 Mk. Mais dagegen war als reine Debiſenware wieder mehr
der rückgängigen Bewegung unterworfen und iſt auch mehr angeboten,
nachdem die ausländiſchen Zahlungsmittel eher einen Kauf wieder
ermög=
lichen, fodaß eine nominelle Notierung nicht mehr növig war und zu
650—675 Mk. pro 100 Kilo am Mannheimer Platze zu haben war.
Mehl ging Hand in Hand mit dem Getreide entſprechend zurück.
Bei Weizenmehl Spezial Null war der Abſchlag mit 50—60 Mk. pro
Doppelzentner am größten und wurde zuletzt von den ſüddeutſchen
Müh=
len mit 1100 Mk. einſchließlich Sack, aus zweiter Hand aber mit 1020
bis 1050 Mk., Roggenmehl mit 325 Mk. gegen 850—875 Mk. in der
Vor=
woche angeboten. Norddeutſchland ſandte Weizenmehl=Offerten mit 90
bis 995 Mk. für 70prozentige Ausmahlung. Für Weizennachmehl nannte
man 500—575 Mk.
Futtermirtel hatten gleichfalls etwas ſchwächeren Markt bei
geringen Umſätzen und einigem Preisabſchlag. Angebot kam wieder
etwas nehr an den Markt, nur bei Heut und Stroh iſt es etwas knapper,
was auch für dieſe Artikel feſte Preiſe bedingte. Weizen= und
Roggen=
kleie wurde zu 390—400 Mk. ab ſüddeutſche Mühle, Rapskuchen zu 590
zu 515—525 Mk.,
Reis=
ab württembergiſche Station,
Malzk=
mehl mit 18 Proz. Protein und Fettgehalt zu 650—660 Mk. ab
baheriſche Station, Maiskleie zu 275—385 Mk., Melaſſeſchmitzel zu 195
bis 200 Mk., Hafermelaſſe zu 155—160 Mk. und Torfmelaſſe zu 125—1
Mk.; loſes Wieſenheu zu 300 Mk., Preßſtroh zu 100 Mk., Bundſtroh zu
90—100 Mk. waggonfrei Mannheim, alles pro 100 Kilo angedient.
Hülſenfrüchte waren im Preiſe niedriger gehalten, beſonders
ſoweit es ſich um Auslandsware handelt. Man nodierte inländiſche
Erb=
ſen mit 700—850 Mk., Rangoonbohnen mit 550 Mk., Braſilbohnen mit
500 Mk., Kentuckhbohnen mit 525 Mk., Viktorigerbſen mit 900—950 Mk.,
Aliforniſche Perlbohnen mt 900 Mk., weiße Ungarnbohnen mit 900 Mk.
und Reis je nach Qualität mit 850—1200 Mk. pro 100 Kilo ab
Mann=
heim oder ſüddeutſche Stationem.
Wein. Der Markt wird imer belebter, je näher wan dem
Zeik=
punkt des erſten Abſtichs kommt. Durch die veränderten
Geldverhällt=
die Winzer etwvas abgabegeneigter geworden. Für 1921er
pfäl=
niſſe
ſi=
zweine wurden 14 000—40 000 Mk., für Rotweine 10 000—18 000
ziſche
Mk. pro 1000 Liter, für badiſche 1921er bis zu 2000 Mk. die 1000 Liter,
für fränkiſche bis zu 4500 Mk., für rheinheſſiſche 1921er 16 000—35 000
Tk., für 1920er 14 000—25 000 Mk. die 1200 Liter, für 1921er Moſelweine
14 000—45 000 Mk. das Fuder und für 1921er Weine aus Rheingau für
1200 Liter 50 000—65 000 Mb. erzielt.
olz. Die Holzverſteigerungen bringen weiter ſehr hohe Erlöſe.
So wurdem für pfälziſche Kiefern=Blockholz bis 1425 Mk., für
Kiefern=
ſchwellen bis 905 Mk., für Kiefevngrubenſtangenholz bis 494 Mk. pro
Feſtmeter ab Wald erzielt.
nachm. 13 Uhr beginnend, ver= als Geſamtgut der Errungenſchaftsgemeinſchaft
nachfolgend verzeichnete Mobilien frei= öffentlich meiſtbietend freiwillig verſteigert,
willig gegen Varzahlung:
1 Salon, ſchwarz poliert, beſteh.
aus: 1 Sofa mit 4 Seſſeln u. 4
Stüh=
len, 1 D.=Schreibtiſch, 1 Vertiko,
Blumentiſch, 1 Konſoleſpiegel, 1
Pa=
ravant;
mit Rohrgeflecht, 1 Parifer Seſſel, Glwerden,
Rohrſtühle, 2 Holzſtühle, 1
Schreib=
ſeſſel;
ſtellen mit Sprungrahmen und
Feder=
unterbetten, 1 Nachttiſch, lack., 1
Nacht=
tiſch, lack., mit weißer Marmorplatte,
I Nachttiſch, pol., mit grauer
Mar=
morplatte;
2 Schreibtiſche, Diplomat, fünf
Tiſche, 5 Bauerntiſche, 2 Ziertiſche,
1 Spieltiſch, 1 Serviertiſch, 1
Küchen=
tiſch, 1 Bügeltiſch, 1 Paneelbrett;
2 große Kartothekenſchränke,
1 Büfett, 1 Flurgarderobe;
1 Wickelkommode, 1
Waſch=
kommode mit Marmorplatte 1
Kom=
mode, Biedermeier, 1 pol, Kommode
1 eintür,, lack. Kleiderſchrank, 1
zwei=
tür,, lack. Kleiderſchrank, 1 Stand=
Etagere, 1 Büchergeſtell, 1
Handtuch=
halter, 1 Gartenbank, 1 Sefſel und G
Stühle, 1 weiß emaill. Bank mit 2
Seſſeln und 1 Tiſch, 1 eif.
Wein=
ſchrank, 1 Kellergerüft;
1 Kaminuhr, Marmor, und zwei preiswert zu verkaufen.
Leuchter, 1 Reaulator, 2 elektriſche
Bronzeleuchter, T elektr. Stehlampe,
1 elektr. Prismenlüfſter, 1
Gasheiz=
ofen, 1 Kokosläufer, 20 Läuferſtangen
mit Haltern, Meſſing, 4 Meſſing=
Portierenſtangen:
10 Blatt Tüllvorhänge,
Ueber=
vorhänge, 2 Steppdecken, 2
Pigné=
decken, Handarbeiten, Herrenkleider
und Wäſche, Bilder, Glas, Porzellan
und Aufftellſachen.
Beſichtigung: Montag von 2—5 Uhr.
Darmſtadt, 17. Dezember 1921.
Raab
13780) Amtsgerichtstaxator.
Wollene Dechen
werden nochmals am Dienstag, 20. Dezember,
und Mittwoch, 21. Dezember, beim
Reichs=
vermögensamt Darmſtadt, ehem Dragoner=
Kaſerne, Riedeſelſtraße 61, verſteigert und frei=
111742sg
händig verkauft,
Am Freitag, 30. Dezember 1921,
vormittags 11 Uhr,
werden auf Antrag des Konkursverwalters
auf der Amtsſtube des unterzeichneten Notars
in Darmſtadt, Hügelſtraße Nr. 55, das zum
Dienstag, den 20. Dezember Nachlaßkonkurs gehörige, auf den Namen
ds. Js., vormittags /10 Uhr, u. Geheimer Hofrat Prof. Dr. Otto Dieffenbach
und Amalie Sophie Dieffenbach, geb. Uloth,
ſteigere ich auf Antrag inmeinem Lokale im Grundbuch von Darmſtadt, Bezirk V,
Blatt 2000, eingetragene Grundſtück!
9Ernst-Ludwigstr. 9 Flur HIII, Nr. 21, Ackerim Loß, 1222am
Die Verſteigerungsbedingungen können auf
der Amtsſtube eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 15. Dezember 1921,
Der Notar:
Kleinſchmidt.
(13789a
1 Sofa und 2 Seſſel, 1 Sefſel mit zentner= und fuhrweiſe, können fort=
Wachstuchbezug, 3 Korbſefſel, 1 Hocker während, zu billigſten Preiſen geholt
(*48094
Jakob Engel III.
1 kompl. eif. Bett, 2 lack, Bett=/Griesheim b. D., Friedrichſtr. 11.
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an der Turnhalle am
Woogs=
platz, Mühlſtr. 52
Neu eröffnet
empfiehlt Weihnachts=Bücher
:: Liebhaber=Ausgaben *:
Einrichtung ganzer Bibliotheken
Sonntags von 11-6 Uhr geöffnet.
Wir verſteigern am Mittwoch, den 21. b. Mts.,
vor=
mittags 10 Uhr 45 auf unſerem Lager Gießen,
Zeug=
hauskaſerne am Landgraf=Philipp=Platz in
geſchloſ=
ſenen Poſten gegen ſofortige Barzahlung in ca, 50 Loſen:
Brennholz, Papiergewebe, Anto=Gerät, Backtröge,
Bretter. Schuſtergerät, Kleidungsſtücke, Altleder
Lampenteile, Laternen, Kriegsſeife, Altpapier,
Drahtſeile, Büchſenöffner, Lumpen, div. Werkzeuge,
Pelze, Hanfſtricke, Metallknöpfe, Blech, Eiſenſchrott
und Sdelmetalle, Wagenräder und Achſen,
zer=
ſchnittene Gasmasken und Pontons u. dergl, mehr.
Ausgeboten werden außerdem noch Beſtände, die in
Fulda ſtehen, wie 42 div. Wagen, 1 Motor von
Ballon=
winde und 1 Kraftzugmaſchine.
Beſichtigung der Gegenſtände auf Lager Gießen und
Einſichtnahme in die Beſtandsliſte der zur Verſteigerung
gelangenden Waren iſt den Intereſſenten am kommenden
Montag und Dienstag, von 9 —4 Uhr, und am Mi=twoch
bis eine halbe Stunde vor Beginn der Verſteigerung am
Lager geſtattet.
Die Bedingungen der Verſteigernng werden vor
Be=
ginn derſelben bekanntgegeben.
(13785
Reichstreuhandgeſellſchaft a.6.
Zweigſtelle Frankfurt a. M.
Tel. Hanſa 9585/86.
Steinweg 9, Unionhaus=
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Der Stolz der Hansfran
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Georg Liebig & Go. Nachr.
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Ia Gerſte Ia Hafer
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Ia Haferſchalenmelaſſe
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Prima Weizenmehl Spez. 0
in beſten Qualitäten.
Außerdem haben wir einige Zentner
— Futterkartoffeln :
abzugeben.
(*48190
Hämtliche Waren liefern wir frei Haus.
Wechsler & Wiskirchen
Eliſabethenſtr. 66. Telephon 2421 u. 2422.
Die Veröffenklichung des Vorſtandes
des Mietervereins über dieBerück ichtignng
der angeblich vernachläſſigten
Reparatur=
pflicht während der Kriegszeit entſpricht
nicht den Abmachungen des
Geſamt=
mieteinigungsamts über die
Mietpreis=
feſtſetzung. Es iſt nicht beſchloſſen
tvorden, daß die Anwendung der
Richt=
linien davon abhängig ſein ſollte, daß der
Vermieter die Erfüllung ſeiner
Reparatur=
pflicht in der Kriegszeit nachweiſen milſſe,
vielmehr ſollte lediglich bei beſonderen
Verhältniſſen des Einzelfalles, die eine
Abweichung von den jetzt gültigen
Richt=
linien rechtfertigen, dem
Mieteinigungs=
amt die Entſcheidung nachfreiem Ermeſſen
vorbehalten bleiben. Wie ſchon aus dem
Gutachten des Hochbauausſchuſſes der
Stadtverwaltung hervorgeht, waren die
bisherigen Mieten ſo niedrig, daß darau
kaum die allernotwendigſten Reparaturen
beſtritten werden konnten, was auch in
der Spruchpraxis des M. E. A. ſeither
anerkannt worden iſt. Es wird ferner
völlig außer Acht gelaſſen, daß die
Haus=
beſitzer nach den Richtlinien nur eine
fünfprozentige Verzinſung des Vorkriegs
werts ihrer Häuſererhalten ſollen, während
der Mehrbetrag der Miete nur die Laſten
und die Ausgaben für die Reparaturen
decken ſoll. Der Mieterverein dagegen will
ziffermäßig nicht viel mehr wie die
Friedensmiete zubilligen, ſodaß der Mieter
durchſchnittlich ſtatt wie früher für etwa ein
Sechſtel ſeines Einkommens nur für etwa
ein Dreißigstel bis ein Vierzigſtel ſeines
Einkommens, alſo infolge der
Geldent=
wertung für etwa den fünften bis ſiebten
Teil der Friedensmiete wohnt. Die
ge=
troffenen Maßnahmen bedeuten eine
ent=
ſchädigungsloſe Enteignung des
Hausbe=
ſitzers auch zu Gunſten reicher Mieter auf
Koſten der Hausbeſitzer und einen Verſtoß
gegen 8 153 der Reichsverfaſſung.
Wenn die Hausbeſitzer nicht noch
ent=
ſchiedener gegen dieſe ſoziale
Ungerechtig=
keit Stellung genommen haben, ſo iſt es
geſchehen, um im Gegenſatz zu den
auf=
reizenden Auslaſſungen des Mietervereins
die beſtehenden Gegenſätze nicht zu
ver=
ſchärfen, obwohl nicht bezweifelt werden
kann, daß die vom Mieterverein erſtrebte
Sozialiſierung des Grund= und
Hausbe=
ſitzes die Mieten ganz bedeutend verteuern
und das Wohnungselend verewigen
würde.
Wir fordern unſere Mitglieder auf;
die den neuen Richtlinien angepaßten
Formulare für Mietſteigerungen, die auf
unſerer Geſchäftsſtelle erhältlich ſind, zu
verwenden. Wird trotz des Beſchluſſes
des Mieteinigungsamtes eine Einigung
mit den Mietern nicht erzielt, ſo ſind für
die dann notwendigen Anträge an das
Mieteinigungsamt nur die auf unſerer
Geſchäftsſtelle erhältlichen Formulare zu
benutzen,
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Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 18. Dezember 1921.
Ruwmer 339.
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Wo kleidet man ſich billig, gut und elegant?
Aus Tauſenden von Kehlen die Autwort erklingt,
Längſt ſchon und ſicher haben wir erkannt,
Die herrlichſten Kleider für Vater und Kind,
Für alle Herren und Jungen in jeder Faſſon,
So ſchön und paſſend wie im Traume gewünſcht,
Vor dem Träger derſelben als Wunder erſtaunt,
Ein jeder, der damit noch jetzt nicht beglückt,
Ganz ſanft fragt er den Glücklichen kleinlaut,
Wer verkauft denn die Kleider, die mich ſo entzückt,
Da ruft es im Chor der Geſellſchaft ganz laut
In der Grafenſtraße dort hat man das Glück
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Zum 2. Male:
Die Wallfahrt
zumChriſtkind.
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Erhöh=
ung iſt der hohen
Koſten weg. erfolgt
Preiſe 5, 3.50 u. 2.0
Bühnenvolksbund.
Montag, den 26. Dezember 1921
(2. Weihnachtsfeiertag)
im Landestheater
Weihnachtsmorgenfeier
Ende 1234 Uhr.
Anfang 11½ Uhr.
Poldi Herl (Alt), Heinrich Hölzlin Baß):
Weihnachtslieder von Peter Cornelius.
Die Madrigalverein gung des Muſikvereins:
Weihnachtsvolkslieder.
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2. Schutter, Eliſabethenſtr. 12, für Mitglieder
des Bundes und der uns angeſchloſſenen
Ver=
bände, der Theatergemeinde 18. des Deutſchen
Gewerkſchaftsbundes, des Muſikvereins, des
Mozartvereins, des Nichard Wagner=Vereins.
der freien literariſchen Geſeilſchaft und des
Volksbildungvereins. bei Vorzeigen der Mit=
(13818
gliedskarte 2 bis 8 Mk.
Für Nichtmitglieder: „Preistafel II des
Landestheaters, 3—15 Mk. Reſt der Karten
an der Tageskaſſe des Landestheaters.
Ludwig=Georgs=Gymnaſinu
zu Darmſtadt.
Montag, 19. Dezember 1921
Dramatiſche Aufführung im
Feſt=
ſaal des Gymnaſiums, Karlſtr. 2
Zum zweiten Male wiederholt:
Die Vögel
Komödie in 3 Akten von Ariſtophanes.
Deutſch von Guſtav Droyſen.
Muſik von Dr. Gſchrey.
Kaſſenöffnung: 4 Uhr. Anfang 5 Uhr. Ende
7 Uhr. Eintrittspreis 4 Mark. Schülerkarten
2 Mark. — Verkauf der Karten bei
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Mitgliederverſammlung
Tagesordnung:
ſtatt.
Bericht über die neue
Mietpreis=
regelung.
Mieter, die dem Verein noch nicht
ange=
hören, können im Laufe des Abends ihren
(13782
Beſtritt erkären.
Der Vorſtand.
Orpheumlasl
Sonntag, 18. Dezember
2 Borſtellungen:
Nachm. 1 Abends
1,8
44
Nachm. Wochentagspr.
u. volles Abendprogr.
AbendsSonntagspreiſe
Sonntags=Karten:
Ver=
kehrsbur. Gbis 12 Uhr),
Reſidenz= Automat am
Weiß. Turm
ununter=
brochbls6 Uhr (13831
Heſſiſches
Landestheater
Sonntag, 18. Dez.
Vormittags 11½ Uhr.
Vierte
der 15 Matineen.
Tanzmatinee
Saſcha Leontjew.
Preiſe IV (9—20 Mk.)
Ende gegen 1 Uhr.
Nachmittags 3 Uhr
Außer Miete.
Prinzeſſin
Huſchewind.
Preiſe V (5—27 Mk.)
Ende 5½ Uhr.
Abends 7 Uhr.
G14.
Sondermiete Ser, 8'.
Der
Zigeunerbaron.
Preiſe K116—80 Mk)
Ende gegen 10 Uhr.
Borverhauf a, der
Tages=
kaſſe im Landestheater
nur Wochentags von
10—1 Uhr.
Montag, 19. Dez.
Geſchloſſen.
Vortrag
von AdolfKaiſer:
Sonntag, d. 18. Dez.
Nachm. 2 Uhr
Saalbauſtraße 67.
Thema: /*47771
Die Sünde
and. Seelen!
Eintritt frei!
Montag, 19. Dez. 1921, abend 8 Uhr
Monatsverſammluig
in der frauerei
z. goldem Anker
Tagesoinung:
1. Mittlungen
9 2. Ausſtlung.
3. Verluung von
4
Taukn und
Laf
*
Futtt.
R
N
(13784
U
D Ankauf
von Fellen aller Art, ſpez. Maulwurf,
Haſen, Reh. Füchſe, Iltis und Marder,
altes Eiſen, Zink, Blei, Meſſing, Anpfer,
Lumpen, Flaſchen uſw.
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Helene Bresky
Gr. Bachgaſſe 14, Laden — Zelephon 1673
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Große, moderne
preiswert
zu verkauf. (47762lg
Jakob Eckſtein
Große Ochſengaſſet,
Die Silhouette der Stadt.
Walter Georgi.
Vom Horizont, wo aus bläulichen Dünſten
des Stadtgebildes ſteinerne Wogen
den Himmel umwerben mit ſchmeichelnden Künſten,
kommt es auf ſchimmernden Schwingen geflogen.
Es ſind die Wünſche, die ungenannten,
geſegnete Freuden, geheiligte Leiden,
die ſie in ſprechende Steine banden;
ſie alle, die wuchſen, das Werk zu bereiten,
aus ſtiller Heimat ſchirmender Dächer,
aus ragenden Türmen von Stein und Eiſen,
aus runder Kuppeln erblühtem Fächer
die Silhouette der Stadt zu ſchweißen.
In ihren Linien vermählen die Weiten
und Fernen ſich brünſtig mit menſchlichem Ringen,
die Sehnſucht nach tiefen Unendlichkeiten
in tönender Formen Sprache zu zwingen.
Sie wurzeln in Erde, die taſtend ſchufen
und über der Schollen feſſelnde Ketten
hinaus aus drängender Bruſt ein Rufen
erhoben, um ſich ins Weltall zu retten.
Das eint ſie mit Wipfeln und Hügeln und Firnen,
mit rinnenden Bächen und träumenden Teichen,
mit Winden und Sonnen und tiefen Geſtirnen,
dem Einen die dürſtende Seele zu reichen.
Es ſchicken der Türme, der Dächer Gebärden
der Sehnſucht Feuer, das ungeſtillte
Verlangen empor, daß Einheit ſie werden
ans, drückender Enge in ſeinem
Bilde.
(Aus dem bei Axel Juncker Verlag (Berlin W. 15) demnächſt
er=
cheinen Gedichtbaude „Meilenſteine” von Walter Georgi.)
Zwerge im Planetenreich.
Von W. Braun.
Eine geheimnisvolle Welt! Nur zu lindem, zartem Dämmer=
Eicht erwacht dort der Tag, der alles mit grauen, geſtaltloſen
Schatten umwebt. Vom ſchwarzen Himmelszelt ſtrahlt die
Sonne als kleines Sternchen, faſt all ſeiner Kraft beraubt,
leb=
los hernieder. Dicht neben ihr wie am übrigen Firmament
unkeln Myriaden von Sternen in majeſtätiſcher Ruhe; Tag
and Nacht ſpricht der Raum durch ſeinen ungezählten
Sternen=
ſchwarm: Tag und Nacht währen dort ſolange, als einige Stunden
uf der Erde; das Sonnenſternlein und mit ihm ſeine
Nachbar=
geſtirne ſteigen über den Horizont empor, küſſen mit ihren
ge=
inden Strahlen jene ferne Märchenwelt und ſcheiden dann nach
inigen Stunden, ſie der Nacht überlaſſend, mit ihrem hehren
Sternenſchmuck. — So unwahrſcheinlich dies alles klingen mag,
8 iſt keine Märchenphantaſie, es gibt wirklich ſolche Welten, es
find die Welten der Planetoiden, der Zwerge im Planetenvolk
arſerer Sonne!
Nicht minder märchenhaft und geheimnisvoll iſt die
Ent=
deckung dieſer Weltkörperchen; man wußte von ihnen, ja, man
ſuichte ſie, ohne daß eines Menſchen Auge ſie je geſehen!
Die Aſtronomen hatten nämlich gefunden, daß zwiſchen der Bahn
des Planeten Mars und des Planeten Jupiter eine
außerge=
wöhnlich große Lücke beſtand. Charakteriſiert man die
Entfer=
gung des innerſten Planeten (Merkur) von der Sonne mit einer
einfachen ganzen Zahl, ſo ordnen ſich die Sonnen=Entfernungen
der übrigen Planeten nach einer ganz beſtimmten Reihenfolge
ein; es entſteht eine Zahlenreihe (welche allerdings nur ungefähr
und für den ſpäter entdeckten Planeten Neptun nicht mehr gilt).
In dieſer Zahlenreihe war nun zwiſchen Mars und Jupiter eine
Lücke; hier fehlte ein Glied heraus. Man vermutete daher hier
einen Planeten, der noch unentdeckt ſei; man machte ſich auf die
Suche nach ihm und fand — eine Rieſenmenge von kleinen
Welt=
körperchen, die man dann Planetoiden (auch Aſteroiden) nannte.
Das erſte dieſer Sternchen, das man entdeckte, hatte man wieder
aus den Augen verloren, noch bevor man ſeine Bahn genau hatte
berechnen können. Erſt von Gauß, dem „Fürſten der Mathe=
matiker”, wurde es auf rechnerifchem Wege wieder entdeclt.
Ceres — ſo nannte man dies Sternchen — hielt man nun allgemein
für den geſuchten Planeten zwiſchen Mars und Jupiter, wenn=
Auffindung neuer ſolcher Himmelskörper weiter ins Reich dieſer
Klein=Welten vorgedrungen war, da erkannte man, daß ſie
keines=
wegs auf dieſe Zone beſchränkt ſeien. Der Planetoid Eros zieht
gleich ſchon ſeine außerordentliche Kleinheit auffiel; er beſitzt beiſpielsweiſe ſeine Bahn größtenteils zwiſchen Mars und Erde
nämlich einen Durchmeſſer von nur 800 Kilometern. Erſt durch und vermag dieſer (natürlich mit Ausnahme des Mondes) von
die Auffindung weiterer Planetoiden (Pallas, Juno, Veſta uſw.) allen Geſtirnen am allernächſten — etwa 22 Millionen Klm. —
wurde man belehrt, daß man hier die Schwelle zu einem neuen, kommen. Ebenſo gibt es auch Planetoiden, die jenſeits des
Ju=
unbekannten Märchenreich betreten hatte. Im Laufe der Zeit iſt piter, alſo zwiſchen Jupiter und Saturn, ihre Bahn um die
die Zahl der bekannten Planetoiden ganz bedeutend angewachſen; Sonne dahinziehen. Ja, es iſt ſogar ſehr wahrſcheinlich, daß
heute ſind uns über 800 ſolcher Weltkörperchen bekannt und noch ſich überall im Reich unſerer Sonne zwiſchen den Planeten kleine
weitere Scharen durchziehen, ungezählt und ungenannt, zwiſchen Himmelskörper bewegen, wofür ja auch die Sternſchnuppen= und
Mars und Inpiter den Raum.
Ganz wie der zuerſt entdeckte Planetoid Ceres ſind auch alle
anderen von einer ganz außerordentlichen Kleinheit. Die
größ=
ten von ihnen beſitzen einen Durchmeſſer von etwa 1000 Klm.,
die kleinſten gar nur von einigen hundert Metern! Unſer
Erd=
ball, der beiſpielsweiſe Jupiter oder gar der Sonne gegenüber
Meteorfälle ſprechen. Kommen ſolche Weltkörperchen in die Nähe
eines Planeten, ſo ſtürzen ſie infolge der Anziehungskraft auf
dieſe nieder oder ſie werden gezwungen, die Planeten als Monde
zu umkreiſen. So iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß die Monde des
Jupiter einſt ſelbſtändige Planetchen waren und erſt dann, als
ſie dem Rieſenplaueten zu nahe kamen, eingefangen und gezwun=
verſchwindend klein iſt, iſt mit ſeinen 12000 Kilometern ein gen wurden, ihn zu umkreiſen. Ebenſo war vielleicht unſer
wahrer Rieſe gegen ein ſolches Weltkörperchen. Nicht einmal eine Mond, der ja bekanntlich mit unſerer irdiſchen Welt nicht die
moderne Großſtadt hätte auf der Oberfläche einer ſolchen Zwerg= geringſte Aehnlichkeit hat, ein ſelbſtändiger Planet und wurde
welt Platz. In einem halben Tag könnte man ganz bequem erſt, ſpäter zu der mächtigeren Erde gezwungen, ſie auf ihrer
dieſe Welt einmal umwandern, mit der Eiſenbahn würde man Jahresbahn um die Sonne ſtändig zu begleiten. Ueberall herrſcht
dazu gar nur einige Minuten brauchen. Ihrer Größe entſpre= das Große über das Kleine, gilt das Recht des Stärkeren in der
chend iſt nun auch natürlich ihre Maſſe: Die Maſſen aller Plane= Natur.
D
toiden zuſammengenommen machen jedenfalls nur einen kleinen / 55u
Teil der Erdmaſſe aus. Von der Maſſe der Himmelskörper hängt
Im
mſ Der Naturfreund
aber bekanntlich deren Anziehungskraft ab: je größer die Maſſe, 7ch
Aa
mm
2i
deſto ſtärker werden die Körper angezogen, deſto ſchwerer ſind ſie.
Wo leben mehr Vögel, auf der Wieſe oder im Wald? Eine
Ein ausgewachſener Menſch von etwa 125 Pfund Gewicht würde
auf einer Planetoidenwelt nicht ganz 7 Gr. wiegen; erſt 10000 naturwiſſenſchaftliche „Volkszählung” eigener Art haben zwei
Menſchen zuſammengenommen hätten das Erdengewicht eines
Erwachſenen! Bei jedem Schritt, den wir machen, würden wir
hoch emporfliegen in den Raum und nur ganz langſam wieder
herunterkommen, da hier ja die Schwerkraft nur außerordentlich
ſchwach wirkt. Würden wir einen Stein mit großer Wucht
empor=
ſchleudern, ſo würden wir ſelbſt ein großes Stück mit
hinauf=
geriſſen, der Stein aber verſchwände auf Nimmerwiederſehen:
als ein neuer Himmelskörper würde er den Raum durchraſen,
Jahre, Jahrhunderte, ja vielleicht Jahrmillionen, bis er in den
Anziehungsbereich einer anderen Welt kommt und auf dieſe
niederſtürzt. Würden wir den Stein mit weniger Kraft
empor=
werfen, ſo müßte er von da ab unſere kleine Weltkugel als Mond
umkreiſen, und ſo wäre es uns möglich, beliebig viele Monde an
den Himmel zu verſetzen!
Fürwahr, ein phantaftiſches Märchenreich, in dem ſich der
Menſch wohl nie zurechtfinden würde! Jedoch noch
märchen=
hafter und phantaſtiſcher iſt die Entſtehung dieſer Welten! Die
meiſten Planetoiden zeigen einen auffallenden Helligkeitswechſel:
bald leuchten ſie ſtärker, bald ſchwächer. Das ſcheint darauf
hin=
zudeuten, daß die Planetoiden jedenfalls gar keine kugelförmigen
Himmelskörper wie die übrigen Planeten ſind, ſondern
unregel=
mäßig geformte Maſſen, vielleicht nur Felsbrocken. Wenn ſie
uns ihre größere Oberfläche entgegenwenden, ſcheinen ſie uns in
ſtärkerem Licht, ſchauen ſie uns aber mit ihrer Schwalſeite, alſo
der kleineren Oberfläche, entgegen, ſo iſt das Gegenteil der Fall.
Der Helligkeitswechſel entſteht alſo dadurch, daß ſich die
Plane=
toiden um ihre Achſe drehen und dabei der Erde bald die eine,
bald die andere Seite zuwenden. Außerdem zeigen einige dieſer
Himmelskörperchen noch eine andere Eigenſchaft; es kommen ſich
nämlich ihre Bahnen, die ſie um die Sonne beſchreiben, an einem
Punkte ſehr nahe. Dieſer Umſtand, ſowie der Helligkeitswechſel
machen es nun wahrſcheinlich, daß die Planetoiden nicht
ſelbſt=
ſtändig entſtanden ſind wie die übrigen Planeten, die ſich
be=
kanntlich durch immer mehr zunehmende Verdichtung der Materie
an beſtimmten Punkten gebildet haben, ſondern daß ſie
jeden=
falls Trümmer eines früheren Planeten darſtellen, der einſt ſeine
Bahn zwiſchen Mars und Jupiter dahinzog und dann — es
mögen ſchon Aeonen ſeitdem vergangen ſein — durch
Zuſam=
menſtoß mit irgend einem anderen Weltkörper oder aus einem
anderen Grunde, in lauter kleine Körperchen zertrümmert wurde,
die nun ſeitdem als „Planetoiden” die Sonne umkreifen. In
dem Punkte, wo jene Weltkataſtrophe ſtattfand, kommen ſich
heute noch die Bahnen dieſer Planetentrümmer nahe. In den
Planetoiden haben wir alſo Ueberreſte einer vernichteten Welt,
Zeugen eines Weltunterganges vor uns!
Die große Lücke zwiſchen Mars und Jupiter — ſie iſt 600
Millionen Kilometer breit — bildete, wie bereits erwähnt, den
Anlaß zur Entdeckung der Planetoiden. Als man jedoch mit der
Gelehrte vorgenommen. Der eine, Dr. Forbes, hat ermittelt,
wieviel Vögel auf Wald und Wieſe entfallen, der andere, Mac
Atee, hat im Anſchluß daran feſtgeſtellt, wieviel Nahrungsmittel
dieſen Vögeln zur Verfügung ſtehen. Nach der Forbesſchen
Sta=
tiſtik leben auf einer Quadratmeile Wald 785 Vögel, auf einer
Quadratmeile Wieſe aber 1551. Die „Vogeldichte” iſt alſo auf
der Wieſe noch einmal ſo groß wie im Wald, obwohl man dies
kaum glauben möchte, denn im Wald ſieht und hört man
gemein=
hin viel mehr Vögel, als auf der freien Wieſe. Dieſe Forbesſche
Statiſtik wird aber beſtätigt durch die Zählung von Atee, beſtätigt
inſofern, als es naturwiſſenſchaftliche, längſt feſtſtehende Tatſache
iſt, daß Art, Zahl und Fruchtbarkeit der Lebeweſen im
Verhält=
nis ſtehen zur Vernichtungsgefahr, zum Bewegungsraum und
zur Nahrungsmenge. Mac Atee unterſuchte Wald und Wieſe
nur auf die den Vögeln dienende tieriſche und pflanzliche
Nah=
rung und fand in einem Acre (4500 Quadratmeter) Waldboden
durchſchnittlich nur 1 216 000 tieriſche und 2 107 000 pflanzliche
Lebeſveſen (Samen, Früchte uſw.), auf ebenſo viel Wieſenboden
aber 13 654 000 tieriſche und 33 822000 pflanzliche Individuen.
So bietet alſo die Wieſe den Vögeln bedeutend mehr
Nahrungs=
mittel als der Wald, und es wird dadurch verſtändlich, daß ſich
hier viel weniger Vögel tummeln, als auf der Wieſe.
C.K. Ueberträgt Wild die Maul= und Klauenſeuche? Dieſe
Frage wird im Deutſchen Jäger durch folgenden merkwürdigen
Fall verneint. In einem Dorf, in dem die Maul= und
Klauen=
ſeuche hertſchte, war auch das Rindvieh eines Gutsbeſitzers
davon befallen, der in dem Stall zugleich ein Rehböclchen hielt.
Der Rehbock wurde von den Perſonen, die das erkrankte Vieh
fütterten und molken, gefüttert, bewegte ſich bei Tage frei auf
dem Hofe und der Düngerſtätte und teilte nachts das Lager mit
dem Rindvieh. Das Tier blieb aber trotzdem vollkommen geſund.
II
Adnnae
neengrenenemnnt
G Ein ſeltſames Wafſerexperiment. In Gaſtein wettete A.
mnt dem als Athleten bekannten B., daß letzterer trotz ſeiner
Körperkraft nicht imſtande ſei, einen halben Liter Waſſer
tropfen=
weiſe aus einer Höhe von einem Meter auf ſeine Hand fallen
zu laſſen. Lachend ging Kurgaſt B. auf die Wette ein. Die
ganze Kurgeſellſchaft wohnte dem Austrag bei und zählte die
niederfallenden Waſſertropfen. Bei 300 Tropfen begann der
Kraftmenſch zu ſchwitzen, das Geſicht wurde immer röter, und
die Hand zeigte ein merkliches Zittern. Bei 420 Tropfen konnte
er den Schmerz nicht mehr aushalten, und er gab die Wette
ver=
loren. Die innere Handfläche war bereits ſtark entzündet und
an einer Stelle ſogar die Haut aufgeſprungen, obwohl erſt ein
kaum merklicher Teil des Waſſers abgetropft war.
Das Spiel vor den Toten.
Novelle von Richard Rieß=München.
Am Abend wurde es offenbar, was Schweſter Klara gemeint
hatte, als ſie, geheimnisvoll, von der „beſonderen” Ueberraſchung
ſprach, die für das Lazarett in Ausſicht ſtehe. Denn in der
ſieben=
ten Stunde geſchah es, daß man die Geneſenden in den Saal
führte, in dem, ganz wie in einem Konzertbau, dichte Stuhlreihen
n breitem Gliede vor einem feierlichen Podium ſtanden. Dort
hinauf trat bald nachher Frau Lydia von Krafft, die gefeierte
Nanmerſängerin der kleinen Reſidenz. Ihr Gatte, der
Kom=
poniſt zweier bekannter Symphonien, ließ ſich am Flügel nieder
und begleitete mit nervöſen Händen die Lieder, die ſeine Gattin
ſang: Balladen von Loewe, zarte Schönheiten Schumanns.
Schließlich, und da ſchien ihre Stimme noch weicher, ihr Alt tiefer
leuchtend, wie ſchwarzer Samt, ſchließlich: Wolfs Mörike=
Kom=
poſitionen: „Du biſt Orplid, mein Land”. Und auf den
ſtürmi=
ſchen Beifall das wunderſame „Gebet”.
Die Soldaten lauſchten ergriffen. Nicht alle empfanden die
Herrlichkeit dieſer Kunſt in ihrer ganzen Gewalt. Aber jeder
rhaſchte daraus einen Ton, der ihm ſelber galt. So fand die
weiche Sehnſuchtsmelodie dieſer Lieder die Herzen aller. Doch
plötzlich, als Frau von Krafft gerade die erſten beiden Verſe des
Gebetes” geſungen hatte:
„Herr, ſchicke, was du willſt: ein Liebes oder Leides!
Ich bin vergnügt, daß beides aus deinen Händen quillt!“
da plötzlich erhob ſich, aus der vorderſten Reihe, einer der
Zu=
hörer, riß ſich, wie unter jähem Zwange, um und ſtarrte, wie im
Banne einer Erſcheinung, auf das Parkett der Kameraden.
Dann fuhr er ſich an die Stirn, taumelte ein wenig und verließ
ſcheu, ſchweigend den Saal. Durch die Hintertür ging er auf die
Altane, die über den großen Schloßgarten hing. In der friſchen
Luft wurde ihm wohler. Doch als er, über die ſteinerne Brüſtung
gelehnt, den Mond ſah, der ſeine leuchtende Scheibe zwiſchen die
Bäume geſchoben hatte, erſchrak er aufs neue und beugte ſich
zu=
rück. Er ließ ſich auf einen der Gartenſeſſel niederfallen. Wie
ihn hier aber, durch das Schweigen der Spätſommernacht,
Violinklänge erreichten, trieb es ihn auf. Und ſo wanderte er
nun, wie ein gefangenes Tier, jeden Schritt dröhnend betonend,
auf der Altane. Die Schweſter, die ihn beobachtete, erkannte er
nicht. Als er ihre Hand ſchließlich auf ſeinem Rücken ſpürte,
ſchrie er auf und fiel, gefällt, zu Boden. „Na ... was iſt Ihnen
denn . . . . wo fehlts denn, Kamerad?” fragte behutſam die
Schweſter.
Da richtete er ſich verwirrt auf, nahm Haltung. Aber er
wehrte, durch Schweigen, ihrem Fragen. Auf den Seſſel fiel er
nieder, und nun kamen ihm ſogar Tränen. Sagte dann müde:
„Laſſen Sie mich, bitte, allein, Schweſter . . . bitte, bitte . . . ſo
grauſig, ſo grauſig . . . allein .. bitte . . ."
Da ging denn die Schweſter wieder . . . . Sie ſuchte das
„Künſtlerzimmer”, den kleinen Empfangsraum hinter dem Kon=
zertpodium. Hier fand ſie den Oberſtabsarzt und zwei ſeiner
Aſſiſtenten.
„Das war mein allerſchönſtes Konzert”, ſagte gerade Frau
von Krafft, die ſich ſoeben dem Beifallstoben des feldgrauen
Publikums entzogen hatte. „Haben Sie geſehen, lieber
Ober=
ſtabsarzt, wie die Braven an meinen Lippen hingen? Am
pri=
mitiven Menſchen ſieht man’s noch, daß wahrer Kunftgenuß
An=
dacht iſt.
„Das kann man nicht ſo verallgemeinern, Mutz”, ſagte der
Gatte darauf. „Haſt Du nicht den langen blonden Gefreiten ge
ſehen . . . in der erſten Reihe . . . Gerade, als es wirklich
an=
dächtig wurde,
Wolfs „Gebetis..
Da machte die Schweſter ſich bemerkbar und winkte einem
der Aſſiſtenzärzte und flüſterte mit ihm.
Der Arzt folgte ihr auf die Altane. Noch immer lehnte
Teichmann über die Brüſtung. Als er ſich angerufen hörte,
wandte er ſich um; aber ſein Auge, das auf den Vorgeſetzten fiel,
ſchien glanzlos und zwinkerte heftig, als ſcheue es die Klarheit
des Geſichtsbildes.
1... .?"
„Sie haben vorhin den Saal verlaſſen, Teichmar
Z... zu ... B.., fehl, Herr, Herr Afſiſtenzarzt!”
„Ja, lieben Sie denn nicht die Muſik?” fragte der Mediziner
und vermied es, den Vorgeſetzten zu ſpielen.
„Muſik,” ſagte der Gefragte . . . „Muſik . . . O. . . b. . . ja
Muſik ..." und alsbald kamen unhaltbare Tränen und
überſchwemmten ſein Geſicht.
„Stecken Sie ihn ins Bett”, ſagte kopfſchüttelnd der Arzt zur
Schweſter. „Wir wollen uns morgen weiter darüber
unter=
halten . . ."
Dann ging er nachdenklich. Doch wie er den Saal betrat,
fand er dort einen geneſenden Unteroffizier im Geſpräche, und
da ihn die Mundart des Mannes an den Dialekt erinnerte, den
er aus Teichmanns Worten erlauſcht, nahm er ihn beiſeite und
erforſchte Auskunft über den ſonderbaren Patienten.
Pſycho=
logiſche Merkwürdigkeiten intereſſierten ihn brennend. Doch was
er über den Gefreiten erfuhr, befremdete ihn vollends.
Auf den nächſten Morgen denn ..
Am anderen Morgen lag der Gefreite Teichmann, während
ſeine Kameraden den ſchönen Sommertag zu einem
Parkſpazier=
gang benutzten, untätig auf der Altane und döſte bor ſich hin.
Er blickte in den Himmel, der blau und ſonnig über dem Garten
hing, und ließ ſich von dem ſanften Winde über das
Stoppel=
kinn ſtreicheln.
Als Dr. Weigert zu ihm trat, hob er den Kopf ein wenig
und ſagte: „Es geht mir heute ſchon ganz gut, Herr Aſſiſtenzarzt.”
„Na, das iſt recht, das die Geſchichte von geſtern
verſchwun=
den iſt. Sie ſehen auch heute wieder ganz gut aus. Sogar roſa
Backen; wirklich. Wollen wir n bißchen hier plaudern,
Teich=
mann? Ich hab' grad ne Stunde Zeit.”
Der andere richtete ſich ein wenig auf. Er verſtand den
Arzt. Natürlich, er war ja eine Erklärung ſchuldig. Wenn man
ſich ſo undiſzipliniert benommen hat . .
„Ach ſo, Herr Doktor”
fagte er. „Ich war geſtein ja wirklich reichlich blödſinnig. Doch
. . . Sie werden mich vielleicht verſtehen .. ."
„Nee, wiſfen Sie: Ich wunderte mich nur über eines: Der
Unteroffizier Boß ... nun, Sie werden ihn ja kennen, er kennt
Sie wenigſtens . . . Der hat mir vieles von Ihnen erzählt. Sie
ſind Organiſt im Zivil, nicht?”
Der Soldat nickte.
„Sollen auch ganz famos muſizieren können. Klavier, Geige,
Orgel, Bratſche. Weiß der Teufel, was alles ... ſagte der Boß.”
Wieder Zuſtimnung.
„Ja, nun ſehen Sie: Das wunderte mich eben doppelt und
dreifach, daß gerade ein Muſikmenſch wie Sie aus einem Konzert
davon rennt. Und beſonders aus ſo nem Konzert! Denn ſie hat
doch fabelhaft geſungen, die Baronin . nicht?”
„Wunderbar war’s, Herr Aſſiſtenzarzt”, erwiderte Teichmann,
und dabei erſchlaffte ſeine Stimme wieder, und aufs neue kamen
dem kriegsgeſvohnten Manne die Tränen. Beſorgt ſah Dr.
Wei=
gert dies, und ob er auch gar zu gern das Geheimnis dieſes
Mannes erkannt hätte, er ſcheute doch davor zurück, den Schleier
zu durchbrechen und fagte: „Wenn Sie es erregt, Teichmann,
dann
laſſen wir es lieber bleiben; vorſichtig müſſen wir ſein,
gelt?"
„Nein, Herr Aſſiſtenzarzt . . . Es iſt vielleicht ganz gut, wenn
man ſich ſo was mal von der Leber weg redet. Ich hab’s lange
genug mit mir getragen . . . dieſes Bild . . . o . . . dieſe
ſchreck=
lichen Bilder!
Wiſſen Sie, Herr Doktor, unſer Regiment gehörte zur Armee
unſeres Mackenſen. Ja, bei Gorlice war ich dabei . . . Das
waren Wochen, Herr Doktor! Vom 1. Mai an keine Ruhe mehr.
Können Sie’s nachfühlen, was das heißt: Fünfzehn Stunden
Marſch täglich. Selten Raſt, um ein paar Biſſen zu ſchlingen.
Und dabei Gefechte, Tag um Tag. Es wurde uns nicht leicht,
aber wir ſchafften’s. Ein ſieggewohntes Heer iſt unwiderſtehlich,
Herr Doktor. Wir ſchafften’s! Die Ruſſen waren nicht feige...
ganz gewiß nicht. Aber, was ich von der Sache verſtehe, ich
glaub, ſie waren ganz hirnlos. Sie begingen manchmal geradezu
Wahnſinniges. Einmal ſchoſſen zwei verſprengte Koſaken auf
eine ganze Schwadron unſerer Dragoner, ſchoſſen aus inem
Dorfhaus. Und dann ſprangen ſie plötzlich hervor und . . . und
führten geradezu einen Indianertanz auf. Wie Verrückte. Und
knallten andauernd in die Luft. Wie Wilde. Aber das iſts
nicht, was ich Ihnen erzählen will.
Nachdem wir ſo etwa acht oder zehn Tage die Ruſſen vor
uns hergetrieben hatten, mußten wir plötzlich halten. Man
er=
zählte von verzweifeltem Widerſtandsverſuch, von Verſtärkungen
. . ich glaube, von der Türkenfront her . . . Weiß der Himmel!
Wir wollten auf jeden Fall auf die nachrückenden Verbände
war=
ten. Auf die Bahern und die Mecklenburger. Dann ſollte es
wieder vorwärts gehen, und über den Haufen mit den
Mosko=
wwitern!
Nummer 48
Die Welt der Frau
Frauenkünſte, die ſeltener werden.
3 Plaudern iſt ſo recht eine Kunſt der Frauen und
viel=
leicht die feinſte und wertvollſte aller geſelligen Künſte, wenn
man unter einer Kunſt im allgemeinen die freie Betätigung
eines Talenes verſteht, ganz ohne Neben= und Hintergedanken,
die ſich auf materiellen Gewinn oder auf Tendenz irgendwelcher
Art beziehen. Es gibt auf dem Gebiete der Kunſt arme und
veiche, große und kleine Begabungen, Dilettanten und wirkliche
Neiſter; ganz ebenſo hat es zu allen Zeiten Virtuoſinnen und
Künſtlerinnen der Konverſation gegeben, die aus den
einfach=
ſten Geſprächsſtoffen durch ihre perſönliche Begabung tatſächlich
ein Kunſtwerk zu ſchaffen verſtanden — jenes buntſprühende,
an=
vegende Feuerwerk der guten, im edelſten Sinne guten
Unter=
haltung, das auch in der Seele von einfachen Menſchen ohne
jede blendende Eigenſchaft alle ſchlummernden inneren Kräfte
weckt, ſo daß der Unbedeutende ſich und den anderen bedeutend
und intereſſant erſcheint, der Schüchterne ermutigt, der
Zudring=
liche und Anmaßende unmerklich in ſeine Schranken gewieſen
wird. Das 18. Jahrhundert mit ſeinem „Salon” einer
koſt=
baren und gegenwärtig gar nicht mehr gepflegten Blüte
geſelli=
ger Kulzr, kannte eine lange Reihe ſolcher Frauen, die auf dem
Gebiete des Plauderns abſolute Herrſcherinnen waren. „
Ma=
dame, um Himmelswillen erzählen ſie den Gäſten noch eine
Ge=
ſchichte, der Braten iſt verdorben,” flüſterte der Koch
ſchweckens=
bleich der Madame de Staél ins Ohr, die ein Diner gab — und
die Madame erzählte, und die Gäſte waren ſo bezaubert, daß ſie
tatſächlich nicht merkten, daß der Braten fehlte. Unſere haſtende,
nervöſe, am chroniichen Erwerbsfieber leidende Zeit iſt
derarti=
gen Begabungen allerdings nicht günſtig. Einmal iſt die
Durch=
ſchnittsbildung unſerer Tage viel einſeitiger als damals, und
während im 18. Jahrhundert eine Menge von Fertigkeiten und
Kenntniſſen geſellſchaftlicher Natur für den gebildeten Mayn
und die feine Dame als unerläßlich galten, pflegt mam
heutzu=
tage auf allen G=bieten ein praktiſches Spezialiſtentum, das die
Menſchen immer mehr voneinander entfernt und den
Gedanken=
austauſch hemmt und erſchwert; dann aber mangelt uns vor
allem die Zeit, um geſelligen Verkehr zu pflegen, und der
ame=
ribaniſche Grindſatz „Tine is money” durchdringt nicht nur das
Geſchäftsleben, ſondern die ganze Kultur unſeres Alltages. Trotz
aller dieſer Hemmungen ſollten wir doch viel viel mehr, als es
tatſächlich geſchieht, die veredelte Konverſation pflegen, jenes
Geſpräch, von dem Guſtav Freytag ſagt, daß es „zwiſchen
Ge=
plauder und Erörterung mitten inne ſchwebt”. Vor allem im
Intereſſe unſere eigenen Fortbildung. Es kann uns allen nur
von größtem Nutzen ſein, wenn wir mit anderen Menſchen
zu=
ſammenkommen als mit jenen unſeres Berufes und unſever
ge=
ſelligen Kaſte; jeder von uns, der nur ein wenig perſönliche
Eigenart beſitzt, wird dieſelbe in ſeinem unbefangenen, freien
Geſpräch zum Ausdruck bringen; der Geſchäftsmann ſpricht von
anderen Dingen und in anderen Ausdrücken als der Gelehrt=,
der Künſtler wird über Welt und Leben anders deuken und
emp=
finden als der Beamte; und einer kann vom anderen unendlich
viel lernen. Um aber ſolchergeſtalt die Menſchen gleichſam aus
ſich herauszulochen und das Tiefſte und Beſte in ihnen — nicht
ans Licht zu ziehen, das iſt bei einem Geſpräch unmöglich —
aber leiſe anklingen laſſen, dazu gehört jene Kunſt des
anregen=
den Plauderns, über die nur die Frau von Taktgefühl und
Her=
zensbildung verfügt. Es genüigt allerdings nicht, wenn die mehr
oder weniger liebenswürdige Dame des Hauſes einen Herrn
einlädt, Platz zu nehmen, und die Bitte hinzufügt: „Erzählen
Sie uns etwas von ſich, von Ihrem Leben.‟ Eine Konverſation
iſt eben kein Monolog, ſondern ein Dickog. Und wie man aus
einem kalten Kieſelſtein zwar Funken ſchlagen kann, aber eben
nur mit Stahl, ſo muß man auch zur Konverſation ein gewiſſes
Intereſſe an ſeinem Partner mitbringen, man muß ſelbſt geben,
um empfangen zu können. Den entgegengeſetzten Fehler begehen
jene, die zu biel von ſich erzählen, die immer nur auf ein
Stich=
wort zu warten ſcheinen, um Reden von halbſtündiger Dauer
vom Stapel zu laſſen, ohne zu fragen, ob denn die anderen auch
das, wos ſie erzählen, intereſſiert. Es gehört viel Takt dazu,
die Geſellſchaft derart zu beeinfluſſen, daß jeder ſein Scherflein
zur allgemeinen Anregung beiſteuert und die Unterhaltung
gleichſchwebend iſt, ohne daß einzelne ſich vordrängen und
ander=
verſchächtert oder gar verſtimmt ſchweigen. Man darf ſich in der
Konverſation weder völlig ausgeben noch verſchließen. Unſer
Partner oder Partnerin erwartet nicht, daß wir unſer Herz vor
ihnen ausſchütten: im Gegenteil, ſo wie oft in einem Briefe die
intereſſanteſten Dinge zwiſchen den Zeilen ſtehen, ſo wirkt ein
Geſpräch viel anregender durch das, was es verſchweigt, als
durch ſeine poſitiven Mitteilungen. Die Kunſt mancher Menſchen,
Langeweile zu erregen, beſteht darin, daß fie alles wiſſen und
alles ſagen. In ſolchen Fällen wird die Konverſation oft in
doppeltem Sinne „erſchöpfend” für die Beteiligten.
Egid v. Filek.
Unterhaltungsblatt zum Darmſtädter Tagblatt
Spieſachen als Erziehungsmittel für unſere Kinder.
In einer alten Chronik, die mir kürzlich vor Augen kam, las
ich, daß im 16. Jahrhundert die Kurfürſtin Anna von Torgau
laut einer Rechnung, ihren beiden Töchterchen neben
verſchie=
denem Spielzeug auch eine ganze Reihe Wirtſchaftsgegenſtände
beſcherte: Kuchenſtänder, Gießkellen, Durchſchläge, Fiſchtiegel,
Badewannen, Reibeiſen, Trichter, Leuchter, Meſſer mit zwei
Schneiden, Schöpffäſſer, Krautſtößer, Schippen, Bratofannen,
Backmulden, Salzfäſſer, Maßkannen, Schlüſſelringe und vieles
andere Hausgerät mehr. Aber auch für die Handfertigleit ihrer
Töchter war die fürſtliche Mutter beſorgt, indem ſie ihnen:
Näh=
kiſſen, Nähkiſten (Kaſten) mit eingeſetzten Spiegeln, 2 Schränke
„und alles, was zum Hausrath gehorrt”, ſchenkte. Mir war dieſe
Aufzählung ſo intereſſant, daß ich meine Schülerinnen bei
paſ=
ſender Gelegenheit nach ihren Weihnachtswünſchen ſragte, um
feſtzuſtellen, wie die Kinder von heute bezüglich ihrer
Spielſachen denken. Bemerkenswerterweiſe wünſchten ſich die
meiſten ebenfalls praktiſche Gegenſtände und ein kleines,
beſon=
ders gewecktes Mädchen gab, auf meine Frage: „Warum” zur
Antwort: „Damit kann man ſo ſchöne Sachen ſelber machen!”
Des Kindes liebſtes Spielzeug. — Wird beim Beſchaffen
der Spielſachen und Weihrachtsgeſchenke ſeitens der Eltern
immer darauf Bedacht genommen, daß ſie ihm dann ſpäter
wirklich lieb und vertraut ſind? Ich erinnere mich noch aus
meiner Kindheit, daß mir Nähkaſten und Küchenherd, meinen
Brüdern Mal= und Handwerkskaſten und Leimtiegel, die
lieb=
ſten Gerätſchaften waren. Glücklicherweife haben ſich ja unſere
Kinder nach oben angeführiem auch nicht geändert. Bau= und
Handwerkskäſten, Knetmaſſe (Modellierton) und Stäbchen,
Bunt=
papier und Schere, entzücken noch heute das Knabenherz. Der
Handarbeitskorb oder =Kaſten, der Kochherd, ein kleiner
Steri=
liſierapparat von Weck, erregen noch immer bei Mädchen größte
Freude. Der Letztere auch deshalb, weil die Gläschen ſpäter noch
für den Haushalt für kleine Mengen Wurſt, Gelee, Marmeladen
oder Aehnliches verwendet werden können. Jedes dieſer ſo
prak=
tiſchen Spielzeuge, zu denen auch noch eine Waſch= und
Vügel=
einrichtung für Mädchen zu zählen iſt, beſitzt einen ungeahnt
hohen erzieheriſchen Wert und führt ebenſo, wie jene Fürſtin
anfrrebte: „Die Mädchen ohn’ diel Verdruß in das ſchwere Amt
einer Hausfrau ein und macht es ihnen lieb. und vertraut, ehe
ſie ſeine ſchwere Verantwortung auch nur entfernt ahnen
können.
Bilhelmine Plötz.
Einige pikaute Biſſen für den Weißnachtstiſch.
Bekanntlich verlangt der Magen während der Weihnachtstage
als Gegenſatz zu den genoſſenen Süßigkeiten beſonders lebhaft
nach pikanten, würzigen Speiſen. Nachfolgend einige Rezepte
dazu:
Tomatenbiſſen. Eingelegte, feſte Tomaten werden in
Scheiben geſchnitten, auf geſtrichenes Schwarzbror gelegt, und
dieſes ſo rund wie die Scheiben geſchnitten Pfeffer, Salz, ſehr
fein geſchnittene Zwiebel werden auf die Scheiben geſtreut und
etwvas Zitronenſaft darüber geträufelt.
Brotſchnitten mit Fleiſchereme. Feingewiegte
Bratenreſte erhitzt man mit etwas kräftiger Bratenſoße, fügt eine
Meſſerſpitze Appels Würze, Paprika und Salz bei, verrührt ſie
mit einer bräunlichen Mehlſchwitze zu dickem Creme und ſtreicht
dieſes, wenn erkaltet, auf Weiß= oder Schwarzbrotſchninten. 312. Wenn mir jemand ein Ding (das Wort, auf der Zweiten be=
Salz=, Pfeffergurken oder rote Rübenſtreifen dienen zu ihrer
Ver=
zierung.
Weichkäſeſchnitten. Weichen oder weißen Käſe (Top=;
fen, Quark) verrührt man kräftig mit Paprika, wenig Kümmel
Salz und feingeſchnittener Zwiebel, ſtreicht ihn auf Weiß= oder
Schwarzbrot und verziert die Schnitten mit einigen Kapern.
Jahrgang 1921
die neuen Steuern in Kraft getreten ſind, hofft man, ſogar
90 000 Exemplare dieſer ſympatiſchen Menſchengattung
beſchäf=
tigen zu können.
Wir wollten ſie ja ſchließlich gerne in Kauf nehmen, wenn
es nur gelänge, gleichzeitig noch eines, bloß eines einzigen
Steuermanns habhaft zu werden.
Aae
Dnnucernr Fnrnnnmunmnnmmnensrau
FE
Rätſel
mge
Röſſelſprung.
lan= ſo= lang be lieh ge ſo wallt noch grün ze freu= a ſprühn he er= — grü= gen cheln wan= len= auf delt wem wei= den lä= noch nen au= lau= e- die die wan= und gen ro= ſo= mit tin ju= ſie und lang ben po= ſen= ſie ihr göt= und blühn!Henny Schubert, Darmſtadt.
Scharade.
Die Erſte kündet eine Farbe,
Die Zweite hat faſt jeder Mann,
Das Ganze zeiget uns ein Märchen
Von einem grimmen Ritter an.
E. D.
Scherzfrage.
Welche Roſen riechen nicht, ſind aber doch dornenvoll? E. D.
Streichholz=Rätſel.
Durch Umlegung der 6 fettgedruckten Hölzchen erfährt man,
E. D.
was Pauline gern lieſt.
Rätſel.
311. Das Wort ſteht häufig zwiſchen Speiſen. — Kopf weg! Es iſt
an Bahngeleiſen. — Kopf weg! Der Ofen wird dir’s weiſen.
tont), — Frag’ ich mich, ob ich nicht hab” mich (das Wort, mit
dem Ton auf der Erſten).
313. Nenn' mir den Staat, — Wo vor ſich hat — Ein „der” die
ſie” — Und „er” ein „die‟.
314. Hohe Mehrzahl. Flott gelebt. Drum Fluß und Gicht. — „Nun
die Einzahl”! ruft der Arzt, ſonſt weicht es nicht.
Speiſezettel.
Sonntag: Nudelſuppe; Rotkraut und Rindsröüläden;
Sellerieſalat.
Montag: Grünkohl mit Bratkartoffeln.
Dienstag: Quarkkeulchen mit Apfelmus.
Mittwoch: Sauerkraut mit Kartoffelklößen.
Donnerstag: Selleriekartoffeln.
Freitag: Kartoffelſalat mit gebackenem Goldbarſch.
Samstag: Weiße Bohnen mit Möhren (Gold und Silber).
Lieber Simpliziſſimus!
Im „Bratwurſtglöckl” ſaß die abendliche Tarockgeſellſchaft
bis nach zwölf Uhr beim Vollbier und dachte noch lange nicht
ans Heimgehen. Zum dritten Male ſchon gebot der Schutzmann:
Man mußte der Gewalt weichen. Schmerz=
„Polizeiſtunde!”
erfüllt legte Profeſſor H. dem Schutzmann die Hand auf die
Schulter und rief tiefbewegt aus: „Das iſt der Untergang des
Abendlandes!”
Etwa 60 000 Steuerbeamte ſollen zur Zeit für das
Wohlbehagen der deutſchen Nation beſorgt ſein; und ſobald erſt
Auflöſungen.
Des Röſſelſprunges:
Daß du mich liebſt, das wußt’ ich,
ich hatt” es längſt entdeckt;
doch als du mir’s geſtanden,
hat es mich tief erſchreckt.
Ich ſtieg wohl auf die Verge
und jubelte und ſang;
ich ging ans Meer und weinte
beim Sonnenuntergang.
Mein Herz iſt wie die Sonne
ſo flammend anzuſehn,
und in ein Meer von Liebe
verſinkt es groß und ſchön.
Des Zahlenrätſels:
Affe, Giraffe, Waffe, paffe, Schlaraffe, Agraffe, Laffe.
Des barbariſchen Rätſels:
F. i, I. m — Film.
Der Rätſel:
308. radeln, rodeln. 309. Kempen, Kempten. 310. Don, Au, Donau
Verantwortlich: Max Streefe.
G
Zwiſchen unſerer Stellung und der nächſten Ortſchaft lag ein
Nadelwald. In finſterer Nacht krochen wir wie Tiere in das
ſchwarze Dickicht der Bäume. Doch als wir erkannt hatten, daß
keine Ruſſenſeele darin lauere, ſprangen wir auf und eilten im
Laufſchritt voran. Das war mein Pech. Ich ſtürzte über eine
Wurzel, und als ich aufſtehen wollte, merkte ich, daß ich mir den
linken Fuß verrenkt hatte . . . Aber das wiſſen Sie ja alles,
Herr Doktor . . .. Es war eine verteufelte Geſchichte. In dem
Walde, der von tagelangen Regengüſſen zerweicht war, wollten
mich die Kameraden nicht laſſen. So ein Starrkrampf iſt ja eine
verflucht eklige Sache. Doch keine zweihundert Meter hinter dem
Holz lag das Dorf Czapitzkowze, glaub ich . . . na, ich kann mir
dieſe Namen nicht meiken . . . Uebrigens Dorf? Ein paar
leer=
gebrannte Hütten und zwei, drei beſſere Häuſer. Kurz und gut:
Die Jungens ſtellten feſt, daß die Buden ratzikal leer waren.
Da kamen ſie denn zu mir zurück, hoben mich auf und führten
mich die paar Schritte. Doch da ich ja immerhin noch ein bißchen
humpeln konnte, ließen ſie mich nun und ſagten, ich ſolle im
erſten Hauſe auf ſie warten. Na, geholt haben ſie mich nicht.
Ich hab die armen Teufel nicht mehr wiedergeſehen bis heute.”
Als der Gefreite ſoweit erzählt hatte, ſtockte er plötzlich. Die
fernen G=ſichter ſchienen ihn zu bannen. Sein Blick flackerte
über die Bäume des Schloßparks hin, während er, gleichſam von
einer Viſion befangen, mehrmals ſtumpf vor ſich hinſagte. „Das
Haus ... ja, das Haus . . . Das erſte Haus im Dorfe . ..
inerkwürdig gut erhalten . . . wie von Gott . . . Nein! Vom
Satan! ...
Merkwürdig ...!"
„Ich ſchleppte mich alſo in das Haus hinein. Die Tür war,
ehedem wohl verſchloſſen und verriegelt, von Kolbenſchlägen
zer=
trümmert. Aber im erſten Zimmer herrſchte ſonderbarerweiſe
gute Ordnung. Auf dem runden Tiſche ſtand ſogar ein? Vaſe
mit verfaulten Blumen. Deshalb roch es wohl ein wenig nach
Verweſung in dieſem Zimmer. Ich wollte das ganze Haus
durch=
ſuchen, aber es war ja offenbar völlig menſchenleer, und meine
Schmerzen, jetzt heftiger als zuvor, zwangen mich zur Ruhe. Nur
liegen können ... irgendwo . . . Ich fiel auf eine Ottomane.
Blieb dort und ſtreichelte mein rechtes Bein. Das tat ihm wohl.
Sobald ich aber verſuchte, den Fuß zu drehen, ächzte ich vor
Schmerz. „Ich glaub, bald war ich eingeſchlafen. Wir hatten in
ben letzten Wochen ja ſelten die Augen zumachen dürfen.
Als ich aufwachte, ſchien heller Tag ins Zimmer.
Sonnen=
ſchein. Frühling. Mir war ordentlich wohl zu Mute nach dem
Schlafe . . . bis mein Fuß wieder krakeelte. Aber das tat nichté.
Ich ſah mich im Zimmer um. Nun, ein merkwürdiges Zimmer
für ein Bauernhaus: Büchergeſtell, Schubkommode mit Atlas
drauf, und denken Sie, an der Feuſterwand ein . . . ein Klavier,
ein richtiges Piano! Ich weiß noch ganz genau; es war ein
Steirtay. So eingehend habe ich es von meinem Sofa aus
be=
trachtet! Stellen Sie ſich vor, wie mir da zu Mute wurde,
Herr Aſſiſtenzarzt! Neun Monate hatte ich keine Taſte mehr
an=
gerührt. Geſungen hatten wir ja viel . . . aber, das, wonach
mein Herz früher gedürſtet hatte . . . nein! Schumann ſingt
man nicht auf dem Marſch! Einmal nur . . . in den Karpathen
. .. da hab ich den Kameraden Löwes „Uhr” vorgeſungen ..."
zu Zitherbegleitung . . . Aber das . ."
Ich ſah das Klavier, Herr Doktor. Schmutzig die Taſten,
der Staub darauf wie eine Kruſte . . . Der Deckel ſtand offen
.. merkwürdig in einem offenen Hauſe Grad wie ein
Tiſch, der, gedeckt, wartet . . . und kein Schmauſer kommt . . .
Herr Doktor, ich konnte mich nicht halten; es zwang mich .. .
Ich humpelte hinüber und ſchlug eine Taſte an. Dumpf klang
es ... durch all den Dreck hindurch . . . falſch der Ton Aber
ich bekam Herzklopfen davon wie ich den Nachhall an den
Wän=
den des leeren Hauſes noch lange zu hören glaubte. Ich ſpielte
und gewöhnte mich bald daran, nun nicht mehr allein zu ſein.
Ich verſuchte auch zu ſingen. Doch meine Kehle war trocken.
Erſt einen Schluck kalten Tees und einen Biſſen Kommiß. Dann
gings herrlich. O, ich ſang, Herr Doktor. Kennen Sie das Lied
„Ich kam vom Walde hernieder”? „Ich glaub, Levi heißt der
Komponiſt. Schrecklich ſentimentales Ding! Ich hab ſaſt geheult
dabei. Und dann ſang ich auch . . . auch . . . „Gebet” von Wolf.
Herr Doktor, und wie ich die letzten Töne verklingen laſſe,
wiſſen Sie: „Doch in der Mitten . .. doch in der Mitten liegt
holdes Beſcheiden . . ." Verſtehen Sie mich, die Töne
nach=
koſte . . . o, ich bin ein Genießer in Muſikdingen . . . ſo
einſau=
gend die Töne, die man gar nicht mehr hört, ſondern nur noch
zu hören vermeint . . . mit dem Mund . . . mit der Naſe".
mit den Ohren .. Kennen Sie das Gefühl, Herr Doktor. 2.
Da iſt es mir plötzlich, als teile ſich meinem Empfinden ein
ekel=
hafter Geruch mit . . . Anders als von den verwelkten Blumen,
die immer noch auf dem Tiſche ſtanden . . . ſo . . . ſo ſchrecklich
ſüßlich . . . Und wie ich noch drüber nachſinne, ſteigert ſich dieſes
Empfinden zur Unerträglichkeit. Ich habe acht Stunden in dem
Zimmer gelegen .. . geſchlafen . . . und nun erſt?! . . . Jch
nehme alſo meine Piſtole . . . acht Schuß waren drinnen
und humpele fort zum Nebenzimmer . . . Doch . . . doch
... doch, wie ich die Tür aufſtoße, Herr Doktor, da . . . da . . .
da .. ."
Erſchreckt brach der Erzähler ab. Er weinte wieder. Der
Arzt begütigte ihn wie ein kleines Kind. UInd ſagte, er folle es
jert genug ſein laſſen mit der Beſchwörung dieſer Erinnerungen
morgen könne er ja, wenn er wieder ruhiger ſei, zu Ende. ..
Aber nein! Teichmann raffte ſich zuſammen:
„Ja, Herr Doktor ... im Nebenzimmer, da ſaßen um einen
Tiſch . . . Kaffeetaſſen ſtanden darauf und die Scherben eines
Kruges . .. da ſaßen um den Tiſch drei deutſche Soldaten, in
Uniform. Und hielten den Kopf zwiſchen den Händen, auf dem
Holz ruhend, als ob ſie ſchliefen ... nein, als ob ſie in heiliger
Andacht vor irgend etwas Schönem derſunken wären. Vor
irgend etwas ſo Schönem, daß es kein Licht vertrüge . . . Wi
man etwa Beethoven hören muß, Herr Doktor . Und es
ro=
unerträglich in dieſem Zimmer. Zuerſt dachte ich . . . ich war ja
ſo überraſcht, daß ich an nichts Vernünftiges denken konnte . .
die Leute hätten hier meinen Liedern gelauſcht und ſäßen nun
noch immer verſunken: Aber keiner rührte ſich, als ich eintrat,
als ich nun auch rief . . . als ich ganz laut . . . als ich ſchrie
Herr Doktor
Alle drei waren tot. Die Fenſterſcheiben, die zerbrochen am
Boden lagen, hatten die Kugeln der Meuchelmörder nicht
auf=
halten können . . . Alle drei erſchoſſen.
In dieſem Momente kam es mir jäh zum Bewußtſein, daß
ich ... daß ich . . . vor Leichen geſungen hatte vor Ver
weſenden konzertiert. Lebensſehnſuchtslieder den Toten..
O, du jämmerlicher Hohn! Wie Lebende ſahen ſie aus ...
Lauſchende auf Muſik. . .
Ich ging wie im Traume aus dem Zimmer, klappte drüben
den Klavierdeckel zu. Der kurze Knall des niederfallenden
Hol=
zes war das Letzte, was ich hörte . . . Als ich erwachte, war ich
ſchon im Feldlazarett. . . Zuſammengeklappt, Herr
Aſſiſienz=
arzt! Das wiſſen Sie ja. . . ."
Und nun geſtern . . . ich wollte ſchon anfangs ſelbſi nicht in
das Konzert . . .. Wenn ich Muſik höre, ſpür’ ich’s immer wieder
mit allen Sinnen . . . die Verweſung . . . das Grauen un
im Herzen raſende Hammerſchläge. Aber ich dacht mir: Mußt
dich beherrſchen! Und ging hinein. Und ich ertrugs au:h. . .
Bis dann das ſchöne alte Lied an die Reihe kam . . . Wolfs
„Gebet” dasſelbe, das . . . Sie wiſſen ja, Herr Doktor. .
Da riß es wie wahnſinnig in mir. . . Ich konnte nicht mehr. . .
Iſch ſah alles im Fieber. War das ein Konzertſaal? Nein, das
war ja das alte galiziſche Häuschen . . . Und all dieſe Lichter?
Blendwerke! Ich ſprang auf und drehte mich un:. Endloſe
Reihen von Zuhörern ... ſtill ... ſtumpf manche hielten
den Kopf in den Händen vergraben . Herr Doktor, da wußie
ich es auf einmal: Die alle ſind nicht das, was ſie ſcheinen ..
Masken . . . Larven. Ich wußte es auf einmal, daß hier ver
Toten ein Konzert gegeben wurde . Ich ſchlug mir gegen
die Stirn: Unſinn! Unſinn! Dort in der Ecke . . der
Unter=
offizier . . . dick . . . rot . . . mit aufgezwirbeltem Schnauzbart.
Täuſchung! Leblofe Phantome! Dort Weiß, unſer rechter
Flügelmann . . . hinten . . . ein Kanonier, leblos . . . Rührte
ſich auch nur einer . .2!. Ich konnte nicht mehr, Herr Doktor ...
nicht m—e—h.r—, Herr Doktor . . . Haben Sie Nachſicht mit
mir. — — —
Teichmann ſprach ſich in Schluchzen hinein. Und ſchließlich
verſiegte ſeiner Worte Fiuß und fand in naſſem Schmerze ſeine
Auslöſung.
Still erhob ſich der Zuhörer.
(m.)